Darmstädter Tagblatt 1928


07. Juni 1928

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OSTEkeftiet

Einzelnummer 10

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 157
Donnerstag, den Z. Juni 1928.
191. Jahrgang

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Die Kölner Tagung des ſozial=
emokratiſchen
Parteiausſchuſſes.
G Frage der Großen Koalition. Starke
Apſis bei den bürgerlichen Parteien. An=
wärter
auf die Miniſierſeſſel.
Köln, 6. Juni.
eute vormittag 10 Uhr wurde im Volkshaus die Tagung
m ozialdemokratiſchen Parteiausſchuſſes durch den Partei=
enden Otto Wels eröffnet. Es ſind etwa hundert Vertreter
llen Teilen Deutſchlands anweſend, unter ihnen zahlreiche
ieder des Reichstages und der Landtage. Das politiſche
at erſtattete der Fraktionsvorſitzende Hermann Müller=Fran=
Die Verhandlungen ſind vertraulich und werden mit einem
hten des Parteiausſchuſſes über die Stellung der Sozial=
ratie
zur Regierungsfrage abgeſchloſſen werden. Im Par=
tsſchuß
ſoll ſich Hermann Müller, für die Bil=
g
der Großen Koglition ausgeſprochen haben. Ueb=
3 vertrete die überwiegende Mehrheit des Parteiausſchuſſes
gleichen Standpunkt. Man habe die Abſicht, Hermann
ler als Reichskanzler, Severing als Reichs=
inminiſter
, Hilferding als Finanzminiſter
ſchlagen. Darüber hinaus beanſpruche die Sozialdemokra=
Partei noch zwei weitere Miniſterſitze.
Der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß hat in Köln nach
mehrſtündigen Beratung, der allerdings vorher vertrauliche
rechungen von erheblicher Dauer vorausgingen, einen Be=
3 gefaßt, der ſo nichtsſagend iſt, daß er feſtgehalten zu wer=
derdient
. Er beſchränkt ſich auf die beiden Sätze: In dem
nis der Reichstagswwahlen hat das deutſche Volk den Willen
det, daß die Sozialdemokratie die Führung der Regierungs=
ir
einleitet. Das iſt nach allem, was aus ſozialdemokrati=
Kreiſen vorher bekannt geworden iſt, reichlich wenig. Die
elle Parteileitung hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß
der Kieler Parteitag die grundſätzliche Vollmacht zum Ein=
u
die Koalitionsregierung erteilt habe und der Vorwärts
davon geſprochen, daß der Parteiausſchuß gewiſſermaßen
ſutachten abgeben würde, das der Fraktion den Weg ebnen
Davon ſteht in dem Communigué nichts. Man kann dar=
den
bürgerlichen Parteien innerhalb des Parteiausſchuſſes
diel ſtärker geweſen iſt, als die Parteiführung vermutet hat,
B ſie mehr als dieſe Redewendung mehr demokratiſcher Art
herausholen konnte, daß ſie vor allem nicht unbegrenzte
n eingeleitet werden. Es ſollte uns auch nicht Wunder neh=
wenn
das zu bedeuten hat, daß vor dem Abſchluß der Ver= auf alle bürgerlichen Parteien ausdehnen müßte. Das wäre alſo
ungen außer der Fraktion auch der Parteiausſchuß noch
11 gehört werden ſoll, um ſeine Zuſtimmung zu geben, daß
Zewiſſermaßen der Parteiausſchuß die Fraktion unter Vor=
ſſchaft
geſtellt hat. Wir geben zu, daß das eine Frage der werden kann.
Pketation iſt. Es kann ein ausſchlaggebendes taktiſches
ent geweſen ſein.
im ſo notwendiger iſt es aber jedenfalls, daß die Verhand=
Sgegner der Sozialdemokraten, wie bisher vorſichtige Zurück=
19 üben und den Sozialdemokraten die Verantwortung für
Peitere Entwicklung überlaſſen. Wenn wir recht unterrichtet
in dieſe Stimmung auch in der Sitzung des Partei=
ſandes
der Deutſchen Volkspartei am Mitt=
7 zu Tage getreten. Dabei iſt auch dem Reichsaußenminiſter
Die Beratungen des Parteivorſtandes Bericht erſtattet wor=
Der weitere Verlauf der Dinge wird nun der ſein, daß der
Ionsvorſitzende Hermann Müller dem Reichspräſidenten
Indenburg dann aber auch die übrigen Parteiführer emp=
* wird und dermutlich um die Mitte der kommenden Woche
n wid. Er wird bei Zentrum, Demokraten und bei der
tungen über die Große Koalition finden, allerdings auch
De7 Sozialdemokraten möglich iſt. Es wird dann Aufgabe
Sozialdemokraten ſein, zu zeigen, daß ſie bereit ſind, von dieſem Dampfer an die Citta di Milano ſtammt und von den
Pahlverſprechungen auf den Boden herunterzukommen, dann daraus einen Hilferuf Nobiles konſtruiert.
Deil mit den bürgerlichen Parteien in finanzieller, wirt=
aicer
und ſozialer Hinſicht eine Zuſammenarbeit möglich
Licht wird es ganz gewiß nicht ſein, zu einer Verſtändigung
Daß die Sozialdemokraten außer der Kanzlerſchaft das
Lich niſterium beanſpruchen, für das ſie Herrn Severing
ai werden wohl bei den bisherigen Inhabern bleiben. Der
Jsheniſter Brauns hat bereits vor einiger Zeit zu erkennen
Seier im Amte zu bleiben. Dieſe Bedenken hat er aber
2ts auch ſchon früher geäußert. Auf das Reichsarbeitsmini= will die Braganza ausſchicken, die das Nordkap bei Nordoſt=
La eint aber die Sozialdemokratie Wert zu legen und hat
Aügen auf das Reichsfinanzminiſterium geworfen, das

vorläufig vom Zentrum noch nicht aufgegeben worden iſt, das
aber die Demokraten auch gerne für ihren Herrn Reinhold er=
halten
möchten. Anwärter auf die Miniſterſeſſel
ſind alſo mehr als genügend vorhanden. Die Frage der Perſonen
iſt aber erſt in zweiter Linie von Bedeutung, ſolange die ſach=
lichen
Grundlagen noch nicht geklärt ſind.

Rechtsanwalt Dingeldey, Darmſtadt,
der Landesvorſitzende der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, der
in unſerem Wahlkreis auf der Liſte ſeiner Partei an zweiter
Stelle hinter dem bisherigen Abgeordneten Exz. Dr. Becker
ſtand, tritt jetzt in den Reichstag ein, nachdem Dr. Becker, der
auch auf der Reichsliſte der Deutſchen Volkspartei gewählt iſt,
vereinbarungsgemäß das Mandat dort angenommen hat.
Ang übernimmt. Der Parteiausſchuß erklärt ſich damit ein= Die Vorgänge in der Liberalen Vereinigung
nden, daß die Fraktion die notwendigen Verhandlungen, werden jetzt von einem Teil der demokratiſchen Preſſe übereifrig
dahingehend kommentiert, daß jetzt die liberale Arbeitsgemein=
ſchaft
nicht nur im Reichstag, ſondern auch in den anderen Par=
lamenten
nur noch eine Frage der Zeit ſei, womit dann eine end=
gültige
republikaniſche Orientierung der Deutſchen Volkspartei
zum Abſchluß gekommne wäre. Die Deutſche Volkspartei hält es
mit Recht für notwendig, dieſe Voreiligkeit abzuwinken. Die
Tägliche Rundſchau ſieht den Grund darin, daß innerhalb der
Demokratiſchen Partei unter dem Eindruck der ſchlechten Wahlen
Ghließen, daß der Widerſtand gegen ein Zuſammenarbeiten Strömungen beſtehen zu einer ſtärkeren Anlehnung an die
Deutſche Volkspartei, daß aber andererſeits dieſe Beſtrebungen in
demokratiſchen Kreiſen ſelbſt auf großen Wiederſtand ſtoßen. Sie
ſtellt feſt, daß die Deutſche Volkspartei keine Veranlaſſung hat,
von ihrem bisherigen Kurs abzuweichen, verbindet aber damit
lachten erhalten konnte. Der Parteiausſchuß hat ſich ledig= den Gedanken einer taktiſchen Vereinigung der bürgerlichen Par=
Amit einverſtanden erklärt, daß die notwendigen Verhand= teien gegenüber der Sozialdemokratie, die ſich dann freilich nicht
auf Demokraten und Volkspartei zu beſchränken brauche, ſondern
dann die Wiederkehr des interparlamentariſchen Ausſchuſſes der
Parteien der Mitte, der aber mit der Liberalen Vereinigung
nichts zu tun hat, der durch ſolche Voreiligkeit nur geſchadet

Noch keine Spur von der Italia‟. Die
Ski=Patrouille gefunden.
* Berlin, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
Obwohl ſich inzwiſchen herausgeſtellt hat, daß die geheimnis=
vollen
Funkſprüche nicht von der Italia, ſondern von einer
dem Kölner Ergebnis Mitteilung machen wird, daß Herr ruſſiſchen Station ſtammen, wird von neuem behauptet, daß es
gelungen ſei, eine Antwort Nobiles aufzunehmen. In Nordſibi=
rien
war ein Funkſpruch aufgefangen worden, der die Worte
Herrn Müller mit der Bildung einer Regierung beauf= Wir ſind weit vom Land entfernt enthalte und den die Emp=
fangsſtation
Nobile zuſchreibt. Wenn man ſich aber vergegen=
ſchen
Volkspartei die grundſätzliche Bereitſchaft zu Ver= wärtigt, daß die Braganza bei ihrem Vorſtoß nach dem Norden
infolge der Eismaſſen in das offene Meer hinausgehen und da=
ſtarke
Skepſis, inwieweit eine Regierungsgemeinſchaft bei von der Küſte ziemlich weit weggehen mußte, ſo kann man
wohl mit einiger Sicherheit annehmen, daß das Telegramm von
anderen Stationen aufgefangen worden iſt, die Stationen haben
Die Hobby iſt bis an die Skaersbay vorgedrungen und der
Pilot Lützow Holm hat eine Reihe von Flügen unternomanen,
Dmmen. Um ſo törichter iſt es, daß jetzt bereits wieder be= die ihn ſchon ſehr weit führten und ihm einen Ueberblick über
ſen wird, Miniſterliſten aufzuſtellen, die wie die Pilze nach das abzuſuchende Gelände gaben. Da ſich die Wetterlage wieder
n Regen aus dem Boden ſchießen. Wir möchten dieſes weſentlich gebeſſert hat, konnte der Flieger ſeinen mehrſtündigen
I nicht mitmachen, weil es zu variationsreich iſt. Sicher iſt Erkundungsflug ſehr weit ausdehnen, mußte aber erfolglos zu=
rückkehren
. Er hat von der Italia keine Spur entdecken können.
Dafür kommt aber jetzt von der Hobby die erfreuliche Mit=
entieren
. Das Außenminiſterium und das Reichswehrmini= teilung, daß ſie die Küſte der Däneninſel gründlich durchforſcht
und an der Moſſelbay die von der Citta di Milano ausgeſandte
Alpenjägerpatrouille angetroffen habe. Die Patrouille hat das
ben, daß er aus Geſundbeitsrückſichten nicht im Stande iſt, Gebiet hinter der Küſte ſehr eingehend durchſtreift, hat aber eben=
falls
keine Spuren entdecken können. Eine ähnliche Patrouille
land erreicht hat. Die ar Bord befindlichen Schlitten und Hunde
werden zurzeit ausgebootet.

Sachſen nach der Reichstagswahl.
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen Mitarbeiter,
Dresden, Anfang Juni.
Der Ausfall der Wahl vom 20. Mai hat in der mitteldeutſchen
Hochburg der Internationalen, im freieſten aller deutſchen Frei=
ſtaaten
, der ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen Propaganda für Auf=
löſung
des Landesparlaments, zum mindeſten aber für die Beſei=
tigung
der von ſechs Parteien geſtützten, vorwiegend bürgerlichen
Regierung einen neuen ſtarken Antrieb verliehen. Schon in der
letzten Sitzung vor dem Wahlgange proklarnierte der vom Heidel=
berger
Parteitag der S.P.D. her bekannte ſozialiſtiſche Fraktions=
führer
Böchel aus Chemnitz die angeblich unweigerliche Notwen=
digkeit
, aus dem zu erwartenden Ruck nach links auch für Sachſen
praktiſche Folgen herzuleiten und das vom Altſozialiſten Heldt
geführte Kabinett, das von jeher nur die ſchwache Mehrheit von
vier Abgeordneten aufzuweiſen hat, zu beſeitigen. Kein Wunder,
daß dieſe Forderung nach der Wahl in der ſozialiſtiſchen Preſſe
Sachſens nicht verſtummen will, hat doch der 20. Mai, wenn man
die Reichsergebniſſe mit dem Ausfall einer Sachſenwahl gleich=
ſtellt
, mit der ja auch vor Monaten ſtark gerechnet wurde und
gerechnet werden mußte, die tatſächliche Ueberlegenheit der
Sozialiſten und Kommuniſten über die Geſamtheit der übrigen
Parteien in Sachſen, alſo die abſolute rote Mehrheit mit ſich ge=
bracht
. Wenn von den 96 Sitzen, die der ſächſiſche Landtag ver=
faſſungsmäßig
aufweiſt, durch die Parlamentswahl vom 31. Okto=
ber
1926 der Deutſchnationalen Volkspartei 14, der Deutſchen
Volkspartei 12, der Wirtſchaftspartei 10, den Demokraten 5, der
Aufwertungspartei 4, den Altſozialiſten 4, den Nationalſozia=
liſten
2, den Sozialdemokraten 31 und den Kommuniſten 14 zu=
gefallen
waren, ſo würde ein neuer ſächſiſcher Landtag auf Grund
der Reichstagswahlergebniſſe den bürgerlichen Parteien mit Aus=
nahme
der Deutſchnationalen Volkspartei, die einſchließlich des
ſächſiſchen Landvolks einen Sitz gewonnen hätte, und der Demo=
kraten
, die gleichfalls ein neuerrungenes Mandat verzeichnen
könnten, insgeſamt nur Verluſte gebracht haben. Die Wirtſchafts=
partei
hätte 2, die Deutſche Volkspartei und die Aufwertungs=
partei
je 1 Sitz verloren. Außerdem würden die zur Koalition
gehörigen Altſozialiſten 3 ihrer 4 Mandate einbüßen, während die
Nationalſozialiſten, die außerhalb der Koalition ſtehen, 1 Sitz
gewonnen haben würden. Auf der Gegenſeite hätten die Sozial=
demokraten
4 Mandate gewonnen und die Kommuniſten ihren
Mandatsbeſtand behauptet. Wenn auch die neue ſozialiſtiſch=
kommuniſtiſche
Mehrheit nur 2 Abgeordnete umfaſſen würde, ſo
wäre ſie doch ausreichend, das Zuſtandekommen oder auch das
Fortbeſtehen einer vorwiegend bürgerlich orientierten Koalition
zu verhindern. Freilich kommt dieſer rechneriſchen Auswertung
der Reichstagswahlergebniſſe für die ſächſiſchen Verhältniſſe nur
eine rein theoretiſche Bedeutung zu, die ſchon daraus erkannt
werden mag, daß die ſozialiſtiſch=kommuniſtiſche Siegergruppe
nach wie vor in ſich vollkommen zerfallen iſt. Eine ſozialiſtiſch=
kommuniſtiſche
Regierung wäre darum abſolut undenkbar ge=
weſen
und ein ſozialdemokratiſches Minderheitskabinett würde
ebenſo von der Maſſe der bürgerlichen Parteien wie von den
Kommuniſten nachdrücklichſt bekämpft worden ſein. Die praktiſche
Ausſichtsloſigkeit ihrer Machtpoſition würde denn die Sozial=
demokratie
zweifellos allein nicht dazu verleiten, auf Grund der
Reichstagswahlergebniſſe die Auflöſung des Landtags gebieteriſch
zu fordern, wenn ihr nicht ein beſonderes Moment die Poten=
zierung
ihres Verlangens nach Landtagsauflöſung und Neuwahl,
vor allem aber die zunächſt ins Auge gefaßte Beſeitigung der
Regierung aufzwänge. Es iſt das ihre Stellung zur ſogenann=
ten
Altſozialdemokratiſchen Partei, jenem Ueberbleibſel der ge=
mäßigten
23 ſozialiſtiſchen Abgeordneten des Landtags von 1922.
Stärker als alle Furcht vor der Verantwortung, die Regierungs=
geſchäfte
nach einer eventuellen Neuwahl übernehmen zu müſſen,
wiegt bei der S.P.D. der abgrundtiefe Haß, der ſich bis zur per=
ſönlichen
Verfolgung ausgewachſen hat, gegen die 4 Mandats=
träger
der A.S.P. und gegen den altſozialiſtiſchen Miniſterpräſi=
denten
Heldt. Dieſe Gruppe, die außer dem ſächſiſchen Miniſter=
dräſidenten
unter bekannteren Politikern auch Auguſt Winnig zur
Reichstagswahl aufgeſtellt hatte und mit dieſen Kandidaturen
reſtlos durchgefallen iſt, will die Sozialdemokratie, weil ſie die
Gefahr der von den Altſozialiſten vertretenen Mäßigung ſehr
wohl kennt, unter allen Umſtänden aus dem Parlament hinaus=
drängen
. Die Handhabe, die ſie dafür in dem Hinweis auf die
vollkommene Niederlage der A. S.P. bei der Reichstagswahl hat,
iſt theoretiſch zweifellos nicht ſchlecht, praktiſch indeſſen nur dann
verwertbar, wenn ſich die Demokraten bei einem eventuellen
ſozialdemokratiſchen Mißtrauensantrag gegen das Kabinett mit
S.P.D. und K.P.D. verbinden, aus der Koalition alſo aus=
brechen
. Wieweit dafür Ausſichten beſtehen, iſt zunächſt abſchlie=
ßend
nicht vorauszuſagen. Daß die Demokratiſche Partei in Sach=
ſen
mehr und mehr nach links abgleitet und daß ſie über ihren
vollkommenen Niedergang durch den bei Auswertung der Reichs=
tagswahlergebniſſe
für ſächſiſche Verhältniſſe zu errechnenden
Mandatsgewinn hinweggetäuſcht wird, dürfte hierbei nicht un=
beachtet
bleiben können. Würde eine neue ſächſiſche Regierung
nach Billigung eines Mißtrauensantrags gegen den Miniſter=
präſidenten
oder das Geſamtkabinett auch durch die Demokraten
auf der Bildfläche erſcheinen müſſen, ſo würden die Altſozialiſten,
wenn nicht ganz aus ihr verſchwinden, ſo doch auf ein mehr oder
weniger bedeutungsloſes Miniſterium zurückgedrängt werden,
nachdem ſie bis jetzt noch trotz ihrer geringen Mandatszahl neben
dem Miniſterpräſidium über das Arbeitsminiſterium verfügt
haben. Dieſe Wandlung in Sachſen kann immerhin als wahr=
ſcheinlich
bezeichnet werden. Für eine Landtagsauflöſung dagegen
iſt im Sinne der S.P.D. und der K.P.D. eine Mehrheit kaum zu
erhoffen. Zwar rüſten ſich die Sozialdemokraten, das demnächſt
zu erwartende Staatsgerichtshofsurteil, das die Ungeſetzlichkeit
des gegenwärtigen Landtags, wie früher bereits die der Volks=
vertretungen
in Bremen, Heſſen und anderwärts erklären dürfte,
für ſich auszumünzen, indeſſen hat der Landtag nach der Ver=
faſſung
allein über ſein Schickſal zu befinden, ſo daß bei der all=
gemeinen
Abneigung gegen ſeine Beſeitigung auch von dieſer
ſozialiſtiſchen Waffe nicht viel zu befürchten ſteht.

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Seite 2

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Nummer

Für Saarfreiheit-gegen Saarbetrug.
Der Bund der Saar=Vereine, die im unbeſetzten Gebiete
arbeitende freie Organiſation von Saardeutſchen und Saarfreun=
den
zur Deutſcherhaltung des Saargebiets, veröffentlicht ſoeben
den Aufruf für ſeine am 30. Juni und 1. Juli in Heidelberg ſtatt=
findende
8. Bundestagung. Die Tagung ſteht unter dem Motto:
Vaterland, Saardeutſchland ruft dich! Der Aufruf hat folgen=
den
Wortlaut:
Für Saarfreiheit gegen Saarbetrug!
Kein Quadratzentimeter ſaardeutſchen Bodens darf ver=
loren
gehen. Dies Wort des deutſchen Außenminiſters Dr.
Streſemann ſoll und muß ein Gelübde ſein für jeden Deutſchen.
Wir dienen damit dem Frieden Europas. Solange es noch eine
Saarfrage gibt, ſolange gibt es noch einen Unruheherd in Europa.
Und es herrſcht Unruhe, Beunruhigung an der Saar. Sie muß
auch uns ergreifen, weil neue Gefahren für das Saargebiet, für
deutſche Freiheit, für den europäiſchen Frieden heraufgezogen ſind.
In Frankreich hat eine neue Aktion eingeſetzt, durch die man
hofft, wenigſtens einen Teil des weitgeſteckten franzöſiſchen Zie=
les
an der Saar zu erreichen.
Das Saargebiet ſelbſt will man Deutſchland zurückgeben
es findet ſich keine Rechtsgrundlage, durch die man das
verhindern könnte
von einer Einverleibung der Saargebietsbevölkerung will
man wie großmütig!! abſehen
da der Wille der geſamten Bevölkerung, deutſch zu ſein
und heimzukehren, gar zu laut und gar zu überzeugend
hinübergeklungen iſt über alle Grenzen
aber die Saargruben ſollen Frankreich verbleiben!
Denn ſo ſagt eine vor kurzem in Paris begründete
Geſellſchaft zur Verteidigung der franzöſiſch= ſaarlän=
diſchen
Intereſſen die Saarfrage iſt nicht nur eine
nationale, ſondern auch eine wirtſchaftliche.
Das Programm, das dieſe Geſellſchaft entwickelt hat, die For=
derungen
, die ſie aufſtellt, die Leute, die hinter ihr ſtehen alles
das ſagt uns: die Gefahr für das Saargebiet iſt groß. Franzö= Ziele aufgedeckt haben. Sie kündigt freimütig ihren Willen an,
ſiſche Kapitalinveſtierung in der Saarinduſtrie, franzöſiſche Han=
delsniederlaſſungen
an der Saar, franzöſiſche Pachtverträge auf ſtatuts anzuſtreben,
Saarkohlenfelder waren nichts als Vorbereitungen für jene
Aktion, die jetzt von franzöſiſcher Seite mit neuer Parole gegen
das Saargebiet, gegen das Vertragsrecht, gegen den Verſtändi=
gungsgedanken
in Gang geſetzt worden iſt. Hinter dieſer Bewe=
gung
ſtehen jene franzöſiſchen Kohlen= und Hütteninduſtriellen,
die im lothringiſch=ſaarländiſchen Randgebiet gewaltige Förder=
anlagen
errichteten, um damit unter Grenzverletzung in die ſaar=
ländiſchen
Kohlenfelder vorzuſtoßen.
Die wirtſchaftliche Seite der Saarfrage bildet heute die Ge=
fahr
, doppelte Gefahr. In Verſailles hat man das Saarregime
beſchloſſen, weil man nach Clemenceau die Saargruben nicht von
dem Saargebiet trennen kann. Heute aber will man dieſe Tren=
nung
, da die politiſche Niederlage Frankreichs an der Saar einen
Frontwechſel erforderlich macht. Heute liegt eine Trennung der
Saargruben von dem Saargebiet im politiſchen Intereſſe Frank=
reichs
, d. h. in Wirllichkeit, die Trennung der wirtſchaftlichen
Seite der Saarfrage von der politiſchen verſpricht Frankreich
einen Teilerfolg.
vertraglich nicht begründete politiſche Handelsgeſchäfte damit die Gelegenheit benutzen wollen, um uns wieder einmal zu über=
meinen
. Deutſchland hat ein Recht auf Rückgabe des Saargebiets rumpeln. Zum Berichterſtatter des albaniſch=griechiſchen Streites
loſe, reſtloſe Rückgliederung.
Armenhaus und Ausbeutungsobjekt: beides im Saargebiet ver= ſofort ihre Ueberraſchung offiziell zum Ausdruck gebracht, und
körpert, beides durch Saardiktat geſtaltet aus Geſichtspunkten der unter dieſem Druck iſt Herr Zaleſki gezwungen geweſen, den Rat
Lebensmöglichkeiten zu geben. Dieſe deutſche Nothilfe denke man unterrichtet ſind, dann verbirgt ſich dahinter noch viel mehr. Es
ſich weg was dann?
wirtſchaftlich in die Hände bekommen, durch ſie hat es die Saar= glaublich, da, wenn wir recht zählten, gegen Polen allein neun
wirtſchaft erſchüttert, die Saararbeiterſchaft verelendet, die Ge= Klagen wegen Verſtöße gegen die Minderheitenſchutzabkommen
ſamtbevölkerung verarmt. Was müßte geſchehen, wenn Frank= vorliegen. Es hieße alſo gerade den Bock zum Gärtner zu machen,
reich die Saargruben verblieben? Wirtſchaftliche Verödung des wenn man die Regelung der Minderheitenfragen einem Polen
einſt blühenden Landes an der Saar, reſtloſe Verarmung der Be= in die Hand gäbe. Da aber der Präſident des ungariſchen Natio=
völkerung
, politiſche Gleichgültigkeit der Gebietsbewohner wären nalitätenkongreſſes in einem Schreiben an den Generalſekretär
die zwingenden Folgen. Die aber werden gewollt, erſtrebt, ſyſte= des Völkerbundes vor einem ſolchen Schritte warnt, muß eine
niſation den Bund der Saar=Vereine auch weiterhin wider beſſe= gation in Genf ihren ganzen Einfluß zur Verhinderung einer
res Wiſſen ſchmähen und verdächtigen; gerade damit beweiſt ſie ſolchen Maßnahme einſetzen wird.

Vom Tage.
Der Herr Reichspräſident hat den neuernannten
königlich ſiameſiſchen außerordentlichen Geſand=
ten
und bevollmächtigten Miniſter, Se. Durchlaucht Prinz Vipulya
Spaſtivongs zur Entgegenrahme ſeines Beglaubigungsſchreibens
empfangen.
Ende dieſes Monats werden zwiſchen Deutſchland und
Deſterreich neue Handelsvertrags=Verhandlungen
beginnen, um die Zolltarif=Vereinbarungen des beſtehenden Vertrages
weiter auszubauen.
Anläßlich der Internationalen Preſſeausſtellung hält der Vorſtand
des deutſchen Städtetages ſeine diesjährige Sommer=
tagung
am 28. Juni in Köln ab.
Ebenſo wie im Reichstag iſt auch im preußiſchen Landtag
die kommuniſtiſche Fraktion ſehr ſtark gewachſen, ſo daß ſie Anſpruch auf ſind ſowohl die Landesarbeitsämter als auch die Arbeitsämter m.
einen Vizepräſidentenpoſten hat. Wie im Reich denkt man auch in
Preußen daran, dieſen 3. Vizepräſidentenpoſten, der den
Kommuniſten zukommen würde, abzubauen.
Der deutſche Geſandte in Bern hat beim Völkerbunds= g. M. der Zuteilung der Orte Lampertheim und Viernheim
ſekretariat die Konvention über die Durchführung von
ausländiſchen Schiedsſprüchen unterzeichnet.
Der Agentur Radio zufolge hat die franzöſiſche Konſoli= des Vilbeler Bezirks mit 17 Orten und des Bezirkes Neuc
dierungsanleihe bisher 18 Milliarden Franken
ergeben. Die Anleihe wird heute abgeſchloſſen werden.
Die amerikaniſche Regierung veröffentlicht die ſüdchineſiſche
Note vom 2. Juni, die die beſchleunigte Zurückziehung
der amerikaniſchen Truppen aus China fordert.
Aus autoriſierter Quelle wird mitgeteilt, daß Staatsſekretär Kellogg
die Abſicht habe, demnächſt den fünf Großmächten, den engliſchen Domi=
nions
und Indien eine Note über den Entwurf des Kriegsächtungspak=
tes
in etwas abgeänderter Form zugehen zu laſſen. Die Note wird die
Mächte zu einer endgültigen Aktion aufzufordern, da alle Beteiligten
mit Ausnahme Frankreichs einig ſeien.
Nach Telegrammen, die im japaniſchen Miniſterium des Aeußeren
eingegangen ſind, trifft es nicht zu, daß Tſchangtfolin ſeinen Verletzun=
gen
erlegen iſt, vielmehr habe ſich ſein Befinden gebeſſert. Aus anderen
Quellen liefen die widerſprechendſten Nachrichten ein.

uns, daß wir ihr auf der Spur ſind, daß wir ihre Methoden und
eine Retuſche des Verſailler Vertrages hinſichtlich des Saar=
wir
ſetzen ihr unſeren ernſten Willen entgegen: für eine
Löſung der Saarfrage entſprechend den Wünſchen der
Bevölkerung, gemäß den Beſtimmungen des Saarſtatuts
und im Sinne der Völkerbundsforderung nach Selbſt=
beſtimmung
der Völker mit allen Kräften einzutreten.
Wohlan denn, der Kampf gelte!
Von Heidelberg aus ſoll der Ruf des Bundes der Saar=
Hinter dieſer Bewegung ſtehen die franzöſiſchen Annexioniſten. Vereine in die Welt hinausſchallen: Für Recht, Freiheit und
Saardeutſchtum gegen Rechtsbruch, Verſklavung und Ver=
welſchung
!
Vaterland, Saardeutſchland ruft dich!

Die Abgrenzung der Landesarb’=
und Arbeitsämter.
Eine Erklärung des heſſiſchen Arbens=
Wirtſchaftsminiſiers.
Darmſtadt, 6.
Auf die Große Anfrage des Abg. Roß erwiderte der hefß
beits= und Wirtſchaftsminiſter. u. a.:

Der Bock als Gärtner.
* Berlin, 6. Juni. (Prib.=Tel.)
Die Verhandlungen des Völkerbundsrates finden diesmal
anſcheinend wegen der Abweſenheit des deutſchen Außen=
Man merke genau auf und ſei mißtrauiſch jenen Klängen miniſters bei unſerer Oeffentlichkeit ein geringeres Intereſſe.
von drüben, die von Verſtändigungsbereitſchaft ſprechen und Es macht aber den Eindruck, als wenn beſtimmte Ratsmitglieder
ohne Gegenleiſtungen, das Saargebiet ein Recht auf bedingungs= iſt der polniſche Außenminiſter Zaleſki beſtellt worden, alſo der
Vertreter eines Landes, der an den Minderheitenfragen ſelbſt
Die wirtſchaftliche Not an der Saar iſt groß; es herrſcht ſehr ſtark intereſſiert iſt. Das iſt aber auch ein Bruch der bis=
Elend, Armut, Jammer im politiſchen Intereſſe Frankreichs! herigen Uebung. Deswegen hat die deutſche Delegation
franzöſiſchen Saarpolitik. Millionen hat Deutſchland, für das zu bitten, ihm den engliſchen Außenminiſter und den japaniſchen
Saargebiet aufwenden müſſen, um der Bevölkerung dort noch Vertreter beizuordnen. Wenn aber die Berliner Blätter recht
ſcheint beabſichtigt zu ſein, Herrn Zaleſki zum Leiter der Sektion
Mit Hilfe der Saargruben hat Frankreich das Saargebiet für Minderheitenfragen zu ernennen. Das klingt zunächſt un=
matiſch
geſtaltet aus ſaarpolitiſchem Intereſſe Frankreichs. derartige Abſicht ernſtlich beſtehen. An Berliner amtlicher Stelle
Können, dürfen, wollen wir das untätig geſchehen laſſen? weiß man, wie wir auf unſere Erkundigungen feſtgeſtellt haben,
Niemals! Mag die neue franzöſiſche Saarpropaganda=Orga= nichts davon. Wir möchten auch annehmen, daß die deutſche Dele=

Nach dem Sinn und Wortlaut des Arbeitsloſenverſicherung
ſchaftlichen und arbeitsmarktpolitiſchen Geſichtspunkten abzugren=
dieſen
Gründen hat mein Vertreter im Verwaltungsausſchuß un
ſchäftsführenden Ausſchuß des Landesarbeitsamts Heſſen in s
beitsamt Mannheim und der Angliederung der Orte im 9
(Hirſchhorn und Neckarſteinach) nach Heidelberg, ſowie der Angl
Egelsbach an das Arbeitsamt Frankfurt a. M. keinen Widerſt
gegengeſetzt. Dieſe lohale Haltung erfolgte unter der ausd
Vorausſetzung, daß das Schlitzer=Land beim Arbeitsamt Gie
bleibt, und daß vor allem das Arbeitsamt Weinheim mit dem
Kreis Heppenheim und dem größten (ſüdlichen) Teil des
Kreiſes Bensheim als ſelbſtändiges Arbeitsamt dem Landar
Heſſen Frankfurt a. M. angegliedert wird. Hinſichtlich des
Landes hat der Verwaltungsausſchuß und der geſchäftsführer
ſchuß gegen die Stimmen meines Vertreters und des Vertre
Preußen beſchloſſen, dieſes Gebiet an das Arbeitsamt Hersfe
treten. Der Angliederung des Arbeitsamts Weinheim in der
zeichneten Abgrenzung an das Landesarbeitsamt Frankfurt a.
der Verwaltungsausſchuß und der geſchäftsführende Ausſch
ſtimmt.
Als Selbſtverwaltungskörper hat über die Ginleitung und E=
zung
der Landesarbeitsämter die Reichsanſtalt für Arbeitsver
und Arbeitsloſewverſicherung im Benehmen mit den Länderreg
zu entſcheiden. Ich habe daher Veranlaſſung genommen, meine E
punkt in dieſer Sache ſämtlichen Mitgliedern des Vorſtandes
Verwaltungsrats der Reichsanſtalt, ſowie deren Stellbertretern
darzulegen. Darüber hinaus hat mein Vertreter Gelegenheit ge
bei dem Präſidenten und dem mit der referatweiſen Behand /=
Landesarbeitsamtes Franffurt a. M. betrauten Vorſtandsmitgli=
Reichsanſtalt in mündlicher Verhandlung in Berlin meine An
erläutern. Es iſt ſonach alles Erdenkliche geſchehen, um den
Intereſſen gerecht zu werden.
Wenn trotz dem Geſagten der Vorſtand der Reichsanſtalt / Für
die Angliederung des Arbeitsamtes Weinheim an das Lande fry=
amt
Südweſtdeutſchland in Stuttgart, ſtatt an das Landesar m
Heſſen in Frankfurt ausgeſprochen hat, ſo dürften dafür meine gach
tens zwei Gründe entſcheidend geweſen ſein.
Die badiſche Regierung hat meine Gründe, die für eine Zu Een
faſſung des Arbeitsamts Weinheim mit Heppenheim und dem E4em
Teil des Kreiſes Bensheim zu einem Arbeitsamt von mir vo cht
worden ſind, durchaus anerkannt, jedoch geglaubt, der Angliede
Frankfurt deshalb nicht zuſtimmen zu können, weil Weinheim Sit
einer Reihe badiſcher Behörden iſt und darüber hinaus die g tte
Bezirke auch arbeitsmarktpolitiſche oder wirtſchaftliche Beziehr
Mannheim haben. Auch der Präſident des Landesarbeitsan Fäd=
weſtdeutſchland
in Stuttgart hat die Zuſammengehörigkeit der ſärke
für wirtſchaftlich zweckmäßig gehalten, war aber der Meinu boh
nachdem Weinheim bis jetzt zum Landesarbeitsamt Stuttgar: Sn,
es auch dort belaſſen werden müſſe. Es waren alſo im weſentli/ Ea
politiſche Gründe, die von der Gegenſeite gemacht wurden.
man von Baden aus angibt, es würden etwa 1400 Arbeiter
genannten Bezirk in Mannheim arbeiten, habe ich feſtgeſtellt krit
geteilt, daß dieſe Zahl nur etwa 700 beträgt. Auch hinſich de
in Weinheim beſchäftigten Verſicherten iſt gegenüber den Ange Ful
Baden zu berichten, daß nicht 8000, ſondern 11000 Verſicherte Oa
Bezirk Weinheim beſchäftigt ſind. Davon kommen aus badiſche Eud=
außerhalb
des Bezirks Weinheim nur 161. aus badiſchen Orte fan
halb des Bezirks Weinheim 3241, aus der Stadt Weinheim ſe 424
und aus heſſiſchen Orten allein 2572 Verſicherte in Frage.
Andererſeits iſt auch trotz der Beſchlüſſe des Verwaltungsar Eiſd
und des geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Landesarbeitsau Lun
ſeiten des Präſidenten des Landesarbeitsamtes Frankfurt a. M. Ein=
gliederung
des Arbeitsamtes Weimheim in der oben bezeichne Elle
grenzung nicht mit dem notwendigen Nachdruck vertreten wor? Sell
man geneigt war, gegebenenfalls dieſen Bezirk zu opfern, um De
anderen Seite arbeitsmarktpolitiſch wertvolle Bezirke aus de Eale
gebiet dem Landesarbeitsamt Frankfurt a. M. anzugliedern.
Geſtützt auf den Sinn und Wortlaut des Geſetzes über Eit=
lofenvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung bin ich bereit, er
der Reichsanſtalt für die Angliederung des Arbeitsamtes A=
mit
den Kreiſen Heppenheim und Bensheim in der von mir be Glo
genen und von dem Verwaltungsausſchuß des Landesarbe /4
Frankfurt a. M. beſchloſſenen Einteilung vorſtellig zu werden.

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Mittwoch, den 6. Juni.
Unter Mitwirkung des Muſikvereins gelangte der ſinfo=
niſchePſalm
König David von Arthur Honegger
in Darmſtadt erſtmalig zur Aufführung. Urſprünglich als Werk
für die Bühne gedacht, wurde es zwei Jahre nach ſeiner Ent=
ſtehung
, als die freie Uebertragung ins Deutſche nach dem Drama
von René Morax durch Hans Reinhart geſchaffen wurde, zum
Konzertwerk geſtempelt. Honegger ſchöpft ſeinen muſikaliſchen
Stil zum großen Teil aus der neufranzöſiſchen Schule, doch ſind
Einflüſſe deutſcher Muſik auf ihn unverkennbar, und zwar ſowohl
in bezug auf die kontrapunktiſche Geſtaltung, die geradezu manche
Weſenheiten des oratoriſchen Stils der Händelſchen und Bach=
ſchen
Zeit ins Moderne überträgt, als auch durch die Orcheſter=
kunſt
von Richard Strauß, vielleicht ſogar von Schönberg. So iſt
es ihm möglich, mit der faſt ſtarren Monumentalität choriſchen
Oratoriumſtils eine Beweglichkeit des ſubjektiven Ausdrucks und
der differenzierteſten Farbengebung zu verbinden, die einer künſt=
leriſchen
Aufgabe wie der vorliegenden muſikaliſch beſonders
reiche und intereſſante Farben abzugewinnen vermag. Das Werk
zeigt in drei Teilen den jugendlichen David als Hirt, als Heer=
führer
Sauls und in ſeiner Klage um Jonathan, das Siegesfeſt
und David als König. Der letzte Teil ſchließt ab mit der Krö=
nung
Salomos und Davids Tod. Die zuſammenhängende Er=
zählung
iſt einem Sprecher in den Mund gelegt, der in ſchlichter
Form den bibliſchen Text gibt. Zuweilen wird die Deklamation
melodramatiſch. geſteigert. Herr Profeſſor Carl Ebert gab die
altteſtamentariſche Dichtung in ſchlichter Würde und Herbheit
wieder, ſo daß ſeine Deklamation zu vorzüglicher Stileinheit mit
der Kompoſition zuſammenfloß. Die muſikaliſchen Sätze ſind mit
Ausnahme kurzer Inſtrumentalſtücke meiſt auf Pſalmtexte kom=
poniert
, ſie ſind lyriſche Ruhepunkte faſt genau in dem Sinn,
wie es die Arien des hiſtoriſchen Oratoriums zwiſchen den Rezi=
tativen
ſind. Bei der Beurteilung der Kompoſition möchten wir
zuerſt betonen, daß es Honegger in hervorragender Weiſe ge=
lungen
iſt, dem Stil und der Sprache der hebräiſchen Dichtung
gleichgeartete Vertonung zu finden, und daß ſomit die Einheit=
lichkeit
der muſikaliſchen Wirkung in dem ganzen Werk gewahrt
iſt. Und dies obgleich ſeine Ausdrucksformen oft ſehr ſtark wech=
ſeln
. Sätze von kühner Atonalität und modernſten Klangwirkun=
gen
wechſeln ab mit ſolchen, in denen faſt pſalmodiſche Diatonik
herrſcht. Zuweilen fällt es dem Hörer auf, daß Szenen von gro=
ßer
Bedeutung in ſo knapper Form gehalten ſind, daß auf eine
eigentlich monumentale Wirkung im Sinne Händelſcher oder

Bachſcher Tonkunſt vollkommen verzichtet iſt. Selbſt die Chöre,
die rein kontrapunktiſch angelegt ſind, kommen kaum über eine
Formſkizze hinaus. Der erſte Teil baute ſich ſtark ſteigernd auf
bis zu dem Siegesgeſang Heil, David, heil! Es folgen lyriſche
Sätze von wechſelndem, ſtets aber überzeugendem Ausdruck. Un=
heimlich
in der Farbe wirkt die Beſchwörung der Hexe von Endor,
in breiterer Form ſchließt die Klage um Saul und Jonathan den
erſten Teil ab.
Im zweiten Teil iſt die muſikaliſche Form am geſchloſſenſten.
Das Siegesfeſt und der Tanz vor der Bundeslade werden damit
zum muſikaliſchen Höhepunkt des ganzen Werkes, hier iſt weit=
atmige
Steigerung und geſchloſſene Wirkung bei aller Mannig=
faltigkeit
zu verſpüren. Im dritten Teil überwiegt wieder das
Epiſodiſche, in der Muſik dadurch die Buntheit. Alle Solo=
geſänge
werden trotz des großen Orcheſterapparates überaus dis=
kret
begleitet, ſo daß die Singſtimme regelmäßig führend bleibt.
Auch die Aufgaben des Chores ſind durchaus eigenartig und zu=
gleich
dankbar.
Dr. Karl Böhm brachte die intereſſante Kompoſition in
einer ſtark wirkenden Aufführung heraus. Orcheſter und Chor,
beide vorzüglich einſtudiert, wetteiferten in der Abſicht, die Aus=
drucksweiſe
ſcharf zu charakteriſieren; die großen Klangwirkungen
des aus dem Muſikverein und dem Theaterchor beſtehenden
Vokalkörpers ließen bedauern, daß wir nicht immer in unſeren
Oratorienkonzerten einen ſo machtvollen Chor zu hören bekom=
men
. Es war höchſter Anerkennung wert, wie vorzüglich ſich, von
kleinen Intonationsſchwankungen abgeſehen, der Chor mit den
rhythmiſchen und tonalen Schwierigkeiten abfand. Die Geſangs=
ſoli
wurden in wirkſamſter Weiſe durch Roſe Landwehr,
Anna Jacobs und Rudolf Balve ausgeführt.
Vor dem ſinfoniſchen Pſalm erklang Tod und Ver=
klärung
von Richard Strauß, neben Till Eulenſpiegel
die populärſte ſinfoniſche Dichtung des Meiſters. Hier kann die
Programmuſik auch vor dem ſchärfſten äſthetiſchen Urteil beſtehen,
da dem muſikaliſchen Ausdruck nichts zugemutet wird, deſſen er
nicht fähig wäre, und weil die künſtleriſchen Abſichten des Kom=
poniſten
aus der Muſik ſelbſt ſo klar hervortreten, daß man auch
ohne Programm es war diesmal dem Konzerizettel nicht bei=
gedruckt
das Werk vollkommen nachempfinden kann. Zwar
wurden alle Feinheiten der Partitur in ausgezeichneter Klarheit
und gewähltem Ausdruck wiedergegeben, trotzdem aber gelang es
nicht völlig, das Werk ſo monumental zu geſtalten, wie wir es
in der Erinnerung haben in der denkwürdigen Aufführung, als
Balling die Dichtung am Totenſonntag vor einigen Jahren diri=
gierte
. Allerdings leidet ein ſolches zur Einleitung geſpieltes kür=

zeres Werk oft etwas darunter, daß die Ausführenden ſ m
Banne der größeren darauf folgenden Aufgabe ſtehen. ſen
ſchieden von dem muſikaliſchen Publikum das Werk Ho 2i
beurteilt wurde, ſo ſtark war doch der Eindruck, den es wi
Mehrzahl der Hörer ausübte, und ſo reich auch der Beiſ Se.
der Kompoſition wie ihrer ausgezeichneten Wiedergabe Pe
wurde.

Bücherſtube Bodenheimer.
Werner Finck, Mitglied des Schauſpieles des He
Landestheaters, präſentiert ſich in einer Kollektivausſtellt
Bodenheimer auch als Künſtlerkollege von der
Fakultät. Werner Finck ſtellt eine große Anzahl ſehr nett
ner Zeichnungen aus, die durchweg einen ſonnigen Huml
behagliche Fröhlichkeit ausſtrahlen, wenn auch hin und
mit einem leichten Einſchlag ſatiriſchen Kampfes, wob
Kampf allerdings in Anführungsſtriche ſetzen möchten. Di
ter ſind im Vorwurf durchweg harmlos, aber es ſind gu
flotte Zeichnungen, vielfach koloriert. Sie verraten eine ſe!
Beobachtungsgabe und einen ſicheren Blick für humorvoll
verletzende, aber gut charakteriſierende Karikatur. In eil
Köpfen tritt die Karikatur hinter der Charakteriſierung
Immerhin ſcheint die beſondere Befähigung des jungen
lers auf dem Gebiet der flotten Karikatur zu liegen. Kenn
den an der Ausſtellung viel Freude haben.
Das ſoeben erſchienene Heft 4 der Monatsſchrift Der St 5
bringt eine Reihe intereſſanter Aufſätze und Beiträge zu akuelle
gen der deutſchen Kommunalpolitik. Unwerſitätsprofeſſor Dr. K
Köln würdigt im Leitartikel die Bedeutung der Großſtadt f.
Volks und Weltwirtſchaft‟. Die Schriftleitung will in zuie
Folge wiſſenſchaftliche Unterſuchungen über das Problem der
der Groß=, Mittel= und Kleinſtadt aus der Feder ſache
Volkswirte, Verwaltungsbeamten, Städtebauer uſw. veröffen d
um die mit dieſem Problem verknüpften, für unſere zukünſt 8
wicklung bedeutungsvollen Fragen aus dem Tageskampfe der 9
gen herauszuheben. Staatsminiſter a. D. Dr. Dr. Wendorf!
ſucht das Verhältnis der öffentlichen und privaten Elektoizitd
ſchaft Ueber Gemeindliche Wärmewirtſchaft unterrichtet ei1
trag von Magiſtratsbaurat Dipl.=Ing. Behrens=Berlim, 8
hannes Dierkes ſchreibt über Arbeitsmarkt und Auslandsm
Privatdozent Dr. Müller=Berlin ſchildert auf Grund Gyer.
ren Studienreiſe durch die Vereinigten Staaten das Amer
Garagempeſen‟. Der Preſſeſpiegel und die Zeitl
tenſchau ermöglichen eine umfaſſende und bequeme Uebenick
die intereſſanteſten und werwollſten Veröffentlichungen auf de
biete der vommalen Selbſtverwaltung.

*
W

[ ][  ][ ]

ummer 157

Donnerstag, den 7 Juni 1928

Geite 3

Epumſcemmmtſcenoniiitt ver vein kat.

Der Streit um Wilna.
es keine Wilna=Frage. Woldemaras
unter Druck.
* Berlin, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
is iſt eine eigenartige Tatſache, die ihresgleichen in der
und in der Geſchichte ſuchen dürfte, daß die Hauptſtadt eines
3es ſich in fremdem Beſitz befindet. Dieſe Tatſache trifft aber
Zilna zu, das nach den Beſtimmungen des Verſailler Ver=
3 und nach den Entſcheidungen der Botſchafterkonferenz zu
neuen Sturmecke in Europa, zu einem Elſaß=Lothringen
ſtens geworden iſt.
nterzieht man die litauiſche ſowohl als auch die polniſche
Hy ſſung einer eingehenderen Betrachtung, wie ſie in Erklä=
n Woldemaras und Zaleſkis gegenüber Preſſevertretern
legt wurde, ſo ergibt ſich ein Bild, das für die Zuſtände
ynend iſt, welche die Verſailler Weltordnung im neuen
za geſchaffen hat. Wie Woldemaras mit Recht feſtſtellte, iſt
r litauiſchen Unabhängigkeitserklärung von 1918, die von
illierten Großmächten gebilligt wurde, Wilna zur Haupt=
Litauens erklärt worden. Das ebenſo wie Litauen neuerſtan=
Volen hat alsdann im Vertrag von Suwalki die litauiſche
hängigkeit ſowie die territoriale Unverletzlichkeit des litau=
Hoheitsgebietes ausdrücklich anerkannt. Bald erſtreckte ſich
der polniſche Appetit, der ja auch heute noch nicht völlig be=
zt
iſt, auf Wilna, und man entdeckte plötzlich in Warſchau,
ies eigentlich eine polniſche Stadt ſei. Wie d’Annunzio in
e,wie die Polen ſelbſt in Oberſchleſien, ſo ſchufen ſie auch
ines Tages eine vollendete Tatſache, indem der General
ür Polen annektierte.
ſeither ſind jegliche Beziehungen zwiſchen den beiden Staa=
aterbrochen
, und erſt jetzt werden unter Leitung des Völker=
i
Regierungen von Warſchau und Kowno zu gelangen.
ikann aber ein ſolcher Ausgleich beſtehen? Aus den bis=
n
Verhandlungen in Genf ſowohl als auch aus den zahl=
n
Aeußerungen franzöſiſcher und anderer alliierter Staats=
ſelbſt
konnte Litauen nur den Schluß ziehen, daß ein der= feſtgenommene bewaffnete Banditen darſtellen, ſchüttelte Cham=
den
Zuſtände durch Litauen gipfeln ſoll. Dies lehnt die ſpöttiſch lächelten.
ioer Regierung rundweg ab, ſie hat ſogar in der kürzlich aus
z des Unabhängigkeitsfeſtes erlaſſenen Kundgebung von

nerklärt, daß Wilna nach wie vor die Hauptſtadt Litauens
un hat ſich hierüber ein neuer Notenwechſel zwiſchen Polen
Litauen entſponnen, der gerade nicht auf die gegenwärtig in
ſtattfindenden Verhandlungen günſtig einwirkt. Aber auch
i läßt keine Zweifel daran, wie es die Lage auffaßt, und
t bei jeder Gelegenheit, daß eine Wilnafrage für Polen
mehr vorhanden ſei‟ Da die Botſchafterkonferenz ſeinerzeit
urch den Schritt Zeligowſkis geſchaffene neue Lage ſanktio=
, pocht Polen jetzt auf ſein Recht auf den Beſitz Wilnas.
emaras erklärte zwar, daß keine litauiſche Regierung jemals
hrem Anſpruch auf das Wilnagebiet zurücktreten werde,
Polen iſt militäriſch Litauen weit überlegen, es hat zudem
tige Freunde und Gönner in Genf wie kann ſich hier alſo
gegen Macht geltend machen? Wenn man jetzt nach Kom=
iſſen
ſucht, ſo ſollen dieſe Litauen eine Aufgabe ſeines An=
9s erleichtern. Die Lage iſt für die Kownoer Regierung um
nſter, als Woldemaras unter ſtändigem Druck von Paris
London ſteht.
Infund der polniſch=litautſche Konflikt. / Kritik
des Rates an der Haltung Litauens.
* Genf, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
luf der Tagesordnung der Ratsſitzung, die heute vormittag
0.30 Uhr begann, ſteht die Beſchwerde der litau=
en
Regierung über die Ausweiſung von 11
tiſchen Staatsangehörigen, größtenteils Prieſter
ſcher Naſſe, aus Polen, ſowie die Behandlung
Perſonen litauiſcher Sprache und Raſſe im
naer Bezirk. Der öffentlichen Sitzung wird eine ge=
ſene
Ratsſitzung über den St. Gottharder Fall und den Be=

richt des Dreierkomitees über die Erweiterung der Kompetenzen
des Ratspräſidenten folgen. Die Behandlung des polniſch= litau=
iſchen
Konflikts begann aus techniſchen Gründen mit einer halb=
guens
rechtliche Anſprüche. Für Polen ſtündigen Verſpätung. Während der Pauſe entwickelten ſich eifrig
Unterhandlungen zwiſchen den Ratsmitgliedern und Chamber=
lain
, der den Grafen Apponyi herzlichſt begrüßte. Zu Beginn der
Beratung, die nach 11 Uhr begann, bat der polniſche Außen=
miniſter
Zaleſki, ihm für die Berichterſtattung in der albaniſchen
Beſchwerde den engliſchen Außenminiſter Chamberlain und den
japaniſchen Delegierten Baron Adatei als Mitarbeiter beizu=
geben
.
Dann nahm auf Aufforderung des Präſidenten der litauiſche
Außenminiſter Woldemaras am Ratstiſch Platz. Chamber=
lain
bat im Hinblick auf die Verſpätung, die Reden nicht zu über=
ſetzen
und nur franzöſiſch zu verhandeln. Belaerts van Blockland,
der Berichterſtatter im Konflikt, gab ſodann einen kurzen Ueber=
blick
über die Entwicklung ſeit Dezember 1927, wo der Rat be=
ſchloſſen
habe, die beiden Parteien zu direkten Verhandlungen zu=
ſammenzubringen
und teilte mit, daß ihm von der polniſchen
Regierung zweimal auf die Königsberger Verhandlungen bezüg=
liche
Dokumente zugegangen ſeien, jedoch müſſe man bedauer=
licherweiſe
konſtatieren, daß die Verhandlungen zu keinem ab=
ſchließenden
Ergebnis geführt hätten. Belaerts erklärte mit einem
deutlichen Hinweis auf Litauen, daß derjenige
Staat, der die Verhandlungen ſabotiere, ſich
nicht nur im Rat, ſondern auch in der Weltöffentlich=
keit
einer geſchloſſenen Ablehnung gegenüber=
ſehen
werde. Die aus Polen ausgewieſenen Litauer ſeien
zum Teil wieder zurückgekehrt, und er ſei überzeugt, daß die pol=
niſche
Regierung ihrerſeits alles tun werde, um auch den übrigen
Ausgewieſenen die freie Rückkehr zu ermöglichen.
Zaleſki verzichtet darauf, eine Erklärung abzugeben, dagegen
brachte Woldemaras vor, daß in den Verhandlungen ſehr
zwſki, der übrigens ein perſönlicher Freund des Miniſter= oft exakte Unterlagen gefehlt und daß auch während und nach
enten und Marſchalls Pilſudſki iſt, Wilna kurzerhand beſetzte den Beſprechungen bewaffnete polniſche Banden das litauiſche
Grenzgebiet unſicher gemacht hätten.
Dem entgegnete Zaleſki, daß er vergeblich verſucht hätte,
die Unterſchrift unter die Königsberger Abmachungen von
sVerſuche unternommen, zu einem Ausgleich zwiſchen den Litauen zu erhalten. Die bewaffneten Banden exiſtierten nach=
gewieſenermaßen
nur in der Phantaſie, was ihm der litauiſche
holen von Informationen ſelber zugegeben hätte.
Als Woldemaras zum Beweis für ſeine Behauptungen
er, wie aus den Kundgebungen des polniſchen Außenmini= einige Photographien aus ſeinen Dokumenten herausholte, die
r Ausgleich eben nur in einer Anerkennung der be= berlain ablehnend den Kopf, während einige der Ratsmitglieder
Eindringliche Mahnung Chamberlains
an Woldemaras.
Unter lautloſer Stille und großer Aufmerkſamkeit der Ver=
ſammlung
ergriff dann Chamberlain das Wort zu einer
ger Zeit bemühe man ſich, um die Ausräumung dieſes ewigen
habe vor dem Rat feierlich die litauiſche Unab=
hängigkeit
anerkannt und es habe bei Litauen
gelegen, für die Herſtellung guter und fried= kann und wahrſcheinlich auch werden wird.
licher Beziehungen zu ſorgen.
Litauen befinde ſich in einer gbücllichen Lage, denn immer
habe bei einem Streit zwiſchen zwei Ländern das kleinere Land
die Sympathien von vornherein für ſich. Das dürfe jedoch nicht
dazu verleiten, daß die kleinen Staaten eine provozierende Hal=
tung
einnehmen. Litauen könne darauf rechnen, daß
der Rat alles tue, um ſeine Rechte zu wahren
und zu ſchützen. Aber er bitte den litauiſchen Vertreter,
allerernſtlichſt und eindringlichſt, ſich mehr von
zulaſſen, den der Rat und der ganze Völkerbund erzeuge, und
gung zu kommen. Dieſe eindringliche Mahnung an
dem und beſchwörendem Ton. Je gefährlicher und ſchwvieriger die
Lage ſei, deſto dringlicher beſtehe die Verpflichtung, ohne Aufent=
halt
beide Parteien zu direkten Verhandlungen zu bringen. Das
ſei hier der Fall und deshalb ſetze er ſich dafür ein, daß die Ver=
*
handlungen unverzüglich fortgeſetzt würden.

In der Debatte, die ſich daran anſchloß, trat Paul=Boneour
für die Feſtſetzung eines beſtimmten Termins zur Regelung des
Konfliktes ein. Wenn dieſe Friſt nicht eingehalten werde, müſſe
der Rat von ſich aus den Fall entſcheiden.
Der deutſche Vertretermahnt zurVerſtändigung
Staatsſekretär v. Schubert wies auf die großen Schwierig=
keiten
hin, mit denen gerade neue Staaten, die mit ihrer Konſo=
lidierung
beſchäftigt ſeien, zu kämpfen hätten und erklärte, daß
Deutſchland als Nachbar Polens und Litauens das größte In=
tereſſe
daran habe, alle Konflikte zwiſchen den beiden Ländern
gelöſt zu ſehen. Man könne nicht erwarten, dieſen ganzen Frage=
komplex
auf einmal zu regeln, ſondern müſſe verſuchen, in prak=
tiſcher
Teilarbeit vorwärts zu kommen. Er hoffe, daß man bei
der nächſten Verſammlung ſchon ein erſprießliches Reſultat kon=
ſtatieren
könne.
Belaerts van Blochland, der die mangelhafte Bereitwilligkeit
Litauens rügte, ihn in ſeiner Arbeit zu unterſtützen, appelliere an
den Patriotismus Woldemaras, ſeine Hand zu einer Einigung zu
geben und Chamberlain ſchlug gegen den Einſpruch Woldemaras
vor, der Rat ſolle über die Regelung des Konfliktes eine Ent=
ſchließung
faſſen.
Woldemaras: Riederlage vor dem Rat. / Der
Völkerbund willnichts von Wilnawiſſen. / Eine
letzte Friſt für Litauen zur Einigung mit Polen.
Nachdem der Rat in einem faſt endloſen kontradiktoriſchen
Verfahren mit Woldemaras über eine belangloſe litauiſche Min=
derheitenangelegenheit
ſich auseinandergeſetzt hatte, verlas der
Präſident den Entpurf einer Entſchließung zum litauiſch= pol=
niſchen
Konflikt. Nach dieſer Entſchließung nimmt der Rat
Kenntnis von dem Bericht Belaerts van Blocklands und gibt der
Erwartung Ausdruck, daß in direkten Verhandlungen
bis zur nächſten Ratstagung im September
greifbare Ergebniſſe erreicht werden mögen.
Gegen dieſen Entwurf erhob Woldemaras, obwohl ihm
Chamberlain und der Präſident wiederholt zuredeten, immer
wieder neue formale Bedenken, ſo daß der Rat ſchließlich die Dis=
kuſſion
abbrach und auf Nachmittag 3½ Uhr vertagte. In der
kurzen öffentlichen Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates ent=
wickelte
ſich über die Erledigung des litauiſch= pol=
niſchen
Konflikts eine heftige Auseinander=
ſetzung
über die zu faſſende Reſolution. Chamberlain brachte
Vertreter während der Königsberger Verhandlungen nach Ein= eine Reſolution ein, derzufolge der Rat in ſeiner September=
tagung
einen neuen Bericht über den Fortgang der Verhand=
lungen
entgegennehmen ſollte und den Wunſch ausſprach, daß die
Parteien in der Zwiſchenzeit zu greiſbaren Ergebniſſen gelangten.
Demgegenüber verlangte Woldemaras in einem Entſchließungs=
entwurf
, daß ſo bald wie möglich zur Wiederherſtellung des Frie=
dens
in Oſteuropa der Dezemberbeſchluß des Rates in ſeiner ge=
ſamten
Ausdehmung durchgeführt würde. Das bedeutete, daß er
auch das Wilnaproblem erneut angeſchnitten wiſſen wollte.
Ueber die beiden Reſolutionsentwürfe wurde namentlich abge=
ſtimmt
, und zwar wurde Woldemaras: Antrag einſtimmig abge=
lehnt
. Chamberlains Reſolution, die zur Annahme Einſtimmig=
keit
finden mußte, wurde durch die einzige Stimme des finniſchen
Vertreters abgelehnt. Daraufhin legte Chamberlain mit einer
Mahnrede an den litauiſchen Vertreter. Seit lan= kurzen, knappen und ſehr energiſchen Erklärung einen neuen Re=
ſolutionsentwurf
vor, in dem geſagt wird, daß der Rat auf die
Konflikts. Im Dezember habe der Rat nach langen ſchwierigen Tagesordnung der Septemberſeſſion die Beratung über die
Verhandlungen endlich eine Baſis gefunden, die eine Einigung litauiſch=polniſchen Beziehungen ſetzt. Dieſer Entſchluß, der ein=
erhoffen
ließ, doch müſſe man jetzt, nach Ablauf von 6 Monaten ſtimmig Annahme fand, bedeutet, daß das geſamte pol=
feſtſtellen
, daß nicht der geringſte Fortſchritt erzielt ſei. Polen niſch=litauiſche Problemwon jetztan inerneuter
ſchärferer Form exiſtiert und auf der Septembertagung
von Grund auf mit allen ſeinen Konſequenzen verhandelt werden
Der Bericht des Dreier=Komitees: Sllegaler
Waffenhandel ohne militäriſche Bedeutung.
* Genf, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
Im Laufe des heutigen Tages wird eine nichtöffentliche
Sitzung des Rates zur Behandlung der St. Gottharder Ange=
legenheit
ſtattfinden. Der Rat hatte ſich entſchloſſen, dieſe ganze
dem Geiſt der Verſöhnung und Einigung leiten Frage vor ihrer öffentlichen Behandlung zuerſt noch einmal ver=
traulich
durchzuſprechen. Heute morgen nun veröffentlichen ver=
zu
den Verhandlungen mit dem ehrlichen Willen der Verſtändi= ſchiedene Blätter infolge einer Indiskretion den Bericht des
Dreierkomitees, womit eine für das Völkerbundsſekretariat und
Woldemaras wiederholte Chamberlain mehrfach in bitten= für die Behandlung der ganzen Frage recht peinliche Lage ge=
ſchaffen
wird. Der Bericht des Dreierkomitees
Belaerts van Blockland, Prokope und Villegas ſtellt ſich als
reines Referat über ihre Feſtſtellungen an Ort und Stelle in
St. Gotthard dar. Das Komitee zieht aus ſeinen Erhebungen in
dem Bericht über den Waffenſchmuggel keine weiteren

AAus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
König Harlekin nach dem Bühnenſtück von Rudolf
har, für den deutſchen Film von Dr. Herbert Noſſen
eitet, iſt trotz mancherlei Beanſtandungen, die für die Ge=
beurteilung
nicht ins Gewicht fallen, ein guter Großfilm.
der tendenziöſe Einſchlag an einigen Stellen notwendig war
Ob er auf die deutſche R rbeitung zurückzuführen iſt, mag
kgeſtellt ſein. Auf jede?d all iſt in dieſem Film eine nicht
Aliche Idee gut und dehöritiſch wirkſam verarbeitet. Aehn=
Ideen waren allerdings=bisher der Operette vorbehalten.
Tamlich, daß irgend ein X=beliebiger von Schickſalslaunen
Nonig gekrönt wird, der dann immer Illyrien oder einen
ſchen unbekannten Staat regiert, deſſen Thron= und Altar=
a
ſch nur durch pompöſe Uniformen auszeichnen. In
Lis Harlekin iſt es der Zirkusclown Tito, deſſen Braut
leg, ein ſehr braves Artiſtenmädchen, den gewaltſamen Ver=
8en durch einen Grafen Caſati ſich nur durch einen toll=
EI Sbrung aus dem Fenſter entziehen kann, und der (Tito)
Dem Berführer in ein Handgemenge gerät, in deſſen Verlauf
Ia zum Fenſter hinausſtürzt. In dieſem Augenblick erſcheint
4Dnldnung der illyriſchen Regierung, um dem Grafen Caſati,
Sigentlich der Sohn des Königs iſt, ſeine Thronfolge mitzu=
T und ihn ſofort im Auto zu entführen. Caſati und Tito
Ie) ſehr ähnlich, und Tito wird auf dieſe Art König. Eine
Eſten Regierungshandlungen iſt, das Urteil gegen Blanca
tictzeichnen, die inzwiſchen, um Tito zu rächen, ein Attentat
La neuen König ausüben wollte, dabei aber erwiſcht wurde.
Lticht des falſchen Königs und die romantiſche Errettung
Sichnes aus dem Kerker bilden den bühnen= und filmwirk=
en
Schluß.
Dein darſtelleriſch intereſſiert in dieſem Film in erſter Linie
Swppelrole Ronald Colmans, der ſowohl den Tito wie
LSiclen Coſati ſpielt und vielfach in einem Bild ſich in dieſer
Setzale gegenüberſteht, ſo zwar, daß die ganze Raufſzene
Li Den Künſtler in der Doppelmaske auf der Leinwand ſehen
Iu Runſtſtück, wie es nur die Filmtechnik fertig bringt.
E ſclicht und innig ſpielt Vilma Banky die Artiſtin Blaneg,
Soer Role ſie auch als Artiſtin Fabelhaftes leiſtet. Die Regie
Ing2 iſt ausgezeichnet, ebenſo die photographiſche
Anik
LS Zbeiter Lehrilm der Geigenkunſt läuft Der Geigen=
artl
. Hier wird epiſodenartig noch einmal der Bau

der Geige vom Ausſuchen des friſchen Fichten= und Ahornſtam=
mes
aus gezeigt. Ein guter Lehrfilm, der in keiner Weiſe trocke=
nes
Anſchauungsmaterial bietet und darum um ſo wirkſamer iſt.
In Teddy der Auskneifer, einem amerikaniſchen Luſt=
ſpiel
, ſpielt wieder der nette kleine Bub, der offenbar eine fil=
miſche
Zukunft hat, wenn er auch Jackie Coogan noch nicht er=
reicht
, und der bekannte Wunderhund. Eine hübſche, unterhal=
tende
Sache, zu der noch die Emelka=Woche mit aktuellen
*
Aufnahmen kommt.
Eröffnung der Londoner season.
G. P. In dieſer Wrche haben ſich wohl ſchon reſpektive
werden ſich drei Dinge ereignen, welche ſeit jeher als die
drei Gongſchläge zur Einleitung der Londoner season gelten:
die Rückkehr der königlichen Familie aus Windſor nach Bucking=
ham
Palace, die erſte Opernvorſtellung in Covent Garden und
die Eröffnung der Sommerausſtellung in der Königlichen Aka=
demie
der Künſte. London nimmt dann ein ganz anderes Geſicht
an als ſonſt. Ueberall herrſcht eine beſonders animierte Stim=
mung
, und die äußerliche Eleganz der Angehörigen der society,
nimmt, ſofern dieſes überhaupt möglich, mit jedem Tage noch
mehr zu. Einſtimmigkeit herrſcht darüber, daß die heurige Sea=
son
eine ganz beſonders brillante werden wird. Der Hof hält
ſonſt nur vier Courtage ab. Heuer werden es ganze fünf Gala=
empfänge
ſein. Die Zahl der in Ausſicht genommenen öffent=
lichen
und geſellſchaftlichen Veranſtaltungen geht ins Ungeheuer=
liche
. Die Zahl der in London erwarteten Fremden, beſonders
der Amerikaner, wird auf faſt das Doppelte des vorjährigen Be=
ſuches
geſchätzt. Die Nachfrage nach reich möblierten, palaſt=
artigen
Häuſern iſt beſonders groß, und als Mietpreis werden
mit Leichtigkeit 4- bis 5000 Mark pro Woche verlangt und be=
willigt
. In Covent Garden iſt die season bereits am Montag,
den 30. April, mit einer glänzenden Rheingold=Aufführung
eröffnet worden. Bruno Walter dirigiert wieder. Aber Wotan
und Brunnhilde ſind neu beſetzt und werden durch die Mün=
chener
, Herrn Wilhelm Rode und Fräulein Elizabeth Ohms dar= Protz
iſt ein Kunſt=Tyrann und nicht befonders engliſchen Künſtlern als
alle anderen, durchaus befähigt ſind. Aber deſſenungeachtet iſt
Herr Walter dennoch ein großer Mann in ſeiner Art . . Sonſt
Der König und die Königin werden im Mai und Juni als

Gäſte eine ganze Reihe von gekrönten Häuptern ſehen: die Köni=
gin
von Spanien, die Königin von Norwegen, Exkönig und Ex=
königin
von Portugal, den Krontrinzen von Belgien, den Kron=
prinzen
von Schweden und andere mehr. Viele ſchöne junge
Damen werden dem Hofe vorgeſtellt werden. Man erfährt, daß
die Tochter der Lady Aſtor Phyllis, die Tochter des Vize=
königs
von Indien Anne, die Tochter Winſton Churchills
Diana, die Tochter des Arbeitsminiſters Steel Maitland
Frances und manches andere ſchöne Kind dieſer Ehre teilhaftig
werden wird, daß hingegen die Tochter Auſten Chamberlains
erſt nächſtes Jahr an die Reihe kommt, da ſie heuer nur 15
Lenze zählt. Zu Ehren all dieſer jungen Damen werden im
Laufe der season unzählige Bälle arrangiert, und die Mor=
ning
Poſt bringt ſchon jetzt täglich lange Liſten dieſer kommen=
den
Feſtlichkeiten aller Art. Es iſt bisher jedes Jahr prophezeit
worden, daß die neue Season ebenſo herrlich wie diejenigen
der ſeligen Vorkriegszeit ſein werde. Das war ſonſt nür eine
optimiſtiſche Platitude‟. Aber in dieſem Jahre wird es zur köſt=
lichen
Wahrheit. Seit 1914 ſah London nicht mehr einen der=
artigen
Glanz wie heuer, und ab Mai bis in den Auguſt hinein
wird es nun London fraglos beſchieden ſein, der Rendezvous=
Platz all jener Leute zu ſein, die zur großen Welt gehören oder
ihr angehören wollen".
* Morgen, Mittag und Abend. Verlag Cotta, Stuttgart. Das
Buch eines deutſchen Auslandsvertreters, der in den neunziger Jahren
ſeine Laufbahn begann und ſie einige Jahre nach dem Krieg als Gene=
ralkonſul
in Batavia beſchloß, dazwiſchen als wichtigſte Stationen New
York, Chicago, Kapſtadt, Cincinnati, Montreal und das Auswärtige
Amt während des Krieges. Kein Memoirenwerk im eigentlichen Sinn,
doch auch nicht privater unverbindlicher Rüchblick, vielmehr in der Form
von Bericht und Ueberlegung Schattenriſſe zur Zeit= und Völker=
geſchichte‟
. Manches nunmehr Bekannte aus der Vorkriegszeit findet in
Sätzen bedachtſamer und begründeter Kritik hier Beſtätigung, manches
rückt in neue Veleuchtung, denn es iſt ein Hauptreiz dieſes Buches, daß
es von außen her, aus der räumlichen Diſtanz fremder Erdteile und
Weltſtädte ſeine Lichter wirft. Am beſten ſind die völkerpſychologiſchen

geſtelt. Ueber Bruno Walter ſchreibt ein Londoner Blatt: Er dem ſpzuiſſtamerikaniſchen, ſüdafrikaniſchen und ruſſiſchjapaniſchen
wird ein folgenwichtiger Platz im geſchichtlichen Zuſammenhang zu=
Trägern von Wagner=Rollen wohlgeneigt, obgleich dieſe dazu, wie gewieſen. Schön und bemerkenswert iſt Vieles aus den erzählenden
Teilen des Buches, das zwiſchen Kanada und Java die ganze Gegen=
ſätzlichkeit
weſtlichen und öſtlichen Geiſtes widerſpiegelt. Daß der Ver=
faſſer
ſeinen perſönlichen Lebensaufſtieg und =abend ein wenig im Schick=
werden
alle deutſchen Künſtler von der geſamten Londoner ſaal ſeines Landes in dieſer Zeit wiederholt findet, iſt menſchlich be=
Preſſe im voraus herzlich williommen geheißen und geprieſen. reiflich, aber es hindert ihn das Gefühl, über eine gewiſſe Reſignation
hinaus zu einem überperſönlichen wirklichen Ausblick zu kommen. Dr. N.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 2. Jun: 1928

Nummer

Schlüſſe und kommt darauf erſt in ſeinem Bericht über die
Erweiterung der Kompetenzen des Ratspräſidenten zurück. Der
Rapport bezeichnet die Affäre als einen Fall von illega=
lem
Waffenhandel, der jedoch ohne große militäriſche Be=
deutung
geweſen ſei. Es handele ſich durchweg um alte vor und
während des Krieges fabrizierte Maſchinengewehre, die meiſt
aus der Fabrik Schwarzloſe ſtammten, zum Teil noch älteren
Datums, und die alle derartig zerſtört worden ſeien, daß ſie für
jeden Gebrauch wertlos ſeien. Seit dem 22. Februar, dem Tag
des Eingreifens des Ratspräſidenten, ſei keine weitere Material=
zerſtörung
mehr vorgenommen worden. Die Zollformalitäten, die
Zollbehandlung ſowie die Transportpapiere hätten ſämtlichen
Vorſchriften entſprochen und ſeien durchaus einwandfrei, jedoch
ſei das Verhalten der öſterreichiſchen Zollbehörden in dieſem
Falle nicht normal geweſen. Anerkannt wird, daß die unga=
riſche
Regierung und General Tanczos dem Komitee
ſeine Arbeit in weiteſtgehender Weiſe erleich=
tert
hätten. Die ungariſche Regierung habe regulär das Mate=
rial
zerſtören laſſen und den Transport auch in aller Form nach
den Eiſenbahn= und Zollvorſchriften behandelt und Anweiſungen
gegeben, an die ſich die ungariſchen Behörden ſtrikte gehalten
hätten. Jedoch habe ſich die ungariſche Regierung anſcheinend
nicht, wie es nötig geweſen ſei, mit der Frage der definitiven Be=
ſtimmung
des Materials beſchäftigt.
Geheim=Sitzung über die Gotthard=Affäre.
Franzöſiſch=Klein=ententiſtiſche Quertreibereien
für die Erweiterung der Kompetenzen des Rats=
präſidenten
.
Anſchließend an die öffentliche Sitzung trat der Rat ſodann
in eine ganz geheime Sitzung über die St. Gottharder Waffen=
ſendung
ein, an der außer einem einzigen Sekretär nur die vier=
zehn
Ratsmitglieder teilnehmen. Die ſtreng abgeſchloſſene Ge=
heimſitzung
des Völkerbundsrates über die St. Gotthard=Affäre
dauerte über drei Stunden und wurde um 7.20 Uhr beendet. Trotz
einer ſehr lebhaften Debatte über die beiden Berichte des Dreier=
komitees
, ſowohl über den tatſächlichen Befund in St. Gotthard
als auch über die Erweiterung der Kompetenzen des

Ratspräſidenten, iſt der Rat heute noch nicht zu einem
Ergebnis gekommen und wird deshalb morgen vormittag in einer
weiteren Geheimſitzung die Beratungen fortſetzen. Es hängt vom
Ausgang dieſer Verhandlungen ab, ob morgen nachmittag der
Rat ſich in öffentlicher Sitzung verſammelt, in der dann der
St. Gottharder Fall öffentlich behandelt werden ſoll.
Wie verlautet, hat ſich die teilweiſe recht erregte Auseinander=
ſetzung
in der Hauptſache auf den zweiten Bericht über die Er=
weiterung
der Kompetenzen des Ratspräſidenten, für dringende
Fälle erſtreckt. Von ſeiten des franzöſiſchen Vertreters Paul=
Boncour und der Delegierten der Kleinen Entente ſoll mit ſtar=
kem
Nachdruck betont worden ſein, daß ſie unter allen Umſtänden
eine Sicherung für das ſofortige Funktionieren des Inveſti=
gationsverfahrens
in analogen Fällen verlangen, wie ſchon vor
dieſer Sitzung von ſeiten der Kleinen Entente darauf hingewieſen
worden iſt, daß ihre Staaten, falls dieſe Sicherung nicht zu er=
reichen
ſei, die notwendigen Konſequenzen für die Abrüſtung
ziehen und eine Abrüſtungsverpflichtung ablehnen müßten.
Von jugoſlawiſcher Seite verlautet, daß man den Bericht
über den Waffenbefund vellkommen ablehnen möchte, jedoch dürf=
ten
ſich in dieſer Frage, in der die Differenzen gering ſind, die
Meinungen ſchließlich annähern. Es ſteht jedoch noch vollkom=
men
offen, wie die Reſolution ausfallen wird, die man in der
Frage der Erweiterung der Ratskompetenzen auszuarbeiten ge=
ſonnen
iſt. An der Sitzung nahmen außer den Ratsmitglie=
dern
von Ungarn General Tanczos, für die Tſchechoſlowakei Dr.
Veverka und für Jugoſlawien Dr. Fotitſch teil.
Inveſtigationsverſuche.
In der geheimen Sitzung des Völberbundsrates hat das
Dreierkomitee und beſonders der holländiſche Außenminiſter van
Belaerts gegen die Indiskretion wegen der vorgeſtrigen Ver=
öffentlichung
der St. Gotthardberichte ſehr ſcharfen Einſpruch er=
hoben
. Sonderbarerweiſe iſt auch bei dieſer Indiskretion der In=
halt
des zweiten Berichtes über die Ewweiterung der Kompetenzen
des Ratspräſidenten zutreffend wiedergegeben, obwohl dieſer Be=
richt
nur im Konzept exiſtiert. Der Vorſchlag ſieht vor, daß 1. die
Mitgliederſtaaten des Völkerbundes ſich für den Fall ähnlicher
Vorkommniſſe wie im St. Gotthard=Fall verpflichten, den status

auo aufrecht zu erhalten und 2. im Falle einer drohen
derung des status guo der Reichspräſident das
Intervention erhalten ſoll. Die Vrehandlung
hauptſächlich dieſen prinzipiellen Punkt berührt
von Ungarn ſpeziell in dieſer Debatte kaum die Rede
Ledilich der erſte Bericht, den Jugoſlawien ablehnen w
den auch der rumäniſche Vertreter ſcharf kritiſierte, hat
Erwähnung des St. Gotthard=Falles gegeben. In der
anderſetzung war auch die Rede von einer evtl. Vermel
Befugniſſe des Generalſekretärs des Völkerbundes. W.
jetzt über den Gedanken, den St. Gotthard=Fall zu einer
lung des Inveſtigationsverfahren in Verbindung mit de
heitsproblem zu benutzen, zu einer Einigung noch nicht a.
Man glaubt, daß es im Laufe des movgigen Vormittag
ſein wird, den Bericht über die Erweiterung der Kor
des Ratspräſidenten fertigzuſtellen. Im übrigen ſoll die
keit offen gehalten werden, die Fragenkomplexe auf der
tagung im September erneut zu beſprechen.

Ein neuer Beſatzungs=Zwiſchenfe
Kurz vor Abfertigung des um 8,30 Uhr abends vor
liansau in Richtung Landau abgehenden Zuges 1a
3. Juni zwiſchen einem deutſchen Ziviliſten und einem
ſchen Offizier, der ſich in Begleitung von zwei Damen I
einem Zuſammenſtoß. Der Deutſche, der infolge der
fügten Verletzungen aus Mund und Naſe blutete un
Franzoſe an den Haaren herumzerrte, holte einen St
mit dem er den franzöſiſchen Offizier verprügelte. 2
lang es ihm, den abfahrenden Zug noch zu erreichen. C
poliziſt, in deſſen Gegenwwart ſich der Vorfall abſpielte, n
der ſpäter herbeigekommenen franzöſiſchem Bahnhofswe
der Beſchuldigung auf die Wache gebracht, die Feſtn
Deutſchen unterlaſſen zu haben. Nach einem Verhör
wieder auf freien Fuß geſetzt. Inzwiſchen haben die 3
wie wir erfahren, einen deutſchen Ziviliſten feſtgenom
irgendwie mit der Angelegenheit in Verbindung ſtehen
Urſache des Zwiſchenfalls iſt noch in keiner Weiſe gekl
Ermittelungen der deutſchen und franzöſiſchen Behörde=
Gange.

*
UE
O
Zuge=
ſtN

Familiennachrichten

Ihre am Samstag, den 9. Juni stattfindende
Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Else Martin
Georg Krauß
Darmstadt
Nieder-Ramstädterstr. 57
Pankratlusstr. 1
Kirchliche Trauung: Nachmittags 3 Uhr in der
(*15162
Stadtkapelle.
Wer liefert
Uépeiſe- u. Viehſalz
Statt Karten.
zum Groß=Verkauf?
Aeußerſte Preiſe. An=
Für die uns anläßlich unſerer
gebote unter R 86
Verlobung dargebrachten Glück= Geſchäftsſt. (*45238

wünſche und Geſchenke danken
herzlichſi
Marie Fleſchhut
Wilhelm Ruths

Dankſagung.

Für die liebevolle Teilnahme bei
dem Heimgange unſerer unvergeß=
lichen
Entſchlafenen
Frau
Katharine Müller
geb. Roth
ſagen herzl. Dank
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Müller
Schneider.
Darmſtadt, den 7. Juni 1928.
Liebfrauenſtr., 44.
(15174

Reinheim

Groß=Bieberau
(9611)

Todesanzeige.
Am 5. Juni ſiarb
HerrWilhelm Beſt
Weißbinder
im Alter von 69 Jahren.
Familie Aug. Mäller.
Darmſtadt. Moldenhauerweg 18,
den 6. Juni 1928.
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag 4 Uhr vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
(9620

All denen, die meinem lieben Manne, unſerem
guten Vater, dem
Herrn Carl Stautz
bei ſeinem Heimgange die letzte Ehre erwieſen,
ſagen auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Beringer
für ſeine troſtreichen Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Julie Stautz, verw. Künzel
geb. Koelle.
Darmſiadt, den 7. Juni 1928.
(*15245
Gutenbergſtr. 62, pt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Anteilnahme während der
Krankheit, dem Hinſcheiden und
der Beerdigung unſres lieben
Verſtorbenen ſagen wir auf
dieſem Wege Allen unſren
herzlichſten Dank.
Für die
trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Michel

ged. Demmel.

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65, 70, 84, 86, 95, 222, 28, 33,
68, 69, 70, 86. 97, 99, 803, 7.
Im. Schublad. 175 , /24, 31, 32, 42, 43, 45, 60, 68, 74,
404, 15, 21, 26, 27, 32, 49, 52,
72, 81, 94, 97, 517, 36, 41, 46,
80, 88. 98, 608, 18, 22, 30, 37,
81, 83, 85, 719, 25, 32, 57, 66,
87, 94, 99, 802, 10, 13, 20, 25,
69, 72, 82, 93, 905, 17, 18, 44, 61,
S1, 1003, 21, 22, 26, 28, 35, 41,
71, 84, 86, 88, 91, 93, 95, 1101,
18, 41, 69, 75, 92, 1200, 6. 9, 1E
85, 1301, 21, 88, 1409, 14, 37,
85, 88, 1506, 25, 29, 32, 51, 52,
81, 82, 86, 88, 1600, 3, 17, 27, 40,
60, 71, 74, 76, 89, 1709, 14, 17,
55, 83, 1806, 13, 45, 63, 68, 85, 1
27, 31, 32, 35, 38, 41, 46, 47, 76,
99, 2016, 19, 29, 37, 44, 51, 56,
2105, 19, 28, 31, 55, 59, 68, 73, 8
20, 21, 27, 59, 70, 92, 2301, 13.
60, 78, 93, 2103, 7, 10, 37, 48, 52,
2527, 31, 35, 47, 59, 69, 81, 87, 8.
1 Sofa 8, 10, 25, 73, 75, 78, 79, 87, 89, 27
56, 63, 70, 73, 84, 2872, 77, 99, 29
56, 57, 62, 67, 70, 76, 77, 84, 97,
42, 54, 56, 82, 83, 94, 96, 3115, 1
Bänkchen Kinder= 31, 36, 37, 39, 41, 74, 75, 85, 94,
17, 22, 26, 31, 32, 54, 56, 73, 8
tiſch, Babykorb (ſämt= 3321, 22, B3, 25, 30, 34, 44, 47,
72, 76, 87, 3418, 33, 39, 41, 50, 5
Wickelkommode, 1 92, 3508, 9, 28, 36, 45, 46, 51, 72,
3603, 33, 59, 61, 62, 67, 72, 74, 7
95, 98, 3700, 5, 7, 11, 16, 17, 18, 2
51, 56, 63, 70, 89, 90, 95, 3811, 2
52, 54, 68, 70, 71, 83, 87, 92, 392
41, 56, 58, 80, 86, 90.
Die Gewinne können Freitag
und Samstag, den 9. Juni, vor
12½ Uhr und von 8 bis 6½ Uhr
meindehaus Kiesſtraße 17 in Em
nommen werden. Nach dieſer
bgeholte Gewinne fallen dem V
Der Vor

Ean=

B,
H
K
9
D.
D9
8
O0
Z.
T.
7.
2
2


*.

4
*

gebrauchte Küche,
1 Gaslampe bill. zu
verkauf. Karlſtr. 65½,
2. Stock.
(e1518:

ikroskop
guterh, zu vk. (*1520
Lindenhofſtr. 31, pt.

Fiſt neſtler Loewe
5=R.=Gerät mit Ltſpr.
u. An. zu verk. An=
zuſehen
v. 68 Uhr
bei A. Schick. Ernſt
Ludwigſtr. 12, 3. St.
(e15249)

P. Erni, 2
ſtr. 7. Tel=
1521
Guterh
wagen NNae
zu verkaufer
Petri, Rhein

S

Der Fkausfrau
Farkste Uahe
wenn es gilt, schnell und müh-
los
den von Bakterien wimmeln-
den
Staub u. Schmutz auf Böden
und Treppen zu entfernen, heilit:
LOBALIHe reinigt mühlos alle Böden ohne
Späne, ohne Seife u. tötet dabei die Krank-
heitskeime
.
Zum Wachsen nimmt sie dann f. Parkett u. Linoleum
LOBA-WACHST, glänzt sonnenhell und stahlhari,
ist sparsam beim Auftragen,
und für einfache Bretterböden:
LOBA-BEIZE‟, gelb, rot oder rotbraun,
das uasserechte‟ Farbbohnerwachs,
es färbt und glänzt alle Bretterböden
wie schönstes Parkett.
Also:

Immerdoge fürden Boder

[ ][  ][ ]

ſummer 157
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 7. Juni.
r 60. Verbandstag der heſſiſchen Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften
tam9. und 10. Juniin Darmſtadt ſtatt. Damit ver=
en
iſt die 4. Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der heſſiſchen
itgenoſſenſchaften.
en der internen Vorverſammlung am Samstag nach=
a
werden ſpeziell intereſſierende genoſſenſchaftliche Fragen,
m Vorberichte des Verbandsdirektors und im Berichte des
andsreviſors angeſchnitten ſind, behandelt. Ferner iſt ein
at des Herrn Bankdirektors Bredenbreuker (Dresdner Bank,
rfurt a. M.) über Kreditpolitiſche Fragen vorgeſehen. End=
jihrt
die Tagesordnung Statutenänderung, Rechnungsablage
Wahlen auf.
Im 9. Juni abends veranſtaltet die Darmſtädter Volksbank
m. b. H. als einladende Genoſſenſchaft für die Teilnehmer
ihre Damen einen Begrüßungsabend, zu dem auch
Nitglieder der Volksbank bereits eingeladen ſind.
die Hauptverſammlung am 10. Juni vormittags
ſich zu einer Kundgebung für das heſſiſche Kreditgenoſſen=
Sweſen geſtalten. Es ſoll durch die verſchiedenen auf der
Sordnung ſtehenden Referate dargeſtellt werden, was die
chen genoſſenſchaftlichen Volksbanken für die Wirtſchaft und
werbstätigen Mittelſtand, im weiteſten Sinne des Wortes
t. geleiſtet haben: es wird die Stellung des Mittelſtandes
halb der großen Finanzerobleme der Gegenwart ſkizziert
im Schlußreferat der Weg aus den heutigen Schwierigkeiten
das Prinzip der Selbſthilfe allgemein wie der genoſſen=
lichen
Selbſthilfe im beſonderen gezeigt werden. Den Haupt=
sbericht
erſtattet Herr Verbandsdirektor Weiler= Darm=
das
zweite Referat hat der bekannte Finanzwiſſenſchaftler
iniverſität Frankfurt a. M., Herr Prof. Dr. Gerloff, über=
nen
, welcher übrigens des öfteren von den jeweiligen Reichs=
zminiſtern
als Gutachter herangezogen wurde. Herr Prof.
Gerloff wird über Finanzpolitik und Wirtſchaft ſprechen.
Schlußreferat hat der Anwalt des Deutſchen Genoſſenſchafts=
indes
e. V., Herr Profeſſor Dr. Stein=Berlin, übernom=
ſein
Thema lautet: Organiſation und Stellung der Ge=
nſchaften
in der deutſchen Volkswirtſchaft. Jeder, der die
mein lebendige und packende Art ſeiner Sprache kennt, wie
isbeſondere auf dem letztjährigen Verbandstag in Baben=
en
mit Bewunderung erfüllte, wird ſich den Genuß dieſes
rages nicht entgehen laſſen. Jedenfalls werden die Vorträge
Nichtgenoſſenſchaftlern, die Intereſſe an der Geſundung
cer deutſchen Wirtſchaft haben, eine Menge intereſſanter An=
ngen
geben.
Auf Einzelheiten kommen wir ſpäter zurück.
Ernannt wurden: am 24. Mai: der Lehrer Karl Feyh zu
rsheim, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Biſchofs=
Kreis Groß=Gerau, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts
der Lehrer J. Weinsheimer zu Flonheim, Kreis Alzey, zum
er an der Volksſchule zu Biſchofsheim, Kreis Groß=Gerau, mit
ung vom Tage des Dienſtantritts ab. Am 25. Mai; Herr D. Dr.
elius Freiherr von Hehl zu Herrnsheim in Worms zum
lied der Hiſtoriſchen Kommiſſion für den Volksſtaat Heſſen. Am
uni: der hauptamtliche Fortbildungsſchullehrer Wilhelm Dietz
ich, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Biſchofsheim,
3 Groß=Gerau, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab.
h Entſchließung des Herrn Miniſters für Kultus und Bildungs=
n
wurde der Zeichenlehramtsanwärter Georg Lortz aus Allerts=
r
i. O. zum Studienaſſeſſor ernannt.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 22. Mai: der Lehrer an
Volksſchule zu Köngernheim, Kreis Oppenheim, Philipp Roth,
ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Juni 1928
Am 25. Mai: der Oberreallehrer an der Oberrealſchule zu
ſelſtadt, Kreis Erbach, Ferdinand Walti, auf ſein Nachſuchen
1. Juni 1928 ab. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
rSgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19. Dezember 1923
er Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt
1. Juni 1928 in den Ruheſtand: Lehrer Martin Breitwieſer
der Volksſchule zu Lampertheim, Kreis Bensheim. Auf Grund
35 1 und 2 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
2. Juli 1923/19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom
ktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. Juni 1928 in den dauern=
Ruheſtand: der im einſtweiligen Ruheſtand befindliche Studienrat
Rudolf Becker in Darmſtadt.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Donnerstag, wird. Goethes
mont zum letzten Male in dieſer Spielzeit gegeben. Beginn
Uhr.
Morgen, Freitag, findet bereits die vierte Aufführung von Kreneks
nny ſpielt auf ſtatt. Beginn 19,30 Uhr.
Heute beginnt der Vorverkauf zur Aufführung von Hoff=
nns
Erzählungen am kommenden Sonntag, die voraus=
ich
die letzte Aufführung des Werkes in dieſer Spielzeit iſt. Dieſe
ührung, die der Miete G (Darmſtädter Volksbühne) zugeteilt iſt,
nicht als Wahlvorſtellung. An dieſem Abend verabſchiedet ſich
Joſef Poerner in der Rolle des Hoffmann vom Darmſtädter
likum.
Sommer=Bühne Harprecht. Die außerordentlich erfolgreiche
tödie: Finden Sie, daß Conſtance ſich richtig verhält? (von W. S.
raham) gelangt heute, Donnerstag, und morgen, Freitag, die
den letzten Male zur Aufführung. Samstag und Sonntag
2Erſtaufführungen, nämlich: Samstag, abends 810 Uhr:
Is Spiel mit dem Feuer, Luſtſpiel in 3 Akten von Hans
arm, dem Verfaſſer von Extemporale; und Sonntag, abends
hr ſpräzis): Mädels von heute! Luſtſpiel in 3 Akten von
ſtab Davis, Regie: Intendanzrat Dr. Max Wauer.
Sonntag, abends 11 Uhr: die erſte Nachtvorſtellung:
S Spiel mit dem Feuer Vorverkauf für ſämtliche Vorſtellungen
Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe Anz.)
Heſſiſche Bühnenlotterie. Vom heſſiſchen Staat iſt der Genoſſen=
ſt
Deutſcher Bühnenangehöriger für die Invaliden und Arbeits=
ihigen
des Bühnenberufs eine Wohlfahrtslotterie genehmigt wor=
Es iſt moraliſche Pflicht aller heute noch aktiv tätigen Künſtler,
Not ihrer arbeitsunfähigen Kollegen nach Möglichkeit zu lindern.
Eigener Kraft iſt dies ſo gut wie ausgeſchloſſen, darum ſehen ſich
Bühnenkünſtler genötigt, an alle Freunde und Gönner heranzutre=
mo
ſie um ihre tatkräftige Unterſtützung zu bitten. Wenn nur
* Ein Los zum Preiſe von 50 Pfg. erwirbt, ſo wird der Lotterie ein
Er Erfolg beſchieden ſein. Es gibt ſicher Viele, denen dieſe Alt=
Ionäre unter den Künſtlern durch ihren ſteten Frohſinn über manch
Dere Stunde hinweggeholfen haben. Eingedenk dieſer Tatſache, ſollte
E berſäumen, ſich ein Los zu erwerben, zumal er mit dem weni=
Dis er gibt, unüberſehbare Not hilft lindern. Beachten Sie bitte
Anzeige der Bühnenlotterie im Anzeigenteil.)

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Geite 8

Die Feier des 600jährigen Jubiläums
der Stadt Darmſtadt.

Seitens des Herrn Oberbürgermeiſters geht uns folgende Mit=
teilung
zu: Am 23. Juli 1930 ſind 600 Jahre vergangen ſeit dem Tage,
an dem der Stadt das Recht der Stadtprivilegien verliehen wurde.
Die Stadt und die Anfänge der Siedlung gehen nachweislich auf ſehr
viel frühere Zeiten zurück. Unſere Stadt am Beginne der Bergſtraße,
der alten Römerſtraße gelegen und wohl ſchon mit dem munimentum
Trajani in Verbindung ſtehend, als fränkiſche Stadt gegründet und be=
feſtigt
, inmitten eines uralten Kulturlandes gelegen, blickt auf eine
kulturhiſtoriſch wertvolle Vergangenheit zurück. Der Erinnerung an
den bedeutungsvollen Tag, an dem vor 600 Jahren die Stadtprivilegien
verliehen wurden, foll gedacht werden in einer großen akademiſchen
Feier am 23. Juli 1930. Die Stadtverwaltung wird ein Buch herausgeben
über die Geſchichte der Stadt, die auf einwandfreien geſchichtlichen Quellen
beruht, und die Vergangenheit in volkstümlicher Form für den Gebrauch
der Schulen enthält. In dem Mittelpunkt aller aus Anlaß des Jubi=
läumsjahres
in Darmſtadt ſtattfindenden Veranſtaltungen, iſt eine große
heſſiſche Gewerbeſchau auf dem Gelände der Feſthalle in der Zeit vom
15. Mai bis 30. September 1980 geplant. Es handelt ſich um eine
Landesausſtellung. Einladungen werden ergehen an die Heſſiſche In=
duſtrie
und das Heſſiſche Handwerk. Sobald der Organiſationsplan
gereift iſt, wird er unverzüglich der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Die bedeutungsvollſten Zweige der heſſiſchen Induſtrie und des Hand=
werks
ſollen in einer Ferm zur Darſtellung gebracht werden, die dem
Namen unſerer Stadt, als einer Stadt der Ausſtellungen, Ehre machen
wird. Es ſind ferner Muſterbauten der Stadt und des Gewerbes ge=
plant
; hier ſoll die Kultur des Wohnens und der Gebrauch neuzeit=
licher
Baumethoden vorgeführt werden. Wenn möglich, ſoll die Aus=
ſtellung
fertig eingerichtete Häuſer, Holzbauten, Stahlhäuſer uſw.,
zeigen, und damit der Möbelinduſtrie und dem ſchmückenden Gewerbe
Gelegenheit zur Ausſtellung geben. Von weiteren Abteilungen ſeien
genannt: eine Sonderausſtellung Das ſchöne Heſſen. Hier ſoll an der
Hand muſtergültiger Bilder unſer Heimatland vorgeführt werden in
Zeichnungen, Gemälden, Dioramen, Modellen und ausgewählten Photo=
graphien
, die von den Städten und Gemeinden zur Verfügung geſtellt
werden könnten. Die Abteilung: Heſſiſche Kunſt und Kunſthandwerk

könnte ſich gliedern in Malerei, Bildhauerei, Graphik, Plakatkunſt,
Elfenbeinſchnitzerei, Holzſchnitzerei, Silber= und Goldſchmiedekunſt,

Diamantenſchleiferei, Druckerei, Buchbinderei mit ihren künſtleriſchen
Produktionen.
Aus der Fülle der für das Jubiläumsjahr gedachten weiteren Unter=
nehmungen
ſeien genannt: eine Blumenſchau in dem Orangeriegarten,
die Repräſentation der Kunſt auf weiteren Gebieten, die Teilnahme des
Heſſiſchen Landestheaters durch Veranſtaltungen von Opern und Schau=
ſpielen
; die Muſikſtadt Darmſtadt und die Kunſt des Geſanges wird in
der Feſthalle eine ausgezeichnete Vertretung finden. Schon ſeit langer
Zeit ſteht die Stadtverwaltung mit bedeutungsvollen Vereinigungen in
Verbindung, die ihre Kongreſſe während des Jubiläumsjahres in
Darmſtadt abhalten werden.
Die große Heſſiſche Gewerbeſchau wird als Landesausſtellung einen
Ueberblick geben über die Leiſtungen unſerer Induſtrie und des Hand=
werks
. Schon im Jahre 1922 trat der Gedanke auf, eine Landesaus=
ſtellung
ins Leben zu rufen. Die Inflation und deren Folgeerſchei=
nungen
hinderten jedoch die Verwirklichung. Auch in den letzten Jahren
kam das Projekt nicht zu Stande, da die Wirtſchaftslage nicht günſtig
war. Als im Anfang des vorigen Jahres die Erbauung der Feſthalle
beſchloſſen wurde, war u. a. auch das Projekt der Landesgewerbeaus=
ſtellung
die Vorausſetzung für dieſe Entſchließung. Dieſes Unterneh=
men
ſtand damals ſchon im Mittelpunkt der Erörterung. Zur Finan=
zierung
eines ſo großzügigen Unternehmens wird die ſtädt. Verwaltung
ſich bemühen, eine Ausſtellungsgeſellſchaft zu gründen, der der Staat,
die Stadt, die Handwerkskammer, die Vertretungen der beteiligten
Kreiſe, die Fachverbände beitreten und einen angemeſſenen Garantie=
fonds
zeichnen ſollen. Die Vorverhandlungen müſſen heute ſchon einer
gewiſſen Reife und Vollendung entgegengeführt werden, es iſt daher
die Veröffentlichung des Planes erfolgt. Wir wollen der Hoffnung
Ausdruck verleihen, daß die geplanten Unternehmungen einen freu=
digen
Widerhall im Lande und in der Bevölkerung unſerer Stadt finden
werden, und die Feier des 600jährigen Jubiläums der Stadt uns die
Gelegenheit gibt, zu zeigen, daß unſer Heſſenland zu den aufſtrebenden
Ländern im Reiche gehört.

Einreichung der Belege über den Steuerabzug
vom Arbeitslohn für das Kalenderjahr 1928.
Der Herr Reichsminiſter der Finanzen hat in einer Verordnung
vom 31. März 1928 die Anordnungen über die Einreichumg der Belege
über den Steuevabzug vom Arbeitslohn für das Kalenderjahr 1928 ge=
troffen
. Hiernach ſind die Arbeitgeber, die den Steuerabzug im Ueber=
weiſungsverfahren
bewirken, verpflichtet, für die am 31. Dezember 1928
bei ihnen in einem Dienſtverhältnis ſtehenden Arbeitnehmer Lohn=
ſteuer
=Beſcheinigungen und für die im Kalenderjahr 1928 vor
dem 31. Dezember 1928 ausſcheidendem Arbeitnehmer Lohnſteuer=
Ueberweiſungsblätter auszuſchreiben. Die Einſendung der
Belege hat ſpäteſtens bis zum 15. Januar 1929 an das zuſtändige
Finanzamt zu erfolgen. Es empfiehlt ſich jedoch, die Lohnſteuer= Ueber=
weiſungsblätter
ſchon im Laufe des Jahres 1928 auszuſchreiben und ſie
jeweils nach dem Ausſcheiden von Arbeitnehmern oder innerhalb gewiſ=
ſer
Zeitabſchnitte (monatlich, vierteljährlich) dem Finanzamt einzuliefern.
Vordrucke zu dem Lohnſteuer=Beſcheinigungen und Lohnſteuer= Ueber=
weiſungsblättern
werden von dem Finanzamt koſtenlos abgegeben. Auch
erteilt das Finanzamt jede weitere Auskuft.

Am 8. Juni Schluß des

Möbel=
Ausverkaufs
wegen Umbau. Versäumen Sie nicht die selten
günstige Gelegenheit. Unsere Schaufenster zeigen
einige dem Ausverkauf unterstellten Speise-,
Herren- u. Schlafzimmer mit offenen Preisen.
Rogté Fischer

Alexanderstraße 10.

Der Verein evangeliſcher Organiſten und Chordirigenten in Heſſen
hielt Pfingſtmittwoch im Kölner Hof zu Frankfurt a. M. ſeine Haupt=
verſammlung
ab. Der Vorſitzende, Herr W. Roſenthal, Organiſt der
Chriſtuskirche zu Mainz, begrüßte die aus allen Teilen des Heſſenlandes
erſchienenen Witglieder. Der Schriftführer, Herr Deboben, Lutherkirche=
Worms, verlas das Protokoll über die im vergangenen Jahre zu Fried=
berg
gehaltene Jubiläumsverſammlung. Der Tagesordnung entſpre=
chend
gab dann Herr Roſenthal Bericht über die im abgelaufenen Ver=
einsjahre
geleiſtete Arbeit und die an das Heſſiſche Landeskirchenamt
und das Landesfinanzamt gerichteten Eingaben. In einer Ausſprache
über Bedeutung und Aufgabe der Orgel im Gottesdienſt wurde auch
über Auswahl, Darbietung und Zweck des Präludiums erſchöpfend ge=
ſprochen
. Die Gründung eines Vereinsblattes wunde beſchloſſen, um die
Mitglieder über Vereinsarbeit, Standesangelegenheiten und Fragen der
Kirchenmuſik rechtzeitig in Kenatnis zu ſetzen. Der Vorſtand blieb im
Amt. Als Rechner wurde Herr Heldmann=Trebur, als Beiſitzer für die
Provinz Starkenburg Herr Hitzeroth=Dreieichenchain neugewählt. Zum
Schluß hielt der Vorſitzende einen Vortrag über Kinderchor und Tonika=
Do. In längeren klarem Ausführungen wies er nach, wie man in Kin=
der
=, Jungfrauen= und Jünglingschören und dadurch auch die Gemeinde
zum bewußten funktionellen Hören und Singen bringen und zum ſelb=
ſtändigen
Gebrauch des Geſangbuches mit Noten im Gottesdienſt erziehen
könne. Am Nachmittage beſichtigte man die elektriſche Orgel in der neuen
Lukaskirche, die über 70 Regiſter und ein prächtiges Fernwerk beſitzt.
Herr Roſenthal=Mainz ließ hier Paſſacaglia von C. Frescobaldi,
Präludium und Fuge von J. S. Bach (Bs=Dur) und Fantaſie über
Ein feſte Burg iſt unſer Gott von H. Schellenberg mit gewohnter
Künſtlerſchaft erklingen und gab ſo der Tagug einen erbaulichen
Abſchluß.
Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Am Sonntag, den 10. ds.
Mts., findet die 7. Wanderung im laufenden Wanderjahre ſtatt. Sie
führt von Kirch=Beerfurth über die Vierſtöck nach Michelſtadt und ver=
ſpricht
bei der herrlichen Witterung recht lohnend zu werden. Die Füh=
rer
haben für Unterhaltung beſtens geſorgt. Es wird erwartet, daß ſich
die V. H.C.=Schweſtern und Brüder recht zahlreich beteiligen, da die
Wanderung jeden zufriedenſtellen wird. Näheres ſiehe Anzeige.

Hauptverſammlung
der Heſſiſchen Miſſionskonferenz.
EPH. Mit der Feſttagung des Rheinheſſiſchen Miſſionsvereins
anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Rheiniſchen Miſſion (Barmen)
findet vom 10. bis 13. Juni in Nierſtein die Haupwerſammlung
der Heſſiſchen Miſſionskonferenz ſtatt. Mit dieſer Haupwerſammlung
und Feſttagung wird ein Miſſionslehrgang verknüpft über
das Thema: Die gegenwärtige Kriſis und Wandlung im evangeliſchen
Miſſionswerk mit folgenden Unterthemen: 1. In der Heimat: a) Un=
ſere
grundſätzliche Stellung zur Miſſion (am Montag, den 11 Juwi,
vorm, um 10 Uhr); b) Unſere praktiſche Stellung zur Miſſion (am
Montag, nachm. um 2 Uhr). 2. Auf dem Miſſionsfeld: a) Die Be=
ſinnung
auf das Ziel der Miſſion (am Dienstag, vorm. um 10 Uhr,
und nachm. um 2 Uhr). b) Die Beſinnung auf die durch die Miſſion
zu überwindenden Mächte (am Mittwoch, vorm. um 10 Uhr).
Das Thema und ſeine überſichtliche Gliederung laſſen einen höchſt
anregenden und fruchtbaren Lehrgang erwarten, zumal anerkannte
Sachkenner ſich darüber äußern wollen; es ſollen nämlich ſprechen: am
Montag Miſſionsinſpektor, Haniſch von Barmen und Oberkirchenrat
Zentgraf von Mainz, am Dienstag Miſſionsdirektor Dr. Freyztag von
Berlin und am Mittwoch Miſſionsimſpektor Schäfer von Wiesbaden.
Im Mittelpunkr der Verhandlungen wird gewiß der zweiteilige Vor=
trag
von Miſſionsdirektor Dr. Freytag ſtehen, der als Teilnehmer an
der Weltmiſſionskonferenz auf dem Delberg bei Jeruſalem über ſeine
Erfahrungen und Erlebniſſe reden will unter dem Thema: Die gegen=
wärtige
Lage der Weltmiſſion im Licht der Jeruſalem=Konferenz.
Wenn man bedenkt, daß an der genannten Weltkonferenz auch führende
Heidenchriſten aus Japan und China, aus Indien und Afrika als
gleichberechtigte Glieder teilgenommen haben, dann kann man ſich den=
ken
, wie die evangeliſche Weltmiſſion jetzt unter mancherlei kritiſchen
Spannungen in eine neue Zeitlage hineinwächſt; daß es ein geſundes
Wachstum ſei, das iſt eben die große Sorgel Alle auswärtigen
Gäſte finden in der miſſionseifrigen Gemeinde Nierſtein freudige und
gute Aufnahme. Sie mögen ſich ſofort beim ewangeliſchen Pfarramt
daſelbſt anmelden.
Kameradſchaftlicher Verband der Kriegsbeſchädigten unb Kriegs=
teilnehmer
im Haſſiabund Darmſtadt. Nach 8 92 Abſ. 1 des Geſetzes
über das Verfahren in Verſorgungsſachen in der Faſſung vom 20. März
1928, iſt der Rekurs nicht mehr zuläſſig, wenn es ſich in dem Verfahren
um den Grad der Minderung der Erweubsfähigkeit oder um die Neu=
feſtſtellung
der Rente wegen Aenderung der Verhältniſſe handelt. Dieſes
hat auch für Schwerbeſchädigte eine beſondere Bedeutung. Wird bei
ihnen die Minderung der Erwerbsfähigkeit durch Entſcheidung des Ver=
ſorgungsgerichts
auf weniger als 50 v. H. neu feſtgeſtellt, ſo verlieren
ſie gugleich nach Ablauf eines Jahres den Schutz des Schwerbeſchädigten=
geſetzes
. Aus dem Fortfall des Rekurſes können ſich daher für die Be=
troffenen
hinſichtlich des Schwerbeſchädigtenſchutzes gewiſſe mit der neuem
Verfahrensvorſchrift nicht beabſichtigte Härten ergeben. Dies wird jeden=
falls
in beſonderem Maße für die bisherigen Schwerbeſchädigten danm
fühlbar werden, wenn der neu feſtgeſetzte Grad der Minderung der Er=
werbsfähigkeit
nur wenig unter der Schwerbeſchädigtengrenze 50 v. H.
liegt. Mit Rückſicht hierauf hat der Reichstag bei der Beratung der No=
velle
zum Verfahrengeſetze am 13. März 1928 folgende Entſchließung an=
genommen
: Die Reichsregierung zu erſuchen, dahin zu wirken, daß bisher
ſchwerbeſchädigten Kriegsbeſchädigten, bei denen die Minderung der Er=
werbsfähigkeit
durch nichtanfechtbares Urteil des Verſorgungsgerichts auf
40 v. H. feſtgeſtellt worden iſt, nach Möglichkeit gemäß 8 8 Abſ. 1 des
Schwerbeſchädigtengeſetzes der Schutz dieſes Geſetzes zuerkannt wird.
Verein für das Deutſchtum im Ausland und Schleſier=Verein.
Der bedrohten deutſchen Schule in Oſt=Oberſchleſien gilt es zu helfen.
Wer möchte da nicht den Schleſier=Verein. Darmſtadt, unterſtützen, der
im Bunde mit dem Verein für das Deutſchtum im Ausland im
Orangeriegarten ein Wohltätigkeitskonzert veranſtaltet. Im Dienſt der
guten Sache ſtehen die ehemaligen Militärmuſiker unter Leitung des
Schleſiers Greilich. An das volkstümliche, abwechſlungsreiche Konzert
ſchließt ſich der Tanz an. Die Tanzmuſik ſtellt nicht, wie irrtümlich
berichtet, das Stadtorcheſter, ſondern ein anderes vorzügliches Ball=
orcheſter
. Eintritt RM. 1,00; Studentenkarten RM. 0,50 am Verkehrs=
büro
und an der Abendkaſſe.
Oeffentlicher Vortrag über Die Welträtſel im Lichte der ger=
maniſchen
Götter= und Heldenſagen, vom Chriſtentum aus verſtanden.
Freitag, 8. Juni, 20,15 (8,15) Uhr, in der Städt. Akademie für Ton=
kunſt
, Eliſabethenſtraße. Dr. Alfred Heidenreich=Frankfurt a. M.,
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. Es ſoll eingeführt werden in die
Naturweisheit der germaniſchen Urzeitz; wie ſie im Zuſammenhang
ſteht mit der Geiſtesoffenbarung des Chriſtentums. Weltſchöpfung
Welt=Eſche Erſchaffung des Menſchen. (Vgl. d. Anzeige.)
A. H. V. des K. S. C. und W. S. C. Wie aus der heutigen An=
zeige
erſichtlich, findet der nächſte Farbenabend heute, Donnerstag, den
7. Juni, auf dem Rhenanen=Haus, Dieburgerſtraße, ſtatt.

In den ersten 10 Jchren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
KINDER
MATAA SEIFEE

waschen und baden. Das
Kind wird es ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten
Teintserspart bleibt. Nivea=
Kinderseife ist überfettet
und nach ärztlicher Vor=
schrift
besonders für die
empfindliche Haut der Kin=
der
hergestellt.-Preis 70 Pf.

Sonnengebräunt
wird Ihr Körper, wenn Sie ihn vorLuft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
AA UlETAA
einreiben; denn Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen. Gleichzeitig beugt Nivea=Creme schmerz=
haftem
Sonnenbrand vor.
Dosen M. 0.20 bis 1.20 / Tuben aus reinem Zinn M. 0,60 u. 1.
Nur Nivea=Creme enthält Eucerit, und a Hbg.5670
darauf beruht ihre einzigartige Wirkung.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 2. Junt 1928

Nummer 131

Mit dem Landtag durch den Odenwald.

Beſuch der Haushaltungsſchule und des Stadions in Michelſiadt. Lindenfels Bahnbau=
wünſche
. Ein Gang durch. die Odenwälder Hartſieininduſirie.

Auf Einladung des Präſidenten des Heſſiſchen Landtags unternahm
geſtern der Heſſiſche Landtag eine Beſichtigungsreiſe durch den Oden=
wald
. Die Heſſiſche Regierung, zahlreiche Abgeordnete aller Parteien,
die Beamten der Miniſterien und des Landtagsamtes, Vertreter der
Behörden und der Preſſe fanden ſich vormittags 8 Uhr im Hofe des
Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft ein. Sie fanden dort drei Om=
nibuſſe
und eine Reihe von Limouſinen vor, die die etwa 150 Teilneh=
mer
an der Beſichtigungsreiſe nach etwa dreiſtündiger Fahrt über Groß=
Umſtadt, Höchſt, König nach Michelſtadt brachten, wo die erſte Raſt ge=
macht
wurde. Die Bevölkerung nahm freudige und lebhafte Anteilnahme
an dem Beſuch der heſſiſchen Volksvertretung und hatte ihrem Wohl=
wollen
und ihrer Freude durch Transparente und reichen Fahnenſchmuck
Ausdruck verliehen. Unter Führung des Präſidenten der Heſſiſchen
Landwirtſchaftskammer Henſel wurden zunächſt die vorbildlichen Ein=
richtungen
der Haushaltungsſchule, die in herrlichen Parkanlagen ein=
gebettet
liegt, mit großem Intereſſe beſichtigt.
Bei der Weiterfahrt zum Stadion gab es einen kleinen, harmlos
verlaufenen Zuſammenſtoß zwiſchen dem führenden Autobus und einem
endgegenkommenden Privatauto an einer unüberſichtlichen Ecke, der aller=
dings
den Autobus außer Gefecht ſetzte und auch den Kotflügel des
Privatautos außer Form brachte. Die Fahrtteilnehmer wurden durch das
entſtandene Verkehrshindernis gezwungen, den Weg zum Stodion zu
Fuß zurückzulegen. Die Inſaſſen des Autobus hatten ſpäter das Ver=
gnügen
, in raſch beſchafften Wagen die Fahrt fortzuſetzen, da es nicht
gelang, in kurzer Zeit ihn wieder fohrbereit zu machen. Die Beſich=
tigung
des Stadions war wohl für die meiſten Teilnehmer ein Erlebnis.
Un er der liebenswürdigen Führung ſeines Schöpfers, des Bürger=
meiſters
von Michelſtadt, Ritzel, wurde es beſichtigt. Die Erbauung
des Stadions ſtellt eine Kulturtat dar. Das landſchaftlich herrlich gelegene
Stadion, das mehrere Spielplätze, eine muſtergültige Schwimmanlage, ein
Licht= und Luftbad und einen Turnplatz umfaßt, und in ſeiner Anlage
im Odenwald unerreicht daſteht, iſt aus der Not der Zeit geboven. Es
wurde erbaut, um den ausgeſteuerten Erwerbsloſen Verdienſt und eine
Exiſtenzmöglichkeit zu verſchaffen. Die ſtarke Bevölkerung und ausgiebige
Ausnutzung zeigte augenfällig, daß das dafür aufgewandte Geld keine
Verſchwendung darſtellt. Es dürfte als Sehenswürdigkeit und als
Ort der Erholung geeignet ſein, den Fremdenverkehr ſehr zu
heben. Die Stadt Michelſtadt hatte es ſich nicht nehmen laſſen, zu einem
kleinen Frühſtück einzuladen, das auf der Teraſſe des Stadions eingenom=
men
wurde. Bei dieſer Gelegenheit begrüßte Bürgermeiſter Ritzel ſeine
Gäſte, er ſchilderte das Entſtehen und die Bedeutung des Stadions in
kurzen Umriſſen. Er machte auf die wirtſchaftliche Not des Odenwaldes
aufmerkſom und ſprach die Hoffnung aus, daß die Herren Abgeordneten
ihren Urlaub in Michelſtadt verbringen möchten. Präſident Delp ſprach
den Dank für die freundliche Begrüßung und Einladung aus. Das
gaſtliche Michelſtadt mußte bald verlaſſen werden.
Die Weiterfahrt führte durch einen der landſchaftlich eindrucksvoll=
ſten
und packendſten Teile des Odenwaldes, über Erbach, Marbach, die
Wegſcheide nach Lindenfels, der Perle des Odenwaldes. Lindenfels iſt
ein reizvoll gelegener aufſtrebender, von der Natur reichgeſegneter Luft=
kurort
. Es liegt auf einem Ausläufer des Schenkenberges, etwa 360
Meter über dem Meeresſpiegel inmitten herrlicher Buchen= und Nadel=
wälder
. Hier war ein längerer lohnender Aufenthalt vorgeſehen. Auch
die Bevölkerung von Lindenfels hatte ihrer Freude über den Beſuch des
Landtags durch reichen Fahnenſchmuck Ausdruck verliehen. Im Heſſiſchen
Haus wurde ein gemeinſames Mittageſſen eingenommen.
Präſident Delp hob in ſeiner Begrüßungsanſprache hervor, daß der
Hauptzweck dieſes Ausfluges, der den Landtag nach 22 Jahren zum
erſtenmal wieder durch den Odenwald geführt habe, wohl als erfüllt be=
trachtet
werden dürfe. Durch die Ausflüge ſolle den Parlamentariern
die Möglichkeit gegeben werden, die Gegenden des Heſſenlandes kennen
und ſchätzen zu lermen. Die Beſichtigungsreiſe ſei geeignet, die Reize des
Odewwaldes aufzuzeigen. Auf der anderen Seite ſehe die Bevölkerung
des Odewwaldes, daß das Parlament auch etwas übrig habe für den
ſchönen Odenwald. Er nimmt ſodann die Gelegenheit wahr, den frühe=
ren
Staatspräſidenten Ulrich und den eigens zur Teilnahme an der
Beſichtigungsreiſe aus Berlin herbeigeeilten heſſiſchen Geſandten Nuß
zu begrüßen und ihnen für ihr Erſcheinen zu danken.
Kreisdirektor Reinhart betonte in ſeiner Begrüß ngsanſprache,
daß nicht nur er, ſondern die geſamte Bevölkerung und vor allem die
des Lautertales mit großer Freude den Beſuch des Landtags aufgenom=
men
habe. Er knüpfte an den Beſuch die Hoffnung, daß als ihr Erfolg
zu verzeichnen ſei, daß die von den Bewohnern des Lautertales er=
ſehnte
Grbauung der Bahn BensheimLindenfels recht bald erfolgen
könne.
Bürgermeiſter Schnellbacher=Lindenfels führte ſodann aus:
Meine ſehr verehrten Damen und Herren! Ich habe die Ehre, Sie
im Namen der Stadt Lindenfels herzlichſt bei uns willkommen zu heißen.
Sie haben auf der Fahrt hierher ſchon die Schönheiten unſeres Oden=
waldes
kennen gelernt und werden nun auch hoffentlich an ſeiner Perle,
unſerer alten Stadt auf dem Berge, Ihre Freude haben. Der Wille des
heſſiſchen Volkes hat Sie zu Ihrem ehrenvollen, verantwortungsreichen

Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Der ver=
gangene
Sonntag war durch ſein herrliches Wetter ſo ein rechter Wan=
dertag
. Unter den vielen Wanderer fehlte auch die Wanderabteilung
der Tgmde. Darmſtadt 1846 nicht. Eine Wanderung von Bensheim
nach Weinheim war angeſetzt. Nach einer Bahnfahrt bis Bensheim
marſchierten wir über den rebenumwachſenen Hemsberg und weiter
durch ſaftige, in voller Blumenpracht prangende Wieſen und wogende
Kornfelder nach dem maleriſch im Tal liegenden Dörfchen Unter= Ham=
bach
. Dann ging es auf ziemlich ſteilen Pfaden zur Starkenburg
hinauf, deren großer Turm ſeiner Vollendung entgegengeht und unſere
Bergſtraße wieder um ein Schmuckſtück bereichern wird. Unſer Weg
führte dann bergab nach Heppenheim. Ueber den Marktplatz und am
Nathaus vorbei, marſchierten wir nach dem Erbacher Tal und durch
herrlichen Buchen= und Eichenwald aufwärts nach dem reizvoll gelege=
nen
Dörfchen Juhöhe. Hier hielten wir Mittagsraſt. Nachdem wir
uns an Speiſe und Trank geſtärkt und im hellen Sonnenſchein auf
grüner Wieſe etwas ausgeruht hatten, ging es auf der Höhe weiter.
Manch prächtiger Ausblick nach dem Birkenauer Tal und der Tromm
auf der einen Seite und der Rheinebene auf der anderen Seite bot ſich
unſeren Augen. Abwechſelnd durch Wald und Feld, am Waldner
Turm vorbei, ging unſer Weg nach dem Hirſchkopf, und von hier aus
auf ſteilen Bickzack=Pfaden, die an manchen Stellen einen herrlichen
Blick nach dea auf ſteiler Bergeshöhe ſtehenden Burgen, Wachenburg
und Windeck, boten, abwärts ins Birkenauer Tal. An mächtigen Por=
phhrſteinbrüchen
vorbei, erreichten wir Weinheim, das Ziel unſerer
Wanderung. Den beiden Führern, Turner Degreif und Schmidt, ſei
auch von dieſer Stelle der wohlverdiente Dank für die gute Vorbe=
reitung
und vorzügliche Durchführung der Wanderung ausgeſprochen.
Bp. Noch glücklich abgegangen. Geſtern, Mittwoch, nachmittag kolli=
dierte
eine Radfahrerin mit Lek Linie 5 der Straßenbahn in der Luiſen=
ſtraße
am Mathildenplatz. Die Radlerin erlitt Verletzungen am Hinter=
kopf
, am linken Schenkel und Bein, ſcheint aber noch ohne ernſtliche
Verletzungen davon gekommen zu ſein.

Brieftauben=Sport.

Der Brieftaubenklub Darmſtadt Sport ſendet uns folge
Bericht:

aber oft ſchweren Amte berufen. Schwer auch deshalb, weil Wünſche
und Forderungen an Sie herantreten, deren Berechtigung Sie anerken=
nen
, die Sie aber mit Rückſicht auf die Notlage des Landes nicht erfül=
len
können! Sie am heutigen Tage, der dem kollegialen Zuſammenſein,
der Freude an unſerer ſchönen Heimat, der Fühlungnahme mit der Be=
völkerung
, das hier der Volksgemeinſchaft gewidmet iſt, mit Bitten und
Klagen zu behelligen, liegt mir fern. Daß aber Ihr Kommen nach
Lindenfels, Ihre Fahrt durchs Reichenbacher Tal, Hoffnungen in uns
wachruft, die wir ſeit nahezu 50 Jahven immer wieder haben zu Grabe
tragen müſſen, für deren Erfüllung wir aber weiter kämpfen werden,
müſſen Sie mir erlauben, auszuſprechen. Was hilft uns die geſunde,
herrliche Natur, wenn wir Sie nicht ausnützen können? Wir brauchen die
direkte Bahnlinie Bensheim-Lindenfels, damit die arbeitende Bevölke=
rung
fort kann, um draußen das zu finden, was hier fehlt, damit den,
auf Kurgäſte eingeſtellten Gewerbetreibenden die enormen, in den Be=
trieb
geſtellten Koſten nicht verloren gehen! Ueberzeugen Sie ſich von
der Notwendigkeit und laſſen Sie unſere Hoffnungen nicht zuſchanden
werden. Nun wünſche ich Ihnen noch recht fröhliche Stunden in Lin=
denfels
und eine glückliche Heimfahrt. Auf Wiederſehen!! Kommen Sie
recht bald und oſt aber auf der Eifenbahn. (Stürmiſche
Heiterkeit.)
Staatspräſident a. D. Ulrich ſtellte feſt, daß er, ſolange er noch
lebe, es niemals verabſäumen werde, an Ausflügen des Landtags teil=
zunehmen
. Er ſtehe zwar in vorgerücktem Lebensalter, aber er, der nun=
mehr
bereits 44 Jahre der Kammer angehöre, fühle ſich von Herzen
jung. Er ſchloß mit den Worten: So oft der Landtag noch weggeht,
bin ich dabei. Herr, wie du willſt. Ich folge. Aber es eilt nicht,
Der heſſiſche Geſandte in Berlin Nuß dankte für die freundlichen
Begrüßungswoxte. Sein ſtürmiſch aufgenommenes Hoch galt dem
Heſſenland.
An die Mittagstafel ſchloß ſich der Beſuch der Burg an, von deren
Mauern nach müheloſem Aufſtieg der geradezu prachwvolle Rundblick ge=
noſſen
werden konnte. Nach mehreren Gruppenaufnahmen erfolgte die
Abfahrt zur Beſichtigung der Granit= und Shenitwerke Kreuzer und
Böhringer bei Winterkaſten.
Die Firma Kreuzer u. Böhringer, Granit= und Syenitinduſtrie in
Lindenfels i. Odw. (derzeitige Alleininhaber Georg, Ludwig und Willy
Böhringer) wurde gegründet im Jahre 1882 durch Herrn Michael Böh=
ringer
, der ſich mit ſeinem Arbeitskollegen Karl Kreuzer aſſoziierte. Aus
einer kleinen Steinmetzwerkſtätte entwickelte ſich in kurzer Zeit ein
maſchineller Großbetrieb, der ſich mit ſeinen Qualitätserzeugniſſen bald
den Markt von ganz Deutſchland und verſchiedener aufnahmefähiger
fremder Länder eroberte. Die Firma, welche ſich in der Hauptſache auf
Grabmale in Hartgeſtein in polierter, geſtockter und geſchliffener Form
ſpezialiſierte, wurde in ihrer Branche führend und durch ihre außer=
ovdentliche
Leiſtungsfähigkeit weltbekannt. Den immer mehr ſteigenden
Anforderungen entſprechend, mußte der Betrieb Lindenfels ſtändig er=
weitert
und neue Betriebe, wie Bensheim, Glmshaufen und Reichels=
heim
errichtet werden. Im Jahre 1909 ſchied Herr Kreuzer aus der
Firma aus und Herr Michael Böhringer und deſſen Söhne führten den
Stammbetrieb in Lindenfels, den Betrieb Elmshauſen, ſowie das ſpäter
neuerbaute Werk Reichelsheim unter der alten Firma Kreuzer u. Böh=
vinger
weiter. Obwohl Kriegs= und Inflationszeiten an dem Unter=
nehmen
nicht ſpurlos vorübergegangen waren, wurde durch raſtloſen
Fleiß und Tätigkeit dasſelbe nicht nur auf ſeiner alten Höhe gehalten,
ſondern durch wirtſchaftlichere Umgeſtaltung und Aufſtellung neuzeitiger
Maſchinen wieder derart gehoben, daß es Aelbſt den größten und mo=
dernſten
Anforderungen ſeiner Abnehmer vollſtändig gewachſen iſt. Mit
ihren 300 Arbeitern aus Lindenfels und Umgebung bedeutet das Unter=
nehmen
in der ſonſt induſtriearmen Gebirgsgegend einen nicht unweſent=
lichen
Wirtſchaftsfaktor, ſo daß ein weiteres Wachſen und Gedeihen der
Firma Kreuzer u. Böhringer auch im Intereſſe der Allgemeinheit nur
wünſchenswert wäre.
Die Firma Kreuzer u. Böhringer, Granit= und Syenitinduſtrie,
Lindenfels, kann, wie wir bei dieſer Gelegenheit erfuhren, nachſtehenden
Angeſtellten Ehrendiplome der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer
für langjährige treue Dienſte überreichen: Chriſtian Friſter, 40 Jahre;
Wolfgang Hager, 40 Jahre; Heinrich Wehland, 30 Jahre; Valentin
Keil, 30 Jahre; Georg Schobert, 30 Jahre; Friedrich Schmelzle, 25
Jahre. Dieſe Ehrung gilt als ein Beweis für das gute und harmoniſche
Zuſammenwirken der Firma Kreuzer u. Böhringer mit ihren Angeſtell=
ten
. Möge es den Jubilaven vergönnt ſein, noch viele Jahre mit ihnen
Arbeitgebern in gutem Einvernehmen zum Wohle der Firma zu wirken.
Die aufmerkſame Führung durch das Werk verſchaffte einen intereſſan=
ten
und eingehenden Einblick in den Produktionsprozeß einer der bedeut=
ſamſten
Induſtrien des Odenwaldes.

Die Beſichtigungsfahrt des Landtages durch den Odenwald, die vor
allem die Aufgabe hatte, die heſſiſche Volksvertvetung auf die Schön=

heiten und Reize des Odenwaldes aufmerkſam und ſie damit bekannt zu
machen, was reſtlos gelungen ſein dürfte, endete mit einem geſelligen
Zuſammenſein im Deutſchen Haus in Bensheim. Man kann dem Ver=
anſtalter
dieſer harmoniſch und anregend verlaufenen Fahrt für die in
vielfacher Beziehung gebotenen Genüſſe nun danbbar ſein. Dr. B.

Oberwaldhaus. Donnerstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr, findet
im Oberwaldhaus das erſte Konzert des Stadt=Orcheſters ſtatt. Das
Programm zu dieſem Konzert iſt auf das ſorgfältigſte ausgewählt wor=
den
und wird von dem geſamten Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters W. Schlupp ausgeführt. Mit den Oberwaldhauskon=
zerten
ſollen die ſeit langen Jahren üblichen Saalbaukonzerte, die in
dieſem Jahre wegen der Renovierung des Saalbaues dort nicht ſtatt=
finden
können, ihre Fortſetzung nehmen.
Wiener Kronenbräu=Keller. Alle Anhänger einer gut diſzipli=
nierten
Muſik werden ſich gerne der Erfolge früherer Konzerte in obigem
Konzertgarten erinnern und es mit Freuden begrüßen, am Freitag
dem volkstümlichen Konzert unter Mathias Weber beizuwohnen. Herr
Weber hat ein beſonderes Programm aufgeſtellt, welches in gewohnter
Weiſe für jeden Geſchmack etwas bringt. Einen beſonderen Reiz er=
hält
das Konzert dank einer großen Illumination des ganzen Gartens,
Allen Beſuchern ſtehen daher genußreiche Stunden in Ausſicht.
Geſchäftsſtenographen=Prüfung. An der am 13. Mai 1928 ſtatt=
gehabten
Geſchäftsſtenographen=Prüfung des Prüfungsausſchuſſes Star=
kenburg
haben 14 Bewerber in der Abteilung 150 Silben und ein Be=
werber
in der Abteilung 180 Silben mit Erfolg beſtanden: Paula
Hellmann, Darmſtadt, ſehr gut, Stenogramm ſehr gut; Lucie Langlitz,
Darmſtadt, ſehr gut, ſehr gut; Marie Wenzel, Darmſtadt, ſehr gut,
gut; Karl Stock, Offenbach, ſehr gut, gut; Hans Griesheimer, Darm=
ſtadt
, ſehr gut, gut; Marie Weber, Darmſtadt, ſehr gut, gut; Marie
Lauer, Darmſtadt, gut, gut; Adam Hartmann, Darmſtadt, gut, gut;
Heinrich Koch, Darmſtadt, gut, gut; Emma Reichert, Darmſtadt, gut,
gut; Arnold Geider, Darmſtadt, gut, gut; Leni Wirth, Darmſtadt, be=
ſtanden
, gut; Gretchen Bueß, Darmſtadt, beſtanden, gut; Elſe Bach,
Darmſtadt, beſtanden, gut, 180 Silben: Hans Pringsheim, Darmſtadt,
ſehr gut, Stenogramm gut.

In der Heſſiſchen Reiſevereinigung (Sitz Darmſtadt) lam
Sonntag, den 3. Juni, der planmäßige, gemeinſame Wettflug ab
bing in Bayern (306366 Km. Fluglinie) zum Austrag.
Die Heſſiſche Reiſevereinigung beſchickte dieſen Wettflug mit
geſamt 767 Tauben, welche in 49 Körben nach der Beſtimmungsf
gebracht wurden.
Die Tauben wurden am Sonntag, den 3. Juni, vormittage
Uhr, bei gutem Wetter aufgelaſſen.
Die erſten Tauben erreichten gegen 12,30 Uhr ihren Heimat
Die beſte Taube (1927er Jungtaube) des Herrn Dietrich (Mitgl, d.
taubenklubs Gr=Zimmern) erreichte als erſte das Ziel, mit einer
geſchwindigkeit von 1021,/4 Meter in der Minute; eine äußerſt bege
werte Leiſtung für eine Jungtaube.
Die ſchlechteſt bewertete Taube erreichte immerhin noch die
chwindigkeit von 876,42 Meter in der Minute.
Es kamen insgeſamt innerhalb der H. R. V. 154 Preiſe zur
teilung. Auf dea Brieftaubenklub Darmſtadt Sport entfielen
Preis und weitere 9 Preiſe.
Verluſte gab es beim Wettflug faſt keine.
Im Rahmen dieſes Fluges veranſtaltete der Brieftaub,
Darmſtadt Sport gleichzeitig einen Vereinswettflug, in welcher
ſchiedene Preiſe zur Verteilung gelangten. Den erſten Verein
erhielt der langjährige Züchter Nikolaus Schäfer, Darmſtadt,
ſtraße 4.
Weitere Preiſe erhielten der Vorſitzende des Klubs und der
Herr L. Stoll, Heinheimerſtr. 6, ſowie Herr Fritz Fiſcher, Heinh
ſtraße 12/14.
Der nächſte Flug findet am kommenden Sonntag, den 1o.
ab Paſſau ſtatt. Vereinsabend jeden Donnerstag im Reſtauran
Kirchſtraße 3, woſelbſt Liebhaber und Intereſſenten alle Nähere er
können. Gleichzeitig iſt jedem Intereſſenten und Liebhaber hi
Gelegenheit geboten, in die gedruckten Preisliſten der Heſſiſchen
vereinigung und des Bundes Einſicht zu nehmen.

*Bezirksſchöffengericht.

p. 1. Ein Kraftwagenführer iſt wegen einer Kölperverletzun
klagt, die ſich zugleich als eine Zuwiderhandlung gegen das am 1
ber 1927 in Kraft getretene Reichsgeſetz zur Bekämpfung der Geſ
krankheiten darſtellt. Der Staatsanwalt beantuagt mit Rückſicht
Gefährlichkeit der ſtrafbaren Handlung zwei Mongte Gefängnis
Urteil erkennt an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſty
200 Mark Geldſtrafe. Da der Angeklagte bisher unbeſtraft iſt,
auf dieſe Strafe erkannt. Mangels genügenden Nachweiſes ei
ſchehenem Anſteckung kann Verurteilung wegen Körperverletzun
eintreten. Die Verhandlung wurde in voller Oeffentlichkeit
weil es, wie der Vorſitzende ausführte, im Intereſſe der Allgen
liegt, daß derartige Verfehlungen in ihrem vollen Umfange
werden.
2. Ein Arbeiter von Biebesheim hat durch einen Zuſatz einer H
ken=Entlaſſungsſchein gefälſcht und ſoll hierdurch das Vermög
Krankenfürſorge um 8 Mark geſchädigt haben. Weiter legt ihm
klage noch einen Betrugsverſuch zur Laſt, weil er das Vermögen
nannten Kaſſe weiter um 40 Mark zu ſchädigen verſucht habe. 4
geklagte gilt als geiſtig beſchränkt. Das Urteil erkennt nur we
facher Urkundenfälſchung anſtelle einer an ſich verwirkten ſech
Gefängnisſtrafe auf 30 Mark Geldſtrafe.
3. Als rückfälliger Dieb ſowie wegen Urkundenfälſchung 1
trugs ſteht der Chauffeur Leopold Gärtner von Billigheim
unter Anklage. Gärtner war, nachdem er den Dienſt im Zirkus
beck verlaſſen, in Süddeutſchland und Holland als Chauffeur tät
war er im Jahre 1926 in gleicher Eigenſchaft bei einem Kaufn
ſchäftigt. Dieſem ſoll er in der Nacht vom 20. zum 21. Aug /
einen Perſonenkraftwagen entwendet und den Wagen andern Tag
gegen ein Darlehen von 20 Mark, das ihm eine Gutsbeſitzersfra
Nähe von Gotha wohnhaft, gewährte, verpfändet haben. Auf
überſtellung erkennt die Frau den Angeklagten beſtimmt wieder,
ſagte, der Wagen gehöre einem Bierverleger. Der Name des

tümers wurde aus einem im Auto gefundenen Paſſe ermitte
Angeklagte bleibt dabei, daß er um dieſe Zeit in Frankfurt a.
arbeitet habe, und nicht nach Darmſtadt gekommen ſei. Das Urte
den Angeklagten frei, da immerhin möglich iſt, daß die Zeug
Suggeſtion unterlegen iſt,

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen unſere MFe
darauf aufmerkſam, daß am Samstag, den 9. Juni, eine W. E
ſammlung ſtattfindet. Wir bitten unſere Mitglieder um za ſe
Beſuch. Hierzu laden wir beſonders die Teilnehmer am Tbel
Turnfeſt ein, da auf ker Wochenverſammlung wichtige Mitteilun be
dieſes Feſt gemacht werden. Beginn ½9 Uhr. Wander=
lung
. Am Sonntag, den 10. Juni, findet die nächſte Wander be
Wander=Abteilung ſtatt. Die Abfahrt erfolgt mit der Straßenk ſun
726 Uhr ab Luiſenplatz nach Eberſtadt. Die Marſchzeit betr Eu
5 Stunden und ſind bei dieſer Wanderung keine allzu großen KN

gen zu machen. Für dieſe Tour iſt Ruckſackverpflegung mitzu El
da wir bei günſtigem Wetter Mittagsraſt im Freien halten.
Lokale Peranſtaltungen.
Die hlerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzelgen zu
im kelnem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.

Gartenkonzert mit Tanz. Im Hotel Prinz

rich, am alten Vahnhof, findet heute, Donnerstag, abend, Ge B

zert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
Deutſchorden. Donnerstag, den 7. Juni, Gang de kl
Verein der Hundefreunde von Darmſtal

pen ins Gelände.
Umgegend. Freitag, den 8. Juni, abends 8½ Uhr, Mi
verſammlung im Vereinslokal; Brauerei zum goldenen Anker
Ochſengaſſe.
Aus den Parteien.
Deutſch=Nationaler Frauen=Ausſchuß.
Mitgliedern und Freunden ſei heute ſchon mitgeteilt, daß in
nächſten geſelligen Zuſammenkunft Frau Geheimrat P
ſprechen wird. Näheres wird noch bekanntgegeben.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei.
Freundinnen teilen wir mit, daß unſere monatliche Zuſa
kunft diesmal ein Ausflug nach Auerbach werden ſo
treffen unz am Samstag, den 9. Juni, nachnittags 14 5
am Hauptbahnhof. Gemütliches Zuſamnenſein im Burgkaffee 1
bach, daran anſchließend ein gemeinſamer Spaziergang. Wir h
recht zahlreiche Beteiligung.

Tageskalender für Donnerstag, den 7. Juni 1928
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 2
II (Bühnenvolksbund): Egmont Kleines Haus: Geſchl. A
Orpheum, abends 20,15 Uhr, Sommerbühne Harprecht: ſ
Sie daß Conſtance ſich richtig verhält? Konzerte:
Kaffee, Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz, Weinhaus Maxin
ſchlößchen, Hotel Prinz Heinrich. Kinovorſtellunge)
Pglaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Thcater,

nau, md omn mrsinn Auu smauin ui Tatug ucaau

19.
oder wenn die Kopfhaut juckt und Schuppenbildung eintritt,
fät es höchste Zeit, an eine zuverlässige Haarkur zu denken.
Wählen Sie aber nur ein ernstes, vertrauenswürdiges Haarpfegemittel:

Haarw

Das quälende Jucken verschwindet sofort. Schuppenbildung,
Haarausfall, Spalten und Brechen der Haare werden verhütet,
der Haarwichs wird kräftig angeregt. Das Haar wird
voll, glänzend, duftig und geschmeidig. Vorzeitiges Er
grauen wird bei dauerndem Gebrauch vermieden!
B6geisterté Anerkennung von Arsten und Leien. Seit 40 Jahren bewährt
Frelez RM. A 20urd 3.76, ½ Llter 8.-, M Liter 10.50,

[ ][  ][ ]

ummer 132
Aus Heſſen.
Starkenburg.
meßel, 6. Juni. Heute früh 5 Uhr entſtand in der Hofreite des
5 Beilſtein Feuer, welches den Stall und einen Schuppen ein=
. Ein Nebengebäude von Jak. Schmitt 2. wurde ebenfalls
beſthädigt. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt.
Wiehnuſen, 6. Juni. Der Junglandbund des Kreiſes Darm=
ält
am Sonntag, den 10. Juni, hier ſein landwirtſchaft=
sReit= und Fahrturnier ab. Es wird auf dem alten
latz am Erzhäuſer Weg ausgetragen. Den zallreichen Meldun=
ich (rund 80 Pferde) dürſte dieſes Reit= und Fahrturnier ſehr
ſant werden. Vor der Austragung ſammeln ſich ſämtliche Teil=
Ie an der Götsbach=Brücke. Von dort aus gehts dann in ge=
ſcch
nem Zuge durch einige Ortsſtraßen nach dem Sportplatz. Daſelbſt
d Trabrennen, Hindernisrennen und ſonſtige Reitſportarten mit=
er
abwechſeln. Die Preisverteilung findet im Gaſthaus Zur
ſtatt.
Eberſtadt, 6. Juni. Der Autobusunfall in der
inkolonie. Der ſchwere Autobusunfall, der ſich am Dienstag
ſpäten Abendſtunden auf der Landſtraße nach Darmſtadt inmitten
z21 Ulenkolonie Ludwigshöhe ereignete, wurde trotz der vorgerück=
t
it ſehr ſchnell in Eberſtadt bekamt. Die letzten Wagen der
mbahn mußten, da der verunglückte Omnibus auf das eine
ingleis gefallen war und ſo die Strecke ſperrte, zwiſchen der
es ronſtraße und Eberſtadt eingleiſig verkehren. Die Aufräumungs=
wn wurden ſofort in Angriff genommen, ſo daß an dem Unfall=
rüereits
in den frühen Morgenſtunden faſt nichts mehr zu ſehen
m9 Der Omnibusbeſitzer ſtammt dem Vernehmen nach aus Jugen=
. d. B.
Eberſtadt, 6. Juni. Beerdigung. Am Dienstag nach=
wurde
unter großer Beteiligung der im 69. Lebensjahr an
de ugen eines Schlaganfalles geſtorbene Lehrer i. R. Georg Kübler
zu abe getragen. Außer vielen Leidtragenden von nah und fern
u insbeſondere viele Amtskollegen des Verſtorbenen erſchienen.
ſeichenzug voran gingen geſchloſſen der Odenwaldklub mit trauer=
tem
Wimpel und die Bergwacht. Die Grabrede hielt Pfarrer
z der ein Bild des Lebenswerkes des Verſtorbenen entwarf. Im
). des Lehrerkollegiums Eberſtadt ſprach Rektor P. Becker, der
he ers die Verdienſte des Verſtorbenen für die Schule hervorhob.
Föen Bezirkslehrerverein Eberſtadt/Pfungſtadt ſprach deſſen Vor=
r
Rektor Storck=Eberſtadt. Im Namen der Ortsgruppe Eber=
ſiSſes
Odenwaldklubs, deſſen Ehrenmitglied der Verſtorbene war,
3e Vorſitzender und Fabrikant Fritz Bickelhaupt dem Verſtorbe=
nen
herzlichen Nachruf. Auch ſprach ein Vertreter der Berg=
Lehrer Kübler war in Werſau im Odenwald geboren, beſuchte
hrerſeminar in Friedberg, das er im Jahre 1878 verließ. Er
u. a. vor ſeiner Tätigkeit in Eberſtadt in Moſſau, Raubach,
und Habitzheim. Während ſeiner Eberſtädter Tätigkeit trat er
ers in den erſten Jahren in Wort und Schrift tatkräftig für die
znerung Eberſtadts ein. Noch bis zuletzt konnte man ihn täglich
aößeren Spaziergängen durch die heimatlichen Gefilde ſehen.
Eberſtadt. 6. Juni. Gemeinderatsſitzung. Am Don=
7 (7. Juni), abends 8 Uhr, findet im Rathausſaal eine Gemeinde=
ung
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Erhebung einer
figen Gemeinde=Umlage für das Ri. 1928.
Pfungſtadt, 6. Juni. Von der Feuerwehr. Die Frei=
Feuerwehr Pfungſtadt und die Pflichtfeuerwehr haben am
ag vormittag eine gemeinſame Uebung angeſetzt. Mit der
g wird ein Brandangriff verbunden ſein. Todesfälle.
lter von 70 Jahren iſt hier nach längerer Krankheit Landwirt
Crößmann 19. geſtorben. Unter großer Beteiligung wurde
Tage Glaſermeiſter Philipp Engelhardt 2. beerdigt. Die Grab=
ielt
Pfarrer Zinn. Die evangeliſche Gemeinſchaft, die Schul=
iden
uſv. legten an ſeinem Grabe Kränze nieder. Ge=
tsverlegung
. Die Verkaufsſtelle des Konſumpereins iſt in
ues Geſchäftslokal in der Eberſtädter Straße (Haus Nungeſſer)
worden.
Ober=Ramſtadt, 6. Juni. Um mit den intereſſierten Kreiſen
1: der Bodenbearbeitung, Saat, Saatenpflege, Unkraut= und
Singsbekämpfung, Anwendung der Düngemittel, Fruchtfolge uſw.
ſzs örtern, findet am Sonntag, den 10. Juni d. J., nachmittags
2 ein Gemarkungsrundgang unter Leitung des Herrn
2üirtſchaftsrats Dr. Schmaldt ſtatt. Zuſammenkunft nachmit=

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Seite 7

le. Groß=umaſtbt, 5. Juni. Familienausflug des Män=
Iamilienausflug. Das Ziel war Hummetroth. Von Wiebelsbach aus Schloß jedermann und namentlich in Touriſtenkreiſen bekannt iſt. Auch
ebene gelegenen Hummetroth, woſelbſt man für die Durſtigen in beſter vor Jahren eine geſchätzte Perſönlichkeit.
Weiſe geſorgt hatte. Die Kapelle Kehrmann ließ manch muntere Weiſe
erſchallen, und ſo kehrte die nach Hunderten zählende Geſellſchaft am Muſeumsverein. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr.
Abend vergnügt zurück Unſere neugegründete Spielvereini= Angermeier veranſtaltete im kleinen Saale des Weinhauſes Mühlum
Kickers Hergershauſen und ſiegte verdient mit 4:1.
Sonntag und Montag (9., 10. und 11. Juni) ſtattfindende 60jährige und Altmeiſter der Bensheimer Geſchichtsforſchung, Profeſſor Karl
Stiftungsfeſt, verbunden mit großem Geſangswettſtreit, hin, wozu der Henkelmann, den Jahresbericht. Eingangs gab er bekannt, daß ſich
Mäunergeſangverein Sängerluſt Semd Sänger und Geſangsfreunde dankenswerter Weiſe Profeſſtr Behn, der Leiter der Lorſcher Ausgra=
herzlich
willkommen heißt.
dergangenen Woche fand eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, zu das man in der Bensheimer Bürgerſchaft unſerem Muſeum entgegen=
ſchränkter
Submiſſion an die hieſigen Inſtallateure, vergeben werden.
ſoll noch zurückgeſtellt werden. Alsbald ſoll jedoch am Dach des Schlacht=
hauſes
eine gründliche Ausbeſſerung vorgenommen werden. Der Be=
Güuß über eine Verſetzung der Lichtleitungsmaſte in der Darmſtädter pflegen, und biete für den Heimatgeſchichtsunterricht eine erwünſchte
Straße, die ſehr erwünſcht wäre, wird bis zur Entſcheidung der Pro=
vinzialdirektion
zurückgeſtellt. Die Arbeiten und Lieferungen für die
Fußwegherſtellung in der Darmſtädter Straße und am Speſſartplatz
werden den Wenigſtfordernden zugeſchlagen. Der Verkauf von 80 Qua=
dratmeter
Gelände, Flur IIII Nr. 5884 an den heſſiſchen Staat zum Bensheims Bewohnerſchaft zum Ausdruck. So hat Kreisdirektor
Preiſe von 50 Pfg. pro Quadratmeter wird genehmigt. Einer Auf=
hebung
der Polizeiverordnung, wonach in der Aſchaffenburger Straße Frau Guſtav Müller ſchenkte eine Darſtellung des Wappens der alten
von der Kaſerne ab nur mit 15 Km. Geſchwindigkeit pro Stunde ge=
fahren
werden darf, ſtimmt der Gemeinderat nicht zu. Als Vergütung
für die Vorſteher, Stellvertreter und Beiſitzer je 5 Mk., für die Schrift=
führer
je 7,50 Mk. und für die Helfer je 2 Mk. feſtgeſetzt. Dem Ge=
ſangverein
Eintracht werden die gemeindlichen Schloßwieſen im
Schwangraben zur Abhaltung ſeiner 50jährigen Jubiläumsſeier koſtenlos
überlaſſen. Ein Geſuch des Brieftaubenklubs, die Einſperrzeit der Tau=
ben
auf acht Tage zu verkürzen, wird abgelehnt. Schluß der Sitzung
erſt nach Mitternacht.

/4 Uhr am Marktplatz. An den Rundgang ſchließt ſich eine Aus=
T.=im Darmſtädter Hof (Simmermacher) an. Zahlreiche Beteili=
dringend
erwinſcht.
Dieburg, 5. Junui. Daß der Turnverein Dieburg ver=
. Mitglieder zu ehren verſteht, bewvies die Feier, die am Samstag
ur 5onntag dem Turnvater Treber aus Anlaß ſeines 75. Geburts=
144 und ſeines 66jährigen Turnerjubiläums von ſeinem Verein be=
wurde. Der Samstag vereinigte die Mitglieder des Turnvereins
Seg 1863 mit denjenigen benachbarter Turnvereine, Ehrengäſten
12 efreundeten Dieburger Vereinen in den dicht beſetzten Sälen des
Sfs Mainzer Hof. Muſikvorträge der Kapelle leiteten den
S tiſchen Abend ein und umrahmten die einzelnen Nummern der
S ge. Ein ſzeniſcher Prolog, gedichtet von Herrn Abraham Löb,
Sührt von Herrn J. Rödler und Fräulein Grete Löbermann, wies
Se Bedeutung des Tages, die Ehrung Wilhelm Trebers, hin und
II. zu der als Fortſetzung des Spieles folgenden Beglückwünſchung
E ubilars durch ſeinen Verein über. Der erſte Sprecher, Herr
L iter J. Rödler, entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit warmen und
erzen kommenden Worten, Herr Lob in gebundener Rede. Eine
A. Menge von Glückwünſchen wurde weiter dem Jubilar überbracht:
E ännergeſangverein Dieburg ließ, bevor er mit einem prächtigen
2leſang den Abend verſchönte, durch ſeinen Vorſitzenden, Arbeits=
A/iſpektor Kern, gratulieren; es ſprachen Vertreter der Turnvereine
* Nünſter, Babenhauſen, Rüſſelsheim, Altheim, Reinheim, Ober=
Sl adt, Neu=Iſenburg, Meſſel, Roßdorf, Groß=Zimmern, Griesheim
1 Uebereichung von Geſchenken, Ehrendiplomen oder Blumen. Auch
Marmſtädter Turnerſchaft fehlte nicht bei der Ehrung, vor allem
erſchienen Vertreter des Vorſtandes des Main=Rheingaues, der
7 ſeinen Vorſitzenden, Herrn Oberreallehrer Roth von Darmſtadt,
Sl ank für die erſprießliche Tätigkeit des Jubilars während 66 Jahren
lie nur ſelten verliehene Ehrenmitgliedſchaft ausſprach. Von Die=
* gratulierte noch durch ſeinen Vorſitzenden, Herrn Gewerbelehrer
ying, der Kriegerverein ſeinem alten Mitglied und endlich der
ſende des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen, Herr Rechnungsrat
umgeben von den Vertretern der dem Ortsausſchuß angehörigen
und Sportvereine, die in ihrer Sportstracht mit ihren Sport=
n
erſchienen. Daß auch turneriſche Vorführungen am Ehrentage
ſten Turners nicht fehlten, war nur ſelbſtverſtändlich, er ſelbſt,
e jüngſte Jugend des Turnvereins unterrichtete, zeigte die Künſte
kleinen Zöglinge, die Turner führten Stabübungen vor, am Reck
Barren wetteiferten die Dieburger mit Darmſtädtern, Baben=
Rüſſelsheimer und Eppertshäuſer Turnern. Die Mädchen von
khauſen und Dieburg tanzten reizvolle Reigentänze, und der Die=
* Verein ſtellte Marmorgruppen. Alle Vorführungen waren wir=
voll
beleuchtet von den Beleuchtungsanlagen des Odenwaldklubs.
der Geſangverein Sängerluſt hatte mit einer kleineren Gruppe
er ſich an der Ehrung des Jubilars beteiligt. Der Abend bewies,
iel Dank und Liebe ſich der Vater Treber in einem langen Turner=
in
dem er 16 Vereine gegründet und manchen anderen aus dem
Ind des Schlafes erweckt hat beſonders hat er ſich mit der Aus=
Ta der Jugend befaßt erwerben konnte; ſichtlich bewegt ſprach
Beſeierte ſeinen Dank für alles Liebe und Schöne aus. Am
tag fand ihm zu Ehren ein Feſtzug durch die geſchmückten Straßen
tadt zum Schloßgarten ſtat, wo ſich die Feſtgäſte bei Vorführungen
Elſcher Art, Tombola, Tanz uſw. unterhalten konnten, bis der
Abend der Feier ein Ende ſetzte. Dem wackeren alten Turner ſei
weiterhin ein erſprießliches Wirken für ſein Ideal gewünſcht.
Broß=Bieberau, 5. Juni. Der Kleinkaliberſchieß=
im
oberen Gerſprenztal feiert auf dem hieſigen Schießſtand ein
ttreſſen. Die verſchiedenen Vereine ringen um 34. ds. Mts, um
Daumeiſterſchaft. Gleickzeitig hält der hieſige Verein ein Preis=
en
ab. wobei auch Gäſte ihr Können zeigen dürfen. Die Veran=
ng
wird in Form eines kleinen Feſtes durchgeführt.
D

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a. Ober=Klingen, 6. Juni. Unſer maleriſch am Bergeshang gelege=
nes
Kirchlein mit ſeiner viel beachteten Turmzwiebel, ſoll nun auch im
Innern etwas würdiger hergerichtet werden. Seit der letzten Auf=
friſchung
mag wohl ein halbes Jahrhundert ins Land gegangen ſein.
Die Koſten ſind auf rund 4000 Mark veranſchlagt, wovon der Höchſter
Kloſterfonds, der ſich mit dem Fürſten von Löwenſtein in die Unter=
haltungspflicht
zu teilen hat, 1500 Mark übernimmt. Im Chor werden
bei den Arbeiten, wie ſchon jetzt feſtſteht, frühere Wandmalereien mit
erläuternden Bibelſprüchen zum Vorſchein kommen. Ihr künſtleriſcher
Wert ſteht noch nicht feſt. Es iſt eine Eigentümlichkeit des Gottes=
hauſes
, daß nur ſein Turm der politiſchen Gemeinde, der übrige Teil
dem Kloſter Höchſt gehört. Das Chor, der älteſte Teil des Kirchleins,
weiſt unter ſeinen Fenſtern auch zwei gotiſche auf. Die Simultanität
der Kirche erhalten die Katholiken dadurch, daß ein auswärtiger Prieſter
jährlich einmal Gottesdiezſt abhält.
T. Michelſtadt, 5. Juni. Vom Odenwaldklub. Am Sonn=
tag
, den 10. Juni, wird die Ortsgruppe Michelſtadt des Odenwaldklubs
ihre 6. Wanderung zur Durchführung bringen, die über Dehnbuche,
Roter Kandel, Stotz nach Reichelsheim führt. Die Teilnehmer treffen
ſich vormittags 6 Uhr am Gaswerk, woſelbſt der Abmarſch erfolgt.
Gleichzeitig weiſt der Vorſtand darauf hin, daß Anmeldungen zur Teil=
nahme
an der Hauptverſammlung in Worms umgehend erfolgen
müſſen. Brennholz=Verſteigerung. Das Gräfliche Forſt=
amt
Erbach wird am Freitag, dem 8. Juni, 6 Uhr nachmittags, in
Schmerkers Garten etwa 80 Rm. Eichen=Schälprügel aus Revier Zell,
Abteilung Heuberg 8, öffentlich meiſtbietend zur Verſteigerung bringen.
m. Vom ſüblichen Odenwald, 5. Juni. Die warme Witterung de=
ſchleunigt
nun wenigſtens das Ende des Rindenſchälens noch
etwas. Die kalte und kühle Witterung bewirkte, daß die Rinde ſich
ſchwer vom Holz löſte; da die Rindenſchälenden gewöhnlich Akkord
haben, ſo hat die genannte Witterung ſie in ihrem Verdienſt ſehr be=
einträchtigt
. Das Rindenſchälen iſt ein recht mühſames Geſchäft.
Natürlich zögert man mit der Arbeit, oft auch in Hoffnung auf gün=
ſtigere
Witterung, und wer jetzt noch ſchält, bei dem gehts flott vor=
wärts
. Die Nindenpreiſe ſind recht niedrig, doch immerhin etwas höher
als voriges Jahr, etwa 1 Mk. pro Zentner. Die Heidelbeer=
blüte
iſt jetzt beendigt, und man kann beobachten, daß Hoffnung auf
eine ganz gute Ernte vorhanden iſt; meiſtenteils hat die kühle Witterung
in hieſiger Gegend keinerlei Schaden hervorgerufen. Etwas früher
als in anderen Jahren hat die Heuernte eingeſetzt. Auch hier hat
die kalte Witteruag ſchädigend gewirkt und das Gras im Wachstum
vielfach zurückgehalten. Die Folge iſt, daß die Preiſe für den erſten
Futterſchnitt höher ſind als voriges Jahr. Auch in der Art, vie die
Heuernte heute bewerkſtelligt wird, ſieht man Fortſchritte: wo ebene
Wieſen ſind, raffelt die Mähmaſchine, wo naſſe Wieſen ſind oder wenn
man mehrere größere Stücke in Angriff nimmt, da ſieht man die
Trockengeſtelle, die das Gras eine gewiſſe Zeit gegen Fäulnis ſchützen.
m. Beerfelden, 5. Juni. Der geſtrige Viehmarkt war bei ſchönem
Wetter befriedigend befahren, denn 170 Ferkel und Läuferſchweine und
18 Stück Großvieh waren aufgetrieben. Pro Paar Ferkel wurden er=
löſt
3040 Mark, pro Pgar Läuferſchweine 4580 Mark, je nach
Qualität.
H. Aus dem Weſchnitztal, 5. Juni. Volkenbruch. Geſtern
nachmittag ging ein furchtbares Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen
in unſerer Gegend nieder. Im Nu ſtanden die Straßen unter Waſſer
und konpten ſtellenweiſe nicht paſſiert werden. Gerade die üppigſten
Kornfelder wurden von dem ſchweren Regen niedergedrückt, und die
Halme liegen wie gewvalzt am Boden. Dies iſt um ſo ſchlimmer, weil
die Aehren noch nicht geblüht haben; an den Bergabhängen wurde der
Baugrund ins Tal geſchwemmt, die Kartoffelſtöcke vielfach ausgeriſſen
und große Furchen im Boden zurückgelaſſen. Der Schaden iſt mitunter
beträchtlich.

Alsbach, 5. Junk. Am mächſten Sonntag, den 10. Juni, feiert
nergeſangvereins. Der hieſige Männergeſangverein veran= ſeinen 89. Geburtstag Alsbachs älteſter Mitbürger, Herr Georg Bo=
ſtaltete
am letzten Sonntag bei herrlichem Wetter ſeinen diesjährigen nin, der als langjähriger Wirt der Reſtauration auf dem Alsbacher
führte der Weg durch prächtige Buchenwälder nach dem auf der Hoch= in den Kreiſen der Gewerbevereine der Umgegend war Herr Bonin
Ay. Bensheim (Bergſtraße), 5. Juni. Aus dem Bensheimer
gung für Fußball ſpielte am letzten Sonntag gegen den Sportverein der Bensheimer Geſchichts= und Muſeumsverein ſeine diesjährige
Hauptverſammlung. Nach Worten der Begrüßung durch den Vor=
d
. Semd, 6. Juni. Wir weiſen nochmals auf das am Samstag, ſitzenden erſtattet der Konſervator unſeres Bergſträßer Heimatmuſeums
bungen, zu einem in Kürze ſtattfindenden Vortrag über die Ergebniſſe
r. Babenhauſen, 5. Juni. Aus dem Gemeinderat. In der der Ausgrabungen dortſelbſt bereit erklärt habe. Dank des Intereſſes,
deren Beginn über die durch die Waſſerleitung bedingten Inſtallations= bringe, nicht minder auch Dank der Förderung von ſeiten der Stadtver=
arbenen
in den Gemeindehäuſern geſprochen wurde. Sie ſollen in be= waltung, habe das Muſeum wie das Bensheimer Stadtarchiv eine güng
ſtige Weiterentwicklung genrmmen. Der Mitgliederbeſtand des Vereins
Die äußere Herſtellung der Höh. Bürgerſchule und des Schlachthauſes ſei ſich mit 190 Mitgliedern nahezu gleich geblieben. Der zahlreicht
Beſuch des Muſeums durch Klaſſen der höheren Lehranſtalten und
Volksſchulen diene dem Ziel, in der Jugend den hiſtoriſchen Sinn zu
Verlebendigung und Illuſtrierung. Um auch fremde Beſucher von
Bensheim auf unſer hiſtoriſches Schmuckkäſtlein aufmerkſam zu machen,
werde man ein kleines Werbeplakat anfertigen laſſen. Auch in der
Stiftung von Geſchenken und Leihgaben komme das Intereſſe von
v. Werner=Erbach eine Reihe geſchichtlich bedeutſamer Bilder geſchenkt,
Bensheimer Gerberzunft, Juwelier Reimund ſtiftete eine beſonders
wertvolle Leihgabe, ein bronzenes Bruſtkreuz, das vor Jahren bei
für die Mitglieder der Wahlkommiſſion bei der Reichstagswahl werden Ausgrabungen bei der Siedlung des alten Lorſcher Kloſters (am See=
hof
) aufgefunden worden war und deſſen Plaſtik ſelbſt von Fachleuten
kunſtgeſchichtlich bis jetzt nicht völlig erklärt werden konnte. Von In=
tereſſe
iſt auch noch die Beigabe einer Aſchenurne, ein kleines Bronze=
beilchen
; auch dieſer Fund iſt wieder ein Beweis für die frühgeſ hicht=
liche
Beſiedlung der Bergſtraße. Bürgermeiſter Dr. Angermeier
dankte Profeſſor Henkelmann für ſein unermüdliches Wirken im Dienſte
der Bergſträßer Heimatforſchung. Die Pflege der Heimatgeſchichte ſei
Pflege der Heimatkultur und ſomit vaterländiſche Arbeik. Die Ergän=
zung
des Vorſtandes ergab die Zuwahl von Oberſtudiendirektor
Kraemer und Gewerbelehrer Stoll. Im anſchließenden geſelligen Teil
gaben die beiden Bensheimer Lokaldichter Ed. Haßloch und Joſef Stoll
Proben ihres dichteriſchen Weiterſchaffens.
Gronau, 5. Juni. Am Sonntag, den 10. Juni, feiert der Po=
ſaunenchor
Gronau ſein Bjähriges Stiftungsfeſt. Es haben hierzu be=
reits
über 200 Bläſer zugeſagt. Wie aus den Vorbereitungen des
Vereins zu ſchließen iſt, wird Grongu ein Feſt erleben, wie es hier noch
niemand geſehem hat. Für jedem Muſikfreund wird es ein Erlebnis ſein,
dem Maſſenchor der 200 Bläſer mitanzuhören, was gewiß eine große
Zahl Zuhörer anlockt, zudem der Feſtplatz ganz in der Nähe des
Ortes iſt.
* Hirſchhorn, 6. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
5. Juni: 0,78 Meter; am 6. Juni: 0,82 Meter.
H. Viernheim, 5. Juni. Unwetter. Auch bei uns gab es ge=
ſtern
ein ſtarkes Gewitter, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Nach
3 Uhr bewegte ſich eine Radfahrergruppe während eines Gewitters von
Sandhofen nach Viernheim, als ein Blitz niederfuhr und den Wjährigen
Radler Jakob Pfennig von hier auf der Stelle tötete. Die übrigen
Nadler wurden von dem gewaltigen Luſtdruck von den Rädern geſchleu=
dert
, ohne jedoch Verletzungen zu erleiden. Wegen Arbeits=
loſigreit
hat ſich im benachbarten Lampertheim der 25 Jahre alte,
verheiratete K. Will, Vater zweier Kinder, in der elterlichen Wohnung
erhängt. Notgelandet. Auf einer Wieſe beim Neutzenhof
bei Heddersheim mußte geſtern ein franzöſiſches Flugzeug eine Not=
landung
vornehmen, und zwar wegen Motordefekts. Zwei Flieger be=
gaben
ſich nach Viernheim, um Hilfe zu holen.
Groß=Rohrheim, 5. Juni. Waldfeſt des Krieger= und
Soldatenvereins Germania. Begünſtigt durch pracht=
volles
Sommerwetter nahm das Feſt einen durchaus glänzenden Ver=
lauf
. Scharenweiſe eilten die Kameraden aus nah und fern herbei,
Autos und Omnibuſſe regiſtrierten Hochbetrieb. Der 1. Vorſitzende
Georg Heß begrüßte die Gäſte und Kameraden, beſonders auch das
Ehrenmitglied des Vereins, Herrn Bürgermeiſter Olf. Er erinnerte
an die Kameradſchaftlichkeit vor und während des Krieges, die Tauſende
von Kameraden mit dem Tode beſiegelten und Abertaufende mit der
Einbuße der Geſundheit. Pflicht ſei es daher, ſich aller derer anzuneh=
men
und Deutſchlands Jugend mit den Idealen auszuſtatten, die der
Kriegerkameradſchaft Haſſia unbeirrt Gefolgſchaft leiſten. Ein Hoch
auf Deutſchlands Zukunft wurde begeiſtert aufgenommen. Herr Bür=
germeiſter
Olf dankte für die freudige Begrüßung durch den Vorſitzen=
den
, ging in humorvoller Weiſe auf die glänzende Feſtesſtimmung, zu=
meiſt
hervorgerufen durch die zahlreich vertretenen Damen, ein und
erntete mit dem Hoch auf die Feminas lebhaften Beifall. Die Muſik=
kapelle
Müller (i. V. Valentin Gebhardt) und das Muſikkorps der Frei=
willigen
Feuerwehr gaben durch ihre Muſikvorträge dem Nachmittag
ein gefälliges Gepräge. Kamerad Förſter Lauber verſtand es, ſeinen
Gäſten das leibliche Wohl ausgiebig zu verordnen. Noch recht lange
wird der ſchöne Nachmittag in freudiger Erinnerung bleiben.
* Gernsheim, 6. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
5. Juni: 0,56 Meter; am 6. Juni: 0,56 Meter.
z. Groß=Gerau, 5. Juni. Kreisverſammlung der Bür=
germeiſter
. Im Gaſthaus Zur Krone fand eine Verſammlung
des Verhandes der heſſiſchen Bürgermeiſter im Kreiſe Groß=Gerau
ſtatt. Bei der Vorſtandswahl wurde der ſeitherige erſte Voruſitzende,
Bürgermeiſter Hardt=Kelſterbach einſtimmig zum Ehrenvor=
ſitzenden
ernannt; zum erſten Vorſitzenden wurde, Bürgermeiſter
Müller Rüfſelsheim und als 2. Vorſitzender Bürgermeiſter
Dr. Lüdecke=Groß=Gerau gewählt. Längere Ausführungen
wurden über die Beſoldungsreform gemacht. Zum erſtenmale ſeit 1911
kreiſte bei dieſer Zuſammenkunft der ſilberne Becher, der einſt von
Geheimerat Dr. Wallau den Bürgermeiſtern des Kreiſes geſtiftet
hatte.
Rheinheſſen.
U. Frei=Weinheim, 5. Juni. Um den Plan der Errichtung eines
Ehrenmals für die im Weltkriege gefallenen Krieger der Verwirklichung
näher zu bringen, hatten unter Vorſitz des Präſidenten des Kwieger=
vereins
bereits mehrere Sitzungen ſtattgefunden, an denen ſich Mit=
glieder
des Gemeinderats und Vertreter der einzelnen Ortsvereine be=
teiligten
. Dieſe führten zur Gründung eines Ortsausſchuſſes. Um das
Projekt auf eine breitere Grundlage zu ſtellen, wurde, nunmehr be=
ſchloſſen
, eine beſondere Ortsvereinigung ins Leben zu rufen, deren
Aufgabe es ſein ſoll, ihre Mitglieder zu einmaligen Zuwendungen zum
Denkmalfonds oder zu regelmäßigen monatlichen Beiträge zu veran=
laſſen
. Hierdurch hofft man, die nötigen Mittel zuſaumenzubringen.
Außerdem ſoll am Sonntag, dem 8. Juli, ein Volksfeſt auf der Jungau
abgehalten werden, deſſen Ueberſchuß ebenfalls dem Denkmalbaufonds
zugute kommen ſoll.
Oberbeſſen.
h. Bad=Nauheim, 5. Juni. Der Geſamtbeſuch unſeres Bades
vom 1. Januar bis heute iſt bereits auf 12 50 0 geſtiegen, davon ſind
anweſend noch rund 5000 Badegäſte. Infolge des günſtigen Wetters
ſind in den letzten Tagen zahlreiche neue Kurgäſte eingetroffen. Die Ge=
ſamtſumme
der abgegebenem Bäder beläuft ſich auf 103 250. Ueber=
fahren
und ſchwer verletzt wurde in der Parkſtraße ein 12jähriger
Knabe, der direkt in ein Auto hineinlief. Der Junge wurde ins Kran=
kenhaus
verbracht. Ein wohlgelungenes Feuerwerk wurde Samstag
abend vor der Kurhausterraſſe abgebrannt. Eine rieſige Menſchenmaſſe
wohnte dem ſeltenen Schauſpiel bei.
h. Gießen, 5. Juni. Die fünf Jungviehweiden Ober=
heſſens
, die vor kurzem eröffnet wurden, zeigen heuer einen Maſſen=
auftrieb
. Den ſtärkſten Beſtand hat die Weide Warthof bei Grünberg
mit 175 Tieven, der größte Teil des Gutes, faſt 300 Morgen, iſt zu
Jungviehweiden angelegt worden. Insgeſamt befinden ſich auf den
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Nummer 157

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Geite 9

zwei Begegnungen mit Ladh Aſtor.
Von George Popoff.
London, Ende Mai.
1 ady Aſtor, die bekannte Vorkämpferin der engliſchen Frauen=
zgung
und reges konſervatives Mitglied des Parlaments,
die große Freundlichkeit, mich im Houſe of Commons zu
e unterredung zu empfangen. In der lobby, d. h. der
en Vorhalle des Parlaments, nimmt ein rieſenhafter und
(beleibter, aber ziemlich unhöflicher Policeman, der hier
Anbar die Rolle eines Portiers ausübt, meine Anmeldung
gegen, und nach einer Weile erſcheint, aus der Tür des
Aungsſaales tretend, eine etwa 35jährige, ſchlanke, in ſchlichtes
parz gekleidete Dame von überaus diſtinquiertem Aeußeren
kommt mit verbindlichem Lächeln und freundlich vorgeſtreck=
weißbehandſchuhter
Richten auf mich zu. Lady Aſtor ſagt,
reue ſich, mich zu ſehen, und fordert mich auf, in einem etwas
geren Seitengang der Couloiren neben ihr Platz zu nehmen
1 das mich Intereſſierende zu fragen. Aber dazu kommt es
nicht. Denn ſchon ſpricht ſie ſelbſt:
Sie wollen wiſſen, wie weit ich mit dem, was wir in Eng=
9 für die Gleichſtellung der Frau mit dem Manne erreicht
m. zufrieden bin? Theoretiſch ſteht alles ausgezeichnet. Die
e der Frau iſt heute in England, ſofern es ihre Gleichſtellung
dem Manne vor dem Geſetz betrifft, eine befriedigende. Aber
orie und Praxis, Geſetz und wirkliches Leben ſind zwei
woverſchiedene Dinge. Im wirklichen Leben, im Geſchäft, vor
In in der Induſtrie, hat die engliſche Frau natürlich noch
e nicht alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Aber es wird
men. Es wird ſicher kommen. Der Prozeß der Gleichſtellung
Frau mit dem Manne geht in England mit rieſenhaften
eitten vorwärts. Man vergleiche bloß jene Zeit, als Miß
khurſt mit den Policemen focht, mit der Gegenwart, da acht
uen im Houſe of Commons ſitzen. Dazwiſchen liegen kaum
3 Fahre. Es erſcheint heute aber wie eine Ewigkeit ... Alles
ere hängt von den Frauen ſelbſt ab. Sie müſſen es nun be=
en
, daß ſie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens das
che wie der Mann zu leiſten vermögen. Auch haben ſie ſelbſt
r zu ſorgen, daß zwiſchen ihnen und dem Manne ein natür=
s
geſundes Verhältnis, eine ſelbſtverſtändliche Kamerad=
ſtlichkeit
Platz ergreift. Erſt dann werden ſie nicht nur vor
Geſetz, ſondern auch im praktiſchen Leben wirklich gleich=
chtigt
ſein.
Hier warf ich einige Fragen ein. Ich bat Lady Aſtor, ihre
icht darüber zu äußern, wie ſie über die Ausſichten der
uenbewegung bei uns auf dem Kontinent denke.
Den Frauen in Europa, fuhr Lady Aſtor fort, möchte ich
elbe wie den engliſchen Frauen zurufen kämpft für eure
pte, beweiſt es aber auch, daß ihr fähig und würdig ſeid,
che Pflichten und gleiche Nechte wie der Mann auf Euch zu
nen. In den meiſten Staaten Kontinental= Europas iſt in
letzten Jahren für die Gleichſtellung der Frau unerhört viel
m und viel erreicht worden und ich bin in bezug auf die
tere Entwicklung durchaus optimiſtiſch. Nur möchte ich, was
ſarn anbelangt, eine Einſchränkung machen und mein Erſtau=
über
jenen Geſetzentwurf ausſprechen, den der ungariſche
renminiſter Ende April dem Parlament eingereicht hat und
welchem eine Reihe von Einſchränkungen für die Anſtellung
Frauen in geſchäftlichen Betrieben eingeführt werden ſollen.
diel ich über dieſen Entwurf erfahren habe iſt es ein höchſt
kwürdiges Dokument. Es zeigt, daß die Frauen in Ungarn
politiſchen Kampfe noch nicht genug erſtarkt zu ſein ſcheinen.
Grund wird wohl vorausſichtlich darin liegen, daß die un=
iſchen
Frauen zu ſchön, zu bezaubernd ſind! Wenn Frauen
den Mann ſo außergewöhnlich anziehend ſind, wie die char=
aten
Ungarinnen, ſo dürfte es ihnen nur jehr ſchwer fallen,
Erfolg den ſchwierigen Kampf um ihre politiſche und ſoziale
ichſtellung durchzuführen. Faſt wäre man verſucht, ihnen als
ere Waffen Häßlichkeit und Reizloſigkeit zu wünſchen. Aber
Natur hat es in dieſem Falle eben anders entſchieden ...
Ich fand dieſe letzten Bemerkungen Lady Aſtors über die
ſariſchen Frauen überaus amüſant, aber nicht überzeugend
ug und verſuchte ihr zu widerſprechen. Aber ſie erhob ſich
und ſagte mit der gleichen Lebhaftigkeit und Freundlichkeit,
der ſie alle, die ſich ihr nahen, ſtets zu beſtricken pflegt, daß
r dieſes Thema in einer ruhigeren Umgebung geſprochen wer=
müßte
: Hier im Parlament iſt alles zu nervös und zu
ig. Kommen Sie morgen zu mir, in mein Haus auf St.
nes: Square und ich ſage Ihnen dann, was ich über die
uuenbewegung in Ungarn und über die Gefahr, die ihr in
er Zeit zu drohen ſcheint, denke ...."
Am nächſten Tage hatte ich alſo Gelegenheit, Lady Aſtor zum
itenmal zu ſehen, und zwar in ihrem eigenen Heim, das
e Zweifel eines der ſchönſten Häuſer Londons iſt. Man
d durch eine Flucht von Sälen geführt, deren einer prächtiger
der andere iſt. Das Haus iſt ſeit undenklichen Zeiten der Sitz
Aſtors, und die Einrichtung mancher Säle iſt ſeit Jahrhun=
ten
nicht geändert worden. Die vornehme Kühle all dieſer
ume wird aber weſentlich dadurch belebt, daß auf Lady Aſtors
Zeiß die eine große Blumenliebhaberin iſt) in allen Sälen
ße Blumenarrangements, manche vom Fußboden faſt bis zur
ke reichend, aufgeſtellt ſind und ſo einen märchenhaften Ein=
ck
ergeben ...."
Nach dem Gang durch all die feierlichen Hallen berührt es
ſam, in einem ganz kleinen, intimen Salon zu landen, der
29 Aſtor als Arbeitszimmer dient. Ich treffe ſie bei einer
ſchäftigung an, die für die Damen der Londoner Geſellſchaft
hrend der geason eine oft ſchwierige Aufgabe iſt: ſie verteilt

auf einem großen ſchwarzen Brett rinsherum kleine weiße
Zettelchen, die Tiſchordnung für das Diner dieſes Abends.
Kaum aber, daß ich das Zimmer betreten habe, legt ſie das öde,
ſchwarze Brett zur Seite, ergreift einen daneben liegenden
Zeitungsausſchnitt und wendet ſich mir zu, mit großer Selbſt=
verſtändlichkeit
das geſtern unterbrochene Geſpräch fortführend.
Nur die Poſe, die ſie dabei einnimmt, iſt etwas ungewöhnlich:
ſie kniet vor dem brennenden Kamin nieder und hält mir ſo, knie=
end
, einen Diskurs. Ich weiß zuerſt nicht, welch eine Poſe ich
einnehmen ſoll. Aber dann laſſe ich mich auf einem niedrigen
Seſſel ebenfalls vor dem Kamin nieder, und ſo ungefähr auf
gleichem Niveau mit Lady Aſtor angelangt kann dos Ge=
ſpräch
beginnen. Lady Aſtor hält mir den erwähnten Zeitungs=
ausſchnitt
(Mancheſter Guardian vom 28. April) vor und ſagt:
Sehen Sie, das iſt die Notiz über das neue. in Ungarn ge=
plante
Frauengeſetz, von dem ich Ihnen geſtern ſprach. Da ſteht
llipp und klar: Für den beſſeren Schutz der öffentlichen Moral
plane der ungariſche Innenminiſter, Frauen unter 40 Jahren
zu verbieten, in Hotels, Reſtaurants, Kaffees uſw. angeſtellt zu
werden. Kaſſiererinnen, Kellnerinnen, Stubenmädchen uſw.,
müſſen alle älter als 40 Jahre ſein. Jungen Mädchen und jun=
gen
Frauen ſoll ferner verboten werden, ohne männlicher Be=
gleitung
Reſtaurants und Kaffees zu beſuchen. Endlich wird
den ungariſchen Schulmädchen vorgeſchrieben, wie lang ihre
Nöcke ſein müſſen und ob ſie Puder benutzen oder nicht benutzen
dürfen uſw. Das alles iſt für engliſche Begriffe unfaßbar. Einen
derartig lächerlichen Geſetzenturf, wie dieſen, habe ich noch nie
zu Geſicht erhalten. Durch Beſtrafen und Tyranniſieren eines
Geſchlechtes zu Gunſten des anderen kanm man kein Land mora=
liſcher
oder ſittlicher machen. Im Gegenteil ein Geſetz, wie
dieſes, muß auf die Moral der Männer, auf ihre Begriffe von
Frauenehre und Frauenwürde geradezu nachteilig wirken. Ich
finde dieſes Geſetz auch unchriſtlich und kann mir deſſen Entſtehen
nur als Reſultat einer übertriebenen Bigotterie ſeitens der katho=
liſchen
Kreiſe Ungarns erklären. Die ungariſchen Frauen ſollten
ſich gegen dieſes Geſetz mit aller Kraft aufbäumen.
Zum Schluß der Unterhaltung kam dann das Geſpräch auf
Deutſchlands und Ungarns Streben nach Reviſion der Friedens=
verträge
. Hierüber ſagte Lady Aſtor folgendes: Ich ſympathi=
ſiere
mit dieſer Bewegung voll und ganz. Während Unterzeich=
nung
der Friedensverträge war ich in Frankreich, und ich ſprach
damals mit einer ganzen Reihe von maßgebenden Politikern,
darunter vielen, welche die Verträge ſelbſt unterzeichnet hatten.
Und ſchon damals ſagten faſt alle, die ich ſprach, übereinſtimmend,
daß dieſe törichten Grenzen nie und nimmer beſtehen bleiben
würden. Das iſt doch der beſte Beweis dafür, daß ſie ſo bald
wie möglich revidiert werden müſſen..."
Nun ſprang Lady Aſtor von ihrer knieenden Stellung auf,
winkte mir, ihr zu folgen und ging raſchen und leichten Schrittes
durch die unüberſehbare Zimmerflucht ihres Palais. Ja, ſie
lief eigentlich, und zwar ſo ſchnell, daß ich ihr kaum folgen konnte.
In einem entzückenden, in Hellgrün und Gold gehaltenen Saal
machte ſie halt. Das wollte ich Ihnen zeigen, ſagte ſie, ſich
mir wieder zuwendend, das iſt mein Lieblingszimmer. Die
Einrichtung iſt eben beendet worden. Gefällt es Ihnen? und
ob es mir gefiell es war in der Tat der entzückendſte Marie=
Antoinette=Salon, den ich je geſehen hatte. Ich ſtand einen
Augenblick ſtill und bewunderte dieſes Zimmermärchen. Auch
Lady Aſtor ſprach eine Weile nichts und ſchien ebenfalls die
Nuhe und Schönheit dieſes Gemachs zu genießen. Aber dieſe
Andacht währte nicht lange. Schon erhob ſich irgendwo in den
Nebengemächern neuer Trubel. Diener komen und gingen, brach=
ten
Blumen, meldeten neue Beſucher an und warteten auf Be=
fehle
ihrer Herrin. Lady Aſtor gab mir ihre ſchöne ſchlanke
Hand zum Kuß, ſagte einige freundliche Worte zum Abſchied und
flatterte dann davon, ebenſo plötzlich und leicht=beflügelt, wie
alles, was ſie in ihrem inhaltsreichen und unruhevollen Leben
zu tun gewohnt iſt. Eine intereſſante und faſzinierende Frau,
die man nicht leicht vergißt, wenn man ihr einmal begegnet iſt
oder mit ihr zu ſprechen den Vorzug hatte

Ein Wirtshaus im Baumſtamm.

Das Wirtshaus Big Tree Inn
im Staate Waſhington (1. S.A.) befindet ſich im Stamme eines
2000 Jahre alten rieſigen Rotholzbaumes. Der Speiſeſaal zählt
zu den eigenartigſten Sehenswürdigkeiten der Staaten. Unſer
Bild zeigt den oberen Teil des einſt 100 Meter hohen Stammes
umgeſtürzt, während der untere Teil noch aufrecht ſteht.

Geſchäftliches.

Neuer Photo=Kurſus
der Firma Ph. Baumbach Nachflg. O. Brzoſka, Darmſtadt, Elifch
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möchten wir empfehlen, an dieſem Kurſus teilzunehmen. Alles Nähere
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wieder abwechſlungsreicher geſtalten. Die zarten Gemüſe ſind allerdings
an und für ſich etwas fade. Maggis Würze erweiſt ſich auch hier als
treuer Nothelfer. Schon wenige Tropfen bringen den Eigengeſchmack
der tiſchfertigen Gemüſe in überraſchender Weiſe zur vollen Entfaltung.
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 7. Juni. 13.30: Kaſſel: Mittagskonzert: Ouver=
türen
. 8 15.36. Aus den Kindheitstagen wichtiger Erfindungen=
Ad. Hering: Das Lichtbild. (Die Photographie,) 6 16.30: Funk=
orcheſter
: Alte Tanzmuſik. o 17.45: Leſeſtunde. Aus den Novellen
von Nicolai Gogol. o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.
o 18.30: Kaſſel: Dr. Fritz Michel, Schleswig: Strindberas Wand=
lungen
und Kataſtrophen. 0 19.15: Arbeiterſekretär H. Dornhem=
Der neue Mieterſchutz unter Berückſichtigung der neuen geſetzlichen
Beſtimmungen. O 20.15: Kammermuſik des Amar=Quartetts. Hinde=
mith
: Streichquartett. Mendelsſohn: Streichquartett in E=moll.
Aust.: Das Amarquartett: L. Amar (Violine), W. Caſpar (Violine),
P. Hindemith (Viola), M. Frank Cello). 0 21.15: Prof. Dr.
Dohſe: Johann Hinrich Fehrs, der niederdeutſche Klaſſiker. Anſchl.*
Spätkonzert: Deutſche Romantik.

Stuttgart.

Donnerstag, 7. Juni. 12.30: Schallplatten. 0 15.45: Plauderei
über Blumenpflege. O 16.15: Funkorch. Einlagen Lotte Mänch= Krup=
kat
. 0 18.15: Freiburg: Kapellm. Herzfeld: Anton Bruckner, 8 18.45:
Aerztevortrag: Aus dem Gebiet der Gewerbehngiene. 8 19.15: Prof.
Verweyen: Form und Altag. o 19.,45: Redakteur K. Langei
Wochenend und Ferien, Anregungen und Vorſchläge. 6 2015:
Heiligland. Drei Stücke von Alice Fliegel. Spielleitung: Ernſt
Stockinger. Der tote Gaſt. Verſ.: Ritter Rangolf; Armrieda, ſein
Weib; Rotburga, Rangolfs Schweſter; Radwinaa, Dienerin: Ditt=
wolf
, der Knabe; zwei Mönche. Der Narr. Perſ.: Dr. Schmidt:
Maria, ſeme Frau; Frau Schmidt ſeine Mutter: Hans Mehring,
Marjas Pflegebruder; Schweſter Johanna; ein Dienſtmädchen.
Heiligland Per): Juta Sanweg. Gutsherrin: Edith, ihre Tochter;
Horſt. Hilgers, Hauslehrer: Hilde Werner ſeine Pflegetochter;
Martin, Diener Als Einlagen: Klavierſoli von A. Haagen.
Anſchl.: Nachrichten. Anſchl.: Konzert der Kapelle Willi Wende.
Berlin.
Donnerstag, 7. Juni. 12.30: Für den Landwirt. 15.307
Oberreg.=Rat Dr. Breger: Unhygieniſche Gewohnheiten im Alltags=
leben
. 6 16: G. Bamberger: Vergeſſene Winkel im älteſten Berlin.
16.30: Karlernſt Knatz: Geſchichte und Entwicklung des Preſſe=

eine Singſtimme mit Klavierbegleitung von Camillo Hildebrand.
Henny Hildebrand=Linkenbach (Sopran). Flügel: der Komponiſt.
O 17.30: H. Mahlke (Bratſche) und R. Schmidt (Flügel) Kornauth=
Sonate Cismoll. Chopin: Prelude Fis=moll, Bereeuſe.

Dienſte des Völkerrechts und des Völkerbundes im Eſperanto.
O 19.10: Oberreg, und Baurat Dr.=Ing. Nicolaus: Fortſchritte der
modernen Drucktechnik. Buchdruck., 6 19.35: Maler und Graphiker
Geora Hausdorf: Kunſt und Publikum vom Standpunkt des ſchaffen=
den
Künſtlers. 6 20: R. Wilde: Einführung in folgendes Sende=
Spiel. 8 20.30: Sende=Spiele. Die fünf Frankfurter. Luſtſpiek
in drei Akten von C. Rößler. Perſ.: Die alte Frau Gudula;
Anſelm, Nathan, Salomon, Carl, Jakob, ihre Söhne; Charlotte,
Salomons Tochter: Guſtav, Herzog vom Taunus: Pfalzgraf Chriſtoph
Moritz ſein Onkel; Prinzeſſin Eveline, deſſen Tochter: Fürſt von
Clausthal=Agordo; die Fürſtin: Graf, Fehrenberg, Hofmarſchall;
Frau von St. Georges: Baron Seulberg; der Domherr; Kabinettsrat
Yſſel: Kammerdiener des Herzogs: Hofjuwelier Boel; Roſa und
Liſchen, im Hauſe der Frau Gudula. Anſchl.: Tagesnachrichten.
0 22.30: Tanz=Muſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 7. Juni. 12: Dr. Berger: Aus
dem Tierleben Afrikas. (Dialog.) 6 15: Bedienungsfragen. O 15,35:
Wetter und Börſe. O 16: Dr. Klopfer: Erziehungsfragen. 6 16.30:
Prof. Dr. Zimmer: Anpaſſungserſcheinungen im Tierreich. 0 17:
Berlin: Yamato. Geſänge altjapaniſcher Dichtungen Hierauf
Muſikſtücke für Bratſche und Klavier. o 18: Dr. Stahff: Turn=
und ſportl. Entwicklung im Auslandsdeutſchtum. 0 18.30: Spaniſch
für Fortgeſchrittene. 18.55: Prof. Dr. Schucht: Die wiſſenſchaft=
lichen
Grundlagen zur Frage der Bodenreaktion. 9 19.20: Dipl.=Hdl.
Dr. Wieg: Was heißt Kaufmann? Die verſchiedenen Formen des
kaufm. Berufes. 20.30: Berlin: Sendeſpiele: Die fünf Frank=
furter
. Luſtſpiel im drei Akten von C. Rößler. Anſchl.: Nach=
richten
. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.

Haupiſchriſtiletunig. Rudolt Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton. Reich und
Aueland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. 8. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Neitei für den Inſeratentell: Wiliy Kuhle: Druc
und Verlag: C. C. Wlttich ſämtich in Darmſtadt.
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Reich und Austand.
Das Ende der Frankfurter Meſſe.
(Aus dem Frankfurter Stadtparlament.)
Die ſozialdemokratiſche Fraktion hatte einen An=
trag
eingebracht, die Frankfurter Meſſe zu liqui=
dieren
und keine Herbſtmeſſe mehr abzuhalten. In
der Begründung des Antrages wird erklärt, daß die
Frankfurter Meſſe ein geſchäftlicher Mißerfolg ge=
weſen
ſei und daß von der Herbſtmeſſe eine Beſſe=
rung
nicht zu erwarten ſei. Das Zentrum da=
gegen
iſt für die Abhaltung der Herbſtmeſſe unter
der Bedingung, daß Zuſchüſſe nicht gefordert wer=
den
. Die Deutſchnationale Volkspartei lehnt jeden
Zuſchuß ab und vertritt die Auffaſſung, daß die Ent=
ſcheidung
über die Liquidation der eſſe nicht Sache
der Stadtverordnetenverſammlung ſein könne. Stadt=
rat
Dr. Lingnau hält die Fortführung der Meſſe für
eine wirtſchaftliche Notwendigkeit. Die Meſſe ſei
beſſer als ihr Ruf. Der Meſſeetat ſchließe für das
erſte Halbjahr mit rund 500 000 Mark ab und ſei
durch den Reichszuſchuß ausgeglichen. Schließlich
ſprang noch Oberbürgermeiſter Dr. Landmann für
die Meſſe in die Breſche. Er weiſt die Auffaſſung
zurück, als ob die Lebensunfähigkeit der Frankfurter
Meſſe erwieſen ſei. Die Wirtſchaft und die Handels=
kammer
ſtände hinter der Meſſe. Er erſucht, die
Sache dem Ausſchuß zu überweiſen. Bei der Ab=
ſtimmung
wird der ſozialdemokratiſche Antrag auf
Liquidierung mit 42 gegen 40 Stimmen angenommen.
100=Jahrfeier der Techniſchen
Hochſchule zu Dresden.
Dresden. Die 100=Jahrfeier der Techniſchen
Hochſchule zu Dresden wurde mit der Feſtaufführung
der Meiſterſinger im Staatlichen Opernhauſe am
Montag abend begonnen. Nach der Oper fand im
Neuen Rathauſe der Empfang durch die Stadt Dres=
den
ſtatt. Im Feſtſaal begrüßte Oberbüngermeiſter
Dr. Blüher die Feſtteilnehmer in Namen der Ver=
waltung
der Stadt Dresden und ſeiner Einwohner=
ſchaft
. Sein beſonderer Gruß galt den Ehrengäſten,
unter denen ſich weltberühmte Gelehrte befanden,
ſowie den Miniſtern und Abgeordneten, den Ver=
tretern
der Reichs= und Landesverwaltungen, der
deutſchen Hochſchulen im Auslande, der Notgemein=
ſchaft
der deutſchen Wiſſenſchaft, der Wirtſchaftshilfe
deutſcher Studenten, der Preſſe und ſchließlich der
Jubilarin mit ihren gegenwärtigen und früheren
Dozenten und der Studentenſ haft. Die Stadt Dres=
den
nehme an dem Jubelfeſte den lebhafteſten Anteil.
Hochſchulen und Städte ſeien aufeinander angewieſen.
Der Aufſchwung beider beruhe auf der Entwicklung
der Naturwiſſenſchaften und der Wirtſchaft. Unſere
Hochſchulen bildeten heute die Zentren wiſſenſchaft=
licher
Kultur. Die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen
Forſchungen der Hochſchulen kämen in erſter Linie
den Städten zugute. Bei den techniſchen Hochſchulen
komme hinzu, daß ſich die techniſchen Fortſchritte nir=
gends
ſo auswirkten wie in der Stadt. Die heutige
Feier ſolle der Ausdruck des Dankes der deutſchen
Städte an die deutſchen Hochſchulen ſein, insbeſondere
aber der Stadt Dresden an die Techniſche Hochſchule.
Die Städte wüßten, was ſie von den Hochſchulen
empfangen hätten und was ſie noch von ihnen er=
warten
dürften. Redner wies dann auf die Bedeu=
tung
der deutſchen Hochſchulen für das deutſche Volk
hin, ihm das Rüſtzeug für eine beſſere Zukunft zu
ſchmieden, und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenom=
menen
Hoch auf die deutſchen Hochſchulen und die
Techniſche Hochſchule im beſonderen. Rektor Mag.
Prof. Dr. Nägel dankte der Stadvverwaltung und
dem Oberbürgermeiſter für die ehrende Begrüßung
und die freundliche Aufnahme und wies darauf hin,
daß die Entwicklung der Städte mit dem Fortſchritte
der Hochſchulen und der Wiſſenſchaft gleichen Schritt
halte. Mit dem Deutſchlandlied fand die eindrucks=
volle
Kundgebung ihren Abſchluß, und unter dem
Geſang des Studentenliedes Burſchen heraus voll=
zog
ſich bis nach Mitternacht der Abzug der Kor=
porationen
.
Der V.C. ehrt ſeine Toten.
Bad Blankenburg in Thür. Der V.C.,
Verband der Turnerſchaften auf deutſchen Hochſchu=
len
, ſchloß ſeine Pfingſttagung und ſein dreitägiges
Turn= und Sportfeſt in Bad Blakenburg in Thürin=
gen
mit der Weihe des Turmes ab, den er auf der
Ruine Greifenſtein, oberhalb von Bad Blankenburg
errichten ließ als weithin ſichtbares Zeichen treuen
Gedenkens an ſeine Angehörigen, die im Weltkrieg
ihr Leben für das Vaterland hingaben. Der Turm=
weihe
ging eine Weiheſtunde in der großen Allianz=
halle
voraus, die an die Stelle des ſonſt üblichen
ſtudentiſchen Kommerſes trat. Nahezu 3000 alte und
junge Turnerſchafter lauſchten hier der Eroica von
Beethoven, die von der Rudolſtädter Landeskapelle
zum Vortrag gebracht wurde, und den tiefempfunde=
nen
Worten des preußiſchen Landtagsabgeordnetn
Joſef Buchhorn (A. H. der Turnerſchaft Hohen=
ſtaufia
=Tübingen), der der Gefallenen des Welt=
krieges
gedachte und ihnen den Dank der Lebenden
für ihre bis zum Letzten getreue Opferbereitſchaft
ausſprach. Auch zur Weihe des Turmes auf dem
Greifenſtein als Ehrenmal des V.C. für ſeine Ge=
fallenen
, ſcharten ſich die Chargierten mit ihren
Fahnen.
Der Mordprozeß Brauer in Neu=Strelitz.
Neuſtrelitz. Am Dienstag begann vor dem
mecklenburgiſch=neuſtrelitzſchen Schwurgericht der Pro=
zeß
gegen den Kaufmann Otto Brauer, der des Mor=
des
an dem Knecht Rohde in Blankenſee bei Neu=
ſtrelitz
bzw. der Mittäterſchaft beſchuldigt wird.
Den Vorſitz führt Landgerichtspräſident Dr. von
Buchka; die Anklage vertritt Oberſtaatsanwalt Dr.
Müller. Beide waren bekanntlich in gleicher Eigen=
ſchaft
im Prozeß Jakubowſki tätig. Der Prozeß
nahm, ehe in die Verhandlung eingetreten wurde,
eine ſenſationelle Wendung. Rechtsanwalt Walter
Bahn aus Berlin ſtellte namens der Verteidigung
einen Ablehnungsantrag gegen den Vorſitzenden,
Landgerichtspräſidenten Dr. von Buchka. Er habe
gehört, daß auf Veranlaſſung des Präſidenten der
Oberſtaatsanwalt die Anklage geändert und gegen
Krüger, der nur der Mitwiſſerſchaft beſchuldigt
wurde, die Anklage auf Mittäterſchaft am Morde
erhoben habe. Die Verhandlung wurde daraufhin

auf Mittwoch vormittag, zwölf Uhr vertagt.

Danuersteg den 7 Juni 1928
Da liegt Paris.

Start der Freiballons.
Auf dem Waterlooplatz bei Hannover fand der Start zu der Nationalen Freiballonwettfahrt ſtatt.
Hier wird nach Nobile gefunkt.

Die Radioſtation Green Harbour auf Spitzbergen
hat die Funkſprüche über die Heldenfahrt und das tragiſche Schickſal Nobiles in die Welt gefunkt.
Nun fällt ihr die Aufgabe zu, ſich in den Dienſt der Hilfsexpeditionen zu ſtellen.

Der Mordprozeß Meſtorinv.
Paris. Das Hauptintereſſe der Dienstag=
Sitzung im Mordprozeß Meſtorino konzentrierte ſich
auf die Vernehmung der Schwägerin des Angeklag=
ten
, Suſanne. Die Angeklagte beſtätigt die geſtrigen
Ausſagen der Zeugen, ſtellt aber in Abrede, daß
ſie bei dem Abtransport der Leiche und ihrer Be=
förderung
in das Automobil mitgewirkt habe. Sie
ſei lediglich mit einer Kerze in der Hand auf der
Treppe vorangegangen, um ſich zu vergewiſſern, daß
ſich niemand im Treppenhaus befand. Sie habe ſogar
die Pförtnerin in ein Geſpräch verwickelt, um Meſto=
rino
zu ermöglichen, unbemerkt das Haus zu ver=
laſſen
. Suſanne ſchluchzt während der ganzen Dauer
ihrer Vernehmung und bricht zuletzt ohnmächtig zu=
ſammen
, ſo daß ſie aus dem Saal weggetragen wer=
den
muß. Sie hat in Abrede geſtellt, daß ſie die
Herkunft der ihr von Meſtorino übergebenen Ju=
welen
gekannt habe, was zwar wenig wahrſcheinlich,

aber für die Zeugin von Wichtigkeit iſt, da ſie ſonſt
wegen Hehlerei unter Anklage hätte geſtellt werden
müſſen. Von Intereſſe iſt ferner die Vernehmung
des Gerichtsarztes Paul. Er erklärt, daß der Tod
Truphemes durch Erſticken erfolgt ſei, alſo entweder
durch Erwürgen oder durch gewaltſames Einzwängen
eines Wattepfropfens in den Mund des Opfers. Auch
dieſer letztere Umſtand ſcheint auf vorbedachten Mord
zu deuten, denn Meſtorino iſt nicht imſtande, zu er=
klären
, wieſo er ſoviel Watte in ſeinem Bureau hatte.
Große Senſation bereitete ſodann die Vernehmung
des Garagenbeſitzers Pazin, der nach den Erklärungen
Meſtorinos 13000 Franken als Schweigegeld erhal=
ten
haben ſoll. Der Zeuge ſchwor, kein Geld erhalten
zu haben. Er ſtellt in Wrede, daß er das Gericht
habe irreführen wollen. Er habe ſich lediglich um
einen Tag getäuſcht, als er erklärte, daß das Auto
am Tage der Verbrennung die Garage nicht verlaſſen
habe.

Der Eiſerne Guſtav aus Wannſee vor Paris.
Guſtav Hartmann, der 70jährige Droſchkenkutſcher, nimmt von dem ſterbenden Pferdefuhrweſen
in eindrucksvoller Art Abſchied. Seine in Berlin=Wannſee angefangene zweimonatige Fahrt von
Dorf zu Dorf durch Deutſchland und Frankreich nach Paris kam zu einem erfolgreichen Abſchluß.
Ueberall iſt der biedere Alte herzlich aufgenommen und in Paris mit beſonderer Liebenswürdig=
keit
begrüßt worden. Unſer Bild zeigt den Eiſernen Guſtav von Wannſee in einem Vorort
von Paris. Ein franzöſiſcher Poliziſt weiſt ihm den Weg.

Nationale Freiballonwettfahrt.

Nummer
Fahrt vorſichtig
Automobil= und Motorradu
in aller Welt.
Naſſau (Lahn). Auf der Landſtraße
nach Singhofen kam ein Auto, das bergauf
eine Staubwolke paſſieren mußte, vom
durchbrach das maſſive Straßengeländer uu
einen ſteilen Abhang hinab ins Mühlbachto
ſich der Wagen überſchlug, wurde er vom
aufgehalten, ſo daß die Inſaſſen einem
ſchrecklichen Tod entgingen. Abends wurde
gen wieder hochgezogen. In Bad Em
ein ſchwerer Laſtkraftwagen in das Geſ
Rheiniſch=Bergiſchen Konſumgenoſſenſchaft
nung, zertrümmerte die Ladenſcheibe und
lagen und beſchädigte den Türpfeiler ſo
dieſer ſofort erſetzt werden mußte. In di
iſt die Urſache noch nicht aufgeklärt.
Stade. Auf der Rückkehr von einem
fuhr in der Nacht zum Mittwoch ein mit
ſonen beſetztes Motorrad kurz hinter Himy
auf ein Fuhrwerk auf. Der Führer war
ſein Begleiter wurde ſchwer verletzt und
Mittwoch morgen im Krankenhaus.

Hannover. Auf der Landſtraße zwi
derborn und Detmold wurde der Architekt
ſeinem umgeſtürzten Auto tot aufgefunder
anſcheinend mit dem Kraftwagen gegen ein
haufen gefahren und dabei verunglückt.
zweiten Unfall fand der Sanitätsrat Mu
Hannoverſch=Münden den Tod. Der K
Muhlerts überſchlug ſich infolge Platze
Reifens.
Saragoſſa. Hier ereignete ſich am
ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein in vol
befindlicher Autobus ſtürzte um. Eine Fr
getötet, 13 Perſonen erl, en ſchwere Ver
In Kitſchkas in der Ukraine wurde=
nach
Dnjepr Oſtroi führenden Landſtraße
Zuſammenſtoß eines Autobuſſes mit eine
wagen drei Perſonen getötet und 19 verlei
ter vier ſehr ſchwer.
Springfield (Illinois). Ein mit ſi
dern und jungen Leuten im Alter von
Jahren beſetztes Automobil, das von einer f
gen jungen Mann gelenkt wurde, wurde t
Vorortzug erfaßt und völlig zertrümmert.
Inſaſſen und der Lenker kamen hierbei un
Drei tödliche Motorradunfälle in Obe=
Oppeln. In Gründorf bei Karlsr: fürz
ein Motorrad in einer Kuwe über eine
Der Fahrer erlitt einen ſchweren Schädel.
dera k ſchwere Verſtümmelungen, daß der
bald eintrat.
Auf der Strecke von Krappitz nach Goe
auf der abſchüſſigen Straße der Bankbeam
in den Chauſſeegraben. Mit einer ſchwere ehe
verletzung wurde er ins Krankenhaus ei Feſe
ſtarb aber ebenfalls bald darauf.
In Neuſtadt unternahmen zwei Söhne
tigen Händlers eine Motorradfahrt. Der
nahm, trotzdem er keinen Führerſchein b
Zeitlang die Führung des Rades und ſtieß
Auto zuſammen. Der auf dem Soziusſitz
Bruder wurde getötet, während der Füh
lebensgefährlich verletzt wurde.
München. Das bayeriſche Juſtizm
hat angeſichts der Zunahme der Verkehrsu Fe
Juſtizbehörden angewieſen, den Verwaltu ehö=
den
von jeder Anzeige gegen einen Kraftwa
bzlv. deſſen Verurteilung Mitteilung zu m
mit Kraftwagenführern, die ſich als unge Ee
wieſen haben, der Führerſchein entzogen wer
Tödliches Eiſenbahnunglück.
Magdeburg. Bei der Ausfahrt
Bahnhof Badersleben bei Halberſtadt ſt
Mittwoch um 11,30 Uhr infolge falſcher ſche
ſtellung die Lokomotive und der Pachwa Fin
Güterzuges die Böſchung hinab. Dabei n
Lokomotivführer getötet, ein Heizer ſchwer
Zugbegleiter leichter verletzt.
Frühling am Semmeril
Mit dem Kalenderbeginn des Maien iſt
ling auf die Semmeringhöhen geſtiegen.
den 1000 Meter hohen Paß, die herrliche ſtol
ſtehenden Berghänge hinan, zieht ſich der Eu
Schleier und umſchlingt die verſtreut bis 7 a0
Meter Höhe ſtehenden eleganten Semmer 1 Ueh
Penſionen, Sanatorien und Hotels, bis z
ſten und ſtolzeſten Bau des Kurortes Se Eil
dem Panhans. Tiefdunkler Tannenwald Sie
die anſehnlichen, vielfach ineinandergeſchoben Oy
bis zu den Gipfeln und ſteigert das Frül
des Semmering zur vollendetſten Großartie
Beſucherſtrom aus Oeſterreich, Deutſchland
garn hat bereits lebhaft eingeſetzt. Ueber
pflegten Promenadenwege des Kurortes Sl 2"
geht frühlingsfrohes Flanieren und die 9
unter ihnen befindet ſich das größte *
Kontinents ſind gefüllt mit Gäſten /
Herren Länder. Kutſchwagen und Autos
rüſtet und bringen die Frühlingsgäſte über
Straßen zu den unvergleichlichen Schönhe
Semmeringlandſchaft. In kaum 1½ Stun!
man hinauf zu dem 1600 Meter hohen Si
ſteingipfel, der ein wundervolles RundP
über den Semmering, bis weit hinein nach S
mit Roſeggers Waldheimat erſchließt 9.
fährt zu der Talſtation der Raxbahn, um
ſchneidigen Schwebebahn in 2000 Meter Ho!
langen. Vor allem aber wird man durch
gezogenen, felsſtarrenden Adlitzgraben ziehe!
Frühling ein einzigartiges Naturſchauſpie!
friſchen Grün inmitten drohender Felswilon
Von hier läßt ſich am beſten die kühne An
Semmeringbahn bewundern: die älteſte,
minderter Großartigkeit von Wien in 272
zum Semmering führende Gebirgsbahn
Alle dieſe Ausflüge wie auch die beliehren
quemen Spaiergänge zum Pinkenkoge), 4
Wallfahrts= und Sommerfriſchenort Mſk
u a. locken im Frühling mehr als de
Jahreszeit, wenn die vorbildlichen, z. 2. h00
Hotels und Penſionen des weltbekannten L
ortes überfüllt mit Gäſteſcharen aus ohler. **

Fe
Efiet
Fau
in

A Ɨhrer
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Söch
bild

[ ][  ][ ]

immer 187

Donnerstag, den 7 Junf 1928

Sette 11

Sport. Spiel
je Sportplatzweihe des P.f. 4.
Aul Beiß.
Rot=Weiß Sportverein 98.
bereits allgemein durch die Tageszeitungen bekannt fein dürfte,
m kommenden Sonntag die Sportplatzeinweihung an der Rhein=
att
. Vf.L. Rot=Weiß hat es nach vierjähriger harter Arbeit
jehracht, ſich eine eigene Sportplatzanlage zu ſchaffen, die in jeder
ung den Bedürfniſſen des heutigen Sportes Rechnung trägt. Wir
r auf den Platzbau ſelbſt noch näher zurück.
iſt den Rot=Weißen gelungen, zu dem Feſte ganz hervorragende,
z verpflichten. In erſter Linie iſt hier der ſüddeutſche
Hallmeiſter, Sportverein 98, zu nennen. Es muß der
gleitung der 98er hoch angerechnet werden, daß ſie ihre Meiſter=
haft zu einem Spiel zur Verfügung ſtellt; ſie gibt hierdurch nicht
m Sportpublikum Gelegenheit, ein Treffen zu ſehen, auf das
bgemein mit Spannung wartet, ſondern ein ſolches Freundſchafts=
viſchen
Lokalgegnern trägt unbedingt, wenn es fair und anſtändig
Führt wird, dazu bei, die ſportlichen Beziehungen zwiſchen zwei
ivenzvereinen zu verbeſſern.
Der Liggneuling gegen den ſüddeutſchen Meiſter.
ber die Stärbe der 98er dürfte nach den letzten Bombenſiegen über
ſtdeutſchen Meiſter kaum noch viele Worte zu verlieren ſein. Alle
gen Peſſimiſten, welche dem Sportverein nach dem Weggang von
Hadel, Dietz und Götz den Abſtieg prophezeiten, haben in das
Horn geblaſen. In der Neuaufſtellung erſcheint die Mannſchaft
Verteidigung geſtärkt und in der Läuferreihe, ſowie im Sturm
Lindeſten nicht ſchwächer als vorher. Wie ſich Rot=Weiß aus der
herausziehen wird, bleibt unbeſtimmt, zumal die Rothoſen nicht
orteil des eigenen Platzes haben, da ſie ja ſelbſt zum erſten Male
m neuen Felde ſpielen. Der Sieg des ſüddeutſchen Meiſters ſteht
eſt. Denn der Liganeuling iſt noch zu jung, um ſich gegen einen
outinierten Gegwer durchzuſetzen. Aber immerhin iſt ein ſpannen=
ih
faires Spiel zu erwarten, denn beiden Mannſchaften liegt es
mit Kraft zu kämpfen. Schnelligkeit, Technik und Schußvermögen
re Stärke.
* Anbetracht dieſes Spiales, ſowie der Platzeinweihung dürfte es
angebracht ſein, einmal einen Rückblick auf die Entwicklung des
allſportes im VfL. Rot=Weiß zu werfen. Im Jahre 1924, alſo
ſr vier Jahren, wurde im Rot=Weiß die Handballabteilung ge=
tt
. Zunächſt beſtand ſie nur aus einer Jugendwannſchaft, erſt
konnte eine aktive Hervenmannſchaft aufgeſtellt werden, die bald
ſchende Erfolge geigte und im Jahr 1926 die Bundesmeiſter=
* im Allgemeinen deutſchen Turnerbund errang.
ſo glücklich kämpfte die 1. Mannſchaft im DSB. Voriges Jahr
ſie Pokalmeiſter im Gau Starkenburg, aber die Verbandsmeiſter=
ging
verloren und damit auch der Aufſtieg in die Ligaklaſſe. Wer
3 geglaubt hat, die Mannſchaft ließe ſich hierdurch deprimieren,
h angenehm enttäuſcht. Jugendliche Kräfte wurden neu eingeſtellt
tit ihnen zog auch ein neuer Geiſt ein. Ueberlegen wurde die Be=
eiſterſchaft
in der A=Klaſſe gewonnen und an zweiter Stelle ſteht
annſchaft in der A=Klaſſe des Landesverbandes. Dieſes Jahr ſpielt
Zeiß zum erſten Mal in der Ligaklaſſe und hat bereits verſchiedene
igserfolge erzielt. So gegen Babenhauſen am vergangenen Sonn=
7, obwohl die beiden beſten Stürmer Hörr und Schäfer nicht mit=
n
. Heute hat Rot=Weiß acht Handballmannſchaften im Felde
2 Schüler=, 3 Jugend=, 2 aktive und 1 Altherrenmannſchaft;
dem betreiben die Waſſerballer, Schwimmer und PKöler das
ballſpiel als Ergänzungsſport. So trägt Rot=Weiß in ſtarkem
dazu bei, den herrlichen Handballſport in Darmſtadt zu fördern
nit der Fertigſtellung ſeiner Platzanlage wird dies noch in erhöh=
Naße möglich ſein: Hoffen wir deshalb, daß das Spiel am kommen=
Sonntag zwiſchen Rot=Weiß und Sportv. 98 ebenfalls dazu
an iſt, neue Freunde für dieſen Sport zu werben.
2s ſei noch bemerkt, daß 500 Sitzplätze ſowie einige tauſend
hplätze gute Sichtmöglichkeiten bieten. Außerdem ſei an dieſer
= darauf hingewieſen, daß der offizielle Feſtakt nicht am
tag morgens 11,30 Uhr in der Baugewerbeſchule ſtattfindet, ſon=
bereits
um 10,30 Uhr im Mozartſaal in der Schulſtraße. (Alles
re ſiehe beſondere Anzeige.)

Bährend der Pauſen wird ein von der Firma Borné, Abteilung
Sprechapparate, in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellter
Etro=Polyphar zur muſikaliſchen Unterhaltung des Publi=
beitragen
. Der Apparat gehört zu den neueſten Errungenſchaften
wurde auf der Preſſa mehrfach ausgezeichnet und glänzend be=
t
. Durch Verſtärkung iſt ſeine Klangwirkung die einer vollbeſetzten
ekapelle.
8 engliſche Derby von einem Außenſeiter
gewonnen."
Das hiſtoriſche Derby=Rennen in London wurde von dem Außen=
Felſtead gewonnen, deſſen Quote 40:1 ſtand. Zweiter wurde
mingo‟, Dritter Black Watch. Es liefen 19 Pferde.

und Turnen.
Jung=Oeutſchland ſchlägt Nizza.
2:1 (0:1).
Jung=Deutſchland II. gegen Rot=Weiß 1:1.
Das geſtrige Waſſerballſpiel fand unter den günſtigſten Auſpizien ſtatt.
Herrlicher Sonnenſchein und eine ſypathiſche Gegenmannſchaft lockten
hunderte von Zuſcheuern auf den Woogsdamm. Mit minutiöſer Pünkt=
lichkeit
begann das Waſſerballſpiel, das die Zuſchauer mit Begeiſterung in
ſeinen einzelnen Spielphaſen verfolgte. Das ſehr faire und ſchöne Spiel
Ubte zweifellos eine ſtarke Werbekraft aus. Die ausgezeichnete Gegen=
mannſchaft
gab den Einheimiſchen, die bekanntlichermaßen im Waſſer=
ballſpiel
hervorragende Leiſtungen vollbringen, eine ſchwere Nuß zu
knacken. Umſo erfreulicher war der endgültige Sieg Jung=Deutſchlands
in der zweiten Halbzeit. Schon der Vorſieg in der Sprintſtaffel löſte bei
den Zuſchauern einen ungeheuren Jubel aus, dann folgte das eigentliche
Freundſchaftsſpiel.
Dabei feierte Jung=Deutſchland einen großen Erfolg in ſeinem
Kampfe gegen den füdfranzöſiſchen Meiſter Cerele des Nageurs de
Nice‟. Die Darmſtädter konnten vor der begeiſterten Zuſchauermenge den
Franzoſen nach hartnäckigem Spiel auch hier eine zweite Niederlage bei=
bringen
. Es war ein vorbildliches Waſſerballſpiel, aber trotz des Sieges der
Einheimiſchen konnte Nizza im Schwimmen und in ihrer Taktik reſtlos ge=
fallen
. Man merkte es der Mannſchaft nicht an, daß ſie eine ausge=
dehnte
Deutſchlandreiſe mit vielen ſchweren Kämpfen hinter ſich hatten.
Man kann wohl ſagen, daß ſeit dem 3. Bezirk Budapeſt keine ſo aus=
gezeichnete
Mannſchaft mehr in Darmſtadt war. Die bekannte Schnellig=
keit
Jung=Deutſchlands kam gegen die ſchnellen Franzoſen nicht
zur Geltung, und in Technik waren ſie den Einheimiſchen glatt
überlegen. Allerdings arbeiteten ſie mit allen Mitteln, über und
unter Waſſer, und machten dem aufmerkſamen Schiedsrichter, Herrn
Blank, Mannheim, ſein Amt ſehr ſchwer. Jung=Deutſchland konnte
trotz ſeines Sieges nicht in allen Teilen überzeugen, und wenn man
bbjektiv ſein will, muß man geſtehen, daß ein Unentſchieden dem Spiel=
verlauf
eher entſprochen hätte. Vor dem Spiele fand eine Sprint=
ſtaffel
6 mal 50 Meter zwiſchen den beiden Mannſchaften ſtatt, die die
Darmſtädter nach herrlichem Rennen knapp in ausgezeichneter Zeit
gewannen. Mit dieſer Staffelzeit präſentierte ſich Jung=Deutſchland
als eine der ſchnellſten deutſchen Waſſerballmannſchaften.
Zu dem Spiel ſtellten ſich die Mannſchaften in folgenden Auf=
ſtellungen
.
Midleton
Nizza:
Bonnet
D. Bergwall
P. Bergwall
Tiſſon
Zwiller
Callicchi
Berges
Richter
Kloſtermann
Orlemann
Forſter
Gils
Darmſtadt:
Fuhrländer
Sofort entwickelte ſich ein äußerſt ſchnelles, hartes Spiel, das gleich
die techniſche Ueberlegenheit der Franzoſen erkennen läßt. Doch die
Darmſtädter ſind auf der Hut und halten das Spiel vollkommen offen.
Durch einen Fehler der Darmſtädter kann Callicchi durch ſcharfen Schuß
ſeine Mannſchaft in Führung bringen. Jung=Deutſchland kann dagegen
einige glänzende Torgelegenheiten nicht ausnutzen.
Nach Halbzeit muß Callicchi das Waſſer verlaſſen und Förſter
ſchießt unhaltbar den Ausgleich. Ein von Berges verwandelter Straf=
ſtoß
ſtellt bald das Endergebnis her.
Bei den Franzoſen gefielen beſonders der Torwächter, die beiden
Bergwalls, Tiſſon und Zwiller. Jung=Deutſchland hatte ſeine beſten
Leute in Berges, Orlemann, Förſter und Fuhrländer. Herr Blank
leitete wie gewohnt ſehr gut.
Das zweite Spiel zwiſchen Rot=Weiß und Jung=Deutſchland II.
fiel gegen den ſchnellen Kampf vorher ſtark ab und konnte keineswegs
gefallen. Nach einem harten linſchönen Spiel trennten ſich die heiden
Mannſchaften 1:1. Dadurch wird erſt das Rückſpiel eine Klärung um
die A=Meiſterſchaft bringen.

Argentinien Aegypten 6:0 (3:0).
Das erſte Spiel in der Vorſchlußrunde konnte am Mittwoch abend
vor 12000 Zuſchauern abgewickelt werden. Argentiniens Sieg über
die Aegypter entſprach zwar den allgemeinen Erwartungen, jedoch fiel
dieſer Erfolg mit 6:0 unerwartet hoch aus. Der Sieg der in techniſcher
und taktiſcher Beziehung gleich vorzüglichen Südamerikaner war aber
auch in dieſer Höhe verdient. Dank der energiſchen Leitung des ſpani=
ſchen
Schiedsrichters Escarpin verlief der Kampf ſehr ruhig. Argen=
tinien
war meiſt im Vorteil und nur dank ſeiner großen Schnelligkeit
konnte der Gegner den Kampf in einzelnen Phaſen offenhalten. Argen=
tinien
hat ſich mit dieſem Erfolg bereits zum Endſpiel qualifiziert, wo=
bei
es auf den Sieger des morgigen Spieles UruguahItalien trifft.

Fußball.

Weſt gegen Süd=Oeutſchland.
Demonſtrationen für Kalb.
25 000 Zuſchauer feierten am Mittwoch abend im Kölner Stadion
vor dem Kampf Süddeutſchland gegen Weſtdeutſchland die deutſchen
Olympia=Spieler für ihre tapferen und guten Spiele in Amſterdam.
Unaufhörlich riefen die Maſſen beſonders nach Kalb, der auf der
Tribüne ſaß und zwar zum erſten Male ſeit dem Sonntag wieder einz
mal aus ſeiner tiefen Depreſſion aufwachte. Das Spiel ſelbſt brachte
eine überraſchend hohe Niederlage des Südens. Die beiden Mann=
ſchaften
traten in der angekündigten Aufſtellung an. Der Kampf wurde
durch die beſſere Arbeit der weſtdeutſchen Läuferreihe entſchieden. Die
Läufer der Süddeutſchen, Knöpfle, Leinberger, Nagelſchmidt, machten
einen ſtark abgekämpften Eindruck. Der ſüddeutſche Sturm machte nur
einige Kabinettſtückchen, wies aber längſt nicht den Zuſammenhalt und die
Durchſchlagskraft des weſtdeutſchen Angriffes auf. Der Spielverlauf
war meiſt verteilt. Der Süden ging ſchon bald durch einen von Lein=
berger
verwandelten Elfmeter in Führung. Weſt glich dann durch
Euler aus. Nach der Pauſe ging der Süden wieder in Führung.
Dann aber kam der Weſten durch Sackenheim 2 zum Ausgleich und
durch drei ſchöne Tore zum Sieg.
Sportverein Darmſtadt 1898 Rot=Weiß Frankfurt a. M.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 trägt ſeit vielen Jahren in jeder
Privatſpielſaiſon Freundſchaftsſpiele mit Rot=Weiß Frankfurt a. M.
bzw. den Rechtsvorgängern dieſer Vereine, dem alten VfR. Frankfurt
und der Helbetia Bockenheim, aus. Wegen ihres ſtets ſportlich einwand=
freien
Verlaufs und des techniſch ſehr ſoliden Könnens der Frankfurter
haben dieſe Spiele bisher immer ihre Zugkraft bewieſen. Der Sport=
verein
Darmſtadt 1898 hat ſich daher verpflichtet gefühlt, auch in dieſer
Saiſon mit den Leutem vom Main einen Spielabſchluß zu tätigen, zu=
mal
Rot=Weiß in der letztem Verbandsſpielſaiſon in der Maingruppe
unmittelbar hinter Eintracht und Fußballſportverein Frankfurt den drit=
tem
Platz belegen und in der Troſtrunde der Tabellenzweiten und = drit=
ten
mit beſonderem Erfolg ſeine Spiele abſolvieren konnte. Das Spiel.
kommt am Samstag abend auf dem Sportplatz am Böllenfalltor zum
Austrag. Ueber Einzelheiten, insbeſondere über die beiderſeitige Mann=
ſchaftsaufſtellung
werden wir noch berichten.
Union Darmſtadt Polizeiſportverein Darmſtadt.
Am Samstag, den 9. Juni, nachmittags um 6 Uhr, findet auf dem
Sportplatz Heidelbergerſtraße (Rennbahn) ein weiteres Lokaltreffen ſtatt.
Wie in der Verbandsrunde wird auch dieswal das Spiel ſeine An=
ziehungskraft
nicht verfehlen. Neben techniſch guten Leiſtungen werden
beide Mannſchaften auf einen fairen Kampf ganz beſonders großen Wert
legen. Dieſer Schluß iſt berechtigt, weil die harmoniſchen Beziehungem
beider Vereine durch dieſes Spiel weiter gefeſtigt werden ſollen. In
ſämtlichem bisher gezeitigten Lokaltreffen rechtfertigten ſowohl die Poli=
zei
wie auch die Union ihren guten Ruf; auch ſpieleriſch wurde nur gutes
geboten. Beſonders auffallend waren die letzten Reſultate der Polizei=
mannſchaft
gegen den hieſigen V.f.R., Eintracht und Rot=Weiß; ſämtliche
Spiele wurden einwandfrei und mit ſehr hohen Reſultaten erzielt.
Gbenſo bewies der FC. Union durch ſeine glänzendem Pfingſtergebniſſe,
ſeine derzeitige gute Form. Alles in allem darf abſchließend geſagt wer=
den
, daß abermals den Darmſtädter Sportintereſſenten am Samstag
abend ein delibater Lokalkampf bevorſteht. Ein Beſuch dürfte ſſch be=
ſtimmt
lohnen.
Wetterbericht.
Gießen, 6. Juni.
Das finnländiſche Tiefdruckgeliet hat ſich etwas abgeflacht, ſeine
Lage aber ſeit geſtern nur wenig verändert. Dagegen führt die neue
bzeaniſche Störung über den britiſchen Inſeln zu weiterem Barometer=
fall
. Mitteleuropa liegt noch im Bereich einer flachen Druckverteilung,
wobei Störungsbildungen, die ſich teils in Gewittererſcheinungen be=
merkbar
machen, nicht ausgeſchloſſen ſind.
Ausſichten für Donnerstag, den 7. Junf: Wolkiges, zeitweiſe aufheitern=
des
Wetter, etwas wärmer, Neigung zu Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Freitag, den 8. Jumi: Bewölkungszunahme, wärmer mit
Uebergang zu vereinzelten Niederſchlägen.

Ort: Wetter: Temp.
in C Wind: ee
ſchlag
in mm in em Gfe
decke Gießen: bedeckt 11 SW. Aachen: 11 ſtill Hamburg: wolkig Berlin: wolkig 11 WNW. München: wolkig 16 SW. gef. Königsberg: wolkig W Breslau: wolkig 11 W. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen 1 Feldberg: wolkig 9 WW. (Taunus)
Waſſerkuppe: wolkig W. Feldberg: Nebel SW. 91 (Schwarzw.)
Zugſpitze: Nebel gef. 250 Kahler Aſten: wolkig NW. Fichtelberg: wolkig SSV. Schneekoppe: wolkig NNN.

ONNOOADTDER
SALEM-RAUCHER
erzählt weiter:
Zwei Tage schwamm ich, an ein Holz geklammert, auf den Wellen, bis ich an den
Strand einer lieblichen Insel trieb. Die Bewohner führten mich zu ihrem König Mihrd.
schan, dem ich meine traurige Geschichte erzählte. Der König nahm mich liebevoll
auf und gab mir das Amt eines obersten Aufsehers der Haremsgärten. Dort fand
ich eines Tages eine wundervolle Tabakstaude, deren Nutzen auf der Insel noch un-
bekannt
war, lch zeigte sie dem guten König und erzählte ihm von meinen Mischungs-
versuchen
, s0 daß er meinen Plänen zur Anlegung von Tabakkulturen mit Begeisterung
zustimmte. Damals glaubte ich mit dem edlen Tabak das höchste Glück und alle Zufrie-
denheit
finden zu können, aber auch der beste Tabak ergibt noch keine richtige Mischung.
lch sollte noch viel leiden und erdulden, bis ich die Vollkommenheit erreichte. Heute
lobe und preise ich Allah, der unsere Wege wunderbar leitet; denn jene Tabakart
brachte den schönsten Teil an Aroma in meine geliebte Cigarette
(Portaetzuug folge)

SlAENA
AUSLLSL
Heute in Deutschland in allen Spezislgeschäften für O Pf. erhältlich

I.BIn 8893

[ ][  ][ ]

Nummer 133

Die Betriebslage der Rheinſchiffahrt im Mai.

Nachdem die im April verſuchten Lohnverhandlungen zwiſchen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern ergebnislos geblieben waren und auch
bis Monatsſchluß eine Einigung nicht mehr zuſtande kam war der
Streik zum 1. Mai unvermeidbar gewonden. Nur in den Zechenhäfen
Rheinpreußen, Walſum, Alſum und Schwelgern wird noch verladen,
allerdings meiſt unter Verwendung nichtdeutſcher Schiffe. Das gleiche
gilt für die Häfen des Rhein=Herne=Kanals, obwohl dort die Schwierig=
keiten
ſchon empfindlicher waren. Eine Verſchärfung der Streiklage trat
ein als die Stillegung jeglicher Umſchlagsbetriebe in allen deutſchen
Rheinhäfen beſchloſſen wurde. Die ausländiſche Rheinſchiffahrt wurde
von dem Streik nicht betroffen, abgeſehen davon, daß das Perſonal
einiger holländiſcher Reedereiem aus Solidaritätsgründen die Fahrt nach
Duisburg verweigerte. Was den Frachtenmarkt anlangt, ſo konnten ſich
im Geſchäft Rhein=Ruhr=HäfenRotterdam die an der Schifferbörſe in
Duisburg=Ruhrort amtlich notierten Frachten ab 3. Mai auf 1 RM.
fe Tonne ausſchließlich und 1,20 RM. je Tonne einſchließlich Schlepper=
lohn
ſtellen. An mehreren Tagen kamen keine Notierungen zuſtande.
Vom 14 Mai bis 29. Mai betrugen die Sätze 1 RM. bzw. 1,15 RM. je
Tonne. Für Schiffe ab Rhein=Herne=Kanal=Häfen betrug der Frachtſatz
je Tonne ausſchließlich Schlepplohn am 2. Mai 1 RM., einſchließlich
Schlepplohn 1,20 RMM.; ab 4. Mai 1,20 bzw. 1,40 RM.; für den Verkehr=
Rhein=Ruhr=Häfen nach Antwerpen=Gent kam während der Berichtszeit
keine Notierung zuſtande. Für den Verkehr Rhein=Ruhr=Häfen- Mann=
heim
wurden infolge Streiks keine Frachtſätze notiert. Für Rhein=Herne=
Kanal=Häfen-Mannheim erfolgten nur an zwei Tagen Notierungen,
am 14. Mai 1,40 RM. je Tonne, und am 19. Mai 1,50 RM. Die
Schlepplöhne ſind infolge des Streiks ebenfalls weſentlich in die Höhe
gegangen. Sie betrugen ſeit Anfang des Monats 1,50 Mk. je Tonne
und ſtiegen ſeit 18. Mai auf 2 Mk. je Tonne. Für größere Schiffe
wurde am 23. und 29. Mai 25 Pfg. weniger bezahlt. Den Nutzen der
erhöhten Schlepplöhne haben die Boote ausländiſcher Flagge.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. Juni.
Die ſchon vorbörslich in Erſcheinung getretene Erholung konnte
zu Beginn des offiziellen Verkehrs weitere Fortſchritte machen. Die
feſtere Haltung der New Yorker Börſe und die Ablehnung des Tarif=
erhöhungsantrags
der Reichsbahn durch die Regierung gaben der
Börſe eine kräftige Stütze, ſodaß ſich die Spekulation genötigt ſah, ver=
ſchiedentlich
Rückkäufe vorzunehmen. Da aber die Beteiliguny des Aus=
landes
und des privaten Publikums am Geſchäft nicht groß war, be=
ſchränkte
ſich die Umſatztätigkeit im weſentlichen nur auf verſchiedene
bevorzugte Werte, wobei Kursbeſſerungen bis zu 9 Prozent feſtzuſtellen
waren. Auch ſonſt waren bei den Nebenwerten im allgemeinen Kurs=
beſſerungen
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe bis zu 3 Prozent zu
verzeichnen. Am Montanmarkt waren beſonders Rheiniſche Braun=
kohlen
mit plus 9 Prozent lebhafter gehandelt. Mannesmann waren
nur knapp behauptet, Phönix ſogar eher angeboten und vernachläſſigt.
In Zellſtoffwerten machte ſich für Zellſtoff Aſchaffenburg mit plus 5½
Prozent ſtärkeres Intereſſe bemerkbar. Im Einklang damit waren
Waldhof mit plus 4½ Prozent gefragt. Am Chemiemarkt konnte ſich
das Geſchäft nur langſam entwickeln, doch zogen J. G. Farben 134
Prozent an. Scheideanſtalt gewannen 2½ Prozent, Holzverkohlung
vernachläſſigt. Trotz des guten Kaliabfatzes blieben Kaliwerte nur be=
hauptet
. Am Elektromarkt waren Siemens lebhaft verlangt und 4½
Prozent gebeſſert. Auch Licht u. Kraft und Gesfürel zogen je 2½ Proz.
an. Am Bankenmarkt traten Reichsbank mit plus 5 Prozent ſtärker
in den Vordergrund. Am Metallbankonzern waren Metallgeſellſchaft 3
Prozent erhöht. Am Nentenmarkt waren Türken, bei zwar geringerem
Geſchäft weiter eine Kleinigkeit feſter. Deutſche Anleihen ſtill und
etwas vernachläſſigt.
Im weiteren Verlaufe erfuhr die Tendenz eine allgemeine Ab=
ſchwächung
, da ſich der Ordermangel ſtärker bemerkbar machte. Beſon=
ders
angeboten waren J. G. Farben mit minus 4½ Prozent, Rhein.
Braunkohlen mit minus 6 Prozent, AEG. mit minus 3½ Prozent
und Siemens mit minus 5½ Prozent. Der Geldmarkt erfuhr eine
weitere Entſpannung. Tägl. Geld 6 Prozent. Am Deviſenmarkt lagen
Deviſen weiter feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4.1855, gegen
Pfunde 20.434, London=Kabel 4.8825, Paris 124.18, Madrid 29.25,
Mailand 92.70, Holland 12.10.
Die Abendbörſe lag ziemlich ruhig. Die Haltung war jedoch aus=
geſprochen
freundlich, da aus New York wenigſtens keine allgemein ab=
geſchwächſten
Kurſe gemeldet wurden. Die bereits an der Nachbörſe
eingeſetzte leichte Erhöhung hielt an der Abendbörſe durch, wobei Kurs=
beſſerungen
bis 2½ Prozent erreicht wurden. Beſonders bemerkenswert
Rhein. Braunk., Elektroaktien und der Farbenmarkt. Daneben Scheide=
anſtalt
mit 33 feſter. Am Anleihemarkt Ruſſen auf höhere Pariſer
Kurſe mit 2,25 gehandelt. Der weitere Verlauf blieb unter Führung
von J. G. Farben gut behauptet. Die Nachbörſe war weſter leicht be=
feſtigt
. Erdöl 144½, Farben 280, Rheinſtahl 117, Schuckert 211, Sie=
mens
u. Halske 364, AEG. 185½, Rhein. Braunk. 311½, Neubeſitzan=
leihe
19,5.
Einzeln nannte man: Commerzbank 191, Danat 281, Metallbank
154, Gelſenkirchen 141,5, Mannesmann 156,25, Rheinbraun 312, Rhein=
ſtahl
169,5, Hapag 167,5, Nordd. Lloyd 159,25, AEG. 186, Daimler
114,75, Erdöl 145, Licht u. Kraft 237,5, Farbeninduſtrie 281, Gesfürel
288, Metallgeſellſchaft 202, Schuckert 211,75, Siemens 363,5, Waldhof
321,75.

Im Abenddebiſenverkehr gaben Deviſen gegen RM. leicht nach.
London gegen Paris 124,15, gegen Mailand 92,72, gegen Holland
12,093, gegen New York 4,8817,5, gegen Zürich 25,32/, Pfund gegen
Mark 20,43, Dollar gegen Mark 4,1845.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. Juni.
Nach dem geſtrigen ſchwachen Verlauf ſetzte die heutige Börſe weſent=
lich
beruhigter und in zum Teil feſter Haltung ein. Hierzu trug in
erſter Linie die ſtarke Erholung an der geſtrigen New Yorker Börſe bei.
Man glaubt, daß die Abwanderung namhafter Geldſummen nach New
York nicht in ſo ſtarkem Maße ſtattfinden werde, wie noch geſtern be=
fürchtet
wurde. Im übrigen erwartet man, daß die zunehmende Erleich=
terung
des hieſigen Geldmarktes eine allzu große Auswirkung nicht zu=
laſſen
werde. Auch die Ablehnung einer Eiſenbahntariferhöhung durch
die Reichsregierung und der Bericht des Inſtitutes für Konjunktur=
forſchung
werden günſtig aufgenommen. Das Geſchäft war allerdings
noch ſehr gering und die Kurserholungen betrugen im allgemeinen etwa
12 Prozent. Am Geldmarkt iſt der Satz für Tagesgeld auf 5,57,5
zurückgegangen. Monatsgeld wieder 7,58,5. Bankgirierte Warenwech=
ſel
etwa 6/s. Am Rentenmarkt hat die Neubeſitzanleihe von ihrem geſt=
rigen
Verluſt wieder 20 Pfg. eingeholt (19,5). Am Deviſenmarkt lag
die Mark weiter ſchwach. London-Berlin ſtellte ſich auf 20,43½; New
YorkBerlin auf 4,1855; London-New York auf 4,8820; London
Mailand 92,68½; LondonMadrid 29,25; LondonAmſterdam 12,0985.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb das Geſchäft ſehr klein.
Im weiteren Verlauf ſchritt die Börſe zum Teil zu größerem Poſi=
tionslöſungen
, durch die das Kursniveau gegenüber den erſten Kurſen
teilweiſe um über 20 Prozent herunterging. Den Anlaß hierzu gaben
Gerüchte über eine ſehr ſchwache Pariſer Vorbörſe und die Beobachtung,
daß am Elektromarkt umfangreiche Schweizer Verkäufe ſtattfanden. Ver.
Glanzſtoff verloren 22, Polyphon 24, Bemberg 18, Salzdetfurth 16,
Rhein. Braunkohlen 9, Siemens 8,5, Karſtadt 7, Kali Aſchersleben 6,5,
Tietz 12,5, J. G. Farben 7, Schultheiß 8, Oſtwerke 8,5 Prozent. Der Pri=
vatdiskont
blieb mit 6,5 für beide Sichten unverändert. Bis zum
Schluß der Börſe ſetzte ſich die Abwärtsbewegung nicht weiter fort, ſon=
dern
die Spekulation ſchritt auf dem ermäßigten Nivegu wieder zu Rück=
käufen
, wodurch in der Hauptſache die vorher am meiſten zurückgegange=
nen
Werte profitierten. Auch an der Nachbörſe hielt die Erholung an.

5. 6.
6. 6.
A. E. G.
(189. 1184.5
Augsb.=Nürnb. Maſch. /110. 1108.75
Baſalt ..
82.5 81.24
Bergmann.
1215. (210.
Berl. Karlsruhe Inb./ 69,5 69.
Berl. Hand.=Geſ.
1280. 1276.
Braunkohl. Briketts1177. 1177.
Bremer Wolle. . . . . /251
248
Danatbank. . . . . . . . . (283. 1278.5
Deutſche Bank. . . . . . /173.5 1171.-
Diskontogeſ. . . . . . . . 1169. 1167.
Dresdner Bank. . . . . /170. 1168.
Deutſche Maſchinen .1 50.25 52.5
Deutſche Erdöl .. . . . /144.75 1144.5
Deutſche Petroleum ./ 68.
65.5
Dynamit Nobel .. . . 1140.75 1138.5
Elektr. Lieferung .. /181. 1179.5
J. G. Farben . . . . . . /285. 1280.5
Gelſenk. Berg. .. . . /143. 1140.75
G. f. elektr. Untern. ſ293. 1288.5
Han. Maſch.=Egeſt. . 1 58.5 58.5
Hanſa Dampfſch. . . 1215.5 1212.5
Hapag ..
1170.5 168.75
Harpner. . .
1169.1251167.5
Hemoor Zement. . . 1245. 1243.

Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan ..
Kali Aſchersleben
Salzdefurth.
Weſterregeln
Lindes Eismaſch.
2. Loewe & Co..
Lingel Schuh".
MannesmannRö
Niederlauſitzer
Tordd. Loyd
enſtein.
lyphon
Rütgerswe
Sachſenw
emens
r. Glanz
er. Stahln
lkſtedter P
Vanderer Werke.
Wiſſner Metall.
Wittener Gußſtahl

5. 6.
128.5
150.
92.
175.
229.25
421.25
229.5
186.
253.
58.
159.75
160.
161.125
128.
544.75
97.
141.
156.
777.25
103.
62.75
160
165.
72 25

6. 6.
128.75
146.125
90.5
173.75
223.
408.
221.
182.
251.
56.25
156
160.5
160.
125.75
542.
98.
140.
156.
750.
101.
62.25
160.
166.25

Oeviſenmarkt.

Selſingfors ..
Wien .
Prag.
Budapeſt
Sofia".
Kolland ..
Lslo .....
Kopenhagen
Stockholm .. .
London".
Buenos Aires
Nen=York".
Belgien ...

5. 6. .6, 6. Geld Brief Geld Brief 10.516 10.534 10.52 10.540 158.81 58.93 58.82 18.94 12.38 12.407 12.38 12.409 72.97 73 1 72 97 73.11 3.017 3.023 3.02. 3.028 168.71 169.05 168.71 69.05 111.95 112.1 111.97 112.1 1112.14 112.36 112. 171112.3: 112.09 112.31 12.15 12 37 20.404 20.442 20.414 20.454 1.783 1.7871 1.783 1.787 4.1790 4 1870 4.1815/4.1895, 58.30 58.42 58.33 58.45

Italien".
Paris.
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Japan..
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal ..
Athen ........"
Konſtantinopel
Kanada. . . . . . ."
Uruguay. . . . . .

5 6. 6. 8. Geld Brief Geld Brief 22.02 22.06 22.02 22.06 16.425/16.465 16.435/16.475 80.58 80.72 80.56 30.72 69.72/ 69 8 69.75/ 69.89 81.54 81.7 81.59 81.69 1.958 1.962 1.958 1.962 10.50 150.5035 0.5021 0.504 7.358/ 7.374 7.358 7.372 18.03 18.07 18.08 18.12 5.415 5.425 5.41. 5.425 2.150 2. 154 2.151 2.155 4.17 4.17 4.172/ 4.185 4.281 4. 289 4.276 4.284

Linke=Hofmann=Werke, A.=G., Berlin. Die ao. GV. genehmigte
den mit der Waggon= und Maſchinenfabrik A.=G., vorm. Buſch, in
Bautzen, geſchloſſenen Vertrag, die Fuſionsweiſe, die Uebertragung des
geſamten Vermögens dieſer Geſellſchaft und zwecks Durchführung dieſer
Fuſion die Erhöhung des Grundkapitals um bis zu nom. 6 Mill. RM.
durch Ausgabe von Inhaberaktien mit Dividendenberechtigung ab 1.
Oktober 1927. Die Fuſion mit Buſch erfordert insgeſamt 7,7 Mill. RM.
Linke=Aktien. Ferner genehmigte die G.V. den mit der Sächſiſchen
Waggonfabrik Werdau, A.=G., geſchloſſenen Fuſionsvertrag und im
Zuſammenhang damit die Erhöhung des Grundkapitals um bis zu
nom. 3 Mill. RM. Die Fuſion mit der Waggonfabrik Werdau er=
fordert
insgeſamt 3 185 000 RM. Linke=Aktien. Die Umänderung des
Namens der Geſellſchaft in Linke=Hofmann=Buſch=Werke, A.=G., wurde
beſchloſſen.

Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
Die vergangene Woche brachte am ſüddeutſchen Eiſeuma
über der Vorwoche keine weſentliche Aenderung. Nachde
Wochen vor der Preiserhöhung eine erhebliche Kaufluſt ein
jedoch infolge der Verkaufsſperre des Stahlwerksverbandes
vollem Ausmaße befriedigt werden konnte, iſt nunmehr wie
eingekehrt. Da2 Geſchäft ab Werk wie ab Lager wickelte ſich
Grenzen ab. Eine etwas lebhaftere Bautätigkeit brachte vorz
größeren Bedarf an den Markt, vor allem in Formeiſen, dock
gen verharren die Abnehmer in ihrer abwartenden Haltung,
der Anſicht, daß ſie zunächſt auf eine rückläufige Konjunktur
führen iſt, wenigſtens kann feſtgeſtellt werden, daß das Geſchä
bei weitem hinter dem vorjährigen zurückbleibt. Die Abwi
beſtehenden Abſchlüſſe bietet zwar den Werken auf längere 3
Beſchäftigungsmöglichkeit, doch kommt man ſchon heute in
die Lieferzeiten mehr entgegen. Man rechnet 24 Wochen
eiſen und etwa 48 Wochen für Stabeiſen, je nach Einteilu
ßere Spezifikationen in normalen Profilen können in viel
ſchon früher herausgebracht werden. Auch im Bandeiſengeſ=
Abſchlußtätigkeit augenblicklich zum Stillſtand gekommen.
gilt für Grobbleihe, während Mittelbleche und Feinblech
fragt ſind. Ab Lager wurde ebenfalls wenig gekauft. Auf
gen der eiſenverarbeitenden Induſtrie iſt man z. Z. damit
die Möglichkeit einer Herabſetzung der Kleinverkaufspreiſe
deutſchen Eiſenzentrale zu erwägen und bleibt abzuwarter
Ermäßigung günſtig einwirken wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Zuſammenſchluß einer Anzahl von Eiſenwerken. Wie t
verläſſiger Stelle erfahren, beabſichtigt der Mehrheitsbeſitzer
die Neunkirchener Eiſenwerke A.=G., die Juſtus Stahlſchmidtſ
in Kreuztal, das Walzwerk Steinſeifer in Eiſerfeld, die Fir=
u
. Co. in Olpe und das Heggener Walzwerk in Finnentrop
Rationaliſierungs= und Erſparnisgründen durch die Gründ
Aktiengeſellſchaft zu einer Betriebsgemeinſchaft zuſammen zu u1
Zentralwerk ſoll das Heggener Walzwerk werden, auf dem di
ausgewalzt und dann zur Verarbeitung an die übrigen We
gegeben werden ſollen. Nach erfolgtem Weiterausbau der We foll
Belegſchaft von 700 auf etwa 1500 Mann verſtärkt werden. T Pab
der neuen Aktiengeſellſchaft wird vorausſichtlich zirka 2 Milli.
betragen. Für Neunkirchen iſt die Zuſammenlegung desweger wnd
ausſichtsreich, da es als Mehrheitsbeſitzer bei den erwähnten 2 awerſe
das Selbſtverbrauchsrecht beſitzt. Die Gründung ſelbſt wird arsſch
lich in einigen Wochen erfolgen. Die Mehrheit von zirka 60 9 ert
Aktienkapitals der Neunkirchener Eiſenwerke befindet ſich in 2
eines Konſortiums unter Führung der Banbengruppe Taxeire
in Amſterdam. An dieſem Konſortium iſt auch die Deutſche ſk;
die Firma Otto Wolff in Köln beteiligt. Den Reſt der
Neunkirchen beſitzt von früher her die Stummgruppe.

Preiserhöhung für Dampfkeffel und Kefſelapparate. Aud
jährigen o. H.V. der Vereinigung der Deutſchen Dampfkeſſel= Apb
rateinduſtrie e. V. hielten die der Vereinigung angehörende chven
bände ſowie der Verband deutſcher Dampfkeſſel= und Apparat ranſte
ten interne Sitzungen ab, die ſich insbeſondere mit der Frage KSel
koſten und Verkaufspreiſe beſchäftigten. Mit Rückſicht auf d rgen
gende Rentabilität wurde trotz der befriedigenden Beſchäf ng
aller Werkſtätten beſchloſſen, Preiserhöhungen unter gleichz er
rückſichtigung der neuerdings eingetretenen Eiſenpreis= und merhöl
ungen eintreten zu laſſen. Ueber das Ausmaß dieſer Pre Söhn
war bis zur Stunde noch nichts in Erfahrung zu bringen.

Fuſion der Oberrheiniſchen Verſichernngsgeſellſchaft A./ Mane
heim, mit dem Allianzkonzern. Wie wir von zuſtändiger Sei
iſt in der Aufſichtsratsſitzung beſchloſſen worden, ein vom All. Evn
ausgehendes Fuſionsangebot zu akzeptieren. Das Angebot
daß zunächſt die Allianz den Betrieb in den Geſchäftsräum ber
ſellſchaft weiter übernimmt, daß die Geſchäfte allmählich erſt a ieA
anz übergeleitet werden, ſo daß am 31. Dezember 1928 die GEfteu
den Allianzkonzern geſchloſſen übergegangen ſind. Die endg ge En
ſcheidung wird in der G.V. am 11. Juni fallen. Wie wir w
ren, haben die Verluſte aus der Transportverſicherung, i Fonde
durch Rückverſicherung, die bereits im Jahre 1926 als nicht Ehellt
bezeichnet wurden und im Jahre 1927 noch größeren Um
nommen haben, ſich weiter geſteigert, ſo daß ſich die finanziel Rge
Geſellſchaft ſtark verſchlechtert hat.
Pfälziſche Mühlenwerke in Mannheim. Die Geſellſch er
im Geſchäftsjahr 1927 einen Warengewinn von 3 150 138 (242. b M
dem Generalunkoſten von 2 372 284 (1 705 265) RM. und Abſ Sun
von 268 233 (247 556) RM. gegenüberſtehen. Aus dem ve TGenden
Neingewinn von 559 595 (535 974) RM. wird wieder eine Dit (De
10 Prozent zur Verteilung vorgeſchlagen. 100 000 (80 000)
der Reſervefonds und 53 595 (59 093) RM. werden vorgetr /
Geſellſchaft, die zum Straßburger Mühlenkonzern gehört, hat
auch an der Walzmühle M. Simons, Neuß, Intereſſe genor.
ſtark angeſpannte Bilanz verzeichnet Debitoren mit 2 750 236
RM., denen außerordentlich geſtiegene Kreditoren von
(4 727 084) RM. gegenüberſtehen. Der Warenbeſtand erhöb T
3 614 063 auf 6 749 676 RM. Am Jahresende hatte die Geſell
hohen Auftragsbeſtand zu verzeichnen.

. Frankfurter Kursbericht vom 6. Ju

I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927..
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927
72 Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

2. Sta dtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
2 Dresden v. 26
72 Frkf. a. M. v. 26
2 Heidelb. v. 2e
%⁄ Ludwahf. v. 26
7% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und Schuld=
verſchreibungen

70 Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
Lig.
Pfandbriefe.
8% Frtf. Hyp.Bf.
7½%- Lig.=P

93

88.5

54
19.3

7.9

93

86.75
85.5

102.25
93.5

103
93

96.5
92
89
75.5

O. Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
410 Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk.
8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
82 Landesbank d.
Rheinprovinz
8% Landeskr. Kaſſ.
80 Mein. Hhp.Bk.
8% Naſſ. Landesbk.
Pfälz. Hyp.Bk
Ze
Lig.
Pfandbriefe
80 Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred.
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
30 Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=B
4½% Lig
Pfandbriefe..
8%0 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.
49
L.=Pf.
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
Lig.;
Pfdbr
%o Württ,. Hhp.=B.

Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausloſ. Ser,II

98
37.5
84

96.25

94.5
100
100
95.5
97
92
100.25
89
94.75

75.05

98.5

98.5
92

95.75
75.5

51.75
68

Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyv.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S 1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig.
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie.
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. v. 26
80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26..
10% Kom. Elektr.=
Mark. ........!
O. Mainkrw v. 26
7% Mitteld. Stahl=
werke
von 27..
8% Neckarſulm v. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26... .
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 20
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl. . ...
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe..

9.5
7.6
14.65
14.9
13.5
14.15
96.5
95
102.25

89.5
86
22.25
6.3
10.25

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe ..
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe
...."
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
. . .
5% Südd. Feſtw.,
bank ....."

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v 1914 ...
4½L Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
13/ 0 Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)

äuß.
Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
4½% Irrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas
(abg.)
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
(C. C.=Stücke).."
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913
420 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 191:
40 Türk. Admin.
49
1. Bagd.
2. Bagd.
49
Zollanl.
4½½ ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½ dito von
1914 (C. C..St.
4% dito Goldr.
(C. C.=St.)
% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
4½ Kopenh. v. 01

8.65

18.5
47

96.5



26.85
1.8
59.25

3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....
4% Eliſabethbahne
von 1883 ....."
4% Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig..
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei .. . ..
2‟/a% Oſt. Südb.
(Lombard.) .. ..
4%0 Oſt. Staatsb.v.
1883 ......."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883.... ..."
4% Rudolfb. t. S.
42
i. G
4½% Anatolier I.
TV.1. Bank=Aßtien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. . .
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein
Bayr. Hyp.= und
Wechſelbank . .
Berl. Handelsgef..
Hypoth.=Bk. 210
Comm. u. Privatb. /188.5
Darmſt. u. Nt.=Bk. /278.5
Deutſche Bank...
Eff. u. Wechſel=
bank

.....
Vereinsbank . . /102
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank
Frankf. Bk.
Hhp.=Bk.. 1155
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bankl.
Metallbank. . .
Mitteld. Creditbk. 1210.25
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Pr. Bod.=Creditbk.
Hhp.=Akt.=Bk. /141.5
Reichsbank=Ant. /278.5
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bankl

Südd. Bod.=Cr. Bk Disc.=Geſ... 144 Wiener Bankverein 15.75 2. Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ 2.2 Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen . . ." 205 Dt. Eiſenb.=Geſ.. 7% Dt. Reichsbhn= Vorzge. ... ... 937
168 Hapag ......... Nordd. Llohd. .. 160 Schantung=Eiſenk Südd. Eiſenb.=Geſ. 133 23 3. Induſtrie 3.9 Adt. Gebr. 41 2.02 Accum. Berlin. . Adler & Oppenh.. 251 Adlerw. (v. Kleyer) 95.5 6% AEG. Vorzug 173 ASo. Stamm.. 149.5 Bad. Maſchf.=Durl 175 Bamag=Meguin Baſt Nürnberg ... 226 Beck &. Henkel Bergm. El. Werkel210 Brem.=Beſigh.=Ol 61 BrownBoverickCie 165 171 Brüning & Sohn. Buderus Eiſen .." 167
167.75 120 Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerte Heidelberg ....."
Karlſtadt ... 144 1108
155.5 Lothr. (Karlsr.). Chem. WerkeAlbert. 86 Bro khues. 143 Fabrik Milch Daimler=Benz... 115 Dt. Atl.=Telegr. . . Eiſenh. Berlin Erdöl ..
. 144.5 1601, Gold= u. Silb.= 140.5 ſcheide=Anſtal 209.5 Linolwerk. Berl. Dresden=Leipziger 128.5 Schnellpreſſen . 133.5 Dürrwerke Rating.!

Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Eiektr. Licht u. Kraft 233
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft. 81.75
Enzing. Unionwke. 59.5
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen! 58
Ettling. Spinnereil
Faber, Joh., Bleiſt.
Faber & Schleicher/122
Fahr, Gebr., Pirm. 42.1
J. G. Farbenindſtr. 280
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas ...... . 150
Hof..
Maſch. Pe
Pokorny & Wittek. 72
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk/141.5
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
. . (289
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen 140
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Franrf 1.38
Haid & Neu.
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ... 140.5
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun /190
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei. 1185
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt .. . . 31.5
Hilpert Armaturfb. 82
Hindrichs=Aufferm. /113
Hirſch Kupfer .... 128
Hochtief Eſſen
87
Holzmann. Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe 117
98.5
Inag
.
Funghans Stamm. / 90.1
Kali Aſchersleben 1220
Salzdetfurth.
Weſteregeln. . 1222
Kammgarnſpinn. 1237

109
60
45

Karſtadt, R..
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl. . . .
Klöcknerwerke ....
Knorr, Heilbronn
Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. ..
Lech, Augsburg.
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch..
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Maintr..W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.,
Mars=Werte.
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Moenus Stamm
Motorenfabr. De
berut
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrzeug.
Neckarw. Eßl.
Nicolay. Hofbr.
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Peters Union Frkf.
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſei
Reiniger Gebb. E
Schall
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Sramm 173
Stahl werke 169
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan
Rütgerswerke ....!
SalzwerkHeilbronn
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth.
Schöfferhof=Bind. 363
S hramm Lackfb=.
Schriftg. Stempel. 1121
Schuckert Elektr. . . 1211

135
75
95
179


335
130
97
124
155.5
122.25
112.5
202
62
68
89.7
109.5
67
138

14.5
112.75
61,
98.1
25

95
192

125

Schuhfbr. Beri
181.25 I Weſſel.
Schuhfabr. He
Schultz Grünle
Schwarz Store
Seilindſtr. Wo
Siem. Glasind
Siemens &. H
Südd. Immob
Zucker=
Strohſtoff. Ve
Tellus Bergbe
Thür. Lief.=Geſ
Tucher, Braue
Unterfr. Krs..=Verſ.
Veithwerke
Ver. f. Chem
deutſch. Olt
Faßfabr. C
Gummifal
Berlin=Fre
Königs= u
Laurahütt
Pinſelfabr
Stahlwerk
Ultramari=
Zellſt., Be
Fatländ. Ma
Zoigt &. Hae
Voltohm Sei
Wayß & Frey.
Wegelin Rußf
Werger Brau
Zellſt. Aſchaff
Memel
Waldhof
Buckeri Aheine
4. Verſicherun
Allianz u. Sti
Verſicherung
Frkft. Allg. Ver
Frankona Nück
Mitv.
Mannh. Verſie
Darmſtädte iW

B6l

[ ][  ][ ]

ſummer 157

Metallnotierungen.
* Metallnotzierungen in Berlin für je 100 Kg. am 6. Juni ſtellten
iElektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
rung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 139,50 NMM.
*. Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvor=
s
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
ung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190194 RM.,
ichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 350 RM., Rein=
g
99 Prozent, 98 RM., Antimon Regulus 9 8RMM., Feinſilber
fein) 8283,50 RM.
ſie amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 6. Juni
ſich für Kupfer: Januar 128 (128,25), Februar, März, April
28 50), Mai 128,25 (128,50), Juni 126,50 (127), Juli 126,75 (127,25),
t 1m (198), September 197,75 (128,2), Oktober, November, De=
18 (128,25). Tendenz: ruhig. Für Blei: Januar, Februar 43
März 43,25 (43,75), April 43 (43,50), Mai 43,25 (43,25), Juni 41,75
Juli 41,75 (42), Auguſt 42,B (42,50,, September 42,50 (42,75),
er, November 42,50 (43), Dezember 43 (43). Tendenz: abgeſchwächt.
King; Januar, Februar, März, April, Mai, Juni 50 (50,50),
Auguſt. September, Oktober 50,25 (50,75), November, Dezember
1.B). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
ammern beigefügten Brief.
je Metallnotierungen an der Londoner Börfe vom 6. Juni ſtellten
ir Kupfer (Tendenz: ruhig): Standard p. Kaſſe 64½a, 3
rte 64½ue, Settl. Preis 64½, Elektrolyt 68¾69½, beſt ſelected
3½/, Elektrowirebars 69½; Zinn (Tendenz: willig): Standard
ſſe 223½½, 3 Monate 222½½, Settl. Preis 223½, Banka
Not.) 227½, Straits (inoff. Not.) 225½; Blei (Tendenz: willig):
nd. prompt 21½, entft. Sichten 21½/us, Settl. Preis 21½; Zink
ſenz; träge): gewöhnl. prompt 25¾, entft. Sichten 255, Settl.
; Quechſilber (inoff. Not.) 22½22½; Wolframerz (inoff.
16½
Produktenberichte.
irankfurter Produktenbericht vom 6. Juni. Der Frankfurter Pro=
amarkt
verkehrte in flauer Haltung. Die ſchwächeren amerika=
. Notierungen wirkten verſtimmend. Beſonders Weizenmehl
mit einer halben Mark billiger, ſtark angeboten. Auch Roggenkleie
ine viertel Mark nach. Sonſt blieben die Preiſe gut behauptet.
te waren kaum zu verzeichnen. Die Preiſe wurden wie folgt feſt=
: Weizen I 26.5026.75, Roggen 28, Hafer 2828.50, Mais für
rzwecke 25, Mais für andere Zwecke 25, Weizenmehl 37.5038.50,
enmehl 39.5040, Weizenkleie 14.5014.75, Roggenkleie 17.
Zerliner Produktenbericht vom 6. Juni 1928. Der hieſige Markt
ochte ſich dem verflauenden Einfluß der übe ſeeiſchen Marktmel=
en
nicht ganz zu entziehen, obgleich das Angebot von inländiſchem
getreide nach wie vor nur recht gering war. Der kanadiſche Far=
vol
war mit Weizenofferten heute nicht im Markt, die kleinen Ab=
haben
ihre Forderungen um bis zu einem halben Gulden je hun=
Tonnen herabgeſetzt. Auf dem niedrigeren Preisniveau zeigten

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Geite 13

ſich etwas beſſere Geſchäftsanſätze. Auch Roggen war vom Auslande in
den Forderungen ermäßigt. Inlandsweizen iſt nur ziemlich wenig offe=
riert
, auch die Nachfrage hielt ſich in engen Grenzen; ſoweit Umſätze
ſtattfanden, erfolgten ſie zu etwa 2 Mark niedrigeren Preiſen als
geſtern. Reggen iſt in Kahn= und Waggonware knapp angeboten, bei
dem erneut ſtockenden Mehlabſatz beſteht auch nur geringe Kaufneigung.
Soweit Nachfrage von Provinzyhlen vorliegt, werden 12 Mark
niedrigere Preiſe geboten. Lieferungspreiſe für beide Brotgetreide=
arten
11½ Mk. abgeſchwächt. Am Mehlmarkte hat die geſtern zu be=
obachtende
leichte Beſſerung erneuter Stagnation des Geſchäftes weichen
müſſen. Die Mühlen ſind zu Preiskonzeſſionen geneigt. Gute und
mittlere Haferqualitäten vom Konſum weiter gefragt, geringe vernach=
läſſigt
. Gerſten ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Hauſſelautende Berichte aus Dakota und weniger günſtige
Wetterberichte, ſowie beſſere Exportnachfrage ließen den Markt heute in
feſter Haltung verkehren.
Mais konnte 125 Ct. anziehen, da der Wochenwetterbericht hauſſe=
günſtig
lautet und die Lokoprämien anſtiegen.
Roggen: Beſſere Exportnachfrage, die Befeſtigung Winnipegs und
Käufe des Handel2 bewirkten einen ziemlich feſten Markwerlauf.
Hafer konnte ſich ebenfalls befeſtigen auf die beſſere Lokonachfrage
und ungünſtige Wetterberichte.
* New York, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt verkehrte bei ruhigem Geſchäft in unregel=
mäßiger
Haltung auf Abgaben europäiſcher Firmen. Später wurden
jedoch Käufe des Handels beobachtet.
Zucker: Deckungen und Käufe des Handels wirkten zumächſt be=
feſtigend
. Dann aber wurden Liquidationen beobachtet.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Juni;
Getreide: Weizen, Juli 145½, Sept. 146½, Dez. 149: Mais,
Juli 107, Sept. 105, Dez. 89½; Hafer, Juli 56%, Sept. 46½8, Dez.
48½: Roggen, Juli 129½, Sept. 123½, Dez. 124.
Schmalz: Juli 11,975, Sept. 12,30, Okt. 12,45.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,25, Sept. 12,50, Okt. 12,50; Speck
loco 12,50; leichte Schweine 8,7010,10, ſchwere Schweine 9,40
bis 10,10; Schweinezufuhr Chicago 20000, im Weſten 80000.
Baumwolle: Juli 20,3020,31, Ort. 20,1220,13.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 6. Juni:
Getreide: Weizen, Rotwinter 183, Hartwinter 163½; Mais
neu ank. Ernte 119½ Mehl ſpr. zwheat clears 7725; Fracht
nach England 1,62,3, nach dem Kontinent 810 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,60; Talg extra loſe 838.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 115, loco 14½, Juni
14,39, Juli 14,73, Auguſt 14,97, September 15,10, Oktober 14,97,
November 14,63, Dezeber 14,13, Januar 1929 13,98, März 13,92.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie uns vom Nietenverband mitgeteilt wird, ſtellt ſich der Grund=
preis
von jetzt ab auf 255 Mark für die Tonne. Ferner wurde der
Rabattſatz für Handelsnieten um 2½ Prozent auf 35 Prozent herab=
geſetzt
.
Wie von der zuſtändigen Stelle mitgeteilt wird, ſind im vorigen
Monat im Bezirk Ober=Peine und im Erdölgebiet Nienhagen erfolg=
reiche
Bohrungen vorgenommen und neue Erdölablagerungen erſchloſſen
worden.
Nach einer Brüſſeler Meldung iſt ein neuer belgiſcher Truſt für
Elektrizitäts= und Export=Unternehmen in Bildung begriffen. In das
neue Holding=Unternehmen, das mit einem Kapital von 250 Mill. Frs.
ausgeſtattet werden dürfte, ſollen die Vicinaux Belges und die Tram=
wahs
Rotterdam eingebracht werden.
Der Lohnkonflikt in der ſaarländiſchen Eiſeninduſtrie ſcheint ſich
immer mehr zuzuſpitzen. Die Gewerkſchaften ſämtlicher Richtungen
rufen an den Hüttenorten ihre Mitglieder zu Belegſchaftsverſamm=
lungen
auf.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der vergangenen
Woche von 42 144 auf 40 654 zurückgegangen.
An der Eiſenbörſe von Charleroi hat die Kauftätigkeit etwas nach=
gelaſſen
. Jedoch ſind die Preiſe unverändert feſt, da die Produzenten
auf mehrere Monate hinaus gut beſchäftigt und zu Preiskonzeſſionen
nicht geneigt ſind. Für Stabeiſen wurden vereinzelt 5.17. Lſtrl.
bezahlt.
Wie die Ekonom. Shiſn meldet, betrug nach vorläufigen Angaben
des Handeskommiſſariats der Sowjetunion die geſamte Getreide=
erfaſſung
im Mai 276 922 To. gegenüber 318 385 To. im Mai des Vor=
jahres
.
In Genf fand eine Beſprechung zwiſchen dem bulgariſchen Finanz=
miniſter
Moloff und einem Vertreter der Direction der Disconto= Geſell=
ſchaft
unter Anweſenheit des Präſidenten des Finanzkomitees, Sir Otto
Niemeyer, ſtatt, der die Rolle eines Vermittlers zwiſchen Bulgarien
und der Disconto=Geſellſchaft übernommen hat.
Aus Waſhington wird gemeldet, daß die Oceanie, die Oregon
Oriental und die American Hawaiian, die hauptſächlich den Dienſt im
Stillen Ozean verſehen, mit Hilfe von Regierungsdarlehen gemäß dem
Jones Withe=Geſetz, die ſich bis auf 75 Prozent der geſamten Baukoſten
belaufen können, wenigſtens 6 neue Schiffe zu bauen beabſichtigen.
Wie aus New York gemeldet wird, iſt die von der Deutſchen Lan=
desbankenzentrale
mit dem Bankhaus Lee, Higginſon u. Co. abge=
ſchloſſene
25 Mill. Dollar landwirtſchaftliche Umſchuldungsanleihe mit
dem größten Erfolge ſofort untergebracht worden. Es gingen Zeich=
nungen
aus allen Teilen der Vereinigten Staaten und aus Europa ein.
Der Wert der ſüdafrikaniſchen Ausfuhr im Mai betrug 6 370 731
Lſtrl. und der Einfuhr 5 976 220 Lſtrl. Die Exporte ſchloſſen Gold=
ſendungen
in dem ſehr bedeutenden Betrage von 93½ Mill. Lſtrl. ein.

Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zei
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
Firma Heinrich Arnold, Pianofortefabrik, offene Han=
geſellſchaft
in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen
ſoll
dienstag, den 7. Auguſt 1828, nachm. 31, Uhr,
y das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
eigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 16. Mai 1928 in das
ndbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſtei=
ngsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
erung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
icht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
tbhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
ing
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
rs
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
ſt haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
hlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
ahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
teigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
des
tritt.
(9578a
Darmſtadt, den 23. Mai 1928.
Keſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
undbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band XII, Blatt 814
Betrag der
Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung
II 259 Hofreite Nr. 4 Diebur=
gerſtraße

1113 55000 R.M

Die Lieferung der Brennſtoffe (Kohlen, Koks,
Briketts und Anfeuerholz)
für das Landesfinanzamt, Darmſtadt, Altes Palais,
Wilhelminenſtraße 15 und Riedeſelſtraße 60,
für das Finanzamt Darmſtadt=Stadt, Lindenhof=
ſtraße
15 und Alexanderſtraße 22,
für das Finanzamt Darmſtadt=Land, Ahaſtraße 9,
für das Hauptzollamt Darmſtadt, Ahaſtraße 7,
für die Poſtzollabfertigungsſtelle Darmſtadt, Alex=
anderſtraße
22 und
für das Zollamt Darmſtadt, Bahnhof, Bismarck=
ſtraße
133.
wird hiermit öffentlich ausgeſchrieben. Die für die
Einzelnen Dienſtſtellen erforderlichen Mengen und
Sorten ſowie die Lieferungsbedingungen ſind unter
Beifügung von Rückporto und 20 R.=Pf. bei der unter=
zeichneten
Stelle bis ſpäteſtens 11. Juni 1928 ſchrift=
Ich zu erſtagen. Angebote müſſen ebenfalls bei dem
Unrerzeichneten Amt portofrei und verſchloſſen bis
päteſtens 15. Juni 1928, vormittags 10 Uhr ein=
gegangen
ſein.
Nach dem 11. Juni 1928 bzw. dem 15. Juni
228 vormittags 10 Uhr eingehende Anfragen bzw.
A7gebote können nicht mehr berückſichtigt werden.

Finanzamt Darmſtadt
Liegenſchaftsverwaltung
Wilhelminenſtraße 15.

(9617

Offenes
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die Geſchſt, (*1519

Für die Küchenverwaltung der Be=
reitſchaftspolizei
Darmſtadt ſollen
für die Zeit vom 1. Juli bis einſchließl.
31. Dezember 1928 vergeben werden:
a) Fleiſch= und Wurſtlieferung.
b) Verzehrungsgegenſtände ( Hül=
ſenfrächte
, Teigwaren, Fett
uſw.).
Die in dem Angebot anzuerkennen=
den
Lieferungsbedingungen liegen dahier
vom 11. bis 16. Juni 1928 offen.
Termin zur Abgabe der Angebote
und Muſter iſt der 20. ds. Mts., 9 Uhr
vormittags.
Angebotsformulare können empfangen
werden.
(957*
Küchenverwaltung der
Bereitſchaftspolizei Darmſtadt.

Die Kirſchenerträge auf der Provin=
zialſtraße
EberſtadtMalchenSeeheim
ſollen Samstag, den 9. Juni lfd. Is.,
vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle
öffentlich und meiſtbietend losweiſe ge=
gen
Barzahlung auf dem Baum ver=
ſteigert
werden.
(9614
Darmſtadt, den 5. Juni 1928.
Provinzialdirektion Starkenburg.
(Tiefbau.)

Am Freitag, den 8. Juni 1928,
nachmittgs 3 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale, Hügel=
ſtraße
27 hier, eine Anzahl gepfän=
dete
Gegenſtände öffentlich zwangs=
(9614
weiſe gegen Barzahlung.
Beſtimmt verſteigert wird:
3 Herrenfahrräder, 3 Damenfahrräder,
1 Tabakſchneidemaſch., 1 Tabakquetſch
maſchine, 1 Tabakröſtmaſchine, 1 gr
Schleifſtein, 1 Transmiſſion, 1 Auto
(Mercedes), 2 Warenſchränke, zwei
Klubſeſſel, 1 Bücherſchrank, 1 Motor=
rad
(Hemofa), 4 Paar Stiefel, 10 Da=
mengummimäntel
, 1 Klavier.

Darmſtadt, den 6. Juni 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.

Am Freitag, den 8. Juni 1928
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtraße 40
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
verſteigert werden, insbeſondere
1 runder Tiſch, 1Badeofen, 1 Schreib=
maſchine
, 1 Schreibtiſch, 1 Boſton=
preſſe
, Fahrräder, 1 Schreibmaſchine
(Torpedo), 1 Büfett, 1 Elektrolux, eine
Theke,
5 Pelzmäntel,
1 Bücherſchrank, 1 Spiegelſchrank
Möbel aller Art, 50 Briefordner,
Schreibzeuge, 1 Regiſtrierkaſſe, 46 Bil=
derrahmen
, 150 Karton Kurzbriefe uſw.
Darmſtadt, den 6. Juni 1928. (962é
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Bleichſtraße 53.

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[ ][  ][ ]

ſummer 152.

Donnerstag, den 2. Juni 1928

Seite 13

din Oaasstiagerin.

Roman von Ferdinand Gradl.

(Nachdruck verboten)
Ha ſah er am Nebentiſch ein bekanntes Geſicht. Ein gewiſſer
re, einer der Gäſte aus der Vorſtadtkneipe, mit denen

p Karten geſpielt. Er war ein vierſchrötiger Mann, mit
7 Stiernagken, vorſpringender Stirne und brutalen Geſichts=
r
. Carry hatte ſchon damals gegen ihn Widerwillen emp=
m
. Heute war ihm der Mann entſetzlich.
Briſſac lachte ihm augenzwinkernd zu.
Farry erbleichte bei dem Gedanken, daß ihn Briſſac durch=
e
und blieb wie gelähmt auf ſeinem Platze ſitzen. Briſſac
ge eine Handbewegung, die keinen Zweifel übrig ließ, daß er
filde ſei.
Sarry ſtand wie hypnotiſiert auf und ging auf ihn zu.
Sie täuſchen ſich, wein Herr, ſagte er angſtbebend, ich
meine Geldbörſe verloren... und ich will von zu Hauſe
holen.
Setz dich, Kamerad. Ich weiß Beſcheid, ſagte Briſſae derb
ad, kann jedem mal paſſieren, daß er blank iſt. Wer des=
verhungern
wollte, iſt ein Idiot.
Sorry blieb unſchlüſſig ſtehen.
Mordieu! Setz dich! wiederholte Briſſae und ſetzte protzig
1, ich bezahle für dich.
Er beſtellte zwei Schwarze, goß aus ſeiner Hip=flaſk in jede
eine tüchtige Portion Rum. Carry erzählte, daß er bereits
Tage nichts zu eſſen habe, da er trotz aller Bemühungen
Arbeit finden könne.
Biſt n Dummkopf, lachte Briſſac, Arbeit ſuchen! Ein
ge wie du, nach dem die Weiber toll ſind.
Davon kann man nicht leben, gab Carry zurück.
Was, nicht leben? In Geld ſchwimmen kannſt du.
Tach und nach wurde er deutlicher. Carry verſtand zwar
alle ſeine in ordinärem Engliſch vorgebrachten, mit franzö=
v
Flüchen und Gaunerausdrücken geſpickten Andeutungen,
was er verſtand genügte, um ihn mit Entſetzen zu erfüllen.
ae ſchlug ihm einfach Kompagniearbeit vor. Er habe Kupp=
ven
an der Hand, die Carry mit reichen Frauen und Mädchen
erbindung bringen werden.
Ich ſchaffe dir eine feine Kluft an. Ringe, Kravattennadel,
alles tiptop, lockte er. Du bleibſt der feine Kavalier.
der Kundſchaft kennſt du mich nicht. Haſt nichts zu tun als
Weibern ſchön tun, und wenn eine den Kopf verliert, dann
ie ich mit der Kneipzange! Junge! Wenn einer aus einem
enden Skandal Geld herauszuholen weiß, bin ich es"
Ein Erpreſſer! Carry ſaß wie erſtarrt. Die Zähne wie im
apfe geſchloſſen. Alles in ihm bäumte ſich auf. Das Ver=
en
griff nach ihm. War er denn ſchon ſo tief geſunken, daß
der Kerl ſolche Vorſchläge zu machen wagte?
Briſſac erzählte ungeniert weiter. Er habe ſchon einmal mit
n jungen Mann in der Weiſe gearbeitet. Bobby habe er ge=

heißen. Aber der liebe Burſche habe aus Verſehen einen nieder=
geſtochen
und ſitze jetzt hinter ſchwediſchen Gardinen.
Reden wir nicht weiter, unterbrach Carry, Sie täuſchen
ſich in mir.
Ahal Haſt du den noblen Fimmel, meinte Briſſac gemüt=
lich
, na, macht nichts, Junge. Wenn du dich anders beſinnſt,
findeſt du mich in der Kneipe. Bobby hat zuerſt auch nicht wol=
len
, und dann iſt er die Weiber wie ein wilder Kater ange=
ſprungen
.
Ich werde Ihnen die Kleinigkeit, die Sie für mich ausgelegt
haben hinbringen.
Geſchenkt, lachte der Andere, ſchau, daß du deine feinen
Hände nicht ruinierſt, ſonſt muß ich dich zu lange wieder reſtau=
rieren
.
Carry fogte wie von Furien gehetzt davon. Jetzt fand er die
nötige Selbſtüberwindung, um in das erſte beſte Haus zu treten,
und um Arbeit zu bitten. Das beruhmte No work? ging ihm
ohne falſche Scham von den Lippen.

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Am nächſten Morgen bekam er bei einem Bäcker den erſten
Auftrag. Einen Stoß Holz klein zu hacken. Er ſtürzte ſich wie
ein Wütender auf die Arbeit und erhielt zwei Dollar Lohn.
Als er wieder auf der Straße ſtand, war er in Schſveiß ge=
badet
, der Rücken ſchmerzte ihn, als ſolle er zerbrechen, die Hand=
flächen
waren blutig, aber in ſeinem Innern war keine Befriedi=
gung
, ſondern Entſetzen.
Um des Himmels willen! ächzte er, alſo das iſt die
Arbeit? So ſoll es nun Wochen und Monate gehen?
Aber dann erfüllte ihn wieder der Gedanke an den geſtrigen
Dag mit Schauder und er eilte zunächſt in die Kneipe, um ſeine
Schuld an Briſſge zu bezahlen, als könne er damit jede Erinne=
rung
an die fürchterliche Unterredung auslöſchen.
Briſſac ſpar noch nicht da.
Carry griff nach einer Zeitung, um den Arbeitsmarkt durch=
zuſehen
..., mit einmal blieb er regungslos, als hätte der Blitz
vor ihm eingefchlagen.
Auf der erſten Seite der Zeitung ſtand in großer Aufmachung:
Die erſte Dame hat den Ozean überflogen!
Die Lehrerin Ludovika Ruß aus Büſum in Bridgewater
gelandet! Darunter Vikas Bild.
Carry verſchlang die Zeilen. Er mußte an ſich halten, um
nicht laut himauszujubeln. Das war der große Wendepunkt im
Leben! Das große Ereignis, das ihm das Schickfal ſchuldig
war! Vika, die verliebte Vika, die ihn wie raſend geküßt, hat
als erſte den Ozean bezwungen! Daß ſie bei der Landung einen
Unfall erlitten, berührte ihn kaum. Stand doch gleich darunter
das ärztliche Gutachten, daß mit einer baldigen vollkommenen
Genefung ſicher zu rechnen ſei.

Jetzt ſah er ſeinen Weg deutlich vor Augen. Zu ihr! Vika
heiraten und als Impreſſario den Weltruhm der Gattin in pures
Gold zu verwandeln. In ſeliger Kopfloſigkeit war er drauf und=
dran
, vom Fleck weg zu ihr zu laufen. Da fiel ihm ein, was für
Leute jetzt in ihrer Umgebung ſein dürften. Journaliſten, Sport=
leute
, Amtsperſonen, Millionäre, was für eine Rolle würde er
in ſeinem vom Holzhacken durchſchwitzten Anzug unter dieſem
hocheleganten Publikum ſpielen? Alſo das war unmöglich. Und
auch Vika ſelbſt konnte er ſo nicht unter die Augen treten.
Verdammt! knirſchte er aufgeregt. Denn die verſetzten
Effekten vom Pfandleiher auszulöſen, war für einen Mann mit
zwei Dollar in der Taſche ebenſo unmöglich, wie der Ankauf
einer Eiſenbahnkarte von New=Orleans nach New York.
Da trat Briſſae über die Schwelle.
Einen Augenblick bebte Carry zurück. Es widerſtrebte ihm,
zu dem Erpreſſer von der reinen jungfräulichen Vika zu ſprechen.
Doch es blieb keine Wahl. Briſſac war der einzige Mann, der
helfen konnte. Er zahlte ihm zunächſt die Schuld.
Junge, was biſt du für ein Idiot, meinte Briſſac gemüt=
lich
. Dann beſtellte er eine Karaffe Waſſer. Aber ein Schluck von
dieſem Waſſer floß Carry wie Feuer durch den Schlund und die
Tränen traten ihm in die Augen. Er erzählte haſtig, um was es
ſich handele, las die Zeitungsnachrichten vor und erſuchte Briſſae
um eine Anleihe.
Unter Briſſaes fettſchwarzem Schnauzer erſchienen die gelben
Raucherzäne.
Hundert Dollar willſt du? höhnte er. Und damit nach
New York fahren? Nee, Junge, ſo’n Kaffer bin ich doch nicht.
Carry verſuchte ſeine Bedenken zu zerſtreuen. Er werde ihm
einen Schuldſchein geben mit genauer Angabe des Zweckes, zu
dem er das Geld hergebe. Damit habe er ihn vollſtändig in der
Hand.
Briſſac blieb mißtrauiſch. Er ſah nicht gleich, wo mit der Er=
preſſerzange
anzuſetzen. Die ganze Sache lag ihm zu ſehr im
Lichte der Oeffentlichkeit. Er zog einen Fiſchzug im Trüben vor.
Aber als Carry von ungeheueren Summen zu ſprechen be=
gann
, wurde er nachdenklich. Seine buſchigen Brauen traten zu=
ſammen
, ſein Unterkiefer klaffte herunter und doch ließ er Carry
nicht aus den Augen. Jede Weile ſchoß er durch die halbgeſchloſ=
ſenen
Lider einen lauernden Blick auf ihn.
Und wenn dir das Mädel in Tritt gibt, knurrte er, bin ich
mein Geld los!
Aber Sie hören doch, daß es meine Braut iſt, fiel Carry
ein, ich bin doch nach Amerika gefahren, um ſie heiraten zu
können.
Es bedurfte noch langen Zuredens, bevor es Carry gelang,
den gefährlichen Patron zu intereſſieren. Aber es gelang.
Gut, ſagte er endlich mit einem drohenden Blick, ich tue
mit. Wenn du geflunkert haſt, gibts in paar Zoll kaltes Eiſen
zwiſchen ). Nippen.
Er erhob ſich wie ein Raubtier, welches Beute wittert.
Komm. Ich fahre mit dir."
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