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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 200
Freitag, den 20. Juli 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fäclt ſeder
Rabatt weg. Banfklonte Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
(rnſte Lage in Mexiko.
Die Regierung Calles ergreift ſcharfe Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
„Ordnung. — Das geſamte mexikaniſche Heer in Alarmbereitſchaft. — Der Täter
geſteht. — Maſſen=Verhaftungen in Mexiko=Stadt.
ein Bildnis des Prieſters Miguel Auguſtin, der nach dem Bom=
Krregung uber das Attentat. benanſchlag auf General Obregon im November vorigen Jahres
hingerichtet worden war. Die Frau und die Mutter des Mörders
ſind ebenfalls verhaftet worden.
Kundgebungen der Bevölkerung.
EP. Mexiko, 19. Juli.
Vor der aufgebahrten Leiche des ermordeten Generals
Obre=
on defilierten geſtern mehrere tauſend Perſonen. Gegen Mittag
purde der Sarg mit Sonderzug nach dem Geburtsort des Toten,
Bolksmaſſen bewegte, die die Straßen
Meri=
os erfüllten, machte ſich die Erregung über
es Attentat in gedämpften Kundgebungen
es Zornes und der Empörung Luft. Der
2ationale Arbeiterverband und der Leiter
es Wahlfeldzuges für Obregon, Aaron
5u enz, hatten Aufrufe erlaſſen, in denen zur
13fſonnenheit ermahnt und aufgefordert
vrde, das Ergebnis der Unterſuchung über
es Attentat abzuwarten. Es iſt auch
tat=
öclich zu keinen Zwiſchenfällen gekommen.
8llizei= und Militärpatrouillen ziehen durch
i Straßen der Hauptſtadt und auf den
Begen der Umgebung. Zahlreiche Gerüchte
her aufrühreriſche Bewegungen, waren
erte im Umlauf, aber alle erwieſen ſich als
nBegründet. Weder die Blätter noch die
tegierung haben irgendwelche Nachrichten
her Unruhen aus irgendeinem Teil des
orides erhalten.
Ueberführung der Leiche
Obregons in ſeine Heimat.
An der feierlichen Ueberführung der
enche Obregons zum Bahnhof nahm auch
Ug: diplomatiſche Korps vollzählig teil.
Prä=
lſdent Calles, begleitet von den höchſten Be=
Umtten der Regierung und von Offizieren
ſes Heeres und der Marine, ſchritt hinter
eni Sarge her.. Kavallerie und Kadetten
uPferde eröffneten den Zug, während
hin=
er den amtlichen Perſönlichkeiten die
Leib=
dache des Präſidenten folgte. Ueber dem
inuerzug kreiſten Flugzeuge. Unmittelbar bevor der Sonderzug
ach Sonora die Station verließ, hoben Tauſende von politiſchen
nHängern des Toten die rechte Hand und legten den Schwur
b, ſeine Grundſätze hochzuhalten und für die Beſtrafung der
ſſch uldigen zu ſorgen. Dies geſchah auf Veranlaſſung eines
Kon=
reßmitgliedes, das ſich nach Ablegung des Eides zu dem
ent=
ißten Hauptes neben ihm ſtehenden Präſidenten Calles wandte
Inde ſagte: „Wir verlangen von Ihnen Gerechtigkeit durch
Beſtra=
tng der an der Ermordung des Generals Obregon Schuldigen!“
Das Geſtändnis des Mörders. — Der
Beweg=
ruund des Verbrechens religiöſer Fanatismus.
Präſident Calles erklärte, Mexiko habe in dem Toten ſeinen
tißßten Sohn verloren. Das Werk, das der General bereits
voll=
rarht habe und das er noch als Präſident der Republik zu
voll=
ringen beabſichtigte, ſei von ungeheurer Bedeutung für Mexiko
weſen. Die Regierung habe ſcharfe Maßnahmen
irgriffen, um jede Störung der Ordnung zu verhindern.
as geſamte mexikaniſche Heer iſt in
Alarmbe=
eitſchaft. Alle öffentlichen Vergnügungsſtätten haben
An=
eſſung erhalten, um 9,30 Uhr abends zu ſchließen. Der bisherige
ſo izeichef iſt abgeſetzt und durch einen neuen Chef erſetzt worden.
ſieſfer teilte geſtern abend mit, der Mörder habe endlich
im Geſtändnis abgelegt und zugegeben, daß er bei
ſei=
em Anſchlag Mithelfer gehabt hätte. Es ſei jedoch
enig wahrſcheinlich, daß die Verſchwörer in katholiſchen Kreiſen
t Fuchen ſeien, und daß die Katholiken damit gerechnet hätten,
aß. Obregon die Regelung der zwiſchen dem mexikaniſchen Staat
Ind, der Kirche beſtehenden Differenzen erleichtern würde. — Der
eätzer ſowie zwölf Angeſtellte des Reſtaurants, in dem General
bregon ermordet wurde, ſind verhaftet worden. Präſident Calles
ni eine Kundgebung geſtanden, daß der Beweggrund
ſei=
ess Verbrechens religiöſer Fanatismus geweſen
üi. Präſident Calles verſichert, das in den Händen der Regierung
eſmdliche Beweismaterial zeige, daß eine „klerikale
Ak=
on” in unmittelbarem Zuſammenhang mit der
at ſtehe. Am Schluſſe der Erklärung heißt es, die Regierung
er de auch weiter verfaſſungsmäßige Methoden befolgen. Dies
us dahin ausgelegt, Präſident Calles beabſichtige nicht, eine
ſeiſtere Amtsperiode Präſident zu bleiben. Heute abend wurde
emeldet, daß die Polizei fünf Männer verhaftet hat, die
nWVerdacht ſtehen, an der Verſchwörung gegen General Obregon
telligt geweſen zu ſein, und daß der Mörder jetzt ſeinen
ame als Joſé de Leon angibt. Die Polizei teilt mit,
5. Joſé de Leon=Torral, der den Präſidenten Obregon erſchoß,
or ſechs Monaten von Guadalajara nach der Stadt Mexiko kam,
m Arbeit zu ſuchen. Er iſt 23 Jahre alt und hat eine
Kunſt=
hrle beſucht. Die Polizeit fand bei ihm einen Roſenkranz und
Der Vatikan mißbilligt die Tat.
EP. Rom, 19. Juli.
Im Vatikan wurde die Nachricht von der Ermordung Obre=
Nageme Sonora, überführt. Auf Wunſch der Witwe Obregons gons mit Bedauern und lebhafter „Mißbilligung aufgenommen.
pemden die Beiſetzungsfeierlichkeiten ſo ſchlicht wie möglich ge= — Der datikaniſche „Oſſervatore Romano” dementiert bei dieſer
(a tet werden. Während ſich der Trauerzug durch die dichten Gelegenheit kategoriſch, daß der Papſt auf irgendeine Art eine
Zum Präſidenten=Mord in Mexiko.
Das Kapitol in Mexiko, der Palaſt des Präſidenten.
Aufſtandsbewegung in Mexiko begünſtigt habe. Nach den vom
Heiligen Stuhl dem mexikaniſchen Klerus erteilten Weiſungen
müſſe die Verteidigung der religiöſen Rechte und des freien
Ge=
wiſſens ununterbrochen andauern, dürfe aber auf keinen Fall
mit Mitteln betrieben werden, die im Gegenſatz zu den
chriſt=
lichen Grundſätzen ſtünden.
General Calles,
Präſident von Mexiko, der die Unterſuchung gegen den Mörder
Obregons perſönlich leitet.
Die amerikaniſche Preſſe zur Lage in Mexiko.
New York, 19. Juli.
Die öffentliche Meinung Amerikas beſchäftigt ſich eingehend
mit der weiteren Geſtaltung der politiſchen Verhältniſſe in
Mexiko. „Harald and Tribune” ſucht auf Grund der
mexikani=
ſchen Verfaſſung nachzuweiſen, daß Calles ohne eine Verletzung
der Verfaſſung nach einer kurzen Präſidentſchaft etwa von Saenz
als proviſoriſchem Präſidenten abermals zur Amtsführung
zurückkehren könne. Eine ähnliche Anſicht wird auch von einigen
politiſchen Kreiſen Waſhingtons vertreten. „New York Times”,
iſt der Anſicht, daß keinesfalls ernſte Komplikationen in Mexiko
zu erwarten wären. „New York World” meint, die größte
Tragö=
die des Todes Obregons liege in der Tatſache, daß kein jüngerer
Nachfolger für den Verſtorbenen vorhanden ſei.
Welche Ausſichten haben deutſche
Angeſtellte im Ausland?
Von
G. Buetz, Deſſau.
Bei den ungünſtigen Verhältniſſen des deutſchen
Stellen=
marktes für Angeſtellte haben, die Angehörigen dieſes
Berufs=
kreiſes häufig den Wunſch, im Auslande, ein Fortkommen zu
ſuchen. So begreiflich angeſichts unſerer Arbeitsmarktlage dieſer
Wunſch auch iſt, ſo kann doch nicht nachdrücklich genug darauf
hin=
gewieſen werden, daß die Stellungſuchenden mit ſolchen Plänen
ſehr vorſichtig ſein müſſen, um nicht ſchwere Enttäuſchungen zu
erleben. Es iſt und bleibt bisher immer noch eine Ausnahme, daß
jemand auf die Dauer eine gute Stellung im Auslande findet.
Einmal kämpfen die Angeſtellten anderer Länder ebenfalls mit
ſchwierigen Anſtellungsverhältniſſen, andererſeits ſind die
Deut=
ſchen im Auslande noch immer ungern geſehene Leute. Ob es ſich
um eine Stellung im europäiſchen Auslande oder in Ueberſee
handelt, die Schwierigkeiten ſind für den Nachſuchenden gleich
groß. Betrachtet man die Lage in den einzelnen Gebieten, dann
kommt man zu folgenden Ergebniſſen:
Unbedingt noch immer abzuraten iſt die Annahme einer
Stel=
lung in Rumänien, nach Polen und in die
Tſchecho=
ſlowakei. In Numänien hat der Angeſtellte ſo gut wie keinen
Rechtsſchutz; nur zu leicht kann er es erleben, daß man ihn bei
dem geringfügigſten Anlaß über die Grenze abſchiebt. In Polen
ſorgt ſchon der Deutſchenhaß dafür, daß es dem dort
untergekom=
menen Angeſtellten nicht wohl ergeht. Nur wer von einer
deut=
ſchen Firma aus dorthin geſchickt wird, ſollte nach Polen gehen.
Auch die Stellungſuche in Italien, beſonders in Oberitalien,
unterbleibt beſſer. Ein mißgünſtiger italieniſcher Kollege kann
dort leicht den Verdacht auf den Deutſchen als einen Spitzel
len=
ken, und dieſer genügt, um die Ausweiſung zu verhängen. Auch
die Hoffnung, in der uns freundlich geſinnten Türkei ein gutes
Auskommen zu finden, zumal die Türkei ſich immer mehr weſtlich
einſtellt, iſt leider irrig. Hier iſt zur Erlangung einer Anſtellung
nicht nur die Beherrſchung der türkiſchen Sprache notwendig, nach
den geſetzlichen Beſtimmungen iſt jeder türkiſche Arbeitgeber
ver=
pflichtet, bis zu 90 Prozent ſeiner Stellungen mit Perſonen
muſelmaniſchen Glaubens zu beſetzen, ſo daß für Ausländer ſo
gut wie keine Plätze übrigbleiben. Auch in dem uns freundlich
geſinnten Bulgarien iſt mit irgendwelchen Ausſichten auf
Stellung nicht zu rechnen. Die darniederliegende Wirtſchaft des
Landes bringt für die einheimiſchen Angeſtellten ſchon völlig
un=
genügende Gehälter, der anſpruchsvollere deutſche Angeſtellte
würde mit dem ihm gebotenen Gehalt nicht auskommen. In
Skandinavien, Finnland und Dänemark beſtehen
ebenfalls geſetzliche Hinderniſſe für den ſtellungſuchenden
Aus=
länder. Ein Arbeitgeber erwirkt dort nur dann die Erlaubnis
zur Einſtellung eines Ausländers, wenn er nachweiſt, daß es ihm
unmöglich war, für die Arbeitsleiſtung eine einheimiſche Kraft zu
gewinnen, die bei gleicher Bezahlung das gleiche zu leiſten
ver=
mag wie der Ausländer. Es wäre nun wohl die Möglichkeit
ge=
geben, daß gute Stellungen für deutſche Korreſpondenz zu
erlan=
gen wären, oder andere Stellungen, bei denen die deutſche Sprache
die Hauptrolle ſpielt, aber da man in Skandinavien und auch
anderswo im Ausland den Standpunkt vertritt, daß in erſter
Linie der Einheimiſche zu beſchäftigen iſt, wird die
Aufenthalts=
erlaubnis nur für kurze Zeit auch dann erteilt, wenn dem
Arbeit=
geber die Anſtellung eines ausländiſchen Angeſtellten zugeſtanden
wurde. Wird eine Verlängerung des Aufenthalts nicht bewilligt,
was ſehr oft der Fall iſt, dann iſt der Angeſtellte brotlos. In
England eine gute Stellung zu erhalten, bleibt eine
Selten=
heit. Hier liegen die Verhältniſſe ſo, daß die Anſtellung nur
erlaubt wird, wenn die engliſche Wirtſchaft einen Nutzen davon
hat. Es würde ſich alſo immer nur um die Anſtellung von
Spe=
zialiſten handeln können; aber auch ihre Aufenthaltserlaubnis
iſt nur begrenzt und pflegt dann ein Ende zu nehmen, wenn die
betreffenden Kenntniſſe als nicht mehr benötigt angeſehen
wer=
den. — Daß es unmöglich iſt, in Rußland eine Stellung
an=
zunehmen, außer man ginge für ein deutſches Werk dorthin,
braucht wohl kaum geſagt zu werden. Günſtig ſind die
Verhält=
niſſe in Spanien, ſoweit als man hier den deutſchen
An=
geſtellten ſucht. Leider iſt die ſpaniſche Wirtſchaft aber nur in
be=
ſcheidenem Umfange für Auslandspoſten geeignet. Hier ſtehen
die geringen Möglichkeiten dem guten Willen entgegen. In der
Schweiz ſind Angebote im Hotel= und Gaſtwirtsgewerbe für
Deutſche vorhanden, doch deckt Süddeutſchland ſchon reichlich den
vorhandenen Bedarf. Für Oeſterreich gilt das gleiche. Wenn
auch hier für den Deutſchen keine Schwierigkeiten beſtehen, ſo iſt
der Angeſtelltenmarkt doch ſchon ebenſo belaſtet wie der unſerige,
und im Hotelgewerbe, wo die Saiſon einen neuen Bedarf bringt,
iſt Süddeutſchland vertreten. Auch wirkt die gefenkte Valuta
ungünſtig ein.
Für die Verhältniſſe in Ueberſee kann nur geſagt
wer=
den, daß man jeden, aber auch jeden Optimismus vermeiden ſoll;
nur bei feſtem Kontrakt kann man Ueberſee riskieren. Ohne
vor=
herige Anſtellung ſollte kein Angeſtellter nach Südamerika gehen.
In Nordamerika iſt für Tatkraft und Kenntnis noch immev ein
Boden, auf dem ſich Erfolge erringen laſſen, aber hier hemmt die
Kontingentierung der Einwanderung den Zuſtrom ausländiſcher
Stellungſuchender. Vor Auswanderung nach Kanada und
Auſtralien iſt zu warnen. Wenn auch für Landwirte und
Landarbeiter dort Platz iſt, ſo iſt doch nach ausländiſchen
Ange=
ſtellten hier ſo gut wie kein Bedarf. Das gleiche muß von
Süd=
afrika geſagt werden; in den ehemaligen deutſchen Kolonien
iſt nur durch Empfehlung oder durch Zufall ein Platz zu erlangen.
Vor der Stellungſuche gar in Franzöſiſch=Nordafrika
iſt dringend zu warnen, weil hier der Stellenloſe nur zu leicht in
die Fremdenlegion gerät.
Seite 2
Frettfag, den 20. Imi 1928
Nummer 200
*Alſo doch!
Max Hölz aus der Haft entlaſſen.
Vom Tage.
Max Hölz iſt frei. Er hat ſeinen Einzug in Berlin bereits
gehalten. Für ihn ergibt ſich heute die Frage, ob er in der
Ver=
ſenkung verſchwinden oder ſich der Arbeit der Kommuniſtiſchen
Partei widmen ſoll. Wenn man ihm glauben darf, hat er keine
allzu große Neigung, irgendeine Führerrolle zu ſpielen. Aber die
Partei hat ſich jahrelang um ihn bemüht, hat alle Hebel zugunſten
ſeiner Freilaſſung in Bewegung geſetzt, ſo daß ſie ihn nicht einfach
laufen läßt, ſondern ihn vor ihren Wagen ſpannen wird. Hölz
iſt das beſte Pferd, das die Kommuniſten zurzeit im Stalle haben.
Er wird in Zukunft herhalten müſſen, um für die kommuniſtiſche
Bewegung zu werben. Wir glauben, daß ihn ſeine Parteifreunde
ſchon ſehr bald zu Proxagandazwecken im Lande herumreichen
werden. Wenn man einem Sonderbericht der kommuniſtiſchen
„Welt am Abend” über die Entlaſſung von Max Hölz aus dem
Sonnenburger Zuchthaus Glauben ſchenken darf, dann ſcheint er
noch immer der alte zu ſein. Bei ſeiner Verabſchiedung von
Direk=
tor Lüdicke ſoll er dieſem zwar erklärt haben, daß er mit ihm ſehr
gut ausgekommen ſei, gleichzeitig habe er aber ihm und ſeinen
Beamten Backpfeifen angeboten. Wenn er als kommuniſtiſcher
Parteipolitiker in Zukunft nach dem gleichen Rezept zu arbeiten
gedenkt, dann dürfte uns noch mancherlei bevorſtehen.
Die Vergangenheit ſpricht hierfür eine nur zu deutliche
Sprache. Aus welchem Holz Max Hölz geſchnitzt iſt, zeigt ein
Aufruf, den er während des mitteldeutſchen Aufſtandes
an=
ſchlagen ließ und in dem er nicht nur zu Raub und zur
Plünde=
rung, ſondern auch zum Abſchlachten der Bourgeoiſie ohne
Unter=
ſchied des Alters und des Geſchlechts aufforderte. Er ſelbſt hat
ſich ja auch einmal zu folgenden Straftaten bekannt: Hochverrat,
verſuchter Totſchlag, Rädelsführerſchaft bei Aufruhr und
Land=
friedensbruch, Freiheitsberaubung, räuberiſche Erpreſſung, Raub,
Brandftiftung, Gefährdung von Eiſenbahntransporten und
Ver=
brechen gegen das Sprengſtoffgeſetz. Weggelaſſen hat er hier die
Ermordung des Landwirts Heß, die ihm eine lebenslängliche
Zuchthausſtrafe eintrug. Die Gerichte werden ſich allerdings mit
dieſer Angelegenheit in abſehbarer Zeit zu beſchäftigen haben, da
Max Hölz eine Wiederaufnahme des Prozeſſes betreibt und
des=
wegen auch vom Oberreichsanwalt einen Urlaub aus dem
Zucht=
hauſe erhalten hat, von dem er aber kaum mehr in die
Straf=
anſtalt zurückkehren dürfte.
In der kommuniſtiſchen Preſſe herrſcht großer Jubel. Man
verſucht, die Freilaſſung von Max Hölz als einen Erfolg der
kom=
muniſtiſchen Demonſtrationen hinzuſtellen und ſpricht davon, daß
er nur unter dem Druck der Arbeiter aus der Haft entlaſſen
wor=
den iſt. Das iſt eine bewußte Verdrehung der Tatſachen, aber für
die kommuniſtiſche Preſſe ſpielt das keine große Rolle, der es jetzt
nur darauf ankommt, aus der Haftentlaſſung Kapital zu ſchlagen.
Dabei kommt ſelbſtverſtändlich die Sozialdemokratie wieder ſehr
ſchlecht weg, die aus Angſt vor der kommuniſtiſchen Propaganda
im „Vorwärts” einen Artikel veröffentlichen läßt, in dem die
Feſtſtellung gemacht wird, daß die Sozialdemokratie es war, die
die Freilaſſung von Hölz und faſt aller kommuniſtiſchen
Straf=
gefangenen erreicht hat. Sonderlich ſtolz brauchen die
Sozial=
demokraten auf dieſe Heldentat nicht zu ſein. Es wird ſich ja
noch manchmal für Max Hölz und die freigelaſſenen Kommuniſten
die Gelegenheit ergeben, ſich auf ihre Art bei den
Sozialdemo=
kraten für dieſe freundliche Handlung zu bedanken.
Reichskanzler Müller hat dem
Reichstagsabge=
ordneten Landesökonomierat Herold in Münſter zu ſeinem
80. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm geſandt.
Dem Zentrumsabgeordneten Karl Herold, iſt von der
Uni=
verſität Münſter die Würde eines Doktors ehrenhalber
verliehen worden.
Bei dem Empfang Amneſtierter auf dem Kölner
Hauptbahnhof kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen der
Polizei und Roten Frontleuten.
Der deutſche Botſchafter in Moskau Graf
Brock=
dorff=Rantzau iſt am 18. Juli nach Leningrad zum Beſuch
der deutſchen Kolonie abgereiſt. Er beabſichtigt, ſich am 21. Juli
von Leningrad über Stettin nach Berlin zu begeben.
Die polniſchen Umtriebe in Maſuren.
Neue polniſche Vorſtöße gegen Oſtpreußen.
Der Kafſationshof von Paris hat geſtern die Berufung des
Abgeordneten Dr. Ricklin gegen das vom Kolmarer Gericht gefällte
Urteil abgelehnt. Das Urteil lautete bekanntlich auf ein Jahr
Gefängnis und fünf Jahre Aufenthaltsverbot.
Die Leiche des belgiſchen Finanzmanns
Löwen=
ſtein iſt geſtern von einem Fiſcherboot gefunden und nach Calais
gebracht worden.
Die Stadt Meran iſt gezwungen worden, Wappen
und Flagge nach italieniſchen Anweiſungen zu
ändern.
Wie aus Angora gemeldet wird, wird ſich die türkiſche
Natio=
nalverſammlung in Kürze mit einer Geſetzesvorlage befaſſen, die
die Abſchaffung des Paſchatitels vorſieht.
Wie aus Nanking gemeldet wird, hat die nationaliſtiſche
Re=
gierung die Einführung des metriſchen Maß= und
Gewichts=Syſtems beſchloſſen.
Der vor einigen Tagen ermordete Militärgouverneur
von Chineſiſch=Turkeſtan iſt ſofort durch den General
Ma Ful Siang einem Parteigänger Fengjühſiangs,
erſetzt worden. Die Schnelligkeit, mit der dieſe Ernennung erfolgt iſt,
gibt zu zahlreichen Kommentaren Anlaß.
Die Amſchuldungshilfe
für die beſſiſche Landwirtſchaft.
Die Maßnahmen der beſſiſchen Regierung.
Darmſtadt, 19. Juli,
Der Fonds zum Schutze der Republik.
* Berlin, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Im Reichsetat taucht alljährlich ein beſonderer Poſten auf,
der ſogenannte Fonds zum Schutze der Republik, deſſen Mittel
in letzter Zeit in ſteigendem Maße Liebhaber finden. Alle
mög=
lichen Veranſtaltungen werden von ihm finanziert, ſo in erſter
Linie auch die Verfaſſungsfeierlichkeiten. Das iſt immerhin noch
zu rechtfertigen. Jetzt aber ſind von Preußen eine Reihe von
Schutzpolizeibeamten nach den Nordſeebädern abkommandiert
worden, um dort die ſchwarz=rot=goldene Fahne zu ſchützen. Es
iſt gewiß bedquerlich, daß der Flaggenkrieg bis in die
Erholungs=
ſtätten der Großſtadtbevölkerung hineingetragen wird und nicht
einmal vor dem Schmuck der Strandburgen Halt macht. Wir
halten es aber für überflüſſig, daß man extra Polizeibeamte in
die Bäder entſendet mit dem Auftrag, nun aufzupaſſen, daß dieſe
Fähnchen nicht von unberufenen Händen entfernt werden. Die
Ausgabe, die dem preußiſchen Staat durch die Entſendung der
Polizeibeamten entſteht, ſoll jetzt durch die Mittel des Fonds zum
Schutze der Republik gedeckt werden. Wir glauben, daß ſich für
die Republik noch andere und beſſere Gelegenheiten ergeben, um
die vorhandenen Gelder im Intereſſe des Volksganzen anlegen
zu können.
Die Miniſterien für Arbeit und Wirtſchaft, des Innern und
der Finanzen geben ſoeben die Verordnung über die
Umſcheil=
dungshilfe für die Landwirtſchaft bekannt. Nach § 1 wird als
Umſchuldungskreditinſtitut für das Land Heſſen die Heſſiſche
Landesbank (Staatsbank) in Darmſtadt beſtümmt. § 2
Treuhand=
ſtelle. Die Organiſation, die in Ausführung des Reichsgeſetzes
über die Feſtſtellung des Reichshaushaltsplans für 1928 die
Auf=
gabe hat, das Umſchuldungstreditinſtitut bei der Durchführung
der Umſchuldung dringender landwirtſchaftlicher Schulden durch
geeignete Maßnahmen zu unterſtützen uſw., wird für jeden
ein=
zelnen Fall gebildet. Sie beſteht aus dem Vertreter der
Reichs=
regierung, einem Vertreter der Landesregierung und einem
Ge=
meindevertreter. Den Vorſitz führt die Landesregierung. Die
Mittel zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Organiſation
werden von dem Umſchuldungskreditinſtitut vorgekegt und auf
Anfordern von den Trägern der Organiſation erſetzt, eventuell
iſt ein Drittel auf die Gemeinden umzulegen. § 3 beſtimmt die
Zuſammenſetzung des Kreditausſchuſſes, deſſen Vorſitz durch den
Direktor der Heſſiſchen Landesbank geführt wird, und der ſich
ſelbſt eine Geſchäftsordnung gibt. Nach § 5 obliegt dem
Arbeits=
ausſchuß die Entſchließung über die Darlehensgewährung, der
in beſonderen Fällen die Entſcheidung dem Kreditausſchuß
über=
laſſen kann. Nach § 6 iſt die Tätigkeit der Mitglieder des
Kredit=
ausſchuſſes und des Arbeiterausſchuſſes ehrenamtlich. Der
Er=
ſatz von Auslagen uſw. bleibt den Körperſchaften, die ihre
Ver=
treter jeweils entſenden, überlaſſen.
Unter der Ueberſchrift „Oſtpreußiſche Gäſte in Bromberg”
ſchreibt die „Deutſche Rundſchau” in Polen: Am Sonntag fanb
in Bromberg die angekündigte Tagung der „Vereinigung der
Landsleute aus Ermland, Maſuren und dem Marienburger
Ge=
biet” ſtatt, zu der auch einige Vertreter aus Maſuren und
Erm=
land erſchienen waren. Der erwartete Zuſtrom von
Auslands=
polen „aus allen unbefreiten Gebieten” war, nach dem Empfang
auf dem Bahnhof und der Begrüßungsfeier zu ſchließen, nur
gering, ſo daß von einem „imponierenden Verlauf der Tagung”
und „einer der mächtigſten nationalen Manifeſtationen im ba
freiten Polen”, wie man es in der polniſchen Preſſe ſo ſchwulſtt.
prophezeit hatte, nicht die Rede ſein kann. Für den Empfang
der Gäſte hatte man auf dem Bahnhof eine Ehrenpforte errichtets
viele Häuſer der Stadt trugen Flaggenſchmuck. Mittags fand
im Schützenhauſe die Eröffnung der Tagung ſtatt, an der die
hieſigen polniſchen Geſangvereine durch den Vortrag einiger
Chöre mitwirkten. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies des
Redakteur Nowakowſki vom „Dziennik Bydogſki”, früher
Schrift=
leiter der „Gazeta Olſtynſka”, in ebenſo verlogener wie
verletzen=
der Weiſe auf die Gräber der während der Volksabſtimmung von
den Deutſchen „grauſam dahingemordeten Maſuren” (22!) hin,
deren Gedenken die Verſammlung, die ſich vorwiegend aus der
abkommandierten polniſchen Jugend zuſammenſetzte, durch
Er=
heben von den Sitzen ehrte. In langen Ausführungen ging
ſo=
dann der Redner auf das Verſailler Traktat ein, nach welchem.
die Abſtimmungen in den „zweifelhaften” Gebieten darüber
ſtatt=
finden ſollten, ob die Bewohner dieſer Gebiete zu Polen oder
Oſtpreußen gehören wollten. Oſtpreußen aber ſei lediglich eine
deutſche Kolonie, und Deutſchland habe in dieſer Sache nichts zu
ſagen. Auf dieſe Beſtimmung des Verſailler Traktats ſei man
erſt jetzt gekommen, und ſowohl Marſchall Pilſudſki wie auch der
polniſche Außenminiſter Zaleſki ſetzten alles daran, um dieſe
Ge=
biete endgültig für Polen zu requirieren. Für die „geknechteten”
Ermländer, Maſuren und das Marienburger Gebiet ergebe ſich
hieraus die frohe Ausſicht, dem Mutterlande wieder einverleibt
zu werden. Der Redner ſprach allen Landsleuten, die dem
pol=
niſchen Volkstum treu geblieben ſind, frohen Mut zu und
rich=
tete einen Appell an die Renegaten, ſich wieder zu ihrem
Polen=
tum zu bekennen. Zum Schluß bat der Redner die Anweſenden,
ſich etwaige Photographen, die den Umzug auf der Platte
wer=
den feſthalten wollen, genau anzuſehen; denn man müſſe damit
rechnen, daß hinter den aus Oſtpreußen eingetroffenen Gäſten
zahlreiche „Spione” einherſchlichen. Verdächtigen Photographen
ſei das Handwerk zu legen. Die Gäſte aber würden hier mit
offenen Armen empfangen, ohne daß es möglich ſei, ihnen hier
etwas Beſonderes zu bieten; denn das Komitee habe (trotzdem
es den Klingelbeutel auch in deutſche Häuſer ſteckte!) nur über
beſchränkte Mittel verfügen können.
Nach 1 Uhr ſetzte ſich in tropiſcher Hitze ein Umzug mit
Fahnen in Bewegung, der verſchiedene Straßen paſſierte und
vor dem Sienkiewic=Denkmal Halt machte. Nach einigen
Geſangs=
vorträgen wurden verſchiedene Anſprachen gehalten, von denen
ſich beſonders die des Redakteurs Fiedler von der
nationaldemo=
kratiſchen „Gazeta Bydgoſka” als eine kaum zu überbietende
Brandrede auszeichnete. Zum Schluß ergriff ein Redner aus
Oſtpreußen das Wort, der dem Wunſche Ausdruck gab, daß ein
zweites Tannenberg die Ermländer, Maſuren und die Bewohner
des Marienburger Gebietes hald befreien möge. Denn „der
Deutſche ſoll uns nicht ins Geſicht ſpucken!”, „wir geben kein
Land preis!”
Deutſchfeindliche Propaganda
Die Sieuerſenkungsvorlage im Reichsrat
angenommen.
Berlin, 19. Juli.
Wie gemeldet wird, beſchloß der Reichsrat in ſeiner heutigen
Sitzung mit 38 gegen 30 Stimmem, die Steuerſenkungsvorlage
anzunehmen. Gegen das Geſetz ſtimmten die Vertreter von Ox
preußen, Brandenbu4g, Pommern, Niederſchleſien, Weſtfaleit
und die Staaten Bayern, Württemberg, Sachſen, Thüringen und
Oldenburg. Die Gegner der Vorlage betonten, daß die
Ein=
künfte, die dem Ländern und Gemeinden aus der Lohnſteuer
zu=
ſtünden, im Laufe des Etatsjahres nicht geſchmälert werden
durf=
ten und daß eine Senkung der Lohnſteuer erſt nach Ablauf des
Etatsjahres ſtattfinden könne, wie überhqupt Steuerſenkungen
im allgemeinen nur im Rahmen des Finanzausgleiches erledigt
werden könnten.
* Berlin, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Engländer fangen wieder wie im vorigen Jahre an, in
China Tendenzmeldungen über deutſche Waffenlieferungen zu
verbreiten. So behaupten ſie jetzt, ein Rickmers=Dampfer hätte
Gewehre, Piſtolen und Munition zur Fortſetzung des
Bürger=
krieges für einen chineſiſchen General mit ſich geführt, die Ladung
ſei aber beſchlagnahmt worden. Abgeſehen davon, daß die Firma
Rickmers in Hamburg dieſe Meldung als glatte Lüge bezeichnet,
müſſen wir noch darauf hinweiſen, daß deutſche Dampfer
grund=
ſätzlich kein Kriegsgerät nach China transportieren, da zwiſchen
den Reedereien und dem Auswärtigen Amt ein Abkommen
ge=
ſchloſfen worden iſt, das den Schiffahrtsgeſellſchaften derartige
Transporte im Intereſſe der deutſchen Neutralität verbietet.
Die oſipreußiſchen Manöver.
Die Reichswehr hält im Herbſt zwei größere Uebungen ab,
von denen die bedeutendere die in Oſtpreußen ſein wird. Das
Manöver wird im Raum von Königsberg ſtattfinden. Es handelt
ſich hier um ein Manöver, an dem ſich auch die Flotte beteiligen
wird, die Landungsübungen vornehmen ſoll,
* Saiſonende in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Juli 1928.
Die Saiſon der Frankenſtabiliſierung — denn diesmal war
die Stabiliſierung das Ereignis, um das ſich alles gruppierte,
ſwar durch eine beſonders „würdige” und langweilige Ruhe
charakteriſiert. Sonſt pflegt offiziell der 14. Juli, das
National=
ſeſt, das Ende der Saiſon zu bedeuten. Jetzt begann ſich Paris
aber ſchon am Anfang Juli zu leeren. Poincars hat nach den
Wahlen im Intereſſe der Sanierung Ruhe gewünſcht, und jetzt
hat man dieſe Nuhe — auf allen Gebieten. Paris
man=
gelte es ein wenig an den üblichen kleinen und großen
Sen=
ſationen, aber nicht das iſt das Ausſchlaggebende. Das wichtige
iſt, daß die Lebensformen ſich erſchreckend ſchnell ändern
und von dem, was einſt das ſpezifiſch Franzöſiſche war, nichts
übrig geblieben iſt. Sport und Reiſen beherrſchen alles,
der „ſeßhafte” Franzoſe gehört ſeit langem ins Bereich der
Legen=
den. Bei dem Sport freilich ſcheint noch nicht alles zu klappen.
Hunderttguſende verfolgen aufmerkſam und fieberhaft die
Höchſt=
leiſtungen von einer Handvoll Sportsmänner, und wäre der
Sportsleidenſchaft gegenüber nicht jede Kritik vervönt, ſo ließe
ſich bemerken, daß ſich das Bild faſt jeder Sportveranſtaltung ſehr
wenig von einer Zirkusvorſtellung unterſcheidet. Einige
Akteure und die große Maſſe der paſſiven, aber ſehr begeiſterten
Zuſchauer, die ſich der Illuſion hingeben, daß ſie Sport treiben.
Dennoch hat der Sport das Leben in Frankreich gründlich
verändert. Er räumt mit den letzten Reſten der alten
Gewohn=
heiten auf und macht die franzöſiſche Jugend der angelſächſiſchen
auffallend ähnlich. Mögen die Politiker und Literaten ſagen und
ſchreiben was ſie wollen, das Ideal der franzöſiſchen Jugend iſt
heute Amerika. Sie kommt ſehr wenig zur Geltung, dieſe
fran=
zöſiſche Jugend, das war ja ſchon immer ſo, ſie hat auch keine
Probleme oder ſpricht wenigſtens nicht über ſie, dafür aber
be=
nutzt ſie die Gelegenheit, ſich ſo gründlich als möglich zu
ame=
kikaniſieren. Sogar in ihrem Aeußeren. Das „shake hand”
iſt der einzig mögliche Gruß geworden, und neulich haben wir
ſogar die hutloſe Mode erlebt. Sie bedeutet in Paris eine
grundlichere und tiefergehende Umwälzung als anderswo, denn
noch vor einigen Jahren hätte ein Mann ohne Hut auf den
Pari=
ſer Straßen für lächerlich gegolten. Jetzt aber brach ſich die
hur=
lofe Mode mit ungeahnter Kraft Bahn, trotz der empörten Friti=
ken der Preſſe und der Hutmacher. Man verdächtigt die
Amerika=
ner als die Urheber dieſer ſündhaften Neuerung. Das iſt aber
falſch, das ſchlimmſte an der ganzen Sache iſt ja gerade, daß ſie
von Franzoſen ausging.
In einem Falle kann ſich aber die neue Zeit der franzöſiſchen
Geiſter noch nicht bemächtigen, und das iſt beim
Frauen=
wahlrecht. Mit Portugal und Bulgarien ſoll Frankreich der
einzige Staat in Europa ſein, wo die Frauen keine politiſchen
Rechte haben. „Die Negerinnen in Amerika ſind Wähler, aber
die Franzöſin ſoll ſich von der Politik fernhalten”, rufen die
Feminiſten in voller Erbitterung aus. In der Tat iſt Frankreich
in dieſem Punkte äußerſt rückſtändig. Das iſt aber die Schuld
der Frauen ſelbſt. Die Franzöſin regt ſich nur ſehr mäßig wegen
dieſer Rechtloſigkeit auf. Wenn man ihr das Wahlrecht geben
würde, dann würde ſie ihre bürgerliche Pflicht erfüllen, aber
ſyſtematiſch für das Wahlrecht kämpfen — nein, das tut ſie nicht.
Erſtens weil ihr Einfluß auf allen Gebieten ſich auch ohnedies
ſtark geltend macht, ſie fühlt ſich alſo gar nicht
ent=
rechtet, und dann, weil es ſo außerordentlich ſchwer iſt, in
Frankreich große Frauenorganiſationen ins Leben zu rufen. Das
iſt ein Zug des Nationalcharakters. Die wenigen Suffragetten
bilden eine Ausnahme, und ſie vermögen nicht, ihre zahlenmäßige
Schwäche durch noch ſo energiſches Auftreten auszugleichen.
Neulich haben ſie in Longchamps während der Rennen den
über=
aus ſympathiſchen und allgemein beliebten Präſidenten
Dou=
mergue umringt und mit bitteren Vorwürfen überhäuft, der
Präſident hat aber ſeine Kaltblütigkeit und ſein berühmtes
Lächeln bewahrt und verſicherte die verbitterten Feminiſten, daß
er in ſeiner nur dekorativen Stellung nichts für das
Frauen=
wahlrecht unternehmen könne. Die Schuld am Scheitern des
Frauenwahlrechtes trägt diesmal der Senat. Die alten
Her=
ren haben — wie man boshaft behauptet — für Frauen
nichts übrig.
Die wirkliche Urſache der Feindſeligkeit, mit der die
franzö=
ſiſche Politik die Frage des Frauenwahlrechtes behandelt, beſteht
aber darin, daß man ein Anwachſen der klerikalen
Einflüſfe durch das Frauenwahlrecht befürchtet.
Und es wird behauptet, daß in dem Kabinett der Mathematiker=
Kriegsminiſter Painlevé der ärgſte Feind des Feminismus ſei.
In einer Beziehung beſteht aber über die Gleichſtellung der
Frau kein Zweifel mehr. Das iſt beim Automobilismus
oder richtiger der Autoraſerei, die hier herrſcht und das Leben
des modernen Franzoſen bollkommen ausfüllt. Madame
lenkt den Wagen im Bois und Monſieur ſitzt ſtill
neben ihr und beſchränkt ſich darauf, die verſchiedenen Straß
gelder zu bezahlen. Ein treues Abbild des modernen Lebens.
Man könnte glauben, daß die Leidenſchaft für den Kraſt
wagen, die mit ſo unglaublicher Kraft ſich der franzöſiſchen
Sce=
len bemächtigte, die vielerwähnten Lücken der geographiſchen
Bil=
dung ausmerzen werde. Denn jeder fährt, und faſt jedermann
hat ſchon die Nachbarländer durchfahren. Aber es iſt grundfalſch
zu denken, daß man von den Reiſen irgendwelche Impreſſionen
heimbringt. Der Zuſtand der Landſtraßen iſt das ein
zige, was die Intereſſen feſſelt, und allein aus dieſem
Geſichts=
punkte werden Länder beurteilt. Die Sehenswürdigkeiten beſucht
man nicht — wer iſt der Sehenswürdigkeiten noch nicht ſatt! —
Das wichtigſte iſt die Zahl der zurückgelegten Kilometer. Und
in dieſer Beziehung gibt es keine Ausnahmen mehr, in den
poli=
tiſchen und literariſchen Kreiſen, in den Künſtlercafés und im
Salle des pas perdus werden dieſelben Geſpräche geführt wie in
den Garagen. Das iſt vielleicht die wahre
Demo=
kratie, das macht aber das Leben keineswegs
abwechſlungs=
reicher..
Von Oeutſchlands Hohen Schulen.
Gießen: Zum Rektor der Univerſität iſt für das Studienjahr 19B/20
der Profeſſor der klaſſiſchen Philologie Dr. Rudolf Herzog ernamit
worden.
Tübingen: Im Alter von 62 Jahren iſt am 8. Jull der ord. Prol,
für Philoſophie Dr. Erich Adicke3 geſtorben.
München; Zur Wiederbeſetzung des durch das Ableben des Proſ=
B. Heine an der Univerſität erledigten Lehrſtuhls der Oürenheilkmnoe
iſt ein Ruf an den ordentlichen Profeſſor Dr. Otto Voß in Franiſun”
a. M. ergangen.
Bonn: Der Lehrſtuhl für Wirtſchaftsgeſchichte und rheiniſche Landes”
kunde iſt dem Privatdozenten für mittlere und neuere Geſchichte Me
Leiter des Inſtituts für geſchichtliche Landeskunde der Rheinlange 2
Franz Steinbach angeboten worden.
Düſſeldorf: Profeſſor Dr. Fritz Hildebrandt an der Meoe
ziniſchen Akademie hat den an ihn ergangenen Ruf auf den B77‟
ſtuhl der Pharmakologie an der univerfiie
Gießen, als Nachfolger des Geh. Medizinalrats Julius Gepperk.&
genomnnen.
Danzig: Die diesjährige Hauptverſammlung det Deutſchen Studen
tenſchaft findet unter dem Motto: „Die Not des deutſchen Oſten..!
der Zeit vom 2.—31. Juli ſtatt. Unter anderem wird über die Vei
faſſung der Deutſchen Studentenſchaft berateu werden, die nach wie be
den großdeutſchen Gedanken zum Mittelpunkt haben ſoll.
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Nummer 200
Freitag, den 20. Juli 1928
Seite 3
Die Kriegsächtungsfrage.
Die Antwort Eng’ands und der Dominions.
England nimmt den amerikaniſchen
Pakt=
vorſchlag an.
EP. London, 19. Juli.
Die dem amerikaniſchen Geſchäftsträger übergebene
eng=
leſche Note nimmt den amerikaniſchen
Paktvor=
ſchlag an und erklärt die Bereitwilligkeit der
eng=
lſſchen Regierung, den Vertrag an einem von
Ame=
rEa feſtzuſetzenden Ort und Zeitpunkt zu unterzeichnen.
2ie Note enthält einen Hinweis darauf, daß das Prinzip
an=
e=kannt werde, daß, wenn einer der Staaten zum Kriege ſchreitet,
dre anderen ihrer Verpflichtungen aus dem Pakt enthoben ſind.
eäe weiſt ferner auf die Verpflichtungen aus dem
Völkerbunds=
hakt und den Locarnoverträgen hin. Die Präambel wird
hinſicht=
ſich des erſten Punktes als zufriedenſtellend erachtet; bezüglich
dr anderen Punkte, des Völkerbundsſtatuts und des
Locarno=
v rtrags, glaubt die engliſche Regierung, daß die amerikaniſche
Mwote ſich nicht im Gegenſatz zu dieſen Verträgen befindet. Sie
ſtmmt mit der Anſicht überein, die von der deutſchen Regierung
n ihrer Note vom 24. April ausgeſprochen wurde. Die engliſche
hegierung drückt ihre Zufricdenheit aus, daß alle Locarnomächte
zür Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes eingeladen werden
und daß die amerikaniſche Regierung den Wunſch zum Ausdruck
inge, daß alle Völkerbundsmächte beitreten. Die Note
unter=
ißßt es auch nicht, die engliſchen Vorbehalte
hin=
chtlich der engliſchen Monroedoktrin zu betonen.
Eridlich erwähnt ſie auch das Recht der
Selbſtverteidi=
zung und ſtimmt mit der amerikaniſchen Regierung überein,
orß jeder Staat das Recht habe, zu entſcheiden,
nanndie Umſtände ihn zu einem Kriege zwingen.
Gleichzeitig mit der engliſchen Antwort ſind dem
amerika=
nſchen Geſchäftsträger die Antworten Auſtraliens,
Meuſeelands, Südafrikas und Indiens übergeben
wrden, die ſämtlich dem Paktvorſchlag zuſtimmen. — Die
iriſtraliſche Antwort enthält den Hinweis auf das Recht
drr Selbſtverteidigung. Sie erkennt das Prinzip an, daß, wenn
ein: Staat zum Kriege ſchreitet, die übrigen Unterzeichner des
Taktes ihrer Verpflichtungen dieſem Staate gegenüber enthoben
ſrd, und ſtimmt mit der amerikaniſchen Auffaſſung darin
über=
ein, daß der Pakt mit dem Völkerbundsſtatut nicht in Gegenſatz
tlht. — Die ſüdafrikaniſche Antwort enthält dieſelben
Punkte und fügt hinzu, daß nur ſolche Mitglieder, die an dem
Pmkt teilnehmen, die Ziele des Völkerbundes wirklich fördern
önen und daß der neue Vertrag allen Mächten offenſteht. —
Meuſeeland erwähnt die genannten Punkte nicht, weiſt jedoch
darauf hin, daß es den Vertrag im Zuſammengehen mit der
eng=
iahen Regierung in allen Teilen des Weltreiches voll
Befriedi=
gung annimmt. — Indien drückt kurz ſeine Bereitwilligkeit
ſim Annahme des Paktes „von ganzem Herzen und mit größter
Freude” aus.
Angarn verlangt die Anwendung des Trianon=
Vertrages.
EP. Budapeſt, 19. Juli.
Das Oberhausmitglied Joſef Veſzi, Chefredakteur des
„75eſter Lloyd”, brachte heute im Oberhaus eine Interpellation
enri, in der von der Regierung Aufklärung darüber verlangt wird,
ob ſie bereit ſei, alles zu unternehmen, damit das Ungariſch=
Ru=
näiniſche Gemiſchte Schiedsgericht zur Erledigung der
Optanten=
owzeſſe im Sinne des § 239 des Vertrags von Trianon ergänzt
verde.
Mimiſterpräſident Graf Bethlen, der ſeinen Sommerurlaub
ſrterbrochen hatte, um die Interpellation perſönlich zu
beant=
norten, faßte den Standpunkt der Regierung wie folgt
zu=
arnmen: „Die ungariſche Regierung betrachtet den Beſchluß des
teni=Frage wieder vor den Völkerbund bringen. Die ungariſche
hegierung wird noch einen letzten Verſuch machen und in den
nö chſten Tagen auf diplomatiſchem Weg der rumäniſchen Regie= Lei durchzuführem.
eiung ein neues Angebot zur Beilegung des Konfliktes
unter=
bieiten, wobei aber betont werden muß, daß kaum eine Hoffnung
für eine friedliche Beilegung des Konflikts beſteht.” Graf Bethlen
lörine, wie er weiter ausführte, die Erklärungen Chamberlains
fur Optantenfrage nur in dem Sinne interpretieren, daß der
Völkerbund die beiden Parteien auf den Weg direkter
Verhand=
urigen verwies. Unter minutenlang anhaltendem Beifall des
unzen Hauſes ſchloß Graf Bethlen mit den Worten: „Wenn der
Erianon=Vertrag durch den Völkerbund nicht eingehalten wird,
damn wird der Vertrag auch für Ungarn nicht mehr bindend ſein.”
Die Zuſammenkunft Doumergues
mit dem ſpaniſchen König.
Annäherung der franzöſiſchen und ſpaniſchen
Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 19. Juli.
Die feſtliche Eröffnung der neuen Eiſenbahnlinie Bedous—
Jaca in Gegenwart des Königs von Spanien, des Präſidenten
Doumergue und Primo de Riveras iſt ein Markſtein in den
fran=
zöſiſch=ſpaniſchen Beziehungen und ein Ereignis von großer
Wich=
tigkeit. Die Transpyrenäen ſind endlich geſchaffen und ihre
wirt=
ſchaftliche, politiſche und kulturelle Bedeutung iſt für ganz Europa
von großem Intereſſe.
Bis jetzt gab es zwei Eiſenbahnlinien von Frankreich nach
Spanien, die eine über Biarritz, die andere über Perpignan; ſie
führten alſo an den zwei Enden der Pyrenäen dicht am Meere
vorbei. Was das bedeutet, verſteht man nur, wenn man einen
Blick auf die Landkarte wirft. Die Organiſation des
franzöſiſch=
ſpaniſchen Verkehrs erſcheint dann in ihrer ganzen Primitive. Es
iſt wahr, die Gebirgskette der Pyrenäen bildet ein nicht zu
unter=
ſchätzendes Verkehrshindernis. Aber an jeglichem Fehlen des
Verkehrs und an der Rückſtändigkeit und Vernachläſſigung von
rieſigen Gebieten ſind nicht nur die Pyrenäen ſchuld, ſondern auch
eine falſche Politik, eine Politik, welche jedoch in England ſtets
Gefallen gefunden hat.
Der Süden wurde in Frankreich in den letzten Jahren ſehr
vernachläſſigt. Zieht man eine Linie von Bordeaux nach
Mar=
ſeille, ſo kann man mit einiger Uebertreibung behaupten, daß
alles, was darüber hinaus nach Spanien liegt, geradezu
ſtiefmüt=
terlich behandelt wurde. Und es wäre doch für die ganze
europä=
iſche Politik wünſchenswert, daß die Kräfte, die bisher im Oſten
Betätigung ſuchten, endlich die Pyrenäen entdecken würden . . ."
Seit über fünfzig Jahren beſtanden zwiſchen Paris und
Madrid Verhandlungen über die Transpyrenäen. Es fand eine
Reihe von Kongreſſen ſtatt; es wurde unendlich viel geredet; es
tauchten eine ganze Menge von Projekten auf, aber nie konnte
man über die Führung der Linien einig werden. Dabei war die
Frage für Spanien noch wichtiger als für Frankreich. Denn man
fühlte ſich von der Welt abgeſchieden.
Die jetzt eröffnete Linie führt von Pau nach Saragoſſa und
wird eine vierſtündige Verkürzung der Reiſedauer von Paris
nach Madrid bedeuten. Noch zwei weitere Linien ſollen im
näch=
ſten Jahre eröffnet werden, und zwar eine, die Toulouſe mit
Barcelona verbindet, und eine zweite, die von St. Girons nach
Lerida führt.
Die Zuſammenkunft Doumergues mit dem ſpaniſchen König
geſchah in einer beſonders günſtigen Atmoſphäre. Die Frage des
Zuſammenwirkens in Marokko und die Tangerfrage ſind gelöſt
— das adminiſtrative Chaos in Tanger wird noch phantaſtiſcher —
und alle Zeichen deuten auf eine weitere Annäherung der
fran=
zöſiſchen und ſpaniſchen Politik.
Abſchluß der rumäniſchen Anleihe=
Verhand=
lungen. — Die Bank von Frankreich mit 400
Millionen Franken intereſſiert.
EP. Bukareſt, 19. Juli.
Die Verhandlungen des Miniſterpräſidenten und
Finanz=
miniſters Vintila Bratianu mit den ausländiſchen Bankiers
wur=
den geſtern abgeſchloſſen. Es kom ein Uebereinkommen zuſtande,
wonach die Bank, von Frankreich dem rumäniſchen
Staate einen Vorſchuß von 400 Millionen
Fran=
ken auf die große Auslandsanleihe zur Verfügung ſtellt. Dieſer
Betrag wird von der amerikaniſchen Bank Blair garantiert. Die
Regierung beabſichtigt, dieſen Betrag zur Erhöhung des Bank=
Völkerbundsrates nicht als abſchließend, ſondern nur als ver= notenumlaufs zu verwenden, die mit Rückſicht auf die
bevor=
ſtehende Fimanzierung der Ernte und die große Geldknappheit
iogend, und wird, wenn der Völkerbund dabei beharren ſollte, des Handels und der Induſtrie eine dringende Notwenigkeit
M6 der Optantenſtreit für ihn endgültig erledigt ſei, die Optan= darſtellt. Miniſterpräſident Bratianu erklärte, daß die Regierung
nicht an eine Demiſſion denke, ſondern entſchloſſen ſei, im Herbſt
die endgültige Anleihe abzuſchließen und die Stabiliſierung des
Abſchiebung Bela Khuns nach Rußland.
Zwiſchen der Reichsregierung und der öſterreichiſchen
Regie=
rung iſt eine Vereinbarung zuſtandegekommen, wonach Bela Khun
nach Verbüßung ſeiner Strafe in Wien über deutſches Gebiet nach
Rußland abgeſchoben wird. Urſprünglich hatte die öſterreichiſche
Regierung die Abſicht, Bela Khun über Polen nach Rußland zu
befördern. Das ſcheiterte jedoch an den Schwierigkeiten, die Polen
bereitete.
Oiktatur in Aegspten.
Auflöſung des Parlamenis. — Der König
und ſeine Miniſier werden die nächſten drei
Jahre ohne Parlament regieren.
EP. London, 19. Juli.
Kairo wurde heute abend durch die Veröffentlichung eines
königlichen Erlaſſes überraſcht, durch den die Auflöſung des
Par=
laments auf drei Jahre verfügt wird. Das Kabinett wird dann
über die Neuwahlen Beſchluß faſſen. In der Zwiſchenzeit
wird die Regierungsgewalt auf Grund Artikel 88 der Verfaſſung
durch den König und ſeine Miniſter ausgeübt werden. — Der
Brefaſſungsartikel über die Preſſefreiheit wird aufgehoben,
eben=
falls der Artikel, der nach der Auflöſung des Parlaments
Neu=
wahlen innerhalb von zwei Monaten vorſchreibt. Das Wahlgeſetz
ſowie der darauf bezügliche Artikel in der Verfaſſung werden
einer Reviſion unterzogen werden. Die Regierung hat die auf
den 20. Juli nach Tanta einberufene Verſammlung der Wafd=
und der Watanpartei verboten.
Aus Aegypten kommt die Meldung, daß König Fuad durch
Dekret das Parlament auf drei Jahre nach Hauſe geſchickt hat.
Es handelt ſich alſo um einen glatten Staatsſtreich, deſſen
eigent=
liche Gründe offenſichtlich im Zuſammenhang ſtehen mit den
ſchwerwiegenden Differenzen, die infolge der Haltung der
Mehr=
heit des ägyptiſchen Parlaments mit England entſtanden waren.
Nun hat alſo König Fugd, der ſtets auf ein Kompromiß
hinge=
arbeitet hat, das unbotmäßige Parlament kurzerhand aufgehoben.
Es dürfte immerhin fraglich ſein, ob mit einem ſolchen
Ver=
fahren ſich die große politiſche Partei der Wafds, die ſtärkſte
poli=
tiſche Partei Aegyptens, ohne weiteres abfinden wird. Bekanntlich
verfolgte der frühere große Führer dieſer Partei, Zaghlul Paſcha,
der unentwegte Streiter für die Unabhängigkeit ſeines Landes
und als ſolcher weit über die Grenzen Aegyptens hinaus geachtet,
eine Politik der nationalen Zuſammenarbeit. Er ging alſo aus
von der Schaffung einer einheitlichen nationalen Front mit dem
Ziel einer gänzlichen Befreiung von Englands Bevormundung.
Man kann verſtehen, daß für London die Anerkennung dieſes
Ziels völlig unmöglich war, wenn es nicht ſeine mittelländiſchen
und mit ihnen ſeine Weltintereſſen im Indiſchen Ozean und dem
Pazifik aufs Spiel ſetzen wollte, denn das Wohl und Wehe dieſer
Intereſſen hängt nun einmal an dem Waſſerfaden des Suez=
Kanals.
Die Anſicht Köni g Fuads hat ſich offenſichtlich nicht
den Gefahren gegenüber verſchloſſen, die unter Umſtänden bei
zu ſtraff geſpanntem Bogen für die Selbſtändigkeit ſeines Reiches
von engliſcher Seite her drohten. Er hat ſich daher entſchieden
gegendie Koalitionspolitik, die von ſeiten Zaghlul
Paſchas eingeleitet worden war, gewandt und auf dem Wege
des Kompromiſſes eine Einigung und Verſtändigung zwiſchen
England und Aegypten befürwortet, obſchon auch er wohl wußte,
daß dieſe zum Teil auf Koſten ſeines Landes gehen mußte. Fuad
bediente ſich bei ſeinen Bemühungen mit Erfolg der ihm treu
er=
gebenen „Iffahad”=Partei. In weiten Kreiſen ſeines Landes
er=
regte jedoch ſeine Politik eine wachſende Mißſtimmung. Schon bei
der Neubildung der Regierung ging der Wunſch König Fuads
und ſeiner Ratgeber dahin, die mächtige Wafd=Partei
auszuſchal=
ten, deren Mitglieder ſich aus der ägyptiſchen Intelligenz
zuſam=
menſetzen. Nunmehr hat Fuad mit der Beſeitigung des
Parlaments, der Aufhebung der Preſſefreiheit
and dem Verſammlungsverbot für die beiden
Oppo=
ſitionsparteien, die Wafd= und die extre=nationaliſtiſche Watan=
Gruppe ſeinen letzten Trumpf gegen jene Faktoren ausgeſpielt,
die ſeiner england=freundlſchen Politik im Wege ſtanden. Erſt
nach drejjähriger parlamentsloſer Zeit ſoll das Kabinett über
Neuwahlen beſchließen. Die durch dieſe Entſcheidung betroffenen
Artikel der Verfaſſung ſollen abgeändert und der Artikel, der ſich
auf die Preſſefreiheit bezieht, aufgehoben werden. Der Schritt
Fuads iſt auf alle Fälle bei der Stärke ſeiner Widerſacher ein
nicht ungefährliches Spiel mit dem Feuer. Die nächſten Tage
werden zeigen, wie das Land auf dieſe Beſchlüſſe reagiert.
Chamberlains Unterhaus=Rede.
* Berlin, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Der authentiſche Wortlaut der Unterhausrede Chamberlains
liegt in Berlin noch nicht vor. Ein endgültiges Urteil kann man
infolgedeſſen an amtlicher Stelle noch nicht fällen, doch begrüßt
man es, daß ſich das engliſche Parlament erneut mit der
Rhein=
landfrage beſchäftigt hat. Innerhalb von 14 Tagen iſt die Frage
nunmehr dreimal in den Parlamenten Frankreichs, Belgiens und
Englands angeſchnitten worden. Man hofft, daß die Diskuſſion
jetzt endlich in Fluß kommt.
* Bitte an deutſche Touriſten, nicht in
Bemssärmeln über die Piazza San
Marco zu gehen.
Von Kaſimir Edſchmid.
Immer wieder bezaubert an Venedig, daß es, wie in einer
Murſchel, den Glanz des Orients noch einmal ſammelt. Schon in
8e rona beginnt nämlich Europa, monumental und gläubig, ſolid
uncd gewaltig. Schon in Padua, dicht neben der Lagune, ſteht
zwotto an der Grenze des Kontinents und hebt innig und er=
(ſaSen und im politiſchen Sinne ein wenig provinziell den Finger
iIss Grenzzeiger Europas. Nur in Venedig trifft ſich noch einmal
Iles, was den Orient unbegreiflich macht, in ſeiner kultivierteſten
linc in ſeiner märchenhaften Form. Gepflegter als in
Damas=
us, üppiger als in Bagdad, ſpieleriſcher als in Jeruſalem und
ütiger als in Luxor.
Hier nur hat das glühende Sonnenbaſſin der aſiatiſchen und
mnikaniſchen Kulturen ſeinen milden Perlmutterglanz. Die
Far=
ſen der Moſaike der ſüdlichen Moſcheen bekommen in der Lagune
tech einmal Traumesröte. Blut und Schmutz der iſlamiſchen
Lämder, welches nur in „Tauſendundeiner Nacht” ſich eine
Ver=
lärung ſchafft, bekommt dieſelbe Verklärung noch einmal im
5d jegel der Lagune. Wahrhaftig, Venedig zaubert die Levante
virklich verfeinert wieder. Und dieſe Architektur
unwahrſchein=
ich=er Paläſte und der Filigranmajeſtät des Dogenpalaſtes ſind
ie entzückendſten Erhebungen, welche die Städte und Minaretts
ſes Oſtens erreicht haben. Von Europa her iſt Venedig daher
gam zu verſtehen, denn es kommt aus dem Geiſt des Südens.
für dieſen ſtellt es die äußerſte Delikateſſe dar. Im Traum und
m Leben.
Deshalb haben von hier aus die Dogenraſſen den Orient
ewerrſcht, ein mittelalterliches Römervolk mit Flotten, eine
Eng=
änderraſſe mit Lurns. Rhodos und Zypern, Raguſa und Naxos,
kreta und die aſiatiſche Küſte wurden von der Piazza aus
kon=
ro lliert. Wer die Sammlung Correr im königlichen Palaſt
ge=
ehen hat, weiß, wie ſehr große ſtaatsmänniſche Form und
Lebens=
uniſt ſich zu einer beſtimmten graziöſen venezianiſchen Würde
vereinigten.
Auch heute iſt Venedig eine der eleganteſten Städte der Welt,,
ohnvohl es für Italien Provinz, für die Welt ein Bilderbuch
ge=
vurden iſt. Aber die Bewegung der Frauen, die Haltung der
Männer hat jene ungezwungene Grazie, die in jeder Kleinigkeit
an ihre Vergangenheit anknüpft. Die Eleganz der Venezianer
iſt ſüdlich einfach. Sie machen ſie mit ihrem Körper und mit den
Nuancen ihrer Kleider und mit jenen kleinen Faxb=Spielereien,
die ihre Lagune beſitzt: Graziöſe Männer, die am Tag
Glas=
kugeln verkaufen; graziöſe Männer, die am Tag Fremde in der
Gondel herumfahren, und ſchließlich graziöſe Männer, die, nicht
ſehr gern, den Amerikanern ihre Paläſte ein paar Monate
ver=
mieten, um leben zu können.
Dieſe Männer und ihre ſelten ſchönen Frauen mit
unge=
wöhnlich plaſtiſch modellierten Geſichtern finden genau wie
nörd=
licher wohnende Perſönlichkeiten, daß die Sommerhitze manchmal
ſtark auf die Adria und ihre Teiche herunterfällt, obwohl dieſe
Hitze ſelbſt im Sommer nie übertrieben iſt. Aber ſie gehen nicht
in Hemdsärmeln am Denkmal des Celleoni, an der ſchönen
Kirche der Frari, am herrlichen Theater Fenice, an der Seuola
San Rocco Tintorettos vorbei. Sie tun es ebenſowenig wie die
Engländer und die Aegypter, die Franzoſen und die Schweden.
Nur unſere Landsleute gehen mit Dirndlkleidern und Schürze,
mit Hemdsärmeln und ohne Strümpfe über den Markusplatz.
Hätte der Papſt nicht dafür geſorgt, würden ſie in dieſem Aufzug
auch in die Kirchen eindringen.
Gewiß, wer mich nur flüchtig kennt, weiß, daß ich die heutige
Mode für einen verrückten Kompromiß halte, aber es gibt noch
andere Geſichtspunkte als die der Bequemlichkeit, nämlich die der
Würde. Die Araber würden einen Mann, der in ſeinem äußeren
Auftreten ſich ſeiner erhabenſten Umgebung nicht würdig fände,
einfach erſchießen, die Engländer würden ihn boykottieren. Dabei
ſind im Grunde die Araber das ſchmutzigſte, die Engländer das
ſportlichſte Volk. Weiß Gott, die Deutſchen, welche das ſauberſte
und das pathetiſchſte Volk ſind, ſtehen im Augenblick, wo ſie
beides zu einer nationalen Haltung vereinigen ſollen, immer im
Lauf ihrer Geſchichte in Pantoffeln da. Und in Hemdsärmeln.
Sie haben es nie beſſer gewußt.
Ich habe nichts gegen Hemdsärmel. Am Lido, auf der
Spiaggia, auf dem Pferd, im Auto ſind Hemdsärmel richtig, weil
ſie praktiſch ſind. Auf der Piazza San Marco ſind ſie eine
Un=
verfrorenheit. Die verſchwitzten Hemden meiner Landsleute, die
ich gern habe, wenn ſie einen Match darin gewinnen, ſind eine
Beleidigung, wenn ſie über die Piazza getragen werden, die einer
der nobelſten Orte der Welt iſt. Die Piazza San Marco iſt keine
Sportarena und ſie iſt kein öffentlicher Garten, wo jeder auf ſeine
Weiſe ſich ausleben kann. In Hemdsärmeln darauf
herumzu=
laufen, ſchändet den guten Geſchmack. Es ſchadet dem langſam
aufkommenden Gefühl der Fremden, daß der Deutſche anfängt,
weltläufig und ein Menſch von europäiſchen Manieren zu
wer=
den. Es lockt das fatale Lächeln auf die Geſichter der Fremden,
die die Miſchung von geiſtigem Hochmut und barbariſchen Sitten
bei uns nie begriffen haben.
In Hemdsärmeln über die Piazza San Marco zu laufen, iſt
eine Reſpektloſigkeit gegenüber den Leuten, die den Palaſt der
Dogen, die Markuskirche und den geflügelten Löwen geſchaffen
haben. Denn der Markusplatz iſt der tönendſte Muſikſaal der
Welt, der einen Plafond von Himmel und natürlichen Sternen
bekommen hat, eine der zarteſten Unbegreiflichkeiten des Daſeins.
Deutſche Reiſende, zieht eure Röcke an, wenn ihr darübergeht.
Ihr geht über den genialſten und vornehmſten Salon, den eure
Crepeſohlen je wieder betreten werden.
— Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaiffance in Italien. Mit
24 Abbildungen, einem ausführlichen Perſonen= und Ortsverzeichnis
und einem Nachwort von Prof. Dr. Erich Rothacker. Volksverband der
Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H., Berlin=
Charlotten=
burg 2. Jacob Burckhardts „Die Kultur der Renaiſſance in Italien”
iſt ein gewaltiges hiſtoriſches Kulturgemälde heroiſch erhöhten
Men=
ſchentums. Dieſes Buch (in Halbleder gebunden zum Preiſe von
4,60 RM.) veranſchaulicht in überzeugender Weiſe die erſtaunliche
Lei=
ſtungsfähigkeit des Volksverbandes der Bücherfreunde, die ſich die
Ver=
billigung des guten deutſchen Qualitätsbuches zur Aufgabe geſetzt hat
und dieſe ernſthaft zu erfüllen beſtrebt iſt. Koſtenloſe Mitgliedſchaft,
freie Buchwahl und die reiche Ausleſe von 500 Bänden zu
unvergleich=
lich niedrigen Preiſen führen dem V. d. B. ſtändig neue Mitglieder aus
allen Kreiſen der Bevölkerung zu. Ausführliche Druckſchriften
ver=
ſendet koſtenlos die Hauptgeſchäftsſtelle Berlin=Charlottenburg 2,
Ber=
liner Straße 42—43.
— Die erſte deutſche Krausbiographie. Unter den bedeutenden
ton=
dichtenden Zeitgenoſſen Mozarts iſt bisher wohl keiner in deutſchen
Landen ſo unbekannt geblieben wie der Odenwälder Joſeph
Mar=
tin Kraus. Dies erklärt ſich hauptſächlich daraus, daß dieſer im
gleichen Jahr wie Mozart geborene und ſieben Monate nach ihm
ver=
ſtorbene Tonkünſtler nach einer vierjährigen Studienreiſe den kurzen
Reſt ſeines Lebens, alſo gerade die reifften Jahre, in Schweden
zu=
brachte. Es iſt das verdienſtliche Werk von Karl Friedrich
Schreiber, der ſich ſeit vielen Jahren mit dem Schaffen und
Schick=
ſal des Komponiſten beſchäftigte, die erſte grundlegende deutſche
Kraus=
biographie (im Verlag des Bezirksmuſeums Buchen, Baden 146 S., in
Halbleinen 3— NM.) veröffentlicht zu haben. Mit vorvildlichem Eifer
und Geſchick hat Schreiber nicht bloß alles zuſammengetragen, was
Krauſens nuſikwiſſenſchaftliche Tätigkeit ins rechte Licht zu ſetzen
ge=
eignet iſt, ſondern auch alles, was das Leben des großen Komponiſten
vom Standpunkt des rein Menſchlichen aus des Wiſſenswerten bietet.
Di= Geburt eines Sohnes
zeigen an
Landgerichtsrat Thüre u. Fran
Elſe, geb Bücking
z. Zt. Privatklinik Dr. Hoffmann
und Dr. Wolf.
Darmſtadt, 19. Juli 1928. e18889
Ludwig Sauerwein, Lehrer
Bertel Sauerwein, geb. Geisel
Vermählte
Darmstadt
Messel
Mollerstraße 19
Kirchl. Trauung: Samstag, den 21. Juli, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche. (18773
Die Geburt ihrer Tochter
Anguſte Giſela zeigen in
dank=
barer Freude an
Philipp Sauer
und Frau Marie.
Darmſtadt, den 18. Juli 1928.
11827)
Ihre Vermählung zeigen an:
Leonhard Wolf
Johanna Wolf
geb. Winkler
Grüner Weg 11 Moosbergſitr 54
Kirchl. Trauung: Samstag, den 21. Juli,
2 Uhr nachm., in der St. Liebfrauenkirche
(Klappacherſtraße). (18885
Heute nahm Gott der Herr meinen
innigſt=
geliebten Mann, unſern lieben, treuen Vater
Georg Altheim
Oberrechnungsrat
nach ſchwerem Leiden zu ſich.
Georgine Altheim, geb. Weil
Dr. Carl Altheim, Stadtrechtsrat
Gretel Stumpff, geb. Altheim
Anni Altheim, geb. Engel
Dr. Alfred Stumpff, Regierungsaſſeſſor.
Darmſtadt, den 19. Juli 1928.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 21. Juli,
vormittags um 11 Uhr, auf dem alten Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. ( 18962
Stat beſonderer Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich
ergebenſt anzuzeigen:
Pfarrverwalter
Emil Schmidt
u. Frau Gretel, geb. Reinig
Neunkirchen ſ. O.
(11790)
im Jull 1928.
Piano
gut erhalten, (B11698
400 Mk.,
Marken=Piano, wie
neu, 750 Mk.
Nicolaus Berg.
Heidelbergerſtr. 88.
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in einigen Stunden.
FrauJoſeph, dentiſtin,
F. Foſeph. Dentiſt,
Mark platz4,
imFiſch=
haus Fertig, (113122
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hai es gefallen, heute nachmitiag
2/3 Uhr nach arbeitsreichem Leben unſeren lieben guten Vater,
Bruder, Großvater und Schwiegervater
Fabrikant
Beintic Matel v.
Veteran von 1870/71
kurz vor Vollendung ſeines 80. Lebensjahres zu ſich in die
Ewig=
keit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Familie Hugo Müller
Familie Heinrich Hechler
Familie Karl Schweißguth
Eliſe Hübner, geb. Müller
Emma Müller
und 5 Enkelkinder.
Eberſiadi, den 19. Juli 1928.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 22. ds. Mts., nachmittags 2
vom Sterbehauſe, Pfungſtädterſtraße 35 aus ſiatt.
Uhr,
(11820
Hanomag
Sport, wie ueu,
ſehr=
preiswert (11716a
Donges & Wlest
Woog, 19. Juli 1928
Waſſerhöhe 3,86 m
Luftwärme 21 C
Waſferwärme vorm.
7 Uhr 24‟ C.
Woogs=Polizei=Wache
Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Katharina Schwarz
geb. Pfeiffer
iſt am 18. Jult nach kurzem,
ſchwe=
rem Leiden für immer von uns
gegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Gg. Schwarz und Kinder.
Darmſtadt, den 19. Juli 1928,
Arheilgerſtr. 80.
(e18817
Die Beerdigung findet Freitag,
den 20. Juli nachmittags 4 Uhr,
auf dem Wa dfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 17. Juli verſchied nach
langem, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden mein lieber
Mann, Vater, Schwiegervater und
Großvater
Herr
Joſef Zulauf
Schuhmachermeiſter
Die trauernden Hinterdliebenen:
Frau Katharina Zulanf, geb. Lipp
Famillie Marhelnecke
* Darmtadt, Wiesbaden
Kaſinoſtr. 2
Die Beerbigung fand auf Wunſch
des Verſtorbenen in aller Stille ſtatt
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Nummer 200
Freitag, den 20. Inli 1928
Gaft.*
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 20. Juli.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
darmſtadt (Leitung: Direkter Adalbert Steffter). Heute Freitag
erſte Vorſtellung für Freitags=Mieter) iſt die letzte Wiederholung der
Oserette „Die Faſchingsfee” von Emmerich Kalman. — Morgen
Sumstag gelangt zum erſten Male die Operetten=Neuheit „Adrienne‟
ſom Walter W. Goetze (dem Komponiſten der Operette „Ihre Hoheit
ſie Tänzerin”) zur Aufführung. Der Berliner Lokalanzeiger ſchreibt
iher dieſe Operette u. a.: „Die Handlung, die in dieſer Welt
liebes=
ſoller Abenteuer vor ſich geht, iſt treffend gezeichnet; das muſikaliſche
Gwand iſt prächtig; originelle muſikaliſche Einfälle. Alles klingt und
enkt ſich ins Ohr.” — Die Chemnitzer Zeitung ſchreibt: „Man verſteht
ſeri immer wieder aufrauſchenden Beifall des hingeriſſenen, in hellem
Eatzücken ſchwimmenden Publikums.” — Von den vorkommenden
Yſiknummern ſeien erwähnt: Im Park von Verſailles, Mach keinen
Urterſchied, In Potsdam im Bürgerquartier uſw. Die Hauptrollen
„D beſetzt mit den Damen Rajic, Rainold und Delys, ſowie den
Her=
en Aman, Coupette, Daurer, Geiger, Marion und Schütt. Leiter
ſe— Aufführung iſt Spielleiter Emil Aman; die muſikaliſche Leitung
ſaE Kapellmeiſter Margraf. — Abends 11.15 Uhr findet als erſte
Nacht=
ſorſtellung ein „Bunter Abend” unter Mitwirkung des geſamten
Holoperſonals ſtatt. Die Preiſe für die Nachtvorſtellung betragen 1, 2
1t5D 2,50 Mark. — Sonntag und täglich abends 8 Uhr wird ebenfalls
Xdrienne” gegeben.
— Zum Gaſt=Konzert des Groß=Ruſſiſchen National=Orcheſters
(B.H.B. Anläßlich des Eaſtſpiels dieſer hervorragenden
Konzertgeſell=
aft ſchrieb das Hannarerſche Tageblatt: „Uns Hannoveranern ſind
ie Balalaika=Künſtler keine Fremden mehr; wer aber glaubt ſagen zu
ürfen: Ich kenne ihre Kunſt, brauche ſie alſo nicht wieder zu hören,
Seht einen voreiligen Selbſtbetrug. Die Leiſtungen des Orcheſters
V.H.B. ſind ſtändig geſ eigert worden, ſowohl an Quantität als auch
n Qualität. Auch ohne ein Wort Ruſſiſch zu verſtehen, genießt, man
unner wieder mit Freude die Darbietungen des Orcheſters W. H.B. Das
urr weit mehr, als beſte Hoffnung erwarten durfte. Größer, ſtärker,
ißſiſcher als vieles, das ſich da ruſſiſch anzieht und vorſtellt. Hier iſt
hmßland, ruſſiſche Landſchaft, ruſſiſche Muſik, ruſſiſcher rauſchender
2—nz. Das iſt echte Velkskunſt, angeborene Grazie des Gefühls. Die
rein dekorative Wirkung, die von dieſem Orcheſter ausgeht, iſt außer=
Sentlich, die Darbietungen über jede Kritik erhaben.”
— Zwei Nachtvorſtellungen der „Schwarzen Revue‟. Des
außer=
roentlichen Erfolges wegen iſt das Gaſtſpiel des Neger=Enſembles auf
ömmstag und Sonntag, den 21. und 22. Juli, ausgedehnt
wor=
d—i, und zwar finden dieſe beiden Vorſtellungen nachts 10 Uhr 30 Min.
teckt bei ermäßigten Eintrittspreiſen von 1 bis 3 Mark. Sonntag
nahmittag iſt außerdem noch eine Vorſtellung um 4 Uhr mit dem
ungekürzten Abendprogramm, ebenfalls bei ermäßigten Preiſen von
Sis 3 Mk. Kinder zahlen die Hälfte. (Siehe heutige Anz.)
— Dirigenten=Jubiläum. Anläßlich ſſeiner 2jährigen Tätigkeit als
Arrigent im Chorgeſang haben ſeine Vereine beſchloſſen, Herrn
Muſik=
irektor Adam Simmermacher im Herbſt ds. Js. durch eine öffentliche
Ffier zu ehren. Der geſchäftsführende Ausſchuß iſt aus Vorſtandsmit=
Iedern der Vereine „Liederkvanz” Langem, „Sängerluſt‟ Dieburg,
9rrb.=Geſangverein Einigkeit” Groß=Zimmern, „Sängerluſt”
Pfung=
fapt, „Sängervereinigung Germania” Griesheim, „Frohſinn” Arheilgen
n „Concordia‟ Darmſtadt zuſammengeſetzt und wird die bereits
be=
onnenen Vorarbeiten, zu einem großen Feſte geſtalten. Die näheren
Srizelheiten werden in den Tageszeitungen bebanntgegeben.
— Automobile, deren Vorbeifahren Häuſer zerſtört. Ein
Pro=
efß von grundſätzlicher Bedeutung. Eine Rechtsfrage
on ungewöhnlicher Bedeutung iſt in Leipzig aufgerollt worden. Ein
H—usbeſitzer hat die Stadt Leipzig verklagt, weil an ſeinem Hauſe
er=
uSliche Schäden entſtanden ſind durch die Erſchütterungen, die der
Ver=
ear mit ſchweren Laſtkraftwagen in den Straßen verurſacht. Die
Shadt Leipzig iſt der Meinung, daß für dieſe beklagenswerten Schäden
n erſter Linie die Beſchaffenheit der Laſtkraftwagen ſelbſt
verantwort=
is zu machen ſei, die im weſentlichen durchaus nicht den
Anforderun=
eir entſprächen, die an Fahrzeuge mit großer Geſchwindigkeit bei hoher
Sllaſtung zu ſtellen ſeien. Weiter überſchritten erfahrungsgemäß
ge=
e die Laſtkraftwagenführer vielfach die ihnen zugeſtandene
Höchſt=
eſchwindigkeit. Schließlich und endlich aber müßten die
Unterſuchun=
gem auch in der Richtung geführt werden, ob die Häuſer, an denen
3 Fchädigungen duech die Erſchütterungen des Straßenverkehrs
ent=
unden oder entſtanden ſeien, hinſichtlich ihrer Bauart, vielleicht auch
her Baufälligkeit, den Anforderungen überhaupt noch gewachſen ſeien,
i an Wohnhäuſer in der heutigen Zeit geſtellt werden müßten.
So=
vät der Straßenbau in Betracht komme, will die Stadt ſelbſt alles tun,
in ihn auf die nötige Höhe zu bringen. Nur der Geldmangel hat
Vülher den ſo notwendigen Ausbau vieler Straßen verhindert. Auf
er- Ausgang dieſes ſo zeitgemäßen Streites kann man in ganz
Deutſch=
gud geſpannt ſein.
— Dampfer=Expeditionen des Norddentſchen Lloyd Bremen. Nach
Niw York ab Bremen=Bremerhaven: „Republic” am 23. 7., „
Karls=
uSe” am 26. 7., „Columbus” am 28. 7., „München” am 2. 8., „
Seyd=
i am 4. 8., „Georg Waſhington” am 8. 8., „Stuttgart” am 9. 8.,
„Aerlin” am 11. 8., „America” am 15. 8., „Dresden” am 16. 8., „Präſ.
öurding” am 22. 8., „Lützow” am 22. 8., „Karlsruhe” am 23. 8.,
Siierra Cordoba” am 25. 8., „Columbus” am 25. 8., „Republic” am
8: 8., „München” am 30. 8. — Nach New York via Halifax ab
By emen=Bremerhaven: „Seydlitz” am 4. 8., „München” am 1. 12.
tach Kanada ab Bremen: „Cairndhu” am 23. 7., „Köln” am 30. 7.
(rairngowan” am 6. 8., „Crefeld” am 27. 8. „Köln” am 10. 9. — Nach
SGiladelphia-Baltimore-Norfolk, ab Bremen: „
Han=
nwer” am 22. 7., „Turpin” am 8. 8., „7”” am 22. 8. und am 8. 9. —
Nach Nordamerika=Weſtküſte ab Bremen: „Saale” am
8. 7., „Witell” am 18. 8., „Witram” am 8. 9., „Juſtin” am 29. 9.,
Epree” am 20. 10. — Nach Havanna—Galveſton ab Bremen=
Syemehaven: „Sehdlitz” am 15. 9., „York” am 15. 10., „Seydlitz” am
15. 11. — Nach Kuba—New Orleans ab Bremen: „Riol” am
4. 8., „” am 14. 9. — Nach Mittelbraſilien und dem
- Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaven: „Madrid” am 4. 8.,
Eäerra Ventana” am 14. 8., „Werra” am 25. 8., „Sierra Morena” am
. D., „Weſer” am 15. 9., „Sierra Cordoba” am 29. 9.; Frachtdampfer
b Bremen: „Holſtein” am 21. 7., „Germar” am 4. 8., „Nürnberg” am
15. 8., Eiſenach” am 15. 9. — Nach Mittelbraſilien ab
Bre=
nert: „Attika” am 21. 7., „Arta” am 18. 8., „Aigina” am 15. 9.
hrch Nordbraſilien ab Bremen: „Anatolia” am 23. 8., „
Fri=
erin” am 9. 10. — Nach Südamerika (Weſtküſte) durch den
Bemamakanal ab Bremen: „Wido” am 21. 7., „7.”” am 4. 8. und
5. 8, und 8. 9.; durch die Magellan=Straße ab Bremen: „Haimon”
m 7. 8., „” am 18. 9. — Nach Weſtküſte, Zentral= und
Nättelamerika, Mexiko ab Bremen: Erfurt, am 11. 8. —
frmchtfahrt Kanariſche Inſeln ab Bremen: „Orotava” am
1 7., „Arucas” am 4. 8., „Orotava” am 18. 8., „Arucas” am 11. 9.,
Trotava” am 15. 9., „Arucas” am 29. 9. — Nach Oſtaſien ab
Ziemen bzw. Hamburg: „Schwaben” ab Bremen am 21. 7., ab
Ham=
uurg am 25. 7., „Gießen” ab Bremen am 28. 7., ab Hamburg am 1. 8.,
Terfflinger” ab Bremen am 4. 8., ab Hamburg am 8. 8., „Deſſau” ab
Biemen am 11. 8., ab Hamburg am 15. 8., „Trave” ab Bremen am
4B 8., ab Hamburg am 22. 8., „Franken” ab Bremen am 25. 8., ab
)arnburg am 29. 8., „Saarbrücken” ab Bremen am 1. 9., ab Hamburg
m 5. 9. — Nach Auſtralien ab Bremen: „Neckar” am 4. 8.,
Aſter” am 3. 9., „Aller” am 3. 10. — Nach der Levante ab
Sremen: zirka 8 Abfahrten im Monat. — Nach Finnland ab
Fremen: 8tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. — Nach Reval ab
Zremen: Abfahrten alle 8—10 Tage. — Nach Leningrad ab
1zremen: je nach Bedarf. — Nach England ab Bremen-London
bis 4 Abfahrten in der Woche. — Bremen-Hull: 2 Abfahrten
un der Woche. — Bremen-Middlesborough-Newcaſtle:
Dtägig. — Geſellſchaftsreiſen: Skandinavien—Oſtſeefahrt:
Lrtzow” ab Bremerhaven am 3. 8., Nordkapfahrten: „Sierra Cordoba”
b Bremerhaven am 4. 8., Nordkapfahrten: „Sierra Ventana” ab
Bremerhaven am 24. 7., Nordlandfahrt: „York” ab Bremerhaven am
4. Anguſt.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen, vom 23. Juli an auf 14 Tage zur
Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:Aereboe, Fr.: Agrarpolitik. Berlin
1928: Department, the Medical, of the United States Army in
the World War. XIII, 1, 2. Waſhington 1927; Dölger, Fr. J.:
Ichthys. Bd. 1, 2: Text, 3, 4: Tafeln. Münſter i. W. 1928;
For=
ſchungen zur islamiſchen Kunſt. II. Die Ausgrabungen von
Sa=
marra. Band IV. Lamm, C. J.: Das Glas von Samarra. Berlin 28;
Gervais, C. R.: Die Frauen im Leben Friedrichs des Großen.
Berlin=Lichterfelde 1928; Geſchichtskalender. Deutſcher. 43.
Jahrgang. Abt. A Inland, Abt. A Ausland, Abt. B Inland. Leipzig;
Handbuch der Entomologie. I, 1. 2. Jena 1928;
Kunſttopo=
graphie, Oeſterreichs. 19. 20. Heiligenkreuz. Hallein. Wien 1926=
1927; Luther M.: Werke. Krit. Geſamtausgabe Bd. 21. Weimar
1926; Magazin, Fr. Manns Pädagogiſches. 1115—1122.
Langen=
ſalza 1926—1928; Meyer E.: Geſchichte des Altertums. 2. Aufl.
II, 1. Stuttgart und Berlin 1928: Poppert, H. M.: Hamburg
und der Schundkampf. 1. 2. Hamburg=Großborſtel 1926—1927;
Rei=
chert, H.: Studien zur Säkulariſation in Heſſen=Darmſtadt. 1. Mainz
1927; Sadianus, J.: Commentarius in Aphtonium. Ed. H. Nabe.
Lipſiae 1928: Schreiber, W. L.: Handbuch der Holz= und
Metall=
ſchnitte des 15. Jahrhunderts. V Leipzig 1928; Vollmer H.:
Materialien zur Bibelgeſchichte und religiöſen Volkskunde des
Mittel=
alters. II, 2. Berlin 1927.
Zeitſchriften: Annalen, Liebigs, der Chemie. 460, 461.
Berlin 1926; Archiv für Anthropologie. 47—49. Neue F. 19—21.
Braunſchweig 1923—28; Archiv, Seufferts, für Entſcheidungen der
oberſten Gerichte in den deutſchen Staaten. 80, 81. 3. F. 25, 28.
Mün=
chen und Berlin 1926—1927; Berichte über die geſamte Biologie.
Abt. B. Phyſiologie, 43. Berlin 1928; Bibliographie der
So=
zialwiſſenſchaften. 23. 1927. Berlin; Centralblatt für
Bakterio=
logie, Paraſitenkunde und Infeklionskrankheiten. 73. 2. Abt. Jena 1928;
Diözeſan=Archiv, Freiburger. 27, 28. N. F. 54, 55. Freiburg
i. Br. 1926—27: Ergebniſſe der med, Strahlenforſchung. 3.
Leip=
zig 1928: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg. 7. Leipzig 1927=
1928: Jahrbuch, Hiſtoriſches. 47. 1927. München; Muſica
Dinian.f 14. 15. 1926, 1927. Wien; Revue des deux Mondes. 7.
Periode. 44. Paris 1928; Richterzeitung, Deutſche. 19. 1927.
Berlin; Zeitſchrift des deutſchen Paläſtinavereins 50. Leipzig
1927; Zeitſchrift für Phyſiologie und Pſychologie der
Sinnes=
organe. 1. Abt. Pſychologie. 105, 106. Leipzig 1928; 2. Abt. Zeitſchrift
für Sinnesphyſiologie, 57, 58. Leipzig 1926—1927. — Vom 6. Auguſt
an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Saup=Lauten Baun=Mah
reizende Muster
in allen Größen
Seifenhaus am Schilierplatz.
(11804
— Turngemeinde Darmſtadt 1846 — Wanderabteilung. Die
Wanderabteilung konnte am Sonntag ihre Juliwanderung zur
Durchführung bringen. Trotz der außergewöhnlichen Hitze hatte ſich,
wie immer, eine anſehnliche Zahl Wanderer am Oſtbahnhof
eingefun=
den. Kurz nach 6 Uhr fuhren wir mit der Bahn nach Hetzbach. Unter
dem Viadukt hindurch ging es über den Krähberg nach Schöllenbach,
woſelbſt Frühſtücksraſt gehalten und der erſte Durſt gelöſiht wurde. Der
Weg führte dann, ſteil anſteigend und von Heidelbeerſträuchern
um=
ſäumt, nach Heſſelbach, durch den Leininger Park weiter nach Ernſttal.
Hier wurde mittaggeraſtet. Einige Schwimmkundige konnten ſich ſogar
an einem Bad erfreuen, zu dem ein ſchöner klarer Teich einlud.
Ge=
ſtärkt gings dann auf wechſelnden Pfaden und wieder ſteil abwärts
nach Kailbach, dem Endziel. Eine halbe Stunde verging hier noch in
angenehmer Stimmung, bis uns der Zug nach Darmſtadt wieder
auf=
nahm. Für die vorzügliche und ſichere Durchführung dieſer ſchönen
Wanderung iſt den beiden Führern Dieter und Becker zu danken. War
die Sonnenglut auch oftmals unangenehm, indem ſie zum Schwitzen
regen Anlaß gab, ſo bleibt uns doch dieſe Wanderung in beſter
Er=
innerung.
Bei Unfall und Krankerttransporken=
Verleihen von Krankenbedarfsartikeln
ist ſelefonruf Janitäts-Mache Rotes Kreuz.
Telefon:4oo Darrnskadt.
— Schwerkriegsbeſchädigte der Kriegerkameradſchaft Haſſia,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Die Kameraden, welche am 14. ds. Mts. die
Auto=
fahrt nach Bad=Homburg mitgemacht haben, können die Bilder abholen,
welche vor dem Kurhaus photographiert wurden. Lieferung erfolgt
durch Kamerad Rett, Obmann, Hochſtraße 10.
— Elektrizitäts=Inſtallation. Um auch die minderbemittelte
Bevöl=
kerung in den Genuß der Elektrizität zu ſetzen, hat die Heag ſich
ent=
ſchloſſen, bis auf weiteres Wohnungen, die noch ohne elektriſche
Inſtal=
lationen ſind, auf ihre Koſten zu inſtallieren und gegen Miete an die
Wohnungsinhaber abzugeben. Die Miete iſt äußerſt gering und wird
monatlich mit dem Stcomgeld erhoben. Nach drei Jahren fällt die
Miete weg und die Inſtallation geht in den Beſitz des bisherigen
Mie=
ters über. (Siehe Anzeige in der heutigen Nummer.)
Tierfreunde und Tierhalter
vergeßt nicht
beider Tropenhitze Pferden, Ketten-
Hunden, Singvögeln und sonstigem
Geflügel etc, das nötlge Frische
Trinkwasser zu reichen!
— Aenderung des Kraftpoſtfahrplanes. Im Fahrplan der Kraftpoſt
Babenhauſen—Schaafheim (Kr. Dieburg) — Fahrplanbild 29 — wird
die Fahrt ab Babenhauſen 14,20 Uhr vom 16. Juli ab nur noch
Sams=
tags ausgeführt.
— Tödlicher Unfall auf Bahnhof Kranichſtein. Früh gegen 5 Uhr
wurde auf Bahnhof Kranichſtein der 28jährige Rangierer Wilh.
Tro=
jan überfahren und ſchwer verletzt. Er wurde durch die Freiwillige
Sanitätskolonne nach dem Stadtkrankenhaus gebracht, wo er leider
bald ſeinen Verletzungen erlag. Trojan ſtammt aus Aſchaffenburg.
Vogelſchickſal.
In dieſen Tagen, da draußen m Feld und Garten alle Entvickelung
ihrem Höhepunkt zueilt, vollzieht ſich alljährlich eine Tragödie, die den
beobachtenden Naturfreund immer aufs neue wieder erſchüttert und
gleichzeitig mit ohnmächtigemr Ingrimm erfüllt. An allen geeigneten
Stellen hat er für ſeine gefiederten Freunde Niſtgelegenheiten
hergorich=
tet, die bereitwillig bezogen wurden. Die Brutzeit iſt vorüber, aus den
Neſtern und Niſthöhlen dringt das unentwegt fordernde Gezirpe der
Jungen. Unermüdlich huſcht das elterliche Paar ab und zu — ab und
zu, um die ewig hungrigen Hälſe zu ſtopfen, und vertilgt dabei eine
ſchier unglaubliche Menge von Schädlingen. Wer möchte die
Millionen=
werte errechnen, die Jahr für Jahr der deutſchen Volkswirtſchaft durch
dieſe fliegende Schutzpolizei erhalten werden?
Aber da unten in den dichten Erbſen kauert unbeweglich ein grau
und weiß geſtreiftes Etwas. Grünſchillernde Augen ſtarren mit
ſchma=
ler Pupille wie gebannt nach der Niſthöhle oben im Baum. Nur in
der ruhelos ſpielenden Schwanzſpitze kommt gierigſte Erregung zum
Ausdruck. Wer iſt’s? Die „brave, goldige Miez”, eine der drei Katzen
aus dem Haus ſchräg gegenüber, die alle drei angeblich die Wohnung
niemals verlaſſen. Das Erbſenbeet unter der Niſthöhle iſt eines
ihrer Lieblingsplätzchen; hier verbringt ſie viele Stunden in der wollüſtig
prickelnden Vorfreude des Genießens. Neulich nachts überwältigte ſie
einmal die Blurgier, ſo daß ſie verſuchte, an das durch Dornen und
Stacheldraht geſchützte Flugloch heranzukommen. Dieſe Expedition
miß=
lang aber kläglich und brachte ihr neben einigen ärgerlichen
Hautver=
letzungen die Einſicht bei, daß Abwarten die beſſere Politik ſei. Nun
lauert ſie auf den ſicheren Zeitpunkt, da die herangewachſenen tolpatſchie
gen Jungvögel ihre Probeflüge m die große Welt umternehmen
wer=
den. Eines nach dem anderen wird ihr dann verfallen ſein, der
Mord=
gier der „braven, goldigen Miez”
Wir Deutſche haben den materiellen wie den ideellen Wert des
Schutzes der einheimiſchen Vogeſwelt dadurch anerkannt, daß wir
Reichs=
geſetze darüber geſchaffen haben. Man hat Vogelſchutzvereine
gegrün=
det, man „klärt” die Schuljugend „auf”, man unterhält Schutzgehölze,
bringt Niſtgelegenheiten an, erſtellt Winterfutterplätze und Tränken
und andores mehr. Welch ein Aufwand von Arbeitskraft und
Geld=
mitteln. Und alles wortwörtlich „für die Katz”! Für dieſes nie
ge=
zähmte Raubtier, für dieſen Tiger unſerer Gärten ziehen wir alljährlich
die Vogelbrut groß. Wer dieſe Anſicht für übertrieben hält, der bemühe
ſich nur gerade jetzt des Abends in die Gärten, wenn ſie von den
Be=
arbeitern verlaſſen ſind. Dort kann er allenthalben die
herzzerreißen=
den, verzweifelten Warnungstöne der Vogeleltern hören, die die
ahnungsloſen Jungen auf die heimtückiſch lauernde Gefahr aufmerkſam
zu machen ſuchen. Da huſcht’s auch ſchon in lautloſem Sprung aus dem
Himbeerdickicht: wieder eines weniger!
Es ſei hier ausdrücklich anerkannt, daß der Mäuſeplage gegenüber
wohl für gewiſſe Berufe, wie Bäcker, Gärtner, Kolonialwaren= und
Samenhändler und ähnliche, es trotz Fallen und Serumimpfung
vor=
läufig nötig ſein wird, Katzen — aber nur wirkliche Mäuſefänger —
in vernünftigen Grenzen zu halten. Aber ſolange es jedem
unverant=
wortlich denkenden Menſchen freiſteht, ſich ohne irgendwelche andere
Ur=
ſache als zu ſeinem perſönlichen Vergnügen beliebig viele ſog.
Haus=
katzen zu halten — die in Wahrheit beſſer Garten= und Feldkatzen
hießen —, ſolange bleibt all unſer deutſcher Vogelſchutz feiger
Selbſt=
betrug. —
Und ein Nutzen bringender Wachheind koſtet hier 42 Mark Steuer,
jeder weitere gar um je 20 Mark mehr!!
0. I.
Kriegsgräberfürſorge. Soeben iſt das Juliheft der „
Kriegsgräben=
fürſorge” der Bundeszeitſchrift des Volksbundes Deutſche
Kriegsgräber=
fürſorge erſchienen. Sein Inhalt iſt gerade deswegen von beſonderem
Wert, weil das Heft im Anſchluß an einen Vorbericht üben die
dies=
jährige Bundestagung des Volksbundes in Magdeburg eine Reihe
ſtatiſtiſcher Angaben über die Arbeit des Volksbundes im vergangenen
Jahr und in den Monaten Januar bis einſchließlich Mai dieſes Jahres
bringt. Dann enthält es einen Aufſatz über die Ausgeſtaltung des
deutſchen Kriegerfriedhofes Vorbruck im Elſaß mit je einer Abbildung
des jetzigen Zuſtandes und des Planes, nach dem der Volksbund die
Ausgeſtaltung des Friedhofes vovvehmen wind. Ein Bericht über eine
Fahrt zu unſeren Heldengräbern in Nordfrankreich dürfte für die
zahl=
reichen Angehörigen der Tauſende in dieſem Gebiet zur letzten Ruhe
gebetteten Gefallenen von großem Intereſſe ſein, desgleichen die
Mit=
teilungen über die Arbeiten, die der Volksbund im engſten
Einverneh=
men mit den Reichsbehörden auf zahlreihen deutſchen Kriegerfriedhöfen
im Ausland vorgenommen hat und weiter vorzunehmen beabſichtigt. —
Leider iſt die Zahl der Angehörigen, die Auskunft über die letzten
Ruhe=
ſtätten von Gefallenen, die in den öſtlichen Ländern wie Polen,
Ruß=
land, den Randſtaaten, Jugoſlawien der Auferſtehung entgegen
ſchlummern, haben wollen, immer noch ſehr gering. Der Volksbund
Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt dank des weitverzweigten Netzes ſeiner
Verbindungen in dieſen Ländern in der Lage, cuuch dieſen
Ange=
hörigen helfend zur Seite zu ſtehen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen m beir
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Vereinigte Kriegervereine Darmſtadt. Die
Vereine beteiligen ſich nächſten Sonntag, 22. d8. Mus., an der Feier des
50jährigen Fahnenjubiläums des Kriegervereins Meſſel. Abfahrt vom
Schloß mit Kvaftwvagen um 12,30 und 13 Uhr oder mit Sonndagsfahrkarte
ab Nordbahnhof um 13.34 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
— Wiener=Kronenbräu=Keller. „Für jeden etwas”
iſt das Motto, das dem Programm zum heutigen Konzert des Stadt=
Orcheſters im Wienex=Kronenbräu=Keller zu Grunde liegt. Das Stadt=
Orcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp wird damit
wieder beweiſen, daß es verſteht, ſich die Herzen der Zuhörer zu
er=
obern. — Flir Dienstag, den 24. Juli, iſt ein Programm vorgeſehen,
welches ſich nur aus Wünſchen aus dem Publikum zuſammenſetzt.
Wünſche können bei dem heutigen Konzert ſchriftlich abgegeben werden.
— Herrngarten=Kaffee. Heute Freitag, den 20. Juli,
8 Uhr abends, findet wieder ein Künſtler=Konzert ſtatt. Morgen
Sams=
tag, 21. Juli, großes Konzert des Stadtorcheſters unter Leitung des
Kapellmeiſters W. Schlupp.
Tageskalender für Freitag, den 20. Juli 1928.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus,
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die Faſchingsfee‟. — Orpheum,
abends 20,30 Uhr: „Die ſchwarze Revue‟. — Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. —
Wiener Kronenbräukeller abends 20 Uhr: Großes
Kon=
zert. — Herrngartenkaffee 20 Uhr: Künſtlerkonzert. —
Heaghaus, Luiſenſtr. 16, abends 20 Uhr: Vortrag: „Die
elek=
triſche Küche und die Heißwaſſerbereitung” —
Kinovorſtellun=
gen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 21. Juli: Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 45 Min.,
Mittwoch, den 25. Juli: Mittags 2 Uhr. — Donnerstag, den 26. Juli:
Tichloh Beaw. — Vorabend 9 Uhr. Faſtenbeginn 8 Uhr 20 Min=
Faſtenſchluß 9 Uhr 5 Min.
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ohne Darmſtädter Fahrplanbuch. Erhältlich zum Preiſe von
60 Pfennig in allen Buchhandlungen,
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lungen, Kiosken, Verkehrsbüro, Agenturen des Darmſtädter
Tagblattes und in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 23. (9986dts
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Nummer 200
Freitag, den 20. Juſt 1928
Seite
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 19. Juli. Jubelfeſt. Allabendlich herrſcht reges
Treiben auf dem Feſtplatze „Im Elſee‟. Alt und jung iſt eifrig bei der
Arbeit, um den Platz würdig herzurichten für das Feſt am kommenden
Sonntag. Beſonders ewwähnt ſei die ſtabile und ſchöne Feſthalle, in
deren Mitte ſich die Bühne befindet, ſo daß alle Vorführungen bei jeder
Witterung unbeeinträchtigt ausgeführt werden können. Die
Quartier=
ausgabe befindet ſich ab Samstag nachmittag im Gaſthaus „Zum
gol=
denen Löwen‟ Bei dem am letzten Samstag ſtattgefundenen Kommers
wurden folgende Gründer und Jubilare geehrt: Johannes Anthes,
Phi=
lipp Anthes, Friedel Bauer, Heinrich Benz 1., Heinrich Benz 2., Karl
Deuker, Karl Dieter, Johannes Dieter, Harl Fleck, Georg Lücker,
Lud=
wig Mampel, Georg Traſer, Karl Traſer, Georg Petry, Chriſtoph
Pfeif=
fer, Georg Volz, Heinrich Weber und Jakob Wolf. Letzterer ſprach den
Dank der Jubilare aus ud überreichte ein Bild des Geſamtvereins.
Nun ſei noch an die geſamte Einwohneyſchaft die herzliche Bitte
ge=
richſtet, am Ehrentage des Arbeiter=Turn= und Sportwereins die Häuſer
zu ſchmüchen, um den zu erwartenden Fremden zu zeigen, wie unſere
Gemeinde gewillt iſt, ihre Feſtgäſte zu ehren. — Am 29. ds. Mts.
ver=
anſtaltet der hieſige Gefangverein „Viederzweig” in den Räumen
des Gaſthauſes „Zum weißen Sſtwanen” fein diesjähriges Sommerfeſt.
Außerdem ſind für den 7. Oktober ds. Js. ein Herbſtfeſt und den 21.
Ok=
tober ds. Js. eine Theateraufführung in Ausſicht genommen. — Das
Sommerfeſt der Sportvereinigung 04 wird am 5. Auguſt d8. Js.
auf dem Arheilger Mühlchen gefeiert, das eim erſtklaſſiges Programm
aufweiſt.
I Griesheim, 19. Juli. Am Montag nachmittag wurde in der
Behauſung des Landwirts Phil. Feldmann, Oberndorferſtraße 1 hier,
ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt, wobei dem Dieb ein dem
Hausſohn gehöriger Geldbetrag von 285 Mark, ein Sportanzug im
Werte von 50 Mark und ein Paar Schuhe im Werte von 18 Mark in
die Hände fiel. Der Dieb hatte inſofern leichtes Spiel, als ſich die
geſamte Familie auf dem Felde befand und infolgedeſſen das Haus
leer ſtand. Die eingeleitete polizeiliche Unterſuchung hat bis jetzt nicht
zur Ermittelung des Täters geführt. — Da ſich die Ausgabe der
Gemeindeſteuerzettel für 1928 noch einige Wochen hinziehen
wird, hat die Bürgermeiſterei durch eine Bekanntmachung die
Ge=
meindeſteuerpflichtigen erſucht, auf ihre 1928er Schuldigkeiten alsbald
Abſchlagszahlungen in Höhe der 1927er Steuerziele zu leiſten, zumal
die beiden erſten Ziele bereits fällig waren. Dadurch wird vermieden,
daß der Steuerzahler demnächſt mehrere Ziele auf einmal zahlen muß.
„Conus” e. V., der gleichzeitig einen Germania=Feſtwagen ſtellte,
folgende Preiſe: Schmuckkorſo (Klaſſe 4) 2. Preis, 6er Kunſtreigen
2. Preis, 6er Damenreigen 1. Preis, 8er Damenreigen 1. Preis, 6er
Jugendreigen 3. Preis, 8er Jugendreigen 2. Preis. An der
Konkur=
renz nahmen 58 Vereine mit 108 Reigenmannſchaften teil.
F. Eberſtadt, 19. Juli. Waſſerwerks=Voranſchlag. Der
von dem Gemeinderat durchbevatene Vovanſchlag des Gemeinde=
Waſſer=
werks für das Rechnungsjahr 1928 liegt gemäß Art. 162 LGO. von
Frei=
tag (20. Juli) ab eine Woche lang auf der Bürgermeiſterei zu
jeder=
manns Einſicht offen. Einwendungen gegen den Inhalt müſſen
inner=
halb der Offenlegungsfriſt ſchriftlich oder zu Protokoll erklärt werden.
Aa. Pfungſtabt, 19. Juli. Die Stadtkafſemahnt. Die
Be=
träge für Waſſerzins und Waſſermeſſermiete vom erſten Vierteljahr des
laufenden Rechnumgsjahres 1928 ſind bei Meidug der Mahnung bis
Ende des Monats an den Zahlvagen Mondag bis Freitag von
vormit=
tags 8—½1 Uhr zu entrichten.
Aa. Pfungſtadt, 19. Juli. Getreidedruſch. Das Dreſchgeſchäft
iſt ſeit Beginn der Getreideernte in vollem Gange. Es wird an
meh=
reren Maſchinen gearbeitet, ſo daß das Dreſchen glatt vonſtatten geht.
— Ausflug. Der hieſige Deutſche Turnerein unternahm am
Sonn=
tag einen Ausflug in Geſtalt der Vereinswanderug, der über den
Mag=
netberg nach Jugenheim zum Beſuch des dortigen Jugendturnens führte.
Bei dem heißen Wetter war das Wandern dunch den ſchattigen Wald
ſehr angenehm.
G. Ober=Ramſtadt, 19. Juli. Die Sommerſchulferien
be=
ginnen hier am Samstag, den 21. Juli. Am 13. Auguſt wird der
Unterricht wieder aufgenommen. — Mit dem Bau weiterer zwei
Flachbauten mit je 3 Wohnungen, die ebenfalls zwiſchen
Küchler=
weg und Frankenhäuſerpfad zu ſtehen kommen, wurde kürzlich
begon=
nen.
Burgfeſt Lindenfels.
In den altehrwürdigen Mauern der ehemals kurpfälziſchen Burg in
Lindenfels, im Schatten der alten Burglinde, feiert der Trachtenverein
Lindenfels und Umgebung am 21., 22. und 23. Juli das weithin
be=
kannte Burgfeſt, ein Volksfeſt in beſtem Sinne, zur Erhaltung
Oden=
wälder Volkstums, heimiſcher Trachten, Sitten und Gebräuche. Wie
kaum ein anderes Feſt hat gerade das Burgfeſt ſeine tiefen Wurzeln
ge=
ſchlagen in die Herzen der alteingeſeſſenen Odenwälder, wie in die ſeiner
auswärtigen Beſucher. In ſelbſtloſer und aufopfernder Liebe arbeiten
alle Schichten der Bevölkerung ſeit über zwanzig Jahren am guten
Ge=
lingen des Feſtes mit, deſſen Reinerträge ausſchließlich gemeinnützigen
Zwechen zugeführt werden. Und wie anheimelnd wirkt es auf den
Feſtgaſt, wenn er ſchließlich gewahrt, daß ihm etwa der Bürgermeiſter
als Schankwirt humowoll ſein Bier kredenzt, daß die Budeninhober und
einhaberinnen alles ihm bekannte oder gekannte Perſönlichkeiten ſind,
aus den verſchiedenſten Kreiſen der Bevölkerung. Ja, hier hilft alles
ſelbſtlos mit, vom Fabrikanten zum Handwerker, vom Beamten zum
Arbeiter, und die Frauen ſelbſwerſtändlich mit einbegriffen. Alle
mit=
einander ſind Träger des Feſtes, alle wollen Diener ſein für die
gemein=
nützige Sache.
Den Auftakt der feſtlichen Veranſtaltumg bildet am Samstag abend
die von der Firma Beiſel=Heidelberg ausgeführte Beleuchtung von Burg
und Stadt, die immer ſchon zahlloſe Fremde angezogen hat.
Am Hauptfeſttag, Sonntag, dem 22. Juli, wird wieder nachmittags
2 Uhr der farbenprächtige Trachtenzug mit ſeinen wawmgfaltigem
Bil=
dern aus dem Odenwälder Volksleben die Beſucher hinaufgeleiten zu
dem fröhlichen Treiben auf dem lindenbeſchatteten Burghof, in den
kühlen Buden und Kellern der Buvgruine. Jedem iſt es bei dem
nied=
rigen Tageseintritt möglich, frohe Stunden zu verleben, und für gute
Autoverbindung ab Bensheim, Fürth und Reichelsheim iſt außer den
planmäßigen Fahrten im Bedarfsfall durch Sonderfahrten ausreichend
geſorgt.
G. Ober=Ramſtadt, 19. Juli. Gemeinderatsfitzung. Vor
Eintritt in die Tagesordmung der geſtwigen Sitzung gab der
Bürger=
meiſter dem Gemeindevat von dem Ableben des Herrn Beigeordneten
Hofmann Kenntwis und gedachte in ehrenden Worten ſeiner langjährigen
Tätigkeit im Intereſſe der Gemeinde. Die Verſammlung ehrte das
An=
denſen des Verſtorbenen durch Erhebew von den Sitzen. — Zum erſten
Punkt der Tagesordnung werden die für die Errichtung einer elektriſchen
Waſſerſtandsfernmeldeanlage eingegangenen Angebote bekannt gegeben
und die Ausführung der Anlage der Firma Jakob Kögel 2. hier zum
Angebotspreiſe übertragen. — Ferner wurde die Verwaltung beauftragt,
wegen Lieferung und Setzen von Waſſeruhrem nähere Verhandlungen
an=
zubahnen. Mit Rückſicht auf den ſich immer wieder bewerlbar wachenden
Waſſerwangel ſoll mit dem Kulturbauamt wegen Erſchließung weiterer
Quellen verhandelt werden. — Die Herſtellung eines erhöhten Fußſteiges
für eine Teilſtrecke des Frankenhäuſerwegs ud einer Floßrinne in der
Ackermannsgaſſe ſowie Außenrepavaturen und Anſtriche an zwei
Ge=
meindehäuſern in der Lichtenbergſtraße wird beſchloſſen. — In der
da=
ran anſchließenden michtöffentlichen Sitzug werden Wohlfahrts= und
Stundungsgeſuche beraten.
f. Roßdorf, 19. Juli. Die Kaſſeſtunden bei der hieſigen Zahlſtelle
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für die Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt ſind während der Beurlaubung des Herrn Rechners Kloß in
der Zeit vom 17. bis 31. Juli auf Dienstag, Donnerstag und Somstag
vormittags von 9 bis 12 Uhr feſtgeſetzt. — Arbeitsloſenſtatiſtik. Zurzeit
ſtehen in Unterſtützung 16 männliche und 7 weibliche Perſonen.
f. Roßdorf, 19. Juli. Waldpartie. Die alte Gepflogenheit,
alljährlich eine Waldpartie in den nahen Wald zu wachen, hat der
Ge=
ſangverein „Sängerluſt” wieder wachgerufen. Am nächſten Sonntag
nachmittag finder demzufolge an der Ludwigseiche ein Volksfeſt ſtatt.
Der Abwarſch mit Muſik am Gaſthaus „Zur Sonne” iſt auf nachmittags
3 Uhr feſtgeſetzt. An Ort und Stelle iſt für Speiſen und Getränke
beſtens geſorgt. Zu der Veranſtaltung, die in gewohncher Weiſe ſchön
verlaufen wird, iſt die Einwohnenſchaft herzlich eingeladen. —
Stem=
pelabgabe. Die Bürgermeiſterei hat darauf aufmerkſam gemacht,
daß für Automaten, Klaviere, Muſikwerke und dergleichen, die in
Wirt=
ſchaften aufgeſtellt ſind, die Stempelabgabe für 1928 zu entrichten iſt.
Das gleiche gilt für die Beſitzer von Luxus= ud Federwagen. Die
Zah=
lung der Stempelabgabe hat an das Kreisamt Darmſtadt, Zimmer 9, zu
geſchehen. — Vortrag. „Der elektriſche Haushalt”. Am Mittwoch,
den 25. Juli, abends 8 Uhr, hält die Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt,
dahier im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” einen
Vor=
trag, welcher die Elektrizität im Haushalt behandelt, verbunden mit
ppaktiſchen Vorführungen und Probekochen. Außerdem findet eine
Film=
vorführung ſtatt. Die Bevölkerung iſt zu dem Vortrag höflichſt
einge=
laden; der Eintritt iſt frei. Am wächſten Tage von 3—6 Uhr im
Vor=
tragsſaale Rat und Auskunftserteilung in allem Fragem der
Elektrizitäts=
verwendung im Haushalt.
Das Strandbad bei Stockſiadt am Rhein.
* Stockſtadt a. Rh., 19. Juli. Begüinſtigt durch den Waſſerſtand des
Rheins, wind die etwa 200 Meter oberhalb des Rheinbades Stockſtadt
(Fähre) gelegene Sandbank, als natüpliches Strandbad, recht fleißig von
Stockſtädtern und beſonders von auswärtigem Badegäſten benutzt. Ein
ſchöneres Strandbad iſt auch keuun denkbar. Jung und Alt tummelt ſich
hier vergnügt in dem ſeichlem Waſſer oder lagert zufriedem in dem
feinen Rheinſande. Ohne jegliche Gefahr iſt dieſe Stelle des Altvheins
in einer Breite von etwa 120 Metern und einer Länge von 80 Metern
ſelbſt von den kleinſtem Kindern benutzbar. Die Badegrenzen ſind nun
genau abgeſteckt. Auch zum Schwimmen iſt an derſelben Stelle
Gelegen=
heit geboten. Die Turngemeinde e. V. Stochſtadt, die dieſe Sandbank des
Altrheins wit dem dazu gehörigen Hintergelände ſchon im vorigen Jahr
zur Anlage eines Strandbades gepachtet hat, hat nun beſchloſſen, dem
Wunſch der Badegäſte nachzukommen und das Stvandbad etwas
auszu=
bauen, um den Aufenthalt dort noch angenehmer zu geſtalten. Der
Zu=
fahrtsweg zum ud in das Stvandbad wird verbeſſert, Aus= und
An=
kleideräume geſchaffen und für Unterbringung der Garderobe dunrch einen
Bademeiſter Sorge getragen. Die Arbeiten ſind ſſoweit vorgeſchritten,
daß das Strandbad am kommenden Scmstag, dem 21. Juli, eröffnet
wer=
den kann und dann jedermann gegen ein geringes Entgelt zum Baden
zur Verfügung ſteht. — Auch das Rheinbad Stockſtadt erfreut ſich jetzt
eines guten Beſuches. Wenn der Badegaſt ſich in den Fludew des
Alt=
rheins ſchhwimmſportlich genug betätigt hat, ſo findet er auf dem
Sonen=
dah ein herrliches Plätzchen zum Lagern. Das Auge kann dann
rings=
um die ſchönſten Altrheinlandſchaften aufſuchen und ſich daran erfreuen.
Groß=Zimmern, 19. Juli. Am komenden Sonntag, nachm. 2,30 Uhr,
findet in hieſigen Gemeindeſ wſnmbad ein Schau= und
Werbe=
ſchwimmen ſtatt. Dasſelbe hat den Zweck, für die Ausbveitung
des Schrimmſportes auch auf dem Lande zu ſorgen. Das Programm,
das von dem Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß‟ Daymſtadt
durch=
geführt wird, iſt dementſprechend aufgebaut. Sämtliche S=hwimmarten,
Staffeln, Rettungsvorführungen, Waſſerballſpiele, Kunſtſchwimmen
und Kunſtſpringen ſind in dem Programm enthalten, das für den
Zuſchauer nicht nur lehrreich, ſondern uch unterhaltend ſein wird.
Außerdem iſt es gelungen, die bekannte Negermannſchaft aus
Krambambulla zu verpflichten, die gegen die 1. Mannſchaft von
„Rot=Weiß” ein Waſſerballſpiel austragen wird. Zur weiteren
Unter=
haltung wird eine gute Muſikkapelle beitragen. Der rührige
Vade=
meiſter Hillers hat alles getan, um eine einwandfreie Durchführung
Dieſer Schwinmnveranſtaltung, die inbezug auf die
Programzuſammen=
ſetzung wohl etwas Neues biejet, gewährleiſtent zu können. Die
Darm=
ſtätter Schwimmer kommen zuſammen mit der Negermannfchaft um 2,15
Uhr in Groß=Zineinern an.
O Dieburg, 19. Juli. Für einen Verſchönerungsverein.
Gegenſärtig ſind hier Beſtrebungen im Gange, zur Hebung des
Ver=
kehrs einen Verſchönerungsverein ins Lebem zu ruſen. — Den
Schul=
kindern iſt das Betreten des ſtädtiſchen Freibades an der Gerſprenz in
der Zeit nach 7 Uhr abends unterſagt.
Le. Groß=Umſtadt, 19. Juli. Aus dem Gemeinderat.
Vor=
geſtern handelte es ſich um die Vergebung bzw. Lieferung der zum
Erweiterungsbau der Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſchule
er=
forderlich gewordenen Arbeiten und Materialien. Auf Erd= und
Mau=
rerarbeit hatten Jakob May, Voltz und Walter und Wilhelm Metzger
ihre Angebote eingereicht. Da man ſich über die Vergebung noch nicht
einigen kennte, wurde dieſe noch nicht vorgenommen. Die
Steinhauer=
arbeiten wurden dem Peter Itzel von Zipfen mit Georg Zieres und
Philipp Färber von hier als den Wenigſtnehmenden übertragen. Die
Zimmerarbeiter erhielten Georg Vogel, Heinrich Keller und Georg
Georg zu ihrem Angebot von 4670 Mark. Bei den Angeboten auf
Spenglerarbeiten war Karl Biener der Wenigſtnehmende. Er erhält
den Zuſchlag mit 1595 Mark. Bei den Dachdeckerarbeiten erhält Guſtav
Zöller den Zuſchlag zu ſeinem Angebot von 3312 Mark. Demſelben
wird auch die Lieferung der erforderlichen Bieberſchwanzziegel
über=
tragen. Die Grobſchloſſerarbeiten wurden dem Wilhelm Eldracher auf
ſein Angebot von 683 Mark übertragen. Die Lieferung von eiſernen
Trägern erhielt Jakob Seippel und Baruch Lichtenſtein zu dem
Min=
deſtangebot von 2757 Mark. Den Firmen J. Böhm, Brücher und
Wienhenn wird die Lieferung von 75 000 Ringofenſteinen übertragen,
und zwar werden für 1000 Steine 52,80 Mark bezahlt. Heinrich Amend
werden die Arbeiten für Fußböden und Wandplatten zu ſeinem
An=
gebot von 3214 Mark zugeſprochen. Nach längeren Verhandlungen mit
den Bewerbern um die Erd= und Maurerarbeiten wurden dieſe Hans
Walter und ſeinen Mitbewerbern zum Betrage von 30.100 Mark
über=
tragen. — Zum Schluſſe wurde der katholiſchen Kirchengemeinde der
Streifen, welcher vor der katholiſchen Kirche und innerhalb der
Ein=
friedigung liegt und ſeither noch ſtädtiſches Eigentum war, unentgeltlich
liberlaſſen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 200
Freitag, den 20. Juli 1928
Seite 7
Grundſieinlegung zu der neuen Heilſiätte
in Gießen.
Gießen, 19. Juli. In Gegenwart von Vertretern der heſſiſchen
ſugierung, der Heſſiſchen Landesuniverſität, der Stadt Gießen, der
Mili=
z behörde und eines Kreiſes geladener Perſönlichkeitem fand hier die
zierliche Grundſteinlegung zu dem Bau der neuen Heilſtätte für
Tuber=
wſe der oberen Luftwege ſtatt. Der Vorſitzende des Heſſiſchen
Lan=
esverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe (Heilſtätzenverein),
Prä=
ſhent Dr. h.e. Neumann=Darmſtadt, als Leiter der Organiſation, die
e— Heilſtättenbau errichten läßt, hielt die Weiherede und vollzog nach
e. Verſenkung der Kaſſette mit der Grumdſteinurkunde und einigen
an=
aen Beigaben die erſten Hammerſchläge. Im Auſtrag der heſſiſchen
Elaatsregierung ſprach Miniſterialdirektor Spamer=Darmſtadt dem
Heil=
ärtenverein für dieſe neue Schöpfung Dank und Anerkennung aus und
ufte die herzlichen Wünſche der Regierung für dieſen Bau in einem
Ge=
ſpruch unter drei Hammerſchlägen zuſammen. Für die Heſſiſche
Lan=
univerſität ſprach deren Rektor, Profeſſor Dr. Roſenberg, namens
Stadt Gießen Oberbürgermeiſter Dr. Keller, im Namen der
medi=
ſurſchen Fakultät der Landesuniverſität Prodekan Profeſſor Dr. Jeß,
trnnn der Direktor der Ohren=, Naſen= und Halsklinik der Gießener
urverſität, Ppofeſſor Dr. Brüggemann, der die Leitung der neuen
Heil=
ä te mit übernimmt, hierauf der bauleitende Architekt und Schöpfer
Bauentwurfs, Baurat Meher=Gießen, ſchließlich die Vertreter der
ſaurfirmen und des Handwerks. Die Militärkapelle des Gießener
Ba=
zi lons umrahmte die eindrucksvolle Feier, „mit muſikaliſchen
Darbie=
un gen. Die neue Heilſtätte beſteht aus einem Hauptgebäude, in dem
e Räume für Forſchungs= und Heilzwecke ſich befinden; dieſes Gebäude
eieht aus Keller=, Erd= und drei Obergeſchoſſen, ferner aus einem Wirt=
G ftsgebäude, in dem die Räume für Forſchungs= und Heilzwecke ſich
eſ nden; dieſes Gebäude beſteht aus Keller=, Erd= und drei
Obergeſchoſ=
n. ferner aus einem Wirtſchaftsgebäude und einem Nebengebäude.
i. geſamte Einrichtung wird alle Neuerungen der Technik aufnehmen
Uns die Ausſtattung Zweckmäßigkeit, Schönheit und Hygiene in ſich
ſtsinigen. Die Koſten der Anlage ſind auf etwa 1 Mill. Mk.
veran=
hagt, wozu der heſſiſche Staat 210 000 Mk. ſchenkungsweiſe beigeſtenert
ſn= während die übrigen Mittek von dem Heilſtättenverein unter
Füh=
m g des Präſidenten Dr. Neumann aufgebracht werden. Die Stadt
ſit ßen hat den Bauplatz in Größe von 10 000 Quadratmetern in Erbbau
u. Verfügung geſtellt. Die neue Heilſtätte wird auf dieſem Gebiet der
i enſchaftlichen Forſchung und Heilkunde in Deutſchland als
bedeu=
noſte und führende im ganzen Reich daſtehen.
I. Michelſtadt, 19. Juli. Vom Radfahrerverein 1902.
i Radballmannſchaft des Radfahrervereins 1902 Michelſtadt, welche
ſch. gegenwärtig in ausgezeichneter Form befindet und in letzter Zeit
ei allen Veranſtaltungen erfolgreich ſpielte, konnte auch am letzten
rrintag bei dem Radfahrerfeſt in Hofheim i. Taunus im 2er
Radball=
nlI ſämtliche Konkurrenten ſchlagen und den 1. Preis erringen. Die
ei tungen dieſer Mannſchaft finden allſeits größte Beachtung und
elen derſelben die Möglichkeit, gegen die ſtärkſten Mannſchaften mit
iwesausſichten anzutreten. — Von der Schwimmabteilung
es V.f.L. 1911. Die Schwimmabteilung des V. f. L. 1911 unter
ei=ung des Herrn Studienrat Dr. Möll von der Oberealſchule
Michel=
atzt hält jeden Dienstag und Freitag abend ihre Trainingsabende im
arvimmbad des Stadions ab. Für Mitglieder derſelben iſt der
Ein=
irt an dieſen Tagen ermäßigt. Zur eifrigen Teilnahme an dieſen
ſr iningsabenden fordert die Leitung des V. f. L. 1911 auf, um auch
egem Sport in unſerem Städtchen eine beachtliche Höhe zu ſichern,
g= durch die wundervolle Gelegenheit zur Pflege dieſes Sportes
be=
nwers zu wünſchen iſt.
— Erbach, 19. Juli. Eulbacher Markt. Die Landwirtſchaft
fü4 bei dem Eulbacher Markt in ſtärkerem Maße beteiligt werden, als
ſe= in den letzten Jahren der Fall war. Das war das Motto des
ſo ſtandes des Odenwälder Reitervereins. Wie ſehr er mit dieſer
arole das Richtige getroffen hat, beweiſt der Eingang der Nennungen
r. die landwirtſchaftlichen Veranſtaltungen am zweiten Markttag,
ſmtag, den 23. Juli. Aus den Ausſchreibungen war bereits
erſicht=
wie die einzelnen landwirtſchaftlichen Veranſtaltungen
zuſammen=
ſellt ſind. Das Schaufahren beginnt vormittags 9,30 Uhr und
wer=
n Geſpanne im Oekonomiewagen gezeigt, ebenſo im Arbeitswagen.
ie für das Pferderennen bereits benannten Pferde ſind durchweg
uer Qualität. Die Nennungen gehen gut ein, und zwar für
ſämt=
h- Veranſtaltungen. Damit auch der Sportbegeiſterte auf ſeine
Rech=
iung kommt, ſind die beliebten Hindernisrennen eingeſchaltet. Um der
Bevölkerung entgegen zu kommen, hat die Vereinsleitung die Preiſe
ſehr mäßig gehalten. Für Kinder unter 14 Jahren wird ein Eintritt
nicht erhoben, ſofern ſie ſich in Begleitung ihrer Eltern befinden und
nur Stehplatz beanſpruchen. Tribünenplätze und numerierte Plätze
müſſen für Kinder erworben werden. Erwerbsloſe, die eine
Beſcheini=
gung der Bürgermeiſterei über ihre gegenwärtig beſtehende
Erwerbs=
loſigkeit erbringen haben für ihre Perſonen freien Eintritt für
Steh=
plätze. Die am Vormittag bereits gelöſten Eintrittskarten gelten auch
für die Nachmittagsveranſtaltungen. Mitglieder des Odenwälder
Rei=
tervereins, die ſich durch Abzeichen ausweiſen, haben freien Zutritt.
Bn. Hirſchhorn, 19. Juli. Beim Baden ertrunken.
Ober=
halb Hirſchhorns badeten geſtern zwei Radfahrer aus Hamburg am
rechten Neckarufer. Plötzlich verſchwand der eine der beiden Badenden
in den Fluten, ohne nochmnals an der Waſſeroberfläche zu erſcheinen. Ein
Herzſchlag hat anſcheinend dem jungen Mam ein Ende geſetzt. Die
Leiche konnte bis jetzt noch nicht gefunden werden, trotz eifrigen
Ab=
ſuchens der Unglücksſtelle. Wieder eine Warnung für viele, nicht in
er=
hitztem Zuſtande zu baden, was hier vermutlich wieder zum Tode des
jungen Mannes geführt hat.
— Heppenheim, 18. Juli. Der in dieſem Jahre wieder verheerend
auftretende Bakterienbrand des Tabaks erfordert raſche und
energiſche Bekämpfungsmaßnahmen mit geeigneten Mitteln. Als
wirk=
ſame Mittel haben ſich Kupferlöſungen in verſchiedener Form erwieſen.
Das Landwirtſchaftsamt Hppenheim gibt Donnerstag, den 19. Juli,
den Tabakhau treibenden Landwirten Gelegenheit, die zweckmäßige
An=
wendung der Mittel kennen zu lernen. Es finden an dieſem Tage
Spritzkurſe mit der neuen Spritze „Matador” der Firma Carl Platz,
Ludwigshafen, ſtatt in: Groß=Hauſen um 8 Uhr, in Lorſch um 10 Uhr,
in Viernheim um 14 Uhr, in Hütenfeld um 16 Uhr und in
Lampert=
heim um 18 Uhr.
4. Groß=Rohrheim, 18. Juli. Beim Baden im Rhein
er=
trunken iſt am ſogenannten „Sandwörth” ſchon wieder ein junger
Burſche von Hähnlein, der anſcheinend die Gefahnen beim Baden im
offenen Rheine, beſonders der Strudel, nicht kannte. Plötzlich verſank
er vor dem Augen ſeiner Kameraden, die ihm nicht mehr helfen konnten.
Ein kleines Stückchen oberhalb der Unglücksſtelle fand am gleichen Tage
(Sonntag) ein Bjähriger Mann aus Biblis den Tod in den Wellen.
Natürlich haben die Leute bei der Hitze das Bedürfnis zum Baden.
Je=
doch iſt es ſehr gefährlich, im offenen Rhein zu baden, beſonders wenn
man kein guter Schwimmer iſt. Vielleicht wurde es ſich empfehlen
zwi=
ſchen 2 Krippen eine Drahtabſperrung anzubrimgen in je einem Abteil
für Nichtſchwimmer und Schwimmer und ſonſt das Baden zu
unter=
ſagen. Die Getreideernte ſetzt nun ein, und es iſt mit einem
guten Ertrag zu rechnen, zumal unſere Gemarkung bei den Unwettern
dieſes Jahr verſchont blieb. — Die Bautätigkeit war bis jetzt
ſchon ſehr rege und ſind wieder einige Neubauten im ſogenannten „
Mil=
lionenviertel” in den letzten Wochen bezugsfertig geworden. So iſt
ge=
genüber der Bahnlinie das neue Viertel bald vollſtändig bebaut und
macht von der Bahn aus einen beſonders guten Eindruck, zumal die
Häuſer nicht nach einer Schablone, ſondern ganz individuell gebaut ſind.
* Gernsheim, 19. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
18. Juli: 0,43 Meter; am 19. Juli: 9,45 Meter.
Rheinheſſen.
Bingen, 19. Juli. Rheinheſſiſcher Pyovinzial=
Feuer=
wehrtag. Vom 21. bis B. Juli ds, J3. wird der
Provinzialver=
band rheinheſſiſcher Feuerwehren hier tagen; mit der Vemanſtaltung
wird gleichzeitig die Bannerweihe der Freiwvilligen Feuerwehr Bingen
zrbunden ſein. Bis zur Stunde ſind 130 Wehren mit 30600 Mann
an=
gemeldet, ſogar aus dem Rheinland und Heſſen=Naſſau. Da viele
Wehren im Beſitze eigener Muſikkapellen ſind, werden beim Feſtzug am
Sonn , den 22, Juli, 25 ſtattliche Muſikkapellen teilnehmen, die höchſte
bis jetzt erreichte Zahl. Der Feſtplatz iſt am Nahekai an der Stephan=
Georg=Straße gelegen unter Einbeziehung der Ohlerſchen Halle. Der
Fruchtplatz darf nicht mehr als Juxplatz benutzt werden, darum finden
die Schau=, Vergnügungs= und Verkaufsbuden am Nahekai Aufſtellung.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 19. Juli. Unfall durch Leichtfertigkeit
auf der Eiſenbahn. Geſtemm vormittag ereignete ſich zwiſchem
Butzbach und Gießen auf der Eiſenbahn ein Vorfall, der leicht ſchlimme
Folgen hätte herbeiführen können. In Butzbach wollte eine Frau aus
einem Abteil des beſchleunigten Perſonenzuges Frankfurt-Kaſſel, der
vormittags 10,19 Uhr in Gießen, in Richtung Kaſſel abfährt, ausſteigen.
Die Frau öffnete aber auf der verkehrten Seite die Wagentür und ließ
die Tir anch offernſtchen, mhdem ſie den Aun bereitz verlaſſen hatte.
Dag Zugperſomal, das auf der richtigen Bahnhofsſeite beſchäftigt war,
konnte die offenſtehende Türe des nunmehr unbeſetzten Abteils
natür=
lich nicht bemerken. Zwiſchen Butzbach und Gießen kreuzte ſich der Zug
mit dem um 944 Uhr von Gießem in Richtung Frankfurt abfahrenden
beſchleuigtem Perſonenzug, deſſen Lokomotiwe die offene Türe erfaßte,
abriß und eine Strecke weit mitſchleifte. Dadurch wurden zwei
Eiſen=
bahnwagen des Kaſſeler Zuges ſo erheblich beſchädigt, daß ſie in Gießem
auspangiert werden mußten. Zum Glück wurden die Inſaſſen der
Wagen von dem Vorfall micht in Mitleidenſchaft gezogen, auch paſſierte
den beiden Zügen, abgeſehen von den beiden Wagen, kein weiterer
Un=
fall. Dunch die Umrangierug des Kaſſeler Zuges zwecks Ausſetzung der
Wagen erlitt der Zug eine viertelſtümdige Verſpätung, ſo daß den
Reiſenden in Kaſſel wichtige Fernamſchlüſſe verloven gingen. Von der
leichtfertigen Frau, auf deren Konto der Vorfall zu ſetzen iſt, hat man
bisher trotz eifriger Nachforſchungen moch keine Spur.
Geſhäftliches.
Erfolge der deutſchen Induſtrie in Rußland!
Nach Mitteilungen von zuſtändiger Stelle hat die Stadt
Char=
kow bei der Fa. Automobilwerke H. Büſſina Aktiengeſellſchaft,
Braun=
ſchweig. 30 Büſſing=Sechsrad=Omnibuſſe in Auftrag gegeben. Der
Er=
folg iſt umſo größer zu bewerten, als die Beſtellung auf Grund der
guten Ergebniſſe erteilt wurde, die die Stadt Moskau mit 5 Büſſing=
Sechsvad=Wagen gemacht hat. Da Deutſchland im Bau von
Sechsrad=
wagen führende Stellung einnimmt, kommt im Charkower Auftrag
abermals die Weltgeltung der deutſchen Ommnibus=Induſtrie zum Ausdruck.
Der Ausverkauf bei der Firma Rehfeld dauert bis inkl.
Sams=
tag, den 21. d. Mts. Bewützen Sie noch dieſe Gelegenheit, um
außer=
gewöhnlich billig einzukaufen. Nur noch zwei Tage dauert dieſe
Ver=
anſtaltung. Ganz rüchſichtslos ſind die Preiſe herabgeſetzt worden,
dik=
tiert von dem Willen, um die Sommerbeſtände möglichſt reſtlos zu
ver=
kaufen. Deshalb der letzte Appell: beſuchen Sie die Firma J. Rehfeld,
Ludwigsſtr. 15, in dieſen Tagen noch, Sie werden erſtaunt ſein über die
billigen Preiſe.
Wetterbericht.
Gießen, den 19. Juki.
Durch die weitere Ausbreitung des nordeuropäiſchen Tiefs nach
Mitteleuropa wird der Einfluß des britiſchen Hochs mehr und mehr
zurückgedrängt. Kühle ozeaniſche Luftmaſſen überfluten infolgedeſſen
unſer Gebiet und laſſen keine ſtärkere Erwärmung aufkommen. Des
weiteren iſt mit Bewölkung zu rechnen, wobei es bei uns wohl kaum
oder höchſtens vereirzelt zu Niederſchlägen kommen wird.
Ausſichten für Freitag, den 20. Juli:
Teils wolkig, teils aufheiternd, mäßig warm, meiſt trocken, weſtliche
bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag, den 21. Juli:
Zeitweiſe bewölkt, zunächſt noch mäßig warm, meiſt trocken.
in d‟ Wind: eche
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: bedeckt 19 NV. Aachen: wolkig WNW. — Hamburg: Regen Unw. gef. Berlin: wolkig W. Lie München: wolkenlos SW. Königsberg: Regen wSW. Breslau: wolkig 20 W. Witterungsverhältniſſe der 1 deutſchen Bergſtationen: : Feldberg:
(Taunus wolkig 13 NW. Waſſerkuppe wolkig 12 NNW. Feldberg:
(Schwarzw.) wolkenlos 13 NNW. Zugſpitze: Nebel NNW. Kahler Aſten: wolkig wsw. Fichtelberg: wolkig 1 wan. Schneekoppe: wolkig We
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Freſtag, den 20. Juh 1928
Rummer 200
10. Deutſches Sänger=Bundesfeſt in Wien.
Wien im Feſiſchmuck. — Die deutſche Völkerwanderung nach Wien. — Bereits über 100000
deutſche Sänger aus allen deutſchen Gauen in der Feſiſiadt.
Das Feſt beginnt.
Der Aufmarſch zum Sänger=Bundesfeſt.
EP. Wien, 19. Juli.
Am Dienstag trafen bereits die erſten Sonderzüge mit den
deutſchen Sängergäſten ein, darunter ein Zug mit 500 Sängern
des Geſangvereins Cäcilia/Melodia=Berlin. Außer dieſem
Son=
derzuge kamen am gleichen Tage noch etwa 40 000 Sänger,
teil=
weiſe auch mit ihren Frauen, mit den fahrplanmäßigen Zügen in
Wien an und bezogen ihre Quartiere.
Ferner trafen am Dienstag hier 600 Sänger aus
Kali=
fornien ein, die bereits am 22. Mai die Reiſe nach Wien
an=
getreten hatten. Sie überbrachten ein Schreiben des
Bürger=
meiſters von San Franzisko, das an den „Ehrenwerten
Bürger=
meiſter der Hauptſtadt Wien” gerichtet iſt und in dem alle
Teil=
nehmer an dem 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt zu dem im Jahre
1930 ſtattfindenden Sängerfeſt in San Franzisko eingeladen
werden.
Am Mittwoch trafen mehr als 36 000 Sänger in Wien ein,
die mit 43 Sonderzügen angekommen ſind. Darunter befindet ſich
der Großbund der Frankfurter Sängervereine mit 800 Perſonen,
der Pfälziſche Sängerbund mit 1800 Perſonen, der Weſtfäliſche
Sängerbund mit 2800 Perſonen, der Rheiniſche Sängerbund mit
1700, der Brandenburger Sängerbund mit 600, der Berliner mit
600, der Preußiſche Provinz=Sängerbund mit 1020 Perſonen, uſw.
Der Heſſiſche Sängerbundin Wieneingetroffen
In ſämtlichen Wiener Bahnhöfen herrſcht ei überaus reges
Veben. Die Wartehallen ſind mit Fahnen und Blumen feſtlich
geſchmückt. Vor den Bahnhöfen halten ſich große Mengen
Neu=
gieriger auf, die die eintreffenden Gäſte ſtürmiſch begrüßen.
Der erſte Sonderzug brachte heute 900 Sänger aus dem
Saargebiet, Mitglieder des Pfälziſchen Sängerbundes. Ihr
Führer äußerte ſich bei ſeiner Ankunft: Die deutſchen Sänger ſind
tief gerührt von dem herzlichen Empfang in
Oeſter=
reich. Sie wurden auf jedem Bahnhof von einer großen Menge
auf das herzlichſte begrüßt.
Bis geſtern nacht trafen innerhalb 24 Stunden 54
Sonder=
züge ein. Daneben macht ſich auch mit den fahrplanmäßigen
Zügen eine ſo ſtarke Einreiſe bemerkbar, daß viele Züge in
meh=
reren Abteilungen gefahren werden müſſen. Störend iſt nur die
Unterbrechung der Strecke am oberen Inn, die durch einen
Dammrutſch in einer Länge von 50 Metern unterbrochen wurde.
Die Züge müſſen daher über Deutſchland geleitet werden, was
eine große Verſpätung bedeutet.
Heute trafen weitere 43000 Sänger in 64 Sonderzügen in
Wien ein, außerdem eine große Anzahl von Sängern auf
Dampf=
ſchiffen, und zwar der Schwäbiſche Sängerbund, der
allein 15 Sonderzüge benötigt, der Badiſche Sängerbund
mit 5000, der Weſtfäliſche mit 4200, der Heſſiſche
Sänger=
bund mit 1200, der Leipziger Sängerbund mit 3000 und der
Berliner Sängerbund mit über 1000.
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Der Zuſirom nach Wien dauert an.
Bis Donnerstag morgen ſind 98 000 Sänger in Sonderzügen,
mit Donaudampfern und im Flugzeug in Wien angekommen.
Außerdem ſind etwa 4000 Sänger als Einzelpaſſagiere aus dem
Ausland und 12 000 Sänger aus den öſterreichiſchen
Bundeslän=
dern angekommen. Unter dieſen Gäſten ſind ungefähr 70000
Reichsdeutſche, 10 000 Sudetendeutſche, 1500 ſchweizeriſche, 500
Deutſchamerikaner, 300 ſiebenbürgiſche und 18 000 Sänger aus
den öſterreichiſchen Bundesländern. Dazu kommen noch etwa
1000 deutſche Sänger aus dem jetzigen Polen und ungefähr 800
Deutſche aus Südſlawien. — Bis zum Donnerstag abend trafen
weitere 74 000 Sänger in Sonderzügen und zu Schiff ein, ſo daß
dann insgeſamt 180000 Sänger ihre Quartiere
in Wien aufgeſchlagen haben werden. Morgen werden
in der Sängerhalle im Prater die erſten Proben abgehalten
wer=
den. Heute finden ſchon an verſchiedenen Stellen der Stadt
Ge=
ſangsvorträge ſtatt. Um 6 Uhr abends veranſtaltete ein
reichs=
deutſcher Geſangverein ein Konzert vor der deutſchen
Geſandt=
ſchaft.
Die Stadt bietet ein noch nie geſehenes
feſiliches Bild.
Nicht nur die Häuſer der Hauptſtraßen ſind beflaggt, auch in
den äußeren Bezirken, in denen überall Sänger einquartiert ſind,
wehen von allen Gebäuden die deutſchen und ſchweizeriſchen
Fahnen und Fahnen aller Länder, aus denen deutſche Sänger
nach Wien gekommen ſind. Privatautomobile, Mietautos und
alle in Wien verfügbaren Geſellſchaftskraftwagen wurden
requi=
riert, um die Sänger zur Beſichtigung durch die Stadt und in
deren nähere und fernere Umgebung zb führen. Da für dieſe
zahlreichen Fahrten die Wiener Berufschauffeure nicht ausreichen,
hat das Bundesheer Militärchauffeure zur Verfügung geſtellt.
Gruß des Oeſierreichiſchen Nationalrats
an die deutſchen Sänger.
Am Schluß der Mittwoch=Sitzung des öſterreichiſchen
Parla=
ments begrüßte der Präſident des Nationalrates, Miklas, unter
ſtürmiſchem Beifall des ganzen Hauſes die deutſchen Sänger und
Gäſte und entbot ihnen den herzlichen Gruß der Deutſchen
Oeſterreichs. „Wien und Oeſterreich”, ſagte der Präſident, „ſtehen
in dieſen Tagen im Zeichen des deutſchen Liedes. Zu vielen
Zehntauſenden verſammeln ſich deutſche Sangesbrüder aus Nah
und Fern in den Mauern Wiens, der Stadt der Lieder, der
Stadt des Liederfürſten Schubert. Nicht nur aus ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich eilen ſie herbei, ſondern aus der ganzen
Welt der alten und der neuen, wo immer die deutſche Zunge
er=
klingt und deutſche Lieder ertönen. Indem wir alle dem 10.
Deutſchen Sängerbundesfeſt glückliches Gelingen wünſchen, geben
wir der Erwartung Ausdruck, daß ſein würdiger Verlauf nicht
nur Oeſterreich zur Ehre gereichen, fonden auch der ganzen Welt
den Wohlklang und Frieden, die Ehre und Größe des deutſchen
Namens künden möge.”
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 20. Juli. 13: Schallplatten. O 15.30: Jugendſtunds.
Für Frankfurt: Rektor Hürten: Kelſterbach und Rüſſelsheim. —
Für Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Oberkaufungen, Eilſtein,
Groß=
almerode. o 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. O 17.45: Aus den
Briefen der Frau Rat Goethe. o 18.15: Vereinsnachrichten,
18.30: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 19: Stenograph.
Fort=
bildungskurſus. o 19.30: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik,
O 19.50: Film=Wochenſchau. O 20: Stuttgart: Die Tochter der
Madame Angot. Operette von Lecocg. o Anſchl.: Literariſche
Stunde. Karl Wilszynſki lieſt eigene Werke. Aus dem Roman
Das verſpielte Ich”. Satyren: Der Dichter der Freundſchaft. Der
Uebertiger. — Wolfgang Zilzer: Dichtungen von Kerr und Klabund.
Stuttgart.
Freitag, 20. Juli. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Funkorch.
Einlagen: Eliſabeth, Schlotterbeck=Textor. o 18:
Landwirtſchafts=
nachrichten. 0 18.15: Rich. Tſchorn: Von Waſſernixen und
Wellen=
brechern. 18.45: M. Gerſter: Bücher und Bücherſchickſale. o 19.15:
Engliſch für Anfänger. o 19.45: Hauptveranſtaltungen der
kommen=
den Woche im Eſperanto. O 20.15: Mamſell Angot. Die Tochter der
Halle. Operette in drei Akten von Clairville, Siraudin und Koning
Muſik von Lecocg. Muſikal. Leit.: E. Kahn. Perſ.: Claire Angot;
Mademoiſelle Lange; Pomponnet, Friſeur: Ange Pitou:
Lanpan=
diere; Trenitz ein junger Stutzer; Louchard, Polßzeibeamter: Cadet,
Buteux, Guillaume: Männer der Halle: Amaranthy, Javotte,
Thereſe: Damen der Halle: Mademoiſelle Ducondray, Madame
Herbelin: Freundinnen der Mlle. Lange; Herſilie, Kammerjungfer
der Mlle. Lange; Babett. Clairettes Dienerin; ein Gaſtwirt. Ort:
Paris. Zeit: Unter dem Direktorium 1797. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 29. Juli. 6: Gymnaſtik. 0 15.30: Dr. Haupt: Die
moderne Frau als Staatsbürgerin. O 16: Reg.=Rat Dr. Zacher:
Die Mehlmotte im Haushalt, Handel und Induſtrie. O 16.30: Dr.
Bollmann: Die Sportſchau des Monats. O 17: Prof. Gregori:
Mit großen Dichtern auf Ferien. o 17.30: Kapelle Gebrüder
Steiner. 19: Dr. Zaret: Dichtung und Gegenwart. (Andre Gide)
19.30: W. Trojan: Der hohe und der niedere Fläming. o 2:
Dipl.=Landwirt Voigt: Die Erfolge des landwirtſchaftlichen
Schul=
weſens. O 20.30: Romantiker. Berliner Sinfonie=Orcheſter (Leitung:
Generalmuſikdir. Mörike). Weber: Ouv. Beherrſcher der Geiſter.
— Mendelsſohn=Bartholdy: Sinfonie A=moll (Schottiſche). —
Schu=
mann: Ouv., Scherzo und Finale. o Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt. 0 19.30:
Unwverſität und Volk. Prof. D. Dr. Beyer: Michelangelo.
Deutſche Welle. Freitag, 20. Juli. 6: Gymnaſtik. O 12:
Stud.=Rat Dr. John u. Frau O=hana=San. C. 15: Prof. Dr.
Dietrich: Rheumatismus als Volkskrankheit. o 1 .35: Wetter und
Börſe. o 16: Dir. Eisner: Der Beruf des Schneiders. 16.30:
W. C. Comoll: Land und Leute in der Krim. o 17: Leipzigs
Ouvertüren und Fantaſien. o 18: Dr. Arnd Jeſſen: Die öffentlichen
Vierkandt: Macht und Verantwortung. 0 18.55: Reg.=Gewerberat
Dr. Preller: Techn. Lehrg. f. Facharbeiter und Werkmeiſter.
O 19.20: Vortrag für Aerzte. O 20.30: Wien: Uebertr. des
10. Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Wien. Schubert=Ehrung. O
An=
ſchl.: Berlin: Preſſenachrichten.
Hauptſchriftleltung: Rudolt Maupe
Veranwortich für Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. 8. Quetſch; für den Schlußdſenſ: Andreat Bauer:/ch
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Dint
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*18955)
Daffd
entflogen. Wieder
bringer Belohnung
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188351
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auf d. Namen „Pep”
hörend, entſog. Geg=
Belohnung
abzu=
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Aadsfrauen Barmstauts!
Erleichtern Sie sich die Arbeit in Ihrem
Haushalt — Lassen Sie Ihre gesamte
kochechte Wäsche bei mir waschen mit
denjenigen Waschmitteln die Sie
ge-
wöhnt sind. — Kein Warten, innerhalb
2 Tagen erhalten Sie ihre Wäsche rein
u. blütenweiß gewaschen wieder zurück
Große Trommel (ca 40—45 Pfd. Wäsche Mk. 4.00
Kleine Tromnel (ca 20—22 Pfd. Wäsche) Mk. 3.00
Jede Wäsche wird über Nacht eingeweicht-
Jede Wäsche bleibt vollständig für sich:
Großwäscherei
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Mathildenplatz 2 und Schleiermacherstraße 6
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Sechs-
radwagen werden sie so geschont, daß sie die
vielfache Lebensdauer haben und deshalb im Betriebe
tatsächlich zahlenmäßig billiger sind.
Daß die besseren Fahreigenschaften des
Büssing-Sechsradwagens, Schnelligkeit, gute
Federung, hervorragende Antriebs- und
Bremsadhäsion dem Fuhrhalter mehr
Auf-
träge verschaffen, liegt auf der Hand. Warum
Horieren die Omnibus-Gesellschaften, die
Büssing-Sechsradomnibusse verwenden,
be-
sonders gut? Warum können die Spediteure,
die Büssing-Sechsradwagen benutzen, weite
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Berlin AW6. SchlFfbeuerdamm 19b
Seite 10
Reich und Ausland.
Philoſoph Volkelt 80 Jahre alt.
Freitag den 20 Juli 1928
Zur 300=Jahrfeier des Stralſunder Freiheitskampfes
gegen Wallenſtein.
Nummer 200
Die Urteilsbegründung im Hein=
Prozeß.
Koburg. In der Begründung des zweifachen
Todesurteils im Hein=Prozeß führte der Vorſitzende
u. a. aus: „Wenn Hein, der früher ein braver
ar=
beitſamer Mann war, von einem Verbrechen zum
anderen überging, ſo geſchah das, weil er dem
un=
heilvollen Einfluß ſeines Freundes Larm unterlegen
iſt. Als Larm hier als Zeuge vernommen wurde.
kämpfte er einen ſchweren inneren Kampf und er
belaſtete ſich ſelbſt, um ſeinen Freund zu entlaſten.
Eine ſolche Zeugenausſage kann nicht zur Grundlage
des Urteils gemacht werden. Hein hat ſich durchaus
nicht ſo widerwillig an den vielen Straftaten des
Larm beteiligt. Er iſt in vielen Fällen, ſehr aktio
dabei tätig geweſen. Das gilt vor allem für die
ſchweren Verbrechen in Kloſterlausnitz und Ohligs.
In Ohligs war er es, der, auf dem Tiſch ſtehend,
kaltblütig den Beamten von hinten erſchoß. Das
geſchah nach der furchtbaren Bluttat in Jena. Sein
Motiv war nicht Haß gegen die Polizei, ſondern in
Ohligs und in vielen anderen Fällen rückſichtsloſe
Rachgier und der Entſchluß, ohne Rückſicht auf
Men=
ſchenleben ſeine Freiheit zu verteidigen.” — Der
Vorſitzende würdigte dann die einzelnen Straftaten,
wobei er erklärte, von einer Notwehr könne keine
Rede ſein. Auch an dem Vorſatz ſei nicht zu zweifeln.
Die Ueberlegung habe das Gericht im Falle Jena
verneint. Es habe angenommen, daß der Angeklagte
hier überraſcht worden iſt. Anders in den Fällen
Plauen und Unterſiemau. Nach den Ausführungen
des pſychiatriſchen Sachverſtändigen beſteht nicht der
geringſte Zweifel daran, daß der Angeklagte ein
kör=
perlich und geiſtig vollſtändig geſunder Mann ſei.
Daß er etwa in einem Zuſtand der Bewußtloſigkeit
gehandelt hätte, ſei vollkommen ausgeſchloſſen. 8 31
komme weder mittelbar noch unmittelbar für ihn in
Frage. Nicht leichten Herzens, ſo erklärte der
Vor=
ſitzende weiter, hat das Gericht die Todesſtrafe
ver=
hängt. Wir können uns um den Streit um die
Bei=
behaltung der Todesſtrafe nicht einmiſchen, aber auch
wer kein begeiſterter Anhänger dieſer Strafart iſt,
wird ſich mit dem Gedanken abfinden, daß es ein
Ge=
bot der Gerechtigkeit iſt, daß derartige ſchwere
Blut=
taten eine gerechte Sühne finden. Wir gedenken der
armen Toten, die der Angeklagte in frevlem Mut
aus dem Leben, an dem ſie ebenſo hingen wie er,
rüchſichtslos geriſſen hat. Wir gedenken der
ver=
letzten Beamten, die er kaltblütig zu Krüppeln
ge=
ſchoſſen hat. Wir gedenken mit Mitgefühl der armen
Hinterbliebenen der Getöteten, an die der Angeklagte
in ſeinem rüchſichtsloſen Egoismus auch nicht einen
Augenblick gedacht hat.
Die Leiche Löwenſieins
auf=
gefunden?
EP. Paris, 19. Juli.
Wie die Blätter aus Boulogne melden, iſt ein
Fiſcherfahrzeug heute abend gegen 7 Uhr mit einer
auf der Höhe von Calais aufgefiſchten Leiche in den
Hafen zurückgekehrt. Die Leiche war bereits ſtark in
Verweſung übergegangen und nahezu unbekleidet,
doch trug ſie an den Füßen ſeidene Strümpfe und am
Handgelenk eine Armbanduhr mit dem Monogramm
A. L. Es beſteht ſomit die Möglichkeit, daß es ſich
um die Leiche des Bankiers Löwenſtein handelt. Die
Polizei hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Zugentgleiſung auf der Arlbergbahn.
Innsbruck. Auf der Arlbergbahn, auf der
die Gleiſe vor einigen Tagen durch Hochwaſſes
zer=
ſtört wurden, entgleiſte in der Nacht zum
Donners=
tag ein Arbeiterzug, der zu der zerſtörten
Bahn=
ſtelle fuhr. Ein Arbeiter wurde getötet ſowie fünf
andere ſchwer verletzt, darunter einer
lebensgefähr=
lich. Eine große Zahl weiterer Arbeiter erlitt
leich=
tere Verletzungen.
40 Perſonen bei dem Schiffsuntergang an der
Küſte von Tonkin ertrunken.
Wie Havas aus Hanoi meldet, ſind bei dem
Schiff=
bruch des franzöſiſchen Dampfers „Kap Ley”, der
durch den Taifun verurſacht wurde, der über Tonkin
(Hinterindien) wütete, 40 Perſonen ertrunken und
ebenſoviele verletzt worden. Die Rettungsboote vom
Steuerbord, die zu Waſſer gelaſſen worden waren,
wurden zwiſchen dem Rumpf des Schiffes und einem
Felſen zertrümmert. Waſſerflugzeuge überfliegen die
Unglücksſtätte.
Im Gummiball
über den Niagara=Fall.
Jean Albert Luſſier
ließ ſich in einem eigens zu dem Zweck konſtruſerken
großen mit Stahlfedern verſehenen und ſorgfaltig
gepolſterten Gummiball den berühmten 47 Meuel
hohen Niagarafall hinabfallen. Während zwei
Man=
ner, die das Wagnis bereits früher verſucht haben,
ihre Waghalſigkeit mit ihrem Leben bezahlt haben,
kam Luſſier mit kleinen Hautabſchürfungen davon=
Unſer Bild zeigt den eigenartigen Sportmann wenighe
Minuten nach ſeiner lebensgefährlichen Fahrk.
Prof. Dr. Johannes Volkelt,
der frühere langjährige ordentliche Profeſſor der
Philoſophie und Direktor des philoſophiſch=
pädago=
giſchen Seminars an der Univerſität Leipzig begeht
am 21. Juli ſeinen 80. Geburtstag. Er wurde 1876
Privatdozent in Leipzig, 1879 Profeſſor in Jena
und kam über Baſel und Würzburg 1894 wieder
nach Leipzig, wo er als Vertreter der kritiſchen
Me=
taphyſik gewirkt hat. Sein Werk über
Schopen=
hauer hat viele Auflagen erlebt, ebenſo ſein „Syſtem
der Aeſthetik”.
Wetter=Kataſirophe in Bayern.
Berlin. Das durch ſeine Paſſionsſpiele
be=
rühmte Oberammergau ſteht, nach Blättermeldungen,
vollkommen unter Waſſer. Durch einen furchtbaren
Wolkenbruch wurden die Brücken, die über die Leine
führen, fortgeriſſen. Vor der Brücke zum
Elektrizi=
tätswerk ſtauen ſich die von den Fluten
angeſchwemm=
ten Baumſtämme. Das Waſſer verbreitet ſich über
ganz Oberammergau. Infolge Kabelbruchs verſagte
auch die elektriſche Lichtleitung, ſo daß die
Rettungs=
arbeiten im Scheine der Fakeln vorgenommen
wer=
den mußten. Die in der Nähe liegenden Ortſchaften
haben alle unter Wolkenbrüchen zu leiden. Ueberall
treten die Flüſſe aus ihren Ufern und bringen
Hoch=
waſſergefahr mit ſich. Ueber die Füßener Gegend
ging ein furchtbares Gewitter nieder. Durch
Blitz=
ſchläge ſteht der Wald von Tegelberg bei Füßen ſeit
Freitag in einem Durchmeſſer von 350 Metern in
hellen Flammen. Wenn nicht ſtarker Gewitterregen
einſetzt, iſt für den Hochwald das ſchlimmſte zu
be=
fürchten.
Des Rotorſchiffs Ende.
Flörsheim. Vor drei Jahren war Flörsheim
a. M. in aller Munde: Ingenieur Flettner von
Flörsheim hatte das ſogenannte Rotorſchiff
er=
funden. An die Stelle der Segel ſollten als Antrieb
hohe Zylinder, die Flettner=Rotoren, treten. In
wiſſenſchaftlicher und techniſcher Beziehung konnte
man gegen die Erfindung nichts einwenden. Man
verſprach ſich ungeahnte Umwälzungen von der
Aus=
nutzung des „Prinzips” und verſuchte durch die
Fahrten der „Buckau”, für die Herſtellung ſolcher
Schiffe zu werben. Doch vergeblich, die Beſtellungen
blieben aus, die Idee konnte ſich nicht durchſetzen,
wohl aus dem Grunde, daß für die Bewegung der
Rotoren immerhin eine eigene Antriebskraft
erfor=
derlich war. Das Schiff war alſo von vornherein
auf ſeinen Reiſen nicht vom Betriebsſtoff
unabhän=
gig. Er hatte dann anderen reinen Dampfern und
Motorſchiffen gegenüber doch den Nachteil, daß es
eben doch noch vom Winde abhängig blieb und dieſem
in ſeiner Geſchwindigkeit auch unterlegen war. In
anderer Form jedoch konnte ſich indeſſen das
Flett=
ner=Prinzip einführen. Die Ventilation von
Stra=
ßenbahnen und neuerdings auch von Autobuſſen
ge=
ſchieht durch Ventilatoren, die durch den bei der
Fahrt entſtehenden Luftſtrom von rotorähnlichen
Gebilden angetrieben werden. Die Flettner=
Rotor=
ſchiff=G. m. b. H. in Charlottenburg hat die Folgen
aus der praktiſchen Unverwendbarkeit des Flettner=
Prinzips bei Schiffen gezogen und ſich jetzt aufgelöſt.
Tapfere Lebensretter.
Wetzlar. Am Dienstag hat der jugendliche
Me=
chaniker Berghäuſer einen Kaufmann, der beim
Baden von einem Krampf befallen und verſunken
war, unter eigener Gefahr aus der Lahn gerettet.
Der Verſunkene war bereits bewußtlos, und es
be=
durfte längerer Wiederbelebungsverſuche, die im
Krankenhaus fortgeſetzt wurden, um ihn ins Leben
zu=
rückzurufen. — Eine weitere Lebensrettung wurde
von dem erſt 16jährigen Heinrich Köhlinger aus
Wetzlar in Gießen ausgeführt. Köhlinger ging an
der Lahn ſpazieren, als von zwei badenden Mädchen
das eine verſank. Köhlinger ſprang in voller
Klei=
dung in das Waſſer und rettete die bereits
Beſin=
nungsloſe ans Ufer. In der Klinik zu Gießen
konnte das junge Mädchen dem Leben wiedergegeben
werden.
Großfeuer in Kämmerzell.
Fulda. Im benachbarten Kämmerzell brach am
Mittwoch mittag in dem Anweſen des Gaſtwirts
Hermann Kollmann Feuer aus, durch das Scheune,
Stall und Nebengebäude eingeäſchert wurden. Die
Brandurſache iſt noch nicht geklärt.
Schlimmer Ausgang kindlichen Unverſtandes.
Kaſſel. In Zierenberg hatte ein Junge ein
10jähriges Mädchen mit einer Latte geſchlagen und
am linken Bein verletzt. Dadurch, daß ſpäter
Starr=
krampf hinzutrat, nahm die Verletzung ernſteren
Charakter an. Das Mädchen wurde in ein hieſiges
Krankenhaus überführt, wo ihm auch nicht mehr
ge=
holfen werden konnte. Es iſt dort an den
Ver=
letzungen geſtorben.
Vorſicht beim Genuß kalter Getränke
in erhitztem Zuſtand.
Ein Bjähriger Arbeiter in Gemünd (Eifel) hatte
ſich beim Radfahren ſtark erhitzt und trank in dieſem
Zuſtand ein Glas kaltes Bier ziemlich ſchnell. Bald
darauf ſtellten ſich heftige Kopfſchmerzen ein, der
junge Mann wurde krank und iſt inzwiſchen
geſtor=
ben. — Dieſer Vorfall beweiſt aufs neue, wie
ge=
fährlich es iſt, in dieſer heißen Jahreszeit kaltes
Waſſer oder Bier in erhitztem Zuſtand zu trinken,
ohne ſich vorher abzukühlen.
Vorder= und Rückſeite der Stralſunder Erinnerungsplakette.
Am 24. Juli werden es 300 Jahre, daß die Truppen von Wallenſtein, die die Freiheit des
Bürger=
tums und der Religion in Stralſund durch eine fünfmonatige Belagerung bedroht haben,
erfolg=
os abzogen. Aus dieſem Anlaß hat die Stadt Stralſund eine künſtleriſche Plakette, deren
Ent=
wurf von dem Münchener Profeſſor Hans Schwegerle ſtammt, herſtellen laſſen. Eine
ſymbo=
liſche Figur mit geſprengten Feſſeln charakteriſiert die wiedererlangte Freiheit. Nikolaikirche und
Rathaus verſinnbildlichen den Glauben und das Bürgertum.
Von hier aus will er ins Weiße Haus.
Zwiſchen Leben und Tod.
Ein von Miß May Cunliffe in Southport Sands (England) geſteuertes Rennauto überſchlug
ſich bei einer Stundengeſchwindigkeit von 160 Kilometern. Die Fahrerin und ihr Vater und
Be=
gleiter Mr. Cunliffe wurden aus dem verunglückten Wagen geſchleudert. Dieſen Moment hält
unſer tief erſchütterndes Bild feſt. Eine Sekunde ſpäter war Mr. Cunliffe tot und ſeine
Tochter ſchwer verletzt.
Ein trauriges Familienſchickſal.
Niederlahnſtein. Einem jungen Ehepaar
fiel vor einiger Zeit das einzige Kind, ein 5jähr.
Söhnchen, aus dem dritten Stockwerk auf die Straße
und war ſofort tot. Die Mutter, des Kindes nahm
dieſen Vorfall ſo zu Herzen, daß ſie in
geiſtesgeſtör=
tem Zuſtande nachts auf und davon ging und trotz
aller Nachforſchungen bis heute noch nicht gefunden
werden konnte. Man nimmt an, daß die
Bedauerns=
werte ſich in der Lahn ertränkt hat. Der Ehemann
iſt wie verzweifelt über das über ſein ſo glückliches
Familienleben hereingebrochene Unglück.
Schüſſe auf Wirtshausgäſte.
Berlin. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich in
Regenpeilſtein bei Amberg. Ohne irgend einen
An=
laß ſchoß der Tagelöhner Johann Heimerl mit
einem Armeerevolver auf die in einem
Wirtshaus=
garten ſitzenden Gäſte. Durch die Schüſſe wurde der
Hofbeſitzer Ferdinand Kerſcher ſo ſchwer verletzt, daß
er cinige Minuten darauf verſtarb. Der
Bürger=
meiſter Peter Mandl und drei andere Gäſte wurden
ſchwer verletzt. Der Täter flüchtete und konnte noch
nicht feſtgenommen werden.
Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahnzug
und Laſtauto.
Dresden. Am Mittwoch wurde an einem
unbewachten Straßenübergang zwiſchen Neuſtadt—
Landenwolmsdorf ein Laſtkraftwagen einer
Dres=
dener Brauerei von einem Perſonenzug überfahren.
Hierbei wurde ein Inſaſſe des Kraftwagens ſchwer
verletzt.,
Erſchreckende Zahl von Todesfällen
durch Ertrinken.
Köln. Nach einer Veröffentlichung der „K. 3."
ſind in der Zeit vom 1. bis 17. Juli d. J. beim
Baden im Rhein auf der Strecke von Koblenz bis
zum Niederrhein 60 Perſonen ertrunken, davon 30
allein im Stadtgebiet Köln.
Während am Mittwoch noch von 25 Todesopfern
durch Ertrinken in ganz Schleſien berichtet wurde,
hat ſich die Zahl nach den neueſten Meldungen
in=
zwiſchen auf 55 Tote in der geſamten Provinz
Nie=
derſchleſien erhöht. Davon entfallen allein 16 auf
das Breslauer Stadtgebiet. In Wirklichkeit dürfte
die Zahl noch viel höher ſein, da bei weitem nicht
alle Unfälle gemeldet werden.
Das ſchöne Landhaus des amerikaniſchen. Präſidentſchaftskandidaten Hoover
zählt zu den intereſſanteſten Bauten in Kalifornien. Dem ſüdländiſchen Charakter der Landſchaft
entgegenkommend, iſt die Hoover=Villa in Palo Alto im mauriſchen Stil erbaut. Hierher will ſich
Hoover nach ſeinem demnächſt erfolgenden Rücktritt vom Handelsminiſterium zur Vorbereitung
des Präſidentſchaftswahlfeldzuges begeben, und von hier aus will er nach ſeinem vorausſichtlichen
Siege in das Weiße Haus einziehen.
Der Moment des Todes.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 200
Freitag, den 20. Jnli 1928
Der Welt=Skandal.
Nobile „will” nach Hauſe.
* Berlin, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Tragödie um Nobile geht ihrem Ende entgegen. Der
fimeral läßt die Meldung verbreiten, daß er beabſichtige, in
ürze nach Italien zurückzukehren, ob auf eigenen Wunſch oder
uf höheren Befehl, iſt nicht bebannt. Nach einer Meldung der
Asenzia Stefani” hat Muſſolini angeordnet, daß alle bisher
ge=
rireten Teilnehmer an der „Italia”=Expedition ſofort
zuruck=
hhren. Die „Citta di Milano” wird ſie bis Narwick bringen.
ſaſſolini gab den formellen Befehl, daß ſich ſämtliche Mitglieder
er Expedition jeglicher Botſchaften, Erklärungen und
Inter=
ſervs zu enthalten haben. Die „Citta di Milano” wird von
ſarwick nach Kingsbay zurückkehren, um an den weiteren
Nach=
zhſchungen nach der Gruppe Aleſſandri teilzunehmen. Ein
ſochlendcmpfer der Dänen ſoll Nobile aufnehmen und bis an die
m opäiſche Küſte bringen. Dort wird ihn ein Motorboot
er=
ſarten und ihn nach Deutſchland fahren. Nobile ſoll den
be=
rriflichen Wunſch haben, Norwegen zu umgehen. Heute
ſird berichtet, daß er ſich zum erſtenmal an Deck des Hilfsſchiffes
Iexeben hat, das übrigens auch nach der Abreiſe der Italiener
Ift den Reſt des Somers oder bis zur Beendigung der
Rei=
an=gsaktion weiter in der Kingsbay bleibt. Iſt aber der Gene=
Iu wieder in Rom eingetroffen, ſo wird es Aufgabe der italieni=
(hen Regierung ſein, dem in der letzten Zeit ſo auffällig ſtummen
ührer der Expedition endlich die Zunge zu löſen. Gerade die
ſchweden verlangen offene Aufklärung und mit ihnen die ganze
1Ve It, die ein Anrecht auf die volle Wahrheit hat, mag ſie auch
ir die mittelbaren Urheber noch ſo bitter ſchmecken. Wenn man
Ten. Mut hatte, Fehler zu machen, muß man auch den Mut haben,
ſen Mut zur Wahrheit zu finden.
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Die Ruſſen laſſen nicht davon ab, ihr Vorhaben zu Ende
zu führen. Sie wollen Amundſen und die
Ballon=
gruppe retten. Zwar iſt das Wetter nur bedingt günſtig;
die jetzt eintretende ſchnelle Erwärmung des Eismeeres fördert
außerordentlich die Nebelbildung und macht dadurch die Suche
nach den Verſchollenen mittels Flugzeugen
äußerſt ſchwierig. Dafür werden die Fahrten des
Eis=
brechers um ſo ſchneller vor ſich gehen. Die Erwärmung
begün=
ſtigt die Eisſchmelze und macht die Eismaſſen und Eisſchollen
mürbe. Unter dieſen Umſtänden glaubt man, daß es dem „
Kraſ=
ſin”, gelingen wird, die vom Eis blockierte Hinlopenſtraße zu
durchſtoßen, um bis zu dem mutmaßlichen Aufenthaltsort der
Ballongruppe Alexandri vorzuſtoßen. Nach der Meinung von
Kennern der Arktisverhältniſſe liegt die Wahrſcheinlichkeit nahe,
daß ſich Amundſen bei dieſer Gruppe aufhält, weil das
Ballon=
gerippe den Fliegern der „Latham” ein recht gutes Bild zur
Beobachtung gegeben haben muß. Der „Kraſſin” iſt jetzt in
Kingsbay eingetroffen, um die Geretteten an Bord der „Citta di
Milano” zu bringen. Ein Transport des geretteten Mitglieds
der Malmgreengruppe, des italieniſchen Marineoffiziers Mariano
erwies ſich als unmöglich, weil dem Geretteten auf der
Wande=
rung ein Bein erfroren iſt. Der Schiffsarzt der „Citta di Milano”
mußte das Bein amputieren, um Mariano das Leben zu
erhal=
ten. Man hofft, daß die Operation zufriedenſtellend verlaufen iſt.
Pier deutſche Rieſenflugboote.
* Berlin, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Schon in den nächſten Tagen wird das unlängſt fertiggeſtellte
Rieſenflugboot „Romar”, das vorläufig größte Flugboot der
Welt von Travemünde aus ſeine erſten Probeflüge unternehmen.
Nach erfolgreichem Abſchluß der Verſuchsflüge wird die „Romar”
Seite 11
in den Beſitz der Deutſchen Lufthanſa übergehen, und
voraus=
ſüchtlich noch in dieſem Sommer verſuchsweiſe auf der neuem
transozeaniſchen Roune, die über die Azoren nach Amerika führt,
eingeſetzt werden. Dieſer erſte Verſuchsflug würde praktiſch die
Geburt des deutſchen transozeaniſchen Flugverkehrs bedeuten,
für den, wie wir erfahren, zurzeit drei weitere Rieſenflugboote im
Bau ſind beziehungsweiſe ihrer Vollendung entgegengehen. Zwei
weitere Rieſenflugboote werden von Rohrbach in Berlin gebaut,
Sie ſind Schweſtertypen der „Romar” beide aus Ganzmetall vow
fantaſtiſchen Ausmaßen. Die Flügelſpannweite betragt bei
bei=
den 37 Meter, die Rumpflänge 22,70 Meter und die Höhe bis
zur Propellerſpitze 10,75 Meter. Die drei Motoren ſind auf.
ideale Weiſe einige Meter über den Flügeln angeordnet. Sie
ſind alle gleichmäßig ſtark und geben eine Geſamtleiſtung von
2400 PS ab. Bei Ausſetzung des einen Motors bleibt die
Mo=
ſchine in vollem Umfang aktionsfähig. In dem Innenraum der
Rieſenflügel, die am Rumpf einen Durchmeſſer von 1,30 Meter
aufweiſen, ſind die großen Benzintanks untergebrocht mit einem
Faſſungsvermögen von 8000 Litern. Der Aktionsradius der
Boote beträgt demzufolge 4000 Kilometer. Genau wie bei der
„Romar” ſind Vorrichtungen angebracht, die bei einem
Nieder=
gehen der Boote auf dem Meere eine Kühlung der Motoren mit
Seewaſſer ermöglichen. An der Spitze des Flugzeugrumpfes
be=
findet ſich der ſogenannte Kolliſionsraum, der bei einem etwaigen
Zuſammenſtoß oder Anprall die Wucht des Stoßes aufnehmen
und verhindern ſoll, daß dem übrigen Teil des Flugzeuges
Schaden zugefügt wird. In den Kabinen können bequem 12
Paſſagiere untergebracht werden, mit dem Piloten, dem
Navi=
gator, dem Funker, dem Bordmonteur und dem Luftboy können
alſo 18 Perſonen außer Poſt und Gepäck befördert werden. Aber
an Größe und Umfang werden dieſe Boote noch übertroffen durch
das im Bau befindliche Flugboot der Dornierwerke, das mit
10 Motoren ausgerüſtet wird und eine Geſamtſtärke von 5000 PS
aufweiſt. Auch dieſer fliegende Ozeanrieſe geht ſeiner
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Freitag, den 20. Inf 1928
Nummer 200
Opoll, Splet und Turnen.
14. Deutſches Zurnfeſt in Köln.
Die Rheinſiaffel Baſel—Köln.
Ein Deutſches Turnfeſt, das Sein und Werden einer großen
Volks=
arbeit der Allgemeinheit vor Augen führen ſoll, muß auch darauf bedacht
ſein, das Schwimmen als Volksſache zu zeigen. Das Kölner Turnfeſt
ſoll nun nicht nur durch gute Schwimmleiſtungen, ſondern beſonders
auch durch die Maſſe der Teilnehmer zu einer werbevollen Kundgebung ſtatt. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt hat mit der Errichtung
für das Turnerſchwimmen werden. Und eine ſolche Kundgebung bildet
die große Rheinſtaffel Baſel-Köln, die gewiſſermaßen als Auftakt zum
Kölner Turnfeſt vom kommenden Sonntag ab auf dem Rhein und
ſei=
nen Nebenflüſſen durchgeführt wird. Noch ehe die Turnerſcharem in
Köln einziehen, haben innerhalb 4 Tagen ungefähr 5—600 Turner und
Turnerinnen die Strecke von Baſel bis Köln (520,/4 Km.) im Rhein
durchſchwommen. Damit aber nicht nur die am Rhein gelegenen
Turn=
alle Turner der Nebenflüſſe an dieſem großen Ereignis teil und
durch=
ſchwimmen Neckar, Main, Lahn, Saar und Moſel. Dadurch ſteigt die
Zahl der zu ſchwimmenden Turner und Kilometer auf über 2000. Hier
winkt kein Lohn auf einen Sieg, ſondern hier iſts einzig und allein die
Freude am Schwvimmen, der Gedanke: mit dabei geweſen zu ſein, der
Führer und Teilnehmer beſeelt. In ihrer Größe und Einzigartigkeit
bildet dieſe Rheinſtaffel als ſchwimmeriſche Veranſtaltung ein Gegenſtück
zu dem vor einigen Jahren von der D.T. durchgeführten
Hermanns=
lauf.
Die Hauptſtrecke Baſel-Köln wurde folgendermaßen eingeteilt:
Be=
ginn der Staffel in Baſel am Samstag, den 21. Juli (1. Tag), über
126 Km. von Baſel über Neuenburg, Breiſach, Ottenheim bis Kehl= Kloſtermann=Darmſtadt mit ebenfalls 1:09 Sieger bleiben.
Rheinbrücke. Start in Baſel vorm. 6,30 Uhr, Ankunft in Kehl gegen
8,30 Uhr abends. Sonntag, den 22. Juli (2. Tag), über 151 Km. von
Kehl (Rheinbrücke) über Greffern, Wintersdorf, Maxau, Germersheim,
Spehzer, Ludwigshafen, bis Worms=Rheinbrücke. Start in Kehl vorm. Siegel=Köln 1:29.
4,15 Uhr, Ankunft in Worms gegen 9 Uhr abends. Montag, den 23.
Juli (3. Dag), über 146 Km., von Worms über Gernsheim, Nierſtein,
Gimbsheim, Mainz, Rüdesheim, Kaub, St. Goar, Boppard, Ober=
Lahn=
ſtein bis Koblenz (Deutſches Eck). Start in Worms vorm. 4 Uhr,
An=
kunft in Koblenz gegen 8 Uhr abends. Dienstag, den 24. Juli (4. Tag),
über 96,5 Km., von Koblenz über Andernach, Linz, Bonn, bis Köln=
Preſſa=Anlegebrücke. Start in Koblenz vorm. 7 Uhr, Ankunft in Köln
gegen 4,30 Uhr nachm.
Dieſe Hauptſtrecke gewinnt inſofern eine beſondere Bedeutung
da=
dunch, daß die Schweiz durch den eidgenöſſiſchem Turnverein auf
ſchwim=
meriſchem Wege Grüße an das 14. Deutſche Turnfeſt nach Köln ſendet.
Die geſamte Staffel wird von einem Motonboot der D. T. von Baſel, Reihenfolge der Sieger wird wohl ſo ſein, wie bei den Vorkämpfen
bis Köln begleitet. Ebenſo werden auch auf den einzelnen Teilſtrecken
noch weitere Motorboote für die betr. Obleute eingeſetzt. Die Ablöſung
der Staffelſchwimmer erfolgt im Waſſer von einem begleitenden Voot
aus. In der Negel wird jeder einzelne Teilnehmer nicht mehr als 500
Zahl von Schwimmern ſich an dieſer gewaltigen Kundgebung beteiligen.
Die hier am meiſten intereſſievende Teilſtrecke von Worms über
Gernsheim bis Mainz ſieht naturgemäß auch eine Anzahl Vereine des
Main=Rhein=Gaues, darmter auch die drei Darmſtädter Turnerſchwimm=
und Begrüßung ſtattfinden. Montag früh 4 Uhr Fortſetzung der
Staf=
fel bis Gernsheim. Hier ſchwimmen die Mitglieder der Vereine aus
Worms, Pfungſtadt, Eich, Sprendlingen, Guntersblum, und 11
Turner=
ſchwimmer der Tgde. 1846 Darmſtadt. In Gernsheim wird die Staffel Heidelberger. Hoffentlich gelingt ihnen auch dieſesmal der Sieg.
etwa um 5 Uhr, ſpäteſtens 5,30 Uhr, eintreffen. Von Gernsheim ſind
dann beteiligt die Vereine aus Gernsheim, Arheilgen, Tgſ. 1875
Darm=
ſtadt, und auch die Tgde. Beſſungen, ſowie die am Rhein liegenden Orte
bis nach Mainz. Es wird die Möglichkeit beſtehen, daß ſowohl in
die jedenfalls für alle einen recht intereſſanten Verlauf nehmen wird.
flüſſen eingeteilt. Der Neckar wird durchſchwommen über 297 Km. von
Schwenningen bis Mannheim. Der Main wird durchſchwommen von
Bamberg bis zur Mündung in den Rhein bzw. Mainz=Koſtheim. Von
der Mainquelle im Fichtelgebirge bis Bamberg geht die Staffel als
Läuferſtaffel. Die Lahn wird durchſchwommen von Marburg bis Nd.=
Lahnſtein. Ebenſo werden durchſchwommen die Saar, die Moſel, uſw. Angelegenheit zwiſchen Herrn Dennſtiel und Herrn Hellwig. Wer den
Dieſer Ueberblick zeigt uns, welche große Vorarbeit geleiſtet wurde, Kampf gewinnt, können wohl nur die beiden ſagen.
um dieſes größte aller bisherigen Staffelſchwimmen, das die Deutſche
Turnerſchaft anläßlich des 14. Deutſchem Turnfeſtes im Köln zur
Durch=
führung bringt, zu einer der machtvollſten Kundgebungen für das Berlin die Entſcheidung des Rennens überhaupt liegen.
Schwimmen in der Deutſchen Tumerſchaft werden zu laſſen. Und daß
es das wird, wird uns der Verlauf der ganzen Staffel in den nächſten
Tagen zeigen.
Die Genehmigung der Veranſtaltua wurde erteilt unter der
Vor=
ausſetzung, daß die notwendigen Maßnahmen zur Sicherheit der
Schwimmſtaffel und der Schiffahrt getroffen werden. Dieſe ſind überall
getroffen und es ſteht zu erwarten, daß dieſe Rheinſtaffel Baſel—Köln
mit ihrer Maſſenbeteiligung einen übevaus glücklichen Verlauf nehmen
wird.
Alles in allem beteiligen ſich demnach beim 14. Deutſchen Turnfeſt
in Köln faſt 2000 Staffelſchwimmer und beinahe 700 Wettkämpfer im
Schwimmen. Sie zeigen erneut, wie ernſt es der D. T. iſt mit der
Durchbildung der Maſſen und mit der Volkstümlichkeit einer
geſundheit=
lich ſo hochſtehenden Leibesübung.
Schwimmen.
Oeutſche Hochſchulmeiſierſchaften 1928
am 21. und 22. Juli im Hochſchulſiadion.
Am 21. und 22. Juli finden im Darmſtädter Hochſchulſtadion die
diesjährigen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen
einer Fünfzigmeter=Schwimmbahn etwas ganz Ausgezeichnetes
geſchaf=
fen. Rein ſportlich geſehen, bietet die neue Bahn die beſten Ausſichten,
ſehr ſchnelle Zeiten zu erzielen, denn das Waſſer iſt ungewöhnlich leicht.
Die Wettkämpfe der beiden Tage werden daher auf hoher ſportlicher
Stufe ſtehen.
Die Kämpfe des Samstag=Vormittag.
Am Samstag werden größtenteils Vorkämpfe erledigt, die zu einer
bereine dieſe Freude am Waſſerturnen bekunden können, nehmen auch Sichtung und Ausſiebung der zahlreichen Teilnehmer führen. Wir
führen hier nur die wichtigſten Kämpfe an:
100 Meter=Bruſtſchwimmen für Stubentinnen. (Vorlauf.) Als
Siegerin iſt wohl Fräulein Lotte Brill=Gießen mit 1:38 Min.
anzu=
ſprechen. Fräulein Riebe=Berlin wird auf Platz ſchwimmen.
100 Meter beliebig für Studenten. (Vorläufe.) Dieſes
hochinter=
eſſante Rennen bringt gleich in ſeinem erſten Vorlauf die
Entſchei=
dung. Vogt=Heidelberg mit 1:06 und Ohlwein=Hamburg mit 1:08
wer=
den ſich einen erbitterten Kampf liefern, deſſen Sieger Frank=
Heidel=
berg ſein wird. Im zweiten Vorlauf ſtarten u. a. Siegel=Köln,
Watrin=Heidelberg und Cordes=Darmſtadt, die ſämtlich für 1:09 gut
ſind. Wer gewinnt, iſt ſehr unbeſtimmt. Im dritten Vorlauf wird
100 Meter=Bruſtſchwimmen für Studenten. (Vorläufe.) Das
Ren=
nen wird dem im erſten Lauf ſtartenden Becker=Darmſtadt mit 1:26
nicht zu nehmen ſein. Dörffel=Heidelberg ſchwimmt 1:27 bis 1:28 und
Springen für Studentinnen. (Pflichtſprünge.) Das Springen
gewinnt Fräulein Borgs=Berlin, die Dritte in den Deutſchen
Meiſter=
ſchaften, gleichzeitig die Deutſche Meiſterin im Turmſpringen.
Samstag nachmittag.
8X50 Meter=Lagenſtaffel für Studentinnen. Den Sieg wird
Ber=
lin ſicher vor Dresden haben.
400 Meter beliebig Schwimmen für Studeuten. Kloſtermann=
Darm=
ſtadt, der über dieſe Strecke noch nicht allzu viel Erfahrung geſammelt
hat, muß mit Siegel=Köln kämpfen. Einer wird gewinnen, vielleicht
einer vor dem anderen?
100 Meter=Bruſtſchwimmen für Studenten. (Entſcheidung.) Die
angegeben. Wenn nicht Dörffel=Heidelberg eine Ueberraſchung bringen
ſollte.
100 Meter=Bruſtſchwimmen für Studentinnen. (Entſcheidung.)
Siegerin iſt Frl. Lotte Brill=Gießen. Inwieweit Frl. Merlau=
Darm=
bis 1060 Meter zu ſchwimmen haben. Dadurch kann eine recht große, ſtadt in die Entſcheidung einzugreifen vermag, wird der Wettkampf
lehren. Die Zeit von Frl. Brill mit 1:38 iſt anſprechend und wird in
dem leichten Waſſer wohl verbeſſert werden.
4X100 Meter=Lagenſtaffel für Studenten. Ein bombenſicherer Sieg
von Univerſität Heidelberg, die in der Mannſchaft Dörffel, Watrin,
abteilungen als Beteiligte. Beim Eintreffen der Staffel am Sonntag Frank, Vogt allein zwei ſüddeutſche Meiſter hat. Die Mannſchaft wird
abend in Worms wird von Wormſer Turmereinen ein kurzer Empfang mit ihrer Zeit um die 5:15=Grenze bleiben. Zweiter wird Darmſtadt
werden.
Waſſerball Darmſtadt—Heidelberg. Bei der Einweihung des
Hoch=
ſchulſtadions gewann Darmſtadt mit 2:0 knapp gegen die vorzüglichen
Sonntag vormittag.
Springen für Studenten. Die Beſetzung iſt ausgezeichnet. Den
Sieger auch nur annähernd beſtimmen zu können, iſt ſehr ſchwer. Es
Worms, als auch in Gernsheim uſw. Gäſte die Begleitboote beſteigen ſtarten und kommen für Sieg und 2. Platz in Frage: Kohlitz=Dresden,
und gegen einen nicht zu hohen Fahrpreis die Fahrt mitmachen können. Hefter=Wien, Klima=Wien, Herbert=Darmſtadt, Hagen=Jena. Die
bei=
den Wiener und der Dresdener ſcheinen die meiſten Ausſichten zu
Aehnlich wie die Hauptſtaffel ſind auch die Staffeln auf den Neben= heben. Es kommt ganz darauf an, wie ſie mit den für ſie
ungewohn=
ten Brettern zurechtkommen, die natürlich der Darmſtädter Herbert
kennt.
200 Meter beliebig=Schwimmen für Studentinnen. Frl. Hüſing=
Hamburg hat vor Frl. Kaiſer=Charlottenburg Siegeschancen. Doch
er=
ſcheint das Rennen ſehr offen.
1500 Meter=Schwimmen für Studenten. Das iſt eine rein Jenenſer
100 Meter beliebig=Schwimmen für Studentinnen. Im zweiten
Vorlauf wird wohl zwiſchen Frl. Hüſing=Hamburg und Frl. Riebe=
Waſſerballſpiel Heidelbers—Göttingen. Heidelberg wird ſich den
Sieg nicht entgehen laſſen.
Sonntag nachmittag.
Am Sonntag nachmittag werden die Wettkämpfe ihren Höhepunkt
erreichen. Gleich mit einem Großkampf beginnt der Nachmittag.
48100 Meter beliebig=Staffel für Studenten. Heidelberg und
Darmſtadt ſind die Favoriten dieſes Kampfes. Sieger wird wohl
Hei=
delberg ſein. Abgeſehen davon, daß Darmſtadt auf ſeinen beſten Mann
Cordes verzichten muß, der höchſtwahrſcheinlich zu einem wichtigen
Waſſerballſpiel zwiſchen Hellas=Magdeburg und Sparta=Köln nach Köln
muß. Mit Cordes hätte es einen ungemein ſpannenden Kampf gegeben.
Heidelberg wird aber auch in der erſatzgeſchwächten Mannſchaft
Darm=
ſtadts einen zähen Gegner finden.
10 Meter=Seileſchwimmen für Stubenten. Der Sieger iſt im dem
ſüddeutſchen Meiſter Watrin=Heidelberg zu ſuchen. Als Zweiter wird
Petry=Darmſtadt anſchlagen.
100 Meter=Rückenſchwimmen für Studenten. Ohlwein=Hamburg,
der Dritte der Deutſchen Meiſterſchaften, mit ſeiner Zeit von 1:16,6
und Frank=Heidelberg mit 1:17,5 werden ſich einen bis ins Ziel
unent=
ſchiedenen Kampf liefern.
3X50 Meter=Bruſtſtaffel für Studentinnen. Hamburg und
Ber=
lin ſind feroriſieri. Wer gewinnt, iſt noch nicht vorauszuſagen, da die
Mannſchaften bzw. ihre Aufſtellung nicht bekannt iſt.
100 Meter beliebig=Schwimmen für Studenten. Die Entſcheidung
dieſes Großkampfes liegt zwiſchen mehreren gleichguten Leuten, über
die als Erſter Frank=Heidelberg triumphieren wird.
Gemiſchtes Turmſpringen für Studenten. Hefter=Wien und Klima=
Wien ſtreiten ſich um die Siegespalme. Hefter hat in dieſer Diſziplin
ein kleines Plus und kann ſiegen.
200 Meter=Bruſtſchwimmen für Studenten. Becker=Darmſtadt hat
im Training ſchon öfters eine Zeit von 3:10 geſchwommen, die
aus=
gezeichnet iſt. Ob Dörffel=Heidelberg ihn erreichen wird, erſcheint
fraglich. Für Siegel=Köln iſt dieſe Strecke etwas zu lang.
100 Meter beliebig=Schwimmen für Studentinnen. Wie ſchon
er=
wähnt, wird der Sieg zwiſchen Frl. Hüſing=Hamburg und Frl. Riebe=
Berlin liegen, wenn nicht Frl. Goßmann=Berlin und Frl. Gußmann=
Dresden eine Ueberraſchung bringen ſollten. Doch iſt gerade hier bei
den ſtark ſchwankenden Leiſtungen eine Vorausſage faſt unmöglich.
Waſſerballſpiel Göttingen—Darmſtadt. Auch ohne Cordes müßte
Darmſtadt in der Lage ſein, mit Leherzapf als Erſatz das Spiel
jeder=
zeit gewinnen zu können.
Die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen werden bei
dem leichten und ſchnellen Waſſer manche Rekordzeit bringen. Berges=
Darmſtadt, der Deutſche Maiſter über dieſe Strecke, ſchwimmr in
Ein=
lagerennen. Auf ſeinen Start, der wohl der letzte vor ſeiner Abreiſe
zur Olympiade in Amſterdam iſt, kann man füglich geſpannt ſein. Iſt
es doch abſolut nicht unmöglich, daß er die deutſche Freiwaſſerzeit über
dieſe Strecke verbeſſert.
Die Veranſtaltung iſt großzügig aufgezogen, die Teilnehmerzahl
iſt genügend und qualitativ noch beſſer, die Zuſchauertribünen
gewäh=
ren von überall einen klaren Ueberblick: dieſe Preiſe ſind wirklich nicht
zu hoch — nun liegt es an dem Darmſtädter ſachverſtändigen Publikum,
zu entſcheiden, ob man ſich „die Sache” mal anſehen ſoll.
Motorſport.
Deutſche Motorrad=Sechstagefahrt.
Der zweite Tag.
Nach der langwierigen Errechnung des Wertungsergebniſſes vom
erſten Tag hat ſich ergeben, daß bei der Deutſchen Motorrad=
Sechstage=
fahrt nur noch 28 Fahrer ohne Strafpunkte ſind. Die zweite Etappe
über eine Schleife von 158,9 Klm. ſah noch 77 Fahrer im Wettbewerb.
Ständig ging es bergauf und bergab, wobei oft reſpektable
Steigun=
gen zu überwinden waren. Am ſchlimmſten waren die langen, mit
Waſſerrinnen durchſetzten Gefälle, deren Ueberwindung beſondere
Ge=
ſchicklichkeit erforderte. Vor allem bot der Sonderprüfungsabſchnitt
Wickersdorf-Volkmarsdorf große Schwierigkeiten, die an das Gelände
der engliſchen Six =dahs erinnerte. Vor ſchwere Aufgaben ſtellte
die Fahrer auch die Schotterſtrecke zwiſchen Probſtzella und
Wickers=
dorf. Es war faſt Akrobatik, wie ſich hier die Maſchinen buchſtäblich
durchwanden. Von ernſten Verletzungen wurden Reißl=München
(Hecker) und Prybilſki=Berlin (D=Rad) betroffen, die ins Krankenhaus
übergeführt werden mußten. Salbach=Berlin (Zündapp) ließ ſich eine
blutende Kopfwunde verbir den und erreichte auch vorſchriftsmäßig das
Ziel. Selbſtverſtändlich waren die Defekte ſehr zahlreich, vor allem
mußten ſehr viel Reifenwechſel vorgenommen werden. Erſtaunlich
blieb weiter die gute Haltung der beiden Damen Hanni Köhler und
Hanzal=Nürnberg, die dieſe Kraftproben mit einem Mut und einer
Ausdauer überſtanden, wie man ſie nicht oft findet. Die dritte Schleife
wird als Nachtfahrt ab 1 Uhr auf der gleichen Strecke wie am erſten
Tage, nur in umgekehrter Richtung, abſolviert.
Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
1. Flibuſtier=Rennen; für Zweijährige. 2800 Mark, 1200 Meter:
1. J. v. Ribbentrops Finnland (E. Huquenin), 2. Altendorf, 3. Dalie.
Ferner liefen: Perſianer, Don Joſe, Indra, Hulda, Kaltſchale. Tot.
17, Pl. 11, 13, 15:10. Kopf—2 Lg.
2. Gullivier=Rennen; für Dreijährige. 3900 Mark, 1800 Meter:
1. Ch. Holländers Bernhard (Zehmiſch), 2. Ordensſchweſter, 3.
Alſter=
blümchen. Ferner: Ariane, Mirim, Sonnenlicht, Windſpiel. Tot, 3,
Pl. 10, 12, 11:10. 1—5/, Lg.
3. Trachenberg=Rennen; für Zweijährige. 3900 Mark, 1200 Meter:
1. A. u. C. v. Weinbergs Pellegrino (O. Schmidt), 2. Rebell. Tot.
45:10. Eine halbe Länge. Zwei liefen.
4. Hannibal=Rennen. 10 400 Mark, 2800 Meter: 1. A. und C. b.
Weinbergs Aurelius (O. Schmidt), 2. A. Schumanns Geranium (E.
Haynes), 3. Dr. E. Thomfens Impreſſioniſt (E. Pretzner). Tot,
14:10. 5ſ.—Kopf. Drei liefen.
5. Zama=Rennen; für dreijährige und vierjährige Stuten. 5200
Mark, 2000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelopea (O. Schmidt),
2. Pallas, 3. Orlamünde. Ferner: Goldalma, Noſtra, Felſenfeſt,
Eiſen=
braut. Tot. 27, Pl. 13, 18, 14:10. Hals—1 Lg.
6. Sporn=Rennen; für Zweijährige. 10 400 Mark. 1000 Meter:
1. A. u. C. v. Weinbergs Otero (O. Schmidt), 2. Findling, 3.
Mar=
chetta. Ferner: Wendelin, Blanker Hans, Sterneck. Tot. 24, Pl. 16,
15:10. 5.—2 Lg.
7. Sieger=Rennen. 2800 Mark, 2200 Meter: 1. Frhr. O. v.
Richt=
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ſichtigt einen zur Zucht untauglich
ge=
wordenen, ſchweren, gut gemäſteten
Faſel=
ochſen auf dem Wege des ſchriftlichen
Angebots zu veräußern.
Die Bedingungen liegen auf der
Bür=
germeiſterei zur Einſicht offen.
Schriftliche Angebote per Kilo
Lebend=
gewicht ſind verſchloſſen bis Dienstag,
den 24. Juli 1928, nachmittag 4 Uhr auf
der Bürgermeiſterei abzugeben.
Pfungſtadt, den 17. Juli 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei:
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werden ſofort und bi ligſt ausgeführt Selbſttätige,
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MIAuzuft 4 122
vember 42,B (42,7
Bint:
TAGA5)
enfer 95 4950
Gei), die in Klam
Die Metallno
Ia fr Rub
[ ← ][ ][ → ]Nummer 200
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 19. Juli. Die Produktenbörſe
ar. abgeſchwächt, nur Futtermittel behauptet. Man verlangte für die
/0 Kilo ohne Sack waggenfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ.
,7—26,75, ausländ. 28—30,75, Roggen in= und ausländ. 28, Hafer
larnd. 27,25—28, ausländ. 27,25—28,50, Braugerſte ausl. 31—35, Fut=
Eieerſte 24—24,50, Mais mit Sack 25, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial
bue. 35,75—36, ſüddeutſches Roggenmehl 37—38, Kleie 13,75—14.
Berliner Produktenbericht vom 19. Juli. Im Einklang mit der
ſudchen Haltung der übenſeeiſchen Terminbörſen waren die Offerten für
ue landsgetreide erheblich ermäßigt. Vom Verlaufe des Liverpooler
tarktes lagen gleichfalls flaue Meldungen vor, ſo daß die Grundtendenz
* heutigen Produktenbörſe weiter ſchwach war. Vom Inlande wurde
Futgetreide alter Ernte weiter über Bedarf angeboten, die Preiſe
men erneut rückgängig. Für Roggen neuer Ernte iſt das Angebot
ſach aus der Mark etas kleiner geworden, da in den letzten Tagen
ver=
iiielt niedergegangene Regenfälle die Verkäufer zur Zurückhaltung
ver=
thrſſen. Das Mehlgeſchäft hat ſich nicht gebeſſert, die Verkäufer ſind
Preisnachläſſen bereit. Hafer zeigt eine geringe Beſſerung, das
hu ptintereſſe beſchränkt ſich jedoch auf ſehr gute Owalitäten. Die Preiſe
v Wintergerſte ſind unverändert, das Geſchäft bleibt klein. Am
Liefe=
ungsmarkt war Weizem recht ſchwach, und es evgaben ſich Einbußen bis
2,75 RM. Roggen war in den Herbſtſichten gleichfalls rückgängig, für
uäroggen beſtand einige Deckungsnachfrage, ſo daß die Notiz um 1RM.
chöht wurde. Die zu heute angedienten 30 Tonnen Weizen wurden als
m raktlich erklärt.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 19. Juli. Aufgetrieben waren:
Lrhſen, 4 Schweine, 10 Schafe, 135 Kälber. — Die Preiſe ſtellten ſich
Schafe, 2. Qualität, auf 38—42; Kälber, 2. Qualität, a) 64—70;
57—63; c) 50—56 Pfg. pro Pfund. — Markvverlauf: ſchleppend.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. Juli. Zum heutigen
Kleinvieh=
ar kt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
leßſe gehandelt: 135 Kälber 56—74, 196 Schweine 64—70, 460 Ferkel
nd. Läufer: Ferkel bis 4 Wrchen 9—12, über 4 Wochen 13—18, Läufer
—26. Marktverlauf: Ruhig, mit Kälbern langſam geräumt; bei
ſchrveinen Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Juli. Der Auftrieb des heutigen
enmauktes beſtand aus 36 Rindern, 1095 Kälbern, 89 Schafen und
Schweinen. Verglichen wit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
ſor woche waren 290 Kälber, 10 Schafe und 30 Schweine mehr angetrie=
I. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 70—72;
4—69; d) 50—63; Schafe a) 50—52; b) 43—49; Schweine b) 65—68;
*—69; d) 68—70; e) 65—67. Im Vergleich zu den Notierungen vom
amtag, den 16. d. M., waren Kälber 1 bis 3 Mark billiger, während
ärveine teilweiſe 1 Mark anziehen konnten. — Marktverlauf: Kälber
nd. Schafe flau, ausverkauft. Schweine ruhig, geräumt. —
Fleiſchgroß=
gert: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 90—95; 2. 85—90; Bullenfleiſch 77—24;
Juhfleiſch 1. 60—75: 2. 50—60; 3. 30—50; Kalbfleiſch 1. 100—108; 2.
9—100. Schweinefleiſch 85—90. — Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vorder=
tel zollfrei 54; verzollt 65; Hinterviertel 64 bzw. 75.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ratenzahlung aus dem Induſtriebelaſtungsgeſetz an den
Repara=
vr sagenten. Zwiſchen der Bank für deutſche Induſtrieobligationen
dem Generalagenten für Reparationszahlungen iſt ein Ablommen
)4 Inhalts getroffen worden, daß man aus den Beträgen, die zur
exleichung der am 25. Auguſt d. Js. fälligen Zahlung aus dem In=
ᛋriebelaſtungsgeſetz von 150 Millionen Goldmark bei der Bank
ein=
ſhen werden, zwei Raten in Höhe von zuſammen 50 Millionen GM.
reits zu Ende dieſes und Anfangs des kommenden Monats auf das
ſorto des Generalagenten für Reparationszahlungen bei der
Reichs=
ſur für Rechnung des Treuhänders für deutſche Obligationen
einge=
het werden. Die Induſtrieobligationenbank erhält auf dieſe
Zahlun=
w einen Diskont von 6 Prozent von dem Tage der Zahlung bis zu
Fälligkeitstermin.
Der deutſche Poſtſcheckverkehr im Mongt Juni. Die Zahl der
ſoſk ſcheckkonten iſt im Monat Juni um 1516 auf 936 881 geſtiegen. Der
mfatz belief ſich auf 57 935 000 Buchungen über 11993 329 000 RM.,
ſon ſind bargeldlos beglichen 9 608 560 000 RM. Im einzelnen
wur=
n auf den Konten ausgeführt: 37 028 000 Gutſchriften über RM.
17 325 000 und 20 907 000 Laſtſchriften über RM. 6 014 004 000. Die
ſthaben auf den Poſtſcheckkonten beliefen ſich Ende Juni auf RM.
1397 000 und im Monatsdurchſchnitt auf RM. 597 202 000. Im
ilerweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind 10 906 000 RM. umgeſetzt.
Bprozentige Anleihe der Stadt Mainz. Die Verhandlungen
dir den Abſchluß einer 8prozentigen Anleihe der Stadt Mainz
nd. geſtern zum Abſchluß gekommen. Die Anleihe wird in Höhe
ſpt. 4 Millionen feſt und 2 Millionen auf Option vergeben. Der
ſeichnungskurs beträgt 93 Prozent. Die Anleihe iſt von einem
ſomſortium Mainzer und auswärtiger Banken unter Führung
1 Disconto=Geſellſchaft übernommen worden. Ueber den
Zeich=
ſurgstermin wurde noch nichts mitgeteilt.
Werner u. Mertz A.=G., Mainz. Die Geſellſchaft ſchlägt Erhöhung
1I4-Aktienkapitals um 1 Mill. auf 5 Mill. RM. vor. (A. v. G.=V. 10. 8.)
Die Kohlenprodnktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
l lenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Juni
ſrende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert: 36 306
on nen, verkauft wurden davon 13 315 To.; der größte Teil der
Roh=
ſcheen wurde weiterverarbeitet. Aus den verarbeiteten Rohkohlen
u. den neben Schwelereiprodukten erzeugt: 26 To.
Braunkohlenbri=
tt, 324 To. Naßpreßſteine. Unter Berückſichtigung der aus den
Vor=
prraten übernommenen Beſtände ſowie des Abſatzes und
Selbſtver=
ſanches verblieben am Monatsſchluß abfatzfähig: 9702 To. Rohkohlen,
To. Briketts, 596 To. Naßpreßſteine, zuſammen 10 334 To.
Braun=
en und Braunkohlenprodukte im Geſamtwerte von 58 622 RM.
Wohnungsbauanleihe der Ruhrwohnungsbau A.G. in New Vork.
ki wir hören, hat die Ruhrwohnungsbau A.G. die Verhandlungen
1 einer Bankengruppe unter Führung von Dillon, Read u. Co. New
bFk, und Speher u Co. New York, für eine 6prozentige Anleihe von
6 Mill. Dollars abgeſchloſſen. Die Anleihe läuft drei Jahre. Es wird
ttrit gerechnet, daß die Emiſſion im Herbſt erfolgen wird. Wie wir
ſten, haben ſich die Bankiers im Prinzip bereit erklärt, der Geſellſchaft
ſiyen Zwiſchenkredit zu gewähren. Dieſes iſt die erſte deutſche
Woh=
ſth.gsbquanleihe auf dem New Yorker Markt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 19. Juli ſtellten
h für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
ſctierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 139,75 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
i Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung
nd.- Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98—99
Pro=
m— in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen in Walz=
Iſe: Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel, 98—99 Prozent,
0 RM., Antimon Regulus 85—990 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)
—82 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 19. Juli
elxken ſich für Kupfer: Inauar, Februar 126,75 (127,2), März
6u5 (127,50), April 177 (1R7,50), Mai 127 (127,25), Juni 127 (127,50),
au 124,50 (126,50), Auguſt 126 (126,25), September 126,25 (126,50),
ſtober 126,25 (126,75), November 126,50 (126,75), Dezember 126,75 (127).
ſen denz: ſtill. Für Blei: Januar, Februar 42,50 (42,75), März,
piik 42,50 (43), Mai 42,50 (43,25), Juni 42775 (43), Juli 41,75 (42),
urruſt 42 (42,25), September 42,25 (42,25), Oktober 42,25 (42,50),
No=
tnber 42,25 (42,75), Dezember 42,50 (42,50). Tendenz: ſtetig. Für
im k: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni 49 (49,50), Juli
49,75), Auguſt 49,50 (49,75), September, Oktober, November,
De=
inbber 49,25 (49,50). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten
ſeS, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 19. Juli ſtellten
h. für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 63—/, 3
Mo=
rtie- 63%/4—½, Settl. Preis 63, Elektrolyt 68½4—69¾, beſt ſelected
½ —66¾, Elektrowirebars 69½; Zinn (Tendenz: unregelmäßig):
ſtemdard p. Kaſſe 218—½, 3 Monate 213½—34, Settl. Preis 218,
ianka (inoff. Not.) 221½, Straits (inoff. Not.) 221; Blei (Tendenz:
ſt: ausländ, prompt 204/,s, entft. Sichten 21½, Settl. Preis 20¾;
imx (Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt 2458, entft. Sichten 24½,
erI. Preis 2478; Quechſilber (inoff. Not.) 20½; Wolframerz (inoff.
o.—) 157.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt . .
Bergmann. .
Berl. Karlsruhe 2
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brik=
Bremer Wolle.
Danatbank. .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg.
G. f, elektr. Unterr
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Hanſa Dampfſch
Hapag ..
Harpner.
Hemoor Zement. 1260.—
Helſingfors ..
Wien.
Prag.
Budapeſt.
Sofia ..
Solland
Eslo ....
Kopenhagen
Stockholm ..
London .. . .. 120.352
Buenos Aires
Neu=York
Belgien".
174.625 Sirſch Kupfer .. 8. 7
132. 99.75 99.5 Höſch Eiſen .. 129.75 75.- 75.— Hohenlohe Werke 85.— 195.— 199.5 Kahla Porzellan. 155.5 61.875 65.— Kali Aſchersleben 246.— ſ252.5 278.— 278.75 Salzdefurth. 428.5 177.— 177.25 Weſterregeln 250.— 240.— 242.25 Lindes Eismaſch. 184.5 266 — 267.— 1L. Loewe & Co. 128.— 163.75 165.25 Lingel Schuh . 48.875 158.5 159.— Mannesmann Röhren 130 — 163.5 164.— Niederlauſitzer Kohle 1150.— 55.25 56.— Nordb. Loyd 154.25 133.5 136.75 Orenſtein. . . 121.— 82.— 83.— Polyphon .... 553.— 122.— 126.— Rütgerswerke 96.— 166.25 167.— Sachſenwerke 131.7 258.5 262.5 Siemens Glas 150.75 133.5 132.6255 Ver. Glanzſto 614.— 247.5 254.— Ver. Stahlwerl 92.625 51.25 52.- Volkſtedter Porzella 200.— 203.75 Wanderer Werk= 149.— 194.375 165 75 Wiſſner Metall. 161.25 149.5 156.— Wittener Gußſtahl. 68.5 260.75
Deviſenmarkt.
18 7. 19. 7. 18. 7. geld Brief Geld /Brief Geld Brie 10.53 0.45 1o.52710.54 Italien . 21.93 21.97 159.03 9.15 59.01 59.131 Paris .. 16.38 16.42 12.40 112.427 12.401112.4211 Schweiz". 80.60 80.76 72.93 73.07 72.89/ 73 0 Spanien. 68. 89 69.031 69.91 3.017 3.023 3.017/ 3.02: Danzig". 81.38/ 81.54 168.50 168.84 168.06 168.8 Fapan. 1.91 1.921 111.82 112.04 111.82/112.041 Rio de Janeiro 0.501 0.502 Hit.92 112.1 111.92/112.14 Fugoſlavien. 7.356 7.372 12.05 112 27 112.08 112.30 Portugal". 18.68 18.72 0.397 20.356 20.396 Athen .. . . . . ...! 5.415 5.425 1.760 1.770 1.765/ 1.76c Konſtantinopel .! 2.136 2.142 14.1855 4.1935 4.1845/4 1925 Kanada. . 4.170 4.171 158.30 58.42 58.275/58.395 Aruguav.. 4.276 4.284 19. 7.
132.—
131.5
825
154 75
31.—
254.5
185.—
233.—
49.25
131.—
160.—
156.—
123.—
567.—
97.75
150.5
277.—
93.5
60.—
148.—
165.—
68.5
18. 7.
Gelt / Brie
30.58
81.38
1.912
0.501
7.363
18.58
5.415
2.135
4.164
4.276
Freitag, den 20. Ju
eſte Nachrichten
Frankfurter und Berliner Effektenborſe.
Frankfurt a. M., 19. Juli.
Zu Beginn der heutigen Börſe blieb die Stimmung freundlich,
wo=
bei der leichtere Geldmarkt in New York und die auch geſtern feſte
Hal=
tung der dortigen Börſe wieder eine Anregung boten. Das Geſchäft
blieb fedoch unverändert ſtill, da keine Anzeichen für eine etwas regere
Beteiligung außenſtehender Kreiſe, wie man geſtern verſchiedentlich
glaubte annehmen zu können, zu beobachten waren. Nur die
Spekula=
tion mahm weiter einige kleine Deckungen und Meinungskäufe vor. Eine
gewiſſe Zurückhaltung wurde durch den Wirtſchaftsbericht der
Diskonto=
geſellſchaft verurfacht. Im Verlaufe wurde die Stimmung aber etwas
angeregt durch die Tatſache, daß die Bank von England auch in dieſer
Woche ihren Diskontſatz nicht erhöht hat. Bei uneinheitlicher
Kursent=
wicklung war die Mehrzahl der Papiere zunächſt etwa 1 Prozent im
Kurſe gebeſſert. Am Glektromarkt waren Licht und Kraft 2,5 Prozent
erhöht. AEG., Bergmann und Schuckert ze 0,5 Prozent höher, Siemens
dagegen leicht rückgangig. J. G. Farbem eröffneten geringfügig feſter,
ebenſo waren die Zellſtoffwerte weiter leicht befeſtigt. Montanwerte
blieben vollkommem vernachläſſigt und meiſt nur knapp behauptet.
Schiff=
fahrtswerte warem wenig verändert. Banken lagen überwiegend bis
etwa 1 Prozent niedriger. Für die Kaliwerte beſtand einiges Intereſſe,
ebenſo waren Karſtadt weiter evwas gefragt und 2 Prozent feſter.
Im Verlaufe blieb die Grundſtimmung freundlich, die
Umſatztätig=
keit war gering. Gtwas beachtet waren Rheinſtahl und im Freiverkehr
Oberkoks mit 115,5 Progent. Der Geldmarkt war wemg verändert.
Täg=
liches Geld 7 Prozemt. — Am Deviſenmarkt konnte ſich der Markkurs
weiter beſſern. Man wonnte Mark gegen Dollar 4,1882, gegen Pfunde
2,374; London-Kabel 4,8655; Paris 124,24; Madrid 29,54; Mailand
92,82; Holland 12,084/s.
An der Abendbörſe war die Stimmung freundlich, da feſte
New Yorker Anfangskurſe eine Anregung boten. Da der Markt aber
weiter unter ſtarkem Ordermangel litt, war das Geſchäft im allgemeinen
recht ſtill, und die Kursveränderungen gegen den Berliner Schluß
blie=
ben meiſt gering. Einiges Intereſſe beſtand für Autoaktien, von denen
Adlerwerke und Daimler je 1 Prozent gewannen. Stärker beachtet
waren außerdem J.G. Farben. Am Montanmarkt lagen Rheiniſche
Braunkohlei etwas niedriger. Renten lagen faſt ohne Umſatz. Auch
im Verlaufe blieb die Haltung ſtill bei wenig veränderten Kurſen.
Abl.=Schuld 18,25, Barmer Bank 142,50, Danatbank 267,50, Deutſche
Bank 166, Diskonto 159,25, Dresdener Bank 166,50, Reichsbank 267,
Buderus 82, Gelſenkirchen 133, Harpener 148,50, Weſteregeln 255,50,
Mannesmann 130,550, Rheiniſche Braunkohlen 286,50, Rheinſtahl
139,75, Stahlverein 93,25, Adlerwerke 114,50, A. E. G. 174, Chadeaktien
574,50, Daimler 103,50, Licht u. Kraft 214, J. G. Farben 262, Geſ. für
El. 254, Holzmann 142, Karſtadt 233, Rütgerswerke 98, Schuckert 198,
Siemens 363, Zellſtoff Aſchaffenburg 226,50 Hapag 165,50, Nordd. Lkoyd
1555/g. Zum Schluß machte ſich regeres Intereſſe für Rumänien
be=
merkbar. Goldrumänen 23.
Berlin, 19. Juli.
Die Tendenz bei der Eröffnung der Börſe war zwar nicht ganz ſo
feſt, wie im vorbörslichen Verkehr, doch allgemein freundlich bei ruhigem
Geſchäft. Die Spekulation hielt ſich zumachſt zurück, da ma
Befürch=
tungen über eine Diskonterhöhung in Londom von neuem äußerte und
ferner von einer möglichen Erhöhung der hieſigem Reportſätze ſprach.
Da jedoch Nachrichten von einem feſtew Beginn der Londoner Börſe
ein=
trafen, und die Diskonterhöhung nicht erfolgte, wurde die Stimmung
all=
gemein zuverſichtlich.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz nicht ganz
einheit=
lich. Nach anfängilcher Befeſtigung bröckelten die Kerſe mangels
er=
neuter Anvegungen leicht ab. Die Börſe ſchloß luſtlos und in
ſchwäche=
rer Haltung.
1o.74
69,05
81.54
1.916
0.503
7.377
18.62
5.425
2.139
4.172
4.284
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Weizenmarkt eröffnete in ruhiger Haltung auf
Pri=
vatſchätzungen, nach denen in Minneſota mit einem durchſchnittlichen
Ertrag von 10 Buſhels pro Aere zu rechnen ſei. Die Schwäche des
amerikaniſchen Marktes trug gleichzeitig zum Abgleiten der Preiſe bei,
Später ergab ſich auf beſſere Nachfrage vom Ausland eine weitere
Er=
holung.
Mais: Aus Europa wurden Käufe von neuem amerikaniſchem
Mais für Dezember berichtet, und daraufhin verkehrte der Maismarkt
in feſterer Haltung. Dieſe wurde auch durch die beſſere Nachfrage
weſtlicher Firmen für Lokoware und Nachrichten, daß der
Hafenarbeiter=
ſtreik in Roſario ernſt ſei, geſtützt. Auf reichliche Ankünfte hin ergab
ſich ſpäter eine Reaktion.
Hafer: Der Hafermarkt eröffnete ſchwächer auf einen Privatbericht
hin, demzufolge der Ernteertrag in Illinois die Erwartungen
über=
ſteige. Abgaben nordweſtlicher Häuſer trugen mit zu der ſchwachen
Haltung bei. Deckungskäufe für den Julitermin veranlaßten eine
Er=
holung.
* New York, 19. Juli. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Nach feſterer Eröffnung im Zuſammenhang mit den
höheren Liverpooler Notierungen ſetzten am heutigen Baumwollmarkt
von allen Seiten Abgaben ein, wozu das günſtigere Wetter im Oſten
des Anbaugebietes und beſſere Ernteberichte die Veranlaſſung boten.
Kaffee: Die Liquidationen und Hedgingsverkäufe, die unter der
nachgiebigen Haltung des Marktes in Rio vorgenommen wurden, übken
am heutigen Hafermarkt einen Druck auf das Preisniveau aus.
Zucker: Während am heutigen Rohzuckerterminmarkt die nahen
Sichten unter Liquidationsdruck zu leiden hatten, vermochten ſich die
Termine neuer Sorten gut zu behaupten. Im Verlauf wurde jedoch
das Angebot größer, ſo daß es zu einer Reaktion kam. Gegen Schluß
Deckungen zu einer Erholung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Juliz
Getreide: Weizen, Juli 125, Sept. 127½, Dez. 131½: Mais,
Juli 107½, Sept. 98½, Dez. 813: Hafer, Juli 47½, Sept. 40¾4,
Dez. 43: Roggen, Juli 102¾, Sept. 103½, Dez. 104½.
Schmalz: Juli 12,35, Sept. 12,67½, Okt. 12,75, Dez. 14,20.
Fleiſch: Rippen, Juli 14,45, Sept. 14,25, Okt. 14,50; Speck
loco 10,40; leichte Schweine 11,50, ſchwere Schweine 10,4—11,4;
Schweinezufuhr Chicago 24 000, im Weſten 75 000.
Chicagoer Baumwolle: Juli 20,90, Okt. 20,78.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Jult;
Getreide: Weizen, Hartwinter 137½; Mais neu ank. Ernte
119½: Mehl ſpr. wheat clears 6,10—6,60; Fracht nach England
1,3—2, nach dem Kontinent 8 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,05: Talg extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots: 229, loco 12¾, Jult
12,55, Auguſt 12,57, September 12,85, Oktober 13,02, November
12,91, Dezember 12,80, Januar 1929 12,75, März 12,71.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Verein. Glanzſtofffabriken=A.G. in Elberfeld hat an der mit
3 970 000 RM. Aktienkapital arbeitenden Spinnfaſer=A. G. in Elſterberg
(Vogtland) Intereſſe genommen, indem ſie eine ſtarke
Minderheits=
beteiligung übernommen hat.
In der Sitzung in Düſſeldorf wurde der Bund der
Eiſenwaren=
großhändler von Rheinland und Weſtfalen e. V., Sitz Köln, gegründet.
Zum Geſchäftsführer wurde der Kaufmann Walter Vater, Köln=
Braun=
feld, Vincenzſtraße 17, berufen.
Es iſt nach vielen Schwierigkeiten gelungen, die teilweiſe ganz
ver=
ſchieden gelagerten Intereſſen der Flachgkasinduſtrie, ſoweit ſie das
ge=
zogene Dickglas betreffen, zuſammenzufaſſen. Es wurde ein Syndikat
in Köln gegründet, deſſen Geſchäftsführer die Direktoren deg Vereins
Deutſcher Spiegelglasfabriken ſind.
Der franzöſiſche Handelsminiſter hat, wie verlautet, dem
Staats=
präſidenten eine Verordnung unterbreitet, derzufolge im
Handelsmini=
ſterium ein beratendes Komitee für Handelsabkommen gebildet wird.
Neben den Direktoren der verſchiedenen intereſſierten Verwaltungen
wird dieſer Ausſchuß Vertreter der hauptſächlichſten Induſtrien, des
In= und Auslandes, ſowie der landwirtſchaftlichen und
Kolonialgrup=
pen umfaſſen.
Nach einem amtlichen Erlaß wird der Maximalbetrag, ben der
Crédit National an Darlekensnehmer langfriſtig gewähren kann, von
2 auf 5 Mill. Fr. erhöht.
Der Beſchluß der britiſchen Firmen, zugunſten der enteigneten
engliſchen ehemaligen Beſitzer von Erdölfeldern in Rußland 5 Prozent
der Einnahmen aus dem Verkauf der ruſſiſchen Erdölerzeugniſſe
abzu=
führen, zeigt, daß der Erdölfriede auch ohne eine offizielle Erklärung
der kriegführenden Parteien praktiſche Formen anzunehmen beginne.
Die Abführung der 5 Prozent ſoll ſchon in dieſem Jahre beginnen.
Dem Parlamentsberichterſtatter der Daily News zufolge beſchloß
geſtern das engliſche Kabinett, dem Erſuchen einer Anzahl konſervativer
Parlamentsmitglieder um Ausdehnung der Induſtrie= und
Schutzzoll=
politik auf Eiſen= und Stahlwaren nicht ſtattzugeben.
Im Zuſammenhang mit der Neugründung der J. G.
Farbeninbu=
ſtrie in Baſel, der Internationalen Geſellſchaft für chemiſche
Unter=
nehmungen A. G., wurden Meldungen verbreitet, wonach einige Baſeler
chemiſche Fabriken Aufnahme in die Geſellſchaft gefunden hätten. Die
Geſellſchaft für chemiſche Induſtrie in Baſel erklärt, daß weder ſie noch
eine der anderen Mitgliederfirmen der Baſeler Intereſſengemeinſchaft
bei der Gründung dieſer Geſellſchaft beteiligt ſeien.
Die Imperial Bank of India hat die Diskontrate von 6 auf 5
Pro=
zent ermäßigt.
Frankfurter Kursbericht vom 19. Juli 1928
OHf e
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Drſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtbt. v. 26
7½ Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
% Berl Hhp.=B1
8% Frkf. Hyp.Bk.
8% „ Pfdr.
8% Heſſ. Landesbk.
6%
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
7%
6%
8% Mein, Hhp. Bk
80 Pfälz Hyp. B!
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
51.35
18.27
6.9
94
98
97.5
37.5
97.5
90.5
89
94
88.5
83
97.5
94.75
97
Pe
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit
8% Südd. Bob.=
Cred.=Bank
8% Württ. Hhp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. II
6% Daimler Benz
von 27.
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. ..
7% Maintrw v. 26
25 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner
von 26 .. ..
5%Bosn. L. E. B. v.
1914
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913
40 Türk. Admin.
1. Bagd.
149
42
Zollanl.
½ % 1918 Ungarn
1914
4% ung Gold
Aktien
Allg. Dt. Crebitanſt.
Br. f. Brauinduſtr.
M7.75
97.75
93.75
394
22‟1,
100,
77
25.7
135.5
194
Berl. Handelsge)
Comm. u. Privatb. /185
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank . . 103
Diskont.=Geſellſch. /158
Dresdener Bank 164.75
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk. 150.25
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B./138.75
Mein. Hyp.=Ban
Metallbank.
Mitteld. Creottbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. 34"
Pſälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . 1267.77
Rhein Creditbank
Hyp.=Bank
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Lloyzd.
Schantung=Eiſenk
Südd. Eiſenb.=Geſ.
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Baſt Nürnberg ..
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114
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141
90-/.
230
114.5
84.9
429
255.5
245
233
130.75
108.5
102.5
13.75
139.5
w Weiee
Rütgerswerke .
Sachtleben A.=G.
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120.5
105
166
104
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86.5
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Mannh. Verſich. .1162
Seite 14
Freitag, den 20. Juli 1928
Nummer 200
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und
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 200
Freitag, den 20. Zuli 1928
Seite 13
Das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
*)
Nachdruck verboten.
Als Kurt jetzt die Propellerflügel erfaßte und mit kräftigem
Fuck die Maſchine anwarf, fegte der Luftſtrom eine breite Bahn
tuurch das rmiehohe Gras, und das Brüllen des Motors zerriß
jählings die friedliche Abendſtille.
Mit geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchte er eine Zeitlang au
ten gleichmäßigen Takt der knatternden Exploſionen, indes die
Schraube wie ein ſilberner Stern durch die Luft wirbelte.
Dann ſtoppte er den Motor ab und unterſuchte mit dem
Monteur ſorgfältig jede Einzelheit in dem verwickelten Gewirr
der Drähte, Bügel und Spieren.
Als er endlich zu prüfender Ueberſchou von dem Apparat
noch einmal wieder zurücktrat, rührte eine Hand an ſeine
Fchulter.
„Guten Abend, Herr Baron!”
Walter Ralff ſtand vor ihm.
„Ich hörte Ihre Maſchine ſoeben durch den Park donnern!“
begrüßte ihn der lange Maler. „Wenn Sie heute noch fliegen,
mürde ich Sie gern begleiten!“
„Aber, bitte ſehr, ich ſtehe ganz zu Ihrer Verfügung!” war
e höfliche Antwort. „Wir können ſofort aufſteigen. Meine
Leute füllen nur noch etwas Benzin nach. Ich laſſe Ihnen
in=
zwiſchen eine Pelzjacke und meine Autobrille holen. Es iſt trotz
oes warmen Tages bitter kalt dort oben!“
„Ich komme gerade vom Schloß!” ſagte Walter, als beide
kerren dann noch ein Stück über die einſame Parkwieſe
ſchlen=
o rten. „Ich habe der Baronin verſprochen, ſie zu malen, und
neerde damit wahrſcheinlich ſchon morgen beginnen. Denn, wie
ſcs vorhin hörte, beabſichtigt ſie bereits in nächſter Zeit eine
nzehrmonatige Reiſe ins Ausland!”
Kurt atmete ſchneller.
Seine Wangen brannten; das ſchmale, gebräunte Geſicht
ſorien wie von einem inneren Feuer durchglüht.
„Ich glaubte, daß dieſe Reiſe erſt für ſpäter in Ausſicht
ge=
nwmmen ſei!” ſagte er endlich mühſam.
Walter zuckte die Achſeln.
„Soweit ich die Baronin verſtanden habe, verläßt ſie ſchon
Eaide nächſter Woche das Schloß, und zwar in großer
Auf=
nächung. Mit Kurier, Jungfer und anderem Leibſklaven.
Ge=
zWbenenfalls ſoll ſie auch Herr Dr. Hauffe begleiten, falls die
rdnung des Nachlaſſes bis dahin noch nicht abgeſchloſſen iſt!“
Der Mechaniker trat in dieſem Augenblick heron.
„Es iſt alles bereit!” meldete er in dienſtlicher Haltung.
Kurts Geſtalt ſtraffte ſich; auf einmal hatte ſich der
Strom=
eis ſeiner Energie wieder geſchloſſen.
„Kommen Sie, Herr Ralff!” ſagte er. „Das Spiel kann
nsinnen!“
Dann ſaßen ſie hintereinander in den bequemen Korbſeſſeln
r Gondel.
Noch bannten kräftige Fäuſte die Flügel des zitternden
v ißen Vogels, indes er imaer ungeduldiger an den Feſſeln zu
inteln ſchien, die armſelige Menſchen für ihn geſchmiedet.
Da hob Kurt die Hand.
Geſtalten huſchten zur Seite und zogen die Bremsſchuhe von
den Rädern.
Im Vollgasgedonner dröhnte der Motor auf; der
Geſchwin=
digkeitsmeſſer ſchnellte kreiſend im Gehäuſe herum.
Jetzt ein Sprung, ein zweiter.
Wie ein Wirbelwind ſtürmte der Apparat auf bläulichen
Rauchſchwaden über die Wieſe dahin und löſte ſich im nächſten
Augenblick leicht und ſicher von der mütterlichen Scholle.
Weiter und weiter fiel die Erde zurück, als verſcnbe ſie im All
Dann drehte die Maſchine aus den Luftwirbeln des
Boden=
windes heraus, wie ein Raubvogel, wenn er emporkreiſt.
Schon ſchwammen ſie in fünfhundert Meter Höhe.
Wie ein Steinbild ſaß Kurt unbeweglich über den
Steuer=
hebeln, indes aus ſeinem ſcharfgeſchnittenen Geſicht ein eiſerner
Wille zu ſtrömen ſchien wie die Hitze von den Kühlrippen des
Motors.
Noch niemals hatte er ſeine lebendige Einheit mit der
be=
herrſchten Kraft der Maſchine ſo tief empfunden als in dieſer
Stunde, da ihm das ganze ſchwebende Gebilde wie ein Teil
ſei=
nes eigenen Selbſt erſchien.
Mit heißen Augen trank er die wundervolle Reinheit der
großen Himmelsferne, in der nur das Lied ſeiner Leidenſchaft
klang zu den Trommelwirbeln der pfeilgeſchwinden Maſchine.
Da verſtummte auf einmal der hämmernde Pulsſchlag des
Motors, wie verſchluckt von der Stille der unermeßlichen
Ein=
ſannkeit.
Im Sturzflug neigte ſich das Flugzeug ſteil vornüber. Jetzt
ein ſchwindelnder Fall durch ein bodenloſes Nichts.
In raſender Eile jagte die Erde wieder heran.
Doch da begann der Motor von neuem ſein eintöniges Lied.
Wie von einer unſichtbaren Rieſenfauſt gepackt, ſchnellte das
Flugzeug wieder empor und wandte ſich in weiter Kurve zum
See zurück, der wie ein ſehnſüchtiger Traum tief unten im
Kranz ſeiner grünen Wälder blqute.
Langſam, kaum merkbar, ſchoben ſich Waſſer und Land unter
den Flügeln vor, wie wenn die Maſchine in der Luft
ſtillzu=
ſtehen ſchien.
Das barocke Dach der Orangerie tauchte zur Rechten auf.
Mit kraftvollem Zug preßte Kurt das Steuer an ſich und
lehnte zurück.
In ſanftem Abſtieg ſank der entflohene Rieſenvogel wieder
auf den Park herab.
Noch ein Hüpfen, ein Stolpern, ein letzter Ruck.
Wie feſtgerammt ſtand der Apparat in dem hohen Graſe.
„Wir ſind etwa Dreiviertelſtunden in der Luft geweſen”
ſagte Kurt, als die beiden Herren das Flugzeug wieder verlaſſen
hatten. „Bei einer Stundengeſchwindigkeit von 200 Kilometern.
Der Motor hat ſich außerordentlich bewährt.”
Walter reichte ihm ſtumm die Hand; in ſeinen Augen ſtand
noch die traumhafte Erſtarrung, das tiefe, ſelbſtvergeſſene
Stau=
ſien über die überirdiſche Schönheit der neuen fernen Welt, die
ſich ihm ſoeben erſchloſſen hatte,
„Ich danke Ihnen,” ſagte er dann einfach. „Es war eine
wundervolle Fahrt.”
Kurt ſah ſinnend in die lichte Kuppel des Himmels hinauf,
in der die letzte Glut des Abends langſam erloſch.
„Für mich iſt ein Flug höchſte Lebensbejahung, vielleicht
weil er immer zugleich ein Spiel mit dem Tode iſt. Ein neues
Zeitalter hat begonnen, ſeit der Schatten des Ilarus beſchworen
wurde und der erſte Menſch ſich aus eigener bewußter Kraft im
die Lüfte ſchwang.”
Er hatte bei den letzten Worten den Höhenmeſſer aus der
Gondel genommen und prüfte aufmerkſann die Barographenkurve.
„Wie ſind bis auf zweitauſendſiebenhundert Meter
geſtie=
gen”, fuhr er dann in leichterem Tone fort. „Eine gute
Durch=
ſchnittsleiſtung. Darf ich Ihnen übrigens jetzt eine Zigarette
anbieten? Hoffentlich entſpricht ſie Ihrem Geſchmack. Ich
be=
vorzuge ſeit meinem Winteraufenthalt in Aſſuan eine beſtimmte
ägyptiſche Marke.”
Walter nickte.
Das Herz ſchlug ihm unwillkürlich ſchneller.
Mit einem raſchen Blick ſtreifte er die zierliche Aufſchrift
über dem Goldmundſtück:
„Suleiman freres — Caire.‟
Ueber den hohen, ſteiſen Heckenwänden des Neudietersdorfer
Reſengartens brütete der Glutatem der Vormittagsſonne.
Ein längſt derſchollener Vorgänger der Familie von Rhaden
hatte vor grauen Jahren einſt die wundervolle Anlage geſchafſen
in der anmutigen Heiterkeit des Rokoko, und die prangende Fülle
von über hundert Sommern hatte alle Verſchnörkeltheit der halb
verfallenen Sandſteinballuſtraden und Marworputten mit feſtlich
bunten Schlingroſenteppichen überwuchert.
Wie ein einzig lachendes Blumenbeet liefen die langen
Spalierwege durcheinander, als erwarteten ſie die
Hochzeits=
kutſche einer Prinzeſſin, und darüber flammte das große Wunder
des Roſenblühens in dem zittternden, heißen Sommerduft,
ge=
webt aus Sonnenhelle und Roſenatem.
Durch den Spitzenſchleier eines ſchmiedeeiſernen Gitters ſah
man in die geheimnisvollen Gründe des Parkes hinüber, der mit
ſeinem hohen Gipfelſqum wie eine dunkle Mauer in den hellen
Junihimmel hineinzackte.
Sibhlle war gleich nach ihrem Morgenbade in den
Roſen=
garten gekommen, der ſich wie ein Märchen aus fernen
Kinder=
tagen an die wuchtige Maſſe des Schloſſes ſchmiegte, und hatte
hier ſtundenlang zwiſchen ein paar Zentifolienbüſchen im Graſe
gelegen.
Die ſchwvebende Stille der großen Einſamkeit tat ihren
über=
reizten Nerven wunderbar wohl.
Auch in der letzten Nacht hatte ſie ſich nur durch künſtliche
Mittel einige Ktunden eines unruhigen Schlummers erzwingen
köynen und gegen Morgen ihre kleine Zofe in das Schlafzimmer
gerufen, in einer triebhaften Furcht vor dem Alleinſein,
Als ſie jetzt einen ſilbernen Taſchenſpiegel zur Hand nahm,
erſchrak ſie faſt über die geiſterhafte Bläſſe ihres Geſichtes, in
deſſen mädchenhafte Klarheit eine tiefe Stirnfalte einem dunklen
Schatten hineintuſchte.
Dann legte ſie den Kopf wieder in das ſonnenflimmmernde
Gras zurück und lauſchte auf den leiſen Flug der Bienen, das
feine Schwirren der Libellen, die ganze heimliche,
traumſpin=
wende Sinfonie des ſtillen Sommertages.
(Fortſetzung folgt.)
A
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Seifen-
flocken gehen mit den empfindlichsten
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Sei=
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