Armſtädti
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Franffurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landesbauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 192
Donnerstag, den 12. Juli 1928. 191. Jahrgang
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zeſſe 200 Nſchemat. Anſe Prei
ſe m Nei=
420 Morkl.
(4 Doſſar
m Feſle höberes
Berwaft, wie Krieg, Aufruhr. Stell rfs euff
ſede Verpſichtumng auf Erfüllung der
Au=
auſträge und Teiſhima von Schsdenerk
Konſurs oder geriſchticher Beſtreibmag fäſl
Rabat wex. Banſtonto Deutſche Banf m5
Dam=
ſädter und Nationalbank.
*Der verfemte Fachmann.
Amneſtie und Steuerſenkung.
Zum Ausgang des Donez=Prozeſſes.
*Kompromiſſe.
Poſitive Arbeit im Rechts=und Steuerausſchuß.
Der Reichstag hat am Mittwoch nur eine kurze Sitzung
ab=
gehalten, die faſt durchweg der Erledigung einiger kleinerer
Vorlagen galt. Man hatte dieſe Sitzung lediglich eingeſchoben,
um den Ausſchüſſen Zeit zu geben, ſich mit der Amneſtie und
Plenarverhandlungen kein allzu großes Intereſſe entgegen= finanzminiſter Dr. Hilferding nochmals mit den Parteiführern
Falles Straſſer, des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, der den dieſer abſchließenden Beſprechung war, daß Sozialdemokraten,
hatte und für den Reſt der Sitzung ausgeſchloſſen worden war.
Der Einſpruch Straſſer wurde vom Hauſe abgelehnt. Es kam Höhe von 15 Prozent, bzw. höchſtens 2,00 RM. monatlich
erfol=
moch zu einer kurzen Erregung der Sozialdemokraten und Kom= gende Abzug vom Steuerbetrag auf 25 Prozent, bzw. 3,00 RM.
muniſten, weil es der Abg. Aufhäuſer gewagt hatte, die deutſche
zuſtellen und den Kommuniſten vorzuhalten, daß Sowjetrußland
für ſeine Arbeitsloſen ſo gut wie nichts tut. Damit war die
Bagesordnung erſchöpft. Man vertagte ſich auf Donnerstag, um
die Lohnſteuerſenkung und die Amneſtie zu erledigen.
Es ſieht ſo aus, als ob die kurze Sommertagung des
Reichs=
toges bereits am Donnerstag ihr Ende erreicht haben wird. Im
Rechtsausſchuß und im Steuerausſchuß iſt ziemlich
flott gearbeitet worden. Beide Ausſchüſſe ſind zu poſitiven
Reſultaten gekommen. Schon die Vorbeſprechungen
zwiſchen dem Juſtizminiſter und den Parteiführern ließen
erken=
nen, daß man ſich ohne große Schwierigkeiten
eini=
gen würde. Das iſt denn auch tatſächlich geſchehen. Es iſt eine
Formel gefunden worden, die eine weitgehende Amneſtie
vor=
ſieht, die aber leider bei den „Fememördern” halt macht.
Straf=
taten, die aus politiſchen Beweggründen begangen worden ſind,
fallen unter die Amneſtie. Ausgeſchloſſen ſind dagegen
Landes=
verrat und Verrat militäriſcher Geheimniſſe, wenn die Tat aus
Eigennutz begangen worden iſt, ferner Verbrechen gegen das
Leben und ſolche Straftaten, zu deren Durchführung die Täter
eim Verbrechen gegen das Leben begangen haben. Dagegen
ſollen aber dieſe Straftaten eine Milderung erfahren: die
Frei=
heitsſtrafe wird auf die Hälfte herabgeſetzt, wobei anſtelle von
Zuchthaus Gefängnis tritt. Ein von den Deutſchnationalen
unternomnener Verſuch, wenigſtens eine ſpätere Begnadigung
für die „Fememörder” in Ausſicht zu nehmen, iſt geſcheitert,
doch wird es ſicherlich noch einmal Gelegenheit geben, auch dieſe
Frage anzuſchneiden und eine befriedigende Löſung in Ausſicht
zu nehmen. Da ſämtliche Parteieen mit dieſem
Kompromiß einverſtanden ſind, wird am Donnerstag
die Ammeſtie glatt über die Bühne gehen.
Bleibt noch die Steuerſenkung übrig. Auch hier iſt
ein Einvernehmen erzielt, das aber nicht reſtlos befriedigt. Es
iſt beabſichtigt, den anfangs Januar auf Grund eines Geſetzes
vom Dezeniber 1927 in Kraft, getretenen 1prozentigen Abzug
vom 10prozentigen Steuerabzug auf 25 Prozent zu erhöhen. Die
bisherige Ermäßigung, ſollte die Grenze von 2 Mk. monatlich
nicht überſteigen; der Abzug, der von dem Steuerbetrag jetzt
vor=
genommen wird, ſoll auf 25 Prozent erhöht und die Höchſtſumme
dieſer Ermäßigung ſoll auf 3 Mk. monatlich feſtgeſetzt werden.
Im übrigen ſoll bei der Steuerzahlung mit Abrundung bei den
Pfennig=Beträgen gearbeitet werden. Einſprüche ſind von der
Deutſchen Vollspartei bereits angemeldet worden, weil die
mitt=
leren Schichten nicht genügend berückſichtigt worden ſind. Bei
der Abſtinunung wird ſich zu zeigen haben, ob die Volkspartei
zu ihrem Einſpruch ſteht oder ob ſie ſich mit den Zuſicherungen
des Finanzminiſters begnügt, wonach im Herbſt ſämtliche
Steuer=
fragen überprüft und das Steuervereinheitlichungsgeſetz endlich
dem Neichstag vorgelegt werden ſoll. Da die neue
Steuer=
ermäßigung erſt am 1. Oktober in Kraft treten
ſoll würde ſie alſo mit der in Ausſicht geſtellten Ueberprüfung
der Stezern zeitlich einigermaßen zuſammenfallen.
Es bleibt ſchließlich noch der Nationalfeiertag. Aber
hier ſind die Dinge bereits reſtlos geklärt worden. Das Geſetz
wird ten Ausſchuß nicht mehr verlaſſen, weil im Plenum eine
entſprechende Mehrheit nicht zu ſinden iſt. Am Donnerstag
abend wird, wenn alles glatt geht, der Reichstag ſeinen
dies=
jährigen Sonmzerurlaub antreten.
Rnnahme der Amneſiie=Anträge ien
Rechts=
ausſchuß
Berlin, 11. Juli.
Im Rechisausſchuß des Reichstages teilte der Vorſitzende,
Abg. Dr. Kahl, mit, daß Sozialdemokraten, Zentrum, Deutſche
Vollspartei und Demokraten einen gemeinſamen
Amneſtieent=
wurf eingebracht haben. Danach wird Straferlaß gewährt für
bie von Berichten des Reiches oder der Länder verhängten
Strafen, die aus politiſchen Beweggründen begangen ſind oder
wvegzten Zuwiderhandlungen gegen das Militärſtrafgeſetz bis zum
1. Oktober 1929 verhäugt worden ſind. Anhängige Verfahren
werden eingeſiellt, wenn die Tat vor dem 1. Januar 1928
be=
gaugen iſi. Neute Verfahren: werden nicht angemeldet.
Auszeſchleſſen von der Straffreiheit ſind Landesverrat und
Verrat militäriſcher Geheimniſſe, wenn die Tat aus Eigennutz
begungen ſſt, ferner Verbrzchen gegen das Leb=; und ſolche
fatlen aul de Häüs gefchlseieht werdel, nohe en die Seſs
des Zeichihnuſe3 Gieſignis tritt. Lebenslängliche Zuchthaus=
Krafei Derden in Gefänauis vun 74 Jahren umgewandelt.
Gu der Ausſtrgche twulde der Antrag der Regierungspar=
Seien über die Aufeſtie unter Ablehnung aller anderen Anträge
Erft allen gegen die Stimzr bei Bayeriſchen Voilspartei ange=
Mäcthzen. Dazu fand eine Entſchikezung Annahme, die die
SOrttrontemittz Friuckt, id deu Aärbirß deufin mi mirdtes. 48
Perſonen, die aus wirtſchaftlicher Not und während des paſſiven
Widerſtandes ſtraffällig geworden ſind, bei der Ausübung des
Gnadenrechts in beſonders wohlwollender Weiſe berückſichtigt
werden.
Berlin, 11. Juli.
Vor der Sitzung des Steuerausſchuſſes des Reichstags, die
der Steuerfrage zu beſchäftigen. Infolgedeſſen wurde auch den um 11 Uhr begann, verhandelte am Mittwoch vormittag Reichs= eines unausrottbar höherſtehenden Intellektuellen, als eines
gebracht. Erwähnenswert iſt eigentlich nur die Erledigung des über die Frage der Einkommenſteuerſenkung. Das Ergebnis fugniſſen Ausgeſtatteten, als eines Angehörigen der nicht prole=
Finanzminiſter Dr. Hilferding in der vorigen Woche beſchimpft Demokraten und Zentrum dem Steuerausſchuß einen gemein= ſtaat verdächtigten ſozialen Schichten. Es erhellt aus dieſem
zen=
ſamen Antrag vorlegen werden, wonach der gegenwärtige, in
erhöht werden wird. Unter dieſe Ermäßigung würden Ein=
Arbeitsloſenverſicherung den ruſſiſchen Verhältniſſen gegenüber= kommen bis zu 15000 RM. jährlich fallen. Daneben ſoll eine
herbeigeführt werden. Die Neuregelung ſoll ab 1. Oktober in
Kraft treten.
Die Luftſpionage=Affäre.
Ludwig geſieht.
Berlin, 11. Juli.
Nach hartnäckigem Leugnen hat Ludwig dem
Vernehmungs=
richter nunmehr ein Geſtändnis abgelegt. Ludwig berief ſich
allerdings zunächſt darauf, daß er nur in der ſtatiſtiſchen
Abtei=
lung der Verſuchsanſtalt für Luftfahrt beſchäftigt war und
des=
halb keinen Einblick in Geheimdokumente hatte, doch konnte man, gewidmeten Rede ſetzte Lenin den orthodoxen Kommuniſten weit
dem Verhafteten ſofort das Gegenteil nachweiſen. Gegenwärtig
prüfen die Behörden, ob Ludwig ſchon in ſeinen früheren
Stel=
lungen bei den genannten Flugzeugwerken Spionage getrieben
hat, insbeſondere auf die Tätigkeit des Regierungsbaumeiſters
Ludwig in der deutſchen Flugzeuginduſtrie vor Antritt ſeines
Poſtens bei der D. V. L. in Adlershof. Es iſt der Verdacht
auf=
getaucht, daß Ludwig, der erſt im vorigen Jahre ſein
Regierungs=
baumeiſter=Examen gemacht haben ſoll, von Anfang an im
Auf=
trage ſeiner ruſſiſchen Hintermänner gehandelt, planmäßig
Stel=
lung bei den wichtigſten Werken der deutſchen Flugzeuginduſtrie
geſucht hat und dann ſchleunigſt wieder den Abſchied nahm, wenn
ſein Vorhaben, ſich in den Beſitz gewiſſer Kenntniſſe und Pläne
zu ſetzen, erfolgreich durchgeführt war. Tatſächlich ſind ihm die
mit ihm arbeitenden Agenten und zeitweiſe auch deren
Auftrag=
geber nach den verſchiedenen Orten ſeiner Tätigkeit gefolgt, und
in Konferenzen mit Ludwig wurden dann die Ergebniſſe ſeiner
Spionagetätigkeit entgegengenommen und wohl auch gleich
be=
zahlt, denn laufende Ueberweiſungen an den
Regierungsbaumei=
ſter über ein beſtimmtes Konto haben ſich bisher nicht feſtſtellen
laſſen. Auf der anderen Seite rechnet man in Kreiſen der
deut=
ſchen Flugzeuginduſtrie mit der Möglichkeit, daß Ludwig ſich auf
Grund irgend welcher früheren Beziehungen zu jenen
auslän=
diſchen Stellen in Erpreſſerhänden befand und ſo immer wieder
dazu getrieben wurde, ſeine Machenſchaften bei den
verſchieden=
ſten Werken und ſchließlich auch bei dem wichtigſten
Forſchungs=
inſtitut der deutſchen Luſtfahrt fortzuſetzen.
*
Der unter dem Verdacht der Luftſpionage verhaftete Diplom=
Ingenieur Dr. Eduard Ludwig, der erſt 27 Jahre alt iſt, war
erſt in der erſten Hälfte des April nach Berlin gekommen. Er
dann bei der Familie eines Juriſten in Schöneberg ſein
eigent=
liches Quartier. Er hatte dort zwei Zimmer abgemietet.
Dr. Ludwig entſtammt einer alteingeſeſſenen Stuttgarter Beam=
Moskau, wo er im Dienſte der deutſchen Luſtfahrtinduſtrie eine
Zeitlang tätig war. Offenbar haben die Verbindungen Ludwigs
zu den Sowjetbehörden ihren Urſprung in dieſem Moskauer
Aufenthalt. Die Hausſuchung durch die Kriminglpolizei fand zu heutigen Räteſtaates gegenüber den Intellekkuelſen deutlich
ge=
nuger beſchlagnahmt, die die Polizei offenbar als Beweismate=
Eine Erklärung der Sowjet=Botſchaft
zum Fal Ludwia.
in den heutigen Zeitungen erſchienene Nachricht, daß der ver= Elemente im Lande ſelbſt ſuchen die Sach= ſo darzuſtellen, als
haftete Angeſtellte der Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, der unter ſäße, im elften Jahre der Sowjet=Republie, uurſere Intelligmz
blatt verbreitete Nachricht, daß die Abberufung des früheren
Wilitärattaches, Lunjeff, unmittelbar mit dieſer Affäre in irgend dert‟ Sein Hinweis aber darauf, daß es ſich lediglich in die
berufung des Herrn Lunjeff den entſprechenden deutſchen Be= 9
Nänchrm bete Ende Februar mtmeteg
Von
E. Murden.
Es gibt Kriminalprozeſſe, in denen ſich der Zeitgeiſt
ver=
körpert. Von ſolcher Art iſt der ſoeben in Moskau zu Ende
ge=
gangene Donez=Prozeß. Bei aller Ungeheuerlichkeit des gefällten
Einigung über die Einkommenſieuerſenkung. Urteils: nicht dieſes iſt für die ſich ſtets treu bleibende
Sowjet=
juſtiz charakteriſtiſch, ſondern etwas anderes, was dem Urteil
ſelbſt zugrunde liegt und den Gang der Gerichtsverhandlungen
beherrſchte, und das iſt: die Verfemung des Fachmannes als
naturnotwendig mit größeren techniſchen und wirtſchaftlichen
Be=
tariſchen und einer nicht genügende Aſſimilierung an dem
Sowjet=
tralen Zuge des Prozeſſes ſeine Bedeutung für das
gegenwär=
tige Stadium des Sowjetſtagtes. In der ganzen Entwicklung
dieſes Staates ſpielt ja die Stellung des Fachmannes eine
her=
vorragende Rolle. In der erſten Periode des ruſſiſchen
Kommu=
nismus mit ihrer „kollegialen Verwaltung” der Fabriken und
weitere Ermäßigung der Steuerleiſtung durch eine Abänderung Werkſtätten, da von einer rationellen techniſchen Führung keine
Nede war, da das geſamte Arbeiterperſonal, mit Einſchluß der
Ungelernten, eine unumſchränkte Verfügungsgewalt über den
Betrieb, ja über die techniſche Ausrüſtung ſelbſt beſaß — in dieſer
Periode wurde die Induſtrie zuſchanden gewirtſchaftet. Und ſo
gehörte zu den Errungenſchaften der von Lenin eingeführten
N.E.P. nicht nur die Zulaſſung der Privatwirtſchaft als
Ergän=
zung (in Wahrheit als Korrektiv) der ruinierten
Sowjetwirt=
ſchaft, nicht nur die Ausſöhnung mit dem Bauerntum, das man
bis dahin mit den Methoden des „Kriegskommunismus”
behan=
delte, ſondern — last not least — auch die Wiedereinjetzung des
Fachmannes in ſeine Rechte. Es war dies, wie man ſieht, ein
organiſcher Beſtandteil der Syſtem=Erneuerung durch Lenin, und
in einer berühmten, eigens den neuen Aufgaben der Verwaltung
und breit auseinander, daß die Wiedereinführung einer
verwal=
tungs= und fabriktechniſchen Hierarchie nicht die Preisgabe des
Kommunismus bedeute — daß der kommuniſtiſche Charakter des
Staates ſich nunmehr in deſſen Geſamtrichtung auszuprägen habe
und eine Abſtufung der Verfügungsgewalt nicht perſönliche
Herr=
ſchaft der einen über die anderen bedeute, ſondern ſich aus
ſach=
lichen Notwendigkeiten heraus ergebe.
Solange Lenin lebte, reichte ſeine außerordentliche, die Partei
beherrſchende Autorität vollkommen aus, um die Reformen nicht
nur einzuführen, ſondern aufrecht zu erhalten. Nach ſeinem Tode
aber begann ihr — man möchte beinahe ſagen — ſyſtemattſches
Abbröckeln. Gewiß, die NE.P. ſelbſt zeitigte eine Reihe von
Mißſtänden, die auch Lenin ſelbſt nicht vorher ſehen konnte. Die
Maſſe der Reureichen, die binnen Nacht aus dem Boden der
wie=
der erlaubten Privatwirtſchaft ſproß, ſtach durch ihr Protzentum
in die Augen der Menge; der nunmehr freie Bauer dachte nicht
an den Vorteil des kommuniſtiſchen Staates (Getreideexport),
ſondern nur an ſeinen eigenen uſw. Statt aber hiergeger durch
neue Reformen einen Kampf zu verſuchen, begann under den
Nachfolgern Lenins eine Aera des Nückſchritts, die gerade unter
dem gegenwärtigen Regime Stalins ſich zu einem Syſtem
ab=
rundet. Uebrigens nicht ohne Einfluß der Oppoſition, die freudig
alle Mißſtände des Sowjetſtaates als Waffe in ihrem Kampf
auf=
griff, erklärte Stalin der Privatwirtſchaft einen Eſckſichtsloſen
Krieg, bedrohte die Dorfreichen und begann gegen dieſe eine
Politik, die an die Zeiten des Kriegskommunismus erttzuerte.
Aber eben nur erinnerte. Man wagt noch nicht, die von Lenin
proklamierten Grundſätze der N.E.P. ſelhft zu wiherrufen, man
bewegt ſich in Widerſprüchen — und in dieſer Halbheit kommt
ſo recht auch das kommuniſtiſche Epigonentum zum Aushruck. Die
gleiche Halbheit macht ſich nun auch im Verhältnis zu dem
Fach=
mann, dem „Spez” geltend, deſſen Verfolgung jenes
rückſchritt=
liche Syſtem Stalins organiſch vollendet, mit dem Nebenzwech
freilich, durch die Verfolgung des geiſtigen Arbeiters den
phy=
ſiſchen Arbeiter von ſeiner eigenen Not gbzulenken, durch die
Fr=
niedrigung des erſteren den zweiten zu „erhöhen”. Man hörte
bereits in den erſten Anfängen der Donezer „Verſchwörnngs” zunächſt etwa acht Tage in Grüngu gewohnt und fand. Angelegenheiten von einem Gegenſatz in der Beziebung zwiſchen
dem allmächtigen Stalin einerſeits und dem Führer der „
Wirt=
ſchaftler” Rykow andererſeits, der den Wert der Fachmänner
für den ruſſiſchen Staat wohl einzuſchätzen verſtaah uus ſie ſtets
tenfamilie und hatte ſich ſeit früher Jugend mit Luſtfragen be= in Schutz nahm vor den Angriffen und Beläſtigungen der
Lom=
ſchäftigt. Eine ſeiner Reiſen führte ihn vor einigen Jahren nach muniſten, die — ihr leuchtendes Vorbild iſt je der Staatsanwalt
Krylenko im Moskauer Prozeß — zwar ſehr glaubenseifrig, doch
ebenſo ſachunkundig ſind. Aber auch im dieſem Prozeß ſelbſt, kurz
vor ſeinem Ausgang, kam dieſe Zwieſpältigkeit in der Politik des
einer Zeit ſtatt, als Dr. Ludwig ſich in Adlershof aufhielt. Bei nug zum Ausdruck. Der ſogenannte Offentliche Ankläger,
Mit=
der Hausſuchung wurden photographiſche Platten und Zeich= glied des Präſidiums des „Gosplanz” (Behörde für die
Auf=
ſtellung des Wirtſchaftsplanes) Griniko begriff wohl, daß die
rial zu den gegen Dr. Lndwig erhobenen Beſchuldigungen anſah. Verfemung der Intellektuellen in jedem Falle ein tegtimesränmm
paupertatis für den Sowjetſtagt darſtell”, der ſie immer nach
nicht organiſch einzugliedern verſteht, und er ſucht in ſeizer Hede
den ungünſtigen Eindruck, den der Prozet ſchen in dieſer
Be=
ziehung auf die ganze nichtbolſchewiſtiſche Welt machen mußte,
Berlin, 11. Juli, nach Möglichkeit abzuſchwächen. „Wir ſitzen hier nicht zu Gericht
über die Intelligenz unſeres Landes”, erklärt er „Unſere zahl=
Die Preſſeſtelle der Botſchaft der Sowjetunion teilt mit: Die reichen Feinde jenſeits der Grenze ſowie die resktionär geſinnseg
dem Verdacht ſteht, an eine fremde Macht wichtige Dokumente auf der Anklagebank”. Grinfklo möchte an Sleſea „Klatſchereien”
verkauft zu haben, im Intereſſe der Sowjetunion gehandelt und vorbeigehen mit dem Hinweis auf „übes öreißis
jochniſchehiſſen=
mit der hieſigen Sowjetvertretung in Verbindung geſtanden ſchaftliche Inſtitute, die an der Hebung des joxiutſtiſchen
Wieder=
hätte, entſpricht nicht den Tatſachen. Auch die durch ein Mittags= aufbauwerkes arbeiten”, ſowie mit der ebeni) apooklinchen ipie
unbewieſenen (und unbeweisbaren) Behauptung, daß „des
Sow=
jetregime die ſchöpferiſche Initiatise der Intelligenz nicht
btn=
einem Zuſammenhang ſteht, iſt falſch. Vielmehr wurde die Ab= angeklagten Geiſtesarbeier henéelt, „die ſich mit unvergänglichem
Ruhm bätten fhmücken körsen”, wird jehr dutts dia Tatlacht
ssttrEftt, daß Men den DresPrweßz noch Attz N2i58
Seſte 2
Donnerstag, den 12 Zuli 1928
Nummer 792
anderer Verfahren gegen Fachleute ſchweben. Er
wird ferner entkräftet durch die auf der letzten allruſſiſchen
Ge=
werkſchaftstagung verlautbarten Beſchwerden von Ingenieuren
aus Südrußland, vom Ural und aus dem aſiatiſchen Rußland,
von denen einer ebenſo derb wie klar ſchreibt, von „einer Art
Torheits=Epidemie, die ſich in der Schikanierung des höheren
tech=
niſchen Perſonals äußert. Du arbeiteft, du gibſt dir alle Mühe,
um dieſe Arbeit erfolgreich zu machen — und wirſt zum Lohne
von allen Seiten beſchimpft. Es überkommt einem am Ende die
Luſt, den ganzen Kram beiſeite zu ſchmeißen”
Und ſchließlich wird jene Vertuſchung des „öffentlichen
An=
klägers” im Moskauer Prozeß in bezug auf die Stellung der
geiſtigen Arbeiter in Sowjet=Rußland am kräftigſten in ihrer
Unhaltbarkeit durch den Staatsanwalt Krylenko ſelbſt dargetan,
der, im ſtrikteſten Gegenſatz zu Grinjko, in ſeinem Plaidoyer
er=
klärte: „Auf der Anklagebank ſitzen Vertreter
einer beſtimmten ſozialen Schicht oder
Bevölkerungs=
gruppe, und wir können nicht an dieſer Tatſache vorbeigehen
wir müſſen vielmehr die geſchichtlichen Gründe dieſer Tatſache
begreifen und aus ihnen unſere Schlußfolgerungen ziehen.”
Auch wir ziehen unſere Schlußfolgerungen aus dieſem
wahr=
haft ungeheuren Prozeſſe, indem wir uns überzeugen, daß der
Sowjetſtaat im elften Jahre ſeines Beſtehens noch innere Feinde
hat, oder (was ebenſo ſchlimm iſt) zu haben vorgibt, und daß die
Verfemung des Geiſtes und deſſen Vertreter hier Formen
an=
nehmen und Wirkungen zeitigen kann, wie ſie in der ganzen
zivi=
liſierten Welt ſonſt völlig undenkbar ſind.
(Ein Bombenattentat in Moskau
Ein Anſchlag auf das Hauptquartier der GpA.
Das Attentat von der GPA. ſelbſt inſzeniert?
Moskau, 11. Juli
Die G.P.U. veröffentlicht eine Mitteilung, die eine
Beſtäti=
gung der Meldungen über einen Bombenanſchlag auf das
Haupt=
gebäude der G.P.U. in Moskau darſtellt. Aus der Darftellung
der G.P.U. geht hervor, daß am vergangenen Freitag abend um
7 Uhr mehrere Männer in dem Gebäude erſchienen ſeien, um den
Leiter zu ſprechen. Die Leute ſeien in ein Zimmer gebracht
wor=
den, in dem ſich zwei Angehörige der Roten Armee befanden.
Im Augenblick des Eintritts habe eine der Perſonen eine Bombe
geworfen, durch die ein Rotarmiſt getötet wurde. Die Attentäter
ſeien geflüchtet bis auf einen, der erſchoſſen wurde. Nach der
Mitteilung der G. P.1. iſt der Erſchoſſene ein gewiſſer Radkewiſch,
früher Page am kaiſerlichen Hof. Er ſei vom rumäniſchen
Gene=
ralſtab nach Rußland entſandt worden, um terroriſtiſche Akte zu
verüben. Später ſei noch ein Attentäter, und zwar ein Ruſſe, in
der Nähe von Moskau verhaftet worden.
Die aus Riga kommende Meldung über ein in der vorigen
Woche in Moskau verübtes ſchweres Bombenattentat, deſſen
Be=
kanntwerden von den Sowjetbehörden mit allen Mitteln
verhin=
dert werden ſoll, werden jetzt von einem in Berlin eingetroffenen
Augenzeugen, einem Ausländer, vollinhaltlich beſtätigt. Dieſer
Augenzeuge ging am Freitag abend gerade über den Lubjanka=
Platz in Moskau, wo ſich das Hauptquartier der G. P.1. befindet
als plötzlich von dieſem Gebäudekomplex her mit donnerähnlichem
Krachen eine furchtbare Detonation ertönte, in die ſich im nächſten
Augenblick das Klirren Hunderter von zertrümmerten
Fenſter=
ſcheiben rings um den Platz miſchte. Von paniſchem Schrecken
erfaßt, rannten die Straßenpaſſanten über den Platz, um die
Nebenſtraßen zu gewinnen. Wenige Sekunden ſpäter ſtürmte ein
Trupp von G.P.U.=Soldaten aus dem Gebäude heraus und
drängte rückſichtslos alle Leute, die ſich noch auf der Straße
be=
fanden, zurück. Bald darauf traf ein großes Kommando von
Soldaten auf dem Lubjanka=Platz ein, der völlig geräumt und
im weiten Umkreis hermetiſch abgeſchloſſen wurde. Man konnte
nur ſehen, wie mehrere Krankenautos heraneilten und nach
eini=
ger Zeit von dem G. P.U.=Gebäude aus den Weg zu den
Kranken=
häuſern einſchlugen. Etwa 15 Minuten nach der Expkoſion traf
eine Laſtkraftwagenkolonne hoch beladen mit ſtarken Balken,
Ab=
ſteifungsmaterial und Werkzeug auf dem Lubjanka=Platz ein
woraus ſofort erſichtlich wurde, daß ſich im Innern des Gebäudes
ein Einſturz ereignet haben mußte und daß man nun bemüht
war, das Nachſtürzen weiterer Gebäudeteile durch
Stützungs=
arbeiten zu verhindern. Den ausländiſchen Journaliſten, die
auf die Detonation hin zum Lubjanka=Platz geeilt waren, wurde
kategoriſch jede Auskunft verweigert, gleichzeitig wurden alle
Vorkehrungen getroffen, um telegraphiſche oder telephoniſche
Ver=
breitung von Nachrichten über das Attentat in das Ausland zu
verhindern. Die nach dem Platz zu gelegene Faſſade des G. P.1.
Hauptquartiers ſchien bis auf die zertrümmerten Fenſter
unver=
ſehrt, ſo daß ſich die Exploſion in den außerordentlich
ausge=
dehnten Hintergebäuden, vielleicht auch in der Nähe des eben=
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg hat am Mittwoch den
neuen polniſchen Geſandten in Berlin, Roman Knoll, und
den neuen bolivianiſchen Geſandten, Dr. Carlos Anze
Soria, zur Entgegennahme ihres Beglaubigungsſchreibens
emp=
fangen.
Der Preußiſche Landtag ging am Mittwoch nachmittag in
die Sommerferien. Die nächſte Sitzung findet am 2.
Ok=
tober ſtatt.
Die preußiſchen Kommunalwahlen ſind auf den
2. Dezember feſtgeſetzt worden
Im Rahmen eines würdevollen Feſtaktes wurde Profeſſor Dr.
Junkers in Rathauſe durch Oberbürgermeiſter Dr. Crämer der
Ehrenbürgerbrief ſeiner Vaterſtadt Rheydt
über=
reicht und anſchließend an dem Geburtshauſe Junkers eine Gedent
tafel enthüllt. Die Bevölk=rung bereitete Junkers ſtürmiſche
Ova=
tionen.
In der Nacht zum Mittwoch wurde in Landau ein
franzö=
ſiſcher Poſten von Unbekannten angeſchoſſen.
Nach dem Scheitern der polniſch=litauiſchen
Ver=
handlungen in Kowno ſoll noch vor der Genfer Herbſttagung eine
Zuſammenkunft zwiſchen den Vertretern Polens und Litauens
in Königsberg ſtattfinden, um eine Einigungsgrundlage über die
ſtrittigen Fragen zu erzielen.
Die aus Skutari ſtammende Meldung über ein angebliches
Attentat gegen den jugoſlawiſchen Geſandten in
Dirana hat bisher noch keine Beſtätigung erhalten.
Die=
ſes Gerücht wurde in Belgrad in ſpäter Nachtſtunde bekannt und rief
größte Erregung hervor.
Auf Beſchluß des griechiſchen Miniſterrates wurde Pangalos
geſtern nacht in Freiheit geſetzt.
Die ſpaniſche Delegation für die Septemberſitzung
des Völkerbundes wird aus dem ſpaniſchen Botſchafter
Paris, Quinones de Leon, dem Botſchafter in Brüſſel, Palacios, und
dem Geſandten in Bern, de la Torrehermoſa, beſtehen.
Geſtern hat die vom Verſailler Vertrag geſchaffene
Betriebs=
gemeinſchaft der Häfen Straßburg und Kehl unter der
Kontrolle der zentralen Rheinkommiſſion zu beſtehen aufgehört.
Der franzöſiſche Schiffsverkehr im Kehler Hafen hat, wie bei dieſer
Gelegenheit mitgeteilt wird, in letzter Zeit nur noch 2 Prozent des
ge=
ſamten Verkehrs betragen.
Der Sultan von Marokko iſt in Marfeille in
Beglei=
tung ſeines Großweſiers eingetroffen, um ſich eine
zeit=
lang in Frankreich aufzuhalten.
Aus Anlaß des Löwener Zwiſchenfalles über die Inſchrift an der
Neuen Bibliothek kündigt ſich in der Pariſer Preſſe ein neuer
Hetzfeldzug gegen Deutſchland an.
Nach Meldungen aus Superior hat der amerikaniſche
Prä=
ident Coolidge die Demiſſion des
Handelsmini=
ters Hoover angenommen. Das Datum des effektiven
Ent=
ſcheids iſt jedoch noch nicht beſtätigt worden.
Die erſten Schritte zur Freigabe des deutſchen
Eigentums werden durch die Verwaltung für das ehemalige
feind=
liche Vermögen angekündigt.
In einem umhertreibenden Rettungsboot des Dampfers „Angamos”
wurden noch acht Ueberlebende der Schiffskataſtrophe
gefunden.
Der Außenminiſter der ſüdchinefiſchen Regierung hat dem
franzö=
ſiſchen Geſandten offiziell mitgeteilt, daß die
Handelsbeſtim=
mungen des franzöſiſch=chineſiſchen Vertrages mit
dem Erlöſchen des Vertrages am nächſten Samstag ihre
Gültig=
keit verlieren.
falls dort befindlichen Gefängniſſes für politiſche Gefangene
er=
eignet haben muß. Da ſowohl die Amtsgebäude wie das
Ge=
fängnis voll beſetzt waren, muß das Attentat — denn um nichts
anderes kann es ſich handeln — beſtimmt eine ganze Reihe von
Opfern unter der Beamtenſchaft oder unter den Gefangenen
ge=
fordert haben. Man ſpricht von zahlreichen Toten und ſehr vielen
Schwerverwundeten, ohne daß zuverläſſige Angaben über den
Umfang und die Folgen der Exploſion ſich ermitteln laſſen.
Un=
mittelbar nach dem Attentat wurde mit den in Sowjetrußland
bei ſolchen Anläſſen üblichen Maſſenverhaftungen in den Kreiſen
politiſcher Gegner der Sowjets begonnen. Die Erregung in
Mos=
kau iſt allgemein, und es ſchwirren alle möglichen
unkontrollier=
baren Gerüchte umher, daß dieſes Attentat von der G.P.U. ſelbſt
inſzeniert worden ſei. Bemerkenswert an dieſem Attentat iſt
jedenfalls die Tatfache, daß zum erſten Male ſeit Beſtehen der
Sowjetrepublik ein Anſchlag gegen den Sitz der gefürchteten
G. P.U. ſelbſt gerichtet worden iſt. Dieſes Hauptquartier der
frü=
heren Tſcheka befindet ſich in dem ehemaligen
Verwaltungs=
gebäude einer Verſicherungsgeſellſchaft und iſt geſchmückt mit
einer großen, rotangeſtrichenen Uhr und einer rieſigen
Sowjet=
fahne auf dem Dach, die beide des Nachts in rotem
Scheinwerfer=
licht erſtrahlen. Das Gefängnis der G.P.U. hat ſeit der
Auf=
richtung der Sowjetherrſchaft viele Zehntauſende von
Gefange=
nen beherbergt, von denen ein ſehr großer Teil von hier aus den
letzten Gang antreten mußte.
420 Jahre Kehlkopfſpiegel.
Johann Nevomuk Czermak zum 100. Geburtstag.
Im Jahre 1828 wurde Johann Nepomuk Czermak in Prag
geboren, ein Mann, an deſſen Namen die Erfindung eines der
wichtigſten ärztlichen Unterſuchungsinſtrumente geknüpft iſt.
Jeder, der einmal genötigt war, die Sprechſtunde eines Hals=
und Naſenarztes aufzuſuchen, kennt das kleine Inſtrument, das
der Arzt nach vorſichtiger Erwärmung über einer Flamme und
der freundlichen Aufforderung: Bitte, ſagen Sie „a”, tief in den
Hals des Kranken einführt. Das Verfahren iſt ſo einfach, daß
jeder, der die Anordnung der Unterſuchung zum erſten Male
beobachtet, ſofort weiß, was geſchieht. Der ſchräg geſtellte kleine
runde Spiegel am langen Stiel wird ſo über den
Kehlkopfein=
gang gehalten, daß das Bild der Stimmritze mit den
Stimm=
bändern darin erſcheint. Die Beleuchtung erfolgt durch den
Reflektor an der Stirn, und der Arzt beobachtet durch das kleine
Loch in der Mitte desſelben. So einfach die Sache erſcheint, ſo
hat es doch ziemlich lange gedauert, bis dieſe
Unterſuchungs=
methode ſo vereinfacht wurde, daß ſie Allgemeingut der Aerzte
werden konnte. Schon vor Czermak hat es nicht an Verſuchen
gefehlt, die Stimmbänder des Kehlkopfes am Lebenden ſichtbar
zu machen. Merkwürdigerweiſe war der erſte, der dies verſuchte,
ein Geſanglehrer Manuel de Garcia, der auf Mittel ſann, um
die Tonbildung im Kehlkopf direkt zu beobachten. Es gelang
ihm auch mit Hilfe eines kleinen Mundſpiegels, wie ihn die
Zahn=
ärzte benutzen, einen Blick in das Innere des Kehlkopfes zu
werfen. Czermak kannte dieſe Verſuche Garcias. Er benutzte bei
ſeinen erſten Verſuchen einen Spiegel, den ein Wiener Arzt
Lud=
wig Türk zu dem gleichen Zweck konſtruiert hatte. Türk, der
bei Tageslicht, und zwar hauptſächlich an Leichen, experimentiert
hatte, war wenig erfolgreich geweſen. Czermak verwendete
künſt=
liche Beleuchtung und übte das Verfahren an ſich ſelbſt aus. Im
Jahre 1858 führte Czermak das von ihm ausgearbeitete
Ver=
fahren des Kehlkopfſpiegelns einem größeren Kreiſe von Aerzten
vor und veröffentlichte eine Schrift über ſeine Methode. In der
Folge erhob ſich ein Prioritätsſtreit zwiſchen Czermak und Türk.
Es beſteht aber heute kaum noch ein Zweifel darüber, daß weder
Lzermak noch Türk zum erſten Male einen Blick in das Innere
des Rehlkopfes geworfen haben. Das hatte vorher zweifellos
Manuel de Garcia fertiggebracht. Czermak hat jedoch das
un=
beſtreitbare Verdienft, die Kunſt des Kehlkopfſpiegelns zu einem
brauchbaren ärztlichen Verfahren entwickelt zu haben.
Ueber das Leben des Gelehrten, der nur 45 Jahre alt
wurde, kann kurz folgendes geſagt werden: Er ſtudierte in ſecher
Heimatſtadt Prag, dann in Wien, Breslau, Würzburg,
unter=
nahm große Auslandsreiſen, wurde Profeſſor der Phyſiologie in
Graz, dann in Krakau und Peſt. Er gab im Jahre 1858 dieſe
Profeſſur auf und arbeitete in Prag als Privatmann in einem
eigenen Inſtitut. 1865 folgt er einem Ruf nach Jena und wurde
1870 nach Leipzig als außerordentlicher Profeſſor berufen. Sein
dort errichtetes Privatlaboratorium, das ſog. Spektatorium,
wurde nicht nur zu wiſſenſchaftlichen, ſondern auch zu
allgemein=
verſtändlichen Demonſtrationen benutzt. Czermak hat neben
ſei=
nen Kehlkopfunterſuchungen wiſſenſchaftliche Arbeiten über die
Phyſiologie des Geſichtsſinnes und den Raumſinn der Haut
ge=
ſchrieben und daneben zahlreiche volkstümliche Vorträge über
die Lehre von den Lebenserſcheinungen gehalten. Er ſtarb bereits
nach dreijährigem Aufenthalt in Leipzig im Jahre 1873.
Obwohl Czermaks Methode des Kehlkopfſpiegelns bei der
erſten Demonſtration einen außerordentlich ſtarken Eindruck au
die anweſenden Aerzte ausübte, dauerte es doch ziemlich lange
bis das Verfahren allgemeine Anwendung fand. Das mag wohl
dadurch bedingt ſein, daß die Laryngologie (die Lehre von den
Kehlkopfkrankheiten) erſt durch die direkte Unterſuchung des
Kehl=
kopfes entwicklungsfähig wurde. Im Jahre 1862 gelang es dem
Chirurgen v. Bruns, mit Hilfe des Kehlkopfſpiegels zum
erſten=
mal einen kleinen Polypen des Kehlkopfes zu entfernen. Im
Jahre 1890 hat Killian in Freiburg, auf dem Prinzip des
Ol=
kopfſpiegels fußend, zur direkten Beſichtigung der Luftröhre und
der Bronchien Inſtrumente konſtruiert und auch Methoden
er=
ſonnen, um Fremdkörper, die in die tieferen Luftwege geraten
waren und zur Erſtickung führen konnten, unter Leitung des
Auges zu entfernen. Czermak hat die Laryngologie — das dar
zu ſeinem 100. Geburtstag und 70 Jahre ſpäter, nachdem er ſeine
große Entdeckung in die Tat umgeſetzt hatte, geſagt werden — zu
einem Sonderfach erhoben und die Erkennung und Behandlung
der Kehlkopfkrankheiten für jetzt und alle Zeiten auf einen
ſiche=
ren Boden geſtellt.
Dr. G. K.
Der Kaſſeler Intendantenpoſien.
Ein Proteſt des Magiſtrats.
Der Kaſſeler Magiſtrat hat in ſeiner Montagsſitzung auf
Vorſchlag des Oberbürgermeiſters beſchloſſen, beim Miniſter für
Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung nachdrücklich gegen die
Intereſſen Kaſſels ſchädigende Behandlung der Kaſſeler
Staats=
theater=Intendantenfrage durch die zuſtändige Abteilung des
preußiſchen Kultusminiſieriums Verwahrung einzulegen und auf
die Erregung der Bevölkerung über die geringe Rückſichtnahme
auf die Notwendigkeiten des Staatstheaters in Kaſſel
hinzu=
weiſen. Die Stadt Kaſſel muß verlangen, daß bei einem Wechſel
in der Beſetzung des Intendantenpoſtens, der in den letzten
Jah=
ren mehrfach erfolgt iſt, eine Gewähr für die Stetigkeit der
künſt=
leriſchen Leitung des Theaters gegeben wird. Wenn neuerdings
ſogar verlautet, daß eine Neubeſetzung des Kaſſeler
Intendanten=
poſtens zunächſt nicht beabſichtigt ſei, vielmehr Intendant Legal
ſeinen Kaſſeler Poſten von Berlin aus weiterverſehen werde, ſo
könne es ſich bei einer ſolchen Maßnahme nach Anſicht des
Magi=
ſtrats nur um eine kurz bemeſſene Uebergangszeit handeln. Eine
länger dauernde Verwaltung des Intendantenpoſtens durch
In=
tendant Legal von Berlin aus, gewiſſermaßen im Nebenamt,
würde nicht nur der in feierlicher Form gegebenen Zuſicherung
der preußiſchen Regierung auf Erhaltung des Kaſſeler
Staats=
theaters in der „bisherigen Art” zuwiderlaufen, ſondern auch mit
der wiederholt von maßgeblicher Regierungsſeite geäußerten
Auf=
aſſung, daß zur Vermeidung einer ungeſunden Zentraliſierung
für die Erhaltung und Förderung der beſtehenden deutſchen
Kul=
turzentren geſorgt werden müſſe, nicht in Einklang zu bringen
ſein. Die in ſolcher Behandlung liegende Geringſchätzung des
Kaſſeler Kunſtlebens würde in allen Kreiſen der Kaſſeler
Be=
völkerung und darüber hinaus in ganz Kurheſſen mit Recht
ſtärkſte Entrüſtung auslöſen. Der Magiſtrat wird den
Kultus=
miniſter bitten, für baldmöglichſte Klarſtellung dieſer Frage bor
der Oeffentlichkeit Sorge zu tragen.
Die geſamte Kaſſeler Preſſe unterſtützt den Schritt des
Magl=
ſtrats und wendet ſich in ſchärfſter Weiſe gegen dieſe Berlinel
Sprungbrettpolitik, daß zwei Intendanten hintereinander nut
kurze Zeit hier waren und dann abberufen wurden.
Dieſer Proteſt des Magiſtrats der Stadt Kaſſel, mit dem die
ganze Oeffentlichkeit einig geht, iſt in mehrfacher Hinſicht von
Intereſſe. Selbſtverſtändlich kann und darf kein Menſch dem
Generalintendanten Legal es auch nur im geringſten verdenken,
wenn er einen Ruf annimmt, der ihm ein Tätigkeitsfeld ſicherh
das ſeinen künſtleriſchen Qualitäten und vor allem ſeinen Qualle
täten als Theaterleiter entſpricht, und es kann nur mit
Genug=
tuung begrüßt werden, daß eine Perſönlichkeit wie die Legals
gerade in der Reichshauptſtadt wirken darf. Andererſeits aber iſt
die Stellungnahme des Kaſſeler Magiſtrats durchaus begreiflic
aus den Gründen, die in ſeinem Proteſt angeführt ſind. Die ſe5
ſchon einſetzenden ungeſunden Zentraliſationsbeſtrebungen od
Berlin müſſen gerade für Kunſtzentren in den Randgebietel
bedenklich ſtimmen. Die Schriftleitung.
Schluß der Ein= und Ausfuhr=
Konferenz.
Die Konventions=Entwürfe unterzeichnei.
EP. Genf, 11. Juli.
Die diplomatiſche Konferenz zur Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrverbote hat heute vormittag in
feier=
licher Sitzung mit dem vor einiger Zeit von Abeſſinien geſtifteten
großen goldenen Schreibzeug die von ihr ausgearbeiteten
Kon=
ventionsentwürfe unterzeichnet. Die allgemeine
Konvention zur Abſchaffung der Ein= und Ausfuhrverbote
er=
hielt 27 Unterſchriften. Nur die Vereinigten Staaten werden
innerhalb einer beſtimmten, Friſt ihre Unterſchrift nachholen.
Die Uebereinkommen über die Aufhebung der Ein= und
Ausfuhr=
verbote für Häute und Knochen wurden von 17 Staaten
unter=
zeichnet. Hier enthielten ſich Japan und Lettland vorläufig der
Unterſchrift.
In ſeinem Schlußwort forderte Präſident Coliin die
Dele=
gierten auf, bei ihren Regierungen auf die Ratifikationen des
wertvollen Werkes hinzuwirken, das einen großen Schritt zur
wirtſchaftlichen Einigung Europas und einen neuen Beweis für
die Exiſtenz des viel zitierten Geiſtes von Genf darſtelle,
Bei den Delegationen der Konferenz werden die jetzt
ge=
ſchloſſenen Abkommen als bedeutender Fortſchritt zur
Wiederherſtellung des Freihandels in Europa
und als Ausdruck der wirtſchaftlichen Annäherung
zwi=
ſchen den weſtlichen Induſtrieländern und den
öſtlichen Agrarſtaaten Europas günſtig angeſehen.
Zuleitung des polniſch=litauiſchen
Noten=
wechſels an den Völkerbund.
Der polniſche Delegierte beim Völkerbund hat heute
vor=
mittag dem Generalſekretär den Notenwechſel zwiſchen der
litau=
iſchen und der polniſchen Regierung bezüglich des
Vertrags=
entwurfes übergeben, den Litauen am 23. Juni Polen
vorge=
ſchlagen hatte. Gleichzeitig hat der polniſche Delegierte dem
Generalſekretär einen Brief übermittelt, in dem er darum bittet,
den Notenwechſel den Ratsmitgliedern zur Kenntnis zu bringen.
Dieſer Brief enthält auch, wie eine Mitteilung des
Generalſekre=
tariats beſagt, eine Darlegung der Gründe, wegen deren die
pol=
niſche Regierung ſich nicht in der Lage ſieht, auf den Vorſchlag
der litauiſchen Regierung einzugehen. Die polniſche Regierung
habe andererſeits der litauiſchen Regierung vorgeſchlagen, die
im März d. J. in Königsberg begonnenen Unterhandlungen
fort=
zuſetzen.
Zwiſchenfall bei der Eröffnung des
deutſch=
italieniſchen Luftverkehrs.
* Berlin, 11. Juli. (Priv.=Tel.)
Die am Montag erfolgte Eröffnung des deutſch=italieniſchen
Luftverkehrs auf der neuen Expreßſtrecke München—Mailand
vollzog ſich infolge der unverſtändlichen Haltung der italieniſchen
Behörden unter einem wenig glücklichen Stern. Italien hatte
verlangt, daß die aus Deutſchland kommenden Apparate, die
zunächſt bekanntlich nur Fracht und Poſt befördern, eine
Zwiſchen=
landung in Trient vornehmen ſollten. Man hat an dieſer
For=
derung anſcheinend aus politiſchen Gründen feſtgehalten, obwohl
von deutſcher Seite aus darauf hingewieſen wurde, daß aus
flugtechniſchen, organiſatoriſchen und vor allem aber aus
meteoro=
logiſchen Gründen eine Zwiſchenlandung auf dem völlig
ungeeig=
neten Flugplatz abſolut unratſam ſei. Die am Montag in
Mün=
chen aufgeſtiegene Rohrbach=Roland=Maſchine war wegen
ſchlech=
ter Wetterverhältniſſe gezwungen, von einer Landung in Trient
Abſtand zu nehmen und direkt bis Mailand durchzufliegen. Als
Pilot Baur am Dienstag nach München zurückfliegen wollte
wurde ihm die Starterlaubnis nicht gegeben. Deutſcherſeits
revanchierte man ſich in der gleichen Weiſe, indem man in
Mün=
chen die italieniſche Maſchine ebenfalls nicht ſtarten ließ. Die
gleichzeitig bei den italieniſchen Behörden unternommenen Schritte
bewirkten dann am Dienstag abend die Starterlaubnis für Baur,
der daraufhin am Mittwoch morgen ſtartete und in München
ein=
getroffen iſt. Gleichzeitig erhielt natürlich auch die italieniſche
Maſchine Starterlaubnis. Dieſer wenig erfreuliche Zwiſchenfall
dürfte noch zu Weiterungen Veranlaſſung geben, zumal der
ita=
lieniſche Standpunkt in der Frage der Zwiſchenlandung in Trient
völlig unverſtändlich iſt. Mit dem gleichen Recht könnte
Deutſch=
land verlangen, daß die italieniſche Maſchine auf dem erſten
deutſchen Flugplatz nach der Grenze, in Bad Reichenhall alſo,
zu landen hätte, womit natürlich dem Luftverkehr im allgemeinen
und einem Expreßverkehr ſchon gar nicht gedient wäre.
Nummer 192
Donnerstag, den 12. Zuli 1928
Geite 3
Die Frage der Kriegsächtung.
Die deutſche Note auf Kelloggs Paktvorſchlag
übergeben.
Berlin, 11. Juli.
Wie wir erfahren, iſt die Antwort der deutſchen Regierung
auf die letzte amerikaniſche Note vom 23. Juni über den Abſchluß
eines internationalen Paktes zur Aechtung des Krieges am
Mitt=
woch nachmittag dem amerikaniſchen Botſchafter überreicht
wor=
den. Die Note wird am Freitag veröffentlicht
werden.
Briands Antwort an Kellogg.
EP. Paris, 11. Juli.
Im heutigen Miniſterrat, unter Vorſitz des Präſidenten
Doumergue, verlas nach dem offiziellen Bericht Außenminiſter
Briand den Wortlaut des Antwortſchreibens, das er an die
amerikaniſche Regierung richten will, um ihr die Zuſtimmung
Frankreichs zur jüngſten amerikaniſchen Note und dem darin
vorgeſchlagenen Kriegsächtungspakt mitzuteilen. Das Schreiben
wurde vom Miniſterrat gebilligt. — Außerdem wird bekannt,
daß die Regierung über die Begnadigung einer Reihe von
poli=
tiſchen Verurteilten zum Nationalfeſt am 14. Juli beraten hat.
Jeder einzelne Fall wurde geprüft. Die Vorſchläge der
Regie=
rung liegen gegenwärtig dem Präſidenten der Republik zur
Ge=
nehmigung vor und der Entſcheid wird vorausſichtlich am 13.
Juli veröffentlicht werden.
Die Antwort der britiſchen Regierung nicht
vor dem Ende der Parlaments=Tagung.
EP. London, 11. Juli.
Erneut kamen im engliſchen Parlament die Beſorgniſſe zum
Ausdruck, welche weite Kreiſe für die Entwicklung der
engliſch=
amerikaniſchen Beziehungen infolge der Verſchleppungstaktik des
Foreign Office gegenüber den amerikaniſchen Pakvvorſchlägen
haben. Chamberlain informierte den Abgeordneten Ponſonby
dahin, daß er zuverſichtlich hoffe, die engliſche Andwort noch vor
der Beendigung der jetzigen Sitzungsperiode des Parlaments
abſenden zu können. Der Meinungsaustauſch mit den
Domi=
nions ſchreite fort; er wolle aber klarſtellen, daß die
Domi=
nions nicht ſür irgendeine Verzögerung verantwortlich zu
machen ſeien. Auf eine weitere Frage, ob die Verhandlungen
mit Frankreich an der Verzögerung ſchuld ſeien, erklärte
Cham=
berlain, daß die Verzögerung allein ihren Grund in der
ſorgfäl=
tigen Erwägung der Vorſchläge habe, denn die Regierung habe
eine eingehende Erwägung des ameribaniſchen Planes im
Hin=
blick auf ſeine große Bedeutung für notwendig erachtet. Er
allein übernehme die Verantwortung. — Weitere Fragen der
Abgeordneten wandten ſich den Voxbehalten zu, die nach ihrer
Anſicht den amerikaniſchen Plan zu Fall bringen könnten.
Cham=
berlain verteidigte ſich damit, daß er nicht die Abſicht habe, die
Vorſchläge zunichte zu machen, ſondern er wolle ſie nur zu einem
wirklich erfolgreichen Ende führen. — In parlamentariſchen
Kreiſen rechnet man zurzeit damit, daß die Sitzungsperiode in
der erſten Woche des Auguſt zu Ende gehen wird.
Die Zahl der unterſiützten Arbeitsloſen
am 30. Juni.
Berlin, 11. Juli.
Der Rückgang in der Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen iſt
in der zweiten Hälfte des Monats Juni etwas ſtärker geweſen,
als in den vorhergehenden 14 Tagen. In der
Avbeitsloſenver=
ſicherung iſt die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger
in der Zeit vom 16. bis 30. Juni von rund 626 200 auf 610 700,
d. i. um 11500 oder um 1,8 v. H. zurückgegangen. Die
Entwick=
lung bewegt ſich aber ſchon ſeit Wochen bei den weiblichen
Arbeitsloſen in anderer Richtung, als bei den männlichen. Die
Zahl der wännlichen Hauptunterſtützungsempfänger iſt in der
Berichtszeit erneut zurückgegangen, und zwar von 457000 auf
436900, während die der Frauen von 156 200 auf 174 400
ge=
ſtiegen iſt. In der Kriſenunterſtützung iſt ſowohl die Zahl der
unterſtützten Frauen, wie die der Männer zurüchgegangen, und
zwar die der Männer um 10 600 auf 93 200, d. i. um 10,2 v. H.,
die der Frauen dagegen nur um 1300 auf 20 400 oder um
(6,1 v. H. Der Geſamtrückgang in der Kriſenunterſtützung
be=
trägt rund 11900 oder 9,5 v. H
*Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
„Helia”.
Im „Helia” läuft zurzeit der bereits früher hier gezeigte
Eliſabeth=Bergner=Film „Liebe‟. Es wurde an dieſer Stelle
fſchon anerkannt, daß dieſer Film eine gute Verarbeitung bzw.
Verlebendigung der Novelle von Balzac iſt, daß er ſeine künſt=
Aeriſche Bedeutung aber in erſier Linie der Mitwirkung Eliſabeth
Bergners in der Hauptrolle der Herzogin von Langeais verdankt.
In der Tat iſt dieſe Darſtellung der Eliſabeth Bergner in allen
WPhaſen ihrer nuancenreichen Schauſpielkunſt eine Spitzenleiſtung.
Wom entzückend=naiven Charme bis zur tiefſttragiſchen Geſte läßt
Eliſabeth Bergner die reiche Skalg ihrer Kunſt zu höchſter
Ent=
ffaltung kommen. Ihr Spiel iſt von eindringlichſter, tiefſter
Wirkung
Ihre Mitſpieler in den Hauptrollen, vor allem Hans
Reh=
mann als Marquis von Montriveau, ferner Leopold von
Lede=
bour, Nikolai Waſſiljeff, Agnes Eſterhazy und Elſe Heller fügen
ſich dem Geſamtſpiel unter der tüchtigen Regie von Paul Czinner
ausgezeichnet ein.
Daneben läuft ein intereſſanter Lehrfilm „Die Kunſt des
Fliegens‟. Dieſer Film zeigt hochintereſſante Experimente
Sines unſerer tüchtigſten Piloten in Krieg und Frieden, Ernſt
uldets. Er iſt beſonders darum intereſſant und inſtruktiv, weil
cier zum erſten Male gezeigt wird, wie an Hand eines kleinen
PPapiermodells die Wirkung der Höhen= und Seitenſteuerung vor
allem im Kunſtfliegen ſtudiert wird. Studien, die dann auch in
Her praktiſchen Vorführung gezeigt werden.
Die neue Emelka=Woche bringt viele intereſſante Tages=
Sreigniſſe. Wir nehmen auch gern Gelegenheit, wieder einmal
lobend der Leiſtungen der ausgezeichneten Helia=Kapelle
Bu gedenken, die unter ihrem Kapellmeiſter Ernſt wirklich charak=
Teriſtiſche Illuſtrationsmuſik liefert, die durch die
Orgeldarbie=
ungen eine angenehme Bereicherung erfahren.
Palaſt=Lichtſpiele.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen einen guten hiſtoriſchen Film
„Lützows wilde verwegene Jagd”, das
Heldenſchick=
al Theodor Körners und ſeine letzte Liebe. Richard Oßwald
hat in ſeiner nicht ſchlechten Regie Körners Liebesroman mit
Der Wiener Burgſchauſpielerin Toni Adamberger mit frei
erfun=
wenen liebergängen verbuinden mit ſeinem Eintritt in die
Frei=
heitspropaganda und in die Freiheitskämpfe bis zu ſeinem
Hel=
wentod. Gewiß iſt dieſer groß angelegte Filn,, in dem eine Reihe
Franzöſiſcher Miniſterrat.
Die Autonomiſten werden begnadigt.
EP. Paris, 11. Juli.
Dem Vernehmen nach hat der heutige Miniſterrat beſchloſſen,
dem Präſidenten der Republik nunmehr die Begnadigung
der Autonomiſten anläßlich des
Nationalfeier=
tages vorzuſchlagen, ſowohl der autonomiſtiſchen
Abgeordneten als auch der übrigen
Verurteil=
ten. Die Frage einer Amneſtie für Léon Daudet wurde
gleich=
falls geprüft, doch kam man noch zu keinem Beſchluß, da von
verſchiedener Seite geltend gemacht wurde, daß die Begnadigung
des Royaliſtenführers nur erfolgen könne, wenn auch die in Haft
befindlichen Kommuniſten amneſtiert würden. Dazu konnte ſich
aber der Miniſterrat nicht entſchließen. Es wurden auch verſchie
dene Finanzfragen erörtert, wobei Poincaré den Kriegsminiſter
und den Marineminiſter zu äußerſter Sparſamkeit und
Reduzie=
rung ihres Budgets aufgefordert haben ſoll.
Was Ungarn 1920 für die Slowakei
tun wollte.
EP. Budapeft, 11. Juli.
Das nationaliſtiſche Organ „Magyarſg”, deſſen ſeinerzeitige
Enthüllungen über die Paléologue=Note allgemeines Aufſehen in
der Weltpreſſe erregt hat, veröffentlicht heute den Text eines vom
ungariſchen Miniſterrat vom 9. Januar 1920 genehmigten
Auto=
nomieprojekts für die Slowakei, das ſeinerzeit auf Verlangen
mehrerer aus der Slowakei ausgewanderter ſlowakiſcher
Poli=
tiker, darunter des bekannten Pfarrers Jedlicka, fertiggeſtellt
wurde und in 18 Punkten die Bedingungen darlegte, unter denen
die ungariſche Regierung im Falle einer Wiedereinverleibung der
Slowakei an Ungarn den Slowaken die Autonomie gewähren
würde. Die Hauptpunkte des Projektes ſind: Territoriale und
Verwaltungsautonomie, autonome Juſtiz, Garantierung der
Mandate der ſlowakiſchen Abgeordneten im ungariſchen Parla
ment, Errichtung eines Miniſteriums für die Slowakei im
Rah=
men des ungariſchen Kabinetts; Errichtung einer unabhängigen
ſlowakiſchen Kirche, eigene ſlowakiſche Regimenter und
Gendar=
merie mit ſlowakiſcher Kommandoſprache, eigenes ſlowakiſches
Militärgerichtsweſen uſw. Das Autonomieprojekt, das ſeinerzei
von dem damaligen ungariſchen Nationalitätenminiſter Jakob
Bleyer gemeinſam mit den ſlowakiſchen Emigranten
ausgearbei=
tet wurde, wurde auch von dem damaligen Fürſtprimas Cſernoch
und dem Erzherzog Joſeph genehmigt und ſämtlichen Führern
der Slowaken, darunter der Hlinka=Partei, zugeſchickt. Die
Ab=
geordneten der Hlinka=Partei ſaßen damals im Gefängnis. Es
folgte ſodann im Juni desſelben Jahres die Unterzeichnung des
Trianon=Vertrages, was den ganzen Plan zunichte machte.
Ex=Miniſterpräſident Giolitti im Sterben.
Giovanni Giolitti,
der große italieniſche Staatsmann, liegt im Sterben. Er wurde
1842 geboren, war Finanzminiſter, Miniſter des Innern und
fünfmal Miniſterpräſident. Innenpolitiſch liberal, außenpolitiſch
Friedensfreund und Anhänger des Dreibundes, war der greiſe
Staatsmann ſeit dem Siege des Fascismus kaltgeſtellt.
Polarpſpchoſe.
Zwiſchen Todeserwartung und
Reitungs=
hoffnung.
Die Nachrichten verdichten ſich immer mehr zu einem
Trauer=
lied, zu einem Abſchiednehmen von der „Italia”=Mannſchaft, die
ſich noch immer auf der Eisſcholle befindet. Sie, die Opfer eines
gewiſſenlos vorbereiteten Polfluges, ſtehen in der Eiswüſte dem
Tod gegenüber. Wie muß es furchtbar ſein, dieſes langſame
Sterben, und den zahlreichen Rettern, die ſich gar nicht einmal
ſoweit entfernt befinden, drückt es die Kehle zu, das Schlimmſte
zu wiſſen und doch nicht helfen zu können, weil die Elemente
eben ſtärker ſind als Menſchenkräfte.
Es geht ans Abſchiednehmen von der Ballonmannſchaft, die
nicht mehr exiſtiert, und jenen wagemutigen Drei, die das
Pack=
eis auf Schneeſchuhen überqueren wollten. Daher geht man von
der Ausſichtsloſigkeit, weitere Verſuche zur Rettung der
Be=
drängten unternehmen zu können, langſam zur Vorbereitung des
Abbaues der Expeditionen über, zögernd nur und immer noch
auf das Wunder hoffend, das vielleicht doch noch das
Rettungs=
werk ermöglichen könnte. Aber es kommt kein Wunder. Längſt
haben die letzten Mitglieder der Nobile=Gruppe, die bisher immer
noch gefunkt hatten, ihre Hilferufe an die ängſtlich harrende Welt
eingeſtellt, und Hauptmann Lundborg berichtet, was die Urſache
des Schweigens ſei. Die Gefangenen der Eiswüſte ſind von der
Polarpſychoſe befallen, von der alle Forſcher in der Arktis zu
erzählen wiſſen. Die in ſtändiger Todeserwartung und
Rettungs=
hoffnung lebenden Menſchen ertragen dieſes Hin= und
Her=
ſchwanken in den Extremen nicht mehr. Troſtlos beginnen ſich
Männer zu haſſen, die bisher Freunde waren, ſind drauf unk
dran, ſich gegenſeitig zu vernichten. Lärmen einmal in ihrer
Aufgeregtheit, um wieder zu erſchlaffen und zu verſtummen.
Lundborg hat das dreizehn Tage mitmachen müſſen, ſelbſt er,
der an arktiſche Verhältniſſe gewöhnt, beſſer als die Italiener,
iſt von der tückiſchen Krankheit nicht verſchont geblieben. Dazu
iſt das Lager der Armen in ſtändiger Gefahr, entweder zerdrückt
zu werden von dem andrängenden Packeis oder bei einem Bruch
der Scholle in den Fluten des Eismeeres zu verſinken. Das
ſind Ausſichten, die auch den Stärkſten mürbe machen, zumal ſie
faſt immer die Küſte vor ſich ſehen, von der ſie nur wenige
Kilo=
meter entfernt ſind.
Die Malmgreen=Gruppe entdeckt.
Die Ruſſen, die ſich ſeit dem Eintreten der Kataſtrophe ſtark
an allen Hilfsmaßnahmen beteiligt haben, melden heute einen
Erfolg: Der Flieger Tſchuchnowſkihat auf einem Punkt
von 80 Grad nördlicher Breite und 25 Grad 45 Min, öſtlicher
Länge die Malmgreen=Gruppe gefunden. Zwei
Mann winkten mit Fahnen, der Dritte, anſcheinend verletzt, blieb
in liegender Stellung. Da die Retter ſich nur etwa 25 Meilen
von dem Aufenthaltsort des durch das Packeis geſtoppten
Eis=
brechers „Kraſſin” befinden, will man alle Mittel in Bewegung
ſetzen, um die drei Menſchen im Flugzeug zu retten. — Die
Meldung wird aus Moskau wie folgt beſtätigt: Wie die
Tele=
graphen=Agentur der Sowjetunion meldet, entdeckte bei einem
Erkundungsflug der ruſſiſche Flieger Tſchuchnowſki 80 Grad 42
Min. nördlicher Breite und 25 Grad 45 Min, öſtlicher Länge,
20 Meilen öſtlich von der „Kraſſin”, die Malmgreen=Gruppe, von
der zwei Mann mit Fahnen winkten und der dritte in liegender
Stellung verharrte. Tſchuchnowſki ſucht nach einem
Landungs=
platz.
Freude in Stockholm.
TU. Stockholm, 11. Juli.
Die Nachricht von der Auffindung der Malmgreen=Gruppe,
die von den hieſigen Blättern durch Sonderausgabe bekannt
gegeben wurde, hat große Freude ausgelöſt, da man das
Schick=
al der Malmgreens allgemein als bereits beſiegelt anfah,
nach=
dem der Forſcher bereits ſeit 40 Tagen die Nobile=Gruppe
ver=
laſſen hat.
Der bekannte Nordpolforſcher Swerdrup erklärte in einer
Unterredung über die Möglichkeit der Rettung der Malmgreen=
Gruppe, ob ſich der Flieger Tſchuchnowſki trotz der poſitiven
Faſſung ſeiner Meldung, nicht doch gerirrt und etwa die
Expe=
dition des italieniſchen Hauptmanns Sora entdeckt habe, es ſei
unmöglich, auf dieſe Frage eine ſichere Antwort zu geben, da
keine zuverläſſigen Angaben über den letzten Standort Soras
vorlägen. Die Möglichkeit einer Verwechſlung könne allerdings
hiſtoriſcher Perſönlichkeiten wie Napoleon, Franz II., Friedrich
Wilhelm III., Metternich, Blücher, Freiherr vom Stein, Harden
berg, Fouché, Lützow, Beethoven und Goethe lebendig werden,
nicht frei von ſüßlichen Stellen. Seine Wirkung auf die breite
Maſſe, beſonders auf die Jugend, dürfte darum nicht geringer
ſein. Einzelne ſchauſpieleriſche Darſtellungen, in erſter Linie die
von Mary Kid (Toni Adamberger), Wera Engels (Prochaska),
Siegfried Arno (Franz), Harry Neſtor (Friedrich Wilhelm),
Friedrich Kühne (Metternich), Eugen Jenſen (Stein), Gerd
Brieſe (Seydlitz), Albert Steinrück (Beethoven), Leopold von
Ledebour (Goethe), Ernſt Rückert (Körner) und andere ſind
aus=
gezeichnet, das Zuſammenſpiel gut.
Neben der reichhaltigen Deulig=Woche läuft ein Kulturfilm
„Das Land der tauſend Freuden” ein Spiel au
Sumatra. Dieſer Film entrollt eine Reihe entzückender
Natur=
bilder aus Sumatra und auch ſolche aus dem Leben der
Ein=
geborenen. Einige kräftige Striche würden dem Film aber zum
Vorteil gereichen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M. Der Privatdozent für die Alte Geſchichte Dr.
Viktor Ehrenberg iſt zum nieſſtbeamteten a.v. Profeſſor ebenda
ernannt worden. — Zur Wiederbeſetzung des Lehrſtuhls für deutſches
bürgerliches Recht iſt ein Ruf an den Ordinarius Dr. Eberhard Bruck
in Breslau ergangen.
Berlin. Der Lehrſtuhl für Eifenhüttenkunde an der Techniſchen
Hochſchule iſr als Nachfolger des Geh. Rats W. Matheſius Dr.=Ing.
Nobert Durrer angeboten worden.
Greifswald. Der Privatdozent für Pädagogik Dr. Hans
Schmid=
kunz iſt zum nichtbeamteten a.o. Profeſſor ernannt worden.
Breslau. Der durch den Weggang des Profeſſors W. Mitſcherlich
erledigte Lehrſtuhl der wirtſchaftlichen Staatsviſſenſchaften iſt dem
or=
dentlichen Profeſſor Dr. rer, pol. Franz Gutmann in Jcna
ange=
boten worden. — Der Stadtbaurat Hartleb hat einen Nuf auf den
neuerrichteten Lehrſtuhl für Städtebau an der hieſigen Techniſchen
Hoch=
ſchul= erhalten und angenommen.
Liegnitz. Hier iſt einer der bedeutendſten Inſektenforſcher,
Stadt=
baurat i. R. Dr. phil. h. c. Theodor Becker, im Alter von 88 Jah
ren geſtorben.
— Heidelberger Feſtſpiele. Die Hauptrollen in den
Schloßhofauf=
führungen von Shakeſpeares „Sommernachtstraum” ſind fol
gendermaßen feſtgeſetzt: „Theſeus: Carl Ebert, Hippolyta: Leontine
Sagen, Egeus: Ludwig Jubelsky, Lyſander: Gillis pan Rappard, Her=
mia: Maria Czamska, Demetrius: Norbert Schiller, Helena: Fritta
Brod, Oberon: Luis Rainer, Titania: Maria Solveg, Puck: Eliſabeth
Lennartz, Squenz: Fritz Valk, Zettel: Hans Herrmann=Schaufuß,
Schnock: Hermann Speelmans, Schlucker: Paul Oellers, Schnanz: Chr.
Kayßler. Choreographiſche Leitung: Ernſt Matray, muſikaliſche
Lei=
tung: Joſef Krips. Die Koſtüme ſind nach Entwürfen von Renate
Harttung und Marlene Poelzig hergeſtellt.
— Zur Erinnerung an Peter Roſeggers 10. Todestag. Eine ſchöne,
tiefſinnige Würdigung hat die bekannte Monatsſchrift „Heimgarten”
dem Wirken Peter Roſeggers in einem Roſegger=Erinnerungsheft
ge=
widmet. Der „Heimgarten” wurde bekanntlich von Peter Roſegger
gegründet und durch 4 Jahrzehnte von ihm geleitet. Deshalb bedachte
der „Heimgarten” in beſonderer Weiſe des Dichters durch literariſch ſehr
wertvolle, perſönliche Erinnerungsartikel. Dr. H. L. Roſegger bringt
den hochintereſſanten Beitrag: „Mein Vaker” Aus dem Nachlaß des
Dichters wird zum erſtenmal eine teſtamentariſche Skizze von P. K.
Roſegger aus dem Jahre 1874 veröffentlicht, u. v. A. Dieſes Roſegger=
Erinnerungsheft enthält teilweiſe im Farbendruck, teils im Kunſtdruck
50 Bilder aus dem Leben Roſeggers und ſeiner Waldheimat. Allen
Verehrern des großen Dichters wird dieſes 100 Seiten umfaſſende
präch=
tige Roſegger=Erinnerungshef: große Freude bereiten, da es durch die
perſönlichen Erinnerungsartikel recht tiefen Einblick in das hohe
Schaffen des Dichters und in ſein Werk gißt. Das Heft iſt duuch den
Heimatverlag in Graz, Bürgergaſſe 13 erhältlich.
— Wein= und Konſervenbereitung. Der auf den Gebieten der
Ge=
tränke= und Konſervenherſtellung ſeit Jahren bekannte Fachſchriftſteller
Ed. Jacobſen hat ein Werkchen bei der Verlagsgeſellſchaft R. Müller
m. b. H. in Eberswalde erſcheinen laſſen, das brauchbare Rezepte und
umfangreiche Vorſchriften über die Herſtellung der zahlreichen Getränke
und Konſervierungsarten enthält, die für die Selbſtheuſteller und
Ver=
braucher in Betracht kommen. Sehr willkommen dürfte dieſes Buch
auch in landwirtſchaftlichen Betrieben, Hotels, Reſtaurants, Penſionen
Bäckereien und den einzelnen Haushaltungen ein, die auf die Pflege
dieſes rationellen Gebietes beſonderen Wert legen.
Ein internationaler Hotelführer, herausgegeben vom
Iniernatio=
nalen Hotelbeſitzerverein, iſt ſoeben erſchienen. (Köln. Am Hof 41/45.
Das für jeden Reiſenden im In= und Ausland nützliche Buch enthält
u. a. die internationalen Telegraphenſchlüſſel, die Aidreſſen der führenden
Perſönlichkeiten des Internationalen Hotelbeſitzerderbandes, ein
Ver=
zeichnis der Länder und geunne Angaben mit Preiſen über Größe und
Lage von Hotels im In= und Ausland.
— Die „Elegante Welt”, denkt für Sie! Sie erſpart Ihnen das
Kopfzerbrechen über die Wahl Ihres Reiſetrouſſeaus. Wenn Sie ihn
entſprechend den Richtlinien zuſammenſtellen, die die ſoeben erſchienene
neueſte Nummer 14 der „E. W.” in Wort und Bild
kennzeich=
net, ſo werden Sie zu jeder Gelegenheit korrekt und nach letztem Stil
gekleidet ſein. Das gilt ebenſowohl für die Dame als auch für den
Herrn. Auch auf allen anderen Gebieten verfeinerter Lebenskultur gibt
Ihnen dieſes Heft wertvolle Anregungen. Preis 1 Mark.
Nummer 192
Geite 4
nicht viel Wirklichkeit beanſpruchen, da die von dem ruſſiſchen
Flieger gegebene Poſitionsbeſtimmung eine ganz erhebliche
Strecke weiter nördlich liege als die Route, die Sora
vorausſicht=
lich eingeſchlagen habe, wenn er verſuchen wollte, ſich zu der
Gruppe Vieglieri durchzuſchlagen. Schließlich ſei zu bedenken,
daß Sora mit Hunden und Schlitten aufgebrochen ſei. Es laſſe
ich alſo annehmen, daß Tſchuchnowſki, ſo gut wie er die
Men=
ſchen erkannt habe, auch die Schlitten geſehen haben wüßte. Falls
ſich die Gruppe Malmgreen tatſächlich in ſo kurzer Entfernung
von dem ruſſiſchen Eisbrecher befinde, ſo ſei es ſicher, daß ſie
gerettet werden könne, vorausgeſetzt, daß die Kohlenvorräte des
„Kraſſin” ausreichen.
Wo ſind die Retter?
Amundſen iſt vor wenigen Wochen in die Eiswüſte
ge=
flogen, um Nobile und ſeine Leute zu retten. Man hat keine
Nachricht mehr von ihm; alles angeſtrengte Suchen nach ihm
blieb erfolglos. Iſt der Retter verunglückt? Das norwegiſche
Volk will daran nicht glauben. Faſt ſcheint es ſo, daß man ihm
dort übernatürliche Kräfte zutraut. Dennoch kann auch er, der
mit den Verhältniſſen der Arktis am beſten Vertraute, gegen
die Elemente nichts ausrichten. Die zahlreichen Suchen hätten
doch ein Ergebnis haben wüſſen. Weil man nichts gefunden hat,
beginnt man ſich an den furchtbaren Gedanken, daß auch der
Retter ein Opfer der Nobile=Expedition geworden iſt, zu
ge=
wöhnen.
Hauptmann Sora, der mit drei Kameraden ſich von
der „Citta di Milano” aufgemacht hat, um auf Schneeſchuhen
über das Eis nach dem Nobile=Lager vorzudringen, iſt bisher
ebenfalls verſchollen, ſo daß man anfängt zu glauben, daß auch
ſie in der Eiswüſte den Tod gefunden haben.
Die Schweden, die unter allen Expeditionen am
peſſi=
miſtiſchſten ſind, bauen ihre Hilfsmaßnahmen bereits ab. Ihr
ſtärkſtes Fokkerflugzeug iſt bereits zurückbeordert worden. Den
Ruſſen geht es nicht viel beſſer. Mit ihren beiden Eisbrechern
„Kraſſin” und „Braganza” ſtecken ſie im Polareis feſt, und es
ſieht ganz ſo aus, als ob ſie beidrehen müßten, um es vielleicht
von einer anderen Richtung zu verſuchen. Die auf den beiden
Donnerstag, den 12. Juli 1928
ruſſiſchen Schiffen befindlichen Flugzeuge ſind faſt ſtändig in
Fahrt, um nach den zahlreichen Gruppen und Grüppchen
Aus=
ſchau zu halten. Auch Frankreich beteiligt ſich jetzt mit einem
neuen Expeditionsſchiff an der Suche nach Amundſen und ſeinem
Piloten Gunlbaud.
Zweifel an Nobiles Kataſtrophen=Bericht.
Nobile hat viel erzählt von ſeinen Abſichten, als er vor dem
Abflug ſtand; er wurde etwas vorſichtiger bei ſeinem Bericht
über den Polflug; ein Muſter der Schſweigſamkeit und der
vor=
ſichtigſten Darſtellung iſt er ſeit der Kataſtrophe, und deshalb
bringt man ſeinen Berichten immer mehr Skepſis entgegen. Iſt
die Kataſtrophe tatſächlich erfolgt oder war ſie wohlüberlegtes
Manöver? Warum ließ Nobile den Probiant in die
Komman=
dantengondel bringen? Wie kommt es, daß der ſehr
empfind=
liche Radioapparat gerettet wurde? Warum hat er alle
Funk=
ſprüche der „Citta di Milano” gehört, während die
Empfangs=
ſtation des Schiffes angeblich ohne Nachricht blieb? Hörte erſt
als private Berichte über das Unglück berichteten. Und
ſchließ=
lich, warum iſt Malmgreem über das Eis gegangen? Iſt es
wahr, daß Nobile den zweiten Start zum Pol gegen den Willen
des Forſchers Malmgreen unternahm, und daß ſich ſeit dieſem
Zeitpunkt ein Zerwürfnis zwiſchen den Beiden zeigte? Warum
bekamen Malmgreen und ſeine Begleiter keine Waffen und kein
geeignetes Schuhzeug mit? Herr Nobile wird gut daran tun,
ſich einmal zit einer runden und klaren Antwort aufzuraffen
wenn auch ſein Heldenbildnis därunter ewas leiden ſollte.
Die „Europa” über Eberts Grab.
* Berlin, 11. Juli. (Priv.=Tel.)
Hauptmann Köhl iſt am Mittwoch in Frankfurt a. M. zum
Flug nach Berlin geſtartet, nahm jedoch nichr direkten Kurs,
ſon=
dern flog zunächſt nach Heidelberg, wo er über dem Waldfriedhof,
auf dem ſich das Grab Eberts befindet, zwei Kränze abwarf.
Dieſe trugen auf ſchwarz=rot=goldener Schleife die Inſchrift: „Dem
erſten deutſchen Reichspräſidenten zum Gedenken!” v. Hünefeld,
in deſſen Auftrag Hauptmann Köhl den zwveiten Kranz abwarf,
hatte ſich von Frankfurt bereits am Dienstag nach Dresden
be=
geben. Die „Europa” iſt am Mittwoch nachmittag auf dem
Tempelhofer Feld gelandet.
Volpi geht.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, 9. Juli.
Der Rücktritt des italieniſchen Finanzminiſters Volpi kommt
nicht ſo überraſchend wie die Nachricht ſelbſt, die, wie hier üblich,
ohne vorheriges „Durchſickern” in der Preſſe mitgeteilt wird.
Ende Mai wurde an dieſer Stelle bereits darauf hingewieſen,
daß Italien ſich in einer Zwangslage befindet und daß
infor=
mierte Bankkreiſe Bedenken betreffs des Schickſals der Lire hegen,
Es wurde damals geſagt, daß man genau beobachten müſſe, wie
ſich der Finanzminiſter Volpi verhalte, um zu erkennen, ob der
Zeitpunkt gekommen ſei, in dem die Welle ſich zu überſchlagen
drohe. Wenn Volpi jetzt geht, ſo hat er endlich einen Wunſch
durchgeſetzt, den er ſeit geraumer Zeit hegte. Urſprünglich hatte
er Abſichten auf den Pariſer Botſchafterpoſten; aber dieſer war
für ihn nur erhältlich, wenn er im Guten aus ſeinem Amt ſchied.
Daß er ſchlicht und einfach geht, weiſt darauf hin, daß dieſes
Gehen nicht gerade zu Muſſolinis Vergnügen geſchieht. Volpi
ſelbſt iſt ſaniert. Er iſt heute einer der reichſten Männer Italiens
und wird dafür geſorgt haben, daß ſein Beſitz nicht unter
italie=
niſchen Nöten zu leiden haben wird. Sein Scheiden aus dem
Nabinett vereinſamt Muſſolini noch mehr als bisher. Mit Volpi
ſchwindet das letzte Geſicht, das dieſem „Miniſterium” außer dem
Duce noch eigen war. Denn der glatte Federzoni, der Vertraute
der Krone, hat kein Geſicht, nur eine Larve. Was an die Stelle
der beiden ſcheidenden Miniſter Volpi und Fedele tritt, iſt
Not=
behelf. Beluzze verläßt ſein in Grund und Boden
verwirtſchaſ=
tetes Wirtſchaftsminiſterium und übernimmt das
Unterrichts=
miniſterium, das bisher Fedeles Domäne war. Ob damit
viel=
leicht eine kleine Kursänderung in den Schulfragen in Südtirol
verknüpft iſt, muß die Zukunft lehren. Vielleicht kann der deutſche
Herr Leicht ſeinen italieniſchen Namensvetter, den neuen
Unter=
ſtaatsſekretär im Unterrichtsamt, einmal fragen. Auf jeden Fall
ergibt ſich das eine us dem Miniſterwechſel, daß ſowohl das
Finanzminiſterium wie das Wirtſchaftsminiſterium ihren Tribut
an die Notlage des Landes zahlen. Volpi iſt der Schlaueſte und
Geriſſenſte der Nutznießer des fasciſtiſchen Italien. Wenn er
geht, ſo weiß er, daß es Zeit iſt. Die Lage iſt ernſt, die
Stim=
mung gedrückt.
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Nummer 192
Donnerstag, den 12. Juli 1928.
Geite 5
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 12. Juli.
* Dr. Karl Horſt †. Am 10. Juli entſchlief an einem Herzleiden
Herr Geheime Studienrat Dr. Karl Horſt, ehemals Direktor der
Ober=
realſchule in Forbach in Lothringen, Dozent für engliſche Sprache an
der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt. Geheimerat Horſt wurde im
Januar 1860 zu Darmſtadt geboren, beſuchte daſelbſt die Realſchule und
das Nealgymnaſium und ſtudierte in Würzburg und Straßburg ſodann
neuere Philologie. Darauf wirkte er längere Zeit an der Oberealſchule
in Straßburg, dann wurde er Direktor der Realſchule zu Biſchweiler
und ſchließlich Direktor der Oberrealſchule in Forbach. Zu Beginn des
Weltkrieges ſtellte er ſich dem Vaterland zur Verfügung, befehligte ein
Landwehr=Erſatzbataillon in Pirmaſens und wurde zum Major
er=
nannt. Im letzten Kriegsjahre trat er krankheitshalber in ſein
Schul=
amt zurück und erlebte hier am Ausgang des Krieges die ganze
Grau=
ſamkeit des Siegers. Ausgewieſen aus dem Lande, dem er ſeine ganze
Manneskraft und reiches Wiſſen gewidmer hatte, und an dem ſein
gan=
zes Herz mit Liebe hing, gründete er ſich ein neues Heim in ſeiner
Vaterſtadt und verlebte hier an der Seite ſeiner treuen Gattin und
im Kreiſe alter und neuer Freunde glückliche Jahre. Unvergeſſen
wer=
den die Verdienſte bleiben, die er ſich als Vorſitzender der Elſaß=
Loth=
ringer=Vereinigung erwarb. Er ruhe in Frieden!
— Berufung eines Darmſtädter Gartenarchitekten. Wie wir hören,
iſt Gartenarchitekt F. C. Weigold, bekannt als Schöpfer der
Gar=
tenbau=Ausſtellung 1925, von der Verwaltung der ſtaatlichen Schlöſſer
und Gärten nach Berlin berufen worden, um die Leitung eines der
ehemaligen kaiſerlichen Parks zu übernehmen.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Neue Zuſatzmiete
im Kleinen Haus des Landestheaters. In der nächſten
Spielzeit wird den beſtehenden ſechs Zuſatzmieten im Kleinen Haus,
die alle an eine beſtimmte Hauptmiete im Großen Haus gebunden ſind,
eine neue, die Zuſatzmiete UII, hinzugefügt werden. Im Gegenſatz zu
den anderen Zuſatzmieten iſt ſie nicht mit einer beſtimmten Hauptmiete
verknüpft, ſondern kann von Inhabern der Hauptmieten A, B, C und
I, alſo an Stelle der Zuſatzmieten I, II, III und IV benutzt werden.
Die Vorſtellungen dieſer neuen Miete werden in der Regel Montags
ſtattfinden (ausgenommen ſind die Montage, an denen das
Landes=
theater Sinfoniekonzerte veranſtaltet); ihre beſonderen Vorteile
be=
ſtehen darin, daß ihr namentlich Erſtaufführungen oder erſte
Wieder=
holungen zugeteilt werden ſollen, und darin, daß die Zahl der
Vor=
ſtellungen ſo groß iſt, wie in den Zuſatzmieten V und Vl, ahſo mit 14
Vorſtellungen um 2 größer als in den Zuſatzmieten I bis IV. Die neu=
Einrichtung wird, abgeſehen von dieſen Vorteilen, gewiß beſonderes
Intereſſe bei den Mietern finden, die voriges Jahr wegen
Ueber=
füllung ihrer Zuſatzmiete keinen günſtigen Platz erhalten konnten.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Darmſtadt. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Als erſte
Ope=
rete der diesjährigen Sommerſpielzeit wird am Samstag, dem 14. Juli,
als Eröffnungsvorſtellung „Die Faſchingsfee” von Emmerich Kalman
aufgeführt, in Szene geſetzt von Direktor Adalbert Steffter. Die
muſi=
kaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Horſt=Tanu Markgraf. Dieſe
Vor=
ſtellung iſt die erſte Vorſtellung für Samstags=Mieter. Sonntag und
täglich wird ebenfalls „Die Faſchingsfe=” gegeben. Die Kaſſe iſt täglich
geöfnet vormittags von 9½—1½ Uhr, ebenſo iſt Vorverkauf im
Ver=
kehrsbüro. Abonnementsanmeldungen werden noch entgegengenommen.
Die Preiſe der Plätze betragen 1—4 Mk. Für die Spielzeit ſind noch
folgende Operetten vorgeſehen: „Adrienne” von Walter. W. Götze,
„Drei arme kleine Mädels” von Kollo, „Der Zarewitſch” von Léhar,
„Die goldene Meiſterin” von Eysler, „Katja, die Tänzerin” von
Gil=
bert und „Der letzte Walzer” von Oskar Straus.
— Turngemeinde Befſungen 1865 — Jugendwetturnen. Das
dies=
jährige Jugendwetturnen des 3. Bezirks des Main=Rhein=Gaues findet
am 15. Juli, alſo am nächſten Sonntag, in Jugnheim ſtatt verbunden
mit der 40jährigen Jubelfeier des bortigen Turnvereins. Die
Jugend=
alteilungen der Turngemeinde Beſſungen ſind daran ſehr ſtark
betei=
ligt. Es wird ein Gerätekampſ und ein volkstümlicher Dreikampf
aus=
getragen. Der Wettkampf beginnt nach vorheriger Feierſtunde
vor=
mittags 8½ Uhr. Der Nachmittag iſt mit Sondervorführungen,
Spie=
len uſw. ausgefüllt; anſchließend, um 5. Uhr etwa, findet die
Sieger=
verkündigung ſtatt. Die Abfahrt der Wettkämpfer erfolgt 6,47 Uhr au
Hauptbahnhof. Allen Eltern der bei uns turnenden Jugend
möchten wir den Beſuch des Feſtes ganz beſonders empfehlen,
ſelbſt=
verſtändlich auch unſeren Mitgliedern.
— Turngemeinde Befſungen 1865 e. V. Darmſtadt,
Wanderabtei=
lung. Die diesjährige 7. Wanderung findet am Sonntag, dem 15. Juli
Ifd. J3, ſtatt. Ganz außergewöhnlich führt diesmal der Weg über den
Rhein in das Nahetal mit dem Endziel Kreuznach. Führer iſt Turner
Eckert. Die Zuſammenkunft iſt am Hauptbahnhof, von wo um 6 Uhr
mit Sonntagsfahrkarte 4. Klaſſe zum Preiſe von 3,50 RMM. die Abfahrt
nach Kreuznach erfolgt. Es wird darauf hingewieſen, daß die
Lieder=
bücher mitzubringen ſind und es nichts ſchaden kann, wenn man einen
gut gefüllten Nuckſack mitnimmt. Der Wanderausſchuß glaubt, mit
dieſer Wanderung einem oft geäußerten Wunſche gerecht zu werden,
und gibt ſich deshalb der Hoffnung hin, daß ſeine Bemühungen durch
zahlreiche Beteiligung belohnt werden.
— Heſſiſcher Motorſport=Club, A. D.A. C. Der Gau 3a des
Allge=
meinen Deutſchen Automobil=Clubs veranſtaltet am 14. d. M. eine
Schwerkriegsbeſchädigtenfahrt nach Bad Homburg. An dieſer
Veran=
ſtaltung nehmen ſämtliche Ortsgruppen des Gaues 3a teil. Insgeſamt
werden zirka 1200 Kriegsbeſchädigte nach Bad Homburg fahren. An
dieſer humanen Veranſtaltung beteiligt ſich auch die hieſige Ortsgruppe,
der Hefſiſche Motorſport=Club. Von hier werden zirka 75
Schwer=
kriegsbeſchädigte auf angenehmen Umwegen über Frankfurt a. M. zum
Ziel geführt. Der Gau will den Kriegsbeſchädigten einige frohe
Stun=
den dortſelbſt bereiten. Die Abfahrt erfolgt präzis 2 Uhr am
Theater=
platz, die Rückfahrt iſt vor Eintritt der Dunkelheit wieder beendet.
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft E. V. unternahm
bei herrlichem Wetter ihre 7. Wanderung. Nach kurzer Bahnfahrt
ging die Wanderung von Oker=Ramſtadt aus über die Hohe Straße
nach Webern, Lützelbach, Neunkirchen (dortſelbſt Einkehr im grünen
Baum), Kaiſerturm, Modauquelle, Brandau, durch das Modautal nach
Ernſthofen, Ober=Ramſtadt. Von hier aus erfolgte die Heimfahrt. Alle
Teilnehmer trafen abends wehlbehalten in Darmſtadt ein.
— Promenaden=Konzert. Heute Donnerstag, den 12. Juli,
nach=
mittags 5 Uhr, konzertiert das Stadtorcheſter auf dem Theaterplatz.
Das Programm iſt als Schubertfeier gedacht und enthält folgende Werke
des beliebten Meiſters: 1. Militärmarſch Nr. 1, Duvertüre zur Op.
„Roſamunde”, Andante aus der unvollendeten Sinfonie, Potpourri aus
„Drei=Mädelhaus” u. a. m.
— Fallſchirmabſprung. Um die unbedingte Sicherheit des P.U.=
Fallſchirmes zu beweiſen, ſprang Herr Eugen Ratzel, Muſiker (Café
Rheingold hier) mit dem neuen Fallſchirm P.U. 2 am 7. Juli 1928 auf
dem hieſigen Flugplatz ab. Herr Ratzel war vordem noch nie in einer
Flugmaſchine. Der Fallſchirm funktionierte einwandfrei.
* Zu den Sommerfriſchen im Odenwald läßt die Oberpoſtdirektion
Darmſtadt anläßlich des Beginns der großen Ferien in den
Darmſtäd=
ter Schulen auf der Strecke Darmſtadt-Neunkirchen—
Lin=
denfels am Freitag, den 13., und am Samstag, 14. Juli,
die Mittagsfahrten wieder durchgehend verkehren, die ſeit dem 1. Juni
auf der Strecke Darmſtadt—Ober=Ramſtadt ausgefallen ſind. Wer ſeine
Sommerferien in den prachtvollen Luftkurorten im Herzen des
Oden=
waldes verbringen will, in Ernſthofen, Lützelbach,
Neun=
kirchen, Lindenfels uſw., kann bereits eine Stunde nach
Schul=
ſchluß den Staub Darmſtadts von den Füßen ſchütteln, um ſein Ziel
mit allem Begleitgepäck ohne läſtiges Umſteigen zu erreichen. Die
Wagen verkehren, wie im Sommerfahrplan angegeben: Hauptbahnhof
ab 13.25, Heinrichſtraße ab 13.40, durchgehend bis Lindenfels, an 15.55
Uhr. Ebenfalls verkehrt an dieſen Tagen die Gegenfahrt in Richtung
nach Darmſtadt: Ober=Ramſtadt ab 13.25 Uhr. Bei genügender
Be=
teiligung iſt vorgeſehen, die Fahrten bis auf weiteres an allen
Sams=
tagen auszuführen.
Oeffentliche Schubert=Ehrung in Darmſtadt.
Ueber 1200 Sänger — 10 000 Zuhörer!
Der Ruf zu einer öffentlichen Schubert=Ehrung in Darmſtadt, den
für geſtern abend der Gau Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund
an Sänger und Sangesfreunde ergehen ließ, hatte einen Widerhall
gefunden, wie er gleich machtvoll ſelten, ſehr ſelten erlebt wird. Es
darf dem rührigen Gauvorſtand, Herrn Roth, und ſeinen treuen
Helfern ein Dank geweſen ſein und eine Anerkennung ſeiner Arbeit
überhaupt, wie der beſonderen Idee, den großen unſterblichen Meiſter
des Liedes auch in Darmſtadt — wie in dieſem Jahre überhaupt in
der Weſt — öffentlich und eindringlich zu ehren.
Ueber 10 000 Menſchen mögen es geweſen ſein, die Stunden
hin=
durch dicht gedrängt den Paradeplatz und die angrenzenden Straßen
bis zur Dieburger= und Rheinſtraße beſetzt hielten und in muſterhafter
Ordnung den Geſangs= und Muſikvorträgen, die auch trotz der
herein=
brechenden Dunkelheit der ganz vortrefflichen Gedenkrede Schulrat
Haſſingers lauſchten. Das Abſperrkommando der
Bereitſchafts=
polizei hatte keine ſchwere Arbeit angeſichts der lobenswert
anzuerken=
nenden Selbſtdiſziplin.
Die Feier fand der dem Portale des Muſeums ſtatt. Auf der
Freitreppe nahm das Orcheſter (Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker
unter Obermuſikmeiſter Matthias Weber) Aufſtellung, und um das
Brunnenbaſſin die 1230 Sänger, Darmſtädter Vereine und ſolche der
Umgegend unter dem ſicher führenden Szepter des Gauchormeiſters
Etzold.
Daß Muſik und Geſang in erſter Linie Schubert gewidmet
waren, iſt ſelbſrverſtändlich, nur der Darmſtädter Meiſter des
Männer=
geſanges, Grim, kam noch zu Wort mit ſeinem herrlichen
Männer=
chor „Das deutſche Lied‟. — Die Feier wurde eingeleitet durch den
Maſſenchor „Deutſcher Sängergruß‟ (Grüß Gott mit hellem Klang!).
Es folgten die von Hern Weber temperamentvoll und verſtändnisreif
dirigierte Dubertüre zu Shuberts „Roſamunde” und ein Militärmarſch
von Schubert. Wundervoll getragen und in ſeiner Klangwirkung von
packender Schönheit, klang dann aus den 1200 Sängerkehlen, geleitet
von Meiſter Etzelds feiner Führung, Schuberts herrliches „Die Nacht
in den vom ſcheidenden Sonnenglanz in romantiſcher Schönheit
ge=
tauchten Abend.
Dann, weithin ſchallend und von den 10 000 Menſchen in
muſter=
hafter Ruhe angehört, die Feſtrede von
Schulrat Haſſinger.
Franz Schubert! Am 31. Januar 1797 kam er auf die Welt,
geſtorben iſt er am 19. November 1828; und dazwiſchen liegt das
be=
glückende Daſein eines Genies im Reiche der Töne, das die Nachwelt
dankbar neben Beethoven ſtellt und neben Mozart.
Einfacher Leute Kind war er; aus dem Volke ſtammte er und des
Volkes ſchönſte, erdverbundenſte Kräfte ſind in ihm lebendig geweſen.
In einem Vorort Wiens iſt er geboren. Sie haben wohl alle ſchon
oft von dieſer Stadt gehört; ſie iſt in der nächſten Woche ja das Ziel
von vielen Tauſenden deutſcher Sänger und Sangesfreunde; die ſie
kennen gelernt, verfielen alle dem einzigartigen Zauber, der über dieſer
Stadt am Donauſtrom liegt, wo das ganze Leben, mit allem was dazu
gehört, Muſik geworden iſt, immer wieder Muſik. Dort unten ſind die
Menſchen anders als anderswo; dort gab es von jeher Sonntagskinder,
die ihr Leben lebten wie ein Märchen und denen es vergönnt war, die
Engel im Himmel muſizieren zu hören. Solch ein Sonntagskind war
Franz Schubert. Ueber dieſer Stadt iſt die Schönheit Italiens, die
Melancholie des Slaven, die Klarheit des Nordens und die Sehnſucht
des Deutſchen, und das klingt gut zuſammen und gibt eine Harmonie,
die die Menſchen dort feiner macht und weicher, wärmer und
beſchwing=
ter. Sie ſind dankbar und gütig, wenn ſie Freude erfüllt und ſüße
Wehmut iſt in ihnen, wenn ſie weinen müſſen. Seht! Das iſt Wien
und ſeht! Das iſt Franz Schubert! „Lachen und Weinen”, das iſt das
tiefſte Geheimnis des Geiſtes dieſer Stadt und ſeine höchſte Offenbarung
heißt Franz Schubert!
31 Jahre iſt er alt geworden und ſein ganzes kurzes Leben war
ein Sichſchenken, ein unaufhörliches Sichwerſtrömen. Viel „erreicht” hat
er nich= im Leben. Ja ja, es iſt ſchon ſo! Erreicht hat er nicht viel.
Er war kein Hans=im=Glück, auch nicht bei Frauen und iſt doch ein
Sänger der Liebe geworden wie keiner. Er iſt auch arm geſtorben,
bettelarm, und nur wenige kannten oder ahnten den verſchwenderiſchen
Reichtum ſeines Herzens. Er, des heute im Volke lebt wie vielleicht
keiner, wurde 31 Jahre alt bis ihm die Wiener zujubelten; das war das
Jahr, in dem er ſtarb!
Er, der Goethe gottgleich anſtaunte, von dem er über 80 Gedichte
mit dem Schimmer ſeiner ſilbernen Töne umwob, fand beim
Gewal=
tigen von Weimar kein Verſtändnis; ev widmete ihm Lieder darunter
ſeinen „Erlkönig”; ein Achtzehnjähriger hat ihn komponiert. (an höre:
18 Jahre und der „Erlkönig”!) Er ſandte die Lieder dem Altmeiſter
mit folgenden Worten:
„Ew. Erzellenz!
Wenn es mir gelingen ſollte, durch die Widmung dieſer
Kompo=
ſition Ihrer Gedichte meine unbegrenzte Verehrung gegen Gw.
Exzellenz an den Tag legen zu können und vielleicht einige Beachtung
für meine Unbedeutendheit zu gewinnen, ſo würde ich den günſtigen
Erfolg dieſes Wunſches als das ſchönſte Ereignis meines Lebens
preiſen.”
So lautete dieſer Brief, der nie beantwortet wurde!
Als er dem Titanen Beethoven nach jahrelangen vergeblichen
Be=
mühungen eines ſeiner Werke perſönlich überreichen durfte, da verſagte
ihm die Sprache und wortlos ſtand er vor dem Rieſen; und nie mehr
im Leben trafen ſich die beiden Großen. An des ſterbenden Beethoven
Lager ſtand Schuberk noch einmal tränengeſchüittelt, nachdem ihm
vor=
her noch die Freude geworden war,
aß Beethoven ſeine Lieder kennen
und lieben gelern: hatte. „Wahrlich!
ſoll er geſagt haben! „In dem
Schubert wohnt der göttliche Funke!‟ Das war ein Lichtblick in tiefem
Dunkel. — Ja ja, es iſt ſchon ſo! Viel erreicht hat er nicht im Leben,
der Schubert, nicht Erfolg, nicht Stellung, nicht Geld, und Not und
Sorgen und Enttäuſchungen, dieſe unzertrennlichen Lebensbegleiter faſt
eines jeden Genies haben auch ihn getreulich begleitet. Jahr um Jahr
häuften ſich um ihn die Meiſterwerke und der großen Maſſe blieb er
fremd, und als endlich die Menſchen erkannten, was für einer er war,
da trat auch ſchon der Tod zu ihm und nahm ihn fort. Seinen letzten
Wunſch, in der Nähe Beethovens begraben zu werden, erfüllten ſie ihm.
Aber vevbittert iſt er nie geweſen. Dazu war er zu ſehr Wiener,
und ſeiner Armut hat er ſich nie geſchämt, dazu war er zu ſehr Künſtler
und ganz einſam war er auch nicht. Freunde, die an ihn glaubten,
bildeten ſeine kleine Kunſtgemeinde; ſie waren ihm gute Kameraden
auch in ſchlimmen Tagen und dieſer kleine Kreis — Moritz von Schwind,
der berühmte Maler, gehörte dazu — war Schuberts Welt, die
freund=
liche Welt des „Schubertfranzel”, der ſo herzlich lachen konnte und ſo
gemütlich und übermütig ſein und weinfroh! Und dieſe paar
Men=
ſchen waren Zeugen der unerhörten Schaffensfreude des jungen
Meiſters; ſie hörten ergriffen zum erſtenmal den „Unendlichen”. „Du
biſt die Ruh”, „Die junge Nonne‟, „Das Heideröslein”, das
wunder=
ſame „Ueber allen Gipfeln iſt Ruh” und die „Allmacht‟ Das ſind
wahl=
los die Namen von 6 Liedern, deren Schubert über 600 komponiert hat,
Perle an Perle, Edelſtein an Edelſtein, von denen viele Volkslieder
ge=
worden ſind, die die Menſchen ſingen, wenn ihnen wohl ums Herz iſt
und weh. Was er in Ueberfülle und Fruchtbarkeit ſonſt noch ſchuf an
Werken auf faſt allen Gebieten der Tonkunſt, Werke, die in
unverwelk=
ter Jugendfriſche und ſtrahlender Jugendſchöne heute, nach 100 Jahren
noch herrlich ſind wie am erſten Tag, das hat ſeinen Ehrenplatz in der
Walhalla der deutſchen Geiſtesgeſchichte gefunden.
Das Jahr 1928 iſt nun in der ganzen Welt das Schubertjahr, in
der ganzen Welt feiern ſie Feſte ihm zu Ehren und die Nachwelt macht
das gut, was die Mitwelt verſäumte. Könnte er hören, wie ſie ihn
feiern, könnte er ſehen, wie ſie ihm Blumen ſtreuen, es würde ihm
wohltun und er würde vielleicht glücklich ſchmunzelnd — und wohl auch
ein klein wenig verlegen — vor ſich hin ſagen: „Am Ende hat alſo
mein Lehrer in Wien, der Salieri, doch recht gehabt, als er meinte:
„den Schubert kann ich nichts lehren, der hats vom lieben Gott gelernt.
Jal Franz Schubert, du haſts vom lieben Gott gelernt! Die
Vorſehung gab dir das Amt, den Menſchen Glückbringer zu ſein und
Tröſter; du haſt dein Amt in Treue und Demut verwaltet, du biſt
der Sänger der Menſchenſeele geworden; und wenn ſie ſingen, die
Reichen und Armen, die Freudigen und Beladenen, auf erfriſchender
Wanderung, allein oder in froher Geſellſchaft, dann klingen überall
deine Lieder, die ewig jungen und ewig ſchönen und will ein Sänger
ſich den Ehrennamen „Künſtler” verdienen, ſo muß er zeigen, daß es ihm
gegeben iſt, den goldenen Strom unendlicher Melodie, wie er dir aus
dem Herzen floß, hinüberzuleiten in die Herzen der Hörer.
Wir grüßen dich in dieſer Abendſtunde und ſagen dir, daß wir dein
köſtliches Vermächtnis in uns tragen in Dankbarkeit und Stolz, als
eine frohe Gewähr für eine beſſere Zukunft. Wir ſagen dir das in
tiefer Ergriffenheit, du lieber gut
beſcheidener Menſch! Du
herr=
licher gottentflammter Genius! Du Kind! —
Brauſendes Beifallsklatſchen und Bravorufe unterbrachen die
Stille, die aber bald wieder eintrat, als Chormeiſter Etzold das
Diri=
gentenpult betrat. Grimms „Deutſches Lied‟ (Der deutſche Chorgeſang)
beſchloß die Feier, die eines Großen würdig war und mit der die
Ver=
anſtalter und Teilnehmer ihn und ſich ſelbſt ehrten.
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— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Vor Beginn der
Sommer=
ferien kommt die Ortsgruppe Darmſtadt am Freitag abend anſtatt in
der Krone auf dem Wiener Kronenbräukeller in der Dieburger Straße
(früher Hugenſchüitz” Felſenkeller) zuſammen. Dort konzertiert Matthias
Weber. Es wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
— Nächſte Dampferfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (
einſchließ=
lich Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo=Stinnes=Linien). Abgeſchloſſen
am 6. Juli 1988. Ohne Verbindlichkekit. Aenderungen vorbehalten.
NachNewYork, Halifax: D. Hamburg ab Hamburg am 12. 7.,
ab Cuxhaven am 13. 7., D. Albert Ballin ab Hamburg am 19. 7., ab
Cuxhaven am 20. 7., D. Weſtphalia ab Hamburg direkt am B. 7., D
New York ab Hamburg am 26. 7., ab Cuxhaven am N. 7. D.
Deutſch=
land ab Hamburg am 2. 8., ab Cuxhaven am 3. 8., D. Cleveland ab
Hamburg am 8. 8., ab Cuxhaven am 9. 8., D. Reliance ab
Hambur=
am 13. 8., ab Cuxhaven am 14. 8., D. Thuringia ab Hamburg
direkt=
am 15. 8. Nach Kanada: D. Brant. County am 19. 7.,
Queens County am 26. 7., D. Uruguay am 9. 8., D. Hada County am
9. 8. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D.
Harburg am 13. 7., D. Jſerlohn am N. 7., D. Kiel am 10. 8., D. Hagen
am 24. 8. Nach der Weſtküſte Nordamerika: D. Emil
Kir=
dorf am 21. 7., M.S. Los Angeles am 11. 8. Nach Weſtindien,
Weſtküſte Zentralamerika: D. Danzig am 14. 7., D.
Albin=
gia am 21. 7., D. Teutonia am 28. 7., M.S. Mimi Horn am 4. 8.,
D. Adalia am 11. 8., M.S. Erfurt am 18. 8., D. Galicia am 25. 8.
Nach Porto Rico, San Domingo, Haiti, Santiago
de Cuba und Jamaica: D. Waldtraut Horn am 24. 7., 2
Troja am 7. 8., M.S. Minna Horn am 21. 8. Nach Cuba;
Grunewald am 25. 7., 7
Georgia am 25. 8., D. Cuba am B. 9. Nach
Mexiko: D. Nord=Schleswig äm 18. 7. M.S. Rio Bravo am 31. 7.,
Weſterwald am 11. 8.,
Nord=Friesland am 22. 8. Nach der
Oſtküſte Südamerika
D. Idarwald am 18. 7., D. Bayern am
25. 7., D. Legien am 1. 8., D.
tegerwald am . . . Nach der
Weſt=
küſte Südamerika: D. Negada am 14. 7. D. Wiegand am
18. 7., M.S. Havelland am 25. 7., D. Planet am 28. 7., ein Dampfer
am 11. 8., D. Frankenwald am 25. 8. Nach Niederländiſch=
Indien, D. Laertes am 18. 7., D. Hannober am 1. 8., ein Dampfer
am 15. 8., M.S. Rendsburg am 29. 8. Nach Auſtralien: D.
Laomedon am 21. 7., D. Neckar am 1. 8., D. Leuna am 11. 8., ein
Dampfer am 2. 8. Nach Südafrika: D. Lineburg am A. —
D. Amaſis am 18. 8., D. Gera am 22. 9. Nach Oſtaſien: M.S.
Rheinland am 14. 7., D. Carl Legien am 21. 7., D. Tirpitz am B. 7.,
M.S. Leverkuſen am 4. 8., D. Preußen am 11. 8., M.S. Ermland
am 18. 8. Hamburg=Rhein=Linie; wöchentlich ein Dampfer.
Hamburg=London=Linie; 3 Abfahrten wocheutlich.
Mit=
geteilt durch die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft „Friedrich Zaun,
Darmſtadt, Luiſenplatz 1. Telephon 1308 und 1302.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hieweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſt.
— Wiener=Kronenbräu=Keller. Beſonderes Intereſſe
wird das morgige Konzert erregen. Matthias Weber wird, oft
geheg=
ten Wünſchen entſprechend, mit ſeinem auf der Internationalen
Aus=
ſtellung „Muſik im Leben der Völker” in Frankfurt a. M. 1927
preis=
gekrönten Harmonieorcheſter der Freiwilligen Feuerwehr Neu=
Iſen=
burg aufwarten. Das Programm ſieht nur gern gehörte Werke älterer
und füngerer Meiſter vor. Das Orcheſter iſt auch durch ſeine Konzerte
am Frankfurter Sender beſtens bekannt. (Siehe Anzeige.)
Oberwaldhaus. Das Stadtorcheſter veranſtaltet heute
abend im Oberwaldhaus ſein fünftes Donnerstagskonzert. Herr
Kapell=
meiſter W. Schlupp hat es ſich angelegen ſein laſſen, für dieſen Abend
ein ganz beſonderes Programm aufzuſtellen, das beſtimmt jedem
Be=
ſucher genußreiche Stunden verſchafft.
SpartGeld:
Toalteblad
zum N4
Festhalten — Verbänden
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
— 3 Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
O Erhältlich in Apotheken, Osagerlen, Bandagengeschäten in Rolten von 30 Pf. an.
Ke
Leukoplast ist immer gut.
Wenn man sich verwunden fur.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwendens
Pappe, Porzellan und Glas,
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendamom
Gummischläuche, Badekappen
Regenmäntel, Aktenmappen,
Noten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Strunwelpefes
Alles klebt das LEUKORLAST.
O AL4
Der kaufmänniſche Stellenmarkt im Juni.
Die im Vormonat beobachtete leichte Beſſerung des kaufmänniſchen
Stellenmarktes war auch im Juni noch zu verzeichnen. Die Nachfrage
nach älteren Angeſtellten iſt wiederum nur gering geweſen. Auch wenn
es für gewiſſe Poſten an jungen Bewerbern mit guten Fach= oder
Spezialkenntniſſen mangelte, entſchloſſen ſich die Firmen nur ſchwer,
auf ältere, geeignete Kräfte über 30 Jahre zurückzugreifen. Allmählich
bricht ſich aber die Erkenntnis doch Bahn, daß trotz der immer noch
ungünſtigen kaufmänniſchen Stellenmarktsläge ein fühlbarer Mangel
an tüchtigen jungen Bewerbern mit gründlichen Berufs= und
Fach=
kenntniſſen beſteht, und daß es oft gar keinen anderen Weg gibt,
ge=
eignete Mitarbeiter zu erhalten, als erfahrene, bewährte ältere
An=
geſtellte einzuſtellen. — Nach den Beobachtungen des
Deutſchnationa=
jen Handlungsgehilfenverbandes hatte der Bewerberzugang im Juni
eine rückläufige Bewegung, die ſich gleichmäßig auf ungekündigte,
ge=
kundigte und ſtellenloſe Bewerber erſtreckte. Der Stelleneingang hat
ſich auf der Höhe des Vormonats gehalten. Vermittlungen konnten in
etwas größerer Zahl erzielt werden. Die Nachfrage nach Angeſtellten
für Urlaubsaushilfen war aber, mit Ausnahme von Düſſeldorf, nur
gering. Durchneg konnten ſih die Firmen behelfen, ohne
Aushilfs=
kräfte zu benötigen.
In Hamburg machte ſich eine verſtärkte Nachfrage nach jüngeren
Buchhaltern und fachkundigen Speditions= und Schiffsmakler=
Angeſtell=
ten bemerkbar. Geeignete Bewerber waren aber in genügender Zahl
vorhanden. In Kiel ſtanden jedoch der größeren Nachfrage nach
kauf=
mäniſchen Angeſtellten nicht genügend Bewerber gegenüber. Es mußte
auf auswärtige Kräfte zurückgegriffen werden. Auch aus
Weſtdeutſch=
daß Buchhalter in größerer Zahl geſucht wurden.
land wird gemeldet,
Am aufnahmefähigſten iſt dort die Kleininduſtrie (Dortmund), während
aus der Textilinduſtrie ein ſtarker Bewerberzugang zu beobachten iſt
(M.=Gladbach). In Frankfurt a. M. lagen verhältnismäßig viele
Stellen für jüngere Stenotypiſten vor. Die Nachfrage war nicht zu
befriedigen. In Mitteldeutſchland iſt die Lage ruhiger. Angebot und
Nachfrage bewegen ſich in den Bahnen des Vormonats. Der
Klein=
handelt ſcheint im ganzen Reiche, mit Ansnahme von Saiſonbetrieben
in Kurorten, wenig aufnahmefähig zu ſein. Nur aus Berlin wird
der=
ſtärkter Stelleneingang für gelernte Eiſenhändler gemeldet.
Auswär=
tige Bewerber werden aber abgelehnt. In Frankfurt a. M. fehlt es
an Verkäufern aus der Herrenkonfektionsbranche.
p. Gewerbeſteuergeſetz für 1928. Das neue Gewerbeſteuergeſetz für
1928 vom 10. Mai 1928 iſt in Nr. 12 des Regierungsblattes vom 12. 6.
1928 veröffentlicht. Intereſſenten ſeien indes auf Artikel 19 desſelben
hingewieſen, der lautet: „Die Regierung wird ermächtigt, dieſes Geſetz
bis zum Inkrafttreten des Reichsgewerbeſteuerrahmengeſetzes zu
er=
ſtrecken und die hierdurch erforderlichen Abänderungen vorzunehmen.”
Direkte Abfertigung von Perſonen und Reiſegepäck nach
Sowjet=
rußland. Am 10. Juli iſt ein direkter Perſonen= und Gepäcktarif
zwi=
ſchen der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken und Deutſchland
im Durchgang durch Polen, durch Polen und die Tſchechoſlowakei,
ſo=
wie durch Lettland, Litauen und Polen in Kraft getreten. Bisher
konnte lediglich von den oſtpreußiſchen Stationen Königsberg und
Eydt=
kuhnen eine Abfertigung von Perſonen und Reiſegepäck nach Stationen
von Sowjetrußland erfolgen, da die Duuchführung des internationalen
Verkehrs durch den ſogenannten polniſchen Korridor noch nicht geregelt
war. Durch den Abſchluß und das Inkrafttreten eines zwiſchen
Deutſch=
land und Polen abgeſchloſſenen Staatsvertrages über Erleichterungen
des internationalen Eiſenbahnverkehrs auf der Eiſenbahnſtrecke
Fir=
chau—(Chofnice=Tozew)Marienburg ſtand der Ausdehnung des
inter=
nationalen Verkehrs über den polniſchen Korridor hinaus nichts mehr
im Wege; e3 war alſo die Möglichkeit gegeben, den deurſch=
ſolvjetruſſi=
ſchen Verkehr auch auf das übrige Deutſchland auszudehnen. Durch
die Einführung dieſes neuen erweiterten deutſch=ſowjetruſſiſchen Tarifs
iſt oinem ſeit längerer Zeit hervorgetretenen Bedürfnis auf direkte
Abfertigung von Reiſenden und Gepäck von allen größeren und
wich=
tigeren Stationen Deutſchlands nach Sowjetrußland Rechnung
getra=
gen. Der Reiſende wird in Zukunft in der Lage ſein, ſich am
Fahr=
kartenſchalter in Frankfurt a. M. Hbf. direkte Fahrkarten nach
Mos=
kau zu löſen und ſein Gepräck dorthin direkt abfertigen zu laſſen.
Hier=
bsi ſei beſonhers erwähnt, daß dem Reiſenden für die Fahrt von
Mos=
kau nach Berlin und darüber hinaus zwei Reiſewege zur Verfügung
tehen, „über Riga—Eydtkuhnen” und „über Warszawa (Warſchau)—
Stentſch” Beide Reiſewege ſind im „Fahrpreis gleichgeſtellt, gelten
jedoch nicht wahlweiſe. Dasſelbe gilt für die Gegenrichtung vr
Deutſchland nach Moskau und darüber hinaus. Dem Reiſenden wird
daher angeraten, boim Löſen der Fahrkarren vom Fohrkartenſchalter
nzugeben, über welchen dieſer beiden Wege er zu reiſen gedenkt.
Rei=
ſende, die nach Leningrad, Moskan, Minsk, Charkow, Kiew, Odeſſa,
Roſtow=Don und Tiflis fahren wollen, können in Berlin direkt
abge=
fertigt werden. Nach Niſchni-Nowgonod iſt eine direkte Abfertigung
nur in Eydtkuhnen und Königsberg i. Pr. möglich.
Bezirksſchöffengericht. Der Bureaugehilfe Georg Buchberger
von Gundernhauſen ſteht wegen Urkundenfälſchung und Betrugs vor
Gericht: er war bei der Kreiskaſſe in Dieburg angeſtellt und hat ſich
hier die Verfehlungen zuſchulden kommen laſſen. Bei ſeinem
Geſtänd=
niſſe konnte ſich die Verhandlung raſch abwickeln. Das rechtskräftige
Urteil erkennt auf eine Strafe von 7 Monaten Gefängnis,
abzüglich 2 Monaten und 2 Wochen Unterſuchungshaft.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchlebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Johann Straußkonzert.
„Ein einziger Straußſcher Walzer überragt, was Anmut, Feinheit
und wirklich muſikaliſchen Schall betrifft, die meiſten der oft mühſelig
eingeholten ausländiſchen Fabrikprodukte” — das ſchrieb Rich. Wagner,
der nie einen Walzer komponiert hat, über Johann Strauß. Heute
bewahrheitet ſich ſeine Prophezeiung. Johann Strauß III. feiert heute
mit dem Wiener Konzert=Orcheſter Triumphe in der geſamten
europä=
iſchen Welt. Wiederum ſchickt ſich der bereits 60=Jährige an, nach ſeinen
großen Erfolgen in England, Schottland, Irland, in deutſchen Gauen
den Dreivierteltakt gegen alle Neger= und Jazz=Muſik zum Siege zu
führen. Er bringt uns als vielleicht letzter Repräſentant öſterreichiſcher
Muſikkultur mit reinen Händen den wiegenden Rhythmus des
unſterb=
lichen Walzers, den innigen Schmelz ſchwebender Melodie, die reiche
Harmonie echter Wiener Weiſen. Tauſende, die täglich Straußſche
Muſik und Wiener Operetten in Kaffees, Radio und Theater hören,
werden nun ihre Sehnſucht leibhaftig vor ſich ſehen: den Dirigenten
Johann Strauß, feurig den Violinbogen als Taktſtock benützend, das
Wiener Orcheſter zu neuem Spiel begeiſternd und beſchwingend, das
ſo vollkommen wohl nur ſelten gehört werden kann. Unſere Sänger,
die ſich, vom Geiſte Schuberts und Strauß” erfüllt, zu edlem Wettſtreit
in Wien rüſten, werden an der Liebenswürdigkeit und dem
Tempera=
ment des letzten Johann Strauß das erfahren und kennen lernen,
was jedes Sängers höchſtes Ziel iſt: Letzte Hingabe an die
lebens=
bejahende Gewalt der Wiener Muſik, Erhebung über den Alltag
ner=
ventötender Arbeit, Kraft für die im Dunkel verborgene Zukunft. Und
in dieſem Sinne dem Verkünder der ewig jung bleibenden Wiener
Muſik, Johann Strauß, ein herzliches Willkommen!
Tageskalender für Donnerstag, den 12. Juli 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: Geſchloſſen.
Konzert:
Schloßbaffee, Kaffee Rheingold, Weinhaus Maxim, Hotel Schmitz,
Waldſchlößchen. — Mozart=Verein, abends 20½ Uhr, im
Feſt=
ſaal des Realgymnaſiums: Vortrag mit Lichtbildern „Wien‟ —
Oberwaldhaus, abends 20 Uhr: Fünftes Donnerstagskonzert.
Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=
Theater.
Schwurgericht.
p. Wegen eines Meineids und Verleitung dazu ſind angeklagt:
Joh. Loß=, Techniker und Fabrikant von Königſtädten, und Kaufmann
Gg. Kraft 4. in Rüſſelsheim.
Die Vorgänge, die dieſer Strafſache zugrunde liegen, ſind aus
Un=
regelmäßigkeiten erwachſen, die, bei der Rüſſelsheimer Volksbank
feſt=
geſtellt, die Strafgerichte bereits beſchäftigt haben. Wir haben
ſeiner=
zeit ausführlich darüber berichtet.
Beide ſind angeklagt, am 12. Mai 1926 vor der 2. Kammer für
Handelsſachen hier ein falſches Zeugnis mit dem Eid bekräftigt, Kraft
weiter, den Lohr zum Meineid vorſätzlich beſtimmt zu haben.
Die Angeklagten haben nach dem Ergebnis der Ermittelungen
gemeinſam die Unterſchriften des Hch. Meyer 3., Adam Lohr und Hch.
Schleidt 2. aus Königſtädten unter das Blankett einer
Bürgſchaftserklä=
rung (Erhöhung) für die Bank zugunſten des Lohr erſchlichen.
Spä=
ter hat Kraft das Blankett ausgefüllt, indem er eine
Büirgſchafts=
ſumme von 15 000 Mark und das Datum einſetzte, ohne daß die
Unter=
zeichner des Blanketts entwas davon wußten. Beide Angeklagte ſind
am 7. Juli 1927 verurteilt worden; die Berufung des Kraft wurde am
November 1927 von der Strafkammer verworfen. Beide ſind in
Strafhaft.
Lohr iſt voll geſtändig. Kraft beſtritt ſeither, einen Meineid
ge=
leiſtet und den Lohr angeſtiftet zu haben. Nun bequemt auch er ſich
zum Geſtändnis bezüglich des Meineids. Kraft war als Rechner de
Bank ſchwach und gutmütig, und ſo kam er zur Entgleiſung und auf
die ſchiefe Ebene.
Die Beweisaufnahme wird auf die Vernehmung der Zeugen
Bürgermeiſter Müller in Rüſſelsheim und H. Meyer 3. von
König=
ſtädten beſchränkt. Letzterer iſt durch die begangene Fälſchung um ſein
Haus und ſeine Aecker gekommen, das auf den Namen der Bank
über=
ſchrieben iſt. Solch graver Rechtsbruch kann, wenn überhaupt
mög=
lich, nur auf dem Wege des Wiederaufnahmeverfahrens aus der Welt
geſchafft werden, natürlich auch unter Zuhilfenahme des § 826 G.G.B.
Der Staatsanwalt betont die Auswirkung des ganz unglaublichen
Verhaltens beider Angeklagten gegen die Birgen, die Hch. Meyer 3.
von Königſtädten ſo anſchaulich geſchildert habe. Keiner der
Angeklag=
ten ſei dem Verlauf des Schickſals in den Arm gefallen. Das
Geſtänd=
nis des Kraft ſei nicht aus einem reumürigen Herzen gekommen,
ſon=
dern in bedachtſamer Weiſe abgelegt worden, ſo ein recht fragwürdiges
Geſtändnis. Eine Verurteilung des Kraft wegen Anſtiftung zum
Meineid könne nicht erfolgen, da hier Kraft nur durch den
Mitange=
klagten Lohr belaſtet werde, was zum Nachweiſe der Schuld wohl nicht
ausreiche. Beiden Angeklagten komme die Vergünſtigung des § 157
St. G. V. zugute. Eine Strafe von an ſich 5 Jahren Zuchthaus wäre
herabzumindern in der Art, daß die Strafe noch einer Zuchthausſtrafe
gleichkomme. Es wird eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten
beantragt. Daraus wäre eine Geſamtſtrafe zu bilden; beantragt wird
eine Zuchthausſtrafe von je 2 Jahren 6 Monaten.
Beide Verteidiger ſind bemüht, Strafmilderungsgründe darzulegen,
und bitten, nur auf Gefängnis zu erkennen. Das Urteil erkennt gegen
Lohr wegen Meineids auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Jahren
Monaten, abzüglich 6 Monate 2 Wochen Unterſuchungshaft, gegen
Kraft wegen Meineids auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Jahren
6 Monaten, abzüglich 4 Monate Unterſuchungshaft. Von der Anklage
der Anſtiftung zum Meineid erfolgt Freiſprechung.
Aus den Paxteien.
Ac. Worms, 10. Juli. R.A. Dingeldey, M. d. R., in
Worms. In einer gut beſuchten Vertrauensverſammlung der
Ver=
trauensleute und Vorſitzenden der verſchiedenen Ortsgruppen der
Volkspartei in Rheinheſſen fprach R.A. Dingeldey über die politiſche
Lage im Reiche. Er betonte dabei, daß er alles daran ſetzen werde,
ſich im Parlamenk für die rheinheſſiſchen Wünſche einzuſetzen, und daß
er Wert darauf lege, in dauernder enger Fühlung mit den Wählern
zu bleiben. Es gibt in den Neihen der Volkspartei Politiker, die eine
Regierung der Großen Koalition nicht wünſchten, ſondern die
Verant=
wortung der Sozialdemokratie überlaſſen wollten. Er ſelbſt ſtehe
zrundſätzlich auf dem entgegengeſetzten Standpunkte. Die deutſche
Wirtſchaf= würde es der Volkspartei nicht danken, wenn ſie der
Sozial=
demokratie die Wirtſchaft überantwortet hätte. Treu für das
Geſamt=
wohl mitzuarbeiten iſt Tradition der D.V.P. So wie auf die Dauer
nicht gegen die Intereſſen des liberalen Bürgertums regiert werden
kann, iſt es auch nicht möglich, aus den Kriſen der Gegenwart ohne
die Mirhilfe der deutſchen Arbeiterſchaft herauszukommen. Redner
kommt auch auf die Frage der Umbildung der Regierung in Preußen
zu ſprechen. Die Schaffung des 11. Anguſt als geſetzlichen Feiertag mit
Arbeitsruhe zur Erntezeit wird die D.V.P. ablehnen. Eingehend
be=
richtet der Vortragende über die von der D.V.P. im Reichstag
ein=
gebrachten Steueranträge, die eine Herabſetzung der Steuerlaſt für
Einkommen bis zu 8000 Mark, die Veramlagung nach dem dreijährigen
Durchſchnit und ein Steuervereinheitlichungsgeſetz mit dem Ziel einer
ſpürbaren Herabſetzung der Realſteuern in den Ländern und den
Ge=
meinden erſtreben. Alles Fragen, die der Sozialdemokratie bisher
undiskutabel waren, über die aber heute verhandelt wird. Die
Forde=
rung der Gegenſeite auf Einführung einer neuen
Vermögenszuwachs=
teuer wurde abgelehnt, um die Bildung neuen Sparkapitals zu
för=
dern. Jetzt ſei die Möglichkeit eines erſprießlichen Zuſammenarbeitens
im Kabinett gegeben. Die Aufgabe, in hartem Ringen und
Meinungs=
kampf eine Zuſammenarbeit mit der Sozialdemokratie ins Werk zu
ſetzen, halte er für ungeheuer ſchwer. Die D.V.P. habe aber den
dvin=
genden Wunſch, daß der Verſuch mit aller Kraft gemacht werde, um die
Regierungshrife nicht zu verewvigen. Die in der Mitte ſtehenden
Kräfte des Volkes müßten ſich zuſammenfinden. Er betonte weiter,
daß Dr. Streſemann ſich als der einzig produktive Kopf; bei der
Re=
gierungsbildung erwieſen habe.
* wollen, ſo ſchloß der Redner,
an die Arbeit gehen, daß ſie Aufbauarbeit ſei zum Segen des
deut=
ſchen Volkes.
Es ſprachen dann noch R.A. Luleh=Worms und Notar. Schott=
Pfeddersheim, die mit großer Befriedigung von der Abſicht des
heſſi=
ſchen Reichstagsabgeordneten der D.V.P. Kenntnis nahmen, daß er,
wie er kurz vorher im Landwirtſchaftlichen Ausſchuß erklärt habe, mit
den rheinheſſiſchen Parteifreunden in enger Fühlung bleiben und ſie
über alle Vorgänge im Parlament unterrichten wolle.
as schonste Haar stuaß
werden Sie besitzen, wenn Sie immer Helipon zum
Waschen nehmen. An diesem Kopfwaschpulver haben Sie
unbedingt Ihre Freude. Viele Dankschreiben bestätigen.
daß Helipon ähnliche Mittel übertriftt. Beim Einkaut
aus-
drücklich „Helipon” verlangen. Preis 30 Pfg. das Paket.
Geſchäftliches.
Für Zigarettenraucher iſt es intereſſant zu erfahren, daß
die Zigarettenfabrik Garbaty, Berlin=Pankow, unter dem Titel
„Deutſche Heimat” eine umfangreiche Sammlung von farbigen Bildern
herausgibt, welche ſie ihren Zigarettenpackungen beilegt. Beachtenswert
iſt der Gedanke der Firma Garbäty, durch ihre Sammlung jedem
Kinde eine enge Beziehung zu ſeiner Heimat zu ſchaffen. Auch iſt die
Abſicht gut gelungen, durch präzis gefaßte erſchöpfende Erklärungen in
dem reizvoll ausgeſtatteten Sammelalbum dem Sammler die einzelnen
Bilder noch anſchaulicher zu geſtalten und den kulturellen Wert der
Bilder zu erhöhen. Jeden Evwachſenen dürfte dieſes Sammelalbum
ebenfalls intereſſieren, welches durch Voreinſendung von 1.— RM. von
der Fabrik franko zugeſtellt wird.
TV 10919
*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag der 4. Klaſſe. In der Vormittagsziehung vom
10. Juli fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 101 544; 4
Ge=
winne zu je 3000 Mk. auf Nr. 204 552, 38 964; 2 Gewinne zu je
2000 Mk. auf Nr. 221 004; 8 Gewinne zu je 1000 Mk. auf Nr 82874,
140 21, 164 978, 28864; 12 Gewinne zu je 800 Mk. auf Nr. 14 645.
R615, 113 115, 142046, 214 171, 307 698: 22 Gewinne zu je 500 Mk.
auf Nr. 15 936, N 430, 91883, 115 378, 141 565, 22 405, 27 865,
230 310, 244 456, 949 755, 298 817; ferner wurden gezogen: 114
Ge=
winne zu je 400 Mauk und 272 Gewinne zu je 300 Mark. — In der
Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu je 3000 Mk. auf
Nr. 190 779; 6 Gewinne zu je 1000 Mk. auf Nr. 17646, 344
B2 130; 12 Gewinne zu je 800 Mk. auf Nr 3330, 27 173, N 336,
242 616, 337 309, 374 398; 24 Gewinne zu je 500 Mark auf Nr. 85 083,
106 5B8, 131 307, 162 747, 196 606, 20884, 292368, 24 441, 298 811,
327 016, 340 818, 364 999; ferner wurden gezogen: 94 Gewinne zu je
400 Mark und 246 Gewinne zu je 300 Mark. (Ohne Gewähr.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 12. Juli. 13.30: Kaſſel: Mittagskonzert. O 15.30:
Jugendſtunde. Ad. Hering: Der Stahl. O 16.30: Funkorch.:
Ballett=
muſik. O 17.45: Aus den Novellen von Nikolai Gogol. 0 18.15:
ereinsnachrichten, Mitteilungen. o 18.30: Kaſſel: Schriftſteller
Will Scheller: Zum 60. Geburtstag Stefan Georges. O 19: Dr.
ritz Seidler: Die induſtrielle Verwertung der Kartoffel. O 20:
diesbadener Kurhaus: Sinfonie=Konzert. Weber: Ouvertüre zu
Glaſunoff: Konzert für Violine und Orcheſter. —
Oberon”.
Tſchaikowſky: Sinfonie E=moll. Ausf.: Städt. Kurorch. (Leitung:
Generalmuſikdirektor Schuricht), Konzertm. Bergmann (Violine). —
Anläßlich ſeines 60. Geburtstages: Dichtungen von Stefan George,
vorgetragen von Robert Taube.
Stuttgart.
Donnerstag. 12. Juli. 12.30: Schallplattenkonzert. o 16.15:
Rundfunkorch. Einl.: Engſtler. O 18.15: Freiburg: Münſter=
Bau=
meiſter Dr. Kempf: Ueber das Freiburger Münſter. 18.45:
Aerztevortrag: Hat der Arzt das Recht, das Leben eines Menſchen.
unter gewiſſen Umſtänden zu beenden? O 19.15: Schachfunk aus
Stuttgart. 6 19.45: Redakteur Lange: Wochenend und Ferien.
An=
regungen und Vorſchläge. O 20.15: Stefan=George=Stunde. Zum
60. Geburtstage des Dichters. Ausf.: Marga Muff=Stenz. Prof.
Dr. Faeſi (Univerſität Zürich). — Rezitationen aus Der Stern des
Bundes. Das Jahr der Seele, Der ſiebente Ring. —
Anſchl.:
Serenadenabend. Philh. Orch. Stuttgart. Dir.: Kahn. Mozart: Aus
der Haffner=Serenade. —
Suk: Serenade für Streichorch. —
Strauß: Bläſerſerenade. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Donnerstag, 12. Jnli. 6: Gymnaſtik. O 12.30: Für den
Land=
wirt. O 15.30: Dr. Kemper: Die Wanzenplage und ihre
Be=
tämpfung. O 16: Ober=Reg.=Rat Dr. Spitta: Die Bedeutung des
Lichts für die Geſundheit. & 16.30: Gartenbau=Oberinſpektor Krug
Tomaten, Gurken, Kürbiſſe und Hülſenfrüchte im Kleingarten. O 17
Lieder, Klavier= und Violinkonzertſtücke. Ausf.: Käthe von Gizycki
(Flügel), Eliſabeth Ohlhof (Sopran), Dolores Maaß (Violine),
Hanſi Freudberg (Flügel). O 19: Fremdſprachliche Vorträge. R.
Herdmann Pender: The probleins of ſocial work in England.
19.30: Dr.=Ing. Sinner: Techniſche Reiſeeindrücke in Bralilien.
(Die Erzgebiete von Minas Geraes.) o 20: A. Roſenthal=Aros:
Film=Europa von heute und morgen. O 20.30: „Wer vieles bringt
Mitw.: Dr. Frederich, Dr. Nichterlein, Lalos Szendy u. a. m.
— Anſchl.: Tagesnachrichten. 6 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 12. Juli. 15: Was ſoll die
Aus=
ſtellung „Heim und Technik”
der Hausfrau bringen? 15.35:
Wetter und Börſe. 0 16: Erziehungsberatung. 6 16.30: Dr. Fechter:
Die deutſche Dichtung der Gegenwart. o 17: Berlin: Klavier= und
ſiolinkonzertſtücke, Lieder.
18: Der internationale Schutz fü
Werke der Tonkunſt. 18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene. O 18.55
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Appel: Wie nützt die Biologiſche
Reichs=
anſtalt der Land= und Forſtwirtſchaft? O 19.20: Dipl. Hdl. Dr.
Wieg: Der reiſende Kaufmann: Bildungsfragen. Der Nachwuchs.
Juriſtiſches. O 20: Leipzig: Zum 60. Geburtstag Stefan Georges.
O 21: Hamburg: Rhapſodien ausländiſcher Meiſter. Dvorak:
Slaviſche Rhapſodie.
Villiers=Stanford: Engliſche Rhaſodie.
Alfven: Schwediſche Rhapſodie. — Anroy: Holländiſche Rhapſodie. —
Svendſen: Norwegiſche Rhapſodie 3. — Lalo: Spaniſche Rhapſodie.
Dirigent: Gener
lmuſikdirektor Eibenſchütz.
Anſchl.:
Preſſenach=
richten. 22.30:
er in: Tan•
Naxelle Gerhard Hoffmann.
Wetterbericht.
Hoher Luftdruck über Mitteleuropa und tiefer im Norden bedingen
eine Zufuhr maritimer Luftmaſſen, die, trotz des verhältnismäßig hohen
Barometerſtandes, neben Bewölkung auch Anlaß zu vereinzelten
gewit=
terhaften Störungen geben. Die Temperaturen ſteigen zunächſt
weiter an.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 12. Juli 1928.
Wolkiges, auch aufheiterndes Wetter, weiterer Temperaturanſtieg,
bis auf vereinzelte Gewitterſtörungen trocken.
Witterungsausfichten für Freitag, den 13. Juli 1928.
Zeitweiſe bewölkt, Temperaturen ſchwankend, keine oder nur
ver=
einzelte Niederſchläge, zum Teil gewitterhafter Art.
Ort:
Temp.
Wetter.
Wind:
in C
Mee
Aachen:
Hamburg:
Berlin:
München:
Königsberg:
Breslau:
Mifffte Ke
ſchlag decke
in mm in cm
woltig
wolkig
wolkig
wolkig
wolkig
wolkig
wolkig
16
16
7
19
15
15
17
NW.
SW,
WSw.
ſtill
WSW.
W. W.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:
(Taunus
Waſſerkuppe wolkig
Feldberg:
heiter
12
—
O.
(Schwarzw.)
Zugſpitze:
wolkig
NO
Kahler Aſten: wolkig
15
WSN.
Fichtelberg:
wolkig
11
NNW.
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
LA-RINDER
WANLA SEIEE
waschen und baden. Das
Kind wird es ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines gufen
V
Teints erspart bleibt. Nivea-
Kinderseiſe ist überfettet
und nach ärztlicher
Vor=
schriſt besonders für die
empfindliche Hauf der
Kin=
der hergestellt.-Preis 70Pf.
Sonnengebräunt
wirdlhr Körper, wenn Sie ihn vorLuft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
2
A ULAA
einreiben. Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhaften
Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit.
Aber trocken muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals
naß den Sonnenstrahlen aussetzen.
Dosen M 0,20 bis 1,20 / Tuben zus reigem Zinn M 0,60 u. 100
KL
E. Wixhauſen, 11. Juli. Oeffentliche Gemeinderats
Fitzung. Für die Bürgermeiſterwahl urde der 12. Auguſt d3. Js.
Ibeſtimmt. Als Wahlvorſteher wurde Beigeordneter Bauer, als Stell
wertreter Gemeinderat Benz gewählt. Zur Vergebung der Weißbin=
Sderarbeiten des Schulhauſes, Mittelgaſſe, waren 3 Angebote eingelau=
Fen, Gg. Bormet, 1211 Mt., Heinrich Deuker 1214 MNk., Heinrich Ben;
2245 Mk. Hch. Benz erhielt den Zuſchlag, ſoll jedoch die Arbeiten mit
„Hch. Deuker zuſammen ausführen. Jür den Vorſitzenden der
Orts=
ruppe für Kriegsbeſchädigte, und für den Obſt= und Gartenbauver=
Band des Kreiſes Darmſtadt wurden je 10 Mk. bewilligt.
P. Eberſtadt, 11. Juli. Gemeinderatsſitzung. Am
Don=
mers tag (12. Juli) findet im Rathausſaale eine Gemeinderatsſitzung
Matt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Beſchlußfaſſung über
Ddie Steuerausſchlagſätze für das Rj. 1928. — Vereinsausflüge.
Am nächſten Sonntag (15. Juli) veranſtaltet der Geſangverein „Froh=
Finn” 1842 einen Familienausflug nach Balkhauſen. Die Turngeſellſchaft
ce. V.) unternimmt am gleichen Tage einen Vereinsausflug nach
Münſter bei Dieburg, deſſen Turn= und Sporwverein ſein 30jähriges
Jubiläum begeht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. Juli. Am kommenden Sonntag
vormit=
nag wired die Gemeindewaſſerleitung einer eingehenden
Wrüfung unterzogen werden, die bedingt, daß das Waſſer zeitweiſe
ab=
geſtellt werden muß. Die Konſumenten wollen ſich rechtzeitig für
ge=
mügenden Vorrat ſorgen. — Die Gemeindeſteuerzettel
kom=
en in den erſten Tagen zur Verteilung. Da auch in Kürze mit der
Zuſtellung der Landesſteuerzettel zu rechnen iſt, dürfte den Pflichtigen
Su empfehlen ſein, das bereits fällig geweſene erſte Ziel Gemeindeſteuer
aldigſt zu bezahlen. — Die Gemeinde hat jetzt einen
Spreng=
wagen angekauft. Nach deſſen Eintreffen wird er ſofort in Betrieb
geſetzt werden. Im übrigen beſteht Ausſicht, daß die am meiſten unter
Der Staubplage leidenden Straßenteile geteert werden. —
Geſang=
werein „Eintracht‟. Der Verein beteiligt ſich mit 13 Teilneh=
Iern an dem Deutſchen Bundesſängerfeſt in Wien. Die Abfahrt er=
Folgt am Mittwoch, den 18. Juli, nachmittags 2 Uhr, wo ſich die
Teil=
mehmer in Darmſtadt mit den dortigen Sängern treffen, um mit dem
Sängerſonderzug die Reiſe nach Wien anzutreten. Die Rückkunft iſt
moch nicht beſtimmt.
G. Ober=Ramſtadt, 11. Juli. Nachdem die Feſttage des 50jähr.
Jubiläums des Turnvereins e. V. Ober=Ramſtadt nunmehr
werrauſcht, verlohnt es ſich doch noch einmal, die Veranſtaltungen des
eſtmontags kurz zu ſtreifen. Um es vorweg zu ſagen, geſtaltete ſich
uch dieſer Feſttag für Ober=Ramſtadt und beſonders für den feſtgeben=
Dden Verein noch einmal zu einem Ereignis. Schon das Frühſchoppen=
Xonzert hatte ſehr viele auf den Feſtplatz gelockt, und bald herrſchte
fröhlichſte Stimmung. Einen, feierlichen Akt bildete dann das
Ein=
ſchlagen der dem Verein geſtifteten Fahnennägel durch die noch leben=
Den Gründer, die übrigens die ganzen Veranſtaltungen der einzelnen
eſttage trotz ihres anſehnlichen Alters noch in echtem Turnergeiſt und
rin froher Stimmung mitverlebten. Am Nachmittag gruppierte ſich noch
inmal ein Feſtzug, der bei Eintreffen auf dem Feſtplatz wieder
erhöh=
es Treiben auslöſte. Am Abend füllte ſich der Platz wieder über und
iber mit auswärtigen und hieſigen Gäſten, um die letzten Stunden in
froher Feſtſtimmung miteinander zu verbringen. Die Vorführungen
Der Turner und Turnerinnen ſowie der Jugend fanden reichen Beifall,
Beſonders gefielen auch die Pyramiden, die durch das von der
Turner=
ſingmannſchaft vorgetragene Turner=Sänger=Motto inhaltlich viel an
eltung gewann, das humoriſtiſche Reckturnen und das große Feuer
werk. Erſt ſehr ſpät leerte ſich der Platz langſam, und man ſah
allent=
alben nur frohe Geſichter. Neben den wirklich mühevollen
Vorberei=
tungen der letzten Wochen hatte es der feſtgebende Verein aber
beſon=
iders auch dem herrlichen Wetter zu verdanken, daß ſein Jubelfeſt einen
in allen Teilen ſo ſchönen und anregenden Verlauf nahm. — Vom
Schwimmſport. Während ſich am Sonntag, 8. Juli, hier die
Jugendturner des vierten Bezirks zum friedlichen Wettkampf trafen,
war die Schwimmabteilung des Turnvereins e. V. Ober=Ramſtadt beim
Gauſtromſchwimmen in Gernsheim a. Rh. vertreten. Als Sieger
konnten heimkehren: Turner W. Frank in der Unterſtufe 3000 Meter
10. Sieg, Turnerin Gretel Schanz Oberſtufe 3000 Meter 5. Sieg,
Tur=
ner Gg. Geiß Oberſtufe 7500 Meter 5. Sieg und Turner A. Hegert
7. Sieg. Den wackeren Schwimmern ein kräftiges „Gut Heil”.
G. Ober=Ramſtadt, 11. Juli. Herr Gendarmevie=Hauptwachtmeiſter
Steinmann wurde nach Griesheim b. D. als Stationsführer verſetzt,
Für ihn kommt Herr Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Ihrig, zurzeit in
Waldmichelbach, zur hieſigen Station. Herr Steinmann, der Ende 1924
won Darmſtadt nach Ober=Ramſtadt verſetzt wurde und als
hervorragen=
der Polizeihundeführer gilt, hatte mit ſeinem Polizeihund „Bodo von
Oberberken”, zu deſſen Anſchaffung die Stationsgemeinden ſeinerzeit
finanziell beitrugen, hier und in der Umgebung mehrfach glänzende
Er=
folge zu verzeichnen. Man ſieht den pflichttreuen und gegen jedermann
Tiebenswürdigen Beamten nur ungern mit ſeiner Familie von hier
ſcheiden. Wir wünſchen ihm auch in ſeinem zukünftigen Stationsort
Geſtes Vorwärtskommen.
Groß=Umſtadt, 10. Juli. Am Freitag, den 13. Juli, vormittags
8 Uhr, findet in Groß=Umſtadt ein großer Ziegenmaukt ſtatt, der ge
meinſam vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für Starkenburg, der
Stadt Groß=Umſtadt und dem Kreis=Ziegenzuchtverband. Dieburg, Sitz
Groß=Umſtadt, veranſtaltet wird. Auf dieſem Markt iſt Intereſſenten
Gelegenheit geboten, erſtklaſſiges Zuchtmaterial der weithin berühmten
Starkenburger Edelziege zu beſichtigen, da mit dem Markt eine große
Ziegenſchau verbunden iſt, bei der die aufgetriebenen Tiere prämiiert
werden. Hierfür ſtehen größere Beträge zur Verfügung. Daß ſich der
Kreisziegenzuchtverband Dieburg (Sitz Groß=Umſtadt) mit ſeinen Tieren
ſehen laſſen kann, beweiſt die Tatſache, daß der Verband im vergange
wen Jahre nicht nur von der großen Ausſtellung der Deutſchen
Land=
wirtſchaftsgeſellſchaft in Dortmund, ſondern auch von der Landes=
((4
CiGARETTEN
ausſtellung in Darmſtadt namhafte Spitzenpreiſe mit nach Hauſe
brin=
gen konnte. Es dürfte alſo hier insbeſondere den Gemeinden
Gelegen=
heit geboten ſein, ſich erſtklaſſiges männliches Zuchtmaterial zu evwerben
um ihre örtliche Zucht mit dem edlen Blute aufzufriſchen.
Reichelsheim i. O., 10. Juli. Heſſ. Wanderausſtellung
Auch von hier läßt ſich über die große heſſ. Wanderausſtellung für
Ge=
ſundheitspflege und ſoziale Fürſorge höchſt Erfreuliches berichten. Die
Ausſtellung wurde am Dienstag, den 3. Juli, von Bürgermeiſter Heif
mit einer ſinnvollen Anſprahe eröffnet. Sämtliche Vorträge waren
ſehr gut beſucht. Der für dieſen Zweck wie geſchaffen geeignete große
Saal „Zur Eiſenbahn” war bei mehreren Vorträgen ſogar überfüllt.
Beſucht wurde die Ausſtellung — außer den Zuhörern bei den
Wor=
trägen — von weit über 1200 Erwachſenen und ca. 500 Schulkindern
ven Reichelsheim und Umgebung, ein Beweis dafür, daß Arbeit und
Mühe von all denen, die zum Gelingen der Ausſtellung beitrugen,
nicht umſonſt geweſen find. Sämtliche Vorträge waren umrahmt von
Darbietungen hieſiger Vereine, die ſich gegenſeitig in ihren prachtvollen
Leiſtungen überboten. Am geſtrigen Sonntag abend fand die Schluß
feier ſtatt, bei der der Bürgermeiſter mit Worten herzlichen Dankes
all derer gedachte, die mitgeholfen haben, die intereſſante, große
Aus=
ſtellung auch hier zu zeigen. Insbeſondere dankte er dem
Ausſtellungs=
leiter, Herrn Avemarie, für ſeine vorbildlich geleiſtete Arbeit, und den
Vereinen und Jungmädchenbünden für ihre ſchönen Darbietungen. Er
ſchloß die Ausſtellung mit dem Wunſche, daß dieſelbe in hohem Maß
ihren Zweck erfüllen möge, in allem was mit der Erhaltung der
Ge=
ſundheit und der Verhütung von Krankheiten zuſammenhängt, helfend
belehrend, beratend und da wo es ſein muß zuſammenhängt, helfend,
belehrend, beratend, und da, wo es ſein muß (Geſchlechtskrankheiten)
Kinder, zum Segen des Volkes.
Al. Höchſt i. Odw., 9. Juli. Gemeinderatsbericht. Der
Wirtſchaftsplan für das Jahr 1929 fand nach längerer Beratung nicht
die volle Zuſtimmung des Ortsvorſtandes. Der Holzhiebſatz iſt auf 1624
Feſtmeter feſtgeſetzt und würde mit einigen kleineren Poſten eine Ein
nahme für die Gemeindekaſſe von zirka 25 000 Mark bedeuten, während
ſich die Ausgaben nach der Aufſtellung der Forſtbehörde auf zirba 17 000
Mauk belaufen würden. Unter Voplage des Wirtſchaftsplanes für die
Jahre 1927 und 1928 ſoll bei der nächſten Sitzung ein Vergleich
an=
geſtellt und die Ausgaben evtl. reduziert werden. — Dem Wunſche des
Miniſteriums des Innern, die Polizeiverordnung betr. Herabſetzung der
Stundengeſchwindigkeit in der Schwanen= und Wilhelminenſtraße zur
Ausführung zu bringen, bann der Ortsvorſtand wicht entſprechen und
beharrt weiterhin auf ſeinem abbehnenden Standpunkt, da die
Redu=
zierung der Geſchwindigkeit von 30 auf 25 Kilometer zu geringfügig iſt,
während die Koſten für die Anſchaffung der erforderlichen Schilder ver
hältnismäßig erheblich ſind. — Die erneute Aufforderung der Heſſ.
Wohnungsfürſorgegeſellſchaft zwecks Beitritt der Gemeinde als
Mit=
glied verfiel abermals der Ablehnung. — Die Zuſtimmung für die
Ueberlaſſung einer freien Wohnung des Peter Haas an das Finanzamt
unter Vorbehaltung des Verfügungsrechtes bildete den Schluß der
öffentlichen Sitzung.
L. Michelſtadt, 11. Juli. Von der Schützengeſellſchaft
Die Arbeiten an der neuen Schießanlage, die gegenwärtig von der
Schützengeſellſchaft Michelſtadt errichtet wird, ſchreiten rüſtig vorwärts.
Man hofft, bis Ende dieſes Monats die Vollendung der Anlage durch
zuführen, falls das Wetter nicht umſchlagen ſollte. Die
Schüitzengeſell=
ſchaft Michelſtadt hat durch die Erſtellung dieſes neuen, an der
Eul=
bacherſtraße in der Nähe von Michelſtadt gelegenem Schießſtandes einem
dringenden Bedürfnis und vielgehegtem Wunſche entſprochen, was
zwei=
fellos durch weiteren Zuwachs und ſtarbe Frequentierung der Anlage
zum Ausdruck kommen wird. Dies um ſo mehr, als man neben einem
Rehbock= (80 Meter) und einem laufenden Keilerſtand (60 Meter)
gleich=
zeitig 4 Kleinkaliberſtände vorgeſehem hat, was bei der heutigem ſtarben
Pflege des Kleinkaliberſportes beſonders begrüßenswert iſt. Hiermit iſt
auch den jüngeren Schützen Gelegenheit zur eifrigen Pflege des
Schieß=
ſportes gegeben. Das Standeröffnungsſchießen dürfte vorausſichtlich
am 12., 13. und 19. Auguſt ds. Js. ſtattfinden, bei dem wertvolle
Ehrenpreiſe neben Geldpreiſen an die beſtem Schützen zur Verteilung
gelangen werden. Wollen wir hoffen, daß viele ſich dieſem ſchönen und
edlen Sport zuwenden mögen, denen er heute noch unbekannt iſt und die
Reize desſelben fremd ſind. — Von der
Schwimmſportabtei=
lung des V. f. L. Jeden Dienstag und Freitag abend finden ab
18 Uhr nachmittags im Stadion unter der Leitng des Herrn
Studien=
rat Dr. Möll Traimingsabende ſowohl für Schwimere als auch für
Nichfſchwimmer ſtatt, zu denem die Mitglieder des V. f. L. 1911
verbil=
ligten Eintritt haben. An Sonntagvormitvagen treffen ſich ebenfalls die
Mitglieder Schwimmſportabteilung im Schwimmbad des Stadions zur
gemeinſamen Pflege des Schwimmſportes. Hierdurch iſt die Möglichkeit
gegeben, ſich mit dieſem Sporr in allen Teilem vertraut zu machen und
der Schwimmkunſt nach beſten Kräften zu huldigen.
Ai. Vielbrunn, 11. Juli. Lorteriegewinn. Der 2. Gewinn
der Beerfelder Pferdelotterie, ein Pferd mit Geſchirr und Stuhlwagen
entfiel auf Frau Anna Leiß Wwe, geb. Hotz, hier. Dieſes Glück iſt
derſelben ſehr zu gönnen, zumal ihre Verhältniſſe keine roſigen ſind.
H. Aus dem Ueberwald, 10. Juli. Heidelbeerernte. Die
dreiwöchigen Heidelbeerferien haben ſchon vov acht Tagen begonnen,
und die Heidelbeereente hat bereits kräftigſt eingeſetzt. Der Waid
wimmelt eben bei dem ſchönen Wetter von Menſchen, klein und groß,
die ſchwarzen Geſellen zu pflücken und auf den Markt zu bringen.
Der Ertrag iſt verſchieden; im allgemeinen kann man aber von einer
guten Mittelernte ſprechen. Die Händler kaufen die Heidelbeeren pro
Pfund für 30 und 35 Pf. und bringen ſie für 50 Pf. und auch höher au
den Markt und an Private. Jedenfalls hat die ärmere Bevölkerung
durch das Sammeln der ſchwarzen Frucht auf mehrere Wochen wieder
eine ſchöne Verdienſtmöglichkeit, was ihr gewiß zu gönnen iſt.
Ag. Von der Oberzent, 11. Juli. Heidelbeerferien. Die
inder ziehen nun in die Waldungen, um die diesjährige Heidelbeerernte
zu borgen. Hoffentlich hält das Wetter jetzt einige Tage, damit ſich die
Arbeit auch lohnt, die an ſich ſchon mühſam genug iſt. Es wird
über=
all ein ſchlechter Ertrag gemeldet, da das naßkalte Wetter in der
Blüte=
zeit furchtbar eingewirkt hat.
MAKtBLnte E T TTHIN HHHZeLdUNeWEALUNHäHNTHKEcHIAHNN
rAMNINETeBLST
SrlffeffefVeetePO.
111
—
Sowewir schon miiberer
(1
Zeif. —Sopftegt auch ihr
heute noch der anzegenden
enuts des edlen labaks.
Oas ick out.sol!
Wirbleiben uns Sari gleicb
*Beerfelder Pferde=, Fohlen=
und Zuchtviehmarkt.
7IR
Nachleſe und
Kehraus=
m. Beerfelden, 11. Juli. Mit dem Markt war die Ausſtellung
der Gewinngegenſtände für die Pferdemarkt=
Lot=
terie verbunden, deren Ziehung heute ſtattfindet. Die Loſe hatten
flotten Abſatz und waren ausverkauft. Das Geheimnis dieſer Sachlage
kann uns der Lotteriekollekteur Herr Willenbüchev entſchleiern,
es beſteht nämlich darin, daß letzterer eifrigſt beſtrebt iſt, ſchöne und
wertvolle Gewinngegenſtände zu ſichern, und wer geſtern im Zuge die
2erſten Gewinne ſah, und wer die genannte Ausſtellung
be=
ſuchte, der wird finden, daß dieſes Geheimnis ein für die Loſekäufer ſehr
ſchönes und vorteilhaftes iſt. Von der Ausſtellung der
hieſi=
gen Nähſchule wird an anderer Stelle die Rede ſein.
Der Auftrieb betrug: 234 Pferde, 197 Stück Rindvieh, 26‟
Schweine und Ferkel, und 43 Ziegen und Böcke. Der Handel mit und
der Verkauf von Pferden war gut, die Fohlen waren ausverkauft. Der
Geſchäftsgang im allgemeinen war gut, ſehr gut war er für die
Ge=
ſchäfte, die für des Leibes Nahrung und Notdurft ſorgem durften.
Nach Beendigung der Prämiierung war ein gemeinſames
Mittags=
mahl in der „Traube”, an dem etwa 60 Perſonen teilnahmen, die
offi=
ziellen Feſtgäſte waren der Einladung des Marktkomitees gefolgt. Herr
Bürgermeiſter Löb begrüßte die Anweſenden und ſchloß mit einem Hoch
auf den Pferdemarkt. Die Grüße und Wünſche der
Landwirtſchaftskam=
mer gur 600=Jahrfeier und zum Markt überbrachte deren Generalſekretär
Herr Dr. Rothert=Darmſtadt. Ueber Warmblutzüchterei ſprach Se.
Er=
laucht der Erbgraf Alexander zu Erbach=Erbach, und auch Se. Erl. der
Graf Konrad zu Erbach=Erbach ſtand in der Reihe der Redner. Herr
Oekonomierat Fritſch=Dilshofen zählt ſchon ſeit Beſtehen des Marktes
alljährlich zu deſſen Beſuchern, er war deshalb ſehr gut in der Lage,
einen Rückblick auf die ganze Entwicklung des Marktes zu werfen. Herr
Oberlandſtallmeiſter Schörke widmete anerkennende Worte dem Züchtern
und brachte ein Hoch auf dieſelben aus. Herr Rittmeiſter Loeſch=
Baben=
hauſen gedachte eingehend der Verdienſte, die ſich Herr Aug.
Willen=
bücher um den Markt und ſeine Entwicklung erworben hat, und brachte
auf denſelben ein ſchallendes Hoch aus. Dasſelbe tat auch Herr
Bürger=
meiſter Löb=Beerfelden, der Herrn Loeſch und Herrn Willenbücher feierte,
Zum Schluß darf geſagt werden, daß der diesjährige Markt in jeder
Beziehung einen für alle ſchönen und befriedigenden Verlauf nahm, und
daß er die magnetiſche Kraft dieſer Veranſtaltug, wirbend für nächſtes
Jahr, ſicher noch weſentlich verſtärkt hat.
b. Erbach i. O., 11. Juli. Verkehrsverein. Eine
Vorſtands=
ſitzung im neuen Kaffee „Odenwald” befaßte ſich mit verſchiedenen
ſchwe=
benden Fragen. Der Vorſitzende verlieſt zunächſt ein Denkſchreiben des
Heſſiſchen Motorſportklubs Darmſtadt, dem anlaßlich ſeiner erſten
dies=
jährigen (erſten) Odenwaldfahrt durch den Verein ein Wanderpreis
ge=
ſtiftet wurde. Der Vorſitzende gibt davon Kenntnis, daß der
Wander=
preis von dem Mainzer Automobilklub gewonnen wurde und im nächſten
Jahre von demſelben verteidigt wird. Die im vergangenen Jahre
unter=
nommenen Reklamemaßnahmen, die durch den Vorſitzenden Erläuterung
fanden, werden einſtimmig gebilligt. Der für die Stocknägel
vorge=
ſchlagene Preis wurde ebenfalls akzeptiert. Eine längere Debatte löſte
die Frage einer Schloßbeleuchtung aus. Allgemein iſt die Anſicht
ver=
treten, daß eine Beleuchtung des Schloſſes wit Kirche und Rathaus,
vorausgeſetzt, daß dieſelbe bei gutem Wetter ſtattfindet, unter allen
Umſtänden eine große Wirkung hevvorbringe. Die Verſammlung
beauf=
tragt den Vorſitzenden, die erforderlichen Unterlagen zuſammenzutragen
und gelegendlich der nächſten Sitzung zu berichten. Auch ſſoll er einen
Plan über die Finanzierung des Profektes vorlegen. Selbſtverſtändlich
darf eine eventuell= Beleuchtung nur unter Leitung eines anerkannten
Sachverſtändigen ſtattfinden. Dne Frage der Herbſt= und
Winterveran=
ſtaltungen foll nach dem Verlauf des Eulbacher Marktes erneut auf die
Tagesordnung geſtellt werden. Die Beteiligung an dem Faltblatt des
Odenwaldverkehrsbundes ſoll gleichfalls zurückgeſtellt werden, da nach
allgemeiner Anſicht der Vorſtandsmitglieder für das laufende Jahr die
Zeit bereits zu weit vorgeſchritten iſt. Die für dem Monat Juli
vorge=
ſchriebene Mitgliederverſammlung findet am Freitag, den 13. Juli,
abends 8½ Uhr,
m „Gaſthaus zum Ochſen” ſtatt. Da dieſe
Verfamm=
lung wichtige Beratungsgegenſtände zur Tagesordnug ſtehem hat, iſt
ein vollzähliger Beſuch dringender Wunſch des Vorſtandes.
— Hirſchhorn, 11. Juli. Waſſerſtand des Nechars am
10. Juli 0,63 Meter, am 11. Juli 0,60 Meter.
A. Ellenbach, 10. Juli. Familienausflug. Auf Anregung
von Herrn Lehrer Sattler unternahm man geſtern — jung und alt
einen gemeinſamen Familienausflug an Neckar und Main. In zwe
Laſtautos ging die Fahrt zunächſt nach Heidelberg, dann
neckarauſwärt=
bis Neckarſteinach, woſelbſt Mittagsraſt gehalten wurde. Nachdem man
ſich ordentlich geſtärkt hatte, ging es auf die Weiterreiſe über Hirſchhorn
nach Eberbach. Dann bog man vom Neckar ab. Nun ging die Fahrt
quer durch den hinteren Odenwald nach Amorbach und Miltenberg,
woſelbſt die Sehenswürdigkeiten, ſoweit es die Zeit noch erlaubte,
be=
ſichtigt wurden. Man wäre gerne noch weitergefahren, zumal das
Wet=
ter und die Stimmung ſehr gut waren. Doch die vorgeſchrittene Zeit
zwang zur Rückfahrt. Da die Fahrt äußerſt intereſſant und ohne
Zwiſchenfall verlief, langte man ſpät abends in beſter Laune wieder
daheim an. Für wenig Geld hatte man einen ſchönen Teil der weiteren
Heimat und Nachbarländer und Land und Leute kennen gelernt.
Hornbach, 9. Juli. Die hieſige Jugendbühne unter der tüchtigen
Leitung des Lehrers Becker veranſtaltete geſtern, Sonntag, im „
Schwar=
zen Adlerſaale” in Weinheim a. d. B. eine nochmalige Aufführung der
Jugendſpiele, die bereits in Binkenau, Fürth und Lindenfels einen
durchſchlagenden Erfolg erzielt hatten. Rektorat und Lehrerſchaft in
Weinheim hatten ſich für guten Beſuch eingeſetzt, ſo daß das Haus bis
auf den letzten Platz beſetzt war. In den Ferien fährt Lehrer Becker
mit den Kindern ins Oeſterreichiſche im Austauſchverbehr. Der Erlös
der Weinheimer Vorſtellung dient bereits dieſem Zwecke. Die
Auf=
führung erzielte wiederum einen durchſchlagenden Erfolg.
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ist Oer Kuf, heute wie damals!
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[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Donnerstag, den 12. Jufi 1928
Nummer 192
Ag. Lindenfels, 11. Juli. Kunſtausſtellung. Der
Reichs=
verband bildender Künſtler (Gau Volksſtaat Heſſen) hat hier in
Linden=
fels in der Turnhalle ſeine zweite Ausſtellung eröffnet. Die
Stadt=
kaum
ßen
mit großer Liebe zur Sache zuſanengeſtellt und übertrifft a
und quantitativ diejenige vom vorigen Jahr, welche zum erſten Mal
1927 hier zur Schau ging. Das Material iſt alſo reichhaltiger wie im
vorigen Jahr und es iſt umſo empfehlenswerter, die wenigen Wochen
zu benützen und das Gebotene zu beſichtigen. Die Ausſtellung iſt „
jurh=
frei”, d. h. ohne Weiteres offen für alle Mitglieder des Reichsverbandes
bildender Künſtler. Die Ausſtellung ſoll insbeſondere zeigen, was in
Heſſen an Künſtlern vorhanden iſt, ohne Rückſicht auf alte oder junge
Künſtler. Der Vater des Gedankens, in Lindenfels und noch an ande
ren Orten derartige Ausſtellungen in dieſem Jahre abzuhalten, iſt
wieder Herr Dr. Daniel Greiner=Jugenheim. Es wird damit auch der
Zweck verbunden, unſere in Heſſen notleidende Künſtlerſchaft wirtſchaft
lich zu ſtärken. Es werden in der Ausſtellung gezeigt: zuerſt eine Aus
leſe in Graphik und Aquarelle, darunder Arbeiten unſerer bekannten
einheimiſchen Künſtlerin Elſe Luthmer. Wir ſehen ferner echte
Elfen=
bein=Schnitzarbeiten und Plaſtik nach eigenen Entwürfen unſerer
be=
nachbarten Erbacher Schnitzereien. Ganz beſonders fallen wieder au
die verſchiedenen Monumentalſachen von Dr. Greiner=Jugenheim. Da=
Tor des Todes” dürfte als wuchtigſtes und eindrucksvollſtes Bild
anzu=
ſehen ſein. Reichhaltig ſind die Bilder wie Landſchaften, Stilleben,
Porträts uſw., darunter Lindenfels, Bergſtraße, Taunustal und
Neckar=
tal. Es iſt uns nicht möglich, eine Einzelkritik vorzunehmen, es kann
zuſamenfaſſend geſagt ſein, daß ſich unſere heſſiſche Künſtlerſchaft ſehen
laſſen kann und daß die Preiſe, die hier gefordert werden, als mäßige
anzuſehen ſind. Nicht unerwähnt möchten wir aber laſſen die ſchönen
Handfertigkeiten, die Herr Lehrer Friſter mit ſeinen Schulkindern
her=
geſtellt hat. Es ſind dies auf Nahmen handgewebte und Kiſſenplatten
aus Kamelhaar und Schafswolle und durchaus praktiſche Geſchenkſachen.
Wenn dieſe Ausſtellungsſtücke ja eigentlich nicht auf eine Bildausſtellung
gehören, ſo zeigen ſie doch den Fleiß und geben die Anregung, in armen
Gemeinden auf dieſen Erwerbszweig hinzuweiſen. Die Kinder der armen
Gemeinden Knoden und Schannenbach haben diesmal zum erſtenmal
gezeigt, daß man auch moderne Sachen auf den entlegenen Odenwald
gemeinden herſtellen kann. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahwe,
daß dieſe neue Gruppe „Jugendliche Handweber” im diesjährigen
Burg=
feſtzug ebenfalls nicht fehlen werden. Unſer Kurort hat dieſe
Kunſt=
ausſtellung noch bis 31. Inli. Sie kann nicht verlängert werden, weil
im Anſchluß daran eine Ausſtellung in Wimpfen bereits zugeſagt
wor=
den iſt. Wir möchten an dieſer Stelle nochmals empfehlen, daß die
Kurgäſte und Einheimiſche recht zahlreich die Kunſt=Ausſtellung in
Lindenfels beſuchen.
H Mörlenboch (Weſſchnitztal), 9. Juli. Patriarchaliſches
Alter. Der älteſte Bürger der hieſigen Gemeinde und vielleicht auch
der weiten Umgegend iſt dieſer Tage im hohen Alten von 89 Jahren
geſtorben und wurde vorgeſtern unter ungemein zahlreicher Beteiligung
zu Grabe getragen, nämlich der Güteraufſeher der Gräfl. von
Berk=
heim’ſchen Güterſtüicke, Her Joh. Eiſenhauer. Er bekleidete dieſes
Amt über 40 Jahre und machte noch täglich ſeine gewohnten
Spazier=
gänge. Kurz nach dem Tode kam ſein zweiter Sohn aus Amerika, den
der alte Vater ſo gerne noch eimmal geſehen hätte, aber es ſollte nicht
ſein.
— Bickenbach, 11. Juli. Am letzten Sonntag unternahm der hieſige
Stenographenverein eine Wanderung nach der Tromm, zu
der ſich recht viele Mitglieder eingefunden hatten. Der erſte Frühzug
(5.30 Uhr) brachte die Wanderluſtigen nach Heppenheim, von wo der
Fußmarſch über Rimbach angetreten wurde. Kurz nach 10 Uhr war
die 557 Meter hohe Tromm erreicht. Von dem 106 Stufen hohen
„Rudi Wünzer=Turm” hatte man einen herrlichen Ausblick. Weiter
ging es nun ziemlich ſteil abwärts über Zotzenbach, Mörlenbach, Reiſen
dem Endziel, Nächſtenbach, zu. Von Reiſen aus mußte jedoch noch
manche Höhe erklommen werden. Endlich war das Ziel erreicht. In
Nächſtenbach verbrachte man in feucht=fröhlicher Stimmung einige
ge=
mütliche Stunden. Die Rückfahrt erfolgte ab Weinheim und traf der
Verein kurz nach 9 Uhr wieder in Bickenbach ein. Dieſe Wanderung
wird manchem noch recht lange in Erinnerung bleiben, und es wäre zu
wünſchen, wenn ſich recht bald wieder ein ſolcher Ausflug, jedoch mit
kürzerer Marſchzeit, anſchließen würde.
Jugenheim, 11. Juli. Das am 14., 15. und 16. Juli ſtattfindende
Bezirks=Jugend=Wetturnen, verbundem mit 40jährigem Stiftugsfeſt
und Fahnenweihe des Turmeveins wird am Samstag, den 14. Juli,
mit einem großen Feſtabend in der Turnhalle eingeleitet. Hierzu
en=
ſcheinen ſchon ſämtliche Kampfrichter, Riegenführer und Berechner, die
am Sonntag vormittag beim Wettkampfe tätig ſind. Für dieſen
Be=
grüßungsabend iſt ein ſehr reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt
Muſik= und Geſangsvorträge, ſowie turneriſche Darbietungen werden in
abwechſelnder Reihenfolge geboten. Die drei hieſigem Geſangvereine
ſowie die Geſangsabteilung des Tumvereins Pfungſtadt haben ihre
gütige Mitwirkung zugeſagt. Außerdem werdem die beſten Geräteturner
des Bezirks ein Kürtrnen vorführen. Eine gute Vervollſtändigung des
turneriſchen Teiles der Vortragsfolge wird weiterhin das Auftveten der
Turnerinnenabteilung der Vereine Beſſungen 1865 und des
Turnver=
eins Pfungſtadt bilden. Auch wird den Vorführungen des hie
n
ge
Turnvereins, Turnen der Altersabteilung und der erſten Turwer
allgemeines Intereſſe entgegengebracht werden. Nach den umfangreichen
Vorbereitungen zu ſchließen, wird ſich dieſer Feſtabend zu einem
würdi=
gew Auftakt ds Feſtes geſtalten.
W. Heppenheim a. d. B., 9. Juli. Arbeitsloſenſtatiſtik.
Die Arbeitsloſigkeit innerhalb der Stadt verminderte ſich um 23
männ=
liche Perſonen, ſo daß am 1. Juli daſelbſt 56 männliche und 3
weib=
liche Pevſonen Kriſenumterſtützung bezogen. Auch innerhalb des Kreiſes
ging die Zahl der Unterſtützten um 41 männliche und 7 weibliche
Per=
ſonen zurück. Am Stichtag bezogen im Kreiſe Heppenheim 450
männ=
liche und 86 weibliche Perſonen Arbeitsloſenunterſtüitzung und 68
männ=
liche Perſonen Kriſenunterſtützung. —
Mitgliederverſamm=
lung der Bezirksſparkaſſe Heppenheim. Unter dem
Vorſitz des Direktors Arnold hat die diesjährige ordentliche
Mitglieder=
verſcmmlung der hieſigen Bezirksſparkaſſe ſtattgefunden. 53
Teilnahme=
berechtigte waren erſchienen. Die Aufſichtsbehörde war durch
Kreis=
direktor Pfeiffer und die Heſſiſche Girozentrale durch Direktor Seipp
vertreten. Zur Rechnung für 1927 wurdem keine Beanſtandungen
er=
hoben. Zum Geſchäftsbericht bemerkte erläuternd der Vorſitzende: Wie
im Reich und in Heſſen, ſo hat ſich auch bei der hieſigen Bezirksſparkaſſe
eine recht befriedigende Entwicklung der Spareimlagem gezeigt. Es
wur=
neu eingelegt 1 922700 RM., an Zinſen gutgeſchrieben
den in
181 300 RM. und zurückbezahlt 941 300 RM., dies bedeutet eine
Ver=
mehrung des Beſtandes um 1 162700 RM. auf 3 514800 RM.
Monat=
lich beträgt hiernach die Zunahme annähernd 100 000 RM. Verglichen
mit 1913 ſind minmehr wieder 27,36 Prozemt des damaligen Beſtandes
geſpart. Die Zahl der Einleger iſt um 1387 geſtiegen ud hat ſomit
60 Prozent der Spaverzahl Ende 1913 erreicht. Jeder ſiebente
Ein=
wohner des Bezirks hat nunmehr wieder eine Einlage im
Durchſchnitts=
betrag von 486 RM. Durch den Kleinſparverkehr (Verkauf von
Spar=
marken) wurden ſeit dem dreijährigen Beſtehen dieſes Syſtems 204000
RM. geſpart. Zur Förderung des Wohnungsbaues hat ſich die Kaſſe
bei der Hergabe von 1. Hypotheken und verbilligten Baudarlehen aut
beteiligt. Der Geſamtumſatz der Kaſſe erreichte etwa 100 000 000 NM.,
der den Rücklagen zufließende Reingewinn betrug 1927 46 266 RM.
Auch die Aufwertungsfrage wurde geſtreift und ausgeführt, daß die
über 65 Jahre alten und ebenſo die ſehr bedürftigen früheren Einleger
der Kaſſe bereits 130 000 RM. erhielten.
8. Lampertheim, 9. Juli. Das Alte ſtürzt . . . . . Nachdem
die chemiſche Fabrik Neuſchloß ſchon längere Zeit ſtillgelegt ud mit dem
Abbruch der großen Fabrikgebäude begonnen, die zu derſelben gehörigen
Wohnhäuſer und umliegendes Gelände verkauft worden ſind, wurde
geſtern der weithin ſichtbare, 60 Meter hohe Fabrikſchornſtein nieder
gelegt. Hunderte von Menſchen ſahen dem Trauerſpiel zu. Etwa in
10 Meter Höhe war derſelbe bis zur Hälfte zuvor unterhöhlt und mit
Holzſprießen verſehen, das Innere mit Holz angefüllt und dam alles
reichlich mit Petroleum getränkt worden. Zwei Minuten nach 11¾ Uhr
wurde Feuev an das Holz gelegt, wodurch die Stützen wegbrannten und
dann nach genau ½ Stunde der Kamin ſich in weſtlicher Richtung
neigte und in zwei Teilen donnernd zur Erde ſtürzte. Ein Wahrzeichen
aus beſſeren Zeiten, eine Stätte, an der viele Arbeiter Verdienſt fanden,
iſt für immer verſchwunden. — Erhängt. Im ſogenannten
Zigeuner=
wäldchen an der Straße nach Worms hat ſich vorgeſtern ei auswärtiger
junger Menſch erhängt.
WSN. Lampertheim, 11. Juli. Frecher Gaunerſtreich. Einen
frechen Gaunerſtreich verübte der wegem Diebſtahls vor dem hieſigen
Amtsgericht vorgeführte 94 Jahre alte Moos aus Ludwigshafen, deſſer
Vater aus dem benachbarten Hüttenfeld ſtammt. Der Gefängniswärter
hatte den Mann, der im Mannheim verhaftet worden war, im
Amts=
gimmer dem Richter vorgeführt, wobei der Spitzbube bemerkt hatte,
daß der Schlüſſel von außen ſteckte. Als der Richter dem Sekretär und
dem Gefängniswärter Anweiſung zur Amtshandlumg erteilte, benutzte
der Gauner den Augenblick, ſprang kurz entſchloſſen zur Tür und
ver=
ſchloß ſie von außen. Richter, Sekretär und Gefängniswärter waren
gefangen; der Dieb verſchwand urch den bemachbarten Friedhof. Jetzt
fahmdet man wieder nach ihm.
Bm. Hofheim (Ried), 10. Juli. Aus dem Gemeinderat.
Punkt 1, betr.: Reparatur der Kirchenorgel. Die Reparatur erwies ſich
nach eingehender Beſichtigung als ſehr notwendig. Laut Voranſchlag
der Orgelbaufirma Gebr. Link (Gingen) beträgt dieſelbe rund 2000 Mk.
Der Betrag wird in den Gemeindevoranſchlägem 1928—30 aufgenommen
mit je 800 Mark. Mit der Reparotur wird nach Beendigung der
Kirchen=Innen=Repargtur begonnen werden. Punkt 2, betr.: Bildung
der Wahlkommiſſion für die bevorſtehende Büugermeiſterwahl. Es
bleibt die Kommiſſion der letzten Reichstagswahl beſtehen. Punkr 3,
betr.: Genehmigung des Tilgungsplanes der Boden=Kommumal=Kredit
anſtalt Straßburg. Der Tilgungsplan mit 15jähriger Tilgung wit
jähr=
lich 600 Mark wird genehmigt. Punkt 4, betr.: Beſchaffung neuer
Uni=
formen für Polizeidiener und Nachtſchutzmann. Der Gemeinderat
bewil=
ligt einen Kleiderzuſchuß für dieſes Jahr von 50 Mark, damn laufend
jährlich 25 Mark. — Veteranentod. Im Alter von 83 Jahren
ver=
ſtarb hier der Altveteran von 1870/71 Wendel Diehl, Bahnbeamter
i. R., womit die hieſigen Veteranen wieder einen Kriegskameraden
ver=
loren haben.
— Gernsheim, 11. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
10. Juli 0,75 Meter, am 11. Juli 0,73 Meter.
Aa. Erfelden, 10. Juli. Hochbetrieb am Altrhein. Am
vergangenen Sonntag herrſchte am Altrhein, beſonders zwiſchen
Erfel=
den und Stockſtadt, infolge des warmen, ſonnigen Wetters ſtarker
Be=
trieb. Motorboote, Segelboote und Paddler belebten den Fluß, an
deſſen Ufern ſich ein richtiges Strand= und Bachleben entwickelt hatte.
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 10. Juli. Vandalen treiben nicht nur hier in
den Weinbergen ihr racheſüchtiges Hanöverk, man findet ſie auch im
benachbarten Dalheim, wo einigen Landwirten junge Obſtbäume
teil=
weiſe abgebrochen, teils angeſägt und Weinbergs=Unterkunftshäuschen
durch Bubenhände zerſtört wurden. — Während am 6. und 7. Juli
dahier die Tagung der heſſ. Hebammen ſtattfand, hatten am Samstag
und Sonntag die Schmiedemeiſter des Heſſenlandes in unſerer Stadt
eine Zuſammenkunft.
Ad. Nackenheim, 10. Juli. Karl Zuckmayey, der in der
Direk=
torwohnung der hieſigen Metallkapſelfabrik das Licht der Welt erblickte,
hat ein neues Theaterſtück geſchrieben, das den Titel „Familie Knie‟
trägt und die Geſchichte einer Zirkusfamilie bildet.
Ad. Nierſtein, 11. Juli. Wurfgeſchoß. Wegen eines Paketes,
das aus einem vorüberfahrenden Zug auf das Dach des Kehlſchen
Wohnhauſes in der Fiſchergaſſe geſchleudert wurde und mehrere Ziegel
zerbrach, wurde von dem Hausbeſitzer die Gendarmerie herbeigerufen
und durch dieſe das Wurfgeſchoß geöffnet. Als Inhalt kamen mehrere
Flaſchen Bordeaux=Wein und ein ſaftiger Schinken zum Vorſchein; ein
Beweis, daß man die Sicherheitsorgane nicht gar zu ſchnell
herbei=
fitieren ſoll. — EinOpfer des Rheins wurde am Sonntag ein
hieſiger) etwa 20jähriger Schuhmacher, der am jenſeitigen Ufer baden
wollte und bei erhitztem Zuſtand in das Waſſer ging. Kaum hatten
ihn die Fluten umſpült, ſo ſank er in die Tiefe, ohne wieder zum
Vor=
ſchein zu kommen. Ein Herzſchlag hatte ihn dahingerafft.
Oberheſſen.
V. Friedberg, 9. Juli. Unter dem Vorſitz von Kreisſchulrat
Feuen=
bach fand in Bad Nauheim eine amtliche Kreislehrerkonferenz ſtatt, in
der ſich der neue Kreisdirektor Rechthien der Lehrerſchaft vorſtellte,
Aus ſeinen Ausführungen ſprach ein warmes Herz für die Schule,
Kreisſchulrat Feuerbach gab in intereſſanter Zuſammenſtellung den Stand
des Schulweſens im Kreiſe bekannt. Am 10. Mai 1928 zählte der Kreis
insgeſamt 235 Volksſchilklaſſen, darunter noch 22 mit mehr als 60
Schülern. Die Zahl der Fortbildungsſchulklaſſen betrug am 1. Dezember
1927 159. Die Schülerzahl der Volksſchulen iſt 9175 (1925: 8702), die
der Fortbildungsſchulen 3545 (1925: 3426). Ueber die
Schulgeſund=
heitspflege im Kreiſe Friedberg hielt Kreisſchlarzt Dr. Kirchner
ein ſehr lehrreiches Referat. Den Höhepunkt der Konferenz bildete ein
Vortrag des Univerſitätsprofeſſors Dr. Götze (Gießen) über
Namen=
orſchung. Der Vortrag, der viel Anregung bot, wurde mit ſtarkem
Beifall aufgenommen.
LPD. Schotten, 10. Juli. Imkertagung in Oberheſſen.
Eine große Imkertagung, verbunden mit einer bienenwirtſchaftlichen
Ausſtellung findet am B. und 29. Julr in Schotten ſtatt. Außer dem
oberheſſiſchen Verband, dem auch der Kreis Wetzlar angehört, nehmen
die Verbände von Starkenburg, Rheinheſſen, Heſſen=Kaſſel und
Frank=
furt a. M. daran teil.
Familiennachrichten
Marianne Müller
Lehrerin und Malerin
Hans Erich Knies
Ingenieur
Verlobte
Darmstadt, Heinrichstr. 132
Bonsweiher
Jull 1928.
Nordd. Kabelwerke
Berlin-Neukölln
Prakt. Tierarzt Dr. Wilhelm Tron
Anneliese von, geb. Knappe
Vermählte
Pfungstadt
Leipzig C
Bergstr. 21
(11410)
Aufee
Zeugengeſucht!
Auto=Unfall am
Dienstag, den 3. ds
Mts., gegen ¼8 Uhr
abends am Marktpl.
Der Radfahrer, der
inf. ſeiner Ohnmacht,
nicht wie der Chauf
feur, ſ. Zeugen
auf=
ſchr. konnte, bitte
Ang. von Zeugen an
Lindemann,
Grafenſtr. 2‟,-/18271
Statt beſonderer Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach langem ſchweren
Leiden mein lieber Mann, unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Onkel
Herr
Seobbid Tot,;
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
Bismarckſtraße 64.
Dſe Beerdlgung ſindet Freitag, den 43. Jull, nachmitiags 3 Uhr,
auf dem Friedhof der iſrael. Religionsgeſellſchaft ſiatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Abend entſchlief mein lieber Mann
Geheimer Studienrat
Dr. Karl Horſt
ehemals Direktor der Oberrealſchule zu Forbach i. Lothr.,
Lektor der engliſchen Sprache
an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſiadt,
Major a. D. der Landwehr
im 69. Lebensjahr.
Frau Gertrud Horſi
geb. Wbitaker.
Darmſtadt, den 10. Juli 1928.
Die Beerdigung findet am Freitag Nachmittag 4 Uhr
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich abzuſehen.
(11386
Todes=Anzeige.
Sanft und friedlich iſt heute unſre liebe Mutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Anthes
nach ſchwerem Leiden im 75. Lebensjahre in die
obere Heimat eingegangen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Rinner.
(11389
Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
Die Beerdigung findet Freitag, den 13. Juli
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Darmſtädter Bereinigung der aus Elſaß=Lothringen
Bertriebenen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Hilfsbundes für die Elſaß=
Lothringer im Reich).
Am 10. Juli verſchied nach längerem Leiden
unſer langjähriger Vorſitzender u. Ehrenvorſitzender
Herr Geheimer Studienrat
OT
Wir verlieren in dem allzufrüh Dahingeſchiedenen
einen Mann, der die Intereſſen ſeiner vertriebenen
Landsleute ſtets in vorbildlicher Weiſe
wahr=
genommen hat. Wir verdanken ihm viel und
werden ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren.
Zu dem am Freitag, den 13. Juli, nachmittags
4 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße ſtattfindenden Begräbnis werden die
Vereins=
mitglieder um zahlreiche Beteiligung erſucht.
18292)
Der Vorſtand.
(*18302
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingol
d
Kranichſteinerſtr. 28
liſabethenſtr. 2
Telephon 736
Telephon 736
Marttpaſſage
(93033
Auf Teilzahluns
ohne Aufſchlag
Gebiſſe, Goldkronen
u. Brücken. — Rex
in einigen Stunden.
FrauFoſeph, dentiſtin,
J. Joſeph. Dentiſt,
Mark platz4 imFiſch
haus Fertig. (11312a
Zur ſorgfältigſten
Zußpflege
empfiehlt ſich (10304a
Fr. Hartmann
appr. Heilgehilfe
Grafenſtr. 20, II. lks
Telephon 1454.
Entfettungs=
Jabletten
„Foronova‟
mit (8158a
Marienbader Salz
in allen Apotheken.
Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut=
Thiele Nachf
nur Bleichſtr. 9. Zd. 1913.
zu leihen geſ., evtl
für dauernd. Gefl.
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geſchäft
liefert gutes Fahrrad
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Sprechſt. in Frankfurt, Mainzerlandſtr. 133,
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Anton Fischer Telephon 188.
Nummer 192
Donnerstag den 12. Juli 1928
Seite 9
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Seite 40
Donnerstag, den 12. Juli 1928
Nummer 192
Reich und Ausland.
Dreiſter Ueberfall.
Idſtein. Sonntag nachmittag erlitt ein
frem=
der Autofahrer auf der Eſchenhahner Straße, in der
Nähe der Siebenhügelſtraße, eine Panne. Während
er dieſe beſeitigte, begab ſich ſeine Frau in den Wald,
um Blumen zu pflücken. Als ſie nach längerer Zeit
jedoch nicht zurüchkehrte, ſuchte der Mann in der von
der Frau eingeſchlagenen Richtung und fand ſie
ſchließlich in bewußtloſem Zuſtande und mit einer
Kopfverletzung auf. Nach Angaben der Frau, die
als=
bald wieder zur Beſinnung kam, wurde ſie von
einem Manne überfallen, der ſie durch Zuhalten des
Mundes am Schreien hinderte und ſie mit dem Kopf
auf einen Stein aufſchlug, ſo daß ſie beſinnungslos
wurde. Die Idſteiner Polizeiverwaltung bittet zu
dieſem Vorfall um ſachdienliche Mitteilungen.
Die Stiftsmühle bei Bleidenſtadt gänzlich
abgebrannt.
Ba Bleidenſtadt i. T. In der Nacht auf
Dienstag brach in der unterhalb des Ortes gelegenen
Stiftsmühle Feuer aus. Kurz vor 23½ Uhr bemerkte
der Müllerburſche im Erdgeſchoß der Mühle, daß in
dem Raum, in dem die Walzen liegen, Feuer
aus=
kam. Plötzlich explodierte der Mehlſtaub. mit lautem
Knall, und alsbald verbreitete ſich das Feuer mit
furchtbarer Gewalt über die ganze Mühle. Zunächſt
verſuchten die freiwilligen Feuerwehren von
Bleiden=
ſtadt und Hahn, ſowie die Pflichtfeuerwehr von
Seitzenhahn, des Brandes Herr zu werden. Als dies
nicht gelang, alarmierte man um 0.50 Uhr die
Wies=
badener Berufsfeuerwehr, die alsbald mit der
Motor=
ſpritze unter Führung von Brandinſpektor Dial zur
Brandſtätte eilte. Mit vier Schlachleitungen von
75 Millimeter Stärke und drei Schlauchleitungen von
52 Millimeter Stärke griff die Wiesbadener Wehr
den Brandherd an. Das Feuer war jedoch trotz der
ſechs Schlauchleitungen der drei Dorfwehren bereits
zu weit vorgeſchritten, ſo daß die Mühle bis auf die
Grundmauern abbrannte. Außerdem iſt im
Wohn=
gebäude der Dachſtuhl und das Treppenhaus
vollſtän=
dig ausgebrannt. Es gelang jedoch die übrigen
Ge=
bäude des Stiftsmühlenkomplexes zu retten. Die
vollſtändig niedergebrannte Mühle ſtammte noch aus
alter Zeit und gehörte zu dem ehemaligen Kloſtergut
Bleidenſtadt.
Birx in zweiter Auflage.
Braubach. Ein ſchon ſeit längerer Zeit mit
Vertrauensfunktionen bedachter Erwerbsloſer, der die
Unterſtützungsgelder in Dachſenhauſen regelmäßig
hin= und herbeförderte, verſchwand mit einem
er=
heblichen Betrage. Er konnte inzwiſchen in Bad
Kreuznach ermittelt werden, hatte jedoch von der
verhältnismäßig großen Summe faſt nichts mehr
übrig. Aus dem Biedermann war ein luxuriöſer
Badegaſt geworden, der durch ſein pomphaftes
Auf=
treten die Aufmerkſamkeit der Kreuznacher Polizei
erregte und nach Braubach ins
Unterſuchungs=
gefängnis geſchafft werden konnte.
Vorſätzliche Brandſtiftungen.
Köln. Wie bereits gemeldet, brach in der Nacht
zum 6. d. M. in dem Sortierraum des
Obdachloſen=
aſyls auf dem Vorgebirgswall ein Brand aus, dem
der genannte Sortierraum mit ſämtlichen Maſchinen
und Vorräten zum Opfer fiel. Durch die polizeilichen
Ermittlungen wurde einwandfrei feſtgeſtellt, daß der
Brand auf vorſätzliche Brandſtiftung zurüchzuführen
iſt. Das Obdachloſenaſyl iſt bereits im Auguſt v. J.
von einem ähnlichen Brand heimgeſucht worden,
deſſen Entſtehungsurſache ebenfalls auf eine
vorſätz=
liche Brandſtiftung zurückgeführt werden muß.
2½ Jahre Zuchthaus wegen verſuchten
Landes=
verrats.
Leipzig. Der Fünſte Strafſenat des
Reichs=
gerichts hat den früheren Zollinſpektor Janſen wegen
verſuchten Verbrechens des Landesverrats zu zwei
Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Die
bürgerlichen Ehrenrechte wurden Janſen auf die
Dauer von fünf Jahren aberkannt.
Die Kraftquellen der Erde.
* Berlin. Wenn man alle Kraftquellen, deren
ſich die Menſchheit auf Erden bedient, in ihren
Lei=
ſtungen auf Kohle umrechnet, ſo erhält man einen
alljährlichen Kraftverbrauch der Erde von 1744
Mil=
lionen Tonnen Kohle. Davon entfallen 75 v. H.
oder 1309 Millionen Tonnen auf den tatſächlichen
Verbrauch von Kohle, 19 v. H. oder 330 Millionen
Tonnen auf Erdöl und nur 6 v. H. oder 105
Mil=
lionen Tonnen auf die Ausnützung des Waſſers. Die
Waſſerkräfte der Erde veranſchlagt man zu 34,2
Mil=
lionen Pferdekräften.n Davon entfallen auf
Deutſch=
land etwa 2 Millionen. Sie ſind zu zwei Drittel
ausgenutzt. Am wenigſten verwertet Norwegen ſeine
Waſſerkräfte, denn von 12,3 Millionen Pferdekräften
dienen nur 1,4 Millionen dem Menſchen. Frankreich
verfügt über 5,4 Millionen Pferdekräfte, vevwertet
aber auch nur 2,1 Millionenn.
Die „Sommerkönigin”
von Berlin.
Charlotte Falk,
eine ſiebzehnjährige Berlinerin, wurde im Lunapark
als die Schönſte erkoren und mit ſcherzhaftem Pomp
zur Sommerkönigin gekrönt. Es wird verſichert, daß
bei der Wahl, die unter Aufſicht eines ſtrengen
Motars ſtattfand, keine „S hiebung” vorgekommen ſei.
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Die Taufe des neuen Rieſen=Luftſchiffes „Graf Zeppelin”
Der neue Ozean=Luftrieſe in der Halle.
Die feierlich geſchmückte Gondel.
Für die heimattreuen Oſtpreußen!
Ein Abſtimmungs=Denkmal in Allenſtein.
Nach der Einweihung des Allenſteiner Abſtimmungs=Denkmals.
Zur Erinnerung an die Abſtimmung im Jahre 1920 und an die machtvoll bekundete Treue des
Deutſchtums in Oſtpreußen wurde in Allenſtein ein Denkmal errichtet. Unter begeiſterter
Beteili=
gung der Bevölkerung wurde das impoſante Bauwerk eingeweiht.
Ein Umiverſitätslandheim.
Heidelberg. Die Studentenhillfe errichtete
gemeinſam mit dem Amt für Leibesübungen in
Ober=
ſtaufen (Allgäu), 800 Meter hoch, ein
Univerſitäts=
landheim, ein zweiſtöckiges Bauernhaus mit acht
Räumen. Verpflegungskoſten 3 Mark täglich
Höchſt=
ſatz. Die Winterferien werden für die
Sportveran=
ſtaltungen benutzt.
Fünf Anweſen niedergebrannt.
Freiburg. In der Gemeinde Heppenſchwand
bei St. Blaſien wurden fünf landwirtſchaftliche
An=
weſen mit ſämtlichen anliegenden Gebäuden
einge=
äſchert. Auch mehrere Stück Großvieh ſowie
zahl=
reiches Kleinvieh kam in den Flammen um. Von
dem Inventar konnte nichts gerettet werden.
Ein ſchweres Eiſenbahmunglück rechtzeitig
verhindert.
Erfurt. Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt
mit: Der aus Richtung Weißenfels 19.13 Uhr hier
fällige und am Dienstag abend mit ſtarker
Verſpä=
tung in Weimar einlaufende Perſonenzug erlitt bei
der Einfahrt dadurch einen Unfall, daß eine
Ran=
gierlokomotive von vorn mit ihm zuſammenſtieß.
Glücklicherweiſe konnten beide Führer noch rechtzeitig
ſo ſtark bremſen, daß ein ſchwerer Zuſammenſtoß
ver=
hindert und ein ſonſt unvermeidliches, ſchweres
Un=
glück verhütet wurde. Im vollbeſetzten Perſonenzug
herrſchte ſtarke Erregung.
Opfer der Berge.
Genf. Seit Sonntag, den 8. Juſi, wird am
Matterhorn ein deutſcher Alpiniſt, der Poſtbeamte
Hollwerg aus Nürnberg, vermißt. Er wurde am
Sonntag nachmittag noch von abſteigenden Touriſten
beim Aufſtieg auf das Matterhorn getroffen und iſt
ſeit dieſer Zeit verſchwunden. Bei Nachforſchungen,
die von verſchiedenen Hilfserpeditionen unternommen
wurden, hat man ſeinen Ruckſack, ſeine Schneebrille
und ſeine Bergſchuhe gefunden. Man nimmt an, daß
Hollwerg an eienr ſchweren Kletterſtelle abgeſtürzt
und in eine Gletſcherſpalte gefallen iſt.
Die Budapeſter Exploſionskataſtrophe.
Budapeſt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen
iſt es den im Keller des auf dem Engelsfeld in die
Luft geflogenen Hauſes beſchäftigten Arbeitern
ge=
lungen, ſich zu retten. Die zwei Todesopfer ſind die
Frau des Hausbeſitzers, namens Stahl, und der
Kaufmann Kaſzas, der zufällig zu Beſuch in dem
Hauſe weilte, als die Epploſion erfolgte.
Ein automatiſch lenkbares Flugzeug erbaut?
Paris. Aehnlich wie Ozeanſchiffe durch
ent=
ſprechende Kuppelungen mit automatiſchen
Kompaß=
einrichtungen für die Normalfahrt geſteuert werden
können, iſt es nach einer Mitteilung des „Petit
Journal”, den Ingenieuren Bourget und Bernady
nach langjährigen Verſuchen offenbar gelungen, ein
Flugzeug zu bauen, deſſen Führung nicht mehr durch
menſchliche Kraft, ſondern durch den ſogenannten
Stahlpiloten erfolgt. Dieſer enthält drei
Stabiliſa=
toren, um die Längen=, Seiten= und
Richtungsſtabi=
lität während des Fluges zu ſichern. Die einzelnen
Organe werden durch elektriſche Motore geleitet, die
durch Druck auf verſchiedene Knöpfe ausgelöſt werden.
14 Ueberlebende vom „Angamos”.
Paris. Wie aus Santiago de Chile gemeldet
wird, iſt die Zahl der nach dem Untergang des
„Angamos” Geretteten auf 14 Perſonen geſtiegen.
Ein blutiges Familiendrama.
Neapel Ein blutiges Familiendrama wirl
aus Motta San Giovanni, in der Provinz
Kala=
brien, gemeldet. Ein gewiſſer Battaglia, der vo
einigen Jahren zur Ehe mit der 26jährigen Kathe
rina Guilli gezwungen wurde, wanderte bald nack
der Hochzeit nach Amerika aus. Dort erhielt er ano
nyme Briefe, in denen ihm mitgeteilt wurde, daß
ſeine Frau einen ſchlechten Lebenswandel führe. Vor
einiger Zeit kehrte Battaglia in die Heimat zurüd
und ſann auf Rache. In der Nacht zum Dienstag
vewwundete er nun ſeine Frau durch zwei
Revolver=
ſchüſſe tödlich. Hierauf begab er ſich zu ſeinen
Schwiegereltern, die er ebenſo wie die Schweſter
ſeiner Frau erſchoß.
Das Urteil im Uebernthaler
Mädchenmord=Prozeß.
Der Angeklagte Peter zu 15 Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Vämburg. Am geſtrigen, dritten
Verhand=
lunstag im Uebernthaler Mädchenmordprozeß vor
dem Schwurgericht in Limburg gaben zunächſt die
Sachverſtändigen ihre Gutachten ab. Profeſſor Dr.
Vorkaſtner=Frankfurt wies nach, daß der Tod
der 19jährigen Paula Pfeifer nach dem Befund der
obduzierten Leichenteile nicht durch Ertrinken,
ſon=
dern durch Erſticken, bezw. Erwürgen
eingetreten iſt. Prof. Dr. Popp, der Frankfurter
Gerichtschemiker, klärte kurz einige Unſtimmigkeiten
bei der vorgeſtrigen Tatortsbeſichtigung auf. Prof.
Jahrmärker=Marburg behandelte die
pſycho=
pathiſche Seite des Angeklagten Peter. Er kam zu
der Erkenntnis, daß Peter die Tat bei vollem
Be=
wußtſein begangen habe und daher voll verantwort
lich ſei. Die Frage der Handlung im Affekt und des
Vorſatzes ließ er offen. Nach den Sachverſtändigen=
Gutachten folgten am Nachmittag die Plädoyers des
Staatsanwaltes, der die Todesſtrafe beantragte,
während der Verteidiger für Körperverletzung mit
tötlichem Ausgang plädierte. Um 5½ Uhr wurde
das Urteil verkündet. Es lautet auf 15 Jahre
Zuchthaus wegen Totſchlags, 10 Jahre Aberkennung
der bürgerlichen Ehrennrechte und Auferlegung der
Koſten des Verfahrens für den Angeklagten.
Verſchüttet und getötet.
Rom. In einem Steinbruch bei Florenz
wur=
den zwei Arbeiter durch abrutſchende Erdmaſſen
ver=
ſchüttet und getötet, ein dritter konnte ſchwer
ver=
letzt geborgen werden.
Grubenunglück in England.
London. Bei einem Einbruch von
Gruben=
wänden in einem Bergwerk bei Olanelly wurden
zwei Bergleute getötet, drei andere ſchwer und
zwanzig leichter verletzt.
Bluttat auf einer kanadiſchen Farm.
Edmonton (Alberta). Auf einer Farm in der
Nähe von Manville wurden die Bewohner, zwei
Männer, eine Frau und ein Kind ermordet
aufge=
funden. Von den Mördern fehlt jede Spur. Die
Beweggründe der Tat ſind unbekannt.
Ein Held des Eismeeres.
Der ruſſiſche Flieger Babuſchkin
ſetzt täglich ſein Leben ein, um die verſchollenen
Gruppen der verunglückten Nobile=Expedition zu
finden. Mit wahrer Todesverachtung ſtreift der
kühne Flieger über den ſturmgepeitſchten Eiswüſten
des Polarmeeres. Ein Erfolg war ihm bisher nicht
beſchieden.
Die „Preſſa” als Reiſeziel
von fern und nah.
* Die deutliche Sprache der Beſucherzahl, die
be=
reits der zweiten Million entgegengeht, hat alle hier
and da geäußerten Bedenken, daß die Allgemeinheit
nur ſchwer für eine Preſſeausſtellung zu gewinnen
eei, längſt verſtummen laſſen. Die Preſſa hat eine
Bollstümlichkeit erreicht, wie ſie nicht beſſer gewünſcht
werden kann. Seit der Eröffnung hat die Ausſtel=
Lung, trotz der häufig ſehr ungünſtigen Witterung
noch keimen ſtillen Tag geſehen. Vor allem ſteigt auch
ger Fremdenverkehr ſtändig, der Beginn der
Neiſe=
geit macht ſich bemerkbar. Geſellſchaftsfahrten und
Sonderzüge bringen Beſuchermaſſen aus allen Teilen
Seutſchlands. Kongreſſe und Tagungen großer
Ver=
bände, die ihre Mitglieder zum Beſuch der Preſſa
inladen, drängen ſich in ununterbrochener
Reihen=
ſolge. In großem Maßſtabe machen ſich auch die
Schaulen das reiche Anſchauungs= und unterrichts=
Material der Ausſtellung zunutze. Tag für Tag
tref=
en Schulen zum geſchloſſenen Beſuch der Preſſa ein.
Der Beſuch des Auslandes, der bei der Beteiligung
von 44 Auslandsſtaaten von Anfang an nicht gering
veranſchlagt worden iſt, übertrifft die Erwartungen
bei weitem, obwohl auch hier die eigentliche
Reiſe=
eit erſt den ſtärkſten Beſuch bringen wird. Aus den
verſchiedenſten Ländern, darunter bereits aus
Nord=
ſund Südamerika, hat außer der großen Zahl der
Sinzelbeſucher eine ganze Reihe größerer
Geſellſchaf=
den die Preſſa beſichtigt. Täglich laufen neue
Anmel=
dungen ausländiſcher Geſellſchaftsreiſen ein. Der
ſbarke, meiſt begeiſterte Widerhall, den die Preſſa in
der ausländiſchen Preſſe findet, wirkt ſich in immer
kärkerem Maße aus. Die Preſſa hat ihre Zugkraft
bewieſen. Das neuartige, dem Publikum größtenteils
völlig unbekannte Ausſtellungsgebiet, ſeine lebendige
und intereſſante Darſtellung, die nach einmütigem
Arteil übervaſchend ſchöne Anlage des unmittelbar
am Rhein gelegenen großen Ausſtellungsgebäudes,
uand nicht zuletzt die unvergeßlichen Eindrücke der
Dom= und Rheinbeleuchtung ſind Erklärung genug
für den Erfolg, den die Preſſa verzeichnen kann.
Die italieniſche Schau auf der Preſſa eröffnet.
Köln. Der Generalkommiſſar der italieniſchen
Regierung, Dr. Barella, eröffnete in Anweſenheit
des italieniſchen Botſchafters in Berlin, des
Ober=
bürgermeiſters Dr. Adenauer und zahlreicher
Ehren=
räſte die italieniſche Schau auf der Preſſa. Damit
ſt die letzte Ausſtellung im Staatenhauſe, das
drei=
andvierzig Staaten beherbergt, aufgebaut und die
etzte Lücke in dem Ring geſchloſſen.
Der photographierte Dieb.
Eine neuartige Erfindung, deren geiſtiger Vater
Ein amerkaniſcher Polieeman iſt, wurde im der St.
Boſephsſirche in Bronx zum erſten Male mit Erfolg
usprobiert. Es handelt ſich um eine
photogra=
hiſche Kamera, die mit irgendeinem Gegenſtand in
Verbindung geſetzt werden kann. Beim Berühren
dieſes Gegenſtands flammt ein Magneſiumblitz auf
und die Kamera macht eine Aufnahme der in ihrem
Bildfeld befindlichen Perſonen. In der St.
Jo=
ſephskirche wurde auf dieſe Art ein Einbrecher
pho=
wgraphiert, als er den Opferſtock zu erbrechen ver=
Euchte. Da die neue Erfindung gleichzeitig ein
Läute=
werk in Bewegung ſetzt, wurde der Ginbrecher beim
Verlaſſen der Kirche verhaftet. Jedes Leugnen iſt
natürlich angeſichts der Photographie nutzlos.
Hier zerſchellte der Ozeandampfer „Angamos”.
Das naſſe Grab von 300 Schiffbrüchigen.
Der Golf von Arauco vor Lebu.
Die Somalinegerſchau im Berliner Zoo.
Gruppe ſchöner Negerinnen aus dem Somaliland,
einem Gebiete aus unſerer ehemaligen Kolonie Deutſch=Lſtafrika, von der großen Somaliſchau
John Hagenbecks im Berliner Zoologiſchen Garten. Dieſe vorbildliche Volksſchau zeigt die Sitten
und Gebräuche der Eingeborenen aus den Abhängen des Kili Mandſcharo mit ihren Haustieren
und Geräten.
*Schadenerſatz für eine falſche
Auskunft.
Wien. Der Wiener Arzt Dr. Robert
Schwarz=
mann wurde für den 25. Juni als Sachverſtändiger
zu einer Gerichtsverhandlung nach Klagenfurt
gela=
den. Die Angelegenheit war für ihn von größter
moraliſcher und materieller Bedeutung. Er
erkun=
digte ſich alſo eingehend, ob der Nachtzug ab Wien
2 Uhr fahrplanmäßig um 18 Uhr in der Früh in
Klagenfurt einläuft. Die Auskunftei, der
Staats=
bahnen bejahte dieſe Frage, der Schalterbeamte am
Bahnhof ebenfalls. Erſt im Zuge erfuhr der Arzt,
daß die Fahrpläne am ſelben Tage Gvielmehr in der
Nacht vom B. zum 26.) einige Aenderungen
er=
fuhren, und daß ſein Zug erſt gegen 11 Uhr
vormit=
tags das Ziel erreiche, Kurz entſchloſſen verließ Dr.
Schwarzmann den Bummelzug in der nächſten
größeren Stadt, mietete ſich einen Kraftwagen und
gelangte auf dieſe Weiſe rechtzeitig nach Klagenfurt.
Nach Wien zurückgekehrt, verklagte er die
Staats=
bahndireltion und forderte Schadenerſatz, vielmehr
die Erſtattung ſeiner Autoſpeſen. Er gewann denn
auch den ſonderbaren Prozeß mit der Begründung,
daß die amtliche Auskunftei der Bahn für falſche
Aushünfte unbedingt die volle Verantwortung trage.
Die „gemütlichen” Wiener Giſenbahner wurden mit
Entlaſſung beſtraft. — Man ſieht, daß es in Wien
mitunter auch recht ungemütlich ſein kann.
Die Deviſe von Bloomfield.
(a) NewYork. Aus der ſchon vor mehreren
Monaten vom Verband der amerikaniſchen
Handels=
kammer feſtgeſtellten Tatſache, daß das in der ganzen
Welt ſo überaus beliebte Abzahlungsſyſtem zur
De=
moraliſierung der amerikaniſchen Wirtſchaft und des
— Publikums ein erklecklich Teil beigetragen hat,
hat jetzt die Geſchäftswelt des kleinen, 1500 Einwohner
zählenden Städtchens Bloomfield (Nebraska) die
rigoroſeſte Folgerung gezogen. Sämtliche Kaufleute
des Ortes haben ſich in einer Vereinigung
zuſammen=
geſchloſſen, deren Mitglieder ſich nicht nur verpflichtet
haben, gewiſſe Einheitspreiſe für ihre Waren
einzu=
führen, ſondern ſich auch der Beſtimmung
unterwer=
fen müſſen, nur noch gegen Barzahlung zu
ver=
kaufen, damit „jener Kategorie unſicherer und leicht
zum bewußten Betruge neigender Käufer, die den im
der Form der Natenzahlung gewährten privaten
Kredit zur eigenen Bereicherung ausbeuten und
da=
mit die ſchwer um ihre Exiſtenz kämpfende
Geſchäfts=
welt ſchädigen, das Waſſer abgegraben wird”. Jeder
Kaufmann, der gegen dieſen Paragraph der
Satzun=
gen verſtößt, wird rüchſichtslos in eine Geldbuße von
hundert Dollar genommen. Ein beſonderer Ausſchuß
wacht über die Innehaltung dieſer einſchneidenden
Beſtimmungen. — Und nun erſt kommt das, was an
bieſer Geſchichte das typiſch Amerikaniſche iſt. Denn
in der konſtituierenden Verſammlung wurde der
obli=
gatoriſche Aushang eines Plakats in ſämtlichen
Schau=
fenſtern der Mitglieder — auch Handwerker zählen
zu ihnen — beſchloſſen, deſſen Inſchrift man getroſt
als den Yankee=Wahrſpruch bezeichnen kann. Sie
lautet nämlich, rurz, beſtimmt, wie ein treffender
Aphorismus: „Wir haben Vertrauen nur zu Gott;
alle anderen müſſen bar bezahlen!”, Aaft
Die Hitzewelle in Amerika.
New York. Die Zahl der durch die Hitzewelle
in den Vereinigten Staaten verurſachten Todesfälle
iſt auf über 200 geſtiegen. Alein in New York
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 12. Juli 1928
Nummer 192
Geite 12
Das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schalze.
Nachdruck verboten.
15)
Wie eine unſichtbare Mäuer ſtand es bei der Ausſprache am
vergangenen Morgen zwiſchen ihr und dem Manne, den ſie
all=
mählich mehr und mehr als den unerbittlichen Gläubiger ihres
Lebens empfand.
Immer wieder empörte ſich ihr ſtolzer Freiheitsſinn gegen
die Kette, die ſie unſichtbar hinter ſich herſchleppte; doch wie
ſie ſich auch mühte, das Bewußtſein dieſer Feſſel in ſich
auszu=
löſchen, die Flamme branute hell und grell weiter.
Und von Kurt von Rhaden ſpanen ſich ihre Gedanken
all=
mählich zu jenem anderen hinüber, der erſt vor kurzem in ihr
Leben getreten war und mit ſeiner vornehmen Schlichtheit und
ruhigen Selbſtſicherheit vom erſten Augenblick an einen tiefen
Eindruck auf ſie gemacht hatte.
Klaus war ſo ganz anders als all die früheren Kavaliere
ihres Hofſtaates, wie ſie der Gatte mit gutmütigem Spott oft
betitelt, in denen ſie ſelbſt immer nur die ergebenen Sklaven
ihrer wechſelnden Launen geſehen hatte.
In ihm war ſie zum erſten Male einem Manne begegnet,
der für den Reiz ihrer Perſönlichkeit völlig unempfindlich ſchien,
der in ihrem ganzen Verkehr bisher auch nicht um eine Linie
aus ſeiner beherrſchten Zurückhaltung herausgetreten war.
Vergebens hatte ſie in letzter Zeit verſucht, mit vorſichtigen
Fragen in ſeine Lebensentwicklung einzudringen; es ſchien ihr
ganz undenkbar, daß ein Menſch von ſo weltgewandten Formen
und gepflegter Kultur aus einer einfachen, kleinen
Beamten=
familie hervorgegangen ſein ſollte.
Unwillkürlich gedachte ſie ihrer eigenen Jugend in ihrem
pommerſchen Heimatsort, des Vaters in ſeiner kleinlichen
Selbſt=
ſucht und philiſtröſen Beſchränktheit, und der früh gealterten,
ewig kränkelnden Mutter, die in ihrer Ehe vie ewas anders als
Entbehrungen für die Ihren kennengelernt hatte, deren ganzes
Daſein in einer troſtloſen Oede und grauer Freudloſigkeit
lang=
ſam verblutet war.
Mit einem Ruck ſtieß ſie plötzlich die Steppdecke zurück und
ſprang mit beiden Füßen zugleich aus dem Bett.
Dann ſtand ſie in der Sonnenflut der Balkontüre und ſchaute
in die grüne Welt des Parkes hinaus,, der wie ein
unend=
liches, fonnenbeleuchtetes Gemälde vor ihr ſtand.
Ihr Wille, ihre Kraft mußten ſtärker ſein als das
Grauen=
volle, das ihr in der Herzgegend lauerte wie ein Geſpenſt in
ſei=
ner Ecke.
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Ein großer Lebenshunger brach auf einmal wieder in ihr
auf. Ein heißes Begehren nach Genuß und Glück, eine
Sehn=
ſucht nach einer Liebe, wie ſie ſie noch nie gefühlt, die ihrem
ganzen Sein nach all den Irrungen und Wirrungen der letzten
Zeit endlich wieder ein klares, feſtumriſſenes Ziel geben ſollte.
Als Sibylle eine halbe Stunde ſpäter zum Frühſtück in den
Speiſeſaal kam, wurde ſie von Klaus bereits erwartet.
„Ich bitte vielmals um Entſchuldigung wegen der frühen
Störung,” ſagte er. „Aber ich habe an die Frau Baronin ein
perſönliches Anliegen.”
„Frühe Störung?” fragte Sibylle lächelnd zurück. „Ich muß
mich entſchuldigen, daß ich erſt um zehn Uhr ſichtbar werde. Es
iſt eine Schande, ſo in den hellem Vormittag hinein zu ſchlafen,
man verſchläft ja ſein ganzes Glück. Aber ich fühle mich nicht
recht wohl nach dem Gewitter der letzten Nacht.”
„Das Gewitter hat auch mich an meinem Beſuch in
Sieben=
linden verhindert. Dafür iſt jedoch mein Freund Ralff heute
morgen nach Neudietersdorf herübergekomen und bittet durch
mich um die Ehre, der Frau Baronin recht bald ſeine
Aufwar=
tung machen zu dürfen.”
„Aber lieber Herr Doktor! Ihre Freunde ſind auch die
mei=
nen! Ich freue mich ſchon ſehr darauf, die Bekamntſchaft eines
ſo berühmten Künſtlers zu machen. Bringen Sie Herrn Ralff
nur gleich hierher. Vielleicht ſchenken Sie mir beide dann be
meinem einſamen Frühſtück das Vergnügen Ihrer Geſellſchaft.
Fünf Minuten ſpäter ſaßen die Herren bereits bei der
Ba=
ronin auf der Terraſſe.
Sibylle hatte von dem alten Marten noch ſchnell zwei
Ge=
decke auf dem Frühſtückstiſch einſchieben laſſen und bediente ihre
Gäſte ſelbſt mit hausfraulicher Würde.
Sie hatte bei der großen Hitze heute trotz der Trauer eine
lichte Seidenbluſe angelegt, die den feſten, weißen Hals in einem
loſen Ausſchnitt freigab und die runde Bruſt in zarten Umriſſen
anmutig nachzeichnete.
Ein wundervoller Rhythmus ſprach aus ihren weichen,
glei=
tenden Bewegungen, als ſie jetzt auf der Terraſſe leiſe hin und
her ging und mit geſchickten Händen ein paar Roſen in eine
Kriſtallſchale ordnete.
Es lag eine ſo friſche, unbewußte Sinnlichkeit über ihrer
ganzen Erſcheinung, daß Walter Ralff in voller Tiefe den Reiz
begriff, den dieſe Frau faſt mit der Gewalt eines Naturgeſchehens
auf Mänmerherzen ausüben mußte.
Immer wieder ging ſein Blick bewundernd um den ſchmalen
Frauenkopf, deſſen dunkler Bronzeton mit dem leidenſchaftlichen
Rot der Geranien des Terraſſenſaums in einem reizvollen
Far=
benakkord zuſammenklang.
Später, als Walter mit Klaus wieder in die Bibliothek
zu=
rückgekehrt war, war er noch ganz erfüllt von der harmoniſchen
Vollendung der berückenden Erſcheinung und ſchwärmte in
im=
mer neuem Entzücken von der Liwienführung des feinen
Ge=
ſichts, das ihn im Ausdruck der großen, träumenden Augen an
gewiſſe Murilloſche Madonnengeſichter erinerte, bis ihm der
Freund endlich halb beluſtigt und halb geärgert ungeduldig ins
Wort fiel.
„Du haſt mir vor kaum einer Stunde vorgeworfen, daß ich
für Fräulein Lore geradezu wie ein Primaner ſchwärmte. Jd
glaube beinahe, jetzt hat es dir die Baronin in gleicher Weiſe
angetan."
Walter Ralff ſtreckte behaglich ſeine langen Beine aus und
nahm ſeine unvermeidliche Shagpfeife aus der Taſche.
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Donnerstag, den 12, Zuli. 4928
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
der D. T. in Fränkiſch=Crumbach.
Das im lieblichen Gerſprenztal herrlich gelegene, von bewaldeten
Höhen des Odenwaldes umrahmte Gebirgsdorf Fränkiſch=Crumbach
er=
lebte am letzten Sonntag einen großen Tag. Seit vielen Jahren wogten
durch die ehrwürdigen Straßen und winkligen Gäßchen des Dorfes keine
ſo froh geſtimmten Turnerſcharen mehr als am Sonntag, wo der
Oden=
waldgau ſein 44. Gauturnfeſt in würdiger Weiſe feierte. Seit zwei
Jahrzehnten iſt es das zweite Mal, daß die turnerfreundliche
Einwoh=
nerſchaft von Fränkiſch=Crumbach die Turner des Odenwaldes
beherber=
gen durfte. Sie waren herzlich willkommen und fanden in dem
gaſt=
faundlichen Feſtorte einen ſchönen, würdigen Empfang und herzliche
Aufnahme.
Schon der Feſtſamstag brachte reges Leben und Treiben in die
Straßen des Feſtortes. Am Nachmittag trafen der Gauausſchuß, die
Kampfrichter, Riegenführer uned Wetturner in Fränkiſch=Crumbach ein,
wo ſie am Bahnhof vom Feſtausſchuß herzlich begrüßt und unter
Vor=
antritt einer Muſikkapelle zum Vereinslokal des Turnvereins Fränkiſch=
Crumbach geleitet wurden. Die Straßen des Feſtortes trugen ein recht
feſtliches Gepräge. Die Häuſer waren reichlich geſchmückt; wanche taten
ich ganz beſonders hervor. Auf Schritt und Tritt grüßte das
freund=
liche Immergrün der Fichten= und Tannenreiſer. Aber noch mehr als
dieſe äußerlichen Zeichen freundlicher Geſinnung tat der Turnerſchaft
die flammende Begeiſterung und innige Teilnahme ſeitens der
Einwoh=
merſchaft wohl; denn Fränkiſch=Crumbach feierte nicht nur das 44.
Gau=
turnfeſt des Odenwaldgaues, es feierte noch mehr: ein echtes
Heimat=
ſt in würdigem, ſtilvollem Rahmen. Den Höhepunkt des Samstags
bildete ein großer Umzug, der ſich bei anbrechender Dunkelheit durch die
belebten Ortsſtraßen bewegte. Ueberall klang den Turnern das
herz=
liche „Gut Heil” begeiſtert entgegen. Auf dem ſchön gelegenen
Feſt=
platze angekommen, entwickelte ſich gar bald ein fröhliches Treiben.
Zu=
nächſt begrüßte der Vorſitzende des Turnvereins Fränkiſch=Crumbach,
Turner Mahla, die Turner und Feſtgäſte. Anſchließend ſprach der
Bür=
germeiſter des Ortes einen herzlichen Willkommgruß und brachte auf
den Odenwaldgau ein dreifaches „Gut Heil” aus. Hierauf übernahm
der Gauvertreter Dr. Spalt das Feſt an dem Gau. Er begrüßte
zu=
nächſt den Vertreter des 9. Kreiſes, Kreisſchrift= und Preſſewart
Dau=
ner=Offenbach, ferner den Oberturnwart des Main=Speſſartgaues,
Turner Schollmayer=Obernburg. Der Gauvertreter dankte dem
Turnverein Fränkiſch=Crumbach für die muſtergültigen Vorbereitungen,
der Einwohnerſchaft für den herzlichen Empfang, und wünſchte dem
Feſte einen guten und würdigen Verlauf, der zur Stärkung des
An=
ſehens des Odenwaldgaues und damit der Deutſchen Turnerſchaft
bei=
tragen möge. Schneidige Muſikvorträge und das ſtimmungsvoll
vor=
getragene Lied „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre” umrahmten die
turneriſchen Veranſtaltungen des Abends, wobei hauuptſächlich Volkstänze
einer Kirch=Brombacher Frauenabteilung unter Leitung des rührigen
Gaufrauenturnwartes Adrian vorgeführt wurden. Noch lange
hiel=
den die Beſucher auf dem Feſtplatze aus, bevor ſie den Weg zu ihrem
Heim fanden.
Nach vorausgegangenem Weckruf traten am Sonntag morgen
pünkt=
lich um 6 Uhr die Wetturner auf dem Turnplatze an. Vorher fand noch
eine Feierſtunde ſtatt, wobei Herr Schulrat Haſſinger=Darmſtadt
in gehaltvoller Rede betonte, daß die Deutſche Turnerſchaft dazu berufen
ſei, unſere heiligſten Güter zu wahren und zu mehren, begann das
eigentliche Wetturmen. Wie ein kunſtvolles Rädewwerk war die
Eintei=
llung der Plätze und Riegen aufgezogen, ſo daß dem Turnern dank des
Einſehens des Wettergottes programmäßig und ohne Störmg verlaufen
konnte. Gegen 1½ Uhr ſtellte ſich der Feſtzug in der Hauptſtraße auf,
der bei ſeinem Umzug durch die Ortsſtraßen von einer
vielhumndertköpfi=
gen, ſpalierbildenden Menge ſtürmiſch bejubelt wurde. Der ganze
Feſt=
zug bildete mit ſeinen 65 Nummern eim Ereignis. Die Spitze des Zuges
führte der Reiterverein Fränkiſch=Crumbach. Bewunderung erregten
mehrere ſchön und ſinnreich geſchmückte Feſtwagen. Alles in allem bot
der Feſtzug mit ſeinen vielen Fahnen ein ſchmuckes, faubenfrohes Bild.
treter Dr. Spalt
Auf dem Feſtplatze angekommen, begrüßte der Gaube
die erſchienenen Gäſte, insbeſondere Herrn Kreisſchulrat Jagger aus
Dieburg, der dann in trefflichen Worten, von dem hohen Wert des
Deutſchen Mäner= und Frauenturnens ſprach. Ebenſo ſprach auch der
Ortspfarrer von Fränkiſch=Crumbach in ſeiner gehaltvollem Feſtrede über
die Hochziele der DeutſchenTumerſchaft, die mit Recht berdient, als ein
echter Kulturfaktor gewürdigt zu werden. Nach den üblichen Reden
wurden die allgemeinen Frejübungen vorgeführt, von denen beſonders
die der Frauen großen Beifall fanden.
Gegen 6 Uhr hatte der Berechnungsausſchuß ſeine ſchwere,
mühe=
volle Arbeit beendet, ſo daß alsbald die Siegerverkündigung ſtattfinden
konnte.
Altersſtufe, 30—35 Jahre: 1. Preis Jean Rudolf, Groß=Zimmern,
mit 163 Punkten; 2. Leonh. Steinbrecher, Groß=Zimern, mit 139 P.
Altersſtufe, 35—40 Jahre: 1. Preis Wilh. Schmucker, Michelſtadt,
mit 130 Punkten; 2. Ludwig Volk, Michelſtadt, mit 198; 3. Peter
Ka=
ſpari, König, mit 114; 4. Benedikt Fleckenſtein, König, mit 112; 5. Georg
Münch, Mümling=Grumbach, mit 111; 6. Georg Hieronymus,
Michel=
ſtadt, mit 108 P.
Altersſtufe, über 40 Jahre: 1. Preis Joſef Kraus, Groß=Zimmern,
mit 156 Punkten; 2. Johann Heuſel, Mümling=Grumbach, mit 116;
3. Jakob Zink, König, mit 111 P.
Zwölfkampf, Oberſtufe, Turner: 1. Franz Iffland, Hetzbach,
Ehren=
ſieger, 219 Punkte; Auguſt Haller, Groß=Zimmern, Ehrenſieger, 198;
Wilh. Iffland, Hetzbach, 1. Sieger a. K., 210; Johs. Gerbig, Hetzbach,
mig, Hetzbach, 3. Sieger, 175; Georg Lorz, Groß=Zimmern, 4. Sieger, 4. Kätchen Kern, Hergershauſen, 111; 4. Martha Büchler, Kirch=Brom=
174 Pumkte.
Neunkampf, Oberſtufe: 1. Preis Wilh. Seifert, Beerfelden, mit 156
Punkten; 2. Wilh. Müller, Erbach, mit 141; 3. Hans Federlin, Groß=
Zimmern, mit 130 P.
Zwölfkampf, Mittelſtufe, Turner: 1. Preis Leonh. Lohnes, Höchſt,
mit 201 Punkten; 2. Fritz Holzſchuh, Beerfelden, mit 195; 3. Adam
Uhrig, Kömig, mit 194; 4. Ernſt Roth, Groß=Umſtadt, mit 193; 5. Theo
Krauß, Groß=Umſtadt, mit 188; 6. Friedrich Lantelme, Wembach=Hahn,
mit 187: 7. Auguſt Matthes, Hergershaufen, mit 182; 7. Karl Mahr,
Brensbach, mit 182; 8. W. Heiland, Werſau, mit 179; 9. Georg Vogel,
Fr.=Crumbach, mit 177; 9. Johannes Koch, Steinbach, mit 177; 10. Adam
44. Gauturnfeſt des Odenwald=Turngaues mit 172; 11. Georg Friedrich, Höchſt, mit 172; 12. Wilhelm Bangert,
Fr.=Crumbach, mit 167; 13. Otto Heß, Reinheim, mit 166; 14. Georg
Punkten; 2. Aloys Rauch, Groß=Zimmern, mit 147; 3. Wilh.
Lauten=
ſchläger, Lengfeld, mit 144: 3. Aug. Emmerich, Groß=Umſtadt, mit 144;
4. Georg Schmidt, Michelſtadt, mit 140; 5. Ludw. Sauerwein,
Lang=
ſtadt, mit 138; 5. Wilh. Brohm, Höchſt, mit 138; 6. Heinr. Schwarze,
Beerfelden, mit 137; 7. Heinr. Tempel, Harpertshauſen, mit 136; 8.
Wilh. Kopp, Reinheim, mit 135: 9. Franz Volz, Groß=Bieberau, mit
133; 10. Anton Rückert, Spachbrüchen, mit 130; 11. Wilh. Volz,
Habitz=
heim, mit 127; 11. Heinr. Fröhlich, Groß=Zimmern, mit 127: 11.
Phi=
lipp Schwerer, Ernſthofen, mit 127; 11. Georg Rodenhäußer, Kirch=
Brombach, mit 127; 12. Daniel Lantelme, Wembach, mit 126; 13. Leonh.
Bohländer, Weiten=Geſäß, mit 125; 14. Heinr. Reuling, Harpertshauſen,
mit 122 P.
Zwölfkampf, Unterſtufe, Turner: 1. Preis Auguſt Grenz, Stockheim,
221 Punkte; 2. Karl Lautenſchläger, Werſau, 213; 3. Karl Müller,
Lengfeld, 200; 4. Joh. Hch. Weilmünſter, Sichenhofen, 199; 5. Heinr.
Keller, Georgenhauſen, 197; 6. Adam Roth, Langſtadt, 196; 7. Friedr.
Kaffenberger, Reinheim, 195; 8. Karl Daab, Groß=Bieberau, 190; 9.
Wilh. Fendt, Altheim, 189; 9. Fritz Graf, Lengfeld, 189: 10. Georg
Daſcher, Groß=Zimmern, 188; 10. Friedr. Völſing, Reinheim, 188; 10.
Karl Söffleu, Georgenhauſen, 188; 11. Hans Rathofer, Michelſtadt, 187;
12. Karl Petermann, Groß=Umſtadt, 186; 12. Friedr. Walther,
Rein=
heim, 186; 13. Adam Horn, König, 185; 13. Jakob Grimm,
Hergers=
hauſen, 185: 14. Herm. Sahn, Sickenhofen, 184; 15. Arthur Lehmann,
Reinheim, 183; 15. Georg Poth, Georgenhauſen, 183; 15. Wilh. Kolb,
Sickenhofen, 183: 16. Karl Heiß, Lengfeld, 182: 17. Karl Altſtetter,
Werſau, 181: 18. Georg Sehnert, Harpertshauſen, 179: 19. Georg
Heck=
mann, Lengfeld, 177: 19. Fritz Meißner, Michelſtadt, 177; 19. Wilh.
Kredel, Stockheim, 177: 20. Hans Rebſcher, Kirch=Brombach, 174; 20.
Philipp Ammann, Werſau, 174; 21. Peter Bangert, Erbach, 173; 21.
Joh. Hch. Fiſcher, Sickenhofen, 173; 22. Heinrich Poth, Georgenhauſen,
171; 22. H. Hock, Schaafheim, 171: 22. Georg Vogel, Fr.=Crumbach, 171;
22. Friedr. Horn, Erbach, 171; B. Heinr. Dehn, Reinheim, 170; 24.
Peter Dietz, Fr.=Crumbach, 169; 24. Georg Klenk, Ernſthofen, 169; 25.
Adam Keil, Fr.=Crumbach, 168; 25. Georg Kunkel, Groß=Zimmern, 168;
26. Georg Seibert, Pfaffen=Beerfurth, 167; N. W. Schimpf, Heubach,
161; 28. Wilh. Kern, Schlierbach, 160; 28. Heinr. Funk, Harpertshauſen,
160; 28. Rud. Werner Baumann, König, 160; 28. Herm. Reuling,
Stein=
bach, 160 P.
Neunkampf, Unterſtufe: 1. Preis Ludwig Däſch, Harpertshauſen,
154 Punkte; 2. Wilh. Heß, Hetzbach, 149; 3. Johs. Lautenſchläger,
Har=
pertshauſen, 148; 4. Philipp Luſt, Zell, 146; 4. Georg Götz, Hetzbach,
146; 5. Karl Glerſy, Altheim, 145; 5. Georg Veit, Beerfelden, 145:
6. Harl Weber, Beerfelden, 144; 6. Karl Schwarz, Reinheim, 144; 6. Willi
Neff, Unter=Moſſau, 144; 7. Salli Willner, Groß=Umſtadt, 142; 8. Wilh.
utenmüller, Brensbach, 141: 9. Friedr. Lohnes, Höchſt, 140: 9. Wilh.
Arzt, Michelſtadt, 140; 9. Wilh. Leinert, Reimheim, 140; 10. Fritz
Von=
derſchmidt, Reinheim, 139; 10. Georg Flick, Groß=Zimmern, 1393 10.
Georg Roth, Spachbrücken, 139; 11. Heinr. Ritter, Brensbach, 133;
12. Georg Heleine, Wembach=Hahn, 132; 12. Franz Wiedekind 1., Groß=
Zimmern, 132: 13. Georg Kraft, Kirch=Bromboch, 131; 13. Philipp
Grünewald, Höchſt, 131: 13. Georg Keil, Groß=Umſtadt, 131; 13. Otto
Hotz, Fr.=Crumbach, 131: 14. Heinr. Weber, Groß=Umſtadt, 130; 14.
Heinr. Kämmerer, Langſtadt, 130; 14. Karl Heilmann, König, 130;
15. Ludwig Brunner, Schaafheim, 129; 15. Nich. Seeger, Habitzheim,
129; 15. Peter Krämer, Pfaffen=Beerfurth, 129; 16. Karl Brunner,
Schafheim, 198; 16. Herm. Schmucker, Michelſtadt, 128; 16. Erich Kiel,
Hetzbach, 128; 16. Georg Stumpf, Groß=Zimmern, 1B; 17. Georg
Hauck, Schaafheim; 127: 18. Adam Hock, Schaafheim, 126; 18. Leonh.
Ripper, Pfaffen=Beerfurth, 126; 19. Heinr. Zenbach, Kirch=Brombach,
25; 19. Georg Werner, Reichelsheim, 125; 19. Willi Reitz, Höchſt, 125;
19. Georg Lantelme, Wembach=Hahn, 125; 20. Auguſt Kumpf,
Beerfel=
den, 124; 20. Heinr. Joſt, Fr.=Crumbach, 124; 21. Leonh. Feiry,
Stock=
ſeim, 123: 21. Georg Villhardt, Kirch=Brombach, 123: 22. Wilh. Brauer,
Beerfelden, 122: 22. Jakob Ihrig, Hetzbach, 122; 22. Wilh. Bergoint,
Wembach, 122; 23. Willi Löb, Bell, 121; 24. Wilh. Hofmann, Hetzbach,
120; 24. Georg Poth 2., Spachbrücken, 120; 24. Hans Dittey,
Beer=
felden, 120 P.
Neunkampf, Oberſtufe, Turnerinnen: 1. Preis Eliſabeth Emmerich,
Gr.=Umſtadt, 149 Punkte; 2. Lotte Reddmann, Reinheim, 140; 3. Sophie
Dietrich, Groß=Zimmern, 139; 4. Anna Klein, Hergershauſen, 133; 5.
Käthe Hoffmann, Hetzbach, 132; 5. Luiſe Wilhelm, Beerfelden, 132;
6. Kätchen Hardt, Groß=Umſtadt, 130; 7. Dina Weidner, Groß=Zimmern,
124; 8. Marie Hörr, Reichelsheim, 123; 9. Anna Horlebein, Groß=
Um=
ſtadt, 121; 10. Marta Zink, König, 111 P.
Neunkampf, Unterſtufe, Turnerinnen: 1. Preis Anna Straub, Fr.=
Crumbach, 149 Punkte: 2. Greta Schrodt, Altheim, 135; 3. Elſe
Wind=
haus, Groß=Zimmern, 134; 4. Wilma Unterbrink, Fr.=Crumbach, 131:
5. Eliſe Kling, König, 197; 6. Gretchen Hartmann, Fr.=Crumbach, 126;
Marie Seibert, König, 125; 8. Anna Kappes, Fr.=Crumbach, 122;
9. Hilde Körtge, Erbach, 120; 10. Marie Frieß, Eubach, 118 P.
Siebenkampf, Oberſtufe, Turnerinnen: 1. Preis Ella Dölp, Kirch=
Brombach, 114 Punkte; 2. Gretchen Berle, Groß=Umſtadt, 107; 3. Elſe
Friedrich, Kinch=Brombach, 105; 4. Lina Friedrich, Kirch=Brombach, 100;
5. Lisbeth Pullmann, Groß=Zimmer, 98; 5. Gretchen Groß,
Hergers=
hauſen, 8 P.
Siebenkampf, Unterſtufe, Turnerinen: 1. Preis Eliſe Luft,
Heu=
bach, mit 124 Punkten; 2. Marie Heuß, Groß=Umſtadt, 117: 3. Marie
Magſam, Groß=Umſtadt, 116; 3. Marie Hotz, Groß=Zimmern, 116; 4.
1. Sieger, 189; Ludw. Klein, Groß=Zimmern, 2. Sieger, 180; J. Böh= Marie Allwann, Beerfelden, 111: 4. Emma Fiſcher, Beerfelden, 111:
bach, 111; 4. Emma Ramb, Kirch=Brombach, 111: 4. Marie Schönig,
Groß=Zimmern, 111; 5. Kätchen Bräunig, Zell, 110; 6. Frieda Seiler,
Hergershauſen, 100; 7. Gretchen Barth, Kirch=Brombach, 108; 8.
Gret=
chen Neff, Zell, 107; 8. Kätchen Schweitzer, Beerfelden, 107: 9. Marie
Koch, Zell, 106: 9. Marie Ehrhardt, Zell, 106; 9. Elli Diehl, Groß=
Zimmern, 106; 10. Johana Pfeil, Altheim, 105: 10. Eliſe Orth,
Stein=
bach, 105; 10. Marie Kredel, Kirch=Brombach, 105; 11. Eliſabeth Klein,
Hergershauſen, 104; 11. Lisbeth Kind, Groß=Zimmern, 104; 11. Marie
Seite 13
Appek, Althetm, 104; 12. Pieschent Zörgishel, Fl.=Grumbach, 103; 12.
Re=
ging Berle, König, 103: 12. Kätche Mciſinger, Kirch=Brombach, 1033
12. Waldtraude Orth, Zell, 103; 1—. niha Rahn, Groß=Umſtadt, 103;
12. Marie Reitzel, Altheim, 103; 13. Aynihe Weimar, Reichelsheim, 1023
13. Marie Fendt, Altheim, 102; 14. Gretchen Eckert, Fr.=Crumbach, 101;
14. Betchen Joſt, Fr.=Crumbach, 101; 14. Lisbeth Dingeldein,
Reichels=
heim, 101; 14. Marie Ehrhardt 1., Zell, 101: 15. Kätha Hofferbert,
Altheim, 100; 15. Lieschen Vetter, Fr.=Crumbach, 100; 15. Marie Müller,
Erbach, 100; 16. Irmgard Hörr, Reichelsheim, 99; 16. Marie Kern,
Matthes, Hergershauſen, mit 176; 11. Philipp Vierheller, Gr.=Bieberau, Hergershauſen, 99; 16. Sophie Reichert, Zell, 99; 16. Margarete Luft,
Heubach, 99; 16. Margarete Keller, König, 99; 17. Kätchem Ziemer,
Groß=Umſtadt, 98: 17. Liſabeth Frank, Fr.=Crumbach, 98: 17. Marie
Reil, Groß=Bieberau, mit 165; 15. Karl Menner, Ernſthofen, mit 163 P. Reinhardt, Groß=Zimmern, 98; 17. Babette Krämer, Reichelsheim, 983
Neunkampf, Mittelſtufe: 1. Preis Georg Meyer, Reinheim, mit 153 18. Lenchen Bruner, Fr.=Crumbach, 97; 18. Greichem Woſenmüller,
Fr.=Crumbach, 97; 18. Gretchen Stein, Fr.=Crumbach, 97; 18. Marianne
Hotz, Fr.=Crumbach, 97; 19. Helene Stoller, Groß=Zimmern, 96; 19. Dorg
Fendt, Altheim, 96; 20. S. Mah, Groß=Umſtadt, 95; 2. Kätchen Held,
Groß=Zimmern, 95; 21. Gretchen Jäger, Fr.=Crumbach, 94; 22. Gretchen
Zörgiebel, Fr.=Crumbach, 94; B3. Mariechen Karg, Hetzbach, 9: B.
Gretchen Dietrich, Groß=Zimmern, 93; 24. Gretchen Bräunig, Fr.=
Crum=
bach, 92; 24. Anna Velte, Reinheim, 92: 24. Mariechem Meiſter,
Heu=
bach, 92; 25. Gretchen Roth, Fr.=Crumbach, 91; 25. Anni Müller, König,
91: 25. Mariechen Hoffmann, Groß=Umſtadt, 91; 25. Bertha Schimpf,
Heubach, 91 Punkte.
Die Darmſtädter
Hochſchulmeiſter=
ſchaften 1928 im Schwimmen.
Am Mittwoch fanden in der neuen Schwimmanlage auf dem
Hoch=
ſchulſtadion die internen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen ſtatt,
die folgende Ergebniſſe zeitigten:
5 mal 59 Meter bel. Staffel für Verbände: Hochſchulmeiſter 19381
Deutſche Burſchenſchaft, Zeit 2:58,7; 2. Corps im W.S.C., 3:06,21
2.
3. Akad. Sport=Club, 3:2
50 Meter Bruſtſchwimmen für Studentinnen. Hochſchulmeiſter 19281
Frl. Merlau, 53,7; 2. Frl. Städel, 55,2; 3. Frl. Sann, 55,5.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Anfänger. 1. Brauer, „Friſia”.
sven, „Frankenſtein”, 1:37,8.
1:37,5; 2. Junior, „Haſſia”, 1:37,8; 3
100 Meter Seite. Hochſchulmeiſter 1928: Petry, „Friſia”, 1:251
2. Kahn, 1:35,2.
100 Meter Bruſt. Hochſchulmeiſter 1928: Becker, 1:26,7: 2. Schäfer,
„Haſſo=Boruſſia”, 1:29,8; 3. Orlemann, „Friſia”.
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel für Korporationen. Hochſchulweiſter
1928: Burſchenſchaft „Friſia”, 2:41,6; 2. A.T. V. „Ghibellinia”, 2:453
3. K. St. V. „Sarkenburg”, 2:48,7.
100 Meter Freiſtil für Anfänger. 1. Liebel, Akad. Sport=Club,
1:30: 2. Frenzel, A. T. V. „Ghibellinia”, 1:37,8; 3. Becker.
100 Meter Freiſtil. Hochſchulmeiſter 1928: Cordes, Burſchenſchaft
„Markomannia”, 1:11; 2. Kloſtermann, Corps „Rhenania”, 1:13,8;
3. Mindner, „Gothia”, 1:14.
100 Meter Rücken. Hochſchulmeiſter 1928: Engelhardt, Akad.
Sport=Club, 1:23: 2. Krug, Rugia”, 1:38,5; 3. Kriebitzſch, 1:38,9.
800 Meter Freiſtil. Hochſchulmeiſter 1928: Kloſtermann, Corps
„Rhenania”, 4:42.
3 mal 50 Meter Bruſtſtaffel für Korporationen um den
Wander=
preis der Darmſtädter Studentenſchaft. Sieger 1927: Burſchenſchaft
„Markomannia” Sieger 1928: Landmannſchaft „Haſſo=Boruſſia”, 2:06,1;
2. Burſchenſchaft „Friſia”, 2:09,1; 3. Burſchenſchaft „Markomannia”,
2:12,4.
Damen=Schwimmverein Haag (Holland)und
Poſeidon Köln (Jugend)—Jung=Deutſchland.
Wie wir bereits geſtern mitteilten, tritt der Darmſtädter
Schwimm=
klub „Jung=Deutſchland” am Freitag abend mit einem
ausgezeich=
neten Programm vor die Oeffentlichkeit. Die Damen Jung=
Deutſch=
lands, die in letzter Zeit ſehr ſchöne Erfolge, darunter zwei ſüddeutſche
Meiſterſchaften, erringen konnten, werden mit dem Damen=
Schwimm=
verein Haag (Holland) ihre Kräfte meſſen, während die
Jugendmann=
ſchaft der Darmſtädter in den Jugendſchwimmern des Poſeidon Köln
einen ſtarken Gegner haben. Da der holländiſche Damenſchwimmſport
auf einer hohen Stufe ſteht und in Europa führend iſt, iſt damit zu
rechnen, daß die holländiſchen Schwimmvereine nur ſehr, ſchwer zu
ſchlagen ſein werden. Doch die Darmſtädterinnen, die erprobte
Kämpfe=
rinnen in ihren Reihen haben, werden auch zu kämpfen verſtehen und
den Gäſten aus Hollands Hauptſtadt das Siegen ſehr ſchwer machen.
Das Programm wird ſich aus zwei Staffeln und zwei Einzelrennen
zuſammenſetzen, zu denen noch ein Figurenliegen hinzukommt. Die
Jugendmannſchaft Jung=Deutſchlands wird ebenfalls gegen die
weſt=
deutſchen Jugens aus Köln einen ſehr ſchweren Stand haben, gehört
doch der S.V. Poſeidon Köln ſchon immer zu den beſten weſtdeutſchen
Vereinen, wovon Namen wie Vierkötter. Treiß, Lamberts u. a. ein
beredtes Zeugnis ablegen. Die Kölner Jugend, die ſportliche Kämpfe
in angenehmer Abwechſlung mit einer Wanderung durch
Süddeutſch=
land verbindet, wird den Darmſtädter Jugendſchwimmern in 4 großen
Staffeln und zum Abſchluß in einem Waſſerballſpiel gegenübertreten.
Bei der Beliebtheit, deren ſich der Schwimmſport in Darmſtadt
er=
freut, kann ein Beſuch der Veranſtaltung nur empfohlen werden.
Bayern 07 Nürnberg ſiegreich. Der ſüddeutſche Meiſter Bayern 07
Nürnberg trat in der Zwiſchenrunde um die deutſche
Waſſerballmeiſter=
ſchaft in Halle gegen Halle 02 an und qualifizierte ſich mit einem 9:5
(5:4Sieg für die nächſte Runde.
Conteſſa Maddalena, die in zehn Rennen ungeſchlagene dreijährige
Stute, wurde am Mittwoch im Internationalen Fliegerrennen zu
Hoppegarten von dem Weiler Oberwinter mit einer halben Länge
ge=
ſchlagen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleten, Reich u
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herdert Nette; für den Inſeratentell: Wilip Kuhle: druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nich / Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Gpeiling Lyp5 ist eine Sensation. Ber
kabelhakte Gesehmaek, der vollkommene
Rauchgenuß, das ganz neue, gesetzlich
geschütate Mundstiek ervegen bei allen
Feinschmeckern hochste Bewunderung.
Schon wenige Tage nach der Einführung
werden bereits Millionen tägl. geraucht.
Kein Haucher Kann sich den torzugen
dieser neuen F-Pfennig-Zigarette auf die
Dauen wersehließeß.
Donnerstag, den 12. Jüli
Nummer 192
Der Reichsbank=Ausweis vom 7. Zuii.
Wie der Ausweis der Reichsbank vom 7. Juli zeigt, hat die geſamte
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effek=
ten um 284,0 Mill. auf 2 426,5 Mill. RM. abgenommen, und zwar ſind
die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 173,0 Mill. auf 2 304,2 Mill.
RM., die Lombardbeſtände um 111,0 Mill. auf 27,3 Mill. RM.
zurück=
gegangen; die Effenktenbeſtände ſind mit 94,0 Mill. RM. unverändert
geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 269,5
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich
der Umlauf an Reichsbauknoten um 247,5 Mill. auf 4426,7 Mill. RM.
verringert. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm um 22,0 Mill.
auf 556,3 Mill. RM. ab; dementſprechend und unter Berückſichtigung,
daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 15 Mill. RM.
gemäß § 7b des Rentenbankliquidierungsgeſetzes getilgt worden ſind
ſtiegen die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen um 7,0 Mill.
auf 28,3 Mill. RM. Die fremden Gelder gingen um 101,4 Mill. auf
423,8 Mill. RM. zurück.
Die Beſtände an Gold und deckungsſähigen Deviſen insgeſamt ſinl
mit 2344,9 Mill. RM., im einzelnen die Goldbeſtände mit 2105,4 Mill.
MM., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 239,5 Mill. RM.
ausgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein befſerte ſich
von 44,6 Prozent in der Vorwoche auf 47,6 Prozent, diefenige durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 49,9 auf 53,0 Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Juli.
Die Börſe eröffnete heute in ausgeſprochen ſchwacher Haltung.
Der ſchwache Verlauf der geſtrigen New=Yorker Börſe verfehlte ſeine
ungüiſtige Wirkung nicht. Dann drückte die überraſchende
Diskont=
erhöhung der Federal Reſerve Bank von Chicago von 4½ auf 5
Pro=
zent ſtark auf die Stimmung, da man hiervon nachteilige Einwirkungen au
die Entwicklung der internationalen Geldmärkte befürchtet. Beſonders
aber wurden dadurch die Hoffnungen auf eine baldige Diskontſenkung
der Reichsbank zerſtört. Allerdings zeigte der Reichsbankſtatus bereits
eine ſtarke Entlaſtung nach der Ultimoſpannung. Bei der allgemein
herrſchenden Aufnahmeunluſt übt das herauskommende Material einen
ſtärkeren Druck auf das Kursniveau aus, ſo daß bei der erſten
Notie=
rung meiſt etwa 1 bis 4prozentige Rückgänge eintraten. Einige
Spe=
zialwerte waren ſtärker abgeſchwächt. Die Baiſſeſpekulation verſuchte,
die Abwärtsbewegung der Kurſe durch Blancoabgaben zu
beſchleu=
nigen. Beſonders ſchwach eröffneten von den Kaliwerten Weſteregeln
mit minus 9 Prozent. Außerdem waren vor allem die Elektrowerte
angeboten, von denen A.E.G. und Lahmeyer je 4 Prozent, Licht und
Kraft 4½ Prozent, Chadeaktien 5 Prozent und Siemens 6½ Prozent
einbüßten. Auch J. G. Farben lagen mit minus 4 Prozent im
Ange=
bot. Zellſtoffwerte verloren etwa 3 Prozent, Schiffahrtswerte minus
2½ Prozent. Am Montanmarkt gaben Phönix und Rheinſtahl je 2½
Prozent nach. Von den Banken lagen Commerzbank und
Diskonto=
geſellſchaft je 1½ Prozent, Reichsbank 2½ Prozent und Danatbank
3½ Prozent ſchwächer. Von Anleihen gaben Ablöſung ohne Ausloſung
etwas nach, während Altbeſitzanleihe gut behauptet blieben.
Auslän=
diſche Renten geſchäftslos. Im Verlaufe wurden namentlich am
Elektro=
markt einige Deckungen vorgenommen, ſo daß ſich kleinere Erholungen
bis etwa 2 Prozent durchſetzen konnten. Das Geſchäft war auf ein
Minimum beſchränkt. Am Geldmarkt waren heute einige Rückflüſſe zu
verzeichnen. Tägliches Geld 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt erfuhr
der Dollar eine ſtarke Steigerunug, die man auf Zurückziehung
kurz=
friſtiger amerikaniſcher Leihgelder zurückführen wollte. Man nannte
Mark gegen Dollar 4.1239, gegen Pfunde 20.402, London=Kabel 4.8640,
Paris 124.29, Mailand 92.85, Madrid 29.50, Holland 12.07¾.
An der Abendbörſe kamen Umſätze wieder kaum zuſtande. Die
Spekulation übte große Zurückhaltung, da von New=York ſchwache
An=
fangskurſe gemeldet wurden und auch an der Pariſer Börſe die Tendenz
ſchwächer war. Trotzdem blieb die Tendenz im Grundton
widerſtands=
fähig, und die Kurſe konnten ſich zumeiſt auf dem ermäßigten
Mit=
tagsnivenu behaupten. Zum morgigen Medio werdei beſondere
Schwie=
rigkeiten in Anbetracht der meiſt nur ſehr kleinen Engagements nicht
befürchtet. Gegen den Berliner Schluß geringfügig ſchwächer lagen
J. G. Farben, Rütgerswerke und Dresdner Bank. Andererſeits waren
Nordd. Lloyd und Siemens leicht erhöht. Im übrigen ergaben ſich
kaum nennenswerte Veränderungen. Renten lagen weiterhin ohne
Um=
ſatz. Abl.=Schuld 17½, Barmer Bank 144½, Danatbank 272, Deutſche
Bank 166, Dresdner Bank 165½, Buderus 81, Gelſenkirchen 136½,
Harpener 153, Weſteregeln 265, Mannesmann 131½, Phönix 90,
Rhei=
niſche Braunkohlen 287½, Stahlverein 95, Adlerwerke, A. E. G. 173½,
Bergmann 199½, Chadeaktien 588, Daimler 107, Scheideanſtalt 205,
Licht u. Kraft 215½, J. G. Farben 260½, Gesfürel 262½, Holzmann
147, Rütgerswerke 97½, Siemens 362½, Zellſtoff Aſchaffenburg 226,
Hapag 164½, Nordd. Lloyd 154¾.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. Juli.
Die überraſchend kommende Erhöhung der Diskontrate der
Chica=
goer Federal Reſerve Bank von 41” auf 5 Prozent veranlaßte die
Spe=
kulation und das Publikum zu größter Zurückhaltung. In Bankkreiſen
uimmt man an, daß es ſich hierbei um eine Abwehrmaßnahme gegen
weitere Goldentziehungen aus Amerika nach Europa handelt. Da
außerdem das Geſchäft wieder außerordentlich klein war und einige
Firmen Schwierigkeiten bei der Reportgeldbeſchaffung haben ſollen,
ſetzte die Berliner Börſe heute auf der ganzen Linie in ſchwacher
Hal=
tung ein. Die größten Rückgänge zeigten Spezialwerte, auf die ſich
in den letzten Tagen die geringe Nachfrage konzentrierte. Außerdem
verſtimmte die Situation des Geldmarktes, an dem die nach dem Ultimo
nur recht langſam in Gang gekommene Entſpannung heute nicht nur
eine Unterbrechung erfahren, ſondern ſich in eine leichte Verſteifung
gewandelt hat. Dies hängt wohl in der Hauptſache damit zuſammen,
daß heute die Einzahlungen auf die Preußenanleihe zu leiſten ſind,
und daß ferne= am 15. die Zahlung für die Induſtriebelaſtung zu
er=
folgen hat. Der Satz für Tagesgeld ſtellte ſich auf 6—8 Prozent.
Da=
gegen war Monatsgeld unverändert 7½—8½ Prozent. Bankgirierte
Warenwechſel hörte man mit zirka 6½ Prozent. Am internationalen
Deviſenmarkt lag der Dollar ſehr feſt. Er ſtellte ſich gegen die Mark
auf 4,1942, Amſterdam lag gegen London mit 12,0775 etwas ſchwiher.
Sonſt waren die Kurſe nur unweſentlich verändert. London-New
Vork 4,8632. Am heimiſchen Rentenmarkt büßte die Neubeſitzanleihe
etwa 30 Pf. ein. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe hielt die ſchwache
Haltung an, da im Zuſammenhang mit dem Medio beachtenswerte
Poſi=
tionslöſungen vorgenommen wurden.
Im weiteren Verlauf der Börſe gaben die Kurſe nach.
Ausgenom=
men hiervon waren Kaliwerte, von denen Salzdetfurth 9 Prozent,
Weſteregeln 3½ Prozent und Kali Aſchersleben 3 Prozent ihres
Ver=
luſtes wieder einholen konnten. Die Stimmung wurde ungünſtig
be=
einflußt durch Meldungen über einen ſchwachen Verlauf der Pariſer
und Londoner Börſen und außerdem durch die Erhöhung des
Privat=
iskonts für lange Sicht um ½ Prozent. Beide Diskontſätze ſtellen
ſich nunmehr wieder übereinſtimmend auf 6½ Prozent. Etwas regeres
Geſchäft fand nur in Berhin=Karlsruher Induſtriewerkeaktien ſtatt, und
zwar auf Käufe der bekannten Oppoſitionsgruppe, die ihren ſchon recht
cnſehnlichen Aktienbeſitz weiter zu vergrößern ſucht.
Pridatdiskont beide Sichten 6¾ Prozent. Gegen Schluß der Börſe
fanden vereinzelt auf dem erniedrigten Niveau Deckungskäufe ſtatt,
durch die ſich das Niveau teilweiſe etwas hob. Beſonders feſt waren
Reichsbankankeile, die ſich auf Grund ausländiſcher Käufe insgeſamt
um 7 Prozent (280) erhöhen konnten. An der Nachbörſe war die Ten=
Lenz nicht einheitlich.
A. E. G
sb.=Närnb. Maſch.
aſalt .. . . . . . . ..."
rgmann. . . . ."
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett
Bremer Wolle......
natbank. . . . . . . .
deutſche Bank. .. . .
Diskr
Be
rest
ſe Maſchinen
utſche Erdöl ....
roleum
Nobel ..."
Elektr. Lieferung ..
G. Farben .. .. . . .
Gelſenk. Berg
G. f, elektr. Untern.
dſan. Maſch.=Egeſt. .
anſa Dampfſch. .
Ha.
..
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r..."
„
Hemoor Zement. . . .
maſch. . .. 275 73. Loewe & Co. ...." 16 Schuh .. . .. 161.5 161 Mannesmann Röhre „875 165 Niederlauſitzer Kohle Nordd. Loyd .. .. . . ." Fr 140 37.875 ſtein. . . . . . . . . ." yphon ... ......" 35 1 25. Rütgerswerke .. . . . .
chſenwerke .. . . ." 19. 136.— 264.625 Siemens Glas ..... 137 Ver. Glanzſtoff.. . . . 1.6. „— 5 3.n5 tahlwerke. . 49.— D. Volſtedter Porzellan 63.5 25 derer Werke. . . . 73.35 168.— 165 625 er Metall. . . . . 166.— 165.— 156.—
264.— 263.— Wittener Gußſtahl .. 7.— 69.—
Deviſenmarkt.
Selſingfors .
en ......
rag . . . . .."
udapeſt .. ..
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Solland .. ..
D......."
Kopenhagen
Stockholm .."
London ..."
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Neu=York ..."
Belgien ....."
Italien ......"
Paris ........"
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Spanien. . . . . .
Danzig ......."
Japan. . . . . . . ."
Rio de Janeiro
ugoſlavien .. ."
Portugal ....."
ſen"
tine
Konſtan
Tanada. . . . . ."
Uruguay. . . . . .
Die erſten Freigabezahlungen an deutſche Firmen erfolgt. Wie
von dem Büro des Verwalters des beſchlagnahmten feindlichen
Eigen=
tums nach einer amerikaniſchen Korreſpondenzmeldung mitgeteilt wird
ſind die erſten Zahlungen auf Grund des Freigabegeſetzes an zwei
deutſche Firmen erfolgt. Es handelt ſich um zwei miteinander eng
ver=
bundene Stuttgarter Farbenfabriken, die Kaſt u. Ehinger G. m. b. H.,
die 362 182 Dollar erhielt, und die G. Siegle u. Co. G. m. b. H., die
361 00 Dollar ausgezahlt bekam.
Bevorſtehende Oppoſition bei der Georges Geiling u. Cie. A.G.,
Bacherach a. Rh. Wie wir erfahren, wird auf der G.V. am 3. Auguſt
eine vereinigte Oppoſition gegen den ernenten Dividendenausfall
auf=
treten. Dieſer überraſchte inſofern, als i Vorjahre die Verwaltung
erklärte, daß die Bilanz bereinigt und die Geſchäftsausſichten günſtig
ſeien. Außerdem hat die Geſellſchaft ſchon neben ihren
Vorjahres=
eingängen im Januar 1923 rund 160 000 RM. Entſchädigungsgelder
er=
haltem und erwartet demnöchſt noch weitere Zahlungen von rund
240 000 RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Poſtſendungen mit Flüſſigkeiten nach den Vereinigten Staaten. Die
amerikaniſche Poſtverwaltung teilt mit, daß in Poſtſendungen
enthal=
tene Flüſſigkeiten auf ihrem Behältnis eine Angabe ihres
Entflam=
mungspunktes tragen müſſen (z. B. klash point 80‟ P). Flüſſigkeiten,
deren Entflammungspunkt unter 80‟ F (— 26,6 Celſius) liegt, ſind von
der Einfuhr ausgeſchloſſen.
Julius Sichel u. Co., Kommanditgeſellſchaft a. A., Mainz. Die
Verzögerung der Vorlage der beiden letzten Bilanzen wurde in der
G.V. damit erklärt, daß Verhandlungen über eine Wiederaufrichtung
der Geſellſchaft erwartet werden ſollten. Dieſe ſeien zunächſt als
ge=
ſcheitert anzuſehen (bekanntlih betreffen ſie die Zurückziehung der 1000
Kuxen der Gewerkſchaft Maria Glück an Sichel); ob es ſpäterhin noch
zu einem Ergebnis kommen werde, könne man nicht ſagen. In den
Rückſtellungen ſeien nicht unerhebliche ſtille Reſerven enthalten; ſo
ſeien darin für den Prozeß mit der Deutſch=Südamerikaniſchen Ban)
175 000 RN. ohne die Zinſen eingeſtellt. Dieſer Prozeß ſei in de
in anderen Poſten ſteckten noch einic
erſten Inſtanz gewonnen. Au
Aktiven, ſo daß ſich alſo das Ergebnis über den ausgewieſenen
Liqui=
dationsüberſthuß von etwa 0,5 Mill. RM. (gleich 2,5 Prozent des A.K.)
hinaus verbeſſern werde. Die Unkoſten ſeien erheblich herabgedrückt
worden, die Verträge mit den beiden Geſchäftsinhabern konnten gelöſt
werden. Ueber die Verhältniſſe der Agfi=Luzern wollte man keine
Kenntnis haben, obwohl Perſonalunion in der Leitung beſtand. Die
Anſprüche Sichels gegen die Agfi beſtänden in einer kleinen
Buchforde=
rung, ſowie in 100 000 ſchweizeriſchen Franken Agfi=Aktien; die Agfi
dagegen verlange die Herausgabe der ſeinerzeit niht ausgehändigten
7,6 Mill. RM. Sichelaktien. Nach längeren Erörterungen, die
zeit=
weiſe ſcharfe Formen annahmen, wurden die Bilanzen gegen die
Stim=
men dreier Aktionäre genehmigt, ebenſo das Ausſcheiden der beiden
Geſchäftsinhaber Alfred Ganz und Roehle. Als einziger Liquidator
wurde Herr Jofeph Ganz gewählt. Rechtsanwalt Dr. Pagenſtecher=
Mainz tritt als juriſtiſcher Berater in den auf 4 Mitglieder
verklei=
nerten Aufſichtsrat ein. Mit dem Ausſcheiden der Geſchäftsinhaber iſt
die Geſellſchaft eine reine A.G. geworden; entſprechend mußten
Satzungsänderungen vorgenommen werden. Eine Zwiſchenbilanz zum
31. Mai 1928 ergibt nur einige Umbuchungen. Die neuen
Sparmaß=
nahmen erbrachten bereits größere Ueberſchüſſe, die der Rückſtellung
zu=
geführt wurden. Vertreten waren 11,93 Mill. RMM. Aktien durch 16
Aktionäre.
Enzinger=Union=Werke. A. G., Mannheim. Der Geſchäftsgang im
laufenden Jahre iſt durchaus normal; das Frühjahrsgeſchäft war
befrie=
digend. Zurzeit iſt der Auftragseingang, wie ſtets in den
Sommer=
monaten, etwas ruhiger geworden, doch iſt man auch zurzeit noch recht
gut beſchäftigt. Das Jahresergebnis hängt im weſentlichen von dem
Herſtbgeſchäft ab. Die Preiſe, die im letzten Jahre noch etwas zu
wün=
ſchen übrig ließen, haben ſich in letzter Zeit etwas gebeſſert. — Im
Vorjahre wurde ein Reingewinn von 368000 Mark ausgewieſen, um
der Verluſtvortrag aus 1926 auf 499 000 Mark ermäßigte.
Die=
den
werluſt wurde durch Heranziehung der offenem Reſerven gedeckt,
ſer 9
die ſich dadurch auf rund 165 030 Mark ermäßigten (bei einem A. K. von
6,2 Mill. RM.). Eine Unterbilanz beſteht alſo nicht mehr. Man hofft
in unterrichteten Kreiſen, daß ſich der Weg für eine Rentabilität öffnet.
Otavi Minen= und Eiſenbahn=Geſellſchaft, Berlin. In dem am
31. März beendeten Geſchäftsjahre 1927/28 hat die Geſellſchaft Betriebs=
und ſonſtige Einnahmen in Höhe von 730 753 (670 208) Lſtrl. erzielt.
Hiervon waren Verwaltungskoſten, Steuern, Proviſionen uſw. im
Be=
trage von 234 703 (223 121) Lſtrl. zu decken. Betriebskoſten des
Berg=
baues und der Hütte beanſpruchten 303 417 (258 047) Lſtrl. 10 000 Lſtrl.
10000) wurden für den Reſervefonds zurückgeſtellt. Nach
Abſchrei=
uingen von 82 905 (91 434) Lſtrl. verbleibt demnach zuſammen mit dem
b
8822 Lſtrl. betragenden Vertrag aus 1926/27 ein Reingewinn von
108 550 (97 702) Lſtrl. Der am 19. Juli ſtattfindenden ordentlichen
Hauptverſammlung wird bekanntlich vorgeſchlagen, hieraus 12,5
Pro=
zent gegen 11,11 Prozent im Vorjahre Dividende zu verteilen und 8550
Lſtrl. für 1928/29 vorzutragen. — Wie der Vorſtand in ſeinem Bericht
bemerkt, iſt die allgemeine wirtſchaftliche Belebung während des
ab=
gelaufenen Geſchäftsjahres dem Metallmarkt leider nicht zugute
gekom=
men. Es haben ſich vielmehr die für die Geſellſchaft in Betracht
kom=
menden Metallpreiſe in der Berichtszeit gegen das Vorjahr weiter
er=
heblich verſchlechtert.
Neue Diskonterhöhungen. Aus New=York wird gemeldet: Die ſeit
der vorigen Woche beſonders verſtärkten Kreditanſprüche haben die
Chicagoer Federal Neſerve Bank veranlaßt, ihre Diskontrate von 4½
cuf 5 Prozent heraufzuſetzen. Dieſe Maßnahme, die erſt nach dem
New=Yorker Börſenſchluß bekannt” gegeben wurde, löſte allgemeine
Ueberraſchung aus, wenn man auch in Wallſtreet vielfach höhere
Dis=
kontſätze kommen ſah. Man erwartet, daß die anderen Federal Reſerve
Vanken dem Beiſpiel Chicagos folgen werden. Es iſt möglich, daß
New=York bereits morgen, ſpäteſtens aber Donnerstag den Diskontſatz
ebenfalls heraufſetzt.
Metallnotierungen.
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 11. Jult
ſtellte ſich für Kupfer: Januar 126.00 (126.50), Februar 126.25
(126.75), März und April 126.50 (126.75), Mai 126.75 (127.00), Juni
127.00 (127.00),
uli 126.50 (127.00), Auguſt 127.00 (197.00), September
126.75 (127.00), Oktober 126.25 (126.75), November 126.25 (126.50),
De=
zember 126.25 (126.75). Tendenz: ſtetig. —
Für Blei: Januar 41.75
(41.75), Februar 41.75 (42.00), März 42.00 (42.00), April 42.00 (42.25),
I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz
gebietsanleihen
7% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 19
6% Baden Frei
ſtaat von 1927.
6 % Bahy. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen Frei
ſtaat von 1927..
6 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Diſche. Anl.
Auslo=
ngsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Abl
ungsſch. (Neub.)
Diſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
2, Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
% Berlin v.
8% Darmſtdt. v. 26
Dresden v.
2o Frkf. a. M. v. 2e
delb. v.
Ludwahf. v. 2
Nainz v. 2
Nannh. v. 25/102.:
Mannh. v.
Nürnberg v. 26
Pforzh. v. 2‟
25 Pirmaſens v.26
3 Pfandbrie ſe
und Schuln
verſchreibungen
12 Bad. Gold.
Kom. Anleihen 26
½ Beu. Hyp.=Bk.
1½%r
Lig.
Pfandbriefe.
½ Frkf. Hyp. Bk.
Ru
79
80
80
84
51.5
17.3
a2l.
93
84.5
g
3.5
92
93.5
92‟,
8s
8
91
76.75
7.5
0.75
82- „Dia=P 7.78
8% Frkſf. Pfbrſbank
4½% Gotha Gr
d. Lig.=Pfbr.
6 Hamb. Hyp.
k. Lig.=Pfdbr.
80 Heſſ. Landesbk
65
3% Kom. Landes
bank. Darmſtadt
3½ Landesbank d
Rheinprovinz
8 Landeskr. Kaſſ
8% Mein. Hhp. Bk.
8% Naſſ. Landesbk.)
8% Pfälz. Ohp. Bk.
Lig.
4½‟
fandbriefe
3% Preuß. Ctr.,
God.-Cred.. . ..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
Preuß. Ctr.
Stadtſchaft. . ..
8% Rhein. ohp.=B!
4½
Lig.
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70
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L.=PBf.
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4½%
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8½ Württ. Hyp.=B.
Dr. Komm. Sam.
el-Ablöſ.-Anl.
2
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Dt. Komm. Sam
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79
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10.:
89
94
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101
85.5
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97
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92
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76.25
8
2.5
76
94
51
68
Bapiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Dbl.
Frkf. Hyv.=Bk. K.
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
forkr.=Pfan dör.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk
orkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
2 .1-16
Kom.=Obl.
S. 17.
Mein. Hyt
Vorkr.=Pf
Nordd. Grunder
Zorkr.=Pfdbrief
Pre
ß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Bor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
les=Brau.
Klöckn=Werke
Berlin v. 26.
10% Kom. Elektr.,
Mark. . . . . .
% Maintrw v. 20
teld. Stahl=
22%
verke von 27..
Neckarſulm v. 26
8½ Salzmann & Co
Kaſſel v. 26...
Ver. Stahln
mit Opt. v. 26
2 Ver. Stah
ohne Opt.v. 26
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
5%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
anleihe . .."
6% Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleih
Bolrsſt
*
*
erleibe.
18.6
13.25
8.3
—
14.25
14.25
13.5
al.
14.4
95.5
92.5
94
103
90.25
88
88
87
24.5
18.52
6.4
10
5% Preuß.
Kali=
ertan eihe .. .
% Preuß.
Roggen=
vertanleihe ..
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
6 Südd. Feſtw.
bank ... . . . .."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914 .........
% Bosn. L.=Inv.
Anl. v. 1914 ..
z% Bosn. v.
Bulg. Tab. ve
% Gried
kon
*
*
. (abg.)
38
52
1ß.
Boldan=
42
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inn. (abg.)
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Rch. 2
1914
(C. C.=Stücke).
Oſt. Goldrent=
(C. C.=Stücke)..
½% Rum. Goll
von 1913 ..
weiz. Bds.
191
4½ Türk. Admi
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2. Ba
Zolla=
4½% ungarn
1913 (C. C.=St.
½
dito v
1914 (C. C.-St.
12 dito Goll
(C. C.-S
4% dito
1910 (C. C.=St.)
% dito Kron.
rente (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14
42, Tovenh 7. 81
39
46
28.5
17
Me
93.5
11.5
10.S
11:/,
27
26.05
1.7
22
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 ...
Eliſabethbahn
von 1883 ....
4% Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei .. ..
2‟/.,% Oſt. Südb
(Lombard.) ..
Staatsb.v.
2N
188:
b=Odenbg.
3%
v.
3.... .."
4% Rudolfb. t. *
i. G
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Ahtien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank
Bk. f. Brauinduſ
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3.
Bahr.
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Berl. Handelse
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Comm. u. Privatb.)
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Deutſche Bank.
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bank . . . . .."
Zereinsbank.
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank ..
Frankf. Bk. ...
öyp.=B1
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
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Metallbank. . .
Mitteld. Creditbl
Nürnb.
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Oſt. Cred
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Bank
Pr. Bod.=Creditbk.
Akt.-Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein.
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11
—
10
10
—
5.8
26
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1:
163
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162.5
88.7
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166
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30.75
55.25
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1.
14
11
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136.5
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Südd. Bod.=Cr. Bk.)
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Dt. Reichsbhn=
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Südd. Eiſenb.=Geſ
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AEG. Stamm.. .
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin".
Zaſt Nürnberg
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Karſtadt, R.. . ..
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Klein, Schanzl.. .
Klöcknerwerke .. . .
torr, Heilbronn
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Kraftw. Alt=Württ
rauß & Co., Loko.
Lahmeyer & Co. .
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Lingel, Schuhn
5
Löhnberger. Mü
wenbr. Münch.
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Lüdenſcheid Metall
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Kansfeld. Bergb.
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Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
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Motorenfabr. Deutz
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Neckari. Fahrzeug.
Neckarwv. Eßl. ..
Nicolay. Hofbr.
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Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen .....
Peters Union Frki.
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Schneider & Hanau
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58.5
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Südd. Immobilien
ucker=AG./151.75
Strohſtoff. Ver. . . 1280
Tellus Bergbau" .
Thür. Lief.=Geſ.
134
Tucher, Brauerei ,/169.5
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35
Ver f. Chem. Ind."
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ßfabr. Caſſe
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Berlin=Frankf. 96
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—
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Binſelfabriken
ahlwerke
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Ultramarin
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länd. Maſch
V
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Voltohm. Seil
93
146.5
Wanß & Freuta
Wegelin, Rußfabri
Werger Brauerei /188
Fellſt. Aſcha ſenbg. 227.75
138
Memel
305
Waldhof
Zuckerf. Rheingau
* Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
. 267
Verſicherung
Frkft. Allg Verſ.=G 184.75
Frankona Rück- u.
Mitv
25
Mannh Verſich.
160
Darmſtädte Werte
Bahnbedar!
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz..."
Lotoren Darmſtadt
Gebr. Roeder .. . . 1130
Nummer 192
Donnerstag, den 12. Juli 1928
Seite 15
Mai 42,00 (42.50), Juni 42.25 (4.50), Juli 40.50 (41.,00), Auguſt 41.00
(21.00), Septemr 41.25 (41.25), Oktober 41.25 (41.50), November und
Oezember 41.50 (41.75). Tendenz: befeſtigt. — Für Zink: Januar
bis Juni 49.50 (50.00), Juli 50.00 (50.50), Auguſt bis Oktober 49.,75
S0.25), November und Dezember 49.75 (50.00). — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin am 11. Juli ſtellten ſich für je
„0 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Sremen oder Rotterdam Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektro=
ſükupfernotiz 139,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des
Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Oeutſchland, für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenaluminium, 98 bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder
Drahtbatren 190.— RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz.
D4.— RM.; Reinnickel, 90= bis 99 Proz. 350 RM., Antimon Regulus
(5.00—90.00 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 80.50—82.50 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 11. Juli
ſtell=
en ſich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 63½/½e bis
3½, drei Monate 63¾/½—63¾, Settl. Preis 63½, Elektrolyt 68¾ bis
(D½, beſt ſelected 65½—66½, Elektrowirebars 69½; für Zinn: (
Ten=
enz: feſt) Standard per Kaſſe 209½—209¾, drei Monate 206½ bis
D6½, Settl. Preis 209½; inoff.: Banka 213, Straits 212½; für
Slei= (Tendenz: feſt) ausländ, prompt 20½, entf. Sichten 203/
Settl. Preis 20½; für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl. prompt 25½,
(mitf. Sichten 25, Settl. Preis 25½ —
—Inoffizielle Notierungen:
Queck=
flber 213—21½, Wolframerz 1538.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. Juli. Der hieſige
Produk=
lenmarkt verkehrte bei kleinem Geſchäft in ruhiger Haltung. Die
Breiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 26.25, Roggen 28.25, Hafer
ril. 27.75—28.25, Mais für Futterzwecke 24.25—24.75. Weizenmehl
15.25—36.75, Roggenmehl 37.50—38.50, Weizenkleie 13.50, Roggen=
Leie 16.—
Berliner Produktenbericht vom 11. Juli. Die Gemüter haben ſich
ber die jüngſten Vorgänge in der deutſchen Mühleninduſtrie immer
voch nicht beruhigt, die Märkte ſtehen gänzlich unter dem Gindruck
die=
ſer Ereigniſſe, und die Geſchäftstätigkeit leidet naturgemäß. Die
Aus=
landsmärkte wieſen geſtern eine Erholung auf, und darauf hin lauteten
uich die Cifofferten etwas höher; hier beſteht aber wenig
Unterneh=
nungsluſt für ausländiſches Brotgetreide. Vom Inlande iſt Weizen
weiter ausreichend angeboten, die Forderungen zeigen gegenüber geſtern
laum eine Veränderung. Roggen iſt nach wie vor knapp offeriert,
In=
tereſſe beſteh” nur für Waggonwaxe ſeitens der Provinzmühlen. Am
Tieferungsmarkt ſtellten ſich die Weizenpreiſe für alle Sichten höher,
Koggen konnte gleichfalls kleine Preisavancen erzielen. Weizenmehl
lat weiter ſchleppendes Geſchäft. Einige Konſumnachfrage machte ſich
ir billigere Rogenmehlſorten geltend, die geforderten Preiſe ſind im
allgemeinen aber ſchver durchzuholen.
Amerikaniſche Kabelna.t,4hten.
Chicago, 11. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der baiſſegünſtige Bericht des Ackerbaubüros drückte dem
Markt ſeinen Stempel auf: die Termine gingen etwas zurück. Es
wurden Glattſtellungen vorgenommen, wobei das größere Angebot
wei=
ter drückte.
Mais: Die amtliche Ernteſchätzung löſte lebhaftes
Deckungsbedürf=
nis aus. Im weiteren Verlaufe machſte ſich eine Abſchwächung geltend
auf Abgaben und günſtige Wetterberichte.
Roggen: Die ungünſtige amtliche Ernteſchätzung und einige
Export=
nachfrage ließen anfangs die Preiſe etwas anziehen. Dann aber wurde
die Haltung ſchwächer auf Abgaben für öſtliche Rechnung.
Hafer: Anfangs wurden auch hier Käufe beobachtet, doch ſchwächte
ſich: die Tenden; ſpäter ab.
New Yurk, 11. Juli. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Liverpooler Kab=l und Niederſchläge bewirkten
anfangs eine Befeſtigung. Vorübergehend wurde die Stimmung
ſchwä=
cher, dann aber machte ſich verſtärkte Deckungsluſt bemerkbar; auch die
Wallſtreetkreiſe beteiligten ſich hieran.
Zucker: Anfangs wurden Glattſtellungen der Hauſſiers beobachtet.
Dann trat vorübergehend eine Beſſerung ein, die aber von einer neuen
Abſchwächung auf Liquidationen und europäiſche Hedgingsverkäufe
ab=
gelöſt wurde.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 128½, Sept. 132½, Dez. 136: Mais:
Juli 105½, Sept. 97½, Dez. 82½; Hafer: Juli 4734, Sept. 41,
Dez. 43½; Roggen: Juli 113, Sept. 109½, Dez. 110¾4.
Schmalz: Juli 1197½, Sept. 12,27½, Okt. 12,42. Dez.
12,47½.
Fleiſch. Rippen: Juli 13.10, Sept. 13,47½, Okt. 13,25,
De=
zember —: Speck, loko 13,50; leichte Schweine 10,00—11,35;
ſchwere Schweine 10,25—11,30; Schweinezufuhren: Chicago
18000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: Juſi 22,15, Oktober 21,75—21,76.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. Juli:
Getreide. Weizen: Rotwinter 167½, Hartwinter 147½; Mais,
neu ank. Ernte 118½; Mehl, ſpring wheat clears 6,35—6,75;
Fracht: nach England 1,3—20 Schilling, nach dem Kontinent
8—9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,70; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav. Tendenz: flau; Umſatz in Lots: 204; Loko: 13¾;
Juli 13,41, Auguſt 13,53, September 13,82, Oktober 13,95, Nov.
13,79, Dez. 13,40; Januar 1929 13,33, Februar 13,30, März
13,28.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Funktionäre der Berliner Metallarbeiter nahmen geſtern abend
zu den durch Schiedsſpruch feſtgeſetzten Lohntarifen für die Berliner
Metallinduſtrie Stellung. Der Lohntarif für die Berlinee
Metall=
induſtrie, der bis zum Mai 1929 gilt, wurde mit 459 gegen 439
Stim=
men angenommen.
Nachdem die Handelskammer in Hamburg als
Börſenaufſichts=
behörde die vom Vorſtand des Vereins der Getreidehändler der
Ham=
burger Börſe verfaßten Bedingungen für den Zeithandel in Getreide
genehmigt hat, iſt nunmehr Montag, der 16. Juli 1928, als Beginn
des Zeithandels in Getreide an der Hamburger Börſe feſtgeſetzt worden.
Die Deutſche Linoleumwerke A.=G. hat am 1. Juni 1928 eine
Er=
mäßigung der Fabrikpreiſe von Linoleum=Bauware von 2½ Prozent
für größere Bauvorhaben eintreten laſſen. Es iſt dies die dritte
Preisſenkung ſeit der Verſchmelzung der beutſchen Linoleumfabriken
im November 1926.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt, hat
mit Wirkung vom 11. Juli die Preiſe um wieder rund 11,2 Prozent
ermäßigt.
Die luxemburgiſche Börſengeſellſchaft hat zum techniſchen Ratgeber
den Syndikus des Frankfurter Börſenvorſtandes, Keim, berufen, deſſen
Tätigkeit in einer Sitzung des Verwaltungsrates der Börſe genau
feſt=
geſetzt werden ſoll. Die Wahl Keims wurde mit Rückſicht auf eine
gewiſſe Zuſammenarbeit zwiſchen der luxemburgiſchen Börſe und den
ſüddeutſchen Börſen getroffen.
Die Vertreter der engliſchen und italieniſchen Gläubiger der
osma=
niſchen Vorkriegsſchulden ſind in Konſtantinopel zur Liquidierung des
in Paris abgeſchloſſenen Kuponabkommens eingetroffen.
Einem amtlichen Bericht über die Tätigkeit der ſchwediſchen
Schiffs=
werften, der ſoeben in Stockholm veröffentlicht wird, iſt zu entnehmen,
daß zurzeit 20 Schiffe mit einer Geſamttonnage von 104 60) Tonnen
auf ſchwediſchen Hellingen im Bau ſind.
Der ſchweizeriſche Außenhandel zeigt im Monat Juni eine etwas
rückläufige Bewegung. Die Einfuhr betrug 211 Mill. frs. (222,9
Mill. frs.), die Ausfuhr 162,3 nach 172,4 Mill. frs. Der
Einfuhrüber=
ſchuß iſt demnach von 50,6 Mill. auf 48,8 Mill. frs. zurückgegangen.
Die Weintraubenernte in Spanien wird allem Anſchein nach in
dieſem Jahre einen außergewöhnlich geringen Ertrag ergeben. Man
rechnet damit, daß ſie annähernd um die Hälfte hinter dem des
Vor=
jahres zurückbleiben wird.
Die Rohſeidenbörſe in New=York wird nicht vor September d. J.
in Funktion treten. Man hofft, einen Johresumſatz bis zu mehreren
Milliarden Dollars zu erzielen, da in den Vereinigten Staaten trotz
der Konkurrenz des Glanzſtoffes die Einfuhr von Rohſeide während
der letzten 15 Jahre von 5,1 Mill. Dollar auf 412,6 Mill. Dollar 1927,
alſo um das 78fache geſtiegen iſt.
Lus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
armſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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nortumonnaie — Zugeflogen: 1 Kanarien= /Weiß. Schlaſzimm.,
twgel (gelb m. Zuchtring). 1 Kanarienvogel.
Bebauungsplan.
Der von der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung am 5. ds. Mts. gutgeheißene
Pebauungsplan über die Aende= faſt neu, zu verkauf
rung der Fluchtlinien auf der
Oſt=
ſeite der Straße „Im Emſer” von/Hof links. (*18284
Rinkweg bis zur Kaſtanienallee
liegt gemäß Artikel 5 der Allgemeinen
Bauordnung in der Zeit vom 16. bis
31. d8. Mts. bei dem ſtädtiſchen
Hoch=
hauamt zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Vermeidung des Ausſchluſſes währen.
däeſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Der Oberbürgermeiſter.
Bebauungsplan.
Der nach Genehmigung durch den
Herrn Miniſter des Innern feſtgeſetzte
Bebauungsplan für den
Breitwie=
ſenberg liegt gemäß Artikel 7 der
All=
gemeinen Bauordnung bei dem ſtädt.
Hochbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 9. Juli 1928. (st11424
Der Oberbürgermeiſter.
Bebauungsplan.
Der auf Grund der Verfügung des
Herrn Miniſters des Innern vom 25.
nor. Mts. feſtgeſtellte Plan über
Aen=
derung der Fluchtlinien der
Heidel=
bergerſtraße von der
Mogsberg=
ſtraße bezw. Turnhalle bis zur
Ge=
markungsgrenze Eberſtadt liegt
ge=
mäß Art 7 der Allgemeinen Bauordnung
bei vem ſtädtiſchen Hochbauamt zur
Ein=
ſicht offen.
Darmſtadt, den 9. Juli 1928. (st11423
Der Oberbürgermeiſter.
Bekanntmachung.
Betr.: Baulandumlegung Alfred
Meſſel=Weg, Bez. I der Gemarkung
Darmſtadt.
Gemäß Art. 36, Abſ. 1 und Art. 47
tes Geſetzes über die Umlegung von
Bauland in der Faſſung der
Bekannt=
achung vom 10. Oktober 1927 bringe
ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß
der in der Tagfahrt vom 24. März 1928
von ſämtlichen beteiligten
Grundeigen=
ämern anerkannte Umlegungsplan nebſt
Unterlagen in der Zeit vom 13. Jul
1928 bis 12. Auguſt 1928, werktäglich
während der Dienſtſtunden auf Zimmer
IS des Vermeſſungsamtes Darmſtadt=
Stadt zu Darmſtadt, Grafenſtraße 30,
rfffenliegt. Gegen den Plan können die
Beteiligten innerhalb der Offenlegungs=
Eiſt ſchriftlich Erinnerung bei dem
Unter=
zeichneten erheben.
(St-11419
Der Vorſitzende
des Umlegungsausſchuſſes
Buxbaum
Bürgermeifter.
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Helanntmachung.
Betr.: Baulandumlegung Alfred Meſſel=Weg, Bez. I der
Gemarkung Darmſtadt, hier: Bildung des
Um=
legungsausſchuſſes.
Gemäß Art. 28 Abſ. 3 des Geſetzes über die Umlegung
von Bauland, in der Faſſung der Bekanntmachung vom 10.
Darmſtadt, den 9. Juli 1928. (st11425/ Oktober 1927 mache ich die Namen der Mitglieder des
Um=
legungsausſchuſſes und deren Stellvertreter öffentlich bekannt.
Mitglieder des Umlegungsausſchuſſes: Stellvertreter:
a) Vorſitzender: Bürgermſtr. Buxbaum. / Bürgermſtr. Ritzert.
b) Vertreter der Gemeinde: Stadtver= Stadtverordneter
ordneter Hummel.
Baßler.
c) Vertreter der beteiligten
Grundeigen=
tümer: Heinrich Dietrich, Stadt= Karl Berger,
Ober=
ſekretär.
Steuerſekretär.
d) Höherer Verm.=Beamter: Vermeſſ.=
Oberlandmeſſ. Keim.
Rat Hufer.
e) Bauſachverſtändiger: Bürgermeiſter
Baurat Müller.
Buxbaum.
1) Sachverſtändiger für die Bewertung: Kaſpar Henning,
Bauunternehmer Hummel.
Ober=Stadtſekret.
g) Rechtskundiger Sachverſtändiger:
Aſſeſſor Holtzmann.
Darmſtadt, den 10. Juli 1928.
Der Vorſitzende des Umlegungsausſchuſſes
Buxbaum
Bürgermeiſter.
St. 11420)
Am Freitag, den 13. Juli 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
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3 große Engel, 39 Teller, 150 Bogen
Weihnachts=Crep, 2 Fahrräder, 1
Kla=
vier, 1 Büfett, 1 Muſikautomat,
Credenz, 1 Bücherſchrank, 1 Standuhr,
Klavier (hellbraun), 2 Schreibzeuge
(Marmor), 1 Papierkorb, 1
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zeug (3teil., grün), 1 Schreibmappe
(Leder), 1 Prcsmaſchine, 800 Rollen
Cloſettpapier, 1 Regiſtrierkaſſe (
Natio=
nal), 46 Bilderrahmen in einem
Glas=
kaſten, 150 Karton Kurzbriefe, 4 Fächer
(echt Schildpatt und Elfenbein),
Platten Schildpattnadeln, 20
Aufſteck=
kämme (echt Schildpatt), 4
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ſchränke, 1 Ladenkaſſe (National),
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Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
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[ ← ][ ]Geite 16
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Orchesters der freiwilligen Feuerwehr Neu-Isenburg.
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Leitung: Kapellmeister W. SCHLUPP
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