Darmstädter Tagblatt 1928


09. Juli 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Franifurt a. M. 1304.

Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiſche iltnſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mii * verſehenen Original=Auffähze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 189
Montag, den 9. Juli 1928.
191. Jahrgang

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Nabat weg. Banſkionto Deutſche Bank und Darm=
fädter
und Nationalbank.

Däe Deutſche Luftfahreriagung.
B eiern zum 90. Geburtstag des Grafen
Zeppelin.
TU. Konſtanz, 8. Juli.
Der Deutſche Luftfahrwverband hatte aus Anlaß des 90. Ge=
bts
tages des Grafen Zeppelin ſeine Mitglieder vom 7. bis
Wuli zum 2. Luftfahrertag nach Konſtanz am Bodenſee ein=
migen
. Im althiſtoriſchen Konziliumsgebäude am See fand am
erstag der Begrüßungsabend ſtatt. Aus dem ganzen Aeich
mem Feſteilnehmer erſchienen: Vertreter der Reichsregierung,
18 badiſchen Staatsregierung, der Luftſchiffahrt, der Verkehrs=
ſigrrei
, der Wiſſenſchaft und Technik, ſowie die Jungflieger=
Fpoe der Fliegerſchule Böblingen. Bürgermeiſter Arnold,
Miranz, begrüßte die Feſtteilnehmer und führte u. a. aus, daß
Ruanz, als Heimatſtadt des Grafen Zeppelin, die berufenſte
geſſen 90. Geburtstag mit dem Deutſchen Luftfahrtverband
hierern. Der Bodenſee ſei die Geburtsſtätte der deutſchen Luft=
ſet
Ganz Deutſchland müſſe an dieſem Tage, dem Vorabend
7 Taufe des neuen Luftſchiffes L. 3. 127 das den Namen
ef Zeppelin hinaustragen ſolle, des großen Mannes ge=
biem
. Nach der Anſprache trugen junge Konſtanzerinnen Ehren=
bctte
auf den Grafen Zeppelin und Begvüßungsgedichte für
9Beſtteilnehmer vor.
m Sonntag vormittag fand vor dem Zeppelindenkwal am
8 doie Geburtstagsgedächtnisfeier und Kranzniederlegung ſtatt.
Gwürgermeiſter Dr. Möricke=Konſtanz gab ein Bild von dem
Rl des Grafen Zeppelin, von dem die ganze Welt heute uoch
ſtche, Konſtanz ſei ſtolz, die Vaterſtadt des Graſen Zeppelin zu
ſe, wer Ehrenbürger von vielen Hunderten deutſcher Städte ſei.
19 Medner ſchilderte dann die Entwicklung des großen Werkes
19 (6rafen Zeppelin, von ſeinem kleinſten bis zum größten Luſt=
Abefiin Krieg= und Friedenszeiten.
Anſchließend ſprach Staatsminiſter a. D. und Vorſitzender
b Deutſchen Luftfahrwerbandes Dominieus und wies auf die
Xettung der Luftfahrt für das deutſche Volk hin, deſſen beſter
1Bhrmpfer Graf Zeppelin geweſen ſei. Die deutſche Jugend, die
4guſſlieger, die ſo zahlreich erſchienen ſeien, müßten die Träger
45 deutſchen Luftfahrt ſein. Deutſchland müſſe ſtotz ſein auf
1Rürhrgedanken apbeite.
A.m Sonntag vormittag ſprach Dr. Eckener über die zukünf=
19 Beſtaltung der Luftſchiffahrt und ihre Wirtſchaftlichkeit.
28 (ckener führte u. a. aus, daß das Luftſchiff nur für weitere
AEfnnungen mit großer Nutzlaſt in Frage komme. Die Haupt= riet über die durch die Wahlen geſchaffene politiſche Lage in Ver=
Kyeunden würden. Selbſt Blitzgefahr ſei nicht zu fürchten,
ABldie Wirtſchaftlichkeit anbelange, ſo müßten in erſter Linie. Reichstagsfraktion ausgeſprochenen Mißbilligung in vollem Um=
4b günſtigſten Landungsplätze gefunden werden. Ankermaſte fang bei. Die weitere Entſcheidung bleibt den ſatzungsgemäß zu=
mmur
behelfsmäßig, aber nicht ausreichend. Es müſſe erſtrebt
A wonn, Landung und Aufſtieg in die Zeit von Sonnenuntergang
6ßenngen kaum bemerkbar ſeien. Wichtig ſei die Steigerung überwieſen. Aus dieſem Anlaß bekennt die Deutſchnationale
wwofes durch Helium. Ueber die Zutunft des Ozeanverkehrs
d bene ſich Dr. Eckener, daß das Luftſchiff das berufenſte Fahr=
Gierzu ſei und allen Gefahren ſtandhalten könnte. Der ge=
Aſtn: Weltflug des neuen L. 3. 127 müſſe vorläufig verſchoben
wm. Der erſte große Auslandsflug gehe nach Nordamerika.
M2, uch Dr. Eckener ſprach Profeſſor Dr. Pirath=Stuttgart über
AAaxftverkehr und innerdeutſchen Verkehr und ging dabei auf
4MAsiſtung der Technik, von der der künftige Weltflugveriehr
4 ſüunge, und auf die Tariſpolitik ein.
in ergang des Dampfers Angamos.
292 Perſonen ertrunken.
ſzumos geſunken. Nach den erſten Meldungen ſind 80 Matro=
Aſſ neueren Meldungen befanden ſich an Bord des geſunkenen ſein, jedenfalls nützt er, wenn er verwirllicht wird. Und er
2katfers nicht, wie zuerſt berichtet, 155 Perſonen, ſondern 295, iſt, daß man, da die Wohnungsfrage brennend iſt, die Geſetzes=
nklich
215 Mann Beſatzung und 80 Paſſagiere, darunter zahl= vorlage ſchnellſtens annahm.
ſie /Frauen und Kinder. Allem Anſchein nach ſind 292 Per=
UINte.
Aieber den Untergang des Dampfers Angamos liegen jetzt nächſte Sitzungsperiode liefern.
diſterften Einzelheiten vor. Das Unglück ereignete ſich in der
ſa zm wurde. Die Kataſtrophe ging außerordentlich ſchnell
bllſich. Zahlreiche Perſonen wurden durch die niederfallenden
Dkmmer der Maſten und Schornſteine getötet, andere von den (
ASen. gegen die Felſen geſchleudert und zerſchmettert. Bei dem wöhnt. um ſo überraſchender wirkt alſo, daß von belgiſcher 2
hlnchenden Sturm war es unmöglich, die Rettungsboote her= Seite alles verſucht wird, in der Räumungsfrage Komplikationen z
vPAerſonen konnten ſchwimmend das Ufer erreichen. Die Zahl
HRnd-

Vom Tage.

Nach einer Meldung des New York Herald hat Staatsſekretär
Koover dem Präſidenten Colidge ſein Nücktrittsgeſuch unter=
breitet
. Dem Blatt zufolge komt als Nachfolger Hoovers William But=
ler
in Frage.

* Der Referentenentwurf über die
Beſchäftigung in der Hauswirtſchaft.

Aus Sofia wird gemeldet, daß General Protogeroff der
Führer der mazedoniſchen revolutionären Organiſation, in Soſia zu=
ſammen
mit ſeinem Begleiter einem Attentat zum Opfer gefallen ſei.

Von

Die Nachricht hat in Belgrad große Senſation erregt, da man Proto=
gen
zwiſchen Bulgarien und Jugoſlawien geführt hatten. General Hauswirtſchaft beſprochen worden. Ein ſolches Geſetz iſt ſeit
Protogeroff lebte ſtändig in Sofia.
zu verbringen.
wegen ſchlechten, zum Teil ſogar verdorbenen Eſſens geweigert, ſich worden. Dann wurde es zunächſt ſtill. Aber das Reichsarbeits=
zur
Arbeitsſtätte zu begeben.
geben. Auf Anordnung des engliſchen Luftfahrtamtes iſt das Flugzeug
Loewenſteins verſiegelt worden.
für den Bankier Loewenſtein plötzlich abgeſagt, da der Tod des
Bankiers Loewenſtein noch nicht endgültig feſtgeſtellt ſei.

Der Fall Lambach.
Tagung der deutſchnationalen Parteivertretung
Berlin, 9. Juli.
Die Tagung der deutſchnationalen Parteivertretung, die am
Abeijunge Schan, die im Geiſte des Grafen Zeppelin für den Sitzung wurde dann abgebrochen und auf Montag vormittag halb ein derartiges Geſetz ſchon im Vorſtadium von der Oeffent=
vertagt
. Von der deutſchnationalen Preſſeſtelle wird folgender hoben werden können.
Bericht über die Tagung ausgegeben:
ahren ſeien für die Luftfahrt die vertikalen Luftbewegungen, bindung mit einer Ausſprache über die Angelegenheit Lambach.
Abader dank der Technik und Konſtruktion des Luftſchiffes leicht Hierzu wurde folgender Beſchluß gefaßt: Die Parteivertretung
Anonr Blitz nur das Metall, nicht aber die Ballons aufſuche, tritt der dem Herrn Abg. Lambach ſeitens der deutſchnationalen
ſtändigen Stellen vorbehalten. Deshalb werden die geſtellten barten Arbeit, die Entrichtung des baren Entgelts, den Anſpruch
hie onnenaufgang zu verlegen, da um dieſe Zeit die vertikalen Ausſchlußanträge dem zuſtändigen Landesverband als Material
Päahrtgeſchwindigkeit und die allmähliche Erſetzung des Waſ= Volkspartei ſich erneut zum monarchiſchen Grundſatz ihres Partei=
programms
.
Raſches Arbeiten
der franzöſiſchen Kamiher.
Belgiens verſpätete Befürchtung.
Von unſerem A=Korreſpondent.
Die franzöſiſche Kammer iſt in die Ferien gegangen, ſie hat
das Wohnungsbauprojekt Loucheurs angenommen. Anſcheinend
EP. Santiago de Chile, 8. Juli. hat ſie für den Augenblick keine dringende Arbeiten mehr, denn
Irr der Arauca=Bucht iſt der chileniſche Transportdampfer ſonſt hätte man die Dauer der Sitzungsperiode micht um eine abziehen.
Woche verkürzt.
Bei dem Projekt Loucheurs votierte die Kommer die Ge=
ſ
hund 70 Paſſagiere ertrunken. Nur 5 Mann der Beſatzung ſetzesvorlage ohne beſondere Debatte und Reden ſo ſchnell, daß gels anderer Vereinbarungen kann vom 15. auf den Schluß eines
Am gerettet. Der Kapitän des Schiffes, der ſich unter den jedermann überraſcht war. Letzten Endes iſt das ganz gut ſ9. Kalendermonats gekündigt werden. Für Hausangeſtellte darf
Ubr ebenden befand, beging Selbſtmord durch Erſchießen. Ueber den Plan Loucheurs kann man verſchiedener Meinung wie bisher die Kündigung nur mit ſechs Wochen Friſt zum
ſchließt weitere Arbeiten gar nicht aus, ſo daß es ganz natürlich
Die Kammer und es iſt eine neue Kammer war etwas
über ſich ſelbſt erſchrocken, daß ſie eines ſo ſchnellen Entſchluſſes ſchriften. Anſpruch auf einen einwandfreien Schlafraum, eigenes
ſtm ertrunken, denn geſtern abend hier eingetroffene Funk= fähig war, und auch die Preſſe war erſchrockem; denn es hat ſich Bett, Waſchgelegenheit und geſicherte Aufbewahrung der Sachen
ſtnhs teilen mit, daß der Kreuzer Veuteno und der Zerſtörer herausgeſtellt, daß die Deputierten für den Augenblick der Re= wird gefordert. Grundſätzlich iſt eine neunſtündige, ununter=
Allam an der Unglücksſtelle eingetroffen ſind, aber keine gierung viel beſſer folgen, als man dachte. Letzten Endes iſt brochene Nachtruhe vorgeſehen, deren Beginn von vornherein
gfnr von dem Dampfer oder den ueberlebenden entdecken aber die Kammer dazu da, um zu entſcheiden und nicht um zu feſtſtehen muß und die nur in beſonderen Ausnahmefällen ge=
über
die politiſche Orientierung der Kammer, wird nur die den nächſten Tagen durch verlängerte Nachtruhe oder ſonſtige
Die außenpolitiſchen Fragen betrachtete man jetzt mit viel
Aſtt von Freitag auf Samstag kurz nach Mitternacht. Der Ruhe. Das Ergebnis der Arbeit des Sicherheitskomitees wird Krankenpflege, dann iſt entſprechende Ruhezeit am Tage zu ge=
Artyſer wurde im Verlaufe eines ſchweren Sturmes ſteuerlos in den politiſchen Kreiſen ziemlich leidenſchaftslos beſprochen, währen. Ferner ſind entſprechende Ruhezeiten, insbeſondere
uAauf Felſen geworfen, wo er von den Wellen in Stücke zer= man iſt einig darüber, daß die Arbeiten des Komitees erſt bei auch für Einnahme der Mahlzeiten zu gewähren. Freizeit iſt
der nächſten Sitzung des Völkerbundsrates auf ihre Bedeutung mindeſtens für vier Stunden an einem Nachmittag in der Woche
1
beurteilt werden können.
Die franzöſiſche öffentliche Meinung hat ſich ſchon an den
Gedanken der Notwendigkeit der Räumung des Rheinlandes ge=
umzulaſſen
. Da auch die Radioanlage zerſtört war, konnte herbeizuführen. Anſcheinend befürchtet man in Brüſſel im Ge= zugleichen. Sonntags darf nur eine Beſchäftigung mit laufenden
k(h Silfe von anderen Schiffen herbeigerufen werden. Nur heimen, daß, wenn die deutſchefranzöſiſche Verſtändigung wirk= Arbeiten ſtattfinden.
lich herbeigeführt ſein wird, Belgien von ſeiner außenpolitiſchen
Bedeutung noch mehr verlieren wird. Dieſe Befinchtung iſt
dMoten ſteht noch nicht genau feſt, dürſte aber über 300 be= um ſo unbegründeter, als Belgien ſchon lange ſein, in der Nach= Uinrichtiges verbreitet worden. Das gilt insbeſondere für die

Generalſekretär Wilhelm Fecht, Berlin.
In einem Teil der Preſſe iſt in der letzten Zeit teilweiſe mit
geroff die in den letzten Jahren in Südſlawien durchgeführten Auten= unrichtigen Angaben der Entwurf eines Hausgehilfengeſetzes,
tate zuſchreibt, welche zu einer bedeutenden Verſchärfung der Beziehun= oder genauer geſagt, eines Geſetzes übr die Beſchäftigung in der
längerer Zeit beabſichtigt. Im Jahre 1918 ſind die ſogenannten
Der Sultan von Marokko iſt nah Frankreich abgereiſt, wo Geſindeordnungen aufgehoben worden. Unter ihnen befand ſich
er mehrere Wochen zu bleiben gedenkt. Er beabſichtigt, die Pyrenäen als Kurioſum die Geſindeordnung für das Herzogtum Lauen=
und die Loire=Schlöſſer zu beſichtigen und dann einige Dage in Paris burg aus dem Jahre 1732. Die Reichsregierung hat dann Ende
1921 dem Reichswirtſchaftsrat einen Entwurf zugehen laſſen, der
Die kommuniſtiſche Humanité meldet 300 Soldaten des in auch dort beraten wurde. Ende 1922 iſt dieſer Entwurf, mit
Caſablanca in Garniſon liegenden 37. Fliegerregiments hätten ſich weſentlichen Aenderungen verſehen, dem Reichsrat vorgelegt
miniſterium hat in der Zwiſchenzeit trotzdem verſchiedentlich mit
Wie der Matin aus London meldet, ſind der Pilot und der Mecha= den Vereinigungen der Hausfrauen wie denjenigen der Haus=
niker
des Flugzeugs des belgiſchen Bankiers Loewenſtein nach angeſtellten verhandelt. Die Folge davon war, daß der Entwurf
Brüſſel gerufen worden, damit ſie Auskuuft über den Tod Loewenſteins mehrmals abgeändert wurde. Schließlich hat auf Grund dieſer
Verhandlungen das Reichsarbeitsminiſterium einen vorläufigen
Neferententenwurf ausarbeiten laſſen. Die Länder ſollten den
In Brüſſel wurde der bereits angeſetzte Trauergottesdienſt Entwurf durchberaten und erſt dann wollte der Reichsarbeits=
miniſter
eine endgültige Eutſcheidung treffen.
Mit dieſem Entwurf hat man ſich jetzt in der Preſſe beſchäf=
tigt
. Dabei ſind allerdings verſchiedene Unrichtigkeiten mitgeteilt
worden. Infolgedeſſen hat ſich das Arbeitsminiſterium im Gegen=
ſatz
zu ſeiner ſonſtigen Praxis entſchloſſen, den Referentenentwurf
im Reichsarbeitsblatt zu veröffentlichen. Dieſes Vorgehen iſt zu
begrüßen. Wenn ſchon im allgemeinen ſozialpolitiſche Geſetze, die
nur auf dem Wege des Kompromiſſes zuſtandekommen, können,
ſchwierig ſind, ſo trifft das insbeſondere für ein derartiges Ge=
ſetz
zu. Die Eigenart der Haushaltsverhältniſſe läßt ſchematiſche
Regelungen gar nicht zu. Dazu kommt, daß diesmal ganz andere
Sonntag im Reichstag ſtattfand, dauerte mit kurzenUnterbrechun= und viel weitere Kreiſe als gewöhnlich an ſozialpolitiſchen und
gen von 10 Uhr vormittags bis gegen 10 Uhr abends. Die arbeitsrechtlichen Geſetzentwürfen intereſſiert ſind. Je eher des=
lichkeit
erörtert wird, deſto leichter werden Schwierigkeiten be=
Der Entwurf ſelbſt iſt verhältnismäßig kurz. Er enthält
Die Parteivertretung der Deutſchnationalen Volkspartei be= 4 Abſchnitte mit 24 Paragraphen, die die Beſchäftigung der Haus=
gehilfen
und Hausangeſtellten in der Hauswirtſchaft regeln ſol=
len
. Intereſſant iſt der neue Begriff des ſogenannten Haushalt=
leiters
. Haushaltleiter iſt meiſtens die Frau, die einen Haushalt
leitet, oder derjenige, der vom Arbeitgeber (alſo dem Hausherrn)
beſonders ermächtigt iſt. Der neue Begriff beſeitigt rechtliche
Schwierigkeiten. Er ermächtigt die Hausfrau zur Selbſtvertre=
tung
, während vorher mancherlei Unzuträglichkeiten in Erſchei=
nung
getreten ſind. Der Entwurf regelt die Leiſtung der verein=
des
Arbeitnehmers auf Urlaub. Dabei iſt übrigens zu bemerken,
daß die Hausgehilfen und Hausangeſtellten bei Annahme dieſes
Geſetzes die erſte Arbeitnehmergruppe ſein würden, für die ein
Urlaub geſetzlich feſtgelegt wird. Urlaubsanſpruch beſteht nach
einer neunmonatigen Beſchäftigung bei demſelben Arbeitgeber.
Der Urlaub beträgt in den erſten beiden Jahren nach Ablauf der
Wartezeit von neun Monaten mindeſtens eine Woche, in den fol=
genden
Jahren mindeſtens zwei Wochen.
Ferner regelt der Entwurf Arbeitsverhältnis und Krankheit.
Dem Arbeitnehmer ſteht auch Anſtruch auf Tagesentgelt bei der
Krankheit nur dann zu, wenn das Arbeitsverhältnis bei Beginn
der Krankheit einen Monat gewährt hat. Vierzehn Tage nach
Beginn der Krankheit erliſcht dieſer Anſpruch. Der Arbeitgeber
hat die Möglichkeit, auf das bare Entgelt Bezüge aus einer
Paris, 8. Juli. Kranken= und Unfallverſicherung im Verhältnis der von ihm ge=
leiſteten
Beitragsanteile anzurechnen. Leiſtet alſo der Arbeit=
geber
zur Krankenkaſſe nur das geſetzliche Drittel, ſo darf er nur
in dieſem Verhältnis die Kaſſenbezüge vom baren Entgelt
Die Kündigungsfriſt beträgt für Hausgehilfen nicht mehr als
einen Monat und nicht weniger als einen halben Monat. Man=
Quartalſchluß ausgeſprochen werden. Friſtloſe Arbeitsbeendi=
gung
iſt für beide Teile vorhanden, wenn ein triſtiger Grund
vorliegt.
Im Entwurf folgen dann hygieniſche und Arbeitszeitvor=
debattieren
. Und die Ferien ſind verdient. Ein klores Bild kürzt werden darf. Jede nicht ganz geringfügige Kürzung iſt in
Ruhezeit auszugleichen. Läßt die Art der übernommenen Ob=
liegenheiten
ununterbrochene Nachtruhe nicht zu, zum Beiſpiel bei
und an jedem zweiten Sonntag ab 3 Uhr nachmittags zu ge=
währen
. Geſetzlich anerkannte Feiertage ſtehen den Sonntagen
gleich. Anſtelle zweier freier Nachmittage kann ein ganzer freier
Tag vereinbart werden. Gauz oder teilweiſer Ausfall der Frei=
zeit
iſt nach Möglichkeit innerhalb der nächſten zwei Wochen aus=
Ueber die dann folgenden Beſtimmungen zur Durchführung
der Schutzvorſchriften und den Mutterſchutz iſt ſtellenweiſe

4ſhy, da, wie ſich jetzt herausſtellt, außer der Beſatzung und kriegszeit gewonnenes Großmachtpreſtige verloren hat. Ueberall Durchführung des Wüchnerinnenſchutzes. Wir geben um Klar=
dBPaſſagieren
, ſich noch eine Abteilung Rekruten an Bord, weiß man das, nur in Brüſſel nicht, und deshalb beunruhigt heit zu ſchaffen die Beſtimmungen des Geſetzentwurfes ein=
man
ſich ſo verſtätet. 1.
gehend wieder. Danach kann ein weiblicher Arbeitnehmer die aug

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Geite 2

Montag, den 9. Juli 1928

Nummer 189

den Abesvertragd Wieckende Abeitsleiſund Lerweigerin, Bemt
durch ärztliches Zeugnis die vorausſichtliche Niederkunft in vier
Wochen nachgewieſen wird. Weibliche Arbeitnehmer dürfen zwei
Wochen nach ihrer Niederkunft nicht beſchäftigt werden. Während
weiterer vier Wochen ſind ſie berechtigt, beſonders ſchwere körper=
liche
Arbeit zu verweigern, während der gleichen Zeit können ſie
die geſamte Arbeitsleiſtung verweigern, wenn ſie durch ärztliches
Zeugnis nachweiſen, daß ſie wegen einer Krankheit, die die Folge
ihrer Schwangerſchaft oder Niederkunft iſt, oder die dadurch
weſentliche Verſchlimmerung erfahren hat, an der Arbeit verhin=
dert
ſind. Der Arbeitgeber iſt zur Gewährung des Entgelts für
die Zeit, in der keine Arbeit geleiſtet wird, nur verpflichtet, ſoweit
dies ausdrücklich vereinbart iſt.
Beſteht das Arbeitsverhältnis länger als drei Monate, ſo
bilden Schwangerſchaft und damit zuſammenhängende Umſtände
keinen Grund zur friſtloſen Kündigung. Kann der Arbeitgeber
wegen der beſonderen Eigenart des Arbeitsverhältniſſes oder des
Haushalts die Fortführung des Arbeitsverhältniſſes bis zu dem
vereinbarten oder durch Kündigung herbeizuführenden Verlauf
nicht zugemutet werden, ſo iſt er berechtigt, das Arbeitsverhältnis
zum Schluß eines Kalendermonats ſpäteſtens am 15. dieſes
Monats zu kündigen. Dabei iſt beachtlich, daß bisher vielfach die
Schwangerſchaft als Grund zur friſtloſen Entlaſſung angeſehen
wurde. Beim erſten Teil der Beſtimmungen muß man bedenken,
daß unter im Haushalt beſchäftigten Arbeitnehmern nicht nur
Hausgehilfin verſtanden wird, praktiſch wird für den eigentlichen
Haushalt nur der zweite Teil der ſoeben wiedergegebenen Be=
ſtimmungen
in Frage kommen. Die Kritik, die darauf aufbaute,
daß es unmöglich ſei, einer Hausgehilfin, wenn das Arbeits=
verhältnis
länger als drei Monate beſteht, im Falle der Schwan=
berechtigt
. Hätte das Geſetz einen ſolchen Unſinn vorgeſehen,
dann würde man allerdings mit Recht kritiſiert haben.
mungen zum Gewerbebetrieb zu machen. Nach dem Wortlaut
des Geſetzes ſoll der Arbeitnehmer den Gewerbeaufſichtsbeamten
veranlaſſen können, imn der Zeit zwiſchen 9 Uhr vormittags und
6 Uhr nachmittags die Durchführung der neuen geſetzlichen Be=
ſtimmungen
im Haushalt zu prüfen. Hier kann ſehr leicht Unfug
vornherein energiſch dagegen zu wehren, daß durch unbegründete
Anläſſe von Außenſtehenden in ihren Haushalt eingegriffen wer=
den
kann.
Es wäre natürlich bei einer ausgiebigen Erörterung über die
Einzelheiten des Geſetzes notwendig, auch an anderen Stellen
Kritk zu üben. Der Raum, der hier zur Verfügung ſteht, reicht
nicht dazu aus. Es kam auch in erſter Linie darauf an, den In=
halt
des Referentenentwurfs richtig wiederzugeben. Dabei möch=
ten
wir betonen, daß es ſich bei dieſem Referentenentwurf noch
lange nicht um etwas Endgültiges handelt; die Länder, das ind das Voll des ganzen deutſihen Volkes.
Arbeitsminiſterfum, das Kahinett, der Reichsrat müſſen ſich mit
einem Referentenentwurf beſchäftigen, ehe er als geſetzliche Vor=
lage
eingebracht wird. Man wird auch die Intereſſenorgantſatio=
nen
der Hausfrauen und der Hausgehilfinnen über Einzelheiten
richtige Wiedergabe des Geſetzes das Gute, daß die Oeffentlichkeit
gezwungen wurde, ſich eingehend jetzt ſchon mit dieſer Materie
auseinanderzuſetzen.

Telegrammwechſel zwiſchen dem Reichspräfi=
denten
und Präfident Coolidge zum Unab=
bängigkeitstage
.
Berlin, 7. Juli.
Der Herr Reſchspräfident hatte zum amerikaniſchen Unab=
hängigkeitstage
folgendes Telegramm an Präfident Coolidge
gerichtet:
Anläßlich des Unabhängigkeitstages entbiete ich Ihnen,
Herr Präfident, meine herzlichſten Glückwünſche und verknüpfe
hiermit meine aufrichtigen Wünſche für das weitere Gebeihen
der Vereinigten Staaten.
Darauf iſt ein Antworttelegramm von Präſident Coolidge
eingegangen, das in Ueberſetzung wie folgt lautet:
Geſtatten mir Eure Exzellenz, meinen herzlichſten Dank für
Ihre freundlichen guten Wünſche anläßlich unſeres Unabhängig=
keitstages
auszuſprechen. Regierung und Volk der Vereinigten
Staaten ſind ſehr dankbar, Ihre Glückwünſche zu erhalten.

*Die polniſchſte Stadt.
Poſener Reiſeeindrücke von W. Hveppener=Flatow.
Poſen iſt die repräſentativſte Stadt Polens ſagen die pol=
niſchen
Zeitungen. Mag ſein. Für deutſche Begriffe jedenfalls
ſieht eine repräſentative Stadt erheblich anders aus. .
Schon der Bahnhof!. Ausreichend vielleicht für den Verkehr
von 1914, genügt er heutigen Anſprüchen längſt nicht mehr. Ver=
ſuchte
Beſſerungen ſcheſtern am Platzmangel. So bringt eben
weiter jeder ankommende Zug Gewühl unnd Lärm, an den man in
Polen ſich erſt gewöhnen muß.
Ueberhaupt: Lärm! Merkwürdig, daß hier (und überall im
Polen) alles verbunden iſt mit Lärm, Geſchrei, Aufregung. Rat=
ternde
Elektriſche, dringend erholungsbedürftig, endloſe Ko=
lonnen
Militär, mit flatternden Fahnen und rechthaberiſch= auf=
dringlicher
Muſik, tutende, tobende, raſſelnde Autos mit alters=
ſchwachem
Aſthma, brüllende Staatspoliziſten, die hilflos ſich
mühen, den Verkehr zu regeln, ſingende Jugendtruppen im
Uniform, den Pfadfinderhut verwegen=ſchief auf den ſonnenver=
brannten
Schädeln. Wohltuend leiſe nur die gummtbereiften
Droſchken, deren Klappernde Pferdehufe leiſe gemahnen an Wie=
ner
Fiaker. (Der eiſerne Juſtab würde ſtaunen, wiewiel Kolle=
gen
er in Poſen umd Warſchau noch hat.)
Repräſentativ?
Vergebens ſucht man die leichte, ſelbſtverſtändliche Eleganz
anderer Städte, die ſich nicht als repräſentativ bezeichnen. Ent=
weder
Ungepflegtheit und Schmutz. Oder knalligſte Farben, dem
Auge wehtuend.
Oder doch: Die Kaiſerpfalz! Grau und wuchtig ein monu=
mentales
Denkmal beſſerer Zeiten , grünberankt wachſen die
mächtigen Mauern empor aus jung=friſchen, netten Anlagen
mahnende Finger der Vergangenheit recken die gedrungenen
Türme ſich gen Himmel.
Und die Oper mit ihren Anlagen, deren verſchlungene Pfade
immer neue, reizvolle Ausblicke eröffnen. Grau und geduckt auch
dieſer Bau. Einfach und ſchlicht. Wie die Männer, die ihn
ſchufen. Ohne prunken zu wollen, ſollte er Mittler ſein, für
deutſche Kunſt und deutſches Können. Heute ſingt Androſzek
hier, und am Dirigentenpult entlockt Bojanowſty dem Orcheſter
rhythmiſch=ſcharfe Melodien, m demen polniſche Beweglichkeſt
und Ueberſchwenglichkeit ſich auslebt.
Und das Rathaus. Ja: irgendwer ein Kollege aus dem
haßverſpritzenden national=polniſchen Lager ſprach mir von
ſeiner Unzufriedenheit. Zu nüchtern ſei das Haus. Und zu
ſachlich. Farben müſſe es tragen, hell und freundlich. Die
Koſtbarkeiten dieſer Architektur ſind den Polen zu fremd, und
das matte Altgold anf dem Zierrat im Sculengang zu wenig

Kundgebung der beſſiſchen Beamtenſchaft.

Begellen C. 1. D.,8. Sult.
In dem herrlichen Erholungsheim der heſſiſchen Beantenſchaft, Veamtenſchatt und des heſſiſchen Volkes verwerten könnten.
der Goldenen Kvone in Jugenheim a. d. B., fand am Samstag und
Sonntag der 9. Bundestag des Heſſiſchen Beamtenbundes ſtatt, der in
Gemeindebehörden angeſchloſſen.
gefunden, die der Vorbereitung der Bundesverſammlung am heutigen ſchaft und große Teile der Aubeitnehmerſchaft ſich den Beamteninter,
Sonntag dienten.
Der 1. Bundesvorſitzende Dr. Claß
ſhen Staatspräſidenten, Schulrat Friedrich, Miniſterialrat Dr. b. Eyff Leffentlichkeit und die geſetzgebenden Körperſchaften zu erhalten. Wemn
Finanz= und Innenminiſters, Landtagsppäſident Delv, die Abgeordneten ſei, werde ſie doch weiter Aufbauarbeit leiſten.
Dr. Keller (D.V.P.), Lehrer Hammann (Komm.), Prof. Axt (V. R.P.),
gerſchaft zu kündigen, iſt nach dem Wortlaut des Geſetzes nicht Nektor Reiber (Dem.), Lehrer Winter (Ztr.) und Kreisſchulrat Stork Kegel=Stuttgart deſſen Grüße und Wünſche, für die Heſſiſche Ve=
(Soz.), ſowie die Vertreter der Nachbarverbände und die Delegierten amtenbank Darmſtadt Herr Direktor Burger, der gleichzeitig einen
Berechtigter iſt aber die Kritk, die ſich gegen den Verſuch hund am 34. März 1918 im Fürſtenſal zu Darmſtadt gegründet wurde. Frankfurt und Herr Albrecht= Darmſtadt im Namen des Verbandes
wendet, den Haushalt bei der Durchführung der Schutzbeſtim= Manche Hoffnungen und Enwartungen hätten ſich nicht erfüllt dunch die der Poſt= und Telegraphenbeamten Grüße übermittelt hatten, ergriff der
Härte der Zeit, aber heute ſtehe der Bund gefeſtigt da im Vertrauen 2. Vorſitzende,
der Mitglieder, geſchloſſen in ſeinen Fachvereinen der einzelnen Be=
amtengruppen
, die Führer gewillt, ihre ganze Kraft dafür einzuſetzen,
daß der Bund weiter wahſe, blühe und gedeihe. In wenigen Tagen das Wort zu ſeinem 1½ſtündigen Vortrag über die Auswirkungen
werde das Veamtenerholungsheim, die Goldene Krone, das Feſt ihres der Beſoldungsreform im Reich und in Heſſen. Unter Anführung
angerichtet werden. Die Hausfrau wird deshalb gut tun, ſich von Staat, der Regierung und dem Heſſiſchen Landtag der Dank der heſſi= meine Unzufriedenheit der Beamtenſhaft mit den jetzigen Beſoldungs=
ſchen
und damit der deutſchen Beamtenſhaft erneut ausgeſprochen wer= ordnungen und =ſyſtemen des Reiches und Heſſens, darzulegen, die
bolung ruhebedürftiger Beamten, ihrev Frauen und Kinder.
der Beamtenſchaft bevihren. Beſonders werde die Beamtenſchaft bei angeführte Kundgebung der Bundesverſammlung.
der Schaffung des Reichsbeamtengeſetzes und der Reichsdienſtſtraford=
würden
. Bei der Arbeit des Reiclsbundes und des Landesverbandes Annahme fand. Entlaſtung des Vorſtandes und der Kaſſenfuhrung,
ſtehe, die nur Mittel zum Zweck ſei, ſondern das Wohl der Beamten Billigung des Voranſchlages 1998/29 wurden ebenfalls einſtimmig er=
Miniſteriakrat Dr. v. Erff
dankte für die Einladug zur Tagung und erklärte, er habe die beſten Hotels. Zur Krone fand ein gemeinſames Mittageſſen der Delegierten
des Geſetzes noch hören müſſen. Trotzdem hatte die teilweiſe un= Ktüße und Wünſche der heſſiſchen Regierung zu übermitteln, insbeſon= und Gäſte ſtatt.
bere des heſſiſchen Staatspräſidenten und der Herren Miniſter, die zu
ihrem Bedauern, zum Teil durch Urlaub, verhindert ſeien, der Tagung Abg. Dr. Beſt (V.RP.) und Dr. Werner (Dntl.) die
berſönlich beizuwohnen. Die heutige Tagung ſtehe, was begreiflich ſei,
immer noch im Zeichen der Beſoldungsneuregelung. Die heſſiſche Be=
ſoidungsordnung
, das müſſe zugegeben werden, konnte nicht alle Er=
und mancher einzelne Begmte ſetzten ihre Hoffnungen auf den noch
ausſtehenden Stellenplan. Die Regierung habe volles Verſtändnis für und allgemeinen Geſichtspunkten für die Altersgrenze von 65 Jahren
die Lage der Beamtenſchaft und bedquere es felbſt außerordentlich, daß ausgeſprochen habe, um eine Ueberalterung der Beamten zu vermeiden
ten, doch beſtehe die Hoffnung, daß es wenigſtens gelingen möge, die
drückend erwieſen hätten. Der heutige Tag möge dunch einen harmoni= kuſſionsrednern, Landtagspräſident Delp, Dr. Claß, Lehrer Horn= Darm=
ſchen
Verlauf und fahliche Aufklärung mit beitragen zur Förderung ſtadt, Stadtſchulrat Bach=Darmſtadt, Landtagsaba. Dr. Keller=Gießen
der Grundlagen für die Erhaltung der Berufsfreudigkeit und Berufs= ſekretär Melior=Darmſtadt, Amtmann Lang und Landtagsabg. Winter
Staates.
Bei den Tagungen der übrigen Landesverbände dieſes freimützige einige in der Debatte vorgebrachte Tatſachen richtig und ergänzte ſie,
wenigſtens einer der Staatsminiſter anweſend; der Heſſiſche Beamten= bei den Fraktionen des Heſſiſchen Landtages darauf zu wirken, daß
Organiſation von weit über 10 000 heſſiſchen Staatsbeamten eine etwas würde.

Tagungen erſcheinen, wenn aber der Beamtenbumd eimmal jährlich ſeine
Tagung abhalte, dürfe der Erwartung Ausdruck gegeben werden, daß
auch einmal ein Miniſter hier erſcheine. Wenn es das von Herrn Mi=
niſterialret
v. Eyff geſtweifte Hindernis ſei, habe man dafür Verſtändmis
und werde im nächſten Jahre dafür ſorgen, daß dieſe Urfache wegfalle.
e
Bau moderniſteren zu wollen auf polniſche Art!

Gewiß, ſehr ſchön iſt auch der Plac Wolnosci, der Freiheits=
platz
, den das zum Kaffe Eſplanade gewordene Stadtheater ab=
ſchließt
. Hier auf der ſonnenüberfluteten Terraſſe trifft
man ſich. Die Ausländer die Kauſherren die Offiziere
der Eliteregimenter die wenigen ausländiſchen Fournaliſten
die Damenwelt. Eine ausgezeichnete Kapelle ſpielt der Kaffe
in Gläſern (o Wien, wie nah biſt du doch!) iſt ſtark und würzig
und man ſieht und wird geſehen. Alle Sprachen der Welt
ſchwirren durcheinander. Und hier war es auch, wo ich den
gummitauenden Yankee fand, der Polens wahres Geſicht als
Reiſeführer benutzte. O yes! Very intereſting, dieſe Korrup=
tion
. Nichts anderes lockte ihn nicht der Haß und nicht der
geifernde Nationalſtolz, nicht die Vengangenheit und nicht die
Gegenwart. Von Korruption ſprach das unliebenswürdige Buch
des franzöſiſchen Generalſtäblers, und von polniſcher Wirt=
ſchaft
Und das mußte der Mann aus U.SA. geſehen
haben.
Alle Sprachen der Welt . . . nur Deutſch nicht! Niemals
und nirgends! Das iſt verbannt in die wenigen Lokale, in denen
das täglich zuſammenſchrumpfende Fähnlein der Auf=
rechten
ſich ein =oder zweimal in der Woche zuſammenſindet. An
ſeine Stelle iſt die ſchmiegſame Sprache des großen Bundes=
ken
, den großen Hotels und den (wenigen) eleganten Lotalen.
Sonſt ſpricht man ja. Polniſch iſt das eigentlich nicht! Jeden=
falls
nicht das in der Schule gelehrte, grammatikaliſch= einwand=
freie
Polniſch. Das hört man da hinten im Kongreß=
Polniſchen.
Hier wird gekauderwelſcht. Hart und ſchnell und entſetzlich
falſch.
Bauen! Bauen! Das iſt das Feldgeſchrei aller Unzufriedenen
(und in Polen ſind Alle mit Allem unzufrieden). Ja, bauen.
Aber wovon? Poſen hat repräſentative Verpflichtungen. Alfo
baut man nicht etwa Wohnungen! Nein, aber weitläufige
Dependencen der Univerſität, in alle Stadtteile verſtreut. Und
wunderſchöne Brückengeländer. Und Regierungsgebäude. und
hier und da fängt man ſogar an, das Pflaſter aufzureißen, um
nicht.
Nur in den Vororten entſtehen hübſche Villenkolonien. Hier ſen Häuſern und dieſen Straßen. Man kann die Vergangenheit
und da auch nette Lokale, die ſich auf Weekend=Betrieb einſtellen.
In der Stadt herrſcht weiter die Wohnungsnot und jede an=
dere
Not!
Wenig Arbeit ſchlechte Bezahlung hohe Preiſe. Die
Bedakteure der Warſcheuer Roten Fahne haben Schaum vor ſchen Weſens.

Landtagspräſident Oelp
ſpricht im Namen der heſſiſchen Fraktionen der Sozialdemokraten, des
Bentrums, der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten und der Volls=
recht
=Partei verbindlichſten Dank füv die Einladung aus. Der Heſſiſch=
Landtag habe ſtets die eingegangenen Anträge der Beamtenſchaft ein=
gehend
und wohlwollend behandelt und ſoweit als möglich erfüllt. Wenn
6= nickt alle Wünſche erfüllt werden konnten, ſo ſei das kein böſer Wille:
die Auswirkung des großen Verſtändniſſes für, die ſoziale Lage der
19 Beamtenſchaft bei faſt allen Abgeordneten ſei aber oft durch die Verhält,
niſſe eingeſchränkt. Die Vertreter der Parteien ſeien um ſo lieber der
Einladung gefolgt, um gerade nach dem Abſchluß der Beſoldungsreform
aus den heutigen Veratungen das mit nach Hauſe zu nehmen, was ſie
bei den kommenden Parlamentsarbeiten im Herbſt im Intereſſe der
Für die kommuniſtiſche Fraktion ſprickt hierauf Abg. Hammann.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Deutſchen Beantenbundes, Kug=
ſeinen
7 Fachabteilungen und 33 Fachvereinen über 1000 Mitglieder ler=Berlin, übermittelt die Grüße den Bundesleitung. Er geht dam
umfaßt. Ihm ſind faſt alle Beamtengruppen bei Reichs, Staats= und auf die Arbeit der Bundesleitung bei dem letzten Beſoldungsgeſetz ein,
Faſt überall ſiehe man dem Beamtentum feindlich gegenüber. Das habe
Am Samstag hatten die Vorberatungen des Geſamtvorſtandes ſtatt= ſich namenrlich bei der Reichsbeſoloungsordnung gezeigt, wo die Wirt=
eſſen
entgegengeſtellt hätten. Er zeichnet ein Bild der bevorſtehenden
Arbeiten mit der neuen Reichsregierung wegen des Reichsbeamten=
geſetzes
, der Dienſtſtrafordnung und des Beamtenvertretungsgeſetzes. Er
hieß die zahlreichen Ehrengäſte, insbeſondere den Vertreter des heſſi= ſordert feſten Zuſammenſchluß, um einen ſtärkeren Einfluß auf die
vom Juſtizminiſterium, Miniſterialrat Dr. Meller als Vertreter des auch die Leitung des Deutſchen Beamtenbundes mancher Kritik ausgeſetzt
Für den württembergiſchen Bruderverband überbringt Herr
der heſſiſchen Beamtenſchaft herzlich willkommen. Der Redner wies Ueberblick über die bisherigen Leiſtungen der Wirtſchaftsorganiſation
darauf hin, daß jetzt 10 Jahre verfloſſen ſind ſeit der Heſſiſche Beamten= der Beamtenſchaft gibt. Nachdem noch die Herven, Weidmann=
Rechnungsdirektor Koch=Darmſtadt
150jährigen Beſtehens feiem können, aus welchem Anlaß dem heſſiſchen eines umfangreichen Zahlenmaterials ſtellte der Redner, um die allge=
ben
könne mit dem Verſprechen, das Heim weiter auszubauen zur Er= Friedens= und Jetztgehälter ſowie die Veränderungen der Spannungen
unter den einzelnen Gruppenbeſoldungen heraus. Mit ſeinen Aus=
Aus dem Arbeitsprogramm der neuen Reichsregierung verlas der führungen, die im Verbandsorgan erſcheinen werden, erntete er leb=
Rednen ſodann alle die Arbeiten und Verſprechungen, die die Intereſſen hafteſten Beifall. Der Extrakt ſeiner Ausführungen iſt die untenſtehend
Es folgte der geſchäftliche Teil des Bundestages. Der 1. Vorſitzende
nung aufpaſſen müſſen, damit hier befriedigende Löſungen gefunden Dt. Claß erſtattete den Tätigkeits= und Geſchäftsbericht, der einſtimmige
werde ſtets der Grundſatz gelten, daß über allem nicht die Organiſation Beſtätigung der ſeitherigen Nechnungsprüfer für ein weiteres Jahr und
teilt. Entſpreckend der Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe wird
eine Unterkommiſſion dem nächſtjährigen Verbandstag eine Schlüſſe=
lung
der zu erhebenden Beiträge vorlegen.
Um 42 Uhr trat eine Mittagspauſe ein. Im Spiegelſaal des
Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen rief der Antrag der
Altersgrenze
wartungen der Beamtenſchaft erfüllen. Aber manche Beamtengruppe wieder auf 70 Jahre zu erſtrecken, eine lebhafte Debatte hervor. Der
Vorſitzende ſtellte feſt, daß der Bund ſich bereits früher aus ſozialen
die Wünſche der Beamtenſchaft nicht weitergehend erfüllt werden konn= und dem jungen Nachwuchs, der oft lange Jahre brachliege und Not
leide, Platz zu ſchaffen. Prof Art (V.RP.) verſuchte, den eingebrach=
Härten zu beſeitigen, die ſich bei der Durchführung als beſonders ten Antrag zu begründen, fand aber damit bei den nachfolgenden Dis=
der
materiellen und ideellen Intereſſen der Begmtenſchaft, und damit (D.V.P.) Kugler=Berlin, Landtagsabg. Hammann (Komm.), Juſtiz=
tüchtigkeit
der Beamtenſchnaft, als einer der wichtigſten Stützen des (Zentr.) ſehr heftigen, zum Teil auch parteipolitiſchen Widerſpruch. Er
verſprach ſodann, den Mitunterzeichnern dieſes Antrages die gehörten
Dr. Claß dankte für die verſtändnishollen Worte des Vorredners. Bedenken und Gegengründe vorzutragen. Schulrat Friedrich ſtelle
Bekenntnis, habe er den Regierungsvertretern abzugeben ſei ſtets Der Bundestag beſchloß darauf einſtimmig, den Vorſtand zu erſuchen,
bund habe ſich daher dev Hoffnung hingegaben, daß eine ſo machtvolle der eingereichte Antrag zurückgezogen oder abgelehnt
Annahme fand ſodann ein Antrag des Katholiſchen Lehrervereins
Heſſen, den in Ausübung ihres Dienſtes zu Schaden gekommenen Be=
amten
und Lehrern eine ſtaatliche Unfallrente zu gewähren.
Gegen die Beſtrebungen, den Kinderzuſchlag prozentual nach
dem Gehalt feſtzuſetzen, wendet ſich eine weitere Entſchließung. Dem
Deutſchen Beamtenbund wird aufgegeben, bei Reichsregierung und
Reichstag zu gegebener Zeit wegen einer Aenderung des Be=
dem
Mund bei dieſem Thema. Und es iſt auch bitter, dieſe Stadt
(in der Handel und Verkehr einſt blühten) herabſinken zu ſehen zu
der Bedeutungsloſigkeit eines mittleren Probinzortes.
Kein Schwung iſt in dem Tun der Führer. Keine Energie,
die ausreicht, Begonnenes zu Ende zu führen. Es iſt alles laſch
und lau. (O Oeſterreich, o Wien!) Aber begeiſtern kann
man ſich maßlos bei jeder Kleinigkeit. Und bei dem täglich
hundertmal geſpielten Jescie Polſta entblößt alt und jung
den Kopf und ſingt faſziniert: Noch iſt Polen nicht verloren!
Da ſteht man an einer Straßenkreuzung: Alle haben es
eilig und im Grunde haben ſie alle nichts zu tun. Alles
rennt und ſchreit und tut ungeheuer wichtig und irgendwie
ſteigt das Gefühl auf, als ſei alles Theater. Erſt nach wieder=
holtem
Beſuch wird mir klar; ſie haben Angſt vor den über=
lebensgroßen
Zeugen der Kultur der Beſiegten. Immer und
überall ſtehen ſie im Schatten deſſen, was war. und ihr maß=
loſer
Haß iſt machtlos gegen die Gebäude, die ſie nicht ſprengen
können wie den Bismarckturm in Bromberg. Wie Kinder ſind
ſie, die nach einer bunten Seifenblaſe haſchten auf Tod und
Leben. Nun ſie ſie haben, wiſſen ſie nichts anzufangen damit.
Das iſt es: Sie fühlen als Fremde ſich in einer fremden
Stadt, deren Weſen ihnen fremd bleiben wird. Warſchau d0
wiſſen ſie von jedem Stein und jeder Straße Geſchichte und
Namen.
Ponan iſt ihre Stadt geworden und ſie brüſten ſich mit
genoſſen Frankreich getreten, die überall dominiert: in den Baus dem mühelos Errungenen. Aber dahinter ſteht die Angſt, daß
einer kommen und ſagen könnte: Alles, was iſt, haben die
Deutſchen geſchaffen! Und weil ſie Fremde bleiben müſſen in
dieſer ihrer Stadt, deswegen haſſen ſie waßlos und fanatiſch
alles, was Deutſch iſt. Sie ſchlügen Poſen zu Schutt, wenn ſie
es könnten, und bauten es auf als polniſche Stadt. um die
Vergangenheit los zu werden, die wie ein Alpdruck laſtet auf allen
und jedem.
Raſch und gründlich wurde Poſen poloniſiert. Die 7000 oder
8000 Deutſche, die jetzt hier noch leben, zählen nicht. Von überall
kommen ſie, die Konfederatka auf den eckigen Schädeln. und
nun ſehen ſie, daß ſie immer Fnemde bleiben werden. und ſie
ſehen den Ställſtand.
Nirgends wohl bedeutet Stillſtand ſo wie hier Rüchgang.
Poſen iſt da ſtehen geblieben, wo es vor dem Kriege ſtand. Man
Aſphalt zu legen. Aber weiter kommt man nie. Das Geld reicht, zerbricht ſich den Kopf in der Staroſtei und plant Anlagen und
kommt nicht vorwärts!. Man weiß nichts anzufangen mit die=
nicht
bannen. Sie ſind bei ſich ſelbſt zu Beſuch.
Achſelzuckend ſtehen die Fremden: Polniſche Wirtſchaft
Nur der Deutſche ſieht erſchüttert den unaufhaltſamen Verfal
dieſer Stadt, die einſt Trägerin war deutſcher Kultur und deutz

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Nummer 189

Montag, den 9. Jufi 1928

Seite 3

his dungsſyſtems im Sinne des Muſters von 1920 unter Beſei=
gung
der Härten vorſtellig zu werden. Artikel 40, 41 und 42 der
ſſüſchen Beſoldungsordnung und die entſprechenden Artikel der
eEhsbeſoldungsordnung ſellen aufgehoben werden. Ein weiterer An=
mr
fordert Gleichſtellung der noch nicht angeſtellten Kollegen an
r. Univerſität Gießen und der Techniſchen Hochſchule
rmſtadt mit dem Perſonal an den Landes=Heil= und Pflege=
ab
alten.
Miniſterialrat Dr. v. Eyff betont nochmals, daß die heſſiſche Re=
enung
es ſelbſt am meiſten bedauert habe, daß nicht alle Forderungen
: Beamten erfüllt werden konnten. Die heſſiſche Beſoldungsordnung
UX ja nicht das Produkt des eigenen Willens der Regierung dar, ſon=
mn
ſei zwangsläufig beſtimmt worden durch die finanzpolitiſchen
rihältniſſe und namentlich die Beſtimmungen der Reichsbeſoldungs=
driung
. Nach näheren Erläuterungen zu einigen angeführten Son=
röällen
erklärt der Redner, daß die Regierung bei der Ausarbeitung
sStellenplanes und der Durchführung der Beſoldungsordnung
von ſozialem Geiſt getragene Auffaſſung erneut zum Ausdruck
nurgen werde. Die Beſoldungsreferenten in den einzelnen Miniſterien
jar ja doch auch über die beſonderen Nöte und Wünſche einzelner
reppen genau informiert.
In einem Schlußwort des 2. Vorſitzenden Koch, der einige Un=
teiten
heraushebt und das wohlwollende Verhalten des heſſiſchen
ſraanzminiſters betont, billigt die Verſammlung die nachſtehende
Kundgebung zur Beſoldungsneuregelung.
Die im Heſſiſchen Beamtenbund zuſammengeſchloſſene Be=
mrenſchaft
lehnt einmütig das neue Beſoldungs ſyſtem ab.
ſie wird im gegebenen Augenblick den offenen Kampf gegen es
annehmen mit dem Ziele, das Gruppenſyſtem des Beſol=
an
gsgeſetzes von 1920 wieder einzuführen.
Der 9. Bundestag des Heſſiſchen Beamtenbundes ſtellt feſt,
u wenn auch nicht alle Wünſche befriedigt worden ſind, der
urdtag und die Regierung einige von ſozialem Geiſt getragene
ei beſſerungen im heſſiſchen Beſoldungsgeſetz gegenüber dem
eshsbeſoldungsgeſetz, wie ſolche enthalten ſind in den Artikeln
232 (mit Ausnahme vielleicht von Abſatz 1, Satz 2), 40, 41 vor=
uwmmen
haben. Er ſpricht aber dabei die beſtimmte Erwar=
ng
aus, daß nicht auf dem Wege über engherzige Aus=
ihrungsvorſchriften
und bürokratiſche Auslegungs=
ußte
dieſe Verbeſſerungen wieder illuſoriſch gemacht werden.
Die heſſiſche Beſoldungsordnung hat der heſſiſchen Beam=
iſſchaft
große Enttäuſchungen gebracht. Enttäuſcht ſind nicht
u. ganze Beamtengruppen über eine ſchlechtere Einſtu=
inig
gegenüber gleichartigen Gruppen von Reichsbeamten, ent=
uicht
haben auch die zum Teil ungünſtigeren Ueber=
i
tungsbeſtimmungen und geringeren Gehalts=
itze
ſowie endlich die Tatſache der Verlängerung der
zu frückungszeiten bei einzelnen Beſoldungsgruppen.
DDer Bundestag legt gegen dieſe Benachteiligung der heſſiſchen
eiumtenſchaft ſchärfſte Verwahrung ein. Er gibt ſich der be=
mmten
Erwartung hin, daß durch den Stellenplan und
nrch wohlwollende Auslegung von geſetzlichen Beſtimmungen
ſchon energiſch verſucht wird, die beſtehenden Härten zu be=
in
gen.
Der Bundestag fordert, daß die Zuſage der Regierungspar=
im
bei der Verabſchiedung des Beſoldungsgeſetzes, die in
e em Geſetz tatſächlich vorhandenen Unebenheiten und Härten
1och eine Novelle zu beſeitigen, alsbald verwirklicht
ſcd.
Nach der Mitteilung, daß der nächſtjährige Bundestag wieder in
us enheim ſtattfinden werde, hielt der 1. Bundesvorſitzende
ei Dr. Claß=Darmſtadt zum Abſchluß der Tagung einen groß
igslegten Vortrag über
Reichsreform, Einheitsſtaat und Beamtenſchaft.
ging von der Frage aus, wie ſich die Beamten als Staatsbürger,
s!Menſchen, als Beamten und von ihrer Organiſation aus zu den
muen Fragen der Verfaſſungsreform, der Verwaltungsreform im
igeren Sinne und der Finanzreform zu ſtellen haben. Die Erörte=
ung
über den Einheitsſtaat iſt durch Finanznot und Beſoldungsreform
gelöſt worden. Aus dem finanziellen Problem iſt dann über
aaßt ein ſtaatsrechtliches Problem geworden. So uneinig die
Warteien in Deutſchland ſind, ſo einig ſind ſie in der Auffaſſung,
z die heutigen verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe in Deutſchland un=
fnäedigend
und auf die Dauer unhaltbar ſind. Eins ſteht feſt: Die
ulige Gliederung Deutſchlands iſt nicht landſchaftlich, nicht wirtſchaft=
h
. nicht verwaltungstechniſch, nicht verkehrspolitiſch, nicht nach Volks=
Emmen orientiert. Sie iſt lediglich hiſtoriſch zu verſtehen und
h ſoyar vielfach auf Napoleon I. zurück, der nach dem Grundſatz
enSelte: Wie ſchwäche ich Deutſchland?
DDie Januar=Zuſammenkunft der 100 deutſchen Präſidenten und
jüriſter hat dürftige Ergebniſſe geliefert. Für den Einheitsſtaat
bun ſich eine ganze Reihe von wirtſchaftlichen Organiſationen und
hoenden Männern erklärt. Verſchiedene Pläne auf Beſeitigung der
gienſtaatlichkeit der Länder und Schaffung von Reichsprovinzen liegen
r. Gegen den Einheitsſtaat wird geltend gemacht, daß er keine
guidwie zu Buch ſchlagenden Erſparniſſe zur Folge haben würde.
uo die Selbſtverwaltung biete keine Rettung, da ſie heute in einem
neträglichen Maße bürokratiſch überſteigert ſei. Die nichtpreußiſchen
änder fürchten die preußiſche Hegemonie. Das ſchärfſte Hindernis iſt
elbetonte Eigenſtaatlichkeit Bayerns und der Hinweis darauf, daß
r Unitarismus den Anſchluß Oeſterreichs gefährdet. Wir
7d auch in dieſer Frage parteipolitiſch völlig feſtgefahren, und ſo wird
Frage der organiſchen Weiterentwicklung zum Einheitsſtaate hin das
uſſche Volk noch viele Jahre beſchäftigen müſſen.
DDie Frage der Verfaſſungsreform, der Reichsreform, des Einheits=
a
=es iſt eine Lebensfrage für jeden einzelnen Reichs=, Staats= und
erreindebeamten, für jeden Fachverband und für die große Spitzen=
ganiſation
. Politiſch neutrale Verbände und Bünde werden ſich aufs
rſſte mit allen dieſen lebenswichtigen Staatsfragen beſchäftigen, aber
Uhren Willenshandlungen die gebührende Zurückhaltung beobachten
üül en.
DDamit war die Tagung beendet. Ein gemütliches Zuſammenſein
des Tages Laſt und Mühe vereinte noch recht lange die Delegier=
nrund
Mitglieder.

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 9. Juli.
Gewährung von Unterſtützungen aus dem
Härtefonds des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes.
Solche Unterſtützungen können deutſchſtämmige Perſonen erhalten,
die wegen ihres Deutſchtums im unmittelbaren Zuſammenhange mit
dem Kriege aus dem Gebiete des ehemaligen Ruſſiſchen Kaiſerreichs
verdrängt wurden und dadurch einen Schaden an Gegenſtänden erlitten
haben, ſowie unterhaltsberechtigte Angehörige ſolcher Verdrängter. Eine
Unterſtützung wird dieſen Geſchädigten nur gewährt, wenn ſie ſpäteſtens
ſeit 1. Januar 1923 ohne weſentliche Unterbrechungen Wohnſitz oder
Aufenthalt im Reichsgebiet haben; ausnahmsweiſe nur ſolche, die erſt
zu einem ſpäteren Zeitpunkt ins Reichsgebiet kamen. Als weitere Vor=
ausſetzung
iſt aufgeſtellt, daß die Perſonen einer Hilfe zu ihrem wirt=
ſchaftlichen
Fortkommen dringend bedürfen und die Gewähr für eine
den Grundſätzen der Wirtſchaftlichkeit entſprechende Verwendung der
Unterſtützung bieten. Letztere wird grundſätzlich nur für den Aufbau,
die Wiederaufnahme, Aufrechterhaltung oder den Ausbau einer im all=
gemeinen
wirtſchaftlichen Intereſſe liegenden wirtſchaftlichen Tätigkeit
gewährt. Ob Darlehen oder Beihilfe gewährt werden ſoll, dafür iſt
der mit der Unterſtützung erſtrebte wirtſchaftliche Erfolg maßgebend.
Die Höhe eines Darlehens ſoll 1500 Mark, die einer Beihilfe 500 Mark
nicht überſteigen. Hingabe eines Darlehens iſt tunlichſt von Stellung
geeigneter Sicherheit abhängig zu machen. Für Verzinſung und Nück=
zahlung
eines Darlehens ſind die Umſtände des Einzelfalles maßgebend.
Bei der Entſcheidung über eine Unterſtützung ſind Zuwendungen zu
berückſichtigen, die der Geſchädigte ſonſtwie aus öffentlichen Mitteln
erhalten hat. Anträge auf Bewilligung einer Unter=
ſtützung
ſind bis ſpäteſtens 31. Juli 1928 an die Kredit=
gemeinſchaft
gemeinnütziger Selbſthilfeorganiſa=
tionen
Deutſchlands in Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, zu
richten. Ausnahmsweiſe können Anträge berückſichtigt werden, die bis
30. September 1928 eingehen. Für die Anträge iſt ein beſonderes, von
der Kreditgemeinſchaft unentgeltlich erhältliches Formblatt zu benutzen.
Die Anträge werden durch die Kreditgemeinſchaft im Benehmen mit
den rußland=deutſchen Organiſationen geprüft. Ueber die Anträge ent=
ſcheidet
ein Ausſchuß endgültig, der aus einem beamteten Vertreter des
Reichsinnenminiſters und aus von dieſem Miniſter berufenen Vertretern
aus den beteiligten Kreiſen der Rußlanddeutſchen und einem Vertreter
der Kreditgemeinſchaft beſteht. Die Tätigkeit der in den Ausſchuß Be=
rufenen
iſt ehrenamtlich. Der Ausſchuß iſt nicht verpflichtet,
die Gründe für die Ablehnung eines Unterſtützungs=
geſuchs
dem Antragſteller (oder ſeinem Bevollmächtigten) mitzu=
teilen
.
Die Auszahlung ſowie die Ueberwachung der Darlehen erfolgt
durch die vorgenannte Kreditgemeinſchaft. Der Ausſchuß kann an=
ordnen
, daß die Unterſtützung zugunſten der zu unterſtützenden Per=
ſonen
an eine andere Stelle auszuzahlen iſt.
Zur Deckung der Koſten des Verfahrens wird von jeder zu gewäh=
renden
Unterſtützung ein Abzug gemacht, der 1,5 Prozent nicht über=
ſteigen
ſoll.
Heilbehandlung der Kriegsbeſchädigten.
Vom Verſorgungsamt Darmſtadt wird uns mitgeteilt:
Gelegentlich wird auch jetzt noch beobachtet, daß Kriegsbeſchädigte über
die durch das Reichsverſorgungsgeſetz geſchaffene Möglichkeit koſtenfreier
Heilbehandlung wegen des durch Dienſtbeſchädigung erworbenen Lei=
dens
nicht unterrichtet ſind. Auf Verſorgungsheilbehandlung kann jeder
Verſorgungsberechtigte Anſpruch erheben, deſſen Dienſtbeſchädigung
durch einen gültigen Rentenbeſcheid anerkannt iſt; Abgefundenen wird
Heilbehandlung nur gewährt, um Verſchlimmerung zu verhüten. Die
Heilbehandlung nach dem Reichsverſorgungsgeſetz iſt eine geſetzliche Auf=
gabe
der Krankenkaſſen. Soweit ein Beſchädigter als Arbeitnehmer
verſichert iſt, iſt zur Durchführung der Heilbehandlung nach dem Reichs=
verſorgungsgeſetz
die Kaſſe verpflichtet, der die gleiche Aufgabe nach
der Sozialverſicherung zufällt. Im übrigen iſt die Durchführung der
Allgemeinen Ortskrankenkaſſe oder, wo eine ſolche nicht beſteht, der
allgemeinen Landkrankenkaſſe übertragen. Die Leiſtungen der Heil=
behandlung
nach dem Reichsverſorgungsgeſetz entſprechen nach Art und
Umfang den Satzungen der betreffenden Krankenkaſſen; die Entſchei=
dung
über Leiſtungen, die bei den Krankenkaſſen nicht als ſatzungsmäßig
gelten, iſt den Hauptverſorgungsämtern vorbehalten. Neben Sprech=
ſtundenbehandlung
und häuslicher Behandlung durch den Arzt ſowie
Lieferung von Arznei= und Verbandsmitteln werden kleinere Heilmittel,
alſo Brillen, Bruchbänder und ähnliches gewährt; außerdem kann die
Krankenkaſſe Heilanſtaltspflege bewilligen. Badekuren und dieſen
gleichſtehende Heilverfahren, z. B. Heilſtättenkuren für Tuberkulöſe, be=
willigt
das Reich, d. h. die Bewilligung iſt den Verſorgungsbehörden
vorbehalten. In Erweiterung der Kaſſenleiſtung iſt die Dauer der
Heilbehandlung für Kriegskeſchädigte nicht auf eine beſtimmte Zeit
beſchränkt. Zur Erlangung von Heilbehandlung iſt der endgültige
Rentenbeſcheid der Kaſſe als Ausweis vorzulegen; in eiligen Fällen
d. h. wenn ein Arzt dringend gerufen werden mußte, nachträglich durch
Angehörige. Koſten für ſelbſtgewählte Behandlung können nicht aus
Reichsmitteln erſtattet werden.
Iſt ein Anſpruch auf Heilbehandlung noch nicht feſtgeſtellt, ſo muß
das Verſorgungsamt entſcheiden. In dieſem Falle müßte ein Antrag
an das zuſtändige Verſorgungsamt gerichtet werden; auch die Orts=
behörde
oder die Fürſorgeſtelle können ſolche Anträge annehmen, müſſen
ſie aber unverzüglich weiterleiten.

Abſchiebs=Vorſtellung der Harprecht=Sommerbühne. Als Ab=
ſchiedsvorſtellung
gelangt heute Montag vielſeitigen Wünſchen ent=
ſprechend
der vortreffliche Schwank Hurra, ein Jungel noch=
mals
zur Aufführung. Die Herren Franz Sauer und Alois Aus=
felder
wirken als Gäſte mit. Bruno Harprecht wird in der
fabelhaften Nolle als Pappenſtiel nochmals alle Regiſter ſeines un=
verwuſtlichen
Humors ziehen; ebenſo werden die übrigen hervorragen=
den
Mitglieder des Enſembles, wie Frieda Eichelsheim, Hilde
Warſitz und Karl Kuhlmann ein übriges tun, um zum Abſchied
ein paar fröhliche Stunden zur bleibenden Erinnerung an die dies=
ſommerliche
Gaſtſpielzeit zu vermitteln. Morgen Dienstag und
felgende Tage iſt das Orpheum geſchloſſen. (Siehe heutige Anzeige!)

An. Arheilgen, 7. Juli. Gemeinderatsbericht. Das Bau=
geſuch
des Bäckermeiſters Wilhelm Faſſing um Befreiung von den
Beſtimmungen des § 16 des Ortsbauſtatuts wird genehmigt. Mit
der Vertretung der Gemeinde beim Hypothekenaufwertungsanſpruch
der Heſſiſchen Hypothekenbank am Hauſe Oppenheimer wird Notar
Geißler=Darmſtadt betraut. Als Beitrag zum Obſt= und Gartenbau=
verband
des Kreiſes Darmſtadt werden 20 Mark bewilligt. Das Ge=
ſuch
des Konrad Schäfer um pachtweiſe Ueberlaſſung des Grundſtücks
Flur 14 Nr. 73 am Blauen Stein zur Errichtung einer Geflügelfarm
findet Genehmigung. Die Lieferung von Futtermitteln für das Ge=
meindevieh
wird an die Firma Wechſler vergeben. Die Wirtſchafts=
Konzeſſ onsgeſuche des Ernſt Jung Zur Ludwigsbuche in Kranichſtein
und des Emil Schäfer Zum weißen Schwanen hier wurden geneh=
migt
. Die Gebührenſätze für die neuerrichteten Garderoberäume und
Kabinen im Schwimmbad am Arheilger Mühlchen wurden für Auf=
bewahrung
der Kleider auf 10 Pfg. und für Benutzung der verſchließ=
baren
Kabinen auf 50 Pfg. für die Stunde feſtgeſetzt. Es folgte ge=
heime
Sitzung. Nächſten Samstag findet als Einleitung des
25jährigen Jubelfeſtes des Arbeiter=Turn= und Sportvereins
im Gaſthauſe Zum goldenen Löwen ein Feſtkommers ſtatt, wobei der
muſikaliſche Teil von der hieſigen Orcheſtervereinigung übernommen
wird. Das mit Verſtändnis zuſammengeſtellte Programm verſpricht
einen recht genußreichen Abend.
0. Erzhauſen, 7. Juli. Aus dem Gemeinderat. 1. Her=
ſtellungsarbeiten
im Gemeindehaus Egelsbacher Straße. Daſelbſt ſind
verſchiedene Wohnräume und dergleichen inſtandzuſetzen, wozu der Ge=
meinderat
ſeine Zuſtimmung gibt. 2. Umban der Brücke am Brachte=
buſch
. Sieben Gräfenhäuſer Wieſenbeſitzer ſtellen Antrag beim hieſi=
gen
Gemeinderat auf Erweiterung des Brückendurchlaſſes; die Betriebs=
und Finanzkommiſſion hat dort Einſicht genommen und erachtet einen
Umbau für nötig. Der Gemeinderat gibt ſeine Zuſtimmung. 3. Die
Reichsverkehrsordnung; hier: Verkehrsſchilder. Der Gemeinderat be=
ſchließt
, ein Verkehrsſchild und eine Ortstafel an der Provinzial= Bahn=
ſtraße
errichten zu laſſen. 4. Einrichtung einer automatiſchen Schalt=
anlage
für die Straßenbeleuchtung. Dieſe ſoll bewerkſtelligt werden und
auch ein Abſchluß für Stromverbrauch zur Straßenbeleuchtung mit der
Heag. 5. Beſchaffung von Hausnummern; wird genehmigt. 6. Er=
richtung
eines Ehrenmals hier; die Platzfrage und Wahl von drei Ge=
meinderatsmitgliedern
in den Denkmalausſchuß. Die kirchliche Ge=
meinde
hat mit der bürgerlichen Gemeinde hierüber eine Vereinbarung
getroffen. In den Denkmalausſchuß werden die Gemeinderäte Leiſer,
Pohl und Deuſer entſandt. 7. Antrag der Bezirksfürſorgeſtelle Darm=
ſtadt
um Gewährung einer Vergütung an den Vorſitzenden des Orts=
ausſchuſſes
für Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene; dem wird zu=
geſtimmt
. 8. Die Regelung der Gemeindebeamtenbeſoldung wird durch
den Bürgermeiſter bekanntgegeben. 9. Die Verpachtung der Wieſe
am Born wird genehmigt. Anſchließend folgen verſchiedene Mittei=
lungen
.
Aa. Eberſtadt, 6. Juli. DasKornreift. In den letzten Tagen
iſt hir infolge des warmen Sommerwetters das Korn merklich reifer
geworden. Mitte des Monats beginnen die Sommerferien der Schulen.
b. Erbach, 7. Juli. Odenwälder Reiterfeſt. Die pferde=
ſportlichen
Veranſtaltungen des Odenwälder Reitervereins, die anläß=
lich
des diesjährigen Eulbacher Marktes am Montag, den B. Juli
ds. Js., in Erbach ſtattfinden, ſind in drei verſchiedenen Abteilungen
eingeteilt: 1. ab vormittags 9 Uhr Schaufahren, 2. nachmittags Land=
wirtſchaftliche
Rennen, 3. ſportliche Rennen. Das Schaufahren iſt
wiederum in verſchiedene Abteilungen gegliedert: 1. Offen für Pferde,
die lediglich in der Landwirtſchaft verwendet werden als Zweiſpänner,
dieſe wiederum getrennt in a) Warmblüter und b) Kaltblüter. 2. Offen
für Pferde im Beſitze von Gewerbetreibenden, als Zweiſpänner um
Arbeitswagen vorzufahren. 3. Offen für Zwei= und Einſpänner, im
Kutſchwagen vorzufahren. 4. Offen für Pferde, die nicht in der Land=
wirtſchaft
verwendet werden, vorgefahren im Viererzug (Kutſchwagen).
Die Beſitzer der Geſpanne erhalten entſprechende Ehrenpreiſe, die Fahrer
Erinnerungsgaben. Nachmittags 13,.15 Uhr Beginn der Renmen.
1. Landwirtſchaftliches Trabreiten für Warmblüter. Offen für Warm=
blüter
, die nur in der Landwirtſchaft Verwendung finden. 2. Flachrennen
für Halbblüter. Offen für alle Pferde und Reiter. Dieſes Rennen wird
in Farben geritten. Abſtammungsnachweis als Halbblüter muß er=
bracht
werden. 3. Landwirtſchaftliches Trabreiten für Kaltblüter. Offen
für Kaltblüter, die nur in der Landwirtſchaft verwendet werden. 4.
Galoppreiten für Warmblüter. Offen nur für in der Landwirtſchaft
verwendet werdende Warmblüter (Oldenburger), 5. Eulbachen Markt=
Hürdenrennen für Halbblüter. Offen für alle Pferde und Reiter. 6.
Galoppreiten um den Züchterpreis. Offen für alle in der Landwirtſchaft
und im Gewerbebetrieb verwendet werdenden Pferde. Dieſelben müſſen
von einem im Kreiſe Erbach anſäſſigen Beſitzer ſelbſt gezogen, durfen
nicht über ſechs Jahre alt ſein. Außerdem iſt der Nachweis zu erbrin=
gen
, daß ſie von einem Hengſt des Heſſiſchen Landgeſtüts in Darmſtadt
abſtammen. 7. Erbacher Jagdrennen für Halbblüter. Offen für alle
Pferde und Reiter. Bei allen Rennen erhalten die drei bzw. vier
Pferdebeſitzen entſprechende Geldpreiſe, die Reiter Erinnerungs=
gaben
. Die Nennungen ſind bis zum 19. ds. Mts. an den ſtellver=
tretenden
Schatzmeiſter des Odenwälder=Reitervereins, Herrn Vürger=
meiſtereigehilfe
Johannes Orth=Erbach zu richten. Nachnennungen
müſſen mit doppeltem Einſatz bezahlt werden. Das Schiedsgericht ſetzt
ſich aus den Herren Landſtallmeiſter Oberſtleutnant a. D. Schörke=
Darmſtadt (Vorſitzender), Sr. Erlaucht dem Grafen Konrad, Herrn
Kreisdirektor von Werner, Herrn Veterinärarzt Dr. Brücher=Erbah,
Bürgermeiſter Meiſinger=Kirch=Brombach und Bürgermeiſter Walther=
Haiſterbach zuſammen. Kreisgeſundheitsamt. Herr Kreis=
arzt
Dr. Jaupt=Erbach iſt vom 7. Juli bis zum 3. Auguſy ds. Js. einſchl.
beurlaubt. Die Vertretung hat das Kreisgeſundheitsamt=Dieburg, Herr
Medizinalrat Dr. Vix=Dieburg, übernommen. Amtstag in Dieburg,
Mittwoch vormittags.

Bei
Demmtäigheif
Nun
AbOTHEKER
RlCH BRANDTS AulllBerzerptaeit

Tageskalender für Montag, den 9. Juli 1928.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines Haus:
Geſchloſſen. Orpheum, abends 8½ Uhr: Hurra ein Junge‟.
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Wein=
haus
Maxim Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.

Greiling Typ5 ist eine Sensation. Der
Fabelhafte Geschmack, der vollkommene
Rauchgenuß, das ganz neue, gesetzlich
geschützte Mundstüick erregen bei allen
Feinschmeckern höchste Bewunderung.
Schon wenige Tage nach der Einführung
werden bereits Millionen tägl. geraucht.
Kein Raucher kann sich den Vorzügen
dieser neuen H-Pfennig-Zigarette auf die
Dauer verschließen.

IV.584

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mon’ag den 9. Juft 1928

Nummer 189

Beerſelden als Feſtſtadt!

Die 600=Jahr=Fe er. Der große Odenwätder Bauerntag vom 7.10. Juli.
Das Reit= und Fahrturnier. Der Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt.

m. Beerfelden, 8. Juli 1928.
Als in den letzten Monaten die Frage ventiliert wurde, wie
die 600=Jahrfeier unſeres Städtchens ſich geſtalten ſollte, einigte
man ſich mit Nückſicht auf die allgemeinen wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
dahin, von einem hiſtoriſchen Feſtzug, der ja auch nichts
Neues mehr geweſen wäre, abzuſehen und dieſen wichtigen ge=
ſchichtlichen
Gedenktag zu begehen durch einen Feſtkommers am
Samstag vor dem großen Mankt. Und das war ein Glücksgriff,
denn der
Große Feſt=Kommers

verlief in glänzendſter Weiſe. Abends 8 Uhr bewegte ſich ein
ſtattlicher Zug vom Marktplatz nach dem Feſtplatz hinter der
Gewerbeſchule. Voran der Radfahrer=Verein, gar maleriſch auf
buntgeſchmückten Rädern, mit elektriſchen Glühbirnen im Rad=
kranz
, anſchließend die Feuerwehr in Uniform, die Feuerwehr=
kapelle
, dann der Stadtvorſtand und die geladenen Gäſte, der
Kriegerverein, die beiden Geſangvereine Sängerkranz und
Sängerriege, der Turnverein, Sportverein, ſämtliche Vereine mit
Fahnen. Der Feſtplatz war ſehr hübſch mit Bühne, Sitzgelegen=
heiten
und elektriſchem Licht hergerichtet, und hier begrüßte Herr
Büngermeiſter Löb namens der Stadtleitung die Erſchienenen,
insbeſondere Herrn Kreisdirektor v. Werner und Herrn Regie=
rungsrat
Eibach, von Erbach, ferner S. Erl. den Grafen
Adalbert zu Erbach=Fürſtenau mit Familie, S. Erl. den
Grafen Konrad zu Erbach=Erbach, S. Durchl. den Prin=
zen
zu Erbach=Schönberg, die Vertreter der Stadt
Erbach und Herrn Archivrat Morneweg=Erbach, der in Volk
und Scholle die Geſchichte Beerfeldens ſo hübſch darſtellte. Redner
erinnerte an eine Reihe geſchichtlicher Ereigniſſe und ſchloß mit
dem Wunſche, treues Zuſammenhalten der Einwohnerſchaft möge
den Heimatort auch ferner ſtets neuem Aufſchwung entgegen=
führen
und mit einem Hoch auf die Heimatſtadt. Hierauf über=
brachte
Herr Kreisdivektor v. Werner die

Glückwürſche der Staatsregierung

Den Wünſchen des Herrn Staatspräſidenten und des Miniſters
des Innern, die leider am Erſcheinen verhindert ſeien, fügte
Redner ſeine eigenen bei. Er erinnerte an den Umſtand, daß
laut Geſchichte die Stadt Beerfelden manches ſchwere und man=
ches
gute Jahr ſah. Das Schwere im Laufe der Zeiten wurde
durch die Tatkraft der Einwohner ſtets überwunden, darauf
können wir ſtolz ſein; möge es ſo weiter gehen.
Graf Adalbert zu Erbach=Fürſtenau erwähnte,
daß die ganze Cent, eingeſchloſſen Beerfelden,

länger als 600 Jahre

mit dem gräflich=Erbachſchen Hauſe verbunden war, er erinnerte,
daß das Städtchen all die ſchweren Zeiten: Dreißigjähriger Krieg,
napoleoniſche Kriege, den großen Brand, mit Gottes Hilfe und
der Tüchtigkeit der Bewohner überwunden habe; auch ſein Hoch
galt der Stadt Beerfelden.
Anſchließend übermittelte Herr Beigeordneter Egner=
Erbach als Beauftragter ſeiner Stadwerwaltung die herzlichſten
Glückwünſche unſerer Nachbarſtadt Erbach. Redner nahm Bezug
auf die ſtets guten Beziehungen der beiden Städte und über=
reichte
namens der Stadt Erbach ein ſehr ſchönes Bild. Sodann
las Herr Bürgermeiſter Löb einen Ehrenbrief vor, der ihm
durch Herrn Bürgemeiſter Dengler=Erbach zugeſandt wurde
und der auch die guten Beziehungen der beiden Nachbarſtädte
betont.
Nach zwei Chören des Geſangbereins Sängerkranz, die den
Odenwald und die Heiwat prieſen, ergriff Herr Oberpfarrer
Colin=Beerfelden das Wort zur

Gedenkrede.

Dieſe war ein Meiſterſtück in ihrer Art. Redner wußte die dürf=
tigen
geſchichtlichen Quellen über die Vergangenheit Beerfeldens,
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die Schickſale der Bewohner in
den verſchiedenen Zeiten zu einem überaus packenden und an=
ſchaulichen
Bilde zu vereinen. Mit großem Intereſſe lauſchten
alle Anweſenden dieſen bezwingenden Ausführungen; man wäre
verſucht, ſie wörtlich wiederzugeben, wenn dies nicht über den
Rahmen einer zuſammenfaſſenden Berichterſtattung hinausginge.
Redner ließ ſeine begeiſternden Ausführungen ausklingen in ein
Hoch auf Vaterland und Heimat, in das alles hingeriſſen ein=
ſtimmte
.
Nun ſang der Geſangverein Sängerriege die Chöre O Schutz=
geiſt
und Das iſt der Tag des Herrn. Eine Riege des Turn=
vereins
, D. T., bot turneriſche Vorführungen am Reck und am
Barren, die allgemeine Bewunderung hervorriefen. Welche Un=
ſumme
von Geduld und Energie iſt doch erforderlich, dem Körper
ein ſolches Maß von Kraft und Gewandtheit anzuerziehen! Man
ſah auch die an den genannten Geräten für das Turnfeſt in Köln
vorgeſchriebenen Kraft= und Schwungübungen. Bei all dem Ge=
botenen
drängte ſich der Gedanke auf: die reinſten Akrobaten.
Einen recht hübſchen Korſo bot der Radfahrerverein auf der
Bühne dar, geleitet durch Herrn Eckert; man ſah, daß dieſer ver=
hältnismäßig
junge Verein eifriges Streben und anerkennens=
wertes
Können zeigt.
Herr Bürgermeiſter Löb ſtattete nun herzlichen Dank ab,
hauptſächlich an die auswärtigen Gäſte, insbeſondere für die
Glückwünſche und das Geſchenk von Erbach.
Nicht vergeſſen ſei auch die Feuerwehrkapelle, die durch ſchnei=
dige
Märſche, wiegende Tanzmelodien und anmutige Konzertſtücke
die Verbindung zwiſchen den Nummern des Programms her=
ſtellte
und viel zur Verſchönerung des Abends beitrug.
Den Schluß des offiziellen Teiles bildete ein

Rieſen=Pracht=Feuerwerk,
nſzeniert von Herrn Willenbücher (Drogerie Willenbücher). Wie
manches Ah entfuhr da nicht nur manchem Kindermund, auch
alle Erwachſenen bewunderten dieſes langanhaltende pyrotech=
niſche
Meiſterwerk. Den Schluß bildete in roten und helleren
Farben das Stadtwappen von Beerfelden, das ſich lange Zeit
euchtend vom nächtlichen Hintergrund abhob.

So bildete dieſer Kommers eine würdige Feier dieſes ge=
ſchichtlich
denhwürdigen Tages, zugleich aber auch den Auftakt zu
dem morgen beginnenden großen Pferdemarkt.

Das Reit= und Fahrtunier.
Das ſeit einigen Jahren neu eingeführte Reit= und Fahr=
turnier
übt auf Ausübende und Zuſchauer ſteigende Anziehungs=
kraft
aus. Veranſtalter ſind der Reit= und Fahrverein für die
Oberzent, Vorſitzender Herr Aug. Willenbücher, und das Markt=
komitee
, Vorſitzender Herr Bürgermeiſter Löb; die Oberleitung
liegt in den bewährten Händen des Herrn Rittmeiſter a. D.
Loeſch, Babenhauſen, der dieſe Veranſtaltung jedes Jahr ſo zu
arrangieren weiß, daß Neues und Intereſſandes geboten wird.
Sonntag morgen 10 Uhr war die Eignungsprüfung für Arbeits=
und Wagengeſpanne in der Strieth, auf einer paſſenden Wieſe.
Als Beurteiler fungierten Herr Oberlandesſtallmeiſter Schörke,
Herr Schönberger, Groß=Bieberau, Herr Kredel=Elsbach und die
ſchon weiter oben genannten Herren. Auch Nichtbauern konnten
ihre helle Freude haben an dem ausgeſuchten Pferdematerial, den
tadellos zugerichteten Geſchirren und Wagen und an der Sicher=
heit
der Lenker. Mittags 2 Uhr zogen die Reiter für das
Reitturnier in feſtlichem Zug zum Kampfplatz, wo außer den ge=
nannten
Herren Preisrichtern noch S. Erl. Graf zu Evbach=Erbach
und S. Erl. der Erbgraf Alexander von dort teilnahmen; auch
S. Erl. Graf Joſeph zu Erbach=Fürſtenau war anweſend. Das
Ballreiten und das Reiten mit Rechenexempel war höchſt amü=
ſant
, und die zahlloſen Zuſchauer nahmen ftets regſten Anteil an
dem unterhaltenden Schauſpiel. Es kugelte auch mal ein Reiter
ins Gras ohne Schaden zu nehmen. Gegen 5 Uhr fand die Preis=
verteilung
ſtatt, die folgendes Ergebnis hatte:
Preisverteilung beim Fahrturnier.
Arbeitsgeſpanne (gewerblich benutzt): 2. Preis und Ehren=
Ehrenpreis Joh. Adam Siefert, Airlenbach; 2. Preis Ludw. Sie=
fert
, Airlenbach; 3. Preis und Pflegerpreis Ludw. Kredel, Air=
lenbach
; 4. Preis Gg. Kaiſer, Airlenbach; 5. Preis Joh. Ad.
Schäfer 3., Airlewbach.
Arbeitsgeſpanne (gewerblich benutzt): 2. Preis und Ehren=
preis
Kronenwerke, Beerfelden; 2. Preis und Ehrenpreis Gebr.
Weber=Beerfelden.
Wagengeſpanne (Zweiſpänner, landwirtſch. benutzt): 1. Preis
und Ehrenpreis Adam Siefert, Airlenbach; 1. Preis Wiſh. Brei=
mer
, Beerfelden; 2. Preis Gg. Kredel, Airlenbach; 3. Preis u.
Ehrenpreis Gg. L. Helm, Güttersbach; 4. Preis Jakob Thomas=
berger
, Erzbach; 5. Preis Wilh. Siefert 3., Airlenbach; 6. Preis
Heinrich Wieder, Ober=Sensbach.
Wagengeſpanne (Einſpänner, gewerblich benutzt): 1. Preis
und Pflegerpreis Karl Löb, Beerfelden; 2. Preis Ph. Hotz, Gam=
melsbach
.
Preisverteilung beim Reiten.
Ball=Reiten (Kaltblüter): 1. Preis Heinrich Müller 4., Leng=
feld
, 4 J., F. W. Prinz, (Reiter: Carl Müller).
Ball=Reiten (Warmblüter): 1. Preis Valentin Rothermel,
Unter Moſſau, 6 J., F. (Georg Rothermel); 1. Preis H. Müller 4.,
Lengfeld, 4 J., ſchw.=br. St., Lieſel (Carl Müller); 2. Preis Zim=
wermann
, Beerfelden, 7 J., br. St., Emma (Fr. Zimmermann);
2. Preis Auguſt Wilhelm, Beerfelden, 12 J., R. St., Berta (Georg
Wilhelm).
Rechenexempel=Reiten (Kaltblüter): 1. Preis Joh. Adam
Siefert, Airlenbach, 4 J., F. St., Lilly (Wilhelm Siefert).
Rechenexempel=Reiten (Warmblüter): 1. Preis. Heinrich
Seip, Beerfelden, 14 J., R. St., Bella (Heinrich Seip); 2. Preis:
Osw. H. Kumpf, Beerfelden, 12 J., R. St., Olga (Georg Holler).
Trab=Reiten (Kaltblüter): 1. Preis Joh. Ad. Siefert, Air=
lenbach
, 5 J., F. St., Olga (Georg Siefert); 2. Preis Gebr.
Weber, Beerfelden, 7 J., F. W., Fuchs (Ludwig Volk).
Trab=Reiten (Warmblüter): 1. Preis Ad. Bär 2., Langen=
Brombach, 10 J., br. St., Fanny (Ad. Bär 4.): 2. Osw. H.
Kumpf, Beerfelden, 12 J., R. St., Olga, Georg Holler; 3. Preis
Phil. Hotz, Gammelsbach, 4 J., br. St., Olga (Otto Hotz);
4. Preis Joh. Löb, Erlenbach; 5. Preis Auguſt Wilhelm, Beer=
felden
, 8 J., R. St., Emma (Georg Wilhelm).
Galopp=Reiten: I. 1. Preis H. Münch, Friedrichsdorf, br.
W., Aviator; 2. Preis: H. Münch, Friedrichsdorf, br. St. Ehren=
traut
. II. 1. Preis Heinrich Seip, Beerfelden, 14 J., R. St.,
Bella (Heinrich Seip); 2. Preis Heinrich Seip, Beerfelden, 14 J.,
R. St., Fanny (Erich Beck); 3. Preis Georg Helm, Airlenbach,
4 J, R. St., Irma (Hans Helm); 4. Preis, Löb, Bürgermeiſter,
Beerfelden, 6 J., br. St., Ella (Heinrich Löb); 5. Preis Osw.
H. Kumpf, Beerfelden, 12 J., R. St., Olga, Georg Holler.
Gelände=Reiten (Kaltblüter): 1. Preis Joh. Ad. Siefert,
Airlenbach, 5 J., F. St., Olga (Georg Siefert); 2. Heinrich Mül=
ler
4., Lengfeld, 4 J., F. W., Prinz (Carl Müller).
Gelände=Reiten (Warmblüter): 1. Preis Heinrich Müller 4.,
Lengfeld, 4 J., ſchw.=br. St., Lieſel (Carl Müller); 2. Preis Löb,
Bürgermeiſter, Beerfelden, 6 J., br. St. Bella (Heinrich Löb);
3. Preis Valentin Rothermel, Unter=Moſſau, 7 J., F. St., Flora
(Georg Rothermel); 4. Preis Auguſt Wilhelm Beerfelden, 12 J.,
R. St., Berta (Georg Wilhelm); 5. Preis Heinrich Seip, Beer=
felden
, 14 J., R. St., Bella (Heinrich Seip); 6. Preis Ad. Bär 2.,
Langen=Brombach, 10 J., br. St., Fanny (Ad. Bär 2.).
Gelände=Reiten (Reitpferde): 1. Preis Alexander, Erbgraf
zu Erbach, Jagdſchloß Eulbach, br. St., Emden (Beſitzer);
2. Preis Münch, Friedrichsdorf, br. W., Bergfink.

Offenbach, 6. Juli. Die hieſige Studienanſtalt, die am
26. September 1853 als Höhere Mädchenſchule eröffnet wurde, beabſich=
tigt
, in der letzten Woche vor den Heröſtferien die Gedenkfeier ihres
75jährigen Beſtehens zu begehen. Dazu ſollen ſämtliche ehemaligen
Schülerinnen eingeladen werden. Zur Ermittlung ihrer Anſchriften
hatten ſich 74 Damen der verſchiedenen Jahrgänge am 2. Juli in der
Turnhalle verſammelt, um ſich über dieſe Arbeit u. a. zu beraten. Bei
allen fand der Plan des Schulfeſtes freudige, ja bezeiſterte Aufnahme,
ſo daß erhofft werden darf, daß es würdig und unter allſeitiger Teil=
nahme
verlaufen wird. Ehemalige Schülerinnen, die bei dieſer erſten
Verſammlung nicht zugegen waren und bei der Beſchaffung der An=
ſchriften
mitwirken wollen, werden um eine entſprechende Mitteilung
an die Schule gebeten. Die Einladungen zur Gedenkfeier werden im
September rechtzeitig an die ehemaligen Schülerinnen ergehen.

Schweres Autoomnibus=Unglück.

WSN. Frankfurt a. M., 8. Jun.
Heute nachmittag kurz vor 4 Uhr ereignete ſich am Oſtausgang det
Vorortes Soſſenheim ein ſchweres Autoomnibus=Unglück. Zwei Ompi=
buſſe
der Linie Frankfurt a. M.=Soſſenheim fuhren ſo dicht aneinander
vorbei, daß ſie ſich ſtreiften, der eine dicht beſetzte Omnibus aus der
Fahrbahn geriet und in den Chauſſeegraben ſtürzte. Von den Inſaſſen
ſind 10 verletzt worden, davon zwei ſchwer. Sämtliche Verletzten wuß=
ten
in das Krankenhaus gebracht werden. Von anderer Seite wird
die Zahl der Verletzten mit zwölf, davon drei ſchwer, angegeben. Ein=
zelheiten
fehlen noch.

Schweres Exploſionsunglück bei Kaſſel.
6 Tote.
LPD. Kaſſel, 8. Juli.
Am Samstag vormittag ereignete ſich in dem Orte Altmorſchen ho
Kaſſel ein furchtbares Exploſionsunglück, dem, wie erſt jetzt bekannt ge=
worden
iſt, 6 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. In den
Gipswerken K. Georgi explodierte aus bisher noch unerklärlicher
Urſache der Dampfkeſſel des Werkes, wobei der Keſſelwärter Groß
durch die Stichflammen ſofort getötet wurde, während 5 andere Arbei=
ter
ſchwere Verbrennungen und Vergiftungen durch Kohlenoxydgaſe er=
litten
. Die fünf Verunglückten wurden in das Melſunger Krankenhaus
überführt, doch war jede ärztliche Hilfe vergebens. Zwei der Ver=
unglückten
ſtarben bereits kurz nach der Einlieferung, während die
übrigen drei am Sonntag vormittag ihren Verletzungen erlagen. Der
in dem Werk angerichtete Materialſchaden iſt beträchtlich.

Der biſſige Wachthund. Schadenserſatz=
pflicht
des Dierhalters.
(Nachdruck verboten.)
js. Als die Ehefrau des Klägers Mitte Juni 1922 die Wäſcherei
der Beklagten in geſchäftlicher Abſicht aufſuchte, wurde ſie im Bügel=

zimmer von einem der Beklagten gehörigen Hunde in die rechte Wade
gebiſſen. Durch den Biß iſt nach der Behauptung des Klägers ein=
ſchwere
Erkrankung der Verletzten hervorgerufen worden, die eine
jahrelange Krankenhausbehandlung zur Folge hatte. Kläger verlangt
von der Beklagten als Tierhalterin 2000 RM. als Schmerzensgeld, ſo,
wie Erſtattung des aus der Verletzung bereits entſtandenen und noch
entſtehenden Vermögensſchadens. Das Landgericht erkannte nach
dem Klageantrag, ebenſo das Oberlandesgericht Darmſtadt. Die
von der Beklagten beim Reichsgericht eingelegte Reviſion iſt
ohne Erfolg geblieken und zurückgewieſen worden. Aus den
Entſcheidungsgründen geht in ſachlicher Beziehung folgen=
des
von Bedeutung herver: Das Oberlandesgericht mimmt zugunſten
der Beklagten an, daß der biſſige Hund der Beklagten dem Schutze
der Wäſcherei und der Kundenwäſche zu dienen beſtimmt iſt, ſo daß
Satz 2 des 8 833 zur Anwendung kommt. Nach dieſer Geſetzesbeſtim=
mung
haftet der Tierhalter nicht unbedingt wie bei Luxustierei, wenn
es ſich um ein ſogenanntes Berufstier handelt, und der Tier=
halter
bei der Beaufſichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche
Sorgfalt beobachtet hat. Das Oberlandesgericht hält aber den der
Beklagten obliegenden Beweis dafür, daß ſie ihre Beaufſichtigungs=
pflicht
erfüllt habe, als nicht geführt. Vielmehr nimmt das O.2,0.
eine Verletzung der Aufſichtspflicht an, da der ſehr unruhige Hund
unangekettet im Bügelzimmer der Beklagten lag, als die Ehefrau des
Klägers eintrat. Hierin liegt ein Verſchulden, für das die Beklagte
einzuſtehen hat. Der Einwand der Beklagten, daß die Ankettung keinen
Zweck gehabt hätte, da es keine ſo ſtarke Lette gäbe, von der der Hund
ſich nicht losreißen würde, iſt unbegründet. (Aus den Reichsgerichts=
briefen
. Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig S. 3.)

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Montag, 9. Juli. 15.30: Studien=Muſik. O 16.30: Funkorch.:
Neue Tanzſchlager. o 17.45: Aus dem Roman Jvanhoe von

W. Scott. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30:
Rundfunkbulletm der Völkerbundsbehörde: Der Kampf gegen die
Rauſchgifte. o Kuſtos Dr. Bingemer: Frankfurt als Wahl= und
Krönungsſtadt. 19.15: Engliſche Literaturproben. o 19.30:
Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Hamburg: Singſtunde, ver=
anſtaltet
von Prof. Fritz Jöde. 0 21.15: Mannheim: Neuere ruſſiſche
Klaviermuſik. Ausf.: Sophie Selzmann. Anſchl.: Schallplatten,

Stuttgart.

Montag, 9. Juli. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Funkorch.
Einlagen: Friedl Völter. 8 18.15: Prof. W. Nagel: Grundlagen der
Muſikbeurteilung o 18.45: Dr. Huelſenbeck lieſt aus ſeinm Welte
reiſebuch Acht Knoten die Stunde‟. O 20: Stiftskirche Stuttgart:
Geiſtliche Muſik. Mitw.: Philharm. Orch., Verein für klaſſiſche
Kirchenmuſik, Prof. Hußlar (Bariton). Leitung: M. Hahn. Händel:
Dettinger Te Deum. Bach: Kreuzſtabkantate. Reger: 100.
Pſalm. Anſchl.: Freiburg: Eine Schlager=Revue. Mitw.: Meta
Liebermann, Lucia Delſarta. H. Sylveſter Bunſel, Fred. H. Himig=
hofen
. Flügel: Kapellm. Sch ager. Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

Montag, 9. Juli. 6: Gymnaſtik. O 15.30: Reinh. Scharnke:
Die Frau als Künſtlerin. 16: Wilhelm Goldberg: Die
Bedeutung des Auskunftsweſens für die Wirtſchaft. o 16.30:
Ingenieur Boehmer: Techniſche Wochenplauderei. 0 17: Alte Muſik.
Ausf.: Herm. Berkowſkr (Violine), O. Urack, Erna Kien, Lie Keßler=
Lindemann (Flügell. o 18.45: M. Jaehner: An Schraubſtock und
Drehbank (Der Mechaniker). o 19.10: Dr. Hoffmann Harniſch:
Führerperſönlichkeiten der deutſchen Bühne: Georg v. Meiningen.
6 19.35: Erich Schultze: Die deutſchen Schwimm=Meiſterſchaften.
(Zur Uebertr. am 14. Jun.) 0 20: Prof. Dr. Marcue: Warum
und wie beſtimmt man die Pole der Erde? 20.30: Orcheſter=
Konzert. Dirigent: Arthur Guttmann. Nicolai: Ouv. Die luſtigen
Weiber von Windſor. Stolz: Eine einzige Nacht. Königs=
berger
: Rote Roſen: Künnecke: Victoria regia. Glazounow:
Idylle; Reverie orientale. Maaß: Symphonietta für Jau=
inſtrumente
in vier Sätzen. Knopf: Ich habe den weißen Flieder
dir geſchenkt. Köniasberger: Elegie Gensler: Croß your heart.
Sinfonie= und Jaz=Orch. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 18.45: Wa demar Schütz: Der Ruderſport in Pommern.

Deu ſche Welle. Montag, 9. Juli. 12: Engliſch. O 15: M.
Jorling: Die Erdbeere; ihre Kultur und volkswirtſchaftliche Be=
deutung
. 15.35: Wetter und Börſe. 0 16: Engliſche kulturkund=
lich
=literariſche Stunde. o 16.30: Funktechniſche Fragen. O 17:
Berlin: Kapelle Emil Rooßz. o 18: Dr. Würzburger: Kurt Weſſe.
o 18.30: Muſikdirektor Ohrmann: Waldemar v. Baußnern. Am
Flügel: der Komponiſt. o 18.55: Dr. Ehrenforth: Dringende

nachrichten. 2 22.30: München: Unterhaltungskonzert. Kapelmn:
Roſenberger.

TüLm
Meine Fuckk Hamn
Srein und /ein,
W
AB gang andenz!
Nues ete
ae
Bei mir wird jeder Fiammeri, erst recht ein Frucht-Flammeri, mit kalt angerührtem Mondamin
Huese e un
(90 g auf 1 Liter Flüssigkeit) zubereitet. Das reine Fruchtaroma kommt voll zur Entfaltung,
weil Mondamin sich nicht vordrängt, sondern es stützt. Und wie kinderleicht ist solch ein
Flammeri zu bereiten! Er mißlingt niemals, ist nie zu locker, nie zu hart. Daß er noch dazu Eng Dmn, dereng
so nahrhaft und bekömmlich ist, schafft dem Frucht-Flammeri mit Mondamin immer neue Meitiarsende auf.
Freunde, und mir als Hausfrau wird das Lob zuteil, das eigentlich dem Mondamin gebührt.
Mandanam Shufgg.

* Daß e8 Ober=Ran
hat dieſe Feier wieder
meinde ftanden in edien
und dem Häuſerſchmu

naten gegen 19 Uhr
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und Orientierung zuſt

gleichen Lokal ein

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wieſer (Roßdorf) mit
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bot hier den Erſchien
das Gründungsjahr 17
ſitzenden, Herrn Bahn
galt dem ferneren Blt
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[ ][  ][ ]

Nummer 189

Monteg den 9 Zuli 1928

Seite 3

Jugendwetturnen in Ober=Ramſtadt.

* 30jähriges Jubiläums=Feſt
es Turnvereins e. P. Ober=Ramſtadt.
nid dem Häuſerſchmuck.
Am Samstag abend
rrten gegen 19 Uhr die Kampfrichter und der Bezirksausſchuß beſitzen. Eine Nacheiferung auf dieſem Gebiet wäre dem hieſigen
ah Empfang der Quartierſcheine im Mühltal zur Beratung Turnverein ſicher ein erſtrebenswertes Ziel.
5 Orientierung zuſammen. Eine Stunde ſpäter ſtellte ſich am
lichen Lokal ein
imppſanter Fackelzug
e hieſigen Vereine auf, der unter Vorantritt der Kapelle Breit=
o
= hier den Erſchienenen ein herzliches Willkommen, wies auf hin und unterſtrich die volkserzieheriſche Leiſtung der deutſchen
as Gründungsjahr 1877 hin und gedachte des damaligen 1. Vor=
tenden
, Herrn Bahnmeiſter Wiener. Das kräftige Gut Heil
att dem ferneren Blühen und Gedeihen des Turnvereins. Im
kamen des Bezirksvorſtandes dankte nunmehr der Bezirksturn=
derrt
Löffler für die erwieſene Gaſtfreundſchaft Ober=Ramſtadts, Vaterlandsverteidigern zu zählen ſind. 66 Turnermitglieder ſeien
as ſeinen guten Nuf in dieſer Hinſicht aufs neue bewieſen habe.
In wünſchte, daß der ganze Feſtverlauf dem Anfang des Feſtes
niſpreche und das Feſt und das damit verbundene Jugendwett=
umnen
ein neuer Anſporn zur weiteren Ertüchtigung der Jugend
n Körper und Geiſt werden möge. Der deutſchen Jugend und und des Vaterlandes. Sein Gut Heil galt dem weiteren Blü=
ei
deutſchen Kraft widmete er ſein Gut Heil, Hierauf folgten
efgngliche und turneriſche Darbietungen. Am
Feſtſonntag
efolgte ſchon ab 6½ Uhr früh die Ankunft der jugendlichen
unner und Turnerinnen. Ab 7 Uhr wurden den Gründern des
ereins Ehrenſtändchen gebracht. Etwa um dieſelbe Zeit ſetzte
u. den Kampfplätzen das
Fugendwetturnen des 4. Bezirks Main=Rhein=Gau D. 2.
Im. Im edlen Wettſtreite wurden hierbei recht günſtige Reſul=
= erzielt. Nach etwa einſtündiger Tätigkeit erfolgte dabei eine
Inu enehme Ueberraſchung: Herr Schulrat Haffinger, der auf
era Gauturnfeſt zu Fränkiſch=Crumbach geweilt hatte, beehrte
Is ungeladener, aber herzlich willkommener Gaſt die Turner=
haft
mit ſeinem Beſuch. Die Wettkämpfe dauerten bis 10 Uhr,
ne das volkstümliche Turnen füllte die Reſtzeit bis zum
Neistag aus.
Um 9 Uhr verſammelte ſich der Verein am Gefallenen=
trckmal
auf dem Friebhofe zur
Totenehrung,
lie durch die Kapelle Breitwieſer mit einem Choral eingeleitet geſellſchaft Darmſtadt, 142: 4. Emil Knopfloch. Turngeſellſchaft Darm=
urde
. Herr Dr. Stroh gedachte in treffenden Worten der ver=
pibenen
Mitglieder und insbeſondere derer, die im Weltkrieg
ran Mut und ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode be=
teselt
haben. Ihrem Vorbild in Mannhaftigkeit und Treue nach=
te
=fern, dem Leben reichen Inhalt im Intereſſe der Volks=
ſm
einſchaft zu geben, ſei edle Dankespflicht für uns alle. Es kelmann, Tv. Waſchenbach. 100: 3. Fritz Pfeifer. Tv. Ober=Namſtadt,
turde ein Kranz als Symbol der Liebe und Dankbarkeit über
t2 Grab hiaus am Gefallenendenkmal niedergelegt. Im an=
tlreßenden

Feſtgottesdienſt
der Kirche verlieh Herr Pfarrer Waas der Totenehrung und
ſurtgen Jubiläumsfeier in tiefemrfundenen Worten trefflichen
tsdruck. Er definierte in marlanter Weiſe den Sinn des Jahn= 121; b. Karl Emig, Tv. Noßdorf, 120; 6. Hermann Fornoff Tv. Nie=
ſten
Turnerſymbols Friſch, Fromm, Fröhlich, Frei‟. Nach Schluß der=Ramſtadt, 119; 7. Friedr. Trautmann, Tv. Nieder=Ramſtadt, 115;
za lbau Eliſenbad die Erſchienenen wieder zu einer
Feierſtunde,
in Verein verdienter Männer galt. Er wies auf die Wichtigkeit
ſichte des Turnvereins Ober=Ramſtadt das Wort. Nachdem ſich 4. Gg. Ritſcher, Tv. Ober=Ramſtadt, 124; 5. Auguſt Göckel, Tgd. Traiſa,
timer ſeiner Aufgabe in glänzender Weiſe entledigt hatte, er= 123; 5. Ludw. Jakob, Taſ. Darmſtadt, 123; 5. Gg. Ackermann, To.
ahmte er noch die Turner, im Einne des Altmeiſters Jahn vor= Ober=Ramſtadt, 123: 6. Karl Aßmann, Tgſ. Darmſtadt, 122: 1. Otto
irg etragener vaterländiſcher Prolog fand reichen Beifall.
tmivereins widmete er ſein Gut Heil.
ßie das Ziel der Jugendwettkämpfe in die Worte: Friſch, 16. Karl Gerbig, Tv. Ober=Namſtadt, 112: 17. Fritz Fiſcher, Tv. Nieder=
N. Heil auf deutſche Jugend und Turnerſchaft.
mWereins überreichte ſodann die Diplome für 25= und 50jährige Beerbach, 105: 21. Konrad Schmunk, Tv. Roßdorf, 105: 22. Otto Kling,
ſinliedſchaft. Den Dank für die Geehrten ſprach Turner Haupt= Tv. Waſchenbach, 104: 22. Hch. Freh,. Tb. Roßdorf, 104: 22. Ludwig
Uier Würtenberger aus.
ii in Plaketten bzw. Fahnennägel.
Die erhebende Feier gewann noch durch Liedervorträge des Steuernagel. Tb. Nieder=Ramſtadt, 94 Punkte, 54 Sieger=
(ſrngvereins Germania und Muſirvorträge der Kapelle
teſtwieſer.

Gegen 2 Uhr nachmittags wurde ein ſtattlicher Feſtzug mit
verſchiedenen Feſtwagen der Schützengeſellſchaft Tell, des Ge=
flügelzuchtvereins
Ober=Ramſtadt und des feſtgebenden Vereins
in Marſch geſetzt. Den Ehrenreitern folgten mehrere Autos mit
den Gründern bzw. Ehrenmitgliedern. Auf ein verabredetes
Signal ließ die Feſtleitung den Zug halten, die Fahnen ſenkten
* Daß es Ober=Ramſtadt verſteht, Feſte großzügig zu geſtalten, ſich, und unter dem Geläute der Kirchenglocken ſpielte die Kapelle
ſck dieſe Feier wieder aufs neue bewieſen. Ausſchüſſe und Ge= zum Gedächtnis der Verſtorbenen Ich hatt einen Kameraden.
u inde ſtanden in edlem Wetteifer bei den Vorbereitungsarbeiten Von den zahlreichen hieſigen und auswärtigen Vereinen ſind
beſonders die Vereine Eberſtadt und Roßdorf zu erwähnen, die
ſehr gut geleitete Muſik= bzw. Trommler= und Pfeifer=Korps
Auf dem Feſtplatz
begrüßte der 1. Sprecher, Bürgermeiſter Rückert, die Feſtgäſte. Die
Feſtrede
osſer (Roßdorf) mit klingendem Spiel durch mehrere Orts= hielt Herr Pfarrer Lic. Wags. In trefflichen Worten wies dieſer
rußen nach dem Feſtplatz zog. Herr Bürgermeiſter Rückert ent= auf die Bedeutung der 50jährigen Jubelfeier des Turnvereins
Turnſache im allgemeinen und des Turnvereins im beſonderen.
Er ließ darauf die Entwicklungsſtadien des Jubelvereins an dem
geiſtigen Auge der Anweſenden vorüberziehen und betonte, daß
die im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder zu den begeiſtertſten
bei Kriegsbeginn ſofort ins Feld gezogen, 17 erlitten den Helden=
tod
für uns. Ihrer in Wehmut, doch mit Dank heute zu ge=
denken
, ſei eherne Pflicht. 50 Jahre ging die Entwicklung des
Jubelvereins vor= und aufwärts im Dienſte unſerer Gemeinde
hen der edlen Turnerei. Frl. Kumpf trug einen ſinnreichen
Prolog vor und überreichte die von den Feſtjungfrauen geſtiſtete
prachtvolle Fahnenſchleife.
Geſänge, Einzel= und Gruppenturnen auf den verſchiedenſten
Gebieten und ſehr unterhaltende Konzertmuſik ſchafften bis zur
Siegerehrung ununterbrochen beſte Feſtſtimmung, die beſonders
auch noch durch die Gunſt der Witterung geſteigert wurde.
Feſtball im Löwen und Schützenhof und Konzert auf
dem Feſtplatz beſchloſſen das Programm des Hauptfeſttages.
Für den Feſtmontag iſt ein um 9½= Uhr beginnendes Früh=
ſchoppenkonzert
auf dem Feſtplatz, nachmittags 2½ Uhr Auf=
ſtellung
des Feſtzuges am Bahnhof und Abmarſch durch verſchie=
dene
Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz, daſelbſt Konzert, Kinder=
beluſtigungen
und abends großes Feuerwerk vorgeſehen. So kann
ſich das 50jährige Jubiläumsfeſt des Turnvereins Ober=Ramſtadt
als würdiges Glied in die Kete der deutſchen Turnerfeſte ein=
reihen
. Gut Heil!
Ergebniſſe des Bezirksjugendturnens.
Zöglinge, ältere, Jahrgang 1910/11. 11 Teilnehmer 8 Sieger.
1 Heinrich Schneider, Turngeſellſchaft Darmſtadt, 162 Punkte; 2. Heini
Lehmann, Turngeſellſchaft Darmſtadt, 148: 3. Karl Neutzſch, Turn=
ſtadt
, 139: 5. Georg Bitſch, Tgd. Traiſa, 133; 5. Hch. Fiſcher, Tv.
Nieder=Ramſtadt, 133: 6. Franz Dieter Tv. Nieder=Ramſtadt, 121;
7. Gg. Pfeifer, Tv. Ober=Ramſtadt, 120 Punkte.
Zöglinge, jüngere. Jahrgang 1912/13. 20 Teilnehmer 8 Sieger.
1. Berth. Luckhaupt. Tv. Nieder=Ramſtadt, 100 Punkte: 2. Adam Kun=
85; 3. Joh. Kling, Tv. Waſchenbach, 83: 4. Gy. Kunkeimann, Tv.
Waſchenbach, 80: 5. Nich. Spieß, Tv. Nieder=Beerbach, 79; 6. H. Bur=
ger
, Tv. Ober=Ramſtadt, 78; 7. Fritz Merkel, Tv. Ober=Ramſtadt,
77 Punkte.
Schüler, ältere, Jahrgang 1913/14. 20 Teilnehmer, 18 Sieger.
1. Gg. Schulz, Tgf. Darmſtadt 1875, 128 Punkte; 2. Wilh. Emig, Tv. Gg. Diemer (Velociped=Club 1899, Darmſtadt) Gaumeiſter über
Roßdorf, 194: 3. Phil. Kaffenberger, Tv. Roßdorf, 1B: 3. Franz Vier= 1 Kilometer und Hans Franke (Velvciped=Club 1899, Darmſtadt)
heller, Tgſ. Darmſtadt 1875, 123: 4. Albert Heil, Tv. Nieder=Ramſtadt,
4 Gottesdienſtes begrüßte Herr Bürgermeiſter Rückert im 8. Herm. Wembacher, Tv. Waſchenbach, 114; 9. Gg. Gerbig, Tv. Ober= abgehaltenen Bahnrennen waren von dem beſten Wetter begün=
Ramſtadt, 113: 10. Gg. Emig, Tv. Nieder=Ramſtadt, 109; 11. Georg ſtigt und wieſen eine anſehnliche Zuſchauermenge auf. Bis auf
Ernſt Adam, Tb. Waſchenbach, 107: 12. Gg. Mink, Tv. Ober=Ramſtadt, einige leichtere Stürze nahmen die Rennen einen glatten Ver=
104; 13. Gg. Bernhardt, Tv. Nieder=Ramſtadt, 103: 13. Ludw. Zeis,
To. Roßdorf, 103; 14. Albert Hens, Tv. Roßdorf, 98; 14. Oskar Emig, lauf. Lediglich Ganß vom V. C. D. mußte durch ſeinen Sturz
wiederum der Ehrung der noch lebenden Gründer und um Tv. Roßdorf, 98; 15. Ludw. Spahn, Tv. Nieder=Ramſtadt, 94 Punkte, aufgeben. Zu bewundern wäre die Energie von Franke (V. C. D.),
irJubiläumsfeier hin und erteilte alsdann dem Turner Haupt= Bendorf, Tv. Ober=Ramſtadt, 129 Punkte; 2. Friedr. Kaffenberger. Tv. wieder mutig in den Sattel ſtieg. Nachſtehend die Ergebniſſe:
her Würtenberger zu Ausführungen über Gründung und Ge= Roßdorf, 128: 3. Karl Fiſcher, Tv. Ober=Ramſtadt, 127; 4. bch. Muhl, Gau=Meiſterſchaft über 1 Lilometer des Gaues 70 B. D. N.
Tv. Ober=Ramſtadt, 124: 4. Siegfr. Jourdan, Tv. Nieder=Beerbach, 194;
71 aufwärts zu ſtreben und echten deutſchen Turnergeiſt auch Rett Toſ. Darmſtadt, 121: 7. Franz Göbel, Tv. Ober=Mamſtadt, 121: 1000.Meter=Nekordfahren (Einzelſtarts): Sieger: Ad. Koch, Offen=
E Ddie Zukunft zu bewahren. Ein durch Turnerin K. Schäfer 8. Philipp Furbach, Tv. Lber=Ramſtadt, 120: 8. Franz Oeſterreicher,
Tv. Nieder=Ramſtadt, 120, 8. Karl Schwinn, Tv. Nieder=Beerbach, 120;
9. Joſ. Trautmann, Tgſ. Darmſtadt, 119; 10. Gg. Leißler, Tad. Traiſa,
Wauvertreter Hering übermittelte herzliche Grüße des Gau= 118: 10. Oswald Sell, Taſ. Darmſtadt, 118; 10. Jak. Bock, Tgd. Traiſa, 50=Kilometer=Mannſchaftsrennen nach 6=Tage=Art (alle 25 Run=
iſt
andes und gab einen Rück= und Ausblick über Beſtrebungen 118: 10. Ludw. Wolf Tgſ. Darmſtadt. 118: 10. bans Dieter, Tv. Nie= den eine Wertung, insgeſamt 5 Wertungen). Sieger: Hammer
rd Ziele der deutſchen Turnſache anläßlich des heutigen Jubel= der=Namſtadt, 118: 10. Peter Fiſcher, Tb. Ober=Ramſtadt, 118: 11. Wil= Siemantel, Frankfurt a. M. mit 27 Punkten, 2. Rudolph.
ſtis. Sodann überreichte er den verdienten Turnern Gg. Jakob helm Abt, Taſ. Darmſtadt, 117. 11. Fritz Rodenhäuſer 1. Tv. Ober=
10 Gg. Schneider Gau=Chrenbriefe. Dem weiteren Blühen des Namſtadt, 117: 11. Walter Meeſe, Tb. Ober=Ramſtadt, 117: 12. Fritz
Kehr. Tv. Ober=Ramſtadt, 116: 12. Karl Plöſer, Tad Traiſa, 116; bachGleim, Darmſtadt, mit 22 Punkten, 4. DiemerFranke,
Bezirksturnwart Löffler entbot dem Turnverein und ſeinen 13. Ludw. Glaſer, Tgſ. Darmſtadt, 115; 13. Pet. Ph. Wembacher, Tv. Darmſtadt, mit 9 Punkten. 5. ReiländerBrill, Frankfurt,
Waſchenbach, 115: 14. Karl Büchner, Tv. Ober=Ramſtadt. 114: 15. Wil=
tlilaren
im Auſtrage des Bezirks ebenfalls Glückwünſche und helm Zeiß. Tb. Roßdorf, 13; 15. Hch. Denger, Taſ. Darmſtadt, 1183 Meiſterſchaft des Gaues 70 B. D. R. über 2 Lilometer 65 Wer=
ſomm
, Fröhlich, Frei‟. Die Leibesübungen möchten auch nach Namſtadt, 110; 18. Wilh. Pfeifer, Tv. Waſchenbach, 1og: 18. Wilh, tungen). Nach der erſten Wertung ſetzt ſich Franke vom V.C. D.
* Schulzeit eifrig weitergepflegt werden. Er ſchloß mit einem Horn, Tgl. Darmſtadt, 109; 18. Gg. Keller, Tv. Waſchenbach, 1o9; an die Spitze, und es gelingt ihm, nach der zweiten Wertung
19. Johann Füller, Taſ. Darmſtadt, 108: 19. Karl Wenzel, Tv. Ober= das geſamte Feld zu überrunden, Ueberlegener Sieg von H.
Berr Bürgermeiſter Nückert als 1. Vorſitzender des feſtgeben= Namſtadt, 108; 19. Hch. Stern, Tb. OberNamſtadt. 108: 20. bch. Franke, V. C. D. 2. Meinhard, D. R. El. 1909, 3. Schlamp,
Schwinn, Tv. Nieder=Beerbach, 106; 21. Guſtav Pritſch, Tb. Nieder= V. C. D.
Arnold, Tb. Ober=Ramſtadt, 104; 23. Otto Keller, Tb. Nieder=Beerbach,
Anſchließend hieran entboten mehrere Brudervereine aus der 103; 24. Günther Arnold, Tgl. Darmſtadt. 102; 24. Wilhelm Poth, 1919, Mitgalied des Bundes deutſcher Radſahrer, in Groß=Gerau
icherren Umgebung ihre beſten Wünſche und überreichten dem Tb. Ober=Namſtadt 102: 24. Karl Nodenhäuſer, Tb. Bber=Namſtadt, einen 1. Preis im Korſo erringen konnte, wurde der D.RC.
102: 25. Max Noch, Taſ. Darmſtadt, 101. 26. Alfred Busjäger, To.
Noßdorf, 95; 25. Karl Stuckert, Tv. Ober=Namſtadt, 95; 27. Georg
Schülerinnen, ältere, 1913/14, 45 Teilnehmer, 2 Sieger:
Beimert Tal. Darmſtadt 1975, 131 Punktei 2. Mariechen Fick, Tol

Darmſtadt 1875, 126; 3. Lorchen Apfel, Tv. Roßdorf, 123; 4. Luiſe Becker,
Tgſ. Därmſtadt, 122; 5. Annelieſe Ziegler, Taſ. Darmſtadt. 116; Greta
Hironymus, Tv. Nieden=Namſtadt; 6. Dora Kropp, Tv. Nieder= Ram=
ſtadt
, 115; 7. Elſe Gwald, Tv. Ober=Ramſtadt, 114: 8. Henriette Puder,
Tgſ. Darmſtadt, 113: Elſe Beck, Tv. Nieder=Ramſtadt: Gertrude Michel,
Taſ. Dammſtadt; 9. Elfriede Beh, Tgſ. Darmſtadt, 111; Eliſabeth Wem=
bacher
. Tgſ. Darmſtadt; Erna Denne, Toſ. Darmſtadt: 10. Gretel Bauer,
Taſ. Darmſtadt. 109; 11. Gretchen Roth, Tv. Roßdorf, 105: Elsbeth
Winter, Tgſ. Darmſtadt; 12. Olga Noſtadt, Tv. Ober=Ramſtadt 104;
Irma Lrimmel, Tade. Traiſa; Eliſabeth Keller, Tade Traiſa;
13. Marie Seipel, Tv. Roßdorf. 108: Eliſabeth Steup, Tade. Traiſa;
14. Guſtel Seibert, Tade. Traiſa, 100; Helma Tammen, Ab. Nieder=
Ramſtadt: 15. Paula Hofmann, Toſ. Darmſtadt. 99: 16. Annelieſe
Neckow, Tgſ. Darmſtadt, 94; 17. Marie Regalia. Dv. Nieder=Ramſtadt,
93; 18. Helene Burger, Tv. Nieder=Ramſtadt, 92; Marie Mihel, Tv.
Roßdorf.
Schülerinnen, füngere, 1915/16, 46 Teilnehmer, 32 Sieger: 1. Emmh
Röth, Tgſ. Darmſtadt, 190 Punkte: 2. Marie Vierheller, Taf. Darm=
ſtadt
, 196: 3. Anny Hellmann Tgf. Darmſtadt, 124; 4. Anny Götz, Taſ.
Darmſtudt, 1B; Dorothea Vornoff, Toſ. Darmſtadt: 5. Marie Beſt,
Tgſ. Darmſtadt, 119; Elfriede Steinmann, Tgſ. Darmſtadt: Martha
Poth. Tv. Ober=Ramſtadt; 6. Käthe Schwärzel, Taſ. Darmſtadt, 115;
7. Tilla Lorenz, Taſ. Darmſtadt, 114; 8. Gretchen Bäker, Tv. Roßdorf,
111: 9. Marie Wilhelm, Tgſ. Darmſtadt, 110; Marie Trautmann, Tade.

D Der Sar Hien Eer eriche eit iet Se eit
Darmſtadt, 104: 13. Elſe Heiligenthal. Tgſ. Darmſtadt, 108: 14. Gret=
chen
Fiſcher, Tb. Roßdorf, 108; 15. Thereſe Freh, Tv. Roßdorf, 101;
Lieſel Keck. Dv. Hber=Namſtadt; Ihoanna Hinkel. Tv. Nieder= Ram=
ſtadt
: 16. Marie Wallendorf, Tgſ. Darmſtadt, 98; Mathilde Puder, Tgſ.
Darmſtidt: 1ſ. Eochen Götz, Taſ. Darmſtadt, 95: 18. Dina Fiſcher Dd.
Ober=Ramſtdt, 92: Mathilde Müller, Tgf. Darmſtadt: Mariechen
Nagel, Tv. Rodorf: 19. Manie Nungeſſer, Tgſ. Darmſtadt. 91: Hilde
Beh, Tgf. Darmſtadt; Suſſi Heller, Tgſ. Darmſtadt: W. Marie Darm=
ſtädter
, Tv. Ober=amſtadt, 88: Lina Niebel, Taſ. Darmſtadt; Eliſa=
beth
Kirchner, Tv. Roßdorf; Käta Kaffenberger, Tv. Neder=Ramſtadt;
21. Elſe Metzer, Tv. Roßdorf, 86: 2. Gretel Dintelmann, Tv. Ober=
Namſtadt 85. B. Anna Krondörfer, To. Roßdorf 84; 24. Eliſabeth
Michel, T. Roßdorf, 78; 25. Lina Krimmel. Tade. Traiſa, 76: 2. Gre=
tel
Kilian, Tade. Traiſa, 73: N. Eliſabeth Müller, Tv. Nieder= Ram=
ſtadt
, 68.
Volksturnen.
Dreikampf, 1618 Jahre: 1 Johannes Rodenhäuſer, Tgſ. Ober=
Namſtadt: 2. Karl Neutzſch, Tgf. Darmſtadt: 3. Ludwig Spahn, Tgſ.
Darmſtadt: 4. Wilhelm Trinter, Taf, Darmſtadt; 4. Heinrich Klinger,
Tgſ. Ober=Ramſtadt; 5. Hermann Boy, Tgſ. Darmſtadt; 5. W. Sior,
Tb. Nieder=Ramſtadt.
Einzelkämpfe.
Laufen: 1. Karl Neutzſch Tgf. Darmſtadt, 122 Sek.: 2. Ludwig
Spahn, Tgf. Dammſtadt; 3. Fritz Ehrhardt. Tv. Ober=amſtadt.
Hochſprung: 1. Heinrich Klinger, Tgſ. Ober=Ramſtadt; 2. Johannes
Rodenhäuſer, Tgf. Ober=Ramſtadt.
Kugelſtoßen: 1. Johannes Rodenhäuſer, Tgſ. Ober=Ramſtadt;
2. Karl Neutzſch, Taſ. Darmſtadt: 3. Ludwig Spahn, Tgſ. Darmſtadt;
4. Peter Dintelmann, Tv. Ober=Mamſtadt.
Volksturnen.
Dreikampf, 1416 Jahre: 1. Ernſt Nieſen, Tgſ. Ober=Ramſtadt;
2. Georg Göriſch, Taf. OberMamſtadt: 2. Hans Kuhl, Tgf. Darmſtadt;
3. Heinrih Burger, Db. Ober=Namſtadt.
Laufen: 1. Heinrich Burger, Dv. Ober=Ramſtadt; 2. Fr. Breit=
wieſer
, Tb. Noßdorf.
Kugelſtoßen: 1. Georg Schuchmann, Tv. Nieder=Modau; 2. Ludwig
Schaller, Tb. NiederModau.
Weitſprung: 1. Heinnich Burger, Tb. Ober=Namſtadt; 2. Fr. Breit=
wieſer
, Tv. Roßdorf.
Hochſprung: 1. Heinrich Burger, Tv. Ober=Namſtadt; 2. Ludwig
Schaller, Tv. NiederModau.
Weithochſprung: Kurt Jung, Tgde. Traiſa.

Radfahren.

Gaumeiſter über 25 Kilometer.
Die geſtern auf dem Sportrlatz von Rot=Weiß Darmſtadt
Schüler, jüngere, Jahrgang 1915116. Riege 713. 1. Julius der trotz zweimaligen Sturzes im Mannſchaftsrennen immer
(4 Vorläufe, 2 Zwiſchenläufe). Im Endlaufe ſiegte Diemer
(V. C. D.) vor Gernand (V. C. D.) in 1:28,4 Min. Dritter:
Nenſchler (9. C. O.).
bach, in 1:24 Min. Zweiter: Gleim, Darmſtadt, und Rudolph,
Frankfurt a. M., beide in 1:25 Min.
Müller, Frankfurt a. M., mit 23 Punkten, 3. Ad. Koch, Offen=
mit
4 Punkten.
Darmſtädter Radſport=Club 1919.
Nachdem am letzten Sonntag der Darmſtädter Radſport=Club
Aſchaffenburg wiederum im Korſo mit dem 1. Ehren=
(s iſt dies um ſo mehr hervorzuheben, da
enz den unſerer Nachbarſtadt Frankfurt a. M. an=
ei
.
war.

[ ][  ][ ]

Eintracht Frankfurt geſchlagen.

Sp. Vg. Köln=Sülz 07 gewinnt mit 3:1 (2:1).
Großartige Leiſtungen von Swatoſch. Die Sülzer in Beſt=
form
. Eintrachts rechter Läufer nur Statiſt.
Der weſtdeutſche Meiſter, Sp.Vg. 07 Köln=Sülz, hat ſeine
erſte Probe glänzend beſtanden und den ſüddeutſchen Zweiten,
Eintracht Frankfurt, dem man gute Ausſichten gegeben hatte,
ſchon in der Vorrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft ausgeſchaltet.
Die Frankfurter, die den ſchweren Gang nach Köln antreten
mußten, da der D.F.B. die urſprünglich angeſetzten Termine um=
geworfen
hatte, trafen im Müngersdorfer Stadion vor rund
40 000 Zuſchauern einen Gegner an, der in Hochform ſpielte
und ſeine bisherigen Leiſtungen in beſter Weiſe unterſtrich. Der
Sieg iſt in erſter Linie dem ausgezeichneten Spiel des Sturm=
führers
Swatoſch zuzuſchreiben. Der ehemalige öſterreichiſche
Internationale dirigierte ſeinen Sturm in muſterhafter Weiſe,
ſorgte in jeder Weiſe für den Aufbau der Angriffe und konnte
dank ſeiner techniſchen Fähigkeiten den Spielaufbau beſtimmen.
Eintracht dagegen fand ſich nicht in gleicher Weiſe zuſammen.
Durch die Erkrankung von Schütz war die Verteidigung ge=
ſchwächt
, zudem hatte die Mannſchaft das Pech, daß der rechte
Läufer Kübert ſchon frühzeitig verletzt wurde, kurz vor der Pauſe
ausſchied und ſpäter nur noch als Statiſt wirkungslos mit=
ſpielte
. Durch Swatoſch waren die techniſch hervorragenden
Köln=Sülzer Mitte der erſten Halbzeit in Führung gegangen. Der
Halblinke Zarges erhöhte kurz vor Schluß auf 2:0 und Frank=
furt
konnte gleich darauf durch einen Alleingang Ehmers ein Tor
aufholen. Die Entſcheidung fiel in der 36. Minute der zweiten
Halbzeit durch einen wundervollen Schuß von Swatoſch.

Kritiſche Würdigung.
Die Kölner zeigten die geſchloſſenere Mannſchaftsleiſtung
und führten ein erſtklaſſiges Kombinationsſpiel vor, das den
Gegner verwirrte. Neben Swatoſch tat ſich der linke Sturm=
flügel
hervor, der allerdings durch die Verletzung Küberts be=
günſtigt
war und ſpäter, als Dietrich deſſen Poſten übernahm
und Kübert halbrechts ging, auf nicht mehr in gleicher Weiſe zur
Geltung kam. Die rechte Seite Ulrich-Pelzer wurde ſorgfältig
bewacht. In der Läuferreihe ragte der unermüdliche rechte Läu=
fer
Kerb hervor, die Verteidigung LeersRichartz war außer=
ordentlich
, ſicher, wie auch der Torwart Schmtz. Eintrachts
Sturm litt unter dem Verſagen des ſonſt ſo guten Kiſſinger.
Kellerhoff und Ehmer, anfangs ſchwach, wurden in der zweiten
Halbzeit beſſer. Da Kübert ausfiel, mußte der Sturm eigentlich
mit vier Mann arbeiten. Die Läuferreihe arbeitete ſehr gut und
gleichmäßig, als Dietrich zurüchgegangen war. Trumpp im Tor
vollbrachte einige Glanzleiſtungen, dagegen offenbarte die Ver=
teidigung
Schwächen. Sie war verhältnismäßig leicht zu über=
ſpielen
. Der Schiedsrichter Schulz=Hamburg leitete ſicher und
korrekt, wenn ihm auch einzelne Fehler unterliefem.

Wie die Tore fielen.
Die Sülzer fanden ſich ſehr ſchnell zuſcmmen und kamen
gleich ſo gut in Fahrt, daß ein Erfolg ihrer ſchmellen, gefährlichen
Angriffe jeden Augenblick zu erwarten war. Bei leichter Ueber=
legenheit
im Feld konnte gegen Mitte der Halbzeit Swatoſch
nach einem hervorragenden Angriff der linken Seite den Füh=
rungstreffer
ſchießen. Köln blieb weiter im Vorteil. Als acht
Minuten vor der Pautſe Kübert ausſchied, führte gleich darauf
eine Flachkombination der Kölner durch den Halblinken Zarges,
der von Swatoſch eine genaue Vorlage erhalten hatte, zum zweiten
Treffer. Frankfurt drängte nun während der letzten Minuten
und wenige Minuten vor Schluß ging der Mittelſtürmer Ehmer
allein durch, umſpielte zwei Leute und ſchoß wuchtig zum erſten
Gegentor ein, das auch das letzte bleiben ſollte, nachdem Ehmer
noch nahe am Ausgleich war. Die zweite Halbzeit ſtand etwas
mehr im Zeichen der offenſiveren Frankfurter, bei denen Kübert
als Halbrechter wieder mitwirkte, ohne aber ernſthaft in den
Gang der Handlungen eingreifen zu können. Mehrfach boten ſich
den Frankfurtern gute Chancen, die der hervorragende Kölner
Torwart zunichte machte. In der 30. Minute ſchien der ſichere
Ausgleich fällig, als Ehmer einen Ball aufs Tor hob, dieſer
jedoch vom Pfoſten zurückprallte. Ein Fehler von Ehmer, der
Swatoſch den Ball faſt vor den Fuß legte, führte die endgültige
Entſcheidung herbei. Swatoſch lief durch und ſchoß ſcharf und
placiert zum dritten Tor in die Ecke. Damit war der Kampf
entſchieden. Die letzten zehn Minuten ſahen vergebliche An=
ſtrengungen
der Frankfurter.

Wacker München ſiegt 1:0.

Erſt in der 136. Minute kann Nebauer durch Kopfball den harten
Kampf gleichwertiger Gegner entſcheiden.
Selten hat man einen derart hartnäckig geführten und im
allgemeinen ausgeglichenen Kampf geſehen. Zwei Verlängerun=
gen
waren notwendig, um den Sieger aus dem Spiel des Süd=
deutſchen
Dritten Wacker München gegen den Mitteldeutſchen
Zweiten, Dresdener S. C., zu ermitteln. Erſt nach 136 Minuten
Spieldauer konnte der Münchener Nebauer durch einen Kopfball
die Entſcheidung erzwingen. Es war ein Glücksſieg der Bayern,
die dieſen Erfolg nur durch ihre größere Ausdauer und ihr beſſe=
res
Stehvermögen erzielten. Techniſch, taktiſch und in der Be=
ſetzung
der Einzelpoſten waren die Sachſen zumindeſt ebenbürtig.
Sie hatten lange Zeit weſentlich mehr vom Spiel, weil ihre
Läuferreihe unter der glänzenden Führung von Köhler beſſer
arbeitete, als die erſt ſpät in Schwung kommende Läuferreihe der
Bayern. Die Stürmerreihen waren ſich ziemlich ebenbürtig. Der
beſte Mann war wohl der Dresdener Gedlich, der aber von den
Münchenern zu ſtark bewacht wurde, um ganz zur Geltung zu
kommen. Auch die Hintermannſchaften beider Vereine unter=
ſchieden
ſich in ihrer Qualität nicht.

Pahern München ſiegt 3:0.
Wacker Halle auch im Meiſterſchaftsſpiel unterlegen.

Im Vorrundenſpiel um die Deutſche zwiſchen den Meiſtern
von Süd= und Mitteldeutſchland in Halle konnte Bayern Mün=
chen
am Sonntag den bor einigen Wochen im Privatſpiel errun=
genen
Sieg über Wacker Halle wiederholen. Zwar nicht in der
gleichen Höhe, aber doch ebenſo überlegen und ſicher. Die Bayern
waren ſtändig in Front und ließen den Gegner erſt dann auf=
kommen
, als ſie 3:0 führten und ſich etwas mehr Reſerve auf=
erlegten
. Der Unterſchied in der Qualität der Spielweiſe betrug
nahezu eine Klaſſe. Das zeigte ſich beſonders im Spiel der
Sturmreihen. Während auf der einen Seite bei München jeder
Mann über eine ausgezeichnete Ballbehandlung verfügte, körper=
lich
gut trainiert war, ſchießen konnte und der ganze Angriff ein
feines, aber durchaus nicht ſchablonenmäßiges Zuſammenſpiel
zeigte, war das Spiel der Wacker=Stürmer zu ſehr auf Einzel=
leiſtungen
, dabei auch noch unzulängliche, eingeſtellt. Das Zu=
ſammenſpiel
des Innentrios war direkt primitiv. Beſſer hielt
ſich die Läuferreihe, recht gut die Verteidigung, und Kagemann
im Tor der Hallenſer bot ſogar manche Leiſtung von Klaſſe. Bei
den Bahern wurde die Hintermannſchaft zu wenig beanſprucht,
um ihr volles Können zeigen zu müſſen.
Der Spielverlauf
ſah den ſüddeutſchen Meiſter faſt ſtändig in Front. Beſonders
kraß trat die Ueberlegenheit der Münchener zutage, als in der

erſten Hälfte der zweiten Halbzeit Halle ſein ganzes Pulver ver=
ſchoſſen
zu haben ſchien. Der erſte Treffer für Bayern fiel ſchon
bald aus einem Selbſttor, das die Abwehr der Mitteldeutſchen
in ſtarker Bedrängnis fabrizierte. Eine ſchöne Flanke des Links=
außen
Hofmann wurde in der 32. Minute von Pöttinger auf=
genommen
und fein verwandelt. Nach der Pauſe kam Halle
zunächſt lange Zeit nur noch ſelten über die Mitte. Unaufhörlich
griffen die Süddeutſchen an. Nur mit Aufbietung aller Kräfte
konnten die Hallenſer Erfolge des Gegners vermeiden. In der
22. Minute aber, als Pöttinger in guter Stellung den Ball be=
kam
, war das Verhängnis nicht mehr aufzuhalten. Bei dieſem
3:0=Ergebnis blieb es dann bis zum Schluß. Nur dadurch, daß
München zeitweiſe etwas verhaltener ſpielte, weil ihm das 3:0
ſcheinbar genügte, konnten die Mitteldeutſchen hin und wieder
etwas ſtärker aufkommen.
Bei Gerlach (Breslau) lag die Leitung des Spieles in guten
Händen.
Hertha BSC. ſchießt ſieben Tore.

Sportfreunde Breslau kommt nicht einmal zum Ehrentor.

Auf dem Platz des S.=C. Charlottenburg fanden ſich am
Sonntag zum Spiel des Berliner Meiſters Hertha/BSC. gegen
den ſüdoſtdeutſchen Zweiten 30000 Zuſchauer ein. Der Kampf
endete zwar wit einem hohen 7:0=Sieg des Berliner Meiſters,
war aber in ſeinem Verlauf trotzdem nicht einſeitig. Während
Breslau mit vollſtändiger Mannſchaft antrat, hatte Hertha um=
geſtellt
. Für Kirſey ſpielte Völker, der in der Läuferreihe durch
Schulz erſetzt war, im Sturm. Dieſe Umſtellung bewährte ſich
ſehr gut, Hertha lieferte eines ſeiner beſten Spiele und wies kaum
einen ſchwachen Punkt auf. Anfänglich war der Kampf ziemlich
zerriſſen, weil beide Mannſchaften nervös ſpielten. Hertha ſand
ſich aber bald und ging ſchon in der 7. Minute durch Völker in
Führung. Die Berliner wurden nun immer gefährlicher, die Hin=
termannſchaft
der Schleſier hatte harte Arbeit zu verrichten. In
der 20. Minute war Grenzel im Nachſchuß zum zweiten Male für
Berlin erfolgreich. Völker ſchoß dann (28. Minute) noch ein
drittes Tor. Auch nach der Pauſe blieben die Berliner über=
legen
, trotzdem ſie jetzt gegen Sonne und Wind ſpielen mußten.
Völker verwandelte ſchon bald (7. Minute) eine Vorlage von
Ruch. Grenzel ſtellte in der 26. Minute das Ergebnis auf 5:0.
Die beiden weiteren Tore erzielte dann in der letzten Viertel=
ſtunde
wieder Völker. Trotzdem die Breslauer mit Einſatz von
letzter Kraft und beſtem Können ſpielten, gelang es ihnen nicht
einmal, ein Gegentor zu erzwingen. Müller=Karlsruhe leitete
das Spiel gut.

Tennis=Borufſia fetzt ſich durch.

Die Berliner ſchlagen Preußen Krefeld glatt 3:1.
Einen in jeder Beziehung verdienten Sieg erzielte Tennis=
Boruſſia Berlin am Sonntag im Stadion der weſtdeutſchen In=
duſtrieſtadt
über den Zweiten des WSV., Preußen Krefeld. Von
Beginn an waren die Reichshauptſtädter ſtets Herr der Situation.
Die ganze Elf leiſtete Vorzügliches, eine Klaſſe für ſich war auch
der Tormann Pacek. Krefeld reichte an die feine Technik, die
glänzende Ballbehandlung und das zweckmäßige Zuſpiel der Ber=
liner
in keiner Weiſe heran, ſein Spiel mutete dagegen wanchmal
geradezu primitiv an. Schon in der ſünften Minute arbeitete
Raue I die erſte klare Torchance heraus, die von Herberger ſchön
verwertet wurde. Kurz darauf verſchoß Raue aus guter Stel=
lung
. Herberger erhöhte in der 16. Minute auf 2:0. Krefeld ging
jetzt für eine Weile mit Einſatz aller Kräfte ans Werk und konnte
auch durch Körber das Ehrentor erzielen. Bald lagen aber die
Berliner in Front, und in der 27. Minute ſchoß Schröder ein
drittes Tor. Nach der Pauſe war Krefeld etwas beſſer, konnte
aber die Berliner Hintermannſchaft nicht überwinden. Zehn
Minuten vor Schluß wurde Krefelds Halbrechter verletzt.
Schiedsrichter Fritz=Oggersheim leitete den im allgemeinen fairen
und auch recht intereſſanten Kampf gut.

Hamburger S.P. beſiegt Schalke 04 4:2.
Glänzend aufgelegter H. S.V.=Sturm.

Der Sieg des Norddeutſchen Meiſters über den weſtdeutſchen
Dritten war nie gefährdet. Hamburg ſiegte in erſter Linie auf
Grund ſeines glänzend aufgelegten Angriffs, der von Horn
prächtig geführt wurde. Aber auch die Lauferreihe wit dem un=
ermüdlich
und überſichtlich ſchaffenden Halvorſen und die ſtabile
Hintermannſchaft waren ausgezeichnet. Schalke mußte ſich faſt
während des ganzen Spieles auf Durchbrüche beſchränken. Seine
Hintermannſchaft wehrte ſich tapfer, obwohl ſie durch das völlige
Verſagen der Läuferreihe ſtark überlaſtet wurde. Auch der Sturm
hatte natürlich unter dem Ausfall der Läuferreihe zu leiden. Er
fand ſich nur ſelten zu wirklich einheitlichen und fließenden Ak=
tionen
zuſammen. Sein beſter Manm war Kuzorra, der aber von
den norddeutſchen Läufern ſehr aufmerkſam bewacht wurde.
Das Spiel auf dem H.S.V.=Platz wurde bei ſchönem Som=
merwetter
von 10 000 Zuſchauern beſucht. Der Kampfverkäuf
befriedigte nicht immer, da er oft zu einſeitig geführt wurde. In
der erſten Halbzeit dominierte der H. S.V. ſhark, Schalke ſetzte nur
gelegentlich Durchbrüche an, die zwar ſehr gefährlich wurden,
aber ſtets ſchon allein deshalb ergebnislos verliefen, weil die
Weſtdeutſchen ein großes Pech beim Torſchuß hatten. Der glän=
zend
aufgelegte Horn brachte dann Hamburg in der 20. Minute
durch Verwandlung einer Rave=Flanke in Führung. Etwa zehn
Minuten ſpäter erhöhte Schnurſtein aus einem Gedränge heraus
auf 2:0. Nach der Pauſe griff Schalke eine Weile lang ſtärker
an, aber bald dämpfte der H. S.V. durch Erhöhung des Tempos
wieder die Angriffsfreude der Weſtdeutſchen. Horn verwandelte
in der 20. Minute eine Flanke Kolzens zum dritten Tor. Schon
vier Mimten ſpäter konnte Rave auf eine Vorlage von Horn
hin den vierten Treffer erzielen. Der H.S.V. ließ nun Schalke
aufkommen. Riſſe ging im Strafraum einen Schalker Stürmer
unfair an, derb gegebenen Elfmeter verwandelte Czepan. Zwei
Minuten ſpäter konnte Rothardt nach einem ſchönen Durchbruch
den zweiten Treffer für Schalke buchen. Schiedsrichter Fuchs=
Leipzig war gut.

Preußen Stettin unterliegt Holſtein Kiel 1:4.

Tapferes Spiel der Pommern.

Das Stettiner Vorrundenſpiel zwiſchen dem Pommermeiſter
Preußen Stettin und dem norddeutſchen Zweiten Holſtein Kiel
ſah zwar die Holſteiner den Erwartungen entſprechend als Sie=
ger
, aber doch nicht mit einer ſolchen Ueberlegenheit, die man der
Papierform nach annehmen durfte. Die Preußen hatten einen
guten Tag und lieferten eins ihrer beſten Spiele. Sie verſtan=
den
es, den Kampf vielfach offen zu halten, unterlagen aber doch
der größeren Routine des Gegners, der bei der Pauſe mit 3:1
führte und in der zweiten Halbzeit nur noch ein Tor erzielen
konnte.
In der 5. Minute machte ein Verteidiger der Preußen im
Strafraum Hand, ſo daß der Schiedsrichter Janßen=Neuß, der
ſehr aufmerkſam und gerecht leitete, Elfmeter verhängen mußte.
Die Verwandlung nahm Werner vor. Die Pommern ſtrengten
ſich nun ſtark an, mit dem Erfolg, daß ſie in der 23. Minute durch
Caro zum Ausgleich kommen konnten. Lange währte die Freude
allerdings nicht, denn die 40. Minute brachte Holſtein durch Lud=

wig erneut die Führung, und derſelbe Spieler konnte in der vor=
letzten
Minute der Halbzeit noch auf 3:1 erhöhen. In der zwei=
ten
Spielhälfte kamen die Pommern nur noch ſelten zum An=;
griff. Die größere Routine der Norddeutſchen ſetzte ſich durch
aber die glänzende Stettiner Verteidigung arbeitete ſo auf= und ſicher, daß ſie faſt alle Angriffe zerſtören konnte.
Nur noch einmal kam Holſtein zum Erfolg, und zwar war es;
wieder ein Prachtſchuß von Ludwig, der damit den hat=trig
erzielte und das Endergebnis herſtellte.

V.f. B. Königsberg ſiegt in Breslau 3:2.

Einen etwas überraſchenden Ausgang nahm das in Breslau
vor 10 000 Zuſchauern unter der guten Leitung von Sacken=
reuther
=Nürnberg ausgetrageue Spiel der Meiſter von Südoſt=
deutſchland
und dem Baltenverband. Man hatte allgemein mit
einem knappen Siege des Breslauer S.=C. 08 gerechnet, deſſen
Mannſchaft ſich aber als vollkommen überſpielt erwies. Königs=
berg
dagegen kämpfte ſehr friſch, mit großem Eifer, anſprechenden
Leiſtungen und ſiegte verdient. Breslau ging in der 9. und
34. Minute durch ſeinen Rechtsaußen Igla in Führung. Durch
Verwandlung eines Elfmeters holte Königsberg kurz vor der
Pauſe ein Tor auf. Nach dem Wechſel gewannen die Oſtpreußen
mehr und mehr Oberhand. Sie kamen auch in der zehnten
Minute durch Lehmke zum wohlverdienten Ausgleich. Derſelbe
Stürmer ſchoß ſechs Minuten ſpäter den ſiegbringenden Treffer.
In der letzten halben Stunde flaute der Kampf ſtark ab, Königs=
berg
blieb leicht überlegen, konnte aber Majunke im Tor der
Südoſtdeutſchen nicht mehr ſchlagen.

Fußball=Ergebniſſe.
Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft.
In München: Wacker MünchenDresdener S. C. 1:0 (0:0).
In Köln: Sp.Vg. Köln=Sülz 07Eintracht Frankſurt 3:1 (2:1),
In Halle: Wacker Halle-Bayern München 0:3 (0:2).
In Hamborn: Preußen KrefeldTennis=Bor. Berlin 1:3 (1:3).
In Hamburg: Hamburger S. V.Schalke 04 4:2 (2:0).
In Breslau: Breslauer S. C. 08V. f. B. Königsberg 2:3 (2:1).
In Stettin: Preußen StettinHolſtein Kiel 1:4 (1:3).
In Berlin; Hertha B. S C.Sportfreunde Breslau 7:0 (3:0).
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
Gruppe Main: Sportfreunde FrankfurtF. V. Heuſenſtamm
3:2. Germania Bieber-Viktoria Kahl 4:0. Gruppe Heſſen:
Olympia LorſchF. C. 03 Langen.
Geſellſchaftsſpiele.
Rot=Weiß Frankfurt Wormatia Worms (Samstag) 1:4,
Sp. Fr. SaarbrückenV. f. R. Pirmaſens (Samstag) 1:4. F. V.
Olympia WormsSp. Vg. Sandhofen (Samstag) 1:1. F. V. 08
SchierſteinS. V. Wiesbaden 0:8. Alemannia Worms-Pfalz
Ludwigshafen 4:2. Sp. Vg. MundenheimSportverein Saar=
brücken
0:3. Sp. Fr. Saarbrücken-Boruſſia Neunkirchen 1:2.
F. S. V. Frankfurt1860 München 3:2. Kickers Offenbach
Hanau 93 3:3. Union Böckingen Rot=Weiß Frankfurt 1:1.
V. f. B. DillingenV. f. R. Pirmaſens 4:3. F. C. Freiburg
Sp. Vg. Freiburg 7:1. V. f. B. Stuttgart1. F. C. Nürnberg 3:3.
V. f. B. KarlsruheB. S. C. Pforzheim 2:3.

zur

Vier Spiele am 15. Juli.
Der Spielausſchuß des Deutſchen Faßballbundes hat für die
am 15. Juli ſtattfindende Zwiſchenrunde um die Deutſche Fuß=
ball
=Meiſterſchaft die folgenden Paarungen beſtimmt: Es ſpielen:
in Berlin: Tenmis=BoruſſiaWacker München ( Schiedsrich=
ter
Dondilinger=Köln);
in München: Bayern München-Köln=Sülz 07 ( Schieds=
richter
Spranger=Glauchau);
in Hamburg: Holſtein KielHertha/B. S.C. (Schiedsrichter
Zimmermann=Leipzig);
in Königsberg: V. f. B. KönigsbergHamburger S.V.
(Schiedsrichter Röhrbein=Berlin).

Zwiſchenrunde um den Süddeutſchen

A. S. V. MünchenV. f. R. Mannheim 4:2.
Nun iſt auch endlich nach zweimaligem unentſchiedenem
Kampf das Zwiſchenrundenſpiel um den Süddeutſchen Handball=
Pokal entſchieden worden. Im Frankfurter Stadion ſchlug am
Sonntag bei ziemlich hohen Temperaturen der A. S. V. München
den V. f. R. Manmheim in einem meiſt offenen Kampfe mit 4:2
(Halbzeit 3:1) Treffern. Die Münchener qualifizierten ſich da=
mit
für das Endſpiel, das ſie mit dem F. S.V. 05 Mainz zuſam=
menbringen
wird. München gewann verdient, es hatte in ſeiner
körperlich kräftigen Mannſchaft den durchſchlagskräftigeren Sturm
und auch den um weiten beſſeren Tormann ſtehen. Polizei= Ober=
leutnant
Hermann aus Butzbach leitete den Kampf korrekt.

Weltrekorde bei den weſtdeutſchen Frauen=Meiſterſchaften.

Im Düſſeldorfer Rheinſtadion gab es am Sonntag bei den
weſtdeutſchen Frauen=Meiſterſchaften ausgezeichnete Ergebniſſe.
Zwei Weltrekorde und eine deutſche Höchſtleiſtung wurden ver=
beſſert
. Im Kugelſtoßen ſchraubte Frl. Heublein=Elberfeld ihren
eigenen Weltrekord auf 11,86 Meter, im Speerwerfen unternahm
Frl. Schumann=Eſſen außer Konkurrenz einen offiziellen Welt=
rekordverſuch
, bei dem ſie den von Frl. Haargues=Lübeck mit
37,57 Meter gehaltenen Weltrekord auf 37,85 Meter verbeſſerke.
Eine neue deutſche Höchſtleiſtung ſchuf Frl. Notte=Grafenberg im
Hochſprung mit 1.545 Meter, bislang wurde der Rekord von Ffl.
Bonnetsmüller=München mit 1,525 Meter gehalten. Die Er=
gebniſſe
der Titelkämpfe: 100 Meter: 1. Schlartz=Köln 13 Sei=
2. Kuhn=Hamborn 13,1 Sek. 200 Meter: Wewer=Lennep 2/4
Sek., 2. Schmidt=Köln 28,3 Sek. 800 Meter: Wewer=Lenneb
2:34,2 Min., 2. Müller=Elberfeld 2:38 Min. 4 mal 100 Meter:
1. Tv. 84 Duisburg 52,2 Sek., 2. Lenneper F. C. 6 Meter zurück,
80 Meter Hürden: 1. Heidfeld=Remſcheid 15,2 Sek., 2. Apel=
Elberfeld 15,4 Sek. Dreikampf: 1. Hauß=Köln 180 Punkte,
2. Weck=Solingen 172 Punkte. Schlagball=Weitwerfen: 1. Stoc
horſt=Duisburg 65,20 Meter, 2. Frieling=Siegen 60,50 Meter.
Hochſprung: 1. Notte=Grafenberg 1,545 (Rekord), 2. Weck= Solin=
gen
1,48 Meter. Kugelſtoßen: 1. Heublein=Elberfeld 11,86 Metel.
(Weltrekord), 2. Schumann=Eſſen 10,59 Meter. Weitſprung:
1. Hauß=Köln 5,00 Meter, 2. Weck=Solingen 4,96 Meter. Speer
werfen: 1. Schumann=Eſſen 37,325 Meter (außer Konkurrenz;
37,85 Meter, Weltrekord), 2. Linde=Duisburg 29,40 Meter.
Diskuswerfen: 1. Heublein=Elberfeld 37,81 Meter, 2. Hermann=
Köln 30,98 Meter.

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ſchen engliſche Marken
Italiener Gerſhi auf 9
FraptreEngland Ere.
ez vorbehalten, die Ehre
in einer Manier, die nich
Fäligkeiten als Fahrer

Craptree erwies ſich al=
ſchließlich
doch bezwung

Am letzten Tminit
Der Koblenzer W. Schm

einem Schädelbruch ins
Zuſtand iſt äußerſt beden

Kateporie 6, uicht
Ailometer: 1. Geiß=Zſch.
Stumdenkm.), 2. 2. C.
Stunden, 3. Friedrich=
Kategorie A, nicht 1
Kaelimeter: 1. L. C. Cra
den (86,838 Stundenkm.
411351 Stunden, 3. e
den, 4. Gehrung=Stutte
Bismalk=Varzin auf 2.9
Kategorie B, nicht
gilbometer: 1. Gerſhe?
Stundenkm.), 2. Guthri
ming=Epſom auf Zenith
auf Velocette 4,25,17,1
441,39,1 Stunden, 6.
Stunden.
Kategorie C, ni
Kilometer: 1. 2
Stundentm.
ſes, 2. Wallere
Nott=England auf
af BM.B. 4B.1
12Z1 St
Slunden, 7. Eid
Kategorie DſE, nich
1245 Kilometer
den (G732 Kn. 2
458343 Studen,
50051 Stunden, 4. 2

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Min.
die 20 % dr 50 Mete
Meter
* 9.

[ ][  ][ ]

Nummer 189

Montag, den 9. Jufi 1928

Geite 7

Motorſport.
Großer Motorradpreis von Deutſchland.
zögſon=England auf Sunbeam fährt die ſchnellſte Zeit des Tages und
ewinnt den Großen Preis. Geiß=Zſchoppau (D.K.W.) erringt den
einzigen deutſchen Erfolg.
Die glanzvolle Beſetzung des Großen Preiſes von Deutſchland für
Nwtorräder auf dem Nürburgring hat ſeine Anziehungskraft auf die
5wauluſtigen und alles, was zum Fach gehört, nicht verfehlt. Schon
den frühen Morgenſtunden waren die Zufahrtsſtraßen zu der in
e: Eifel prächtig gelegenen Rennſtrecke von den dorthin eilenden Motor=
iſrzeugen
ſtark belegt, und als um 11 Uhr vormittags der Start für
ſie Halbliterklaſſe und die 1000er=Maſchinen gegeben wurde, wies der
kurburgring einen ganz ausgezeichneten Beſuch auf. Fünf Minuten
eih den ſchweren Maſchinen wurden die übrigen Kategorien bis zu
7). Kubikzentimetern abwärts im Rudel entlaſſen. Es war ein gran=
itſes
Bild, wie die nahezu 100 Maſchinen über die Strecke donnerten.
Vei den ſchweren Maſchinen holten zunächſt Erlenbruch=
Awerfeld (Tornax=Jap) und Köppen=Verlin (B.M.W.) auf der Start=
eradet
einen Vorſprung heraus, dann ging der Engländer Woods
ſorton) vor und paſſierte mit großem Vorſprung die kleine Schleife,
uwte aber beim Kilometerſtein 13 wegen Kettenriß aufgeben. Die erſte
funde abſolvierte Woods in 16,2 Minuten vor Bauhofer=München. Im
zteren Verlaufe zog ſich das Feld in die Länge. Von der dritten
kunde ab erſchienen die Halblitermaſchinen unter Führung von Dodg=
England (Sunbeam) in Fuonr und die übrigen hatten nichts mehr
glbeſtellen. Der Engländer fuhr ein ganz großes Rennen und bewäl=
ſeie
den ſchweren, mit vielen Hunderten von Kurven überſäten Kurs
nir dem glänzenden Durchſchnitt von 98,415 Kilomtern, der ſchnellſten
ſeat des Lages, und ſicherte ſich damit den Großen Preis von Deutſch=
mrd
. Aber auch die übrigen ſechs hinter ihm Placierten: Walker= Eng=
md
. Nott=England, Soenius=Köln, Linſer=Innsbruck, Aſhby=England
Jackſon=England zeigten ſich den 1000er=Maſchinen überlegen, deren
sisger Heck=Berlin auf Harley Davidſon noch langſamer als Jack=
zn
war.
Auch die übrigen Kategorien, mit Ausnahme der kleinſten,
ilgen engliſche Marken in Front. In der 350er=Klaſſe holte ſich der
ſtliener Gerſhi auf Norton den erſten Preis; bei den D0ern endete
ſSptree=England (Excelſior Jap) in Front. Nur Geiß=Zſchoppau war
8lvorbehalten, die Ehre der deutſchen Induſtvie zu retten. Er tat dies
einer Manier, die nicht nur der Marke D.K.W., ſondern auch ſeinen
f igkeiten als Fahrer das beſte Zeugnis ausſtellte. Der Engländer
ſimptree erwies ſich als ein ſehr gefährlicher Gegner, wurde aber
hrießlich doch bezwungen.
Am letzten Trainingstag hatte ſich noch ein ſchwerer Unfall ereignet.
d Koblenzer W. Schwartz (A. J.S.) ſtürzte ſo unglücklich, daß er mit
urzem Schädelbruch ins Krankenhaus transportiert werden mußte. Sein
zItand iſt äußerſt bedenklich.
Ergebniſſe:
Kategorie 6, nicht über 175 Kubikzentimeter, 12 Runden 339,6
tirometer: 1. Geiß=Zſchoppau auf D.K.W. 414,19,3 Stunden (80,112
5rundenkm.), 2. L. C. Craptree=England auf Excelſior Jap 4,16,43,1
ötrunden, 3. Friedrich=Zſchoppau auf D.K.W. 4,25,17,3 Stunden.
Kategorie A, nicht über 250 Kubikzentimeter, 13 Runden 367,9
to imeter: 1. L. C. Craptree=England auf Excelſior Jap 4,08,13 Stun=
en
(86,898 Stundenkm.), 2. J. Longmann=England auf O. K. Supreme
X,35,1 Stunden, 3. Sprung=Zſchoppau auf D.K.W. 4,17,23,1 Stun=
4. Gehrung=Stuttgart auf U. T. Jap 4,21,23,3 Stunden, 5. Graf
Fismarck=Varzin auf D.K.W. 4,36,01,1 Stunden.
Kategorie B, nicht über 350 Kubikzentimeter, 14 Runden 396,2
eiwmeter: 1. Gerſhi=Italien auf Norton 4,16,41,1 Stunden (92,611
Itmndenkm.), 2. Guthrie=England auf Norton 4,18,39,4 Stunden, 3. Hi=
rimg
=Epſom auf Zenith Jap 4,24,14,2 Stunden, 4. T. Ulmen=Düſſeldorf
u. Velocette 4,25,17,1 Stunden, 5. A. Beutgen=Köln auf Royal Enfield
44,39,1 Stunden, 6. E. Kitner=Namslau auf Ernſt Mag 4,46,47,1
eiunden.
Kategorie C, nicht ſiber 500 Kubikzentimeter, 15 Runden 424,5
tisometer: 1. Dodgſon=England auf Sunbcam 4,18,48,1 Stunden (98,415
zmandenkm.), ſchnellſte Zeit des Tages und Gewinner des Großen Prei=
2. Walker=England auf Rudge Withworth 4,2525,1 Stunden, 3.
koct=England auf Rudge Withworth 4,25,27 Stunden, 4. Soenius=Köln
u. B.M.W. 4,26,10 Stunden, 5. Linſer=Innsbruck auf Sunbeam
2,22,1 Stunden, 6. Aſhbh=Englend auf Rudge Withworth 4,20,59,1
ſtrnden, 7. Sid Jackſon=England auf Montgomery Jap 4,51,07,3 Std.
Kategorie D/E, nicht über 1000 Kubikzentimeter, 15 Runden
424,5 Kilometer: 1. Heck=Berlin auf Harley Davidſon 5,41,38,2 Stun=
(87,329 Km. Durchſchnitt), 2. A. Goſſe=Köln auf Tornax Jap
55,34,3 Stunden, 3. P. Nittchen=Erkelenz auf Harley Davidſon
0,51 Stunden, 4. Wenzel=Köln auf Eſch Rekord 5,08,01,1 Stunden.
Schießſport.
ſozießſportklub Windmühle, ſiegreich beim 2. nationalen Klein=
nläberſchießen
, verbunden mit Länderkampf DeutſchlandSchweiz,
in Friedberg.
Bei dem geſtern ſtattgefundenen Länderkampf ging die
ſemttſche Mannſchaft mit einem Plus von 73 Ringen als
eger hervor. Dem Schießſtortklub Windmühle gelang es
ei den Mannſchaftskämpfen, den 3. und 5. Platz zu belegen.
ſeront ſei, daß die 1. Mannſchaft mit nur einem Ring der
SSchweizer Mannſchaft unterlag, währenddem die 2. Mann=
huft
des Klubs die 2. Schweizer Mannſchaft mit 4 Ringen über=
bltte
. Auch in allen übrigen Konkurrenzen waren die einzelnen
ſchützen ſehr erfolgreich. Erwähnt ſei, daß Schütze Ehrig bei
em Länderkampf den 4. Rang belegte.
Mitglieder, Freunde und Gönner des Schießſportklubs Wind=
tüchle
werden gebeten, ſich um 8 Uhr heute abend zum Empfang
ſe:. Schützen am Bahnhof einzufinden.
Darmſtädter Meiſterſchaften im Kleinkaliber= und Zimmerſport.
Die Austragung der Darmſtädter Meiſterſchaften iſt dem Gau
ſarmſtadt des Ver. Heſſ. Schützenbundes übertragen. Für dieſes ſport=
Ich Ereignis ſind folgende Tage vorgeſehen: Abteilung Kleinkaliber=
hir
ßſport: Sonntag, der 22. Juli I. J., auf den Kleinkaliberſtänden am
allshof. Abteilung Zimmerſchießſport. Die Austragung hat der
ſchitzenverein Kleeblatt übernommen. Geſchoſſen wird am 29. Juli
,., auf den Zimmerſtänden obigen Vereins. Es wird um den
Et=I Meiſter von Darmſtadt gekämpft im Einzel= und Mannſchafts=
etbewerb
in offenem und beliebigem Viſier. Dementſprechend iſt die
ſewertung Titel ud Ehrenurkunde‟. Damit wird einem längſt ge=
uferten
Wunſche entſprochen und dem Schießſport ſein ſportlicher
Garakter zuerkannt. Die Meiſterkämpfe ſind nicht wiederholbar.
ſehen dieſen Wettbewerben läuft ein Werbeſchießen an beiden Tagen,
elshes offen iſt für alle Schützen.

Schweizeriſche Athletik=Meiſterſchaften. Dreimal Martin in Front.
ei den ſchveizeriſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften in Genf konnte
ſueſch den Landesrekord im Kugelſtoßen auf 14,17 Meter verbeſſern.
Einen dreifochen Erfolg erzielte der bekannte Lauſanner Läufer
ſanl Martin, der die 400 Meter in 52,8 Sek., die 800 Meter in 1:56,2
Eint. und die 1500 Meter in 4:11,6 Min. gewann. Imbach holte ſich
ſe 1200 Meter in der mäßigen Zeit von 23,2 Sek.
Joe Dundee bleibt Weltmeiſter. Der Weltmeiſterſchaftskampf im
ßel tergewichtsboxen zwiſchen dem Titelhalter Joe Dundee=USA. und
em Spanier Hilario Martinez, den man urſprünglich auf den 14.
verlegen wollte, kam nun doch in Barcelona zur Durchführung.
er. Amerikaner zeigte ſich jederzeit überlegen und zwang den Spanier
Der achten Runde zur Aufgabe.

Deutſches Meiſterſchafts=Rudern.
Amicitia Mannheim ſiegt im Achter. Deutſch=
lands
Olympiabertretung.
Am Sonntag konnten im Stadthafen zu Hannower die Entſcheidun=
gen
des Deutſchen Meiſterſchaftsruderns zur Durchführung gebracht
werden. Es fehlte lediglich der günſtige Rückenwind des Vortages,
woraus auch die etwas ſchlechteren Zeiten zu erklären ſind. Vor 3000
Zuſchauern wurde das Tagesprogramm vorbildlich abgewickeit. Im
Zweier ohne Steuermann lagen MüllerMoeſchter von der Berliner
Hellas vom Start weg vor Wild-Bender (Heidelberger R.K.) in Füh=
rung
und gewannen überlegen. Ebenſo ſicher gewann Walter Flinſch
(Frankfurter R.V. 65) den Einer; er wurde von van Hoven ( Ludwigs=
hafener
R.V.) nie gefährdet, obwohl dieſer bei 600 Meter durch Mehr=
ſchlag
eine Länge Vorſprung gewonnen hatte. Einen harten Kampf
gab es zwiſchen Sturmvogel und Hellas Berlin im Vierer mit Steuer=
mann
. Nach hartem Bord=an=Bord=Kampf bis 1000 Meter gewann
Sturmpogel ¾ Länge Vorſprung; an den Tribünen konnte Hellas noch
einmal aufkommen, aber im Endſpurt zog Sturwvogel wieder davon.
Der Achter ſah die techmiſch glänzend durchgebildete, wit ſchöner Aus=
dauep
gleichmäßig rudernde Mannſchaft der Mannheimer Amicitia in
Front. Schon nach 500 Metern gewannen die Süddeutſchen eine Länge
vor Brandenburgia, um den Vorſprung dann bis ins Ziel noch zu ver=
größern
. VogtHoek von der Berliner Renngemeinſchaft Hellas=Club
gelang es im Doppelzweier ohne Steuermann nach ſcharfem Kampf,
lange durch ſchlechtes Steuern des Gegners behindert, den mehrfachen
deutſchen und öſterreichiſchen Meiſter Wiking Linz (FleßlLoſert) zu
ſchlagen. Erſt bei 1500 Metern liefen die Berliner zu den führenden
Linzern auf, um dan in einem prächtigen Endſpurt eine halbe Länge
Vorſprung zu gewinnen. Den Vierer ohne Steuermann gewann Hellas
Berlin ganz leicht, die Renngemeinſchaft Düſſeldorf leiſtete nur anfangs
ernſthaften Widerſtand.
Der Olympiaausſchuß beſtimmte zum Schluß die in den Meiſter=
ſchaftsrennen
ſiegreich gebliebenen Boote als Vertreter Deutſchlands bei
der Olympiſchen Ruder=Regatta in Amſterdam.
Die Ergebniſſe der Meiſterſchaftsrennen.
Einer: 1. Walter Flinſch (Frankfurter R.V. 65) 7:38,4 Min.,
2. van Hoven (Ludwigshafener N. V.) 7:56 Min.
Zweier ohne Stenermann: 1. Hellas Berlin (MüllerMoeſchter)
7:20,4 Min., 2. Heidelberger R.K. (Wild-Bender) 7:30,4 Min.
Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Berliner Renngemeinſchaft
Hellas/Club (VogtSoek) 7:02 Min., 2. Wiking Linz (LoſertFleßl)
7:03 Min.
Vierer mit Steuermann: 1. Sturmpogel Berlim (Klein, Hofmann,
Nickel, Golcho; Steuer: Kron) 7:03,8 Min., 2. Hellas Berlin 7:05,6
Minuten.
Vierer ohne Steuermann: 1. Hellas Berlin (Hilſcher, Müller,
Moeſchter, Lang) 6:47,6 Min., 2. Renngemeinſchaft Düſſeldorf 6:52,6
Minuten.
Achter: 1. Amicitia Mannheim (H. Maier, Huber, G. Maier, Har=
bold
, Hoffſtetter, Reichert, Gaber, Aletter; Steuer: Braun) 6:20,4 Min.,
2. Brandenburgia Berlin 6:26,8 Min.
Berufsboxen.
Haymanns Mißgeſchick.
Der Deutſche wird Ende der elften Runde durch ein Ueberhören des
Schiedsrichters ausgezählt. Paolino, der um Klaſſen verbefſert iſt,
bleibt Europameiſter.. Haymann liefert einen ganz großen Kampf
und wird von den Maſſen ſtürmiſch applaudiert.
Barcelona, 8. Juli (Eigenbericht).
Dieſer Kampf um die Europameiſterſchaft im Boxen aller Gewichts=
kategorien
war tatſächlich ein ganz großes Ereignis. Ihm begegnete
das Intereſſe der ganzen ſportlich eingeſtellten Welt. In Spanien
ſelbſt war die Anteiknahme unbeſchreiblich groß. Täglich widmeten die
Journale dem Ereignis lange Spalten, ſtürmiſch war die Nachfrage
nach Eintrittskarten, trotzdem die Preiſe ganz gefalzen waren. Die
Stierkampfarena zu San Sebaſtian, ein idealer Austragsort auch für einen
Boxkampf, in der tags zuvor noch das Blut der Stiere gefloſſen war,
füllte ſich ſchon in den frühen Abendſtunden des Samstags mit kaum
überſehbaren Meſſen.
Aber auch der Kampf ſelbſt war ein großes Ereignis. Sein Ver=
lauf
, ſeine Qualität und ſein dramatiſcher Abſchluß ſtellte die hoch=
geſpannten
Erwartungen noch in den Schatten. Es war ein wirklicher
Meiſterſchaftskampf. Dem ſeit ſeinem Aufenthalt in Amerika, wo er
ſich zur Spitze der Weltklaſſe aufſchwang, noch um Klaſſen verbeſſerten
Europameiſter Paolino Uezudum=Spanien erwuchs in dem Deutſchen
Schwergewichtsmeiſter Ludwig Haymann ein ganz großer Gegner. Um
die Qualität dieſes Kampfes, um die große Leiſtung des Deutſchen zu
charakteriſieren, braucht man nur zu ſagen, daß Ludwig Haymann die
größte Leiſtung ſeiner bisherigen Laufbahn bot, daß er dem baskiſchen
Holzfäller, der heute nicht nur mehr ein Schläger, ſondern auch ein
mit ausgefeiltem Können, mit großem Raffinement arbeitender Boxer
iſt, einen heldenhaften Widerſtand bot. Ohne Zweifel wäre Haymann
auch über die angeſetzten Runden gekommen, zweifelsohne wäre das
Ende ein nur höchſt knapper Punktſieg Paolinos geweſen, hätte den
Deutſchen Ende der vorletzten Runde nicht ein bedauerliches Mißgeſchick
getroffen.
Der Europameiſterſchaftskampf war auf zwölf Runden angeſetzt.
Paolino zog, ſtets von den anfeuernden Rufen ſeiner Landsleute be=
gleitet
, ſofort ſcharf vom Leder. Haymann verteidigte ſich aber mit
gleitender Fußarbeit und unaufhörlich beläſtigend vorſtoßenden ſchnel=
len
Linken ſehr gut. Nur langſam ſammelte der Spanier ein kleines
Punktplus. In der fünften Runde brachte er dann einen blitzſchnellen,
wuchtigen linken Haken durch, der den Deutſchen placiert auf den Punkt
traf und ihn für einige Sekunden zu Boden warf. Der Kampf geſtaltete
ſich dann allmählich ausgeglichener, und von der achten Runde ab kam
Haymann ſogar in Vorteil. Er wurde jetzt ſehr aggreſſiv und drängte
den ſcheinbar etwas erſchöpften Paolino mehr und mehr in die Vertei=
digung
. Faſt ſchien die Punktzahl ſich auszugleichen, als es elf Sekun=
den
vor Schluß der elften Runde dem Spanier glückte, abermals einen
wuchtigen linken Haken durchzureißen. Haymann ging unter ungeheu=
rem
Tumult der Maſſen zu Boden. Es war ein Höllenlärm, in dem
man ſein eigenes Wort, geſchweige denn die Worte des franzöſiſch
zählenden Schiedsrichters nicht verſtehen konnte. Bei fünf erhob ſich
Haymann wieder, kniete bei ſieben und bei zehn ſtand er ſchon wie=
der
kampffertig. Im gleichen Augenblick aber war das Aus des
Schiedsrichters ertönt, und einen weiteren Augenblick ſpäter kam der
Gongſchlag zur letzten Pauſe. Der ſonſt durchaus korrekte Schieds=
richter
Davenae erklärte den verblüfften Haymann für beſiegt. Es
war ein bedauerliches Mißgeſchick des Deutſchen, der ſpäter erklärte, den
Schiedsrichter überhört zu haben, und der ſonſt zweifelsohne auch noch
über die letzte Runde gekommen wäre.
Gegen die Entſcheidung des Schiedsrichters aber war nun nichts
mehr auszurichten, ſie mußte angenommen werden, und Haymann tat
das auch in ſchöner ſportlicher Manier. Er und die deutſche Kolonie
konnten ſich immerhin mit dem Bewußtſein tröſten, daß der deutſche
Boxſport hier eine ſehr würdige Vertretung gefunden hatte. Das er=
kannten
auch die Maſſen der Zuſchauer an, die den Deutſchen zum
Schluß minutenlang ſtürmiſch feierten und ihm noch mehr Applaus
zukommen ließen, als dem Europameiſter, der ſeinen Titel mit Erfolg
verteidigt hatte.

Pferdeſport.
kantert im Großen Preis

Rennen im Grunewald.
Die in vorbildlicher Art aufgezogene Internationale Ber=
liner
Rennwoche wurde am Sonntag im Grunewald aus der
Taufe gehoben. Die Anzeichen eines großen Tages waren über=
all
zu erkennen und dem gelungenen äußeren Rahmen ſchloß ſich
ebenſo gelungener Sport an. Man hatte leider verabſäumt, den
wertvollen Großen Preis von Berlin mit ſeinen 70000 Mark, ent=
gegen
der Tradition, international auszuſchreiben. Da unſere
Derbypferde keine Klaſſe ſind, blieben die älteren Pferde unter
ſich. Oleander, der Gewinner des Großen Preiſes von Oeſter=
reich
, legte auch auf dieſes Rennen Beſchlag und lief in einem
Stil, der Ausnahmeklaſſe verriet. Sein Stallgefährte Mah Jong
ſorgte für eine flotte Fahrt und hatte im Stallbogen ſünf Längen
vor Aurelius, Oleander, Torero, Serapis und Lampos. Vor Er=
reichen
der Geraden ſchob ſich Oleander auf den zweiten Platz,
holte Mah Jong ein und zog in Höhe der Terraſſen unwiderſteh=
lich
davon. Jockey Varga konnte den Hengſt zum Schluß ver=
halten
, trotzdem erreichte er für die 2600 Meter die blendende
Zeit von 2:47,2 Minuten. Um den zweiten Platz kämpften Mah
ong, Torero, Aurelius und Lampos, wobei Mah Jong auch
noch das zweite Geld für den Stall Oppenheim retten konnte,
Die zweite Hauptnummer des Programms war das mit 30000
Mark ausgeſtattete Internationale Hürdenrennen, das in einen
kaum erhofften Triumph der deutſchen Vollblutzucht ausklang.
Der vierjährige Kikeriki 2 konnte unter ſeinem hervorragenden
Reiter H. Bismarck die erſtklaſſigen Franzoſen Salvandy und
Trocadero mit ausgeſprochener Leichtigkeit hinter ſich laſſen. Der
Sieg des deutſchen Pferdes wurde mit ungeheurem Jubel auf=
genommen
. Der Verlauf des Rennens zeigte Trocadero gleich
an der Spitze vor Salvandy, dem Ungarn Tanczosnö, Kikeriki 2
und Mannestreue. In dieſer Reihenfolge wurden die Tribünen
paſſiert. Proſpero blieb an der nächſten Hürde ſtehen. Vor der
Geraden ging Salvandy in Front, aber Kikeriki 2 rückte ihm nach.
Beide nahmen die letzte Hürde a tempo, auf der Flachen hatte
Kikeriki 2 dann ſofort gewonnenes Spiel. Der Franzoſe Jeu du
Noi mußte nach der letzten Hürde mit gebrochener Feſſel ange=
halten
und erſchoſſen werden.
1. Dalberg=Rennen, 5200 Mark, 2200 Meter: 1. Geſt. Alte=
felds
Askari (E. Huguenin); 2. Botafogo, 3. Prellſtei. Ferſer:
Formoſus, Dasna, Tarnſchild, Muſa. Tot.: 20, 13, 42, 14. ½H.
2. Anſchluß=Rennen, 3900 RM., 1000 Meter: 1. A. Teskes
Ina (M. Schwidt), 2. Atalante, 3. Gemma: Ferner: Avitus,
Radames, Mont dore, Dolores, Latina. Tot.: 64, 17, 13, 34.
K.1 Lg.
3. Jch=Wind=Rennen, 13000 RM., 2000 Meter: 1. M. J.
Oppenheimers Normanne (E. Huguenin), 2. Freiweg II, 3. Var=
dar
. Ferner: Masked Ruler, Bellac, Iris Ladie, Caſtel Sardo,
Jack London, Gawan, Paloc. Tot.: 25, 13, 15, 15. ½½ Lg.
4. Großer Preis von Berlin, Ehrenreis und 70 000 RM.,
2600 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Oleander (L. Varga),
2. Frhr. S. A. v. Oppenheims Mah Jong (E. Pretzner), 3. O.
Blumenfeld u. R. Samſons Torero (E. Haynes). Ferner: Aure=
lius
, Lampos, Serapis. Tot.: 12, 12, 24. 5K.
5. Internationales Hürdenrennen, Ehrenpreis u. 30000 RM.
3500 Meter: 1. M. Dombrowſkis Kikeriki II (H. Bismarck),
2. Cte. de la Cimeras Salvandy (F. Bellhouſe), 3. M. de Rivauds
Trocadero (M. Frühinsholtz). Ferner: Mutatis mutandis, Jeu
de roi, Proſpero, Merkur II, Brigant, Mannestreue, Lanczoſnoö,
Opar. Tot.: 61, 16, 21, 15. 36¾ Lg.
6. Tucki=Rennen, 5200 RM., 1200 Meter: 1. A. u. C. v. Wein=
bergs
Palmieri (O. Schmidt), 2. Tantris, 3. Markgraf. Ferner:
Lucetta. Tot.: 35, 18, 59. 3½ Lg.
7. Orelio=Rennen, 5200 RM., 1800 Meter: 1. O. Blumenfeld
u. R. Samſons Fehrbellin (E. Haynes), 2. Palamedos, 3. Oſiris.
Ferner: Adiantum, Storm Cloud, Hülgrath, Frithjof II. Tot:
25, 12, 13, 13. 4H.
Beim Mannheimer Tennis=Turnier gewann Frau Friedleben die
Meiſterſchaft von Süddeutſchland gegen Fräulein Krahwinkel=Eſſen.
Das Herrendoppel um die Meiſterſchaft von Baden fiel an Froitz=
heim/A
. Peterſen
Zwei Weltrekorde in der Leichtathletik, die ganz gewaltig ſind,
wurden bei den USA.=Ausſcheidungskämpfen erzielt. Lloyd Hahn blies
dem Peltzerſchen Rekord von 1:51,6 mit 1:51,4 Min. das Lebenslicht aus
und Brix ſtieß die Kugel nicht weniger als 16,84 Meter weit.
Das nächſte Länderſpiel gegen die Schweiz. Der nächſte Fußball=
Länderkampf Deutſchland Schweiz wird am 8. Februar 1929 auf
ſchweizeriſchem Boden ſtattfinden.
Die Diamond Seulls, den großen Einer auf der Henley=Regatta,
gewann der Kanadier Wright (Toronto) ſicher vor Lee=England.
Die Deutſche Meiſterſchaft im Vierer=Mannſchaftsfahren gewann
Wanderfalke=Dresden in der neuen Rekordzeit von 2:39.31 Std. über
100 Kilometer. Auch der Zweite und Dritte, Arminius Berlin und
Diamant B.rlin, endeten noch unter alter Rekordzeit.
In Nürnberg gewann Bauer die 10 Kilometer, Maronnier die
30 Kilomete: und auch die 50 Kilometer hinter Motorführung. Das
Fliegermatch fiel an Springborn.
Der Große Mifapreis von Südbayern wurde von Skamper= Mün=
chen
gewonnen. In Klaſſe B blieb Weiß=Bamberg ſiegreich.

Wetterbericht.
Gießen, 8. Juli.
Der hohe Druck von Weſten her, der ſich durch die Zuſuhr kühler
Luftmaſſen weiter nach Mitteleuropa ausgebreitet hat, führte bereits zu
ruhigerem Wetter. Die Temperaturen ſind dabei in ganz Deutſchland
noch etwas weiter zurückgegangen. Ueber Jsland hat ſich das dortige
Störungsgebiet vertieft und ſüdwärts über die britiſchen Inſeln aus=
gebreitet
. Unter ſeinem Einfluß werden bei uns die Temperaturen
wieder anſteigen und es wird zu erneuter Bewölkung kommen, wobei
ſpäter vereinzelte Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen ſind.
Ausſichten für Montag, den 9. Juli: Wieder Bewölkungszunahme,
wärmer, ſpäter vereinzelte Niederſchläge, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag, den 10. Juli: Wechſelnd wolkig, Tempera=
turen
vorerſt wenig verändert, vereinzelte Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchrittleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feutſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

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Nummer 180

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ſbnnbrille auf die Stim.
Imn nächſten Augenbl
Ale guten Geiſter! 4
Unwiükäirlich war 91
Iſch bin Dr. Hauffe
(der neue Sckretär der 3
Der Fäuſter bemeate
Ich weiß nicht, war
KSie ſid, Herr Graf. Ad
Heeien Sie mir jedenfals
Dmit reichte er 9l4
icn zu einer gemütliche=
Etwas Warmes zu
Riche hinen, und ſo
Dmmn 1um er wied
breit und jatlich in ſeit
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Prachtbones Märhen Fiand

tmmmer 189
9as Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Kaum erſten Male empfand er ſeinen altererbten Reichtum
goſemi großes Glück, weil er ihm die Macht verlieh, einen an=
am
geliebten Menſchen damit beglücken zu können.
Lao klang auf eimmal ein dumpfes Rollen durch die brütende
Sse der Nacht.
Aaus ſchreckte empor.
etzt ein Donnerſchlag, ſo nah und ſchwer, daß die Erde zu
eechm ſchien.
Bazgleich damit ſetzte ein Regenſchauer ein und praſſelte wie
KAnzzewehrfeuer auf Blätter und Geſträuch.
ſSaus hatte anfänglich verſucht, den Fahrweg nach Neudie=
ᛋwharrf zurückzugewinnen, jedoch bald nach den erſten Schritten
jhe: Wirrnis des Unterholzes jede Richtung verloren.
Latweilen rannte er in der Dunkelheit gegen einen unſicht=
Bhu Stamm, ſcharfkantige Aeſte ſchlugen ihm ins Geſicht.
Shon war er entſchloſſen, im Dickicht einer Tannenſchonung
bſemde des ſo jäh ausgebrochenen Unwetters abzuwarten, als
Mch bei dem Licht eines Blitzes ein hoher Dachgiebel ſteil=
Apdeg vor ihm in die Höhe wuchs.
nid jetzt klangen Hundegebell und Rufe von Menſchen=
Hhgen.
Im der nächſten Minute ſtand er in einem niedrigen, rauch=
geträrzten
Hausflur.
Eäne ländlich gekleidete ältere Frau leuchtete ihm mit einer
Hſddampe ins Geſicht und führte ihn in einen ſauberen Küchen=
nm

Sie ſind hier in der Neudietersdorfer Förſterei, ſagte ſie.
ABerr Hegemeiſter arbeitet noch, falls Sie ihn noch zu ſpre=
dbwünſchen
. Dort hängen auch trockene Sachen von unſerem
ABdpüter. Sie triefen ja am ganzen Körper!
Damit half ſie Klaus in eine alte Jagdjoppe und öffnete
AM2ütr zu dem anſtoßenden Zimmer.
Ich bitte um Emtſchuldigung wegen der ſpäten Störung.
JAhrbe mich bei dem Gewitter im Walde verirrt.
(fin weißbärtiger, alter Herr im grünen Uniformrock, der
ſig ſchreibend unter einer Hängelampe ſaß, hob beim Eintritt
rächtlichen Gaſtes erſtaunt den Kopf und ſchob die mächtige
hn erille auf die Stirn.
Imm nächſten Augenblick fuhr er bolzengerade in die Höhe.
Allle guten Geiſter! Der Herr Graf Ritland!
linwillkürlich war Klaus einen Schritt zurückgewichen.
Ich bin Dr. Hauffe! ſagte er in etwas unſicherem Tone.
Hrrneue Sekretär der Frau Baronin von Rhaden.
Der Förſter bewegte mit einem lcttloſen Lachen die Hand.
Ich weiß nicht, warum Sie ein anderer ſein wollen als
(Sſnd, Herr Graf! Aber Sie werden ja Ihre Gründe haben.
SeI. Sie wir jedenfalls vielmals willkommen!
Loamit reichte er Klaus ſeine gewaltige Rechte und führte
1ſh mt einer gemütlichen Sofgecke.
twas Warmes zum Trinken, Barbara! rief er in die
F hinein. Und ſo ſchnell wie möglich!
Dann kam er wieder ins Schreibzimmer zurück und ſtand
Ibtrund ſtattlich in ſeiner ſechs Fuß hohen Mächtigkeit vor ſei=
1m ſſpäten Beſucher.

Montag, den 9. Zuli 1928
Auf dieſem ſelben Sofa hat Ihr ſeliger Herr Vater oft
genug geſeſſen! So gegen dreißig Jahre mag es allerdings wohl
ſchon her ſein. Trotzdem habe ich Sie ſofort erkannt. Sie ſind
ihm ja wie aus dem Geſicht geſchnitten, Herr Graf. Ich bin der
Hegemeiſter Schwarzer, Ihnen zu dienen.
Klaus ſah einem Augenblick unſchlüſſig vor ſich hin, dann
glitt ein Lächeln des Einverſtändniſſes über ſein Geſicht.
Ja, ich bin Graf Klaus Ritland! ſagte er. Ich ſehe ein,
daß ein Verſteckſpiel hier doch keinen Zweck hat.
Und er berichtete ganz kurz, unter welchen Umſtänden er da=
zu
gekommen war, ſich im Inkognito des Dr. Hauffe im Schloß
einzuführen.
Der alte Forſtmann, der jedem ſeiner Worte mit geſpannter
Aufmerkſamkeit gefolgt war, nahm jetzt eine Zigarrenkiſte aus
einem geweihgezierten Wandſchrank und bot, ſie ſeinem Gaſt an.
Offenheit gegen Offenheit, Herr Graf! Auch ich biw Ihnen
eine Erklärung ſchuldig. Ich bin es geweſen, der Ihnen den
Zeitungsausſchnitt zugeſandt hat.
Die Haushälterin brachte in dieſem Augenblick ein Tablett
mit zwei dampfenden Gläſern und ſtellte Rum und Zucker dazu.
Eine Zeitlang ſaßen die beiden Herren ſchweigend und
horchten auf das Toben des Unwetters, das jetzt ganze Schauer
von Hagelgeſchoſſen gegen die Fenſter ſtreute.
Der Förſter hatte ſich eine lange Pfeife angezündet und blies
nachdenklich große Rauchwolken gegen den friedlichen Lichtkreis
der Hängelampe.
Ich wollte Ihnen eigentlich einen großen Schreibebrief
ſchreiben, ſagte er endlich. Aber dann wußte ich nicht, wo an=
fangen
und wo aufhören. Auch kam es mir darauf an, jedes
Aufſehen zu vermeiden. Und ſo verfiel ich auf den Ausweg,
Ihnen die Zeitung zu ſchichen. Die alte Barbara mußte ihre
wackligen Krähenfüße darauf malen, was ihr ſchwer genug an=
kam
. Aber ich dachte mir im ſtillen, wenn der liebe Gott helfen
will, ſo wird er ſchon Mittel und Wege finden. Und ſo hat er
Sie mir denn auch mitten im Gewitter ins Haus geſchickt!
Ich ſtehe ſchon an ſechzig Jahre im Dienſte der Familie
Rhaden, fuhr er nach einer Weile bedächtig fort. Mit ſechzehn
Jahren bin ich als Lehrling hier in die Förſterei gekommen und
habe mein ganzes. Leben in ihr gelebt. Viele Jünger des hei=
ligen
Nimrod ſind durch meine Schule gegangen, und auch der
verſtorbene Baron und Ihr Herr Vater haben bei wir das edle
Weidſwerk erlernt und manchen guten Bock bei mir auf die Decke
gelegt. Vor allem der Herr Baron war ein leidenſchaftlicher
Jäger. Und auf der Jagd iſt ja dann auch das Unglück geſchehen.
Es ſind heute auf den Tag fünf Wochen, da kam der Herr
Baron in der ſiebenten Abendftunde in die Förſterei, um ſich
noch einwal nach dem Stande eines Bockes zu erkundigen, hinter
dem er ſchon ſeit längerer Zeit her war. Ich gab ihm Beſcheid
und erbot mich, ihn zu führen. Aber er lehnte ab, kurz, ſchroff,
ganz gegen ſeine ſonſtige Art. Er ſchien mir überhaupt merk=
würdig
verändert, wie geiſtesabweſend. Bat nur noch um einen
Kogwak, und fort war er.
Etwa eine Minute ſpäter fiel ein Schuß und gleich darauf
ein zweiter. Ich wollte eigentlich noch einmal ſelbſt in den
Wald, hatte aber mit einer ſchwierigen Holzabrechnung ſo lange
zu tun, daß ich ſchließlich daheim blieb. Dafür war ich aber am
andern Morgen bereits vor Tau und Tag auf den Beinen, denn
eine unerklärliche Angſt und Unruhe hatte mich ſchon in aller
Herrgottsfrühe aus den Federn getrieben.

As ich danm die große Schneiſe nach Siebenlinden über=
querte
, hörte ich plötzlich Hundegebell.
Ich ging dem Schalle nach und fand den Herrn Baron, mit
dem Geſicht auf der Erde liegend, tot unter einer Wildkanzel.
Sie kennen ja wohl das Nähere: Daß die Gerichtskommiſſion
einen Unſall durch Selbſtentladung des Gewehres beim Abſtieg
vom Hochſitz der Kanzel augenommen hat.
Das habe ich anfangs auch geglaubt, nur mit den beiden
Schüſſen wollte mir die Sache von vornherein, wicht ſtimmen.
Da machte ich eines Tages eine merkwürdige Entdeckung. In
einer Fichte, die etwa zwanzig Meter von der Kanzel entfernt
ſteht, fand ich nämlich unter abgeſplitterter Borke eine Oeffnung,
die mir ganz nach dem Einſchlag einer Gewehrkugel ausſah.
Ich grub mit einem Genickfänger in dem weichen Holz herum
und brachte auch wirklich eine Kugel heraus. Sie gehörte zur
Jagdmunition des Barons. Das war zweifellos der erſte Schuß,
den ich gehört hatte. Die Kugel hatte etwa in Bruſthöhe eines
mittelgroßen Manwes in der Fichte geſeſſen. Auf wen konnte
der Baron unter den hohen Bäumen geſchoſſen haben? Hatte er
doch vielleicht einen Zuſammenſtoß mit einem Wilderer gehabt,
wie es urſprünglich in der ganzen Gegend hieß?
Ich war eigentlich ſchon entſchloſſen, nach Liegnitz zum Un=
terſuchungsrichter
zu fahren, um ihm meine Entdeckung mitzu=
teilen
; da trieb es mich eines Morgens noch einmal in die Ge=
gend
der Wildkanzel. Und während ich den glatten Fichten=
nadelboden
betrachtete, als ob ich aus ihm die Löſung des Rät=
ſels
herausleſen könnte, ſtieß ich plötzlich mit der Fußſpitze gegen
einen Knopf. Es war ein feiner Steinnußknopf, keiner der gro=
ßen
Hornknöpfe von der Jagdjoppe des Barons.
Ich habe ihn aufgehoben, weil ich zuerſt glaubte, einen wich=
tigen
Fund damit gemacht zu haben. Bei näherer Ueberlegung
ſagte ich mir dann aber, daß mit dieſem Knopf auch nicht allzu=
viel
anzufangen ſein würde, da ja die Unglücksſtätte in der Zwi=
ſchenzeit
, von einer großen Zahl Neugieriger beſucht worden
war und irgendein völlig Unbeteiligter den Knopf verloren haben
konnte. Zugleich mit dem Knopfe machte ich dann aber noch
eine letzte Entdeckung, die ich Ihnen auch nicht vorenthalten
möchte. Meine alte Diana ſtöberte nämlich unter einem Blau=
beergeſtrüpp
ein Häufchen Papierſchnitzel auf mit kaum mehr
leſerlicher, von Regen und Tau verwiſchter Schrift. Offenbar
handelt es ſich um Teile eines Briefes, der kreuz und quer zer=
riſſen
und fortgeworfen worden war. Ich habe die Schnitzel
ſorgfältig geſammelt und verſucht, ſie wieder zuſcmmenzuſetzen.
Aber es iſt mir nicht gelungen, aus den Reſten der Schrift einen
Sinn herauszubekommen!
Er hatte bei den letzten Worten eine alte lederne Brieftaſche
aus dem Rock genommen und überreichte Klaus einen Umſchlag.
Da haben Sie meine Fundſtücke. Hier dem Knopf und da
die Papierſchnitzel. Wenn Sie Ihr Glück damit verſuchen wob=
len
? Meine alten Augen ſind ſchon zu ſchwach für eine ſo müh=
ſelige
Arbeit!
Klaus nahm den Knopf zur Hand und betrachtete ihn lange
aufwerkſcm.
Es iſt ein guter, neuer Jachenknopf; er ſtammt ſicherlich aus
einer vornehmen Herrenſchneiderwerkſtatt. Der Kreis der Men=
ſchen
, die für ſeinen Verluſt in Betracht kommen, dürfte in Neu=
dietersdorf
nicht allzu groß ſein. Haben Sie übrigens ſchon je=
mand
anderem, zum Beiſpiel der Frau Boronin, von Ihren
Entdeckungen Mitteilung gemacht?
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Nummer 189

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