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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Haus-Exen
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Einzelnummer 10 Pfennige
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Franifurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 184
Mittwoch, den 4. Juli 1928.
191. Jahrgang
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FinanzAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Relame=
zeile 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchsmark
(4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt., wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw. erſiſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konurs oder gerſchlſcher Beſteſching ſall ſeder
Rabat weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Naionalbank.
Di diogrniiiint der neuen ktcgiegeranige
Forderung nach ſofortiger Rheinland=Räumung, allgemeiner Abrüſtung und baldiger Endlöſung des
Reparations=
problems.—Wbau der Köle und Ausbau der Hondeleverträge.— Hilfe für Handwerk, Hondel. Gewerbe umd
Tand=
wirtſchaft. — Schaffung eines neuen Reichsbeamtengeſetzes. — Senkung der Lohnſteuer.
Reichstag.
Abwartende Haltung der Parteien.
Eine Stunde lang hat der Reichskanzler am Dienstag
ge=
praucht, um das Programm der neuen Regierung dem Reichstag
worzuleſen. Er hat mit Nachdruck betont, daß er nicht an der
Spitze eines proviſoriſchen Kabinetts ſteht, ſondern das Streben
eat, möglichſt lange im Amte zu bleiben, und im Herbſt lediglich
die Beſatzung ſeines Kabinetts ergänzen will. Er hat ein
Pro=
garamm vorlegt, deſſen Durchführung mehrere Jahre in Anſpruch
mehmen kann. Herr Müller hat über den Reichstag ein Füllhorn
von Hoffnungen und Wünſchen ausgeſchüttet, das kaum an einem
Problem der inneren Politik vorüberging. Wirtſchaft,
Finanz=
wolitik, Heeresweſen, Mittelſtandsfürſorge, Arbeiterfürſorge —
nichts war vergeſſen. Während lediglich der Abſatz über die
Alußenpolitik, der die Hand des Außenminiſters verrät, über
ſrinen gewiſſen Schwung verfügt, war der übrige Teil des Pro= ſpricht dem Willen, den das deutſche Volk bei der Reichstagswahl
gramms eine etwas bürokratiſche Arbeit, eine Aufzählung von
Elnkündigungen, die alle zu regiſtrieren geeignet waren, doch
in=
nolge der nüchternen Tatſächlichkeft ihrer Materie nirgends
Be=
geiſterung auslöſen konnten.
igen Vorgängen im Preußiſchen Landtag war man darauf gefaßt,
ſoaß die Kommuniſten einen Skandal provozierten. Sie haben
warauf verzichtet, weil ſie wohl die ſtarke Hand des
Reichstags=
wräſidenten fürchteten und ſich nicht um ihre Diäten während
goer Sommermonate bringen wollten. Nur hin und wieder
machten ſie den Verſuch, durch Zwiſchenrufe den Kanzler aus
ſoem Konzept zu bringen. Da aber bewährte ſich doch ſeine alte
Praxis aus Volksverſammlungen; er kann ſeine Stimme
ent=
prechend ſchrauben und ſich gegen ein halbes Dutzend Zwiſchen=
„ufer gut durchſetzen. Er iſt auch ſchlagfertig genug, um den
Durchſchnittskommuniſten überlegen zu ſein. Immerhin brachte
es ihn doch aus dem Konzept, als der Kommuniſt Torgler ihm
Hei einem beſonders gut gefügten Satzbau dazwiſchen rief „Das
tſt ja alles Schmus”; und ein leiſes Lächeln ging auch durch das
Haus, als bei Erwähnung der notwendigen Ergänzung der
Arbeiterunfallverſicherung von links her der Vorſchlag gemacht
rpurde, Herr Müller ſolle doch darin auch das Kabinett
einbe=
siehen. Mindeſtens ebenſo peinlich aber war es den
Sozial=
vemokraten, als die Kommuniſten bei dem Abſatz über die
Reichs=
rwehr mit militäriſchem Schneid in ein dreifaches Hurrah
aus=
brachen. Sonſt aber blieb, abgeſehen von einem Ordnungsruf
gegen einen Kommuniſten und einigen heftigen Gloſſen der
Kationalſozialiſten, alles ruhig, zumal die Deutſchnationalen
Haltung bewahrten und die Erklärung ſtilſchweigend zur Lennt= ſelbſt dann nicht bedürfen würde, wenn es nötig wäre, bis zu den
mis nahmen.
Allzuviel Anlaß zur Kritik haben ſie freilich auch wicht. Sie
evaren ſichtlich verblüfft über die landwirtſchaftsfreundlichen
Vorſchläge zur Agrarreform, mit denen Hermann Müller
hervor=
rrat. Dieſen Abſchnitt hätte der frühere deutſchnationale
Land=
rwirtſchaftsminiſter Schiele, der ebenſo wie ſeine Miniſterkollegen
eund der ehemalige Reichskanzler Marx der Verleſung zuhörten,
micht anders faſſen können. Den bürgerlichen Bedenken hat Herr
Müller weitgehend Rechnung getragen. Was er zur Wehrmacht
ſiagt, ſteht in erfreulichem Gegeuſatz zu den früheren Reden der
Uetzten Ritt gegen die Reichswehr, um deſſentwillen die Möglich=
Eeit der Großen Koalition vor zwei Jahren kaputt ging. Das
eine ſteht feſt, Hermann Müller wirbt um das Vek= daſtehende Schranke niederzulegen, die der
Be=
mnit einem abgelehnten Mißtrausvotum zufrieden ſein, ſondern
eine pofitive Abſtimmung erzwingen. Er iſt auch
Bereits an die Parteien herangetreten, um ſie für ein
Vertrauens=
reicht, iſt ungewiß. Die Parteien haben ſich ihre
Entſcheidung vorbehalten. Daß auch die Deutſche
Volkspartei nach dieſer Erklärung für eine
Billigung zu haben iſt, iſt ohne weiteres anzunehmen.
Mein ſachlich aber hätten kaum die Deutſchnationalen Anlaß,
einen Billigungsantrag abzulehnen. Darüber wird aber erſt
mm Donnerstag der Woche die Entſcheidung fallen. Vorläu=
Fig haben die Fraktionen ſich noch freie Hand
Ausſtrache, die am Mittwoch beginnt, über die näheren Abſichten
Der Regierung noch weiteres bekannt wird.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 3. Juli. (Eig. Ber.)
Die Tribünen ſind ſchon längere Zeit vor Sitzungsbeginn
Dicht beſetzt, auch die Diblomatenloge. Bald füllt ſich auch der gaben, die in Genf zu löſen ſind, loyal mitzuarbeiten. Von den
Kitzungsſaal bis auf den letzten Platz. Als Reichstagspräſident
Poebe die Sitzung eröffnet, erſcheinen mit Ausnahm= des unſeres Intereſſes
Reichsaußenminiſter die Mitglieder der neuen Regierung mit
Ddem Reichskanzler Müller an der Spitze. Der Präſident verlieſt
Das Schreiben, in dem Reichskanzler Müller dem Reichstag
aufführt. (Abg. Torgler (Komm.) ruft: „Lauter Namen, aber
* Das Kaoinett Müller vor dem Kommuniſten: „Das paßt gerade!” (Heiterkeit.) Hierauf nimmt unſere zahlreichen Schiedsverträge, die Annahme der
Fakultativ=
der Reichskanzler das Wort. Die Komuniſten empfangen ihn klauſel des Weltgerichtshofes und unſere aktive Mitarbeit im
mit dem Ruf: „Der Generaldirektor kommt!”
Reichskanzler Müller=Franken
führt u. a. aus:
nett vorzuſtellen, das aus dem am 20. Mai gewählten Reichstag
hervorgegangen iſt. Der Wahlkampf hat der Welt bewieſen, daß
das Deutſche Reich nach den ſchweren Nachkriegsjahren in eine
Periode ruhiger und ſteter Entwicklung getreten iſt. Die
Funda=
mente des neuen Staates der deutſchen Republik ſtehen ſicher und
unerſchütterlich. Die Reichsregierung hat die Aufgabe, auf dem
zu wirken, daß die Wunden des Krieges und der Nachkriegszeit
ſich immer mehr ſchließen und auf allen Gebieten entſchloſſene
Reformarbeit geleiſtet wird, denn nur entſchiedenes
Weiterarbei=
ten auf dem Wege des ſozialen und politiſchen Fortſchritts
ent=
bekundet hat. Solchem Ziele dient die Zuſammenſetzung der
Grundlage, ſo hat doch ihre Zuſammenſetzung die Zuſtimmung
Freilich, auch die Widerſpruchsmöglichkeiten fehlten. Nach hat das neue Reichskabinett ſeine Tätigkeit aufgenommen. Es
wird ſeine kommende politiſche Arbeit nach dem folgenden
Pro=
gramm geſtalten— das ich die Ehre habe, Ihnen vorzutragen:
In der auswärtigen Politik iſt der Weg, den die Reichsregterung
gehen wird, klar vorgezeichnet.
Die deutſche Außenpolitik
verfolgt ihre Ziele in dem Willen zur friedlichen Verſtändigung
und unter Verzicht auf den Gedanken der Rebanche. An dieſer
Grundlage werden wir feſthalten. Ernſte und wichtige
Fragen harren der Löſung. Ich nenne zunächſt die
Frage der Befreiung der noch beſetzten Gebiete
am Rhein und des Saarlandes. In Uebereinſtimmung
mit dem ganzen deutſchen Volk iſt die Reichsregierung von
unſe=
rem wohlbegründeten Anſpruch auf die ſofortige Befreiung
die=
ſer Gebiete überzeugt. Wir müſſen jedoch feſtſtellen, daß die
Be=
ſatzungsmächte aus der politiſchen Entwicklung der letzten Jahre
die gegebenen Schlußfolgerungen noch immer nicht gezogen
haben, und daß es aus dieſem Grunde bisher nicht gelungen iſt,
in den wechſelvollen Erörterungen über die Räumungsfrage ein
praktiſches Ergebnis zu erzielen. Nur noch 1½ Jahre trennen
uns von dem für die Räumung der zweiten Zone vorgeſehenen
letzten Vertragstermin. Wir wiſſen alle, daß es eines Appells
an die Treue und Geduld der Bevölkerung der beſetzten Gebiete
letzten Vertragsterminen auszuharren. Käme es aber wirklich
dahin, daß
die Räumungsfrage
deutſame Gelegenheit verſäumt, die Politik der Verſtändigung
in die Tat umzuſetzen, obwohl alle Vorausſetzungen dafür
ge=
geben waren. Für uns iſt in dieſer Frage neben dem
ſelbſt=
verſtändlichen Wunſch nach freier Ausübung der
deutſchen Souveränität im Rheinland und nach
Sozialdemokraten. Man denke nur an Herrn Scheidemanns Befreiung der Bevölkerung von den Laſten der
Beſetzung vor allem der Geſichtspunkt
maß=
gebend, endlich dieſe noch aus der Kriegszeit
Erauen derbürgerlichen Parteien —er will nicht gründung eines wirklichen Vertrauensverhält= ſieht die Reichsregierung als eine weſentliche Aufgabe an. Sie
niſſes zwiſchen den Völkern im Wege ſteht. Wir begrüßt es, daß die Verhandlungen mit dem ſtammesverwandten
erwarten auf das Beſtimmteſte, daß dieſer Geſichtspunkt im glei= Oeſterreich zu einem endgültigen und abſchließenden
Handels=
chen Maße nunmehr auch von den an der Beſetzung beteiligten
wotum zu gewinnen, das auch Dr. Streſemann aus außenpolitis fremden Regierungen genürdigt wird. Wir erwarten auch, daß
ſichen Gründen für wünſchenswert hält. Ob er das alerdings ek= bei ihnen jeder von anderer Seite unternommene Verſuch, den die Weltwirtſchaftskonferenz in ihrem Streben nach Erleichterung
Sachverhalt durch das unberechtigte Hineinziehen anderer Pro= des Warenaustauſches empfohlen hat: „autonome Maßnahmen
bleme zu verwirren, vergeblich bleiben wird.
Das Räumungsproblem iſt einfach und klar, Es Reallohnes der werktätigen Bevölkerung iſt
bedarf nur des guten Willens, um es zu löſen.
Der treuen Bevölkerung an Rhein und Saar entbieten wir
unſe=
worbehalten, um vielleicht noch herauszuhören, ob bei der ren herzlichen Gruß. Die Reichsregierung iſt ſich der ſchweren
wirtſchaftlichen Not bewußt, die dort infolge der Beſetzung einen
hohen Grad erreicht hat und durch die die Grenzverhältniſſe noch
verſchärſt werden. Wir werden dieſer Wirtſchaftsnot unſere be=
Außenpolitik hängt unſere Betätigung im Völkerbund aufs engſte keiten der Staatsgewalt zu gewähren, liegt auch im
wohlverſtan=
zuſammen. Wir ſehen im Völkerbund einen der wichtigſten
Fal=
toren des internationalen Lebens und damit auch der Förderung
der nationalen Intereſſen. Wir ſind entſchloſſen, an allen Auf= und bei der Regierung das zu einem Zuſammenarbeiten
erfor=
allgemeinen Völkerbundsproblemen ſteht jetzt im Vordergrund
die Frage der allgemeinen Abrüſfung.
ſeine Ernennung mitteilt und die Mitglieder ſeines Kabinetts Die Entwaffnung Deutſchlands iſt bis zum letz= Kontrolle, Sicherheit und Möglichkeit gewährt, ſachverſtändige
ten Ende durchgeführt, und kein Staat hat ſo 7
keine Köpfei) Als der Schriftführer bei der Verleſung der einge= viel für die allgemeine Sicherheit getan, wie dem allgemeinen wirtſchaftlichen Fortſchritt zu dienen geeignet
gangenen Vorlagen das Viehſeuchengeſetz anführt, rufen die Deutſchland. Das beweiſen die Verträge von Locarno,
Genfer Sicherheitskomitee. Deutſchland iſt der erſte Staat
ge=
weſen, der dem neuerdings von den Vereinigten Staaten von
Amerika vorgelegten allgemeinen Pakte zur Aechtung des
Krie=
ges ohne Vorbehalt zugeſtimmt hat. Alles das gibt uns das
Recht und die Pflicht, mit allem Nachdruck die
Ich habe die Ehre, dem hohen Hauſe das neue Reichskabi= Forderung zu erheben, daß jetzt endlich mit der
Durchführung der allgemeinen Abrüſtung ernſt
gemacht und ſo der ſehnlichſte Wunſch der
Völ=
ker, die durch den furchtbaren Krieg gegangen ſind, erfüllt
wird. Die Welt muß ſich darüber klar werden, daß es auf die
Dauer ein unmöglicher Zuſtand iſt, daß ein
gro=
ßes Land wie Deutſchland einſeitig abgerüſtet
nun feſtgefügten Grunde weiterzubauen und unabläſſig dahin ſich inmitten von Ländern befindet, die bis an
die Zähne bewaffnet ſind. Vor eine weittragende
Auf=
sabe wird uns
die kommende Entwicklung in der Reparationsfrage
ſtellen. Durch den Sachverſtändigenplan und die Londoner
Reichsregierung. Beruht ſie auch noch nicht auf koglitionsmäßiger Abmachungen vom Jahre 1924 iſt es gelungen, das
Reparationsproblem des politiſchen Charakters zu entkleiden und
der in Betracht kommenden Parteien gefunden. Auf dieſer Baſis aus ihm eine finanzielle und wirtſchaftliche Frage, zu machen.
Seither iſt die Durchführung des Sachverſtändigenplanes
reibungslos erfolgt. Die Sachverſtändigen ſelbſt haben
ihren Plan indes nur als eine vorläufige Regelung hezeichnet
und es als notwendig hingeſtellt, dieſe vorläufige Regelung durch
eine endgültige zu erſetzen, ſobald die Verhältniſſe dies
ermög=
lichen. Mag der Zeitpunkt für die Inangriffnahme der
End=
löſung ſich auch heute noch nicht genau überſehen laſſen, ſo iſt
doch die Entwicklung weit genug fortgeſchritten, um allen
betei=
ligten Kreiſen Raum für die Ueberzeugung zu ſchaffen, daß die
baldige Herbeiführung dieſer Endlöſung nicht
nur wünſchenswert, ſondern auch möglich iſt.
Deutſchland wird es ſeinerſeits nicht an der lohalen
Mitwir=
kung fehlen laſſen, um eine Frage endgültig zum Abſchluß zu
bringen, die ſowohl für die deutſche Wirtſchaft als auch für die
Weltwirtſchaft von größter Bedeutung iſt. Indem ich darauf
ver=
zichte, die ſonſtigen Aufgaben unſerer Außenpolitik, wie ſie ſich
aus unſeren Beziehungen zu den einzelnen Ländern ergeben,
be=
ſonders aufzuführen, wende ich mich nunmehr den Fragen der
Innenpolitik zu.
Die deutſche Wirtſchaft bedarf
zu ihrer vollen Entfaltung der Entwickelung und Vertiefung
ihrer weltwirtſchaftlichen Beziehungen. Infolgedeſſen wird die
Reichsregierung ihre Kraft daran ſetzen, durch Pflege und
Er=
weiterung der weltwirtſchaftlichen Betätigung die deurſchen
Wirtſchaftskräfte zu ſtärken. Die neue Reichsregierung nimmt
die vorbehaltloſe Anerkennung der Ergebniſſe der Genfer
Welt=
wirtſchaftskonferenz durch die bisherige Reichsregierung auf. Sie
wird zu ihrem Teil für ihre Verwirklichung ſorgen und ſich
ins=
beſondere an den Arbeiten zur Senkung der nach dem Kriege faſt
einfach dem Zeitablauf überlaſſen bliebe, ſo wäre damit eine be= überall erhöhten Zolltarife durch internationale Vereinbarungen
tatkräftig beteiligen. Neben den Genfer Arbeiten, die auf eine
Senkung der Zölle hinzielen, ſind nach wie vor Handelsverträge
das vornehmſte Mittel zur Beſeitigung von Hinderniſſen im
Austauſch der einzelnen Volkswirtſchaften. Die
Erweiterung unſerer handelsvertraglichen
Beziehungen,
insbeſondere auch zu den öftlich und ſüdöſtlich gelegenen Staaten,
vertrag in Wien eingeſetzt haben. Die Reichsregierung wird auch
den dritten Weg handelspolitiſcher Betätigung einſchlagen, den
auf dem Gebiete des Zolltarifs”. Wichtig für die Geſtaltung der
Ausfuhr ſowohl als auch für die Sicherung eines angemeſſenen
die Preisgeſtaltung auf dem deutſchen inneren Markt.
Zu ihrer Beeinfluſſung dient neben einer auf die
Erhal=
tung der Wertbewerbsfähigkeit zielende Handelspolitik, vor allem
auch die richtige Einſtellung des Staates zu den großen in
Kar=
tellen, Truſten und ähnlichen Formen unſer Wirtſchaftsleben
be=
ſondere Aufmerkſamkeit widmen. Mit der Grundlinie unſerer einfluſſenden monopoliſtiſchen Organiſationen. Dieſe
Möglich=
denen eigenen Intereſſe jener Gebilde ſelbſt, die alsdann bei
der Allgemeinheit ein beſſeres Verſtändnis für ihre Maßnahmen
derliche Vertrauen finden werden. Dadurch kann die Anwendung
geſetzlicher Maßnahmen gegen den Mißbrauch wirtſchaftlicher
Machtſtellungen auf das unbedingt erforderliche Maß beſchränkt
werden. Für diejenigen Fälle, in denen eine ſolche
Gemein=
ſchaftsarbeit nicht zu erzielen iſt, bedarf die bisherige geſetzliche
Grundlage eine Ergänzung, die der Regierung die notwendige
Feſtſtellungen darüber zu treffen, ob die Tätigkeit dieſer Gebilde
iſt. Mit beſonderer Sorgfalt verfolgt die Reichsregierung die
Verhältniſſe im Steinkohlenbergbau. Die deutſche Regierung
begrüßt es, daß die hiermit zuſammenhängenden Fragen vom
ökonomiſchen Komitee des Völkerbundes einer internationalen
Betrachtung unterzogen werden, und wird an dieſer zu ihrem
Teil bereitwillig mitarbeiten. Für das Gedeihen der Wirtſchaft
iſt die Geſtaltung der Transportverhältniſſe und des öffentlichen
Nachrichtendienſtes von ausſchlaggebender Wichtigkeit. Die
Reichsregierung wird an der bisherigen Verkehrspolitik
feſthal=
ten und beſtrebt ſein, durch organiſche Weiterentwicklung der
ver=
ſchiedenen Verkehrsmittel die günſtigſten Bedingungen zur
Hebung des Abſatzes zu ſchaffen. Die Reichsregierung iſt ſich
bewußt, daß
weite Kreiſe des Mittelſtandes in Handwerk, Handel
und Gewerbe in ſchwerer Notlage
ſich befinden und noch immer nicht eine geſunde Grundlage für
ihre Exiſtenz haben finden können. Dieſen mittelſtändigen
Krei=
ſen Schutz und Förderung angedeihen zu laſſen und einer durch
die Bedürfniſſe der Bevolkerung nicht gebotenen Ausdehnung
der Betätigung der öffentlichen Hand angemeſſene Grenzen zu
ſetzen, wird ſich die Reichsregierung beſonders angelegen ſein
laſſen. Dem Handwerk gegenüber ſoll durch alsbaldige Vorlage
und Verabſchiedung der Handwerkernovelle das gegebene
Ver=
ſprechen der Regelung einiger wichtiger Organiſationsfragen
eingelöſt werden. Den genoſſenſchaftlichen Selbſthilfeeinrichtungen
von Handwerk und Gewerbe iſt tatkräftige Förderung zu
ver=
leihen. Die durch die Schaffung der Verdingungsordnung für
Bauleiſtungen für ein beſchränktes Gebiet getroffene Regelung
ſoll unter Mitwirkung der beteiligten Kreiſe auf das geſamte
öffentliche Vergebungsweſen zweckentſprechend ausgedehnt
wer=
den. Dabei ſollen die mittleren und kleineren Betriebe
beſon=
ders berückſichtigt werden. Der Heranbildung eines
ausreichen=
den Stammes an Facharbeitern zu Qualitätsleiftungen muß
durch eine umfaſſende
Regelung der Berufsausbildung des Nachwuchſes
in Induſtrie, Handel und Handwerk
Rechnung getragen werden. Dieſem Zweck dient das
Berufsaus=
bildungsgeſetz, das alsbald eingebracht wird. Artikel 165 der
Reichsverfaſſung ſieht die gleichberechtigte Mitwirkung der
Ar=
beitnehmer in der Wirtſchaft und Sozialpolitik vor. Seiner
wei=
teren Verwirklichung dient der Geſetzentwurf über den
endgül=
tigen Reichswirtſchaftsrat, der in nächſter Zukunft den Reichstag
beſchäftigen wird. Eine der wichtigſten und erſten Aufgaben des
endgültigen Reichswirtſchaftsrates wird es ſein, Vorſchläge zur
weiteren Ausführung des Artikels 165 mit dem Ziele einer
ſtei=
gendem Mitbeteiligung der Arbeitnehmer an der geſamten
wirt=
ſchaftlichen Entwickelung der produktiven Kräfte zu beraten. Auch
in dem deutſchen Grenzgebieten, die infolge ihrer Lage einer
Reihe beſonderer Schwierigkeiten ausgeſetzt und daher erhöhter
Fürſorge bedürftig ſind, muß dies geſchehen. Es gibt keine
iſo=
lierte Wirtſchaft einzelner Bezirke, ſondern nur eine einheitliche
deutſche Wirtſchaft. Ebenſo iſt es notwendig, den verſchiedenen
wirtſchaftlichem Intereſſen, deren Betreuung innerhalb der
Reichsregierung aus techniſchen und organiſatoriſchen Gründen
verſchiedenen Miniſterien zugeteilt iſt, einen angemeſſenen
Aus=
gleich auf eine Behandlung unter einheitlichen Geſichtspunkten
zu ſichern.
Die Notlage weiter Kreiſe und Gebiete der deutſchen
Landwirtſchaft hält unvermindert an.
Die Wiederherſtellung der Rentabilität der landwirtſchaftlichen
Betriebe iſt die Vorausſetzung ihrer Erhaltung und damit der
Erhaltung des deutſchen Landvolkes, deſſen das Deutſche Reich
im Intereſſe ſeiner Wirtſchaft und eines geſundem Aufbaues
des deutſchen Volkes ſo unumgänglich bedarf. Die
Reichsregie=
rung iſt ſich der Gefahr durchaus bewußt, daß bei Rückgang der
landwirtſchaftlichen Produktion unſere Ernährung in verſtärktem
Maße vom Auslande abhängig wird, und die dann nötige
ver=
mehrte Nahrungsmitteleinfuhr unſere Handelsbilanz belaſtet.
Zur Bekämpfung dieſer Gefahren und zur Behebung der
Not=
lage der Landwirtſchaft ſollen die Maßnahmen des Reiches zur
Förderung der Bodenverbeſſerung und zur Hebung der
techni=
ſchen Grundlagen der landwirtſchaftlichen Erzeugung fortgeführt
werden.
Auf der Grundlage des vom letzten Reichstag beſchloſſenen
Hilfswerkes ſollen die Arbeiten zur Qualitätsſteigerung und zur
Standardiſierung wichtiger Produkte und zur Vebeſſerung der
Abſatzorganiſationen unter beſonderer Berückſichtigung der
Edel=
erzeugniſſe der bäuerlichen Wirtſchaft fortgeführt werden. Die
Menge kurzfriſtiger Kredite, die in dieſer Verſchuldung enthalten
ſind, gefährdet fortgeſetzt die rationelle Führung der Betriebe.
Die Umwandlung dieſer Kredite in langfriſtige Verſchuldung und
die Senkung der Zinsſätze aller landwirtſchaftlichen Schulden wird
angeſtrebt werden. Die Reichsregierung wird die landwirtſchaft=
liche Siedelung nachdrücklichſt mit dem Ziele fördern, eine
ge=
ſunde Verteilung der Bevölkerung und ihrer einzelnen Gruppen
zwiſchen Stadt und Land zu erwirken. Die Reichsregierung
be=
abſichtigt die
Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens
über den Achtſtundentag
und wird in den internationalen Verhandlungen an der
Beſei=
tigung der hinſichtlich der Reviſion des Abkommens zurzeit
be=
ſtehenden Ungewißheit und der ſeiner allgemeinen Ratifizierung
entgegenſtehenden Hinderniſſen mit allen Kräften mitarbeiten.
Sie wird den bereits vom Reichsrat verabſchiedeten Entwurf
eines Arbeitsſchutzgeſetzes dem Reichstag alsbald vorlegen, ebenſo
auch den zu ſeiner Ergänzung erforderlichen Entwurf eines
Berg=
arbeitergeſetzes. Neben dem Arbeitsſchutzgeſetz wird vor allem die
Neugeſtaltung der Seemannsordnung, des Tarifvertragsrechts
und des allgemeinen Arbeitsvertragsrechts zu fördern ſein, um
das von der Verfaſſung verheißene einheitliche Arbeitsrecht
bald=
möglichſt zum Abſchluß zu bringen. Das Geſetz über
Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen=Verſicherung
vom Sommer v. J. hat die Organiſation des Arbeitsmarktes auf
eine neue Grundlage geſtellt. Verſäumniſſe von Jahrzehnten ſind
hier nachzuholen. Erſt wenn das geſchehen iſt, werden ſich die
Wirkungen des neuen Geſetzes zuverläſſig beurteilen laſſen. Eine
Frage, die rechtzeitig vor dem Winter geregelt werden muß, iſt
die Stellung der Saiſonarbeiter in der Arbeitsloſenverſicherung,
wozu die Organe der Reichsanſtalt die nötigen Befugniſſe haben.
Die Kriſenunterſtützung iſt bereits über den 1. Juli hinaus
ver=
längert worden. Ferner ſoll die Dauer der Kriſenunterſtützung
für die älteren Angeſtellten und Arbeiter über die gegenwärtige
Grenze hinaus verlängert werden. Das kann im Weg der
Ver=
ordnung geſchehen. Es wird weiter zu prüfen ſein, ob
rüchſichts=
loſer Entlaſſung älterer Angeſtellter wirkſam geſteuert werden
kann. Im Rahmen der allgemeinen Sparmaßnahmen wird zu
evwägen ſein, wie die Reichsverſicherung einfacher, wirtſchaftlicher
und infolgedeſſen ertragsfähiger gemacht werden kann. Dabei
kommt ein Abbau der Sachleiſtungen oder eine Beſchränkung der
Selbſtverwaltung nicht in Betracht. In der internationalen
So=
zialverſicherung werden die bisher mit Erfolg beſchrittenen Wege
fortgeſetzt. Die enge Zuſammenarbeit mit dem internationalen
Arbeitsamt wird fortgeſetzt werden. Sie verpflichtet auf der
an=
deren Seite die Reichsregierung, Deutſchland den gebührenden
Platz in der internationalen Arbeitsorganiſation zu ſichern. Das
Los der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen zu beſſern,
entſpricht dem einmütigen Empfinden des deutſchen Volkes. In
gleicher Weiſe wird die Regierung beſtrebt ſein, die öffentliche
Wohlfahrtspflege zum Segen der Notleidenden auf das beſte
auszubauen.
Die Wohnungsnot
beeinträchtigt nach wie vor die Geſundung unſeres Volkslebens.
Der Erhaltung des Altwohnraumes und dem Bau neuer
Woh=
nungen wird die Regierung ihre beſondere Sorge zuwenden und
dabei dem Bedürfnis der unbemittelten und minderbemittelten
wohnungsloſen Volkskreiſe Rechnung tragen.
Sie wird die Beſtrebungen fördern, durch rationellere
Ge=
ſtaltung des Bauweſens die Baukoſten zu ſenken. Da der
Woh=
nungsbau als produktiv gilt wird es ohne Bedenken ſein, bei
dringendem Bedarf Mittel im Wege der Anleihe aufzubringen,
ſoweit es die allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe und die Lage
am Kapitalmarkt geſtatten. Eine fruchtbare Arbeit auf dem
Ge=
biete der Außen=, Wirtſchafts= und Sozialpolitik iſt nur möglich
auf dem Fundament eines feſten Staatsgefüges, deſſen
Grund=
lage die Weimarer Verfaſſung iſt. Es iſt die vornehmſte
Auf=
gabe der Reichsregierung, auf dieſer Grundlage unſer
Staats=
weſen im demokratiſchen Sinne auszubauen und für die Ehrung
und Achtung der Republik und ihrer Symbole einzutreten. Sie
wird die vom Reichsrat beſchloſſene Initiativvorlage über den
Verfaſſungstag
unverzüglich beim Reichstag einbvingen. Die Reichsregierung
rechnet und vertraut hierbei auf die treue Mithilfe der
Beamten=
ſchaft. Sie wird ſich angelegen ſein laſſen, die Rechte der
Be=
amten zu wahren und ihre Intereſſen zu fördern. Ihre beſondere
Aufmerkſamkeit wird die Regierung einer Regelung der
Rechts=
verhältniſſe der Miniſter und der Schaffung eines neuen
Reichs=
beamtengeſetzes zuwenden, in das auch die im vorigen Reichstag
unerledigt gebliebene Dienſtſtrafordnung einzugliedern ſein wird.
Die Wahlreform
wind die Reichsregierung erneut in Angriff nehmen. Die
Reichs=
regierung wird beſtrebt ſein, das öffentliche Schulweſen orgamiſch
und ſozial auszugeſtalten. Dabei iſt die Stellung der Schule als
eines der Staatshoheit unterſtehenden Opganismus, das Recht
der Religionsgeſellſchaften bezüglich des Religionsunterrichtes
und die verfaſſungsmäßig gewährleiſtete Gewiſſensfreiheit unter
Berüchſichtigung der Elternrechte zu wahren. Die Pflege der
kör=
perlichen, geiſtigen und ſittlichen Geſundheit des deutſchen Volkes
wird nach wie vor eine ernſte Sorge der Reichsregierung ſein.
Eine wichtige Aufgabe erwächſt der Reichsregierung in der
Ver=
tiefung der internationalen kulturellen Beziehungen.
Die Wehrmacht
der deutſchen Republik wird ihre Aufgaben zum Schutze der
Gren=
zen und der Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im
In=
nern nur dann wirkſam erfüllen können, wenn ſie im Volke
wurzelt und vom Vertrauen aller Bevölkerungsſchichten getragen
wird. Dieſes Vertrauen wird ſie ſich am beſten durch pflichttreue
Arbeit und eine rein vaterländiſche und überparteiliche
Einſtel=
lung erwerben und erhalten. Die Regierung, die von der
Wehr=
macht verlangt daß ſie eine treue und unbedingt zuverläſſige
Stütze der Republik iſt, wird ihrerſeits dafür ſorgen, daß die
Wehrmacht im Rahmen ihrer Aufgaben, der beſtehenden Verträge
und nach Maßgabe der finanziellen Kräfte mit allen für ihre
Auf=
gaben nowendigen Mitteln ausgeſtattet wird.
Das große Geſetzgebungswerk der
Straf=
rechtsreform
hat der Reichstag in der vorhergehenden Wahlperiode nicht mehr
zum Abſchluß bringen können. Namentlich wird die Frage
der Beſeitigung der Todesſtrafe zu entſcheiden ſein.
Schon jetzt aber wird die Reichsregierung bei den
Landesregie=
rungen anregen, bis dahin das Begnadigungsrecht gegenüber
Todesurteilen anzuwenden. Zum erſten Male nach langer Zeit
reichen ſich Oeſterreich und Deutſchland die Hand zu gemeinſamer
Geſetzesarbeit, die uns den erſten großen Schritt zur
Rechts=
gleichheit der Deutſchen bringen ſoll. Dem hohen Hauſe liegen
mehrere Initiativanträge vor, die ſich mit der Frage einer
Amneſtie für politiſche Straftaten befaſſen. Die
Reichsregierung hofft, daß ſich das hohe Haus, bei der bereits
begonnenen Beratung der Amneſtieanträge, über den Umfang,
die Art und die Grenzen der Amneſtie verſtändigen wird, und
legt in Uebereinſtimmung mit dem hohen Hauſe beſonderen Wert
darauf, daß durch eine beſchleunigte Behandlung der Anträge
die geſetzgeberiſche Löſung der Aufgabe noch vor dem
Ausein=
andergehen des Reichstages zum Abſchluß gelangt. Auf dem
Gebiete der
Steuerpolitik
wird die Reichsregierung ihr Augenmerk der Frage zuwenden,
inwieweit die drückende Steuerlaſt, die insbeſondere auf den
mittleren und unteren Schichten der Bevölkerung liegt, eine
Er=
leichterung erfahren kann. Die Prüfung iſt freilich davon
ab=
hängig, daß zunächſt noch die weitere Entwicklung der
Geſamt=
verhältniſſe abgewartet werde. Erſt im Herbſt wird die
Mög=
lichkeit ſein, ſich ein Urteil hierüber zu bilden. Vordringlich
er=
ſcheint die Frage, wieweit bei dem Einkommen bis zu 8000 RM.,
ſei es, daß ſie dem Lohnabzug unterliegen, ſei es, daß ſie
veran=
lagt werden, eine Erleichterung angeſtrebt werden ſoll, angeſichts
der Tatſache, daß das Einkommen an Lohnfteuer in den
vergan=
genen Monaten des Rechnungsjahres Beträge erreicht hat, die
eine Ueberſchreitung der geſetzlich feſtgelegten Höchſtſumme
er=
warten laſſen. Es ſcheint ferner geboten, nunmehr das geſetzlich
gegebene Verſprechen einzulöſen, den Teil der Vermögensſteuer
nachzuerheben, der in Höhe von 40 Millionen RM. gegenüber
dem Etatsſoll des Rechnungsjahres 1926 ausgefallen iſt.
Beſon=
dere Aufmerkſamkeit wird dem finanziellen Verhältnis zwiſchen
Reich, Ländern und Gemeinden zuzuwenden ſein. Für eine
künf=
tige Geſtaltung des für die geſamte Finanzlage bedeutſamen
Finanzausgleichs bildet die wichtigſte Grundlage eine
ein=
heitliche Regelung des materiellen Rechts der
Realſteuern und der Hauszinsſteuer, die durch
ein Steuervereinheitlichungsgeſetz erreicht werden
ſoll, deſſen Entwurf bereits den Reichsrat beſchäftigt hat.
Spar=
ſamſte Haushaltsführung iſt unbedingtes Erfordernis, um jede
Gefährdung des Gleichgewichts unſerer Finanzen zu vermeiden.
Nach wie vor bildet die Höhe des Extraordinariums den
Gegen=
ſtand ernſter Sorge. Auch in Zukunft erſcheinen
Auslands=
anleihen nur erwünſcht, wenn ſie den wirtſchaftlichen Grundſätzen
der Produktivität und Nentabilität entſprechen. Die
Reichsregie=
rung ſtimmt mit der Länderkonferenz und der Geſamtheit des
Volkes darin überein, daß
die gegenwärtige Regelung desVerhältniſſeszwiſchen
Reich und Ländern unbefriedigend iſt und einer
grund=
legenden Reform bedarf.
Sie wird beſtrebt ſein, eine befriedigende Löſung der
Reichs=
reform in enger Zuſammenarbeit mit den Ländern
herbeizufüh=
ren. Die Schaffung eines Reichsverwaltungsgerichts wird als
nächſter Schritt zur Vereinſachung nachdrücklich gefordert werden.
* Ernſt Legal nach Berlin berufen.
An der Berliner Staatsoper am Platze der Republik, der
ſogenannten Kroll=Oper, iſt ein bedeutſamer Direktionswechſel
eingetreten. Otto Klemperer iſt, wie es in der amtlichen
Verlaut=
barung heißt, auf ſein Geſuch von der Geſchäftsleitung des
Operndirektoriums enthoben worden. Er wird ſich in Zukunft
ausſchließlich ſeinen muſikaliſchen Aufgaben als
Generalmuſik=
direktor widmen können. An ſeine Stelle tritt Ernſt Legal
vom Staatstheater in Kaſſel. Damit hat an der Kroll=Oper ein
Zuſtand ein Ende gefunden, der immer unhaltbarer wurde.
Klemperer, iſt geſviß ein vorzüglicher Muſiker. Er hat es aber
nicht verſtanden, den Anforderungen, die an einen Opernleiter
geſtellt werden, zu genügen. Die finanziellen Mißerfolge unter
ſeiner Leitung häuften ſich von Monat zu Monat, ſo daß der
preußiſche Finanzminiſter bereits unruhig wurde und auf ſeinen
Kollegen im Kultusminiſterium einzuwirken begann. Man ſcheint
vorübergehend die Abſicht gehabt zu haben, eine von den drei
Opern in Berlin in ein Schauſpielhaus umzuwandeln. In
Aus=
ſicht genommen war die Kroll=Oper. Jetzt hat man ſich aber
da=
hin verſtändigt, unter der bewährten Leitung Legals, der ſich in
Berlin einen guten Namen zu machen verſtand und der
ſeiner=
zeit von Berlin nach Darmſtadt kam, es noch einmal zu verſuchen.
Auf Klemperer iſt unzweifelhaft recht energiſch eingewirkt
wor=
den, in eine Aenderung ſeines Vertrages einzuwilligen, in den
er ſich den Paſſus hatte einmauern laſſen, daß er in ſeiner
Poſi=
tion das Amt des Operndirektors und des erſten Dirigenten
ver=
einigt. In der Berliner Abendpreſſe iſt man mit dieſer Löſung
ſehr zufrieden. Vor allem begrüßt man es, daß Ernſt Legal nach
Berlin zurückkehrt und ſeine ausgezeichnete Arbeitskraft in den
Dienſt der Staatsoper am Platze der Republik ſtellen wird.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Orpheum.
Der geſtrige Premierenabend brachte die Bekanntſchaft mit
einem ganz reizenden Luſtſpiel von Fredic Lonsdale. Dieſes
Luſtſpiel ſteht mit dem kriminell=ſenſationellen Einſchlag auf
glei=
cher Stufe mit den neuerdings modern gewordenen
Kriminal=
ſtücken, iſt aber originell im Vorwurf und in der Durchführung
der Handlung ſcharmant und liebenswürdig. Die Aufführung
war ganz ausgezeichnet und zählt gemeinſam mit dem Stüd
ſelbſt zu den beſten bisherigen Aufführungen des Harprechtſchen
Gaſtſpieles. Wir kommen morgen darauf zurück.
*Konzert des Berliner Mozart=
Jugendchors.
Ein Saalkonzert nach heißem Sommertag gehört in der
Regel nicht zu den Annehmlichkeiten, beſonders wenn es im
nüchternen, jeder Sammlung unzugänglichen Turnſaal
ſtattfin=
det. Das heutige, das der Mozartverein als Einlader und
Gaſt=
geber wohl für ſich buchen kann, machte die Ausnahme in einer
ſehr anmutigen Form. 130 ſangesfrohe und wie ſich
heraus=
ſtellte, auch ſangeskundige Kinder aus Berliner Schulen kehrten
bei ihrer Sommerwanderfahrt bei uns ein, um mit ihren
hei=
teren Gaben zu erfreuen.
Das Programm beſtand in geſchickt gewählter Folge aus
meiſt ſtrophiſchen, kirchlichen, Volks=, Geſellſchafts= und
Tanz=
liedern, darunter manche intereſſante Ausgrabungen ans
Tages=
licht bamen: das Metronomlied Beethovens, der Lachkanon
Che=
rubinis, das Echolied Laſſos. Aber auch von lebenden
Kompo=
niſten gabs kleine Leckerbiſſen von Knab, Kreßler, Blech. Der
Chor ſingt vierſtimmig, Mädchen und Knaben von etwa 8—16
Jahren, mit feiner fülliger Klangſarbe, großer Muſikalität und
dem köſtlichen Material ſüß ſchwebender Stimmen. Die
Leich=
tigkeit der Deklamation im Preſto des Sandmännchens, das
klingende Piano im Echolied oder im ruſſiſchen Veſpergeſang
mußten mit Recht bewundert werden. Der überlegte Vortrag,
die gute Phraſierung, die Friſche im Tempo iſt das Verdienſt
des trefflichen Chorleiters Erich Steffen. Gut auch die
Diſ=
ziplin der ſo ernſt und naiv dreinſchauenden Kinderſchar, die
durchſweg einen vorzüglichen Eindruck machte.
Zwiſchen den Chören ſang Claire Hartung aus Berlin
je drei Lieder von Schubert, Bortz und Reger mit gutem
Ge=
lingen.
Die Berliner Kinder werden uns immer willkommen ſein.
v. H.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
„Pique=Dame”, das Geheimnis der alten Gräfin nach
Puſchkin, iſt ein erneuter Beweis ausgezeichneter
Regie=
leiſtung von Alexander Raſumy. Der Inhalt der Handlung
iſt — im weſentlichen durch Verdienſt der Regie — ſpannend
ge=
ſchildert und läßt die übrigens gute Tendenz nur leiſe anklingen.
Das Geheimnis der alten Gräfin iſt eigentlich nur die kurze
Vor=
geſchichte. Die alte Gräfin war auch einmal jung und war eine
Spielratte, die ihren Gatten an den Rand des Ruins brachte.
Ein geheimnisvoller Kavalier hat ſie vor der Kataſtrophe
geret=
tet und ihr ein Spielgeheimnis, ein Syſtem, verraten, das ſie
allerdings nur einmal anwenden durfte. Sie verdankt dieſem
Syſtem ihr großes Vermögen, das ihr Lieblingsneffe wiederum
am Spieltiſch durchbringt. Durch dieſen erfährt ein Freund von
ihm, der die zweite oder dritte Auflage der alten Gräfin, ihre
entzückende Nichte liebt, von dem Syſtem. Der ſo nüchterne,
tüchtige Ingenieur wird dadurch gefeſſelt, die Spielerleidenſchaft
bricht durch. Bei einem heimlichen Beſuch der Geliebten ſieht er
die alte Gräfin und erzwingt von ihr das Geheimnis des
Syſtems. Die Gräfin ſtirbt vor Schreck. Der Ingenieur ſetzt all
ſein Hab und Gut auf der Spielbank mit fabelhaftem Erfolg bis
zu dem Augenblick, da er das Syſtem verläßt und ſtatt Pique=
König auf Pique=Dame ſetzt. Er verliert alles.
Selbſtmord=
abſicht, den Revolver von der Schläfe reißt ihm die Geliebte und
die Mutter, und unter deren Zuſpruch wird er ſeeliſch geſund
und ſtürzt ſich wieder in die Arbeit, von der mehr Segen ausgeht
wie vom Spieltiſch.
Die Darſtellung iſt ſehr gut. Rudolf Forſter als typiſche
Spielerfigur, und Walter Janſſen, der Ingenieur und
Ge=
legenheitsſpieler, ſind ſtark ſchauſpieleriſche Leiſtungen von
natür=
licher und darum eindringlicher Wirkung. Bildhübſch iſt Jenny
Jugo als Liſa. Keine Filmſchönheit, aber Raſſe, wundervolle
Augen und zurückhaltende innige Darſtellung. Die
Milieuſchil=
derung ſowohl in den Spielſälen wie in dem imponierenden
Maſchinengewirr iſt ausgezeichnet. Innen= und Außenarchitektur
ein feſſelndes Gemiſch zwiſchen Rokoko und Barock und neuer
Sachlichkeit. Das ganze ein Film, den man anſehen ſollte.
Eine luſtige Amerikanerſache mit den drei dickſten
Film=
ſchauſpielern, die es angeblich geben ſoll, eine ſehr ſchöner
Kul=
turfilm, meiſt dem Schwarzwald entnommen, und die
reich=
haltige Emelkawoche vervollſtändigen das Programm. *
— Urſula entdeckt Amerika. Roman von Ann Tizia Leitich. Preis:
Broſch. 4.50 Mk., in Leinen 6.50 Mk. Brunnen=Verlag Karl Wincker,
Berlin S.W. 48. Die Tochter des öſterreichiſchen Generals, die junge
Wiener Baroneß, „entdeckt” als Dienſtmädchen Amerika, ein uns faſt
unbekanntes Amerika, die amerikaniſche Familie, den Mann, die Frau,
das Kind. Ihre feine, aber kulturſichere Lebenskraft bleibt in Not und
Demütigung unberührt, ſie bezwingt auch den Mann, der, faſt wie ein
Symbol Amerikas, jugendlich, kühn und voll planender Kraft doch ihrer
zarten, koſtbaren, aber ganz in ſich feſten Art ſich beugt. — Das Buch
iſt mehr als ein Roman. Perſönliche Erlebniſſe kommen in ihm zum
Ausdruck.
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[ ← ][ ][ → ] Nummer 184
Fe Ihnen unterbreitete Regierungserklärung des neuen
Reichs=
albinetts zeigt Ihnen, daß wir den ernſten und aufrichtigen
Wil=
eri haben, mit allen uns gegebenen Kräften die uns übertragene
cwere Aufgabe zu löſen. Die Regierung nimmt für ſich die
fihrung auf dem Wege des Wiederaufbaus in Anſpruch und
vrtraut darauf, daß die Mehrheit dieſes hohen Hauſes hinter
em Programm der Reichsregierung ſteht.
Die Regierungserklärung wurde oft durch
Beifallskundge=
hangen der Sozialdemokraten und der Mittelparteien, wiederholt
rach durch höhniſche Zurufe der Kommuniſten und
National=
uszialiſten unterbrochen. Der Kommuniſt Leob hatte ein Stück
Zrife auf den Tiſch des Hauſes gelegt, während die Kommuniſten
iefen: „Die S.P.D. ſeift euch ein!” Bei der Ankündigung einer
äwweiterung der Unfallverſicherung rief der Abgeordnete Torgler
R.): „Das Kabinett nehmt nur mit hinein!” Bei der Eröffnung
s Wohnungsweſens rief ein Kommuniſt: „Sie haben ja das
Reeichskanzlerpalais.” Reichskanzler Müller rief zurück: „Haben
siie den Kreml ſchon geſehen?” Abg. Torgler (K.) rief dann:
Das iſt ja allgemeiner Schmus!‟ Die Sätze über den Schutz der
1Seimarer Verfaſſung wurden von den Sozialdemokraten und
d n Mitelparteien mit großem Beifall aufgenommen. Die
An=
kündigung der Vorlage über die Nationalfeiertage führten zu
Aäirmſzenen bei den Nationalſozialiſten. Präſident Loebe ruft den
Abgeordneten Torgler wegen fortgeſetzter Unterbrechungen zur
Ordnung. Am Schluß der einſtündigen Rede des Reichskanzlers
tammen von den Sozialdemokraten und den Mittelparteien
leb=
hufte Beifallskundgebungen.
Auf Vorſchlag des Präſidenten vertagt der Reichstag um
15½ Uhr die Ausſprache über die Regierungserblärung auf Mitt=
Foch 12 Uhr.
Steuerſenkungsantrag der Deutſchen
Volks=
partei.
Berlin, 2. Juli.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat dem
eichstag einen Antrag zugehen laſſen, der einen neuen
Ein=
tommenſteuertarif verlangt, in dem folgende Geſichtspunkte be=
—ichſichtigt werden ſollen: 1. Bei Lohnſteuerpflichtigen und bei den
zuu veranlagenden Steuerpflichtigen mit einem 8000 Mark nicht
ülberſteigenden Einkommen ſoll eine durchſchnittlich 20prozentige
Senkung des Steuerbetrages eintreten; 2. bei Steuerpflichtigen
mit einem zwiſchen 8000 und 40 000 Mark liegenden Einkommen
ſoll eine Senkung von 15 bis 20 Prozent eintreten; 3. bei den
öheren Einkommen ſoll die Grenze der Belaſtung 33½ Prozent
richt überſteigen; 4. der Eingangsſteuerſatz von 10 Prozent iſt
Fenzuhalten.
Die Entwicklung
des Liquidationsgeſchädigtengeſetzes.
iz,. m ft.
* Berlin, 3. Juli. (Priv.=Tel.)
Durch das Reichsentſchädigungsamt, das mit der Abwicklung
des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes beſchäftigt iſt, ſind bis zum
6J. Juni d. J. 18 105 Schadensfälle feſtgeſtellt worden, die einen
2ert von rund 44 Millionen Goldmark darſtellen. Zur
Aus=
zahlung ſind dagegen bisher nur 8112 Fälle mit 22,5 Millionen
Mark gekommen. Wenn die Auszahlung mit der Feſtſtellung der
Schäden nicht gleichen Schritt gehalten hat, ſo liegt das entweder
um den geſtellten Friſten oder an der Zuſtimmung oder
Ableh=
nung der Geſchädigten zu dem Beſcheid. Laufen die Friſten ab,
rühne daß von ſeiten des Liquidationsgeſchädigten gegen die
feſt=
geſetzte Summe Einſpruch erhoben worden iſt, dann iſt die ganze
Angelegenheit erledigt und der Betrag wird ſofort ausbezahlt.
Zird jedoch Beſchwerde eingelegt, dann engibt das naturgemäß
BBerzögerungen. Hieraus erklärt ſich auch die Differenz zwiſchen
Freſtſtellung der Schäden und Auszahlung der Entſchädigung.
Als reſtlos abgeſchloſſen können Schäden unter 2000 Mark gelten.
In beſtimmten Ausnahmefällen werden auf Grund der
geſetz=
üchen Beſtimmungen noch Nachzahlungen geleiſtet. Gegenwärtig
frndet die Abwicklung der Schäden zwiſchen 2000 und 20 000
Mark ſtatt. In den nächſten Tagen wird man aber ſchon an die
Abwicklung der reſtlichen Anſprüche herangehen, die über der
20 000=Mark=Grenze liegen, weil für dieſe Schadensſachen ſoeben
diie Ausführungsbeſtimmungen herausgekommen ſind. Man glaubt
an amtlicher Stelle, daß in kürzerer Zeit als vorgeſehen es
ge=
lrngen wird, die Liquidationsgeſchädigten zufrieden zu ſtellen.
Sehr wichtig iſt natürlich, daß von ſeiten der Geſchädigten an
eäner glatten Abwicklung mitgearbeitet wird. Vielfach konnte die
fFeſtſtellung gemacht werden, daß Einſprüche gegen die feſtgeſetzte
Summe erhoben wurden, weil die Geſchädigten glaubten, daß ſie
ſwnſt auf ihre Anſprüche endgültig verzichtet hätten auch für den
Fall, daß in einem ſpäteren Zeitraum die Entſchädigungsquote
geſetzlich erhöht werden ſollte. Das trifft natürlich nicht zu. Jeder,
der heute entſchädigt wird, erhält ſelbſtverſtändlich
Nachzahlun=
gen, wenn in Zukunft das Kriegsſchädenſchlußgeſetz zugunſten
der Geſchädigten abgeändert werden ſollte.
=Albert Hartmann zum Gedächtnis.
Albert Hartmann weilt nicht mehr unter uns! Am Montag
haben ihn ſeine Freunde und Schüler zur letzten Ruheſtätte
ge=
leitet. Mitten aus dem Leben vom frohem Schaffen trat der Tod
als milder Freund, wie ihn Hans Holbein, der Jüngere und
Alfred Rethel darſtellen, an ihn heran und erlöſte ihn von einem
langen Siechtum. Das Bismarckiſche Wort vom „in den Sielen
ſtrerben” paßt nicht auf ihn, er tat ſeine Tagespflicht freudig,
kannte keine Sorgen und war immer vergnügt. Er wandelte
ent=
züickt von den Schönheiten der Natur und Kunſt ſeieen Weg
da=
hin. Auf der Höhe ſeiner Schaffenskraft feierte er zu Anfang
die=
ſes Jahres ſeinen 60. Geburtstag unter großer Teilnahme aus
nah und fern, ebenſo, wie er im vorigen Jahre die Feier ſeines
2jährigen Dienſtjubiläums begangen. Er hat ein reiches Leben
holl frohen Ereigniſſen als überall anerkannter, hervorragender
Künſtler gelebt. Wir wollen deshalb hier keine Totenklage um
ichn anſtimmen, das wäre durchaus nicht in ſeinem Sinn, ſondern
ſein Leben und Lebenswerk kurz überblicken und feſtſtellen, was
wir an ihm hatten. Wer noch Näheres wiſſen will, den
verwei=
ſen wir auf das am 2. Januar d. J. in dieſem Blatte Geſagte.
Albert Hartmann war ein geborener Künſtler, ſein Vater, ein
Schüler von Chr. Kehrer, der bedeutendſte Elfenbeinſchnitzer des
Odenwaldes. Vom Vater zu dieſem Berufe beſtimmt, kam Albert
zuuerſt als Bildhauer auf die Kunſtgewerbeſchule nach München,
hier aber zog es ihn bald zur Malerei. Er bildete ſich ſeinen Stil
als Landſchaftsmaler in Waſſerfarben aus, zuletzt lernte er, ohne
gerade ſein Schüler geweſen zu ſein, durch den Verkehr mit
Wil=
helm Trübner ſein Beſtes. Dabei war er nicht einſeitig, er
be=
herrſchte ſämtliche Techniken, er beherrſchte auch das
Kunſthand=
werk in hohem Grade, malte zum Beiſpiel entzückende
Porzellan=
ſachen und anderes. Er drang tief in das Weſen der heimiſchen
Sandſchaft ein, war aber gleich entzückt von der italieniſchen. Er
lonnte ſich wunderbar in die Kunſtweiſe früherer Zeiten
einfüh=
len und konnte auch vorzüglich ſeine Schüler darin einführen.
Er war noch voller Pläne, wollte noch manchen ſchönen Winkel
unſerer Stadt mit dem Pinſel feſthalten und der Allgemeinheit
zuugänglich machen.
Seine Künſtlerperſönlichkeit war nur der Ausdruck ſeines
mnerſten Weſens. Er war als Menſch noch größer denn als
Künſtler. Er hatte, wie die alten Myſtiker ſagen, eine „ſchöne
Seele”, er war die Güte ſelbſt. Wer das Glück hatte, ihm im
Teben näherzutreten und ſein Freund zu werden, wird erfahren
baben, welcher Freundſchaft er fähig war. Der Forderung Goe=
Uhes, edel ſei der Menſch, hilfreich und gut, genügte er vollkom=
Mittwoch den 4. Juli 1928
Vom Tage.
Die Reichstagsfraktion der Sozialdemokratiſchen
Partei trat am Dienstag nachmittag zuſammen und wählte
anſtelle des Reichskanzlers Müller, dem der Dank der
Fraktion für ſeine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit ausgeſprochen
wurde, als Fraktionsvorfitzende einſtimmig die Abgeordneten
Dr. Breitſcheid, Dittmann und Wels.
Eine Zuſammenkunft zwiſchen Beneſch und
Streſemann iſt entgegen anderslautenden Nachrichten in der
nächſten Zeit nicht zu erwauten.
geſtartet.
Ermäßigung der Nationalſchuld geſchenkt haben. Dieſe
Summe ſtelle den Nachlaß ihrer Tochter Elſie Mackatz dar, die bei dem in Genf gerecht zu werden. Die offizielle Kownoer Zeitung „Lje=
Piloten Hincheliffe verſchollen iſt.
löſen ſoll.
Der als Sieger im Gordon=Bennet=Flug
gemel=
aus Münſter zu einer Notlandung im Bergland bei Lynchburg, ſchäden handeln, die die Litauer durch den Ueberfall des
leicht verletzt.
Der amerikaniſche Sekretär des Inneren Work handelt werden könnte.
hat beim Präſidenten Coolidge ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht,
ſchen Mächte in Peking zu einer Zuſammenkunft in recht kriegeriſche Reden gehalten, die nicht nur Kowno
reviſion beſprechen.
Geite 3
Franzöſiſche Flottenſchau.
Paris, 3. Juli.
tonnenzahl von 290 000 Tonnen und 56 Marineflugzeuge. Im Litauen werde ſich keiner Vergewaltigung fügen. — Es iſt viel=
Liſte der Flotte geſtrichen und 25 neue in Dienſt geſtellt worden. Prozeß des Seimabgeordneten Kedys, des Gefährten von
27 Schiffe befinden ſich im Bau. Die Geſamttonnage der
franzö=
ſiſchen Marine iſt von 1922 an von weniger als 400 000 Tonnen
auf mehr als 500 000 Tonnen geſtiegen. Von den 80 vor Le
Hapre liegenden Kriegsſchiffen ſind 40 neu. An der Parade nah= Kedys zu, daß den litauiſchen Emigranten von den Polen
weit=
men ſechs große Unterſeeboote teil, von denen zwei mit
Dieſel=
motoren ausgerüſtet ſind, die einen Aktionsradius von 7000 Mei= ten gebildeten Militärtrupps ſollten unentgeltlich Verpflegung,
len haben und Fahrten bis zu 30 Tagen ausführen können.
Außerdem waren noch 12 Unteyſeeboote anweſend, die zur Küſten= Bewaffnung und Ausrüſtung erhalten, die Polen wollten dem
Kammerpräſident Bouiſſon, dem Marineminiſter Leygues, dem Siege verhelfen. Der Ausgangspunkt ſolte Wilna ſein. Noch
Perrier, dem Unterſtaatsſekretär Oberkirch, zahlreichen
Parla=
mentariern, Beamten, Generälen und Admiralen begleitet. — Der
Präſident begab ſich an Bord des Flaggſchiffes „Duquesne”, wo
ein großes Bankett ſtattfand. In eier Rede wies der
Marine=
miniſter Leygues auf die Aufgabe der franzöſiſchen Flotte hin,
die Sicherheit Frankreichs zu wahren, die Freiheit der
Meeres=
land und den Kolonien aufrecht zu erhalten, die freundſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Frankreich und den übrigen Völkern enger
zu knüpfen, überall die Gegenwart Frankreichs zu
bekunden und an der Aufrechterhaltung des Friedens durch
Wahrung der Ordnung und des internationalen Gleichgewichts
hinzuwirken. Sie ſei bereit, ihre Pflicht unter allen Umſtänden
zu tun. — Präſident Doumergue äußerte i einer Erwiderung
ähnliche Gedanken. Wenn Frankreich auf ſeine Kriegsflotte ſolchen
Wert lege, dann geſchehe dies nicht, um ſeinen Ehrgeiz zu
be=
friedigen, ſondern um den Frieden für ſich ſelbſt und für alle
Länder zu wahren. Frankreich habe den Wunſch, nötigenfalls zur
Verteidigung der Freiheit der Meere beizutragen, die es reſtlos
geſichert ſehen wolle. — Nach Beſichtigung des Schulkreuzers
„Jean Barth” machte der Präſident eine Rundfahrt mit dem
Torpedojäger „Jaguar”, in deren Verlauf die auf der Reede
ver=
ankerten 74 Kriegsſchiffe, nämlich vier Panzerkreuzer, vier
Kreu=
zer, ſechs Torpedojäger, ein Flugzeugmutterſchiff, 28 Torpedo= Kampf gegen Litauen tatkräftig zu unterſtützen. — Man iſt
da=
ſichtigung unterzogen wurden. Während der Rundfahrt über=
Hafen.
men. Sein Heimgang hinterläßt eine große Lücke bei uns allen,
wir müſſen uns erſt daran gewöhnen, unſer Leben ohne ihn
weiterzuleben und rufen ihm übers Grab den altchriſtlichen Gruß
zu: have pia anima!
Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der Zitatenſchatz des deutſchen
Volkes. Geſammelt, erläutert und quellenmäßig nachgewieſen von
Georg Büchmann. Fortgeführt von Walter Robert Tornow, Friedrich
Streißler und Alfred Streißler. Verlag Deutſche Buch=Gemeinſchaft,
Berlin 8W 68, Alte Jakobſtraße 178/57.
Die „Geflügelten Worte‟, Georg Büchmanns klaſſiſches Werk.
unter=
ſcheiden ſich grundſätzlich von jedem anderen Buche, das Zitate,
Redens=
arten oder Sprichwörter geſammelt bringt. Was Büchmann geleiſtet
hat, iſt keine Sammeltätigkeit, ſondern Forſcherarbeit. Aber was dabei
herauskam, iſt nicht trockene Gelehrſamkeit, ſondern höchſt lebendige
Wiſſenſchaft, die jeden Gebildeten feſſelt. Es handelt ſich nämlich darum,
dem Urſprung aller landläufigen Zitate und Redensavten, die als „ge=
* Die litauiſch=polniſchen
Verhandlungen.
Von unſerem Berichterſtatter.
v. U. Kowno, den 1. Juli 1928.
Seit einigen Tagen weilt die polniſche Delegation unter der
Führung Holuwkos in der „proviſoriſchen” litauiſchen Hauptſtadt,
in Kowno, und muß von neuem die ſchon zweimal unterbroche=
Die Bremen=Flieger ſind von London nach Baldonnel nen Verhandlungen über eine, wenn auch nur oberflächliche
in Irland, dem Ausgangspunkt ihres Transozeanfluges, Ueberkleiſterung des Konfliktes zwiſchen den beiden
Nachbarvöl=
kern am grünen Tiſch fortzuführen verſuchen. Man glaubt weder
Winſton Churchill teilte im Unterhaus mit, daß Lord und Lady auf polniſcher noch auf litauiſcher Seite an einen Erfolg, man
Fncheapedemengliſchen Schatzamt 500 000Pfund zur erfüllt lediglich eine Pflicht, um den Verſprechungen
Verſuch, den Atlantiſchen Ozean zu überqueren, zuſammen mit dem tuvos Aidas” gibt der herrſchenden Stimmung einen ſprechenden
Ausdruck. Sie ſchreibt: „Litauen werde ſein möglichſtes tun, um
Venizelos iſt mit der Bildung der neuen griechi= die Verhandlungen zu einem günſtigen Abſchluß zu bringen.
ſchen Regierung betraut worden, die das Parlament auf= Leider aber dürfe man nicht optimiſtiſch ſein, denn Polen bezwecke
in erſter Linie, Litauen politiſch und wirtſchaftlich von Polen ab=
Der König und die gönigin von Afghaniſtan haben hängig zu machen und es zu einem offiziellen Verzicht auf Wilna
ihre lange europäiſche Reiſe beendet. Sie wurden mit zu veranlaſſen. Das aber ſei ein Ding der Unmöglichkeit. Die
großer Begeiſterung in der afghaniſchen Hauptſtadt Kabul empfangen. letzten Reden Zaleſkis hätten in Litauen einen verheerenden
Ein=
druck gemacht.” Es ſoll ſich bei den jetzigen Verhandlungen
aller=
dete deutſche Ballon „Münſter” iſt nach einem Telegramm, dings unter Ausſchaltung der Politik nur um die Material=
(Virgina) gezwungen geweſen. Die Mitfahrer ſeien Generals Zeligowſky auf Wilna erlitten haben; es iſt jedoch
unverſtändlich, wie dieſe Frage ohne Verquickung mit Politik be=
Während der Verſammlung der vaterländiſchen litauiſchen
um die Führung des Wahlfeldzugs für Hoover übernehmen zu können. Schützenverbände hatten Profeſſor Woldemaras und der Kriegs=
Außenminiſter Wang hat die Vertreter der ausländi= miniſter Daukantas gleichſam als Auftakt zu den Verhandlungen
Nanking für den 20. Juli eingeladen. Bei dieſer Zuſammen= und Warſchau, ſondern Europa aufhorchen ließen. Profeſſor
Wol=
kunft wollen die Nationaliſten die Frage einer Vertrags; demaras betonte nochmals, daß Wilna die Hauptſtadt
Litauens ſei und es bleiben werde. Die Flinten
der Schützen ſeien ſchon einmal im Kampf um Wilna rot
geworden, ſie würden vielleicht noch röter werden müſſen,
wenn es nächſtens gelte, die Stadt zurückzuerobern. Wie ein
Mann würde ſich Litauen erheben und kämpſen, wollte man das
Recht Litauens mit Füßen treten. Der Kriegsminiſter Daukantas
Das vor Le Havre liegende 1. und 2. Geſchwader, deſſen führte aus, daß der polniſch=litauiſche Konflikt um Wilna noch=
Paraden der Präſident der Republik, Doumergue, heute abnahm, mals bei der Herbſttagung des Völkerbunds zur Sprache kommen
umfaßt, wie Hovas berichtet, 80 Kriegsſchiffe mit einer Geſamt= würde, man könne die Eutſcheidung nicht im voraus wiſſen, aber
Verlaufe des Jahres 1927 ſind 26 veraltete Kriegsſchiffe von der leicht auch kein Zufall, daß auch der aufſehenerregende
Pleſchkaitis, der die Putſche und Emigrantenüberfälle auf
Litauen vorbereitete, mit den polniſch=litauiſchen Verhandlungen
zeitlich zuſammenfällt. Nach einem eingehenden Verhör gab
gehende Unterſtützung zugeſagt worden ſei, die von den
Emigran=
verteidigung beſtimmt ſind. Der Präſident der Republik war vom Ueberfall, nach der erſten Ausführung, ſofort durch Militär zum
Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Tardieu, dem Kolonialmimiſter eben befänden ſich von den Polen uniformierte litauiſche
Emi=
granten in Grodno. Aufgabe der Emigranten ſei es ferner
ge=
weſen, die litauiſche Armee zu desorganiſieren und Unordnungen
im Lande hervorzurufen. Es iſt nicht ſehr diplomatiſch, das
Ge=
ſtändnis von Kedys gerade jetzt in großer Aufmachung zu
ver=
öffentlichen.
So gibt es denn im Oſten Europas in dieſem Sommer keine
ſtraßen zu garantieren, die Verbindungen zwiſchen dem Mutter= politiſche Saure=Gurken=Zeit. Statt der Entſpannung, die man
durch die Eingriffe des Völkerbundes und nach den verſchiedenen
Konferenzen erwarten durfte, verſchärfen ſich neben dem Wilna=
Problem und der ukrainiſchen Frage die Beziehungen zwiſchen
Polen und der Sowjetunion immer mehr und mehr. In
Moskau wird jeden Tag Alarm geläutet. Sowohl in Kowno als
noch meh: in Moskau erregt der Beſuch rumäniſcher
General=
ſtabsoffiziere in Warſchau großes Mißtrauen. Vor allem aber
beunruhigt das ungewöhnlich hohe Militärbudget, das das
War=
ſchauer Parlament kürzlich verabſchiedete. Größtes Aufſehen
er=
regte der Warſchauer Beſuch Sir Ronald Lindſays, des
zukünf=
tigen ſtändigen Staatsſekretärs im Londoner Außenminiſterium.
Seine Beſtrechungen mit den führenden Politikern Polens ſollen
hauptſächlich den litauiſch=polniſchen Beziehungen und der
ukrainiſchen Frage gegolten haben. Es heißt in Kowno, Lindſay
habe feſtſtellen wollen, ob die Eingliederung Polens in einen
antiſowjetiſchen Block Einſatz genug ſei, um Warſchau in ſeinem
boote, zehn Aufklärungsſchiffe und 21 Unterſeeboote einer Be= von überzeugt, daß nach all dem Geplänkel und den
Scheinver=
handlungen die Wilnafrage im September in Genf eine
flogen elf Flugzeuggeſchwader von insgeſamt 56 Flugzeugen den gewaltſame Löſung erfahren ſoll. Ein Kompromiß am
grünen Tiſch iſt nach dem bisherigen Verlauf der Dinge
ausge=
flügelte” Worte zum feſten Beſtandteil unſeres Sprachſchatzes geworden
ſind, nachzuſpüren. Und ſo wird der Leſer in die intereſſanteſten
Ab=
ſchnitte der Kulturgeſchichte und der Literatur, aber auch vieler anderer
Wiſſensgebiete geführt. Ein Buch von ſo lebendiger Fülle
unterhalt=
ſamer Belehrung mußte ſich im deutſchen Volke Bürgerrecht erwerben,
und daß dieſes Werk mm auch in die Sevie der Deutſchen Buch=
Gemein=
ſchaft aufgenommen wurde, war eine Notwendigkeit. Jede Bibliothek,
in der unſere Klafſiker vertveten ſind, bedarf einer geradezu
ſelbſtver=
ſtändlichen Ergänzung durch den „Büchwann”.
— Deutſche Erzähler der Gegenwart. 2 Bände. Volksverband den
Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H., Berlin=
Charlotten=
burg 2.
Dieſes zweibändige Werk, das Beiträge der beſten deutſchen
Er=
zähler enthält, gibt nicht nur einen Ueberblick über das Schaffen der
letzten Jahre, es ſtellt vielmehr ein Moſaikbild der modernen deutſchen
Erzählerkunſt dar, deren Schöpfer Leonhard Adelt, Alice Berend, Georg
Britting, Max Brod, Bruno Frank, Karl Borr. Heinrich, Hermanm
Heſſe, Hermann Hiltbrunner, Norbert Jacques, Benedikt Lochmüller,
Heinrich Mann, Thomas Mann, Ina Seidel, Otto Stoeſſl, Otto
Frei=
herr von Taube, Arnold Ulitz, Stefan Zweig ſind. Neben feinſter
Kultiviertheit ſteht kräftig durchblutetes, zielbewußtes Künſtlertm,
neben treuem Feſthalten an geiſtiger Ueberlieferung jugendliches und
eigenwilliges Temperament, neben dem Veranwortlichkeitsgefühl vor
dem edelſten Beſitz der Nation, der deutſchen Sprache, die Ehrerbietung
vor religiöſem Erleben, die Tiefe des religiöſen Gefühls. Meiſterhände
haben das Leben und die Schickſale der Menſchen zu neiner Kunf
geformt. — Ausführliche Druckſchriften verſendet koſtenlos die
Haupt=
geſchäftsſtelle: Berlin=Charlottenbuvg 2, Berliner Straße 42=43.
Guſtav Manz, Dunkle Wälder, helle Nächte. Von Lappenhof zu
Lap=
penhof. Mit 48 Originalaufnahmen des Verfaſſers. Preis broſch.
4 RM., in Leinen 6 RM. Bwunen=Verlag, Karl Winckler, Berlim
SW 48.
Was will dieſes Buch und an wen wendet es ſich? Seine
Wid=
mung deutet es an; es will von allen denen geleſen ſein, die jung ſind
und jung geblieben ſind von ſechzehn Jahren bis über die Schwelle des
bibliſchen Alters. Es iſt ein Buch der Bewegung und des Wbenteuers,
aber nicht der raſenden Bewegung, nicht des ſinnloſen Abenteuers. Es
erzählt von ſommerlichen Wanderfahrten im hohen Norden. Es will den
Blick lenken auf die tiefe Einſamkeit der finniſchen Wälder und Seen,
es berichtet von rauſchenden Waſſerfällen, von Wanderungen auf
ver=
borgenem Saumpfad; es führt hinaus aus der Welt der Biviliſation
in die unverſtellte Natur.
Moſel=Wanderkarte. Die große Wanderkarte des Moſeltales hat
der Weſtdeutſche Führer= und Kartenverlag Wilh. Stollfuß in
Bonn ſoeben in neuer Auflage herausgebracht. Das ganze Gebiet
zwi=
ſchen Koblenz und Triev, in vier Abſchnitte eingeteilt, iſt in vierfarbigem
Druck im Maßſtab 1:100 000 hergeſtellt. Die überſichtliche und ſaubere
Ausführung wird der Karte viele Freunde gewinnen, denn wir kennen
bisher keine genauere Wandkarte des Moſeltales. Wer ſich für das
Moſeltalgebiet intereſſiert, muß dieſe zu empfehlende unid ſehr
preis=
werte (1.— Mk.) Karte beſitzen.
Geite’4
ſchloſſen. Nicht nur Frankreich, das den Schild über Polen hält,
ſondern auch England ſcheinen ſich nach Kownoer Informationen
darüber ſchlüſſig geworden zu ſein, daß der Wilnakonflikt nur
zuUngunſten des ſchwächeren Teiles, d. h. Litauens,
gelöſt werden kann, um ſo mehr, da man die Möglichkeit hat, ſich
dabei auf die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz zu ſtützen.
Welchen Verlauf die Dinge auch nehmen mögen, ſo iſt doch das
Pulverfaß an den Oſtgrenzen des Deutſchen Reiches wieder
ein=
mal bis zum Rande gefüllt.
Wer in Kowno lebt, der wundert ſich darüber, wie wenig ſich
Regierung und Volk des Gefühls des „Schwächerſeins” bewußt
ſind oder bewußt ſein wollen. Das kleine Litauen mit ſeinen
etwas über zwei Millionen Einwohnern iſt bereit, nicht nur
Polen, ſondern der ganzen Welt den Fehdehandſchuh
hinzuwer=
fen, wenn man es zu einem ungerechten Verzicht auf Wilna
zwin=
gen will. Das kleine litquiſche Heer von 60 000 Mann im
Kriegsfalle glaubt der großen polniſchen Armee Widerſtand
ent=
gegenſetzen zu können, und die nationalen Inſtinkte werden bis
zur Weißglut erhitzt. Man hofft auch, durch dieſe Haltung Genf
zu ſchrecken und den Völkerbund von extremen Entſcheidungen
zugunſten Polens zurückzuhalten. Während man ſich am
Ver=
handlungstiſch verſammelt, klirrt man gleichzeitig mit dem Säbel,
und die Preſſe, die unter ſtrengſter Zenſur ſteht, erklärt im
vor=
aus eine Einigung auf der von den Polen vorgeſchlagenen
Grundlage für ausgeſchloſſen. Warſchau wieder will von den
litauiſchen Bedingungen nichts wiſſen. Die polniſche Delegation
unter Holuwko will im ganzen 10 bis 12 Tage in Kowno
blei=
ben, ebenſo lange bleibt die litauiſche Delegation unter Jaunius,
dem früheren litauiſchen Geſandten in Prag, in Warſchau. Sie
ſoll hauptſächlich über wirtſchaftliche Fragen mit Polen
verhan=
deln. Aber auch von dort iſt vorläufig nichts von einer Einigung
zu hören. Die Delegationen werden heimkehren, der unerträgliche
Konflikt aber zwiſchen beiden Ländern, der ſeine Schatten über
die ganze Oſtpolitik wirft, wird weiter beſtehen und im Herbſt
eine gewaltſame Löſung erfordern.
Ein Karlsruher Student im Elſaß verhaftet.
Karlsruhe, 2. Juli.
Anläßlich der Kirchweihe in Lauterburg (Elſaß) war für die
Umgebung bis zu 20 Kilometer der Viſumzwang aufgehoben
worden. Eine Studentenverbindung der hieſigen Techniſchen
Hochſchule benutzte die Gelegenheit, einer alten Gepflogenheit aus
der Vorkriegszeit gemäß einem Gedenkſtein in Lauterburg einen
Beſuch abzuſtatten. Ein franzöſiſcher Gendarm kontrollierte die
Papiere der Studenten und fand dabei, daß einer der
Studen=
ten aus Karlsruhe, der in Mülhauſen geboren iſt, wegen „
Fah=
nenflucht” ſteckbrieflich geſucht wird. Der Student wurde ſofort
verhaftet und in eine Kaſerne nach Nancy abgeführt. Es ſteht
zu erwarten, daß ſofort diplomatiſche Schritte zur Freilaſſung des
Verhafteten eingeleitet werden.
Penizelos bildet die neue griechiſche Regierung.
EP. Athen, 3. Juli.
Am Dienstag vormittag 11 Uhr wurde Venizelos offiziell
mit der Auflöſung des Parlaments und der Bildung eines neuen
Kabinetts vom griechiſchen Präſidenten Admiral Konduriotis
be=
auftragt. Sollte die von Venizelos vorgeſchlagene Miniſterliſte
gebilligt werden, ſo wird die Vereidigung der betreffenden
Miniſter bereits für Mittwoch erwartet. In der Befürchtung, daß
die auswärtige Politik eine Aenderung erfahren werde, wurde
der bisherige Außenminiſter Michalakopulos gebeten, auf ſeinem
Poſten zu verbleiben. Der Außenminiſter lehnte jedoch das
An=
gebot ab.
Mittwoch,den 4. Juh 198
*Die Hilfsexpeditionen für die
Polarforſcher.
Der deutſche Flieger Udet beteiligt ſich an den
Nachforſchungen.
Spitzbergen iſt in Nebelwolken eingehüllt. Die ſtartenden
Flieger waren gezwungen, nach kurzer Zeit wieder zu landen.
Auch die Schiffe leiden unter den ungünſtigen Verhältniſſen, da
gleichzeitig die Temperatur wieder gefallen iſt und das
aufgeriſ=
ſene Eis ſich wieder zu ſchließen droht. Dadurch ergibt ſich die
theoretiſche Möglichkeit, daß die Hundeſchlittenexpeditionen
weiter=
können, eventuell auch die Möglichkeit, daß mit Flugbooten auf
die Eisſchollen niedergegangen werden kann. Aber ſolange
der Nebel herrſcht, muß das Rettungswerk
ruhen. Der ruſſiſche Eisbrecher „Kraſſin” arbeitet
ununter=
brochen, um ſich durch die 3 bis 4 Meter dicken Eisbarrieren
durchzuſtoßen, während hier und da ſich aber auch beſſere
Stel=
len befinden, die ein raſches Vordringen ermöglichen. Er ſteht
jetzt etwa 80 Seemeilen von dem Punkt der Strandung der
„Italia” entfernt. Das Schweſterſchiff „Malygin” dagegen liegt
jetzt ſo feſt im Eis, daß es wohl überhaupt nicht mehr wird in
Tätigkeit treten können. Die „Braganza”, die ſchon recht weit
vorgeſtoßen war, hat Kehrt machen müſſen, um in Kingsbay neue
Vorräte aufzunehmen und einige Maſchinenfehler ausbeſſern zu
können. Nachzutragen iſt noch, daß der deutſche Flieger
Udet nach Spitzbergen abgereiſt iſt, um ſich an den
Nachforſchungen zu beteiligen. Im übrigen iſt die Lage ziemlich
ungeklärt. Weder von Amundſen noch von dem ruſſiſchen Flieger
Vabuſchkin hat ſich bisher eine Spur finden laſſen. Das Eismeer
ſüdlich und öſtlich des Südkaps Spitzbergens iſt von heftigen
Stürmen heimgeſucht worden. Man rechnet nicht mehr damit,
daß Amundſen mit ſeinem Apparat irgendwo treibt.
Infolge=
deſſen ſollen nunmehr die Küſten und Inſeln genau abgeſucht
werden. In Oslo war das Gerücht verbreitet, daß das Flugzeug
Amundſens im nördlichen Eismeer gefunden worden ſei, doch ließ
ſich dieſe Meldung nicht beſtätigen. Auch die Meldung, daß der
ruſſiſche Eisbrecher „Kraſſin” die Lundborg=Gruppe bereits
auf=
genommen habe, iſt falſch. Auf dem Eisbrecher macht man ſich
übrigens über das Ausbleiben von Nachrichten von Babuſchkin
noch keine großen Sorgen, da er irgendwo niedergegangen ſein
kann und mit Lebensmitteln noch reichlich verſorgt iſt.
Im Preſſequartier in der Kingsbay macht ſich eine größere
Arbeitsloſigkeit bemerkbar. Nur die italieniſchen Journaliſten
bilden eine Ausnahme. Sie werden tagtäglich mit Berichten von
dem Kommandanten der „Citta di Milano” vollgeſtopft, die ſie
dann an ihre Preſſe kabeln.
Die Koſten des „Jtalia”=Abenteuers.
Die eingetretene Pauſe hat dazu geführt, daß ſich die
Jour=
naliſten einmal mit der ganzen Aktion Nobiles
auseinander=
ſetzen. In ſämtlichen Berichten kehrt die Feſtſtellung wieder,
daß der Flug überſtürzt und ſchlecht vorbereitet
durchgeführt wurde. Intereſſant ſind die Verſuche, einmal
aus=
zurechnen, welche Koſten das „Italia”=Abenteuer bisher
ver=
urſacht hat. An Menſchenverluſten ſind zu verzeichnen:
Amundſen mit zwei Begleitern Babuſchkin, die
drei Mann ſtarke Malmgreen=Gruppe, ein
Ita=
liener, der beim Aufſchlagen der „Italia” aus der Gondel
ge=
ſchleudert und getötet wurde, ferner die ſieben bis acht
Mann, die bei der Exploſion der Hülle ums Leben kamen.
Schließlich hat Lundborg noch ſein Leben bei der Rettung
Nobi=
les aufs Spiel geſetzt. Den Wert der Menſchenleben kann man
natürlich nicht abſchitzen, das muß man ſchon den Italienern
überlaſſen, die ſo leichtfertig mit dem Leben vieler Menſchen
um=
gegangen ſind. Dann ſind etwa 20 Schiffe unterwegs.
darunter mehrere Kriegsſchiffe mit mehreren
hundert Mann Beſatzung. Außerdem ſind viele
Fiſcherboote beauftragt, bei ihren Fängen nach
Amundſen zu ſuchen. Weiter ſind einige
Hunde=
ſchlitten=Expeditionen unterwegs. Dazu kommt das
Dutzend Flieger. Endlich ſind die Baukoſten der
„Italia” und das Luftſchiff ſelbſt verloren. Die
Hilfsmaßnah=
men, die finanzielle und materielle Unterſtützung der Flieger und
Schiffer hat bisher ungefähr ſoviel verſchlungen, wie die
Bau=
koſten der „Italia” ausmachen, wenn nicht noch mehr. Norwegen
hat ſchon recht tief in ſeinen Säckel greifen müſſen, um allein die
Koſten für die Hilfsexpeditionen nach Amundſen zu decken.
Südtirol.
Eine „Verbeugung” Seipels vor Muſſolini.
Rom, 3. Juli. (Agenzia Stefani.)
Um die herzlichen Beziehungen, die vor den Kundgebungen
von Oberetſch im Oeſterreich zwiſchen den beiden Regierungen
beſtanden, wieder herbeizuführen, fand zwiſchen
Miniſterpräſi=
dent Muſſolini und dem Bundeskanzler Dr. Seipel ein
Botſchaf=
ten=Wechſel ſtatt, worin der Bundeskanzler feſtſtellt, daß es ſich
für die Bundesregierung in dieſer Sache um eine rein kulturelle
Angelegenheit gehandelt habe. Der Bundeskanzler hat dabei
er=
klärt, daß er nie aufgehört habe, die Südtiroler Frage als eine
rein innere italieniſche Angelegenheit zu betrachten, und daß die
italieniſchen Staatsbürger deutſcher Nationalität ihre Wünſche
und Einwendungen nur an Italien richten müſſen. Der Kanzler
erklärte weiter, daß die verantwortlichen Perſönlichkeiten
Oeſter=
reichs immer darauf bedacht waren, ſich nicht in die inneren
poli=
tiſchen Angelegenheiten einzumiſchen und daß ſie auch in
Zu=
kunft dieſe Richtlinien einhalten werden. Dieſe Perſönlichkeiten
hätten nie an antiitalieniſchen Agitationen teilgenommen und ſie
auch nicht ermutigt. Wenn unverantwortliche Elemente dieſen
Weg einſchlagen werden, werde die Bundesregierung mit allen
ihr im Rahmen der Geſetze zur Verfügung ſtehenden Mitteln
dem entgegentreten. Infolge dieſes Notenwechſels hat
Miniſter=
präſident Muſſolini verfügt, daß der italieniſche Geſandte in
Wien, Commendatore Amriti, auf ſeinen Wiener Poſten
zurück=
kehrt.
Wie man in Innsbruck darüber denkt.
Innsbruck, 8. Juli.
Die Botſchaften zwiſchen Muſſolimi und Seipel über Südtirol
werden in den hieſigen politiſchen Kreiſen lebhaft beſprochen, doch
enthalten ſſich die Mittagszeitungen noch jeder
Meinungsäuße=
rung. Die Innsbrucker Nachrichten ſchreiben über die letzten
Aeußerungen Seipels über Süddrol, daß dieſe
Loyalitätskund=
gebung des Bundeskanzlers von dem größten Teil der
Bevölke=
rung als überflüſſig, ja als beſchämend, emfunden werden
würde. Das Blatt gibt der Vermutung Ausdruck, daß es letzten
Endes die Haltung der italieniſchen Regierung in der
Anleihe=
frage und die Schwierigkeiten, welche die Italiener bezüglich der
Rückſtellung der Reliefkredite machten, geweſen ſeien, was Seipel
vevanlaßte, dieſen Canoſſa=Gang anzutreten. Nach wie vor
wür=
den die unverandwortlichen Elemente, von denen in der
Kund=
gebung die Rede ſei, ſich nicht abhalten laſſen, ſich für Südtirol
einzuſetzen. Der Erfolg der Botſchaften würde nur der ſein, daß
ſich Volk und Regierung in Oeſterreich fremd gegenüberſtänden.
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Junger, verh. (17574
Kaufmann
ucht in den Abendſid.
lohn. Nebenverdienſt,
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geb. u. V 29 Geſchſt
Weiblich
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mögl. vom Lande, in
knderl, Haushalt, für
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Erbacherſtraße6l
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ein ehrliches, ſaub.
Mädchen für Haus=
arbeit u. Mithilfe in
der Wirtſchaft bei
gutem Verdienſt ſo=
fort geſucht. (*17534
Zum Schützenhof
Eberſtadt. Hausmädchen
ſofort, ev. ſpäter geſ.
Kochen nicht erford.
Schubkegel, Rheinſt. 12½
(*17562) Jung- Mädchen
vd. Frau 2—3 Std.
3 mal wöchentlich für
den Haushalt geſucht.
Wendelſtadtſtr. 34½, prt.
17510)
Lächtige Friſeuſe
zur Aushilfe f.
Sams=
tags geg. gute Bez.
geſ. Spez.=Damen=
Salon Nicklas,
Gra=
fenſtraße 24. 17515
Verkäuferin
branchekundig, im
Dekorieren der
Schaufenſter
be=
wandert, und
Volontärin
fortbildungsſchul=
frei, ſucht
Arthur Sittig
Lniſenplatz 4.
(*17582)
Zum Beſuch unſerer Kundſchaft (kein
Ver=
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entſprechenden Leiſtungen ℳ 125.— und
mehr feſte Bezüge monatl, ſowie hoh
Proviſionen und Prämien vergüten. Die
Tätigkeit iſt leicht u. intereſſant u. erford.
keine Vorkenntniſſe. Auch in den erſter
Tagen für die Einarbeit, zahlen wir garant.
Zuſchüſſe ohne Rückſicht auf Erfolg.
Vor=
zuſtellen bei Saugling G. m. b, H.,
Frank=
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Ingeniedr
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gesucht
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(10087
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ger vol
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Am Freitag
pifd der Stdtitchids.
i Radict icht.
Iten. L
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Noder Geurg
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Pir bitten um
Eonntag ausfäl
— Ebange
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eine Tür ſeine
rungen eine ar
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bung
von der
hinunte
jägerme
meldete ſi
von Se
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Dabieru
lehrer Pf
hute. A
Frau Kuh
weiteren k
ſo gaben
Lingeldeit
reichen Ge
Anſprachet
dem dor
rats Haſſ
Pfarrer
Hilfe zur
Gefeierte
an die die
der Fremd
Schilleraben
und erlebt
Nummer 184
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 4. Juli.
2.5. Jubilaumstagung des Reichsverbands
Deutſcher Tonkünſiler und Muſiklehrer e. V.
vom 1. bis 6. Oktober 1928 in Darmſtadt.
Eine ganz beſondere Auszeichnung und Bevorzugung
ande=
größeren Städten gegenüber wird Darmſtadt durch die
Ab=
ſal tung obiger Tagung zuteil. Der gute Ruf Darmſtadts ſowohl
(— Muſik= wie auch als Kongreßſtadt kommt darin zum Ausdruck.
Die Tagung ſelbſt wird die prominenteſten Vertreter der
Nuſikwelt Deutſchlands in Darmſtadt zuſammenführen. Die
Vor=
eitung und Geſamtdurchführung der Tagung liegt in Händen
es Berliner Komponiſten Arnold Ebel, Bürgermeiſters Mueller
n Städtiſchen Muſikdirektors W. Schmitt=Darmſtadt. Als
Feſt=
iigent wird Generalmuſikdirektor Dr. Böhm tätig ſein.
Anfragen, die Tagung betreffend, ſind an die Geſchäftsſtelle,
ßidthaus, Zimmer 11, zu richten.
Mittwoch, den 4. Jui 1928
Seite 8
— Ernannt wurde durch Entſchließung des Miniſters des Innern
om 28. Juni 1928 der Referendar Dr. jur. Wilhelm Kilian zum
Eeierungsaſſeſſor.
den we
aßes Iet
der Anl
A
er ſein, duf
venhang mit dem Kriege aus Rußland verdrängt worden ſind,
Bei=
h lfen oder Darlehen gewährt werden können. Eine derartige
Unter=
ſt itzung darf nach der Verordnung des Herrn Reichsminiſters vom 6. 6.
1928 — R. G.Bl. S. 162 — rur gewährt werden an Perſonen, die zu
i. rem wirtſchaftlichen Fortkcmmen einer Hilfe dringend bedürfen und
bei denen die Gewähr für eine den Grundſätzen der Wirtſchaftlichkeit
entſprechende Verwendung der Unterſtützung gegeben iſt. Sie werden
g—undſätzlich nur für den Aufbau, die Wiederaufnahme,
Aufrechterhal=
tang oder den Ausbau einer im allgemeinen wirtſchaftlichen Intereſſe
legenden wirtſchaftlichen Tätigkeit gewährt. Die Beihilfe ſoll in der
Regel 500 RM., das Darlehen 1500 RM. nicht überſteigen. Die
Hin=
gabe des Darlehens erfolgt meiſt nur gegen Stellung einer geeigneten
Seicherheit. Für die Verzinſung und Nückzahlung des Darlehens ſind
tie beſonderen Umſtände des Einzelfalles maßgebend. Anträge auf
Wewilligung einer Unterſtützung ſind bis ſpäteſtens 31. Juli 1928 an
tae Kreditgemeinſchaft gemeinnütziger Selbſthilfeorganiſationen
Deutſch=
lunds in Berlin N. 34, Montbiſouplatz 3, zu richten. Nu=
ausnahms=
eiſe könen Anträge berückſichtigt werden, die bis zum 30. September
1928 eingehen. Für die Anträge iſt ein beſonderes Formblatt zu
be=
nutzen, das von der Kreditgemeinſchaft unentgeltlich bezogen werden
lann.
gDie ſiervende Siaot.
Eine Frankfurter Tendenz=Meldung.
Dienſtantritt des neuen Provinzialdirektors. Der als
Nach=
ger von Dr. Kranzbühler zum Provinzialdirektor ernannte
is herige Kreisdirektor von Friedberg Gebhardt hat geſtern
i. Dienſtgeſchäfte übernommen.
— Einweihung des Liebig=Hauſes. — Liebig=Wöhler=Feier.
(ni Freitag, den 6. Juli, nachmittags 19.15 Uhr bis 19.45 Uhr,
urd der Stadtarchivar Herr Dr. Adolf Müller im Frankfur=
Rundfunk einen Vortrag über „Juſtus von Liebig und
2nrmſtadt” halten. Weiterhin wird die akademiſche Feier zu
Epren Liebigs und Wöhlers am Samstag, den 7. Juli,
vormit=
ags 9.30 Uhr durch den Frankfurter Sender übertragen werden.
2ie Feſtreden haben Herr Geheimrat Prof. Dr. Fritz Haber=
Berlin (über Liebig) und Herr Geheimrat Prof. Dr. A. Wohl
iBer Wöhler) übernommen.
— Auszeichnung. Bei dem von der Stadt Bremen ausgeſchriebenen
Kettbewerb zur Erlangung von Plänen für die ſtädtebauliche
Geſtal=
uig des Geländes am Eingang vom Bürgerpark, verbunden mit der
Poanung mehrerer großer Bauwerke, darunter eine Stadthalle für ca.
7D0 Perſonen, wurden die Arbeiten der Architekten Prof. Hummel=
2armſtadt und Baurat Rothe=Kaſſel mit einem Ankauf ausgezeichnet.
— Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung von
Schüler=
beiten aus dem Zeichenunterricht der Oberrealſchule in Mainz
pleibt nur noch bis zum Sonntag, den 8. Juli, geöffnet.
— Johannesgemeinde. Die Helfer und Helferinnen des Südbezirks
v rden zu einer Sitzung am Dienstag, den 10. Juli, nachmittags 6.15
Aur, ins Gemeindehaus — Kahlertſtraße 26 — gebeten.
— Jugendvereinigung der Johannesgemeinde. Unſer lieber junger
Bruder Georg Thierolf iſt ertrunken. Seine Beerdigung findet
un Donnerstag, nachmittags halb 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
der Behüb Anr bitten um zahlreiche Beteiligung. Da unſere Verſammlung am
Sonntag ausfällt, wollen wir am Donnerstag, von 20—20.30 Uhr
/t—inktlich!), eine ſchlichte Gedenkfeier im Gemeindehaus halten.
— Evangeliſche Markusgemeinde. An einem lauen Sommerabend
eine Reiſe von Darmſtadt ins ſchöne Thüringer Land zu machen, und
ztear ohne Flugzeug, Luftſchiff oder Kino, iſt ſicher ein
bemerkens=
was Eece v=rtes Ereignis. Es wurde am Sonntag abend der Markusgemeinde
ne vor wu ſehr ſinniger Weiſe durch ihren Jubilar Herrn Pfarrer Vogel
n der Ku ormittelt. Zuvor hatte der Vorſtand des Gemeindevereins in Herrn
Ahrer Helmreich einen beredten Sprecher, der für den ſeit 30 Jahren
Darmſtädter Pfarxamt unermüdlichen verehrten Seelſorger die
Gückwünſche aller Gemeindemitglieder in knappen, kernigen Worten
uioerſunden! zfſammenfaßte und neben den religiöſen Vorzügen den geſunden
Wirk=
i hkeitsſinn unſeres Stadtpfarrers treffend hervorhob. Nach dem Dank
dafür, der mit gutem Humor gewürzt war, öffnete der Herr Pfarrer
einte Tür ſeines Herzensſchreins und zeigte in eigenen
Lebenserinne=
rangen eine anmutige Reihe von Erlebniſſen, wie ſie einem jeden, der
Imxt offenen, klaren Augen durchs Leben geht, begegnen und in ihrer
clichten Natürlichkeit noch lange ſchöpferiſch nachwirken. Die
Knaben=
fcchre im altertümlichen Rudolſtadt an der Saale, oben auf der ſchönen
Keidecksburg zur Zeit des 1870er Krieges und ſpäter zogen vor dem
irmeren Auge des Zuhörers vorbei, und daran ſchloſſen ſich anſchauliche
Crnzelbilder aus des jungen Schiller Lebensgeſchichte, ſeine
Brautwer=
brng in Rudolſtadt und dem nahen Volkſtedt; es war wie ein Blick
bun der Heidecksburg über das grünende Thüringer Saaleland und
hmunter aufs Städtchen mit dem Himmelreich=Haus und der
Ober=
fwermeiſterei derer von Lengefeld. — Im zweiten Teile des Abends
ueldete ſich die Gemeindejugend zum Wort, als erſte der Mädchenchor
drr Gemeindeſchweſtern, und trug in erfreulicher Abwechſlung Gedichte
von Schiller („Drei Worte”, „Teilung der Erde” u. a.) eindrucksvoll
vr. Hervorragend aber und gewiß im frohen Sinne unſeres
muſik=
hebenden Pfarrers Vogel waren die geſanglichen und muſikaliſchen
Tarbietungen, um deren feines Zuſammenſtimmen ſich Herr
Oberreal=
lchrer Pfaff als getreuer Helfer an den Gemeindeabenden bemüht
hrtte. Wenn wir zwar die Meiſterſchaft der ſchönen Altſtimme von
Xrau Kuhn=Liebel in der Ode von Brahms und „Maiennacht” und
neiteren höchſt dankenswerten Darbietungen an erſter Stelle nennen,
ſe gaben nicht minder die inſtrumentalen Leiſtungen der Damen Frau
Tfingeldein und Frau Profeſſor Klein dem Beſchluß des
erinnerungs=
räichen Gemeindeabends eine ganz bedeutende Note. Nach feſtlichen
Amſprachen des Herrn Pfarrers Zimmermann von der Schloßgemeinde,
d m dortigen Amtsnachfolger unſeres Jubilars, und des Herrn
Schul=
ruts Haſſinger vom Landesbildungsamt mit Hinweiſen auf Herrn
AFarrer Vogels mannigfache gemeinnützige Betätigungen und ſeine
kälfe zur Schaffung von Lebensfreude in unſerer Stadt, ſprach der
Giefeierte ſelbſt das Dankeswort an die Künſtler und Künſtlerinnen,
an die diesmal ſehr gut eingeſtellte Jugend aus. „Das Mädchen aus
der Fremde” und ein Mädchen=Duett beſchloß harmoniſch den Vogel=
Schillerabend, gleichſam mit der erfreulichen lebendigen Loſung: Leſt
und erlebt unſeren Schiller!
7 Gewährung von Unterſtützungen an deutſchſtämmige Verdrängte
ans Rußland. Aus dem Härtefonds des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes iſt
dem Herrn Reichsminiſter des Innern ein Betrag von 3 Millionen
Reichsmark zur Verfügung geſtellt worden, aus dem deutſchſtämmigen
Geſchädigten, die wegen ihres Deutſchtums in unmittelbarem Zuſam=
Eine Frankfurter Korreſpondenz verbreitete dieſer Tage eine
Mel=
dung über angeblichen Rückgang der Bevölkerung Darmſtadts. Im
Monat März ſoll ſogar die Zahl der Geburten um 12 hinter der der
Geſtorbenen zurückgeblieben ſein. Daran glaubte die
Frankfur=
ter (1) Korreſpondenz die Bemerkung knüpfen zu müſſen, man könne
von Darmſtadt als von einer „ſterbenden Stadt” (!) ſprechen. Auf
unſere Veranlaſſung hat die Stadvverwaltung hierzu Stellung
genom=
men und dem Herausgeber der Korreſpondenz folgende
Berichti=
gung geſandt:
„In der angezogenen Meldung wird von Darmſtadt als von „einer
ſterbenden Stadt” geſprochen. Darmſtadt hat ſeit den Volkszählungen
von 1910 und 1925 dauernd ſeinen Bevölkerungsſtand erhöht,
trotz=
dem es die Garniſon von 4800 Mann verloren hat, die im Jahre 1910
mitgezählt wurde.
Die Einwohnerzahlen lauten:
1910 (mit 4800 Mann Garnifon)
87 089;
1925 (ohne Garniſon)
89 465;
Dezember 1927
89 897:
Die „Dauerbevölkerung” hat ſich alſo konſtant vermehrt.
Was in der fraglichem Meldung herangezogen und verwertet wurde,
ſind die variablen Zahlen, die in jeder Wohnſtatiſtik auftauchen.
Darm=
ſtadt beſitzt dieſe als bedeutende Hochſchulſtadt in großem Maße. Der
Verluſt on *80 Perſonen im erſten Kalendervierteljahr 1928 iſt lediglich
darauf zurückzuführen, daß viele Studenten, die auswärts beheimatet
ſind, am Schluß des Winterſemeſters 1927/28 Darmſtadt verlaſſen haben.
Zu Beginn des Sommerſemeſters tritt dann ein Ausgleich ein. Dieſe
Erſcheinung iſt periodiſch und jedem Fachſtatiſtiker bekannt. Für Mai
1928 iſt bereits wieder eine Bevölkerungszunahme von 210 Perſonen
gemeldet.
Um jedoch dieſe rückläufige Bevölkerungsbewegung mit Zahlen
einiger anderer Städte zu belegen, ſei geſagt:
Frankfurt a. M. 2900 (!); Heidelberg 2000; Königsberg 1000;
Würz=
burg 900; Bonn 500; Jena 500; uſw.
Von all dieſen Städten wird wohl kein Einſichtiger behaupten, daß
ſie „ſterbende” ſind. Dieſe Bevölkerungsſchwankungen ſind demnach
kein Gradmeſſer für das Wachstum einer Stadt.
Auch in bezug auf den Geburtenüberſchuß kann ſich Darmſtadt in der
Zeit allgemeinen Geburtenrückganges immerhin noch ſehen laſſen.
Aller=
dings behauptet der Artikelſchreiber, daß „dieſer kleine
Geburtenüber=
ſchuß von 18 Perſonen” im Februar, bevölkerungspolitiſch völlig
unzu=
reichend ſei. Im allgemeinen bleibt das Wachstum der Städte in den
letzten Jahren hinter dem ſchnelleren Anſteigen der Vorkriegszeit
er=
heblich zurück. Das iſt eine bekannte Tatſache, die in den wirtſchaftlichen
Verhältniſſen, in der Wohnungsnot und in der gewollten Beſchränkung
der Kinderzahl liegt. Im Jahre 1927 betrug der Ueberſchuß 109; im
Januar 1928 8; im Februar 1928 18. Wenn nun im März d. J. in
Darmſtadt die Anzahl der Lebendgeborenen hinter den Geſtorbenen um
12 zurückbleibt, ſo iſt dieſe Tatſache, die in jeder Stadt auftritt, noch
lange kein Grund, unüberlegt von einer „ſterbenden Stadt” zu ſprechen.
Selbſt nicht auf Grund des Schluſſes, der falſche Vorausſetzung hat.
Ganz im Gegenteil rüſtet ſich die Stadt Darnſtadt ſchon heute, um
im Jahre 1930 anläßlich ihres 600jährigen Jubiläums als Stadt zu
be=
weiſen, daß ſie noch ſehr viel Lebenskraft beſitzt.
In dem Begleitſchreiben heißt es u. a.: „Es iſt ſehr
be=
dauerlich, wenn ein Korreſpondenzbüro von der Bedeutung des Ihrigen
auch in der geſchäftsſchwachen Zeit zu derartigen Senſationsmeldungen
greifen muß. Sicherlich iſt Ihnen nicht unbekannt, daß Darmſtadt ſchwer
unter den Folgen der Nachkriegszeit zu leiden hat und z. B. für
Klein=
rentner und Penſionäre ſehr viel mehr tut, wie manche benachbarte
Großſtadt. Dieſe enormen finanziellen Belaſtungen hemmen die Stadt
in mancher anderen Richtung. Es ſpricht nicht für die Ueberſicht und
das volkswvirtſchaftliche Unterſcheidungsvermögen des Meldungsarbeiters,
wenn er glaubt, mit Trugſchlüſſen eine Senſationsmeldung machen zu
können, die dem Anſehen der Stadt Darmſtadt Abbruch tut.
Aus der Berichtigung werden Sie ſehen, daß alle „ſterbenden Städte‟
Hochſchul= und Univerſitätsſtädte ſind und daß die ſo „erſchreckende‟
Ge=
burtenminderung eine Schwankung iſt, die ſich in allen Städten
bemerk=
bar macht.
Bei genauerem Durchleſen der Meldung nimmt der Gedanke immer
klarere Geſtalt an, daß es ſich hier um eine bewußte
Tendenz=
meldung handelt, die von der Stadt Darmſtadt auf das
Ent=
ſchiedenſte zurückgewieſen wird, um ſo mehr, da gerade der . . . .=Dienſt
ſich für eine Sache einſetzt, die mit dieſem merkwürdigen Eifer zu
be=
treiben, eigentümlich anmutet und verfrüht erſcheint.
— Eine öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung findet
Donnerstag, den 5. Juli 1928, um 17 Uhr, im Rathauſe, mit
fol=
gender Tagesordnung ſtatt: 1. Gewährung eines Zuſchuſſes an
die Herberge zur Heimat. (Berichterſtatter: Stadtv. Goſenheimer);
2. Erhöhung des Beitrags zu den Koſten der Freiw. Feuerwehr (
Be=
richterſtatter: Stadtv. Hübner); 3. Entwäſſerung der Kreisabdeckerei
(Berichterſtatter: Stadtv. Dr. Noellner); 4. Ausbau der mediziniſcheen
Bäder im Hallenſchwimmbad (Berichterſtatter: Stadtv. Baßler); 5.
Er=
mäßigung der Waſſerpreiſe für Großverbraucher (Berichterſtatter:
Stadtv. Haury); 6. Verlegung des Beſſunger Faſelſtalles nach dem
Scheunengrundſtück an der Eſchollbrückerſtraße (Berichterſtatter: Stadtv.
Reeſe); 7. Gewährung eines Beitrags an den Heſſiſchen Landesverein für
Innere Miſſion zur Einrichtung eines Lehrlingsheims für Krüppel in
Nieder=Ramſtadt (Berichterſtatter: Stadtv. Schneider); 8. Aenderung der
Fluchtlinien auf der Oſtſeite der Straße „Im Emſer”, zwiſchen
Rink=
weg und Kaſtanienallee (Berichterſtatter: Stadtv. Haury); 9. Herſtellung
der Hobrechtſtraße zwiſchen Schießhausſtraße und Haus Nr. 49 (
Bericht=
erſtatter: Stadtv. Baßler); 10. Verſchiedenes.
ein amsadinn, Minuin Satn,
wenn Sie „Elite Strümpte tragen. Wählen Sie
bitte nur diese!
(10949
Strumpfhaus „Elite‟‟ Wihelminenstraße 11
— Der Beſuch des am Freitag ſtattfindenden Sonderkonzerts der
ehem. Militärmuſiker ſcheint, nach dem Vorverkauf zu ſchließen, ein ganz
außerordentlicher zu werden. So hat ein hieſiger Verein für ſeine
ſämt=
lichen Mitglieder mehrere hundert Karten erworben, die an
ſeine Mitglieder gratis zur Verteilung kommen. Auch aus den
Nach=
barorten ſcheint der Beſuch ein ſehr lebhafter zu werden. In allen
Kreiſen zeigt ſich das lebhafteſte Intereſſe für das abwechſlungsreiche
Programm. U. a. kommen auch die von Prof. Hackenberger
bearbeite=
ten zirka 20 „Hiſtoriſchen Märſche” zum Vortrag. Bei dem ſehr mäßi=
Be
enn käref
dann
Malor-Snmnen
m allen Feinkosthandlungen zi haben.
Sebr. Wiedemann, Wanger i. Mtgäu=
— Wanderklub „Falke 1916‟ Darmſtadt. Begünſtigt vom
herrlich=
ſten Wanderwetter unternahm der „Falke” am letzten Sonntag eine
Fahrt ins Neckartal, welche ſehr harmoniſch verlief. Der Frühzug
brachte uns nach ſchöner Fahrt durch Mümling= und Iitertal nach
Eberbach, von wo unſere Fußwanderung begann, die uns zunächſt über
Jgelsbach zum Feuerberg führte, von wo wir wunderbare Ausblicke in
das ſchöne Neckartal genoſſen. Das ſilbern ſchimmernde Band des
Neckars war belebt von großen und kleinen Booten, und an den beiden
Ufern herrſchte großer Badebetrieb. Weiter am Hirſchhorner Schloß
vorbei und Hirſchhorn ſelbſt kurz überblickend, ſetzten wir dann mit
der Fähre zum jenſeitigen Ufer über, von wo wir zur Almhütte
auf=
ſtiegen. Hier hielten wir Einkehr und Frühſtücksraſt, worauf wir auf
ſchönen Waldwegen zum Neckarhäuſer Hof weiter marſchierten, um dann
nach abermaligem Ueberſetzen in Neckarhauſen in der „Burg
Hund=
heim” unſere verdiente Mittagsraſt zu halten. Nach allſeitiger
Stär=
kung beſtiegen wir ein bereitliegendes Boot, welches uns bei Geſang
und Zupfmuſik in einer unvergleichlich ſchönen Fahrt vorbei an der
Vierburgenſtadt Neckarſteinach nach Schlierbach brachte. Von hier
mar=
ſchierten wir dann in den Abendſtunden noch am Wolfsbrunnen und
Scheffeldenkmal vo=bei zum Heidelberger Schloß, welches immer wieder
tiefe Eindrücke hinterließ. Als Abſchluß genoſſen wir noch das feſſelnde
Bild einer Schloß= und Brückenbeleuchtung. Den Führern Ad. Schäfer,
Göbel und Wambold ſei auch an dieſer Stelle für die genußreiche
Wan=
derung nochmals gedankt.
G. Klemm
zum ſiebzigſien Geburtstag.
Am 8. Juli d. J. feiert der Direktor i. R. der Heſſiſchen
Geolo=
giſchen Landesanſtalt, Herr Oberbergrat Prof. Dr. Guſtav Klemm, in
voller Rüſtigkeit und Schaffenskraft ſeinen 70. Geburtstag. Es iſt ihm
vergönnt, auf eine lange, erfolgreiche Feldgeologentätigkeit
zurückzu=
blicken. Sie begann bald nach ſeiner Promotion zu Leipzig im
Auf=
trage der ſächſiſchen Geologiſchen Landesaufnahme. Dort hatte er ſchon
acht Blätter geologiſch aufgenommen, als er 1892 an die Heſſiſche
Geo=
logiſche Landesanſtalt berufen wurde, der er zuerſt als Landesgeologe,
dann als Direktor angehörte und nunmehr als freiwilliger Mitarbeiter
ſeine Arbeitskraft widmet.
Seine Tätigkeit bei uns begann mit Arbeiten im Diluvium, zu
deſſen bodenkundlicher Erforſchung in Heſſen er den Grund gelegt hat.
Bald aber wandte er ſich dem kriſtalliniſchen Grundgebirge im Speſſart
und im Odenwald zu, das ihn von nun an faſt ausſchließlich
beſchäf=
tigte. Dieſe Lieblingsbeſchäftigung hat ihn in ſeinen Ferien
wieder=
holt auch in die Alpen geführt. Als Früchte dieſer Arbeiten ſind
bahn=
brechende Abhandlungen ſowie die Odenwaldkarte im Maßſtab 1:100 000
erſchienen. Die meiſten der ihr zugrunde liegenden Sonderkarten
1:25 00) hat er ſelbſt in erſter oder in zweiter Auflage aufgenommen.
Ohne die älteren Verdienſte von Chelius um die Erforſchung des
Oden=
waldes irgendwie ſchmälern zu wollen, können wir nicht umhin, ihn
als die Seele dieſes Gebirges zu bezeichnen. Vorbildlich iſt ſein
Bienen=
fleiß. Ihm iſt auch heute noch kein Tag zu heiß, kein Wetter zu ſchlecht,
um hinauszuziehen in den geliebten Odenwald. Im janzen hat er in
Heſſen 12 Sonderkarten aufgenommen. Das macht mit den ſächſiſchen
zuſammen eine Fläche von 121 Quadratkilometer. Außerdem ſind bis
jetzt weit über 100 größere und kleinere Arbeiten aus ſeiner Feder
ge=
floſſen. Neben dieſer wiſſenſchaftlichen Tätigkeit lief ſtets eine nicht
minder umfangreiche praktiſche, von der die Oeffentlichkeit zwar nichts
durch den Druck, um ſo mehr aber durch ihre Auswirkungen erfuhr.
Wir meinen die zahlreichen mündlichen und ſchriftlichen Gutachten, mit
denen er bei Waſſerverſorgungs= und anderen Fragen, bei denen die
Geologie mitzuſprechen berufen iſt, dem Staat und der Gemeinde nützte.
Nachdem R. Lepſius, der verdienſtvolle Gründer der Anſtalt, im
Jahre 1915 geſtorben war, wurde ihm zunächſt vertretungsweiſe, dann
endlich im Jahre 1922 endgültig unter Ernennung zum Oberbergrat
die Direktion der Anſtalt übertragen, die er aber leider ſchon am
1. Februar 1924 wegen Erreichung der Altersgrenze niederlegen mußte.
Mit größter Ruhe und Beſonnenheit hat er das ihm vertraute Schiff
durch die hochgehenden Wogen jener aufgeregten Zeiten geſteuert, und
er hat es, als ihm das Ruder aus der Hand genommen wurde, nicht
unwillig verlaſſen. Er ſteht vielmehr bis heute dem Nachfolger als ein
treuer Berater zur Seite und ſetzt, frei von der Laſt der Verwaltung,
ſeine wiſſenſchaftliche und praktiſche Tätigkeit zum Nutzen des Landes
bls zur Stunde in gewohnter Treue fort, ohne um Lohn oder
Aner=
kennung zu geizen. Sogar ſein Lehramt an der Hochſchule, der er ſeit
ſeiner Anſtellung in Heſſen zuerſt als Privatdozent und Lehrer für
Photographie, dann als a. o. Profeſſor für Mineralogie angehörte, hat
er vor einigen Jahren niedergelegt, um ſeine ganze Zeit ſeiner
Karten=
aufnahme und =ausarbeitung widmen zu können.
Unendlich viel wäre verloren gegangen, wenn er im gezwungenen
Ruheſtand wirklich geruht oder ſich anderer gewinnbringender
Tätig=
keit zugewandt hätte. So aber hat er uns ſchon die Neuauflage von
ſechs Kartenblättern ermöglicht, an weiteren arbeitet er noch. Als Krone
des Ganzen aber hat er jetzt gerade an ſeinem 70. Geburtstage die
Unterlagen zur zweiten Auflage ſeiner Odenwaldkarte abgeliefert. In
dankbarer Verehrung neigen ſich die Beamten der Heſſ. Geologiſchen
Landesanſtalt vor dem früheren, ſtets wohlwollenden Vorgeſetzten. Sie,
wie alle, denen er ein treuer Freund und zuverläſſiger Berater in den
wiſſenſchaftlichen Arbeiten war, ſind ſich mit dem Unterzeichneten einig
in dem herzlichen Wunſch:
ad multos annos.
Dr. W. Schottler,
Direktor der Heſſ. Geologiſchen Landesanſtalt.
— Hohes Alter. Am 2. Juli feierte Frau Johanna Raſchert,
Gervinusſtraße Nr. 34, im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel, Urenkel ſowie
Ururenkel, alſo fünf Generationen, in voller Rüſtigkeit ihren 93.
Ge=
burtstag.
— Die Standarten=Weihe des Vereins ehemaliger Angehöriger des
Großh. Artilleriekorps findet am Sonntag, den 8. Juli, nachmittags
3 Uhr, im Orangeriegarten ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Die Mädchenvereinigung des Südbezirks der Johannesgemeinde
ladet für Sonntag, den 8. Juli, abends 8 Uhr, zu einem
Eltern=
abend ins Gemeindehaus — Kahlertſtraße 26 — ein. Der Ertrag
dieſes Abends ſoll für Ferienfahrten verwendet werden. Es wird u. a.
ein ſchönes Märchenſpiel aufgeführt. Der Eintritt koſtet 30—50 Pfg.
für Erwachſene und 10 Pfg. für die Mitglieder der J. J.D.
— Sommerfeſt am Woog. Dem Bericht über den Verlauf des
Sommernachtfeſtes am Woog, iſt auf Wunſch nachzutragen, daß die
Muſik von der Kapelle Weber ausgeführt wurde.
zpart Geld
TodrTerlad
Zur
Festhalte
von Verbanden
Nichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
1 Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Bandagengeschäften in Rollen von 30 Pf. an.
Gummischlauch
Leukoplast ist immer aut,
Wenn man sich verwunden tur.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwendeng
Pappe, Porzellan und Glas.
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendamem
Gummischläuche, Badekappen.
Regenmäntel, Aktenmappen,
Noten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Struwwelpefer,
Alles klebt das LEUKOPLAST.
Sorg, da8 Du’s im Hause hast!
Seite 6
Mittwoch, den 4 Juli 1928
Nummer 184
Sonderzug nach Kochendorf und Wimpfen
am Neckar.
Am Sonntag, den 8. Juli d. J., wird von der Reichsbahndirektion
Mainz ein Verwaltungsſonderzug nach Kochendorf und
Wimp=
fen a. N. gefahren. Er wird uns durch die ſchöne Bergſtraße über
Heidelberg, dem an landſchaftlichen Schönheiten ſo reichen Neckartal
entlang, über Neckargemünd, Neckarſteinach, Hirſchhern und Jagſtfeld
nach Kochendorf und alsdann nach der heſſiſchen Enklave Wimpfen am
Neckar bringen. In Kochendorf erfolgt zunächſt die Beſichtigung des
mächtigen Steinſalzlagers, das einen Flächeninhalt von ungefähr 500
Quadratkilometer aufweiſt, von dem die jetzige im Betriebe befindliche
Abbauſtrecke einen Quadratkilometer umfaßt. Das Steinſalzlager
berg=
männiſch zu gewinnen und durch einen Schacht aufzuſchließen, gelang
nach ſchwierigen Verſuchen erſt im Jahre 1858. Von der Anlage des
Steinſalzlagers ſowie von der Gewinnung und Förderung des Salzes
erhält der Beſucher den beſten Eindruck gelegentlich der mit
entſprechen=
der Erklärung verbundenen Beſichtigung. Der Beſucher des
Kochen=
dorfer Steinſalzbergwerks wird ſtarken, nachhaltigen Eindruck erhalten
durch die gewaltige Maſſe des ihn umgebenden Salzes, durch die Länge
der Strecken, durch die Weite und Höhe der Abbaue und nicht zuletzt
durch die gute, zum Teil prächtige Beleuchtung des Berg verks und der
darin errichteten Säle, ſowie des 25 Meter hohen hochintereſſanren
Kuppelbaues uſw.
Eine weitere Freude und Genugtu ung werden die Teilnehmer des
gleichen Sonderzuges bei dem Beſuche ker heſſiſchen Enklave Wimpfen
am Neckar empfinden. Maleriſch liegt das Städtchen auf der
Berg=
höhe, ſeine Türme als Wahrzeichen und Wächter überragen alle Bauten
und die Berge des Hintergrundes. Weithin künden die feſten
Bau=
werke Macht und Stolz der früheren freien Reichsſtadt. Was Wimpfen
außerdem ſo ungemein anziehend macht, das iſt ſeine prächtige Lage,
das anmutige, panoran aartige Bild, das ſich meilenweit darbietet. Von
der Terraſſe des Mathildenbades, 200 Meter hoch ſteil über dem Neckar
ſchaut das Auge auf das lachende Neckartal mit den
Schlangenwindun=
gen des von Schiffen und Flößen, Ruderern, Kanve= und
Paddelboot=
wanderern belebten Fluſſes mit den burggekrönten Rebhügeln und auf
die ſanft anſteigende deutſche Ebene.
Alles weitere beſagen die Aushänge auf den Bahnhöfen und bei
den Verkehrs= und Mitteleuropäiſchen Reiſebureaus.
— Vogelsberger Höhenelub, Darmſtadt. Am kommenden Sonntag,
den 8. Juli, findet die achte Wanderung im laufenden
Wander=
jahre ſtatt. Sie führt diesmal in eine Gegend, in die die Darmſtädter
V. H. C.er wohl nicht ſehr oft kommen dürften. Es iſt Gelegenheit
ge=
boten, das ſchöne, im Taunus gelegene Bad=Soden mit ſeiner
reizen=
den Umgebung kennen zu lernen. Bei dem zur Zeit herrſchenden
herr=
lichen Sommerwetter verſpricht die Wanderung ſehr lohnend zu
wer=
den. Es iſt daher empfehlenswert, daß ſich die V.H.C.er zahlreich
be=
teiligen. (Näheres ſiebe Anzeige.)
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die
Riedeſel=
ſtraße zwiſchen Heidelberger Straße und Wilhelminenplatz vom 3. d. M.
bis auf weiteres, für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr
geſperrt.
Die Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, die ihre Unterſtützung
aus der allgemeinen Fürſorge beziehen, werden darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß die ſonſt am 14. jeden Monats, fällige Unterſtützung in
dieſem Monat am Freitag, den 13., vormittags 8 bis 12 Uhr, an
der Stadtkaſſe zur Auszahlung gelangt.
Wiederherſtellung der vernichteten Wiener Grundbücher. Nach
Mitteilung des Oeſterreichiſchen Bundeskanzleramtes, Auswärtige
An=
gelegenheiten, iſt von den bei dem Bcande im Wiener Juſtizpalaſt
ver=
nichteten Wiener Grundbüchern ein weiterer, 7420 Einlagen
umfaſſen=
der Teil, wiederhergeſtellt worden. Das Oberlandesgericht Wien hat
das Richtigſtellungsverfahren für dieſe Gruppe eingeleitet und als
End=
termin für die Anmeldung der in den eröffneten Grundbüchern nicht
enthaltenen Rechte ſowie für die Erhebung des Widerſpruchs gegen
aufgenommene Rechte den 15. Auguſt 1928 beſtimmt.
Anmeldun=
gen und Widerſprüche ſind beim Landgericht für Zivilrechtsſachen in
Wien I, Herrengaſſe 17, anzubringen. Wird eine Anmeldung nicht
eingebracht, oder ein Widerſpruch nicht friſtgerecht erhoben, ſo erlangt
der Inhalt der neuen Eintragung die Rechtswirkung einer
Grundbuch=
eintragung, und es können den Perſonen, die im Vertrauen auf das
Grundbuch Rechte erwerben, Einwendungen nicht entgegengeſetzt
werden.
— Dampferexpebitionen des Norddeutſchen Lloyb Bremen. Nach
New=York ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart 5. 7., D. York
12. 7., D. America 14. 7., D. Pr. Harding 18. 7., D. Dresden 19. 7.,
D. Republik 23. 7., D. Karlsruhe 26. 7., D. Columbus 28. 7., D.
Mün=
chen 2. 8., D. Seydlitz 4. 8., D. George Waſhington 8. 8., D.
Stutt=
gart 9. 8., D. Berlin 11. 8. Nach New=York ab Southampton:
D. Stuttgart 6. 7., D. America 15. 7., D. Pr. Harding 19. 7., D.
Republic 24. 7., D. Karlsruhe 27. 7., D. Columbus 29. 7. Nach
Kanada (Halifax) New=York ab Bremen=Bremerhaven: D.
York 12. 7., D. Sehdlitz 4. 8. Nach Havana=Galveſton ab
Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz 15. 9. Nach Kanada: D. Crefeld
16. 7., D. Köln 30. 7. Nach Philadelphia—Baltimore—
Norfolk: D. Gerwin ab Bremen 3. 7. D. Hannover ab Bremen
22. 7. Nach Nordamerika=Weſtküſte: D. Lippe ab Bremen
7. 7., MS. Saale ab Bremen 21. 7., D. Witell ab Bremen 11. 8.,
MS. Saale ab Hamburg 19. 7., ab Bremen 21. 7. Nach dem La
Plata ab Bremen=Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung): D. Sierra
Morena 7. 7., D. Gothc. 14. 7. D. Madrid 4. 8. Nach Nord=
Bra=
ſilien: D. Friederun ab Bremen 9. 7. Nach Mittel=
Braſi=
lien: D. * * ab Bremen 14. 7. Nach Kuba—New=Orleans:
J. Ingram ab Hamburg 12 7., ab Bremen 14. 7. Nach Oſtaſien:
D. Trier ab Bremen 7. 7., ab Hamburg 11. 7., D. Göttingen ab
Bre=
men 14. 7., ab Hamburg 18. 7., D. Schwaben ab Bremen 21. 7., ab
Hamburg 25. 7., D. Gießen ab Bremen 28. 7., ab Hamburg 1. 8., D.
Derfflinger ab Bremen 4. 8., ab Hamburg 8. 8. Nach Auſtralien:
Lahn ab Bremen 2. 7., Neckar ab Hamburg 1. 8, ab Bremen 4. 8., Alſter
ab Hamburg 1. 9., ab Bremen 3. 9. Nach Südamerika Weſtküſte
durch den Panamakanal: D. Ansgir ab Hamburg 4. 7., ab Bremen
7. 7.; durch die Magellan=Straße: D. * * ab Bremen 7. 8., ab
Ham=
burg. am 11. 8. Nach der Weſtküſte Zentralamerikas und
Mexiko: MS. Erfurt ab Bremen 11. 8., ab Hamburg 18. 8.
Fruchtfahrt Kanariſche Inſeln nach Bremen=
Ham=
burg: D. Arucas ab Bremen 7. 7., D. Orotava ab Bremen 21. 7.,
D. Arucas ab Bremen 4. 8., D. Orotava 18. 8. Nach der Levante
ab Bremen: Abfahrten alle 3 bis 10 Tage. Nach Finnland ab
Bremen: 14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab
Bremen: Abfahrten alle 10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen:
Abfahrten alle 8 bis 14 Tage. Nach England ab Bremen: 2 bzw.
4 Abfahrten in der Woche. Nach Afrika (Weſt=Afrika): D. Jvo ab
Hamburg 10. 7. Geſellſchaftsreiſen: Skandinavien=
Oſtſee=
fahrten: D. Lützow ab Bremerhaven 3. 8. Polarfahrt: D. Berlin ab
Bremerhaven 9. 7. Nordkapfahrten: D. Sierra Cordoba ab
Bremer=
haven 14. 7. und 4. 8. Nordkapfahrt: D. Sierra Ventana ab
Bremer=
haven 24. 7.
Briefkaſien.
H. V. 73. Wenden Sie ſich mit der Bitte um Auskunft an den
„Reichsbund deutſcher Techniker e. V.‟, Berlin W. 35, Lützowſtr. 37.
M. H., Gr.=Zimmern. Die Bahn wurde 1858 in Betrieb genommen.
Tageskalender für Mittwoch, den 4. Juli 1928.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines Haus:
Geſchloſſen. — Orpheum, abends 8½ Uhr, Sommerbühne
Harp=
recht: „Mrs. Cheneys Ende”, — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim Ludwigshöhe nachm.
Kurkonzert. — Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.
*Große Straſkammer.
Der überfahrene Bürgermeiſter von Egelsbach.
p. Der Autounfall, der im Januar 1928 den Tod des 44 Jahre
alten Bü=germeiſters Lorenz Wannemacher von Egelsbach herbeiführte,
beſchäftigt infolge beiderſeits eingelegten Rechtsmittels das
Berufungs=
gericht.
Der fahrläſſigen Tötung iſt der frühere Schneider und jetzige
Auto=
vermieter Hch. Haumüller, wohnhaft in Mannheim, angeklagt. Aus
der Vorgeſchichte des Unfalls iſt wohl noch erinnerlich, daß am Tage
vorher ir Bensheim gezecht und zwei Mädchen nach dem Ziel
Frank=
furt a. M. mitgenommen worden waren. Andecen Tages ſollte die
Rückfahrt erfolgen und die Mädchen in Bensheim wieder abgeſetzt
wer=
den. Der Getötete fuhr auf dem Rade vom Ort Egelsbach her und
wurde bekanntlich an der Straßenkreuzung der Straße Langen—
Darm=
ſtadt vom Auto erfaßt. Obwohl der Arzt den ſtarken Mann
durchzu=
bringen hoffte, ſtarb dieſer infolge von Komplikationen gegen Ende
Januar.
Das Urteil des Bezirksſchöffengerichts lautete auf 5 Monate
Ge=
fängnis; der Staatsanwalt hatte ein Jahr Gefängnis beantragt.
Die Fahrgeſchwindigkeit wird von Zeugen auf 70 bis 80 Kilometer
in der Stunde auf der Rückfahrt angegeben, jedenfalls wollte
Ange=
klagter möglichſt raſch das Ziel Mannheim erreichen, nachdem man am
Vortage durch die unverhergeſehenen Aufenthalte in Bensheim und
Frankfurt a. M. Zeitverluſte gehabt hatte. Bekanntlich langte das
Auto erſt ſpät nach Mitternacht in der Mainſtadt an, und es war
ſchwer, noch Unterkunft zu finden.
Angeklagter hat den Führerſchein ſeit 1919.
Der Sachverſtändige betont, daß der Unfall auf unbeſonnenes
Ver=
halten und allzu große Geſchwindigkeit des Autofahrers
zurückzu=
führen iſt.
Der Verteidiger ſtellt auch hier, wie in erſter Inſtanz, den Antrag
auf Einnahme richterlichen Augenſcheins, den das Gericht aber auch
jetzt ablehnt.
Der Verteidiger betont, daß es ſich für den Angeklagten nicht um
eine Spritztour gehandelt habe, das Auto ſei für eine Geſchäftstour
gemietet worden; der Angeklagte habe nicht unter dem Drucke des
Alko=
hols geſtanden, als er die Rückfahrt angetreten habe. Ein Verſchulden
ſei dem Fahrer nicht nachgewieſen. Auf der Hauptſtraße beſtehe das
Vorfahrtsrecht. Man müſſe ſich auch in die Situation des Radfahrers
verſetzen, der es eilig gehabt habe, um nach der Waſſerleitung zu ſehen.
Der Getötete habe die Gefährlichkeit der Straßenecke gekannt. Auch
dieſes Verſchulden müſſe im Strafmaß ſeinen Ausdruck finden. Es
liege ein unglückliches Zuſammentreffen unglücklicher Ereigniſſe vor.
Von Verhängung einer Freiheitsſtrafe möge abgeſehen werden, da die
Konſequenzen für ken Angeklagten als Autovermieter zu hart wären.
Der Staatsanwalt ſieht drei Urſachen des Unfalls: den
körper=
lichen Zuſtand des Autofahrers im ausgeſprochenen Katzeniammer, die
unzuläſſige Geſchwindigkeit und das unbeſonnene Verhalten in den
vom Angeklagten angewendeten falſchen Maßregeln kurz vor und bei
der Kolliſion mit dem Fahrrad. Auch die anderen Nutznießer der
Straße müßten geſchützt werken. An dem Antrag, auf ein Jahr
Ge=
fängnis zu erkennen, wird feſtgehalten.
Das Urteil verwirft die Berufungen.
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(1391a
Lokale Veranſtaltungen.
Die Hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritif.
Deutſchorden. Donnerstag, den 5. Juli, letzter
Knapp=
ſchaftsabend vor den großen Ferien. Wegen des Militärkonzerts
in der Städtiſchen Feſthalle wurde durch Kapitelratsbeſchluß der
Kommendeabend der Kommende Darmſtadt von Freitag, den
6. Juli, auf Freitag, den 12. Juli, verlegt. Ferien vom 13. Juli bis
1. Oktober I. J.
— Ortsverband im B. D. J. Wir erinnern noch einmal an
den Alkohol=Vortrag, den Maria Lehne am Mittwoch, 4. Juli, 8 Uhr
abends, im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26 halten wird. Alle Jugend
Darmſtadts iſt dazu herzlich eingeladen.
— A. H. V., W. S C., K. S. C. Wie aus der heutigen Anzeige
er=
ſichtlich, findet der nächſte Farbenabend am Donnerstag, den 5. Juli,
auf dem Frankenhaus, Frankfurter Straße 15, ſtatt.
— Auf die Veranſtaltungen im Schloß=Kaffee ſei hierdurch
hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
— Herrngarten=Kaffee. Heute abend 8 Uhr konzertiert
das Stadtorcheſter in großer Beſetzung unter Leitung ſeines
Dirigen=
ten W. Schlupp im Herrngarten=Kaffee.
— Schuls Felſenkeller (Dieburger Straße) veranſtaltet
heute abend bei freiem Eintritt ein Künſtlerkonzert. Das Enſemble iſt
vom Stadtorcheſter geſtellt. Ein reichhaltiges Programm ſorgt für gute
Unterhaltung, und der herrliche Garten bietet einen angenehmen
Aufenthalt.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Gruppenmitglieder treffen ſich heute abend pünktlich 8 Uhr Ecke
Roß=
dörfer und Heidenreichſtraße zu einem Abendſpazie=gang. Um
zahl=
reiche Beteiligung wird gebeten.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
erinnern unſere Parteifreundinnen an die Autofahrt nach Lichtenberg
am Samstag, den 7. Juli, nachmittags 2 Uhr, und bitten Anmeldungen
rechtzeitig — ſpäteſtens bis Donnerstag — auf der Geſchäftsſtelle
vor=
zubringen. Alles Nähere iſt da zu erfahren. Die Fahrt findet
be=
ſtimmt ſtatt.
Aus Heſſen.
Weiterſtadt, 3. Juli. Am Sonntag, den 1. Juli, nahm der
Geſang=
verein „Germania” an dem großen rheiniſchen Geſangswettſtreit in
Heidesheim teil. Derſelbe errang unter der vührigen Leitung ſeines
Herrn Dirigenten J. Samper, Darmſtadt, in der 3. Landklaſſe, Abt. B.
unter ſtarker Konkurrenz von 9 Vereinen den 1. Klaſſenpreis, 1.
Ehren=
preis, höchſten Ehrenpreis und Dirigentenpreis. Daß dieſe
Errungen=
ſchaft ein erfreuliches Reſultat war, bewies die große Zahl von Leuten.
die den Verein am Bahnhof in Empfang nahmen. Unter den Klängen
der Muſik marſchierten die Sänger, welchen ſich jung und alt anſchloß,
nach dem Vereinslokal. Daſelbſt erfolgte noch ein gemütliches
Be=
ſammenſein.”
F Eberſtadt, 3. Juli. Jubiläum des Geſangvereinz
Liederkranz”. Zu unſerem Bericht iſt noch nachzutvagen, daß
das Feſt am Montag bei ſchönſtem Sommerwetter ſeinen Abſchluß
ge=
funden hat. Morgens fand auf dem Feſtplatz ein
Frühſchoppenkonzer=
ſtatt, bei dem es recht fröhlich herging. Die Mitglieder des Jubek,
vereins waren recht ſangesfreudig geſtimmt, und wanches ſchöne alte
Lied erklang aus den frohen Kehlen der Sänger hinein in den Wald.
Nachmittags vergnügte ſich hautſächlich die Jugend bei Konzert und
Tanz, während die Kinder mit allerlei Beluſtigungen, wie Eierlaufen,
Topfſchlagen u. a. m. zu ihrer Freude und zur Heiterkeit der Alten
be=
ſchäftigt wurden. Am Abend herrſchte — wie es bei dem günſtigen
Wetter nicht anders erwartet werden konnte — Großbetrieb. Einige
tauſend Menſchen tummelten ſich vergnügt auf dem Feſtplatz, niemand
wollte verſäumen, den letzten Tag des Feſtes mitzuerleben und den
ſchönen Sommerabend im Walde zu genießen. Der Verkehr glich einem
großen Volksfeſt. Alle Sitzgelegenheiten waren in Anſpruch
genom=
men. Eine animierte Stimmung herrſchte. Die Jugend drängte
ge=
walts zum Tanze. Radfahrer und Turner zeigten in eleganten
rad=
ſportkichen Vorführungen und turneriſchen Gruppen ihre Künſte und
lenkten die Aufmerkſamkeit der Menge auf ſich. Um 12 Uhr wurde auf
dem Sportplatz ein Feuerwerk abgebrannt, welches gleichzeitia den
offi=
ziellen Abſchluß des Feſtes bildete. Aber erſt lange nach Mitternacht
kehrten die letzten Feſtgäſte nach Hauſe. Alles in allem genommen,
war das Feſt des Geſangvereins „Liederkranz” ein ſchönes Feſt, auf
das er mit Stolz zurückblicken kann und an das alle Teilnehmer noch
recht lange zurückdenken werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 3. Juli. Elektriſche Straßenbahn.
Wer den außergewöhnlich ſtarken Fremdenverkehr am letzten Sonntag
beobachtete, bei dem kann es gar kein Zweifel ſein, daß die alsbaldige
Erbauung der elektriſchen Straßenbahn von Darmſtadt nach hier ein
unbedingtes Bedürfnis iſt. Der derzeitige Omnibusverkehr der „Heag”
darf nur als vorübergehende Erſcheinung angeſehen werden. Wohl
gibt ſich die „Heag” die erdenkliche Mühe, allen Anforderungen gerecht
zu werden. Aber ſelbſt wenn ſie alle verfügbaren Omnibuſſe in Verkehr
ſtellt, iſt an Sonntagen, wie dem letzten, die Bewältigung eine äußerſt
ſchwierige Aufgabe. Es kann daher nicht verſtanden werden, daß
ge=
wiſſe Stellen immer noch Schwierigkeiten machen, um die Erbauung der
elektriſchen Straßenbahn zu verhindern. Für den Verkehrsausſchuß
kann es nur noch eines geben, und zwar das, jetzt ganze Arbeit zu
ſchaffen, die nur dann als vollſtändig betrachtet werden kann, wenn
der Schienenſtrang liegt und die Bahn fährt!
x. Dieburg, 2. Juli. Der Gehilfe des Kreispfandmeiſters P. Sch.
in Groß=Umſtadt ſollte heute morgen um 8 Uhr auf der Bürgermeiſterei
Groß=Umſtadt erſcheinen, um einem Vertreter des Kreisamts und dem
Kreispfandmeiſter die Akten abzuliefern. Als er zur feſtgeſetzten Zeit
nicht erſchien, wurde ein Schutzmann nach dem Verbleib in die
Woh=
nung geſandt und komnte feſtſtellen, daß der ungetreue Beamte bereits
einen Selbſtmordverſuch unternommen hatte. Wiederbelebungsverſuche
waren von Erfolg, aber Sch. iſt zurzeit nicht vernehmungsfähig. Außer
Verfehlungen als Vertreter des Kreispfandmeiſters ſollen noch anden
private Veruntreuungem voliegen.
— Groß=Zimmern, 3. Juli. Die hieſigen Schulklaſſen feierten ihren
Jugendtag durch einen Ausflug ins herrliche Nahetal. Ein
Son=
derzug brachte die große Teilnehmerſchar ſchon um 349 Uhr nach dem
berühmten Badeſtädtchen Kreuznach. Hier wurde unter den
Marſch=
klängen der Kapelle Reitzel von Groß=Zimmern ein kleiner Rundgang
durch die Altſtadt, vorüber an Schloßberg und Kauzenburg,
unternom=
men. Wie ſtrahlten die Geſichter aller Teilnehmer, als der Weg durch
den Kurpark, an dem geradezu in Blumen prangenden Kurhaus
vor=
über nach den prächtigen Anlagen und der weitbekannten Roſeninſel,
ein Schmuckkäſtchen ſchönſter Art, führte. Doch das Staunen und
Be=
wundern ſollte noch kein Ende haben. Jetzt boten ſich den Blicken die
mächtigen Gradierwerke dar; etwas von den Kindern noch nie
Geſehe=
nes. Im Sudhaus wurde die Gewinnung des Salzes gezeigt. Weiter
führte der Weg nach dem ſchönen Bad=Münſter a. St., zu beiden
Sei=
ten von hohen, ſteilen Steinnänden begleitet. Von faſt allen
Teilneh=
mern wurde der 131 Meter hohe Rheingrafenſtein beſtiegen. Die
Ebernburg, bekannt durch das Hutten=Sickingen=Denkmal, war das
Endziel. Nach zweiſtündiger Raſt trat man neugeſtärkt den Rückweg
nach Kreuznach an, von wo der Sonderzug wieder die durch die
Schön=
heiten der beſichtigten Gegend hochbegeiſterte Schar den heimatlichen
Eefilden zuführte. Solche Ausflüge ſind mehr als alles andere
geeig=
net, die rechte Vaterlandsliebe in die Herzen der Kinder und auch
Er=
wachſenen einzupflanzen und Schule und Elternhau einander näher zu
rücken.
P. König, 3. Juli. Geſchäftsübergabe. Am 1. Juli ging
das bekannte Kur= und Erholungsheim Guſtav= und Marienquelle auf
ſeinen neuen Beſitzer über, der es als gut=bürgerliches Haus
weiter=
führen will. In dem ſchön gepflegten Garten fand am Sonntag
vor=
mittag das 1. Kurkonzert ſtatt, das ſehr gut beſucht war. — Von der
Kur. Nachdem Sommerwetter eingetreten iſt, ſind zahlreiche Kurgäſte
hier eingetroffen und einzelne Penſionen voll belegt. Die
Kurverwal=
tung hat auch in dieſem Jahre wieder alles getan, um den Gäſten den
Aufenthalt in unſerem Kurort angenehm zu machen. Die Wege und
Anlagen ſind friſch gekieſt, das Schwimmbad iſt renoviert, die Straßen
werden täglich beſpritzt und Kurkonzerte ſorgen für Unterhaltung.
Bd. Heubach, 2. Juli. Am Sonntag, den 24. Juni, konnte die
hie=
ſige Freiwillige Feuerwehr auf ihr 50jähriges Beſtehen
zu=
rückblicken. Unſer Odenwalddörfchen prangte im duftigen, bunten
Feſt=
gewande. Ueberall auf Straßen und Plätzen flatterten die Fahnen,
ſchlangen ſich von zarter Hand gewundene Girlanden und duftige
Blumen nickten zum Gruße. Der für vormmittag3 angeſetzte große
Brandangriff zeigte, daß die hieſige Feuerwehr voll und ganz die an
ſie geſtellte Aufgabe beherrſcht und wohl jederzeit — dank ihrer
her=
vorragenden Führung und eigener Initiative — bereit iſt, den Kampf
mit dem Feuer im Ernſtfalle aufzunehmen. Die Kritik von ſeiten des
Kreisamts und des Miniſteriums des Innern iſt eine recht
zufrieden=
ſtellende. Herr Regierungsrat Walther überreichte den noch lebenden
4 Mitbegründern Meiſter, Hild, Buchheimer und Rödelsperger je ein
Diplom, unterfertigt vrn unſerem verehrten Herrn Reichspräſidenten
v. Hindenburg. Nachmittags 2 Uhr entfaltete ſich, begünſtigt vom
herr=
lichſten Sonnenſchein, ein rrächtiger Feſizug, der die alte Spritze, mit
Tannengrün geſchmückt, im Zuge mitführte. Aeußerſt eindrucksvoll
geſtaltete ſich die Gedächtnisfeier für die gefallenen Söhne Heubachs.
Die Kapelle Kehrmann ſpielte am Kriegerdenkmal unter der alten
Dorflinde den Choral „Ich hat einen Kameraden”, wzu gleichzeitig
die Glocken der 3 Kirchen läuteten. Auf einen Böllerſchuß ſetzte ſich
alsdann der Zug nach dem Feſtplatz in Bewegung. 4 Kameraden
konn=
ten als Mitgründer des Vereins gefeiert werden und wurde ihnen von
Herrn Bürgermeiſter Brücher in dankbarer Weiſe das goldene Kreuz
für 50jährige treae Mitgliedſchaft von ſeiten der Gemeinde überreicht.
Eine wohlgelungene Feſtrede hatte Herr Aug. Nahm übernommen.
Nach Schilderung von Zweck und Zielen des Feuerwehrweſens gab
derſelbe einen Rückblick auf die Vereinschronik und endigte mit einem
frommen Wunſch für die fernere Zukunft „Auf dem herrlich gelegenen
Feſtplatze verlebten alt wie jung in echter treuer Kameradſchaft noch
recht gemütliche Stunden. So kann die Heubacher Freiwillige
Feuer=
wehr mit berechtigtem Stolz auf ein wohlgelungenes 50jähriges
Jubi=
läum zurückblicken.
Rorr Msek
heisst das Geheimnis, wenn Sie besonders. schönes Haar sehen
WO D F
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* Die Tahfache, daß in
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fügte, fordert auf zu ein
Gung durch die Geſchichte
erſcheint zum erſten Male
Seit es zum Beſitzſtande
in geiche Zeit aber die
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Beieplätze fanden und
Al das Aloſer Lorſch ſpä
Gegend unter die damli
Beerfelden war Centot
für das Centgericht und
B Schäffen ihres Amtes
mehr zu Tal nach Oſten
zweigung von der Airl
auch nach „an der Gentliu
von Erbach noch das Be
,Shenl am Ende des 13
tens dem Kloſter Schönau
damals ſchon für die ganz
Kenmd II. von Erbach
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 184
Mittwoch, den 4. Juſi 1923
Seite 7
7 0jähriges Jubiläum des Geſangvereins „Eintracht”
in Babenhauſen und nationaler Geſangswettſtreit.
„Rein im Sang, treu im Wort,
feſt in Eintracht immerfort.”
r. Das Jubiläumsfeſt des Geſangvereins „Eintracht”, das am
ſamstag, Sonntag und Montag ſtattfand, iſt vorüber. Es war geſeg=
(n von herrlichem Feſtovetter und brachte uſerem Städdchen Stunden
s Frohſinns, der reinen, edlen Sangesfreude und ungetrübter Ham
pmie. In vorbildlicher Einigkeit beteiligten ſich alle Vereine am Platze
(n bewieſen durch ihre meigennützige Mitwirkung, daß ſie nur das
me Beſtreben leitete, das Feſt der Sänger mit vereinten Kräften ſo
ſerrzvoll wie nur möglich zu geſtalten.
Der Feſtſamstag brachte als Auftakt einen großen Fackel=
— mit anſchließendem Feſtkommers auf den Schloßwieſen. Die Be=
Bungsrede hielt Herr Studienrat Ullmann als Vorſitzender des
erhäftsausſchuſſes. Beſonders herzlich begrüßte er die ſchon
nachwit=
es feierlich am Bahnhof empfangenen Saarſänger von Elversberg
Inlder Saar. Mit lautem Jubel wurde deren Sängergruß
aufgenom=
ſee: „Furchtlos und treu, kerdeutſch und wahr halten wir Sänger
heht an der Saar”. Beleuchtet von zwei Scheinwerfern auf der
Ba=
en wickelte ſich dann eine ganze Kette von vortrefflichen,
wohlgelunge=
m. Darbietungen auf der Bühne ab, an denen ſämtliche Turner und
ſeranovereine und der Polizeiſporwereim ſich beteiligten.
Der Feſtſonntag brachte vormittags den von vielen Sangesfreunden
ſi: Spannung erwarteten nationalen Geſangswettſtreit,
aHem über 20 Geſanavereine teilnahmen. Mit Befriedigung kann
feſt=
ſsllt werden, daß dieſer bei der größten Aufmerkſamkeit einer
zahl=
isen, liedbegeiſterten Zuhörerſchaft einen flotten, reibungsloſen
Ver=
u5 nahm.
An dem Feſtzug des Nachmittags beteiligten ſich nicht weniger als
Wereine. Mit mehreren Muſikkapellen dunchog der lange Zug
Stra=
er und Gaſſen der Stadt unter lautem Jubel der frohen Menge,
nger Tücherwinken und gar oft unter einem Regen von Blumen.
nriſchen den einzelnen Vereinen fuhren herrlich geſchmückte, meiſt
künſt=
ri ſch ausgeſtattete Wagen, die bei humorvoller Abwechſlung
charakte=
ſiſche Darſtellungen deutſcher Volkslkieder brachten. Es ſeien nur
ge=
gunt die prächtig ausſehenden Feſtwagen des Turnvereins 1891 mit
em Motto „Turner, auf zum Streite”, der herrliche Blumenwagen des
Schrebergartenvereins: „Sah ein Knab’ ein Röslein ſteh’n”, die
humor=
voll wirkenden Darſtellugen der Volkslieder: „Das ſchwarz=braune
Bier, das trink ich ſo gern” (Brauerei Michelsbräu Brenner A.=G.),
„Im ſchönſten Wieſengrude‟ (Ortsgruppe des Landbundes), „In einem
kühlen Grunde” (Geſangverein „Sängerbund”) ud „Grüß Gott mit
hellem Klang” (Geſangverein „Eintracht‟). Auf dem Feſtplatze
ange=
kommen, hielt Herr Studienrat Ullmann die großzügig angelegte
Feſtrede. Nach herzlichen Worten der Begrüßung gedenkt er der
Gründung und Bedeutung des Heſſ. Sängerbundes und ſeiner führenden,
verdienſtreichen Männer, der Herren Min.=Rat Dr. Siegert und des
Schulvats Haſſinger, denen er für ihre aufopfernde Arbeit ud
Förderung des deutſchen Männergeſanges durch Abhaltung von
Diri=
gentenkurſen uſw. Worte höchſter Anerkennung zollt. Nach
Dankeswor=
ten an die Stadt für ihren Opferſinn und an das Kveisamt übermittelte
Herr Bürgermeiſter Rühl im Namen der Stadt die Glückwünſche dem
Jubelverein. Herr Hauptmann Horſt, der im Nawen des
Feſtaus=
ſchuſſes ſpricht, feiert die vorbildliche deutſche Treue der Saarſänger
und überreicht ihnen ein von Fritz Kehr=Babenhauſen farbenprächtig
gemaltes Aquarellbild, darſtellend das Schloß, als Feſt= und
Erinne=
rungsgabe. In ſeiner eigentlichen Weiherede gedenkt der Feſtredner
im Schubertgedenkjahr des großen Schöpfers des deutſchen Liedes. Nach
einem von Frl. Marie Pilger ausdrucksvoll geſprochenen Prolog
wird die zweite Fahne entrollt und von Fahmemträger Willand mit
einem Treugelöbnis übernommen. Under ſtarkem Beifall verlieſt der
Redner ein Glückwunſchſchreiben des Herrn Staatspräſtdenten
Ade=
lung, in dem dieſer dem Jubelvereine in Anerkemnung für ſeine
bis=
herigen Leiſtungen eine Schubertbüſte als Ehrengabe überreichen läßt.
Glückwuſchreden folgten, Frl. Geißler überreicht dem Verein im
Nawen der Frauen und Jungfrauen eine wudervolle Fahnenſchleife
und C. M. Buchholz, als Enkelkind des Vereinsgründers, einem
gol=
denen Jubiläumskrang. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf
die „Eintracht”, das deutzſche Lied und Vaterland ſchließt der weihevolle
Feſtakt.
Den Höhepunkt des Feſtſonntags bildete ein prachtvolles Feuerwerk
auf der Baſtion und eine magiſch ſchöne Schloßbeleuchtung. Der
Feſt=
montag brachte den Schlußakt der Jubiläumsfeier, ein harmoniſch
ver=
laufenes Volks= und Kinderfeſt.
F
Bumt lent
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uer Rur
urg. ur
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Die Stadt Beerfelden 1328 —
1928.
— Die Tatzſache, daß in dieſen Tagen ſechshundert Jahre
ver=
ſafſen ſind, ſeit die Stadtrechtverleihung an Beerfelden
er=
oBte, fordert auf zu einem Rückblick in die Vergangenheit, zu einem
zug durch die Geſchichte des 600=Jahr=Geburtstagskindes. Sem Name
rEheint zum erſten Male in einer Urkunde vom Jahre 1035, in welcher
zt es zum Beſitzſtande des damals mächtigen Kloſters Lorſch zählte.
Irx welche Zeit aber die erſten Anſie’ler die von den Quellen des
heu=
igen Zwölfröhrenbrunnens reichbewäſſerten Wieſen als willkommene
Biideplätze fanden und weiter benützten, das läßt ſich uur vermuten.
IIs das Kloſter Lorſch ſpäter an Macht und Bedeutung verlor, fiel die
diegend unter die damaligen Gerichtsherren, die Herren von Erbach.
zerfelden war Centort der damaligen Obercent, mit der Malſtätte
ü: das Centgericht und dem Galgen. Die Gerichtsſtätte, da, wo die
8 Schöffen ihres Amtes walteten, war nicht direkt am Galgen, ſondern
uchr zu Tal nach Oſten, am Güttersbacher Weg, unweit deſſen
Ab=
weigung von der Airlenbacher Straße; die Grundſtücke hier heißen
unh noch „an der Centlinde‟. Neben der Centhoheit hatten die Herren
or Erbach noch das Beſteuerungsrecht, auf Grund deſſen ein Erbacher
Swenk am Ende des 13. Jahrhunderts einen Teil des Beerfelder
Zehn=
urs dem Kloſter Schönau übertrug. Welche Bedeutung nun Beerfelden
amals ſchon für die ganze Gegend hatte, zeigt der Umſtand, daß Schenk
terarad IV. von Erbach von dem damals in Italien weilenden Kaiſer
zuchwig dem Bayer für Beerfelden das Stadtrecht erbat. Die
gewäh=
eiſde Urkunde befindet ſich heute noch im Erbachſchen Archib und wurde
usgeſtellt am 25. Juni 1328; ſie ſpricht Beerfelden dieſelben Rechte zu,
ue der Stadt Eberbach am Neckar, die einige Jahre zuvor Stadtrecht
rhalten hatte.
Vorläufig wollte es nicht gelingen, Beerfelden zu eier Stadt zu
nachen, es blieb Dorf, und als man 100 Jahre ſpäter das Verſäumte
adbholen wollte, ſtieß man auf den Einſpruch des damaligen
Lehns=
enrn, des Pfalzgrafen, dem ſich auch das Centgericht anſchloß; auch
üie dorfgemäße Sicherung des Ortes mit Hecke und Zaun kam nicht zur
14sführung — Beerfelden blieb ein offener Ort.
Wenn wir nun mit der Geſchichte weiterſthreiten, ſo wäre
bemerkens=
prt, daß von einer Kirche zum erſten Male im einer Urkunde aus
ern Jahre 1347 die Rede iſt. Der Schenk Erasmus I. von Erbach
er=
amte um das Jahr 1500 ſeinem Orte eine neue Kirche, die dem
rußen Brande im Jahre 1810 zum Opfer fiel; ſchon ſie zierte jenes
ru ße bunte Fenſter, um das jener große Kirchenfenſterſtreit ausbrach
u das auch in der heutigen Kinche noch zu ſehen iſt. Von einer
öchule wird zum erſten Male berichtet im Jahre 1577. Gelegentlich
ei Fertigſtellung eines neuen Rathauſes im Jahre 1560 verlieh Graf
Eieerhard XIV. von Erbach dem Ort ein Wappen: im grünen Feld einen
urgerichteten ſchwarzen Bären, mit 3 roten Sternen in den
Schild=
ecken.
Der 30jährige Krieg brachte auch Beerfelden ſchwere Tage burch
Einquartierungen, Truppendurchmärſche und Ueberfälle. Beſonders
ſchlimm trieben es bayeriſche Reiter, die im Jahre 1621 in viehiſcher
Weiſe hauſten. Weitere Beſchwer brachten die Einfälle der Franzoſen
und die Kriege zu Ludwigs XIV. Zeiten. So war gegen Ende des 17.
Jahrhunberts die Bevölkerung durch Krieg und Seuchen auf M1 Seelen
zuſammengeſchmolzen, 46 Häuſer waren noch bewohnt. Mit dieſem
Tiefſtand in der Bevölkerungszahl ging natürlich Hand in Hand ein
Tiefſtand des Wirtſchaftlichen, letzterer wich bald einem langſamen
Auf=
ſtieg durch die erwachende Tatkraft der noch verbliebenen Bewohner und
durch Zuzug tüchtiger Handwerker, dazu halfen mit der ſeinerzeit bei der
Stadtrechtsverleihung eingeführte Wochenmarkt je am Dienstag und die
Vieh= und Krämermärkte. Dieſe Beſſerung war ſo ſtetig, daß die
Ein=
wohnerzahl Beerfeldens zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wieder auf
1550 geſtiegen war. Die emporblühende Wirtſchaft wurde um die
letzt=
genannte Zeit ſchwer getroffen durch politiſche Ereigniſſe: ſchon ſeit
langem war die Tuchmacherei heimiſch, als nun im Jahre 1806 die
Er=
bacher Grafſchaft und mit ihr Beerfelden zu Heſſen kam und Vaden und
Bayern kräftige Bölle einführten, war die Ausfuhr der Tuche nach
Süden ſehr erſchwert, während das neue Vaterland für dieſelben keinen
Bedarf zeigte. Dieſer wirtſchaftlichen Schädigung folgte dann im Jahre
1810 der große Brand, der von B37 Wohnhäuſem 181 zerſtörte,
ferner 97 Scheunen, 24 Nebengebäude, die Kirche, das Rathaus, den
Centturm. Der Aufbau vollzog ſich ſehr raſch, und auch die Tuchmacherei
blühte nach dem Zollverein wieder kräftig empor, um aber wieder einem
allmählichen Niedergang anheimzufallen, da die Weber in ihren
maſchi=
nellen Einrichtungen mit der Zeit nicht fortſchritten. Auch dieſe Kriſen
wurden durch rechtzeitige Umſtellungen uſw. überwunden, und vor dem
Krieg waren an die Stelle der Tuchmacherei andere Erwerbszweige
ge=
treten: Drochflerei, Hemden= und Bürſtenfabrikation,
Zigarrenfabri=
kation, Seilerei uſw.; durch die Kriegs= und Nachkriegsverhältniſſe erfuhr
das wirtſchaftliche Leben wiederum einige Umſtellungen, die
Federhalter=
fabrik löſte ſich in einzelne kleinere Betriebe auf, eine neue Fabrik
(Zelluloidverarbeitung) erſtand. So verſteht es die Tatkraft und
Intelli=
genz der Bewohner, wirtſchaftlich den Zeitläuften zu folgen, auch zu
folgen dem, was auswärtige Gäſte inbezug auf Verpflegung uſw. heute
fordern: die Gaſthäuſer haben ihre Einrichtungen modermiſiert: elekr.
Licht, Badegelegenheit uſw. uſw., und wenn man die nervenſtärkende
Höhenluft, den nahen Wald mit ſeier würzigen Tanenluft, die
herr=
lichen Spaziergänge mit in Rechnung ſtellt, ſo darf als Schluß dieſer
600=Jahr=Feier=Betrachtung geſagt werden, daß Beerfelden ein Plätzchen
iſt, das für Kurgäſte, für Ferienaufenthalte wie geſchaffen iſt, ein Ort,
in dem „Der Sieche heilt und die Greiſe und Gebrechlichen wieder
jüngt‟.
A.
I. Michelſtadt, 2. Fult. Aus dem Gemeinderat. Im
Bei=
ſein des bauleitenden Architekten Boſſert=Offenbach und das
Stadtbau=
meiſters Meyer=Michelſtadt behandelte der Gemeinderat in ſeiner lesten
Sitzung den Innenausbau des Volksſchulneubaues. In der
Bevölke=
rung waren Gerüchte über die Art der Ausführung in Umlauf
gekom=
men, die ſtarke Meinungsverſchiedenheiten der beſchloſſenen
Maßnah=
men bezüglich der Mcterialverwendung brachten. Der Gemeinderat
ſtellte jedoch nuch Vorberatung durch den Bauausſchuß feſt, daß die
ge=
troffenen Maßnahmen durchaus berechtigt und nicht abzuändern ſeien.
Zu dem Waldwirtſchaftsplan für 1929 hat der Gemeinderat ſeine
Zu=
ſtimmung mit der Maßgabe gegeben, daß man bei dem Miniſterium
vorſtellig werde, damit etwa 3000 Feſtmeter weniger abgezogen werden.
Längere Debatten gab es bei den Betriebsvoranſchlägen, die nach dem
Ausſcheiden des Gaswerks durch deſſen Verkauf an die Südweſtdeutſche
Gas=Aktiengeſellſchaft das Elektrizitätswerk und Waſſerwerk, neuerdings
aber auch das Stadion umfaſſen. Schon vor längerer Zeit hat die
Verwaltung die Prüfung der Zweckmäßigkeit des Wohnungstarifes in
Ausſicht geſtellt. Die Gemeinderäte Bert und Enſinger wünſchen, daß
der Wohnungstarif ab 1. 9. 1928 wahlweiſe wieder eingeführt werden
ſoll. Die Verwaltung erhebt Bedenken und wird von einzelnen
Ge=
meinderäten unterſtützt. Der Bürgermeiſter iſt der Auffaſſung, daß
der Wohnungstarif nicht unbeſehen Verwendung finden dürfe und ſtellt
eine Vorlage für Anfang September in Ausſicht. Der Gemeinderat
be=
ſchloß in dieſem Sinne. Unter Kapitel Löhne und Gehälter wurde die
Anſtellung des Monteurs Croiſſant beſchloſſen. Der Voranſchlag des
Stadions gab zu größeren Erörterungen keinen Anlaß. Er wurde mit
4 Stimmenthaltungen genehmigt. Einige von Bürgermeiſter Ritzel in
Vorſchlag gebrachte Aenderungen der Betriebsdeputationen wurden von
dem Gemeinderat beſchloſſen. Danach gelten zukünftig als Mitglieder
ohne Stimmrecht Baumeiſter Meyer, Platzmeiſter Neff und Monteur
Croiſſant. An Stelle des Gemeinderats Neff tritt Gemeinderat Wöber
der Betriebsdeputation bei. Unter Punkt Verſchiedenes brachte die
Verwaltung die Frage vor, was mit den zahlreichen ausgeſteuerten
Erwerbsloſen geſchehen ſolle. Es ſind 39 Erwerbsloſe aus der
Er=
werbsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge vollkommen ausgeſteuert und
werden in den nächſten Tagen über 50 ſein. Der Gemeinderat ſtellt
ſich einſtimmig auf den Standpunkt, daß eine Notſtandsarbeit
veran=
ſtaltet werden muß, um den Leuten nicht Unterſtützung, ſondern Lohn
zu geben und den Aufwand produktiv anzulegen. In mehrſtündigen
Auseinanderſetzungen wurde von ſeiten der Gemeinderäte Bert und
Enſinger die Auffaſſung vertreten, daß es am zweckmäßigſten ſei, die
beabſichtigte Neukanaliſation in Angriff zu nehmen. Bürgermeiſter
Nitzel wies karauf hin, daß die Ausarbeitung des Projektes noch nicht
ſo weit gediehen ſei, daß die jetzigen Arbeitsloſen mit der
Durchfüh=
rung von Kanaliſationsarbeiten alsbald beginnen können, außerdem
ſei die Durchführung von Neukanaliſierungen zurzeit nicht zu
empfeh=
len, weil hierdurch eine nicht zu verantwortende Steuerbelaſtung der
Einwohnerſchaft herbeigeführt würde. Man müſſe ſehen, eine andere
Notſtandsarbeit auszuwählen, die keine großen materiellen Aufwände
neben nur Lohnaufwand erfordere. Die Verwaltung ſchlug zu dieſem
Zwecke die Schaffung eines Uebungsplatzes vor, der ſich auch bereits
wiederholt als notwendig erwieſen hat. Vorſitzender erklärte ſelbſt,
daß er bedaure, durch die Ungunſt der Verhältniſſe und der
Geſetz=
gebung zu einem ſolchen Vorſchlag gezwungen zu ſein, aber er ſtellte
das kleinere Uebel dar, zumal hier die Möglichkeit der Vermeidung
einer Steuererhöhung beſtünde. Die Gemeinderäte Enſinger und Bert
beharrten auf ihrem Standpunkt, und ſchließlich wurde der Punkt von
der Tagesordnung abgeſetzt, um in der nächſten Sitzung entſchieden zu
werden.
Hirſchhorn, 3. Juli. Wafſerſtand des Neckars am
2. Juli: 0,63 Meter; am 3. Juli: 0,73 Meter.
H. Birkenau, 2. Juli. Bürgermeiſterwahl. Bei der
geſtri=
gen Bürgermeiſtervahl wurden 1359 gültige Stimmen abgegeben, wovon
Altbürgermeiſter und Kaufmann Herr Jakob 797 und Herr
Bürger=
meiſter Brehm 562 Stimmen erhielt; erſterer iſt ſomit gewählt. Die
Wahl war eine ſehr lebhafte, doch ging alles in Nuhe und ohne
Zwiſchen=
fall vor ſich. Per Auto wurden die ſäumigen Wähler an die Wahlurne
gebracht; es mögen 95 Prozent der Wahlberechtigten ihre Wahlpflicht
erfüllt haben. Am Abend wurde ein Lampionzug arrangiert, welcher
ſich, mit einer Muſikkapelle an der Spitze, an die Wohnung des
Neu=
gewählten bewegte, allwo dem neuen Ortsoberhaupte die Glückwünſche
der Wähler entgegengebracht wurden. Dieſer dankte in herzlichen
Wor=
ten für die Ovation und insbeſondere für das gwoße Vertrauen, das
ihm die Wählerſchaft aufs neue ſchenkte, und verſprach, ſeine ganze
Kraft einzuſetzen, dieſes Vertrauen voll und ganz zu rachtfertigen. Sein
weiteres Wirken gelte dem Wohle der Gemeinde Birkenau. Ein
gemüt=
liches Beiſammenſein bei Gaſtwirt Tritſch beſchloß den Wahltag.
8. Lampertheim, 3. Juli. Ertrunken. Beim Baden im
Alt=
rhein iſt vorgeſtern abend gegen 8 Uhr der 19jährige Drexler aus
Bür=
ſtadt ertrungen. Er hatte ſich einen Luftſchlauch umgebunden, der ihm
aber entſchlüpfie und er infolgedeſſen in die Tiefe ſank. Gleich
unter=
nommene Rettungsverſuche waren erfolglos. Nach längerem Suchen
ge=
lang es dem Schiffsmann Ker, die Leiche zu bergen. —
Sport=
liches. Bei dem Gauſchießen des Gaues Bergſtraße=Süd vom
Süd=
weſtdeutſchen Sportverband für Kleinkaliberſchießen in Mannheim=
Sand=
hofen errangen Schütze Johann. Neider und Jungſchütze Friedrich
Schlappner die goldene, Franz Rockenfeld die ſilberne und Ludwig
Geiger und Friedrich Schröder die bronzene Ehrennadel des Verbandes.
Aus dem Preisſchießen für Schützen ging Franz Rockenfeld als 8. und
bei dem für Jungſchützen Friedrich Schlappner als 1. Sieger heropr. Die
Beteiligung war eine außerordentlich ſtarke und ſind die erzielten
Reſul=
tate deshalb um ſo mehr anzuerkenen.
Bm. Nordheim, 3. Juli. Hohes Alter. Ihren 97. Geburtstag
beging heute in körperlich und geiſtig gudem Zuſtand unſere älteſte
Ein=
wohnerin, Frau Eberts. Die hochbetagte Greiſin dürfte wahrſcheinlich
auch die älteſte Frau in Starkenburg ſein.
Gernsheim, 3. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
2. Juli: 1.08 Meter; am 3. Juli: 1,01 Meter.
Groß=Steinheim a. M., 3. Juli. Frau Magdalena v. Eiff
Witwe, dahier begeht in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit
morgen ihren 80. Geburtstag.
TV.10919
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Seite 8
Nummer 184
Reich und Ausland.
60. Geburtstag Rudolf Presbers.
Rudolf Presber,
der beliebte deutſche Dichter und Humoriſt, feiert am
4. Jubi ſeinen 60 Geburtstag. Seine witzigen
Skiz=
zin und amüſanten Romane („Mein Bruder
Ben=
jamin”) haben viel Anklang gefunden.
Reichsverbandstagung
der Warteſiandsbeamten.
Im „Rheingold”, Berlin, trat der diesjährige
Reichsvertretertag des Reichsverbandes der
Warte=
tandsbeamten und Lehrer zuſammen. Nach
Er=
ledigung geſchäftlicher Angelegenheiten erteilte der
Vorſitzende, Bankrat Roemert, Berlin=Steglitz,
Stein=
ſtraße 52 II., den Tätigkeitsbericht. Der
Perſonal=
ibbau ſei der erſte Angriff geweſen, das Niveau
des Berufsbeamtentums zu drücken und die
alther=
gebrachte Auffaſſung von Pflichten und Rechten des
Beamtentums zu ändern. Die Warteſtandsbeamten
dürften es nicht unterlaſſen, immer wieder den
Ehrenſtandpunkt zu betonen, denn ſie wurden durch
die ſogenannte Perſonalabbauverordnung in ihrer
Berufsehre ſchwer gekränkt, und mußten außerdem
noch große materielle Opfer bringen. In der
Staats=
umwälzung habe die Beamtenſchaft ihre Pflicht voll
erfüllt, ſie fordere deshalb, daß man ihre berechtigten
und durchaus im Rahmen des Möglichen liegenden
Forderungen in allerkürzeſter Zeit ſeitens der
Par=
lamente und der Regierungen voll berückſichtige. Es
wurden Beſchlüſſe gefaßt, hinſichtlich der Stellung des
Reichsverbandes zu der Politik des Deutſchen
Be=
amtenbundes in Sachen der Warteſtandsbeamten.
Die überaus geringen Fovderungen, die der Deutſche
Beamtenbund für die Warteſtandsbeamten ſtellt,
wurden allgemein mit Bedauern aufgenommen. Der
zweite Tag der Reichsverbandstagung brachte eine
öffentliche Verſammlung, die intereſſante Fragen für
die Warteſtandsbeamten behandelte. Bei der
Er=
öffnung wies der erſte Vorſitzende Bankrat Roemert,
darauf hin, daß das Entſtehen des Reichsverbandes
auf die Not der Zeit zurückzuführen ſei. Der
Reichs=
verband wolle lediglich Wiederherſtellung der
Wei=
marer Verfaſſung vom 11. Auguſt 1919 für die
Warteſtandsbeamten. Eine Entrechtung von
Warte=
ſtandsbeamten durch Ausnahmegeſetze laſſe ſich ſchon
mit Rückſicht auf das kommende Beamtentum nicht
mehr rechtfertigen. Ferner ſprach Profeſſor Gramzow
über die Vorzüge des Berufsbeamtentums und
kennzeichnete treffend die Gegner der
Warteſtands=
beamten. Alsdann ſprach Miniſterialamtmann
Har=
mony, im letzten Reichstag Mitglied des
Beamten=
ausſchuſſes über Warteſtandsfragen und deren
Be=
handlung im Parlament. Ferner ſprach Herr Luban
vom Heimſtättenamt der Deutſchen Beamtenſchaft
über Siedlungsfragen und über deren Bedeutung
auch für die Warteſtandsbeamten. Zum Schluß ſprach
Herr Reichsbankinſpektor Angerſtein über die
Ur=
ſachen und Auswirkungen des Beamtenhaſſes.
Vor=
gänge, wie Angriffe auf den Pröſidenten des
Reichs=
entſchädigungsamts, dürften nach einer Herabſetzung
des Beamtenſtandes, wie ſie durch die neue
Beamten=
geſetzgebung erfolgt iſt, durchaus nicht
verwunder=
lich erſcheinen.
Schweres Automobilunglück.
Lauf. In der Ortſchaft Reichenſchwand kam
am Montag ein Auto durch Platzen eines Reifens
ins Schleudern und überſchlug ſich. Von den faſt
ausſchließlich aus Nürnberg ſtammenden Inſaſſen
wurden zwei getötet und fünf ſchwer verletzt.
Zum 40. Todestag
Theodor Storms
Thevdor Storm,
ber Meiſter der norddeutſchen Erzählungskunſt iſt
bor 40 Jahren am 4. Juli 1888 in ſeinem 71.
Le=
bensjahre geſtorben. Aus der ſtattlichen Reihe ſeiner
Werke ragen die Novellen „Immenſee‟ „Renate‟
und „Eekenhof” hervor. Auch ſein Briefwechſel mit
Möncke, Gottfried Keller und Paul Heyſe iſt
unge=
wöhnlich feſſelnd.
Mittwoch, den 4. Juli 1928
Das Haus der Oichter.
Ehrung Gerhart und Carl Hauptmanns in Schreiberhau.
Der beliebte Kunftflieger Gerhard Fieſeler
wurde von dem Preisgericht der erſten deutſchen Kunſtflugmeiſterſchaft in Düſſeldorf im Rahmen
des 2. Rheiniſchen Flugturniers mit 441,5 Punkten zum erſten deutſchen Meiſter im Kunſtflug
ernannt. Sein Gegner Udet blieb ihm mit 398 Punkten um Weniges nach. Schiedsrichter waren
Joachim v. Köppen=Berlin, Ritter v. Greim=Würzburg und Schonger=München. Unſer Bild zeigt
die beiden Flugzeuge, rechts davon Fieſelers, links das von Udet, unten links der Sieger und
deutſche Meiſter Gerhard Fieſeler.
Deutſche Flugzeuge auf der Aeronautiſchen Ausſtellung
in Paris.
Auf der internationalen Flugzeugausſtellung in Paris iſt auch die deutſche Flugzeuginduſtrie ſtark
vertreten. Faſt alle deutſche Firmen haben Modelle oder Originalflugzeuge aufgeſtellt. Im
Vor=
dergrund unſeres Bildes ſteht eine Heinkelmaſchine, dahinter ein Flugzeug von dem Typ der
„Bremen”, die beſondere Beachtung fanden.
Zum Flug des Ballons „Münſter”.
New York. In Detroit ſind bisher noch keine
Meldungen von dem Ballon „Münſter” eingetroffen.
Man nimmt an, daß der Ballon ſich noch in der
Luft befindet und zwar über Nordkarolina. Obwohl
man annimmt, daß der „Münſter” als Sieger aus
dem Gordon=Bennett=Flug hervorgegangen iſt, kann
eine amtliche Mitteilung darüber nicht erfolgen, als
bis der Ballon niedergegangen iſt. Der franzöſiſche
Ballon „Lafayette” hat von den elf bereits
gelan=
deten Ballons die längſte Strecke zurüchgelegt. Er
iſt 475 Meilen geflogen.
Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahn
und Kraftwagen bei Ypern.
Am Montag abend wurde an einem
Bahnüber=
gang bei Ypern ein mit engliſchen Touriſten beſetzter
Kraftwagen von einem Eiſenbahnzug erfaßt.
Sämt=
liche 13 Inſaſſen wurden verletzt, darunter 3 ſchwer.
Petroleumbrand im Staate New York.
Nyrakuſe (New York). Auf dem Gelände der
Sunoil Company brach Feuer aus, das acht
Petro=
leumtanks mit einem Geſamtinhalt von 4000
Hekto=
litern und mehrere Gebäude zerſtörte.
Gerhart Hauptmanns Sohn
heiratet die Prinzeſſin
Schaumburg=Lippe.
Eliſabeth Hermine Auguſte Viktoria Prinzeſſin
zu Schaumburg=Lippe,
die am 31. Mai 20 Jahre alt wurde, hat ſich mit
dem Sohne Gerhart Hauptmanns, Dr. Benwenuto
Hauptmann, verlobt. In kurzer Zeit wird die
Hoch=
zeit, die vom Schaumburg=Lippeſchen
Familienober=
haupt gebilligt worden iſt, ſtattfinden.
Der Nachlaß Emmerichs. — Getäuſchte
Erbſchaftshoffnungen.
Wiesbaden. Die Preſſeſtelle des
Regierungs=
präſidenten teilt mit: „Mit der angeblichen
Nach=
laßſache Emmerich wurden aus Anlaß zahlreicher
früherer Eingaben die amtlichen deutſchen
Auslands=
vertretungen in New York und Philadelphia ſchon
vor dem Jahre 1914 befaßt. Die von dieſen
Dienſt=
ſtellen angeſtellten eingehenden Nachforſchungen
waren vollkommen ergebnislos. Der ganze
Em=
merichſche Millionennachlaß beruht lediglich auf
halt=
loſen Gerüchten. Mit Schreiben vom 4. Februar
1928 erklärte das deutſche Generalkonſulat in New
York neuerdings, es könne nur wiederholen, daß
das immer wieder auftauchende Gerücht von einem
Emmerichſchen Millionennachlaß jeder ſachlichen
Un=
terlage entbehre. — Im Zuſammenhang mit der
Sache Emmerich war auch von einem angeblichen
Millionennachlaß Aſtor die Rede, an dem die
Em=
merichſchen Erbanwärter beteiligt ſein ſollten. Die
ſeinerzeit angeſtellten Ermittlungen haben ergeben,
daß der im Jahre 1912 mit der Titanic
unterge=
gangene Bankier Aſtor als ſeine Haupterben ſeine
Ehefrau und ſeine beiden Kinder durch Teſtament
eingeſetzt hat. In Deutſchland wohnhafte Perſonen
ſind in dem Teſtament nicht bedacht worden.
Eine wahre Begebenheit?
Köln. Eine hübſche junge Kölnerin war am
Poſtamt eines Städtchens am Niederrhein als
Tele=
phoniſtin tätig. Es erſchien ein junger Bankier, der
ein dringendes Geſpräch mit Berlin anmeldete und
darauf hinwies, daß ihm ſehr viel daran liege, die
Verbindung baldigſt zu bekommen, da unendlich viel
auf dem Spiel ſtehe. Mit einem ſonnigen Lächeln
und einem beſtrichenden Augenaufſchlag ſagte die
Beamtin: „Ich werde mir alle Mühe geben.‟ Der
Bankier bemerkte hierauf: „Dann verſpreche ich
Ihnen auch etwas.” Gleich darauf meldete die
Köl=
nerin, daß der Berliner Teilnehmer am Apparat ſei.
Nachdem das Geſpräch ſtattgefunden hatte, ſagte der
Herr lachend: „Nun können Sie ſich etwas
wün=
ſchen, Fräulein!” und ſchlagfertig antwortete die
Kölnerin: „Ich wünſche mir einen guten Mann.”
Hierauf bemerkte der Mann: „Dann werde ich mir
erlauben, Sie heute abend am Amt abzuholen, um
das Nähere zu beſprechen.‟ Dies geſchah. Kurz
darauf fand die Verlobung ſtatt und heute iſt das
Kölſche Mädchen glückliche Gattin des Bankiers und
bewohnt eine herrliche Villa mit prächtigem Garten.
Schwere Gasvergiftungen in Budapeſt.
Budapeſt. In einem Hauſe in der
Leopold=
ſtadt ereignete ſich eine ſchwere Zyangas=Vergiftung.
Ein Mieter einer im zweiten Stockwerk gelegenen
Wohnung ließ ſeine Wohnung durch eine
Geſell=
ſchaft von Ungeziefer reinigen. Durch die Fenſter
drang das Gas in die tiefer gelegenen Wohnungen
ein. 20 Perſonen mußten mit lebensgefährlichen
Vergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus gebracht
werden.
70 Millionen Franken unterſchlagen.
Paris. Die Unterſchlagungen der Verſailler
Einnehmerin Bourgeoit ſcheinen weit über die zuerſt
genannten 15 Millionen Franken hinauszugehen.
Man ſchätzt den Verluſt der Rentner und
insbeſon=
dere religiöſer Opganiſationen auf über 60
Mil=
lionen Franken.
Die Beerdigung der Opfer des
Bergwerks=
unglücks in Roche=la=Moliere.
Paris. In der Kapelle von Beaulieu fand am
Montag nachmittag unter Beteiligung von vielen
Tauſenden die Trauerfeier für die 48 Opfer der
Bergwerkskataſtrophe von Roche=la=Moliére ſtatt.
Nach der Totenmeſſe kamen 14 Redner zu Wort.
Wie berichtet wird, wurde dabei von den
Bergar=
beitern in heftigen Worten Kritik an der Direktion
des Bergwerks geübt. Der Vertreter des Miniſters
für öffentliche Arbeiten ſagte eine rückſichtsloſe
Unter=
ſuchung zu. Die Beiſetzung der Opfer, zu der
Fahr=
zeuge der verſchiedenſten Art als Leichenwagen
ver=
wendet werden mußten, fand hierauf teils auf dem
Ortsfriedhofe, teils in den benachbarten Oxtſchaften
ſtatt.
Ein britiſcher Kreuzer geſtrandet.
Halifax (Neu=Schottland). Der britiſche
Krex=
zer „Dauntleß” (4650 Tonnen) iſt innerhalb der
Hafeneinfahrt im Nebel auf eine Sandbank
aufge=
laufen. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht
einge=
treten. Vier Stunden nach dem Unfall gab der
Be=
fehlshaber des Kreuzers Befehl zum Verlaſſen des
Schiffes. Er erteilte auch allen um den Kreuzer
ver=
ſammelten Schiffen die Weiſung, ſich fernzuhalten,
da die Gefahr beſteht, daß der Kreuzer
auseinander=
bricht. Die aus 425 Mann beſtehende Beſatzung
wurde mit ihrem perſönlichen Eigentum auf
Ret=
tungsboote gebracht und an Bord zweier kanadiſcher
Kreuzer geſchafft.
Gerhart und Carl Hauptmanns früheres Wohnhaus in Schreiberhau,
an dem zwei Gedenktafeln angebracht wurden. Zur Erinnerung an „Die Weber” „Elga”, „
Han=
neles Himmelfahrt”, „Fuhrmann Henſchel”, „Kollege Crampton” und „Biberpelz” ſind
Darſtellun=
gen aus dieſen, in dem Hauſe geſchriebenen Werken Gerhart Hauptmanns in das Holz der einen
Gedenktafel geſchnitzt. Die zweite ſchlichte Inſchrift lautet: „In dieſem Hauſe lebte, arbeitete und
ſtarb der Dichter und Denker Carl Hauptmann.”
Erſte deutſche Kunſiflug=Meiſterſchaft in Düſſeldorf.
[ ← ][ ][ → ] Uhre Vermählung beehren sich anzuzeige
Diplom-Ingenieur Walter Otto
und Frau Martha, geb. Krapp
eisenbachfabrik
Murgtal, Baden
Darmstadt
Gervinusstr. 44
1e kirchliche Trauung findet heute, Mittwoch, den 4. Juli
1928, 13½ Uhr, in der Stadtkapelle statt.
dadt4
Die Geburt ihrer Tochter
Hannelore=Arſula
wem an
Anne=Luiſe Brauns,
geb. Weinheimer
Dr. Wilhelm Brauns,
Diplomvolkswirt. cr7612
Linnſtadt, den 30 Juni 1928.
R. 500.
Fahre 8” ab.
(*17595)
Priv.=Unterkunft
für 2 junge Damer
für die Zeit vom 9.
bis 16. Juli in nur
gutem Hauſe geſucht.
Ang. unter V 13 an
die Geſchſt. (*1753
Am 2. Juli, nachmittags 2 Uhr,
innigſigeliebte Frau, unſere gute
Schweſier, Schwägerin und Tante
Frau
F. W. Schlüter
befindet ſich
Kirchstr 27, I.
Kein Laden.
Repa=
raturen u. Ueberzieh.
täglich. (10952a
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abftand nehmen zu
wollen.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 6. Juli,
nach=
mittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Magureige keichert
geb. Mayer
im blühenden Alter von 39 Jahren nach
fuurzem ſchweren Teiden ſanft entſchlafen.
In tiefſiem Schmerz:
Willi Reichert
und Kinder Magarethe und Erna.
Oarmſtadt, Mollerſtraße 6.
die Trauerfeier findet am Donnerstag, den 5. Julſ,
raachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhofe an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (*17543
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
eben Mann, unſren treuen Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Ernſt Schmitt
Geſchäftsführer der Haftpflichtkaſſe
Deutſcher Gaſtwirte
wohlverſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten,
rach ſchwerem Leiden zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Frau Jenny Schmitt, geb. Hermann.
Darmſtadt, den 2. Juli 1928.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 5. Juli,
vormittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (*17523
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß Dienstag früh 6 Uhr meine liebe Frau,
unſere treuſorgende Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schwägerin und Tante
Antoinette Schmidt
geb. Himberlein
im Alter von 76 Jahren nach ihrem langen Leiden ſanft
entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Theodor Schmidt, Eckhardtſtr. 35
Familie Otto Schrader
Familie Ludw. Getroſt
Familie Wilh. Bödecher.
Die Beerdſgung findet, Freitag, 6. Juli, vorm. 11 Uhr,
auf dem Waldtriedhof ſiatt. (10977
Am 29. v. Mts. erlöſie Gott meine
Schwägerin
von ihrem langen Teiden. Sie wurde
der Stille beerdigt.
Georg Seip, Siaatsrat i.
Darmſtadt, den 2. Juli 1928.
(17519
Verloren K
Verloren
2
Teilnehmer=
fahrkarten
für Sonderzug nach
Schweiz. (*17546
Nr. geſperrt.
Gegen Belohn.
abzu=
geben Fundbüro.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 5. Juli, ½4 Uhr
nach=
mittags, vom Portal des alten
Friedhofs an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße aus ſtatt; etwa
zuge=
dachte Blumenſpenden bitte
da=
ſeloſt abz geben. (*17563
vor der Ehe
wiſſen mu
Was man
von der Ehe
Von Dr. Kühner=Eiſenach, A. dem Inh
Die Liebe z. and. Geſchlecht. Geſchlechtstrieb
und Schamgefühl. Heirat oder nicht. Die
Vergangenh. d. Mädch. Jungfräulichk., Ehe
Geſundheit, Geſchlechtskrankh. Die Wahl d.
Ehegatt. Was liebt d. Weib a. Manne? Was
liebt d. Manna Weibe ? Verh. i. d. Ehe. Verl.
Hochz., Flitterwochen. Erzieh. z. Ehe. Sex.
Hygiene. Unglückl. Ehen. D. Wund. d.
Zeu=
gung. Knabe od. Mädchen n. Wunſch. Das
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zugeb. geg. Belohn
Heidelbergerſtr. 64, II.
(1:529
Haftpflichtkaſſe Deutſcher Gaſtwirte.
Am 2. Juli
unſer Direktor
verſchied nach kurzem Krankenlager
Oinſt Schnnt.
22 Jahre ſiand der Verſtorbene im Dienſie unſeres
Selbſthilfewerkes, die letzten 4 Jahre als erſter Direktor.
In vorbildlicher Weiſe hat er ſeine Pflichten
er=
füllt. Seiner aufopfernden Tätigkeit iſt es namentlich
zu verdanken, daß die Kaſſe die ſchweren Erſchütterungen
der Infiation überdauerte und zum Wohl des
Gaſtwirts=
gewerbes erhalten worden iſt.
In Dankbarkeit wird ſeiner ſiets gedacht werden.
Die Beerdigung findet Donnerstag, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Haftpflichtkaſſe Deutſcher Gaſtwirte.
Für die Direktion:
Für den Aufſichtsrat:
Heppenheimer
Tiſchler.
10971
Dankſagung.
Wir danken herzlichſt, allen denen,
die während der ſchweren Krankheit
und bei dem Heimgang unſers lieben
Entſchlafenen an unſerem Leid
teil=
genommen haben.
Fr. K. Reichhold
und Tochter.
Verkäufel
Dreiſitzer=Holzboot
zu verk. Wiene ſtr.
17609
Nr 61, II.
Zwei=
türig. Aleiderſchr.
nußb poliert, eichene
Flurgard. u. Noten
billig abzugeb. Näh
in der Gſchſt. (*17568
2türiger
Eisſchrank
u verkaufen (*1,569
Heinheimerſtraße 53.
ſehr guterhalt. preis
wert zu verk. Möbel=
Geſchäft Heiurich
Kunz, Arheilgenb.
Darmſtadt,
Darm=
ſtädterſtr. 39. (*1756
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Seite 10
Mittwoch, den 4. Juli 1928
Nummer 184
Spotl Spier und Tarnen.
Radfahren.
Gau=Radſportfeſt des Gaues 20 „Heſſen=
Darmſtadt” B. D. R. in Groß=Gerau.
Verbunden mit der 35jährigen Jubelfeier des Radfahrervereins
1893 Groß=Gerau fand in den Tagen vom 30. Juni bis einſchließlich
2. Juli das zweite diesjährige Gaufeſt des Gaues 70
„Heſſen=Darmſtadt” im B.D.R. in Groß=Gerau ſtatt. Was
das Feſt ſelbſt anbelangt, ſo muß man ſagen, es war ein Feſt erſten
Ranges. Wohl das ſchönſte Gaufeſt, das der Gau 70 ſeit Beſtehen
feiern konnte. Nicht allein die Aufmachung und Umrahmung gaben
dieſem Feſte das Gepräge, nein, auch der Sport bot ganz überragende
Leiſtungen. Am ſtärkſten beſetzt waren das 100 Klm.=Rennen und die
Radballſpiele. Dem Feſte voraus ging am Samstag ein großer
Fackel=
zug durch die Stadt mit anſchließendem Feſtkommers auf dem
Feſt=
platze. Radſportliche, geſangliche und turneriſche Vorführungen
ver=
ſchönten den Abend, und nur allzu ſchuell entſchwanden die ſchönen
Stunden. Am Sonntag früh 6 Uhr hieß es auf zum Start der
Nenn=
fahrer! Ausgeſchrieben war ein Rennen über 100 0Klm., offen für
den ganzen Landesverband. Dem Sieger winkte Kranz mit Schleife,
ſowie ein wertvoller Ehrenpreis. Weitere Ehrenpreiſe ſtanden zur
Verfügung. Dem zuerſt eintreffenden Fahrer des Gaues 70 winkte
ebenfalls ein großer Lorbeerkranz mit Schleife ſowie der Titel „
Gau=
meiſter über 100 Kilometer”. Um 9 Uhr vormittags fanden dann auf
dem Feſtplatz die Vorwettbewerbe im Reigenfahren und Radballſpiel,
ebenſo der Geſchicklichkeitswettbewerb für Motorräder ſtatt.
Nachmit=
tags 1 Uhr Aufſtellung des Feſtzuges, Fahrt durch die Straßen der
Stadt nach dem Feſtplatz. Daſelbſt verſchiedene Jubiläumsreden durch
den Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes Herrn Bürgermeiſter Dr. Lüdecke
ſowie den Gauvorſitzenden Herrn K. Frahnert=Darmſtadt. Hierauf nahm
das umfangreiche Programm ſeinen Anfang, beſtehend aus
Vorführun=
gen der Sieger im Reigenfahren aus den Vorwettbewerben,
Endſpie=
len im Radball ſowie verſchiedene Arten von Kunſtfahren, darunter
Heidenreich=Rüſſelsheim, ehemals Zweiter in der Deutſchen
Meiſter=
ſchaft im Einer=Kunſtfahren. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildete
am Montag ein Frühſchoppen, nachmittags großes Kinderfeſt und am
Abend großer Abſchlußball. Letzterer wurde durch verſchiedene
Vor=
führungen, wie Glühlichtreigen, Geſang und eine Tanzaufführung
an=
genehm unterbrochen. Ein großes Feuerwerk beſchloß dieſe
Auffüh=
rungen. Alles in allem geſagt, war es ein Feſt der Feſte. Ganz
Groß=Gerau war in dieſen Tagen auf den Beinen, und auch der
Wet=
tergott hatte ein Einſehen und ſandte ſeine wärmſten Sonnenſtrahlen
hernieder. Wohl den größten Anteil an dem guten Gelingen der
geſam=
ten Veranſtaltung dürfte ohne Hintanſetzung irgend einer anderen
Perſon der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Herr Bürgermeiſter Dr.
Lüdecke für ſich in Anſpruch nehmen. Ihm ſowie den übrigen
Ausſchußmitgliedern herzlichſten Dank für die geleiſtete Arbeit.
Nach=
ſtehend die ſportlichen amtlichen Ergebniſſe:
100 Klm. Rennen: Sieger: Möſer=Frankfurt, 2. H. Franke, V.C. D.
(zugleich Gaumeiſter über 100 Klm.), 3. Trietſch, D. B.C., 4. Huth=
Mainz, 5. Schmitz=Mainz, 6. L. Ganß, V.C. D. — Bei den
Alters=
fahrern ſiegte Möſer ſen.=Frankfurt a. M.
Geſchicklichkeits=Wettbewerb für Motorräder: 1. Schmidt=Groß=Gerau,
2. Lerch=Groß=Gerau, 3. Willy Wenz, V.C. D., 4. Fleckenſtein=
Groß=Gerau, 5. Diehl=Groß=Gerau, 6. Zwilling=Groß=Gerau,
7. Menges, V. C. D.
6er Jugendreigen. Geſtartet vier Mannſchaften. Sieger: Velociped=
Club 1899, e. V., Darmſtadt, mit 8,141 Punkten; 2.
Radfahrer=
verein 1893 Groß=Gerau mit 7,950 P.: 3. Darmſtädter Bichcle=
Club mit 7,916 P.; 4. Radfahrerverein Erbenheim mit 7,433 P.
Ger Damen=Jagendreigen. Geſtarter zwei Mannſchaften. Sieger:
Rad=
fahrerverein 1893 Groß=Gerau mit 7,900 Punkten, 2. Velociped=
Club 1899, e. V. Darmſtadt (abgebrochen).
6er Schulreigen, aktiv. Geſtartet zwei Mannſchaften. Sieger:
Velo=
ciped=Club 1899 Darmſtadt mit 8,066 Punkten; 2.
Radfahrerver=
ein Erbenheim mit 7,708 Punkten.
8er Stabſchmuckreigen. Sieger: Darmſtädter Bichele=Club 1883
Darm=
ſtadt (ohne Konkurrenz).
Radballſpiele, Klaffe Jugend. Geſtartet ſechs Mannſchaften. Sieger:
Wanderluſt Frankfurt=Bockenheim, 2. Velociped=Elub 1899
Darm=
ſtadt.
Radballfpiele, Klaſſe B. Geſtartet 15 Mannſchaften. Sieger: Erſte
Mannſchaft Radfahrerverein 02 Michelſtadt, 2. zweite Mannſchaft
Radfahrerverein 02 Michelſtadt, 3. Wiesbaden.
Radballſpiele, Klaffe A. Geſtartet zwei Mannſchaften. Sieger:
Wan=
derluſt Frankfurt=Bockenheim, 3. Wiesbaden.
6er Kunſtreigen. Sieger: Delkenheim (ohne Konkurrenz).
2er Kunſtfahren. Geſtartet drei Mannſchaften. Sieger: erſte
Mann=
ſchaft von Erbenheim, 2. zweite Mannſchaft von Erbenheim,
3. Radfahrerverein Erbach i. Odw.
Korſo, Abteilung Jugend. Sieger: Radfahrerverein Groß=Gerau,
2. Velociped=Club 1899 Darmſtadt, 3. Darmſtädter Bichcle=Club
1883 Darmſtadt.
Korſo Kl. A über 20 Mitglieder: Sieger: Darmſtädter Bichcle=Club
1883 (ohne Konkurrenz).
Korſo Kl. 4 unter 20 Mitglieder: Geſtartet fünf Vereine. Sieger:
Darmſtädter Radſport=Club 1919.
Motorrad=Korſo: Sieger: Velociped=Club 1899 Darmſtadt (ohne
Kon=
kurrenz).
Automobil=Korſo: Sieger Motorſportklub Groß=Gerau.
Bahnrennen in Darmſtadt.
Hiermit ſei nochmals ausdrücklichſt auf obige Veranſtaltung, die
am kommenden Sonntag, den 8. Juli, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Sportplatz Rot=Weiß am Hauptbahnhof ſtattfindet,
hingewieſen. Die bereits eingegangenen Meldungen verſprechen einen
ganz erſtklaſſigen Sport, ſo daß die erſte Veranſtaltung dieſer Art
noch übertroffen werden wird. Wir werden noch auf die jetzt
vor=
liegenden Meldungen zurückkommen. Wir verweiſen auf die Anzeige
in der heutigen Ausgabe. Sichern Sie ſich rechtzeitig Karten in den
durch beſondere Vorverkaufs=Plakate kenntlich gemachten Geſchäften.
— Am Mittwoch, den 4. Juli, nachmittags 3.30 Uhr, findet auf
dem Waldſportplatz bei Eberſtadt ein Schlagballwettſpiel um
die Meiſterſchaft von Heſſen zwiſchen der Mannſchaft des
Ludwig=Georgs=Gymnaſium (Darmſtadt) und der Aufbauſchule
Bens=
heim ſtatt. Die Aufbauſchule Bensheim hat den vom Heſſiſchen
Philo=
logenverein geſtifteten Wanderpreis „Heſſenbanner” bereits
zweimal gewonnen.
Kegeln.
Gaumeiſterſchaftskegeln in Saarbrücken.
In dem durch eigene Tatkraft und anerkennenswerte Unterſtützung
aus induſtriellen und kapitalkräftigen Kreiſen geſchaffenen wunderbaren
Keglerheim in Saarbrücken, das am Sonntag ſeine Weihe durch den
Bundesvorſitzenden Paul Schluck erhielt, wickelten ſich Sonntag,
Mon=
tag und Dienstag die Gaumeiſterſchaftskämpfe ab.
Auf den in drei Stockwerken befindlichen Bahnen ſetzte alsbald
nach der Eröffnung reges Leben und Treiben ein. Alle Bahnen waren
nach kurzer Zeit in Tätigkeit. Die gute Ausführung der Bahnen
zei=
tigte auch hohe Reſultate.
Der Kampftag für die erſte Mannſchaft von Darmſtadt war am
Montag und begann um 2 Uhr mittags. Die Verbände Frankfurt
und Mainz hatten ſchon gut vorgelegt. Bei 1000 Kugeln erreichte
Frankfurt 5417, während Mainz mit 5456 Holz die Bahnen verließ.
Mit beſonderem Intereſſe wurde dem Start von Darmſtadt, als
Verteidiger der Gaumeiſterſchaft, entgegengeſehen. Der Anfang war
vielverſprechend. Das erſte Paar erzielte 111 Holz über den
Durch=
ſchnitt, dem das zweite Paar mit 71 folgte. Die Mannſchaft lag mit
ſechs Holz Vorſprung gegen Mainz in Führung. Nun wendete ſich
das Blättchen. Das dritte Paar brachte es nur auf vier Holz plus,
und damit war für das vierte und fünfte Paar eine ſchwere Aufgabe
geſtellt, ſollte es gelingen, Mainz zu überbieten. Sie erzielten wohl
121 Holz über den Durchſchnitt; es reichte aber nicht mehr aus, um
für den Sieg in Frage zu kommen.
Die Mannſchaft erreichte eine Geſamtholzzahl von 5307, was als
ſehr gutes Reſultat zu bezeichnen iſt.
Das endgültige Ergebnis der Meiſterſchaftskämpfe kaun erſt in
einigen Tagen mitgeteilt werden, da bis Dienstag abend noch
Mann=
ſchaften auf die Gaumeiſterſchaft zu ſtarten hatten.
Auf Bohle und Schere führen Frankfurt. — Der
Einzelmeiſter=
kampf auf Aſphalt wurde für Darmſtadt von Kegelbruder Scherer
um=
ſtritten. Er erreichte bei 200 Kugeln das ſchöne Reſultat von 1081
Holz. Leider reicht es nicht mehr aus, um für die Bundesmeiſterſchaft
in Kiel ſtartberechtigt zu ſein. Als Sieger ging hier Kegelbruder
Audt von Riederwald mit dem ausgezeichneten Ergebnis von 1149
Holz hervor.
Auf den Einzelpreisbahnen haben die Kegelbrüder Grün, Schüßler
und Ringler Ausſicht, einen Sieg zu erringen. Auf dieſen Bahnen
wird noch bis Ende der Woche gekegelt. Das Ergebnis wird erſt am
nächſten Sonntag abend bekanntgegeben.
Auf der Tagesprämienbahn blieben Schüßler erſter und Ringler
am Montag zneiter Sieger und haben Geldprämien ausgezahlt
be=
kommen.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Einer Einladung folgend, begab ſich die 1. Ringermaannſchaft ſowie
Jugendmannſchaft des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910 nach Groß=
Zimmern, um gegen die „Vorwärts”=Mannſchaften Freundſchaftskämpfe
auszutragen. Ausgehend von dem Gedanken, daß man nur von
ſtär=
keren Gegnern lernen kann, gab die Vereinsleitung der Einladung gerne
Folge, und ſie hat damit recht getan, wenn auch eine Niederlage mit
in Kauf genommen werden mußte. Betont muß werden, daß die Kämpfe,
welche unter der Leitung von Herrn Trieſch=Offenbach ſtattfanden, auf
einem ſehr hohen Niveau in ſportlicher wie techniſcher Hinſicht ſtanden.
Das Ergebnis der einzelnen Gänge iſt folgendes:
Fliegengew. Poth=Groß=Zimmern gegen Borovski=Darmſtadt. Beide
führten einen ſehr lebhaften Kampf vor, bei welchem der Davmſtädter
der aggreſſivere war. Nach 20 Min. wurde jedoch Poth als Punktſieger
erklärt.
Bantamgew. Ohl=Groß=Zimmern (Deutſcher Meiſter) gegen Schwarz=
Darmſtadt. Ohl, als der Stärkere und Schwerere führte ſtets den
Kampf, doch verteidigte ſich Schwarz großartig, ſodaß deſſen Leiſtung
ganz beſonders hervorgehoben werden muß. Nach 13½ Min. ſiegte
der ſich in großer Form befindende Ohl.
Federgew. Weidner=Groß=Zimmern gegen Siegriſt=Darmſtadt. Dieſe
beiden alten Rivalen lieferten ſich einen hartnäckigen, aber techniſch ſehr
hochſtehenden Kampf, welchen der ſtärkere Weidner in 7,10 Min. für ſich
entſchied. Bei Siegriſt machte ſich ſeine alte Knieverletzung bemerkbar,
odaß er nicht zur Entfaltung ſeines vollen Könnens kam.
Leichtgew. H. Ohl= Gr.=Zimmern gegen Keitel=Darmſtadt. Schon
in 220 Min. ſiegte Keitel durch Abfangen einer Schleuder.
Mittelgew. K. Ohl=Gr.=Zimmern gegen Truber=Darmſtadt. Gleich
zu Anfang des Kampfes gerieten beide in das Publikum, wobei ſich
Truber benachteiligt fühlte und Ohl den Sieg überließ.
Halbſchwergew. J. Kraus=Gr.=Zimmern gegen K. Göbel=Darmſtadt.
In 21. Min, ſiegte der vorzügliche Kraus durch Kopfſchleuder.
Schwergew. H. Kraus=Gr.=Zimmern gegen Veith=Darmſtadt. Fir
dieſe Klaſſe ein ganz guter Kampf mit ſpunnenden Momenten. Veith,
welcher meiſtens der Angreifer war, ſiegte in 9,20 Min.
Hierauf kam die Jugend zu Wort. Leider mußte Darmſtadt 2 Mann
Erſatz einſtellen, ſo daß die Mannſchaft von vornherein geſchwächſt war.
Beide Mannſchaften lieferten ſich ſehr harte Kämpfe, welche auch in
techniſcher Hinſicht vollanf befriedigten und der Jugend das beſte Zeugnis
ausſtellten. — Für Groß=Zimmern ſiegten: Liſt, Eck und Danz, für
Darmſtadt: Perini, Schmauber und W. Göbel. —
Mit „Vorwärts”=Groß=Zimmern wurde ein Rückkampf vereinbart,
belcher noch in dieſem Monat in Darmſtadt zum Austrag kommen wird.
Geſchäftliches.
Aus deutſchen Bädern.
Aus Nordſeebad Borkum hören wir, daß dortſelbſt — im
Gegenſatz zu dem Feſtlande — herrliches Sommerwetter anhält. An
beſonderen Veranſtaltungen ſind folgende für den Monat Juli
vor=
geſehen: In jeder Woche ein Feuerwerk, am 5. Juli: Sportfeſt, am
15. Juli: Pferderennen, vom 19.—22 Juli: allgemeines Tennis=Turnier
(Anmeldungen bis 17. 7. für auswärtige Tegilnehmer), am 28. Juli:
Schwimmfeſt und am 29. Juli Heimatſpiele.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolſ Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Am 17. Juli ſollen in den Geſchäfträumen der Briefmarken i=
und Ausfuhr G.m.b.H., Köln, Sachſenring 58, 3000 Kg. unſortierte am
ſions=Briefmarken verkauft werden. Intereſſenten erhalten vor,
Probekilos und machen wir auf die Veröffentlichung in der heutn,
Nummer unſeres Blattes ganz beſonders aufmerkſam.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 4. Juli. 15.30: Ilſe Helene Roettgen: Sächſiſch=
Sagen. O 16.30: Funkorch. Gluck, Mozart. Mitw.: Clara Zelle=
(Alt). O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten. Mittei
O 18.30: Pfarrer Taesler: Die griechiſchen Myſterien von Eleuſi:
und die Myſterien des Mithras. o 19: Senckenberg=Viertelſtunds=
O 19.15: Franzöſiſcher Sprachunterricht. O 20: Opern=Konzern
Wagzier: Lohengrins Verweis an Elſa. — Verdi: Arien au.
Rigbletto und Die Macht des Schickſals. Ausf.: Völker (Tenon
vom Frankfurter Opernhaus Groß (Bariton). o 21: „Der alt.
Bürgerkapitän”, Frankfurter Komödie von Malß. Spielleit.: Nerking
Stuttgart.
Mittwoch, 4. Juli. 12.30: Schallplattenkonzert. O 15: Jugenb
ſtunde. Elſa Pfeiffer, Köſtlin. Funkorch. O 16.15: Werke von Can
Maria von Weber. Funkorch. Einl.: Harlacher. 18: Landwirtſch
Nachrichten. O 18.15: Freiburg: Prof. Dr. Witkop: Zum 4
Todestag von Th. Storm. O 18.45: Prof. Dr. Stoll. Die Von
ausſetzungen des juriſtiſchen Studiums. o 19.15: W. Guttmanm
Zum 60. Geburtstag von Rudolf Presber. O 20: Anſprache de=
Präſidenten des Amerikaniſchen Turnerbundes, George Seibe:
Pittsburg Pa., aus Anlaß des Deutſchen Turnfeſtes. — Anſchl.,
Engliſche, iriſche und ſchottiſche Volkslieder. Geſ von Rhoda vo, Müer
Glehn. Klavierſoli von Cyril Scott: Haagen. — Anſchl.: „Bunbury”” Wbeu
Eine triviale Komödie für ſeriöſe Leute, von O. Wilde. Spiell.
Köſtlin. Per): John Worthing; Algernon Moncrieff; Rev. Cano
Chanſuble; Merriman, Diener; Lam. Diener; Lady Brackwelll
Gwendolen Fairfax, deren Tochter; Cecily Cardew; Miß Priſn, Adeurend ſt
Gouvernante. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 4. Juli. 15.30: Anna Kappſtein: Reden un
Schweigen. O 16: Dr. Wegner: Die Klimazonen der Erde. o 16.300
Hauptmann Rohde: Die deutſchen Forſchungsexpeditionen in Aſier
17: Kinderfeſt. Leit.: Alfred Braun. O
Fresber zur)
60. Geburtstage. Kehring=Korn (Rezit.). o 19: Jaretzki: Das Bühner;
bild und ſeine Meiſter. Ein Beſuch be Frof. Ernſt Stern. o 19.30=
Dr. Orlovius: Der Bäder= und Wochenend=Luftverkehr. O 20=
Dr. W. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. O 20.30: Polizeipräß.
Zörgiebel: Die neue Berliner Verkehrsordnung. O 21: Lieder. Ausf.
Jenny Sonnenberg (Alt); W. Fiala (Bratſche), Erna Klein (Flügelp.
Schubert: Dem Unendlichen. — Mahler: Wo sie Trompetem
blaſen. Rheinlegendchen. — Brahms: Geſtillte Sehnſucht. Geiſtk.
Wiegenlied. O 21.30: Programm=Muſik in der Klavierliteratur,
Alice Ehlers (Cembalo). — Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30
Sommerliches. Guttmanns Sinfoniker. Margarethe Roll (Mezzo
Sopran). Am Flügel: Ben Geyſel.
Stettin. 20: Gartenkonzert. Mitw.: Bachmann von der Berline=
Staatsoper (Bariton), Muſikkorps des 5. Preuß. Inf.=Regts. Leit.
Muſikm. Stein. Am Flügel: Scheibenhofer. — Anſchl.:
Tages=
nachrichten.
Deutſche Welle. Mittwoch, 4. Juli. 12.30: Mitteilungen des
Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteilungen des Verbandes der Preuß.
Landgemeinden. O 15: Prof. Heß: Behandlung der
Kinderſtimmer=
während der Mutation. O 15.35: Wetter= und Börſe. 15.40:
Wanda von Poellnitz: Georg Büchner. O 16: Aus dem Preuß.,
z von oſt
ſchen Audlal
ſichung der
Aan
von 65 Mk
Mu
de1 Jchre
Hu e
cdh. Ter Seit
ebniſſe *
Man dar
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Mch i Wciche
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ufrtie geſproch.
de
Die nicht 10d ſohkt.
iet u0 Welchenicht iet.
Man d uririche ie.
in Beilt Delit wie.
Aeife u Wurgſchide.
ad ie Kollenberteilchet.
u uan ſch Me nit den Ait.
Dit Eswiertgleiten Hiod
U darnzu, pie ſchwer 1ud Richl
bommen ind. Die Löſaunt
bnpltzierter aß die bei
Fragen, die bei der Bildt
ſine haldige Löſung iſt. 2
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1 lung der Ariſe beſonders
merlbar. Mehrene
lungſamem Rückge
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ſi. über März und April vor
456 18 Tonnen, im Aprt
Rückgang von ungefähr 1
ſung der Produktion hält
Me Kolsprodution
Higen Konjunktur in der E
Kultusminiſterium. O 16.50: Dr. Fechter: Die deutſche
Dichtung=
der Gegenwart. o 17: Hamburg: Serenade und Barcarole. O 18::
Dir. Dr. Preuß: Aufbau und Arbeitsſtätten der A. E. G. o 18.30:.
Franzöſiſch für Fortgeſchr. O 18.55: Prof. Werner: Goethes Proſa.
Rez.: Dr. Michaelis. 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Einf. in
die=
moderne Muſik. o 20.20: Berlin: Polizeipräſ. Zörrgiebel:
Die=
neue Berliner Verkehrsordnung. O 21: Berlin: Lieder von Schubert,
Mahler Brahms. Jenny Sonnenberg (Alt), Willy Fiala (Bratſche)—
Am Flügel: Erna Klein. O 21.30: Im Walde — Im Felde — Im
Dorf. Alice Ehlers (Cembalo). — Anſchl.: Preſſenachr. O 22.30-:
Sommerliches. Mitw.: Margarethe Roll (Sopran), Artur Guttmanns”
Sinfoniker.
Leberſicht über
Wetterbericht.
Unter dem Einfluß hohen Druckes dauerte in Deutſchland das
w=
tere und trockene Wetter fort. Ungehinderte Sonneneinſtrahlung und
veitere Warmluftzufuhr ließen die Temperaturen kräftig anſteigen,
daß ſie überall einen ſommerlichen Stand erreichten. An der Rückſe= ſkandinaviſchen Tiefs kommt es zur Verfrachtung kühler Luftmaſſir
nach Mitteleuropa, die Anlaß zu Störungen geben, welche ſich in
E=
wittern auswirken werden. Allgemeine Abkühlung wird außerdem 1e
Folge ſein.
Nach der Ueberficht M
April und Mai 19B bein
haushalt die Emnahmen
hin Mehreinnahmen von 12
Vorjahre in Höhe von 60,
Mai 1928) ein Beſtand im
ordentlichen Haushalt betr
mithin Mehrausgaben von
Porjahre m Höhe von 40
mm Schluß des Berichts”
rägt der Beſtand des
u Aio 255 Milliunen
Ausſichten für Mittwoch, den 4. Juli: Aufkommende Bewölkung, war:
Gewitterſtörungen mit Abkühlung.
Ausſichten für Donnerstag, den 5. Juli: Zeitweiſe bewölkt, ohne ſtärke.
Temperaturänderung.
Franft
Ort: Wetter: Temp.in Ce Wind: Mie
ſchlag
in mm Fee
decke
in em Gießen: heiter — Aachen: heiter ſtill Hamburg: wolkig WNW. — Berlin: heiter 24 SW. — I München: heiter 21 ſtill — — Königsberg: heiter 19 WSW. M Breslau: — Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen : Feldberg:
(Taunus) heiter 20 Waſſerkuppe: heiter K SSW. Feldberg:
(Schwarzw.) Zugſpitze: heiter NW. Fahler Aſten: wolkig WSW. Fich telberg: heiter 16 SW. 1 Schneekoppe: heiter 13 SWg
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irſe
[ ← ][ ][ → ]ſtummer 184
Mittwech, den 4. Jaſi
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 2. Juli.
Zie Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft zeigt wenig Aenderungen.
9 Folgen der Stabiliſierung laſſen ſich noch nicht klar überſehen, ſo
ſcheint aber ſchon ſicher zu ſein, daß die Befürchtungen wegen
zr plötzlichen Erhöhung der Preiſe ſich nicht oder nur in ſehr
ge=
ziem Maße verwirklicht haben. Ein abſchließendes Urteil über die
gym der Stabiliſierung wird noch lange nicht möglich ſein. Der
atrge pſychologiſche Faktor, nämlich, daß die Wirtſchaft keine
Reva=
här rung mehr zu befürchten braucht, hat ſeine Wirkung ſchon
ge=
vi. Die Stimmung iſt eptimiſtiſch, in gewiſſen Kreiſen ſogar ſo
Tdaß man es von offizieller Seite für angebracht hält, die allzu
hen optimiſtiſchen Auslaſſungen durch Mahnungen einzudämmen.
2ie Veröffentlichung der Außenhandelsſtatiſtik für den Monat Mai
die ne leichte Enttäuſchung gebracht. Die Handelsbilanz weiſt näm=
R eän Defizit von 66 Millionen auf. Im Vergleich zu den erſten
d Monaten des Jahres erſcheint dieſes Ergebnis eigentlich günſtig,
ha das Defizit hat abgenommen, trotzdem hat man aber beſſere
Er=
utſſe erwartet. Der Getreideimport trägt zu der Geſtaltung dieſer
Fei viel bei. Man darf auch nicht vergeſſen, daß der Zufluß
aus=
liuſchen Geldes durch den Fremdenverkehr in Frankreich ſehr
be=
drend iſt.
(-8 wird in Wirtſchaftskreiſen jetzt ſehr viel über die bevorſtehen=
Fuſionen in der Chemiſchen und Schwerinduſtrie ſowie auch in
Bohleninduſtrie geſprochen.
Doie nächſte und ſchwerſte Aufgabe der franzöſiſchen Wirtſchaft iſt
t. Das Gleichgewicht zwiſchen Produktion und Verbrauch herzuſtellen.
An hat weitreichende Pläne, bis zu deren Durchführung iſt aber noch
weiter Weg; unter anderem gehört die Reviſion einer ganzen
üh: von internationalen und inländiſchen Verträgen dazu, ſo ſoll
ſch idie Kohlenverteilung in Europa geregelt werden. In Genf hat
m ſich viel mit dem Plane eines Europäiſchen Kohlenkartells befaßt.
9 SSchwierigkeiten ſind aber außerordentlich groß. Man denke nur
tam, wie ſchwer das Kupferkartell und des Stahlkartell zuſtande
ge=
hrnen ſind. Die Löſung des Kohlenproblems iſt aber um vieles
miAizierter als die bei den vorgenannten, und die Löſung all der
ſigen, die bei der Bildung der anderen Kartelle aufgetaucht ſind.
ie baldige Löſung iſt aber notwendig, denn die Kohlenkriſe kann
ce8 nicht überwunden werden. In Frankreich macht ſich die
Wir=
ka, der Kriſe beſonders in der Lage der kleineren Geſellſchaften
be=
lHar. Mehrere Zechen wurden ſtillgelegt. Die Produktion ſoll in
kedamem Rückgang begriffen ſein. Statiſtiken liegen bis jetzt nur
tr. März und April vor. Im März belief ſich die Produktion auf
(5 428 Tonnen, im April auf 4 134 805 Tonnen. Es iſt alſo ein
tagang von ungefähr 10 Prozent zu konſtatieren. Die
Einſchrän=
ne, der Produktion hält weiter an.
Die Koksproduktion ſchlägt zur Zeit alle Rekorde, infolge der
gün=
ſen Konjunktur in der Schwerinduſtrie. Sie belief ſich im April auf
Ueberſicht über die Reichseinnahmen und
sausgaben.
NTach der Ueberſicht über die Reichseinnahmen und =ausgaben im
kru= und Mai 19B8 betragen (in Millionem Mark) im ordentlichen
us halt die Einnahmem insgeſamt 1 636,9; die Ausgabem 1 509,3; mit=
Mehreinnahmen von 127,6. Zuſammen mit dem Beſtande aus dem
Arahre in Höhe von 647,1 ergibt ſich am Schluß des Berichtsmonats
Wa 1928) ein Beſtand im ordentlichen Haushalt von 774,7. Im
außer=
ſgetlichen Haushalt betrugen die Einnahmen 0,8, die Ausgaben 79,7,
fahrn Mebrausgaben von 78,9. Zuſammen mit dem Beſtande aus dem
ärrhre in Höhe von 430,3 ergibt ſich im außerordentlichen Haushalt
Schluß des Berichtsmonats ein Defizit von 509,2. Insgeſamt
be=
tg der Beſtand des ordentlichen und außevordentlichem Haushalts
(5 265,5 Millionen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Juli.
Un der heutigen Börſe war die Stimmung unſicher und allgemein
e ſchwächer, wobei die Beſorgniſſe hinſichtlich der weiteren
Ent=
krung des Geldmarktes im Vordergrund ſtanden. Man verwies auf
Faußerordentlich ſteifen Tagesgeldmarkt in New York und befürchtete
trron ungünſtige Einwirkungen auf die deutſchen Plätze. Ferner
licſten ungünſtige Konjunkturberichte ſtärker auf die Stimmung, vor
ſenx der Bericht der preußiſchen Induſtrie= und Handelskammern,
nach=
in der Konjunktuprückgang weitere Fortſchritte machte. Auch der
Uhrenverband berichtet über geringeren Auftragseingang. Die
Umſatz=
tiexeit wir wieder ſehr gering, da von außenher neue Orders kaum
it afen. Die Spekulation ſchritt daher verſchiedentlich zu kleineren
lgirben, die bei der allgemein hervſchenden Luſtloſigkeit meiſt zu etwa
s 3 Prozent Kursabſchlägen führten. Stärker abgeſchwächt waren
Montanmarkt Rheiniſche Braunkohlen mit minus 7½ Prozent. Am
ſch romarkt waren vor allem Chadeaktien mit minus 8 Mark
ange=
hen; Siemens gaben 3½ Prozent, A. E.G. 2 Prozent und Licht und
taxk 1¾ Prozent nach. J. G. Farben eröffmeten 1¾ Prozent niedriger
1 Aeinſten Umſätzen. In Kaliaktien wurden weitere Realiſationen
vor=
rmmen; Weſteregeln verloren 21/ Prozent, Südd. Zucher büßten 1¾
to ent ein. Autoaktien lagen bis 2 Prozent ſchwächer. Deutſche
An=
hym lagen geſchäftslos, auch ausländiſche Renten vernachläſſigt.
Später ſchrumpfte die Geſchäftstätigkeit auf ein Minimum
zuſam=
an. Die Stimmung blieb luſtlos, und vielfach bröckelten die Kurſe
ſtiter leicht ab. Elektrowerte blieben gur behauptet. Der Geldmartt
(lel, angeſpannt. Tägliches Geld unverändert 8 Prozent. Am
Deviſen=
urtt ſetzten ſich offenbar die Deviſenkäufe fort, da der Dollarkurs
iiter ſtieg. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1883, gegen London
438. London=Kabel 4,8747½, Paris 124,22, Mailand 92,75, Madrid
16r, Holland 12,09½.
An der Abendbörſe kamen Umſätze kaum zuſtande. Die
mei=
mn=Kurſe waren nur nominell. Die Farbenaktie lag bei 270 1,5
Pro=
ſnt höher; die übrigen notierten Werte gut gehalten.
Sonderbewe=
ſunen traten nicht hervor. Die Börſe blieb bis zum Schluß
geſchäfts=
k. Auch die Nachbörſe verlief ſehr ſtill, die geſprochenen Kurſe waren
Uh eiſe etwas freundlicher. Im einzelnen nannte man: Kommerz=
Im 188, Danatbank 274, Metallbank 145, Gelſenkirchen 139, Harpener
V5,., Weſteregeln 265, Rheinbraun 294, Rheinſtahl 155, Hapag 144,5,
ergmann 205,25, Daimler 109, Licht und Kraft 224, Farben 270, Geſ.
HFl. 261,5, Siemens 363, Zellſtoff Aſchaffenburg 227,25. —
Abend=
viſen: London-Paris 124,21, —Holland 12,092)., —New York 4,8735,
Zarich 25,28; Pfunde—Mark 20,4175, Dollar-Mark 4,1830.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Juli.
Der ſchwache Verlauf der New Yorker Börſe wirkte verſtimmend,
draß die Spekulation ſich äußerſt reſerviert verhielt, zumal aus der
ſitsſchaft z. T. ungünſtige Nachrichten vorlagen, ſo die ſtärkere
Ab=
wichung an Eiſenausfuhr, die ungünſtigere Lage des Röhrenmarktes
d. der weitere, langſamere Konjunkturrückgang, wie er in den Berich=
9u Feſtgeſtellt wird. Die günſtigen Momente waren bei dem beinahe
tgrierenden Geſchäft vollkommen wirkungslos. Bemerkenswert war
ſer, daß ſeitens des Publikums faſt kaum Verkaufsorders, ſondern
ausorders vorlagen, die aber, da ſie ziemlich limitiert waven, nicht zur
usführung kamen. Die Hoffnungen, daß der Geldmarkt ſehr ſchnell
e Erleichterung zeigen werde, ſcheinen ſich nicht zu bowahrheiten. Die
üitzz waren heute kaum niedriger als geſtern und nur die Nachfrage,
trum Ultimo außerordentlich groß war, hat nachgelaſſen. Tagesgeld
iUne ſich auf 8—9,5 Prozent; vereinzelt war allerdings ſchon mit 7,5
Eosent anzukommen. Monat geld rein nom. 7,5—8,5 Prozent.
Waren=
ſchäel mit Großbankgiro zirka 7 Prozent. Am Deviſenmarkt hat ſich
*e Mark gegen Dollar auf 4,1888 verſchlechtert. London-Kabel
uierte 4,8746. Der franzöſiſche Franken ſtellte ſich gegen das Pfund
u 124,2250; Madrid auf 29,60; und Amſterdam auf 12,29½. Der
en tewmarkt lag vollkommen ſtill. Die Neubeſitzanleihe iſt auf 17,8
22) zurückgegangen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe traten erneut
ſche Abſchwachungen ein.
360 446 Tonnen und iſt etwa um 115 000 Tonnen höher als die
monat=
liche Durchſchnittsproduktion der Friedenszeit. Auf dem Eiſen= und
Stahlmarkte herrſcht große Feſtigkeit. Mehrere Stahlwerke können
den Beſtellungen kaum nachkommen. Der Beſchluß des Stahlkartells,
die Quote beizubehalten, hat hier daher ſtarke Enttäuſchung ausgelöſt.
Die Zuziehung der polniſchen Produzenten zu dem Kartell wurde
neuerdings viel erörtert, da dies wegen der ſtark wachſenden polniſchen
Produktion wünſchenswert erſcheint. Man iſt aber über eine
Verſtän=
digung ziemlich peſſimiſtiſch, da die polniſchen Produzenten
übertrie=
bene Forderungen ſtellen.
Der Kupfermarkt iſt feſt. Das Steigen des Verbrauchs iſt
beſon=
ders in England und Belgien erheblich. Man ſagt hier ebenſo wie
in London eine Kupferhauſſe voraus. Die amerikaniſchen
Produzen=
ten behaupten aber, daß das Kupferkartell die Preiſe auf ihrem
jetzi=
gen Niveau ſtabiliſieren will. Der Umſtand, daß die
Produktions=
beſchränkungen nicht fortgeſetzt werden, deutet auch darauf hin.
Die Zinnpreiſe haben außerordentlich heftige Schwankungen
durch=
gemacht. Der Kursverluſt machte im Laufe einer Woche nichſt weniger
als ein Pfund Sterling aus. Die Preiſe ſind zurzeit ſehr niedrig,
und man kennt nicht den Grund dieſes Preisſturzes. Bald ſoll die
rapide Entwicklung der indochineſiſchen Minen die Urſache ſein, bald
wieder ſpricht man von der kritiſchen Lage der amerikaniſchen
Indu=
ſtrie. Nur die Tatſache ſteht feſt, daß die Zinnpreiſe ſeit Anfang des
Jahres etwa um 20 Prozent zurückgegangen ſind.
Auf dem Bleimarkte iſt die Lage unverändert. — Auf dem
Petro=
leummarkt herrſcht Feſtigkeit. Die Einſchränkungspolitik der
amerika=
niſchen Geſellſchaften macht langſame, aber ſichere Fortſchritte. Nach
einer amerikaniſchen Statiſtik ſollten die Oelvorräte am 1. April um
12 Millionen niedriger geweſen ſein als in demſelben Zeitpunkt des
Vorjahres. Aber es iſt noch eine geraume Zeit nötig, um das
Gleich=
gewicht auf dieſem Maxkte herzuſtellen. Denn — die eine Zahl
ge=
nügt — die Weltproduktion war in 1927 um 15 Prozent höher als die
Rekordproduktion des Jahres 1926.
Die Konkurrenz auf dem Petroleummarkt iſt ſehr lebhaft. Sie
ſcheint aber zwiſchen einigen angloſächſiſchen Geſellſchaften nachgelaſſen
zu haben. Die rumäniſche Produktion iſt angeblich im Wachſen
begrif=
fen. Auch die Herſtellungskoſten follen ſich verringert haben. Die
Einigung über die Stabiliſierungsanleihe ſoll nämlich auch eine
Er=
leichterung der Steuerlaſten für die Petroleuminduſtrie mit ſich gebracht
haben.
Der Phosphatenmarkt lag ſehr lebhaft. Der Geſchäftsgang iſt
günſtiger als im Vorjahre. Die Konkurrenz iſt aber ſehr ſcharf
ge=
blieben trotz offizieller Vermittlungen. Man rechnet jetzt ſogar noch
auf die Vermittelung der algeriſchen und tuneſiſchen Gouverneure.
Die Lage des Kalimarktes iſt günſtig, die franzöſiſche Produktion iſt
aber, am Verbrauch gemeſſen, ungenügend.
Im weiteren Verlauf ſetzte ſich zunächſt die Abſchwächung in
gerin=
gem Ausmaß fort. Später konnten ſich Kaliaktien und namentlich
Salz=
detfurth auf Deckungsbedürfnis der Spekulation um einige Prozent
ver=
beſſern. Von dieſem Markt ausgehend, trat überall eine Erholung um
etwa 0,5 Prozent ein, die aber nur kurze Zeit anhielt, da die
Liquida=
tion in Erwartung des zur Veröffentlichung bevorſtehenden
Reichsbank=
ausweiſes, der im Zuſammenhang mit dem Halbjahresultimo eine
ziem=
liche Anſpannung der Kapitalanlage der Reichsbank zeigen ſoll, erneut
zu Abgaben ſchritt. Infolgedeſſen trat auf der ganzen Linie ein neuer
Rückgang ein.
Die Börſe ſchloß zu den niedrigſtem Tageskurſen. An der
Nach=
börſe war die Haltung weiter nachgebend, wobei aber Spritwerte und
einige Spezialpapiere ausgenommen waren. Gegen 2,30 Uhr hörte man
u. a.: AEG. 177; Bergmann 204; Kommerz 188; Siemens 362,5:
Dis=
konto 162,75; Hapag 164,12; Nordd. Lloyd 155,12; Daimler 109: J. G.
Farbem 268,5; Kali Aſchersleben 260; Weſteregeln 266; Salzdetfurth 451;
Mannesmann 136,5; Phönix 93,37; Gelſenkirchen 139,37; Harpener
155,25; Rheinſtahl 155; Zellſtoff Waldhof 313,5; Polyphon 518;
Kar=
ſtadt 237; Berger 426; Glanzſtoff 670; Bemberg 616; Altbeſitz 1 und 2
51,60; dito 3 54. Neubeſitz 17,62. Leonhard Tiez 266: Danat 274.
A. C. G.
Augsb.=Nürnb. Maſck
Baſalt .. . . ..
Bergmann. . .
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle...
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank..
Diskontogef. .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel ..
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.. .
Gelſenk. Berg. ..
G. f, elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
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Hapag ..
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190.5 a1.5 104.5 104.— Höſch Eiſen ..." 137.25 78.— 79.— Hohenlohe Werke. 88.5 G.5 205.— Kahla Porzellan .. 165.— 68.75 67.— Kali Aſchersleben. 268.— 278.— 275.25 Salzdefurth.. 458.— 188.— 1184.— Weſterregeln 273.— 255.— 252.— Lindes Eismaſch.
V. Loewe & Co. .. 175.25 279 — 275.— 245.— 168.25 1166.25 Lingel Schuh .. 48.75 163.75 163.— Mannesmann Röhren 139 75 166.75 166.— Niederlauſitzer Kohle 163.— 56.— 55.125 Nordd. Loyd .. 157.— 143.75 140.25 Orenſtein. . . 122.— 76.5 Polyphon .. 525.— 128.— 128.— Rütgerswerke. 103.— 173.— 1715 Sachſenwerke. 137.5 272.— 1270.— Siemens Glas. 154.5 142.25 139.75 Ver. Glanzſtoff.. 690.— 266.5 264.— Ver. Stahlwerke. 97.— 50.25 Volkſtedter Porzellau 61.— 211.— — Wanderer Werke. 150.— 168.5 165.— Wiſſner Metall. . . . . / 162.— 157.— 1158.— Wittener Gußſtahl .. 265.—
865
162.5
259.5
453.—
265.25
174.25
238.5
48.75
138. —
162.5
156.—
121.—
516.5
199.75
138.5
154. —
674.—
96.—
63.—
148.—
180.—
Deviſenmarkt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen am der Londoner Börſe vom 3. Juli ſtellten
ſich für Kupfer (Tendenz: träge): Standard p. Kaſſe 63—/e, 3
Mo=
nate, 63½—/us, Settl. Preis 63, Elektrolyt 68½—69, beſt ſelected 66
bis 67½, Elektrowirebars 69; Zinn (Tendenz: flau): Standard p. Kaſſe
205¾—206, 3 Monate 203½—½, Settl. Preis 206, Banka (inoff. Not.)
210, Straits (inoff. Not.) 209; Blei (Tendenz: willig); ausländ.
prompt 20¾, entft. Sichten 20½, Settl. Preis 20½; Zink (Tendenz:
träge): gewöhnl. prompt 257/o, entft. Sichten 25‟/„0, Settl. Preis 25½;
Queckſilber (inoff. Not.) 21½; Wolframerz (inoff. Not.) 1558.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—99 Prozent, in Blöchen, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
38—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 85—30 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 81,50—82,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 3. Juli
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 126 (126,25), März, April,
Mai, Juni 126,25 (126,25), Juli 125 (125,50), Auguſt 125,50 (126),
Sep=
tember 125,50 (126), Oktober 125,75 (126), November 126 (126),
De=
zember 126 (126,25). Tendenz: ſchwächer. Für Blei: Januar, Februar
41,25 (42), März 42 (42,25), April, Mai 42,25 (42,50), Juni 42,50 (42,50),
Juli 40,50 (41), Auguſt 41 (41,25), September 41,25 (41,50), Oktober
41,50 (41,50), November, Dezember 41,50 (41,75). Tendenz: ſtetig. Für
Zink: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni 49,50 (50), Juli,
Auguſt 50 (51), September 49,50 (50,50), Oktober, November, Dezember
49,50 (50). Tendenz luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klammern beigefügten Brief.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die landwirtſchaftlichen Genofſenſchaften im Monat Juni. Nach
der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften waren am 1. Juli 1928 vorhanden: 109
Zentralgenoſ=
ſenſchaften, 20 619 Spar= und Darlehnskaſſen, 4659 Bezugs= und
Ab=
ſatz=, 4234 Molkerei=, 10 649 ſonſtige Genoſſenſchaften, zuſammen 40 270
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften. Die ſeit Beginn des Jahres zu
beobachtende ſtetige Aufwärtsentwicklung im landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaftsweſen hat ſich auch im Monat Juni erneut fortgeſetzt. Der
Geſamtbeſtand ſteigerte ſich um 22 Genoſſenſchaften. Wiederum ſind
es die Molkereigenoſſenſchaften und die Gruppe der „Sonſtigen
Ge=
noſſenſchaften” bei denen die Zahlen der Neugründungen die der
Auf=
löſungen überwiegen; die erſtgenannten ſchneiden mit 18 und die
letz=
teren mit 17 effektiven Neugründungen ab. Unter den
neugegründe=
ten „Sonſtigen Genoſſenſchaften” befinden ſich u. a. 7 Geflügelzucht=
und Eierverwertungsgenoſſenſchaften und 5
Viehverwertungsgenoſſen=
ſchaften. Bei den Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften iſt nur eine
geringe Bewegung zu verzeichnen. 6 Neugründungen ſtehen 7
Auf=
löſungen gegenüber. Die Spar= und Darlehnskaſſen bleiben mit 12
effektiven Abgängen weiter rückläufig.
Schnhfabrik Eugen Wallerſtein, A.=G., Offenbach a. M. Die G.V.
dieſer Familien=A.=G. beſchloß aus einem Reinge inn von 50 485 RM.
(99 869 RM.) (Verluſt i. V. wurden aus der Reſerve gedeckt) 12874 RM.
für Körperſchaftsſteuer zurückzuſtellen und den Reſt der geſetzlichen
Re=
ſerbe zuzuweiſen. Für den auf eigenen Wunſch ausgeſchiedenen Direktor
G. Wiß, Diskontogeſellſchaft Frankfurt a. M., wurde Direktor Dr.
Gerhard Sachau, Diskontogeſellſchaft Frankfurt a. M., gewählt.
Der franzöſiſch=tſchechiſche Handelsvertrag. Nach einer vom
Handels=
miniſterium ausgegebenen Mitteilung wind der geſtern unterzeichnete
franzöſiſch=tſchechiſche Handelsvertrag vorausſichtlich erſt im Herbſt nach
der Billigung durch die Parlamente in Kraft teten. Jedoch werden die
für die Einfuhr nach Frankreich in Frage kommenden tſchechoflowakiſchen
Waren vorher fchon den Minimaltarif genießen, wogegen die Tſche
ho=
ſlowakei der franzöſiſchen Einfuhr gewiſſe Vorteile, in erſter Linie durch
Konſolidierungszölle, zugeſtanden hat.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Juli. Der Frankfurter
Pro=
duktennarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Die Preiſe blieben im
all=
gemeinen gut behauptet, nur Weizenmehl war bei etwas anziehendem
Preiſe gefragt. Weizenkleie dagegen angeboten und ſchwächer. Die Preiſe
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 26,50—26,75 Roggen B,50,
Hafer inl. 27,75—28,25, Mais für Futterzweche 24,25, Weizenmehl 36,50
bis 37,25, Roggenmehl 38—39, Weizenkleie 13,50, Roggenkleie 16,15.
Berliner Produktenbericht vom 3. Juli. Nach dem geſtrigen
ſprung=
haften Anziehen der Preiſe, trat heute eine Reaktion ein, obgleich die
Auslandsforderungen für Weizen eine weitere leichte Erhöhung
auf=
wieſen und auch Liverpool nach ſchwacher Eröffnung eine kräftige
Er=
holung meldete. Hauptfaktoren für das überwiegende Angebot waren
die ſehr günſtige Witterung und das ſchleppende Mehlgeſchäft. Das
An=
gebot in Inlandsweizen überſteigt nach wie vor die vorhandene
Nach=
frage, Roggen iſt in Waggonware von den Probinzmühlen weiter
ge=
ſucht, das ſpärliche Angebot von Kahnlvare findet dagegen nur ſchwer
Unterkunft. Am Lieferungsmarkte erfolgten ſtärkere Realiſationem in
Juliweizen und =roggen, die Herbſtſichten lagen gleichfalls im Preiſe
rückgängig. Hafer iſt in guten Qualitäten weiter ziemlich knapp offeriert,
die Verkäufer zeigen ſich heute gegenüber Unterangeboten
etwaskent=
gegenkommender. Gerſte ſehr ruhig.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Auf dem Großviehmarkt war
der Antrieb heute etwas geringer wie auf dem Vormarkt. Das Geſchäft
verlief bei unveränderten Preiſen ſehr ruhig, und wurde der Markt
langſam geräumt. — Der Kälbermarkt war um 84 Stück weniger
be=
ſchickt, wie auf dem letzten Markt. In kurzer Zeit war ausverkauft.
Die Preiſe hielten ſich in derſelben Höhe wie auf dem Vormarkt. — Auf
dem Schweinemarkt war eine Minderzufuhr von 32 Stück zu verzeichnen.
Das Geſchäft war lebhafter, die Preiſe blieben dieſelben und verblieb
kein Reſtbeſtand. Angetrieben waren 31 Ochſen, 20 Bullen, 614 Färſen
und Kühe, 285 Kälber und 1038 Schweine. Im einzelnen wurden pro
100 Pfund Lebendgewicht je nach Qualität folgende Preiſe erzielt:
Ochſen 42—53, Bullen 32—44, Färſen 51—60, Kühe 37—47, 22—32,
18—22, Kälber 60—68, 50—60, Schweine 67—70, 66—72 u. 70—74 Mk.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Juli:
Getreide: Weizen, Juli 138½, Sept. 140½, Dez. 144½8, Mais,
Juli 106, Sept. 101½, Dez. 85½; Hafer 54½, Sept. 45½, Dez.
45½, Roggen, Juli 120½, Sept. 116½, Dez. 118½.
Schmalz: Juli 12, Sept. 12,35, Okt. 12,50, Dez. 12,60.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,375, Sept. 12,80, Okt. 12: Speck loco
12,75; leichte Schweine 9,50—10,85, ſchwere Schweine 10,25—11;
Schweinezufuhr Chicago 21 000, im Weſten 75 000.
Chicagver Baumwolle: Juli 22,20, Okt. 21,74.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Juli:
Getreide: Weizen, Rotwinter 181½, Hartwinter 158½: Mais
neu ank. Ernte 118½; Mehl ſpr. wheat clears 6,35—6,75; Fracht
nach England 1,3—2, nach dem Kontinent 8—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,75; Talg extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz: kaum ſtetig, Umſatz in lots: 60, loco 14, Juli
13,74, Auguſt 13,94, September 14,16, Oktober 14,27, Nobember
13,98, Dezember 13,57, Januar 1929 13,48, Februar 13,45.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Tendenz auf dem Schroutmarkt hat ſich ſeit Mitte Juni
weſent=
lich abgeſchwächt. Die Preisbonzeſſionen, die bisher von Fall zu Fall
noch gewährt wurden, wurden mit Wirkung vom 23. Juni für
Kern=
ſchrott aufgehoben. Dagegen mußten für Drehſpäne und gebündelte
Blechabfälle weitere Konzeſſionen gegeben werden.
Nach Mitteilung der W. A. Z.” wird die mitteleuropäiſche Gruppe
der Internationalen Rohſtahlgememſchaft, beſtehend aus den
Hütten=
werken Oeſterreichs, Ungarns und der Tſchechoſlowakei, aufgelöſt, und
die Hüttenwerke dieſer Staaten der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft
angeſchloſſen werden. An der Quotenverteilung werde nichts geändert.
Ueber den Stand der deurſch öſterreichiſchen
Wirtſchaftsverhand=
lungen können in dem bisherigen erſten Stadium, in dem dieſe ſich noch
befinden, Einzelheiten noch nicht mitgeteilt werden. Die bisherigen
Be=
ſprechungen bedeuten eine Art erſte Leſung, in der die Wünſche der
beiden Negierungen vorgebracht und ausführlich diskutiert werden.
Nach Meldungen aus Athen ſind allem Anſchein nach die
Verhand=
lungen der Regierung über eine Veilegung des Streiks der Tabakarbeiter
geſcheitert. Der Streikausſchuß der Arbeiter hat nunmehr beſchloſſen,
den Streik in ganz Griechenland auszurufen.
Der Vizegouverneur der Nationalbank, Ciriacescu, iſt, nachdem er
vom Miniſterpräſidenten Bratianu neue Anweiſungen erbalten hat, nach
Paris abgereiſt. Er hat Anweiſung, mit der Bank von Frankreich über
die Gewährung eines Kredits zu verhandeln, den dieſe als Vorſchuß
auf die Anleihe der rumäniſchen Regierung gewähren ſoll, um zu
er=
möglichen, die Stabiliſierung des Leu ſchon jetzt vorzunehmen, während
die Anleihe ſelbſt erſt im Heröſt aufgelegt werden ſoll.
Das franzöſiſche Schienenſyndikat wird ſeine Preiſe für Schienen mit
820 Frs. für das dritte Semeſter beibehalten.
In Douai fand der internationale Kongreß der Einkaufs= und
Kon=
ſumgenoſſenſchaften ſtatt, an dem der Verband der deutſchen
Einkaufs=
genoſſenſchaften durch ſeinen Vorſitzenden, den Reichstagsabgeordneten
Bormann, vertreten war. Der Sitz des neuen internationalen Vevbandes
ſoll nach Baſel oder Zürich verlegt werden. Der nächſte internationale
Kongreß findet in Wien ſtatt.
Wie aus Brüſſel gedrahtet wird, gründeten die Fabrique de Soie
Artificielle d’Obourg und ihre Tochtergeſellſchaft, die Textiles Belges
S. A., eine neue große Kunſtſeidenfabrik, für die ein Kapital von 50
KMill. Frs., beſtehend auf 200000 Aktien zu 250 Frs., vorgeſehen iſt,
134 000 Aktien ſollen zum Preiſe von 175 Frs. zur öffentlichen Zeichnung
aufgelegt werden.
Seite 12
Mittwoch, den 4. Juli 1928
Sontag, den 8. Mul, nschmitegs 3 Uhr
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Turngemeinde Beſſungen.
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„Das Denkmal der Hefſiſchen Artillerle‟.
Der Eintrittspreis für beide Konzerte beträgt im
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verkanf 50 Z, an der Tageskaſſe für beide Konzerte 80 Z.
Der Eintrittspreis für das Abendkonzert beträgt 60 J.
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Eecitit. Frunal
7. 9m
Geſus
Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Darmſtadt. Srankfurter Aursbericht vom 2. Sult 190.
I. 1. Reichs,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
a% Otſche
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bay. Freiſtaat
von 1923
69 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7½ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4 1
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schusge=
bietsanleihe
2, Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 241
87 Darmſtdt. v. 28
7 Dresden v. 28
2 Frkf. a.M.p. 26
* beibelb, v. 28
7 Ludwohf v. 28
7%0 Mainz v. 28.
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 28
82 Nürnberg v. 26
870 Pforzh. v. 28
82 Pirmaſens v. 28
3. Pfandbrieie
und
Schuld=
verſchreibungen
2% Bad. Gold.
Kom.Anleihev. 26
8% Berl Hyp.=Bk.
7%
4½% Lia./
Pfandbriefe ...
8% Frkf. Hyp. Bk.
782: „Bia.=Bfl
snas
78.25
99
85.25
51.3
54
7.05
93
93.5
84.5
861.
82.5
92.25
5402.5
93”,
94
92".
85
98
91
5
75
25 Frkf. Bfhrfbonk
2o Gotha Gr.=
Fred. Lig.=Pfbr.
4½2 Hamb. Hyp=
Bk. Lig.=Pfdbr.
1 8% Heſſ. Landesbk.
6 Kom
Landes=
bank. Darmſtadt
825 Landesbank d.
Rheinprovinz/=
82 Jomndesr. Kaſt
Baln chst
82 Naſ. Landesbr.
82 Pfälz. Gyp. Bk.
4½% „ .„ Bia.
Pfandbriefe ...
8% Preuß. Ctr.
Bod.=Cred. ....
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
182 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=Bk
19 „Liag
Pfandbriefe.
82 Rhein.=Beſtf.=
Bd.Eredit
*.
„L.=Pf.
82 Südd. Bob=
Cred.=Bank
4½2
„Bia.
Pfdbr. ......
8% Bürtt. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser.II
Ma
88‟
84
8orl.
95.25
90.5
89
94.5
100
95
98
91
98
92
101.25
89.25
98
92
25.8
96
76.9
97
91
85.75
93
76
9.75
85
76.5
98.5
92.5
94
51
Maenhe
Pfandbr. und
Kommmnal=Hbl.
Frrf. Shv.=Bk. 2.,
Hbl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.!
Vorkr.=Pfandbr.
Seſſ. Ods=Hyp.=Bk.)
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=bbl.
S 1-1s
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Breuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig.,
Weſtd. Bodenered. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8%0 Heſſ. u.
Herku=
les=Brau, v. 26
82 Klöchn=Werkel
Berlin v 28.
1o2 Kom. Elektr.=
Mark.
725 Mainkrw v. 26
7% Mitteld
Stahl=
werke von 25.
8% Neckarzulm v.26
8% SalzmanncCo.
Naſſel v. 28.
72 Ver, Stahlw.
mit Opt. v. 28
7% Ver. Stahlw.
öbne Optp 28
II Auf Sachwertel
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
52Badenw
Kohl=
anleihe .....
62 Heſſ.
Braunk=
u. Roggenanleihel
5% Heſſ. Bollsſt.
Roggenanleihe.
„=
8.15
27
14.55
14.25
13.5
4l.
14.5
92
1102.6
87.1
90.25
88.5
88.3
87
5% Preuß. Kalle.
wertan eihe ..
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ...
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe „..
5% Südd. Feſtw.
bonk ....
(II. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. 2. E.B. v.
1914 .......!
5% Bosn. 2. Inv.=
Anl. v 1914.
4½% Bosn. v. 69
5% Bulg. Tab. vos
1.62 Griech. v. 30
19% Griech. Mon.
5% Mexinn. (abg.)
522
äuß.
42
Goldan=
leiheſabg.)
inn ſabg.
43%* Frig.
Anl. (abg.)
Tamau=
52
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
C. C.=Stücke)..
422 Oſt. Goldrente
(E. C.=Stückel..
4½% Rum Goll
von 1913
49 Schweiz. Bds.,
Bahnen v. 1919
425 Türk Admin.
42
1. Bagd.
42
2. Bagd.
48
Zollanl.
4½% ungarn von
1913 C.C.=St.)
4½% dito von
1914 C.C.St.)
42 bito Goldr.
C. C.=St.)
42 oito von
1910 (C. C.,St.)
4% dito
Kron=
rente (abg.) ..
1. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg=
42 Tepenh. v. 611
9.8
s.65
2.16
zu.
1.75
17.
17.25
33
21
93
8=
121,
28.5
26.95
23.75
1.35
58.7
93
— 1886 145
42 Stoch. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
47 Dur=Bodenb.
von 1891 .
42 Eliſabethbahn!
von 1888 ......
42 Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig.
425 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei . ....
2li,% Oſt. Südb.
(Lombard.) „
4% Oſt. Staatsb.b.
1883 ..""
3% Naab=Odenbg.
v. 1883. .... ...
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Vereinsbank.
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Frankf. Be.
Hyp.=Bk
Pfdbr.=Br. 155
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10
15.25
eis
26.75
3.9
.
141
1161
146.5
168
195
165.5
z20
162
185.5
111.5
150
1145.25
136
144
1165
35
161
133
257
128
190
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173
173
24
50.5
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Mittwoch, den 4. Juf 1928
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Tesss
Henfels
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9as Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Kore ſah ihm ſehnſuchtig nach, wie er langſam in das ſeidene
Bu des ſchmalen Himmelsausſchnittes hineinſchwand, daun
ſſtene ſie ſich höher empor und ſtrich ſich eine widerſpenſtige
90 aus der Stirn.
„Wir reiſen vielleicht ſchon in nächſter Zeit!” ſagte ſie. „Bis
ſ pabe ich Tante Sibylle noch immer bei der Ordnung der
ßieslaſſenſchaft helfen müſſen, aber geſtern iſt ja der neue
El ckär eingetroffen!“
„elch richtig, Herr Doktor Hauffe! Wie ſieht er aus, Lore?
9kennſt ihn ja ſchon. Iſt er mein Typ, ſowie der Herr von
Aten?”
Lore lächelte.
„Unſere Bekanntſchaft war bisher nur ſehr flüchtig. Aber
Aiunn dich beruhigen. Er iſt ein ſehr hübſcher Menſch von
my zeichneten Formen. Eigentlich gar nicht wie ein gelehrter
Die Kleine hatte ihr ſchlankes rechtes Bein zur Decke
hinaus=
ikt und ſpielte mit den roſigen Zehen.
„Ich ſchwärme für Herrn von Rhaden!” ſagte ſie dann.
„—Als ich geſtern ganz allein auf den See hinausſchwamm,
ſie ein Albatros gerade über mich hinweg. Es war zu wonnig.
ſe haupt Flieger! Flieger ſind Adelsmenſchen, hat mir Lotte
Ars erſt noch neulich geſchrieben. Und die muß es doch wiſſen,
ſef, ja mit einem Flieger heimlich verlobt!“
Es iſt hohe Zeit, daß du auch einmal in Penſion kommſt!”
Fich jetzt die ältere Schweſter, noch ein wenig verſchlafen,
michmen. „Was haſt du Kiekindiewelt ſchon nach den Männern
bichen?”
Erlaube, ich werde im September fünfzehn!” fuhr Eva
ktfluſtig auf. „Und in Penſion brauche ich nicht, hat mir
Biwater ſchon zehnmal verſprochen. Wenn ich im Herbſt
ein=
cmiet bin, bin ich ein fertiger Menſch!”
Dann war ſie mit einem einzigen Satz zum Bett hinaus,
d ähr die langen blonden Wickellocken luſtig um das runde
Mergeſicht tanzten.
Und jetzt wird aufgeſtanden!” befahl ſie. „Sonſt gibt es
beis Mordskrach, wenn uns Großmama nicht am Frühſtücks=
MFindet.”
Amtsrat Knauff kam aus der Schirrkammer und ging mit
hleriden Schritten den langen, hochgewölbten Mittelgang des
St eineſtalles hinab, wo die jungen Ferkel, den Kopf in das
Eich der engen Buchten eingewühlt, ſatt und ſchläfrig in die
Atagsſtille grunzten.
Die kleine Eva hatte ſich dem Großvater in die Arme
ge=
mant und berichtete mit heißen Wangen über die letzten
Erträg=
ge der Hühnerfarm, die ihr ſeit einem halben Jahre zur
ſelb=
ſtrigen Verwaltung überwieſen worden war.
Sie reichte dem hünenhaften alten Herrn kaum bis zur
Kullterhöhe, als er jetzt mit ihr wieder in die blendende
Seite 43
Sonnengrelle des Hofes hinaustrat, deſſen mächtige Verhältniſſe
einen Begriff von dem Umfang des Gutes gaben.
„Haſt wohl Lore zu Ehren bei Fräulein Sperling wieder
einmal die Schule geſchwänzt?” meinte er gutgelaunt. „Na,
ſchadet nichts! Ich habe mir den Kopf auch nicht mit allzuviel
Wiſſenskram beſchwert und bin doch ein ganz tüchtiger Landwirt
geworden!“
Und mit freudigem Stolze umfaßte ſein Blick die blitzblanke
Backſteinfront der neuen Wirtſchaftsgebäude, die jetzt ſtatt der
einſtigen baufälligen Lehmmauer das langgedehnte Geviert des
Hofplatzes weithin umzogen —
Ein alter Mann in einer verſchoſſenen, ehemals grünen
Livree trat in dieſem Augenblick aus dem Kücheneingang des
Herrenhauſes und wackelte bedächtig an dem Aufmarſch der
Wagen und Arbeitsmaſchinen vorbei auf die Gegend der
Stal=
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„Ein fremder Herr wünſcht den Herrn Amtsrat zu ſprechen”,
rapportierte er dann mit einer mißglückten Andeutung von
mili=
täriſcher Haltung. „Er ſagte, er hätte keine Karte bei ſich und
wollte ſich dem gnädigen Herrn perſönlich vorſtellen!“
„Iſt es ein Weinreiſender oder ein ähnlicher verdächtiger
Zeitgenoſſe?” examinierte der Amtsrat ſcharf. „Dann Gnade dir
Gott, Chriſtian!”
Ein pfiffiges Grinſen glitt über das hundertfach gefurchte
Geſicht des Alten.
„Ich glaube nicht! Er iſt ein ſehr luſtiger, junger Herr. Und
er hat mir fünf Mark geſchenkt. Zur Aufmunterung, wie er
meinte.”
Der Amtsrat lachte, daß das Echo aus allen Stallwinkeln
dröhnend widerhallte.
„Scheint ja ein Menſchenkenner zu ſein! Na, dann komm,
Eval Wir wollen den intereſſanten Fremdling einmal etwas
näher in Augenſchein nehmen!“
Und mit einem luſtigen Griff packte er den langen, dicken
Zopf ſeines Enkeltöchterchens, das mit ſachverſtändiger Miene
das abenteuerliche Geſtell einer Kroskillwalze muſterte. —
Unterdes ſtand Walter Ralff am Fenſter de8 amtsrätlichen
Arbeitszimmers und wartete.
Durch die ſchräggeſtellten Jalouſieſtäbe ſtahl ſich zuweilen ein
Sonnenſtrahl und baute eine Brücke von leuchtenden
Staub=
atomen zu dem rieſigen Schreibtiſch hinüber, der unter Bergen
von Holz= und Korntabellen, von Abrechnungen und Lohnliſten
und hochgetürmten Aktenſtößen der Verhandlungen des
Kreis=
ausſchuſſes und Provinziallandtages faſt vollſtändig verſchwand.
Ein Zug traulicher Gemütlichkeit lag trotz des ſtrengen
Arbeitscharakters über dem kleinen Raum, in deſſen kühldunklem
Luftton die Vormittagszigarre des Hausherrn noch leiſe
nach=
dämmerte.
„Womit kann ich Ihnen zu Dienſten ſein?”
Die mächtige Geſtalt des Amtsrats füllte beinahe die ganze
Breite der Tür.
Walter reckte ſich unwillkürlich höher.
„Ich bitte um Verzeihung für dieſen plötzlichen Ueberfall.
Mein Name iſt Ralff, Walter Ralff! Ich bin der jüngſte Sohn
des Domänenpächters Ralff in Groß=Gondern bei Allenſtein!“
„Walter Ralff, ein Sohn meines alten Freundes Ralff! Das
iſt ja eine unverhoffte Ueberraſchung!“
Der Amtsrat war erſtaunt einen Schritt zurückgetreten; unter
ſeinen buſchigen Brauen ſchoß ein ſcharf beobachtenter Blick auf
das Geſicht ſeines Gegenübers; dann ſchloſſen ſich ſeine
gewal=
tigen Hände wie ein Schraubſtock um Walters ſchmale Rechte,
und er ſchüttelte ſie, als ob er ſie aus allen Gelenken reißen wollte.
„Seien Sie mir herzlich willkommen in Siebenlinden”, ſagte
er dann. „Und nun nehmen Sie erſt einmal Platz und erzählen
Sie mir, wie Sie eigentlich in dieſen entlegenen Weltwinkel
ver=
ſchlagen worden ſind.”
Damit geleitete er ſeinen jungen Gaſt zu einem uralten
Roß=
haarſofa und warf ſich ſelbſt mit der ganzen Wucht ſeines
ſchwe=
ren Körpers in eine Ecke, daß das ehrwürdige Möbel in allen
Fugen entrüſtet aufkrachte.
„Im Grunde bin ich durch einen Zufall zu Ihnen gekommen,
Herr Amtsrat. Einer meiner Freunde hat eine Stellung als
Privatſekretär bei der Baronin von Rhaden angenommen und
mir ſo viel von den Schönheiten Neudietersdorf vorgeſchwärmt,
daß ich mich kurzerhand zu einer Studienreiſe hierher entſchloſſen
habe. Ich bin nämlich ein wenig aus der Art geſchlagen und
unter die Maler gegangen.”
Der Amtsrat nickte.
„Ich weiß, ich weiß, Ihr Vater war ja anfangs gar nicht
damit einverſtanden. Später hat er dann aber wohl eingelenkt.
Wenigſtens erzählte er mir noch auf der letzten
landwirtſchaft=
lichen Woche, der Bengel — verzeihen Sie das harte Wort —
verdiene mit ſeiner Pinſelei mehr Geld, als er mit ſeiner ganzen
verdammten Klitſche.”
Walter lächelte.
Nun ja, ich habe meinen Weg gemacht; aber ſo recht
aus=
geſöhnt war der Alte doch erſt, als ich ihn zum vorigen
Weih=
nachtsfeſte mit einem Bild von Mutter überraſchte.”
Ein Zug von Rührung trat in das verwitterte Geſicht des
Amtsrats.
„Ja. Ihre liebe Frau Mutter lebt noch, und ich ſtehe ſchon
ſeit einem Menſchenalter allein. Dann mußte auch mein einziger
Junge dran glauben und ſeine arme Frau. Sie ſtarben vor ſechs
Jahren kurz hintereinander am Typhus und ließen mir als
Erb=
ſchaft ihre beiden Kinder zurück, zwei Mädels, mit denen ich
ſeit=
dem hier in meiner Einſamkeit zuſammen hauſe. Aber wir
wol=
len nicht in der Vergangenheit kramen. Sie haben doch
hoffent=
lich einen rechtſchaffenen Hunger mitgebracht und bleiben
ſelbſt=
verſtändlich bei uns zu Tiſch. Meine kleine Geſellſchaft ſtirbt ja
ſchon vor Neugier auf den fremden Beſuch. —
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