Darmstädter Tagblatt 1928


22. Juni 1928

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Franfurt a. M. 1304.

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iAuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 172
191. Jahrgang
Freitag, den 22. Juni 1928.

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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

Grgebnisloſe Koalitions=Perhandlungen.

Müllers ſetzter Verſuch.
Zdem Bruch oder vor dem Abſchluß?
Sam drängen die Verhandlungen über die
Aſro Koalition doch auf den entſcheidenden Punkt hin
nd, das bei uns immer ſo geht, ſchwingt das Pendel zwiſchen
ſides olen heftig hin und her. Am Donnerstag mittag war es Präſidiums vor. Zum Präſidenten wurde wieder der Abg. Dr.
Igenm, ſchon ſoweit, daß die Verhandlungen 5 Minuten vor
ſürr Spunkt gefunden, der wenigſtens die Möglichkeit einer
ſerſtf gung noch offen ließ. Hermann Müller hatte die
ſuts ändler der Fraktionen am Donnerstag vor=
1ſitta ſammenberufen, um mit ihnen das Prgramm der
Akte zu beſprechen. Es ergab ſich dabei aber, daß eine
Uög)war. Zwiſchen Zentrum und Sozialdemokraten wurde
Sſan / über die Formulierung des Abſatzes über das Schul=
eſetzs
9t einig. Die Demokraten hatten Einwendungen auf
Keuer; tiſchem und wirtſchaftspolitiſchem Gebiet. Am heftigſten
bber 1iden ſich Sozialdemokratie und Volkspartei gegen=
ſber
, mal auf ſteuerpolitiſchem Gebiet, wo die Sozialdemo=
katie ie weitere Heraufſetzung des ſteuerfreien Exiſtenz=
Aininir3 s fordert, während die Deutſche Volkspartei eine Ent=
Haſtu=z er mittleren Stufen der Einkommensſteuer für notwen=
ſig
T die Veranlagung nach dem dreijährigen Durchſchnitt
gund itigung der Kaditalertragsſteuer verlangt. Dazu kamen
die T nten Differenzen in Sachen der Amneſtie und was
von ildemokratiſcher Seite beſonders in den Vordergrund
geſchh wird die Weigerung der Deutſchen Volkspartei, den
/11.iſt zum Nationalfeiertag zu erklären. Hermann
Mürzog alſo die Bilanz und brach die Verhand=
umu
ab, ohne einen neuen Termin anzuberaumen, ſo daß
ſamin tſächlich der ganze interfraktionelle Aus=
ſchut
ufgeflogen war. Es war alſo nun logiſch, daß
bernn. Müller bereits ankündigte, er werde im Laufe des
Nachch igs zum Reichspräſidenten gehen und ihm über den
legyven Ausgang ſeiner Bemühungen Bericht
irſtat4
O it iſt es aber nicht gekommen. Unmittelbar darauf er= Keine deutſchen bewaffneten Kräfte, keine deutſchen Feſtungen
chienn. Staatsſekretär des Reichspräſidenten Dr. Meißner im
Reichh und wußte Herrn Müller zu beſtimmen, noch
ſine etzten Verſuch zu machen. Am ſpäten Nachmittag
die B noch einmal durchgeſprochen und einen letzten Verſuch
7gemay ndem er ſpeziell von der Deutſchen Volkspartei forderte,
fii =eendgültige Stellungnahme zu den verſchiedenen Diſſe= waffneter Staaten umgeben, die durch militäriſche Allianzen an
enzpo en feſtlegt. Das ſoll am Freitag Vormittag geſchehen.
Um T hr tritt die Fraktion zuſammen. Um 12 Uhr erwartet
der ler den Beſcheid der Volkspartei. Fällt er ablehnend
vohl )k lange aufzuſchieben ſein.
Lonmu ag abend ſehr weit auseinander. Demokraten und
Zentru glauben, daß dieſer letzte Verſuch Erfolg haben wird,
bähren Sozialdemokraten und Volkspartei ſich ſehr peſſimiſtiſch
uußern Soweit wir die Dinge beurteilen, liegt des Rätſels
Stellua) der Parteien zu den einzelnen Fragen im Reich durch=
Möutenm Ilen eine Brücke geſchlagen werden könnte. Die Volks=
orter
! langt aber nach wie vor, daß auch die Verhandlungen
i Pry) m in Fluß kommen und muß darauf umſomehr beſtehen,
als da die unfreundliche Haltung des preußiſchen Miniſter=
Pkäſicl n und auch der preußiſchen Zentrumsfraktion ihr Miß=
Tauer? gen die Loyalität der Gegenſeite nur verſtärkt worden
2 demokratiſche Reichstagsfraktion, die ſich ſehr ſtark um
Sen I Sgleich bemüht, hat noch einmal ihre Landtagsfraktion
mobilll racht und hofft, auf dieſe Weiſe im Laufe des Freitags
Mmir) are Verhandlungen in Preußen in Fluß bringen zu
Dynesl ie der Deutſchen Volkspartei die gewünſchten Garan=
tien
1 die Umbildung der preußiſchen Regierung geben. Ge= geltend macht, geht aus den mannigfachen Komnmentaren in der
ſen Spartei über das ſozialdemokratiſche Programm mit ſich
redeny en, im anderen Falle allerdings ſehen wir einen Aus= Sinnwidrigkeit. Das Weſentliche von Locarno es iſt nicht
De2der Grundlage der Großen Koalition nicht. Da müßte
der R Spräſident wieder eingeſchaltet werden.


Die Haltung des Zenirums.
Berlin, 21. Juni.
ſmn um den Bericht des Fraktionsvorſitzenden v. Gugrard
tDer Stand der Regierungsverhandlungen entgegenzuneh=
web
. rnach iſt man in Zentrumskreiſen hinſichtlich des Zu=

ſtand d rnens der Regierung jetzt optimiſtiſch, da über aue öſtliche Grenze Beläſtigungen und Härten zufügt, die keine Pa=
eletll en Punkte in den heutigen Befprechungen eine Ueber=
rmſt
2 ang erreicht wurde, bzw. noch in Ausſicht ſteht. U. a.
wird 45 über die Schulfrage in einem kleineren Kreiſe noch verſprochen hat, Krieg gegen den Uebertreter des Locarno=Ver=
Dkyel t, und man hofft hier zu einer Einigung zu gelangen.
Drumsfraktion vertagte ſich nach Empfang des Berichts
De. 2Tatte und wird um 6 Uhr vorausſichtlich noch einmal
Na rtreten. In der Zwiſchenzeit hält der Fraktionsvor=
asborſitzende
v. Gusrard erneut eine Beſprechung mit
g - Müller=Franken, die ſich um die Formulierung des

Sn aites in der Schulfrage drehen dürfte.

Die Wahl des Präſidiums des Bayeriſchen
Landtages.
München, 21. Juni.
Bei faſt vollbeſetztem Hauſe, überfüllten Tribünen, jedoch
vor leeren Regierungsbänken, nahm der neugewählte Bayeriſche
Landtag in ſeiner heutigen Eröffnungsſitzung die Wahl des
mm ruch ſtanden. Eine Stunde ſpäter war ein neuer An= Königbauer, von der Bayeriſchen Volkspartei, zum erſten Vize=
präſidenten
Abg. Auer (Soz.) und zum zweiten Vizepräſidenten
Abg. Hartmann vom Bayeriſchen Bauern= und Mittelſtandsbund
gewählt.
ſerardigung über eine ganze Reihe von Fragen nicht Die Beſetzung des Ryeinlandes.
Ene beachtenswerte engliſche Stimme:
Genug der Garantien! Kein ORilocarno!
London, 21. Juni.
Der Mancheſter Guardian ſchreibt in einem Eine extra=
vagante
Forderung überſchriebenen Leitartikel: Die Beſetzung
des Rheinlandes iſt wie der Ring um den Fuß eines Gefangenen.
Seine Feinde haben ihn angekettet, um ſicher zu ſein, daß er
bezahlen würde. Er hat alles bezahlt, was ſie ihn insgeſamt zu
zahlen aufgefordert haben, aber einige von ihnen nutzen ſeine
Gefangenſchaft aus, verlangen mehr und ziehen demgemäß an
der Kette. Der letzte Ruck iſt von dem polniſchen Außenminiſter
Zaleſki gegeben worden. Er hat mit Zuſtimmung der franzö=
ſiſchen
Regierung gehandelt; tatſächlich iſt es höchſt wahrſcheinlich,
daß ſein Ziehen an der Kette in Paris angeſtiftet wurde, denn
es fällt mit ſeinem Beſuch in dieſer Hauptſtadt zuſammen. Er
fordert jetzt für Frankreich wie auch für ſein eigenes Land eine
ſpezielle Form von Sicherheit. Das Rheinland iſt entmilitariſiert.
können auf rheiniſchem Boden ſein. Die ganze Autorität nicht nur
der Vertragsmächte allein, ſondern auch die des Völkerbundes ga=
at S Müller die Parteiführer allein zu ſich gebeten, mit ihnen rantiert die Beobachtung dieſer Entmilitariſierung in einer Weiſe,
die in der Geſchichte keine Parallele hat. Aber für Frankreich war
dies nicht genug. Es hat Deutſchland mit einem Ring ſchwer be=
Frankreich gebunden ſind. Das Gleichgewicht der Macht, ein
Prinzip, das dem Kriege dient und das längſt von England auf=
us
, in wird der Gang zum Reichspräſidenten, gegeben worden iſt, iſt von Frankreich angenommen worden, und
es beſteht jetzt ein furchtbar belaſtetes Gegengewicht bewaffneter
73 er Beurteilung der Lage gehen die Meinungen am Mächte gegen ein unbewafſnetes Deutſchland. Aber ſogar dies
war nicht genug. Deutſchland hat in der Hoffnung, daß ſeine
früheren Feinde ſchließlich befriedigt ſein würden, aus freiem
Willen ſeinen dauernden Verzicht auf Elſaß=Lothringen wieder
beſtätigt und der Annahme ſeiner gegenwärtigen weſtlichen Gren=
Wöfr' in Preußen, denn wenn man ſich einmal die zen und der Entmilitariſierung des Rheinlandes für alle Ewig=
beit
zugeſtimmt. Dieſes Uebereinkommen wurde von England
ſieht, m ſind ſie gar nicht ſoweit auseinander, daß nicht bei garantiert, welches es unternahm, ſeine bewaffneten Kräfte gegen
jede Macht zu ſtellen, die verſuchen ſollte, es zu verletzen.
Man gab Deutſchland Grund zu erwarten, daß dies genug
ſein würde und daß Kette und Ring entfernt werden würde.
Aber es war nicht genug; ſogar die britiſche Garantie machte es
nicht genug. Mit anderen Worten: Polen als eine alliierte Macht
eine Würde, die es mit Cuba, Eeuador, Guatemala uſw. teilt
fordert das Recht, britiſche, franzöſiſche und belgiſche Truppen
über das Jahr 1935 hinaus im Rheinlande zu halten. Was es
mit ſicheren Garantien meint, wegen deren es dieſes Recht
lingt 1 dann wird vermutlich die Reichstagsfraktion der Deut= franzöſiſchen und bolniſchen Preſſe hervor. Sie laufen auf das
ſogenannte Oſt=Locarno hinaus. Dieſes Oſt=Locarno iſt eine bare
nötig, es Weſt=Locarno zu nennen, da es nur ein Locarno
gibt und geben kann iſt der deutſche Verzicht auf Elſaß=
Lothringen und die britiſche militäriſche und Seegarantie. Elſaß=
Lothringen iſt nicht einfach Frankreich ausgeliefert, ſondern
Frankreich zurückgegeben worden. Keines der Gebiete, die Deutſch=

land an Polen verloren hat, hat dieſen Charakter. Die deutſche ;
SZentrumsfraktion des Reichstages trat um 4 Uhr zu= Oſtgrenze ich keine gute. Ihre Rebſſon iſt wünſchenswert nicht
nur als eine Frage von Recht oder Unrecht, ſondern auch als eine
Frage der Zweckmäßigkeit. Eine Reviſion bedeutet nicht die
Wiedernahme, ſondern die Wiederherſtellung im Intereſſe beider
Länder, beſonders der Lokalbevölkerung, denen die gegenwärtige
rallele an Deutſchlands weſtlicher Grenze haben. Was die britiſche
Garantie anbetrifft, ſo iſt bereits vielleicht zu viel, daß England
trages zu führen. Aber daß es in ähnlicher Weiſe Deutſchlands
polniſche Grenze garantieren ſoll, iſt einfach nicht in Betracht zu
ziehen. Die Vorſtellung, daß Engländer ſterben ſollten, um
Polens Grenzen von einer ſehr benötigten Abänderung zu retten,
iſt widerſinnig. Jede Macht, die verſucht, die Räumung des
ſtanddl Zentrums eine Sitzung ab. Um fünf Uhr hatte der. Rheinlands hinauszuzögern, um eine beſondere Garantie für ſich
unter dem falſchen Beweisgrund zu erlangen, daß die Garantien
noch nicht genug ſind, ſollte nicht im Zweifel gelaſſen werden,
was die Haltung unſeres Landes anbetrifft.

Sachſen und Thüringen.
Aus Thüringen erhalten wir die nachſtehende Zuſchrift,
die für unſere Leſer von beſonderem Intereſſe ſein dürfte
inſofern, als ſich auch im Fall Sachſen=Thüringen wieder
einmal klar erweiſt, daß auf dem Wege zum deutſchen Ein=
heitsſtaat
noch manche Schwierigkeit zu überwinden iſt.
Die Schriftleitung.
Wenn in allen Schichten des deutſchen Volkes lebhaft von
berſchiedenem Standpunkt aus das Problem der Verwaltungs=
reform
erörtert wird, iſt es begreiflich, daß die Mitteilung über
die ſächſiſch=thüringiſchen Verhandlungen in den letzten Wochen
weit über den engeren Bezirk hinaus auch in der großen Preſſe
des Reichs ſtarke Beachtung fanden. Iſt man aber nur auf die
in Dresden und Weimar der Oeffentlichkeit bisher unterbreitete
Darſtellung angewieſen, ſo iſt man leicht verſucht, die Tragweite
der Dinge zu verkennen.
Der Freiſtaat Thüringen iſt auch nach ſeinem Zuſammen=
ſchluß
bei der eigenartigen Gemengelage mit preußiſchen Gebiets=
teilen
anlehnungsbedürftig geblieben, ohne daß die Vorliebe für
Preußen beſonders ſtark ſich ſteigerte. Daß es Thüringen nicht
ſchlechter geht wie manchen anderen Ländern, iſt noch kein unbe=
dingter
Gegenbeweis. Dies relativ arme und bei der Eigenart
ſeiner Induſtrie den Konjunkturſchwankungen beſonders aus=
gelieferte
Land hat auch durch die Vorgänge von 1919 für ſich
zweiſellos keine endgültige, ſondern nur eine zunächſt etwas
günſtigere Teillöſung gefunden. Ein Blick auf die noch immer
zerfetzte Landkarte des grünen Herzens Deutſchlands, zeigt das
jedem. So recht zufrieden iſt denn auch keiner. 1919 war man
aber in der Unruhe der Zeit froh, daß ſich wenigſtens die
Duodezregierungen dieſes beſonders zeriſſenen Gebietes zu einem
Land zuſammenwarfen. Als aber erſt der neue Freiſtaat über
die Stürme des roten Schreckens 1923 die Elemente ſeiner Ord=
nung
gerettet hatte, beſchäftigte man ſich auch wieder in größerer
Ruhe mit den konſtruktiven Fehlern ſeines ſchnell gezimmerten
Hauſe3.
Bei allen Verhandlungen über einſparende Verwaltungs=
gemeinſchaften
war man auf die Einſtellung zweier Nachbarn
angezvieſen: Prenßens und Sachſens. Auf Altenburgs Anregung
hin hatte 1919 eine Miniſterbeſprechung mit den Sachſen ſtatt=
gefunden
, zu der die gemeinſame marxiſtiſche Einſtellung ſtarken
Antrieb gab. Gradnauer, Sachſens Innenminiſter, ſchrieb damals
dem thüringiſchen Miniſter Tell, welch ein Schwergewicht der
Zuſammenſchluß der zwei roten Hochburgen gewinnen würde.
Dieſe vom Parteiſtandpunkt diktierten Hoffnungen diskreditierten
auch nach dem Sturz der Linken in Thüringen den öſtlichen Nach=
bar
. Daneben trat kraft der viel größeren Berührungspunkte
1924 die Erörterung etwaiger Verhandlungen mit Preußen weit
ſtärker in den Vordergrund. Aber in Berlin kam man den ſchon
ohnehin nicht übermäßig klar ſich äußernden thüringiſchen An=
ſchlußwünſchen
aus Induſtrie= und Landbundkreiſen wenig ent=
gegen
. Finanzielle Opſer, ſo meinte man wohl in Berlin, denen
man ſich damals ausgeſetzt hätte, ließen ſich vielleicht erſparen,
wenn Thüringens Not ſo groß wurde, daß es kommen mußte.
Für Abwarten und Zuſehen ſprach auch der Argwohn der
Kleineren, daß Preußen ſie ſchlucken wolle. Ein Anſchluß Thürin=
gens
mußte nach den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung den
Einfluß des vergrößerten Preußens nicht ſtärken, ſondern
ſchwjächen. Zweifellos hat Preußen auch die Macht der Tatſachen
für ſich ſprechen laſſen: ein Blick auf die Karte zeigt, daß Frei=
ſtaat
und Preußiſch=Thüringen (Regierungsbezirk Erfurt) ſo mit=
einander
verfilzt ſind, durch Enklaven und Exklaven, daß Preußen
praktiſch gar nicht ausgeſchaltet werden kann.
So richtig das auf die Dauer iſt, ſo ſehr täuſchte man ſich
über den unmittelbaren Erfolg ſeiner zur Schau getragenen
Gleichgültigkeit. Als die Finanznöte des Freiſtaates Thüringen
zur Berufung des Reichsſparkommiſſars, zum Abbau verſchiedener
Behörden und zur Uebertragung wichtiger Funktionen auf das
Neich führten, ergab ſich auch die ſehr erwünſchte Gelegenheit,
mit Sachſen etwa 20 zum Teil winzige Landpartikel auszu=
tauſchen
. Dieſe Aktion ſoll gewiß nicht überſchätzt werden in ihrer
Bedeutung; aber ſie bewirkte doch, daß der mit dieſen Verhand=
lungen
betraute erfolgreiche Kommiſſar eine (nach Urheber und
Umfang ſehr unbeſtimmt umriſſene) Vollmacht bekam, in Dres=
den
weitere Verſtändigungsmöglichkeiten zu klären. Gedacht war
dabei vor allem auch an eine Sondierung, ob Sachſen mehr
als Reich und Preußen, die man ſchon anging der Finanznot
und dem beſonderen Sorgenkind der thüringiſchen Regierung,
den energiewirtſchaftlichen Plänen weiterhelfen wollte. In der
Blütezeit des deutſchen Waſſerkraft=Optimismus erhoffte man
in den Saalekräften den Hauptträger einer ſpezifiſch thüringiſchen
Elektrowirtſchaft zu erhalten. Wenn man ſeitdem ſchon fünf
Millionen in eine Sache hineingeſteckt hat, räumt man nicht gern
ein, daß man ſich verkalkulierte. Die harte Tatſache aber bleibt,
daß die Geſamtkoſten von etwa 60 Millionen über die eigene Kraſt
gehen, zumal das Privatkapital ſich für die Beteiligung an einem
ſo wenig ausſichtsreichen Geſchäft bedankt und auf den billigeren
Weg eines Kraftwerkes auf der nahen Braunkohle verweiſt.
Sachſen kennt natürlich dieſe üble Lage ſehr wohl und verſuchte,
Thüringen mit goldenen Ketten an ſich zu feſſeln.
Vom ſächſiſchen Standpunkt aus mag man dieſe Taktik ver=
ſtehen
. Man könnte ſie auch allgemein billigen, wenn es wirklich
letzten Endes nur um einzelne Verwaltungsgemeinſchaften ginge,
wie man offiziös erklären ließ. Aber hier geht es um keine

Borigt sden dan Fuztang
dur Maussaan Saauſangen
in Barsin, Taitn!

[ ][  ][ ]

Seite 2

ratio ielle Verwaltungsreform, ſondern um die Schaffung eines
neuen Staatsgebildes, das eine Behebung entſcheidender Mängel
durchkrenzen würde. Der Beweis iſt zu führen.
Der ſächſiſche Miniſterpräſident, der im Dresdener Landtag
ſagte, daß Beſtrebungen zur Beſſerung der Verwaltung an Lan=
desgrenzen
nicht Halt machen würden, und daß man Hoheité=
rechte
der Länder aufgeben könne, wenn ſich die Koſten minderten,
erklärte ſich bei anderer Gelegenheit ganz offen für ein Aufgehen
verſchiedener Staaten in größere, insbeſondere einen Zuſammen=
ſchluß
Thüringens und Sachſens. Nur wenn man dieſe Anſicht
und den umfaſſenden Dresdener Verhandlungsſtoff kennt, weiß
man, weshalb die harmloſen Verwaltungsgemeinſchaften eine
Verſchmelzung zugunſten des ſächſiſchen Einfluſſes bezwecken und
warum der volksparteiliche Miniſter Curtius vor dieſer Barriere
gegen den Süden warnte. Von anderer ſächſiſcher Seite wies
man ſehr unvorſichtig darauf hin, daß der neue Staat mit
größerem Nachdruck ſeine wirtſchafts= und verkehrspolitiſchen
Wünſche in Berlin vertreten könne. Die antipreußiſche Tendenz
in Dresden hatte wieder Oberwaſſer, die die ſchmerzliche Halbie=
rung
1815 nie vergeſſen hat und nun in der Republik! ſogar
mit der Wiedervereinigung des Wettiner Erbes agitiert, das,
ohne die preußiſchen Teile, nur einen langgeſtreckten zerfetzten
Mittelſtaat mit unglücklichſter Grenzziehung ergäbe; denn gegen
ihn würde ſich Preußen infolge ſeines Einfluſſes um Halle und
Erfurt zur Wehr ſetzen. Neuer Streit anſtatt Bereinigung, wie
ſie die verſchiedenen Reformpläne aus provinzſächſiſchen Kreiſen
unter Einbeziehung Thüringens und Anhalts anregten.
Der ſächſiſchen Regierung iſt ein ſchlechter Dienſt damit ge=
leiſtet
worden, daß eine übereifrige Preſſe gleich das wirkliche
Ziel der Verſchmelzung mit Thüringen ſo offen auspackte. Nun
regnete es Proteſte aus allen Berufsſtänden und Parteien, am
ſchärfſten faſt aus dem Sachſen benachbarten Oſtthüringen (Gera),
die die Aktion wohl begraben helfen. Aber das Problem Mittel=
deutſchland
lebt weiter. Gäbe es ſchon für wirklich anſchlußreife
ſchwache Länder einen klaren Weg, ohne den Umweg über ein
anderes Land im Reich aufzugehen Thüringens vorwiegende
Stimmung würde ſich dafür entſcheiden. Da dieſer Weg aber
noch nicht gewieſen iſt, wird Thüringen, ſo wie es mit Sachſen
verhandelte, auch in Preußen anklopfen müſſen. Denn neben
den 1,6 Millionen Thüringern des Freiſtaates leben durch
Geſchichte, aber nicht durch Intereſſen getrennt 1,2 Millionen
preußiſche Thüringer. Zerſchlagen ſich auch dieſe Verhandlungen,
zu denen man Sachſen gut und gern hinzuziehen kann, dann
kann man nur wünſchen, daß der Freiſtaat Thüringen ſich nicht
zu überſtürzten Bindungen hinreißen läßt. Eine ſelbſtändige
Behauptung trotz aller Nöte iſt immer noch das kleinere Uebel.

Der deutſch=polniſche Chorzew=Streit
vor dem Haager Gerichtshof.
Haag, 21. Juni.
Heute vormittag halb 11 Uhr begann in der erſten öffent=
lichen
Sitzung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes in
deſſen am 17. d. M. offiziell eröffneten 14. ordentlichen Sitzungs=
periode
das öffentliche Verfahren in dem neuen deutſch=polniſchen
Chorzow=Prozeß. Dieſer Streitfall hat den Internationalen
Gerichtshof bekanntlich früher bereits mehrfach ausführlich be=
ſchäftigt
und mußte darum von Deutſchland noch einmal anhän=
gig
gemacht werden, weil eine Einigung mit der polniſchen Re=
gierung
über die ſich aus der erſten Entſcheidung des Gerichts=
hofes
vom 26. Mai 1926 ergebenden Rechtsfolgen auf diplomati=
ſchem
Wege nicht zu erreichen war. Bei dem jetzigen Prozeß, zu
dem die beiden Parteien bereits im ſchriftlichen Vorverfahren
eingehend Stellung genommen haben, handelt es ſich um die am
8. Februar 1927 beim Internationalen Gerichtshof eingeleitete
deutſche Schadenserſatzklage, durch die die deutſche Regierung
wegen rechtswidriger polniſcher Beſitzergreifung von den ober=
ſchleſiſchen
Stickſtoffwerken in Chorzow die Zuerkennung einer
Schadenserſatzleiſtung beantragt, deren Höhe deutſcherſeits auf
einen Betrag von rund 77 Millionen beziffert wird. Die beiden
dem Gerichtshof für die Dauer der Verhandlung dieſes deutſch=
polniſchen
Streitfalles beigegebenen nationalen Richter Deutſch=
lands
und Polens, Prof. Rabel=Berlin und Prof. Ehrlich= Lem=
berg
, wurden vom Präſidenten vereidigt. Sodann erhielt der
Vertreter der deutſchen Regierung, Prof. Erich Kaufmann=Bonn
das Wort zur mündlichen Darlegung des deutſchen Standpunkts.
Er begann ſein Plädoyer mit der Widerlegung mehrerer Ein=
wendungen
, die von der durch den polniſchen Vertreter im ge=
miſchten
deutſch=polniſchen Schiedsgericht, Sobolewſki, vertrete=
nen
polniſchen Prozeßpartei gegen die deutſche Klage geltend ge=
macht
worden ſind.
*Zum hundertjährigen Geburtstag
Johannes Schillings.
Ap. Der Schöpfer des Niederwalddenkmals Johannes Schilling
wurde am 23. Juni 1828 in Mittweida geboren und nahm ſeit
1856 dauernd ſeinen Wohnſitz in Dresden, wo er Profeſſor an
der dortigen Akademie war. Er war ein Schüler von Rietſchel,
Hähnel und Drake, der den von dieſen vertretenen, durch Renaiſ=
ſanceelemente
durchſetzten Klaſſizismus fortſetzte und der be=
rühmteſte
Bildhauer der Zeit nach dem deutſch=franzöſiſchen
Kriege war. Seinen künſtleriſchen Ruhm begründete er mit den
in Sandſtein ausgeführten herrlichen vier Gruppen der Tages=
zeiten
auf der Freitreppe der Brühlſchen Terraſſe in Dresden.
Die urſprünglichen Sandſteingruppen ſind 1909 nach Chemnitz
verpflanzt und durch Nachbildungen in Bronze erſetzt worden.
Eine Koloſſalgruppe des Tionyſos und der Ariadne auf panther=
gezogenem
Wagen in Erz ſchmückt die Hauptfront des Dresdener
Theaters, eine Marmorſtatue des Phidias befindet ſich im Muſeum
in Leipzig. Für Dresden ſchuf er das Reiterdenkmal des Königs
Johann von Sachſen, für Leipzig das Reformationsdenkmal
(Luther und Melanchthon), für Wien das Schillerdenkmal, für
Trieſt das Denkmal des Kaiſers Alexander. Schilling war vor
allem berufen, die Großtaten von 1870/71 zu verherrlichen. Die
Kaiſer=Wilhelm=Denkmäler in Dortmund und Wiesbaden, das
Bismarckdenkmal in Wiesbaden, das Kriegerdenkmal in Ham=
burg
gelten der Erinnerung an die große Zeit. Die Krone ſeiner
Schöpfungen aber iſt das Nationaldenkmal auf dem Niederwald,
die Germania auf der Wacht, deſſen Ausführung ihn von 1877
bis 1883 beſchäftigte, und das 225 Meter über dem Rhein auf
einem 25 Meter hohen Sockel die 10,6 Meter hohe Koloſſalfigur
der Germania zeigt, mit allegoriſchen Darſtellungen von Rhein
und Moſel, des Krieges und des Friedens und kleinere Reliefs
mit dem Auszug und der Heimkehr der Krieger. Zu dem Denk=
mal
wurden 3500 Kilo Erz verwendet. Es wird erzählt, daß der
Künſtler lange Zeit nach einem Modell für den Arm der Ger=
mania
geſucht habe, bis er durch Zufall bei einem Beſuch im
Dresdener Theater es in dem aufgehobenen Arm der Tragödin
Anna Haverland fand. Am 16. September 1877 legte Kaiſer
Wilhelm den Grundſtein zu dem Denkmal und vollzog am 28.
September 1883 inmitten eines glänzenden Kreiſes deutſcher
Fürſten die Weihe. Ein ſchändliches Attentat, das bei der Feier
gegen die Fürſten von Anarchiſten geplant war, die eine Dyna=
mitbombe
unter die Brücke gelegt hatten, die die Fürſten paſſieren

Freitag, den 22. Juni 1928

Vom Tage.
Dr. Streſemann hat am Donnerstag nach vorheriger Ver=
abſchiedung
beim Reichspräſidenten ſeine Urlaubsreiſe nach Büh=
lershöhe
bei Baden=Baden angetreten. Nach dieſer Kur wird er
in Karlsbad eine weitere vierwöchige Nachkur anhängen.
Der deutſch=griechiſche Handels= und Schiffahrts=
vertrag
tritt in vorläufiger Form am 1. Juli in Kraft.
Nach der franzöſiſchen Stabiliſierung werden für
zwei Milliarden Silbermünzen geprägt werden, und
zwar zu 5, 10 und 20 Franken. Gleichzeitig ſollen für die entſprechen=
den
Beträge Banknoten aus dem Verkeh= zurückgezogen werden.
Der neuernannte franzöſiſche Brigadegeneral Denain iſt
zum Leiter der franzöſiſchen Militärmiſſion in Po=
len
ernannt worden.
Die Ablehnung des von den Autonomiſten eingereichten Haft=
entlaſſungsantrages
der Abgeordneten Dr. Ricklin und Roſé
hat in der ganzen elſäſſiſchen Preſſe, eine äußerſt
ſcharfe Beurteilung gefunden.
Der blutige Vorfall in der Skupſchtina hat in Rom großes Auf=
ſehen
erregt. Römiſche politiſche Kreiſe wollen darin einen Beweis
für die Gefahr ſehen, die ein unruhiges Südſlawien
für den Balkanfrieden bedeutet.
Die griechiſche Regierung hat den franzöſiſch= grie=
chiſchen
Handelsvertrag vom Jahrag 1926 gekündigt als
Proteſt gegen die Erhöhung der franzöſiſchen Einfuhrzölle im Zuſam=
menhang
wit den franzöſiſchen Zuſatztarifen vom 15. März 1928.
Die Verſamlung der Wafd=Partei nahm nach eingehender
Erörterung der parteipolitiſchen Lage und der Kriſe im Kabinett ein=
ſtimmig
eine Reſolution an, worin die Innen= und Außen=
politik
von Nahas Paſcha gutgeheißen wurde.
Der 7. arabiſche Kongreß, der am Mittwoch in Jernſalem
zuſammentrat, ſandte ein Delegramm an den Völkerbund
und die britiſche Regierung, worin einſtimmig die Einrichtung
eine3 demokratiſch=parlamentariſchen Regie=
rungsſyſtems
für Paläſtina gefordert wird.
General Tſchiang Kai=ſchek iſt von Nanking nach Pe=
king
abgereiſt, um die ſterblichen Ueberreſte Sun Yat=
ſens
zur endgültigen Beiſetzung nach Nanking zu überführen.

Fitzron, der neue Sprecher des engliſchen
Unterhaufes.

Der engliſche konſervative Abgeordnete Fitzroy.
Der durch den Rücktritt des bisherigen Sprechers des engliſchen
Unterhauſes, Whitley, frei gewordene Poſten iſt geſtern neu
beſetzt worden. Der Abgeordnete Fitzroy wurde einſtimmig zum
Sprecher gewählt. Die Amtseinſetzung vollzog ſich in der üb=
lichen
traditionellen Weiſe. Der neugewählte Sprecher des Unter=
hauſes
, Fitzroy, hat am Donnerstag ſeine Tätigkeit aufgenommen.
Bei dieſer erſten Anſprache an die Abgeordneten wurde er von
den Abgeordneten aller Parteien lebhaft begvüßt.
mußten, mißlang wegen des feuchten Wetters. Die Hauptſchul=
digen
, die Anarchiſten Reinsdorf und Küchler, wurden im
Februar 1885 in Halle hingerichtet. Schilling ſtarb am 21. März
1910 in Klotzſche bei Dresden. Das Schilling=Muſeum zu Dresden
enthält einen großen Teil ſeiner Modelle und ſonſtige Samm=
lungen
.

* Ein Buchjubiläum.
Von Robert Schäfer.
Vor 150 Jahren war im Mai eins der weitwirkendſten Bücher
der damals in Deutſchland zuerſt ſich regenden Weltliteratur er=
ſchienen
: die Volksliederſammlung Johann Gottfried Herders.
Bekannter iſt das Werk unter dem Namen, den ihm der Heraus=
geber
der zweiten Auflage im Jahre 1806, Johannes von
Müller, gegeben hatte: Stimmen der Völker in Liedern. Be=
achtenswert
iſt dieſer etwas ſtelzende Titel, weil im gleichen
Jahre die große Liederſammlung der Gegner Herders, der
Romantiker Armin und Brentano, herauskam: des Knaben
Wunderhorn.
Trotz allen Mißfallens, dem ſich Müller durch ſeine Freiheit
in pietätsbefliſſenen Gelehrtenkreiſen ausſetzte, iſt in ſeiner
Prägung doch ſoviel vom Herderſchen Weſen enthalten, daß das
Werkchen ſich ſcharf abhebt von der muſikaliſch=äſthetiſchen
Sammlung der beiden Poeten.
Dieſer äſthetiſch=ſpieleriſchen Blütenleſe war in Herders
Volkliederſammlung der ernſthafte Einſatz eines Mannes voraus=
gegangen
, der ſeinem vom künſtlich verbildenden Ausland ge=
gängelten
Volk die ſo gründlich verſchütteten Quellen ſtammes=
eigner
Dichtung wieder erſchließen wollte. Was das Volk in
Sagen=, Anſchauungs= und Erlebnisgut aufgehäuft hatte, das
wollte er freilegen. Lange Jahre ſchon vor dem endlichen Er=
ſcheinen
dieſer im Vorübergehen des Studiums aufgeleſenen
Lieder hatte ihm die Wiedergeburt deutſchen Volkégeiſtes am
Herzen gelegen, und aus ſeinen Briefen über Oſſian, den ſchotti=
ſchen
Epiker (1773) und aus der Abhandlung über die engliſche
und deutſche mittlere Dichtung (1777) zeugte der Keim unzerſtör=
bar
fort, der die Romantiker Görres, die Brüder Grimm, Arndt,
Savigny und viele Andere noch ſonſt entſcheidend beſtimmte. Im
zehnten Brief über Oſſian und die Lieder der alten Völker hatte
Herder bitter geklagt über die Geringſchätzung, die die Kritiker
und Leſer unſrer neuern, ſchöngedruckten Dichter den im Volke
lebenden rauhen, oft hart gereimten Liedern entgegenbrachten.
Laß die Franzoſen ihre Chansons ſammeln! Laß Engländer

Nummer

Das Revolver=Attentat i
Skupſchtina.
Mordanklage gegen Raſchiiſch
Belgrad,
Der Aufruf der Regierung, infolge der entſetzlich
in der Skupſchtina im Lande die Ruhe zu bewahren
Erfolg gehabt. Selbſt in der kroatiſchen Hauptſtadt
es nur zu einer verhältnismäßig unbedeutenden D.
gekommen. Die offiziöſe Preſſe greift zwar die Reg
an, bezeichnet jedoch die Tat des Mörders Raſchitzf,
Verbrechen eines Einzelnen, für das nur der Täter
zukommen habe.
Der Mörder wurde geſtern drei Stunden lang
ſuchungsrichter vernommen. Er entſchuldigte ſeine 8
großen Erregung, in die er durch die ihm zugerufene
Beleidigung verſetzt worden ſei. Da er vom Präſid
Schutz erhalten habe, habe er ſich als Montenegrine
nugtuung verſchafft. Nach dem erſten Schuß auf
ger Pernar habe er die Selbſtbeherrſchung verloren
weiter geſchoſſen.
In den heutigen Morgenblättern wird eine
Punica Raſchitſchs veröffentlicht, in der es heißt, er
worden, und als montenegriniſcher Serbe habe er di
gung nicht ertragen können. Er danke den Wählern
trauen und bedauere, in Zukunft nicht mehr für das
Landes und des Königs arbeiten zu können.
Der Unterſuchungsrichter verhängte heute die Und
haft über Punica Raſchitſch. Er wird wegen Morde
klage geſtellt werden.
Das Befinden Radiiſch verſchlech
Das Befinden des ſchwerverletzten Abgeordnete
Raditſch hat ſich, wie aus einem heute nachmittag ver=
Bulletin der behandelnden Aerzte hervorgeht, verſchl
beſteht die Gefahr einer Lungenentzündung, da di rn
erhöhte Temperatur und beſchleunigten Puls hat.

Ueberführung der erſchoſſenen Abgeo

EP. Belgrad,
Heute nachmittag 5 Uhr wurden die Särge mit
der ermordeten Abgeordneten Paul Raditſch und Dr.
vom Krankenhaus nach dem Belgrader Bahnhof 1.
von wo ſie nach Agram befördert werden. Zweital E
ſchen gaben dem Trauerzug das Geleit. Es wurden / S
gehalten. Die Mitglieder der bäuerlich=demokrauiſcher Fit
waren vollzählig erſchienen. Dagegen ſah man in d aut
zug nur wenige demokratiſche und faſt keinen radil Fei
ordneten. Die Regierung war durch die demokratiſchen ete
mitglieder und einen radikalen Miniſter vertreten. ſl
ſchwarz gekleideten Kinder Paul Raditſchs ſchritten / dn
Sarge ihres Vaters her. Ihr Anblick löſte allgemein Eunt
rung aus.
Porzeitige Rückkehr des Außenmir B
Marinkowitſch.
EP. Bukareſt, Hi
Infolge der Belgrader Ereigniſſe wird Außenmin Ern
kowitſch ſeinen Bukareſter Aufenthalt vorzeitig abt ſand
bereits am Freitag nach Belgrad zurüchkehren. Auch
ſlowakiſche Außenminiſter Beneſch begibt ſich ſchon ſ
abend nach Genf.

Blutige Straßenkämpfe in Belgt

TU. Belgrad,
In den ſpäten Nachtſtunden des 21. Juni kam es
zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei un
ſtranten. Die Demonſtranten, beſtehend aus Stul
Komnmuniſten, veranſtalteten noch in den Nachtſtut
großen Demonſtrationszug, wobei Rufe gegen die
laut wurden. Die herbeieilenden Gendarmerie= ur
beamten verſuchten die Demonſtranten zu zerſtrei
errichteten jedoch an verſchiedenen Straßenecken Bar:
griffen die Polizei mit Steinen an. Die Polizei mi
lich von der Schußwaffe Gebrauch machen. Bis 3
(Mitternacht), gelang es der Polizei und Gendarmeri
in Belgrad wieder herzuſtellen. 70 Demonſtranten h.
haftet. Die Studenten wurden nach Feſtſtellung il
nalien wieder frei gelaſſen, während die Kommuniſt
behalten wurden.

ihre alten Songs, Balladen und Romanzen in mächtis
herausgeben! Der Reſt der (deutſchen) ältern,
Volksſtücke mag mit der ſogenannten täglich verbreite=
ganz
untergehen, wie ſchon ſolche Schätze untergegan
wir haben ja. Metaphyſik und Dogmatiken und Ar.
träumen ruhig hin. Haben Sie Freunde im Eer
Schweiz, in Franken, in Tyrol, in Schwaben, ſo bil
aber zuerſt, daß dieſe Freunde ſich ja der Stücke nie
denn die dreiſten Engländer haben ſich nicht ſchämen
dürfen.
Herders Sammlung wird vom Volksmäßigen in
zum gebildeten klaſſiſchen Schrifttum nachdrücklich
Dem Volke gehörte ja die ganze Liebe ſeines Schd
11. Brief über Oſſian ſpricht einmal von dem ehrwi
des Publikums, der Volk heißt. Mag nun auch dieſe
ſelbſt dichtende anonyme Perſon Volk von der Kilt
Volkslied längſt abgetan ſein, nie darf man den Eie
Grundton Herderſchen Schaffens überhören; bei aue:
der Menſchheitsidee, am Kosmopolitismus, an der 2
der tätige Kern die eigene Volkheit. Wenn alſo De.
ſammlung Balladen und Geſänge aus Grönland, Lut
land, aus dem Lettiſchen, Tartariſchen, Wendiche‟
lakiſchen bringt, aus Griechenland, Sizilien, Itale
und Frankreich; wenn ſie Proben aus Oſſian, ſchottſe.
liſche Volksſtücke, Eddalieder, ja ſelbſt Shakeſpeale. "
Lieder der Wilden aufgenommen hat, neben deut!
liedern, ſo wollte Herder darin zeigen, wo echtes, wee
Gut erkannt und gefunden wird. Wo ihm dieſes Ec
trat, hat er es aufgehoben, ſei es aus dem Munde bi
wie der ſpaniſche Romancier Gorgora, Shakeſpenle.
oder Goethe, ſei es aus der namenloſen Quelle Lyt
keit und der Ernſt, den er auf dieſer Suche in ſich.L*
aus jeder Zeile ſeiner Abhandlung über die englinche.
mittlere Dichtung, wenn er von der Wirkung de.
Skalden, der Troubadours, Minſtrels und Meſte.)
Wie das Volk daſtand und horchte! was es ae"
hatte und zu haben glaubte!, wie heilig es alſo Me. S
Geſchichten erhielt, Sprache, Denkart, Sitten, Tole.."
erhielt und fortpflanzte. Hier war zwar ein einſgti.
ker, rührender, wahrer Sang und Klang voll Höic
lung, ein Notdrang ans Herz, ſchwere Akzente 00e.
für die offene, wahrheitstrunkene Seele‟ Nle.
das Archiv des Volkes, der Schatz ihrer Wiſſenſchol.
ihre Theogonie und Kosmogonien, der Taten I.
der Begebenheiten ihrer Geſchichte, Abdruck ihre .

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inmer 172

Freitag, den 22. Juni 1928

Seite 3

Aitdteüdr, die Siapmhterang.

Mrcaré mit der Kammer unzufrieden. Geine Mifſion noch nicht beendet.
Se nationale Einigung müſſe beibehalten werden. Die Finanzrefdrm
gefährdet, wenn man wieder zu den Parteikämpfen zurückkehre‟.
Dieſe Verantwortung ſei ſehr ſchwer. Die Kammer habe da=
WDictreitsdrohungen Poincares gegen eine größere Aktionsfreiheit. Das Jahr 1927 ſtelle in der

B=Fruhigung über die politiſche Lage. Die
Pellien verärgert. In letzter Stunde eine
Waxnung für die Kammer.
EP. Paris, 21. Juni.
Echo de Paris ſtellt feſt, daß Poincaré ſich zwei Monate
nacs nem perſönlichen Plebiſzit von beiſpielloſem Erfolg faſt
völry erlaſſen ſeinen entmutigten Anhängern und ſeinen unver=
ſu
ſöh= en Gegnern gegenüberſehe.
ch in anderen Morgenblättern kommt eine ſtarke Beun=
hiru
ungüber die gegenwärtige politiſche Lage
n zumm tsdruck. Die Preſſe ſpricht ein Gerücht, das ſchon ſeit
ein= Tagen in den Wandelgängen der Kammer umlief von
der köglichkeit einer bevorſtehenden Regie=
ru
/skriſe, da die in der letzten Zeit von Poincaré einge=
nor
ne Haltung, die es im Intereſſe der Nationalen Union mit
fied= u verderben ſuchte, ſowohl auf der Linken als auch auf
der chten ſtark verſtimmt hat. Tatſächlich iſt es bisher trotz
Meifr Verhandlungen nicht gelungen, den paſſiven Widerſtand
der : den einflußreichen Poſten im Kammerbüro und in den
gro Kommiſſionen ausgeſchloſſenen Gruppen zu beſeitigen. Sie
hal) nach wie vor daran feſt, daß ſie an keiner Abſtimmung in
der nanzkommiſſion teilnehmen wollen. Infolgedeſſen be=
etman vielfach, daß die Mitte und Rechte ſich
du ihre Verärgerung dazu verleiten laſſen
en, am Samstag und Sonntag bei der
Swiliſierungsabſtimmung ſich der Stimme zu
ſen Iten. In dieſem Falle würde die Regierung, da ja die
Soo ſten grundſätzlich gegen ſie ſtimmen würden, in die Minder=
hei
3 ſetzt werden.
Informationspreſſe glaubt zu wiſſen, daß die Regierung
ane! t8 dieſer Situation beſchloſſen habe, ihre für die kommende
De vorgeſehene Taktik zu ändern. Sie werde, um vor allem
das abiliſierungsprojekt unter Dach und Fach zu bringen, die
Ves/ ing der Diskuſſion über die allgemeine Politik bis zur
näe5r Woche fordern. Poincaré werde heute nur über die
Firy en ſprechen und vorausſichtlich erklären, daß er demiſſio=
nic
twürde, falls er für die Stabiliſierungsvorlage nicht eine
rierte und ſtabile Mehrheit finde. Man neigt in poli=

tiſoſt Kreiſen jedoch zu der Annahme, daß dieſe Ankün=

z) von Poincaré, wenn nicht in Umlauf geſetzt, ſo doch min=
defs
nicht dementiert wurde, um der Kammer in letzter
Sti eine Warnung zuteil werden zu laſſen und ihrdie
twſchlich ernſte Lage zum Bewußtſein zu
b:/ſen. Niemand glaubt ernſtlich daran, daß
Pcaré ſeine Drohung wahrmachen könnte.
Wcaré übernimmt die volle Verantwortung
für die Stabiliſierung.
EP. Paris, 21. Juni.
inoaré hielt heute nachmittag in der Kammer die ange=
kürü
e Rede über die Stabiliſierungsfrage. Sie war als Ant=
w
.u auf die Interpellation des Sozialiſten
V Aent=Auriol gedacht. Poincaré warf Vincent=Auriol
zu=üt vor, er habe ein Manöver verſucht, um die Regierung
zu u zen. Er habe gewiſſermaßen als Miniſter=
dr
dent in spe geſprochen und die Rolle einer poli=
tiſoſ
Sirene übernommen. Was ihn, Poincaré, anbelange,
ſei! aber der Anſicht, daß das Experiment der
nw’ nalen Einigung andauern müſſe. Obwohl die
Stti ſierung bevorſtehe, werde die Finanzreform ge=
) et werden, wenn man wieder zu den Partei=
kälfen
zurückkehren werde. Wenn die Kammer nicht
dies Anſicht ſei, ſo ſolle ſie es ausſprechen. Er ſei nach den
Welt nicht zurückgetreten, weil er geglaubt habe, ſeine Miſ=
ſir
) eei noch nicht beendet. Wenn aber die Kammer die
Resl ingsgewalt einer neuen Regierung anvertrauen wolle, ſo
ſtele yr dies frei. Die Regierung übernehme die
doal Verantwortung für die Stabiliſierung.

franzöſiſchen Finanzgeſchichte einen Markſtein dar. Die Regie=
rung
wünſche, daß die Politik des Budgetausgleichgewichts, die die
Grundbedingung für die Stabiliſierung darſtelle, fortgeſetzt werde.
Poincaré wirft einen Rückblick auf die Finanzgeſchichte ſeit 1926.
Er ſpricht auch von der Verſammlung von Verſailles, wo be=
kanntlich
die Amortiſierungstaſſe gegründet wurde und erinnert
daran, daß Léon Blum damals dem Lande die größte Kata=
ſtrophe
vorausgeſagt habe, wenn das Experiment Poincaré
fortgeſetzt werde. Die Ergebniſſe, die aber ſeither erzielt worden
ſeien, glichen gerade nicht einer Kataſtrophe. Innerhalb von
zwei Jahren ſei die Schuld an die Bank von Frankreich faſt voll=
ſtändig
zurückgezahlt worden, auch auf anderen Gebieten ſei die
Finanzlage merklich ſaniert worden. Die Regierung habe vor
allem die Amortiſierung der kurzfriſtigen inneren Staatsſchuld
vorgenommen; ſie habe langfriſtige Anleihen ausgegeben, um die
kurzfriſtigen Papiere zu abſorbieren. Es ſei nicht wahr, daß die
Regierung jemals die Frankenhauſſe aufgehalten habe.
Seit achtzehn Monaten ſei der Franken tat=
ſächlich
ſiabil.
Der Diskontſatz ſei reduziert worden. Der Banknotenumlauf
ſei allerdings ſeit 1926 von 53 auf 60 Milliarden Franken ge=
ſtiegen
, weil die Deviſeninhaber nicht mehr kurzfriſtige Papiere
kaufen konnten und deshalb Banknoten erwarben. Die Regie=
rung
ſei der Anſicht, daß der Augenblick für die Stabiliſierung
jetzt gekommen ſei. Die ausländiſchen Spekulanten hätten im
Verlauf des letzten Jahres den franzöſiſchen Markt geradezu
überſchwemmt. Von Ende 1926 bis Oktober 1927 habe die Bank
von Frankreich für 20 Millionen Franken Deviſen gekauft. Poin=
caré
ſpricht an dieſer Stelle noch nicht von den ſeitherigen
Deviſenankäufen. Er gibt zu, daß er
urſprünglich die Abſicht gehabt habe, den
Franken weiter aufzuwerten
und den Pfundkurs mindeſtens auf 100 zurückgehen zu laſſen.
Das wäre allerdings ein Vorteil für die Kleinrentner geweſen,
nicht aber für die Induſtrie, den Handel und die Landwirtſchaft,
die rieſige Verluſte erlitten haben würden. Da die Nachteile
letzten Endes größer geweſen wären als die Vorteile, habe ſich
die Regierung zur Stabiliſierung entſchloſſen. Wenn auf der
Baſis eines Pfundkurſes von 100 aufgewertet worden wäre, hätte
außerdem die Bank von Frankreich 20 Prozent Verluſte an ihren
Deviſenvorräten erlitten, was 10 Milliarden Franken ausgemacht
haben würde. Aus dieſer Erklärung kann man ſomit entnehmen,
daß der Deviſenbeſtand der Bank von Frankreich einen Wert von
50 Milliarden Franken repräſentiert, obwohl Poincaré dieſe Zahl
nicht ausdrücklich genannt hat. Außerdem ſei die Regierung zur
ſofortigen Stabiliſierung gezwungen. Die Konvention mit der
Bank von Frankreich vom Jahre 1921 laufe Ende dieſes Monats ab.
Die Bank von Frankreich habe mit der Kün=
digung
der Konvention gedroht, wenn nicht
ſiabiliſiert werde.
Im Falle der Kündigung wäre die Regierung aber gezwungen
geweſen, ſämtliche ihr von der Bank von Frankreich geleiſteten
Vorſchüſſe ſofort zurückzubezahlen. Die Stabiliſierung ſtelle auch
entgegen der herrſchenden Annahme einen Vorteil im Hinblick
auf die äußere Staatsſchuld Frankreichs dar. Frankreich hätte
allerdings bei fortgeſetzter Aufwertung weniger an England und
Amerika zu bezahlen. Es würde aber auf der anderen Seite
weniger Franken von Deutſchland auf Konto der Dawes=
annuitäten
erhalten. Da aber das Guthaben Frankreichs gegen=
über
Deutſchland höher ſei als die franzöſiſchen Schulden an
England und Amerika zuſammen, ſo hätte es auch auf dieſem
Gebiete durch eine weitere Aufwertung nur Verluſte erlitten.
Er hoffe, daß das Prinzip, wonach Deutſchland immer einen
größeren Betrag an Frankreich zu bezahlen haben werde als
Frankreich jemals an England und Amerika, auch in Zukunft
von den kommenden Regierungen aufrecht erhalten werde.

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Grue
der
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3.8
an

äuslichen Lebens in Freud und Leid, beim Brautbett und
Schon in dieſen Schriften der Jahre 1773 und 1777 war
ckruf Herders zur Pflege und Sorge um die Volkheit er=
hatte
er dem deutſchen Volke einen ſtammeseigenen Heros
zu Y nken verſucht. Kann es wundernehmen, daß er ihn in
peare gefunden hat, daß er ihm in ſeiner Sammlung einen
agenden Platz eingeräumt hat? Hier hatte er den Genius
rmaniſchem Blute, der aus dem in ſeinem Volke leben=
Schatz der Ueberlieferung die Geſchöpfe ſeines Werkes
g und nährte. In ihm ſah Herder den unumſtößlichen Be=
iner
Lehre, daß die Dichtung der Mutterquell der Menſch=
reichend
fruchtbar iſt Herders Lebensarbeit geworden, von
Volksliederſammlung und was zu ihrem Anſchauungs=
Phört, eines der eigenartigſten Fragmente iſt. Denn ihm
hat man unter ganz anderem Bildpunkt zu ſehen und
meln begonnen. Die von der Aufklärung diktierten, nur
renden Sammlungen von Volksgut, etwa die von Nikolai
altete von Kinderliedern, waren bald vergeſſen. Der greiſe
der ſich eines Wortes des Freundes aus der Straß=
Zeit erinnert: Die Dichtkunſt iſt eine Welt= und Völker=
licht
ein Privaterbteil einiger feinen, gebildeten Männer,
och im Jahre 1818 dem großen Anreger ein Denkmal in
rſen des Gedichtes Weltliteratur.
Von Pol zu Pol Geſänge ſich erneun
Ein Sphärentanz, harmoniſch im Getümmel
Laßt alle Völker unter gleichem Himmel
Sich gleicher Gabe wohlgemut erfreu’n!
*ders Ruf zur Volkheit hat ſich das ganze 19. Jahrhundert
lebendig erwieſen. Es iſt wie ein Grüßen von Geiſt zu
tvenn die Rückkehr zu den mütterlichen Anfängen der
heit in Bachofens Werk zur Tat wurde, wenn wir in der
liſchen Reiſe die Worte leſen: Das iſt der Vorzug der
lichen Seele, die in uns lebt, daß ſie aus dem Moder des
die geliebten Züge der Jugend wieder hervorzaubern und
Wechſel der Erſcheinung das ewig Unwandelbare feſt=
kann
. Wer möchte ſonſt die Länder der alten Welt durch=
Oder die wenigen Reſte ihrer verſchwundenen Größe auf=
* Auch im Zorn auf das rationaliſtiſche Gelehrtentum
en ſie ſich. Bachofen rechnet mit den zünftigen Hiſtorikern
Sären Mauerſteine von zehn Fuß Länge ſo gut zu hand=
und ſo duldſam wie die geſchriebenen Denkmäler der alten
te deutſchen Kritiker hätten ohne Zweifel längſt mit ihnen
Tumt und die Hügel von Tirynth ſo rein gefegt wie gewiſſe

Partien der alten Geſchichte. Aber die großen Bauſteine der alten
Zeit ſpotten des kleinen Geſchlechtes. Und noch größer als ihre
toten Werke ſind die Männer alter Zeiten. Freilich iſt in Deutſch=
land
ſchon gar manchem derſelben zu Grabe geläutet worden.
Ganz ebenſo verfolgte Herder mit bitterem Groll die Bildungs=
einbildung
der deutſchen Odenverfertiger: Himmel, was ſind
wir nun für Leute! Wer ſich noch ums rohe Volk bekümmern
wollte, um ihre Grundſuppe von Märchen, Vorurteilen, Liedern,
rauher Sprache: welch ein Barbar wäre er! er käme, unſre klaſſi=
ſche
ſilbenzählende Literatur beſchmitzen, wie eine Nachteule unter
die ſchönen, buntgekleideten ſingenden Gefieder! Doch bleibt
immer und ewig, daß, wenn wir kein Volk haben, wir kein Publi=
kum
, keine Nation, keine Sprache und Dichtkunſt haben, die unſer
ſei, die in uns lebe und wirke. Ja, noch die neueſte Epoche der
Pflege des Volksguts in Jugendbewegung und Volkskunde iſt
Erbe Herderſchen Geiſtes, will ſie doch das Gefühl der Deutſch=
heit
, den Stolz auf die Eigenart und das Selbſtbewußtſein der
Nation wieder, auf den alten, ſo oft ſchmählich aufgegebenen
Mutterboden gründen.
So hat Herders Volksliederſammlung in dieſen Monaten
einen Rückblick frei auf 150 Jahre lebendigſter Wirkſamkeit;
wahrlich, für ein Buch ein ehrenvolles Jubiläum!

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Donnerstag, 21. Juni.
Die Journaliſfen.
Luſtſpiel von Guſtav Freytag.
In zwieſpältiger Stimmung, mit einem trockenen und einem
feuchten Auge folgten die Darmſtädter geſtern der ewig jungen
Handlung der Journaliſten: ſich freuend an Guſtav Freytags
geſundem, friſchem Humor, beklagend aber den Abſchied
zweier ihrer Lieblinge: Käthe Meißner und Robert Klupp.
Von den erſten ſchauſpieleriſchen Flugverſuchen am Berliner
Hebbel=Theater kommend, gaſtierte Käthe Meißner am 17.
Februar 1911 als Luiſe in Schillers Kabale und Liebe in
Darmſtadt, als Bewerberin um die Nachfolge der ſchlanken,
blonden Margarete Holthaus und der kapriziöſen Alice
Prepoſt. Fräulein Meißner ſcheint eine junge, begabte und
ernſtſtrebende Künſtlerin zu ſein, deren weiteren Gaſtſpielen wir
mit Freude und Intereſſe entgegenſehen, begrüßte ich damals

Darauf wurde die Sitzung vorübergehend aufgehoben. Die
Rede Poincarés erntete ſtürmiſchen Beifall, beſonders auf der
Rechten, während die Sozialiſten und auffallenderweiſe ein
großer Teil der Radikalen ſich zurückhaltend verhielt.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung ſetzte Poincaré ſeine
Rede fort. Er teilte mit, daß
die Regierung beabſichtige, nach der Stabili=
ſierung
nach und nach den Goldſiandard
wiederherzuſiellen.
Die Gegner der Stabiliſierung erklärten zumeiſt, daß dieſe einen
Bankrott und außerdem eine Ungerechtigkeit gegen die Rentner
darſtelle. Der Bankrott habe aber von dem Augenblick an be=
ſtanden
, da der Zwangskurs der Banknoten eingeführt wurde.
Was die Rentner anlange, ſo werde der Status quo ſich nicht än=
dern
. Der Vorkriegsrentner werde allerdings eine empfindliche
Einbuße erleiden. Man habe ſchon vorgeſchlagen, daß wenigſtens
die Papiere der Vorkriegsrentner auf die Goldbaſis aufgewertet
werden ſollten. Das ſei aber nicht möglich. Eine ſolche Maß=
nahme
würde 12 Milliarden Franken koſten und dadurch den
Ruin des Staates und gleichzeitig der Rentner bedeuten. Man
habe auch geſagt, daß nach der Stabiliſierung die Preiſe rapid
ſteigen würden. Er glaube das nicht. Die Preislage ſei in
Frankreich auch ſeit der tatſächlichen Stabiliſierung in den letzten
18 Monaten hinter derjenigen in anderen Ländern zurückgeblie=
ben
. Eine Preisſteigerung könnte nur von wirtſchaftlichen Tat=
ſachen
ausgehen. Die Regierung übernehme die Verpflichtung,
mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln gegen jede Art von
Spekulation und Mißbräuchen aufzutreten. Die Preiſe würden
auch eine Verbilligung erfahren, wenn, wie die Regierung dies
plaue, eine ſyſtematiſche Politik der Produktion durchgeführt
würde. Ein Faktor der Teuerung ſei gegenwärtig die mißliche
Lage im Wohnungsweſen. Die Regierung beabſichtige aber ſchon
in allernächſter Zeit einen Plan einzubringen, der Wohnungs=
bauten
auf großzügiger Grundlage vorſehe. Was die Kriegs=
ſchulden
anbelange, habe das Sachverſtändigenkomitee ſeinerzeit
gefordert, daß die Abkommen ratifiziert werden ſollten, bevor
zur Stabiliſierung geſchritten werde. Es habe ſich gezeigt, daß
dieſe Forderung unbegründet war. Er könne erklären, daß die
Schuldenabkommen mit England und Amerika niemals in der
gegenwärtigen Form ratifiziert würden, und auf alle Fälle nur
mit Vorbehalten. Er müſſe anerkennen, daß England und Ame=
rika
keinen Druck auf Frankreich ausgeübt hätten. Wenn es
früher oder ſpäter möglich ſein werde, die Kriegsſchulden im
Verein mit der Reparationsſchuld gemeinſam zu regeln, und
wenn dabei die Intereſſen Frankreichs nicht geſchädigt würden,
ſo würde Frankreich bereit ſein, alle dahingehenden Vorſchläge
wohlwollend zu prüfen. Augenblicklich ſei aber die Frage nicht
geſtellt. Nach der Stabiliſierung müſſe die nationale
Einigung beibehalten werden. Die ganze Auf=
merkſamkeit
der Kammer müſſe beſtändig auf
die endgültige Sanierung der Finanzen gerich=
tet
ſein. Poincaré teilte mit, daß die Kammer am nächſten
Samstag nachmittags 5 Uhr einberufen werde. Die Kammer
wird am Sonntag vormittags 9 Uhr erneut zuſammentreten, um
den Bericht der Finanzkommiſſion entgegenzunehmen und über
die Vorlage abzuſtimmen. Ueber den Stabiliſierungskurs hat
Poincaré nichts geſagt, ſondern ſich begnügt zu erklären, daß der
Satz ſich in der Nähe des gegenwärtigen Kurſes halten werde.
Die Sitzung wurde ſodann aufgehoben.
Die Kleine Entente gegen Ungarns
Reviſionspolitik.
EP. Bukareſt, 21. Juni.
Nach der heutigen Konferenz der drei Außenminiſter der
Kleinen Entente, die um 9 Uhr abends zu Ende war, wurde
folgendes Communigué ausgegeben: Auf Grund der Dis=
kuſſionen
, die beſonders die Lage in Mitteleuropa zum Gegen=
ſtand
hatten, haben die drei Außenminiſter beſchloſſen, folgende
Reſolution zu veröffentlichen: Die Konferenz hat alle Verſuche in
Erwägung gezogen, die darauf abzielen, das Gebäude des
Friedens und des gegenwärtigen internationalen status gug
zu zertrümmern. Die drei Länder der Kleinen Entente haben in dem
Bewußtſein der großen Miſſion, die ſie in Europa zu erfüllen
haben, beſchloſſen, unter allen Umſtänden und gegen alle entgegen=
ſtehenden
Anſtrengungen, den Frieden in den betreffenden Ge=
bieten
Europas zu konſolidieren. Sie verfolgen dieſes Ziel ſeit
zehn Jahren mit Ruhe und ſind bereit, ſich mit der größten
Energie gegen alle Verſuche zu wenden, die eine Veränderung
des territorialen status, wie er durch den Vertrag von Trianon
feſtgeſetzt iſt, zum Ziele haben. Das Communiqus hat in poli=
tiſchen
Kreiſen großes Aufſehen hervorgerufen. Es wird als
Dementi gegen die in letzter Zeit umlaufenden Gerüchte be=
trachtet
, wonach die Tſchechoſlowakei zu Zugeſtändniſſen an
Ungarn bereit wäre.

den jungen ſympathiſchen Gaſt. Frl. Meißner wurde alsbald
verpflichtet, und die weitere Entwicklung beſtätigte das poſitive
Urteil.
Als Traute in Hartlebens Roſenmonta, als Julia im
Hamlet, als Armanda in Gutzkows Urbild des Tartüffe ge=
wann
ſich die junge Künſtlerin im Fluge die Herzen der Darm=
ſtädter
. Es war die ſchöne Zeit, als Tereſina Oſter, Georg
Heinrich Hacker, Baumeiſter, Weſtermann und bald
darauf Kurt Ehrle im Mittelpunkt des Schauſpiels ſtanden
und mehr als heute! ein Gefühl der Zuſammengehörigkeit
in der Freude über die Kunſt Bühne und Publikum verband, und
lebendige Fäden zwiſchen beiden ſpannte.
Eine Fülle bedeutender Rollen hat Käthe Meißner im
Laufe der Jahre geſpielt. Aus dem liebenden Mädchen wurde
die ſcharmante Frau, wurde die kluge, gefühlswarme Mutter. Sie
hat nie enttäuſcht, ſie hat oft entzückt; ſo auch geſtern, als ſie in
der Geſtalt des liebenswürdigen Fräulein Rumek ſchalkhaften
Scharm mit inniger Wärme der Empfindung entzückend verband!
Robert Klupp gehört ſeit vier Jahren der hieſigen Bühne
an und hat in dieſer Zeit weite Sympathien ſich erworben. Er
iſt ein Schauſpieler des Erfolges. Er trägt die großen Rollen
des Luſtſpieles und des Schwankes. Er ſammelt die Aufmerk=
ſamkeit
, er ſchafft Stimmung, er unterhält ein gefülltes Haus,
er hat die Lacher auf ſeiner Seite. Er iſt eine Zugkraft für jedes
Theater; er füllt die Kaſſe.
Als ſchlanker, behender Schneider Zwirn in Neſtroys
Lumpacivagabundus iſt Klupp die Seele des Ganzen. In
Robert und Bertram iſt er einer der amüſanteſten Gauner der
deutſchen Bühne. Als Dichter Rattengift in Grabbes Scherz,
Satire und Ironie eine famoſe Karrikatur der romantiſchen
Schule, in den Räubern ein charakteriſtiſcher Spiegelberg, in
Dantons Tod von Büchner ein ſadiſtiſcher Saint Juſt in der
Heiligen Johanna der Dauphin, in Stockhauſen=Scribes
Glas Waſſer der vornehme Bolinbroke: eine kleine Auswahl
aus der Fülle der Geſtalten, die Klupp mit Erfolg verkörpert
hat, und zuletzt geſtern ein famoſer, flotter Bolz in den
Journaliſten.
Es iſt bedauerlich, daß die Intendanz die Verträge mit den
beiden Künſtlern nicht erneuert hat. Der nächſte Winter muß
zeigen, welchen Erſatz die Intendanz gewonnen hat, um das
Ausſcheiden von zwei ſo beliebten Kräften zu rechtfertigen.
Das Darmſtädter Publikum bewies, daß es den Künſtlern,
die ihm ſo wertvolle und ſchöne Stunden geſchenkt haben, dank=
bar
iſt: mit einer Ueberfülle von Blumenſpenden und zahlloſen
Hervorrufen huldigte es den Scheidenden
Z

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Seite 4

Freitag, den 22. Juni 1928

Nummer

Was 14


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Oonnpi n
um Tsilergatz

Familiennachrichten

Für die uns anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit dargebrachten
ſchönen Geſchenke und Blumen=
ſpenden
, ſowie die vielen Glück=
wünſche
ſagen herzlichen Dank

Heinrich Leißler und Frau.

Traiſa, Ludwigsſtraße.

(10888

Das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit
begehen am Samstag, den 23. Junſ
Herr Anton Böttger, Obergärtner
mit ſeiner Frau Marie, geb. Gerth.
Glückauf zur Goldenen! 410358

Dankſagung.
Für die herzliche Anteil=
nahme
bei dem herben Ver=
luſie
unſerer lieben Ent=
ſchlafenen

Frau
Marg. Traſer
geb. Lang
ſowie für die reichen Blu=
menſpenden
ſagen innigen
Dank
Karl Gunder und Frau.
*16465)

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Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Becker, Ernſthofen, für die
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[ ][  ][ ]

NNai ner 122

Freitag den 22. Juni 1928

Seite 5

ge der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 22. Juni.
innt wurde am 29. Mai die Kanzleigehilfin bei der Staats=
Darmſtadt Lina Pabſt zum Kanzliſten mit Wirkung vom
ab.
Hen Ruheſtand verſetzt wurde am 11. Juni der Gefängnis=
iſter
beim Amtsgerichtsgefängnis in Vilbel Joh. Becker
ichſuchen mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 ab.
Fches Landestheater, Darmſtadt. Heute findet die erſte Wie=
von
Millöckers neueinſtudierter Operette Der Bettel=
ſtatt
. Beginn 19.30 Uhr.
Sm. Aufführung des ,Barbier von Sevilla morgen
n8ta,) erabſchiedet ſich als Figaro Dr. Leo Barczinſki vom
mſtw) Publikum. Der Künſtler, der dem Landestheater ſeit
ar xte, iſt von der nächſten Spielzeit ab als erſter Baritoniſt
ſas ßiſche Theater in Gera verpflichtet worden.
Hal rndestheater veranſtaltet als ſcherzhaften Abſchluß ſeiner
ſzec u kommenden Samstag eine einmalige Nachtvorſtellung, in
drss rrakter aus der Kuliſſenwelt unter dem gemeinſamen Titel
w Theater, aufgeführt werden: Das Veilchen
wr. Varieté von Heinrich Mann und der Sketch Sa=
ke
von Czinner. In dieſer Aufführung ſind beſchäftigt
Blum, Gothe, Hoffarth, Kann, Knott, Randolpf, Wigandt
dir) eren Büttner, Finck, Gallinger, Keßler, Klix, Klupp, Ma=
Ala, Portloff, Weitz.
ertrag des Generalmuſikdirektors Dr. Karl Böhm, der
aah uft, wurde auf weitere zwei Jahre bis 1932 verlängert.
amerbühne Harprecht. Als vorletztes Stück der Sommer=
z
das Schwank=Luſtſpiel in vier Akten Du wirſt mich
rSt! von Louis Verneuil in Vorbereitung. Der humor=
e
ank Gurra, ein Junge! gelangt nur noch wenige
zlufführung. (Siehe Anzeige.)
Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
ſardt trifft ſich am Samstag abend 6 Uhr zu einem Abend=
Ludwigshöhe, am Tierbrunnen. Führung: Herr
er mann Klipſtein.
iverband im B.D.J. Wir können unſeren Mitgliedern und
S iden der Muſik mitteilen, daß am nächſten Mittwoch, dem
mbends 8 Uhr, der bekannte Organiſt Nowotny aus München
Gemeindehaus, Kahlertſtraße 24, wieder eine Bachfeier=
Llavierabend) veranſtalten wird. Die Koſten ſollen durch
m am Ausgang gedeckt werden. Wir laden auch die übrigen
uns / owotnys herzlich ein.
er=Feier der Schillerſchule. Am Montag, dem 25. Juni,
eranſtaltet die Schillerſchnle in ihrer Schulturnhalle ( üller=
einen
Elternabend, der dem Andenken Albrecht
gewidmet iſt. Ein Lichtbildervortrag, der von Muſikſtücken
rahsll t, wird die Zuhörär mit den Hauptwerken des großen Mei=
str
ut machen. Die Eltern der Schiler und Freunde der An=
ſich
: dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Vormittags findet die=
für
die Schiler ſtatt. Der Konzertflügel von Steinwatz
Tew York=Hamburg, wurde von der Firma Klovier=Arnold,
ſtraße 2, freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
imerfeſt. Samstag, den 30. Juni, wird wie in früheren
das Amt für Leibesübungen mit Unterſtützung aller
rttreibenden Vereine wieder ein Sommernachtsfeſt
gg veranſtalten. Aus der vielſeitigen Feſtfolge ſei nur das
ty gen, der Lampionreigen, die Kanuauffahrt und das große
erwähnt. 20 Mann erſtklaſſige Muſik wird von Herrn
Weber geſtellt. Fliegende Büfetts und ſonſtige Annehm=
ehen
zur Verfügung. Der Reinerlös wird zum weiteren
* Woogsanlagen verwendet. Hoffentlich läßt der Wettergott
3 den und verhält ſich hübſch artig. Die Eintrittspreiſe ſind:
0 Pfg., numerierter Sitzplatz 80 Pfg., numerierter Terraſſen=
Mk., numerierter Stuhlplatz 2 Mk.
engeſellſchaft Darmſtadt 1875 Deutſches Turnfeſt.
geſellſchaft Darmſtadt 1875 veranſtaltete am Mittwoch einen
genen Werbeabend für das 14. Deutſche Turnfeſt in
Veranſtaltung ſollte den Zweck haben, neue Mitglieder dem
ſt zuzuführen, und anderenteils ſollte ſie einen Wegweiſer
ölnfahrer bilden. Den Reigen eröffneten die Turnerinnen
gemeinen Freiübungen der Frauen auf dem Deutſchen Turn=
Barrenturnen der zweiten Turnerriege zeigte, daß in den
inu nden gute Arbeit geleiſtet wird. Die nun folgenden Keulen=
ey
on fünf Turnerinnen wurden ſehr gut ausgeführt. Es waren
SKlonderübungen des Main=Rheingaues, die im Kölner Stadion
urry rden. Die erſte Riege der Turnabteilung zeigte anſchließend
derch eilnehmern an den turneriſchen Vorführungen, reicher Bei=
ſnohll
Cartharius (Schulſtraße=Ludwigsplatz) freundl. zur Ver= durch verſchiedene Referate führender Milchfachleute aktuelle Zeitfragen
gunn kellt wurde. Wenn auch ſchon ein Jahr ſeit dem Feſt zurück= aus dem Gebiete der Milchverſorgung beſprochen werden.
racht es doch Freude, wenn man wieder alte Bekannte auf
dd .. Deutſche Turnfeſt, der von dem Hauptausſchuß den Ver=
gen
A er Alt= und Neuſtadt, und an Hand des Films kann man preis entrichtet werden. Die Löſung der Karten ſoll durch einen Ver=
B/orbereitungen im vollen Gange ſind, zeigte der Schluß dieſes
ahren.
eradod, die ſolche Ausſpannung am nötigſten brauchen, ſelten dazu 16,20 Mk., OffenbachWien 15,90 Mk., HanauWien 15,60 Mk., Aſchaf=
ummell
Ich denke da an die vielen Arbeiter und Kaufleute, ich denke fenburgWien 15 Mark. Für Hin= und Rückfahrt iſt der doppelte
ſell dige Gewerbetreibende, ich denke aber ganz beſonders an die Betrag zu zahlen.
ſugerr, Viermal im Jahre hatte ſie ihre langen Ferien und nun
eis mit Beginn der Lehrzeit iſt ſie durch das ganze Jahr hin=
urch
/ ge für Woche ins Gleichmaß der Arbeit eingeſpannt. Daß Haushalt als im Gewerbebetriebe, werden Gefäße, die zur Aufnahme
ſas mr gut ſein kann, weiß eigentlich jeder. Warum erheben die von Nahrungs= und Genußmitteln beſtimmt ſind, wie Wein=, Bier= und
Merztiü r nicht einen lauten Proteſt, die doch ſonſt alle möglichen Mineralwaſſerflaſchen, zur Aufbewahrung giftiger Flüſ=

eu. für erholen und die Welt zu ſehen. 1. Ein Zeltlager in der
oohemy In vom 22. bis 29. Juli (12. Mk. bei voller, guter Ver=
Negti end 6. Mk. Reiſegeld. 2. Das Bundesfeſt in Eberswalde
I . Auguſt mit nachfolgender Fahrt nach der Inſele Rügen.
Hoſtel 40 Mk.) Im Zeltlager iſt Möglichkeit geboten, daß junge
Guber3= wenig Geld 8 Tage lang in feſtgefigter Ordnung unter
ſtur1 =fahrener Führer die ganze föſtliche Freiheit im Wald ge=
lieber
! fen! Und welch eine feltene Gelegenheit iſt es, für ſo wenig
deld ich einen Sprung zu tun bis hinauf zu dem kühnen Kreide=
Een Meer! Oder einem werthollen Ausſchnitt aus Deutſchlands
ſiuger3 2i dem großen Feſt zu begegnen, den ernſten Worten der
ſühre! lauſchen und aus der Verbundenheit mit dem großen ganzen
Kunckl e Kräfte mit hinein zu nehmen, zu den daheim gebliebenen
rüd d Ind Schweſtern, in die kleine Erziehungsarbeit des Alltags.
r n ja, daß wir durch das Entgegenkommen manchen Arbeit=
Der e Anzahl Buben und Mädchen ausnahmsweiſe frei machen
nel er es fehlt ſo vielen an dem nötigen Geld. Ich richte daher
al fe das leſen, die ernſte Anfrage: Wer hilft unſerer Jugend
D2. freien Tagen und unterſtützt damit unſere ganze Erzie=
Nng:9 *t2. Wer ſich mitverantwortlich fühlt, der ſende mir Geld zu.
angeliſche Jugendgemeinſchaft. Wir treffen uns am Sonn=
24. Juni, 347 Uhr, am Metzdenkmal, um gemeinſam zum
Dmre ſt nach Kranichſtein zu wandern. Der Gottesdienſt in der
Kapes)=ginnt um 8 Uhr.

Sonnwendfeier der Darmſtädter Studentenſchaft.

Die traditionelle Sonnwendfeier der Darmſtädter Studentenſchaft
fand geſtern abend am Bismarckturm ſtatt. Eine überaus große Men=
ſchenmenge
hatte ſich bei dem herrlichen Wetter zu der Feier eingefun=
den
. Die Korporationen mit ihren Fahnen ſowie die freien Stu=
denten
zogen in langem Zuge bergan zum Bismarckturm, wo auf dem
weiten Platz ein mächtiger Holzſtoß errichtet war, während an den vier
Ecken Pechfeuer aufflammten. Die Muſikkapellen intonierten das Lied
Es klingt ein heller Klang, das kräftig mitgeſungen wurde. Dann
hielt der erſte Vorſitzenke der Studentenſchaft Schmuck (A.Ch.) eine
Anſprache, in der er darauf hinwies, daß die deutſche Studentenſchaft
ſich noch zu begeiſtern verſtehe, daß ſie Ideale hochhalte und trotz der
unerhört ſchweren Zeiten, die das Deutſche Reich nach dem Zuſammen=
bruch
durchgemacht habe und noch heute durchmache, doch feſt an die
Größe Deutſchlands glaube. Bismarcks Werk werde nicht zugrunde=
gehen
, und wenn auch roch mancher der Kommilitonen Ziweifel hege,
ſo werde man in zähem Zuſammenſtehen dieſe Zweifel bekämpfen, denn
nur die Jugend habe die Fähigkeit, Begeiſterung zu wecken, und hin=
geriſſen
von dieſer Begeiſterung, letzten Endes das große Ziel, die
Wiedererſtarkung des geliebten Vaterlandes, zu erreichen.
Mächtig erklang das alte Studentenlied Burſchen heraus.
Anſchließend hielt Seine Magnifizenz Profeſſor Dr.=Ing. Kam=
mer
eine Anſprache, in der er folgendes ausführte:
Kommilitonen! Die Darmſtädter Studentenſchaft feiert heute, zu=
ſammen
mit ihren Profeſſoren, das Feſt der Sommerſonnenwende.
Seit Jahren pilgert ſie am 21. Juni hinaus an dieſe Stätte, die den
Manen unſeres großen Nationalhelden Bismarck geweiht iſt. Sonn=
wendfeier
! Ein altes Feſt, das unſere Vorfahren ſchon ſeit grauen
Zeiten gefeiert haben; ein Feſt, das den Beginn des Sommers ein=
leitet
. Bis zu dieſem Tage leuchtet der Frühling mit ſeinem Glanze,
ſeinem Werden und Keimen, ſeinem Sproſſen und Blühen. Bis zum
heutigen Tage nehmen die Tage zu; jetzt tritt ein Wendepunkt ein.
Die Zeit des Reifens hebt an, der Sommer beginnt.
Auf dieſes alte Feſt unſerer Vorfahren hat in neuerer Zeit die
Jugend wieder zurückgegriffen, vor allem die akademiſche Jugend be=
geht
jetzt wieder allenthalben die Sonnenwendfeier; und wenn man
näher zuſieht, beſteht ja auch zwiſchen dieſem alten Feſt der Natur=
völker
und der gkademiſchen Jugend eine innige Beziehung. Auch Sie,
meine jungen Kommilitonen, ſtehen jetzt an einer wichtigen Wende.
Augenblicklich leuchtet auch Ihnen noch der Frühling Ihres Lebens.
Sie ſtehen noch in der ſchönſten Zeit Ihres Daſeins, in der Blütezeit;
aber Sie ſtehen auch ſchon hart an der Wende, denn Ihr Leben ſoll
bald Früchte tragen, der Sommer ſteht vor der Tür. Und da gilt es
für Sie, dieſe Jahre der Vorbereitung nicht nutzlos verſtreichen zu
laſſen; da gilt es, ſich das geiſtige Rüſtzeug zu erwerben, mit dem Sie
ſpäter den Kampf des Lebens ſiegreich beſtehen können, den Kampf,
den jeder durchkämpfen muß. Und wie es in der Natur von großer
Wichtigkeit iſt, daß kein Rauhreif die Blüte zerſtört und die Früchte
nicht zur Reife kommen läßt, ſo müſſen auch Sie in dieſer Ihrer Blüte=
zeit
ſich fernhalten von alle dem, was Ihnen zum Schaden gereichen
könnte. Der Beruf, den Sie wählen, iſt ein ſchöner Beruf, aber auch
ein ſchwerer und verantwortlicher. Er erfordert ernſthafte Vorberei=
tung
, er erfordert vor allem Freude an der Arbeit, erfordert Men=
ſchen
, die geſund und friſch und ſtark an Leib und Seele ſind.
Sie ſind aus allen Gauen Deutſchlands herbeigeeilt, um an unſerer
Hochſchule zu ſtudieren. Dieſe Hochſchule hier in Darmſtadt hat ſich
in den faſt 100 Jahren ihres Beſtehens zu einem mächtigen Baum ent=
wickelt
, der zur Zeit zweieinhalbtauſend Kommilitonen unter ſich ſam=
melt
, die Schatten und Sicherheit unter ihm ſuchen, die ſich an ſeinen
Früchten laben wollen. Aber nicht leicht wird es den Jüngern der
Wiſſenſchaft gemacht, zu dieſen Früchten zu gelangen. Die goldenen
Aepfel vom Baume der Wiſſenſchaft zu pflücken, bleibt vielen verwehrt;
nur der wird ſie pflücken, der mit heiligem Ernſt und voller Hingabe
ſich in die Wiſſenſchaften zu verſenken vermag. Vielen, faſt allzu vielen,
iſt es nur beſchieden, ſich des Glanzes der goldenen Früchte von ferne
zu freuen.
Und wenn es Ihnen dann gelungen ſein ſollte, Kommilitonen, ſich
in der Welt durchzuſetzen, und in Ihrem Berufe etwas Tüchtiges zu
leiſten, dann warten ihrer weitere und höhere Pflichten, Pflichten
gegen Ihr Volk, Ihr Vaterland. Pflichten gegen die Menſchheit. Wir
ſtehen hier an geweihter Stätte; auf dieſer Höhe ragt ſtolz der Turm
auf, der dem Andenken an einen der größten Söhne Deutſchlands
geweiht iſt. Bismarck iſt ein leuchtendes Beiſpiel dafür, wie man ſich
zu einer ſtarken Perſönlichkeit durchringen kann, wie man ſeinem Volk,

Verbandstagung. Am Sonntag, den 24. und Montag, den 25.
a ſehr gute Leiſtungen, und wurde ihnen, wie auch allen Juni, hält der Südweſtdeutſche Milchhändlerverband
Nun lief zuerſt der Feſtzugsfilm des 33. Mittelrheiniſchen in den Räumen des Mathildenhöhſaales, Dieburger Straße, ſeinen
keis=c eſtes in Darmſtadt, der uns von der Firma Photo= und diesjährigen (9.) Verbandstag ab, bei dem hauptſächlich Montags
H.S. Wer fährt nach Wien? Wie uns der Heſſiſche Sängerbund
rnd vorbeiziehen ſieht. Als letzter Film kam der Werbefilm mitteilt, liegen die Fahrkarten für die WLnfahrer für die
en 1 Verfügung geſtellt wird. Dieſes Werbemittel iſt für das 14. Souderzüge vom 25. Juni bis 12. Juli auf den Einſteigſtationen
eutſeſl =urnfeſt zuſammengeſtellt worden, und iſt er allen Teil= offen. Die Löſung der Karten für die Hinfahrt allein und auch
hmey in guter Wegweiſer durch die Reize der Feſtſtadt. Wunder= derjenigen für die Hin= und Rückfahrt kann nur bis einſchließlich
2ahmen ſah man von den alten Bauten, ſeinen hübſchen An= 12. Juli erfolgen. Für ſpäter zu löſende Karten muß der volle Fahr=
nyglied
empfehlen, das 14. Deutſche Turnfeſt zu beſahen und trauensmann, der mit einem ſchriftlichen Ausweis verſehen iſt, für die
ges ſe in der Feſtſtadt und ſeiner Umgebung zu weilen. Daß einzelnen Vereine en bloc erfolgen. Im Sonderzug 2 (Rheinheſſen) iſt
s0 2, der hoffentlich noch bei vielen Turnern dazu beiträgt, nach eine Aenderung eingetreten inſofern, als dieſer Zug am 18. Juli vor=
mittags
0.05 Uhr von Mainz abfährt. Dieſer Zug, der von allen Teil=
hes
Alter. Der frühere Wirt Wilhelm Hoßfeld begeht nehmern Rheinheſſens benutzt wird, nimmt auch den Lehrer=Sänger=
Wii in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag. chor Mainz=Wiesbaden mit. Als Einſteigſtationen kommen in Frage:
ſannesgemeinde. Für viele Menſchen beginnt jetzt die Reiſe= Sonderzug 1, Starkenburg: Darmſtadt und Babenhauſen; Son=
er
lungszeit. Sie ſuchen ſich irgend ein ſtilles Plätzchen aus, derzug 2, Rheinheſſen: nur Mainz;, Sonderzug 3, Ober=
m
di0 iden Nerven auszuruhen, oder um neue Eindrücke zu ſam= heſſen: Frankfurt, Offenbach, Hanau und Aſchaffenburg. Die
ſeln, / Die Seele erfriſchen. Da iſt es eine traurige Tatſache, daß Fahrpreiſe für Sonderzug 3 (Oberheſſen) betragen: FrankfurtWien
Die Aufbewahrung giftiger Flüffigkeiten. Vielfach, ſowohl im
beugungsmaßregeln für das Volk for= ſigkeiten, die im Haushalt oder im Gewerbebetrieb Verwendung
finden ſollen (z. B. Salzſäure, Salpeterſäure, Karbolſäure, Lyſol, Sal=
miakgeiſt
, Sublimatlöſung und dergleichen) benutzt, ohne daß Vorkehrun=
gen
getroffen werden, durch die der Gefahr einer Verwechſelung des
giftigen Inhalts der Gefäße mit eineh Nahrungs= oder Genußmittel
vorgebeugt wird. Infolge dieſer auf Unkenntnis oder Unachtſamkeit,
auf Gleichgültigkeit oder Rüchſichtsloſigkeit zurückzuführenden Verfahrens
ſind ſchon häuffa Perſonen, die aus Verſehen aus ſolchen Flaſchen ge=
trunken
haben, ſchwer erkrankt oder geſtorben. Ebenſo wie
es für Gifthändler nach 8 15 der Verordnung, betreffend den Verkehr
mit Giften, vom 17. April 1885 verboten iſt, Gifte in Trink= oder
Kochgefäßen oder in ſolchen Flaſchen oder Krügen abzugeben, deren Form
oder Bezeichnung die Gefahr einer Verwechſelung des Inhalts mit Nah=
rungs
= oder Benußmitteln herbeizuführen geeignet iſt, ſo muß auch dem=
jenigen
, der giftige Flüſſigkeit im Beſitz hat, um ſie im Haushalt oder
Gewerbe zu verwenden, ſchon im Hinblick auf ſeine zivil= und ſtrafrecht=
liche
Verantwortlichkeit dringend anempfohlen werden, die gleiche Vor=
ſicht
bei ihrer Aufbewahrung obwalten zu laſſen.
Ermäßigung der Gebühr für Ausſtellung eines Pafſes. Auf
Grund von Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und den Län=
derregierungen
iſt eine Einigung dahin erzielt worden, die Gebühr für
die Ausſtellung von Päſſen von 5 Mark auf 3 Mark herabzuſetzen.
Dieſe Gebühr eilt ſowohl für Einzelpäſſe wie für Familienpäſſe, in
welche die Ehefrau und die noch nicht 15jährigen Kiader des Paß=
inhabers
mit eingetragen werden. Die Geltungsda zer der Päſſe be=
trägt
regelmäßig fünf Jahre. Die Neuregelung tritt bereits am 1. 7.
dieſes Jahres in Kraft.

ſeinem Vaterland dienen ſoll. Und wahrlich, wenn auch ſein Leben
ein großer Kampf war, wenn ihm auch vielleicht nur wenige Augen=
blicke
perſönlichen Glückes beſchieden waren, geſegnet iſt ſein Leben,
ſein Tun doch geweſen, denn er hat uns das neue Deurſche Reich er=
kämpft
. Nicht leicht iſt es ihm geworden. Deutſchlands Lage im Her=
zen
Europas bringt es mit ſich, daß es nach allen Seiten hin ſich ſeiner
Nachbarn zu erwehren hat. So iſt es ſchon immer geweſen, ſo weit
wir unſere Geſchichte verfolgen können. Zwar ſehen wir zunächſt, daß
unſere Vorfahren, die Germanenvölker, mit jugendfriſcher Stoßkraft
ſich große Reiche erobern; wir ſehen im Herzen Europas das gewaltige
heilige Römiſche Reich deutſcher Nation entſtehen; wir ſehen, daß es
Jahrhunderte lang in ſtolzer Blüte daſteht dann aber folgt eine
lange Zeit des Verfalls. Und hauptſächlich Schuld daran iſt eine Eigen=
ſchaft
der Deutſchen, die man während ihrer ganzen langen Geſchichte
verfolgen kann, und die bereits Cäſar, dem Römer und Feind und
ſcharfen Beobachter der Germanen, aufgefallen iſt, die Zwietracht. Er
ſpricht es aus, daß man die Germanen leicht beſiegen könne, wenn man
ihre ewige Zwietracht auszunutzen verſtünde. Wie richtig er geſehen
hat, das zeigt uns die Geſchichte während der letzten zweitauſend Jahre.
Und derjenige, der die Zwietracht wenigſtens für kurze Zeit gebannt
hat, war Bismarck. Da zeigte es ſich, wenn wir Deutſchen einig ſind,
einem einzigen Ziele zuſtreben, daß wir dann auch unbeſiegbar ſind.
Bismarck hat die deutſchen Stämme geeinigt, er hat ein Reich geſchaf=
fen
, das geachtet, geſucht und geſchätzt im Rate der Völker Jahrzehnte
lang daſtand; und als dann jene furchtbaren Unwetter des Weltkriegs
über Deutſchland hereinbrachen, da wurde zwar dies Reich durch die
Stürme erſchüttert, es hielt aber doch ſtand. Das Deutſche Reich ging
nicht verloren, allerdings Macht und Anſehen ſind auf lange Jahre da=
hingegangen
. Es wird langer und mühſamer Arbeit bedürfen, bis ſich
Deutſchland wieder erholt haben wird. Und hier erwächſt jedem von
uns, ob hoch oder niedrig, ob jung oder alt, eine wichtige Aufgabe:
mitzuarbeiten an dem Wiedererſtarken und Aufblühen unſeres Vater=
landes
, jeder nach ſeinen Kräften. Vor allem der akademiſchen Jugend
erwachſen hier für die Zukunft wichtige Aufgaben. Die Geſchichte lehrt
uns, daß in vergangenen Zeiten unſere Jugend ihre Pflichten gegen
das Vaterland erkannt und voll erfüllt hat. Als damals, vor nunmehr
120 Jahren, Deutſchland, insbeſondere ſeine Vormacht Preußen, im
Kampfe gegen den Titanen Napoleon zuſammengebrochen war, damals
war es die Jugend, die zuerſt auf dem Plan erſchien und alles, (uch
ihr Leben, einſetzte, um die Knechtſchaft zu brechen. Und wenn auch
damals die Zeit noch nicht erfüllet war, um das Deutſche Reich zu
einer feſten Einheit zuſammenzuſchmieden, ſo bildete die akademiſche
Jugend dock den Wegbereiter, begeiſterte ſich an den Ideen für ein
einiges großes deutſches Vaterland. Und blättern wir in der Geſchichte
weiter, ſo lehrt uns die jüngſte Zeit, daß nach dem Weltkriege die deut=
ſche
Studentenſchaft überall dort, wo die deutſche Sprache llingt, ſich
zuſammengeſchloſſen hat, um in gemeinſamer Arbeit Dienſte an der All=
gemeinheit
, Dienſte am Vaterland zu leiſten. Und ſo wollen wir auch
für die Zukunft hoffen, daß die akademiſche Jugend mit in vorderſter
Reihe ſtehen wird, wenn es ſich um die große Aufgabe handelt, Deutſch=
land
wieder den ihm gebührenden Platz an der Sonne zu erwerben.
Und wenn auch heute noch ſchwere und trübe Zeiten in Deutſchland
herrſchen und in der nahen Zukunft noch Aufgaben von unendlichen
Schwierigkeiten zu überwinden ſind, ſo wollen wir doch voller Zuver=
ſicht
dem Kommenden entgegenblicken, wollen den Glauben an ein
kommendes großes, ſtarkes Deutſches Reich nicht ſinken laſſen; wir
vollen hoffen und wünſchen, daß auch in künftigen Jahren hier oben
an dieſem Bismarckturm Darmſtädter Studenten da3 Feſt der Sommer=
ſonnenwende
feiern mögen, die friſch und ſtark, voller Begeiſterung für
ihr Vaterland freudig alle ihre Kräfte einzuſetzen bereit ſind für das
Wohl Deutſchlands. Das walte Gott!
Das Feuerlied Flamme empor klang hierauf mächtig zum Him=
mel
auf und der gewaltige Feuerſchein des nunmehr entzündeten Holz=
ſtoßes
beleuchtete weithin das Denkmal, an dem die deutſchen Studenten
das Treuegelöbnis zum geliebten Vaterlande ablegten. Stud. Walter
Buchmann (Chattia) hielt nun eine zündende Feuerrede, die eben=
falls
ein ſtarkes Bekenntnis zum deutſchen Vaterlande war und mit
einem dreifachen Hoch auf dasſelbe ausklang. Begeiſtert ſtimmte die
gewaltige Menge in das Deutſchlandlied ein. Und dann zog wie
ein leuchtendes Band der Zug der Studenten mit brennenden Fackeln
durch den nächtlichen Wald zur Stadt auf den Paradeplatz, wo unter
Abſingen des alten, ewig jungen Gaudeamus igitur auf der Mitte
des Platzes die Fackeln zuſammengeworfen wurden.

Perbandstag des Reichsbahnrangierperſonals
Der Fachverband des Reichsbahnrangierperſonals in der Gewerk=
ſchaft
Deutſcher Eiſenbahner e. V. hielt in der Zeit vom 14.16. Juni
in Stettin ſeinen 26. ordentlichen Fachverbandstag
ab, zu dem 250 Delegierte aus allen Teilen des Reiches erſchienen
raren. Der Fachverbandsvorſtand wies in dem von ihm erſtatteten
Geſchäftsbericht darauf hin, daß die ſeit dem letzten Fachverbandstag
verſtrichenen drei Jahre im Zeichen der Verteidigung wohlerworbener
Rechte wie auch der Kämpfe um Verbeſſerung der wirtſchaftlichen, ſo=
zialen
und rechtlichen Verhältniſſe des Rangierperſonals ſtanden. Der
Geſchäftsbericht, der eine Mitgliederzahl von 20 000 aufwies, erörterte
im einzelnen die fachlichen Fragen, wie Lohn= und Tarifvertrag, Be=
ſoldungsordnung
, Laufbahn, Dienſtdauervorſchriften uſw. Zur Bera=
tung
ſtanden ferner 200 Anträge. Der bisherige Vorſtand wurde ein=
ſtimmig
wiedergewählt. Nachſtehende Entſchließung wurde vom Fach=
verſtand
einſtimmig angenommen:
Die Delegierten des Verbandes der Reichsbahnrangierbedienſteten
in der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbedienſteten e. V. machen das
deutſche Volk erneut darauf aufmerkſam, daß die Reichsbahn die heute
auf ihr ruhenden Laſten auf die Dauer nicht tragen kann. Die Er=
füllung
der Daweslaſten allein erfordert unter Hinzurechnung der Ver=
kehrsſteuer
jährlich die Summe von 1 Milliarde Reichsmark. Hinzu
kommen über 400 Millionen RM. Ausgaben für Zwecke, die mit den
wirtſchaftlichen Aufgaben der Reichsbahn nicht im Zuſammenhange
ſtehen, ſondern durch politiſche Maßnahmen hervorgerufen ſind. Die
Verzinſung der Vorzugsaktien iſt außerdem in Anſatz zu bringen, ſo
daß über 1,5 Milliarden RM. jährlich als Ueberſchuß aufzubringen
ſind. Das Rangierperſonal wird trotz ſeines gefahr= und verantwor=
tungsvollen
Dienſtes im Lohn und Gehalt unzureichend und ungerecht
behandelt. Die durch die Einſchränkung des Perſonals im Rangier=
dienſt
bedingte Ueberanſtrengung wächſt ſich nicht nur zu einer Gefahr
für den Betrieb, ſondern auch zu einer Gefahr für den Geſundheits=
zuſtand
für das Rangierperſonal aus. Beweis dafür iſt, daß die Un=
fallziffer
im Rangierdienſt bereits die Unfallziffer im Bergbau über=
ſchritten
hat. Dieſe Zuſtände können auf die Dauer nicht beſtehen blei=
ben
ohne ſchwerſte Beeinträchtigung der Dienſt= und Arbeitsfreudigkeit
und der Betriebs= und Verkehrsſicherheit.
Von der Reichsbahnhauptverwaltung, Reichstag und Reichsregie=
rung
erwartet der Delegiertentag des Fachverbandes, daß keine Mittel
unverſucht gelaſſen werden, dieſen unhaltbaren Zuſtänden baldigſt ein
Ende zu bereiten.
Hefſiſcher Landeslehrerinnenverband. Morgen abend 8 Uhr
findet im Saale des Muſikvereins, Steinſtraße 20, ein öffentlicher Vor=
trag
ſtatt, auf den beſonders verwieſen wird. Frau Oberſchulrätin
Emmy Bukmann=Hamburg wird über Neue Fragen der Mädchen=
bildung
ſprechen. (Val. auch geſtrige Anzeige.)

die Reise

Wanderungen und das
Wochenende unerläßlich
Chlorodont= Zahn=
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und die dazuge=
hörige
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riechender
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Zähne. Die geſ. geſch. Chlorodont-Zahnbürste von beſter Quali=
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E
E

(V.1259

[ ][  ][ ]

Geite 6

Der ODeutſcheVortrags=Verband (Mannhein)
und der Deutſche Verband Kaufmänniſcher
Vereine (Frankfurt a. M.),

die zu ihrer Jahresverſammlung in Bremen zuſammengekommen waren,
haben am Samstag, 3. Juni, ihre Tagungen begonnen. Die Sitzungen,
die gut beſucht waren, fanden in den Räumen des Kaufmänniſchen Ver=
eins
Union ſtatt. Zur Tagung des Vortragsverbandes war außer den
Vertretern der Vereine, Literariſchen Geſellſchaften, Bildungsvereinen
eine Anzahl Gelehcter, Wiſſenſchaftler und Künſtler erſchienen, die mit
den Mitgliedern des Vortragsverbandes eingehende Beratungen pflo=
gen
. Die Tagesordnung des Deutſchen Verbandes Kaufmänniſcher Ver=
eine
, deſſen geſchloſſene Tagung am Samstag nachmittag um 4 Uhr unter
dem Vorſitz von Handelskammer=Syndikus Heinrich Ehlers= Frank=
furt
a. M. eröffnet wurde, war in der Hauptſache von zwei Vorträgen
ausgefüllt. Der Verbandsſyndikus, Konſul Dr. Hartwig= Frank=
furt
a. M., ſprah über die Förderung des deutſchen Exports.
Der Vortragende, der erſt im vorigen Somer von einer Reiſe
aus Südamerika zurückgekehrt iſt, wies einleitend auf die grundſätzlichen
Veränderungen hin, die der Weltkrieg in wirtſchaftlicher und politiſcher
Hinſicht auf den Weltmärkten, insbeſondere in den Staaten Südameri=
kas
, ausgelöſt hat. Dieſen Veränderungen i der Struktur müſſen ſich
auch die Maßnahmen zur Hebung des Exports anſchließen, deſſen För=
derung
unter dem Drucke der Dawesverpflichtungen beſondere Sorg=
falt
zu widmen ſei. Die Ausgeſtaltung des Nachrichtendienſtes und die
Anpaſſung der auswärtigen Vertretung an die wirtſchaftlichen Forde=
rungen
der Gegenwart ſpielen hierbei ein= beſondere Rolle. Das
Angelſachſentum bietet auch nach dieſer Hinſicht manche Fingerzeige für
Deutſchland.
Der Einfluß der Konzernbildungen in Deutſchland und die ſtraffere
Gruppierung der Induſtrie verlangen auch eine Anpaſſung der Metho=
den
des Vertreter= und Neiſendendienſtes. Exportkreditverſicherung,
Konjunkturforſchungsinſtitute und andere Hilfsmittel theoretiſcher und
praktiſcher Natur ſind Neuerſheinungen zur Förderung des Exports,
die aber nur dann wirkſam geſtaltet werden können, wenn die Wirtſchaft
aus der Selbſtkoſtenkriſe befreit wird, in die ſie durch eine verkehrte
Steuer= und ſtaatliche Wirtſchaftspolitik hineingetrieben worden iſt. So=
lange
der Ruf nach Sparſamkeit in der Verwaltung der öffentlichen
Organe und des Staates nicht eine durchgreifende Reform zeitigt, kann
auch die beſte Privatwirtſchaft im Wettbewerb auf den Weltmärkten
nicht ſo vorwärts kommen, wie es die Lage des deutſchen Volkes er=
fordert
.
Heinrich Ehlers=Frankfurt erläuterte das Programm des Ver=
bandes
, in welchem als oberſter Grundſatz aufgeſtellt iſt: Wahrung der
Pavität! Der Verband hält nach wie vor das Handinhandarbeiten von
Arbeitgeber und Arbeitnehmer für unerläßlich in der Erwägung, daß
auf Grund der Staadesgemeinſchaft und Schickſalsverbundenheit beide
Gruppen in gemeinſamer Arbeit zur Förderung der geſamten Wirt=
ſchaft
berufen ſind. Der Verband verlangt, geſtützt auf die in der
Reichsverfaſſung verbürgte Wirtſchaftliche Freiheit des Einzelnen un=
antaſtbare
und meingeſchränkte Gleichberechtigung, damit die ſozialen
und wirtſchaftlichen Rechte ſeiner Mitglieder anerkannt und durch die
Geſetzgebung geſchützt und geſichert werden. Bei der Beratung und
Ausarbeitung ſozialpolitiſcher und wirtſchaftlicher Geſetze ſoll er gehört
und ſeine berechtigten Wünſche berückſichtigt werden.
Aus dem wirtſchafts= und ſozialpolitiſchen Programm ſeien folgende
Punkte hervorgehoben:

Fürderung der Berufsausbildung, insbeſondere des jungen Gehilfen und
des Lehrlings, und Erweiterung dieſes Gebiets durch Einführung von
Lehrlings= und Gehilfenprüfungen.
Am Abend fand im Ratskeller eine Begrüßungsfeier ſtatt, bei der
die Verbände durch Vertreter des Senats willkommen geheißen wurden.

Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße Nr. 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, dem 23. Juni 1928, vormittags 9 Uhr: Vor=
entſcheidung
gegen den Rektor Frimberger in Obertshauſen.

Lokale Veranſtaltungen.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krilt.

Promenadenkonzert. Das Stadtorcheſter konzertiert
heute nachmittag unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Ecke Soder= und
Heidenreichſtraße.
Herrngarten=Kaffee. Heute nachmittag um 4 Uhr und
abends 8 Uhr finden wiederum vom Stadtorcheſter veranſtaltete Künſt=
lerkonzerte
ſtatt.
Wiener Kronenbräu=Keller. Heute Freitay, 22. Juni,
abends 8 Uhr, veranſtaltet das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters W. Schlupp ein Gartenkonzert, verbunden mit großer
Illumination des Gartens.
Kriegerkameradſchaft Germania‟ Darmſtadt.
Sonntag, den 24. Juni, findet unſer zweiter Familienſpaziergang nach
Eberſtadt ſtatt. Einkehr daſelbſt bei Kamerad Klenk. Zum Mühltal,
wo bei ſchöner Stimmung und Tanz einige gemütliche Stunden zu er=
warten
ſind. Abmarſch 2.15 (14.15) Uhr vom Kapellplatz. Vei ungün=
ſtiger
Witterung Abfahrt 3 Uhr nachmittags ab Luiſenplatz (Linie 8,
Eberſtadt). Die Kameraden nebſt Familie, ſowie die Kameraden der
Brudervereine des Haſſia=Bezirkes I werden herzlichſt hierzu einge=
laden
und um zahlreiche Beteiligung gebeten.
Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten iſt
von dem Alldeutſchen Verband zu dem am 22. Juni, abends 8 Uhr
im Fürſtenſaal ſtattfindenden Vortrag des Dr. Graf Brockdorff übel=
Der neue Reichstag und ſeine Regierung eingeladen. Die Kamera=
den
werden erſucht, recht zahlreich zu erſcheinen.

Tageskalender für Freitag, den 22. Juni 1928.
Landestheater. Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr:
Der Bettelſtudent. Kleines Haus: Geſchloſſen. Oxpheum,
abends 20,15 Uhr, Sommerbühne Harprecht: Hurra ein Junge,
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Weinhaus Maxim. Herrngartenkaffee, nachm. 16 und
abends 20 Uhr: Künſtler=Konzert. Wiener Kronenbräu=
keller
, abends 20 Uhr: Volkstüml. Konzert. Städt. Aka=
demie
f. Tonkunſt, Eliſabethenſtr., abends 20½ Uhr Chriſten=
gemeinſchaft
: Oeffentlicher Vortrag Dr. Heidenreich, Frankfurt a M.
Fürſtenſaal, abends 20 Uhr: Oeffentlicher Vortrag Dr. Graf
Brockdorff. Der neue Reichstag und ſeine Regierung. Heag=
haus
, Luifenſtr. 16, abends 20 Uhr: Vortrag Frau Dr. Jakob Die
neuzeitliche Küche. Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater

Hich un er Gufeife Se eiech e e e eie
Telegrabh, Verkehrsverbeſſerungen und Erleichterungen, Beibehaltung
der völligen Sonntagsruhe, Samstag=Frühſchluſſes und des Erholungs=
urlaubs
, auskömmliche Entlohnung auf Grund von Tarifen, die nach
Arbeitsleiſtung geſtaffelt ſind. Bekämpfung des Proviſionsunweſens
und der Schädigung der Erwerbsloſen durch Doppelverdiener ud
berufsfremde Elemente. Herabſetzung der Altersgrenze i der Ange=
ſtelltenverſicherung
auf das 60. Lebensjahr und Erhöhung der Renten.

Me e eengeneue
Hauptſynagoge (Friedrichſtraßeſ.
Freitag, den 22. Juni: Vorabend ottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 23. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung. Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min
Gottesdienſt für die Wochentage. Morgens 7 Uhr, Abends
7 Uhr 30 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 23. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Abends 8 Uhr.

Aus Heſſen.

E. Wixhauſen, 20. Juni. Sportliches. Reges 2r
Sonntag morgen auf dem Sportplatze des hieſigen

Union‟. Der Verein trug nämlich, wie alljährlich, ſeir
leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe aus. Hierbei gaben 5
arten den Kämpfen ihr Gepräge: Unter anderem 6.
ſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen und Dis
wurden durchweg zufriedenſtellende Leiſtungen erzielt.
teilung fand abends im Saale des Gaſthauſes Zus Sy
Das ſtürmiſche Wetter der letzten Woche hat
Spuren ſeiner Tätigkeit zurückgelaſſen. Neben
wurden verſchiedene Bäum= entwurzelt. Das Alter
garten entwurzelten Baumes ſchätzt man auf 200
ſturz einer Scheune. In der vorigen Woche ſtür=
reite
der Ottilienmühle eine Scheune ein. Während
befanden ſich keine Menſchen und Tiere in der Scheun
welche unter den Trümmern begraben worden, denn die
bis auf die Grundmauern ein. Als Urſache nimmt n
keit an.

J. Griesheim, 21. Juni. Herr Peter Krauter 7. um
ſabethe, geb. Gunſt, feiern am Freitag ihr goldenes Hoch
wird die Freude an dem Feſt dadurch getrübt, daß der
ſonſt noch einer ungewöhnlich körperlichen und geiſtigen
von einem nervöſen Kopfleiden heimgeſuicht iſt, das ihm zu
Leidweſen faſt jede körperliche Anſtrengung verbietet. Di
iſt noch ſehr rüſtig, und verſieht ihre täglichen Arbeiten no
Reichs=Arbeiterſporttag. Das hieſige
Kartell, dem die Freie Turnerſchaft, der Arbeiters
Friſch=Auf, der Kraftſportverein und der Arbeiter=Goſg
ſalie angehöven, feiert am Sonntag, 24. Juni, den
ſporttag. Diejenigen Perſonen, die noch Gutſcheine
bzw. Gemeinde=Sonderſteuer für das Rechnungsjahr
haben, haben dieſelſben bis 28. Juni d. J. bei den örtlie
einzulöſen. Nach Ablauf dieſer Friſt kann ein Erſatz
ſcheine nicht mehr gewährt werden. Der hieſige 9
Conus e. V. beteiligt ſich am Sonntag, 24. Juni, am
Worfelden und nimmt daſelbſt am Blumenkorſo teil.
Aa. Pfundſtadt, 21. Juni. Impfung. Die dies
liche Impfung für die im vorigen Jahre geborenen Kit
Samstag dieſer Woche ſtatt. Die Nachſchau iſt für den
geſehen.
Aa. Pfungſtadt, 21. Juni. Heugrasverſteig
kommenden Montag, den 25. Juni, wird im Rathaus zu
Heugrasernte von ungefähr 100 Morgen Wieſen öffent
Aa. Eberſtadt, 20. Juni. Die Turngeſellſchaf=
am
kommenden Sonntag mit einer zahlreichen Turnevſcha
Turnerinnen) an dem 43. Gauturnfeſt des Main=Rodga
Rüchſicht darauf, daß die Spielleute des Vereins mittags
feſt mitwirken, fahren die Wetturner and Samstag aben
nach dem Feſtort ab. Der Verein folgt am Sonntag uae
F Eberſtadt, 21. Juni. Wanderung. Der To
(e. V.) unternimmt am nächſten Sonntag (24. Juni) ſeine
in dieſem Jahre. Sie führt über ErfeldenKühkopf ne
Abmarſch 6 Uhr vom Ortsausgang an der Pfungſtädterſt.
fahrt ab Goddelau. Kommuniſtiſche Partei.
niſten veranſtalten am kommenden Samstag (23. Juni)
mit den Ortsgruppen des Unterbezirks und des Roten
bundes eine Sonnenwendfeier im Felſenkeller mi
bei das Sonnenwendfeuer abgebrannt wenden ſoll. E
Erfolg. Der hieſige Geſangverein Germania wei
Sonntag in Worms=Pfiffligheim, woſelbſt er ſich an den
60. Stiftungsfeſtes des dortigen Geſangvereins Liederta
nen Geſangswettſtreit beteiligte. Der Verein Germani
Sängern an und errang mit 257 Punkten den 4. Preis
Klaſſe der Abt. B. Der Preis beſteht aus einem Ehrendip
großen ſilbernen Pokal. Die Gegenſtände ſind im Schaufe
Hübner ausgeſtellt.

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[ ][  ][ ]

Bauerntag im Odenwald.
dem durch ſeine regelmäßigen Vieh= und Schweinemäckte von
tyx bekannten Odenwaldſtädtchen Beerfelden rüſtet man ſich
iltung d.

aftlicher Maſchinen= Aus=
ſe
ng‟. Dieſe, auch aus unſerem Leſerkreis alljährlich ſtark be=
Zeranſtaltung findet in dieſem Jahre zum 28. Male am 8., 9.
un Juli ſtatt.
große Bedeutung dieſes Prämienmarktes wird heute in ganz
ichland allgemein anerkannt, und beweiſt dies auch die von
r. Jahr ſich immer mehr ſteigernde Frequenz. Wie aus den in=
in
faſt allen Gaſthäufern zum Aushang gelangten Plakaten
H. iſt das rührige Marktkomitee ſtets beſtrebt, dem Markte einige
Hwirtſchaft beſonders intereſſierende Neuerungen anzugliedern,
fte auch die diesjährige Veranſtaltung wiederum ein großes
aller Landwirte des Odenwaldes, ein allgemeiner Odenwälder
tag, werden. Auch das ſeit einigen Jahren den Markte an=
rte
intereſſante Reit= und Fahr=Turnier erfreut
peiteſten Kreiſen einer von Jahr zu Jahr ſteigenden Beliebtheit.
Vertrieb der mit dem Markte alljährlich verbundenen Beer=
Pferdemarkt=Lotterie liegt auch dieſes Jahr wie=
den
Händen des ſeitherigen General=Debiteurs, Staatl. Lotterie=
Eim ner Willenbücher in Beerfelden i. O. Die Loſe, deren
Au e bereits vor einiger Zeit erfolgt iſt, ſind, wie wir erfahren, im
Debit bereits geräumt, und dürfte dieſe allgemeine Beliebtheit
Linie wohl auf den erſtklaſſig ausgeſtatteten Gewinnplan der
zurückzuführen ſein. Es kann daher nur empfohlen werden,
den bekannten Verkaufsſtellen möglichſt frühzeitig mit Loſen
Een.
Traifa, 21. Juni. Turngemeinde 1879 D.T. Schöne Er=
at
die hieſige Turngemeinde beim 47. Gauturnfeſt des Main=
Rh haues in Büittelbom zu verzeichnen. Von 12 entſandten Wett=
turm
konnten 10 Sieger werden; im Verhältnis zur Größe des Ver=
einm
s eines der kleinſten im Main=Rheingau, gewiß eine ſtattliche
Teilnehmern und Siegern. Es errangen in der Oberſtufe Zehn=
9. Sieg Edm. Hoſmann, 17. Gg. Plöſſer; Mittelſtufe Zehn=
10. W. Funk, 25. Frd. Walter, 27. Kurt Krebs, 37. Frdr. Wal=
Unterſtufe Zehnſampf: 11. Hrch. Reitz, 17. Gg. Bitſch; 2. Alters=
. Sieg Gg. Spieß, 11. Frd. Kilian. Die beiden letztgenannten
der Altersklaſſe ſind die beiden erſten und zweiten Vorſitzenden
des eins, die neben ihrer reichen beruflichen wie vereinsgeſchäftsfüh=
ver
Tätigkeit woch Zeit finden und aktiv bei den Uebungsabenden
mi=en, was jedenfalls eine gute Auswirkung auf den Turnbetrieb
der gend nach ſich zieht. Das 50jährige Jubiläum des Vereins,
very en mit der Weihe einer neuen Fohne, wird beſchlußgemäß in
einn aber würdiger Weiſe im nächſten Jahr, vor usſichtlich im
Grrl ngsmonat Mai, gefeiert.
Nieder=Ramſtadt, 21. Juni. Freiwillige Sanitäts=
kog
ne vom Roten Kreuz. Die alljährlich ſtattfindende
Tcl denkfeier der Kolonne fand am vergangenen Sonntag auf den
ben; Friedhöfen in Nieder=Ramſtadt und Traifa ſtatt. Der Poſaunen=
Evangeliſchen Gemeinſchaft zu Nieder=Ramſtadt wirkte bei die=
ſer
=l’r durch Vortragen einiger Choräle mit. In wohldurchdachten
begrüßte der Kolonnenführer Wambold die Angehörigen der
Henen, gedachte der verſtorbenen Kameraden in ehrenvoller
Aind erinnerte die Mitglieder an ihre Pflichten. Die Gräber der
enen 6 Kameraden wurden mit Blumenſtöck hen bepflanzt.
3 lonne zählt zurzeit ohne die Helferinnen ca. 35 ausgebildete
30 haften. Die wöchentlich ſtattfindenden Uebungen beweiſen, daß
n onne gut ausgebildet iſt und ihre ſegensreiche Tätigkeit bei allen
Ary n zur Zufriedenheit der Beteiligten ausüben wird. Neue Mit=
gl
ſind jederzeit willkommen. Das diesjährige Jugendfeſt
wig er kommenden Samstag nachmittag dahier abgehalten, und zwar
wia m auf dem früheren Platz am Lindenberg. Die Mitwirkung
eif= Nuſikkapelle, Verteilung von Geſchenken an die Kinder iſt von
) der Gemeinde zugeſichert. Die Kinder ſelbſt werden Spiele,
W und turneriſche Uebungen aufführen. Für Erfriſchungen uſw.
vn Platze iſt geſorgt. Zahlreiche Veteiligung von ſeiten der Er=
ten
wäre im Intereſſe der Kinder erwünſcht. Beſonders darauf
ieſen ſei, daß die bei dem Platz befindliche, durch Schild kennt=
nachte
Schonung nicht betreten werden darf. Die Forſtbeamten
gewieſen, jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen.
Ober=Ramſtadt, 21. Juni. Gauſchwimmen des Main=
r
=Gaues der D. T. am Sonntag, 24. Juni, im hieſi=
chwimmbad
. Am Sonntag, den 24. d. M., nachmittags ab
*,findet im hieſigen Schwimmbad das Gauſchwimmen des Rhein=
Yäl ſiaues der D.T. ſtatt. Nach den Ausſchreibungen in der letzten
Ged uing werden u. g. folgende Wettkämpfe ausgetragen: Bruſtſchwim=
ien
jeitenſchwwimmen, Rüchewſchwimmen, Hütſchwimmen, Lagenſchwim=
men
eliebigſchwimmen für Turner und anſchließend für Turnerinnen.
DiC rige Veranſtaltung iſt als beſondere Leiſtungsprüfung gedacht.
Va8 kags 9 Uhr findet eine Gauſchwimmausſchußſitzung ſtatt. Die
Ve cltung ſoll den regen Schwimmbetrieb in der Turnerſchaft zeigen
umn n edlen Sport neue Freunde werben. Das Bad iſt ab 12 Uhr bis
abends an den Main=Rheingau vermietet und das große Becken
dan für Badende geſperrt. Reger Beſuch aus allen Gauvereinen,
abe ch aus Ober=Ramſtadts Bevölkerung wird erwartet.
Dieburg, 21. Juni. Ihren Verletzungen erlegen.
Drl ine Suſanne Kern, die, wie bereits gemeldet, von einem Motor=
ram
er auf der Straße überfahren wurde, iſt an den Folgen ihrer
dac rlittenen Verletzungen geſtorben. Das Kind war 5¾ Ihr. alt.
Falkengeſäß, 21. Juni. Der älteſte Bürger unſerer
Go0 de, Altbürgermeiſter Jakob Edelmann, kann am 24. Juni in
geis = und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 90. Geburtstag begehen.
Aus dem Odenwald, 21. Juni. Im Odenwald gehen täglich
ſch xe Regenfälle nieder. Bäche und Gräben ſind zu reißen=
derd
ißchen angeſchwollen.
Neuſtadt mit Burg Breuberg, 20. Juni. Der letzte Sonntag
füli twieder 3 Veceine zu uns. Von Groß=Steinheim (Kirchenchor),
Doll adt (Geſangverein Frohſinn) und Lengfeld (Geſang= und Sport=
be
= waren ſie gekommen. Odenwaldklub. Bei der Haupt=
be
=2 nlung in Worms beteiligten ſich 4 Mann unſerer Ortsgruppe.
Ary Zten Sonntag wurde die 8. Wanderung ausgeführt. Mit dem
Ang ahr man über Höchſt nach Michelſtadt, nach Eulbach hinauf, über
Brö unn nach Stadt Amorbach. Dort beſuchte die Ortsgruppe die
alt) jirdige evangeliſche Kirche (Frühgottesdienſt), deren wunderbare
Oru ein Kunſtwerk erſten Ranges darſtellt. Nach kurzer Raſt und
Be gung des waldumkränzten Städtchens ging der vorgeſchriebene
DS0 über den Gotthardsberg nach Weilbach hinunter, dort an der
Brd den ſteilen und ſteinigen Waldweg hinauf nach Main=Bullau.
Dec Sſtieg erfolgte auf der bequemen Landſtraße, wobei unterwegs
Sien mſäulen (aus rotem Sandſtein römiſchen Urſprungs) beſichtigt /
wrg, nach Klein=Heubach. Unſer alter Klubfreund Neumeiſter nebſt
Be7 begleitete uns. Nach gemütlicher Raſt erfolgte von dort aus
disl ckfahrt.
Michelſtadt, 21. Juni. Kurtheater. Am Freitag, den 22.

D rſtellung findet im Städt. Saalbau ſtatt. Konzert. Die
Haft der Muſikfreunde im Odenwald wird am Samstag, den 23.
F gbends 8,30 Uhr, im Saale des Schloſſes Fürſtenau ihr letztes
N2r für dieſes Frühjahr veranſtalten. Es konnten für dieſes Kon=
rmhafte
Künſtler verpflichtet werden, und zwar Frau Hildegard
S2 geh=Darmſtadt (Violine) und Herr Wilhelm Peterſen=Darmſtadt
). Hausverkauf. Das Café Beller hier ging durch
Nr den Beſitz eines aus Frankfurt a. M. kommenden Herrn Härel
ſaA der den Betrieb am 1. Auguſt d. J. übernehmen wird. Durch
Terung wurde die Firma Klee in Vierheim Beſitzer des Ge=
ben
Anweſens in der Friedrich=Ebert=Straße, die dasſelbe an den
und Händler Weyr ch hier verkaufte, der die Weiterführung
rtſchaft, ſowie eine Metzgerei betreiben will.

Zur Einweihung des Sport= und
Erholungsparkes in Erbach.
b. Erbach i. O., 21. Juni. Nur noch wenige Tage trennen uns von
dem Zeitpunkt, an dem der neu erbaute Sport= und Erholungspark in
Enbach durch feierlichen Weiheakt ſeiner eigentlichem Beſtimmpung über=
geben
werden ſoll. Und da will es uns ſcheinen, als ſei es angebvacht,
einige Momente und Zahlen aus ſeiner Entſtehungsgeſchichte der All=
gemeinheit
nochmals vor Augen zu führen. Als ſich am Ausgang des
Jahres 1826 die Stadtverwaltung vor der ſchier ummöglich ſcheinenden
Aufgabe ſtehen ſah, 308 Erweubsloſen für eine längere Zeit Arbeit und
Verdienſt zu geben, da war man ſich im Gemeinderat darüber klar, daß
zür Beſchäftigung der großen Zahl Ausgeſteuerter nur eine größere
Notſtandsarbeit in Frage kommen köme. Da tauchte der Gedanke auf,
der in Erbach ſich ſchon ſeit Jahrzehnten bemerkbar gemachten Sport=
platzkalamität
, die andauernd zu Streitigkeiten und Unzufriedenheiten
in den verſchiedenen Sporvvereinen und damit zu ſolchen zwiſchen den
berſchiedenen Bevölkerungskreiſen geführt hat, wirkſam zu Leiße zu
gehen. Von der Gräflichen Vewvaltung, die der Stadt Erbach, wie in
allen Fragen, die das öfferſtliche Wohl und Wehhe betreffen, weitgehendſt
entgegen kam, wurde die girka 80 000 (über 32 heſſiſche Morgen) große
Obere Seewieſe käuflich erworben. Gleichzeitig mit der Anlage von
Sportplätzen wurde die Frage der Herrichtung des Platzes für die Ab=
haltung
des traditionellen Eulbacher Marktes der vor einigen Jahren
ſeinen 100. Geſurtstag in Erboch feierte, in Angriff gewommen. Aus=
gehend
von dem Gebanken, daß nicht nur der Jugend Gelegenheit zur
Stählung des Körpers nach jeder modernen Richtung Gelegenheit ge=
geben
ſein müſſe, ſondern daß auch dem Aelteren ein Platz zur Erholung,
an dem er ſich gleichzeitig an der ſich munter und fröhlich tummelnden
Jugend erfreuen kann, gegeben werden ſſollte, gab man der Anlage
einen parkartigen Charakter, der allerdings in ſeinem ganzen Umfange
eyſt dann erkannt werden wird, wenn in einigen Jahren die allüberall
gepflanzten Bäumchen zu Bäumen geworden ſind. Der bisher auf
den Wigſenmarkt geführte Feldweg wunde nach dem ſogenannten
Kaltaſphaltverfahren hergerichtet und parallel dieſer Stvaße ein weiterer
Zugangsweg angelegt. Schwere und ſchſwerſte Fahrzeuge können heute
den Platz ohne jede Schvierigkeit befahren. Die Feſthalle erhielt eine
Terraſſe, die einen vollſtändigen Blick über den Feſtplatz gibt. Eine
120 Meter lange Sporthalle trennt den Feſtplatz von der Laufbahn, den
Sprungbahnen und dem großen Spielfeld, ſowie von der Reitbahn. Die
letztgenannten Plätze bzw. Bahnen liegen ungefähr 2 Meter tiefer als
der vorerwähnte Feſtplatz und ſind auf der Oſtſeite mit gut ausgebauten
Tribünen begrenzt, die 1800 bis 2000 Sitzplätze mit eimwandfreier Aus=
ſicht
nach der geſamten Rennbahn und den Kampf= und Spielfeldern
aufweiſen. Nennbahn und Kampfbahnen, ſowie die Spielfelder ſind
nach den Epfahrungen der modernen Sporttechnik ausgebaut und ent=
ſprechen
allen Anforderungen der Neuzeit. Auf der Oſtſeite ſchließt ein
gut ausgebauter Schießſtand, der beſonders Gelegenheit zur Ausübung
des heute ſo beliebten Kleinkaliberſchießſports geben ſoll, die Anlage ab.
Mit mechaniſcher Scheibenzug=Vorrichtnug ausgeſtattet, die eine einwand=
freie
Bedienung nach jeder Richtung ermöglicht, wird dieſe Anlage mit
eine der Hauptanziehungspunkte für den Sportpark werden. Die
Tennisplätze, die auf dem ſogenannden Platz Unter den Linden Naum
finden, konnten techniſcher Schwierigkeiten wvegen, vor der Einweihungs=
feier
nicht mehr erſtellt werden. Doch iſt deren Erſtellung noch im Laufe
dieſes Sommers geſichert. Beſondere Erwähnung verdient die im
Kellerraum der Feſthalle eingerichtete Brauſe=Badeanſtalt, die jedem
Sportler Gelegenheit gibt, ſich nach beendetem Kampfe die Wohltaten
eines reinen, friſchen Bades zugute kommen zu laſſen. Intereſſant iſt
noch, zu erfahren, daß bei der Anlage des Parkes rund 30000 Kubik=
meter
Erdbewegungen zu bewvältigen waren. Wenn man nun noch
das knapp 3 Minuten von dem Sportplatz entfernte, gut autsgebaute
Alleganderbad nennt, das eine Schwimmfläche von über 3000 Quadrat=
meter
umfaßt, dann wird es ohne weiteres klar, daß in Evbach Gelegen=
heit
zur Betätigung auf jedem ſportlichen Gebiet in idealſter Weiſe ge=
geben
iſt. Die Stadtverwaltung und die verſchiedenen Kommiſſionen,
die die Arbeiten an der Anlage zu überwachen hatten, haben das ge=
halten
, was ſie am Beginne der Arbeiten verſprochen haben, nämlich
nicht Errichtung eines Prunbſtadions ſoll der Zweck unſerer Arbeit ſein,
ſondern die Schaffung von Spiel= und Sportplätzen. Und ſo iſt die
vorbildliche Anlage in den nächſten Tggen weihefähig, ein Produkt ge=
ſchaffen
, in erſter Linie zur Behebung der Not, in die Hunderte von
Familienvätern durch das graue Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit gekommen
waren, und dann zur Hebung der Geſundheit unſerer Jugend und damit
zur Hebung unſerer Volkskraft. Mit innerer Befriedigung wird am
Sonntag der größte Teil der Einwohnenſchaft vor dem gigantiſchen Werk
ſtehen und auch mancher Miesmacher, der die Anlage nicht genug kriti=
ſieren
konnte, wird im Innern ſeine gblehnende Haltung revidieren.
*
100 Kilometer=Straßenrennen des Gaues 70 B.D.R.
Zu dem 100 Kilometer=Straßenrennen, das in dieſem Jahre anläß=
lich
der Sportparbweihe in Erbach i. O. ſtattfindet, ſind bis jetzt eine
recht erfreuliche Anzahl von Nennungen eingelaufen. Das Nennen findet
in dieſem Jahre zum dritten Male ſtatt. Es wurde ſeiner Zeit (1925)
anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſtes des Radfahrervereins 1900 Er=
bach
ins Leben gerufen. Seine Erlaucht Graf Konvad zu Erbach ſtiftete
einen Wanderpreis in Geſtalt eines künſtleriſch ſehr wertvollen Elfen=
bein
=Pokals, der in der Fachſchule zu Erbach gearbeitet wurde. Im
Jahre 1925 wurde der Preis von Gans=Darmſtadt errungen, der ihn,
nachdem das Rennen 1926 der ſchlechten Straßenwerhältniſſe wegen aus=
gefallen
war, im Jahre 1927 an den Darmſtädter Franke abgeben mußte.
Die Rennſtrecke iſt diesmal techniſcher Schwierigkeiten der alten Strecke
wegen geändert worden und führt über Michelſtadt, Höchſt, Groß= Um=
ſtadt
. Dieburg, Roßdorf, Ober=Ramſtadt, Gadernheim, Lindenfels,
Reichelsheim, Gerſprenz, Rehbach, Michelſtadt nach Erbach zurück. Der
Geſinner des Wandewreiſes erhält außer demſelben einen goldenen
Kranz. Eine Anzahl ſehr werwoller Preiſe, die eine Mitfahrt ſchon
lohnen, iſt dem Verein von Freunden und Gönnern des Radfportes zur
Verfügung geſtellt worden, die an die beſten Fahrer zur Verteilung
kommen. Die Vorbeveitungen zum Rennen liegen in bewährten Hän=
den
, ſo daß die glatte Durchführung unter allen Umſtänden geſichert iſt.
Start und Ziel befinden ſich am Eingang zum Sport= und Erholungs=
park
(Schützenhof). Das Rennen wird bei jeder Witterung gefahren.
Die Veranſtaltung wird, das hat das große Intereſſe der Vorjahre be=
wieſen
, eine Hauptzugnummer des vortrefflichen Tages=Programms
bilden.
* Hirſchhorn, . Juni. Waſſerſtand des Neckars am
20. Juni: 0,75 Meter; am 21. Juni: 0,81 Meter.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 21. Juni. Straßenſperre.
Die Provinzialſtraße von Heppenheim nach Ebersberg zwiſchen Fürth
und Brombach iſt wegen Walzaxbeiten vom 22. bis 30. ds. Mts. für
Kraftfahrzeuge und jegliche Fuhrwerke geſperrt. Der Umweg für den
Durchgangsverkehr geht über Schlierbach-Kolmbach-Lindenfels. Die
betreffenden Bürgermeiſter wollen dies öffentlich bekannt machen laſſen.

Guntersblum am Rhein.
Ein ſeit einigen Jahren bekannter und gern beſuchter Ausflugsört
iſt der Altrhein bei Erfelden und die durch den Rheindurchſtich vor
180 Jahren entſtandene Inſel Kühkopf mit ſchönen Waldungen,
großer Viehweide, reichem Wildbeſtand, beſonders an Waſſervögeln,
die an den Ufern des Altrheins niſten. Auf dieſer Inſel, der Schwe=
denſäule
gegenüber, der Schwedenkirchhof an der Stelle, wo am
7. Dezember 1631 der Schwedenkönig Guſtav Adolf, nachdem er den
Rhein auf Scheunentoren durchquert hatte, den Spanier ſchlug. Motor=
bootverbindung
zwiſchen ErfeldenSchwedenſäuleKnoblochsau und
Rheinüberfahrt Guntersblum. An Sonn= und Feiertagen regelmäßige
Poſtautoverbindung zwiſchen Rheinüberfahrt und dem 3 Kilometer
entfernten Guntersblum. (Abfahrtszeiten ab Rhein: 15, 18 und 19
Uhr; ab Guntersblum: 14.30, 15.30 und 18.30 Uhr bei Bedarf ver=
kehrt
das Auto öfter.) Guntersblum, das alte Cundheresrumare,
halbkreisförmig von Weinberghügeln umgeben, war bis zum Ende des
18. Jahrhunderts die Reſidenz der Grafen von Leiningen= Gunters=
blum
. Der über 2600 Einwohner zählende Ort hat die größte Ge=
markung
Rheinheſſens, von der etwa 500 Hektar Weinbergsgelände
ſind. Bereits im Jahre 922 werden Weinberge in Cunterespumaria
genannt. Der Guntersblumer iſt ein guter, kräftiger Wein und
wird gelagert in den finſteren Gewölben des Kellerwegs, einer
Straße außerhalb des Ortes mit über 106 Kellern und Kelterhäuſern.
In der Mitte des Kellerwegs ſtehen zivei rieſige Ulmen (Rüſtern),
von der mähtigſten allerdings nur noch ein einige Meter hoher
Stumpf, und daranter, einige Treppen tiefer, der altehrwürdige St.
Julianenbrunnen (1608). Weitere Seßenswürdigkeiten von Gunters=
blum
ſind die evangeliſche Kirche mit alten, maſſiven ſteinernen byzan=
tiniſchen
Türmen (der älteſte aus dem 12. Jahrhundert), den echt
griechiſchen Säulen in der Eingangshalle mit der Kreuzigung Chriſti
und dem Jahrhunderte alten Taufſtein; außerdem das alte Schloß
(jetziges Gemeindehaus, aus dem 17. Jahrhundert ſtammend) und das
neue Schloß, 1787 erbaut, jetzt in Privatbeſitz, beide früher den Grafen
on Leiningen=Dagsburg=Falkenburg in Guntersblum gehörig.

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H. Waldmichelbach, 19. Juni. Das Kreisfeuerwehrfeſt
am Sonntag, verkunden mit der Bannerweihe der hieſigen Freiwilligen
Feuerwehr, brachte einen ungeheuren Verkehr in unſer feſtlich geſchmück=
tes
Dorf. Schon die Frühzüge waren überfüllt, und erſt recht die
Abendzüge, die mit Menſchen, wie man ſagt, vollgepfropft waren. Lei=
der
wurde die Feſtlichkeit durch das kalte Wetter ſehr ungünſtig beein=
flußt
, ſo daß eine frohe, muntere Stimmung nicht aufkommen konnte.
Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug mit verſchiedenen
Muſikkapellen durch die Straßen nach dem ſchön gelegenen Feſtplatze am
neuen Schulhauſe, wo ſich dann in herkömmlicher Weiſe die einzelnen
Feſtakte programmäßig abwickelten. Die mit Beifall aufgenommene
Feſtrede hielt Herr Pfarrer Eitel dahſier. Wegen des unfreundlichen
Wetters begannen die verſchiedenen Vereine ſchon nach vier Uhr in ihre
Lokale zurückzukehren, wo die Feſtesſtimmung ſich dann bald lebhafter
geſtaltete, und ein flottes Tänzchen mit eingeſchoben wurde.
Linbenfels, 21. Juni. Freilichtſpiele auf der Burg
Lindenfels! Der kommende Samstag abend ſoll den Bewohnern
von Lindenfels ein künſtleriſches Ereignis beſondere: Art bringen. Hat
es ſich doch die rühmlichſt bekannte jugendliche Spielſchar aus dem
kleinen Dörfchen Hornbach bei Birkenau unternommen, ihre hervor=
ragend
durchgeführten Volksſpiele auch hier darzubieten. Bei Fackel=
ſchein
werden die kleinen Künſtler droben auf unſerer einzig ſchönen
Burg das dreiaktige Odenwälder Volksſtück Voggel flieg! und das
ulkige Schelmenſtück Der Bauer und ſein Knecht zur Darbietung
bringen. Den Abſchluß des Abends bildet ein märchenhafter Blumen=
reigen
. Umrahmt werden die Spiele von friſchen Fahrtenliedern einer
Jugendgruppe aus Mannheim. Wer die jungen Mimen je auf den
Brettern geſehen hat, iſt des Lobes voll über ihre ausgezeichneten Lei=
ſtungen
. In ſeltener Ungezwungenheit und wirklicher Diſziplin treten
ſie auf und dürften, angeregt durch die herrliche Umgebung, erſt recht
zur letzten Hingabe an ihre Aufgabe begeiſtert werden. Auch für die
Kurgäſte unſeres Städtchens dürfte die Veranſtaltung eine beſondere
Anziehungskraft haben, da ſie hier echte Volkskunſt das erſte Spiel
iſt von einem jungen Schmied aus Hornbach geſchrieben und wurde mit
großem Erfolg an verſchiedenen Orten, u. a. auch in Weinheim a. d. B.,
aufgeführt in urwüchſig volkstümlicher Form geboten bekommen. Der
Ertrag des Abends findet im Dienſte der Jugendpflege Verwendung.
Möge unſeren jungen Gäſten auch hien ein großer Erfolg beſchieden
ſein!
4. Schlierbach, 21. Juni. 30jähriges Stiftungsfeſt
des Geſangvereins Sängerluſt Kommenden Samstag,
Sonntag und Montag feiert der Männergeſangverein Sängerluſt ſein
30jähriges Stiftungsfeſt, zu dem bereits alle Vorbereitungen getroffen
ſind. Das Programm iſt aufgeſtellt wie folgt: Am Samstag abend iſt
Fackelzug und Eröffnungsfeier. Am Sonntag, morgens 6 Uhr, Weckruf,
um 9 Uhr gemeinſamer Kirchgang, wobei der Verein im Gottesdienſt
Beethovens Die Himmeb rühmen des Ewigen Ehre und anſchließend
am Ehrenmal der Gefallenen A. Fleiſchers Das Lied der Heimat
ſingen wird. Von 111 Uhr werden die Gaſtvereine abgeholt, und um
2 Uhr findet der Feſtzug ſtatt, zu dem 20 Vereine ihre Beteiligung zu=
geſagt
haben. Die Feſtlichkeiten auf dem Feſtplatz verlaufen in dem
allgemein üblichen Rahmen. Die Feſtrede hat Herr Pfarrer Hart=
mann
übernommen. Am Sonntag abend iſt in den Sälen von Leonh.
Nicklas und Joh. Reinig Ball, am Montag nachmittag eine interne
Nachfeier. Die Anteilnahme der Einwohner iſt um ſo größer, da ſeit
dem Weltkrieg kein Feſt mehr hier gefeiert wurde. Und man darf
ſeitens der Feſtgäſte rerſichert ſein, daß alles aufgeboten wird, um das
Feſt zu verſchönern. Schlierbach, 15 Minuten von Lindenfels, der
Perle des Odenwaldes, entfernt, iſt durch ſeine Gaſtfreundlichkeit ja
bekannt.
s. Hähnlein, 21. Juni. Am kommenden Sonntag, den 24. Juni,
findet hier Bürgermeiſterwahl ſtatt. Wie bekannt, war gegen
den bisherigen Bürgermeiſter Seib ein Strafberfahren wegen Vergehen
im Amt vor dem Bezirksſchöffengericht anhängig, in welchem Verfahren
ein Freiſpruch erfolgte. Auf den Ausgang der Wahl darf man ge=
ſpannt
ſein, da der ſeitherige Bürgermeiſter und der ſeitherige Bei=
geordnete
wieder kanditieren. Als dritter Kandidat iſt ein Landwirt
aufgeſtellt.
s. Bensheim, 21. Juni. Kreistagswahl. Die Wahlkommiſſion
hat feſtgeſtellt, daß anſtelle des ausgeſchiedenen Kreistagsmitglieds Ge=
meinderechner
Ofenloch zu Bürſtadt der Qandwirt Philipp Franz Holz=
ner
in Bensheim für den Dauer der Wahlperiode in den Kreistag ge=
wählt
iſt. Holzner iſt Mitglied der Zentrumspartei.
Gernsheim, 21. Jum. Waſſerſtand des Rheins am
20. Juni: 1,57 Meter; am 21. Juni: 1,55 Meter.
O. Dornheim b. Groß=Gerau, 21. Juni. Schadenfeuer. Am
hellen Tage brach in dem Awweſen des Landwirtes Pettmann Feuer
aus. Das Feuer entſtand in der Scheune, die glücklicherweiſe leer war.
Der Feuerwehr gelang es den Brand zu löſchen, der bereits auff ein
Nachbaranweſen übergegriffen hatte, in dem beſonders Heuvorräte dem
Flammen zum Opfer gefallen waren.
Groß=Steinheim a. M., 21. Juni. Dem Dichterwort entſpre=
chend
Ein tiefer Sinn liegt in den alten Bräuchen, man muß ſie
ehren rirftet die Gemeinde Groß=Steinheim wiederum in dieſem Jahre
zum Johannisfeuer, welches am kommenden Samstag, den
23. Juni, in unmittelbarer Nähe des altehrwürdigen Maintores am
Ufer des Mains abgebrannt wird. Viele Hundert Freunde alter Sit=
ten
und alter Volksbräuche kommen an dieſem Tage aus nah und fern
nach dem herrlich gelegenen alten Mainſtädtchen, ſich das frohe Treiben
von jung und alt anzuſehen.
Ah. Alzey, 20. Juni. Hiſtoriſche Tagung. Die Hiſtoriſche
Kommiſſion Heſſens hielt hier ihre Hauptverſammlung ab, die von
Miniſterialrat Dr. Urſtadt geleitet wurde. Der Tagung wohnten u. a.
Staatspräſident Adelung und das neuernannte Kommiſſionsmitglied
Frhr. von Heyl bei. Am Abend ſprach Prof. Dr. Götze von der Gieße=
ner
Univerſität über Die Vorausſetzung geiſtigen Lebens in der Re=
formationszeit‟
Am zweiten Tage fand eine Beſichtigungsfahrt durch
Rheinheſſen ſtatt, die auf der Ebernburg ihren Abſchluß fand.

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er 172

Freitag, den 22 Juni 1928

Seite 9

Dile gefunden. Amundſen verſchollen!

NeIdalenas Hilfswerk für Nobile.
Die Sorge um Amundſen.

Amundſen vor dem Abfluge in Kingsbay.
ſigeg her wie kleine Fahnen wehen hatte. Fünf Männer

Citta di Milano herrſcht eitel Freude. Maddalena
Dornier=Wal=Maſchine zurückgekehrt und hat einen
icht über ſeine Erlebniſſe an der Nordoſtküſte des
aſt 2s erſtattet. Darnach wäre es ihm beinahe wie Rii=
im ud Lützow Holm ergangen, die mehrere Male Nobi=
ga
=berflogen, ohne die Geſuchten zu entdecken.
jacc amtlichen Mitteilung hat Maddalena verſichert, daß
em e die kleine Radioeinrichtung an Bord, mit der er
ih-, mit Nobile in Verbindung ſtand, unmöglich ge=
m
. die Gruppe zu entdecken. Er ſei zuerſt über ſie
ae gen, ohne das rote Zelt Nobiles wahrzunehmen. Um
uh itdeckten Maddalena und ſeine Begleiter das kleine
ſär Zelt Nobiles, das an einem aufgeſpannten Draht

ſtes
von
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haru
hen,

haft, aber das Flugzeug flog mit einer Geſchwindig=
Km., ſo daß das Bild der Schiffbrüchigen nach weni=
den
wieder entſchwand. Dann begann ein erneutes
s Süchen. Das Flugzeug ging bis auf 30 Meter
lief zeitweiſe Gefahr, die aufgetürmten Eismaſſen zu
eder Winkel wurde abgeſucht, doch zunächſt vergeblich.
apparat der Schiffbrüchigen berichtigte fortwährend
ig des Flugzeuges. Endlich nach 67 Minuten, um
erſchien das rote Zelt von neuem und fünf Mann
r ſichtbar, während der ſechſte, der verwundete Chef=
ecioni
, ſich innerhalb des geöffneten Zeltes befand,
das Flugzeug gleichfalls ſah. Die Schiffbrüchigen
unbeſchreiblichen Freude Ausdruck. Nobile bewegte
t, was auf eine vollſtändige Heilung ſeiner Wunden
ßt. Der korpulente tſchechiſche Profeſſor Dr. Behou=
ne
Benzinkanne auf dem Kopf, anſcheinend zur Bre=
lichtſtrahlen
. Die Flugzeugbeſatzung begann nun mit
rf des Materials durch Fallſchirme. Radioakkumu=
affen
und Medikamente wurden niedergelaſſen, die
em Eiſe niedergingen. Dann folgten in gewöhnlichem
icke mit Decken, Lebensmitteln uſw. Wie außer ſich
ſprangen die Schiffbrüchigen umher, um die zerſtreu=
kände
zu ſammeln. Die Beſatzung des Flugzeuges
n der Nähe weder einen Waſſerſpiegel noch eine ge=
Ze Eisfläche zu entdecken, die die Landung eines Flug=
ben
würde. Die Italia=Leute hatten, was noch be=
rden
konnte, durchweg Pelze an. Mit einem funken=
pübermittelten
Auf Wiederſehen! entfernte ſich die
von den Entdeckten.
en übrigen Angehörigem der Italia=Beſatzung hat
ntdecken laſſen, obwohl Maddalena ſehr weit über die
hinaus vorgeſtoßen iſt. Er konnte aber auch dort
des Luftſchiffes nicht entdecken. Es iſt nicht ausge=
das treibende Luftſchiff doch noch ins Waſſer ge=
a
die Meeresfläche nicht durchweg von Eisſchollen be=
ridern
auch viele offene Stellen aufweiſt. Ebenſogut
r auch die übrigen Italia=Leute auf einer Scholle
gen ſein, mit der ſie ſehr weit abgetrieben ſind.
mit ſeiner Scholle in 21 Tagen 41 Kilometer zurück=
zwar
vom 25. Mai bis 12. Juni 26 Kilometer nach
und vom 12. Juni bis 15. Juni 15 Kilometer nach
Ebenſo können auch die übrigen Italia=Leute ſehr
rieben worden ſein, ſo daß ſie, ſofern ſie überhaupt
ben ſein ſollten, heute an einem ganz anderen Punkt
vermutet werden kann.

Während bei den Italienern Freude herrſcht, ſind die
Skandinavier um das Schickſal Amundſens, der
auf der franzöſiſchen Maſchine Latham mit dem Piloten Gil=
baud
und einem Mechaniker aufgeſtiegen war, recht beſorgt.
Er iſt bisher weder in der Kingsbay eingetroffen, noch bei No=
bile
gelandet, wie urſprünglich behauptet wurde. Auch liegen
von keinem anderen Punkt des Eismeeres auch nur einiger=
maßen
zuverläſſige Nachrichten über ſein Schickſal vor. Das
einzige beſtimmte iſt eben, daß er verſchollen iſt. Nun braucht das
natürlich nicht zu bedeuten, daß ihm ein Unglück zugeſtoßen iſt.
Vielleicht iſt er irgendwo mit dem Apparat niedergegangen, weil
ihn Nebel und Schneeſtürme dazu zwangen, ſo daß er auf beſſeres
Wetter wartet. Da er einen Radioapparat an Bord hat, dürfte
er ſicher noch etwas von ſich hören laſſen, wenn er in Not iſt.
Zu Bedenken gibt allerdings der franzöſiſche Apparat Anlaß.

Es handelt ſich um eine Maſchine, die für die Arktis laum ver=
wendbar
iſt. Sie war für einen Afrikaflug gebaut und iſt nun
in aller Eile für einen Polflug umgearbeitet worden. Sachver=
ſtändige
behaupten, daß ſie für eine Landung auf dem Eis nicht
brauchbar iſt. Amundſen hat übrigens nur für 14 Tage Pro=
viant
an Bord. Die zur Rettung Nobiles ausgeſandten Expedi=
tionen
werden nun auch nach ihm ſuchen müſſen. Da er kurz
vor ſeinem Abflug andeutete, er werde vielleicht gleich nach der
Foyn=Inſel fliegen, um Nobile abzuholen, muß die ganze Oſt=
ſeite
des Nordoſtlandes abgeſucht werden. Die Hauptarbeit wird
dabei der ruſſiſche Eisbrecher Malygin zu leiſten haben, der ſich
etwa 15 Seemeilen von der Inſel Hope entfernt befindet, die
etwa auf dem gleichen Breitegrad wie die Südſpitze von Spitz=
bergen
liegt. Aber ſchon dort ſind die Eismaſſen ſo gewaltig,
daß der Eisbrecher 15 Stunden im Eiſe feſtgeklemmt war und
nicht vor noch rückwärts konnte. Er iſt erſt nach großen Anſtren=
gungen
wieder freigekommen, hat aber noch einen beträchtlichen
Weg bis zur Foyn=Inſel vor ſich. Weſentlich näher an der
Scholle Nobiles befindet ſich die Braganza, die um das Nord=
kap
herumgefahren und in der Luftlinie etwa 120 Kilometer von
ihm entfernt iſt.

Die Ozeanflieger beim Reichspräſidenten.

Empfang der Flieger
durch die Stadt Berlin

Begeiſierter Empfang der Bremen=Flieger in Bremen.

Berlin, 21. Juni. (Priv.=Tel.)
Gerade hatte ſich Reichsaußen=
miniſter
Dr. Streſemann vor dem
Antritt ſeiner Urlaubsreiſe von
dem Reichspräſidenten verabſchiedet,
da trafen die drei Ozeanflieger vor
dem Palais ein, um Deutſchlands
Oberhaupt den erwünſchten Beſuch
abzuſtatten. Herr v. Hindenburg
empfing die Flieger und ließ ſich
von ihnen genau berichten, wie
ihre abenteuerliche Fahrt durchge=
führt
wurde. Alles intereſſierte
den Reichspräſidenten, der durch
immer neue Fragen die Sprecher,
Hauptmann Köhl und Freiherrn
v. Hünefeld, zu weiterem Berichte
anregte. Der Ire Fitzmauriee, der
bekanntlich die deutſche Sprache
nicht beherrſcht, mußte etwas ſtill
dabei ausharren. Aber der Hände=
druck
des Reichspräſidenten über=
zeugte
ihn ſicherlich, mit welcher
Wärme auch ihm in Deutſchland
begegnet wurde. Orden und Ehren=
zeichen
hat das Deutſche Reich nicht
zu vergeben, deshalb mußte der
Reichspräſident auf eine andere
Ehrung ſinnen, die er den tapferen
Musketieren der Luft zur Erinne=
rung
an den denkwürdigen Beſuch
angedeihen laſſen konnte. Mit dem
ihm eigenen feinen Taktgefuhl ent=
ſchloß
er ſich zu einem Geſchenk,
das recht ſelten iſt: er überreichte
den unzertrennlichen Drei ſein
Bild, mit Unterſchrift in einem
ſchönen ſilbernen Rahmen. Dann
verabſchiedeten ſich die Flieger, um
ihr Tagespenſum zu erledigen, das
Berlin ihnen reichlich bemeſſen hat.
Vor dem Reichspräſidentenpalais
und dem Hotel der Flieger hatten
ſich heute wieder große Maſſen von
Zuſchauern eingefunden die den
drei Fliegern wie am Vortage zu=
jubelten
und ſie begrüßten. Nach=
mittags
wurden ſie im Rathaus der
Stadt Berlin empfangen, wo ihrer
neie Ehrungen warteten. Sie
mußten ſich in das Goldene Buch
der Stadt eintragen, woran ſich
eine eindrucksvolle Feier ſchloß.
Dann ging es weiter zu den Ver=
anſtaltungen
einiger Organiſatio=
nen
des Flugweſeis und des Auto=
mobilſports
. Ueberall mußten ſich
die Flieger recht heftig feiern laf=
ſen
. Aber man hat ihnen im Laufe
des Donnerstag, doch fo viel Zeit
gelaſſen, daß ſie gemeinſam den
7. Geburtstag des Töchterchens von
ihrem Kameraden Fitzmauriee be=
gehen
konnten.

Die Ozeanflieger auf der Triumphfahrt
durch die Straßen Bremens vor dem Rathaus und dem Standbild Roland des Rieſen, von der
hubelnden Menge umgeben.

Zuſchauer in Erwartung vor der Landung der Fliegerſiaffel.

Heute mittag um 1 Uhr empfing
die Stadt Berlin in ihrem Rat=
haus
die Bremen=Flieger. Neben
den Vertretern der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden wohnte auch
der Botſchafter der Ver. Staaten
Dr. Shurman:, der Veranſtaltung
bei. In der Anſprache, die Ober=
bürgermeiſter
Boeß an die Ozean=
flieger
richtete, wies er darauf hin,
wie ſehr gerade die beiden deut=
ſchen
Flieger den Berlinern nahe=
ſtänden
. Daß der iriſche Flieger
ſich der Fahrt angeſchloſſen habe,
ſei für das ganze deutſche Volk
eine beſondere Ehre und Freude.
Der Oberbürgermeiſter überreichte
dann den Fliegern die von der
Stadt Berlin geſtiftete Plakette,
die vor ihnen auch im vergangenen
Jahre Camberlain und Levine er=
halten
hatten.

Augenblicksbild vom Tempelhofer Flughafen.
(Originalzeichnung von Fritz Oehlſchlägel.)

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Geite 10

Freitag den 22 Juni 1928

Sport, Spiel und Turnen.

40 Nationen in Amſierdam.

Die erſten Meldeergebniſſe für den Hauptteil der Olympiſchen Spiele
in Amſterdam (28. Juli12. Auguſt) liegen jetzt vor. Am weitaus ſtärk=
ſten
iſt natürlich die Beteiligung in der Leichtathletik. Nicht weniger
als viergig Länder haben hierzu gemeldet. Zum Fechten liegen
die Unterſchriften von 29 Ländern vor, das Gewichtheben vereint die
Vertreter von 20 Ländern im Wettbewerb. Folgende Nationen haben
genannt:
Leichtathletik (29. Juli bis 6. Auguft):
Argentinien, Auſtralien, Belgien, Canada, Chile, Cuba, Dänemark,
England, Deutſchland, Eſtland, Finnland, Frankreich, Griechen=
land
, Haiti, Holland, Britiſch=Indien, Italien, Japan, Schottland, Un=
garn
, Litauen, Lugemburg, Mexico, Monaco, Norwegen, Neu=Seeland,
Oeſterreich, Panama, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien,
Spanien, Tſchechoſlowakei, Türkei, Amerika, Jugoſlawien, Schweden,
Schweiz, Südafrika.
Fechten (29. Juli bis 11. Auguſt):
Argentinien, Belgiew, Bulgarien, Canada, Chile, Dänewark, Deutſch=
land
, Aegypten, England, Finnland, Frankreich, Holland, Ungarn,
Italien, Mexiko, Norwegen, Oeſterreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Spanien, Dſchechoſlowakei, Türkei, Uruguay, Amerika, Jugoſlawien,
Schweiz, Spanien, Griechenland.

Kraftſport.

Gaufeſt des Odenwald=Gaues in Nieder=Kainsbach.

Gewichtheben (28. und 29. Juli):
Argentinien, Belgien, Dänemark, Deutſchland, Aegypten, Eſt=
land
, Frankreich, Griechenland, England, Holland, Ungarn, Italien,

Lettland, Litauen, Luxemburg, Oeſterreich, Portugal, Türkei, Schweiz,
Schweden.
Deutſchlands Meldungen für die Rad=Wettbewerbe.

Der Bund Deutſcher Radfahrer hat die folgenden Teilnehmer für
die radſportlichen Wettbewerbe der Olympiſchen Spiele beſtimmt:
Bahnrennen: Bernhardt, Köther (Hannover); Jorſch (Dortmund); Joſef
Steeger (Augsburg); Einſiedel (Dresden); Dornbach (Köln); Straßen=
rennen
: Koch (Frankfurt); Stübecke (Weſtwig); Neumann (Berlin);
Schmidt (Chemnitz); Kürſchner (Erfurt). Erſatz: John, Unger (Chemnitz).

Fußball.

Hochſchulmannſchaft FC. Eintracht.

Am kommenden Samstag, 6 Uhr abends, findet auf dem Platze am
Finanzamt wieder ein ſehr intereſſantes Fußballtreffen ſtatt. Da die
Hochſchulmannſchaft in letzter Zeit ſehr gute Reſultate zu verzeichnen
hatte, z. B. erſt vor kurzem einen Sieg über den hieſigen Liga=Neuling
V.f. R., wird man vorausſichtlich gegen die wieder ſeit langem komplett
antretende Eintrachtself, mit einem jederzeit ſpannenden und fairen
Spiel erfreut werden.
Sportverein Darmſtadt 1898 Alemannia Worms.
Obwohl in dieſem Jahre keine Spielſperre für dem Monat Juli
ingeordnet iſt, werden die ſämtlichen Fußballmannſchaftem des Sport=
vereins
98 im kommenden Monat keine Wettſpiele austragen, ſondern
dieſe Zeit ausſchließlich zur Vorbereitung für die bommende Verbands=
ſpielſaiſon
benutzen. Das am morgigen Samstag ſtattfindende Spiel
der Fußball=Ligamanmſchaft der 98er iſt daher das letzte Spiel dieſer
Saiſon in Darmſtadt, während am Sonntag, den 94. Juni, und 1. Juli
noch Spiele in Erbach (Platzeinweihung) und in Pfungſtadt (25jähriges
Stiftungsfeſt des Raſenſporvvereins 03 Germania) abſolviert werden.
Wiederum führt das kommende Spiel den Sportverein mit einem ſpiel=
ſtarben
Gegner aus der diesjährigen Verbandsrunde zuſammen. Man
geht gewiß nicht fehl, wenn man die Alemannia Worms als Gegner
wertet, der der ſehr verjüngten Mannſchaft der 98er ſchwer zu ſchaffen
machen wird. Das Spiel, zu dem die Eintrittspreiſe ſtark herabgeſetzt
ſind, beginnt um 6,30 Uhr.

Der Wettengott hatte leider kein Einſehen für die Kraftſportler, die
am vergangenen Sonntag ihr Gaufeſt in Nieder=Gainsbach feierten.
Zum Ringen und Gewichtheben, ſowie zu den ſchweren Wurfübungen
gehört nun einmal Sonne und wieder Sonne, die ſich leider an beiden
Feſttagen nur dann blicken ließ, um einen neuen Gewitterſchauer anzu=
kündigen
. Deſſen ungeachtet hatten ſich 250 Konkurrenten eingefunden,
welche in harten, ſportlich hochſtehenden Kämpfen um den Siegeslorbeer
kämpften. Ein ſtattlicher Feſtzug bewegte ſich durch die reichgeſchmück=
ten
Straßen des Ortes zum Feſtplatz, wo der Bürgermeiſter Worte herz=
licher
Begrüßung an die Kraftſportler des Odenwaldes richtete und
Gauvorſitzender Heckmann=Dieburg den Donk des Gques zum Ausdruck
brachte, ſowie auf Zweck und Ziel des Kraftſportes hinwies. Gegen
abend erfolgte dann die Preisverteilung, die folgende Reſultate zeitigte:
Gewichtheben (Olympiſcher Dreikampf). Fliegengewicht: 1. St.N.
r19, 330 Pfund; 2. Hahl, Polizei, 315 Pfund; 3. Hoffmann, Gammels=
bach
, 305 Pfund. Bantamgewicht: 1. Erb 1895, Darmſtadt, 420 Pfd.;
2. Wolf, Groß=Umſtadt, 410 Pfd.; 3. Rodenhäuſer, 1926 Nieder= Ram=
ſtadt
, 395 Pfd. Fedengewicht: 1. Göbel, 1910 Darmſtadt, 440 Pfund;
2. Rühl, 1895 Darmſtadt, 420 Pfund; 3. Emig, Tv. Nieder=Ramſtadt,
410 Pfund. Leichtgewicht: 1. Seibert, 1895 Darmſtadt, 475 Pfundz
2. Niebel, Werſau, 440 Pfund; 3. Fuchs, Dieburg, 430 Pfund. Mittel=
gewwicht
: 1. Guttandin, Dieburg, 490 Pfund; 2. Bermond, Werſau, 465
Pfund; 3. Aßmuß, 1895 Darmſtadt, 460 Pfund. Halbſchwergewicht:
1. Kühn, 1926 Nieder=Ramſtadt, 445 Pfund; 2. Faltermann, Tv. Nd.=
Namſtadt, 430 Pfund. Schwergewicht: 1. Seib, Hetzbach, 485 Pfund;
2. Häuſer, Arheilgen, 455 Pfund.
Altersklaffe. Leichtgewicht. 1. Fiſcher, 1910 Darmſtadt, 440 Pfund;
2. Gräf, Pfungſtadt, 410 Pfund; Schwergewicht: 1. Hauffenmeyer, 1895
Darmſtadt, 485 Pfund; 2. Groh, 1910 Darmſtadt, 405 Pfund.
Ningen. Jugend. 1. Klaſſe: 1. Crößmamn, Pfungſtadt, 2. Bock,
1910 Darmſtadt. 2. Klaſſe: 1. König, Arheilgen; 2. Göbel, 1910
Darmſtadt; 3. Seeger, Pfungſtadt. 3. Klaſſe: 1. Eckrot, Rimbach;
2. Grohe, Dieburg; 3. Storck, Arheilgen. 4. Klaſſe: 1. Ohl, Dieburg;
2. Wick, Dieburg; 3. Löb, Hetzbach. 5. Klaſſe: 1. Schmitt, Rimbach;
2. Bugbaum, Werſau; 3. Lautenſchläger, Gammelsbach. 6. Klaſſe:
1. Stockert, Rimbach; 2. Perini, 1910 Darmſtadt; 3. Kilian, Fürth.
Aktivität. Fliegengewicht: 1. Hahl, Polizei; 2. Borowfki, 1910,
Darmſtadt; 3. Schütz, Rimbach. Bantamgewicht: 1. Schwarz, 1910
Darmſtadt; 2. Daum, Polizei; 3. Oberthür, Roßdorf. Federgewicht:
1. Siegriſt, Darmſtadt; 2. Schanz, Polizei; 3. Schwarz, 1895 Darmſtadt.
Leichtgewicht: 1. Fiedler, Arheilgen; 2. Niebel und 3. Daum, Werfau.
Mittelgewicht: 1. Vetter, Polizei; 2. Kleinſchroth, Hetzbach; 3. Dorter,
Dieburg. Halbſchwergewicht: 1. Veith, 1910 Darmſtadt; 2. Knapp,
Polizei. Schwergewicht: 1. Lißfeld, Polizei; 2. Krimm, Dieburg.
Altersklaſſe. Schwergewicht: 1. Hauffenmayer, 1895 Darmſtadt. Mittel=
gewicht
: 1. Moder, Roßdorf.
Wurf und Stoß. Hammerwerfen. Leichtgewicht: 1. Knapp, Fürth,
30,74 Meter; 2. Rohrbach, Polizei, 28,43; 3. Hauk, Hetzbach, 28,35.
Mittelgewicht: 1. Ott, Dieburg, 37 Meter; 2. Schumann, Roßdorf, 32,30
Meter. Schwergewicht: 1. Seib, Hetzbach, 37,94 Meter; 2. Lißfeld,
Polizei, 34 Meter. Gewichtswerfen. Leichtgewicht: 1. Kngpp, Fürth,
10,30 Meter; 2. Heilmann, Hetzbach, 10,16 Meter; 3. Heilmamn 2.,
Hetzbach, 7,93 Meter. Mittelgewicht: 1. Ott, Dieburg, 10,60 Meter;
2. Guttadin, Dieburg, 9,90 Meter; 3. Schumann, Roßdorf, 9,05 Meter.
Schwergewicht: 1. Seib, Hetzbach, 10,20 Meter; 2. Lißfeld, Polizei,
9,07 Meter. Steinſtoßen. Leichtgewicht: 1. Knapp, Fürth, 6,34 Mtr.;
2. Heilmann, Hetzbach, 6,02 Meter; 3. Schmitt=Pfungſtadt, 6 Meter.
Mittelgewicht: 1. Ott, Dieburg, 6,45 Meter; 2. Guttandin, Diebura,
5,30 Meter. Schwergewicht: 1. Seib, Hetzbach, 7.,30 Meter; 2. Getroſt,
Rimbach, 7.10 Meter.
Muſterriegen: 1. 1885 Darmſtadt, 331 Punkte; 2. Werſau, 27;
3. Pfungſtadt, M3.
Tauziehen. Leichte Klaſſe: 1. Gammelsbach; 2. Fürth; 3. Hetzbach.
Schwere Klaſſe: 1. 1910 Darmſtadt: 2. Hetzbach; 3. Pfungſtadt.
Feſtzug. Korſopreis Arheilgen: 2. Gammelsbach; 3. Pfungſtadt.

Geſchäftliches.

Radfahren.

100 Kilometer=Straßenrennen im Odenwald.

Anläßlich der Einweihung des Sport= und Erholungsparkes in Er=
bach
am Sonntag, den 24. Juni, veranſtalter der Radfahrevverein 1900
Erbach i. O. ein 100 Kilometer=Straßenrennen um den Wanderpreis des
Grafen zu Erbach=Erbach. Verteidiger des Wanderpreiſes iſt H. Franke
vom V.C. Darmſtadt. Die Strecke führt über Michelſtadt Höchſt
Groß=Umſtadt Dieburg Roßdorf Ober=Ramſtadt Gadernheim
Lindenfels Reichelsheim Gerſprenz Rehbach Steinbach
Michelſtadt wieder nach Erbach. Der Start iſt um 6 Uhr vormittags
vorgeſehen. An dem Rennen beteiligen ſich etwa 225 Fahrer.

Zwei Olympiamannſchaften trugen am Mittwoch abend in Deutſch=
land
Freundſchaftsſpiele aus. Chile konnte den Hamburger S. V. nach
einem prächtigen Kampf 4:3 (0:1) ſchlagen, dagegen wurde Mexiko
bom weſtdeutſchen Meiſter Sp.Vg. Köln=Sülz 07 7:0 (2:0) geſchlagen.
Eine neue D.T. Höchſtleiſtung im Schleuderballwerfen erzielte Mül=
ler
=Seefeld mit 67,80 Meter.
Im Davispokalkampf Holland Tſchechoſlowakei in Prag führen
die Tſchechen 2:0. Mit dem gleichen Ergebnis liegt bei dem in Felix=
towne
ſtattfindenden Kampf Italien England Italien in Front.

Turnen.

Beſtandserhebung der D. T.
Das genaue Ergebnis der Beſtandserhebung der Deutſchen Turner=
ſchaft
vom 1. Januar 1928 liegt nunmehr vor. Danach beträgt die Ge=
ſamtmitgliederzahl
1 624 367. Sie bringt einen kleinen Rückgang gegen=
iber
dem Vorjahre, der ſich hauptſächlich auf die Männerturner erſtreckt.
Nicht zu verkennen iſt, daß ſich die Geſamtzahl der Vereine auf 12 772 in
11 183 Vereinsorten vermehrt hat. 350 Vereine haben nicht berichtet.
Knaben und Mädchen bis zum 14. Lebensjahre zählte die Deutſche Tur=
nerſchaft
204 311 bzw. 150 024; Jugendliche vom 15. bis 21. Lebensjahre
310 814 männliche und 132 874 weibliche. Vom 22. Lebensjahre an und
darüber waren 733 689 männliche und 92 655 weibliche Mitglieder vor=
handen
. Der größte deutſche Turnkreis war der ſächſiſche (14.), der mit
269 475 Mitgliedern die Spitze hält und auch in allen Altersklaſſen die
ſtärbſte Mitgliederzahl aufzuweiſen hat. An zweiter Stelle ſteht der
Mittelrheinkreis mit 190 538 vor dem Turnkreis Bayern mit 150 865,
dem Turnkreis Thüringen mit 106 285 und dem Turnkreis Brandenburg
mit 104 243 Mitgliedern.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druc
und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

Ein kleies Kapital bedeutet für jede Frau ihr 9
Wäſche und waſchbaren Kleidern, und um ſo vorſichtiger
Wahl der Mittel zu deren Pflege ſein müſſen. Zu Mortz
mutters Zeiten fehlte es an den geeigneten Waſchmittel
und ſcharfe Pulver taugten ſchlecht dazu. Die modern
leichter; zu jeder eZit kann ſie mit Hilfe der feinen 9u
eine kleine, müheloſe Wäſche veranſtalten. Lux Seifenfl
reinigend und geſtatten die Reinigung beſonders zarter
aus Seide, Kunſtſeide, Wolle und Leinen leicht mr
gefahrlos.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Tätigkeit der Schöffen und Geſchworenen. O 19.45;
Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik: Die
Miſchehe. Höhere Ernten durch Dachpappe. D=Tende
Film=Wochenſchau. O 20.15: Anläßl. der Rheiniſchen
in Frankfurt: Vorträge Joſef Ponten und Adolf
0 21.15: Bunter Abend. Ausf.: Harry Cobler (Tan=
Dr. Atzler (oſtpreuß. Mundart). Funkorch. Anſchl.
des Kaſſeler Hausorch. Kapellm. Bodart.

Stuttgart.

Freitag, 22. Juni.

12.15: Landwirtſchaftsfun
Wetterbericht. Anſchl.: Schallplattenkonzert. o

6 16.15: Funkorch. Einl.: Eliſabeth Schloit
O 18: Landwirtſchaftsnachr. O 18.15: Freiburg: E
Dr. Hoche: Die Wechſeljahre des Mannes. e 18.4,
Dr. Löwenberg: Geſelligkeit in Vergangenheit und
O 19.15: Engliſcher Sprachunterricht für Anfänge
Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperaf
Sinfoniekonzert des Philh. Orch. Stuttgart. Dir.:
Hedenus (Violine). Haydn: Sinfonie. Lalo: Sinf F
Krenek: Potp. Anſchl.: Groteskenabend.
Krenek: Potp. Anſchl.: Groteskenabend. Mitw.: 5
Brandt, Höger, Ott, Puſchacher, Stockinger, Struve. G
Königliche Ehefreuden. Tſchechow: Wie ich mich ve
Reimann: Neumann ſpielt Komödie. Jeruſalem; 7
Courteline: Der gemütliche Kommiſär. A

Berlin.

Freitag, 22. Juni. 15.30: Frauenfragen. Dr. Ge
Die moderne Hausfrau. O 16: Polizeihauptmann
Lager der Schammar=Araber. o 16.30: Sportſchau. D
Eindrücke aus Amſterdam. o 17: Paul Morgan lie
Buch: Stiefkind der Grazien. e 17.30: Kapelle 9/,6
Italieniſch. 6 19.30: Dr. Zielenziger: Die Zuku
Probleme des neuen Berlins. O 20: Das Woc
Uderſtädt: In die Neumark. O 20.30: Vortrag. o St
Bergen. Dir.: Seidler=Winkler. Komzak: Ouv. (
Meyer=Helmund: Serenade für gem. Chor und Klavier
Mädchen. Koſchat: Ein Sonntag auf der Alm,
Volkslieder: Juhe, Tirolerland. Zillertal, du biſt F
Koſchat: Büaberl, merk dirs fein. Abſchied
Kärntner Volkslied. Koſchat: Am Wörther See,
Komzak: Auf den Bergen wohnt. Koſchat: Gai E
marſch. Ausf.: Berliner Funkorch., Funkchor. Af Fu/s
nachrichten.
Stettin. 13.05: Sondermitteilungen für den Land
Landwirtſchaftskammer Pommern.
Deutſche Welle. Freitag, 22. Junt. 12: Dr.
der Berliner Zoo ſeinen Gorilla bekam. o 14.30:
6 15: Dr. Bornſtein: Ohne Zahnpflege kine Kult
Wetter und Börſe. 6 16: W. Wolgaſt: Berufsb / Da
Beruf des Zimmerers. o 16.30: F. Stiemer: Das j
land. 6 17:. Leipzig: Aus modernen Operetten.
Rat Dr. Jacobs: Die Landwirtſchaftsabhängigkeit dF
6 18.30: Engliſch für Fortgeſchr. O 18.55: Dr.. La zit
wirtſchaft in Mitteleuropa. O 19.20: Wiſſenſchaftl.
Tierärzte. 0 20: Dr. Würzburger: Wie entſteht eit
zeitſchrift? 2.30: Dir. Merkel: Flugzeug und
Weltverkehr. Der kommende Transozeaniſche Luftvei
Staatsſekr. a. D. Müller: Die Anfänge der Arb
in Europa. O 21.30: Studienrat Müller: Die Wund=
terwelt
. Die Höhlen Mitteldeutſchlands. Anſchl.;
O 22.30: Nachtmuſik der Königsberger Funkkapelle.

Wetterbericht.
Gießen
Ein Hochdruckkeil ſchiebt ſich von dem über Frank: ſwuſ
Hoch nördlich bis über die Nordſee vor. Untes dem
Druckes geſtaltet ſich das Wetter vorübergehend aufheit E
mer noch mäßig warm. Gleichzeitig rückt von Atla 7
eine neue Störung heran, die ſpäter wieder unter Zu /
Luft und durch Bewölkung ſich bemerkbar machen wird.
Ausſichten für Freitag, den 22. Jum:
Vorübergehend wolkig mit Aufheiterung, ſpäter wiede ſt. 00
zunahme, wärmer.
Ausſichten für Samstag, den 23. Jum!
Wolkiges Wetter mit weiter anſteigenden Temperat: a0
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Freitag, den 22. Juni 1928

Geite 11

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die
kei

IE
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pügelten und beschädigten
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Ty=Kragen
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Ihnen diese Sorgen, denn sie
nicht gewaschen, sondern fort-
n
, wenn sie unsauber sind ..
H2.10 2.80
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müſſen da er vorläufig zurückgelegt werden.
Eine Verfügung über die eingereichten Ratenſcheine iſt aus=
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ſen, da dieſe ſofort entwertet werden
Die Ausreichung bezw. Verſendung erfolgt unſererſeits
peſenfrei der Reige nach nur an den Einreicher der Ratencheine
und ird vorausſichtlich etwa Ende Mai beginnen
Werden Ratenſcheine Nr. 1 bis zum Ablauf von 3 Monaten
nah der 3. Veröffentlichung dieſer Aufforderung im Deutſchen
Reichs Anzeiger nicht eingereicht, ſo iſt die Bank berechtigt, den
auf dieſe Ratenſcheine entfallenden Anten zu hinte, e en, ſpfern
nicht innerhalb der Friſt der Antrag auf Einleitun, (s Aufge=
botsverfahrens
oder auf Zahlungsſperre nachgewielei iſt,
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Mannheim, den 19. Juni 1928.
Rheiniſche Hypothekenbank.

[ ][  ][ ]

Die finanzielle Lage der Reichsbahn.
Im April 1928 blieben die Geſamteinnahmen der Reichsbahn um
25 Millionen RM. hinter dem Märzergebnis zurück. Bei den Aus=
gaben
, die ſich im allgemeinen auf der Höhe des Vormonats hielten,
entſtanden vermehrte Aufwendungen infolge Erhöhung der Arbeiter=
löhne
ab 1. April 1928. Es wird darauf hingewieſen, daß ſich in den
nächſten Monaten eine Reihe von Ausgaben erheblich ſteigern wird.
Auch die Einnahmen des Monats April reichten zur Deckung der Aus=
gaben
nicht aus. Einnahmen in Höhe von 403 273000 RM. ſtanden
Ausgaben in Höhe von 414 250 000 RM. gegenüber. Es mußten des=
halb
11 Millionen RM. erneut der Rückſtellung aus dem Jahre 1927
entnommen werden. Für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchrei=
bungen
iſt die Zahlung von 45 503 000 RM. an den Generglagenten
rechtzeitig geleiſtet worden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. Juni.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe eine Erholung feſtzu=
ſtellen
war, geſtaltete ſich die Tendenz an der heutigen Börſe weiter
freundlich. Die feſte Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe und die
leichte Verfaſſung des Geldmarktes gaben dem heutigen Mankte einen
ſtarken Rückhalt. Der weitere Rückgang der Arbeitsloſenziffer im Reiche
und die angeblich ſtärkere Beteiligung des Auslandes und der Privat=
kundſchaft
am Börſengeſchäft, veranlaßten die Spekulation zu weiteren
Deckungskäufen. Die ſtarke Nachfrage nach einigen Spezialwerten gaben
der Börſe eine kräftige Stütze und die Stimmung wurde ſehr zuverſicht=
lich
. Mit Ausnahme der bevorzugten Werte, in denen immer noch
zeitweiſe Materialknappheit beſtand, war das Geſchäft jedoch minimal.
Von Kaliwerten waren Salzdetfurth mit plus 7 Prozent, Aſchersleben
mit plus 6 Prozent lebhaft verlangt. Weſteregeln zogen jedoch nur
3 Prozent an. Verſtärktes Intereſſe machte ſich ferner für Zellſtoff
Waldhof mit plus 3 Prozent am Elektromarkt für Siemens mit plus
2½ Prozent und am Bankenmarkt für Reichsbank mit plus 3 Prozent
bemerkbar. Bevorzugt waren am Montanmarkt Rheiniſche Braunkohle,
Rheinſtahl und Mannesmann mit je 2½ Prozent. Am Chemiemarkt
waren J. G. Farben, nachdem dieſelben anfangs recht lebhaft gehandelt
wurden, da hier die Zulaſſung der Farbenbonds zur amtlichen Notiz
anregend wirkten, eher vernachläſſigt. Für Holzverkohlung beſtand da=
gegen
mit plus 2 Prozent verſtärktes Intereſſe. Scheideanſtalt ver=
loren
1 Prozent. A.E.G. zogen 1½ Prozent und Geffürel 2½ Prozent
an. Am Bauunternehmungsmarkt waren Holzmann 2½ Prozent und
Cement Heidelberg 1 Prozent gebeſſert. Einiges Intereſſe machte ſich
noch für Daimler mit plus 1½4 Prozent bemenkbar. Sonſt waren gegen=
über
der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursbeſſerungen bis zu 1 Pro=
zent
feſtzuſtellen. Am Rentenmarkt war die Haltung ebenfalls freund=
licher
. Ablöſung o. O. waren mit 183 Prozent etwas gefragt. Aus=
länder
ruhig und behauptet.
Im Verlaufe kamen nur in Spezialwerten Umſätze zuſtande. In
J. G. Farben konnte ſich aus dem ſchon oben erwähnten Grunde recht
lebhaftes Geſchäft entwickeln. Auch die Kaliwerte konnten erneut etwas
anziehen. Tagesgeld blieb mit 5 Prozent unverändert. Am Debiſen=
markt
nannte man Mark gegen Dollar 4,1835, gegen Pfunde 20,418.
London=Kabel 4,88, Paris 124,18, Madrid witer ſchwach 29,92, Mailand
92,80, Holland 12,0934.
An der Abendbörſe machte ſich wieder eine größere Unluſt
bemerkbar, da die unſichere Haltung an der New Yorker Börſe zur
Zurückhaltung mahnte. Die Spekulation ſchritt zu Gewinnmitnahmen,
aber das herauskommende Material wurde ziemlich leicht aufgenommen.
Das Geſchäft blieb ſehr klein und beſchränkte ſich im weſentlichen auf, ſich für Glektrolyttupfer ppompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
einige Spezialpapiere. So waren beſonders am Kalimartt Salzdet= (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 189,50 R.
furth mit plus 25 Prozent und Weſteregeln mit plus 1,75 Prozent Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
etwas lebhafter gehandelt. Einige Nachfrage beſtand nur noch für Licht (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung
u. Kraft, die 1 Prozent gewinnen konnten. Siemens waren dagegen
waren bei minimalen Umſätzen behauptet. Im übrigen blieben die
Kurſe gegenüber den Berliner Schlußkurſen behauptet. Renten ſtill. 350 RM., Antimon Regulus 8994 RM., Feinſilber (1. Kg. fein)
Farbenbonds zirka 149,5. Unter dem Druck der Geſchäftsſtille bröckel= 81,5082,50 RM.
ten die Kurſe etwas ab. Ablöſungsſchuld ohne Option 18,80.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. Juni.
ſtellen waren, machten zu Beginn der heutigen Berliner Börſe weitere
Fortſchritte. Die Stimmung war einheitlich freundlich und das Kurs=
nibeau
lag im Durchſchnitt um 13 Prozent höher als am geſtrigen 49,75 (50,50), Juni 50,50 (51.50), Juli 50,B (51), Auguſt, September 50
Börſenſchluß. Kaliwerte konnten ſich z. T. erheblich befeſtigen, wobei
(plus 19 Prozent) die Führung hatten. Zur zuverſichtlichen Stimmung Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
trug vor allem der feſte Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe bei.
Man nimmt an, daß auch Paris und Brüſſel heute feſter einſetzen wer= ſich für Kupfer (Tendenz: träge): Standard p. Kaſſe, 3 Monate
den, zumal man die Maklerinſolvenz in Brüſſel ruhiger beurteilt und 637½, Settl. Preis 63½, Elektrolyt 683469½4, beſt ſelected 66½
glaubt, daß die Gerüchte, die in letzter Zeit über den Löwenſteinkon= bis 673 Elektrowirebars 691 Zinn (Tendenz: unregelmäßig): Stan=
zern
verbreitet wurden, dadurch gegenſtandslos geworden ſind, daß der
Abſchluß der amerikaniſchen Löwenſteinanleihe in Kürze zu erwarten Banka (inoff. Not.) 214½, Straits (inoff. Not.) 212½; Blei (Tendenz:
iſt. Auch die Gründung der neuen internationalen Inveſtment=Geſell= ſtetig): ausländ, prompt 20 o, entft. Sichten 202/., Settl. Preis 20¾;
ſchaft durch Speher=Elliſſen vermochte anzuregen. Der Ultimo dürfte Zink (Tendenz: feſt): gewöhnl. prompt 252te, entft Sichten 25½,
kaum irgendwelche Schwierigkeiten bringen, da mit einem weſentlich Settl. Preis 25½; Queckſilber (inoff. Not.) 22; Wolframerz (inoff.
geringerem Kapitalbedarf gerechnet wird. Am Geldmarkt waren die 3

Sätze faſt unverändert. Tagesgeld 67,5 Proz, vereinzelt jedoch etwas
darunter. Monatsgeld 7,58,5 Prozent, Bankgirierte Warenwechſel
6’s Prozent. Am Deviſenmarkt hörte man KabelMark mit 4.1836,
KabelPfund mit 4.8795, Spanien ſchwankend 29.83, Mailand eher
ſchwächer 92.88½. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe war die Haltung
zunächſt noch feſt, ließ aber dann leicht nach. Im weiteren Verlauf
blieb die freundliche Grundſtimmung der Börſe beſtehen. Die Speku=
lation
ſetzte teilweiſe ihre Deckungskäufe fort, ſo daß erneute Kurs=
ſchwankungen
eintraten. Später war die Tendenz unter Schwankun=
gen
behauptet. Der morgens zur Veröffentlichung gelangende Außen=
handel
für Mai fand eine teils günſtige, teils ungünſtige Vorausſage.
Das Geſchäft ſchrumpfte wieder merklich zuſammen. Es gewannen
u. a. Salzdetfurth 5,5, Geſ. für El. 5,75, Schubert und Salzer 5, Sie=
mens
2, J. G. Farben, Glanzſtoff dagegen verloren 2 und Bemberg 5.
Bis zum Schluß der Börſe wurde die Tendenz ſchwächer, ſo daß die
Anfangskurſe überwiegend wieder erreicht und teilweiſe ſogar unter=
ſchritten
wurden. An der Nachbörſe traten vereinzelt kleine Kursbeſſe=
rungen
ein.

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Metallnotierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 21. Juni ſtellten
und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 9899 Pro=
vernachläſſigt
und etwas ſchwächer. J.G. Farben und Geſ. für El. zent, in Blöcken, Walz= und Drahtbarren 190 RM., desgleichen in Walz=
oder
Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM. Reinnickel, 9899 Prozent,
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 21. Juni
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 126,75 (126,75), Februar, März
126,75 (127), April 126,75 (127,75), Mai 127 (197,25), Juni 125,50 (127),
Juli 125,75 (126), Auguſt 126 (126,50), September 126 (126,75), Oktober
126 (126,50), November 126 (126,50), Dezember 126,75 (127). Tendenz:
Die Kursbeſſerungen, die ſchon im geſtrigen Tagesverkehr feſtzu= befeſtigt. Blei: Januar, Februar 42 (42,25), März, April 42 (42,50),
Mai 42,25 (42,50), Juni 41 (41,25), Juli 41,25 (41,50), Auguſt 41,50
(41,50). September 41,50 (41,75), Oktober, November. Dezember 41,75
(42). Tendenz: feſter. Zink: Januar, Februar, März, April, Mai
Bemberg mit einem Gewinn von 29 Prozent, gefolgt von Glanzſtoff 50,75), Oktober, November, Dezember 49,75 (50 50), Tendenz; ruhig.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 21. Juni ſtellten
dard p. Kaſſe 211½½, 3 Monate 28½3, Settl. Preis 211½,
Not.) 1578.

Wirtſchaftliche Rundſchau

Die deutſche Rohſtahlgewinnung im Mai. Die de
gewinnung im Mai d. Js. iſt mit 1247 781 To. um
als die des April. Da der Mai aber 25 Arbeitstage zu
den Stahlwerken im April nur an 23 Tagen gearbeit
iſt die durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung im
um rund 500 To. niedriger als die des April. Sie
87 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewu
res 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges und
13 Prozent hinter dem beſten Nachkriegsmonat (Janu=
Abſchluß der Dollaranleihe der Frankfurter Gasg
wir erfahren, iſt die in ihren weſentlichen Einzelheiten
gegebene Anleihe von 3 Millionen Dollar der Frankf=
ſchaft
A.G. Franfurt a. M. mit Brovn Brothers
dieſer Tage perfekt geworden. Zu ergänzen iſt, daß
kaum ein nennenswerten Betrag von neuen Mitteln zu
anderen Abdeckungen vor allem der zur Finanzierung
derkaufes im Vorjahre bei Dreyfuß u. Co. aufgenomn
2 Millionen Dollar=Kredit mit der neuen Anleihe abged
Faber u. Schleicher A. G., Offenbach a. M. Die Ge
1927 mit einem Bruttogewinn von 628 408 (436 449) R.
wurden 104 220 (96 120), an Handlungsunkoſten 356 994
beanſprucht. Nach 65 714 (25 324) Abſchreibungen verk
lich 58 867 (84 697) RM. Vortrag ein Reingewinn vo.
(123 387), aus dem bekanntlich 8 (6) Prozent Dividend
63 715 RM. vorgetragen werden. Der Umſatz erfuhr
Steigerung, nicht nur durch die beſſere Konjunktur, ſonder
weiter wachſende Verbreitung der Fabrikate. Die erhöl
im Maſchinenbau konnten einigermaßen durch Betrieb
ausgeglichen werden. In der Bilanz erſcheinen bei 992
und 198 135 RM. Umſtellungsrücklage, Gläubiger 884 79
darunter, Bankſchulden 357 568 (329 854) RM. Ande=
ausgewieſen
: Grundſtücke und Gebäude 642 000 (65400
räte 478 600 (713 591) RM. und Schuldner 1 161555 (84
dem neuen Geſchäftsjahre habe die Steigerung des Au
bisher weitere Fortſchritte gemacht.
Zu der Gründung eines amerikaniſchen Eiſen= und
truſtes. Wie wir zu der Meldung über die Gründung
niſchen Eiſen= und Stahlausfuhrtruſtes erfahren, ſteht
ſchen beteiligten Kreiſen auf dem Standpunkt, daß ſich
nicht gegen die deutſche Eiſeninduſtrie, ſondern in erſt
Frankreich und Belgien richten dürfte, da dieſe Lände=
dem
Gebiete der Eiſen= und Stahlinduſtrie den Wel
ſchen. Sie haben ihn durch ihr Valuta=Dumping getvr
Erfahrungen mit Belgien haben gelehrt, daß hier die
ſich in bezug auf die Preisbildung am Eiſenmarkt n
gewirkt hat. Dasſelbe wird man von Frankreich anne!


Ef


G
FaM
G laut
*

Produktenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 21. Juni. Die
landskurſe wirkten anregend, ſo daß die heutige Produ
feſten Verlauf nahm. Weizenmehl war dagegen weiter ri
verlangte für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne
inländ. 27,2528, ausländ. 29,2530,75, Roggen inlä
inländ, und ausländ. 27,7528,75, Braugerſte ausländ.
gerſte 2425, Mais mit Sack 24,50, ſüddeutſches Weize
Null 3636,75, ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausm
Weizenkleie 14,2514,50.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. Juni. Am Fr
duktenmarkt trat infolge der höheren Auslandsnotierung
rung der Lage ein. Die Stimmung wurde feſter. Die 1
jedoch klein, da die Händler nur wenig Unternehmungslt
Mehlmarkt war Weizenmehl etwas gefragt und höher.
die höheren Auslandspreiſe ganz ohne Einfluß auf die 9
Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1 26,50,
Hafer inländ. 27,5028,25, Mais für Futterzwecke 36,7
genmehl 38, 7539,25, Weizenkleie 1414,15, Noggenkleie
Berliner Produktenbericht vom 21. Juni. Die Wirk
Schlußmeldungen von den überſeeiſchen Terminmärkten n
von Liverpool berichtete leichte Abſchwächung zum Teil p
vormittags bezahlten Weizenlieferungspreiſe waren zu
nicht mehr durchzuholen und auch eine geſtern nachmitte
vormittag zu beobachtende leichte Belebung des Mehlgeſche
faſt völliger Stagnation gewichen. Immerhin lauteten di
notierungen für Weizen und Roggen noch etwa 1 Mark
rige Schlußpreiſe. Die Auslandsofferten für Weizen und
beträchtlich erhöht, das Inland forderte für Weizen gle
Preiſe, während Roggen zu geſtrigen Preiſen weiter nu
boten wurde. Die Kaufluſt der Mühlen ließ auch heut
übrig, jedenfalls waren die geforderten Preiſe nicht dur
Hafermarkte zeigte ſich heute ein etwas feſterer Grundton
hat nachgelaſſen, die Forberungen ſind erhöht, die Nach
verſtärkt. Gerſte weiter faſt umſatzlos.
* 83. Südweſideutſche Zentral=Häute=Auktion zu
gutem Beſuch wurde unter nachgebenden Preiſt
gekauft. Im einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt: S
wollig 80, blöß 57; Kalbfelle ohne Kopf, Klaſſe 1, bis 9
186, über 9 Pfund 170172, Klaſſe 2, bis 9 Pfund 156-
9 Pfund 1501) mit Kopf, Klaſſe 1: 140, Klaſſe 2: 1B5;
ohne Kopf, alle Gewichte: 126½, mit Kopf, alle Gewichte:

Frankfurter Kursbericht vom 21.5

I. 1. Reichs,
Länder= und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
78 Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. r 1
Ablöſungsanleih
Dtiſche. Anl. Ablö=
jungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

2. Sta dtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
7% Frkf. a. M.b. 26
7% Heidelb. v. 26
7% Ludwahf v. 26
720 Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
82 Mannh. v. 26
880 Nürnberg b. 26
30 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v.26
3. Pfandbrieſe
und Schuld=
verſchreibungen

2 Bad. Gold=
Kom.Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
11%,
Lig.=
Pfandbriefe.
Bo Frkf. Hyp. Bk.
e5 Jasdirwi.

87.2
78.4
80.4

86.25

7.02

94

86.5
83.5
92

93.5
95
92,

86.5
97.5
91

18% Frkf. Pfbrfbank!
4½% Gotha Gr.=
(red. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hhp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
1 8% Heſſ. Landesbk.
3
8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
820 Landesbank d.
Rheinprovinz);
88 Landeskr. Kaſſ
8% Mein. Hhp. Bk.
8% Naſi. Landesbk.
82 Pfälz, Hyp.Bk.
Lig.
4½%
Pfandbriefe.
8%o Preuß. Ctr.
Bod.=Cred.
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. .
8%0 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=Bkl
72
4½% Lig
Pfandbriefe.
8%0 Nhein.=Weſtf.=
Bd. Credit
4½% L.=Pf. 75
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
Lig.=
Zär.
82 Württ. Hhp.=B.

Paviermark=
98
86.5 Pfandbr. und
84 Kommunal=Obl.
Frkf. Hyv.=Bk. K.=
78.25 Sbl. Ser. 1 u. 21
Frkf. Pfdbr.=Bank.
81.5
Vorkr.=Pfandbr.
97.75 beſſ. Ods=Hyp.=Bk.
90
Vorkr.=Pfdbriefel
89 dgl. Kom.=Obl.
S 1-16
94.5
Kom.=Obl.
S. 17-24
100
Mein. Hyp.=Bank.
100
Vorkr.=Pfandbr.
96
Nordd. Grunder.=
91
Vorkr.=Pfdbriefe
97
Preuß. Pfandbrbk.
92
Vorkr.=Pfdbriefe
96.75 Rh. Hyp.=Bk. Vor=
89
kr.=Kom.=Oblig..
96
Weſtd. Bodencred.=
92
anſtalt Vorkr.=Pf

18.3
13.1
7.6
2.52

14.5
13.5
Pl.

Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
FAnslof. SerII

75.7
98.5
76.75
97
91.5
98.,5
89.5
75.95

95
91.5

94.5

4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. v. 28
8% Klöckn=Werkel
Berlin v 26...
109 Kom. Elektr.
Mark.
720 Mainkrw v. 26
7% Mitteld, Stahl=
werke
von 27..
8% Neckarfulm v. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7%o Ver, Stahlw.
mit Opt. v. 26
7%0 Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl. ......
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.

96.5
94
94
102

90

88.5
87

22.75
18.51
6.5
10

4%

15% Preuß. Kalie
wertan eihe ....
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe
....
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe

5% Südd. Feſtw.
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
T 1914..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v 1914 ...
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1342 Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)
5%
äuß.
Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
½%, Frrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas
(abg.)
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914/
(C. C.=Stücke)...
420 Oſt. Goldrentel
(C. C.=Stücke)...
4½% Num. Goldl
von 1913
420 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
4%0 Türk. Admin.
42
1. Bagd.
42
2. Bagd.
4
Zollanl.
4½% ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C., St.)
42 bito Goldr.
(C. C.=St.)
42 dito von
1910 CE. C.,St.)
4% dito Kron.
rente (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
42 Kopenh. v. 011

4½ Liſſab. v. 1886/ 14.6
425 Stockh. v. 1880

9.55
8.65
2.23

43

47

3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891....."
4% Eliſabethbahnf
von 1883 ...
429 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig.
48 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei.
2.a%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
42 Oſt. Staatsb.v.
1883
3%0 Raab=Odenbg.
v. 1883........
4% Rudolfb. i. S.
i. 8.
4%
4½% Anatolier I.

11

101.
10,
15.25
6
28
3.65
is

121).
11.75

27

1.5

58.75
92"

TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 1141
Badiſche Bank. . 163
Bk. f. Brauinduſtr. 213
Barm. Banrverein/147
Bahr. Hyp. und
Wechſelbank . . . . 168.25
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bi. 210
Comm. u Privatb. /191.5
Darmſt. u. Nt.=Bk./279.5
Deutſche Bank 167
Eff.=u. Wechſel=
119
bank
Vereinsbank 1102
Diskont.=Geſellſch. 164
Dresdener Bank 163
102.5
Frankf. Br.
Syp.=Bk. 150
Pfdbr.=Bk. 155.25
Gotha Grundkr.B. 138
Mein. Hyp.=Bankl138
146.25
Metallbank.
Mitteld. Crebitbr. 205.25
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt. 35.05
Pſälz. Hyp.=Bankl
Pr. Bod.=Creditbk. 138
Hhp.-Akt.=Bk./141
Reichsbank=Ant. 279
Rhein. Creditbank/428.5
Hnp.Bankl4gs

Südd, Bod. Cr. Bk.
Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein!
2. Verkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ.11
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. .
Hapag ....
Nordd. Llohzd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ./130
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin..
Adler & Oppenh..
Adlerw (v. Kleher)/1
62 AEG. Vorzug!
AEg. Stamm.. .1
Bad. Maſchf.=Durl. 1
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg 22
Beck & Henkel
Bergm. El. Werkel
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverickCie 10
Brüning & Sohn. 11:
Buderus Eiſen
Rürſtenfbr Erlang.
Cementwerte
Heidelberg 1142.5
Karlſtadt .
Lothr. (Karlsr.).
Chem.WerkeAlbert.! 90
Brockhues 105
Fabrik Milch!
Daimler=Benz 1116,
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin!
Erdöl.
Gold= u. Silb.=Anſtalt /206
Linolwerk. Berl. 329
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen /13
Dürrwerke Rating. E

141
15.5

168.5
160

4211,

1175
1136.5

Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraftl=
Elektr. Liefer.=Geſ.
Eiſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereil,
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr. Pirm.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum. 1
Feinmech. (Fetter))
Frkft. Gas
Hof.
Maſch. Pe
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk/4
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
268
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen 139
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Franrfl1.

Haid & Neu
Hammerſen (O8n.)
Hanfw. Füſſen
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau/160.25
Hartm. & Braun 185
Henninger. Kempf,
Stern Brauerei, 185
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt
Hilpert Armaturfb. 82
Hinorichs=Aufferm. /112.5
Hirſch Kupfer 1132.5
Hochtief Eſen
Holzmann. Phil. 1150.25
Holzverk.=Induſtrie/ 95.5
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel 1

Inag
Junghans Stamm.
Kali Aſchersleben 1255
Salzdetfurth. /458.5
Weſteregeln. /254

229
172

1os

99.1

27.75
87.75

Kammgarnſpinn. 242

134

Mannesm. Röhren 142 Ver f. Chem

Karſtadt, R.
243
Ker. Werke Offſtein 188.25 Beſſl.
Klein, Schanzl. 103.5
Rlöcknerwerke
Knorr, Heilbronn 150.5
Konſerofabr. Braun! 80 Seilindſtr. 2
Kraftw. Alt=Württ. 90
Krauß & Co., Loko.,
5 Lahmeyer ECo.
Lech. Augsburg
Lingel, Schuhw.,
Löhnberger. Mühlel,
Löwenbr. Münch. /33:
Ludwigshaf. Walz 130 Tucher, Bral
Südenſcheid Metalll 93 Unterfr. ars
Mainkr.=W. Höchſt/120
Mainz. Akt.=Br. /231 Veithwerke
Mansfeld, Bergb.
Mars=Berſe. ../111
Metallgeſ. Frankft. 198
Miag. Mühlenbau/149
Moenus Stamm 58
Motorenfabr. Deutz/ 63
Oberurſe
Münch. Lichtſpielk. 107
Neckar). Fahrzeug. 66.5
Neckarw. Eßl.
Nieolah, Hofbr. 140
Oberbedarf.
Oſterr. AlpineMon. 14
Otavi Minen
Peters Union Frri. /110.75
Pfälz.. Näh. Kayſerl 62.5
Phlipps AsGc. 40 Beiſt. Ache1
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel / 25
Reiniger Gebb. &
Schalt
R9. Braunkohlen 1392
Elettr. Sramm 159
Stahlwerke 162.25 Frift. Alg. Ve
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan.
Rütgerswerke /100 Mannh Berſit
SalzwertHeilbronn/201 Darmſtädte.&
Schneider & Hanau/ 49
Schnellpr. Frankth / 73.5 Bahnbedart
Schöfferhof=Bind. /350
Schramm., Lackfbr. 126
Schriftg. Stempel. 119
Schuckert Eleftr. .1295

Schuhfbr. B
Schuhfabr.
Schultz Grü
Schwarz St
Siem. Glasf
Siemens &
Südd Imm
Auck
Strohſtoff.
Telus Berg
Thür. Lief.
tr.=Veri.
deutſch. *
Faßfahr
Gummif
Berlin=5
Königs-
Laurahült
Binſelfak
Stahlwe=
Utramau
Zelſt.
Vgtländ Na
Voigt & Ha
11010, Voltohm Se
1 54,5. Wanß Fe.
wegelin Kuß
urger Brat
Memel
Waldho
Zuckeri Rhein
106.25 / 4. Berſicheri
Alttanz U. St
Verſcherun
Frantong 94
Mitv.
Dampf

Auche
Gebr. Roches.

[ ][  ][ ]

Wmer 172
Kopf, Klaſſe 1: 1II., Klaſſe 2: 114, mit Kopf. Klaſſe 1: 17,
Schuß: 89, mit Kopf, Schuß 79; leichte Häute ohne Kopf,
29 Pfund 110, 2. Klaſſe, 2029 Pfund 107, mit Kopf,
D39 Pfund 101½; Rinderhäute ohne Kopf, Klaſſe 1, 30 bis
O6111, 5059 Pfund 95109½, 60 un

Freitag, den 22. Juni 1928

Geite 13


ſH
ay
hm 74

ie deif aie ech erund Fre e ucd
und mehr Pfund 94100½; Häute ohne Kopf, Klaſſe 2, 30
nd 8595, 50 und mehr Pfund 86½493½4; Rinderhäute mit
- 1.3049 Pfund 96100, 5059 Pfund 8890, 60 und mehr
893 Ochſenhäute mit Kopf, Klaſſe 1. 3049 Pfund 78 bis
8 Pfund 833485½4, 6079 Pfund 83½86½½, 80100 Pfd.
Go und mehr Pfund 81½487; Kuhhäute mit Kopf, Klaſſe 1.
nd 7989½, 5059 Pfund 75½85½, 6079 Pfund 74 bis
7d mehr Pfund 87; Bullenhäute mit Kopf, Klaſſe 1, 30 bis
82. 5079 Pfund 70741., 80 und mehr Pfund 623 64z
Kopf, Klaſſe 2, 3049 Pfund 7485, 50 und mehr Pfund
rußhäute mit Kopf, alle Gewichte: 7414, ohne Kopf, alle Ge=
72.
Viehmärkie.
ädter Viehmaukt vom 21. Juni. Aufgetrieben waren: 182
Schafe; Ziegen; 5 Dchſen. Die Preiſe ſtelltem ſich für
61/0; b) 5763; C) 5056: für Schafe: 3842 Pfg. pro
arktverlauf: ſchleppend, Ueberſtand.
arter Viehmarkt vom 21. Juni. Der Auftrieb des heutigen
tes beſtand aus 101 Rindern, ferner aus 1147 Kälbern und
ſowie 763 Schweinen. Im Vergleich zum Auftrieb des letz=
marktes
waren heute 114 Kälber, 15 Schafe, 211 Schweine
rieben. Marktverlauf: Kälber rege, zum Schluß abflauend,
Geſchäft in Schweinen und Schafen gedrückt. Schafe
geringen Antriebes nicht notiert. Bezahlt wurden pro Ztr.
rewicht: Kälber b) 7579, c) 7074. d) 6069;
d.6670, c) 6872, d) 6771, e) 6065. Verglichen mit den
m des letzten Hauttmarktes gaben Kälber 2 Mk., Schweine
k nach. Fleiſchgroßmarkt. Ochſenfleiſch 1 95100,
Bullenfleiſch 8590, Kuhfleiſch T 7080, II 5070, III 30
Fleiſch 1I 100110; Schweinefleiſch 1 8595; Gefrierfleiſch:
Vorderviertel zollfrei 50, verzollt 65, Hinterviertel 61 und
zeimer Kleinviehmarkt vom 21. Juni. Zum heutigen Klein=
waren
zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je
gehandelt: 83 Kälber 5878, 25 Schafe 4550, 222 Schweine
3 Ferkel und Läufer: Ferkel bis 4 Wochen 1318, über 4
3, Läufer 2735 RM. Marktverlauf: Mit Kälbern mit=
geräumt
; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und
ittelmäßig.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 21. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete in ſtetiger Haltung bei 0.250,75 C.
höheren Preiſen auf die ungünſtigen Wetterberichte aus Süddakota und
Kanſas, wo die Hagelſchäden erheblicher ſein ſollen. Gegen Schluß
trat eine Reaktion ein auf Meldungen von ausländiſchen Rückverkäufen.
Mais: Am Terminmarkt waren wiederum umfangreiche Liquida=
tionen
zu beobachten. Auch verſtimmte der baiſſegünſtige Wetterbericht.
Die ermäßigte Ernteſchätzung bewirkte gegen Schluß einige Deckungs=
käufe
.
Roggen: Abgaben nordweſtlicher Firmen und die flaue Verfaſſung
des Winniveger Marktes bewirkten anfangs ein Abgleiten der Preiſe.
Später trat eine Erholung ein auf die beſſere Exportnachfrage.
Hafer: Die Preiſe erlitten heute leichte Rückgänge. Aus Oſtkanſas
wird berichtet, daß dort mit dem Schnitt begonnen werden kann.
* New York, 21. Juni. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die feſten Kabel, die ſchlechten Berichte aus dem mitt=
leren
Anbaugebiet und Käufe des Handels bewirkten eine Befeſtigung.
Gegen Schluß erfolgten einige Realiſationen, ſo daß ſich die höchſten
Tageskurſe nicht voll behaupteten.
Kaffee: Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf bei geringſten
Preisveränderungen.
Zucker: Die flaueren Kabel löſten am Terminmarkt Liquidationen
aus. Vorübergehend trat auf Deckungen des Handels eine Befeſtigung
ein, die aber ſpäter auf Liquidationen nicht ſtandhielt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 137½, Sept. 139%, Okt. 143: Mais,
Juli 98, Sept. 95½, Okt. 83½; Hafer, Juli 53½, Sept. 45½, Okt.
47½: Roggen, Juli 121, Sept. 118½4, Okt. 118½.
Schmalz: Juli 11,85, Sept. 12,20, Okt. 12,35, Dez. 12,425.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,40, Sept. 12,65, Sept. 12,50; Speck
loco 12,50; leichte Schweine 9,5010,80, ſchw. Schweine 1010,85;
Schweinezufuhr Chioago 30 000, im Weſten 90 000.
Baumwolle: Juli 21,26, Okt. 20,8820,90.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 21. Juni:
Getreide: Weizen, Rotwinter 180½, Hartwinter 155½; Mais
neu ank. Ernte 112½: Mehl ſpr., wheat clears 6,356,75: Fracht
nach England 1,32, nach dem Kontinent 89 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,50; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz: kaum ſtetig, Umſatz in lots 136, loco 13½,
Juni 13,65, Juli 13,74, Auguſt 13,95, Sept. 14,15, Okt. 14,21,
Nov. 13,88, Dez. 13,45, Januar 1929 13,34, März 13,27.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Sitzung des Drahtſeilverbandes iſt mit Rüchſicht auf die
Verteuerung von Vorprodukten eine Preiserhöhung für Drahtſeile be=
ſchloſſen
worden, und zwar unter gleichzeitiger Neuregulierung der Ein=
zelpreiſe
. Die durchſchnittliche Erhöhung der Drahtſeilpreiſe beläuft ſich
etwa auf 3 Prozent.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Mai 1928 iſt mit
986 459 Tonnen um 764 Tonnen höher als die des April. Arbeitstäglich
betrug ſie durchſchnittlich im Mai (25 Arbeitstage) 39 458 Tonnen und
iſt um 529 Tonnen niedriger als die des April (B Arbeitstage).
Die Hermann Wronker A.=G. Frankfurt a M. hat dieſer Tage
wieder 8 Prozent Dividende auf das erhöhte A.=K. für 1927 angekündigt.
Die von ihr im Vorjahre angegliederte Societe Internationale des
Grands=Bazares S. A. in Lüttich, von deren A.=K. ſie heute 80 Pro=
zent
beſitzt, ſchlägt für das abgelaufene Jahr gleichfalls 8 Prozent Di=
bidende
vor.
Die internationale Diamanten=Föderation mit dem Sitz in Amſter=
dam
wurde nunmehr definitiv gegründet und umfaßt die belgiſchen, hol=
ländiſchen
und franzöſiſchen Diamantenhändler. Der Zweck des Verban=
des
iſt die Ausſchaltung der unerwünſchten Elemente.
Der gemäß 8 2 der Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über
wertbeſtändige Hypotheken leſtgeſetzte Londoner Goldpreis beträgt ab
20. Juni für eine Unze Feingold 84 gh 10½ 4, für ein Gramm Feingold
demnach 32,7375 Pence.
Der däniſche Staat hat die Kopenhagener große Flugzeughalle der
Rohrbachwerke für die Summe von 18000 Kr. erworben. Die Halle foll
dem däniſchen Militärfliegerkorps zur Verfügung geſtellt werden. Wie
verlautet, haben die Rohrbachwerke ſeinerzeit gegen 100 000 Kr. für
den Bau bezahlt.
Die Bankfirma Hope u. Co. und die Amſtelbank haben die Firma
van Loon u. Co. ermächtigt, am 21. Juni an der Amſterdamer Börſe
19 000 Anteile B. der Union Européenne Induſtrielle et Financiere ein=
zuführen
. Der erſte Kurs iſt auf 67 Prozent feſtgeſetzt.
Am Sonntag fand in Poſen die diesjährige Tagung des erſt vor
wenigen Jahren ins Leben gerufenen Deutſchen Verbandes für Handel
und Gewerbe ſtatt, der in kurzer Zeit auf mehr als 2000 Mitglieder
und 49 Ortsgruppen angewachſen iſt.
Nach einer Meldung der Sowjetpreſſe betrug die Ausfuhr von
Naphthaprodukten aus der Sowjetunion im Mai V0 000 Tonnen oder
44 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres.
Die auf diplomatiſchem Wege geführten Handelsvertragsverhand=
lungen
zwiſchen Belgien und der Tſchechoflowakei wurden in dieſen
Tagen beendet und der Vertrag unterzeichnet.

pn diesem Programm wind Darmstadt sprechen!
Heute, morgen, Sonntag und Montag je 2 hochintereſſante Film=Vorträge:

Das orwachende leglpten
Der Film iſt mit Unterſtützung der geghptiſchen Regierung aufgenommen und zeigt intime Bilder von den Fellachen, die in Deutſchland bisher unbekannt ſind. Die Ackerbaumethoden z. B. ſind heute
noch wie vor tauſend Jahren. Darum kann Aegypten für Deutſchland ein ungeheuer wichtiges Exportland werden. Ueber das wie ſpricht Herr Kurt Zimmermann, der dieſen Film perſönlich aufnahm.
Unser bisheriges Programm:
Das geſamte Programm iſt für Jugendliche frei
Mitglieder der Kulturfilmgemeinde mit Bühnenvollsbund,
Bie Lindenwirtin am Rhein
der Volksbühne uſw. haben Platzvergünſtigung.
uſw. läuft ungefürzi dabei.
(TV. 10384

Uar

bringen wieder ein Ooppelprogramm:
Gestrandete Henschen
(Der Löwe des Hafenviertels) 6 Akte aus dem dunkelſten Hamburg und
Bie dalse von Hel Riven
Ein Roman aus der Prärie in 5 Akten.
Für Jugendliche verboten!
Jugendliche verboten!

Ab heute:

Außerdem:

P
Der Fahnenträger von Sedan
Feinde von geſtern) Ein Vorſplel, 7 Afte und 1 Nachſpiel. Die Handlung ſpielt
1870/74, Vor= und Nachſpiel 1927.
Der falsche Onkel, Luſiſpiel in 2 Akten.
Forschungen in den Tiefen der Adris, Kulturfim.

Jugendliche haben Zutritt zu halben preſen.
bund, der Volksbühne uſw. Platzvergünſtigung.

Micde e alſagneiten aungnet.

Sol ver-Bühne Harprecht
r noch einige Tage!
De/ älpfel der Heiterkeit:
Mra, ein lunge!
* ank von Arnold und Bach
In Vorbereitung 10414/
als 2 stzt. Stück d. Sommerspielzeit A
Duf irst mich beiraten!
Luiu al in 4 Akten von L. Verneuil!

Ksln: Verk.-Büro und de Waal.
And 8.15 Uhr. Ende 10 45 Uhr.

engarten=Café
HEUTE
eitag, den 22 Juni 1920
Kil fler=Konzerte

Uhd Hm.

(St.19408) abends 8 Uhr,

R
aten Bater Ahein
Nierſtein a. Rh.
rgaſſe 4 3 Minuten vom Bahnhof
Inh.: Wtw. Klöppinger
empfiehlt
2, ſelbſigekelterte Weine
offen, wie in Flaſchen
All annte, gute bürgerl. Küche
rnit Nebenzimmer 96

Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Außer Miete V.10396
Freitag, den 22. Juni 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr
In der neuen Inſzenierung
Der Bettelſtudent
Operette in drei Akten von F. Zell und
R. Genée. Muſik von Carl Millöcker.
Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende:
Paula Kapper, Martha Liebel, Grete
Penſe, Sitta Müller=Wiſchin, Käte Walter,
Guſtav Baumgarten, Hans Debus, Guſtab
Deharde, Kurl Ebert=Beher, Otto Horina,
Fritz Jachtmann, Richard Jürgas, Adolf
Klotz, Heinrich Kuhn, Chriſtoph Möbus,
Jacob Schaaf, Hans Schambach Artur
Vetter, Eugen Vogt, Karl Wieſt
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1 10 Mark
Perſonen=Verz eichnis
Palmatica, Gräfin Ko=
Martha Liebel
walſka
ihre PBaula Kapper
Kaura
Bronislava )/ Töchter Müller=Wiſchin
Oberſt Ollendorf, Gou=
verneur
von Krakau. Heinrich Kuhn
Eugen Vogt
Jan Janickt
Symon Symonowicz. Guſtav Deharde
von Wangenheim, Major Adolf Klotz
von Henriei, Rittmeiſter Jakob Schaaf
von Schweinitz, Leutnant Karl Wieſt.
Otto Horina
von Bochow ...."
von Richthofen, Cornet Käte Walter
Graf Bogumil Malach=
owſki
. Palmatica’s
K. Ebert=Beger
Vetter ..
Eva, deſſen Gemahlin. Grete Penſe
Onuphrie, Leibeigener G. Baumgarten
Fritz Jachtmann
Rei, Wirt
Enterich, Gefängniswärt. Richard Jürgas

Wiener=Kronenbräu=Keller
Freitag, den 22. Juni 1928
Großes
Volkstümliches=Konzert
Stadt=Orcheſter
Leitung Kapellmeiſter W. Schlupp
verbunden mit großer Illumination des Gartens
(St. 10409)
Anfang 8 Uhr
Eintritt 30 Pfg.

Kleines Haus
Geſchloſſen.

Fahrad=Decken
Schläuche
lig nur bei
auß
Fr. Gütting
Schuchardſtraße 10.

Siermarkt g
Wenäcke
(Zwerg apageien)
Stück Mk. z. verk.
Fiſcher, Gutenberg=
(18483
ſtraße 27.

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Bergstrasse
MMe
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Sie sind bestens aufgenommen in den nach-
stehenden
führenden Häusern
Wochenende von Samstag nachm. bis Montag früh t1214 Mk.
Geeignete Räume und Säle für Gesellschaften und Vereine
stehen in allen Häusern zur Verfügung IV8167
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Bensheim, Hotel Deutsches Haus / Zwingenberg, Hoitel Läuen
Seeheim, Hotel Hufnagel
Bensheim, Bahuhof-Hotel
Heppenheim, Part-Hoiel Halher Mond

Hugenheim

HSSSL.KOIASNSTTSTSI
Wochenende vom 23. Juni bis 25. Juni 1928
Speisefolger
Samstag abend: Kronen-Pastetchen. Lendensteak in Trüffel-
sauce
mit geb Kartotteln und Salat, Ananasschnitten
mit krischen Frdbeeren.
Sonntag mittag: Klare Ochsenschwanzsuppe, Kasseler
Rippenspeer oder Kalbsnuß von Mastkalb glaciert
mit neuen Gemüsen und Maltakartoffeln, Sahneneis.
Sonntag abend. Kalte Delikateß-Platte
Ih Sonnlag nachm. 15 Uhr Unterhaltungsmusik im Tanzsalon, Einkr. Frei.
Wochenende einschl Sonntag Abendbrot . . . Mk. 10.
Wochenende einschl. Montag Frühstück . . . Mk. 12
Telefon Nr. 1, Vorausbestellungen erbeten: (10371

Ouner Deiſelr HMänf.
Pferde=, Fohlen= und Zuchtvieh=Markt
mit Prämiierung, nebſt großem Volks=
K feſt und großer Ausſtellung landwirt=
ſchaftlicher
Maſchinen und Geräte,
verbunden mit.
600jährigem Stadt=Jubiläum
in Derfelden 1. D0. an 2., 2. und 10. Jul 1988
(Hauptmarkttag: Montag, 9. Juli 1928.)
Pferde im Beſitze von Züchtern und Händlern ſowie Vieh aller
Raſſen werden prämiert und ſtehen hierzu ca, Mark 5000.
Prämiengelder zur Verfügung; außerdem mehrere Ehrenpreiſe
des Verbandes heſſiſcher Warmblutzüchter.
Anerkannt beſte Berkaufs= und Kauf=Gelegenheit!
Großer Jahrmarkt mit reich ausgeſtattetem Juxplatz.
Großzügig angelegte Ausſtellung landwirtſch Maſchin. uſw.
daher für jeden Landwirt ſochintereſſant und anerkannt beſte
Gelegenhet zur Beſichtigung und zum Kauf neuer Maſchinen
modernſter Fabrikation erſter Firmen.
Großes Reit= und Fahr=Turnier
am Sonnta;, den 8. Juli 1928. Wertvolle Ehrenpreiſe und
Geldpreiſe für Beſitzer und Reiter kommen hierbei zur Vertei=
lung
. Nennungen ſind bis ſpäteſtens 1. Juli einzureichen.
Die mit dem Markt verbundene.
Beerfelder Pferdemarkt=Lotterie
gelangt wiederum durch den ſtaatl. Lotterie=Einnehmer Willen=
bücher
i. Fa. Edelmann & Willenbücher in Beerfelden i. H. zum
Verttieb, an welchen auch Loſebeſtellungen zu richten ſind.
Preis des Loſes: Rmk. 1. Hauptgewinne: 1 Erntewagen, be=
ſpannt
mit 2 Pferden, 1 Stuhlwagen, beſp innt mit Pferd, Pferde,
Fohlen, Rinder, Schweine ſowie land= und hauswirtſchaftl. Ma=
ſchinen
aller Art. (Die Lotterie iſt in ganz Heſſen genehmigt.)
Anmeldungen zur Prämiierung ſowie ſonſtige Anfragen, be=
treffend
Marktangelegenheiten, Wohnung, Stallung uſw., ſind
zu richten an
(IV. 10361
Das Pferdemarkt=Komitee der Stadt Beerfelden.
Am Vorabend des Marktes, Samstag, den 7. Juli,
findet ab abends 8 Uhr ein großer Feſtkomers anläß=
lich
der 600jährigen Wiederkehr der Stadtrechtsver=
leihung
ſtatt.

Kleine Anzeigen
(An= und Verkäufe, Stellenangebote
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſw.)
haben im Darmſtädter Tagblatt
ßen Erfolg!

[ ][  ][ ]

K
Seite 14

Gemeinnützige
Eiſenbahner=Baugenoſſenſchaft
e. G. m. b. H.
Darmſtadt.
Einladung.
Am Samstag, den 30. Juni 1928,
18 Uhr:, findet im Speiſeſaal des
Lokomotivausbeſſerungswerkes zu
Darmſtadt eine
außerordentliche
Hauptverſammlung
ſtatt.
Tagesordnung:
Satzungsänderung: betr. Erhöhung des
Geſchäftsanteiles auf den urſprüng=
lichen
Betrag von 500. Mk.

Darmſtadt, den 21. Juni 1928.
Der Vorſitzende des Aufſichtgrateg:
Kühnly.
(10400

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Fernruf 72.
Sonn= und Feiertagsfahrten:
Ab Gernsheim vormittags 9 Uhr. An=
ſchluß
mit Zug von Darmſtadt. Sonn=
tagskarte
nach Gernsheim 3. K1. 1.80
und 4 Kl. 1.20.
Ankunft in Nierſtein a. Rh. vormitt. 10)
Uhr.
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ſicht
, Altes Nierſteiner Weinhaus
(Metzgerei Mathias Vowinkel).
Abfahrten von Nierſtein rheinauf nach
Oppenheim und zur Schweden äule u
zurück nach Bedarf rheinab nach Nacken=
heim
zur Geflügelfarm Oberau nach
Bedarf. Rückfahrt nach Cernsheim.
Herrliche Rheinfahrt. Ab. Nierſtein
abends 8 Uhr für den Anſchlußzug ab
Gernsheim 10.30 Uhr nach Darmſtadt
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laus
Roth (Fernruf Nr. 72).
Fahrt=Anmeldungen in Nerſten an Ma=
thias
Vowinkel (Gaſthaus zur
ſchönen Ausſicht) Fernruf Nr. 167.
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ſtimmte
Anme dungen machen, erhalten
Fahrpreisermäßigung. (TV.,10372

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Freitag den 22 Zuni 1928

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Afet

[ ][  ][ ]

mer 172

Seite 15

(ech und Auskand.
Frankfurter Chronik.
Blitzerſchlagen. Der 24 Jahre alte
ſrtnr, eorg Ley aus Sachſenhauſen, Eliſabethen=
ohnhaft
, wurde am Mittwoch nachmittag
Felde an der Offenbacher Landſtraße vom
Ɨberraſcht und vom Blitz erſchlagen.
Her ſuchen Frankfurter Schu=
r
. In der vergangenen Nacht ſind in dem
Weſtend verſchiedene Schulen von einer
Jande heimgeſucht worden. In den Klaſ=
r
waren die Lehrerpulte erbrochen. Schein=
Hie Einbrecher Bargeld geſucht, doch haben
Eein Glück gehabt. Der Gavial,
Kerordentliche Seltenheit im
irter Aquarium. Das neueſte ſen=
Schauſtück der Reptilien=Sammlung des
neten Aquariums iſt ein junger malay=
al
, ein Schnabel=Krokodil der malayiſchen
der nächſte Verwandte des dem Wiſchnu
geu diſchen Ganges=Gavials. Das auffallendſte
erkw der Schnabelkrokodile iſt die ganz außer=
lange
und ſchmale, vorn mit einem Wulſt
efeh Schnauze, die ungefähr fünfmal ſo lang iſt
arp unde breit. Die Gaviale ſind vorwiegend
der Flüſſe und Sümpfe ihrer Heimat.
ieſe auffallendſten aller Krokodile ſchon in
in zu den größten Seltenheiten, ſo iſt die
nfür g eines lebenden Stückes ein tiergärtneri=
mis
allererſten Ranges. Das Gabial=Baby
urter Zoo befindet ſich bereits ſeit einem
Hefangenſchaft, iſt alſo beſtens eingewöhnt
rit kleinen Fiſchen und rohem Fleiſch er=
öchte
es gelingen, das ſeltene Geſchöpf, das
merkenswerteſten Stücken des Gartens ge=
lange
am Leben zu erhalten. Im Meeres=
traf
eine neue Seetier=Sendung aus dem
en Meere ein. Sehenswert iſt im Zoo zur=
cachtvolle Feldblumenflor auf den Weiher=
der
Terraſſe.
S feuer im Mannheimer Schlachthof.
M5itheim. Vermutlich durch Unvorſichtigkeit
SS Barbeiten entſtand im Verwaltungsgebäude
s ſt5 Hen Schlacht= und Viehhofes ein Dachſtuhl=
d
2/ brand. Beim Eintreffen der Berufsfeuer=
gen
die Flammen bereits durch das Dach;
ſtand in hellen Flammen. Das Feuer
ch die Berufsfeuerwehr mit ſechs Schlauch=
die
von zwei Motorſpritzen geſpeiſt wur=
ht
. Das Vortragen des Löſchangriffes war
rig, da nur eine enge Treppe zum Turm
chr welcher aus man erſt in den eigentlichen
peian elangen konnte. Der entſtandene Schaden
beol nd. Der Dachſtuhl des Gebäudes, ſowie der
urm eden größtenteils zerſtört. Ein Feuerwehr=
nny
de durch flüſſiges Zink verletzt.
Schweres Bootsunglück.
Zwei junge Leute ertrunken.
8 Sruhe. Drei auf der Wanderſchaft be=
ſindlä
jnge Leute, die gerne eine Fahrt auf dem
Rheisl aternommen hätten, beſtiegen in der Nacht
um u Stag in Kehl ein kleines Boot und fuhren
amön inabwärts. Zunächſt ging alles gut, aber
ei 8/ heinbrücke Greffern=Druſenheim wurde das
Xleinn ot von der Strömung erfaßt und war bald
in 8 ſall der Wellen, da die Bootsinſaſſen weder
vom u rn, noch vom Steuern viel verſtanden. Das
Bootzte de gegen einen der Brückenpfeiler geſchleu=
, em es zerſchellte. Die drei Inſaſſen fielen
ns 2r, konnten ſich aber alle an das Wrack des
ſtahml reklammern. So trieben ſie in der Nacht
och / Kilometer rheinabwärts, ohne daß ihre an=
auer
?. Hilferufe an den Ufern gehört worden
päre=s die Kräfte ließen immer mehr und mehr
lach, I ſchließlich verſanken zwei der jungen Leute
autlrh, den Fluten. Der dritte trieb noch eine
btreoA eiter, indem er ſich mit der Aufbietung der
ſetztery äfte in das Holz des Kahnes einbiß. Und
ha/ blück, denn er geriet in eine Strömung, die
ihn E idem Ufer brachte, das er gerade noch er=
leiches
) inte, um dort für längere Zeit beſinnungs=
os
kI zu bleiben.

Freitag, den 22. Juni 1928
Hier landete die erſte Ozeanfliegerin.

Die Freundſchaft in der Mündung der Burry in Burryport bei Hanelly (Wales), wo ſie wegen
Brennſtoffmangels niedergehen mußte. An Bord befanden ſich Miß Amelia Earhart, die erſte
Frau, die über den Ozean flog, die Piloten Wilmer Stutz und Lincoln Ellsworthy und der
Mechaniker Gordon. Nach 21 Stunden 49 Minuten. Blindfahrt über den Atlantik endete dieſer
neueſte Ozeanflug an der Weſtküſte Englands.
Wettkampf zwiſchen Flugzeug und Blitzzug in England.

Flugzeug überholt den Fliegenden Schotten über dem Grenzviadukt zwiſchen England
und Schottland bei Berwick v. Tweed.
Eine Wettfahrt zwiſchen einem Verkehrsflugzeug und dem Fliegenden Schotten benannten Blitz=
zug
zwiſchen London und Edinburgh wurde in England veranſtaltet. Die Paſſagierflugmaſchine
ſtartete in Croydon bei London zu gleicher Zeit wie der Expreßzug in Kings=Croß (London) los=
fuhr
. Der Weg beider führt die ganze engliſche Oſtküſte nordwärts entlang. Nach 5 Stunden
45 Min. kam das Flugzeug an, zwanzig Minuten ſpäter der Zug.

z Friedrich= Sigismund=
edenkſiein
in Hamburg.

wurß4
eins 9
Hamnl
und 4
geſti i0
Mäs4

Er/ edenkſtein für den Prinzen Friedrich
Sigismund
Ehrend der Hamburger Derby=Turnierwoche
Wu-rteuen Turnierplatz des Norddeutſchen Ver=
Zucht und Prüfung deutſchen Halbbluts in
lein=Flottbeck eingeweiht. Von Mit=
Aies) und Freunden des Turnier=Herren=Reiter=
*er=Verbandes, Berlin, wurde das Denkmal
bur Erinnerung an den Sportsmann und
rinz Friedrich Sigismund von Preußen, der
r Jahre bei dem Luzerner Reitturnier töd=
riglückte
. Der Entwurf des Gedenkſteines
Don dem bekannten Berliner Bildhauer

Willibald Fritſch.

Wildbad im Schwarzwald.
Ende Mai ſtatteten 30 Vorſtandsdamen vom Roten
Kreuz, darunter Ihre Kgl. Hoheit die frühere Groß=
herzogin
von Baden und Ihre Hoheit die Herzogin
Eliſabeth von Mecklenburg=Schwerin Wildbad einen
Beſuch ab, wo ſie dem Konzert am Kurplatz anwohn=
ten
und im Badhotel den Nachmittagskaffee einnah=
men
. Aus der Fremdenliſte ſeien folgende Namen
hervorgehoben: Ihre Durchlaucht Prinzeſſin zu
Solms=Braunfels geb. Prinzeſſin Reuß j. L. ( Som=
merberghotel
), Graf Hugo von Bernſtorff, Ritter=
gutsbeſitzer
aus Raguth (Hotel Klumpp), Staatsmi=
niſters
. Wwe. Exzellenz von Zeyer aus Stuttgart
(Badhotel), die Exzellenzen Generalleutnants von
Le Bret aus Darmſtadt (Deutſcher Hof), von Madei
aus Deſſau (Deutſcher Hof), von Moſer, München
und von Link aus Stuttgart, Geh. Med.=Rat Prof.
Dr. His aus Berlin (Badhotel), Geh. Med.=Rat Uni=
verſitätsprofeſſor
Dr. Poſner aus Berlin (Hotel
Klumpp).
Opfer des Steinbruchs.
Weſterburg. Durch herabſtürzendes Geſtein
wurde in dem Steinbruch Neuerborg ein Arbeiter am
Kopf ſchwer verletzt. Er wurde in das Dernbacher
Krankenhaus überführt. Im benachbarten Her=
genroth
ſchlug eine umſtürzende Säule einem Ar=
beiter
aus Oberkaſſel einen Fuß glatt ab. Nach An=
legung
eines Notverbandes wurde der Bedauerns=
werte
in das Krankenhaus gebracht.
Luxemburger Frontkämpferkongreß.
Kürzlich fand in Berlin die erſte Sitzung des von
der Gemiſchten Kommiſſion in Paris eingeſetzten
Studienkomitees zur Vorbereitung der Internatio=
nalen
Frontkämpferkonferenz in Luxemburg ſtatt. Es
waren vertreten: Marcel Heraud, Vertreter der
Fidac (Inteallierte Föderadion ehem. Frontkämpfer),
Dr. Givens, Vertreter der deutſchen, öſterreichiſchen,
böhmiſchen und Danziger Vereinigung der Kriegs=
gefangenen
und Kriegsbeſchädigten, und Auguſt Abel,
Vertreter des Jungdeutſchen Ordens. Das Stu=
dienkomitee
nahm nach einem durchaus entgegen=
kommenden
Meinungsaustauſch einſtimmig den Vor=
ſchlag
für die Geſchäftsordnung der Frontkämpfer=
konferenz
an, der ſowohl die Klarheit und Freiheit
der Diskuſſion, wie auch die Gleichheit der Rechte
der vertpeteyen Vevbände ſichern ſoll.

Deutſche Ozeanfliegerſpende.
Der Deutſche Luftfahrt=Verband e. V. hat mit
Genehmigung des preußiſchen Staatskommiſſars für
die Regelung der Wohlfahrtspflege zu einer Deut=
ſchen
Flugſpende aufgerufen, die als beſondere
Ehrung für den Transozeanflug der Bremen= Be=
ſatzung
vorgeſehen iſt. Die Erträgniſſe der Samm=
lung
ſollen vor allem zur Förderung ſportlicher
Flüge, Ausſchreibung von Preiſen und Fortbildung
beſonders begabter aber minderbemittelter junger
Sportflieger dienen und im Benehmen mit dem
Deutſchen Luftrat als oberſter Sportbehörde für den
Luftſport zur Verteilung gelangen. In Verbindung
mit dieſer Luftſpende erſcheint eine beſondere Feſt=
und Erinnerungsſchrift, die mit reichem Bildmaterial
ausgeſtattet iſt und zum Preiſe von 0,50 Mk. zu=
gunſten
der Deutſchen Flugſpende vertrieben werden
ſoll. Der Kultusminiſter hat das Provinzial= Schul=
kollegium
und die Regierungen ermächtigt, die Leiter
der Unterrichtsanſtalten zu veranlaſſen, den Schülern
den Bezug dieſes Erinerungsbüchleins zu empfehlen.
Kriegsgefangenentagung.
Vom 7. bis 9. Juli ds. Js. findet in Nürnberg
der diesjährige Bundestag der Reichsvereinigung ehe=
maliger
Kriegsgefangener ſtatt. Die Tagung wird
ſich mit der Erörterung der kulturpolitiſchen und ſo=
zialen
Aufgaben der Kriegsgefangenenbewegung be=
faſſen
und zu den noch immer unerledigten Entſchä=
digungsanſprüchen
der ehem. Kriegsgefangenen Stel=
lung
nehmen. Deren endgültige und baldige Ab=
geltung
wurde in einer Eingabe an die Reichsregie=
rung
und die Parteien kürzlich dringend gefordert.
Aufgabe des neuen Reichstages wird es ſein, eine
baldige und gerechte Löſung dieſer Fragen zu finden.
Opfer der Wirbelſturmkataſtrophe in Oklahoma.
Kanſas City. Die Wirbelſtürme und Ueber=
ſchwemmungen
in den Staaten Oklahoma und Kan=
ſas
, über die bereits berichtet wurde, haben 12 Todes=
opfer
gefordert und Schäden im Betrage von einer
Million Dollar verurſacht.
Exploſion mehrerer Pulverlager.
Allentown (Pennſylvanien). Kurz nach Mit=
ternacht
explodierten mehrere Pulverlager der Tro=
jan
Pulverfabrik. In der ganzen Stadt wurden die
Erſchütterungen heftig verſpürt. Der Schaden iſt
beträchtlich. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht
gemeldet worden.

Das Feuer unter der Erde.
Ein Brand in der Berliner Untergrundbahn.
Berlin. In Charlottenburg geriet am Mittwoch
mittag kurz nach vier Uhr in dem Tunnel ein Oel=
tender
in Brand. Das Feuer griff auf eine in der
Nähe gelegene Werkſtatt und eine Wirtſchaft über
und verurſachte eine ſtarke Verqualmung der beiden
Bahntunnels, ſo daß der Verkehr auf dieſer Strecke
mehrere Stunden lang unterbrochen wurde. Die
Feuerwehr konnte das Feuer nur mit Hilfe von
Rauchmasken und Sauerſtoffgeräten bekämpfen. Per=
ſonen
ſind nicht zu Schaden gekommen. Die Auf=
räumungsarbeiten
ſind noch im Gange.
In dem Augenblick, als der Brand auf dem Ber=
liner
Untergrundbahnhof Bismarckſtraße ausbrach,
verließ gerade ein Zug, der vom Zoologiſchen Garten
kam und nach dem Wilhelmsplatz fahren wollte, die
Halle. Als bereits vier Wagen im Tunnel waren,
während der letzte nur noch zur Hälfte am Bahnſteig
ſtand, ſah der Führer, daß auf der gegenüberliegen=
den
Seite des Tunnels ein Beamter die Feuermelde=
ſcheibe
einſchlug. Jetzt bremſte er ſofort und ſprang
aus dem Führerſtand heraus, ſperrte die Stromzu=
führung
und forderte die Paſſagiere, die bereits un=
ruhig
geworden waren, auf, ſchleunigſt den Zug zu
verlaſſen. Auf dieſe Nachricht des Führers hin brach
unter den Fahrgäſten eine Panik aus, zumal der
Rauch im Tunnel von Sekunde zu Sekunde ſich der=
art
verſtärkte, daß man kaum noch einige Meter weit
ſehen konnte. Führer und Schaffner brannten Fakeln
an und brachten die Paſſagiere auf die Gleiſe hinaus.
Mehrere Frauen bekamen Schreikrämpfe. Ein kleines
Mädchen ſowie mehrere andere Perſonen fielen in
Ohnmacht, konnten jedoch von beſonnenen Fahrgäſten
in Sicherheit gebracht werden. In wilder Haſt
ſtürmten die Paſſagiere ins Freie. Die Untergrund=
bahn
hofft, den Betrieb, wenigſtens bis zum Wil=
helmsplatz
, bereits morgen früh durch einen Not=
verkehr
wieder aufnehmen zu können.
Zum Brande am Umformerwerk der Untergrund=
bahn
am Bahnhof Bismarckſtraße erfahren wir noch
folgendes: Das Feuer iſt, wie jetzt endgültig feſtſteht,
nicht auf Brandſtiftung, ſondern darauf zurückzu=
führen
, daß infolge Unvorſichtigkeit von Bauarbeitern
Funken aus einer Feldſchmiede in einen Luftfilter
ſprangen und deſſen Holzverſchalung in Brand ſetzten.
Schließlich wurden auch noch andere Umkleidungen
in Mitleidenſchaft gezogen. Durch den entſtandenen
Qualm, die Hitze und den Ruß wurden die Jſo=
lationen
der ganzen 10 000=Volt=Anlage unbrauchbar
gemacht. Das Umformerwerk mußte unter Waſſer
geſetzt und einſtweilen ſtillgelegt werden. Durch neue
proviſoriſch aufgeſtellte Oelbehälter iſt es gelungen,
den Verkehr bis auf die Strecke Bismarckſtraße Sta=
dion
wieder aufzunehmen.
Verunglücktes deutſches Waſſerflugzeug.
Mailand. Ein Waſſerflugzeug einer deutſchen
Luftſchiffahrtsgeſellſchaft mit acht Perſonen deutſcher
Nationalität an Bord wurde am Mittwoch kurz nach
dem Start von Marina di Piſa durch Sturm ſtark
beſchädigt und fiel bei der Inſel Gorgona gegenüber
Livorno ins offene Meer. Einem auf radiotelegra=
phiſche
Hilferufe herbeigeeilten Torpedojäger gelang
es, die Inſaſſen des frei treibenden Flugzeuges zu
retten.
Das Räuberunweſen in Mexiko.
Vera Cruz. Der ſpaniſche Farmer Luciano
Mefido iſt in die Hände von Banditen gefallen, die
ein Löſegeld von 12 000 Dollar verlangen und drohen,
bei Verweigerung des Löſegeldes ihren Gefangenen
zu ermorden. Der ſpaniſche Geſandte hat beim Mi=
niſterium
des Auswärtigen nachdrückliche Schritte in
dieſer Angelegenheit unternommen.
Weitere Todesopfer des Exploſionsunglückes
in Mexiko.
Mexiko. Die Keſſelexploſion in einer Wäſcherei,
über die bereits berichtet wurde, hat weitaus mehr
Todesopfer gefordert, als zunächſt angenommen wor=
de
war. Bei den Aufräumungsarbeiten wurden 31
Leichen geborgen. Die Exploſion des Dampfkeſſels
war durch die Nachläſſigkeit eines betrunkenen Hei=
zers
verſchuldet.
Poſtübermittlung vom Luftſchiff zur Eiſenbahn.
Scottfield (Illinois). Einem lenkbaren
Armeeluftſchiff iſt es gelungen, an den Poſtwagen
eines Eiſenbahnzuges, während beide eine Stunden=
geſchwindigkeit
von etwa 50 Kilometern hatten, einen
Poſtſack abzuliefern.
Wiederaufnahmeverfahren des
Falls Slater nach 19 Jahren.

Der Deutſche Slater, der angebliche Mörder der
82jährigen Marion Gilchriſt, hat nach ſeiner Ent=
laſſung
aus dem Zuchthauſe ein Wiederaufnahmever=
fahren
durchgeſetzt, das ihn vorausſichtlich des Raub=
mordes
an der Greiſin freiſprechen wird. Die Ver=
handlung
kam durch die Unterſtützung bedeutender
Männer, wie Bernard Shaw, Oliver Lodge und
Conan Doyle zuſtande, erregt allgemeines Aufſehen
und wird vielleicht zu einem Polizei= und Gerichts=
ſkandal
führen.

[ ][  ][ ]

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Seite 16

Freitag, den 22. Juni 1928

Din giratssansige.

Eine heitere Novelle von A. Wilhelmi.
Copxright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale).
Nachdruck verboten.

Wiederholt winkte ab: Kommſt du wir wieder damit? Du
weißt doch, daß ich mich nur von der Liebe bezwingen laſſen
will, und die packt mich nun einmal nicht, trotz der vielen netten
Mädel in unſeren Kreiſen.
Wo du doch überall nur anzuklopfen brauchſt, fuhr der
Freund fort; ſeltſam übrigens, da du doch als Pennäler ſchon
einmal reichlich verliebt warſt. Weißt du wohl noch: Fritz,
Franz und Frieda?
Ach Gott, ja, lachte der andere. Frieda, die Tochter von
unſerem Ordinarius, der wir beide einträchtiglich den Hof mach=
ten
, ihr auf dem Schulweg auflauerten, ſie ſchnell um die Ecke
und auf wunderlichſten Irrwegen nach Hauſe geleiteten, beinahe
wenigſtens. Und wie uns der Alte doch einmal ſtellte, mit ſei=
ner
vor Wut überſchnappenden, weinerlichen Fiſtelſtimme: Fritz,
Franz und Frieda! rief, und uns Jungens ankündigte, wir
würden ſchon noch einmal im Zuchthauſe endigen.
So ein wunderlicher Kauz! meinte Haller. Was mag
übrigens aus ſeiner Frieda geworden ſein?
Oh, die hat jung geheiratet. Ich traf ſie neulich zufällig in
einer kleinen Harzſtadt. Sie hat ſich ſchön abgerundet, und iſt
mit einem Hofſtaat von vier bis fünf Göhren umgeben.
Alſo war unſer Jungensgeſchmack doch nicht ſo ohne.
Na, weißt du, ich war doch etwas enttäuſcht, alle Roman=
tik
, mit der wir ſie einſtmals umkleidet haben, iſt futſch.
Der Mann wird wohl auch ohne weitere Romantik mit
den fünf Kindern zufrieden ſeim, warf Haller ein, während der
Kaufmann nach der Uhr ſah: Herrjeh, ſchon ſo ſpät; ich muß
ja zur Börſe.
Ach was, laß nur deine Jobbergeſellſchaft noch ein biſſel
warten. Ich habe da gerade etwas Ulkiges, eine perfekte Köchin,
die leider ſehr berlinert; man kann es kaum leſen. Höre, was ſie
ſchreibt:
Ick habe immer nur bei die feinſten Herrſchaften gedient;
aber ick habe et ſatt, mir von die Damens, die ſelbſt nichts va=
ſtehen
, wat vornörgeln zu laſſen. Hat mir doch ſo in junget
Ding neulich geſagt, die Eier wären nich weich jenug, ick hätte
ſie jut und jerne noch ine Stunde länger kochen ſollen. Na, da=
derbei
ſoll einen denn die Jalle nich überlaufen. Ick habe ihr
wejen Unwiſſenheit jekündigt, un möchte mir nun jern ver=
ändern
. Nu muß aber der olle Mann nich denken, dat ick ſon=

ſten keen Auskommens hätte, o nee, abends mechten ſe immer
alle in meine Kiche kommen ooch die jüngſten Burſchen ,
ick weeß woll, wejen dat jute Eſſen. Aber ſe quatſchen ejal von
die ſojenannte Liebe, welches mich en Ekel is. En Umjangs=
burſchen
muß ick ja immer haben, denn allehne kann doch een
Mädchen, das uff ſich hält, nich ausjehen, aber ſonſten nich
rühr an. Dat Kinderjequarre kann, ick jar nich verdragen.
Drum mechte ick mir mit einem ollen Manne ſelbſtändig machen,
wo keene Gefahr mehr is, un als Kochmarie jehen, oder ooch
ine Jarkiche uffmachen. Da kann der olle Mann doch die Be=
ſtellungen
machen, und vor eenen juten Happenpappen is immer
jeſorgt. Na, könnte Sie das nich paſſen?
Gar kein übler Poſten, lachte Wiederholt, während Haller
meinte, das wäre vielleicht eine tüchtige Köchin für den Freund,
wo doch ſein angeerbtes Faktotum nächſtens wegen allgemeiner
Schwerhörigkeit ins Stift ſolle. Dieſe tüchtige Köchin würde doch
etwas Leben in ſeine einſame Häuslichkeit bringen.
Das fehlte gerade noch, wo abends die Umgangsburſchen
in die Küche kommen. Ich habe übrigens ſchon eine tüchtige
Wirtſchafterin in Ausſicht.
Nun, denn viel Glück! Gehen wir alſo wieder zu einer ern=
ſteren
Sache über. Hier iſt ein Brieflein, das mich beſonders in=
tereſſiert
. Eine klare, ſichere Handſchrift, ohne große Umſchweife,
das Nötige ſagend, um ein richtiges Bild zu geben. Die Dame
ſchreibt:
Sehr geehrter Herr!

Obgleich Ihr Heiratsgeſuch in hieſiger Tageszeitung nicht
ſehr verlockend klingt und dabei große Anſprüche ſtellt, will ich
mich doch zu einer Beſprechung erbieten, hoffend, daß ſich ein
Ausgleich finden läßt. Zunächſt will ich berichten, daß ich nur
ein armes Mädchen bin und in dieſem Punkte Ihren Forde=
rungen
nicht entſpreche; doch bin ich feſt überzeugt, Ihr Geſuch
findet bei wohlhabenden Damen keinen Anklang, da dieſelben
ſtets Auswahl an Bewerbern haben. Auch ich würde mich nicht
darum kümmern, wenn ich mich nicht ſo unglücklich in dienen=
der
Stellung fühlen würde. Ich plage mich nun ſchon ſeit eini=
gen
Jahren als Kinderfräulein beſſeres Mädchen für alles
in reichen Häuſern herum, wo man ausgenutzt und hin und
her gehetzt wird, und nicht einmal einen eigenen Namen führt.
Da heißt es den ganzen Tag: Fräulein hier, und Fräulein dort.
Für meine eigentliche Beſtimmung, die Kinder zu erziehen und
zu unterrichten, bleibt dabei nie die genügende Zeit. Und das
iſt doch eigentlich mein Fach, da ich urſprünglich wiſſenſchaft=
liche
Lehrerin werden wollte, und mein Studium ſchon begon=
nen
hatte. Da kam das große Unglück über mich, mein gutes
Mütterlein zu verlieren, und nicht genug mit dem Schmerz,
mußte ich auch bei dem Wegfall ihrer Witwenpenſion meinem

geblanten Beruf entſagen, um mir ſofort den 2 erwerben. Ich zähle jetzt 23 Jahre, und bin
lich; denn die Herren beſchäftigen ſich gern mit
derum in meiner Stellung ein Nachteil iſt;
ärgert das und ſie laſſen es mich entgelten. Kor
der mich für eine Verwandte hält und ſich h5t
will, ſo ſpringt gewiß die Hausfrau dazwiſchen
Unſer Fräulein! Soll das nun ſo fortgehen, b
grau werde? Es wäre ja nicht auszudenken.
meine Selbſtändigkeit haben und ein eigenes H
auch noch ſo klein und beſcheiden iſt; auch der Frau
mich reizen, weil man dabei den Namen nicht
gen kann. Nun denke ich mir, daß Sie ein gebilde
der beſſere Tage geſehen hat, und gern noch e
und Nettes um ſich haben möchte. Sie könnte
Vater ſein. Wie gern würde ich, einer guten
für Sie ſorgen und arbeiten. Ich kann ja Privatt
zum Beiſpiel in neueren Sprachen, auch Klavien
Anfänger, und ſo denke ich, es würde ſchon geh
Nachricht poſtlagernd.
Hochach
Frieda
Na, was ſagſt du dazu? ſchloß Haller, aufblicke
So ein armes Ding! Iſt doch hochgebildet,
nun von protzigen Damen kommandieren und ſchike
will vor Verzweiflung ſo einen Alten nehmen.
Hm, das heißt, ſie ſtellt ja auch ihre Bedim
was ſie will: väterliche Liebe, ſonſt nichts.
Aber ihr ganzes Lebensglück gibt ſie doch k
glücklichen Partie dahin!
Die ja übrigens gar nicht exiſtiert, lachte
jedenfalls bin ich ſehr neugierig auf dieſe junge Da
ihr ſchon geſchrieben: Uebermorgen, nachmittags vie
park, Ahornallee, Bank 3, weiße Nelke.
So ein Unfug! fuhr der andere auf. Wie 5704
nur wagen, ein ernſthaftes Mädchen an der Naſe
zu wollen?
Aber wieſo denn? Vielleicht kann man ih
etwas Beſſeres verſchaffen. Oder, wer weiß, vie
ich ſie doch ſelbſt. Gleichzeitig hätte ich dann no
dich: eine junge Dame nämlich, welche behauptet,
jung, ſchön und reich zu ſein. Sie möchte ſich nu
alten Mann einmal anſehen, der ſo komiſche Einf
würde ihr Spaß machen. Willſt du nicht bei ihr
übernehmen? Ich habe ſie auch zu übermorgen be
Stadtpark, 4½ Uhr Kaſtanienallee, Bank 4, rote Nel
(Fortſetzung folgt.)

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ener 172

Seite 12

P
41
Kouedk
4
P
O

ja Seppenheim zur Kreidacher Höhe.
Von Adolf Calzan.
ſenheim bildete den Ausgangspunkt meiner Wander=
mnlhre
) freundliche Kreisſtadt an der Bergſtraße. Krumme,
ſine Gaſſen bilden ihren Kern, um den ſich die neuen Stadt=
ile
/ ihren modernen Landhäuſern und Villen lagern, und
zeit das Kirſchhäuſer Tal hinein dehnt ſich die Häuſerzeile
tadt aus. In nächſter Nähe des Bahnhofs das neue
ſlofs, bäude der aus Straßburg vertriebenen deutſchen Vin=
enzt
zſtern mit der Kloſterkirche, die ihrer Vollendung ent=
ege
t und deren zwiebelförmiger Turm noch von einem
ſm Jauyl ſte umgeben iſt, in der Altſtadt das altertümliche Rat=
u
aus) d dort, wo die Gaſſen am engſten und düſterſten ſind,
ſier tige St. Peterskirche, die majeſtätiſch über die ärmlichen
büt ingsum emporragt, der Dom der Bergſtraße, das
Siolzgl ahrzeichen Heppenheims. Im Hintergrunde mäßig hohe
hußere9 2, auf dem vorderſten die Starkenburg, an deren
erſtellung eben gearbeitet wird. Ihr ſtrebe ich zu, nach=
üübemy
Alt=Heppenheim durchquert habe. Höher und höher
ſchrol ſich der Bergweg, im Weſten rollt ſich die weite Rhein=
y
zebem r meinen Blicken auf, im Glanze der Morgenſonne lie=
u
genry d immer ferner rückt das anmutige Städtchen, noch ein=
ſiy
malky ßt der rote Turm der evangeliſchen Diaſporakirche, und
dan t der Wald mich aufgenommen. Am Nordabhang des
Berrl geht es einher, die Starkenburg wird nicht berührt. und
dan, Richtung Lindenſtein, wobei ſich ein entzückender Aus=
blich
), das enge Kirſchhäuſer Tal darbietet.
Heppenheimer Stadtwald geht es weiter, mählich bergan.
Der denſtein bleibt links liegen, und dann lichtet ſich der
Wog n wenig, und ich erhaſche mit dem Auge einige Häuſer
eIſ vorg 2C=Hambach, das links im Tale liegt. Der Weg führt auſ
den cken des Bergzugs weiter, in traulich ſtillem Buchwald,
biss) leiſes Plätſchern mir ſagt, daß ich am Salzbrunnen an=
geli
) bin. Ein friſcher Trunk vom erquickenden Naß, und
neu rkt ſetze ich meine Wanderung fort. Bald bin ich in
einn öhe von 500 Metern; der Krehberg, mein nächſtes Ziel,
kanz ht mehr ferne ſein.
öffnet ſich der Wald, und an blühenden Kornfeldern vor=
bei
, denen es ſummt und zirpt, geht es auf ein einſames
Ber4 fchen zu: Schannenbach. Ich kannte es von früheren
E Wa) ungen her, fo daß ich vorzog, gleich bei den erſten Häu=
ſerny
n nach dem Krehberg führenden Wegzeichen, einem
blarn Strich, zu folgen. Bald trat ich wieder in den Schatten
ſäuz ſer Buchen, und in der Nähe einiger verſtreuter Gehöfte
ver. e ich mein mitgebrachtes Frühſtück.
Gipfel des 575 Meter hohen Krehbergs war nun bald
erren, und es begann der Abſtieg. Steil ging es bergab, nun=
melz
n Felde, und die Sonne, die bereits eine beträchtliche

Höhe erreicht hatte, brannte herwieder, daß einem der Schweiß
aus allen Poren drang und die Kehle bedenklich austrocknete.
Zum Glück war das winzige Dörfchen Seidenbach nicht allzu
fern, und ſo konnte dieſem Uebelſtand bald, abgeholfen werden.
Von Seidenbach aus ging es ſanfter talwärts, aber dafür
fehlte der Wald nun ganz. Ich ſtrebte dem breiten Weſchnitztal
zu, das hell und freundlich zwiſchen hohe Bergzüge eingebettet
iſt. Leichtgeſchweifte Hügel begleiten es, welche allmählich zu der
Höhe der Juhöhe und der Krehberggruppe auf der Nordweſtſeite
und der Tromm aufder Südoſtſeite anwachſen. So ging mein Weg
über hügelige Felder, auf denen die Mittagsſonne brütete und
über denen ein Duft von reicher Sattheit lag. Kleine Oden=
palddörfer
tauchten auf, eins faſt an das andere gereiht, mit
leuchtendroten Ziegeldächern; ein murmelndes Bächlein plät=
ſcherte
irgendwo in meiner Nähe geruhſam dahin, und über
goldgelben Aehrenfeldern und ſommerlich grünen Wäldern
ſpannte ſich das tiefe Blau des Mittagshimmels. Ein leuchten=
des
Farbenbild, wie es dem Auge ſo wohltut, das oft tage= und
wochenlang nur in Bücher ſchaut, das aus ſchwarzem Buch=
ſtabengewirr
dem Geiſte Sinnzuſammenhänge von tiefen und
weiſen Gedanken zu übermitteln berufen iſt, die ihrerſeits wie=
der
aus dem ehrwürdigen Heiligtum ſtammen, welches man
Wiſſenſchaft nennt! Da draußen in der Gotteswelt, in dem lieb=
lichen
Anblick der Schönheiten unſeres heimatlichen Gebirges,
da wird das Auge eines geiſtig arbeitenden Menſchen groß vor
Staunen und Entzücken, denn da entdeckt er Dinge, die mehr
ſind als blutleere, farbloſe Bücherweisheit (nicht, als ob ich den
hohen Wert aller geiſtigen Bildung beſtreiten wollte), als eine
Nur=Bücherweisheit, die vom Leben nichts weiß, da vermag er
neue Kraft zu ſammeln für die einſamen Stunden der Arbeit
in den Büchern, wie ſie ihm ſein Beruf auferlegt, und es wird
mancherlei fruchtbare, ja vielleicht ſchöpferiſche Anregung aus=
gehen
von einem ſolchen Tage des Einsſeins mit der Natur, der
Erquickung an dem Quell alles Seins: der mütterlichen Erde.
und ſo ſchaute ich im Wandern und wanderte ich im
Schauen. Faſt ohne daß ich es gewahr wurde, mündeten die
hügeligen Ausläufer der Krehberggruppe in das Tal, ein ge=
ſchwätziges
Bächlein rauſchte an mir vorbei, und vor mir lagen
die Häuſer des Dörfchens Lörzenbach ausgebreitet. Die Dorf=
ſtraße
ging es entlang und dann auf der breiten Landſtraße
weiter, die talabwärts führte. Ein blitzendes Schienengeleiſe
tauchte bald vor mir auf, das die Straße überquerte; es war
die Bahnlinie von Weinheim nach Fürth. Mein Blick ſchweifte
über den beträchtlichen Höhenzug, der jenſeits der Weſchnitz
emporragte, majeſtätiſch faſt anzuſchauen: die Tromm. Auf der
höchſten Bergſpitze der Freneturm; er war mir ein alter Bekann=
ter
von früheren Wanderungen her, heute lag er außerhalb
meines Wanderziels.
Und ſo gelangte ich denn nach Rimbach, einem größeren
ebangeliſchen Pfarrdorf im Weſchnitztal. Da waren die Straßen

ſchon breiter und die Häuſer zum großen Teil keine Bauernhöfe
mehr. An der Kirche mit ihrer zwiebelförmigen Kuppel und der
iſraelitiſchen Synagoge (es befindet ſich dort eine verhältnis=
mäßig
zahlreiche Judengemeinde) vorbei kam ich auf die Straße
nach Zotzenbach. Ein Zoßenbacher Bauer geſellte ſich zu mir,
mit dem ich mich ganz angenehm unterbielt und der mir voll
lokalpatriotiſchen Stolzes erzählte, daß die Zoxenbacher vor
nunmehr 50 Jahren ſich eine eigene Kirche bauten, wozu jeder
nach ſeiner Kraft mitgeholfen hätte, mit Fubrleiſtungen, Bau=
arbeiten
uſw., ſodaß durch die Opferwilligkeit aller Einwohner
in kurzer Zeit ein ſo ſchönes Gotteshaus entſtehen konnte.
So kamen wir in munterem Geſpräch nach Zotzenbach, und
mein Begleiter verließ mich. Natürlich beſichtigte ich ſogleich
das Aeußere der erwähnten Kirche. Wohl iſt es kein Kunſt=
werk
, wie es der verwöhnte Städter verlangen würde, aber man
kann verſtehen, daß die einfachen Landleute mit Stolz auf ihre
Kirche blicken. Aus rotem Sandſtein erbaut, ſteht ſie inmitten
der Bauernhöfe wie ein fremdes Weſen da. Zwar trägt ſie kein
eigenes charakteriſtiſches Gepräge, aber ſie iſt doch recht ſchmuck
anzuſehen, wie ſie ſo über die einfachen Dorfhäuschen ſtolz
emporragt.
Beim Austritt aus dem Dorfe ſchlug ich einen Feldweg ein,
der durch ein winziges Tälchen aufwärts führte. Es währte
nicht lange, ſo tauchten einige Häuſer vor mir auf, die den Wei=
ler
Unter=Mengelbach bildeten. Der Anſtieg ward nun immer
ſteiler. Nach einigen Minuten kamen die wenigen Gehöfte von
Ober=Mengelbach, und auf einem abſchneidenden Fußpfad ge=
langte
ich auf die Landſtraße, die über dem Dörfchen entlanglief
und die zur Kreidacher Höhe führt. Ein hübſcher Rückblick bot
ſich mir dar auf das Weſchnitztal und die in vielen Windungen
ſich den Berg hinaufſchlängelnde Straße, und über mir ragten
die Gipfel der Tromm in ſtummer Größe in den azurblauen
Sommerhimmel hinein. Bald kam auch der Weiler, Stallen=
kandel
, und bei einem einſam am Wege ſtehenden Wirtshaus
verließ ich die Landſtraße, um auf ſchmalem Pfad dem Vialde
zuzueilen. Steil fiel der Berg unter mir ab, der bis hinab zu
dem ſtillen Tälchen drunten mit anmutig grünem Buchenhoch=
wald
beſät war, ein Eiſenbahnviadukt leuchtete in rotem Sand=
ſtein
auf, und liebliche Wieſengründe zogen ſich das Tal entlang.
Und als ich mich ſattgeſchaut hatte an dem reizenden Land=
ſchaftsbild
, lenkte ich meine Schritte am Waldesſaum hin, um
dann noch einmal kurz unter raunenden Buchenwipfeln zu
wandern. Dann wieder durch Feld, wobei das herrliche Wald=
michelbach
links unten in Sicht kam, das mit zu den ſchönſten
Orten des Odenwaldes gehört, und abwärts zu der Straßen=
kreuzung
, Kreidacher Höhe genannt, die einige Ausſicht gewährt,
beſonders nach Nordweſten. n einigen Minuten war dann die
Halteſtelle Kreidach an der Bahn Mörlenbach-Wahlen erreicht,
und die wundervolle, landſchaftlich ſchänſte Odenwälder Gebirgs=
bahn
brachte mich wieder in mein Heimatdorf.

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