Einzelnummer 10 Pfennige
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Frankfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 186
Freitag, den 6. Juli 1928.
191. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erüſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällit ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
*261:134.
Der Beſiand der Regierung geſichert.
Es wäre wirklich ein Zeichen politiſcher Klugheit geweſen,
ſunrn der Reichstag darauf verzichtet hätte, die Ausſprache über
Megierungserklärung noch um einen Tag auszudehnen. Viel
hautsgekommen iſt dabei nicht. Der Reichskanzler hat einige
iginnzungen zu ſeinem Programm gegeben, die aber wenig
ues brachten, vielleicht mit der Einſchränkung, daß er ſich
aus=
ſtick lich gegen ein Oſtlocarno ausſprach. Die Deutſchnationalen
ſietten noch ihren zweiten Fraktionsredner Oberfohren auf die
Köriertribüne. Auch Herr Dr. Hilferding wollte noch ſeine
Aizenkarte abgeben, um ſich namentlich gegen Vorwürfe aus der
6t ſeiner erſten Finanzminiſterſchaft zu verteidigen. Er wirkte
gt auf die Kommuniſten wie ein rotes Tuch. Die
Ordnungs=
pe Loebes hagelten nur ſo. Was ſich allerdings nachher die
Atwnalſozialiſten leiſteten, war noch toller. Der Abg. Straſſer
gt. nach dem Beſchluß des Aelteſtenrates gerade eie Redezeit
ſm 12 Minuten. Aber auch dieſe kurze Friſt konnte er nicht
aus=
ſü=fen, weil er Herrn Hilferding beſchimpfte, worauf ihm
Ausstagspräſident Loebe ſofort das Wort entzog. Der Reſt iſt
Eſtseigen. Er war im weſentlichen eine geſchäftsordnungsmäßige
Aseinanderſetzung kleinlichſter Art. Die Nationalſozialiſten woll=
ASie Regierungsparteien in Verlegenheit bringen, indem ſie
taktiſches Vertrauensvotum für die Regierung einbrachten,
gen das ſie ſelbſt ſtimmen wollten. Der Aelteſtenrat hatte an
ſi Den Antrag für zuläſſig erklärt. Die Regierungsparteien
blren ſich aber nicht in Verlegenheit bringen laſſen, gegen das
Armauensvorum ſtimmen zu müſſen und verlangten deshalb
. Mehrheit das Vorrecht für ihren Billigungsantrag. Sie
Ktm ſich auch durch und ſprachen mit 261:134 Stimmen
Ei 28 Stimmenthaltungen der Regierung ihre
Bil=
urg aus. In der Minderheit blieben Kommuniſten,
Deutſch=
nienale, Nationalſozialiſten und die Chriſtlich=Nationale
Ruernpartei, während die Wirtſchaftspartei und einige kleinere
ſuppen ſich der Stimme enthielten. Die Mehrheit der
Regie=
hne, iſt alſo imponierend. Sie darf aber richtig verſtanden nur
ſtatsgewertet werden, daß die Parteien der Mitte gewillt ſind,
en. Kabinett Gelegenheit zu geben, durch praktiſche Arbeit zu
barn, was es leiſten kann. Der Beſtand der Regierung iſt alſo
6 .um Herbſt geſichert. Inzwiſchen werden ſich die Verhältniſſe
eh. der poſitiven oder negativen Seite hin weiter klären.
Nüllers Antwort an die Deutſchnationalen.
* Berlin, 5. Juli. (Eig. Bericht.)
Im Reichstag wurde heute die politiſche Ausſprache über
Btegierungserklärung fortgeſetzt. Präſident Loebe machte
zu=
hit Mitteilung von dem Beſchluß des Aelteſtenrates, wonach
ſa AAnträge zur Vertrauensfrage, auch ein von den National=
Gilliſten inzwiſchen aus Agitationsgründen eingebrachtes
Mchin=Vertrauensvotum” zur Abſtimmung zugelaſſen ſind.
)Dann nahm Reichskanzler Müller das Wort zu
be:, zweiten Rede, die jedoch nur von kurzer Dauer war. Der
Aicoskanzler wandte ſich gegen die Kritik, die der
deutſchnatio=
me Abg. Graf Weſtarp geſtern an der Regierungserklärung ge=
Hat. Wenn Graf Weſtarp beanſtandet habe, daß die Regie=
Eie serklärung kein Wort des Dankes für die frühere Regierung
phalten habe, ſo müſſe daran erinnert werden, daß in anderen
lnmentariſchen Ländern es nicht üblich ſei, daß in der
Regie=
u=serklärung ſolche Dankesworte ausgeſprochen werden. Im
ſſtingen habe er (der Kanzler) ſeinem Amtsvorgänger perſönlich
d DDank für ſeine Tätigkeit ausgeſprochen. Wenn Graf Weſtarp
ſs Wort „national” in der Regierungserklärung vermiſſe, ſo
darauf zu erwidern, daß in der Regierungserklärung
ſtän=
b Son der deutſchen Politik und von der deutſchen Wirtſchaft
P Rede ſei. Der Kanzler verteidigte dann die Weimarer Ver=
Hunig, die für die Schwierigkeiten bei der letzten
Regierungs=
bonng nicht verantwortlich gemacht werden könne. Die
wichtig=
ſr Verfaſſungsbeſtimmungen ſeien übrigens ſchon im
Kaiſer=
ſich bis 1918 eingeführt worden und die Republik habe ſie nur
ſeriommen. Etwas anderes, was Graf Weſtarp in der
Regie=
au=serklärung vermißt habe, ſei tatſächlich in ihr enthalten. Es
ſ dort deutlich jeder von dritter Seite kommende Verſuch der
Emiiſchung in die Frage der Rheinlandräumung
zurückgewie=
nvorden. Auch in der Frage eines Oſt=Locarnos ſtehe die
p9verung ganz auf dem Standpunkt, den bisher auch
Reichs=
azimminiſter Dr. Streſemann eingenommen habe. Ueber die
Arfſetzung der deutſchen Handelsvertragspolitik werde das
Rhrnett weiter beraten. Ob der Panzerkreuzer gebaut werden
ſinze, hänge von den Beſprechungen des Reichswehrminiſters
nt idem Reichsfinanzminiſter ab. Was die Schulfrage angehe,
ſti die Reichsregierung gewillt, ein der Verfaſſung entſpre=
Auves Schulgeſetz nach ſeiner Ausarbeitung dem Reichstage
mzutlegen. Ein genauer Termin hierfür laſſe ſich aber noch nicht
ugelben.
Der Kanzler ſchloß mit der Erklärung, die Regierung gehe
die Arbeit mit dem Bewußtſein, daß ſie ihre ganze Kraft
ein=
her müſſe für das deutſche Volk und Vaterland. (Lebhafter
Lifaall bei der Mehrheit.)
Die zweite Rednerreihe.
Nach der Kanzlerrede begann mit Dr. Oberfohren (Dnatl.)
Zweite Rednerreihe. Der Sprecher kritiſierte das
Regierungs=
baramm hauptſächlich von der wirtſchaftspolitiſchen Seite aus.
lehnte die von der Regierung geplante Nacherhebung der
4rmögensſteuer ab, weil ſie mehr koſten als einbringen würde,
tlengte bei der Arbeitsloſen=Verſicherung die Beſeitigung
der=
nig=en Beſtimmungen, die die Arbeitsunluſt förderten und ſchlug
ſie ßlich vor, daß die gegen die Kartelle geplanten Maßnahmen
ah auf die ſozialdemokratiſchen Konſum=Vereine angewandt
Eren ſollten. Zum Schluß wandte ſich der Redner gegen den
Dawes=Plan, in dem er die Urſache, der außenpolitiſchen
Nieder=
lage Deutſchlands in der Nachkriegszeit erblicke.
Dann griff der neue Reichsfinanzminiſter Dr.
Hilferding in die Debatte ein, um vor allem der Behauptung
des deutſchnationalen Vorredners zu widerſprechen, daß die
Sta=
biliſierung der deutſchen Währung das Werk Helfferichs geweſen
ſei. Die von Helfferich geplante Verknüpfung der Währung mit
dem Roggenpreis hätte zu einem Unglück ſür Deutſchland führen
können. Er, Hilferding, habe dieſen Plan während ſeiner Zeit
als Finanzminiſter im Jahre 1923 hintertrieben und damit eine
große Gefahr beſeitigt. Hier wurde der Redner dauernd von den
Kommuniſten unterbrochen, ſo daß der Präſident einſchreiten
mußte und mehrere kommuniſtiſche Abgeordnete zur Ordnung
rief. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen wandte ſich der
Redner gegen die „bösartige Legende”, daß die Sozialdemokratie
keine Gewähr für die Sicherheit der deutſchen Währung böte.
Bei der nunmehr folgenden Rede des Abg. Straſſer (Nat.=
Soz.) kam es zu einem Zwiſchenfall. Seine Aeußerungen riefen
außerordentliche Erregung im Hauſe und ſtürmiſche
Entrüſtungs=
kundgebungen bei den Sozialdemokraten hervor. Der Präſident
ſchritt ein und machte von dem § 91 der Geſchäftsordnung
An=
wendung, indem er den Abg. Straſſer von der weiteren
Teil=
nahme an der Sitzung ausſchloß.
Es ſprachen dann noch ein Deutſch=Hannoveraner und der
Vertreter der Deutſchen Bauernpartei, Abg. Hillebrand,
der in der Regierungserklärung namentlich die Sätze begrüßte, in
denen die Förderung der bäuerlichen Landwirtſchaft zugeſagt
wird.
Dann wurde die Ausſprache geſchloſſen. Nach einer längeren
Geſchäftsordnungs=Debatte wurde beſchloſſen, daß an erſter Stelle
nicht das nationalſozialiſtiſche Scheinvertrauenspotum, ſondern
der Billigungsantrag der Regierungsparteien
zur Abſtimmung kommen ſolle. Der Antrag der
Regierungs=
parteien: „Der Reichstag billigt die Erklärung der
Reichsregie=
rung und geht über alle anderen Anträge zur Tagesordnung
über” wurde in namentlicher Abſtimmung mit 261 Stimmen der
Sozialdemokraten, des Zentrums, der Deutſchen und der
Baye=
riſchen Volkspartei und der Demokraten angenommen.
Dagegen ſtimmten 134 Kommuniſten, Deutſchnationale,
Na=
tionalſozialiſten, Chriſtlich=Nationale Bauern und Deutſch=
Han=
noveraner.
Der Stimme enthielten ſich 28 Abgeordnete der
Wirtſchafts=
partei und der Deutſchen Bauernpartei.
Damit waren alle weiteren Vertrauens= und
Mißtrauens=
anträge erledigt. Nachdem noch mit großer Mehrheit ein
national=
ſozialiſtiſcher Antrag angenommen worden war, der die
Regie=
rung erſucht, die Handelsvertrags=Verhandlungen mit Oeſterreich
mit dem Ziele des Abſchluſſes einer deutſch=öſterreichiſchen Zoll=
und Wirtſchafts=Union fortzuſetzen, wurde die Sitzung geſchloſſen.
Das Haus vertagte ſich auf nächſten Dienstag nachmittags
drei Uhr.
Die Räumungsfrage.
Briands Antwort auf die deutſche
Regierungs=
erklärung: „. . . . zurzeit keine Rede davon!“
EP. Paris, 5. Juli.
Die außenpolitiſche Senatskommiſſion hörte heute
nachmit=
tag den Außenminiſter Briand über die Probleme der
Außen=
politik an. Nach dem ausgegebenen Communiqué erklärte
Briand, daß das Dawesabkommen und die Abkommen zwiſchen
Frankreich und ſeinen ehemaligen Alliierten reibungslos
arbei=
teten und bedeutende Ueberſchüſſe ergeben. Die
Räumungs=
frage ſei nicht eine reinfranzöſiſche
Angelegen=
heit, ſondern gehe ſämtlicheAlliierten an. — Dazu
erfahren wir aus gut unterrichteter Quelle, Briand habe ſich
insbeſondere hinſichtlich der Räumungsfrage in ſehr beſtimmter
Form dahin geäußert, daß von einer
Entſchei=
dung darüber zurzeit keine Rede ſein könne.
Da=
mit wolle er allerdings keineswegs ſagen, daß er ein
prinzipiel=
ler Gegner der Rämung ſei, und dieſe nicht vielleicht im
Inter=
eſſe der deutſch=franzöſiſchen Annäherung eines Tages für
wün=
ſchenswert halten werde. Vorläufig aber müſſe man eine
ab=
wartende Haltung einnehmen.
Jacques Seydoux erklärt im „Petit Pariſien”, den
Aus=
führungen des Reichskanzlers Müller über die Rheinlandräumung
liege ein Mißverſtändnis zugrunde. Vorzeitige Räumung könne
nur dann erfolgen, wenn Deutſchland vor Ablauf der 15jährigen
Beſetzungsfriſt alle aus dem Verſailler Vertrag ſich ergebenden
Verpflichtungen erfüllt habe. Das ſei aber nicht der Fall,
ins=
beſondere nicht hinſichtlich der Reparationen. Niemand dürfe ſich
einbilden, daß Deutſchland die Beſatzungsfriſt geſchenkt würde,
bevor, Frankreich ſicher ſei, daß die endgültige Regelung des
Dawesabkommns nicht nur zur Zufriedenheit Deutſchlands,
ſondern auch Frankreichs und der Vereinigten Staaten erfolgt
ſei. Die deutſche Beweisführung in der Abrüſtungsfrage erkennt
Seydoux dagegen als für richtig an. Deutſchlands Mitarbeit am
Sicherheitskomitee werde dazu beitragen, das Abrüſtungsproblem
auf einen praktiſchen Weg zu lenken. Aber man dürfe ſich keine
Illuſionen darüber machen, daß es noch jahrelanger Studien
be=
dürfe, bevor man zu einer praktiſchen Löſung kommen werde,
Die Arbeit des Quai d’Orſag.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Juli 1928.
Poincaré hat am Ende der Debatte über die
Regierungs=
erklärung ein ſo ſtarkes Vertrauensvotum erhalten, daß nunmehr
das Schickſal des Kabinetts für längere Zeit geſichert erſcheint.
Die Feinde der Regierung ſprechen von einem Aufſchub der
Kriſe, ihre Anhänger von einem nie dageweſenen oder
erhoff=
ten moraliſchen Erfolg. Beide Parteien haben beinahe recht; das
weſentliche iſt, daß einige Monate lang keine Regierungskriſe zu
befürchten iſt.
Man will Poincaré nur zur Hälfte aus finanzpolitiſchen
Gründen behalten. Das franzöſiſche Geld iſt viel zu ſicher und die
Lage des Schatzamtes iſt viel zu günſtig, als daß man etwa mit
Rückſicht auf ſie eine Regierungskriſe unbedingt vermeiden müßte.
Aber ſolange das Budget nicht erledigt ſein wird, iſt die
finanz=
politiſche Sicherheit nicht endgültig. Und das Budget unter Dach
zu bringen, dazu iſt Poincaré der rechte Mann. Außer
ihm gibt es kaum einen Politiker, von dem man das behaupten
könnte. Léon Blum ſtellt in der „Populaire” feſt, daß die
Radi=
kalſozialiſten von der Union Nationale beim beſten Willen nicht
loskommen können. Und das ſtimmt vollkommen; es iſt
gegen=
wärtig eben einfach unmöglich, Poincaré nicht zu unterſtützen.
Eine politiſche Klärung gibt es alſo in Frankreich nicht, im
Gegen=
teil; aber der innenpolitiſche Status quo ſcheint zu bleiben.
Es liegt nun in der Logik der Dinge, daß das Intereſſe ſich
jetzt wieder der Außenpolitik zuwendet. Allzulange hat man
ſchon gewartet und die Geduld Europas auf eine ſehr harte
Probe geſtellt.
Die Räumungsfrage und die deutſch=franzöſiſche
An=
näherung müſſen wieder in den Vordergrund des Intereſſes
treten. Der Zeitpunkt iſt günſtig, und es würde
ein unwiederbringlicher Schaden aus längerem
Zögern erwachſen.
Ueber die Abrüſtungsfrage ſpricht man wenigſtens, im
Gegenſatz zu den mit Schweigen übergangenen deutſchen
Pro=
blemen. Die Außergeſetzerklärung des Krieges und die Löſung
der Sicherheits= und Abrüſtungsfrage ſtehen im Mittelpunkt der
Ereigniſſe.
Die letzte Note Kelloggs hat dem franzöſiſchen Standpunkt
weſentliche Konzeſſionen gemacht. In Paris iſt man zwar noch
immer unzufrieden, denn erſtens ſind die franzöſiſchen Wünſche
noch keineswegs erfüllt, und zweitens haben die Zugeſtändniſſe
Kelloggs juriſtiſch nur einen zweifelhaften Wert. Immerhin
iſt das vielerwähnte Kompromiß geſichert und man ſpricht
be=
reits davon, daß der Pakt unter feierlichen Formalitäten, und
zwar in Paris unterzeichnet werden ſoll. Man gibt ſogar ein
Datum an, den 14. Juli, den Tag des franzöſiſchen Nationalfeſtes.
Doch iſt es unmöglich, dieſen Informationen auf den Grund zu
gehen, ſie können ebenſogut auf Wahrheit beruhen wie
Verſuchs=
ballons ſein, die von einer beſtimmten Seite losgelaſſen werden.
So außerordentlich ſtolz braucht man allerdings auf die
Kriegsächtung nicht zu ſein. Beſonders wenn man bedenkt,
wie ſie zuſtande kam. Oder ſollen etwaige Zeremonien uns
ge=
rade darüber hinwegtäuſchen? Zu Feſtlichkeiten braucht man
Stimmung. Sie läßt ſich zwar künſtlich herſtellen — man hat
aus der letzten Zeit gerade genug Beweiſe dafür —, dennoch
wäre es beſſer, wenn man diesmal auf einen feierlichen Anſtrich
verzichten würde.
Die Außergeſetzerklärung des Krieges hat unbeſtreitbar einen
gewiſſen Nutzen. Einen gewiſſen Nutzen und einen gewiſſen
Schaden. Es iſt ſchön, wenn man den Krieg außer Geſetz erklären
wird. Daß der Weg, welcher zu dieſer Kriegsächtung führte, nicht
gerade, ſondern krumm war, das tut ſchließlich wenig zur Sache.
Aber daß das Geſetz, welches den Krieg im allgemeinen ächten
ſoll, gewiſſe Kriegsmöglichkeiten
herausneh=
men, gewiſſermaßen kodifizieren ſoll, das iſt ſehr traurig.
Denn auch bisher wußte man, ja man wußte es nur zu gut, daß
es Fälle geben kann, in denen der Krieg unvermeidlich ſein wird.
Doch man glitt darüber mit einer wohltätigen Hypokriſe hinweg.
Aber bei der Debatte über die Kriegsächtung und bei der
For=
mulierung der Reſerven wurde auf dieſe Möglichkeiten brutal
hingewieſen, ohne daß man auf den Kernpunkt, die Abrüſtung,
näher eingehen wollte.
Die Debatte über die Sicherheitsfrage in Genf verſpricht
demgegenüber keineswegs ſchnell zu einem Erfolg zu führen.
Man betont hier zwar, daß man den deutſchen Vorſchlägen näher
ſteht als etwa England und Italien, aber das hat höchſtens eine
platoniſche Bedeutung. Eine Hoffnung, daß die Sicherheits= und
Abrüſtungsfragen in der nächſten Zukunft zu einer Löſung
kom=
men werden, hat man hier auch nicht.
Es iſt bemerkenswert, daß es trotz aller Arbeit der
franzöſi=
ſchen Diplomatie in Nom — und ſie arbeitet geſchickt und
wirk=
ſam — in Genf jedesmal zu franzöſiſch=italieniſchen
Zuſammen=
ſtößen kommt. Dieſe Zuſammenſtöße haben eine ſymptomatiſche
Bedeutung. Es ſcheint, daß Genf wirklich nicht der Boden iſt,
wo Frankreich und Italien ſich verſtändigen können.
Das trifft unglücklicherweiſe auch auf wirtſchaftspolitiſche
Fragen zu. Serruys und Loucheur haben großzügige Pläne, und
man weiß nicht, ob dieſe Pläne nicht das beſte an der heutigen
franzöſiſchen Außenpolitik ſind. Und Italien benützt jede
Gelegen=
heit, um dieſe Arbeit zu durchkreuzen. Das liegt augenſcheinlich
im italieniſchen Intereſſe. Denn die Truſtbildungen und
inter=
nationalen Abkommen könnten die Lage Italiens erſchweren.
Iſt doch der Mangel an Rohſtoffen eine der größten Schwächen
Italiens. Aber daraus zu folgern, daß die wirtſchäftliche
Ver=
ſtändigung in Europa ſich notwendigerweiſe gegen Italien
rich=
ten muß, iſt ein ſchwerer Irrtum. Sie richtet ſich nur dann gegen
Italien, wenn ſie gegen Italien verwirklicht werden muß und
nicht mit der Hilfe Italiens. In dieſem Falle hängt alſo
ſehr viel von der Geſchicklichkeit der italieniſchen Diplomatie ab.
Seite 2
Nummer 186
Südtirol.
Der Notenwechſel zwiſchen Wien und Rom.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Erklärung des Bundeskanzlers Seipel an Muſſolini,
der=
zufolge die durch den jüngſten Südtiroler Zwiſchenfall
abgebroche=
nen diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Wien und Rom wieder
aufgenommen wurden, hat allgemein Erſtaunen hervorgerufen
und zu weitgehenden Kombinationen Anlaß gegeben. Man fragt
ſich, was den öſterreichiſchen Bundeskanzler veranlaßt haben
kann, dieſe merkwürdige Loyalitätserklärung der öſterreichiſchen
Regierung gegenüber Italien abzugeben. Ohne Zweifel müſſen
der Erklärung Seipels diplomatiſche Beſprechungen
vorangegan=
gen ſein, deren Ergebnis die Rückkehr des italieniſchen Geſandten
nach Wien iſt. Durch die Friedensverträge iſt das kleine
Oeſter=
reich in Konflikten mit den ehemals alliierten Großmächten ja
ſozuſagen zum Nachgeben vorgezeichnet. Trotzdem wirkt es
ſelt=
ſam, daß der öſterreichiſche Bundeskanzler gegenüber Muſſolini
den Rückzug angetreten hat. Man vermißt in Seipels Erklärung
einen Hinweis auf die engen Bruderbande, die das öſterreichiſche
und das Tiroler Volk verbinden, und auf das kulturelle
Inter=
eſſe, das infolgedeſſen Oeſterreich an Südtirol nehmen muß.
Man iſt geneigt, das Verhalten Seipels mit den Beſchlüſſen zu
erklären, die die drei Außenminiſter der Kleinen Entente in
Bukareſt in der Anſchlußfrage gefaßt haben. Wenn die
Verſtän=
digung zwiſchen Wien und Rom als Antwort auf Bukareſt
auf=
zufaſſen wäre, ſo müßte auch eine Einigung über eine
Zuſam=
menarbeit in der Folgezeit vorausgeſetzt werden. Es erſcheint
vorderhand noch fraglich, ob ſo weitgehende Schlußfolgerungen
am Platze ſind. Darüber dürfte erſt die Zukunft Klarheit
brin=
gen, und bis dahin muß auch vom reichsdeutſchen Standpunkt
aus nur zweierlei gewünſcht werden, nämlich, daß einmal wirklich
eine fühlbare Entſpannung, und zwar nicht auf Koſten
Süd=
tirols, eintritt, und zum zweiten, daß Oeſterreich den klaren Kopf
behält, daß Seipel ſeine erſt kürzlich in der Nationalratsrede zum
Ausdruck gebrachte Auffaſſung über das Mitteleuropa=Problem
nicht aufgibt.
Die öſierreichiſchen Sozialdemokraten
gegen den Notenaustauſch.
Wien, 4. Juli.
Der Verband der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten und
Bundesräte faßte einen Beſchluß, in dem feſtgeſtellt wird, daß
die Bundesregierung ohne Unterrichtung des Nationalvates und
des Hauptausſchuſſes die Verhandlungen mit der italieniſchen
Regierung über die ſüdtiroler Frage mit dem Austauſch von
Bot=
ſchaften abgeſchloſſen hat, die eine vollſtändige Preisgabe der von
der Bundesregierung und dem Nationalrat am 23. Februar
feſt=
geſtellten Haltung Oeſterreichs in der ſüdtirolr Frage zu ſein
ſcheinen. Dieſes Ergebnis ſei geeignet, die ſchwerſte Enttäuſchung
in Südtirol hervorzurufen. Es ſei Pflicht der Bundesregierung,
dem öſterreichiſchen Volke und dem Nationalrat, die bisher
aus=
ſchließlich auf die Mitteilungen der italieniſchen Regierung
an=
gewieſen ſind, den Botſchaftenwechſel zwiſchen der italieniſchen
und der öſterreichiſchen Regierung vollſtändig vorzulegen. Indem
ſich der Verband weitere parlamentariſche Schritte nach der
Kenntnisnahme dieſer Botſchaften vorbehält, verlangt er die
umverzügliche Einberufung des Hauptausſchuſſes, auf deſſen
Tagesordnung die ſüdtiroler Fvage zu ſetzen iſt.
Ein italieniſch=ungariſcher Handelsvertrag.
EP. Rom, 5. Juli.
Der neue italieniſch=ungariſche Handels= und
Schiffahrts=
bertrag wurde geſtern abend von Muſſolini und dem ungariſchen
Geſandten unterzeichnet. Er tritt an die Stelle des Proviſoriums
vom 20. Juli 1925, das für die gegenſeitigen Intereſſen der
bei=
den Staaten ungenügend war, während nunmehr die
wirtſchaft=
lichen Beziehungen der Länder endgültig geregelt werden. In
einem allgemeinen Teil werden auf Grund der Gegenſeitigkeit
die in Handelsverträgen üblichen Vereinbarungen getroffen,
ſo=
wie über das Niederlaſſungsrecht und die Ausübung von Handel
und Gewerbe in den beiden Ländern, den Erwerb und Beſitz von
mobilem und immobilem Eigentum, das Regime der
Handels=
geſellſchaften, Zoll=, Eiſenbahn= und Schiffahrtsfragen. Im
Gegenſatz zum Proviſorium wird jetzt die Meiſtbegünſtigung auf
alle Erzeugniſſe ausgedehnt. Beſondere Erleichterung wird den
Erzeugniſſen gewährt, die den ungariſchen Export nach Italien
und denjenigen Italiens nach Ungarn intereſſieren. Der Vertrag
wird durch ein Protokoll über das Ein= und Ausfuhrregime und
durch ein beiderſeitiges Abkommen zur Erleichterung des
Vieh=
verkehrs zwiſchen den beiden Staaten ergänzt. Der Vertrag tritt
14 Tage nach Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft und
gilt für drei Jahre.
*Liebig=Wöhler=Feier.
Liebigs Geburtshaus als Muſeum.
Am Samstag findet bekanntlich in Darmſtadt die große
Liebig=Wöhler=Feier ſtatt, in deren Mittelpunkt die Uebergabe
und Einweihung des wiederhergeſtellten Liebigs Geburtshauſes
in Darmſtadt ſteht. Eine große Reihe hervorragender
Wiſſen=
ſchaftler, Gelehrter und Großinduſtriellen werden an dieſer Feier
teilnehmen. Geſtern fand eine Vorbeſichtigung des
wiederher=
geſtellten Liebigs Geburtshauſes mit den Anfängen eines Liebigs=
Muſeums durch Vertreter der Preſſe ſtatt. Herr Profeſſor Berl
von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt hatte
liebenswürdiger=
weife im Verein mit Herrn Bürgermeiſter Buxbaum, Herrn
Dr. Karl Merck u. a. die Führung übernommen, die auch
Ge=
legenheit zu einer Reihe von Vorträgen gab über die Bedeutung
des Lebenswerkes Juſtus von Liebigs und Friedrich
Wöh=
lers. Herr Profeſſor Berl führte in ſeinem einleitenden
Vor=
trag unter anderem aus: Man gedenke der hundertjährigen
Wie=
derkehr der großen Forſchungen Wöhlers, der als erſter den
Harnſtoff aus einfachen Bauſteinen zuſammenſtellte und damit
die früher allgemeine Annahme, daß die pflanzlichen und
tieri=
ſchen Produkte unter der Wirkung einer Lebenskraft entſtehen, zu
Grabe getragen habe. Dieſe Tat ſei vom philoſophiſchen
Stand=
bunkt ebenſo wie vom erkenntnistheoretiſchen Standpunkt aus eine
ungeheuer folgenſchwere Entdeckung geweſen. Wöhler und Liebig
habe eine faſt 50jährige Freundſchaft verbunden. Wöhler ſei zwar
am 31. Juli 1800 in Eſchersheim bei Frankfurt geboren, wohin
ſein Vater, der Stallmeiſter in Hanau geweſen ſei, wenige Tage
vor der Geburt ſeines Sohnes flüchten mußte; Wöhler habe ſich
aber ſtets als Heſſe gefühlt. In einem Brief Wöhlers an Liebig
gab er dieſem Gefühl Ausdruck, indem er ſchrieb: „Wir beide
Heſſen ſind alt geworden .."
In Juſtus v. Liebig ſei der bedeutendſte Chemiker des
19. Jahrhunderts zu erblicken. Heute, 55 Jahre nach ſeinem Tode,
fei dieſe Auffaſſung unbeſtritten. Er habe nicht allein eine
un=
glaubliche Wirkſamkeit entfaltet auf dem Gebiete des Unterrichts,
ſondern er ſei es geweſen, der es ermöglichte, die Wiſſenſchaft
planmäßig zu betreiben. Er habe nicht nur auf unſere deutſchen
Verhältniſſe in tiefgreifendſter Weiſe eingewirkt. Unter ſeinen
Schülern ſeien mehrere der helleuchtendſten Sterne am
Firma=
ment der Wiſſenſchaft hervorgegangen, in erſter Linie der
Darm=
ftädter Auguſt Kekulé, ohne deſſen Forſchungen das Werk der
deutſchen Farbeninduſtrie und der pharmazeutiſchen Induſtrie
gar nicht denkbar ſeien. Dann die heſſiſchen Forſcher Voll=
Freitag, den 6. Zuli 1928=
Vom Tage.
Das Reichskabinett beauftragte, wie wir hören, am Donnerstag
nachmittag den Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding,
die Verhandlungen über eine Herabſetzung der
Lohnſteuer mit den Parteiführern am Dienstag
kommender Woche fortzuſetzen
Im Aufſichtsrat der „DA.Z” iſt eine bemerkenswerte
Ver=
änderung eingetreten: Der Vorſitzende des Zechenverbandes,
Brandi, und Generaldirektor Springorum, ſind neu eingetreten. Der
Verleger der Deutſchen Bergwerkszeitung, Droſte, iſt mit der
Reorgani=
ſation der Zeitung betraut worden.
Der polniſche Geſandte beim Quirinal, Knoll, hat
am Mittwoch abend Rom verlaſſen, um die polniſche
Geſandt=
ſchaft in Berlin zu übernehwen.
Nach Meldungen aus Athen hat die neuegriechiſche
Regie=
rung am Mittvoch die Auflöſung der Kammer beſchloſſen.
Die neueſten Nachrichten über den Stand der
Anleihever=
handlungen für Rumänien lauten wiederum ſehr
peſſi=
miſtiſch.
Die höchſte Ehre, die die Armee des Iriſchen
Frei=
ſtaates, die keinerlei Orden vder Ehrenzeichen verleiht, zu
ver=
geben hat, wurde den Fliegern der „Bremen” durch die
Ueberreichung je eines Ehrenſäbels zuteil.
Bei den zahlreichen Unfällen, die ſich bei der Feier des
amerikaniſchen Unabhängigkeitstags ereigneten, ſind
nach der bisherigen Zählung in New York 69 Perſonen ums
Leben gekommen
Die Regierungskriſe in Südſlawien.
Stephan Raditſch mit der Regierungsbildung
beauftragt.
EP. Belgrab, 5. Juli.
Der Verſuch zur Bildung einer Konzentrationsregierung, an der
auch die bäuerlich=demokratiſche Koalition teilnehmen würde, iſt
ge=
ſcheitert. Der Vizepräſident der Radikalen Partei, Stanoiewitſch,
er=
ſchien heute mittag in Audienz beim König. Er teilte dem König mit,
daß ſeine Bemühungen, mit Stephan Raditſch in Verbindung zu
kom=
men, um mit ihm die Möglichkeit einer Konzentrationsregierung zu
beſprechen, zu keinem Erfolg geführt hätten. Raditſch habe ihm
mit=
teilen laſſen, daß er weder mit ihm noch mit irgend einem anderen
Vertreter der gegenwärtigen Regierungsmehrheit zu verhandeln bereit
ſei. Infolgedeſſen erklärte Stanojewitſch, er könne das Mandat zur
Bildung der Konzentrationsregierung nicht annehmen.
Die heutige „Politik” gibt eine Aeußerung eines Mitgliedes der
bäuerlich=demokratiſchen Koalition wieder, die beſagt, die Regierung
dürfe nicht wieder von einem Radikalen gebildet werden, ſie müſſe
ent=
weder Stephan Raditſch oder einer neutralen Perſönlichkeit
anver=
traut werden. — Als für dieſen Zweck geeignete neutrale
Perſönlich=
keit wird in politiſchen Kreiſen der gegenwärtige Geſandte in Berlin
Dr. Balugdſchidſch genannt.
Der König hat in der Mittagsſtunde den Außenminiſter
Marinko=
witſch empfangen. Nachdem ſich Stephan Raditſch geweigert hat, mit
Stanojewitſch in Verbindung zu treten, wurde er vom König
aufge=
fordert, eine Perſon zu beſtimmen, die in ſeinem Namen beim König
in Audienz erſcheinen könnte. Stephan Raditſch beſtimmte Spetozar
Pribitſchewitſch als ſeinen Vertreter. Pribitſchwitſch wurde heute
nach=
mittag 5 Uhr auch tatſächlich vom König in Audienz empfangen und
ihm der Auftrag zur Regierungsbildung an Stephan
Raditſch übergeben. Pribitſchewitſch begab ſich ſofort in das
Krankenhaus zu Raditſch, mit dem er eine lange Unterredung hatte.
Ein Amneſtie=Kompromiß.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Den Bemühungen der Parteien iſt es nun doch gelungen,
eine Verſtändigung über die Amneſtie zuſtandezubringen. Die
Sozialdemokraten ſind ſoweit entgegengekommen, als ſie ſich nicht
darauf verſteift haben, daß die verurteilten „Fememörder” die
7½ Jahre, die ſie noch abzuſitzen haben, ins Zuchthaus kommen.
Sie haben ſich damit einverſtanden erklärt, daß ſie ins Gefängnis
überführt werden. Auch das iſt noch hart genug, gerade weil es
ſich nicht um Geſinnungsdelikte handelt. Die bürgerlichen
Par=
teien haben ſich aber damit abgefunden, weil im Augenblick nicht
mehr zu erreichen iſt und für die Verurteilten die Abkürzung der
lebenslänglichen Zuchthausſtrafe in Gefängnis von 7½ Jahren
vorläufig immerhin eine weſentliche Erleichterung bedeutet. Den
größeren Vorteil haben dabei die Kommuniſten, die einen Teil
ihrer wertvollſten Kräfte wiedergewinnen und die
Zerſetzungs=
arbeit mit neuen Kräften fortſetzen können. Der von der
Rech=
ten zu zahlende Preis iſt alſo recht hoch, zumal es auch nicht
gelungen iſt, künftige Femeprozeſſe zu unterbinden, was auch
gerade für unſere Außenpolitik weſentlich geweſen wäre. Der
Ausgang dieſer Verhandlungen iſt alſo mehr als unbefriedigend.
Er wird tragbar nur dadurch, daß auch die Deutſchnationalen
mitmachen wollen, wenn ein etwa aus dem Reichsrat kommender
Einſpruch ausgeſchaltet wird, da ſich dieſer gegen eine
Zwei=
drittelmehrheit im Reichstag nicht durchſetzen kann.
hardt, Strecker Heumann, v. Knapp und Wilhelm
Hoffmann aus Gießen. Es gab ſeinerzeit kaum einen
Lehr=
ſtuhl in Deutſchland oder Oeſterreich, der nicht mit einem Schüler
Liebigs beſetzt geweſen wäre. Es gibt kein Gebiet der Chemie,
das nicht von Liebig in entſcheidender Weiſe beeinflußt worden
iſt. Die Lehren von Liebig ſind heute genau ſo modern und
fruchttragend wie zu ſeiner Zeit. Die moderne Induſtrie und
den modernen Ackerbau können wir uns ohne Liebigs Lehren
nicht denken. Es ſei bewundernswert, wie dieſer Mann, der doch
niemals einen Pflug geführt habe, den in jahrtauſendalter
Ge=
wohnheit erſtarrten Ackerbau in neue Bahnen geführt habe. Die
Ernährungswiſſenſchaft, die moderne Chemie, die Phyſiologie,
die Pharmazie ſeien in neue Gleiſe gelenkt worden. Dazu kommt,
daß er eminent wichtige techniſche Dinge gelöſt hat, wie die
Her=
ſtellung des Fleiſchextrakts uſw.
Sein Freund Wöhler war ihm kongenial. Er ſei zwar
drei Jahre älter als Liebig geweſen, aber gerade vor 100 Jahren
hätten ſie einen treuen Freundſchaftsbund geſchloſſen. Die
Hauptarbeiten Wöhlers entſtanden in ſeiner Jugendzeit um
1827. Er hat das Aluminium entdeckt, deſſen Wichtigkeit für die
heutige Technik auch dem Laien bekannt ſei. Im Jahre 1828 hat
er zum erſten Male Harnſtoff ſynthetiſch erzeugt. An dieſe
gro=
ßen Entdeckungen ſchloſſen ſich hunderte und aberhunderte
Arbei=
ten an, die namentlich für den Berufschemiker von eminenter
Wichtigkeit ſind. Wöhler iſt in vieler Beziehung das gerade
Gegenteil von Liebig geweſen. Liebig iſt der Romantiker geweſen,
während Wöhler den Typ des Klaſſikers darſtellt, überlegend,
kühl, Diskuſſionen vermeidend, die Liebig geradezu ſuchte. In
einem ſeiner Briefe ſchrieb er: „Die Gegnerſchaft iſt das beſte
Waſſer auf meiner wiſſenſchaftlichen Mühle" ,
Der Redner ging dann auf die
Erſtehung des Liebig=Hauſes
ein. Dank der Hingabe der Stadt Darmſtadt und ihres
Bürger=
meiſters Buxbaum, der Induſtrie, zahlreicher Wiſſenſchaftler und
Einzelperſönlichkeiten iſt es gelungen, das Geburtshaus Liebigs
wiederherzuſtellen.
Es folgte dann die Beſichtigung.
Liebigs Geburtshaus liegt inmitten der Altſtadt. Es iſt das
Haus Große Kaplaneigaſſe Nr. 30, das vor einer Reihe von
Jahren ſo baufällig, daß es nicht mehr bewohnbar war, von der
Stadt erworben wurde. Das Haus wurde abgeriſſen und durch
das Städtiſche Hochbauamt unter der Leitung von Bürgermeiſter
Buxbaum genau nach den alten Plänen, an der alten Stelle
und, ſoweit es möglich, mit altem Baumaterial wiederhergeſtellt.
Im Kampf mit dem Polareis.
Eisbrecher „Kraſſin” feſigefahren.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Eisſcholle mit der Lundborg=Gruppe hat in den letzten
Tagen wieder mehrere Meilen weſtlich zurückgelegt. Sie wird
augenblicklich auf die Foyn=Inſel zugetrieben, kann aber
natür=
lich jeden Augenblick ihren Kurs ändern. Lundborg hat jetzt
mitgeteilt, daß die Scholle von Tag zu Tog dünner wird, ſo daß
es nicht mehr ratſam ſei, mit einem Flugzeug zu landen, weil
die Laſt der Maſchine für die Scholle zu groß ſein würde, ſie
alſo zerbrechen würde. Trotzdem will man aufs neue verſuchen.
mit Kleinflugzeugen an die Verunglückten heranzukommen. Da
dieſe kleinen Apparate aber die weite Entfernung aus Kingsbay
nach der Scholle und wieder zurück nicht bewältigem können, iſt
beabſichtigt, an der Oſtſeite des Oſtlandes, etwa auf der Höhe
der Foyninſel ein Fliegerlager einzurichten. Es ſcheint
über=
haupt beabſichtigt zu ſein, die Baſis für die Hilfsexpedition
möglichſt nahe an die Verunglückten heranzuſchieben. Bis aber
das Fliegerlager erſt einmal eingerichtet ſein wird, dürfte noch
koſtbare Zeit vergehen. Vor allem weiß man nicht, wie lange die
Scholle noch halten wird. Kommt ein Sturm oder gerät ſie
wieder in die drehende Bewegung, dann kann ſie ſehr leicht
un=
ter dem Druck der Nachbarſchollen zu Bruch gehen.
Zu allem Unglück iſt auch noch der Eisbrecher „Kraſſin”
ein=
gefroren. Anfangs kam er ſehr raſch vorwärts, ſo daß man
be=
reits ausrechnete, wann er an die Schiffbrüchigen herankommen
müßte. Plötzlich aber ſtellten ſich ihm dicke Eisbarrieren in den
Weg, die ſein Tempo ſehr verlangſamten. Jetzt iſt der Eisbrecher
inmitten großer Eisblöcke vollkommen eingekeilt und kann ſich
kaum rühren, ſo daß der Kapitän zunächſt die Verſuche, vorwärts
zu gehen, aufgegeben hat. Er hofft, daß beim Aufkommen des
Windes das Eis ſich zerteilt, ſo daß er wieder vorſtoßen kann,
Der Eisbrecher befindet ſich aber noch immer recht weit von der
Scholle entfernt, ſo daß noch lange Zeit vergehen kann, bis er
die jetzige Stelle der Scholle erreicht haben wird. Wenn dieſe
aber wieder weiterwandert, ſo kann ſich die Strecke noch ſehr
ver=
größern.
Intereſſant iſt eine Mitteilung Riiſer Larſens, wonach
No=
bile erklärt haben ſoll, daß die „Italia”=Leute die Malmgreen=
Gruppe ſehr lange beobachten konnten. Sie hätten geſehen, wie
ſie die Foyn=Inſel erreicht hätten, dann aber habe mam ſie aus
dem Auge verloren. Trifft das zu, dann könnte ſich alſo die
Malmgreen=Gruppe auf der Foyninſel aufhalten. Sie kann ſich
häuslich niedergelaſſen und vielleicht auch Robben oder andere
Tiere gefangen haben, ſo daß ſie ſich vor dem Hungertode
be=
wahrt hat. Da man an der Küſte des Oſtlandes ein Fliegerlager
anlegen will, kann man verſuchen, auf der Foyninſel zu landen,
um dort Nachforſchungen anzuſtellen.
Ein neuer Bericht Nobiles. — Ein
Einge=
ſtändnis mehr.
Die italieniſche Negierung veröffentlicht einen neuen Bericht
des Generals Nobile über die Kataſtrophe der „Italia”, ihre
Urſachen und Folgen. Nobile vertritt die Anſicht, die plötzliche
Belaſtung des Luftſchiffs, die zum Abſturz auf das Eis geführt
habe, ſei eher einem Zerreißen der Ballonhülle als einem ſtarken
Gasverluſt durch die Ventile infolge der Eisbildung
zuzuſchrei=
ben. Erſt einige Tage nach der Kataſtrophe habe er von einem
Begleiter erfahren, daß zwanzig Minuten nach dem Abſturz im
Oſten eine ſchwarze Rauchwolke bemerkt worden war. Bei
reif=
licher Ueberlegung dieſer Tatſache habe die Ueberzeugung
über=
hand genommen, daß die Ballonhülle ſelbſt beim Abſturz in
Brand geraten und eine Rettung der Gefährten nicht zu erhoffen
ſei. — Nobile ſagte weiter, in den erſten Tagen ſei ihm und ſeinen
Begleitern ihre Lage ſo verzweifelt erſchienen, daß ſie das
Schick=
ſal ihrer Gefährten mit ihrem plötzlichen Tod beneidet hätten,
Sie glaubten ſich zu einem allmählichen ſchrecklichen Hungertod
verurteilt. — Nobile verweiſt auf die Möglichkeit, daß die
Rauch=
ſäule vielleicht nur von einem Benzinbehälter hergerührt habe,
weil ihm das Verbrennen des Luftſchiffes auf ſo kurze
Entfer=
nung nicht hätte entgehen können. Aus dieſem Grunde habe er
weitere Nachforſchungen etwa 20 Kilometer öſtlich der
Abſturz=
ſtelle befohlen. Wenn unglücklicherweiſe die Rauchſäule doch vom
Brande des Luftſchiffes herrühren ſollte, ſo müſſe das
unge=
heuere Skelett gefunden werden, da es mehrere Meter hoch und
106 Meter lang ſei. „So Gott will, daß trotz dem Brande das
geſamte Perſonal oder ein Teil davon am Leben iſt, ſo wird eb
beim Luftſchiff lagern.” Wenn in einem Umkreis von 20
Kilo=
metern von der Abſturzſtelle nichts gefunden wird, ſo hat der
wahrgenommene Rauch nicht vom Brande der Ballonhülle
her=
gerührt. In dieſem Falle müſſen die Nachforſchungen noch weiter
ausgedehnt werden.
Heute präſentiert ſich dieſes Haus wohl in einem ſauberen
Außengewand, aber doch in der ganzen romantiſchen Schönheit
der Altſtadt, die Profeſſor Reinhard Kröh in einer Reihe
wun=
dervoller Bilder ſo ſchön und eindringlich feſtgehalten hat. Gerade
dieſem Künſtler verdanken wir einige Bilder des Liebigſchen
An=
weſens vor dem Abriß. Der ganze romantiſche Zauber der engen
Stadtwohnungen mit dem kleinen Hof — ſo heißt es in einer
Broſchüre — geht aus den Bildern Kröhs hervor, die im Jahre
1920 gemalt wurden. Die Stadt hat das Anweſen im Jahre 1920
erworben und in allen Einzelheiten genaueſtens aufgenommen
und die Pläne ſo feſtgelegt, daß ein Wiederaufbau ohne weiteres
möglich war.
Das Anweſen der Familie Liebig beſtand urſprünglich aus
zwei verſchiedenen Hofreiten, die aber ſchon zurzeit der Geburt
Liebigs nur einen Eingang hatten. Die beiden Vorderhäuſer
wurden durchſchnitten von einem ſchmalen Gang, der auch den
Zugang zu den beiden Treppenhäuſern vermittelte und am Ende
zu dem kleinen, rings umbauten Hof führte. Das Haus maß
entſtanden ſein etwa um 1600 und war dem Stile der Zeit
gemäß ganz aus Fachwerk errichtet, das mit Lehm ausgeſtückt
war. Das Vorderhaus hatte drei volle Geſchoſſe und hat im
Erd=
geſchoß gewerblichen Zwecken gedient. Die anderen Geſchoſſe
waren zum Teil von der Familie Liebig bewohnt, zum Teil
waren ſie aber auch wohl vermietet, wie das damals allgemein
üblich war. Es waren ſehr niedrige und enge Räume, die dieſes
Vorderhaus aufwies. Betrachtet man ſich die Grundriſſe und
überlegt man ſich, daß der Hausbeſitzer wohl die beſten Räume
ſelbſt innehatte, ſo kommt man zu der Ueberzeugung, daß die
Familie Liebig das erſte Obergeſchoß benutzt hat, und hier maß
es wohl geweſen ſein, wo Juſtus das Licht der Welt erblickte.
Heute bildet alſo das wiederhergeſtellte Liebig=Haus eine
Stätte perſönlicher Erinnerungen an den großen Forſcher. Man
hat eine ganze Reihe von Möbeln, Gebrauchsgegenſtänden aller
Art aus Liebigs Zeit zuſammengetragen, darunter viele, die aus
Liebigs Beſitz ſtammten, und die Wohnräume damit möbliert,
Einzelne Zimmer ſind ſchon jetzt als Muſeum hergerichtet und
ausgeſtattet. Vor allem dürfte gerade die Darmſtädter die Räume
intereſfieren, die in bildlichen, plaſtiſchen und graphiſchen
Dar=
ſtellungen die Entwicklung der Firma Merck zeigen, deren heute
weltumfaſſende Bedeutung im weſentlichen auf Liebigs
Forſchun=
gen gründet. Auch die J. G. Farbeninduſtrie, deren
Exi=
ſtenz ohne Liebig und Wöhler nicht denkbar wäre, hat einen
Raum bereits eingerichtet, ebenſo die Kalifabrikation bzw. der
Kalibergbau uſw. Ueberall ſtehen Präparate der modernen ine
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Seite 4
Freitag den 6 Zuli 1928
Anftev Lowenſteinn Sint und enve.
Nhſteriöſer Tod des belgiſchen
Finanzmannes.
Aus dem Flugzeug ins Meer geſtürzt.
EP. Paris, 5. Juli.
Ein eigenartiger Unfall wird aus Dünkirchen gemeldet. Der
farnnte belgiſche Bankier Löwenſtein, der als drittreichſter Mann
* Welt galt, kehrte gewohnheitsgemäß auf dem Luftwege von
von nach Brüſſel zurück. Als das Flugzeug, in dem ſich außer
i noch der Pilot, ein Mechaniker, ein Diener und zwei
Steno=
tiltinnen befanden, in der Nähe von Dünkirchen landete, war
Suenſtein ſpurlos verſchwunden. Man nimmt an, daß er
wäh=
mDer Ueberfahrt über den Kanal die Toilette aufſuchen wollte,
ſ aber in der Tür irrte und ins Meer ſtürzte. Da das
Ver=
ſrinden des Bankiers erſt bemerkt wurde, als das Flugzeug
re-ts die Küſte überflog, können über Ort und Zeit des Unfalls
hu. Angaben gemacht werden. Man weiß auch nicht, ob
Löwen=
fr. aus großer Höhe abgeſtürzt iſt, in welchem Falle er beim
Lirchlagen auf das Waſſer ums Leben gekommen wäre, oder ob
ſich über Waſſer halten konnte, bis ihm ein Schiff Hilfe brachte.
Selbſimord?
DDas Verſchwinden des belgiſchen Bankiers Löwenſtein von
an den Aermelkanal überfliegenden Flugzeug hat in Paris
ſigen der begleitenden Umſtände großes Aufſehen hervorgerufen.
Rwen Kreiſen der Sachverſtändigen hält man es für völlig
un=
ſöcklich, daß Löwenſtein, wie ſeine Begleiter angaben, ſich in der
ſür geirrt haben könnte und infolgedeſſen ins Meer ſtürzte. Alle
ſod ernen Flugzeuge ſeien mit Einrichtungen verſehen, die das
.inen der Außenbordtüren während der Fahrt nur unter gro=
Iin Anſtrengungen ermöglichen. Dann aber müßten die
Be=
tü ungen des Bankiers, die Tür zu öffnen, von den übrigen
ier. Paſſagieren bemerkt worden ſein. Man iſt daher vielſach der
nicht, daß es ſich um einen Selbſtmord des Bankiers handeln
Une. In Fliegerkreiſen zeigt man ſich gegenüber der Annahme,
15 Löwenſtein von einem Schiff gerettet worden ſein könnte, ſehr
rriſch. Die den Kanal überquerenden Flugzeuge halten ſich
mnröhnlich in einer Höhe von über 1000 Metern, um im Falle
ium Panne im Gleitflug die Küſte erreichen zu können. Ein
prrurz aus ſolcher Höhe iſt unbedingt tödlich. Bisher haben die
ſin den Behörden in Dünkirchen angeſtellten Nachforſchungen
uri auch nicht die geringſten Ergebniſſe gezeitigt. Auch die in
ſin Hafen zurückkehrenden Fahrzeuge konnten keinerlei Angaben
ſhee den rätſelhaften Vorfall machen.
Aus dem Leben Alfred Löwenſteins.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Da fährt jemand, den man den „fliegenden Bankier” nennt,
inem eigenen Fokker=Flugzeug von Croydon über den Kanal,
Im Brüſſel zu erreichen. Dieſer Finanzmenſch iſt nicht etwa ein
ſygunkundiger. Er verbringt ſogar eine erhebliche Zeit des
au es oder der Nacht im Flugzeug, kennt kaum noch ein anderes geht auf ſeinen Vorſchlag nicht ein. Aber die Tatſache des
Ange=
eikehrsmittel. Daß dieſer Mann alſo luftkrank werden ſollte, bots wirkt ſchon auf die Börſenplätze der Welt, die den Weg des
asgeſchloſſen. Während der Fahrt will er den Waſchraum auf= kühnen Finanzmannes nicht aus den Augen laſſen. In den
letz=
ſchen. 15 Minuten vergehen, er kehrt nicht zurück. Sein Diener
lat ihm, aber der Geſuchte iſt verſchwunden, ſpurlos. Was lang der engliſchen Induſtrie, ihm einen Teil ſeiner wichtigen
ſewbt da weiter übrig als die Annahme, er ſei in ſeiner un= Stellungen abzuringen. Aber er wußte ſich von dieſen
Pech=
greiflichen Verwechſlung durch die Tür aus dem ſchnellfahren=
Nen. Flugzeug gefallen? Aus großer Höhe in die See geſtürzt einige vortrefflich durchgearbeitete Börſenmanöver. Er
verdop=
nd elend ertrunken?
So die erſten Berichte über das geheimnisvolle Verſchwinden loren ſchien. Warum alſo ein Selbſtmord?
es Finanzmagnaten, deſſen Name nicht nur an den Börſen
be=
urcden hat? Möglich ſchon, aber nicht wahrſcheinlich, ſagen die ritz eine Villa, um die er von den Amerikanern beneidet wird.
Imn Flugzeugen die Tür oder die Türen mit doppeltem Ver= tun mußte, beſitzt er eine ganze Reihe von Flugzeugen für ſein
Auuß verſehen ſind. Darüber hinaus mache der ungeheuere zahlreiches Perſonal, mit dem er ſich mit Vorliebe zu umgeben
uttdruck ein Oeffnen der Tür nur bei äußerſter Kraftanſtrengung pflegte. Aufſehen erregte er vor kurzem in Amerika, als er mit
en, die Tür zu öffnen, wenn man den Luftwiderſtand überwin= dienſteten einen „Trip” durch den Kontinent machte. Es iſt
en will. Daraus kann aber eine Verwechſlung der Türen nicht wahrhaftig nicht recht einzuſehen, weshalb er Selbſtmord
ver=
riglich ſein, weil jeder Verſuch, die Außentür verſehentlich zu üben ſollte.
ffmen, durch den Widerſtand des Luftdrucks faſt unmöglich und
tindeſtens bemerkbar gemacht wird. Alſo Selbſtmord, ſagen die die Börſen unverzüglich darauf. Beſonders die Kunſtſeidewerte
neeren und ſind ſogleich bereit, aus Glück oder Unglück der letz= gaben ſtark nach. Es wird jedoch angenommen, daß der Tod
en Tage des Börſenmannes Gründe zu ſuchen, Möglichkeiten zu des Finanzmagnaten auf den Börſenſtand bald ſeinen Einfluß
ummeln, die einen Selbſtmord motivieren könnten.
untriell arbeitenden Chemie, vielfach auch bildliche und plaſtiſche
darſtellungen der induſtriellen Verarbeitung und Auswertung
icbigſcher und Wöhlerſcher Forſchungsergebniſſe. In dieſem
einn iſt das wiederhergeſtellte Liebig=Haus bereits der Anfang
ines großen chemiſchen Muſeums, das an dieſer Stelle errichtet
(perden ſoll. Vom In= und Ausland wurden Beiträge zum
Lie=
ſis=Muſeum bereits zur Verfügung geſtellt, auch wertvolle Bil=
Ie,, teilweiſe im Original, teilweiſe Kopien. Selbſtverſtändlich
ns und werden in dieſes Muſeum auch Erinnerungen und
Fenſchungsergebniſſe von Schülern Liebigs aufgenommen
wer=
ſſen, ſoweit dieſe Arbeiten auf Liebigs grundlegenden
Forſchun=
en beruhen. —
Profeſſor Berl erklärte, der Beweis für die internationale
Inerkennung Liebigs liegt auch darin, daß zu der bevorſtehenden
Feäer Vertreter zahlreicher ausländiſcher Nationen
yveſend ſein werden. Liebig iſt in Paris ſozuſagen in die
Scule gegangen und hat ſeine erſte Anerkennung in England
eiunden. Wöhler hat ſein Studium in Schweden, in Stockholm,
ſinter Berzelius abſolviert. Die mit der zuſammengeſchloſſenen
eutſchen Chemikerſchaft verbundenen großen ausländiſchen
Che=
nckerverbände werden zu der Feier Vertreter entſenden, u. a.
upliſche, franzöſiſche, ſpaniſche, däniſche, holländiſche, japaniſche,
nerreichiſche und ſchwediſche Geſellſchaften. Die Feier geht ſomit
veit über das Jubiläum einer lokalen Perſönlichkeit hinaus und
ſt bedeutungsvoll für die geſamte Kulturwelt.
M. St.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Der diesjährige Hochſchulführer der Univerſität Gießen,
heraus=
gegeben von der Gießener Studentenſchaft, iſt erſchienen.
Frankfurt a. M. Als Nachfolger von Geheimrat Friedwagner ſoll
Psofeſſor Dr. Lommatzſch aus Greifswald auf den romaniſchen
Acrſtuhl in Frankfurt a. M. berufen worden ſein.
Halle a. d. S. Dem Prwatdozenten in der philoſophiſchen
Fakul=
tä der Univerſität Dr. Guſtau Halonn iſt ein Lehrauftrag zur
Ver=
ttstung der Sinologie erteilt worden. — Die Ernennung des
Direk=
vrs der Kunſtgewerbeſchule, Profeſſor Paul Thierſch, zum
ordent=
lichen Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Hannover iſt erfolgt.
Leipzig. Dem Afſiſtenten am Pharmakologiſchen Inſtitut der
Uni=
verſität Dr. med. Lemmle iſt die Lehrberechtigung für das Fach der
PHarmakologie in der Mediziniſchen Fakultät erteilt worden.
Dresden. Profeſſor Dr. Richard Kroner, der ordentliche
Pro=
felſor für theoretiſche Pädagogik und Philoſophie an der Techniſchen
KSchſchule, hat einen Ruf als Nachfolger von Profeſſor Dr. Scholz an
d— Univerſität Kiel erhalten.
Senſationell wie der Tod iſt das ganze Leben Alfreb
Löwen=
ſteins geweſen, der nunmehr 52 Jahre alt geworden iſt.
Phan=
taſtiſch ſein Aufſtieg vom kleinen Bankier zum Weltbankier und
zu einem der reichſten Männer der Welt. Gewiß war er nicht
der reichſte unter ihnen. Er hat aber wie kein anderer ſein
Rieſenvermögen in der kürzeſten Zeit erworben. Er ſtammte aus
einer Bankierfamilie, wurde Teilhaber eines Brüſſeler
Bank=
hauſes. Seine eigentliche Rolle beginnt er erſt während der
Kriegsjahre zu ſpielen. Während andere Finanzleute der Welt
ſich an der Finanzierung des Krieges beteiligen und ungeheuere
Gewinne erzielen, ſucht Löwenſtein andere Wege, findet und geht
ſie. Er nimmt in aller Stille an der amerikaniſchen
Elektroindu=
ſtrie Anteil, verdrängt die Herrſchaft des Truſts und ſchafft ſich
maßgeblichen Einfluß auf den Ausbau der mit Waſſerkraft
betrie=
benen Elektriztätswerke. Er inveſtiert rieſige Summen, aber ſein
Geld kommt vervielfacht zurück. In die Zukunft ſchauend, nimmt
er den bevorſtehenden Aufſchwung der Kunſtſeideninduſtrie wahr
und ſichert ſich bei Zeit allergrößten Einfluß. Dem belgiſchen
Alfred Löwenſtein.
Staat kan er während der größten Frankeninflation die Mittel
zur Stabiliſierung als Darlehen anbieten. Er weiß, würde ſein
Angebot angenommen, würde er einen Verdienſt von viermal
hunderttauſend Goldfranken einſtreichen. Doch der belgiſche Staat
ten beiden Jahren erlitt er die erſten ſchweren Verluſte. Es
ge=
ſtreifen ſchnell zu befreien. In der letzten Zeit gelangen ihm
pelte ſeine Arbeitskraft und holte auf, was ſchon ſo gut wie ver=
Löwenſtein verſtand auch zu leben wie kaum ein anderer der
inmt war. Iſt es möglich, daß er auf ſolche Weiſe den Tod ge= großen Geldmänner. In Brüſſel beſitzt er einen Palaſt, in
Biar=
lugſachverſtändigen und begründen ihre Anſicht damit, daß in Außer ſeinem Fokkerflugzeug, aus dem er den tödlichen Sturz
türlich. Man muß ſchon die Abſicht haben, unter allen Umſtän= einem ungeheueren Troß von Begleitern, Freunden und Be=
Als die Nachricht von ſeinem Tode bekannt wurde, reagierten
verloren haben wird.
Nummer 186
Die rheinheſſiſche Landwirtſchaft
und ime Hanonännerang.
Von
Dr. Görlach, Mainz=Groß=Gerau.
Rheinheſſen iſt die kleinſte, aber weitaus am dichteſten
be=
ſiedelte Provinz Heſſens. Auf 1 Quadratkilometer kommen 252,4
Perſonen, während dieſe Fläche in Starkenburg nur von 195 und
in Oberheſſen nur von 94 Perſonen bewohnt wird.
Dieſe Zahlen beſagen jedoch nichts hinſichtlich der
Beſiede=
lung der Provinzen mit landwirtſchaftlicher Bevölkerung. Hierzu
iſt es nötig, dieſe in Parallele zu ſetzen zu der landwirtſchaftlich
genutzten Fläche. Auf 100 Hektar landwirtſchaftlich genutzte Fläche
kommen in Starkenburg 74, in Oberheſſen 62 und in Rheinheſſen
79 Perſonen der landwirtſchaftlichen Bevölkerung, d. h., daß in
Rheinheſſen in einem landwirtſchaftlichen Betriebe von 20 Hektar
Größe durchſchnittlich 1 Perſon der landwirtſchaftlichen
Bevölke=
rung mehr als in Starkenburg und 3—4 mehr als in Oberheſſen
leben und arbeiten.
Unter der Vorausſetzung, daß die von ſeiten der
Bevölke=
rung zur landwirtſchaftlichen Nutzung der Flächeneinheit im
Laufe des Jahres notwendige Arbeitsleiſtung in allen Provinzen
gleich ſei, wäre alſo der Arbeitsaufwand je Flächeneinheit in
Rheinheſſen 5 Prozent größer als in Starkenburg und bis zu
20 Prozent größer als in Oberheſſen.
Dieſe Vorausſetzung iſt jedoch falſch. Schuld daran ſind neben
einer teilweiſe anders gearteten Beſitzverteilung die völlig
ver=
ſchiedenen klimatiſchen Verhältniſſe und daraus folgernd die
gänzlich anderen Betriebsformen. So hat Starkenburg z. B.
pro=
zentual doppelt und Oberheſſen ſogar 5 mal ſoviel
landwirt=
ſchaftliche Betriebe über 100 Hektar als Rheinheſſen. Während
dort Getreidebau und Viehwirtſchaft vorherrſchen, treten in
Rheinheſſen Wein=, Obſt= und Gemüſebau in den Vordergrund.
Der obengenannte Mehraufwand an Arbeit je Flächeneinheit des
landwirtſchaftlich genutzten Bodens iſt alſo noch weſentlich höher.
Dazu kommt als ſelbſtverſtändliche Folge der höhere Aufwand
an Inventar im weiteſten Sinne (Gebäude, Maſchinen, Geräte,
Kunſtdünger uſw.).
Kurz: Ohne Uebertreibung darf geſagt werden, daß der
landwirtſchaftlich nutzbare Boden in Rheinheſſen weitaus
inten=
ſiver bewirtſchaftet wird als in den beiden übrigen Provinzen
Heſſens.
Aber ſteigende Aufwendungen an Arbeit und Kapital erhöhen
das Riſiko, Fehlſchläge wirken ſich hier doppelt ſchwer aus. Der
rheinheſſiſchen Landwirtſchaft ſind derartige Fehlſchläge nicht
er=
ſpart geblieben. Ebenſo wie auf der geſamten deutſchen
Landwirt=
ſchaft laſtet auf ihr in erhöhtem Maße der Druck der Mißernten,
der Schuldzinſen, der Steuern und der ungenügenden Tauſchkraft
ihrer Erzeugniſſe. Hinzu kommen für ſie die Abſatzſchwierigkeiten
im Obſt= und Gemüſebau, die Froſt= und Hagelſchäden in den
Weinbergen und nicht zuletzt der Druck der feindlichen Beſatzung.
Die aus alledem reſultierende ungenügende Rentabilität der
land=
wirtſchaftlichen Betriebe zu beheben, iſt das allgemein anerkannte,
dringendſte Gebot der Stunde.
Wie ſchaffen wir nunder einheimiſchen
Land=
wirtſchaft eine größere Rentabilität? Hierzu
werden Ratſchläge laut aus berufenem und unberufenem Munde,
Probleme werden zu Schlagworten und damit zum Spielball
der öffentlichen Meinung. Hier fördert man „Intenſivierung
der Betriebe”, dort erhofft man durch „Extenſivierung” die
Ret=
tung aus der Not der Verſchuldung; hier empfiehlt man „
inten=
ſive Betriebsorganiſation und extenſive Betriebsführung”, dort
das Gegenteil und anderswo beides zuſammen; der eine ruft
„Schutzzoll”, der andere „Freihandel”; hier: Staatshilfe, dort:
Selbſthilfe, Notprogramm, Umſchuldung, Kredite, Organiſierung,
Kartellierung, freie Wirtſchaft, Rationaliſierung, Normaliſierung,
Typiſierung, Techniſierung, Standardiſierung, nationale
Wirt=
ſchaft, grüne Internationale uſw., ſo ſchwirrt es durch die Luft,
ſo lieſt es der hilfeſuchende Landwirt in der Preſſe und erkennt,
daß er Haus und Hof verloren haben wird, wenn er auf die
Löſung all dieſer Probleme warten will, er muß ſich ſelbſt helfen,
er muß das Gefühls= und Gewohnheitsmäßige in ſeiner
Betriebs=
führung erſetzen durch das „rationelle”, d. h. zweckmäßige,
ziel=
ſtrebige, überlegende, berechnende Wirtſchaften. Es muß ihm
ge=
lingen:
entweder: zur Erzielung eines genügenden Reinertrages den
bis=
her erzielten Rohertrag in Zukunft mit geringerem
Aufwand zu erreichen;
oder: zur Erzielung eines genügenden Reinertrages für die
Zukunft einen höheren Rohertrag mit gleichem
Auf=
wand zu erreichen:
oder: zur Erzielung eines beſſeren Reinertrages für die
Zu=
kunft einen noch höheren Rohertrag mit zunehmendem
Aufwand zu erreichen.
p. Pater Maurus Carnot, der gottbegnadete Dichter, feierte
jüngſt in der ſtillen Kloſterklauſe in Diſentis hoch über dem
rau=
ſchenden jungen Rhein ſein 40. Profeßjubiläum. Ueber jenen
23. Juni 1888 hat der Pater ſelbſt in ſein Lebensbuch folgende
ſtimmungsvollen Strophen geſchrieben:
Als ich in ſchönen Jugendjahren
Die Kloſterſchwelle überſchritt,
Da trug ich mit den Lockenhaaren
Ein ſtolzes Königreich dir mit.
Mein war der Bach, wo ich einſt ſpielte,
Mein jeder Strauß, mein jeder Stein,
Mein war die Wieſe, wo ich zielte
Mit meiner Armbruſt weit feldein.
Mein war ein Feld von Alpenroſen,
Die Berge bis zum ew’gen Schnee,
Wo Gemſen graſen, Tobel toſen,
Mein war die Alp mit blauem See.
Das alles und ein ſchönes Leben,
Das Maientage mir verhieß,
Ich habe alles dir gegeben,
Als meine Heimat ich verließ.
WSN. Jdyll aus dem Vogelleben. In der Oberförſterei
Rantzau hatten Arbeiter beim Fällen eines Baumes in einem
Aſtloch ein Buntſpechtneſt mit vier jungen Spechten gefunden.
Um die Tierchen nicht umkommen zu laſſen, richteten ſie das Neſt
ſo gut es ging wieder her. Doch die Alten kamen nicht wieder.
Darauf gab man die jungen Spechte einem in der Nähe bauenden
Droſſelpaar, das ebenfalls Junge hatte. Die Pflegeeltern
nah=
men ſich der Gäſte liebevoll an, obwohl die eigenen Jungen doch
auch verſorgt ſein wollten. Die jungen Droſſeln fliegen jetzt aus,
aber unentwegt bemühen ſich die Alten um die verwaiſten
Specht=
kinder.
Ap. Die Mädchen. Roman von Edna Ferber. Aus dem
Amerikaniſchen überſetzt von Gertrud von Hollgender (Gebrüder Enoch,
Verlag Hamburg. Preis broſch, 5.— Mk.). Die amerikaniſche
Schrift=
ſtellerin, deren Roman „So groß” mit dem Putlitzer=Preis
ausgezeich=
net worden iſt, zeigt in dieſem großen, 344 Seiten umfaſſenden Roman
die Wandlung der amerikaniſchen Frau in den letzten 50 Jahren,
ſo=
wohl der Dame als auch der Mutter, der Hausfrau und des jungen
Mädchens. Es iſt im Grunde eine Geſchichte der Familie Trift —
man könnte ſie auch ein Familienidyll nennen —, die einen Zeitraum
von 70 Jahren umfaßt, von der Zeit, wo man noch den Reifrock trug,
bis in die Gegenwart mit der modernen Gewandung und dem
kurz=
geſchürzten Rock. Als Vertreterinnen dieſes Zeitraums erſchienen die
drei Charlotten, die 74jährige Großtante Charlotte Trift, die 39 Jahre
alte Nichte Chaclotte Payſon, genannt Lottie, und die 19jährige
Groß=
nichte Charlotte Kemp, genannt Charley. Der alten Großtante, die
ſo etwas Geſchlechtloſes und Zeitloſes, ja etwas Monumentales an ſich
hat, wie „eine Kathedrale oder eine Mammutkiefer”, ſteht die friſche,
flotte Lottie zur Seite, während im Gegenſatz zu ihnen die kecke
Char=
ley mit ihrem weißen Wollſweater und ihren Turnhoſen und ihren
von allen Sentimentalitäten freien Anſchauungen, die mit größtem
Freimut über Dinge ſpricht, von denen Tante Lottie nicht einmal
ge=
hört hat, den modernen Typ vertritt. Sie iſt ein prächtiges Exemplar
eines modernen Mädchens. Die jüngere Generatio,, ſagt ſie, hat zu
regieren. Diejenigen unter uns, die das begreifen und danach
han=
deln, ſind obenauf, die anderen gehen unter. Ihrer Großmutter, die
unbedingten Reſpekt und Unterordnung von ihren Kindern und Enkeln
verlangt und ewig nörgelt, macht ſie gelegentlich den Standpunkt klar
und ſagt: wenn in der Bibel auch ſtünde: „du ſollſt deine Söhne und
Töchter ehren”, ſtatt nur „du ſollſt deinen Vater und deine Mutter
ehren”, ſo gäbe es bedeutend weniger Aerger auf der Welt. Die alte
Großtante hat eine Jugendliebe begraben, als ihr Geliebter im
Bür=
gerkriege fiel. Lottie ſpinnt ſich unter dem ſtarren und ſtrengen
Regi=
ment ihrer Mutter ganz in häusliche Pflichten ein und findet erſt in
den dreißiger Jahren als Pflegerin im Weltkrieg in Frankreich das
Glück der Liebe, deren Frucht ſie als ein „franzöſiſches Waiſenkind”
adoptiert, und Charley verliert ihren Geliebten, einen jungen Dichter,
im Weltkriege, findet ſich aber als reſolutes Mädchen in ihr Schickſal.
Zum Entſetzen ihrer altmodiſchen Großmutter ſtellt ſie ſich als
Ver=
käuferin und ſpäter als Tänzerin auf eigene Füße, und es bleibt
ungewiß, ob ihr Wunſch, fünf Kinder zu bekommen, ſchließlich noch in
Erfüllung gehen wird. — Mit großer Ausführlichkeit wird in dem
Roman alles, was die Frauenwelt intereſſiert, von der Verfaſſerin
be=
handelt: alle häuslichen Obliegenheiten und Sorgen um die
Inſtand=
haltung des Hauſes vom Boden bis zum Keller. Die täglichen
Ein=
käufe, Handarbeiten, Toilettenfragen, Geſellſchaften, Kaffees und Klubs,
ſoziale und Berufsfragen uſw. Die drei weiblichen Typen, beſonders
der der Charley, ſind von kerngeſundem Leben erfüllt und mit Humor
gezeichnet. Nebenher werden die Entwicklung der Stadt Chicago, in
der die Handlung ſpielt, von einem armſeligen Neſt zur Großſtadt,
Handel und Verkehr und ihr geſchäftliches Aufblühen im Wandel der
Zeit geſchildert. Zum Schluß ſpielt der Weltkrieg hinein, der auch
von der Jugend Chicagos Opfer fordert und während deſſen die
Frauen ſich hilfs= und opferbereit in den Dienſt des Roten Kreuzes
ſtellen. Dabei enthält ſich die Verfaſſerin taktvoll jeder politiſchen
Stellungnahme und aller Ausfälle gegen die Feinde. Die ſchlicht und
ſchön geſchriebene Lebensgeſchichte dreier weiblicher Generationen wird
beſonders die weiblichen Leſer feſſeln.
Der Sommer und die Dame. Wer modiſchen Geſchmack beſitzt, kann
ihn im Sommer beweiſen. Jede Dame kann es mit Hilfe einer
erſt=
klaſſigen Modenzeitung, wie die Monatsſchrift „Frauen=Mode” iſt. Das
Juliheft (Nr. 7) bringt entzückende Sport= und Badekleidung, einfache
und elegante Modelle für Nachmittag und Geſellſchaft, dazu noch ganz
allerliebſte Abbildungen für die Kleidung der Kleinen. Auch der
lite=
rariſche Teil kann mit ſeinen intereſſanten und aktuellen Aufſätzen die
Anſprüche ſelbſt der verwöhnteſten Dame befriedigen. Sie erhalten
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Beyer, Leipzig, Weſtſtraße 72. Heftpreis 90 Pfg.
Seite 4
Freitag, den 6 Zuli 1928
Nummer 186
Dieſe Rationaliſierung bei der Produktion muß aber Hand in
Hand gehen mit einer Rationaliſierung bei dem Abſatz.
Was hat nun die rheinheſſiſche
Landwirt=
ſchaft bereits auf dieſem Gebiet der Selbſthilfe
getan? Was iſt für die Zukunft noch zu tun
nötig?
Es darf anerkannt werden, daß viele Landwirte
Rhein=
heſſens ſich in ihrer Betriebsführung den Erforderniſſen der
der=
zeitigen Lage angepaßt haben. Sie haben rechtzeitig erkannt, daß
ſie nur bei ſich ſelbſt wirkſame Hilfe finden können in ihrer
wirt=
ſchaftlichen Not. Angeregt durch deren Erfolge, haben ſich
wie=
derum die Nachbarn beſtimmen laſſen, denſelben Weg zu
beſchrei=
ten. Dies gilt vor allem für das Gebiet des Pflanzenſchutzes,
beſonders für die Schädlingsbekämpfung im Obſt= und Weinbau,
für den Kampf gegen das Unkraut und für eine beſſere
Auf=
bereitung des Saatgutes.
Aber beſonders hervorgehoben werden muß der hartnäckig
erſtrittene Erfolg der Obſt= und Gemüſemärkte und =
verwertungs=
genoſſenſchaften. Hier haben es weitblickende Männer
verſtan=
den, beizutragen zur Löſung der ineinandergreifenden wichtigſten
Probleme: Qualitätsverbeſſerung, Vereinheitlichung,
Abſatzrege=
lung und Preisgeſtaltung. Aus ehemals unbedeutenden
Land=
gemeinden wie Finthen und Heidesheim ſind auf dieſe Weiſe
wichtige Zentralen geworden, für den Umſatz der wertvollſten
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe.
Wenn das bis jetzt Erreichte auch freudig zu begrüßen iſt,
ſo muß jedoch auch darauf hingewieſen werden, was in den
ein=
zelnen Betriebszweigen der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft noch
zu tun übrig bleibt. Grundſätzlich darf es ſich hierbei nicht um
Experimente handeln, die außerdem vielleicht großer
Kapital=
aufwendungen bedürfen, ſondern um Maßnahmen der
Betriebs=
organiſation und =führung, deren Rentabilität nach menſchlichem
Ermeſſen als geſichert gelten darf. Hierher gehören vor allen
Dingen: im Ackerbau: die Feldbereinigung und die
Verbeſſerun=
gen im Anbau der Luzerne und Braugerſte; im Weinbau: die
Selektion; im Gemüſebau: die Glashauskultur; im Obſtbau: die
größtmögliche Vereinheitlichung der Sorten und der Sortierung;
in der Viehhaltung: die Einführung der Leiſtungskontrolle.
Damit ſollen nur die Maßnahmen der Selbſthilfe genannt
ſein, die zurzeit wohl als die dringendſt notwendigen bezeichnet
werden können.
Jedoch auch das weiteſte Ziel der anzuſtrebenden
Organiſie=
rung darf nicht unerwähnt bleiben, nämlich die reftloſe
genoſſen=
ſchaftliche Erfaſſung und Abſatzregelung der landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe, beſonders des Obſt= und Gemüſebaues, innerhalb
feſt umriſſener Wirtſchaftsgebiete. Die für Rheinheſſen in Frage
kommenden Wirtſchaftsgebiete Mainz=Wiesbaden und
Mann=
heim=Ludwigshafen decken ſich natürlich nicht mit politiſchen
Grenzen, ſondern entſprechen lediglich den Erforderniſſen der
Erzeuger, des Handels und der Verbraucher.
Welche Hilfe kann und ſoll nun der
Land=
wirtſchaft zuteil werden bei ihren
Beſtrebun=
gen zur Rationaliſierung ihrer Betriebe?
Vor allem bedarf es der Hilfe des Reiches und ſeiner
Staaten, denn ein Volk, das ſeine ſtaatliche Selbſtändigkeit
be=
wahren will, muß gerade dem volkswirtſchaftlichen Betriebszweig
„Landwirtſchaft” die ſorgfältigſte Aufmerkſamkeit widmen. Seine
Agrarpolitik nach innen und außen muß als Ziel anerſtreben, die
einheimiſche Landwirtſchaft zum Ernährer des geſamten Volkes
aus eigener Scholle zu machen. Nur eine rentable, kaufkräftige
Landwirtſchaft ſchafft Millionen beſter Kunden für Induſtrie,
Handel und Verkehr, d. h. kräftigt die geſamte deutſche
Volks=
wirtſchaft. Landwirtſchaftskriſis bedeutet hingegen: Lähmung
alles induſtriellen, gewerblichen und kaufmänniſchen Lebens bis
hinein in die letzte Werkſtätte, den letzten Laden und das letzte
Handelshaus.
Auch die rheinheſſiſchen Landwirte wiſſen, daß die
Staats=
hilfe nur dort einzuſetzen hat, wo ſie unbedingt notwendig iſt
und auf ſie nicht verzichtet werden kann. Hier ſind u. a. zu
nennen: Schutz vor der übergroßen Einfuhr ausländiſcher
land=
wirtſchaftlicher Erzeugniſſe, Herabſetzung der Steuern und
ſozia=
len Laſten, Umſchuldung, Wirtſchaftsberatung und Förderung
des landwirtſchaftlichen Unterrichts= und Forſchungsweſens, in
dringendſten Fällen Kapitalbeſchaffung.
Wenn auch die Regierung des heſſiſchen Staates nicht in
allen dieſen Fällen direkt ausſchlaggebend eingreifen kann, ſo iſt
es doch kein unbilliges Verlangen, wenn ſeine Landwirte fordern,
daß ſie ihre berechtigten Wünſche an maßgebender Stelle mit
größtem Nachdruck vertritt. Die beſonderen Wünſche
Rhein=
heſſens lauten: ſchärfere Einfuhrbeſchränkungen für die
auslän=
diſchen Erzeugniſſe des Wein=, Obſt= und Gemüſebaues,
Bereit=
ſtellung billiger Kredite zur teilweiſen Umſtellung des
Freiland=
gemüſebaues in Glashauskulturen und zum Ausbau der
ge=
noſſenſchaftlichen Abſatzregelung, Befreiung vom Drucke der
Be=
ſatzung.
Der Weg zur Rationaliſierung der landwirtſchaftlichen
Be=
triebe Rheinheſſens darf in großen Zügen dergeſtalt aufgezeichnet
werden:
1. Die landwirtſchaftlichen Betriebsleiter Rheinheſſens müſſen
ſchärfſtens darauf bedacht ſein, ihre von Alters her mehr oder
weniger intenſiv organiſierten Betriebe, durch intenſivere,
rationellere Führung rentabler zu geſtalten. Hier die not=
wendige Mindeſt= und zuläſſige Höchſtgrenze der Intenſtit
herauszufinden, iſt lediglich eine Frage des Rechenſtiftes.
2. Da die Rentabilität der Landwirtſchaft beſonders abhängig
iſt von dem Preisverhältnis zwiſchen den Aufwendungen und
Erträgniſſen, müſſen die Landwirte mit aller Macht verſuchen.
auf dieſe Preisgeſtaltungen Einfluß zu gewinnen,
insbeſon=
dere auf die Preiſe ihrer Erzeugniſſe.
3. Aber auch hier muß darauf hingewieſen werden, daß der
Be=
triebserfolg hauptſächlich abhängig iſt von der Geeignetheit
des Betriebsleiters. Für dieſe Geeignetheit ſind gerade in
den vielſeitigen und intenſiven Betrieben Rheinheſſens nicht
die körperlichen, ſondern die geiſtigen Fähigkeiten
ausſchlag=
gebend. Das gilt auch für die Hausfrauen, inſoweit ihnen
einzelne Zweige des landwirtſchaftlichen Betriebes ganz oder
teilweiſe anvertraut ſind.
4. Die landwirtſchaftlichen Belange dieſer, wenn auch kleinſten
Provinz bedürfen der beſonders ſorgſamen Aufmerkſamkeit
und Pflege von ſeiten des Staates und ſeiner Organe, der
Kommunen, der Landwirtſchaftskammer und
Genoſſenſchafts=
verbände.
Prag vor dem „Roten Tag‟.
EP. Prag, 5. Juli.
Dem morgigen Tag wird in Prag mwit großer
Beunruhr=
gung entgegengeſehen, die noch durch die getroffenen ſcharfen
Maßnahmen der Zivil= und Militärbehörden vergrößert wird.
Bekanntlich wollen die Kommuniſten morgem den ſogenannten
„Roten Tag” abhalten, der von den Behörden aber verboten
wurde. Auch die amſtelle des „Roten Tages” beabſichtigten
Turn=
feſte wurden verboten, ebenſo ſämtliche von den Kommuniſten
geplanten Verſammlungen. In Prag ſind ſeit geſtern über
4000 Gendarmen zuſammengezogen worden. Die
Sicherheits=
wache wurde eigens für den morgigen Tag mit Revolverm
aus=
gerüſtet, einzelne Abteilungen auch mit Karabinern. Die
Polizei=
direktion hat im Prager Stadtgebiet ſowie in den Vororten
auf=
fallende Plakate anſchlagen laſſen, in denen nochmals auf das
Verbot des „Roten Tages” ſowie ſämtlicher Veranſtaltungen
aufmerkſam gemacht wird. Die Polizei kündigt an, daß ſie mit
allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln dieſem Verbot
Gel=
tung verſchaffen werde. — Inzwiſchen entfalten die
Kommuni=
ſten eine lebhafte Agitation. In der vergangenen Nacht wurden
in den Straßen zahlreiche Flugzettel angeklebt und verteilt, die
zur Teilnahme an der Kundgebung auffordern. Die
kommuni=
ſtiſche Preſſe weiſt in den letzten Tagen faſt lauter weiße Stellen
auf, da die Zenſurbehörde alle Artikel, die zur Teilnahme am
„Roten Tag” auffordern, unterdrückt.
Familiennachrichten
Die Verlobung ihrer Kinder
Hildegard und Guſtav=Günther
beehren ſich anzuzeigen
Dr. med. Auguſf Auſch
und Frau Elſe
geb. Riebel
Fabrikdirektor Georg
von Struve
u. Frau Margarethe
geb. Decker
Hildegard Nuſch
Guſtav=Günther von Struve
Dipl.,Ing.
Verlobte
Egelsbach b. Darmſtadt
Juli 1928
Mitweida (Sa)
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maſchinen, Sprechapparate und
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Fahrradhaus Petri, Nr. 30,
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Adi!
Grnst Heppenheimer
Helen Seppenheimer
geb. otiehler
beehren sich ihre
Oermählung anzuseigen
Darmstadt, den 7. Juli 1928.
Reidelbergerstraße 100, I.
11048
Rirchliche Trauung:
glamstag nachmittag 2 Uhr in der Petruskirche.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß mein
lieber Gatte, unſer treuſorgender Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Bürgermeiſter
Friedrich
nach langem ſchweren, mit Geduld getragenem
Teiden im Alter von 36 Jahren heute ſanft
entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Pfirſchbach, den 5. Juli 1928.
Die Beerdigung ſindet Samstag nachmittag 2 Uhr
vom Trauerhauſe aus ſtatt. 11063
Allen denen, die beim
Hin=
ſcheiden unſeres lieben
Entſchlafe=
nen ihrer Mittrauer und ihrer
Teilnahme liebevoll Ausdruck
verliehen, danken wir von Herzen.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Marie Hartmann.
Erklärung.
Ich Unterzeichneter erkläre hiermit, daß
ich die gegen Frau Eva Scheerer, Traiſa,
am 10. Juni d. Js., in der Gaſtwirtſchaft
Scheerer, ausgeſprochene Beleidigung mit
Bedauern zurücknehme.
(17740
Anton Marcinkowski
Traiſa.
Statt Karten.
Für alle während der Krankheit und bei
dem Ableben und der Beerdigung meines lieben
Mannes, des Pfarrers
Otto Bonin
uns erwieſene Liebe ſagen wir hiermit
herz=
lichen Dank.
Marie Bonin, geb. Zinn
und Angehörige.
Worfelden, am 6. Juli 1928.
41065
Wegen vorläufiger Aufgabe meines
Ge=
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fed. zu verk. (*17765
Inſelſtr. 28, III. r.
Danksagung.
Am 16. Juni 1928 verunglückte
mein Mann Franz Beck I., Nieder-
Ramstadt, bei der Ausübung seines
Berufes als Bahnwärter, indem er,
als er einem Güterzug ausweichen
wollte, von einer auf dem anderen
Schienenstrang daherkommenden
Lokomotive ertaßt u. getötet wurde.
Seit dem 17. Februar 1927 war mein
Mann durch ein Abonnement aut das
Familien-Wochenblatt
Verlag G. M yer, Zürich, bei der
Schweizerischen
Untallversiche-
rungsgesellschatt Winterthur
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sichert. Anstandslos und rasch
wurde mir die Summe für den t5
d-
lichen Unfall im Betrage von
Dreitausend Mark
ausbezahlt, wotür ich meinen besten
Dank ausspreche.
lch kann daher nicht unterlassen,
Allen das „Familien-
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Ver-
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Nieder-Ramstadt, den 5. 7. 1928
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Rummer 186.
Freſtag, den 6. Juh 1928
Geite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
„Kirchturm”=Oebatte im Stadtparlament.
Darmſtadt, 6. Juli.
— Ernannt wurden: am 13. Juni 1928: der Juſtizinſpektor beim
usgericht Mainz Karl Roth im Einvernehmen mit dem Herrn
ſyrſter für Arbeit und Wirtſchaft zum geſchäftsleitenden
Oberinſpek=
weim Arbeitsgericht zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1928
i. der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Gießen Anton Roth im
ſtivernehmen mit dem Herrn Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft zum
ſ4ääftsführenden Inſpektor beim Arbeitsgericht zu Gießen mit
Wir=
be vom 1. April 1928 ab; der Verwaltungsoberſekretär beim
Kreis=
et Darmſtadt Wilhelm Kloth im Einvernehmen mit dem Herrn
yrcſter für Arbeit und Wirtſchaft zum geſchäftsleitenden Oberſekretär
im. Arbeitsgericht zu Mainz mit Wirkung vom 1. April 1928 ab, und
WVerwaltungsoberſekretär, i. e. R. Auguſt Heinz aus Dieburg
Sinvernehmen mit dem Herrn Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft
m geſchäftsleitenden Oberſekretär beim Arbeitsgericht zu Offenbach
n SWirkung vom 1. April 1928 ab; — am 19. Juni der Juſtizſekretär
in. Amtsgericht Alsfeld Konrad Karl Dotzert zum Juſtizſekretär
em Amtsgericht Wimpfen mit Wirkung vom 16. Juli 1928 ab: —
N 20. Juni der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Darmſtadt II
Fried=
ſy Dillemuth zum Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Groß=
r—u mit Wirkung vom 1. Aug. 1928 ab; — am 29. Juni die
Rechts=
mäilte Dr. Arthur Eulau und Jakob Henrich, beide in
Offen=
ſk a. M., zu Notaren mit Lem Amtsſitz in Offenbach a. M. mit Wir=
Un. vom 15. Juli 1928 ab; — am 2. Juli der Baupraktikant Karl
lſücher aus Offenbach a. M. vom 1. Juli 1928 ab zum überplan=
5 gen Oberbauſekretär.
— Neue Vorteile für die Mieter des Landestheaters. Allen, die in
ſ kommenden Spielzeit einen Platz im Landestheater mieten, iſt
Uſhngenheit gegeben, durch Beteiligung an einem Preisrätſel
ſn Platz koſtenlos zu erhalten. Der erſte Preis beſteht
näm=
hän der vollſtändigen Jahresmiete auf den gemieteten Platz und der
grhörigen Zuſatzmiete; der zweite Preis in der Vollmiete für das
ſeBe Haus, der dritte Preis in 20 Gutſcheinen für je eine Vorſtel=
.. Dazu werden noch eine große Anzahl Troſtpreiſe verteilt. Das
ſi; el iſt in der neuen Werbeſchrift des Landestheaters enthalten, die
ſe— Intereſſent, dem ſie nicht ſchon durch die Poſt zugeſandt worden
Bei der Mietabteilung des Landestheaters (Dienſtſtunden 9—13.30
o bekommen kann.
— Verein für das Deutſchtum im Ausland. Montag, den 9. Juli,
ſerrds 8½4 Uhr, ſpricht im Feſtſaal des Nealgymnaſiums
Superinten=
mn Beyer aus dem Burgenland über das Deutſchtum ſeiner Hei=
)a. Der erprobte Vorkämpfer des Deutſchtums hat viel des
Inter=
amten zu erzählen und gibt wertvolle Einblicke in den Exiſtenzkampf
is beharrlichen Volkstums. Alle Mitglieder des V.D.A. haben
ien Eintritt.
— Hiſtoriſcher Verein. Für den Ausflug am nächſten Sonntag
r un folgende Tagesordnung aufgeſtellt: Abfahrt von Darmſtadt 8.06
y— Ankunft in Groß=Gerau 8,21 Uhr: mit Kraftwagen nach
Rüſſels=
im: Gang in den Park, Beſichtigung der Feſtung (Führung: Rektor
nurmfels); 11 Uhr Abfahrt mit Motornachen nach Flörsheim:
Beſich=
mmg von Ortsmuſeum und Kirche; 12.44 Uhr Abfahrt nach Höchſt,
n inft 13.10 Uhr, Mittageſſen im Bahnhof (1,50 Mk.); Vortrag von
ſinaktor Dr. Suchier: Aus der Geſchichte der Stadt Höchſt. Gang durch
eStadt; Beſichtigung der Juſtinuskirche 15.30 Uhr (Führer: Pfarrer
eissler und Dc. Scriba), des Bolongaroßalaſtes 16.20 Uhr (Architekt
ſerrper), des Ortsmuſeums 17.15 Uhr (Dr. Suchier). Zuſammenſein
oer Schönen Ausſicht”, Rückfahrt nach Vereinbarung.
—— Der Darmſtädter Zweig des Deutſchen Sprachvereins hat jetzt,
ie der Rechner, Buchhändler Säng, in der anregend verlaufenen
eFhäftsverſammlung darlegte, 225 Mitglieder, die den vollen
Jahres=
irag von 3 Mark zahlen und dafür das Monatsblatt „Die
Mutter=
ruche” empfangen. Den Vorſtand bilden, außer dem Genannten,
ſo=
ie dem Ehrenvorſitzenden, Profeſſor D. Dr. Berger, und dem
Ob=
z—n, Studienrat Pickert, die Herren Oberſtudienrat Dr.
Berg=
ann, Kreisſchulrat Dieterich, Oherjuſtizſekrerär Dietz, Geh.
hrrſtudienrat Dr. Horſt. Profeſſor Dr. Köhler,
Miniſterial=
rlktor Dr. Kratz, Schriftleiter Lehrer Rückert und Profeſſor
r.=Ing. Wegele. Die Rechnung für 1927 hat Rechnungsrat Grei=
—g geprüft und richtig befunden. Schon im vorigen Jahre plante
r Vorſtand zur Zweihundertjährung von Leſſings Geburt, alſo für
grruar 1929, eine öffentliche Feier, ähnlich der im Kleinen Theater 1924
Blopſtocks Gedächtnis veranſtalteten; Profeſſor D. Dr. Berger
nu. Studienrat Dr. Malzan erklärten ſich alsbald bereit, den
Haupt=
il. zu übernehmen. Ein öffentlicher Abend iſt ſchon für den Herbſt
orgeſehen: Dr. Theodor Steche zu Göttingen, der Chemiker und
eutſchforſcher zugleich iſt, ſoll über die Möglichkeit einer
fremdworts=
eren deutſchen Wiſſenſchaftsſprache reden; ſein Werk „Neue Wege zu
in=em Deutſch” hat ihn bekannt gemacht. Ueber ein anderes neues
zBh. „Die Schönheit unſerer Mutterſprache”, von Dr. Ernſt
Kieſe=
iiski, wird in der nächſten Mitgliederverſammlung, am 20. Auguſt
n Kaiferſaal, der Obmann einen Bericht erſtatten.
— Odenwald=Club „Frankonia‟ Darmſtadt. Bei ſchönſtem Wetter
et der Klub ſein Sommerfeſt im Nummelbräu ab. Der Beſuch war
ie immer, gut. Einen Teil des Gartens hatte man zu dieſem Zweck
zſchmückt. Der Nachmittag war ausgefüllt von allerlei Beluſtigungen.
inve reichhaltige Tombola brachte ſchöne Gewinne. Vom Speerſtoß
urde, angeregt durch die hübſchen Preiſe, ausgiebig Gebrauch gemacht.
Kinderbeluſtigungen brachten auch die Kleinen auf die Beine und
urden dieſe durch Gaben reichlich belohnt. Für die Tanzluſtigen war
nSSaale Sorge getragen, wo am Abend auch die Alten noch das
Tanz=
zür kräftig ſchwangen.
— Flugtechniſcher Verein Darmſtadt. Geſchäftsſtelle: Neue
Nieder=
riBße 14. In letzter Zeit hat unſer Verein wieder einen Erfolg zu
erzseichnen gehabt. So fand am 1. Juli auf dem Flugplatz
Rebſtock=
rankfurt ein Ausſcheidungsfliegen des Rhein=Main=Gaues mit
Model=
n ſtatt, und konnte unſer Verein den 1., 2. und 3. Preis des
Flug=
olellwettbewerbes mit nach Hauſe nehmen, was für Darmſtadt ein
änzender Erfolg war. Möge dies zum Anſporn unſerer Darmſtädter
ungens zur intenſiven Mitarbeit am Modellbau gereichen.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
n Samstag, den 7. Juli, vormittags 10 Uhr: Antrag des Kreisamts
iBen auf Unterſagung des Gewerbebetriebs (Beſorgung fremder
eStsangelegenheiten) des Heinrich Ditz in Gießen; vormittags 11 Uhr:
deruch des Hubert Cordonnier in Mainz um Erlaubnis zum
Alkohol=
usſchank in ſeinen Kaffeewirtſchaft Karmeliterſtraße 14.
Linbur Kollaun!
Du hast Deine Wette verloren; der Anzug von
Kurt ist keine Maßarbeit sondern fertig von
Stegmüller gekautt. Gelt, da staunst Du?
Oin Hans Wais
Waſſerverbilligung für Großabnehmer. — Ausbau der Heilbäder im Schwimmbad.
Herſiellung des Stadtkirchturmes. — Eine „Jahn” ſiraße für Darmſiadt.
Dem Kollegium der Stadtväter lag am geſtrigen Donnerstag eine
Tagesordnung vor, auf der eigentlich keine Punkte ſtanden, welche die
Gemüter hätten beſonders in Wallung bringen können. So wieſen
denn die Bänke, als Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing um 5 Uhr die
Sitzung eröffnete, noch manche Lücke auf. Vor Eintritt in die
Tages=
ordnung begrüßte der Oberbürgermeiſter das neu eintretende Mitglied
der Stadtverordnetenverſammlung, Herrn Weißbindermeiſter
Blüm=
lein und verpflichtete ihn nach herkömmlicher Weiſe.
Nun aber zeigt ſich erſt, wie arbeitswillig Stadtmütter und =äter
ſind. Ohne Debatte werden die nachſtehenden Vorſchläge gebilligt:
Zur Verbeſſerung der hygieniſchen Einrichtungen in ihrem Anweſen
Große Ochſengaſſe 6 hat die
„Herberge zur Heimat”,
einen einmaligen Zuſchuß von 4000 RM. erbeten, der bewilligt wird
zu Laſten von Ergänzungsmitteln. — Die
Freiwillige Feuerwehr
hat mit Rückſicht auf die von ihr zu beſtreitenden Ausgaben, für die
Deckungsmittel nicht zur Verfügung ſtehen, darum nachgeſucht, den
Jahresbeitrag der Stadt von 300 Mk. auf 1000 Mk. zu erhöhen. Auf
Grund der ſtattgehabten Prüfung der Verhältniſſe wird mit
Zuſtim=
mung des Betriebsausſchuſſes beantragt, den Jahresbeitrag mit 800
Mark feſtzuſetzen. Die für das laufende Jahr fehlenden Mittel ſollen
dem Reſervefonds entnommen werden. — In der
Kreisabdeckerei
werden zur Zeit die Abwäſſer aus den Rezipienten und die
anfallen=
den Schwenkwaſſer in warmem Zuſtand unmittelbar aus der
Appara=
tur in den Endſchachte des nach dem Merckſchen Abwaſſergraben
füh=
renden Kanals mittels Dampfdruck geblaſen. Die Abwaſſer aus den
Rezipienten enthalten lösbare Beimengen wie Fett uſw., die beim
Er=
kalten der Abwaſſer ſich ausſcheiden, erſtarren und den Kanal
ver=
ſtopfen. Zur Vermeidung der ſo häufig entſtehenden Störungen des
Kanalbetriebes, wodurch auch der geſamte Betrieb der Kreisabdeckerei
gefährdet wird, ſollen für die Folge fragliche Beimengungen aus dem
Abwaſſer vor ſeiner Einleitung in den Kanal ausgeſchieden werden.
Die hierzu notwendigen Einrichtungen können nach vorliegendem
Pro=
jekt des Städtiſchen Tiefbauamtes mit einem Koſtenaufwand von rund
4200 Mark durchgeführt werden. Es wird Genehmigung erteilt unter
Entnahme der erforderlichen Mittel aus dem Erneuerungsfonds der
Kreisabdeckerei. — Die Abteilung für
Heilbäder im Hallenſchwimmbad
hat ſich im Laufe der Jahre durch die ſtarke Inanſpruchnahme der
Badegäſte als zu klein erwieſen. Schon bei Erricht ag des
Neu=
baues wurden für eine Erweiterung dieſer Bäder in dem erſten
Ober=
geſchoß Näume vorgeſehen. Dieſe Räume waren ſeither als Wohnung
für den Maſchin nmeiſter eingerichtet. Nachdem für dieſen jetzt eine
Wohnung anderweit geſchaffen wurde, können fragliche Räume für ihren
früher vorgeſehenen Zweck nutzbar gemacht werden. Die Direktion der
Städtiſchen Betriebe hat im Einvernehmen mit dem Städtiſchen
Hoch=
beuamt ein Projekt für die Erweiterung der mediziniſchen Bäder
vor=
gelegt, das einen Geſamtkoſtenaufwand von rund 13 000 Mk. erfordert.
Die Koſten, die ſich durch ſtärkere Benutzungsweiſe verzinſen, ſollen
aus laufenden Einnahmen beſtritten werden. Die Verrechnung erfolgt
zu Laſten der Werkerhaltungsrücklage mit 9600 Mk. und zu Laſten des
Anlagevermögens mit 3400 Mk. Nachdem der Betriebsausſchuß ſich
einverſtanden erklärt hat, wird die Zuſtimmung ausgeſprochen. —
Die ſeither für
Wafſer=Großverbraucher
gültigen Rcbattſätze, die erſt bei einem Jahresverbrauch von über
20 000 Kubikmeter beginnen, ſind nur einem kleinen Teil der
Waſſer=
verbraucher zugute gekommen. Es ſind daher ſchon wiederholt Anträge
aus Großverbraucherkreiſen, insbeſondere von der Darmſtädter
Indu=
ſtriellen=Vereinigung, geſtellt worden, eine Neuregelung der Rabattſätze
vorzunehmen. Der Betriebsausſchuß hat ſich nach Prüfung der
Ver=
hältniſſe in ſeiner letzten Sitzung mit folgenden, von der Direktion
der Städtiſchen Betriebe vorgeſchlagenen Rabattſätzen
einverſtan=
den erklärt, die mit Wirkung vom 1. April Ifd. Js. ab in
Kraft treten ſollen: Bei einem Geſamtjahresverbrauch von
3 000— 4 000 cbm 3 Prozent von der Jahresrechnungsſumme
Die Verſammlung ſtimmt dem zu.
Um die von der Stadtverordnetenverſammlung beſchloſſene
Be=
bauung des Geländes des
alten Befſunger Rathauſes
zu ermöglichen, iſt die Beſeitigung des dortigen Faſelſtalles
er=
forderlich. Im Einvernehmen mit der Baudeputation wird deſſen
Ver=
legung nach dem Städtiſchen Scheunengrundſtück an der
Eſcholl=
brücker Straße 46 im Koſtenaufwand von 8700 Mark beſchloſſen.
Die Rückſichtnahme auf den tiefliegenden Bahneinſchnitt der
Oden=
waldbahn bedingt eine Aenderung der
Fluchtlinien der Straße „Im Emſer”
zwiſchen Rinckweg und Koſtanienallee, deren Genehmigung im
Einver=
nehmer mit der Baudeputation erfolgt.
Die Hobrechtſtraße
zwiſchen Schießhausſtraße und Haus Nr. 49 iſt nunmehr fertig
aus=
gebaut, ſodaß die Straßenherſtellung erforderlich wird. Die Koſten
dieſer Herſtellung ſind zu 8500 Mk. veranſchlagt und fallen gemäß 8 12
der Ortsbauſatzung den Anliegern zur Laſt. Im Einvernehmen
mit der Baudeputation wird der Straßenherſtellung zugeſtimmt.
Die Inſtandſetzung der Stadtkirche und des Stadtkirchturms
gibt Anlaß zu der einzigen Debatte des Tages.
Stadtv. Hummel als Berichterſtatter gibt zunächſt Auskunft
über den baulichen Zuſtand der Kirche und des Turmes. Er erklärt,
die Kirchengemeinde ſchätze die Wiederherſtellungskoſten auf 102000
Mark, was nach ſeiner Meinung jedoch nicht ausreichen wird. Der
Vor=
ſtand ſei an die Stadtverwaltung mit der Bitte um eine Beihilfe
her=
angetreten. Dieſe ſoll im Betrage von 20 000 Mk. bewilligt werden.
Die Baudeputation habe grundſätzlich zugeſtimmt. Im Finanzausſchuß
ſeien vier Stimmen dagegen geweſen. Es ſei keine Luxusausgabe,
weshalb der Redner Zuſtimmung verlangt.
Stadtv. Ziegs (Soz.) erklärt für ſeine Fraktion, daß ſie aus
grundſätzlichen Erwägungen keinen Ausgaben mehr zuſtimmen werde,
für die nicht gleichzeitig die Frage der Deckung geregelt werde. Er
ſtimme nicht etwa aus religiöſen Gründen dagegen. So lange wir in
Darmſtadt noch eine ſo große Wohnungsnot zu beheben haben, könne
er ſich für nicht unbedingt notwendige Ausgaben nicht einſetzen. Die
Sprünge im Turm ſeien ſchon 30—40 Jahre alt, die hätte wan ſchon
vor dem Kriege reparieren können. Damals habe man einfach eiſerne
Bänder umgelegt. Daß der Turmkranz reparaturbedürftig ſei, gibt er
zu. Er empfiehlt der Kirchenbehörde, durch eine Lotterie weitere
Mit=
tel aufzubringen. Es ſei zu bedenken, ob nicht durch die Bewilligung
weitere Kirchengemeinden mit gleichartigen Anträgen kommen würden,
denen dann folgerichtig auch entſprochen werden müßte.
Stadtv. Geh. Rat Walbe erklärt dem Vorredner, es habe ärmere
Zeiten gegeben, in denen neben Eſſen, Trinken und Wohnen, die ſicher
in erſter Linie kämen, trotzdem auch Mittel für ſolche Zwecke
bereit=
geſtellt worden ſeien. Es handle ſich vor allem um die Erhaltung
eines Denkmals. Es ſei das einzige Denkmal Darmſtadts, das aus
dem Mittelalter überkommen ſei. Für dieſes Wahrzeichen müſſe man
doch einen ſo geringen Betrag von 20 000 Mk. bewilligen. Auch für
andere Baudenkmäler würden doch Mittel gegeben. Jedes kleinſte
Städtchen ſei heute auf die Erhaltung ſeiner geſchichtlich wertvollen
Denkmäler bedacht.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing ſetzte ſich ebenfalls für die
Bewilligung ein. Gewiß ſeien die gefühlsmäßigen Bedenken des Stadtv.
Ziegs verſtändlich. Auch der Ausbau des Kleinen Hauſes während der
Inflation habe ſeinerzeit erſt Widerſpruch, auch in der Bevölkerung,
erregt, aber ſpäter doch Anerkennung gefunden. Man möge daher zu
der Erhaltung dieſes Wahrzeichens auch mithelfen und den Betrag
be=
willigen, da Konſequenzen nicht folgen würden.
Abg. Schneider (Dnatl.) würde es nicht verſtehen, wenn man
dieſe beſcheidene und ſachlich berechtigte Forderung nicht erfüllen
wollte. Die Verwahrloſung des Gebäudes könne nicht geduldet
wer=
den. Die Linke ſtimme ja auch jedes Jahr dem Zuſchuß von 450 000
Mark für das Theater, über deſſen kulturelle Werte man zweierlei
Meinung ſein könne, zu, und möge für die hier in Frage ſtehenden
kulturellen Werte ſich von der gleichen Auffaſſung leiten laſſen. Es
wäre blamabel, wenn der Betrag von 20 000 Mark nicht genehmigt
würde.
Geh. Rat Berndt (Dem.) erkkärt Zuſtimmung für ſeine
Frak=
tion. Die Stadtverordneten möchten doch auch nicht vergeſſen, daß die
Feuerwehr, den Turm als Zielſcheibe ihrer Uebungen benutze.
Hierdurch würden doch ſelbſtrerſtändlich Schädigungen verurſacht. Man
habe ſchon große Mittel für den Wohnungsbau bewilligt und könne
daher auch zur Erhaltung dieſes Darmſtädter Wahrzeichens den
be=
ſcheidenen Betrag zuſchießen.
Pfarrer Heß (Dnatl.) ſchildert nochmals, wie die Entwicklung
ver=
laufen ſei. Auf die Bitte des Kirchenvorſtandes um einen Zuſchuß
habe die Stadt 20 000 Mark zugeſagt, denen die
Stadtverordnetenver=
ſammlung jetzt Zuſtimmung erteilen möge. Vorläufig ſei nur die
Vornahme der äußeren Reparaturen beabſichtigt, an die in en
Wie=
derherſtellungsarbeiten werde man erſt im nächſten Jahre ingehen
können. Die Sicherungsarbeiten am Turm ſeien aber vor! ich, um
evtl. Unglücksfälle zu verhüten. Das Ergebnis einer O— erie hält
der Redner für unſicher. Außer an die Geſundheit des Leibes müſſe
man auch an eine andere Geſundheit des Volkes denken, weshalb er
die herzliche Bitte an die Abgeordneten richtet, die Beihilfe zu
ge=
währen.
Stadtv. Hütſch (Soz.) appelliert an die ſittliche Pflicht und die
religiöſe Geſinnung der Kirchenmitglieder, zur Erhaltung ihres
Gottes=
hauſes beizutragen. Früher habe man ſich darum geriſſen, ſeinen
Namen in der Kirche verewigt zu ſehen.
Damit iſt die Debatte geſchloſſen. Die Abſtimmung ergibt die
An=
nahme der Beihilfe von 20000 Mk. gegen die Stimmen der
Sozial=
demokraten und Kommuniſten.
Bürgermeiſter Ritſert gibt Kenntnis von einer weiteren
Vor=
lage, betc.
Sperrung der Stadtallee
zwiſchen Hindenburgſtraße und Artillerieſtraße; ſowie der Eſchollbrücker
Straße zwiſchen Hindenburgſtraße und Artillerieſtraße und zwiſchen
Artillerieſtraße und Heidelberger Straße für den geſamten
Durchgangs=
verkehr von Kraftfahrzeugen. — Die Verſammlung ſtimmt der
Polizei=
verordnung zu.
Abg. Kalbfleiſch (D.V.P.) regt die Schaffung einer Jahn=
Straße in Darmſtadt an, und zwar noch vor dem am 11. Auguſt
d. Js. erfolgenden 150. Geburtstage Jahns.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärt, daß bei der nächſten Sitzung
der Vaudeputation ein gleichlautender Antrag beraten werde. Die
Verwaltung habe vorgeſchlagen, die Verlängerung der
Schieß=
hausſtraße nach den Sportplätzen zu Jahnſtraße zu nennen. Die
Straße ſei zwar noch nicht geſchaffen, werde aber nach ihrer Anlage
der Bedeutung ihres Namens vollkommen gerecht werden.
Stadtv. Dr. Nöllner (D.V.P.) tritt für Umbenennung der
Schießhausſtraße in Jahnſtraße ein.
Stadtv. Kalbfleiſch (D.V.P.) ſetzt ſich für die höhere
Ein=
ſtufung der Wärter an den Schulen von Lohnklaſſe 3 nach
Klaſſe 2 unter Zubilligung des ſogenannten Schmutzgeldes ein. Nach
der kürzlichen Beſoldungsreform ſolle man doch auch hier etwas
groß=
zügiger ſein. Er wünſcht weiter Ueberführung der Badewärter
am Woog in das Arbeiterverhältnis. Nach der Badezeit im Herbſt
habe man ſeither die Leute entlaſſen oder irgendwo bei der Stadt
untergebracht. Diesmal ſei ihnen die Unmöglichkeit der Unterbringung
vorausgeſagt worden. Die Stadt ſolle hier nochmals eine Prüfung
vornehmen. — Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing ſagt eine
noch=
malige wohlwollende Behandlung zu.
Damit iſt der Beratungsſtoff der öffentlichen Sitzung erſchöpft und
gegen 6 Uhr beginnt eine nichtöffentliche Sitzung, in der
auch einige Saalbaufragen behandelt werden ſollen.
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Seite 6
Freitag, den 6. Zufi 1928
Nummer 186
Bericht über die wiriſchaftiche Lage
RH. Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns
ge=
ſchrieben:
Die Berichte über die Wirtzſchaftslage des Handwerks im Monat
Entwicklung der Beſchäftigung eingetretem iſt. Zumeiſt berichten die
gen eingetreten ſind. Nur vereinzelt wird noch eine Beſſerung gegen=
Monat iſt, in dem die für die Sommerſaiſon in Frage kommenden
Hand=
dem Vorjahre ein Zurückbleiben feſtzuſtellen. Dies beſonders im
Hin=
blick auf das Baugewerbe, das keineswegs den Aufſchwung genommen
famtdurchſchnitt des Reiches geſehen, nicht den Gpad des Vorjahres
werkszweige die wenig befriedigende Geſtaltung ihres Geſchäftsganges.
Auf die Beſchäftigung im Bekleidungsgewerbe hat anſcheinend durchweg
die ungünſtige Witterung hemmend eingewirkt. In den Orten, die
be=
fonders auf Fremdenverkehr angewieſen ſind, iſt ebenfalls die ſchlechte
Witterung Urſache eines mindenn Geſchäftsganges.
Die Verhältniſſe auf dem Geld= und Kreditmarkt haben keine Ver=
Anderung erfahren. Der Zahlungseingang von größeren Lieferungen
iſt im Handwerk nach wie vor ſchleppend.
geführt.
Die Lage des handwerklichen Arbeitsmarktes iſt nach Berichten
ein=
zelner Landesarbeitsämter nicht ſonderlich günſtig und beſtätigt damit
die vorhim aufgezeigte Entwicklung des Handwerks ſelbſt. In den
Roh=
ſtoſfpweiſen ſind teillweiſe Erhöhungen zu verzeichnen.
Aus Heſſen.
*Kleine Strafkammer.
p. Wegen Uebertretung des Vogelſchuitzgeſetzes ſind drei Offenbacher
Einwohner angeklagt.
Am 2. Dezember 1937 wurden im Gemeindewald von Heuſenſtamm
brei Perſonen im verdächtiger Haltung bemerkt, die in einem
Waſſer=
graben hockten. Zeugen wollen bemerkt haben, daß dieſelben Vögeln
nachſtellten und Leimruten ausgeſtellt hatten.
Das Amtsgericht Offenbach iſt am 9. Mai 1938 zu einer
Verurtei=
lung zu je 1 Woche Haft unter Einziehung der Leimruten nach 88 2b,
4, 6 des Vogelſchutzgeſetzes von 1908 gekommen.
Das von den Angeklagten mit Berufung angefochtene urteil erwägt,
daß dieſe als Arbeitsloſe in ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen
leben. Eine Gelöſtrafe würde nur ihre Familien ſchädigend treffen.
Der Straßzweck wird nach Anſicht des Gerichts nur durch Verhängung
einer Freiheitsſtrafe erreicht, das Arbeiten mit Leimruten erſcheine als
rohe Tierquälerei. In einer Zeit, in der die Zahl umnſerer gefiederten
Sänger im Abnehmen begriffen iſt, muß ſchließlich ein erhöhter
Vogel=
ſchutz eintreten. Aus dieſen Gründen wurde auf eine Freiheitsſtrafe
erkannt.
Die leugnenden Angeklagten wollen ſich im Wald zufällig getroffen,
zwei wollen altes Giſen geſucht, der driütte will Kienholz in der Nähe
des Pakershäuſer Hofs geleſen haben. Zufällig kam der Hilfsförſter
von Heuſenſtamm mit zwei Hunden zu der Waldſtelle und fand dann
auch ein Bündel mit Leimruten. Am Tage vorher wurden auch zwvei
Perſonen mit Rädern in verdächtiger Haltung in der Gegend bemerkt.
Der Hilfsförſter bekundet, daß der in Betracht kommende Waldteil
im Winter von Erlenzeiſigen bevölkert iſt, einer grünfarbigem Vogelart,
die nur im Winter in umſere Gegend kommt. Die Vermutung desſelben,
hier würden Haninchen gefangen, beſtätigte der Zuſtand der
Kaninchen=
baue nicht; wohl aber roch es am Waſſergraben verdächtig und ſtark
nach Teer, und es wurden geſchwier) fertige Ruten gefunden. Man
kann auch die Ruten am Bachrand ſtellen, ohne ſich dabei ſchmutzig zu
machen. Die gefangenen Erlenzeiſige werden zum Singen abgerichtet
und dann das Stück zu zwei Mark berkauft.
Der Staatsanwalt vertritt die Anſchauung, daß das Untergericht
das Richtige getroffen habe: die Angeklagtem wurden an der Stelle
be=
troffen, wo das auf dem Gerichtstiſche liegende Büindel Leimruten
ge=
funden wurde. Die vom Förſter gezogenen Schlüſſe und die getroffenen
Feſtſtellungen ergeben, daß die Angeklagten den Vögeln (Grlenzeiſi=)
nachſtellten, um Geld zu verdienen. Das Urteil verwirft die
Berufung.
Lokale Veranſtaltungen.
— Verein ehemaliger Angehöriger des Großh.
Artilleriekorps. Der Vorverkauf zur Standartenweihe im
Orangeriegarten wird Samstag abend 6 Uhr geſchloſſen. Wir
machen darauf aufmerkſam, daß ſich jedermann rechtzeitig mit Karten
im Vorverkauf zu ermäßigten Preiſen eindecken kann.
Die Vorverkaufsſtellen ſind an den Plakaten und in der
Mittwochs=
nummer dieſer Zeitung zu erſehen.
Vereinigung, früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die
Orlsgruppe Darmſtadt des Reichsbudes ehemaliger Militärmuſiker
Deutſchlands am heutigen Abend ein größeres Konzert in der Feſthalle
veranſtaltet, welches unter der Leitung des derzeitigen Heeres=
Muſik=
inſpizienten und Lehrers an der ſtaatlichen Hochſchule für Muſik, Herrn
Prof. Hackenberger in Berlin, ſteht. In Anbetracht unſeres
geſchäft=
lichen und freundſchaftlichen Verhältniſſes, welches uns mit der hieſigen
Ortsgruppe verbindet, machen wir es unſeren Mitgliedern zur
kamerad=
ſchaftlichen Pflicht, dieſes Konzert dunch zahlreichen Beſuch zu
uutei=
ſtützen. — Gleichzeitig machen wir unſere Mitglieder noch auf die
Standartenweihe des ehemaligen Artilleriekorps am Sonntag, dem
8. Juli, nachmittags 3 Uhr. im Orangeviegarten aufmerkſam, und
bitten, auch hier nach Möglichkeit teilzunehmen. Die Vereinigung iſt
mit der Fahnenabordnung vertreten.
Viener= Kronenbräu=Keller. Heute abend 8 Uhr
konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitunug ſeines Kapellmeiſters W.
Schlupp im Garten des Wiener=Kronenbräu=Kellers nach einem
volks=
tümlichen Programm, ſo daß den Beſuchern wiederum einige ſchöne
Stunden bevorſtehen. Der Eintrittspreis iſt mäßig gehalten, um es
jedermann zu ermöglichen, nach des Tages Mühen ſich bei guter Muſik
zu erholen.
—Herrngarten=Kaffee. Heute finden wieder nachmittags
4 Uhr und abends 8 Uhr Künſtlerkonzerte ſtatt. Das Künſtler=Enſemble
wird vom Stadtorcheſter geſtellt und reich haltiges Programm ſorgt für
gute Unterhaltung.
Aus den Parteien.
— Frauenausſchuß Darmſtadt der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei. Wegen Verhinderung der beiden
Vorſitzen=
den findet unſere geſellige Juli=Zuſammenkunft erſt in der zweiten
Hälfte des Monats ſtatt. Ferner wird bekaunt gegeben, daß der
Wovm=
ſer Frauenausſchuß zum Beſuch eines am Donnerstag, dem 12. Juli,
nachmittags 3 Uhr, im „Nheinkaffee” ſtattfindenden geſelligen
Zuſam=
menſeins nach Worms eingeladen hat. Da beabſichtigt iſt, bei
genügen=
der Teilnehmerzuhl mit einem Autobus nach Worms zu fahren, bitten
wir, ſich auf der Parteigeſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 47 pt., durch
Poſt=
katte oder mündlich imn Laufe des nächſten Vormittags anzumelden.
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Zu
der Autofahrt nach Lichtenberg am Samstag, den 7. Juli, können ſich
noch einige Mitglieder einſchreiben; die Liſte liegt auf unſe er
Ge=
ſchäftsſtelle auf. Wir treffen uns um Viertel vor 2 Uhr am
Kapell=
platz, um pünktlich um 2 Uhr abzufahren. Die Rückfahrt erfolgt
zwiſchen 6 und 7 Uhr.
Tageskalender für Freitag, den 6. Juli 1988.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus:
Geſchloſſen. — Orpheum, abends 8½4 Uhr, Sommerbühne
Harp=
recht: „Mrs. Chenehs Ende‟. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffe
Rheingold, Hotel Schmitz Weinhaus Maxim. —
Kinoborſtel=
lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theatzer.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße!
Freitag, den 8. Full: Vorabend pttesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 7. Fuli: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Schrifterklärung — Sabbatausgang 9 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt für die Wochentage: Morgens 7 Uhr, — Abends
7 Uhr 30 Minuten.
Gebet3zeite: in der 2ynagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſel ſchaft.
Samstag, den 7. Juli: Vorabend 7 Uhr 45 Min. — Morgens /
8uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 35 Min,
Wochengpttesdienſt: Morgens 6 uhr. — Abends s Uhr.
des deutſchen Handwerks im Monat Juni 1928 zn Arheilgen, 3. Juli Gemeindeſchwimmbad. Das Ge= ſtadt der chang, weibl. Tugend in Heſſen eingeladen, im waldumkränz=
Juni 1928 zeigen durchweg, daß ein gewiſſer Stilſtand in dev günſtigen lendung entgegen. Wie man hört, werden dieſelben bei Gelegenheit des Steinbruch am Steibuckel zwiſchen Traiſa und Dippelshof, und nachmiten
Handwerkskammern, daß gegenüber dem Vormongt wenig Veränderun= werden. — In hieſiger Gemarkung kann die Heuernte als beendet ſelbart‟ Dazwiſchen werden jugendfrohes Treiben, Chöre,
Reigen=
über dem Vormonat aufgezeigt. Bei der Beurteilung der Geſamtlage iſt auch der diesjährige Saatenſtand zu bezeichnen. Der Noggen ſteht tungen in einem Saal. Im Gottesdienſt ſpricht Pfarrer
Weißgerber=
muß man ſich vor Augen halten, daß der Monat Juni eigentlich der in ſeltener Pracht, und auch die Hackfrüchte laſſen eine günſtige Ernte
erhoffen; doch wäre ein durchgreifender Regen, ſehr erwünſcht. — Traiſa. Bäſenchor und Singſchar=Pfungſtadt haben die muſtaliſche Aits=,
werkezweige erfahrungsgemäß ihnen Höhepunkt erreicht haben ſollten, Rheinausflug. Der hieſige Ortsgewerbeverein und Geſangverein Darmſtadt=Petrusgemeinde dargeboten. — Der Verband der eomau
Wenn ſich keine Verlagerungen eingeſtellt haben, ſo iſt im Vergleich mit „Liederzweig” unternahmen am Sonntag einen Ausflug nach Koblenz, weibl. Jugend in Heſſen umfaßt in 184 Gruppen die ebang. Mädchen.
Vom herrlichſten Wetter begünſtigt verlief die Fahrt. Ein Sonderzug
hat, den man von ihm erhoffte, und das in der Beſchäftigung, im Ge= wurde. Ez war eine herrliche Fahrt. Die Sonne zeigte ſich in ihrer Die einzelnen Bünde ſind ſehr verſchieden, aber einig in dem Streben,
erreichte. Dieſe Feſtſtellung erklärt auch für eine Reihe ſonſtiger Hand= breiten Strom und machte ihn zu einer goldenen Flut, die majeſtätiſch vereinen des Deutſchen Verbandes das grüme Kpeuz. Seit zwei Fahmnn
Weingelände und den grünenden Wäldern dahinrauſchte. Alle Mitfah=
Dampfer und die an den Ufern Winkenden mit Tücherſchwenken. In
raſch zerrannen die Stunden, und der Sonderzug ſtand bereit, es ging
werden=
zur Rückfahrt. Nochmals glitten die Höhenzüge. Felsgebilde und
Ruinen vorüber: Namen zu nennen erübrigt ſich. Die Fahrt glich ſchließ=
Lohnerhöhungen ſind im Berichtsmonat weniger zu verzeichnen, nur lich nur noch flüchtigen Minuten, die man wehmütig ſchwinden fühlte.
hier und dort ſind noch einige bezirkliche Lohnverhandlungen zu Ende Der Ausflug wird allen Teilnehmern ſtets eine frohe Erinnerung läum in der Betriebswerkſtätte Darmſtadt der Deutſchen Reichseiſen
bleiben.
o. Erzhauſen, 3. Juſi. Turn= und Sportgemeinde D. T.
Bei dem geſtrigen Gau=Frauenturnen des Main—Rhein=Gaues in einen Familienabend mit Abſchiedsfeier ſeines 1. Vorſitzenden:
der Serie vom 18. bis 30. Preis liegen. Es hat ſich auch hier wieder ſtanden hat, den Kleintierzuchtverein zu führen und zu leiten. Herr
Preis errungen.
J. Griesheim, 3. Juli. Im erſten Halbjahr 1928 wurden beim
hieſi=
beurkundet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrugen die Beur= ſchloß den Abend.
kundunge: 63 Geburten, 38 Cheſchließungen und 26 Sterbefälle. —
Der Verhinduugsweg Bittelborn-Grieshefm ſogenannter Mäinzer pdenwaldgaues in Fränkiſch=Crumbach. Nur noch
Weg) iſt bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge jeder Art geſperrt. — Der
dieners i. N. Heinrich Kurz hier, in treuer Pflichterfüllung den viel=
Darmſtadt verſah. Aus dieſem Anlaß wurden dem Fubilar viele Odenwald viele Gönner hat. In der edlen Turnſache liegt die
Voll=
zuteil. Möge es dem pflichteifrigen Begmten vergönnt ſein, in gleicher
Rüſtigkeit noch viele Jahre ſeines Amtes zu walten.
ſoll.
nächſt ſollen mehrere Entwäſſerungsgräben angelegt werden. Die
Ar=
beit wird in der Hauptſache von Männern ausgeführt, die der Kriſen= frefübungen am Feſtmittag ein Genuß für jeden Beſucher ſein werden,
fürſorge unterliegen. — Gasverſorgung. Mitte der Woche
tretern der Städtiſchen Betriebe über die Beſchwerden und Reklamatio= bindung hat.
nen hinſichtlich der Gasanſchlüſſe uſw. ſtatt. —
Aufwertungs=
fragen. Wie in der letzten Gemeinderatsſitzung mitgeteilt wurde,
autet der Aufwertungsbetrag der Gemeinde gegenüber der
Bezirks=
ſparkaſſe Zwingenberg auf 27 450 RM. Mit der Landeshypothekenbank tagsvormittags kamem alte Speſſartfreunde (Hochſpeſſartfreunde Nothzen
iſt ein Betrag von 115 000 RM. feſtgeſetzt. Die Tilgungszeit beträgt buch aus Frankfurt a. M.) von Höchſt i. O. über Duſenbach kommend,
15 Jahre. Die Beratungen und Berhandlungen über dieſe
Aufwer=
tungsangelegenheiten ſind allerdings noch nicht abgeſchloſſen, ſo daß Ochſen” mieder. Danach marſchierte die über 100 Mitglieder zählende
wehrübung. Die Freiwillige Feuerwehr Pfungſtadt und die an dem Bundesfeſt der Speſſartvereine teilzunehmen. — Zur Mittag4
Pflichtfeuerwehr halten am kommenden Sonntag vormittag eine Uebung zeit traf ein Offenbacher Kegelklub, von Wiebelsbach kommend, dabei
ab. — Turnerinnenſieg. Bei dem in Crumſtadt abgehaltenen
Gaufrauenturnen konnten 17 Turnerinnen des Turnvereins Pfungſtadt
(10 in der Oberſtufe und 7 in der Unterſtufe) preisgekrönt werden. —
zur Abwechſlung demnächſt eine Rheinfahrt, verbunden mit einer
Wan=
derung am Rhein, auszuführen. — Die Freie Turngemeinde
Pfungſtadt begibt ſich am kommenden Sonntag zu dem Bezirksſportfeſt
nach Bürſtadt. — Ueber das Motorradfahren innerhalb des
Ortes macht die Polizeiverwaltung Pfungſtadt auf dem Amtsweg
be=
kannt, daß das Uebungsfahren mit Motorrädern in den Ortsſtraßen
unterſagt iſt, da die Bewohner der Straßen dadurch erheblich beläſtigt gebühren auf Grund eines Beſchluſſes des Gemeinderates mit
ſofor=
halb des bewohnten Ortsteils wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
ſchalldämpfender Mittel abgeführt werden müſſen. Auspuffklappen ſind
verboten. Außerdem iſt das grundloſe Hupen unterſagt. Die Bürgere dem Namen Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft gegründet hätten. —
zugehen.
Ausbildung bewieſen. Die 7 teilnehmenden Turnerinnen wurden Auskleideräume der Jugend ſowie die Einzelkabinen an eine andere
ſämtlich mit dem Eichenkranz ausgezeichnet. Sie errangen folgende Stelle verlegt. — Die Voranſchläge des ſtädtiſchen Elektrizi=
Emilie Mares den 22. Sieg mit 130 Punkten, Lina Delp den 26. Sieg der Bürgermeiſtenei zur Einſicht für jedermann offen gelegt.
Bean=
mit 127 Punkten; im Fünfkampf: Unterſtufe: Anna Scheerer den 18. ſtandungen können daſelbſt mündlich oder ſchriftlich vorgenommen wer=
Bock den 22. Sieg mit 74 Punkten.
1883) blickt in dieſem Jahre auf ſein Gjähriges Beſtehen zurück. Der Die Abfahrt erfolgt vormittags 8 Uhr.
Vereim wird dieſes Ereignis mit einem Kommersabend feſtlich begehen.
ein ſeinen diesjährigen Familienausllug nach Nohrbach. Der Abmarſch, ſtenau bei Steinbach als Köchin in deren Dienſte trat. Die Jubilgrin,
erfolgt mit Muſik um 1 Uhr vom Vereinslokal. Für Unterhaltung und die nun 65 Jahre alt iſt, hat ihre Tätigkeit ſtets zur vollſten Zufrie=
Bewirtung iſt beſtens Sorge getragen.
G. Ober=Ramſtadt, 5. Juli. 50jähr. Jubiläumsfeſt des heit.
Turnvereins 1877, verbunden mit dem Jugendwetturnen
des 4. Bezirks des Main=Rhein=Gaues der D.T. Für rung der Bier= und Metzgerſtände für den kommenden diesjährigen
im „Mühltal”, 8½ Uhr: Aufſtellung des Fackelzuges am „Mühltal”; waen zahlreich erſchienen. Die Ergebniſſe brachten Ueberraſchunge?,
9. Uhr: Abmarſch durch verſchiedene Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz; wie man ſolche auf dieſem Gebiet hier noch nicht erlebt hat. Die Stände
daſelbſt Feſtkommers. Sonntaa, den 8. Juli vorm. 6 Uhr: Wecken brachten folgende Preiſe: Erſtes Zelt 920 RM. (A. Lambert jr.,
Main=
durch Böllerſchüſſe: 71 Uhr: Antreten zum Jugendwetturnen an der zer Aktienbrauepei): zweites Zelt 801: drittes Zelt 801; viertes Zelt
Turnhalle; 914 Uhr: Totenehrung auf dem Friedhofe; daran anſchlie= 821; fünftes Zelt 230 MM. Die Stände 2 bis. 5 kamen in die Hände
Siegerehrung; abends: Feſtball im „Löwen” und „Schützenhof” und 3 Johann Egner 2. mit 28 RM. Zum Vergleich ſei hier angeführt, daß
ſtraßen, anſchließend Konzert. Tanz, Kinderbeluſtigung auf dem Feſtplatz wurden. Die Stadt Erbach hat alſo dem vevſchärften Konkurrenzkamp
Gäſte iſt hierdurch beſte Verkehrsmöglichkeit geboten.
Barth hier eine außerordentliche Hauptverſammlung der hieſigen Orts= Oſtern — Rohrbach — Ober=Moſſau — underMoſſau Hüttenthal —
geladen. In dieſer Verſammlung wird über die am 24. Juni in Darm= Lauerbach, Schönnen, Gbersberg, Marbach, Beerfelden, 4. Sonderfahrt:
ſtadt ſtattgefundene Beſprechung wegen der Denkmalsweihe am 18., 19. Ober=Oſtern ab 7.30 Uhr vorm.: Weſchnitz, Hammelbach, Wahlen, Affole
Denkmalsweihe zu beteiligen. Ein Volt, das ſeine Toten vergißt, iſt Fahrt ausgeführt. — Vom Odenwaldklub. Die 8. diesjührige
Wiederſehensfeier und Denkmalsweihe am 18., 19. und 20. Auguſt in Sonntag nach König, Groß=Umſtadt hierher zurück. Abfahrt 657 vorm
Her4
Zugendſonntag in Traſa am 8. Zult.
— Die evang. Jugendgemeinde Traiſa hat den Kreisverband Darwo
meindeſchwimmbad am Arheilger Mühlchen, das ſich beim gegenwär= ten Traiſa ſein Jahnesfeſt zu feiern. Dieſes ſoll am nächſten Sonntagg
tigen warmen Wetter eines beſonders guten Beſuches erfreut, erhält die 29 Mädchenvereine des Kreiſes zu Gemeinſchaft, Andacht und Freudes
zurzeit neue Auskleideräume, und gehen dieſelben in Kürze ihrer Vol= vereimigen. Vorgeſehen ſind: Vormittags 10 Uhr Gottesdienſt im
demnächſt ſtattfindenden Schwimmfeſtes ihrer Beſtimmu ig übergeben tags 2 Uhr Waldfeier mit Aufführung des Mänhenſpiels „König
Dwſs=
angeſehen werden, und iſt man mit dem Ergebniſſe zufrieden. Günſtig Spiele die Zeit ausfüllen. Bei ſchlechtem Wetter ſind die
Veranſtalg=
ſchmückung übernommen. Das Märchenſpiel wird von Weiterſtadt und
brachte die Ausflügler nach Mainz, von wo aus ein Dampfer benutzt die am evang. Gemeindeleben Andeil nehmen und mitarbeiten wolln”
ganzen königlichen Pracht, lachend lag ſie in ihrer Schönheit über dem ſich in den Dienſt Ghriſti, der ebang. Gemeinde und der Mitmenſchem
zu ſtellen. Als Symbol tragen ſie gemeinſam mit den 6000
Mädchen=
zwiſchen den Burgen und Vergen, den Städten und Dörfern, dem beſitzt der Verband ein ſehr ſchönes Grholungshetm in Zwingenbem.
renden waren fröhlich geſtimmt und grüßten die vorüberziehenden das ſchon vielen Mädchen und Frauen guten und billigen Erholungtu
aufemthalt gewährt hat. In den evang. Geweinden Darmſtadts gibt zu
Koblenz fand Beſichtigung der Stadt und Umgegend ſtatt, und nur zu 10 Mädchenbereine, die zum Verband der evang, weibl. Jugend gehörenn
und am Sonntagmorgen zum Kreisverbandstag nach Traiſa wandemn
Bk. Groß=Zimmern, 5. Juli. Sein 25jähriges
Dienſtjubie=
bahn feiert Herr Johannes Held 21.
— Groß=Zimmern, 4. Juli. Der Kleintierzuchtverein veranſtaltete
Crumſtadt iſt es der Turn= und Sportgemeinde gelungen, im Kampf grauß. Die Abſchiedsfeier geſtaltete ſich zu einer herzlichen Kund.
mit Hunderten von Bewerberinnen neun Preiſe zu erringen, die in gebung für den unermüdlichen 1. Vorſitzenden, der es meiſterhaft ver
gezeigt, daß das Frauenturnen in dem jungen Verein — in die rich= Heinrich Pullmann verſtand es, im Tätigkeitsbericht den Scheidenden
tige Bahn gelenkt — uter bewährter Führung mit viel Fleiß und Mühe zu ſchildern. Weiter wurde Herrn Krauß ein Ehrendiplom überreicht:
beachtenswerte Erfolge gezeitigt hat. Bei einem Langſtreckenlauf der unter gleichzeitiger Ernennung als Ehren=Vorſitzender des Vereinz,
Jugendturner des Gaues hat der Vereim in dieſem Jahre den Erſten Nachdem ergriff unſer 1. Vorſitzender das Wort und dankte dem Verein!
für die Ueberraſchungen. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß der
Ver=
ein auch für die Zukunft blühen und gedeihen möchte, wie ſeither. Ein
gen Standesamt 68 Geburten, 38 Gheſchließungen und 31 Sterbefälle gemütlicher Teil beſtehend in Tanz und humoriſtiſchen Vorträgen, be
* Fränkiſch=Crumbach, 4. Juli. Zum 44. Gauturnfeſt des
Geſangverein Liedertafel errang bei dem geſtrigen Geſangswettſtreit in wemige Tage trennen uns von dem Gauturnfeſt des Odenwaldgaues an
Heidesheim (Rheinheſſen) in der 3. Stadtklaſſe bei überaus ſtarker Kon= L., 8. und 9. Juli. Auch alte Turnpeteraen werden ſich einfinden
kurrenz den 3. Klaſſenpreis und den 3. Ehrenpreis. — Deſer Tage denm das Turnfeſt iſt der Generglappell aller, in derem Adern Turnen
waren es 25 Jahre, daß Herr Heinrich Kurz, Sohn des Herrn Polizei= blut rollt. Frei von allem politiſchen Einſchlag iſt hierbei Gelegenheit,
mit alten Turnern über einſt verlebte frohe Stundeu zu ſprechen und
ſeitigen Dienſt eines Hausmeſters an der Ludwigs=Oberrealſchule in ſich zu freuen an der Tatſache, daß unſere Duruſache blüht und iu
Ehrungen und Auszeichnungen ſeſtens ſeiner vorgeſetzten Schulbehörde kraft unſeres Vaterlandes. Deshalb iſt es Pflicht eines jeden, die
Tum=
ſache zu underſtützen und die Jugend anzuhalten, den Körper zu
ertüch=
tigen. Fränkiſch=Crumbach hat ſich alle Mühe gegeben, um den Turnem
und Turnerinnen die Stunden ſo genußreich wie nur möglich zu machen.
4a. Gberſtadt, 5. Juli. Blumentag. Der Zweigverein des Der Turnverein hat mit Unterſtützung der verſchiebenen Ausſchüſſe hoz
Fechtvereins Waiſenſchutz hielt am Sonntag einen Blumenverkauf ab, Aeußerſte getan und es ſt die Gewähr gegeben, daß das Feſt einen!
deſſen Ertrag der Weihnachtsbeſcherkaſſe des Vereins zugute kommen glatten Verlauf nimmt. Zum erſtem Male werden in dieſem Jahre
Turner und Turnerinnen auf getrenntem Plätzen turnen. Die Turu=
42. Pfungſtadt, 5. Juli. Entwäſſerungsarbeiten. Dem= plätze ſind gut zu überſehen, ſo daß das Schauturmen und die Maſſen=
— Ab Reinheim wird ſeitens der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft ein !
fand hier eine Ausſprache zwiſchen Vertretern der Gemeinde und Ver= Sonderzug eingelegt, zu dem der Zug ab Hetzbach 6,48 Uhr direkte Verz
43. Neuſtadt f. O. mit Bura Breuberg, 3. Juli. Im Kurbetrieb iſt
eine kleine Steigerung in der Zahl der Gäſte zu verzeichnen. Hoffentlich
vermehrt ſich ihre Zahl im Ferienmonat Juli. — Im Laufe des
Son=
hier an und ließen ſich zu gemütlicher Frühſtücksraſt im Gaſthauſe „Zum
evtl. mit Aenderungen kleinerer Art zu rechnen iſt. — Feuer= Ortsgruppe über Raibach und Eiſenbach nach Obernburg a. M., um dont
die Burg Breuberg beſuchend, hier ein, um nach gutem Mittagsmahle
im „Dchſen” ſich einige Stunden Ruße zu gönnen. Mit dem Leiterwagen
ließen ſich dann die frohen Gäſte nach Höchſt i. O. fahren. — Auf der
Rheinfahrt. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs plant, Burg Breuberg fand nachmittags im Burggraben das übliche Schießen
der K. K. S. Neuſtadt i. O. mit dem Kleinkalibergewehr ſtatt. Dozu
hat=
tem ſich einige ältere und jüngere Freunde des Schießſpordes eingefunden.
— Von Neuſtadt i. O. ſelbſt war ein Laſtwagen voll Intereſſenten zu
den „Wilhlm Tell=Spielen” nach Klingenberg a. M. gefahren.
L. Michelſtadt, 4. Juli. Aenderung der Wieggebühren.
Nach einer Bekanntmachung der Bürgermeiſterei werden die Wieg=
und in ihrer Sicherheit gefährdet werden. Zum Motorradfahren inner= tiger Wirkung geändert. — Zu Beginn ber letzten Gemeinderatsſitzung
gab Gemeinderat Berts namens der Gemeinderäte Köbel und Mühl=
Verbrennungsgaſe der Maſchinen unter Anwendung ausreichender häuſer die Erklärung ab, daß ſich die drei Herren von der
ſeit=
herigen Rechtsfraktion getrennt haben und eine eigene Fraktion unter
meiſterei macht ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß das Polizeiperſonal Kabinenanlage im Stadion. Wider alles Erwarten iſt der
beauftragt iſt, gegen rückſichtsloſe Motorradfahrer unnachſichtlich vor= Andrang zu dem Luft=, Licht= und Sonnenbad und zu dem
Schwimm=
bad im Stadion derart ſtark, daß die vorhandenen Wechſelkabinen,
— Traiſa, 4. Juli, Turngemeinde. Wie die Turner beim Einzelkabinen und die Maſſenauskleideräume für die Jugend nicht
Gauturnfeſt in Büttelborn, ſo haben letzten Sonntag die Turnerinnen ausreichen. Auf Vorſchlag des Bürgermeiſters werden daher mit
Zu=
beim Gaufrauenturnen in Crumſtadt ihr ſolides Können, ihre tüchtige ſtimmung des Gemeinderats die Wechſelkabinen faſt verdoppelt und die
Siege: im Achtkampf: Oberſtufe: Ida Hofmann den 4. Sieg mit 147 tätswerks, Waſſerwerks und Stadions für das Rechnungsjahr 1928 ſind
Punkten: Unterſtufe: Greta Keller den 15. Sieg mit 135 Punkten, ab Montag, den 2. Juli, bis Montag, den 9. Juli, einſchließlich auf
Sieg mit 78 Punkten, Elſa Delp den 22. Sieg mit 74 Punkten, Anna deu. — Wanderung. Am Sonntag, den 8. Juli, findet die
9. Wanderung der Ortsgruppe Michelſtadt des Odenwaldkluhs ſtatt, die
— Nieder=Ramſtadt, 4. Juli. Der Geſangverein Harmonie (gegr. über Gaimühle, Hebſtahl, Sensbacher Friedhof nach Beerfelden führt.
— Steinbach, 4. Juli. Dienſtjubiläum. Am 1. Juli waren
Der Chor ſteht unter der bewährten Leitung des Herrn Kantor Samper= 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem Fräulein Gottliebine Rau aus Württemn=
Darmſtadt. — Am nächſten Sonntag, den 8. Juli, unternimmt der Ver= berg bei der Gräflich Erbach=Fürſtenauſchen Familie in Schloß
Für=
denheit ihrer Herrſchaft ausgeübt und erfreut ſich allgemeiner
Beliebt=
b. Erbach i. O., 4. Juli. Eulbacher Markt. Die Verſteige
das am 7., 8. und 9. Juli d. M. ſtattfindende Jubiläumsfeſt wird fol= Eulbacher Markt fand geſtern durch den erſien Beigeordneten und
Marit=
gendes Programm bekannt: Samstag abend 7½ Uhr Kampfrichterſitzung meiſter Herrn Friedrich Egner im Nathausſaale ſtatt. Intereſſenten
ßend Kirchgang: 1034 Uhr: Feierſtunde im Saalbau „Eliſenbad”; nach= des Erbacher Braukauſes, bzw. von Wirten desſelben. Der Ratskelle
mittags 2 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges an der Helgertsmühle (zu Be= ging zum Preiſe von 341 RM. an Wilhelm Hühner=Erbach über. Auch
ginn Gegenzug) durch die Darmſtädterſtraße nach dem Feſtplatz, Daſelbſt, die Metzgerſtände fanden lebhaftes Intereſſe. Steigever für die Stäude
Begrüßung, Feſtrede, turneriſche und geſangliche Darbietungen uns 1 und 2 blieb Michael Egner 3. mit 103 bzw. 160 RM., für den Stand
Konzert auf dem Feſtplatz. Montag, vorm. 9½ Uhr: Frühſchoppen= im Vorjahre für den teuerſten Bierſtand 310 RM., für den
höchſtbewer=
konzert auf dem Feſtplatz, nachmittags 2½ Uhr: Feſtzug durch die Orts= teten Metzgerſtand 40 RM. und für den Ratskeller 250 RM. bezahlt
und großes Feuerwerk. — Während der Feſtage wird die „Heag” an eine aanz beachtliche Mehreinnahme zu verdanken, eine Tatſache, die die
der Fabrik Rodenhäuſer, Nieder=Ramſtädterſtraße, eine Bedarfshalte= Allgemeinheit mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen wird. — Sondel
ſtelle der Omnibusverbindung Böllenfalltor—Ober=Ramſtadt mit der Be= fahrten der Odenwaldkraftwagen=Verkehrs A.=G. Die Odenwaldkraſt
zeichnung „Feſtplatz” einrichten. Einem großen Teil der auswärtigen wagen=Verkehrs A.G. läßt anläßlich des Beerfelder Vieh= und
Pferde=
marktes, verbunden mit der Feier des 600jährigen Beſtehens der Stadt
k. Roßdorf, 4. Juli. Ehem. Leibgardiſten, Achtung! Am Beerfelden folgende Sonderfahrten ausfühven: Am Montag, den 9. Jull
Sonntag, den 8. Juli, nachmittags 5 Uhr, findet bei Komerad Gaſtwirt. d. J., 1. Sonderfahrt: Reichelsheim ab 6.30 Uhr vormittags —
unter=
grupbe ehemaliger Leibgardiſten ſtatt. Hierzu ſind auch die noch nicht Marbach — Beerfelden. 2. Sonderfahrt chält an ſämtlichen Halteſtellen)
zur Ortsgruppe gehörenden Kameraden ſowie die in der Umgebung, wie Heppenheim ab 6,45 Uhr vorm Lörzenbach, Fürth, Weſchnitz, Hüttel”
Gundernhauſen, Georgenhauſen und Zeilhard, wohnenden herzlich ein= thal, Marbach, Beerſelden, 3. Sonderfahrt: Erbach ab 755 Uhr vorm:
und 20. Auguſt der Vorſitzende, der an der Beſprechung teilgenommen terbach, Olfen, Airlenbach, Beerfelden. Die Rückfahrt mach Heppenheiml
hat, berichten. Da dieſe Zuſammenkunft die letzte vor der Denkmals= findet ab 15,30 Uhr nach Beerfelden, Marbach, Fürth, Lörzenbach,
Heß=
weihe iſt, erſcheint es geboten, daß die Kameraden vollzählig erſcheinen, benheim ſtatt. Die Rückfahrten für die übrigen Sonderfahrten werden
Es iſt Ehrenpflicht eines jeden ehomaligen Leibgardiſten, ſich an der nach jeweiliger Uebereinkunft mit den Teilnehmern an der betreffenten
nicht wert, daß es beſteht. In dieſem Sinne und Geiſte „Auf zur Wanderung der Ortsaruppe Erbach führt den Klub am kommenden
Bahnhof Erbach.
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A. Birke
Mummer 186
Freitag, den 6. Juſf 1928
Geſte 7
Unwetterkataſtrophen.
m. Aus dem oberen Mümlingtal, 5. Juli. Geſtern früh, etwa ab
Uhr, ging ein äußerſt heftiges Gewitter über der hieſigen Gegend
ſeiser. Wohl eine Viertelſtunde lang ertönte ununterbrochen das Rol=
Im und Grollen des Donners, dazwiſchen krachten die Schläge, die das
ſitſchlagen des Blitzes kündeten. Fahl und ſchwefelgelb lag das
Ge=
öx über der entfeſſelten Natur, glücklicherweiſe hielt das Hagelwetter
n: kurze Zeit an, umſo ergiebiger war der Regen, der an manchem
ſeSſtück Spuren ſeiner Menge hinterließ. Der Wirkung nach zu
ur=
illen, muß ein orkanartiger Sturm gewütet haben, denn an und nahe
r. Straße Hetzbach-Beerfelden wurden 7 Bäume, teils von ſehr
Uheblicher Dicke, der Aeſte und Kronen beraubt, eine große Krone lag
—15 Meter von dem Stamm entfernt; auch die Lindenalleen der
apnhöfe Hetzbach und Erbach zeigten zahlreiche abgeriſſene Aeſte. Auf
n angrenzenden Höhen wurde noch mancher Baum ein Opfer des
ſtrmes.
A. Aus dem Schlierbachtal, 4. Juli. Schwere Gewitter
innen heute nacht und heute morgen über unſere Gegend nieder.
iarvefeigelbe Wolken jagte der Wind über die Berge. Es fah ganz
r eimlich aus, und der Regen goß in Strömen nieder. Plötzlich
ſurde es ganz dunkel. Blitz und Donner folgten Schlag auf Schlag.
a— Getreide wurde teitweiſe ſehr niedergeregnet. In den Wäldern
ußte der Sturm ganz gewaltig. So wurden im Winkler Buch und in
+ umliegenden Wäldern unſeres Tales diele Bäume entwurzelt,
UnBungsweiſe 200—300 Feſtmeter. Noch gegen Mittag ſind viele
tele=
umiſchen Verbindungen unterbrochen, da durch niederſtürzende Bäume
e Telephondrähte zerriſſen wurden. Auch wurden in einzelnen
Dör=
rr. Dächer teilweiſe abgedeckt, doch hat es in der näheren Gegend in
ieräude nicht eingeſchlagen. Der ſtarke Wind vertrieb die Gewitter
s wieder ſchnell, ſonſt wäre der Schaden noch größer geworden.
H. Aus dem Weſchnitztal, 5. Juli. Unwetter. Geſtern
mor=
er gegen 4 Uhr ging ein fürchterliches Gewitter mit heftigem Sturm
in wolkenbruchartigem Regen über unſere Getreidefluren und Felder
ſewer und richtete abermals großen Schaden an. Straßenſtrecken und
Vese ſtanden bald unter Waſſer, unſere Getreidefelder mit den ſchon
erilich ſchweren Aehren wurden zu Boden gedrückt und werden wohl
um mehr aufſtehen; die Kartoffelfelder, beſonde=s an den
Berg=
oFäingen, wurden vom Waſſer zerriſſen und der gute Baugrund
ab=
eſchwemmt; mächtige Baumſtämme wurden entwurzelt und
umge=
ſen unſere Weſchnitz führt trübes, ſchlammiges Waſſer mit ſich, das
Bergabhängen abgeſchwemmt wurde und Zeugnis gibt von dem
hrecklichen Unwetter. Den älteſten Leuten will es nicht gedenken, ein
Beftiges Gewitter erlebt zu haben.
W. Heppenheim, 5. Juli. Gewitter. Schwere Gewitter gingen
oichen 5 und 7 Uhr geſtern vormittag über unſere Stadt nieder.
trme und fortgeſetzte Blitze, von ſtarkem Donner begleitet, folgten
mm ſtundenlangen Wetterleuchten. Der ſtarke Regen, in Verbindung
i. Hagel, hat das heranreifende Getreide zu Boden gelegt. Weitere
aäden ſind zunächſt nicht bekannt geworden.
C. Viernheim, 5. Juli. Unwetter. Ein ſchwerer Gewitterregen
uua geſtern morgen über unſere Gemarkung hinweg und brachte das
irserſehnte Naß. Leider ging das Unwetter, das mit Hagelſchlag
be=
ettet war, nicht ſpurlos vorüber. Obwohl die Heuernte zum Glück
eeandet iſt und den kleinen Tabakpflanzen noch kein Schaden zugefügt
urde, liegen die meiſten Getreidefelder wie gewalzt da, was zur
Be=
ſuchtung des Auswuchſes der Körner vor der Ernte Anlaß gibt. Auch
eze Obſtbäume wurden entwurzelt bzw. beſchädigt. —
Giebel=
ſänſturz. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich hier während
es Unwetters. Der Landwirt J. Martin ließ dieſer Tage das Dach
ider Scheune zwecks Erneuerung abreißen, ſo daß nur noch die beiden
iBelmauern ſtanden. Der eine Giebel ſtürzte bei dem geſtern morgen
er—ſchenden Unwetter um und begrub das Nachbarhaus — ein kleineres
ans armer Leute — unter ſich. Zum Glück hatten die Bewohner
nige Minuten vor der Kataſtrophe das Schwanken des
Nachbar=
e els bemerkt und ſich ſchleunigſt in Sicherheit gebracht. Der
Un=
kksfall wäre zweifellos nicht entſtanden, wenn der freiſtehende Giebel
uuh den betreffenden Bauunternehmer abgeſprießt worden wäre.
* Hirſchhorn, 5. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
Fuli: 0,69 Meter; am 5. Juli: 0,68 Meter.
A. Ellenbach, 2. Juli. Ausflug des Kriegervereins.
Je, dem geſtrigen ſchönen Wetter unternahm der hieſige Kriegerverein
ritz des Heuwetters) einen Ausflug, an dem ſich zahlreiche Mitglieder
eteiligten, nach Reichenbach, um an dem Stiſtungsfeſt des dortigen
iregervereins teilzunehmen. Da dieſes in ſchönſter Weiſe verlief,
rrren alle Mitglieder unſeres Vereins auf ihre Rechnung. Ein anderer
eT der Mitglieder beſuchte den 117er=Tag in Jugenheim, und wie man
5., fanden auch dieſe dort gute Aufnahme.
A. Schlierbach, 2. Juli. Imkerkagung. Geſtern nachmittag
aaren hier die Mitglieder der Imkerſektion Lindenfels=Tal. Wie man
or: dieſen hört, ſind auch heuer die Honigausſichten ſehr ſchlecht. Die
rirhjahrstracht iſt ganz verregnet, und mit Spättracht iſt in unſerer
degend nicht viel zu machen. Wohl ſitzen die Käſten voll Bienen, aber
3 Fehlt eben der Honig. Damit ſinkt auch die Luſt an der Imkerei,
graal jetzt ſchon drei Mißjahre hintereinander die Mitgliederzahl
an=
asernd reduzieren. Bemängelt wurde, daß ſeitens der Regierung
lei=
er. für die Imker ſo gut wie gar nichts geſchieht und die deutſche
„ikerſchaft der Konkurrenz des Auslandes kaum noch widerſtehen kann.
A. Reichenbach, 2. Juli. Goldene Fahnenweihe und
Zihe einer neuen Fahne beging geſtern der Kriegerverein
gei=, die bei ſchönſtem Wetter von 30 Vereinen und vielen Gäſten
be=
urt war. Bereits am Samstag abend fand ein Fackelzug durch die
rasſtraßen ſtatt, woran ſich Muſikvorträge, Geſänge und turneriſche
orführungen der Ortsvereine anſchloſſen. Am Sonntag morgen
ver=
ummelten ſich Vereine, Ortseinwohner und beſonders Angehörige der
inWeltkriege Gefallenen um das Kriegerehrenmal zu einer
Gedächtnis=
tim die ſehr erhebend verlief, worauf man gemeinſam am
Gottes=
ſenſt teilnahm. Nachmittags war dann um 2 Uhr ein impoſanter
Feſt=
ue mit nochmaliger Ehrung der Gefallenen. Auf dem Feſtplatz fand
wächſt die Begrüßung der Vereine und Gäſte duvch Vereinsvorſtand
m.. Ortsvorſtand ſtatt, und dann entwickelte ſich das Feſt in allgemein
bächer Art.
H. Birkenau, 4. Juli. Hühnerdieb. In letzter Zeit kamen
gläer verſchiedene Hühnerdiebſtähle vor, und trotz angeſtrengter
Nach=
oröchung ſeitens der Polizei gelang es nicht, den Dieben auf die Spur
u kommen. Nun gelang es einem preisgekrönten Hüh ierhund aus
Zeinheim, die Spur der Täter endlich feſtzuſtellen, und zwar iſt der
dicb ein Fuchs, der ſein Lager mit Familie im benachbarten Walde
aufgeſchlagen hat. Da ſäntliche Beſtohlenen in unmittelbarer Nähe
des Waldes wohnen, darf man wohl dem Spürhunde Glauben ſchenken,
und es iſt ſicher damit zu rechnen, daß der „vierbeinige‟ Dieb ſeine
nächtlichen Beſuche wiederholen wird.
Ay. Bensheim (Bergſtraße), 5. Juli. Ein Ueberfall auf
Automobiliſten. Zwei Bensheimer Geſchäftsleute befanden ſich
mit ihrem Kraftwagen auf der Heimfahrt von einer Geſchäftsreiſe, als
ſich ihnen bei dem Dorfe Sulzbach eine Rotte ſtark beirunkener junger
Burſchen mit ihren Fahrrädern in den Weg ſtellte und ein Löſegeld (!)
zu weiterem Alkoholkonſum von ihnen zu erpreſſen ſuchte. Man
be=
drohte die Kraftfahrer lebengefährdend und riß ſie ſchließlich, nach
har=
ter Gegenwehr, aus ihrem Wagen heraus. Da die örtlichen
Polizei=
kräfte ſich der Situation nicht gewachſen zeigten, konnte erſt das
Ein=
greifen der telephoniſch herbeigerufenen Weinheimer Gendarmerie den
Automobiliſten Hilfe bringen. Der Ueberfall trug ſich dazu noch am
hellichten Tage — es war gegen ½7 Uhr abends — zu. — Auch
Auerbach tritt dem Bahnbau=Zweckverband bei. In
ſeiner letzten Sitzung beſchloß der Gemeinderat von Auerbach, daß auch
die Gemeinde Auerbach dem Zweckverband des Bahnbaus Bensheim—
Lindenfels beitritt. Und zwar wird Auerbach eine Zinsgarantie für
einen Kapitalanteil von 16 000 RM. übernehmen. Der Beſchluß wurde
einſtimmig gefaßt. — Ein Achtzigjähriger. Geſtern beging
bei bewundernswerter geiſtiger Regſamkeit der frühere Pedell am
ehe=
maligen Bensheimer Schullehrerſeminar, Herr Heinrich Werle, die
Vollendung ſeines 80. Lebensjahres. Alle die frühere: Schüler des
Bensheimer Seminars werden Vater Werle noch in guter Erinnerung
haben. — Sperrung der Straße Bensheim —
Linden=
fels. Wegen Vornahme von Straßenwalzarbeiten auf der Strecke
Bensheim—Wilmshauſen iſt die Provinzialſtraße von Bensheim bis
Reichenbach für jeglichen Fuhrwerksverkehr geſverrt. Die Sperre
dauert bis zum 18. Juli. Die Umleitung des Durchgangsverkehrs
geſchieht über Auerbach-Balkhauſen-Beedenkirchen bziv. Heppenheim
—Kirſchhauſen—Fürth i. O.
TKARUS
Elug-und
Auto-Revue
der Großen Welt
die reich illustr. Zeitschrift für
Reise und Kwftan
Soeben erschienen!
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Luftfahrt-Verlag G. m. b. H. Berlin 8W 19
Krausenstrasse 35-36.
(1391a
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 6. Juli. 13: S ha.1aden Konzert. Ruſſiſche Muſik.
O 15.30: Frankfurt: Rektor Hürten: Der Vorſpeſſart. Hörſtein und
Alzenau. — Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Eſchwege. O 16.30:
Stephanie Forchheimer: Ueber die Generalverſammlung des
Reichs=
verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine in München und die
Aus=
ſtellung Heim und Technik. — Allerlei Salate. 17.45: Aus den
Briefen der Frau Rat Goethe. O 18.15: Vereinsnachrichten.
Mit=
teilungen. O 18.30: Kaſſel: Gartening. Hinze: Der moderne Garten.
O 18.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radioklubs o 19.15: Dr.
Müller=Darmſtadt: Juſtus von Liebig und Darmſtadt. Zur
Ein=
weihung des Darmſtädter Liebig=Muſeums. o 19.45: Die erſte
Hochhaus=Autogarage. — Engliſche Vorſtöße für die menſchliche
Abſtammungslehre. Das Streben nach höherer Schiffsgeſchwindigkeit.
20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Stuttgart: „Eugen Onegin”.
Lyriſche Szenen i drei Aufzügen. Text von Modeſt Tſchaikowſky,
Muſik von Peter Tſchaikowſky. Perſ.: Larina, Gutsbeſitzerin;
Tatjana und Olga, ihre Töchter; Filipiewna, Wärterin; Eugen
Onegin; Lenski; Fürſt Gremin; ein Hauptmann; Saretzki, Triquet,
ein Franzoſe. Ort: Rußland; Zeit: 1815.
Stuttgart.
* Gernsheim, 5. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
4. Juli: 1,01 Meter; am 5. Juli: 1,01 Meter.
O. Crumſtadt, 4. Juli. Waſſerverſorgung. Wie
zuver=
läſſig verlautet, hat die Gemeinde mit dem Philippshoſpital
einen Vertrag über die Belieferung mit Waſſer abgeſchloſſen. Darnach
ſoll Crumſtadt von dorther durch Waſſerleitung mit Waſſer verſorgt
werden. Der Vertrag bedarf ſelbſtverſtändlich noch der Genehmigung
durch die vorgeſetzten Behörden. Crumſtadt verhandelte auch vor zwei
Jahren einmal mit der Stadt Darmſtadt über eine Waſſerleitung,
fe=
doch wurde nach dem Gutachten der Kulturinſpektion das Anerbieten des
Philippshoſpitals für Crumſtadt für vorteilhafter angeſehen. Man
rech=
net beſtimmt damit, daß die Genehmigung der miniſteriellen Stellen in
Kürze zuſtande kommt. Die Arbeiten ſollen dann in aller Kürze in
An=
griff genommen werden.
z. Biſchofsheim, 5. Juli. Der Haupttreffer der Rüſſelsheimer
Ge=
werbelotterie, ein Opel=Auto, fiel auf den 15jährigen Sohn des hieſigen
Lokomotivführers Kunzmann.
Ah. Klein=Winternheim (Rhh.), 5. Juli. Bürgermeiſterwahl.
Aus der Bürgermeiſterwahl ging der Landwirt Chriſtian Schreiber mit
217 Stimmen gegen 165 für ſeinen Gegenkandidaten, Altbürgermeiſter
Eckert, als Bürgermeiſter hervor.
Freitag, 6. Juli. 12.15: Landwirtſchaftsfunk. O 12.30:
Schall=
plattenkonzert. o 16.15: Funkorch. Einl.: Epple. O 18.15: H.
Linden: Die Pariſer Straße. 18.45: R. Tſchorn: Schwimmen
und Lebensrettung. 19.15: Engl. Sprachunterricht f. Anf.
19.45: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden
Woche (m Eſperanto). O 20.15: Eugen Onegin”, Lyriſche Szenen
in drei Aufzügen. Muſik von Tſchaikowſky. Muſ Leit.: Kahn,
Spielleit.: Kühn „Perſ.: Larina, Gutsbeſitzerin; Tatjana und Olga,
ihre Töchter; Filipiewna, Wärterin: Eugen Onegin; Lenski; Fürſt
Gremin; ein Hauptmann; Saretzki; Triquet, ein Franzoſe; ein
Schäfer. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 6. Juli. 15.30: Dr. Gertrud Haupt: Die moderne
Frau und die Geſelligkeit. O 16: Dr. Hochdorf: Kleine Geſchichten
von großen Leuten. O 16.30: Dr. Hoffmann=Harniſch:
Führerperſön=
lichkeiten der deutſchen Bühne. Heinrich Laube. O 17: Poritzki:
Geſchichten von Lausbububen. Gel. vom Autor. O 17.30:
Unter=
haltungsmuſik der Kapelle Gebr. Steiner. o 18.45: Dr. med.
Muskat: Frauengymnaſtik. O 19.10: Italieniſch. 19.35:
Chef=
redakteur Lüdecke: Die Internationale Berliner Rennwoche. O 20:
Das Wochenende. G. E. Kitzler: In den Spreewald. 20.30:
Orcheſter=Konzert. Dir: Szell von der Berlmer Staatsoper. Berl.
Funk=Orch. Tſchaikowſky: Mozartiana, Suite. — Saint=Saens:
Konzert C=moll. — Schumann: Sinfonie B=dur. Mitw.: Theophil
Demetriescu (Flügel). — Anſchl.: Tagesnachr.
Stettin. 13.05: Sondermitteilungen der Landwirtſchaftskammer
für die Provinz Pommern. o 20: Univerſität und Volk. Prof.
Dr. Degkwitz: Säuglings= und Kleinkinder=Fürſorge.
Deutſche Welle. Freitag, 6. Juli. 12: Dir. Eipper:
Jagd=
erlebniſſe eines Nichtjägers in Mecklenburg. O 14.30: Kinderlieder.
O 15: Dr. Mosbacher: Klein Elschen und die Erdbeermännlein.
O 15.35: Wetter und Börſe. O 16: Beatrice Hauenſtein: Der
Beruf der Schneiderin. O 16.30: Dr. Weiſe: Mechaniſiertes oder
organiſiertes Berlin. O 17: Leipzig: Alte und neue Tanzmuſik.
18: Dr. Croll: Der Zwiſchenbericht des Reparationsagenten.
O 18.30: Dr. Hajek: Oeſterreichiſche Dichter. Ludwig Anzengruber.
O 18.55: Dr. Preller: Techn. Lehrgang. Arbeitsſchutz. o 19.20:
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. O 20: Dr. Grabowski: Die
politiſche Aufteilung der Welt. Ein Grundriß der Kolonialgeſchichte.
D 20.30: Staatsſekretär Prof. Dr. Müller: Die Anfänge der
Arbeiterbewegung in Europa. O 21: Dr. Breuer: Die Erfindung
des Porzellans. — Anſchl.: Berlin: Preſſenachr.
Geſchäftliches.
Jeden Raucher intereſſiert die neue 5 Pfg. Zigarette „Kurmarx”,
welche von der altbekannten Zigarettenfabrik Garbäty, Berlin=
Pan=
kow, in der neuen Spezial=Mazedonen=Miſchung
heraus=
gebracht worden iſt. Dieſe in einer ganz beſonders künſtleriſch
ausge=
führten Schachtel verpackte Zigarette trifft gen allgemeinen
Raucherge=
ſchmack ſo ſehr, daß ſie ſich ſogleich nach der Einführung großer
Beliebt=
heit erfreut.
Hauptſchriftleitunig: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druo
und Verlag: L. C. Wittlch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrſpte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Wetterbericht.
Unter dem Einfluß hohen Druckes hat bereits in den geſtrigen
Nach=
mittagsſtunden Bewölkungsabnahme eingeſetzt und die Wetterlage ſich
beruhigt. Die Hochdruchwetterlage iſt nur vorübergehend, denn die neue
ozeaniſche Störung hat bereits ihr Regengebiet nach Irland und
Eng=
land vorgeſchoben und die Warmluft beginnt nach Deutſchland
vorzu=
dringen. Unter Südweſtluft ſteigen bei uns die Temperaturen wieder
an, verbunden mit Wolkenaufzug und Uebergang zu Niederſchlägen.
Ausſichten für Freitag, den 6. Juli: Bewölkungszumahme, wärmer,
ſüd=
weſtliche Winde, ſpäter Uebergang zu Niederſchlägen.
Ausſichten für Samstag, den 7. Juli: Wechternde Bewölkung,
Tempera=
turen ſchwankend, vereinzelte Regenſchauer.
in Ce Wind: Mifte Fe
ſchlag
i mm decke
in cm Gießen: bedeckt 15 37 Aachen: wolkig 15 SSW. Hamburg: wolkig 15 WSV. Berlin: heiter 16 V. München: Königsberg: wolkig NWe Breslau: heiter 18 W. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen Feldberg: wolkig 11 SSW. (Taunus)
Waſſerkuppe: wolkig 10 Feldberg: heiter 10 Sp. (Schwarzw.)
Zugſpitze: heiter Kahler Aſten: wolkenlos 12 SW. Fichtelberg: heiter SSW. Schneekoppe: WNW.
Gpeiling yp5 ist eine Sensation. Der
kabelhafte Geschmack, der vollkommene
Rauchgenuß, das ganz neue, gesetzlich
geschützte Mundstück ervegen bei allen
Feinschmeckern höchste Bewunderung.
Schon wenige Tage nach der Einführung
werden bereits Millionen tägl. geraucht.
Kein Raucher kann sich den Vorzügen
dieser neuen B-Pfennig-Zigarette auf die
Dauer verschließen.
IV.584
[ ← ][ ][ → ]Amorbach.
Von Dr. Ernſt Gießen.
Es gibt Leute, die nach Amorbach pilgern, weil dort das
Trikwaſſer durch ſeinen auffallenden Reichtum an Kohlenſäure
Wunder wirke, dem trägen Magen neues Leben gebe und einen
erſtaunlichen Einfluß auf das Blut übe. Andere behaupten,
nir=
gends gebe es ſo leckere Forellen als in den hüpfenden,
kriſtall=
klaren Gebirgswäſſern von Amorbach. Ich habe beides nicht
nach=
geprüft, ich habe mich noch nie dem Mainknie von Darmſtadt aus
genähert, um in Amorbach Waſſer zu trinken und Forellen zu
ſchlemmen. Der Wald lockt den Naturfreund in jene Gegend,
die noch nicht von Bädeckerſternen beleuchtet und deshalb noch
nicht von ſtändigen Gaffern durchtummelt iſt, der ſchöne, alte,
weitgedehnte Wald mit ſeinem Schweigen, ſeiner Einſamkeit,
ſei=
ner Kühle. Da ich trotz der groben Regiefehler des Wettergottes
immer noch daran glaube, daß der Sommer noch einmal Sommer
wird, ſo daß man vor der Hitze der Bergſtraße erſchrickt und das
Neckartal flieht, weil es ganz Mannheim in die Brühe des
ent=
ſetzten Fluſſes taucht, iſt man vielleicht dankbar für den Nachweis
eines kühlen, ſchattenſpendenden Bezirks. Amorbachs Wälder
ſpenden dieſe Wohltat. Die Vielheit der Waſſerläufe mehrt
ſol=
ches Glück. Meilenweit zieht ſich der Wald hin, krönender Schmuck
der den Talkeſſel umrandenden Berghänge. Nichts ſtört den
ſtil=
len Frieden, die heilige Andacht dieſes grünen Tempels. Alt
Ge=
mäuer wirft den Sinn des einſam Wandernden zurück in die
Vergangenheit. Denſelben Pfad iſt vor vielen Jahrhunderten der
römiſche Legionsſoldat gewandelt, deſſen frommer Sinn den
Quellnymphen einen Altar errichtete. Der Gedanke ſchweift
zu=
rück zu Zeiten, in denen eifrige Mönche hier die erſten Chriſten
tauften. Die Glanzzeit Barbaroſſas ſteigt empor. Sein
Gefolgs=
mann Rupert von Durne wird Schirmvogt des Kloſters,
das Träger der Kultur i der ganzen Gegend war, wetteifert mit
ſeinem ſtaufiſchen Herrn, indem er ſich die ſtolze Wildenburg
erbaut und Wolfram von Eſchenbach zu Gaſt lädt. Ritterlicher
Glanz verblaßt. Das Erzbistum Mainz nimmt das Kloſter und
die darum entſtandene, zur Stadt erhobene Niederlaſſung in ſeine
Obhut. Die Kunſtfreude der Erzbiſchöfe führt meiſterliche
Bau=
werke auf begüterte Bürger haben Geld und Sinn für Hausbau,
Hausrat und Geſchmeide. Auf den Wohlſtand praſſelt die
ent=
feſſelte Leidenſchaft der aufrühreriſchen Bauern. Der „helle Haufe
aus dem Odenwald” hat hier ſein Hauptquartier aufgeſchlagen.
Das Machtwort eines Götz von Berlichingen verhallt
wirkungs=
los bei den Raſenden. Die zuchtloſen Banden plündern das
Kloſter und brennen die Gebäude auf dem Gotthard, die
Wilden=
burg und das Mainziſche Schloß in Limbach nieder. Der
Ham=
mer des Dreißigjährigen Krieges mehrt Not und Elend. Der
gewalttätige Zugriff eines Fremden, Napoleon, macht dem
Main=
zer Kurfürſtentum ein Ende. Die Diplomaten feilſchen wie Händ=
ler auf dem Viehmarkt, kleine Potentaten umwinſeln den
mäch=
tigen Korſen. Amorbach wird Reſidenz des Fürſten von
Leinin=
gen. Ein Erinnern an die kurze Blüte dieſes kleinen Staates iſt
heute noch lebendig. Die winkeligen Gäßchen, begrüßt von den
hohen Giebeln alter Häuſer, geſchmückt mit Blumen an ſauberen
Fenſtern, wiſſen mehr zu erzählen als die wortbereiten,
lebens=
bejahenden, feſtfrohen und trinkfeſten Bewohner des ſchönen
Städtchens. Es läßt ſich gut plaudern mit den Amorbachern.
Man tut ihnen aber weh, wenn man den Wein ihrer Berghänge
nicht würdigt und den Umtauſch ihrer Reben gegen Apfelbäume
empfiehlt, oder wenn man gar den Amor, von ihrem ſchönen
Namen wegnimmt. Daß der römiſche Liebesgott am Mainknie
keine beſonderen Aufgaben hatte, war mir ſchon lange klar. Die
böſen Hiſtoriker haben aber auch die Gründung der Stadt durch
den heiligen Amor in das Reich der Phantaſie verwieſen. Nach
der örtlichen Ueberlieferung ſollen Gotthardsberg und
Amorsbrunn die Ausgangsſtätten chriſtlicher Miſſion geweſen
ſein. Gaugraf Ruthard, der von dem Gotthard das Umland
beherrſchte, ſoll die erſten Glaubensboten ins Land gerufen, und
an einer uralten Quelle, ſollen Pirmin und ſein Schüler
Amor die erſten Chriſten getauft haben. Bei dieſer Quelle am
Otterbach habe ſich ſpäter ein Kloſter erhoben, ſein erſter Abt ſei
Amor geweſen, und dieſer habe „für den dort entſpringenden
Brunnen eine heyl= und geſund=machende Kraft von Gott
er=
beten und erhalten‟. Die Forſchung ſieht dagegen in dem
monasterium Amarbacense ein Kloſter Amarbach, das nach dem
Amarbach genannt iſt, wie die Klöſter Gengenbach, Eberbach,
Mosbach und andere auch nach den Bächen, an denen ſie liegen,
ihren Namen tragen. Später hat man einen Zuſammenhang
an=
genommen zwiſchen dem Heiligen Amor und dem ähnlich
heißen=
den Kloſter und ſeit dem 13. Jahrhundert bewußt Amorbach
ge=
ſchrieben. Geheimnisvoller Zauber umgibt die alte Quelle,
Jahr=
hunderte rühmen ihre Wunderkraft. Ein altes Danklied warnt
die Menſchen, „dem Artzt ſo große Gaben zu bringen”:
Schau, allhier Sanct Amors Brunn entſpringt,
Welcher die vorige Geſundheit wiederbringt.
Der glückliche Dichter dieſer Verſe iſt, wie er der Nachwelt
dank=
bar mitteilt, durch Waſchen der Zähne mit dem Waſſer des
Brunnens von heftigen Zahnſchmerzen befreit worden. Andere
haben größere Wunder erlebt. Das Waſſer von Amorsbrunn hat
kinderloſen Eheleuten zur erſehnten Nachkommenſchaft verholfen,
auch die erbliche Monarchie der Habsburger hat von dieſem
Zaubermittel Gebrauch gemacht.
Der Gotthardsberg, mehr geeignet zum Spähen und
Sperren als zum Beten und Beichten, trug zuerſt eine Burg
fränkiſcher Grafen, lockte dann auf ſeine Höhe räuberiſchen Adel,
der ſich auf dem Handelsweg vom Main zum Neckar gewalttätig
ſeine Erwerbsloſenunterſtützung holte, und ſchmückte ſich
ſchließ=
lich mit einem Nonnenkloſter, das der Aufruhr des Bauern=
krieges zerſtörte. Daß die Schweden in großen, innen mit ſpitzen
Nägeln verſehenen Fäſſern die Nonnen den Gotthardsberg
hinabgerollt hätten, iſt demnach eine rohe, ſinnloſe Erfindung.
Die Ruine der alten Kirche iſt dem Gotthard geblieben, ihr Turm
läßt den Blick des Wanderers ſchweifen talab bis zum Kloſter
Engelberg und zu den Höhen des Speſſart, talauf zur Ruine
Wildenburg, deren Berchfrit aus dem Wald hervorlugt. Die
Trümmer dieſer Burg laſſen nur noch ahnen, daß Rupprecht von
Durne, durch italieniſche Eindrücke auf ſeinen Römerzügen und
den Baueifer ſeines prachtliebenden hohenſtaufiſchen Herrn
ge=
reizt, hier ein Bauwerk aufgeführt hat, das Wolfram von
Eſchen=
bach an Glanz und Pracht der Gralsburg gleichſtellt. Zeugen
alter Herrlichkeit grüßen den Wanderer. Hier hat ein ritterlich
Geſchlecht im Wetteifer mit dem Herrn der Wartburg, Hermann
von Thüringen, Dichter und Künſtler beſchirmt, hier ſind
Minne=
ſang und Heldenlied erklungen, hier wird ein Teil der großen
fränkiſchen Dichtung des „Parzival” entſtanden ſein.
Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt Amorbach iſt die
ehe=
malige Abtei=Kirche. Die Tauſendjahrfeier des Kloſters im
Jahre 1734 gab den Anſtoß, „die Ehr des großen Gottes in einem
Ihm aufgerichteten Tempel, zu befördern‟. Es entſtand ein
Muſterwerk der Rokokokunſt. Die Meiſter der Malerei, des
Stucks und der Holzſchnitzerei ließen hier ihrer Phantaſie freien
Lauf und warfen mit ſpielender Leichtigkeit Pflanzen, Blüten,
Ranken, Bänder, Muſchelwerk und Flammengezüngel an Pfeiler,
Wand und Decke, und dieſe anmutige Leichtigkeit der Formen
lockten ſelbſt die Schmiede aus dem ſpröden Eiſen, denn die
Nei=
gung der Zeit zu zierlichem Getändel ſpricht ſelbſt, aus ihren
Gittern. Den Zuſtrom der Fremden zu dem Gotteshaus
ver=
urſacht auch heute noch hauptſächlich die brühmte Orgel.
Die=
ſes Wunderwerk mit 3000 Pfeifen und 30 Glocken, von den
Ge=
brüdern Philipp und Heinrich Stumm aus Rauhen=Sulzbach in
den Jahren 1774 bis 1782 geſchaffen, 1868 von Steinmeyer aus
Oettingen umgebaut, umbrauſt mit der Macht ſeiner Klänge
jahraus jahrein Tauſende von Beſuchern. Maſſenführung ſtönt
allerdings die Andacht. Glücklicher iſt der, dem eine weihevolle
Stunde gegeben iſt, die in ſeiner Seele Farben und Töne dieſes
erhabenen Gotteshauſes ſich umſchlingen läßt.
Der Schwanberg, Kitzingen=Dettelbach=Marktbreit.
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Eigens
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Nummer 186
Seite 9
Freitag den 6 Juli 1928
Kall-Uatterie
zug. des
Hessen-Flleger-Vereins
in Darmstadt
Ziehung varanllert 6. Jall 1928
1928Geldgev. u. 1Präm. zus. RM.
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Lospr.
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Seite 10
Freitag, den 6. Zuli 1928
Reich und Ausland
Gedenkiafel für die
kriegs=
gefallenen Deutſchen in der Südſee
46
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Die Gedenktafel
wurde anläßlich der Kolonialkundgebung in
Stutt=
gart an der Moltke=Kaſerne zur dauernden
Erinne=
rung an die zahlreichen Kriegsopfer Deutſchlands
in der Südſee angebracht.
Ein großer Sektfund im Rhein.
Koblenz. Bei Ehrenbreitſtein fanden Badende
im Rhein eine große Menge Flaſchen Sekt, die
an=
ſcheinend ein Koblenzer Gaſtwirt, gegen den ein
Strafveufahren wegen Steuerhinterziehung
einge=
leitet werden ſollte, in den Rhein verſenkt hatte.
Die Leute fiſchten ſich am Mittwoch nachmittag die
Flaſchen aus dem Rhein heraus und tranken ſie an
Ort und Stelle aus. Am Abend waren ſoviel
Be=
trunkene, wie ſeit langem nicht mehr, in
Ehrenbreit=
ſtein zu ſehen.
Schreckliche Todesfahrt eines Motorradfahrers.
Vittingen. Ein furchtbares Ende nahm hier
die Motorradprobefahrt eines Mechanikers. Der
Motorradfahrer, der eine Zündappmaſchine ſteuerte,
fuhr aus nicht geklärter Urſache auf einen ihm
ent=
gegenkommenden Einſpänner auf. Dabei drang dem
Fahrer eine Scherenſtange durch die Bruſt ins Herz
und tötete ihn auf der Stelle.
Das Exploſionsunglück in Tarnowitz.
Gleiwitz. Zu dem ſchweren Exploſionsunglück
in Tarnowitz wird ergänzend gemeldet, daß das
Un=
glück ſich in dem Vorort Blaſchowitz ereigwet hat. Die
Handgranate wurde in einer Wohnung gefunden und
von einem Knaben zum Spielen verwendet. Die
ſechs bei der Exploſion getöteten Kinder wurden
völlig zerriſſen. Der Zuſtand der vier
ſchwerver=
letzten Kinder iſt beſorgniservegend.
Ein neuer Darlehensſchwindel in Berlin
aufgedeckt.
Ein Finanzmakler aus der Jägerſtraße ſuchte
Darlehen von 100 Mark aufwärts, für die er
monatlich 3 Prozent Zinſen verſprach. Trotz aller
Skandale, die gerade auf dieſem Gebiet bekannt
ge=
worden ſind, fand er ſehr viele Leute, die ihm ihr
Geld brachten. Am 1. März zahlte er das ihm
ge=
liehene Kapital nicht mehr zurück. Er wurde wegen
Betruges in Unterſuchungshaft genommen. Wie groß
die Zahl der Geſchädigten iſt und wie hoch ſich die
Summe des veruntreuten Geldes beläuft, ſteht noch
nicht feſt.
Ein Auto in den Landwehrkanal geſtürzt.
Berlin. Am Donnerstag früh um 3 Uhr
ſtürzte in Charlottenburg ein Kraftwagen in den
Landwehrkanal. Der Feuerwehr gelang es, das
Fahrzeug wieder aufs Trockene zu bringen. Der
Fahrer ſowohl wie die Inſaſſen waren mit leichteren
Verletzungen davongekommen.
Die Briefpoſt für den Kreuzer „Berlin”
Berlin. Die Briefpoſt für den Schulkreuzer
„Berlin” wird im Monat Juli an folgenden Tagen
vom Marinepoſtbureau Berlin C 2 abgeſandt: Am
17., 18., 23., 24., 26. und 31. Juli nach Fremantle
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„Baby het was gefunden, Muttzi ſoll mal gücken!“
In Berlin die Feuerwehr mehr als 300 mal alarmiert. — Im Harz
ganze Wälder niedergeſchlagen. — Bad Grund teilweiſe zerſtört. —
Schwere Ernteſchäden in Oberſchleſien.
Wirbelſtürme im Harz.— Furcht=
Wirbelſturm über Berlin.
bare Unwetterverheerungen.
Schwere Verwüſiungen.
In Wernigerode ſetzte ein furchtbarer Wir=
Trotz des in der Nacht zum Mittwoch hernieder= belſturm ein. Eine Windhoſe und eine Regenhoſe
gegangenen Regens war eine Abkühlung in Berlin wüteten zugleich vom Brocken bis Wernigerode. In
kaum erfolgt. Gegen Mittag wurde die Wetterlage etwa ſechs Minuten war die Kataſtrophe zu Ende.
jedoch bedenklich. Der plötzliche Einbruch kalter oze= Eine Anzahl Dächer wurde abgehoben und
fort=
aniſcher Luftmaſſen vom Weſten her in die durch die geſchleudert. In verſchiedenen Hotels in der
Um=
letzten Sonnentage ſtark erwärmten Luſtſchichten über gebung der Stadt wurden eiſerne Geländerſtangen
Mitteleuropa führte zu einer breiten Gewitterwand, verbogen, Stühle und Tiſche weit weggeſchleudert.
die ziemlich ſchnell nach Südoſten wanderte. Als ſie Auf dem Flugplatz hatte man ein gerade angekom=
Berlin erveichte, waren die Gewitter allerdings ſchon neues Verkehrsflugzeug, nachdem Pilot und
Fahr=
zur Entladung gekommen; faſt ohne Uebergang aber gäſte abgeſtiegen waren, feſt verankert. Die
Wind=
ſetzte gegen ½2 Uhr über Berlin eim Wirbelſturm hoſe riß das ſchwere Flugzeug 10 Meter hoch in die
ein, wie ihn die Reichshauptſtadt ſeit Jahren nicht. Luft und ſchleuderte es wieder zur Erde, ſo daß es
erlebt hat. Er tobte mit einer Windſtärke achten ſtark beſchädigt wurde. Schwerer Schaden wurde auch
Grades durch die Straßen Berlins, erreichte alſo in den Wäldern angerichtet
zeitweilig eine Geſchwindigkeit von mehr als 60 Das Unwetter hat am ſchlimmſten im Keſſel von
Stundenkilometern. In faſt allen Bezirken der Stadt, Bad Grand gewütet. Ganz unabſehbar iſt
einſt=
beſonders aber in den ſüdweſtlichen und ſüdlichen weilen der enorme Schaden, der in den Wäldern des
Teilen, die von dem Unwetter am meiſten betroffen ganzen Oberharzes verurſacht worden iſt. Auf dem
wurden, hat der Orkan ſchwere Verwüſtungen ange= Gitteller Berg bei Bad Grund wurden allein 5
Hek=
vichtet und damit bedeutenden Schaden verurſacht, tar Wald glatt niedergeſchlagen. Die Gruben des
Um die zweite Nachmittagsſtunde herum gingen in Oberharzes ſind in großer Gefahr, zu erſaufen, da
unaufhörlicher Folge Alarme bei der Feuerwehr ein, die Maſchinen ohne elektriſchen Strom ſind und nicht
die innerhalb weniger Minuten mit allen verfüg= apbeiten können. In Bad Grund im Harz hat der
baren Löſchzügen und Fahrzeugen uterwegs war, Orkan zahlreiche Häuſer zerſtört. Eine Gothaer
um Sturmſchäden zu beſeitigen und drohenden Ein= Dame wurde getötet, zahlreiche Perſonen verletzt.
ſtürzen vorzubeugen. Insgeſamt wurde die Berliner Die ſofort alarmierte Feuerwehr ſucht die Wälder
Feuevwehr um dieſe Zeit mehr als 300mal alarmiert, ab, da noch mehrere Kurgäſte vermißt werden. Die
ſo daß die Mannſchaften überhaupt nicht wehr zur Kurverwaltung in Bad Grund, die ſpfort Rettungs=
Ruhe kamen. Für alle Bezirke Groß=Berlins war maßnahmen einleitete, hat ſämtliche Veranſtaltungen
daher erhöhter Alarmzuſtand angeordnet worden. dieſer Woche abgeſagt.
Bedeutenden Schaden richtete der Orkan im Ber=
Oſtoberſchleſien ſchwer
heim=
liner Zentralflughafen Tempelhofer Feld an. Hier
wurde das Nahen des Sturmes zwar rechtzeitig
be=
geſucht.
werkt, es erging daher die Anordnung, ſämtliche auf
Am heftigſten wütete das am Mittwoch über
Schle=
dem Flugfelde befindlichen Flugapparade mit ſtarken
Kabeln zu befeſtigen. Darüber hinaus mußte der ge= ſien niedergegangene Unwetter in Oſtoberſchleſien,
wo ſchwere Schäden angerichtet wurden. Auch
Men=
ſamte Mannſchaftsbeſtand des Flughafens zum
Hal=
ſchenleben hat das Unwetter gefordert. In den
ten der Flugzeuge kommandiert werden. Trotzdem
Betriebsanlagen der Königshütte ſelbſt wurden drei
riß der Orkan das achtſitzige Flugzeug „Möwe” mit= Kräne 50 Meter weit weggeſchleudert. Einer von
ſamt der Haltemannſchaft in die Luft. Den
Mon=
ihnen fiel auf ein Haus, das vollſtändig zertrümmert
teueven paſſierte erfreulicherweiſe nichts bei dieſer
wurde. In Friedenshütte wurden 5 Häuſer
voll=
unfreiwilligen Luſtreiſe, die Maſchine wurde jedoch ſtändig zertrümmert, nachdem zunächſt die Dächer
ab=
rücklings auf ein anderes in der Nähe befindliches
gedeckt worden waren. Es gab dabei Tote und Ver=
Flugzeug geworfen. Dabei iſt die „Möwe” ſchwer,
wundete. Die Zahl der Toten konnte bisher noch
das andere Flugzeug nur leicht beſchädigt worden.
Wenige Minuten ſpäter ereignete ſich ein neues Un= nicht ermittelt werden. In der Friedenshütte wurde
ebenfalls ein Haus durch einen umſtürzenden Kran
glück bei den Flughallen. Eine Halle älteſter
Kon=
zertrümmert. Die Straßen im Induſtriegebiet
muß=
ſtruktion, noch ganz aus Holz erbaut, wurde von der
Gewalt des Sturmes erfaßt und das Dach in die ten größtenteils geſperrt werden, da ſie durch die
Höhe geriſſen. Zertrümmert fiel es herunter und be= durcheinander geworfenen Häuſerteile völlig
ungang=
bar geworden waren. In der Eintrachtshütte wurde
ſchädigte die in dem Hangar ſtehenden Maſchinen,
unter denen allerdings kein Verkehrsflugzeug war. eine große Montanhalle völlig abgedeckt. Ein Haush
dach wurde von dem Sturm über 100 Meter fort=
Dagegen ſind mehrere Sportflugzeuge, ferner eine
alte Rumplermaſchine und ſchließlich auch der ſo= geführt. Durch das Unwetter erlit auch der
Eiſen=
genannte Schwingenflieger des greiſen Bruders Otto bahnverkehr umfangreiche Störngen. Der Schaden,
der durch das Unwetter entſtanden, konnte noch nicht
Lilienthals faſt völlig zerſtört worden.
geſchätzt werden. In weiten Landſtrecken liegt das
Länger als eine Stunde wurde von der Leitung Getreide völlig niedergedrückt am Boden.
des Flughafens ein Startverbot durchgeführt, wo=
durch einige Verkehrsflugzeuge Verſpätung erhielten.
Während der Sturmzeit aber landeten glatt und
mühelos einige andere Maſchinen, darunter die
drei=
motorige Junkers, die aus Wien kam.
In den Straßen, auf den Plätzen und in den
vielen Parkgärten der Stadt ereigneten ſich eine
ganze Reihe von Zerſtörungen, wodurch teillweiſe
auch Menſchenleben in Gefahr gerieten. Ein bei der
Arbeit befindlicher Dachdecker wurde auf die Straße
geworfen und erlitt eine lebensgefährliche
Wirbel=
ſäulenverletzung. Eine Frau wurde von einem
her=
abfallenden Blumentopf getroffen und mußte mit
einem ſchweren Schädelbruch in das Krankenhaus
eingeliefert werden. Durch herabfallende Dachziegel,
abgebrochene Aeſte, zerſtörte Fenſterſcheiben wurde
eine Unzahl von Paſſanten verletzt.
Es iſt im einzelnen unmöglich, alle Schäden
auf=
zuzählen, die das Sturmunglück in Berlin und ſeiner
Umgebung angerichtet hat. Die Wetterdienſtſtelle
Berlin rechnet damit, daß der Weg des Sturmes
noch nicht beendet iſt. Die letzten hier eingelaufenen
Meldungen beſagen, daß auch Dresden und Prag
ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen worden find.
Die Ernte iſt zum größten Teil
vernichtet.
Im Rybniker Gebiet wurden etwa 300
Dächer abgedeckt. 16 Pevſonen erlitten Verletzungen.
In den Waldungen iſt der Schaden außerordentlich
groß. In einer Maſchinenfabrik in Kattowitz ſtürzte
ein Gerüſt ein, wobei ein Arbeiter den Tod fand.
Ein Gerüſt am neuen Wojwodſchafts=Gebäude wurde
ebenfalls zertrümmert. Von den dort beſchäftigten
Arbeitern konnten ſich ſämtliche bis auf vier retten,
die ſich in einer Höhe von etwa 20 Metern am
Ge=
ſims feſtklammerten und in dieſer verzweifelten Lage
etwa 20 Minuten ausharren mußten, bis ſie von der
Feuerwehr gerettet werden konnten. Nach den
bis=
herigen Schätzungen wird der Schaden auf ungefähr
25 Millionen Zloty geſchätzt. In Peiskretſcham
wurde der Schornſtein einer Ziegelei umgeknickt,
wo=
bei vier Perſonen getötet und drei ſchwer verletzt
wurden. Im Waſſerwerk Zawada ſtürzte der
Schorn=
ſtein auf eine Autogarage, in die ſich Arbeiter vor
dem Unwetter geflüchtet hatten. Eine Perſon wurde
getötet, drei ebenfalls ſchwer verletzt.
Beim Baden ertrunken.
Pleinitz (Kreis Grünberg). Beim Baden in
der Oder ertraken hier die Schneidermeiſtertochter
Martha Palutze und der Schneidergeſelle Bruno
Spychalsky. Die Leichen konnten noch wicht
ge=
borgen werden. Die Ertrunkenen ſcheinen in einen
Strudel geraten zu ſein.
Der Leichenfund in Stahnsdorf.
Der rätſelhafte Leichenfund in Stahndorf
be=
ſchäftigte am Mittwoch den ganzen Tag hindurch die
Beamten der Berliner Mordkommiſſion und die
Potsdamer Staatsanwaltſchaft. Der Befund der
Leiche ergab, daß Uebe hinterrücks eine Schrotladung
aus einem Jagdgewehr erhalten hatte. Jedenfalls
hat Uebe, der ein kleines Laubengrundſtück beſitzt,
zur nächtlichen Stunde in den Spargelfeldern
Feld=
diebſtahl verüben wollen. Dabei iſt er dann
ver=
mutlich von einem der Beſitzer überraſcht und auf
der Flucht durch einen Schrotſchuß niedergeſtreckt
worden.
Im Kanu vom Bodenſee nach Dover.
London. Den Blättern zufolge hat am
Mitt=
woch ein 22jähriger Oeſterreicher namens Fritz
Ettel=
maher in einem leichten Kanu Dover erreicht. Er
hatte vor etwa einem Monat ſeine Fahrt vom
Bodenſee aus rheinabwärts begonnen und überquerte
den Aermelkanal von Calais aus.
Drei Schwerverletzte bei einer Bruchlandung.
Trieſt. Auf dem Flugplatz von Nettuno
über=
ſchlug ſich ein italieniſches Militärflugzeug bei der
Landung und geriet in Brand. Der Chef des
Geue=
ralſtabes der Flieger truppe, General Armani, ſowie
zwei Unteroffiziere, die ſich an Bord befandew,
er=
litten ſchwere Verletzungen.
Flugzeugunfälle in der Tſchecho=Slowakei.
Prag. Unweit des Militärlagers Milowitz
ſtürzte am Mittwoch vormittag ein Militärfluggeug
ab und ging in Flammen auf. Der Führer
ver=
brannte, während der Beobachter mit ſchweren
Brandwunden unter den Trümmern hervorgezogen
werden konnte. — In der Nähe von Proßnitz
ver=
unglückte gleichfalls ein Militärflugzeug bei der
Lan=
dung, wobei der Flugzeugführer leicht verletzt wurde.
Großes Schadenfeuer in Budapeſt.
Budapeſt. Im Gebäude der Vereinngten
Ver=
ſicherungsgeſellſchaft „Hungaria am Donauquai
ent=
ſtand am Donnerstag vormittag ein großer Brand,
durch den der ganze Dachſtuhl des vierſtöckigen
Ge=
bäudes vernichtet wurde. Das Feuer bedrohte
zeit=
weiſe auch das benachbarte Hotel „Hungaria‟. Die
gewaltigen Stichflammen und Rauchwolken des
Brandes lockten auf den beiden Donauufern eine
nach Tauſenden zählende Menge Neugieviger an.
Drei Feuerwehrleute wurden bei dem Brande
ver=
letzt oder vom Rauch vergiftet und ins Krankenhaus
gebracht. Die Urſache des Feuers iſt wahrſcheinlich
auf Unvorſichtigkeit zweier Schornſteinfeger bei der
Reinigung der Schornſteine zurückzuführen. Beide
Schornſteinfeger wurden in Gewahrſam genommen.
Verhängnisvolle Exploſion von
Feuerwerks=
körpern.
Lamar (Miſſouri). Inmitten einer
Menſchen=
menge von eta 5000 Köpfen explodierte auf einem
Rollwagen eine Ladung Feuerwerkskörper. 14
Per=
ſonen wurden ſchwer verletzt. Es brach eine Panik
aus, bei der ebenfalls zahlreiche Perſonen
Ver=
letzungen dovontrugen.
Eigenartiger Wegweiſer.
Ein Wegweiſer aus Findlingen,
der in eigenartiger, künſtleriſcher Weiſe geſtaltet iſt,
ſteht an der Wangeriner Chauſſee bei Dramburg. Der
Kopf einer Bauersfrau iſt als Relief auf ſeiner
Vor=
derſeite gemeißelt. Darunter ſteht außer den
Orts=
angaben der Spruch: „Heimat, wie biſt du ſo ſchön!“
Der italieniſche Ozeanflug geglückt
EP. Riode Janeiro. Die italieniſchen
Ozean=
flieger Arturo Ferrarin und del Prete ſind nach
Funkſprüchen aus Porto Nat al Donnerstag mittag
kurz vor 12 Uhr in der Nähe der braſilianiſchen Küſte
geſichtet worden. Somit könnte ihre Ueberquerung
des ſüdlichen Ozeans als gelungen betrachtet werden.
Eine Beſtätigung von der Ankunft in Braſilien ſteht
noch aus, doch iſt es möglich, daß die Flieger längs
der braſilianiſchen Küſte ſich weiter nach Süden
wen=
den, bevor ſie niedergehen. Schon die Erreichung der
braſilianiſchen Küſte würde genügen, um den
Welt=
diſtanzrekord zu ſchlagen. Wenn ſie einen
braſiliani=
ſchen Flughafen erreichen, erhalten ſie den von der
ivalieniſchen Kolonie in Braſilien geſtifteten de
Pi=
nedo=Preis von einer halben Million Lire.
Ein franzöſiſches Waſſerflugzeug
leer aufgefunden.
Paris. Wie aus Moſtaganem gemeldet wird,
iſt ein Waſſerflugzeug, das die Poſtverbindung
zwi=
ſchen Marſeille und Algier verſah, ohne Beſatzung
in der Nähe von Marſeille von Fiſchern aufgefunden
und in den Hafen gebracht worden. Ueber die aus
vier Perſonen beſtehende Beſatzung liegen keine
Nachrichten vor. Es beſteht jedoch Grund zu der
Annahme, daß ſie von einem vorüberfahrenden Schiff
aufgenommen wurde.
Der „Blaubart” nach Marſeille gebracht.
Paris. Der Frauenmörder Rey iſt am
Mütt=
woch nachmittag an Bord eines aus Algier
kommen=
den Dampfers in Marſeille eingetroffen. Die Polizei
hatte umfaſſende Maßnahmen getroffen, um
Zwi=
ſchenfälle zu vermeiden. Der Mörder wurde bereits
in der Hafeneinfahrt von einem Polizeiboot
über=
nommen und auf geheim gehaltenem=Wege direkt in
den Juſtizpalaſt verbracht, wo noch am Mittwoch
abend mit ſeinem Verhör begonnen worden iſt.
Im Gummiball über den Niagara.
NewYork. Der Kanadier Lauſſier hat, in
einen großen Gummiball eingeſchloſſen, den Niagara=
Fall überquert. Als man ihn aus dem Ball befreite,
war er ohnmächtig. Zu ſeinem Glück konnten ſeine
Freunde den Gummiball am kanadiſchen Ufer
her=
ausbugſieren. Auf der anderen Seite ſtanden
näm=
lich ſchon Poliziſten der Vereinigten Staaten bereit,
um ihn, falls er noch lebte, oder gegebenenfalls ſeine
Helfer zu verhaften.
Ein Bergarbeiter
beim engliſchen König.
Mr. Gwylin Rowlands,
ein Bergmann aus dem Rhondda=Tal, Vizepräſidenk
der „National Union of Conſervative Aſſociations
iſt der erſte wirkliche Arbeiter, der in Hofdreß vom
engliſchen Könjg im Buckingham=Palaſt empfangen.
wurde.
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Mier, Wrcktit irer 2il.
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Meir, Mteiſtie ir.
Du Schwimnent felhk
Airſchſt Mdrs m bie
7ad Hmuiticzt Gecke.
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Geimtbetziligang Prnodt.
mir. Am ftürhten bitzt 2.
Gtuhpe der Tmmrelmternt
fnud durchweg git beiſehie.
eine große Zahl von Retu
lich, die die Teilnehmer auf
illez gertan, m imendweiſche
bzw. Wbfahrt zu den Start
2u3 Beibronramm fiech
tags 11 Uhr Frühlonzert an
ud andere Werbedmrbiet
ſtaltung gut geſinnt und ih.
Die Teimehmer aus der
beteligen, werden ab Hau
Gerischeim mternehmen.
Die Liſte der 2. T.=6
ben geigt nach den letzten
Meter: 105 S. Lrmm
F S. LammersVfL. DrpoO
F Tb. N= u. A.Dresden;
1 horſter Th.; 1300 Meter
3u0 Meter: 9:008 Mm
15.21,4 Min. Schmumbun,
S. Dahms=D3nabrücker Ty
W Ec. Tv. Vorwärtz=Bresla
Mm.=Berlmer Tun
Jahn=Neukölln; Beitſt
nach; Stabhochſpry
engelſtoßen
15 Ka: 1040 Meur
N 435 Meter
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M amigl: 1943
0 Meter,
Meter=Sta
prung:
Goll
Die DT.
Sommerſpelm
Tumer 2v.
Fauftball, Turn
gen; Tromme
aft
Bureitet Huifin
Schweiz—
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 186
Freitag, den 6. Zuli 1928
Geite 17
Sport, Spiel und Turnen.
Schwimmen.
Rain=Rheingau O. T. 4. Gauſtromſchwimmen
im Rhein bei Gernsheim am 8. Juli 1928.
Eine der ſchönſten volkstümlichen Veranſtaltungem im Main=
Rhein=
iar D. T. findet am kommenden Sonntag im Rhein bei Gernsheim
nF. Es iſt das 4. Gauſtromſchwimmen, das eine gewaltige
Leiſtungs=
ei fung für alle Teilnehmer bedeutet. Zum vierten Male wird dieſe
oPstümlichſte aller Schwimmveranſtaltungen durchgeführt, die gewiſſer=
ISen eine Vorprobe für die 14 Tage ſpäter ſtattfindende große Rhein=
Fel bildet. Wie bei den vovangegangenen Stromſchwimmen das In=
Ix ſe ſich mehr und mehr ſteigerte, ſo iſt diesmal allerorts das In=
Ine ſſe hierfür ebenfalls ſehr rege. Dies zeigt ſich ſchon in dem jetzt
vor=
lexenden Meldeergebmis. Man weiß, daß gerade in der Deutſchen
unerſchaft die Heranziehung der Maſſen zu volkstümlichen Veranſtal= Der Turnierclub tat ſein Möglichſtes, die Turnierkapitäne A. Hauß
lungen eine beſondere Aufgabe bildet und daß dabei auch das
Durch=
uwen von Flüſſen, Seen uſw. als eine der natürlichſten vollstümlichen
nrernehmungen gepflegt und betrachtet wird. und im Hinbläick darauf
u. der Main=Rhein=Gau, der ja auf dem Gebiete des Schwimmens
im=
e; eine führende Stelle in der D.T. eimahm, ſchon frühzeitig dieſes
ſtwmſchwimmen in ſeinen Jahresarbeitsplan aufgenommen. In
glück=
mns der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß auch diesmal die Ver=
Inn altung ohne jeden Unfall vonſtatten geht. Der Gauſchwimmausſchuß
ärt mit der Durchführung dieſes Stromſchwimmens eine große
Ver=
nrwortung. Doch die Vereine ſind ſich bawußt, daß ſie zu dieſer größ=
In Prüfung auch nur tatſächlich leiſtungsfähige Schwimmerinnen und
ſchwimmer als Teilnehmer melden. Der Turnverein Gernsheim, dem
e Vorbereitungen zum Stromſchwimmen übertvagen ſind, iſt bemüht,
ege Veranſtaltung auch in ihrem Beiprogramm nach beſten Kräften
aus=
cemen. Das Stromſchwimmen iſt ausgeſchrieben über folgende
Strek=
m— Für Turner, Oberſtufe, über 7500 Meter: Mittelſtufe über 5000
Rcer; Unterſtufe über 3000 Meter. Für Altersturner über 3000 Mtr.
in Jugendturner über 3000 Meter. Für Turnerinnen, Oberſtufe, über
o Meter: Mittelſtufe über 200 Meter. Für Jugendturnerinnen über
De Meter.
Das Schwimmen ſelbſt iſt im offenen Rhein. Das Ziel iſt bei der
ſiutſchaft Andres am Hafen und beſonders gekennzeichnet. Die Starts
49 rheinaufwärts abgeſteckt. Die Teilnahme bedeutet für alle eine
aigerordentliche Leiſtungsprüfung und erfordert große Ausdauer. Die
esamtbeteiligung beträgt nach dem Meldeergebnis rund 130
Teilneh=
e— Am ſtärkſten beſetzt dürſte die Gruppe der Jugendtumer und die
rappe der Turner=Unterſtufe ſein. Aber auch die übrigen Gruppen
ſa” durchweg gut beſetzt. Die ſtarke Beteiligung macht natürlich auch
n. große Zahl von Rettungsmamnſchaften und Begleitbooten erforder=
5. die die Teilnehmer auf der Stpecke begleiten. Aber auch bier wird
le8 getan, um irgendwelche Zwiſchenfälle zu vermeiden. Der Abmarſch
In- Abfahrt zu den Starts erfolgt mittags 1 Uhr. Antreten 12 Uhr.
Das Beiprogramm ſieht noch folgendes für den Tag vor.
Vormit=
g. 11 Uhr Frühkonzert am Rhein; nachmittags muſikaliſche, turneriſche
älrumg gut geſinnt und ihr eim voller Erfolg beſchieden iſt.
Die Teilnehmer aus der Darmſtädter Tumerſchaft, die ſich zahlreich
tüligen, werden ab Hauptbahnhof vorm. 1038 Uhr die Fahrt nach
emsheim unternehmen.
Turnen.
Leichtathletiſche Beſtleiſtungen der D.T.
DDie Liſte der D. T.=Höchſtleiſtungen in den volkstümlichen
Wettbewer=
zeigt nach den letzten Verbeſſerungew heute folgendes Bild: 100
Dammers=VfL. Orpo=Oldenburg: 400 Meter: 50,2 Sek.
Bräuning=
nriter Tv.; 1500 Meter: 3:57,8 Min. Wichmam=Karlshorſter To.;
10. Meter: 9:008 Min. Thiede=Pb. Jahn=Biesdorf: 5000 Meter:
i71.4 Min Schaumburg=Tv. Hünxe; 110 Meter Hürden: 15,8
Dahms=Osnabrücker Tb.; 4mal 100 Meter=Staffel: 438
-Tv. Vorwärts=Breslau; 4mal 400 Meter=Staffel: 3:265
I. =Berliner Turnerſchaft; Hochſprung: 18 Meter Nawatzki=Tb.
um=Neukölln; Weitſprung: 7.2 Meter Hornberger=Tv.
Kreuz=
ſ-= Stabhochſprung: 3,809 Meter Müller=Tv. Cannſtatt;
ſum elſtoßen, 7½ Kg.: 14,65 Mtr. Uebler=Fürth: Steinſtoßen:
4g.: 10,40 Meter Lingnau=Eintracht Dortmund Diskuswerfen:
55 Meter Lingnau=Trlbb. Hannover; Speerwerfen (beſtarmig):
mig): 10436 Meter Stoſcheck=Tv. Vorwärts Breslau. — Frauen:
0 Meter: 121 Sek. Frl. Junker=Kaſſeler Tade, 48: 4mak 1o0
eter=Staffel: 508 Sek. Hamburger Tbd. 1862;
Hoch=
n ung: 1.545 Meter Notte=Tv. Grafenberg; Weitſprung: 5,50
ſeger Furchheim=Tv. Jahn Neukölln; Diskuswerfen: 35.57 Mtr.
olrmitz=Mtv. Niederlehme: Speerwerfen, 50 g.: 4037 Meter
ſchrmann=Tb. Eſſen; dito 600 g.: 37,85 Meter Schumann=Pb. Eſſen.
Süddeutſche Sommerſpielmeiſterſchaften der D.T.
SDie D.T. ſtellte am Sonntag in Schwaben und Baden ihre
vrrmerſpielmeiſter feſt. Turnkreis 11 (Schwaben): Fauſtball, ältere
umer Tv. Stuttgart; Fauſtball. Turer, 4=Klaſſe: Turnbund=ulm,
auſſtball, Turnerinmen, Friſchauf=Göppingen; Schlagball: Turnerbund
öwpingen. — Turnkwis 10 Baden): Fauſtball. Turner: Tv. Brötzin=
Im. Trommelball, Turner: Mtt. Karlsruhe: Trommelball,
Turnevin=
n. Turnerbund Germanig Mannheim: Schlagball, Turner: Mtv.
ares Sruhe,
Schießſport.
päites nationales Kleinkaliber=Schießen, verbunden mit Länderkampf
Schweiz—Deutſchland, rom 30. Juni bis 9. Juli in Friedberg.
An obengenanntem Wetkampf nimmt auch der Schießſportklub
Bmdmühle” mit zwei Mannſchaften bei den Mannſhaftskämpfen teil.
lögen auch hier, wie in Frankfurt a. M. bei dem Allgemeinen
Deut=
er Städte=Wettkampf, die Windmühl=Schützen den Namen der Stadt
ſamnſtadt aufz würdigſte vertreten. Näheres folgt an dieſer Stelle.
Frl. Gretel Klöppinger von der Turngemeinde Beſſungen 1865
naSe wie uns nachtwäglich mitgeteilt wird, bei dem Gau=Frauenturnen
s Mai=Rheingaus in Crumſtadt beim Achtkampf der Oberſtufe mit
4 Punkten 5. Siegevin.
Bayern München muß beim Vorrundenſpiel gegen Wacker Halle auf
ſyen verletzten Verteidiger Schmid I verzichten.
Bei den Abendrennen in Braunſchweig ſiegte Möller in den
Dauer=
men vor Saldow, Maronnier, Pariſot und Brtau. In Breslau
wnn Graſſin vor Krewer, Sawall, Thollembeck, Schmidt und Roſellen.
Frankreichs ausgezeichnete Mittelſtreckler Sera Martin und
tzoumeque nehmen an den engliſchen LeichtathletikMeiſterſchaften
I5. teil.
Wiktoria Ziskow Prag hat ſich die tſchechiſche Fußballmeiſterſchaft
Iör ültig von Sparta und Slavia Prag geſichert.
Baden=Padener Automobilturnier.
Caracciola auf Mercedes=Benz gewinnt den
Baſchori=Wanderpreis endgülig.—Zuniers
geplänkel.
Von Siegfrieb Doerſchlag.
Baben=Baben, 2. Juli.
Das war wieder einmal richtige Saiſon im Tale der Oos! Ein
lachender blauer Himmel, Sonne, von früh bis abends Sonne,
Som=
merhitze nach Wochen und Monaten mit kühlen Duſchen, ein frohes
Völkchen zu frohem Sport . . . und, das darf man nach Abſchluß des
Turniers ſagen, zu gutem Sport und friſchfroher Geſelligkeit vereint.
und Hans Prahl waren unentwegt am Werk — und wenn es hier und
da mal etwas daneben ging . . . riceamus! Das Turnier iſt ja
ge=
lungen, es gab keinen Unfall, es bot viel Freude, es bot manchem
Ehre, es war ein ſchönes Turnier mit etwas Wettergewölk und kleinen
Spritzern (aber nur bildlich genommen) am letzten Tag.
Das „Achte Baden=Badener” gehört der Vergangenheit an, Hut ab
Fer Weiſe wurden bisher dieſe Schwimmen zu Ende geführt und es vor ſeinen Schöpfern, ſeinen unentwegten Managern, Hut ab, ſelbſt
wenn die Schönheitskonkurrenz erſt bei Lampenlicht ihr Ende fand und
wenn ein Hauptfunktionär mit den Ergebniſſen des
Beſchicklichkeits=
wettbewerbs in der Taſche zum Tanztee ging und alle, alle auf das
Reſultat warten ließ. Heil dem ſieghaften Sportsgeiſt, ſelbſt wenn eine
auf die Jurh einſprach, ſelbſt wenn ein Berliner Auslandswagen=
Ver=
ſagte, ſelbſt wenn die Schönheitsjurh ermattet und in Schönheit
ſchlapp geworden abtrat, ſelbſt wenn deutſche Damen Kleider mit
blau=
weißroter Trikolore trugen (de gustibus non est digputandum — zu
ſchen Land nicht ſo ganz das Richtige, gnädige Frauen!)— Hut ab vor
allen, die ſich darum verdient machten, taß das Ende gut und ſomti
alles gut wurde. Jawohl, auch ihr Nicht=Preisgekrönten und drum
Ge=
kränkten, das 8. Baden=Badener war gut und luſtig, war ein Turnier
des Sports, der Geſellſchaft, ſonnigen, wonnigen Frohſinns! Und
war ein Turnier der Damen, der ſchönen Frauen und der ſportlichen
Frauen, der neuen Sommermoden und der frohen Stimmung. Uebrie Charlottenbug, Houben=Bochum, Schüller=Kreſeld, H. Schlößke=
Char=
ſportgeltung. Baden=Baben iſt wieder die alte Sportmetropole.
Ja=
wohl . . . und dazu mit neuem, zeitgenöſſiſchem Geiſt.
I.
nen. Zunächſt die des Flachrennens. Rittergutsbeſitzer Wentzel=Moſau hin; 1500 Meter; Krauſe=Berlim, „Wichmann=Karlshorſt, Peltzer,
war der Held des Tages. Er ſtartete mit ſeinem Meeedes=Benz=9=Wagen Böcher=Berlin; 5000 Meter; Kohn=Berlin, Boltze=Hamburg, Diekmann=
A andere Werbedarbietungen. Hoffen wir, daß Petrus der Veran= in der Nennwagenklaſſe. Hier traf er auf ſchwere, ſehr ſchwere Konkur= Hamnover, Schaumburg=Hüinxe; 10 000 Meter: Huſen=Hamburg.
Dreck=
ler von Stuck waren als Gegner ſeines Meeedes=Benz genannt. Stuck
ſtartete nicht, weil ein Erſatzteil ſeines Wagens nicht rechtzeitig
ein=
getroffen war. Graf Kalnein fuhr glänzend, aber 1 Kilometer vorm Wanderer=Potzdam, HörgerBraunſchweig, Schneider=Hirſchberg; 110
der beſten Zeit war er am Ziel, von Wentzel aber fuhr ein glänzendes Frankfurt, Schultze=Beulin; 400 Meter: Neumann=Berlin, Gehrke=
Rennen, kam vorzüglich vom Start, hielt im Rekortempo durch und Hamburg: Hochſprung: Huhn=ſena, Köppke=Stettin. Eicke=Bpaun=
— war auf ſeinem ſchon vielgeprüften und vielbewährten Mereedes= ſchweig, Bonneder=Regensburg: „Weitſprung: Dobermann=Köln,
Cargcciola, der diesmal jenen neuen Mercedes=Benz=SS=Typ fuhr, der
ter: 105 S. Lammers=VfL. Orpo=Oldenburg; 200 Meter: 21,4 ſeine vollendete Klaſſe Mitte Juli im Großen Preis von Deutſchland ſtatt:; Dreifprung: Keime Menmmgen; Kugelſtoßen:
Girſch=
beweiſen ſoll. Vom Flachrennen wäre dann noch zu ſagen, daß Kappler
d. N.= u. A.=Dresden; 800 Meter: 1:56,6 Min. Wichmann=Karls= auf einem 23=Liter=Bugatti=Sportwagen wieder einmal glänzend fuhr, Dishuzwerfen: Paulus=Wetzlar, Hirſchfeld. Hänchdn=Berlin
anderemal auf ſeinem 1½ Liter Bugatti=Rennwagen. Auch Kerſting Hamburg, Weiß=Berlin, Thymm, Ladewig=Berlin.
auf 1½ Liter Bugatti=Sportwagen war ſchnell und gut als
Klaſſen=
ſieger über die 5=Kilometer=Strecke gekommen.
II.
Bergrennea über 10 Klm. auf das Plateau der Höhenkurorte in chen, Wittmam=Charlottenburg; 4mal 100 Meter: Dieſelben: Er=
130 Meter Stoſcheck=Tv. Vorwärts Breslau: Speerwerfen Geid= Auſtro=Daimler=Rennwagen tollkühn durch die Kurven, ſein Sieg war Röſtelt=Charlottenbura, Oeſterreich=Jena Hochſprung: Notte,
Bon=
ſchön und ehrlich. Eine herverragende Spitzenleiſtung aber war auch netsmiller=München Griener Jacke=Magdeburg; Diskus: Reutter=
Benz=8SWagen iſt fraglos nicht langſamer als Stucks Auſtro=Daimler. Hamburg.
Nur iſt Stucks Zweiſitzer kürzer und deshalb wendiger als Caraciolas
Vierſitzer, Stucks Wagen iſt Sonderausführung, Caraceiolas 98=Wagen
iſt bzw. wird Serienproduktion. Cargeciola fährt verhaltener. Stuck
tollkühner, mehr auf Biegen oder Brechen. Die Vorjahrs=
Strecken=
rekorde purzelten. Prinz zu Leiningen fuhr zwei hervorragende
Ren=
nen, das erſte auf Amilcar, das zweite auf Bugatti. Fini Groß ver= Komitee nun auch die namentlichen Meldungen der deutſchen Fechter
diente ſich den Ernes=Merck=Damen=Wanderpreis. Kappler brachte ſei= zugehen laſſen. Zu dem vom 28. Juli bis 11. Auguſt ſtattfimdenden
nen Bugatti in ausgezeichneter Zeit an8 Ziel: an die Zeiten von Stuck Olympiſchen Fechtturnier werden neben den Sportſechtern auch die
und Caraceiola kam er nicht heran. Auch Graf Kulnein war wieder beſten Fechter der Deutſchen Turnerſchaft entſandt. Die genaue Liſte
einer der beſten. Spandel (Nürnberg) auf Stehr wurde Klaſſenſieger, lautet:
ebenſo Kerſting (Bremen) auf Bugatti.
III.
Vom Blumenkorſo mag nur geſagt ſein, daß er ein Bild von Far= ler=Frankfurt, Heim=Frankfurt, Moos=Frankfurt; Herren=Degen
benpracht, eine Symphonie von Kultur und Natur und Technik bot, (Ginzel= und Mannſchaftskämpfe): Erwin Casmir, J. Gazerra, Moos,
wie ſie bisher noch nicht erreicht wurde. Rote Roſen und blaue Lilien, Halberſtadt=Frankfurt, Fiſcher=Dresden, JackFrankfurt, Berthold=Chem=
Heckenroſen und Frühlingsblumen waren verwendet worden und nitz; Herren=Säbel, (Einzel= und Mannſchaftskämpfe): Erwin
Eduard Winter hatte den Bluwenſchmuck für ſeine Wagen ver Flugpoſt Casmr, Hans Thompſon=Offenbach. Halberſtadt, Moos, Sommer=
Ver=
aus Berlin kommen laſſen. Der mit roten Roſen überſäte Mereedes= lin, Weidlich=Leipzig. Damen=Florett: Helene Mager=Offen=
Benz dee Herzogin von Anhalt war es, der ſich die höchſte Auszeich= bach, Frau Oelkers=Offenbach, Frau SondheimeMünchen, Frau
Hart=
nung, den Preis der Stadt Baden=Baden, verdiente. Erſte Preiſe für mannOffenbach.
höchſte Leiſtungen erhielten noch der glänzend dekorierte Packard der
Frau von Barnekow, der Cadillge von Frau Ed. Winter und das
Pferdegeſpann von Frau Schtele.
m
Die Schönheitskonkurrenz . . na ja! 200 konkurrierende
Fahr=
zeuge ſind zuviel. Entweder Annahme beſchränken oder künftig
Vor=
läufe. Man denke; um 9 Uhr vormittags Beginn, um 9 Uhr abends 30. Juni lagen bereits über 100 Meldungen gegen 70 im Vorjahre
endlich Schluß. Bei Scheinwerferbeleuchtung! Die erſte Jury über= vor. Es iſt zu erwarten, daß bis zum Nachmeldeſchluß noch weitere
müdet, abgetreten. Eine Erſatzjury am Werk, ſchließlich allein auf einlaufen. Dieſe Beteligung übertrifft bei weitem die aller bisherigen
weiter Flur, denn Publikum, Turnierleitung, Preſſe, Photographen, Wettbewerbe. 41 Gleitflugzeuge und 26 Flugzeug= vom Typ Prüfling
alle waren geflühtet. Wohl aber war dieſe Schönheitskonkurrenz ein und ähnlicher Klaſſen ſind gemeldet; beſenders ſtark iſt aber auch die
großer Erfolg deutſcher Fabrikate, 29 Mecedes=Benz=Wagen wurden Beteiligung hochwertiger Maſchinen, zu denen etwa 30 Flugzeuge
ge=
mit erſten Preiſen, 18 Mereedes=Benz mit zweiten Preiſen ausgezeich= rechnet werden können. Aus Frankreich hat außer Auger=Neuilly, der
net. Das iſt ein Bombenerfolg, auf den Mercedes=Benz mit Fug und bereits 1927 auf der Rhön war, noch Guilbaud=Marſeille gemeldet. Aus
Necht ſtolz ſein kann, umſomehr, als er gut und ehrlich gegen inter= der Schweiz kommt Seidenhoff, aus Oeſterreich Kronfeld. Auch die
und ſechs zweite Preiſe. Die neuen Horch=Limouſinen mit ihren nach möglich ſein wird, alle Flugzeuge und Teilnehmer im Fliegerlager
Profeſſor Hadank geſchaffenen Karoſſerien machten einen ausgezeichneten unterzubringen, iſt noch fraglich. Möglicherweiſe müſſen die Veranſtal=
Eindruck. Opel holte ſich 7 erſte und 4 zweite Preiſe. Insgeſamt ergab ter von ihrem in der Ausſchreibung vorgeſehenen Recht Gebrauch
die Schönheitskonkurrenz folgendes Siegesbild: Mercedes=Benz 29 erſte, machen und die Zahl der Teilnehmer beſchränken.
18 zweite, 3 dbritte Preiſe; Herch 10 erſte, 6 zweite Preiſe; Opel 7 erſte,
4 zweite Preiſe; Cadillas 5 erſte, 2 zweite Preiſe: Maybach 2 erſte
Preiſe; Steiger 2 erſte Preiſe: Brennaber 1 erſten, 1 zweiten Preis;
Mannesmann 1 erſten, 1 zweiten Preis; Adler, Buick, Chrysler, V4c
je einen erſten Preis.
v.
Der Geſchicklichkeitswettbewerb? Diesmal keine Beute Kapplers,
deſſen Simſon=Supra nicht zur Stelle war und der kurz entſchloſſen
in einem ihm fremden Dixi fuhr. H. J. Bernet (Berlin) auf Opel
war ſchnellſter aller Fahrer, und weil er zugleich alle Aufgaben gelöſt
hatte, erhielt er den 1. Preis. Cargreiola auf Mereedes=Benz und
Emil Groß auf Opel waren die folgenden Preisträger.
UI.
Preisverteilung im Kurhaus. Gute Reden. Wertvolle Preiſe,
Tanz bis zum frühen Morgen. Und damit Abſchluß jenes Baden
Badener Autoturniers, das (trotz .) eines der netteſten Autoturniere
war.
Deutſchlands Leichtathleten
fur Aiſtervam.
Nach dem erſten namentlichen Nennungsſchluß.
Da der erſte namentliche Meldeſchluß für die leichtathletiſchen Wett=
Dame gelegentlich der Schönheitskonkurrenz ein wenig mit Kompreſſor, bewerbe der Olympiſchen Spiele bereits am 8. Juli abläuft, hat ſich die
Deutſche Sportbehörde genötigt geſehen, ihre Meldeliſte ſchon jetzt, alfo
treter nicht ganz den richtigen Ton, dafür umſomehr bedrohliche Spitzen vor Erledigung der Deutſchen Meiſterſchaftem nach Amſterdom zu
ſen=
den. Die Liſte fällt daher umfangreicher aus, als man erwartete. Ein
genaues Bild von der deutſchen Expedition wird man ſich allerdings erſt.
deutſch: blauweißrot iſt die franzöſiſche Nationalfarbe, und dieſe ſcheint nach Abſchluß der Deutſchen Meiſterſchaftskämpfe machen können. Der
letzte Nennungsſchluß fällt auf den 19. Juli, alſo eimige Tage ſpäter als
zu einem deutſchen Autoturnier 20 Kilometer von entriſſenem deut= die Meiſterſchaftskämpfe. Dieſe werden zweifelsohne noch zu eimigen
Streichungen Anlaß geben. Im Einzelnen wurden die folgenden
Ath=
leten gemeldest:
Herren:
100 Meter: Körnig=Charlottenburg, Geerling=Frankfurtz a. M.,
Dr. Wichmamn=Frankfurt a. M., Corts=Berlin: 200 Meter;
Körnig=
gens hat Baden=Baden in Major a. D. von Hochwächter einen Kur= lotztenburg: 4mal 100 Meter=Staffel: Corts, Dr. Wichmann,
direktor, wie er zu Sport und Geſellſchaft gehört: Organiſator, Sports= Houben, Körnig; Erſatz; Geerling, Jonath (Dortmund), Lammers
mann, Gentleman und Plauderer. Er feſtigt Baden=Badens Welt= (Oldenburg), Schlößke; 400 Meter: BüchnerMagdeburg, Stortz=Halle,
Schmidt=Berlin, Wieſe=Berlin; 4mal 400 Meter=Staffel:
Büch=
wer, Stortz, Schmidt, Wieſe; Erſatz: Dr. Peltzer (Stettin), Neumamm
(Berlin), Engelhardt (Berlin), grebs (Hamburg); 800 Meter: Engel=
Es gab allerhand ſchöne Hochleiſtungen, die Anerkennung verdie= hardt=Berlin, Fr. Müller=Zehlendorf, Güting=Leipzig, Dr. Peltzer=
Stet=
renz; der 2,3 Liter Bugatti des Grafen Kalnein und der Auſtro=Daim= mann=Hamburg, Helber=Stutgart. Petri=Hamburg: 3000 Meter
Hindernislaufen: Boltze, Kohn, Petri, Walvert=Kaſſel;
Marg=
thonlaufen: Gerhardt=Siegen, Hempel=Verlin, Reichmann=Siegen,
Ziel patſchten Kerzen ſeines Motors —in ſehr guter, aber eben nicht in Meter Hürden: Tyoßbach=Berlin, Streinhardt=Harlsruhe, Welſcher=
Benz=B=Wagen ſogar ſchneller als der Sieger der Sportwagenklaſſen, Köchermann=Hamburg, Meier=Charlottenburg, Mölle=Köln;
Stab=
hochſprung: Baltes=Dortmund, Beuſch=Bpaunſchweig, Müller=
Cann=
feld=Allenſteln; uebler=Fürth, Lionau=Dortmumd, Schröder=Dortwundz
daß die Klaſſenſiege von Nichenke und Selve und von Spandel auf Schauffele=Stuttgart: Speerwerfen: Schlokat=Inſterburg, Maack=
Stehr gute Spitzenleiſtungen waren, und daß Prinz zu Leiningen Bockenem, Mäſer=Königsberg, StoſchelBreslau; Hammerwerfen:
zweimal Klaſſenſieger war, einmal auf einem 1100 cem=Amilear, das Mang=Regensburg, Weminger=Stutgart; Zehnkampf: Siebers=
Frauent
100 Meter: Jukers=Kaſſel, Holtmann=Hamburg, Kellner=Mün=
Mittſommerſonnenglut; diesmal war es Stuck, der die ſchnellſte Zeit ſatz: Gelius=München, Haarhaus=ciel, Voß=Eimsbüttel. Hau=
Fpank=
des Tages fuhr, von Wentzel ſtartete nicht. Stuck ſteuerte ſeinen furt a. M. 800 Meter; Radtke=Batſchauer, Dollingers=Ansbach,
der Sportwagenrekord, den Caracciola ſchuf. Sein langer Mecedes= Frankfurt a. M., Graſſe=Gollmütz=Berlin, Mäder=Bernau, Mollenhauer=
Fechten.
Deutſchlands Fechter für Amſterdam.
Der Deutſche Reichsausſchuß hat dem Holländiſchen Olympiſchen
Herren=Florett (Einzel= und Mannſchaftskämpfe): Erwin
Casmir=Fronkfurt, J. Gazerra=Offenbach. J. Thompſon=Offenbach, Löff=
100 Meldungen zum Rhön=Segelflug=
Weitbewerb.
Bis zum Nennungsſchluß für den Rhön=Segelflug=Wettbewerb am
nationale Konkurrenz errungen wurde. Horch=Wagen erhielten 10 erſte Akademiſche Fliegergruppe Danzig entſendet zwei Flugzeuge. Ob es
muls eaumad Gesagt zurerden:
UV/4765
Kopfschuppen und ausgefallene Haare auf Schultern und
Hleidung, unangenehmer Geruch des Haares wirken
un-
ordentlich und abstoßend. —— Es gehört zur
gesellschaft-
lichen Pficht jedes Menschen, derartigesizu vermeiden.
Gebrauchen Sie regelmäßig
Ihre Kopfhaut bleibt sauber und schuppenfrei.
Ihr Haarwuchs wird kräftig angeregt. — —
und das Haar fügt sich leicht zur eleganten Frisur.
Nummer 186
Freitag; den 6. Jmi
Die Lage der Metallwaren=
Induſtrie im Juni.
Der Reichsbund der Deutſchen Metallwaren=Induſtrie berichtet über
die Lage der Metallwaven=Induſtrie im Monat Juni, daß der
Be=
ſchäftigungsſtand unverändert und im allgemeinen befriedigend war.
Man bemerkt aber teilweiſe bereits eine rückgängige Entwicklung, die
reren Branchen, ſowohl aus dem Inlande als auch aus dem Auslande,
nachgelaſſen, u. a. recht beachtlich in der Tafelgeräte= und Alpakka=
Be=
ſteck=Induſtrie, ebenſo in der Uhreninduſtrie, wo ſie allerdings
ſaiſon=
bedingt iſt.
Die im Mai und Juni in mehreren Gruppen eingetretenen
Preis=
erhöhungen haben ſich im Auslandsgeſchäft, das man teilwveiſe mit
ein=
eine gewiſſe Ueberproduktion die Schaffung geſunder Preisverhältniſſe
unmöglich. Jeder Verſuch, ein vernünftiges Preisniveau zu halten, hat
bei nicht konventionierten Artikeln den Verluſt des Auftrags zur Folge.
Die Preisſchleuderer ſitzen zum Teil in den Kreiſen der ſanierten
Fir=
men. Die Zahlungsbedingungen haben oft nur theoreitſche Bedeutung.
Die finanzielle Lage wird bei den ohnehin knappen Betriebsmitteln
durch einen immer ſchleppender werdenden Zahlungseingang noch
un=
ſtrie, der nicht mit mehr oder weniger großen Sorgen zu kämpfen hat. verlieren.
Die Hoffnung der Ausfuhrfirmem auf Ausfuhrerleichterungen durch
gün=
ſtige Handelsverträge wird immer wieder zumichte gemacht. Auch die
füngſten Bereinigungsverhandlungen mit Frankreich ſind nach den
bis=
her vorliegenden Berichten für die Metallwareninduſtrie von nur
ge=
ringer Bedeutung.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ludwia Gans A.=G., Mainz. In der G.=V. wurde der bekannte
Bericht für 1927 dahin ergänzt, daß die günſtige Aufwärtsentwicklung
Konjuktur für echte Teppiche hätte gute Ausſicht. Da das jetzige
Kapi=
tal zum Geſchäftsumfange nicht ausreiche, ſchlage man an Stelle der
jetzigen zur Ablöſung des mehr als 10 Prozent koſtenden langfriſtigen
ſortium, welches die neuen Aktzien 1:1 zu 12,5 Prozent übernimmt,
bietet ſie den altem Aktionären im gleichen Verhältnis zu 7,5 Prozent
an. Dividendenberechtigt ſind ſie am 1. Juni 1998. Von der Neu=
Emiſ=
ſion ſind 500 000 RM. bereits feſt untergebracht, und zwar von aus= verlauf war ziemlich ruhig und auf den abgeſchwächten Kurſem gut
ge=
freunde der Geſellſchaft. Auch die reſtlichen u Mill. RMM. dürften, ſoweit
ſie micht von dem Aktionären bezogem werden, von dem in der Bildung
begriffenen Bankenkonſortium übemommen werden. Zur
Bilanzerläu=
terug wurde mitgeteilt, daß die Warenvorräte wie üblich zum
Selbſt=
koſtenpreiſe verbucht ſeien. Die Beteiligung von 1 Million enthält eine
Liquidationsentſchädigung von rund 25 000 RM. auf die frühere
Straß=
burger Beteiligung. Unter den Außenſtänden ſind zweifelhafte
Forde=
rungen von 40 000 RM. abgeſchrieben. Gleichfalls hier enth;tem iſt eine
Abſchreibung auf das Beſitztum Michelsberg in Höhe von 530 000 RM.
Demgegenüber hat man die frühere Paſſiwvierung von 400 000 RM.
fal=
len gelaſſen. Dieſer Poſten würde mindeſtens eine ſtille Reſerve von
200 000 RM. enthalten. Unter den Bamkſchulden iſt die bekannte
For=
derung Schwab bis auf 600 000 RM. abgetnagen. Im laufenden Jahre
ſeien die Bankſchulden kaum geringer, da ſich ja der Umſatz weiter
er=
höht habe. Auf Anfragen bezüglich der im gleichen Verhältnis
beibe=
haltenen Vorzugsaktien erklärte die Verwaltung, daß dieſe notwendig
ſei, da eine gewiſſe Ueberfremdungsgefahr vorliege, da wie erwähnt
500 000 RM. neue Aktien in ausländiſchen Beſitz übergehen. Man hoffe,
daß auch von den Börſenzulaſſungsſtellen zunächſt keine Schwierigkeiten
gemacht werden, wenn die Wiedereinführung der Aktien an den Börſen
beantragt würde. Die G.V. genehwigte bei Stimmenthaltung eines
Aktivnärs 10 (5) Pwzent Dibidende, ſowie die erwähnte
Kapitalserhöh=
ung auf 2 Millionen Reichsmark.
Heinrich Lanz A.G., Mannheim. Der Abſchluß über das dritte
Geſchäftsjahr als Aktiengeſellſchaft verzeichnet einen Rohgewinn von
6,84 (7 15) Millionen RM. Geſchäftsunkoſten beanſpruchten 5,81 (6,34)
Mill. RM., ſodaß nach 955 960 (815 526) Abſchreibungen auf Anlagen
ein Reingewinn von 89 318 (18 210) RM. verbleibt, die wieder auf neue
Nechnung vorgetragen werden ſollen. Die Verwaltung berichtet von
einer nicht unbedeutenden Steigerung des Umſatzes; namentlich die
Nachfrage im Traktorbau war ſo ſtark, daß ſie trotz weſentlich
vergrö=
ßerter Erzeugung nicht voll befriedigt werden konnte. Nach der
unbe=
friedigenden deutſchen Ernte trat ein Nachlaſſen des Geſchäfts ein. Der
Abſatz wurde nach dem Auslande weiter ausgebaut. Mit Ausnahme
von Rußland, wo die Käufe weiter zurückgegangen ſind. Die
Umſtel=
lung der Werkſtätten auf neuzeitliche Herſtellungsweiſe wurde im Laufe
des Jahres in den Hauptbetrieben ganz und in den Nebenbetrieben zu
einem Teil durchgeführt. Die in die Umſtellung geſetzten
Erwartun=
gen wurden erfüllt. Das Jahr 1928 hat in den erſten zwei Monaten
eine weitere Steigerung des Umſatzes gebracht. Im März machten ſich
jedoch die Folgen der Notlage der Landwirtſchaft bedenklich geltend.
Die weitere Entwicklung des Jahres 1928 wird davon abhängen, wie
die Notlage der Landwirtſchaft behoben werden kann. Aus der Bilanz
folgendes: Debitoren einſchließlich aBnkguthaben 4,18 (3,12) Millionen,
Parenbeſtände 9,88 (11,41) Mill., dagegen 6.29 (1133) Mill. Kreditoren
einſchließlich Bankguthaben, und ein neues Darlehen von 5,24
Mil=
lionen Mark.
Schwarzſchild=Ochs A. G., Frankfurt a. M. Aus 158 746 RM.
Rein=
gewinn werden 5 (i. V. 0) Prozent Dividende verteilt. Ferner wird
die Reſerve un 10 000 auf 85 000 RM. erhöht. Die Bilanz verzeichnet
u. a. (in Mill. RM.): 3.25 (2,54) Kreditoren, andererſeits 2,55 (2,94)
Debitoren und 2,44 (1,80) Waren.
Frankfurter Bauſtoff=Beſchaffung A. G. Die Generalverſammlung
beſchloß, auf 303 000 RM. Aktienkapital wieder 10 Prozent Dividende
zu verteilen.
Wahß u. Freytag A.=G., Frankfurt a. M. Wie der LPD. erfährt,
hat die Firma Wayß u. Freytag A.=G. bei dem Wettbewerb für die
Hochbrücke über die Anner bei Echelsbach (Oberbayern) unter 50
einge=
reichten Entwürfen den erſten Preis erhalten. Die Brücke hat eine
Länge von 190 Metern, die Fahrbahn befindet ſich 75 Meter über der
Talſohle.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 5. Juli ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotter=
dam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Glektrolytkupfernotiz) 139,50
MM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—9 9Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM. Reinnickel,
98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 8—90 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 81,50—82,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 5. Juli
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 126 (126,25) Februar, März 126
(126,50), April, Mai 126,25 (126,50), Juni 126,50 (126,50), Juli 125 (126),
Auguſt 125,25 (126), September 125,75 (126,25), Oktober, November 126
(126), Dezember 126 (126,25). Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar 42
(42), Februar 42 (42,25), März, April 42,25 (42,50), Mai 42,50 (42,50),
Juni 42,50 (42,75), Juli 40,50 (41,25), Auguſt 41 (41,25) September
41,25 (41,50), Oktober, November 41,50 (41,75), Dezember 41,75 (42).
Für Zink: Januar, Februar, März April 49,50 (50), Mai, Jumi 49,50
(50 25), Juli 50 (51), Auguſt 50 (50,75), September 49,75 (50,50), Oktober
(9,75 (50, 25), November, Dezember 49,75 (50), Tendenz: luſtlos. — Die
lrſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 5. Juli ſtellten
ſich für Kupfer (Tendenz: willig): Standard p. Kaſſe 62—1ſys, 3
Eeite Oe Wernlce ee etr Gantchte
10, Straits (inoff. Not.) 209½; Blei (Tendenz: ruhig). ausländ.
prompt 20½, entft. Sichten 20½, Settl. Preis 20½; Zink (Tendenz:
ruhig): gewöhnl. prompt 25‟ , entft. Sichten 25½4, Settl. Preis 25½z
Eeckſilber (inoff. Not.) 21¾3 Wolframerz (inoff. Not.) 15)8:
N. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſ
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe:
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl. Briket.
Bremer Wolle. .
Danatbank. .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum:
Dynamit Nobel...
Elektr. Lieferung .
J. 6. Farben...
Gelſenk. Berg..
G. frelektr. untern.
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ..
Harpner. ........
Hemoor Zement. . . .
Helſingfors
Vien .....
Prag .......
Budapeſt....
Sofia ......
Holland .....
Lslo ........
Kopenhagen.
Stockholm ..."
London ....."
Buenos Aires
Ner=York ..."
Belgien ....."
Hirſch Kupfer .
6öſch Eiſen ....
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan...
Kali Aſchersleben ..
Salzdefurth. .
Weſterregeln ..
Lindes Eismaſch.
9. Loewe & Co. ..
Lingel Schuh .
MannesmannRök
Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Lotzd ...
Orenſtein. ..
Polyphon ..
Rütgerswerke.
Sachſenwerke
Siemens Gle
Ver. Glanzſto
Ber. Stahlwerke.
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Wiſiner Metall.
Bittener Gußſtahl ..
4. 7
140.—-
136.5
85.25
158.25
262.5
455.—
269.—
180.—
49.25
137. 25
162.875
156.25
120.25
542.125
100.25
136.5
154.—
692.—
95.25
63.75
148.—
161.—
eſ Leueſte Nachrchten
Vom füddeutſchen Kohlenmarkt
Nachdem der Streik in der Rheinſchiffahrt ein Ende gefunden hat,
ſind die Zufuhren von Kohlen auf dem Waſſerwege wieder erheblich
ge=
ſtiegen. Beſonders iſt dies bei holländiſchen Kohlen zu vermerken, die
in letzter Zeit in außerordentlich großen Mengen an den ſüddeutſchen
Markt gelangten. In eiſter Linie iſt dies wohl darauf zurückzuführen,
daß die ſüddeutſchen Gaswerke angeſichts der erhöhten Ruhrkohlenpreiſe
ſich mehr auf dem Bezug holländiſcher Kohle verlegen, die immer noch
hier und da ſgiſonbedingt ſein mag. Die Warennachfrage hat in meh= unter den Preiſen des Ruhrkohlenſyndikates angeboten werden. Die
Lieferungen von Ruhr=Hausbrandkohlen hatten keinen allzu großen
Um=
fang mehr, zumal die Preisrabatte nu geringer werden. Vor allem
be=
troffen ſind hiervon Anthranzitnuß und Brechkols, die in den Monaten
Mai und Juni ziemlich ſtark abgerufen worden waven. Immerhin iſt
zu bemerken, daß noch reichlich Aufträge in Hausbrandkohlen vorliegen.
Die ſcharfe Konkurrenz der Auslandkohlen hält auch hier unvermindert
bezogen hat, noch nicht auswirken können. Für viele Erzeugniſſe macht an, doch muß darauf hingewieſen werden, daß die abgelieferten Kohlen
ziemlich oft nicht die gewünſchte Güte beſitzen. Von ſeiten der Saar
wird weiter prompt geliefert. Wenn die Saar auch hie und da einige
Erfolge zu verbuchem hat, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß dieſe nicht
erheblich ſind. Die Saar nimmt vielfach immer noch nicht die nötige
Nüchſicht auf die Kundenwünſche. Die Lothringiſchen Gruben ſind
da=
gegen mit billigen Angeboten ſtark am Markte. Für die Ruhykohle
be=
ſteht durchaus eine Gefahr, durch die ſtarke Konkurrenz der ausländiſchen
erträglicher. Es gibt wohl kaum einen Betrieb der Metallwarenindu= und ſelbſt der ſchleſiſchen Kohle am ſüddeutſchen Markt an Boden zu
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Juli.
Stimmug ſchwach. Die Börſe ſtand vollkommen unter dem
Ein=
druck des Todes des belgiſchen Finanzmannes Löwenſtein. Schwach lagen
vor allem die internationalen Werte, wo Löwenſtein ſtärker beteiligt war.
So verlor die Chadeaktie 13 RM. Auch die Hauptwerte des
Elektro=
marktes waren ſtärker gedrückt. So Siemens um 9,5; Schuckert um
6,75: Licht u. Kraft 5; ACG. 3,25 Prozent niedriger. Geffürel gaben
8,5 Prozent her. Schwach lagen auch Zellſtoffaktien, wo Waldhof 9,75;
des Unternehmens anhält. Der Umſatz habe faſt Friedenshöhe erreicht. Aſchaffenburg 9 Prozent niedriger einſetzten. Der Farbenmarkt gab
Er betrug ziffernmäßig 1926 3,4 Mill. RM. und 1927 4,2 Mill. RM. 5,75 Prozeny her. Banken durchweg 2,5 Prozent niedriger. Stärker
und würde 1928 vorausſichtlich dieſes Ausmaß noch überſteigen. Die büßten Danat mit 7, Diskonto mit 3,25 Prozent ein. Von
Montan=
werten lagem Rheinbraun 4,5, Weſteregelm 7 Prozent niedriger. Die
übrigen Montanaktien waren durchweg 2—3 Prozent ſchwächer.
Schiff=
fahrtswerte bis 2 Prozent leichter. Der variable Markt lag ſehr ſtill
Kredits Kapitalserhöhung von 2 Mill. RM. vor. Daran nehmen in und ebenfalls leicht gedrückt. Anleihen ohne Geſchäft. Von
Kunſtſeide=
gleichem Verhältnis Stammaktien und Vorzugsaktiem teil. Ein Kon= werten, die am meiſten under Kursdruck zu leiden hatten, gaben Enka
von 75 auf 67, Bemberg von 143 auf 135 nach. Glanzſtoff lagen zunächſt
ſehr ſchwach, und gaben von ihrem geſtrigen Kurſe von 685 auf 630 nach.
Später aber auf Interventionen wieder bis 651 erhöht. Der
Börſen=
ländiſchen Intereſſen unſeres Wiſſens ſind es die engliſchen Geſchäfts= halten. Man ſprach von Interventioven von Großbanhſeite aus.
Gleichzeitig iſt aber darauf zu vevweiſen, daß die innere
Börſenverfaſ=
ſung als ſehr geſund anzuſehen iſt. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld
wie=
der geſucht, bei 8 Prozent. Warenwechſel 7, Monatswechſel 7,5,
Bank=
akzepte 6,75 Prozent. Von Deviſen liegt Paris etwas leichter. London
gegen Paris 124,25: New Yopk 4,87453 Pfude gegen Mark 2,/412s;
Dollar gegen Mark 4,1880.
An der Abendbörſe betrachtete man die durch den plötzlichen
Tod Löwenſteins geſchaffene Situation weſentlich beruhigter, ſo daß
die Spekulation, die heute mittag ziemlich viel vergeben haben ſoll, zu
Deckungen ſchritt. Die Tendenz war daher allgemein erholt, und gegen
den Berliner Schluß konnten ſich für die führenden Werte meiſt 1—5 Kursbeſſerungen durchſetzen. Anregend wirkten auch die von
New York gemeldeten feſten Anfangskurſe. Elektrowerte, in denen das
Angebot heute mittag beſonders ſtark war, waren bevorzugt, und A.=
E.G. Schuckert und Siemens gewannen bis 3,5 Prozent zurück.
Größe=
ren Umfang nahmen die Deckungskäufe ferner in Kaliwerten und in
Zellſtoffpapieren an. Auch für J.G. Farben — plus 2 Proz. — be=
Dhr
ſtand regeres Intereſſe.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 5. Jult.
Schon im heutigen Vormittagsverkehr war die Tendenz auf die
Nachricht von dem Ableben des Bankiers Löwenſtein bei ſeinem
eigen=
artigen Flugzeugunfall ſehr ſchwach geworden. Das Geſchäft ſtagnierte
und die Spekulation wußte nicht, wie ſie ſich verhalten ſollte, zumal
man die Folgen dieſes Todes und die Auswirkungen an den
ausländi=
ſchen Börſenplätzen noch nicht überſehen konnte. Auch an der Börſe
traten alle übrigen vorliegenden Momente hinter dieſer Situation weit
zurück, von einer befürchteten Panikſtimmung war aber ganz und gar
nichts zu merken. Eventuelle Blankoabgaben hielten ſich in
erträg=
lichen Grenzen. Die Spekulation ſchritt natürlich zu Glattſtellungen
und Verkleinerungen ihrer Engagements, denen aber noch vorliegende
Kauflimite gegenüberſtanden. Eine gewiſſe Beruyigung trat zu den
erſten Kurſen außerdem noch ein, da verlautete, daß ſeitens der
Schrö=
derbank ein Kommuniqué zu erwarten ſei des Inhalts, daß ſie für alle
Verpflichtungen Löwenſteins geradeſtehen werde. Die Kursrückgänge
waren nicht ſo erheblich, wie man vorbörslich noch befürchtet hatte.
Im Durchſchnitt 1—3 Prozent ſchwächer, waren Spezialwerte bis 10
Prozent gedrückt. Kunſtſeideaktien hatten allerdings 30—40 Prozent
verloren. Im Verlaufe geben die Kurſe meiſt noch weiter nich,
be=
ſonders Glanzſtoff und Bemberg erfuhren erneut bis 13 Prozent
betra=
gende Abſchwächungen; ſpäter fanden aber, anſcheinend auf dem
niedri=
geren Niveau, ſchon wieder Deckungen ſtatt. Man hörte meiſt wieder
Geldkurſe, und die Grundſtimmung wurde freundlicher. Auch in
Lon=
don ſoll nach einem ſchwachen Beginn im Verlaufe eine Beruhigung
eingetreten ſein. Auf Spezialwerte konnten ſich günſtige Momente
auswirken. So war der Kalimarkt auf die Meldung von dem weiter
geſtiegenen Kaliabſatz im Juni nach den erſten Kurſen feſter. Polyphon
lagen ſehr widerſtandsfähig, da ſeine Kapitalserhöhunn wahrſcheinlich
ſei uſw. Anleihen ſchwächer, auch Ausländer zumeiſt etwas rückgängig.
Türkenloſe ſchwach. Deviſenmarkt ziemlich unverändert.
Pfandbrief=
markt ſtill und meiſt gehalten. Liquidationspfandb=iefe und Anteile
meiſt bis 0,5 Prozent ſchwächer. Der Geldmarkt wieder leicht.
Tages=
geld 7.5—9 Prozent, Monatsgeld 7,75—8,75 Prozent. Warenwechſel
zirka 7 Prozent. Die Börſe ſchloß überwiegend zu den niedrigſten
Tageskurſen. An der Nachbörſe war die Tendenz meiſt nachgebend.
Deviſenmarkt.
4. 7. 5. 7. 4. 5. Geld Brief Geld Brief Geld Brie Geld! 10.52710.547 10.522 10.S4a Italien.Paris.. 2i.985 22.025 21.985 58.96 59.08 58.97 59.09 18.415 16.455 12.396 312.416 12.397 12.417 Schweiz.. 80.62 go.78 is 72.89 73.03 72.89 na0c Spanien... 69.07 6921 6s.39 3.019 3.025 3.022 3 3.oas Danzig... 81.55 81.71 21.52 168.60/1 168.94 168.54 168.88 Japan. . .. ... 1.943 1.947 1.938 fur1.94112.16 111.94112.161 Rio de Janeiro . 0.428 0.500l0.4985 112.06 1 112.28 112.06 112.251 Jugoſlavien ....
Portugal ...... 7.363 7.377 1.363 112.23 i2 451 112.24 1 12.45 18.83 18.87 20.39 20.33 20.39 20.43 Athen ........" 5.415 5.4251 25 1.774 1.778 1.773 3 1.777 Konſtantinopel 2.138 2.1421 2. 140 N4.1is3s
155.39 4.1915
58.51 4.1840 4 1920 Kanada.. . . . . ..
58.38558,5051 Uruguah. . .. 4.171
4.266 4.179
4.2741 4.268 4.171
Produktenberichte.
137.5
136.—
85—
156.5
258.—
1450.—
268.5
186.—
231.5
48.25
137.—
161.5
154.25
120.—
534.—
99.5
136.—
153.—
1648.—
95.125
64.5
148.—
162.—
16.44
380.665
69 13
8i.68
1.942
30,5oas
7277
18.87
5.435
2.144
4.179
Mannheimer Produktenbericht vom 5. Juli. Die Mannheimer
Pro=
duktenbörſe verkehrte heute in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind im
allgemeinen unverändert. Nur für Mehl wurden etwas höhere Preiſe
gefordert. Man nannte gegen 12.30 Uhr mittags: Weizen inländ. 2,5
bis 28,00, ausländ. 29—31, Roggen inländ. 29, ausländ. 29,25, Hafer
inländ. 27,75—28,50, ausländ. 27,50—28,50, Braugerſte 31—35, Futter,
gerſte 24—25, Mais mit Sack 24,50, ſüddeutſches Weizenmehl Null 37—
37,50, ſüddeutſches Roggenmehl 38,50—39,50, Kleie 13,50—13,75,
Bier=
treber 17,75—18 Mk. — alles die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne
Sack.
Frankfurter Getreidebericht vom 5. Juli. Die Produktenbörſe war
wieder unverändert. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 1 26,50—26,75,
Roggen 28,50, Hafer inländ. 27,75—28,25, Mais füe Futterzwecke 2425,
Weizenmehl 36,50—37,25, Roggenmehl 38—39, Weizenkleie 13,50,
Rog=
genkleie 16,25.
Berliner Produktenbericht vom 5. Juli. Nach der geſtrigen
ſtürmi=
ſchen Witterung war wohl heute wieder Sonnenſchein, doch macht die
immer wieder auftauchende Bewölkung die Käufer vorſichtig. Da
Amerika geſtern Feiertag hatte, konnte nur Liverpool einige Anregung
bieten, das auch feſtere Kurſe meldete, und bringt man die beſonders
wieder feſten Kurſe Liverpools für Julilieferung mit wahrſcheinlich
noch nicht zu Ende, gegangenen Käufen Rußlands in Zuſammenhang.
Weizen eröffnete im hieſigen Lieferungshandel zu ziemlich unveränder,
ten Kurſen; „Roggen lag dagegen feſt, wohl auf vermehrten Begehr
des Konſums nach Weſternroggen, und konnten hier die Preiſe
beſon=
ders aber für Juli, auf Deckungen 2 Mk., Herbſt 1 und 1,50 Mk.
an=
ziehen. Hafer ſtetig, feine Qualitäten gefragt, aber wenig angeboten;
neues Getreide hat noch nicht ſonderliches Geſchäft.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 5. Juli. Aufgetrieben waren 6 Ochſen,
159 Kälber. Marktverlauf ſchleppend. Bezahlt wurde für das Pfund
Lebendgewicht für Kälber II a) 64—70 Pfg., b) 57—63, c) 50—56 Pfg.;
für Schafe 38—42 Pfg.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 5. Juli. Zum heutigen
Klein=
viehmarkt wurden zugeführt und die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 113 Kälber 56—75, 7 Schafe 46—50, 148 Schweine 68
bis 72, 583 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 10—14, über 4
Wochen 16—21, Läufer 23—30. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig,
langſam geräumt, mit Schweinen, Ferkeln und Läufern ruhig.
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 5. Juli. Aufgetrieben waren: 869
Kälber, 179 Schafe, und 986 Schweine. Kälber und Schafe bei mäßig
regem, Schweine bei ruhigem Handel ausverkauft. Kälber zogen im
Preiſe um 2—4 Mk. an, während die übrigen Viehgattungen die letzten
Montagspreiſe ungefähr behaupteten. Bezahlt wurden für 1 Zentner
Lebendgewicht: Kälber: a) —; b) 74—78: c) 67—73: d) 60—66: Schafe:
al) 48—52; a2) —: b) 41—47; c) 36—40; Schweine: a) über 300 Pfd.
—: b) von 240—300 Pfund 68—71: c) von 200—240 Pfd. 70—72; d) von
160—200 Pfd. 70—72; e) von 19—160 Pfd. 67—68; ) —; g) —. —
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 95—105; dito 2. 80—85;
Bul=
lenfleiſch 85—90; Kuhfleiſch 1. 70—75: dito 2. 60—70; dito 3. 30—50;
Kalbleiſch 1. —; dito 2. 100—105: Hammelfleiſch —; Schaffleiſch —;
Schweinefleiſch 1. 90—95. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 54;
dito Hinterviertel 64. Geſchäftsgang lebhaft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der geſtrigen Verkehrsunterbrechung war der Markt
heute von einer ſchwächeren Haltung beherrſcht auf größere
Ernte=
ſchätzungen aus Kanſas, größere Zufuhren und mangelnde Nachfrage.
Mais: Anfangs war rege Nachfrage für Juli=Ware zu beobachten.
Im Verlaufe drückten Abgaben auf die Preiſe.
Roggen: Der Markt konnte ſich heute erholen auf die ziemlich
lebhafte Exportnachfrage. Auf die günſtigen Wetterprognoſen trat
ſpäter eine Abſchwächung ein.
Hafer: Die ſchwache Veranlagung der nordweſtl. Märkte und
u=
befriedigende Lokonachfrage bewirkten ein Abgleiten der Preiſe.
* New York, 5. Juli. (Priv.=Tel)
Baumwolle: Auf günſtigere Kabelmeldungen ſetzte der Markt in
feſter Haltung ein. Bald führten aber Liquidationen zu einer Ver
flauung. Gegen Schluß wurden erneut Anſchaffungen vorgenommen.
Kaffee: Die ſtetige Haltung Braſiliens bewirkte Deckungskäufe für
heimiſche und europäiſche Rechnung.
Zucker: Anfangs drückten Liquidationen und Abgaben europäiſcher
Firmen. Später trat dann eine Erholung ein auf Publitumskäufe
wegen des beſſeren Raffinadeabſatzes. Gegen Schluß machten ſich erneut
Realiſationen geltend.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Juli:
Getreide: Weizen, Juli 136, Sept. 138¾, Dez. 147½, Mais,
Juli 106¾, Sept. 101½, Dez. 84½; Hafer, Juli 54½, Sept. 44½,
Dez. 46½; Roggen, Juli 120, Sept. 115½, Dez. 117½.
Schmalz: Juli 12,05, Sept. 12,275, Okt. 12,55, Dez. 12,65.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,50, Sept. 13, Okt. 13,175; Speck loco
12,75; leichte Schweine 10—11,60, ſchwere Schweine 10,50—11,55;
Schweinezufuhr Chicago 32 000, im Weſten 95 000.
Chicagoer Baumwolle: Juli 22,36, Okt. 21,94—21,95.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Juli:
Getreide: Weizen, Rodwinter 179½, Hartwinter 156½: Mais
neu ank. Ernte 119½: Mehl ſpr. wheat clears 6,35—6,75; Fracht
nach England 1,3—2, nach dem Kontinent 8—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,80; Talg extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz: feſt, Umſatz in lots 94, loco 14, Juli 13,88
Auguſt 1407, September 14,30, Oktober 14,42, November 1412,
Dezember 13,71, Januar 1929 13,63, Februar 13,58.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Privatdiskont für kurze Sicht iſt mit 6¾ Prozent unverändert
geblieben, während der Satz für lange Sicht um ½ Prozent auf 68
Prozent an der Donnerstag=Börſe ermäßigt wurde.
Der Stand der ſchwebenden Schulden Preußens wird Ende 1928 mit
19 986 000 RM. in Schatzanweiſungen angegeben.
Die der Engelhardt=Brauerei, A.=G., Berlin, naheſtehende Brauerei
Oswald Berliner, A.=G., zu Berlin, die ſich ſeit der Stillegung ihres
Brauereibetriebes nur noch mit der Verwaltung ihres Grundbeſitzes
be=
faßt, hat die bisher von der Fiyna E. Beyer, Leobſchütz, betriebenen
zwei Mälzungsſtätten in Leobſchüitz mit einer Leiſtungsfähigkeit von
110—120 000 Ztr. Malz käuflich erworben.
Die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft wird ihre nächſte
Voll=
ſitzung am 14. September in Luxemburg abhalten. Ob die Gründung
von Verkaufsverbänden dort beſpuochen werden wird, ſteht noch nicht feſt.
Die Berichte über die neue Rohjute=Ernte lauten wenig befriedigend.
Verkäufer fordern höhere Preiſe. Für Firſtmarken, Verſchiffung Juli=
Auguſt werden laut Dundee Telegraum vom 2. Juli 25,5 Lſtrl.
gefor=
dert. Das Garn= und Gewebegeſchäft in Dundee, das anfangs den
Woche ſehr lebhaft war, iſt ruhiger geworden. Die Preiſe hoben ange,
zogen. — Der deutſche Marktk iſt unverändert.
Der Londoner Goldpreis, gemäß Verordnung zur Durchführung des
Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken, beträgt vom 4. Juli ab für
eine Unze Feingold 84 ch 10 d, für ein Gramm Feingold demnach
32,7294 pence
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium bekannt gibt, betrug die Zahl
der Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 25. Juni zu Ende ge
gangenen Woche 1 192 600, was gegenüber der Vorwoche eine
Ver=
mehrung um 30 079 bedeutet.
Nach Mitteilungen der Staatsbank der USSR erreichte die Zucker”
produktion der Sowjetunion im Berichtsjahr 1927/28 eine Höhe von
13 354 000 Dz. gegen 8 710 200 Dz. im Jahre 1926/27, 10 611400 M
im Jahre 1925/26 und nur 50 700 Dz. im Jahre 1921/22. Am 1. Jan.
1927 ſtanden den Zuckerfabriken 1035 000 Hektar Boden zur Verfügung.
Der Ertrag der Zuckerfabriken an Zuckerrüben belief ſich im Berichtsjahr
bei einer Rübenank aufläche von 195 751 Hcktor auf 35 359 000 Dz.,
wäh=
rend im Jahre 1913/14 in 241 Zuckerfabriken 107 417 000 Dz. Zuckerrüben
verarbeitet wurden, wurden im Jahre 1927 in nur 169 Fabriten
94 485 000 Dz. verarbeitet.
Samsteg,
im Kühlen
Autobusvertehr O
chloß, nacht
P Afeh
eltr. Eb=
Euf Ke ch
Waſſerfallz und der Lan
Zelephon 8
UINch, T
aindete und Schutz
in gelietsanlteihen
Sio Diſche, Reichz=
Wleie imn 1907
Un Boden
zut dm 1o.
Ein Sich, Frnſtf
m 14
21
* Sachſen
Frei=
ſutvon 19R.1
Pakfünger Freti
ſun zmn 1097. 1 8
* Micte Hi. audlie
ſnniſch. 4
Mäiemgdenleihl
Aſce Ml. 7
iungich Aeick.)
Pice. Echu
Dersat
19 Solanleihen,
R
M M. Am
D Ag‟
10.
5.6.
144.
Mummer 186
Freitag, den 6. Juli 1928
Seite 43
der Filmn der duten Kritiken
Residenz-Theater am weißen Turm
Ab heute 3. u. 4. Teil des großen
Eddie Polo-Sensationsfilm:
Mit Büchse und Lasso
Gegen Haß und Neid — Das Antlitz des Todes
Palast-Lichtspiele, Grafenstraße
Ab heute ein großes Doppelprogramm:
Lätzow’s wilde verwegene lasd
Im Land der tausend Freuden
Ein Spiel in 7 Akten auf Sumatra
Dieses Programm ist für Jugendliche zugelassen.
Ka
Miener Rronenorag Keuer
Fernſprecher 4348.
HEUTE
Freitag, den 6. Juli 1928
Broßes Konzert
(cDtOrcheſter. Teitung: Kapellmeiſter W. Schlupp.
Eintritt 30 Pfg.
(St 11087)
Afung 8 Uhr
Samstag, den 7. Juli 1928
Aopes Sonnnernächtfenk
im Kühlen Grund im Mühltal
von Eberſtadt 25 Min.)
Aurobusverkehr Darmſtadt—Nieder=Beerbach
Rchhrt: Schloß, nachm. 5.25, 8.15 Uhr. Nach 11 Uhr
Pendel=
pkechr nach der Elektr. Eberſtadt und Darmſtadt. Großes
erſt=
kſiges Konzert Blasmuſik). Eintritt und Tanzen frei (kein
9eu Saufſchlag). Märzenbier=Ausſchank im Glas (/Lit. 20 Zſ.
evrrate Kaffee= und Weinſtuhen, Beleuchtung des Gartens,
WBaſſerfalls und der Landſchaft, Naturbild ohne gleichen.
Telephon 8 (Dauerverbindung
(17773
Orpheum
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Diebskomödie in 4 Bildern von
Frederick Lonsdale (11076
Schluß der Sommer-Spielzeit
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(17779
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Frd.=Bab. v. 26
Berlin v. 24
Darmſtdt. v. 261 93
Tresden v. 26
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Mannh. v. 26/
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Ditche Bank. . . . 10
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9cchſelbank . . . . 10
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g-hpoth.=Bk. .
tmr. u. Privatb.
Erfſt. u. Nt.=Bk. 12
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Wechſel=
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4rF. Bk.
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Pfdbr.=Bk.
(h-: Grundkr. B.
hin. Hyp.=Bank
Ltallbank.
tte-d. Creditbk.,
Znw. Vereinsbk.
Crreditanſtalt. .
hk Hyp.=Bank
Bod.=Creditbk.
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lasbank=Ant. .. 12 I.
Vr.. Creditbank
Hyp.=Bank
(d- Bod.=Cr. Bk.)
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93.5
84.5
80.5
82.5
92.25
102.5
94
93.75
190 12 9 185.5
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
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und
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7% Bad. Gold=
Kom. Anleihe v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
Lig
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hhp. Bk.
7B8.
„Lig. Pf
„ Pfbrbank,
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk.
„
3% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
82o Landesbank d.
Rheinprovinz”
8% Landeskr. Kaſſ.
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. .....
Hapag ..........
Nordd. Llohd..
Schantung=Eiſenb.
163.5 Südd. Eiſenb.=Geſ
3. Induſtrie
Adt, Gebr. . . . . .
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6% AEG. Vorzugl
59
111 AEG. Stamm.. . .
Bad. Maſchf. Durl.
Bamag=Meguin ..
141.5 Baſt Nürnberg ...
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144.25 Bergm. El. Werke.
Brem.=Beſigh.=Ol.
Heidelberg.:
Karlſtadt .
Lothr. (Karlsr.),
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„ Brockhues.
„ Fabrik Milch
5. 6. 5.7.
92-.
Rie
97.5
93
98 9.5
90.75
92
86
89
74.6
76
97.5
98
86.5
95
84 84
781,
80.5
97.75 97.25
91.5 90.5
89, 89
94 94.5
8% Mein. Hhyp. Bk.
% Naſſ. Landesbk.
Pfälz. Hhp. Bk.
Pfandbriefe".
8% Pr. Ctr.=
Bod.=Cred..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig.=Pfandbr. ..
80 Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . . .
8%Rhein. 6hp.=Bk
4½% „ Lig.=
Pfandbriefe....
8% Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit ....."
43
„L.-
Südd. Bod.,
Ered.=Bank ....
4½%r „=Lig.=
Pfdbr. . .. . . .
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Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I.
5. 6.
96.5
88.5
97
89
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92
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91
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91.5
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5. 7.
98
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94
51. 75 51
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
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Papiermark=
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Vorkr.=Pfdbriefe
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S. 1-16
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S. 17-24
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Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
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Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
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8% SalzmannckCo.
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mit Opt. v. 26
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5. 6. 5. 7.
94
87.5
6.3
10.25
6.75
9.7
8.65
102.6
87.2
90.25
88.5
95
III. 1. Ansländ. S.6.
Staatsanleihen.
5% Bosn. 2. E. B.v.
1914...
5% Bosn. L. Inv.
Anl. v. 1914 ..
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5% Bulg. Tab.v. 02/ 18.5
1,6% Griech. v. 90
1¾% Griech. Mon. 47
5% Mex. inn. (abg.)
äuß. „
4% „
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leihe(abg.) 29.25
inn. „
Frrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)...! 33
4½ Oſt. Goldrentel
(C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Goldl
von 1913 ..... ./ 217/,
40 Schw. Bds.=
Bahnen v. 1912/ 96.5
4% Türk. Abmin. 10
4% „ 1. Bagd.
2. Bagb.)
42
4% „ Zollanl.
4½½ Ungarn von
1918 (C. C.,St.) 26.5
477
5%
5. 7.
17
28.5
33
12-1,
110,
4½% dito von
1914 CC. C.,St.)
4½ dito Goldr.
(C. C.=St.
4½ dito von 1910
(C. C.=St.
4% dito
Kronen=
rente (abg.) ...
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4½ Kopenh. v. 01
4½ Liſſab. v. 1886
4% Stockh. v. 1880
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Transportanſt.
4½ Dux=Bodenb.!
von 1891 ....
4% Eliſabethbahnl
von 1883 .... .."
4% Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig. ..
4½ Lemberg=Czer.
ſteuerfrei
22ſ.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) .. ."
4% Oſt. Staatsb.v.)
1883 ...."
3% Raab=Odenbg.
b. 1883
49 Rubolfb. i. S
i. G.
20 Anatolier I.
5. 6.
Na
23.9
59.5
92
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3os
5.7,
26
19
11
17.5
5.6. 5.7.
5.7.
5. 6.
170.
161.
94.45
163
154
10 1133 129
3.5
226
145
186
140
173
93
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5
108
144.9 137
9 210.
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10 1241.5
10 184.5
62
210
60
224
59.75
118
42.5
283.5
150
109
71.75
60
143
291
140
183.75
251.5
94.1
134
180
138
41.5
194
185 190
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5. 6.
140
107.5
114
109
26
105
310
½ f1
7.21166
6 96.9
0 /188.5
93.5
20 375
10
121
8 /215
6. 7.
138
92.3
28
109.25
153
156.25
98.9
200
48
74
352
124
118
64
28.75
174
366.5 355.5
157
294.5
8 1125
8l10z
152
280
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156.25
77
206.25
94
153.2 148
156
184 9190
12 1210
10 152
12 1320
12½/205.5
157
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[ ← ][ ][ → ]Neummer 186
Freitag, den 6. Jul1 1928
Seite 13
das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schalze.
Nachdruck verboten.
gän feines Wagenrollen klang bei den letzten Worten durch
Zſttille Sommernacht.
der Amtsrat erhob ſich.
„Das ſind die Kinder! Kommen Sie, lieber Walter, wir wol=
Helmen entgegengehen. Ihre friſche Jugend wird die Geſpen=
Hhd eſes Dramas am ſchnellften verſcheuchen.”
Der Motor ſetzte aus.
cn Gleitflug ſenkte ſich das Flugzeug tiefer.
Die ſonnentrunkene Fläche des Sees flimmerte wie im
Emelzkeſſel zitterndes Silber.
ſetzt ein leiſer Stoß, ein kaum merkbares Beben in dem
ſchächtigen Geſtänge der ſchimmernden Tragflächen.
Pann pflügten die Schwimmer des Flugzeuges in weit auf=
Hur zender Bahn durch die blauen Fluten.
Der Monteur am Ablaufſteg wintte.
zwei Minuten ſpäter ſprang Kurt von Rhaden aus der
Mtel. —
C=8 war noch ganz früh am Tage.
2as Morgenlicht rann weich um den langen, grellgetünchten
A9 Der Orangerie, den grüner Kletterwein und üppige
Klema=
ſeh 8 zu den Giebelwänden hinauf mit dichtem Rankenwerk
ümtrucherten.
Ein bunter holländiſcher Garten, zog ſich bis zum
See=
u9pin.
Anmtig geformte Vaſen und bauchige Delfter Tonnen ſtan=
Gſläer und da in den Blumeninſeln der ſorgſam abgezirkelten
Hienbeete.
ICin einſamer Pfau ſtolzierte majeſtätiſch auf den ſauber
ge=
ſtrn Kieswegen einher.
2ras metallene Blau ſeiner Bruſt leuchtete; träge und
federn=
ſaoend ſchwankte er zur Seite, als der Flieger jetzt den brei=
1MMittelgang des Gartens heraufkam und in die Orangerie
ſirrt. —
As Kurt von Rhaden im Anfang des Frühjahrs der
Ein=
ſung feines Vetters nach Neudietersdorf gefolgt war, hatte er
ſpfort die leerſtehende Gärtnerwohnung im rechten Flügel
Srangeriegebäudes für die Dauer ſeines Aufenthaltes aus=
Etn.
ASeben der wunderſchönen Lage am See hatte ihn vor allem
Hunmittelbare Nachbarſchaft eines geräumigen alten
Boot=
hpvens angezogen, der ihm zur Unterbringung ſeiner Appa=
0 uind Errichtung einer kleinen Reparaturwerkſtatt wie
ge=
fen erſchienen war.
NCin paar aus dem Schloß entliehene Möbel hatten ſeinen
ſwrünhen an äußeres Behagen vollauf genügt; in den langen
Jahren ſeines Abenteuerlebens hatte er gelernt, im Falle der
Not ſeine perſönlichen Bedürfniſſe mit dem Gleichmut eines
grie=
chiſchen Philoſophen auf eim Mindeſtmaß einzuſchränken.
So war denn ſeine Wohnung mit einer geradezu
ſpartani=
ſchem Einfachheit ausgeſtattet, und nur der mächtige
Nohrplatten=
koffer und die ſchwere Kriſtallgarnitur, des Waſchtiſches gaben
Zeugnis, daß ein Mann von Kultur und vornehmen
Lebens=
gewohnheiten in dieſer weltabgeſchiedenen Einſiedelei
vorüber=
gehend ſein Heim aufgeſchlagen hatte.
Mit raſchen Schritten ging der Flieger nach ſeinem
Schlaf=
zimmer hinüber, vertauſchte hier die ſchwere Lederjoppe mit
einer bequemeren Morgenjacke und nahm dann in ſeiner
Zei=
chenecke Platz, die er ſich wit Hilfe eines Gartentiſches an dem
großen Erkerfenſter des Wohnzimmers hergerichtet hatte.
Er hatte vielleicht eine halbe Stunde eifrig arbeitend über
ſeinem Reißbrett geſeſſen, als auf einmal der Schotten einer
weiblichen Geſtalt au dem laubumſponnenen Fenſter
vorbei=
ſtreifte.
Im nächſten Augenblick klang ein leichter Schritt auf den
Sandſteinflieſen des Vorraumes.
Ein leiſes Klopfen.
Die Baronin trat ein.
Sie trug ein großes Badetuch zuſammengerollt unter dem
rechten Arm, in dem nur loſe aufgeſteckten Haar, ſchimmerten
noch ein paar feine Waſſertropfen.
„Ich komme vom Baden,” ſagte ſie nach der erſten
Begrü=
ßung. „Da hörte ich von deinem Monteur, daß du zu Hauſe zu
finden ſeieſt.”
Damit ließ ſie ſich auf einem Korbſeſſel am Fenſter nieder
und ſchaute in die ſchimmernde Ferne des Sees hinaus, von
dem es zuweilen wie ein einziges tiefes Atemholen voll Duft
und Friſche über die Blumenrabatten des Gartens
herüber=
ſchwoll.
„Was verſchafft wir die Ehre eines ſo frühen Beſuches?”
nahm Kurt nach einer Weile das Wort und ſchob das Reißbrett
weiter auf den Tiſch hinauf.
Die junge Frau hob dem Kopf.
„Ich habe geſtern den ganzen Tag vergeblich auf dich
ge=
wartet.”
Ein leiſes, ironiſches Lächeln ſpielte um den ſchmalen
Män=
nermund.
„Ich wollte dir abſichtlich Zeit laſſen, über das, was ich dir
Sonntag nacht geſagt habe, noch einmal reiflich nachzudenken.”
„Das habe ich auch getan und kann dir nur wiederholen,
daß ich bei meinem Entſchluß bleibe: Ich muß hier heraus, ganz
heraus. Und zwar für lange Zeit. Ich halte es einfach nicht
mehr aus. Ich habe das Gefühl, daß mich irgendein unſichtbarer
Freund umſchleicht und jeder meiner Schritte belauſcht und
beob=
achtet wird."
„Du ſiehſt Geſpenſter, Sibyll!” war die Antwort. Du biſt
ſeit dem Tode deines Mannes nervös überreizt. Das iſt alles.
Und darauf wird die ländliche Stille Neudietersdorfs bielleicht
am beſten einwirken.”
„Da irrſt du, Kurtl Gerade Neudietersdorf iſt es, was mir
die Nuhe nimmt. Weil ich hier überall einen Vorwurf, eine
An=
klage zu ſehen glaube, im Geſicht der Gräfin Stefanie, in den
Augen Lores.”
Der Flieger zuckte die Achſeln.
„Was heißt Anklage? Alles geſchieht mit Notwendigkeit, und
auch der Tod deines Mannes fällt aus dieſem Geſetz nicht
heraus. Du haſt die Urkunde des Gerichts in Händen, daß er
verunglückt iſt. Wer will da ſeine Stimme gegen dich erheben?.
Laß die Toten ruhen. Es handelt ſich jetzt um das Lebende.”
Die junge Frau ſchüttelte den Kopf.
„Damit kannſt du mir mein inneres Gleichgewicht nicht
wie=
dergeben. Ich will fort, ſobald die Ordnung des Nachlaſſes
be=
endet iſt. Dr. Hauffe ſcheint mir ſehr gewandt und fähig. In
acht bis zehn Tagen ſind wir hoffentlich fertig. Dann hält mich
nichts mehr!”
„Sibyll!”
Der Flieger war aufgeſtanden und ging mit großen Schritten
im Zimer auf und ab.
„Das ſind doch alles nur Ausflüchte. Glaubſt du denn, ich
habe es nicht ſchon längſt gemerkt, daß du eine andere geworden
biſt im letzter Zeit? Einmal hat man dich mir genommen, ein
zweites mal laſſe ich dich nicht!“
Er war bei den letzten Worten ganz dicht an ſie
herangetre=
ten, ſein ſchönes, tiefgebräuntes Geſicht glühte in verhaltener
Leidenſchaft.
„Haſt du denn ſchon alles vergeſſen, was uns berbindet,
Sibyll? Wie du an jenem Abend zu mir kamſt und mich halb
ſinnlos vor Angſt um Hilfe anflehteſt: Es iſt alles vorbei. Er
hat mich aus dem Hauſe gejagt. Rette mich, und ich bin füs
immer dein!“
Ein langes Schweigen folgte.
Es war ganz ſtill, nur das Geläute des Parkes kam zuweilen
durch das Fenſter und ein tiefes Bienenſummen, das wie ein
einziger langgedehnter Ton über dem ſommerheißen Garten
zitterte.
Sibyll!” klang jetzt wieder, die Stimme des Mannes in
mühſam beherrſchter Erregung. „Denk daran, wie wir einſt ſo
glücklich waren. Bis dein Gatte zwiſchen uns trat und ſein
Reichtum dich blendete. Damals gab ich dich frei, denn ich wußte
ja noch nicht, was mir dein Verluſt bedeuten würde. Das habe
ich erſt empfunden in den heißen, einſamen Tropennächten, wenm
die Sehnſucht nach dir oft wie eine glühende Kette an meinem
Herzen riß. Dann fanden wir uns wieder zuſammen, und
vom erſten Augenblick an fühlte ich, daß du wieder mein ſein
mußteſt, daß dieſe Liebe das Schickſal meines Lebens iſt!“
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niedergelassen. Meine Kanzlei befindet sich Steinstr. 3.
Meine Sprechstunden halte ich täglich nachmittags,
außer Samstags. Meine Fernsprechnummer ist 146.
Ab 1. August 1928 übe ich meine Praxis
gemeinsam, mit Herrn Rechtsanwalt Eduard Dingeldey
aus. Unsere gemeinsame Kanzlei, unsere
Sprech-
stunden, unsere Fernsprechnummer wie vorstehend.
Darmstadt, den 5. Juli 1928.
Viktor M. Osann
Rechtsanwalt.
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25. Juli 1928.
Mörfelden, den 4. Juli 1928.
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ſollen auf den Abbruch verkauft werden.
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Darmſtadt, den 4. Juli 1928.
Städt. Hochbauamt.
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