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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 206
Donnerstag, den 26. Juli 1928.
191. Jahrgang
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Darm=
ſädter und Nationalbank.
* Oer Fall Lambach.
ſorkspartei hat den Geſchäftsführer des Deutſchnationalen Hand= geſprochenen Parteipreſſe. Hier warſchiert an der Spitze der
Geg=
ungsgehilfenverbandes und Reichstagsabgeordneten Lambach
u. der Partei ausgeſchloſſen, weil er ſich „ſchwerer Verletzung
1 Parteizucht und ſtarker Schädigung des Anſehens der Partei‟
hürldig gemacht habe. Daß dieſer Fall, deſſen Vorgeſchichte ja
Uy,emein bekannt iſt, ungeheures Aufſehen erregen mußte, war als ob das Parteigericht ſich nicht mehr nur mit Herrn
Lam=
vu= vornherein klar, und es iſt nicht nur Schadenfreude, wenn
ei. Fall Lambach beſonders in der Preſſe der Linken ſehr
aus=
inlich kommentiert wird. Herr Lambach hat, wie wir bereits Sprengung der Deutſchnationalen Volkspartei zu betreiben. Sie
eigern meldeten, gegen den Spruch des Landesvorſtandes zwar
errufung bei dem Parteigericht eingelegt, und es iſt immerhin
icht ausgeſchloſſen, daß dieſes den Ausſchluß rückgängig macht.
gudesverbandes Potsdam würde der Fall ſelbſt ganz gewiß
icht aus der Welt geſchafft. Es zeigt ſich hier einmal mit
beſon=
ener Deutlichkeit, wie morſch tatſächlich unſere Parteigebäude
ne. Auch bei der Deutſchnationalen Volkspartei fehlt eine
ge=
tennſame geiſtige Grundlage, und wenn rein wirtſchaftliche
Inter=
ſmn im Vordergrund ſtehen, ſo iſt es natürlich kein Wunder,
ſennn zwiſchen dem Truſtmagnaten Hugenberg und dem Führer
ei gewerkſchaftlichen Flügels der Partei ſo tiefgehende
Diffe=
enſzen entſtehen, daß ein gemeinſames Arbeiten nicht mehr
mög=
d. iſt. Die ſtarke Betonung der nationalen Idee hat dieſe
Mei=
ungsverſchiedenheiten früher überbrückt. Aber dieſe Brücke iſt
7. Wanken geraten, als über die Erforderniſſe einer nationalen
ſallitik Meinungsverſchiederheiten entſtanden. Während die
euttſchnationale Volkspartei urſprünglich das Sammelbecken war
zu. alle diejenigen, die dem neuen Staat, der neuen Staatsform
jochre die Einſtellung weiter Kreiſe auch innerhalb der
Deutſch=
giionalen Volkspartei in dieſer Beziehung weſentlich geändert, dem man ſie einfach durch formaliſtiſche Kraftſprüche zu erſchlagen
ſiun erkannte auch hier, daß es nicht im Intereſſe der Nation
ſegen könne, wenn man den beſtehenden Staat aus
grundſätz=
chen Erwägungen kurzer Hand ablehnte und daß eine wahrhaft
ationale Einſtellung politifche Mitarbeit auch im neuen Staate
rwrderte. Damit aber war die Grundlage der Partei bereits
rſthüttert, und zwar ſchon zu einer Zeit, als dies nach außen hin
urh keineswegs deutlich in die Erſcheinung trat. Das Band, das
ü: dahin die heterogenen Elemente der Partei zuſammenhielt, regung für alle Zukunft durch einen einfachen Spruch
unmög=
zur zerriſſen, auch wenn es zunächſt bei verſchiedenen
Gelegen=
ſetten noch gelang, die hervortretenden Riſſe zu überkleiſtern.
Die Zuſpitzung des Falles Lambach hat alſo Niemanden
über=
achen können. Er iſt nur ein nach außen hin ſehr deutlich
ſicht=
oillzieht.
Es wäre aber verfehlt, wenn man ſich mit dieſer Feſtſtellung
ſgnügen wollte. Hinter Herrn Lambach hat ſich ſeine geſamte
Duganiſation geſtellt. Daß ihm fruchtbare politiſche Arbeit im
ſahmen der Deutſchnationalen Volkspartei in Zukunft möglich
eim wird, dürften ſelbſt Optimiſten kaum annehmen. Aber ſo einſeitig rüchwärts gewandten Einſtellung, ſondern nur, wenn
uge die Dinge liegen iſt es auch wenig wahrſcheinlich, daß Herr
Larmbach mit ſeiner Gefolgſchaft nun einfach in ein anderes
Parteilager hinüberſchwenkt. Wir dürfen die Anziehungskraft telbar zukunftsträchtige Ziele auſzurichten. Die „Deutſche
Ta=
m ſerer Parteien, wie ſie heute ſind, nicht überſchätzen.
eite treten?. Das wäre mehr wie bedenklich. Auch dieſe Er=
Neuaufbau unſerer Parteien iſt, welcher der Entwicklung der
eisten Jahre Rechnung trägt und der alle diejenigen
zuſammen=
üchrt, denen gleiche Einſtellung zu den großen grundſätzlichen
fuagen unſeres ſtaatlichen Lebens fruchtbare gemeinſame Arbeit
emnöglicht.
Lambachs.
* Berlin, 25. Juli. (Prib.=Tel.)
Der Abgeordnete Lambach hat von ſeinem Recht, gegen den
hüben ſofort Gebrauch gemacht. Das Reviſionsverfahren wird
dam Fall Lambach beſchäftigte, demonſtrativ niedergelegt und
lungen wird. Walraff wieder umzuſtimmen, doch ſind die ſchon
unter der Hand vorgenommenen Verſuche bisher negativ
ver=
lmrfen. Von dem Spruch dieſes Gerichts wind es aber nun ab= Halenſee nieder.
hungen, welche Konſequenzen der Fall Lambach für die geſamte
948 Potsdamer Beſchluſſes gehen bei den Deutſchnationalen ſehr
ſächtfertigt, während die anderen für die Partei ſtarke Erſchüt=
Awarten, ob man es wagt, auch ſie mit einem Ausſchluß zu
be=
drohen. Darauf deutet auch eine Erklärung des politiſchen ge=
Merkſchaftlichen Zeitungsdienſtes hin, daß die Freunde Lambachs
tandpunkt Lambachs auch in der Oeffentlichkeit vertreten
wer=
en. Der Kampf um den politiſchen Gehalt der Partei wird alſo
unmehr erſt recht entbrennen.
lireſſe. Die „Deutſche Allgemeine Zeitung” und die n
„Berliner Börſenzeitung”, die der Partei naheſtehen,
geben ihren ſtarken Bedenken Ausdruck. Während die eine
Zei=
fürchtet, appelliert die andere an die politiſche Vernunft des Par=
Der Landesverband Potsdam II der Deutſchnationalen teigerichts. Viel wichtiger aber iſt die Stellungnahme der aus= pakt beſteht kein erkennbarer äußerer Zuſammenhang, aber man
Adreſſe der Deutſchnationalen herausſieht. Sie meint, es ſcheine,
zeitung”, hinter der die ausgeſprochen konſervatiben Kreiſe
her ſelbſt durch eine derartige Reviſion der Entſcheidung des ſtehen, unterſtützt den Ausſchlußbeſchluß des Potsdamer Lan= Imperialismus übertragen, bedeutet das, daß der Pakt allen
Wirkungen beeinfluſſen läßt, ſondern gleich dem Landesvorſtand
das Recht zur Grundlage ihres endgültigen Beſchluſſes macht.
Einen anderen, durchaus verſöhnlichen Geiſt atmet dagegen
lungnahme befleißigt hatte, wobei ſie ſoweit ging, die Motive Möglichkeiten dafür ſcheinen erſchöpft. Zwiſchen dem ſeit dem
ſich jetzt. Sie hält den Ausſchluß Lambachs für den
Ausgangs=
punkt einer höchſt unerfreulichen Auseinanderſetzung und
unter=
ſtreicht ihre ſchon einmal zum Ausdruck gebrachte Meinung, daß
die Tendenz, die Lambach mit ſeinem Hervortreten verfolgte,
alles andere denn parteizerſtörend war. Sie war der Ausdruck
rundſätzlich ablehnend gegenüberſtanden, hat ſich im Laufe der einer tatſächlich vorhandenen Bewegung in nicht eben kleinen Augen darüber, wie wenig ihre Bewegung vorläufig gegenüber
verſuche. Die Faſſung des Urteilsſpruches laſſe ſogar berechtigte
habe, die Motive des Beſchuldigten einer näheren ſachlichen
ſeines Vorgehens zu beleuchten und zu verwerten. Die „
Deut=
ſche Tageszeitung” vermag weder, darin, noch in dem
Verſuch, eine ſachliche Auseinanderſetzung über Lambachs
An=
lich zu machen, einen beſonderen Beweis der inneren Stärke der
Deutſchnationalen Volkspartei zu erblicken. Die Stärke und die
Zukunft der Deutſchnationalen Volkspartei, ſo heißt es weiter,
beruht darin, daß ſie eine neue und junge Partei iſt, und daß ſie
ſares Zeichen einer Entwicklung, die ſich ſchon ſeit langem daher ſehr viel mehr Möglichkeiten auch der Ausdehnung ihrer
Anhängerſchaft hat, als die alten Parteien. Sie ſetzt ſich aus
heterogenen Elementen zuſammen, aber die Zeit ihres Beſtehens
iſt zu kurz, als daß dieſe verſchiedenartigſten Kräfte und Kreiſe
bereits zu einer unlöslichen inneren Verſchmelzung hätten
ge=
bracht werden können. Die Löſung wird nicht gefunden bei einer
durchbluten, neben alten, unverrückbaren Idealen neue
unmit=
geszeitung hofft vom Parteigericht, daß es zu einer gründlichen
sollen aber wiederum weite Kreiſſe unſeres Volkes grollend beis Nebiſion des Urteils ſchreiten wird, meint aber, bei einem hat man jederzeit — wiederum dank dem Keloga=Vakt — freie
glimpflichen Ausgang des Verfahrens in zweiter Inſtanz werde
igungen beweiſen wieder einmal, wie dringend notwendig ein die innere Feſtigkeit der Partei beträchtlichen Schaden erleiden, ſchöpf Englands. Mit Recht betont „Daily Herald”, er fei nur
Eine Folge des Lambach=Ausſchluſſes.
Der Beſchluß des Vorſtandes des Landeswerbandes Pots=
U. dam II auf Ausſchluß des Abgeordneten Lambach iſt, wie wir
Die deutſchnationale Preſſe zum Ausſchluß Landesverbands durchaus nicht mit dem Vorſtand einer Mei=
Herrn Abg. Lambach nach Form und Inhalt mißbilligt. Dieſem
misſchluß als der Vartei der vom Landesverband Potsdam llbe= Beſchluß habe ich zugeſtimmt. Die deutſchnationale Reichstags= zudem der Sudan nicht mehr durch äaptiſche Streiträfte,
ſon=
ſcheloſſen worden iſt, beim oberſten Parteigericht Einſpruch zu er= ſration hat jedoch in Anſehung der Bedeutung dieſer Ausein= dern durch eine beſondere rein engliſche auf den britiſchen
Gene=
wer ſo roch ncht im Fluß kommen können, da zmächſt einmal zichet. Der Landesvorſtand des Landesberhahds Natsdam II. Im Eudan liegen die neuen Staudimme, die den Nil ſeines
eum neuter Vorſtchender des Gerichts gewühlt werden muß. Bis= dem uf Grud des zuſtändigen Wohrſites des auf der Neichte, beſruchtenden Schlmmes grpofßentels berzuben und, wern ſie
ger häte der Aba. Volraſſ den Borſitz inne der in aber in lſte gewählten Abgeordneten Lanbach gemäß der Barteiſatzung für den Baumwolbeau vol ausgenit würden, den äauptiſchen
uner Varteiertreterſtzung, die ſich zweimal zwölf Stunden mit die Jurtsdikion zuſteht, hat auf Ausſchluß des Hermn Ab9. Lan= Felachen überhaubt ſobiel Niwaſſer vorenthielten, daß Uber
bach erkannt. Infolge dieſer Divergens zwiſchen den Auffaſſungen viele Millionen von ihnen praktiſch das Todesurteil geſprochen
aicht mieder auſgenommen hat. Man hoft wber, daß es ge= der deutſchnatonalen Reichstagsffation und dem Vorſtand des wäre. Dieſe Möglichkeit alein ſichert England eine Gewalt über
Landesverbands II lege ich hiermit mein Parteiamt innerhalb die Geſchicke des ägyptiſchen Volkes, die es mit ſeiner „
unab=
dmrtei auslöſen wird. Die Anſichten über die Zweckmäßigkeit Dr. Ricklinund RoſféihresMandatesverluſtig? 800 000 Pfd. Sterling. Dafür hat die ägyptiſche Flagge die Ehre,
gurseinander. Die einen halten den Ausſchlußbeſchluß für ge= Abgeordneten Dr. Ricklin und Roſſé trotz der Begnadigung ihren Geſellſchaft zu leiſten. Außer der Kontrolle des Sudans hat
tnungen vorausſagen und es begrüßen würden, wenn das Par= die Folgen des Urteils, nicht aber das Urteil ſelbſt aufhebe. Die zur Verteidigung des Suezkanals, um die Verbindungen des
tügericht aus politiſchen Erwägungen heraus die Aktion gegen Abgeordneten ſeien auch weiterhin unwählbar. Eine Entſchei= engliſchen Weltreiches zu ſichern; Recht und Pflicht zur Vertei=
Aambach rückgängig machen würde. Ja, man glaubt ſogar, daß dung ſei nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen digung Aegyptens gegen fremde Angriffe und die
Aufrechterhal=
munmehr die Freunde Lambachs ſich rühren und ihrerſeits in nicht einmal in das Belieben der Kammer geſtellt, ſondern ſie tung der Sondergerichtsbarkeit für die Fremden. Gegen dieſe
aler Oeffentlichkeit die gleiche Theſe verfechten werden und dann, habe lediglich das Recht, auf Grund der ihr vorgelegten Gerichts= Vorbehalte richtete ſich der Kampf, den das ägyptiſche
Par=
men. Als Präzedens führt das Blatt u. a. den Fall des Abge= der gefolgt ſind, Zaghlul ſo gut wie Sarwat uned Nahas, führ=
Menerhalb der Reichstagsfraktion — man glaubt, daß feſt zu ihm Gerichtshof wegen Verſchwörung gegen die Sicherheit des Staa= flikten zwiſchen London und Kairo kam. Der Rücktritt des
Kabi=
awa 25 bis 30 Abgeordnete halten — nunmehr ihrerſeits den tes verurteilt wurde und dadurch ſein Mandat verlor. Die Re= netts Sarwat Paſcha im März war durch die Ablehnung eines
um ſich würdig aus der Affäre zu ziehen, bleibe ihr nichts an= Nahas, das auf Sarwats Regierung folgte, beſchwor durch ein
Sehr intereſſant iſt die Stellungnahme der deutſchnationalen, deres übrig, als der Kammer ſofort nach ihrem Wiederzuſam= der ägyptiſchen Freiheitsbewegung entgegenkommendes
Ver=
mentritt eine Amneſtie vorzuſchlagen, durch die die autonomiſti= ſammlungsgeſetz einen Konflikt mit dem engliſchen
Oberkom=
ſchen Abgeordneten ihr Bürgerrecht zurückerhielten.
Aeghptiſche Ouvertüre.
Von
Otto Corbach.
Zwiſchen der Wiederherſtellung des abſoluten Regimes in
tung ein Zuſammenſchmelzen der deutſchnationalen Gefolgſchaft Aegypten durch König Fugd und der gleichzeitig erfolgten
end=
gültigen Zuſtimmung Englands zum Kelloggſchen Anti=
Kriegs=
braucht nur die Kommentare engliſcher Blätter zu beiden
Ereig=
ner Lambachs die „Deutſche Zeitung”, die beſonders auch niſſen zu vergleichen, um einen ſolchen Zuſammenhang mühelos
die Auslaſſungen des Gewerkſchaftlichen Zeitungsdienſtes aufs konſtruieren zu können. Nur gedankenloſe Optimiſten, meinen
Korn genommen hat und aus jenen eine Kampfanſage an die die „Times”, können erwarten, daß nach der Unterzeichnung des
Paktes keine Kriege mehr vorkommen würden, und die eigene
„Handlungsfreiheit”, alſo auch kriegeriſche Initiative, hat ſich
bach, ſondern auch mit denen zu befaſſen haben werde, die die die engliſche Regierung in ihren Vorbehalten für „gewiſſe Re=
Abſicht hätten, offen für Lambach Partei zu nehmen und die gionen, deren Wohlfahrt und Integrität, ein beſonderes und
vitales Intereſſe für den Frieden und die Sicherheit Englands
gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das oberſte Parteigericht ſich bedeuten”, ausdrücklich ausbedungen. Der Pakt verbiete nur,
er=
nicht um die Drohungen kümmern werde. Auch die „Kreuz= klären die „Times” weiter, „den Gebrauch des Krieges als eine
diplomatiſche Methode‟. In die Geheimſprache des britiſchen
desverbands und hält das Urteil für richtig. Sie ewwartet, daß Mächten die ihn unterzeichnen, die Hände bindet, wenn ſie
krie=
die Beruſungsinſtanz ſich nicht durch die Rüchſicht auf politiſche geriſche Aktionen Englands in jenen „gewiſſen Regionen” im
In=
tereſſe des Weltfriedens durch diplomatiſchen Druck verhindern
möchten.
Der Staatsſtreich Königs Fuads ſchließt eine Periode
lang=
der Leitartikel der „Deutſchen Tageszeitung” die ſich wieriger Verſuche ab, die Kontrolle Englands, über Aegypten
während des Kampfes um Lambach ſtets einer objektiwen Stel= auf eine tragbare parlamentariſche Grundlage zu ſtellen. Alle
Lambachs anzuerkennen und aus ihnen die entſprechenden Kon= großen Kriege ſtark gewachſenen ägyptiſchen Nationalbewußtſein
ſequenzen zum Nutzen der Partei zu ziehen. Aehnlich äußert ſie und dem britiſchen Imperialismus gähnt eine unüberbrückbare
Kluft. England zieht ſich auf ſeine Machtſtellungen zurück und
verzichtet darauf, ſich um das Vertrauen ſolcher ägyptiſchen
Patrioten zu bemühen, die ſich durch materielle Vorteile nicht
beſtechen laſſen. Die zum erſtenmal unverhüllt zutage tretenden
Machtverhältniſſe aber öffnen den ägyptiſchen Nationaliſten die
Kreiſen, mit der man ſich unmöglich auseinanderſetzen könne, in= dem britiſchen Koloß zu bedeuten hat. In den Londoner „Times”
ſpielt der britiſche Offizioſus, nicht umſonſt den Ueberraſchten,
aber vorläufig unintereſſierten Zuſchauer: „Mag die ,Geſchäfts=
Zweifel offen, ob wan es überhaupt für notwendig gehalten Regierung Erfolg haben oder nicht, wo die „Wafd” (die das
Par=
lament beherrſchende Nationaliſtenpartei) ſcheiterte; ihr Erfolg
Würdigung zu unterziehen geſchweige denn die Hintergründe oder Fehlſchlag und die Methoden und Prinzipien, von denem
ſie inſpiriert iſt, ſind vor allem Sache des ägyptiſchen Volkes.
Solange die neue Regierung oder irgendeine Regierung, die ihr
folgte, die britiſchen (und anderen) Intereſſen reſpektiert, wie ſie
in der britiſchen Erklärung von 1922 niedergelegt ſind, kann eine
Einmiſchung in die innere Politik Aegyptens nicht in Frage
kommen. Der Wechſel hat gewiß die offiziellen Kreiſe in dieſem
Land überraſcht, aber das iſt kein Grund, für oder gegen das
neue Regime Stellung zu nehmen. Die Frage, ob er einen
Bruch der Verfaſſung einſchließt oder nicht, mag den ägyptiſchen
Juriſten überlaſſen bleiben. Seine Dauerhaftigkeit hängt in
letzter Linie nicht von der britiſchen Meinung, ſei es der
offiziel=
len oder inoffiziellen, ab, ſondern von dem guten Willen der
ge=
bildeten Klaſſen Aegyptens. Sie ſind die beſten — und in der
Tat die einzigen — zuſtändigen Richter.”
In dieſer „Times”=Auslaſſung hat man in der Nußſchale die
es gelingt, die Grundſätze der Partei mit friſchem Leben zu neueſte Taktik des britiſchen Imperialismus überhaupt. Man
hat, dank dem Kollogg=Pakt, den Rücken frei und kann in dem
„gewiſſen Regionen” ſeelenruhig alles drunter und drüber gehen
laſſen: Wenn britiſche (und „andere‟) Intereſſen verletzt werden,
Hand, mit eiſerner Fauſt einzugreifen. König Fugd iſt ein
Ge=
in der Lage, die Verfaſſung umzuſtoßen, wenn er ſich auf Polizei
und Armee verlaſſen könne. Polizei und Armee aber
unterſtän=
den der britiſchen Kontrolle; außerdem gäbe es in Aegypten noch
eine britiſche Beſatzungsarmee. Die engliſche Zeitſchrift „Round
Table” ſtellt in ihrer letzten Ausgabe feſt, daß England ſeit 1882,
hören, einſtimmig gefaßt worden. Daß man aber innerhalb des wo es Aegypten beſetzte, nicht weniger als vierundſechzig Mal
das Verſprechen gab, ſeine Truppen wieder zurückzuziehen. Weil
nung iſt, geht aus einem Brief des Reichstagsabgeordneten Le= die Kundgebung, durch die England im Februar 1922 Aegypten
jeune=Jung an den Vorſtand hervor, der folgenden Wortlaut hat: für „unabhängig” erklärte, alle Näumungsverſprechen annulliert,
Die deutſchnationale Fraktion hat den bekannten Auſſatz des ſehen die ägyptiſchen Nationaliſten in ihr nur einen Fetzen
Pa=
pier. Seit der Ermordung Sir Le Stacks im Jahre 1925 wird
anderſetzungen auf Auſhebung der Fraktionsgemeinſchaft ver= rolgouverneur ſtatt den König vereidigte Schutztruppe beſchirmt.
des Landesverbands Potsdam als Vorſitzender der Ortsgruppe hängigkeit” Katze und Maus ſpielen laſſen kann. Trotzdem die
Verwaltung des Sudans Aegypten eigentlich nichts mehr
an=
geht, belaſtet die Schutztruppe ſein Budget jährlich mit etwa
Der ſozialiſtiſche Soir” ſtellt feſt, daß die autonomiſtiſchen dem Union Jack auf den Regierungsgebäuden im Sudan noch
Kammerſitz nicht einnehmen könnten, da eine Begnadigung wohl ſich England in der Erklärung von 1922 vorbehalten: das Recht
akten von der Tatſache der Mandatsentziehung Kenntnis zu neh= lament und die Regierungen, die in den letzten Jahren
aufeinan=
ordneten Paul Derbulsde an, der im Jahr 1900 vom Oberſten ten, worüber es im Frühjahr dieſes Jahres zu heftigen
Kon=
gierung müſſe wieder einmal bedauern, daß ſie ſich auf das un= Kompromiſſes, der Englands äußerſte Zugeſtändniſſe einſchloß,
nütze und lächerliche Abenteuer von Kolmar eingelaſſen habe, ohne an jenen Vorbehalten zu rütteln, veranlaßt. Das Kabinett
miſſar Lord George Lloyd herauf. Eine drohende Geſte Eng=
Seite 2
Donnerstag, den 26 Juli 1928
Nummer 206
lands brachte Nahas Paſcha zum Einlenken, aber ſein Schickſal
war beſiegelt. Die „unlauteren Machenſchaften”, mit denen König
Fuad ſeine Erſetzung durch Mahmud Paſcha begründete, waren
nur ein Vorwand, um ſich das für die Ausſchaltung beider
Häu=
ſer des Parlaments nötige willfährige Mimiſterium zu ſchaffen.
Es iſt gewiß nicht ausgeſchloſſen, daß eine revolutionäre
Er=
hebung König Fugd über kurz oder lang zwingt, abzudanken
oder wieder eine verfaſſungsmäßige Regierung aufzurichten.
Man macht ſich darüber in London wenig Kopfzerbrechen. Jede
wie immer geartete Regierung muß dem Geßlerhut der
Erklä=
ung von 1922 Reverenz erweiſen; andernfalls hat England
freie Hand, ganz Aegypten zu ſudaniſieren. Die Erfahrungen,
die man dabei in Aegypten macht, mögen ſpäter in den
gefähr=
licheren Regionen Indien und China mit Nutzen verwertet
wer=
den können. Auch das neue Chiwa wird die Anerkennung ſeiner
Ungbhängigkeit durch England nur durch die Billigung von
„Vorbehalten” erkaufen können, von denen es fraglich iſt, ob ſie
mit irgendeiner ſtabilen, aus revolutionären Erhebungen der
Volksmaſſen gewachſenen Staatsordnung verträglich ſind. Die
Vorgänge in Aegypten ſind vielleicht nur ein Auftakt für eine
Epoche von Kolonialkriegen, bei denen dem Kelloggſchen
Anti=
kriegspakt nur die Rolle beſchieden wäre, möglichſt zu
verhin=
dern, daß ſie ſich zu einem neuen Weltkriege auswachſen.
*Politiſche Feſtlichkeiten.
Unangenehme Nebenumſtände. —
Hiobs=
nachricht aus C. G.A.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. Juli.
Die feſtliche Stimmung bei der Eröffnung des
Somprot=
tunnels wurde durch einen unangenehmen Nebenumſtand geſtört.
Die Anarchiſten, die in Spanien und in Südfrankreich weit
ver=
breitete Organſſationen beſitzen, wollten die Gelegenheit, daß ſo
viele führende Perſönlichkeiten an einer Zeremonie teilnahmen,
nicht ungenützt verſtreichen laſſen. Zweifelsohne hatten ſie es in
erſter Linie auf den ſpaniſchen König abgeſehen. Ihre
ſträf=
lichen Abſichten wwurden aber vereitelt, die Führer verhaftet und
die Polizei iſt einer ſehr verbreiteten Verſchwörung, welche ihr
Zentrum in Barcelona hat, aber ſich ſtark nach Südfrankreich
verzweigt, auf die Spur gekommen. Von der ganzen Sache wird
alſo aller Wahrſcheinlichkeit nach nur die unangenehme
Erin=
merung auf einige mehr oder weniger intereſſante Prozeſſe und
das unangenehme Bewußtſein zurückbleiben, daß in
Südfvank=
reich an einigen Stellen eine ungeſunde pollitiſche Aumoſphäre
herrſcht, welche ſich in einer brankhaften Verſchwörungsſucht
äußert. Die ungeſunde Denkweiſe gewiſſer Schichten im Süden,
die am liebſten einen ſtändigen Guerillakrieg an der ſpaniſchen
Grenze führen möchten, das niemals ganz zu unterbindende
Schmaugglevumeſen und endlich die noch nicht überwundene
Reigung des „Midi” zum Extremen in der Politük ſind ein
ernſtes Hindernis der Verſtändigung wit Spanien. Jenſeits der
Pyrenäen ſtehen die Dinge bekanntlich noch viel ſchlimmer, und
es wird gewiß noch lange dauern, bis in dieſer Beziehung eine
Geſundung erreicht werden kann.
Die franzöſiſch=ſpaniſche Freundſchaft und der Friede am
Mittelmeer hätte auch in Spanien im Rahmen einer Feſtlichkeit
betont werden ſſollen. Und zwar bei der feſtlichen Unterzeichnung
des Tangervertrages. Wir haben an dieſer Stelle uns mit dem
Tangervertrag näher befaßt, heute alſo nur ſoviel, daß die
Ab=
ſage Muſſolinis, der Italien nicht verlaſſen kann — oder ſich
nicht getpaut, es zu verlaſſen —, die Wbhaltung des Feſtes
ver=
eitelt.
In Paris ſpricht wan ſchon von einer dritten politiſchen
Feſt=
lichkeit, der Kriegsächtungspakt ſoll hier feſtlich unterzeichnet
wer=
den. Kellogg wollte urſprünglich Amerika nicht verlaſſen, und
man hatte ſchon den Gedanken einer feſtlichen Unterzeichnung in
Paris aufgegeben; aber es ſcheint, daß ſie ſich jetzt doch durchſetzt.
Das wäre ein Preſtigeerfolg für Frankreich. Vielleicht wwürde
da=
durch auich die Stimmung um die Antikriegserklärung etwas
beſſer. Aber zu viel ſoll man nicht hoffen, denn ſchon jetzt
ver=
breitet wan die Hiobswachricht, daß um die Ratifizierung des
Paktes in Amerika ein heftiger innenpolitiſcher Kampf
ent=
brennen wwird. Bedenkt wan, daß die Präſidentenwahl ihren
Schatten vorauswirft, und daß das politiſche Leben in Amerika
ſowiefo immer intenſiver wird, ſo iſt dieſe Möglichkeit gar nicht
ausgeſchloſſen.
Die Unterzeichnung des Tanger=Abkommens.
EP. Paris, 25. Juli.
Die feierliche Unterzeichnung des Abbommens über die
Ab=
änderung des internationalen Tangerſtatuts erfolgte heute
mit=
tag im Uhrenſaal des Ouai d’Orſay in einfachſter Form. Die
Vertreter der Mächte drückten ihre Befriedigung über den
glück=
lichen Ausgang der Vewhandlungen aus, der einen neuen
Fort=
ſchritt in der Befriedung Europas darſtelle. — Briand empfing
im Anſchluß daran den ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon
zu einer Unterredung.
Vom Tage.
In einer am Mittwoch nachwittag abgehaltenen Sitzung der
bayeriſchen Koalition iſt die Regievungsbildung
auf Grund der geſtrigen Beſchlüſſe der Bayeriſchen Volkspartei
end=
gültig vereinbart worden. Am Donnerstag ſoll in einer
weiteren Koalitionsſitzung der Enatwurf über die Abänderung der
Mini=
ſterialverwaltung feſtgelegt werden, der dann ſofort dem Landtag unter=
Der rumäniſche Miniſterpräſident Bratianu hat
eine neue Kommiſſion ernannt, die ſich nach Berlin
be=
geben wird, um über die ſtrittigen Fragem mir der
Reichsbank und der deutſchen Regierung zu
verhan=
deln. An der Spitze der Kommriſſion ſteht der rumäniſche Geſandte
in Berli, Comnene.
Titulescu hat ſeinen Rücktritt als rumäniſcher
Außenminiſter endgültig beſchloſſen. Er reiſt am
Samstag nach London, um dort dem König ſein Abberufungsſchreiben
zu übergeben, da er noch immer formell rumäniſcher Geſandter in
London iſt.
Die portugieſiſche Regierung hat beſchloſſen
die deutſchen Beſitzungen auf den Kapverdiſchen Inſeln und
in Portugieſiſch=Guinea freizugeben, nachdem bereits früher nach
längeren Verhandlungen das deutſche Azorenkabel freigegeben wurde.
Der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Crewe, hat
dem Präſidenten der franzöſiſchen Republik ſein
Abberufungs=
ſchreiben überreicht. Der neue Botſchafter, Sir. William
Tyrrell, wird am Montag in Paris eintreffen, um am 3. Auguſt vom
Präſidenten Doumergue zur Entgegennahme des
Beglanbigungsſchrei=
bens empfangen zu werden.
Nach Schluß der kanadiſchen Kabinettſitzung wurde bekannt gegeben,
daß Premierminiſter Mackenzie King Kanada auf
der nächſten Tagung des Völkerbundes in Genf
ver=
treten wird. Der Premierminiſter wird Kanada gegen Ende
Auguſt verlaſſen.
Das engliſche Arbeitsloſen=Problem.
Die Ausſprache im Unterhaus. — Der
Tadels=
antrag der Arbeiterpartei abgelehnt. —
Bald=
wins Abhilfsmaßnahmen.
EP. London, 25. Juli.
Das Unterhaus lehnte geftern abend den von Macdonald
im Namen der Arbeiterpartei eingebrachten Tadelsantrag gegen
die Regierung Baldwin, in der dieſer der Vorwurf gemacht wird,
daß ſie in den vier Jahren ihres Beſtehens die Arbeitsloſigkeit
nicht zu mildern vermochte, mit 331 gegen 151 Stimmen ab. Ein
Zuſatzantrag des Konſervativen Sir Page Croft, in dem das
Unterhaus ſowohl die Arbeitsloſenkriſe als auch die Oppoſition
der Sozialiſten und Liberalen gegenüber den von den
Konſer=
vativen vorgeſchlagenen Abhilfsmaßnahmen bedauert, wurde mit
305 zu 135 Stimmen angenommen. In der vorhergehenden
Aus=
ſprache bezeichnete Macdonald als eine der Haupturſachen der
Kriſe die Tatſache, daß Finanzoperationen gewinnbringender
ſeien als induſtrielle Unternehmungen. Premierminiſter Baldwin
führte in ſeiner Antwort aus, daß nach ſeiner Anſicht
Groß=
britannien noch nicht dem Elend verfallen ſei. Ein großer Teil
der arbeitsloſen Bergarbeiter könne in anderen Induſtriezweigen
untergebracht werden. Eine allzu ſtarke Auswanderung
würde die Geburtenziffer Englands ungünſtig beeinfluſſen. Als
Abhilfsmaßnahmen ſchlug Baldwin eine ſtarke
Herabſetzung der Kohlenfracht vor, wodurch der
Kohlenpreis ermäßigt und der Eiſen= und
Stahl=
induſtrie der Wettbewerb mit dem Ausland und
die Einſtellung einer größeren Arbeiterzahl
ermöglicht würde.
Die geſamte engliſche Preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit
dem Ergebnis der Debatte im Unterhaus über die
Arbeitsloſig=
keit in England. Sie iſt ſich im allgemeinen darin einig, daß der
Premierminiſter es nicht verſtanden hat, das Uebel der
Arbeits=
loſigkeit an der Wurzel anzupacken, ſondern daß er ſich darauf
beſchränkte, einige kleine Mittel anzubieten, die der
Arbeitsloſig=
keit nur in geringem Umfange ſteuern könnten. Beſonders ſtarke
Zweifel beſtehen hinſichtlich der Frage, ob es gelingen wird, durch
die Auswanderungspläne in erheblichem Maße zur Linderung
des Notzuſtandes beizutragen. Die bisherigen Erfahrungen
ſprächen dagegen. Der Vizepräſident der auſtraliſchen
Entwick=
lungs= und Einwanderungs=Kommiſſion habe bereits ernſte
War=
nungen ausgeſprochen. Auſtralien müßte zunächſt für ſeine
eige=
nen Arbeitsloſen ſorgen und zu verhindern ſuchen, daß ſich die
Arbeitsloſigkeit im Lande nicht noch ſteigere, und aus dieſem
Grunde auch die Einwanderung regeln. Jeder Einwanderer
müſſe geiſtig und körperlich voll auf der Höhe ſein.
Der engliſchen Oppoſitionspreſſe wäre ein Mißerfolg der
Regierung nur zu willkommen, da das Problem der
Arbeitsloſig=
keit ein gutes Propagandamittel gegen die konſervative
Regie=
rung iſt und im Wahlkampf dementſprechend ausgeſchlachtet
wer=
den kann.
*Mit den Heſſenſängern in Wien.
Ausklang und Nachhall.
Ein Feſt iſt verrauſcht, wie es in gleichem Ausmaß unter
gleichen äußeren Verhältniſſen die Welt noch nicht ſah. Nicht
ſehen konnte, weil zu ſeinem Gelingen Vorbedingungen erfüllt
werden mußten, die erſt der modernſten Technik, zu ſchaffen
möglich.
Gewiß mag es prunkvollere Feſte gegeben haben. Papſt=
und Kaiſerfahrten, Krönungszüge. Aber Feſte, zu denen nicht
Tauſende, nicht Hunderttauſende, aber Millionen auf einen Punkt
aus aller Welt zuſammenſtrömten innerhalb weniger Tage,
waren noch nicht. Waren auch nicht Feſte, gegeben und gefeiert
in tiefſter Armut, Armut nicht nur Einzelner, ſondern ganzer
Völker. Feſte, die nicht veranſtaltet wurden, nur um zu feiern.
Das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt war nichts, als die von innen
heraus naturnotwendig gefühlte, unzwingbar zur Entfaltung
drängende Lebensbejahung. Volksſtämme, nach vielen Millionen
zählend, durch ein erſchütterndes Weltereignis in blutender Not
zuſammengeſchweißt, von ſcheinbaren Siegern zum Tode
verur=
teilt, bekennen, daß ſie ſich nicht verurteilen laſſen, daß ſie durch
keinen noch ſo brutalen Machtſpruch von der Welt zu vertilgen
ſind, bekennen vor der ganzen Welt, daß ſie leben wollen, leben
müſſen. —
Keiner der Hunderttauſende der aktiven Feſtteilnehmer, keiner
der nach Millionen zählenden Mitfahrenden dachte wohl im
ent=
fernteſten während dieſer Wiener Feſttage an irgendeine
gewalt=
ſame Umwälzung beſtehender Verhältniſſe. Keinem kam der
Ge=
danke an eine Kundgebung, die mit Kriegeriſchem auch nur
ent=
fernt verwandt war. Wer dachte in Oeſterreich, wer in
Deutſch=
land unter den heutigen Umſtänden nach dem, was hinter uns
liegt, an einen Waffengang! Was aber hier geſchah und betont
wurde, war allerdings mehr als ein Sängerfeſt, war der Wille
zum Veben. Allerdings auch zu einem Funken Lebensfreude,
der unentbehrlich iſt für Menſchen, die nicht in Sklaverei zu
leden gewohnt ſind. 250 Tauſend Deutſche aus allen Gauen und
von weit über den Weltmeeren waren verſammelt, marſchierten.
Und wenn ein Wiener Blatt ſchrieb: Wo Hunderttaufend
Deutſche marſchieren, horcht die Welt auf”, ſo mag das ſtimmen.
DrWek ſoil anf dieſen Schritt der Hund ttanſende deutſcher
Männer horchen, der nach dunkelſten Nächten ein anbrechend
Morgenrot kündete. Was aber hiermit betont werden ſollte, war
nichts anderes, als das Recht des Einzelnen und das Recht von
Völkern, im Frieden mit ſeinen Nachbarn, im Frieden mit der
Welt an der Sonne leben zu wollen,
Und war doch ein Sängerfeſt! Das deutſche Lied erklang,
geſungen von Hunderttauſenden, ſymboliſiert durch äußere
Zei=
chen mannigfachſter Art, als Ganzes genommen aber nichts
anderes als ein allerdings dröhnender Zuſammenklang deutſcher
Sprache, deutſchen Mutterlautes! —
Und in dieſem wundervollen Feſt ſtanden immer irgendwie
die kaum anderthalb Tauſend zählenden Heſſenſänger, ungewollt,
aber doch tatſächlich, in dem Mittelpunkt des Intereſſes. Keiner
weiß, wie es kam. Aber es war. Wir Heſſen hatten wenigſtens
das Gefühl, als ob wir mit beſonderer Herzlichkeit ſchon
empfan=
gen und begrüßt wurden. Tränen, wenn auch ſtammverwandter
ſo doch fremder Menſchen, können nicht lügen. In allen Wiener
Blättern wurde nicht nur in den Berichten, ſondern auch in den
Betrachtungen und Plaudereien der Heſſen Erwähnung getan
Daß die Kundgebung der Heſſenſänger vor der wundervollen
Karlskirche ein Höhepunkt des ganzen Feſtes war, wurde ſchon
berichtet. „Die tapferen Heſſen” überſchrieb ein Wiener Blatt
ſeine Betrachtungen hierzu. Der Grund war, weil während der
Kundgebung die Kapelle das Andreas=Hofer=Lied ſpielte. Mehr
zufällig als beabſichtigt. Es war uns ja nicht bekannt, daß man
in Wien auf Weiſung des Außenminiſters nicht von Südtirol
ſprechen, noch ſonſtwie ſeiner Erwähnung tun durfte. Aber als
die jubelnde Begeiſterung bei dieſen Klängen die 20 Tauſend
Zuhörer aus erſchütterndem Schweigen und Weinen zu einem
unbeſchreiblichen Jubelruf „Heil Südtirol!” zuſammenriß, als
20 Tauſend Tücher wehten und das „Heil Südtirol!” in ein „Heil
Heſſen!” „Heil Deutſchland!” überklang, da wußten wir, fühlten
wir, daß wir tiefinnerſten Schmerz berührt, aber auch
tiefſt=
gefühltem, unſtillbarem Sehnen ungewollt Ausdruck gegeben
hatten. Das haben uns wohl die Wiener nicht vergeſſen. —
Von gleich tief erſchütternder Wirkung aller Feſtesphaſen, die
wir miterleben durften, war zum andernmal die, als der
Vor=
ſitzende des Deutſchen Sängerhundes in der Halle der 80 Tau=
Der Flaggen=Zwiſchenfall
in Zweibrücken.
Franzöſiſches Auslieferungs=Begehren.
Landau, 25. Juli.
Wie wir erfahren, hat die franzöſiſche Gerichtsbehörde an die
deutſche Regierung das Auslieferungsbegehren gegen die im
Zweibrückener Flaggenzwiſchenfall verurteilten drei Deutſchen
geſtellt. Es handelt ſich um den Bäcker Weiß und die Arbeiter
Schimmel und Lutz, die am 5. Juli d. J. vom franzöſiſchen
Kriegsgericht in Landau unter der Anſchuldigung, die
franzö=
ſiſche Fahne von dem Offizierskaſino in Zweibrücken herabgeriſſen
zu haben, wegen ſchweren Diebſtahls und Beleidigung der
fran=
zöſiſchen Beſatzungsarmee zu je fünf Jahren Zuchthaus
verur=
teilt worden ſind. Es handelt ſich um ein im
Abweſenheits=
verfahren ergangenes ſogenanntes „In contumaciam=Urteil”, da
die drei Angeſchuldigten ſich der ihnen drohenden Verhaftung
rechtzeitig dadurch entzogen haben, daß ſie ſich ins Rechtsrheiniſche
begaben und zu der Verhandlung vor dem franzöſiſchen
Kriegs=
gericht nicht erſchienen ſind. Auch die Auslieferung des vom
franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau am 16. Juli ebenfalls im
Abweſenheitsverfahren wegen des ſogenannten Maximiliansauer
Zwiſchenfalles vom 3. Juni unter der Anklage der
Gewalttätig=
keit gegenüber einem franzöſiſchen Offizier und Beleidigung der
franzöſiſchen Beſatzungsarmee zu zwei Jahren Gefängnis und
200 Franken Geldſtrafe verurteilten Arbeiters Merz aus
Neu=
pfotz iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde verlangt worden,
Von zuſtändiger Seite in Speyer wird uns dieſe Nachricht
als wahrſcheinlich bezeichnet. Eine amtliche Nachricht darüber
liege noch nicht vor. Auf Grund des Rheinlandabkommens ſind
die Franzoſen zu ihrer Forderung an und für ſich berechtigt. Eine
andere Frage iſt es natürlich, ob im Zeichen der Verſtändigung
und Verſöhnung die Ausübung dieſes Rechtes nicht ein kraſſes
Unrecht gegen den Friedensgedanken bedeutet.
Chamberlain über die Frage der
Zurück=
ziehung der Beſatzungstruppen.
In Beantwortung einer Frage des Arbeiterführers
Wedge=
wood erklärte Chamberlain im Unterhaus: Die geſamten
Jah=
reskoſten des britiſchen Beſatzungsheeres in Deutſchland betragen
1 299 700 Pfund Sterling und der Betrag, den England zur
Be=
gleichung dieſer Koſten aus der Dawes=Annuität erhält, beläuſt
ſich auf 950 000 Pfund Sterling. Wenn die britiſchen Truppen
zurückgezogen würden, ſo werde England dieſe 950 000 Pfund
Sterling nicht weiter erhalten. Hierauf erſuchte Wedgewood den
Staatsſekretär des Aeußeren, feſtzuſtellen, was England in bar
profitieren würde, falls es ſeine Truppen zurückziehe.
Cham=
berlain erwiderte: Wenn man von der Annahme ausgeht, daß
die durch eine Zurückziehung der britiſchen Truppen verurſachte
Verminderung der vow Deutſchland zu zahlenden
Beſatzungs=
koſten nicht von anderer Seite durch eine dementſprechende
Ver=
ſtärkung des Beſatzungsheeres ausgeglichen würde, ſo könnte
Eng=
land 22 Prozent des Betrages, den es zurzeit an Beſatzungskoſten
erhält, für Reparationsrechnung beanſpruchen. Es iſt jedoch
kei=
neswegs ſicher, und es iſt vielleicht ſogar unwahrſcheinlich, daß
die Truppen, die England ohwe Vereinbarung zurückziehen
würde, nicht durch Truppen einer anderen Macht erſetzt würden.
In dieſem Falle würde England durch die Zurückziehung ſeiner
Truppen nichts profitieren.
Die jugoſlawiſche Regierungskriſe.
Der deſignierte Miniſterpräſident, Dr. Koroſchetz, fetzte heute
ſeine Verhandlungen mit den Führern der bisherigen
Regie=
rungsparteien fort. Er verſuchte auch wit dem Führer der
Selbſtändigen Demokraten, Pribitſchewitſch, in Verbindung zu
treten, der ihm jedoch in einem längeren Briefe mitteilte, daß
er jede Zuſammenkunft mit ihm ablehne, da er der Hauptträger
des bisherigen Regimes ſei. Die Demokratiſche Partei dagegen
beſchloß einſtimmig, die Regierung Koroſchetz zu unterſtützen,
Die Parteikonferenz formulierte auch die Wünſche der Partei
be=
züglich der Verteilung der einzelnen Portefeuilles. Mehrere
Ned=
ner forderten die Demiſſion des bisherigen Fimanzminiſters
Markowitſch.
Auch die Radikale Partei gab ihre Zuſtimmung zum Eintritt
in die Regierung Koroſchetz. An der Sitzung nahmen jedoch
nur die Anhänger des ehemaligen Miniſterpräſidenten
Wukitſche=
witſch teil, während die beiden oppoſitionellen Fraktionen, das
ſogenannte Zemtrum und die Paſchitſch=Gruppe, ſich von der
Sitzung fernhielten und nur drei Redner entſandten, die in
ſchärfſter Weiſe eine Regierung Koroſchetz bekämpften. — Pri
bitſchewitſch gab Journaliſten gegenüber eine längere Erklärung
ab, in der er ſagte, die bäuerlich=demokratiſche Koalition werde
keine Regierung anerkennen, die aus den gegenwärtigen
Regie=
rungsparteien hervorgegangen ſei. Koroſchetz ſei der
Haupttia=
ger eines Regimes, das in der Geſchichte Jugoſlawiens als die
blutigſte Epoche bezeichnet werden wird. Die Oppoſition fordene
unentwegt die Auflöſung des gegenwärtigen Parlaments.
ſend in der dritten Hauptaufführung der Gefallenen gedachte.
Worte ſind zu arm, zu ſchildern, was hier jeder einzelne
tieſ=
innerſt durchlebte. Als Dr. Liſt ſeine kernhaft=zurückhaltende
Anſprache durch Lautſprecher hielt, während eines Momentes in
ſeiner Rede aufforderte, der gefallenen deutſchen Brüder des
letzten großen Ringens zu gedenken. Ohne Zeichen, aber durc
inneres Mitleben emporgeriſſen, ſtanden da die 80 Tauſend
ſchweigend wohl eine Minute lang mit entblößtem Haupt. Und
dieſes erſchütternden Schweigens Abſchluß, heiligem Gebet gleich
von 30 Tauſend Sängern in wundervoller Präziſion und Diſöe
plin ganz leiſe geſungen „Ich hatt’ einen Kameraden”. Wie aus
anderen Sphären kommend klangen die Töne, ſchlugen ſie die
Herzen in Bann. Wie oft wohl haben wir im Felde den Kae
raden dieſes Lied geſungen. Nie mit gleich tiefer Empfindung=
Und als die dritte Strophe von den Sängern begonnen wurde,
ſangen die 80 Tauſend Hörer ſie mit. Das und das den Abſchlug
der Rede bildende Deutſchland=Lied war ein Erleben, das ſeh
wie geſagt, nicht ſchildern läßt.
Ein wundervoller Abend in Schönbrunn. Der Einladung
des öſterreichiſchen Kultusminiſters waren einige Hundert Pel”
ſonen gefolgt. Was an dem Abend geſprochen wurde, daß and
dieſer Abend wie alle anderen dem Anſchlußgedanken galt,
de=
das äußere Signum des Sängerfeſtes war, darüber wurde de
reits berichtet. Aber auch dieſer Abend zählt für die wenige.,
die ihn miterleben durften, zu den tiefſten Eindrücken. Die waue
dervollen Räume in ihrer künſtleriſchen Pracht muſtergültig E"
halten, von Tauſenden von Lichtern erhellt, Tafeln und
Buſſei=
mit Blumen und dem kunſtvollen goldenen Tafelgeſchirr geöle.”
In den Näumen eine dem äußeren Kleid nach vielleicht hier ie
geſehene Geſellſchaft. Zwiſchen Generalsuniformen, Frack, Sülee
king der Straßenanzug. Neben der blauen Sängermütze dee
Cerevis und die bunten Mützen akademiſcher Sängervereinigt.
gen. Alle aber herzlichſt geeint durch den Zuſammenklang delle”
was ſie zu vertreten hatten, des deutſchen Liedes. Eine wünd.”
volle Stimmung, beherrſcht vom herzlichen Austauſch ehrliche.
Gefühle.
Im Dunkel der Nacht dann ein Hinaustreten auf die Terkälſe
und von hier ein Blick auf die Neptunbrücke und weiter Yte”
liegend die Gloriette, magiſch beleuchtet, daß ſie wie ein Gebnee
aus Tauſendundeine Nacht die Schönheit ihrer ſtrenglinwhe”
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ſtummer 206
Donnerstag, den 26. Juli 1928
Seite 3
Künſtliche Aufregung in Paris.
Der Anſchluß marſchiert.
4Le franzöſiſche Oenkſchrift. — Proteſie und ihr
Hintergrund.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. Juli.
Tie Wiener Kundgebungen haben hier die Anſchlußfrage
har aktuell gemacht. Ein großer Teil der Preſſe, darunter „Le
D1S”, ſtellen entrüſtet feft, daß Deutſchland unverbeſſerlich
I5 und daß die Ruhe Mitteleuropas, die Ruhe der Kleinen
(Ente — ſie bedarf nämlich der Ruhe ganz beſonders — und
e ity die Ruhe der Friedensverträge gefährdet ſei. Ein anderer
—länerer — Teil der Preſſe drückt ſich verlegen um die Frage.
Der Außenſtehende, der nur auf Grund der Zeitungsſtimmen
fſien Urteil zu bilden in der Lage iſt, würde jetzt über den
Slenzuſtand der franzöſiſchen Politik leicht ein vollkommen
fal=
fſ8BBild gewinnen. Denn, ſprechen wir es gleich aus, die Ent=
1mung iſt eine künſtliche. Bereits vor zwei Jahren hat man hier
rmwerſtändige und nüchterne, wenn auch nicht immer ſympa=
1 ühe Meinungen hören können. Man denkt jetzt nicht anders,
wwie vielen Proteſte der franzöſiſchen Preſſe — wenn man
mf inigen ultranationalen Stimmen abſehen will — laſſen ſich
um ei Kategorien einreihen. Es gibt ſolche, die einen rein
poli=
zehaktiſchen Hintergrund haben, und wieder andere, die einfach
9 Schein wahren wollen.
Dogmatiker betonen die Unverletzlichkeit der Verträge. Die
mifſchen Politiker werfen aber vor allem zwei Fragen in bezug
a den Anſchluß auf. Nämlich: Wie werden die übrigen Mächte
iGutropa auf den Anſchluß reagieren? Und dann: Wie wird
7 Anſchluß auf die deutſche Innenpolitik wirken? Niemand
gu es, darauf heute eine Antwort zu geben. Aber das bedeutet
yinicht, daß man darüber nicht nachdenkt.
DDie ägyptiſchen Ereigniſſe werden hier ſehr viel beſprochen;
mi betont aber bei jeder Gelegenheit die Neutralität
Frank=
ih.s. Das hindert aber ſelbſtverſtändlich die Franzoſen nicht,
ir: die ägyptiſche Politik höchſt lehrreiche Betrachtungen anzu=
Heri. Man philoſophiert über die Freiheit der Völker und
be=
rhr nebenbei, daß ſie nicht immer mit der Freiheit der Meere
zvereinigen ſei. „Aegypten iſt juriſtiſch ein Staat und praktiſch
ee Kolonie” ſchrieb „L’Information”
DDie Chancen eines baldigen Kompromiſſes hält man hier für
gft=ig. Denn Aegypten hängt wirtſchaftlich in ſehr hohem Maße
Nngland, das heißt von Mancheſter ab.
Es iſt intereſſant, daß neulich die Idee, in Syrien ein
König=
mfzu errichten — etwa nach marokkaniſchem Muſter — hier
auf=
gaucht iſt. Sie wurde von engliſcher Seite lanciert, und hier
*), ſie für bemerkenswert gehalten, ohne aber näher darauf
zugehen.
Der „Temps” hetzt weiter.
EP. Paris, 25. Juli.
Es hat den Anſchein, als ob die Aufregung der franzöſiſchen
ſeiſſe über die Wiener Kundgebungen noch auf lange Zeit hin=
Synicht zum Schweigen kommen ſollte. Heute nimmt der
un=
mlädliche Leitartikler des „Temps” die Rede Löbes in Graz
w die Aeußerungen der deutſchen und öſterreichiſchen Preſſe
m Anlaß, weitſchweifig auf das Problem zurückzukommen. Das
ſatt ſetzt zunächſt ſeiner Leſerſchaft unter Bezugnahme auf die
Elrjrungen Löbes die unerhört naive Behauptung vor, daß die
gü-blichen, vom Kanzler Seipel abgelehnten Angebote der
eimen Entente nicht im geringſten politiſchen Charakter gehabt,
niern ſich ausſchließlich auf eine Beſſerung der wirtſchaftlichen
tnereſſen bezogen hätten, um es auf dieſe Art Oeſterreich zu
möglichen, mit eigenen Mitteln zu leben. Der „Temps” ſchreibt
mn u. a. weiter, daß die Kabinette von Berlin und Wien ſich
ſteder Gelegenheit verſtändigten und parallel handelten. „Das
mre man wohl, trotzdem iſt es nicht weniger intereſſant
feſt=
ſtlellen, daß der rührigſte Propagandiſt des Anſchluſſes dem
un zler Seipel Zuſicherungen geben zu können glaubt, die
ge=
zwet ſind, die Verantwortung der Reichsregierung zu
enga=
enen. Man kann allerdings demgegenüber einwenden, daß Löbe
einem eigenen Namen ſprach und nur ſich ſelbſt verpflichtete,
e: man darf nicht vergeſſen, daß er Reichstagspräſident und
nem der einflußreichſten Führer der Sozialdemokratie iſt, alſo
r! Partei, deren Einfluß gegenwärtig in der Reichsregierung
lieedingt vorherrſcht. Wenn Dr. Seipel, der ein Realiſt iſt, ſich
imer vorſichtig gehütet hat, zugunſten des Anſchluſſes Stellung
mehmen, weil er ſich vollſtändig bewußt war, daß er ohne eine
ue europäiſche Kriſe nicht zuſtande kommen kann, ſo muß man
ſa. erkennen, daß er auch niemals wirkſam gegen die Strömung
ri öffentlichen Meinung hat reagieren wollen, die die Pan=
illoouette in Alabaſterſchimmer in den dunkeln Nachthimmel
giff. Ein unvergeßlicher Anblick.
In dieſem Zuſammenhang ſei kurz eines Beſuches gedacht
ſer Kapuzinergruft, wo die Habsburger ſeit Jahrhunderten
n letzte Ruheſtatt fanden. Im prunkvollen Sarkophag,
wun=
wollſte Bronzearbeit, ruhen Maria Thereſia und Joſef II.,
da=
ehen 160 gekrönte Häupter aus dem Hauſe Habsburg, daneben
e Erzieherin der Kinder der Maria Thereſia. Dieſe
Fürſten=
füft, in der beiſpielloſe Schlichtheit und beiſpielloſer Prunk
ehgneinander ſtehen und ein erſchütterndes Memento ſprechen,
tzue Zeichen einer entſchwundenen Herrſcherpracht, war in dieſen
agen der Wallfahrtsort vieler Tauſender von deutſchen Sängern.
2Dann der Feſtzug. Eine gigantiſche Leiſtung. Ausgearbeitet
on einem Strategen und in muſterhafter Diſziplin durchgeführt,
ſdaß er die Hunderttauſende wie am Schnürchen bewegte.
50 Tauſend Sänger, weit über 100 Prunkwagen nahmen an
leß em Feſtzug teil, deſſen Vorbeimarſch neun Stunden dauerte,
er, aber den Verkehr ſo wenig wie möglich ſtören ſollte. Das
ſar glänzend organiſiert. In 6 bis 8 Hauptgruppen waren die
ſeillnehmermaſſen aufgeſtellt, dieſe traten an den verſchiedenſten
ſtallen der Stadt zu den verſchiedenſten Zeiten zuſammen. Die
Ihnnarſchzeit war minutiös berechnet, ſo daß es tatſächlich gelang,
ni den ungezählten Tauſenden Platz bietenden Tribünen auf
enn Ning und in der Kärntnerſtraße vorbei den Zug die neun
dtunnden hindurch geſchloſſen zu führen, aber doch ſo, daß nicht
tſa die Sänger 8 oder 9 Stunden marſchieren mußten oder
undenlang ſtehen. Während die Spitzengruppen ſchon im Prater
ußgelöſt waren und aus Feldküchen geſpeiſt wurden, waren die
bentteren noch in ihren Quartieren. Viele Feſtwagen verfügten
hner ſo viel Zeit, daß ſie freiwillig ſtundenlang in den Straßen
Iſder Nähe ihres Aufſtellungsplatzes herumfuhren, um ſich auch
ehren zu zeigen, die dem Zug nicht beiwohnen konnten. Vier
hüllionen Menſchen waren nach vorſichtiger Schätzung Zuſchauer.
eiune viertel Million mit Tauſenden von Pferden Teilnehmer
e5 Zuges. Unermüdlich die langen Stunden hindurch hallten
ſte. Heil=Rufe und wehten die Tücher. 700 Hilfeleiſtungen mußten
ſun den Rettungsgeſellſchaften geboten werden. Im weſentlichen
har das Schuld der ungewöhnlichen Hitze. Tauſende von
hilfs=
ſeireiten Händen aber, in erſter Linie Pfadfinder, Turner und
germaniſten in ſeinem Lande zu ſchaffen ſich bemühen. Die
Regie=
rungen der alliierten Länder denken nicht daran, ihre Haltung
hinſichtlich der durch die elementarſte Achtung vor den
Friedens=
verträgen gebotene Politik zu ändern. Weder für den Anſchluß
noch für die Reviſion des Trianonvertrages darf man in Wien
und Budapeſt auf irgendeine mitſchuldige Nachgiebigkeit rechnen.”
Gegenüber der Darſtellung gewiſſer deutſcher und öſterreichiſcher
Blätter, als ob die Aufgabe des Widerſtandes gegen den Anſchluß
eine logiſche Folge von Locarno ſein müſſe, erklärte der „Temps”
zum Schluß, die Locarnopolitik ſei in einem weitgreifenden Geiſt
der Verſöhnung, aber auf der Grundlage und im Rahmen der
beſtehenden Verträge erſonnen und durchgeführt. Sie ziele
dar=
auf hin, den allgemeinen Frieden zu feſtigen und nicht die durch
die Verträge geſchaffene europäiſche Ordnung zu zerſtören.
Eine bemerkenswerte franzöſiſche Stimme.
Hervé fordert die Rheinland=Räumung und
den Anſchluß.
EP. Paris, 25. Juli.
Bei der Beſprechung der Anſchlußfrage wimmt Guſtave Hervé
in der „Victoire” eine Haltung von geradezu ſenſationeller
Kühn=
heit ein. Er erklärt rund heraus, daß der wahre deutſch=
fran=
zöſiſche Friede und die wahre Verſöhnung der beiden Völker
vom republikaniſchen Frankreich außer der Räumung der
Rhein=
lande noch einige andere ſchwere Opfer fordere. Darunter
zu=
nächſt die Zuſtimmung zum Anſchluß der ſieben Millionen
öſter=
reichiſchen Deutſchen an das republikaniſche Deutſchland. Dieſer
Anſchluß ſei übrigens tatſächlich bereits vollzogen, und nur
des=
halb noch nicht offiziell angekündigt, um diplomatiſche
Verwick=
lungen mit den Alliierten zu vermeiden. Frankreich könne ſich
höchſtens mit den Nachbarn Oeſterreichs, mit Italien und der
Tſchechoſlowakei, verſtändigen, bevor es Ja ſage, und von dem
angeſchloſſenen Oeſterreich fordern, daß es, wie das linke
Rhein=
ufer, entmilitariſiert werde. Zum Schluß geſteht Hervé ein, daß
er in ſeiner Friedensliebe, und in dem glühenden Wunſch, an
der Verſtändigung zwiſchen dem republikaniſchen Frankreich und
dem republikaniſchen Deutſchland mitzuarbeiten, ſogar bereit
wäre, dem neuen Deutſchland die beiden Teile von Togo und
Kamerun zurückzugeben, die den einzigen Anteil Frankreichs an
den Ueberreſten der deutſchen Kolonien darſtellten.
Deutſch=öſierreichiſche Anſchluß=Kundgebung
in Graz.
EP. Wien, 25. Juli.
Geſtern nachmittag wurde in Graz die
Gründungsverſamm=
lung der Ortsgruppe Graz des Oeſterreichiſch=deutſchen
Volks=
bundes abgehalten. Zu der Verſammlung war
Reichstagsprä=
ſident Löbe, der Gründer des Oeſterreichiſch=deutſchen
Volks=
bundes, aus Wien nach Graz gekommen. Er ſchloß ſeine
An=
ſprache mit den Worten: „Es wird der Tag kommen, an welchem
in den Deutſchen Reichstag auch die Vertreter Oeſterreichs
ein=
ziehen werden.”
Anſchließend daran fand auf dem Freiheitsplatz von Graz
eine von allen Parteien veranſtaltete Anſchlußkundgebung ſtatt,
an der auch viele Sänger aus dem Deutſchen Reiche, die nach
Graz gereiſt waren, teilnahmen. Bei dieſer Kundgebung
ſpra=
chen der deutſche Reichstagsabgeordnete v. Gilſa (Deutſche
Volks=
partei), Reichstagsabgeordneter Rönneburg (Dem.) und der
württembergiſche Landtagsabgeordnete Hoelſcher (
Deutſchnatio=
wal). Es wurde eine vom Bürgermeiſter von Graz, Muchitſch,
verleſene Entſchließung angenommen, die die Vereinigung
Oeſter=
reichs mit Deutſchland auf Grund des Selbſtbeſtimmungsrechtes
der Völker fordert.
Anſchluß=Kundgebungen im Burgenland.
Wien, 25. Juli.
Anſchließend an die Anſchlußkundgebung in Graz bereiſte
Reichstagspräſident Loebe in Begleitung des
Reichstagsabgeord=
neten Oberſt von Gilſa und des württembergiſchen
Landtags=
abgeordneten Dr. Hölſcher das Burgenland. In allen Orten
wurden die deutſchen Gäſte feierlich begrüßt. Bei dem Empfang
in Sauerbrunn wies Reichstagspräſident Loebe darauf hin, daß
er nicht im Namen der Regierung, wohl aber im Namen des
deutſchen Volkes ſprechen zu können glaube. Heute ſei das
Bur=
genland noch ein Teil des tapferen öſterreichiſchen Staates. Wir
wollen zuſammenhalten bis zu dem Tag, da uns alle ein Band
ſtaatlicher Gemeinſamkeit umſchließt. In ſeinem Trinkſpruch
mannte der Landeshauptmannſtellvertreter des Burgenlandes,
Leſer, das Burgenland den einzigen Lichtpunkt der
Friedensver=
träge. Man wiſſe genau, daß Ungarn das Burgenland ſo wenig
aufgebe, wie ſeine übrigen verlorenen Gebiete. Das Burgenland
bedeute für die magyariſche Politik die Linie des geringſten
Schubert=Geld zumOeutſchenSängerbundfeſt
Vorder= und Rückſeite des öſterreichiſchen Schubert=Schillings.
Die öſterreichiſche National=(Staats=)Bank hat zum Deutſchen
Sängerbundfeſt in Wien, das eine Huldigung im Schubert=Jahre
in der Schubert=Stadt darſtellte, Schillings mit dem Kopf des
großen Tondichters prägen laſſen.
Turnerinnen, hatten ſich zur Verfügung geſtellt und gaben
un=
entwegt friſches Waſſer an die Zugteilnehmer aus.
Gewiß war manches in dieſem Feſtzug, das hätte entbehrt
werden können. Vielleicht aber konnte nicht entbehrt werden der
materielle Zuſchuß, den die mehr der Reklame dienenden
Feſt=
wagen wohl zu leiſten hatten. Viele der Feſtgruppen aber
ſtan=
den in ihrer Aufmachung auf gutem künſtleriſchen Niveau, ſehr
viele andere ſymboliſierten Wünſche und Sehnſüchte, viele galten
Schubert, viele dem deutſchen Lied. Alle Landsmannſchaften
zeigten ihre Eigenart. Viel bejubelt wurde ein langer Zug von
Wagen „Alt=Wien”. Die Heſſenſänger zeigten Bad=Nauheim in
Bild und Plaſtik. Die Berliner führten das Brandenburger
Tor mit.
Erſchütternd aber wirkten zwei Feſtgruppen. Das war die
kleine Schar der Memeler Sänger, die ihre Fahne in Flor gehüllt
hatte, und das waren mehr noch drei Südtiroler, ein Träger des
Wiberſtandes. Der ungariſche Traum von der Rückeroberung des
Burgenlandes werde in dem Augenblick ausgeträumt ſein, da die
Ungarn erfahren, daß hinter dem kleinen Burgenland nicht ſechs
Millionen Oeſterreicher, ſondern 60 Millionen Deutſche ſtehen.
Die Weiterreiſe Loebes durch das Burgenland geſtaltete ſich zu
einem wahren Triumphzug des Anſchlußgedankens. In vielen
Orten wurde Reichstagspräſident Loebe feſtlich von den
Hono=
ratioren und der geſamten Bevölkerung empfangen. Alle Orte
waren feſtlich mit Fahnen geſchmückt. Das Auto Loebes wurde
mit Blumen überſchüttet. Beſonders intereſſant war die
Anteil=
nahme der kroatiſchen Bevölkerung des Burgenlandes am
Emp=
fang, deren Sprecher verſicherte, daß ſie, genau ſo wie die
Deut=
ſchen des Burgenlandes, den Anſchluß an Deutſchland wünſchten.
Die Reiſe ſchloß mit einem Empfang in Eiſenſtädt.
Der Kampf um den Religions=Unterricht
in der Mutter ſprache in Tirol.
EP. Wien, 25. Juli.
Der Klerus des deutſchen Teiles der Diözeſe Trient hat ein
neues, von allen Prieſtern unterfertigtes Schreiben an den Papſt
gerichtet und durch eine nach Rom entſandte Abordnung dem
Heiligen Stuhl eine Denkſchrift über die durch das Verbot des
Religionsunterrichts in der Mutterſprache geſchaffene Lage
über=
laſſen. In der Denkſchrift wird u. a. ausgeführt. Es iſt
unmög=
lich, den 18000 deutſchen Kindern den Religionsunterricht in
ita=
lieniſcher Sprache zu erteilen. In jenen Orten, in denen ſeit
mehreren Jahren der Religionsunterricht in der Mutterſprache
verboten iſt, zeigt ſich eine erſchreckende ſittliche Verwilderung der
heranwachſenden Jugend. Der katholiſche Klerus wendet ſich
insbeſondere dagegen, daß der Gebrauch deutſcher
Religions=
bücher für Lehrer und Kinder verboten iſt. Der Klerus
unter=
breitet dem Heiligen Stuhl die Bitte, es möge verhindert
wer=
den, daß italieniſche Geiſtliche die missio canonica für deutſche
Kinder erhalten. Schließlich wird die Bitte um Entſendung eines
Apoſtoliſchen Viſitators deutſcher Sprache, der Bürger eines
neu=
tralen Staates iſt, zu dem Zwecke, die religiöſe Lage in Südtirol
kennen zu lernen, wiederholt.
Eine amerikaniſche Note an China.
Amerika zur Anerkennung der Nanking=
Regierung bereit?
New York, 25. Juli=
Das Waſhingtoner Staatsdepartement hat eine Note
fertig=
geſtellt, die ſich mit der Vertragslage in China,
insbe=
ſondere aber mit den Zoll= und
Exterritorial=
verträgen befaßt. Die Note, die unverzüglich der
nationa=
liſtiſchen chineſiſchen Regierung und den acht an den China=
Verträgen beteiligten Mächten zugeſandt werden ſoll, dürfte die
Einberufung einer Konferenz anregen, um die Verhandlungen
fortzuſetzen, die im Jahre 1926 nach der Einnahme Pekings durch
Tſchangtſolin plötzlich abgebrochen worden waren. Da nur
An=
deutungen über den Inhalt der Note bekannt ſind, iſt es unklar,
ob die Frage der de jure=Anerkennung der nationaliſtiſchen
Regierung Chinas angeſchnitten wird. In Waſhington herrſcht
die Annahme vor, daß die de facto=Anerkennung bereits durch
die Frühjahrsverhandlungen über die Beilegung der Nankinger
Zwiſchenfälle erfolgt ſei, daß die Vereinigten Staaten die
natio=
naliſtiſche Regierung jedoch offiziell nicht anerkennen werden,
be=
vor nicht die Regierung den Beweis erbracht habe, daß ſie in der
Lage ſei, ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen.
Das amerikaniſche Marinedepartement ordnete die
Zurück=
ziehung von 1500 Mann amerikaniſcher Truppen aus Tientſin an,
wodurch die amerikaniſchen Truppen in China auf ein Drittel
vermindert werden. Die Abberufung des noch in China
ver=
bleibenden amerikaniſchen Truppenkontingentes, dürfte in den
nächſten Wochen zu erwarten ſein.
Eine Erklärung Japans zur Kündigung
des chineſiſchen Vertrages.
Tokio, 25. Juli.
Miniſterpräſident Tanaka teilte den Vertretern Groß=
Bri=
tanniens, Frankreichs, Amerikas und Italiens mit, daß Japan
die Kündigung des Vertrages mit China vom Jahre 1896 nicht
annehmen, ſich auch nicht auf Verhandlungen über eine Reviſion
des Vertrages einlaſſen könne vor einer förmlichen Mitteilung,
daß die Kündigung zurückgezogen ſei. Tanaka gab auch dem
Bedauern Ausdruck, daß die Regierung von Nanking den Geiſt
des Waſhingtoner Vertrages über die Einkünfte aus der
Salz=
ſteuer und den Poſtgebühren verletzt habe.
Schildes „Südtirol”, ohne irgend einen weiteren Zuſatz, äußerlich
erkenntlich mit ſeinen beiden Begleitern nur an der Landestracht
und an dem erſchütternden Ernſt der Geſichter. Dahinter ein
weiter leerer Raum, der ehrfurchtsvoll von den Nachfolgenden
inne gehalten wurde, war die ſtille Klage darüber, das äußere
Zeichen davon, daß in Südtirol kein deutſches Lied mehr
er=
klingen darf, kein deutſcher Geſangverein beſtehen. Und das in
einem Land, in dem die Herzen vielfach deutſcher ſchlagen als
anderswo! —
Nun ſind die Heſſenſänger wieder wenigſtens zum großen
Teil in der Heimat angelangt. Sie haben ein Erlebnis gehabt,
das ihnen unvergeſſen bleiben wird. Sie ſtanden im Mittelpunkt
eines Geſchehens, auf das die Welt ſah. Trotz aller Feſtesfreude,
trotz jubelnden Lebensbekenntniſſes in den Wiener Tagen blieb
ihnen doch am meiſten haften die Herzlichkeit, mit der die
Oeſter=
reicher ſie begrüßten. Bei der Hinfahrt ſchon jeder, auch der
kleinſte Bahnhof, an dem der Sonderzug nicht hielt, jedes an der
Bahn liegende Häuschen bis hinauf zu prunkvollen Kurhotels
prangte im Feſtſchmuck. Kinder und Erwachſene, Arm und Reich
jubelten dem Sonderzug während der ganzen Fahrt durch
Oeſter=
reich zu. Von überall, vom Erntefeld und aus den Fabriken, aus
allen Fenſtern und Türen Tücherſchwenken und Heil=Rufe,
über=
all Inſchriften: „Heil dem deutſchen Lied!”, „Heil den deutſchen
Sängern!” „Heil Deutſchland!” uſw. Und überall der äußere
Eindruck des verarmten Oeſterreich. Der Eindruck, der auch in
dem einſt ſo ſtolzen und glanzvollen Wien, dem einſtigen
Ziel=
punkt einer Welt von Glanz und Herrlichkeit, vorherrſchend blieb.
Und auch nach vier Tagen auf der Rückfahrt war die Herzlichkeit
und die Begeiſterung kaum ſichtbar abgeebbt. Die Inſchriften
waren geändert in ein „Auf Wiederſehen”, das aus vielen
Bahn=
höfen, von vielen Häuſern und Gärten zum Sonderzug grüßte,
den der Präſident des Heſſiſchen Sängerbundes, Herr
Miniſterial=
rat Dr. Siegert, am Bahnhof Hütteldorf mit herzlichen
Grüßen in die Heimat entließ. Er und ſeine Mithelfer am Werk
— der Heſſiſche Sängerbund zählt heute über 33 Tauſend aktive
Mitglieder — waren vielfach in Wien Gegenſtand herzlicher
Ova=
tionen. Bei dem Kommers nach der Kundgebung an der
Karls=
kirche wurde beſonders auch Schulrat Haſſingers gedacht, deſſen
Fernbleiben von Wien von den heſſiſchen Sängern herzlichſt
be=
dauert wurde. —
Max Stresfe
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Heinrich Kufnagel Wwe.
Eliſe, geb. Kaiſer
iſt heute Nacht nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 69.
Le=
bensjahre plötzlich und unerwartet verſchieden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtian Bohn und Familie
Auguſt Schmitt und Familie.
Seeheim, den 23. Juli 1928.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die uns anläßlich des Hinſcheidens unſeres lieben Vaters, Großvaters,
Schwiegervaters, Schwagers und Onkels
Herrn
Wilhelm Sieger
Oberrechnungsrat i. R.
bewieſene liebevolle Teilnahme ſprechen wir unſeren innnigſten Dank aus.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
( 19318
Darmſtadt, Juli 1928.
Die Beerdigung findet Freitag, den 27. Julſ,
ſtatt.
nachmittags 3½ Uhr
(*19315
Suchr. Zliſkaf
Trauergarderoben
z. 15. Aug. geſ. Hoh.
Gehalt. Mit od. ohne
Koſt u. Wohng. Voll
ſtänd Famllienanſchl.
Näh. Geſchſt. (*19307
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer
un=
vergeßliches Kind
Paldemar Adam Becker
plötzlich infolge einer Operation zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Polizeiwachtmeiſter Adam Becker
und Frau Marie, geb. Baſſi
Die Beerdigung findet in aller Siille ſtatt.
Dank.
Der Rettungswache und allen
denen, die uns bei dem
Auto=
unfall am Sonntag Morgen Ecke
Rhönring u. Kranichſteinerſtraße
ſo hilfreich zur Seite ſianden,
unſern herzlichſten Dank.
Geſchwiſter Göbel.
Langen, den 24. Juli 1928. (19287
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingeld
Eliſabethenſtr. 28
Kranichſteinerſtr. 28
Telephon 736
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nitt. 2 Std. geſucht.
Heidelbergerſt. 81/v, III.
(12088
Dankſagung.
Für die Anhänglichkeit und liebevolle
Teil=
nahme, die durch die vielen Ehrungen und
Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden unſeres
teue=
ren EEntſchlafenen bezeugt wurden, ſagen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank. Ganz
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Paul für
die wohltuenden Worte am Grabe, dem
Ge=
ſamtperſonal der Firma, der
Soldatenkamerad=
ſchaft, dem Muſikverein 1904, dem evang
Kirchenvorſtand, für die Niederlegung von
Kränzen und nicht zuletzt ſeinen treuen Freunden,
die ihn während ſeiner Krankheit, durch
liebe=
volle Beſuche erfreuten, ſowie Allen, die ihm
das letzte Geleit gaben.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Hugo Müller
Familie Heinrich Hechler
Familie Karl Schweißguth.
Eberſiadt=Darmſtadt, 23. Juli 1928.
(12085
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Da es nicht möglich iſt, für die uns in ſo
reichem Maße bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen erwieſene Anteilnahme
jedem Einzelnen zu danken, bitten wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank
ent=
gegenzunehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Käthe Ruppert.
Darmſiadt, den 25. Juli 1928.
(12094
Dankſagung.
(Statt Karten)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei demHeimgange unſeres
lieben Entſchlafenen ſag n wir allen
unſeren herzlichſten Dan:. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer D. Waitz für
ſeine troſtreichen Worte ſowie der
Direktion, der Beamtenſchaft,
der Arbeiterſchaft der Firma
Goebel A.=G. und ſeinen lieben
Freundenfü dieKranzniederlegungen
am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Fiſcher
Ober=Telegr.=Gekr.tär
Darmſtadt den 25. Juli 1928. (*19328
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tag, 15., im
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ven=
loren. Abzg.
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* Mau
perf, in all. kaufm. Arbeiten, Kontor, Lager
und auch Reiſe, ſucht per ſofort geeignete
Stellung. la Zeugn. u Referenzen vor).
Angeb. unt. A 13 Geſchäf sſt. 19341
S4 Urlde
DifesTasseS
sind von der Natur dazu bestimmt, die Last Ihres
Körpers zu tragen. Wenn andere Stellen dabei
mitwirken, dann kann der Fuß seine Aufgabe nicht
mehr ohne Störungen und Schmerzen erfüllen.
Hühneraugen,Hornhaut,Ballenoder gekrümmteZehen
sind Anzeichen vorhandener Bußübel. Schmerzen auf
der Sohle,in der Perse,auf dem Rist, im Knöchel,jasogar
in den Beinmuskeln sind Begleiterscheinungen, die sich
früher oder später unangenehm bemerkbar machen,
Sie köngen das Vergnügen und die Brholung
des Aufenthaltes in der frischen Luft nur mit
gesunden und leistungsfähigen Füßen cichtig
genießen. Müde und schmerzende Füße
ver=
mindern Ihre körperliche u. geistige Leistungs-
Kähizkeir z. bindern Sie am Vorwärtskommeg.
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hat gegen die verschiedenen Rußleiden besondere Mittel und
Behelfe Sie gewähren sofort Erleichterung und geben den Füßen
ihre Leistungsfähigkeit zurück. Dr. Scholl’s Einlagen können Dr, Scholl’s Toe-Flex
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[ ← ][ ][ → ]fümmer 206
Donnerstag, den 26. Zuli 1938
Geite 5
(Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Juli.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
hauftadt, Leitung Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Don=
umiag und morgen Freitag ſtattfindenden zwei letzten Wiederholungen
1hwerette „Adrienne” von Walter W. Goetze ſei hiermit nochmals
1bewieſen. — Samstag findet die Erſtaufführung des größten
Ope=
un chlagers „Die goldene Meiſterin” von Edmund Eysler ſtatt in
1pk uptrollen beſetzt mit den Damen Rajie (Titelrolle), Delys, Neid=
1F end Nainold ſowie den Herren Aman, Daurer, Coupette, Geiger,
9Ni n, Schütt. — Anläßlich der Erſtaufführung in Hamburg ſchreibt
1b,Wandsbecker Bote‟: Wer „Die goldene Eva” kennt, wird be=
1ſſum, daß dieſes reizende Luſtſpiel geradezu zu einer
Inſtrumentie=
m herausfordert. Man hat den Stoff für eine Operette benutzt.
19laaben die Grundidee, daß eine Goldſchmiedemeiſterin hoch hinaus
19 —nd anfänglich den ehrlichen Geſellen verſchmäht, als Anregung
1ſitk. Die Muſik iſt gute Wiener Creſzenz, viel fürs Gemüt und
Ihg, gute Schlager im Walzertakt. Auf jeden Fall ſind Tonkünſkler
v Textdichter einander kongenial. Es iſt eine Operette, die der
miſ chen Oper zum mindeſten ſehr nahe kommt. Schon das friſche
9 ſoes Lehrbuben „Wenn man im Mai küßt” nimmt gefangen. Voll
ſurr Lyrik dann das Lied der Meiſterin „Herz ſchweig ſtill, bis der
Rtege kommt, der mich will. Weiter der kecke Sang des Geſellen
„ Tiebe goldne Meiſterin, dir diene ich mit frohem Sinn” und
ſtei lich das prächtige Duett „So tanzt man nur in Wien, an der
Nmn blauen Donau”
— Heidelberger Feſtſpiele. Da die Vorſtellungen der Heidelberger
3ſöiele in den letzten Tagen jeweils ausverkauft waren, iſt es rat=
Wie Karten wenigſtens 3 oder 4 Tage vor der Vorſtellung zu
be=
em. Wie ſchon angezeigt, fährt die Reichskraftpoſt zu einzelnen,
Aſeellungen ihre Wagen zum Preis von 5.60 Mk. für Hin= und
Ntimhrt. — Jede weitere Auskunft wird in der Bücherſtube
Boden=
ſmr gern erteilt.
— Im Kinderheim des Hefſiſchen Roten Kreuzes in Bingenheim
ielerheſſen ſind für die am 14. Auguſt beginnende Mädchenkur ſowie
i5 ſeie am 17. September beginnende Knabenkur noch einige Plätze
ſ. Zu jeder Kur können je 14 Kinder aufgenommen werden. Da
8 Die letzten Kuren für dieſes Jahr ſind, wird gebeten, die
Anmel=
ſtgsn baldigſt bei der Geſchäftsſtelle des Alice=Frauenvereins.
Die=
kgerſtraße 21 (Sprechſtunden vormittags), vorzunehmen, wo auch die
picberlichen Aufnahmepapiere zu erhalten ſind. Die Kurkoſten
be=
gnn 3 Mark täglich, alſo 90 Mark für die 30 Tage daueriden Kuren.
Wedürftigkeitsfalle kann vom Heſſiſchen Roten Kreuz ein Zuſchuß
au 45 Mark gewährt werden. Entſprechende Anträge ſind bei der
imgeldung mündlich oder ſchriftlich zu ſtellen.
Solſtein’ſche Turnſchweſtern und Turnbrüder in Darmſtadt. Nach
m Deutſchen Turnfeſt in Köln werden 65 Turnfeſteilnehmer des
rürvereins Pinneberg in Holſtein i Darmſtadt weilen. Die
Tur=
rmnen und Turner kommen am Mittwoch, den 1. Auguſt, von einer
ſemawuanderung und treffen eton um 6—7 Uhr in Darmſtadt ein. Die
ſtingeſellſchaft Darmſtadt, bei der die Teilnehmer als
iſts ſind, wird die Turner abholen. Am Donnerstag werden die
Hol=
mer eine Wanderung nach Heidelberg machen und dort übernachten,
EFreitag ſieht die Mitglieder wieder in Darmſtadt, und am Sams=
In Gormittag iſt eine Fahrt in die Bergſtraße vorgeſehen. Am
Sams=
lrbend findet anläßlich dieſes Beſuches ein großer Feſtabend im
gvo=
n Saale des Turnhauſes Dieburgerſtraße B ſtatt. Zu dieſer
Ver=
ſtlrltung ſind Mitglieder, Freundo und Landsleute herzlich eingeladen.
ri Feſt= und Abſchiedsabend wird mit muſikaliſchen Darbietungen der
Blelle Wober, unter perſönlicher Leitung des Dirigenten, verſchönert,
mer weuden beide Vereine turneriſche Vorführungen zeigen. Neben
ſo Darbietungen ſind noch gemeinſame Lieder, dem Abend angebaßt.
ngeſehen, auch haben einige Mitglieder ihre Kraft in den Dienſt des
rſeins geſtellt. Der Eintritt iſt frei und können Gäſte durch Mitglie=
Egeingeführt werden.
— Hohes Alter. Priratier Georg Rauch, Riegerplatz Nr. 13,
imaran von 1870/71, ſeit 56 Jahren Mitglied des Geſangbereins
ängerluſt, feiert am 29. Juli — trotz harten Schickſalsſchlägen in den
zuen Jahren — in beſter Geſundheit und Gottvertrauen ſeinen
WGeburtstag. — Amalie Ullmann, Nieder=Ramſtädterſtraße 9,
eetock, begeht Donnerstag, den 26. Juli, ihren 85. Geburtstag.
Ge=
ßl wird es der hochbetagten Greiſin an Ehrungen nicht fehlen. —
m 27. Juli d3, J3. wird Frau Klara Braunwarth, hier,
Hein=
hiFßuhrſtraße 39, 85 Jahre alt. Wir wünſchen der Greiſin, daß ſie
Eſſeltene Feſt froh verleben möge. — Seinen 70. Geburtstag begeht
rüin weiten Kreiſen bekannte Schloſſer i. R. Jean Schnarr,
Lieb=
nuenſtraße 74, am 27. Juli. Glück auf.
— Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß” 1922. „Im
Paddel=
oiot von Regensburg nach Wien” heißt dieſes Jahr die
oſung der Paddlergilde des V.f.L. Rot=Weiß. Die Donau gehört
jrrlich mit zu den Flüſſen, deren Schönheit und Abwechſlung kaum
eüiberbieten iſt. Dieſe kennen zu lernen, ſoll der Zweck der
diesjähri=
zu großen 16tägigen Ferienfahrt ſein, die am nächſten Samstag, den
ſ. uli beginnt. Ueber Nürnberg geht zunächſt die Reiſe nach
Regens=
ug. Hier nimmt die Paddelbootfahrt ihren Anfang, welche die
Teil=
eher die Donau abwärts in einer mehrtägigen Waſſerwanderung
u5 Wien bringt. Der Trubel des Sängerfeſtes iſt bis dorthin
vor=
ber, ſo daß die beſte Gelegenheit gegeben iſt, dieſe Stadt am
Donau=
rumde kennen zu lernen. Ueber den Semmeringpaß geht dann die
Ganrt mittels Bahn weiter in das berühmte Salzkammergut mit ſeiner
ſeanplatte und ſeinen Bergen. Die Heimreiſe bringt die Teilnehmer
hhreßlich über Salzburg nach München, wobei der Beſuch des
Chiem=
ei: mit dem herrlichen Schloß auf der Fraueninſel der ganzen
Ferien=
rhrt einen würdigen Abſchluß geben wird. Durch Ausnützung aller
farteile, wie ſie der Deutſche Kanuverband und der Verband deutſcher
ſugendherbergen bietet, iſt es möglich, die Soſten einer ſolch großen
zammerfahrt in mäßigen Grenzen zu halten, ſo daß nicht nur
Dollar=
riklionäre die Schönheiten der Natur genießen können.
E Polizeiverordnung, betreffend den Verkehr auf den
Provinzial=
ra ßen der Provinz Starkenburg. Das Kreisamt macht auf die von
er, Provinzialdirektion Starkenburg erlaſſene Polizeiverordnung vom
(Juli 1928 aufmerkſam. Danach iſt es verboten, von der
Provinzial=
iusektion geſperrte Straßen mit Kraftfahrzeugen oder anderen
Fuhr=
delsken zu befahren, Ackergeräte, Geſchirrteile, Bauhölzer, Bäume,
dauumſtämme oder andere ſchwere Laſten auf den Provinzialſtraßen zu
cheifen oder auf Schleifen fortzubewegen. Zuwiderhandlungen
wer=
eis beſtraft.
E7 Polizeibericht. Flüchtiger Mörder. Der Fabrikarbeiter
din o Voegtle, der am 23. Juli 1998 in Kullnau ſeine Braut durch einen
Sgguß vorſätzlich getötet hat, hat ſich am 24. Juli 1928 bei der
Ver=
blegung erſchoſſen. — Einbruch. In der Nacht zum 23. Juli
9B8 wurde der am Paradeplatz ſtehende Kiosk gewaltſam geöffnet und
ſagraus 1 rundes Ausſtellungsglas mit 2½ Pfund Likörbohnen, 1 vier=
Huges Ausſtellungsglas mit zirka 400 „Nappo”=Bonbons, zirka 85 Stück
Enfriſchungsbonbons und 50 Stück „Hilda‟=Erfriſchungsrollen entwen=
. — Gemäldediebſtahl. Auf bis jetzt unaufgeklärte Art
uch Weiſe ſind bei einem Umzuge von Darmſtadt nach Berlin in der
Nüt vom 1—5. Mai 1998 zwei Gemälde entwendet worden. Die
Be=
chreibung der Gemälde iſt folgende: 1. Landſchaft in mattgoldenem
ſähmen, Größe 90 mal 70 Zentimeter, darſtellend einen ausgetretenen
Puad im Heidegras, im Hintergrunde ein kleines Haus mit
Baum=
murppe, gezeichnet Otto Feld. Wert 900—1000 RM. 2. Dorfſtraße mit
dllähenden Obſtbäumen, durch die ein Mädchen mit Waſſereimern
ſchrei=
e. Größe 60 mal 40 Zentimeter in breitem Goldrahmen. Wert 350
büs 400 RM.
— Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
des Grüne Weg zwiſchen Kiesſtraße und Herdweg vom 26. Juli,
di Stiftsſtraße zwiſchen Erbacher= und Landgraf=Georg=Straße
ba 26. Juli, die Hoffmannſtraße zwiſchen Heinrichſtraße und
huerdweg vum 27. Juli und die Hochſtraße zwiſchen Heinrichſtraße
mrd Herdweg vom 30. Juli bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks=
und Radfahrverkehr geſperrt.
* Perkehrsprobleme in Darmſiadt.
Zu dieſem Thema wird uns geſchrieben: Die in obenbezeichnetem
Aufſatze gerügten Mißſtände würden nahezu beſeitigt, wenn jedem
Menſchen, der eine Straße benutzt, der Grundſatz eingehämmert würde:
Der Fußſteig dem Fußgänger, der Fahrdamm dem Fahrzeug.
Unbeſtritten iſt der Anſpruch des Fußgängers auf ausſchließliche
Be=
nutzung des Fußſteigs. Kein Fahrzeug darf den Fußſteig befahren.
Dieſes Monopolrecht ſollte aber dem Fußgänger die Einſicht
beibrin=
gen, daß er auf dem Fahrdamm nur geduldet iſt und daß dieſer Teil
der Straße vornehmlich den Fahrzeugen zur Benutzung vorbehalten
iſt. Der Fußgänger hat nur ein ſehr beſchränktes Recht, den
Fahr=
damm zu betreten, nämlich nur dann, wenn er eine Straße überqueren
muß. Und dann iſt er eine Größe zweiter Ordnung und hat
gebüh=
rende Rückſicht zu nehmen auf die Fahrzeuge, die ein Vorrecht auf den
Fahrdamm haben. Es muß einmal mit dem veralteten Grundſatz
gebrochen werden, daß überall und unter allen Umſtänden das
Fahr=
zeug Rückſicht auf den Fußgänger zu nehmen hat. Der Fußgänger
beſitzt auf dem Fußſteig ein ſo beträchtliches Schutzrecht, laß er auf
dem Fahrdamm hinter das Recht des Fahrzeugs zurücktreten muß.
Wenn dann der Fußgänger beim Ueberqueren des Fahrdamms
folgende Grundregeln beacktet:
Nie im ſpitzen, ſondern nur im rechten Winkel überqueren;
Bis zur Mitte des Fahrdamms links, von der Mitte bis zur
Jen=
ſeite rechts ſchauen;
Einen Platz nie diagonal, ſondern rechtwinkelig zur einmündenden
Straße überqueren,
dann wird ſich der Verkehr reibungslos abwickeln, weil einer auf den
anderen Rückſicht nimmt. Der Fußgänger darf dieſe Nückſicht dem
Fahrzeug gegenüber nicht fehlen laſſen.
Dieſe Grundſätze müſſen in der Schule, in der Preſſe, an
verkehrs=
reichen Plätzen durch Plakate verbreitet werden. Aber auch die
Schutz=
leute, im beſonderen die Verkehrsſchutzleute, müßten auf Einhaltung
dieſer Negeln ſehen. Und da wird es in erſter Linie darauf
ankom=
men, die Fußgänger in nächſter Zeit zu beaufſichtigen und ſie in Strafe
zu nehmen, wenn ſie zuwiderhandeln. Bei dem Fahrzeuglenker ſchreckt
man davor bekanntlich nicht zurück. Freilich müßte vorher eine
dahin=
zielende Verkehrsordnung erlaſſen werden. Das Wichtigſte iſt,
daß der Grundſatz Gemeingut aller werde:
Der Fußſteig dem Fußgänger, der Fahrdamm dem Fahrzeug! 8.
Eine billige Sommerfriſche
bringt vielen erſt den richtigen Genuß durch rechtzeitige Anwendung des
PaſenolKörper=buders, der mit ſeinem angenehmen Geruch die Haut
erfriſcht und belebt und durch ſeine eigenartige Zuſammenſetzung alle
unangenehmen Hautausdünſtungen beſeiigt. Aiemals ſollte man
des=
wegen in die Sommerfriſche gehen, ohne ſich mit Paſenol=Körper=puder
zu verſehen, bei ſtärkerer Schweißabſonderung dagegen den Paſenol=
I. T.34
Fuß=puder mitzunehmen.
Praktiſche Reiſewinke.
Reiſe bargelblos!
RDV. Eine der größten Sorgen bei jeder Reiſe iſt wohl zweifellos
die Geldfrage. So manchem wird die Freude an ſeiner Reiſe getrübt,
wenn er fortwährend an die Möglichkeit denken muß, daß ihm das
ſauer erſparte Geld geſtohlen werden, oder daß es ihm vielleicht durch
irgendeine Unachtſamkeit in Verluſt geraten könnte. Alle
Ferienreiſe=
pläne waren dann mit einem Male durchkreuzt und vernichtet. Dabei
iſt dieſe Beunruhigung, die den Zweck einer Erholungsreiſe illuſoriſch
macht, ganz unnötig. Man muß nur rechtzeitig vor der Abreiſe daran
denken, daß es für den modernen Reiſenden eine Möglichkeit gibt, ganz
ohne Bargeld die Fahrt mit der Bahn anzutreten. Auf jedem
Reiſe=
bureau, das eine Vertretung des Mitteleuropäiſchen Reiſebureaus
be=
ſitzt, kann man ſich mit ſogen. „Kreditbriefen” verſehen, die
gewiſſer=
maßen Schecks darſtellen, die man auf der Reiſe ſtatt des Bargeldes in
Zahlung gibt.
Die Welt=Reiſekreditbriefe des Mitteleuropäiſchen Reiſedureaus
(MER), die erſten in Deutſchland nach Kriegsende zuſammengeſtellten
Zirkular=Kreditbriefe, bieten dem Neiſenden größte Vorteile, da ſie die
drei Forderungen, die man unbedingt an einen Kreditbrief ſtellen muß,
erfüllen; ſie ſind ſicher, billig und bequem. Sicher ſind ſie, weil auf
den Kreditbrief allein kein Unberechtigter Abhebungen vornehmen
kann. Billig ſind ſie deshalb, weil ſie in jeder Währung ausgeſtellt
werden können und daher Währungsverluſte ausſchließen. Bequem iſt
der Kreditbrief, denn er iſt an den hauptſächlichſten Plätzen der Welt,
in den wichtigſten Hotels ſowie an Bord der Ueberſeedampfer der
Hamburg—Amerika=Linie und des Norddeutſchen Lloyd zahlbar. An
den meiſten Orten ſind die MER=Weltreiſekreditbriefe außer bei Banken
auch noch bei Reiſebureaus zahlbar; der Reiſende erhält hierdurch in
demſelben Bureau, auch nachmittags und Sonntags, die Auszablung
auf ſeinen Kreditbrief, ſowie Auskunft und Fahrkarten. Der Beſitz
eines MER=Welt=Reiſekreditbriefes ermöglicht es dem Reiſenden
außer=
dem, jederzeit ſeine Reiſeroute zu ändern. Der Kreis der Einlöſeſtellen
für MER=Reiſekreditbriefe umfaßt zurzeit etwa 1800 Zahlſtellen im
In= und Auslande, wird aber ſtändig nach Möglichkeit vermehrt.
Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſteuern für 1928 — grüner
Steuerbeſcheid. Das zweite Ziel vorſtehend bezeichneter Steuern
iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 6. Auguſt 1928 an die
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo Stinnes=Linien). Abgeſchloſſen
am 20. Juli 1928. Ohne Verbindlichkeit, Aenderungen vorbehalten.
Nach New=York, Halifax: D. Deutſchland ab Hamburg am
2. 8., ab Cuxhaven am 3. 8: D. Cleveland ab Hamburg am 8. 8., ab
Cuxhaven am 9. 8.; D. Reliance ab Hamburg am 13. 8., ab Cuxhaven
am 14. 8.; D. Thuringia ab Hamburg direkt am 15. 8.: D. Hamburg
ab Hamburg am 16. 8., ab Cuxhaven am 17. 8.; D. Reſolute ab
Ham=
burg am 20. 8., ab Cuxhaven am 21. 8.: D. Albert Ballin ab Hamburg
am 23. 8., ab Cuxhaven am 24. 8.: M.S. Orinoco ab Hamburg am
27. 8., ab Cuxhaven am 28. 8. — Nach Kanada: D. Queens County
am 26. 7., M.S. Havelland am 2. 8., D. Bochum am 16. 8. — Nach
Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D. Iſerlohn am
27. 7., D. Weſterwald am 10. 8., D. Hagen am 24. 8. D. Lübeck am
7. 9. — Nach der Weſtküſte Nord=Amerika: M.S. Los
Ange=
les am 11. 8., M.S. Oſiris am 25. 8. — Nach Weſtindien,
Weſt=
küſte Zentral=Amerika: D. Teutonia am 28. 7., M.S. Mimi
Horn am 4. 8., D. Adalia am 11. 8., M.S. Erfurt am 18. 8., D.
Galicia am 25. 8., M. S. Herry Horn am 1. 9. — Nach Porto Rico,
San Domingo, Haiti, Santiago de Cuba und
Ja=
maica: D. Troja am 7. 8., M. S. Minna Horn am 21. 8., D.
Arte=
miſia am 4. 9. — Nach Cuba: D. Kiel am 25. 8. D. Cuba am 25. 9.,
D. Antiochia am 25. 10. — Nach Mexiko: M.S. Rio Bravo am
31. 7., D. Georgia am 11. 8., D. Nord=Friesland am 22. 8., M. S. Rio
Panuco am 4. 9. — Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Legie
am 1. 8., D. Steigerwald am 4. 8. D. General Belgrano aa 8. 8., D.
Kyphiſſia am 18. 8. D. Württemberg am 22. 8. — Nach der
Weſt=
küſte Südamerika: D. Planet am 28. 7., ein Dampfer am 11.8.,
D. Frankenwald am 2. 8. — Nach Niederländiſch=Indien:
D. Hannover am 1. 8., ein Dampfer am 15. 8. D. Caſſel am 21. 8. ab
Rotterdam, M.S. Nendsburg am 29. 8. — Nach Auſtralien: D.
Neckar am 1. 8., D. Leuna am 11. 8. ein Dampfer am 22. 8., D. Alſter
am 1. 9. — Nach Südafrika: D. Amaſis am 18. 8., D. Gera am
22. 9. — Nach Afrika: D. Toledo am 28. 7. D. Livadia um 15. 8.
— Hamburg=Rhein=Linie: wöchentlich ein Dampfer.
Hamburg=London=Linie: 3 Abfahrten wöchentlich.
Amerikaniſche Wirtſchaftsſachverſtändige
in Darmſſodl.
Auf einer Rundreiſe durch Frankreich, die Schweiz und
Deutſch=
land trafen am Mittwoch vormittag, über München und Heidelberg
kommend, eine Anzahl amerikaniſcher
landwirtſchaft=
licher Sachverſtändiger und Gelehrten, in Darmſtadt
ein. Darmſtadt war als Etappe der Beſuchs= und Inſtruktionsreiſe
gewählt worden, nicht nur als Geburtsſtadt Juſtus von Liebigs, des
Vegründers der modernen Agrikulturchemie, ſondern vor allem auch
als Sitz einer landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation, die
zu den beſten und angeſehenſten in Deutſchland und in Europa zählt.
Prof. Dr. Rößler, der Leiter der Verſuchsſtation, begrüßte die
Gäſte in ſeinem Inſtitut. An die Begrüßung ſchloß ſich ein
Beſich=
tigungsrundgang durch die Verſuchsſtation, bei der Prof. Nößler die
erforderlichen Aufſchlüſſe gab und die Herren Prof. Dr. Eckſtein=Berlin
und Prokuriſt Dr. Mayer vom Kaliſyndikat als gewandte und
ſach=
kundige Dolmetſcher fungierten. Die amerikaniſchen Gäſte zeigten bei
dieſer Beſichtigunug ein überaus lebhaftes Intereſſe, das ſich in den
mannigfaltigſten Erkundigungen und Fragen kund gab.
Eine kurze Autofahrt brachte die Beſucher dan: nach dem
Ge=
burtshaus Liebigs in der Großen Kaplaneigaſſe, deſſen
ſorg=
fältig und pietätvoll inſtandgeſetzten Näume auf die Teilnehmer einen
unverkennbar ſtarken Eindruck machten. Ein Beſuch des
Schloß=
muſeums ſchloß ſich an. Auch hier hinterließ die Fülle hiſtoriſcher
Werte einen äußerſt ſtarken Eindruck. Neben der Holbeinſchen
Ma=
donna, dem herrlichſten und koſtbarſten Kernſtück des Muſe ums, zogen
insbeſondere die Totenmaske Napoleons l. und ein prächtig’s indiſches
Bett die Aufmerkſamkeit der Beſucher immer wieder auf ſich. Hierauf
folgte ein Beſuch der Landesbibliothek, in der unter der
Lei=
tung der Profeſſoren Baader und Pfaumüller eine Reihe koſtbarer und
ganz ſeltener Inkunabeln und Frühdrucke aus der Zeit der erſten 50
Jahre nach Erfindung der Buchdruckerkunſt zur Schau geſtellt waren.
Leider erwies ſich hier zum offenkundigen Leidweſen einer Anzahl der
Teilnehmer die zun Verfügung ſtehende Zeit als viel zu kurz, um
die=
ſen prachtvollen Werken eine eingehendere Beſichtigung zuteil werden
zu laſſen.
Bei einem Gabelfrühſtück im Hotel zur Traube
be=
grüßte hierauf Miniſter Korell die Schar der Gäſte, die aus 28
Teil=
nehmern, darunter 5 Damen beſtand. Seine herzlich gehaltenen
Be=
grüßungsworte richtete der Miniſter in engliſcher Sprache an die
Ver=
ſammelten. Dann wies der Redner in deutſcher Sprache darauf hin,
daß er ſelbſt vor einiger Zeit die Vereinigten Staaten beſucht habe.
Allenthalben ſei ihm der herzlichſte Willkomm bereitet worden, und
überall habe er tiefe und nack haltige Eindrücke empfangen. Er hoffe,
daß die Beſucher nach Abſchluß ihrer Reiſe das Gleiche berichten
könn=
ten. Heſſen ſei zwar ein kleines Land innerhalb des Deutſchen
Reiches, ein erheblich kleineres noch als diejenigen Länder (Baden,
Bahern), aus denen die Gäſte ſoeben kämen. Dazu komme, daß dieſes
lkeine Land noch immer zu mehr als 40 Prozent von einer anderen
Macht beſetzt ſei. Trotz di ſer Beeinträchtigung aber habe man in
Heſſen nie daran gedacht, die Zuſchüſſe für diejenigen Antalten und
Inſtitute zu kürzen, die geeignet ſeien, das geiſtige und wirtſchaftliche
Leben zu fördern. Deutſchland habe weder früher noch heute Neigung
gezeigt, noch werde es ſie in Zukunft je zeigen, ſeine näheren oder
fer=
neren Nachbarn durch Gewelt zu unterdrücken, wohl aber werde man
in Deutſchland immer das Beſtreben finden, mit allen verfügbaren
Mit=
teln fruchtbare Kulturarbeit zu leiſten. Zum Schluß hob der Miniſter
ſein Glas auf das Wohlergehen der U. S.A. und insbeſondere auf das
Wohl der anweſenden Gäſte.
Die Rede des Miniſters, ſoweit ſie in deutſcher Sprache
gehalten worden war, wurde hierauf von Prof. Dr. Eckſtein ins
Engliſche übertragen. Der Redner dankte zugleich namens der
Be=
ſucher für den freundlichen und freimütigen Empfang. Im Reigen
der folgenden Redner ſprachen kann noch Bürgermeiſter Buxbaum
und Prof. Dr. Rößler, Oberlandwirtſchaftsrat Bauer gedachte
der anweſenden Frauen, Mr. J. S. Carroll grüßte die
Gaſt=
geber und trank auf das Wohl der Stadt Darmſtadt, Direktor J. N.
Harper ſchlug vor, ein Telegramm an den früheren hochverdienten
Leiter der Darmſtädter Verſuchsſtation, Geh. Nat Prof. Dr. Paul
Wagner, abzuſenden. Präſident Dr. E. C. Brooks gedachte des
jetzigen Leiters der Verſuchsſtation Prof. Rößler, in anerkennenden
Worten, und ſchließlich toaſtete Direktor J. N. Harper auf „the
Great Cerman Pepublic”.
Gegen 3 Uhr entführten zwei große Verkehrsautos die Gäſte die
in angeregter Stimmung ſchieden, nach Frankfurt a. M. Die Reiſe
wird weiter über Wiesbaden Bonn=Poppelsdorf, Köln,
Ber=
lin, Potzdam, Eiſenach und Hamburg nach Amſterdam gehen.
— Nicht allzu optimiſtiſch ſein! Einwanderer nach Amerika
wer=
den, wenn ſie nicht ſchon von vornherein einen feſten Poſten haben,
einen ſchweren Stand haben. Nach zuverläſſigen Mitteilungen liegen
die Verhältniſſe für Akademiker und Kaufleute beſonders ſchwierig,
nahezu ausſichtslos. Auch für andere Berufe iſt es heute ſchwer, ſich
in Amerika emporzuarb iten. Die Zeit, wo man vom Zeitungsjungen
zum Millionär emporſtieg, iſt ſchon ſagenhaft. Auf jeden Fall iſt es für
die Auswanderer dringend zu empfehlen, ſich vor einem ſo
bedeutungs=
vollen Schritt — wie es das Ueberſiedeln nach Amerika iſt — genau
von ſachkundiger Seite beraten zu laſſen.
Das Baden im offenen Rhein. Die zahlreichen Todesfäle, die ſich
durch den Freibadebetrieb ereignet haben, machen es notwendig, erneut
zu betonen, daß das Baden im offenen Rhein oberhalb und längs der
Städte und Lute vom Ufer aus verboten iſt. Das Baden iſt nur an
den von den Po iz=ibehörden für geeignet erklärten Plätzen erlaubt.
Die Polizeibeamten ſind erneut angewieſen, mit Nachdruck gegen die
Uebertretung dieſer Beſtimmung vorzugehen.
Lokale Veranſialtungen.
Die hlerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten.
E leſnem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſ.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Im Anſchluß an den
im Mai gehaltenen Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Heyl findet am
kummenden Samstag der geplante Beſuch des Palmengartens Frankfurt
ſtatt, und hat die Direktion in liebenswürdigſter Weiſe den Eintritt
ermäßigt. Auf eine zahlreiche Beteiligung wird gerechnet. (Näheres
in der heutigen Anzeige.)
— F. C. Union. Im Anſchluß an die im Anzeigenteil
erſichtliche beſondere Veröffentlichung und an die Pokalſpiele wird
hiermit nochmals darauf verwieſen, daß der F.C. Union am
kommen=
den Sonntag, den 28. d3. Mts., abends 8 Uhr, im Saale der Beſſunger
Turnhalle, Heidelbergerſtraße 131, unter gütiger Mitwirkung der
Kapelle Weber einen grrßen Jubiläumsball abhält. Die
Ein=
wohnerſchaft Darmſtadts, und insbeſondere die des ſüdlichen
Stadt=
teiles, iſt hierzu freundlichſt eingeladen.
— Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt, e. V. Deutſch
iſt die Saar, jetzt und immerdar. Es wird auf unſere
Monatszuſam=
menkunft mit gemütlichem Abend am Samstag, den 28. Juli ds. Js,
abends pünktlich ½9 Uhr, im Vereinslekal (Sitte, Karlſtraße, gelber
Saal) aufmerkſam gemacht, und Mitglieder, Freunde und Gönner
wer=
den um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
—Heſſiſcher Hof. Am Samstag, den 28. Juli, abends 8 Uhr,
gibt Matthias Weber nach langer Pauſe ein volkstümliches Konzert
im Heſſiſchen Hof. Näheres folgt.
Ss. 2. e niche
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 20 Uhr, Sommeuſpielzeit: „Adrienne”. — Orpheum:
Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen. —
Kinovorſtel=
lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
enerlne Ermloclafé defel eilolodeltt
Der berühmte, soeben aus Asien zurückgekehrte Tibetforscher Dr. Wilhelm Filchner schreibt uns wie folgt: Von Srinagar aus, dem Endpunkt meiner 2½ Jahre
währenden innerasiatischen Espedition, darf ich Ihnen mitteilen, daß ich mit dem von Ihnen hergestellten Chlorodont wiederum sehr günstige Erfahrungen machte. Meine
Zähne sind gesund geblieben und haben immer noch blendend weiße Farbe. Die erfrischende Wirkung des Chlorodonts wurde von mir
be-
sonders in heißen Zonen angenehm empfunden. ich werde das genannte Mittel auch fernerhin in Gebrauch behalten und empfehle es besonders
Forschungsreisenden angelegentlich zum Gebrauch. Srinagar, den 16. April 1928. Dr. Wilhelm Filchner. — (Originalbrief bei unserem Notar hinterlegt.) — Gberzeugen Sie sich
zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont-Zahnbürste 1.25 Mk, für Kinder 70 Pf. Chlorodont-Mundwasser Flasche 1.25 Mk. Zu haben in allen
Chlorodont-Verkaufsstellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weise jeden Ersatz dafür zurück.
(TV 11864
Seite 6
Donnerstag, den 26. Juli 1928
Aus Heſſen.
P. Eberſtadt, 24. Juli. Baalandumlegung. Nachdem das
Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Bauweſen, den Plan für die
Neueinteilung und den Antvag auf Umlegung der Grundſtücke zwiſchen
Ortsausgang und Waldfrieden ud der Neuen und Alten Darmſtädter
Straße genehmigt hat, liegen die Vorarbeiten in der Zeit vom 25. Juli
bis einſchließlich 7. Auguſt während der Dienſtſtundem auf dem
Ge=
meindebquamt offen. Einwendungem könen während dieſer Zeit
ſchrift=
lich oder zu Protokoll erhoben werden. Die Beteiligten werden
gleich=
geitig aufgefordert, die Ginträge der Eigentums= ud ſonſtigen
Rechts=
verhältniſſe in den öffentlichem Büchern, inſoweit ſie dem beſtehenden
Werhältmiſſen nicht wehr eutſprechen, innerhalb einer Friſt von vier
Wochen bei dem zuſtändigem Amtsgericht berichtigen oder ergänzen zu
laſſen, damit die beſtehendem Rechtsverhältniſſe beim
Umlegungsverfah=
wen berückichbigt werden können. — Feuerwehrübung. Im Laufe
dieſes Monats fidet eine nächtliche Feuerwehrübung durch die hieſige
Freiwillige Feuerwehr ſtatt. Alarm wird durch die Sirene gegeben. —
Voranſchlag. Der Voramſchlag der Gemeinde für das
Rechnumgs=
jahr 13B liegt dieſe Woche auf der Bürgermeiſterei zu jedermanns
Ein=
ſicht offen. Einwendungem können ſchriftlich und zu Protokoll
vorge=
bracht werden.
Aa. Eberſtadt, 25. Juli. Auf der Turnfahrt nach Köln.
Wie verlautet, nimmt der hieſige Turnverein 1876 mit rund 30
Mit=
gliedern an dem Deutſchen Turnfeſt in Köln teil. Die Turner ſind am
Mittwoch vormittag mit dem Sonderzug nach Darmſtadt abgefahren. —
Feuerwehrübung. Wie die Bürgermeiſterei bekannt macht,
fin=
det im Laufe der nächſten Tage eine Nachtübung der hieſigen
Frei=
willigen Ortsfeuerwehr ſtatt. Der genaue Termin kann natürlich der
Oeffentlichkeit und der Wehr vorher nicht bekanntgegeben werden. Als
Alarmſignal gilt das Heulen der Sirene.
Aa. Pfungſtodt, B. Juli. Voranſchlagsberatung. Der
Ge=
meindevat hat den neuem Gemeindevoranſchlag mitz allem gegen eine
Stimme angenommen. Die Gemeindeumlagen ſind dieſelben geblieben;
ſie machen 120 053,14 RM. aus. Infolgedeſſen wurdem auch die
Steuer=
ausgleichsſätze vom vergangenen Etatsjahr beibehalten. Bei der
Be=
ratung wurde u. a. in ausgedehnterer Weiſe über die Frage des
Bei=
geordnetenpoſtens debattiert. Bürgermeiſter Schwinn gab im Laufe der
Diskuſſion die Erklärung ab, da es die gegenwärtigen Werhältniſſe auf
der Bürgermeiſterei noch nicht erlaubten, auf die volle Beſchäftigung
des Beigeordneten zu verzichten. Außerdem wurde eifrig über die
Fvage eines Feſtplatzes diskutiert. — Erfolge des
Ziegenzucht=
vereins. Der hieſige Ziegenzuchtverein bonnte dieſer Tage einen
Waggon Bock= und Murterlämmer nach Solingem und einen anderen
nach Eſſen (Landratsämter) abſetzen. — Der Erfolg der „
Sän=
gerluſt‟ Die „Sängerluſt konnte auf dem Geſangswettſtreit in
Wachenbuchen im Ehrenſingen den höchſten Ehrenpreis in Geſtalt eines
ſilbernen Pokals erringen. Im Klaſſenſingen (2. Stadtkaſſe) erzielte
die „Sängerluſt” mit 173½ Punkten den 4. Preis. Die
errunge=
nen Preiſe ſind auch ein Erfolg des Dirigenten,
Chormei=
ſters Simmermacher aus Darmſtadt. — Ausflug nach
Ober=Ramſtadt. Der Waſſerſporwerein Pfungſtadt unternahm
am Sonntag einem Autobus=Ausſlug mach Ober=Namſtadt, wo das
dor=
tige Schwimmbad beſucht wurde. Dabei empfanden die Teilnehmer
doppelt ſtark das Fehlen eines Freibades in Pfungſtadt. — Die Freie
Turngemeinde Pfumgſtadt konnte auf dem Jubiläumsſpoptfeſt in
Arheilgen mehrere Preiſe erringen. In der Unterſtufe errang zum
Bei=
ſpiel im Dreikampf Karl Crößmann den 1. Preis. Außerdem errang
die Pfungſtädter Mannſchaft den viermal 100 Meter=Lauf mit K.
Cröß=
mann, K. Frank, Georg MMai und J. Huxhorn am Start mit 51,8 Sek.
den 1. Rang. Im Endlauf zum 100=Meter=Lauf konnte Crößmann
eben=
falls den 1. Nang erzielen. — Rheinfahrt. Die Rheinfahrt der
hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldclubs, diei am vergangenen Sonntag
vorgenommen wurde, war vom Wetter begünſtigt. Nach einem
Fuß=
mavſch nach Gberſtadt ging es mit der Bahn nach Bingen, von dort aus
nach Rheinſtein, weiter im Schiff den Rhein hinunter bis St.
Goars=
hauſen. Dava anſchließend wurde die Lorelei beſucht. Der Abſchluß
der Wanderung und Fahrt bildete ein gemütlicher Aufenthalt in
Rüdesheim.
— Nieder=Ramſtadt, 25. Juli. Der für Donnerstag angeſagte
Frauenvereinsabend muß wegen des zurzeit ſtattfindenden
Einbaues einer Dampfheizungsanlage in das Schulhaus bis auf
wei=
teres verſchoben werden.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Juli. Geſtern nachmittag gegen 3 Uhr brach
in der Zelluloidwarenfabrik von März u. Ritſcher in der
Schießberg=
ſtraße Feuer aus, das angeſichts der leicht brennbaren Betriebsſtoffe
ungeheuer ſchnell um ſich griff. Sofort ſtand das Fabrikgebände ſelbſt
in hellen Flammen. Der alsbald an der Brandſtelle eingetroffenen
Feuerwehr gelang es, ein weiteres Uebergreifen des Feuers auf die
Nachbargebäude zu verhindern. Das Fabrikgebäude brannte aus.
Men=
ſchen kamen dabei glücklicherweiſe nicht zu Schaden.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Juli. Auch in unſerer Gemeinde wird mit
ben Erntearbeitem zurzeit begonnen. Während bis jetzt nur
Winter=
gerſte eingefahren wude, beginnt man jetzt auch mit dem Schmitt von
Roggen. Im allgemeinem iſt der Stand des Getreides gut.
* Groß=Zimern, 22. Juli. Werbeſchwimmen des V. f. L.
Rot=Weiß. Alljährlich veranſtalten die größeren Vereine des
Deut=
ſchen Schwimmverbandes auf dem flachen Lande Werbeſchwimmen, um
auch dort für die Ausbreitung des Schwimmſportes zu ſorgen. Rot=
Weiß hatte ſich dieſes Jahr Groß=Zimmern auserſehen, das ein
wunder=
ſchönes Freibad beſitzt. Wie man ein ſolches Feſt aufziehen muß, um
Erfolg zu haben, wurde durch dieſe Veranſtatlung deutlich bewieſen.
Allein mit Wettkämpfen kann man Laien nicht feſſeln, alſo muß man
zum volkstülichen und humoriſtiſchen Teil greifen. Unter der Führung
des V. f. L. Mot=Weiß am Oſtbahnhof, wo auch die Negermannſchaft von
Krambambulla mit ihrem Manager, Miſter Uncle, eintraf. In Groß=
Zimmern gruppierten ſich die Schwimmer zu einem kleinen Feſtzug und
erreichten ſo, daß das Schwimmbad, trotzdem zu gleicher Zeit das
Ath=
letenfeſt ſtattfand, vollgefüllt war. Ein Aufſchwimmen aller Teilnehmer
leitete die Veranſtaltung ein. Es folgten dann: Staffeln,
Kunſtſchwim=
men, Kunſtſpringen, Reigen der Damen, Streckentauchen ſowie
humo=
riſtiſche Vorführungen, bei denen der bekannte Filmkünſtler Charlie
Chaplin nie endenwollenden Beifall errang. Zum Schluß trat die
Negermannſchaft in Aktion, die man mit dem größten Intereſſe
er=
wartete. Nach großen Reden und gegenſeitigen Ehrungen begann das
Spiel gegen Rot=Weiß, das die Zuſchauer zu wahren Lachſalbven hinriß.
Die erſte Halbzeit ſah die Neger mit 5:0 ſiegreich. In der zweiten
Halbzeit drehten die Rot=Weißen jedoch den Spieß herum und holten
unter dem Proteſtieren der Schwarzen Tor auf Tor auf. Als es dem
Negertormann zu bunt wurde ließ er an ſeinem Tor eine Jalouſie
herunter mit der Aufſchrift: „Geſchloſſen!” Es nützte ihm jedoch wenig,
die Weißen ſchoſſen unter dem Lärm der Schwarzen, wobei zuguterletzt
noch der Schiedsrichter ins Waſſer fiel, das Siegestor. Beim Verlaſſen
des Waſſers ſtellten ſich dann die Neger zum Ergötzen der einen und
Erſtaunen der andern als abwaſchbare echte Darmſtädter Heiner heraus.
Alles in allem war das Feſt, auch für den Veranſtalter, Herrn
Bade=
meiſter Hillers, ein voller Erfolg. Hoffen wir, daß durch ihn die
Neu=
gründung eines Schwimmvereins Groß=Zimmern angeregt wird, dem
Rot=Weiß Darmſtadt gerne als Pate und Ratgeber gur Seite ſtehen
will. Ein gemütliches Beiſammenſein beſchloß den Tag.
— Reinheim, 25. Juli. Am 24. d. Mts. waren 25 Jahre verfloſſen,
ſeit Herr Lehrer Vorenberg das Rechneramt der iſrgelitiſchen
Ge=
meinde Reinheim führt.
H. Aus dem Weſchnitztal, 23. Juli. Durch die anhaltende
Trocken=
heit und Hitze kommt das Getreide allzu raſch zum Reifen, was für die
Körnerentwicklung nicht günſtig iſt. Auch die Kartoffeln auf
ſandi=
gem Boden leiden unter der Trockenheit und werden welk, ebenſo der
Kleenachwuchs auf leichtem Boden. Ueberhaupt wäre eine guter,
durch=
weichender Regen noch vor der Ernte ſehr erwünſcht.
Großer Flugtag in Erbach im Odenwald
am 29. Juli 1928.
Wie jedes Jahr zu dem bekannten und von allen Kreiſen der
enge=
ren und weiteren Umgebung beſuchten Eulbacher=Maukt in Erbach im
Odenwald alles aufgeboten wird, um den vielen Beſuchern in jeder
Hin=
ſicht nun das Beſte zu bieten, haben es die maßgebenden Stellen
verſtan=
dem, auch dieſes Jahr für den kommenden Sonntag, dem 29. Juli, dem
letzten Tage des Eulbycher Marktes, einem Flugtag zu arvangieven,
wel=
cher nicht verfehlen wird, alt und jung auf die Beine zu bringen und
nach Erbach zu rufen. In Anbetracht der enormem Bedeutumg der
Luft=
fahrt in wirtſchaftlicher ſowie ſportlicher Hinſicht iſt es geradezu Pflicht
eines jeden Deutſchen, derartige Flugvevanſtaltugen zu befuchen und
da=
durch die deutſche Luſtfahrt zu fördern und zu unterſtützen. Was am
kommenden Sonntag den Beſuchern der Veranſtaltung auf dem Gebiete
der Luftfahrt gezeigt und geboten wird, dürfte in ſportlicher Hinſicht
wohl das bis jetzt Höchſterreichte ſein. Neben den bekanteſten deutſchen
Sportfliegern, die die hohe Schule des Flugſportes zeigen, wird auch
Fräulein Hedy Renſch ihren Damenfallſchirmſprung aus großer Höhe
vorführen.
Der Begim der Flugveranſtalvg iſt auf 1 Uhr nochmittags
feſt=
gelegt, alſo ſo frühzeitig, daß alle Beſucher nach der Veranſtaltung noch
das Wieſenfeſt beſuchem und ſich dem Vergnügen widmen können. Parole
am Sonntag, 2. Juli, 1928, nachmittags 1 Uhr, iſt: Auf zum
Flugtag nach Erbach i. H.
L. Michelſtadt, 24. Juli. Kurtheater. Vor ſtets
ausverkauf=
tem Hauſe finden die Vorſtellungen des Kurtheaders Michelſtadt umter
der Leiturng des Herrn Direktors Bachmann ſtatt. Es iſt dies ein
Be=
weis dafür, welch dringendem Bedürfnis hier die Stadtverwalvmg durch
die Verpflichtung eines Theater=Enſembles während der Sciſon=Monate
des Fremdenverkehrs entſprochen hat. Die Leiſtungem der Truppe
recht=
fertigen dem zahlreichen Zuſpruch, ſtehen dieſalbem doch auf einer
beacht=
lichen künſtleriſchem Höhe. Dankbar empfinder das Pubbikum die
an=
genehme Abwechſlung, nunmehr ohne großen Koſtenauufwand ſich den
Gemuß einer ſchönem Operette verſchaffen zu können. Nachdem am letzten
Samstag die ſehr beifällig aufgenommene Operette „Die goldene
Meiſte=
rin” über die Bretter ging, haben wwir am kommenden Mittwoch
Ge=
legenheit, „Das Dreimäderlhaus”, die bekannte und beliebte, nach
Schu=
bertſchen Melodien zuſammengeſtellte Operette, kennen zu lernen. —
Vom Stadion. Wie an den vovausgegangenen Sonntagen, ſo ſtond
das Stadion auch am letztem Sonntag wieder im Zeichen regſten
Frem=
denverkehrs. Nahezu 1600 Perſonene ſuchten in dem kühlen Naß des
Stadionſchwimmbades Schutz und Kühlung vor der Sonnenhitze des
Toges. Am Abend wurde mit dem Ablaſſen des Waſſers aus den
Baſſis des Schwimmbades begonnen, da die ſtarke Frequentierug des
Bades eine Erneuerung des Waſſers wüinſchenswert erſcheinen ließ. In
Verbindung hiermit wind eine vollkommene Reiwgung durchgeführt
wer=
den. Es bann mit der Wiederbenützung des Bades bis Mittwoch
nach=
mittag gerechnet werden, doch iſt im der Zwiſchenzeit Gelegenheit zu
Brauſebädern und Sonnenbädern nach wie vor gegeben.
— Airlenbach, 25. Juli. Ein nicht täglicher Unfall hat
ſich hier ereignet. Der Landwirt Ludwig Rettig war damit
be=
ſchäftigt, ſein Vieh auf die Weide zu treiben. Vermutlich durch Fliegen
unruhig geworden, machte ein Tier einen Sprung, dem Landwirt
rutſchten die Zügel durch die Hand, und wurde ihm der linke
Zeige=
finger abgeriſſen. Der Unfall gibt Veranlaſſung zur Mahnung an die
Landwirte, darauf zu achten, daß ſie nicht Stricke um die Hand oder
die Finger wickeln.
Bn. Hirſchhorn, 24. Juli. Evtrunken. Wie jetzt hier bekannt
wird, ertrank Ende voriger Woche bei Rotterdam der Sohn des hieſigen
Schiffers Belderwann, Jean Beldermanm, bei Ausübung ſeies Berufs
als Schiffer. Die Leiche des Ertrunkenen wurde geſtem in Holland zur
letzten Ruhe gebettet. — Im der Zeit von Montag, dem 30. Juli, bis
Freitag, den 31. Auguſt I. J., hält die heſſiſche Bereitſchaftspolizei
(Schupo) auf dem Neckar dahier einem Hochwaſſer=, Noſſtands= und
Sprengausbildungskurfus ab. Die ſchiffahrttreibenden Perſonen werden
durch eine Bekanntmaching der hieſigem Bürgermeiſtevei gebeten, auf die
bei dieſem Kurſus ſtattfindendem Uebungen Rüchſicht zu nehmen. Am
30. Auguſt ds. J3. wird die Schiffahrt muf dem Neckar in hieſiger
Ge=
markung wegen Beſichtigung des Lehrgangs durch die Behörden von
8 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags geſperrt.
— Hirſchhorn, 2. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
94. Juli 0,58 Meter, am B. Juli 0,54 Meter.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 25. Juli. Beginn des
Getreide=
dreſchens. Nachdem gegen Ende der vorigen Woche an der
Berg=
ſtraße das erſte Getreide geſchnitten wurde, konnte mit Anfang dieſer
Woche in Bensheim bereits mit dem Getreidedreſchen der Anfang
ge=
macht werden. Und zwar wurden drei Dreſchmaſchinen zur
Aufſtel=
lung gebracht, eine an der Lorſcher Straße, neben dem Hobel= und
Sägewerk von Lange und Schacher, und die beiden anderen auf dem
Dreſchmaſchinenplatz hinter der Kreuzerſchen Steinſchleiferei. Für
Bensheim wird die Dreſchkampagne etwa drei Wochen in Anſpruch
nehmen. Das Anfahren des zu dreſchenden Getreides geſchieht meiſt
unmittelbar vom Felde aus. Ein Aufſtellen der Dreſchmaſchinen in
den einzelnen Bauernhofreiten, ſo wie man es von anderen Orten her
kennt, kommt für Bensheim faſt gar nicht in Frage, weil es einen
ſol=
chen bäuerlichen Grundbeſitz, bei dem ſich dies rentierte, in Bensheim
nicht gibt. — Der neue Kreisgendarmeriechef. An Stelle
des wegen Erreichung der Dienſtaltersgrenze in den Ruheſtand
getre=
tenen Gendarmerieinſpektors Kaiſer wurde Gendarmeriemeiſter Konrad
Schmitt bisher in Oſthofen, zum Gendarmeriekommiſſar des
Krei=
ſes Bensheim ernannt.
W. Heppenheim a. b. B., 23. Juli. Frühe Getreideernte.
Die tropiſche Hitze, die nun nahezu drei Wochen bei uns vorherrſcht,
hat die Getreidefrucht ſchnell zur Reife gebracht, ſo daß nun allgemein
mit dem Schnitt begonnen werden kann. Die Frucht dürfte an Güte
wohl etwas eingebüßt haben, da die allzu ſchnelle Reife für die
Körner=
bildung nicht gut war. Die Kartoffeln bedürfen bald eines ausgiebigen
Regens, da der Boden ſtark ausgetrocknet iſt. Die Spätkartoffel,: ſtehen
in voller Blüte, während die Frühkartoffeln bereits geerntet werden.
Mit der bis jetzt eingeholten Obſternte iſt man allgemein zufrieden;
einen ſehr guten Ertrag warfen die Stachelbeeren ab, während die
Johannisbeeren ſehr viel von Vögeln geholt wurden. Auch die
Brom=
beerernte verſpricht einen ſehr guten Ertrag. Die Himbeerernte kann
man als gut bezeichnen. — Gutes Honigjahr. Nach langen
Jahren der Mißernte ſoll der Imker nun wohl wieder entſchädigt
wer=
den, denn — der Wald honigt. Zunächſt honigt die Edeltanne, die
einen dunkelgrünen Honig ergibt. Bei weiterem günſtigen Verlauf
erhofft man noch von der Rottanne einen braungoldigen Honig und
von der Eiche einen ſchwach=dunklen. Dieſe Nektarquelle hat ſich in
den letzten Wochen in immer verſtärktem Maße aufgetan, ſo daß man
wohl auf recht viel „Tannenhonig” rechnen kann. Schon in den
frühe=
ſten Morgenſtunden ſind die Bienen tüchtig an der Arbeit, und in den
Tannenſchlägen vernimmt n.an emſiges Summen. „Der Wald honigt”.
Die Urſache dieſes Vorganges, der anſcheinend auf klimatiſchen
Vor=
gängen beruht, läßt den Imker wieder einmal auf eine beſſere
Honig=
ernte hoffen, als ſie ihm während rund eines ganzen Jahrzehnts
be=
ſchieden war.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 23. Juli. Die Hauptkörung
im Bezirke des Kreisveterinäramts Heppenheim findet an den
nach=
folgenden Terminen in nachgenannten Orten mit den dazu gehörenden
Nachbarorten ſtatt: In Wimpfen am Mittwoch, den 1. Auguſt, in
Heppenheim am Dennerstag, den 2. Auguſt, in
Neckar=
ſteinach am Samstag, den 4. Auguſt, in Birkenau am
Montag, den 6. Auguſt, in Reiſen am Dienstag, 7. Aug., in
Rim=
bach am Donnerstag, 9. Aug. und in Ellenbach am Freitag, den
10. Auguſt. Die Bürgermeiſtereien der in Betracht kommenden
Ge=
meinden ſind gehalten, vorgenannte Termine ortsüblich bekannt machen
zu laſſen.
Nummer 206
Artilleriſtentag in Langsdorf i. Oberh.
Langsdorf, 2. Julk
Am vergangenen Sonntag hatte die Ortsgruppe Langsdorf des
Artillerievereins Lich zu einem Artilleriſtentag alle ehemaligen heſſiſchen
Artilleriſten eingeladen; hatte doch Langsdorf im Frieden den größten
Teil ſeiner Söhne zu dem ehemaligen Großherzoglichen Artillerigkopps
und dem Feldartillerie=Regiment 61 als Freiwillige geſchicht, damit ſie
dort ihre uns heute leider fehlende ſoldatiſche Erziehung erhalten
foll=
ten. In einem Jahrgang ſollen einmal 35 Korporäle alle geboren=
Langsdorfer bei dem ehemaligen Großherzoglichen Artilleriekorps
ge=
ſtanden haben.
Samstag abend und Sonntag vormittag ſtrömten große Scharen
ehemaliger heſſiſcher Artilleriſten aus der weiteren und näheren
Um=
gebung, auch viele Altveteranen, nach Langsdorf, um den Langsdorfer
Kameraden zu zeigen, daß ihr Ruf nicht vergebens ergangen iſt. Auch
der Verein ehemaliger Angehöriger des Großh. Artilleriekorps mit dem
geſamten Vorſtand und der Regimentsverein 61 (beide Darmſtadt) hatten
ſtarke Abordnungen dorthin geſchickt. Mit einer ſolch gewaltigen
Be=
teiligung hatten die Langsdorfer Artilleriſten nicht gerechnet. Es mögen
weit über 1000 geweſen ſein.
Die Feier wurde Sonntag vormittag durch eine weihevolle, echt
vaterländiſche Predigt des Pfarrers Göckel aus Hungen in der
Langs=
dorfer Kirche eingeleitet, der immer wieder darauf hinwies, daß der
artige Feſte gar nicht gefeiert werden können, ohne derer zu gedenken.
die ihr Leben für uns gelaſſen haben. Die Jugend kann nicht oft genug
an die Gräber dieſer gefallenen Helden geführt werden, damit ſie
immer und immer wieder daran erinnert wird, was dieſe Helden für
ihr Vaterland bis zum letzten Atemzug geleiſtet haben. Eine Jugend.
die in dieſem Sinne erzogen wird, führt unſer Vaterland wieder i
die Höhe. An die kirchliche Feier ſchloß ſich die
Feier auf dem Heldenfriedhof.
Unter Vorantritt der Kapelle Liebau (auch ein ehemaliger 25er) unter
gedämpftem Spiel „Ich hatt” einen Kameraden” ging es zum
Ehren=
friedhof der für das Vaterland Gefallenen. Ein Langsdorfer Kamergd
legte mit dem Kommando „Achtung Artilleriſten, Stillgeſtanden” je einen
Kranz an den Denkmälern der im Weltkriege und 1870/71 Gefallenen
nieder. Während des Stillſtehens wurde der Gefallenen gedacht. Die
Muſik intonierte „Ich bete an die Macht der Liebe‟. Dann ſprach
noch=
mals kurz Herr Pfarrer Göckel, der ſich nun im Gehrock, die Bruſt
ge=
ſchmückt mit dem Eiſernen Kreuz und anderen im Felde vor dem Feinde
verdienten Orden, als unſer Kamerad zeigte. Auch hier betonte er, die
Jugend ſtets vaterländiſch zu erziehen und keine derartigen Feſte zu
feiern, ohne „innere Einkehr” zu halten und ſtets derer zu gedenken,
die für uns gefallen ſind. Nur unſere in echt vaterländiſchem Sinne
erzogene Jugend kann uns wieder aufwärts führen. Faſt ganz
Langs=
dorf war bei dieſer Feier auf dem Friedhof zugegen. Ein Konzert
unter der „Dorflinde” ſchloß ſich dieſere Feier an. Um 2 Uhr ſtellte ſich
am Dorfeingang der
Feſtzug
auf. Mit ſtolzer Freude ſahen wir ein vollſtändig beſpanntes Geſchitz
mit den dazugehörigen Fahrern und Kanonieren in der alten
Friedens=
uniform im Feſtzug. Die Langsdorfer Kameraden hatten keine Mühe,
Geld und Zeit geſcheut, in ſtiller, hingebender Arbeit dieſes Geſchütz
genau nach dem alten Modell völlig aus Holz herzuſtellen. 6
war vollſtändig, ſogar die Richtplatte fehlte nicht. Für dieſe
Ueber=
raſchung danken wir ihnen herzlichſt. Sehen wir doch daran, was der
alte Soldatengeiſt noch etwas fertig öringt und wie ſie an ihrer alten
Waffe noch mit großer Liebe hängen. Unter Vorantritt des Geſchützes,
nachfolgend die Muſik mit dem jungen Trommler= und Pfeiferkorps
des Vereins ehemaliger Angehöriger des Großh. Artilleriekopps an der
Spitze, marſchierte der Feſtzug unter großer Beteiligung anderer
Ver=
eine durch die Hauptſtraßen, begleitet von den jubelnden Zurufen und
Blumen zuwerfenden Einwohnern des Dorfes zum Feſtplatz.
Der Feſtplatz erwies ſich als zu klein. Hunderte konnten Eeinen
Sitz=
platz mehr finden, aber trotzdem tat das der kameradſchaftlichen
Gemüt=
lichkeit keinerlei Abbruch. Man half ſich ſo gut es eben ging, und in
froher Laune wurden alte Erinnerungen ausgetauſcht. Anſprachen
hiel=
ten folgende Kameraden: der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Langsdorf,
Herr W. Bender 3., Bürgermeiſter Kneipp, der Ehrenvoyſitzende
des Heſſiſchen Artilleriebundes Se. Exz. Generalleutnant v. Klein=;
ſchmit, Herr Dr. Clemm (Winnerod), für deſſen Bemühungen um
das Artilleriefeſt hier beſonders zu danken iſt, und Major Hertel.
Die Anſprachen der beiden Langsdorfer Kameraden enthielten die
gleichen Gedankengänge und Anſichten, die darin gipfelten: „Ans
Pater=
land, ans teure, ſchließ dich an” und „Treue bis zum Tod”.
Unter nicht endenwollendem Jubel der Kameraden ſprach nun der 7
Ehrenvorſitzende des Heſſiſchen Artilleriebundes Se. Exz.
Generalleut=
nant v. Kleinſchmit. In der ihm eigenen Friſche und Lauterkeit?
dankte er für die Einladung. Der Einladung iſt der vor einigen Tagen
70 Jahre alt Gewordene gerne gefolgt. Insbeſondere dankte er dem
Vorſitzenden der Ortsgruppe Langsdorf, dem Bürgermeiſter, der
Ge=
meinde und dem Pfarrer und allen Mitwirkenden. In ſeiner
Rede=
kommt er im beſonderen auf die Ziele und Zwecke der kameradſchaftlichen.
Vereinigung zu ſprechen. Er betont ausdrücklich, daß die Vereiney
völlig unpolitiſch alle nationaldenkenden Artilleriſten in ihrens
Reihen aufnehmen, ob arm oder reich, hoch oder niedrig. In den
Ver=
einen werden in erſter Linie nur die Pflege der Kameradſchaft und dies
Erinnerung an die vergangene große Zeit, an die leider dahingegangenes
alte Armee und deren Heldentaten bezweckt
In der alten Armee erhielt der junge Menſch ſeine ſoldatiſche md”
meiſt erſt ſeine Erziehung für das ganze Leben. Das beſtätigen dies
alten und jungen einſtigen Soldaten gerne ihrem Erzieher und Führer.
Mag auch im Anfang der Dienſtzeit manches zu übewwinden geweſein
ſein, aber die treue Kameradſchaft mit Kameraden und Offizieren hatzd
ſich bis zum heutigen Tage erhalten. Man braucht ja nur an dieſes*
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
KINDER
THATAAA SEIFE
waschen und baden. Das
Kind wird es 4ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten
Teintserspart bleibt. Nivea-
Kinderseife ist überlettet
und nach ärztlicher
Vor=
schrift besonders für die
empfindliche Hauf der
Kin=
der hergestellt.-Preis 70 Pf.
Sonnengebräunt
wirdlhr Körper, wenn Sie ihn vor Luft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
1NAVA OilPAA
teils mit Sr. Exz, Herrn Generalleutnant b. Kleinſchmit zu danten.
Jeder kennt ſeinen aufrichtigen und echt kameradſchaftlichen Geiſt. Möges
Se. Exzellenz in ſeiner Friſche und Beweglichkeit uns noch lange Jahrss
zum Wohle der heſſiſchen Artillerie erhalten bleiben!
Dr. St.
I. Von der Bergſtraße, 25. Juli. Auf dem Schweinemarkt in Weine”
heim a. d. B. waren Landwirte aus dem Odenwald wiederholt dadurg)
geſchädigt worden, daß ſie altes Silbergeld, das längſt außer Kurs iſtm
mit in Zahlung erhalten hatten. So z. B. empfing ein Odenwälden
4 alte Talerſtücke mit 12 Mark angerechnet. Auf dem letzten Schweine=”
markt in Weinheim gelang es der Gendarmerie, einen Händler auss
Neulußheim bei der Verausgabung alten Silbergeldes zu evwiſchen.1
Gegen ihn und eine Händlerin aus Käfertal, bei der gleichfalls altes
Silbergeld vorgefunden wunde, iſt Betrugsanzeige erſtattet.
8. Lampertheim, 24. Juli. Sittlichkeitsverbrechen. Nach= erſt am Freitag ein 24=Jähriger feſtgenommem werden mußte, bee”
gig tags darauf ein 31jähriger Verheirateter an einem 9jährigen Mad=”
chen ein ſchweres Sittlichkeitsverbrechen.
Bm. Bobſtadt, 25. Juli. Das vor einigen Wochen geſtohlene
Rad des Kohlenhändlers Werle wurde nun von einem hieſigen
Land=
wirt in deſſen Kornacker verroſtet aufgefunden. Sicher hat es dee
verfolgte Dieb dort hineingeworfen.
O. Biebesheim a. Rh., 25. Juli. Gurkenzeit. Die
Gurken=
ernte kommt in der hieſigen Gemarkung allmählich in Gang. Der
weit=
hin bekannte Biebesheimer Gurkenmarkt ſoll bereits am kommendern
Montag, den 30. Juli, eröffnet werden. Er findet vorausſichtlich ann
jedem Montag und Donnerstag ſtatt. Montags ſoll er
nachmittags=
um 1 Uhr und Donnerstags vormittags um halb 10 Uhr beginnen.
einreiben. Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhatten
Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit.
Aber trocken muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals
naß den Sonnenstrahlen aussetzen.
Dosen M 0.20 bis 1,20 / Tuben aus reinem Zinn M 0,60 u. 1.00
Nummer 206
j. Gernsheim, 25. Juli. Dem Herrn Gendarmeriehauptwachtmeiſter
Uer von der hieſigen Station iſt ein guter Fang gelungen. Es
girg ihm, zwei jugendliche Wegelagerer, die aus dem Wichernheim
annſtatt entflohen waren, feſtzunehmen. Das lichtſcheue Weſen
em Gendarmeriebeamten auf, und in der Annahme, daß ſie irgend
eS auf dem Kerbholz haben, erfolgte die Feſtnahme. Und in der
die Vermutung bewahrheitete ſich. Die beiden Jugendlichen
hat=
iin Pforzheim ein Motorrad geſtohlen, mittels dem ſie bis nach
ſeſorichsfeld gekommen waren. Dort erlitt die Maſchine Defekt. Sie
mi nunmehr das Rad zurück und ſetzten ihre Wanderung zu Fuß
ſt. Hier in Gernsheim erreichte ſie alsdann ihr Schickſal. Rach
er=
er Vorführung beim hieſigen Amtsgericht erfolgte ſodann die
In=
ſterung im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis. — Die am Sonntag
minen geländete unbekannte männliche Leiche wurde identifiziert als
ſoes beim Baden ertrunkenen Stud. Willi Knoll aus Lindberg in
=Pfalz. — Dem ſicheren Tode des Ertrinkens entgingen zwei
ſoler, die mit ihrem Paddelbot an das Schiff eines zu Tal fahren=
DDampfers anhängen wollten. Das Paddelboot fiel um, und die
den Inſaſſen fielen ins Waſſer. Der Vorgang wurde von den in
Mähe auf ihren Schokkern befindlichen Fiſchern Martin Badersbach
Adam Michel Kiſſel dahier beobachtet, die ſofort mit ihren Nachen
Silfe kamen und die Paddler aus ihrer gefahrvollen Lage befreiten.
Einen ſchweren Schickſalsſchlag erlitt die Familie des
it im hieſigen Hafen liegenden Schiffsbeſitzers Franz Spitzlay aus
Etth in Holland. Das einzige dreijährige Söhnchen fiel in einem
h wachten Augenblic über Bord ins Waſſer, wobei es den Tod fand.
— Gernsheim, 25. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
Juli 0,20 Meter, am 25. Juli 0,19 Meter.
Ah. Guntersblum a. Rb., 25. Juli. Schweres
Motorrad=
wlück. In der Nacht kam der Schloſſevneiſter Sauerwein aus
untershlum mit ſeiner Frau auf dem Motorrad von Worms zurück
ſtieß in Rhein=Dürkheim mit dem Auto eines Arztes zuſammen.
Arzt, der aus Lampertheim ſtammte, ſoll ſeine Reiſe mit der
Eiſen=
uh fortgeſetzt haben, da das Auto ſtark beſchädigt war. Ein junger
min aus Oſthofen veranlaßte die erſte Hilfe für die Verunglückten, die
Krankenhaus nach Worms überführt wurden. Dort wßte
Sauer=
ein Bein abgenommen werden, doch ſtarb er kurze Zeit daxauf,
Sauerwein mußte eine Ferſe amputiert werden.
T. Armsheim, 25. Juli. Gegenſtand vieler Beſprechung iſt
gegen=
jutig der Selbſtmord des hier wohnenden Kriegsindaliden
rg Hartmann. Derſelbe hat den Feldzug in China
mitge=
ht und iſt als Kriegsbeſchädigter aus dem Weltkriege heimgekehrt.
letzter Zeit machte Hartmann wiederholt Aeußerungen, die darauf
nießen ließen, daß er lebensmüde war. Durch einen Schuß in die
Arläfe machte er ſeinem Leben ein Ende. Er hinterläßt eine Witwe
mo ſechs Kinder.
* Gießen, 21. Juli. Sein 60jähriges Jubiläum begeht
m. X., 8., 9. und 10. Oktober der Heſſiſche Landeslehrerein in Darmſtadt.
dmmit verbindet das vorläufige Programm eine Hauptvorſtandsſitzung,
inen Feſtakt im Saalbau, Feſteſſen, die Hauptverſammlung im
Saal=
u, eine Vertreterverſammlung und eine große Ausſtellung von
hr= und Lernmitteln. Ferner ſind Beſichtigungen der
armſtädter Sehenswürdigkeiten und eine Autorundfahrt nach dem
verwaldhaus und dem Jagdſchloß Kranichſtein vorgeſehen.
h. Romrod, 24. Juli. Sein 70jähriges Jubiläum feierte
mier Geſangverein „Liederkrang” im Beiſein von 30 Geſangvereinen
nördlichen Vogelsbergs, darunter waren die Vereine des Schwalm=
Tda=Sängerbudes. Pfarver Metzger ſprach am Gefallenendenkmal.
Af-f dem Feſtſplatz begrüßte der 1. Vorſitzende Müller die Gäſte, Pfarrer
Metzger feierte in pachenden Worten das Volkslied und die Tätigkeit der
Mrinnerchöre. Der Vorſitzende des Schwalm=Feldg=Sängerbundes, Leh=
: Walter=Hopfgarten, überreichte zum Jubelfeſt eine Fahnenſchleife.
woßherzog Ernſt Ludwig, der bekanntlich hier ein Jagdſchloß beſitzt,
iſſßtz eine wertvolle Plakette überreichen, der Kriegevverein ſchenkte einen
FPhnennagel.
h. Schlitz, B. Juli. Sein 40jähriges Dienſtjubiläum
r der Firma Langheinrich kann der Obermeiſter Fritz Hiller begehen. —
Goldene Hochzeit feiert am kommenden Sonntag das Ehepaar
Kyrufmann Hch. Kircher.
h. Alsfeld, 25. Juli. Goldene Hochzeit feierten die Eheleute
Lyrndwirt Paul Zulauf im nahem Leuſel. Dekan Dr. Unverzagt=Alsfeld
ünrerreichte dem Jubelpaar eine Ehrenurkunde. Der Jubilar iſt ſeit 32
ſtahren Mitglied des dortigen Kirchenvorſtandes und verſieht ſeit zehn
Itahren das Amt eines Ortsgerichtsvorſtehers.
Donnerstag, den 26. Juli 1928
m. Aus dem Lande, B. Juli. Landwirtfchaftliches. Die
Landwärtſchaftskammer veranſtaltete in dieſen Tagen
Verſuchsbeſichtigun=
gen an drei Orten in der Provinz Sparbenburg. Leiter ſind Herren von
der Landwirtſchaftskammer, die als Ackerbqutechniker für die Teilnehmer
die Beſichtigumg ſicher fruchtbar in jeder Hinſicht machen werden. — Auch
die Landwirtſchaftsämter wirken weiter belehrend und anregend durch
zahlreiche Gemarkungsrundgänge. Das Landwirtſchaftsamt Michelſtadt
hält an 12 Orten Gemarkungsrundgänge ab, das Landwirtſchaftsamt
Heppenheim an 6 Orten; auch hier fungieven als Rundgangsleiter
kun=
dige Herren von dem betreffenden Landwirtſchaftscmt, ſo daß alſo von
den landwirtſchaftlichen Behörden alles geſchieht, die Landwirte
anzu=
regen und in ihrem Beruf und Fortkommen zu fördern.
Geſchäftliches.
Katarrh= und Aſthmaleidenden
wird von der Wiesbadener Inhalatoren=Geſellſchaft in Wiesbaden,
Rheinſtraße 34, eine Schrift über die Selbſtbehandlung der
Schleim=
häute koſtenlos zugeſandt. Es iſt empfehlenswert, gleich zu ſchreiben,
damit die Auflage nicht vergriffen iſt.
Jugendherbergen und „Preſſa”
Die ſegensreiche Arbeit des Verbandes für deutſche Jugendherbergen
wird, wie unſeren Leſern bekannt ſein dürfte, in jeder Form von der
Preſſe aller Richtungen und Schattierungen unterſtützt. Die
Uebernach=
tungsziffer des letzten Jahres von nahezu 3 Millionen zeigt ja auch
ſchlagend, wie notwendig die Arbeit des Jugendherbergsverbandes iſt.
Es dürfte unſere Leſer intereſſieren, zu erfahren, daß die große
Inter=
nationale Ausſtellung in Köln „Preſſa” allen Beſitzern von
Jugendher=
bergsloſen den Eintrittspreis um 50 Pfg. ermäßigt, ſobald bei Löſung der
Eintrittskarte der dem Loſe anhängende Abſchnitt mit dem Preſſa=
Gut=
ſchein vorgelegt wird. Die Jugendherbergslotterie, deren Reinerlös
reſtlos dem Jugendherbergsverbande zugute kommt, wird am B. Juli
d. J. ausgeſpielt. Hauptgewinn iſt im günſtigſten Falle 40000 Mark,
wobei bei allen Gewinnen von 300.— Mk. an auſwärts auf Wunſch
90 Prozent des Wertes in bar ausgezahlt wird. Hauptgewinn: ein
Landhaus — als Prämie iſt eine Reiſe um die Welt im Werte von
10000 Mark ausgeſetzt. Die Loſe koſten das Stück 1.— Mavk und
be=
rechtigen zum Beſuche einer ganzen Reihe von Veranſtaltungen des
Jugendherbergsverbandes und auch, wie bereits oben angeführt, zum
Beſuche der „Preſſa”, gegen Zahlung der ermäßigten Eintrittsgebühr
von 1 — Mark. Der Eintrittspreis zur Preſſa beträgt ſonſt 1.50 Mark.
Loſe ſind zu haben in allen durch Plakate gekennzeichneten Geſchäften.
Köln .. .! Wem fiele, wenn er dieſen Namen hört, nicht jenes
berühmteſte ſeiner Erzeugniſſe ein, das Kölniſch Waſſer?. Wer dächte
nicht bei Nennung dieſes wunderbaren, Kraft und Leben ſpendenden
Elixiers, das den Ruhm Kölns eigentlich erſt ſo recht in alle Welt
hinaustrug, an die allbekannte „4711‟2 — „4711” und Köln ſind heute
zwei untrennbare Begriffe geworden.
In der Glockengaſſe zu Köln am Rhein liegt das ehrwürdige
Stammhaus der Weltfirma „4711”, aus kleinen Anfängen zu ſeiner
heute weltumſpennenden Bedeutung erwachſen. Wer hätte je geahnt,
daß die alte Hausnummer der Deſtillerie von Mülhens in der
Glocken=
gaſſe der Domſtadt, die Zahl „4711”, zu einem ſolchen Anſehen in der
Welt gelangen würde? Tauſende von Flaſchen dieſes köſtlichen Waſſers
mit der Blau=Gold=Etikette und der Zahl „4711” verlaſſen heute
täg=
lich den Herſtellungsort und verbreiten Tag für Tag den Ruf des
„4711” Kölniſch Waſſers, ſeiner Herſteller ſowie der alten Domſtadt
aufs neue in aller Welt.
Die belebende, erfriſchende und ſtärkende Kraft der „4711”, ihren
einzigartigen Wohlgeruch — beide auf der glücklichen Zuſammenſetzung
des als koſtbares Geheimnis des Hauſes „4711” gehüteten „4711”
Origi=
nal=Rezeptes beruhend — mag niemand mehr miſſen, der ſie einmal
erprobt hat. Dieſem Umſtand wie auch der Herſtellung aus den
erleſen=
ſten Nohſtoffen iſt es zuzuſchreiben, daß „4711” in unaufhaltſamem
Siegeszuge ſich ihre dominierende Stellung in der kosmetiſchen
Indu=
ſtrie der Erde erobert hat. Nie iſt eine Hausnummer zu größerem
Anſehen, zu größeren Ehren in der ganzen Weit gelangt, als die des
Hauſes „4711‟. In allen Erdteilen, in den Parfümerien aller
Kultur=
länder begegnet man heute der Zahl „4711” und den blau=goldenen
Hausfarben. Sie ſind mehr als eine bloße Zahl, als bloße Farben —
ſie ſind ein Symbol der Weltgeltung, der Weltberühmtheit eines
Er=
zeugniſſes von höchſter Qualität, ja Symbol dieſer Qualität ſelbſt. Sie
ſind ein Wahrzeichen der Stadt Köln, mit deren Namen und deren
Ruhm ſie unauflöslich verbunden ſind.
Geite 7
Die Polar=Tragödie.
Die Suche nach Amundſen.
EP. Mailand, 25. Juli.
Nach Blättermeldungen iſt die an Mariano vorgenommene
Beinamputation an der Verſpätung ſchuld, mit der die „Citta di
Milano” die Kingsbay verließ. Die Operation wurde vom
Marinearzt Dr. Garlini unter Aſſiſtenz eines zweiten italieniſchen
und des ruſſiſchen Arztes vom „Kraſſin” vorgenommen. Falls in
Narvik eine geeignete Pflegeſtätte vorhanden iſt, wird Mariano
auf Weiſung der italieniſchen Regierung bis zu ſeiner Geneſung
dort bleiben.
Zur Suche nach Amundſen und ſeinem Gefährten hat das
Sowjetinſtitut für Meeresforſchung das Hilfskomitee erſucht,
Ende Auguſt eine neue Expedition an Bord des dem Inſtitut
ge=
hörigen Schiffes „Perſey” auszurüſten und abzuſenden. Die
An=
nahme, daß Amundſen und ſein Gefährte noch am Leben ſeien,
wird dadurch bekräftigt, daß ſie Lebensmittel und Munition an
Bord des Flugzeuges hatten, die es ihnen ermöglichen, eine lange
Zeit durchzuhalten. Man vermutet jedoch, daß das Erſuchen des
Inſtituts für Meeresforſchung nicht angenommen werden wird,
da die „Perſey” nur ein kleines Boot iſt und nur Eisbrecher
im=
ſtande ſind, ſich in den betreffenden Gebieten ohne Gefahr,
ein=
geſchloſſen oder von den Eismaſſen erdrückt zu werden, bewegen
können. — Der amerikaniſche Millionär Ellsworth, der
Amund=
ſen auf mehreren Nordpolexpeditionen begleitete, hat ſich bereit
erklärt, eine Hilfsexpedition für den norwegiſchen Forſcher zu
finanzieren.
Die Rückkehr der ſchwediſchen Hilfsexpedition.
Stockholm, 25. Juli.
Die ſchwediſche Hilfsexpedition, beſtehend aus den Schiffen
„Queſt” und „Tanja” ſowie ſämtlichen Flugmaſchinen und dem
geſamten Perſonal iſt geſtern in Tromſö eingetroffen. Alle
Mit=
glieder der Expedition ſind ſich einig darüber, daß die Arbeit auf
dem Eiſe nunmehr als beendet anzuſehen und weitere
Nach=
forſchungen nutzlos ſeien. Der deutſche Filmphotograph Stoll,
der auf Spitzbergen Aufnahmen gemacht hat, erzählte, daß
Lund=
borg und Thronberg während ihrer Flüge zahlreiche Aufnahmen
gemacht haben. U. a. haben ſie die ganze Epiſode von Nobiles
Rettung durch Lundborg ſowie die finniſchen und ſchwediſchen
Flüge zur Rettung Soras gefilmt. Stoll berichtet weiter, daß
man an Bord des „Kraſſin” ſich am meiſten mit dem Schickſal
Malmgreens beſchäftigt habe, da Tſchuchnowſki bei ſeiner
Be=
hauptung, drei Mann auf dem Eiſe geſehen zu haben, verbleibe.
Zwiſchen dem ruſſiſchen Flieger und Zappi ſei es des öfteren zu
Zuſammenſtößen gekommen, da Zappi verlangte, daß die
Auf=
nahmen ſofort entwickelt würden, während die Ruſſen damit
warten wollten, um erſtklaſſiges Material für die Entwicklung
verwenden zu können.
Kapitän Thornberg berichtete einem Journaliſten, daß die
vielumſtrittene Zeitung, die in den Eingeweiden des von
Malm=
green erlegten Eisbären gefunden wurde, nicht italieniſchen,
ſon=
dern engliſchen Urſprungs, und zwar, ſo unglaublich es auch
klingen möge, vom Jahre 1884 datiert geweſen ſei.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortſlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanm
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich/ Übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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Vergebung ſtädt. Bau=
Unterhaltungsarbeiten
Vom 27. Juli bis 11. Auguſt 1928,
jegen vormittags während der
Geſchäfts=
ſtunden bei dem ſtädt. Hochbauamt,
Grafenſtraße 30, I., Zimmer Nr. 9, die
Vergebungsunterlagen für die Bewerber
auf die im Verwaltungsjahre 1928/29
vorkommendenBauunterhaltungsarbeiten
zur Einzeichnung offen. Nachträgliche
Meldungen können keine Berückſichtigung
finden.
Darmſtadt, den 25. Juli 1928.
Städt. Hochbauamt.
12112a)
Am Freitag, den 27. Juli 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene Gegenſtände öffentlich
zwangsweiſe gegen Barzahlung. (12105
Vorausſichtlich beſtimmt
verſtei=
gert wird:
1 Vitrine, 1 Ladentheke, 1
Heißwaſſer=
apparat, 1 Kaffeemaſchine, 1
Elektro=
motor, 3 Gasöfen, 1 Kaſſenſchrank,
1 Nähmaſchine, 1 Standuhr, 2
Klub=
ſeſſel, 1 Kleiderſchrank, 2 Fahrräder.
Darmſtadt, den 24. Juli 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher,
Randſtein=Lieferung.
Die Lieferung von 3300 m
Rand=
ſteinen aus Baſaltlava ſoll auf Grund
der Reichsverdingungsordnung vergeben
werden.
Die Lieferungsbedingungen liegen bei
dem Städtiſchen Tiefbauamt, Zimmer
Nr. 7, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
8. Auguſt Ifd. Js., 10 Uhr, bei
unter=
zeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 25. Juli 1928.
Tiefbauamt. (st12101
Serſteigerangs unfti!
Am Freitag, den 27. Juli 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale, Bleichſtraße 40,
zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſtei=
gert werden, insbeſondere:
4 Schreibzeuge, 2 Papierkörbe, eine
Schreibmappe, 800 Rollen
Kloſett=
papier, 2 Schreibtiſche, 1 Rollſchrank,
ſeſſel, 1 Chaiſelongue mit Decke, zwei
Seſſel mit Leder, 1 runder Tiſch, zwei
Büfetts, 1 Kredenz, 1 Kaffeemaſchine,
1 Kiſte Queenetty (72 Stück), 1
Fahr=
ſtuhlwagen, 1 Standuhr, 1
Schreib=
tiſch, 1 Lüſter mit Seidenſchirm, ein
Vertiko, 1 Staubſauger, 1
Schreib=
maſchine Regina, 1 Spiegelſchrank, ein
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rad, 1 Lieferwagen DKW., 760
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karten, 125 Viſitenkarten, 104 Anhänger,
250 Servietten, 9 Krippen, 3 große
Engel, 39 Teller, 150 Bogen
Weih=
nachtskrepp, 1 Schwein, 1 Pferd (
Rot=
ſchimmel), 2 Bilder, 2
Damenfahr=
räder, 1 Schreibtiſch.
Ferner hieran um 11 Uhr im
An=
ſchluß an Ort und Stelle im Lokal Ernſt=
Ludwigſtraße 14:
1 Theke mit 2 Glasaufſätzen, 1
Waren=
ſchrank, 130 Regeuſchirme, 140
Spazier=
ſtöcke.
Ferner hieran anſchließend an Ort
und Stelle Karlſtraße 53½;
2 Trumeauſpiegel, 1 pol. Tiſchchen,
1 Sekretär, 1 Kleiderſchrank, 1
Vor=
platzgeſtell, 1 Vertiko, 1 Kommode, ein
Schreibtiſch, 1 Hocker, 1 Diwan (
grün=
lich), 1 Spiegelſchrank, 3 große Bilder,
1 Säule mit Bismarckbäſte.
Ferner nachmittags um 3 Uhr
im Lokale Bleichſtraße 40:
60 Paar Schuhe.
Darmſtadt, den 25. Juli 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Bleichſtraße 53. Gert1
Seite 8
Reich und Ausland.
Generaloberſi v. Kirchbach *
Generaloberſt a. D. Hans von Kirchbach,
ber aus dem Weltkrieg rühmlichſt bekannte
Heer=
führer, iſt 79jährig geſtorben. Er trat im Jahre
1866 in die Armee, erwarb 1870 das Eiſerne Kreuz
und den ſächſiſchen Albrechtsorden und war ſechs
Jahre lang, von 1907 bis 1913, Kommandierender
General des XIX. (2. ſächſiſchen) Armeekorps, ſpäter
hatte er das Kommando einer Armee. In der Marne=
Schlacht, an der Somme und bei Dünaburg hat
Kirchbach hervorragende Führereigenſchaften gezeigt,
wofür er mit dem Orden Pour le mérite, ferner dem
höchſten ſächſiſchen Kriegsorden, dem St.=Heinrichs=
Orden ausgezeichnet und zum Generalobevſten
beför=
dert wurde.
Wiederſehensfeier der 6er Dragoner.
Frankfurt a. M. Zum erſten Male nach
dem Kriege findet in den Tagen vom 4. bis 6. Auguſt
19B eine Wiederſehensfeier der 6er Dragoner ſtatt,
auf der man alle ehemaligen Mitglieder dieſer
For=
mation zu vereinigen hofft. Da Mainz, die ehemalige
Garniſonſtadt, wegen des beſetzten Gebietes nicht als
Tagungsort in Frage kommen konnte, wird die
Wie=
derſehensfeier in Frankfurt a. M. abgehalten werden.
Immer langſam voran.
Ba Viesbaden=Jgſtadt. Faſt vier
Mo=
hate iſt Jgſtadt nun ſchon in Groß=Wiesbaden
ein=
gemeindet. Aber noch immer zeigt das Eiſenbahn=
Stationsgebäude die Aufſchrift „Jgſtadt”, anſtatt
Wiesbaden=Jgſtadt. Man mag ſich dobei mit
Wies=
baden=Erbenheim tröſten, das ebenfalls auf allen
Gebänden der Station noch die Bezeichnung „Erben=
Geim” führt. Bei der Eingemeindung von Biebrich
and Schierſtein nach Wiesbaden hatte die Reichsbahn
erheblich ſchneller die Umänderung der
Stationsbe=
geichnungen vollzogen.
Warenhausbrand in Karlsrube.
Karlsrube. Dienstag nachmittag, gegen
14.30 Uhr, entſtand in der Teppichabteilung des
Warenhauſes Geſchwiſter Knopf aus bisher noch
un=
bekannter Urſache ein Großfeuer, das bei den großen
Vorräten reiche Nahrung fand. Die Flammen
grif=
en mit raſender Schnelligkeit auf die Spielwaren=
und Haushaltsabteilung über. An den Löſcharbeiten
beteiligten ſich ſämtliche Feuerwehren von Karlsruhe.
An der Brandſtätte erſchienen auch die Spitzen der
Behörden, darunter auch Staatspräſident Remmele.
Der Waſſerſchaden iſt faſt ebenſo groß, wie der
Brandſchaden. Die umkiegenden Straßen waren in
weitem Umfange abgeſperrt. Der
Straßenbahnver=
lehr ruhte in der Kaiſerſtraße vollkommen.
Erſt jetzt läßt ſich in vollem Umfange überſehen,
wie äußerſt ſchwierig und gefahrvoll die
Löſcharbei=
ten bei dem Rieſenbrande des Warenhauſes
Ge=
ſchwiſter Knopf ſich geſtaltet haben. Es wurden drei
Berufsfeuerwehrleute verletzt, einer von ihnen
ſchwer. Vom Dachgeſchoß aus war das Feuer, nach
dem amtlichen Bericht, in das Obergeſchoß
überge=
ſprungen und hatte hier große Lagermaſſen in Brand
geſetzt. Es ſpielte ſich ein aufregender Kampf
zwi=
ſchen Feuerwehr und dem Element ab, der in der
Hauptſache nur von dem Treppenhaus aus geführt
werden konnte.
Schwere Feuersbrunft.
Würzburg. Am Dienstag mittag ſind in
Wartmannsroth bei Hammelburg ſieben Wohnhäuſer
und zwölf Scheunen vollſtändig niedergebrannt. Als
Brandurſache wird Kurzſchluß vermutet. Der
Scha=
den iſt größtenteils durch Verſicherung gedeckt.
Ein=
undzwanzig Stück Vieh kamen in den Flammen um.
Zur Bekämpfung des Feuers waren die Wehren aus
der ganzen Umgebung herbeigeeilt.
2200 Mark aus einem Laſtauto geſtohlen.
Würzburg. Vor einigen Tagen wurden in
Karlburg. bei Karlſtadt aus einem unbeaufſichtigt
ſtehenden Brauereilaſtauto 2200 RM. geſtohlen. Jetzt
ſind als Täter zwei Handwerksburſchen in Forchheim
verhaftet worden, die ſich durch große Geldausgaben
verdächtigt gemacht hatten. Man fand in ihrem
Be=
ſitz noch 750 RM.
Abſturz eines Frachtflugzeuges.
Nürnberg. Geſtern vormittag 11.30 Uhr iſt
auf dem Flugplatz Nürnberg=Fürth ein Flugzeug des
Internationalen Luftfrachtkontors Frako, abgeſtürzt.
Das Flugzeug wurde ſchwer beſchädigt. Der
Flug=
zeugführer Rogge wurde ſchwer verletzt und iſt kurze
Zeit nach dem Unfall ſeinen Verletzungen erlegen.
Das Flugzeug hatte nur Fracht an Bord und war
von Nürnberg nach Berlin aufgeſtiegen.
Dreiſter Raubüberfall auf eine Sparkaſſe.
Chemnitz. Am Dienstag nachmittag betrat
das Kaſſenzimmer der Zweigſtelle der Städtiſchen
Sparkaſſe in der Heinſtraße ein unbekannter Maun,
der zunächſt für einen Sparkunden gehalten wurde,
und entnahm ſeiner Aktentaſche einen
Trommelrevol=
ver, mit dem er die beiden anweſenden
Kaſſenbeam=
ten bedrohte. Es gelang ihm, von einem Zahlbrett
ungefähr 5000 Mauk zu erbeuten und unerkannt zu
entkommen.
Donnerstag, den 26. Juli 1928
Deutſch=ſchwediſche Feſttage in Stralſund.
Schwediſche Offiziers=Abordnung im Stralſunder Feſtzug.
Die Freiheit des Bürgertums und der Religion in Stralſund wurde vor 300 Jahren mit
ſchwe=
diſcher Hilfe geſchützt. Zur 300. Wiederkehr des Freiheitstages ſind Abordnungen der ſchwediſchen
Armee und Schiffe der ſchwediſchen Kriegsmarine nach Stralſund gekommen. Die Feier galt nicht
nur der errungenen Freiheit und der deutſch=ſchwediſchen Waffenbrüderſchaft. Auch das hiſtoriſche
Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit aller germaniſchen Oſtſeevölker trat in den Feſtreden zutage.
Stralſund. Der Dienstag wurde damit
ein=
geleitet, daß der Poſaunenchor des Stralſunder
Evangeliſchen Jungmännervereins um 7.30 Uhr vom
Turm der Nikolai=Kirche drei Choräle blies. Zu dem
auf 9½ Uhr feſtgeſetzten Gottesdienſt in der
Niko=
laikirche begaben ſich in feierlichem Zuge unter
Vor=
antritt der vier alten Fahnen der ſchwediſchen
Re=
gimenter, die einſt in Stralſund in Garniſon
geſtan=
den haben, der größte Teil des Magiſtrats und die
geladenen Ehrengäſte. Die Feſtpredigt hielt
General=
ſuperintendent Dr. Kähler. Um 11 Uhr wurde mit
allen nur verfügbaren Dampfern und ſonſtigen
Fahr=
zeugen die traditionelle Umſegelung des Dänholms,
einer Stralſund dicht vorgelagerten Inſelgruppe,
unternommen.
Im feſtlich geſchmückten Stadttheater fand am
Dienstag nachmittag eine feierliche Gedenbkundgebung
ſtatt, die, zuſammen mit dem Abendbankett, den
Höhepunkt der 300=Jahrfeier bildet. Bei dieſem
Feſt=
akt begrüßte der Oberbürgermeiſter die Vertreter der
deutſchen Regierung und der preußiſchen
Staats=
regierung, den Geſandten Freyztag, den
Oberpräſiden=
ten der Provinz Pommern und den
Regierungsprä=
ſidenten. Ganz beſonderen Dank ſprach er der
ſchwe=
diſchen Regierung aus, daß ſie ſich durch zwei ſo pro=
minente Perſönlichkeiten wie den Miniſter v.
Rib=
bing und den Geſandten af Wirſen habe vertreten
laſſen. Weiterhin entbot der Oberbürgermeiſter
herz=
lichſte Willkommensgrüße den ſchwediſchen Armee=
und Marinedeputationen, den Vertretern der
deut=
ſchen Marine, der evangeliſchen Kirche, der
Unwer=
ſität Greifswald ſowie allen ſonſtigen Behörden des
Reiches und des Staates.
Ein Feſteſſen vereinigte am Dienstag abend die
Ehrengäſte der Stralſunder Dreihundertjahrfeier im
hiſtoriſchen Rathausſaal der Stadt. Der Vertreter
der Reichsregierung, Geſandter Freytag,
bewillkomm=
nete hier die ſchwediſchen Gäſte auf deutſchem Boden,
wobei er der Jahrhunderte alten deutſch=ſchwediſchen
Freundſchaft gedachte. Die Grüße Preußens
über=
brachte Regierungspräſident Hausmann. Der
ſchwe=
diſche Miniſter Ribbing drückte der Stadt Stralſund
den Glüchwunſch des Königs von Schweden und der
ſchwediſchen Regierung aus. Auch der ſchwediſche
Oberſt Gejer nahm das Wort und wies in herzlichen
Worten auf die traditionelle Verbundenheit des
deut=
ſchen und des ſchwediſchen Volkes hin. Nach
Dan=
kesworten des Oberbürgermeiſters ſchloß das feſtliche
Zuſammenſein mit dem Abſingen des
Deutſchland=
liedes.
*Streſemann in Karlsbad.
Aus Karlsbad ſchreibt uns ein Mitarbeiter=
Karlsbad hat in ſeltenem Maße bedeutenden Vern
ſönlichkeiten Geneſung geboten. Staatsmänner voro
Peter dem Großen bis Bismarck, Muſiker von Mos
zart bis Brahms, Dichter wie Goethe, Schiller unf=
Körner haben an ſeinen Quellen Heilung geſucht unv
gefunden. Jetzt iſt auch der deutſche Reichsaußem
miniſter Dr. Streſemann in Karlsbad eingetroffenn
um die Geneſung, die zunächſt Baden=Baden geförn
dert hat, an der Tepl zu vollenden. Bedenkt mam
daß man vor Wochen um das Leben Streſemannin
gebangt hat, ſo iſt es erfreulich, feſtzuſtellen, daß diß
Geneſung gute Fortſchritte gemacht, und daß des
Patient die Reiſe, die von Baden bis Eger mit deru
Bahn und von Eger bis Karlsbad im Auto zurücn
gelegt wurde, gut überſtanden hat. Allerdings ber
darf Dr. Streſemann wohl noch einiger Wochen, bisf
zur völligen Geneſung. Er unterzieht ſich einer Trimn.
kur und der dazu gehörigen ſtrengen Diät, die vom
ſeinem begleitenden Arzt Dr. Schulmann überwachs
werden. Dr. Streſemann iſt in dem Hotel Briſtonl
das im Beſitze der alteingeſeſſenen Karlsbader Fa,o
milie Teller ſteht, abgeſtiegen. Es liegt auf der Hößou
am Schloßberg. Von ſeinen Fenſtern hat der Goßüt
einen herrlichen Blick auf das waldbeſtandene Teplu
Tal und die Egerländer Berge. Auf Wunſch des=
Arztes ſoll Dr. Streſemann ſich der Arbeit möglichſ
enthalten. Aber — ſchon iſt ein Stab ſeiner Mit.4
arbeiter, ſo Legationsrat Dr. Botze und Dr. Wolfi”
um ihn verſammelt, und nur wenige Minuten ent.0
fernt, im Savoy=Hotel, iſt Präſident Maſarel
abgeſtiegen. Ob unter dieſen Umſtänden die Kur ſo)
arbeitsfrei verläuft, wie der Arzt es wünſcht?.. , I.I
Großes Straßenbahnunglück in Aachen.
Zwei Schwerverletzte, elf Leichtverletzte.
Aachen. Mittwoch vormittag, kurz nach 8 Uhrn
ereignete ſich in Aachen=Rote Erde ein ſchweres=
Straßenbahnunglück. Ein Straßenbahnwagen deru
Linie 18 mit zwei Anhängern geriet am Ausgang deru
abſchüſſigen Straße, wo die
Eiſenbahnunterführung=
am Ende in einer ſcharfen Linkskurve weiterläuſt,t
aus dem Gleis und fuhr gegen ein Haus in derm
Rottſtraße. Der mit 22 Perſonen beſetzte Straßen=)
bahnwagen ſtürzte um und wurde ſtark beſchädigt,;
ſämtliche Scheiben der drei Wagen wurden zertrüm=)
mert. Die ſofort alarmierte Feuerwehr holte
as=
dem umgeſtürzten Wagen die Fahrgäſte heraus undd
brachte 13 Verletzte, darunter zwei Schwerverletzte,
in die Krankenhäuſer.
Ein ſchweres Straßenbahnunglück in Berlin.
Berlin. In der Großen Frankfurter
Alles=
hat ſich am Dienstag nachmittag ein ſchweres=
Straßenbahnunglück ereignet. Dort fuhr ein Straßenob
bahnzug der Linie 9 einem Straßenbahnzug den=
Linie 68 in die Flanke. Der Anhänger des 68err
Zuges ſtürzte. Aus den Trümmern wurden elf Ver=v
letzte geborgen, darunter ein Schwerverletzter. Dieſt
Unſache des Unglücks iſt noch nicht bekannt.
Einſturz im Weimarer Telegraphenamt.
Weimar. Geſtern vormittag, gegen 11 Uhrz.
iſt ein Saal des hieſigen Telegraphenamtes aus biss
her unbekannten Gründen eingeſtürzt. Ein
Obertele=
graphenſekretär wurde dabei getötet. Von den dor
beſchäftigten etwa 25 Damen ſind eine Anzahl teilsl
leicht verletzt worden, teilweiſe kamen ſie mit demu
Schrecken davon. Einzelheiten liegen noch nicht vor.?”
da die Verbindung mit Weimar unterbrochen iſt.
Furchtbarer Betriebsunfall.
Lautawerk. Ein tödlicher Betriebsunfall)
ereignete ſich in den Elektrowerken. Wahrſcheinlichn
durch Einatmen von Kohlenoxydgas wurde ein Ar=n
beiter von einem Schwindelanfall betroffen undd
ſtürzte in die glühende Maſſe ſchmelzenden Alumis)
niums, die in flachen Bunkern zubereitet wird. Der=
Verunglückte war ſofort tot. Sein Oberkörper wak,!
ſoweit er mit der glühenden Maſſe in Berührungs,
kam, in wenigen Augenblicken verkohlt.
Großer Waldbrand in der Tſchechoflowakei.
Prag. Zwiſchen den Stationen Bojow undd
Dſchiſowitz, auf der Strecke Prag-Pilſen, entſtandal
durch Funkenflug ein großer Waldbrand, durch dem
über 50 Hektar Waldgebiet vernichtet wurden. Star=y
ker Wind und die ungewöhnliche Trockenheit begün= ein raſches Umſichgreifen des Feuers. Mehry
als 20 Wehren arbeiteten ſtundenlang, ehe das Feuef !
eingedämmt werden konnte. Auch Wild und Vö9e 4
ſind dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Schadenn
wird auf eine Viertelmillion Kronen geſchätzt.
Auch in Japan ſchwere Verkehrsunfälle.
Umgeſtürzte Straßenbahnwagen in Tokio.
Selbſt das Land der aufgehenden Sonne wird von ſchweren Verkehrsunfällen heimgeſucht. Der
etzte Straßenbahnzuſammenſtoß in Tokio hat ſieben Tote und dreißig Verletzte zur Folge gehabt.
Die Zeit der vorigen Generation hat nur die von flinken Schnelläufern gezogenen zweirädrigen
Rikſhas, keine blutigen Unfälle, — aber auch keine großen Geſchwindigkeiten gekannt.
Der deutſche Meeres=Meiſter.
Steinhauf,
der oft bewährte Langſtreckenſchwimmer und Sieger „Quer durch Berlin” hat in Danzig den
ſchönen Titel des „Deutſchen Meeresmeiſters” gewonnen.
Erdſtöße in Parma.
Parma. In der Umgebung der Stadt Parma
wurde am Sonntag ein Erdbeben verſpürt. Es
wur=
den ſtarke wellenförmige Erdſtöße verzeichnet, die
drei Sekunden andauerten. Die Bevölkerung geriet
in eine Panik und verbrachte die Nacht im Freien.
Zwei Bergleute verſchüttet.
Paris. Wie aus St. Etienne gemeldet wird,
ſind zwei Bergleute im Maſſardiére=Schacht beim
Reparieren eines verſtopften Waſſerzufuhrrohres,
in=
folge nachrutſchender Erdmaſſen verſchüttet worden.
Sie konnten nur als Leichen geborgen werden.
Ein Todesopfer des Flugzeugabſturzes
in Rotterdam.
Amſterdam. Bei dem Flugzeugabſturz imh
Rotterdam am Dienstag hat eine Dame den Toc
gefunden. Durch plötzlichen Windwechſel konnte das
Flugzeug beim Aufſteigen nicht die genügende Hoh8‟
erreichen. Es ſtieß nacheinander gegen die Maſten voſha.
zwei Rheinſchiffen und ſtürzte 50 Meter weiter ab.0
Anſtatt zum Notausgang ſtürzten ſich die Inſaſſen
des Flugzeuges, fünf Damen, nach der Tür, wosb
durch die Rettungsarbeiten ſehr erſchwert wurden.!
Während der Rettungsarbeiten drang Waſſer in die=
Kabinen. Eine Dame geriet unter die Stühle una
ertrank. Auch die Verletzungen der übrigen Paſſch
giere ſind ſchwerer als zuerſt angenommen wurdes
Der Flug des Leutnants Paris abgebrochen.
Paris. Da es ſich, wie bereits gemeldet, her?
ausgeſtellt hat, daß ein Motor des in Horta befinge
lichen Waſſerflugzeuges des Leutnants Paris ausbe—
wechſelt werden muß und der transatlantiſche Flng
damit ſeinen Charakter einer Schnelligkeits= und 5uc
verläſſigkeitsprüfung verliert, hat das Marineminlh
ſterium beſchloſſen, den Flug abzubrechen und 90s*
Waſſerflugzeug mit ſeiner Beſatzung von einem be—
rade in der Nähe der Azoren befindlichen Kreuz..
nach Frankreich zurückbringen zu laſſen.
Abſchluß einer Rieſenverſicherung in Ameriſl.
New York. Die durch die Zahl der Teilnehe
mer und die Höhe des Betrages der Verſicherung
Ve=
deutendſte Police, die in der Geſchichte der Kollenſhe
Verſicherungen jemals ausgeſtellt wurde, wurde Me*
im Namen von mehr als 200 000 Angeſtellten Le.*
General Motors Corporation unterzeichnet. Es han*
delt ſich um eine Lebens=, Kranken= und Unfallver
ſicherung über eine Geſamtſumme von 80 Millioneic
Pfund Sterling. Ein bedeutender Teil der Pram
wird von der Corporation ſelbſt getragen, der lies
dere Teil von den Verſicherten.
nie
ſiuaffel auf be
den zahlweit
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wer, ein T.
ans Ufer.
ſchen Tm
Aus Anlo
Verlaufe dieſer
Polizeiſporder
md Union ſtutt.
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ſämtliche beteiligt
den 1. Alko
de Dhr bei An
Am Freitag, den A
ſchuſten des FC.
ſchaſten zu dieſe
Polizei
Dreß: Weiß=Rot
Weißmantel
Dreß: Grün
F. C Eintrad
erſahren, der n
dnn ſcheidet a
Mmmſchaften ha.
weiß geſtellt, und
hice m Technik d
hiche Ef an Eif
ſucht laſſen, um
der Geidelberger
Mummer 206
Domerstag, den 26. Zuli 1928
Ot
Sport, Spiel und Turnen.
treten die beiden unterlegenen Vereines um die dritte Stelle zum
Spiele an, um 5,30 Uhr die beiden Sieger um bie 1. und 2. Stelle.
Beutſches gurnfent in noin. Näheres hierüber werden pir noch am Samstag dieſer Wache an dieſer
Stelle berichten. So dürfte die Jubiläumsveranſtaltung der Union gut
e Führer der Turnerſchaft Gäſite der Stadt aufgebaut ſein, ſpannende ſchöne Kämpfe liefern und nicht zuletzt den
Beweis dafür antreten, daß auch Lokalvereine bei der Ausübung ge=
Köln.
meinſamer Intereſſen für die deutſche Jugend und den Sport, ſich
m großen Gürzenich=Saal gab die Stadt Köln anläßlich des 14.
ſulsſchen Turnfeſtes ein Eſſen, an dem 300 Perſonen teilnahmen und
als feſtlicher Auftakt für das deutſche Turnfeſt im Köln gelten kann.
ſel bürgermeiſter Dr. Adenauer begrüßte die Gäſte und wies darauf
„Tdaß in unſerer parteipolitiſch ſo zerriſſenen und ſo dem Materiellen
ncenen Zeit die ideale Geſinnung, die Vater Jahn vom ſeinen
Jün=
m verlangt habe, mehr als notvendig ſei. Notwendiger als je ſei
ch die Liebe zum Vaterlande. Wie Jahn ſie gefordert und gezeigt
R— Nur dann könne ein Wille die Menſchheit fördem, eine
Gemein=
at— der Völker entſtehen, wenn ſie aus freien, ihrer völkiſchen Eigen=
Bewußten Staaten und Völkern beſtehe. Er habe keinen ſehnlicheren
ſr ſch, als daß in der Deutſchen Turnerſchaft, ſich alle Stände, alle
aü en, alle Konfeſſionen und alle Partsien des deutſchen Volkes
fin=
wund vereinigen möchten. Die Deutſche Turnerſchaft möge der Hort
guter Gedanken und Ideen und aller wealen Beſtrebungen im deut=
Volke werden. Profeſſor Dr. Berger, der erſte Vorſitzende, dantte
Ramen der geſamten Deutſchen Turnerſchaft für die freundliche
Ein=
ſuung der Stadt ud die opferfreudige Arbeit, um das größte aller
ſt= in ſo muſtergültiger Weiſe aufzubauen. Hierauf überbrachte der
ſralſekretär des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen=Berlin, Dr.
ſehm, die Glüichwünſche des Reihsausſchuſſes und betonte, es wäre
uudfrlſch anzunehmen, das eigentliche turneriſche Geſchehen ſei der
park des Feſtes, ſei die Triebhaft, die Hunderttauſende nach Köln
ſiren habe. Dieſe Triebkraft beruhe vielmehr in dem Idealismus
Ddeutſchen Turnerſchaft. Das ſei ihre große Stärke, daß ihre
Mit=
ſeher mit Herz und Sinn an ihr hingen. Dieſes Turnfeſt ſei ein
ſi des deutſchen Geiſtes, deutſcher Kraft und des deutſchen Herzens.
nEAnſchluß daran ſprach dann noch der zweite Vorſitzende Neuondorfer
uß der Hochſchule für Leibesübungen. Er pries den Geiſt der Turner
zmotwendig zur Erhaltung des Volksgedankens und Schaffung eines
augen Volkes. Zum Schluß überbrachte der Präſident des
amerikani=
eir Turnerbundes, Seibel, die beſten Wünſche der ameritaniſchen
umer für das Deutſche Turnfeſt.
Die Rheinſtromſioffel.
REine rieſige Menſchenmenge erwartete das Eintreffen der
Rhein=
fomſtaffel auf beiden Rheinufern. Mit zweiſtündiger Verſpätung, die
mich den zahlreichen Schleppverkehr und den hohen Wellengang auf dem
huin hervorgerufen wurde, kam gegen 1 Uhr nachmittags der erſte
ſwwimmer, ein Turner aus Leverkuſen, namens Hauſchild, beim
Preſſa=
unm ans Ufer. Er wurde auf der großen Feſtwieſe vom Vorſitzenden
r: Deutſchen Turnerſchaft. Profeſſor Dr. Berger=Berlin, den übrigen
biſſtandsmitgliedern der Deutſchen Turnerſchaft und einer Abordnung
ri nordamerikaniſchen Turner, unter denen man auch den Enkel des
ſimnvaters Jahn bemerkte, begrüßt. Der Schwimmer überreichte den
borer mit den verſchiedenen Urkundctr. Zur Erinnerung an das
beri tſche Turnfeſt überreichte ihm im Namen der Leitung der Preſſa”
r. Dittmann ome bronzene Plakette. Nach den Begrüßungsanſprachen
mr die Menge das Deuzſchlandlied.
Fußball.
Die Jubiläumspokalturniere
des F. C. Union 1913 E. V.
Aus Anlaß des 15jährigen Stiftungsfeſtes des F.C. Union finden im
ſeullaufe dieſer Woche Pokalkämpfe zwiſchen den hieſigen Verginen:
ſoy izeiſportverein E. V., Verein für Raſenſpiele E. V., F. C. Eintracht
n Union ſtatt. Bei der Güta der Pokale, die im Sporthaus
Adel=
uuin, Rheinſtraße 12½4, ausgeſtellt ſind, iſt es außer allem Zweifel, daß
imttliche beteiligten Mannſchaften ihren Ehrgeiz darin ſehen werden,
n 1. Alkoda=Ehrenpokal und den Helia=Wanderpokal zu erkämpfen.
auurgemäß entſtehen dadunch recht ſpannende und anſtrengende Kämpfe,
ehaber bei allem Ehrgeiz keinerlei unſchöne Formen annehmen dürfen.
ſui Freitag, den N. ds. Mts., abends 6 Uhr, begegnen ſich die 1.
Mann=
hften des F.C. Eintracht und des Polizeiſportvereins. Die
Mann=
h=ften zu dieſem Spiele treten in folgender Aufſtellung am:
Hüppe
Lizei:
Metſch
Göbel
m.ß: Weiß=Rot.
Korell
Kaiſer
Mayer
Bönſel
Braun
Züäßmantel
Bauer K.
Steitz
Rruſch
Lang
7ühlbach L.
Vollhardt
Hoſmann
Gebhardt 9.
Mark
Zahn
Schäfer
Hippler
meß: Grün=Weiß.
Gebhardt, Jakob
.W. Eintracht.
Vorausſichtlich dürfte die Polizei eine Veyſtärkung durch Mathes
rſtahren, der rückwirkend ab 24. d3. Mts. ſpielberechtigt wird.
Als=
gurn ſcheidet an ſeiner Stelle der linke Verteidiger Göbel aus. Beide
ſiannſchaften haben in letzter Zeit ihr ſpieleriſches Können unter
Be=
zl.s geſtellt, und was der Mannſchaft des F. C. Eintwacht im
Geſamt=
iülee an Technik der Polizet gegenüber abgehr, dürfte bieſe junge
ſympa=
yeche Elf an Eifer erſetzen. Aber auch die Polizei wird nichts
unver=
urt laſſen, um das Spiel für ſich zu entſcheiden. Der Sportplatz an
eu. Heidelberger Straße (Rennbahn) dürſte daher am Freitag gerade
veigen der Bedeutung der Spiele, die hieſigen und die Sportjünger der
lm gegend nicht nur intereſſieren, ſondern auch in ſportlicher Hinſicht
aulauf befriedigen.
Am Samstag, den B8. d8. Mts., abends 6 Uhr, ebenfalls auf dem
lnionſportplatze geben ſich die 1. Elf des Vereins für Raſenſpiele und
ſi, des F. C. Union ein Spiel um die Pokale. V.f. R. entſendet die
Naxnnſchaft im der Aufſtellung:
Friedwann
Engert
Finger
Klein
Trumpfheller
Tiedemann
Möſer
Plößer
Miſer
Fiſcher
Vogelmann
Ueber die Mannſchaftsaufſtellung der Union vermögen wir noch
ſict48 zu berichten. Beide Mannſchaften bürgen für guten und techniſch
Auenen Sport und werden nichis unverſucht laſſen, ſelbſtverſtändlich
har im Rahmen größter Sportlichkeit, den Sieg an ſich zu bringen.
S” ohne weiteres läßt ſich bei ſämtlichen Spielen der Ausgang
nich=
owausſagen, Ueberraſchungen aller Art ſcheinen gar nicht ausgeſchloſſen.
Sonntag, den 2. d3. Mts. vormittags 111 Uhr, tritt die
Liga=
rſtatzmannſchaft gegen die 1. Eif des B=Klaſſenvereins Germania
Lee=
ſemm zum Geſellſchaftsſpiel an. Mittags um 2.30 Uhr ſtehen ſich zwei
zungendmannſchaften im Werbeſpiel gegenüber. Anſchließend um 4 Uhr
näher finden und in ſportlich hochanſtändigen Kämpfen begeonen können.
Wir wünſchen deshalb auch der Veranſtaltung einen guten Verlauf
und vor allem das größte Allgemeinintereſſe. Denn die uneigennützigen
Beſtrebungen, dem allgemeinen Volkswohl zu dienen, muß den Vereinen
ſchon zuerkannt und dieſe entſprechend unterſtützt werden. (Siehe auch
beſondere Anzeige im Inſeratenteil.)
Motorſport.
Sechstagefahrt der Motorräder.
Die Ergebnis=Liſte.
Bei der am Montag in Pößneck in Thüringen beendeten deutſchen
Sechstagefahrt für Motorräder ſind die bis Sonntag ſtraſpunktfreien
elf Fahrer erwartungsgemäß auch bis zum Schluß ohne Strafpunkte
ge=
blieben. Den Haupterfolg trugen die Zündappfahrer davon, deren
Fabrik=Mannſchaft als einzige ohne Strafpunkte einkam und von denen
auch ſechs Einzelfahrer die ſchwierige Prüfung fehlerlos bewältigten.
Das genaue Ergebnis iſt:
Ginzelfahrer.
Nicht über 250 Kbzm.: v. Krohn=Berlin, Kittner=Namslau,
Sieg=
mann=Hameln Hynronimus=Nürnberg Fiſcher=Dachau, Vielhauer=Plauen,
alle auf 249 Kbzm. Zündapp, alle 0 Strafpunkte: Glas=Schleisheim auf
249 Kbzm. Zündapp 1 Strafpunkt; Fleiſchmann=Nürmberg auf 249 Kbzm.
Triumph 4 Strafp.; Kohlrauſch=Dresden auf 200 Kbzm. Wanderer
7 Strfp.; „Weißmantel=Fürth auf 249 Kbzm. Zündapp 8 Strfp.;
Machus=Berlin auf 200 Kbzm. DKW. 10 Strfp.; Ley=Nürnberg auf
249 Kbzm. Triumph 22 Strfp.; Moſtowſki=Berlin auf 249 Kbzm.
Zün=
dapp 21 Strfp.; Thea Hanzal=Mürnberg auf 249 Abzm. Triumph 45
Strfp.; Buchenhagen=Berlin auf 249 Kbzm Zündapp 62 Strſp.; Maß=
Berlin auf 249 Kbzm. Zündapp 69 Strſp.; Saalbach=Berlin auf 249
Kbzm. Zündapp 81 Strſp.; SteinBBerlin auf 20 Kbzm. DW.
131 Strafpunkte.
Nicht über 350 Kbzm.: Friedrich=Chemnitz auf 222 Kbzm. DKW.
und Schleſinger=Chemnitz auf 299 Kbzm. DKW., beide 0 Straſpunkte;
Hirth=Chemnitz auf Schüttoff 350 Kbzm. 0 Strfp.; Bartels=Chemnitz auf
292 DKW. 20 Strfp.; Thönis=Berlin auf 344 Kbzm. FN. 36 Strfp.
Nicht über 500 Kbzm.: Henne=München auf 500 Kbzm. BeMW.
0 Strafpunkte: „Polſter=Berlin auf 38 Kbzm. D=Rad 6 Strſp.;
Köp=
pen=Berlin auf 500 Kbzm. BMW. 11 Strfp.; Weichelt=Berlin auf 496
Kbzm. D=Rad 18 Strfp.; Buttins=Berlin auf 396 Kbzm. GBS. 39 Strſp.
Leimer=Berlin auf 496 Kbzm. New=Imperial 45 Strfp.; Baylof=
Mün=
chen auf 500 Kbzm. BMW. 46 Strfp.; Winkler=Dresden auf Viktoria
499 Hbzm. 66 Strfp.; Schmidt=Fürth auf 426 Kbzm. Triumph 78 Strfp.;
Tandriß=Berlin auf 496 Kbzm. Standard 108 Strfp.
Ueber 500 Kbzm.: Birnholz=Berlin auf Mabeco 749 Kbzm. B Strſp.
Ratge=Hoha auf 1000 Kbzm. Harley=Davidſon 25 Strfp.; Rhode=
Bres=
lau auf 1000 Kbzm Ernſt=Mag B Strfp.; Grob=Cannſtatt auf 743
Kbzm. Wanderer 31 Strſp.; Heck=Berlin auf 1000 Kbzm. Harley=
Davidſon 33 Ströp.; Schrotch=Heidelberg auf 596 Kbzm. Indian 37
Strfp.; Hanni Köhler=Berlin auf 740 Kbzm. Mabeco 2 Strip.
Nicht über 8600 Kbzm. mit Seitenwagen: „Mauersberger=Düſſeldorf
auf 600 Kbzm. Viktoria 0 Strafpunkte; Richter=Reichenberg auf 600
Kbzm. Viktoria 44 Strfp.; Uhlig=Leinzig auf 494 Kbzm. Ardie=Jap
61 Strip.
Ueber 600 Kbzm. mit Seitenwagen: Müllauer=hemnitz auf 743
Kbzm. Wanderer 1 Strfp.; Gubela=Berlin auf 1184 Kbzm. Harleh=
Davidſon, Claus=Hannover auf 1199 Hbzm. Harleh=Davidſon 46 Strfp.
Und ein kritiſcher Rückblick.
Die zweite deutſche Motorrad=Sechstagefahrt war hinſichtlich der
ge=
ſtellten Anforderungen weitaus ſchwieriger als die vorjährige. Sie hatte
lereits viel mehr gemein mit den durch dick und dünn gehenden
eng=
liſchen „Six Dahs‟. Das Maſchinenmaterial hat gewaltig gelitten. Viele
Defekte ſtellten ſich ein. Unerhörten Beamſpruchungen waren Bremſen,
Rahmen, Getriebe und Kuppelug ausgeſetzt. Wem dennoch von 87
geſtarteten Maſchinen 49 über die ganze Diſtanz gekommen ſind, ſo ſtellt
dieſe Tatſache der Motorvad=Induſtrie das beſte Zeugnis aus. Den
Vogel ſchoſſen dabei die Zündapp=Maſchinen ab, von denen nicht wenüger
als ſechs der kleinen 249 ccm=Räder punktfrei geblieben ſind. Zwei
D. K.W.=Räder von 292 ccm Zylinderinhalt, ferner je eine Schüttoff
(350 gem), eine B.M.W. (500 Gom) und eine Beiwagenmaſchine
(Viktorta) ſind ebenfalls fehlerlos über den Kurs gekommen. Weitere
elf Maſchinen haben nur die ſehr geringe Zahl bis zu 20 Strafpunkten
guſtzuweiſen, und zwar je zwei Zündapp, D.KW., D. Rad und
Wan=
derer, je eine B.M.W., Triumph und Harletz=Dawidſon. Von den
be=
teiligten zehn Fabrikmaunſchaften ſind wr die beiden Zündapp=Teams,
davon eines ohne Strafpunkte, und die D.K.W.Mannſchaft mit 20
Straf=
pumkten, zuſammengeblieben, während von den 18 Klub=Teams nur drei
mit erheblichen Strafpunkten übrig blieben. Großen Anteil an dem
Er=
folg der Fahrt hat auch die Reifeminduſtrie. Man macht ſich keinen
Be=
griff, was die Reifen auf dieſem Wegen auszuhalten hatten. Continental
und Excelſior teilem ſich in der Hauwtſache imn dieſen Erfolg. Beſonders
begrüßenswert iſt es, daß ſowohl die Berliner Polizei als auch
Reichs=
wehr aus Berlin, Dvesden und Cannſtatt aktiwv an dieſer Fahrt
teil=
nahm und ſomit auch die Behörden hierfür ein Indereſſe bekundeten,
das durch Entſendung von Vertretern zu Studienzwecken noch
beſon=
ders unterſtrichen wurde. Umſtrittem iſt die Zuerkennung von
Straf=
punkten, wen die Fahrer durch falſches Abwinken von Funktiomären ſich
verfahren haben. In einem Falle ſcheint die Stvaſpunktfreiheit u. E.
auch nicht ganz gerechtfertigt. Ein Fahrer hatte Reifenponne (Henne),
reparierte nicht, fuhr in geringem Temwo weiter, es wurde ihm aber
doch Reparauuzeit gutgebracht. Auf dieſe Weiſe blieb er ſtraſpunktfrei.
Ueberhaupt ſcheinen uns irgendwelche Konzeſſionen, die nicht immer ganz
mit den Ausſchreibungen übereinſtimmen, höchſt fragwürdig. Die
Or=
ganiſation unter der Oberleitung von Dr.=Ing. Fritz
Wett=
ſtädt=Berlm war bemüht, die Fahrt einwandfrei abzuwickeln. Wenn
nicht alles klappte, ſo liegt dies i erſter Linie an wanchen
Funktio=
nären. Das nächſte Mal muß hier eine exalte Auswahl getroffen
wer=
den. Gs geht nicht an, daß Fahrer dunch ubegabte Funktionäre
be=
nachteiligt werden. Man hat in dieſer Hinſicht zweifellos während
die=
ſer „Sechstage” gelernt. Ganz eindenutig hat aber die Veranſtaltung den
Beweis erbracht, daß das Motorrad ein Gebrauchsfahrzeug iſt, das
här=
teſten Beanſpruchugem in hohem Maße gewachſen iſt. Den
Konſtruk=
teuren dünſte die Fahrt ebenfallg wertvolle Anregungen gegeben haben.
Sie hat außerdem eugeben, daß wir reif ſind, das nächſte Mal die
Sechs=
tagefahrt imternational aufzuziehen.
Segelflug.
Der Segelflugwettbewerb in Cherbourg.
Die am Segelflugwettbewerb in Cherbourg teilnehmenden deutſchen
Flieger benutzten geſtern einen leichten Wind zur Ausführung mehreren
Flüge. Kegel undernahm einen Angriff auf den Entfernungsrekord,
mußte jedoch nach 30 Minuten an der Küſte niedergehen. Dabei
er=
eignete ſich ein merkwürdiger Unfall. Ein in der Nähe arbeitender
24jähriger Landwirt eilte während der Landung herbei. Der Apparat
ging in geringer Höhe über ihn hiweg. Dabei erlitt der Neugierige
einen ſolchen Schrecken, daß er an einem Schlaganfall verſchied. Hiutz
führte einen Flug von 46 Minuten aus. Nehring legte 8 Km. zurück,
beſchädigte aber bei der Landung auf einer Düne ſeinen Apparat, da
er ſich auf dem von zahlreichen Badegäften belegten Strand nicht
nieder=
laſſen wollte. Die Reparatur wird mehrere Tage m Anſpruch nehmen,
Der Darmſtädter Konſtrukteur Groß zog ſich beim Sturz auf emnen
Baum leichte Verletzungen am Arm zu.
Die bisherigen Ergebniſſe im franzöſiſchen Segelflug=Wettbeweré,
Die von dem franzöſiſchen Luftfahrtverein in Beauville veranſtaßz
teten Segelflüge haben bisher folgende Ergebniſſe gezeitigt: Höhe: K
Darmſtadt (Nehring) 230 Meter; 2. Württemberg (Hirt), 200 Meter.
Größte Entfernung in gerade Linte: 1. Darmſtadt (Nehring), 4,9 Km,.
Geſamthöhe: 1. Württemberg (Hirt), 468 Meter; 2. Stabt Stuttgarß
(Bachem und Protzen) 215; 3. Kaſſel Mageſuppe) 175 Meter. Die
meiſten Halbſtundenflüge: 1. Hirt, 6. Flüge; 2. (außer Wettbewerb),
Bachen und Protzen; ferner Nehring und Mageſuppe, je zwei Flüge.
Abgeblaferes Sportfeſt. Die Eintracht Frank;
furt hatte für den 19. Auguft ein großes internationales Leichtatbletik=
Meeting ausgeſchrieben, für das bereits eine Reihe von
Olympiateilneh=
mern verpflichtet war. Da jedoch am gleichen Tage in Frankfurt Fußball=
Meiſterſchaftskämpfe, der Hafenachter und Pferderennen mit Conteſſa
Maddaleng zum Austrag kommen, erſchien das Riſiko der Eintracht au
groß und ſie blies ihr Sportfeſt einfach ab.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 26. Juli. 13.30: Funkorch. O 15.30: Ad. Hering:
Die Elektriſiermaſchine. O 16.15: Aus den Novellen von Nikolaf
Gogol. O 16.35: Hausfrauen=Nachmittag. Anna Edinger: Hausfrau
und Wohlfahrtspflege. — Tomaten und Pilze S 18.15:
Vereins=
nachrichten, Mitteilungen. 18.30: Kaſſel: Garteningenieur Kaxl
Hinze: Blumenpflege 0 18.45: Kaſſel: Dr. van Kempen: Technik
und Kunſt. 19.15: Arbeiterſekretär H. Dornheim: Ausdehnung
der Unfallverſicherung aut die Berufskrankheiten. O 20.15: Der
tapfere Soldat. Operette in drei Akten von R. Bernauer und L.
Jacobſon. Muſik von O. Straus. Muſikal. Leitung: Kapellm,
Merten.
Stuttgart.
Donnerstag, 26. Juli. 12.30: Schallplatte
Einlagen: Elſe Werth. O 18.15: Freiburg: M. Möcke: Das Pro=
0 16.15: Funkorch,
blem des Hellſehens. 18.45: Stuttgart: Aerztevortrag: Zur
Geſchichte und Entwicklung der Narkoſe. o 19.15: Schachfunk,
O 20.15: Die Geiſha oder Die Geſchichte eines japaniſchen
Tee=
hauſes. Muſik von Sidney Jones. Muſikal. Leitung: E. Kahn,
Perſ.: Leutnant Reginald Fairfax Leutnant Bronville, Leutant
Cunningham, Leutnant Grimſton, Offiziere S. M. S. „Schildkröte‟
Wun=H)i, ein Chineſe, Eigentümer des Teehauſes „Zu den
zehn=
tauſend Freuden”; Marquis Imari, Polizeipräfekt und Gouverneur
einer japaniſchen Provinz; Leutnant Katana von der Kaiſerlich
Japaniſchen Artillerie; Lady Conſtance Wmne: Molly Seamour;
Marie Worthington: Edith Grant; Juliette, Frawzöſi, im
Tee=
haus als Mousme: Geiſhas, japaniſche Brautjungfer, Polßzeſſergeant.
O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Donnerstag. 26. Juli. 6: Gymnaſtik. O 12.30: Für den
Land=
wrt. o 16: G. H. Eckhardt: Die bisherigen Entdeckungsfahrten
nach dem Nord= und Südpol. O 16.30: Prof. Dr. Hinze, Deſſaus
Pompejaniſche Wandinſchriften. EEin ergötzliches und doch ernſtes
Heimz Lagoſch. 0 Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanz=Muſik.
Kapelle Kermbach.
Deutſche Welle. Donnerstag. 26. Juli. 6: Gymnaſtik. o 15:
Kirſchgerichte und =getränke. 6 15.35: Wetter und Börſe. 0 16=
Erziehungsberatung. 16.30: Dr. Ewalt: Willy Schlüter, der
Schöpfer des deutſchen Tatdenkens. 0 17: Berlin: Maria Reſchken
(Alt), Lichtenſtein (Flöte), C. R. Blum (Flügel). o 18: Müller=
Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde. 0 18.30: Dr. Schönemamn: Sinelaf=
Lewis. 0 18.55: Geh. Reg.=Rat Prof., Dr. Fiſcher:
Maſchinen=
betrieb m der Getreideernte. O 19.20: Dipl Hdl. Dr. Wieg: Der
reiſende Kaufmann: Das Erfolgsproblem Aufgaben der Zukunft.
20: Dr. Grabowſky: Die politiſche Aufteilung der Welt: Ein
Wetterbericht.
Gießen, 25. Juli,
Mitteleuropa liegt weiterhin im Bereich der Randſtörungen des
nördlichen Tiefdruckgebietes, die zu einer Fortdauer des gegenwärtigen
Witterungscharakters führen. Auch die Temperaturen werden ihre
Werte wenig ändern.
Ausſichten für Donnerstag, 26. Juli: Weiterhin wolkiges Wetter mit
wenig veränderten Temperaturen und vereinzelten leichten
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Nammer 206
Donnerstag, den 26. Juki
Südweſideutſcher Baumarkt.
Am ſüdweſtdeutſchen Baumarkt hielt die Bautätigkeit während der
letzten Zeit im bisherigen Umfange an; ſie bleibt jedoch gegenüber dem
Vorjahre um 10 Prozent zurück. Es fehlt nicht an Bauprojekten, doch
verzögert vielfach die ſchwierige Kapitalbeſchaffung die alsbaldige
Aus=
führunug. Die rege Beſchäftigung des Baugewerbes während des
Monats Mai flaute im Juni ab, um im Juli wiederum anzuziehen.
Gleichzeitig machte ſich eine weitere Entlaſtung am Bauarbeitsmarkt
bemerkbar. Die Lage iſt gegenwärtig nicht ganz einheitlich. Es zeigen
ſich auf der einen Seite örtliche Verbeſſerungen, denen in einzelnen
Gegenden Rückgänge gegenüberſtehen. Dieſe ſind darauf
zurückzufüh=
ren, daß während der letzten Monate auf dem Lande reichlich gebaut
wurde, nun aber die Bauarbeiten infolge der jetzt allenthalden im
Gange befindlichen Erntearbeiten nur noch in verringertem Maße
fort=
geführt werden können.
Auch am Baumaterialienmarkt erreichte die Umſatztätigkeit bisher
nicht die Höhe der Umſätze während der gleichen Monate des Vorjahres.
Im allgemeinen weiſen die Preisnotierungen keine weſentlichen
Ver=
änderungen auf. Für den Monat Mai hatte man angeſichts der
zahl=
reich vorliegenden Bauprojekte für Neu= und Umbauten mit regerem
Geſchäftsgang gerechnet. Der Juni verlief verhältnismäßig ruhig,
hin=
gegen brachte der Jüli wieder flotteren Abſatz. Die Preiſe für Gips
erfuhren ab 1. Juli eine Erhöhung um 10 Mark pro 10 Tonnen (frei
Karlsruhe von 280 auf 290 Mark). Die Preiſe für Portlandzement
blieben unverändert. Ebenſo ſind die Kalkpreiſe gleichgeblieben.
Back=
ſteine haben etwas im Preiſe nachgegeben, da die Knappheit an
Back=
ſteinen, die während des Mai beſtand, wieder behoben iſt. Damals
wurden bedeutend höhere Preiſe gefordert, während heute die
Ziegel=
preiſe verhältnismäßig niedrig notieren. Ein großes Bruchſaler
Ziegel=
werk, das vorwiegend Mittelbaden beliefert, ſah ſich veranlaßt,
Kampf=
preiſe einzuführen, um der Konkurrenz der elſäſſiſch=franzöſiſchen
Fa=
brikate begegnen zu können. Gegenwärtig 65 Mark per 1000 Stück frei
Bauſtelle, während früher 82—85 Mark verlangt wurden. Ein anderes
Werk in der Nähe Heidelbergs, das ſeine Fabrikate vorwiegend
rhein=
abwärts liefert, nahm von Kampfpreiſen Abſtand. Ab 1. Juli erfuhren
die deutſchen Normal=Abflußröhren eine Preiserhöhung um 2 Prozent.
Schwemmſteine und Steinzeugröhren blieben im Preiſe gleich, während
Dachpappen und Teerprodukte im Preiſe ermäßigt wurden. Während
durch die Ruhe in der Bautätigkeit auf dem Lande der Mangel an
Backſteinen überwunden wurde, zeigt ſich gegenwärtig eine ziemliche
Knappheit an Gips infolge des erhöhten Bedarfs für die jetzt
begin=
nenden Innenarbeiten.
Im einzelnen wurden folgende Preiſe notiert: Portlandzement je
10 Tonnen frei Karlsruhe 519 Mark, frei Freiburg 524, frei Mannheim
514, frei Darmſtadt 524, frei Stuttgart 553 Mark: Hintermauerſteine
je 1000 Stück frei Bauſtelle Karlsruhe 45 Mark, Freiburg 40—42, ab
Werk Mannheim 48—49, ab Werk Darmſtadt 40, frei Bauſtelle
Stutt=
gart 49 Mark; Stückenkalk je 100 Kilogramm frei Waggon Karlsruhe
3 Mark, frei Freiburg 3, frei Mannheim 2.38, frei Darmſtadt 3.07, ab
Werk Stuttgart 2,80 Mark; für Putzgips bewegen ſich die Preiſe
ent=
ſprechend zwiſchen 2.81 bis 3.76 Mark je 100 Kilogramm frei
Empfangs=
ort; Dachziegel (ortsübliches Format) je 1000 Stück frei Karlsruhe 75
bis 140 Mark (Doppelfalzziegel), frei Freiburg 70, frei Mannheim 79,
ab Werk Darmſtadt 152, frei Stuttgaxt 76 Mark. Der Zementabſatz, der
im Juni nur unerheblich zugenommen hat, war im Juli bisher
befrie=
digend. Moniereiſen notierte 19.75 Mark per 100 Kilogramm,
Univer=
aleiſen 2150 Mark. Am Bauholzmarkt notierten Balken und
Halb=
hölzer 93—95 Mark per Kubikmeter. Der Bauindex, der Ende Juni
173,4 betrug, ſtellt ſich jetzt auf 173,5, während ſich der Bauſtoffindes
mit 161,3 nicht veränderte.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 25. Juli (Priv.=Tel.).
Weizen: Da nach den vorliegenden Meldungen in England feſtere
Offerten für Hartwinterweizen vorlagen und in Frankreich iber
Ernte=
ſchäden geklagt wird, zeigt der Weizenmarkt zunächſt ein feſteres
Aus=
ſehen. Im weiteren Verlauf ſchlug die Tendenz um, als her amtliche
wöchentliche Wetterbericht bekannt wurde und öſtliche Intereſſenten
Waren an den Markt brachten.
Mais: Die feſte Verfaſſung der Lokomärkte und Käufe für
ſüd=
weſtliche Re hnung begünſtigten zunächſt eine Aufwärtsbewegung der
Maispreiſe. Die Höchſtnotierungen vermochten ſich aber nicht zu
be=
haupten, weil die bedeutenden kontraktlichen Ablieferungen per Juli
und die Auslaſſungen der Ackerbaubehörde in den Staaten Kanſas und
Illinois Verkaufseigung auslöſten.
Roggen: Die ſeitens der Wetterwarte in Ausſicht geſtellten
Regen=
fälle und das nachlaſſende Inlandsangebot waren die Gründe für die
anfängliche Befeſtigung des Marktes. Der Aufwärtsbewegung der
Preiſe kam ferner die ſtetigere Haltung der nordweſtlichen Märkte
zu=
ſtatten. Im Zuſammenhang mit der nur unbedeutenden ausländiſchen
Nachfrage war ſpäter eine Abſchwächung unverkennbar.
Hafer: Auf dem Hafermarkt verurſachte die Veröffentlichung des
amtlichen wöchentlichen Wetterberichts, nach welchem in den nördlichen
Anbaugebieten die Einbringung der Ernte durch niedergeheide
Regen=
fälle eine Verzögerung erlitten hat, eine Preisſteigerung. Auch private
Schätzungen, welche den Ertrag in Norddakota im Durchſchnitt gering
bezeichneten, wirkten anregend. Im Zuſammenhang mit der
Preis=
bewegung an den übrigen Getreidemärkten kam es ſchließlich zu einem
Rückgang der Notierungen.
* New=York, 25. Juli (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Der Markt war überwiegend ſchwächer veranlagt, we
neben Glattſtellungen Verkäufe für Rechnung der Wallſtreetkreiſe un
ſüdlicher Farmen erfolgte. Auch die günſtige Beurteilung der Wetter
und Erntelage in dem United Crup of Wſetherbürobericht verfehl
ihre Wirkung nicht. Hierzu trafen noch Nachrichten über ungünſtie
Verhältniſſe im Bauwollhandel ein. Schließlich fanden einige Deckunge
ſtatt.
Kaffee: Da erneut Gerüchte aus Rio Verbreitung fanden, daß m
einer weiteren Einſchränkung der Santoszufuhr zu rechnen iſt, tre
am Kaffeemarkt Kaufluſt nicht nur ſeitens des Handels, ſondern au
für europäiſche Intereſſenten hervor.
Zucker: Liquidationen und Abgaben der Kommiſſionsfirmen, d
im Hinblick auf die Angebote von Lokoware ſowie auf Grund der nac
gebenden Londoner Preiſe vorgenommen wurden, führten zu eine
Abſchwächung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am B. Jul
Getreide. Weizen: Juli 119½, Sept. 122½, Dez. 126½: Mai=
Juli 106½, Sept. 92½, Dez. 77½; Hafer: Juli 47½, Sept. 393
Dez. 42½; Roggen: Juli 99, Sept. 100½, Dez. 103½.
Schmalz: Juli 12,32½, Sept. 12,47½, Okt. 12,62½, Dez. 12,7
Fleiſch. Rippen: Juli 14,00, Sept. 14,02½, Okt. 13,80; Spei
loko 14,37½; leichte Schweine 10,25—11,50, ſchwere Schwein
10,40—11,35: Schweinezufuhren: Chicago 13000, im Weſte
55 000.
Baumwolle: Okt. 20,08, Dez. 20,02.
Cs notierten nach Meldungen aus New York am 25. Jul
Getreide. Weizen: Rotwinter 152½, Hartwinter 132:
Mais, neu ank. Ernte 113½; Mehl, ſpring wheat clears 6.10 bi
6,60; Fracht: nach England 1,3—2,0 Schilling, nach dem Kor
tinent 7—8 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,0; Talg, extra, loſe 8½
Kakav. Tendenz: unregelmäßig; Umſatz in Lots: 185; Lock=
1234: Juli 12.10, Auguſt 12,12, Sept. 12,38, Okt. 12,61, No=
12,55, Dez. 12,42; Januar 1929 12,41, Februar 1929 12,40, Mär
1929 12,39.
Produktenberichfte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Juli. Der Frankfur=
Produktenmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Die etwas höher
Auslandsnotierungen blieben ganz ohne Einfluß auf die Preisgeſte
tung, da Umſätze kaum zuſtande kamen. Die Preiſe wurden wie fo
feſtgeſetzt: Weizen T 25—25.25, Roggen 26.50, Hafer inl. 27—27.
Mais für Futterzwecke 25, Weizenmehl 34.50—35.25, Roggenmeht 32.
Weizenkleie 14—14.25, Roggenkleie 15,75.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Juli.
An der heutigen Börſe war die Stimmung wieder recht kuſtlos und
zurückhaltend, da ſich der andqterde Ordermangel nach wie vor ſtark
bemerkbar machte. Dazu kam die Verſtimmung über die im
Zuſammen=
hang mit der allgemeinen Geldknappheit vorgenommenen
Zinserhöhun=
gen der Seehandlung. Der unregelmäßige Schluß der geſtrigen New
Yorker Börſe bot keme Anvegung, und die Tatſache, daß eine weitere
größere Freigabezahlung eingegangen iſt, wurde zwar beachtet, blieb
bei der herrſchenden Unluſt jedoch ohne Einfluß. Im Hinblick auf den
bevorſtehenden Ultimo ſchritt die Spekulation, die im weſentlichen wieder
das geringe Geſchäft beſtritt, verſchiedentlich zu bleinen Abgaben, die
auf den meiſten Marktgebieten zu 1—2prozentigen Kursrückgängen
führ=
ten. Adlerwerke lagen auf Realiſationen der Mitläuferſchaft 2½
Pro=
zent niedriger. Am Elektromarkt waren Siemens mit mims 3 Prozent
angeboten. Chadeaktien verloren 2 Mk., während A.E.G. und Licht
und Kraft knapp behauptet blieben. Am Chemiemarkt gaben J. G.
Farben 2½ Prozent wach, Scheideanſtalt waren kaum verändert. Am
Montanmarkt lagem Rheiniſche Braunkohlen 2½ Prozent und
Rhein=
ſtahl 1 Prozent ſchwächer. Von den Banken gaben Commerzbank 2
Pro=
zent, Danatbank, Deutſche und Dresdener Bank je 1 Prozent nach.
Deutſche Linoleum, die heute erſtmalig per Termin gehandelt wurden,
büßten von ihrem an der geſtrigen Abendbörſe erzielten Kursgewinn
1½ Prozent ein. In Börſenkreiſen will man bereits von eimem
gün=
ſtigen Bezugsrecht bei einer kommenden Kopitalserhöhung wiſſen.
Deutſche Anleihen lagen etwas ſchwächer, von Auslandsrenten Türken
eher angeboten.
Im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei faſt völliger Geſchäftsloſigkeit
meiſt etwas ab. Deutſche Linoleum gaben erneut 5 Prozent nach. Am
Geldmarkt war Tagesgeld zu 6¾ Prozent etwas leichter. Am
Deviſen=
markt waren die Kurſe wewig verändert. Mark gegem Dollar 4,1896,
gegen Pfunde 20,360, London=Kabel 4,8690, Paris 124,14, Mailand 92,82,
Madrid 29,23, Holland 12,07¾4.
Trotz feſterer New Yorker Anfangskurſe blieb die Stimmung an der
Abendbörſe luſtlos und zurückhaltend im Himblick auf die morgige
Prämienerklärung. Umſätze kemen wieber nur vereinzelt zuſtande, und
bei der deshalb geringen Anzahl der notierten Werte überwogen die
kleinen Rückgänge bis zu 1 Prozent gegen den Berlier Schluß.
Andererſeits beſtand für Oberbedarf mit plus 1½ Progent einiges
Intereſſe. Deutſche Linoleum gaben abermals 1½ Prozent nach. J. G.
Farben, in denen erſt ſpät ein Kurs zuſtande kam, waren gerigfügig
abgeſchwächt. Renten blieben vernahläſſigt. Auch der Verlauf blieb
geſchäftslos. Deutſche Ablöſung 17½ Barmer Bank 142½, Danatbank
262, Deutſche Bank 162, Dresdener 163½, Buderus 80, Gekſenkirchen
131, Harpener 1451 Aſchersleben 245, Manesmann 128, Phönix 88½
Rheiniſche Braunkohlen 275, Stahlverein 82, Adlerwerke 116, AEG.
169¾, Chadeaktien 569, Scheideanſtalt 204, J. G. Farben 257½
Ges=
fürel 256, Holzmann 139, Rütgerswerke 98, Siemens 357½, Zellſtoff
Aſchaffenburg 219, Waldhof 290½, Hapag 161½3, Nordd, Lloyd 152¾4.
Berlin, 25. Juli.
Die Börſe ſtand heute bei Beginn des Verkehrs mehr denn je im
Zeichen einer ausgeſprochenen Geſchäftsunluſt und Geſchiftsloſigkeit.
Im weiteren Verlauf blieb die Stimmung ſchwach und das Kursniveau
erfuhr einen weiteren Rückgang um durchſchnittlich 1—2 Prozent.
Be=
ſtimmend für die unfreundliche Tendenz waren die Geldſorgen. Man
vollte wiſſen, daß kleinere Firmen Reportgeld bis zu 10 Prozent
ſuch=
ten. Auf faſt allen Märkten kam Ware heraus. Die Börſe ſchloß
all=
gemein luſtlos und durchweg zu den niedrigſten Tageskurſen
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſe
Baſalt ... .."
Bergmann. .
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl.=Brikett=
Bremer Wolle. ..
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank. . . .
Diskontogeſ. . .
Dresdner Bank. . . .
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ..."
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben. . .
Gelſenk. Berg. ..
G. f, elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. . .
apag .."
Harpner. .
Hemoor Zement. . .
264.— 145.75
R Wittener Gußſtahl ..
25. 7.
138.—
125.5
80 5
149 75
245.—
427.—
248.—
180.75
228.—
—
129.—
161.—
153.25
121.—
506.—
98.—
132.—
150.—
607.—
91.75
60.—
147.—
161.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors" .
Wien ..."
Prag".
Budapeſt.
Sofia.
Solland.
Cslo ....
Kopenhagen.
Stockholm .."
London.
Buenos Aires
Neu=York ..."
Belgien .....!
Geld
111.80
1I1.siſt12.03
111.9c
20.341
1.7651 1.76‟
4.185:
58.27 158.39
168.39/168.73 3.027 3.033 Danzig. ei.34 81.50 81.31 81.47 168.31 168.65 Japan. . 1.908 1.914 1.908 1.912 112.02 111.76 111.98 Rio de Janeiro 0.499 0.501 1.4985 0.5005 111.75 111.97 Jugoflavien . .." 7.360 7.374 358 7.372 12 21 111.96/112.18 Portugal . 18.58 18.62 18.58 18.62 20.381 20.334/20.37. Athen ..... . .. .! 5.405 5.415 5.405 5.415 4.1935 1.76! 1.7694 Konſtantinopel 2. 128 2.132 2.12 2.132 4. 185 4 193) Kanada.. 4.180 4.188 4.180 4.188 58.26 58.38 Uruguay. . 4.276 4.26 4.276 4.284
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aufnahme der Entſchädigungszahlungen für beſchlagnahmtes
deut=
ſches Eigentum in Amerika. Der Verwalter des beſchlagnahmten
frem=
den Eigentums hat einen Scheck über einen Betrag von annähernd
3 Millionen Dollar für die Firma Aron Hirſch u. Sohn, Halberſtadt=
Berlin, ausgefertigt. Es verlautet, daß dies der Beginn der Erledigung
einer größeren Anzahl der bedeutenderen Anſprüche darſtellt, für die
alle notwendigen Dokumente in den letzten Tagen beglaubigt wurden.
Ausſperrung in der Metallinduſtrie des Dillkreiſes ab Donnerstag.
In dem Konflikt in der Metallinduſtrie des Bezirks Dillenburg hatte
Landrat Dr. Bünger die Abſicht, die Former der Burger Hütte zu
einer nochmaligen vermittelnden Beſprechung in die Reithalle des
ſtagt=
lichen Landesgeſtütes einzuladen. Auf den ſcharfen Proteſt des
Deut=
ſchen Metallarbeiterverbandes hin haben dieſe Beſprechungen nicht
ſtatt=
gefunden. Nachdem nun auch dieſer letzte Vermittlungsverſuch
ge=
ſcheitert iſt, tritt ab morgen Donnerstag die Ausſperrung in dem vom
Arbeitgeberverband bekannt gemachten Umfang in Kraft, da eine
Eini=
gung in letzter Stunde völlig ausgeſchloſſen erſcheint. Es kommen
un=
gefähr 20 Betriebe mit ca. 7000 Arbeitern in Frage.
Die Frachtenermäßigung für Kohle in England. Churchill erklärte
im Unterhaus, daß auf Grund des revidierten Entwurfes der Regie=;
rung der Frachtſatz für den Export von Kohlen um 7½ d pro Tonne;
ſtatt um 2 d, wie es urſprünglich im Budget vorgeſehen war,
herah=
geſetzt werde. Der Frachtſatz für Kohle für die Eiſen= und
Stahl=
induſtrie werde um 10½ d pro Tonne ſtatt um 3 d ermäßigt. Das
ſei darauf zurückzuführen, daß die Frachtermäßigung auf die Kohle
für den Export und für die Eiſen= und Stahlinduſtrie beſchränkt werde.
— Das Tadelsvotum Macdonalds wurde mit 331 gegen 151 Stimmen;
abgelehnt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 25. Juli ſtellten ſich für je=
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen:
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolytkupfer=
notiz) 139,75. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für;
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalu=, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM., Reinnickel, 9
bis 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 85—30 RM., Feinſilber;
(1 Kilogr. fein) 81—82 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
25. Juli ſtellten ſich für Kupfer: Januar 126.00 (126.50), Februar;
und März 126.25 (126.50), April 126.25 (126.75), Mai 125.2 (12.50),
Juni 126.50 (126.75), Juli 124.50 (125.50), Auguſt 125.25 (125.50), Sep
tember bis November 126.00 (126.25), Dezember 126.00 (126.50),
Ten=
denz: ſtetig. — Für Blei: Januar bis März 42.50 (42.75), April!
42.25 (42.75), Mai 42.75 (42.75), Juni 42.75 (43.00), Juli 41.75 (42.50),,
Auguſt 41,75 (42.00), September 42.00 (42.25), Oktober bis Dezember=
42.2 (42.50). Tendenz: ruhig. — Für Zink: Januar 49.25 (49.75),,
Februar bis Juli 49.00 (49.75), Auguſt 49.25 (50.00), September bis
Dezember 49.25 (49.75). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten:
Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 25. Juli ſtellten!
ſich für Kupfer; (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 6217/1e—63, drei
Monate 637/48—63½, Settl. Preis 63, Elektrolyt 68¾—69½, beſt ſelee= 65½—66¾, Elektrowirebars 69½; für Zinn: (Tendenz: feſt)
Standard per Kaſſe 218½—218¾, drei Monate 215½—215¾, Settl.
Preis 218½, Banka (inoff.) 222, Straits (inoff.) 221½; für Blei:;
(Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 20¾, entf. Sichten 21½, Settl. Preis /
20¾; für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl. prompt 24½4, entf.
Sich=
ten 24½, Settl. Preis 2434. — Inoffizielle Notierungen: Antimon Reg.,
chineſ. per 36½, Queckſilber 20½, Wolframerz 15¾8.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Mit Wirkung vom 23. Juli iſt der Preis für die Spezialkategorie
DOW, das ſind Beleggläſer für die Möbelinduſtrie, um weitere 5
Pro=
zent ermäßigt worden. Der Verein Deutſcher Spiegelglasfabriken hat!
hiermit die dritte Preisermäßigung im Verlauf weniger Monate
vor=
genommen.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der vergangenen
Woche von 39 718 auf 38 004 zurückgegangen.
Die holländiſchen Bankfirmen Mendelsſohn u. Co. in Amſterdam.
Lippmann, Roſenthal u. Co. und die Rotterdamſche Bank Vereenigina!
legen am 30. Juli zum Kurſe von 95½ Prozent eine 6prozentige Anleihe?
des Staates San Paulo im Betrage von 500 000 Pfund Sterling auf.
Die Laufzeit der Anleihe beträgt 40 Jahre.
Die erſte in dieſem Jahre als Privatunternehmen gegründete
eng=
liſche Metropole Gramophone Company iſt in eine Aktiengeſellſchaft umn
gewandelt worden. Das Kapital beträgt 350 000 Lſtr.
Ein in London gegründetes engliſch=griechiſches Finanzkonſortium !
beabſichtigt, eine neue griechiſche Eiſenbahngeſellſchaft zu gründen, die
den Betrieb mehrerer ſchon beſtehender derartiger griechiſcher
Unter=
nehmen vereinheitlichen ſoll.
In der Schweiz iſt die Gründung einer ſchweizeriſcheargentiwiſchen!
Kolonialgeſellſchaft beabſichtigt, die für eine ſchweizeriſche Kolonie Land
in Argentinien kaufen will. Mit der Geſellſchaft „Eldorado” in Buenos1
Aires wurde bereits ein Vertrag abgeſchloſſen. Das Kapital der neuen 1
Kolonialgeſellſchaft ſoll 3½ Mill. Schw. Frs. betragen.
Die American Glanzſtoff=Corporation wird in den größeren=
Städten der Vereinigten Staaten zum divekten Verkauf ihrer amerika= und auch eingeführten Produktion demnächſt Niederlaſſungen!
errichten.
Die Kraftwagenproduktion der Vereinigten Staaten betrug im
Juni 397 000 Wagen, wovon 357 000 Wagen Perſonen=Automobile und
40 000 Wagen Laſtkraftwagen waren.
Harbunt, Kommanengefrafcaft
Frankfurter Kursbericht vom 25. Juli 1928.
Diee
anleihe von 1927
30 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7%½ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1,
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
10 Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8%Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8%Mainz v. 26
8%Mannh. v. 26
8½Nürnberg v. 26
8% Berl. Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
8‟
Pfbr. „
8% Heſſ. Landesot
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
63
8% Mein. Hyp.Bk.
8% Pfälz. Hyp.Bk
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . .
87.25
29
80
80
86
51.3
17.5
6.8
94
93
87.5
93.25
98
97.5
97.5
97.5
90.5
89
94
88.5
83
97.5
98
27
Ma
30 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ....
6 Südd. Bod.=
Cred.=Bank.
3% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausloſ. Ser. II
5% Daimler Benz
von 27..."
Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. . .
Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
3% Voigt & Häffner
v. 26 .."
2 Bosn. L. E. B.v.
1914 ..
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
49 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ... ...
4% Türk. Admin.
4%
1. Bagd.
4%
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
„1914
4% Ung. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſt=
97.75
98
94.5
50.75
68
76
93.75
85.5
87
39
30‟,
22.5
11.5
—
25.7
135.5
182
O
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank ........."
Vereinsbank ..
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk
Gotha. Grundkr. 2
Mein. Hyp.=Ba
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Verein
Oſt. Creditan)
Pfälz. Hyp.=
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditban
„ Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. Bk
Wiener Bankverein
A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......"
Hapag ..........
Nordd. Lloyd. . . . ."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleyer)
6‟ AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Baſt Nürnberg ...
Bergm. Gl. Werke
181
262
161
120.5
103
162.5
114
150
154
140
131
141
198.25
160
33‟/,
165
265.5
127
189.25
15:1,
184
Nnge
152.75
127
116
169
228
192
Aae
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Cement Heidelber
Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert.
Fabrik Milch
Daimler=Benz..
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl .......
Gold= u. Stib.,
ſcheide=Anſtal
„ Linolwerk Berl
Eichbaum,Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter.
Frkft. Gas ..
„ Hof...
Geiling & Cie. ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf,
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!
R6
27.5
135
172
92
104
75
133
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103.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 206
Donnerstag, den 26. Juli 1928
Geite 11
Nas Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Sedenken Sie aber folgendes:
Es exiſtiert für jene kritiſchen Stundem kein anderer Zeuge
Sie.
Sie ſind die einzige, die den Toten belaſtet, und zwar in
iun eigenen Intereſſe belaſtet, während ſeine geiſtige
Geſund=
is zuletzt in Zweifel geſtanden hat.
Kommt es zum Prozeß um die Erbſchaft, ſo wird die
Gegen=
ſtii dies Moment zweifellos zum Mittelpunkt ihrer ganzen
flrung machen. Und ich bin davon überzeugt, daß ſie bei dem
niationsbedürfnis der großen Maſſe ſofort die geſamte
öffent=
e Meinung, vielleicht auch die der Richter, auf ihrer Seite
baa wird.
Darf ich wir übrigens die Frage erlauben, wer
gegebenen=
s als Ihr Prozeßgegner in Betracht kommen würde?”
Sibylle dachte einen Augenblick nach.
Darüber möchte ich mich vorläufig noch nicht auslaſſen.”
Der Juſtizrat zog ein bedauerndes Geſicht.
„Das tut mir aufrichtig leid, Frau Baronin, denn ich hätte
klar geſehen. Was Sie mir ſoeben anvertraut haben.
mmt mir, übrigens ſo überraſchend, daß ich vorläufig noch
endgültige Stellung dazu nehmen möchte. Nur das eine
ich Ihnen ſchon heute ſagen, daß unter allen Umſtänden
PProzeß, wie überhaupt irgendeine Behandlung der ganzen
ialegenheit vermieden werden muß. Und da erſcheint mir.
wieit ich die Sachlage wenigſtens bis jetzt überſehe, die ihnen
of=ſonnene Ehe als die einfachſte Löſung des ganzen
Pro=
ſuns. Iſt damit das Teſtament erſt in Ihrem Beſitz, ſo
wver=
m Sie ſicherlich ſelbſt am beſten wiſſen, was mit ihm wveiter
oeſchehen hat. Sind Sie dann wieder frei und Herrin Ihrer
uik dlungen, ſo bleibt Ihnen ja noch immer der Rückzug auf
u Scheidung, für die ſich ihr alter Freund Dr. Hölzel ſchon
niore vielmals empfohlen hält.”
Sibylle lächelte ſchwach.
„Ich fürchte ſehr, daß gerade dieſe Löſung für mich
unmög=
h)ſ ſein wird.”
Der Juſtizrat blies nachdenklich einen kunſtvollen
Rauch=
ug über das blinkende Kriſtall der kleinen Tafel.
„Bedenken Sie, was für Sie auf dem Spiele ſteht. Und
imn wüßte ich auch nicht, was einer ſchönen Frau, zumal einer
inu von Ihrer Intelligenz und Entſchloſſenheit, unmöglich
7I ſollte.”
Seit Stunden ſchon hatte der Breslauer Nachtzug das
äſnſermeer Berlins wieder verlaſſen, und noch immer wan=
derte Sibylle unabläſſig auf dem ſchmalen Seitengange ihres
Wagens auf und nieder.
Lisbeth hatte ihr in dem für ſie reſervierten Abteil erſter
Klaſſe mit ſeidenen Kiſſen und einer Reiſedecke ein behagliches
Veſtchen hergerichtet, doch die innere Spannung ihres Weſens
war ſo groß geweſen, daß ſie es kaum fünf Minuten lang in
einer liegenden Stellung ausgehalten hatte.
In bleierner Trägheit ſchlich die Zeit dahin, indes die
end=
loſe Ebene des Oſtens lichtlos, farblos, von den grauen
Wol=
kengeſchieben des düſteren Himmels wie erdrückt, in
grenzen=
loſer Einförmigkeit an der einſamen Frau vorüberfloß.
Die Ausſprache mit dem ſcharfſinnigen kleinen Juriſten
hatte ihr ihre ganze Lage noch einmal mit unerbittlicher
Klar=
heit vor Augen geführt.
Sie ſtand und fiel mit dem Teſtament.
Wie ſie auch ſann und ſich den ſchmerzenden Kopf
zermar=
terte, immer wieder ſtieß ſie auf dasſelbe unlösbare Rätſel:
niemals gab es für ſie Ruhe und Frieden, ja überhaupt nur
die Möglichkeit eines kleinſten befreienden Entſchluſſes, ſolange
ſie das verhaßte Teſtament nicht in ihren Händen wußte.
Mit einem tiefen Seufzer wandte ſie ihren Blick aus dem
Dunkel des Wagens wieder dem Fenſter zu, durch deſſen trüb=
Eeſchlagene Scheiben jetzt ein lichterer Schein als der erſte
Vor=
bote des grauenden Tages hereingrüßte.
Allmahlich umwuchs rie rötliche Helle den ganzen Ring des
Horizonts.
Und plötzlich ſchoß ein fächerartiges Strahlenbündel,
feu=
rigen Pfeilen gleich, in die Nebeldünſte des öſtlichen Himmels,
und die aufgehende Sonne erhob ihr glührotes Antlitz über die
Nandlinie der ſchlumernden Landſchaft.
In dumpfer Ratloſigkeit ſah Sibylle in den lohenden
Pur=
purſtrom. der jetzt über die feuchten Wieſen zu ihr herüberfloß.
Durfte ſie dieſen erſten Gruß der Sonne nach langer
Regen=
nacht als eine Bedeutung nehmen, die dem Vertrauen auf eine
glüickvollere Zukunft Raum gab?
Es legte ſich auf einmal wie ein Schleier vor ihre Augen.
Sie fühlte ſich bis in den Kern ihres Weſens erſchüttert; in
ihrer Seele war eine tiefe Zerriſſenheit, eine abgrundtiefe Kluft.
und jenſeits, endlos weit hinter dieſer Kluft, fern von ihr in
Weltenweite, lag das Land der Ruhe, des Glückes.
Das Land, das ihr in ihrer heißen Sehnſucht für immer
un=
erreichtbar ſchien! —
Die Morgenſtunde ſpielte mit huſchenden Goldlichtern
an=
mutig über den blütenweißen Damaſt des Siebenlindener
Kaffeetiſches, als Fräulein Sperling mit wehenden
Haubenbän=
dern auf die Gartenterraſſe herausſegelte und unter dem
Heiß=
waſſerkeſſel das Spiritusflämmchen entzündete.
Aus der Giebelſtube der Knauffſchen Mädel klang luſtiges
Lachen und Sprechen.
Die kleine Eba ſtand in ihrem friſchgeſtärkten Unterrock an
dem weitoffenen Fenſter und ließ ſich in wohligem Erſchauern
den herbſtfriſchen Hauch des Morgens um die bloßen Schultern
rieſeln, während Elſe bereits ihr ſonntägliches Mullkleid mit
den blauen Schleifen übergeſtreift hatte und vor dem Spiegel
noch einmal die widerſpenſtigen, ſchweren Haarflechten mit der
Bürſte bearbeitete.
„Beeile dich etwas, du Weißgewaſchene!” mahnte ſie die
Schweſter. „Sonſt bezaubert dir Fräulein Sperling noch deinen
Walter! Da kommt der Herrlichſte von allen übrigens gerade
über den Hof. Und er hat zur Feier des Tages gleichſalls ſein
ſreißes Kleid angezogen!“
Fünf Minuten ſpäter ſchwebten die beiden jungen Mädchen
Arm in Arm wie eine duftige Wolke durch das dämmerige
Hell=
dunkel der flieſenbedeckten Hausdiele, von Evas Zwergteckeln
Max und Moritz mit betäubendem Gekläff empfangen.
„Ruhig, ihr freches Geſindel”, ſchalt die kleine Herrin, die
ſich in ihrer Feiertagsherrlichkeit der ſtürmiſchen Zärtlichkeit
ihrer Lieblinge kaum erwehren konnte. „Springt lieber den
feinen weißen Kavalier dort drüben an!“
„Guten Morgen allerſeits!” ſchloß ſie, vor Fräulein
Sper=
ling in einem tiefen Hofknicks zuſammenſinkend. —
Für Leib und Seele iſt unter dieſem geſegneten Himmel
wirklich überreich geſorgt”, ſagte Walter, als man dann
ein=
träichtig und tatenhungrig um die lockenden Herrlichkeiten bes
Kaffeetiſches ſaß. „Wer hätte dieſen ſtrahlenden Sommermorgen
nach dem Regengrau des geſtrigen Tages erwartet!“
„Sie ſind heute ja ſo poetiſch aufgelegt!” bemerkte Eva
ſpöt=
tiſch. „Nehmen Sie lieber etwas von Fräulein Sperlings
Trüffelleberwurſt. Der Landwirtſchaft tat dieſer Regen ſchon
lange dringend not!“
„In landwirtſchaftlichen Fragen, mein liebes Fräulein.
Leuge ich mich bedingungslos Ihrer höheren Einſicht!
Trotz=
dem erlauben Sie wohl, daß ich die Sonne von Siebenlinden
noch einmal beſonders begrüße!”
„Werden wir heute wieder den Vorzug Ihrer Geſellſchaft
haben?” erkundigte ſich jetzt Elſe mit leiſem Erröten. „Oder
ſind Sie ſchon zum Hofdienſt auf das Schloß befohlen?”
„Die ſchöne Sibylle iſt ja in Berlin!” warf Eva ein. „Da
wird er ſich alſo wohl mit uns begnügen müſſen!“
„Vegnügen iſt ſicher nicht der richtige Ausdruck!” gab
Wal=
ter liebenswürdig zurück. „Auch befinden Sie ſich im Irrtum.
Fräulein Evchen. Die Frau Baronin iſt bereits wieder im
Lande. Unſer Hofverwalter iſt ihrem Auto gegen Morgen auf
der Chauſſee begegnet!“
(Fortſetzung folgt.)
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meiner Dorfheimat (Bechtolsheimer=Gießen) / Die
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linge der Wetterau (Köbrich=Darmſtadt). / Das Plätzchen am
Herd (Wehſarg=Egelsbach). / Das Sammeln und Trocknen
von Kräutern (Eimer=Darmſtadt). / Wie der Oberförſter zu
„ſeinem” beſten Bock kam (Gros=Gießen). 1 Die Gans von
Tiefenbach (Bock=Gießen). / Die Termine des
Dienſtboten=
wechſels in Heſſen (Maurer=Gießen). / Adolf Beyer (Cade=
Büdingen). / Juſius von Liebig (Eſſelborn=Darmſtadt). / Das
Univerſitätsgut „Unterer Hardthof” (Pfaff=Gießen). / Das
Geſpenſt (Eichen=Darmſtadt). 1 Das Genoſſenſchaftsweſen
auf der landw. Landesausſtellung (Frech=Darmſtadt). /
Er=
innerunge an die landwirtſchaftl. Landesausſtellung (Robert
Schneider=Darmſtadt). / Zukunftsaufgaben der Landwirtſchaft
(Strub=Darmſtadt). / Schaffende Milliarden (Günther) / Otto
Böckel (Karl Noack=Darmſtadt). / Humor und Poeſſe der
Landſtreicherſprache. / Im Vogelsberg (von *.*). / Können
Tiere zählen? (Meger). / Taſchentücher und ihre Geſchichte
(Kleinpaul). / Räuber und Mörder (Hinrichs). / Eine Fabel.
Die Herkunft des Wortes Tingel=Tangel (Otto). / Trommler
in der Tierwelt (Hochgreve). 1 Allerlei Humor. / Gedichte über
Bauern. / Lebensweisheiten. / Nätzliche Winke zur erſien Hilfe
bei Unglücksfällen. / Wie berechne ich meine Zinſen. /
Ueber=
ſicht über die Nährwerte einiger Futtermittel. / Trächtigkeits=
und Brütekalender. / Wiſſenswertes über Keimfähigkeit uſw.
der wichtigſten landwirtſchaftlichen Samens. / Vergleichung
von Lebend= und Schlachtgewicht der Schlachitiere. /
Saat=
bedarf und Ernteertrag. / Das Miſchen der
Kunſidünge=
mittel. / Verzeichnis der Meſſen und Märkte in Heſſen.
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Donnerstag, den 26 Juli 1928
Nummer 206
Jan
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e ete ete e ene e e
Ee et e eite e e t.
Ee etche e e e ene e
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Her Sch. in B. nägh ſeit 25 Sche
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