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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentiiche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 203 
Montag, den 23. Juli 1928. 
191. Jahrgang
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Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw., erliſcht 
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aufträge und Teſung von Schadenerſatz. Bei 
Konhurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fäll ſeder 
Rabatt weg. Bankonto Deuiſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Naiſonalbank.
 Der große Feſtzug. 
Flammende Begeiſierung und muſtergültige 
Ordnung. 
TU. Wien, 22. Juli. 
Die öſterreichiſche Hauptſtadt hatte am Sonntag ihr größtes 
Erlebnis ſeit langer Zeit und für lange Zeit. Der Feſtzug 
            ge=
rviderſtehlicher und ſtürmiſcher nicht gedacht werden kann. Es iſt 
Eaum zu glauben, daß buchſtäblich Millionen Menſchen 
gültiger Ordnung faſt einen ganzen Tag lang auf 
            verhält=
mismäßig engem Raum verſammelt ſein konnten. 
Bereits in den frühen Morgenſtunden ſind die Straßen der 
Außenbezirke vollkommen menſchenleer. Alles hat ſich zum 
            Feſt=
guge aufgemacht. Je näher man der Ningſtraße kommt, deſto 
größer wird das Gewühl. Der große Platz zwiſchen der Votiv= Schubert, wir grüßen dich!” 
Tirche und der Univerſität gleicht einem Heerlager. Ganze Wagen= 
Burgen ſind aufgefahren: Fahnen flattern in der Luft; Menſchen 
äm phantaſtiſchen Trachten wimmeln durcheinander. Zwiſchen den 
wielen tauſend Neugierigen bewegen ſich ruhig und geordnet die 
Züge der ammarſchierenden Sänger. Die Ringſtraße, über die 
ſich der Zug bewegen ſoll, iſt rechts und links von einer einzigen 
arnüberſehbaren Menſchenmenge beſetzt. Auf den Tribünen mit 
ähren 22 000 Plätzen gibt es lange vor Beginn des Feſtzuges nicht 
mnehr einen freien Platz. iEn fröhliches Marketenderleben 
            ent=
wickelt ſich. An faſt jeder Ecke ſind fliegende Wirtſchaften 
            errich=
ſtet, an einzelnen Stellen, ſo auf dem Muſeumsplatz, große 
            Reſtau=
rrants; das Publikum ſoll ja acht Stunden lang ausharren, 
            be=
ſtſonders aber für die Sänger muß geſorgt werden. Der 
            Auf=
rwärſchplan zwingt ſie, zum Teil ſtundenlang auf ihren 
            Sammel=
ſtplätzen untätig zu warten. Die Hitze wird groß, aber die Hilfe 
fiſt ngh. Aus allen Häuſern tragen die Bewohner Stühle. Bänke 
rund Sofas auf die Straße. Man bringt Bier und Würſtchen. 
Während der Verkehr der Millionen Zuſchauer von einer 
gut organiſierten Polizei überwacht wird, ſorgt ein richtiger 
Generalſtab für die Entwicklung des Feſtzuges ſelbſt. Es gibt 
ein Hauptquartier mit dem öſterreichiſchen General Tautweiler 
an der Spitze, das im Künſtlerhaus ſeinen Sitz hat. Von dort 
aus gehen die Befehle telephoniſch an die Leiter der ſieben 
            Haupt=
gruppen, die wiederum ein Heer von Motorradfahrern und 
            eini=
gen tauſend Ordnern zur Verfügung haben. Die ganze Feſtſtraße 
entlang ſind Rettungsſtationen errichtet. Zahlreiche Aerzte haben 
ſich der Rettungsgefellſchaft zur Verfügung geſtellt. Alle Wiener 
Apotheken ſind geöffnet, aber die Julihitze bleibt erträglich und 
der Feſtzug kann ungeſtört verlaufen. 
Die große Feſitribüne 
befindet ſich vor dem Burgtor. Hier nimmt gegen ½10 Uhr der 
öſterreichiſche Bundespräſident Dr. Hainiſch Platz, begrüßt von 
dem Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes Jakſch. Auf den 
            Feſt=
tribünen ſieht man ferner die öſterreichiſche Regierung mit dem 
Bundeskanzler Dr. Seipel an der Spitze, dem Wiener 
Bürgermeiſter Seitz mit den Mitgliedern des 
Stadtrates, die Landesregierung von 
            Nieder=
öſterreich, die deutſche Geſandtſchaft mit dem 
Grafen Lerchenfeld an der Spitze und eine große Anzahl 
von Vertretern des öffentlichen, wirtſchaftlichen und künſtleriſchen 
Lebens. 
Nachdem die Ehrengäſte ihre Plätze eingenommen haben, 
            er=
tönt die Hymne an Schubert, gedichtet von Kernſtock, 
            kom=
voniert von Profeſſor Max Springer. Dann erhebt, ſich der 
Bundespräſident, um eine Anſprache zu halten. In ſeiner 
            An=
ſprache wies 
Bundespräſident Dr. Hainiſch 
fühlen. Der Geſang der Vögel im Frühlingswald ſpreche zu dem 
Herzen der Deutſchen und aus ihnen antworte es in Liedern. 
Das deutſche Volk ſei ein Volk der Muſiker. Sein Verhältnis 
Einheit, die nicht zerriſſen werden könnten. Der 
            Bundespräſi=
dent begrüßte darauf die reichsdeutſchen und überſeeiſchen 
            Sän=
ger und dankte ihnen für ihre hervorragende Mitwirkung an 
dieſem glänzenden Feſt. Dieſes Zuſammenwirken müſſe 
            vorbild=
lich bleiben. „Wir müſſen,” ſo ſchloß Dr. Hainiſch ſeine Anſprache, 
ſchen Lebens.” 
Hierauf ergriff der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Schul= 
 
rat Jakſch, das Wort zur 
4 
Schubert=Feſirede 
hundert zur Neige gehe, wo man den aller irdiſchen Güter ent= Droſchke. Bei den Sängern aus den öſterreichiſchen 
            Bundeslän=
kleideten armen Lehrer, den Komponiſten Franz Schubert, in 
ſeinem Tode ſei Schuberts Künſtlergeſtalt zu überragender Größe 
gewachſen. Heute drängten ſich zu ſeinen Ehren unüberſehbare 9 
Tauſende von Menſchen, um in den Hymnus der Liebe und 
Menſchheit in Franz Schubert den begnadetſten Sänger b 
allr Zeſten und Völker ſchenke. Der Nedner ging dann 9
 in längeren Ausführungen auf das Leben Franz Schuberts 
ein und erinnerte dabei an die Not, die den Künſtler Zeit 
ſeines Lebens nicht wieder verlaſſen habe. Sieben Jahre vor 
feinem Tode hätte Schubert, obwohl er bereits über 200 Lieder, Karl Engliſch, hat ſeine Demiſſion gegeben und damit die 
ſechs Symphonien, vier Meſſen, ſieben Ouvertüren, zwölf Sona= ohnedies ziemlich unklare innerpolitiſche Situation des jungen 
keinen Verleger gefunden und nur ein ſelbſtändiges Konzert, 
Etaltete ſich zu einer Verbrüderungsfeier, wie ſie un= mehr über die den Menſchen anhaftenden Schwächen, in die aller Intenſität betrieben werden. Es iſt daher begreiflich, daß 
inflammender Begeiſterung und dabei in ſo muſter= bert für die Sänger erlangt habe. Aus dem Volke ſei Schuberts die Agrarier, triumphieren mögen. Denn die Vertreter der bäuer= 
Liederborn entſprungen, zum Volke zurück wollten die Sänger lichen Bevölkerung konnten ſich ſchon ſeit langer Zeit ſeiner 
die Weiſen tragen. Schubert bleibe wie Beethoven und die an= 
Rede folgte, ſanz der aus dem Geſangverein Oſtmark und dem unterzog. Engliſch erklärte daraufhin, daß er genötigt ſei, dieſen 
Ga Wien zuſammengeſtellte Chor mit Bläſerbegleitung 
            Schu=
berts „Lied am die Muſik‟. Das Geläute der ſchönen 
            Schubert=
glocken ſchloß die Feier ab. 
Der Zug marſchiert. 
Inzwiſchen hatte ſich die erſte Gruppe des Feſtzuges auf ein 
vor dem Burgtor angelangt. Fanſarenbläſer zu Pferde in 
            alter=
tümlicher Tracht, mit goldgelben Mänteln und ſchwarz=rot=
            gol=
gekleidet. Dahinter erſchien in ſtrahlenden Farben die Gruppe, Budgetredultion, Hetbeiführurg des Gleichgewichts in der 
            Zah=
gezogen wurde. Vier Fahnenjunker gaben ihm das Geleit. 
            Dar=
auf kam der Feſtwagen „Das deutſche Lied‟. Eine rieſige 
            Welt=
trägt eine Art Thron. Sie iſt von vier weiblichen Geſtalten 
            um=
geben, die mit ihren Poſgunen das deutſche Lied nach den vier 
Windrichtungen hinausſchmettern. Junge Mädchen, als Elfen 
gelleidet, gingen neben dem Wagen. Die künſtleriſche Geſtaltung 
dieſes Feſtwagens machte einen beſonders tiefen Eindruck auf 
die Zuſchauer. Dem Wagen folgten wiederum 16 Herolde zu 
Vorſitzende des Deutſchen Sängerbundes, Rechtsanwalt Friedrich 
Liſt=Berlin, dahinter fuhren in Automobilen der Hauptausſchuß, 
die Feſtdirigenten und der geſamte Ausſchuß des Deutſchen 
            Sän=
gerbundes. Fahnenſchwinger mit ſchwarz=rot=goldenen und 
            rot=
mehr gelannt. Zwiſchen den Gruppen marſchierten Munſikkapellen, 
die größtenteils aus den öſterreichiſchen Ländern geſtellt worden 
waren. Während des Marſchierens wurde ununterbrochen 
            ge=
ſungen und die Menge ſtimmte mit ein. Das Deutſchlandlied 
einem Zug öſterreichiſcher Sachſenküraſſiere in der Uniſorm der 
geſtellt. Dann kamen die Deutſch=Afrikaner aus Windhoek und dieſem letzten Schritt. Jetzt hat ſich Engliſch, verdroſſen und des 
Swakopmund in weißen Anzügen mit Tropenhelmen. Gleichfalls 
weiß bekleidet folgten ihnen die Deutſchameritaner mit 
            Marine=
chileniſchen Hauptſtadt und Sao Paulo, aus Braſilien, gingen 
auf die Gabe des Volkes hin, ſich mit der Natur verbunden zu marſchierend vorbei. Beſonders, ſtattlich iſt das oſteuropäiſche von Banken und Sparkaſſen, und ſchließlich die Verdrängung des 
Deutſchtum im Feſtzug vertreten. Aus Eſtland und Lettland deutſchen Elementes bei den Finanzbehörden, Fehler, die früher 
zu dieſer Kunſt beruhe auf ſeinem reichen Innenleben. In dieſem deutſche Lied bei den 750 000 Deutſchen in Rumänien gepflegt zahlreichen Deutſchfeinden zuzurechnen, die immer noch in der 
gemeinſamen ſtarken Empfinden lägen die Wurzeln der deutſchen wird, beweiſen die 28 Vereine aus Siebenbürgen, der Bulowina, tſchechiſchen Politik ein gewichtiges Wort zu ſprechen haben; es 
Beſſarabiens, den altrumäniſchen Städten und dem Banat. Die iſt ihm nichts daran gelegen, ſich die Sympathien der dreieinhalb 
herrlichen Volkstrachten der Siebenbürger Sachſen ſind auf einem 
„mit aller Kraſt zuſammenarbeiten an der Ausbildung des deut= nordiſchen Ländern und der Schweiz ziehen vorüber, Beſonders, ſchränkung der gewaltigen Macht der Börſen und Banken, durch 
ſlowakei, wurde beſonders zugejubelt. Beſonderes Aufſehen er= unmöglich iſt, den Deutſchen für ihre ſehr erheblichen ſtaatlichen 
in der er einleitend darauf hinwies, daß nunmehr ein Jahr= regte im Feſtzug die eigens nach Wien gekommene Marienburger. Abgaben entſprechende Rechte einzuräumen. 
dern fielen beſonders die herrlichen Vollstrachten auf. Sachſen 
aller Stille zur letzten Nuhe gebettet habe. Heute wüßten wir, marſchierte mit 18000 Mann auf. 39 gkademiſche Sängerſchaf= ſich im Gegenteil in allen ſeinen Aktionen von den gleichen 
            natio=
daß die Welt in der Stunde ſeines Sterbens nicht um eine Hoff= ten in Wichs gaben ein beſonders ſarbenprächtiges Bild. Dann naliſtiſchen Motiven leiten laſſen, die um und auf der geſamten 
nung, ſondern um ein Genie ärmer geworden ſei. Erſt nach kamen die Sänger aus den verſchiedenen Teilen des Reiches. Die tſchechiſchen Politik ſind. Leider iſt vorderhand nicht damit zu 
Dankbarkeit einzuſtimmen, wie er in dieſen alles überwältigenden Feſtwagen die Königin des Liedes, dargeſtellt von einer ſchönen, wäre, daß er gleich ernergiſch die alle Völker des Staates be= 
Former noch keinem Sterblichen jemals zuteil geworden ſei. In Wienerin. Dem Feſtwagen folgte der Vierſpänner, in dem der rührenden wunden Stellen — Korruption und Wucher — unter 
dem Aufleuchten dieſer Kundgebung hüteten die Sänger die Feſtorganiſator, Schulrat Jalſch, ſaß. Eine Reihe öſterreichiſcher das Skalpell nehmen wird. Gs hat alſo ſchon ſeine Richtigkeit 
Erfüllung ſeines Vermächtniſſes zu deſſen beglückten Trägern Feſwagen folgte danach. Alle zeigten heimatliche Bilder. Der damit, wenn ein Blatt bei der Betrachtung des Falles Engliſch 
ſie das Schickſal auserſehen habe, das Schickſal, das der Wiener Schubertbund zeigte „Franz Schubert mit ſeinem Schu= entmutigt feſtſtellt, daß der weiteren Entwicklung der Dinge in 
bertbund”. Vor der Sängerhalle löſte ſich der Zug auf, deſſen der Tſchechoſlowakei nur mit Sorge —tgegengeſehen werden 
Vorbeimarſch acht Stunden gebauert hatte.
 * Ein Schatzkanzler geht. 
Die Demiſſion des tſchechoſlowakiſchen Finanzminiſters. 
Von unſerem Prager E=Korreſpondenten. 
Prag, 20. Juli. 
Der Finanzminiſter der tſchechoſlowakiſchen Republik, Dr. 
ten und elf Quartette aufführungsreif geſchrieben hatte, noch Staates — bekanntlich hat ſich der derzeitige Miniſterpräſident 
das ihm die Geſellſchaft der Muſifreunde gewährte, habe die Schwehla aus geſundheitlichen Gründen ſeit Monaten beurlaubt 
letzten Tage ſeines Lebens verklärt. Gewohnt, überſehen zu — gerade zu einer Zeit nicht unerheblich verſchärft, da die 
            Vor=
werden, hobe ſich das geiſtige Innenleben Franz Schuberts immer bereitungen zur zehnjährigen Beſtandsfeier der Republik mit 
Sphären göttlicher Verklärtheit erhoben. Unmöglich ſei es, ſein Entſchluß die feſtliche Stimmung in Prag im allgemeinen 
Worte der Würdigung zu finden, welche Bedeutung Franz Schu= ein wenig herabgedrückt hat, wenn auch ſeine Gegner, vor allem 
deren Großen dem geſamten deutſchen Volke unvergänglicher Finanzpolitik, die gegen Getreidezölle und für Viehzölle 
            ein=
inerer Beſitz. Der Nedner ſchloß mit den Worten: „Das Grab geſtellt war, nicht anfreunden und haben ſchließlich den direkten 
des großen Toten liegt in dem Herzen der Lebenden! Franz Anſtoß zu ſeiner Demiſſion durch einen perſönlich gehaltenen 
Aufſatz in ihrer Preſſe gegeben, der unter dem Titel „Er hat das 
Als, der minutenlange Beifall verklungen war, der dieſer Pulver erfunden” die Zollpolitik Engliſchs einer beißenden Kritik 
Angriff als den offiziellen Standpunkt der tſchechiſchen Agrarier 
ihm gegenüber zu betrachten und die Konſequenzen durch 
            Ueber=
reichung ſeiner Demiſſion zu ziehen. 
Mit Engliſch verliert der tſchechoſlowakiſche Staat eine 
            Per=
ſönlichkeit, der neben umfaſſendem Wiſſen zähe Energie in allen 
ihren finanzzolitiſchen Aktionen innewohnte und die vielleicht 
Hornzichen im Bewegung geſetzt und war pünktlich auf dem Platz gerade dieſerwegen von verſchiedenen Seiten heftig bekämpft 
wurde. Der ehemalige nationaldemokratiſche Abgeordnete, der 
ſich ſpäter von ſeiner Partei losſagte und zum erſten Male im 
denen Bändern an Aermeln und Hüten ritten voran. Ihnen folg= Jahre 1920 das Portefeuille des Finanzminiſters übernahm, ſeine 
ten, gleichfalls zu Pferde, 16 Herolde, phantaſtiſch in Goldſtoff Tätigkeit auf die Entpolitiſierung der Wirtſchaft, erhebliche 
des Bundesbanners. Ein berittener Bannerführer mit goldenem lungsbilanz und auf die Vermehrung der Produktion einſtellend, 
Kranz auf dem Haupt und in ſchwarz=rot=goldenem Kleid zog dem hat (nachdem er 1921 aus ſeinem Amte geſchieden war, es aber 
Bundesbanner voran, deſſen Geſtell von vier kräftigen Roſſen 1925 im Kabinett Schwehla als Fachminiſter wieder 
            übernom=
men hatte) in der Förderung des Exportes durch Abbau der die 
Ausfuhr belaſtenden ſogenannten Handelsſteuern die Möglichkeit 
kugel, auf der, erhaben ausgeführt, die Erdteile ſichtbar ſind, wirtſchaftlicher und finanzieller Erſtarkung des tſchechoflowakiſchen 
Staates geſehen und dieſes Programm in äußerſt 
            temperament=
voller Weiſe vertreten. Dieſer oft bis zur Leidenſchaft geſteigerte 
Eifer hat nicht ſelten zu ſcharfen Auseinanderſetzungen mit jenen 
parlamentariſchen Gruppen geführt, die ihre Intereſſen dem 
            Rah=
men des Engliſch’ſchen Programms nicht anpaſſen konnten oder 
mochten. Die Nationaldemokraten, die für Rüſtungskredite Un= 
Pferd, dahinter ein mächtiges Viergeſpann. Im Wagen ſaß der ſummen beanſpruchten, ſagten ihm Kampf an, die 
            Sozialdemo=
kraten, die erhebliche Subventionen aus dem Steuerſäckel 
            be=
anſpruchten, befehdeten ihn, da er ſich ihren Argumenten 
            ver=
ſchloß, und ſchließlich machten auch die regierungstreuen Agrarier 
ſcharf gegen ihn Front, da er ſich nicht nur gegen den von den 
weiß=roten Fahnen ſowie eine Pfeiffermuſik ſchloſſen die Vorhut Zucker= und Nübenbauern geplanten Finanzkrieg gegen England 
des Feſtzuges ab. Nun begann der endloſe Aufmarſch der ſtellte, ſondern auch in der Frage der Getreide= und Viehzölle 
Sängervereine. Der Jubel, mit dem jede einzelne Gruppe, eine Haltung einnahm, die ſie nicht gutheißen. Dazu kommt daß 
begrüßt wurde, läßt ſich nicht beſchreiben. Seit den Engliſch die hohen finanziellen Erforderniſſe einzelner Mini= 
Jahren des Krieges hat man ein ſolch heiteres Volksfeſt nicht, ſterien und Aemter einzuſchränken bemüht war, ſo daß ihm auch 
in den Lagern der Beamtenparteien eine nicht zu unterſchätzende 
Gegnerſchaft erwuchs. 
Dem gegen ihn geführten Kampf wich Engliſch wohl nicht 
und die Wacht am Rhein, heitere und ernſte Lieder folgten ein= aus, aber häufig konnte er ihm doch nur auf dem Wege kleinerer 
andet unuterbrochen. Die erſte Gruppe wurde angeführt von oder größerer Zugeſtändniſſe begegnen, mit Opfern, die auf 
Koſten ſeiner Ueberzeugung gingen; die Drohung mit ſeinem 
Zeit von 1899/18, die Gruppe war vom Bund deutſcher Reiter. Rücktritt blieb nicht vereinzelt, aber trotzdem kam es niemals zu 
Kampfes müde, zu ihm entſchloſſen. 
Auf deutſcher Seite wird dem abtretenden Finanzminiſter 
mützen. Gruppen aus allen Teilen des amerikaniſchen Konti= mancherlei mit Recht vorgeworfen; ſo vor allem die mehr als 
nents, aus New York und San Franziko, aus Santiago, der unbefriedigende Löſung der Kriegsanleihefrage, dann die 
            Schädi=
gung der Intereſſen der deutſchen Minderheit bei der Sanierung 
ſechs Vereine, aus dem entriſſenen Oberſchleſien 19 Vereine, aus oder ſpäter auch zur Schädigung der Finanzintereſſen des 
            Staa=
dem übrigen Polen insgeſamt 29 Vereinigungen. Wie ſtark das tes führen müſſen. Der abtretende Miniſter war vorbehaltlos den 
Millionen Seelen umfeſſenden deutſchen Minderheit in der 
Feſtwagen zu ſehen. Die Jugoſlawien=Deutſchen ſind durch acht Tſchechoflowakei zu erwerben, für die wiederum kein Anlaß vor= 
Vereine vertreten, das ungarländiſche Deutſchtum durch den Bu= liegt, dem in der Verſenkung verſchwindenden Miniſter ein 
            be=
dapeſter Geſangverein. Auch ſtattliche Sangesgruppen aus den dauerndes Gedenken zu bewahren. Zugegeben; durch die 
            Ein=
ſtürmiſch begrüßt wurden die ihnen folgenden rheiniſchen Ge= die energiſche Bekämpfung der politiſchen und finanziellen 
            Kor=
ſangveneine aus dem beſetzten Gebiet. Eine große Tafel in der ruption im Staate und durch ſeinen erfolgreichen Feldzug gegen 
Frontbreite des Zuges mit der Inſchriſt „Zurück zum Vater= die Teuerung hat Engliſch ſich um ſein Vaterland unſchätzbare 
land!” hündete eindringlich von dem rheiniſchen Schickſal. Auch Verdienſte erworben. Aber es wäre vielleicht eine nicht minder 
den anderen Grenzlandſängern, aus Oſtpreußen und der Tſchecho= dankbare Aufgabe auch für ihn geweſen, zu zeigen, daß es nicht 
Dieſes Beiſpiel zu geben, hat Engliſch unterlaſſen. Er hat 
Berliner, führten, auf ihrem Feſtwwagen eine Nachbildung des rechnen, daß ſich in dieſer Hinſicht in der nächſten Zeit etwas 
Brandenburger Tors mit ſich. Der Oſtmärkiſche Sängerbund, zu ändern wird, und ſo wird wahrſcheinlich auch der Nachfolger des 
dem Niederöſterreich und Burgenland gehören, zeigte auf ſeinem abtretenden Miniſters ins gleiche Horn ſtoßen, ohne daß gewiß 
könne.
Numer 203
Geite 2
Montag, den 23. Zufi 1928
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 23. Juli. 
Zuſammenſioß zwiſchen Auto und 
            Milch=
fuhrwerk. — 6 Perſonen verletzt. 
Am Sonntag vormittag ſtieß Ecke Kranichſteiner Straße und 
Rhönring ein mit mehreren Perſonen beſetztes Auto aus Langen, 
das nach dem Odenwald fahren wollte, mit einem Milchfuhrwerk 
von hier zuſammen. Das Auto wurde umgeworfen und die 
            In=
ſaſſen herausgeſchleudert. Sechs Perſonen wurden verletzt, ein 
Kind erlitt Gehirnerſchütterung und mußte im Krankenhaus 
            be=
laſſen werden, während die übrigen Perſonen nach Anlegung 
von Verbänden wieder entlaſſen werden konnten. Die 
            Schuld=
frage iſt noch nicht geklärt. 
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
Darmſtadt (Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Montag (2. 
Abonnementsvorſtellung für Montagsmieter) und täglich finden 
            Wie=
derholungen der Operette „Adrienne” von Walter W. Goetze ſtatt. 
In Vorbereitung befindet ſich die größte Schlageroperette der 
            Spiel=
zeit: „Die goldene Meiſterin” von Edmund Eysler. Dieſe Operette 
zählt zu den beſten Stücken der Spielzeit und wurde an faſt allen 
            deut=
ſchen Theatern mit ſenſationellem Erfolg aufgeführt. 
— Die „Schwarze Revue” drei Tage verlängert! Ihres 
            außer=
ordentlichen Erfolges wegen wurde die Neger=Revue bis einſchl. 
Mittwoch, 25. Juli, verlängert, und zwar bei ermäßigten 
Eintrittspreiſen von 1—3 Mark. Allen denjenigen, die bisher dieſe 
ſeltene Darbietung noch nicht ſehen konnten, ſei der Beſuch 
            nachdrück=
lichſt empfohlen! (Siehe Anzeige.) 
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchufſes der 
            Pro=
vinz Starkenburg am Mittwoch, den 25. Juli, vormittags 9 Uhr: 
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Karlsruhe=Stadt gegen 
den Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den 
            Bezirksfür=
ſorgeverband Darmſtadt=Stadt, wegen Anerkennung der endgültigen 
Koſtenerſtattungspflicht für Gilda Ladage, geboren 23. 12. 1919 in 
Darmſtadt. — 2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Nürnberg 
gegen den Landesfürſorgeverband Heſſen wegen Erſatz von 
            Unter=
ſtützungskoſten für die Familie Rüdel. — 3. Klage des 
            Bezirksfür=
ſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den 
            Bezirksfürſorgever=
band Offenbach=Land wegen Rückzahlung der zu Unrecht 
            erſtat=
teten Koſten für die am 27. 10. 1875 in Froſchhauſen geborenen 
            Mar=
garete Pleines Witwe geb. Schmidt. — 4. Klage des Johannes 
Bleiſteiner=Darmſtadt gegen den Beſcheid des Kreisamts 
            Darm=
ſtadt vom 2. Februar 1928 wegen Nichterteilung eines 
            Wandergewerbe=
ſcheins. — 5. Klage des Wilhelm Wagner, zu Mühlheim a. M. 
gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 3. 1. 1928 wegen 
Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins. — 6. Klage des Adam 
Gerhardt zu Eberſtadt gegen den Beſcheid des Kreisamts 
            Darm=
ſtadt wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins. 
— WochenmarktKleinhandels=Tagespreiſe vom 21 Juli (pro Pfd. 
bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 5—8, Karotten 5—7, Gelberüben 
15, Roterüben 15, Spinat 25, Römiſchkohl 15, Rotkraut 30, Weißkraut 
20, Wirſing 18—20, Bohnen 50—60, Wachsbohnen 70, Erbſen 35—40, 
Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80, Rhabarber 18—20, Tomaten 30—60 
Kopfſalat 5—15, Salatgurken 30—100, Blumenkohl 10—100, Rettich 
5—25, Radieschen 5, Frühkartoffeln 8—10, Spätkartoffeln 6—8, 
            Erd=
beeren 65, Pfirſiche 80—90, Aprikoſen 80—85, Kirſchen 40—60, 
            Johan=
nisbeeren 30, Stachelbeeren 25—35, Himbeeren 70, Heidelbeeren 55, 
Tafeläpfel 40, Tafelbirnen 25—35, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, 
Bananen 55—70, Süßrahmbutter 210—220, Landbutter 180—200, 
            Weich=
käſe 30—35, Handkäſe 5—14, friſche Eier 13—14, Hühner 140—160, 
Tauben 8—90, friſches Rindfleiſch 80—120, Kalbfleiſch 110, 
            Hammel=
fleiſch 80, Schweinefleiſch 116—140, Dörrfleiſch 140. Wurſt 70—140, 
Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 110. 
— Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen. Die neu eingerichteten 
            Aus=
flugsfahrten der Deutſchen Reichspoſt haben großen Anſlang bei der 
            Be=
völkerung gefunden. Am Donnerstag, den B., und Sonntag, den 29. 
Juli, ſollen daher weitere Fahrten ausgeführt werden. Die 
            Nachmit=
tagsfahrt am Donnerstag gehr über Neunkirchem, Lindenfels, Fürth, 
Zotzenbach, Stallenkandel nach Weinheim und über die Bergſtraße 
            zu=
rück. Die Dagesfahrt am Sonntag führt die Teilnehmer über Fvankfurt 
(Main) nach Homburg v. d. Höhe und dem Feldberg, dam über Höchſt 
(Main) und Frankfurt (Main) nach Darmſtadt zurück. Ferner ſoll 
            fort=
an jeden Samstag nachmittag eine Fahrt wach Lichtenberg im 
            Oden=
wald ausgeführt werden. Bei reger Beteiligung iſt beabſichtigt, auch 
Mittwochs eine weitere Fahrt nach dieſem maleriſch gelegenen Punkt 
umſeres Odenwaldes einzulegen. Preis für Hin= ud Rückfahrt 3 RM. 
Der Bevölkerung iſt dadurch bequeme Gelegenheit geboten, bei billigem 
Preis und bekannt guter Verpflegung in Lichſtenberg eimige Stunden 
Erholung zu finden. Der Kartenwerkauf liegt in den Händen des 
            Mittel=
europäiſchen Reiſebüros, Rheimſtraße 17, Fernſprecher 776. (Näheres 
ſiehe geſtrige Anzeige.) 
Wieder aufgefunden wurde der 9jährige Schüler Valentin Becker 
von hier, der vor einigen Tagen als vermißt gemeldet wurde. Der 
Schüler befindet ſich in Erfelden, wo man bei der Aufſtellung eines 
Zeltes beſchäftigt iſt.
 Die Eröffnung 
der Kehrer=Ausſtellung. 
b. Erbach i. Obw., 21. Juli. 
Vor geladenem Publikum fand heute vormittag, 11 Uhr, im 
            Ritter=
ſaal des hiſtoriſchen Erbacher Schloſſes, die Eröffnung der 
            Kehreraus=
ſtellung ſtatt. Seine Erlaucht der Erbgraf Alexander zu Erbach begrüßte 
im Auftrag der Ausſtellungsleitung die erſchienenen Gäſte, inſonderheit 
die Mitglieder des Gcäflichen Hauſes Erbach=Fürſtenau, den Vertreter 
des Heſſiſchen Kreisamtes Erbach, Herrn Regierungsrat Schwan, nebſt 
Gemahlin und den Vertreter der Stadt Erbach, Herrn Bürgermeiſter 
Tengler. Außerdem galt ſein Gruß den anweſenden Nachkommen der 
in der Ausſtellung gefeierten Künſtler der Kehrerſchen Familie. 
            Be=
ſonderer Gruß galt zwei amweſenden ehemaligen Zeichenſ=hülern des 
Malers Eduard Kehrer, den Herren Jakob Flächſenhaar und Heinrich 
Willmann=Erbach, die beide als Greiſe in den S0er Jahren ihren 
            Lebens=
abend in Erbach genießen. Der Erbgraf wies in ſeinen weiteren 
            Aus=
führungen beſonders auf den kunſtgeſchichtlichen und kulkurellen Wert der 
Ausſtellung hin und mahnte mit dem Dichterwort „Was du ererbton 
deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen” zu eifriger Arbeit im 
Sinne der durch die Ausſtellung geehrten Künſtler. Herr 
            Stadtbib=
liothekar i. R. K. Noack=Darmſtadt gab einen kurzen Rückblick über die 
Entſtehungsgeſchichte der Ausſtellung und wies darauf hin, daß dieſelbe 
bereits im Jahre 1913 geplant war. Dieſelbe ſollte damals in 
            Darm=
ſtadt ſtattfinden, mußte aber verſchiedener Schwierigkeiten halber auf 
eien ſpäteren Zeitpunkt verlegt werden. Die Vorbereitungsarbeiten 
für die heute zu eröffnende Ausſtellung gehen bis in das Jahr 1922 
zurück. Herr Noack gedachte beſonders ſeiner Mitarbeiter, der Herren 
Anthes, Baurat Kraus und des kürzlich verſtorbenen Profeſſors 
            Hart=
mann und dankte den genannten Herren für die geleiſtete vortreffliche 
Arbeit. — Herr Archivrat Morneweg gab in vorzüglich ausgearbeitetem 
Vortrag einen längeren Ueberblick über Familiengeſchichte der Kehrer 
die leider hier nur in ganz kleinem Auszug geſtreift werden kann. Der 
ſpätere Archivrat Chriſrian Kehrer iſt das letzte von 10 Kindern des 
Landkommiſſarins Martin Tobias Andreas Kehrer zu Erbach. 
            Nach=
dem man bereits frühzeitig ſein Talent erkannt hatte, ging er in die 
Lehre bei Hofbildhauer Eduard i Darmſtadt und wurde dann Schüler 
von Hofmaler Tiſchbein in Hanau. Weitere Ausbildung erhielt er in 
Koppenbrügge und Dresden. Die Kriegswirren zu Ende des 18, und 
Anfang des 19. Jahrhunderts ſtellten der Ausübung ſeiner Kunſt 
            Hin=
derniſſe i den Weg, die ihn im Jahre 1893 zwangen in ſeine Heimat 
nach Erbach zurückzukehren, wo er als Mitarbeiter des Grafen Franz 
zu Erbach, des Schöpfers unſerer herrlichen Sammlungen, als Archivrat 
den Dienſt des Geſamthausarchivs der drei Gräflichen Häuſer übernahm. 
In dieſer Doppelſtellung arbeitete er ſowohl als Maler als auch als 
Beamter des Gräflichen Hauſes zur vollſten Zufriedenheit derer, die wit 
ihm zu tun hatten und manches ſeiner herrlichen Werke, die wir heute 
in der Ausſtellung bewundern dürfen, iſt damals entſtanden. Gleich ihm 
gottbegnadete Künſtler waren ſeine Söhne Edward, der ſich beſonders 
als Pferdemaler hewvortat und deſſen Bruder Feodor, der zunächſt das 
Gärtnerhandwerk erlernte und ſich ſpäter der Glasſchmelzmalerei 
            zu=
andte und auf dieſem Gebiete ganz hervorragende Léiſtungen 
            voll=
brachte. — Seine Erlaucht Graf Konrad dankte der Ausſtellungsleitung 
für ihr Mühe und alben Ausſtellern für das gezeigte Entgegenkommen. 
Herr Dr. Kehrer, ein Ur=Urenkel des vorgenaunten E. Kehrer, dankte 
im Namen der zahlreichen Familienmitglieder für die Ehrung, die durch 
die Ausſtellung ſeinem großen Ahnherrn und der ganzen Familie 
            er=
wieſen werde. Er wies u. a. auf die unterſchiedliche Beſchaffenheit 
            heu=
tiger künſtleriſcher im Gegenſatz zu früherem Leiſtungen hin, die in ihren 
modernen Formen lange wöcht ſo wirkungsvoll ſeien, als die Schöpfungen 
friiherer Meiſter. Er ſchloß mit dem Hinweis, Laß man nach dieſer 
Richtung das heute gern gebrauchte Wort „Zurück zur Natur” ruhig 
anwenden dürfe. — Die Ausſtellung wurde ſodann unter Führung der 
Leitung beſichtigt. Sie iſt im Vorraum zum Ritterſaal, in dar 
            Gewehr=
kammer und im der Hirſchgalerie des Schloſſes in wirkungsvollſter und 
vollendeter Weiſe untergebracht. Ueber den Inhalt behalten wir uns 
ſpäteren Bericht vor. Dem Publikum, auch denjenigen, die als Fremde 
hierher kourmen, aber ſei der Beſuch der Ausſtellung, im Intereſſe der 
Pfloge alter Heimatkunſt und in ihrem eigenen Intereſſe dringend 
empfohlen. — Im Anſchluß an die Eröffnungsfeier fand im Schloß 
Crbach ein Feſteſſen ſtatt, das die Mitglieder der Gräflichen Häuſer 
rbach=Erbach u. Erhach=Fürſtenau, ſoie eine Anzahl geladener Gäſte 
            ver=
einigte. S. E. der Erbgraf zu Erbach leerte den Ehrenbecher auf das 
Wohl der Familie Kehrer. Den Dank an die Ausſtellungsleitung brachte 
S. E. der Gnif Konrad zum Ausdruck. Der Chef der drei Exbacher 
Linien, Seine Erlxuchs der Graf zu Erbach=Fürſtenau brachte S. E. dem 
Crafen Konrad zu Erbach den Dank für die Bereitſtellung der Räumg 
im Schloß zum Ausdruck und ſchloß ſeinen Trinkſpruch mit den Worten 
Die Zukunft gehört demjenigen, der die Vergangenheit nicht vergißt” 
Weſtere Trinkſprüche wurden zwiſchen Sem Gräflichen Haus und dem 
Heſſiſchen Jagdklub gewechſelt. Den übrigen Teil der Unterhaltung 
fülllben Epiſoden aus dem Leben des Grafen Franz und ſeiner 
            Mit=
arbeiter Kehrer und Knapp aus.
 Tageskalender für Montag, den 23. Juli 1928. 
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus, 
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Advienne‟. — Orpheum, abends 
W,30 Uhr: Die ſchwarze Revue”, — Konzerte: Schloß=Kaffee, 
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. — 
            Kinovor=
ſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater
 Ein unglaublicher Nepp. 
Reichsgerichtsentſcheidung vom 12. Juni 1928. 
js. Wie vorſichtig man bei Auswahl von Weinlokalen ſein mus. 
beweiſt ein Strafprozeß, der jetzt das Reichsgericht beſchäftigte. 
— Am 13. September 1927 vormittags beſuchte der Bauunternehmer 
K. das Weinlokak „Rüdesheimer” in Frankfurt a. Main. 
K. hatte ein Geſchäft abgeſchloſſen und gegen 4000 Mark bei ſich. Aus 
dem zunächſt nur beabſichtigten Frühſtück wurde ein großes Wein= und 
Sektgelage, an dem ſich die Kellnerin, das 
            Gaſtwirtsehe=
paar R. und zwei Verwandte beteiligten. Am Abend gegen 
10 Uhr hatte der vollkommen betrunkene Gaſt 1200 Mark für 64 
            Fla=
ſchen Sekt und 22 Flaſchen Wein bezahlt. In Wirklichkeit waren bei 
dem Gelage höchſtens 30 Flaſchen Wein und Sekt verbraucht worden. 
Als der Gaſt am nächſten Tage wieder nüchtern geworden war, 
            rekla=
mierte er ohne Erfolg die Höhe der Rechnung und ſtellte daraufhin 
gegen alle Beteiligten Strafantrag wegen Betrugs. Das 
Landgericht Frankfurt a. M. verurteilte am 15. Februar 1928 die 
Eheleute R. wegen Betrugs zu je 600 Mk. Geldſtrafe und wegen 
Vergehens gegen die Mäßigkeitsverordnung (Animierverordnung) zu 
weiteren je 100 Mk. Geldſtrafe, die Verwandten des Wirts 
wegen Veihilfe zu den genannten Vergehen zu je 50 Mk. 
            Geld=
ſtrafe. — Die gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte 
            Re=
viſion ſämtlicher Angeklagten iſt ohne Erfolg geblieben, und 
vom 1. Strafſenat des Reichsgerichts mit folgender 
            Be=
gründung verworfen worden: Es mag zugegeben werden, 
daß die tatſächlichen Feſtſtellungen des Urteils der erſten Inſtanz nicht 
allzu erſchöpfend ſind, aber ſo viel geht daraus hervor, daß der Begriff 
des Betruges in keiner Hinſicht verkannt wurde. Die Täuſchung, die 
hier vorgenommen iſt, liegt nach Annahme des Landgerichts darin, 
daß der Gaſt ſich in der fortgeſetzten Annahme befand, ſerienweiſe 
durch Hingabe von Hundertmarkſcheinen den entſprechenden 
            Gegen=
wert in Wein und Sekt zu erhalten, was tatſächlich nicht der Fall war. 
Dieſe irrige Annahme war urſächlich für die Hingabe des Geldes und 
damit auch für die Vermögensbeſchädigung. Das Landgericht folgert 
zu Recht, daß 86 Flaſchen Wein und Sekt von einer mäßig großen 
Geſellſchaft in zirka 12 Stunden nicht getrunken werden können. Der 
durchſchlagende Beweis für die Richtigkeit dieſer Annahme iſt in der 
Tatſache zu erblicken, daß alle Beteiligten außer dem Gaſt nicht 
            be=
trunken geweſen ſind. (Aus den „Reichsgerichtsbriefen”. Herausgeber; 
K. Mißlack, Leipzig S. 3.) 
G. Ober=Ramſtadt, 21. Juli. Turnverein 1877 D.T. Nachdem 
die Innenrepavatuven in der Turnhalle, Wehrſtvaße, beendet ſind, finden 
die Uebungsſtunden mn dart wieder ſta/t, ud zwar Montags, von 5—6 
Uhr nachm. für Mädchen, 8—10 Uhr für Turnerinmen, Dienstags, von 
5½—6½ für Knaben, 9—11 für Turner, Mittwochs, von 9—11 Uhr für 
Sportler, Donnerstags, von 5—6 Uhr für Mädchen, 8½—10 für 
            Tun=
nerinnen, Freitags, von 5½—6½ Uhr für Knaben, von 9—11 für 
            Tur=
ner, Sonntags, von vorm. 8 Uhr ab für Turner und Sportler. 
H. Birkenau, 21. Juli. Schwimmbad. Infolge der glühenden 
Hitze wird das Schwimmbad des Turnvereins eben täglich von worgens 
bis in die Nacht hinein von Kindern, Männerm und Frauen fleißig 
            be=
nützt. Aus allen Nachbarorten, und ſelbſt aus der Stadt Weinheim, 
die auch ein Schwimmbad beſitzt, komwen die Badegäſte herbeigeeilt. 
An einem der letzten Tage wurde das Bad von wicht weniger als 620 
Perſonen beſucht. Auch Luft= und Sonnenbäder werden fleißig 
            genom=
men. — Elektriſches Geläute. Nun wurde auch die bieſige 
evang. Kirche mit elektriſchem Geläute verſehen. Die Inſtallation des 
elektriſchen Läutewerks geſchah durch den Glochengießer Hamm in 
            Kai=
ſerslautern. — Steuerbeſprechtag. Am nächſten Dienstag, den 
24. ds. Mts., hält das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen Rathaus 
            wie=
der einen Steuerbeſprechtag ab. 
Aa. Lampertheim, 21. Juli. Schutz der Waſſerpflanzen 
am Altrhein. Im Gebiete des Lampertheimer Altrheins ſind auf 
Grund einer Polizeiverordnung, die in dieſem Tagem in Kraft getreten 
iſt, ſämtliche Waſſerpflanzen und Pflanzen feuchter Standorte, beſonders 
die „Waſſemuß” (trapa natans) und die „Weiße Teichroſe” (nymphaen 
alba), geſetzlich geſchützt. Als Gebiet des Lampertheimer Altrheins im 
Sinne der Polizeiverordnung iſt das Gebiet anzuſehen, das im Weſtem 
durch den Rhein, im Süden durch den Somerdamm der Boma und 
den Landdam, im Oſten ud Norden durch dieſen ud weiterhin durch 
das rechte Ufer des Lampertheimer Schiffahrtsbanals begrenzt wird. 
Die obem aufgeführtem Pflanzew dürfen nicht abgepflückt oder mit 
            Wur=
zeln ausgegraben oder gar ausgeriſſen werden. Die Gras=, Holz= und 
Schilfnutzung iſt dagegem erlaubt. Ausnahmen ſind nur auf Grund 
eines beſonderen Erlauubnisſcheines wit Genehmigung des Kreisamts 
zuläſſig. 
O. Stockſtadt a. Rh., 21. Juli. Die Rheinfähre in 
            Repa=
ratur. Die Rheinfähre bei Stockſtadt iſt wegem Reparaturarbeiten 
vorausſichtlich bis kommenden Samstag, den 28. Juli, außer Betrieb. 
Perſonen werden mittels Nachen übergeſetzt.
 Den reizvoll 
            schimmern-
den Glanz des Haares 
erhält man durch
 *Operetten=Spielzeit Sommer 1928 
Kleines Haus. — Samstag, den 21. Juli. 
Adrienne. 
Operette von Milo und Bibo, Muſik von W. Goetze. 
Die zweite Operette, die Direktor A. Steffter 
            heraus=
brachte, zeichnete ſich aus durch einen ſpannenden Stoff, prächtige 
Koſtüme, und iſt muſikaliſch eine kleine Perle von feiner 
            Schön=
heit. Moritz von Sachſen, der Held im Krieg und in der Liebe, 
ſteht im Mittelpunkt des Stückes. Adrienne Lecouvreur, 
            Frank=
reichs größte Schauſpielerin der damaligen Zeit, wird ſeine 
            Ge=
liebte. Unerſättlicher Ehrgeiz läßt den Grafen nach der 
            Herzogs=
krone von Kurland ſtreben. Anna Jwanowa, verwitwete 
            Her=
zogin von Kurland, trunkfeſt und liebestoll, wird von Moritz 
umworben und — wie immer — befindet ſich der galante Herzog 
in Geldnöten. Adrienne bringt ihm aus Paris das für das 
            poli=
tiſche Intrigenſpiel notwendige Gold. Mit ihr kommt ihr 
            ehr=
lichſter, aber hoffnungsloſeſter Verehrer Fleury, der große Pariſer 
Ballettänzer. Politik und Liebeleien wirbeln im Kurländer Schloß 
toll durcheinander, und im dritten Akt, der in der Garderobe 
Adriennes in Paris ſpielt, findet ſich dieſe in die Arme des tollen 
Moritz, der inzwiſchen Marſchall von Frankreich geworden iſt, 
zurück. Die Herzogin von Kurland tröſtet ſich mit ihrem kleinen 
Baron von Keyſerling, und mit dem heiteren Verzicht des armen 
Pierrot Fleury verklingt das Stück. 
Die Muſik iſt gut und wertvoll, vortrefflich gearbeitet und 
intereſſant inſtrumentiert. Sie ſteckt voll von gekonnten 
            Fein=
heiten — Harfe, Celeſta, geſtopfte Trompeten. Die Enſembles 
— im Satz zu ſchwierig — ſind abwechſlungsreich und 
            durchſchla=
gend. Faſt alle mußten wiederholt werden: das Kußcouplet und 
der Grenadiermarſch mit großen, kleinen und allerkleinſten 
            Grena=
dieren, ſogar dreimal. Die Inſzenierung iſt glänzend, die Regie 
Emil Amans ſehr tätig, die muſikaliſche Leitung Herrn 
            Mar=
grafs flott, ſicher und elegant. 
Die Aufführung mußte bei ſolcher Führung vortrefflich ſein. 
In den weiblichen Hauptrollen zeichneten ſich aus Claudie 
Rainold und Maja Rajic. Als Moritz von Sachſen holte 
ſich Kurt Schütt einen vollen Erfolg. Emil Aman, Fritz 
Daurer und Fritz Geiger ſpielten die Rollen des Fleury, 
Pwan und Baron von Keyſerling fein und draſtiſch. Viele Damen 
und Herren in kleidſamem Rokoko waren in kleinen Aufgaben 
* 
alle gut am Platz. 
Nachtvorſtellung im Kleinen Haus. 
Bunter Abend. 
In faſt unmittelbarem Anſchluß an die erfolgreiche 
            Erſtauf=
führung der Operette „Adrienne” ließ Direktor Adalberk
 Steffter in zwei höchſt amüſanten Nachtſtunden ein Programm 
voll Abwechſlung durch die vielſeitig und ſtark beanlagten 
            Haupt=
kräfte ſeines intereſſanten Enſembles ablaufen, das ein ſehr 
zahlreiches Publikum in der heiterſten Laune hielt. 
Herr Steffter, der den Anfang, die Mitte und den Schluß 
ſelbſt in köſtlichem Humor beſtritt, führte las Konferenzier mit oft 
zündenden Witzen jede der zehn Nummern draſtiſch ein. Ernſte 
und luſtige Lieder, Duette, Tanzlieder, Parodien=und 
            Kunſt=
tänze wechſeiten, jede in ihrer Art vortrefflich, alle ſchmiſſig 
            ge=
füützt durch den am Klavier begleitenden Kapellmeiſter 
Bauer. Elegante Koſtüme umkleideten die prickelnden Figuren 
der temperamentvollen, flott auftretenden Damen und Herren, 
als da waren Maja Rajir, Claudie Rainold, Fräulein 
Delice, Tietz, Kurt Schütt, Fritz Geiger, Herren 
Marion, Bräuer, Aman. 
Solche Abende ſind beſte, von vielen gewünſchte Gelegenheit, 
die Künſtler der Sommerſpielzeit von ihrer perſönlichſten und 
liebenswerteſten Seite kennen zu lernen. Sie haben ſich heute 
ſchnell herzliche Sympathien erworben.
 *Heidelberger Feſiſpiele 1928. 
Am Samstag abend wurden die diesjährigen Heidelberger 
Feſtſpiele unter der Leitung Guſtav Hartungs mit Kleiſts 
„Käthchen von Heilbronn” eröffnet. Die Tribünen im 
Schloßhof waren dicht beſetzt von einem zunächſt feierlich, dann 
nach dreiviertelſtündiger Verſpätung ewas ungeduldig 
            harren=
den Publikum. Die Anweſenheit zahlreicher Größen der 
            Lite=
ratur, unter ihnen Gerhart Hauptmann, der am Nachmittag den 
Feſtakt mit einer Rede eingeleitet hatte, ſowie das Angebot von 
Textbüchern in engliſcher Sprache bewieſen, daß dieſe Feſtſpiele 
ein repräſentatives deutſches und beinahe ein europäiſches 
            Er=
eignis geworden ſind. Dazu hat die Atmoſphäre der Umgebung 
gewiß ſehr beigetragen, und dem romantiſchen Zauber der 
            Som=
mernacht, des Sternhimmels, der ſich zwiſchen dem alten und 
dem Otto=Heinrichsbau über Zuſchauer und Schauſpieler ſpannte, 
konnte man ſich unmöglich entziehen. Dazu nun die Romantik 
und Märchenhaftigkeit des Stückes, deſſen einzelne Szenen durch 
die unſagbar heiteren Melodien C. M. von Webers ſehr fein 
            ge=
gliedert und zuſcmmengehalten wurden. Die Düſterkeit der 
nächtlichen Femeſitzung, das graziöſe Spiel der Zofen, die 
            bur=
lesken Ritterſzenen mit donnerndem Hufgetrappel von der 
Terraſſe her, der Schloßbrand und die traumhafte Seligkeit der 
Hollunderſzene kamen zu einer natürlichen und ſchönen Wirkung 
in dieſer Umgebung. 
Um die Leiſtungen der erleſenen Schauſpieler voll zu 
            wür=
digen, müßte man ſie einzeln aufzählen, dürfte z. B. eine ſo 
            ge=
lungene Zoſe wie Bärbel Wolff oder Herrmann=
 Schaufuß als Knecht Gottſchalk nicht übergehen. Hier ſei 
indes nur auf die Kunigunde Fritta Brods und auf Fritz 
Valk als Theobald Friedeborn beſonders hingewieſen. 
            Ueber=
rogend war die Leiſtung Carl Eberts als Wetter vom 
Strahl, wunderbar vertieft zumal in den Szenen, da er gegen 
Käthchen und ſeine Liebe zu ihr wütet, und ſchlechthin 
            unvergeß=
lich Käthchen ſelbſt (Eliſabeth Lennartz), deren ſüße 
            Kind=
lichkeit wie eine Verkörperung alles Seelenhaften erſchien. 
In die Romantik fiel jäh, vor dem Schluß und einem zu 
            er=
wartenden ergriffenen Beifall die Abfahrt des Nachtſchnelle 
zuges. 
n. 
Knottnerus=Meher: Der unbekannte Löns. Jena, Eugen Diederichs 
Verlag. 
Dieſes Buch macht allem gefühlsmäßigen Geſchreibe über Löns 
ein Ende. Es gibt Lebenszeugniſſe eines jahrelangen Intimus, den 
Löns als Hagenrieder im „Zweiten Geſicht” ſchildert. Taktvoll, aber 
doch rückſichtslos wahr, zeichnet er den Künſtler und Menſchen Löns 
mit all ſeinen Widerſprüchen, mit ſeiner aus Dämoniſchem und 
            Kind=
lichem gemiſchten Natur und ſeiner tiefen Verwurzelung in Volk und 
Boden. 
Spend Fleuron, Tillip: Die Geſchichte einer Buntſpechtfamilie. Jena, 
Eugen Diederichs Verlag. 
Mit jedem neuen Werk beſeelt und belebt Fleuron einen neuen 
Ausſchnitt aus der Natur. Dieſesmal iſt es der Wald mit ſeinen 
            Vo=
geln. Alles, lebt, liebt und paart ſich; ſelbſt der Griesgram, ein 
            jung=
geſelliges Rotkehlchen verſucht es noch einmal mit einer anſpruchsvollen 
Jungmännin. Jeder ſucht und baut ſein Neſt auf beſondere Art. Der 
eine mauert, der andere klebt, und Tillip, der Buntſpecht, muß ſechs 
Wohnungen zimmern, bis alles dem Geſetz der Natur entſpricht. — 
Fleuron lebt mit der Vogelwelt, kennt jeden Ruf, jedes Lied, jede Nor 
und jeden Schrei. Was das Auge ſieht und das Ohr hört, erlebt er 
und macht es zum Erlebnis für alle. 
G. Herxheimer: Krankheitslehre der Gegenwart. Dresden und Leibzig= 
Theodor Steinkopff. 1927. 
Für Aerzte ein gar nicht zu entbehrendes Werk über den neueſten 
Stand der Forſchung auf mediziniſchem Gebiet. Darüber hinaus aber 
auch für den gebildeten Laien eines der wenigen Bücher, aus dem die 
eigentliche Geiſtesgeſchichte der Medizin in unſerer letzten Zeit 
            abzu=
leſen iſt. Die Laien, die ſo wenig davon wiſſen, nach welchen 
            Grund=
vorſtellungen neue Forſchung vorzugehen verſucht. Gerade die hier 
von Herxheimer deutlich ausgeſprochene Tatſache, daß man die 
            Virchow=
ſche Zellularpathologie dahin erweitert, daß die Zellen in unſeren 
Körper zu Zellkomplexen, mit verſchiedenem Individualcharakter 
            zu=
ſammengeordnet ſind, führt zu wirklich biologiſchen Ausblicken, denen 
zwar die Phantaſie des Laien leicht vorgreift, für die aber auch neue 
Forſchungsergebniſſe bald folgen werden. Es wird nicht lange 
            dauern=
bis der eigentliche Körperſtaat in ſeiner Hauptſtruktur richtig erkanm. 
wird. Auch hier ergibt ſich ein Bild, nach dem die Forſchung ſich anl 
einmal wieder einer Fülle neuer Aufgaben gegenüberſieht, und der Laie 
ſollte ſich nicht länger durch die Fachpreſſe der Medizin abhalten 
            laſſen=
ſondern die geringe Mühe des Einlebens in dieſe Sprache auf ſich 
nehmen, und der Arbeit der Wiſſenſchaft mit ſeinem ganzen Interelle 
folgen. 
Dr. Nette.
Nummer 203
Montag, den 23. Zuſi 1928
Seite 3
 Bumeulg und Beinin iii Enofpier 
un die Beutſce Hapoansmielſterfchaft.
 Die große Ueberraſchung 
der Vorſchlußrunde. 
Für Süddeutſchland war dieſe Vorſchlußrunde um die Deutſche 
Kußball=Meiſterſchaft eine ſchwere Schlappe. Man hatte doch 
dmmit gerechnet, wenigſtens einen Vertreter im Endſpiel zu ſehen. 
A8ir wollen nicht von den Optimiſten ſprechen, die bereits beide 
AKünchener Mannſchaften den Endkampf um die Deutſche 
            Meiſter=
ſwhaft ausfechten ſahen, aber daß beide Mannſchaften ausſcheiden 
mürden, glaubten nur die Peſſimiſten oder die Spaßmacher. Nun 
ſind aber tatſächlich ſowohl der Süddeutſche Meiſter, Bayern 
München, wie auch der Dritte, Wacker München, aus dem Rennen 
geworfen worden. Wacker verlor nach einem erbitterten Ringen 
mrit der Meiſtermannſchaft von Hertha/B. S.C. nur knapp 1:2. 
Arayern München aber — und das war die größte Senſation 
dieſer Vorrunde — ließ ſich vom norddeutſchen Meiſter 
            Ham=
hurger S. V. mit der unwahrſcheinlich klingenden Tordifferenz 
ton 8:2 Treffern ſchlagen. Ein vollkommener Zuſammenbruch 
des Süddeutſchen Meiſters, herbeigeführt in erſter Linie durch 
tnas Verſagen der Läuferreihe. 
Seit langen Jahren muß nun der Süden zum erſten Male 
hoieder erleben, daß keine ſeiner Mannſchaften im Endſpiel ſteht, 
waß der Titel unweigerlich an die Mannſchaft eines anderen 
9.andesverbandes fallen wird. Die Meiſter von Norddeutſchland 
und Berlin, Hamburger S. V. und Hertha/B.S.C., ſtehen im 
gendkampf. Auf der einen Seite im H. S. V. eine Mannſchaft, 
der man dieſe Leiſtung vor wenigen Wochen noch niemals 
            zuge=
traut hätte, die aber jetzt ſcheinbar wieder zu einer gewiſſen 
ſoöchſtform aufgelaufen iſt, und auf der anderen Seite eine 
Mannſchaft, die ſchon ſeit einigen Jahren immer kurz vor dem 
i8iel ſcheiterte, eine Mannſchaft, die über wirklich gutes Können 
verfügt und den Titel ſehr wohl verdient hätte. Das iſt 
(Hertha/B. S. C. 
Die Frage, wann und wo das Endſpiel um die Deutſche 
Meiſterſchaft ſtattfinden ſoll, iſt am Sonntag abend noch nicht 
            ent=
ſchieden worden. Der D. F. B. hat telephoniſch eine Umfrage 
wei ſeinen Vorſtandsmitgliedern gehalten, jedoch beſchloß man, 
ſeie Frage nicht zu überſtürzen und erſt am Montag mittag zu 
nntſcheiden. 
Bertha ſchlägt Wacker München 2:1. 
Knapper, aber verdienter Sieg Herthas 
nach erbittertem Ringen. 
Mit der Verlegung auf die ſpäte Abendſtunde — der Kampf 
Segann erſt um 6.30 Uhr — wollte man verhindern, daß Kampf 
und Spieler der größten Tageshitze ausgeſetzt ſeien. Das Wetter 
pielte dieſer Abſicht jedoch einen Streich, bis gegen 6 Uhr war 
Die Sonne von Wolken verhüllt, und als der Kampf begann, 
Srannte die Sonne ſo ſengend, wie an den ſchlimmſten Tagen 
ſoieſer heißen Wochen. Das war aber das einzige unbefriedigende 
Moment in dieſem Spiel, denn ſowohl mit der recht ſtattlichen 
Buſchauermenge, wie mit den Leiſtungen der Mannſchaften, dem 
Schiedsrichter Graak=Hamburg, dem ſtets ſpannenden 
            Kampf=
werlauf and auch dem Reſultat konnte man zufrieden ſein. Die 
BMannſchaften waren ſich im allgemeinen ziemlich ebenbürtig. 
WWacker hat ſich in den letzten Wochen ſehr ſtark verbeſſert und 
ſſtand hinter der wirklich guten Meiſterelf von Hertha/BSC. haum 
Burück. Hertha hatte jedoch ein kleines Plus, das den knappen 
SSieg von 2:1 (Halbzeit 0:0) Treffern rechtfertigte. Erſt in der 
G65. Spielminute fiel der erſte Treffer. Brandl brachte München 
in Führung, jedoch währte die Freude der Süddeutſchen nicht 
Tange, ſchon vier Minuten ſpäter glich Grenzel mit einem 
            Weit=
fſchuß für Berlin aus, und bereits in der nächſten Minute fiel 
Durch Gülle der ſiegbringende Treffer. 
Spielverlauf. 
Die Mannſchaften: Wacker: Ertl; Falk, Klingseis; Weber, 
Hurias, Oſtermeier; Lindner, Nebquer, Brandl, Sommer, 
            Hör=
mmiller. — Hertha: Geelhaar; Domſcheid, Fiſcher; Leuſchner, 
*Müller, Völker; Ruch, Sobeck, Grenzel, Gülle, Kirſei. — Wacker 
hatte Anſtoß und trug auch gleich einen ſehr gefährlichen Angriff 
vor, der jedoch abgewehrt werden konnte. Vollkommen 
            ausge=
iglichen veuliefen dann die drei nächſten Spielminuten, in denen 
ſich die Mannſchaften allmählich fanden. Knapp verfehlte in der 
vierten Minute ein Bombenſchuß von Kirſei das Ziel. Langſam 
gewann Berlin Oberhand, ſeine Angriffe nahmen an 
            Gefährlich=
keit zu und bei einer ſchlechten Zurückgabe der Münchener 
            Ver=
teidigung fehlte einmal wirklich nicht viel an einem Tor. Die 
erſte große Torgelegenheit gab es in der 15. Minute. Gülle ſtand 
ungedecht zwei Meter vor dem Tor, ſchob aber den Ball knapp 
neben den Pfoſten. Kurz darauf trat Sobeck in ausſichtsreicher 
Poſition über das Tor. Wacker antwortete den Berliner 
            Angrif=
fen wiederholt mit gefährlichen Gegenvorſtößen und erzwang in 
der 19. Minute die erſte Ecke. Wenige Minuten darauf verfehlte 
ein prächtiger Kopfball Brandls knapp das Ziel. Dann kam auch 
Hertha zu ſeiner erſten Ecke. Auch in der Folgezeit hatten beide 
Mannſchaften, bei ziemlich verteiltem, aber oft zerſahvenem Spiel, 
noch manche gute Torchance, jedoch ging es 0:0 in die Pauſe. — 
Gleich nach Wiederbeginn ſcheiterte ein ſchöner Angriff der 
            Süd=
deutſchen an Domſcheid. Wacker ließt jetzt alle Energien ſpielen 
und ſuchte ſichtlich die Entſcheidung. Unermüdlich arbeitete der 
Mittelläufer, immer wieder warf er den Angriff vor, und 
            Ber=
lins Abwehr hatte für eine Weile lang ſehr harte Arbeit zu 
            ver=
richten. Bald wendete ſich aber das Blatt wieder. Die exakter
 arbeitenden Berliner gewannen wieder Oberhand. Die 
            Ueber=
legenheit wuchs, und bald kamen Momente, in denen ſaſt die 
ganze Berliner Elf in der Wacker=Hälfte ſtand. Wacker 
            unter=
nahm aber zwiſchendurch einige gefährliche Durchbrüche, die nur 
mit Mühe abgelenkt wurden. In der 65. Minute erhielt Brandl 
den Ball. Die Berliner glaubten den Münchener in 
            Abſeitsſtel=
lung zu ſehen und griffen nicht an, während Brandl mit 
            wuch=
tigem Schuß verwandelte. Das Publikum proteſtierte lebhaft. 
Vier Minuten ſpäter aber konnte Grenzel bereits aus 35 Metern 
Entfernung unverhofft einſchießen. Bereits in der nächſten 
            Mi=
nute fiel die Entſcheidumg. Ein Kirſei=Schuß prallte von Ertl ab, 
und Gülle verwandelte im Nachſchuß. Nun wechſelten die 
            An=
griffe in ſchneller Reihenfolge ab. München gab ſich noch nicht 
geſchlagen, ſondern ſtürmte immer wieder vor. Aber die 
            wuch=
tiger und präziſer arbeitenden Berliner ſchlugen alle Angriffe 
ab und bedrängten dann ſelbſt die Süddeutſchen wieder ſtark. 
Gegen Schluß ließ der Kampf dann mehr und mehr nach. 
München ſetzte zwei Minuten vor Abpfiff noch zu einem Endſpurt 
an, der aber nichts mehr einbrachte. 
Kritik. 
Trotzdem die Mannſchaften in der zweiten Halbzeit ſehr 
            ver=
biſſen kämpften, blieb der Kampf doch ſtets fair. Hertha hatte im 
Zuſammenſpiel ein kleines Plus, ſeine größere Stärke lag in 
der Ausgeglichenkeit aller Mannſchaftsteile, in der größeren 
Schnelligkeit und Durchſchlagskraft des vorzüglich beſetzten 
            An=
griffs. Schwächen gab es in der Elf des Berliner Meiſters kaum. 
Bei Wacker war die Abwehr der beſte Mannſchaftsteil. Ertl, Falk 
und Klingseis hatten gegenüber den oft ſtark überlegen 
            ſpielen=
den Berlinern einen harten Stand, hielten ſich aber ganz 
            vor=
züglich. In der Läuferreihe war Hurias der beſte, unermüdlich 
tätige Mann. Seine Nebeneute hatten oft Laſt, die ſchnellen 
Berliner Flanken zu halten. Im Sturm der Münchener gab es 
einige ſchwache Punkte. Die beſten Leute waren noch Brandl und 
Hörmiller. 
Graak=Hamburg war als Schiedsrichter ſehr korrekt, 
            manch=
mal allerdings auch ein wenig pedantiſch, was ihm wieberholt 
den Unwillen der 15 000 Zuſchauer eintrug. 
Bahern Minchen wird vom Hamburger S.P. 
8:2 (Halbzeit 1:1) geſchlagen. 
Im Duisburger Stadion erlebten am Sonntag abend 30000 
Zuſchauer eine Senſation, die niemand für möglich gehalten 
hätte. Im Fußball iſt ja bekanntlich nichts unwahrſcheinlich, 
man muß mit allen Eventualitäten und Fällen rechnen, daß aber 
der norddeutſche Meiſter, den ſüddeutſchen Titelhalter mit 8:2 
Treffern ſchlagen würde, mit dieſer Mögdchkeit haben wohl ſelbſt 
die ſtärkſten Optimiſten im Homburger Lager nicht gerechnet. Die 
Chancen ſtanden vor dem Kampf ziemlich gleich, allgemein gab 
man ſogar den Münchener Bayern ein kleines Plus. Die erſte 
Halbzeit des Spiels ſchien dieſe Anſicht zu rechtfertigen, ſie 
            ver=
lief ziemlich ausgeglichen und brachte jeder Partei ein Tor ein. 
Dann aber ſetzte die Senſation ein. Der außerordentlich gut 
            auf=
gelegte Hamburger Sturm ſchoß Tor auf Tor, während bei 
            Mün=
chen der Sturm immer hilfloſer und die Verteidigung immer 
nervöſer wurde. Hamburg gewann ſchließlich hoch und 
            ver=
dient, allerdings doch nicht in der Höhe dieſer Tordifferenz 
verdient. 
Spielverlauf. 
Hamburg ſetzte ſofort zu einem Angriff von größter 
            Gefähr=
lichkeit ein. Entſchloſſen ſtürmten Horn und Harder vor, erſt im 
letzten Moment konnte Bernſtein retten. Danm war der Kampf 
für eine Weile verteilt. In der fünften Minute kam Bayern zu 
ſeiner erſten Ecke und blieb nun für eine Weile leicht überlegen. 
In der ſiebten Minute verſuchte ſich Harder in einem Alleingang, 
der jedoch nicht zum Ziele führte. Wenig ſpäter verdarb Harder 
eine gute Tongelegenheit durch Handſpiel. In der 20. Minute 
rettete Blunk vor einem Münchener Angriff hervorragend. Zehn 
Minuten weiter kam der Süddeutſche Meiſter zum Führungstor. 
Nach ſchöner Zuſammenarbeit, von Schmid 2 und Pöttinger 
konnte Pöttinger placiert einſchießen. Nicht lange ſollten ſich 
aber die Bayern dieſes Erfolges erfreuen. Zwei Minuten nur 
lagen ſie in Füheung, dann ging Hambungs Rechtsaußen Kolzen 
durch, raſte die Linie entlang und flankte ſchön vor das Bayern= 
Tor. Harder und Horn ſprangen gleichzeitig nach dem Ball, der 
längere Harder erwiſchte und ſandte ihn ein. Bei dieſem 1:1 
blieb es bis zur Pauſe. Wiederholt gab es zwar noch für beide 
Mannſchaften Torgelegenheiten, aber verwertet wurde keine mehr. 
Dafür wurden dann in der zweiten Halbzeit um ſo mehr 
Tore geſchoſſen. Schon in der vierten Minute ſchoß der in der 
erſten Halbzeit recht ſchwach geweſene Ziegenſpeck den zweiten 
Treffer. Eine Minute ſpäter erhöhte Horn nach einem Eckball 
das Ergebnis auf 3:1. München war ſichtlich deprimiert. Seine 
Läuferreihe fiel mehr und mehr ab, um ſchließlich ganz 
            auszu=
fallen, die Verteidigung wurde nervös, und Bernſtein allein 
konnte bei dieſer Ueberlaſtung natürlich die Lage auch nicht 
retten. Ein Alleingang Harders führte in der elften Minute 
zum vierten Tor. Schmid 2 konnte dann kurze Zeit ſpäter das 
Ergebnis auf 4:2 ſtellen. Hamburgs glänzend ſpielender von 
der Läuferreihe hervorragend unterſtützte Sturm lag immer 
            wie=
der im Anariff und erzielte Ecke auf Ecke. Die Bayern wehrten 
ſich verzweifelt, wurden dabei aber auch ſehr hart. Rave ſchoß 
mit Bombenſchuß Tor Nr. 5. Als Bernſtein in der 33. Minute 
eine Bombe Harders nur zu kurz abwehren konnte, verwandelte 
Harder im Nachſchuß Fünf Minuten ſpäter kam Hamburg zu 
einem Elfmeter. Bernſtein verließ darauf den Platz. Kutterer 
ging für ihn ins Tor. Er konnte aber den von Rave mit 
            wuch=
tigem Schuß verwandelten Elfweter nicht halten. Mit dieſem
 7:2 begnügten ſich die Norddeutſchen, erſt in der letzten Minute 
kam Harder noch einmal zum Schuß und damit zum achten Tor. 
Die Kritik. — Wie es möglich war. . 
Bei den Bayern war das Verſagen der Läuferreihe in der 
zweiten Halbzeit das ausſchlaggebende Moment. Die 
            Verteidi=
gung und der Tormann wurden dadurch zu ſtark überlaſtet und 
der Sturm blieb ohne jede Unterſtützung. Vor der Halbzeit blieb 
der Angriff als beſter Mannſchaftsteil zeitweiſe ganz überragend. 
Pöttinger führte den Sturm ſehr gut. Bei Hamburg hielten ſich 
in der erſten Halbzeit das Abwehrtrio Blunk-Beier—Riße und 
die Läuferreihe mit dem überragenden Halvorſen als Angelpunkt 
ganz ausgezeichnet. Dieſe Mannſchaften ließen auch nach der 
Pauſe in ihren Leiſtungen nicht nach. Der Sturm war bis zur 
Pauſe ſchwach. Lediglich Horn war in dieſer Spielphaſe wirklich 
Klaſſe. Nach der Pauſe war aber der Angriff wie ausgewechſelt, 
er lief zu einer geradezu beſtechenden Form auf. Auch Harder 
war wieder einmal ſehr gut, jedoch erging er ſich zu viel in 
            Ein=
zelaktionen. Schrader=Leippſtadt war als Schiedsrichter gut. 
Verbandstag des Süddeuiſchen F. und T. P. 
Fortſetzung und Abſchluß. — Kein neuer Verbandspokal. — 
            Ein=
drucksvolle Demonſtration für die Wiederaufnahme des 
            Spiel=
verkehrs mit den zentraleuropäiſchen Berufsſpielerverbänden. — 
Keine Verbandsſpiele an hohen Feiertagen. — Wahl des 
            Ver=
bands=Vorſtandes. 
Bad Kiſſingen, 22. Juli. (Eigener Drahtbericht.) 
Am Samstag dauerte die Tagung des Süddeutſchen Fußball= 
und Leichtathletik=Verbandes bis zu ſpäter Nachtſtunde an, aber 
ihren Abſchluß fand ſie doch noch nicht. Es mußte vielmehr auch 
noch der Sonntagvormittag herangezogen werden, um die 
            reich=
haltige und zum großen Teil auch ſehr intereſſante 
            Tagesord=
nung bewältigen zu können. Bei der Fortſetzung der Beratungen 
am Samstag abend kam zunächſt der Antrag des 
            Verbandsvor=
ſtandes auf Wiedereinführung eines Verbandspokals zur 
Sprache. Dieſer Pohal=Spielbetrieb hätte zweifelsohne bei 
            zahl=
reichen Bezirksligavereinen Anklang gefunden, da er dazu 
            an=
getan ſchien, zugkräftige Spiele, und damit auch Erleichterung der 
wirtſchaftlichen Nöte zu bringen. Zur allgemeinen großen 
            Ueber=
raſchung zog aber der Verbandsvorſtand gleich bei Eröffnung der 
Antragsberatungen ſeine Vonlage zurück, ohne daß ſich ein 
            ſtär=
kerer Widerſpruch erhoben hätte. Damit war natürlich auch allen 
weiteren Anträgen auf Einführung von Pokalſpielen, bzw. 
            Ab=
änderungen des Spielſyſtems, die Spitze gebrochen. Hier, wie 
auch bei der Beratung weiterer Anträge, erwies ſich immer 
            wie=
der, wie Verband und Verbandstag von ihrem Vorſtand, 
            insbe=
ſondere vom erſten Vorſitzenden Kartini, taktiſch einſach 
            meiſter=
lich geleitet werden. Ablehnung fand auch der bedeutſame, auf 
eine Reformierung des Bundestags hinzielende 
            An=
trag des 1. F.=C. Nürnberg, zukünftig die ſüddeutſche Vertretung 
für den Bundestag je zur Hälfte aus Vorſtands= bzw. 
            Vereins=
vertretern zuſammenzuſetzen. Dafür fand aber ein 
            Kompromiß=
vorſchlag auf Einrichtung eines Aelteſtenrates, der 
in Zukunft vor allen wichtigen Anläſſen zuſammen mit dem 
            Ver=
bandsvorſtand den in Frage ſtehenden Gegenſtand beraten ſoll, Ane 
nahme. Der Aelteſtenrat wird ſich aus acht Mitgliedern 
            zuſam=
menſetzen; jeder Bezirk ſtellt zwei Aelteſte, und zwar je einen 
aus der Bezirksliga und einen aus der Kreisliga und ABC=Klaſſe. 
— Nach längerer Debatte, bei der ſich der Verbands=
            Spielaus=
ſchuß vergeblich gegen die Annahme wehrte, beſchloß die 
            Ver=
ſammlung dann auch, einen Antrag des 1. F.=C. Nürnberg 
            fol=
genden Inhalts gutzuheißen: „Verbandswettſpiele können ohne 
Zuſtimmung der beteiligten Vereine nicht ſtattfinden an 
            Weih=
nachten, Silveſter, Neujahr, Oſtern und Pſingſten, ſoweit in den 
betreffenden Gebieten Fronleichnam und Allerheiligen gefeiert 
werden, auch an dieſen Tagen nicht. Jeden zweiten Monat iſt ein 
Sonntag für alle Bezirksliga=Vereine von Pflichtſpielen 
            freizu=
halten.” — Nach Annahme eines Antrags der Spog. Fürth, der 
beſagt, daß bei den Süddeutſchen Venbands=Schlußſpielen die 
Schiedsrichter nicht aus den beteiligten Bezirken genommen 
            wer=
den dürfen, befaßte ſich die Verſammlung längere Zeit mit dem 
ſportlich wertvollen. Antrag des F.=V. Lörrach, der folgendes 
wollte: „Nach Beendigung des Spieles haben ſich die beiden 
Mannſchaften mit dem Schiedsrichter auf der Mittellinie des 
Spielfeldes einzufinden, und dort den Sportruf aufeinander und 
auf den Schiedsrichter auszubringen”. Man bedauerte vielfach 
die Ablehnung dieſes Antrags, der gewiß manche Ausſchreitungen 
nach Schluß der Spiele unmöglich gemacht, bzw. zumindeſt 
            ein=
geſchränkt hätte. Von den weiteren angenommenen Anträgen 
befaßten ſich die meiſten, ſoweit ſie noch Anſpruch auf Bedeutung 
machen konnten, mit Handballfragen. Zu einer eindrucksvollen 
Demonſtraton kam es bei der Beratung des einſtimmig 
            ange=
nommenen Antrags, daß der Verband weiterhin ſeinen ganzen 
Einfluß beim Deutſchen Fußball=Bund auſbieten ſolle, um die 
Spielſperre gegen die benachbarten Länder Oeſterreich, 
Tſchechoſlowakei und Ungarn in vollem Umfange aufzuheben. Am 
Sonntag vormittag befaßte ſich der Verbandstag lange Zeit mit 
dem Haushaltsplan für das kommende Jahr, der nach einer 
unweſentlichen Aenderung auch einſtmmig angenommen wurde. 
Ziemlich glatt vollzogen ſich auch durchweg die Neuwahlen, die 
zum Teil eine ſtarke Vertrauenskundgebung für den bisherigen 
Vorſtand waren. 
Ms Dagungsort für den Verbandstag 1929 bewarben ſich 
Mannheim, Nürnberg und Stuttgart. Mannheim wurde 
            ſchließ=
lich mit großer Mehrheit gewählt. 
Die Vorſtandswahlen beim Verbandstag des 
            Süd=
deutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes in Bad Kiſſingen 
hatten folgndes Ergebnis: 1. Vorſitzender: Kartini=
            Nürn=
berg; 2. Vorſitzender: Flierl=Nürnberg; 3. Vorſitzender und 
            Vor=
ſitzender des Verbands=Jugend=Ausſchuſſes: Schindek=Worms; 
4. Vorſitzender und Vorſitzender des Leichtathletik=Ausſchuſſes: 
Ritzen=Ulm; Schatzmeiſter: Rasbach=Wiesbaden; Spielausſchuß; 
Vorſitzender: Wohlſchlegel=Offenburg, ſtellv. Vorſitzender: Pſoſch= 
Mannheim, Beiſitzer: Vogel=Offenburg; „Verbandsgericht: 
            Vor=
ſitzender: Richard Rasbach=Wiesbaden, Beiſitzer: Baurat Kraus= 
Fürth; Verbandsſportwart: Miller=Nürnberg; 
            Verbandsſpiel=
wart: Schiff=Frankfurt a. M.; Beiſitzer zum Jugend=Ausſchuß; 
Heuffler=Kralsruhe, Altfelix=Mannheim, Becher=Wieshaden.
Seite 4
Montag, den 23. Juli 1928
Nummer 203
 Zum 15jährigen Stiftungsfeſie des F. C. Union. 
Der F.=C. Union bittet um Aurfnahme folgenden Berichts: 
Dank intenſiver Unterfützung zahlreicher hieſiger Firmen des 
Groß= und Kleinhandels, ſowie der Induſtrie und des Gewerbes, 
wurde es dem F.=C. Union 1913, e. V., möglich gemacht, ein 
Stiftungsfeſt in größerem Umfange zu arrangieren. Der Auftakt 
des Feſtes lag in einem öffentlichen Platzkonzert der Kapelle 
Weber, unter perſönlicher Leitung des Dirigenten, vor dem 
            Re=
ſtaurant Chauſſeehaus, Heidelberger Straße. Trotz beſter 
            muſi=
kaliſcher Leiſtungen wurde der Werbezweck des Platzkonzerts nicht 
erreicht, da in einer ſo verkehrsreichen Straße, wie die 
            Heidel=
berger Straße, durch umfangreiche Verkehrsſtörung die Feinheiten 
eines Konzerts verloren gehen. Alsdann hatte der 
            Vewwal=
tungsrat des Vereins ein Ehrenbankett für 30 verdienſtvolle 
Männer, unter anderem auch aktive Spieler des Vereins, im 
            Ver=
einsheim, Ludwigshöhſtraße, eingelegt. Die Kapelle Weber hob 
auch hier die Feierlichkeit dieſes Aktes beſonders durch eine 
            gut=
gewählte Tiſchmuſik von einer Stunde hervor. Das Eſſen bot 
reichliche Befriedigung für die Teilnehmer und war eine der 
            vor=
nehmſten Feierlichkeiten des Vereins. 
Abends 8 Uhr fand im Reſtaurant „Zum Chauſſeehaus” der 
offizielle Feſtakt ſtatt. Zu dem Feſtkommers waren geladen: 
            ſämt=
liche Vereine des Gaues und Kreiſes Starkenburg, Behörden uſw. 
Vertreten waren die Vereine: Sportvereinigung Arheilgen, 
            Sport=
verein 1898, Turngemeinde Beſſungen, F.=C. Eintracht und 
            Poli=
zeiſportverein. Telegramme und Entſchuldigungen mit 
            Glück=
wunſchdarbietungen gingen reichlich ein. Wenn die Veranftalrung 
einen angenehmen Verlauf genommen hat, ſo liegt das Verdienſt 
hierzu in der Hauptſache an den konzertlichen Darbietungen des 
Herrn Obermuſickmeiſters a. D. Weber, mit ſeinem gut beſetzten 
Orcheſter, den Geſangsabteilungen des F.=C. Eintracht und der 
Sportvereinigung 04 Arheilgen. Nie endenwollender Applaus 
dankbaren Publikums veranlaßte deshalb die Kapelle Weber, als 
auch die beiden vorgeſagten Singwannſchaften zu ſchönen und 
wiederholten Einlagen. Aber auch der redneriſche Teil kam zu 
feinem Rechte. Beſonderen Beifall fanden die 
            Begrüßungsan=
ſprachen des Vereinsvorſitzenden, Herrn Blümel, die Feſtrede des 
Herrn 2. Vorſitzenden Debus, der in recht proſaiſcher Weiſe den 
Werdegang des Vereins ſchilderte und den Anſporn zu neuen 
Taten legte, ſowie die Ausführungen der einzelnen Herren 
            Ver=
einsvertreter. Herr Dennecke überreichte für die Turngemeinde 
Beſſungen eine hübſch ausgeſtattete Denkadreſſe und wies ins= 
Geſondere darauf hin, daß in engſter Gemeinſchaft für das Wohl 
der deutſchen Jugend und als Platzmitinhaber beide Veveine die 
zurzeit guten Beziehungen noch in höherem Maße fördern mögen. 
Herr Maul vom Sporvverein 1898 brachte die Glüchwünſche dieſes 
Vereins und für die M.S.3. Worms dar. Herr Seipel, 
            Spiel=
vereinigung 04 Arheilgen, fand warme und gute Worte für die 
Veranſtaltung ſelbſt, die ſportlichen Leiſtungen des Vereins, für 
die Geſchichte, den Wevdegang des Vereins und für die 
            beiderſei=
tigen Beziehungen. Dem Redner ſah man es an, daß ſeine 
            Aus=
führungen innerer Ueberzeugung entſprochen haben, und als er 
dem Herrn Vereinsvorſitzenden eine ſchöne Plakette überreichte, 
fand er einen aufrichtigen, langanhaltenden Beifall. Herr 
            Wie=
mer, vom F.=C. Eintracht, ſeinerſeits beleuchtete die beſtehenden 
beiderſeitigen guten Beziehungen unter Würdigung des 
            ſport=
lichen Könnens des Vereins, anter Ausdrck des Bedauerns des 
ſpieleriſchen Mißerfolges im Vorjahre, und mit dem Wunſche auf 
ferneren Aufſtieg in ſpieleriſcher und materieller Hinſicht 
            über=
reichte er einen ſchönen Lorbeerkranz, ausgeſtattet mit einer 
Schärpe in den Vereinsfawben und mit einer bedruckten 
            Wüd=
mung. Auch Herr Wiemer erweckte die Sympathie der 
            Feſtver=
fammlung. Herr Blümel dankte im Auftrage des F.=C. Union 
für die dargebrachten Geſchenke und Ehrungen und verſicherte, daß 
es auch fernerhin das Beſtreben der Vereinsleivung ſein würde, 
die beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen in weit größerem 
Maße zu fördern und zu beweiſen. Nach Darbringung der 
            gegen=
ſeitigen Sportgrüße und nach vorgenommener Mitgliederehrung 
beſchränkte ſich die Veranſtaltung nur noch auf muſihaliſche und 
geſangliche Darbietungen. Die Vevanſtaltung hatte einen vollen 
Erfolg, wenn auch der Beſuch ein beſſerer hätte ſein dünfen. 
            Im=
merhin kann der F.=C. Union mit dem Verlaufe zufrieden ſein. 
Das anweſende Publibum wind befriedigt von der 
            geſellſchaft=
lichen Leiſtung des Vereins nach Hauſe gegangen ſein. Es iſt 
uns ein beſonderes Bedürfnis, auch an dieſer Stelle allen den 
Herren Vereinsvertretern und den vertretenen Vereinen für die 
herzliche Anteilnahme, den Geſangsabteilungen des F.=C. 
            Ein=
tracht und der Sportvereinigung 04 Arheilgen, ſowie dem Kerrn 
Obermuſikmeiſter a. D. Weber und ſeinem künſtleriſchen und 
fleißigen Orcheſter, die gütigſt zu dem Gelingen der Veranſtaltung 
beigetvagen haben, unſeren aufrichtigen und tiefgeſühlten Dank 
zu ſagen. Mögen die Schlußworte des Herrn Debus allen 
            Mit=
gliedern ein Anſporn zu weiteren und großen Taten ſein. Das iſt 
unſer herzlichſter Wunſch! 
Auswahlmannſchaft Darmſtadt—Griesheim 02 
Liga 4:7 (1:2). 
Der F.=C. Union Darmſtadt feiert in dieſen Tagen ſein 
fünfzehnjähriges Beſtehen. Den Auftakt zu den 
            Jubiläumsveran=
ſtaltungen bildete das geſtrige Spiel einer kombinierten 
            Mann=
ſſchaft der Darmſtädter Vereine „Union”, Polizei, V. f. R. und 
„Eintracht” gegen den Tabellenzweiten der Weſtmainkreisliga, 
Griesheim 02. Die Gäſte, die vor kurzem den Mainmeiſter „
            Ein=
tracht” Frankfurt 4:3 niederrangen, lieferten ein beſſeres Spiel 
als erwartet. Die geſamte Elf wies keinen ſchwachen Punkt auf 
und gefiel, was Schnelligkeit, Zuſpiel und Abwehr anbetrifft, 
außerordentlich. Die ſcharfe Note, die die Gäſte ins Spiel trugen, 
war keineswegs angebracht und fand natürlich auf der 
            Gegen=
ſeite keine Gegenliebe. Die Mannſchaft Darmſtadts war nicht 
ſchlecht zuſammengeſtellt, aber die einzelnen Spieler verſtanden 
ſich nicht. Auch nach der Pauſe wars nicht viel beſſer. Bopp 
(Union) als Torhüter zeigte keine ſonderlichen Leiſtungen. Die 
Verteidigung (Metſch=Polizei und Schäfer=Eintracht) ließ 
            wirk=
ſame Zerſtörungsarbeit und befreiende Schläge vermiſſen. Die 
Läuferreihe (Darmſtädter und Beck=Union und Kaiſer=Polizei) 
verdient in ihrer Geſamtheit ein Lob. Sie war der einzig 
            zufrie=
denſtellende Mannſchaftsteil. Im Sturm ſah es troſtlos aus. Der 
Mangel an Eingeſpielrſein war auch durch gute Einzelleiſtungen 
nicht zu überbrücken. Die Tore für Darmſtadt ſchoſſen Kaiſer, 
Mühlbach, Bönſel und Möſer. Der Schiedsrichter Schwarz, 
Viktoria Griesheim, leitete ſchwach. 
V. f. R. Darmſtadt — V. f. R. Bürſtadt (ausgefallen). 
Obiges Treffen beider Mannſchaften konnte leider nicht 
            aus=
getragen werden, da Bürſtadt verhindert war, anzutreten. Leider 
kam die Abſage etwas zu ſpät, ſo daß es der Leitung des Vereins 
für Raſenſpiele nicht möglich war, einen anderen Gegner 
            ein=
ſpringen zu laſſen, bzw. den Ausfall des Spieles in der Preſſe zu 
veröffentlichen. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Um den Aufſtieg zur Bezirksliga. 
Gruppe Main: Germania Bieber—Sportfreunde Frankfurt 
6:3. S. V. Heddernheim-Viktoria Kahl 3:1.
 Geſellſchaftsſpiele. 
F. C. Pirmaſens—Sp. Vg. Fürth 1:3. D. S. V. München 
Sp. Vg. Landshut 3:1. S. C. Stuttgart—A. S. Straßburg 1 
F. P. Zuffenhauſen—A. S. C. Innsbruck (Sa.) 4:2. Schwab 
Ulm—A. S. C. Innsbruck (So.) 6:1. V. f. R. Gaisburg—Ge 
mania Brötzingen 1:4. Sp. Vg. 60/94 Hanau—V. f. L. Sachſe 
hauſen 3:0. Union Niederrad — Germania 94 Frankfurt 4 
1. F. C. Langen—Kickers Offenbach 1:2.
 Terminliſte zu den Handball= 
Verbanosſpielen 1o40f ze. 
Nach einer Bekanntmachung im „Sportecho” wurde die 
            Termin=
liſte zu den Handballverbandsſpielen wie folgt feſtgeſetzt: 
Gruppe A. 
12. Auguft 1928: 
Pol.=Sp.=V. Babenhauſen—H. S. V. Franckfurt 
V.f. R Schwanheim—F.=Sp.=V. Frankfurt 
Pol.=Sp.=V. Butzbach-Poſtſportv. Frankfurt 
V. f. L. Rotweiß Darmſtadt-Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 
Kickers Offenbach—Sp. V. 98 Darmſtadt. 
(Das Spiel Kickers Offenbach—Sp.=V. 98 Darmſtadt findet 
            be=
reits am 5. Auguſt 1928 ſtatt, da am 12. Auguſt 1928 bei 
            Sport=
verein 98 Darmſtadt Jubiläumsfeierlichkeiten ſtattfinden.) 
19. Auguſt 1928: 
Kickers Offenbach—H.S. V. Frankfurt 
F.=Sp.=V. Frankfurt-Pol.=Sp.=V. Butzbach 
Sp. V. 98 Darmſtadt-Pol.=Sp.=V. Babenhauſen 
V.f. R. Schwanheim-Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 
V.f. L. Rotweiß Darmſtadt—Poſtſportv. Frankfurt. 
26. Auguſt 1928: 
Pol.=Sp.=V. Butzbach—H. S. V. Frankfurt 
F.=Vp.=V. Frankfurt-Kickers Offenbach 
Pol.=Sp.=V. Babenhauſen—Rotweiß Darmſtadt 
Poſtſportv. Frankfurt—V.f. R. Schwanheim 
Pol.=Sp.=V. Darmſtadt—Sp.=V. 98 Darmſtadt. 
2. September 1928: 
H. S. V. Frankfurt—F.=Sp.=V. Frankfurt 
Kickers Offenbach-Pol.=Sp.=V. Butzbach 
Pol.=Sp.=V. Babenhaſen—V.f. R. Schwanheim 
Sp.=V. 98 Darmſtadt—Rotweiß Darmſtadt 
Pol.=Sp.=V. Darmſtadt-Poſtſportv. Franckfurt. 
9. September 1928: 
V.f. R. Schwanheim—H. S. V. Frankfurt 
F.=Sp.=V. Frankfurt-Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 
Kickers Offenbach—V.f. L. Rotweiß Darmſtadt 
Pol.=Sp.=V. Butzbach-Pol.=Sp.=V. Babenhautſen 
Sp.=V. 98 Darmſtadt-Poſtſportv. Franckfurt. 
16. September 1928: 
H. S. V. Frankfurt—Sp.=V. 98 Darmſtadt 
V.f.L. Rotweiß Darmſtadt—F.=Sp.=V. Frankfurt 
Poſtſportv. Frankfurt-Kickers Offenbach 
V.f. R. Schwanheim-Pol.=Sp.=V. Butzbach 
Pol.=Sp.=V. Darmſtadt-Pol.=Sp.=V. Babenhauſen. 
23. September 1928: 
H. S. V. Frankfurt—V.f. L. Roreiß Darmſtadt 
Sp.=V. 98 Darmſtadt—F.=Sp.=V. Francfurt 
Kickers Offenbach—V.f. R. Schwanheim 
Pol.=Sp.=V. Butzbach-Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 
Pol.=Sp.=V. Babenhauſen—Poſtſportv. Frankfurt. 
30. September 1928: 
Pol.=Sp.=V. Darmſtadt—H. S.V. Frankfurt 
Poſtſportv. Frankfurt—F.=Sp.=V. Frankfurt 
Pol.=Sp.=V. Babenhauſen-Kickers Offenbach 
Pol.=Sp.=V. Butzbach—V.f. L. Rotweiß Darmſtadt 
Sp.=V. 98 Darmſtadt—V.f. R. Schwanheim. 
7. Oktober 1928: 
H. S. V. Frankfurt-Poſtſportv. Frankfurt 
Pol.=Sp.=V. Babenhauſen—F.=Sp.=V. Franckfurt 
Kickers Offenbach-Pol.=Sp.=V. Darmſtadt 
Pol.=Sp.=V. Butzbach—Sp.=V. 98 Darmſtadt 
V.f. R. Schwanheim—V. f. L. Rotweiß Darmſtadt. 
Gruppe B. 
12. Auguft 1928: 
Haſſia Bingen—Mginz 05 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim—Wormatia Worms 
Alemannia Worms—Sp.=V. Wiesbaden 
Hakoah Wiesbaden-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Sp.=V. 06 Kaſtel—Germania Wiesbaden. 
19. Auguft 1928: 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim-—Haſſia Bingen 
Mainz 05—Wormatia Worms 
 
Alemannia Worms — Hakoah Wiesbaden 
 
Sp.=V. Wiesbaden—Germania Wiesbaden 
 
Sp.=V. 06 Kaſtel-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden. 
26. Auguſt 1928: 
Haſſia Bingen-—Wormatia Worms 
 
Mainz 05—T. u. Sp.=V. Oberſaulheim 
 
Alemannia Worms-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Sp.=V. 06 Kaſtel—Sp.=V. Wiesbaden 
 
Germawia Wiesbaden-Hakoah Wiesbaden. 
2. September 1928: 
Haſſia Bingen—Alemannia Worms 
Sp.=V. Wiesbaden—Mainz 05 
 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim-Hakoah Wiesbaden 
Wormatia Worms—Sp.=V. 06 Kaſtel 
Pol.=Sp.=V. Wiesbaden—Germania Wiesbaden. 
9. September 1928: 
Haſſia Bingen—Sp.=V. Wiesbadem 
Mainz 05—GermaniadWiesbaden 
T. u. Spv. Oberſaulheim-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Wormatia Worms—Alemannia Worms 
Hakoah Wiesbaden— p.=V. 06 Kaſtel. 
 
16. September 1928: 
 
Haſſia Bingen-Hakoah Wiesbaden 
Mainz 05—Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Sp.=V. 06 Kaſtel—T. u. Sp.=V. Oberſaulheim 
Sp.=V. Wiesbaden—Wormatia Worms 
Alemannia Worms—Germania Wiesbaden. 
23. September 1928: 
Haſſia Bingen-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Mainz 05—Hakoah Wiesbaden 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim—Sp.=V. Wiesbaden 
Germania Wiesbaden—Wormatia Worms 
 
Alemawmia Worms—Sp.=V. 06 Kaſtel. 
30. September 1928: 
Germania Wiesbaden—Haſſia Bingen 
Sp.=V. 06 Kaſtel—Mainz 05 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim—Alemannia Worms 
Wormatia Worms—Pol.=Sp.=V. Wiesbaden 
Hakoah Wiesbaden—Sp.=V. Wiesbaden. 
7. Oktober 1928: 
Haſſia Bingen—Sp.=V. 06 Kaſtel 
Mainz 05—Alemannia Worms 
 
T. u. Sp.=V. Oberſaulheim—Germania Wiesbaden 
Wormatia Worms—Hakoah Wiesbaden 
Sp.=V. Wiesbaden-Pol.=Sp.=V. Wiesbaden. 
Die Spiele finden jeweils auf dem Platze des erſtgevannten 
Vereins ſtatt, und zwar nachmittags 3 Uhr. Betr. evtl. 
            Ver=
legung iſt § 17 der H.O. maßgebend. 
Da in Gruppe A der Porizeiſportverein Babenhauſen 
            aus=
geſchieden iſt. nimmt an Stelle dieſes Vereins der Sieger aus 
dem Aufſtiegsſpiele vom 5. Auguſt, Polizeiſportverein Worms 
oder Sport=Vgg. 04 Arheilgen teil.
 Das 14. Deutſche Turnfeſt 
eröffnet. 
Beginn der Rheinſiaffel von Baſel nach Köln. 
Das Feſt der 200000 am Rhein hat ſeinen Anfang 
            genom=
men. Den Auftakt bildete die große Rheinſtaffel von Baſel nach 
Köln. Noch ehe die Turnerſcharen in Köln einziehen, haben 
            inner=
halb von vier Tagen etwa 500—600 Turner und Turnerinnen 
die 520 Kilometer lange Strecke von Baſel nach Köln 
            ſchwim=
mend zurückzulegen. Damit aber nicht nur die am Rhein 
            gelege=
nen Turnvereine den Vorzug der Beteiligung genießen, hat man 
auch auf allen Nebenflüſſen, wie Neckar, Main, Lahn, Saar und 
Moſel, Ergänzungsſtaffeln eingefügt. Durch dieſe Nebenſtaffeln, 
die bereits erledigt ſind, iſt die Zahl der zu ſchwimmenden 
            Kilo=
meter auf über 2000 geſtiegen. 
Am Samstag morgen 7.15 Uhr iſt an der mittleren 
            Rhein=
brücke in Baſel unter reger Anteilnahme der Bevölkerung der 
Start zur größten deutſchen Stromſtaffel, die bisher zur 
            Durch=
führung gelangte, erfolgt. Brücke und Ufer waren von einer 
dichten Menge beſetzt, die zum Teil in Schweizer Nationaltracht 
dem Bild ein feſtliches Gepräge gaben. 
Zu einer kleinen, aber erhebenden Feier hatten ſich der 
deutſche Generalkonſul Foerſter, Schwimmwart der D.T., Braun, 
Kreisvertreter Weiß und der Vertreter der eidgenöſſiſchen 
            Turn=
vereine, Reinhard, eingefunden. Nachdem Kreisvertreter Weiß 
begrüßt und den Schweizer Behörden den Dank ausgeſprochen 
hatte, verlas Schwimmwart Braun die Urkunden, darunter eine 
der eidgenöſſiſchen Turnerſchaft. Dieſe Urkunden löſten bei den 
zahlreichen Zuſchauern helle Begeiſterung aus. Auf dem Waſſer 
hatte ſich eine große Anzahl Motor=, Ruder= und Paddelboote 
eingefunden, um den Schwimmern, das erſte Geleit zu geben. 
Photoleute und Filmoperateure hielten Feier und Start auf der 
Platte feſt. Unter Geſang und Heilrufen ſprang 
            Kreisſchwimm=
wart Wolfſperger (Freiburg) mit den Urkunden in der Hand als 
erſter Schwimer vom Motorboot aus, das der Ruderverein 
Leverkuſen zur Verfügung geſtellt hatte, in den Rhein, der die 
Staffel am Samstag bis Kehl und am Sonntag bis Worms trug. 
Dem offiziellen Begleitboot widerfuhr bald ein 
            unangeneh=
mes Mißgeſchick. Es fuhr auf einen Stein auf, die Inſaſſen 
machten mit den kühlen Fluten Bekanntſchaft, wurden aber bald 
durch Fiſcher ans Land gebracht. Die Staffel ſoll 
            programm=
mäßig am Dienstag nachmittag am Preſſaturm in Köln 
            ein=
treffen. 
Kölns Oberbürgermeiſter, Dr. Ademauer, hat dem 14. 
            Deut=
ſchen Turnfeſt folgendes Geleitwort gewidmet: 
„Wir ſtehen am Vorabend des großen Feſtes, das ſeit 
            Mo=
naten in Köln ſorgfältig vorbereitet wurde, und auf das ſich 
Hunderttauſende freuen. Gruß und Dank allen denen, die 
            gehol=
fen, das Feſt zu rüſten und allen denen, die es durch ihre 
            Teil=
wahme verſchövern! Die Tage des Feſtes ſollen uns allen 
            unver=
geßlich werden als eine Kundgebung deutſcher Einigkeit, als ein 
Bekenntnis zum deutſchen Vaterland am deutſchen 
            Schickſals=
ſtrom, als ein Zeugnis edlen Strebens zu geiſtiger und 
            körper=
licher Ertüchtigung! Seid uns, Ihr Söhne und Töchter Jahns, 
herzlich willkommen! Ihr habt eine große Tradition zu hüten! 
Möge das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln dieſe Tradition würdig, 
ſtark und mächtig in die Zukunft tragen. Seid uns willkommen 
mit einem herzlichem Gut Heil!” 
In der Feſtſtadt Köln ſelbſt haben die eigentlichen 
            Feierlich=
keiten am Samstog noch nicht eingeſetzt. Die Stodt läßt zwar 
ſchon deutlich Zeichen der großen Tage erkennen, da der reiche 
Flaggenſchmuck zur Begrüßung der Gäſte immer mehr zunimmt. 
Die Vorbereitungen ſind nahezu fertig, das Jahn=Denkmal harrt 
bereits ſeiner Enthüllung. Eine Reihe der deutſch=amerikaniſchen 
Turner — aus dem Bezirk Illinois — iſt bereits in Köln 
            einge=
troffen, wie überhaupt die Zahl der Ankommenden jetzt ſtändig 
wächſt. 
Gedenkfeier am Sonntag in Köln. 
Vor Beginn der großen Eröffnungsfeierlichkeiten beim 
Deutſchen Turnfeſt in Köln verſammelten ſich die Turner auf den 
Friedhöfen der Stadt zu einer ſtillen Gedenkfeier für die 150 000 
gefallenen Turner des Weltkrieges. Um 11 Uhr vormittags wurde 
die Turnfachausſtellung eröffnet. Die Eröffnung erfolgte durch 
den Vorſitzenden Gödde, der die Anweſenden, vornehmlich den 
D. T.=Vorſitzenden Prof. Dr. Berger, herzlich willkommen hieß. 
Prof. Berger ſeinerſeits erwähnte mit Genugtuung, daß im 
Rahmen der Feſtlichkeiten auch der turneriſche Geiſt nicht 
            ver=
geſſen worden ſei und daß man in ſo eindrucksvoller Weiſe der 
Toten gedacht habe. Der Ausſtellungseröffnung ſchloß ſich ein 
Rundgang durch die Ausſtellung an. Die Vereinsbücherei der 
Deutſchen Turnerſchaft weiſt eine ausgiebige Literatur auf; etwa 
1500 Zeitſchriften geben Kunde von dem inneren Zuſammenhalt 
der Turnkreiſe. Die ſportlichen Wettkämpfe brachten 
            Konkurren=
zen der Radfahrer; der Kölner Klub für Luftfahrt und der 
            Köl=
ner Automobilklub veranſtalteten eine Ballonverfolgung, und der 
Allgemeine Deutſche Automobilklub, Ortsgruppe Köln, beteiligte 
ſich an der Korſofahrt. In der Wettkampfbahn des 
            Müngers=
dorfer Stadions trug der Gau Köln ſchwerathletiſche Kämpfe aus. 
Um 14 Uhr gruppierte ſich der Feſtzug der Radfahrer zu einem 
Marſch ins Stadion, wo am Nachmittag Amateurbahnrennen 
ſtattfanden. 
Tennis. 
„Cilly” ſchlägt Miß Ryan. 
Das Düſſeldorfer Tennisvurnier wartete am Sonntag mit 
einer gvoßen Senſation auf. Die deutſche Meiſterin Cilly Außem 
vermochte die Amerikanerin Miß Elizabeth Ryan einwandfrel 
7:5, 6:4 zu ſchlagen. Dieſe Leiſtung iſt die zweifellos größte, die 
der Kölnerin bisher gelang; mit dieſem Erfolg hält Cilly 
            weiter=
hin den internationalen Anſchluß. Das Ergebnis kam um ſo 
überraſchender, als Cilly Außem in der Vorſchlußrunde viel Mühe 
gegen Frl. Peitz hatte, während die Ryan ſpielend über Frau 
Friedleben geſiegt hatte. Die Entſcheidung ging am Sonntag 
vor überfüllten Tribünen vor ſich. Die Amerikanerin ging oſt 
ans Netz vor, wurde aber mit langen Flugbällen oft paſſiert. Nach 
endloſem Ballwechſel gab es ein 4:4. Frl. Außem ging 5:4 in 
Führung und hatte einen Satzball, der an die Netzkante gich 
ſo daß Miß Ryan wieder gleichziehen konnte. Trotzdem war es 
ihr doch nicht möglich, den Verluſt dieſes Satzes zu verhindem. 
Im zweiten Satz bot ſich ein ähnliches Bild. Miß Ryan verſuchte 
vergeblich die Kölnerin zu überrumpeln. Nach 2:0=Führung von 
Frl. Außem konnte die Amerikanerin noch einmal auf 4:3 kome 
men, aber dann holte Cilly auf und gewann unter größtem 
Fubel Satz und Match 6:4. 
Radfahren. 
Darmſtädter Radſport=Club 1919. 
Zum dritten Male konnte der D. R. C. 1919 in dieſem Monal 
ſiegreich vom Korſowettbewerb nach Hauſe kehren. Trotz 
            aller=
ſtärkſter Konkurrenz errang geſtern obiger Verein in Bergen bei 
Vilbel den zweiten Preis mit 8/100 Punkten Unterſchied vor dem 
Sieger, dem Radfahrer=Verein Vilbel.
 Auf der Rütt=Areua gewann Tietz das Stundenrennen hinter 
            Tam=
demführung mit 46,950 Kilometer vor Frankenſtein und Louet. 
Rund um Sachſen, ein Straßenrennen über 294,5 Kilometer, fiet 
an Günther=Leipzig vor Blumenſtein, dichtauf. — Zeit: 10,09,30 Sid= 
In Baſel mußte der deutſche Fliegermeiſter Oſzmella eine 
            Nieder=
lage von Kaufmann und Spears hinnehmen, die er aber im 3. Zam 
beide ſchlug.
Montag, den 23. Jufi 1928
Iummer 203
Seite 5
 der zweite Tag der Deutſchen 
            Hoch=
wulmeiſterſchaften im Schwimmen. 
ie Techniſche Hochſchule Darmſiadt wiederum 
Deutſcher Meiſter im Waſſerball. — Gute 
Leiſtungen im Durchſchnitt. 
Die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen ſind 
ſemdet. In harten Kämpfen, die ſich leider am Nachmittag zu 
hr in die Länge zogen, ſind am geſtrigen Sonntag die weiteren 
ſeäſter ermittelt worden. Wiederum lachender Sonnenſchein, 
mer gut beſetzte Tribüne, für Hochſchulwettkämpfe gute 
            Leiſtun=
en gaben der ſchönen Anlage ein feſtliches Ausſehen. Sehr gut 
fachen ſich die vielen Fahnen der Darmſtädter Korporationen, 
ſe ſich dem Landſchaftsbild ſchön anpaſſen. Eine flott ſpielende 
ſawelle des Städtiſchen Orcheſters verkürzt dem tapfer bei der 
ſit e aushaltenden Publikum die Zeit. Wie bereits erwähnt, 
ſnrerten die Kämpfe etwas zu lange. Man hätte unſeres 
            Er=
terſens die Einteilung der Rennen anders machen müſſen, z. B. 
ſiſten die Tauchwettkämpfe beſſer am Samstag oder Sonntag 
ormittag ſtattfinden ſollen, und auch einen Teil des Springens 
ätte man noch auf den Samstag legen können. 
Die Meiſterſchaften bewieſen ganz klar, daß das 
            Schwer=
ewicht des akademiſchen Schwimmſports in unſerer Gegend, d. h. 
7 Heidelberg und Darmſtadt, liegt. Die anderen Hochſchulen 
n Univerſitäten können da nicht mit. Im Schwimmen ſind die 
e=delberger klar an der Spitze, das zeigen am beſten die Siege 
iden beiden Staffeln und die Einzelmeiſterſchaften von Vogt, 
frnk und Watrin. Die Darmſtädter ſind ihnen jedoch ziemlich 
bu nbürtig und hätten geſtern mit ihrem beſten Mann Cordes, 
ei; durch das Waſſerballmeiſterſchaftsſpiel Hellas Magdeburg 
ſeigen Sparta Köln an der Teilnahme verhindert war, die 
            Frei=
ſifftaffel 4 mal 100 Meter gewinnen können. Die Domäne der 
in heimiſchen Studenten iſt und bleibt das Waſſerballſpiel, denn 
ie ſchlugen geſtern auch ohne den Internationalen Cordes die 
In-iverſität Göttingen überlegen 6:0. Heidelberg hatte am 
            Vor=
nüttag die Göttinger 5:1 geſchlagen und wurde dadurch in der 
Araſſerballmeiſterſchaft Zweiter. Sehr ſchöne Leiſtungen ſah man 
ſum den Springern. Hier gefielen beſonders Klima (Wien), 
elhlitz (Dresden) und Herbert (Darmſtadt). Becker (Darmſtadt) 
ann im 200 Meter Bruſtſchwimmen zu einer zweiten Meiſterſchaft. 
Ia den Damenkämpfen dominierte die Univerſität Hamburg, die 
die beiden Staffeln und durch Frl. Huſing zwei Einzelrennen 
fervann. 
In einer Einlage zeigte der Deutſche Meiſter über 400 Meter 
Freiſtil, Friedel Berges, Jung=Deutſchland Darmſtadt, ſeine 
            über=
egene Schwimmkunſt, indem er 500 Meter in der 
            hervorragen=
m Zeit von 6:44,2 zurücklegte. Er verbeſſerte mit dieſer 
            Lei=
trng die frühere Beſtzeit für das freie Waſſer um 8,5 Sekunden. 
Seine Zwiſchenzeiten: 1:09,/4: 2:29,4; 3:53,6; 5:19,4 ſprechen für 
ſic ſelbſt. 
Alles in allem eine wohlgelungene Veranſtaltung, die allen 
Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben wird. 
200 Meter Beliebigſchwimmen für Studentinnen: 1. Frl. Hüſing, 
FU. Hamburg, 3:33,6. Frl. Raiſer, T. H. Charlottenburg, 
            auf=
gegeben. 
1000 Meter Beliebigſchwimmen für Studenten: 1. Hellwig, u. 
Jena, 25:40,4; 2. Nennſtiel, U. Jena, 31:07. 
ASaſſerball: 1I. Heidelberg—U. Göttingen 5:1 (2:0). 
4mial 100 Meter Beliebig=Staffel für Studenten: 1. U. 
            Heidel=
berg 4:47,0; 2. T. H. Darmſtadt 4:50,9; 3. U. Göttingen 5:27. 
4. Meter Streckentauchen für Studenten: 1. Dörffel, U. 
            Heidel=
berg, 29,1 Sek.; 2. Miſſel, T. H. Hannover, 30,6 Sek.: 3. Appfel, 
T. H. Darmſtadt, 33,4 Sek. 
Geſamtergebnis des Mehrkampfes für Studenten: 1. Kohlitz, 
T. H. Dresden, 4 Punkte; 2. Miſſel, T. H. Hannover, 8 Punkte; 
8. Siegel, U. Köln, und Klein, U. Göttingen, 10 Punkte. 
100 Meter Seitenſchwimmen für Studenten: 1. Watrin, 1. 
            Hei=
delberg, 1:20,2: 2. Schwabe, U. Göttingen, 1:23,2; 3. Petry, 
T. H. Darmſtadt, 1:25,3. 
Eepringen für Studenten (7 Kürſprünge): 1. Klima. U. Wien, 
147,58 Punkte: 2. Kohlitz, T. H. Dresden, 142,76 P.; 3. 
            Her=
bert, T. H. Darmſtadt, 138,40 Punkte. 
100 Meter Rückenſchwimmen für Studenten: 1. Frank, U. 
            Heidel=
berg, 1:18: 2. Ohlwein, U. Hamburg, 1:19; 3. Gieſe, U. Jena, 
1:33,2 Min. 
Mmal 50 Meter Bruſtſtaffel für Studentinnen: 1. U. Hamburg 
2:29,6; 2. U. Heidelberg 2:33; 3. U. Berlin 2:33,2 Min. 
900 Meter Beliebigſchwimmen für Studenten: 1. Vogt, U. 
            Hei=
delberg, 1:07; 2. Watrin, U. Heidelberg, 1:08,3: 3. Stolz, U. 
Halle, 1:08,3 Min.
 Gemiſchtes Turmſpringen für Studenten (4 Pflichtſprünge, 
4 Kürſprünge): 1. Klima, U. Wien, 67,9 Punkte: 2. Hagen, U. 
Jena, 61,46 Punkte. Kohlitz (außer Konkurrenz) 65,94 Punkte. 
200 Meter Bruſtſchwimmen für Studenten: 1. Becker, T. H. 
Darmſtadt, 3:11,4 Min.; 2. Siegel, U. Köln, 3:18 Min.; 3. 
            Roth=
mann, U. Gießen, 3:22 Min. 
100 Meter Beliebigſchwimmen für Studentinnen: 1. Hüſing, u. 
Hamburg, 1:31 Min.; 2. Goßmann, 1. Berlin, 1:42,2 Min.; 
3. Gußmann, T. H. Dresden, 1:44,5 Min. 
Waſſerball: U. Göttingen—T. H. Darmſtadt 0:6 (0:5). 
Hochſchulmehrkampf: 1. T. H. Darmſtadt 23 Punkte: 2. U. 
            Heidel=
berg. 
Nationale Schwimmwettkämpfe in Alzeh. 
Der S. C. Neptun Alzey hatte mit ſeinem erſten Nationalen 
Schwimmfeſt vollen Erfolg. Die einzelnen Konkurrenzen 
            brach=
ten ſpannende Kämpfe bei ſehr guter Beſetzung. Staudt=
            Mann=
heim bot im 200 Meter Bruſtſchwimmen in 2:58,8 eine 
            hervor=
ragende Leiſtung. Die meiſten Siege holte ſich der Offenbacher 
S. V. 96, während der Gau Württemberg mit vier Siegen ſich 
begnügen mußte. Neben ſehr guten Jugendzeiten wurden 
            durch=
ſchnittlich gute Ergebniſſe erzielt, was allerdings wohl darin ſeine 
Erklärung findet, daß die Alzeyer Bahn als ſehr leicht zu gelten 
hat. Den Wettkämpfen, die ſich über zwei Tage erſtreckten, wohnte 
jeweils eine größere Zuſchauermenge bei. 
Ergebniſſe. 
Junior=Lagenſtaffel 3mal 100 Meter: 1. S. V. Mannheim 4:01,4; 
2. 1. F. Schwimm=Club 4:13,4 Min. 
Damen=Juniorbruſt 100 Meter: 1. Hahnenberger, Heſſen Worms, 
1:41 Min.; 2. H. Vogler, Elberfeld 83, 1:42 Min. 
Streckentauchen für 2. Senioren (50 Meter): 1. K. Mannheimer, 
Mainz 01, 50 Meter in 49,6 Sek. 
Jugendbruſt 100 Meter: 1. E. Herrmann, Waſſerfreunde 
            Heil=
bronn, 1:25,4: 2. E. Martin, Mainz 01, 1:26,2: 3. H. Schwarz, 
Jung=Deutſchland Darmſtadt, 1:27,4. 
Junior=Rücken 100 Meter: 1. L. Langohr, Ludwigshafener S. V., 
1:25,4; 2. F. Dahmen, Elberfeld 83, 1:26,2. 
2. Seniorenbruſt 100 Meter: 1. G. Englert, Ludwigshafener S. V., 
1:22,5: 2. W. Frank, 1. F. S. C., 1:22,5. 
Junior=Freiſtil 100 Meter: 1. W. Fitzner, S. V. Mannheim, 1:10; 
2. Gergen, Heſſen Worms, 1:10,2; 3. A. Schröder, Elberfeld 83, 
1:17,4 Min. 
Jugendlagenſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Offenbacher S. V. 96, 
4:08 Min.; 2. Wiesbaden 1911 4:12 Min. 
Junior=Seite 100 Meter: 1. Ihrig, Jung=Deutſchland Darmſtadt, 
1:20 Min.; 2. Kuhn, S. V. Mannheim, 1:20,4. 
Juniorbruſtſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Delphin Frankfurt a. M. 
4:32,6: 2. Heſſen Worms 4:33,5. 
Seniorſeite 100 Meter: 1. K. Mink, Heſſen Worms, 1:16,5. 
Damen=Jugendfreiſtil 100 Meter: 1. H. Jäger, Heidenheim, 1:34,2. 
Junior=Springen: 1. Weber, S. V. Zuffenhauſen, 49,74 Punkte; 
2. Böttinger, S. V. Ludwigshafen, 49,50 Punkte. 
Senior=Freiſtil 200 Meter: 1. Schellenberg, Wiesbaden 11, 2:37,9; 
2. Ihrig, Jung=Deutſchland Darmſtadt, 2:39,8: 3. Stuck, 
            Offen=
bach 96, 2:41 Min. 
Junior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Schneider, Delphin 
            Frank=
furt, 1:25: 2. Schwarz, 1. Frankfurter S. C., 1:25,4. 
Jugend=Bruſtſtaffel 3mal 200 Meter: 1. Waſſerfreund Heilbronn 
9:52,2 Min.; 2. Wiesbaden 11 10:05,1 Min. 
Damen=Junior=Rücken 100 Meter: 1. Hahnenberger, Heſſen 
Worms, 1:37,8 Min. 
Damen=Jugend=Lagenſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Elberfeld 83, 
5:33 Min. (Alleingang). 
Senior=Lagenſtaffel 4mal 100 Meter: 1. S. V. Mannheim 5:18; 
2. S. V. Ludwigshafen 5:23 Min. 
Alte Herren=Freiſtil 100 Meter: 1. Heiſter, 1. Frankfurter S. C., 
1:20,4 Min.; 2. Juilfs, S. V. Mannheim, 1:22,3 Min. 
Jugend=Freiſtil 100 Meter: 1. Engelhardt, Offenbacher S. V. 96, 
1:06,8 Min.; 2. Martin, Mainz, 1:07 Min. 
Damen=Senior=Freiſtil 100 Meter: 1. Hautz, S. V. Mannheim, 
1:24,6 Min.; 2. Hahnenberger, Heſſen Worms, 1:27,2 Min. 
Senior=Rücken 100 Meter: 1. Jünger, Offenbacher S. V. 96, 
1:23,5 Min.; 2. Höfer, Waſſerfreunde Heilbronn, 1:36,3 Min. 
Senior=Springen: 1. F. Boſſe, S. V. Mannheim 80, 80 Punkte. 
Damen=Senior=Lagenſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Heſſen Worms 
4:49,2 Min.; 2. S. V. Höchſt 5:04,2 Min. 
Jugend=Rücken 100 Meter: 1. Engelhardt, Offenbacher S. V. 96, 
1:19,1 Min.; 2. Krug, Wiesbaden 11, 1:25,2 Min. 
Jugend=Freiſtilſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Offenbacher S. V. 96 
3:41,6 Min.; 2. Waſſerfreunde Heilbronn 3:42,5 Min. 
Damen=Jugendbruſt 100 Meter: 1. Scharrenberg, Poſeid. Worms, 
1:43,5 Min.; 2. Ackermann, Elberfeld 83, 1:45,2 Min. 
Senior=Bruſt 200 Meter: 1. K. Staudt, Mannheim, 2:58,8 Min. 
Damen=Senior=Bruſt 100 Meter: 1. Bonſel, Offenbacher S. V. 96, 
1:40 Min.; 2. Zilles, Heſſen Worms, 1:41,2 Min.; 3. Brandt, 
Höchſter S. Vg., 1:42,4 Min.
 Große Staffel 10mal 50 Meter: 1. Offenbach 96 5:41,6 Minuten 
(Alleingang). 
Waſſerball: S. V. Wiesbaden—kombinierte Mannſchaft Mainz= 
Darmſtadt 10:1; S. V. Mannheim—Heſſen Worms 3:2. 
Schwimmfeft in Ulm. 
Am Samstag begann in Ulm das vom dortigen Schwimm=Verein 
ausgeſchriebene verbandsoffene Schwimmfeſt, das am erſten Tage 
            be=
reits eine Reihe intereſſanter Ergebniſſe brachte. Bemerkenswert iſt 
die Zait von 1:06,6 Mi. des 100 Meter=Freiſtil=Siegers Dex=München, 
der den Göppinger Fauſt ſicher auf den zweiten Platz verweiſen konnte, 
Die Ergebniſſe: 
2. Senior=Freiſtilſtaffel 5 mal 100 Meter: 1. SV. Ulm 5:57,2 Min, 
100 Meter Freiſtil: 1. Dex=ſvS. München 1:06,6 Mi. 2. Fauſt 
SV. Göppingen 1:07,8 Min. 
100 Meter Junior=Bruſt: 1. Koppen=Ulm 1,31 Min. 2. Kaupper= 
München 1:25,5 Min. 
100 Meter Junior=Rücken: 1. Harmann=Gmünd 1:29 Mi. 
3 mal 100 Meter Junior=Freiſtil. 1. SV. Göppingen 3:39,7 Mm. 
2. SV. München 1899. 
2. Senior=Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. SV. Göppigen 5:43,7 
Min. 2. VſvS. München 5:65,8 Min. 
Waſſerball: SV. Göppingen—SV. Augsburg 7:3 (2:1). 
Am Sonntag nachmittag wurden bei ſchönſtem Wetter die 
            Kon=
kurrenzen des zweitägigen Schwimmfeſtes, leider nur vor einer 
            ge=
ringen Zuſchauerzahl zu Ende gebracht. Der ſehr gut veranlagte Balk= 
Göppmgen konnte einen Doppelſieg im 100 Meter Freiſtil für Junioren 
und Senzoren erringen. Das Senior=Bruſtſchwimmen 100 Meter 
            ge=
wann Fauſt=Göppingen nur kapp vor Koppen=Ulm, der für die 
            Zu=
kunft viel vevſpricht. Im übvigen teilten ſich in Abweſenheit 
            verſchie=
dener urſprünglich gemeldeter Vereine München, Ulm und Stuttgart 
in die Erfolge des Tages. 
Die Ergebniſſe: 
2. Senior=Vagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. SV. Göppingen 8:58,0 
Mi. 2. SV. Ulm 4:00,5 Mür. 
Junior=Bruſtaffel 8 mal 100 Meter: 1. SV. Ulm 4:22,1 Mm. 2. 
VfvS. München 4:27,7 Min. 3. SV. Augsburg 4:28,5 Mi. 
1. Damen=Freiſtil 100 Meter: 1. E. Hauff=Göppingen 1:24,4 Min. 
(Alleingang). 
9. Senjor=Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. Kretzſchmer= Schwaben 
Stuttgart 1:R7,1 Min, 2. Hartmann=Gmünd 1:30,09 Min. 
Junior=Freiſtil 100 Meter: 1. Balt=Göppingen 1:07,5 Mf. 2. 
Thomas VſvS. München 1:10,6 Min 
2. Senior=Springen: 1. Goßner=München 99 53:6,2 Punkte. 2. Bauer 
Eßlingen 53:02 Punkte. 
2. Seniou=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Balk=Göppingen 1:07,1 
Min, 2. Haag=München 99 1,08 Min. 
Damen=Junjor=Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. SV. UIm 5,41 Min. 
Alte Herren=Lagenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Schwaben Stuttgart 
2:38,6 Mi. 2. SV. UIm 3,05 Min. 
1. Senior=Springen: 1. Scheck=Delphin Schuttgart 108,04 Punkte. 2. 
Riedl=München 99 108,04 Punkte. 
2. Schwellſtaffel (50, 100, 150, 100, 50 Meter): 1. SV. UIm 5,2 
Min. 2. SV. Augsburg 5:37,6 Min. 
1. Senior=Tauchen 50 Meter: 1. Wencher=VfvS. München 0:35 Min. 
2. Feldmauer Delphin Stuttgart 0:36 Min. 
1. Senior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Fauſt=Göppingen 1:19,8 
Min., 2. Koppen=SV. Ulm 1,22 Min. 
Senior=Vereinswettkampf: 1. VſvS. Minchen, 2. Delphin 
            Stutt=
gart, 3. München 99. 
Waſſerballturnierentſcheidung: SV. Eßlingen — SV. Augsburg 
4:2 (1:1). 
Um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft. 
Hellas und Waſſerfreunde wieder im Endſpiel. 
Die Zwiſchenrunde um die deutſche Waſſerballmeifterſchaft 
führte am Sonntag die vier ſtärkſten deutſchen Mannſchaften in 
Köln und Hannover zuſammen. In Köln qualifizierte ſich Hellas 
Magdeburg mit 6:3 (2:2) über Sparta Köln für das Endſpiel. 
Der Kampf war bis zur Pauſe ziemlich ausgeglichen, dann aber 
bekam Magdeburg allmählich die Oberhand und errang einen 
verdienten Sieg. Alle ſechs Tore für Hellas ſchoß der 
            Außen=
ſtürmer Amann, für Köln waren Hildebrandt zweimal und Budig 
einmal erfolgreich. — In Hannover konnte der 
            Titelvertei=
diger Waſſerfreunde Hannover den ſüddeutſchen Meiſter Bayern 
(7 Nürnberg ſicher mit 5:1 (2:0) niederringen. Die Einheimiſchen 
waren techniſch und ſchwimmeriſch zweiſellos beſſer, die 
            Mann=
ſchaft verſtand ſich ſehr gut und war deshalb nie gefährdet. Atmer 
und B. Bähre brachten den Waſſerfreunden bis zur Pcuſe eine 
2:0Führung. Bähre erhöhte gleich nach der Pauſe auf 3:0, als es 
den Bayern gelang, durch Schröder das Ehrentor zu erringen. 
Hannover blieb aber weiter in Front und erzielte kurz vor Schluß 
noch zwei Tore, die das Endergebnis auf 5:1 ſtellten. 
            Waſſer=
freunde Hannover und Hellas Magdeburg werden alſo, wie im 
Vorjahre, wieder das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft 
unter ſich ausmachen. 
Meiſterſchaften der Polizei. Die Polizeimeiſterſchaften im 
            Schwim=
men, Boxen und Jiu Jitſu werden an folgenden Orten ausgetragen: 
Schwimmen: 24./25. Auguſt in München=Gladbach und 26. Auguſt in 
Düſſeldyrf; Boxen: 4./6. Oktober in Hamburg; Jiu Jitſu: 5./7. 
            No=
vember in Leipzig.
2r1BrEO
 schafter heisst, sen 
Werk richt. vorSchnell. 
muntertigem Lustand 
OerOffertlichkeit. 
übergeben. Oasist der 
Vorsprungwoklhundierter 
alter Untar nehrnger, 
welcheerst nach Sorg= 
Kältiger Frufug und 
Tohlerpogeng 
            Jorbe-
reitumgen ene neue 
Marke herausbringer. 
Haanenantehantttatteatattaat.
 Fawegaggicemternrmamerermrrrrmm 
Wenn die Firma Carbahy 
Seit, einenn halpen. 
Jahrhundert Inbegrit 
des gepftegten. 
            Qualtats-
azelgnisses — ihren vor 
Jahrzehrten geschaffe. Otanoaromarken 
eine neuie in Oer 
Cgardtte 
De RPPLERMIA 
an. die Seite stellt, so 
jegt allein schon 
darrin. die Uewähr 
des Besonderen. 
MttdFERKKKKuerngertst zuetrsgttett
SZurnäums=Hegatta des Mainzer
Zweiter Tag.
 Hatte ſchon am erſten Tag eine ſtattliche Anzahl von Beſuchern den 
ſehr intereſſanten Rennen mit Spannung gefolgt, ſo war am geſtrigen 
Sonntag der neue Regattaplatz das Ziel vieler Tauſende. Ueber den 
idylliſch ſchönen Platz und vor allem über die herrliche Regattaſtrecke 
herrſchte überall nur eine Stimme des Lobes, und hundertemal wurde 
die Frage aufgeworfen, warum der Mainzer Ruderverein nicht ſchon 
vor Jahrzehnten einen Verſuch mit dem Mainzer Floßhafen als 
            Re=
gattaſtrecke gemacht hätte. Doch darüber ſpäter. Jedenfalls waren alle 
beteiligten Vereine mit der Verlegung einverſtanden, und der 
            pünkt=
liche und reibungsloſe Verlauf der Regatta erbrachte de Beweis, daß 
man der Leitung Dank zollen muß, daß Mainz endlich eine bei jeder 
Witterung einwandfreie Regattaſtrecke beſitzt. 
In ſportlicher Beziehung bot die Regatta faſt durchweg 
            ausgezeich=
neten Sport. Waren doch auch faſt durchweg nur Mannſchaften 
            er=
ſchienen, die auf vorherigen Regatten geſiegt hatten. Hervorragend 
gut waren die Mannſchaften des Cölner Klub für Waſſerſport, 
            Ber=
liner Ruder=Club, Kölner Nenngemeinſchaft, Dresdener Ruderverein 
und der Achter der Mainz=Kaſteler Renngemeinſchaft. Im 
            Doppel=
zweier ohne Steuer hatten die früheren Europameiſter Grashopper= 
Zürich Pech, denn ſie mußten das Rennen, bei 800 Meter in Führung 
liegend, aufgeben, denn einige Schrauben, die das Stemmbrett halten, 
hatten ſich unerklärlicherweiſe gelockert. Daß die Mainz=Kaſteler 
            Renn=
gemeinſchaft in ſo hervorragender Weiſe im großen Achter den Kölner 
Club für Waſſerſport abfertigte, hätte wohl niemand gedacht, doch iſt 
hier der eklatanteſte Beweis erbracht, daß die Mannſchaft zu ſpät 
            end=
gültig zuſammengeſetzt wirde. Leider hatte „Amicitia”=Mannheim es 
vorgezogen, nicht im großen Achter zu ſtarten, man hätte gerne dieſen 
Zweikampf mit der Mainz=Kaſteler Renngemeinſchaft geſehen. 
In den Skull=Rennen ſiegte am Samstag nach Kampf Wiking=Linz 
gegen Wiking=Berlin. Im Rheinpokal trafen der Deutſche Meiſter 
Flinſch und der Schweizer Meiſter Schneider=Luzern zuſammen. Hatte 
man anfänglich geglaubt, daß der Endkampf zwiſchen dieſen beiden 
ſtattfinden würde, hatte man die Rechnung ohne den Ludwigshafener 
von Hooven gemacht. Nur nach allerſchärfſtem Rennen gelang es dem 
Deutſchen Meiſter mit zwei Zehntel Sekunden den prächtig fahrenden 
Ludwigshafener zu bezwingen. Eine ſchwache Länge zurück der 
            Schwei=
zer Meiſter Schneider=Luzern. Nachſtehend die Reſultate:
 Zweiter Tag: Sonntag, den 22. Juli 1928. 
Ausſcheidungsrennen für Olympiade in Amſterdam. Vierer ohne 
Steuermann. 1. Dresdener Ruderverein (Zſchieſche, Zänker, 
Goedecke, Roll), 6:55,8 Min.; 2. Renngemeinſchaft 91/77 Köln, 7:03,4 
Min.; 3. Berliner Ruder=Club, 7:11,2 Min. — Die drei Boote gehen 
die erſten 200 Meter geſchloſſen auf die Reiſe, hier ſchraubt ſich 
            Dres=
den etwas vor und führt bei 300 Meter mit Luftkaſtenlänge. Bei 500 
Meter ſind die Boote wieder Bord an Bord. Von hier ab bis 1200 
Meter führt leicht Kölner Renngemeinſchaft. Bei 1500 Meter letztmals 
energiſcher Vorſtoß von Dresden, den die anderen nicht mehr erwidern 
können. Im Endkampf ſiegt Dresden mit einer Länge vor Köln. Drei 
Längen zurück Berliner Ruder=Club. 
13. Jungmann=Achter (Ehrenpreis): 1. Akad. R.=Cl. „Rhenus”= 
Bonn (Peters, Otto, Burpard, Hoeck, Dinkler, Brenner, Lohmann, 
Bäkelmann, Steuer: Geißeler, 6:42,2 Min.; 2. Frankfurter Ruderverein, 
6:45,8 Min.; 3. Ruder=Club Griesheim 6:50,8 Min.; 4. Ruderverein 
Nüſſelsheim, 6:51,6 Min.; 5. Coblenzer Rudergeſellſchaft bei 1000 Meter 
aufgegeben. Schönes geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke. Im 
Endkampfe gewinnt nach Kampf „Rhenus”=Bonn mit dreiviertel Länge 
vor Frankfurt. 
14. Zweier ohne Steuermann (Herausforderungspreis). 1. 
            Heidel=
berger Ruder=Club 1372 (Bender, Wild) gehen in 9,48 Min. allein über 
die Bahn. 
15. Jungmann=Einer (Ehrenpreis): 1. Waſſerſporwerein Godesberg 
(Haſenbeck) 8:46,4 Min.; 2. Akad. Ruderverbindung „Angaria”=
            Hanno=
ver 8:46,6 Min.; Frankfurter Ruderverein; R.=V. Rüſſelsheim; 
            Frank=
furter R.=G. Oberrad, aufgegeben. Die ganze Swecke führt Hannover, 
als auf halber Bahn 3 Boote ſwoppen, entſpinmt ſich ein ſchöner 
            End=
kampf zwiſchen den beiden Sküllern. Hannover führt ſicher bis kurz 
vorm Ziel, wird aber im Ziel von Godesberg abgefangen. 
16. B=Vierer (Ehrenpreis): 1. Waſſerſportverein Herne 
(Gorgels, Heiſterkamp, Pahl, Siepmann, Steuer: Opel 7,32 Min.; 2. 
Coblenzer Rudergeſellſchaft 7,49 Min.; 3. Flörsheimer Ruderverein 
7,52 Min. Herne iſt bald den anderen voraus und gewinnt nach 
            Be=
lieben. 
17. Hochſchulvierer (Kaiſerpreis): 1. Univerſität Frankfurt 
(Alfr. Steup, M. Günſter, H. Fiſcher, Ab. Weil, Steuer: H. Doſch) 
7:25,4 Min.; 2. Heidelberger Ruder=Club 7:77,4 Min.; 3. Univerſität 
Bonn 7,48 Min. Unter wechſelnder Führung von Frankfurt und 
            Heidel=
berg, ſiegt Frankfurt mit ſchönem Endſpurt mit dreiviertel Länge. 
18. Zweiter Vierer ohne Steuevmann (Hevausforderungspreis): 
1. Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germania” (
            Kühle=
wein, Goriſſen, Zorbach, Strauch) 7,18 Mi.; 2. Mainzer 
            Rudergeſell=
ſchaft 7:22,2 Min.; 3. Frankfurter R.=Geſ. „Sachſenhauſen” bei 1500 
Meter aufgegeben. Die 3 Boote fahren ziemlich geſchloſſen bis 1000 
Meter. Hie iſt „Germania” in Flihrung, dicht gefolgt von den beiden 
anderen. Sachſenhauſen drängt durch ſchlechte Steuerung das Mainzer 
Boot und gibt auf. Im Endkampf ſiegt Frankfurt mit klarer Länge. 
19. Zweiter Einer (Ehrenpreis): 1. Ruderverein Bamberg 
(Bayerwaltes) 7,54 Min.; 2. R.=Geſ. „Winching”=Berlin 8,02 Min.; 3. 
Frankfurter Ruderverein 8:06,6 Min.; 4. Rudergeſellſchaft Worms 8:07,6 
Min. Nach anfänglichem Kampfe gewinnt Bamberg mit 3 Längen 
ſicher. 
20. Großherzogs=Vierer (Wanderpreis): 1. Offenbacher 
Nuderverein (Zimmermann, Böhm, Braum, Wagner, Steuer: 
Merz) 7.14 Min.; 2. Kölner Club für Waſſerſport 7:41,1 Min. Das 
ſpannendſte Rennen während des Tages. Die beiden Boote fahren die 
ganze Bahn nebeneinander, bei 1500 Meter hat Köln einen kleinen 
            Vor=
ſprung, den es bis kurz vorm Ziel ſicher hält. Offenbach ſpurtet 
            glän=
zend und kann mit Handbreite ſich im Ziel den Sieg ſichern. 
21. Junior=Vierer (Herausforderungspreis); 1. Frankfurter 
Nuderverein (Giſſel, Brumm, Forell, Thyranrer, Steuer: 
Schappel) 7,27 Min.; 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germania” 7,38 
Min.; Rudergeſ. Mainz=Kaſtel, Kölner Ruderwerein und R.=Cl. „
            Ger=
mania”=Köln aufgegeben. Ueberlegener Sieg. 
22. Leichter Vierer (Herausforderungspreis): 1. Deſſauer 
Ruderverein (Hauck, Fritze, Strube, Fuß, Steuer: Kreppe) 7.94 
Min.; 2. Mainz=Kaſteler Rudergeſellſchaft 7,33 Mi.; 3. Mannheimer
 Rudergeſellſchaft 7.41 Min.; 4. Waſſerſportverein Herne 7,44 Min. 
Nuderverein Eltville aufgegeben. Nach Kampf ſicher gewonnen. 
23. Erſter Einer (Rheinpokol); 1. Frankfurter Verein 
(Walter Flinſch) 7,38 Min.; 2. Ludwigshafener Ruderverein 7:38,2 Min. 
3. Seeklub Luzern 7.40 Min; 4. R.=Cl. „Rhenania”=Koblenz 8,02 Min.; 
R.=Geſ. „Wicking”=Berlin aufgegeben. Der Deutſche Meiſter hatte ein 
ſchweres Rennen, vom Start ab iſt er bald in Führung, doch bei 1000 
Meter ſetzt Ludwigshafen mächtig vor und bringt ſein Boot mit Flinſch 
auf gleicher Höhe. Es entſpinnt ſich ein prächtiger Endkampf den der 
Deutſche Meiſter Flinſch mit 2/,o Sekunden entſcheiden kann. 
21. B=Achter (Ehrenpreis): 1. Coblenzer 
            Rudergeſell=
ſchaft (Lutz, Springer, Fleh), Eßer, Becker, Platz, Kern, Ruſt, Sieuer: 
Anheiſer) 6,44 Min.; 2. Flörsheimer Ruderverein 6,45 Min. Im Ziel 
mit Luftkaſtenlänge gewonnen. 
25. Dritter Achter (Ehrenpreis): 1. Frankfurter 
            Ruder=
verein (Giſſel, Brumm, Forell, Thyranier, Eichenauer, Ruppel, Boos. 
Giar, Steuer: Schappel) 6,31 Min.; 2. R.=Cl. „Germania”=Köln 6:31,4 
Min.; 3. Offenbacher R.=G. „Undine” 6,36 Min.; 4. Mainzer Nuder=
 geſellſchaft 6 37 Min.; 5. Kölner Ruderverein 6,49 Mi. Unter Führung 
von Mz. Rudergeſellſchaft gehen die 5 Aöter auf die Reiſe. Bis 1000 
Meter hält die Geſellſchaft die Spitze, dann kommen Frankfurter R.=V. 
und „Germania”=Köln in Front. Nach ſchärfſtem Endkampf ſiegt 
            Frank=
furt mit einer Viertellänge. 
26. Jubiläums=Achter (Herausforderungspreis, geſtiftet von Herrn 
H. v. Opel): 1. Renngemeinſchaft Mainzer 
            Ruder=
vereine — Kaſteler Rudergeſellſchaft (Papé, Racké, 
Wooner, Weſelmann, Schneider, Seemann, Schandria, Joſt, Steuer: 
Kalkhof) 6,24 Min.; 2. Frankfurter R.=G. „Germania” 6,25 Min.; 3. 
R.=Riege Eſſen 6,38 Min. Pfeilſchnell blitzen die Boote vom Start. 
Die Mainz=Kaſteler Renng=meinſchaft hat bald leichte Führung, dicht 
bedrängr von Eſſen. Bei 1000 Meter macht Frankfurter „Germania”
 einen mächtigen Vorſtoß. Im ſchärfſten Endkampf ſiegt reihbejubelt 
Mz.=R.=Rg. Kaſtel mit ½ Läinge.
 Das Interzonen=Endſpiel um den Darispokal zwiſchen Amerika und 
Italien iſt mit 3:0 bereits für Amerika entſchieden. In der 
            Heraus=
forderungsrunde vom 27. bis 29. Juli trifft Amerika nun auf den 
Pokalverteidiger Frankreich. 
Der deutſch=azſtraliſche Tennis=Wettkampf in Berlin ſteht nach dem 
zweiten Spieltage 4:2 für Deutſchland. Von den Patztzalſhiclen ge 
wann jede Partei eins.
Leichtathletik.
 Nationale Wettkämpfe der Sp.=Gde. Eintracht Fvanrfurt. 
Auch die zweite diesjährige Veranſtaltung der Sportgemeinde 
Eintracht war ſpovtlich ein Erfolg, wenn auch wieder die 
            Anteil=
nahme der Oeffentlichkeit zu wümſchen übrig ließ, wohl weil die 
erſte Klaſſe des Veranſtalters fehlte und die Teilnahme ſo 
            be=
bannter Athleten wie Dr. Peltzer und Schilgen zu ſpät in die 
            Oef=
fentlichkeit drang. Bei günſtigem Wetter, aber zuſehends ſchlechter 
werdender Bahn wurden dennoch teilweiſe relativ große 
            Lei=
ſtungen geboten. So erreichte Frl. Lorenz=Eintracht Frankfurt 
im 200=Meter=Laufen für Damen den beſtehenden Rebord von 
27,4 Sek. ohne kämpfen zu müſſen. Dr. Peltzer ham in den 800 
Metern auf 1.59,3 Min. und Schilgen bedeckte die 1500 Meter in 
4.14,5 Min. Die Konkurrenzen wurden übewiegend mit 
            Vor=
gaben ausgetragen, wobei ſich ewwies, daß meiſt unrichtige 
            An=
gaben über die wirkliche Stärke gemacht wrden, ſo daß der 
Handckaper ein ſchwveres Amt hatte. Die wichtigſten Ergebniſſe: 
Kugel, Jugend A: Leuchs=Frankfurt 80 13,70 Meter. 
Hochſprung, Jugend B: Mandel=Mülheim 1,53 Meter. 
Kugel, offen: Enders=Eintracht 11,41 Meter. 
Weitſprung, Jugend A: Unverzagt=Eintnacht 6,13 Meter. 
Kugel, Damen: Fleiſcher=Eintracht 9,78 Meter. 
Speer, Jugend A: Perne=Höchſt, 37,90 Meter.. 
Weitſprung, offen: Keilhauer=Eintracht 6,36 Meter. 
Kugel, alte Herren über 32 Jahre: Reis, Eintracht, 
9,68 Meter. 
Speer, Damen: Fleiſcher=Eintnacht 32,15 Meter. 
Weitſprung a. d. St., für alte Herren über 32 Jahre: Reis= 
Eintracht 2,54 Meter. 
100 Meter desgl.: Bertſch, V. f. L. Frandfurt, 12,9 Sebunden. 
100 Meter, alte Herren über 40 Jahre: Krämer, Rot=Weiß 
Darmſtadt, 13,1 Sek. 
Schlagballweitwerfen für Damen: Fleiſcher=Eintracht 76,25 m. 
Schwedenſtaffel: V. f. L. Frankfurt 2.08,4 Minuten. 
200 Meter Damen, mit Vorgabe: 1. Lorenz=Eintracht Mal 
27,4 Sek. 2. Gans=Bar Kochba Frankfurt 7 Meter zurück. 
100 Meter Damen, Vorgabe: 1. Itt=Eintracht, 4 Meter 
            Vor=
gabe, 13,2 Sek. 2. Weil=Eintracht, 7 Meter Vong., 1½ Meter. 
zurück. 3. Stern=Frankfurt, 10 Meter Vopgabe. 
Hochſprung, Damen: Köhler=Eintracht 1,/45 Meter. 
800 Meter, Einladung: Dr. Peltzer=Preußen Stettin, Mal 
1.59,3 Min. 2. Stauß=Eintracht, 30 Meter Vorgabe, 30 Meder zur. 
3. Jordan=Eintracht, Mal 45 Meter zurück. 
400 Meter offen: 1. Wagener=Eintracht 52,2 Sek. 2. Schmalz, 
1880 Frankfurt, 52,5 Sek. 
1500 Meter offen: Schilgen, ASC. Darmſtadt, 4.14,5 Min. 
200 Jugend A: Enler=Eintracht 23,2 Sek. 
Olympiſche Staffel, Klaſſe C: S.=V. Griesheim Elektron 
4.02,6 M. 
100 Meter Vorgabe: Lammert=Höchſt 01, 9 Vorgabe, 10,8 
Sek. 2. Lask, desgl., 8 Meter Vorgabe, ½ Meter zurück. 3. 
            Kar=
ger, desgl., 1 Meter zurück. 
4X100 Meter=Staffel, Damen: 1. Bar Kochba, 15 Meter 
            Vor=
gabe, 54,2 Sek. 2. Eintracht Frankſurt, Handbreite (Holz gefallen). 
400 Meter, Jugend A: Mandel, Kickers=Mülheim, 60,4 Sek. 
4X400=Meter=Staffel mit Vorgabe: V. f. L. Fvankfurt, 50 
            Me=
ter Vorgabe, 3.36,3 Minuten. 
4X100=Meter=Staffel: V. f. L. Frankfurt, 15 Meter Vorgabe, 
4,2 Sekunden. 
¼ St. Paarlaufen: Rot=Weiß Darmſtadt.
 „Rvt=Weiß” 22 Darmſtadt erfolgreich. 
Bei den geſtrigen Nationalen Leichvathletik=Wettkämpfen der 
Frankfurter Sportgemeinde „Eintracht” waren die „Rot=Weißen” 
ſeit Jahren wieder erfolgreich. Nachdem ſich ſeine alten Führer 
vieder zur Verfügung geſtellt haben, iſt ein Auſſchſwung nicht 
mehr zu verkennen. Bewieſen dies doch gevode die geſtrigen 
            Er=
folge. Der alte Kämpe Hch. Krämer belegte in der Atersklaſſe A. 
ſowie B den erſten, bzw. dritten Platz in der guten Zeit von 
            je=
weils 12,1, denen er im Weitſprung a. d. St. einen dritten Sieg 
anreihte. Auch der jgendliche Naumann lief in der gleichen Zeit 
ebenfalls einen dritten Platz nach Hquſe. Bei eifrigem Training 
dürfte er eine große Zukunft ſein Eigen nennen. Die größte 
Ueberraſchung des Tages brachte jedoch das ¼=Stunden=
            Pgar=
laufen, in dem die erſte ſowie die zweite Mannſchaft der 
            Rot=
hoſen unangefochten die beiden erſten Plätze belegten. Hier ſei 
beſonders Krichbaums alte Läufererfahrung zu nennen, mit der 
er immer und immerwieder ſeine Mannſchaft in Führung brachte. 
Auch Blind, der am Vorſonntag bei den Nat. Jugend=
            Wettkämp=
fen des Sportvereins 98 Darmſtadt die 3000 Meter überlegen 
            ge=
winnen konnte, gab auch hier wieder eine gute Figur ab. Gewiß 
ein erfolgreicher Tag der Der, der weitere Taten verſpricht.
Deutſche Motorrad=Sechstagefahrt.
 Die vierte Etappe. 
Trotz der erheblichen Zeitſpanne, die zur Fertigſtellung des 
            bis=
herigen Wertungsergebniſſes nötig war, hat ſich herausgeſtellt, daß die 
Kommiſſion falſch gerechnet hat, ſodaß man ſich zu einer Richtigſtellung 
bequemen mußte. Von den 87 zur erſten Etappe Geſtarteten ſind bisher 
insgeſamt 25 ausgeſchieden. Nur noch 15 ſind von den Uebrigen ohne 
Strafpunkte; in der Bder=Klafſe die Zündappfahrer v. Krohn=Berlin, 
Kritzner=Namslau, Klaß=Schleisheim, Seckmann=Hammeln, Hyronimus= 
Nürnberg, Fiſcher=Dachau und Vielhauev=Plauen, bei den der 350er= 
Klaſſe Friedrüch=Chemmitz auf DKW. und Hirth (Schüttoff) in der 500er= 
Klaſſe Henne=München auf BMW., in der 1000er=Klaſſe Paisl=München 
auf Hecker. Von den Seitenwagenmaſ hinen ſind noch ſtrafpunktfrei: 
in der 600er=Kategorie Gauberger=Düiſſeldorf auf Viktoria und 
            Mün=
ching=Nürnberg auf Viktoria, in der großen Beiwagenklaſſe Milhauer= 
Chemnitz auf Wanderer. Von den Fabrikteams iſt lediglich die zweite 
Zündapp=Mannſchaft ſtrafpumktfrei und von den übrigen folgen DKW. 
mit zwei, Schüttoff mit ſechs Zündapp erſte Mannſchaft imt ſieben, 
Viktovia mit 13 und Trumph mit 21 Punkten. Unter den 
            Clubmann=
ſchaften iſt überhaupt keine mehr ſtrafpunktfrei. 
Unter Benutzung der Sonderprüfungsſtrecke Volkmarsdorf-
            Wickers=
dorf führte die vierte Schleife in umgekehrter Richtung wie am zweiten 
Tage, wurde aber durch Eingliederung des Abſchitts Großbreitenbach, 
Neuſtadt, Ilmenau, Oberhof, Unterneubrunn auf 246,8 Km. erweitert. 
Die Sonderprüfung war diesmal deshalb noch ſchwieriger, weil die 
            Auf=
fahrt nach Wickersdorf außerordentlich ſteil iſt und die Straßen ſelbſt 
ſich in nicht gerade guter Verfaſſung befanden. Es gab hier zahlreiche 
Stürze, weil die Fahrer, die „Gas” gaben, die Löcher in der 
            Fahrt=
ſtraße zu ſpät ſahen und deshalb mit dem Boden Bekanntſchaft 
            mach=
ten. Teilweiſe ſieß auch die Markierung zu wünſchen übrig, ſodaß ſich 
viele Bewerber verfuhren, und zu allem Unglück verſagte auch ein 
            gro=
ßer Teil der Funktionäre zum Schaden der Fahrer. Von den 62 am 
Morgen geſtarteten Maſchinen ſind im Laufe des Nachmittags 55 
            zu=
rückgekehrt. Ausgeſchieden ſind Hönnick==Leipzig auf Triumph, 
            Grun=
wald=Nürnberg auf Triumph, Beyer=Fürth auf Triumph, H. Schmidt= 
Berlin auf EBS., O. Militz=Berlin auf D=Rad, Seelos=Berlin auf D= 
Rad und Machus=Berlin auf DKW.
Nach dem fünften Tag noch elf Fahrer ſtrafpunktfrei.
 Am Sonntag, dem fünften und vorletzten Tag der Deutſchen 
Sechstagefahrt für Motorräder, galt es die weiteſte Strecke von 
            ins=
geſamt 270 Kilometer zurückzulegen. Von Pößneck ging es zuerſt nach 
Friedrichsroda, wo auf dem 33,5 Kilometer langen Iſelberg=Kurs eine 
Sonderprüfung zu abſolvieren war. Die Strecke mußte zweimal 
            durch=
fahren werden, mit ihren Steigungen, Kurven und Gefällen ſtellte ſie 
das beſte für dieſen Zweck geeignete Terrain dar. 55 Fahrer hatten 
morgens die Reiſe angetreten. A. Stolberg=Hannover mußte mit 
            ſei=
ner Harleh=Davidſon=Seitenmaſchine vor Friedrichsroda ausſcheiden. 
Er wurde von einem Auto angefahren, die Verktzungen der Fahrer 
waren glücklicherweiſe nur geringfügig. Bei der Sonderprüfung gab 
L. Funk=Nürnberg auf SUG. wegen Kupplungsſchaden auf. Henne= 
München auf BMW. verlor durch einen Gabelbruch viel Zeit, holte 
nachher aber den Nachteil wieder auf. Hervorzuheben iſt der Berliner 
Weichelt auf D=Rad, der mit 62,5 Stdkm. der ſchnellſte Fahrer in der
 Sonderprüfung war. Nach diefer Prüfung fuhr die Kolonne geſchlof=, 
ſen in einer Gleichmäßigkeitsfahrt, die auch als Propagandafahrt 
            ae=
dacht war, nach Gotha, Erfurt, Weimar, Jena Kahla und zurück nach 
Pößneck. Nach Zurücklegung des Tagespenſums waren noch elf Fahrer 
ohne Strafpunkte, das Zündapp=Team v. Krohn=Berlin, Kittner=
            Nams=
lau, Siekmann=Hameln, Hyroniemus=Nürnberg, Fiſcher=Dachau, 
            Viel=
hauer=Plauen, ferner Friedrich=Chemnitz (DKW), Schleſinger=Chemnitz 
(DKW), Hirth=Chemnitz (Schüttof), Henne=München (BMW) und 
Nauersberger=Düſſeldorf (Viktoria). Bis 20 Strafpunkte haben bis 
jetzt: Kohlrauſch=Dresden (Wanderer) 3. Fleiſchmann=Nürnberg 
(Triumph) 2, Thea Hazal=Nürnberg (Triumph) 20, Weißmantel=Fürth 
(Zündapp) 8, Bartels=Chemnitz (DKW) 3, Nagel (Diamant) 5, Thönis= 
Berlin (FN) 20, Junior=Chemnitz (Schüttoff) 5, Köppen=Berlin (BMW) 
11, Polſter=Berlin (D=Rad) 14, Weichelt=Berlin (D=Rad) 10, Grob=
            Cann=
ſtatt (Wanderer) 1, Mittenzwey=Chemnitz (Schüttoff) 3, Richter=
            Reichen=
bach (Viktoria) 13, Millauer=Chemnitz (Wanderer) 1, Hugela=Berlin 
(Harley=Davidſon 9. Von den Fabrikmannſchaften iſt nach wie vor das 
Zündapp=Team ſtrafpunktfrei. Bei den Clubmannſchaften hat das 
Team der Landesgruppe Nord des D.M.V. mit 62 Punkten die 
            Füh=
rung und die erſte Mannſchaft des Motorrad=Clubs von Deutſchland 
auf den zweiten Platz verwieſen. Am Montag findet die Fahrt ihren 
Abſchluß.
 ür du 
ei
Pferdeſport.
Großes Berliner Jagörennen in Karlshorſt.
 Trotz des regendrohenden Wetters fand Karlshorſt am Sonntag 
einen ſtarken Beſuch. Die gutbeſetzten Felder brachten überall guten 
Sport. Da die deutſche Steeplergarde zwangsweiſe zum Feiern 
            ver=
urteilt iſt, nahmen neun Pferde zweiter Garnitur das mit 32000 Mark 
bewertete Große Berliner Jagdrennen auf. Als Favorit ging Pommer 
in den Kampf, der dann auch einen leichten Sieg davontrug. Daim II 
verſuchte es mit dem Davonlaufen und hatte zunächſt Nordſee und 
Pommer im Fahrwaſſer, denen in aufgelöſter Linie der Reſt folgte, 
Immelmann und Battle Cruiſer konnten das Tempo nicht halten und 
fielen zurück. An der Nerdhecke fanden Nordſee und Pommer endlich 
Anſchluß an Daim II, die vorletzte Hürde wurde faſt gleichzeitig 
            ge=
nommen. Pommer zog nun auf und davon und gewann mit 4 Längen 
gegen Daim II. Der Tag ſtand übrigens im Zeichen der beiden 
Jockeys W. Hauſer und R. Derſchug. Während der Ungar neben dem 
Großen Jagdrennen noch zwei andere gewann, brachte es der junge 
Derſchug ſogar auf eine vierfache Erfolgſerie. 
1. Goldlack=Jagdrennen. 3700 Mark, 3700 Meter. 1. Stall Hagos 
Irkutſk (Derſchug), 2. Husdent, 3. Killewit. Ferner Cſikos, Jwan, 
Räuberhauptmann, Trier, Graphit, Schildkröte. Tot. 35, Pl. 16, A, 
22:10. 6—2 Lg. 
2. Verſuchs=Jagdrennen. Für Dreijährige, 3700 Mark, 3000 Meter, 
1. J. Kühns Tartar (Derſchug), 2. Rotenſtein, 3. Begonie. Ferner 
Rheinſonne, Griſettchen, Euterpe, Armbruſter, Camilla. Tot. 20, Pl. 
12, 17, 16:10. 5 Lg. — W. 2. Abteilung: 1. Dr. P. Rückers Welf 
(Hauſer), 2. Der Zukünftige, 3. Trutzig. Ferner Oper, Adaminus, 
Fafner, Loki, Lizzy, Probe. Tot. 15, Pl. 12, 15, 14:10. Hals bis ¼ Lg. 
3. Rubin=Hürdenrennen. 4500 Mark, 3500 Meter. 1. Hauptmann 
J. Bührers Marcheſa (Hauſer), 2. Mannestreue, 3. Grand Mouſſeux, 
Ferner Transyreſſor, Lucas. Tot. 35, Pl. 12, 11:10. 3—6 Lg. 
4. Frohnhof=Jagdrennen. 3700 Mark, 4000 Meter. 1. S. Heymanns 
Erlkönig II (Derſchug), 2. Eintracht II, 3. Menelaos. Ferner Geri, 
Genius, Vineta, Trumpfkönig. Tot. 103, Pl. 21, 19, 14:10. 4—8 Lg. 
5. Großes Berliner Jagdrennen. Ehrenpreis und 32000 Mark, 
5000 Meter. 1. H. Ellon und R. Immerwahrs Pommer (Hauſer), 
2. Frau K. Perſkes Daim II (Stys), 3. E. Gottſchalks Herzog (Wolff), 
4. W. Schaars Nordſee (K. Thiel), 5. Fateider. Ferner Immelmann, 
Falter, Battle Cruiſer, Borgia. Tot. 22, Pl. 14, 18, 25:10. 4—10 Lg. 
6. Diamant=Hürdenrennen. Für Dreijährige, 3700 Mark, 2800 
Meter. 1. J. Kühns Die Linde (Derſchug), 2. Sansſouci, 3. Markolf. 
Ferner Wink, Legende Heluan, Prünas, Vigor. Tot. 36, Pl. 14, 13, 
24:10. 2½—3 Lg. 
7. Karlshorſter Ausgleich. Für Dreijährige, 3000 Mark, 1800 Meter. 
1. M. Slareks Ferne (Sajdik), 2. Hans Thoma, 3. Türkenbund. Ferner 
Freier Wille, Jawaſch, Henoria, Lilienfee, Marcion, Gerald, 
            Sieg=
berte. Tot. 48, Pl. 13, 11, 13:10. ½—½ Lg.
 jemals R 
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ziut eie oet. 
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nd ſonſt a. 
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tehen witdl 
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ugen leuchteten 
elter Ent 
und iſt dar 
hige, beherriſt 
Sihlle ni 
„iſch hche
 verſucht, mich it 
das Teſtament 
gehen. Weil it 
dir geglaubt hal 
Wenn du a 
darüber klar ſe 
nur geſchloſſen 
Treihſt du 
Schonung mehr
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
 Montag, 23. Juli. 15: Studien=Muſik. O 16.15: Leſeſtunde. 
Aus dem Roman „Jvanhoe” von Walter Scott. 16.35: 
            Funk=
orch.: Operetten. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30: 
Admiral a. D. Mommſen: Der Zweck der Deutſchen Geſellſchaft 
zur Rettung Schiffbrüchiger. o 19: Dr. Kruſe: Moderne engliſche 
Literatur als Spiegel des Nachkriegs=England. 19.30: Engliſche 
Literaturproben. o 19.45: Engliſcher Sprachunterricht. O 20.15: 
Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Spielleitung: Ben 
Spanier. O. Anſchl.: Schallplatten: Operetten.
 Es ſt ein 
deine Ehre!” 
Sie hatte ſit 
Sitz erhoben ur 
Blick zu dem I 
biſſenen Zähne 
Dann wan 
nächſten Augen 
chwat
 Stuttgart. 
Montag, 23. Juli. 12.30: Schallplatten. O 13.50: Nachrichten. 
O 16.15: Nachmittagskonzert. Dirig.: Konzertm. Willi Bage. 
            Ein=
lagen: Eliſabeth. Schlotterbeck=Textor. e 18.15: Prof. Dr. Nagel: 
Grundlagen der Muſikbeurteilung. O 18.45: Rolf Formis: 
            Baſtel=
ſtunde. o 19.15: Dr. Wilgynſki, Berlin: Unter Arabern und 
            Be=
duinen. O 20.15: Scampolo. Komödie in drei Akten von Dario 
Neccodemi. Per).: Tito Tanti, Ingenieur; Franca, 
            Kabarett=
ſängerin; Carlo Benini; Emilia, deſſen Frau; Flavio, Kellner; 
Scampolo; Buriti; ein unbekannter Herr. Die Handlung ſpielt in 
Rom. Zeit: Gegenwart. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
 Montag, 23. Juli. 6: Gymnaſtik. e 16: Dr. Annie H. 
            Fried=
länder: Der Einzelhaushalt in ſeiner volkswirtſchaftlichen Bedeutung. 
16.30: Ing. Boehmer: Techniſche Wochenplauderei. O 17: Lieder. 
Nicola Geiße=Winkel (Bariton), Ben Genſel (Flügel). O 17.30: Tee= 
Muſik der Kapelle Geza Komor. O 19: Stud. phil. Gerh. Neumann: 
Der Arbeitstag des Studenten. 19.30: Dr. Hoffmann=Harniſch:
 Führerperſönlichkeiten der deutſchen Bühne. (Max Reinhardt). O 20: 
Uebertragung aus St. Marien zu Stralſund: Geiſtliche Abend=
 muſik aus Anlaß der 300=Jahr=Feier der Abwehr Wallenſteins. 
Prätorius: Vierſtimmiger Kanon. — Francei: Intrada. — Movius: 
Geiſtliches Quodlibet. — Scheidt: Cantilena anglica fortunge (fünf 
Variationen). Schütz: Der 23. Pfalm. Chor und Orcheſter. — 
Vierdank: Trioſuite. — Weiland: Geiſtliches Konzert. Mitw.: 
Jugendchor zu St. Nicolai in Brieg (Schleſien). Leitung: Kantor M. 
Grieſchner. S 21: Szenen aus „Wallenſtein” von Schiller. o 
            An=
ſchl.: Tagesnachrichten.
 Deutſche Welle. 6: Gymnaſtik. 12: Engliſch. O 15: Camilla 
Koch: Wie kann durch Wirtſchaftsberatung die ländliche Hausfrau 
gefördert werden? o 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Engliſch: 
Kulturkundlich=literariſche Stunde. a 16.50: Dr. F. Conrad: 
            Funk=
techniſche Fragen. 17: Berlin: Lieder von Nicola Geißer=Wintel 
(Bariton). O Anſchl.: Teemuſik. o 18: Dr. Engel: Arnold Ulih= 
Sprecher: Martin Dolata. o 18.50: Dr. Mindt: Verkehr und Auge. 
S 18.55: Min.=Rat Dr. Kahl: Die Bedeutung von Handelsverträgen 
für die deutſche Forſt= und Holzwirtſchaft. 19.20: Ober=Ing= 
Fladrich: Was geht in der Seele meines Autos vor? o 20: 
            Ueber=
tragung aus St. Marien zu Stralſund: Geiſtliche Abendmuſik aus 
Anlaß der 300=Jahrfeier der Abwehr Wallenſteins. Mitw.: Chor 
und Orcheſter: Jugendchor zu St. Nikolai in Brieg (Schleſienl. 
Leitung: Kantor Grieſchner. An der Stellwagen=Orgel: 
            Dom=
organiſt Zillinger, Schleswig. o 21: Szenen aus Wallenſtein von 
Schiller. O Anſchl.: Preſſenachrichten.
 Wetterbericht. 
Ausſichten für Montag, den 23. Juli; Weiterhin wolkiges, auch auſ. 
heiterndes Wetter, etwas wärmer, trocken. 
Ausſichten für Dienstag, den 24. Juli; Wolkiges Wetter, etwas 
            war=
mer, zunächſt noch trocken.
 Hauptſchriftleitu.ig. Rudoll Maupe 
Verantwortlich für Polltit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, MeigD 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmen? 
ür den Handel: dr. C. 8. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreat Bau”!" M 
„Die Gegenwart‟: Dr. Herderi Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Die 
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt 
Für unverlangte Manuſfripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Montag, den 23. Jufi 1928
Seite 7
 Das Spiel mit dem Tode. 
Roman von Hans Schulze. 
Nachdruck verboten. 
„Laß wich ausreden!” fuhr ſie dann in ſteigender 
            Leiden=
eie fort. „Ich weiß, was du ſagen willſt, ich henme deinen 
            ſen=
heritalen Appell an mein Gewiſſen zur Genüge. Aber mein 
gniſſen ſpricht mich frei. Wärſt du nicht nach Neudietersdorf 
gaamen, ſo lebte mein Gatte heute noch, dann hätte er 
            nie=
me daran gedacht, mich zur Bettlerin zu machen. Um Lores 
61 biſt du ja ſo ängſtlich beſorgt, aber an mich denkſt du mit 
ia m Gedanken, daß es deine erſte und einfachſte Pflicht ſein 
ufte, mich aus dieſem Unglück wieder herauszureißen, das ich 
/zeg und allein dir zuzuſchreiben habe!” 
„„Du kennſt meine Bedingung, Sibylle! Für dich und mit 
grvill ich jedes, auch das größte Verbrechen auf mich wehmen. 
ei mein, und du empfängſt aus meiner Hand zum zweiten 
Ale, wofür du dich einſt geopfert haſt!“ 
Mit einem einzigen Sprunge ſchnellte Sibylle aus ihrer 
            zu=
ſernengeduckten Stellung empor; ein heißes Feuer brach aus 
ſterr Augen. 
„Niemals Kurt, niemals, hörſt du, laſſe ich mich von dir 
ziagen! Du haſt mir neulich vorgeworfen, ich wollte frei ſein 
f rinen anderen! Gut, dann ſollſt du es jetzt auch ganz wiſſen! 
2, ich liebe jenen anderen über alles! Und dich haſſe ich wie 
prrand ſonſt auf der Welt. Weil du mich ſo quälſt in meiner 
Fü zenloſen Wehrloſigkeit!” 
Sie hielt einen Augenblick tief aufatmend inne. 
„Und weil der Schatten des Toten für alle Zeiten zwiſchen 
r4 ſtehen wird!” 
Ein langes Schweigen folgte. 
Es war ſo ſtill, daß Walter ſeinen eigenen Herzſchlag zu 
I—n meinte. 
Er ſtand jetzt dem Fenſter ſo nahe, daß er das Zimmer faſt 
ſeiner ganzen Ausdehnung überblicken konnte. 
Das Licht der Lampe lag grell auf Sibylles Geſicht; ihre 
ſugem leuchteten ſtill und unnatürlich groß, ein Zug von 
            ver=
wi ifelter Entſchloſſenheit lag um den blühenden Mund. 
„Und iſt das dein letztes Wort?” klang endlich wieder die 
ſiige, beherrſchte Stimme des Fliegers. 
Sibylle nickte. 
„Ich habe dir nichts mehr zu ſogen. Ich habe noch einmal 
erſucht, mich in Güte mit dir zu einigen und dich zu bitten, mir 
. Teſtament herauszugeben und dann für immer von mir zu 
ehen. Weil ich bis zuletzt an einen Reſt von Ritterlichkeit bei 
fr. geglaubt habe. 
Wenn du aber den Kampf willſt, ſo ſollſt du dir ſchon heute 
grüber klar ſein, daß die Akten über den Tod meines Mannes 
ur geſchloſſen ſind, weil ich bisher geſchwiegen habe. 
Treibſt du mich aber zum Aeußerſten, ſo kenne auch ich keine 
ſvonung mehr. 
Ueberlege es dir reiflich. 
Es iſt ein hoher Preis, um den du ſpielft, dein Leben und 
eme Ehre!” 
Sie hatte ſich zum Schluß dieſer Worte langſam von ihrem 
3B erhoben und ſah noch einmal mit einem letzten, fragenden 
Bäck zu dem Manne zurück, der regungslos mit 
            zuſammenge=
iſenen Zähnen am Tiſche lehnte. 
Dann wandte ſie ſich achſelzuckend zur Tür und huſchte im 
zEhſten Augenblick wie ein Schatten in die wogenden 
            Nebel=
chrvaden hinaus, die die Gartenfront der Orangerie mit imer 
ichterem Schleier umhüllten.
 Auch Walter löſte ſich jetzt vorſichtig aus ſeinem Verſteck und 
ging langſam über die Raſenböſchung zum See hinab. 
Der Mond war aufgekommen und warf ein unſicheres Licht 
über die dunklen Waſſer. 
Zur Linken zeichnete ſich ein zackiges Häuſergeviert in den 
helleren Himmel, der Giebel von Siebenlindem. 
Stumm ſtand das Herrenhaus in der ſtillen Sommernacht. 
Einen Augenblick dachte Walter daran, noch einmal zur 
Orangerie zurückzukehren und mit dem Flieger als Mann zum 
Manne zu ſprechen und ihn zu einem offenen, befreienden 
            Ge=
ſtändnis aufzufordern. 
Dann aber verwarf er dieſen Plan wieder und ſchlug am 
Seeufer die Richtung nach Siebenlinden ein. 
Der Auftritt in der Orangerie hatte jenen erſten imſtinktiven 
Verdacht, mit dem er einſt Sibylle gegenübergetreten war, in 
            bol=
lem Umfange beſtätigt. 
Einzig in ihren Beziehungen zu Kurt von Rhaden lag der 
Schlüſſel des ganzen Geheimniſſes, das dem alten Baron das 
Leben gekoſtet hatte. 
Er hatte die ehebrecheriſche Treuloſigkeit Sibylles mit ihrer 
Enterbung beantwortet und war darum der Rache des um alle 
ihre Zukunftshoffnungen betrogenen Weibes zum Opfer gefallen. 
Auch ſpäter, als Walter in Siebenlinden in ſeinem 
            Zimmer=
chen ſaß und den Inhalt des düſteren Nachtſtückes in ein paar 
kurzen Notizen feſtzuhalten ſuchte, ſchien ihm die Kette der 
            Be=
weiſe gegen das ſchuldige Paar unwiderleglich bis ins letzte 
Glied geſchloſſen. 
„Für dich und mit dir will ich jedes, auch das größte 
            Ver=
brechen auf mich nehmen.” 
Immer wieder klangen die Worte des Fliegers in ſeiner 
Seele nach. 
Um jenes Weibes willen war Kurt von Rhaden zum 
            Ver=
brecher, zum Mörder ſeines Freundes und Wohltäters 
            herab=
geſunken. 
Um jenes Weibes willen, das ihn jetzt bereits um den Preis 
ſeiner Tat zu betrügen verſuchte, weil ihr wieder ein neues, 
            hem=
mungsloſes Verlangen nach einem anderen im Blute brannte. 
In tiefem Sinnen ſah Walter in die ſcheue Dämmerug des 
kleinen Raumes. 
Wer war dieſe Frau, die mit dem Leben und der Ehre der 
Männer, die ihrem dämoniſchem Reiz erlagen, in Grauſamkeit 
und lächelnder Kraft ein ſo frevelhaftes Spiel trieb? 
Mit plaſtiſcher Deutlichkeit ſah er ſie auf einmal wieder vor 
ſich mit dem Hauch fremdartiger Poeſie über der matten 
            Gold=
tönung des zarten Geſichtes und dem feinem Abenteurerduft des 
Heimatlos=Carmenhaften, das im dem dunklen Schmelz der 
            wei=
chen Mädchenftimme webte. 
Und neben ihr der ritterlich=vornehme Mann, der ſich mit der 
Unerſchrockenheit und ſtolzen Offenheit ſeines ganzen Weſens 
von der erſten Stunde an ſein Herz erobert hatte. Er konnte in 
dieſem Augenblick an die Schuld jener beiden unſeligen Menſchen 
nicht glauben, und wenn ſich der Berg der Verdachtsgründe 
gegen ſie bis zum Hinmnel türmte. 
Draußen im Park regten ſich bereits die erſten Vogellaute, 
und ein heller Schein rötete den öſtlichen Himmel, als er endlich 
todwüde und ſchwer wie ein Stein in einen dumfen, traumloſen 
Schlummer verſank. 
Schon dreimal hatte die ſchlanke Liesbeth am der 
            Schlafzim=
mertür ihrer Herrin angeklopft, ohne eine Antwort zu erhalten. 
Eine Nacht der Verzweiflung lag hinter Sibylle zurück. 
In wechſelnden Traumbildern war ſie durch die Eiswüſten 
einer ſeltſamen Gebirgswelt dahingeirrt. 
Bis ſie endlich in der höchſten himmelnahen Einſamkeit emes 
ſturmgepeitſchten Felſengrates angelangt und vor ihr und hinter
 ihr nichts anderes geweſen war als ein einziger, entſetzlicher 
Abgrund. 
Und ſie ſelbſt über der gähnenden Tiefe hängend, mit letzter 
Kraft ein verkrüppeltes Gebüſch umklammernd. 
In Schweiß gebadet, war ſie erſt am ſpäten Morgen erwacht 
ind hatte lange und krampfhaft in ihre Kiſſen geweint. 
Noch niemals hatte ſie ſich ſo grenzenlos hilflos gefühlt, ſo 
ganz zerſchlagen und müde, ſo bar auch der letzten 
            Glücks=
hoffnung. 
Und wie ein warnendes Menetekel erhob ſich vor ihr immer 
wieder die Erkenntnis der Zukunft, das unbarmherzig klare 
Wiſſen um die letzten Dinge, daß der Mann in der Orangerie 
in unbeugſamer Entſchloſſenheit auf ſeinem Schein beſtehen 
würde und wenn ſie beide darüber zugrunde gingen. 
Gegen zehn Uhr hatte ſie ſich mit Hilfe ihrer Zofe endlich 
angekleidet und war nach dem Speiſeſaal herübergekommen. 
Das Wetter war im Laufe der Nacht umgeſchlagen, ſeit den 
erſten Vormittagsſtunden fiel ein feiner, ſtrichförmiger 
            Nebel=
regen, den Sibylle faſt mit einem Gefühl der Befreiung begrüßte. 
Das trübe Grau=in=Grau des Himmels paßte ſo recht zu 
ihrer verzweifelten Stimmung; ſie hätte die ſtrahlende Klarheit 
der letzten Sonnentage heute nicht zu ertragen vermocht. 
Dann ſaß ſie in ihrem Rokokoſalon am Schreibtiſch und ließ 
ſich von Lisbeth die Poſt herüberbringen. 
Sie wollte ſich heute gewaltſam zu einer Tätigkeit zwingen, 
ſich ein Gegengewicht ſchaffen gegen die qualvollen Sorgen, die 
ſie immer wieder mit lähmender Gewalt überfielen. 
Mit flüchtigen Blicken ſah ſie die Zeitungen durch und las 
über die Aufſchriften der Briefe hinweg, die, ſorgfältig 
            überein=
andergeſchichtet, neben ihrem Schreibzeug lagen. 
Ein paar verſpätete Beileidsſchreiben, Anſichtskarten 
            gleich=
gültiger Menſchen, Bankabrechnungen, Geſchäftspapiere. 
Schon wollte ſie den ganzen Stapel wieder beiſeite ſchieben, 
als ihr ein Umſchlag mit einer peinlich korrekten Handſchrift 
            ent=
gegenfiel, die ihr ſeltſam bekannt erſchein. 
Dann las ſie mit erblaſſenden Lippen: 
„Sehr geehrte Frau Baronin! 
Zu meiner Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß ſich die 
Regelung meiner perſönlichen Angelegenheiten ſchneller 
            voll=
zogen hat, als dies urſprünglich vorauszuſehen war. Ich hoffe, 
ſchon in nächſter Zeit meine Tätigkeit in Neudietersdorf 
            auf=
nehmen zu können, und werde mir erlauben, Ihnen den Tag 
meines Eintreffens vorher noch genauer bekanntzugeben. 
Mit vorzüglicher Hochachtung 
Ihr ergebener 
Dr. phil. Hans Hauffe.” 
Wie lange Sibylle in tödlichee Erſtarrung vor ihrem 
            Schreib=
tiſch geſeſſen hatte, ſie wußte es nicht. 
Ihr Blick ging leer in die Weite, irrte über die 
            Schatten=
linien des nebligen Parkes und kehrte dann immer wieder wie 
gebannt zu dem verhängnisvollen Blatt in ihrer Hand zurück, 
bis ihr die Buchſtaben vor den ſchmerzenden Augen zu tanzen 
begannen. 
Was bedeutet dieſer Brief? 
Wer war der Mann, der unter der Maske jenes Dr. Hauffe 
nach Neudietersdorf gekommen war? — 
Draußen klopfte der Regen eintönig gegen die Scheiben. 
Irgendwo im Hauſe ſchlug eine Uhr mit ſeltſam erregenden 
Schlägen. 
(Fortſetzung folgt.)
 Todes=Anzeige. 
Heute mittag verſchied unerwartet infolge 
eines Herzſchlages mein lieber Mann, unſer 
guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager 
und Onkel 
Auguft Monte 
Sattlermeiſter.
 Im Namen der Hinterbliebenen= 
Helene Molke. 
Darmſtadt, den 21. Juli 1928. 
Die Einäſcherung findet am Mittwoch, 
10½ Uhr ſiatt 
(11950
 Unſer lieber Vater 
Koulag Petten 
Gekretär i. R. 
wurde am 21. Juli 1928 von ſeinem ſchweren 
Leiden erlöſi. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Grete Berkes, geb. Fiſcher. 
Ella Berkes. 
Hans Berkes. 
Darmſtadt, den 23. Juli 1928. (rroßz 
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſiatt.
 Todes=Anzeige. 
Heute nacht verſchied nach kurzem, ſchwerem 
Krankenlager mein herzensguter Vater, unſer über 
alles geliebter Großvater, Onkel und Schwager 
Meit soo Nen 
im 80. Lebensjahre. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Roſa Joſeph Ww. 
geb. Neu. 
Reichelsheim i. O., Ober=Klingen i. O., Darmſtadt, 
Groß=Zimmern, New=York, den 22. Juli 1928. 
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 4 Uhr 
auf dem iſr. Friedhof in Dieburg ſtatt. (11951
 Dankſagung. 
(Statt Karten.) 
Für die ſo überaus zahlreichen 
            Be=
weiſe aufrichtiger Anteilnahme beim 
Heimgang unſeres teueren Entſchlafenen 
danken wir von Herzen. 
Im Namen der in tiefer Trauer 
Hinterbliebenen: 
Eliſabeth Diefenbach 
geb. Weber. 
(19012 
Darmſiadt, Juli 1928.
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2. Hauptgewinn, 1 Kraftwagen 
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4. Hauptgewinn, 1 Motorrad 
5. Hauptgewinn, 1 Motorrad 
im Werte von 1009 
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203 100 50, 20, 10 und 5, sowie 60 000 
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