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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 160
Sonntag, den 10. Juni 1928.
191. Jahrgang
27 mm brelle Zelle lm Kreiſe Darmſſadt 23 Reichspfg.
Flnanz=Alnizelgen 40 Melichöpfg. Moklainezelle (03 mm
breitl2 Mteiche mark. Auzeigen vont auewdrtc 40 Neichspfg.
Flnanz=Anzelgen 60 Relchspfg. 92 mumt brelte
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zelle 2.00 Melchsmark, Aille Preiſe in Melchtimark
(t Dollar — 4.20 Markl. — Jim Falle höherer
Gewalt, wie Krleg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Eerfüllung der
Anzelgen=
auftrckge und Leiſluing von Schadenerſat. Del
Koukurs oder gerichtlicher Veltrellung fälltl leder
Nabatt weg. Danfkounte Deutiſche Dant und Darme
ſüdter und Nallonalbauf.
e Verhandlungen zur Regierungsbildung
Unpfänge bei Hindenburg.
ſion des Reichskabinetts am Dienstag.
Teichspräſident wird Hermann Müller
uftrag zur Regierungsbildung erteilen.
Reichspräſident v. Hindenburg hat am Samstag mehrere
lang mit den Führern der Reichstagsparteien ge=
Zunächſt empfing er den Reichstagspräſidenten Löbe,
er ſich 3 Stunden lang unterhielt; im Anſchluß daran
tzenden der Sozialdemokratie, der
Deutſch=
alen, des Zentrums, der Deutſchen
Volks=
der Demokraten, der Wirtſchaftspartei
Bayeriſchen Volkspartei. Die Beſprechungen
ſie amtlich geſagt wird, informatoriſchen Charakter und
lediglich den Zweck, die Neubildungder Reichs=
1ung möglichſt zu beſchleunigen. Der Neichs=
Narx wird am Dienstag offiziell dem
Reichspräſi=
ſts ie Demiſſion des Kabinetts unterbreiten und
ttelbaren Anſchluß daran wird Herr v. Hindenburg den
gzur Regierungsbildung erteilen. Der
Reichs=
hat bereits mitgeteilt, daß er den Führer der
Sozial=
en Müller=Franken mit der Kabinettsbildung zu
be=
i gedenkt, nachdem ſich die Sozialdemokraten
tübernahme der Verantwortung bereit
aben. Mit Ausnahme der Deutſchnationalen erklärten
gen Parteien ihre grundſätzliche Bereitwilligkeit zu
ent=
en Verhandlungen, machten aber ſelbſtverſtändlich ihre
ſttſcheidung abhängig von den Vorſchlägen, die der homo
u machen hat.
Optimismus in den Reichstagskreiſen iſt
„Kvor ſehr groß. Man muß abwarten, wieweit er durch die
EAſt ung der Dinge in der kommenden Woche geſtützt wird.
iller ſcheint inzwiſchen bereits über die Möglichkeiten
ſei=
iſterliſte zu ſondieren. Er iſt offenbar bereit, die Miniſter
mann und Curtius im Amte zu belaſſen, auch
eitsminiſter Brauns, wenn er Luſt hat. An das
Reichs=
iſterium werden die Sozialdemokraten ſich nicht heran=
9 Herr Groener würde alſo bleiben. Dagegen
Erk um das Finanzminiſterium herumdiskutiert.
Zentrum iſt es eigentlich eine Preſtigefrage, daß Herr
B(lleibt. Die Demokraten hätten aber gern Herrn Neinhold
EnPlatze, und die Sozialdemokraten haben Herrn Hilfer=
—hel ſeſerve, der freilich nur Finanztheoretiker iſt und auf dem
iel Platze bereits einmal ſchwer verſagt hat. Im Juſtiz=
In 1 um möchten die Sozialdemokraten Herrn Landsberg
hinmtel ngen, wobei ihnen vermutlich das Zentrum keinerlei
n2l iſſe in den Weg legen wird. Dagegen hat der Vorſitzende
trums, Herr v. Guérard, den Ehrgeiz, auch Miniſter zu
br:1 und zwar Junenminiſter. Dieſen Poſten aber haben die
94mmokraten Herrn Severing vorbehalten. Deshalb wird
9e21reits von einer Kombination, zwiſchen dem Amte des
Welilers und dem Rheinminiſterium geſprochen, das dann
1. Guérard übertragen werden ſoll. Auch für die übrigen
Rurl die durch das Ausſcheiden der Deutſchnationalen frei
der 7 ſind Anwärter in großer Menge vorhanden. Es zeigt ſich
De1ß das Geſchiebe in großem Stil um die Miniſterſitze be=
Bu 1Sgeht, ehe überhaupt einmal die ſachlichen Differenzen
e Nen Koalitionsparteien beſeitigt ſind. Wenn Herr Müller
e lellnicht ſehr feſt in der Hand hält, wird man um dieſe
Vulnfragen allein eine Woche lang feilſchen, wenn es ſchon
uin ſein ſollte, die grundſätzlichen Fragen zu bereinigen.
TaN
-Phreupiſche Regterungserklarung
beinlichen Skandalſzenen, die den Auftakt zu dem
Be=
a s preußiſchen Landtages am Freitag gaben, haben bei
Wie arteien doch eine ſtarke Katzenjammerſtimmung
hervor=
ſelbſt bei den Kommuniſten, die doch das Gefühl haben,
DEI den Boyen überſpannten und, da ſie zunächſt ein
Inter=
e au haben, wieder ſalonfähig zu werden, ihren radikalen
ur zurückpfeifen. Sie widerſetzten ſich ſogar nicht dem Be=
Nar es Aelteſtenrates, wonach der Uebeltäter vom Freitag, der
Sohlke, für acht Tage ausgeſchloſſen werden ſoll, was
Ne2 unter Umſtänden Verluſt der Djäten und der Freifahrt=
L 8 zum Herbſt bedeutet. Er ſelbſt hatte es ſogar vorge=
2gar nicht erſt zur Sitzung zu erſcheinen. Auch das hatte
Nr1 beſonderen Grund: die Kommuniſten haben den Ehrgeiz,
Den Präſidium vertreten zu ſein, wofür ſie ihren zahmſten
De er, den Abgeordneten Schwenk, in Vorſchlag brachten.
AAben ſich ſogar dazu verſtanden, die Erklärung abzugeben,
* nn ſelbſtverſtändlich Herr Schwenk die Geſchäftsordnung
und durchſetzen würde. Das iſt nach den Vorgängen vom
Tea eigentlich der reinſte Hohn. Aber die Formaldemokratie
E vieder einmal über den geſunden Menſchenverſtand bei
2 demokraten, Zentrum und Demokraten, die ſoviel von ihrer
L1 erung an die Deutſche Vollspartei ſprachen, aber die erſte
he Gelegenheit benutzten, um einen Volksparteiler zugun=
S nes Kommuniſten aus dem Landtagsvorſtand hinauszu=
Eieren. Bei dieſem Geſchäft wird ſich niemand wohl
füh=
ler” egen die Wiederwahl des ſozialdemokratiſchen Präſidenten Abg, v. Winterfeld gewählt worden. Die Deutſche Volkspartei
zu machen. Durch die Schuld der bürgerlichen Parteien iſt das
verhindert worden. Dasſelbe Zeutrum, das vor vier Jahren
durch ſeinen Wortführer gegen die Wahl eines Kommuniſten für
das Landtgasbureau ſchärfſten Widerſpruch einlegte, iſt heute
glatt umgefallen. Es iſt bereit, unter einem Kommuniſten als
Vorſitzenden zu tagen. Das wird nicht gut abgehen. Die
Kom=
muniſten werden bei der erſten Gelegenheit die Geſchäftsordnung
ſprengen. Die Verantwortung für das, was kommen muß, haben
Liejenigen zu tragen, die ihn gewählt haben.
Der kommende Kanzler?
Neichskanzler a. D. Hermann Müller / Franken,
der Vorſitzende der Sozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion. Er
iſt 52 Jahre alt. Uirſprünglich Buchhandlungsgehilfe, wurde er
1899 Redakteur, 1906 Vorſtandsmitglied, 1919 Vorſitzender der
Sozialdemokratiſchen Partei. In den Reichstag wurde er zum
erſten Male 1916 gewählt. 1919 bis 1920 bekleidete er den Poſten
eines Reichsaußenminiſters und vom März bis Juni 1920 war
er Reichskanzler.
Mit der Wahl der Schriftführer konnte die ſachliche Arbeit
beginnen. Die Deutſchnationalen machten den Verſuch, eine
Neuwahl des Miniſterpräſidenten zu erzwingen, ſetzten ſich aber
nicht durch, ſo daß Miniſterpräſident Yraun endlich dazu kommt,
ſeine Antrittserklärung zu verleſen. Kommuniſten und
National=
ſozialiſten empfangen ihn mit heftigen Zwiſchenrufen, ſo daß er
zunächſt unverſtändlich bleibt. Nachher wird es aber doch etwas
ruhiger. Das Haus hört ſich an, was er zu ſagen hat. Allzuviel
iſt es nicht. Er pocht darauf, daß die Wahlen für die Negierung
eine Mehrheit ergeben haben, womit eine Billigung der
bisheri=
gen Politik durch die Wählerſchaft verbunden iſt, verweiſt im
übrigen darauf, daß es keiner neuen Regierungserklärung
be=
dürfe. Trotzdem verlieſt er einen langen Wunſchzettel, der, wenn
er auch nur zu einem Bruchteil durchgeführt werden könnte, das
preußiſche Volk „reſtlos glücklich” machen muß: Hilfe für die
Landwirtſchaft, Moderniſierung des Schulweſens, Feſtigung des
Staatsweſens, Verwaltungsreform, Erſparniſſe,
Verſtändigungs=
politik mit dem Reiche — das ſind die Noſinen aus dem
Negie=
rungskuchen, wobei es allerdings ohne einige biſſige
Zwiſchen=
rufe nicht abgeht, zumal als Herr Braun endlich am Schluſſe dazu
kommt, die etwas fadenſcheinige Einladung an die Deutſche
Volkspartei auszuſprechen, die ihm das Zentrum abgepreßt hat.
Die Einladung iſt in die Form gekleidet, falls „Parteien, außer
den derzeitigen Regierungsparteien, die zum heutigen Staat
poſitiv eingeſtellt und gewillt ſind, an der Feſtigung und dem
Ausbau der heutigen verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe
mitzu=
wirken, ſich zur lohalen Mitarbeit an der Negierung entſchließen”.
daß dann die Staatsregierung bereit ſein werde, zu gegebener
Zeit in eine Veratung über die Erweiterung der Negierungsbaſis
einzutreten. Mehr kann man nicht gut verlangen. Es wird aber
davon gemunkelt, daß das Zentrum unter der Hand von Herrn
Braun ſehr viel weitergehende Zugeſtändniſſe erhalten habe,
wonach, wenn etwa im Reiche die Große Koalition
zuſtandekom=
men ſollte, die Umgeſtaltung in Preußen auf dem Fuße folgt.
Die ganze Art des Miniſterpräſidenten war aber nicht darnach
angetan und wohl auch nicht darauf berechnet, der Deutſchen
Volkspartei eine mögliche Umſchaltung zu erleichtern. Vorläufig
iſt und bleibt ſie Oppoſitionspartei und wird von dieſer Stellung
bei der Abſtimmung Gebrauch machen können. Die Parteien der
Weimarer Koalition ſelbſt ſcheinen darauf verzichtet zu haben,
ein Vertrauensvotum für ihre Regierung einzubringen. Dagegen
ſind die Deutſchnationalen mit einem Mißtrauensvotum gegen
den Kultusminiſter hervorgetreten wegen eines
religionsfeind=
lichen Schulerlaſſes.
Am Montag wird die Beratung über die
Regierungserklä=
rung beginnen. Die Abſtimmung ſelbſt iſt vor Donnerstag der
kommenden Woche wohl kaum zu erwarten.
Innerhalb der Fraktionen des Landtages haben ſich einige
Verſchiebungen ergeben. Bei den Deutſchnationalen iſt der
bis=
herige Vorſitzende Winkler zurückgetreten und an ſeine Stelle der
9” Is erhoben die Nationalſozialiſten Einſpruch. Er erhielt hat ihren bisherigen Fraktionsvorſtand proviſoriſch
wiederge=
m hin 348 Stimmen, während — nachdem die beiden Vize= wählt. Als eine neue Erſcheinung iſt die „Deutſche Fraktion”
dul nten v. Kries (deutſchugtional) und Dr. Potſch (Zentrum) hervorgetreten, der Zweckverband aus den kleineren Splittern
N Buruf gewählt wurden — für den Kommuniſten Schwenk des Völkiſchen Blockes, der Chriſtlich=Nationalen Bauern, der
78 Stimmen abgegeben wurden, alſo nicht einmal eine Deutſch=Hannoveraner und der Aufwertungspartei. Zum Vor=
2 t. Es wäre ein Leichtes geweſen, dieſe Wahl unmöglich ſitzenden heben ſie den Bauernabgeordneten Chriſtian gewählt,
Die Toche.
Nachdem die Aufregungen der Wahlſchlacht allmählich
abge=
ebbt, haben ſich die verſchiedenen Parteien notgedrungen etwas
eingehender mit den Möglichkeiten einer Negierungsbildung
be=
faßt. Wobei, wie feſtgeſtellt werden kann, irgendwelche neue
Ge=
ſichtspunkte kaum zutage getreten ſind. Die verſchiedenen
Juſtan=
zen der Sozialdemokratiſchen Partei haben ſich auf den
Stand=
punkt geſtellt, daß ſie in Anbetracht des Wahlergebniſſes bei der
Negierungsbildung die Führung übernehmen müßten. In
An=
betracht der parlamentariſchen Gebräuche war das eigentlich eine
Selbſtverſtändlichkeit. Aber man kann ſich doch nicht des Eindrucks
erwehren, daß dieſe Selbſtverſtändlichkeit manchen Mitgliedern
der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion nicht beſonders
an=
genehm erſchien. Die mehrjährige Oppoſitionsſtellung iſt der
Sozialdemokratiſchen Partei außerordentlich gut bekommen. Jetzt
gilt es, ſelbſt die Verantwortung zu übernehmen, und das macht
in der Politik, wo ja die Grenzen des Möglichen manchmal recht
eng geſteckt ſind, nicht immer populär. Immerhin, der
Verant=
wortlichkeit war diesmal nicht gut auszuweichen, und ſo wird
vorausſichtlich Herr Müller=Franken alsbald mit der
Negierungs=
bildung betraut werden. Wobei nach Lage der Dinge wohl ohne
weiteres angenommen werden kann, daß der Erfolg ſeiner
Be=
mühungen letzten Endes davon abhängt, ob die große Koalition
bei der Zuſammenſetzung dieſes Neichstags genügend
Möglichkei=
ten zu fruchtbarer ſachlicher Arbeit bietet. Die taktiſche Lage iſt
dabei für die Sozialdemokratiſche Partei keineswegs ungünſtig,
nachdem die Annäherung zwiſchen Deutſcher Volkspartei und
Demokraten, die bei der Lage der Dinge doch wohl das Gegebene
wäre, ſcheinbar ſchon in ihren Anfängen ſtecken geblieben iſt. Das
iſt recht unerfreulich, auf der anderen Seite aber auch
ſympto=
matiſch für die Einſtellung unſerer Parteien.
Mit vollem Recht iſt ſchon während, der letzten anderhalb
Jahre immer wieder darauf hingewieſen worden, daß der
ſtän=
bige Kampf zwiſchen den Regierungen des Reichs und Preußens,
der ſich aus der verſchiedenen parteipolitiſchen Zuſammenſevzung
ergab, auf die Dauer einfach untragbar wäre. Mit Necht wird
daher jetzt von verſchiedenen Seiten betont, daß mit der
Umbil=
dung der Reichsregierung gleichzeitig auch eine Umbildung der
preußiſchen Regierung erfolgen müſſe, wobei es natürlich keine
Nolle ſpielen darf, daß die Mehrheit von einer Stimme, welche
die Weimarer Koglition bisher im Preußiſchen Landtag hatte,
durch den Wahlausfall um ein halbes Dutzend Stimmen verſtärkt
worden iſt. Man darf nicht vergeſſen, daß die
Verwaltungs=
reform, von der ja ſchon genügend geredet worden iſt, nun
endlich auch praktiſch in Angriff genommen werden muß, und daß
der Erfolg in ſehr hohem Maße davon abhängt, in welchem
Grade es gelingt, die bisher beſtehenden Reibungen zwiſchen dem
Reich und Preußen zu beſeitigen. Sachlich alſo wäre ſicherlich
genügend Anlaß zu einer Erweiterung der preußiſchen
Regie=
rung gegeben, aber es hat den Anſchein, als ob in dieſer
Bezie=
hung gerade von demokratiſcher Seite einiger Widerſtand geltend
gemacht würde. Es mag unerörtert bleiben, ob das darauf
zurück=
zuführen iſt, daß man die Machtpoſition, die man bisher in
Preu=
ßen beſaß, nicht mit anderen teilen möchte, oder ob es damit
zu=
ſammenhängt, daß für manche demokratiſchen Kreiſe auch heute
noch die Weimarer Koalition die Kombination iſt, der man mit
dem Herzen anhängt, und die man nur aufgeben möchte, wenn
es eben gar nicht anders geht. Jedenfalls bleibt es ganz
außer=
ordentlich bedauerlich, daß die Annäherung der Parteien der
bür=
gerlichen Mitte, die im Jutereſſe des deutſchen Bürgertums ganz
gewiß außerordentlich erwünſcht wäre, hier offenbar auf
Schwie=
rigkeiten ſtößt, die ſich ſachlich eigentlich kaum rechtfertigen laſſen.
Wir haben ſchon letzthin die Hoffnung ausgeſprochen, daß auch
die Parteien der bürgerlichen Mitte aus dem Wahlergebnis vom
20. Mai lernen möchten, aber dieſe Hoffnung ſcheint ſich leider
nicht zu erfüllen.
Man ſollte über den Schwierigkeiten und Neibungen des
Tages nicht die großen Linien unſerer politiſchen Entwicklung
überſehen. Das gilt für die Innenpolitik ebenſo wie für die
Außenpolitik. Auch in der Regelung unſeres Verhältniſſes zu den
anderen Völkern dürfen wir uns durch Einzelheiten und
gelegent=
liche Rückſchläge nicht den Blick trüben laſſen; auch hier gilt es,
den großen Zielen der Zukunft unbeirrbar Schritt für Schritt
näher zu kommen. Ebenſo wie in der Junenpolitik iſt es auf dem
Gebiet der Außenpolitik unbedingt erforderlich, aus ſich
ergeben=
den Erkenntniſſen entſchloſſen die notwendigen Folgerungen zu
ziehen. Daß die Befriedung Europas, die politiſch und
wirt=
ſchaftlich eine Lebensfrage, für die Völker, unſeres Erdteils iſt,
eine möglichſt weitgehende deutſch=ſranzöſiſche Annäherung zur
Vorausſetzung hat, iſt ſchon oft genug erörtert worden. Ebenſo
oft auch, daß die Schwierigkeiten in dieſer Beziehung allein noch
auf franzöſiſcher Seite liegen, und daß die innerpolitiſche
Entwick=
lung in Frankreich während der letzten zwei Jahre dieſe
Schwie=
rigkeiten nicht gerade verringert hat. Die gefühlsmäßigen
Hem=
mungen, die ja auch bei uns einmal beſtanden haben, ſind in
Frankreich heute noch ſehr ſtark, und die wenigen froſtigen Sätze,
mit denen die franzöſiſche Negierungserklärung dieſer Tage auf
die außenpolitiſchen Fragen einging, ſind nicht gerade dazu
an=
getan, irgendwelche Illuſionen bei uns zu nähren. Trotzdem wird
man, ohne in den Verdacht eines phautaſtiſchen Optimismus zu
kommen, das Ziel eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs auch
weiterhin für erreichbar halten dürfen, da ja das Verhältnis der
beiden Nachbarſtagten nicht nur von Gefühlsmomenten, ſondern
auch noch von einer ganzen Reihe ſehr realer Faktoren beſtimmt
wird. Die Entwicklung der Dinge am Mittelmeer, auf dem
Bal=
kan und im nahen Orient, wo auch die Engländer überall ſehr
weſentlich intereſſiert ſind, wird zwangsläufig die europäiſche
Politik in ſteigendem Maße beeinfluſſen und ſachliche
Erwägun=
gen auch in Paris fördern, ganz abgeſehen von dem Einfluß, den
die Amerikaner durch ihre wirtſchaftspolitiſche Vormachtſtellung
auf die Geſtaltung der europäiſchen Politik auszuüben, in der
Lage ſind. Zu einer richtigen Beurteilung wird man nur
gelan=
gen, wenn man die deutſch franzöſiſche Frage nicht mehr, wie das
früher ſtellenweiſe geſchah, für ſich allein betrachtet, ſondern nur
als ein Teilproblem im Rahmen der geſamten europäiſchen Poli=
Geite 2
tik, trotz aller beſonderen und ausſchlaggebenden Bedeutung,
welche das deutſch=franzöſiſche Verhältnis für uns nun
ein=
mal beſitzt.
Von beſondee: Vedeutung für die Geſtaltung der Dinge in
Europa und damit auch für unſer Verhältnis zu Frankreich, ſind
und bleiben die Fragen des Oſtens Wie ſchwierig unſere Lage
zwiſchen Weſt und Oſt bei unſerer i griſchen Wehrloſigkeit iſt,
hat man ſchon oft genug erörtert. Man mag über den Rapallo=
Vertrag denken wie man will, auch diejenigen, welche ihn
ableh=
nen zu müſſen glauben mit der Begründung, daß er eine damals
angeblich mögliche Einigung mit den Mächten des Weſtens
ver=
hindert habe, werden zugeben müſſen, daß der Abſchluß des
Ver=
trages mit den Ruſſen uns damals eine gewiſſe politiſche
Hand=
lungsfreiheit wiedergegeben hat. Eine andere Frage iſt es, ob die
wirtſchaftlichen Hoffnungen, die hie und da an dieſen
Vertrags=
abſchluß geknüpft wurden, ſich erfüllt haben, oder beſſer geſagt,
ſich erfüllen konnten. Wir haben dieſe Seite der Dinge ſtets
mit ſtarker Skepſis betrachtet, die ſich dann leider als nur allzu
berechtigt herausgeſtellt hat. Die ruſſiſchen Lieferungen der
deut=
ſchen Induſtrie mußten zum großen Teil mit Krediten bezahlt
werden, und der Prozeß, den man jetzt in Moskau gegen die
deutſchen Ingenieure führt, wirft ein klares Licht auf die
tat=
ſächlichen Verhältniſſe. Weil die ruſſiſche Induſtrie unter dem
bolſchewiſtiſchen Syſtem trotz deutſcher Hilfe nicht vorankommt,
und weil infolgedeſſen die ruſſiſchen Arbeiter anfangen, unruhig
zu werden, brauchte man geeignete Sündenböcke und glaubte ſie
in den in Rußland tätigen deutſchen Ingenieuren gefunden zu
haben. Ein Spektakelſtück von grotesker Scheußlichkeit iſt es, das
man zurzeit in Moskau aufführt. Die Leidtragenden aber ſind
Landsleute von uns, die man nach Rußland hinübergeſchickt hat,
ohne die Möglichkeit zu haben, ſie gegen ruſſiſche Willkür
irgend=
wie zu ſchützen. Man kann das bolſchewiſtiſche Rußland eben
nicht mit dem Maßſtab europäiſcher Ziviliſation meſſen. Zu
wünſchen wäre es, daß man das jetzt endlich überall bei uns
ein=
ſähe — und auch die Folgerungen daraus zöge. Die europäiſche
Lage hat ſich ſeit dem Abſchluß des Vertrages von Rapallo ſehr
weſentlich geändert. Es iſt nicht klug, einem Phantom
nachzu=
jagen. Man hat bei uns an die Möglichkeit eines
freundnachbar=
lichen Verhältniſſes, eines reibungsloſen wirtſchaftlichen
Aus=
tauſches mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland geglaubt, und wenn
ſich dieſer Glaube jetzt als ein Irrglaube herausſtellt, ſoll man
auch dementſprechend handeln.
Internationale Arbeitskonferenz.
* Genf, 9. Juni. (Priv.=Tel.)
In der Vollverſammlung der Internationalen
Arbeitskonfe=
renz wurde heute zum zehnten Male der Streit um die Gültigkeit
des Mandates des fasciſtiſchen Arbeiterdelegierten Roſſoni
aus=
getragen. Der italieniſche Regierungsvertreter wies darauf hin,
daß dieſe Frage endgültig abgeſchloſſen ſein ſollte, nachdem ſich
die Konferenz ſchon ſo oft für das Mandat Roſſonis
ausgeſpro=
chen habe. Dagegen erhob Jouhaux ſeinen gewohnten Einſpruch,
indem er auf die Beſpränkungen des Koalitionsrechtes in
Ita=
lien hinwies und dafür eine Menge von Beiſpielen als Beweis
anführte. — Nach einer ausgedehnten Debatte entſchied der Rat
mit 100 gegen 30 Stimmen der Arbeiter für die Gültigkeit des
Mandats Roſſonis.
Ungariſcher Proteſt in der Optantenfrage.
Graf Apponyi, der vor dem Rat die ungariſche Partei im
ungariſch=
rumäniſchen Optantenſtreit vertreten hat, hat heute an den Rat ein
Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, daß er ſein Regierung das Recht
vorbehalte, nochmal vor dem Rat auf den Optantenkonflikt
zurückzukom=
men, falls die direkten Verhandlungen zu keinem Ergebnis führen. Die
Schlußbemerkung des Präſidenten Aguero 9 Bethoncourt in der
geſtri=
gen Sitzung habe zu einem Mißverſtändnis Anlaß geben können, doch
könne für den Rat die Affäre keinesfalls für abgeſchloſſen gelten,
ſo=
lange nicht ein Einvernehmen zwiſchem den beiden Parteien hergeſtellt
ſei oder der Rat durch Ernennung der Zuſatzrichter zum Schiedsgericht
eingegriffen habe, — Auf das Proteſtſchreiben des Grafen Apponyi in
der Optantenfrage hat der Ratspräſident heute durch ein Schreiben
ge=
antwortet, in dem er ſich die Ausführungen des Grafen Apponyi zu
eigen macht.
Die Minderheiten Deutſchlands im Spiegel
der Wahlſiatiſtit.
Die letzten Wahlen zum Reichstag am 20. Mai 1928 haben die
be=
achtenswerte Tatſache erbracht, daß die nationalen Minderheiten in
Deutſchland insgefamt einen ſo ſtarken Stimmenverluſt aufzuweiſen
hatten, daß ſie das für den Reichstag erſtrebte Mandat nicht erzielten.
Für die Minderheitenpolitik Deutſchlands iſt dieſe Tatſache von
außer=
ordentlicher Bedeutung. Ueber die Verbreitung der einzelnen
nationa=
len Minderheiten in Deutſchland gibt eine auf Grund des amtlichen
Ergebniſſes der Wahlen von 1924 und 1923 zuſammengeſtellte Statiſtik
ein lehrreiches Bild. Die Polen erzielten bei den Reichstagswahlen
am 7. 12. 24. 81 700, am 20. 5. B 64 707 Stimmen, mithin 20,8 Proz.
Verluſt. Die Maſuren erzielten 1924 542, 1928 298 Stimmen,
ver=
loren alſo 45 Prozent. Die Wenden hatten 1994 5585, 1928 3102
Wäh=
ler, alſo 44,4 Prozent weniger. Die Dänen verloren bei 1994 5134
und 1928 2427 Stimmen, 53 Prozent.
*Tuberkuloſe=Tagung in Wildbad.
Unter allen Krankheiten, von denen das Menſchengeſchlecht
heimgeſucht wird, nimmt die Tuberkuloſe eine beſondere Stellung
ein. Große Unterſuchungsreihen haben ergeben, daß 97 Prozent
aller Deutſchen charakteriſtiſche tuberkulöſe Veränderungen an
ihren Körperorganen zeigen, alſo irgendwie und irgendwann
ein=
mal während ihres Lebens von der Krankheit ergriffen worden
ſind. Glücklicherweiſe werden die allermeiſten Menſchen, ohne
daß bemerkenswerte Krankheitserſcheinungen auftreten, mit dem
Krankheitsgift fertig. Sie bleiben alſo praktiſch geſund. Die Zahl
derjenigen, die ſchwer erkranken und bei denen das Leiden zum
Tode führt, iſt aber ſehr groß. Man hat ausgerechnet, daß im
Durchſchnitt in Deutſchland täglich 200 Menſchen an der
Tuber=
kuloſe ſterben. Man kennt den Erreger der Krankheit. Man
kennt die Anſteckungswege, aber ein ſpezifiſches, d. h. nur auf die
Krankheitserreger gerichtetes Heilmittel kennt man nicht. Die
Hauptwaffe im Kampf gegen die Volkskrankheit iſt die
Vorbeu=
gung, der Kampf gegen die Verbreitung des Giftes, Schutz der
Gefährdeten, vor allem der Kinder, Steigerung der
Widerſtands=
kraft und der natürlichen Abwehrkräfte des Organismus und
Frühbehandlung der Kranken. Die Mittel hierzu ſind: die
nach=
gehende Fürſorge, die Heilſtättenbehandlung, zweckmäßige
Er=
nährung und ſcharfe Diagnoſtik. In den letzten Jahren ſind noch
aktivere Mittel, medikamentöſer und chirurgiſcher Art,
hinzuge=
kommen. Eine Serumbehandlung kommt nur in verhältnismäßig
ſehr beſcheidenem Maße in Frage. Neuerdings ſind beſonders in
Frankreich Beſtrebungen im Gange, durch Schutzimpfung Kinder
und Neugeborene, vor allem in gefährlichem Milieu, durch eine
Impfung zu ſchützen. Man kann nur wünſchen, daß dieſe
Schutz=
verfahren ſich bewähren und daß die Impferfolge des
franzö=
ſiſchen Arztes Calmettes ihre Beſtätigung finden werden.
Auf der Tuberkuloſe=Tagung in Wildbad, die vom 29. Mai
bis 3. Juni d. J. ſtattfand, befaßte man ſich zunächſt ausführlich
mit Fragen der Fürſorge. Dr. Geißler, Karlsruhe, zeigte an
Hand von Einzelfällen, daß die Vorbeugungsmaßnahmen, die
heilende Ueberwachungsfürſorge, heute ſchon ſehr gute Reſultate
erzielen. Als wichtigſtes Ergebnis der ſtatiſtiſchen Unterſuchungen
konnte auf Grund von 9720 Sterbefällen der Nachweis erbracht
werden, daß die ſoziale Lage der Erkrankten keine weſentliche
Rolle mehr ſpielt. Noch 1924 beſtand eine Ueberſterblichkeit der
Arbeiterklaſſe an Tuberkuloſe. In den letzten Jahren iſt die
Zahl der Sterbefälle bei den Arbeitern im Verhältnis zu früher
Sonntag, den 10. Juni 1928
Rummer 164
Vom Tage.
Hauptmann Köhl und Frau, Major Fitzmaurice und Frau ſowie
Baron v. Hünefeld haben New York an Bord des Dampfers „
Colum=
bus” verlafſen, um nach Europa zurückzukehren. Eine große Menſchen= Die Reichsbahn gibt nicht nach. — Die
menge hatte ſich zur Abfahrt eingefunden.
Der preußiſche Juſtizminiſter hat, vorbehaltlich weiterer
Beſtim=
mungen über die Feier des diesjährigen
Verfaſſungs=
tages, die nachgeordneten Behördei jetzt ſchon erſucht, auf den
11. Auguſt tunlichſt keine Termine anzuſetzen.
Der Staatsſekretär im preußiſchen Miniſterium des
Innern. Dr. Abegg, iſt an einer Rippenfellentzündung tigte ſich heute in einer außerordentlichen Sitzung mit der vo
erkrankt, ſo daß er ſeine Tätigkeit im Miniſterium vorläufig nicht Reichsregierung zu dem Tarifantrag der Reichsbahn gegebenen
ausüben kann.
Die nächſte Vollverſammlung des Landesrates des Verwaltungsrat kann in dieſer Antwort keine die Sache erled
Saargebietes findet am Dienstag, den 19. Juni, in Entſcheidung erblicken. So begrüßenswert es iſt, daß die Reich
Saarbrücken ſtatt.
Nach dem „Daily Telegraph” wünſcht die Kleine Entente Laſten ſich über den 1. Januar 1965 hinaus erſtrecken, ſo be
eine nochmalige Unterſuchung des Sankt Gotthard= doch die beiden Erklärungen nicht den Antrag auf
Tariferhöhun=
zwiſchenfalls.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki iſt geſtern vor= der geforderten Tariferhöhung bereits vorausgeſetzt. Ebenſo in
mittag in Begleitung ſeiner Gemahlin und ſeines Kabinettchefs in
Paris eingetroffen, wo er bis Dienstag zu bleiben gedenkt.
Der Direktor der Handelsabkommen im franzöſiſchen
Handelsmini=
ſterium, Serruys, hat aus Familiengründen ſeine Demiſſion ein= ſondern um den Ausgleich der Betriebsrechnung, der nur dur
gereicht. Im gleichen Miniſterium iſt auch der Generaldirektor der triebseinnahmen erfolgen kann. Gegenüber der Anſicht der
Eiſenbahnen, Schwob, zurückgetreten.
Der franzöſiſche Botſchafter ſtattete Kellogg in der Paktfrage einen
Beſuch ab.
Die Wirkung der franzöſiſchen
Regierungs=
erklärung. — Paris und die Ereigniſſe in Genf. des Tariferhöhungsantrages weiter zu betreiben.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. Juni.
Die Regierungsvorlage wurde mit einer ſehr ſtarken
Mehr=
heit angenommen. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß
in der Kammer während ihrer Verleſung und unmittelbar da=
M. nach eine ſehr ſchlechte Stimmung herrſchte. Beſonders der Teil
der Regierungserklärung, welcher gewiſſermaßen eine
Diſziplinie=
rung der Beamtenſchaft in Ausſicht ſtellt, wurde bei den
Radi=
kalen ſehr ſchlecht aufgenommen. Die Linke war auch mit der
angekündigten Elſäſſer Politik der Regierung unzufrieden. Und ſchrift wird mit eingehender Begründung die Forderung
endlich hat es auf allen Seiten eine gewiſſe Enttäuſchung
aus=
gelöſt, daß die Regierung die finanzielle Lage weniger optimifkiſch neuen Reichstages anſieht, daslaufende Budgetin
beurteilt, als dies die öffentliche Meinung getan hat. Man
be=
hauptet, Poincaré übe allzuviel Vorſicht, aber eigentümlicher= prüfen und die Vorausſetzungen dafür zu ſcha
weiſe fühlt ſich keiner ſtark genug, um ihn auf finanziellem Gebiet
einer wirklichen Kritik zu unterziehen. Die Verantwortung wäre
erdrückend. Alle Angriffe, die er bisher parieren mußte — ſowohl
in der Kammer als auch im Senat, welcher ihm jetzt weniger
gün=
ſtig geſtimmt iſt als früher — waren ſo ſchwach, daß ſie in ſich
ſelbſt zuſammenbrechen mußten. Ihre Heftigkeit hat ihre Schwäche
nur noch unterſtrichen. Immerhin: der Wert des
Vertrauens=
votums iſt zweifelhaft, ſo ſtark es auch ſein mag. Die Rechte iſt
unzufrieden, weil ſie trotz ihrer Wahlerfolge bei der Wahl der
Kammerpräſidenten auf eine nicht ganz glückliche Weiſe
zurück=
gedrängt wurde — ſowohl der Kammerpräſident wie auch die
Vizepräſidenten wurden aus den Linksparteien gewählt —, und
die Linke iſt verſtimmt, weil die Politik der Regierung ſie in
vie=
len Punkten nicht befriedigt. Unter den gegenwärtigen
Verhält=
niſſen kann davon ſelbſtverſtändlich keine Rede ſein, daß Poincaré
nicht die nötigen Mehrheiten erhält; es iſt aber fräglich, wie auf
die Dauer dieſe Mehrheiten ſich zuſammenſetzen werden.
Trotzdem die Kammer nunmehr, in der Perſon Bouiſſons
über einen ſehr taktvollen und energiſchen Kammerpräſidenten
verfügt, waren die bisherigen Sitzungen alles andere als ſchön
und ruhig.
Man weiß nicht ſicher, wie ſich das weitere Arbeitsprogramm
der Kammer geſtalten wird. Es iſt auch ganz ungewiß, wann die
Fragen der Außenpolitik angeſchnitten werden. Immerhin findet
die Linke die Regierungserklärung auch vom Standpunkte der
Außenpolitik aus ungenügend.
Ueber die Genfer Ereigniſſe ſind die Kommentare ſehr
zu=
rückhaltend. Die Rechte freut ſich aufrichtig über das Fernbleiben
Briands und über die ſcharf ausgeprägte Politik Boncours. In
Wirklichkeit iſt aber Boncour in eine wenig angenehme Situation
gekommen. Er war gezwungen, in der St. Gottharder Affäre ſich
ſcharf gegen das Dreierkomitee und van Blackland zu wenden.
Und für ihn, deſſen Politik von derjenigen Briands ſich immer
dadurch unterſcheidete, daß er die kleinen Nationen mehr
begün=
ſtigen wollte, iſt es doppelt unangenehm, daß er ſich gegen Hol= keiten der Lage ſeien bedingt durch überſteigerte Steu
land wenden mußte. Wäre Briand nach Genf gegangen, dann
wäre die St. Gottharder Affäre viel ruhiger verlaufen; denn Tariſpolitik von Reichspoſt und Reichsbahn, kommende
Briand hätte ſich nicht mit der Kleinen Entente identifiziert und gen der Reſte der Zwangswirtſchaft, Schematismus auf ?
wäre ſo über dem Streit geblieben, in den jetzt Paul=Boncour
hineingezogen worden iſt.
ganz außerordentlich geſunken. Das iſt eine ſozialhygieniſch und
ſozialpolitiſch außerordentlich beachtenswerte Erſcheinung. Der
verſchiedene Anteil der einzelnen Berufsklaſſen an der Abnahme
der Tuberkuloſeſterblichkeit beweiſt, daß nicht etwa Hebung des
allgemeinen Lebensſtandards, ſondern ausſchließlich der Ausbau die Lunge ruhig geſtellt, ſo heilen die Herde ſchnell aus.
der ſozialen Geſundheitsfürſorge deren Urſache iſt. Aus dieſen
Gründen iſt auch die Begutachtung der Tuberkuloſen durch
Für=
ſorgeärzte von größter Wichtigkeit (Dr. Samſon, Berlin).
Eine Hauptaufgabe der Tuberkuloſenfürſorge iſt das
Auf=
finden der ſogen, offenen Fälle. In großen Städten und Land= Lungenſpitzenerkrankungen und die durch Röntgenunteru
gemeinden leiſten die Fürſorgeſchweſtern und praktiſchen Aerzte nachgewieſenen frühen Entzündungsherde nebeneinand
dabei wertvolle Hilfe. Auf dem Lande iſt das ſchwerer. Die Für= laufen können.
ſorge iſt darauf angewieſen, daß die Kranken ſich ſelber vorſtellen.
Hierbei bleiben viele, vor allem die Frühfälle, verborgen. Dr. einzelne Kranke behandelt wird, fand in dem Vortrag. 2
Herold, Koburg, berichtete über einen recht erfolgreichen Weg, auf über das Allergieproblem bei der Tuberkuloſe eine überd
dem er auch an dieſe Fälle herankam. Er ging von der Anſicht wiſſenſchaftliche Begründung. Unter Allergie verſteht me
aus, daß auf einem entlegenen Dorf, in dem kein Fall von geſagt, Empfänglichkeit gegen ein Krankheitsgift. Dieſe L.
offener Tuberkuloſe vorhanden iſt, auch alle Kinder auf eine lichkeit kann ſich in einer Ueberempfindlichkeit und ein
Tuberkulinprobe negativ reagieren müſſen. In ſolchen Dörfern, ſtärkten Widerſtand äußern. Tuberkuloſe iſt vor allen
in denen kein Fall von offener Tuberkukoſe bekannt war, wurden Krankheiten dadurch ausgezeichnet, daß die Schwere dei
nun die Kinder der erſten und letzten Schulklaſſe mit einer Salbe kung entſcheidend von der Empfänglichkeit des Kranten "
eingerieben, die nachweislich nur dann eine Reaktion bei Kindern
hervorruft, wenn ſie bereits mit offen Tuberkuloſen in nähere Kranken. Die Anſteckung mit dem Tuberkelbazillus Ihlt
Berührung gekommen ſind. (Tuberkuloſeprüfung nach Moro.) eine Bildung von Gegengiften und Abwehrſtoffen herhot
Empfindliche Kinder fanden ſich nur in einzelnen Häuſern und alſo die Widerſtandskraft. Angeborene Anlage, Eige‟
Gehöften. Die Unterſuchung der in dieſen Tuberkuloſeneſtern Körperbaues, kritiſche Entwicklungszeiten (Pubertät, O
Lebenden (Röntgendurchleuchtung und Auswurfunterſuchung) ſchaft), andere Krankheiten (Grippe), Unterernährnap.
führte zu der Feſtſtellung, daß ſich in den betreffenden Häuſern ſceliſche Verſtimmungen können die Widerſtandskraſt Ae”
doch einzelne erwachſene Leute befanden, die an einer offenen Die Tuberkuloſe befällt den ganzen Körper. Die dt
Tuberkuloſe litten, ohne daß ſie ſich bisher beſonders krank ge= Arztes beſteht darin, aus dem Krankheitsverlauf, deſſ. *
fühlt hatten. Dieſe Leute, die nichts von ihrer Krankheit wußten, und dem kliniſchen Befund den Grad der Allergie zu..
hatten bereits die in ihrer Umgebung lebenden Kinder infiziert, und darauf das Behandlungsverfahren zu gründen.
Aus dieſem Beiſpiel läßt ſich erſehen, was eine gut organiſierte früher nur große Erfahrung und eine gewiſſe Kuh..
Fürſorge leiſten kann und daß auch auf dem Lande mit einfachen fühlens (Intuition) eine ſolche Beurteilung ermöglich.
Mitteln Krankheitsfälle frühzeitig erkannt werden können.
Der bedeutendſte Fortſchritt der Tuberkuloſeforſchung iſt auf zu prüfen. Eine ſehr lebhafte Ausſprache ſchloß ſich.""
dem Gebiete der Diagnoſtik erzielt worden. Es handelt ſich um Vortrag an und brachte eine Fülle von Spezialerſa..
die Abgrenzung der erſten nachweisbaren tuberkulöſen Erſchei= einzelnen Tuberkuloſeforſcher.
nungen an der Lunge von der ſogen. Lungenſchwindſucht. Früher
nahm man an, daß die Krankheit in den Lungenſpitzen beginnt, erreichen als früher. Zur Behandlung derartiger iſt
Dort finden ſich häufig Narben, deren tuberkulöſer Charakter Tuberkuloſekrankenhäuſer notwendig, in denen aug e
nicht immer voll erkannt werden kann. Durch genaue Röntgen= giſchen Heilverfahren ausgeführt werden können. *
unterſuchungen wurde feſtgeſtellt, daß ſich in tieſeren Lungen= Haunover, Heidehaus, trat im beſonderen für De
partien bereits entzündliche Herde befinden können, die praktiſch
Um die Tariferhöhung.
wort des Verwaltungsrats auf den Beſa
der Reichsregierung.
Berlin, 9.
Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaſt 5.
wort. In einem darüber ausgegebenen Communiqué heißt es
rung der Reichsbahn bei der Neubeſchaffung von Kapital behilffi
und eine Vereinbarung über die Tilgung der Kredite treffen wil.
Die Regelung der erwähnten Tilgungsfrage iſt bei der Ben
vorausgeſetzt, daß die Reichsbahn im Jahre 1928 noch 200 Mi
Mark Neukapital aufnehmen kann. Bei dem Antrag auf Tariferl
handelt es ſich aber nicht um die Mittelbeſchaffung für Kapitalz
regierung, daß für 1928 mit höheren Einnahmen gerechnet
könne, wird ausgeführt, daß ſich die bisherigen Ergebniſſe des
aus den Schätzungen der Reichsbahn, die dem Tarifantrag zu
liegen, decken. Dagegen ſeien ſeit Fertigſtellung der Tarifden
die Betriebsausgaben durch Erhöhung der Eiſen= und Kohle
weiter angewachſen.
Da die Antwort der Reichsregierung im allgemeinen die 9
erkennen läßt, die ſchwierigen Fragen in Vereinbarung mit der
bahn zu löſen, ſo hat der Verwaltungsrat unter Offenhaltung
Rechtes, das Reichsbahngericht anzurufen, beſchloſſen, zunächſt mi
Nachdruck die Verhandlungen mit der Reichsregierung auf Erle
Forderungen der Wirtſchaft an den nei
Reichsiag.
Berlin, 9.
In der heutigen Sitzung des wirtſchaftspolitiſchen C
ausſchuſſes des Hanſabundes für Gewerbe, Handel und Ir
wurde Material zum Entwurf einer Denkſchrift vorgelegt,
Hanſabund baldigſt nach der Tagung den geſetzgebende
perſchaften und der Oeffentlichkeit vorlegen wird. Die 4
ten, daß der Hanſabund es als dringendſte Aufga
tung aufumfaſſende Ausgabenabſtrichezu
daß der Haushaltsplan für 1929/30 ohne St
erhöhungenausgeglichenwerdenkann und 1
hinaus eine planmäßige Steuerſenkungspoliti
wirklicht wird. Weiter fordert die Denkſchrift zur Verf
des Eigenkapitals eine Wirtſchafts= und Finanz
tik, die die Hemmungen für Kapitalerha=
und Kapitalneubildung beſeitigt, und fern
Aufhebung der Kapitalertragsſteuer. Di
jeder wirtſchaftlich zweckmäßigen Reichsform liege in einer
geſtaltung der ſtaatsrechtlichen Struktu
Reiches in Richtung des Einheitsſtaate
Reichsrahmengeſetz für die Durchführung der
Verwaltun=
men in den Ländern ſei dringend erforderlich. Erforderli
weiter Vereinheitlichung der Verwaltungstechnik in den L
Vereinheitlichung der „Kompetenzenperteilung, zwiſchen
und Gemeindeverwaltung, Ausnutzung der Möglichkeit
Einwirkung des Reichs in bezug auf eine Neugliederung
Beſeitigung zuſchußbedürftiger Länder und eine umfaſſen
form der deutſchen Sozialpolitik. Die Lo
gelungſeidem Leiſtungsprinzip anzupaſſ
Geſundung der Wirtſchaft ſei ein endgültiger Abbe
Zwangswirtſchaft erforderlich. Die wirtſchaf
Betätigung der öffentlichen Hand ſeigrun
lich eingudämmen. Die Tariſpolitik der Reichsba
Reichspoſt müſſe ſich auf die Beſchaffung der für e
ordnete Betriebsführung notwendigen Mittel beſchränte
Denkſchrift fordert weiter eine beſchleunigte Durchführt
Reform des Zolltarifs und den Abbau der
nationalen Zollmauern.
Dr. Hermann Fiſcher, M. d. R., hielt ein Referat
Thema „Was fordert die Wirtſchaft vom neuen Reichstag
führte u. a. aus, daß der Produktionsaufſchwung des
1927 zum Stillſtand, teilweiſe ſogar zum Abbröckeln ge
ſei. Gefahrvoll ſei die deutſche Preisentwicklung. Die Ed
unzweckmäßige Sozialgeſetzgebung, falſche Zielſetzunt
biete der Lohnpolitik. Aus der Enkenntnis dieſer Unſa
gäben ſich die Aufgaben für die künftige Wirtſchaftspolitik.
als erſte Einganysſtelle der Erkrankung in den
Lunge=
ſprochen werden müſſen. Rechtzeitiges Erkennen dieſer H.
günſtigt die Heilbehandlung der Lungenkrankheit außeror
Wird durch Einblaſen von Luft in die Bruſthöhle (Pneum.
Peterſen, Jena, und Ulrici, Sommerfeld, berichteten vo.
ſchen Standpunkt aus über dieſe Fragen. Die pathologiſt
miſchen Unterſuchungen (Gräff, Heidelberg) beſtätigten die
ſchen Beobachtungen. Dagegen glaubt Schröder, Schömb
Die alte Anſchauung, daß nicht die Krankheit, ſond
Der Grad der Empfänglichkeit wechſelt nun beim
wir jetzt exakte Methoden, um die Abwehrkräfte des Lide
Auch bei fortgeſchrittener Tuberkuloſe läßt ſich Ne
ſelcher Tuberkuloſekrankenhäuſer ein.
mimer 160
Nobiles Hilferufe.
„aqu nach den verſchollenen Forſchern.
Sonntag, den 10. Juni 1928
Seite 3
* Berlin, 9. Juni. (Priv.=Tel.)
it jetzt kein Zweifel mehr möglich, daß mit Nobile eine
ſunntelegraphiſche Verbindung hergeſtellt iſt.
er bisher kein Wort darüber berichtet, aus welchen
grürrt die „Iſtalia” ſcheiterte. Die Behauptung, daß das
Luft=
i einen Berg gerannt ſei, erſcheint noch etwas unglaub=
„Aich nach der Behauttung der Polarkenner ſoweit oben
„ve eln mit Gebirge mehr befinden. Dagegen iſt es leicht
undal5 daß die „Italia” bei der Landung ſehr heftig auf den
ay ſtoßen iſt, wobei ſie zerbrach. Bereits bei der Landung
S4 zeigte es ſich, daß ſich das Luftſchiff nicht vollſtändig in
er Shilt des Führers befand und nur dadurch vor einem
har=
den 7n gefährlichen Arfſetzen auf den Boden bewahrt wurde,
F9 inigſt ſich Reichswehrſoldaten mit dem Rücken gegen die
onct ſtemmten. — Einigermaßen merkwürdig ſind immer noch
78 onsbeſtimmungen Nobiles. Zunächſt befand er ſich
an=
eblich tf dem 84. Breitegrad, alſo 500 Meilen von Spitzbergen
Dann kam eine Angabe, wonach er doch weit nach
anz=Joſefs=Land abgetrieben war, und jetzt liegt ein
nkſpruch vor, aus dem hervorgeht, daß ſich Nobile mit
inex annſchaft beinahe unter der Nordküſte Spitzbergens
auf=
ine Poſitionsangaben werden alſo mit Vorſicht
aufzu=
ehmu ſein. Trotzdem geht natürlich jetzt ſofort die Suche
ach n Vermißten los. Sobald wieder Flugwetter
ein=
wetre4 iſt, wird Larſen mit ſeinem ſtartbereiten Apparat
auf=
r wird vorläufig der einzige ſein, der nach den
ver=
ho lnen Forſchern Ausſchau halten kann. Die
Hob! und „Branganza” ſind immer noch vom Eis
einge=
hlofſi ind können dem erhaltenen Befehl, nach Norden
vorzu=
oßery cht nachkommen.
5ig le von Nobile. — Freude in Italien über
die Auffindung Nobiles.
EP. Rom, 9. Juni.
amtlich beſtätigt wird, hat der Dampfer „Citta di
am Freitag von 7 Uhr bis 7.20 Uhr wieder deutlich
Not=
es Luftſchiffs „Italia” aufgefangen, das als ſeine geo=
Lage einen Punkt angab, der 20 Meilen nördlich vom
h Smith, dem öſtlichſten Punkte des Nordoſtlandes von
en, liegt. Die Notſignale wurden gleichzeitig von der
ion der Citta di Milano und der auf einem Hügel der
errichteten Radioſtation gehört. Obwohl der
Komman=
ie Zuverläſſigkeit dieſer Signale Vertrauen hat, wurde
Sendeſtation des Luftſchiffes als Ergänzungszeichen die
des Radiotelegraphiſten Biagi verlangt, der die
Expedi=
iles begleitet. Der Kommandant der „Citta di Milano”
Schiff „Hobby” befohlen, ſich ſo weit als möglich der
nähern, wo ſich die Ueberlebenden des Luftſchiffes zu
ſcheinen, um ſofort ein Schlittengeſpann mit
ortskun=
hrern nach ihnen auszuſchicken. Es ſcheint, daß die
ngsſtation des Luftſchiffes die große
e Funkſtation St. Paolo beſſer hört als
dioſtation des Dampfers „Citta di
Mi=
veshalb von Rom faſt die ganze Nacht folgender
Funk=
sgeſandt wurde: „Um 19.23 Uhr hat der Dampfer „Citta
v” euch ſehr gut gehört und euere SOS ſowie die
Ko=
empfangen. Er wird euch in der 15. Minute jeder Stunde
vieder rufen, um von euch die Beſtätigung der
Koordi=
die Matrikel Biagis als Kontrolle zu verlangen. — Die
ion Nobiles hat ſpäter dem Notſignal die Worte bei=
„Wir haben erhalten”, und alsdann ſeine Stellung mit
raphiſchen Koordinaten nachmals angegeben. In
Ita=
ſcht große Freude über die Auffindung Nobiles.
Hec
ſten
Ftal.-1
ilerd
Sn.4
Biagli meldet ſich.
TU. Trieſt, 9. Juni.
ſoeben aus Rom gemeldet wird, hat der
Radiotele=
der „Italia” Biagli, um deſſen Kenn=Nummer die in
Sbay ſeit Tagen die Polargegenden abſuchenden
Radio=
iſten erſucht hatten, die gewünſchte Nummer mit einem
hen bekannt gegeben. Die Nachricht wurde in ganz
durch Extraausgaben der Zeitungen verbreitet und rief
ben einen unbeſchreiblichen Freudentaumel hervor. Mit
ig ſieht man weiteren Nachrichten entgegen.
In Verbindung mit der „Italia”,
ere in London eingetroffene Telegramme beſagen, daß
Ja die Milano” auf drahtloſem Wege den Empfang von
achhen von der „Italia”=Station meldet. Der Kapitän des
Schil berichtet, daß es ſicher ſei, mit der „Italia” in Verbin=
M—) ſtehen. Es ſcheine ihm, daß die „Italia” an der Nord=
Schluß der Verhandlung ſprach der bekannte Münchener
ſr Geh. Rat Romberg zuſammenfaſſend über die Bedeu=
Vorträge der letzten beiden Verhandlungstage für die
—aftliche Arbeit der nächſten Zeit. Er erkannte auf Grund
eie roßen Erfahrungen an, daß die Entdeckung der tuber=
Na Frühentzündungen in der Lunge ein ganz bedeutender
Gor-tt ſei. Man dürfe aber deswegen die Bedeutung der
Für bitzenerkrankung nicht unterſchätzen. Die Röntgenunter=
D erfordere größte Genauigkeit, um Fehlerquellen auszu=
2. Nur an der Hand einer ſehr großen Zahl von
Unter=
r n läßt ſich eine ſichere Beurteilung der Frühentzündung
WI u. Handelt es ſich bei der Frühentzündung um Prozeſſe
Nr zung zur Abkapſelung, ſo genügt die Ruhe und Sonnen=
)Xung zur Heilung. Beſteht Neigung zu
Gewebseinſchmel=
eId fortſchreitendem Zerfall, ſo kommt die Ruhigſtellung
ken Lunge durch Lufteinblaſen in die Bruſthöhle (Pneu=
Nor9 x) in Betracht.
diagnoſtiſchen Forſchungen der letzten Zeit haben uns
Deriie neue Mittel zur Bekämpfung der Tuberkuloſe gegeben,
üſtige Wirkung auf die Volksgeſundheit nicht ausbleiben
Dr. d. K.
*Orpheum.
Das Spiel mit dem Feue.
Schwank von Hans Sturm.
De Wogen des Umſturzes am höchſten ſchlugen, warf
73 Führer der literariſchen Revolution den armen
Darm=
vor, ſie ſeien ſelbſt zur Sünde zu feig!
*2 bamals das Pathos des Ueberſchwanges behauptete,
Derd elt Hans Sturm in dem „Spielmit dem Feuer”
tern auf der Sommerbühne des Orpheums zur erſten
rung kam in den leichteren, heiteren Tönen des Schwan=
* Dé befreundete Ehepaare ſind ſeither in den Spuren der
A.d * gewandelt. In der ſchönen Frau Käthe und dem feſchen
Nonrad beginnt das Flämmchen der Abenteuerluſt zu
* Sie treffen ſich zu abendlichem Rendezpous. Doch die
Des Obiettes bricht in tauſend Formen ein. Vergeſſene
2 rcten, verwechſelte Handtaſchen, vertauſchte Schirme, ver=
LaI te FernſprechAnrufe, kurz, alle Mittel, die tolle Verwir=
Prbeführen und einen Schwank luſtig geſtalten können,
ſeite von Nordoſtland auf einer Breite von 80½ Grad Nord und
einer Länge von 27 Grad Oſt geſtrandet ſei. Die Station der
„Citta di Milano” glaubt verſtanden zu haben, daß das Luftſchiff
zerſtört iſt. Infolgedeſſen hat der Kapitän der „Citta di Milano”,
die „Hobby” und die „Braganza” erſucht, nach Nordoſtland
vor=
zuſtoßen, die auch trotz des Packeiſes den Verſuch unternehmen
werden. Die Flieger Larſen und Holm ſind zum Aufſtieg mit
ihrem Flugzeuge bereit, um ſich an der Suche zu beteiligen und
den Schiffbrüchigen Nahrungsmittel zu bringen. Für den Fall,
daß die Schiffe nicht weit genug vordringen können, ſollen
Ex=
beditionen mit Schlitten die Suche fortſetzen. — Die „Italia”
hatte bekanntlich Nahrungsmittel für einen Monat mitgenommen.
Norwegen in Erwariung von Nachrichten
über Nobile.
Oslo, 9. Juni.
Mit größter Spannung erwartet man hier Nachrichten von
Nobile. Die Zeitungen geben Sonderausgaben mit den letzten
Nachrichten heraus und haben Erlaubnis erhalten, auch am
Sonntag Ausgaben zu veröffentlichen, woas ſonſt verboten iſt.
Man hofft, das Wetter werde bald zulaſſen, daß die norwegiſchen
Flieger nach dem nordöſtlichen Teil von Spitzbergen fliegen.
Die letzte Ratsſitzung in Genf.
Mißachtung deutſcher
Minder=
heitenrechte in Genf.
Der Rat macht ſich den Standpunkt Zaleſti-
Politis zu eigen.
* Genf, 9. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Völkerbundsrat begann am Samstag vormittag kurz vor 11 Uhr
die Schlußſitzung ſeiner 50. Tagung. Die Tagesordnung enthielt in
der Hauptſache Minderheitenfragen, darunter die verſchiedenen
Beſchwer=
den der deutſchen Minderheiten in Oberſchleſien wegen der Errichtung
von Minderheitenſchulen und die albaniſchen Minderheitenbeſchwerden
auf Grund des Artikels 11 des Völkerbundspaktes. In dieſer Beſchwerde
hat ſich trotz des Einſpruchs des deutſchen Vertreters, Staatsſekretär
v. Schubert, der Standpunkt Zaleſki-Politis durchgeſetzt, nach dem der
Artikel 11 des Völferbundspaktes auf Minderheiten=Beſchwerden nur in
gewiſſen kataſtrophalen Fällen anwendbar ſein ſoll.
Der Rat vertagte eingangs der Sitzung die Frage wegen der
Er=
bauung des neuen Völkerbundsgbäudes auf September. Die litauiſche
Beſchwerde wegen der Behandlung litauiſcher Bewohner der Wilnazone
wurde ebenfalls auf September vertagt. Die albaniſche Beſchwerde auf
Grund des Art. 11 wies der Nat zurück. — Als Berichterſtatter gab
Zaleſki in ſeinem Bericht dafür die Begründung, daß dieſer Artikel
nur in den allerſchwerſten Fällen angewendet werden dürfe, daß im
übrigen jedoch das für die Minderheiten=Beſchwerden vorgeſehene
Ver=
fahren eingehalten werden müſſe. Minderheiten=Beſchwerden dürften
nicht dazu führen, die guten Beziehungen zwiſchen den Staaten zu
ſtören. Vor allem dürften ſie nicht von einem Staat gegen ſeinen
Nach=
barſtaat zur Einmiſchung in deſſen innere Angelegenheiten benutzt
wer=
den. Dieſe Gefahr hätten die Urheber der Minderheitenverträge noch
immer im Auge gehabt und zu verhindern verſucht. Eine
Minder=
heitenangelegenheit, die einmal vor den Rat gebracht ſei, ſei nur noch
eine Angelegenheit zwiſchen dem Rat und den Wohnſtaaten der
Minder=
heiten und nicht nur eine Sache der Beziehungen zwiſchen den
Wohn=
ſtaaten und dem Staat, zu dem die Minderheit ethniſch gehört. Der
albaniſche Vertreter erhob Einſpruch gegen dieſe Auffafſung. Politis
als griechiſcher Sachvertreter unterſtrich ihre Berechtigung.
Der deutſche Vertreter, Staatsſekretär von
Schubert, ſetzt ſich energiſch für die Rechte
der Minderheiten ein.
Nach der Annahme des Berichts durch den Rat ergriff der deutſche
Vertreter, Staatsſekretär v. Schubert, das Wort zu einer für die
Min=
derheitenfrage prinzipiell ſehr wichtigen Darlegung des deutſchen
Stand=
punktes. Er ſagte: „Ich kann mich mit der vom Dreierkomitee
vorge=
ſchlagenen Löſung in der vorliegenden albaniſchen Streitfrage
einver=
ſtanden erklären. Wenn der Bericht einerſeits betont, daß die Anrufung
des Art. 11 anſtelle der Einleitung des Minderheitenverfahrens nicht
zum Normalfall werden darf, ſo ſtellt er doch andererſeits feſt, daß in
ernſten Fällen auch die Minderheitenfragen zur Anwendung des Art. 11
Anlaß geben können, wenn nämlich eben die allgemeinen Vorausſetzungen
für Anwendung dieſes Artikels in der Tat vorliegen. Damit hat dieſe
Frage meines Erachtens eine ſachgemäße Löſung gefunden.”
Auf die Erklärungen Politis vom Dienstag übergehend, ſagte.
v. Schubert: „Ich kann nicht leugnen, daß dieſe Ausführungen mich
außerordentlich überraſcht haben. Sie könnten faſt den Eindruck
er=
wecken, als ob es jetzt weniger die Aufgabe des Rates ſei, die
Minder=
heiten zu ſchützen, als vielmehr den Beſtrebungen entgegenzuwirken, die
ſich auf die Wahrung der Rechte dieſer Minderheiten beziehen. Mit
Ge=
nugtuung kann ich feſtſtellen, daß eine derartige Auffaſſung in den
Ausführungen des vorgelegten Berichts kein Echo gefunden haben. Ich
hätte ſelbſt dem Bericht zuſtimmen können, da ich eine derartige
Auf=
faſſung in jeder Weiſe für begründet halte. Wenn wiederholt betont
worden iſt, und wenn auch in dem Bericht unterſtrichen wird, daß alle
Minderheitenprobleme einen internationalen Charakter haben, ſo iſt
ganz klar, daß das nicht eine Abſchwächung der Bedeutung der
Minder=
heitenrechte in ſich ſchließt, ſondern ganz im Gegenteil den ernſten und
feierlichen Charakter dieſer Rechte ins Licht ſtellt. Ich bin der letzte, der
es verteidigen würde, wenn von irgendeiner Seite — was hier bisher
übrigens in keinem Falle bekannt geworden iſt — die Minderheitenrechte
etwa zur Grundlage eines Querulantentums gemacht würden. In dieſer
Richtung ſehe ich aber keine irgendwie ernſte Gefahr. Wenn das
Min=
derheitenrecht vo allen Beteiligten getreu ſeinem Geiſte beachtet wird,
ſo kann man überzeugt ſein, daß es nicht eine Barriere zwiſchen den be=
teiligten Staaten aufrichtet, ſondern umgekehrt beſonders dazu dienen
kann, ein Bindeglied zwiſchen ihnen darzuſtellen. Ich zweifle nicht im
entfernteſten daran, daß ſich der Rat dieſer Aufgabe voll bewußt iſt.
Auf die Erklärung Staatsſekretärs v. Schubert betonte
Chamber=
lain noch einmal, daß der Art. 11 für Minderheitenfragen nur bei
allerdringendſten Gelegenheiten in Frage kommen könne.
Die Minderheitenſchulen in Polen.
Zu den polniſchen Minderheitenbeſchwerden wegen der Errichtung
der Minderheitenſchulen in Biertultau, Stara=Wies und Gieraltowice hat
der Rat eine von dem Berichterſtatter Urnutia ausgearbeitete
Ent=
ſchließung angenommen, in der beſchloſſen wird, daß in Zukunft jede
erziehungsberechtigte Perſon, die ein Kind zur Minderheitenſchule
an=
meldet, unter eigener Verantwortlichkeit erklären muß, welche Sprache
das Kind tatſächlich ſpricht. Die Freiheit über die Erklärung der
Sprache ſoll jedoch keine unbegrenzte Möglichkeit für die Wahl der
ent=
ſprechenden Schule darſtellen. Die polniſche Regierung ſoll berechtigt
ſein, zu den Minderheitenſchulen diefenigen Kinder nicht zuzulafſen,
deren Sprache nur pelniſch iſt oder über deren Sprache eine Erklärung
fehle.
Dagegen dürfen die polniſchen Behörden in Zukunft über die
Er=
klärungen der erziehungsberechtigten Perſonen keine Nachprüfung, Druck
oder Beeinträchtigung in irgend einer Form ausüben. Der Rat fordert
die polniſche Regierung auf, in den drei Fällen neue Anträge der
Er=
ziehungsberechtigten zur Errichtung von Minderheitsſchulen zuzulaſſen.
Außerdem wird der polniſchen Regierung nahegelegt, alle notwendigen
Formulare für die Minderheitsſchulen zur Vermeidung von
Mißver=
ſtändniſſen in klarer Weiſe auszuarbeiten.
Außenminiſter Zaleſki erkannte das Verbot der Nachprüfung gemäß
Artikel 131 der Genfer Konvention an.
Staatsſekretär v. Schubert wies darauf hin, daß das Haager Urkeil
dieſen wichtigen Grundſatz ohne jede Einſchränkung feſtſtellt. Der Rat
nahm die Entſchließung in dieſer prinzipiellen Frage einſtimmig an.
— Im Streitfall wegen der Zuſammenſetzung des Lehrkörpers des
Gymnaſiums in Königshütte kam der Rat zu keiner materiellen
Ent=
ſcheidung, ſprach jedoch die Hoffnung aus, daß die polniſche Regierung
ſich in dieſer Angelegenheit vom Geiſt der Genfer Konvention
inſpi=
rieren laſſen werde.
Außenminiſter Zalefki betonte, daß der Rat nicht das Recht habe,
die polniſche Schulgeſetzgebung nachzuprüfen. — Dagegen wies der
deutſche Vertreter v. Schubert darauf hin, daß Artikel 117 der Genfer
Konvention dem Rat die Befugnis gebe, in die Erwägung dieſer Frage
einzutreten.
Die Beratung über das Internationale Landwirtſchafts=Inſtitut in
Rom und die Neuverteilung der finanziellen Völkerbundsbeiträge
ver=
tagte der Nat auf September.
Staatsſekretär Schubert erſtattete Bericht über
die Tätigkeit des Wirtſchaftsrates
des Völkerbundes,
der vom 14. bis 19. Mai zum erſten Male getagt hat. Er wies auf
die prinzipielle Bedeutung dieſer Tätigkeit zur Durchführung der
Be=
ſchlüſſe der Weltwirtſchaftskonferenz hin, und gab einen Ueberblick über
das zukünftige Arbeitsprogramm, das ſich wie erinnerlich auf
Land=
wirtſchaft und Induſtrie, das Kohle= und Zucker=Problem, die
Durchfüh=
rung der Konvention zur Abſchaffung der Ein= und Ausfuhrverbore,
Erhebungen über die Entwicklung der Goldkaufkraft, das Studium der
Kartelle und die internationalen Induſtrievereinigungen erſtrecken, und
riet dem Rat, es dem Wirtſchaftsrat ſelbſt zu überlaſſen, die
Reihen=
folge ſeiner Beratungsgegenſtände nach der Aktuellität feſtzuſetzen. Er
trat für eine Erweiterung der Hilfsinſtanzen des Wirtſchaftsrates ein,
die ihn erſt in die Lage verſetzen könnten, ſeine Arbeit zu einem
er=
ſprießlichen Ergebnis zu bringen.
Der italieniſche Vertreter Scialoja erhob gegen die Ausdehnung
des Tätigkeitsbereiches des Wirtſchaftsrates ſowie gegen die
Erweite=
rung der techniſchen Organe Einſpruch.
Schluß=Sitzung in Genf.
Die Abſchlußſitzung des Völkerbundsrates, die um 44 Uhr 20 begann,
dauerte nur einige Minuten. Auf Vorſchlag von Staatsſekretär von
Schubert wurde in den Bericht über die Tätigkeit des Wirtſchaftsrates
des Völkerbundes ein Paſſus eingeſchaltet, durch den Scialoja die
Ver=
ſicherung erhält, daß weder das Arbeitsprogramm zu ſehr belaſtet, noch
zu hohe finanzielle Anforderungen an das Budget des
Völkerbunds=
ſekretariates geſtellt werden. Wie v. Schubert, Chamberlain und Paul=
Boncbur jedoch übereinſtimmend betonten, dürfte dies kein Hindernis
für die Inangriffnahme aktueller Probleme, wie z. B. dev
Kohlen=
kriſe, ſein.
verhindern den Ausbruch der Feuersbrunſt. Es bleibt beim
Spiel mit dem Feuer!
Doch das Spiel mit dem Feuer entwickelte ſich dank einer
flotten Darſtellung geſtern zu einem ſo ſprühenden Feuerwerk,
ſo daß heiterſte Stimmung im Orpheum herrſchte.
Die ſcharmanteſte Darſtellerin in der Reihe der
Sommer=
bühnen=Künſtlerinnen iſt Elly Burgmer, die alle zarten
Regi=
ſter des Lockens und Schmollens einer hübſchen jungen Frau
be=
herrſcht. Schärfer in den Tönen, aber ſtets bewegt im Spiel iſt
Hildegard Warſitz, die als „Frau Käthe” auf dem gefährlichen
Grenzpfad zwiſchen Tugend und Abenteuer balancierte.
Ihr nichtsahnender, leicht beruhigter Gatte war Bruno
Harprecht — wie immer, ſo auch geſtern in beſter Spiellaune.
Als Freund und unvermuteter Nebenbuhler beim Spiel mit dem
Feuer ſtand ihm Willy Favart gegenüber, ein flotter
Bonvi=
pant, der Jugend und Friſche vereinigt.
Für einen lebendigen Spielablauf ſorgte Harprechts Regie.
Albrecht=Dürer=Gedenkmünze 1528 — 1928.
Das Baher. Hauptmünzamt hat anläßlich des 400jährigen
Todes=
tages unſeres großen deutſchen Meiſters Albrecht Dürer (6. April 1928)
eine Gedenkmünze nach dem beſonders anſprechenden künſtleriſchen
Entwurf des Münchener Bildhauers Joſef Bernhart geprägt.
Diefe Denkmünze, in Form und Größe mit einem Fünfmarkſtück
übereinſtimmend, gelangt zur Eröffnung des „Albrecht=Dürer=Jahres
Nürnberg 1928” in begrenzter Auflage zur Ausgabe. Sie zeichnet ſich
durch eine ſelten ſchöne und reine mit Stempelglanz verſehene Prägung
aus und trägt auf der Vorderſeite des ſcharf geſchnittene Bruſtbild
Dürers mit ſeinem Monogramm, auf der Rückſeite die Wappen Dürers
und der Stadt Nürnberg mit der Aufſchrift: „Ehrt Eure Deutſchen
Meiſter”, ferner die Randſtempelung „Vaher. Hauptmünzamt Silber
000 f”
Dem bekannten Selbſtbildnis unſeres deutſchen Meiſters
nach=
gefühlt, im Sinne der Renaiſſance geſtaltet, ſtellt dieſe Münze ein
Meiſterwerk plaſtiſcher Kleinkunſt dar, das jedem Deutſchen ein
wert=
volles Andenken in Albrecht Dürer fein wird, um ſo mehr, als die
Lusprägung in abſehbarer Zeit eingeſtellt wird und ſie dadurch
hiſtori=
ſchen und Seltenheitswert erlangen dürfte.
Die Münze kann in Silber 900 fein zum Preiſe von 7 Mk., in
Cold 900 fein zu 100 Mk. durch alle Panken und Sparkaſſen, ſowie die
Hauptwerbeſtelle der Dürer Gedenkmünze, München 2, Poſtſcheck 16 30
portofrei bezogen werden.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die deutſche Kunſtausſtellung in Rio de
Janeiro. Die deutſche Kunſtausſtellung in den Sälen der
Kunſtakademie in Rio de Janeiro iſt am Donnerstag feierlich
durch den deutſchen Geſandten Knipping eröffnet worden. Bei der
Feier waren Vertreter des Bundespräſidenten, der
Bundesmini=
ſterien, die bei der braſilianiſchen Regierung akkreditierten
frem=
den Diplomaten, eine große Zahl einheimiſcher Künſtler und
Mit=
glieder der hieſigen Geſellſchaft und der deutſchen Kolonie
zu=
gegen. Die braſilianiſche Preſſe bringt ausnahmslos freundliche
und anerkennende Begrüßungsartikel für die wohlgelungene
Aus=
ſtellung.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Jena. Der Bundespräſident der Tſchechoflowakei hat den
außer=
ordentlichen Profeſſor der Wirtſchafts= und Sozialwiſſenſchaften Dr.
Wilhelm Röcke zum ordentlichen Profeſſor der Rechts= und
Staats=
wiſſenſchaften an der deutſchen Univerſität Prag ernannt.
Tübingen. Die außerordentlichen Profeſſuren für
Erziehungswiſſen=
ſchaften und für Mineralogie und Petrographie ſind in ordentliche
Pro=
feſſuren umgewandelt worden; die derzeitigen Inhaber der beiden
Lehr=
ſtühle, Profeſſo= für Erziehungswiſſenſchaften Dr. Oswald Kroh und
Profeſſer für Mineralogie und Petrographie Dr. Walther Schmidt,
hatten ſchon bisher für ihre Perſon die Rechte der ordentlichen
Profeſſoren.
50 Jahre Dienſit an der Landwirtſchaft!
Unter dieſem Titel hat die Firma Paul Lübke, Breslau 13,
an=
läßlich ihres 50jährigen Beſtehens eine Denkſchrift erſcheinen laſſen,
welche ſich vorwiegend mit der dringenden Notwendigkeit beſchäftigt,
mehr und beſſere heimiſche Gras= und Kleeſaaten zu gewinnen, um die
Einfuhr ausländiſcher Saaten und Futtermittel einſchränken zu können.
Der Anbau und die Gewinnung der Saaten iſt Sache der einzelnen
Landwirte; für die Erfaſſung, Sammlung und Reinigung hätten ſich
Geſellſchaften oder Genoſſenſhaften zu bilden, wie ſich dies an vielen
Stellen Deutſchlands bereits bewährt hat.
In einem Anhaug erörterr die Schrift die bäuerliche
Wirtſchaftsbera=
tung, die Produktionsſteigerung bei rationeller Betriebsführung durch
genoſſenſchaftliche, bäuerliche Beiſpielswirtſchaften.
Die beachtenswerte und recht gediegen ausgeſtattete Denkſchrift
wird von der Firma auf Wunſch allen Intereſſenten koſtenlos
ab=
gegeben.
Seite 4
Sonntag, den 10. Juni 1928
Kadar=At
reude haben 1ll.
Mer an seinem An4ug
trd
die
In
Heß-Kleidung!
Familiennachrichten
Eisabeth Zimmermann
Ousteu Rebel
Buchdruckereibesitzer — Buchdruckermeister
Verlobte
Darmstadt, den 10. Juni 1928.
Mathildenplatz
Ecke Zeughausstraße
Hügel-
straße 3
(*15465
Anna Freidel
Georg Wenzlau
Verlobte
Darmstadt, 9. Juni 1928.
Wendelstadtstr. 49
15510)
Rhönring 7‟
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann,
unſer guter Vater und Großvater
Aiedrich Souet
am 8. Juni plötzlich und unerwartet im Alter von
67 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſe, Holler
geb. Seibel.
Arheilgen, den 9. Juni 1928.
(15508
Die Beerdigung findet am Montag, den 11. Juni,
nachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Heute vormittag entſchlief ſanft nach längerem Leiden
mein lieber Mann, unſer treubeſorgter Vater
Nuit Dep
Fabrikant
im Alter von 54 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Mathilde Heß, geb. Bernhardt
und Kinder: Klara
Kurt
Gertrud
Ilſe
Walter.
Darmſtadt, den 9. Juni 1928.
Alexandraweg 6.
Die Beerdigung findet Montag, den 11. Juni,
nach=
mittags 4½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs
aus ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(15543
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied heute nach
kurzem ſchweren Leiden meine über alles geliebte
Frau und Mutter meiner beiden Kinder, unſere
gute Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
geborene Nikolai
kurz vor ihrem 31. Geburtstage.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Willy Walter.
Darmſtadt, den 9. Juni 1928.
Liebfrauenſtr. 84,
Die Beerdigung findet am Dienstag, 12. Juni
1928, nachmittags ½3 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Am 6. d. Mts. entſchlief nach langem,
ſchweren Leiden unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel
Ingenieur
Cmſtan ecad.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 9. Juni 1928.
Die Beerdigung fand in der Stille ſiatt
Agg.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach längerem Leiden mein geliebter
Mann, unſer guter Vater
Geb. Juſtizrat
D. Aiedrich Catiebach
Rechtsanwalt
im 74. Tebensjahr.
Anna Carlebach, geb. Hirſch
Rechtsanwalt Franz Carlebach
Staatsanwalt Ernſt Carlebach
und Frau Bertha, geb. Todt.
Mainz, den 8. Juni 1928.
Einäſcherung Montag, den 11. Juni 1928, nachmittags
4½ Uhr.
(TV. 9778
Todes=Anzeige.
Gott der Herr nahm heute nachmittag gegen 4½, Uhr
meine liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter und Tante
Frau eiſdeelg Kanz
geborene Glock
im Alter von 64 Jahren nach kurzem ſchweren Teiden
zu ſich.
In tiefſtem Schmerz:
Ludwig Kunz, Metzgermeiſier
Darmſtadt, 9. Jun/ 4928. Familie Hermann Kunz
Kaſinoſtr. 15.
Familie Jgnaz Gon
Familie Rudolf Fuchs.
Die Beiſetzung findet am Dienstag, den 12. Juni, nachm. 3½ Uhr,
vom Portale des alten Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſir. aus ſtatt.
(9843)
Hämorrhoiden
auch mit juckendem Ausſchlag können
nach=
weisbar in kurzer Zeit operationslos
dau=
ernd geheilt werden. Aerztl Sprechſt. in
Frankfurt, Hochſtr. 9, II. Tr. (am
Eſchen=
heimer Tor) Mittwoch u. Sonnabend 8 bis
12 Uhr, Dr. med. Goleman, Arzt.
(TV.9085)
Dentist Darmstädter
jetzt
Wilhelminenstr. 17
um Tallargie
Benden elentste
Heute entſchlief ſanft mein herzensg
Mann, unſer treubeſorgter, lieber Vot
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schn.
ger und Onkel
Wagnermeiſfer
im 63. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Frau Eleonore Hofmann
Kinder und Angehörige.
Eberſtadt, den 9. Juni 1928.
Die Beerdigung ſindet Dienstag nachmittag 4.30
vom Trauerhauſe, Heidelbergerſtraße 12, aus ſiat
(9842)
Dankſagung.
Für die Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme, für die vielen Kranz=
und Blumenſpenden, ſowie für
die liebevolle Pflege der
Barm=
herzigen Schweſtern bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben
Ver=
ſtorbenen danken herzlich
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen
Philipp Deutſch.
Darmſtadt, den 9. Juni 1928,
(9808)
Auf Teilt
ohne Auf
Gebi ſe, G.
u. Brücken.
in einigen
Frau Joſepl
F. Joſeph
Marktplatz4
h us Fertig
Heiimagn
Hornb
wohnt Da=
Waldſtra
Sprecſt. tägl.s
u. Donn. a.
Urin bringe
Zur Beachtung!
Große Profeſ oren von heute
anerkennen nun auch die
Exiſtenz des
Heil=Magnetismus
als eine bisher wenig beachtete
Heil= bezw. Lebenskraft
der noch ungeahnte Bedeutung
Mwen, zukomme. Mein iUluſtr. Buch
Aeflimoenetiſch=
Hetondie gezes NDer Familienarzt”
Keplismernes en häl u. a: 55 Gutachten
großer Aerzte und Gelehrten, 25
Heil=
berichte vonKreisarztDr. med Bork u. eine
Anzahl eigener Heil erichte, die
be=
weiſen, daß ſelbſtſchwere,ſonſtunheilbare
Leiden durch dieſe Heilkraft (richtig
benannt geheilt wurden. Mein Buch
gibt Belehrung, wie Schmerzen ohne
Arznei alsbald gemildert oder behoben
und Kranke ohne Arznei auch geheilt
wurden Viele Menſchen haben die
Veranlagung, heilend zu wirken, ohne / // heit werden
es zu wiſſen, oder ſie anzuwenden
verſtehen; mein Buch macht es ver= /// aber nur be
ſtändlich, wie jederzeit, an jedem
Platze, Hilfe geleiſtet werden kann
200 Seiten, ca. 50 Abbildungen, Preis
nur 3.— Mk., auch in Buchhandlungen
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Pre
Istr. 8,
[ ← ][ ][ → ] „ die Stadtverwaltung und die Mitglieder der
Stadtverordneten=
grchl lung hat der Städtiſche Muſkdirektor Schmitt im Auftrage
zu. Mai abgehaltenen Verſammlung die nachſtehende Eingabe
Rf4
9 gänzliche Fehlen eines auch nur einigermaßen den
Anforde=
incg genügenden Konzertſaales in unſerer Stadt macht ſich immer
UK und ſchädigt ſchwer das auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtehende
uSden Darmſtadts. Der Beſchluß der
Stadtverordnetenverſamm=
umstn 22. März d8. J3, an dem Städt. Saalbau die dringendſten
gerfungsarbeiten vorzunehmen, hat in den muſkliebenden Kreiſen
ölkerung ſtarke Beunruhigung hervorgerufen und zu der am
s ds. Js ſtattgehabten Verſammlung der Vertreter der
muſi=
ſtifc Verbände unſerer Stadt im Nathausſaale geführt. Bei der
Aus=
tera9 am einmütig die Anſicht zum Ausdruck, daß eine endgültige
ſeſe ng der ſchlechten Konzertſaalverhältniſſe nur ein Neubau
geing ann. Da aber dieſer Plan ſich heute nicht verwirklichen läßt,
Ubaber ie Teilnehmer an der Verſammlung deren Leiter, Städt.
Mufi ktor Schmitt, einſt immig beauftragt, an die
Stadtverwal=
tung d die Stadtverordnetenverſammlung heranzutreten mit dem
grſtrt, den Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 22.
wärz, 38. einer Reviſion zu unterziehen und in letzter Stunde den
on un Bürgermeiſter Buxbaum vorgeſchlagenen ſogenannten großen
sar) au, der auch den Einbau einer Orgel ermöglichen wird,
geneh=
nige= wollen. Man ging dabei von der Erwägung aus, daß dieſe
zuſtxu as Mindeſte iſt, das unter den gegebenen Umſtänden geſchehen
ſ on,o er auch geſchehen muß, wenn anders unſer Muſikleben nicht
erſten Schaden erleiden ſoll.
Preſſe aller Parteien hat dankenswerter Weiſe die eindrucksvolle
gun3 ung im Rathaus durch eine ausführliche Darſtellung der
Ver=
jans ſen unterſtützt. Auch ſie ſteht auf dem Standpunkte, daß die
ſinte n Darmſtadts jene Löſung dringendſt verlangen, zumal das
ſanch eater als Konzertſaal nur einen ganz unzureichenden Not=
Arſtellt.
m ich mich des mir gewordenen Auftrages entledige, bitte
eenſt, die Angelegenheit nochmals zur Verhandlung bringen
Entſcheidung treffen zu wollen, die der gegenwärtigen
drin=
ſends aalnot in der vorgeſchlagenen Weiſe abhilft.
Saldgeneigte Entſchließung dürfte angeſichts der vorgeſchrittenen
ha it unerläßlich ſein.
mmer 160
us der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 10. Juni.
Für den Umbau des Saalbaues.
Sonntag, den 10. Jun 1928
Seite78
i: der Kanzleiaſſiſtent bei dem
mts cht Mainz Nikolaus Cordier zum Oberaſſiſtenten, der
m hilfe bei dem Amtsgericht Vilöel Martin Stelz zum
Kanz=
ſtery de mit Wirkung vom 1. Mai 1928 ab; am 24. Mai 1928: der
mts chtsdirektor bei dem Amtsgericht in Gießen Karl Schmahl
laſſung in der Stelle eines Amtsrichters, jei dem Amtsgericht
um Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der Provinz
Ober=
t Wirkung vom 3. Mai ab; der Landgerichtsrat bei dem
Land=
er Provinz Starkenburg Jakob Keller zum
Amtsgerichts=
ſei dem Amtsgericht I in Gießen; der Amtsgerichtsrat bei dem
nts cht I in Darmſtadt Dr. Karl Callmann unter Belaſſung in
e eines Amtsgerichtsrats bei dem Amtsgericht 1 in Darmſtadt
dgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg;
Sgerichtsrat bei dem Amtsgericht Groß=Gerau Dr. Otto
wald zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Darmſtadt I.
n den Ruheſtand treten: am 1. Juli 1928: auf Grund des
des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928:
Gendarmerie=
n: Georg Chriſtoph Foerſter zu Offenbach a. M., Johannes
r zu Büdingen, Johannes Kögel zu Alzey, Wilhelm Kai=
Bensheim, Nikolaus Diehl zu Gießen, Johannes Baptiſt
r zu Oppenheim. „Jakob Ohl zu Friedberg i. H., Adam
zu Lauterbach, Michael Hechler zu Heppenheim,
Gendar=
htmeiſter: Heinrich Langlitz zu Angenrod, Wilhelm Orb zu
3 inheim Philipp Glaub zu Reiskirchen, Karl Franz Weber
Otto Rockmer zu Lindenfels, Peter Malſch zu
Rüſſels=
ilhelm Heß zu Wörrſtadt i. H. Heinrich Lang zu Grün=
„ Heinrich Rothrock zu Eich (Kreis Worms), Emil Rhein
=Zimmern, Philipp Knaus zu Lollar, Heinrich Frick zu
1., Hugo Otto Ebert zu Hainſtadt i. O., Jakob Fabian
enbergen, Karl Heinrich Lehr zu Ortenberg,
Gendarmerie=
au htmeiſter: Heinrich Crößmann zu Offenbach a. M., Georg
Ge 1rdt zu Wöllſtein; der Förſter Chriſtian Friedrich
GtII. zu Sickenhofen auf Grund des Geſetzes über die
Alters=
grem er Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 in
Verbin=
dun 1 t Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſonalab=
baus” Heſſen und zur Aenkerung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes
vom) Iktober 1925; auf ſein Nachſuchen der Amtsvorſtand des
Heſſi=
ſcher ſermeſſungsamtes Mainz=Land, Vermeſſungsrat. Wilhelm
8heimer zu Mainz.
irledigt iſt: am 1. Juli 1928: die Stelle des Amtsvorſtandes
meſſungsamtes Mainz=Land. Geſuche um Uebertragung der
Stell id bis ſpäteſtens Ende Junt 1928 einzureichen.
deſſiſches Landestheater, Darmſtadt. Heute zum letzten Male
Spielzeit „Hoffmanns Erzählungen” (Abſchieds=
1 Joſef Poerners). Beginn 19,30 Uhr.
Stag, den 12. Juni, wird Mozarts Zauberflöte” zum
ſale in dieſer Spielzeit wiederholt und zwar als
Abſchieds=
ig für Margarethe Albrecht; dieſe Aufführung dirigiert
ralmuſikdirektor.
Sommer=Bühne Harprecht im Orpheum. Heute zwei Vorſtel=
Abends 8 Uhr (präzis) wird heute, Sonntag, das moderne
in 3 Akten „Mädels von heute!” von Guſtav Davis
1 Intendanzrat Dr. Max Wauer) erſtaufgeführt. —
1 11 Uhr iſt die erſte Nachtvorſtellung von „Das
b mit dem Feuer”, Schwank in 3 Akten von Hans Sturm,
Ner; Harprecht). — Die Eintrittspreiſe für die Nachtvorſtellung ſind
von 1 Pfennig bis 2,50 Mark. Karten im Verkehrsbüro von 9—12
Uhry d an der Kaſſe des Orpheums ab 3 Uhr nachmittags. Tele=
Vorbeſtellungen unter Rufnummer 389. Man bittet, um
Stöch en zu vermeiden, die Anfangszeiten zu beachten. (Siehe heutige
Zücherſtube Alfred Bodenheimer. Wie bereits angekündigt, wird
ſerſtube am Donnerstag, den 14. Juni, eine Beſamtausſtellung
ſer erſchienenen Piperdrucke in ihren Näumen eröffnen.
De ochwertig künſtleriſchen Neproduktionan haben ſeit der kurzen
der es Erſcheinens hohe Anerkennung gefunden. Die Ausſtellung
Dr ür die ernſthaften Kunſtfreunde von ſtarkem Intereſſe ſein.
Des rtenvorverkauf für die Heidelberger Feſtſpiele, die
Beik vom 21. Juli bis 15. Auguſt ſtattfinden, hat beoonnen.
SEle, Preiſe uſw. ſind in der Bicherſtube einzuſehen. Auskünfte
*gern erteilt.
Der erſte Vortrag der Heag, welcher nach längerer
Unter=
bre uinfolge techniſcher Umänderungen im Ausſtellungsraum,
2u Traße 16, am Freitag, den 8. Juni, wieder ſtattfand, zeigte einen
AEl dentlich guten Beſuch. Erfreulich iſt das rege Intereſſe des
Du ms an der Verwendung der Elektrizität im Hausgerät. Dem
tur die Heag gerade jetzt wieder weitgehend entgegen, indem ſie
be ſerſpeicher auf Pauſchale und auf Miete liefert, unter Aus=
M-, des billigen Nachtſtromes. Der Hausfrau Arbeit abzunehmen,
M-17 Kochen jetzt im Sommer angenehm zu machen, iſt die Aufgabe
Der triſchen Kochherde, ſowie der übrigen Kochapparate, von denen
EAies der Oekonom durch ſein ſelbſtätiges Arbeiten, die Stromküche
2 Bratröhre durch die Einfachheit der Bedienung auffallen.
— zität in jedem Gerät” iſt der Inhalt dieſer Vorträge, deren
nach am Freitag, den 22. Juni, durch Frau Dr. Jakob im
Heag=
ha2 Luiſenſtraße 16, gehalten wird.
2
Tagung des Heſſiſchen Handwerks= und
Gewerbeverbands.
Zur Vorlage und Begründung eines
Handwerkerpro=
gramms, in dem wichtige Lebensfragen des Handwerks
zuſammen=
gefaßt ſind, trat am Freitag der Landesausſchuß des Heſſiſchen
Hand=
werks= und Gewerbeverbands in Darmſtadt zuſammen, de: ſich
haupt=
ſächlich aus den Vorſitzenden der handwerklichen Landesfachverbände
und der Bezirksverbände der Gewerbevereine und Innungen
zuſammen=
ſetzt. Den Vorſitz führte Herr Nohl=Darmſtadt. Vom
Wirtſchafts=
miniſterium wohnten der Tagung bei Herr Miniſter Korell und
Herr Miniſterialrat Hechler, vom Finanzminiſterium in Vertretung des
Herrn Miniſters, die Herren Miniſterialräte Dörr und Wagner;
der Miniſter des Innern hatte ſich entſchuldigt. Ferner waren
an=
weſend die Herren Landtagsabgeordnete Haury, Lautenbacher
und Donat.
Im Rahmen der Tagung führte der Wirtſchaftsminiſter u. a.
fol=
gendes aus: Gewiß habe das Handwerk, ebenſo wie andere
Berufs=
ſtände, Anlaß genug gehabt zu Demonſtrationen. Er begrüße es, daß
das Handwerk nicht auf die Straße gegangen, ſondern den Weg zu
ruhi=
gen und ſachlichen Ausſprachen mit den Vertretern der Regierung
ge=
wählt habe. Für viele der Wünſche und Beſchwerden ſei das Reich
zuſtändig; er wiſſe genau, daß die Reichsgeſetzgebung den Anträgen
des Handwerks trotz vieler Vorlagen bis jetzt nicht nachgekommen ſei.
Soweit ſeine Kompetenz ausreicht, wolle er gerne den berechtigten
Wünſchen entgegenkommen. Hierbei werde er wohl mit
Gegenſtrö=
mungen zu rechnen haben. Im gerechten Ausgleich der verſchiedenen
Strömungen ſähe er jedoch ſein Amt. Er werde ſich u. a. dafür
ein=
ſetzen, daß der heſſiſche Staat ſeinen Bedarf für die Polizei und die
übrigen behördlichen Stellen bei dem heſſiſchen Handwerk und Gewerbe
deckt und nicht bei außerheſſiſchen Firmen, wie es vorgekommen ſein
ſoll. Er werde weiterhin verſuchen, die Frage des Verkaufsbeginns der
Bäckereien namentlich auf dem Lande einer Löſung zuzuführen. Er
bittet, daß man ihm in allen Fragen obiektiv gegenüberſtehe und werde
verſuchen zu erreichen, was in ſeinen Kräften ſtehe.
Handwerkskammer=Direktor Schüttler erläutert
die erwähnten Programmforderungen. Einleitend ſtellt das Programm
feſt, daß der gewerbliche Mittelſtand unter den Folgen einer in ihren
Maßnahmen verkehrten Wirtſchafts= und Sozialpolitik der
Nachkriegs=
zeit leidet. Ein übermäßig hoher Steuerdruck ſchränkt den Ertrag
des gewerblichen Betriebs auf das geringſte Maß ein. Eine viel zu
weitgehende ſozialpolitiſche Bevormundung verhindert
den Handwerker, die Arbeitszeit den Bedürfniſſen des Handwerks
anzupaſſen. Es verlangt auf ſteuerlichem Gebiet
weit=
gehende Vereinfachung der Geſetzgebung,
klarbe=
wußte Sparpolitik, einen Abbau der
Geſamtbela=
ſtung, vor allem der zweifellos überſpannten Realſteuern, Ausbau der
Gewerbeſteuer in eine allgemeine Berufsſteuer. Bei der
ſozial=
politiſchen Fürſorge muß grundſätzlich unter Vermeidung der
ſeither üblichen Schematiſierung mehr Rückſicht auf die
Leiſtungsfähig=
keit der Wirtſchaft genommen, und dem Handwerk mehr Spielraum für
die Befriedigung der individuellen Bedürfniſſe des täglichen Lebens
gelaſſen werden. Schleunigſter Abbau der ſtändigen Regiebetriebe, der
Regiewerkſtätten und der Regieausführungen des Reichs, der Länder
und der Gemeinden, wird mit allem Nachdruck verlangt, da ſie zu einer
allmählichen Aufſaugung der Handwerkswirtſchaft führen. Zur
Be=
hebung der Mißſtände in der Handhabung der
Verge=
bung öffentlicher Anbeiten und Lieferungen ſoll
die neugeſchaffene Reichsverdingungsordnung ihrem tieferen Sinne nach
Sporiplatzweihe des P.f. L. Roi=Weiß
Heute nachmittag 2.30 Uhr findet die Sportplatzweihe des
V. f. L. Rot=Weiß ſtatt. Die ſportlichen Darbietungen ſind derart,
daß ſie das allgemeine Intereſſe wohl auf ſich lenken werden. In
Anbetracht deſſen, daß ſonſt keine größere ſportliche Veranſtaltung
am Platze iſt, dürfte auch ein guter Beſuch zu erwarten ſein. Die
markanteſte Erſcheinung der Gäſte iſt wohl der Süddeutſche
Hand=
ballmeiſter Sportverein 98, der zum erſten Male gegen
Rot=Weiß antritt. Ferner wirken noch mit: Eintracht
Frank=
furt, Rot=Weiß Frankfurt, Akademiſcher
Sport=
klub, Athletikſportverein 1895,
Polizeiſport=
verein und der feſtgebende Verein Rot=Weiß. Außer
eini=
gen tauſend Stehplätzen ſind auch 500 Sitzplätze vorhanden. Die
Preiſe ſind volkstümlich gehalten. Für die Aufbewahrung von
Fahrrädern iſt ebenfalls geſorgt. Während den Pauſen wird der
auf der Preſſa mehrfach ausgezeichnete Elektro=Polyphar der
Firma Borné zur muſikaliſchen Unterhaltung beitragen. Damit
ſich das ſportliche Programm nicht zu ſehr in die Länge zieht,
findet der offizielle Feſtakt bereits morgens 10.30 Uhr
im Mozartſaal in Anweſenheit der Behörden ſtatt.
Dem feſtgebenden Verein V. f. L. Rot=Weiß wäre ein guter
Verlauf ſeiner Platzeinweihung zu wünſchen. (Vgl. Anzeige.)
(9810
Für die Reise
empfehlt
leichte Handarbeiten
gezeichnet und angetangen
in bekannt größter Auswahl
Adolf Geiger
Ludwigsplatz Nr. 10
Filiale Herdweg 2 Filiale Wenckstraße 22
— Der Gabelsberger Stenographen=Verein, gegr. 1861, macht darauf
aufmerkſam, daß er neue Anfängerkurſe in Einheitskurzſchrift am
Montag, den 11. und Donnerstag, den 14. Juni, abds.
8 Uhr, in ſeinen Unterrichtsräumen Ballonſchule (Ballonplatz)
und Beſſunger Knabenſchule (Ludwigshöhſtraße) beginnt.
Anmeldungen können in den erſten Stunden erfolgen. Gleichzeitig wird
auf die eigene Maſchinenſchreibſchule in der
Heinheimer=
ſtraße 42, hingewieſen. Anmeldungen hierzu werden daſelbſt jederzeit
entgegengenommer. (Näheres ſiehe heutige Anzeige)
tatſächlich angewandt und Sachverſtändige aus der Praxis zur
Mit=
wirkung herangezogen werden. Die ſtaatlichen Stellen dürfen bei der
Vergebung öffentlicher Lieferungen das Handwerk nicht ausſchließen, da
es die Beweiſe ſeiner Leiſtungsfähigkeit erbracht hat. Das Handwerk
will nicht nur als Unterakkordant der herangezogenen Groß=Firmen
die Staatsaufträge zu gedrückten Löhnen herſtellen, ſondern direkt über
ſeine beruflichen und wirtſchaftlichen Organiſationen Aufträge erhalten.
Eine aktive Belebung der Bauwirtſchaft iſt nötig.
Voraus=
ſetzungen hierzu ſind die Aufhebung der
Wohnungszwangs=
wirtſchaft und der Bereithaltung von Baukapital aus der
Sonder=
gebäudeſteuer und die in= und ausländiſchen Geldmärkte. Die
nament=
lich in Verbindung mit dem Erwerbsloſenproblem überhandnehmende
Schwarzarbeit muß geſetzlich bekämpft werden. Die
Organi=
ſationen des Handwerks bedürfen einer poſitiven Förderung
durch die Behörden, die bei einzelnen Stellen beobachtere ausweichende
oder gar abwehrende Haltung, beſonders bei den
Innungsaufſichts=
behörden, iſt zu beſeitigen. Das Gewerbereferat bei den Kreisämtern
muß ſietig in der Haud eines erfahrenen und verantwortlichen
Beam=
ten liegen. Der Hauſierhandel iſt zum Schutze des örtlichen
Gewerbes weiterhin einzuſchränken, und der Wandergewerbeſteuertarif
zu revidieren. Die Auswüchſe bei der kurſusmäßigen
Aus=
bildung in Handwerksgebieten müſſen einer einſchränkenden
Rege=
lung unterworfen und die freien Schlachtungen der Bauernſchaft nebſt
deren Verkauf von Friſchfleiſch und Wurſt verboten werden. Zur
Stützung der ländlichen Geſchäfte, iſt die Ladenſchlußzeit auf
dem Lande über 7 Uhr abends auszudehnen. Einer grundſätzlichen
Ueberprüfung bedarf das gewerbliche Schulweſen. Die
Ueber=
griffe der Kunſtgewerbeſchulen auf das handwerkliche Lehrlingsweſen,
die aus einer Mißachtung der Meiſterlehre entſpringen, werden ſtrikt
abgelehnt.
Von Vertretern der hauptſächlich betroffenen Handwerkszweige
wurden hierauf die auf den behandelten Gebieten aufgetretenen
wirt=
ſchaftlichen Mängel weiterhin erläutert und bewieſen. Zu den
ſteuer=
lichen Beſchwerden nahm Herr Miniſterialrat Dörr Stellung
und ſchilderte die Bemühung der Regierung auf die Verbeſſerung der
Steuergeſetzgebung, insbeſondere der Gewerbeſteuer, zu deren Erhebung
das Reich zwinge. Die Beſchwerden auf dem Gebiete des
Verdingungs=
weſens fanden überaus eingehende Behandlung und wurden von Herrn
Miniſterialrat Wagner beantwortet. Angeſchnitten wurden
ſchließlich noch die unbilligen, fortlaufenden Stempelkoſten für
behörd=
liche Verfügungen, das Arbeitsnachweisweſen und Fragen der
Wein=
küferei.
Zum Schluß faßte Herr Miniſter Korell die vorgebrachten
Beſchwerden und Wünſche nechmals gruppenweiſe zuſammen und ging
beſonders auf die Ausbildungsfragen, die Vergebungsmißſtände, den
Ladenſchluß und weitere Dinge ein. Er verſprach, die angeſchnittenen
Fragen mit ſeinen Referenten, bzw. den nicht vertretenen Miniſterien,
zu beſprechen und Maßnahmen zu einer befriedigenden Löſung zu
treffen.
Im Rahmen der Tagung wurde auch die beabſichtigte Veranſtaltung
einer Landesgewerbeausſtellung behandelt, die nach den Beſchlüſſen des
zuſtändigen Ausſchuſſes im Jahre 1930 in Mainz ſtattfinden ſoll.
Neuer=
dings wünſcht auch die Stadt Darmſtadt anläßlich ihres Stadtjubiläums
im Jahre 1930 die Ausſtellung. Nach einem Vorſchlag des Vorſitzenden
wird der endgültige Beſchluß bis zu einer weiteren Ausſchußſitzung
zurückgeſtellt, die unter Zuziehung der Oberbürgermeiſter der beiden
Städte und der ſonſtigen Intereſſenten ſtattfinden wird.
Waren Juſtius Liebig
undGeorgGerbinus ſchlechte Schüler?
Von Dr. Adolf Müller, Darmſtadt.
Liebig=Gedenktage ſind, wie die Erfahrung lehrt, ſchwarze Tage für
die Schule, beſonders für das Darmſtädter humaniſtiſche Gymnaſium.
Da viele Zeitgenoſſen ſchmerzhafte Erinnerungen an die Schule haben,
ſei es, daß ſie ſelbſt, ſei es, daß ihre Kinder — eigene Kinder ſind immer
begabt — verkannt worden ſind, taucht mit unheimlicher Pünktlichkeit
die bekannte Schulanekdote auf, die Ferdinand Dieffenbach zum erſten
Mal erzählt hat und folgendermaßen lautet:
„Setz Dich, Liebig! Du biſt ein Schafskopf!‟ Der ſo ſprach war
Herr Johann Juſtus Storck, Konrektor am Gymnaſium zu Darmſtadt.
. . . Der mit dem Titel „Schafskopf” Beehrte war Juſtus Liebig ...
Liebig ſaß mit noch zwei Unglücksgefährten unten an. Der Konrektor
Storck hatte gerade ſeinen ſchlechten Tag; denn ebenſo unbefriedigt ſchied
er von dem noch „unter Liebig” ſitzenden Jungen Georg Gervinus, dem
13jährigen Sohne des Gerbers Gervinus. Nun drohte ſich das Unheil
über dem Haupte . . . des eigentlichen Ultimus, des 14jährigen Johann
Jacob Kaup . .. zu entladen, allein der Geſtrenge zog es vor, ſtatt
dieſen auf die Folter zu ſpannen, wieder zu dem jungen Liebig
zurück=
zukehren. „Was wilſt Du werden?” — „Chemiker!“ — Dummkopf,
was iſt denn das?” entgegnete Herr Storck mit verächtlichem
Achſel=
zucken. „Seht Ihr,” fuhr er fort, Ihr drei ſeid unwürdig, in die
Hallen der Wiſſenſchaft einzutreten. Köpfe habt Ihr zwar größer und
dicker als alle anderen, aber der Spiritus fehlt darin. Spart Euch die
Mühe und Euren Eltern Las ſchöne Geld! Liebig, Dein Latein reicht
gerade zum Apotheker. Du, Gervinus, kannſt weder Latein noch
Deutſch, und Du, Kaup, kannſt überhaupt gar nichts!” ... Liebig
wurde der berühmte Bahnbrecher auf dem Gebiete der Chemie,
Ger=
vinus ... ein berühmter Geſchichtsprofeſſor, Kaup Naturforſcher . .."
Daß dieſe beliebte Geſchichte für Liebig kaum zutrifft, hat Mangold
bereits nachgewieſen. Daß ſie im Falle Gervinus höchk
unwahrſchein=
lich iſt, kann ich zeigen. Das Darmſtädter Stadtmuſeum beſitzt nämlich
ein altes Schulprämium des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, das folgende
Widmung trägt: „Bonae spei ae liberalis ingenii juveni,
Georgio Gervino,
guartae classis alumno hoc ineitamentum laudis eb wirtutis präemium
publico nomine datum est. Ita testor
Jo. Georg Zimmermann
ill. gymn. Darmstad, professor et rektor examine autumnali
MDCCCXV."
Das heißt gut deutſch: Der Schüler Georg Gervinus hat wegen
tüchtiger Leiſtungen in der Herbſtprüfung 1815 ein Prämium erhalten.
Das Prämium war gut gewählt für den künftigen großen Hiſtoriker, es
war nämlich die berühmte „Geſchichte des 7jähr. Krieges
in Deutſchland von Archenholz”.
Wer nicht grundſätzlich geneigt iſt, anzunehmen, daß die Schule
über ihre Schüler ſtets völlig im Unklaren iſt, wird wohl wie ich der
Mei=
nung ſein, das Darmſtädter Gymnaſium habe 1815 die geſchichtlichen
Neigungen des jungen Gervinus gekannt und abſichtlich gerade dieſes
Werk geſichenkt. Gervinus iſt alſo nicht ſtets von der Schule verkannt
worden. Oder kann der Gegenbeweis angetreten werden?. Ich laſſe
mich belehren.
Woka, dle
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I.Noh. 42
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EGF
833
Alf
Seite 6
Sonntag, den 10. Jun 1928
60. Verbandstag des Perbandes der Erwerbg= und
Wirtſchafts genoſſenſchaften im Polksſtagte Heſſen.
Als gaſtgebender Verein hatte die Darmſtädter Volksbank,
E. G. m. b. H., zu einem Begrüßungsabend anläßlich des 60.
Verbandstages der Heſſiſchen Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften,
der heute hier ſtattfindet, in den ſtimmungsvoll geſchmückten Feſtſaal
der Turngemeinde eingeladen. Der große Saal war von hieſigen und
auswärtigen Gäſten und Genoſſenſchaften dicht beſetzt und bildete einen
äußerſt gediegenen, harmoniſchen Auftakt zu der wichtigen Tagung. Unter
den Ehrengäſten ſah man u. a. die Herren Miniſter des Innern
Leuſchner, Präſident Neumann von der
Landesverſicherungs=
anſtalt, Regierungsrat Dr. Rößner, Miniſterialrat Dr. Schroth,
Profeſſor Dr. Stein=Berlin, Direktor Letſchert=Kaſſel, Direktor Dr.
Franckenbach=Wiesbaden, Bankdirektor Bredenbreuker=Frankfurt (
Dresd=
uer Bank), Bankier Schramm=Frankfurt, Direktor Pgech=Darmſtadt u. v.a.
Herr Fabrikant Nohl hielt die Begrüßungsanſprache, die dem
künſtleriſch=unterhaltendem Teil des Abends voranging. Die
Darm=
ſtädter Volksbank, führte er aus, als feſtgelende Genoſſenſchaft, der
Auf=
ſichtsrat und der Vorſtand entbieten den Gäſten herzlichen
Willkommens=
gruß. Wir freuen uns, daß ſo zahlreich unſerer Einladung Folge
ge=
leiſtet wurde, beſonders, daß ſo viele Vertreter der heſſiſchen
Genoſſen=
ſchaften aus allen Gauen Heſſens hierhergeeilt ſind, ſich an der
bedeut=
ſamen Tagung zu beteiligen. Die Tagung erhält eine beſondere
Be=
deutung dadurch, daß auch die Regierung in hervorragender Weiſe
da=
ran beteiligt iſt. Die Teilnehmer beſonders zu begrüßen, wird morgen
Gelegenheit ſein. Aber ich nehme gern Veranlaſſung, jetzt ſchon Herrn
Miniſter des Innern Leuſchner als Vertreter der Staatsregierung
herzlichſt hier zu begrüßen und ihm für ſein Erſcheinen zu danken. Wir
haben heute ſchon eine wichtige Sitzung abgehalten, in der ernſte
Auf=
gaben für uns zu löſen geweſen ſind. Wir haben uns durch Gedanten=
und Meinungsaustauſch über das Kredit= und Reviſionsweſen, über den
Auf= und Ausbau der Organiſation eingehend unterhalten. Morgen
fin=
det hier die Haupttagung ſtatt, zu der ich Sie hoffentlich alle begrüßen
kann. Es iſt ein alter Brauch, die beiden Tagungen durch einige
Stun=
den zu verbinden, die der Erholung und Unterhaltung gewidmet ſind.
Die Darmſtädter Volksbank hat es ſich nicht nehmen laſſen, dieſe
Tradi=
tion zu pflegen. Die Zeit iſt nicht dazu angetan, rauſchende Feſte zu
feiern. Nehmen Sie darum den heutigen Abend als einen ſchlichten
aber herzlichen Begrüßungsabend. Ich hoffe, daß Sie ein paar Stunden
in guter Unterhaltung bei uns verleben. — (Bravo.)
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Abſeits vielbegangener
Wege ging die Wanderung der Ortsgruppe am Sonntag. Prächtiges
Wanderwetter, beſchauliches Tempo, ſtille Waldſchneiſen, ſchmale Feld=
und Wieſenpfade ſorgten für reinen Genuß. So wurde von Mümling=
Crumbach aus über Kinzig und Birkert zur Böllſteiner Höhe und von
da nach kurzer Raſt bei Klubmitglied Heiſt über Langen=Brombach,
Steinbach nach Michelſtadt gewandert. Gegen Mittag meinte es Frau
Sonne ein klein wenig zu gut, doch war es auf den Höhen dunch den
herrſchenden Oſtwind immer noch erträglich. Hier und da wurde eine
kleine Waldraſt eingelegt, die manchen zu einem kleinen Nickerchen
ver=
anlaßte. Nach dem Mittageſſen in Schmerkers Garten ſetzte ſich ein Teil
der Wanderer mit den erſchienenen Michelſtädter Klubfreunden zu
ge=
mütlicher Unterhaltung zuſammen, ein anderer Teil beſichtigte
Michel=
ſtadts Sehenswürdigkeiten und trank dann ſeinen wohlverdienten
Schoppen. So kam jeder auf ſeine Art zu ſeinem Recht und ſchied von
Michelſtadt in dem Bewußtſein, eien genußreichen Tag erlebt zu
haben. Die Führer der Wanderung waren bie Herren A. Salomon
und Go. Schött.
— Nationale Arbeitervereinignng. Auf vielſeitigen Wunſch findet
am heutigen Sonntag, vormittags 7 Uhr 30, für alle radfahrenden
Mitglieder eine „Schnitzeljagd” ſtatt. Die Jagd geht auf: 7 Uhr
30 vorm. an den Hirſchköpfen Die Raötour am Samstag fällt aus.
Sonntag, nachmittags 2 Uhr 30, findet ebenfalls auf vielſeitigen Wunſch
unſer diesjähriger zweiter Familienausflug nach Jagdſchloß
Kranichſtein ſtatt. Treffpumkt 2 Uhr 30 nachm. am Ballonplatz. Der
Marſch geht durch den Wildpark. — Samstag, den 23. Juni, nachm.
4 Uhr, findet die bereits beſprochene Beſichtigung der Brauerei
Hilde=
brandt in Pfungſtadt ſtatt. — Sonntag, den 24. Juni, nachm. 2 Uhr 30,
Treffen zum Familienausflug nach Pfungſtadt.
— Das Konzert des weltberühmten Don=Koſaken=Chors,
das, wie bereits berichtet, am 15. Juni 1928 in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtattfindet, verſpricht einen beſonders glänzenden Verlauf
zu nehmen. Der Chor hat in jüngſter Zeit in faſt allen europäiſchen
Großſtädten ſo ſenſationelle Erfolge erzielt, daß er heute unbeſtritten
als die hervorragendſte Chorvereinigung der Welt gelten darf. Sein
herrliches Stimmaterial, ſeine unübertreffliche muſikaliſche
Ausdrucks=
kraft und Diſziplin, und ſeine hinreißende künſtleriſche
Geſtaltungs=
kraft ſtempeln jedes ſeiner Konzerte zu einem wahrhaft beglückenden
Ereignis. Auf beſonderen Wunſch hat der Chor ſich bereit erklärt,
u. a. die „Bandura”, eine Auswahl der ſchönſten ukrainiſchen
Volks=
lieder zum Vortrag zu bringen. Karten bei Konzert=Arnold,
Wilhel=
minenſtraße 9 (Tel. 2560), und an der Abendkaſſe.
— Ein treuer Mieter iſt der Invalide Peter Creter. Am 10.
Juni ſind 48 Jahre verfloſſen, daß er im Haus Weinbergſtr. 12 wohnt.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Eſchollbrücker
Straße zwiſchen Groß=Gerauer Weg und Artillerieſtraße vom 12. Juni
1998 bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr
geſperrt.
Dieſe Hoffnung ging vollauf in Erfüllung. Der Abend war in
ſei=
nem Geſamtrahmen vorbildlich, und bot gute, ſehr gute Kunſt im
Nah=
men gediegener Unterhaltung. Der muſikaliſche Teil war Aufgabe des
Stadtorcheſters, das unter der Leitung des Herrn Siegfried
May ſowohl in Solo=Darbietungen, wie auch in der Begleitung
Aus=
gezeichnetes leiſtete. Die künſtleriſchen Solodarbietungen eröffnete Frl.
Anny Kayſer von der Opernſchule der Städtiſchen Akademie, die
zu=
nächſt das Vogellied aus der Oper „Der Bajazzo” und ſpäter „O lala”
aus Straus” „Der letzte Walzer” ſang. Das angenehm
tim=
brierte Organ der jungen Sängerin, weich und volltönend, verviert eine
gute Schule, der beſondere Veranlagung wirkſamen Vortragstalentes
eine zukunftsreiche Bedeutung gibt. Der reiche Beifall war wohl
ver=
dient. Er wurde in gleichem Maße Herrn Ernſt Roth zuteil, der ſehr
anſprechend Richard Strauß” „Heimliche Aufforderung” und Trunks
„Frühlingsſonnenſchein” ſang.
Die Tanzkunſt war hervorragend durch die Ballettmeiſterin des
Frankfurter Opernhauſes, Iſſe Peterſen, vertreten. Die graziöſe
Anmut, der beſtrickende Charme zu dem ganz ausgezeichneten techniſchen
Können dieſer ungemein ſympathiſchen Künſtlerin laſſen es begreiflich
erſcheinen, daß ſie immer wieder nach Darmſtadt geholt wird, ſeit ſie im
Mozartverein zum erſten Male tanzte. Ilſe Peterſen tanzte ein
Me=
nuett von Mozart, eine Gavotte von Gluck, ſlawiſche Tänze von Dvorak
und zum Schluſſe den ganz entzückenden „Zirkus”, mit dem ſie ſich
be=
ſonders die Herzen der Darmſtädter erobert hat. Beifall bei „offener
Szene” iſt bei einer Tanzkünſtlerin ſehr ſelten. Hier wurde er
ge=
radezu mit Enthuſiäsmus geſpendet. —
Sitta Müller=Wiſchin vom Landestheater iſt ſo oft
Gegenſtand lobendſter Anerkennung auch auf dem Vortragspodium, daß
zu ihrem Preiſe kaum noch etwas geſagt werden kann. Ihr Erfolg iſt
immer „durchſchlagend” gleichwie der „Begrüßungsbeifall” ſtets gleich
herzlich iſt. Frl. Müller=Wiſchin ſang ihr entzückendes „Ich bin die
Chriſtel von der Poſt” aus dem Vogelhändler, weiter „Für dich mein
Schatz” aus „Orlow”, „Nebenbei” aus „Frau von Format” und
Tere=
ſina=Lied von Straus. Eine köſtliche Blütenleſe von Dingen, die dieſer
Künſtlerin beſonders liegen. — Es gab viel Blumen.
Den humoriſtiſchen Teil vertrat der Darmſtädter Salon=Komiker
Herr Heinrich Gutkäſe, der mit Schelmenliedern von Cubaſch, Kollo
und Engel=Berger wieder ſtarken Erfolg hatte. —
Es war alles in allem, ein wundervoller Abend.
M. St.
— Deutſches Turnfeſt vom 21.—30. Juli 1928. Köln, die Feſtſtadt
des 14. Deutſchen Turnfeſtes, rüſtet eifrig für die gewaltige Zahl der
Wettkämpfer und Feſtteilnehmer, die in den letzten Julitagen die
Rhein=
ſtadt beſuchen. Daß aber der Hauptausſchuß für dieſe große turneriſche
Veranſtaltung nichts unverſucht läßt, um noch möglichſt viele auf dieſes
Feſt aufmerkſam zu machen, zeigt jetzt die Herausgabe des neuen
Kölnfilms. Dieſer Film wurde eigens für das 14. Deutſche Turnfeſt
hergeſtellt, und zeigt allen Wettkämpfern und Feſtbeſuchern die
Rhein=
ſtadt. Er ſoll aber auch noch neue Beſucher der Feſtſtadt zuführen.
Der Werbefilm läuft in einigen Tagen im Turnhauſe der
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt in der Dieburgerſtraße. Um
einiges aus der Bilderſerie zu erwähnen, ſei geſagt, daß die
Alt=
ſowie Neuſtadt Kölns im Bilde feſtgehalten iſt, und wird er vielen
ein Führer durch die Feſtſtadt ſein. Wir laden ſchon heute alle
Teil=
nehmer und Freunde der Turnſache frdl. ein. Näh. über Termin folgt
nach.
— Platanenhain. Die jeden Sonntag, vormittags 11 Uhr, vom
Stadt=Orcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp im
Herrngarten veranſtalteten Promenadenkonzerte ſind bis auf weiteres
nach dem Platanenhain verlegt worden. Das heutige Programm
ent=
hält folgende Piecen: „Unter dem Sternenbanner”, Marſch von Souſa;
Luvertüre zur Oper „Das goldene Kreuz von Brüll”; Traum=Walzer
von Millöcker; Tſcherkeſſiſcher Zapfenſtreich von Machts; Fantaſie aus
der Oper. Die weiße Dame” von Boieldieu; „Stolzenfels am Rhein”,
Lied von Meißner; „An die Gewehre”, Marſch von Lehnhardt.
D8 rleckenwassel
=
brennt nickt -hintetläßt keine R
5O985
L.Moh. 5396
O
änden
Was führende Männer
über den Luftverkehr ſagen!
Unſere Zeit iſt auf die ſchnellſten Verkehrsmittel angewie
will doch an den Erfolg des Flugzeuges immer noch nicht recht
Der Weg vom erſten Flugzeug Lilienthals bis zum heutigen m.
mehrmotorigen Verkehrsflugzeug, das 6000 Kilogramm mit ein
ſchwindigkeit von 200 Kilometer in der Stunde befördert, iſt
größer als die Entwicklung, die wir von dem heute Erreichten
regelmäßigen Weltluftverkehr für jedermann noch durchlaufen
Die Zwei=Tage=Welt wird für unſere Enkel eine Selbſtverſtän
bedeuten. Sorgen wir dafür, daß die Entwickelung dieſes neu
ausſichtsreichſten Verkehrsmittels nicht unter „unnötigen Hem
zu leiden hat. Wir Deutſche haben in einer Zeit, in der wir die
ſten Tage ſeit dem Dreißigjährigen Krieg, durchleben mußte
erſten Luftverkehr in der Welt begründet. Wir wol
die Führerſchaft nicht entreißen laſſen.
Böß, Oberbürgermeiſter der Stadt B
Tagesordnung zur Sitzung der Stadtverordnetenverſamml.
Donnerstag, den 14. Juni 1928, um 17. Uhr, im Rau
1. Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe der ſtädtiſchen 2
(Berichterſtatter: Stadtv. Friedrich.); 2. Einrichtung von Notwol
für Obdachloſe. (Berichterſtatter: Stadtv. Reeſe.); 3. Erhebu
Gebühren für Straßenreinigung, Müllabfuhr und Kanalbe
(Berichterſtatter: Stadtv. Aßmuth.); 4. Errichtung unterirdiſe
dürfnisanſtalten. (Berichterſtatter: Stadtv. Hummel.); 5. Mitte
— Wiener Kronenbräukeller. Das Freitagkonzert der ehe
Militärmuſiker, unter Matthias Webers Leitung, hatten eine
ſchlagenden Erfolg. Das von Herrn Weber zuſammengeſtellte P
erinnerte an die ſchönen Gartenkonzerte aus früherer Zeit
likum tobte mit Beifall, ſo daß ſich Weber mit ſeinem Orch
unterbrochen zu Einlagen verſtehen mußte. Mit dieſem Konzer
das Orcheſter ehemaliger Militärmuſiker erneut beweiſen, da
Muſikalität, Verſtändnis für Vortragsart und Schneid nichts
hat. Herr Obermuſikmeiſter Weber und ſein Orcheſter waren
zen Abend Gegenſtand ſrürmiſcher Ovationen. Genz beſonders
der von Weber komponierte Marſch „Wiener Kronenbräuklänge‟
Anhängern obiger Kapelle ſei verraten, daß dieſelbe in Bälde
konzertieren wird.
— Hausfrauenbund. Am nächſten Dienstag, um 4 Uhr,
der Küche, Heidelbergerſtraße 47, wieder ein hauswirt
licher Nachmittag ſtatt, der die Mitglieder mit allerlei N
bekannt machen wird. Beſonders intereſſieren wird ein Gashe
biniert mit Kochkiſte, auf dem auch Probe gekocht wird; den
ſich der Hamburger Hausfrauenverein patentieren laſſen. Da
teiligten Stellen für den Dienstag nachmittag größere Vorber
getroffen haben, werden die Mitglieder um recht zahlreiches E
gebeten.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Bibelwoche. In der Woche vom 10.—17. Juni ſpricht
ſammlungsſcale, Mauerſtraße 17, der in vielen chriſtlichen
bekannte Prediger N. Rudnitzky, über das Thema: „Der
Geiſt in ſeiner ſchöpferiſchen und lebensgeſtaltenden Wirkung.”
ſiehe Anzeige.)
— Im Kronenbräukeller konzertiert heute vor
11 Uhr abends, vielſeitigen Wünſchen entſprachend, ein Blas
der Stadtkapelle bei freiem Eintritt. (Siehe Anzeige.)
— Gartenkonzert mit Tanz. Im Hotel Prinz
(Bleichſtraße) findet heute, Sonntag, abend Gartenkonzert n
ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
— Die Sommerberanſtaltungen des Reid
des ehemaliger Militärmuſiker nehmen am ko
Dienstag, den 12. Juni, mit einem großen Konzert im D.
riegarten, ihren Anfang, da der Saalbau leider nicht
fügung ſteht. Die Konzerte haben immer eine große Zugkra
übt, und iſt auch diesmal ein guter Beſuch zu erwarten, da
Greilich eine vornehm=künſtleriſche Spielfolge gewählt hat
ſelbſtverſtändlich auch die ſchneidigen Militärmärſche nicht fehl.
verkauf im Verkehrsbüro und den bekannten Verkaufsſtellen
Anzeige.)
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinertei
Den=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 1 21 Abſ. 2 des Preiſſegeſetzes in vollem
Umfang=
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Es iſt gewiß manchem Darmſtädter Naturfreund, den in den letzten
Tagen ſein Spaziergang auf den Herrgottsberg führte, aufgefallen, daß
die am ſchönſten gelegene Bank ſpurlos verſchwunden iſt. Nachdem ich
zuerſt an einen Bubenſtreich dachte, wurde mir jetzt mitgeteilt, daß die
Bank durch die Förſterei Böllenfalltor entfernt wurde. Es wäre
haupt=
ſächlich im Intereſſe vieler älteren Leute, die keine weiten
Spazier=
gänge mehr machen können, zu begrüßen, wenn die verſchwundene Bank
H. Sch.
bald durch eine neue erſetzt würde.
Tageskalender für Sonntag, den 10. Juni 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf 19½ Uhr, Ende 2
( 18 (Darmſtädter Volksbühne): „Hoffmanns Erzählung
Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum, abends 20 Uhr,
bühne Harprecht: „Mädels von heute”; abends 2 Uhr,
ſtellung: „Das Spiel wit dem Feuer” — Konzerte:
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Mazin
ſchlößchen, Rummelbräu, Zur Kanone, Reichskrone, Karlsbun
Schießhaus, Chauſſeehaus, Orangeriehaus, Prinz Karl, Kro
keller, Hotel Prinz Heinvich, Turnhalle am Woogsplatz, Reic
Herrngartenkaffee, nachm. 16 Uhr: Konzert. — Lu?
höhe, nachm 16 Uhr: Konzert — Kinovorſtellu
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
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Die Oersil-Wäsche
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Offene Beine
Krampfader=Geſchwüre,
ge=
ſchwoll. Beine, ſelbſt 10, 15
u. 20 Jahre alte Fälle
wer=
den noch, oft in
verhältnis=
mäßig kurzer Zeit völlig
ge=
heilt durch, das von mir
an=
gewandte Heilſyſtem, ohne
Berufsſtörung. Mir ſind im
mer ſolche Fälle am liebſten,
welche in anderweiter Behandlung bisher
ungeheilt blieben. Heilinſttut für
natur=
gemäße Krankenbehandlung aller Art
kör=
perlicher und ſeeliſch=geiſtiger Leiden.
Man=
cher Hoffnungsloſer verdankt mir ſeine
Hei=
lung, manche Operation wurde durch mein
Wirken verhindert. Beſuche auch außer
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Sonntag, den 10. Juni 1923
Seite 7
Aus Heſſen.
„iesheim, 8. Juni. Gemeinderatsbericht. Die in den
995. 1996 und 1977 erhobenen vorläufigen Gemeindeumlagen
zir endgültige erklärt. Sollten ſich hierdurch für die Gemeinde
ößere Steuerausfälle finanzielle Nachteile ergeben, ſo ſollen
sfälle durch einen Nachtragsvoranſchlag gedeckt werden. — Der
rdesbank in Darmſtadt wurde bezüglich deren Hyothefforderung
ang vor dem für die Gemeinde eingetragenen Vorkaufsrecht an
ſe des Heinrich Stellwag hier eingeräumt. — Dem Verkauf des
eindedarlehen erbauten Wohnhauſes des Georg Schupp 15. an
Schick 3. hier wurde unter der Bedingung zugeſtimmt, daß
Gemeinde gegenüber deren grundbuchmäßig gewahrten Rehte
9 rüchſtändigen Zinſen übernimmt. — Die Gemeinde übernimmt
Landesbank in Darmſtadt gegenüber eine Bürgſchaft in Höhe
vo Mark für Bruno Schmank in Darmſtadt unter der
Bedin=
s die Schmankſchen Schwiegereltern der Gemeinde gegenüber die
ſchaft übernehmen. — Für die Errichtung mehrerer
Waſſerzapf=
f dem neuen Friedhof wurden die erforderlichen Mittel bewilligt.
Zemeinderat hat gegen die Auftellung eines Gittermaſtes durch
auf dem Gemeindegelände am Städt. Waſſerwerk Flur KXIII.
chts zu erinnern. Die Heag hat hierfür eine jährliche
Anerken=
ühr von 5 Mark an die Gemeindekaſſe zu entrichten. Ferner
die Heag zu verpflichten, den Maſt nicht einzufriedigen, damit
egern die Zufahrt zu ihren Grundſtüchen nicht geſchmälert wird.
ere Geſuche um Anſchluß an die Waſſerleitung für
Feldgrund=
ſcarden unter der Bedingung genehmigt, daß von den
Geſuch=
ellez ie Amortiſation und Verzinſung übernommen wird. Ein wei=
Fer trag wegen Anſchluß wurde abgelehnt, da die Anzahl der Ab=
Gru zu gering iſt. — Die Gemeinde übernimmt der Heſſ. Landes=
Darmſtadt gegenüber eine Bürgſchaft in Höhe von 2000 Mark
NE.
mnes Klinger 2. hier.
sberſtadt, 9. Juni. Frauenverein. Der evangeliſche
au rein Eberſtadt wird am Sonntag (10. Juni) der Epileptiſchen
mſt n Nieder=Ramſtadt einen Beſuch abſtatten. Die Mitglieder ſam=
Plry, um 2 Uhr im Weinweg. — Geſchäftsjubiläum. Die
ſos ind Putzwaven=Firma Philipp Nold blickt am Sonntag (10.
durrt af ihr Bjähriges Beſtehen zurück. — Beratungsſtunde.
itag (11. Juni) findet nachmittags von 3—4 Uhr in der
Guten=
e eine Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge
Brennholzverſteigerung. Am Dienstag (12. Juni),
furgs 5 Uhr, werden im Rathausſaale einige Sortimente Kiefern=
280 Kiefern=Wellen meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert.
Eberſtadt, 8. Juni. Kleeheuernte. Seit Tagen iſt in der
Bemarkung die Kleeheuernte in vollem Gang. Das unbeſtimmte.
e regneriſche Wetter hat jedoch in den letztem Tagen eine
weſent=
zögerung der nur bei ſchönem Wetter möglichen
Einbringungs=
rbe, mit ſich gebracht.
Pfungſtadt, 9. Juni. Der Junglandbund Pfungſtadt
ſts imt am kommenten Sonntag, den 10. Juni, einen Ausflug nach
ſums lartal mit Beſichtigung des Heidelberger Schloſſes. —
Kran=
ſenfragen. Dieſer Tage fand hier eine Verſammlung
glieder der Zentralkranken= und Sterbekaſſe der Tiſchler ſtatt.
kuſſion drehte ſich vor allen Dingen um das
Krankenkaſſenzu=
men.
Nieder=Ramſtadt, 9. Juni. Gemeinderatsbericht.
„Bit Ga. Hanſtein will den ihm bisher von der Gemeinde miet=
Eberlaſſenen ehemaligen Steuerbau der Zündholzfabrik käuflich
ern i. Der Gemeinderat ſtimmte dem Antrag zu. Der Kauf wurde
eiſe von 20 000 RM. abgeſchloſſen, der Eigentumsübergang iſt
zm Juni d. J. erfolgt. — Der Heſſiſchen Landesbank gegenüber
bin; ein Hypothekdarlehen von 8000 RM. an die „Reform=
Füllfeder=
ſas brik e. G. m. b. H.” der Vorrang eingeräumt. Desgleichen für
lim darlehen des Gg. Pet. Spieß 4. dahier. — Die eingegangenen
—e für die Dampfheizungsanlage im Gemeindeſchulhaus werden
zur Kenntnis genommen. Die Baukommiſſion wird mit der
Nach=
prüfung der Angebote beauftragt und ermächtigt, den Zuſchlag an den
Wenigſtfordernden zu erteilen. — Die gleichmäßige Behandlung der
Stundungs= und Erſtattungsanträge der vorläufigen, jetzt in
endgül=
tige umgewandelten Gemeindeſteuern für 1925 bis 1927 Rj. wie beim
Staate wird im Sinne der Beſtimmungen des Amtsblattes des
Mini=
ſteriums des Innern beſchloſſen. — Die Betriebsvoranſchläge des
Ge=
meindeelektrizitäts= und Waſſerwerkes für 1988 Ri. werden beraten und
nach den Entwürfen der Verwaltung unverändert angenommen. —
Einem Antrag der Nieder=Ramſtädter Anſtalten auf Verſtärkung des
Waſſerzuleitungsſtranges nach ihrem Arzthauſe am Pfaffenberg wird
ſtattgegeben. Die verſtärkte Zuleitung ſoll in 88 Millimeter
Gußeiſen=
rohr ausgeführt werden. — Auf Veranlaſſung des Hauptausſchuſſes
des Odenwaldklubs wird die Mitgliedſchaft der Gemeinde mit einem
Jahresbeitrag von 20 Mark beſchloſſen. — In Anbetracht der Tatſache,
daß gegen die infolge des ſtarken Autoverkehrs faſt zur Unerträglichkeit
gewordene Staubplage unbedingt angekämpft werden muß, wird die
Verwaltung beauftragt, ſobald wie möglich das Erforderliche wegen
Anſchaffung eines Sprengwagens in die Wege zu leiten, evtl. durch
perſönliche Nachfrage bei einzelnen Stadtverwaltungen wegen eines
ge=
brauchten Wagens. — Der Gemeinderat iſt der Anſicht, daß zur
Be=
hebung der immer dringender werdenden Wohnungsnot etwas geſchehen
müſſe, und zwar noch in der allernächſten Zeit. Man trägt ſich mit
dem Gedanken, billige Flachbauten zu erſtellen, und beſchließt, zunächſt
ſolche der Nachbargemeinden zu beſichtigen — Das Feldſchützenperſonal
ſoll angewieſen werden, ein größeres Augenmerk auf die
Gemeindeſand=
kaute zu richten. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß in der letzten Zeit ein
gewiſſer Raubbau mit dem Sand getrieben wurde und auf dieſe Weiſe
eine ordnungsgemäße Ausnutzung nicht gewährleiſtet iſt. — An Stelle
der defekten, nicht mehr zu reparierenden Feuerſpritzenſchläuche wird
die Anſchaffung neuen Schlauchmaterials beſchloſſen.
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G. Ober=Ramſtadt, 8. Juni. Aus dem Gemeinderat. In
der Gemeinderatsſitzung legte die Verwaltung einen Entwurf der
Be=
dingungen für den Abbruch des Gemeindehauſes Darmſtädterſtraße 29
vor der mit einigen Ergänzungen die Zuſtimmung des Gemeinderates
fand. Die Ergänzungen beziehen ſich auf Beſchäftigung ausgeſteuerter
Erwerbsloſer, Zahlung von Tariflohn und die Kautionsſtellung. — Die
von Herrn David Wartensleben 2. der Gemeinde zum Kauf angebotenen
Grundſtüicke (1 Wieſe und 5 Aecker) wurden zwiſchenzeitlich durch die An=
und Verkaufskommiſſion für Grundſtücke beſichtigt und dem Gemeinderat
zum Ankauf empfohlen. Der Ankauf wird beſchloſſen und für die
ein=
zelnen Grundſtücke der Preis feſtgeſetzt. Der Kaufpreis ſoll durch
Kapitalaufnahme gedeckt werden. Ein weiteres Kaufangebot des Herrn
Peter Finger 8. über ein Grundſtück am Steinreh wird zur Vorprüfung
an die Kommiſſion verwieſen. — Das noch im Gemeindewald lagernde
Nutzholz aus 1998er Fällung wird der Firma Ludwig Kehr 3. Ober=
Namſtadt für 125 Prozent der Landesgrundpreiſe und gegen Zahlung
der Koſten der Entrindung, unter Feſtſetzung näherer
Zahlungsbedin=
gungen überlaſſen. — Hinſichtlich der Umwandlung der vorläufigen
Steuern der Gemeinde aus den Jahren 19B5, 1926 und 19R7 in
endgül=
tige Steuern beſchließt der Gemeinderat, daß vom zuſtändigen
Finanz=
amt die für die ſtaatliche Gewerbeſteuer gegebenen Weiſungem auch hin=
See 7
um Steuerſchuldigkeiten aus dem Jahre 1927 handelt. Für die Jahre
1925 und 1926 kann ſich der Gemeinderat hierzu angeſichts der
Finanz=
lage der Gemeinde und des Fehlens von Mitteln nicht verſtehen. — Für
die Erſtellung weiterer Wohnhausbauten übernimmt die Gemeinde für
die Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe” Ober=Ramſtadt gegenüber der
Woh=
nungsfürſorgegeſellſchaft für Heſſen für einen Zwiſchenkredit die
Rück=
bürgſchaft. — Zum diesjährigen Jugendfeiertag bewilligt der
Gemeinde=
rat die erforderlichen Mittel für Beſchaffung von Brötchen.
Roßdorf, 9. Juni. Verpachtung von Grundſtücken.
Am Montag den 11. d. M., vormittags 9½ Uhr beginnend, werden im
Saale der Wirtſchaft „Zur Sonne” dahier durch das Forſtamt
Darm=
ſtadt die im Herbſt 1928 leihfälligen kameralfiskaliſchen Aecker und
Wieſen in der Gemarkung Roßdorf auf die Dauer von 12 Jahren
öffentlich neu verpachtet.
— Groß=Zimmern, 9. Juni. Von herrlichſtem Wetter begünſtigt
feierte der hieſige Männergeſangverein (Leitung: Chormeiſter
Etzold=Darmſtadt) das Feſt ſeiner Fahnenweihe. Die Beteiligung
auswärtiger und hieſiger Vereine, ſowie der ganzen Einwohnerſchaft
war ſehr groß. In den Hauptſtraßen ſtanden zahlreiche Fahnenmaſte,
Triumphbogen zierten die Ortseingänge und die Häuſer waren mit
Girlanden und Fahnen geſchmückt. Am Samstag durchzog ein
ſtatt=
licher Fackelzug die Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz, woſelbſt ſich nach
einer kurzen Begrüßung durch den Feſtpräſidenten bald ein reges
ge=
ſangliches und ſportliches Treiben entwickelte. Beſonders beteiligten ſich
daran die hieſigen Radfahrervereine mit Kunſt= und Reigenfahren, der
Turnverein 1863 und der Athletenverein „Vorwärts”. Alle ernteten
den Beifall der zahlreichen Zuſchauer. Dazwiſchen konzertierte die
Kapelle Reitzel, die auch die Muſikbegleitung der ſportlichen Uebungen
ausführte. Der Sonntag brachte um 6 Uhr Weckruf und um 11 Uhr
Abholen der auswärtigen Geſangvereine. Nachmittags 1.30 Uhr ſtellte
ſich, in der Hauptſtraße der Feſtzug auf, an dem ſich alle Vereine
be=
teiligten, zum Teil mit eigener Kapelle. Mehrere Prunkwagen
ver=
ſchönten den Feſtzug. Auf dem Feſtplatz wurde der Feſtakt mit einer
Feſtouvertüve der Feſtmuſickapelle eröffnet. Der Präſident begrüßte
die Feſtteilnehmer und erteilte Herrn Bürgermeiſter Brücher das Wort
zur Feſt= und Weiherede. Die Fahne wurde dabei enthüllt und dem
Fahnenträger Schönig überreicht, der ſie mit Dankesworten in ſeine
Obhut nahm. Nach Vortrag eines von Herrn Fabrikanten Michell
ver=
faßten Prologs durch Frl. Maria Schwörer, wurden dem Verein
zahl=
reiche Ehrungen zuteil durch Ueberreichung von Fahnen=Nägeln und
Schleifen, wofür der Vorſitzende den Dank des Vereins ausſprach. Die
übrige Zeit des Nachmittags wetteiferten die Gaſtvereine in
Geſangs=
darbietungen. Am Abend war Tanz in der Feſthalle und auf der
Bühne. Montags war morgens Frühſchoppen und nachmittags Konzert,
Tanz und Volksbeluſtigungen. So verlief das Feſt in allen ſeinen
Teilen „jugendfriſch, harmoniſch rein”.
E Dieburg, 9. Juni. Arbeitsmarktlage. Am 1. Juni
1928 waren vorhanden: Stellungsſuchende: 1212 (gegen 1346 am 1. Mai
1998), davon ſind 1048 Männer (1185) und 164 Frauen (161).
Unter=
ſtützungsempfänger: In der Arbeitsloſenverſicherung waren vorhenden
620 Männer (769) und 120 Frauen (104), zuſammen 740 (873).
Kriſen=
unterſtützte: 65 Männer (77), 4 Frauen (5), zuſammen 69 (82).
4i. Vielbrunn, 8. Juni. Fronleichnamsfeſt. Trotz des auf
die Schwüle des Vortages in der Frühe ab und zu einſetzenden ſanſten
Regens nahm das Fronleichnamsfeſt im nahen, feſtlich geſchmückten
Hainhaus einen würdigen Verlauf. Wie alljährlich, hatten ſich die
Gläubigen von nah und fern zahlreich zu dieſem höchſten ihrer
kirch=
lichen Feſte in dem von jahrhundertealten Waldrieſen umſäumten, für
kirchliche und weltliche Feſte ſehr anheimelnden, friedlichen Hainhaus
zuſammengefunden, und konnie die fürſtlich Löwenſteinſche Kapelle, das
Gotteshaus der Katholiken von hier und Umgegend, die Andächtigen
kaum faſſen.
* Hirſchhorn, 9. Juni. Wafſerſtand des Neckars am
8. Juni: 0.88 Meter; am 9. Juni: 0.85 Meter.
* Gernsheim, 9. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
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Sonntag, den 10. Juni 1928
Nummer 4
Zeu- Zrß Imfl. Un licter Sonnta ſahd de —
fährige ordentliche Generalverſammlung der Spar= und
Dar=
lehnskaſſe im Rathausſaale hier ſtatt. Der Präſident des Aufſichtsrates,
Herr Philipp Nikolaus Jäger, eröffnete die Verſammlung und begrüßte
die überaus zahlreich Erſchienenen. Vor Eintritt in die Tagesordnung
widmete er dem im September vorigen Jahres verſtorbenen
Aufſichts=
ratsmitgliede Georg Grimm einen warmen Nachruf, zu deſſen Ehren
ſich ſämtliche Mitglieder von den Sitzen erhoben. Der Rechner Johann
Heinrich Winter erſtattete einen ausführlichen Geſchäftsbericht und
ver=
las die Vermögensbilanz auf 31. Dezember 1927. Der Umſatz iſt im
letzten Jahre um faſt 40 Prozent geſtiegen. Der Reingewinn wurde auf
Vorſchlag des Vorſitzenden wie folgt verteilt: Die einbezahlten
Ge=
ſchäftsanteile ſollen mit 8 Prozent verzinſt werden, der Reſt hälftig mit
dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage überwieſen werden. Dem
Vorſtand wurde wegen deſſen Geſchäftsführung im Jahre 1927
ein=
ſtimmig Entlaſtung erteilt. Aus dem Vorſtand ſcheiden aus Philipp
Adolf Jäger und Wilhelm Klein. Beide wurden durch Zuruf
einſtim=
mig wiedergewählt. Aus dem Aufſichtsrat ſchieden Philipp Nikolaus
Jäger und Jakob Klein aus, die ebenfalls wiedergewählt wurden. Für
das verſtorbene Aufſichtsratsmitglied Georg Grimm wurde Philiop
Reinheimer neu hinzugewählt. Ein Vertreter des Verbandes der
heſſi=
ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Darmſtadt beri htete über
den Verlauf des Verbandstages und den Vortrag von Herrn Profeſſor
Beckmann. Er wies an Hand der Bilanzzahlen darauf hin, daß die
Genoſſenſchaft im letzten Jahre eine recht gute Entwicklung genommen
habe. Die Spareinlagen haben ſich im letzten und im Jahre 1928
be=
deutend vermehrt. Er erläuterte eingehend den Scheck= und
Ueberwei=
ſungsverkehr und wurde einſtimmig beſchloſſen, denſelben einzuführen.
In der Ausſprache wurden noch verſchiedene praktiſche Fragen erläutert
und mehrere Unſtimmigkeiten richtig geſtellt. Die Verſammlung nahm
einen ſehr anregenden Verlauf, und wäre es zu wünſchen, daß alle
Ortseinwohner mehr wie ſeither die Einrichtungen der Genoſſenſchaften
benutzen würden. Am Schluſſe dankte der Präſident allen Erſchienenen
für die rege Teilnahme.
L. Michelſtadt, 8. Juni. Landgemeindetag in
Michel=
ſtadt. Am Montag, den 11. Juni hält die Kreisgruppe Erbach des
heſſiſchen Landgemeindetages in Michelſtadt, im Saale des Hotels „
Alt=
deutſcher Hof” eine Tagung ab, bei der eine äußerſt wichtige
Tages=
ordnung zur Erledigung gebracht werden foll. Der erſte Vorſitzende des
heſſiſchen Landgemeindetages, Bürgermeiſter, Alexander=Gonſenheim,
wird über die Hafttflichtverſicherung der Gemeinden fprechen,
Kreis=
verwaltungsanſpektor Zörgiebel=Erbach über Arbeitsloſen= und
Kriſen=
fürſorge in ihrer derzeitigen Geſtalt und Bürgermeiſter
RitzelMichel=
ſtadt über Verkehrswerbung der Gemeinden. Der Tagung wird ſich
ein gemeinſames Mittageſſen anſchließen, das im gleichen Hotel
ein=
genommen wird. — Von der Handwerkskammer. Am
Frei=
tag, den 15. Juni, findet im Gaſthaus. Zum grünen Baum” die nächſte
Sprechſtunde der Handwerkskammer Nebenſtelle Offenbach a. M. ſtatt
und zwar von 1234 Uhr bis 2½ Uhr. — Theater. Das Frankfurter
Volkstheater wird am kommenden Montag im Städt. Saalbau die
Operette „Schwarzwaldmädel” zur Aufführung bringen. —
Raſen=
ſport. Die Ligareſerve des Fußballſportvereins Frankfurt a. M.
wird am kommenden Sonntag im Stadion gegen die erſte Mannſchaft
des V.f.L. 1911 ſpielen. Der Name der Gäſte dürfte ſchon Gewähr
für ein erſtklaſſiges Spiel bieten, das ſicherlich dem größten Intereſſe
der Fußball=Anhänger begegnen wird.
b. Erbach i. O., 9. Juni. Gemeinderatsbericht. Zunächſt
gibt der Hauptausſchuß für die Einweihung der Sportparkanlage, die
nunmehr am 23., 24., 25. d. M. erfolgen ſoll, eingehenden Bericht über
die Tätigkeit und über den Stand der Vorarbeiten. Der Bürgermeiſter
verlieſt das bereits fertiggeſtellte Programm. Die Anſchaffung eines
Teiles der von dem Ausſchuß beantragten Sportgeräte und
Platzaus=
rüſtungsgegenſtände wird nach eingehender Ausſprache einſtimmig
gut=
geheißen. Eine längere Ausſprache bringt die Frage der Ausgabe von
Andenken an die teilnehmenden Spielermannſchaften und an die
einzel=
nen Wettkämpfer. Schließlich einigt man ſich darauf, den
Gäſtemann=
ſchaften als Erinnerungsgabe ein größeres Bild der Stadt Erbach unter
Glas und Rahmen zu überreichen. Jeder einzelne Teilnehmer erhält
das bereits fertiggeſtellte Abzeichen. Den erſten Siegern der einzelnen
Kämpfe gibt man eine künſtleriſch ausgeführte Plgkette. — Es folgt der
Bericht der Finanzkommiſſion. Dieſe ſchlägt dem Gemeinderat die
Ver=
pachtung der Feſthalle zunächſt auf zwei Jahre vor. Dem Pächter ſollen
berſchiedene Bedingungen geſtellt werden. Er muß entweder zwei
ſol=
vente Bürgen oder eine Barkaution in Höhe von RM. 1000 ſtellen. Eine
Vertragsklauſel ſoll dafür ſorgen, daß der Sport= und Spielbetrieb,
in=
ſoweit die Feſthalle in Betracht kommt, unter keinen Umſtänden unter
der Verpachtung leidet. Die Verpachtung erfolgt auf dem Wege der
Submiſſion. Verpachtet wird die Feſthalle, Küche, Terraſſe und der Platz
unter den Linden, ſoweit derſelbe nicht für den noch anzulegenden
Ten=
nis=Platz benötigt wird. Gemeinderat Rebſcher regt den Bau einer
Wohnung an, damit die mit den größten Opfern geſchaffene Anlage
dau=
ernd unter Aufſicht iſt. Der Gemeinderat iſt ſich darüber klar, daß dies
im Laufe der Zeit erforderlich iſt, daß aber bei der zurzeit äußerſt
ange=
ſpannten Finanzlage der Verwaltung an den Bau nicht zu denken iſt.
— Der für 1925 zu verteilende Bürgernutzen beträgt pro Kopf 7,50 RM.
Es ſind insgeſamt 403 Bezugsberechtigte vorhanden. Den Bericht der
Marktkommiſſion gibt der Bürgermeiſter. Für den Flugtag, der am
letzten Markttag durch die Badiſch=Pfälziſche Lufthanſa hier abgehalten
wird, wird noch ein Betrag von 300 RM. bewilligt. — Die Beratung
über den Zuſchuß der Stadt zu der Omnibusverbindung Erbach-
Linden=
fels wird zurückgeſtellt. — Der Ortsgewerbeverein Erbach hat einen
An=
trag auf Entlaſtung des gewerblichen Mittelſtandes eingereicht, der vom
Gemeinderat Volk vertreten und eingehend erläutert wird. Der
Ge=
meinderat ſichert dem Kleingewerbe nach eingehender Ausſprache
weit=
möglichſtes Entgegenkommen zu. — Die Deutſche Reichspoſt hat ſich
be=
reit erklärt, in einigen Fällen Baudarlehen in Höhe von 4000 RM. pro
Wohnung zu geben, unter der Bedingung, daß die vorgenannte Summe
plus dem ſtaatlichen Zuſchuß 50 Proznt der jeweils benötigten
Bau=
ſumme nicht überſteigt. Der Gemeinderat glaubt durch die Annahme
dieſer Bedingung die Gemeinde allzu ſehr belaſten zu müſſen. Es ſoll
verſucht werden, den vorbenannten Zuſchuß ohne die erwähnte
Bedin=
gung zu erhalten. — In nichtöffentlicher Sitzung werden noch
verſchie=
dene Fürſorgeſachen erledigt.
b. Erbach i. O., 9. Juni. Leichenländung. Geſtern gegen
ahend wurde aus dem Wehrgraben der Firma Rerroth=Lynen A.=G.,
Michelſtadt, auf Erbacher Gemarkung eine weibliche Leiche geländet. Es
handelt ſich um eine junge Frau, die aus der Schweiz in Michelſtadt zu
Beſuch weilte. Scheinbar liegt Selbſtmord vor. Die Tode hatte ſich
mit ihrem Kinde geſtern nachmittag von zu Hauſe entfernt. Das Kind
wird ſeitdem ebenfalls vermißt. Man vermutet, daß die Mutter das
Kind mit in den Tod genommen hat. Die Leiche konnte jedoch bis jetzt
nicht geborgen werden. Auch ſonſtige Anhaltspunkte über den Verbleib
des Kindes ſind nicht vorhanden.
Gefallenenehrung an der Ludwigs=Alniberſität in Sieß
Von stud. jur. R. Bergmann. Vorſitzender des Denkmalausſchuſſes der Gießener Studentenſchaft.
Die Gießener Studentenſchaft beabſichtigt ſchon ſeit vielen Jahren,
dem Andenken der im Kriege gefallenen Kommilitonen ein würdiges
Denkmal zu weihen. Trotz der ſchlechten geldlichen Lage der allermeiſten
Studenten hat ſie eine ſtattliche Summe für die Errichtung eines
Denk=
mals im Wege der Selbſtbeſteuerung zuſammengetragen, weil ſie glaubt,
auf dieſem Wege ihren Dank den gefallenen Brüdern gegenüber zum
Ausdruck bringen zu können. Sie hofft, mit der Errichtung eines
Denk=
mals für die Gefallenen andeuten zu können, wie eng ſie ſich mit jenen
verbunden fühlt, die ihr Leben für die Gemeinſchaft hergaben, daß die
deutſchen Studenten die heute leider in vielen Kreiſen ſich breitmachende
Anſicht verurteilen, nach der jeder ſich ſelbſt der Nächſte iſt, die einen
Opfertod für Volk und Staat ablehnt. Sie will bekunden, daß ſie dem
Beiſpiel der Toten nachleben will, daß ſie im Falle der Not bereit iſt,
ihnen gleichzutun.
Der urſprüngliche Plan war, ein größeres Bildwerk vor dem
Uni=
verſitätsbau an der Ludwigſtraße zu ſtellen. Dieſes Vorhaben ſcheiterte
aber teils aus Gründen, die innerhalb der Studentenſchaft lagen, teils
weil die Behörden die erforderliche Zuſtimmung verſagten. Die
zahl=
reichen vorgelegten Entwürfe kamen faſt alle zu Fall, nicht zuletzt, weil
gerade der formſchöne Bau der Aula einen ſchlechten Hintergrund für
ein Bildwerk abgibt, der jedem noch ſo künſtleriſchen Entwurf einen
großen Teil ſeiner Wirkung nahm. Zudem ſtellte ſich heraus, daß die
Koſten einer von einem bedeutenden Künſtler geſchaffenen Plaſtik höher
kommen, als die vorrätigen Geldmittel betragen — kurz: die
Errich=
tung eines Denkmals vor der Univerſität iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen
oder müßte zum mindeſten um einige Jahre hinausgeſchoben werden,
was der Gefallenenehrung einen großen Teil ihres Inhalts nehmen
würde.
Heute iſt man von dem Gedanken, eine Plaſtik vor die ur
zu ſetzen, aus den angeführten Gründen abgekommen. Man
andere Löſung gefunden: einen Raum in der Neuen Aug
Gedenkhalle umzuwandeln. Es handelt ſich dabei um den Vorr
Großen Aula, der durch ſeine Verwendung als Leſe= und Fr
raum etwas in Verwahrloſung geraten iſt, der aber auf Grur
Lage und ſeiner ſchönen architektoniſchen Geſtaltung ſich g
brauchbar erwieſen hat. Dieſer Raum wird nach den Plo
Münchener Architekten und Malers Maxr Scherbaum neu her
in gut abgetönten ruhigen Farben (vorherrſchend blau) geha
Steinſäulen werden mit goldgelben Vorhängen verbunden, in
Aula abgewandte Seite wird eine mächtige Bronzeplatte, die g
Granitſockel ruht, eingelaſſen. Die Platte trägt die Namen
fallenen Studenten, Dozenten und Beamten der Univerſtät
facher gotiſcher Schrift. Auf dem Sockel ſteht der Wahlſpruch
verſität in großen Lettern: lütteris et armis ad Utrumgug par
Steinbänke und der Spiegelaufſatz müſſen beſeitigt, das Oberl ſ
verbeſſert werden, wie ſich überhaupt noch verſchiedene kleiner
rungen ergeben werden. Die durch die Säulen abgetrennten
räume können auch weiterhin als Garderebe benutzt werden;
lere Vorhang wird dabei zurückgezogen.
Durch die einfache Ausſtattung wird der Vorhalle eine ernſt
Stimmung verliehen, dem Andenken der Gefallenen wird
würdiger Raum geweiht —.
Noch in dieſem Semeſter hofft die Studentenſchaft die Ge
enthüllen zu können und den Raum dem Verkehr zu übergebe
fernerhin in der Aula einem Feſtakt, einem Gottesdienſt oder
beiwohnen wird, wird von einem ernſten, ſchönen Raum aufg
werden, der ihn mahnt, die Toten des Krieges nicht zu vergeſſe
H. Waldmichelbach, 9. Juni. Amtstag. Das Kreisamt
Heppen=
heim hält am Dienstag, den 14. d8. Mts., vormittags 10½ Uhr, dahier
einen Amtstag ab.
H. Birkenau, 9. Juni. Ausder Schule. Fräulein Bundſchuh,
die ſchon längere Jahre an der hieſigen evangeliſchen Schule wirkt,
wurde hauptamtlich als Fortbildungsſchullehrerin für das Weſchnitztal
angeſtellt. Ihr Wirkungskreis umfaßt die Orte Birkenau, Reiſen,
Mör=
lenbach, Rimbach und Fürth. Als Nachfolgerin wurde die
Schulverwal=
terin Fräulein Lehnhardt aus Alsfeld ernannt. —
Bürgermei=
ſterwahl. Am Sonntag, den 1. Juli, findet, da die Amtsperiode des
vor 9 Jahren gewählten Bürgermeiſters Herrn Brehm nächſtens
ab=
läuft, Bürgermeiſterwahl ſtatt. Bekanntlich iſt deſſen Vorgänger, Herr
Altbürgermeiſter Jakob, damals freiwillig von ſeinem Poſten
zurück=
getreten.
W. Heppenheim a. d. B., 9. Juni. Amtstage des
Kreis=
amts. Der nächſte auswärtige Amtstag des Kreisamts findet am
14. Juni im Nathaus zu Waldmichelbach ſtatt. — Baudarlehen
der Bezirksſparkaſſe Heppenheim. Die
Bezirksſpar=
kaſſe Heppenheim gibt an Bauluſtige, die vom Heſſiſchen Miniſterium
für Arbeit und Wirtſchaft Zuſage für verbilligte Baudarlehen erhalten
haben, Wohnungsbaudarlehen aus. Der Aufſichtsrat der Kaſſe hat
bereits in ſeiner letzten Sitzung zu dieſem Zweck für den geſamten
Kaſſenbezirk. 300 000 RM. bereitgeſtellt. — Prämiierung für
Fenſter= und Balkonſchmuck. Wie alljährlich, findet auch
in dieſem Jahre wilder in unſerer Stadt eine Preisverteilung für
beſonders ſchönen Blumenſchmuck an Fenſtern und Balkonen ſtatt. Um
die Preisempfänger feſtzuſtellen, iſt für den Monat Juli eine
Rund=
fahrt vorgeſehen. Die Preiſe ſind von der Stadt, vom
Verſchönerungs=
verein und von ſonſtigen Vereinen, die auf die Schönheit Heppenheims
bedacht ſind, geſtiftet.
— Wimpfen, 8. Juni. Bei dem Geſangswettſtreit in Wimpfen
er=
hielt der Geſangverein „Cornelia” in Wimpfen=Tal unter Leitung
ſeines Dirigenten J. Zinßer in der 1. Stadtklaſſe den Ia Preis. Auch
im vorigen Jahr errang ſich die wackere Sängerſchar in Baden bei
ſtarker Konkurrenz in der Stadtklaſſe den Ia Preis.
Bm. Hofheim (Ried), 8. Juni. Wartburgfahrt. Bei ſchönem
Sommerwetter brachte der vom Poſaunenchor Worms veranſtaltete
Sonderzug, der kurz nach 5 Uhr vormittags hier eintraf, die Teilnehmer
ſchon um 10 Uhr nach Eiſenach. Insgeſamt waren es von Worms und
Umgegend rund 500 Teilnehmer, denen ſich noch zirka 50 von hier
an=
ſchloſſen. Um 6 Uhr nachmittags fuhr unſer Sonderzug wieder in
Eiſenach ab und kam nach guter Fahrt wieder um 11 Uhr in der Heimat
an. Allen Teilnehmern wird dieſe Fahrt in ewiger Erinnerung bleiben.
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g. Gernsheim, 8. Juni. Generalverſammlun
Generalverſammlung des Ortsbeamtenkartells fand am Mittwo
im Saalbzu Georg Haas ſtatt. Der erſte Vorſitzende. Herr E
oberſekretär Papzien, erſtattete den Geſchäftsbericht. Den Nech
bericht verlas der Rechner, Herr Poſtſchaffner Kreſſel. Die gb
ſich in beſter Ordnung. Der zweite Vorſitzende, Herr Ha
Wolf, gab einen Ueberblick über die beamtenpolitiſche Entwie
vergangenen Jahre, die nun ſo zugeſtitzt iſt, daß Abſpli
bewegungen zu konſtatieren ſind. Jeder muß an ſeiner Si
arbeiten, um weiter Unannehmliches zu vermeiden. Die 9
wahl ergab folgendes Reſultat: Gewählt wurden die Herrei
Müller und Heil, ſowie Feldſchütz Johann Sebaſtian Grül
Gemeindebeamten. Unter Punkt Verſchiedenes ſtellte der Lehrer
namens der katholiſchen Lehrer gegen den zweiten Vorſitzende
meiſter Wolf, ein Mißtrauensvotum, wegen ſeiner Meinune
bei der vorjährigen Beigeordnetenwahl innerhalb des Beamt
zum Ausdruck brachte. Der Mißtrauensantrag wurde von
ſammlung mit Stimmenmehrheit abgelehnt: denn Herr Wol
alter und treuer Kämpfer innerhalb der Beamtenbewegung,
Sache über ſeine Perſon ſtellt.
z. Walldorf, 8. Juni. Der Geſangverein „Lieder !
feierte am Sonntag ſein 40jähriges Beſtehen. Ein
am Samstag abend eröffnete unter Mitwirkung der Ortsver
Lubelfeſt. Am Sonntag vormittag gedachte man auf dem Frie
Verſtorbenen. Ein Feſtzug am Nachmittag brachte die vielen (
dem Feſtplatz, wo Pfarrer Dr. Allwohn eine kernige Feſtredeh
U. Stadecken, 9. Juni. Wie bereits gemeldet, hat die bei
germeiſterwahl mit acht Stimmen gegen den bisherigen Büre
Reichert unterlegene Partei des Beigeordneten Wolf Ginſprt
die Gültigkeit der Wahl erhoben. Nach Unterſuchung am OF
wurde der Einſpruch vom Kreisamt als unbegründet erklärt E
Wahl des bisherigen Bürgermeiſters beſtätigt. Die Reklamant E
ſich aber mit dieſem Beſcheid nicht zufrieden gegeben und B.
Geſchäftliches.
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den zu erreichen, die früher nur den Hochtouriſten zugängig u
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lich bemerkenswertes Reſultat, zumal ſich unter den wiſſenſa
Urteilen ſolche von zahlreichen erſten Profeſſoren und Kranken,
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Togal Vertrauen zu ſchenken, das ſich bei Rheuma Gicht,
Grippe Nerven= und Kopfſchmerzen, Erkältungskrankheiten in
pagender Weiſe bewährt.
Vom Brot!
Es gibt kaum ein Nahrungsmittel, welches ſo vielſeitigen
rungen unterworfen iſt, wie das Brot.
Bei mancherlei Dingen nimmt man den einen oder anderen
Schaden mit. Das Brot aber ſoll — ja, was foll es eigentlich al I.
Es ſoll jedem Geſchmack gerecht werden. Es ſoll bald wei E
härter in der Rinde ſein. Es ſoll locker, alſo von gleichmäßige
ſität ſein. Sättigen ſoll es, aber der Not der Zeit entſpreche
ſparſam im Verſchnitt ſein. Es ſoll ſich lange friſch halten, b!
im Sommer, ſoll voll ausnutzbar und leicht bekömmlich ſein.
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20
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Nummer 160
DarmſtadeerCagblatt,
At
A
Patr
Sorntag, den 10. Jun
Berliner Effektenbörfe.
Berlin, 9. Juni.
Heute, ſagt man, ſei der Entſcheidungstag, ob ſich die Berliner
Börſe von der Tendenz der Auslandsmärkte freimachen könne, denn,
wenn bis jetzt noch keine ſtärkeren Enlaſtungskäufe von dort getätigt
worden ſeien, ſo könne man annehmen, daß das Ausland die Abſicht
habe, an ſeinem deutſchen Aktienbeſitz feſtzuhalten. Trotz des ſchwachen
geſtrigen Verlaufs in New York hatten ſchon die heutigem
Vormittags=
kurſe eine bemerkenswerte Widerſtandsfähigkeit gezeigt, und die erſten
Notierungen lagen auf Deckungen der Spekulation ſchon wieder über
dieſen. Das Geſchäft war allerdings ſehr klein und von einem
Order=
eingang kaum zu ſprechen. Es iſt aber zu berüchſichtigen, daß die
En=
gagements ſehr ſtark abgebaut worden ſind, die Situation alſo als
ge=
reinigt anzuſehen iſt und die Reportgeldverſorgung ſchon aus dieſem
Grunde keine Schwierigkeiten machen dürfte. Die Abweichungen gegen
geſtern mittag waren im allgemeinen gering. Nur einige Spezialwerte
wie Bemberg, Glanzſtoff und Berger waren zu Beginn ſtärker gedrückt.
A.=G. für Verkehr und Eiſenbahnverkehrsmittel, Mix u. Geneſt ſowie
Stöhr veröffentlichten bemerkenswert feſt. R. Wolff Maſchinen werden
heute letztmalig notiert. Im Verlaufe wurde die Tendenz allgemein
feſter. Die Mißſtimmung, die wegen der verſchobenen Geſ. für Elektr.=
Anleihe und über die Begründung dieſer Verſchiebung zu Beginn
feſtzu=
ſtellen war, konnte ſchnell überwunden werden. Spezialwerte hatten
lebhafteres Geſchäft und Steigerungen bis zu 5 Prozent über Anfang
aufzuweiſen. Deſſauer Gas und Schleſiſche Gas, Polyphon,
Kunſtſeide=
werte, Salzdetfurth, Chadeaktien, Leonhard Tietz, Danatbank und
Ber=
ger waren bevorzugt. Anleihen behauptet, Ausländer geſchäftslos und
im allgemeinen wenig verändert. Ruſſenwerte etwas lebhafter, aber
kursmäßig nur gehalten, Pfandbriefmarkt ſtill und nicht einheitlich. Am
Deviſenmarkt iſt das Geſchäft heute nicht ſo lebhaft wie an den Vortagen.
Angebot und Nachfrage halten ſich etwa die Wage. Am Geldmarkt hat
ſich an der leichten Verfaſſung nichts geändert. Tagesgeld 5—7 Prozent,
Monatsgeld und Warenwechſel 7,5—8,5 Prozent, bzw. 67/s Prozent aa.
Der heute von den Banken feſtgeſetzte Satz für Reportgeld ſtellte ſich auf
7,75 bis 8,25 Prozent, alſo unverändert. Der Privatdiskont blieb
unver=
ändert.
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Geosſofrieshſieräathaaſen
Die 60. Tagung der Heſſiſchen Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften in Darmſtad=
Erledigung der Regularien. — Der Bericht des Verbandsdirekiors. — Die guten B
ziehungen zu den wirtſchaftlichen Organiſationen. — Die Entwicklung der gewerblich=
Genoſſenſchaften.
Helſingfors ..
Wien ......."
Prag ....... 112.39
Budapeſt ..
Sofia ....
Holland ..... 1168.74
Lylo ......."
Kopenhagen 1112.20
Stockholm ... 1112.19/1
London .....
Buenos Aires
New=York ...
Belgien .....
Geld Brief
22.08
16.495
90.72
69.76
21.71
1.957
7.369
18.37
5.415
2.152
4.178
4.269
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Juni.
Zum Wochenſchluß eröffnete die Börſe in ziemlich luſtloſer und
un=
ſicherer Haltung. Die ſchwache geſtrige New Yorker Börſe löſte größere
Verſtimmung aus, ſo daß ſich das Geſchäft im allgemeinen nur auf die
Kuliſſe beſchränkte. Da von einer Beteiligung des privaten Publikums
und des Auslandes am Börſengeſchäft kaum etwas zu bemerken war,
ſchritt die Spekulation verſchiedentlich zu Abgaben, und das
herauskom=
mende Material wurde meiſt nur mit Kursverluſtem aufgenommen. Das
Geſchäft war ſehr klein und beſchränkte ſich im weſentlichen nur auf
einzelne bevorzugten Werte, jedoch überwogen gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe die Kursverluſte bis zu 2 Prozent. Am Chemiemarkt
eröff=
neten J. G. Farben bei kleinſtem Geſchäft behauptet. Scheideanſtalt
Die Vorverſammlung zum 60. Verbandstag der heſſiſchen Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften fand bereits geſtern nachmittag ſtatt. Es
kamen zunächſt die Regularien zur Erledigung. Verbandsdirektor
Weiler begrüßte die anweſenden Teilnehmer. Nach endgültiger
Feſt=
ſetzung der Tagesordnung nahm die Verſammlung den Prüfungsbericht
der Verbandsrechnung für 1927 auf B entgegen und erteilte dem
Ver=
bandsdirektor einſtimmig Entlaſtung. Der Voranſchlag 1928 auf 29
fand die Zuſtimmung der Anweſenden. Die vorgelegte abgeänderte
Verbandsſatzung wurde angenommen und die Gintragung des
Verbands als „eingetragener Verein” beſchloſſen. Hierauf erſtattete
Verbandsdirektor Weiler. Darmſtädter Volksbank, den Vorbericht,
in dem er eingangs betonte, daß die jährlichen Verbandstage der
ge=
noſſenſchaftlichen Reviſionsverbände keine „Feſttage” ſeien, ſondern eine
unbedingte Notwendigkeit, beſonders da es geſetzmätzige Pflicht des
Ver=
bandes ſei, die ordnungsmäßige Erledigung der Geſchäfte und
Obliegen=
heiten ſeiner Mitglieder zu überwachen und für Reinlichkeit in jeder
Hinſicht zu ſorgen. Außer dieſer Jahrestagung fänden noch
Vorſtandskonfe=
renzen ſtatt. Die Aufgabe der Unterverbandstage ſei es, Richtlinien und
Wünſche zum Ausdruck zu bringen als Grundlage für die zu befolgende
große genoſſenſchaftliche Tätigkeit. Man müſſe auch in dieſem Jahre
ein ſtarkes Bekenntnis zum Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V.,
Berlin, als der alleinigen Intereſſenvertretung der Schulze=Delitzſchen
Kreditgenoſſenſchaften ablegen, nF der Frage der Zentralinſtitute und
genoſſenſchaftlichen Zentralkaſſen ſolle man den Genoſſenſchaften volle
Freiheit der Entſchließungen überlaſſen. Leider ſei bei der bürzlich
er=
folgten Reorganiſation der Preuß. Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Berlin
die Vertretung der Genoſſenſchaften in eine rettungsloſe Minderheit
ge=
raten. Die Auswirkung dieſer Wandlung in der Zuſammenſetzung der
Geldgeber ſei unüberſehbar. Vereinheitlichungsbeſtvebungen in bezug auf
eine Einigung im Giroverkehr und einheitlichen Genoſſenſchaftsſchecks
müßten unbedingt unterſtützt werden, damit die Kreditgenoſſenſchaften
kräftig, und wirkſam in Erſcheinung treten könnten. In der
Arbeits=
gemeinſchaft der oberheſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften könne man erfreuliche.
Erfolge verzeichnen. Z. B. würden die Beziehung zu den
wirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften immer mehr ausgebaut. Dank der
verſtändnis=
vollen Einſtellung des Vorſitzenden der Heſſiſchen Handwerkskammer,
Herrn Fabrikant Nohl, erfolge in dieſer Kammer enge vertrauensvolle
Zuſammenarbeit. Auch mit der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mer ſei das Verhältnis ein ſehr gutes, wenn auch noch gewiſſe
Klärun=
gen erforderlich ſeien und gewiß bald eintreten würden. Großen Wert
legen man nach wie vor auf den Verkehr mit den Miniſterien.
Be=
grüßenswert ſei dahr das Verſtändnis der Erwerbs= und
Wirtſchafts=
genoſſenſchaften. Zu wünſchen ſei aber, daß die Miniſterien der
Finan=
zen und des Innern neben den Geldinſtituten der Großwirtſchaft und
der öffentlichen Hand auch die Kreditorganiſationen als ebenbürtige
Kon=
trahenten anſähen. Es ſei eine Beſſerung auch in dieſem Punkte in
Zukunft zu erwarten, zumal im Falle der heſſiſchen Gewerbeſteuer das
Finanzminiſterium Verſtändnis für die Lage der Kreditgenoſſenſchaften
bewieſen habe. Auch mit den heſſiſchen Sparkaſſen hoffe man im
In=
tereſſe der Allgmeinheit zu erſprießlichen Zuſammenarbeit zu gelangen.
Erfreulich ſei, daß nach einer kürzlich getroffenen Uebereinkunft zwiſchen
den Spitzenverbänden in den einzelnen Ländern des Deutſchen Reiches
regionale Schiedsgerichte, die ſich aus Vertretern der Banken, Sparkaſſen,
Genoſſenſchaften zuſammenſetzten, zur Schlichtung von Streitfällen ins
Leben gerufen werden. Mit der Aufforderung, jede Geoſſenſchaft möge
zur Stärkung der geſamten Organiſation beitragen und mit der ernſten
waren angeboten und vernachläſſigt, Holzverkohlung konnte dagegen
weiter 0,5 Prozent anziehen. Banken lagen durchweg vernachläſſigt, nur
Metallbank konnten in Nachwirkung der Fuſionsbeſtrebungen weiter
1 Prozent gewinnen. Am Montanmarkt hatten Gelſenkirchen etwas
Ge=
ſchäft. Von Autoaktien hatten Daimler einen Verluſt von 1,5 Prozent
und Adlerwerke von 3,5 Prozent. Am Elektromarkt waren bei etwas
lebhafterem Geſchäft Licht u. Kraft mit plus 1 Prozent und AGG. mit
plus 0,75 Prozent bevorzugt. Siemens waren angeboten. Am
Renten=
markt waren Deutſche Anleihen angeboten und vernachläſſigt.
Aus=
länder ſtill.
Im weiteren Verlaufe konnte ſich eine allgemeine Erholung
durch=
ſetzen. Die Spekulation nahm verſchiedentlich Rückäufe vor, ſo daß die
Tendenz freundlicher wurde. Gefragt waren Rheiniſche Braunkohle mit
plus 2 Prozent, Metallbank mit plus 1 Prozent. Auch Danatbank und
vereinzelte Elektrowerte hatten lebhafteres Geſchäft. Am Geldmarkt
war Tagesgeld weiter etwas leichter. Tägliches Geld 5 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man: Mark gegen Dollar 4,1850, gegen London
20,435; London-Kabel 4,8830; Paris 124,12; Madrid 29,30; Mailand
92,72; Holland 12,097/s.
Mahnung zu größten Gewiſſenhaftigkeit und Sorgfalt im geſchäftli
Verkehr ſchloß der Vortragende ſtine Ausführungen.
Im Anſchluß hieran erſtattete der Verbandsreviſor Schneid
den Reviſionsbericht, in dem er zunächſt auf die Envwicklung der gew. Amſf
lichen Genoſſenſchaften, insbeſondere der Volksbanken, zurückkam.
ſei erforderlich, daß auch in den nächſten Jahren eine Politin
Konſolidierung getrieben werde. Es müßte immer wieder darauf
gewieſen werden, daß zur Erhaltung der höchſten Leiſtungsfähigt
nächſt die Liquidität eine genügende ſein müſſe, ohne daß dabei
Schwierigkeiten außer Acht gelaſſen würden, welche aus einer genügen
Liquidität für die Rentabilität und damit auch für die Zinspolitin
wachſe. Die Kreditgenoſſenſchaften hätten mit eine volkswirtſchaft
Aufgabe zu erfüllen, indem ſie Kredite nur dort gewährten, wo
richtige Anlage derſelben gewährleiſtet ſei, mit andern Worten, wo
dem gegebenen Geld auch wirklich Verdienſte erzielt werden könn
Eine ungeſunde Ausweitung des Geſchäftsbetriebes ſei von den
noſſenſchaften ſelbſt wie auch von ihrer Kundſchaft zu vermeiden,
alle wirtſchaftlichen Betriebe müßten ſich heute nach der vorhand
knappen Kapitaldecke ſtrecken. Nach wie vor ſei die Neubildung eig
Vermögens ernſthaft zu betreiben, während neben der Stärkung
flüſſigen Mittel ein Abbau der Bankverpflichtungen unbedingt erf
müſſe. Der Verband habe von allen ſeinen Genoſſenſchaften die
folgung geſunder kaufmänniſcher Grundſätze der Kredit= und Zinspu
zu verlangen und dort einzuwirken, wo dies nicht der Fall ſei.
allen Dingen müſſe das im Kreditgeſchäft ruhende Wüſiko auf mög
viel Köpfe verteilt werden. Eine erſprießliche und für alle Beteil
vorteilhafte Zuſammenarbeit werde vor allem dann ermöglicht,
neben dem Vorſtande auch das Kontrollorgan des Aufſichtsrates
in Hand mit dem Verbande arbeite und den gegebenen Anregu
nachzukommen verſuche.
Die im Berichte des Verbandsreviſors, bereits kurz angeſchnitt
Fragen bezüglich der Kreditgewährung erfuhren eine eingehendere
ſtark intereſſierende Behandlung durch Herrn BankdirektorB)
denbreuker, Dresdner Bank Frankfurt a. M., der über „
politiſche Fragen” referierte. Er ging dabei von der Bedeutung des
des Gen.Geſ. aus, nach dem die Generalverſammlung einer Kre
noſſenſchaft 1. den Geſamtbetrag, den Anleihen der Genoſſenſchaft
Spareinlagen bei derſelben nicht überſchreiten ſollen, 2. die Gu
welche bei Kreditgewährungen an Genoſſen innegehalten werden
feſtzuſetzen hat. Der Vortragende ſprach dann über allgemeine F
der Kreditpolitik, z. B. der Prüfung der Kreditanträge, der Arter
Kreditſicherungen und verbreitete ſich zum Schluß eingehend übe
Fragen der Bankkredite und der Liquiditätsgrundſätze.
Eine lebhafte und anregende Diskuſſion folgte dem Vortrag
Redner. Der bisherige Verbandsvorſtand wurde einſtimmig für
von der Verſammlung wiedergewählt, und zwar: Herr Direitor 2
ler=Därmſtadt zum Verbandsdirektor, Herr Direktor Raiß=
Gerau und Herr Juſtus Weber=Heſſemag Darmſtadt, zu
Stellvertretern
Nach der Neuwahl der Rechnungsprüfungskommiſſion für
und der Vertreter zum diesjährigen Deutſchen Genoſſenſchaftzu
Breslau wurde als Ort für den 1929 ſtattfindenden Verban
Kelſterbach a. M. beſtimmt.
Ein Begrüßungsabend fand in der Turnhalle am Woogsplat
an dem unter den zahlreichen Ehrengäſten auch der heſſiſche Mi
des Innern, Leuſchner, teilnahm. (Vergleiche auch lokalen Teil)
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 9. Juni. Der Produktenmarkt
heute ſehr ſchwachen Beſuch auf. Die Stimmung war als ſehr u
zu bezeichnen, da trotz der feſteren nachbörslichen Meldungen vor
Ueberſeemärkten die Cif=Offerten ermäßigt waren. In
Auslandst=
entwickelte ſich auf der niedrigeren Preisbaſis regeres Geſchäft, da
kamen in Inlandsgetreide nur wenige Umſätze zuſtande. Das An
von Weizen und Roggen aus den Provinzen iſt bei ziemlich unverd
tem Preiſen nur gering, angeſichts des weiter ſchleppenden Mehlgef
läßt aber auch die Nachfrage zu wünſchen übrig.
Viehmärkte.
Auf dem Schweinewarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag
9. Juni waren 389 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 24
Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 11 bis 18 Mark; 2
das Stück von 2 bis 35 Mark.
Frankfurter Kursbericht vom 9. Sunf !
I, 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
20 Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
2 Bah. Freiſtaat
von 1927 ......"
8% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
2 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
78.25!
87
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bab, v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 261
3 Dresden v. 26
7% Frrf. a. M.v. 26
7% Heidelb. v. 26
7% Ludwahf. v. 26
79 Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25/102.5
82 Mannh. v. 26
8% Nürmnberg v. 28
825 Pforzh. v. 28
82 Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold.
Kom.Anleihev. 26
8% Berl. Gyp.=Bk.
4½‟
Lia.
Pfandbriefe.
8%0 Frkf. Hyp. Bk.
7%
6
74%. „Bia=Pfl
Medue
4½% Gotha Gr.=
Ered. Lig.=Pfbr.
87.25 / 4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
% Heſſ. Landesbk.
88 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
825 Landesbank d.
Rheinprovinz
7%
8% Landeskr. Kaſſ.
51.5 8% Mein. Hhp. Bk.
18.9 18% Naſſ. Landesbr.
8% Pfälz. Shp. Bk.
4½% „ Lia.
Pfandbriefe ..
8% Preuß. Ctr.,
Bod=Cred.. . . .
D
4½% Preuß. Ctr.=
—
Lig. Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
sans
82 Rhein. Gyp.=Bk
4½%, „Lig
Pfandbriefe....
93
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.Credit ..
93.2514½2
„ L.=Pf.
o Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....!
„Lig.=
Pfdbr.
Württ. Syp.=B.
80‟
36.25
75.1
n0-,
95.75
91.5
74.5
Dr. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausloſ. Ser. III
Papiermark.
Pfandbr. und
Kommunal=Hbl.
Frrf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser, 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lbs=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S.1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bobencred. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werkel
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . ..
725 Mainkrw. v. 26
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27...
820 Neckarſulm v. 26
82 Salzmann & Co.
Kaſſel v. 28....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 28
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl. ....."
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.
14.8
4½%- Frrig.=
15% Preuß.
Kali=
wertan eihe ....
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ.
Noggen=
wertanleihe ..
18.15 1 5% Südd. Feſtw. ......."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914 .........."
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
134% Griech. Mon.
5% Mex. inn. (abg.)
äuß. „
Goldan=
42
leihe (abg.)
inn. (abg.)
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)..."
42 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913.
48 Schweiz. Bbs.=
Bahnen v. 1912/
420 Türk. Admin..
1. Bagd.
4%
2. Bagd.)
Zollanl.
%6 ungarn von
1913 CC. C.,St.)
4½% dito von
1914 (C. C.,St.)
42 dito Goldr.
C.C.=St.)
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
42 dito Kron.
rente (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg:)
42 Kopenh. v. 01
102.5
87
89.75
45
23
18
63
10
27
69.5
4½ Liſſab.
1886/
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891 ...../ 11.1
4% Eliſabethbahn
von 1883 .....
42 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. . 10.25
42 Lemberg=Ezer.
ſteuerfrei ......
2/.,% Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
4% Oſt. Staatsb.v.
1883
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 . . . . . . . . 23.5
42 Rudolfb. i. S. 3.85
i. G.
48
4½% Anatolier I.
TV. 1. Banh=Aßtien
Allg. Dt. Creditanſt. /145.75
Badiſche Bank. . . /169
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Banrverein/146.5
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank.
Berl. Handelsgef...
„ Hypoth.=Bk. 1210
Comm. u. Privatb. /18
Darmſt. u. Nt.=Bk./278.75
Deutſche Bank .../158
Eff.=u.
Wechſel=
bank ..... . . 121
Vereinsbanr . . 102
Diskont.=Geſellſch. /164
Dresdener Bank . 167
183
Frankf.Bi.
Hyp.=Bk. . . 1153
Pfdbr.=Bk. /154.25
Gotha. Grundkr.B.
Mein. Hhp.=Bank)
Metallbank. . . . . /151.5
Mitteld. Crebitbk. /210.
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Creditanſtalt. 35.25
Pſälz. Hyp.=Bank 162.5
Pr. Bod.=Creditbk.
Hhp.=Akt.=Bk./141
Reichsbank=Ant. . . 273
Rhein. Ereditbankl128,25
Hhp.=Bankl194.75
Südd. Bod. Cr.Bk.)
„ Disc.=Geſ...I.
Wiener Bankverein
2. Berkehrs.
unternehmungen
A..G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ.:
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. ...
„I
Hapag .....
Nordd. Lloyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Aot. Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Klehzer)!1
6% AEG. Vorzug
AEg. Stamm..
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel
Bergm. El. Werke/204.75
Brem.=Beſigh.=Ol.
BrownBovericCie
Brüning E Sohn. /132
Buderus Eiſen ..
Rürſtenfor. Erlang.
Cementwerte.
Heidelberg
I
.!.
Karlſtadt.
Lothr. (Karlsr.).
Cbem.WerkeAlbert.
Brockhues =
Fabrik Milch!
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
..1
Erdöl ..
Gold= u. Silb.=Anſtalt !
Linolwerk. Berl.
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen
Dürrwerle Rating.
143
15.75
164
157
130
40
„
100
„
60
168
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraftl228.5
Elektr. Liefer.=Geſ. /175
Eſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr, Frkft. 82
Enzing. Unionwke. 55
Sſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen! 57.75
Etling. Spinnereil224
Faber, Foh., Bleiſt. 58
Faber & Schleicherl121
Fahr, Gebr., Pirm./421
F.G. Farbenindſtr. 275
Felt. & Guillegum.
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas ..
Hof..
Maſch. Pe
Pokorny & Wittek. 71.75
Geiling & Cie. ..! 62
Gelſenk. Bergwerkl140
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. ..101
Gritzner Maſchinen!.
Grün & Bilfinger. 180
Hafenmühle Frankfl138
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau
Hartm. &. Braun 188
Henninger, Lempf,
Stern Brauerei, 181 Philipps A.=G.
Heſſen=Naſſau Gasl
Heyligenſtaedt .
Hilpert Armaturfb. 32
Hindrich3=Aufferm.
1130
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſen 87
Holzmann. Phil.
Holzverk.=Induſtrie/ 98.75
Ilie Bergb. Stamml
Genüſſe/119
Inag
Junghuns Stamm. 92
Kali Aſchersleben 1240.5
Salzdetfurth. /405
Weſteregeln. /217
Kammgarnipinn. 1237
Karſtadt, R.=
124
Ker. Werke Offtein/?
Klein, Schanzl. 1105
Klöcknerwerke .... /152.5
Knorr, Heilbronn 165
Konſerpfabr. Braun! 54
Kraftw. Alt=Württ. 95
Krauß & Co., Loko. 67
Lahmeyer &Co.
Lech Augsburg .
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch. 1333
Ludwigshaf. Walz/130
Südenſcheid Metall 95
Maintr.=W. Höchſt/124
../150 Mainz. Akt.=Br.. /283 Veithwerke.
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb., /119.75
Mars=Werie.
Metallgeſ. Frankft. /294
Miag. Mühlenbau/150
Moenus Stamm 60.6
Motorenfabr. Deutz! 65
Oberurſell 92
Münch. Lichtſpielk. 103
Neckarſ. Fahrzeug / 67
Reckarw. Eßl.
133
Nicolay. Hofbr.
Oberbedari.
Oſterr. AlpineMox. 14.5
Otavi Minen.
Peters Union Frrf./416
Pfälz. Näh. Kayſer! 58
Phönix Bergbau.
Porzellan Weiſel
Reiniger Gebb. c.
1106
Schitt
73 Braunkohlen.
Elektr. Siamm 1168
Stahlwerke /165.25 Frkf. Allg. Bert. 0 14
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan
Rütgerswerke . / 93
SalzwertHei bronn /193
Shneider & Hanan! 43
S Mnellpr. Frankt) 82
Schöfferhof=Bind. /353.5
Schramm, Lackfbr. 125
Schriftg. Stempel. /120
Schuckert Elektr. 205.5
1112
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel.....
Schuhfabr. Herz.
Schuls Grünladk.
Schwarz Storchen
Seilindſtr. Wolf.
Siem. Gladinduſt
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff. Ver.. ſt
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ.
Tucher, Brauerei/41
Unterfr. Krs.=Elel
tr.=Verſ.
Ver, f. Chem. In
deutſch. Sifabr.
Faßfabr Caſſe
Gummifabril.
Berlin=Franf, 4
Königs- und
Laurahütte
Pinſelfabrilen
Stahlwerle
Ultramarin
Zellſt., Berli
Pgtländ. Maſch
Boigt & Oge
Voltohm. Seil
W.oß & Frenta
wegelint Aubſe
Berger Brauerei.
Zellit. Aſchalſt
Memel
Bo
Zucerl. 90”
4. Berſicherunge
Aultianz u. Stu
Berſicherung
Frankono 7‟
Mitv.
Nannd. Berſich
DarmſtädterBert”
Pah
mer 160
buig
ſiedet
Biriſcheſtliche Rundſchau.
ntliche Großhandelsindexziffer vom 6. Juni 1928. Die auf
ua des 6. Juni berechnete Großhandelsindenziffer des
Stati=
chsamtes iſt gegenüber der Vorwoche um 0.1 b. H. auf 141,6
jickgegangen. Von den Hauptgruppen haben ſich die Index=
1 Aararſtoffe um 04 v. H. auf 137.1 (137,6) und für Kolonial=
01 v. H. auf 1382 (1383) geſenkt, während die Inderziffer
k m5 iellen Rohſtoffe und Halbwaren um 02 b. 5. auf 1353 (1350)
uw dö ige der induſtriellen Fertigwanen um 01 b. H. auf 158,8
ezogen haben.
Lor= nenfabrik Moenus A.=G. Frankfurt a. M. Nach dem
Be=
ſich die Beſſerung der Abſatzverhältniſſe für Gerberei= und
inen die bereits Ende 1936 bemerkbar war, im Jahre 1927
Auftragseingang war während des ganzen Jahres
befriedi=
chinenpark und ſonſtige Fabrikationsmittel wurden durch
Neu=
en ergänzt. In der zweiten Jahreshälfte führte die Unſicher=
Leder= und Schuhinduſtrie zu einem Nachlaſſen im Auftrags=
Maſchinen. Die Verkaufspreiſe ſeien geſunken, der Umſatz
doch gegen das Vorjahr weſentlich erhöht. Nach Abzug von
Kill. RM.) 1.590 ( 23) Unkoſten und 0.200 0159)
Abſchrei=
bleibt ein Reingewinn von 0,185 (0010), woraus bekanntlich
ſ Diü rdenzahlung mit 4 Prozent auf das 4,5 betragende Kapital.
genommen wird. Die Bilanz verzeichnet 2,70 (1,55)
Kredi=
ererſeits 2,22 (1.49) Debitonen, 3.16 (2,71) Vorräte und g81
Vechſel und Effekten. Anlagen ſtehen mit 2,84 (2,56) zu
Geſellſchaft ſei an das neue Jahr mit einem erhöhten
Auf=
ragebe d eingetreten. (G.V. 13. Juni.)
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 9. Juni. (Priv.=Tel.)
w volle: Privatberichte über Regenfälle aus dem mittleren
nie nbaugebiet glichen am Baumwollterminmarkte die Wirkung
;eren Kabelmeldungen aus. Es machte ſich einige Nervoſität
der Annahme, daß ſich die Wetterlage über das Wochenende
geſtalten könne. Bei zſemlich knappem Angebot bewirkten
Locofirmen ein Anziehen der Preiſe, doch liegen die höchſten
nicht bis zum Schluß des Marktes behauptet, da ſich im
Ver=
iſationsneigung geltend machte.
* Chieago, 9. Juni. (Prib.=Tel.)
Der Weißenmarkt ſtand heute unter dem hauſſegünſtigen
3 geſtern nachbörslich veröffentlichten amtlichen Saatenſtands=
Sonntag, den 10 Juni 1928
Seite 11
berichtes. Insbeſondere wird die Begutachtung der Sommerweitzenernte
als ungünſtig angeſehen. Auch die feſten Kabelmeldungen wirkten
an=
regend. Aus Oklahoma und Nordtexas lagen Berichte über Sandſtürme
kor. In der Hauptſache waren Käufe öſtlicher Firmen und für
aus=
ländiſche Rechnung zu beobachten. Gegen Schluß zeigte ſich
verſchiedent=
lich Regliſationsneigung, ſodaß die höchſten Tagespreiſe nicht beachtet
werden konnten.
Mais: Auch der Maismarkt war zunächſt feſt veranlagt, da in
Canſas. Jowa und Indiang zu ſtarke Niederſchläge erfolgt ſind.
Süd=
weſtliche Firmen waren als häufer im Markte. Günſtige Privatberichte
aus dem ſüdweſtlichen Maisanbaugebiet verurſachten im Marktverlaufe
eine Abſchwächung, die durch Stoplosverkäufe noch verſtärkt wurden.
Noggen: „Infolge des hauſſelautenden Regierungsberſchtes
eröff=
nete der Roggenmarkt mit Preisgewinne von 33 —4 Cents. Die in
Ausſicht geſtellte Ernte wird als nur für den heimiſchen Bedarf
aus=
reichend bezeichnet. Als im Verlaufe Abgaben nordweſtlicher Firmen
Einſetzten, trat eine Abſchwächung ein.
Hafer: Der als hauſſegünſtig erachtete Negierungsberihr und die
feſte Veranlagung der nordweſtlichen Märkte führten auch am
Hafer=
markte zu einer Befeſtigung, wie an den anderen Getreidemärkten
machte ſich aber auch hier ſchließlich eine Neaktion bemerkbar.
Fettwaren: Käufe der Packerfirmen ver Juli und Oktober
bewirk=
ten am Fettouarenmarkt ein Anziehen der Preiſe. Angeſichts des
unbe=
friedigenden Locogeſchäftes trat dann aber aine leichte Reaktion ein.
Es notierten nach Meſdungen aus Chicago am 9. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 143, Sept. 144½, Dez. 146½: Mais,
Juli 103½, Sept. 101½, Dez. 86: Hafer, Juki 557, Sept. 46½,
Dez. 477: Roggen, Juli 128½, Sept. 123½, Dez. 124½4.
Schmalz: Juli 11,80, Sept. 12,12½, Okt. 12,27½, Dez. 12,37½.
Fleiſch: Rippen. Juli 12,20. Sept. 12.40, Okt. 12,30: Speck
loco 12.50; leichte Schweine 8,75—10,05, ſchw. Schweine 9,40 bis
1005; Schweinezufuhr Chieggo 9000, im Weſten 3000.
Baumwolle: Juli 20,50.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Juni:
Getreide: Weizen, Hartwinter 161½: Mais neu ank. Ernte
116: Mehl ſpr. wheat elears 6,50—7; Fracht nach England
1,6—2,3, nach dem Kontient 8—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,45: Talg extra loſe 83.
Kakav: Geſchloſſen.
Keine Wriſchaſtenachrichten.
Der Großhandelspreis für Kupferrohre ohne Naht wurde mit
Wir=
kung ab 16. Juni um 1 RM. auf 204 RM. pro 100 Kg. bei
Werkslicfe=
rungen erhöht. Bei kleineren Poſten und Lagerlieferungen tritt herzu
ein entſprechender Aufſchlag.
Wie wir aus maßgebender Quelle erfahren, wird eine Erhöhung
der Verbandspreiſe im Halskettenverband vorläufig, nicht
vorgenom=
men werden, trotzdem die Selbſtkoſten der Werke in letzter Zeit wieder
geſtiegen ſind.
Die Lage in der Lübenſcheider Induſtrie iſt noch befriedigend, wem
auch der Auftragseingang nachgelaſſen hat. Die
Zigarettendoſenindu=
ſtrie, die über 90 Prozent ihrer Produktion exportiert, klagt über ſtarke
ausländiſche Konkurrenz, beſonders ſeitens der Tſchechoſlowakei.
Für den Danziger Außenhandel im Mai 1928 iſt eine ſtark geſtiegene
Einfuhr kennzeichnend. Die Einfuhr betrug 163 000 Tonnen, die
Aus=
fuhr 586 000 Tonnen. An der Einfuhr waren in der Hauptſache
be=
teiligt: Schrott, Weizen 36000 Tonnen, Eiſenerz mit 32000 Tonnen,
Phosphorite mit 22000 Tonnen, Roggen mit 8000 Tonnen, Chile=
Sal=
beter mit 3000 Tonnen, Heringe mit 1000 Tonnen. In der Ausfuhr
iſt der ſeewärtige Kohlenexport im Mai auf 417 354 April 393 600)
Ton=
nen geſtiegen. Zugenommen hat der Export von Zement und Melaſſe,
während die Holzausfuhr und der Export von Rohzucker zurückgegangen
ſind.
Die Grüindung einer bereits ſeit längerem geplanten Gasfern=
Ver=
ſorgungsgeſellſchaft für das Saargebiet ſteht nunmehr unmittelbar
bevor. Bereits in den nächſten Tagen ſoll eine Ferngasgeſellſchaft
„Saar‟ G. m. b. H. gegründet werden, an der ſich ſowohl ſaarländiſche
Kommunen als auch die ſaarländiſchen Hüttenwerke und ferner eine
Gasanſtaltsbetriebsgeſellſchaft, die ihren Sitz in Berlin hat, beteiligen
werden.
Die Verhandlungen zwiſchen dem ſchwediſchen Zündholztruſt und
der lettländiſchen Regierung über die Verleihung des
Zündholzmono=
hols ſind am Mittwoch abgeſchloſſen worden. Der Vertrag hat eine
Dauer von 55 Jahren. Der ſchwediſche Truſt verpflichtet ſich, jährlich
80 Millionen Zündholzſchachteln und 6000 Tonnen Zündholzdraht zu
exportieren.
Mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten, die ſich einer Konzentration
innerhalb der ungariſchen Mühleninduſtrie in den Weg ſtellen, iſt mun
wieder der Plan einer Komention zwiſchen den öſterreichiſchen und den
ungariſchen Mühlen aufgetaucht. Vertreter der Budapeſter Mühlen
begeben ſich demnächſt nach Wien, um mit den öſterreichiſchen Mühlen
die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
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sonst haben sie keine Siegesaussichten.
Für Lastkraftwagen und den täglichen Verkehr ist Rennellotalin natürlich zu teuer. Außerdem eignet sich Renn=
Motalin auch durchaus nicht für das Verkehrsfahrzeug.
Dieselben Leute jedoch, welche das Renn=Motalin für Rennkraftfahrzeuge erdachten, haben für Verkehrskraftfahrzeuge
das Motalin (Benzin + Benzol-F Eisencarbonyl) erfunden. Motalin ist der erprobte kompressionsfeste
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Seite 13
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Daimler=Benz Aktiengeſellſchaft iſt, ein
der New Yorker Vertretung eingegangen,
der bekannte amerikaniſche Rennfahrer
e Palma in den beiden am 30. Mai,
der Rennſtrecke Atlantic=City (New Yorx)
m. Rennen mit dem normalen ſerien=
Nercedes=Benz Sportmodell „8” weitaus
Sieger geworden iſt. Es iſt dies ein
ſeweis dafür, daß der deutſche Qualitäts=
Ausland immer mehr bevorzugt wird und
ortlichen Wettbewerben ſich ſiegreich
durch=
mag.
fszuſammenſtoß auf dem Rhein.
nach. Am Freitag vormittag ſtieß der
Kaiſerin Friedrich” der Köln=Düſſeldorfer
ahrtsgeſellſchaft mit einem holländiſchen
9zuſammen. Der Schlepper rannte in die
tte des Dampfers „Kaiſerin Friedrich”
nit dem Bugſprit in die Küchenkabine des
wo er abbrach und ſtecken blieb. Der in
angerichtete Sachſchaden beträgt mehrere
nch ark. Die mit kochendem Waſſer gefüllten
zten um und verbrühten zwei
Küchen=
ädche hwer. Die Paſſagiere wurden auf einen
ſlän3 en Paſſagierdampfer übernommen,
wäh=
nd 3 Dampfer „Kaiſerin Friedrich” die Reiſe
ich H. zur Inſtandſetzung antrat.
n Magdeburger Bücherreviſor
werh des Doppelmordes im Schwarzwald
feſtgenommen.
Be n. Am Freitag wurde in Magdeburg auf
er Freiburger Staatsanwaltſchaft der
ver=
cherrebiſor Karl Friedrich Schmidt in der
zeit der beiden ermordeten Mannheimer
n verhaftet und dem Unterſuchungsrichter
Schmidt hat nach den Pfingſtfeiertagen
erung durch das Höllental angetreten und
je von Breitnau die beiden Damen, die in
r ſetzter Richtung wanderten getroffen. Die
g ſoll, ſo meldet der „Lokalanzeiger”
ine Vorſichtsmaßnahme darſtellen, da für
me einer wirklichen Täterſchaft kein Grund
Man iſt vielmehr allgemein der Anſicht,
idt für die Freiburger Bluttat kaum in
imt.
Der Mörder verhaftet?
heim. Wie wir zuverläſſig erfahren,
Freitag abend auf dem Mannheimer
hof ein Kaufmann aus Wien unter dem
Verdacht verhaftet, den Mord an den
innheimer Lehrerinnen bei Freiburg
ver=
ben.
Verhaftung des Mörders der beiden
ſer Lehrerinnen wird noch gemeldet, daß es
nen 1903 in Wien geborenen Kaufmann
tto Schnitzer handelt. Er beſitzt keine
Aus=
e und kann ein einwandfreies Alibi zur
Mordtat nicht angeben. Zwecks näherer
z wurde er am Samstag der
Kriminal=
ergeben, die die weiteren Erhebungen und
ngen durchführt. Die Nachricht, daß der
wieder freigelaſſen worden ſei, trifft
z, der ſich auch als Gelegenheitsarbeiter
ſeſitzt keine Geldmittel und treibt ſich bet=
Landſtreicher umher. Bisher haben ſich
nkte für den Verdacht der Täterſchaft nicht
chuldig ein Jahr im Gefängnis.
Schweres Eiſenbahnunglück bei Halberſtadt.
Das vornehme Strandkoſtüm der Damen. Die zweckmäßige Badebekleidung von heute beſteht
vor 50 Jahren ſchloß den Körper hermetiſch aus dem enganliegenden Trikot, der den Körper für
ab vor Luft und Sonne und verdeckte völlig alle natürlichen Bewegungen in Sport und Spiel
alle Reize und Formen.
freigibt.
In Badersleben bei Halberſtadt überfuhr ein Güterzug den Prellbock und ſtürzte die vier Meter
hohe Böſchung hinab. Drei Tote und vier Schwerverletzte ſind zu beklagen. Unſer Bild zeigt die
zertrümmerte, abgeſtürzte Lokomotive mit Tender und Packwagen.
Zum Beginn der Badeſaiſon.
Strandmoden einſt und jetzt.
D=/ühere Polizeiwachtmeiſter Janckel war vor
Jarl) wegen Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis
derur) worden und hat dieſe Strafe bis auf den
ehters g abgeſeſſen. Am Freitag wurde vor dem
Schöff richt Berlin Mitte im
Wiederaufnahme=
ſeiſſt 1 von neuem gegen ihn verhandelt. Janckel
hätte ſals vor der Strafkammer verſchwiegen,
der wirkliche Dieb, der Polizeiwachtmeiſter
ſeſſa- kannt war, und er hatte es auch nicht
ver=
ſüitet 13 Jeſſat ſich als Zeuge meineidig machte.
ſt I der Verbüßung ſeiner Strafe betrieb
Janckl as Wiederaufnahmeverfahren und bewirkte
Gu-1)aß Jeſſat inzwiſchen auf ſein eigenes
Ge=
ſänd 4 hin wegen Meineides und Diebſtahls zu
en Zuchthaus verurteilt worden iſt. Das
ericht ſprach Janckel frei.
4jähriger Techniker klettert auf den
Berliner Dom.
in. Am Samstag gegen mittag kletterte
nungsloſe 24jährige Techniker Blum auf
Die herbeigerufene Feuerwehr holte ihn
n Podeſt herunter. Er wurde feſtgenommen.
Del che Filmkunſt in Hollzwood.
dere
Kruf
Hrd
5od
Emil Jannings,
Symte deutſche Filmdarſteller, ſetzt ſeine große
* ein deutſches Werk ein. Alfred Neumanns
krontes Drama „Der Patriot” wird in
29 berfilmt. Jannings ſpielt darin die
ue des irrſinnigen Zaren Paul. Unſer Bild
” bielbewunderten Charakterdarſteller im
Spiele.
Schreckenstat einer Mutter.
Detmold. Am Freitag nachmittag ſtürzte die
35jährige Ehefrau des Werkmeiſters Rüter aus
Greſte in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſich mit
ihren beiden fünf= und achtjährigen Kindern in
einen Teich. Alle drei ſind ertrunken.
Zechenunglück.
Rheinberg. Auf der Schachtanlage „Borth”
der Deutſchen Solvay=Werke A.=G. ereignete ſich
Freitag vormittag unter Tage ein folgenſchweres
Un=
glück. In der Abbaukammer löſte ſich von der Firſt
ein Seitenblock und begrub mehrere Bergarbeiter
unter ſich. Ein Bergmann war ſofort tot; einer
wurde ſchwer und einer leicht verletzt.
Freiſpruch im Prozeß Leiſter.
Eiſenach. Am Freitag fand die
Reviſionsver=
handlung vor dem Schwurgericht Eiſenach im Falle
des Maurers Leiſter ihr Ende. Leiſter, der
be=
kanntlich auf Grund eines Indizienbeweiſes wegen
angeblicher Ermordung ſeiner Ehefrau zum Tode
verurteilt und zu Zuchthaus begnadigt worden war,
wurde im Reviſionsverfahren freigeſprochen. Der
Freiſpruch erfolgte nicht aus Mangel an Beweiſen,
ſondern weil das Gericht von der Unſchuld Leiſters
überzeugt war.
Aufdeckung eines großen Kreditbetruges
in Wien.
Wien. Auf die Anzeige eines hieſigen
Bank=
inſtitutes wurde von der Wirtſchaftspolizei gegen
Angeſtellte der A.G. für Eiſenbahnbedarf und gegen
einen Angeſtellten des geſchädigten Bankgeſchäftes die
Vorunterſuchung wegen des Verdachtes des
Kredit=
betruges eingeleitet. In Zuſammenhang hiermit
ſind mehrere Perſonen verhaftet worden. Die
Summe des verurſachten Schadens ſoll annähernd
3½ Millionen Schilling betragen.
Deutſche Kunſt in Paris.
Paris.. Die Preſſe beſpricht die Aufführung
der „Zauberflöte” unter der muſikaliſchen Leitung
von Bruno Walter=Berlin in überſchwänglicher
Be=
geiſterung. So ſchreibt der „Temps”, die Aufführung
bleibe in Erinnerung als ein Meiſterwerk
muſikali=
ſcher und ſzeniſcher Ausführung. Bruno Walter ſei
tief in die unvergleichliche Partitur eingedrungen
und habe das Genie Mozarts in ſeiner ganzen
Größe entfaltet. Das Blatt lobt die Träger der
Hauptrollen, vor allem Lotte Schöne, und erklärt
zum Schluß, man könne von einem wahren Wunder
ſprechen.
Zwei Tote bei einem Flugzeugunfall.
Moſſul. Bei dem Abſturz eines engliſchen
Militärflugzeuges in der Nähe von Moſſul kamen
die beiden Inſaſſen ums Leben. Das Flugzeug
zer=
ſthellte am Erdboden.
Ein ſenſationeller Mordprozeß.
Paris Der Pariſer Juwelenhändler Meſtorino,
der vor einiger Zeit einen Geſchäftsfreund, dem er
Geld ſchuldete, ermordet, den Leichnam in einen
Wald verſchleppt, ihn dort mit Benzin übergoſſen
und verbrannt hatte, iſt vom Schwurgericht zu
lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden:
Die Verhandlung nahm einen äußerſt ſenſationellen
Verlauf, da während des Zeugenverhörs die
Schwä=
gerin des Meſtorino, als Mitſchuldige feſtgeſtellt
wurde, die ihm bei der Tat behilflich geweſen
ſein ſoll.
Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht.
Ein modernes orientaliſches Märchen, das
oben=
drein noch den Vorzug hat, wahr zu ſein, wird aus
Fez berichtet: Der großmächtige Sultan, deſſen
Macht allerdings durch das franzöſiſche Protektorat
arg beſchnitten worden iſt, wollte in ſeinem Palaſt
ein glänzendes Feſt feiern, mußte aber zu ſeinem
Schrecken erfahren, daß ein großer Teil ſeines
koſt=
baren Tafelgeſchirrs auf geheimnisvolle Art
ver=
ſchwunden war. Da einem modernen Herrſcher, ſelbſt
in Marokko, keine Magier mehr zur Verfügung
ſtehen, begnügte ſich der Sultan damit, eine
Unter=
ſuchung durch Detektive einzuleiten, die denn auch
bald zur Entdeckung des verſchwundenen Gutes
führte. Es wurde in der Wohnung des ehemaligen
„Hagib”, des Major domus des verſtorbenen
Sul=
tans, aufgefunden. Man fand dort zahlreiche
Koſt=
barkeiten, die zum Teil von Ludwig XIV. dem
da=
maligen Sultan Mulai Ismael zum Geſchenk
ge=
macht worden waren, teil von Napoleon I.
her=
rührten. Man fand ſelbſt Goldplatten aus dem
Privatzimmer Mulai Juſſufs, das niemals eines
gewöhnlichen Sterblichen Fuß betreten durfte. Der
Sohn des Hagibs erklärte dieſe Tatſache damit, daß
zwiſchen ſeinem Vater und dem Sultan eine ebenſo
alte wie innige Freundſchaft beſtanden habe. Der
Hagib ſelbſt wurde ſchließlich in Rabat ermittelt, wo
er krank in einem Sanatorium lag. Auch er
vertei=
digte ſich damit, daß ihm all die in ſeiner
Behau=
ſung beſchlagnahmten unermeßlichen Schätze von dem
verſtorbenen Sultan Mulai Juſſuf geſchenkt
wor=
den ſeien. Das half ihm aber nicht viel, denn der
jetzige Sultan verleibte Möbel und Uhren, Gold=
und Kriſtallſachen, Sevresporzellan und hunderte
ſeidener Frauenkleider, Edelſteine und Schmuckſtücke,
alte Bücher und Fahrräder, Kiſten voller Münzen
und Perlenhalsbänder, reich geſchmückte
Pferdege=
ſchirre und koſtbare Teppiche dem ausgeplünderten
Schatz wieder ein und wies dem Hagib, den er nicht
mehr nach Väterſitte hängen oder köpfen laſſen kann,
einen Zwangswohnſitz in irgendeinem gottverlaſſenen
Neſt des Südens an. Wobei die Frage offen bleibt,
rechtmäßige Beſitzer
wer denn nun eigenil“
er der Sultan!
all der Koſtbarkeiten iſt, de
Neuerungen
im Luftſchiffbau.
Neue Zeppelin=Konſiruktionspläne
Friedrichshafen, 8. Juni.
Im Luftſchiffbau liegen die Konſtrucktionspläne zu
den nächſten beiden Luftſchiffen vor, die in ihren
Ausmaßen den „L. Z. 127” noch bedeutend
über=
treffen. „L. Z. 128” war mit 136 000 Kubikmeter
veranſchlagt, wird aber durch die Anwendung von
Triebgas anſtatt des Benzins mit 115 000 bis 120000
Kubikmeter Gasvolumen ausgehen. Für „L. Z. 129‟
ſind 150 000 Kubikmeter Faſſungsraum vorgeſehen.
„L. Z. 128” und „129” erreichen damit die
Größen=
verhältniſſe der beiden Stahlluftſchiffe, die zurzeit
in England gebaut werden, ſind aber an
Eigenge=
ſchwindigkeit und Nutzleiſtung überlegen. Während
der jetzt fertiggeſtellte „L. Z. 127” mit 15 Tonnen
Nutzlaſt bei 100 bis 110 Kilometer
Stundengeſchwin=
digkeit 10 000 Kilometer ununterbrochener Fahrt
be=
wältigen kann, vermag „L. Z. 128” mit der gleichen
Nutzlaſt, „L. Z. 129” mit 20 Tonnen 14 000
Kilo=
meter zurückzulegen. Die Eigengeſchwindigkeit kann
bis auf 150 Kilometer in der Stunde geſteigert, die
Dauerfahrt bis auf 70 Stunden ausgedehnt und eine
Göhe von 3760 Metern erreicht werden. Für die
Fahrgäſte — bis zu 40 Perſonen — ſind bequeme
Unterkunftsräume vorgeſehen. In der Hauptſache
ſollen jedoch auch dieſe Schiffe dem transatlantiſchen
Poſt= und Weltverkehr dienen. Die Durchführung
dieſer Neubauten hängt von verſchiedenen
Voraus=
ſetzungen nichttechniſcher Natur ab. Zunächſt müſſen
die Probefahrten des „9. B. 127” zufriedenſtellend
verlaufen.
Die „Bremen”=Flieger von New York
abgefahren.
NewYork. Die „Bremen”=Flieger und ihre
Angehörigen haben um Mitternacht mit dem
Lloyd=
dampfer „Columbus” die Reiſe nach Deutſchland
an=
getreten, nachdem ſie ſich von den am Pier
erſchie=
nenen Vertretern der deutſchen Vereine New Yovks
herzlichſt verabſchiedet hatten. Eine dichtgedrängte
Menge hatte den Pier beſetzt und brach in brauſende
Abſchiedsrufe aus, als der Dampfer aus dem Dock
ſtromabwärts geſchleppt wurde.
Einholung der Ozean=Flieger.
Der Allgemeine Deutſche Automobil=Klub hat
beſchloſſen, den Ozeanfliegern — Köhl, Hünefeld,
Fitzmaurice — für ihre kühne Tat die höchſte
Aus=
zeichnung des A. D.A. C., die große goldene
Sport=
medaille, zu verleihen. Um dieſer Ehrung einen
ent=
ſprechenden Rahmen zu geben, ſoll die feierliche
Ein=
holung der Flieger durch, Teilnehmer aus allen
Gauen des A. D.A. C. erfolgen.
Am 18. Juni kehren die Ozeanflieger mit
Dampfer des Norddeutſchen Lloyd von Amerika
zu=
rück. Ankunft erfolgt in Bremerhaven. Am 19. Juni
findet die Einholung durch den A. D.A.C. ſtatt, und
zwar um 10 Uhr an der Burger Brücke (Stadt=
Tgrenze) in Bremen, nicht in Bremerhaven.
Mit der Durchführung der Organifation iſt der
A. V. A. C. Gau 2 Weſer=Ens, Bremen,
Bahnhof=
ſtraße 26/I beauftragt worden. Ausſchreiben ſind
beß allen Gauen und Bezirksgeſchäftsſtellen erd
hältlich.
Feuersbrunſt.
Paris. In Montreuil=ſous=Bois brannte am
Freitag abend die Branntweinbrennerei Hémard
nieder. 3500 Liter reiner Alkohol gingen dabei in
Flammen auf. Der Sachſchaden beläuft ſich auf
30—40 Millionen Franken. 650 Arbeiter ſind
ar=
beitslos geworden. Bei den Löſcharbeiten wurden
zwei Arbeiter durch Sturz vom Dach verletzt.
Fliegerunfall.
Paris. Ein von Mainz kommendes
Militär=
flugzeug des in Chartres ſtationierten Flugregiments
ſtieß bei Angerville in eine Hochſpannungsleitung,
geriet in Brand, ſtürzte ab und wurde vollkommen
vernichtet. Die vier Inſaſſen, zwei Offiziere und
zwei Unteroffiziere, wurden ſchwer verletzt.
Exploſion auf einem franzöſiſchen
Truppenübungsplatz.
Paris. Auf dem Artillerieübungsplatz in
Bourges hat ſich am Freitag bei Verſuchen mit einem
neuen Mörſer eine ſchwere Exploſion ereignet. Das
Rohr eines Geſchützes zerplatzte, wobei ein
Zivil=
angeſtellter auf der Stelle getötet und der den
Ver=
ſuch leitende Hauptmann ſo ſchwer verletzt wurde,
daß er in hoffnungsloſem Zuſtand darniederliegt,
Außerordentliche Ehrung
eines Journaliſten in Ungarn.
Lebenslängliches Mitglied des Oberhauſes.
Joſef Veſzi,
Chefredakteur des in deutſcher Sprache erſcheinendem
„Peſter Lloyds”, wurde durch den ungariſchen
Reichsverweſer Horthy aus dem Anlaß des 75
jäh=
rigen Beſtehens ſeines Blattes und zugleich ſeines
50jährigen Journaliſtenjubiläums zu lebenslänglichem
Ehrenmitglied des ungariſchen Oberhauſes ernannt.
Der „Peſter Lloyd” hat durch die fortſchrittliche
Tätigkeit ſeines klugen Chefredakteurs viel zu dem
herzlichen Einvernehmen zwiſchen Deutſchland und
Ungarn beigetragen.
Seite 14
Sonntag, den 10 Juni 1928
Nummer 187
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AileNLZ
Montas keine Filmvorstellung; nur abends 8 Uhr:
Auf-
jührung der Opernschule der Städtischen Akademie.
Letzte Vorstellung 8½ Uhr.
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hält in Bezug auf seige künstlerischen Qusl.
täten einen Vergleich mit „Potemkin” aus.
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Seite 16
Sonntag, den 10. Juni 1928
MNummer /
Tagat.
Und and sarnan
Der neue Rot=Weiß=Platz an der Rheinallee.
In Anbetracht der heute nachmittag 2.30 Uhr ſtattfindenden
Einweihung des Rot=Weiß=Platzes an der Rheinallee, der nunmehr nach
vierjährigem Bau ſoweit fertiggeſtellt iſt, daß er zur ſportlichen
Betäti=
gung genügt, dürfte es nicht unangebracht ſein, einen kurzem Rückblick
auf die Entwicklung des Baues zu werfen, ſowie auf die Platzanlage
ſelbſt näher einzugehen.
Im Jahre 1924 wurde der ehemalige V.f.L. „Heſſen” gegründet,
der ſich im Jahre 1926 mit dem SS. Möwe zu dem jetzigen V.f.L. Rot=
Weiß vereinigte. Die Gründung des V.f.L. „Heſſen” war durch die
un=
ſeligen Differenzen zwiſchem Turnen und Sport notwendig geworden.
In jener denkwürdigen Gründungsverſammlung waren ſich die
Beteilig=
ten der Schwierigkeiten wohl bewußt. Mit großer Energie verfolgte
man jedoch, im Vertrauen auf eine begeiſterte Mitgliedſchaft, das
ge=
ſteckte Ziel, in deſſen Vordergrund die Schaffung eines Sportplatzes ſtand.
Kurz entſchloſſem pachtete der junge Verein auf dem Exerzierplatz
ein Gelände von der Neichsvermögensverwaltung und ſicherte ſich die im
Abhobzen befindliche Waldparzelle an der Rheinallee, auf der ſich die
heutige Hauptanlage befindet. In friſch abgeholztem Zuſtande, mit den
noch ſtehen gebliebenen Wurzelſtöcken wurde das Grundſtück übernommen.
Die Entfernung der Wurzelſtöcke wurde ſoſort in Angriff genommen.
Nach dieſer Arbeit ging es an das Ausheben der Laufbahn nach einem
entworfenen Platzplan. Alle Arbeiten wurden reſtlos von den
Mitglie=
dern ſelbſt ausgeführt. Handballer, Leichtathleten, Schwimmer,
Tur=
ner, Boxer uſw. wetteiferten miteinander bei der Platzarbeit; als Lohn
winkte lediglich eine lobende Anerkennung in der Monatsverſammlung.
Welche Unmenge von Arbeit zu leiſten war, geht daraus hervor, daß
im ganzen 12000 Fuhren Schutt und Sand angefahren und verteilt
wer=
dem mußten. Mochte jedoch die Begeiſterung und Opferwilligkeit der
Mitglieder noch ſo groß ſein, ſo konnte ſie doch nicht über die
finanziel=
len Schwierigkeiten hinweghelfen. Dies trat um ſo meher in Erſcheinung,
als der größte Teil der Mitglieder noch Jugendliche und Schüler waren
und noch ſind. Schließlich konnten durch das Entgegenkommen der Stadt
Darmſtadt bzw. der Städt. Sparkaſſe einige Tauſend Mark im Wege
des Kredits flüſſig gemacht werden, die zum Bau der Umkleidehalle und
der Umzäunung verwandt wurden. Um Geld zu ſparen, wurden die
Steine für das Umkleidegebäude aus dem angefahrenem Schutt
heraus=
geleſen und behauen. So wurde mach und nach im zähem Ningen die
Platzanlage fertiggeſtellt. Selten hat wohl der Opfermut einer ſport=
Waſſerſport.
Jung=Deutſchland ſchlägt den Erſten
Frank=
furter Sportklub 7:2.
Das erſte Verbandsſpiel um die Gaumeiſterſchaft
brachte am letzten Freitag dem Darmſtädter Schwimmklub Jung=
Deutſch=
land im Spiel gegen den EFSC. mit 7:2 einem hohen Sieg und die
beiden erſten Punkte. Der Kampf fiel gegen das Nizzaer Spiel ſtark ab,
da die Frankfurter bedeutend ſchlechter waren als die Franzoſſen und ſich
obendrein noch als ſportlich nicht wohl erzogene Mannſchaft vorſtellten.
Sie kamen dazu noch eine Viertelſtunde zu ſpät an den Woog, ohne das
dem SC. Jungdeutſchland mitzuteilen, wodurch das Spiel ohne
Ver=
ſchulden der Darmſtädter eine Vewzögerung erlitt.
Dev Kampf konnte durch das ſchlechte Spiel der Frankfurter nicht
beſonders gefallen und wurde dauernd durch die Unterhaltungen
einzel=
ner Frankfurter mit dem Schiedsrichter underbrochen. Herr Wenzel,
Not=Weiß, der ſonſt nicht ſchlecht leitete, hätte hier viel ſchärfer
durch=
gueifen müſſen.! Darmſtadt, mit Erſatz für Gils antvetend, ſpielte
dau=
ernd überlegen und konnte bis zur Halbzeit 5 Tore durch den
torhung=
rigen Berges erzielen. Nach Halbzeit kam der EFSC. durch einen
Strafſtoß und eine Unaufmerkſamkeit der Darmſtädter zu 2 Toren,
denen Orleman und Berges wieder zwei folgen ließen.
Vor dem Spiel lieferten ſich die Jugendmannſchaften von Jung=
Deutſchland und Rot=Weiß ebenfalls ihr erſtes Verbandsſpiel, das nach
anfänglicher Führung der Rot=Weißen mit 2:0 durch 2 in den letzten
Minuten von Jungdeutſchland erzielte Tore unentſchieden endete.
Rot=Weiß I. — Frankfurter G. V. (Liga)
4:1 (2:1).
Die wenigen Zuſchauer, die am Samstag gekommen waren, fahen
ein ſchnelles Spiel mit abwechſlungsreichen Momenten vor beiden
Toren, und in Rot=Weiß eine Mannſchaft, die gegen das erſte
Punkt=
ſpiel vom Mittwoch nicht wieder zu erkennen war. Dies darf
aller=
dings über verſchiedene Mängel nicht hinwegtäuſchen, ſo über Ball=
Unterwaſſerhalten des an ſich guten Torhüters und ſchlechtes
Deckungs=
ſpiel der ganzen Mannſchaft. Frankfurt kam mit zwei Erſatzleuten,
u. a. für Woltersdorf, und brachte durch Mittelſtürmer und
Verbin=
der eine ſchnelle Note ins Spiel. Dem einwandfreien Schiedsrichter,
Herrn Leherzapf vom D. S. C. Jungdeutſchland, ſtellen ſich:
Rettig
Not=Weißt
Dahmer
Drieß
Merz
Gimbel
Hanſt, G.
Rottmann
Budecker
Seemüller
Ghmann
Seib
Knück
sochhut
Köhler
Frankfurter S. V.:
Schon in der erſten Minute verſchenkt Merz einen Strafwurf und
Frankfurt kommt im Gegenſtoß zum erſten und einzigen Tor. Gimbel
und Merz ſtellen in Durchbrüchen das Galbzeit=Reſultat her und nach
Wiederbeginn den Sieg mit zwei weiteren Schüſſen. Not=Weiß hat
den Sieg, wenn vielleicht auch nicht in dieſer Höhe, verdient, und kann
dem nächſten Verbandsſpiel gegen Jungdeutſchlands Reſerven am
Frei=
tag abend mit Nuhe entgegenſehen.
Für Mittwoch abend wurde mit der Mannſchaft der Techniſchen
Hochſchule (Deutſcher Hochſchulmeiſter 1927/28) ein Privatſpiel
verein=
bart, das beiden Mannſchaften zur Vorbereitung für die nächſten Spiele
dienen ſoll. Wir kommen hierauf noch ausführlich zurück.
Tennis.
begeiſterten Jugend mit ein paar Führern, die keine Opfer an Zeit und
Geld ſcheuten, ſchönere Früchte getragen. Wohl kann der Not=Weiß=
Platz keinen Vergleich aushalten mit anderen, durch ungeheuere
Geld=
mittel erbauten modernen Stadionanlagen; aber was den Platz des
VfL. Not=Weiß beſonders wertvoll macht, iſt eben die Tatſache, daß er
von der Jugend ſelbſt durch eigene Kraft erbaut wurde. Er wird für
alle Zeiten ein Zeichen größter Opferwilligkeit bleiben.
Doch nun zum Platze ſelbſt. Er beſteht aus einem Hauptſpielfeld
und einem Uebungsgelände. Durch die vorgeſehene Anordnung
beweg=
licher Tore kann das Spielfeld beliebig vergrößert und verkleinert
wer=
den. Die Laufbahn iſt die größte in Darmſtadt. Mit ihren fünf
Nund=
bahnen erreicht ſie die 400 Meter=Grenze. Die Kurven ſind erhöht
an=
gelegt, ſo daß es auch dem ſchnellſten Läufer unmöglich ſein wird, aus
der Bahn zu kommen. Die Aſchenbahn hat ſich ſogar geeignet erwieſen,
für Radrennen und dergleichen. Bereits in allernächſter Zeit
wer=
den verſchiedene Radrennen ausgetragen.
Die 100=Meter=Bahn liegt in der Geraden; ſie iſt 7.20 Meter breit
und geeignet, ſechs Läufe auf einmal zu entſcheiden. Neben der 100=
Meter=Bahn liegt die Weitſprungbahn mit doppelſeitigem Anlauf. Je
drei Plätze innerhalb der Kurven werden von Sprung= und Stoßkauten
eingenommen, die zum Stein= und Kugelſtoßen Hochſprung und
Stab=
hochſprung, Speer=, Diskus=, Hammer= und Schleuderballwverſen dienen.
Das Umkleidegebäude beſteht aus ſechs Räumen mit einer
Waſch=
anlage, die allerdings erſt im Rohbau fertig iſt. Hinter dem
Umkleide=
raum befindet ſich ein Geräteſchuppen, ſowie die Toilette.
Die Platzanlage iſt, wie bereits erwähnt, noch nicht endgültig
fertig=
geſtellt. In Anbetracht der Einweihung, die nicht mehr verſchoben
wer=
den konnte, mußte manches, ſo die Umzäunung der Laufbahn,
provi=
ſoriſch gemacht werden. Außerdem iſt der Graswuchs auf dem
Haupt=
ſpielfeld, das erſt voriges Jahr im Herbſt eingeſät wurde, noch nicht von
Dauer. Sollte der Platz als Radvennbahn ausgebaut werden, ſo würde
ſich die Anlage einer Tribine als unbedingt notwendig erweiſen.
Alles in allem hat Darmſtadt durch die Fertigſtellung des Rot=Weiß=
Platzes eine neue Anlage erhalten, die der ſportbegeiſterten Jugend in
jeder Beziehung die Möglichkeit gibt, ſich ſportlich zu betätigen. Hoffen
wir, daß dieſe Jugend auch eifrig davon Gebrauch macht; dann war die
Arbeit nicht umſonſt getan.
Techn. Hochſchule Darmſtadt — V. f. R. Darmſtadt 1. 6:8 (1:2).
Am Freitag abend um halb 7 Uhr ſtanden ſich auf dem Platze am
Finanzamt obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftſpiel gegenüber.
Gleich nach Anſpiel entwickelt ſich ein flottes, in ſeinen Situationen oft
wechſelndes Spiel. V.f.R. geht ſchon nach zirka 10 Minuten in
Füh=
rung durch einen Schuß ſeines=Linkzaußen in die linke obere Torecke,
dem jedoch der Tormann der Hochſchule hätte halten dürfen. Kurz
dar=
auf kann VfM. nochmals erfolgreich ſein, und zwar durch Verwandeln
eines Eckballes.
Die Hochſchulmannſchaft verlegt nun das Spiel ſtark in die
Spiel=
hälfte des Gegners und vermag noch vor Halbzeit durch gute
Kombing=
tion der linken Sturmſeite ein Tor aufzuholen. Gleich nach Wechſel
fal=
len für die Hochſchulmannſchaft durch ſehr gutes Zuſpiel drei weitere
Tore. VfR. holt dann ein Tor auf, kurz darauf vermag die Hochſchule
das Endreſultat herzuſtellen.
Das Spiel, das ſchon ſeit Beginn der zweiten Halbzeit ſehr viele
Härten zeigte, artete nun etwas aus, ſo daß der Schiedsrichter ſich
ge=
nötigt ſah, zwei Mann des VfNk. vom Platze zu weiſen.
RotaWeißplatz
an der Rheinallee, heute nachm. 2,30 Uhr
Einweihung
Rot-Weiß m Sporkverein 98
(Süddeuscher Meister)
(Handballiga
Rot-Weiß m Rot-Weiß
(Fußballmannschaft)
(9758
(Frankturt)
Tennisabteilung der Tade. D. 1846 — Tennisklub Offenbach a. M.
Am heutigen Tage findet auf den Tennisplätzen hinter dem Großen
Woog ein Vereinswettkampf zwiſchen der Tennisabteilung der Tgde. D.
1846 und dem Tennisklub Offenbach a. M. ſtatt.
Fußball.
V. f. R. — Sportv. Münſter.
Nachdem am letzten Sonntag die erſte Elf der Raſenſpieler pauſierte,
empfangen dieſelben am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, auf
dem Sportplatz am Finanzamt die Ligamannſchaft des Sportv. Münſter.
Der Gegner iſt in Darmſtadt nicht unbekannt und gilt als eine der
beſten Mannſchaften des Kreiſes Starkenburg. Vor allem verfügt dieſe
Elf über eine ſehr gute Hintermannſchaft, aus welcher in der Hauptſache
der bekannte Mittelläufer Huter, durch ſein hervorragendes Spiel
her=
vorſticht. Aber auch der Sturm iſt als ſolid zu bezeichnen, da derſelbe
neben dem flachen Paßſpiel eine gute Schußkraft beſitzt. V. f. R. muß
ſich ſchon mächtig anſtrengen, um gegen ſolche Mannſchaft zu beſtehen,
zumal die letzten Reſultate nicht gerade ſchmeichelhaft für den ſonſt ſo
gutem Nuf des 4=Meiſters zu nennen ſind. Hoffen wir, daß die
Mann=
ſchaft endlich wiedermal den Eifer aufbringt, welcher ihr zu manchem
Erfolg verhalf. — Vor dieſem Spiel treffen ſich die erſte Jad. VfN.
gegen die 1. Jad. der Darmſtädter Union, und werden die Mannſchaften
es verſtehen, die Zuſchauer durch gute Leiſtungen zu unterhalten.
Untere Mannſchaften.
VfR. 2. — Blau=Weiß Frankfurt 1.: Exerzierplatz 11 Uhr.
VfMl. 3. — Germania Dieburg 2., Exerzierplatz 9,30 Uhr.
VfR. 1b Jgd. — Starkenburgia Heppenheim (dort).
PfMk. Schüler — Haſſig Dieburg Schüller.
Vor dem Ende der Fußballkämpfe
Italien ſchlägt Aegypten 11:8 (6:2).
Amſterdam, 9. Juni. (Eig. Dra
Daß man in Amſterdam nicht übermütig wird, dafür
Wetter, deſſen Unberechenbarkeit ſeinesgleichen ſucht. Es reg
Samstag ſo intenſiv, daß ſelbſt der gewiß gute Platz des neuen
ſich ſchließlich in einen Sumpf verwandelte. Immerhin beſaß
ſcheidungsſpiel um den dritten Platz zwiſchen Italien und
Anziehungskraft genug, um wvenigſtens 10 000 Buſchauer zur
des Stadions zu veranlaſſen. Die Italiener und mehr noch di
ter ſind zweifellos andere Verhältniſſe gewöhnt. Unglücklicherwo
auch Aegypten mehrere Erſatzleute ſtehen, was ſich deutlich
merkbar machte. So wurde nichts aus dem großen Kampf;
ſtungen blieben mäßig. Für Europa blieb der Troſt, daß
Europameiſter Italien — wie man mit Necht ſagen kann —
des alten Kontinents wahrte, und ſich den dritten Platz und
bronzene Medaille ſicherte.
Die erſatzgeſchwächten Afrikaner begaben ſich in einen
loſen Kampf. Italien trat mit der gleichen Elf an wie gegen 1
und war von Anfang bis zum Ende im Vorteil. Aegypte
bei dem glitten Boden ſeine gefürchtete Schnelligkeit nicht ſo
wie es nötig war, und zudem hatte die Hintermannſchaſt
Schwächen. Die meiſt ziemlich großen und ſchwerea Spiel
mit dem Boden gar nicht zurecht. Für die Zuſchauer war ese
daß der Regen aufhörte, als der belgiſche Schiedsrichter Lang
Zeichen zum Beginn gab. Die Jatliener begannen gleich mit
Angriffen und gingen bereits in der 7. Minute in Führung.
glich zwar in der nächſten Minute aus, aber in kurzen Abſte
zielten Baloncieri und Schiavio zwei Tore. Ein Fehler des ita
Torwarts verhalf Aegypten zum zweiten Gegentor und für
ei=
blieb der Kampf offen. In den letzten ſieben Minuten der
erhöhten Baloneieri, Schiavio und wieder Beloneieri auf
Aegypter gaben ſich nach der Pauſe große Mühe, das
Ergebni=
beſſern, ſcheiterten aber an der Schwäche der Hintermannſchaf
der Verteidiger Shemeil ein Selbſttor fabrizierte. Damit
Widerſtandskraft der Afrikaner gebrochen. Baloncieri ſchoßt
Minute das achte Tor, worauf die Aegypter noch einmal alle
zuſammennahmen und auch durch den Halbrechten noch der
Erfolg zuſtande brachten. Von dieſem Augenblick an aber
Europäer das Spiel in der Hand. Sie hielten ſich ausſchließli
Hälfte des Gegners auf, und ſelbſt die Verteidiger beteiligte
den Torſchüſſen. Magnozzi erzielte Mitte der zweiten Halb
weitere Tore. Als kann Shemeil im Strafraum einen Angri
unterband, gab Langenus einen Elfmeter, den der italieniſch
läufer in ſportlich fairer Weiſe abſichtlich neben das Tor ſch
elfte und letzte Tor für die Europäer ergab ſich zwei Minuten
Abpfiff nach einem Gedränge vor dem Tore. Damit war ein
einſeitiges Spiel zu Ende.
Rundfunk=Programme.
Sportverein Darmſtadt 98 — S.C. Rot=Weiß Frankf. 0:2 (0:0).
Um es vorweg zu ſagen, das Spiel war ein Kampf zweier
ausgezeich=
neter Verteidigungen gegen mehr als mäßige Stürmerreihen. Daß „Rot=
Weiß” Frankfurt 10 Minuten vor Spielende noch zum Sieg kam, iſt
auf die allzugroße Ueberlaſtung der einheimiſchen Hintermannſchaft und
die immerhin etwas beſſere Spielweiſe der Frankfurter Stürmer
zurück=
zuführen. Dem Spielverlauf wäre nur ein unentſchiedener Ausgang
gerecht geworden. Beiderſeits vermochten die Stürmer die
herausgear=
beiteten Torchancen in rührender Hilfloſigkeit micht auszunützen.
Bei beiden Stürmerreihen fiel das überhaſtete Abſpiel des Balles
und die Unentſchloſſenheit in der Nähe des Tores auf. Darmſtadts
Sturmreihe litt außerdem beſonders unter dem Verſagen der
Außen=
ſtürmer. Kaum ein herzhafter Torſchuß kam zuſtande, und wenn
wirk=
lich einmal ein Stürmer einen Schuß riskierte, ſo ging der Ball über
oder neben das Tor. Der Sportlehrer der Einheimiſchen weiß nun, wo
der Hebel anzuſetzen iſt.
Zu Beginn des Spieles hatten zunächſt die Gäſte das Heft in der
Hand und verſuchten mit ungeſtümen Angriffen zum Erfolg zu kommen.
Aber die gute Arbeit der Darmſtädter Hintermannſchaft und
Läufer=
reihe vereitelten alle noch ſo heftigen und manchmal mit unnötiger
Härte vorgetragenen Angriffe. Die Einheimiſchen kamen allmählich
auf, vermochten jedoch gleichfalls nicht, ſich durchzuſetzen. Ein
offen=
ſichtliches Handſpiel eines Frankfurters im eigenen Strafraum überſah
der ganz nahe poſtierte Schiedsrichter.
Der torloſen 1. Halbzeit folgte die im Zeichen Darmſtadts ſtehende
2. Spielhälfte. Aber die Stürmer verſagten. Sogar das leere Tor
konnte man nicht finden. Frankfurts Stürmer waren glücklicher. Der
Halbrechte konnte 10 Minuten vor Schluß einen von Laumann
verfehl=
ten Ball zum erſten Tore und der Halblinke kurz darauf in gleicher
Weiſe zum zweiten Tore einſchießen.
Es ſei noch bemerkt, daß die Sportvereinself ohne Zweifel im
Auf=
ſtieg begriffen iſt und ſehr bald wieder auf der Höhe ſein dürfte.
Der Schiedsrichter lieferte den Beweis, daß die immer
wieder=
kehrenden Klagen über ungenügende Spielleitungen mehr wie berechtigt
ſind. Man braucht ſich nicht mehr zu wundern, daß die großen Mängel
in der Leitung von Spielen nur allzu häufig zu unliebſamen
Vorkomm=
niſſen auf den Spielplätzen Anlaß geben.
Sportverein 98 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Michelſtadt, hier 1½ Uhr, Uebungsplatz. —
3. Jad. — 2. Jad. Pfungſtadt, hier 2 Uhr, Hockehplatz. — 4. Jgd. —
1. Schüiler Spv. 98, hier 9 Uhr, Uebungsplatz. — 2. Schüler — 1. Schüler
Union Darmſtadt, hier 1 Uhr, Hockeyplatz. — 3. Schüiler — 1. Schüler
Blau=Weiß, Frankfurt, hier 2½ Uhr, Uebungsplatz. — 4. Schüler —
2. Schüler Arheilgen, hier 9 Uhr, Hockeyplatz.
Spielvereinigung 1921 — Bretzenheim.
Am kommenden Sonntag erwartet Darmſtadt drei Mannſchaften aus
Bretzenheim. Die erſte Mannſchaft, als Kreismannſchaft bekannt, kann
wohl den größeren Vorteil in Anſpruch nehmen. Darmſtadts Mannſchaft
hat auch gezeigt, daß ſie verſteht, gegen Kreiswannſchaften zu ſpielen;
dies beweiſem die letzten Reſultate: 3:0 gegen Frankfurter „Vorwärts”;
4:2 gegen Sachſenhauſen. Darmſtadt muß aber trotzdem alles aufbieten,
um gegen die Gäſte zu beſtehen.
Spielbeginn: 1. Mannſchaft nachn. 3 Uhr; 2. Mannſchaft nachm.
1½ Uhr; 1. Jugend nachm. 12½ Uhr. — Ein Beſuch dürfte ſich
be=
ſtimmt lohnen.
Frankfurt.
Sonntag, 10. Juni. 8: Morgeileier. 0 11.30: Elter
Rektor Wehrhan: Wie den Kindern das Lügen beigebracht
kann. 0 12: von Kaſſel: Konzert. O 13.43: von Eſſen:
verſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure. Dir. Dr.
Gemeinſchaftsgefühl und Gemeinſchaftsarbeit im Ingenieurbe
Geh. Reg.=Rat Riemerſchmid: Kunſt und Technik. o 15:
Lüngen: Vom Zwergenvolk. 0 16.30: Konzert. O 18:
Bartſcher: Vortrag mit Vorleſungen aus Gneiſenaus Brie
Dichtungen. O 19.30: Dr. Priemel: Führung durch den Zo
neue Aquarium. O 20.30: Sommernachtsklänge. Mozar
vertimento Ddur. — Boccherii: La muſica notturna di
— Geſang. — Debuſſy: Claire de lune. — Berlioz: Aus
Verdammung. — Glinka: Eine Sommernacht in Madrid. —
Ballettſuite aus Namouna. — Geſang. — Raft: Aus der
Im Walde. Mitw.: Anny van Krunswyt (Koloratu
vom Staatstheater Wiesbaden. — Auſchl.; Tanzmuſik von
Stuttgart.
Sonntag, 10. Juni. 11: Morgenfeier. Alte Kamu
auf hiſtoriſchen Inſtrumenten. P. Harlan: Einl. Wor
Literatur und Aufbau des Programms. 6 12: Uebert
Schloßplatz: Promenadenkonzert. o 13.45: Uebertr. der
verſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure in Eſſen. 2
Wendt: Gemeinſchaftsgefühl und Gemeinſchaftsarbeit im Ji
beruf. — Geh. Reg.=Rat Prof. Riemerſchmid: Kunſt und
0 15: Konzert. Mitw.: Margarete Wetter, Gredinger,
Leit.: Struve. Beethoven: Ouv. Fidelio. — Waglier:
aus Lohengrin. — Korngold: Aus Der Schneemaun. Du
Die tote Stadt. — Meyerbeer: Duett aus Afrikanerin. —
Fant. Madame Butterfly. Duett aus Tosca. — Verdi: Di
Otello. Fant. Aida. Duett aus Troubadour. — Smetana
aus Die verkaufte Braut. — Weber: Fant. Oberon. 0
O. L. Brandt=Abend. Die letzte Reiſe — und das Lä
Conzelmann, Haagen, Funkorch. 6 19.45: Sport. 0 2
Abend, Mitw.; Gerda Hanſi. Käte Mann, Hilde Büuder
Struve, L. M. Lommel, Reichert, Schwarz, Höger,
Stockinger. Funkorch. 19 Darbietungen, u. a.: „Der P
Heiterer Sendeſchwank in drei Akten von Goes.
Berlin.
Sonntag, 10. Juni. 6.30: Frühkonzert., o 9: More
0 11.30: Uebertr. aus dem Gr. Schauſpielhaus: Funk=A
Mitw.: Erſtes Klavier=Quartett Pomeran, Zakin. Mi
Gelbtrunk). Frida Weber=Fleßburg (Sopran). Erna Klein
0 13.45: Uebertr, aus Eſſen: Tagung des Vereins Deutſd
genieure. Dir. Dr. Wendt: Gemeinſchaftsgefühl und
ſchaftsarbeit im Ingenieurberuf. — Geh. Reg=Nat Pro
ſchmid: Kunſt und Technik. 6 15: Kurzſchrift. 6 15.30: Mitte
und prakt. Winke für den Landwirt o 15.45: Wochen
auf die Marktlage, 0 15.55: Prof. Opitz: Wie erzielt mo
Erträge wertvoller Kartoffeln? o 17: Inſtrumental=Kanzert
E E. Kiſch: Aus der Praris des Lokalreporters. 0 19.‟
Strelow: Geſchichte und Bedeutung des Jiu=Jitſu=Sports=
A. T. Wegner: Am Kreuzweg der Welten. Der doppelte
(Perſiſches Frauenleben). D. 20.30: Kunterbunt. Mitw.:
Karin. W. Bendow, E. Hofmann u. a. 0 22.30: Tanzt
Kapelle Kermbach.
Deutſche Welle. Sonntag, 10. Juni, 6.30: Berlin: Frünl
0 9: Morgenfeier. Anſchl.: Glockenſpiel des Doms. 8 1130
dem Gr. Schauſpielhaus: Funk=Matinee. 0 13.45: Uebert!
Eſſen: Tagung des Vereins Deutſcher Ingenieure. 6 15: Jen8
Winke für Liebhaberphotographen. Aufſuchen von Motiven. 2
Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landmirt. L..
Wochenrückblick auf die Marktlage. 0 15.55: Prof. Dr. Opß.
erzielt man hohe Erträge wertvoller Kartoffeln? 0 17: Inſtrunl
Konzert. Mitw.: Schubert=Quartett. 6 18.30: Peter Leiſtenſch.
Die Reichseiſenbahn und ihre Fahrgäſte. 0 19: Prof. Di.
Die Muſik im evangeliſchen Gottesdienſt der Gegenwart.
Kunterbunt. Mitw: Edith Karin, W. Bendow, E. Hoffmann
O 22.30: Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Die weſtlich von Irland liegende Störung hat ſich veriſ
ter oſtwärts ausgebreitet. Auch ſie wird unſer Gebiet beinlt
neute Niederſchläge bringen und noch zu keiner Beſtäudis
Wetterlage führen. Die Temperaturen werden ſich wenicht Ae
Ausſichten für Sonntag, den 10. Juni: Wolkiges Wetter, vobe*
zeitweiſe Regenfälle.
Ausſichten für Montag, den 11. Juni: Wechſelnd wolkig
rung, keine ſtärkere Erwärmung, vereinzelte Niederſe
Sauptſchriftleitutig. Rudolt Maupr
Veranwortlich für Pollilt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; luu Felle.
Ausſand und Heſſche Nachrichten: Mar Streeſei ſür Sport: Dr 4ugen 2.
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; ſür den Schlußdleng: Undledt.
„Die Gegenwark”; Dr. Herbert Nettei ſür den Inſergientell: Wül. 4.
und Verlag: C. C. Wlitich — ſämtiſch in Darmſod
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rücſendung nichl Me.
Die heutige Nummer hat 24 Seie.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 24
von heute, mit den Cierchen umgehen. Er ruft einen der
Paviane mit ſeinem Namen „Jimmy” herbei. Und der Affe
ſetzt ſich auf ſeine Schulter und fängt zu kratzen an. „Eine
üble Angewohnheit”, meint der Holländer, „denn er hat
nicht einen Floh an ſeinem Körper.”
„Was bekommen die Ciere als Futter?”
„Oh, es geht ihnen gut. Morgens gibt es
Milchſchoko=
lade, dann tagsüber, zu feſtgeſetzten Stunden, Apfel,
Bananen, Nüben, weiches Brot. Sie haben gute Luft. Auch
wenn das Haus geſchloſſen iſt, ſorgt eine
Ventilations=
maſchine für den Wechſel des Sauerſtoffes, und, wenn es
kalt wird, erzeugt eine Sentralheizung die notwendige
Cem=
peratur. Dafür ſind die Affen ſehr empfindlich. Sie brauchen
gleichbleibend 20 Grad Wärme. Wir müſſen ſehr aufpaſſen,
denn ſie werden ſonſt leicht krank. Die Cuberkuloſe ruiniert
die Ciere.
Wir haben deshalb ein eigenes Krankenhaus. Hier
wer=
den die Patienten von den Geſunden iſoliert, denn die
Cuber=
kuloſe iſt ebenſo übertragbar, wie die
Gefangenſchafts=
pſychoſe, der die Affen bisweilen verfallen, anſteckend iſt.
Auch die Menſchen werden, wenn ſie eingeſperrt ſind,
melan=
choliſch und trübſinnig.
können; dann laſſen wir ſie in dieſen großen Naum, wo ſie
nach Herzenslruſt klettern und turnen dürfen; dann bringen
wir ſie ſogar in den Park hinaus, ſetzen ſie dort auf Bäume,
halten ſie aber mit dünnen, doch zähen Silberketten feſt,
da-
mit ſie uns nicht entwiſchen, und wenn einmal die
Draht=
umzäunung des Parkes fertig ſein wird, dann können ſie im
ganzen Garten herumſpringen, auf allen Aſten ſich ſchaukeln,
Affen müſſen frei ſein, ſonſt vermehren ſie ſich nicht. Wir
aber wollen ſie hier züchten. Das Klima iſt ſehr günſtig
dazu, denn auch der Sitronenbaum, der ſonſt nur weiter im
Süden, in Sizilien gedeiht, blüht in dieſem gegen Wind und
Wetter geſchützten Winkel und bringt Früchte.
Ein Cier, das wir aus Nubien oder Abeſſinien holen
müſſen, koſtet uns faſt achttauſend Lire, manchmal ſogar
noch mehr. Das ſoll billiger werden.”
„Und wo werden die Ciere operiert? In Paris?”
„Nein, hier! Dieſer Gang führt direkt in den
Opera=
tionsſaal.”
„Sterben die Ciere, wenn ihnen die Drüſen genommen
wurden?”
„Nein. Wir hatten bis vor kurzem eine Schimpanſin,
die machte fünf Operationen durch, ehe wir ſie aus anderen
Krankheitsgründen vertilgen mußten.”
„Wieviel Affen wurden ſchon für Verfüngungszwecke
verbraucht?”
„Es mögen, ſeit dem erſten Verſuch des Profeſſors vor
zwölf Jahren, an 600 bis 700 Exemplare geweſen ſein.”
Wer trägt die finanziellen Koſten für dieſe Sdealfarm,
deren Aufwand nicht gering ſein mag.
„Dr. Wornoff! Er iſt vermögend und er ſteckt ſein
ganzes Geld in die Affenzucht. Es gibt nämlich — nach ſeiner
Anſicht — zu wenig Affen auf der Welt. Und wenn
ein=
mal die ganze Menſchheit verjüngt werden ſollte, dam
wären zu wenig Drüſen da und kaum dem Cauſendſten
könnte ſeine Jugendſehnſucht befriedigt werden, wobei noch
vorausgeſetzt werden muß, daß alle Affen für unſere
Ope=
ration eingefangen würden.”
„Operiert der Profeſſor auch hier?”
„Nein, nur in Paris. Doch auch das weiß ich nicht
genau, da ich mich um mediziniſche Dinge nicht bekümmern
Eigene Schlaf= und Eßzimmer für Woronoffs Experimentier=
Iffen. — Morgenfrühſtück: Milchſchokolade. —
Gleich=
leibende Wärme von 20 Grad. — 600 bis 700 Exemplare
in zwölf Jahren verbraucht.
Dicht an der italieniſch=franzöſiſchen Grenze, bei
Men=
one, doch ſchon auf italieniſchem Boden, weshalb man einen
pezialausweis braucht, um dorthin zu kommen, liegt auf
inem Hügel, der einen bezaubernden Ausblick die Niviera
ntlang bis Monte Carlo gewährt, der alte Curm der
Gri=
ialdi, der Ahnherren des heute in Monaco regierenden
ürſten. Mächtige Agaven, Palmen und Sedern, aber auch
arte Sitronenbäume verzaubern die Umgebung in ein
male=
iſches, unwahrſcheinliches Paradies, das blühende Blumen,
Hhillernde Geranien und duftige Noſen noch verſchönern.
Lein Windhauch ſtört die feierliche Stille, und die Sonne
rüßt mit beſonderer Liebe auf dieſen Erdenfleck herab.
Hier hat ſich vor etlichen Jahren eine ſpleenige
Ameri=
anerin ihre Villa erbaut, und dieſes reizende, auf
Mar=
torſockeln ruhende Haus gehört heute dem ruſſiſchen
Pro=
eſſor Sergius Woronoff, dem Steinach von Paris.
Ein Neger hält. Wacht in dem kleinen Pförtnerhaus
nd verwehrt jedem Fremden den Eintritt. „Der Profeſſor
t verreiſt”, lautet die Auskunft, die richtig ſein dürfte, denn
ie Fenſterläden der Villa ſind geſchloſſen, und Dr.
Woro=
ioff lieſt wahrſcheinlich im College de France über
experi=
nentelle Chirurgie. Aber Batel, der Affenvater, iſt auf der
Sarm zurückgeblieben. Batel, ein Holländer, der früher in
Oienſten Hagenbecks war und heute über die Affen des
Oerjüngungsprofeſſors wacht. Und er führt mich, der nicht
die ein verdächtiger Konkurrent oder gar wie ein indis-
Sreter Journaliſt ausſieht, denen beiden der Sutritt ſtreng=
Tens verwehrt wird, in den großen, weiten Park.
Dort ſteht ein niedriges, weißes Häuschen: die Affen=
Dua. Von einem Gitter umgeben, damit keiner der
In=
olen entfliehen kann, kommt doch die Sonne mit ihrem
Derſchwenderiſchen Licht und ihrer ſommerlichen Wärme in
Die Farm wird gut bewacht, ſogar militäriſch. Ich ſah
draußen, die Straße entlang, italieniſche Alpenjäger
patrouillieren. Gilt dieſer Schutz den Affen Woronoffs?”
„Es iſt der italieniſche Grenzdienſt, der Wache hält. Aber
er kommt auch uns zugute. Er hält die Neugierigen ab und
böswillige Feinde. Es gibt einige Menſchen, die möchten
gern aus Konkurrenzneid oder ſonſtiger Gegnerſchaft unſere
Ciere vergiften laſſen. Deshalb ſind wir ſehr auf der Hut
und laſſen Fremde nur höchſt ſelten in den Garten und ins
Affenhaus.”
Ich ſchaue mir die munteren Paviane und Schimpanſen
noch einmal an. Da ſie in ihrem großen Käfig herumhopſen
und Dummheiten machen, ahnen ſie nichts von den
Fort=
ſchritten der Medizin und von Verjüngungsexperimenten.
Welchem von euch wird man demnächſt die Drüſen ſtehlen,
damit aus einem alten Mummelgreis ein friſchfroher Paris
werde?
Das iſt das wichtigſte Problem für unſere Farm: die
Ciere müſſen wieder zur Freiheit erzogen werden. Es muß
hier eine richtige Affenrepublik werden. Suerſt, wenn ſie
hierherkommen, halten wir ſie gleichſam in Einzelhaft, in
Oſolierkäfigen, um ihren Geſundheitszuſtand überprüfen zu
Brückenhochbauten, ein Craum von der Stadt der Sukunft.
77
Vorläufig noch eine Phantaſie, aber die Architekten glauben
an ihre Verwirklichung.
Der Menſch der früheren Seiten, dies faſt am Ort haftende
Landtier, hat beſtimmt nicht an die Wohnungsmöglichkeiten
ge=
dacht, wie ſie ſich für uns heute ergeben: an den
kilometer=
freſſenden Pullmanpalaſt, an die Hotels, die die Ozeane
durch=
queren, an die privaten Waſſerhäuſer — und wahrſcheinlich wird
es bald ſoweit ſein, daß das „nach Hauſe, James!” vom
In=
ſaſſen eines Flugzeuges mit derſelben Selbſtverſtändlichkeit
aus=
geſprochen wird, wie heute, wenn er in ſeinem Auto ſitzt.
Und heute bereiten ſich noch ganz andere Wohnmöglichkeiten
vor. Die Dinge, um die es ſich hier handelt, ſind nicht mehr rein
phantaſtiſch; ſchon fangen die Architekten an, ſich damit zu
be=
faſſen und Pläne zu enwerfen. Es handelt ſich um eine neue Art
von Wohnungen in der Luft, von großen Stadthäuſern, die ſich
üder den Flüſſen und Strömen erheben ſollen.. ..
Die Propheten der neuen Bauweiſe ſehen voraus, daß in
kurzer Seit ſich Neihen von Wolkenkratzern auf Brücken über
dem Manhattan erheben werden.
Natürlich lachen, wie immer, viele Leute über die tolle Idee
und halten die Schwierigkeiten für unüberwindlich. Aber andere
— die immer mutigen Jaſager — begrüßen ſie mit offenen
Armen und malen ſich aus, wie wundervoll das Leben in einem
Elfenbeinturm hoch über den Schiffen ſein wird.
Alte Brückenbanken.
So denkt man an ein Leben, das ſich hoch über dem Waſſer
entfalten ſoll. Aber nicht nur Phantaſten beſchäftigen ſich mit
dieſer Idee. Ingenieure, Architekten, Männer der Praxis haben
darüber nachgedacht und ſagen: „Warum nicht? Das kann ſchon
gemacht werdon”.
Der Aſthet iſt natürlich begeiſtert. Er denkt ſich ſolche
Brückenbauten höchſt maleriſch. Er erinnert daran, daß die Idee
ja eigentlich nicht neu ſei: der Ponte Vecchio in Florenz, der den
Arno überbrückt, enthält Goldſchmiedeläden, über denen ſich
Wohnungen befinden. Überhaupt waren in alten Seiten bewohnte
Brückenhäuſer nicht ſelten. Die „Old London Bridge”, die den
Anforderungen des Verkehrs im 19. Jahrhundert weichen
mußte, gehörte dazu. Nur noch auf alten Stichen können wir
erkennen, wie ſchön die Häuſer auf ihr waren.
Die blaue Phiole.
Von Edgar May.
Die Lichter flammten auf, als Lucie eintrat, und übergoſſen
das Simmer mit ſtrahlender Helle.
Es war ein hoher weiter Naum mit erleſenem, aber etwas
eigenwilligem Geſchmack ausgeſtattet. Wie die der Sonne
zu=
gekehrten Pflanzen des Creibhauſes waren die reich geſchnitzten
ſchweren Möbel um die zwei breiten Fenſterwände gruppiert,
während der übrige Ceil des Simmers eine faſt ſpartaniſche
Einfachheit aufwies. In einer Ecke ſtand eine Chaiſelongue, und
dahinter, auf einem dreibeinigen, ſtaffeleiartigen Geſtell ein mit
einem ſchwarzen Cuch verhangener, unbeſtimmbarer Gegenſtand,
der zuweilen ſeltſam ſurrte.
Lucie war eben von der Straße hereingekommen, aber trotz
der ſcharfen Winterluft waren ihrk Wangen kreidebleich; ihre
großen, dunkelumränderten Augen glühten, und ihre Sähne
nagten an der Unterlippe. Sie durchmaß haſtig das Simmer und
zerrte dabei erregt an den Knöpfen ihres Pelzmantels.
Die Sofe erſchien und nahm ihr Hut und Mantel ab.
„Iſt etwas vorgefallen? Wo iſt mein Mann?” kam es kurz
und abgehackt aus Lucies Mund.
„Der Herr Profeſſor iſt in ſeinem Arbeitszimmer. Er hat
Beſuch. Soll ich ihm etwas beſtellen?”
„Nein. Gehen Sie in mein Ankleidezimmer und legen Sie
mir meine Coilette für den Abend zurecht — das hellblaue
Chif=
fonkleid. Wir gehen in die Oper.
Nachdem die Cür ſich hinter der Sofe geſchloſſen hatte,
ſchritt Lucie raſch auf den Schreibtiſch zu, riß ein Fach auf und
entnahm dieſem einen zerknüllten Brief, den ſie mit zuckenden
Fingern entfaltete. Was ſie darin las, war das Folgende:
Von Orrick Johns.
Natürlich nehmen ſich dieſe alten Brückenbauten im
Ver=
gleich zu den Plänen, die man heute hegt, wie ein niedliches
Spielzeug aus. Man denke z. B. an die Brücke, wie Guſtav
Lindenthal ſie über den Hudſon führen will, und die auf beiden
Seiten des Fahrwegs Curmhäuſer enthalten ſoll. Man kann ſich
vorſtellen, wie majeſtätiſch ſich dieſe fünfundzwanzigſtöckigen
Häuſer ausnehmen werden.
Wie ſchön wird, das ſein, wenn es erſt Dutzende ſolcher
Brücken gibt: wundervoll werden ſich die Umriſſe der Häuſer
vom Horizont abheben, fröhliche Menſchen auf den Ballonen
und Cerraſſen ſitzen, Flaggen von den Dachgeſchoſſen herabwehen,
und unten ziehen die Schiffe vorbei. Nachts, wenn die
Woh=
nungen erleuchtet ſind, wird es ausſehen, als ob Städte im
ſchwarzen Luftraum ſchwebten.
Die magiſche Anziehungskraft des Waſſers.
Waſſer! Das iſt das Sauberwort, dem es wahrſcheinlich zu
verdanken ſein wird, wenn ſich die neue Idee verwirklicht. Der
Menſch kommt vom Waſſer nicht los. Er iſt glücklich, wenn
er — was jetzt nur in ſeltenen Fällen möglich iſt — ſich ſein Haus
ans Waſſer bauen kann. Er ſehnt ſich nach dem weiten Horizont,
den er ſo gewinnt, nach der ewigen Anderung der Farben, nach
der durch die See gereinigten Luft. Und wie herrlich iſt es, keine
Nachbarn jenſeits der Straße zu haben!
Es iſt vor allem der New Yorker Architekt M. Hood, der
Erbauer einiger berühmter Gebäude, der für dieſe
Nieſen=
brückenhäuſer eintritt. Er ſagt: „Der Plan läßt ſich leicht
aus=
führen. Wenn erſt einmal eine Brücke gebaut iſt, werden die
anderen ſchnell folgen.”
Herr Hood iſt nicht ſo optiiſtiſch, um zu glauben, die
Brückenhäuſer würden morgen oder im nächſten Jahr kommen. . .
Er weiß, daß von ſolchen Dingen erſt viel geſprochen werden
muß, bis der Gedanke den Menſchen beinahe ſelbſtverſtändlich
wird. Aber wir haben in den letzten Seiten ja erlebt, wie kurz
oft die Spame zwiſchen Craum und Verwirklichung iſt.
Die Koſtenfrage.
Für den heutigen Ingenieur liegen die Schwierigkeiten im
allgemeinen nicht darin, daß er glaubt, irgendein Plan ſei in der
Praxis unmöglich auszuführen. Aber die Frage, die er immer
wieder ſtellt, iſt: „Wer kommt für das Geld auf?”
Der Architekt, der ebenſowohl Geſchäftsmann wie Künſtler
iſt, antwortet ihm. Uberall in den Großſtädten fehlt es an Naum.
Sie leiden an Übervölkerung. Boden für neue Hausbout
ſo gut wie nicht vorhanden. Und wie oft ſchon hat ma=
Wohn= und landwirtſchaftliche Swecke irgendein Gor
trockengelegt. Warum ſollte man alſo nicht Land ü
Waſſer ſchaffen?
Die Grundſtückpreiſe in den Großſtädten ſind phant=
In Manhatten koſtet der Quadratfuß 3000 Dollar und
Nehmen wir an, eine Brücke von 10 000 Suß Länge werd,
den Hudſon gelegt. Wenn man beide Seiten des Fahrwegl
nutzt, hat man alſo 20 000 Suß Länge; für Hausbauten b
man wohl 50 Suß Ciefe — alſo würde der Grundſtüch
dieſer Brückenbauten 60 Millionen Dollar betragen. Und
kommt die ungeheure jährliche Verzinſung, die durch die
mietung der Wohnungen erzielt wird.
Auf einer derartigen Brücke könnten 30000 Me
wohnen. Es würde ſich hier eine neue Art von Gemeit
mit eigenen Idealen entwickeln. Es gäbe eigene Kirchen, S
Läden, vielleicht auch ein eigenes Cheater.
Der Waſſerſport würde aufblühen. Bequeme Fah
würden bis zum Waſſerſpiegel herunterführen, und die Ben
könnten im Badekoſtüm herunter und zum Schwimmen
Selbſtverſtändlich gäbe es für ſie Waſſerflugzeuge und A
boote, ſo daß ſie zum guten Ceil auf die proſaiſchen Auto
zichten könnten.
Große Sportfeſte würden ſtattfinden, bei denen die
ſchaften der verſchiedenen Brückenſtädte gegen einand
träten und um den Preis ringen. Von einem Ende b
anderen hätten dieſe Brückenſtädte etwas überaus Feſtlic
Nicht nur die Balkons und die Läden würden den Br
ſtädten dieſen unbeſorgten Charakter geben. Auf den 8
ließen ſich Dachgärten anlegen, die die Länge der ganzen
haben — richtige Gärten mit Naſen und Blumen, wie
un=
ebener Erde.
Man kann annehmen, daß ſich in dieſen Städten ein äb
Gemeinſchaftsleben entwickeln wind wie etwa bei einer
ſchaft, die ſich auf einem Schiff zuſammenfindet. Und wahr
lich hätte der Geiſt dieſer Gemeinſchaft etwas von der Unb
heit, die ſich in dem architektoniſchen Charakter der 2
ausſpräche. Schon das wäre ein Grund, um in dieſen ſe
Seiten den neuen Gedanken freundlich zu begrüßen.
Anglo=American N. S. Copy=
Nn Dn
OieläuserSel2
„ LGrei
Geliebte!
Ich habe es nicht über mich gebracht, heute Deinem Ruf
zu folgen, und muß Dir endlich erklären: ich kann nicht mehr.
Wäreſt Du frei, oder Dein Mann ein anderer als mein
lang=
jähriger Freund und Gönner, ſo würde ich keinen Augenblick
zögern, Dir mein Leben zu Füßen zu legen, aber es iſt mir
fernerhin unmöglich, ihn, gerade ihn, zu betrügen.
Lebe wohl, Geliebte, und ſuche zu vergeſſen, was am
beſten eine Epiſode bleibt.
Lucie kannte jede Seile des Briefes auswendig, denn ſie
hatte ihn in den acht Cagen ſeit ſeiner Ankunft wohl ein Dutzend
mal geleſen. Nun ſprang ſie auf und riß das Papier in Fetzen.
„Dieſer Schwächling!” murmelte ſie. „Dieſer erbärmliche
Seigling!”
Sie durchmaß mit haſtigen, ungleichmäßigen Schritten
mehr=
mals das Simmer, nach einem Entſchluß ringend. Sodamn ſetzte
ſie ſich an den Schreibtiſch, nahm einen Bogen Briefpapier zur
Hand und ſchrieb:
Du biſt auch heute wieder nicht gekommen, trotzdem ich
Dir klar machte, daß ich Dich unbedingt ſprechen müſſe. Ich
gebe Dich nicht auf, und da Du mich frei haben willſt, werde
ich —
So weit war Lucie gekommen, als die Cür aufgeriſſen
wurde. Sie ſah ſich erſchrocken um und ſchob den angefangenen
Brief unter das Löſchblatt. Dann ſagte ſie, ſo gleichmäßig wie
ſie konnte:
„Ah, du biſt es, Nobert? Wie du mich erſchreckt haſt!”
Der Neuankömmling, ein großer, dunkler Mam in
Abend=
kleidung, trat raſch auf Lucie zu und pflanzte ſich vor ihr auf.
„ Wo warſt du heute Nachmittag?” fragte er ſcharf, ohne
jede Begrüßung.
„Ich habe Beſorgungen gemacht.”
Nobert trat noch näher und blieb dicht vor dem
Schreib=
tiſch ſtehen. In ſeinen Augen glitzerte es.
„Sol Beſorgungen nennſt du das? Ich weiß zufällig,
im Savoy=Hotel zum Cee warſt. Du ſaßeſt in einer El
ſammengeſunken wie eine geknickte Noſe, meinte mein Ge
mann. Offenkundig ein verfehltes Nendez=vous!”
„Das iſt nicht wahr!”
„Wir werden gleich ſehen, ob es wahr iſt. Hb
Brief, den du bei meinem Eintritt verſteckt haſt!”
„Ich habe keinen Brief verſteckt.”
„Keine Ausflüchte bitte, ich ſah es ganz deutlich!"
Nobert faßte nach der Schreibunterlage, aber Lucie
ſich ſchützend darüber. Bebend vor Wut ſtieß er herod!
„Den Brief! Gib ihn mir oder — —
Im Korridor wurden Schritte laut. Lucie wandte ſich,
lich der Cür zu und führte den Finger an die Lippen.
„Pſt!”, ziſchte ſie, „mein Mann kommt.”
Der Mann, der in der Cür erſchien, hätte eher II.
Bildhauer, als für den berühmten Strafrechtslehrer und
nologen, der er war, gelten können. Sein eindrucksb?
harten Linien gemeißelter Kopf war von ſtruppigen 9a1.
umrahmt, ſein robuſter, breitſchultriger Oberkörper M.
braunen Samtjoppe bekleidet.
Er blieb an der Cür ſtehen und muſterte über deit
ſeiner ſcharfen Brille hinweg die beiden Inſaſſen de8 O
Nobert hatte bei dem erſten Warnungszeichen einige Schl
Lucie weg gemacht und bemühte ſich, unbefangen ausie9e
der Profeſſor in der Cür erſchien, wagte Vobert Mit
unſicherer Stimme:
„Guten Cag, Arthur, du biſt auch noch nicht unb.
Wir werden beſtimmt zu ſpät zur Oper kommen.”
„Er hatte Beſuch”, warf Lucie entſchuldigend eiht.
etwas zu ſagen.
Der Profeſſor hatte ſich nicht vom Sleck ger!9!"
Augen waren ſtarr auf ſeine Frau gerichtet.
„Jawohl, ich hatte Beſuch”, lagte er langſaſ, .
betonend. „Und wißt ihr auch wen?”
Von Dr. Ella Menſch.
allen Zeiten hat ſich der Sinn der Erdenkinder, das
ſchl5 Gefühl des einfachen Naturkindes, wie die hoch
be=
ſchrri te Phantaſie des Dichters, an Stätten und Plätze
geklam=
mer eeignet als Creffpunkt für liebende Herzen, ſei’s zum
erſr Begegnen, zum gewohnten Sichfinden oder zum letzten,
ſchrri ichen Lebewohl. Das deutſche Volkslied weiſt eine Sülle
ſolckl örtlichen Anhaltspunkte, ſolcher ſtummen, verſchwiegenen
und h ſo beredten Seugen glücklicher oder unglücklicher Liebe
auf ie Linde am Dorfausgang, die Mühle im Cal, der
BSi im Odenwald und viele andere Merkmale zerſchmelzen
in Smit der Stimmung, die ſich in der Natur ihr Echo ſuchte.
ſere großen Lyriker, von Soethe bis Mörike, werden
nich ide, ihre Gefühle an Naturbilder anzuknüpfen und drohen
dur ie bei ihnen verlebten glücklichen Stunden zu weichen und
iuns nboliſche zu rücken. Goethes Seſenheimer Idull läßt ſich
usn Nahmen der reichen, blühenden elſäſſiſchen Landſchaft
gar- ſt abtrennen. Su dem Weſen Friederikens iſt ſie der
ſtim=
mu olle Hintergrund, und in ihr finden die Liebenden leicht
und anglos die Plätze, an denen ſie ſich den erwachenden
nhingeben können. Als dann Friderike mit der Schweſter
m. /ſtädtiſchen Umgebung von Straßburg auftaucht, wo man
ſich ers kleidet und wo die ländliche Freiheit des Pfarrdorfes
emn ſewiſſen Swang platzgemacht hat, wirkt ſie auf Wolfgang
nicck ehr mit dem vollen Hauber der Urſprünglichkeit.
s Schiller den Schweſtern Lengefeld von ſeiner
Sommer=
fri. Volkſtädt aus öfters entgegengeht, war ein Waldbach, der
die Saale ergießt und über den eine Brücke führt, das
di o man den Erſehnten erwartete. Das Nauſchen der
herr=
ich Bäume am Saaleufer gibt die Melodie zu den feinen
Ge sbeziehungen, die ſich allmählich zwiſchen Schiller und Lotte
u—ten Bande knüpfen. Später iſt es dann das „Brunnen=
r nahm eine Karte aus ſeiner Caſche, näherte ſich mit
ſel artigen Schritten — wie ein Naubtier vor dem Sprung,
Nobert — und warf ſie auf den Schreibtiſch. Lucie und
T, die ſich mit ängſtlicher Neugierde darüberbeugten, laſen:
J. W. Barrett
Detektiv=Inſtitut „Argus”.
ucles Knie ſchlotterten. Endlich brachte ſie ſtammelnd her=
Ein Oetektiv? Wohl für eine deiner Kriminalſachen?”
Der. Profeſſor richtete ſich zu voller Höhe auf. Seine Augen
E en Seuer. „Nein”, donnerte er. „Diesmal iſt es eine
4 tſache, wie du ſofort hören wirſt.”
Cobert ſah ſich ſcheu zur Cür um.
Labei bin ich wohl überflüſſig?” ſagte er. „Wenn ihr
ge=
ſE), werde ich mich empfehlen.”
Oleib nur,” rief der Hausherr, „was ich zu ſagen habe,
Lald die ganze Welt erfahren‟. Dann zog er ein Blatt
* aus der Seitentaſche ſeiner Joppe. „Zunachſt nimm dies
eß.
lobert ergriff das Blatt und las:
kektivinſtitut „Argus”.
Sehr geehrter Herr Profeſſor!
Au Grund der Ihnen zugegangenen anonymen
War=
dei haben wir Ihre Gattin in den letzten drei Wochen ein=
Ei2 beobachtet und dabei feſtgeſtellt, daß ſie in Begleitung
* Derrn öfter das in zweifelhaftem Ruf ſtehende Hotel
R4 aufgeſucht hat. Unſere erſte Vermutung, daß es ſich
Nem Begleiter um Ihren Freund, Herrn Dr. Nobert
tains, handelt, hat ſich indeſſen nicht beſtätigt. Wer der
*Nende Herr war, konnten ner leider nicht ermitteln, dem
Stuich ales zur Feſtſtellung vorbereitet war, hörten die
LSaten Beſuche plötzlich auf. Wir wollten anfangs dieſen
StNr zurückhalten, bis wir Ihnen eine vollſtändige Aus=
häuschen” in dem damaligen Modebad Lauchſtädt, das leicht ein
ungezwungenes Beiſammenſein ermöglicht.
Entweder ſind es menſchenbelebte Orte, wo der Einzelne ſich
im allgemeinen Crubel verliert und unbemerkt abſondern kann,
oder abgeſchiedene, entlegene Stätten, wo ſich heimliche Liebe am
ſicherſten geborgen weiß.
Mit der Entwicklung des Stadtlebens entwickeln ſich auch
die Ausflugsorte, denen man mit ſeinem Schatz zuwandert, oder
wo man einen zu finden hofft, wenigſtens den flotten Cänzer für
den Abend, wie im „Jägerhaus” in „Fauſtens Oſterſpaziergang”,
oder im „Waſſerhof‟. Dem wechſelnden Geſchmack ſind auch ſie
unterworfen. Die Enkel kennen oft vur noch dem Namen nach
die Plätze, wo ihre Vorväter Lebensluſt und Liebesgeplauder
ſchlürften. Suweilen genügen ſchon einige Jahre, um den einen
Ort in Vergeſſenheit, einen anderen in Aufnahme zu bringen, wie
wir das aus Förſters Studentenſtück „Alt Heidelberg” kennen.
Und von der „Margaret” am Core, die das beſte Bier ſchenkt . .,
von der Otto Noquette in ſeinem „Siebzig Jahre” erzählt, hat
in ihrem Lindenhaus bei Handſchuhsheim bereits die nächſte
Stu=
dentengeneration nichts mehr gewußt. Wie anſchaulich plaudert
der Rheinländer Ernſt Pasqué von den ländlichen Canzlokalen
an der Peripherie von Paris in den dreißiger Jahren des
ver=
floſſenen Jahrhunderts, von dem Vergnügungsort der „
Chau=
miere” der trotz ſeinem beſcheidenen Außern dem jungen,
lebens=
luſtigen Pariſer, namentlich dem Bohemien der Univerſität und
der „Academie des beaux arts” der Inbegriff aller
Lebens=
freuden dünkte, von dem Gartenlokal bei Pleſſis=Piquet, wo
der Eigentümer auf den Hauptäſten des Baumes, der ſich dem
Hauſe zunächſt befand, zwei kleine Kabinette je für etwa vier
Perſonen angelegt hatte, ſo daß die Gäſte dort in der Cat wie
in einem grünen Netz ſaßen, zu dem Speiſen und Getränke in
einem Korbe heraufgezogen wurden. In dieſer
wipfeldurchrauſch=
ten Verborgenheit ſpielt ſich ein Sdyll ab, das die berühmte
Virginie Dujarzet von der Großen Oper, unerkannt, mit einem
jungen, weltfremden Muſiker, den ſie lancieren möchte, einleitet.
Je volkreicher eine Stadt, deſto reicher die Möglichkeiten,
ungeſehen, unbeobachtet von Bekannten oder Unberufenen einen
Creffpunkt zu längerem oder kürzerem Aufenthalt zu entdecken.
So ſollte man wenigſtens meinen, aber es iſt nicht immer ganz
einfach. So erzählt Spielhagen in einer Novelle mit düſterem
Ausgang, betitelt „Seitvertreib” den Flirt, den eine verheiratete,
abenteuerluſtige Ariſtokratin mit einem ebenfalls verheirateten,
verſtiegenen Gymnaſiallehrer anſpinnt. Er wird von ihr auf die
Suche geſchickt nach einem feinen aber entlegenen Neſtaurant,
wo man zu zweit ſoupieren kann. Der in ſolchen Sachen ſich nicht
auskennende, poetiſch angehauchte Schulmeiſter trifft eine ſehr
unglückliche Wahl, in Charlottenburg, das damals nur mit einer
Droſchke zu erreichen war. Auf den Abend zu gibts Glatteis, und
die Dame kann in dem langſam dahertrottenden Gefährt ihr Heim
nicht rechtzeitig erreichen. Entdeckung. Kataſtrophe.
Aber auch die Unverheirateten haben bei ihren Nendez=vous
meiſt mehr oder minder große Nückſicht zu nehmen. Die
Heim=
lichkeit leiht ſolchem Stelldichein ihren beſonderen Reiz.
Suder=
mann ſchildert in dem „Bilderbuch meiner Jugend” mit der ihm
eigenen unbefangenen Anſchaulichkeit das Erlebnis, das er in
Königsberg in ſeinem dritten Semeſter mit einer ganz
unbe=
kannten, den beſten Ständen angehörenden jungen Dame hatte,
die, bevor der Würgengel Schwindſucht ſie dem Code auslieferte,
noch ein Lied von Liebe und Frühling koſten wollte. Schauplatz:
eine neue Parkanlage dicht an den Königsberger Feſtungswällen,
der in Spätdämmerung daliegende Volksgarten, „auf einer Bank,
kunft geben komten, haben uns aber nun entſchloſſen, Ihnen
ſchon jetzt von dem Stand unſerer Nachforſchungen Mitteilung
zu machen und unſeren Vertreter zu beauftragen, neue
In=
ſtruktionen einzuholen.
Was ſagſt du dazu?” ſagte der Profeſſor mit mühſam
ver=
haltener Wut. Dieſe Schlange! Dieſe Dirnel Und ſo etwas
hat jahrelang meine Liebe, mein ganzes Vertrauen beſeſſen! Ich
bin nur neugierig, wer ihr Liebhaber iſt. Wenn ich den Kerl
erwiſche —
Eine Pauſe folgte. Nobert war nach dem Leſen in einen
Stuhl zuſammengeſunken. Lucie hatte ſich ſchluchzend auf das
Sofa geworfen, und der Profeſſor ſchritt wortlos im Simmer
auf und ab.
„Und was gedenkſt du nun zu tun?” fragte endlich Nobert
mit tonloſer Stimme.
Der Hausherr blieb dicht vor dem jungen Freund ſtehen und
ſah ihn geiſtesabweſend an. Dabei berührte ſeine linke Hand in
der Nocktaſche einen Gegenſtand, der ihm die Erinnerung an
etwas Schreckliches zurückrief, ſo daß ihm die Frage Noberts
zunächſt nicht zum Bewußtſein kam.
„Und das iſt noch nicht das Schlimmſte”, ſagte er mit
wach=
ſender Erregung. „Auf Anraten des Detektios habe ich während
der Abweſenheit meiner Frau ihr Simmer durchſtöbert nach
inkriminierenden Schriftſachen und dergleichen, und dabei in
ihrem Neiſeneceſſaire etwas gefunden: dieſes hier!”
Er zog aus ſeiner Caſche ein Fläſchchen hervor, eine kleine
blaue Phiole, der Inhalt ſich durch ein aufgeklebtes
Cotenkopf=
emblem als Gift kennzeichnete.
„Es iſt eines der gefährlichſten Pflanzengifte, die wir
kennen”, fuhr der Profeſſor, faſt dozierend, fort. „Erſt vor
kurzem habe ich mit meiner Frau darüber geſprochen und ihr
erzählt, daß es zu den wenigen Siften gehört, die keine
nach=
weisbaren Spuren hinterlaſſen, weshalb es im Orient, woher es
kommt, vielfach zu Gattenmorden benutzt wird. Sie muß es
von halbverblühten Fliederbüſchen ganz überdacht, ſaßen wir” —
heißt es — „inmitten der Dämmerung ſo verſteckt, daß die
Vor=
übergehenden uns faſt auf die Füße getreten wären, ohne uns zu
bemerken”
Überall, in Dorf, Städtchen, Stadt und Weltſtadt bieten ſich
ſolche ſtillen Winkel. Sogar in dem autodurchraſten Berlin, wo
in jeder Saiſon neue Aufmachungen, Canzdielen, Cafés,
Wein=
reſtaurants in und außerhalb von Groß=Berlin in Wettbewerb
treten. So ſehr auch der Großſtädter auf das Neue erpicht iſt
und ſein Glas Bier gerne da trinkt, „wo er noch niemals
ge=
weſen iſt” behaupten ſich alte Stammlokale doch ſiegreich neben
den jungen Konkurrenten. Die Pavillons und Wirtſchaften an
Havel und Oberſpree werden ihren klangvollen Nuf nicht
ein=
büßen. Namen wie „Liebesinſel” „Abtei”, „Eierhäuschen”
haben ſich dem Urberliner, und vor allem den jungen Pärchen,
ins Herz geſchmeichelt. Aber das ſind die Siele für den
Sonn=
tag oder für die Leutchen, die auch am Alltag viel freie Seit
haben. Wer aber nur ſo eine knappe Stunde nach ſeiner
Büro=
zeit erwiſchen kann und ſie gerne bei Kaffee, Sigarette und
Cortenſtück mit ſeinem Schatz verbringen will — der läßt ſich in
einer der großen oder kleinen — Konditoreien nieder, von
denen es in den Haupt= und Nebenſtraßen eine Unmaſſe gibt
und die in den ſpäten Nachmittagsſtunden faſt immer beſetzt ſind.
Wer aber aus der Fülle der Beſucher auf ihre Finanzkraft ohne
weiteres den optimiſtiſchen Schluß ziehen wollte, ginge doch fehl.
Es ſind nicht nur lachende, glückſtrahlende Geſichter, die man
bei dieſen Stelldicheins in den Konditoreien erblickt. Oft ſind es
ſorgenvolle, verärgerte Mienen, die ſich kaum aufheitern, wenn
er oder ſie zu lange hat warten laſſen. Es ſind nicht immer
Liebesworte, die geflüſtert werden, da fallen Bemerkungen, die
auf verpfuſchte Karriere, flaues Geſchäft, böſen Berufsärger
deuten. Man beichtet, man klagt einander ſeine großen und
kleinen Sorgen, ſpricht ſich vielleicht Mut zu, oder mächt auch
zuweilen, während die krampfhaft zuckende Lippe die Sigarette
hält, den letzten Strich unter eine Beziehung, die ſich nicht mehr
aufrecht erhalten läßt, die ſich ſozuſagen ausgelebt und übers
lebt hat.
Kreb S.
Skizze zu einem Film.
Nach einem Gedicht von Auguſt Kopiſch.
Alle Menſchen gucken dauernd voll Sorge und Hoffnung in
den großen Ceich hiein. In dem Ceich liegt gefeſſelt der große
Krebs, und wenn er ſich einmal in Bewegung ſetzen wird, dann
wird es einen Nückgang in Allem und Jedem geben, einen
Nück=
ſchritt bis an das letzte Ende.
Der Krebs fiel eines Cages vom Himmel hinunter in den gros.
ßen Ceich, und ſeit er da liegt und von einer Feſſel gehalten wird,
gibt es gar keinen Nückſchritt mehr.
Wenn er aber loskäme, und es iſt nur eine einzige Feſſel —
dann würde es ſchrecklich. Schrecklich. Schwer auszudenken, aber
entſetzlich.
Die Menſchen auf dieſer Seite des Ceiches würden gar keine
Nahrung mehr brauchen und aus ihrem Munde käme ohne
Unterbrechung alles in beſter Form, was ſie einſt zu ſich
genom=
men hätten. Die Dampfer voll Ananas und Bananen würden
ununterbrochen wieder zurückfahren über die Meere, die Dampfer
voll Weizen und voll Mehl, die Dampfer voll Schweineſchmalz.
Die Dampfer voll Schmalz würden eiligſt ausgeladen in New
York und dann würde das Schmalz mit der Bahn nach Chicago
zurückgefahren, es würde dort genau zuſammentreffen mit allen
andren Ceilen der Schweine und ohne Unterbrechung würden die
heimlich aus dem Schrank, in dem ich meine Giftſammlung
auf=
bewahre entwendet haben."
Der Profeſſor machte hier eine kleine Pauſe, wobei er ſeine
Frau, die ſich aufgerichtet hatte und ihn entgeiſtert anſtarrte,
ſcharf fixierte.
„Sie iſt daher nicht nur eine Ehebrecherin,” erklärte er im
Cone des Nichters, „ſondern auch ein Gattenmörderin. Und das,
lieber Nobert, gibt die Antwort auf deine Frage, was ich zu tun
gedenke: ich werde tun, was mir meine Stellung gebietet, die mir
die Pflicht auferlegt, Verbrecher ohne jede Nückſicht auf meine
eigene Perſon der irdiſchen Gerichtsbarkeit zu übergeben.”
Er ſchritt raſch auf das Celephon zu, ſtellte die blaue Phiole
beiſeite und ergriff den Hörer. Lucie war mit einem gellenden
Schrei aufgeſprungen. Auch Nobert hatte ſich erhoben und
machte einige haſtige Schritte auf ſeinen Freund zu.
„Du wirſt doch nicht — —” rief er erſchrocken, doch der
Profeſſor ſprach bereits in den Apparat.
„Oſt dort die Polizeidirektion? — Ja? — Ich
Weiter kam er nicht, denn Nobert verſuchte, ihm den
Hörer zu entreißen. Beide ſtarrten dabei nach der entfernt
lie=
genden Ecke des Simmers, wo der mit der ſchwarzen Decke
behangene, ſtaffelejartige Gegenſtand aufgeſtellt war, hinter dem
ſich plötzlich eine dunkle Geſtalt mit bleichen Wangen und wirren
Haaren erhoben hatte.
Während die beiden Männer um den Celephonhörer
kämpf=
ten, ſchlich Lucie mit lautloſen Schritten dem Ciſch zu, ergriff die
blaue Phiole, entkorkte ſie und führte ſie an den Mund. Dabei
folgten ihre Blicke denen Noberts und ihres Mannes, und auch
ſio gewahrte nun die dunkle Geſtalt in der Ecke. Wie gebannt
hielten alle drei ihre Augen darauf gerichtet, bis endlich Lucie
das Schweigen brach:
„Nun, wie war’s?” fragte ſie bange.
„Miſerabel,” antwortete der Mann in der Ecke mit hohler
Stimme, „die ganze Szene muß noch einmal gedreht wenden”.
Schweine wieder aus den Schlachthäuſern davon laufen oder mit
der Bahn in ihre Heimat zurückkehren.
Für alle dieſe Dampfer, die eilig mit Nahrung überfüllt
zu=
rückfahren, würden die furchtbarſten Dinge wieder aus allen
Län=
dern zurückkommen, ganze Dampfer voll Nähmaſchinen, Pflügen,
Grammophonen, Dampfer voll von Glasperlen, ſchlechteſten
Par=
füms, voll von Haarwaſſer, das eigentlich Crinkſprit iſt und
Ge=
never, der viel weniger Spritt enthält, als darin ſein ſollte.
Langſam werden dann auch alle die Eiſenbahnwagen und Schienen
von der andren Seite des Ceiches zurückkommen, drüben werden
die erſten Büffel und Indianer wiederkehren und werden ſich
vermehren, die Dampfer aber werden immer jünger und werden
ſich eines Cages wieder auf die Halligen am Lande legen und
langſam werden die Maſten und Bretter, die Eiſenplatten und
Retten wieder auseinander wandern. Die Maſten zurück zu den
Wäldern, die wieder wachſen, und die Eiſenplatten, Stangen,
Schienen uſw. werden wieder zu Blöcken, die aus den
Walz=
werken rückwärts wieder in die Schmelzöfen laufen, es wird eine
furchtbare Kälte bei den Schmelzöfen ausſtrahlen, und dann wird
die Kohle und das Erz, jedes für ſich wieder hineingetragen in
die Erde. Man wird wiſſen, daß ſich da ungeheure Neichlumer
ſammeln.
Die Menſchen aber werden immerfort Nahrung, die ſich zu
geheilten Dingen zuſammenfügt, hergeben, ſie werden immer
jün=
ger werden, Krankheit gibt es nicht und wird in keiner Hinſicht
Beſorgnis erregen, denn man weiß ja genau, daß man vorher
ge=
lebt hat, und die ganzen Aehnlichkeiten werden zu den
verſchie=
denen Ahnen zurückkehren. Die erfahrenen und klugen Leute in
den Parlamenten und die Herrſcher der Länder werden langſam
wieder zu Kindern werden, ſie werden in ihrer Jugend wieder die
Offiziersſtellen in ihren Cruppenteilen annehmen und ſchließlich in
Spieluniformen umhergehen. Und da die Seit im Nückgang viel
ſchneller geht, als beim Vorwärtsgehen, weil da gar keine
Widerſtände zu überwinden ſind, werden die Kinderfrauen oft
nicht eimmal mehr zur rechten Seit die Babys aus den
Parla=
menten abholen können, ſondern ſie werden ſich dort ſtreiten und
ſich hin und wieder ſogar noch, wie in der Schule, ſchmutzig
machen.
Frauen, die längſt nicht mehr daran dachten, werden eines
Cages plötzlich wieder Kinder bekommen, und bald darauf werden
ſie auch das nicht mehr verſtehen, ſondern ſie werden ſchnell
kleiner und kleiner, ſie werden gewickelt, wie man die Mumien
wickelt, die Störche werden ſie ſofort wieder nach Aegypten
mit=
nehmen und dort werden ſie eine lange Weile in den Cotenſtädten
liegen bis ſie eines Cages ausgewickelt werden und plötzlich
wie=
der Hieroglyphen ſchreiben können.
Langſam wird es mit den Menſchen abnehmen, weil immer
ſoviele nach und nach in ihre Mütter zurückkehren, und manche
dieſer uralten verhutzelten Frauen werden wieder und wieder
ſchwer werden, fünfmal und zehnmal werden ſie wieder dieſes
ſelbe Leiden haben, aber man weiß ja woher, daß ſie immer
ge=
ſund daon kommen. Es würde ſogar raſend ſchnell bergab
gehen mit den Volkszahlen, wenn nicht überall die Erde
auf=
bräche und aus den Geburtsſtätten der Erde dauernd ein
Stim=
mengewirr erklingen würde, und ein ſchreckliches Lachen, zum
Seichen, daß man da wieder einen Lebenden zurücktragen muß in
die Städte. Und wenn wieder ein ſolcher Lebender zurückkommt,
wird es immer ein ganz furchtbares Jammern geben, denn nach
dem Lachen kommt ja immer der Kummer und viele müſſen dem
eben Angekommenen ungeheure Mengen von ihrem Beſitz ohne
irgendwelche Schwierigkeiten überlaſſen. Dabei werden natürlich
viele Leute vollſtändig verarmen, und auf die neugebolenen
Reichen dauernd ſchelten. Manchmal werden auch aus den fernen
Ländern die Schiffe, die ſchon wieder mit Segeln fahren und oft
ſogar aus der Ciefe des Meeres wie Walfiſche heraufſteigen, mit
Cauſenden von Menſchen zurückkommen, und an Orten, an denen
die Häuſer langſam abſterben, werden plötzlich zahlloſe Menſchen
aus dem Boden herauskommen mit ihren Pferden und wie in
einer entſetzlichen Panik davonjagen, wie ſie vorher mutig
ge=
kommen waren.
Eines Cages wird man ſich den Kopf zerbrechen und kann
doch kein Glas mehr machen, eines Cages kann man auch kein
Gewehr mehr machen, ſondern bewaffnet ſich wieder mit einem
(Pfeil und einem Bogen, und es wird natürlich furchtbar
lächer=
lich ausſehen, wenn da die erwachſenen Leute in den Bäumen
herumklettern und ſich das beſte Holz für einen Flitzbogen
aus=
ſuchen, aber ſie werden doch hin und wieder damit einen Vogel
ſchießen, aber dann wird es auch wieder ganz wunderbare
Augen=
blicke geben, denn ebenſo, wie ſchon vorher eine Kugel mit
ab=
nehmender Geſchwindigkeit zu einer Kanone zurückkehrte und
irgendwo in der Ferne eiligſt einige Menſchen herbeigeſchleppt
wurden, um aufgeſtellt zu werden und zu leben, ſo wird auch
manchmal ein Pfeil zu ſeinem Bogen zurückkehren und irgendwo
wird ein Neh hingebracht, aus verſchiedenen Mündern der
Kin=
der eines Jägers oder aus einer luſtigen Geſellſchaft von
Sauf=
brüdern, die dauernd Bier ſpucken, und das Neh wird wieder in
den Wald laufen.
Es wird ganz außerordentliche Geburtsgeſchichten geben, aber
man weiß, daß dieſe Lebeweſen es gut haben, denn wenn ſie
ein=
mal wieder geboren ſind, dann werden ſie auch nicht wieder
ſter=
ben, ſondern ſie werden immer kleiner und kleiner, weil ſie immer
ſoviel Nahrung hergeben, um die Nehe und Hirſche werden die
Waldwieſen wieder grün, und während die friſcheſten Crümmer
überall entſtehen, legt ſich alles in die beſte Ordnung wieder
zu=
ſammen in Berge von Siegeln und Stapel von Balken, und alles
kehrt zu ſeinem Urſprung zurück.
Das alles kommt, wenn der Krebs in dem großen Ceich frei
kommt, der an einer einzigen Feſſel feſtliegt. Wenn aber der
Krebs frei kommt, dann wird ſchnell die Erde wieder klein und
einſt ſteht der Krebs wieder oben am Himmel und wundert ſich
über dieſe winzige Erde, die vor ſeinen Augen im Dunkel der
Weltnacht verſchwimmt. So wurde es prophezeit, und deshalb
ſtarren die Menſchen in Hoffnung und Sorge in den großen Ceich
hinein.
Die Dame und die Menagerie.
Von Grete David.
Nicht bloß die Schoßhündchen und Hauskatzen ſind die
Lieb=
linge der Frauen. In England und Amerika wählen erzentriſche
Damen ungefährliche Schlangen als Mitbewohner ihres Heims;
wahrſcheinlich wird ihnen im Wintergarten Logis angewieſen. Die
Katze, als bequemes Haustier, das mit ſeinen graziöſen
Bewe=
gungen erfreut und ſo ſehr appetitlich und reinlich iſt, wird wieder
viel gehalten. Nichts iſt entzückender, als mit dem lautloſen
Schritte der Angorakatze, der gepflegten Hauskatze, Leben in der
Nähe zu verſpüren.
Von den Hunden ſind zweierlei Arten beliebt. Der
deka=
dente, koſtbare Schoßhund und der kräftige große Hund, ein
munterer Begleiter auf dem Spaziergang und im Auto. Sur
zarten Dame paßt Griffon, der chineſiſche Palaſthund, das
Japan=
hündchen, der Nehpinſcher, zur Sportlady der kluge
Polizei=
hund, der feſte Schnauzer, der groteske und koſtbare Cerrier.
Oder auch umgekehrt: die zierliche Frau des Salons wählt den
robuſten Hund, die ſportliche trägt ihren Pinſcher im Arm.
Frauen lieben es, ſich mit Gegenſätzen zu umgeben. Vor allem
wurde der Dackel wieder modern, der Bulli kam aus der Mode.
auch das unruhige Soxerl iſt — in bürgerlichen Kreiſen, wo man
niemandem die Pflege des Hundes ganz übertragen kann —
be=
liebt. Schade, daß der Pudel, der klügſte und verläßlichſte unter
allen Hunden, ſo ganz vergeſſen wurde und im Ausſterben
be=
griffen iſt. Ein Pudel, ſei es ein Swergpudel, ſei es ein größeres
Cier, weiß oder ſchwarz oder ſogar braun, mit dem graziöſen
Gang einer Cänzerin, mit ſeinem klugen Blick, wäre der würdige
Freund und Begleiter der Menſchen.
Der Vogelkäfig iſt — zugleich mit der alten Jungfer — ſo
ziemlich aus den Wohnungen verſchwunden. Im Kinderzimmer
findet man noch das Singvögelchen, den Papagei mit ſeiner
Nummer 262.
Die folgende Partie iſt die erſte von dem dieſes Frühjahr in Holland
ausgetragenen Wettkampf Bogoljuhow—Euwe über 10 Partien.
Bogol=
jubow ſiegte 3:2 bei 5 Remiſen und iſt durch dieſen Sieg nunmehr
offiziell Weltmeiſterſchaftskandidat.
Partie Nr. 51.
Geſpielt am 4. April 1928 zu Amſterdam.
Abgelehntes Damengambit.
In der 17. Partie des Wettkampfes
Pil’sburh=Showalter 1897 griff Pillsbury
mit Da5 den Ta8 an, aber Schwarz
er=
hielt ſchließlich einen gedeckten Freibauern
und kam in Vorteil: Ab8 17. Dd1, e4
18. Te3, 8f6 19. Dg5. h8 20. Dh4,
Db41 21. Sd4, Tb61 22. b3, Te8 23.
Sc2, Dc5 24.b4, Dg5 25. D:g5, h: g5.
Bogoljubow will den I. nach 13 führen,
vou wo er den T. auf a8 bedroht. Er
hütet ſich alſo, den T von a8 zu vertrei=
Sr6—d5
9. Ld3x64
ben, von wo er ſowieſo weg will.
Dd8Re7
10. Lg5Xe7
Ta8—b8
11. 0—0 Im Wettkampf um die Welt= 16.
meiſterſchaft ſpielte Aljechin hier ſtets Se4. 17. 8f3—d 21
Die ſchwarze Bauernübermacht am Da=
Sa5o3
11....
e6—e5
menflügel ſieht recht bedrohlich aus. Weiß
12. Ta1863
13. e3—e4 In den letzten Jahren wurde ſtrebt als Ausgleich nach Königsangriff.
Nré—g8.
ſehr häufig Rubinſteins Angriffsverſuch 17.
Ub8—b6!
13. 8:e5. S:e5, 14. d:e5, D:e5 15. 14 18. f2—f4
Der T ſoll den Königsflügel decken und
unternommen.
außerdem nicht durch Lb? verſtellt
wer=
e5Xd4
13.
Auch Te8 erwies ſich als zum Ausgleich den. Daneben ſchützt er a7.
k7—f6
19. De3—f2
genügend.
e5-e4
20. Le2—f3
b7—b5
14. Dd1xd4
Auch Sb6 (15. Ld3, Td8 oder 15. 21. b2—b3
Bogoljubow erfindet ein geniales Quali=
Lb3, Lg4) kam in Betracht.
15. Le4—e2 In. der Partie Aljechin= tätsopfer, um der Bauernmacht zu begeg=
Breher (Scheveningen 1913) geſchah hier nen. Statt deſſen erwartet man a2—a4,
Lb3, c5 16. Dd5, Tb8 17. Tfd1, c4 a7—a6 22. b2—b3, doch ſcheint es, als
ſtünde Schwarz nach c:b3 23. 1:b3, b4
18. Lc2.
überlegen.
„.
b5—b4
21.
18. D44—e3
Nach e:b3 22. S:b8 iſt Weiß im Be= Die Bedenkzeit war knapp geworden,
ſitz der c=Linie.
40 Büge in 2). Stunden). Wahrſchein=
22. To3kc4!
lich wäre 32. 6—o6 viel ſtärker geweſen,
Sonſt erhält Schwarz mit o8 einen gee denn nach E18 33. 8b5, Te7 kann der
waltigen Freibquern.
Lo8—a6
Rt"
23. Tk 1—41
Laßxo4
Tb6—a8
24. Sd2Re4
Den a=Bauern darf Schwarz nicht geben.
Jetzt ſteht aber der Taß ſchlecht, und will.
8 zurückgejagt werden, und der weiße 8
wandert dann über as nach 45. Es iſt
nicht erſichtlich, wie Schwarz dem Druck
des Bauern a6 und des Mehrbauern am
Damenflügel auf die Dauer entgegnen
Bb4 iſt ſchwach.
25. Df2—d21
8d7—b8
Das ſtellt den Ta6 noch ſchlechter, aber
T d8 geht wegen Lg4 nicht.
26. 8c4—d6
Te8—d8
27. e4—e5
k:e5 ſcheitert nun an 28. Ld5+, 8:d5
29. Djdh4, Kk8 30, kza5 nebſt Uk14,
Da6—a5
R.
Der T muß ſogleich ziehen, denn auf
andere Züge wird er mit De2 dazu
ge=
zwungen, und dann kann er nicht nach
a5 wegen 8b7.
28. a2—a4
Sichert a2, während b4 ſchwach bleibt.
unklar iſt 28. D:b4. T:a 2.
28..
D87—67
8b8—o8
32. . . . .
33. 8d8—b5
Gerade dahin durſte der 8 nicht.
Tof—o8!
38.. . .. ."
34. L.18—e2
Den a=Bauern darf er nicht hergeben.
7—46!
34.. ..
35. b8—54
Lo4+ iſt wegen Ef8! nicht beſſer.
Tebzbb.
35. . . .
a6Xb5.
36. Le 2xb5
t6Xe5
37. Te1—1
So8—e7
38. 14Xo5
Ta8—d8
39. 65—66
Auch Euwe hatte nicht mehr viel Zeit,
ſonſt hätte er wohl 845 geſpielt, was
ent=
weder den T nach b1 zurücktreibt und da=
Die Lage des Schwarzen iſt bedenklich mit bö rettet oder für b5 den Bb4
er=
geworden. Zu ſeinem Glück gelingt es ihm, obert. Danach hätte Schwarz gute Ge.
die Damen zu tauſchen.
winnausſichten.
29. Db2Xb4
40. Pel—5
Td6xe6
Dc7—c5+*
30. Db4Rc5
41. Teöxb5. Hier wurde die ſehr in=
Taßko5
31. Td1-e1
Tc5—c7
tereſſante Partie abgebrochen und nach
Es drohte 8b7 und auch e6.
Wiederaufnahme unentſchieden gege=
32. a 4—a5
ben.
(Die Partie iſt mit Anmerkungen von Schachmeiſter Blümich der
„Deutſchen Schachzeitung” entnommen.)
Mei e
nagt,
zählt,
quakt,
ſchreit.
Carl Deibe
Druck u. Verlag: L. C. Wittiſch ſche Hofbuchdtuckergi, Rheinſtr. 23.— Verant zvortlich f. d. Redattion: Dr. H. Nette. Fernſpr. 1, 9389—3382. Alie
nervös machenden Skimme, dagegen kaum im
Wohnzim=
mondänen Frau. Die Frauen ſind auch in der Mode ihrer
tiere klug und einſichtig geworden, ſie halten nicht m
arme Eichkätzchen, nicht das heimkehrende Affchen in
ihre=
ſondern die wirklichen Haustiere: Hunde und Katzen
Das Schachſpiel.
Von MaxHayek.
Der König iſt der unbeholfenſte, trägſte, wehrlof
recht eigentlich kläglichſte Mann des Feldes, und er m
überflüſſigſte dazu, wenn er nicht der König wäre. Dieſe
ſchaft aber — er kann nichts dafür, der Drechſler hat
angedrechſelt — dieſe Eigenſchaft macht ihn zur beder
Erſcheinung rundum, der alles dient und dienend Schutz a
König kann ſich ſelbſt nicht ſchützen und auch den ander
ein Schutz ſein. Seine Kennzeichen ſind vor allem ſei
Würde und ſeine große Ohnmacht, und nichts Armſeli
vorſtellbar, als wenn er, von den Seinen verlaſſen, einſa
Feld ſchreitet, im müden Schritt eines Beläſtigten, Cra
um endlich, gehetzt und verfolgt, in die Enge, in der
Winkel hineingetrieben, völlig matt hinzuſinken und diev
Partie zu beſchließen. Dies geſchieht ihm meiſtens, w
ſeine über alles mächtige Gefährtin entriſſen wun
Königin, die ihm liebende Freundin, Feldmarſche
ſtreitbare Amazone zugleich iſt. Denn der König—
offenes Geheimnis — herrſcht zwar, aber er regiert nich
iſt er zu ſchwach. Regentin iſt die hohe Dame. Der Kö
unter dem Pantoffel und kann nichts Klügeres tun, als ſi
weitaus ſtärkeren Hälfte demütig anzuvertrauen. Der
iſt ein durchaus geradliniger Charakter. Ihm liegt jeder
zug ferne, wenn er nicht im rechten Winkel geſchieht, und
matie iſt eigentlich ſeine Sache nicht. Man kann ihn a
dem Charakter des Deutſchen vergleichen, der ſelbſt im p.
Nänkeſpiel bei ſeiner graden Linie bleibt und am liebſte
Kraft vertraut. „Hier ſtehe ich, ich kann nicht ander
auch der Curm. Ganz anders der Läufer. Das iſt
diger Geſelle, der flinke Mann des Flankenſtichs, imn
rechts und links herumſchielend, um Gelegenheiten zu
Er iſt Nomane, wenn der Curm Germane iſt. Der Spy
iſt ein Springinsfeld mit gefährlichen Humoren. Ihm
Spaß, jeweils zwei Gegner zu erſchrecken, um zuminde
den Kopf abſchlagen zu können. Gelingt ihm dies, ſo ge
er munter querfeldein, um anderwätrs Unruhe zu ſchaffe
Bauer aber iſt bald lebende Mauer, bald Schildwac
Schutz und Stütze des Mächtigen, bald unwiderſtehlid
greifer und immer braver Untertan. Er ſchlägt ſich im N
durchs ganze Blachfeld, erreicht die letzte Linie des Feit
geht unter, um ſeinem Volk den Sieg, um ſeinem König
lorene Königin wiederzugeben. . . . Er, der Mann aus der
beweiſt ſo, daß er des Königs mächtigſter Diener iſt, der e
treu bis in den Cod.
Wenn das Spiel zu Ende iſt, werden nach dem entſch E
„Matt!” die Siguren in eine Schachtel gelegt, 1
Schachtel wird dann zugeklappt. Und dann liegen die Gr
die Kleinen in der Finſternis beiſammen und das glei
umſchließt den König und das Bäuerlein. Stand und S
aufgehoben. Die Dame ſelbſt, die Königin, kam ins
zurück, aus dem ſie einſt ans Licht getreten war. Das
zu Ende.
Bis dann, nach einer Pauſe, die Schachtel wieder
wird und ein neues Spiel beginnt.
Voilä la viel Sehet hier das Leben!
Ein jeder von uns kämpft ſeine Partie und ſein.
durch und wird dann in die ſchwarze Schachtel gelegt.
Und was das neue Spiel anbetrifft: der Buddha l=
Wiedergeburt. . . .
(n1
heky
Ne
ſiech
teh:
Bor
behy
inf4
ſich
„Hlich wird die Wieſe grien; endlich emal en warmer Räje;
ſcheint emol e Licht in die Finſternis; endlich wiſſe mer,
we leiht, un wos fehlt. — Nemlich uff de letzte Stadtrats=
am verwichene Dunnerstag, do hawwe ſe däß Soolei” vum
mbuß endeckt. Un däß Soolei haaßt: — Städtiſches
ehrsamt!
iß mer awwer aach do net ſchun lang druff kumme is. —
noch net emol ich, wo ich doch bekanntlich an alles
o do laaft mer in ſeine Dummheit all die Johrn her in
erum, un verbricht ſich ſein verehrlichte Wärrſchingskobb,
u inr däß achte Wältreedzel, nemlich wie mer de Verkehr hier
in großziechich ausgeſtalte kennt, un ausgerächent des
liechende fellt aam net ei. Un was is des
Nechſt=
de pun=ere großziechiche Verkehrsbolledick?! — Alſo däß
mehr. un nix wenicher als wie e ſtädtiſches Verkehrsamt.
— wann ſchun, dann ſchun — e großſtädtiſches
Ver=
nt! — Sälbſtredend un vor alle inge mit=eme
Verkehrs=
raſter an de Spitz, un=eme Verkehrsdireckter, zwaa
Ver=
natmenner, vier Verkehrsowwerinſpäckter, ſex
Verkehrs=
er, acht Verkehrsowwerſäckredeer, näbſt ſounſoviel
gewehn=
ganz gewehnliche Verkehrsſäckredeer, un Verkehrsaſſiſtente
iterfort äzzäddera pepe!
falls ganz vorziechlich zum Drincke un Bade, un is in jeder
Be=
ziehung ſehr geſund, awwer es wärd ſich doch kaa Dockter finne,
der wo’s aam äxdra verſchreibt, for’s Herz, for die Niern, odder
for’n Reißmadißmuß. Un unſer „große” Vergangenheit, ach
Gottche, die is leider zimmlich neieren Dadumms; un ſo
be=
ſunners ruhmreich is ſe aach net, wann mer uns net grad
uff die Schildbircherſtraach ebbes zugut halte wolle, die wo mer
in de letzte Johrn geleiſt hott.
Da uns alſo zu=ere ausgeſprochene Fremdeſtadt, wann mer
bun unſere aißerſt reizvolle Lag, un vun unſere herrliche
Um=
gäwung abſieht, ſo zimmlich alles fehlt, ſo hilft alſo letzten
Endes nor e ſtädtiſches Verkehrsamt, däß wo ſich in
hurt
ſchr
3:
bein
ihr.
Wo
has
bn-1
Ve
be2
9d
o wie geſagt, däß is des Allernechſtliechende un Eifachſte
Welt. Un wann mer däß hawwe, däß großſtädtiſche
Ver=
it, dann mißt’s mitm Deiwel zugeh, wann’s dann net
wollt. Un däßhalb ſag ich: nor kaa falſche Scham in
Sparſamkeit, un her mit dem ſtädtiſche Verkehrsamt, ſo
wie de Hund gautzt, damit noch zu rette is, was zu rette
dd is genug.
in ſoviel mer heert, is jetzt widder die Zeit ausgebroche,
Mann enaus muß ins feindliche Läwe, un vum Mädche
h los der Knabe, un de Weibsleit gefellts dehaam in
r Wend aach net mehr; korzum jetzt is die Zeit, wo die
rraaſe wolle, um ſich e bische in de Welt umzugucke, un
zu ſammle. Un was muß in dem Fall e großziechich
Sbolledick? — Sie muß ſich druff verleeche, daß ſe dene
ſende ſachte un ſamft un uff e leichtfaßlich Art beibringt,
in Deitſchland e Lendche gibt, wo es reinſte Parradies is,
in dem Parradies e Haubtſtadt liggt, ſo ſauwer un ſo
wie’s wenich gibt, un daß mer die unbedingt geſähe
muß, eh’ daß mer ſtärbt. Un die Haubtſtadt, die wo in
rradies liggt, die haaßt Darmſtadt, mit dem Beiname
yrnehme‟.
wiß, un däß leßt ſich net leichne, — es gibt annern Städt,
owe en greeßern Duſel gehatt, wie Darmſtadt, indem die
e diräckt als Fremdeſtädt uff die Welt kumme ſin. Die
s nadierlich net needich, ihrn Ruhm un ihrn Ruf in die
nauszupoſſaune, dann zu dene kumme die Fremde ganz
lbſt. Wie zum Beiſpiel Wißbade, odder Bad=Nauheim,
jedem Ritz e anner Waſſer erausſpritzt. Odder Frank=
Heidelbärch, wo uff ihr ruhmreiche Vergangenheit poche
Bei dene geheerts eichentlich zum gude Ton, daß mer ſe
z im Notfall leßt mer ſich ſe vum Dockter verſchreiwe . .
däre Beziehung kann Darmſtadt allerdings net ganz mit,
das unſer Waſſer bedrifft, däß eichend ſich zwar äwen=
RHHRHHHA
STADT. VERKEHRSAMT
HHHHHHHA
die Bräſche ſchmeißt, un dhut den Geburtsfehler widder
aus=
wetze un dhut Darmſtadt vorm Geſtade der Vergäſſenheit errette,
indem’s nooch alle Reecheln der Verkehrspuſſaaſch Fremde hierher
luxe dhut.
Nemlich däß is die Haubtſach, un dodriwwer muß mer ſich
klar ſei, daß mer die Fremde zuerſt emol erei bringe muß in
die Stadt, eh’ mer vun=en broffidiern kann. Un wann mer ſe
glicklich erei gebracht hott, dann muß mer ſich endſprächend
uff=
fiehrn, daß ſe ſo lang wie meechlich bleiwe, un däß is emol ſo
klar wie Kleesbrieh, je lenger daß ſe bleiwe, deſto mehr kann
mehr vun=en broffidiern. Mer hott zwar uff unſern Ratskeller
als „Fremdefall” alle Hoffnung geſetzt, awwer däß war doch en
glenzender Verſager. Däß därf aam awwer net kobbſchei”
mache. Schließlich hawwe mer, — außer dem Ratskeller, noch
mehr Sähenswärdichkeite un Märkwärdichkeite. Zum Beiſpiel:
s Landesmuſeum, es Schloßmuſeum, es Gewärwemuſeum, es
Borzzelahnmuſeum, es Stadtmuſeum, die Kinſtlerkollonie, der
Zuſtand vum Balleegadde, die hohlbaaniſch Maddonna, die
Denk=
mäler vun de ganz alte Landgrafe, der Springbrunne im
Härrn=
gadde, des neirennofierte Geriſt am alte Schloß, es Theater, die
Drauwe, des Grab vun de große Landgräfin, em Niebergall ſein
Grabſtaa, des neierbaute Geburtshaus vum verſtorwene Liewich.
— Alſo däß is nor däß, was mer ſo in de Eil ei gefalle is, un
ich bin ſicher, däß neie ſtädtiſche Verkehrsamt kann aus
Eichenem heraus noch allerhand Sähenswärdichkeite un
Märkwärdichkeite nahmhaft mache, die wo de Fremde ſicher viel
Fragd mache un wo Neigieriche hierherlocke. 8 Wichdichſte is,
daß ſich die Sach erumſchwätzt — „Einer ſagt’s dem Andern!“
in unſer Glick als Fremdeſtadt is gemacht. Es kimmt nor druff
a', daß die Sach richdich uffgezoge wärd. Un wichdicher, als
wie die „Sähenswärdichkeide” ſin, meiner Maanung nooch, die
„Märkwärdichkeite‟ — Dann Sähenswärdichkeite hawwe annern
Städt aach; awwer an Märkwärdichkeite do haberts. Un
däß is unſer Forß, do miſſe mer druff erum reite.
Leider muß ich ſage, do hott de Verkehrsverein verſagt. Gott
ja, er hott ſich eifrich un mit Erfolg bemieht, defor zu ſorje, daß
mer gude Zugverbindunge krickt hawwe. Awwer gude
Zug=
verbindunge, die hawwe annern Städt äwenfalls, däß is net grad
was Beſunneres, ſundern eher was Sälbſtredendes, wo
annerwärts gornet ſoviel Wäſe devo gemacht wärd. Wie geſagt,
wichdich is, daß mer de Fremde, wann ſe erſt emal da ſin,
was zeicht. Un do verſpräch ich mer vun unſerm neie ſtäbtiſche
Verkehrsamt ſehr viel.
Zum Beiſpiel, welch Stadt hott noch ſo zwaa ſcheene
Denk=
mäler uffzuweiſe, wo nix owwedruff ſteht, ſundern bloß
vorne=
dra, nemlich: wer’s ſei ſoll; un wo’s alſo ganz der Fandaſie
vun de Begucker iwwerloſſe bleibt, ſich denjeniche welche wo
druff geheert, vorzuſtelle, wie’s=em baßt. Ich fiehr jeden
Fremde zu de Denkmäler vun de alte Landgrafe, un ich muß
geſteh, ich hab noch immer Eidruck geſchunne. Ja neilich hott
ſogar aaner gemaant, die zwaa Landgrafe mißte Zwingling
ge=
wäſe ſei, weil ſe ſich ſo ehnlich ſähe.
Daß ich’s nadierlich aach nie verſäum, mei Beſuch an
Niewergall ſein Grabſtaa zu fiehrn, kann mer ſich denke. Dann
welch Stadt hott noch en Dichter uffzuweiſe, der wo vun ſeine
Vadderſtadt mit=eme gebrauchte Erbbegräbnis, un=eme
gedragene Grabſtaa „geehrt” is worm . . .
Un jetzt erſt des nonblußuldraſte: e Geburtshaus.
vun=eme beriehmte Mann, wo erſt nooch de Geburt gebaut is
worrn! — Bidde, wer kann do iwwerhaubt noch mit?! — Loſſe
Sie emol däß driwwe bei de Amerikaaner bublick wärrn, die
kumme in helle Scharn, dann uff ſowas ſin die ſchaff, wie e Gans
uff=en Ebbelkrotze. Däß is des Glanzſtick vun de
Darm=
ſtädter Märkwärdichkeite!
Wie geſagt, ich ſetz mei ganz Hoffnung uff däß neie „Städtifche
Verkehrsamt”, und ich bin der felſefeſte Iwwerzeichungt es
wärd net ruhe un net raſte, bis langſam aus Darmſtadt „der
Vornehmen” — Darmſtadt „die Märkwärdiche” wärd. Sage
Se, ich hetts geſagt.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Die Woch hawwe ſe de Landdag
ſpaziern gefiehrt. Awwer net ſoo, wie mir als vun de Schul.
ſpaziern gefiehrt ſin worrn, un wo ſich jedes s Eſſe for de ganze
Dag hott mitbringe miſſe: zwaa hadde Eier, en Ranke Brod un
e Flaſch kalte Kaffee; ſundern dene wärds bekwehm gemacht, die
brauche net zu laafe, ſundern jeder Gickelsſchritt wärd per
Audo=
buß gemacht, ſoweit net aaner e eichenes hott odder aam aans
dienſtlich zuſteht. Offe geſtanne, mir weer’s liewer gewäſe, ſie
hette die Fahrt in de Odewald per Bahn gemacht, do hette
ſe wenichſtens emol mit unſerm vorſintflutliche, ſozuſage antieke
Oſtbahnhof Bekanntſchaft mache därfe, der wo äwenfalls zu
de Darmſtädter Sehenswärdichkeide odder Märkwärdichkeite
zehlt . . . Im allgemeine muß ich jo geſteh, ſo en
Landdags=
ausflug, der hott jo aach entſchiede was for ſich, do lärne die
Brieder doch aach emol däß kenne, vun dem ſe es ganze Johr
babbeln, un dhun drufflos reſchiern, als „Im Namen des Volkes”
un ſo. Annernſeits will „däß Volk”, däß wo alſo for all däß,
was die a’ſtelle, ſein gude Name hergäwwe muß, emol ſähe, wie
nu eichentlich ſo=en Landdagsabgeordenter in Wärklichkeit
eichent=
lich ausſieht. Hoffentlich hott des Odewäller Volk do kaa
Endei=
ſchunge erläbt! Denn im allgemeine ſtellt mer ſich unner ſo Art
Leit wunners was vor, un im große ganze ſähe ſe, waaß
Gott, net viel annerſter aus, als wie mir gewehnliche Menſche
aach . . . Sälbſtredend hawwe ſe aach in dene Ortſchafte, wo ſe
ei gekehrt ſin, allerhanda Redde gehalte (Gott, ſie kenne’s halt
net loſſe, ’s is gradezu krankhaft!) un hawwe de Leit allerhanb
verſproche. Awwer verſpräche un halte, däß is zwagerlaa; es
wärd ſich weiſe, hott ſäller Weißbinder geſagt . . .
Der zeitgemäße Haushalt.
ferg!
wel
ai
M
Ile, wollene Sommermäntel zu reinigen.
idſam die allgemein beliebten, modernen Sommermäntel
id, ſo ſehr wollen ſie doch auch im Gebrauch geſchont ſein.
ſten läßt man ſie erſt gar nicht ſo unſauber und einer
den Reinigung bedürftig werden, ſondern gewöhnt ſich
ſie regelmäßig ein= bis zweimal monatlich ſachgemäß zu
eln, um ſie rein und tadellos im Ausſehen zu erhalten.
ſt klopfe man ſie tüchtig aus, um ſie ſtaubfrei zu machen,
reite man ſie auf dem Plättbrett aus und überreibe ſie
em zuſammengeballten weißen Leinentuch, das man
ſtän=
einer Löſung von einem Liter lauem Waſſer und einem
1 Quedlin auswäſcht und auswindet. Trotzdem es nur
angewendet wird, nimmt es doch allen Staub vom
Ge=
entfernt alle Gebrauchsſpuren gründlich. Mit in kaltem
V2. ausgewundenem Tuche ſtrichweiſe nachgerieben, wird der
n Bügel zum Trocknen frei aufgehängte Mantel wie neu
Ael en und meiſt keiner Bügelarbeit mehr bedürfen.
Sommer=Gerichte von Reis.
ir die immer ſchlechter werdenden Kartoffeln bildet Reis
bortrefflichen Erſatz. Mit Waſſer oder Fleiſchbrühe dick
Utollen, eignet er ſich als ſättigende und nahrhafte Beilage
Dem Fleiſchgericht. Beſonders mannigfaltig läßt er ſich
als ſelbſtändiges Gericht bereiten und ſollte namentlich im
er, ſeiner leichten Verdaulichkeit wegen, wöchentlich mehr=
I der einen oder anderen Form auf dem Tiſch erſcheinen,
eines von jenen wenigen Nahrungsmitteln iſt, welche
nie=
eberdruß erzeugen oder Magenverſtimmung verurſachen.
Siswürſtchen und Miſchgemüſe. 19 Pfund Reis
an mit halb Milch, halb Waſſer weich. Erkaltet, gibt man
ek und 1 Taſſe geriebenen Schweizer= oder Parmeſankäſe,
Ind Pfeffer darunter, formt kleine Würſtchen, wendet ſie
Mehl und geſiebter Semmel, bäckt ſie braun und reicht ſie
ſchgemüſe.
Isbudding mit Spinat. Dick ausgequollenen Reis,
Ein abwechſelnd mit ſämigem Spinatgemüſe in eine vor=
** Dackform, ſtreut würflig geſchnittenen gekochten Schinken
menreſte dazwiſchen, ſchließt oben mit einer Lage Reis ab.
* Sier mit Milch, 1 Teelöffel Mehl tüchtig, gießt über den
II9 und läßt ihn ½ bis 34 Stunde im Ofen backen.
„Speiſezettel.
Untag: Spargelſuppe, Spargelgemüſe mit Rumpſteaks,
ime. — Montag: Reispudding mit Spinat.
Stag: Makkaroniauflauf mit Schinken. — Mittwoch:
„Ei9ammelfleiſch. — Donnerstag: Rindshaſchee mit
* Freitag: Gefüllter Fiſch mit Dillſoße. — Sams=
Aoruchen mit grünem Salat.
ADAMSON BRINGT DAS MOBILIAR IN ORDNUNG.
D
G. Berlin.
Aus dem Album: Adamson, Humor. Verl
Das Abendkleid
im Sommer.
Endlich iſt die Rieſenflut
geſellſchaft=
licher Ereigniſſe vorüber! Die
nimmer=
müden Statiſtiker haben feſtgeſtellt, daß
es noch nie einen derartig von offiziellen
und privaten Veranſtaltungen erfüllten
Winter gegeben habe wie den
vergange=
nen. Aus berufenem Munde wurde gegen
dies Uebermaß proteſtiert, von Kennern
wurde behauptet, nach ſolchem Winter
müſſe unbedingt eine allgemeine Feſt=
und Tanzmüdigkeit ausbrechen. Unſere
Damep aber rüſten inzwiſchen, unbewegt
von dkeſen düſteren Prophezeiungen, die
fommerliche Garderobe, in der natürlich
ein oder mehrere Abendkleider nicht
feh=
len dürfen: Réunions in den Badeorten,
Gartenfeſte bei guten Freunden, letzte
Premiéren der zu Ende gehenden
Theaterſaiſon — es wird noch genug
Verwendungsmöglichkeiten für elegante
Abendkleider geben, auch wenn die
offi=
zielle Geſellſchaftsſaiſon längſt zu Ende
iſt! Aber dieſe neuen Abendkleider, die für
ſolch ſommerliche Veranlaſſungen erdacht
wurden, haben doch einen anderen
Cha=
rakter: „Leicht, leichter, am leichteſten!“
lautet die Parole für die Wahl des
Materials: Crepe Georgette, hauchzartes
Seidenmuſſeline, China= und Satinkrepp,
Chiffon und Spitzen, alles, was elegant,
leicht und graziös verarbeitet werden
kann, genügt dieſer Forderung. Für die
Form aber gibt es eigentlich gar kein
Ge=
ſetz, wenn man nicht die Vorliebe für
alles, was loſe, zipfelig, mit einem Wort
kapriziös und luſtig wirkt, als ſolches
anſehen will. Im übrigen aber prägt ſich
in all den Abendkleidern das Beſtreben
aus, den Stil der Zwangloſigkeit, der
ſcmmerliche Geſelligkeit kennzeichnet, auch
in der Form des Kleides zur Schau zu
tragen. Deswegen vermeidet man alles
Prunkhafte, geht ſparſam mit den
glitzern=
den, ſchimmernden Effekten des Straß,
der Perlen, der Gold= und
Silberſticke=
reien um, wählt liebenswürdig=heitere
Farben, unter denen ein ſanft
verſchwim=
mendes Blau und eine Fülle von
Varia=
tionen des Gelb ſicher allgemeinen
An=
klang finden werden. Schwarz aber wird
Das Dirndlkleid.
Die Anhängerinnen der reizenden Dirndltracht ſollten
bei der Wahl eines Dirndlkleides in erſter Linie den
prak=
tiſchen Wert dieſer Kleider bedenken. Das vergeſſen leider
ſo viele Frauen und beſchaffen ſich Modelle, die beſſer für
einen Maskenball wie für die ſchöne freie Natur geeignet
ſind. Man braucht ja nicht auf Garnierungen und auf
lebhafte, fröhliche Farben zu verzichten; im Gegenteil,
Farben wirken in freier Natur immer beſonders hübſch
und betonen außerdem das Ländliche dieſer Kleider.
Aber in der Form, im Stoff, in der Muſterung, in der
Garnierung und nicht zuletzt in allem Drum und Dran
ſollte alles Gewollte und Uebertriebene vermieden
wer=
den, denn es ſieht nicht hübſch aus, wenn ein gar zu
geputztes Dirndl durch Wälder und Berge wandert.
Und, darüber ſind wir uns doch einig, meine Damen,
daß ein Dirndlkleid nur da wirkt, wo es hinpaßt und
hingehört, und nicht in die Stadt oder gar an die Seei
da es iſt wirklich gar zu deplaciert und etwas lächerlich!
— Alſo haben wir ein einfaches, kleidſames Modell
ge=
funden, dann kommt die Wahl des Stoffes. Auch hier
ſollte man wieder nach dem Grundſatz zu Werke gehen,
daß das Einfachſte meiſt das Hübſcheſte iſt. Es gibt ja ſo
reizende Stoffe, Muſſelin, Satin, Kattun, einfarbig und
deswegen keineswegs ganz ver
Man will ſich doch nicht der
Wirk=
rauben, die das Gegeneinander ein
ſpitzen Ausſchnitt von den Hüft
aufſteigenden und von der Ta
ſtumpfer Spitze abſteigenden eing
Teiles und zweier ſeitlich von
Schmuckagraffe ausgehenden, zipfe
Rock überragenden Teile aus der g
den Seide zum ſtumpfen Matt des
ſiblen Krepp=Satins bilden könne
Herrſcht hier noch Symmetrie, ſo
anderswo das Gegenteil: die ſchief
Man hat ſich an griechiſche Vorbil
gelehnt, als man den Tunikarock
nem ſchrägen Anſtieg der Linie e
ſtilgemäß wiederholt am Oberte
Kleides ein breiter Volant mit ein
der Achſel ausgehenden aufgeſcht
Waſſerfallteil dieſe Linienführun
Eindruck tunikamäßiger ſeitlicher 9
wird noch verſtärkt durch eine
agraffe, die in der Hüfte das Kl
um die Figur legt und für die M
der noch immer vorſchriftsmäßigene
heit der zweigeteilten Silhouette ſo
Wo ſie nicht im erwünſchten Ma
handen iſt, da hilft man ſich au
Abendkleid mit der ſtreckenden 2
ſenkrechter Linien. Weiße Blende
gefaßt mit ſchimmernden Perlen,
ſich um den flachrunden Ausſchn
zum ſchmalen Stoffgürtel herniel
ſie ihre Fortſetzung am Rock in zu
ten finden. Weitere Falten — ſie 1
unter einer in moderner Linie auf
den, eng die Hüften umſchließende
hervor — unterſtützen die ſtrecken!
kung und überragen den Sau
weißen Unterkleides, der vorn
wird, ſo daß auch der modernſte
linie: vorne kürzer als hinten, voll
wird (C). Die ſtets graziöſe Fo
Bolero darf natürlich auch nicht
Auch ſie zeigt den modernen Zug
gleichmäßigkeit und iſt vorn kürzer
Rücken. Harmoniſierend dazu ſter
der Volant, der den Rock bildet
aufwärts und iſt genau wie der
mit einem angeſchnittenen Waſſe
beſchwingt und ſommerlich luſtig g.
Silberſtickerei bildet an Schult
Hüfte Paſſen, die natürlich ebenf
aufſteigenden Bogenlinien zeige
Zu allen Modellen ſind
Lyon=
erhältlich.
ganz einfach gemuſterte, getupfte, geſtreifte und 1
Wer höher hinaus will, kann auch einen leichte
oder eine andere anſpruchsloſe Seide nehmen. Zu
piel unſer Modell „b” ſieht beſonders reizend aus
mann es aus quergeſtreiftem Taft arbeitet. Ein ri
praktiſches und zweckentſprechendes Dirndlkleid
erſte unſerer Serie: der hellgrundige, bunt
Muſſelin iſt ganz einfach, mit einem ſchlichten
mit kurzen Aermeln und viereckigem Ausſchnitt ur
zem, weitem Rock gearbeitet. Den Schick bekomt
Kleidchen durch das glockig geſchnittene Schößchen
einen einfachen Beſatz, aus ſchmalen ſchwarzen
bändchen und aus farbigen Knöpfen, die das Klei.
wie es einem echten Dirndl zukommt, ſchließen.
und ganz harmlos in der ganzen Aufmachung iſt au
etzte Modell auf unſerer Zeichnung. Dieſes
Kle=
aus einfarbigem und gemuſtertem Muſſelin kombin
hat den Vorzug, daß es mit langen Aermeln gee
ſt, alſo den Damen, die aus irgend einem Grun
kurzen Aermel nicht lieben, beweiſt, daß ſelbſt ein
kleid mit langen Aermeln reizend ausſehen
kann=
elegant wirkt auch ein anderes unſerer Modelle
beſteht aus einem flott beſtickten hellfarbenen Lein
einer allerliebſten weißen Batiſtbluſe und einer ie
geſchnittenen Weſte aus farbigem Leinen, das ei=
Tönung der geſtickten Blumen haben ſollte. Etwas
ſicht iſt hier bei der Wahl der Farben geboten —
viel an Buntheit könnte leicht den hübſchen kunſtg
lichen Charakter des Kleides zunichte machen. — 3*
Modellen ſind Lyon=Schnitte erhältlich.
Ein ſchickes Dirndl=
Jäckchen.
Wer ein Dirndlkleid trägt, muß
unbedingt auch eine paſſende Hülle für
kühle Tage haben. Unſer Modell iſt
in der Form der Seppl=Jacken
gear=
beitet. Nur der kokette, zackig
ausge=
ſchnittene Blendenbeſatz beweiſt, daß
das abgebildete Jäckchen für eine
Frau erdacht iſt.
Kleinigkeiten für den Bug=
Anzug.
Zu einem Dirndl gehört auch ein Bua. Und ein
Bua braucht auch allerlei ſchmückendes Beiwerk für
ſeinen ländlichen, kleidſamen Anzug: eine Krawatte
aus bunt bedrucktem Stoff, von einer Hornſchnalle
zuſammengehalten, einen ſchicken Gürtel aus Leder,
dem allerhand Figuren aufappliziert ſind, und ein
keckes Hütchen aus grünem Filz oder Stroh mit der
obligaten langen ud wippenden Feder,
ner 160
mne r
nd e
s D
im
1
Pu
Oaaustiegsrin.
Roman von Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)
meinſt du, ich ſoll die Rolle der Ozeanfliegerin
ſpie=
gte Vika geſponnt.
veiner Stelle würde ich mich nicht einen Augenblick
be=
vob er zurück. „Das wäre ja zum Heulen, wenn du
gem alles ſo grandios gelungen iſt, ausſpringen
woll=
n Gott, was riskierſt du denn?”
uncht zu werden,” meinte Wiesner lakoniſch.
Dame? In Amerika?” beſtritt Carry. „Was fällt
Exſtens iſt alles ſo wundervoll arrangiert, daß eine
a ausgeſchloſſen iſt, und wenn auch nicht. Was geht
an? Sie iſt engagiert. Für die Reklame iſt ſie nicht
tlich. Der Impreſſario zaubert dem Publikum etwas
ſie aſſiſtiert dabei wie eine hübſche Figurantin reinem
nſtler.”
verliere ich in deinen Augen nichts?” wollte Vika wiſſen.
gott! Du, Vika! Die beſte Partie auf dem Erdball!”
v enthuſiaſtiſch. „Du in meinen Augen verlieren? Im
Als ich dich auf dem eiskalten, langweiligen Gipfel
ruhmes wähnte, da warſt du mir . .. wie ſoll ich ſagen
3 unheimlich. Aber jetzt rückſt du mir menſchlich näher.
n mein Herz, Liebling!” fügte er mit ausgebreiteten
inzu.
ruhrte ſich nicht vom Kamin. Ihre Augen wanderten
lich von Carry zu Wiesner und von Wiesner zu Carry.
emerkte ſie um Wiesners Lippen einen ſeltſamen Zug.
ſie eine photographiſche Platte in der Seele gehabt,
1tszug hätte ſich ihr nicht unauslöſchlicher einprägen
*Viesners Lippen lag unverkennbar — Verachtung.
yrang ſie auf den Steuermann zu. Ganz dicht trat ſie
ih eran. Tief blickte ſie ihm in die Augen und ſagte, vor
bebend:
en Sie Herrn Smith, daß ich ganz geſund bin.
Voll=
d=ſund. Er ſoll mein erſtes Auftreten anſetzen, wann er
inetwegen morgen. Ich brenne darauf, vor das
Pu=
treten. Einerlei, ob mich gewiſſe Leute deswegen ver=
12. Kapitel.
New Yorker Blätterwald wiederhallte von Vika. Ein
es Blatt brachte ein Interview mit J. Th. Smith, ein
Blatt ein noch längeres mit Mr. D. Haſpergough, ein
Conntag; den 10. Juni 1928
drittes ein Interview mit dem Arzt, der Vika behandelt hat, ein
viertes ein Interview mit der Krankenſchweſter, die Vika
ge=
pflegt, ein fünftes ein Interview mit dem Landarbeiter, der als
erſter bei dem umgekippten=Flugzeug angelangt war .. . . nur
ein Interview mit Vika ſelbſt brachte kein Blatt. Ein
Reklame=
trick des Managers, um die Neugierde zum Exzeß aufzuſtacheln.
Eine Audienz beim Dalai Lama war leichter zu erreichen als
eine Unterredung mit Vika. Sie bewohnte mit ihrer Schutzgarde
die Bureaus der Export= und Importfirma J. Th. Smith. Der
Manager weigerte ſich hartnäckig, Vika vor ihrem erſten
Auf=
treten in ein Hotel ziehen zu laſſen. Aber ihr überlebensgroßes
Bild lachte von allen Anſchlagſäulen, die Lichtreklame in allen
Theatern, Varietés und Kinos verkündeten das epochale
Ereig=
nis, und ein Luftſchiff ſtreute über New York zweihundert
Meter=
zentner Ankündigungen des erſten Auftretens Vikas.
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(7515a
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören,
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Am Tage vor dem erſten Auftreten hatte Briſſac eine kleine
Auseinanderſetzung mit Carry. Der Halbfranzoſe war der
An=
ſicht, daß er ſeinem Kompagnon nunmehr genug vorgeſchoſſen
habe, und daß es an der Zeit wäre, ein Bächlein, von dem um
Vika wogenden Goldſtrom, in die eigene Taſche zu leiten. Carry
hingegen vertrat den Standpunkt, daß er ſeiner Braut vor ihrem
erſten Auftreten nicht mit Geldangelegenheiten läſtig fallen könne.
Briſſac zog ſchweigend aus ſeiner rückwärtigen Hoſentaſche
einen Browning, ließ die Patronen herausſpringen, drückte ſie
langſam wieder ins Magazin, ſteckte die Waffe wieder ein und
ſagte drohend:
„Es iſt nur, mein Junge, damit du nicht denkſt, daß ich ein
Waſchlappen bin.”
Wenn Briſſac wußte, daß irgendwo Geld zu haben war,
pflegte er die Angelegenheit nicht gerne aufzuſchieben. Er ſchritt
ungeſäumt an das Inkaſſo. Und zwar am Tage der Premiere.
Das ſchien ihm am wirkungsvollſten. Er war durch Carry
eini=
germaßen über die Perſönlichkeiten in Vikas Umgebung
orien=
tiert, wußte, daß Haſpergough und J. Th. Smith die Finanziers
ſeien, aber mit einem der beiden an dem Tage unter vier Augen
zu ſprechen, hätte nicht einmal der Präſident der Vereinigten
Staaten zuwege gebracht, und ſo beehrte er Wiesner mit ſeinem
werten Beſuch. Er hatte mit eigenen Ohren gehört, daß Wiesner
eingeweiht war, übrigens ſchien ihm die wuchtige Perſönlichkeit
Wiesners eines der beachtenswerteſten Bollwerke vor den Kaſſen
des J. Th. Smithſchen Umternehmens, und Briſſac hatte die
Praxis, zunächſt die Haupthinderniſſe us dem Wege zu räumen.
Wiesner war im Begriffe, ſeine Mitwirkung beim J. Th.
Smithſchen Unternehmen zu beendigen und unter dieſe
Lebens=
periode einen dicken Strich zu machen. Den Steuermannspoſtem
auf der Revenge hatte er gekündigt, J. Th. Smiths Einladung,
Vibas erſtem Auftreten beizuwohnen, abgelehnt. Außer Stande,
dem Mädchen noch einmal Aug’ im Aug’ gegenüberzutreten, war
er gerade dabei, ihr einen Abſchiedsbrief zu ſchreiben, als Briſſae
eintrat.
Wiesner erkannte ihn augenblicklich wieder. Das war der
Mann, den er in Carrys Geſellſchaft in dem kleinen
Zigarren=
laden in Brockton geſehen hatte.
Briſſac nahm Platz, erzählte mit plumper Vertraulichkeit,
daß er direkt aus New Orleans komme, daß er ſich ein Billett
für das erſte Auftreten Vikas gekauft habe, ſchimpfte auf die
ge=
pfefferten Eintrittspreiſe und taxierte, daß J. Th. Smith ein
Bombengeſchäft machen müſſe.
Wiesner unterbrach ſeinen Wortſchwall und fragte nach
ſei=
nen Wünſchen.
„Sollen Sie hören, Sir,” entgegnete Briſfac mit einem
widerwärtigen Lachen, „eigens deshalb hergekommen. Nämlich
mir iſt das Kleingeld knapp geworden. Alles auf das verdammte
Theaterbillett draufgegangen. Es wäre nett, wenn Sie mir mit
ein paar hundert Dollars aushelfen wollten.”
Wiesner zog erſtaunt die Augenbrauen hoch. Briſſac lachte.
„n Spaß, was?” meinte der Erpreſſer, „na, Sie werden mich
bald verſtehen.‟ Er warf einen mißtrquiſchem Rundblick um ſich
und fügte leiſe hinzu: „Wir können doch hier unbelguſcht reden?”
„Ich wüßte nicht, daß wir Geheimniſſe miteinander hätten,”
gab Wiesner befremdet zurück.
Briſſac lachte, als kitzle ihn jemand.
„Doch, doch, wir haben Geheimniſſe,” pruſtete er, „und ſo
verdammt heikliche . . . aber ich will nicht reden . es könnte
doch, ſo ine niederträchtige Spürnaſe beim Schlüſſelloch lauern.
Sehen Sie her." ich zeig’ Ihnen etwas,” er zeigte auf das
Tin=
tenfaß auf Wiesners Schreibtiſch und ſagte: „Das iſt Hamburg,”
dann legte er die Löſchwiege auf den Tiſchrand und ſagte: „Das
iſt New York,” dazwiſchen legte er eine Streichholzſchachtel und
flüſterte: „Das iſt ein Schiff und mein Zeigefinger iſt das
Flug=
zeug.” Nun hüpfte er mit dem Zeigefinger vom Tintenzeug auf
die Streichholzſchachtel, ſchob ſie zum Tiſchrand und hüpfte mit
dem Finger auf die Löſchwiege. Die Geſte war nicht
mißzuver=
ſtehen.
Wiesner ſprang überraſcht auf.
„Keine Aufregung, Sir,” ſagte der Andere, „Briſſac iſt ein
Mann, der zu ſchweigen weiß. Sacrebleu, ich müßte ja ein Idiot
ſein, wenn ich mir mit Schwätzerei ſo ime wundervolle Geldquelle
verſtopfen wollte. Allerdings . . .” fügte er mit einem
drohen=
den Blick hinzu, „meine Diskretion koſtet Geld.”
(Fortſetzung folgt.)
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Brief=
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