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iklich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Junl
mi. 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
Ihr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Bort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 176
Dienstag, den 26. Juni 1928.
191. Jahrgang
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aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Fonkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
Df dem Weg zu einem Llebergangskabinett
M d1 Kabinet der Perfönlichkeiten.
Ei= Anregung Dr. Streſemanns. — Die
W xarer Koalition erledigt. — Der Schwer=
punkt: Die Perſonenfrage.
iſt wieder einmal, wie das im deutſchen
Parlamentaris=
mus) üblich iſt, ganz anders gekommen. Ausgangs der vorigen
Woes chien das nachſte Ziel der Regierungskriſe die Weimarer
Koc) ri. Der Montag war der Stichtag, weil dann die Ant=
Dwoa des Zentrums auf die Anfrage Müller=
Fry ens vorliegen ſollte. Aber am Montag ſprach ſchon
eigeſ h kein Menſch mehr von der Weimarer Koalition. Sie
ſüwary beſten Falle eine Aktualität von geſtern oder vielleicht
ſtwiesi von morgen, denn inzwiſchen hatten die Bayern ſich
ſchl=) gemacht, indem ſie ihre grundſätzliche Zuſtimmung zur
Kles), Koalition mit ſo vielen Einſchränkungen bepackten, daß
ein y lgreicher Ausgang dieſer Verhandlungen von vornherein
aus Slos erſchien. Inzwiſchen kam am Montag mittag ein
ſalgiſes Teg ramm des =Außenminiſters Dr.
Streſe=
amsi an Herrn Müller, das die ganze Diskuſſion vor
unky ter den Kuliſſen auf ein anderes Gleis ſchob. Wir ſagten
berx; daß Dr. Streſemann es abgelehnt habe, in ein Kabinett
derr imarer Koalition als Fachminiſter einzutreten. Er hat
ſichehe mit dieſer negativen Feſtſtellung nicht begnügt, ſondern
die ganz
in 1 Sache auch eine ſehr heftige Kritik geubt an der Art, wie
Hes küller die Verhandlungen geführt hat, indem er darauf
hin) 7, daß mit ſolchen Methoden, die auf Jahre hinaus alle
Eifz eiten feſtlegen wollen, ein Koalitionstabinett überhaupt
nien af die Beine zu ſtellen iſt. Dr. Streſemann kommt dann
aun n Gedanken zurück, den wir von Anfang an vertreten
ha und der auch aus der Verfaſſung heraus der einzig
rich=
tig,, daß der vom Reichspräſidenten vorgeſehene Reichskanzler
ſichtſ cht mit den Fraktionen in Verbindung ſetzt,
ſool rn, mit einzelnen führenden Perſönlich=
Inſerat=Eiz ke An, mit denen er ein Programm zuſammenſtellt und dann
voo a Reichstag geht. Das ſchließt zwar eine Bindung der
eimiſ en Fraktionen an das Kabinett aus und zwingt dazu, von
Fcj Fall die Zuſtimmung der Fraktionen zu Geſetzesvorlagen
zu u innen, läßt aber die Initiative, wie es notwendig
iſt,hi dem Kabinett. Die Anregung Dr.
Streſe=
m 1. s, die tatſächlich ſchon ſeit Sonntag vorlag, iſt denn auch
aufehr fruchtbaren Boden gefallen.
r Montag vormittag tagte der Parteivorſtand des
Zerums, am Mittag der Fraktionsvorſtand und am Abend
59 dieſ rktion ſelbſt. Von der Weimarer Koalition iſt dabei ſo gul
wiiſ r nicht mehr die Rede geweſen. Sie iſt ſtillſchweigend
unn zen Tiſch gefallen, weil das Zentrum der Auffaſſung war,
dau r von Streſemann vorgeſchlagene Weg beſſer und
aus=
ſichhl icher ſei. Auf dieſer Grundlage hat dann Hermann
MA, auch bereits verhandelt. Er hat den Reichswehrminiſter
zu u. gebeten, hat auch den Reichspoſtminiſter gewonnen. Er
wöA alſo imſtande, ſich bei einer ſolchen Konſtellation auf die
Müer Streſemann, Curtius, Gröner und Schätzel ſtützen zu
körd . Auch der Demokrat Koch, der die Juſtiz erhalten ſoll,
iſtne weiteres ſicher. Da er für ſeine eigene Partei dann das
Jnſ= und die Finanzen verlangt, wofür Herr Severing und
HoN Dr. Hilferding in Ausſicht genommen ſind, blieb nur eine
be? nkte Anzahl von Miniſterien übrig. Hier hat ſich denn
bé9 Nüller auch bereits wieder verlaufen, indem er nicht von
ſichl s die Beſetzung vornahm, ſondern dem Zenirum die
Mög=
liS) gab, Vorſchläge zu machen. Dadurch ſind neue
Schwie=
ruſ iten eingeſchaltet worden. Der Zentrumsvorſtand hat
He9. Müller nahegelegt, außer Herrn Braun, der das
Arbeits=
mR rium behalten ſoll, Herrn v. Guérard und Herrn Dr.
Al, in ſein Kabinett zu nehmen. Herr v. Guérard bliebe dann
alfl an Miniſterium der beſetzten Gebiete ſitzen, während Herr
DA irth ausgerechnet das Miniſterium des Verkehrs überneh=
mi Ollte. Als Streitpunkt wäre dann noch das
Ernährungs=
mM rium geblieben, das die Sozialdemokraten nicht gerne
be=
ſe A, weil ſie fürchten, daß ſie mit einer praktiſchen Agrarpolitik
inn derſpruch zu ihren Theorien geraten. Herrn Dr. Wirth
kay) nian die Landwirtſchaft auch wieder nicht gut geben. Anf
dre perſonellen Gebiet drängen ſich nun wieder die
Schwierig=
kesl zuſammen, die allerdings nicht ſo ſtark ſein werden, daß
ſieN r die ganzen bisher erreichten Ergebniſſe wieder umſtoßen
m ni.
Tie ſehr die Dinge hier allerdings noch auseinandergehen,
ze ie Tatſache, daß die Zentrumsfraktion am
Mon=
tSpend noch mehrere Stunden beraten hat, ohne
z u. nem Ergebnis zu kommen, ſo daß ſie ſchließlich
ih/ Seſchlußfaſſung auf Dienstag vertagen mußte. Natürlich
herbei die Perſönlichkeit Dr. Wirths die ausſchläg=
89 De Rolle geſpielt. Urſprünglich war daran gedacht, Herrn
2, Zirth zum Vizekanzler zu machen; ein Plan, gegen den
ver=
u c auch von der Deutſchen Volkspartei Einſpruch
angemel=
do orden wäre. Vorher iſt aber ſchon ein Widerſpruch des
bd. Hen Zentrums erfolgt, die darauf hinwieſen, daß ein Mann,
do T der jüngſten Vergangenheit ſo wenig Parteidiſziplin
be=
wThabe, unmöglich von der Partei als Vizekanzler heraus=
B4 werden könnte. Dieſer Widerſpruch ſetzte ſich inſoweit
C als das Zentrum Wert darauf legt, daß im neuen Kabi=
Sie Stellung des Vizekanzlers, überhaupt nicht geſchaffen
H Damit war auch Herr Müller=Franken ſehr einverſtanden,
ruch der Reichspräſident hat ſich zuſtimmend geäußert.
Die=
kein des Anſtoßes war damit aus dem Wege geräumt. Herr
* 9 würde alſo als politiſcher Miniſter in das Kabinett ein=
Ur und den Verkehr zu regeln haben. Die Sozialdemokraten
en es aber gerne ſehen, wenn das Zentrum außerdem das
* Tvirtſchaftsminiſterium übernehmen, dafür aber das Arbeits=
Terium abgeben würde. Der Verſuch, das
Ernährungsmini=
m anderweitig zu beſetzen etwa, daß man den Demokraten
das Juſtizminiſterium nimmt und dafür den Abg. Dietrich=Baden
zum Ernährungsminiſter macht, iſt auch geſcheitert, ſo daß alſo
um dieſen Kreis herum die Kriſe vorerſt ſtagniert. Herr Müller
hat ſich von der Zentrumsfraktion bis Dienstag vormittag
end=
gültigen Beſcheid erbeten, und will dann am Abend 7 Uhr dem
Reichspräſidenten berichten, wobei er hofft, bis dahin ſein
Kabi=
nett unter Dach und Fach zu haben.
Dr. Streſemanns Antwort an Müller.
Berlin, 25. Juni.
Ueber die Antwort, die der Führer der Deutſchen Volkspartei,
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, an den Beauftragten des
Reichspräſidenten auf die Frage gegeben hat, ob er bereit ſei, als
Fachminiſter in ein Kabinett der Weimarer Koalition, eventuell
in ein ſogenanntes Kabinett der Perſönlichkeiten, einzutreten, ſind
in der Preſſe vielfach irrige Meldungen verbreitet. Die
National=
liberale Korreſpondenz gibt daher den folgenden Wortlaut der
Antwort Streſemanns wieder:
„Ich halte die ſogenannte Große Koalition für die beſte
prak=
tiſche Möglichkeit, um einigermaßen ſtabile Regierungsverhältniſſe
in Deutſchland zu ſchaffen. Dem Verſuch, ſie auf der Baſis eines
von den Fraktionen im voraus feſtgelegten Programmes zu
bil=
den, habe ich von vornherein mit Skepſis gegenübergeſtanden,
weil es pſychologiſch kaum möglich iſt, ein auf Jahre berechnetes
Programm in wirtſchafts=, handels=, ſozial=, ſteuer=, innen= und
außenpolitiſcher Hinſicht im voraus von allen beteiligten
Frak=
tionen ſich billigen zu laſſen. Nachdem dieſer Verſuch, wie Sie
mir mitteilen, von Ihnen als geſcheitert angeſehen wird,
beab=
ſichtigen Sie, die ſogenannte Weimarer Koalition zu bilden und
haben an mich die Frage gerichtet, ob ich bereit ſein würde, mich
dieſer Koalition als Fachminiſter zur Verfügung zu ſtellen. Ich
muß dieſe Frage verneinen. Einmal iſt dies angeſichts meiner
Stellung in der Partei unmöglich, und weiterhin erſcheint mir
die Weimarer Koalition, als eine zu ſchwache Baſis, um die
großen außenpolitiſchen Fragen, namentlich die Frage der
end=
gültigen Reparationslöſung, mit der für die Regierung
notwen=
digen Autorität zu vertreten. Ich glaube nach wie vor, daß ein
Zuſammenwirken von Sozialdemokraten bis
Volkspartei notwendig und möglich iſt. Dieſes
Zuſammenwirken wird, am beſten zum Erfolg führen,
wenn Perſönlichkeiten aus den Fraktionen der
Großen Koalition ſich über das Programm klar
werden, mit dem ſie vor den Reichstag treten
und ihrerſeits mit dieſem Programm ſtehen und
fallen. Eine ſolche Kabinettsbildung entſpricht auch dem Geiſte
der deutſchen Reichsverfaſſung, die nur die perſönliche
Ver=
antwortlichkeit der Reichsminiſter, nicht aber
die Verantwortlichkeit von Fraktionen kennt. Da
ſchon, von wenigen abgeſehen, über einen großen Komplex von
Fragen überhaupt völlige Uebereinſtimmung beſteht, würde ich
vorſchlagen, einen ſolchen Verſuch zu machen. Wenn in einigen
Fragen nicht alle Fraktionen einſtimmig ſind, ſo iſt das für das
Beſtehen der Regierung ebenſowenig entſcheidend wie in Preußen,
wo z. B. Sozialdemokraten und Zentrum völlig entgegengeſetzte
Auffaſſungen über die wichtige Frage der preußiſchen
Stimm=
abgabe im Reichsrat vertreten. Herr Dr. Curtius, auf deſſen
Verbleiben im Reichswirtſchaftsminiſterium ich entſcheidenden
Wert lege, teilt, wie ich aus verſchiedenen Geſprächen mit ihm
weiß, meine Anſicht.”
Eine Erklärung des Zentrums.
Berlin, 25. Juni.
Die Zentrumsfraktion des Reichstags hat in ihrer Sitzung
am Mittwoch abend beſchloſſen, grundſätzlich den für die
Kabi=
nettsbildung vorgeſchlagenen Mitgliedern der Fraktion die
Ge=
nehmigung zum Eintritt in die Regierung zu geben.
Die Entſcheidung über die Perſonenfvage iſt auf Dienstag
vormittag zurückgeſtellt. Für das Zentrum kommen in der neuen
Reichsregierung, außer dem Arbeitsminiſterium, das
Miniſte=
rium für die beſetzten Gebiete und das Verkehrsminiſterium in
Frage. Umſtritten iſt die Beſetzung des
Reichsernährungsmini=
ſteriums, das der Abg. Müller=Franken bisher vergeblich
ingend=
welchen Perſönlichkeiten angeboten hat. Es iſt möglich, daß auch
dieſes Miniſterium für das Zentrum in Betracht kommt. In
dieſem Falle würde das Arbeitsminiſterium in Wegfall kommen.
Der Plan, einem der Vertreter des Zentrums außerdem den
Vizekanzlerpoſten zu übertragen, iſt fallen gelaſſen worden. Das
Zentrum wünſcht, einen ſolchen Poſten nicht zu übernehmen.
Oeſierreich und die Kleine Entente.
EP. Wien, 25. Juni.
Zu den Erklärungen, die die Miniſter Dr. Beneſch und
Dr. Marikowitſch über die mögliche Einbeziehung Oeſterreichs
in das wirtſchaftliche Syſtem der Kleinen Entente abgegeben
haben, wird an unterrichteter Stelle betont, daß Bundeskanzler
Dr. Seipel in dem in der „Neuen Freien Preſſe” vom 9. Juni
veröffentlichten Interview den Standpunkt Oeſterreichs
voll=
kommen klar dargelegt habe. Tatſache iſt, ſo erklärte er, die
Not=
wendigkeit, Oeſterreich in eine größere Einheit einzubeziehen.
Irgend eine Kombination, die Deutſchland ausſchlöſſe, kommt
für uns in aller Zukunft nicht in Frage. Es muß auch darauf
hingewieſen werden, daß ſchon die drei Staaten der Kleinen
Entente nur ſchwer zu einer wirtſchaftlichen Einigung
unterein=
ander gelangen.
* Haß gegen Belgrad.
Endkampf um die Macht in Jugoſlawien.
Von unſerem,Berichterſtatter.
—s. Belgrad, Juni 1928.
Einige Tage, bevor die Bluttat in der Skupſchtina geſchah,
habe ich Stephan Raditſch gegenübergeſeſſen. Nicht eigentlich,
um ihn zu interviewen. Denn ſeine zügelloſen,
haß=
erfüllten Angriffe auf alles in dieſem Staat, was ſich
nicht zur kroatiſchen Bauernpartei rechnete — und auch auf einige,
die ſich zu dieſer ſeiner eigenen Partei rechneten — entzogen ſich,
das war vom erſten Augenblick des Geſpräches an klar,
publi=
ziſtiſcher Wiedergabe.
Stephan Raditſch, der Kroatenführer, war im Verlaufe einer
Sturmſitzung eben auf zehn weitere Sitzungen ausgeſchloſſen
worden. Gendarmen hatten ihn förmlich hinausprügeln
müſſen, was freilich angeſichts der ſtändigen Prügelbereitſchaft,
die in der jugoſlawiſchen Volksvertretung herrſcht, keine
beſon=
dere Angelegenheit war. Er aber ſchnaubte Feuer und Wut.
Zog in einem Atem ſein ſeinerzeit abgelegtes Bekenntnis zur
Monarchie und zur Widowdan=Verfaſſung zurück, zieh ſämtliche
Hof= und Staatswürdenträger der aktiven und paſſiven
Be=
ſtechung und der Korruption und erklärte ſchließlich: „Sogar
Mörder hat man gegen mich gedungen!‟ Eine
Er=
klärung, die freilich nicht gar zu tragiſch zu nehmen war. Was
hat Stephan Raditſch nicht ſchon alles erklärt! . . . Er ſelber
nahm das mit den Mördern auch nicht gar zu tragiſch. Denn
ſofort erklärte er weiter: „Wenn ſie mich vernichten, vernichten ſie
ihren eigenen Staat! Keinen Tag beſteht er länger, als ſie uns
arbeiten laſſen ..
Und nun entſteht tatſächlich die Frage, ob der Staat,
zu=
mindeſt in ſeiner jetzigen Form, wird fortbeſtehen können. Punica
Ratſchitſch, der blutberauſchte Attentäter, zielte auf einen Feind
des Vaterlandes — und traf das bißchen jugoſlawiſche
Einheit mitten ins Herz. Auch die Maſſen der
krog=
tiſchen und dalmatiniſchen Bauern werden ſpüren zumindeſt,
viel=
leicht ſogar wiſſen, daß ihre hingeſchlachteten Führer der „
indi=
viduellen Aktion” eines einzelnen, wie die offiziellen Berichte
die Bluttat gefliſſentlich nennen, zum Opfer gefallen ſind. Aber
in ihnen allen lebt das Bewußtſein, daß individuelle Aktionen
dieſer Art in der Belgrader Atmoſphäre nicht nur möglich,
ſon=
dern beinahe ſelbſtverſtändlich ſind. Der Haß gegen Belgrad wird
in dieſen Tagen zweifellos zügelloſe Formen annehmen. Und
es iſt ſehr die Frage, ob er anders wird gebändigt werden können,
als durch die Militärdiktatur der Hofgeneräle, die
ohnehin nicht erſt ſeit geſtern auf eine Gelegenheit zum
Ein=
greifen warten.
Der Haß gegen Belgrad iſt das Zentralproblem des
Ver=
einigten Königreiches. Der fremde Beſucher des Landes gewinnt
den Eindruck, daß dieſer Haß, zumindeſt die Abwehr gegen das
angemaßte Primat der Hauptſtadt, nicht unberechtigt iſt.
Zwei=
fellos ſteht ſie und ſtehen die Kreiſe, die ſie beherrſchen, auf einem
unvergleichlich tieferen Kulturniveau als jene
Teile des Reiches, die ehemals zur öſterreichiſch=ungariſchen
Monarchie gehörten, und die nun die Ehre haben, mit ihren
Steuergeldern, die ausſchließlich hier wirklich gezahlt werden, die
Koſten für den ganzen aufgeſchwemmten Staatsapparat zu zahlen.
Und deren Sprache verhunzt wird und deren Wünſche verfälſcht
werden und deren Söhne nur dann irgendwie vorwärtskommen
können, wenn ſie einer der in Belgrad herrſchenden Parteien
beitreten.
Es gab zwei Wege, den Haß gegen Belgrad zu liquidieren.
Den einen, auf dem Stephan Raditſch voranſchritt: den Weg
zum Föderalismus. Den anderen, den ſein ermordeter
Neffe Paul Raditſch wies: den Weg zur faktiſchen
Gleichberech=
tigung der Kroaten innerhalb des jugoſlawiſchen Einheitsſtaates.
Die dritte Möglichkeit: das großſerbiſche Syſtem bei
Aufrecht=
erhaltung der formalen Parlamentsſpielereien weiterzuführen,
hat Herr Punica Ratſchitſch wohl endgültig verſchüttet.
Die Parlamentsſpielerei in Belgrad iſt allerdings auch eine
ganz beſondere Abart des neuzeitlichen Parlamentarismus, die
ihre beſondere Betrachtung verdient. Der Streit um die
Rati=
fizierung der Konventionen von Nettuno, der ſchließlich den
An=
laß zur fatalen Bluttat bot, erweiſt wieder einmal ihren ganzen
Irrſinn. Rufer im Streite waren auf der einen Seite
Außen=
miniſter Marinkowitſch, der die Konventionen parlamentariſch
durchbringen will, auf der anderen Raditſch und der Führer der
Unabhängigen Demokraten, Pribitſchewitſch, die dieſe
Konven=
tionen als Volksverrat bezeichnen. Es war nicht immer ſo. Zur
Zeit, da ſie von Regierung zu Regierung geſchloſſen wurden,
ge=
hörten die Herren Raditſch und Pribitſchewitſch dem Kabinett an
und traten infolgedeſſen begeiſtert für dieſelben
Kon=
ventionen ein, die der Führer der damaligen demokratiſchen
Oppoſition, Herr Marinkowitſch, derſelbe, der ſie nun dem hohen
Hauſe vorlegt, als Volksverrat zu bezeichnen pflegte. Es
wäre wohl in alle Ewigkeit ſo weitergegangen, daß die jeweilige
Oppoſition, im Vertrauen auf die anti=italieniſchen Reſſentiments
der Bevölkerung, die Erledigung von Nettuno verhindert hätte —
würden in Jugoſlawien tatſächlich die parlamentariſchen Kämpfe
und Machtverhältniſſe entſcheidend ſein. In Wirklichkeit wird der
Staat jedoch von zwei anderen Faktoren regiert: von der
Gendarmerie und von der Londoner City. Und da
dieſe die 50=Millionen=Anleihe, die notwendig iſt zur
Vermei=
dung des Zuſammenbruchs der Inveſtitionsarbeiten, nur bei
politiſchem Schönwetter zu bewilligen geneigt iſt, und da die
Gendarmerie ſich des Auftrags, renitente Abgeordnete aus dem
Saal zu prügeln, virtuos entledigt, war das Schickſal der
um=
ſtrittenen Konventionen in den letzten Tagen ſchon geſichert —
bis ein Bauer aus dem Sandſchak, eben Herr Punica Ratſchitſch,
ſeinen Komitatſchi=Manieren einmal gar zu freien Lauf ließ —
und ſo das ganze Problem noch einmal aufrollte. Das Problem,
das jetzt nicht mehr: Nettuno oder nicht! — ſondern
Jugo=
ſlawien oder nicht! heißt.
Seite 2
Der Reichsrat in Friedrichshafen.
Beſichtigung des neuen Luftſchiffes. — „Graf
Zeppelin” vor der Fertigſiellung. — Die Mittel
reichen nicht aus.
* Friedrichshafen, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Zeppelinwerft in Friedrichshafen kann über
mangeln=
den Beſuch wirklich nicht klagen. Faſt täglich melden ſich neue
Gäſte an, die das kurz vor ſeiner Fertigſtellung ſtehende
Luft=
ſchiff beſichtigen wollen. Von beſonderer Bedeutung war der
Beſuch der Mitglieder des Reichsrats, die jetzt einer Einladung
der Werft Folge leiſteten. Dr. Eckener, der Erbauer auch dieſes
neuen Luftſchiffes, nahm gerne die Gelegenheit wahr, ſein Werk
den Staatsvertretern zu zeigen. In einer Einführung an die
Mitglieder des Reichsrates wies er darauf hin, wieviel das
deutſche Volk den kühnen Plänen des Grafen Zeppelin zu
ver=
danken habe, der trotz allen Spottes ſeiner Zeit ſeine Pläne
durchführte. Mit jedem Erfolg wurde die Anteilnahme des
Volkes größer. Das zeigte ſich aber auch dann, als die ſchweren
Tage über Friedrichshafen hereinbrachen. In der Stunde
ſchwer=
ſten Niederbruches hat das deutſche Volk beigeſteuert, das
unter=
brochene Werk fortzuführen. Auch das neue Luftſchiff, das im
Juli zu Ehren des verſtorbenen Vorkämpfers den Namen „Graf
Zeppelin” erhalten ſoll, iſt entſtanden durch die Hilfe der
Allge=
meinheit, die ihr Intereſſe durch viele Geldſpenden bekundet hat.
Leider muß es geſagt werden, daß die aufgekommenen Mittel
bei weitem nicht ausgereicht haben, um die Verpflichtungen zu
erfüllen. Immer noch tut finanzielle Hilfe not. Mit dem neuen
Zeppelin ſollen große Pläne durchgeführt werden, an denen auch
das Ausland hervorragend intereſſiert iſt. Es ſei allein an die
Wünſche der „Aero=Arktis” erinnert, jene internationale
Geſell=
ſchaft, die beabſichtigt, mit dem „Graf Zeppelin” die
notwen=
digen Forſchungsreiſen durch die Arktis zu unternehmen, damit
die vielen immer noch offenen wiſſenſchaftlichen Fragen eine
Antwort erhalten können. Bei all dieſer Anteilnahme des
Aus=
landes ſoll aber nicht vergeſſen werden, daß es großer Summen
bedarf, das Luftſchiff überhaupt erſt einmal fertigzuſtellen. Es
wäre dringend erwünſcht, wenn ſich das intereſſierte Ausland
zu einer finanziellen Beteiligung an dem Unternehmen
ent=
ſchlöſſe. Die Mitglieder des Reichsrates nahmen von dieſen
Sorgen der Luftſchiffwerft Kenntnis. Hoffentlich machen ſie ihren
Einfluß dahin geltend, daß ſich die Anregungen Dr. Eckeners
erfüllen. Die Beſichtigung des beinahe fertigen Luftſchiffes
wird ihnen Beweiſe genug gegeben haben, daß es gilt, der
deut=
ſchen Luftfahrttechnik die Mitttel an die Hand zu geben, die nun
einmal notwendig ſind.
Wachſende Lohnpfändungen.
* Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Das Blatt der chriftlichen Gewerkſchaften „Der Deutſche‟
klagt über die immer zahlreicher werdenden Lohnpfändungen.
Es wird auf eine Notiz in einer rheiniſch=weſtfäliſchen
Zechen=
zeitung hingewieſen, wonach die Löhne der Bergarbeiter in
ſtei=
gendem Maße durch Pfändungen in Anſpruch genommen werden.
Innerhalb von zwei Monaten, gingen im
Dort=
munder Bezirk mit rund 24 000 Bergarbeitern
über 6700 Pfändungen ein, die ſich auf eine Summe
von 102 000 Mark erſtreckten. Es wird dabei herausgerechnet, daß
danach im Jahre rund 40 000 Lohnpfändungen vorgenommen
werden, daß aber in Wirklichkeit die Pfändungen in
be=
ängſtigender Weiſe ſteigen. „Der Deutſche” verſucht nun
dieſer Erſcheinung mit der Lohnlage zu begegnen.
Demgegen=
über darf man bei aller Anerkennung der herrſchenden Teuerung,
die es jedem Einzelnen ſchwer macht, mit ſeinem Einkommen
hauszuhalten, doch darauf hinweiſen, daß die Bergleute, von
einigen Berufsgruppen abgeſehen, ſich nicht ſchlechter ſtehen, als
ihre anderen Arbeitskameraden in anderen Gewerbezweigen. Die ſoll vom demokratiſchen Nationalkonvent, der in Houſton (Texas)
Urſache der zahlreichen Lohnpfändungen dürfte aber gerade in tagen wird, zum demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten als
der Inanſpruchnahme von Abzahlungsgeſchäf= Gegner Hoovers nominiert werden. Die Ku=Klux=Klan=
Vereini=
tenund=unternehmungen liegen. Dort wird der Käufer
ſehr leicht veranlaßt, über feine Verhältniſſe zu leben gung hat für den nächſten Dienstag, d. h. den Tag des Zu=
und auf Pump mehr zu kaufen, als er ohne Einſchrän= ſammentritts des demokratiſchen Parteikongreſſes, ebenfalls eine
kungen bezahlen kann. Dann aber ſind viele Gegenſtände auf Verſammlung nach Houſton im Staate Texas einberufen. Die
Abzahlung ſo teuer, daß der Käufer beſſer tut, gegen Barzahlung ! Verſammlung wird von dem Führer des Bundes, Hiram Wesley
zu kaufen, weil er dann weniger anzulegen braucht. Im übrigen Evans, perſönlich geleitet werden. Es handelt ſich darum, den
erſcheint un8 aber eine gewiſſe Sparſamkeit, die hier wie dort
ge=
immerhin ſchwierigen Einkommensverhältniſſen zuſammen, dentſchaftswahlen zu führen. Smith iſt dem Ku=Klux=Klan nicht
Gründe, die das Gegenteil beweiſen, laſſen ſich genügend
an=
führen. Trotzdem bleibt es ſehr bedauerlich, daß derartige
Er=
ſcheinungen zu verzeichnen ſind, die aber leider von den
Gewerk=
ſchaften durch Aufklärung nicht bekämpft werden.
Dienstag, den 26. Juni 1928
Vom Tage.
Jumm
In Agram ſind Meldungen über eine
Flottendemonſtra=
tion der italieniſchen Flotte an der dalmatiniſchen
Küſte eingetroffen. Die Nachricht hat unter der Bevölkerung große
Erregung hervorgerufen.
Die tſchechoſlowakiſch franzöſiſchen
Handels=
vertragsverhandlungen ſind nach ſchwierigen
Auseinander=
ſetzungen beendet worden. Die tſchechiſch=polniſchen
Handelsvertragsverhandlungen ſtehen vor dem
Ab=
ſchluß.
Das „Jonrnal Officiel” iſt geſtern ausnahmsweiſe ſtatt in ben
frühen Morgenſtunden erſt um 13,30 Uhr herausgekommen, um den
Wortlaut des Währungsreformgeſetzes und der dazu gehörigen
Abkom=
men zu veröffentlichen. Damit iſt die Frankenſtabiliſierung
offiziell vollzogen.
Nach Meldungen aus Kairo iſt das Kabinett Nahas Paſcha
einem königlichen Dekret zufolge zurückgetreten.
Mit der Neubildung des aufgelöſten ägyptiſchen Kabinetts
wurde Jsmail Sidky Paſcha beauftragt. Er gilt als einer
der ſähigſten Männer der Liberalen Partei in Aegypten und hat ſeit
ſeinem Ausſcheiden aus dem Ziwar=Kabinett vor drei Jahren keinen
Miniſterpoſten mehr inne gehabt.
Wie aus Moskau gemeldet wirb, hat die Sowjetregierung einen
Funkſpruch des auf der Suche nach Amundſen befindlichen rufſiſchen
Eisbrechers „Malygin” erhalten, wonach es gelungen ſei, den
Auf=
enthaltsort Amundſens feſtzuſtellen. (!) Das an Bord
befindliche Junkersflugzeug werde verſuchen, bei Amundſen zu landen,
um ihn an Bord des Schiffes zu bringen.
Trotz des Verzichtes des Staatsanwalts Krylenko auf die
Aus=
ſagen Seebolds iſt das Unterſuchungsverfahren gegen
ihn noch nicht eingeſtellt worden.
Die Verhandlungen zwiſchen dem amerikaniſchen Generalkonſul
und dem Außenminiſter in Schanghai ſind nach Meldungen aus
Nan=
king ohne Erfolg verlaufen. Der Konſul erklärte, daß die
ameri=
kaniſche Regierung nicht in der Lage ſei, die
Nan=
kingregierung anzuerkennen.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und großem
Ge=
pränge iſt am Sonntag die Leiche des Marſchalls
Tſchang=
tſolins in Mukden beigeſetzt worden. Auch das
diplo=
matiſche Korps war vertreten.
Nach derfranzöſiſchen Stabili
Fortdauernde Spannung zwiſchen R
Links. — Die Lage der Regierung blei
unklar.
Al Smith, Hoovers Gegner.
Senator Al Smith
trieben werden kann, durchaus am Platze. Die zunehmende Ver= Kampf gegen den Gouverneur des Staates New York, Smith,
ſchuldung zum Beiſpiel der Lohnempfänger hängt nicht mit den als wahrſcheinlichen Kandidaten der Demokraten für die
Präſi=
genehm, weil er Katholik iſt. Die Ku=Klux=Klan haben
bekannt=
lich wiederholt erklärt, daß ſie alles tun würden, um zu
verhin=
dern, daß ein Katholik ins Weiße Haus einziehe.
Von unſerem A=Korreſpondent
Paris
Die Stabiliſierung iſt vollzogen, und zwar ſo.
erwartet hat, beinahe genau auf dem ſeit einem Mo
den Frankenkurs und ſehr nahe dem Niveau, auf
Frank ſchon ſeit ungefähr 1½ Jahre gehalten hat.
Die Regierung hat das Projekt ohne Begeiſteru
mer vorgelegt, vielmehr hat ſie ihre Bitterkeit bet
Tat ſind jetzt die letzten, zaghaften Hoffnu
durch den Frankenverfall Geſchädigten verni
war aber vorauszuſehen. Und hätte man von gewiſf
— gelinde geſagt — wenig ſympathiſche Agitation
Rentnern die Revaloriſierung vorſpiegelte, unterlaſſe
ten jetzt Regierung und Kammer ſich wegen ihres
vorzüglichen Werkes weniger zu entſchuldigen.
Die techniſche Seite der franzöſiſchen Stabiliſie
tiert viele bemerkenswerte Einzelheiten. Sie wird vr
zitäten der Finanzpolitik durchweg ſehr günſtig beu
ſtens dort, wo die politiſchen Leidenſchaften nicht
ga=
gebend ſind. Das neue Syſtem gibt der Banque de
große Elaſtizität in ihrer Finanzgebarung, ohne au
Sicherheit im geringſten zu verzichten.
Die Folgen der Stabiliſierung m
Innenpolitik ſind trotzdem nicht ſehn
Für die Rechte bedeutet es ein großes Opfer, auf die
rung zu verzichten und ſich reſtlos hinter Poincar
Das Wort „Heroismus”, welches in den Kommentare
ſtehenden Blätter ſo oft vorkommt, iſt aber durchau
Diejenigen, welche die Stabiliſierung mit ſchwerem &
ten, haben ſich nur einer Notwendigkeit unterworfer
Notwendigkeit wäre weniger bitter geweſen, hätte u
nungsloſe Sache der Revaloriſierung nicht ſo gründ
des Wahlkampfes ausgeſchlachtet.
Die Lage der Regierung bleibt w.
klar. Poincaré hält an dem Prinzip der Union n
ſchiedener als je feſt. Er iſt nicht geneigt, mit ein
Mehrheit zu regieren, vielmehr macht er auf die
derjenigen Anſpruch, die unter der Parole der Uni
in den Wahlkampf gingen. Seine Haltung geht
Entſchluſſe hervor, nicht als Parteimann, ſondern ül
teien ſtehend das Werk der finanziellen Sanierung ;
Die Radikalſozialiſten verhalten ſich aber der Regi
über ſehr zurückhaltend. Ein großer Teil von ih ſ=
Regierung nicht unterſtützen, trotzdem ſie den Wah
der Flagge der Union nationale durchgefochten hat.
ſtand, und auch die unter der Oberfläche fort
Spannung zwiſchen Rechts und Links
eine ſtändige Drohung für das Beſt
Regierung. Trotzdem rechnet man nicht mit
innerhalb der nächſten Zeit. Und an der Solidität /
ſierung zweifelt niemand. Denn ſie trägt alle Elemen
keit und Sicherheit in ſich.
Der Senat hat die Stabiliſierung mit 256 zu
angenommen. Poincaré hatte nur eine kurze Erk!.
geben, darauf wurde die Vorlage ein zweites Mal /
unterbreitet und von ihr mit 448 zu 18 Stimmen rati
her nahm die Kammer noch einen Antrag des Soziali
an, daß von den drei Milliarden des ſtändigen V. ſe0
den Staat je eine Milliarde für Wohnungsbauten u —
wirtſchaftliche Kredite verwendet werden ſollen. P. EE
dieſen Vorſchlag geſtern abgelehnt, wenigſtens ſolan E
Teil der Stabiliſierungsvorlage gedacht war. Gegen /
haben geſtimmt vier Mitglieder der Republikaniſch=D/ IE.
Union, darunter Frangois de Wendel, ein Mitglie inde
hängigen Linken, zehn Kommuniſten und drei Wil wndſe.
George Mandel. Der Stimme enthalten haben ſich 9
19 Mitglieder der Republikaniſch=Demokratiſchen Uni
Gruppe Maginot, drei Linksrepublikaner, zwei L0iche
zwei Radikale, ein republikaniſcher Sozialiſt, ein 1ſe) 0
unabhängigen Linken, ein Mitglied der Demokrati /
und vier Wilde.
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*Oer Münchener Glaspalaſt 1928.
Es iſt in erſter Linie den vorjährigen Anregungen F. Behn’s
zu danken, wenn die heurige Münchener Ausſtellung eine
er=
friſchende Geſamtwirkung zeigt. In beſonderen Räumen gibt auch
dieſes Jahr die Freskomalerei der M. K. G. die ſtärkſte künſtleriſche
Note. B. Goldſchmitt’s „Geſchichte Johannes aus der Apokalypſe‟
und W. Schmid’s „Pietä” gehören in Farbe und Kompoſition
zu den ſtärkſten Eindrücken, die moderne Wandmalerei bieten kann.
Daneben treten, trotz guter Einzelleiſtungen, wie W. Geffkens
„Porträt des Grafen Törring”, Bolgianos „Jſartal” u. a. m.,
manche Säle durch ihre Durchſchnittsqualität erheblich zurück.— Mit
Recht hat neben dem phantaſtiſchen Hamburger Leipold dies=
E. Steppes, der gegenwärtig intereſſanteſte Landſchafter der
Münchener Schule, einen eigenen Saal erhalten. Wenn auch
ſeine krauſe Art der Stiliſierung anfangs befremdet, ſo erkennt
man bei eingehenderer Betrachtung, daß hier ein großes Talent,
die frühere Abhängigkeit von K. Haider überwunden, beharrlich
ſeine eigenen künſtleriſchen Ziele verfolgt. — Aus Anlaß des
ſechzigjährigen Beſtehens der M. K.G. wurde eine kleine
retro=
ſpektive Ausſtellung angegliedert, in der bekannte Künſtler der
Vergangenheit, wie Leibl, Spitzweg, Grützner, Gyſis, Defregger,
Schleich, Lier, Sperl uſw. mit teils guten, teils ſchwächeren
Bil=
dern vertreten ſind. Nur durch gründliche Vorbereitung, (die hier
fehlte), wird eine belehrende Schau von künſtleriſchem Werte
er=
reicht. Die guten Jubiläumsausſtellungen, die ſeinerzeit der
Münchener Kunſtverein veranſtaltete, hätten wohl als Vorbild
dienen können. — Die große Empfangshalle, der Plaſtik
vorbehal=
ten und voriges Jahr von Behns Ungetümen beherrſcht, gehört
diesmal den Bildhauern der Sezeſſion. Den Mittelpunkt bilden
J. Wackerles „Glockenſchläger”, die in Kupfer getrieben zur
Turmbekrönung eines Warenhauſes dienen ſollen. Es iſt
bedauer=
lich, daß ſich dieſer hochbegabte Künſtler immer mehr in die
Primi=
tivität der attiſchen Kunſt des 6. Jahrhunderts v. Chr. verliert.
Die ausdruckslos lächelnden Köpfe ſeiner Figuren, die
übertrie=
bene Muskulatur der unteren Extremitäten erinnern ſofort an
das berühmte Vorbild des Apoll von Tenea in der Münchener
Glyptothek. —
Die Münchener Sezeſſion, die eine ganze Seite des
Glas=
palaſtes beanſprucht, leidet etwas unter dem Mangel an
Nach=
wuchs. Ueber dieſen Umſtand können einzelne Talentproben
neuer Namen, wie W. Bock, Geigenberger, G. Doll
und L. Nerud nicht hinregtäuſchen. Sie war daher in der Lage,
Raum für ſechs große Kollektivausſtellungen zu ſchaffen. Vor
allem intereſſiert der in Deutſchland noch wenig bekannte
Ita=
liener Ubaldo Oppi durch ſeine vortrefflichen, an Ingres
er=
innernden Akte und ſeine großzügigen Landſchaften von Cadore.
— An Bedeutung wenig nachſtehend ſind die mehr dekorativen
Malereien F. Erlers und des Künſtlers Porträts, unter
ihnen das Bildnis des Brauereibeſitzers Sedlmayer, von
be=
ſonders eindringlicher Wirkung. — Bei dem (teilweiſe unvollendet
gebliebenen) Nachlaß M. Hengelers † bewundern wir mehr
des Künftlers reiche Phantaſie, als ſeine maleriſche Begabung. —
C. Landenberger †, einer der beſten deutſchen Vertreter
des Impreſſionismus, ermüdet durch die ſtete Wiederholung des
Motivs der „badenden Knaben”. Auch die ſpäteren Landſchaften
Dills büßten, als Alterswerke des Künſtlers, an
urſprüng=
licher Friſche ein und laſſen uns die farbig leuchtenden Bilder
ſeines künſtleriſchen Höhepunktes, der Chioggiazeit, beſonders
vermiſſen. — Einen ungeteilten Genuß verſchafft dagegen das
Kabinett mit den graphiſchen Werken O. Gulbranſſons.
Als Zeichner des „Simpliziſſimus” in weiteſten Kreiſen bekannt,
liegt jedoch das Hauptgewicht ſeines großen Könnens im Porträt.
Was hier mit wenigen Strichen an Charakteriſtik und
pſycho=
logiſchem Erfaſſen der Dargeſtellten geboten wird, dürfte von
keinem Zeichner der Gegenwart erreicht, geſchweige übertroffen
werden. — Daneben ſind die bewährten Führer der Sezeſſion,
wie Samberger, R. Kaiſer, Herterich, F. Stuck,
von Habermann, Zügel, L. Putzu. a. m. mit gewählten
Beiſtielen ihres erprobten Könnens vertreten. — Da die
Mün=
chener Künſtlerſchaft vorerſt auf die Abhaltung großer
internatio=
naler Ausſtellungen verzichtet, beſchloß ſie, alljährlich die Kunſt
eines anderen fremden Landes zur Darſtellung zu bringen, damit
München mit den künſtleriſchen Strömungen des Auslandes im
Kontakt bleibe. Bei den mannigfachen Beziehungen älterer
Schweizer Künſtler zu München war es daher gegeben, daß mit
der Schweiz der Anfang gemacht wurde. Die Ausſtellung
zer=
fällt in drei Teile: eine Böcklin=Gedächtnisausſtellung, eine
hiſto=
riſche und eine moderne Abteilung. — Leider iſt Böcklin, von
dem München ſelbſt in ſeiner Schack=Galerie die herrlichſten
Pro=
ben beſitzt, im Glaspalaſt qualitativ ſchwach vertreten. Neben
Galeriewerken, wie der „Pietä”, der Berliner Nationalgalerie
oder der ſpäten „Gartenlaube” des Züricher Künſtlerhauſes haben
ſich auch manche alte Ladenhüter aus dem Kunſthandel
einge=
ſchlichen und beeinträchtigen das hehre Bild, das eine gewählte
Böcklin=Schau hervorrufen müßte. — Im hiſtoriſchen Saal der
Schweizer Kunſt dominieren die Landſchafter A. Stähli und
O. Fröhlicher, Künſtler, die in München wirkten und die die
„Paysage intime” E. Schleichs d. Aelt. mit der ernſten hero=
iſchen Landſchaftsmalerei ihrer Heimat aufs glücklich
An dieſe Schulhäupter reihen ſich zahlreiche geſchickte
wie K. Meyer=Baſel, K. Felber, F. Voelln
die zu dem größten Schweizer Meiſter unſerer Zeit, 2
überleiten. — F. Hodler, mit Porträts, dem berühm
Sohn und Eſel” und der „Stockhornkette” beſtens k
ginnt in den zarten Tönen des frühen Böcklin, bau
ſpäteren Kompoſitionen linear und farbig auf und
den ihm folgenden Schweizer Künſtlern, wie An
Lauterburg, Altherr und Baeßler, den Weg zur
Weiterentwicklung. — Auch die Schweiz hat leider
Künſtlern zahlreiche Mitläufer, die von den üblichet
nalen Moden der „betonten Sachlichkeit”, dem „Erpr.
uſw. befangen ſind; zu den rühmlichen Ausnahme
Giacometti, der durch ſein farbenſprühendes, m
Bild „Die Bar Olympia” außergewöhnliche koloriſtiſc
und Selbſtändigkeit beweiſt.
* Urlaub von der Ehe”, Roman von Eliſabeth Ruſ
Ulſtein.
Die bekannte Schriftſtellerin, deren Name unter
Leſern immer beliebter wird, bringt wieder ein neues, be
volles Buch, voll von Sonne und Ferienſtimmung, erheite
liebevoll=ironiſche Schilderung menſchlicher — beſonders
Schwächen und Reize. Unter warmem italieniſchen Hi
ſich einige Frauen zu einem gemeinſamen Aufenthalt de
und der Entfernung vun den Männern, die ſie nicht n.
zu können glauben. Die Ehen, die Verehrer, die Bewerh
weilig geworden. Aber, wie es nicht anders kommen kann
ſchloß der Strohwitwen und — alten und jungen — J
erſt recht das Geſpenſt der Langeweile auf, ſie können nich
die Männer, und Friede im Weiberſtaat herrſcht erſt wie
Eva ihren Adam gefunden hat. Dieſer Roman bezaube
leichten Plauderton der klugen Erzählerin und die wart
die ſonnige, ſüdliche Landſchaft.
Wiener Walzer. Karl Mich. Ziehrer, k. u. k. Militärape
k. u. k. Hofballmuſikdirektor, uns heute noch bekannt durſt
Walzerlied. „Sei gebrieſen, du lauſchige Nacht” und einig”
eine große Anzahl von Tänzen geſchrieben, die es verden
gangenheit wieder entriſſen zu werden. Das neue beſt de
Alle” Verlag Ulſtein, Berlin) hat ſich dieſer Aufgabe mi
lingen unterzogen.
Brahms deutſche Volkslieber. Johannes Brahms verdol.
tümlichkeit nicht ſotzehl den orcheſtralen und kaumermiſt.
ken, als vielmehr ſeinen Volksliederti. Dieſe hat nut Et
Neiflingen für Laite begtbeitet, und in dieſer Form eiſch
kannteſten uud belialteſten deütſchen Volkslieher nuſheh=
Heft der „Muſik für Alle” (Verlag Ullſtein, Berliu)
Horſch
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erreicht
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unglichen. 2.
Frankreich
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iomn ausgetunſcht.
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mn die franzdſhie.
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die Staltziet.
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ut haulte muf jechs haupt
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it äatzungen de8
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ſitegten Verpflicht.
uträgt, die Frankreich
Iy zuf die Beziehu
iu Pakt bricht, ſowt
ſitigkeit des vorg
butes, der grundſätzli
Mdließt. Jeder dieſer
Muchnals gemäß der
10 üelen des amerikani
nu ud es heißt ſodan
niritannien,
Deutſchla=
uen meiner Regieru
4ü Regierungen d.
geichfalls auf
in der von Seiner
Mnn Anregung an ſ
kugen hat eine ablt
ewähnten Ausleg
nüu den Grundſatz
ſeuigten Staat
Aſſiedens zugrur
beilhänderung des
T.i” angeregt worde
herzeugt, daß kein
mAſt, um die berechtig
Site glaubten, da
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lautend. Iſt
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ern begründet g.
Hidet auf dieſem C
Der Begriff „M.
Die Mir ſcheint.
Dn im Portlaut
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n aid des d.
Lendlung entſtellt.
zurt
Seite 3
W3 rlegung der franzöſiſchen Einwendungen. — Beteiligung aller Partelen
der „ocarno=Perträge vorgeſehen — Der etwaige Paktbrecher geht aller Pb7‟
teile aus dem Vertrag verluſtig.
die anderen Vertragsparteien, ſoweit der vertragsbrechende
Die Note.
Staat in Frage kommt, von allen Verpflichtungen zu enwbinden.
De Zorſchlag der Vereinigten Staaten für
die Förderung des Weltfriedens.
Berlin, 24. Juni.
wom Botſchaſter der Vereinigten Staaten von Amerika,
Fhu ri, dem Auswärtigen Amt zu Händen des
Staatsſekre=
ärss Schubert überreichte neue Kellogg=Note über
in 1 Kriegsverfemungspakt rekapituliert zunächſt
ie geſchichte des Entwurfs, der in ſeiner erſten Faſſung am
3. — I 1928 von der Waſhingtoner Regierung zuſammen mit
zric) urſprünglichem Vorſchlag eines zweiſeitigen derartigen
Fak- ſwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten, ſowie
nit I Text der Noten, die in dieſer Frage zwiſchen Paris und
Laßßi ton ausgetauſcht worden ſind, in Berlin, London, Rom
ind 4 ſo unterbreitet wurde. Es wird an den Gegenentwurf
rin-) den die franzöſiſche Regierung ihrerſeits am 20. April
ſieſel ahres den intereſſierten Mächten zugehen ließ, und die
ſorlwrde Note wiederholt mit großer Ausführlichkeit die
Srig, die Staatsſekretär Kellogg am 28. April in ſeiner
der Oenſch
Rechts und 2
or der amerikaniſchen Geſellſchaft des internationalen
dem amerikaniſchen Paktvorſchlag unter ausdrücklicher
wrhme auf die im franzöſiſchen Gegenentwurf enthaltenen
ſor ilte gegeben hat. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe
Vorr/ Ite auf ſechs hauptſächliche Punkte Bezug nehmen,
näm=
ich das Recht der Verteidigung, auf die durch
dielrtzungen des Völkerbundes und durch die
o noverträge den beteiligten Mächten
auf=
erlſ en Verpflichtungen, auf die
Neutralitäts=
verſige, die Frankreich mit gewiſſen Staaten abgeſchloſſen
hat,). f die Beziehungen zu einer Nation, die
derl akt bricht, ſowie auf die unbegrenzte
Viel=
feir keit des vorgeſchlagenen amerikaniſchen
Pol s, der grundſätzlich keine Nation von der Teilnahme
ausl eßt. Jeder dieſer ſechs Punkte wird in der vorliegenden
Norg ſchmals gemäß der Kelloggſchen Rede vom 28. April mit
demy elen des amerikaniſchen Paktentwurfs in Einklang
ge=
bran) unnd es heißt ſodann wörtlich: „Die Regierungen von
Grry) tannien, Deutſchland, Italien und Japan haben jetzt auf
die A en meiner Regierung vom 13. April 1928 geantwortet,
unäy e Regierungen der britiſchen Dominien und Indiens
haßy gleichfalls auf die Einladungen geantwortet, die auf
Der von Seiner Majeſtät Regierung in Großbritannien
en Anregung an ſie gerichtet worden ſind. Keine dieſer
uigen hat eine abweichende Meinung hinſichtlich der
vor=
erwähnten Auslegung geäußert, und keine hat im
ent=
en den Grundſatz mißbilligt, der dem Vorſchlag der
nigten Staaten für die Förderung des
friedens zugrunde liegt. Ebenſowenig iſt eine be=
Abänderung des Wortlautes des vorgeſchlagenen
Pakt=
fes angeregt worden, und meine Regierung bleibt
ihrer=
berzeugt, daß keine Abänderung des Wortlautes
not=
weu iſt, um die berechtigten Intereſſen irgendeiner Nation zu
Sie glaubten, daß
de/ Recht der Selbſiverteidigung ein
natür=
ches Recht jedes ſouveränen Staates
9
einen Antrag dis
liarden des ſtün
und
haft
un i jedem Vertrag als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen iſt.
Eiij eſondere Bezugnahme auf jenes unveräußerliche Attribut
ders zuberänität iſt daher weder notwendig noch
wünſchens=
we Es iſt nicht weniger öffentlich, daß, wenn eine der
Ver=
tnog rrteien unter Verletzung des vorgeſchlagenen Vertrages
zu m riege ſchreiten würde, dadurch die andere Vertragspartei
vod ren Verpflichtungen aus dem Vertrage gegenüber dem
krün Hrenden Staat befreit werden würde. Dieſer Grundſatz iſt
din rs anerkannt. Was die Locarno=Verträge angeht, ſo iſt
men Regierung von Anfang an der Anſicht geweſen, daß die
Büiligung der Signatarmächte der
Locarno=
vei nbarungen an dem Antikriegspakt allen
vr/ iſchen Erforderniſſen der Lage ent=
Elhen, würde, da ja in dieſem Falle kein Staat unter
BeAl uung der Locarno=Verträge zum Kriege ſchreiten könnte,
OM Teichzeitig den Antikriegs=Vertrog zu verletzen und dadurch
Das Gleiche würde auch auf die Verträge zur
Garantierung der Neutralität, auf die ſich die
franzöſiſche Regierung bezogen hat,
zutref=
fen. Meine Regierung würde ſich gern damit einverſtanden
erklären, daß die an derartigen Neutralitätsverträgen beteiligten
Parteien urſprüngliche Signatarmächte des Antikriegsvertrags
ſein ſollen, und ſie hat keine Veranlaſſung zu glauben, daß eine
derartige Vereinbarung bei den anderen beteiligten Regierungen
irgend einer Einwendung begegnen könnte.
Die revidierte Präambel des neuen Entwurfs.
Um jedoch die Verhandlungen nicht durch
ſtarres Feſthalten an der genauen Phraſeologie
des Entwurfs zu verzögern, hat ſich die
Regie=
rung der Vereinigten Staaten entſchloſſen, den
14 anderen Regierungen, die jetzt an dieſen
Verhandlungen beteiligt ſind, einen
revidier=
ten Entwurf vorzulegen. Der Wortlaut dieſes
revi=
dierten Entwurfs iſt identiſch mit demjenigen des am 13. April
1928 von den Vereinigten Staaten vorgeſchlagenen Entwurfes
mit der Abweichung, daß die erſten drei Abſätze der Präambel
wie folgt geändert werden: „Durchdrungen von ihrer erhabenen
Pflicht, die Wohlfahrt der Menſchen zu fördern, in der
Ueber=
zeugung, daß die Zeit gekommen iſt, einen offenen Verzicht auf
den Krieg als Werkzeug nationaler Politik auszuſprechen und die
jetzt glücklicherweiſe zwiſchen ihren Völkern beſtehenden
fried=
lichen und freundſchaftlichen Beziehungen dauernd aufrecht zu
erhalten, in der Ueberzeugung, daß jede Veränderung in ihren
gegenſeitigen Beziehungen nur durch friedliche Mittel angeſtrebt
werden und nur das Ergebnis eines friedlichen und geordneten
Verfahrens ſein ſollte, und daß jede Signatarmacht, „die in
Zu=
kunft danach ſtrebt, ihre nationalen Intereſſen dadurch zu
för=
dern, daß ſie zum Kriege ſchreitet, dadurch der Vorteile, die dieſer
Vertrag gewährt, verluſtig erklärt werden ſollte.”
Die revidierte Präambel erkennt ausdrücklich an, daß, wenn
in Zukunft ein Staat unter Verletzung des Vertrages zum Kriege
ſchreitet, die anderen vertragſchließenden Parteien dadurch dieſem
Staat gegenüber von ihren Verpflichtungen aus dem Vertrage
entbunden ſind. Sie ſieht auch die Beteiligung aller Parteien
der Locarno=Verträge vor und würde außerdem, wie ſchon
ge=
ſagt, bereit ſein, unter die urſprünglichen Signatarmächte die
Parteien der von der Regierung der franzöſiſchen Republik
er=
wähnten Neutralitätsverträge aufzunehmen, obwohl ſie glaubt,
daß die Intereſſen jener Staaten hinreichend geſichert ſein
wür=
den, wenn ſie, anftatt den Vertrag als Erſtbeteiligte zu zeichnen,
bereit ſein würden, ihm zuzuſtimmen. Unter dieſen Umſtänden
beehre ich mich, hiermit Eurer Exzellenz Regierung einen
Entwurf eines vielſeitigen Vertrages über den
Verzicht auf den Krieg
zur Prüfung vorzulegen, der die vorſtehend
gekenn=
zeichneten Aenderungen enthält. Ich bin beauftragt worden, in
dieſem Zuſammenhang zu erklären, daß die Regierung der
Ver=
einigten Staaten zur ſofortigen Zeichnung in der hier
vorge=
ſchlagenen Form bereit iſt und der beſtimmten Hoffnung
Aus=
druck zu geben, daß die Regierung des Deutſchen Reiches in
der Lage ſein wird, alsbald ihre Bereitwilligkeit zu erklären, den
Vertrag in der jetzt von den Vereinigten Staaten angeregten
Form ohne Einſchränkung und Vorbehalt anzunehmen. Wenn
ſich die Regierungen von Auſtralien, Belgien, Kanada, der
Tſchechoſlowakei, Frankreich, Deutſchland, Großbritannien,
In=
dien, des iriſchen Freiſtagtes, Italiens, Japans, Neu=Seelands,
Polens, der Südafrikaniſchen Union und der Vereinigten Staaten
nunmehr darüber einigen können, dieſen Antikriegsvertrag
unter=
einander zu ſchließen, ſo iſt meine Regierung überzeugt, daß die
anderen Nationen der Welt, ſobald der Vertrag in Kraft tritt,
gern ihm beitreten werden, und daß dieſes einfache Verfahren
das Jahrhunderte alte Sehnen der Menſchheit nach dem
Welt=
frieden ſeiner praktiſchen Verwirklichung näher bringen wird, als
das jemals bisher in der Weltgeſchichte geſchehen iſt.
Genehmigen Sie uſw.
gez. Jacob Gould Shurman.
Der Note liegt der Entwurf eines Kriegsverfemungspaktes
bei, der, wie in der Note geſagt, bis auf die angeführten
Aende=
rungen mit dem am 13. April 1928 überreichten Entwurf identiſch
iſt. Statt der ſechs Nationen, die in dem erſten Entwurf als
vertragſchließende Parteien genannt ſind, werden in dem
redi=
gierten Entwurf als vertragſchließende Parteien die oben bereits
erwähnten 15 Nationen angeführt.
Der Eindruck in Berlin. — Der Wert
des Pakies für Deutſchland.
Berlin, 25. Juni.
Ueber den Eindruck der neuen Kellogg=Note in Berliner
poli=
tiſchen Kreiſen erfahren wir: Die am Samstag überreichte
ameri=
kaniſche Note mit einem neuen Entwurf eines
Kriegsächtungs=
paktes ſtellt eine Zuſammenfaſſung der in der
Dis=
kuſſion der vorigen amerikaniſchen Note zu der gleichen Frage
aufgetauchten Geſichtspunkte und
Einwendun=
gen, beſonders von franzöſiſcher Seite, dar. Der franzöſiſche
Gegenentwurf, der etwa acht Tage ſpäter auf die Ueberreichung
der Kellogg=Note vom 13. April ausgearbeitet wurde, wird von
der neuen amerikaniſchen Note im weſentlichen in zwei Punkten
berückſichtigt: durch die Aufnahme Belgiens, der
Tſchechoſlowakei und Polens in die
urſprüng=
lichen Signatarmächte und durch das Vorſehen eines
Paktbruches und ſeiner Konſequenzen in einer Präambel, die
dem im übrigen unverändert gebliebenen Vertragstext
voran=
geſtellt wird. Im übrigen ſind die von Kellogg in einer Rede
bereits gegebenen Interpretationen durch die Aufnahme in die
Begleitnote unterſtrichen und mit authentiſchem Charakter
ver=
ſehen worden. Die rein formale Konzeſſion an den
franzöſiſchen Standpunkt, die in der Aufnahme
aller Locarno=Mächte in die Zahl der urſprünglichen
Unterzeichner liegt, und die Feſtſtellung in der Präambel und
der Note, daß der etwaige Paktbrecher
ſelbſtver=
ſtändlich aller Vorteile aus dem Pakte verluſtig
gehe, haben keinerlei Bedenken auf deutſcher
Seite hervorgerufen, ebenſowenig die Ausführungen
der Note und die Neufaſſung der Präambel, wobei dem von
deut=
ſcher Seite vertretenen Standpunkt voll, zum Teil ſogar im
über=
einſtimmenden Wortlaut mit den deutſchen Ausführungen
Rech=
nung getragen worden iſt. Der Wert des Paktes liegt
vor allem in dem moraliſchen Zwang zum
Frie=
den, der unter der Autorität der größten Macht
der Erde durch einen ſolchen Pakt ausgeübt
würde, weiter in der Verbeſſerung unſerer
Poſi=
tion in der Abrüſtungsfrage, die ſich aus einem ſolchen
Pakt ergäbe. Die Entwicklung wird zunächſt von
der Haltung Frankreichs abhängen, deſſen Reſerven
nicht berückſichtigt, aber mit zwingender Logik ihrer Bedeutung
entkleidet worden ſind.
Unterzeichnung des Kellogg=Paktes in Paris?
Waſhington, 25. Juni.
In Kreiſen des Staatsdepartements geht das Gerücht, daß
Staatsſekretär Kellogg vorſchlagen werde, den Kriegs=
Aech=
tungs=Pakt in Paris zu unterzeithnen. In dieſem Falle werde
er ſich perſönlich nach Paris begeben und vorſchlagen, daß auch
die anderen Staaten ihre Außenminiſter dorthin entſenden
ſollten.
Frankreich und die Kellogg=Note.
EP. Paris, 25. Juni.
Der „Temps” ſchreibt, zur neuen Note Kelloggs in der
Kriegsächtungsfrage, Waſhington habe, ſich bemüht, den von
Frankreich und anderen Großmächten vorgebrachten
Vorbehal=
ten Rechnung zu tragen. Die franzöſiſche Regierung erhalte
Genugtuung hinſichtlich ihres Rechtes zur legitimen Verteidigung,
zur nötigen Wahrung des Genfer Paktes, der früheren Verträge
und Sonderabkommen, ſowie der ſofortigen und gleichzeitigen
Unterzeichnung des geplanten Vertrages durch alle die Nationen,
denen gegenüber Frankreich gebunden ſei, alſo Polen, der
Tſchechoſlowakei, Belgien, Rumänien und Jugoſlawien.
Aller=
dings habe Waſhington auf gewiſſe Punkte, die von England
mit Recht hervorgehoben worden ſeien, nicht geantwortet.
Jeden=
falls ſei wan jetzt auf dem Wege zu einem mehr oder weniger
unmittelbar bevorſtehenden Abſchluß eines allgemeinen Paktes,
durch den der Krieg für ungeſetzlich erklärt werde. — Das „
Jour=
nal des Dbats” findet gleichfalls, daß die amerikaniſche Note
den franzöſiſchen Vorbehalten Rechnung trage, daß aber trotzdem
die Verpflichtungen der Vertragsteilnehmer aus dem
Völker=
bundspakt formell aufrechterhalten werden müßten, da Kellogg
eine ſehr mißverſtändliche Interpretation derſelben gegeben
habe. Auch müſſe Frankreich ſich die Möglichkeit vorbehalten,
das Recht zur legitimen Verteidigung gemäß dem
Völkerbunds=
pakt auszulegen. Da die amerikaniſche Regierung anbiete, eine
feierliche Erklärung gegen jede Inanſpruchnahme der Gewalt zu
*ber das Reſtaurieren alter Gemälde.
Von
Profeſſor Wilh. Horft, Darmſtadt.
2ranlaßt durch eine Rundfrage des deutſchen
Nachrichten=
bll: des geſamten Kunſtmarktes „Die Kunſtauktion”, Berlin,
doß lautend: Iſt es zweckmäßig, Gemälde zu reſtaurieren?,
mm, ich mir erlauben, zu dieſem Thema einen kleinen Beitrag
zuſ ern, begründet auf langjähriger Erfahrung und praktiſcher
T eit auf dieſem Gebiet.
er Begriff „Reſtauration” ſowie der der Kunſtkennerſchaft,
wy rvie mir ſcheint, von nur Wenigen richtig aufgefaßt, obwohl
er) n im Wortlaut gegeben iſt. Reſtauration heißt
Wiederher=
ſtü g, doch ſollte dies nur in dem Sinne aufgefaßt werden,
de/ Bild, das durch Staub, krepierten Firniß, oder gar durch
1 malung entſtellt iſt, möglichſt wieder auf ſeinen alten
Erd zurückgebracht wird. Um dies zu erreichen, ergibt ſich
witer die Notwendigkeit, ſchon um weiterer Zerſetzung vorzu=
99rr, daß ausgebrochene Teilchen mit einem Malgrund aus=
99., der dann mit einem entſprechenden neutralen Ton belegt
cai kann. Die Krankheiten der Bilder ſind ſo mannigfacher
2 vie die der Menſchen, und je nach deren Beſchaffenheit
99/ s, die Heilung einzuleiten.
Eiſt das Pigment unter der entſtellenden Schmutzſchicht noch
W=halten, wenn nicht ſchon früher ein Bilderſchinder gewütet
R nd läßt ſich dann wieder in die Erſcheinung bringen.
läuſeumsbilder müſſen als Dokumente erhalten, kon=
—t im kleinſten Partikelchen, und von jeder farbigen
befreit werden, müſſen Wahrheit, Original ſein. Auch an
ſchönen Fragment kann man ſich erfreuen.
Itwas anders freilich ſteht es mit den Bildern aus
Privat=
wo durch eingetretenen Schaden der Beſitzer bei deren
An=
riicht irritiert werden will, aber auch da muß als oberſter
dſatz gelten: fachgemäß reſtaurieren, nicht das geringſte
riale übermalen, und nur die kranke Stelle behandeln,
Dft einer Miniaturarbeit gleich kommt.
kun iſt leider zuzugeben, daß auf dem Gebiet des Reſtau=
TS von Kulturwerten ſchon viel geſündigt wurde, und noch
Gegen dieſe Bilderfrevler ſollte man geſetzlich vorgehen
2n, dieſe Freoler an unſerer Kultur, iſt es doch eine Art
—helmord, wie manches kranke Kunſtwerk gequält und
ge=
den wird. Trotz der Freude an meinem Beruf, kamen mir
einer langen Praxis doch ſchon ſo viele „verputzte” Bilder
unter, daß ich manchmal traurig geſtimmt wurde. Denn nicht
immer waren es Maler, denen man gute Bilder zum
Reſtaurieren anvertraute, ſondern es nannten ſich auch „
Bilder=
reſtaurateur” Leute ohne alles Talent, ohne Kenntniſſe vom
Malen und Technik, wurden mir doch folche bekannt, die im Beruf
Vergolder, Galeriediener und Kellner waren.
Wollte man das Weſen des Reſtaurierens erſchöpfend
be=
ſchreiben, ſo könnte man ein dickes Buch ausfüllen, Zweck diefer
Zeilen iſt jedoch nur, in äußeren Umriſſen anzudeuten, was man
unter Gemälde=Reſtaurierung verſteht. An den Muſeen aber liegt
es in erſter Linie, auf dieſem Gebiet weiter aufklärend zu wirken.
Zum Schluß weiſe ich noch auf die von mir behandelten
Ge=
mälde hin im Heſſ. Landesmuſeum, Darmſtadt, und auf das
Frühwerk deutſcher Tafelmalerei im Paulusmuſeum in Worms
a. Rh.; ſiehe „Der Wormsgau”, erſter Band, 4. Heft 1927,
Verlag von A. J. Müller, Worms a. Rh., worin dieſe Tafeln
vor und nach der Behandlung abgebildet ſind.
4Frankfurter Theaterbrief.
Erſtaufführung zweier Opern=Einakter von Kurt Weill;
Eliſabeth=Bergner=Gaſtſpiel.
Georg Kaiſer, der Edelkonſtrukteur von Schauſpielen, hat
unter geringer Aenderung ſeiner Branche ſeine Fabrikate
nun=
mehr auch der Opernbühne liebenswürdigerweiſe zugänglich
ge=
macht, und zwei Einakter=Librettis „Der Pretagoniſt” und
„Der Zar läßt ſich photographieren” geſchrieben.
Der „Pretagoniſt” enthält die Geſchichte eines Schauſpielers, der
in dem verkrampften Höhepunkt ſeiner Rolle Szene mit
Wirklich=
keit verwechſelt und ſeine Schweſter, auf deren Reinheit er
eifer=
ſüchtig wacht, erſticht. „Der Zar, der ſich photographieren laſſen
will”, will ſich eigentlich gar nicht photographieren laſſen; er ſucht
zarte Beziehungen mit der Pſeudophotographin, die Mitglied
einer rebolutionären Bande iſt und ihn mittels eines in die
Kamera eingebauten Revolvers töten will, anzuknüpfen. Dadurch
mißlingt das zeitgemäße Vorhaben, ſintemalen das Auftreten der
Polizei die naturgemäß rotbeſchlippſten Komplotteure zur Flucht
zwingt. Man könnte es begreifen, wenn dieſer Sketch von Herrn
Robidſchek für das „Kabarett der Komiker” angenommen würde.
Zu dieſen beiden Einaktern hat Kurt Weill die Muſik geſchrieben,
die ſich ungefähr auf der Höhe der Leiſtung des Textdichters hält.
Es ſoll nicht verkannt werden, daß der Komponiſt ebenſo wie der
Librettiſt Sinn für theatermäßige Wirkungen hat. Es wäre auch
Unrecht, zu verſchweigen, daß er ſich auf die Abgründe des
modernen Orcheſters verſteht. Aber bei Weill iſt eben alles nur
techniſches Können. Es arbeitet nur der Kopf, dem das Weſen
des Zeitgeiſtes nicht fremd iſt. Danach iſt es durchaus zu verſtehen,
wenn einige Zuhörer durch Ziſchen ihre Stellungnahme zu den
beiden Werken bekundeten. Es iſt auf der anderen Seite nicht
recht zu verſtehen, daß ein ſonſt ſo geſund empfindender Regiſſeur
wie H. E. Mutzenbecher, der die Aufführung inſzenierte, in
einem Geleitwort in den Bühnenblättern der Hoffnung Ausdruck
gibt, daß durch die beiden Einakter eine Belebung des Spielplans
zu einer neuen Spieloper hin eintrete. Es wäre traurig, wenn
dieſe Hoffnung Wahrheit würde. Man wird volles Verſtändnis
für das nicht nur formelle Können unſerer modernen
Kompo=
niſten haben, aber dieſe nur mit der Hand geſchriebenen
Schöp=
fungen ſind mit aller Entſchiedenheit abzulehnen. — Der Beifall
der Aufführung galt denn auch den Darſtellern, die ihn vollauf
verdient haben. An erſter Stelle iſt H. Brandt als Pretagoniſt
zu nennen, der eine ſchauſpieleriſch ausgezeichnete und auch
ge=
ſanglich befriedigende Leiſtung bot. Es folgen V. Urſuleae
als Schweſter, O. Wittaczek und R. vom Schenck als
präch=
tig agierende Schauſpieler, E. Staudenmeyer, der eine
plaſtiſche Wirtstype hinſtellte.” In dem Zaren traten A.
Per=
mann, E. Friedrich und A. Jaeger hervor. Souveräner
Herr der ſolide arbeitenden Orcheſtermaſchine war K.
Nett=
ſtraeter, der leider demnächſt als Generalmuſikdirektor nach
Braunſchweig geht.
Eliſabeth Bergner gaſtierte mit eigenem Enſemble in der
„Heiligen Johanna”, „Wie es euch gefällt” und „Mrs. Cheneys
Ende‟. Dieſe Künſtlerin, die ſich energiſch in Szene geſetzt hat,
beſitzt eine ausgeſprochene große Begabung für naive, kindliche
Rollen. Sie iſt vielleicht dasſelbe, was unter den Tänzerinnen
Niddy Impekoven iſt, mit der ſie im Geſichtsausdruck und in
den Bewegungen viel gemeinſam hat. Wer die Impekoven
ge=
ſehen hat, wie ſie das Credo von Bach tanzte, wird das verſtehen.
Und doch ſcheint mir da ein Unterſchied zu ſein, der in dem
Unter=
ſchied der Raſſen der beiden Künſtlerinnen zu liegen ſcheint. Man
hat bei der Bergner im Gegenſatz zu der Impekoven zuweilen
den Eindruck des Bewußten. Die Bergner kennt die Wirkung
ihrer Begabung, und das ſtört den reinen Eindruck, den man bei
der Impekoven hat. Schade darum!
Das Enſemble erreichte den Durchſchnitt provinzmäßiger
Darbietungen, mit Ausnahme des ganz ausgezeichneten Königs
in der „heiligen Johanna”, der von L. Rainer gegeben wurde.
Im übrigen konnte man wieder einmal feſtſtellen, ein wie
pracht=
volles Stück dieſe „heilige Johanna” iſt.
Dr. W. Kn.
Seite 4
Dienstag, den 26 Juni 1928
unterzeichnen, werde Frankreich gern an einer Kundgebung
teil=
nehmen, die anderen ähnlich ſei, an denen es ſich ſchon beteiligt
habe. Es ſei aber wichtig, daß, wenn der Vertragstext
unver=
ändert bleibe, die franzöſiſche Auslegung in einem Anhang oder
in einem Briefe klar zum Ausdruck komme.
Sowjet=Rußland fühlt ſich übergangen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, berichtet die Sowjet=Preſſe
über die neuen Kellogg=Vorſchläge mit einer gewiſſen Ironie.
Die Weglaſſung der Sowjet=Union bei der Ueberreichung der
Vorſchläge wird als ein Verſuch angeſehen, das Anſehen der
Sowjetregierung zu untergraben. Für den Frieden ſei dieſer
Vorſchlag vollſtändig unbedeutend. Vorausſichtlich wird die
Sowjet=Regierung demnächſt offiziell zu dieſem Vorſchlag
Stel=
lung nehmen.
Günſtige Aufnahme der Kellogg=Note
in London.
London, 25. Juni.
In maßgebenden Londoner Kreiſen wird verſichert, daß die
letzte Kellogg=Note einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht hat.
Die Note wird zurzeit von den Rechtsberatern des Foreign
Office einer eingehenden Prüfung unterzogen. Es iſt noch nicht
möglich, zu ſagen, ob die britiſche Regierung Bemerkungen zum
amerikaniſchen Entwurf machen oder Fragen ſtellen wird. Es
wird jedoch erwartet, daß ſie ſich bald darüber ſchlüſſig ſein wird,
ob der amerikaniſche Entwurf „waſſerdicht” iſt, bzw. welche Punkte
noch der Aufklärung bedürfen. Falls Bemerkungen erfolgen, ſo
wird dies, erklärt man, nur den Zweck verfolgen, mit der
ameri=
kaniſchen Regierung bei der Schaffung eines internationalen
Ab=
kommens, das „wirklich wirkſam” den Krieg in Acht tun wird,
zuſammenzuwirken.
Der Unterſtaatsſekretär des Außeren, Locker=Lampſon, äußerte
ſich heute im Unterhaus ſehr zurückhaltend zur amerikaniſchen
Note. Er erklärte auf die Frage eines Mitgliedes der
Arbeiter=
partei: Nach Anſicht der britiſchen Regierung bedeute die neue
Note „einen beträchtlichen Fortſchritt” und werde „äußerſt
ſym=
pathiſch” erwogen.
Um die Rheinlandräumung und die
Repa=
rationen.
EP. London, 25. Juni.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
glaubt melden zu können, daß entgegen den bisherigen
Erwar=
tungen, die in Frage kommenden Staatsmänner auf der nächſten
Tagung des Völkerbundes keine Gelegenheit nehmen werden,
die Probleme der Räumung des Rheinlandes und der
Repara=
tionen zur Verhandlung zu bringen. Die Begründung ſei
ein=
mal darin zu ſuchen, daß angeſichts der kommenden
Präſidenten=
wahlen in Amerika keinerlei Ausſichten dafür beſtünden, daß die
Höhe der alliierten Schuldenzahlungen herabgeſetzt würden. Zum
anderen ſei der franzöſiſche Plan, die franzöſiſche
Beſatzungs=
armee gewiſſermaßen auszukaufen, aufgegeben worden, da ein
ſolches Opfer, das den deutſchen Handel und die deutſche
In=
duſtrie ſchwer belaſten würde, in keinem Verhältnis zu dem
Ge=
winn ſtünde, da die zweite Zöne ſowieſo im Jahre 1930 geräumt
werden müſſe. Auch ſei Deutſchland nicht mehr bereit,
Konzeſ=
ſionen zu machen, die Räumung des Rheinlandes durch
Zulaſ=
ſung alliierter oder Völkerbunds=Kontrollkomitees zu erkaufen,
ſondern verlange die ſtrikte Durchführung des Verſailler
Ver=
trages. Endlich dürfe man nicht vergeſſen, daß der polniſche
Außenminiſter Zaleſki an eine Räumung des Rheinlandes auch
die Bedingung geknüpft habe, vorher eine Garantie, für die
deutſch=polniſche Grenzführung zu erhalten. Eine ſolche
Forde=
rung könne Deutſchland niemals annehmen.
Numme
Der Prozeß gegen Bela Kun.
wird nicht ausgeliefert.
EP. Wien,
Morgen, Dienstag, findet beim hieſigen Lans
Strafverhandlung gegen Bela Kun und Genoſſen
Kun iſt der Geheimbündelei und verbotenen Rüceb
Die Verhandlung geht unter ganz außerordentlichen
vor ſich mit Rückſicht darauf, daß jüngſt ein Redakter
Gerichtsſaal erſchoſſen wurde. Der Präſident des
hat angeordnet, daß ſämtliche Beſucher des Gericht
dieſer Verhandlung ſich einer Leibesunterſuchung
unterziehen müſſen. Der Kleine Schwurgerichtsſagl
mehr als 50 Perſonen. Bisher haben ſich 32 Vertretz
ländiſchen Preſſe angemeldet. Außerdem werden
no=
zahl von Rechtsanwälten und Detektiben im Sagle
men. Die Verteidiger haben eine Eingabe an das
richtet, daß auch die etwa erſcheinenden Vertreter der
Geſandtſchaft nach Waffen unterſucht werden. Die
dürfte wohl abgewieſen werden, da nicht nur Botzf
Geſandte, ſondern auch die Angeſtellten einer fren
matiſchen Miſſion als exterritorial gelten.
Das Juſtizminiſterium hat dem Beſchluß des W
landesgerichts, daß Bela Kun wegen des Falles des
ukrainiſchen Offiziers nicht an Ungarn auszuliefern
nehmigung erteilt, und zwar gemäß Artikel 3 de
rungsvertrages mit der Schweiz deshalb nicht, weil
nicht nachgewieſen werden konnte, daß die ſtrafbaren
auf ſeine perſönliche Stellungnahme zurückzuführen
den Auslieferungsbehelfen hat ſich kein Argument
hauptung ergeben, daß der Beſchuldigte etwa aus
Beweggründen, wie Haß und Rache, gehandelt haber
Familiennachrichten
Statt Karten.
Für die zahlreichen Glückwünſche,
Blumen=
ſpenden und Geſchenke anläßlich unſerer
Ver=
mählung ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
Adam Pohl und Frau
Liſel, geb. Becker.
Darmſtadt, den 25. Juni 1928.
(16806
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Ableben meiner lieben Frau, unſerer guten
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schwe=
ſier, Schwägerin und Tante
Frau Marie Reeg
geb. Stauth
ſage ich Allen herzlichen Dank. Insbeſondere
danke ich Herrn Pfarrer Wendel für die
troſit=
reiche Grabrede, ſowie Allen, die uns ihr
Bei=
leid perſönlich, brieflich oder durch
Blumen=
ſpenden entgegenbrachten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jean Reeg, Privatſer.
Nachruf.
Allzufrüh verſtarb heute nach längeren ſchweren Leiden unſer
unvergeßlicher Chef, Herr
C. Emil Pierheller
Inhaber der Firma Gebrüder Vierheller, Darmſtadt.
Wir verlieren in dem Verſiorbenen nicht nur einen Mann
von großer Menſchenfreundlichkeit, ſondern auch einen vorbildlichen
Prinzipal, der neben ſeinen vielſeitigen Erfahrungen und reichen
Kenntniſſen ſtets für das Wohl ſeiner Angeſtellten beſorgt war.
Ein ehrendes, herzliches Gedenken werden, wir ihm immer
bewahren.
Das Geſamt=Perſonal
der Firma Gebrüder Vierheller.
Man verwendet
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heiten: Hexenschuß,
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Darmſtadt, den 25. Juni 1928.
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Nach langen ſchweren, in Geduld ertragenen Leiden, entſchlief
heute ½7 Uhr fanft mein innigſigeliebter Mann, unſer treuſorgender
Vater und Großvater
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im Alter von 64 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen
Alma Vierheller, geb. Gusmann
Dr. Hugo Vierheller
Elſi Fiſcher, geb. Vierheller
Lu Vierheller, geb. Biltz
Erich Fiſcher.
Darmſtadt, den 25. Juni 1928.
Ohlyſtraße 33.
Die Einäſcherung findet Donnerstag, den 28. Juni 1928, nachmittags
3½ Uhr, im Krematorium Waldfrieéhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen. 40556
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Die Mäcken und
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ken verbreiten Tod und
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Lieblingen, den Kindern,
weil sie die Keime
an-
steckender Krankheiten,
die sie im Unrat und
in fauligen Abfallstoffen
aufgenommen haben, in
Eure Wohnung
schlep-
pen und auf Eure Kinder
bertragen.
Schätzet daher Eure
Kinder und vernichtet
die Mücken samt ihrer
Brut schnell und sicher
mit Fllt.
In wenigen Minuten
tötet Flit mit absoluter
Sicherheit alle
wider-
lichen und gefährlichen
Insekten, wie Fliegen,
Mücken, Wanzen, Plöhe,
Schaben.
Flit tötet nicht alleig
dieses Ungeziefer,
son=
dern zerstört auch dessen
Eier, weil es in die Ritzen
und unzugänglichen
Ver=
stecke dringt, in denen
sich das Ungeziefer
ver=
borgen hält.
Flit tötet Motten und
ihre Larven, ohne die
Stoffe anzugreifen oder
einen üblen Geruch zu
verbreiten.
Flit ist unschädlich füe
den Menschen und wegen
seiner 100%gigen
Wirk=
samkeit sparsam im
Gebrauch. Anwendung
mittels des Fſit-
Zer=
stäubers. Erhältlich
In allen
einschlä-
gigen Geschäften.
Die gelbe
Flit-Packung
mit dem schwarsen Band.
VRNTCHrrr, Fliegen, Mückeen, Schnalen=
Motten, Schaben, Bettwanzen, Flöhe, Amelee
Deutsch-Hmerikanische Petroleum-Gesellschaft
Abteilung Spesialprodukte / Hamburg 30
Dienstag, den 26 Juni 1928
Seite 5
u ner 176
Bs der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Juni.
Bul Heſſiſcher Leibgardiſien Darmſiadt.
ie am letzten Sonntag ſtattgehabte Verſammlung der
Vor=
gende ; einzelnen Ortsgruppen in Verbindung mit den
Ausſchuß=
ſitalie und Kameraden von Darnſſtadt erfreute ſich äußerſt
zahl=
iligung. Es waren etwa 2 Ortsgruppen aus nah und fern
der
ie ſich vom Hauptausſchuß und den Vorſitzenden der
ver=
biederm Arbeitsausſchüſſe über den derzeitigen Stand der
Vorberei=
evorſtehenden Deukmalsweihe unterrichten ließen.
ung
mdesvorſitzende, Generalmajor a. D. Frhr. v. Preuſchen,
e Kameraden, hieß ſie herzlich willkommen und dankke für
zahlreichen Beſuch, der von dem regen Intereſſe für das
is ablege und eine gute Vorbedeutung für den Beſuch des
— ſei. Sodann gab er im großen Rahmen einen Ueberblick
ither geleiſtete Arbeit und teilte ebenfalls in großen Zügen
e mit, die auch im nächſten „Leibgardiſt” Veröffentlichung
icherweiſe könne er feſtſtellen, daß dank der regen Werbe=
— Ortsgruppen auch die finanzielle Seite in zufriedenſtellen=
Felöſt ſei und nur noch einiger Werbearbeit bedürfe, um auch
ie
der nicht unerheblichen Mittel zu beſchaffen, ſo daß mit
Ein=
geihurn =s Denkmals auch die ſchwierige ſinanzielle Frage ihre
Er=
digu-u=funden hätte, was mit großem Beifall und lebhaſter
Befrie=
igung genommen wurde. Ferner teilte er mit, daß auch der
Reichs=
des Sxz. Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſeine
leb=
ilnahme an der Denkmalsweihe dadurch bekundet habe, daß
r Tag der Weihe unterrichtet ſein wolle. Ebenſo werde die
durch die Traditionskompagnie des Regiments 15 zu Gießen
Abordnung vertreten ſein, wie auch eine Regimentskapelle
eilnehmen werde.
Drängter Kürze erfolgte nunmehr die Berichterſtattung der
ir der einzelnen Ausſchuiſſe, die Zeugnis davon ablegten,
ge Fülle von Arbeit geleiſtet werden muß, um das Feſt zum
ingen durchzuführen. Beſonderer Anziehungskraft dürſte ſich
reiche, in hiſtoriſcher Aufmachung gehaltene Plakat und die
nd umfangreiche Feſtſchrift erfreuen, die eine bleibende
Er=
an die Feſttage jedem einzelnen Teilnehmer gewährleiſtet.
erſäume kein Feſtbeſucher, dieſe zu äußerſt billigem Preis
ge=
tereſſante Schrift zu erwerben. — Das Modell des
Denk=
reſtellt von Bildhauer Prof. Jobſt, iſt bereits zum Guß an
die 8 reßerei Brandſtetter=München abgegangen.
bie Eintrittspreiſe anlangt, ſo kann mitgeteilt werden, daß
ſie de rtſchaftlichen Lage angepaßt ſind. So beträgt der Preis für
rkarte fürs ganze Feſt für Nichtmitglieder 2 Mark,
Bei=
farterr Mark, für Samstag abend Herren 50 Pfennig. Damen 30
Pfenr: Sonntag 1 Mark reſp. 50 Pfennig, Montag 50 Pfennig
Pfennig, ein Betrag, den ſich auch die wirtſchaftlich
noch leiſten können. Kinder bis zu 14 Jahren ſind frei. Was
Tegung und den geſelligen Teil anbetrifft, ſo wird in drei
elten kompagnieweiſe ſür Unterbringung der Kameraden und
en Feſtteilnehmer Sorge getragen werden.
nun zum Schluß nochmals die ſchon oft ausgeſprochene
herz=
an die geſamte Bevölkerung um
reic, Flaggenſchmuck der Häuſer und Bereitſtellung von Quartieren
in as chender Zahl und um lebhafte Beteiligung am Feſt ſelbſt.
Dieſeſ ke iſt um ſo ſelbſtverſtändlicher, als wir wiſſen, wie ſehr die
Einnzu rſchaft mit dem 300 Jahre hier garniſonierenden Regiment
vermau r iſt, welches Intereſſe ſie dem ehemaligen Leibgarde=Regiment
sAegengebracht hat und auch noch entgegenbringt!
zeitig ſei noch mitgeteilt, daß am 5. Juli, abends 8,30 Uhr,
rerkof”, Eliſabethenſtraße 2, eine in größerem Rahmen
gehal=
ung im Kauf
atsverſammlung ſtattfindet mit der Tagesordnung „Denkmals=
Malnih weilliu ur der alle Kameraden der Ortsgruppe, ſowie
Anpraiut auckku eſondere die Kameraden von Darmſtadt und Umgebung, die
Anferſu bis A roch nicht dem Bunde angeſchloſſen ſind, aber doch an der Feier
m wollen, und alle Reſerveformationen herzlichſt eingeladen ſind.
Hedernlil
bei
rledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
olksſchule in Ober=Schönmattenwag, Kreis Heppen=
ONT HANAL Hau
heimü ienſtwohnung iſt vorhanden; eine Schulſtelle für eine
evange=
issbethenstr. i0
ſcht) grerin an der Volksſchule in Großen.=Linden, Kreis
Diets). Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden.
egelung deutſcher Anſprüche in Italien. Von zuſtändiger Stelle
wirim kgeteilt: Reichsdeutſche Eigentümer beſchlagnahmter Güter in
den men italieniſchen Provinzen oder reichsdeutſche Gläubiger von
ſegun rten Forderungen gegen Schuldner in dieſen Prooinzen
wer=
den m ut aufgefordert, falls ſie bisher ihre Anträge auf vergleichsweiſe
Reg” x noch nicht bei den zuſtändigen italieniſchen Behörden,
ein=
gebrd haben, ſich ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt 1928 unter Beigabe
etwal Beweismaterials unmittelbar an den deutſchen Staatsbertreter
beirrü latſch=italieniſchen gemiſchten Schiedsgerichtshof in Rom. Via
Vem ettembre 11, zu wenden. Spätere Anträge können nicht mehr
berru tigt werden.
Fubiläum der Freiwilligen Sanitäts=Hauptkolonne vom Roten
Kres Das Jubiläum findet dieſen Samstag und Sonntag ſtatt. Die
Vorgl tungen ſind ſoweit gediehen, daß das Feſt einen ſchönen und
würü r Verlauf zu nehmen verſpricht. Die Feſtfolge werden wir
mor=
genm unt geben.
Sommer=Bühne Harprecht. — Premiere. Als vorletztes Stück der
Sondi Jpielzeit geht heute Dienstag das reizende Schwank=Luſtſpiel in
4 W! „Du wirſt mich heiraten” („Ihr großer Bluff”) von Louis
Ver=
neuu em in Deutſchland meiſtgeſpielten Luſtſpieldichter, erſtmalig in
Sze5 — Die Hamburger und Berliner Preſſe urteilt über „Du wirſt
Kindel micit raten” außerordentlich günſtig wie folgt: „. .. wer lachen will,
gehey rein. Das Schauſpielhaus hat ſeinen Schluger gefunden. Nie
wa yl. er Enſemble ſo gelöſt und leicht beſchwingt. Harprecht und
Fa=
barry artrafen ſich ſelbſt!“ — Berliner Preſſe: .. . ſolche
Situations=
ſchag — können eben nur Franzoſen ſchreiben. — . . . . die Szene
zwi=
ſched — Tippmamſell und dem alten Herzog iſt meiſterhaft. —
Kayl wurde ein ſo heikles Thema, wie die Szene im Schlafzimmer der
Prr” in, jemals ſo delikat und doch wirkungsſicher behandelt. —
Die=
ſem) ichen Schwank muß man geſehen haben, es war ein Abend
hei=
terrt Ausgelaſſenheit.
Familientag. Zu einer über alles Erwarten gelungenen
Veran=
ſtaly) geſtaltete ſich am letzten Sonntag der 7. Familientag der
Val nigung von Gliedern, der Familie
Dieffen=
bal Diefenbach. War ſchon am Tage zuvor der Zweig, der ſich
anm eral Dieffenbach=Düſſeldorf anſchließt, faſt vollzählig in unſerer
Stt” ingekehrt, ſo erreichte ſchließlich die Teilnehmerzahl am Haupttag
diel er 60. — Die geſchäftlichen Beratungen, an die ſich ein
gemein=
ſan) Mittageſſen anſchloß, nahmen einen erfreulichen Verlauf. Den
Gl” (ankt bildete naturgemäß die Feier am Nachmittag in dem mit
r0:0 Toſen geſchmückten Mozartſaal. Der Vorſitzende, Forſtrat i. R.
Dieffenbach, rief den Verſamelten ein herzliches
Will=
ko=d r. zu. Profeſſor Knoll widmete den im letzten Jahre Verſtor=
2 Apotheker Eberwein=Wiesbaden und Frau. Luiſe
Diefenbach=
adt einen ehrenden Nahruf. Oberlandesgerichtsrat i. R. G.
enbach gab Bericht über die gute Entwickelung der Vereini=
Ary ſteht doch nur ein Glied, das von Geburt den Namen Diefenbach
füh m Darmſtadt noch abſeits. Ein Auffatz, den Prof. Flegler in
B9 im gütigſt zur Verfügung geſtellt hatte, über den 1845
verſtorbe=
ne aſthalter in Zwingenberg Joh. Georg Dieffenbach, genannt
de „eitgeiſt”, kam zur Verleſung, und Geh. Obermedizinalrat Dr.
Wer gab auf Grund von Briefen einen anſchaulichen Bericht über
de/ —zlichen Flug ſeines Sohnes Auguſt, des neuernannten deutſchen
73 S für Wladiwoſtok, von Berlin über Finnland nach Moskau, und
de” erſte Eiſenbahnreiſetage von da aus mit Familie durch das im
Fé rrgsſchmuck ſtehende rufſiſche Gebiet. Noch manch andere
Darbie=
tu7. Dar geplant, aber die froh bewegte Schar wollte ſich im lebhaften
W Tſch ihrer Gedanken und Erinnerungen nicht mehr ſtören laſſen.
9e In man zuletzt noch nach Sittes Garten gezogen war, konnte nur
d” rerbittliche Gebot der „letzten Züge” der ſchönen Familienfeier ein
C/Sereiten.
Rheinfahrt. Unſere Leſer werden auf die unter recht günſtigen
V. Tungen ſtattfindende Rheinfahrt am 1. Juli hingewieſen. (Siehe
W8 Fe.)
Wanderungen durch den botaniſchen Garten.
6. Der Botaniſche Garten zur Roſenzeit.
„War’s nicht im Juni?. Es jauchzte die Welt;
Wir ſaßen zuſammen, Hand in Hand,
Und ſahen in die Sonne, und ſahn nur noch eins:
Roſen, rote Roſen rings im Land!”
jauchzt unſer unvergeßlicher Landsmann, der leider ſchon verſtummte
Odenwälder Waldpfarrer Karl Ernſt Knodt in die Gotteswelt
hinaus. Auch für den Botaniſchen Garten iſt die Roſenzeit der
Höhe=
punkt ſeiner Blüte. Heute wollen wir deshalb nur die Roſe und ihre
Geſchichte betrachten.
Wir beginnen mit einer Neueinführung Rosa Moyesji, von Hemsleyz
& Wilſon aus China, einer der ſchönſten, einfach blühenden Roſen,
ſie blüht ſehr reich, tiefſammetig ſcharlachrot. Dann kommt R. rugosa
aus Oſtaſien, der Mandſchurei, ein etwa 1½ Meter hoher Strauch mit
dunkelroſenroten Blüten. Die Früchte ſind, um dies vorweg zu nehmen,
beſonders groß, ſehr geeignet zum Einmachen. Die Rosa gallica, die
franzöſiſche Roſe, kommt in der Umgegend, am Roßberg, auch wild vor,
Blüten heller= oder dunkelroſa, iſt überaus wohlriechend. Nach Profeſſor
Julius Seriba iſt ſie dieſelbe wie die B. austriaca anderer Autoren.
Im ſüdlichen Gallien iſt die Römerkultur nie untergegangen; die Roſen
gingen dort ganz in die dortige wilde Flora über und ſind von da
wahr=
ſcheinlich durch den Kloſtergarten in unſere Flora gekommen. Von der
Rosa gallica var mediterranea ſtammt ab die Zentifolie
Rosa centifolia, die hundertblättrige Roſe, wohlriechend, roſafarbig.
Dieſe wird bei griechiſchen Dichtern auch ſechzigblättrige
ge=
nannt, was auf babyloniſchen Urſprung hinweiſt, ſechzig iſt nämlich dort
eine heilige Zahl, ferner die Rosa prorineialis, die Provencer=Roſe. Sie
war früher häufig in Gärten, iſt jetzt aber durch neuere Sorten
ver=
drängt worden, ſie kommt von rötlich=weiß, roſafarben bis dunkelrot
vor. Endlich ſtammt davon die jetzt auch in Gärten ſeltene Moosroſe
R. muscosa ab, wohlriechend, mit roſa bis roſenroten Blüten, mit
mooſigen Anſätzen. Die Rosa rubiginosa, die Roſt=Roſe, blüht
dunkel und riecht nach Aepfeln. Die Rosa ehinensis aus China
und Indien iſt ſchon ſeit unvordenklichen Zeiten nach Europa gekommen.
Von ihr ſtammen ab: die R. semperklorens, die immerblühende
Monatsroſe die durch immer neue Züchtungen neues Leben erhält,
ferner ſtammen die Manetti=Monatsroſen davon ab, angeblich von
Crivelli in Florenz in den dreißiger Jahren erzogen, von
hell=
gelber bis dunkler Farbe, eine andere Form davon die R. longifolia,
die weidenblättrige Roſe, ferner die R. minima, die Liliput oder
Lawrenz=R., ein Zwergſtrauch mit hellen oder dunkler roten Blüten;
eine andere Unterart iſt die R. indica, die indiſche Roſe, ſie
blüht einzeln und in Doldentrauben, weiß, gelb und dunkelroſa, ſehr
wohlriechend; davon ſtammen die meiſten Teeroſen, von Ia Pranee
be=
ginnend bis zur Kaiſerin Auguſta Viktoria und anderen
her=
vorragenden deutſchen Züchtungen. Ferner kommen davon die
Bour=
bon=Roſen, R. borbonica, die von dem Direktor des Botaniſchen
Gartens auf der Inſel Bourbon nach Neuilly geſandten und dort
weiter gezüchteten Roſen mit herrlichen, roſa bis purpurnen Blüten,
endlich die R. Noisettiana, die von Philipp Noiſette in Amerika
erzo=
genen 1815 nach Frankreich eingeführten und von da in zahlreichen
Neuzüchtungen verbreiteten Roſen. R. damascena, die Damaszener=
Roſe, eine Kreuzung der R. gallica mit R. calandus Borckhausen, die
ſchon im Altertum nach Italien und von da im 16. Jahrhundert nach
Mitteleuropa gekommen iſt. Nicht alle hier genannten Arten ſind im
Botaniſchen Garten augenblicklich vorhanden, ich habe ſie aber der
Ab=
ſtammung wegen aufgeführt und ſie waren früher auch wohl alle, als
Profeſſor Dippel ſeine Gehölzkunde ſchrieb, vorhanden.
Jetzt zum Schluß noch einiges zur Geſchichte und Volkskunde der
Noſe. Sie iſt als Blume der Aſtarte ſchon ſeit Jahrtauſenden von
den Prieſtern gezüchtet worden und von da auf die Aphrodite
übergegangen. Ihre Heimat iſt Iran=Perſien. Das alte
indoger=
maniſche Wort für Roſe iſt nach Pott ward, bzw. altperſiſch varda,
aus dem nach Verluſt des d das ſpätere perſiſche gul, die Roſe entſtand.
Aus ward entſtand griechiſch brodon, wie die Roſe noch bei Sappho
heißt, durch Abfall des Digamma vorn entſtand das Wort rhodos, wie
die Roſe ſeit Homer heißt, rhododaktylos — roſenfingrige, rhodope —
die Roſige, Rhodus — die Roſeninſel. Von da aus iſt das
Wort Roſe in alle Kulturſprachen eingedrungen. Aus der deutſchen
Form Roſe können wir ſprachlich verſchiedene geſchichtlich wichtige
Anhaltspunkte gewinnen. Das lange o, das ſchon ſeit althochdeutſcher
Zeit vorhanden iſt, beweiſt, daß der Name erſt ins Germaniſche
auf=
genommen ſein kann, nachdem im Vulgärlatein o in ſeiner Stellung
verlängert war, alſo nach dem 6. Jahrhundert. Im engeren deutſchen
Sprachgebiet iſt der Name eingedrungen bevor die ahd=Diphtongierung
von o zu no vollzogen war, ſo daß ahd. rösa, ahd röse und ahd Roſe
werden konnte. So können wir durch ſprachliche Zeugniſſe die
Einfüh=
rung der Roſe etwa, in die Zeit Karls des Großen ſetzen, und
nicht, wie etwa Schleiden in die früheſte Zeit oder gar die
indoger=
maniſche Urzeit verſetzen. Und zwar iſt ſie wohl über den
Kloſter=
garten in den Burg= und Bauerngarten gekommen, ähnlich
wie die Lilie, und von da in das Volksbewußtſein, in die Volksſeele.
Im Jahre 1000 erwähnt ſie der St. Galler Mönch Volker Laber
in dem Kloſtergarten „dar röſa unde gingelen unde viole wachſent, tief
den garten bräment”. Zweihundert Jahre ſpäter iſt die Roſe ſchon
ganz mit dem Minneſang verwachſen, ſie iſt mit der Lilie die
Frühlingsblume. So ſingt Walther von der Vogelweide:
Kommet ir mit zükten ſin gemeit,
ſ6 ſtet din lilie wol der röſen bi.
Und wieder 3 Jahrhunderte ſpäter, in dem Jahrhundert des
Volksliedes, das ganz den Sagenkranz, der ſich um die Roſe
ge=
ſchlungen, aus dem Altertum übernommen hat:
Es grünet in den welden,
die beume blüen frei,
die röslin auf den felden
von farbein mancherlei.
Roſe, Liebe und Jugendblüte ſind im Volkslied verbunden. Gerade,
wie im Volksglauben der Alten die Noſe auch eine Blume der
Gräber, daß man den Toten Roſen wie Tränen ſpendete, kommt auch
im Volkslied häufig vor, daß auf dem Grab Roſen, gewöhnlich drei,
emporſprießen. Es wäre noch gar manches hier zu erwähnen, ſo ihre
bedeutende Rolle in der bildenden Kunſt, ihre Verwendung in der alten
Heilkunde u. a. m. Wir wollen aber hier ſchließen, wir kommen vielleicht
ein anderes Mal darauf zurück. Wir wollen dieſe Betrachtungen mit
den Worten Homers beſchließen:
Wohl wird die Roſe mit Recht als Blume der Blumen geprieſen,
da ſie an Duft und Geſtalt alle andern beſchämt. K. Noack.
Zdr A
9
Wie oft kommt es vor, daß Sie in einer Gaſtſtätte
beim Ober
1 Flaſche Waſſer
beſtellen und erhalten dann mitunter ein ſogenanntes
Solewaſſer, gewöhnliches Leitungswaſſer, dem etwas
Sole und Kohlenſiute zugeſetzt iſt, das Sie aber
durch die äußere Aufmachung (Etikettierung) in den
Glauben verſetzt, ein Naturwa ſer vor ſich zu haben.
Deshalb, wenn Sie vor Schaden bewalrt ſein wollen,
verlangen Sie ſtets ausdrücklich immer
Selters Sprudel
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Sie erhalten dann ein erſtklaſſiges und bekömmliches
Natur=Waſſer
von ganz hervorragender Güte und erfriſchendem
Geſchmack.
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— Markusgemeinde. Der Gemeindeverein bereitet für den 1. Juli,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus Kiesſtraße 17 einen
Familien=
abend mit einem reichen Programm vor. Muſikaliſche Kräfte haben
ſich freundlichſt zur Verfügung geſtellt für Trio=Spiel (Klavier, Cello,
Geige) und Sologeſänge. Pfarrer Vogel wird ſprechen über das
Thema: Auf den Spuren Friedrich Schillers,
Jugend=
erinnerungen an Rudolſtadt. Es findet Teebewirtung ſtatt.
Wegen des beſchränkten Raumes wird es ratſam ſein, ſich rechtzeitig
mit Teekarten zu verſehen, die bei dem Hausverwalter des
Gemeinde=
hauſes zum Preiſe von 30 Pfg. zu haben ſind.
Ueberall Anerkennung!
Die Reise und Ferienzeit eignet sich
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Gediegenste Ausführung durch die Reparaturwerkstätte
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Fachmännische Beratung bereitwilligst und unverbindlich. (10531a
— Der Heſſiſche Sängerbund, Gau Darmſtadt, veranſtaltet für die
Schubert=Feier heute Dienstag abend 8½ Uhr im Feierabendſaale eine
Maſſen=Chorprobe, bei der die beiden Chöre „Die Nacht” von Schubert
und Der Deutſche Chorgeſana” von Grim geſungen werden, und nicht,
wie früher mitgeteilt, „Das Deutſche Lied” von Kalliwoda. Näheres
ſiehe Anzeige.)
— Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
die Mathildenſtraße zwiſchen Martin= und Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße vom 27. Juni bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks=
und Radfahrverkehr geſperrt. — Wegen Vornahme von
Straßen=
bauarbeiten wird der Lukasweg zwiſchen Dieburger Straße und
Olbrichweg vom 26. Juni bis auf weiteres für den Auto=,
Fuhr=
werks= und Radfahrverkehr geſperrt.
Liuten Toh!
Wenn Du, wie du schreibst, in Darmstadt bei
Steg-
müller einen blauen Anzug schon für Mk. 45.— erhältst.
habe ich gegen die Anschattung nichts einzuwenden.
Blau kann man ja überall tragen. Viele Grüße
Oain Patng
* Kleine Straffammer.
p. 1. Ein in Wiesbaden wohnhafter Kaufmann hat ſich wegen
fahr=
läſſiger Körperverletzung zu verantworten. Das Amtsgericht Bensheim
hat ihn in eine Geldſtrafe von 100 Mark genommen. Auf Berufung
hin hat ihn das Landgericht am 5. Januar 19B8 freigeſprochen. Das
Oberlandesgericht hat dieſes Urteil aufgehoben und die Sache an das
Landgericht zurückverwieſen.
Die Anklage wirft dem Kaufmann vor, daß er am 4. Juli 1927,
gegen 6 Uhr nachmittags, in Bensheim fahrläſſig die Körperverletzung
eines dortigen Einwohners verurſacht habe. Er fuhr beim Paſſieren
der Straßenkreuzung Nodenſtein=Rheinſtraße mit dem Auto nach Anſicht
der Anklage an einer beſonders gefährlichen Stelle nicht mit der
nöti=
gen Vorſicht, wodurch er den auf dem Fahrrad ſitzenden Einwohner
über=
fuhr, ſo daß dieſer zuei Rippenbrüche, Arm= und Schulterquetſchungen,
ſowie Hautabſchürfungen davontrug. Das Amtsgericht hatte erwogen,
daß es Pflicht des Angeklagten, der in der Richtung von Süid nach
Norden fuhr, geweſen wäre, daß Tempo des Wagens, wenigſtens
ſo=
lange er die gefährliche Straßenkreuzung paſſieren mußte, zu
ver=
mindern.
Das Landgericht hat dagegen ausgeführt, daß das Auto die
Vor=
fahrt gegenüber einem aus einem Seitenweg kommenden Fahrzeug (hier
das Fahrrad) habe.
Das Oberlandesgericht betont, Angeklagter ſei wit einer
Geſchwin=
digkeit von mindeſtens 20 Kilometern auf eine ihm bekannte, ſtark
befah=
rene und zur Zeit des Unfalls ziemlich belebte Straßenkreuzung
zuge=
fahren, habe allerdmgs gebremſt und Signal gegeben. Kurz dor der
Straßenkreuzung war die Fahrbahn durch einen Wagen behindert, der
auch die freie Sicht beeinträchtigte, ſo daß Angeklagter in einer
Entfer=
nung von nur 14 Metern den Verletzten aus der Querſtraße kommen
ſah. Der Zuſammenſtoß war nicht mehr vermeidbar. Der Angeklagte
hat ſeine Verpflichtungen durch (im Fragefall) zu ſchnelles Fahren
ver=
letzt. Auch die Schwere des Fahrzeugs und die Abſchüſſigkeit der Straße
können ihn nicht entlaſten. Dieſe Umſtände mußten ihn erſt recht zur
Vorſicht veranlaſſen. Auch die Berufung auch Vorfahrtsrecht vermag
den Angeklagten nicht zu entlaſten, da er ein Vorfahrtsrecht
gegenüber Radfahrern nicht hat, ſondern nur
gegenüber Kraftfahrzeugen und Krafträdern. Da
das Oberlandesgericht die getroffenen tatſäichlichen Feſtſtellungen aufrechr
erhalten hat, war jetzt nur noch über die Strafhöhe Entſcheidumg zu
treffen. Das Urteil erkennt auf eine Geldſtrafe von 50 Mark. Es iſt
rechtskräftig.
Lokale Veranſialtungen.
Die Miemunter erfchdinenden Notiyen Ind aus fahfleälich alt Hinweiſe auf Kmuigen w Vctrachten.
in leinem Falle irgendwie 4t Behrechung oder Krik.
— „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Am kommenden Freitag, den 29. d. M., abends 8 Uhr, im
Fürſtenſaale, Grafenſtraße, Vortrag des Herrn Oberſtleutnant v. Hagen
über „Leuthen und Friedrich der Große‟. Erſcheinen Ehrenpflicht. Gäſte
können eingeführt werden.
—Herrngarten=Café. Heute Dienstag, den 26. Juni, 4 Uhr
und 8 Uhr abends, finden wiederum Künſtlerkonzerte des Stadtorcheſters
ſtatt. Morgen Mittwoch, den V. Juni, 8 Uhr abends, Konzert des
ge=
ſamten Stadtovcheſters unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp.
Ausgewähltes Programm.
— Oberwaldhaus. Das Stadtorcheſter veranſtaltet am 28.
Juni im Oberwaldhaus ſein 3. Donnerstagskonzert. Leitung:
Kapell=
meiſter W. Schlupp. Das Orcheſter iſt für dieſen Abend verſtärkt und
ein auserwähltes Prograum vorgeſehen. Die Anlagen und der
um=
gebende Wald werden prächtig illuminiert, und die Weltfirma H.
Nico=
laus u. Co.=Meiningen liefert ein Brillantfeuerwerk mit in Darmſtadt
noch nicht geſehenen pyrotechniſchen Neuheiten, darunter ein Tableau
mit ſpielenden Nachtfaltern, ein Brillant=Cromotropenrad in Peilfeuer
und feenhaften Lichtern, zwei ſpielende Papageien im Feuerreif und
vieles andere. Für die bevorzugten Plätze (Terraſſe und Unterterraſſe)
ſind Karten im Vorverkauf zum Preiſe von 70 Pf. auf dem Büro des
Stadtorcheſters, Waldſtraße 6 II, zu haben. (Anzeige folgt.)
— Wiener Kronenbräu=Keller! Heute Dienstag, 26.
Juni, 8 Uhr abends, findet ein großes volkstümliches Konzert des
Stabtorcheſters unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp ſtatt.
Tageskalender für Dienstag, den 26. Juni 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum abends 20.15 Uhr, Sommerbühne
Harprecht: „Du wirſt mich heiraten”. — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim;
Herrngarten=
kaffee, nachm. 16 und abends 20 Uhr: Künſtlerkonzert; Wiener
Kronenbräukeller, abends 8 Uhr: Volkstümliches Konzert — Kino=
Vorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Geite 6.
Dienstag den 26 Juni 1928
Aus der beſſiſchen Sängerbundbewegung.
Nachdem wegen der Sonderzüge nach Wien zum Deutſchen
Sänger=
bundesfeſt verſchiedene Aenderungen nötig wurden, liegen die Züge
nun=
mehr endgültig feſt. Da die Oeſterreichiſchen Bundesbahnen niht in der
Lage ſind, den gewünſchten Anforderungen zu entſprechen, mußten deu
rheinheſſiſche und ſtarkenburgiſche Sonderzug zuſammengelegt werden.
Damit iſt aber anderſeits es gelungen, den rheinheſſiſchen Sängern die
billige Fahrt über Regensburg—Paſſau zu verſchaffen. Insgeſamt
fahren ſeitens des Heſſiſchen Sängerbundes nun zwei Sonderzüge nach
Wien.
Der erſte Sonderzug (Wiz 14) befördert die geſamten Starkenburger
und rheinheſſiſchen Sänger (ohne den Lehrer=Sängerbund Mainz=
Wies=
baden). Die rheinheſſiſchen Sänger nördlich von Oſthofen benutzen von
Mainz bis Darmſtadt den fahrplanmäßigen Eilzug 15.36 Uhr, an
Darm=
ſtadt 16.17 Uhr. Wier umſteigen in Sonderzug Wiz 14 ab Darmſtadt
— wie bereits gemeldet — 16.48 Uhr. Die Rheinheſſen ſüdlich Oſthofen
benutzen den Wiz 14 ab Darmſtadt. Für dieſen Zug gelten als
Ein=
ſteigſtationen Darmſtadt, Babenhauſen, woſelbſt auch die Fahrkarten zu
löſen ſind. Für die nördlich Oſthofen (in Mainz) einſteigenden Sänger
ſind die Fahrkarten in Mainz zu löſen. Für die Fahrt Mainz—
Darm=
ſtadt iſt (Geſellſchaftsfahrt mit 25 Prozent Rahatt) ein Betrag von
090 RM. für die Fahrt Darmſtadt—Wien 16 RM. und Babenhauſen—
Wien 15,50 RM. zu zahlen.
Der zweite Sonderzug (Wiz 61), Oberheſſenzug, mit
Einſteigbahn=
höfen Frankfurt, Offenbach, Hanau und Aſchaffenburg, nint die
Sän=
ger dieſer Gegenden und vor allem alle Oberheſſen auf. Der Zug fährt
ab Frankfurt a. M. 18. Juli 19.15 Uhr, ab Offenbach 19.31, ab Hanau
19.49, ab Aſchaffenburg 20,16 Uhr. Der Fahrpreis beträgt ab
Frank=
furt a. M. 16,20 Mk., ab Offenbach 15,90 Mk., ab Hanau 15,60 Mk., ab
Aſchaffenburg 15 Mk.
Beide Züge werden über Paſſau nach Wien geleitet. Es iſt
Vor=
ſorge getroffen, daß für alle Fahrgäſte in beiden Zügen genügend Platz
vorhanden iſt. Der Heſſiſche Sängerbund ſelbſt, ſtellt für jeden Zug
einen Transportleiter, der durch rot=weiße Armbinde gekennzeichnet iſt.
Die Fahnen, die die einzelnen Vereine mit nach Wien nehmen, werden,
gut geſchützt, in einem beſonderen Packwagen des betreffenden Zuges
untergebracht. Als Aufſicht werden vom Transportführer 4 Mann
beſtimmt.
Der heſſiſche Sängerbund wird im Feſtzug in Wien an 3.
Stell=
marſchieren. Zuerſt die Spitze, dann die Auslandsdentſchen, dann der
Heſſiſche Sängerbund. Nach Heſſen folgt der Pfälziſche, dann der Saar=
Sängerbund.
Die Feſtleitung in Wien hat für die Teilnehmer am 10. Deutſchen
Sängerbundesfeſt einige praktiſche Winke mitgeteilt. Zunächſt ſoll
Hand=
gepäck und Reiſegepäck außen und innen mit Adreßzettel verſehen ſein.
Zollpflichtiges ſoll nicht mitgenommen werden. Bei Sonderzügen und
Gruppenfahrten ſoll den Anordnungen der Reiſeleiter unbebingt Folge
geleiſtet werden. Jeder Reiſeleiter muß eine genaue Auslandsliſte
ſeiner Reiſegemeinſchaft und bei Auslandsſonderzügen einen
Sammel=
reiſepaß mit ſich führen. In Grenzſtationen darf ohne Erlauönis des
Neiſeleiters der Wagen nicht verlaſſen werden. Am Reiſeziel iſt Wagen
und Bahnſteig raſch zu verlaſſen (Reiſegepäck nicht vergeſſen) und ſich
un=
verzüglich am Empfangsplatze zu ſammeln, wo wichrige Mitteilungen
und Weiſungen zur Erreichung der Quartiere erfolgen. Bei der
Rück=
reiſe mit Sonderzügen rechtzeitig am bekanntgegebenen Sanmelplatze
einfinden und nicht einzeln zum Zuge kommen. Bei Benutzung der
Straßen und Stadtbahn in Wien dem Schaffner das Fahrziel unbedingt
bekanntgeben, damit Fehlfahrten vermieden werden.
Weiter iſt darauf zu achten, daß in Wien der Verkehr gerade
um=
gekehrt iſt als bei uns. In Deutſchland wird rechts gefahren, in
Oeſter=
reich fährt alles links.
Deutſches Geld wird bei jeder Bank umgewechſelt. Ein Schilling —
109 Groſchen. 1 Reichsmark — 1,70 Schilling.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröfentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
anwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgelandt, die Abiehnung nicht begründet werden.
Diejenigen Bewohner Darmſtadts, die ſich am Sonntag bei dem
herrlichen Wetter im Walde ergehen wollten, und auf dem Lindenberg
Erholung ſuchten, fanden dieſen idylliſchen Platz in einem ganz
troſt=
loſen Zuſtand. Die Wieſe vor dem Tempel war vollſtändig zertreten,
mit Papierfetzen, Brot= und Speiſereſten bedeckt, ebenſo die Zänke im
Tempel; dazwiſchen lagen abgeriſſene Blumen und Kränze. Die
Speiſe=
reſte verdarben die gute Waldluft mit ihrem Geruch, ſo daß man die
Flucht ergreifen mußte. Es liegt im Intereſſe aller eine Raſtſtätte
nicht in einem Zuſtand zu verlaſſen, als hätten Barbaren und nicht
deutſche Jugend daſelbſt gehauſt.
Numme
Aus Heſſen.
Wirkſame Bekämpfung der Maul= und
Klauenſeuche im Volksſiaat Heſſen.
Am 1. Juni dieſes Jahres war — worauf in der Preſſe ſchon
hin=
gewieſen wurde — ſeit mehr als einem Jahrzehnt zum
erſten Male das geſamte Gebiet des Volksſtaates
Heſſen frei von Maul= und Klauenſeuche. Dieſe
Tat=
ſache iſt um deswillen bemerbenswert, weil ſie den geringen
Seuchen=
ſtand in Südweſtdeutſchland in der letzten Zeit beſonders illuſtriert. Wer
die verheerenden Folgen der Maul= und Klauenſeuche für das
Volks=
vermögen und die Volksernährung kennt, weiß, welche Bedeutung
nied=
rigen Seuchenziffern zuzuerkennen iſt.
Bei der außerordentlich ſtarken Anſteckungsfähigkeit des Maul= und
Klauenſeucheerregers muß auch während der ſeuchenärmſten Zeit immer
wieder mit einem Aufflackern der Seuche gerechnet werden. Nun ſcheint
es, als ob durch die modernen Bekämpfungsmethoden der Maul= und
Klauenſeuche, deren Erreger ja noch unbekannt iſt, einzelne
Seuchen=
herde doch nicht mehr die Gefahr, für eine unüberſehbare
Weiterver=
breitung in ſich trügen, wie ehedem. Die von der Heſſiſchen Regierung
nach dieſer Richtung hin durchgeführten Verſuche haben ſich jedenfalls
bei der derzeitigen Virulenz des Erregers beſtens bewährt. Während
man bis vor wenigen Jahren lediglich durch veterinärpolizeiliche Sperr=
und Abwehrmaßnahmen einer Weiterverbreitung oder Einſchleppung
der Seuche vorzubeugen verſuchte, iſt man nunmehr dazu übergegangen,
daneben die zunächſt gefährdeten Tiere gegen die Seuche
unempfäng=
lich zu machen. Zu dieſem Zweck werden die geſamten Klauentiere der
Gehöfte, die ſich in beſtimmter Entfernung rings um das Seuchengehöft
befinden, möglichſt unmittelbar nach Ausbruch der Seuche amtlich
ſchutzgeimpft, die Tiere des Seuchengehöftes ſelbſt je nach dem
Grade der Erkrankung einer Heilimpfung unterzogen. Durch dieſe
„Ringimpfung” wird um das Seuchengehöft förmlich ein Wall gezogen
und — wenn auch die Dauer des Schutzes nur verhältnismäßig kurz iſt
— erreicht, daß die Wahrſcheinlichkeit des Weitertragens der Seuche
nur noch gering iſt, beſonders wenn die veterinärpolizeilichen
Sperr=
waßnahmen nebenherlaufen. Näher auf die Theorie der Impfung ſelbſt
einzugehen, verbietet ſich hier; es ſei nur erwähnt, daß der
Impf=
ſtoff in einem preußiſchen Staatsinſtitut auf der einſam in der Oſtſee
gelegenen Inſel Riems in ſchwierigen und koſtſpieligen Verfahren
ge=
wonnen wird.
Da Zuſammenballungen von Klauentieren in Geſtalt von
Märk=
ten, beonders der großen, regelmäßig wiederkehrenden Nutz= und Zucht=
viehmärkte, wie Heſſen einen ſolchen in dem für Mitteldou
deutendſten in Gießen beſitzt, naturgemäß auch eine groß
die Weiterverbreitung der Maul= und Klauenſeuche darſteſle
mehr und mehr dazu über, auch hier durch Impfung alle,
zu erreichen, daß dieſe für eine gewiſſe Gefahrenzeit iw
werden. So wenig die Tiere dadurch ſelbſt erkranken, ſo n
ſie durch die Art der Impfung Krankheitserreger weitertra=
Tiere gefährden, deven Beſtände zu ergänzen ſie beſtimmt ! *
Die Erfahrung muß lehren, wie ſich das geſchildert
dann bewähren wird, wenn etwa wieder einmal ein Seuchen
Heftigkeit unſere Tierbeſtände bedroht, wie der aus den
und 1921 auch der breiteren Oeffentlichkeit bekannte.
Aa. Meſſel, 22. Juni. Spar= und Leihkaffe
fenen Geſchäftsjahr hat ſich der Mitgliederſtand der Spar
kaſſe Meſſel (e. G. m. b. H.) auf 113 erhöht. Die Geſch
vermehrten ſich um 180 RM. und die Haftſumme um 12
daß die Geſemtſumme Ende des Geſchäftsjahres 1927 Bg
trug. Der Kaſſenumſatz ſtellte ſich im abgelaufenen Jahre g
Reichsmark. Der Reingewinn wird mit 783,75 MM. angege
Aa. Eberſtadt, 25. Jui. Reichéarbeiterſpar
Freie Sportkartellvereinigung hielt am Sonntag zuſammen
angeſchloſſenen Korporationen einen Werbeſporttag ab. Es fan
ſtatt, an dem die Sporttreibenden im Sportdreß teilnghme
Werbevorführungen fanden auf dem Marktplatze und auf
platze ſtatt, zu denen viele Schauluſtige erſchienen waren.
Feuerwehr. Die Freiw. Feuerwehr Eberſtadt nahm
an dem Bjährigen Jubiläumsfeſt der Freiwv. Feuerwehr
Pfungſtadt teil. — Viele Jugendliche des Odenwaldkl
am Sonntag bei dem Jugendtag des Odenwaldklubs in
Der Turnverein 1876 hatte am Sonntag eine Wan
dem Kühkopf und Altrhein unternommen.
Aa. Eberſtadt, 22. Juni. Leſeholznutung.
Monat Juni die Leſeholznutzung genz zu ruhen hat, iſt ſie
den Monat Juli an den Mittwochen erlaubt.
Aa. Pfungſtadt, B. Juni. Unfall. In der Bergſt:
kleines Mädchen beim Ueberqueren der Straße direkt vor ei
Das Kind wurde am Fuße verletzt und mußte in ärztliche
gegeben werden.
Aa. Nieder=Modan, 22. Juni. Vereinsjubiläut
ſangverein „Frohſinn” Nieder=Modau begeht am 1. und
25jähriges Stiftungsfeſt, wozu bereits viele auswärtige Ver
ſcheinen zugeſagt haben.
Der 8. Jagendfeiertag in Eberſtadt.
F. Die Volksſchule in Eberſtadt feierte am vergangenen Samstag in
dem bisher üblichen Rahmen ihren 8. Jugendfeiertag. Nachmittags
ſtellte ſich auf dem Schulhofe ein Zeſtzug auf, der ſich pünktlich um 3 Uhr,
begleitet ton der Spielabteilung der Turngeſellſchaft (e. V.) und der
Kaßelle „Edelweiß” in Bewegung ſetzte. Der Zug bot durch eine Schüler=
Radfahrabteilung mit ſchön geſchmückten Nädern an der Spitze und den
folgenden 23 Schulklaſſen, blumengeſchmückt und Fähnchen in den Reichs=
und Landesfarben tragend, ein äußerſt reizendes und farbenfrohes Bild.
Der Zug führte durch verſchiedene Ortsſtraßen, in denen die
Einwohner=
ſchaft dichtes Spalier bildete und ihre Schuljugend begrüßte. Herrliches
Sommerwetter war dem Feſte beſihieden und hob die Stimmung und
Freude der Kinder, Eltern und Gäſte beträchtlich. Auf dem Feſtplatze
im Walde angekommen, nahm die Feier durch ein Muſikſtück und den
anſchließenden Geſang der Mädchenklaſſe des Lehrers Knöß ihren
An=
fang. Froh und freudig erklangen die zarten Stimmen von der Bühne
über eine unüberſehbare, frohbewegte Menſchenmenge und 1000
Schul=
kindern in den friſchen grünen Wald. Alsdann hielt Bürgermeiſter Dr.
Uecker die Feſtanſprache. Mit herzlichen Worten begrüßte, er die
Elternſchaft, das Lehrerkollegium und die Schuljugend zur Feier des
Jugendtages. Nein äußerlich, ſo führte Redner aus, darbiete ſich der
Jugendtag durch die unter uns weilende frohe, lachende und
blumen=
geſchmückte Kinderſchar, die ſich heute zum Sommersanfang in der freien
Natur, im grünen Walde, bei glänzendem Sonnenhimnel im frohen,
munteren Spiele tummeln wolle. Sie ſtehe noch im Frühling des
Le=
bens und wolle das Feſt feiern im Sommer der Naturr. Wenn ſie ſpäter
hinaustrete in des Lebens Sommer, werde ſie ſich gerne an die
Jugend=
feſte erinnern, die die Schule ihr bereitet habe. Das Jugendfeſt ſei aber
nicht nur ein Feſt der Schuljugend, ſondern auch ein Feſt der Eltern der
Kinder, ja der ganzen Gemeinde, wie die ſtarke Teilnahme am Feſte
beweiſe. Wenn wan frage, was der Jugendtag bezwecke,
zu antworten: einerfeits wolle die geſamte Schuljugend ſi
einmal in Gottes freier Natur zuſammenfinden als ein
Ganze, um ſich im Spiele und Wettkampfe zu meſſen und
abzulegen von dem, was ſie durch ihre Lehrer gelernt hab S
wolle weiterhin das Band zwiſchen Schule und Eltern
knüpfen und zeigen, daß die Lehrer nicht nur die Zwangse
Kinder ſind, ſondern auch Erzieher im Geiſte der Lebensb m.0
durch in jenen die Freude am Leben geſtärkt und erhalten
Es ſei ein Feſt des Sichverſtehenlernens, ein Feſt, an dem Fun
ſich ſchon als Menſch zu Menſch gegenüber trete und gegen Süien
lerne und Freundſchaft üben wolle untereinander, ohne — au
Herkunft, Stand und Religion und trotz ihrer verſchiedener Eſtſ,
ten. Dies ſei notwendig, wenn ſie ein nützliches Glicd au / bei
den und ſich einſt im Staate behaupten wolle. Mit der Oy
an die Kinder, die Sorgen der Schulbank zu vergeſſen und ſi /p
und Wettkampfe zu erfreuen, ſchloß der Redner, worauf die uſſ
des Lehrers Göllner noch ein ſchönes Lied erklingen ließ. —M
von der Gemeinde geſriftete Jehannisbrezel verteilt war, b.) uſ
den beiden Sportplätzen die Spiele der Jugend, die von Cᛋ ud
Muſikvorträgen umrahmt waren. Dann folgten Beluſtie /llr
Art, die den Kindern viele Freude bereiteten und ihnen au & eiſt
trugen. So verlief das Feſt in harmoniſcher Weiſe. Um kiſe
mit klingendem Spiel der Heimzueg angetreten. Auf dem S
ſich, der Zug auf und die frohe Kinderſchar zog befriedigt (
Eine kleine Nachfeier für Lehrerſchaft, Schulvorſtand und ( EM
tretung fand abends im Schwanenſaale ſtatt, die bei gemüt ei
haltung und Tanz einen in beſter Weiſe verlaufenen Abſch
gendtages bildete.
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nach-
dem lch achon vorher verschledene Einlagen, aber
ohne Erfolge gotragen habe, im Gegentell meine
Eußschmerzen immer heftiger wurden, so daß lch
kaum mahr auf meinen Füßen stehen konnte. Dio
Schmerzen strahſten bis in die Hüfte und waren
nahezu unorträglich. Seitdom ich dle Dr. Scholl-
Einlagen trage, haben sich dle Schmerzen vorloren,
sodaß lch heute wieder gut zu Fuße bin. Dies danke
ſch der Dr. Scholl-Einlage und kann nur lodem
ompfehlen, aich seine Füde bel Ihnen untersuchen
zu lassen und wenn nötig, dle Dr. Scholl-Einlnge
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zu tragen.
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Dienstag den 26. Juni 1928
Geite 7
Aus den Gemeindeparlamenten.
,6 glngseinräumung für An= und Vorkaufsrecht wurde zuge=
Anmt. Geſuch von Chr. Fiedler 2. um Geländeaustauſch zwiſchen
„SS gäßchen und der Niederſtraße wurde zurückgeſtellt. Einem
etrag tpurf, von dem Heſſ. Hebammenverband vorgelegt, zwecks
es Vertragsverhältniſſes
dinittes einder 50 Mark bewilligt. Als Vertreter zum Heſſ.
Land=
dneinw; in Groß=Gerau wurden Gem. Pohl und Becker beſtimmt.
:. T. Sheim, 23. Jumi. Gemeinderatsbericht. Der Voran=
7928 wurde in ſeiner vorliegenden Form genehmigt. Der
lbet won 130 000 RM. ſoll dunch folgende Steuerausſchläge
er=
en: a) für Gebäude und Bauplätze von je 100 Mk. Steuer=
Ofg., b) für land= und forſtwirtſchaftlich genutzte Grundſtücke
Mk. Steuerwert — 74 Pfg., c) für gewerbliches Anlage= und
ſtriels ital auf je 100 Mk. Steuerwert — 80 Pfg., 0) vom
ſtaat=
en — xbeertragsſteuerſoll auf 1 Mk. — 95 Pfg., e) an
Sonder=
äud d ex von 1 Mk. ſtaatlicher Sondergebäudeſteuerſoll — 35,06
ſen Umlagen werden auch die Ausmärker herangezogen. —
Id. für die dem hieſigen Faſelvieh zugeführten Muttertiere
folgt neu feſtgeſetzt: für Rindwieh pro Stück 6 Mk., ſeither
Schweine pro Stück 5 Mk., ſeither 6 Mk., für Ziegen pro
Mr
ſick fg., ſeither 50 Pfg. — Die Miete für die Räume der
Ge=
inde in dem Hauſe des Gemeinderechners wurde ab 1. April
1O Mk. auf 300 Mk. pro Jahr erhöht. — Die Gemeinde
über=
nachſtehende Perſonen gegenüber der Heſſ. Landesbank in
für einen Zwiſchenkredit die Bürgſchaft, und zwar für
Wil=
rau von 5000 Mk. und für Robert Lindacher von 4500 Mk. —
der Turnerſchaft Griesheim um Abtretung von Gelände im
—Erer Kopf für einen Sportplatz wurde einer Kommiſſion,
be=
z den Gemeinderäten Nothnagel, Maus, Engel, Keller und
Serwieſen. — Dem Auguſt Leber und Philipp Funk 6. wurde
ie Abwäſſer — außer der Dunggrube — in den an ihren
m der Pfungſtädter Straße bzw. Groß=Gerauer Straße
vor=
rr Ortskanal einzuführen. Der Bürgermeiſterei ſind vorher
vorzulegen. — Die Grasſamenernte von 1928 aus dem
hie=
indewald wurde dem Jakob Diefenbach 1., hier, zum Ange=
on 91 Mk. übertragen. — Das Geſuch des Heinrich Funk 13.,
Tachtnachlaß für das von Johann Bertſch, hier, übernommene
achtgrundſtück wurde abgelehnt. Dem Heinrich Klinger, hier,
die Inſtandſetzung eines Gemeindegrundſtücks eine einmalige
tſchs rng von 10 Mk. gewährt. — Dem Guſtav Feldmann 1., hier,
1AUurdest üiberzähliger Eber zum Preis von 20 Pfg. pro Pfund
Lebend=
wichh ertragen. — Bei einer Beſichtigung der Feuerlöſcheinrichtung
urch I ſtellvertretenden Kreisfeuerwehrinſpektor hat es ſich heraus=
„ſtellM B die Löſchverhältniſſe im Falle eines Brandes in der
Villen=
wünſchen übrig laſſen. Das Kreisamt Darmſtadt hat des=
Bau zweier Waſſerbehälter (Erdbehälter) von je etwa 50 bis
eter Nutzinhalt, die durch Regenwaſſer geſpeiſt würden,
an=
je Bürgermeiſterei wurde beauftragt, mit der Stadt
Darm=
es Weiterführung der Waſſerleitung in die Villenkolonie in
g zu treten. — Das Geſuch des Philipp Brand, hier, um
Ge=
ähr— eines Baukoſtenzuſchuſſes wurde mit Rüchſicht auf die ſchlechte
Lage der Gemeinde vorerſt zurückgeſtellt. — Der Ankauf des
s des Heinrich Kraft 2., hier, Flur XXVII, Nr. 741/00 — 640
eter, das für die Schuttabladeſtelle am Hegelsberg benötigt
mub
„De beſchloſſen. Der Preis iſt mit Kraft zu vereinbaren. —
ad des § 2 Abſ. 2 der Friedhofsordnung hann ſeitens der
iſterei die Verbringung einer Leiche in die Leichenhalle
ange=
me rden, wenn auf Grund eines ärztlichen Gutachtens die
ſofor=
ernung derſelben aus dem Sterbehauſe aus geſundheitlichen
geboten iſt oder aus ſonſtigen Gründen erforderlich erſcheint.
Aus Aiß eines Spezialfalles beſchloß der Gemeinderat, darauf
hin=
fw daß ſeitens der Bevölkerung in ausgiebiger Weiſe von dieſer
züit Gebrauch gemacht wird. — Die Herſtellung von
Waſſer=
beiten in der Ludwigſtraße und Kiesſtraße wurde dem Phil.
T 17., hier, zum Angebotspreis von zuſammen 303,78 Mk.
H. — Für das Jugendfeſt der hieſigen Schule am 23. Juni ds.
e die Stellung einer Muſikkapelle auf Koſten der Gemeinde
Gleichzeitig wurde dem Gemeinderat die Einladung zu die=
Bekanntgegeben.
Tieder=Ramſtadt, 23. Juni. Gemeinderatsbericht vom
ſ7ts. Die durch die Baukommiſſion durchberatenen Angebote
—1 Ausführung einer Zentralheizungsanlage im Schulhaus wer=
Lenntnis gegeben. Die Firma Fritz=Darmſtadt iſt die
Wenigſt=
erlily ibe und erhält den Zuſchlag unter der Bedingung, daß für die
Arbc vei Jahre Garantie geleiſtet und dieſelbe während der Som=
O8lmeriw ausgeführt wird. — Von der zur Behebung der Wohnungs=
Belnot ᛋ ſichtigten Erſtellung von Flachbauten kam man in der
vor=
geſtry, Sitzung wieder ab, da derartige Wohnbaracken ſpäter nicht
Ra4
mehc =wertbar ſind. Allgemein trat die Anſicht hervor, daß der
1ASStaM gleäu mungsbau, wenn auch etwas teurer, für die Gemeinde von
wenm Machteil ſein wird. Zu einem endgültigen Beſchluſſe kam man
Hausläſſlinded moch nicht, da erſt die Platzfrage geregelt werden muß. — Bei
den m elaufenen Submiſſionsangeboten über die Vergebung der Ar=
Kinderfälſtbeitrit — Friedhofserweiterungsanlage zeigte ſich in den abgegebenen
Pres) ein ſcharfer Konkurrenzkampf. „Die Arbeiten wurden an die
Weny ordernden in nachſtehender Weiſe vergeben: a) Maurerarbeit
emm urrermeiſter Blum, hier; b) Zimmerarbeit dem Zimmermeiſter
Ot, hier; c) Grobſchloſſer=, Schloſſer= und Schmiedearbeit dem
Sch=0 meiſter Trautmann, hier; d) Dachdeckerarbeit dem Dachdecker
L. 1 zer, hier; e) Spenglerarbeit dem S. Bender, hier; k)
Glaſer=
undc Teinerarbeit dem Schreinermeiſter Keil, hier; g)
Weißbinder=
arboch em Weißbindermeiſter Thomas hier. — Unter Punkt
Ver=
ſchien s kamen noch einige kleine Anfragen zur Erledigung. —
R
Schlkenplage. Es iſt beobachtet worden, daß in dieſem Jahre
die 2 Ɨſtellen der Schnaken eine beſonders ſtarke Vermehrung von
Qufrlanden
Michelſtadt, B. Juni. Kurtheater Michelſtadt=
Uumſiheise Erxly. Das Kurtheater Michelſtadt=Erbach eröffnete ſeine diesjäh=
Mechs” rigeA ielzeit mit der Operette „Die Zirkusprinzeſſin” von Kalman.
Dieul ektion wird von dem noch in guter Erinnerung ſtehenden
Direk=
korN Dmann=Pipping ausgeübt, der vor drei Jahren neun Monate
lmnm Michelſtadt gaſtierte. Das neu zuſammengeſtellte Enſemble
hatt in der Eröffnungsvorſtellung überaus gut eingeführt. Nach ein=
Blumen /” leittyr Worten des Bürgermeiſters, der darauf hinwies, daß die
Be=
ſeh?” ſtrel en auf Errichtung eines Kurtheaters nicht neueren, ſondern älte=
19
Enn kums ſeien, und der damit eine Behauptung eines ſeither in
MrA adt ſpielenden Theatedirektors richtigſtellte, ging das gefällige
Talle SE4 ott in Szene. Die Rollenverteilung war ſehr gut durchgeführt,
Dec ſtattung ſowohl in bezug auf die Garderobe als auch die Deko=
Watlone” raty anſprechend und einwandfrei. Dank der ſtraffen Leitung
ent=
ſiam rgends eine öde Stelle, das Zuſammenſpiel war vorbildlich, der
ZSA ein verdienter. Ganz hervorragend war der Oberkellner des
imk
De Bachmann=Pipping, der ruſſiſche Prinz des Herrn Süſſenguth,
Da Ee Beſetzung der beiden weiblichen Haumtrollen, der Fürſtin Feo=
DoA on Lilly Ritter und der Zirkusreiterin von Frau Bachmann.
Zn) vergeſſen iſt die glänzende Leiſtung des Herrn Emil Winter=
Larben aufweiſen, ſo daß in etwa 14 Tagen der Beginn der
Schnaken=
plage zu erwarten iſt. Es dürfte ſich empfehlen, das in § 3 der
Poli=
zeiverordnung vom 6. Februar 1913 vorgeſchriebene Uebergießen der
Brutſtätten mit Saprol uſw. in dieſem Jahre beſonders ſorgfältig
vor=
zunehmen. Auch iſt es zweckmäßig, Abwaſſergruben, Jauchegruben,
Gießwaſſerbehälter uſw. mit Sackleinen zu überdecken, damit das
Ein=
dringen der eierablegenden Schnaken verhindert wird.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Juni. Gemeinderatsbericht. Die
Firma März und Ritſcher, Celluloidwarenfabrik, die Firma Ludwig
Kehr 3., Zimmergeſchäft, und Herr Johannes Friedrich bewerben ſich
einzeln um die käufliche Ueberlaſſung des Gemeindegeländes Flur 34,
Nr. 223, 224 und 225, zuſammen 129 Quadratmeter groß, als
Bau=
bzw. Lagergelände zu gewerblichen Zwecken. Der
Kommiſſionsvor=
ſchlag, den Abgabepreis auf 2,75 RM. pro Quadratmeter feſtzuſetzen,
wird genehmigt und durch ſchriftliche Abſtimmung mit 14 gegen 2
Stim=
men die Abgabe des Geländes an ſich beſchloſſen. Eine weitere
Abſtim=
mung entſchied ſich mit 10 Stimmen für die Abgabe an die Firma
März u. Ritſcher und mit 5 Stimmen für eine ſolche an L. Kehr 3.,
ein Stimmzettel wurde unbeſchrieben ebgegeben. Hiernach ſoll die
Firma März u. Ritſcher das Gelände zum vorerwähnten Preiſe
er=
halten, doch kann Käuferin auf Zuleitung von Licht und Waſſer keinen
Anſpruch erheben. Auch muß das Gelände innerhalb Jahresfriſt
be=
baut werden und fällt bei evtl. Wiederveräußerung durch die Käuferin
zum gleichen Preiſe wieder an die Gemeinde zurück. — Die Firma
„Nöhr=Auto A.=G.”, Ober=Ramſtadt, iſt an die Gemeinde herangetreten
mit dem Vorſchlage, hinſichtlich der Erſtellung einer größeren Anzahl
Wohnungen auf werkseigenem Gelände als Bauherr aufzutreten,
wo=
hingegen ſie ſich verpflichte, eine den Baukoſten entſprechende
Pauſchal=
miete für alle Wohnungen der Gemeinde gegenüber zu garantieren.
Nachdem ſich zwiſchenzeitlich die Heſſiſche gemeinnützige Aktien=
Geſell=
ſchaft für kleine Wohnungen in Darmſtadt bereit erklärt hat, das
Bau=
vorhaben auf gemeinnütziger Grundlage durchzuführen bzw. ſelbſt als
Bauherr aufzutreten, nimmt der Gemeinderat auch aus konſequenten
Gründen von dem Vorſchlage Abſtand. — Die Schwimmbadgeſellſchaft
e. V. Ober=Ramſtadt ſucht um Vergütung für das in die Straße
fal=
lende Gelände am Nieder=Modauer Weg nach. Dieſe wird zu dem in
der Ortsbauſatzung feſtgelegten Preiſe von 0,70 RM. pro
Quadrat=
meter genehmigt. Ein weiterer Antrag der Schwimmbadgeſellſchaft,
die Gemeinde wolle für ein Darlehen von 3000 RM. die Rückbürgſchaft
übernehmen, wurde bei ſchriftlicher Abſtimmung mit 12 gegen 3
Stim=
men bei einem unbeſchriebenen Stimmzettel genehmigt. Gegen die
Vurgſchaftsübernahme ſtimmt Gemeinderat Gunkel. — Das
Grund=
ſtücksangebot des Peter Finger 8. wird zwecks Preisvoranſchlag an die
An= und Verkaufskommiſſion für Grundſtücke verwieſen. — Georg
Karl Fiſcher bittet um Uebernahme einer Rückbürgſchaft für ein
Kapi=
tal zur Reparatur ſeines Hauſes und Einrichtung von Wohnräumen.
Das Geſuch wird abſchlägig beſchieden. — Die Verwaltung ſchlägt
hin=
ſichtlich des elektriſchen Stromverbrauchs der Pumpſtation des
Waſſer=
werks den Abſchluß eines ſogenannten „Nachttarifs” mit der „Heag”
vor. — Die ſozialdemokratiſche Gemeinderatsfraktion ſtellt den
An=
trag, aus den jeweils ausgeſteuerten Arbeitsloſen und
Kriſenfürſorge=
empfängern eine ſogenannte „Arbeitskolonne”, deren Ausbau und
Kon=
trolle der Baukommiſſion unter Zuziehung des Gemeindeaufſehers
ob=
liegen ſoll, zuſammenzuſtellen zur Erledigung jeglicher
Gelegenheits=
arbeiten bei Gemeinde und Privaten. Damit ſoll erreicht werden, daß
die Gemeinde, der die Fürſorge für die Ausgeſteuerten auf dem
Wohl=
fahrtswege obliegt, finanziell entlaſtet wird und die betreffenden
Aus=
geſteuerten ihrer Sozialverſicherungsbelange nicht verluſtig gehen. Der
Gemeinderat ſtimmt dem Antrage im Prinzip zu und verweiſt die
Sache zunächſt an die Bau= und Finanzkommiſſion. — In
nichtöffent=
licher Sitzung werden Wohlfahrtsſachen beraten.
g. Gernsheim, 23. Juni. Gemeinderatsbericht. Zur
anderweitigen Nutznießung wurden Allmende überwieſen an Wilhelm
Vettel, Heinvich Wilhelm Adler und Friedrich Andres 2. dahier. Ein
Geſuch um Ueberſchreibung von gepachteten Gemeindegrundſtücken wurde
gutgeheißen. Bezüglich der Aufwertungsangelegenheit der Gemeinde
mit der Landeshypothekenbank A. G. Darmſtadt iſt der Gemeinderat im
Prinzip mit dem Vorſchlag der genannten Bank einverſtanden, jedoch
ſoll der Bürgermeiſter zwecks eines vom Gemeinderat gehegten Wunſches
nochmals mit dem Bankinſtitut in Verhandlung treten. Die
Aufwer=
tungsſchuld der Landeskreditkaſſe wurde in vollem Umfange anerkannt
und ſoll die Tilgung des Auſwertungskapitals wie vorgeſchlagen
vor ſich gehen. Die durch die Inſtandſetzung des Stadthauſes
notwen=
dig werdenden Spenglerarbeiten wurden zum Angebotspreiſe den
Spenglermeiſtern Gg. Röſchner, Valentin Krämer und Julins Hüiter
dahier übertragen. Die Vergebung der Wandbekleidungsarbeiten
er=
folgt auf Ermächtigung hin durch die Bürgermeiſterei.‟ Die elektriſche
Uhranlage wurde zum Angebotspreiſe an die Firma Siemens u. Halske
in Franbfurt a. M. vergeben. Es ſollen zwei Zifferblätter mit Balken
anſtatt Ziffern Verwendung finden. Die Anlage ſoll ſo ſtark hergeſtellt
werden, daß eventl. noch weitere Uhren mit der Zeit angeſchloſſen
wer=
den können. Zu den Angebotspreiſen wurden auch die Arbeiten für die
demnächſt zu errichtende Leichenhalle vergeben, ud zwar die
Maurer=
arbeiten an Maurermeiſter Georg Lichtel 3. dahier, die Zimmerarbeiten
an die Zimmermeiſter Bikonie und Raab dahier, die Spenglerarbeiten
an die Spenglermeifter Röſchner, Krämer und Hüter dahier, die
Dach=
deckerarbeiten an die Dachdeckermeiſter Joh. Gg. Sams und Heinrich
Schäfer 3. dahier, die Weißbinderarbeiten an Weißbindermeiſter Alfons
Kropp dahier, die Glaſerarbeiten an Glaſermeiſter Georg Müller 4,
da=
hier, die Schloſſerarbeiten an Schloſſermeiſter Dionys Pfaff dahier, die
Steinmetzarbeiten an Steinmetz Michael Schnieder dahier, und die
In=
ſtallationsarbeiten an Schloſſermeiſter Hermann Maul dahier. Die
Eiſenlieferung erhielt als Wenigſtnehmende die Firma Ferdinand Weil
dahier. Gegen die Erſtellung des Wohnhauſes des Schloſſers Konrad
Hüther außerhalb des Ortsbauplanes wurden keine Bedenken erhoben.
Den Eingaben um Genebmigung einer Vorrangseinräumung und
Uebernahme der Gemeindebürgſchaft für einen von einem Bauluſtigen
aufzunehmenden Zwiſchenkredit wurde entſprochen. Ueber
Stundungs=
geſuche wurde ebenfalls beraten und beſchloſſen. Der Anſchaffung von
Baumpfählen wurde zugeſtimmt.
nitz als Miſter X. Die muſikaliſche Führung lag in den Händen des
Herrn Georg Pipping, der zum Herbſt als erſter Kapellmeiſter an das
Stadttheater Augsburg engagiert iſt. Alles in Allem, die
Einführungs=
vorſtellung war ſehr gut und fand den verdienten Beifall des Publikums.
Nur eines war ſchlecht, und das war das miſerable Klavier. Wir
möch=
ten wünſchen, daß man recht raſch hier auf ein anſtändiges Inſtrument
rechnen kann.
Az. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 23. Juni. Am letzten
Don=
nerstag war die in Babenhauſen liegende Schupo=Hundertſchaft in
un=
ſeren Mauern. Von einer Dienſtübung zu Böllſtein i. O. kommend,
erweckte die feldmarſchmäßig ausgerüſtete Mannſchaft allgemeines
In=
tereſſe. Im Gaſthaus „Zum weißen Schwan” wurde Raſt gemacht.
Nachdem abgekocht war, veranſtaltete die kleine Polizeikapelle ein ſchönes
Konzert, wobei abwechſelnd einige gut geſchulte Chöre (Dirigent Lehrer
Adrian) vorgetragen wurden. Danach fand die Beſichtigung der Burg
ſtatt. Nach einer kurzen Ruhepauſe folgten wieder einige muſikaliſche
Vorträge. Um 5 Uhr gab Herr Hauptmann Keller den Befehl zur
Ab=
fahrt. Auf großen Laſtwagen fuhr man, baheriſches Gebiet berührend,
über Mömlingen dem Standquartier zu.
— Hirſchhorn, 25. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
24. Juni 0,76 Meter, am 25. Juni 0,76 Meter.
Schwerer Autounfall bei Friedberg.
LPD. Friedberg, 25. Juni. Am Sonntag abend gegen 9 Uhr
ereignete ſich auf der Chauſſee nach Bad=Nauheim, in der Nähe des
Transformatorenhauſes, ein ſchweres Autounglück. Ein von Bad=
Nau=
heim kommender Perſonenwagen fuhr kurz vor der Brücke gegen einen
Baum. In dem Wagen befanden ſich fünf Perſonen, von denen drei
ſchwere Verletzungen davontrugen. Eine Dame und ein Herr aus
Darmſtadt erlitten Arm= und Beinbrüche und ſchwere Fleiſchwunden.
Die Führerin des Autos, eine Dame aus Auerbach, und ein Mädchen
wurden nur leicht verletzt. Wie durch ein Wunder blieb ein Kind, das
bei dem Anprall durch das Fenſter des Wagens geſchleudert wurde, faſt
unverletzt. Das Krankenauto der Schutzpolizei brachte die Verletzten
nach dem hieſigen Kranbenhaus. Lebensgefahr beſteht bei keinem der
Verunglückten. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt. Die Unterſuchung
über die Urſache des Unglücks iſt eingeleitet.
Von beteiligter Seite erfahren wir zu dem vorſtehend
mit=
geteilten Autounglück, das ſich am Sonntag bei Friedberg i. Obh.
ereig=
net hat, folgende Einzelheiten:
Das Auto wurde von Frau Dr. Guntrum=Auerbach
a. d. B. geſteuert. Als der Wagen ſich der ſcharfen Kurve bei Friedberg
näherte, wollte die Lenkerin einen Laſtkraftwagen überholen. Dieſer ſoll
aber nicht genügend weit nach rechts ausgebogen ſein. Im gleichen
Moment kam von entgegengeſetzter Richtung ein Motorradfahrer. Um
auch dieſem raſch die Fahrbahn freizumachen, kam das Auto zu weit
nach rechts an die Böſchung, ſtieß gegen einen Baum und drehte ſich
infolgedeſſen mehrmals um die eigene Achſe. Die Tür ging durch dem
Anprall auf und ein Kind des Ehepaares Guntrum aus
Darmſtadt flog aus dem Wagen, blieb jedoch vollkommen
unver=
letzt. Inſtallateur Guntrum=Darmſtadt, Stiftsſtraße, erlitt einen
Arm=
bruch und ſchwere Schnittwunden im Geſicht und an den Händen; ſeine
Frau, eine Tochter des Kaufmanns Brandſtetter, erlitt einen doppelten
Beinbruch und ebenfalls erhebliche Schnittwunden im Geſicht und an dem
Händen. Innere Verletzungen haben die Aerzte bisher nicht feſtſtellem
können, und eine direkte Lebensgefahr ſcheint bei den Verletzten
ausge=
ſchloſſen zu ſein. Die Lenkerin des Wagens und ihre Stütze bliebem
ſonſt unverletzt.
4i. Aus dem Odenwalb, 25. Juni. Der Arbeitsloſe. Ein
Arbeitsloſer, der gewiſſenhaft das Stempeln beſorgt, will vom
Bürger=
meiſter Erlaubnis, am Sonntag Heu machen und einfahren zu dürfen.
Dieſer bedeutet ihm, die Wetterausſichten ſeien günſtig und daher
Sonn=
tagsarbeit nicht angebracht, worauf der „Arbeitsloſe” aufgebracht
ent=
gegnet: „Werktags habe ich keine Zeit!”.
Aa. Bickenbach, 22. Juni. Der Ziegenzuchtberband
„Modautal” hat auf ſeiner hier abgehaltener Hauptverſammlung
beſchloſſen, in dieſem Jahre drei Stallſchauen abzuhalten. Sie ſollen
in Bickenboch, Arheilgen und Jugenheim zur Durchführung gelangen.
Für Prämiierungszwecke wurde ein größerer Betrag zur Verfügung
geſtellt.
Bp. Hähnlein, B. Juni. Bürgermeiſterwahl. Bei der
geſtrigen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter W.
Seib mit 418 Stimmen wiedergewählt. Der zweite Kandidat Chr.
Götz 8. erhielt 202 Stimmen, Beig. Schweikert 190 Stimmen. Dem
wie=
dergewähltem Bürgermeiſter wurdem am Abend zahlreiche Ovationen
zuteil.
Ay. Bensheim, 24. Juni. Beitritt von Worms zum
Bahnbau=Zweckverband. In ihrer Sitzung vom 19. Juni
hat die Wormſer Stadtberordmetenverſammlung mit ſtarker Mehrheit —
nur Deutſchnationale umd Kommniſten enthielten ſich der Stimme —
den Beitritt der Stadt Worms zum Zwechverband des Bahnbaues
Bens=
heim-Lindenfels beſchloſſen. Die Stadt Worms wird, dem Vernehmen
nach, eine Zinsgarantie in Höhe von 100 000 RM. übernehmen. Mitz
der Intereſſennahme der Stadt Worms am Bahnbmprofekt Bensheim—
Lindenfels dürfte dasſelbe, trotz der demſelben entgegengeſtellten
Hemm=
niſſe, einen entſcheidenden Schritt vorwärts gekommen ſein.
Bm. Hofheim (Ried), 25. Juni. Das erſte Feſt für dieſes Jahr in
unſerer Gemeinde feiert am 7. und 8. Juli der katholiſche Kirchenchor
„Cäcilia”, der an dieſen Tagen auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblickem
hann. Zu der Feier haben bereits die hieſigen Vereine ſowie 14
Nachbar=
vereine links und rechts des Rheines, ihre Mitwirkung zugeſagt. Als
Feſtplatz dient diesmal die werdende Hindenburgſtraße ſowie das
angren=
zende, noch freie Baugelände, auf welchem eine geraumige Feſthalle
er=
richtet wird.
D. Groß=Rohrheim, 25. Juni. Der 17 Jahre alte Lehrling Karl
Kraft von hier, der des Schwimmens noch nicht recht kundig war, ertrank
geſtern nachmittag beim Baden im Rhein, ebenfalls im Beiſein mehrerev
Perſonen. Auch dieſer traurige Unfall trug ſich ähnlich wie der in
Bie=
besheim zu, und kamen auch hier jegliche Rettungsverſuche zu ſpät.
— Gernsheim, 25. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
24. Juni 1,68 Meter, am 25. Jum 1,59 Meter.
D. Biebesheim, 25. Juni. Beim Baden ertrunken. Am
Samstag nachmittag um 5 Uhr ertrank hier im Rhein am ſogenanntem
Kiesweg der 19 Jahre alte Autolackierer Karl Lich von hier. Der
tra=
giſche Unfall erfolgte im Beiſein mehrerer junger Leute, und wurde zu
Anfang faſt gar nicht bemerkt, vielmehr gar nicht ſo ernſt aufgenommen,
da der Ertrunbene ein guter Schwimmer war, und die Unſitte des
mar=
kierten Ertvinkens, wie bei den meiſten derartigen Fällen, angenommen
wurde. Der bedauernswerte junge Mann, der in der Blüte ſeiner
Jahre auf dieſe bedauerliche Art und Weiſe ums Leben kommen mußte,
verſank ſchließlich lautlos in den Fluten. Der Rhein hat, wie faſt jedes
Jahr, alſo bereits wieder ſein erſtes Opfer gefordert, und mag dies
für manchen übermütigen Wagehals eine Warnung ſein.
Ah. Nackenheim a. Rh., 23. Juni. Nicht ertrunken! Wie
bereits mitgeteilt, wurde nach dem Nackenheimer Feſt ein angetrunkener
Knecht vermißt, und man nahm an, daß er ertrunken war. Er hatte
ſich aber nur einige Tage bei ſeinem Bruder in Mainz aufgehalten und
iſt wieder auf ſeiner Arbeitsſtelle angetreten.
Ah. Köngernheim (Rheinheſſen), 23. Juni. Am kommenden
Sonn=
tag findet die Einweihung des Spiel= und Feſtplatzes des evang.
Jugendbundes und der evang. Jungſcha: ſtatt.
f. Nieder=Olm, 25. Juni. Groben Unfug verübte ein
bahriſcher Handwerksburſche, der in Stadecken in angetrunkenem
Zu=
ſtande eine größere Menſchenmenge mit dem Meſſer bedrohte. Als
dann der Omnibus gefahren kam, wollte der Unhold mit Gewalt in
denſelben eindringen, doch als der Führer ihm die Mitfahrt
verwei=
gerte, ſchlug er mit dem Meſſer mehrere Fenſterſcheiben des Fahrzeuges
ein. Der Stadecker Polizeidiene Barth brachte ihn in das hieſige
Haftlokal.
Ah. Wendelsheim (Rheinheſſen), 23. Juni. Rheinheſſiſcher
Jägerverein. Auf dem Teufelsrutſch bei Wendelsheim fand das
diesjährige Preisſchießen des Rheinheſſiſchen Jägervereins ſtatt, das
zahlreiche Teilnehmer ſah. Auf Tontauben wurde in 2 Klaſſen auf 15
Tauben geſchoſſen. Aus der 1. Klaſſe gingen als Sieger hervor:
J. Bayer=Wendelsheim, 14 Tauben, 1. Preis; E. Stauffer=Flomborn,
13 Tauben, 2. Preis; O. Ph. Wehell=Tiefenthal, 12 Taben, 3. Preis;
Förſter Stolz=Wonsheim, 12 Tauben, 4. Preis. In de Neulingsklaſſe
ſiegten: K. Deforth=Alzey, 11 Tauben, 1. Preis; R. Scholl=Gau=
Hep=
penheim, 10 Tauben, 2. Preis; H. Böhmer=Alzey, 10 Tauben, 3. Preis.
Bei dem Schießen auf laufende Haſenſcheiben gingen als Sieger
her=
vor: A. Krebs=Flonheim, 14 Treffen, 1. Preis; Förſter Stolz=
Wons=
heim, 14 Treffer, 2. Preis; Lehrer Beher=Wendelsheim, 13 Treffer,
3. Preis.
DOa
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Eeiet
Detiet
e echeh e et
Neiet
unsere Sorten,
und andere Suppen in Wurstform
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Oienstag, den 26. Juni 1928
Reich und Ausland.
Numn
25 Jahre Elberfelder Schwebebahn.
Plakette für züchteriſches
Mordprozeß Wichmann.
Frankfurt a. M. Vor dem Schwurgericht
begann die mit großer Spannung erwartete
Schwur=
gerichtsverhandlung gegen den früheren
Obereiſen=
bahnſekretär Friedrich Wichmann, der am 31. Mai
1898 in Steißen (Kreis Ottweiler) im Saargebiet
ge=
boren wurde. Der Angeklagte wurde um ¼9 Uhr
von Gefängnisbeamten vorgeführt. Er iſt ein
ſchmaler, hochaufgewachſſener Menſch mit blaſſem
Geſicht. Kurz nach 9 Uhr trat das Gericht mit einem
Erſatzrichter und zwei Erſatzgeſchworenen ein. Als
Sachverſtändige ſind erſchienen Gerichtsarzt Prof.
Dr. Vorkaſtner, Prof. Ranke, Privatdozent Dr.
Wal=
ter Rieſe und der von der Verteidigung geladene
Sanitätsrat Dr. Magnus Hirſchfeld, Berlin. Der
Vorſitzende erwähnte zu Beginn der Verhandlung,
daß er aus Zweckmäßigkeitsgründen die Vernehmung
des Sachverſtändigen Dr. Hirſchfeld anordne. Der
Eröffnungsbeſchluß legt dem Angeklagten
gemein=
ſchaftlich mit ſeiner Frau begangenen Mord in drei
Fällen und Tötung auf das ausdrückliche und ernſte
Verlangen ſeiner Ehefrau zur Laſt. Die
Verneh=
mung des Wichmann, der einen gefaßten Eindruck
macht, erſtreckte ſich zunächſt auf ſeine perſönlichen
Verhältniſſe.
Große Schadenfeuer durch Blitzſchläge.
Stuttgart. In der Nacht zum Sonntag
ſchlug der Blitz in ein ſtädtiſches Gebäude in
Stutt=
gart ein, das von 18 Familien bewohnt war. Das
Feuer griff im Dachſtuhl ſo raſch um ſich, daß die
Kinder der dort wohnenden Familien nur unter
größten Anſtrengungen gerettet werden konnten.
Durch Waſſerſchaden ſind alle Wohnungen für
längere Zeit unbrauchbar geworden. — In
Wib=
lingen bei Stuttgart ſchlug der Blitz in einen Block
aus drei zuſammengebauten Wohnhäuſern ein. Trotz
fofortigen Eingreifens der Feuerwehr iſt das oberſte
Stockwerk der Gebäude niedergebrannt und der
zweite Stock vollſtändig ausgebrannt. Die Familien
konnten nur mit Mühe das nackte Leben vetten.
Insgeſamt ſind durch Brände 21 Familien obdachlos
geworden.
Zur Entgleiſung des D=Zuges bei Ummendorf.
Stuttgart. Zur Entgleiſung des D=Zuges
bei Ummendorf teilt die Reichsbahndirektion
Stutt=
gart mit, daß der Verkehr ſeit Sonntag vormittag
10 Uhr wieder durchgeführt werden kann. Die
Un=
terſuchung, heißt es in der amtlichen Mitteilung
weiter, hat beinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben,
daß die Entgleiſung etwa auf den Zuſtand der Gleiſe
oder der Fahrzeuge zurückzuführen wäre, dagegen iſt
zu vermuten, daß der Zug mit zu großer
Geſchwin=
digkeit in die Ausfahrweiche gegen Biberach
ein=
gefahren iſt.
Flugtag Bad Kreuznach.
Bei günſtigſtem Wetter fand die
Flugveranſtal=
tung in Bad Kreuznach ſtatt. Ein große Anzahl von
Beſuchern hatte ſich auf dem Flugplatz eingefunden,
und konnte zur angeſetzten Zeit mittags um 4 Uhr
die Veranſtaltung ſtattfinden. Am Start ſah man
die bekannten Flieger Raab, Clardon, Peſchke, Schott
und Weichelt. Bei den Kunſtflügen zeichneten ſich
beſonders die Piloten Weichelt, Raab und Clardon
aus. Zu dem Geſchicklichkeitsflug um den Preis von
der Kurverwaltung ſtarteten die verſchiedenen
Pilo=
ten. Als Sieger ging Flugzeugführer Schott,
Düſ=
ſeldorf, hervor. Beim Ballonrammen konnte man
die Geſchicklichkeit Raabs bewundern. Alsdann
fan=
den noch die verſchiedenſten Luftflüge, wie
Einzel=
flüge, Staffelflüge und Luftturnier ſtatt. Die
Flug=
leitung lag in den Händen des Flugzeugführers
Sachſenberg der Raab-Katzenſtein=Flugzeugwerke.
Man kann mit Recht behaupten, daß der Flugtag
Bad Kreuznach für die Kurverwaltung ein voller
Erfolg war. Am Abend verſammelten ſich die
teil=
nehmenden Piloten und die Mitglieder der
umlie=
genden Luftfahrtverbände und die Freunde des
Flug=
ſportes in den herrlichen Räumen des Kurhaus=
Palaſtes zu einem geſelligen Beiſammenſein.
Ein Schnellzug durch einen Weichenwärter
gerettet.
Berlin. Beim Einfahren des Wiener
Schnell=
zuges in den Bahnhof Radkersburg in Steiermark
bemerkte laut „Lokalanzeiger” ein Weichenwärter,
daß, obwohl das Signal auf freie Fahrt ſtand, eine
Weiche falſch geſtellt war, ſo daß der Schnellzug
verunglücken mußte. Der Weichenwärter wagte es,
im letzten Augenblick die Weiche herumzureißen. Er
konnte aber nicht mehr rechtzeitig zur Seite ſpringen
und ſtürzte unmittelbar vor dem heranbrauſenden
Schnellzug auf die Schienen. Er wurde auf der Stelle
getötet. Der pflichttreue Beamte hinterläßt eine
Witwe und zwei minderjährige Kinder.
Oeutſchlands erſie Dozentin
für Strafrecht.
Fräulein Dr. jur. Elſe Koffka,
Tochter des Berliner Landgerichtsdirektors Koffka,
iſt von der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität
Roſtock ein Lehrauftrag für Strafrecht erteilt
wor=
den. Sie iſt ſomit die erſte Frau, die einen
juri=
ſtiſchen Lehrauftrag von einer deutſchen Univerſität
erhalten hat, ohne vorherige Habilitation, d. h.
Probevorleſung mit anſchließender öffentlicher
Dis=
kuſſion des Themas.
Die Schwebebahn über der Wupper.
Eine einzigartige verkehrstechniſche Löſung einer Hochbahn iſt die 13,3 Kilometer lange
Schwebe=
bahn in Elberfeld=Barmen. Sie wurde am 27. Juni 1903 dem Verkehr übergeben und befindet
ſich größtenteils über der Wupper. Durch die Kühnheit des Projektes iſt die Schwebebahn noch
heute einzig in ihrer Art.
Meuterei der blinden Paſſagiere.
Der engliſche Dampfer „Jervisbay”
ſandte drahtloſe Hilferufe: „Blinde Paſſagiere, die ſich bei der Abfahrt in Auſtralien eingeſchlichen
hatten, meuterten und drohten das Schiff in Brand zu ſtecken.‟ Dem Kapitän gelang es, die
Haupträdelsführer überwältigen zu laſſen. An Bord iſt ein freiwilliges Korps aus Paſſagieren
gebildet worden.
Großfeuer in einer Kammgarnſpinnerei.
Eitorf (Siegkreis). Aus bisher unbekannter
Urſache brach am Sonntag mittag in der
Schöller=
ſchen Kammgarnſpinnerei ein Großfeuer aus, das
einen großen Teil der Fabrikanlage vernichtete. Der
Schaden dürfte ſich auf über eine Million Mark
be=
laufen. 300 Arbeiter und Arbeiterinnen ſind durch
den Brand arbeitslos geworden.
Zu dem Großfeuer in der Kammgarnſpinnerei
von Schöller teilt die Firma mit, es werde
voraus=
ſichtlich möglich ſein, die geſamte Belegſchaft
weiter=
zubeſchäftigen. Der Betrieb werde keine weſentlichen
Störungen erleiden.
Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und
Motorrad.
Zwei Tote.
Plauen i. Vogtl. In der Nacht zum Sonntag
fuhr auf der Hauptſtraße Adorf-Bad Brambach, in
einer ſcharfen Kurve, ein doppelbeſetztes Motorrad
in voller Fahrt gegen ein fahrendes Auto. Das
Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert, das Auto
mit eingedrücktem Kühler bei Seite geſchleudert.
Führer und Beifahrer des Motorrades, beide aus
Bad Brambach und beide Familienväter, waren
ſo=
fort tot. Die Inſaſſen des Autos ſind mit dem
Schrecken davongekommen.
Ein Polizeioberwachtmeiſter von Einbrechern
erſchoſſen.
Wolfenbüttel. Sonntag früh gegen 3 Uhr
wurde hier der 39jährige Polizeioberwachtmeiſter
Decher aus Braunſchweig von zwei Männern, die in
das Verwaltungsgebäude des Friedhofes eingebrochen
waren, durch drei Schüſſe aus einer Selbſtladepiſtole
getötet. In der vorhergehenden Nacht war in dem
Braunſchweiger Vorort Oelper ebenfalls von zwei
Männern ein Einbruch verübt worden, bei dem die
Täter zwei Einwohner, von denen ſie bei der Tat
überraſcht worden waren, durch Piſtolenſchüſſe ſchwer
verletzt hatten. Es iſt anzunehmen, daß es ſich um
dieſelben Täter handelt, da auch das Geſchoßkaliber
in beiden Fällen das gleiche geweſen iſt.
Schweres Benzinunglück.
Saarbrücken. In dem benachbarten Ort
Herrensort war in einer Delikateßwarenhandlung
eine Frau Kunkel damit beſchäftigt, Kleider mit
Benzin zu reinigen. Dabei entzündete ſich das
Benzin und verurfachte eine Exploſion, die ſo ſtark
war, daß die Schaufenſter auf die Straße flogen.
Frau Kunkel wurde ſchwer verletzt und iſt bald
dar=
auf geſtorben. Ihr 16jähriger Sohn, der ſie aus den
Flammen retten wollte, erlitt ſchwere Brandwunden
und wird wahrſcheinlich erblinden. Ein 16 Monate
alte Kind trug ebenfalls Brandwunden davon.
Zwei Alpiniſten tödlich abgeſtürzt.
Paris. Wie Havas aus Grenoble berichtet,
ſollen zwei Alpiniſten in der Gegend von Belladonna
tödlich abgeſtürzt ſein. Eine Bergungsexpedition iſt
unterwegs.
Norderney.
Mit dem 21. Juni hat der Sommer nicht nur
nach dem Kalender Einzug in Norderney gehalten.
Die Temperatur beträgt 20 Grad, die Waſſerwärme
17 Grad. Wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, ſo
ſtehen wir vor Beginn einer langen
Schönwetter=
periode. Dieſe Ausſichten ſind für die großen Ferien
beſonders freudig zu begrüßen. Scheint doch endlich
mal wieder ein Sommer beborzuſtehen, dem ein
richtiges Seebäder=Wetter mit allen Reizen und
Ge=
nüſſen des Bade= und Strandlebens entſpricht. Solche
Sommer kann man nur richtig an der See genießen.
Vier Ruderer ertrunken.
Neu=Strelitz. Nach der Einweihung eines
Ruderheimes am Müritz=See gerieten auf der
Rück=
fahrt drei Vierer in eine ſchwere Regenböe, wobei
die Boote zum Kentern gebracht wurden. Ein
Ber=
liner Segelboot, das ſich in der Nähe befand, konnte
acht Ruderer retten. Die übrigen vier ſind ertrunken.
Segelbootunfall auf der Oſtſee.
Königsberg. Aus Pillau wird der „
Ränigs=
berger Allgemeinen Zeitung” gemeldet: Sonntag
morgen um 8 Uhr verließ eine Jacht aus Elbing
den hieſigen Hafen zur Fahrt nach Danzig mit drei
Herren an Bord. Die Jacht wurde bei Kahlberg
um 2 Uhr nachts in beſchädigtem Zuſtand ohne
Mannſchaft an den Strand getrieben. Ueber den
Verbleib der drei Herren fehlt jede Nachricht.
Straßenbahnunglück in Fontainebleau.
Paris. In Fontainebleau riß bei einer Weiche
die Kuppelung zweier Straßenbahnwagen. Der
An=
hänger ſprang aus den Schienen und fuhr mit voller
Wucht gegen eine Mauer. Soweit bisher bekannt
wurde, wurden hierbei 28 Perſonen verletzt,
dar=
unter zwei ſchwer.
Die Beraubung der Poſt des Dampfers
„Leviathan”.
London. Im Laufe des heutigen Tages
wer=
den genauere Angaben über die Höhe des Verluſtes
infolge der Beraubung der eingeſchriebenen Poſt des
Dampfers „Leviathan” erwartet. Aus Belfaſt wird
berichtet, daß von B8 eingeſchriebenen Paketen von
der Poſt des Dampfers, die Montag abend in
Bel=
faſt eintraf, 214 beraubt waren. Dem „Daily
Chro=
nicle” zufolge wird befürchtet, daß der
Geſamtver=
luſt annähernd 100 000 Pfund Sterling beträgt.
London. Der „Leviathan”, an deſſen Bord
auf der Ueberfahrt von New York nach Southampton
für 100 000 Pfund Wertſachen aus den Poſtſäcken
entwendet worden waren, iſt am Sonntag wieder
nach New York zurückgekehrt. Bisher iſt keine
Un=
terſuchung über den Diebſtahl eingeleitet worden.
Dieſe ſoll erſt nach der Ankunft des Dampfers in
New York eröffnet werden, da man der
Ueber=
zeugung iſt, daß der Raub wahrſcheinlich ſchon vor
dem Einladen der Poſtſäcke an Bord des „Leviathan”,
erfolgte.
Der Staatsehrenpreis für züchterifa
eine der zwei Bronzeplaketten nach
Prof. Otto Richter, die vom Preußiſch
für Landwirtſchaft, Domänen und 3
ſondere Zuchtleiſtungen verlieher
*Polizeiſorgen.
(k) London. Daß die hohe
Obri=
die Beachtung ihrer Geſetze durch di
Organe überwachen zu laſſen und
trachtet, nur hervorragend geeignetes
rial in die Reihen ihrer Polizei ei
gerade für den Bereich der britiſch
beſonders anerkannt werden, zum mir
Großſtädte und die Zentren des öffer
und Treibens betrifft. In der Prol
und in den kleineren Städten ſcheint
etwas zu hapern, wie zwei gleichzeitig
auftauchende Nachrichten bezeugen.
z. B. in einer nicht namentlich bezei
ſchen Provinzſtadt von den B zur
öffentlichen Ordnung angeſtellten Jün
dären Hermandad 24 zu einem Poliz
ſammengetan, das wegen der guten
vollführt, einen großen Ruf beſitzt u
bei größeren Feſtlichkeiten von den Ve
gefordert wird. Böſe Menſchen habe
und keine Muſik, und man kann es
nicht verſagen, wenn ſie in den Stund
nach angeſtrengtem Dienſt Baß und
haben. Der Herr Polizeichef jedoch,
Freund der göttlichen Frau Muſika,
Tätigkeit ſeiner Untergebenen mit de
Segenswünſchen begleitet hatte, fand
merkſamer Durchſicht der Rapporte des
heraus, daß jedesmal, wenn das 4
irgenwo auftrat, die Herren Diebe 4
auf dem ſpärlich bewachten Schauplatz
ihre nutzbringende Tätigkeit auszuük
von den vier noch vorhandenen unmuſi
leuten kaum geſtört werden konnten.
Herzens, der Not gehorchend, löſte der
chef das Orcheſter auf und geſtattete
— Streichgartett. — Ebenſo beſorgt ſe
zeikommiſſar von Allerton (Grafſchaft KENn
um die Wirkungsfähigkeit ſeiner Unter Iſ0
Allerdings muß Allenton für Polizi
und geſunder Nährboden ſein, denn de
miſſar ſind ſeine Leute im Laufe de
geworden. Ein dicker Poliziſt iſt nat
eigneter und ausſichtsreicher Verfolg
leichtfüßigen Gauner, und deshalb
Poliziſten von Allerton dieſer Tage eit
verordnung ihres Vorgeſetzten zugeſte
ihrem Schreck entnahmen, daß von n
zwei Stunden gymnaſtiſche Uebungen
licher Leitung des Chefs zur Erreichr Au6 n
malen Körpergewichts betrieben werl K.
Laufe eines halben Jahres ſein Gewich
im Dienſtintereſſe liegenden Standard
hat, wird unweigerlich aus dem Dienſt
Seit dieſem Tage laufen in Allerton di
Herren Poliziſten mit den betrübteſten
Welt umher —
Autogymkhana in An
nfahrt bei einem ameri!
Autorennen.
liche und künſtliche
Hinde=
prüche an Fahrer und Fa
jeg bei einem Autorennen
jor=GarOlt
um. / 4
Siel
PAS
ndlich
ihren
iſche *
lande
maßet.
liegnde St
z nicht ben
der Mur Leicht
hien Togen, i.
ha. Er behilt.
ur ihn zu 9
ubrigen Verm,
habe er gehl
n zuletzt 14.
ſeinen
berg
ar e8
wußte.
dem Verluſt 2
Platz des Gei
Appara
undſen
ſen Mechaniter,
aß ſie nicht mehr
Das Meer füdlich
m ohne daß ſich
Bewohn
der Fiſcherfahrz
eſehen haben, iſt i
gelommen. Höher
kaum gekommen
vn dem ruſſiſchen
Aut aufgefangen wor
„heaich feſt im Eiſe u.
Mtereſſe der übriger
teüdet ſich jetzt an B.
hüch unterſucht wur
— Pel
— feült
Irn Kos
zM
Teint
—
wen
bauf!
Bnt restlos. W
M 060, Orisim
einderst
Un1
Lachmann,
DGrtesheim
ſum F 176
Dienstog, den 26 Juni 1928
Seite 9
Die Opfer um Nobile.
en dem Luftſchiff abgetriebenen ſieben Mann noch immer vermißt. — Ebenſo
Mimgreen=Gruppe (drei Mann) verſchollen. — Amundſen und ſeine
Be=
gleiter längſt überfäilig.
Nur Nobile gerettet.
zw erReitungsverſuch ergebnislos. /Der
Spar ſchlägt um. / Lundberg nimmt Nobiles
Stelle ein.
Vor 1I einem Monat, am Vormittag des 25. Mai, ſtürzte
Itc ab. Jetzt endlich iſt es gelungen, einen der Teil=
Iier Expedition, ihren Führer, zu retten. Lundberg
der- cere norwegiſche Pilot, der unter ſchwierigſten
Ver=
tiſſe- f der Scholle landete, die Nobiles Lager trägt. Es
hrt + einigermaßen merkwürdig, daß nicht der ſeit
Zzen Zelt liegende Skandinavier, der ſich infolge eines
Mgevenm inbruchs nicht bewegen kann, zuerſt gerettet wurde,
gern rile, der nur leichtere Verletzungen auſweiſt, die er
in S betzten Tagen im Kampf mit den heranwuchtenden
erg— eholt hat. Er behauptet, daß Lundberg ſtrengſte
An=
ung 1te, nur ihn zu holen, damit er Ratſchläge für die
indr) der übrigen Vermißten geben könne. Dieſen
katego=
den Ihlen habe er gehorchen müſſen, obwohl er
vorge=
gen 1e, ihn zuletzt zu holen. Das mag richtig ſein,
trotz=
här / Tobile mit ſeinen leichteren Verletzungen
zurückblei=
kön=) zumal Lundberg weitere Landungen ſofort in
Aus=
ſtelr/ Bisher war es jedenfalls noch immer ſo, daß der
ſtänw; ſinkende Schiff erſt verließ, wenn er ſeine
Mann=
t ir icherheit wußte. Wie dem auch ſei, die Rettung
iles 9 mit dem Verluſt Lundbergs erkauft. Denn Lundberg
mt den Platz des Geretteten ein, da beim zweiten
Ver=
der ndung der Apparat umſchlug. Außerdem aber muß
Ver) von Amundſen und ſeiner beiden Begleiter Guil=
„d uru eſſen Mechaniker, in Rechnung geſetzt werden. Die
mutt) daß ſie nicht mehr am Leben ſind, bricht ſich immer
rW Das Meer ſüdlich Spitzbergens iſt ſehr genau
ab=
ſcht den, ohne daß ſich nur die leiſeſten Spuren entdecken
en. rend die Bewohner der Bäreninſel und auch die
Tatzu=3 der Fiſcherfahrzeuge, die hier kreuzen, ſämtliche
gzeuy eſehen haben, iſt ihnen der Apparat Amundſens nicht
Gefs) pekommen. Höher hinaus nach Norden dürften die
eger 7: kaum gekommen ſein. Falſch iſt jedenfalls die Nach=
„t, dod on dem ruſſiſchen Eisbrecher „Malygin” Funkſprüche
ſund aufgefangen worden ſeien. „Malygin” ſitzt noch
ner 1 lich feſt im Eiſe und kommt nur langſam vorwärts,
8 im itereſſe der übrigen Verunglückten zu bedauern iſt.
bile Ardet ſich jetzt an Bord der „Citta di Milano”, wo er
ort ; ch unterſucht wurde. Die Feſtſtellungen haben einen
eits 9 Heilen begriffenen Schienbeinbruch, Sehnenzerrungen
d eii ehenquetſchung ergeben. Von Kingsbay aus hat ſich
bileh irt funkentelegraphiſch mit ſeinen zurüchgebliebenen
umerg in Verbindung geſetzt. Er behauptet, daß die
Stim=
ung gr der Mannſchaft bisher glänzend geweſen iſt. Leider
halt Eillt aſ) noch immer in Schweigen, unter welchen Verhält=
niſſen er ſich von der Malmgreen=Gruppe getrennt hat, die als
verſchollen gelten muß. In den nächſten Tagen werden weitere
Flugzeuge auf Spitzbergen eintreffen, mit deren Hilfe ein
ver=
ſtärkter Suchdienſt eingerichtet werden ſoll.
Das Schickſal Amundſens.
EP. Oslo, 25. Juni.
In der zunehmenden Beſorgnis um das Verſchwinden des
Flugzeuges Amundſens fragen ſich die norwegiſchen Blätter, ob
ſich das Rennen um die Rettung der
Schiff=
brüchigen der „Italia”, nicht zu einer
Todes=
fahrt für einige der Teilnehmer geſtalte. Es
wird bemerkt, daß das franzöſiſche Flugboot mit zu großer Eile
vorging und ſich in Bergen nur die kurze Zeit aufhielt, die nötig
war, um Amundſen und Dietrichſen an Bord zu nehmen und
einen Radio=Sendeapparat in der Kabine einzurichten. Vor einem
ſo großen Fluge wäre eine Motorenreviſion angebracht geweſen.
Die norwegiſche Preſſe betont jetzt, der Ehrgeiz müſſe vor dem
Verantwortungsgefühl gegenüber den Unglücklichen zurücktreten,
die in der Arktis verſchollen oder in Gefahr ſind. Die Lage
Amundſens und ſeiner Begleiter wird als um ſo kritiſcher
an=
geſehen, als jeder Anhaltspunkt über ihr Verbleiben fehlt und
man nicht weiß, welcher Zone die Nachforſchungen hauptſächlich
zuzuwenden ſind. Man glaubt nicht mehr an die Möglichheit, daß
Amundſen direkt zu den Schiffbrüchigen geflogen iſt, da das
Flugboot nach der Ueberquerung der Barentſee auf die
Benzin=
verſorgung angewieſen war. Es wollte nach der Advents=Bai
und dem Eisfjord gelangen, die Amundſen als Expeditionsbaſis
vorgeſehen hatte. Man erinnert ſich nunmehr, daß der
Funk=
apparat des Flugbootes drei Stunden nach dem Start von
Tromſö plötzlich ſchwieg, als das Flugboot ſomit kaum 500
Kilo=
meter zurückgelegt hatte. Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß
der Apparat ſchon nach kurzer Zeit auf dem Meer niedergehen
mußte. Jedenfalls iſt auf der Bäreninſel nichts von dieſem
Flugzeug geſehen worden, obwohl alle anderen Flugzeuge auf
ihren Flügen nach Spitzbergen bemerkt wurden.
Raketenſlugverſuche in Wien.
Man verfolgt auch in Wien die Opel’ſchen Verſuche mit dem
Raketenwagen mit beſonderer Aufmerkſamkeit. Eine Gruppe Wiener
Ingenieure und Feuerwerkstechniker iſt aber darüber hinaus damit
be=
ſchäftigt, auch von ſich aus dem Problem der Rakete und ihrer
Ver=
wendungsmöglichkeit näher zu kommen und unternimmt Verſuche, die
ebenfalls Aufmerkſamkeit verdienen. Seit einiger Zeit arbeitete die
Gruppe an der Herſtellung zweier großen Raketen, mit der Proben
auf die Wirklichkeit unternommen werden ſollten. Eine 1 Meter große
Rakete wurde aus Duraluminium gebaut, die die Form eines
lang=
geſtreckten Torpedos erhielt. An ihr wurden vier Seitenflügel
ange=
bracht. Das mit einer Ladung von Shießpulver und einer
Spreng=
ſtoffkapſel verſehene Modell hatte ein Geſamtgewicht von 6 Kilogramm.
Mittels Zündſchnur brachte man die Rakete zur Entzündung. Die
bei dem Verſuch anweſenden Perſonen berichten, wie ſich im gleichen
Augenblick der Lufttorpedo gleich einem Meteor mit einem langen
Feuerſchweif in die Lüfte erhob. Zu der Erprobung war die
Nacht=
zeit gewählt worden, um eine gute Beobachtung zu gewährleiſten. In
großer Höhe erfolgte dann die Exploſion des im Innern der Rakete
untergebrachten Sprengſtoffpaketes und zeigte an, daß die größte Höhe
des Projektils erreicht war. Die anweſenden Aerodynamiker berechnen
eine erreichte Stundengeſchwindigkeit von über 400 Kilometer.
Dieſer Verſuch wird auch für die weiteren Verſuche Opels zu
be=
achten ſein, der ſich ja eingehend mit dem Problem der Geſchwindigkeit
der Rakete befaßt. Der Samstag=Verſuch iſt leider miß glückt, und
wenn man den Berichten der anweſenden Wiſſenſchaftler glauben darf,
iſt der Fehlſchlag bei dem zweiten Verſuch auf eine Reihe von
Kon=
ſtruktionsfehlern zurückzuführen. Insbeſondere wird jetzt mitgeteilt,
daß bei dem Bau des Naketenwagens die Geſetze der Aerodynamik nicht
genügend befolgt worden ſeien. Nur dadurch wurde es möglich, daß
der Wagen bei der plötzlichen und ruckartig einſetzenden
Geſchwindig=
keit aus den Schienen flog. Auch das Schwergewicht des Wagens hätte
anders feſtgelegt werden müſſen, als es der Fall war. Dieſe
Feſt=
ſtellungen haben ſicher manche Wahrſcheinlichkeit für ſich. Fritz v. Opel
ſcheint auch aus dem Fehlſchlag gelernt zu haben. Er iſt bereits nach
Rüſſelsheim zurückgekehrt, um eine neue Konſtruktion des Wagens
durchzuführen. Für die in Ausſicht genommene Wiederholung des
Verſuches iſt ihm von der Reichsbahn die gleiche Bahnſtrecke zur
Ver=
fügung geſtellt worden. Bei dieſer Probefahrt wird allerdings mit
einer bedeutend ſchärferen Abſperrung zu rechnen ſein, da der letzte
Verſuch bewieſen hat, daß die Raketenfahrt noch nicht ganz
ungefähr=
lich iſt.
Wetterbericht.
Gießen, 25. Juni.
In Verbindung des nördlichen tiefen Druckes mit dem ſüdlichen
hohen führte die ozeaniſche Luftzufuhr zu keiner ſtärkeren Erwärmung,
ſo daß in unſerem Gebiete geſtern die Maximalwerte 25 Grad Celſius
nicht überſtiegen haben. Ueber Mitteldeutſchland, das in dem Bereich
eines Hochdruckkernes mit über 765 Millimetern liegt hat ſich eine
Schönwetterlage herausgebildet. Da aber vom Atlantiſchen Ozean eine
neue Störung heranrückt, die der Zugrichtung ihrer Vorläufer folgen
wird, ſo werden unter erneuter Warmluftzufuhr die Temperaturen
anſteigen. Gleichzeitig dürften dabei neben zeitweiſe aufkommender
Bewölkung ſich ſpäter Gewitterſtörungen bemerkbar machen.
Witterungsausſichten für Dienstag, den 26. Juni 1928.
Bei ſüdweſtlichen Winden heiter bis wolkig, wärmer und trocken,
aufkommende Gewitterneigung.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 27. Juni 1928.
Zeitweiſe bowölkt, warm, vereinzelt Gewitterſtörungen.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutfchland heute morgen:
in C0 Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Geaee
decke
in em Gießen: heiter 13 NV. Aachen: heiter 14 SO, Hamburg: wolkig 13 Berlin: wolkig 13 W. München: wolkig 17 ſtill Königsberg: wolkig 12 NW. Breslau: wolkig 15 WNW. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen= : Feldberg:
(Taunus) heiter 11 ſtill Waſſerkuppe: Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel 13 SV. 91 170 Zugſpitze: Nebel WNW. Kahler Aſten: heiter ſtill Fichtelberg: bedeckt WNW. Schneekoppe: wolkig WNW.
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gegen
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Berelts im Laufe des vergangenen Sommers hat ein
Spezialiſt auf dem Gebiete der Krebserkrankungen, der prakt.
Arzt Dr. Goldſiein aus Berlin=Sieglitz, die
aufſehenerre=
gende Mitteilung gemacht, er habe au grund langjähriger
ſiatiſtiſcher Berechnungen aus den Jahren 1886 —1905 die
Feſtſtellung gemacht, daß die Bevölkerung der Kreiſe Daun
und Adenau (EEifel) in auffallender Weiſe von
Krebserkran=
kungen verſchont geblieben. Es kommen auf 10000 Lebende
jährlich durchſchnittlich 1,5 — 1,8% Erkrankungen, während
andere Geblete, beſonders die Großſtädte, viel höhere
Krebs=
erkrankungsziffern, bis zu 11,9%, aufweiſen. Aber auch in
anderen Landkreiſen nähert ſich die Erkrankungsziffer
bedenk=
lich denen der Großſtädte, und aufgrund dieſer Erfahrungen
hat Dr. Goldſtein ſeine Forſchungen forigejetzt und iſt nach
eingehenden Unterſuchungen zu der Ueberzeugung gekommen,
daß der Grund für dieſe Verſchiedenheit der Krebsſierblichkeit
in der verſchiedenen Beſchaffenheit des Waſſers bedingt iſt.
Die erſten praktiſchen Verſuche über die Einwirkungen
des Sauerwaſſers bei Krebserkrankungen ſtellte Dr. Goldſtein
im Krankenhauſe zu Berlin=Schöneberg in der Abteilung
von Profeſſor Kauſch bei drei hochgradig krebskranken
Per=
ſonen an, von denen die erſte eine Frau von 71 Jahren mit
Bruſikrebs, die zweite, eine jüngere mit inoperablem Krebs,
und die dritte ein Mann mit Krebs an der Speiſeröhre war.
Letztere Erkrankung war ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß ihm
im Sommer vorigen Jahres bereits die Nahrung künſilich
zugeführt werden mußte, um ihn vor dem Hungertode zu
bewahren. Im zweiten Falle handelt es ſich ebenfalls um
eine hochgradige Erkrankung, wo nach erfolgter Heilung das
Mneralwaſſer nicht mehr getrunken wurde. Nach kurzer Zeit
ſtellten ſich die Erkrankungen wieder ein, um nach
Wieder=
aufnahme der Kur wieder zu verſchwinden. Dieſer letztere
Fall zeigt ganz beſonders, daß das Sauerwaſſer der Eifel
einen hellenden Einfluß auf Krebserkrankungen hat und es
wäre zu wünſchen, daß ſich die angeſitellten Verſuche weiter
entwickelten zum Segen der leidenden Menſchheit.
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Dienstag, den 26. Juni 1928
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Schwimmen.
Main=Rhein=Gau O.T.
Der Main=Rhein=Gau D.T. hatte für den letzten Sonntag ſeine
Schwimmerinnen und Schwimmer zu einer Leiſtungsprüfung im
Schwimmen zuſammengerufen, die bei Frächtigem Wetter einen
aus=
gezeichneten Verlauf nahm. Die Beteiligung ſeitens der Gauvereine
war eine recht gute, doch konnten die erzielten Leiſtungen nicht reſtlos
befriedigen. Die Wettkämpfe in den verſchiedene Lagen ſahen
zahl=
reiche Teilnehmer am Start, für die Jugend wurden einige Kämpfe
eingeſchoben, ebenſo ein Waſſerballſpiel zweier Auswahlmannſchaften
des Gaues, ſowie ſonſtige Beluſtigung im Waſſer.
In der der Veranſtaltung vorausgegangenen Gauſchwimmausſchuß=
Sitzung trat der bisherige Gauſchwimmwart Trott von ſeinem Amte
nach jahrelanger erſprießlicher Tätigkeit zurück. An ſeine Stelle trat
der Schwimmwart Bingel von der Turngemeinde 1846.
Nachfolgend die Ergebniſſe der Leiſtungsprüfung:
100 Meter Bruſt für Turner=Mittelſtufe: 1. Ernſt Schäfer, Tgſ.
1875 Darmſtadt, 1,37,2; 2. Franz Kern, Tgmde. 1946, 1,39,8. Desgleichen
für Unterſtufe: 1. Kurt Juli, Tgde. 1846, 1,41; 1. Kurt Seibert,
Tgſ. 1875, 1,41; 1. Wilh. Riehl, Tv. Pfungſtadt, 1,41; 2. Karl Schäfer,
Tgſ. 1875, 1,41,5; 3. Heinz Sommer, Tv. Groß=Gerau, 1,42,1.
100 Meter Bruſt für Turnerinnen=Oberſtufe: 1. Elsbeth Aßmus,
Tgde. 1846, 1,47. Desgleichen für Unterſtufe: 1. Guſtel Klaaſen,
Tgde. 1846, 1,56; 2. Marie Menges, Tgſ. 1875, 1,57; 3. Emmi Wagner,
Tgde. 1846, 1,59.
100 Meter Seite für Turner=Oberſtufe: 1. Ludwig Kunz, Toſ.
1875, 1,23. Desgleichen für Unterſtufe: 1. Kaiſer, Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 1,31,5; 2. Lautenſchläger, Tgſ. 1875, 1,33,1; 3. Repp, Tv.
Arheil=
gen, 1,36,8.
100 Meter Rücken für Turner=Sonderſtufe: 1. Lohrer, Tgf. 1875,
1,20,3. Desgleichen für Mittelſtufe: 1. Mitſchdörfer, Tgſ. 1875,
1,31,1. Desgleichen für Unterſtufe: 1. Jöſt, Tgſ. 1875, 1,36;
2. Franz Heck, Tgde. Beſſungen, 1,36,9.
100 Meter Rücken für Turnerinnen=Mittelſtufe: 1. Marie Menges,
Tgſ. 1875, 1,47,6. Desgleichen für Unterſtufe: 1. Eliſabeth
Ger=
hardt, Tgde. 1846, 1,54; 2. Käthe Kaſten, Tgde. 1846, 1,54,8.
100 Meter Hühſchwimmen für Turner=Oberſtufe: 1. Fritz Weiß,
Tgſ. 1875, 1,16: 2. Wilh. Dörner, Tgf. 1875, 1,17. Desgleichen für
Mittelſtufe: 1. Rexp, Tv. Arheilgen, 1,23; 2. Lohrer, Tgſ. 1875,
124,4. Desgleichen für Unterſtufe: 1. Kaiſer, Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 1,26.
100 Meter Hühſchwimmen für Turnerinnen=Mittelſtufe: 1.
Eliſa=
beth Gerhardt, Tode. 1846, 1,38,7.
50 Meter Bruſt für Jugendturner: 1. Adolf Schmidt, Tgde. 1846,
0,44; 2. Götz, Tv. Groß=Gerau, 0,44,4; 3. Weicker, Tgde. 1846, 0,45.
50 Meter Bruſt für Jugendturnerinnen: 1. Barth, Tv. Arheilgen,
0,54,6; 2. Schäffer, Tgde. 1846, 0,56,1; 3. Liebig, Tv. Pfungſtadt, 0,57.
50 Meter Hühſchwimmen für Jugendturner: 1. Hans Fink, Tgde.
1846, 0,36,2; 2. Friedrich Roß, Tv. Arheilgen, 0,38,8.
200 Meter Bruſt für Turner: 1. Franz Heck, Tgde. Beſſungen,
3,28,7.
400 Meter Hühſchwimmen für Turner: 1. Fritz Weiß, Tgf. 1875,
6,47,3.
Wafſerballſpiel der Auswahlmannſchaften 4 und B des Gaues nach
wechſelvollem Spiel 2:4 zugunſten der B=Mannſchaft.
Waſſerball.
V.f. L. Rot=Weiß—D. S. C. Jungdeutſchland
Heute abend 7. 15 Uhr finden, wie bereits bekannt, die
Wiederholungsſpiele zwiſchen den beiden Jugend= bzw. A=
Mann=
ſchaften der obengenannten Lokalgegner ſtatt. Die Spiele ſind
in=
ſofern von beſonderer Wichtigkeit, weil die Sieger wohl unumſtrittener
Gaumeiſter in ihrer Klaſſe ſind. Die noch ausſtehenden Kämpfe gegen
Hanau ſollten kaum etwas ändern. Es ſind zwei ſpannende Treffen zu
erwarten, die ihre Anziehungskraft nicht verfehlen ſollten.
Fußball.
Jugendwerbetag in Pfungſtadt.
Die Veranſtaltung, die von ſchönſtem Wetter begünſtigt war, wurde
durch einen Staffettenlauf eingeleitet, den Germania=Pfungſtadt
gewann. Alsdann folgten zwei Jugendſpiele. Im Handball trennten
ſich die 1. Jugendmannſchaften des Sportvereins 98
Darm=
ſtadt und des V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt nach fairem,
flotten Kampf 1:1. Im Fußball blieb die techniſch beſſere 1. Jugend
Pfungſtadts über die gleiche Elf der Sp.=Vgg. 04
Arheil=
gen wit 2:0 Sieger. Anſchließend ſtieg das Haupttreffen
Germania Pfungſtadt Liga — Auswahlelf Darmſtadt=Eberſtadt 7:1 (2:0).
Die Auswahlelf, die ſich aus guten Kräften von Union, V. f. R.
und A.S. C. Darmſtadt nebſt Germanig Eberſtadt zuſammenſetzte,
hin=
terließ, entgegen dem Reſultat, einen guten Eindruck. Sie hatte
ledig=
lich das Pech, Germania Pfungſtadt, das in ſtärkſter Beſetzung mit
Gunkel I, Marquard und Reinhardt antrat, in einer ganz vorzüglichen
Verfaſſung anzutreffen. Bis zum Wechſel hielt ſich die Auswahlelf recht
tapfer. Nach der Pauſe erzielte Pfungſtadt noch weitere 5 Tore,
wäh=
rend es Seibb=Germania Eberſtadt vergönnt war, den Ehrentreffer für
die Auswahlmannſchaft zu ſchießen. Bei der Auswahlmannſchaft waren
der rechte Verteidiger, allerdings auf ungewohntem Poſten, und der
Rechtsaußen ſchwach. Die übrigen ſpielten gleich gut. Bei Pfungſtadt
gefiel neben Gunkel beſonders der rechte Flügel mit Reinhard und
Stein=
metz, gegen den der gegneriſche linke Läufer Günther=V. f. R. trotz Eifer
wenig ausrichten konnte. Ein Loh verdienen auch Torhüter,
Verteidi=
gung und die Außenläufer, beſonders Jans. Marquard merkte man
die lange Ruhepauſe an. Der Unparteiiſche, Pfiſter=Sp.V. 98
Darm=
ſtadt, leitete gut.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt 2——Freie Turner Hähnlein 2. 3:0 (2:0).
Bei ſchönem Fußballwetter konnte Darmſtadt am Sonntag mit
obigem Reſultat als verdienter Sieger den Platz verlaſſen. Ein ſchönes
Spiel, das Darmſtadt federzeit überlegen ſah. Beide Mannſchaften
waren jedoch vor dem Tore zu zaghaft und vergaſſen das Schießen.
Der Schiedsrichter hatte das Spiel jederzeit in der Hand und leitete
ein=
wandfrei.
Turn= und Sportverein Meſſel E. V.
Anläßlich des Jugendtags des D.F.B. am vergangenen Sonntag
war der Verein bei den Pflichtſtaffeln in Münſter b. D. durch folgende
Läufer vertreten:
1. 3X200 Meter: Aug. Engel, Wilh. Laumann, Wilh. Wolfenſtätter;
2. 3X100 Meter: Th. Galinſki, Ad. v. Berg, Wilh. Wolfenſtätter. Die
beiden Mannſchaften belegten nach glänzendem Lauf ganz überlegen die
1. Plätze und kamen dadurch in den Beſitz der von dem D.F.B.
geſtif=
teten Wimpel.
In der 3X200 Meter=Staffel vergrößerte Laumann den durch Engel
herausgeholten Vorſprung von 8 auf ungefähr 15 Meter. Wolfenſtätter
verbeſſerte auf 40—50 Meter.
In der 3X100 Meter=Staffel hatte Galinſki, ſchwer zu kämpfen,
holte jedoch einen Vorſprung von 5 Metern heraus, den v. Berg auf
15 Meter und Wolfenſtätter auf 30 Meter vergrößern konnten.
Der diesjährige Jugendtag des D.F.B. war ſonach ein voller
Er=
folg für unſeren Verein.
Slavia Prag qualifizierte ſich durch einen 4:1=Sieg über Sparta für
die Teilnahme an den Mitropa=Pokalſpielen zuſammen mit dem
tſchechi=
ſchen Ligameiſter Viktoria Ziskow.
Mickey Walker verteidigte ſeinen Weltmeiſtertitel im Mittelgewicht
in Chicago gegen Ace Hudkins durch einen ſehr zweifelhaften Punktſieg
mit Erfolg.
Frl. Reni Erkens ſtellte bei den weſtdeutſchen Schwimm=
Meiſterſchaf=
ten in Koblenz einen neuten deutſchen Rekord im 100 Meter=
Freiſtil=
ſchwimmen für Damem mit 1:13,6 Min. auf.
Der franzöſiſche Ski=Verband hat über einige ſeiner Skiläufer wegen
Diſziplinloſigkeit bei den Olympiſchen Winterſpielen Strafen verhängt
und außerdem beſchloſſen, keine internationalen Konkurrenzen im
Aus=
land mehr zu beſchichen.
Beim Eſſener Tennisturnier gewann Frau Stephanus das
Damen=
einzel im Endſpiel gegen Frl. Weihe=Freiburg. Im Gemiſchten Doppel
blieben Frl. Buß/Ofan* kampflos Sieger.
Handball.
Main=Rhein=Turngau.
Den letzten Spieltag vor der Spielſperre nutzten nochmals einige
Gauvereine zur Austragung von Privatſpielen aus und waren teils
den Gegnern aus den Nachbargauen bei weitem überlegen. Die
Reſul=
tate ſind folgende:
Heppenheim 1. — Lampertheim 2. 9:3 (4:0).
Das Spiel ſelbſt wurde durch den mit Schlammpfützen behafteten
Heppenheimer Platz etwas beeinträchtigt. Dem ſehr jungen Sturm der
Gäſte aus dem Rheinheſſengau fiel es ſehr ſchwer, ſich durchzuſetzen, und
verfällt in den Fehler, vor dem Gegnertor zu viel abzugeben. Mehr
Schußfreudigkeit der Gäſte hätte ſicherlich eine andere Torzahl ergeben.
Die körperlich überlegenen und ballſicherem Heppenheimer gewannen das
Spiel nach Gefallen. Lampertheim zeichnet ſich durch allzu lautes Spiel
aus.
Auerbach 1. — Alsheim 1. 0:14 (0:7).
Auerbach empfing gleichfalls einen Gegner aus dem Nachbargau
Rheinheſſen, und zwar allerdings den Ueberrheinern, die eine techniſch
erſtklaſſige Mannſchaft auf das Spielfeld brachten, nicht im geringſten
gewachſen. Der Neuling auf dem Gebiet des Handballſpiels —
Auer=
bach — muß ſich doch mit der Zeit daran gewöhnen, mehr in der Luft
als auf dem Boden zu ſpielen. Trotz des hohen Ergebniſſes war das
Spiel äußerſt ruhig und fair. Die verzweifelten Angriffe Auerbachs auf
das Gegnertor, um wenigſtens den Ehrentreffer zu erzielen, verliefen
erfolglos. Doch hielt Auerbach bis zum Schluß aus.
Bensheim 1. — Egelsbach 1 6:1 (4:0).
Bensheim verfügt über einen ausgezeichneten Sturm, gegen den
der=
ſelbe des Gegners völlig hilflos war und kaum zum Schuß kommen
konnte. Bensheim nutzte die ſich ihm reichlich bietenden Gelegenheiten
zum Schuß aus. Der Egelsbacher Torhüter verhütete eine größere
Nie=
derlage. Lobend ſei die anſtändige Spielweiſe beider Mannſchaften
erwähnt.
Zwingenberg — Seeheim 4:4 (4:2).
Das Spiel in Zwingenberg brach Seeheim in der zweiten Halbzeit
bei dem Stand obigen Ergebniſſes ab.
Rieſenausmaße des 14. Deutſchen
Zurnfeſies in Köln.
Neben den Olympiſchen Spielen, der großen internationalen
Wettkampf= und Leiſtungsprüfung, wird in dieſem Jahre die größte
nationale deutſche Veranſtaltung für Leibesübungen durchgeführt: das
14. Deutſche Turnfeſt, das in der Zeit vom 21. bis 28. Juli in
Köln a. Rh. abgehalten wird. Die Ausmaße dieſes Feſtes ſind ſo
ga=
waltig, daß ſich wohl mancher nur ſchever einen Begriff zu machen
ver=
mag von dem Umfange und der Bedeutung, die dem Feſte beizumeſſen
iſt. Schon heute ſind etwa 180 000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
auis ganz Deutſchland, ja man kann ſagen, aus der ganzen Welt, ſpweit
die deutſche Zunge klingt, angemeldet worden. Und es iſt mit
Gewiß=
heit anzunehmen, daß dieſe Zahl ſich beſtimmt über 200 000 erhöhen wird,
zumal für viele erſt jetzt die Frage des Urlaubs zur Entſcheidung reift,
und noch über ein Drittel der über 12000 Vereine der Deutſchen
Turner=
ſchaft Meldungen noch nicht abgegeben hat. — Dieſe gewaltige
Teilneh=
merzahl bedingt naturgemäß ſorgfältige Vorbereitungen durch die
ört=
lichen Feſtausſchüſſe. Vor allem gilt es, Unterkunft zu beſorgen, eine
gewiß nicht leichte Aufgabe, da insgeſamt nur 1500 Hotelbetten zur
Verfügung ſtehen. Es müſſen alſo auf andere Weiſe
Unterkunftsmög=
lichkeiten geſchaffen werden. Wie Köln mitteilt, iſt bereits heute die
Unterbringung von etwa 170 000 Turnerinnen und Turnern durch
Maſſenquartiere und durch Unterkünfte, die von der Einwohnerſchaft in
Köln und in den Vororten gegeben werden, geſichert. — Der eifrigen
Wohnungswerbung wird es zueifellos gelingen, dieſe Zahl noch
be=
trächtlich zu erhöhen.
Große Arbeit macht auch die Anfahrt der Teilnehmer. Schon heute
ſteht feſt, daß mindeſtens 150 Sonderzüge einen Teil der Feſtbeſucher nach
Köln bringen werden. Die Verpflegung, vor allem auf dem Feſtplatz,
iſt ebenfalls großzügig geregelt. So beabſichtigt man, ein
Verpflegungs=
dorf mit insgeſamt 30000 Sitzplätzen zu errichten, um die Wieſenzahl
de= Teilnehmer und Zuſchauer — man rechnet an dem Hauptfeſttaga mit
einer Zuſchauerzahl, die die 100 000 weit überſchreitet — verpflegen zu
können.
Auch die Verkehrsverhältniſſe in der Stadt werden dieſer großen
Beſucherzahl angepaßt werden. Auch ſind die Platzanlagen für die
ge=
waltigen Teilnehmerzahlen hergerichtet worden. So wurde die an ſich
ſchon großzügige Stadionanlage noch durch die große Jahnwieſe
erwei=
tert, auf der die 30 000 Freiübungs=Turner gleichzeitig ihre Uebungen
abhalten können.
Um der Meinung entgegenzutreten, daß das Turnfeſt mehr
feier=
liche und feſtliche Veranſtaltungen aufweiſe und nur einen Bruchteil der
geſamten Teilnehmerſchaft auch praktiſch betätige, ſeien einige Zahlen
angeführt, die beweiſen, daß auch in bezug auf die tätige Anteilnahme
der Turner und Turnerinnen Beteiligungsziffern erreicht werden, wie
ſie von keinem anderen Feſt auch nur bekannt ſind. Den Auftakt bildet
die große Rheinſtromſtaffel Baſel-Köln, die, gleich mehrere
Anſchluß=
ſtrecken aufnehmend, von über 1000 Schwimmern, die ſich auf die
Ge=
ſamtſtrecke von 2000 Kilometern verteilen, durchſchwommen wird. Die
Mehrkämpfe der Männer werden von 3880 Turnern beſtritten werden.
Selbſt zu den Mehrkämpfen der Aelteren treten noch 1520 Turner an,
und zu den Mehrkämpfen der Turnerinnen werden noch 1680 zugelaſſen
werden. Bei dieſen Zahlen ſei bemerkt, daß die Teilnahmeberechtigung
erſt auf Grund einer Ausſcheidung in den 18 Turnkreiſen erworben
werden konnte, zu der etwa die doppelte Zahl der Teilnehmer gemeldet
worden war. Die Einzelkämpfe und Staffelläufe der Turner und
Tur=
nerinnen weiſen eine Geſamteilnehmerzahl von 1100 auf, dazu kommen
etwa 300 Fechter und Fechterinnen, 1000 Schwimer und
Schwimmerin=
nen, ſowie etwa 4000 Wettſpieler und Spielerinnen. Das
Wettkampf=
weſen iſt alſo insgeſamt mit einer Teilnehmerzahl von etwa 14 000
ver=
treten. Doch damit ſind die eigentlichen Zahlen der aktiven Beteiligung
noch nicht erſchöpft, ſondern lediglich die Wettkampfzahlen feſtgeſtellt.
Der Wettkampf als ſolcher iſt aber nur ein Teilgebiet des Deutſchen
Turnfeſtes wie der turneriſchen Arbeit. Noch viel gewaltiger und
grö=
ßer ſind die Teilnehmerzahlen an den turneriſchen Vorführungen, die
einen Prüfſtein der gleichmäßigen, allgemeinen Durchbildung darſtellen.
Um nur einige von dieſen anzuführen, ſei auf die
Kreisvorführun=
gen der 18 deutſchen Turnkreiſe hingewieſen. Bei dieſen muß jeder
Kreis, ſowohl bei den Turnern wie bei den Turnerinnen, Freiübungen,
Geräteüibungen ſowie eine ſelbſtgewählte Uebung turnen. Die
Teil=
nehmerzahlen der 18 deutſchen Turnkreiſe bei dieſen Turnübungen
be=
laufen ſich, je nach der Entfernung der Kreiſe vom Feſtort und nach
ihrer Größe, auf 500—8000. Man kann im Mittel etwa 2000 annehmen
und kommt damit für die Kreisvorführungen allein auf eine
Geſamt=
teilnehmerzahl von 36 000. Am Feſtzug, der auch eine große körperliche
Leiſtung bedingt, werden faſt alle Feſtteilnehmer beteiligt ſein, ſodaß
man mit einer Geſamtzahl von etwa 200 000 rechnen muß.
Die großen Maſſenfreiübungen, der große Abſchluß des Feſtes ſehen
dann vorausſichtlich 30000 Turne= und 20000 Turnerinnen auf dem
Plan. Wenn man bedenkt, daß von jeher Turnen und Wandern innigſt
miteinander verknüpft geweſen ſind und daß infolgedeſſen der Beſuck,
des Turnfeſtes zur Durchführung von Wanderfahrten, wozu die ſchöne
Rheingegend befonders ermuntert, aufreizt, ſo kann man auch hier auf
eine ungefähre Geſamtzahl von etwa 150 000 wandernden Turnerm und
Turnerinnen rechnen.
Dies ſind nur einige Zahlen aus dem Geſamtrahmen des 14.
Deut=
ſchen Turnfeſtes. Sie könnton beliebig erweitert werden, dürften aber
ſo ſchon vollauf genügen, um darzutun, welche Bedeutung auf Grund
ſeiner Größe das 14. Deutſhe Turnfeſt hat. Es iſt damit nicht mehr
eine rein turneriſche Verbandsangelegenheit, ſondern eine
gemein=
deutſche Sache, an deremr glücklichen Gelingen die Deutſche Oeffentlichkeit
ein ſtarkes Intereſſe haben muß.
Preisverteilung bei der Reichsfahrt AOAC.
Fahrtleitung, Teilnehmer und Preſſevertreter der A. D. A. C.=Reichs=
und Alpenfahrt verſammelten ſich am Montag mittag in Heidelberg
zur Abſchlußfeier, in deren Rahmen die Verteilung der Preiſe an die
Bewerber erfolgte. Nachdem Sportpräſident Ewald Kroth=Frankfurt
die zahlreichen Ehrengäſte von Staat und Behörden begrüßt hatte,
würdigte er den Verlauf der Fahrt und die Leiſtungen der Teilnehmer
in kurzen, prägnanten Ausführungen. Der ſportliche Leiter, Dipl.=Ing.
Filſer=Augsburg, gab einen kurzen Ueberblick über die Bedeutung der
Reichsfahrt, die 1920 zum erſten Male über eine rund 700 Kilometer
lange Strecke ausgetragen, heute über 3000 git
allein 1100 Kilometer ſchwerſtes alpines Gelände
und trotzdem für die Motoren keine Kraftprohe
Sinne iſt. Das zahlenmäßige Ergebnis der Reic
von 39 in Wernigerode geſtarteten Wagen 32 das
von dieſen 13 vollkommen ſtrafpunktfrei blieben
die ſich nur beim Start verſpätet hatten, ebenfalls
liche Fahrt beendeten. In Zukunft wird man imr
gehen müſſen, das Hauptaugenmerk auf
Wertung=
erſter Linie ein Gradmeſſer für eine einfuche, ſchn
Motore bei rationellſter Wirtſchaftlichkeit der Maſ
der Preisverteilung kam nochmals die unfreun
ſchweizeriſchen Polizei im Kanton Graubünden
zu=
beſonders die Brennabor=Mannſchaft zu leiden ho
dieſer Fahrer waren nicht etwa eine Folge maſ
ſondern lediglich durch die rigoroſen Eingriffe der
zeiorgane verurſacht.
Aus deutſchen Bäder
Billige Helgolandfahrten von 9
aus. „Das freie Meer befreit den Geiſt!“
Wilhelmshaven erfreut ſich nicht zuletzt deshalb ſ.
liebtheit, weil hier nicht nur billige Kur= und
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Die in dieſer Anſtalt angewandten ſyſtematiſchen
Verbindung mit allen ſonſtigen bewährten bioloe
ſind in hervorragendem Maße imſtande, eine Blut
erneuerung, kurz eine völlige Regeneration des
herbeizuführen. Hierbei ſpielt eine Hauptrolle die
ſelte
nach Schroth, ſei es in ſtrenger, ſei es in milder Fo
getrete
wiſſenſchaftlich ausgebaut und verbeſſert, und iſt h
ſie nicht geſte
kung auf hartnäckige Krankheitsprozeſſe einzig in
Frage kommt, 1
häufig bedeutende Beſſerung der Geſundheit auch n.
Notverkäufe b0
heitsfällen zu bringen vermag, wo andere Methoder
iſe leiden unter
Nähe der Kunſtſtadt Dresden, die bevorzugte Lage
den teuren Ro.
ſtets reiner und geſunder Höhenluft, ſeine, großer F
tholzbewertun!
modernen Einrichtungen tragen in Verbindung mit
ſt die Stimmung.
Erfolgen dazu bei, um jedes Jahr eine große Zahl
rigen Rohholzprei
den der Anſtalt zuzuführen. Ueber alle Einzelheite
Ende die Verhältn
ſchriften ausführlich Auskunft.
einer erneuten Uebe
f nan ſich klar darübe
nim Ueberzahl feſtſteht
Geſchäftliches.
Lebhafter iſt das
ele Bauten begonne
Die Columbia=Geſellſchaft hat ne
fenſter= und Türenh.
rikaniſchen Jazzkönig Paul Whiteman aus
reöhnen, daß ſich der
Schallplattenaufnahmen verpflichtet. Die Erzeugt
der Zeit vom Janu
Geſellſchaft werden bekanntlich durch die Carl
Un wird. In Erle und
in Deutſchland vertrieben, und die neueſten Tan
ur Erlenbohlen für
Whiteman geſpielt, werden ſchon in allernächſter Z
uErmäßigung bei 1
Columbia hier auf den Markt kommen. — We
M. In der heutig
Klangreinheit und außerordentliche Tonſchönheit de
kennt, wird dieſe neueſte Akquiſition der Geſellſche
grüßen.
iiegt. Der Betriebs
der Unkoſten mit
06 (0,58) Mill.
Mu. RM. ſewie nach
chließlich eines Vor
kon 1586 418 (1634
Aſt auf die Belaſtun
ühlenfelder zurückz:
uie Betriebsergebni
Dienstag, 26. Juni. 12.30: Kaſſel: Mittags
ut ſollen 79 321 R9
Funkorcheſter: Wiener Muſik. Mitw.: Anita
M als 6 (7) Prozen
6 17.45: Aus dem Roman „Maler Nolten”
neue Neu=Aktien nu
6 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. 8 18.3
Abzug der Tant
Giesler: Paſſiver Luftſchutz. 0 19: Prof. Dr.
388 (88 5431 RM
ſamen Faktoren der Erholungsreiſen. o 19.30: Sta /—
püiter um 3.20 Mill.
Die Fledermaus. Operette i drei Aufügen vo
+ V. 30. Juni.)
Muſikal. Leitung: Kapellm. Reuß. Perſ.: Gabri
Rundfunk=Programt
Frankfurt.
Rentier: W. Schillings; Roſalinde, ſeine Frau: Tlſ.
rank, Gefängnisdireitor: K.*Ebhard; Prinz Orlo
Produft
llfred, ſein Geſanglehrer: K. Martell; Doktoy /—
Kimer Produktenber
K. Lehmann; Doktor Blind, Advokat: G. Warbeck;
MN8 Auslandes verk
mädchen Roſalindens: Alice Ritter=Wünſch; Ida,
Mms zurückhaltend.
eine Balletteuſe: Urſula v. Wieſe; Froſch,Gefär IE
ſtet Mannheim in
Berend; Ali Bey, ein Aegypter; Ramuſin, jap
ſchaftsattachee; „Murray, Amerikaner; Carriconi,
ſtogsen inl. B,
Spieler; „Melanie, Felicita, Fauſtine, Minni,
KBi5 Braugerſte in
Gäſte des Prinzen; Ivan, Kammerdiener des Pri lſ .hzmt Sack 24,5—24.7:
Prinzen; Herren, Damen, Bediente. Die Handlun=
A u Roggenmehl 38—
Badeorr in der Nähe einer großen Stadt. — Ar
mluer Produktenbericht
von Peter Roſegger.
i mur bei kleineren Un
Stuttgart.
IR bafer inl. 2 P
mke um B und Weiz
Dienstag, 26. Juni. 12.30: Shallplatten. &
PRüNRg.: Weizen I
tragung des Feſtaktes aus der Feſthalle Rottenbii
An futerzwecke 942
Jahrhundertfeier der Diözeſe Rottenburg. O 18.1
Eezennehl 36,75—
Peter Roſegger zum 10. Todestag. O 18.45: Dr.
deutſche Kinderlied: Das Kunſt=Kinderlied. 0 19.15: n M Mſtie 1h70 Erbſen 3
Von deutſcher Preſſearbeit in Rumänien. 8 19.45:
deutſcher Funkvereine. 20: Symphoniekonzert
Orch. Stuttgart. Dirigent: E. Kahn. Soliſtin: W T.-if De dichies Produktenbericht vr
Mehlich (Alt). Lendvai: Kammerſuite. — Mahle
Welt abhanden kommen; Um Mitternacht; Urle
Serenade für zwei kleine Orcheſter. — Anſchl.:
Leitung: Karl Köſtlin. Mitw.: Elſa Pfeiffer, Th
Höger, G. Ott, L. Puſchacher, E. Stockinger, C. C
Königliche Ehefreuden. — Tſchechow: Wie ich mich
in zemlich gering,
Reimann: Neumann ſpielt Komödie. — Jeruſalem:
Futerware, e
— Der gemütliche Kommiſſär. Groteske in einer
Ruatlämühlen ge
Courteline. — Anſchl.: Nachrichten.
md Noggenſtroh dra
Mnſch an Montage
nu hierfür der Ma
te1 Oferten wieſen
Veränderungen au
2 Mr eitickeln
Berlin.
Dienstag, 26. Juni. 12.30: Für den Landi
Geh. u. Oberreg.=Rat Neuberg: Intereſſantes aus
Wettbewerbsrechts. 6 16: Dr. Lebede: Von
Minneſingern. Herr Walther von der Vogelweide. Cſ=
ie Aeſe erz
Wreit fure Kartof
mit Büchern. 8 17: Montmartre und Montparna)l
Wenigen g.
Leſeproben: Marcel Collin. O 17.30: Unterha
Wef ſie f
Kapelle, Rooſz. 6 18.40: E. Struck: Der mot
benn a.
im Dienſte des Kunden und des Unternehmens=
Inter
Kappſtein: Der Optimismus in ſeinen Haupter!” ſEe
d
Wille zur Umwertung aller Werte als Macht.
Hahnewald: Jubiläen alter deutſcher Städte.
Grabowſky: Die großen Mächte in ihren weltpolit!
wirtſchaftlichen Beziehungen. Italien. O 20.30: Oel
Ergon=Tonfilmen. Einl. Worte: Dr. Guido Bag,
Neldungen vom
Eunstags
u Birſenbeginn
A
Wtredenrten ½z bis
i Gir 1
ie Konfumnack
fran
Rektor Karſelt: Praktiſches Rechnen. 0 14.30: D.?
Rattenfänger von Hameln”, Kindertheater. O. .;
Börſe. 6 16: Staatsmin. a. D. Dr. Boelit;
in Südcmerika und die Heimat. 16.30: A. 30
die moderne Muſik. „Ravel”, Mitw.: Margareie
0 17: Leipzig: Konzert des Sinf.=Orch. 18:
Bühnenkunſt im Wandel der Zeiten: Iffland und
aus „Die Räuber”, Regie S. Schaah. o 18.30
Anfänger. O 18.55: Prof. Landsberger: Einſ.
von Plaſtiken. O 20.30: Berli: Sendung vo0
filmen. Einl. Worte: Dr. Bagier. — Anſchl.:
M
Haupiſchriftleitunig. Rudolf Maud”
Verantwortlich für Polltit und Wirtſchaft: Rudolf Maupei M. 2
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spont Wi.*
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienl”: 2.
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert. Nette; für den Inſeraleniell" *
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Dowhile.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rücſenduhs. "
Die heutige Nummer hat 14 See
[ ← ][ ][ → ] un
Lin
Dienstag, den 26. Juni
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
25. Juni ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 126½ (—
una der Spareinlagen bei den ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaf= März — (—), April und Mai 126¾ (127), Juni 125 (125½), Juli
utſche Genoſſenſchaftsverband gibt ſoeben die Ergebniſſe 125½ (125½), Auguſt 125½ (126), September 126 (126½), Oktober 126
gengeſchäfts für April 1928 bekannt. Im ganzen berich (126½), November 126½ (126½), Dezember 126½ (126¾). Tendenz:
„ditgenoſſenſchaften gegenüber 1010 im Februar. Es haben ſtetig. — Für Blei: Januar 42 (42½4), Februar bis April 42½
m Ende Februar bis Ende April die geſamten anvertrau= (42½), Mai 42½ (42¾), Juni 41 (41½), Juli 41 (41½), Auguſt 41½
Helder eine Zunahme um rd. 63 Mill. auf 909 Mill. RM. (41½), September und Oktober 41½ (4134), November und Dezember
n. nerhalb der anbertrauten frenden Gelder weiſen die 4134 (42). Tendenz: befeſtigt. — Für Zink: Januar bis Mai 493
inle die weitaus größte Zunahme, nämlich von 576 auf 627 (50½), Juni und Juli 50 (51), Auguſt 50½ (50½), September 50
ſenem ichsmark, auf. Hier ſind es wieder die länger befriſteten (50½), Oktober bis Dezember 50 (51). Tendenz: Luſtlos. — Die erſten
dc e größte Vermehrung (um 45 Mill. RM.) erfahren haben, Ziffern bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
7d. die täglich fälligen Spargelder eine Zunahme von 6 Mill.
uma= tfällt. Der Anteil der befriſteten Spareinlagen ſtellt ſich
RM. oder 70 Prozent der geſamten Spargelder. Die
Frankfurter Effektenbörſe.
fa— Spargelder belaufen ſich auf 186 Mill. RM. — Neben
pamu gen haben auch die Kontokorrentgelder der Kunden eine
Frankfurt a. M., 25. Juni.
rur ar 12 Mill. RM. durchgemacht. Der geſamte Beſtand der
Stimmung abgeſchwächt. Die Börſe lag faſt vollkommen
geſchäfts=
orry elder hat ſich auf 282 Mill. RM. erhöht.
los. Ware kam kaum heraus. Andererſeits beſtand aber auch nur
n — bſchaffung der Medio=Ligzidation. In der geſtrigen Mit= äußerſt geringe Kaufneigung infolge der Schwierigkeiten in der
Negie=
vem nlung der Intereſſengemeinſchaft der Berliner Privat= rungsbildung und des Fehlens jeglicher Anregung aus der Wirtſchaft.
me uurde ohne voraufgegangene Diskuſſion über die Zweck= Gleichfalls wird die Unſicherheit an den meiſten ausländiſchen
Börſen=
ſeit 2r Abſchaffung der Medio=Liquidation abgeſtimmt. Von plätzen beachtet, ſo daß jegliches Intereſſe am Börſengeſchäft fehlt.
An=
wec en Mitgliedsfirmen haben bei 2 Stimmenthaltungen 98 geſichts der heute zu erwartenden Entſcheidung über die Medio=
Liquida=
d — gen die Abſchaffung der Medio=Liquidation geſtimmt. Die tion übt man Zurückhaltung. Für die morgige Prämienerklärung
ſchei=
eidr= liegt nurmehr beim Börſenvorſtand.
nen Vorbereitungen ſchon ſehr weit gediehen zu ſein. Infolge der
om 3markt ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Ueberſichtlich iſt großen Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe wiederum leicht ab. Am
Holzmarkt nicht. Sehr viele Betriebe des Holzverbrauchs Terminmarkt waren Kursabſchwächungen dunhweg von 2—3, teilweiſe
ach beſchäftigt und in Nöten um die Beſchaffung der Be= bis 4 Prozent zu verzeichnen. So verloren Commerzbank 2½, Deutſche
nitt Auch die kleineren Tiſchlereibetriebe haben häufig Mühe, Bank 1½4, Klöckner 4½, Mannesmann 3½, Farben=Induſtrie 2,
Rhein=
de öchentlihen Lohnzahlungen nötige Beträge aufzubringen, ſtahl 33, Gesfürel 4, A.E.G. 2, Licht u. Kraft 3½, Aſchaffenburger
—rn dann die inzwiſchen hergeſtellten Möbel oft genug zur 2½4, Waldhof 2, Nordd, Lloyd 23, Hapag 2 Prozent. Auffallend
wider=
ffu-on Mitteln zu überbilligen, unter den Selbſtkoſten liegen= ſtandsfähig lagen Siemenswerte, die im Gegenſatz zur übrigen Haltung
freis an die zahlungsfähigen Möbelhändler, die auf die Liefe= ſich leicht befeſtigten. Automobilwerte ſetzten gleichfalls ihre Aufwärts=
S ſchwachen Tiſchlereien nur warten. So konmen die bewegung bis 1½ Prozent fort. Anleihen gleichfalls faſt geſchäftslos
ger— icht ſelten rüchwärts, und es ſind in letzter Zeit mehrfach und ohne weſentliche Veränderung. Geld bleibt leicht und 5½ Prozent.
zen— ingetreten. Die Kaufluſt des Platzholzhandels wird durch Monatsgeld faſt etwas leichter und 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt
Vor mniſſe nicht geſteigert. Sie hat in letzter Zeit, ſoweit liegt Paris nach der Stabiliſierung etwas feſter. London-Paris 124,10,
hr r Frage kommt, nachgelaſſen. Dazu kommt, daß einzelne —New York 4,8885, Pfunde gegen Mark 20,/41½, Dollar gegen Mark
gerk ters Notverkäufe vornehmen, um Betriebsgelder frei zu 4,1847. Der Börſenverlauf blieb ohne Anregung und Geſehäft, hatte
Preiſe leiden unter dieſen Ereigniſſen, und das Mißver= aber kaum weſentliche Kursveränderungen.
ſen den teuren Rohholzpreiſen des letzten Winters und
Infolge Ausbleibens der Arbitrage und völliger Zurückhaltung der
zut* Schnittholzbewertung wächſt. In den Kreiſen der Säge=
iſt die Stimmung vielfach mißmutig, man iſt nicht ge=
Herigen Rohholzpreiſe zu bezahlen. Es fragt ſich nur, ob
m Ende die Verhältniſſe und Schwierigkeiten der
Rohholz=
einer erneuten Ueberteuerung des Rohſtoffes führen. In
man ſich klar darüber, daß nur eine Stillegung zahlreicher
Ueberzahl feſtſteht, zur Geſundung der Holzwirtſchaft
Lebhafter iſt das Geſchäft am Bauholzmarkt geworden.
iele Bauten begonnen, zu deren Fertigſtellung eine ſtatt=
Henſter= und Türenholz gebraucht werden wird. Allerdings
echnen, daß ſich der Höchſtſtand der diesjährigen
Schnitt=
der Zeit vom Januar bis März nicht auf die Dauer
be=
r wird. In Erle und Eichen waren die Umſätze beſcheiden.
rur Erlenbohlen für Modellzwecke.
ſivär m=Ermäßigung bei der Frankfurter Gasgeſellſchaft, A. G.,
M. In der heutigen A.=R.=Sitzung wurde der Abſchluß
elegt. Der Betriebsgewinn beträgt 10,53 (10,31) Mill. RM.
der Unkoſten mit zuſammen 5,57 (5,45) Mill. RM., der
1,06 (0,58) Mill. RM. und der Konzeſſionsabgabe mit
ill. RM. ſewie nach 1,07 (1,05) Mill. RM. Abſchreibungen
iunf Prun
chließlich eines Vortrages von 88 543 (44 467) RM. ein
von 1586 418 (1 634 789) RM. Die Verminderung des
iſt auf die Belaſtung durch den Zinſendienſt für die 1927
Franff
Lohlenfelder zurückzuführen, die jedoch zum größten Teil
ere Betriebsergebniſſe ausgeglichen werden konnten. Aus
inn ſollen 79 321 RM. der Referve überwieſen und 350 000
M M. als 6 (7) Prozent Dividende verteilt werden, wobei die
neue Neu=Aktien nur für ½ Jahr an der Dividende
teil=
ch Abzug der Tantiemen von 60 710 RM. verbleibt ein
96 388 (88 543) RM. Die Gasabgabe erhöhte ſich im
Be=
iter um 3.20 Mill. Kbm. oder 4,36 Prozent auf 76 638 200
(G.=V. 30. Juni.)
Produktenberichte.
Marz mer Produktenbericht vom 25. Juni. Durch die höheren
ſeruru, des Auslandes verkehrte die Börſe in feſter Haltung. Der
um N twas zurückhaltend. Man verlangte für die 100 Kg. ohne
war) frei Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. V,5—38, ausl.
—3 Roggen inl. 29, ausl. geſtrichen, Hafer inl. N,5—38,5,
NN 8,75, Braugerſte inl fehlte, ausl. 31—35 Futtergerſte 24
ita. Fau
mit Sack 24,5—24,75, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 36,5
Kar
N,228 od. Roggenmehl 38—40, Weizenkleie 14,25.
Frary ter Produktenbericht vom 25. Juni. Die Frankfurter
Ge=
e Leiih Ebörd ar bei kleineren Umſätzen gut gehalten. Es konnten Wei=
1B8, Hafer inl. 25 Pf. im Preiſe ſteigen, während Mais für
Sſmgche enztn um 25 und Weizenkleie um 15 Pf. billiger lagen. Es
no=
en ji Kg.: Weizen 1 26,75, Roggen B,50, Hafer inl. N,75—23,25,
* fif utterzwecke 24,25—24,50, Mais für andere Zwecke nicht
ert, Fenmehl 36,75—37,25, Roggenmehl 38,75—39,25, Weizenkleie
M4, Rog A eie 16,50, Erbſen 32—60, Linſen 59—95, Heu, ſudd. 9—9,50,
zens U. Roggenſtroh drahtgepr. 5, dto. gebündelt 4,50, Treber
ge=
net 4 —18.
Bera). Produktenbericht vom 25. Juni. Das Geſchäft kam heute,
gerzu ich an Montagen, nur recht ſchlepend in Gang;
mitverant=
ich A, hierfür der Mangel an Anregung vom Auslande. Die
ſſeeiti! Offerten wieſen weder für Weizen noch für Roggen
nen=
ſwerr) eränderungen auf, Geſchäft in Auslandsgetreide konnte ſich
ſer r entwickeln. Das Inlandsangebot war bei beiden
Brot=
eideen ziemlich gering, bei Weizen konzentrierte ſich das
Kauf=
reſſesl. Futterware, Roggen zur Bahnverladung iſt weiter von
ſerenn ovinzmühlen geſucht. Am Lieferungsmarkt verſtimmten die
ſiches Meldungen vom Verlauf des Liverpooler Marktes. Nach=
bo0 Ulich Samstagsſchlußpreiſe Geld genannt worden, waren,
wo9N Börſenbeginn das Angebot. Die Preiſe ſtellten ſich für
Berlſ. F 98 treidearten ½ bis 1 Mark niedriger. Mehl in ſehr kleinem
Nunr9 äft. Hafer iſt in guten und mittleren Qualitäten knapp
bot 3 ie Konſumnachfrage hat ſich gebeſſert, verſchiedentlich wer=
AuS9 here Preiſe erzielt. Gerſte nach wie vor ſehr ruhig.
Max/ richt für Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkefabrikate (Ver=
0 de werblichen Kartoffelſtärkeinduſtrie e, V., Berlin). Die
Ge=
ſtsſt obwohl ſie ſachlich nur mit der Jahreszeit zu begründen iſt,
nod wenn auch insbeſondere der zweite Teil der Berichtszeit
ſtär s Intereſſe der Verbraucher zeigte. Dieſes wurde u. a. da=
Aet, daß in dieſem Jahre beſtimmt mit einer ſpäten
Kar=
ſerr uu rechnen iſt, ſo daß die ohnedies ſehr knappen Fabrikat=
Deckung des Bedarfs für einen noch längeren Zeitraum
fä
nüſſen, als normalerweiſe erwartet werden konnte. Die
* Preiſe verſtanden ſich für Stärkemehl je 100 Kg. ab Fabrik
Kuliſſe war die Abendbörſe wieder faſt vollbommen geſchäftslos. Die
wenigen notierten Werte waren lediglich das Produkt von
Zufalls=
erders. Im allgemeinen iſt jedoch die Stimmung nicht als ſchwach
an=
zuſprechen. Man glaubt, daß der Ultimo ſich reibungslos abwickeln
wird. Auch kursmäßig lag man gegenüber der Mittagsbörfe ſehr gut
behauptet. Der Rentenmarkt lag ohne Umſätze. Die Nachbörſe blieb
freundlicher geſtimmt, doch waren nur wenige Kurſe zu hören. Im
einzelnen nannte man: Commerzbank 189,5, Danat 26,75, Metallbank
143,25, Gelſenkirchen 139,5, Mannesmann 138,25, Rheinſtahl 156, A. E.G.
175,5, Hapag 163,75, Daimler 111,5, Licht u. Kraft 221,25, Farben 269,75,
Gesfürel 260, Schuckert 201, Waldhof 300,5.
Abenddeviſen: Von Uſancen Paris weiter befeſtigt. London-Paris
12407½, —Maiſand 92,76, —Madrid 29,/42, —Zürich B.30 —New York
4,8885, —Holland 12,0975, Pfunde gegen Mark 2,41, Dollar gegen
Mark 4,1845.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. Juni.
Bei Beginn der heutigen Berliner Börſe bot ſich wieder das
nun=
mehr gewohnte Bild: Größte Geſchäftsſtille infolge Fernbleibens des
Publikums vom Effektengeſchäft und Zurückhaltung der Spekulation.
Zur Vorſicht mahnte der ſchwache Verlauf der New Yorker
Samstags=
börſe und Schwierigkeiten bei der Beſchaffung von Reportgeld, die
kleineren Firmen entſtanden ſind. Daneben verwies man auf die heute
nachmittag ſtattſindende Mitgliederverſammlung der Bankenvereinigung,
in der nun endgültig über Beibehaltung oder Abſchaffung der Medio=
Liquidation Beſchluß gefaßt werden ſoll. Allerdings machten ſich heute
Tendenzen bemerkbar, dieſe Beſchlußfaſſung um einige Tage zu
ver=
ſchieben. Aus der Wirtſchaft lagen keine Anregungsmomente vor. Die
Frankenſtabiliſierung machte einen befriedigenden Eindruck, während
die rückläufige arbeitstägliche Ruhrkohlengewinnung keinerlei Einfluß
ausübte, da ſie ja ſaiſonmäßig bedingt iſt. Die Geſamttendenz war
ſchwächer, doch hielten ſich die Kursrückgänge im allgemeinen zwiſchen
1½ und 2 Prozent. Am heutigen letzten Schiebungstag beſtand hier
und da Realiſationsneigung, ſo daß einige Ware herauskam. Der
Geld=
markt blieb unverändert, die leichte Verſteifung in Tagesgeld bei einem
Satz von 6—7½ Prozen= hielt an. Monatsgeld 7½—8½ bankgirierte
Warenwechſel zirka 7 Prozent. Am internationalen Deviſenmarkt ging
es ebenfalls ſehr ruhig zu. Paris konnte ſich gegen London auf 124,11
erhöhen. Auch Amſterdam lag mit 12,1077 etwas feſter. London-Kabel
4,0788, während ſonſt kaum Veränderungen eingetreten find.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb die Tendenz überwiegend
weiter leicht abgeſchwächt.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die Geſchäftskoſigkeit an. Das
Kursniveau gab überwiegend erneut leich nach, und zwar in der
Haupt=
ſache auf Befürcſtungen, daß der Privatdiskont wieder um ½ Proßent
erhöht werden könnte. Farben auf 269,75, Gesfürel 260,25 herunter,
Hapag 164,25, Oſtwerke auf 308,5, Schultheiß auf 349. Nur einige Werte
konnten ſich behaupten, ſo A.G.G. mit 176 und Glanzſtoff, mit R75.
Privatdiskont 634 Prozent für beide Sichten.
Die Börſe ſchloß in weiter abgeſchwächter Haltung. Verſtimmend
wirkte die Erhöhung des Privatdiskonts auf 630 Prozeut für beide
Sichten. Reportged blieb ſtark geſucht, wobei 9 Prozent bewilligt
wur=
den. Auch der ſchwache Verlauf der Pariſer Vörſe mahnte zur
Vor=
ſicht. Nachbörslich war die Tendenz kaum verändert. Gegen 2,30 Uhr
hörte man u. a. folgende Kurſe: A.E.G. 179,25, Siemens 347,25,
Schuckert 201,5, Hapag 163,25, Nordd. Lloyd 155,75, Daimler 112,
Deſſauer Gas 211, J. G. Farben 269 Karſtadt B7,5, Polyphon 519,
Oſtwerke 308, Schultheiß 349,5, Zellſtoff Waldhof 301, Weſteregeln 249,5,
Salzdetfurth 444, Kali Aſchersleben 248, Gelſenkirchen 140,25, Phönig
97,75, Rhein. Braunkohlen 293,25, Rheinſtahl 156, Glanzſtoff 674,
Bem=
berg 615, Leonhard Tietz 300, Schleſ. B.=as 248, Oberkors 107,25,
Danatbank 275.5, Altbeſitz I und II 51,5, dto. III 54,10, Neubeſitz auf
1820 nachgebend.
*: für Dextrin zur Lieferung bis Ende September 1938 je
1 15=To.=Ladungen frachtfrei Berlin, bei Lieferung nach
an=
en* mmungsſtationen entſprechende Preisſtellung. Die Glukoſe=
* frachtfrei jeder deutſchen Vollbahnſtation, ausſchließlich
un euer, je 100 Kg. bei Mindeſtabnahme von 15 000 Kg. Liefe=
Dnde Auguſt 1928. Kartoffelſtärkemehl: Hochfeine Spezial=
52 RM., ſuverior 47—48,50 RM., prima 43,50—46,50 RM.
tberior 63,50 RMM., prima 62,50 RM., lösliche Stärke 61.50
Glukoſe: Boubonſirup, ſpez. Gew. mind 144 (45 Grad)
Hepillärſirup, ſpez. Gew. mind. 1,41 (43 Grab) 46,60 RM.,
er in Säcken und Kiſten von 50 Kg. 478 RM.
A. E. 6
Augsb.=Nürnb. Maſch/103.5
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.,
Braunkohl.= Briketts/189,5
Bremer Wolle. . ... /243—
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank. ..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl .....!
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel...
Elektr. Lieferung .. 1171.5
J. G. Farben..
Geſſenk. Berg.
G.f.elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt. 54.5
Hanſa Dampfſch.
Hapag
Harpner.
Hemsor Zement. 1261.— 281.5
23. 6.
178.—
79.—
1204.—
65.—
Je73,5
278.5
1167.5
164.5
167.—
58.875
136.25
72.—
131.75
/272.75
141.75 I.
f285. 125
1165.—
/182,5
25. 6.
175.25 Hirſch Kupfer
162.,875/ Höſch Eiſſen
79.— 1Hohenlohe W
202.25 gahla Porze
64.— KaliAſcherslel
269,5
Salzbefurth
8s.
Beſterregeln
244.75 Lindes Eismaſch.
275 5 L. Loewe s Co.
166.25 Lingel Schuh .
163.75 MannesmannR”
165.75 Niederlauſitzer
57.25 Nordd, Loyd
133.25 Orenſtein.
72.— Bolyphon.
128.75 Rütgerswerke.
170.5 Sachſenwerke
269.25 Siemens Glas:
180.5 Ver. Glanzſtoff:
260.— Ver. Stahlwerke.
210.—
183.25
161.—
Bolkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Biſſner Metall.
Bittener Gußſtahl.
23. 6
132.—
140.25
85.*
158.—
257.5
461.—
259.—
177.—
240.—
48.75
140.5
162.25
158.—
120.—
531.—
100.25
138.—
154.75
98.—
59.5
165.5
25. 6.
129.—
138.75
9a.—
155.—
247.25
445.—
249.5
175.—
239.—
48.75
13725
162.75
155.75
119.5
513,5
98.5
137,5
154.75
674.—
98.—
59.5
146.—
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63.5
Oeviſenmarkt.
Metallnotierungen.
gi; tallnotierungen in Berlin am 25. Juni ſtellten ſich für je
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12.02/1 12.241
12.13112 35
20.388 20,423
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58,38 58.50 Iüruguan,
Italien ....
Baris .......
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Spanien.
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Rio de Faneiro
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23. 6.
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80.595 80, 755
69.11/ 69 25
81.52
1 945
0.500
7.353
a1.68
1.959
0.502
7.367
16.415 15.455116.43 16.47
18.33 18.32
5.425/ 5.435
2.130 2. 134
4.169 4.17:
4.256 4.264
25. 6.
Geld / Brie
80.59 80.75
69,25/ 69.39
B1.49 81.85
1.9451 1.949
0.42g ſo.501
7.365/ 7.379
18.33/ 18.87
5.425 5.435
2.148 2.152
4.168/ 4.176
4.250 4.264
Pießmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. Juni. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gekandelt: 138 Ochſen 30—62, 173 Bullen 30—54, 294 Kühe 18—53, 369
Färſen 44—62, 737 Kälher 60—76, 38 S hafe 46—56, 2832 Schwveine 60
bis 63, 149 Arbeitspferde 900—1700 Mk. pro Stück, 50 Schlachtpferde
50—140 Mk. pro Stück, 11 Ziegen 12—24. Marktverlauf: Mit
Groß=
tieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit
Schwveinen ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Arbeitspferden ruhig; mit
Schlachtpferden mittelmäßig.
Frankfurter Großviehmarkt vom 25. Juni. Aufgetrieben waren
1437 Rinder, darunter 330 Ochſen, 88 Bullen, 617 Kühe, 372 Färſen,
fer=
ner 556 Kälber, 43 Schafe und 5604 Schweine. Der Auftrieb war
gegen=
über dem letzten Großmarkt um 167 Rinder und 863 Schweine ſtärker.
Dagegen waren 64 Kälber weniger aufgetrieben. Die Preiſe für
Rind=
vieh waren ziemlich gut gehalten, dagegen gaben Kälber rund 3 Mk.,
Schweine 3—4 Mk. gegenüber dem letzten Hauptmarkte im Preiſe nach.
Markwverlauf: Ninder ruhig, nahezu ausverkauft; Kälber und Schafe
ruhig, geräurt: Schweine ſchlexpend und Ueberſtand; Schafe wegen
ge=
ringen Auftriebs nicht notiert. Preiſe für 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochſen
a1) 60—64, 42) 54—59, b1) 50—53, Bullen a) 52—56, b) 49—51, 6½d)—,
Kühe a) 49—53, b) 43—48, c) 38—42, d) —, Färſen a) 61—64, b) —,
() —, Kälber a) —, b) 75—78, c) 67—74, d) 60—69, Schweine über 300
Pfund 65—68, 240—300 Pfd. 66—70, 200—240 Pfund 68—71, 160—200
Pfund 68—71, 120—160 Pfd. 63—68, unter 100 Pfd. —, Sauen 54—58.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. Qual. 95—103, 2. Qual.
90—95, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch 1. Qual. 70—80, dto. 2. Qual.
50—70, dto. 3. Qual. 30—70, Kalbfleiſch 1. Qual. 110—115, dto. 2. Qual.
95—100, Schweinefleiſ:h 1. Qual. 90—98, Gefrierfleiſch (Rinböfleiſch):
Vorderviertel 54, Hinterviertel 64.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 24. Juni (Prib.=Tel.).
Weizen: Die ſchwächeren Kabel und die amtliche ungariſche
Wei=
zenſchätzung hatten ein Nachgeben der Preiſe zu Marktbeginn zur
Folge. Später verſtimmte die Zunahme der ſichtbaren Vorräte und
die Schwäche der nordweſtlichen Märkte.
Mais: Zu Beginn zeigte ſich beſſere Exportnachfrage. Später
trat auf größere Niederſchläge eine Befeſtigung ein. Gegen Schluß
gingen die Termine unter Realiſierungen wieder zurück.
Roggen: Günſtige Wetterprognoſen, die ungariſche Ernteſchätzung
und geringere Exportnachfrage drückten heute auf die Preiſe.
Hafer konnte anfangs aus der guten Lokonachfrage profitieren,
ſchloß ſich aber der Abſchwächung der übrigen Getreidemärkte ſpäter an.
* New=York, 24. Juni (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Der Marktbeginn war durchweg feſt auf beſſere
Kauf=
luſt des Handels. Später wurden Glattſtellungen vorgenommen, auf
dem ermäßigten Preisniveau wurden dann Deckungskäufe getätigt.
Kaffee: Die Stetigkeit der braſiligniſchen Kabel und Käufe
euro=
päiſcher Firmen bewirkten heute ein Anziehen der Preiſe.
Zucker: Die Bekanntgabe von zahlreichen Andienungen bewirkte
anfangs ein Nachgeben der Preiſe. Die Verluſte wurden jedoch ſpäter
wieder eingeholt auf rege Nachfrage des Publikums und
Deckungs=
bedürfnis des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. Juniz
Getreide. Weizen: Juli 136½, Sept. 138½, Dez. 1417;
Mais: Juli 100½, Sept. 97, Dez. 84½; Hafer: Juli 55, Sept.
457, Dez. 47½: Roggen: Juli 119½, Sept. 116¾, Dez. 117½.
Schmalz: Juli 11,95, Sept. 12,30, Okt. 12,45, Dez. 12,57½.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,35, Sept. 12,772½, Dez. 12,50;
Speck, loko 12,50; leichte Schweine 9,75—11,10, ſchwere Schweine
10,35—11,10; Schweinezufuhren: Chicago 50 000, im Weſten
105 000.
Baumwolle: Juli 21,58—21,60; Oktober 21,30—21,31.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 25. Junit
Getreide. Weizen: Rotwinter 180, Hartwinter 155; Mais,
neu ank. Ernte 113½; Mehl, ſpring wheat clears 6,35—6,75;
Fracht: nach England 1,3—2,6 Schilling, nach dem Kontinent
8—9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,65; Talg, extra, loſe 8½,
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 87: Loko: 14;
Juli 13,85, Auguſt 14,07, Sept. 14,36, Okt. 14,38, Nob. 14,08,
Dez. 13,64; Januar 1929 13,49, Februtar 1929 13,44, März 1929
13,43.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Wollauktion Ulm nahm trotz der Stockung in der Wollinduſtrie
einen guten Verlauf. Von den ausgebotenen etwa 1100 Loſen mit
16 500 Zeutner Wolle (umgerechnet in Schweiß) wurden ca. 15 Prozent
zurückgezogen. Die Preiſe bewegen ſich für Durchſchnittswollen auf
Baſis der Oktoberproduktion 1927.
An der Berliner Montagsbörſe wurde die Privatdiskontnotiz für
beide Sichten um ½/s Prozent auf einheitlich 634 Prozent erhöht.
Nach Meldungen aus Johannisburg nähert ſich der Streik der
eingeborenen Diamantenarbeiter in Lichtenberg ſeinem Ende. In den
Diamantengruben von Grasfontain, Bakers und Elandsputte iſt
be=
reits die Arbeit wieder in vollem Gange.
Nach einer Luxemburger Meldung wurde in der letzten Sitzung
der weſteuropäiſchen Roheiſen=Entente beſchloſſen, die jetzt gültigen
Gießerei=Roheiſenpreiſe für das kommende Quartal unverändert
bei=
zubehalten, und zwar ſowohl für den Inlands= wie auch für den
Aus=
landsabſatz.
Das franzöſiſche Walzdrahtſyndikat hat eine Erhöhung der
Walz=
drahtpreiſe von 800 frs. auf 825 frs. beſchloſſen.
Während Polen früher gebrochenen Reis nur aus den Hamburger
Reismühlen einführte, iſt neuerdings die direkte Einfuhr aus Indien
ſehr geſtiegen. Um dem Hanburger Hafen als Verteilungszentrale für
die Oſtſeeſtaaten Konkurrenz zu machen, ſollen Reistransporte auf den.
polniſchen Eiſenbahnen künftig Vergünſtigungen genießen und
Zoll=
erhebungen auf Tranſitgüter nicht erfolgen.
Die Beſtellungen der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin und
der von ihr kontrollierten Organiſationen beliefen ſich im erſten
Halb=
jahr 1927/28 auf einen Betrag von 113,45 Mill. Rubel, wovon 99,94
Mill. Rubel auf die eigenen operativen Abteilungen der
Handelsver=
tretung und 13,51 Mill. Rubel auf die von ihr kontrollierten
Organi=
ſationen entfielen.
Nach Budapeſter Meldungen wird die bereits gemeldete
Trans=
aktion zwiſchen dem ungariſchen Staat und dem ſchwediſch=
amerikani=
ſchen Zündholztruſt wichtige Veränderungen in der ungariſchen
Zünd=
holzinduſtrie zur Folge haben. Die Vertreter des Truſts verhandeln
gegenwärtig in Budapeſt über eine weitgehende Zuſammenlegung der
ungariſchen Zündholzfabriken.
Den Blättern zufolge hat die türkiſche Regierung mitgeteilt, ſie
werde in allernächſter Zeit das türkiſche Pfund ſtabiliſieren.
Wahr=
ſcheinlich werde die Stabiliſierung mit der Eröffnung der geplanten
neuen türkiſchen Staatsbank zuſammenfallen.
Nach einer Meldung aus Athen hat die amerikaniſche Firma
Selig=
mann der griechiſchen Regierung mündliche Vorſchläge für die
Gewäh=
rung einer 100=Millionen=Dollar=Anleihe gemacht und Finanzminiſter
Kaphandaris hat um die ſchriftliche Niederlegung dieſer Vorſchläge
gebeten.
Die amerikaniſche Einfuhr an Kunſtſeide ging von 1079 582 Ibs.
im März auf 843 803 lbs. im April bzw. von 922 709 auf 755 259 Doll.
zurück. Damit hat der Import den größten Tiefſtand des Jahres
er=
reicht; er iſt aber auch gegenüber April 1927 (1,5 Mill. Ibs. zu 1,2 Mill.
Doll.) ſehr beträchtlich geſunken.
Wie der Waſhingtoner Berichterſtatter der „New=Yorker
Staats=
zeitung” meldet, werden die Beſitzer des im Kriege beſchlagnahmten
deutſchen und öſterreichiſchen Eigentums ſowohl Erbſchafts= als auch
Einkommenſteuer zahlen müſſen, bevor ſie ihr Eigentum zurückerhalten
können. Dieſe Steuerzahlung iſt in den ſoeben vom Schatzamt
ver=
öffentlichten Beſtimmungen vorgeſehen.
Seite 12
Dienstag, den 26 Juni 1928
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Pfälzische
Kundscaag
LUDWIGSHAFEN A. RH.
Probenummern gern kostenlos
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vohl nicht,
Vater den
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nite uſftig: „Gerdt
fuhr er nun fort,
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10 wundervollen Natur
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L. 190
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Gränsferter Karsderiche Bom Bo.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2, Sta dtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
7½ Frkf. a. M. v. 26
7% Heidelb. v. 26
7% Ludwghf v. 26
7% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 2e
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold.
Kom. Anleihev. 2
8% Berl. Hyp.=Bk.
7% „
4½%n
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Pfandbriefe
8% Frkf. Hyp.Bk.
7%
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7½½- „Lig.=P
87.25
78.4
80.4
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84.5
51.35
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6.95
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86.5
93.25
94
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8% Frkf. Pfbrfbanl
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk
88 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
82 Landesbank d.
Rheinprovinz
88 Landesk. Kaſſ
8% Mein. Hyp.Bk
8% Naſi. Landesbk.
20 Pfälz. Hhp. Bk
4½
„ Big
Pfandbriefe
8% Preuß. Ctr.:
Bod.=Cred.
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. . .
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
83 Rhein. Hyp.=B
4½%„ „Lia
Pfandbriefe....
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.
„L.=Pf.
4388
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
41
AAa
Pfdbr.
820 Württ. Hhp.=B.
Dr. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Auslof. Ser,II
98
8'
84
78‟.
81
90.25
89
94.5
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91
92
100
89
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97.75
76.75
9
97.n5
97.75
75
98.5
91.5
75
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyv.=Bk. K.,
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
97.25 Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S 1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
00 Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
96 Nordd. Grundcr.=
Vorkr.=Pfdbriefe
98 Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
96 Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P
76.25 4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſt. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
91.5 (8% Klöckn=Werke,
Berlin v 26.
91.5 100 Kom. Elektr.,
Mark.
76.5 7% Maintrw v. 2‟
7% Mitteld
Stahl=
werke von 27. ..! 90
8% Neckarſulm v. 26/ 89.1
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v 26...
%o Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7%6 Ver. Stahlw.
ohne Opt.v 26
II Auf Sachwertel
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
3½Badenw. Kohl. ... ...
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Vollsſt.
Roggenanleihe
10
18.32
13.1
7.62
2.53
14.55
14.5
13.5
Al.
14.2
96.5
94
102.5
86.75
89
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5% Preuß.
Kali=
wertan eihe .. ..
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe .. . .
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
5% Südd. Feſtw..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914 ........"
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v 1914 ...
4½L Bosn. v. 02/
5% Bulg. Tab. v02
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1¾½% Griech. Mon.
2 Mex. inn. (abg.)
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Goldan=
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4½%„ Frrig.=
Anl. (abg.)
5%
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lipas (abg.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)..
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913
49 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
4% Türk. Admin..
1. Bagd.
4½
4%
2. Bagd.
4%
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4½½ ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C. St.
42 dito Goldr.
(C. C.=St.
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron.
rente (abg.) ...
1. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg-
4½ Kopenb v. 0
6.75
9.55
8.65
41
1.9
17.5
47
Af
21.3
96.5
117.
11.75
27
25‟1
58.8
92
4½ Liſſab. v. 1886: 14.75
4% Stockh. v. 18801
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891 ...."
4% Eliſabethbahn
von 1883.
4% Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei
27/.a% Oſt. Südb.
(Lombard.) .. . .
4% Oſt Staatsb.v.
1883
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ..
4½ Rudolfb. i. S.
i. G.
4%
4½% Anatolier I.
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. /1.39.5
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein/145.5
Bayr. Hyp.: und
Wechſelbant . . . . 167
Berl. Handelsgef.
Hypoth.=Bk. 1190
Comm. u Privatb. / 189
Darmſt. u. Nt.=Bk. /277
Deutſche Bank .. . /165.25
Eff.=u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank 1102
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank /165.5
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk. 150
Pfdbr.=Bk. 156
Gotha Grundkr. B./135
Mein. Hyp.=Bankl137
Metallbank.
Mitteld Creditbt. /205.25
Nürnb. Vereinsbk./163
Oſt. Creditanſtalt . 35
Pfälz. Hyp.=Bank
Pr. Bod.=Creditbk. /136
„ Hyp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant. 1272.25
Rhein Creditbank
Hyp=Bank.
11
2.5
10I.
10.25
15.25
26.5
18
119.5
107.5
144
40
23.5
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ...
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7%0 Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ....
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin. . .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher//107
6% AEG Vorzug/ 81.5
AEg. Stamm
Bad. Maſchf.=Durl. /175
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel
Bergm. El. Werkel‟
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverickCie 162
Brüning & Sohn. 1130
Buderus Eiſen ...!
Bürſtenfbr Erlang
Cementwerte
Heidelberg
Karlſtadt
Lothr. (Karlsr.).
Them. Werke Albert.! 90
Brockhues 1106
Fabrik Milck
Damler=Benz 1110
Dt Atl.=Telegr.
Eiſeno Berlin!
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt /2
Linolwerk. Berl./
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen 11
140.5
15.5
185
162
94.25
164
156
126
42
178.25
23.5
303,5
60
83.5
141
.1175
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr. Pirm.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas
„
Hof.
.
Maſch. Pe
Pokorny & Wittek.
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen/1.33
Grün & Bilfinger. /177.8
Hafenmühle Franrf 138
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau
Hartm. Braun 1193.5
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas/115
Heyligenſtaedt
Hilpert Armaturfb. 82
Hindrich3=Aufferm. /111
Hirſch Kupfer 131
Hochtief Eſſen
Holzinann. Phil. /147.75
Holzverk =Induſtrie
Iſſe Bergb. Stamm
Genüſſe 1
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Junghans Stamm
Kali Aſcher Aeben
Salzde tfurth. /
Betere geln..
Emag Glektr. Frkft. 83 Kraftw. Alt=Württ.,
66
224
118.75
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Feinmech. (Fetter)/ 81 Miintr .=W. Höchſt
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108
133
83
27
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93.3
Karſtadt, R.
ger. Werke Offſtein
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ..."
Knorr, Heilbronn
Konſerofabr. Braun
2o1 Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co
Lech, Augsburg ...
5s Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.
270.25 Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Mainz. Akt.=Br...
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werte .. 1111
6o Metallgeſ. Frankft. /194
Miag, Mühlenbau
Moenus Stamm
280.25 Motorenfabr. Deu
Oberurſel
Münch. Lichtſpielt. /107
Neckar). Fahrzeug.
Neckarw. Eßl.
43 Nicolah. Hofbr 1140
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon. 14
Otavi Minen
Peters Union Frkf. /411
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Pyönix Bergbau
Porzellan Weſſel / 25
Reiniger Gebb. E
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Rh Braunkohlen
Elektr. Sramm 1156.9
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RJenania. Kunh
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Rütgerswerke
Saizwert Hei bronn /2
S hneider & Hanau!
Schnellpr. Frankty
S höfferhof=Bind. 13
Shramm Lackfbr./1
riftg. Stempel.
168.75
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Seilindſtr.
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4. Verſiche
Alltanz u
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Frift. Allg
Elisabethen-
straße 34
FSalon für Dame
—
MOuten s
Nut ver 176
Dienstag, den 26. Juni 1928
Seite 18
Dirats=Hagaign
rright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale).
Nachdruck verboten.
Ab) un lachte ſie offen heraus: „So ſehen Sie nicht aus!”
„Sern?” fragte er frech.
„M. jedenfalls wie ein Mann aus beſſeren Kreiſen! Ich
ſundes ich nur, daß ich Sie noch nirgends traf in Geſelſchaft.
g boch ziemlich viel aus, ſeit ich aus der Penſion
trück
par in der letzten Zeit viel auf Reiſen und auch bei
einern tern draußen auf unſerer Klitſche. Mama freut ſich
zu umer ehr, wenn ſie ihren tollen Jungen einmal wieder hat.”
Er) rf das leicht hin, verwunderte ſich jedoch über den
ſchatt.= er über ihre Züge glitt und allen Uebermut verſchlang.
„A— Sie beſitzen noch eine Mutter, Sie Glücklicher!” ſagte ſie
habe die meine nie gekannt.”
„Ac raurig!” ſagte er weich. „Ja, ja, der Neid der Götter!”
und er r ſich recht hilflos damit vor.
Ar,) ie junge Dame nahm ſich gleich wieder zuſammen:
arf ja nicht klagen! Papa iſt ſo ſeelengut und
ver=
eht — ſeine Einzige, fürchterlich. Auch unſere Hofdame, wie
un würdigen Hausgeiſt immer nenne, meint es gut auf
re W Sie kann ſich nur nicht ſo recht mit der neuen Zeit
rtras) uund möchte mich hüten wie ein Kücklein. Heute konnte
h nu hr ſchön durchbrennen, da Papa einige auswärtige
Yerrerr! Beſuch hat, die Maſchinen anſehen wollen. Sie
früh=
hückenwr bereits ſeit einigen Stunden, und das Hausgeiſtchen
Juß — alles dirigieren.”
„S re ich wohl nicht,” meinte er nachdenklich, „wenn ich in
hreny rrn Vater den Beſitzer der Welzien=Werke in der
eſtadt vermute ?”
cte luſtig: „Geraten!”
fuhr er nun fort, „da muß ich denn doch um
Verzei=
n, daß ich bisher unterließ, mich vorzuſtellen; doch hatte
ſer dummen Wettgeſchichte mein Inkognito wahren
ſodann auf Gnade und Ungnade: Doktor Fritz Haller!”
gte ſich dabei artig.
verblüfft ſchaute ihn die Dame an, ſchien vorerſt ſprach=
8, ud totterte dann:
T2. Fritz Haller? Der Verfaſſer von Anitas Liebe‟?
ſch wohl nicht möglich.”
wwarum nicht? Irgendwo muß er doch in Perſon auf
chüſſigen Globus herumrutſchen. Haben Sie mein Buch
chlungen,” bekannte ſie mit begeiſtertem Aufblick „
rich=
ungen, und dann noch einmal von vorn angefangen,
um dol undervollen Naturſchilderungen noch beſonders zu
ge=
ſießers ichdem ich über das Schickſal Ihrer heißblütigen Heldin
ſſerund war.”
Ee für die günſtige Kritik, meine Gnädigſte!”
was wäre da zu kritiſieren, wo doch das Ganze ſo
urchta kntereſſant iſt, ſchon weil es in Argentinien ſpielt, zuerſt
in dad runkvollen Buenos Aires, dann in den Pampas und
auf den Eſtanzias luit all den fremden Sitten und all dem Getier.
Und ſind Sie dort überall ſelbſt geweſen?”
Er nickte nur, und ſie fuhr fort:
„Beneidenswert!. Ach, ſo ein kleines Armadill möchte ich auch
als Haustier haben; das denke ich mir füß!”
Er lächelte über dieſen echten Jungmädchenausdruck und
meinte dann:
„Könnten Sie vielleicht bekommen. Ich habe einige davon
mitgebracht; nur ob mein alter Herr eins herausgibt. Er iſt ſelbſt
wie toll darauf.”
„Ihr Herr Vater bewirtſchaftet ſein Gut?” fragte ſie
inter=
eſſiert.
„Ja, nach Büchern! Er iſt nämlich ein halber Gelehrter,
Autodidakt freilich, zieht fremde Farbpflanzen und ähnliche
Süd=
früchte; es kommt allerdings nicht viel dabei heraus. Seine
größte Paſſion ſind aber fremdartige Lebeweſen, die bei uns ge‟
hegt und gepflegt werden wie in einem Zoologiſchen Garten. Und
damit hat er Erfolg und im Umkreiſe Berühmtheit erlangt. Die
Dorfjugend hängt immer wie die Kletten an unſerem hohen
Gartenzaun, begierig, ob nicht ein Gürteltierchen über den Weg
geklappert kommt oder eine Schildkröte ſchwerfällig daherſchleicht.
Das Schönſte für die Geſellſchaft iſt natürlich Joko, unſer
Grau=
papagei, der, wenn er guter Laune iſt, auf das zärtlichſte ſein
einziges Lied erſchallen läßt: „Ach, ich hab’ ſie ja nur auf die
Schulter geküßt”, oder er unterhält ſich mit dem jubelnden
Audi=
torium, indem er deſſen Lachen und Geſchwätz auf das täuſchendſte
nachahmt. Nichts kann die Kinder dann vom Zaun vertreiben,
nur wenn unſere Minka angeſauſt kommt, dann fallen ſie ab wie
reifes Obſt. Das Aeffchen hat nämlich lange, durchgreifende Arme
mit ſcharfer, Krallen an den Pfoten. Doch Joko, der die Minka
ſowieſo nicht leiden kann und ſich über das Verjagen ſeines
Publikums ärgert, ſchimpft dann recht unpaſſenderweiſe:
„Schweinehund!” Pardon, aber er ſagt wirklich ſo.”
Die junge Dame, die vor Eifer einen ganz roten Kopf hatte,
klatſchte in die Hände vor Freude und rief:
„Ach, das iſt ja großartig! Das muß ich ſehen und hören!
Wie weit iſt es denn bis zu Ihrem väterlichen Gute?”
„O, nur ein Viertelſtündchen von der nächſten Bahnſtation,
zu welcher Papa mit Wonne den Wagen ſenden würde.”
„Nicht nötig,” entgegnete ſie. „Ich habe ja draußen an der
Parkecke mein Auto ſtehen; da könnten wir ſofort hinüberflitzen.
Sie müſſen natürlich mitkommen.”
„Famos!” rief er im erſten Impuls. Doch gleich kamen ihm
Bedenken, denen er dann Ausdruck gab: „Ich weiß doch nicht,
ob es richtig iſt, wenn Sie ſo ohne Vorwiſſen Ihres Herrn Papas
mit einem wildfremden Menſchen loskutſchieren. Ich müßte wohl
erſt Gelegenheit nehmen, ihm vorgeſtellt zu werden.”
„O Gott, wie korrekt,” verſetzte ſie raſch, „damit wir dann
die Hofdame aufgepackt bekommen?. Mit Papa mache ich Sie
ſpäter bekannt, wenn Sie es wünſchen. Am Samstag haben wir
Empfang zur Teeſtunde, und Sie ſind hiermit feierlich
einge=
laden. Papa wird ſich furchtbar freuen; er hat Ihr Buch geleſen,
und richtig zu Ende, wo er ſich ſonſt immer nur in ſeine endloſen
Zeitſchriften vertieſt.
Sie erhob ſich in ihrer lebhaften Art und Weiſe, und er tat
desgleichen und nahm dabei das Hündchen, das zuletzt zwiſchen
ihnen auf der Bank geſeſſen hatte, einfach unter den Arm. Es
ſchien auch volſtändig damit einverſtanden, nachdem der fremde
Herr es ſchon verſchiedentlich geſtreichelt hatte.
Auf dem gemeinſamen Wege durch den Park meinte Haller
noch, wie man nun ihre ſchnelle Bekanntſchaft erklären wolle;
zwar bei ſeinen alten Eltern ſei das nicht ſchwierig; ſie ſeien in
dieſer Beziehung recht harmlos, und das Intereſſe der Dame für
ihre Menagerie erkläre alles genügſam. Aber ſpäter der Herr
Papa und die Hofdame?
„Erſteren nehme ich auf mich,” ſagte das ſchöne Mädchen,
nund der Hofdame können Sie etwas vorſchwindeln; Sie
ver=
ſtehen das ja vortrefflich! Nur nichts von der fatalen Annonce
ſagen.”
„Die mir doch das Glück dieſer Stunde gebracht hat,” ſchloß
er bielſagend.
„Sie ſind ja ſehr beſcheiden,” meinte ſie, mit einem ſchnellen,
ſchelmiſchen Aufblick, nund morgen ein anderes Bild, nicht wahr?”
„Bis übermorgen bin ich doch feſt engagiert, und wenn Sie
mich ſpäter noch brauchen können, um die läſtigen Freier zu
ver=
jagen, ſo ſtehe ich jederzeit zu Dienſten, mein gnädiges Fräulein.”
„Ach, das wäre ja reizend! Aber Sie fliegen ja doch demnächſt
wieder einmal davon, um irgendwo für Ihren Tierpark einen
Tiger zu fangen.”
„Nicht ſo bald,” lachte er. „Ich muß mich jetzt hinter die
Ar=
beit ſetzen, habe etwas Neues unter der Feder, und das gedeiht
auf meiner Bude am beſten.”
„Wie intereſſant! Wieder ſo eine Liebesgeſchichte? Die muß
ich aber zu allererſt leſen! Wie heißt ſie denn?”
Vielleicht „Ehefeinde:. Ich weiß es noch nicht genau.”
Und er blickte die geſpannt zu ihm Aufſchauende mit ſeinen
ſtrahlenden Augen feſt an. „Ich bin mir nämlich noch nicht ganz
klar, wie die Sache ſich weiter entwickeln ſoll,” ſchloß er dann.
Was war es nur, daß ſie plötzlich verwirrt und errötend den
Blick ſenken mußte und um ſchnelle Antwort verlegen wurde?
Sie waren am Ende des Parkes angelangt, und das
Hünd=
chen begann zu kläffen und unter Hallers Arm zu zappeln. Er.
ſetzte es nieder, und es ſtürmte auf die Straße hinaus.
„Da iſt das Auto,” ſagte die Dame, der Ablenkung froh, „und
der Chauffeur ſchläft, wie gewöhnlich. Er wird mir noch einmal
mitſamt dem Wagen geſtohlen werden.”
Jedoch nun war der Mann auch bereits herunter von ſeinem
Platz, und nahm Haltung an. Er brauchte indes ſeine Herrin
heute nicht zu bedienen; Haller half ihr in den Gummimantel,
und inſtruierte nebenher den Chauffeur über die Wegrichtung.
Das Hündchen gebärdete ſich inzwiſchen wie unſinnig, als ob es
die ganze Sache zu leiten habe, bis es von zarter Hand ergriffen
und in den tieſten Grund des Autos geſtopft wurde; denn es
verkroch ſich doch, ſobald ihm der Wind beim Fahren in die
Haar=
tolle kam.
Als die Dame ihre Kappe aufſtülpte, unter welcher ſie
aller=
liebſt ausſah, wunderte ſich Haller nicht länger, daß ſie ohne Hut
zuvor in den Park gekommen war.
Er ſtieg ein, und ließ ſich recht gutwillig mit unter das weiche,
warme Plaid nehmen, mit dem man ſich bis über den Magen
zu=
deckte. Nun ſaß man ſchön weich und warm in dem eleganten,
kleinen Gefährt beieinander. Und ſo ſauſten ſie los! Die liebe
Sonne lachte dazu.
—Ende. —
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Dienstag, den 26. Juni 1928
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Ab Heute:
WieMTäONTa der NeN
Ein Großflm, der unbeſtritten zur allererſten Klaſſe gezählt werden darf, er iſt im Ufa=Palaſi Berlin 3 mal verlängert worden. Ein Film, der dag
Leben der Gefangenen von Cagenne zeigt — aber auch ein Film, der das Getbiſſen packt. — Vorführungsdauer 12/, Stunde. — Dazu läuft noch=
Mildesheim, ein Städtefilm und die Emelka-Woche
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1919
Die verhängnisvollen Schüſſe von Seraſewo ſtürzten die
beiden Reiche Mitteleuropas in den Krieg gegen eine
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ſtarrende Welt. Ein halbes Jahrzehnt ſpäter erpreßt an demſelben
Tage die Welt vom Oeutſchen Volke das Bekenntnis der alleinigen
Schuld andieſemKriege. Deutſcheu ausländiſche wiſſenſchattliche
Forſchung haben dieſe ungeheuerliche Tüge, ausgeſprochen im
Artikel 234 des Verſailler Oittates, längſt als ſolche entlarvt.
Und doch muß dieſe Lüge, nach den Worten Llotzd Georges
vom 3.März 4924,nochimmer die Begründungfür das Verſailler f
Diktat abgeben:
Für die Verbündeten iſt die Verantwortlichkeit Deutſchlands
an dem Krieg grundlegend: ſie iſt die Baſis ſelbſt, auf der der
Verſailler Vertrag aufgebaut iſt. Wenn man dieſe
Verant=
wortlichkeſt leugnet, ſo iſt der Vertrag ſelbſt zu nichts geworden.
Deutſchland aber droht, zerriſſen in zwei Reiche, zerfetzt an allen
Grenzen, unter der Laſtdes28. Juni 4949 zu verenden. Stets aufs
Neue iſt daher der Ruf in alle Welt eine Notwendigkeit:
Wider die Lüge von Deutſcher Schuld!
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