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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 198
Mittwoch, den 18. Juli 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr. Streilt uſw. erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchiſcher Beſteſung fäll ſeder
Rabat weg. Banſkionto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Naiſonalbank.
Doumergue unterzeichnet.
Roſſé, Schall und Faßhauer begnadigt.
Ricklin nicht berückſichtigt.
EP. Paris, 17. Juli.
Heute fand unter dem Vorſitz des Präſidenten Doumerque
ein Miniſterrat ſtatt, über den der offizielle Bericht folgende
Mit=
nach haben ſich neue Ausgabenbeſchränkungen als notwendig
erwieſen, bevor die aus der Stabiliſierung und den dringendſten
ſozialen Reformen ſich ergebende Anpaſſung in Angriff
genom=
nach Guilbaud und Amundſen.
mergue den ihm vom Juſtizminiſter Barthou unterbreiteten
Vorſchlag auf Begnadigung der Autonomiſten Roſſé,
Schall und Faßhauer unterzeichnet habe. Eine
Berückſich=
tigung Ricklins ſei nicht möglich geweſen, da dieſer ſeine Be=
Begnadigung nur nach endgültiger Verurteilung in Frage
kom=
men könne.
des zwiſchen Frankreich. Spanien, England und Italien
abge=
ſchloſſenen Abkommens über die Aenderung des
Tangerſtatuts, insbeſondere durch eine Beteiligung
Ita=
liens an der Verwaltung der Internationalen Zone vor. Das
neue Abkommen iſt heute nachmittag von den Vertretern
der beteiligten Regierungen Berthelot, Quinones de Leon, Lord
Crewe und Graf Manzoni im Quai dOrſay paraphiert
norden.
Die Pariſer Preſſe zur Begnadigung
der Auonomiſſen.
Die Begnadigung der drei elſäſſiſchen Autonomiſten wird
nach Auffaſſung des „Temps” in den rheiniſchen Provinzen
einen guten Eindruck machen. Ricklin, ſo ſchreibt das Blatt,
hätte es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ihm die Gefäugnispforten
verſchloſſen bleiben. Man werde nun ſehen, wie die
Autono=
miſtenführer den Beſchluß der Regierung auslegen, da ſehr
ernſt=
lich an ihrer Aufrichtigkeit zu zweifeln ſei. Die Begnadigung
dürfe nicht als Aktäder Schwäche, oder als ein Entgegenkommen
an die allzu leidenſchaftlichen Forderungen der Preſſe des Abbés
Haegy gewertet werden. Im Sinne eines Gnadenaktes und des
Wunſches zur Verſtändigung ſollten die Autonomiſtenführer die
Amneſtie auslegen.
Der ſozialiſtiſche „Soir” hält es für eine außerordentliche
Ungerechtigkeit, daß die drei Kommuniſten Doriot, Duclos und
Martin nicht der gleichen Behandlung wie die Autonomiſten
teilhaftig geworden ſeien. Dieſer ſeltſame unterſchied ſei
uner=
träglich.
Aufſehenerregende Verhaftung
durch die Beſahungebehörden im Bwebricken.
Durch die Beſatzungsbehörden wurde hier eine
aufſehen=
erregende Feſtnahme vollzogen. Am Dienstag abend wurde der
Polizeioberkommiſſar Franz Bauer durch einen franzöſiſchen
Gendarmen zur Gendarmerie beordert und von dort mit einem
Automobil unter Gendarmeriebedeckung in der Richtung Landau
abtransportiert. Ueber die Gründe der Verhaftung war bis
„Zuſammenhang ſteht.
Paraphierung des Tanger=Abkommens.
Die Tanger=Abkommen, die heute nachmittag im Außen=
Tanger=Statuts vom 19. Dezember 1923, 2. den Abkommen über, der übrigen Regierungen, an die er geſandt worden iſt, finden
wverden wird, zwecls Durchführung des genannten Abkommens, men werden möge.
in den Verordnungen der Scherifs vorzunehmen, 3. dem Abkom=
Inkraftſetzung des revidierten Statuts feſtlegt, und 4. die zwiſchen
wen Delegationen hinſichtlich des Regimes der wirtſchaftlichen
Sleichberechtigung ausgetauſchten Schreibens.
Belgien und der Kriegsächtungs=Pakt.
EP. Brüſſel, 17. Juli.
Ser franzöſiſchen Note. Belgien erllärt ſich bereit, den
vorge=
ſchlagenen Pakt unter der Bedingung zu unterzeichnen, daß durch
Serträge nicht berührt werden.
* Paris und die Oebatten über
die Kriegsächtung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Juli.
teilungen macht: Finanzminiſter Poineare machte Angaben über Verhalten des Qugi d Orſay während der Verhandlungen wie= tätsankauf in der Scheuergruppe ein Proiekt zum Abſchluß
ge=
den gegenwärtigen Stand des Budgetentwurfes für 1999. Da= der aufleben laſſen. Im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß man bracht, das für die zukünftige Geſtaltung und Verfaſſung des
franzöſiſche Antwortnote iſt energiſcher abgefaßt, als man zu ditweſens von großer Bedeutung ſein wird, das aber zugleich
men werden könne. Der Miniſterrat übertrug Poincaré die Auf= weſentlichen ſeinen Standpunkt Amerila gegenüber durchſetzen ſeitens des beſonders intereſſierten Getreidehandels und der
gabe, dieſe Arbeit in kürzeſter Friſt zu vollenden. — Außen= konmte, ueber den juriſtiſchen Wert der Vorbehalte läßt ſich Mühlenverbände Proteſte gegen das Vorgehen der öffentlichen
miniſter Briand unterrichtete den Miniſterrat über die zwar ſtreiten, aber es ſteht außer Frage, daß die franzöſiſche Hand laut geworden, aber darüber hinaus haben Kreiſe der
außenpolitiſche Lage. — Marineminiſter Leygues ſprach Diplomatie Kellogg gegenüber viel beſſer abgeſchnitten hat, als maßgebenden Spitzenorganiſationen ihre Bedenken zum Ausdruck
über die von der franzöſiſchen Marine in Verbindung mit den man noch vor einigen Monaten zu hoffen wagte. Das iſt nicht gebracht angeſichts des Umſtandes, daß die ſtaatliche Einwirkungs=
Schiffen der übrigen Länder unternommenen Nachforſchungen zuletzt darauf zurückzuführen, daß die Haltung der anderen möglichkeit auf rein wirtſchaftliche Dinge eine bedeutende Er=
Mächte, insbeſondere die Englands, für die gmerikaniſche Ini= weiterung erfahren ſoll, während andererſeits die freie Wirtſchaft
Die Nachmittagsblätter teilen mit, daß Präſident Dou= tiative — denn der Pakt in ſeiner heutigen Form iſt auf eine als das Rückgrat des geſamten deutſchen Staats= und
Wirt=
ganz anderes — ſehr wenig günſtig war. Darüber vermag man Proteſtkundgebungen iſt man jedoch zum Teil nicht auf dem
ächtungsfrage entſtanden, iſt nicht nur die Größe der Hinderniſſe,
rufung vor dem Kaſſationshof aufrecht erhalten habe und eine die dem Weltfrieden im Wege ſtehen, zu meſſen, ſondern auch die tätigung geäußert.
Widerſtände, auf die die amerikaniſche Diplomatie in Europa
ſtößt. Wenn man die deutſche Antwortnote mit den Antworten verwandten Betrieben vollzieht ſich nur ſehr langſam; dies liegt
Außenminiſter Briand legte im Miniſterrat weiter den Text richtige Friedenswille Deutſchlands bei dieſer Gelegenheit ekla= das Vieh im günſtigſten Falle zweimal umgeſetzt werden; die
tant hervorgetreten iſt.
mit einer betonten Geringſchätzung behandelten.
Dieſelbe Geringſchätzung des Kriegsächtungspaktes geht
üb=
rigens auch aus den Worten des britiſchen Innenminiſters Sir
wenig die ungünſtigen ausländiſchen Kommentare, welche die
Kriegsächtung erfährt. Man hat an dieſer Sache keine Freude
ſo mehr, da wieder Nachrichten darüber zirkulieren, daß der Pakt
in Paris unterzeichnet werden ſoll.
EP. London, 17. Juli.
Das engliſche Kabinett hat die von Chamberlain entworfene
Antwortnote an Amerika mit einigen wenigen kleinen
Abände=
rungen gutgeheißen. Die Dominions haben bis zum Mittwoch
wird angenommen, daß ſie im allgemeinen keine Einwendungen
gegen die Note erheben werden, ſo daß eine Abänderung des
ſtellt, in der der neue Vorſchlag des Staatsſekretärs Kellogg
ohne Vorbehalt gutgeheißen wird. Die anderen Dominions und
die Regierung von Indien werden von ſich aus ihre
Stellung=
nahme bekanntgeben und der amerikaniſchen Regierung direkt
antworten.
Zweibrücken, 17. Juli. nes Vorſchlages ohne jeglichen Vorbehalt.
Dokt on.
jetzt nichts in Erfahrung zu bringen. Man nimmt jedoch an, daß verfemungsvertrag, wie er urſprünglich unterbreitet war, ange= monovols handeln kann, beweiſt wohl das Verbleiben der
bis=
tſie mit dem ſogenannten Zweibrücker Flaggenzwiſchenfall in nommen hatte, hat den abgeänderten und neu unterbreiteten, herigen Vertreter des privaten Bankkapitals im Aufſichtsrat des
Vertrag „ebenſo annehmbar” gefunden, und iſt bereit, ihn un= Scheuerkonzerns, das gewiß ſeine Hand zu derartigen den
Ge=
ner Regierung iſt in einer vom letzten Samstag, den 14. Juli, da= nicht geben würde.
tierten, vom iriſchen Miniſter für auswärtige Angelegenheiten
miniſterium von den Vextretern Frankreichs, Englands, Spa= der Hoffnung, daß in Anbetracht der Tatſache, daß die Wirkſam= ihre Beteiligung finden ſoll. Dieſes Ziel, die Heranziehung der
miens und Italiens paraphiert wurden, beſtehen aus folgenden keit der vorgeſchlagenen Satzungen in hohem Maße von ihrer Konſumgenoſſenſchaften, bildet eine der wertvollſten Stützen für
Dokumenten: 1. dem Abkommen betreffend die Reviſion des univerſellen Anwendung abhängt, der Vertrag die Zuſtimmung eine günſtige Beurteilung des ganzen Projektes, trotz ſeiner je
Die Abänderungen, die der Sultan von Marokko aufgefordert, und ſpäter auch von allen anderen Mächten der Welt angenom= ſchiedenen Aufnahme in der Oeffentlichkeit. Seit langem erſtrebt
men, daß die verſchiedenen Ausführungsbeſtimmungen für die Anterzeichnung des Kelloag=Paktes im Herbſt? in einer ſtarken Spitze, und wenn es die öffentliche Hand unter
der, darunter Spanien, zum Anſchluß an den Kriegsächtungspakt zu erwerben, um eine neue nicht ſchaffen zu müſſen, ſo iſt dies
Außenminiſter Hymans legte dem Miniſterrat heute den bereits eine Unterredung mit Kellogg über die eventuelle Unter= tigſte Träger des Inlandsmarktes für induſtrielle Erzeugniſſe iſt.
Text der belgiſchen Antwort auf den Kriegsächtungspaktvorſchlag zeichnung des Paktes durch Spanien. Ferner wurde das Staats= Die ungünſtige Aufnahme des Projekts in den Kreiſen des Ge=
Ses Staatsſekretärs Kellogg vor. Die Antwortnote fand die ein= departement von dem amerikaniſchen diplomatiſchen Vertreter in treidehandels, der bereits den Kampf gegen die monopoliſtiſche
Ftimmige Billigung des Kabinetts. Der Inhalt entſpricht dem Dublin benachrichtigt, daß die Regierung des Friſchen Frei= Entwicklung des Getreidehandels angeſagt hat, iſt wohl vor=
Dieſe Unterzeichnung der Völkerbundspakt und die Locarno= note. Man ſpricht von der Möglichkeit, daß Kellogg im Herbſt zur indem die ganze Transaktion in ihrem Endziel darauf hinaus=
Unterzeichnung des Paktes nach Paris reiſen wird.
Staat und Getreidewirtſchaft.
— Die Reichsregierung hat in ihrer Regierungserklärung
anläßlich der Uebernahme der Geſchäfte beſonders zum Ausdruck
gebracht, daß ſie eine Betätigung der öffentlichen Hand auf die
durch die Bedürfniſſe der Bevölkerung beſtimmten Grenzen
be=
ſchränken wolle, wobei es allerdings Aufgabe des Parlaments
bleibt, auf die Innehaltung dieſer Zuſicherung zu achten. Der
in der letzten Woche erfolgte Majoritätsankauf der öffentlichen
Hand in dem Scheuerkonzern läßt bei oberflächlicher Betrachtung
Zweifel an den Ausſichten für die Durchführung der Abſichten
der Reichsregierung entſtehen. Die Preußiſche Zentralgenoſſen=
Die Veröffentlichung der franzöſiſchen Anwort an Kellogg ſchaftskaſſe und die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt, die beide
hat hier die Debatten über die Kriegsächtung und über das unter Staatsaufſicht ſtehen, haben gemeinſam mit dem
Majori=
mit der Entwicklung der Dinge relativ zufrieden iſt. Denn die deutſchen Getreidemarktes wie auch des landwirtſchaftlichen
Kre=
hoffen wagte, und die Auffaſſung gewinnt immer mehr Boden, einen ſtaatswirtſchaftlichen Vorgang darſtellt, der in die freie
daß Frankreich, wenn auch nicht der Form nach, ſo doch im Wirtſchaftspolitik hineingreift. Aus dieſem Grunde ſind bereits
amerikaniſche Initiative zurückzuführen; Briand wollte ja etwas ſchaftskörpers einer weitgehenden Förderung bedarf. In dieſen
wohl in Waſhington einige Enttäuſchung zu fühlen. Denn au Boden der Tatſachen geblieben, ſondern hat, wie ſtets in ſolchen
den Schwierigkeiten, die bei der Verhandlung über die Kriegs= Fällen, ſich in moraliſierender Weiſe, die natürlich von vornherein
zur Einſeitigkeit verurteilt iſt, gegen eine ſtaatskapitaliſtiſche Be=
Der Geſundungsprozeß in der Landwirtſchaft und in den ihr
der übrigen Mächte vergleicht, ſo muß man zugeben, daß der auf= vor allem daran, daß das Getreide höchſtens einmal im Jahre,
Folge davon ſind ſtarke Hemmungen für den Wiederaufbau der
Ueber die italieniſche Antwort und über die Haltung Ita= Landwirtſchaft, da die inveſtierten Kapitalien mit ihrem hohen
liens bei den Verhandlungen ließe ſich manches ſagen. Nicht uur, Zinsſatze nur ſchwer herausgewirtſchaftet werden können. Eines
daß die Italiener bei der Verurteilung des Krieges keine beſon= der ſchwierigſten landwirtſchaftlichen Probleme liegt auf
abſatz=
dere Begeiſterung zeigten, ſondern auch, daß ſie die gänze Frage politiſchem Gebiete, da die ländlichen Abſatzgenoſſenſchaften eine
einheitliche Getreideabſatzpolitik vermiſſen ließen. Im Gegenteil,
ſie traten am Markte gegeneinander konkurrierend auf und
ver=
darben ſich dadurch die Preiſe. Der zentrale Zuſammenſchluß
Joynſſon Hicks hervor. — Die franzöſiſche Preſſe betont ziemlich der Abſatzgenoſſenſchaften für den Getreideverkauf iſt ſomit eine
weſentliche Aufgabe im Rahmen der angeſtrebten
genoſſenſchaft=
lichen Rationaliſierung. Nach dem von den beiden obengenannten
gehabt, aber man wünſcht die Stimmung dennoch zu retten. Um Inſtituten über den Kauf des Scheuerkonzerns herausgegebenen
Communigus ſteht im Vordergrund das Ziel, ſich durch die
Organiſation des übernommenen Konzerns einen weitgehenden
Einfluß auf die Geſtaltung des Getreidemarktes zu ſichern, alſo
Vor der engliſchen Antwort an Kellogg. mit anderen Worten, der Verſuch einer Valoriſierung bzw.
Stabiliſierung der Getreidepreiſe zugunſten der Landwirtſchaft.
Das Hauptintereſſe der öffentlichen Hand richtet ſich damit nicht
ſo ſehr auf den großen Mühlenbeſitz des Konzerns, der
Weizen=
mühlen mit einer Tageskapazität von über 2300 Tonnen beſitzt,
als auf die dem Konzern gehörende Handelsorganiſation der Ge=
Gelegenheit, ſich zu der Antwort in London zu äußern, jedoch treide=Induſtrie= und Kommiſſions=A.G., deren Geſchäftsumfang
weit über den Bedarf der eigenen Mühlen des Konzerns
hinaus=
geht. Durch geſchicktes Zuſammenarbeiten im Import, an dem
Antworttextes nicht mehr zu erwarten iſt. Der Friſche Freiſtaat die Getreide=Induſtrie= und Kommiſſions=AG, maßgebend
betei=
hat ſeine Antwort bereits dem amerikaniſchen Geſandten zuge= ligt iſt, und mit den Abſatzgenoſſenſchaften eröffnen ſich
außer=
ordentlich weite Möglichkeiten für die planmäßige
Getreidever=
ſorgung des Marktes und die Getreidepreisgeſtaltung, die noch
einen erheblich ſtärkeren Wirkungsgrad erhalten würden, wenn
die bereits ſeit zwei Jahren beſtehende Deutſche Getreidehandels=
A.G., an der bekanntlich die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
ſtark beteiligt ſind, zur Zuſammenarbeit herangezogen werden
Die japaniſche Antwort an Kellogg enthält die Annahme ſei= würde. Betrachtet man ſomit das zum Abſchluß gekommene
Pro=
jekk unter dem Geſichtspunkt der Hebung der Abſatzkriſis in der
Landwirtſchaft, ſo erhält die Angelegenheit ein ganz anderes
Der iriſche Freiſiaat nimmt den Kellogg= Geſicht und deutet auf die vom Reichskanzler ausgeſprochene
An=
kündigung einer Einflußnahme auf die Ernährungswirtſchaft hin,
Daß es ſich bei der Transaktion nicht um nur gegen den Getreide=
Wafhington, 17. Juli. handel bzw. gegen die Mühleninduſtrie gerichtete Tendenzen auf
Der iriſche Freiſtaat, der ohne Vorbehalt Kelloggs Kriegs= Ausſchaltung des Getreidehandels und Errichtung eines
Mühlen=
verzüglich zu unterzeichnen. Die Annahme von ſeiten der Dubli= treidehandel und die Mühleninduſtrie ſchädigenden Maßnahmen
Weitere Perſpektiven ſind offengelaſſen inſofern, als auch die
unterzeichneten Note enthalten. Sie ſchließt mit dem Ausdruck Verbraucherſchaft in irgendeiner Form in der neuen Organiſation
nach der wirtſchaftspolitiſchen Einſtellung naturgemäß ganz
ver=
man auf landwirtſchaftlicher Seite eine ſtärkere Stellung auf dem
Getreidemarkt, es fehlte jedoch die ſyſtematiſche Zuſammenarbeit
EP. Waſhington, 17. Juli. Berückſichtigung der Jntereſſen der Landwirtſchaft in dieſem
Im Staatsdepartement erklärte man geſtern, daß einige Län= Falle für praktiſcher hält, eine bereits beſtehende Organiſation
noch vor ſeiner Unterzeichnung eingeladen werden würden, nur verſtändlich und ſicherlich auch vorteilhaft. Eine ſtraffere Zu=
Staatsſekretär Kellogg habe bisher nur eine Mindeſtzahl von ſammenfaſſung der Landwirtſchaft und die Stärkung ihrer Stel=
Einladungen ergehen laſſen, um die grundlegenden Verhandlun= lung auf dem Getreidemarkt iſt nicht nur erwünſcht, ſondern auch
gen nicht zu komplizieren. Der ſpaniſche Botſchafter hatte geſtern, notwendig, wenn man bedenkt, daß die Landwirtſchaft der
wich=
ſtaates den Pakt vorbehaltlos angenommen habe Kellogg äußerte nehmlich darauf zurückzuführen, daß er befürchtet, durch die
Ein=
ſich befriedigt über die franzöſiſche und die italieniſche Antwort= beziehung der Konſumenten überhaupt ausgeſchaltet zu werden,
im Getreidehandel vom Produzenten,
Ott2
Mittwoch den 18 Zuli 1928
Nummer 198
dem Landwirt, zum Verbraucher bzw. ihren Genoſſenſchaften zu
ſchaffen. Das würde allerdings die Errichtung des
Getreide=
monopols bedeuten, die jedoch angeſichts der Abhängigkeit
Deutſchlands vom Weltgetreidemarkt und bei dem zunehmenden
Verbrauch von Weizen ſich nur mit ſehr großen Koſten
durch=
führen laſſen würde. Zudem iſt die Konkurrenz des freien
Ge=
treidehandels, beſonders aber des Mehlimportes, zu groß, und
auch die nur beſchränkte Lagerungsfähigkeit für Mehl und die
gleichfalls beſchränkte Aufnahmefähigkeit des Marktes ſetzen
jeg=
lichen Monopoliſierungsbeſtrebungen feſte Grenzen.
Der ganze Erfolg dieſer Beſtrebungen hängt natürlich im
weſentlichen von dem Gelingen der Genoſſenſchaftsſanierung ab,
und dies gilt beſonders zunächſt für den Zuſammenſchluß des
Reichsverbandes der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und
des Reichslandbundes. Die Beſeitigung der Desorganiſation, die
gegenwärtig bei den landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften beſteht,
iſt die Vorausſetzung zur Verwirklichung der Reorganiſation der
landwirtſchaftlichen Abſatzpolitik, und man kann nur hoffen, daß
die bereits vor dem Zuſammenſchluß ſtehenden, im
Reichsland=
bund und Reichsverband vereinigten Genoſſenſchaften mit den
Raiffeiſengenoſſenſchaften fuſioniert werden, damit endlich eine
einheitliche Spitzenorganiſation für das landwirtſchaftliche
Ge=
noſſenſchaftsweſen geſchaffen wird. Es erſcheint nicht
ausgeſchloſ=
ſen, daß der Majoritätsankauf innerhalb des Scheuerkonzerns bei
der bevorſtehenden Einigung zwiſchen Landbund und
Reichsver=
band bereits eine Rolle geſpielt hat, inſofern als mit dieſer
Operation für die Genoſſenſchaften bereits eine gewiſſe
Abſatz=
garantie gegeben werden mußte. Somit ſteht die
Scheuer=
transaktion in engem Zuſammenhang mit der
Zuſammenſchluß=
bewegung im Genoſſenſchaftsweſen und ſtellt ſich als ein Teil der
im Fluſſe befindlichen Entwicklung dar, die nicht nur die
Sanie=
rung der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, ſondern auch der
deutſchen Landwirtſchaft zu ihrem Ziele hat.
Der Maximiliansauer Zwiſchenfall
vor dem Tandauer Kriegsgericht.
Unerhört hobe Strafen für Deutſche.
Landau, 17. Juli.
Vor dem franzöſiſchem Kriegsgericht kam am Montag in 7 Verhandlung der Maximiliansauer Zwiſchenfall vom
8. Jumi d. J., zur Verhandlung. Angeklagt waren der 21 Jahre
alte Fabrikarbeiter Jackob Merz aus Neupfotz, der Mechaniker
Walter Holzer aus Neu=Lauterburg, der Korbmacher Joſef
Kie=
fer aus Neupfotz, ferner der kaufmänmiſche Angeſtellte Eugem
Monninger aus Karlsruhe, ferner der Reichsbahninſpektor David
Hoffmann aus Maximilianscu und der Streifendienſtbeamte
Johann Bitzer aus Rohrbach bei Landau. Ueber den der
An=
klage zu Grunde liegenden Tatbeſtand haben wir bereits geſterm
ausführlich berichtet.
Der aus dem Rouzier=Prozeß bekannte Militärſtaatsanwalt
Tropet hielt ſämtliche Angeklagten für überführt und beantragte
gegen Merz zwei Jahre Gefängwis und 200 Franken Geldſtrafe,
gegen Kiefer und Monninger vier bis ſechs Monate Gefängnis
wegen Körperverletzung eines franzöſiſchem Offiziers und weiter
gegen Reichsbahninſpektor Hoffmann 500 Franken Geldſtrafe
und gegen Bitzer vier Tage Gefängnis und 500 Franken
Geld=
ſtrafe wegen beleidigender Haltung gegenüber der Beſatzung. Das
Gericht ging über dieſen Antrag hiwaus und verurteilte Merz zu
zwei Jahren Gefängnis und 200 Franken Geldſtrafe, Holzer
un=
ter Zubilligung mildernder Umſtände zu vier Monaten, Kiefer
zu fünf Monaten und Monninger zu vier Monaten Gefängnis;
Reichsbahninſpektor Hoffmann zu 800 Mark Geldſtrafe oder zwei
Monaten Gefängwis und Bitzer zu zwei Monaten Gefängnis mit
Bewährungsfriſt und 500 Mark Geldſtrafe. Gegen Bitzer iſt
außerdem, wie im Verlauf des Prozeſſes ſeitens des
Staatsan=
waltes erklärt wurde, ein Verfahren wegen angeblich grober
Be=
einfluſſung eröffnet worden. Dr. Führ, als Verteidiger, ſetzte
ſich für Freiſprechumg der Angeklagten ein, da ſie in berechtigter
Notwehr gehandelt hätten. Auch für die Eiſenbahnbeamten
be=
antragte Dr. Führ Freiſprechung, da ſie gemäß ihrer
Dienſtvor=
ſchriften gehandelt haben.
Vom Tage.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat Herrn Otto Keinath, das
geſchäftsführende Präſidialmitglied des Reichsverbandes des deutſchen
Groß= und Ueberſeehandels, unter dem 12. Juli d. Js. als
Arbeit=
gebervertreter des Handels in den vorläufigen
Reichswirtſchaftsrat berufen.
Der Vorſitzende der Sozialdemokratiſchen Partei,
Reichstagsabge=
ordneter Otto Wels, iſt plötzlich an ſchweren Magen= und
Darm=
blutungen erkrankt. Er hat zeitweiſe das Bewußtſein verloren.
Unmittelbare Lebensgefahr beſteht nicht, jedoch iſt ſeine Arbeitskraft
für Monate lahmgelegt.
Nach einer Havasmeldung aus London entbehrt die dort
ver=
breitete Nachricht, daß der franzöſiſche Botſchafter de
Fleuriau zum Botſchafter in Berlin ernannt und
durch Philipp Berthelot erſetzt werden ſoll, jeder Grundlage.
Im Maximiliansauer Zwiſchenfall wurden von dem
franzöſiſchen Militärgericht in Landau hohe
Stra=
fen gegen Deutſche verhängt.
Zu dem am Donnerstag in Wien beginnenden Deutſchen
Sängerbundesfeſt ſind bisher ungefähr 30 000 Gäſte
eingetroffen.
Die Berliner Meldung, daß der franzöſiſche Geſandte
in Wien für die Dauer des Sängerbundesfeſtes Wien
verlaſſen wird, wird in hieſigen politiſchen Kreiſen beſtätigt.
Der Geſandte erklärte vor einigen Tagen Bundeskanzler Seipel
gegen=
über, daß er die offizielle Einladung für das
Sänger=
feſt nicht annehmen könne, da das Feſt eine Veranſtaltung
ſei, die der Anſchlußidee diene.
Der deutſche Geſandte Graf Lerchenfeld hat den
Ozeanflie=
gern Hauptmann Köhl und v. Hünefeld das ihnen vom
Bun=
despräſidenten Dr. Hainiſch verliehene Goldene Ehrenzeichen
der Republik Oeſterreich überreicht.
Die deutſchen Ozeanflieger Köhl und v. Hünefeld ſind,
aus Wien kommend, auf dem Budapeſter Flugplatz
Matthias=
feld eingetroffen.
Die Gefahren
der Zentraliſation im Landkreis
Eine Denkſchrift des Reichsſtädtebundes.
Ueber die Aufgaben einer kommunalen Verwaltungsreform
hat der Reichsſtädtebund als Spitzenorganiſavon von rund 1500
Klein= und Mittelſtädten eine Denkſchrift verfaßt. Der
Reichs=
ſtädtebund wendet ſich darin u. a. auch gegen die kommunalen
Grenzveränderungen größeren Umfanges, insbeſondere durch
eine planmäßige Zuſammenfaſſung örtlicher Selbſtverwaltungen
zu Großgemeinden. Es heißt in der Denkſchrift: Umbildungen
zu Großſtädten ſind im Intereſſe einer lebendigen und ſparſamen
Selbſtverwaltung auf das Notwendigſte zu beſchränken. Nicht
minder groß ſind die Gefahren der Zentraliſation im Landkreis.
Weſen und Stärke des Landkreiſes liegen in der möglichſten
Er=
haltung und Stärkung der örtlichen Selbſtverwaltung, alſo im
der Dezentraliſation und in einer Zuſammenfaſſung der
Selbſt=
verwaltung dort, wo über örtlichen Aufgaben dies die Intereſſen
der geſamten Kreisbevölkerung wotwendig wachen. Auch im
Kreiſe liegen die Kräfte der Selbſtverwaltung bei den
Einzel=
gemeinden. Das Ziel kann darum auch im Landkreiſe nur
lau=
ten: Erhaltung der örtlichen Selbſtverwaltung in einem
dezen=
traliſierten Kreiſe.
Reichsſparkommiſſar und Reichspoſi.
* Berlin, 17. Juli. (Priv.=Tel.)
Der Urheber des Anſchlages auf den Belgrader
Polizeichef Lazitſch, Iwan Montſchilow, iſt heute im
Kranken=
haus ſeinen Verletzungen erlegen.
Präſident Doumergue wird heute in Begleitung des
Außenwiniſters Briand und des Miniſters für öffentliche Arbeiten,
Tardieu, zuſanmen mit dem König von Spanien und dem
General Primo de Rivera den erſten an der Strecka Peu=Saragoſſa
gelegenen franzöſiſch=ſpaniſchen Grenzbahnhof
ein=
weihen.
Ramſay Maedonald und Clynes, ſind wieder zum
Vorſitzenden und ſtellvertretenden Vorſitzenden der
parla=
mentariſchen Arbeiterpartei gewählt worden.
Zentrumsführer Herold 80 Jahre alt.
Landesökonvmierat Carl Herold,
Mitglied des Reichstags und des preußiſchen Landtags begeht
am 20. Juli das Feſt ſeines 80. Geburtstages. Er trat bereits
1884 in den Vorſtand des weſtfäliſchen Bauernvereins, wurde
1889 zum Mitglied des preußiſchen Landtags und 1898 zum
Reichstagsabgeordneten gewählt.
Der Reichsſparkommiſſar hat dem Verwaltungsrat der
Reichspoſt einen Bericht über ſeine Unterſuchungen bei der Poſt
zugehen laſſen. Herr Sämiſch, der Sparkommiſſar, iſt ſeinerzeit
in Tätigkeit getreten, weil man von außen her der Poſt
nahe=
gelegt hatte, ihre Betriebe auf Einnahmen und Ausgaben und
beſonders auf die Rentabilität und Unkoſtengeſtaltung hin zu
unterſuchen. Die Poſt iſt dieſem Wunſche nachgekommen,
ver=
ſpricht ſich aber von den Arbeiten des Kommiſſars nicht allzu viel,
weil ihr Etat ſchon dauernd zahlreichen Kontrollen und
Ueber=
prüfungen unterliegt. Da iſt in erſter Linie die
Oberrechnungs=
kammer in Potsdam, die peinlich jede Ausgabe auf ihre
Berech=
tigung hin nachprüft. Dann bleibt der Verwaltungsrat. Weiter
hat die Poſt bis vor kurzem eine eigene Sparkommiſſion gehabt.
Und jetzt iſt der Reichsſparkommiſſar am Werk. Sein Bericht
dürfte aber wohl nur eine Zuſammenfaſſung der bisher
vor=
liegenden Arbeitsergebniſſe ſein, da man damit rechnet, daß er
noch mehrere Monate mit der Prüfung der Rentabilität der
Reichspoſt zu tun haben wird.
Die Verfaſſungsfeier am 11. Auguſt
Berlin, 17. Juli.
Die offizielle Feier am 11. Auguft wird mittags im
Reichs=
tagsgebäude ſtattfinden. Bei dieſer Feier der Reichsregierung
ſpricht Univerfitätsprofeſſor Dr. Radbruch aus Heidelberg.
Muſik=
darbietungen umrahmen den Vortrag. Reichskanzler Müller=
Franken wird eine kurze Anſprache halten, die mit einem Hoch
auf Deutſchland ſchließt, worauf das Deutſchlandlied geſungen
wird. Der Reichspräſident ſchreitet dann die Front der
Ehren=
kompagnie vor dem Reichstagsgebäude ab. Außerdem iſt eine
gemeinſame Feier der Reichsregierung, der preußiſchen
Staats=
regierung und der Stadt Berlin im Krollſchen Etabliſſement am
Abend vorgeſehen. Auch hier werden Muſikvorführungen
dar=
geboten werden. Die Feſtrede hält Oberbürgermeiſter Dr. Böß.
Ein Fackelzug wird ſich vom Luſtgarten aus nach der Kroll=Oper
in Bewegung ſetzen. Für die Veranſtaltung bei Kroll werden
vom preußiſchen Miniſterium des Innern beſondere Einladungen
ausgegeben.
Der Verfaſſungstag in Heſſen.
Darmſtadt, 17. Juli.
Die heſſiſche Staatsregierung hat beſchloſſen, den 11. Auguſt
als Staatsfeiertag offiziell zu feiern. Die ſtaatlichen Behörden
und Verwaltungsſtellen ſind an dieſem Tage geſchloſſen, ebenſo
dürfen am 11. Auguſt keine Gerichtsverhandlungen abgehalten
werden. Den Schulen iſt ſchulfrei zu geben. Die Gemeinden und
Städte werden aufgefordert, den Tag durch einen feierlichen Akt
unter Hinzuziehung von Sport=, Muſik= und Geſangvereinen zu
begehen. Alle öffentlichen Gebäude ſind, zu beflaggen. Der
Staatsregierung iſt durch die Gemeinden und Städte Bericht zu
erſtatten über die Abhaltung eines offiziellen Feſtaktes.
*Kniefall vor der Gewöhnlichkeit.
Bemerkungen zu Hegemanns „Napoleon”
Der Architekt Werner Hegemann hat ſeinem Buch über Friedrich
den Großen vor einiger Zeit einen „Napoleon” mit dem ironiſchen
Untertitel „Kniefall vor dem Heros” folgen laſſen. Das große
kritiſche Werk, hieß es in Ankündigungen und Beſprechungen.
Groß iſt dabei nur das Mißverhältnis zwiſchen der profunden
Nichtigkeit des Zwecks und der Fülle hierzu aufgebotener Mittel.
Aus einer unerſchöpflichen Rüſtkammer holt der Verfaſſer immer
neue Zitaten und Daten, Kronzeugen und Eideshelfer, immer
neu geſchärfte Hilfsmittel von Witz und Sarkasmus, bis die
Klinge ſo haarſcharf iſt, daß ſie nur mehr kitzelt und die
Beweis=
führung ſich in ihrer Heftigkeit überſchlägt. Kritiſch iſt das Buch
keinesfalls, den Kritik heißt: Weſentliches von Unweſentlichem
ſcheiden, und da wäre es denn die äußerſte Möglichkeit, zu ſagen,
es ſei kritiſch, weil hier mit wütender Pedanterie alles
Unweſent=
liche, und ausſchließlich dies, zuſammengetragen ſei.
Auf den 700 (von Jakob Hegner, Hellerau, in vorbildlich
ſchönen Lettern gedruckten) Seiten wird das Bild eines aus den
Elementen des Charlatans und der Beſtie zuſammengeſetzten
Weſens entworfen, dem es infolge der Sinnloſigkeit der Geſchichte
und des blinden Heroenglaubens der Menſchheit gelang, auf
einen großen Teil ſeiner Mit= und Nachwelt den Eindruck eines
überragenden Mannes zu machen und die Geſchicke Europas in
einer gleich unheilvollen wie nachhaltigen Weiſe zu beeinfluſſen.
Zum großen Teil ſcheint dabei dem Verfaſſer als Leitſpruch
ge=
dient zu haben, daß niemand vor ſeinem Kammerdiener Held
ſei, denn nur aus dieſer Geiſtesart iſt zu erklären, wenn
Hege=
mann, um ſeine Heldenentlarvung durchzuführen, nachträglich
die vergoldeten Nachtgeſchirre unter dem Bett des Kaiſers
her=
vorzieht.
Oder iſt dieſe Kennzeichnung des Buches illoyal? So ſehe
man, wie der Autor ſelbſt das Kennzeichen gibt und betrachte die
Umſchlagſeite. Da iſt eine zeitgenöſſiſche Zeichnung des Kaiſers,
der in einem Theater eingeſchlafen iſt, gähnend aufwacht und
lachelt. Zugegeben, daß keine dieſer drei Momentaufnahmen den
Eindruck eines bedeutenden Menſchen vermittelt, was iſt damit
eigentlich feſtgeſtellt? Daß einer im Theater einſchläft, kann man
Geringeren verzeihen, und was den gänzlich unbedeutenden
Aus=
druck des Gähnenden betrifft, ſo iſt zu vermuten, daß das Leben
Napoleons täglich mehrmals Situationen aufwies, in denen er
noch weniger übermenſchlich wirkte. Wie denkt ſich der Verfaſſer
Hermann Bahr 65 Jahre alt,
Hermann Bahr,
der geſchätzte Dichter, feiert am 19. Juli ſeinen 65. Geburtstag.
In ſeiner Jugendzeit war Hermann Bahr Redakteur und
Her=
ausgeber der Wiener Zeitung „Die Zeit” bis er 1906 Regiſſeur
am Deutſchen Theater wurde. Er heiratete die bekannte
Hof=
opernſängerin Anna von Mildenburg. Seine Hauptwerke ſind
„Kritik der Modernen” (1890—97), die Dramen „Der Meiſter”
(1904), „Das Konzert” (1909) und, „Der Querulant” (1914),
außerdem „Die Rahl” und „Buch der Jugend” (1909), „
Dalma=
tiſche Reiſe” (1910), „Himmelfahrt” und „Expreſſionismus” (1916)
und „Selbſtbildnis” (1923).
eigentlich wahrhaft bedeutende Menſchen in den nahege
Situationen?
Es gibt eine Art von verſpäteter Kindlichkeit, mit der
nichts zu tun haben ſollte. Das Kind hat die Berechtigun
einen unirdiſchen Menſchen und an Theaterhelden zu gla
Wenn aber Hegemann nicht nur Napoleon, ſondern auch
und anderer großen Männer Bewunderer ſo überaus hefti
greift, ſo muß man vermuten, daß hier ein Menſch den
gang vom Kindheitsglauben zur Wirklichkeitsbetrachtung nicht
ge=
funden hat und nun ſich in kindiſchem Groll gegen den Helden
ſeiner Kindheitsphantaſie verzehrt. Dieſen Fall berät jeder
Pſycho=
analytiker koſtenlos.
Es iſt nicht im geringſten der Fall eines Menſchen mit
ſchar=
fem, einſeitig kritiſchem Inſtinkt, als welcher, wie Bismarck von
ſich ſagt, mehr die Schwächen als die Vorzüge eines Menſchen
ſieht. Auf jede kritiſche Arbeit iſt grundſätzlich verzichtet. Wir
geben zu dieſem Zweck den großen Menſchen um ſo lieber frei,
als er es am wenigſten nötig hat, von einem der Pietät
geweih=
ten Schutzpark umgeben zu ſein. So hätte der Verfaſſer, wenn e
mit einer beſonderen Augenſchärfe begabt wäre, die Momente
ergründen können, in denen das Verſagen und die Bedingtheiten
Napoleons beſchloſſen liegen, aber er gloſſiert ſein — Benehmen.
Er hätte aus der Erkenntnis, daß es weder die Beſten noch die
Klügſten noch die Gerechteſten zu ſein pflegen, die die Völker
regieren, zu einer Pſychologie des Machtmenſchen kommen und
die demſelben eigentümliche Weſensart aufzeigen können. Denn
es iſt wahrſcheinlich und zum Teil ſicher, daß es auch zu
Napo=
leons Lebzeiten beſſere Strategen und Taktiker gab, fähigere
Organiſatoren, größere Geſetzgeber und vor allem einheitlichere
und edlere Charaktere; all das deutet ja nur darauf hin, daß das
Einzigartige durchaus nicht ſo leicht zu faſſen und es nahezu ein
Geheimnis iſt, wie ein Menſch ſo in den Mittelpunkt ſeines
Zeik=
geſchehens rückt und derartiger Auswirkungen fähig wird.
Lka=
ger und Exponent geſchichtlicher Mächte, deren Sinn in
un=
berechenbarer Tiefe liegt. Das mögen auch jene überlegen, die
ſich nach dem „ſtarken Mann” ſehnen.
Es gibt eine Art von ſchwüler Heroenverhimmelung, die
fürchterlich iſt, und gewiß ſind von dieſer Seite und nicht nut
über Napoleon nicht minder lächerliche Bücher geſchrieben worde‟
Man könnte hier homöopatiſch das eine durch das andere heile.
denn zur Vorausſetzung haben beide gleichermaßen den Glaude‟
an die kontinuierliche pauſenloſe Theatergröße eines Menſche‟
in perſönlichſter Hinſicht, nur daß der eine dieſen Kinderglaube‟
zu ſeinem Schaden und ſeiner Unreife ſich kleinbürgerlich bewayt
hat, der andere nicht über ſeine wütende Bekämpfung hinaus”
kommt, womit er nicht viel beſſer daran iſt.
Man könnte Hegemann wortlos widerlegen, indem man De.”
Titelbild des gähnenden Napoleon deſſen Totenmaske entgeve‟
hält. Aber das wäre viel zu hoch gegriffen für ein Buch, das e
nebenſächlich iſt wie alles, was je der Groll der Mittelmäßicl.‟
gegen den überlegenen Menſchen vorzubringen ſich vermeſſen 9‟”
Dr. Herbert Nettz.
Nummer 198
Giovanni Giolitti 86jährig
Einer der mutigſien Gegner der Muſſoliniſchen
Aera iſt nicht mehr.
EP. Mailand, 17. Juli.
Der frühere Miniſterpräſident Giovanni
Gio=
litti iſt heute nacht 1.35 Uhr in ſeinem
piemonte=
ſiſchen Heimatdorfe Cavour im Alter von nahezu
86 Jahren nach etwa zehntägigem heftigen
Lei=
den geſtorben.
Die geſamte italieniſche Preſſe ehrt den Verſtorbenen in
lan=
gen Nachrufen. Der „Pcpolo d’Italia”, das Organ Muſſolinis,
ſchließt ſeine Betrachtungen mit den Worten: „Das Ereignis des
Duce machte aus dem älteſten und ſtärkſten Parlamentarier
Ita=
liens einen freiwilligen Verbannten, der nach ſeinen vielen
Kampfesjahren endlich dem wahren und endgültigen Auferſtehen
ſeiner Raſſe beiwohnte.”
Giolitti hat ein Alter von beinahe 86 Jahren erreicht. Er
war die bedeutendſte Erſcheinung der italieniſchen Politik der
Vorkriegszeit nach Criſpi und hat die Geſchicke Italiens bei
ver=
ſchiedenen Gelegenheiten entſcheidend beeinflußt. Der aktive
Ein=
tritt Giolittis, der aus der Provinz Cuneo in Piemont ſtammt,
in die Politik erfolgte erſt in ſeinem 40. Lebensjahre. Seit dem
Jahre 1883 gehörte er ununterbochen der Deputiertenkammer an.
Er war auch einer der wenigen oppoſitionellen
Abegeordneten, die der Fascismus Muſſolinis
nicht aus der Kammer zu verdrängen wagte. In
friſcher Erinnerung iſt noch der mutige Einſpruch Giolittis gegen
die fasciſtiſche Wahlreform in der Kammer, der natürlich dieſen
letzten Schritt des Fascismus zur endgültigen Feſtigung ſeiner
Macht nicht verhindern konnte.
Giolitti war erſtmals im Jahre 1889 Miniſter im Kabinett
Criſpi. Im Jahre 1892 bildete er ſelbſt ſein erſtes Kabinett, das
jedoch ſchon im September 1893 zurücktrat. Im Jahre 1901 war
Giolitti Innenminiſter im Kabinett Zanardelli und ſuchte hier
ein liberales ſozialpolitiſches Programm durchzuführen. Das
zweite Kabinett Giolitti dauerte von November 1903 bis zum
März 1905. In der Folgezeit war Giolitti noch dreimal
Miniſter=
präſident. Von 1906 bis 1909, von 1911 bis Mai 1914 und von
Juni 1920 bis Juli 1921., In die Regierungszeit Giolittis fällt
der Krieg Italiens gegen die Türkei, der mit der Annexion von
Tripolis endete. Während des Weltkrieges hat Giolitti nicht
aktiv in die Politik eingegriffen, doch brachte ihm ſeine mehr auf
eine Neutralitätspolitik Italiens gerichtete Haltung heftige
An=
griffe ein. Innenpolitiſch hat Giolitti ſtets, ein liberales
Pro=
gramm vertreten, doch konnte er ſich in den letzten Jahren nicht
einmal in ſeiner engeren Heimat gegen den anwachſenden
Fas=
cimus durchſetzen.
Nach dem Ableben Giolittis.
EP. Rom, 17. Juli.
Die Beiſetzungsfeierlichkeiten für Giolitti finden morgen
Mittwoch in ſeiner piemonteſiſchen Heimat in Cavour ſtatt, wo
ſeine Leiche in der Familiengruft beigeſetzt wird. Rathaus und
Privatgebäude von Cavour haben die Trauerfahnen gehißt. An
die Angehörigen des Verſtorbenen haben der König, Prinzen des
Hauſes Savoyen und zahlreiche Politiker Beileidstelegramme
gerichtet.
Obwohl Giolitti in der letzten Zeit dem politiſchen Leben
ferngeſtanden hatte, hat ſein Tod in den politiſchen Kreiſen Roms
großen Eindruck gemacht. Die Blätter würdigen die
Perſönlich=
keit des Verſtorbenen. Die hierbei zum Ausdruck kommende
Be=
urteilung iſt natürlich verſchieden abgetönt, da Giolitti ſich in den
vielen Jahren ſeines politiſchen Wirkens neben zahlreichen
Freun=
den auch Feinde geſchaffen hat. Der „Popolo di Roma” nennt
Giolitti einen treuen Diener der Monarchie. Sein geſamtes
Lebenswerk ſei das eines Italieners der alten Raſſe: feſt, einfach,
umſichtig und vor allem gerade und ehrlich. Als ihm in ſeiner
letzten Miniſterperiode die ſchwere Aufgabe anvertraut geweſen
ſei, zur Aufſtellung der letzten Friedensmodalitäten beizutragen,
habe er daran gearbeitet, ohne ein einziges Wort über die
be=
gangenen Fehler anderer zu verlieren. — Der „Meſſaggero”
Mittwoch den 18. Juli 1928
ſchreibt u. a., Giolittis Perſönlichkeit bleibe in der italieniſchen
Geſchichte eine würdige Figur, wenn er auch als Leiter des
natio=
nalen Lebens in dem Vierteljahrhundert ſeiner politiſchen
Herr=
ſchaft von 1891 bis 1914 den der italieniſchen Nation geſtellten
Aufgaben nicht gewachſen geweſen ſei. Wie Giolitti den Krieg
nicht verſtanden habe, ſo habe er auch den Fascismus nicht
be=
griffen. Für Muſſolini perſönlich habe er mehrmals
Bewun=
derung geäußert. — Der römiſche Korreſpondent der „Sera”
ſchreibt, daß Giolitti anfangs nicht Gegner des Fascismus war,
da er geglaubt habe, ſich ſeiner gegen den Sozialismus im
Inter=
eſſe ſeiner eigenen Rückkehr zur Herrſchaft bedienen zu können.
Seine ſpätere Oppoſition habe nie die Grenzen eines
program=
matiſchen Einſpruchs überſchritten. Giolitti habe ein Liberaler
bleiben wollen.
Muſſolini hat den Präfekten von Turin beauftragt, der
Familie Giolittis fein perſönliches Beileid auszudrücken.
Der neue mexikaniſche Staatspräſident
Obregon ermordet.
Mexiko, 17. Juli.
Der neugewählte mexikaniſche Staatspräſident Obregon
iſt ermordet worden. Die Ermordung erfolgte bei einem
Bankett in einem Reſtaurant der Ortſchaft San Angel kurz nach
14 Uhr. Der Täter wurde verhaftet. Obregon wurde
durch 5 Schüſſe in den Leib getötet. In der Stadt hat die
Nachricht von der Ermordung Obregons die größte
Er=
regung und lebhafte Beſorgnis hinſichtlich der
politiſchen Folgen hervorgerufen. Präſident Calles hat
ſich auf die Nachricht von der Ermordung ſofort an den Tatort
begeben. Ueber die Perſönlichkeit des Täters konnte bisher nichts
feftgeſtellt werden, da nur ſein Vorname Juan bekannt iſt.
Beſprechung über die deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhandlungen.
Warſchau, 17. Juli.
Der deutſche Bevollmächtigte für die deutſch=polniſchen
Han=
delsvertragsverhandlungen, Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes, iſt
heute vormittag hier eingetroffen, um ſich mit dem polniſchen
Bevollmächtigten, Miniſter a. D. Dr. v. Dwardowſki, zu
be=
ſprechen. Als Ergebnis dieſer Unterredung wird folgendes
amt=
lich mitgeteilt: Die beiden Bevollmächtigten haben ſich heute über
die Fortführung der Handelsvertragsverhandlungen verſtändigt.
Es wird am 10. September eine gemeinſame Sitzung der beiden
Delegationen in Warſchau ſtattfinden, an die ſich die Arbeiten der
Kommiſſion anſchließen. — Dr. Hermes reiſt heute abend nach
Berlin zurück.
Der neue ſüdſlawiſche Miniſterpräſident.
General Hadſchitſch,
der Kriegsminiſter des geſtürzten Wukitſchewitſch=Kabinetts, hat
vom König Alexander den Auftrag erhalten, eine neutrale
Regie=
rung zu bilden. Im neuen Miniſterium ſollen Perſönlichkeiten
aus allen Gebietsteilen Südſlawiens, nämlich aus Serbien,
Krog=
tien, Bosnien und Montenegro, vertreten ſein und zur
Befrie=
dung des erſchütterten Geſamtſtaates hinwirken.
Seite 3
Deutſchland und der Oſten.
Umbau und Ausbau des deutſch=ruſſiſchen
Verhältniſſes?
Der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf Brockdorff=Rantzau,
wird am 24. Juli in Berlin eintreffen. Nach dem Schachty=Prozeß
und der dadurch hervorgerufenen merklichen Abkühlung der
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion kommt
dieſer Reiſe eine beſondere Bedeutung zu, zumal die Moskauer
Regierung wieder allerlei Anſtrengungen macht, um das
Ver=
hältnis zu Deutſchland zu beſſern. Sie hat eingeſehen, daß der
Prozeß ein Mißgriff war, mit dem ſie Deutſchland und auch die
deutſche Wirtſchaft ſtark verärgert hat. Um eine weitere
Locke=
rung der Beziehungen zu verhindern, hat ſie bereits durch ihre
Preſſe eine Aenderung der beſtehenden Verträge oder den
Ab=
ſchluß eines Zuſatzvertrages zum Berliner Vertrag anregen
laſſen, über deſſen Inhalt man ſich zwar bisher ausgeſchwiegen
hat, der aber doch wohl nur dazu dienen ſoll, Deutſchland wieder
enger an Rußland heranzubringen. Dem ſteht nun wieder der
deutſche Wunſch nach einer radikalen Aenderung der vertraglichen
Beſtimmungen gegenüber, die ſich mit der wirtſchaftlichen
Be=
tätigung Deutſchlands in der Sowjetunion und mit dem Schutz
deutſcher Arbeiter und Ingenieure beſchäftigen. Der Schachty=
Prozeß hat uns wiederholt Gelegenheit gegeben, den Ruſſen
an=
zudeuten, daß ſie von uns weder wirtſchaftlich noch politiſch etwas
zu erwarten haben werden, wenn ſie ſich weigern ſollten,
deut=
ſchen Reichsangehörigen den Schutz zuzugeſtehen, den wir nach
den Erfahrungen der letzten Monate fordern müſſen.
Wir glauben, daß Sowjetrußland ſchließlich mit ſich reden
laſſen wird, wenn es auch Schwierigkeiten machen dürfte. Aber
ſchließlich haben wir mehr als die Ruſſen zu verlieren, können
alſo unter keinen Umſtänden zugeben, daß es beim alten Zuſtand
bleibt, der den Ruſſen geſtattet, auf bloße Vermutungen hin
Reichsangehörige auf Monate und Jahre in die Gefängniſſe zu
werfen und das Anſehen unſerer Induſtrieunternehmungen durch
Senſationsprozeſſe in der ſchwerſten Weiſe zu ſchädigen. Soviel
hat das Rußlandgeſchäft bisher nicht eingebracht, um die dadurch
entſtehenden Nachteile ruhig in Kauf nehmen zu können.
Brockdorff=Rantzau dürfte die Reichsregierung ſehr
wahr=
ſcheinlich über die innerhalb der Moskauer Regierung herrſchende
Stimmung ins Bild ſetzen und vielleicht auch ſchon einige poſitive
Anregungen der Ruſſen über Um= und Ausbau des deutſch=
ruſſi=
ſchen Verhältniſſes mitbringen. Daß wir alle von Moskau
kom=
menden Vorſchläge mit der nötigen Reſerve behandeln werden,
verſteht ſich von ſelbſt. Diesmal werden wir die Fordernden ſein,
die verzichten, wenn Rußland glaubt, keinerlei Zugeſtändniſſe
machen zu können, wie ſie in jedem europäiſchen Handelsvertrag
verzeichnet ſind, aber nur in den Vereinbarungen mit der
Sowjet=
union entweder fehlen oder ſo kautſchukartig gefaßt ſind, daß wir
mit ihnen, wenn es notwendig iſt, zugunſten unſerer
Staats=
angehörigen und unſerer Wirtſchaft nichts anzufangen vermögen.
Die Ruſſen ſcheinen aber allmählich gemerkt zu haben, daß ſie
durch den Schachty=Prozeß ſehr viel aufs Spiel geſetzt haben.
Sie haben eben erſt ihrem Mitglied des Kommiſſariats für
aus=
wärtige Angelegenheit Stomonjakoff anbefohlen, bei ſeiner Reiſe
in ein tſchechiſches Bad den Weg über Berlin zu wählen und dem
Auswärtigen Amt einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten, der ſich
ſicherlich nicht auf den Austauſch von einigen nichtsſagenden
Redewendungen beſchränkt haben dürfte. Herr Stomonjakoff hat
Berlin bereits wieder verlaſſen.
Nicht minder wichtig ſind die Verhandlungen mit Polen.
Hier werden ſich die beiderſeitgen Delegationsführer Twardowſki
und Hermes treffen, um die endgültige Wiederaufnahme der
Han=
delsvertragsverhandlungen vorzubereiten.
Es bleiben dann noch die deutſch=eſtniſche Beziehungen, über
die man erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkte wird ſprechen können,
und ſchließlich die Wirtſchafts= und Finanzverhandlungen mit
Rumänien, die ebenfalls noch nicht vom Fleck gekommen ſind.
*Die ſchwarze Revue.
Senſationsgaſtſpiel im Orpheum.
Sam Woodding und ſein Neger=Orcheſter, das von New
York nach Berlin engagiert wurde und wochenlang im Ufa=Palaſt
die Senſation war, gaſtiert, bevor es zum Schumanntheater nach
Frankfurt geht, im Orpheum. Das iſt ſicher eine Senſation für
Darmſtadt, und der geſtrige Premierenabend hatte einen
dem=
entſprechenden Erfolg. Immer wieder wurden die Solokräfte
herausgeklatſcht. Daß die Vorſtellung trotzdem in zwei Stunden
beendet war, war eine Wohltat. So originell die muſikaliſchen
Künſte der Negermuſiker ſind, dieſer raſende Rhythmus peitſcht
die Nerven. Aber die Jazzmuſik iſt nun einmal modern, und ſeit
„Jonny ſpielt auf” landestheaterfähig wurde, iſt auch die
Neger=
muſik „große Kunſt”, wenn auch nur für Kenner. —
Uebrigens iſt das Enſemble fabelhaft ſicher aufeinander
ein=
geſpielt und löſt die ſchwierigſten Aufgaben durch komiſche und
groteske Zwiſchenfälle mit ſtaunenswerter Routine. Selbſt
Strauß Donauwalzer iſt in Jazzmuſik umgeſetzt, und wenn der
*Walzer im Vierviertel= oder Zweivierteltakt ſich auch merkwürdig
ausnimmt, es liegt irgend etwas drin, das faſziniert.
Fabelhafte Tänzer bringt dieſe ſchwarze Revue. Da iſt
U. S. Thomſon ein Stepp=Tänzer, der überhaupt keine
Schwierigkeiten kennt. Staunenswerte Gelenkigkeit und
unermüd=
liche Ausdauer, eine Muſikalität, die ihn mit der Muſik
verwach=
fſen erſcheinen läßt, die ſie ihm aber auch entbehrlich macht — er
rtanzt auch ohne Muſik in gleich raſendem Rhythmus —, ein
Artiſt von unübertrefflichem Können. Johnny Hudgins
kommt ihm in tänzeriſchem Können gleich, übertrifft ihn aber in
grotesker Komik. Dieſen Grotesktänzer muß man geſehen haben,
muß ſehen, wie er in unglaublichen Schuhen — Kunſtſchlittſchuh
Häuft uſw. Dann Sam Woodings Girls, drei queckſilbrige
Tänzerinnen von Temperament und Charme, ein ausgezeichnet
hingendes Quintett, eine begabte Vortragskünſtlerin, Edith
Wilſon, die ſingt und auch tanzt.
Auch das Orcheſter zählt noch tüchtige Solokräfte in ſeinen
Reihen. Banjo und Gitarre, Saxophon, Oboe und Tubaphon
ind Trenzett und Klavier ſind mit Künſtlern beſetzt, die jederzeit
als Solokräfte im Varieté ſich bewähren würden. Und Sam D.
Wooding iſt ein ganz ausgezeichneter, liebenswürdiger
Dirigent.
Man muß dieſe Senſation geſehen haben.
Darmſiadt auf der deutſchen Buch=Ausſtellung
in London.
Der deutſche Botſchafter eröffnete am Dienstag mittag im
Firſt Edition=Club eine Ausſtellung von Erſtausgaben deutſcher
Bücher, die in den Jahren 1918 bis 1928 gedruckt worden ſind.
Der Botſchafter wies darauf hin, daß dies die erſte Ausſtellung
dieſer Art in Großbritannien und den Vereinigten Staaten ſei,
die allen Buchfreunden eine Sammlung von bisher noch nicht
bekannten Büchern bringe. Er erwähnte den Engländer Cobden=
Sanderſon, der auf die Entwicklung des Buchdruckes in
Deutſch=
land Einfluß gehabt habe. Deutſchland habe die Tradition
Gutenbergs ſtets hochgehalten. Der Botſchafter machte darauf
aufmerkſam, daß die Shakeſpeare=Ausgabe der Ernſt=Ludwig=
Preſſe Sanderſon gewidmet ſei. Die Ausſtellung bringe jedoch
nur einen kleinen Ausſchnitt aus der deutſchen Buchkunſt und
er hoffe, daß dieſer Ausſtellung auch bald eine Ausſtellung
moder=
ner künſtleriſcher deutſcher Bücher, die dem Handel zugänglich
wären, folgen werde. — Der Vorſitzende des Klubs, Williamſon,
dankte dem Botſchafter für ſeine Worte.
An dem Zuſtandekommen der Ausſtellung hat der Wiener
Reichener vom dortigen Bibliophilenverein einen großen Anteil
gehabt. Die Ausſteller verteilen ſich auf Berlin, München,
Leip=
zig, Frankfurt a. M., Offenbach und Darmſtadt.
Die „Deutſchen Waffen” im chineſiſchen Bürgerkrieg. Die
Kriegs=
waffen und die Kriegsmunition beim chineſiſchen Nordheer und bei den
Armeen des nationaliſtiſchen Südens gelten in chineſiſchen Augen
fälſch=
lich als neues deutſches Erzeugnis, während es ſich nur um
Beute=
waffen der Entente handelt, die der gewinnſichtige internationale
Waf=
fenhandel ſeit Kriegsende nach China abgeſchoben hat. Darum iſt es
für das Anſehen Deutſchlands in China von beſonderem politiſchen
Wert, daß der verfloſſene Reichstag, um Deutſchlands Neutralität
gegen=
über den chineſiſchen Wirren eindrucksvoll und vorbildlich zu bekunden,
am letzten Tage ſeines Beſtehens ein Geſetz annahm, das jede
Waffen=
lieferung durch deutſches Gebiet nach China ſtreng verbietet. Sinn und
internationale Bedeutung dieſer wichtigen außenpolitiſchen Maßnahme,
die von der deutſchen Oeffentlichkeit bisher leider zu wenig beachtet
wurde, arbeitet ein ſachkundiger Aufſatz über „Deutſchland und
der Waffenhandel nach China” im Maiheft der „
Euro=
päiſchen Geſpräche” (Verlag Dr. Walther Rothſchild, Berlin=
Grunewald) ſehr überzeugend heraus. — Ueber die ſechſte
panamerika=
niſche Konferenz in Havanna, die die problematiſche Seite aller
pan=
amerikaniſchen Tendenzen recht deutlich in Erſcheinung treten ließ,
be=
richtet Alfred Vagts, indem er die realiſtiſche Schilderung der mageren
Ergebniſſe zu einer wohlfundierten Kritik des „
Panamerika=
nismus von 1928” erweitert. — In den Bekenntniſſen und
Be=
gebenheiten konfrontiert der Herausgeber der Zeitſchrift, A. Mendels=
ſohn=Bartholdy, Leiſtung und Schickſal zweier Toter dieſes Jahres:
Asquith und Lichnowſki, und berichtet u. a. von der verdächtigen „
Ge=
heimdiplomatie” des britiſchen Kolonialamts im Konflikt zwiſchen den
beiden großen Geſellſchaften, die ſich um das Erbe der Baſler
Miſſions=
geſellſchaft, auch eines Kriegsopfers, ſtreiten. Eine Fülle eingehender
Beſprechungen informiert diesmal vor allem über amerikaniſche und
afrikaniſche Probleme.
Ap. Arthur Schnitzler. Buch der Sprüche und Bedenken, Apborismen
und Fragmente (Phaldon=Verlag, Wien IV. Preis in Ganzleinen
6,50 Mark.
Das Buch will keine Syſteme, keine Weltanſchauung, keine
Erle=
digungen bringen. Man nehme es einfach als Tagebuch, beſſer noch
als eine Reihe von Bemerkungen, die anläßlich von Grlebniſſen äußerer
und innerer, öfter noch aus einer augenblicklichen Stimmng heraus
aufgezeichnet wurden. Es enthält die neun Kapitel: Sprüche in
Verſen, Ahnungen und Fragen, Schichſal und Wille, Verandwortung
und Gewiſſen, Beziehungen und Einſamkeiten, Wunder und Geſetze,
Tageswirren, Gang der Zeiten, Werk und Widerhall, Kleine Sprüche.
Der Leſer wird aus dem Buche mancherlei Anregung empfangen, auch
wenn er den Skeptizismus des Verfaſſers, der vielfach verſtimmt und
den Widerſpruch herausfordert, wicht teilt.
* Drei Kriminalromane in der Reihe der Ullſtein 1 Mark=Bücher.
Erich Wulffen: „Der Mann mit den ſieben Masken”; Lud.vig
Kapeller: „Staatsanwalt Nierdorf”; Gaſton Leroux: „Das
Geheim=
nis des Opernhauſes”.
In der Reihe der Gelben Ullſteinbücher erſchienen dieſe brei
Kriminalromane, die, jeder in ſeiner Art, durch Tempo und Spannung
zu den beſten der Gattung gehören, feſſelnde Lektüre für die Bahnfahrt
und Ferienruhe. Der frühere Staatsanwalt Erich Wulffen hat,
wohl angeregt durch Erlebniſſe der eigenen Praxis, in dem „Mann
mit den ſieben Masken” eine Hochſtaplergeſchichte von künſtieriſchem
Wert geſchaffen, die voll iſt von bunten Figuren und verblüffenden
Situationen. Das Gegenſtück hierzu iſt der Roman von Ludwig
Kapeller, der einen Staatsanwalt zur Hauptfigur eines
aufregen=
den Kriminalfalles macht, in dem die ſonderbare Doppelrolle des
Hel=
den eine überraſchende Aufklärung findet. „Das Geheimnis des
Opern=
hauſes” von Gaſton Leroux ſchließlich iſt ſicher eines der
ſpannend=
ſten phantaſtiſchen Bücher überhaupt, eingefangen in die unheimliche
Atmoſpäre der rieſigen Pariſer Oper und ihrer unterirdiſchen
Labyrinthe, in denen ein gefährlicher Eindringling ſein Weſen treibt.
— Albert Daudiſtel: „Das Opfer” (Verlag „Die Schmiede”
Ber=
lin W. 35.) Grubenunglück — bei dem der Vater umkommt —
zer=
bricht die Jugend des Sohnes Heinrich: Die Mutter ſtirbt an der
Nachricht über den Tod ihres Mannes, Seinrichs beide Schweſtern
wer=
den in ein Waiſenhaus eingeliefert; er aber flieht . .. wird Matroſe,
dann Globetrotter, und befährt wieder als aufſtrebender Seemann die
großen Meere. Er wird dann ein geriſſener Geſchäftsmann. Aber der
Ausbruch des Weltkrieges zerſtört ſeine Erfolge. Er wird
Kriegsſchiff=
matroſe, wird aber ſchon 1915 wegen Meuterei auf dem Kriegsſchiff
Weſtfalen” zu 15 Jahren militäriſchem Gefängnis verurteilt. Dieſes
Buch ſchildert mit Daudiſtels wohlbekannter urwüchſiger Kraft an
Hand eines Schickſals den Werdegang unſerer Zeit.
Seite 4
Mittwoch, den 18. Juli 1928
Nummer 198
Familiennachrichten
Die glückliche Geburt
einer Tochter zeigen
hoch=
erfreut an
Rechn.=Rat Karl Hahn
und Frau.
Darmſtadt, den 16. Juli 1928.
(18695)
Heburtsanzeige.
Unſer Willi hat ein
Schweſterchen bekommen
In dankbarer Freude
Hans Dörſam u. Frau
Roſel, geb. Balles.
Dieburg, den 16. Juli 1928. (1170)
Statt Karten!
Liesel Rohmann
Walter Olivier
Verlobte
z. Zt. Hamburg, Juli 1928. (18640
Statt Karten.
Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen:
Annchen Benz
Willy Mever
Darmstadt, den 18. Juli 1928.
Billige
HIENA. OIN
Kranlchsteinerstr. 8
Nieder-Ramstädterstr. 64
Aßſ
Alles für
Pfennig!
Kaufmänniſcher Verein
Darmſtadt-Frankfurt.
Stat Karten.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank
Ludwig Handſchuch und Frau
geb. Rühl.
Groß=Bſeberau, 16. Juli 1928. (11669
Oankſagung.
Ich danke hiermit der
Sub=
direktion Darmſiadt d. Germania=
Verſicherung in Stettin für die
prompte Auszahlung der vollen
Verſicherungsſumme, trotzdem die
Verſicherung erſt 1½ Jahr
be=
fiand.
Willi Reichert
und Kinder.
Darmſtadt, den 47. Juli 1928. (*18700
Am 16. Juli verſchied nach langem
ſchweren Leiden unſer langjähriges Mitglied
Herr
PMiiipv Aiſes
Kaufmann.
Der viel zu früh von uns Geſchiedene
war uns ein treuer Freund und Kollege,
dem wir ein ehrendes Gedenken bewahren
werden.
Der Vorfiand.
Wir bitten unſere Mitglieder, ſich an der am
Mittwoch Nachmittag 4 Uhr auf dem Friedhof an der
Nied.=Ramſtädterſtraße ſtattfindenden Beerdigung
zahl-
reich zu beteiligen.
(11702
Maschinengarn 200ßfach, schwarz od. weiß Rolle
Leinenzwifn, schwarr oder weiß . . . . 5 Sterne
5X4 Atr.
Bobbinband veis . . .
2X4 Mir
Köperband weiß oder schwarz,
Halbleinenband verschiedene Breiten, 3X2 Mir.
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iſt am 14. Juli 1928 an einem Herzſchlage
ver=
ſchieden.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. Juli 1928. (18575
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Verreist
Dr. Iaummel
(*18413gm
11681
Die Beiſetzung hat auf Wunſch des Verſtorbenen in
aller Stille ſtattgefunden.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht entſchlief nach kurzem ſchweren
Leiden unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Urgroßmutter
Frau
Eliſabethe GeherWwe.
geb. Aßmuth
nach vollendetem 83. Lebensjahre.
Friedberg, den 16. Juli 1928.
In tiefer Trauer:
Familie J. Ohl, Gend.=Inſpektor i. R., Friedberg
Franz Waring und Frau, in Werden a. d. R.
2 Enkel und 1 Arenkel.
Die Beiſetzung findet Donnerstag, den 19. d. Mts.,
nachmittags 4 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof in
Darmſtadt ſtatt.
(*18719
„ächruf.
Am 15. ds. Mis. verſchied nach langem Leiden
unſer langjähriger, treuer Mitarbeiter
Herr
Bhiiee Mnies.
Ueber 25 Jahre ſind verſirichen, ſeit der
Ver=
ſtorbene bei unſerer Firma eingetreten war.
Un=
ermüdlich, mit großer Anhänglichkeit und ſeltener
Pflichttreue ſiand er ſiets auf ſeinem Poſien.
Wir werden ihm ein treues Andenken
be=
wahren.
Georg Schneider, Kohlenhandlung
G. m. b. H.
Darmſiadt, den 17. Juli 1928.
(11664
Ne
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Matratze. (*18734
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Nummer 198
Mittwoch den 18 Juli 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 18. Juli.
— Ernannt wurden: am 7. Juli: die überplanmäßigen
Polizet=
kommiſſare Heinrich Grauer zu Darmſtadt und Friedrich
Schrö=
ter zu Offenbach a. M. zu planmäßigen Polizeikommiſſaren, der über= dem Dreißigjährigen Krieg ſammelte die gebrandſchatzte Bürgerſchaft
planmäßigen Kriminalkommiſſar, die Kriminalhauptwachmeiſter An= können, falls die Univevſität nach Darmſtadt verlegt werden ſollte.
dreas Gruber zu Darmſtadt, Heinrich Hummel zu Darmſtadt und
zu Darnrſtadt zu Polizeimeiſtern, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Juli werbeſchule
1928 ab: der Kriminalſekretär Paul Müller zu Offenbach a. M.
zum Kriminalpolizciwacktmeiſter mit Wirkung vom 1. Juni 1328 ab;
Friedrich Valentin Feidel aus Erfelden zum Gärtner bei der
Landes=
kung vom 16. Juni 1938 gb. Durch Entſchließung des Miniſters des hat folgenden Wortlaut:
Innern vom 12. Juli 1998 wurde der Neferendar Wilelm Wetzel mehr als 20 Jahren als Lehrer durch ebenſo vorzügliche Kenntniſſe wie
aus Offenbach a. M. zum Regierungsaſſeſſor eruannt.
3—5 Uhr (im Winter von 2—4 Uhr; gegen Zahlung einer Gebühr hier weſentlich gefördert.
von 50 Pfg.: Dienstags, Mittwochs, Donnerstags, Freitags,
Sams=
tags von 11—1 Uhr. (Für Schulen nach vorheriger Anmeldung un= ſtalt vorſteht, hat er dieſe Verdienſte in ausgezeichneter Weiſe vermehrt
entgeltlich.)
Darmſtadt (Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Mittwoch
(1. Vorſtellung für Mittwocksmieter), Donnerstag und Freitag finden für Fleiß, Sittlichkeit und tüchtige Geſinnung.
die drei letzten Wiederholungen der erfolgreichen Kalmanſchen Operette
„Die Faſchingsfee” ſtatt. Samstag gelangt zum erſten Male die
Ueber dieſe Operette ſchreibt die „Halleſche Zeitung‟: Ein Beifall, wie
ihn das Stadttheater ſeit der „Mariza” nicht gehört hat; Applaus bei
offener Szene . .. dreifache Wiederholungen, zahlloſe Hervorrufe‟. Die
„Kölniſche Zeitung” ſchreibt anläßlich der Erſtaufführung im Kölner
Opernhaus: Ein großer Operettenerfolg; faſt alle Nummern wurden
zweimal verlangt. — Samstag, abends 11 Uhr, wird als erſte
Nacht=
vorſtellung ein „Bunter Abend” unter Mitwirkung des geſamten
Soloperſonals gegeben.
— Oeffnung des Hochſchul=Sportplatzes für Nichtangehörige
der Hochſchule. Ab 25. Juli ſtehen während, der Ferien (Juli,
Auguſt und September) an Wochentagen von früh 7 Uhr bis zum
Einbruch der Dunkelheit und Sonntags von früh 8 Uhr bis 1 Uhr
nachmittags die Übungsanlagen des Hochſchulſtadions der
Darm=
ſtädter Bevölkerung offen. Neben Schwimmen kann die
Leicht=
athletik, Gymnaſtik und das Spiel in dem großen Licht=Luft=Park
gepflegt werden. Geräte werden zu dieſem Zweck ausgegeben.”
Die Gebühren betragen für eine Monatskarte
5 Mark. Inhaber einer Monatskarte kann nur derjenige
wer=
den, welcher das 16. Lebensjahr überſchritten hat. Kinder unter
6 Jahren haben in Begleitung ihrer Eltern freien Zutritt. Für
die Benutzung der Tennisplätze werden ebenfalls
Monats=
karten zum Preiſe von 5 Mark ausgegeben. Die Karten werden
täglich von 9 bis 1 Uhr im Geſchäftszimmer des Akademiſchen
Ausſchuſſes für Leibesübungen, Otto=Berndt=Halle, Zimmer 4,
ausgegeben.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Dieſer Tage fand eine gemeinſame
Beſichtigung der Damppwäſcherei von Herrn L. Hering in der
Schieß=
hausſtraße ſtatt, und es wurde, wie es ja in der Natur der Sache liegt,
hauptſächlich von der Damenwelt dieſem Unternehmen großes Intereſſe
entgegengebracht. Es war zwar ein heißer Nachmittag, und der
Aufent=
halt in den zum Teil erhitzten Räumen zählte ſicherlich nicht zu den
Annehmlichkeiten, aber man wurde reichlich entſchädigt durch die Fülle
neuer Eindrücke. — Herr Brohm dankte dem Beſitzer und ſeinen
An=
gehörigen für die Führung und gab bekannt, daß demnächſt noch
wei=
tere Veranſtaltungen in den Sommermonaten ſtattfinden. — Am
Sams=
tag, den 28. Juli, wird der Palmengarten in Frankfurt beſucht. Am
Sonntag, den 5. Auguſt, werden die Glaskultureen in Griesheim
be=
ſichtigt, und am 265. Auguſt ſoll, derbunden mit einer kleinen Rheinfahrt.
der großen Staudengärtnerei von Gros u. Kremmann in Nieder=Walluf
ein Beſuch abgeſtattet werden. Näheres wird noch durch beſondere
An=
zeigen bekannt gegeben.
— „Waiſenſchutz‟ Darmſtadt. Am letzten Sonntag hat der Verein
ſein diesjähriges Sommerfeſt im „Rummelbräu” abgehalten. Der
Vorſitzende Herr Gg. Burggraf begrüßte die trotz der großen Hitze
zahlreich Erſchienenen und gab folgende Mitglieder bekannt, die in
die=
ſem Jahre auf eine 25jährige Mitgliedſchaft zurückblicken können; es
ſind dies Frau HF. Chriſtina Freter, Frau Maria Jacobi, Frau
Andreas Kleiß Wwe., Frau OF. Louis Lange Wwe., Herr David
Ball=
weg, Bäckermeiſter, Herr Friedrich Barth, Metzgermeiſter, Herr OF.
Fritz Brückmann, Kammermuſiker, Herr EFR. Jean Burkard,
Kauf=
mann, Herr F. Chr. Ensling, Bauſetretär, Herr F. Jacob Epting,
Pelzhändler, Herr Karl Fiedler, Herrſchaftskutſcher, Herr Johann
Freund, Schneidermeiſter, Herr Peter Fuchs, Reſtaurateur, Herr Louis
Graß, Kaufmann, Herr Hans Güthlein, Verſicherungs=Inſp., Herr
FR. Heinrich Hartmann, Fabrikbeamter, Herr Wilhelm Horn,
Werk=
meiſter, Herr Heinr. Jamin, Chemiker, Herr Leonhardt Kappenberger,
Zinngießer, Herr GF. Georg Keil, Elektrotechniker, Herr Friedrich
Klockow, Kaufmann, Herr Konrad Kohl, Offenbauer, Herr F. Peter
Krauter, Prokuriſt, Herr Heinrich Krug, Steueramtmann, Herr Jul.
Martin, Bäckermeiſter, Herr GF. Philipp Mechler, Bahnbedienſteter,
Herr OF. Guſtav Minnier, Erheber, Herr F. Auguſt und Herr F. Joſ.
Monnard, Spediteure, Herr F. Wilhelm Nagel, Weinhändler, Herr
GF. Karl Schneider, Rolladenfabrikant, Herr Valentin Seibert,
Zigar=
renhändler, Herr Wilhelm Sieger, Rechnungsrat i. R., Firma Gebrüder
Unger, Herr Heinrich Vogel, Buchhalter, Herr FR. Anton Wenz,
Schneidermeiſter, Herr Georg Wilhelm, Lithograph, Herr HF. Paul
Wolf, Uhrmacher, Herr GF. Emil Wünnemann, Werkmeiſter i. N.,
Herr Jakob Würthwein, Verſicherungs=Oberinſpektor. — Verſchiedene
Kinderſpiele, Lampionpolonaiſe, Preisſchießen, Konzert, ausgeführt von
einem Teil des Stadtorcheſters, füllten das Programm aus. Eine
reichhaltige Tombola fehlte auch diesmal wieder nicht, und ſei allen
Spendern herzlicher Dank ausgeſprochen. Ein Tanz beſchloß die Feier.
— Günſtige Zugverbindung. Die Induſtrie= und Handelskammer
teilt us mit: Die Züge Nürnberg—Krefeld D 67/68 und D 167/168
werden ſowohl in den über Frankfurt wie in den über Darmſtadt
verkehvenden Zugteilen während der Hauptreiſezeit — bis zum 10.
Sep=
tember — nach Holland durchgeführt. Ueber Darmſtadt verkehren
hierbei die Wagen nach und von Rotterdam. Dieſe Züge ſtellen
be=
ſonders günſtige Tagesverbindungen von Darmſtadt (ab 11.30 Uhr, an
17,57 Uhr) nach und von dem Mittel= und Niederrhein ſowie Holland
dar. — Bei dieſer Gelegenheit ſei nochmals hingewieſen auf die
gün=
ſtige Abendverbindung, die bei Abfahrt mit Zug 649 ab
Darmſtadt 18,23 nach den verſchiedenſten Gegenden des Mittel=
und Niederrheins ſowie des links= und rechtsrheiniſchen
Indu=
ſtriegebietes beſteht. Im unmittelbaren Anſchluß an Zug 649
wird ab Mainz H. ein Triebwagen unter Umgehung des
Um=
weges über Wiesbaden H. nach Wiesbaden=Biebrich gefahren. Hier
be=
ſteht Anſchluß an den Eilzug 291 nach Niederlahnſtein-Köln-
Kre=
feld. Dieſer Zug wiederum erreicht in Köln=Deutz unmittelbar
Eil=
zuganſchlüſſe in der Richtung nach Elberfeld=Barmen mit E 111 und nach
Düſſeldorf—Eſſen—Dortmund mit E 61. Bei einer verhältnismäßig
ſpäten Abfahrt von Darmſtadt können ſomit dunch Benützung dieſer
Ver=
bindung die wichtigen Städte des Mittel= und Niederrheins ſowie des
Induſtriebezirks noch bequem erreicht werden. Es iſt dringend zu
wün=
ſchen, daß dieſe wichtige Abendverbindung, die durch Einlegung der
Triebwagenfahrt von der Reichsbahndirektion Mainz auf Anregung der
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt in dankenswerter Weiſe
her=
geſtellt worden iſt, recht ausgiebig benützt wird.
Ein vergeſſener Ehrenbürger der Stadt Darmſtadt.
Von Dr. Abolf Müller=Darmſtadt.
Darmſtadt iſt von jeher eine Stadt der Schulen geweſen. Kurz nach
planmäßige Kriminalkommiſſar Heinr. Schönefeld zu Gießen zum voll Opfermut eine erhebliche Summe, um einen Profeſſor beſolden zu
So iſt es ein Sinnbild, daß der erſte Ehrenbürger Darmſtadts ein
Peter Magold zu Gießen zu Kriminalpolizeimeiſtern und die Poli= Schulmann war. Im Februar 1848 ſtellte der Geheime Staatsrat Jaup
zeihauptwachmeiſterFriedrich Dorn zu Offenbach und Joſef Laukart im Stadtvorſtand den Antrag, den verdienten Leiter der höheren Ge=
Profeſſor Dr. Edmund Külp
zum Ehrenbürger zu ernennen. Der Antrag wurde einſtimmig
ange=
am 22. Juni: Wilhelm Engelter aus Falken=Geſäß zum Pfleger, nommen. Die Ehrenurkunde, die ſich noch heute im Beſitz der Familie
Heil= und Pflea anſtalt. Philippshoſpital bei Goddelau, beide mit Wir= Külp befindet, liegt in einer mit Gold verzierten roten Samtmappe und
„Der Großherzoglich heſſiſche Profeſſor Dr. Edmund Külp hat ſeit
durch vortrefflichen Unterricht, durch aufopfernde Uneigennützigkeit und
— Das Landesmuſeum iſt geöffnet bei freiem Eintritt; durch höchſt zweckmäßige Tätigkeit ſich ausgezeichnet und hat hierdurch
Sonntags von 10—1 Uhr, Mittwochs und Samstags nachmittags von die innere und äußere Blüte der jetzigen Neal= und Gewerbeſchule da=
Seitdem derſelbe, nicht ohne große Anſtrengung, zugleich dieſer
An=
durch Begründung ſtrengerer Ordnung in der geſamten Verwaltung der
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters Schule, durch ſtete Bemühung bei ſeinen Kollegen einen guten Geiſt
aufrecht zu erhalten, durch lebhafte Kräftigung des Sinnes der Schüler
Bei dem großen Wert, welchen das geſamte Großherzogtum mit
vollem Rechte dieſer Anſtalt beilegt, und welchen unſere Stadt reichlich
Operettenneuheit „Adrienne” von Walter W. Götze zur Aufführung, betätiget hat, finden Bürgermeiſter und Gemeinderat ſich veranlaßt,
dem Herrn Profeſſor Külp in dankbarer Anerkennung dieſer Verdienſte
das
Ehren=Bürgerrecht
der
Stadt Darmſtadt
und alle mit dem hieſigen Ortsbürgerrecht verbundenen Befugniſſe .. ..
zu erteilen.
Zu Urkund deſſen iſt dieſer Beſchluß in das Protokoll der
heutt=
gen Sitzung des Stadtvorſtandes eingetragen, ſodann das gegenwärtige
Dekret ausgefertiget, unterſchrieben und beſiegelt worden.
Alſo geſchehen zu Darmſtadt am 10. Februar des Jahres 1848.
Der Bürgermeiſter: Bruſt.
Der 1. Beigeordnete: Kahlert. Der 2. Beigeordnete: Klein.
Der Gemeinderat:
L. Amendt, Borraſch, Holzmüller, Lung, Fuchs, Kern, M. Harres, J.
Diefenbach, G. H. Schmidt, H. Maurer, Geilfus, E. Heyler, J. B.
Grodhaus, Soeder, L. Zoeppritz, J. M. Wiener, Bopp, Lerch, Germann,
Jaup, Keller, Appfel, Emmerling, W. Amend.”
Edmund Külps Ehrung wurde vergeſſen. — Die alle Herzen
auf=
wühlenden Ereigniſſe des März 1848 verwiſchten die Erinnerung. Külps
Beſcheidenheit tat das Uebrige.
Der Verdienſte des wackeren Mannes iſt ſtets gedacht worden. Sein
Wahlſpruch: „Willſt du die Natur beherrſchen, ſo lerne ſie begreifen”
iſt der Schlachtruf unſerer Zeit geworden. Die Erfolge der modernen
Technik beruhen auf jenem Wort. Das Geheimnis der deutſchen
tech=
niſchen Erfolge iſt die wiſſenſchaftliche Methode. Die Schule aber, die
Edmund Külp aus kleinſten Anfängen enwickelte, iſt als weltbekannte
Techniſche Hochſchule Wegweiſerin und Wegbereiterin der neuen
techniſchen Wiſſenſchaft geworden.
Die Präſidenten=Marken
der Reichspoſt.
603a
Die Ebert=Briefmarke.
Die Hindenburg=Briefmarke.
Die neueſten Briefmarken der Deutſchen Reichspoſt ſind mit
den Bildniſſen der beiden erſten Reichspräſidenten geſchmückt.
Die 8=Pfennig=Marke zeigt den Kopf Friedrich Eberts, die
15=Pfennig=Marke die jedem Deutſchen wohlbekannten
Geſichts=
züge Hindenburgs.
— Das Großruſſiſche Nationalorcheſter W.H.B. unter Leitung ſeines
verdienten Dirigenten Alexander Michailowfky gaſtiert
kommen=
den Samstag, 21., und Sonntag, 22. Juli, jeweils abends um
8 Uhr, im Orpheum. Die Vortragsfolge dieſes zirka 30 Perſonen
umfaſſenden Enſembles iſt vollkommen neuartig; ſie enthilt
Orcheſter=
vorträge (Balalaika), Männerchöre, Solodarbietungen und
National=
tänze, und zwar in künſtleriſcher und erleſenſter Vollkommenheit. Die
in ihrer Art erfolgreichſte Geſellſchaft war im Frühjahr in Holland
und ſteht wieder vor einem großen Auslandsengagement. Einige
aus=
verkaufte Konzerte in der Wagnerſtadt Bayreuth, eine Verpflichtung
nach Berlin, Uebertragungen durch den Rundfunk Berlin und
Königs=
berg, ſowie die Schallplattenaufnahmen der Weltfirma Odeon=Elektrie
ſind nur einige der hervorſtechendſten Erfolge, des letzten Jahres im
muſikliebenden Deutſchland. — Die drei geheimnisvollen Buchſtaben
W. H. B. ſind das Wahrzeichen des Orcheſters, durch welches das
Publi=
kum dieſe erfolgreichſte Truppe von den mannigfachen ähnlichen
Orcheſtern unterſcheiden möchte. Vorverkauf ab heute im
Verkehrs=
bureau und bei de Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe heutige Anzeige.)
Konflikt zwiſchen Berufskrankenkaſſen
und Aerzten.
Unter dieſer Spitzmarke veröffentlichten wir am Sonntag, den 15.
Juli, an gleicher Stelle ein Schreiben, das uns von Krankenkaſſenſeite
zugeſtellt war. Wir erhalten nun vom Heſſ. Landesverband des
Wirt=
ſchaftlichen Verbandes der Aerzte Deutſchlands (Hartmannbund)
fol=
gende Notiz:
In der Nummer 195 Ihres geſchätzten Blattes findet ſich ein
Artikel „Konflikt zwiſchen Berufskrankenkaſſen und
Aerzten”, den wir nicht unwiderſprochen laſſen können. Es wird
darin behauptet, die Vertreter der Aerzte hätten in den Verhandlungen
dieſer Tage keinerlei Vorſchläge für den Vertragsinhalt gemacht,
ob=
wohl die Vertreter der Berufskrankenkaſſen ihre ausdrückliche
Bereit=
ſchaft erklärten, berechtigten Bedenken gegen den alten Vertrag
hin=
ſichtlich der Honorarbegrenzung Rechnung zu tragen. Dieſe Darſtellung
iſt unrichtig und kehrt die Tatſache einfach um. Die Vertreter der
Aerzte und der kaufmänniſchen Berufskrankenkaſſen waren in den
Ver=
handlungen darüber einig, daß auch weiterhin eine Begrenzung
zuge=
ſtanden wird, nur ſoll ſie keinesfalls auf der Grundlage einer
Reichs=
vichtzahl erfolgen. De die Begrenzungsbeſtimmungen des einzelnen
Vertrages noch nicht feſtlagen, haben die Aerztevertreter bereits im
Reichsaufſichtsamt dem Vermittlungsvorſchlag des Verhandlungsleiters
zugeſtimmt, für den Reſt des Jahres eine feſte Begrenzungszahl von
Mk. 9— anzunehmen mit der Maßgabe, daß für das 2. Vierteljahr eine
ſolche von Mk. 9,25 gelten ſoll. Auf dieſe Vorſchläge gingen die
Erſatz=
kaſſen überhaupt nicht ein, machten auch keinerlei Gegenvorſchläge, über
die man ſich hätte einigen können, ſondern wollen höchſtens den
unver=
änderten Vertrag mit der Reichsrichtzahl bis Ende des Jahres noch
fortſetzen. An dieſer hartnäckigen, kaum verſtändlichen Haltung der
Erſatzkaſſen ſcheiterten die Verhandlungen am 6. Juli ds. Js.; ein
Schiedsgericht iſt zum 25. Juli ds. J3. einberufen.
— Einrichtung von Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen. Wie in
anderen Städten werden nunmehr auch in Darmſtadt von der Deutſchen
Reichspoſt Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen ausgeführt. Das
Poſt=
amt II ſtellt dafür neuzeitliche Ausflugswagen mit bequemen Sitzplätzen
zur Verfügung. Die erſte Fahrt am Mittwoch, den 18., führt über den
Otzberg nach Höchſt, Waldmorbach und Groß=Umſtadt, die zweite am
Freitag, den 20., hat auf der Ausfahrt den Odenwald, auf der Heimfahrt
die Bergſtraße zum Ziel, während eine Tagesfahrt am Sonntag, dem
22. Juli, über Erbach (Odw.) und durch das Neckartal nach Heidelberg
führt. Alle drei Fahrten ſind ſorgfältig zuſammengeſtellt. Köſtliche
Schönheiten eindrucksvoller Landſchaftsbilder werden uns auf den
Fahr=
ten erſchloſſen. Wer wollte da zurückbleiben! Der Kartenverkauf liegt
in den Händen des mitteleuropäiſchen Reiſebüros, Rheinſtr. 17, Fernſpr.
776. (Näheres ſiehe Anzeige.) Sofern die Fahrten Anklang bei der
Be=
völkerung finden, iſt, wie wir erfahren, beabſichtigt, ſie zu wiederholen
und noch andere Ausflugsfahrten zuſammenzuſtellen. Dahingehende
Wünſche nimmt das Poſtamt II (Fernſpr. 2793) entgegen.
— Volkshochſchule. Die engliſchen Kunſe der Volkshochſchule
Darm=
ſtadt beabſichtigen, am Samstag, den 4. Auguſt, im Jagdſchloß
Kranich=
ſtein ein Sommerfeſt abzuhalten, zu dem Freunde und Gäſte herzlichſt
eingeladen ſind. Die Teilnehmer werden gebeten, ſich umgehend auf der
Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule ihre Karte zu löſen und weitere
Aus=
kunft einzuholen. — Zu den Operettenſpielen im Kleinen Haus des
Lan=
destheaters erhalten Mitglieder an allen Tagen ermäßigte Karten auf
der Geſchäftsſtelle.
— Rot=Weiß 22, Verein für Leibesübungen. Wir machen unſere
Mitglieder darauf aufmerkſam, daß bei der heute abend 8 Uhr im
„Fürſtenſaal” ſtattfindenden Monatsverſammlung u. a. ein
Lichtbildervortrag: „Reiſe durch Kolumbien” ſtattfindet. Gäſte ſind
willkommen.
— Straßenbeleuchtung. So mancher Darmſtädter Bürge= und
Steuerzahler wird eben, je nach Temperament, kopfſchüttelnd oder
ent=
rüſtet, die Straßenlaternen betrachten, die zum Teil ihr Licht bei Tag
leuchten laſſen. Dabei iſt der Vorgang einfach zu erklären. Im
Gas=
rohrnetz ſitzt von früher her noch Naphthalin, das die unangenehme
Eigenſchaft hat, ſich ſehr ſchwer beſeitigen zu laſſen. Bei der
Durch=
wärmung des Sandbodens infolge des heißen Wetters wandert es
dampfförmig weiter, ſetzt ſich an kühleren Stellen oder Abzweigſtellen
in feſter Form wieder ab und verurſacht Druckmangel bei den
Abneh=
mern. Es mußte daher vom Werk aus eine geringe Druckerhöhung
veranlaßt werden, damit die Abnehmer nieder normalen Druck hatten,
auf den die Gasapparate eingeſtellt ſind. Nun ſind aber die ſämtlichen
Straßenlaternen mit Fernzündern verſehen, die vom Gaswerk aus
durch eine etwas größere Druckerhöhung betätigt (gezündet und
ge=
löſcht) werden. Sie müſſen durch Verſtellen der Reguliervorrichtungen
dem erhöhten Druck angepaßt werden. Dies erfordert einige Tage und
läßt ſich nicht theoretiſch berechnen, ſondern nur praktiſch ausprobieren.
Alſo bitte, einige Tage Geduld, dann hört die „ungeheure
Verſchwen=
dung” auf. Inzwiſchen ſind aber wenigſtens die Klagen der auf Gas
kochenden Hausfrauen über zu geringen Gasdruck beſeitigt.
— Brave Tat eines hieſigen Lehrlings. Am Sonntag, 15. Juli,
befand ſich der 15jährige Weißbinderlehrling Chr Schaaf,
Eliſa=
bethenſtraße 35 wohnhaft, in Erfelden, um im Altrhein zu baden.
Da=
bei bemerkte er, daß ein etwa 12jähriger Junge von dem
Badehäus=
chen in deu Rhein ſprang, aber nicht richtig ſchwimmen konnte, denn
plötzlich ſank er unter. Der Junge wäre ſicher ertrunken, wenn nicht
der Lehrling S., der den Vorgang vom Ufer aus beobachtete, ſofort in
den Rhein geſprungen wäre und ihn gerettet hätte.
Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich ſeine
Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu dem
Nach=
ſendungsantrag an das ſeitherige Zuſtellpoſtamt die amtlichen
Form=
blätter zu benuten, die an den Poſtſchaltern und von den Brieſträgern
abgegeben werden. — Die Verwendung der amtlichen Formblätter
ge=
währleiſtet die pünktliche Nahſendung.
DartGeld
ToarTeblädt
Zum
Festhalten
ven Verbänden
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
B Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
Summischlauch
Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Bandagengeschäften in Rollen von 30 Pf. an.
Leukoplast ist immer aut.
Wenn man sich verwunden fuck.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwendens
Pappe, Porzellan und Glas,
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendamem
Gummischläuche, Badekappen.
Regenmäntel, Aktenmappen,
Moten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Struwwelpeter,
Allos klebt das LEUkOPLAST.
Sorg, daß Du’s im Hauge hast)
Seite 6
Was bringt die Kehrer=Ausſiellung?
Chriſtian Kehrer iſt weiteren Kunſtkreiſen faſt ganz ubekannt. Nur
Fei Jagdfreunden ſteht er als Maler des Edelhitſches in hohem
An=
ſehen. Dadurch, daß das Stadtmuſeum vor einigen Jahren durch
letzt=
willige Verfügung in den Beſitz des künſtleriſchen Nachlaſſes kam, der
die künſtleriſchen Leiſtungen Kehrers und ſeiner beiden Söhne erſt
überſehen ließ, war es möglich, ſein Lebenswerk zu beurteilen. Eine
von Anfang an geplante Ausſtellung konnte leider in Darmſtadt nicht
ſtattfinden, es iſt daher ſehr zu begrüßen, daß Se. Erlaucht der Herr
Graf Konrad zu Erbach die Schirmherrſchaft über die
Aus=
ſtellung übernahm und in hochherziger Weiſe an der Stätte von Kehrers
Wirkſamkeit Räume ſeines Schloſſes in Erbach zur Verfügung ſtellte.
Bur Erläuterung der in voriger Nummer veröffentlichten
Werbe=
ſätze ſei noch über einige Abteilungen manches mitgeteilt. Die
Ent=
wicklung von Chriſtian Kehrer läß= ſich ſehr gut überſehen. Von der
Nachahmung der rokokomäßig zierlich geſtalteten Jagdtiere
Rie=
dingers ging er über zur anatomiſchen Erfaſſung des Tierkörpers,
wovon eine Maſſe ausgeſtellter Zeichnungen von Körperteilen ſtreng
nach der Natur Zeugnis ablegen. Er erlangte durch Naturbeobachtung
eine große Naturwahrheit und wird ſo wohl der bedeutendſte Jagdmaler
im Anfang des 19. Jahrhunderts ſein. Aber nicht blos der Jäger,
Tier=
freund und Tierkenner werden anches ihnen Neue finden, ſondern
auch der G=ſchichts= und Altertumskundige und der
Odenwaldfreund werden hier viel Schönes zu ſehen bekommen.
Kehrer hat ſich nämli.h in ſeiner Frühzeit beſonders auch, den
heimi=
ſchen Vurgen gewidmet, ſo neben dem Rodenſtein beſonders
An=
ſichten von dem Freienſtein, Reihenberg und Hirſchhorn.
Einen Glenzpunkt der Ausſtellung bilden die Federzeichnungen Kehrers
von der Wildenburg von 1810, die ſeitdem dieſe als die
Grals=
burg Wolframs von Eſchenbachs erkannt iſt, werden dieſe
älteſten Aufnahmen der Burg hohen baugeſchichtlichen Wert haben. Der
ältere Sohn Ekuard K. wird hier zum erſten Male der Oeffentlichkeit
vorgeführt. Er war in erſter Reihe Pferdemaler, ein Schüler von
A. Adam. Der Odenwaldfreund wird aber auch von ſeinen
Trach=
tenbildern und Odenwälder Geſtalten entzückt ſein, z. B.
dem Ober=Moſſauer Schäfer. Von dem frühverſtorbenen
jüngſten Sohn Feodor K. 1, dem Glas= und Porzellanmaler ſind
wundervoll= Pokale und Gläſer zi: ſehen. Wenn Vereine,
Bweig=
vereine des Odenwaldklubs im ganzen die Ausſtellung beſuchen wollen
und Führung wünſchen, wenden ſie ſich an mich (Darmſtadt,
Orangerie=
ſtuaße 189) zur Verabredung.
K. Noack.
— Der Vortrag im Heaghaus, Luiſenſtraße 16, am Freitag, den
2. Juli, abends 8 Uhr, welchen Frau Dr. Jakob halten wird,
pringt eine praktiſche Vorführung der elektriſchen Haushaltungs= und
Küchengeräte. Jetzt, in den heißen Sommertagen, weiß die praktiſche
Hausfrau das Kochen auf den elektriſch beheizten Koch= und Bratherden,
das Vraten in den Bratröhren ſehr wohl zu ſchätzen. Außer der
An=
nehmlichkeit des elektriſchen Kochens im Sommer werden bei der
Ver=
wendung des Sparkochapparates, des Elektro=Oekonom, Zeit, Arbeit
und Koſten geſpart. Nach dem Probekochen und =Backen kommen die
zubereiteten Speiſen uſw. als Koſtproben zur Verteilung. Für die
tadelloſe Aufbewahrung der Lebensmittel in der ſommerlichen Hitze
ſorgt der elektriſche Kühlſchrank, welcher ſogar auch Eis zur weiteren
Verwendung im Haushalt herſtellt. — Beſonders aber wird auf die
Heißwaſſerbereitung im Haushalt eingegangen werden. Auch hierbei
wird an Zeit und Koſten geſpart, wenn nicht jedesmal heißes Waſſer
neu zubereitet werden muß, ſondern ſtets zur Verfügung ſteht. Dieſer
dauernden Bereithaltung von heißem Waſſer wird in vollkommener
Weiſe nur der elektriſche Heißwaſſerſpeicher gerecht. Die Anſchaffung
dieſer Speicher wird durch ein beſonderes Zahlungsſyſtem der Heag
bedeutend erleichtert. Eine jede Hausfrau ſollte ſich von der
Zweck=
mäßigkeit dieſer elektriſch beheizten Speicher überzeugen. Da der
Ein=
tritt zu den Vorträgen frei iſt, wird es ſehr empfohlen, ſich rechtzeitig
einen guten Platz zu ſichern. (Näheres ſiehe aus der heutigen Anzeige.)
E Direkte Abfertigung von Perſonen und Reiſegepäck nach
Sowjet=
rußland. Am 10. Juli tritt ein direkter Perſonen= und Gepäcktarif
zwiſchen der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken und
Deutſch=
land im Durchgang durch Polen, durch Polen und die Tſchechoflowakei
ſowie durch Lettland, Litauen und Polen in Kraft. Durch die
Ein=
führung dieſes neuen erweiterten deutſch=ſowjetruſſiſchen Tarifs iſt
einem ſeit längerer Zeit hervorgetretenen Bedürfnis auf direkte
Ab=
fertigung von Reiſenden und Gepäck von allen größeren und wichtigeren
Stationen Deutſchlands nach Sowjetrußland Rechnung getragen. Der
Reiſende wird alſo in Zukunft in der Lage ſein, ſich am
Fahrkarten=
ſchalter in München, Köln, Hamburg, Altona, Berlin oder anderen
größeren Stationen Deutſchlands direkte Fahrkarten nach Moskau,
Leningrad, Odeſſa uſw. zu löſen und ſein Gepäck dorthin direkt
abfer=
tigen zu laſſen. Für den Direktionsbezirk Mainz kommt nur die
Fahr=
kartenausgabe Wiesbaden in Betracht. Hierbei ſei beſonders
er=
wähnt, daß dem Reiſenden für die Fahrt von Moskau nach Berlin und
darüber hinaus zwei Reiſerege zur Verfügung ſtehen: „über Riga—
Eydkuhnen” und „über Warſzawa (Warſchau)—Stentſch” Beide
Reiſe=
wege ſind im Fahrpreis gleichgeſtellt, gelten jedoch nicht wahlweiſe.
Dasſelbe gilt für die Gegenrichtung von Deutſchland nach Moskau und
darüber hinaus. Dem Reiſenden wird daher angeraten, beim Löſen
der Fahrkarten am Fahrkartenſchalter anzugeben, über welchen dieſer
beiden Wege er zu reiſen gedenkt.
— Wegen Beurlaubung des Brieſkaſtenonkels muß die Beantwortung
der juriſtiſchen Fragen auf drei Wochen zurückgeſtellt werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hlerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
ia keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritſt.
Baſtlerbund der Sendung. Verſammlung jeden Mitt
woch, abends 8 Uhr, im Deutſchen Haus. Alexanderſtraße 18. Heut=
Vortrag: „Heaviſide=Schiht und Fernempfang”, darauf: „Kurven und
Nöhrencmarakteriſtiken”.
— Orangeriegarten. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich,
veranſtaltet das Stadtorcheſter im Orangeriegarten heute Mittwoch,
den 18. Juli, abends 8 Uhr, ein großes volkstümliches Konzert unter
Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp.
— Ludwigshöhe. Heute Mittwoch, den 18. Juli, nachmittags
4 Uhr, konzertiert das Stadtorcheſter auf der Lundwigshöhe, verbunden
mit großem Kinderfeſt. Spiele aller Art, mit wertvollen Preiſen, und
eine Ballonpolonaiſe ſorgen aufs beſte für Amüſement von Groß und
Klein. (Siehe Anzeige.)
— Schloß=Kaffee. Auf die Sonder=Konzerte des Schloß=
Kaffee=Enſembles ſei hierdurch beſonders hingewieſen. Die Programm=
Zuſammenſtellungen bieten muſikaliſch größte Abwechſlung. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
GFür die DerßFentſſchungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaltlen ktinertel Ven
anwortung; für ſie bleibt auf Grund des 1 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Umſang=
der Einſender verantwoctlich.)—— Einſendungen, die nicht verwendet werden. 1önnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
— Auf der Inſel im Woog werden die Badegäſte von hand=
und fußballſpielenden Gäſten ſtark beläſtigt. Meiſt ſind die Bälle naß
und ſandig. Fliegt einem Badegaſt ein ſolcher Ball auf den Körper,
ſo glaubt man ſich von Dornen geriſſen. Außerdem ſpringen die
Spieler über ſich ſonnende Badegäſte weg, ſo daß ein Sandregen oder
Naßſpritzen über die Liegenden ſtrömt. Kleine Kinder werden
umge=
worfen, außerdem wird man durch deren übermäßiges Geſchrei in der
Nuhe geſtört. Der Zweck des Aufenthalts auf der Inſel wird dadurch
verfehlt — nämlich die Erholung. Der Woogsverwaltung wäre zu
empfehlen, daß ſie das am Eingang befindliche Gelände
für Ballſpiele freigibt.
Ein Badegaſt.
Tageskalender für Mittwoch, den 18. Juli 1928.
Vandestheater, Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines Haus,
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die Faſchingsfee‟. — Orpheum,
abends 20,30 Uhr: „Die ſchwarze Revue”, Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Marim,
Frank=
furter Hof. — Ludwigshöhe, nachmittags 16 Uhr: Großes
Extra=Konzert. — Drangeriegarten, abends 20 Uhr: Konzert.
— Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=
Theater.
Moderne Fußpflege
geſchieht ſicher, zuverläſſig und erfolgreich mit Daſenol=Fuß=puder.
An=
angenehmer Geruch verſchwindet ſofort. Der Körper wird erfriſcht und
belebt. Einmal durchgeführt, und der Faſenol=Fuß=puder iſt der Freund
des Hauſes.
(L 34
Mittwoch, den 18. Jnli 1928
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arbeilgen, 17. Juli. Inbiläumsfeſt des Arbeiter=
Turn= und Sportvereins. Als Aufdakt fand am Samstag im
Gaſthaus „Zum goldenen Löwen” ein Kommers mit Ehrung der
Grün=
der und Jubilare des Vereins ſtatt. Die eigentliche Feier beginnt
näch=
ſten Samstag mit einem Umzug durch die Ortsſtraßen nach dem
Feſt=
platz „Im Elſee‟. Daſelbſt werden Amſprachen gehalten und Muſik=,
Geſangs= und turneriſche Darbietungen den Abend verſchönern. Am
Sonntag früh 6 Uhr beginnen die Wettkämpfe, zu denen etwa 500
Teil=
nehmer gemeldet haben. Turnerinnen und Turner, Sportlerinnen und
Sportler werden im Lauf, im Sprung, im Wurf, im Stoß und an allen
Geräten ihre Kräfte meſſen. Nachmittags wird der eigentliche Feſtzug
durch die Ortsſtraßen wiederum zum Feſtplatze führen, woſelbſt
Maſſen=
freiübungen, Feſtanſprache, Entſcheidungskämpfe, Meiſterſchaftsturnen,
Fuß= und Handballſpiel folgen werden. Der Abend bringt ein buntes
Programm und am Montag lokale Feier mit Volks= und
Kinderbeluſti=
gung. Den Abſchluß wird ein Brillantfeuerwerk bilden, das alles
bis=
her hier Geſehene in den Schatten ſtellen wird. — Wie man hört, kann
der hieſige Obſt= und Gartenbauverein, in dieſem Jahre auf
ein 30jährigés Beſtehen zurückblichen, und ſind aus dieſem Anlaß für den
Herbſt beſondere Veranſtaltungen in Ausſicht genommen. Die
Vor=
beſprechungen hierfür haben bereits ſtattgefunden.
* Arheilgen, 17. Juli. Vortrag der Heag. Mit Rückſicht auf
die Veranſtaltung des Arbeiter=Turn= und Sporwvereins Arheilgen
fin=
det der Vortrag „Die Elektrizität im Haushalt” nicht, wie zuerſt
be=
kannt gegeben, am B. d. M., ſondern am 30. d. M., im Soale des
Gaſthauſes „Zum Schwanen” ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit ſei auf den
heute Mittwoch, abends 8 Uhr, im „Arheilger Mühlchen”
ſtattfinden=
den Vortrag hingewieſen, der in erſter Linie für die in Kranichſtein
wohnenden Heag=Konſumenten beſtimmt iſt. Redner iſt Herr A. Heß
von der Werbeabteilung der Heag.
O. Erzhauſen, 17. Juli. Turn= und Sportgemeinde D.T.
Bei den vollstümlichen Wettkämpfen des erſten Bezirks Main=Rheingau
D. T., die am Sonntag in Sprendlingen ausgetragen wurden, hat die
Turn= und Sportgemeinde, hier, folgende Preiſe errungen: 3000=Meter=
Lauf: H. Joſt den 1. Sieg; 1500=Meter=Lauf: derſelbe den 2. Sieg;
3wal 1000=Meter=Stafette: Hans Lotz, Hrch. Breidert, Hans Joſt den
1. Sieg; Vierkampf: Hans Lotz den 2. Sieg; Jugend: Phil. Becker den
5. Sieg: Einzelkampf, Weitſprung: Hans Lotz den 1. Sieg, H. Gerbig
den 2. Sieg; Speerwurf: H. Gerbig, den 1. Sieg; Jugend: H. Pohl
(Freihoch) den 2. Sieg, H. Pohl (100Meter=Lauf) den 2. Sieg.
Rummer 198
Beſichtigung des Sonderausſchuſſes
für Tabakbau.
Bp. Vom Mittwoch, den 18. Juli, bis Freitag, den W. Juli, tagr
in Darmſtadt auf Einladumg des Miniſteriums für Arbeit und
Wirt=
ſchaft, Abt. Landwirtſchaft und der Landwirtſchaftskammer, der
Sonder=
ausſchuß für Tabakbau der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Der
Sondemausſchuß wird die landwirtſchaftliche Verſuchsſtation beſichtigen
und am Freitag einen Autofahrt durch die heſſiſchen Tabakbaugebiete
unternehmen, um ſich von den Erfolgen der in der Verſuchsſtation
er=
probten Mittel zu überzeugen.
L6. Groß=Umſtadt, 17. Juli. Werbewoche: Mit dem 15. Juſi
begamn die Werbewoche der Groß=Umſtädter Läden, eine Einrichtung,
die auch anderwärts Beachtung verdient. Während der Zeit vom 15.
bis 21. Juli erhalten die Käufer auf die bereits ſchon herabgeſetzten
Preiſe Gutſcheine: Bei Einkäufen von 5 Mk. einen ſolchen im Werte
von 50 Pfg. Bei einem Betrage von 10 Mk. einen Gutſchein im Werte
von 1 Mark. Von 20 Mark an für zwei Mark uſw. Dieſe Gutſcheine
werden von verſchiedenen Kaffees und Gaſtwirtſchaften in Zahlung
ge=
nommen. — Vom Montag, den 16. Juli, ab gibt der Autobetrieb
Salomon Zehnerkarten mit 20 Prozent Rabatt Ermäßigung aus, deren
Giltigkeit ſich auf 2 Monate erſtreckt. — Der Ziegenmarkt war
außerordentlich ſtark beſchickt. Der Verkauf, bei dem z. T. hohe Preiſe
erzielt wurden, war recht rege, und zur Prämiierung ſtanden zahlreiche
und wertvolle Preiſe zur Verfügung.
b. Erbach i. O., 17. Juli. Gemeinderatsſitzung. Die für
geſtern abend anberaumte Gemeinderatsſitzung wußte, da nur einige
Mitglieder der Gemeindevertretung erſchienen waren, vertagt werden.
Es erging ſofort Einladung für eine neue Sitzung, die am Donnerstag
abend 6 Uhr ſtattfindet. In dieſer Sitzung wird ohne Rückſicht auf die
Zahl der Anweſenden beraten und abgeſtimmt. — Unfall. In der
Schuhfabrik Löffler u. Wolf zog ſich heute der Arbeiter Amandus Hahn
ſchwere Brandwunden zu. Auf unerklärliche Weiſe war Spiritus in
Brand geraten, den man fälſchlicher Weiſe mit Waſſer zu löſchen
ver=
fuchte, was das Unglück noch verſchlimmerte. Der Verunglückte wurde
durch Herrn Dr. med. Beck in das Kreiskrankenhaus gebracht. —
Jubiläum. Am Donnerstag, den 19. Juli d. J., feiern die
Ehe=
leute Jakob Mehm und Frau, geb. Riefling, das Feſt der „Silbernen
Hoclgeit”. Herzlichen Glückwunſch.
30jähriges Beſtehen
der Freiwilligen Feuerwehr Gräfenhaufen.
Bp. Gräfenhauſen, 17. Juli. Die Freiw. Feuerwehr Gräfenhauſen
konnte am Sonntag auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Die ganze
Gemeinde nahm an dieſem Jubeldag regen Anteil und bewies dies durch
ausnahmsloſe Schmückung der Häuſer und durch Beteiligung aller
Orts=
vereine am Feſt. Nicht weniger als 19 Wehren der Umgebung waren
erſchienen. Auf dem Feſtplatz, wozu man auch die große Dreſchhalle
einbezogen hatte, fand am Sonnvag vormittag durch die Jubelwehr eine
exakt ausgeführte Schulübung ſtatt. Im Anſchluß daran wurde in der
Hauuptſtraße unter Leivung des erſten Kommandanten Petri ein
Brand=
angriff gezeigt, zu dem auch die Kreismotorſpritze Darmſtadts
heran=
gezogen war. Die ſeit einem halben Jahre beſtehende Freiwillige
Sanitätskolonne führte die markierte Rettung von Menſchen, die bei
dem Byand in Gefahr geraten ſind, vor, und transportierte dieſelben
nach einer abſeits gelegenen Verbandsſtelle. Nach den Uebungen
erfolgte der Vorbeiwarſch an den geladenen Gäſten vor dem
Kriegerdenk=
mal und es ſchloß ſich eine Kritik an. Kreisfeuerwehrinſpektor
Karp=
finger fand Worte der Anerkennung für die ſchön verlaufene
Schul=
übung und den Brandangriff, „Kreisbrandmeiſter Kunz=Arheilgen
ging auf die Vorführungen im Eizelnen ein und Brandinſpektor
Her=
born der Firma Merck übte Kritik anſtelle des abgeruſenen Arztes über
die Vorführungen der Sanitätskolonne. Alle Herren komnten ungetrübte
Lobesworte für die ſchlagfertigen und exakten Uebugen zollen.
Nach dem Mittageſſen fond ei Feſtzug dunch die Hauptſtraßen
der Gemeinde ſtatt, an dem ſich neben den von auswärts erſchienenen
19 Wehren, ſämtliche Ortsvereine beteiligten. Auf dem Feſtplatz fand
alsdann die eigentliche Jubelfeier ſtatt, die von muſikal /en,
geſanglichen, turneriſchen und ſportlichen Darbietungen der Ortsvereine
umrahmt war. Der erſte Kommandant Petri hieß die Feſtteilnehmer
herzlich willkommen, insbeſondere begrüßte er den
Kreisfeuerwehrinſpek=
tor Karpfinger=Darmſtadt, den Bürgermeiſter Petri und die Ge=
meindeverwaltung. Die Feſtrede des Herrn Pfarrer Gombel ſtellte
einen Rückblick auf die 50 Jahre des Beſtehens der Freiwilligen
Feuer=
wehr Gräfenhauſen dar, und er fand ſchöne Worte über die Eigenart der
Feuerwehren, die ſtets eintreten, des Nächſten Hab und Gut zu ſchützen.
Bürgermeiſter Petri erinnerte daran, daß noch drei Gründer der
Frei=
willigen Feuerwehr in unſerer Mitte weilen. Vor 50 Jahren haben ſie
mitgeholfen, dicſe ſchöne Einrichtug ins Leben zu rufen. Iher Taten
ſollen den jungen Leuten ein Anſporn ſein. Im Auftrag der Regierung
und für den verhinderten Kreisdivektor überreichte er den Jubilaren das
Feuerwehrehrenzeichen für 50jährige Tätigkeit und ein Diplom dazu.
Die Anweſenden, ſangen hierauf ſtehend „Ich hatt; einen Kameraden”.
Für die Jubelwehr fand Kommandant Petri Anerkenwungsworte für
Ktaryfinger ging in ſeiner
die Jubilare. Kreisfeuerweyrin”
Anſproche davon aus, daß vor 50 Jahren ſich Männer gefunden haben
für eine Organiſation, die der Allgemeinheit dienen ſollte. Mit
primi=
tiven Mitteln wurde dieſe Orgamiſaton aufgebaut und dank der Umſicht
der damaligen Gemeindeverwaltung konnte die Wehr ſich ſchön und gut
entwickeln, ſo daß ſie mit an erſter Stelle im Kreiſe ſtand. Durch Krieg
und Umſturz hat jedoch die Wehr den größten Teil ihres Beſtandes
ein=
gebüßt. Dank der Tatkraſt des jetzigen Kommandanten und der
Ge=
meindeverwaltung unter ihrem Bürgermeiſter Petri hat ſich die Wehr
wieder neu aufgebaut und was ſie zu leiſten vermag, das iſt am Vormit
tag aus den großen Anerkennungsworten zu vernehmen geweſen. Seine
Mahnworte galten unſerer heutigen Jugend, die auch bei der Feuerwehr
eine ſportliche Betätigung finden könne. Sie mögen die Feuerwehr
an=
deren Vereinen vorziehen. Mit einem „Gut Wehr” auf die Jubelwehr
Gräfenhauſen ſchloß der Kreisfeuerwehrinſpektor ſeine Anſprache.
Die Wehren der Umgebung überreichten dem feſtgebenden Verein
Fahnenſchleifen wit Widmungen zur Eninnerung an den 50jährigen
Jubeltag. An die Darbietugen der Ortsvereine ſchloß ſich auf dem
Feſtplatz ein Tanz an.
J. Griesheim, 17. Juli. Das Philharmoniſche Oncheſter, das
nun=
mehr eine Stärke von 25 Mann aufweiſt, hat, vielſachen Wünſchen
ent=
ſprechend, für Mittwoch abend 9 Uhr im Gartenlokal Staufenberg ein
Volkskonzert angeſetzt. Bei der heißen Witterung iſt es eine
willkom=
wene Gelegenheit, ſich im Freien bei den Klängen des gut eingeſpielten
Streichorcheſters von den Strapazen des Alltags erholen zu können. Der
Eintritt iſt ſehr gering gehalten. — Gefunden: Ein Portemonnaie
mit Inhalt, eine Strichweſte, eine Weſte, eine Handtaſche und einige
Schlüſſel. Die Gegenſtände können bei der Bürgermeiſterei (Zimmer 1)
in Empfang genommen werden.
Aa. Wolfskehlen, 17. Juli. Schwere Gewitterregen
gingen in der Nacht vom Montag zum Dienstag im Ried nieder. Die
Erntearbeiten hatten jedoch im Laufe des Dienstags keine
Beeinträch=
tigung erfahren.
Fiar die
Re
keine Hüssigen Präparate,
sondern nur Ortizon! 1—2
Kugelr in ½ Glas Wasser gelöst
geben ein erfrischendes
Mund-
wasser, das gründlich reinigt,
wirk=
sam und nachhaltig desinhziert.
Higon
AMUNDMASSER-KUGELN
G. Ober=Ramſtadt, 17. Juli. Sommernachtfeſt (Italieniſche
Nacht) und Schau= und Werbeſchwim men im Ober=
Ram=
ſtädter Schwimmbad. Am kommenden Samstag, den 21. Juli,
findet im hieſigen Schwimmbad ein Sommernachtfeſt ſtatt. Was an
Schwimm=, Spring= und heiteren Waſſerkünſten die Schwimmriegen der
hieſigen drei Turnvereine aufzubienen vermögen, wird einen Abend
über=
reich füllen. Die Vorführungen werden durch Muſik der Kapelle
Sauer=
wein begleitet. — Am Sonntag, den 22. Juli, folgt alsdann im
Schwimmbad ein Schau= und Werbeſchwimmen, und zwar von
nachmit=
tags 3½ Uhr ab. Es wird mit heiteren Veranſtaltungen,
Waſſerball=
ſpiel und Waſſerulk der Kinder ſehr abwechſlungsreich geſtaltet werden.
An beiden Tagen wind ein Eintritt von nur 20 Pfg. erhoben, um
jeder=
wann den Beſuch zu ermöglichen. Für durſtige Kehlen wird Erbacher
Exportbier — wie bei der Einweihung 1927 — in bekannter Güte
aus=
geſchenkt. Sollte das Wetter am Samstag ſchlecht ſein, werden beide
Veranſtaltungen um acht Tage verlegt. — Das hieſige Schwimmbad iſt
bis auf weiteres von vormittags 5 Uhr bis zum Sonnenuntergang
ge=
öffnet. Für Frauen wird das Baden verſuchsweiſe auf Mittwochs in
die Zeit von 1—3 Uhr nachmittags venlegt.
— Groß=Zimmern, 17. Juli. Der Männergeſangverein
Groß=Zimmern, der erſt auf ein zweijähriges Beſtehen zurückblichen kann,
beteiligt ſich an dem 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien mit 23
Sängern. Es dürfte dies für dieſen jungen Verein eine ganz beſondere
Ehre ſein, zumal er die Farben unſerer Gemeinde unter weiteren
Ge=
ſangvereinen als einziger Vevein vertveten wird. Die rege Beteiligung
des vorgenannten Vereins an dem Bundesfeſt in Wien gibt in erſter
Linie davon Zeugnis, mit welchem großem Eifer die edle deutſche
Sän=
gerſache innerhalb dieſes Vereins gefördert und gepflegt wird.
Maſſenbeſuch im Stadion zu Michelſiadt am
Jahrestag der Stadion=Einweihung.
L. Michelſtadt, 17. Juli. Am 15. Juli 1928 kehrte zum erſten Male
der Tag wieder, an dem das von der Stadwverwaltung Michelſtadt
er=
richtete Stadion der Bevölkerung zur Verfügung geſtellt wurde. Daß
es ſeinen Zweck in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens mehr als man
an=
nehmen durfte, erfüllte, ſteht heute außer Zweiſel. Die gemachten
Er=
fahrungen haben gezeigt, weſche hervorvagende Kultunonbeit mit der
Schaffung dieſer allfeits als muſtergültig bezeichneten Anlage geleiſtet
wurde, deren Notwendigkeit heute einmütig anerkannt wird. Faſt
ſonn=
täglich finden große Veranſtaltungen, nicht nur von den einheimiſchen,
ſondern auch von Vereinen und Korporatiomen aus dem ganzen
Oden=
wald, ja ſelbſt aus entfermt liegenden Gebieten des Landes, im Stadion
ſtatt, die den Beweis liefern, welche Bedeutung der Anlage zukommt.
Tauſende von Fremden, die teils mit der Bahn, teils im Auto die
herr=
lichen Flunen unſeres Odenwaldes durcheilen, ſchließen ihr
Wochenpro=
gramm mit dem Beſuche des alten hiſtoriſchen Odenwaldſtädtchens
Michelſtadt, deſſen geſchichtliche Vepgangenheit ſie am Platze kennen
ler=
nen und an den vorhandenen Ueberveſten ſtudieren wollen, hierbei ihre
beſondere Aufmerkſamkeit auch dem Stadion widmend, deſſen Ruf weit
in das Land gedrungen iſt. So brachte uns auch der letzte Sonntag
wieder ein außerordentlich reges Treiben im Stadion, das die diesjährige
Rekordziffer von über 200 Beſuchern an dieſem Tage erreichte. Die
Kaſſe desſelben wurde von 2516 Perſonen paſſiert, während 65 Autos
aus Aſchaffenburg und Bensheim über 200 Kriegsbeſchädigte und deren
Angehörige nach dem Stadion brachten, die bei einer Taſſe Kaffee mit
Kuchek, ſowie einem guten Glaſe bayeriſches Bier, das ſie ſich
mitbrach=
ten, die Schönheiten der Anlage koſteten. Eine Muſikkapelle, von dem
Motorfahverklub Aſchaffenburg geſtellt, ſpielte flotte Weiſen und trug
zur Verſchönerung des Tages weſentlich bei. In Abweſenheit des
zur=
zeit in Urlaub weilenden Bürgermeiſters unſever Shadt hieß der erſte
Beigeordnete Karl Neff die Erſchienenen herzlich willkommen und
ge=
dachte in beſonderen Worten der Tat wahrer Nächſtemliebe, die die
Auto=
beſitzer durch die Hergabe ihrer Wagen für die Fahrt der armen Opfer
des großen Völkerringens, vollbracht hätten. Herr Kreisdirektor
Rein=
hart=Bensheim dankte in einer kurzen Anſprache für den hezlichen
Emp=
fang und gedachte der Verdienſte, die ſich der Schöpfer des herrlichen
Stadions der Stadt Micheſſtadt dunch dieſe edle Tat, die von einem
ſcharfen, weitblickenden Veyſtändnis zeuge, geſchaffen habe. In gleichem
Sinne ſprach noch der Bürgermeiſter von Bensheim, Dr. Angermeier,
und der Bürgermeiſter von Aſchaffenburg. — Nach 6 Uhr erfolgte die
Nückfahrt der Kriegsbeſchädigten, die über die gewonnenen Eindrücke
ſichtlich erfreut waven und dies in der Wiedergabe einiger bekannter
Volkslieder durch ein Quartett vom Springturm des Schwimmbades aus
zum Ausdruck brachten. Es bedarf noch beſonderer Erwähnung, daß
das erſte Mal ſeit Beſtehen des Stadions die Ausgabe von Karten für
das Schwimmhad eingeſtellt werden mußte, da eine Ueberfüllung des
mehrere Hundert Perſonen faſſenden Baſſins ſchon vor 4 Uhr zu
ver=
zeichnen war. Auf den Zufahrtswegen nach der Anlage wurden rund
250 Autos gezählt, von den umzähligen Motor= und Fahrrädern gar nicht
zu reden. Das Stadion hatte am 15. Juli, der Wiederkehr ſeines
Jahrestages, einen großen Tag, trotzdem die eigentliche Feier des
ein=
jährigen Beſtehens enſt am 12. Auguſt vor ſich gehen dürfte. Es hat
ſeine Exiſtenzberechtigung erneut unter Beweis geſtellt, und zwar dies
in einem nicht zu übertreffenden Maße.
H. Waldmichelbach, 17. Juli. Submiſſion. Für den Neubau
eines Beamtenmiethauſes ſollen die Glaſer=, Schreiner=, Weißbinder=
und Schlaſſerarbeiten guf dem Submiſſonswege vergeben werden.
Zeich=
nungen, Bedingungen uſw. liegen auf dem Büiro des
Staatshochbau=
amts in Bensheim offen; dahin ſind auch die Angebote bis zum
Sams=
tag, den 21. d2. Mts., vormit tags 11½ Uhr, zu richten.
Nummer 498
Mittwoch, den 18. Juli 1928
Seite 2
Al. Vielbrunn, 16. Juli. Schadenfeuer. Das heute mittag
6 Uhr über unſeren Ort ziehende Gewitter brachte uns leider nicht den
erfehnten Regen, dagegen viel Blitz und Donnerſchläge. Plötzlich zuckte
ein Blitz, es folgte gleichzeitig ein unheimliches Krachen und alsbald
ſtand Scheuer, Stall und Schuppen, ein ſtabiler, muſterhafter
Eichen=
holzbau des Bäckermeiſters Adam Hofmamn, in hellen Flammen. Das
verheerende Element fand reiche Nahrung in den vorhandenen Heu= und
Strohvorräten. Ein Niederdrüchen des wie Schwefel um ſich greifenden,
eine enorme Hitze verbreitenden praſſelnden Feuers, deſſen brennende
Heu= und Strohbüſchel und Funken in entfernte Hofreiten flogen, war
auusſichtslos. Dagegen nahm die mit bewumdernswerter Präziſion unter
ihrem Kommandant Mengler auf dem Brandplatz eingetroffene
Feuerwehr ſofort die umliegenden Gebäude unter Waſſer und mit
äußerſter Mühe konnte die Löſchmannſchaft das Feuer auf ſeinen Herd
beſchränken, wozu Unmengen Waſſers nötig waren. Außer der
Waſſer=
leitung mußte noch Waſſer aus den Brunnen wit Fuhrfäſſern und
Trageimern von den Einwohnern beigeſchleppt werden. Auch kann nicht
unerwähnt bleiben, daß ſich zahlreiche hier weilende Kurfremde in
opfer=
williger Weiſe an der Beiſchaffung des Waſſers beteiligten. Wäre der
Brand bei Nacht ausgebrochen, oder die Feuerwehr nicht ſſo raſch zur
Stelle geweſen, hätte unüberſehbaves Unglück geſchehen können, zumal
hier alles ziemlich eng bebaut iſt.
Bn. Hirſchhorn, 17. Juli. Gewitter im Neckartal. Nachdem
die Temperatur in den letzten Tagen, geſtern und vorgeſtern, bis zu
nahezu 40 Grad geſtiegen war, gingen geſtern im Laufe des Tages
meh=
vere Gewitter über unſere Gegend, ohne ſich zu entladen. Dagegen
ſetzte heute Morgen gegen halb 7 Uhr abermals ein ſchweres Gewitter
ein, das mit ſtarken elektriſchen Entladungen begleitet war. Während
Dieſes Gewitters ſchlug der Blitz in den Aufbau über dem mittleren
Torbogen der ſogenannten „Pförtnerwohnung”, glücklicherweiſe, ohne zu
züinden. Er beſchädigte an der ſüdöſtlichen Seite den Firſt und das
Dach über der Waſchküche ſtark. Außerdem gingen mehrere
Fenſter=
ſcheiben in Trümmer. Ein weiterer Schlag ging anſcheinend in die elek=
„riſche Lichtleitung des Schloſſes ſelbſt, da dieſelbe nach dem Schlag nicht
mehr funktionierte. — Geringer Waſſerſtand des Neckars.
DDurch die große Trockenheit der letzten Dage hat der Waſſerſtand des
Meckars derart abgenommen, daß die Schleppſchiffahrt (Perſonen= wie
„Frachtbeföuderung) eingeſtellt werden mußte. Die Fähre kann nicht mehr
lbis zu den Ufern anfahren, ſo daß die Errichtung einer Notbrücke er=
Korderlich wird.
* Hirſchhorn, 17. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
—6. Juli: 0,52 Meter; am 17. Juli: 0,61 Meter.
H. Aus dem Weſchnitztal, 17. Juli. Erntebericht. Nachdem
unſere Heuernte beendigt und nach Menge und Güite ſehr befriedigend
eausgefallen iſt, kommt jetzt auch das Getreide allmählich zur Reife. Wenn
runſere Gegend niht durch ein Unwetter heimgeſucht wird, haben wir
dieſes Jahr eine ſehr gute Getreideernte zu erwarten, denn ſowohl
Sommer= als Winterfrucht ſtehen ausgezeichnet, dasſelbe kann von den
„Hackfrüchten, Kartoffeln und Rüben, berichtet werden, die ſich ganz üppig
entfaltet haben. Leider bleibt immer etwas zu wünſchen übrig und das
tiſt heuer unſere Obſternte. Aepfel gibt es faſt gar keine, was für unſere
„Landwirte einen großen Einnahme=Ausfall bedeutet, auch Birnen gibt
ges nur wenige, dagegen fällt die Zwetſchenernte ziemlich gut aus. —
Infolge des herrlichen Wetters können eben die reichen Blüten der
DLinden von den Bienen ergiebig ausgenützt und dadurch noch manches
ffür den Bienenzüchter gut gemacht werden.
H. Von der Bergſtraße, 17. Juli. Obſtgroßmarkt. Beim
Tetzten Mannheiwer Obſtwarkt woren 50 Zentner Johannisbeeren zuge=
Fahren, pro Pfund wurden 19 Pfg. bezahlt; Sdachelbeeren koſteten 12
Sis 17 Pfg., Birnen 16—22 Pfg., Kirſchen 32—40 Pfg., Himbeeren 42
Bis 50 Pfg., Pfirſiche 44—48 Pfg. pro Pfund.
S. Lampertheim, 17. Juli. Errichtung eines Ehrenmales.
DDer Errichtung eines Ehrenwales für unſere im Weltkriege gefallenen
SBrüder will man auch hier jetzt näher treten. Zu dieſem Zweck hatte
—uf Samstag abend Büirgermeiſter Keller die Herren der
Gemeindever=
rvaltung, prominente Perſönlichkeiten und verſchiedene Vereinsvorſtände
Bu einer Beſprechung in den Saal des „Kaiſerhof” eingeladen. Wohl
über 10 Herren mögen erſchienen geweſen ſein. Nach näheren
Ausfüh=
rungen des Bürgemeiſters wurde die Bildung eines Arbeitsausſchuſſes
in die Wege geleitet. — Erntebeginn. Mit dem Schnitt des
Nog=
gens wurde bereits vergangenen Samstag begonnen. Wenn das
tro=
piſche Wetter anhält, wird die Ernte ſehr bald geborgen ſein. Im
Zu=
ſammenhang mit dem Getreideſchnitt haben auch letzten Samstag die
Emteferien in den hieſigen Volksſchulen ihren Anfang genommen. —
Tod auf den Schienen. Auf dem zwiſchen hier und Mannheim=
Waldhof gelegenem Haltepunkt Sandtorf ließ ſich vorgeſtern morgen
8 Uhr ein junger Mann von dem von Mannheim kommenden
Per=
ſonenzug überfahren. Der Tod trat nach burzer Zeit ein. —
Brand=
ausbruch. Geſtern vormittag gegen 7 Uhr ertönde Feueralarm. Im
Hauſe der Witwe Herweck in der oberen Römerſtraße waren im oberen
Stockwerk Kleidungsſtücke und Möbel in Brand gevaten. Durch das
raſche Eingreifen der Nachbarſchaft und der herbeigeeilten Feuerwehr
konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Ueber die
Ent=
ſtehungsurſache iſt nichts bekannt geworden. Die neue Waſſerleitung
hat ſich bei dem Bvande fehr gut bewährt.
Gernsheim, 17. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
16. Juli: 0,50 Meter; am 17. Juli: 0,/44 Meter.
O. Kleim=Gerau, 16. Juli. Jubiläum des Geſangvereins
„Sängerluſt‟. Der Geſangverein „Sängerluſt” Klein=Gerau
be=
ging am Sonntag die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens. Gegründet
wurde der Verein im Frühjahre 1878. Wie aus der Veveinschronik
weiter hervorgeht, war der erſte Dirigent des Vereins Lehrer Jung.
Seit dem Jahre 1925 liegt die Leitung des Vereins in den Händen des
Chormeiſters Hans Betz. Die Fahnenweihe wurde im Jahre 1891
ge=
feiert. Das 25jährige Beſtehen feierte man im Sommer 1903. Im Krieg
hat der Verein mehrere Mitglieder verloven, darunter auch ſeinen
Diri=
geidew Karl Neuroth. Der Verein iſt mehrfach preisgekrönt.
Einge=
leitet wurde das Feſt am Samstag abend mit einem Kommers, bei dem
auch die Gründer und Ehrenmitglieder ausgezeichnet wurden. Am
Feſt=
ſonntag fand eine Trauerkundgebung für die verſtorbenen und gefallenen
Mitglieder ſtatt. Das ſonſtige Feſt verlief in dem gewöhnlichen Rahmen.
Es wurde mit einem Feſtball abgeſchloſſen.
z. Raunheim, 16. Juli. Eine Erweiterung ſoll die
Mathilden=
ſtraße erfahren. Da mit dem betreffenden Anlieger keine Eiwigung
erzielt werden konnte, beſchloß der Gemeinderat das
Enteignungsver=
fahren.
z. Büttelborn, 16. Juli. Auf ugeklärte Weiſe hat ein 34fähriger
Arbeiter durch Erhängen ſeinem Leben ein Ende gemacht. Er
hinter=
läßt Frau und zwei Kinder. Kurz vor der Tat hat man ihn noch auf
einer Feſwveranſtaltung geſſehen.
Rheinheſſen.
— Gimbsheim, 17. Juli. Tragiſcher Tod. Vorgeſtern
nachmit=
tag badete der Arbeiter Nikola Chriſt im Rhein und war dem Ertrinken
nahe. Er rief um Hilfe, und kurz entſchloſſen ſppang ſeine 25 Jahre
alte Frau in ihren Kleidern in den Rhein. Sie verſchwand i den
Flu=
ten, während Chriſt von Paſſantem gerettet wurde.
Füitel:Ommefaler
in allen Feinkosthandlungen ohäftlich
Sebr. Wiedemann, Wangen i.Wkgäu
Ao. Worms, 17. Juli. Der heißeſte Tag ſoit Jahrzehnten
war der Sonntag, an dem im Schatden 36 Grad Celſius gemeſſen
wur=
den. Dieſe Hitze übertrifft ſogar noch die bisher heißeſten Tage im Juli
1911 und 1921. Leider hat dieſer heiße Tag auch wieder drei Opfer
des Rheins gefordert. Der 22jährige F. Binding aus Worms iſt
oberhalb des ſtädt. Strandbades vom Ufer abgerutſcht und, da er nicht
ſchwimmen konnte, ertrunken. Sofortige Hilfe blieb erfolglos.
Unter=
halb der Straßenbrücke iſt der 34jährige H. Rath aus Worms
ertrun=
hen. Auch hier blieben Rettungsverſuche erfolglos. An der Petersau
war ein Vater, der nicht ſchwimmen konnte, mit ſeinem 6jährigen Kinde
ins Waſſer gegangen. Der Vater konnte, als man merkte, daß er mit
den Wellen kämpfte, gerettet werden, das Kind dagegen ertrank trotz
aller Rettungsverſuche. — Autounglück. Geſtern nacht gegen 3 Uhr
ereignete ſich auf der Bürſtädter Straße ein Autounglück. Ein kleiner
Wagen der Opelvertretung, Wacker, war zu einer Neparatur nach
Bens=
heim geruſen worden, und ſollte in der Nacht hinfahren, um dem
be=
treffenden anderen Wagen die Weiterfahrt zu ermöglichen. An der
Un=
glücksſtelle fuhr ein Fuhrwerk, das mit langen Eiſenſtangen beladen
war, ohne jede Beleuchtung auf der Straße in derſelben Nichtung. Der
Führer des Opelpagens, ein ſehr zuverläſſiger und gewiſſenhafter
Werk=
meiſter, bemerkte das unbeleuchtete Fuhrwerk erſt im letzten Augenblick.
Der Verſuch, ſeinen Wagen zur Seite zu reißen, gelang nicht mehr, und
der Zuſammenſtoß war unvermeidlich. Leider wurde der witfahrende
Monteur ſchwer verletzt und mußte in das Wormſer Krankenhaus
über=
führt werden. Das Auto iſt ſtark beſchädigt und wurde in die Fabrik
verbracht. Gegen den umverantwortlich leichtſinnigen Führer des
Pferde=
fuhrwerks iſt Anzeige erſtattet.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 12. Juli. Die Obſternteausſichten im
Kreiſe Gießen. Wie wir von ſachverſtändiger Seite erfahren,
laſſen die Obſternteausſichten im Kreiſe Gießen in dieſem Jahre manches
zu wünſchen übrig. Zwar gibt es reichlich Steinobſt — beſonders dürfte
die Zwetſchenernte im Kreiſe Gießen gut ausfallen — und auch in
Birnen iſt etwa eine Mittelernte zu erwarten. Dagegen ſind die
Apfelbäume an den Landſtraßen und auf den Feldern ſo gut wie
gänz=
lich leer. Dieſe Mißernte in Aepfeln iſt in erſter Linie auf Erſchöpfung
der Baumfruchtbarkeit nach der reichen Ernte des Vorjahres
zurückzu=
führen, ferner dürften auch die Nachtfröſte in der Blütezeit der Bäume
geſchaden haben.
h. Hungen, 17. Juli. Einem ſehr günſtigem Abſchluß zeigt die hieſige
Spar= und Leihkaſſe. Die Spareinlagen ſind auf 566 742 Mark
geſtiegen, die Schulſparhaſſen legten 6300 Mark ein, die Mitgliederzahl
ſtieg von 116 auf 144, die Geſchäftsguthaben vermehrten ſich um 3000
Mark, die Haftſumme um 56 000 Mark.
WSN. Lich, 17. Juli. Die Finanzierung des Licher
Poſtneubaues. Der Stadtvorſtand genehmigte in ſeiner letzten
Sitzung die Verträge mit dem Poſtfiskus wegen Errichtung eines neuen
Poſtgebäudes in unſerer Stadt. Die Geſcmtkoſten in Höhe von rund
95 000 Mk. übernimmt die Stadt Lich. Die Jahresmiete iſt einſchließlich
einer 1½/=prozentigen Abſchreibung von den reinen Baukoſten in Höhe
von 90000 Mk. auf 7842 Mk. feſtgeſetzt worden. Das neue Poſtamt,
mit dem bekanntlich ein Selbſtanſchlußamt verbuden ſein ſoll, muß der
Poſt bis zum 1. Oktober nächſten Jahres zur Verfügung ſtehen.
h. Aus Oberheſſen, 17. Juli. Den Höhepunkt der
Feſtlich=
keiten ſcheint der letzte Sonntag gebracht zu haben. Sängerfeſte
wurden abgehaltew: zu Grüningen, Romrod, Steinheim, Lardenbach und
Eckartsborn; Bezirkskriegerfeſte fanden ſtatt: in Ortenberg, Maar und
Bad=Salzſchlirf; im Oſſenheimer Wäldchew verſammelten ſich die Turner
des Gaues Wetterau zu ihrer diesjährigen Gauturnfahrt, und in
Wetz=
lar vevanſtalteten die Turner des Gaues Heſſen ein Gauſchwimmfeſt.
Gießen hatte ſein Reiterfeſt und Nidda ein großes Feuerwehrfeſt. Ein
großes Schützenverbandsfeſt wurde vorgeſtern und geſtern in Laubach
abgehalten, dort trafen ſich die Schützen des Goues Heſſen und Naſſau,
um in edlem Wettkampfe um die Schützenmeiſterſchaft zu ringen.
Stein=
furth, das oberheſſiſche Schiras, hat ſein Roſenfeſt mit Roſenſchau.
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[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Mittwoch den 18. Juſi 1928
Nummer 198
Pulverfabrik Haßloch explodiert.
Das zerſtörte brennende Fabrikgebäude.
Die Pulverfabrik in Haßloch am Main, die bereits viermal Schauplatz von Exploſionskataſtrophen
war, wurde von einem neuen entſetzlichen Exploſionsunglück betroffen. Diesmal iſt vor allem
das vor zwei Jahren unverſehrt gebliebene ſogenannte alte Fabrikgebäude zerſtört worden. Vier
Tote, acht Schwer= und ſechzehn Leichtverletzte ſind zu beklagen.
Zur Rettung der Sora=Gruppe.
Hauptmann Sora mit dem Holländer Vandongen und dem Dänen Warming.
Vor einem Monat brach der italieniſche Alpenjägerhauptmann Sora in Begleitung Vandongens
und Warmings mit Hundegeſpannen auf, um die verſchollene Nobile=Expedition zu ſuchen und
ihr Proviant zu bringen. Er konnte die „Italia”=Beſatzung nicht finden, obſchon er trotz aller
Hinderniſſe im Packeis bis zur Inſel Foyn vorgedrungen iſt. Nun iſt auch Sora mit Vandongen
gerettet worden. Warming, der unterwegs erkrankte und im Nordoſtland zurückblieb, kehrte mit
einer italieniſchen Patrouille zum Nordkap zurück. Unſer Bild iſt die erſte nach Deutſchland
ge=
langte in der Arktis aufgenommene Photographie der Sora=Gruppe.
Reich und Ausland.
Ehem. 4. Magdeb. Inf.=Reg. Nr. 67.
Die 2. Wiederſehensfeier für alle Angehörige des
ehemaligen 4. Magdeburgiſchen Infanterie=
Regi=
ments Nr. 67 findet vom 11. bis 13. Mai 1929 in
der Kriegsgarniſon, Bad Salzuflen, ſtatt. Auskunft
erteilt gegen Beilegung von Rückporto der
Bundes=
ſchriftführer W. Peters, Bochum, Albertſtraße 6,
der auch Beſtellungen auf die Regimentsgeſchichte
und Nachrichtenblätter, ſowie zum Bund ehemaliger
67er im Reiche entgegennimmt.
Geſtohlene Miniaturen.
Frankfurt. Der Polizeibericht meldet: Von
einem Handtaſchendieb wurde an einem Poſtſchalter
eine Aktentaſche mit folgendem Inhalt entwendet:
3 Miniaturen aus Emaille mit Elfenbeinrahmen,
12 X 15 Zentimeter oval. Die Bilder ſtellen dar:
1. Kaiſer Napoleon auf Korfu, ſtehend in Uniform.
2. Kaiſer Nero, ſtehend mit Toga und Kranz. 3.
Benjamin Franklin in ſchwarzem Frack mit
Zy=
linderhut. Die Bilder ſind in je 6 Rubinen und
Silber eingelegt. Vor Ankauf wird gewarnt.
Sach=
dienliche Mitteilungen an die Kriminalpolizei,
Zim=
mer 401, Polizeipräſidium.
Einbruch auf dem Kirmesplatz.
Höchſt a. M. Einen dreiſten Einbruch führte
am Montag früh der 26jährige Schauſtellergehilfe
Emil H., der ſich auf der Durchreiſe befand, auf
dem Kirchweihplatz an der Wörthſpitze aus. Er
drang in das Zelt des Hippodroms ein und
durch=
ſuchte ſämtliche Sachen. Dabei fand er einen
Hand=
koffer, in dem 148 Mark lagen. Die Frau des
Be=
ſitzers, die in dem Zelt ſchlief, bemeukte den
Ein=
brecher, verhielt ſich aber aus Angſt zunächſt ruhig.
Als der Dieb das Geld an ſich genommen hatte,
nahm er ein langes Meſſer, näherte ſich der Frau,
packte ſie an der Bruſt und bedrohte ſie mit
Hals=
abſchneiden. Auf die lauten Hilferufe der Frau ließ
er jedoch von ihr ab und ergriff die Flucht. In der
Nähe von Nied wurde er von mehreren Perſonen
eingefangen und der Polizei übergeben.
Eine 94jährige erblindete Greiſin wieder
ſehend geworden.
Heidelberg. Ein äußerſt ſeltſames Erlebnis
widerfuhr der 94jährigen Witwe Roßweg in
Klein=
ſteinbach. Die Greiſin war ſeit einer Reihe von
Jahren vollſtändig blind. Letzter Tage ſtellte ſich
bei ihr plötzlich wieder das Augenlicht ein und ſieht
heute wieder genau ſo gut, wie vor ihrer Erblindung.
Drei Perſonen ertrunken.
Heidelberg. Der Neckar hat am Sonntag
drei Opfer gefordert. Bei Ziegelhauſen ertrank der
20jährige Steinhauer Chriſtian Wetzel aus
Ziegel=
hauſen; auf der Schlierbacher Seite der 34 Jahre
alte Weingutsbeſitzer Joſef Anſelmann aus
Hain=
feld (Pfalz). Das dritte Opfer war der verheiratete
Finanzbeamte Heilig aus Neckargemünd, der unweit
des Kümmelbacher Hofes ertrank.
Ein ungewöhnlicher Unglücksfall.
Kopenhagen. In dem Villenort Ordrup bei
Kopenhagen hat ſich ein ſeltener Unglücksfall
er=
eignet, dem ein Menſchenleben zum Opfer gefallen
iſt. Eine dort wohnende Frau Riſe wurde um
neun Uhr abends, als ſie bereits im Bett lag, von
einer Freundin angerufen. Nach wenigen Worten
hörte die Freundin plötzlich einen gellenden Schrei,
worauf die Verbindung abgebrochen ſchien. Alle
Verſuche, ſie durch das Amt wieder herſtellen zu
laſſen, blieben erfolglos. Der Schrei wurde auch
von den Dienſtmädchen der Frau Riſe gehört, die
ihre Herrin wenige Augenblicke ſpäter
augenſchein=
lich bewußtlos in ihrem Bett liegend fanden. Ein
ſofort herbeigerufener Arzt konnte nur den bereits
eingetretenen Tod feſtſtellen. Die Erklärung für den
eigenartigen Unglücksfall iſt darin zu ſuchen, daß
bei der auf dem Nachttiſch ſtehenden elektriſchen
Lampe ein Iſolierungsfehler eingetreten war. Die
Dame hat vermutlich, während ſie den
Telephon=
hörer in der einen Hand hielt, mit der anderen die
Lampe berührt, deren Metallteile elektriſch geladen
waren. Durch die Verbindung mit der Erdleitung
des Fernſprechers entſtand Wechſelſtrom, durch den
Frau Riſe tödlich getroffen wurde. An der linken
Hand der Leiche fand man eine etwa 8 Zentimeter
große Brandwunde, ebenſo am kleinen Finger der
anderen Hand, mit dem Frau Riſe vermutlich den
Metallring des Hörers berührt hatte.
Rettungstat zweier deutſcher Aerzte.
Kopenhagen. Wie aus Näſwed gemeldet
wird, ging der Kaufmann Rasmuſſen beim Baden
an der Steilküſte der Inſel Mön plötzlich unter.
Einem anderen Badenden gelang es, ihn durch
Tau=
chen zu finden und an die Oberfläche des Waſſers zu
ziehen, aber es entſpann ſich ein Kampf zwiſchen
dem Ertrinkenden und ſeinem Retter. Rasmuſſen
verſank aufs neue. Durch die Hilferufe aufmerkſam
gemacht, eilten zwei deutſche Aerzte in einem
Motor=
boot zur Unglücksſtätte. Einer der Aerzte, Dr.
Thiel aus Flensburg, ließ ſich ein Tau um den
Leib binden und tauchte nach dem Verunglückten.
Es gelang ihm auch, Rasmuſſen zu finden und ins
Motorboot zu ziehen. Obgleich der Verunglückte kein
Lebenszeichen mehr von ſich gab, und mindeſtens eine
halbe Stunde lang unter Waſſer gelegen haben
muß, gelang es den beiden deutſchen Aerzten nach
vielſtündigen Bemühungen, Rasmuſſen wieder ins
Leben zurückzurufen. Die däniſche Preſſe widmet
den beiden deutſchen Aerzten und ihrer Rettertat die
wärmſte Anerkennung.
Motorboot=Unfall auf dem Vierwaldſtädter See.
Luzern. Auf dem Vierwaldſtädter See geriet
das Motorboot, das 17 Amerikanerinnen an Bord
hatte, während eines Sturmes infolge Motordefekts
in höchſte Seenot. Der Dampfer „Unterwalden” eilte
auf die Notſignale des Motorbootes herbei und
konnte die Inſaſſen im letzten Augenblick retten.
Ein verhängnisvoller Irrtum.
Konſtantinopel. Der Chef des
General=
ſtabs in Smyrna, Zeki Bey, und der Leiter des
Smyrnger Lutverbandes, Nihat Bey, wurden
ver=
ſehentlich durch einen Gendarmen in Smyrna
er=
ſchoſſen. Der Gendarm glaubte den Kraftwagen der
Beiden als das Automobil eines Verbrechers erkannt
zu haben, auf den gefahndet wurde. Er forderte den
Chauffeur auf, zu halten, und, als dieſer der
Auf=
forderung nicht Folge leiſtete, feuerte er mehrere
Schüſſe ab, durch die die beiden Inſaſſen des
Auto=
mobils auf der Stelle getötet wurden. Der geſuchte
Verbrecher wurde ſpäter in dem Augenblick verhaftet,
als er einen Kraftwagen beſteigen wollte.
Feuersbrünſie in aller Welt.
Großfeuer durch Blitzſchlag.
Koblenz. Ein ſtarkes Gewitter mit ſchweren
elektriſchen Entladungen ging am Montag abend
über Koblenz nieder. Gegen 11½ Uhr ſchlug der
Blitz in das Gebäude der Sackfabrik Gaul ein und
zündete ſofort. Die Koblenzer Feuerwehr rückte mit
ſämtlichen Löſchzügen an, um des gewaltigen Feuers
Herr zu werden. Schließlich mußte ſie ſich darauf
beſchränken, die umliegenden Wohnhäuſer vor dem
Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. K
Großfeuer auf der Georggrube.
Kattowitz. Am Montag abend brach auf der
alten Anlage der Georggrube in Eichenau ein
Groß=
feuer aus. Ein ganzes Flöz ſtand in Flammen. Die
geſamten Rettungsmannſchaften ſind zur
Eindäm=
mung eingefahren. Große Gas= und Rauchſchwaden
ſtrömten auch Dienstag vormittag noch aus. Ein
Teil der Eichenauer Bevölkerung mußte die Nacht
auf den Feldern verbringen, um ſich vor den
aus=
ſtrömenden Gaſen zu ſchützen.
Großfeuer in Dänemark.
Randers (Jütland). In Dalbynoder entſtand
am Montag nachmittag infolge Kurzſchluſſes auf dem
Boden eines Gehöftes Feuer, das auf fünf andere
Bauernhöfe und neun kleinere Anweſen überſprang,
die ſämtlich niederbrannten. Als das Feuer ausbrach,
befanden ſich die meiſten Einwohner des Ortes auf
einem gemeinſamen Ausflug.
Rieſenbrand in einer amerikaniſchen Stadt.
Helena Montana. Eine rieſige
Feuers=
brunſt zerſtörte am Montag einen ganzen
Häuſer=
komplex im Herzen des Geſchäftsviertels, darunter
das größte Warenhaus der Stadt, zwei große
Bureaugebäude und etwa 20 kleinere
Geſchäfts=
häuſer. Der Brandſchaden wird auf weit über eine
Million Dollars geſchätzt.
Der franzöſiſche Transozeanflug.
Paris. Einer der geplanten franzöſiſchen
Ozeanflüge ſoll jetzt ausgeführt werden. Da ein vom
Marineminiſterium auf den Azoren ſtationiertes
Tor=
pedoboot am Donnerstag ſeinen Standort erreichen
wird, rechnet man damit, daß der Kommandant
Paris gegen Ende der Woche ſeinen beabſichtigten
Flug nach New York antreten wird. Im Falle des
Gelingens will er auf dem Luftweg nach Paris
zu=
rückkehren.
Eiſenbahnunglück in Frankreich.
Paris. Infolge falſcher Weichenſtellung iſt
Montag nacht auf dem Bahnhof von Liſieux ein von
Trouville kommender Perſonenzug auf einen
Leer=
zug aufgefahren. Die Lokomotive und vier Wagen
des Perſonenzuges entgleiſten. 14 Reiſende wurden
leicht verletzt.
Hitze und Unwetter in Frankreich.
Paris. Die Temperatur, die am Sonntag über
35 Grad im Schatten betragen hatte, erreichte am
Montag nur noch 31 Grad und wird vorausſichtlich
Dienstag weiter fallen, da am Montag in
verſchie=
denen Gegenden heftige Gewitter auftraten. — In
der Gegend von Vichy und Nancy gingen
wolken=
bruchartige Regenfälle, begleitet von Hagel, nieder,
durch die die Keller überſchwemmt und zahlreiche
Straßen unter Waſſer geſetzt wurden. Bei Novers
wurde ein 60jähriger Landwirt, der unter einem
Baum Schutz geſucht hatte, vom Blitz getötet,
wäh=
rend ſeine 15jährige Tochter ſchwere Brandwunden
davontrug. — In Grenoble ſchlug der Blitz in die
neue ſeismographiſche Station. Sämtliche Apparate
ſowie die elektriſche Uhr wurden zerſtört. — Bei
Maubeuge brannten infolge Blitzſchlages mehrere
Häuſer und Fabrikgebäude nieder.
Der Tod durch Ertrinken während der Hitze
in Frankreich.
Paris. Nach einer im „Petit Journal”
ver=
öffentlichten Aufſtellung über die Todesfälle beim
Baden in den letzten heißen Tagen ſind in
Frank=
reich 30 Perſonen ertrunken, davon neun in Paris
und Umgebung.
Fünf Kinder verbrannt.
Paris. In dem Dorfe Saint Paer bei Rouen
war in einer Scheune, in der ſechs Kinder im Alter
von zwei bis ſechs Jahren ſpielten, ein Brand
aus=
gebrochen. Der in der Nähe weilenden Mutter war
es gelungen, eine Wand einzudrücken und ſämtliche
Kinder, wenn auch mit ſchweren Brandwunden, zu
retten. Am Dienstag wird berichtet, daß fünf
Kin=
der ihren Verletzungen erlegen ſind, während das
ſechſte in Lebensgefahr ſchwebt.
Warrens Rache.
Brüſſel. Der amerikaniſche Architekt der
neuen Univerſitätsbibliothek von Löwen, Warren,
hat ſich offenbar immer noch nicht damit abgefunden,
daß die Univerſitätsbehörden ſeine Hetzinſchrift auf
der Frontballuſtrade nicht anbringen ließen. Am
Montag morgen fand man die neue Balluſtrade
zer=
ſtört. Der bereits verhaftete Täter, ein
Maurer=
polier, gab an, im Auftrage Warrens gehandelt zu
haben.
23 500 Weizenſorten.
Das Leningrader Inſtitut für angewandte
Bo=
tanik hat eine langjährige, umfaſſende Arbeit
ab=
geſchloſſen, durch welche ſämtliche auf der Erde
vor=
ommenden Weizenſorten feſtgeſtellt worden ſind. Im
Laufe der letzten 30 Jahre hat das Inſtitut Muſter
von 23 500 Weizenſorten geſammelt. Zurzeit werden
im Nordkaukaſus, in Aſerbeidſchan, Usbeſiſtan, in
der Ukraine und der Umgebung von Leningrad
Ver=
ſuche mit dem Anbau der verſchiedenen Sorten
unter=
nommen.
Der Prozeß gegen den
Raub=
mörder Hein.
Koburg. Im weiteren Verlauf der
Verhand=
lung im Prozeß gegen den Poſträuber Hein ſollts
der Freund und Komplize des Angeklagten, der
Mel=
ker Larm, der am Montag aus dem
Unterſuchungs=
gefängnis in Weimar ins Koburger Gefängnis
über=
führt worden war, als Zeuge vernommen werden.
Als Larm an der Braut des Angeklagten, Hedwig
Gläske, vorbeigeführt wurde, ſprang dieſe mit
ge=
ballten Fäuſten auf und ſchrie zu Larm gewendet:
„Du biſt an allem ſchuld!” Als der Vorſitzende die
Zeugin zur Ruhe verwies, kam es zu einem kleinen
Zuſammenſtoß zwiſchen dem Verteidiger und dem
Vorſitzenden, der ſich jede Kritik an ſeiner
Verhand=
lungsführung verbat. Der Zeuge Larm erklärte, er
ſei heute nicht in der Lage, irgendeine Ausſage zu
machen, da er durch den unerwarteten Transport
ſehr aufgeregt ſei. Da Larm auf Vorhaltungen des
Vorſitzende bei ſeinem Entſchluß, heute nicht
aus=
zuſagen, verblieb, mußte ſeine Vernehmung auf
Dienstag vertagt werden.
Koburg. Am geſtrigen zweiten
Verhandlungs=
tage des Hein=Prozeſſes wurde die Beweisaufnahme
fortgeſetzt. Der Hauptzeuge, der Melker Larm,
Freund und Komplize des Angeklagten, ſucht Hein
in allen Punkten zu entlaſten. Er gibt an, er habe
Hein ſtets erſt zu den Einbrüchen überreden müſſen.
Er, der Zeuge, ſei in allen Fällen der Anregende
und in der Hauptſache auch der ausführende Teil
ge=
weſen. Wenn beide zuſammen Straftaten begingen,
ſo hätte der Zeuge immer das Geld genommen und
Hein erſt davon gegeben, wenn Hein in Not war.
Dagegen ſtellt der Zeuge in Abrede, Hein zu
irgend=
welchen Mordtaten veranlaßt zu haben.
Erdbeben in Konſtantinopel.
London. Wie aus Konſtantinopel gemeldek
wird, hat ſich dort ein heftiges Erdbeben ereignet,
das 20 Sekunden anhielt. Mehrere Gebäude
wur=
den beſchädigt. Die Familie des Bürgermeiſters von
Torbali wurde unter den Trümmern ihrer
Woh=
nung begraben und ſchwer verletzt. Die Bevölkerung
verbringt die Nächte im Freien.
Erdbeben in Smyrna.
Smyrna. Smyrna iſt am Montag von einem
neuen Erdbeben heimgeſucht worden. Es wurden
fünf heftige Stöße verſpürt, von denen der letzte
etwa 20 Sekunden andauerte. Der angerichtete
Scha=
den iſt erheblich. Sechs Menſchen wurden verletzt.
Das Erdbeben war ſtärker als dasjenige im März
dieſes Jahres. Die Vorſtadt Turbali wurde
wie=
derum am ſtärkſten betroffen.
Maſſenvergiftungen in einer amerikaniſchen
Fabrikſtadt.
Somerville (Maſſachuſetts). In mehreren
größeren Fabriken der Stadt und der Umgegend
ent=
ſtand am Montag eine ernſte Panik, als im Laufe
des Nachmittags plötzlich die Arbeiter und
Arbeite=
rinnen maſſenweis zuſammenbrachen und in
Ohn=
macht fielen. In einem Automobilwerke, wo allein
150 Arbeiter ſchwer erkrankten, war die Verwirrung
ſo groß, daß der Betrieb geſchloſſen werden mußte,
da die geſundgebliebenen Arbeiter mit dem
Fort=
ſchaffen der Erkrankten nach den Krankenhäuſern
be=
ſchäftigt waren. Die Urſache der Erkrankungen iſt
wahrſcheinlich auf eine Maſſenvergiftung
zurückzu=
führen, da die Arbeiterſchaft ſämtlicher betroffener
Fabriken von dem gleichen Boſtoner
Großunter=
nehmen mit der Mittagsmahlzeit verſorgt worden
war.
Ein Banditenrecontre.
NewYork. In Chicago tötete ein
Banditen=
führer, der unter dem Namen „Zweirevolver=Patzy”
bekannt iſt, einen anderen berüchtigten Banditen im
Vorraum eines Hotels durch zahlreiche
Revolver=
ſchüſſe. Der Ermordete hatte noch die Kraft, im
letzten Augenblick ſeinen eigenen Revolver zu ziehen
und fünf Schüſſe auf ſeinen Mörder abzugeben, der
ſchwer verletzt wurde.
Die betrunkenen Bienen als Verräter.
In dem amerikaniſchen Orte Chico machte ein
Bienenzüchter die Entdeckung, daß etwas mit ſeinen
Bienen nicht in Ordnung ſei. Ein Bienenfachmann,
der zur Unterſuchung des Falles herangezogen
wurde, prüfte die Inſekten und ſtellte feſt, daß ſie
betrunken waren. Man verfolgte nun die Spuren
der Bienen bis zu ihrer Honigquelle und entdeckte
dabei eine Geheimbvennerei. Die Bienen hatten ſich
an einem Faß mit Maiſch gütlich getan und ſich auf
dieſe Weiſe einen Rauſch zugezogen. Die „Honig=
Quelle” war bald verſtopft. Die Prohibitionsbehörde
wurde in Kenntnis geſetzt und drei Polizeiagenten
verhafteten den Brennereibeſitzer van Horn, nachdem
ſie ſein unerlaubtes Geheimgeſchäft geſchloſſen hatten.
Mexikos Fliegerheld vom Blitz
erſchlagen.
Carranza,
der Stolz der mexikaniſchen Flieger, iſt einem tra
giſchen Unfall zum Opfer gefallen. Um Lindbergys
Fliegerbeſuch zu erwidern, flog er von Mexiko nag
Waſhington. Auf dem Rückflug wurde die Ma
ſchine des brühmten Piloten vom Blitz getroffen
Ausflügler haben die entſetzlich verſtümmelte Leiche
Carranzas nebſt den Trümmern der abgeſtürzten
Maſchine ſüdlich von Waſhington aufgefunden.
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zur Errei
Auf der Suche nach Schuldigen
Eine Darſtellung der Reichsbahndirektion
München.
München, 17. Juli.
Die Reichsbahndirektion München hat Dienstag mittag eine
ingere Darſtellung über das Unterſuchungsergebnis des
Zug=
nglückes am Münchener Hauptbahnhof herausgegeben. Auf
ᛋ und der Ermittelungen und Vernehmungen wird feſtgeſtellt.
gs die Schuld an der Kataſtrophe den Stellwerksbeamten trefſe,
er zunächſt des Bahnfteigs im Stellwerk Dienſt getan und das
fteiſignal zu früh gezogen habe, obwohl das erfte Signal noch
u—ch rotes Licht die Strecke geſperrt habe. Des weiteren wird
eſ=geſtellt, daß der ſchuldige Beamte, erſt um acht Uhr abends
eirven Dienſt angetreten, ſich alſo, da das Unglück um halb 10
un abends ſich ereignete, erſt eineinhalb Stunden im Dienſt
be=
unden habe. Er ſei zwar bis zum frühen Moygen des
Sonn=
ms im Dienſt geweſen, habe aber bis zum Wiederantritt der
enen Dienftzeit acht Stunden Ruhepauſe gehabt. Bei dem
Per=
al händle es ſich auch um Beamte, die ſtändig auf dem
Bahn=
oi. Dienſt täten und nicht etwa nur zeitweilig dort hinbeordert
wrden. Die raſche Ausbreitung des Brandes wird in der
Dar=
eTung der Reichsbahndirektion auf die lang andauernde Hitze
m den Gewitterſturm zurüchkgeführt, der zurzeit der Kataſtrophe
rſchte. Das Unglück ſei dadurch möglich geworden, daß der
Nänchener Hauptbahnhof noch nicht wie ein große Anzahl
an=
eier Bahnhöfe eine automatiſche Signalſicherung habe, wie dies
uſ freier Strecke überall eingeführt ſei. Bei aufmerkſamer
Be=
ſimung der alten Signale laſſe ſich aber, wie von der
Reichs=
gon betont wird, ohne weiteres jedes Unglück vermeiden.
Noch feine Klärung der Schuldfrage.
Die Unterſuchung über die Schuldfrage beim Münchener
5i enbahnunglück hat auch heute feſtſtehende Tatſachen noch nicht
lageben, da die Angaben vorläufig zu verſchieden ſind. Von
zu=
ändiger Stelle wird aber der „Münchener Zeitung” mitgeteilt,
ais betriebsdienſtlich eine unrichtige Handhabung des
Signal=
enens vorgekommen iſt, da es feſtſteht, daß der Fahrdienſtleiter
n Hauptbahnhof das Signalzeichen „Freie Fahrt” erhalten
atte und daher berechtigt war, den Stammzug auf dem
Haupt=
annhof abzulaſſen.
Im gerichtlich=mediziniſchen Inſtitut wurden geſtern die
ſenhen der Opfer des Eiſenbahnunglücks im Hauptbahnhof
ſe=
ſert. Der Sektionsbefund ergob, daß ſämtliche Tote ſehr ſchwere
eu etſchungen und Brüche erlitten haben, ſo daß
höchſtwahr=
hiinlich bei allen der Tod ſchon eingetreten war, ehe der Brand
ſte Gliedmaßen teilweiſe bis zur Unkenmtlichkeit verſtümmelte.
i= Unterſuchung über den Hergang der Kataſtrophe nimmt
nen Fortgang.
Der „Kraſſin”=Bericht.
* Berlin, 17. Juli. (Priv.=Tel.)
Der wiſſenſchaftliche Leiter der Hilfsexpedition der Ruſſen,
anoilovitſch, den die Sowjetregierung aus Anlaß der Rettung
er, Ivaliener aus Eisnot mit dem Orden der Roten Fahn=
aus=
ezeichnet hat, berichtet jetzt über das Rettungswerk ſeines
Eis=
rerhers. Er überraſcht die Oeffentlichleit nicht durch Neuigkei=
In.. Was bisher über die gelungene Rettung der beiden
über=
handen Gruppen bekannt wurde, wird von ihm im weſentlichen
eſäätigt. Aber man wird dabei nicht den Eindruck los, als ob
oie beiden Italiener doch recht eilig gehabt haben, den kranken
kükmgreen zu verlaſſen. Nobiles Beiſpiel hat in wunderbarer
beiſe Schule gemacht. Jeder rettete ſich, ſo gut es eben ging.
nc alle ſchönen Worte über den kameradſchaftlichen Geiſt der
ehätzung werden Lügen geſtraft. Das wirft kein gutes Licht
uſ. die Italiener als Polarforſcher. Und es muß geſagt werden,
r5. die erſte Expedition zur Erforſchung des Nordpols, die von
tillienern gemacht wurde, im beſſeren Licht daſteht, als die
vwoile=Angelegenheit des Jahres 1928. Als im Jahre 1899 der
eizog der Abruzzen, ein Prinz aus dem ſpaniſchen
Königs=
rus, ſeine Fahrt in die Arktis machte, war er ſtändig bemüht,
rs Leben ſeiner Kameraden in den vielen verzweifelten
Situa=
onen zu ſichern. Dieſe Tradition iſt ſcheinbar vergeſſen. Die
urhe nach der Ballongruppe ſoll angeblich eingeſtellt worden
in, da nach dem Bericht des Eisbrechers „Malygin” die
Hin=
penſtraße vom Eiſe blockiert iſt. Dieſe Durchfahrt iſt nach
mſäicht der wiſſenſchaftlichen Leiter des ruſſiſchen Hilfskomitees
ir Erreichung des Standortes der Ballongruppe unentbehrlich.
kan beabſichtigt jedoch auch weiterhin, mit Flugapparaten die
eusend abſuchen zu laſſen.
Profeſſor Behounet gegen Nobile.
Kowno, 17. Juli.
Wie aus Moskau gemeldet wird, teilte der tſchechiſche
Ge=
lehrte Dr. Behounek dem Vertreter der „Jsweſtija” Einzelheiten
über den Unfall der „Italia” mit, wobei er gegen Nobile ſchwere
Beſchauldigungen erhob. Er und Malmgreen ſeien dagegen
ge=
weſen, daß die „Italia” in den Stürmen größere Fahrten nach
dem Nordpol unternehme. Namentlich habe ſich Malmgreen
da=
gegen ausgeſprochen und Nobile von dieſer Fahrt abzuhalten
verſucht. Den weſentlichen Teil der Verantwortung für das
Un=
glück trage daher Nobile. Behounek erklärte, daß ſie der
Ueber=
zeugung geweſen ſeien, daß ſie nur von Eisbrechern gerettet
wer=
den konnten, da es den Flugzeugen unöglich ſei, den Kampf
gegen die Witterung des Eismeeres erfolgreich zu beſtehen.
Die ruſſiche Hilfsexpedition.
Aus Moskau verlautet, daß das Flugzeug des an Bord
ge=
nommenen Fliegers Tſchuchnowſki von der „Kraſſin” ins
Schlepptau genommen wurde. In der Adventsbai werden alle
Schiffbrüchigen ausgeſchifft werden, um an Bord der „Citta di
Milano” nach der Kingsbay gebracht zu werden. Nach dem
Auf=
nehmen von Kohlen und der Inſtandſetzung des ruſſiſchen
Flug=
zeuges wird die „Kraſſin” dann die Suche nach der
Ballonmann=
ſchaft der „Italia” fortſetzen.
Vor einer neuen Hitzewelle.
Tropentage in Ausſicht.
* Die Abkühlung des geſtrigen Tages, hervorgerufen durch
die in einzelnen Teilen Deutſchlands recht heftig
niedergegange=
nen Gewitter, dürfte nicht lange vorhalten. Alle Anzeichen
deu=
ten darauf hin, daß ſchon der Mittwoch ein erneutes
An=
ſteigen der ſommerlichen Temperaturen bringen
wird. Dabei dürfte es nochheißer werden als es bisher der
Fall war, zumal von wirklichen Rekordtemperaturen noch keine
Rede ſein kann. Bei den bisherigen heißen Togen handelte es
ſich um die ſogenannten Tropentage unſeres Kliwas, deren
untere Grenze etwabei 30 Grad liegt. Die tatſächlichen
Schattentemperaturen liegen in Mitteleuropa bei 40 Grad, eine
Temperatur, die nur ſelten in Deutſchland bisher zu verzeichnen
war. Zuletzt hatte Straßburg im Elſaß dieſe Hitze am 2. Auguſt
1921 zu ſpüren, einer der heißeſten Tage unſeres Jahrhunderts
überhaupt. Am 25. Juli 1911 brachten es auch Chemmitz und
Jena auf dieſe Rekordtemperatur. 39 Grad erreichten Karlsruhe
und Würzburg am 28. Juli 1921. Ob die gegenwärtige
Hitze=
periode den Beginn eines beſonders heißen Somers anzeigt,
läßt ſich natürlich nur vermuten. Gerade in den Jahren des
Maximums der Sonnenflecken, und in denen befinden wir uns
gegenwärtig, neigt die Temperatur zu ganz extremen
Schwankun=
gen. Es iſt alſo immerhin möglich, daß wir nach dem kalten
Frühjahr und Vorſomer des Jahres einen außergewöhnlich
heißen Sommer erwarten dürfen. Aber man ſoll beim
Prophe=
zeien in Wetterangelegenheiten ſehr vorſichtig ſein.
Schweres Unwetter in Saarbrücken.
36 Arbeiter vom Hitzſchlag getroffen.
Saarbrücken, 17. Juli.
Nach der großen Hitze der letzten Tage ging am Montag
nachmittag ein ſchweres Unetter über Saarbrucken nieder.
Stel=
lenweiſe hagelte es taubeneigroße Schloßen, die auf den Feldern
ſchweren Schaden angerichtet haben. Die Fernſprechleitungen
ſind zum größten Teil geſtört. Während die Leitungen nach
Paris zum Teil unbenutzbar ſind, iſt mit Berlin gar keine
Ver=
bindung mehr möglich. Die Belegſchaft der Burbacher Hütte
war am Montag gezwungen, die Arbeit einzuſtellen. Vor den.
Schachteingängen herrſchte bis zu 80 Grad Hitze. 22 Arbeiter
haben am Montag Hitzſchläge erlitten, nachdem bereits am
Samstag 14 Mam umgefallen waren. Die Waſſerverſorgung,
die bereits am Freitog und Samstag in der Stadt ſehr
mangel=
haft war, ſetzte am Montag in den höher gelegenen Stadtteilen
Saarbrückens vollſtändig aus, obwohl die ſtädtiſchen Waſſerwerke
mit Hochdruck arbeiteten.
Wien, 17. Juli.
Die furchtbare Hitze, die ſeit einigen Tagen über Wien laſtet,
hat auch am Montag nicht nachgelaſſen. Tagsüber verzeichnete
wan 37 Grad im Schatten. Die Wiener Rettungsgeſellſchaft
mußte am Montag in 80 Fällen von Hitzſchlägen zur
Hilfe=
leiſtung ausfahren. Die Feuerwehr verzeichnete 32 Ausfahrten
zu Bränden, die durch die Hitze entſtanden.
Kataſirophaie Hitze in Oberitalien.
In der Provinz Udine forderte die außergewöhnliche Hitze,
die z. B. in Görz und Udine 40 Grad im Schatten erreichte,
meh=
rere Menſchenleben. In der Provinz Novara äußerte ſich die
an=
haltende Trockenheit bataſtrophal. Die Kulturen liegen
ver=
brannt. Den Bewohnern fehlt teilweiſe ſogar das Trinkwaſſer.
In hochgelegenen Gebieten mußten die Bauern infolge des
Waſſermangels ihr Vieh verkaufen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 18. Juli. 15.30: Jugendſtunde. Auguſte Peters:
Was geht im Innern der Erde vor? o 16.30: Konzert des
Funkorch. o 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Verein jachrichten,
Mitteilungen. O 18.30: Poſtinſpektor Bender: Mit der
Kraft=
poſt durch den Taunus. o 18.45: Prof. Dr. Schultz: Das deutſche
Drama und Theater vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart.
O 19.15: Dr. T. Edinger: Die Hornſchicht der Haut: Schuppen,
Schilder, Hörner. O 19.30: Franzöſiſch. O 20.15: Abſchiedsabend
von Norbert Schiller. Die Kinder. Komödie von Herm. Bahr.
Stuttgart.
Mittwoch, 18. Juli. Schallplatten. O 15: Kinderſtunde. Tante
Gretle, Onkel Ott, Funkorch. O 16.15: Funkorch. Einlagen: Maria
Hendrichs. O 18: Landwirtſchaftsnachrichten. O 18.15: Reichsfreiherr
v. Loe: Die lange Leitung einſt und heute. O 18.45: Mannheim:
Prof. Dr. Sommerfeld: Studium und Berufsmöglichkeiten des
Diplomkaufmanns. 19.15: Einführungskurs in die ſpaniſche
Sprache. O 20.15: Frankfurt: Die Kinder. Komödie von Herm.
Bahr. 6 22: Arien und Lieder. Ausf.: Eliſabeth Jentſch (Sopran),
Karl Jentſch (Bariton), am Flügel: O. Senffert. Wolf: In dem
Schatten meiner Locken. Die Bekehrte. Ich hab' in Penna. —
Offenbach: Spiegelarie aus „Hoffmanns Erzählungen” — Marx;
Venetianiſches Wiegenlied. Und geſtern hat er mir Roſen gebracht,
— Fleck: Seelen (Duett). — Trunk: An mein Weib. Vor Akkon.
Der Sommerſaden. — Roſſini: Arie der Roſine aus „Der Barbier
von Sevilla‟. — Verdi: Monolog aus „Rigoletto”. Anſchl.:
Stuttgart: Nachrichten. O 22.45: Bunie Stunde. Leit.: C. Struve,
Mitw.: Käte Mann, Erna Faßbinder, C. Struve, Th. Brandt,
H. Hanus, E. Stockinger, G. Ott, Funkorch. Kämpfert:
Schwä=
biſche Rhapſodie. — Götze: Briefe an das Glück. — Egen: Deutſche
Heimat. — Am Neckar ſind die Mädels blond. — Urbach: Zwei
ſchwäbiſche Tänze. — Die Schwäbin. Luſtſpiel in einem Aufzug
von Ignaz Franz Caſtelli. Die Handlung ſpielt auf einem alten
Schloſſe. — Lehar: Gold und Silber. — Götze: Wer kennt nicht das
uralte Märchen? — Stolz: Küſſen kann man nicht lernen. — Heiteres
aus Schwaben. — Stolz: Wie bleib’ ich jung und ſchön? — Allan:
Leierkaſtenmann. — Schlenk; Bayeriſcher Artilleriemarſch.
Berlin.
Mittwoch, 18. Juli. 6: Gymnaſ k. O 10: Uebertr. Internation.
Feſtverſammlung des Welt=Muſik= und Sangesbundes im Muſik=
Vereinsgebäude zu Wien anläßl. des 10. Deutſchen
Sängerbund=
vegel der
feſtes. O 15.30: Margarete Weinberg: Die
Volfswirtſcha t. O 16: Dr. med. Schwerin: Aerztliche
Moment=
diagnoſen. O 16.30: P. Faber: Berliner Fußball=Sport. o 17:
Hermann, Bahr (zum 65. Geburtstag). Die ſchöne Frau. Der
große Stil. Geleſen von Schwannecke. O 17.30: Kavelle Emil Rooſz.
O 18.45: Gartendir. Leſſer; Für Gartenfreunde. O 19.10: Ober=
Inſp. Schönlein: Leiſtungen der Unfallverſicherung. O 19.40: Dr.
Mahrholz: Die Einheit der europäiſchen Geiſteswelt. o 20.10:
Sendeſpiele. „Rund um die Liebe” Operette in zwei Teilen von
R. Bodanſky und Fr. Thelen. Muſik von O. Straus. Dirig.:
Ben Geyſel. Perſ.: Florian Bachmayer; Steffi, ſeine Tochter;
Stella ſeine Nichte; Hans Freiherr von Oettinghauſen; Vinzenz,
ſein Leibkutſcher; Baron Mucki v. Stilleben. O Anſchl.:
Tages=
nachrichten. O 22.30: Von Mädeln und Buben. Orcheſter Kermbach.
Deutſche Welle. Mitkwoch, 18. Juli. 6: Gymnaſtik. o 10:
Uebertr. aus dem Muſikvereinsgebäude zu Wien, Internationale
Feſtverſammlung des Welt=Muſik= und Sangesbundes anläßlich
des 10. Deutſchen Sängerbundesfeſtes. S 12.30: Mitteil, des
Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteil. d. Verb. d. preuß.
Land=
gememden. o 15: Hauptlehrer Maaß: Neue Wege im Unterricht
der Grundklaſſe. — In der Pauſe: Wetter und Börſe. o 16.30:
W. C. Gomoll: Eine Reiſe durch Finnland. o 17: Hamburg:
Plaudereien am Schwanenweg. Ein Nachmittag mit Klaus Groth,
Mm.=Rat Dr. Jacobs: Die L dwirtſchaftsabhängigkeit der
Induſtrie. O 18.30: Eliſ. v. Schmid==Pazli: Rilkes Vermächtnis
an die Zeit. O 18.55: Reg.=Gewerberat D: Preller: Techn. Lehrg.
f. Facharbeiter und Werkmeiſter. O 19.20: Prof. Dr. Mersmann:
Einf. in das Verſtehen von Muſik. O 20.10: Berlin: Sendeſpiele.
O. Straus: „Rund um die Liebe‟, Operette in zwei Teilen,
S Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.30: „Von Mädeln und Buben”,
Mitw.: Lotte Lppel (Sopran), Orcheſter Kermbach.
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Mlitstolser und
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Nat.
Schwimmen.
Deuiſche Hochſchulmeiſierſchaften 1928.
Am kommenden Samstag und Sonntag wird das neu eingeweihte
Schwimm=Stadion der Techmiſchen HochſchuleDavmſtadt auf eine harte
Probe geſtellt. Es wird zu beweiſen haben, daß ſeine Schhvimmbahn
fähig iſt, derartig wichtige Kämpfe, wie ſie eine Meiſterſchaft mit ſich
bringt, ertragen zu können. Einen kleinen Beweis hat ſie ja ſchon bei
den Internen Meiſterſchaften geliefert und die gemachten Erfahrungen
laſſen für die kommenden Meiſterſchaften für die betreffenden Klaſſen
Höchſtleiſtungen erwarten. Wie es bei den Hochſchulen immer der
Fa, iſt, ſo treten auch dieſes Jahr eine ganze Reihe neuer Amwärter
auf den Meiſtertitel auf. Die Meldeziffer iſt als ſehr gut zu
bezeich=
nen. Aus allen Gauen Deutſchlands, aus Hamburg, Dresden, Berlin,
Heidelberg und ſogar Wien und noch a. m., ſind die Schwimmer
ge=
meldet. Es iſt natürlich ſchwer, zu ſagen, wer in den einzelnen
Wett=
kämpfen Sieger ſein wird. Doch läßt ſich auf Grund der vorjährigen
Meiſterſchaften annähernd feſtſtellen, wer die Lorbeeren davonträgt.
Die neu hinzukommenden Sieger ſind dann Ueberraſchungen, die
viel=
leicht deshalb nur um ſo unerwünſchter ſind.
Im 100 Meter Bruſtſchwimmen für Studenten ſtarten 7 Vertreter,
von denen Dörffel=Heidelberg und Becker=Darmſtadt im Endverlauf ſich
zu entſcheiden haben. Im 100 Meter Seitenſchwimmen wird Wattvin=
Heidelberg von den 4 Startenden ſiegen. 100 Meter Rückenſchwimmen:
Ein erbitterter Kampf zwiſchen Ohlwein=Hamburg und Frank=
Heidel=
berg, beide ausgezeichnete Rückenleute aus dem deutſchen
Schwimmer=
lager. Im 100 Meter beliebig für Studenten ſtarten 14 Teilnehmer,
worunter Ohlwein=Hamburg, Siegel=Köln, Wattrin=Heidelberg, Vogt=
Heidelberg, Cordes und Kloſtermann=Darmſtadt wohl in den Endlauf
kommen werden. Vogt=Heidelberg iſt wohl als Sieger zu nennen. Für
die lange Strecke — 400 Meter beliebig — ſind leider nur 3 Teilnehmer
gemeldet, von denen Freier=Göttingen als Sieger in Frage kommt.
Das Kunſtſpringen für Studenten, 11 Teilnehmer, wird an Herbert=
Darmſtadt fallen. In der 4mal 100 Meter bel. Staffel werden
Hoidel=
berg und Darmſtadt um den Sieg kämpfen, ebenſo in der 4mal 100
Meter Lagenſtaffel. In den Wettkämpfen für Studentinnen iſt eine
Vorausſage nicht möglich. Die Wettkämpfe werden abgeſchloſſen durch
Waſſerballſpiele, und zwar: Samstag nachn. Darmſtadt:Göttingen,
welches Darmſtadt wohl gewinnen dürfte. Am Sonntag vormittag
ſpielt Göttingen gegen Heidelberg, das wohl Heidelberg gewinnen wird.
Am Ende der Wettkämpfe Sonntag nachmittag liegt Darmſtadt gegen
Heidelberg im Waſſer. Auch dieſes Spiel dürfte an Darmſtadt fallen.
All=s in allem iſt feſtzuſtellen, daß das reichhaltige Programm
berrliche Kämpfe bringen wird. Auch der Wettkampf=Ausſchuß und
das Feſtkomitee haben dafür geſorgt, daß den Zuſchauern, als auch den
auswärtigen Schwimmern nur Exguiſites geboten wird. Das hohe
Nireau, auf dem ſich der Darmſtädter Studentenſport befindet, bürgt
für gute Organiſation, und die Techniſche Hochſchule Darmſtadt iſt ſich
deſſen geviß, daß kein Teilnehmer ſowohl als auch Zuſchauer nicht
mit voller Genugtuung das Stadion verlaſſen wird.
Deutſche Olympiavertretung im Schwimmen
Die deutſchen Schwimm=Meiſterſchaften 1928 gelten gleichzeitig als
letzte Ausſcheidungen für die Beſetzung der Olympiſchen
Schwimmwett=
kämpfe. Die vor kurzem veröffentlichte vorläufige Meldeliſte des
Deut=
ſchen Schwimmverbandes hat auf Grund der Meiſterſchaftsreſultate
verſchiedene Abſtriche bzw. Veränderungen erfahren und ſieht nunmehr
wie folgr aus:
Herren:
100 Meter Freiſtil: Heitmann, Schubert, Heinrich.
400 Meter Freiſtil: Heinrich, Berges.
1500 Meter Freiſtil: W. Handſchuhmacher.
200 Meter Bruſt: E. Rademacher, Budig, Sietas.
100 Meter Rücken: Küppers, Schumburg, Schulz (Nürnberg).
Kunſtſpringen: Riebſchläger, Mundt, Plumans.
Turmſpringen: Riebſchliger, Plumans, Grothe.
4mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: „Heinrich, Heitmann, Schubert,
Ber=
ges, J. Rademacher, Lamberk.
Wafſerball: Gebr. Rademacher, Amann, Cordes, Beneke, Protze,
Kühne, K. Bähre, Gunſt, Kipfer, Blanck.
Damen:
100 Meter Freiſtil: Erkens, Lehmann, Schönemann.
400 Meter Freiſtil: Erkens, Lehmann, Schoncmann.
200 Meter Bruſt: Mühe, Shrader, Zimmermann.
100 Meter Rücken: A. Rehborn.
4mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: Erkens, Lehmann, Schön=
Rehborn, Wunder, Schneider (Stettin).
Kunſtſpringen: Söhnchen, Meudtner, Borgs.
Turmſpringen: Borgs, H. Rehborn.
Tennis.
T.K. 1914 Palmengarten — Tennis= u. Eisklub Darmſtadt 15:7.
Die erſte Niederlage Darmſtadts ſeit 2½ Jahren!
Nach einer beiſpiellofen Siegesſerie von 29 hintereinander
gewon=
nenen Wettſpielen mußte der T.u.E.K. Darmſtadt am vergangenen
Sonntag in Frankfurt gegen den T.K. 1914 Palmengarten eine
Nieder=
lage einſtecken. Die Einheimiſchen hatten das Pech, gerade zu dieſem
ſehr ſchweren Kampf gegen den ſtärkſten Klub des Bezirks mit ſtarkem
Erſatz antreten zu müſſen. Ihr ſtärkſter Spieler Krafft wurde als
Turnierleiter nach Freiburg berufen, Kleinlogel zog ſich einige Tage
vorher beim Handballtraining eine Armverletzung zu; ferner waren
Eſche und Steffan unabkömmlich. Beſonders ſchmerzlich war das
Feh=
len Frl. Nöllners und Frl. Kleinſchmidts, da die Frankfurter über die
ſtärkſte deutſche Damenmannſchaft verfügen. So vertraten ſchließlich
die Farben des Klubs: Frl. Fiſcher, Fr. Ulenberg, Fr. Türk, Frl.
Seuf=
fert, Frl. Loy, Frl. Hedderich und die Herren Deutler, Werner, Beeck,
Samesreuther, Teichmann, Ivers und Holzammer. Das Spiel ſtellte
an alle Beteiligten infolge der übermäßigen Hitze die allergrößten
An=
forderungen. So mußte Halberſtadt=Frankfurt gegen Werner ſchon bei
dem Stand von 6:6 völlig erſchöpft aufgeben. Deuter konnte gegen
das verdeckte Spiel des Altmeiſters Schmidt=Knatz nichts ausrichten und
verlor 6:1 6:1. Werner ſiegte durch Aufgabe des Gegners, während
Beeck und Fuchs ſich einen erbitterten Kampf lieferten, den der
körper=
lich kräftigere Frankfurter 4:6 6:0 6:4 für ſich entſcheiden konnte. Die
übrigen Herren verloren mehr oder weniger glatt mit Ausnahme
Holz=
ammers, der Rodehau 6:8 6:3 6:3 ſchlug. Die Ueberraſchung bei den
Damen brachte Frl. Loy; ſie bewies wieder ihre enorme
Formverbeſſe=
rung durch einen 6:1 6:0=Sieg über Fr. Majer, während die anderen
das überragende Können ihrer Gegnerinnen anerkennen mußten.
War ſo bei den Einzelſpielen Frankfurt meiſt ſiegreich geblieben,
verliefen die Doppel ganz ausgeglichen. Während allerdings von drei
ausgetragenen Herrendoppel zwei an die Gegner fielen, waren die
Mixed” ein großer Erfolg für die meiſt weitaus jüngeren Darmſtädter.
Die Siege von Fräulein Fiſcher/Werner — Frl. Morgenſtern/Schmidt=
Knatz 7:5 2:6, von Frf. zgz., Frl. Loy/Beeck—Fr. Lefeldt/Fuchs 6:2
6:8 6:4 und Fr. Ulenberg/Samesreuther—Fr. Hoeſch/Schwarzſchild
7:5 5:7 6:4 brachten teilweiſe glänzenden Sport. Beſonders auffallend
das taktiſch einwandfreie Spiel und gute Verſtändnis der Darmſtädter
Paare untereinander. Im Geſamtergebnis ſiegte der Gegner mit 15:
Punkten. Ohne den vielen Erſatz des hieſigen Klubs wäre die Frage
nach dem Sieger wohl völlig offen geweſen. Die beiden Gegner
wer=
den vorausſichtlich im Herbſt im Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft
ſich auf den bieſigen Plätzen nochmals gegenüberſtehen, ein Kampf, der
den Höhepunkt der tennisſportlichen Saiſon in Darmſtadt bildet und
deſſen Ausgang ganz ungewiß iſt.
Handball.
Lehrgang der D.S.B
Der diesjährige Handball=Lehrgang der D.S.B. findet in der Zeit
vom 17. bis 22 September auf dem Gelände der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen (Deutſches Stadion, Berlin) ſtatt. Es
wird intereſſieren, daß außer den von den Landesverbänden gemeldeten
Kursteilnehmern, deren Zahl auf 30 beſchränkt iſt und für die die
Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik geldliche Zuſchüſſe leiſtet, noch
20 beitere Uebungsleiter auf eigene Rechnung teilnehmen
konnen. Die Koſten betragen, abgeſehen von den Fahrtkoſten nach
Berlin, einſch ießlich der Lehrgangsgebühren, Verpflegung und
Unter=
kunft 38,00 RM. Anträge auf Zulaſſung ſind möglichſt jetzt ſchon,
ſpä=
keſtens aber bis 1. Sevtember 1928, direkt an die Deutſche Sportbehörde
für Leichtathletik in München 38, Romanſtraße 67, zu leiten,
Engelhardt und Berges in Amſterdam.
Heute (Mittwoch) läuft der namentliche Nennungsſchluß für die
Olympiſchen Hauptſpiele, die am 28. Juli in Amſterdam beginnen, ab.
Alle deutſchen Sportverbände haben in den letzten Tagen und Wochen
auf dem Wege über den Deutſchen Reichsausſchuß ihre Meldeliſten
dem Holländiſchen Olympiſchen Komitee überreichen laſſen. Weitere
Aenderungen gibt es nun nicht mehr; wer bis heute nicht namentlich
gemeldet wurde, kann an den Olympiſchen Spielen nicht teilnehmen.
In den Meldeliſten der Deutſchen Sportverbände findet ſich auch
Darmſtadt zweimal, und zwar im Schwimmen und in der
Leicht=
athletik. Bei den Schwimmern wurde Friedel Berges (
Jung=
deutſchland) zweimal genannt, für das 400 Meter=Freiſtilſchwimmen
und für die 4X200 Meter=Freiſtilſkaffel. In der Teilnehmerliſte der
Leichtathleten ſteht als Vertreter Darmſtadts der Mittelſtrecker
Engel=
hardt I, der zwar zur Zeit für einen Berliner Verein (Teutonia)
ſtartet, aber doch wohl immer noch als Darmſtädter gelten kann.
Engel=
hardt wurde dreimal gemeldet: für das 800 Meter=Laufen, für die
4X400 Meter=Staffel, und als Erſatz auch für das 400 Meter=Laufen.
Engelhardt war ſchon im Vorjahre eine der beſten deutſchen
Waf=
fen auf den Mittelſtrecken. In dieſem Jahre aber hat er ſich noch
ganz weſentlich verbeſſert. Er konnte bei den engliſchen Meiſterſchaften
im Halbmeilenlaufen mit nur 1,5 Meter Abſtand hinter dem
Olympia=
ſieger Lowe Zweiter werden, und bei den Deutſchen Meiſterſchaften
erreichte er den Titel in der beſtechenden Zeit von 1:52.2 Min. Bei
richtiger taktiſcher Einſtellung iſt der glänzend veranlagte Darmſtädter
auch noch zu beſſeren Leiſtungen fähig. Seine Hauptgegner in
Amſter=
dam werden der neue Weltrekordmann Séra Martin=Frankreich, der
Amerikaner Lloyd Hahn, der Engländer Lowe, der Schweizer Martin
und auch der von Tag zu Tag wieder beſſer werdende Dr. Peltzer ſein.
Engelhardt ſteht vor einer ſehr, ſehr ſchweren Aufgabe. Ohne weiteres
an einen Sieg des Darmſtädters zu glauben, wäre in anbetracht der
glänzenden Konkurrenz töricht. Man darf aber die Zuverſicht haben,
daß ſich Engelhardt im Kampfe mit der Elite der Welt gut ſchlagen
wird, und wenn er auch nur mit in die Entſcheidung käme und hier
vielleicht einen dritten oder vierten Platz beſetzte, ſo wäre das ſchon
ein ſehr ſchöner Erfolg.
Vor einer noch ſchwierigeren Aufgabe als Engelhardt ſteht Friedel
Berges. Er findet in ſeiner Konkurrenz zwei ſo phänomenale
Schwimmer wie Johnny Weißmüller und Arne Borg, die ſich jedenfalls
ein Nennen für ſich liefern werden, das kaum unter einem neuen
Weltrekord abgehen dürfte. Berges findet aber noch weitere Kräfte
von großer Klaſſe als Gegner. So u. a. den Auſtralier George Jones,
beſſen Durchſchnittsleiſtungen auch noch weſentlich unter dem deutſchen
Rekord ſtehen. Berges, der gewiß glänzend veranlagt und
leiſtungs=
fähig iſt, müßte ſchon eine faſt übermenſchliche Leiſtung aufbieten, wenn
er mit dieſen Schwimmwundern erfolgreich konkurrieren will. Wir
wollen aber auch in dieſem Falle ſchon mit einer ehrenvollen
Vertre=
tung zufrieben ſein.
Daß Engelhardt und Berges in ihren Staffelkämpfen nicht die
ſchlechteſten der deutſchen Vertreter ſein werden, ſteht außer allem
Zweifel.
Fußball.
Jubiläum des F. C. Union 1913 E. V.
Der Fußballklub Union begeht in der Zeit vom 21.—29.
Juli ſein 15jähriges Jubiläum. Die Bemühungen,
auswär=
tige Gegner nach hier zu verpflichten, ſind trotz ſchriftlicher Anfragen
geſcheitert. Während eine Reihe Darmſtädter Sportvereine und ſolche der
näheren Umgebung, die Beteiligung an dem Turnier abgelehnt haben,
haben der Polizeiſportverein, V.f.R. Darmſtadt und F. C. Eintracht=
Darmſtadt ihre gütige Mitwirkung zugeſagt. Wunderbare Pokale
wurden von einer Reihe Darmſtädter Firmen geſtiftet, die im
Schau=
fenſter der Firma L. Adelmann ausgeſtellt ſind und große Beachtung
verdienen. Ein Ehrenpokal wurde vom Veranſtalter ſelbſt bereitgeſtellt.
Die Veranſtaltung beginnt am Samstag, den 21. Juli, mit einem
öffentlichen Platzkonzert vor dem Reſtaurant Chauſſeehaus, ausgeführt
von der Kapelle Weber unter perſönlicher Leitung des Dirigenten.
Ein erſtklaſſiges Muſikprogramm iſt dazu ausgewählt. Abends 8 Uhr
findet in den Räumen des Reſtaurants „Zum Chauſſeehaus” der
offi=
zielle Feſtkommers ſtatt. Die Geſangsabteilung des F.C. Eintracht
und Herr Obermuſikmeiſter a. D. Weber mit ſeiner Kapelle verſchönern
den Abend. Verbunden iſt dieſe Veranſtaltung mit einer Gründer=
und Mitglieder=Ehrung. Sämtliche Sportvereine und die
Einwohner=
ſchaft ſind hierzu eingeladen.
Am Sonntag wird der ſportliche Teil mit einem Propagandaſpiel
der Spielvereinigung 1902 Griesheim a. M., die für klaſſigen Fußball
die beſte Gewähr bietet, und einer aus den beteiligten vier Vereinen
kombinierten Jubiläumsmannſchaft eröffnet. Das nachmittags um 4
Uhr auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße ſtattfindende
Tref=
fen ſieht unter Berückſichtigung der Qualität des Gegners eine
ſpiel=
ſtarke Stadtmannſchaft auf dem Plane. Die Mannſchaftsaufſtellung
bringen wir noch ſpäter. Es iſt außer allem Zweifel, daß beide
Mann=
ſſchaften in Anbetracht des Werbezwecks der Veranſtaltung
vollkom=
menen und intereſſanten Sport bieten werden. Ein allgemeines
In=
tereſſe ſcheint deshalb ſehr begründet. In der kommenden Woche
be=
ginnen die Jubiläumspokalſpiele, und zwar mit dem Eröffnungsſpiel:
F. C. Eintracht-Polizeiſportverein E. V. Das am Freitag, 27. Juli,
abends 6 Uhr, ſtattfindende Spiel hat lokale Bedeutung und wird
unter Berückſichtigung der wertvollen Pokale die beiden Mannſchaften
in beſter Form ſehen. San,stag, den 28. Juli, abends 6 Uhr, paßt ſich
dieſem Rahmen das Treffen: V.f.R. gegen Union, würdig an. — Am
Sonntag, den 29. Juli, nachmittags 4 Uhr treten die beiden
unter=
legenen Vereine um die dritte und vierte Stelle an, während abends
um 5.30 Uhr die beiden Sieger um die erſte und zweite Stelle
kämp=
fen. Abends 8 Uhr ſchließt die Veranſtaltung mit einem großen
Jubi=
läumsball und mit der Uebergabe der errungenen Pokale an die
betei=
ligten Vereine in der Beſſunger Turnhalle, Heidelberger Straße 131.
In anbetracht der großen Bedeutung, die der ſportlichen Bewegung
im Intereſſe des allgemeinen Volkswohls und unſerer Jugend
zu=
kommt, muß erwartet werden, daß die Beſſunger und überhaupt die
hieſige Einwohnerſchaft der Veranſtaltung das größte Intereſſe
ent=
gegenbringt. Vereine, die in uneigennütziger Weiſe tätig ſind, die
Jugend zu unterſtützen und geſund zu erhalten, ſollten die
Unter=
ſtützung weiter Kreiſe für ihre erhabenen Beſtrebungen finden.
Des=
halb wüinſchen wir der Veranſtaltung auch einen ſehr guten Verlauf.
— Wir kommen in den nächſten Tagen auf die Abwicklung des
Pro=
gramms nochmals im einzelnen zurück.
Zum 15jährigen Jubiläum des Sp. Cl. Haſſia Dieburg.
Den Auftakt zu dem Feſte bildete am Samstag ein Propagandaſpiel
einer Haſſia=Kombination gegen den Sportverein Roßdorf, das 5:1 für
den Platzverein endete. Ein Propagandalauf von 50 Turnern und
Sportlern der verſchiedenen Dieburger Vereine führte durch die Straßen
der Stadt nach dem Sportplatz. Ein Feſtkommers beſchloß den Tag.
— Den Auftakt zu den am Sonntag ſtattgefundenen Feſtſpielen bildete
ein Umzug ſämtlicher beteiligten Vereine, nach dem herrlich gelegenen
Sportplatze am Schloßgarten. Da auf beiden Spielfeldern geſpielt
wurde, war eine raſche Abwicklung des ſehr reichhaltigen Programmes
gewährleiſtet. Haſſias Jugend, welche unter ſich ein Trainingsſpiel
vor=
führte, ſowie der Sportverein König i. O., welcher gegen die zweite
Mannſchaft des Veranſtalters antrat, eröffneten den Reigen der Spiele.
Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung entwickelte ſich trotz
glühender Hitze ein ſehr anſprechendes Spiel, das die Haſſianer mit dem
Reſultat 5:2 für ſich entſcheiden konnetn. Punkt 3½ Uhr ſtieg dann das
Spiel Viktoria Griesheim (Kreisliga) gegen die erſte Mannſchaft des
Jubelvereins. Während die erſte Halbzeit torlos verlief, konnte
Gries=
heim dank der großartigen Einzelleiſtung ſeines Linksaußen ein Tor
erzielen und zwar mit dem knappſten aller Reſultate 1:0. Inzwiſchen
hatte ſich eine für Dieburger Verhältniſſe ſehr zahlreiche
Zuſchauer=
menge eingefunden, welche Zeugen des eigentlichen Jubiläumsſpieles
Sportverein Mannheim=Waldhof — Fußballſportverein Frankfurt (beide
Ligareſerve) ſein wollten. F. Sp. V. gewinnt 2:1. Der Abend ſah dann
den Verein in trauter Gemeinſchaft im Mainzer Hof, wo die Gründer
und verdienten Mitglieder ihre verdiente Ghrung in Form einer
Ehren=
nadel und eines Ehrendiploms erhielten. Auch die teilnehmenden
Ver=
eine am Werbelauf wuren durch Urkunden ausgezeichnet. Das Feſt iſt
vorüber und der Verlauf desſelben hat gezeigt, daß der Fußballſport
in Dieburg neue Anhänger gewonnen hat.
Turnen.
Main=Rheingau O. T. und 14. Deutſches
Turnfeſi in Köln.
Die Liſte der Wettkampfteilnehmer hat neue Zugänge
zu verzeichnen.
Nachdem durch die letzte Entſcheidung der D.T. und des 9.
Turn=
kreiſes in verſchiedenen Wettkampfarten die Teilnehmerzahlen ſich
er=
höhten, ſind auch dem Main=Rheingau einige Kämpfer mehr
zugeſtan=
den worden, und zwar im Haupt= und Zwölfkampf der
Tur=
ner iſt die Teilnahme geſtattet: Stein, Tv. Groß=Gerau, Kramer,
Stef=
fan und Reinheimer, Tv. Rüſſelsheim. Im Fünfkampf (
Män=
ner) Volksturnen ſteht die Beteiligung von: Schmidt, Groß=
Gerau, Mack und Geß, Tgd. Neu=Iſenburg, nunmehr feſt. Die
Geſtel=
lung von Wettkämpfern ſeitens der Gauvereine zu dem großen,
gewal=
tigen Turnfeſt der Deutſchen Turnerſchaft in Köln iſt eine ganz
her=
vorragende und verteilt ſich wie folgt:
1. Zehnkampf (Turner): Rüſſelsheim 3, Darmſtadt (Tgd.) 2, Ober=
Ramſtadt, Babenhauſen, Frankenhauſen je 1 Teilnehmer.
2. Zwölfkampf (Turner): Darmſtadt (Tgd.), Rüſſelsheim je 5, Groß=
Gerau 2, Walldorf (Tgſ.), und Arheilgen je 1 Teilnehmer.
3. Fünfkampf (Männer) Volksturnen: Rüſſelsheim, Groß=Gerau, Neu=
Iſenburg (Tgd.), Ober=Ramſtadt (Tv.) je 2, Walldorf (Tgſ.),
Ar=
heilgen, Nieder=Roden (Tv. Vorwärts) je 1 Teilnehmer.
4. Neunkampf (Aeltere) 1. Klaſſe: Griesheim (Tgſ.) 1 Teilnehmer.
5. Neunkampf (Aeltere) 2. Klaſſe: Darmſtadt (Tgſ.) 1 Teilnehmer.
6. Fünfkampf (Aeltere) 1. Klaſſe: Groß=Gerau, Beſſungen (Tgd.) je 1.
7. Fünfkampf (Aeltere) 2. Klaſſe: Beſſungen (Tgd.), Darmſtadt (Tgd.
und Tgſ.), Dieburg (Tv.), Nieder=Beerbach und Büttelborn je 1 T.
8. Turnerinnen Siebenkampf: Darmſtadt (Tgſ.) 4, Darmſtadt (Tgd.)2,
Arheilgen 1 Teilnehmerin.
9. Turnerinnen=Vierkampf: Darmſtadt (Tgd.), Darmſtadt (Eis. Tſpv.)
Beſſungen, Pfungſtadt je 1 Teilnehmerin.
10. Schwimmen: a) Männer: Darmſtadt (Tgſ.) 5, Darmſtadt (Tgd.) 3,
Beſſungen 3 Teilnehmer;
b) Frauen: Darmſtadt (Tgd.) 5, Darmſtadt (Tgſ.) 1T.
11. Fechten: Darmſtadt (Tgd.) 2 Teilnehmerinnen.
12. Volksturn=Meiſterſchaften: Darmſtadt (Akad. Tv. Alemannia) 1 T.
13. Tennis: Darmſtadt (Tgd.) 3 Teilnehmer, Darmſtadr (Tgd.) 2 und
Vensheim 1 Teilnehmerin.
Die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen verteilen ſich auf die
Ver=
eine des Gaues wie folgt: Darmſtadt (Tgd.) 26, Darmſtadt (Tgſ.) 12,
Rüſſelsheim 10, Beſſungen (Tgd.) 6, Groß=Gerau 5, Ober=Ramſtadt,
Arheilgen je 3, Neu=Iſenburg (Tgd.), Walldorf je 2. Je 1 Teilnehmer
bzw. Teilnehmerin ſtellen: Babenhauſen, Frankenhauſen, Nieder=Roden,
Worfelden, Griesheim, Dieburg, Nieder=Beerbach, Büttelborn,
Darm=
ſtadt (Eis=Tſpv.), Pfungſtadt, Darmſtadt (Akadem. Tv. Alemannia) und
Bensheim.
Die größte Zahl an Geräteturnern (Zwölf= und Zehnkampf) ſtellen:
Tv. Rüſſelsheim und Tgd. Darmſtadt mit 8 bzw. 7 Teilnehmern.
Be=
ichtlich iſt beſonders die Zahl der Teilnehmer an den Schwimmkämpfen
der Darmſtädter Turnerſchaft. Im Vergleich zu ihren
Mitgliederſtär=
ken des Tv. Rüſſelsheim und der Turngeſellſchaft Darmſtadt iſt deren
Beteiligung an den Wettkämpfen eine ganz beachtenswerte.
Erfreu=
lich iſt die Zahl derer aus den kleinen Landvereinen, die es durch
un=
entwegte Arbeit und Ausdauer fertig brachten, Turner zum
Ent=
ſcheidungskampf nach Köln entſenden zu können.
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Terminen betrug
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Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
1.* Preis von Rahnsdorf; für Dreijährige. Lehrlingsreiten. 200
Mark, 1600 Meter: 1. E. Habermanns Stolzer Kämpfer (E. Böhlke),
2. Weſterwald, 3. Daphne. Ferner liefen: Seekadett, Minna, Turnei,
Aſtrid, Pjotr, Gladiole. Tot. 14, Pl. 10, 12, 12:10. 1½—3 Lg.
2. Preis von Friedrichshagen; für Zweijährige. 2800 Mark, 1000
Meter: 1. Fürſt Lynars Heideroſe (E. Huguenin), 2. Mima, 3.
Aenn=
chen. Ferner: Leubelfing, Dias, Honeska, Tot. 11, Pl. 11, 18:10.
4—2 Lg.
3. Preis von Karlshorſt. 5200 Mark, 1800 Meter: 1. Frhr. S. A.
v. Oppenheimns Wanderluſt (L. Varga), 2. Heuſchrecke, 3. Krönung.
Ferner: Goldalma, Orlamünde, Tanit. Tot. 20, Pl. 12. 18:10. Hals
bis ½ Lg.
4. Preis der Müggel. 3900 Mark, 1400 Meter: 1. Stall Halmas
Mercurius (A. Saidik), 2. Magnet, 3. Maravedis. Ferner:
Wach=
holder, Nikotin, Oberon II, Finſteraarhorn, Alexander der Große,
Krautjunker, Hermes, Grimm, Oktava, Mondnacht, Beluga, Der Fakir,
Raffke. Tot. 88, Pl. 32, 44, 68:10. 2—34 Lg.
5. Preis von Köpenick. 7800 Mark, 2600 Meter: 1. Hauptgeſtüt
Altefelds Hödur (Geza Janek), 2. Gute Sitte, 3. Stolzenfels.
Fer=
ner: Coriolan 3. Tot. 42, Pl. 16, 12:10, 34—1 Lg.
6. Preis von Erkner; für Zweijährige. 6500 Mark. 1200 Meter:
1. Frhr. S. A. von Oppenheims Avanti (L. Varga), 2. Hauptgeſtüt
Altefelds Gemma (E. Huguenin), 3. A. und C. v. Weinbergs
Roſen=
lippe (O. Schmidt). Ferner: Fleiß, Mont Dore. Tot. 20, Pl. 17,
20:10. 2 Lg.—Kopf.
7. Preis von Grünau. 2800 Mark, 2000 Meter: 1. Frau E. Percks
Torrone (A. Ladendorff), 2. Sigelgayela, 3. Coſimo. Ferner:
Eigen=
ſinn, Chriſtinchen, Eisläufer, Fuge, Tarnhelm, Lindenblüte,
Perſe=
verantia, Arndt. Tot. 43, Pl. 15, 14, 47:10. ½—34 Lg.
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öffentlichrechtliche
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Meldungen für Baden=Baden. Die Baden=Badener Renmwoche m
den Tagen 24., 26., 28., 31. Auguſt und 2. September verſpricht wieder
an allen Tagen hevvorragende Ereigniſſe. Die drei Hauptrennen: Für
ſtenberg=Rennen, Zukunfts=Rennen und Großer Preis haben bereits
bis=
her ein glänzendes Meldeergebnis gefunden, aber auch die übrigen
Rennen ſind ſtark zu beachten, da jetzt nach der erfolgten Ausſchreibung
ein großes Intereſſe zu erkennen iſt. Im Zukunfts=Rennen ſind beim
zweiten Einſatz 45 Meldungen aufrecht erhalten worden, der Große
Preis von Baden ſieht ausnahmslos noch die erſte deutſche Klaſſe am
Start und aus dem Fürſtenberg=Rennen ſind neben den Ausländern der
Derbyſieger Lypus und Conteſſa Maddaleng hervorzuheben.
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Die Vorſchlußrunde um die deutſche Fußballmeiſterſchaft geht am
22. Juli zwiſchen Hertha/BSC. und Wacker München in Leipzig, und
Bahern München und Hamburger SV. in Duisburg vor ſich.
Das Olympiſche Reitturnier, iſt wegen ſeiner ſtarken Beteiligung
um einen Tag auf den 8. Auguſt vorverlegt worden.
E. von Halle=Frankfurt, der bekannte Automobil=Rennfahrer, der
beim Großen Preis von Deutſchland ſtürzte und ſich ſchwer verlebzle,
iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Damit hat der Große Preis zwel
Tote gefordert: v. Halle und den Prager V. Junek.
Wetterbericht.
Gießen, 17. Juli.
Ganz Deutſchland iſt von kühlen Luftmaſſen überflutet, die in
Ver=
bindung mit der verbreiteten Gewittertätigkeit allgemeinen Temperam”
rückgang herbeiführten. Die Temperaturwerte lagen heute morgen Le
uns zirka 5 Grad und in Weſt= und Norddeutſchland ſtellenweiſe ſo9‟
bis zu 8 und 9 Grad tiefer als am Vortag. Die kühle Luft führt
be=
reits wieder zu Barometeranſtieg und ſaugt das britiſche Hoch nag
Mitteleuropa hin. Somit kommt eine neue mehrtätige Schönwetterlade
auf, bei der die Temperaturen abermals anſteigen werden.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. Juli: Heiter, wieder wärmer Iie
trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 19. Juli
der Wetterlage.
Keine weſentliche Aenderung
Hauptſchriftleitung. Rudolt Maup=
Veranwortlich für Polti und Wirtſchaft: Rudell Maupe; für Feuilleien, Meig. "
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. cugen Buhlmal"
für den Handel:, Dr. C. 6. Quetſch: ſür den Schlußdienſt: Andreas Baue!.
Die Gegenwart”. Dr. Herdert Nettei ſür den Inſeratentel: Milb Kuhl”: dud
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernemmer
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 198
Stichtag Zahl der berichtenden BilanzſummenGirozentralen in Mill. RM. darin Bil.=Summe der
Deutſchen Girozentrale
in Mill. RM. N 4. 25 1122,2 299,6 9—. 10. 25 14272 307,1 3u. 4. 26 1998,8 492,2 3— 10. 26 2 330,8 501.,6 N. 4 R7 2819,5 574,0 3— 10. 77 3 049,3 620,2 N. 4. B 4043,8 764,0 31. 5. B 20 4 364,0 878,6
Die von den Girozentralen berwalteten Kapitalbeträge haben ſich
drnach in den letzten 3 Jahren auch bei Berückſichtigung der ſtatiſtiſchen
zehlerquellen mindeſtens verdreifacht.
Das Eigenkapital der Girozentralen nahm in dieſer Zeit im
Verhältnis zum Geſamtvermögen laufend ab, eine Entwicklung, die
v len deutſchen Kreditinſtituten gemein iſt. An den oben angegebenen
Forminen betrug das Kapital plus Reſerven in Prozenten der
Bilanz=
ſuummen:
A. 4. 25 81. 10. 25 30. 4. 26 31. 10. 26 30. 4. 27 31. 10. 27 80. 4. 28 31. 5. 28
L-4l- 74/, 55‟, 592, 5,5‟ 58 52o 50/o
Deſer niedrige Prozentſatz ven 5% (bei 91 Aktienbanken 9,8%) erklärt
ſiS aus der beſonderen rechtlichen Struktur der Girozentralen als
zientlichrechtliche Inſtitute. Während bei den Privatbanken die Höhe
des Eigenkapitals und der Reſerven als Gradmeſſer für die Beurteilung
— Sicherheit der Einlagen angeſehen wird, bildet das Eigenkapital
ee Girozentralen, für deren Geſchäfte alle angeſchloſſenen
Kommunal=
varbände als Garantieverbände haften, nur einen Grundſtock des
Be=
mebskapitals, ohne als Garantiekapital nennenswerte Bedeutung zu
Rſitzen.
Die Hauptpoſten der fremden Mittel der Girozentralen zeigt
os folgende Tabelle (um Doppelzählungen zu vermeiden, ſind die
Bif=
fen der Deutſchen Girozentrale — Deutſchen Kommunalbank —
heraus=
grnommen worden):
langfriſtige Mittel
Hah der Bilanzſumme Kreditoren insgeſamt davon Oblig.
ersichtag berichtenden
Girogentralen in Mill. RM., in Mill. RM. in Mill. RM. in Mill. RM.
M 4. 26
1506,6
1177,9
194,9
42,2
W 4. 27
2245,5
1301,6
720.1 20,4
0 4. 28 19 3 279,8 1863,4
1186,4 505,6
Die langfriſtigen Mittel — insbeſondere die durch Ausgabe
dorr Kommunglanleihen beſchafften — haben alſo erheblich ſtärker als
kurz= und mitte friſtigen Kreditoren zugenommen. Die
Inanſpruch=
rachme des Kapitalmarktes erfolgte in der Hauptſache durch Emiſſionen
ſori Kommunglanleihen; die in der 2. Tabelle zwiſchen den
zFfern der Spalte 5 und 6 beſtehende Differenz beruht im weſentlichen
u* den langfriſtigen Darlehen, die von der Deutſchen Girozentrale
us Mitteln ihrer eigenen „Deutſchen Kommunal=Anleihen” an die
ein=
emen Girozentralen weitergeleitet worden ſind.
Auf der Anlageſeite zeigen die Ziffern der folgenden Tabelle:
Langfriſtige
Ausleihungen
Debitoren in
Zahl der
berichtenden laufender Rechnung
et ichtag
Girozentralen
in Mill. RM.
M 4. 26
16
721,1
594,1
0 4. 7
18
673,5
1078,4
M 4. 28
20
1094,4
1276,0
ive entſprechende größere Vermehrung der langfriſtigen Anlagen; doch
ſa ſich auch das kurzfriſtige Kreditgeſchäft günſtig entwickelt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gründung eines neuen Autoverſicherungsverbandes. Die
Vereini=
uigen der in Deutſchland arbeitenden Unfall= und
Haftpflichtverſiche=
uagsgeſellſchaften und der Verband der Kraftfahrzeugverſicherer haben
ch. auf der vor kurzem ſtattgefundenen gemeinſamen außerordentlichen
zW. formell aufgelöſt und zu einem neuen Verband der
Automobil=
eiſicherer zuſammengeſchloſſen, der alle Zweige der Autoverſicherung
earbeiten ſoll, während bisher der Auto=Kasko=Verband nur die
Rege=
un g der Auto=Kasko=Verſicherung umfaßte.
Voltohm, Seil= und Kabelwerke A. G., Frankfurt a. M. Die G.V.,
nider 647 300 (von insgeſamt 850 000) RM. Stamm= und die 50 000
774. Vorzugsaktien vertreten waren, beſchloß, den Reingewinn von
6S6 RM. (i. V. 90 860 RM. Verluſt) auf neue Rechnung vorzutragen.
ur Anfrage wurde vom Vorſtand mitgeteilt, daß das Werk in
Frank=
ur a. M. ausreichend beſchäftigt ſei, während die Fabrik in Hahn i. T.
bei der Ruhrbeſetzung ſtilliege. Es beſtehe kaum Ausſicht dieſe Fabrik
üchder in Betrieb zu nehmen, was natürlich eine Belaſtung bedeute.
1Mi- Verkaufspreiſe ſeien nach wie vor nicht auskömmlich. Da ſich die
nanzielle Lage des Werkes ſehr gebeſſert habe, könne man die
Zu=
mfftsausſichten als befriedigend bezeichnen, wenn ſich auch noch keine
evauen Angaben machen ließen.
Silberwarenfabrik J. Alois Kerns Söhne A. G., Hanau a. M. Der
u den 11. Auguſt einberufenen Generalverſammlung wird
vorgeſchla=
e— die Beſchlüſſe der Generalverſammlung vom 20. Mai 1926, wonach
2 Grundkapital um 150 000 Mk. erhöht werden ſollte, wieder
aufzu=
eleen. Gleichzeitig ergeht Mitteilung gemäß 8 240 des H. G.B. an die
kronäre, daß mehr als die Hälfte des Aktienkapitals verloren iſt. Es
el daher ferner die Auflöſung der Geſellſchaft beſchloſſen werden.
Maffenkündigungen von Bergarbeitern im Dortmunder Bezirk.
achdem bereits vor längerer Zeit die Zeche „Schleswig” der
Vereinig=
n Stahlwerke bei Wickede=Aſſeln ſtillgelegt worden iſt, iſt nunmehr
üens der Vereinigten Stahlwerke beim Demobilmachungskommiſſar
Iyrag auf Stillegung der Zeche „Holſtein” geſtellt worden. Von der
ſtallegung, die am 31. Juli erfolgen ſoll, werden zirka 950 Mann
be=
offen, einſchließlich Beamten und Angeſtellten. Die Stillegung wird
it Unrentabilität begründet. Am 25. Juli finden im Oberbergamt
DDortmund Verhandlungen mit dem Demobilmachungskommiſſar
m. Die ſchlechten Abſatzverhältniſſe machen, wie die Vereinigten
talhlwerke mitteilen, auch eine Einſchränkung des Betriebes auf der
eche „Adolf von Hanſemann” in Mengede erforderlich. Auf dieſer
ewe werden durch Umſtellung des Betriebes auf eine Schicht rd. 600
amn zur Entlaſſung kommen. Ob es gelingen wird, eine Anzahl
er entlaſſenen Bergarbeiter auf den benachbarten Zechen
unterzubrin=
ſteht noch nicht feſt.
Die Lohnverhandlungen im Saarbergbau. Wie bereits gemeldet,
iefen die geſtrigen Verhandlungen über eine Lohnerhöhung im
fran=
ſ chen Saarbergbau ſehr ſtürmiſch. Seitens der Direktion, die ſich zu
ner Lohnerhöhung außerſtande erklärte, wurde, wie wir hören, der
tandpunkt zum Ausdruck gebracht, daß, wenn es den Bergleuten im
grgebiet nicht paſſe, dann könnten ſie ja auswandern. Die Direktion
2tuente, daß ſie ſtändig mit einer Unterbilanz arbeiten müſſe. Als dieſe
nraben von gewerkſchaftlicher Seite in Zweifel gezogen wurden, wobei
umuf hingewieſen wurde, daß Generaldirektor Deflin ſeit Jahr und
gu behauptet, es werde nichts verdient, während ſich am Schluß des
arres ſtets ein gutes Geſchäft herausſtellte, worüber Herr Deflin noch
u. Herbſt 1927 mit Befriedigung auf der Tagung franzöſiſcher
Wirt=
hftsvertreter in Saarbrücken berichtet habe, verließ Deflin das
Ver=
mſlungszimmer. Die Stimmung in der Saarbergarbeiterſchaft iſt
üßgerordentlich gereizt. Die weitere Entwicklung der Lage, die allgemein
eit ſch beurteilt wird, hängt von der Stellungnahme des
Verwaltungs=
ut.3 der Saargruben ab, der bekanntlich am Donnerstag in Paris
zu=
mmentritt.
Mitiwoch, den 18. Juli
Die deutſchen Girozentralen in den letzten
drei Jahren.
Ein ziffernmäßiges Bild der Entwicklung der deutſchen
Giro=
hentralen, der Spitzeninſtitute der in provinziellen und Landes=
Geparkaſſen und Giroverbänden zuſammengeſchloſſenen Sparkaſſen,
zeigt eine geſunde Aufwärtsbewegung. Zurzeit veröffentlichen 20
Giro=
zentralen (einſchließlich der Deutſchen Girozentrale — Deutſchen
Kom=
n=unalbank) allmonatlich ihre Bilanzen nach dem bekannten einheitlichen
Schema, nach dem auch die Bilanzen der übrigen öffentlichen und
pri=
uten Banken aufgeſtellt werden. Wenn auch die Vergleichsmöglichkeit
der Bilanzen dadurch ſtark beeinträchtigt iſt, daß erſt in der letzten
leit alle Girozentralen Zwiſchenbilanzen veröffentlichen und ferner
füther dieſe Bilanzen teilweiſe nach verſchiedenen Muſtern aufgeſtellt
nuurden, ſo ſind einige Hauptziffern dieſer Bilanzen doch geeignet, die
ſntwicklung der Girozentralen zuverläſſig zu veranſhuulichen.
Die Bilanzſummen der Girozentralen, alſo die Geſamtheit
rer eigenen und fremden Mittel, zeigen in den letzten drei Jahren
Ugende Entwicklung.
Frankfurter= und Berliner=Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Juli.
Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe die Tendenz eine Beſſerung
erfahren hatte, eröffnete die heutige Börſe in etwas ſchwächerer
Hal=
tung, da die nachgebende Tendenz an der geſtrigen New Yorker Börſe
ungünſtig wirkte. Vor allem jedoch ſtand der Markt wieder unter dem
Druck der faſt vollkommenen Geſchäftsloſigkeit und dem weiterhin herr= Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
Geldmarkt immer noch ſehr angeſpannt blieb, trotzdem der Medio
be=
reits überwunden iſt und der geſtrige Zahltag keinerlei Schwierigkeiten
bereitete. Das Angebot war nicht groß, doch traten bei der ſich
bemerk=
bar machenden Aufnahmeunluſt auf den meiſten Marktgebieten etwa
1—3prozentige Kursrückgänge ein. Die Werte, die geſtern etwas
ſtär=
ker erhöht waren, erlitten größere Einbußen. So eröffneten Zellſtoff
Waldhof 6,25 Prozent niedriger. Von den Elektrowerten gaben Chade=
Aktien 14 Mk., Siemens 3,5 Prozent und Geſ. für El. 4 Prozent nach.
Am Markte der Kaliaktien lagen Aſchersleben mit minus 5,25 Prozent
ſtärker im Angebot. Am Chemiemarkt eröffneten J.G. Farben 1,5
Pro=
zent niedriger, Von den Autoaktien verloren Adlerwerke 1 Prozent
und Daimler 1,5 Prozent. Montanwerte lagen ſtill und meiſt wenig
verändert, nur Rheiniſche Braunkohle 2,5 Prozent geſchwächt. Banken
gaben etwa 1—2,5 Prozent nach. Metallbank lagen leicht erhöht.
Schiffahrtswerte konnten ſich gut behaupten. Deutſche Anleihen lagen
ſtill, von Auslandsrenten waren Rumänen etwas gefragt und feſter.
Goldrumänen 21. Im Verlaufe blieb die Haltung geſchäftslos. Die
Kursveränderungen waren meiſt nur gering. Für Phönix machte ſich
etwas Intereſſe bemerkbar, ebenſo für Karſtadt, die 6 Prozent
an=
ziehen konnten. Am Geldmarkt blieb die Nachfrage ſtark. Tägliches
Geld 8 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man wenig veränderte
Kurſe. Mark gegen Dollar 4,1942, gegen Pfunde 20,385, London—
Kabel 4,8617½, —Paris 124,15, —Mailand 92,82½, —Madrid 29,54,
—Holland 12,08½.
Auch die Abendbörſe verharrte in großer Luſtloſigkeit und
allge=
meiner Geſchäftsſtille. Umſätze kamen nur vereinzelt zuſtande und
wurden wieder lediglich von der Kuliſſe getätigt. Soweit Kurſe
über=
haupt notiert wurden, lagen ſie gegen den Berliner Schluß kaum
ver=
ändert und meiſt etwa knapp behauptet. Leicht anziehen konnten
Gelſen=
kirchen und Dresdener Dank. J. G. Farben, in denen erſt ſpät eine
Notiz zuſtande kam, gaben etwas nach. Im Freiverkehr waren von den
amerikaniſchen Kunſtſeidewerten Enka mit 62 — ½ Dollar ſtärker
ab=
geſchwächt, American Glanzſtoff nannte man 88 Dollar. Renten blieben
umſatzlos. Abl. Schuld 17,80, Commerzbank 180, Danatbank 283, Deutſche
Bank 162½, Diskonto Geſellſchaft 158, Dresdner Bank 164, Reichsbank
267, Buderus 80½, Geſlenkirchen 133½, Harpener 146½, Aſchersleben
226, Weſteregeln 244, Mannesmann 128, Rheiniſche Braunkohlen N6½,
Rheinſtahl 133, Stahlverein 93, Adlerwerke 111, A. E. G 167, Chadeaktien
566, Licht und Kraft 207½, J. G. Farben 24½, Felten 129, Gesfürel
242½, Goldſchmidt 95, Holzmann 141. Karſtadt 226½, Lahmeher 166½,
Rütgerswerke 95, Siemens 354½, Südd. Zucker 150½, Aſchaffenburger
Zellſtoff 221, A. G. f. Verkehrsweſen 185, Hapag 163½, Nordd.
Lloyd 153½.
Berlin, den 17. Juli.
Die ungünſtigen Meldungen von der New Yorker Börſe und
Be=
fürchtungen auf ein weiteres Anziehen der amerikaniſchen Diskontrate
haben an der Berliuer Börſe die Spekulation veranlaßt, das geſtern
gekaufte Effektenmaterial wieder zu realiſieren und teilweiſe weitere
Abgaben vorzunehmen. Infolgedeſſen gingen die Kursgewinne des
Wochenanfangs wieder verloren. Das Geſchäft hielt ſich nach wie vor
in engſten Grenzen. Im weiteren Verlauf geſtaltete ſich die Tendenz
uneinheitlich. Auf den weiteren Rückgang des Dollars trat zunächſt
eine geringe Erholung ein, um jedoch ſpäter auf Vorſtöße der
Baiſſe=
partei einer weiteren Abſchwächung Platz zu machen. Die Börſe ſchloß
außerordentlich ſtill. Umſätze wurden faſt nicht mehr getätigt.
A. C. 6.
Augsb.=Nürnb. Maſch / 100.—
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl.= Briketts
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl..
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ....! 122.5
Elektr. Lieferung ..
F. 6. Farben.
Gelſenk. Berg.
G.f,elektr. Untern..
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfch. ..
Hapag.
Harpner.
Hemoor Zement.
Helſingfors ..
Wien ..
Prag ..
Budapeſt:
Sofia.
Solland”.
Ezio ...
Kopenhagen
Stockholm .. ."
London ... .. 120,375/20./15
Buenos Aires
Neu=York
Belgien ....:
Deviſenmarkt.
18. 7. 17. 7. R 7. 17 Geb Brief geld Brief Geld Brie Geld Brie H0.545 10.565l 10.54 10.56 UItalien .. 21.35 ſei. ss K 2i. g55 42,3 95 59.12 59.24 59,09 59.21 Paris 16.39 15.43 16.395 316.435 12.4221 12.442 12.41312.435 Schweiz. 180.,65 80.31 80.885 40.525 72,03 73.17 73.98 73 12 Spanien. 68.91 69.0. 68.92 69 08 3.027 3.033 3.02 3.033 Lanzig. s1.47 Bi.6: e1.42 81.58 116s.62l 1S6.98 16a.59 169.33 Fapan. .......! 1.920 1.233 1. 923 1.527 Fu1,9s 3112.18 111.32 1 12.,14 Rio de Janeiro 0.500 0.503 0.502 2 0.504 12.031 12.2: 112.01112,23 Fugoſlavien ... 7.368 7.382 7.363 7.362 72.1711 112 39 112.18 112,35 Portugal ....." 18.8: 18.81 18.78 15.82 20.37 2 20.41 I. Athen ........ 5.425 5.435 5.415 5.425 11770 1.7741 1.768/ 1.774 Konſtantinopel 2.136 2.1401 2. 133 2.137 M4.1is1 4.199 4.180 4 198 Kanada. . . . . . . . 4.17 4.ige 4.178 4.184 2.38 58.48 58.36 58.48 lüruguav.. . . . . . 4.276 4.284 4.276 3 4.284Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Juli. Der hieſige
Produk=
tenmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Die Umſätze bewegten ſich
nach wie vor in kleinem Rahmen, da die Händler kaum
Unterneh=
mungsluſt bekundete. Ware in alter Ernte kam ziemlich an den Markt,
ſo daß hauptſächlich Weizen und Roggen nur zu billigeren Preiſen
Aufname fand. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen T 25,75,
Noggen 27,50, Hafer inländ. 27,75—28,25, Mais für Futterzwecke 24,75
bis 25,00, Weizenmehl 36—36,25, Roggenmehl 37,25—38, Weizenkleie
13,75—14, Roggenkleie 15,75.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehmarkt vom 17. Juli. Der heutige Viehmarkt ſtand
im Zeichen ſchlechter Geſchäfte und zurückgehender Preiſe. Der Antrieb
auf dem Großviehmarkt ergab einen Mehrauftrieb von 131 Stück gegen
den Vormarkt. Bei lebhaftem Beſuch war das Geſchäft trotzdem
ſchlep=
pend. Die Preiſe gingen bei allen Gattungen 1—4 Mk. zurück. Es
verblieb erheblicher Ueberſtand. Auf dem Kälbermarkt wurde bei
nach=
laſſenden Preiſen von 1—3 Mark in kurzer Zeit ausverkauft. Der
Schweinemarkt hatte einen Minderauftrieb von 131 Stück. In der
Mehrzahl waren Speckſchweine angetrieben, für die wenig Nachfrage
beſtand. Der Preis ging 1 Mk. zurück, und verblieb bei ſchleppendem
Geſchäft ein größerer Ueberſtand. Angetrieben waren 40 Ochſen, 20
Bullen, 692 Kühe und Färſen, 325 Kälber und 912 Schweine. Der
Preis betrug bei 50 Kilo Lebendgewicht je nach Qualität im einzelnen:
Ochſen 40—51, Bullen 30—40, Kühe 35—45, 22—30, Färſen 50—58,
Kälber 58—65, 48—56, Schweine 63—68, 64—70 und 67—72 Mk.
Frankfurter Pferdemarkt vom 16. Juli. Dem geſtrigen Pferdemarkt.
wurden insgeſamt rund 550 Pferde aller Gattungen und 10 Fohlen zum
Verkauf zugeführt. Die Beſchickung war ſomit beſſer als im Vormonat
und auch die Beſucherzahl war höher. Am Tage vor dem Markte hörte
man höhere Preiſe als am eigentlichen Markttag. Es beſtand wohl
Kaufluſt, aber der Handel war nur ſchleppend, da die Landwirtſchaft
unter Geldkngppheit leidet und diesmal einige Aufkäufer aus dem
Rhein=
land und Süddeutſchland ausgeblieben ſind. Die Preisnotierungen
deck=
ten ſich mit denen im Monat Juni; vereinzelt wurde über Notiz
ge=
handelt. Der nächſte Pferdemarkt findetz am 20. Auguſt ſtatt,
177.— 275.5
1177.— Salzbefurth. 428.5 426.—
246.5 Weſterregeln. 247.— 245.— 242.— Lindes Eismaſch.
8. Loewe & Co. 184.5 183.— 265 5 263.— 229.— 227.— 162.5 162.5 Lingel Schuh ..." 50.5 45.75 159.37! 158.5 MannesmannRöhren 129 325 1163.— 163.— Rieberlauſitzer Kohle 159.— 158.— 54.5 54.— Nordb. Loyd ... 153.— 154.5 134.— 132.— Orenſtein. . ...... 120.— 119.— 76.— 78.— Polyphon ........." 561.— 549.5 121.— Rütgerswerke .. . . . .
Sachſenwerke ..... 95.75 95.75 165.— 164 75 133.— . 131.5 1 255.5 255.— Siemens Glas ..... 151.5 151.5 132.75 132.25 Ber. Glanzſtoff.... 608.— 604.— 246.— 243.— Ver. Stahlwerke. . . 90.75 92.5 49.— 5o.— Volkſtedter Porzellan 80.— 60.— 199.— 198.— Wanderer Werke. . .. 149.5 148.— 162.5 163 75 Wiſſner Metall. . . 160.— 148.25
258.— 148.*—
259.5 Wittener Gußſtahl .. 68.—
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17. Juli ſtellten
ſich für Elektrolyckupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 140 RM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
ſchenden Ordermangel. Daneben verſtimmte die Tatſache, daß der 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 NM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 85—90 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 81—82,25 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 17. Juli
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 125,25 (126,75), März
126,75 (126,75), April, Mai, Juni 126.75 (127), Juli 124 (126) Auguſt
125,50 (126), September 126 (126,25), Oktober 126,25 (126,25), November
125,25 (125,50), Dezember 125,25 (126,75). Tendenz: ruhig Für Blei:
Januar 42 (42,25), Februar, März, April 42,25 (42,50), Mai, Juni 42,50
(42,75), Juli 41 (41,50), Auguſt 41,25 (41,75), September, Oktober 41,50
(41,75) November 41,50 (42), Dezember 42 (42). Tendenz: ſchwächer.
Für Zink: Januar, Februar, März, April 499 (49,50), Mai, Juni
49,25 (49,75), Juli, Auguſt 49,25 (50), September, Oktober 49,50 (49,75),
November, Dezember 49,25 (49,50). Tendenz: ruhig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigetügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 17. Juli ſtellten
ſich für Kupfer (Tendenz: ruhig); Standard p. Kaſſe 6942/1o—38,
3 Monate 63½—/ya, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 68¾—69½, beſt
ſe=
lected 65½—668, Elektrowirebars 69½; Zinn (Tendenz: feſt):
Stan=
dard p. Kaſſe 213—½4, 3 Monate 209½—¾8, Settl. Preis 213, Banka
(inoff. Not.) 216½, Straits (inoff Not.) 216; Blei (Tendenz: ſtetig):
ausländ, prompt 2½, entft. Sichten 20½, Settl. Preis 20½; Zink
(Tendenz: ſtetig): gewöhnl, prompt 242 entft. Sichten 24½, Settl.
Preis 24½; Queckſilber (inoff. Not.) 18½; Wolframerz (inoff. Not.) 153,
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 17. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf beſſere Exportnachfrage und Berichte, daß Rußland
in Liverpool eine Ladung Laxlataweizen gekauft habe, zeigte der
Wei=
zenmarkt ein feſteres Ausſehen. Unter dem Eindruck der reſtlichen
Ablieferungen von neuem Winterweizen und den Berichten, daß die
Entearbeiten in Teilen des ſüdweſtlichen Anbaugebietes ausgezeichnete
Ergebniſſe erwarten ließen, trat eine Reaktion ein. Gegen Schluß
zogen die Kreiſe unter Käufen öſtlicher Häuſer wieder an.
Mais: Der Maismarktk verkehrte in feſterer Haltung, wofür das
kleine Angebot aus dem Inland und auch Käufe der Lokohäuſer in
Septemberterminen maßgebend waren. Die geringen Ankünfte und
die ſtetigere Haltung der ſüdweſtlichen Märkte begünſtigten das
An=
ziehen der Preiſe.
Hafer: Am Hafermarkt zeigte ſich auf Nachrichten über einige
Regenfälle in den einzelnen Anbaugebieten Deckungsfrage zum
Juli=
termin. Später trat jedoch auf Vorausſage klaren Wetters eine
Re=
aktion ein.
Baumwolle: Der heutige Baumwollemarkt eröffnete in
behaup=
teter Haltung. Später griff jedoch ein Stimmungsumſchwung Platz,
der im Hinblick auf die gebeſſerten Ernteausſichten ſowie auf Grund
der Tatſache, daß mit ernſtlichen Schäden durch den
Baumwollkapſel=
käfer nicht zu rechnen ſein dürfte, Liquidationen einſetzten. Gegen
zeigte ſich einiges Deckbedürfnis.
Kaffee: Liquidationen und Abgaben der Kommiſſionshäuſer ſowie
Verkäufe europäiſcher Firmen, die im Hinblick auf die niedrigeren
Notierungen in Rio vorgenommen wurden, ſetzten ſich am Kaffeemarkt
in einem Abgleiten der Preiſe fort. Später zeigte ſich einiges
Ein=
deckungsbedürfnis.
Zucker: Der ſchleppende Abſatz von Lokoware veranlaßte am
heu=
u7.7. tigen Rohzuckerterminmarkte Liquidationen und Abgaben europäiſcher
Firmen, wodurch das Preisniveau eine Senkung erfuhr. Deckungen
127,5 und Anſchaffungen des Handels führten ſpäter zu einer Erholung, die
84— jedoch im weiteren Verlauf einer erneuten Abſatzbewegung Platz machte,
155.— da Liquidationen preisdrückend wirkten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Julit
Getreide: Weizen, Juli 128½, Sept. 1315, Dez. 135½; Mais,
Juli 105½, Sept. 98½, Dez. 82½: Hafer, Juli 48, Sept. 41½,
128,5 Dez. 43½: Roggen, Juli 107½, Sept. 108½, Dez. 109½.
Schmalz: Juli 12,25, Sept. 12,95, Okt. 12,62½, Dez. 12,67½.
Fleiſch: Rippen, Juli 14,20, Sept. 14,35, Okt. 14,20; Speck
loco 14,37½, leichte Schweine 10,50—11,60, ſchwere Schweine 10,50
bis 11,50; Schweinezufuhr Chicago 24 000, im Weſten 75 000.
Chicagver Baumwolle: Juli 21,10, Okt. 20,76.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Juli:
Getreide, Weizen, Rotwinter 168½, Hartwinter 1415; Mais
us9.— neu ank. Ernte 115½; Mehl ſpr. wheat clears 6,25—6,75; Fracht
68,5 nach England 1,3—2, nach dem Kontinent 8.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz willig, Umſatz in lots 118, loco 13½, Juli
12,65, Auguſt 12,76, September 13, Oktober 13,10, November 13,.
Januar 1929 12,17, März 12,68.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Kaliabſatz beläuft ſich in den erſten 10 Tagen des Juli auf
B88 710 Doppelzentner Kali. Bis zu dieſem Zeitpunkt lagen auf den
Werken noch Beſtellungen in Höhe von 378 662 Doppelzentner vor Auf
Grund des heutigen Kaliabſatzes iſt die Syndikatsſchätzung für Juli, die
anfänglich auf 850 000 Doppelzentner lautete, auf 980 000 Doppelzentner
erhöht worden.
An der Hamburger Börſe wurde geſtern der Zeithandel in
Ge=
treide, und zwar für Gerſte, Mais, Weizen, Hafer und Roggen
aufge=
nommen. Wie bereits gemeldet, finden für dieſen Zeithandel
Notie=
rungen für die Lieferungstermine März, Mai, Juli und September
ſtatt mit der Einſchränkung, daß jeweils nur die drei dem laufenden
Monat folgende Sichten notiert werden.
Wie von der Familie Stinnes mitgeteilt wird, iſt der vor einem
Schiedsgericht unter dem Vorſitz des Reichsgerichtspräſidenten Dr.
Si=
mons anhängige Schiedsſtreit zwiſchen Edmund Stinnes und Frau Hugo
Stinnes andererſeits durch einen Vergleich, der alle
Meinungsverſchie=
denheiten ausräumt, endgültig beigelegt.
Die Tendenz des Schrottmarktes, die ſeit Mitte Juni eine
weſent=
liche Abſchwächung zeigte, iſt in der erſten Hälfte des Monats Juli
er=
heblich ſtiller geworden. Das Geſchäft bewegt ſich in äußerſt ruhigen
Bahnen. Das Angebot wird glatt von der Deutſchen
Schrotwereini=
gung aufgenommen.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat Herrn Otto Keinath, das
Geſchäfts=
führende Präſidialmitglied des Reichsverbandes des Deutſchen Groß=
und Ueberſeehandels unter dem 12. Juli d. J. als Arbeitgebevvertreter
des Handels als Mitglied des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates
ein=
berufen.
Der Generalrat der Oeſterreichiſchen Nationalbank hat in ſeiner
Sitzung beſchloſſen, den Diskont und Lombardſatz mit Wirkung vom
17. Juli auf 6½ Prozent und dementſprechend auch die Sätze im
Dar=
lehensgeſchäft um ½ Prozent zu erhöhen.
Die Evening Standard melden bekanntlich daß die Verhandlungen
zwiſchen Imperial Chemical Ltd. und der J. G. Farbeninduſtrie wegen
einer Vereinbarung über Kunſtdünger wieder aufgenommen worden
ſeien, was als Wiederaufnahme der im Vorzahre zwiſchen der J. G.
Farbeninduſtrie und der engliſchen Chemietruſte kommentiert wird.
Ueber Moskau kommt die Nachricht, daß die Nanking=Regierung
be=
ſchloſſen habe, innerhalb Wochenfriſt den chineſiſch=japaniſchen
Handels=
vertrag zu kündigen. In einer Begleitnote ſoll der Außenminiſter der
japaniſchen Regierung die Aufnahme von Verhandlungen für den
Ab=
ſchluß eines neuen Handelsvertrages in Vorſchlag bringen.
Nach einer telegraphiſchen Mitteilung der kanadiſchen Regierung an
das Internationale Landwirtſchaftsinſtitut in Rom betragen die
Ge=
treideanbauflächen im gegenwärtigen Jahre: Weizen 9 472 000 Hektar
(400 000 Hektar mehr als im vorigen Jahre, 4,2 Prozent); Roggen
179 000 Hektar (7 Prozent weniger); Gerſte 1 467 000 Hektar (3,4 Prozent
mehr); Hafer 5 357 000 Hektar (wie im Vorjahre).
Geite 12
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6%Berlin v. 24
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7% Dresden v. 26
7%Frkf. a.M.v. 26
77Hanau v. 28
7% Heidelb. v. 26
8%Ludwahf. b. 28
8%Mainz b. 26.
10%Mannh. v. 25 11
8%Mannh. v. 28
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8% Pirmaſens v. 268
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Pfandbriefe.
82 Frkf. Hyp.Bk.
*2
87.25
79
85.5
5u.8
17.75
55
93.5
93.25
84.5
80.5
84
92.5
102.5
93.25
93
85
98
31
76.25
37.,5
88
2 bo. Lia.=Pfl
22 Frkf. Pfbrbank)
4½% Gotha Gr.=
Freb, Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig=Pfdbr.
2 Heſſ. Landesbr.
82 Kom
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz!!
729
8% Landeskr. Kaſſ.
%5 Mein. Shp. Br.
Lig.=Pfbr.
3 Naſſ. Landesbr.
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4½% „ Lig.
Pfandbriefe ...
8% Preuß. Ctr.=
Bob.=Ered.
4½%
Lig.=Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
82Ahein.Shp. Br
25
4½% „Lig.=
Pfandbriefe.
82 Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit ...
4½% „ „L=Pf.)
8% Südd. Bod.
Fred.=Bank ...
4½20
„Lig.
Pfdbr. . ..... .
8% Württ. öhp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablö.Anl.
* Ausl. Ser. I
Ser, III
IADL. Frankfurter Kursbericht vom 11. Zuli 1928.
75.5
97.5
88
82.5
78.75
97.25
90.5
89‟
94
88.5
100
100
94.5
97.5
85.5
75.55
57‟,
73
98
97.75
97
97.75
89
26.6
97.75
98
92.5
95
50.75
68
Rheinprov. Ablbſ.-
Anl. F Ausloſ.=Sch. 53
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=bbl.
Frkf. Hyp.=Bk. 2.,
Obl. Ser. 1 u. 2/ 18.7
beſ.Ods.=Hyp. Bk.
Kom.-Obl. S.lel6l 13.17
„ S.17-241
Rh. Shp.=Bk.
Vor=
k.=Kom.=Oblig.,
4.
Induſtrie=
bbligationen.
a) mit Zinsberechn.
8SDaimler,B.v 271
820 Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
82 Heſſ u.
Herka=
les=Brau. b. 26
8% Klöchn=Werke
Berlin v. 26.
10% Kom. Glektr.
Mark. ....
7% Mainkrw. b. 26.
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27.
825 Neckarfulm v.28
82 Salzmannccko.
Kaſſel v. 28.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 28
ohne Opt. b. 26
82 Boigt & Häffner
b. 26 ..
b) ohne Zinsberech.
(auf RM. umgeſt.)
Alg. Glek. Geſ. S.
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Liefergs.=Geſ.
Felten & Guilleaum
Geſ. f.eleſt. Untern.
Nordd. Lloyd .
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6% Bad.=Bad. Holz!
95.5
93
93.75
102.5
89.25
88.25
47.5
87
94.5
84
84.5
82.5
*=
90.5
24.5
5% Badenw. Kohl.=)
anleihe ....."
6% Heſſ Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.
5% Preuß.
Kali=
wertanleihe ....
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
5% Südd. Feſtw.
bank .........!
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5% Bosn. L. E. B.v.
1914.....
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 .
4½% Bosn. v. 69
5% Bulg. Tab. vo2
1.6% Griech. v. 90
134% Mon.
5% Mexinn. ſabg.)
5% — äuß. „
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
C. C.=Stücke)...
42 Oſt. Goldrente
C. C.=Stücke)..
4½% Num. Gobd
von 1913 .....
422 Schweiz. Bds.=
Bahnen b. 1912
420 Türk. Admin.
479
r. Bagd.
2. Bagd.
4%0
*
Zollanl.
4½% Ungarn von
1918 C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C.C.,St.)
42 dito Goldr!
(C. C.=St.)
4% dito von 1910
(C. C., St.)
f48 dito
Kron=
rente (abg.) .
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
420 Kopenh. v. 61
4½ Liſſab. b. 1888
4% Stockh. v. 1880
16.8
9.55
8.65
2.16
38.5
38.5
46
21.5
93.5
11
10.25
32.5
26
1.65
57.5
92
13
12. Obligationen v.
Transportanſt.
4%. Dur=Bodenb.
von 1891 ....
42 Eliſabethbahn
von 1883 ...
4½ Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig. .
42 Lemberg=Gzer.
ſteuerfrei :
22ſu,% Oſt. Südb.
(Lombard.) ..
425 Oſt. Staatsb.v.
1883 ..."
3% Raab=Odenbg.
5. 1883 . ......
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Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank .."
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Dresdener Bank . . /163
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Mein, Hyp.=Bank 130.5
Metallbank.
Mitteld. Ereditbr. 230.25
Nürmb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank 160
Pr. Bod.=Creditbk. 132
Hyp.=Akt.=Bk. /13=
Reichsbank=Ant. 267
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Hyp.=Bankl190
Südd. Bod.Cr. Bk.
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Wiener Bankverein!
11
10
10-,
15.25
15.5
135.5
168
142
198
130
162.5
121
103
158
114.5
152
138.75
137.5
160
34.75
127
137
15.5
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Allg. Lokalb.= und
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Dt. Eiſenb.=Geſ. :11
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Hapag ;
Nordd, Lloyd. .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Gef./1
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5%
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 198
Mittwoch, den 18. Juſi 1926
Seite 13
Das Spiel mit dem Tode.
21)
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Eva, die auf ihrem Lieblingsplätzchen unter einem alten
Golunderbaum vor der Laube ſaß, blinzelte aus ihrem Liegeſtuhl
chläfrig zu der Schweſter auf.
„Haſt du geweint!” fragte ſie, aufmerkſamer werdend.
„Ach Unſim!” war die verlegene Antwort. „Das helle Licht
Slendet mich nur ſo!”
Dann aber war es mit Elſes Beherrſchung vorbei; ſie ſchob
Sas Tablett mit den laut aufklirrenden Taſſen auf den Tiſch
ind brach im nächſten Augenblick im ein bitterliches
Schluch=
gen aus.
Mit einem Sprunge war Eva au ihrer Seite und uwhalſte
ſie zärtlich.
„Weine nicht, Elschen! Kein Mann iſt es wert, daß man um
hn auch nur eine einzige Träne vergießt!“
Die Scheveſter wehrte matt ab.
„Es geht ſchon wieder vorbei! Aber du weißt ja nicht, wie
ah dieſe Frau drüben in Neudietersdorf haſſe. Geſtern erſt hat
niir Lore erzählt, wie ſie ſchon wieder mit Dr. Hauffe zu
koket=
nieren verſucht, kaum vier Wochen nach dem Tode ihres Mannes.
Und jetzt ſtellt ſie auch nach Herrn Ralff ihre Netze aus. Sogar
wialen ſoll er die falſche Schlange!” ſchloß ſie, von neuem mit
den Tränen kämpfend.
Die Kleine zuckte verächtlich mit den runden Schuultern.
„Laß ihn doch!” orakelte ihre vierzehnjährige Weisheit. „Vor
ellem zeige ihm nicht, wie du dich um ihn kränkſt. Das iſt die
Sauptſache. Man kann die Männer nicht ſchlecht genug
behan=
deln, ſagt Lotte Aders immer, dann freſſen ſie aus der Hand.
And du haſt für dieſen Herrn ſogar noch friſchen Napfkuchen
ebacken.”
Und ſie ſchnupperte mit ihrem feinen Näschen begehrlich in
ren weißgepuderten Ring eines ſtattlichen Kuchens, der, von
eiiner Aſparagusranke umſchlungen, prächtig auf dem Tiſche ſtand.
„Da haſt du ſicher ein Dutzend Eier und ein ganzes Pfund
Butter hineingebacken!” bemerkte ſie ſachverſtändig. „Ein Glück,
wraß der Spatz heute mal wieder Migräne hat. Sonſt kriegteſt
u mächtig eins auf den Hut!”
„Dort kommt übrigens endlich auch dein Ungetreuer!” ſchloß
ſire, zum Park hinüberdeutend, unter deſſen alten Linden in
die=
eem Augenblick ein heller Flanellanzug auftauchte.
„Sie wollen wohl ſchon wieder mit Gewalt das Wetter
ver=
erben?” eröffnete ſie damn ſofort die Feindſeligkeiten, als
Walter jetzt in ſtrahlendem Weiß am Kaffeetiſch erſchien. „Oder
haben Sie die Abſicht, ſich auch für heute nachmittag wieder
un=
ſichtbar zu machen? Für uns pflegen Sie ſich doch ſonft micht in
ſolche Toilettenunkoſten zu ſtürzen!“
Der Maler lächelte freundlich.
„Sie ſind die reinſte Gedankenleſerin, Fräulein Evchen! Ich
wollte allerdings noch einmal zum Schloß. Soeben hat Dr.
Hauffe angerufen, daß er ſelbſt nach Siebenlinden kommt. Ich
kann mich alſo vorläufig reſtlos den Damen widmen!“
„Sehr gütig!” klong es kampfluſtig zurück. „Von mir aus
dürfen Sie ganz nach Neudietersdorf überſiedeln!“
„Sie ſind ja heute ſo kampfesluſtig aufgelegt, kleines Evchen!
Womit habe ich mir eigentlich dieſen lodernden Zorn zugezogen?”
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„Das werden Sie ja ſelbſt am beſten wiſſen!” verſetzte Eva
kühl und lehnte ſich würdevoll in ihren Liegeſtuhl zurück. „Man
wird die Herren künftig etwas kürzer halten müſſen!“
Werner Ralff war unterdeß näher zu Elſe herangetreten,
die während des kleinen Rededuells ſchweigend die letzten
Vor=
bereitungen für den Nachmittagskaffee getroffen hatte.
„Ein guter Geiſt hat mich anſcheinend hierhergeführt!” ſagte
er, auf die Schätze des Kaffeetiſches deutend. „Napfkuchen und
Mokka double, Sonne und die ſchönſten jungen Damen der
Gegend und Umgegend. Wirklich zu viel Glück für wich
ſchlech=
ten Menſchen!“
„Alſo Sie fangen endlich doch an, Ihre Schlechtigkeit ſelbſt
einzuſehen!” erwiderte Elſe, ihm zum erſtenmal ihr heißes
Ge=
ſicht zuwendend. „Dann will ich heute noch einmal Gnade für
Recht ergehen laſſen und Ihnen eine Taſſe Kaffee einſchenken!“
„Er bekommt aber nicht ein Stückchen Kuchen”, rief Eva
da=
zwiſchen, „ehe er nicht gebeichtet hat, wo er den ganzen Tag
ge=
ſteckt hat!“
„Das ſind Staatsgeheimniſſe!” wehrte Walter lächelnd ab,
während er einen breiten Streifem Napfkuchen hinter ſeinen
prachtvollen Zahnreihen verſchwinden ließ. „Sehen Sie,
Fräu=
lein Elſe iſt nicht ſo grauſam wie Sie, daß jie mich bei
leben=
digem Leibe langſam Hungers ſterben laſſen will!“ —
Eine Zeitlang ſchwiegen ſie, ganz dem Genuß des
Augen=
blicks hingegeben.
Das verblaßte Tütenblau der Rivieralaube, wie ſte Walter
gleich am erſten Tage getauft hatte, leuchtete ſanft im der grünen
und goldenen Helle des ſtillen Sommertages.
Ein künſtleriſch veranlagter landwirtſchaftlicher Eleve hatte
einſt an dem alten Holzbau ſeine maleriſche Begeiſterung
aus=
getobt und eine Farbenorgie in Blau und Silber in die
länd=
liche Schlichtheit der Stangenbohnen= und Erbſenhecken
hinein=
geſtellt.
Und ringsum breitete ſich der Garten im Sonnenſchein.
Ein Kreuzweg lief zwiſchen den ſauberen Gemürſebeeten
hin=
durch von dichtem, altväteriſchem Buchsbaum.
Dahinter aber blühten längs des ſchönen Liguſterzaunes
der Stolz Fräulein Sperlings, ihre ſelbſtgezogenen
Bauern=
blumen: Balſaminen, Jungfer im Haar und Brennende Liebe. —
„Hier könnt ich bis an mein ſeliges Ende ſitzen und
Napf=
kuchen eſſen!” ſagte Walter nach einer Pauſe mit einem
ſchwer=
mütigen Augenaufſchlag. „Und Ihnen ſcheint es auch nicht
ſchlecht zu ſchmecken, Fräulein Evchen! Rauchen Sie übrigens,
meine kleine Unbändige?"
„Na, obl Nicht zu knapp, ſelbſtverſtändlich! Sie ſtellen
manchmal zu geiſtreiche Fragen! Fräulein Sperling iſt ja heute
weit vom Schuß! Die haben Sie mit Ihrer Frühpartie direkt
an den Rand des Grabes gebracht!“
„Das tut mir aufrichtig leid! Sie wiſſen ja, wie ſehr ich
unſeren vortrefflichen Hausgeiſt verehre!”
„Das beruht ganz auf Gegenſeitigkeitl” verſetzte Eva und
blies einen kunſtvollen Rauchring in die unbewegte Luft. „Ich
bewundere, welch eine Anziehungskraft Sie anſcheinend gerade
auf ältere Damen ausüben!“
„O, ich glaube, ich werde zuweilen auch noch jüngeren
Jahr=
gängen gefährlich!” entrüſtete ſich Walter.
„Na, an Beſcheidenheit ſterben Sie einwal beſtimmt nicht,
Verehrteſter! Nun müſſen Sie uns aber endlich verraten, wo
Sie heute ſchon ſo früh geweſen ſind!”
Walter bewegte gelaſſen die Hand.
„Ich will Sie nicht länger auf die Folter ſpannen, Fräulein
Evchen! Alſo, ich bin ſozuſogen errötend Ihren Spuren gefolgt
und auf der Abtei geweſen!“
„Auf der Abtei?”
Erſtaunt ſahen ſich die beiden Schweſtern an.
„Allerdings! Ich bin mit Herrn Hegemeiſter Schwarzer
hin=
übergefahren, um die hiſtoriſche Fundſtätte der Brieftaſche
ein=
wal in aller Ruhe und Gründlichkeit zu beſichtigen. Und num
möchte ich an Sie eine ſehr ſchwerwiegende Frage richten, die ich
Sie wahrheitsgemäß zu beanworten bitte; Haben Sie neulich
auf der Inſel geraucht?”
Elſe ſchüttelte den Kopf.
„Neim, Herr Ralff! Das konn ich mit gutem Gewiſſen auf
das beſtimmteſte verneinen!“
„Ich danke Ihnen,” verſetzte Walter befriedigt. „Jetzt
ſol=
len Sie auch erfahren, wie ich zu dieſer Frage gekommen bin!“
(Fortſetzung folgt.)
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erheben, da ich in der Tage bin, die Rlchtlgkelt meiner
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(*18711)
Bekanntmachung.
Der Plan über die Herſtellung einer
oberirdiſchen Telegraphenlinie an dem
Steinbergweg liegt bei dem
Telegraphen=
bauamt in Darmſtadt auf die Dauer von
4 Wochen aus.
(11670
Darmſtadt, den 16. Juli 1928.
Telegraphenbauamt.
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Holzaofuhx.
Sämtliches in unſerem Dienſtbezirk
geſteigerte Holz iſt bis ſpäteſtens 31. Juli
d. Js. abzufahren, widrigenfalls
Straf=
anzeige erfolgt.
(11684
Darmſtadt, den 17. Juli 1928.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
In uuſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
heute bezgl. der Gemeinnützigen
Bauge=
noſſenſchaft e. G. m. b. H. in Groß=Umſtadt
folgendes eingetragen:
Die Genoſſenſchaft iſt durch Beſchluß
der Generalverſammlungen vom 23. Juni
und 4. Juli 1928 aufgelöſt.
Die rechtsverbindliche Zeichnung der
Genoſſenſchaft erfolgt durch zwei
Ligi=
datoren.
Groß=Umſtadt, den 13. Juli 1928
Heſſ. Amtsgericht. (11706
Am Donnerstag, den 19. Juli
1928, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal,
Lu=
iſenſtraße 32, zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
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1 Klavier, 1 Fahrrad, 1 Grammophon
1 Bild, 1 Schreibmaſchine, 1
Kaſſen=
ſchrank, 1 Warenſchrank, 1 Roman
Bibliothek, 1 Präziſionsdrehbank, 1
Näh=
maſchine, 1 Eßzimmer, ſowie Möbel
aller Art. 1 Ladenkaſſe, 1 Perſonen
wagen, 1 Rolle Zeichenpapier.
Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
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I. Die Erd=, Maurer= und Beton=,
Kunſt=
ſteinarbeiten und Trägerlieferungen
ſowie
II. die Zimmer=, Dachdecker=, Spengler=
und Grobſchloſſerarbeiten
bei der Errichtung von
Wohnhausneu=
bauten am Speſſartring, Oſtbahnho
und an der Beſſunger Straße ſollen au
Grund der Reichsverdingungsordnung
über die Vergebung von Bauleiſtungen
vergeben werden.
Die Bedingungen für die unter I
an=
geführten Arbeiten liegen ab Mittwoch,
den 18. d. Mts. und für die unter II
an=
geführten Arbeiten ab Samstag, den 21.
d. Mts. bei dem unterzeichneten Amt,
Grafenſtraße 30, I., Zimmer 9, offen.
Die Angebote ſind bei dem ſtädt.
Hoch=
bauamt, Grafenſtr. 30, I., Zimmer 9,
ein=
zureichen und zwar die Angebote au
die unter I angeführten Arbeiten bis
Freitag, den 27. Juli 1928, die Erd= und
Maurerarbeiten um 10 Uhr und die
Kunſtſteinarbeiten und Trägerlieferungen
um 11 Uhr, die unter II angeführten
Arbeiten bis Montag, den 30. Juli 1928,
die Zimmer= und Grobſchloſſerarbeiten
um 10 Uhr und die Dachdecker= und
Spenglerarbeiten um 11 Uhr. (St 11708
Darmſtadt, den 17. Juli 1928.
Städt. Hochbauamt.
Aus dem hießigen Gemeindewald
werden aus der Winterfällung 1928 am
Freitag, den 27. Juli I. J., nachm.
3 Uhr die nachſtehenden
Stammholz=
ſortimente im Wege der öffentlichen
Sub=
miſſion meiſtbietend verkauft:
Kiefern=Stamm Güteklaſſe N —
Nor=
mal — 40 Stämme Ib — 6.96 Fm.,
144 Stämme Ila — 43.05 Fm., 123
Stämme IIb — 59.45 Fm., 90 Stämme
IIIa — 66.06 Fm., 15 Stämme IIIb
— 13.03 Fm., 5 StämmelV a — 5.50 Fm.,
1 Stamm V — 1.59 Fm., zuſammen
195.64 Fm.
Fichten=Stamm: 59 Stämme Ia —
9.13 Fm., 97 Stämme Ib — 27.00 Fm.,
zuſammen 36.13 Fm.
Die Verkaufsbedingungen werden auf
Wunſch gegen Erſtattung von 50 Rpfg.
in Briefmarken frei überſand.
Das Holz iſt entrindet.
Die Angebote ſind bis zum
oben=
bezeichneten Termin verſchloſſen und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen, an die
unterzeichnete Bürgermeiſterei
einzuſen=
den. Die Eröffnung der Angebote erfolgt
zum beſtimmten Termin in Gegenwart
etwa erſchienener Bieter.
Die Aufarbeitung des Holzes iſt nach
den neuen Maßvorſchriften der Heſſiſchen
Domanialverwaltung erfolgt. Das Holz
wird auf vorherige Anmeldung durch den
Förſter Philipp Obmann, Groß=Zimmern,
Heimſtättenſtraße Nr. 8, im Walde vor=
(1170
gezeigt.
Groß=Zimmern, den 16. Juli 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.
Im Auftrage der Erben des Frl. Rühl
verſteigere ich am Donnerstag, 19. Juli 1926,
vorm. 9½ und nachm. 2½ Uhr beginnend,
im Aultionslokale 1Bleichſrinachfolgenbe
verzeichn te Mobilien freiwillig gecen
Bal=
zahlung: 1Büfett. Auszugtiſchu Serviertiſch
i nußb., 3 Betten B.ttſtell., Waſchkomm.
m. Marm., Nachttiſche, Roßhaarmatratze,
Federzeug, Kleiderſchr. (2tür.), I Vert k.we
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Beſichtigung ½ Stunde vorher=
Johannes Krummech
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Annahme von Verſteigerungen und Taxationen
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getroffen worde
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Dor der Anf
Paſtes!