Kndarasnane 5 Haate
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatter.
Nummer 153
Sonntag, den 3. Juni 1928.
191. Jahrgang
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auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natonalbank.
Peking vor dem Fall.
ſjändige Niederlage der Nord=Armeen.
Tſchang Tſo=lin räumt Pefing.
EP. London, 2. Juni.
ſe aus Peking eingetroffenen Nachrichten melden weitere
zritte der Südchineſen, insbeſondere der Truppen des
als Feng Yu=hſiang. Die Nordtruppen des Marſchalls
g Tſo=lin haben ſich an einzelnen Stellen bis zu 30
Kilo=
von Peking ab zurückgezogen, ſo daß der Fall von
ng bevorſteht. Tſchang Tſo=lin bereitet die ſchleunige
ung von Peking und Tientſin vor. In Tokio wird damit
iet, daß die Südchineſen nicht weiter wie bis an die Große
vordringen.
Truppen Feng Yu=hſiangs ſollen 18 Meilen von Tientſin
t eingetroffen ſein und in weſtlicher Richtung weiter
vor=
um die Eiſenbahnſtrecke Peking—Tientſin abzuſchneiden.
ige in Tientſin gibt Anlaß zu ernſten Befürchtungen. Die
diſchen Truppen haben eine Verteidigungslinie um
Tient=
um, zehn Meilen von der Stadt entfernt, geſchaffen. Die
diſchen Truppen ſetzen ſich folgendermaßen zuſammen:
apaner, 3700 Amerikaner, 2000 Franzoſen, 1500 Engländer
0 Italiener. Die ausländiſchen Truppen ſtehen unter dem
mmando eines japaniſchen Generals, lediglich die
Ameri=
tehen unter eigenem Kommando.
Die Gefechtsfront zwiſchen den Nord=
und Südchineſen
ſich etwa auf der Linie Liuliho—Machang. Die
Nieder=
r Nordchineſen wird auf den moraliſchen Zuſammenbruch
uppen zurückgeführt. Insbeſondere hat das ſogenannte
ieekorps der Nördlichen gemeutert und ſo die Erfolge der
neſen ermöglicht. Der „Times” zufolge ſollen
Verhand=
im Gange ſein, Peking den Südchineſen auf friedlichem
zu überlaſſen. Der „Chicago Tribune” zufolge hat eine
enz zwiſchen den Führern der Südchineſen ſtattgefunden,
chloſſen hat, den Gouverneur der Provinz Schanſi zum
neur von Peking zu machen, während Feng Yu=hſiang die
lle über die Protokollhäfen ausüben ſoll. — In Tientſin
japaniſche Kommandant die chineſiſchen Generale
auf=
rt, die Stadt mit ihren Truppen zu verlaſſen. Tſchang
informierte die ausländiſchen Vertreter in Peking, daß
Truppen aus der Stadt zurückziehen werde. Die
Stadt=
ung werde alsdann von einem Wohlfahrtskomitee
über=
n werden. Die Truppen Tſchang Tſo=lins würden in
45 Kilometer ſüdlich von Peking, ihre Poſitionen ſolange
n, bis die letzten Soldaten Peking verlaſſen haben.
Die Politik der Südchineſen
rauf hinaus, Tientſin nicht eher zu beſetzen, bis ſie Peking
mmen haben. Die Nationaliſten ſollen angeblich zur Ver=
Tſchang Tſo=lins acht Armeen aufgeſtellt haben, jedoch
wartet, daß die Japaner die Verfolgung der Nordtruppen
Mandſchurei ſelbſt nicht geſtatten werden. Die auslän=
Diplomaten in Peking beabſichtigen, von Montag an
täg=
en internationalen Zug zwiſchen Tientſin und Peking in
zu ſetzen. Prominente Perſönlichkeiten aus der
Fland=
haben in acht Sonderzügen Peking verlaſſen, um ſich nach
zu begeben. — Die Befehlshaber der ausländiſchen
n in Tientſin haben weitgehende Maßnahmen getroffen,
en und Eigentum der Ausländer zu ſchützen. Eine große
von Chineſen hat ſich in das Konzeſſionsgebiet begeben.
der weitere Bewegungen der Nationaliſten ſind bisher
eldungen in London eingegangen. Amtliche Telegramme,
Sondon aus Peking eingegangen ſind, erwecken den
Ein=
aß die militäriſchen Berater Tſchang Tſo=lins beſchloſſen
ſich aus den Stellungen, die Peking decken, zurückzuziehen
mählich nach der Mandſchurei zurückzugehen. In London
man allgemein damit, daß
* Einzug der Nationaliſien in Peking
* größere Gefechte abſpielen wird und daß daher etwaige
Zen des täglichen Lebens auf ein Mindeſtmaß herabgeſetzt
konnen. Ein Telegramm der „Evening News” aus Tokio
dieſe Auffaſſung und fügt hinzu, daß Tſchang Tſo=lin
gültig zum Abdanken entſchloſſen habe. In Peking
fän=
lüche zur Errichtung eines vorläufigen
Regierungsaus=
ſtart, der unter Tuan=Chi=yui ſtehen ſoll. Die
Nord=
ſad nach der gleichen Quelle an der Peking—Hankau=
M bollſtändig zuſammengebrochen, ſo daß der Einzug
Ochineſen in Peking innerhalb der nächſten Tage erwartet
Tſchang Tſo=lins Rückzug.
„Dritiſh United Preß wird aus Peking gemeldet, daß
Sſchang Tſo=lin eine Mitteilung veröffentlicht hat, in
Slundist, daß er ſich unverzüglich mit ſeinen Truppen
Den zurückziehen werde. Die Sorge für die Aufrecht=
* Der Ordnung werde er einer proviſoriſchen Regierung
ng anvertrauen.
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Die Karte des chineſiſchen Kampfgebietes.
Auf der Suche nach Nobile.
Vermutungen über das Schickſal der „Jtalia”
Von der „Italia” liegen noch immer keine Nachrichten vor,
ſo daß nun wohl ernſtlich damit zu rechnen ſein muß, daß ſie
nicht wieder zurückkehren wird. Die Rettungsexpeditionen, die
ausgeſandt werden ſollen, werden aber früheſtens erſt in der
nächſten Woche in Aktion treten können, vorausgeſetzt, daß die
Witterung einen Aufſtieg der Flieger erlaubt. Der Führer der
italieniſchen Alpenjäger, Hauptmann Sora, hat ſich jetzt
ent=
ſchloſſen, mit den in Kingsbay verbliebenen ſechs Soldaten nach
der Wiidebay aufzubrechen, um möglichſt raſch die
Nachforſchun=
gen von dort aus in Angriff nehmen zu können. Er wird
wahr=
ſcheinlich mit Hundeſchlitten dorthin abgehen. Doch iſt es für
ihn ein großes Wagnis, da die Italiener mit den arktiſchen
Ver=
hältniſſen nicht vertraut ſind und ſehr leicht ein Opfer der
Schnee=
ſtürme werden können. Ueber das Schickſal der „Italia” ſelbſt
werden nach wie vor alle möglichen Vermutungen angeſtellt. Nach
der einen Verſion dürfte das Luftſchiff auch auf dem Eis
nieder=
gegangen ſein. Nach der anderen Lesart kann es aber auch an
einem der Gebirgszüge auf Spitzbergen zerſchellt ſein. Aber
ſelbſt wenn ſich im beſten Falle die Mannſchaft auf das Eis hätte
retten können, ſo iſt ſie doch nach wie vor großen Gefahren
aus=
geſetzt, weil zu dieſer Jahreszeit das Eis ſpringt und ſich in
Bewegung ſetzt. Außerdem iſt die Nebelbildung jetzt
ungewöhn=
lich ſtark, ſo daß eine Suche nach den Vermißten von dem
Flug=
zeuge aus ſehr ſchwierig, wenn nicht unmöglich iſt.
Roald Amundſen,
der Entdecker des Südpols, der am 12. Mai 1925 im Luftſchiff
„Norge” gemeinſam mit Nobile den Nordpol überflog, will nun
Nobile in einer Dornier=Maſchine zu Hilfe fliegen. Amundſen
ſteht im 56. Lebensjahre.
Amundſen Führer der Hilfs=Expedition.
EP. London, 2. Juni.
Es wird jetzt offiziell beſtätigt, daß Amundſen ſelbſt die
Führung des Internationalen Komitees zur Rettungsexpedition
für das verſchollene Luftſchiff „Italia” übernimmt. Der Pilot
Dietrichſen verläßt am Samstag mit einem Dornier=Flugzeug
Friedrichshafen, um nach Oslo zu fliegen. Er wird von Oslo
direkt nach Spitzbergen fliegen, was bisher noch nie verſucht
purde. Die Expedition wird vorausſichtlich in zehn Tagen
an=
geweten werden.
Wahrheit und Dichtung
im Moskauer Prozeß.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Moskau, Ende Mai 1928.
In der zehnten Morgenſtunde geht es jetzt Tag für Tag
leb=
haft zu auf dem Theaterplatz vor dem Moskauer
Gewerkſchafts=
haus. Arbeiter und Angeſtellte, Männer und Frauen, ſtrömen
zu vielen Hunderten aus den Nebenſtraßen. Strenge Kontrolle
der Einlaßkarten. Die Angeklagten kommen, unter ſcharfer
Be=
wachung, darunter die drei Deutſchen Maier, Otto, Badſtieber;
Otto ſtets mit einem Buch unterm Arm, in dem er während der
Verhandlungspauſen blättert. Die Gerichtsverhandlung „in
Sachen der wirtſchaftlichen Gegenrevolution im Donezbecken”
be=
ginnt. Vom Preſſetiſch ſieht man die Bank der Angeklagten nur
im Halbdunkel, eine einheitliche graue Maſſe. Die
Lichtverhält=
niſſe in dieſem Raum ſind ſchlecht. Das Haus, früher das Palais
des Moskauer Adels, war nicht für Sitzungen am frühen
Vor=
mittag beſtimmt, ſondern für exkluſive Feſte am Abend, als das
Haus im Glanze der tauſend Lichter erſtrahlte.
Die Angeklagten ſind aber keineswegs eine einheitliche graue
Menſchenmaſſe, im Gegenteil, ſie ſind ſtark differenziert in bezug
auf Aeußeres, Sprechweiſe, ſogar Kleidung. Wer ſind dieſe
Leute? Mit nur wenigen Ausnahmen — davon die markanteſte
der greiſe Rabinowitſch, ein auch im Auslande berühmter
Berg=
ingenieur, der jede Möglichkeit hatte, nach dem Weſten zu fliehen
und dort ſorglos zu leben und trotzdem geblieben iſt, um zu
arbeiten — ſind ſie „werktätiger Herkunft‟. So iſt Bereſowſki der
Sohn eines ehemaligen Leibeigenen, Ingenieur Kalganow der
Sohn eines „mittleren” Bauern, der Techniker Babenko — Sohn
eines ukrainiſchen Landarbeiters. Sie alle ſind „Selfmademen”,
Sie alle haben ſich durch eigene Kraft emporgearbeitet.
So verſchieden die Leute auf der Anklagebank ſind, ſo
ver=
ſchieden werden ſie von der Sowjetpreſſe, aber auch von der
An=
klage beurteilt. Immer deutlicher erkennt man, daß es für
Kry=
lenko, den Staatsanwalt, den „unermüdlichen Jäger”, wie ihn
die Moskauer Blätter nennen, zwei Gruppen unter den
Beſchul=
digten gibt. Die einen ſind die Geſtändigen, die ſich in
Selbſt=
bezichtigungen und Belaſtung der Mitangeklagten nicht genug tun
können, die anderen ſind diejenigen, die noch immer leugnen,
ob=
wohl, wie die Preſſe unmißverſtändlich erklärt, „das Urteil über
ſie bereits geſprochen” ſei. In den Stimmungsbildern der
Mos=
kauer Blätter wird dieſer Unterſchied in der Beurteilung klar;
da iſt Bereſowſki von der erſten Gruppe — die Blätter erwähnen
mit Genugtuung ſeine Lederjoppe, ſeine hohen Stiefel, die ihm
das Ausſehen eines „waſchechten” Sowjetfachmannes geben. Da
iſt Kalganow, dem noch vor wenigen Monaten bei der Zehn=
Jahr=Feier des Sowjetregimes auf Beſchluß der Kommuniſtiſchen
Partei des Donezbeckens der Titel „Ehrenbergarbeiter” verliehen
wurde. Mit einer gewiſſen Achtung ſagt ein Blatt, dieſe Leute
hätten keineswegs aus „merkantilen” Beweggründen Sabotage
getrieben, ſondern „im Dienſte einer Idee”, geleitet von der
„hündiſchen Treue” gegenüber ihren früheren Brotherren.
Je weiter dieſer Prozeß fortſchreitet, deſto mehr muß man
ſich das Staunen über die zutage tretenden Widerſprüche
abge=
wöhnen, über die ſich Gericht und Anklage mit einer ſouveränen
Leichtigkeit hinwegſetzen. Der Angeklagte Nikiſchin wird
ver=
nommen. In den Berichten der Moskauer Zeitungen ſteht am
Tage darauf, Nikiſchin habe ſeine Ausſage „ruhig und überlegt”
gemacht. Und in Wirklichkeit? Nikiſchin wird vom Staatsanwalt
eine Frage vorgelegt, er antwortet verneinend. Der Vorſitzende
bringt darauf die entſprechende Ausſage des Angeklagten vor
dem Unterſuchungsrichter zur Verleſung: Nikiſchin hat damals
das Gegenteil behauptet. Ohne weiter zu überlegen, beſtätigt
Nikiſchin ſeine ſoeben noch widerrufene Ausſage. Der
Staats=
anwalt ſetzt ſich. Keine Stimme, auch vom Verteidigertiſch nicht,
erhebt ſich, um auf die „Glaubwürdigkeit” dieſes Angeklagten,
eines der Hauptbelaſtungszeugen, hinzuweiſen.
Der Angeklagte Nikiſchin iſt der erſte, der — auf Wunſch des
Staatsanwalts — auf die Rolle der beſchuldigten
Deutſchen eingeht. Seine Ausſage über Badſtieber iſt typiſch
für dieſen Prozeß. Er erzählt: Badſtieber und er ſitzen auf einer
Wieſe. Badſtieber beklagt ſich, daß er zum Mittageſſen kein Bier
bekommen kann, Nikiſchin ſchiebt ihm grinſend einen gedörrten
Salzfiſch zu. Badſtieber verzieht den Mund: „Bei uns in
Deutſch=
land ißt man ſowas nicht.” — „Bei uns iſt das das
Haupt=
gericht!” lacht Nikiſchin. Badſtieber beklagt ſich ferner über die
ruſſiſchen Konſerven und fordert Schinken. Die Ausſage über
dieſe Unterhaltung auſ der Wieſe dauerte eine ganze Stunde
lang. Und dieſer Klatſch wird von der Sowjetpreſſe hämiſch
gloſſiert: Badſtieber hat geſagt: „ſowas eſſe man in Deutſchland
nicht”? Aha! — Bösartiger Vergleich zwiſchen der Lebenshaltung
der Arbeiter in kapitaliſtiſchen Ländern und im proletariſchen
Sowjetrußland! Weiter geſchieht das bisher Erſtaunlichſte in
dieſem Prozeß: Alle, das Gericht, die Anklage, die Verteidigung,
die Angeklagten, ſind ſich darüber einig, daß die angeblich nur
nach Beſtechung durch Badſtieber von Nikiſchin angenommenen
Knapp=Maſchinen durchaus brauchbar ſind. Alſo alles in beſter
Ordnung, Nikiſchin hat ſich um die Sache verdient gemacht? Weit
gefehlt! Ohne mit der Wimper zu zucken, konſtruiert der
Staats=
anwalt, eifrig von Nikiſchin, dieſem Muſter von Angeklagten,
unterſtützt, die Theſe: brauchbare Maſchinen wurden im Intereſſe
der früheren Beſitzer für den Fall ihrer Rückkehr, ſchlechte
Ma=
ſchinen zur Schädigung des Sowjetſtaates gekauft. Tatſächlich,
das „Urteil” ſcheint bereits fertig zu ſein!
Ein weiteres Intermezzo, ungemein charakteriſtiſch für die
Geiſtesverfaſſung der ſowjetruſſiſchen Jugend, für das Problem
Väter und Söhne‟: Es kommt ein Brief des Sohnes eines der
Hauptangeklagten, Khrill Kolodub, zur Verleſung, eines
Grubenarbeiters und kommuniſtiſchen Jugendbündlers: „Ich
kann angeſichts der verräteriſchen Tätigkeit meines Vaters nicht
ſchweigen . . . ich kenne meinen Vater als alten Feind der
Arbei=
ter und verlange zuſammen mit allen Werktätigen eine harte
Beſtrafung der Gegenrevolutionäre.‟ Der kommuniſtiſche Sohn
geht noch weiter: er ändert ſeinen Namen in Schachtin, nach dem
Schauplatz der „wirtſchaftlichen Gegenrevolution”. Kaum hat ſich
Seite 2
die Erregung im Saal gelegt, als eine neue Senſation folgt: zwei
weißhaarige, wettergebräunte Männer ſtehen einander gegenüber
— die Brüder Andrei und Jemeljan Kolodub, die
Hauptange=
klagten. Ohne den Bruder anzuſehen, ſagt Jemeljan mit ſeiner
tiefen Stimme, Andrei ſei Mitglied der gegenrevolutionären
Or=
ganiſation geweſen. Andrei Kodolub ſpringt vor: „Mit welchem
Recht behaupteſt du das? Was bin ich denn für ein
Gegenrevo=
lutionär?” — „Wie ich und die andern” lautet die kurze
Ant=
wort. Ohne anſcheinend die Tragweite ihrer Worte zu überſehen,
bemerken hierzu die „Iſweſtija”: „Der Bruder hat den Bruder
entlarvt. Kain hat Abel getötet.”
Die Auseinanderſetzung
mit dem Großherzog.
Verſtändigung zwiſchen Regierung und
Groß=
herzog über die Leiſiungen an das beſſiſche
Fürſienhaus.
Amtlich wird uns geſchrieben:
In der am Montag, den 4. Juni, beginnenden Tagung wird
dem Heſſiſchen Landtay von der Regierung eine Vorlage
unter=
breitet, die die ſeit der Staatsumwälzung im Fluß befindliche
Frage der Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Volksſtaat Heſſen und dem vormals in Heſſen
regierenden Fürſtenhaus zum Abſchluß bringt.
Zwar wurde ſchon im Mai des Jahres 1919 eine
Verein=
barung mit dem früheren Großherzog getroffen, derzufolge das
unbeſchränkte Staatseigentum an den Domänen einerſeits
an=
erkannt, andererſeits mit Zuſtimmung der Volkskammer dem
früheren Großherzog eine Abfindung von 10,9 Millionen Mark
zugeſagt wurde. Bei ihrer Ausführung erwuchſen jedoch ſpäter
Meinungsverſchiedenheiten. Sie traten namentlich hervor, als
zur Zeit des Währungsverfalls über das Maß der Leiſtungen zu
entſcheiden war, die dem vormals regierenden Hauſe zugeſagt
waren. Es kam zu gerichtlicher Auseinanderſetzung. Der Streit
wurde indeſſen nicht bis zu einer rechtskräftigen Entſcheidung
durchgeführt.
Inzwiſchen traten Beſtrebungen hervor, die Beziehungen
zwiſchen den ehemaligen Fürſten und den deutſchen Ländern von
reichswegen zu ordnen. Nachdem der Volksentſcheid zur
Fürſten=
enteignung geſcheitert war, bemühte ſich Heſfen, den damals noch
weiter zur Erörterung ſtehenden Reichsentwurf eines Geſetzes
zur Auseinanderſetzung mit den vormals regierenden
Fürſten=
häuſern zugunſten Heſſens und insbeſondere im Sinne einer
Aufrechterhaltung der heſſiſchen Vereinbarung von 1919 zu
beein=
fluſſen. Das Reichsgeſetz, das in ſeiner endgültigen Form eine
den Intereſſen des heſſiſchen Volksſtaates dienende Löſung
ge=
bracht hätte, kam leider nicht zuſtande. Der Reichstag verſagte.
Hierdurch waren nunmehr die deutſchen Länder den
Schwierig=
keiten einer Sonderlöſung ausgeſetzt, die durch das Fehlen
jeg=
licher reichsgeſetzlicher Grundlage geſteigert wurden. Zudem war
die Frage durch den Währungsverfall noch kompliziert worden.
Zu welchen Folgen dieſer Zuſtand anderwärts geführt hat, ſei
kurz in Erinnerung gebracht: Preußen mußte ſich zu einer
Uebereinkunft mit dem ehemaligen Königshaus bereitfinden; auf
gleicher Grundlage ſind Verhandlungen in Thüringen noch im
Gange.
Dem Zwang der Verhältniſſe, den das Verſagen der
Reichs=
geſetzgebung herbeigeführt hatte, mußte auch Heſſen Rechnung
tragen. Auch in Heſſen war man jetzt auf den Weg der
Ver=
ſtändigung angewieſen. Das Ergebnis iſt die Uebereinkunft
mit dem früheren Landesherrn, die jetzt dem Landtag zur
Ver=
abſchiedung vorliegt. Ihr weſentlicher Inhalt geht dahin, daß
die Vereinbarung vom 5. Mai 1919 erneut grundſätzlich beſtätigt
wird. Insbeſondere erkennt der ehemalige Großherzog
das freie Eigentum des Staates an den Domänen — Forſten
und landwirtſchaftlichen Gütern im Vorkriegswert von 200 bis
300 Millionen Mark — an. Ebenſo iſt das Eigentum des Landes
an den großen öffentlichen Sammlungen des Landesmuſeums
und der Landesbibliothek nunmehr äußer Zweifel gerückt. Auch
die Leiſtung des Staates an den früheren Großherzog baut
ſich auf der Vereinbarung von 1919 auf, iſt aber wegen des
da=
zwiſchen liegenden Währungsverfalls auf 8 Millionen
herab=
geſetzt, die in Geſtalt einer Amortiſationsrente im
Ver=
lauf von 20 Jahren allmählich geleiſtet werden.
Dazu tritt als Abfindung für die noch umſtrittenen
Lei=
ſtungen der vergangenen Jahre eine einmalige
Zah=
lung von 1 Million Mark.
In der Geſamtheit dieſer Abmachungen glaubt die Heſſiſche
Regierung nach Lage der Verhältniſſe eine vertretbare und der
Billigkeit entſprechende Löſung der ungewöhnlich ſchwierigen
Auseinanderſetzungsfrage gefunden zu haben.
Vor dem großen Feſt.
Bom künſtleriſchen Programm des deutſchen Sängerbundesfeſtes
und ſeiner Vorbereitung. — Sechshundert verſchiedene
Männer=
chöre, drei Eiſenbahnwaggons voll Muſiknoten und ein halbes
hundert Einzelkonzerte. — Einige Vergleichsziffern zum Bau der
Sängerhalle. — Hundertvierzig Sonderzüge mit Feſtteilnehmern.
Wie ſchnell doch die Zeit verrinnt: Jetzt trennen uns nur
noch einige Wochen von dem großen Schubertfeſt der deutſchen
Sängerſchaft in Wien und in dieſen letzten Tagen häufen ſich
Mühe und Sorgen zu kaum geahnter Größe. In einem
beſchei=
denen Kanzleizimmer hat man einmal mit den erſten
Vorberei=
tungen zu dieſer rieſenhafteſten aller Veranſtaltungen begonnen.
Jetzt werden die ausgedehnten Räume dreier Stockwerke in zwei
nebeinander gelegenen Häuſern ſchon zu klein, die einem Heer
von Beamten und freiwilligen Helfern als Arbeitsſtätte dienen.
Hundertfünfzigtauſend Menſchen — ſo hoch beläuft ſich die Zahl
der bisher vorliegenden Anmeldungen — werden hier in einer
ungeheuren Kartothek ſortiert und nach ihren beſonderen
Wün=
ſchen und anderen Notwendigkeiten eingereiht. Woher ſie
kom=
men und wann ſie in Wien eintreffen, wer ſie am Bahnhof
emp=
fangen und auf welchem Umweg ſie wieder heimreiſen wollen. Es
ſoll ja alles wie am Schnürchen gehen und die ungeheure
Orga=
wiſation darf auch nicht die kleinſte Lücke aufweiſen, weil ſonſt
alles in Unordnung geraten würde. Uebrigens: Die erſte
ge=
ſchloſſene Sängergruppe befindet ſich ſeit dem 22. Mai bereits
auf der Reiſe nach Wien. An dieſem Tage haben die Vereine
von San Francisco die Fahrt nach Europa angetreten.
Aber dieſe mit aller Pedanterie durchdachte Vorſorge für das
leibliche Wohl der lieben Gäſte iſt natürlich nur ein
verhältnis=
mäßig kleiner Teil des gigantiſchen Apparates, der da in der
Zeit vom 18. bis zum 25. Juli in Bewegung geſetzt werden ſoll.
Die Durchführung des muſikaliſchen und ſonſtigen künſtleriſchen
Programms braucht gewiß nicht weniger Vorbereitung, und doch
ſteht man auch hier ſchon vor dem Abſchluß der Vorarbeiten.
Was die ge anglichen Darbietungen betrifft, ſo kann eine Art
Vorſchau bereits in ungefähren Umriſſen alles zuſammenfaſſen.
In der großen Sängerhalle wird jeder einzelne Sünger nur ein
einziges Mal auftreten. Drei Rieſenkonzerte werden ſtattfinden,
die geſamte Sängerſchaft wird alſo gleichſam in drei Teile geteilt
und bei jedem dieſer Maſſenchöre werden demnach rund 35 bis
40 000 Menſchen mitwirken. Die Generalproben ſind immer einige
Stunden vor dem Konzert angeſetzt, um den Teilnehmern ihre
Aufgabe zu erleichtern. Ehrenchormeiſter Dr. Keldorfer=Wien
und Prof. Dr. Wohlgemut=Leipzig werden die Dirigenten dieſer
Sonntag, den 3. Juni 1928
Vom Tage.
Die deutſche Delegation iſt nach Genf abgereiſt.
Wie aus Wilna gemeldet wird, iſt die dörtige Polizei einer
weitverzweigten Spionageorganiſation auf die Spur
ge=
kommen, die angeblich im Auftrag der Kownver Regierung Spionage
trieb und Sabotageakte bei Militär und Eiſenbahn organiſieren ſollte.
Die griechiſche Kammer ſprach mit 138 gegen 69 Stimmen
der Regierung Zaimis ihr Vertrauen aus und vertagte
ſich dann bis zum Dienstag nächſter Woche.
Die Gerüchte, wonach Primo de Rivera ſich gelegentlich
ſeiner Verheiratung von ſeinem Poſten als Premierminiſter
zurück=
ziehen will, werden von der ſpaniſchen Botſchaft in London
demen=
tiert.
Parker Gilbert hat eine längere Unterredung mit
Poin=
caré über das Reparationsproblem gehabt.
Die Tagesordnung der im Juni in Bukareſt zuſammentretenden
Konferenz der Außenminiſter der Kleinen Entente
wird folgende drei Beratungspunkte umfaſſen: 1. Die
Propa=
ganda für die Reviſion des Friedensvertrages von Trianon und die zu
treffenden Gegenmaßnahmen; 2. Autikriegspakt; 3. Italieniſch=
jugoſla=
wiſche Beziehungen.
Premierminiſter Bruce teilte mit, daß Auſtralien den
amerikaniſchen Kriegsächtungsvorſchlag begrüße
und unterſtütze.
Nach einer Meldung aus Peking iſt dort das Standrecht
proklamiert worden. Die ausländiſchen Garniſonen ſind in
Alarmbereitſchaft.
Nummer
153
Nach der Zentrums=Tagune
Weimarer oder Große Koaliiion?
Die beiden Sitzungen des Zentrumsparteivorſtandes und
Ausſchuſſes, in Geneinſchaft mit den Vorſtänden der preußiſg
und Reichstagsfraktion ſind vorübergegangen, ohne daß ſie
derliche Beachtung gefunden hätten. Das iſt weiter nicht verw.
derlich, da man ſich einmal mehr mit reinen Parteiangeleg
heiten befaßt hat und zum anderen das augenblickliche Schy 7e
gewicht bei den Sozialdemokraten liegt. Hier iſt aber die Sit
tion noch völlig ungeklärt. Die maßgebenden Führer
liebäu=
mit dem Gedanken der Großen Koglition, dem linken Flügel
gegen iſt ein Zuſammengehen mit der Deutſchen Volksvo
unſympathiſch, er möchte im beſten Falle die Weimarer
Kogli=
zugeſtehen. Herr Loebe ſoll ja auch den Reichspräſidenten
beſonders darauf aufmerkſam gemacht haben, daß ſich die 9
marer Koalition unter Hinzuziehung der Deutſchen
Volksh=
bilden ließe. Da die Bayern mit dem Zentrum eine Arb
gemeinſchaft underhalten, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſie in
tigen Fragen ſich den Wünſchen des Zentrums fügen und
eine Weimarer Koalition mitmachen werden, wenn es gelingt
Hinderniſſe zu beſeitigen, die vielleicht in Bayern ſelbſt Ar
erregen könnten.
Die Zentrumspreſſe verhält ſich vorläufig noch ſehr r
viert, was auch begreiflich iſt, da das nächſte Wort die So
demokraten haben, und nicht eine der Parteien, die evtl. für
neue Regierung in Frage kommen könnten. Der „Deutſche‟.
Gewerkſchaftsblatt des Zentrums, kommt aber doch auf
innenpolitiſche Situation zu ſprechen und ſtellt nach läm
Unterſuchungen feſt, daß die Große Koalition angeſichts dr
der Sozialdemokratie herrſchenden Strömungen vorläufig
Ausſichten beſitze. Es habe aber den Anſchein, als ob mar
die Weimarer Koalition hinſteuere, für die die ſozialdem
tiſchen Führer in Köln eine Mehrheit zu erreichen glauben 9
Weimarer Koalition dürfte aber als Ueberg
zur Großen Koalition zu werten ſein. Der „Deu
begründet dieſe Anſicht mit der Vermutung, daß Dr. Streſei
einem Weimarer Block als Fachminiſter angehören dürfte,t
aber keinerlei Beweiſe vorliegen. Daß der Druck des 15
ſozialdemokratiſchen Flügels außerordentlich ſtark iſt, iſt 0
ſtreitbar. Ihm wird ſich auch ſicherlich der kechte Flügel un
Mitte beugen, um wenigſtens zunächſt einmal eine Regie
unter ſozialdemokratiſcher Führung zuſtande zu bringen.
Recht intereſſant iſt für Preußen noch die
Feſtſtellun=
aus den Kreiſen der preußiſchen Landtagsfraktion kommt, w
es ſehr fraglich ſei, ob ſich die Weimarer Koalition in Pr
weiter halten baſſen werde. Die Demokraten hätten in ihr
Die beſſiſchen Reichstagsabgeordneten.
Der Kreis=Wahlausſchuß hat in ſeiner heutigen
Vormittags=
ſitzung die nachfolgenden Perſonen als zu
Reichstagsabgeord=
neten für den Wahlkreis 33 (Heſſen=Darmſtadt) gewählt erkannt:
1. Staatspräſident a. D. Ulrich, Darmſtadt (Erſatzmann: Georg
Beckmann, Gießen) (Soz.). 2. Reichsminiſter a. D. Dr.
Da=
vid. Berlin (Frieda Rudolph, Offenbach) (Soz.). 3.
Redak=
teur Dr. Ludwig Queſſel, Darmſtadt (Gewerkſchaftsſekretär
Thomas, Mainz) (Soz.). 4. Rechtsanwalt Dr. Bockius
Mainz (Regierungsrat Wilhelm Knoll, Darmſtadt) (Zentr.).
5. Reichsminiſter a. D. Dr. Johann Becker. Darmſtadt (
Rechts=
anwalt Dingeldey, Darmſtadt) (Deutſche Volkspartei)
6. Landwirt Wilhelm Dorſch II., Wölfersheim (Ernſt Moſſel,
Marienborn) (Bauernbund). 7. Dreher Hermann Remmele
(Philipp Dietz, Klein=Karben) (Komm.). Durch die
Liſten=
verbindung mit Heſſen=Naſſau haben alſo die Kommuniſten in
Heſſen, wo ſie 52 007 Stimmen aufbrachten, noch einen
Abgeord=
neten in den Reichstag durchgebracht.
Der Alterspräſident des preußiſchen Landtags.
Staatsminiſter a. D. Dr. Graf Arthur v. Poſadowsky=Wehner
begeht am 3. Juni ſeinen 83. Geburtstag und wird wenige Tage
ſpäter als Alterspräſident des preußiſchen Landtags fungieren.
Er wurde zum erſten Male 1882 in den Landtag gewählt, war
1885 bis 1893 Landeshauptmann der Provinz Poſen, 1893 bis
1897 Reichsſchatzſekretär, 1897 bis 1907 Vizekanzler und
Staats=
ſekretär des Innern, 1907 bis 1908 wieder Mitglied des Landtags
und 1911 bis 1920 des Reichstages.
Stellung, die ihrer Bedeutung in keiner Weiſe entſpreche:
dem Wahlausfall vom 20. Mai aber müßte erſt recht das 3
Preußen ſein: die Große Koalition auch in Preußen und
möglichſt homogene Regierung mit dem Reich.
Deutſche Erkläxungen auf der Genfer Arb
Konferenz.
Genf, 1. J
Die Internationale Arbeitskonferenz hat heute nachmitt
allgemeine Ausſprache über Unfallverhütung abgeſchloſſen und
Entgegennahme einiger Erklärungen zu dem vom Arbeitsamt f
jetzige zweite Leſung vorgelegten Uebereinkommen über die Me
zur Feſtſetzung der Mindeſtlöhne beide Probleme den entſprei
Ausſchüſſen überwieſen, die in den nächſten Tagen unter Heranz
der Fachſachverſtändigen die techniſche Einzelberatung durchführ
len. Der vom Arbeitsamt vorgelegte Uebereinkommensentwur
die Mindeſtlöhne ſieht vor, daß das Syſtem ihrer Feſtſetzu:
nationalen Geſetzgebung der einzelnen Länder überlaſſen bleib=
Anſchluß an eine Rede des engliſchen Regierungsvertreters W.
klärte Geheimrat Dr. Feig, daß ſich die Auffaſſung der deutſch
gierung von der engliſchen in einem weſentlichen Punkte unter
Während die engliſche Regierung das Syſtem der ſtaatlichen
ämter für alle Induſtrien eingeführt habe und deshelb in das
einkommen hineinzuarbeiten wünſche, ſtehe die deutſche Negieru
dem Standpunkt, daß das Syſtem der Lohnämter nur für die
arbeiter in Betracht kommen könne, während es nicht auf die In
arbeiter angewendet werden könne. Bei einer derartigen Erwe
des Geltungsbereiches des Uebereinkommens werde das norm:
der Kollektivverträge beeinträchtigt werden. Einer erweiterten
dung der ſtaatlichen Lohnämter mit anderen Ländern widerſetze
Reichsregierung nicht. Sie ziehe aber den Entwurf des Arbei
vor, der den einzelnen Regierungen volle Freiheit laſſe. Di
fikation eines weitergehenden Uebereinkommens wäre für Deu
nicht möglich. Auch der deutſche Arbeitervertreter Stühmer ſpr
für die Annahme des Entwurfes des Arbeitsamtes aus, nacht
Begriff der Heimarbeiter eine beſſere Definition erhalten hab
Anrufung der ſtaatlichen Lohnämter ſollte aber die Ausnahme
dem Abſchluß von Kollektivverträgen gerade für die Heimarb
der Textil=, Glas= und Holzinduſtrie nichts im Wege ſtehe.
hu uch gar nicht
Meiti
iMe Anterre
muſikaliſchen Mammut=Produktionen ſein. Die Singnoten zu
den einzelnen Chören ſind allen mitwirkenden Geſangsvereinen
von Wien aus zugegangen, da ja watürlich ſchon vorher die
ent=
ſprechenden Einzelproben notwendig ſind. Auch hier zeigt
wie=
der ein an ſich nebenſächliches Detail den gigantiſchen Umfang
der ganzen Veranſtaltung: Dieſe Noten hatten das anſehnliche
Gewicht von dreißigtauſend Kilogramm und zu ihrer Verſendung
waren genau drei Eiſenbahnwaggons nötig. Die große
Sänger=
halle wird außer zu den drei Hauptkonzerten wur noch zu dem
allgemeinen Begrüßungsabend am 19. Juli Verwendung finden
und das Programm ſieht hier Vorträge des Thüringer, des
Su=
detendeutſchen, des Oſtwärkiſchen und des Steiriſchen
Sänger=
bundes vor.
Neben den erwähnten drei Hauptkonzerten wird es während
der Feſtwoche in allen in Betracht kommenden Sälen in Wien
aber auch noch fünfzig Sonderkonzerte geben, bei denen die
be=
deutendſten Einzelvereine des deutſchen Sängerbundes, darunter
auch die Gäſte aus Amerika und Afrika, ihre Kunſt zeigen
wer=
den. Da nun von vornherein beſchloſſen war, daß bei dem
deut=
ſchen Sängerbundesfeſt in Wien jedes von den Vereinen
geſun=
gene Lied nur ein einziges Mal erklingen ſoll, enthält das
Ge=
ſamtprogramm nicht weniger als ſechshundert verſchiedene
Männerchöre, die in dieſen Tagen geſungen werden. Viele ſind
eigens für das Feſt komponiert worden und ein Verzeichnis der
Tonkünſtler enthält wohl die Namen von allen bedeutenden
lebenden und toten Komponiſten. Selbſtverſtändlich, daß die
Lieder Schuberts dabei an erſter Stelle ſtehen. Sechshundert
verſchiedene Männerchöre — vielleicht beweiſt dieſe Zahl beſſer
als irgend eine umfangreiche Darſtellung die Unſume von
Ar=
beit, die die Vorbereitung des muſikaliſchen Programms
erfor=
derte. Erwähnt ſeien hier übrigens noch der Vollſtändigkeit
wegen die zahlreichen Kommerſe, die als rein
landsmannſchaft=
liche Veranſtaltungen gedacht ſind und deren Zahl gleichfalls in
die Dutzende geht. Der bedeutendſte wird wohl der große
Kom=
mers für die Auslandsdeutſchen, vor allem für die Deutſchen aus
Amerika, Afrika, Aſien und Auſtralien ſein, der am 22. Juli in
den Sofienſälen ſtattfindet.
Der Bau der großen Sängerhalle, die auf der ganzen Welt
ohnegleichen iſt, ſteht nun vollendet da. Ihre gigantiſchen
Di=
menſionen laſſen ſich für den, der dieſes Bauwerk noch nicht
ge=
ſehen hat, wohl nur mit einigen in die Augen ſpringenden
Ver=
gleich ziffern ſchildern. Hunderttauſend Perſonen, alſo die
Ge=
ſamtlevölkerung einer ſehr anſehnlichen reichsdeutſchen Stadt,
werden darin beauem Platz finden und wem man die viel
be=
ſcheideneren öſterreichiſchen Verhältniſſe als Maßſtah heranziehen
wollte, ſo könnte wan beiſpielsweiſe nicht nur alle Einwohner=
von Innsbruck, ſondern überdies auch noch die der Moz
Salzburg in dieſem einzigen Rieſenſaal vereinigen. Vier
wverke hoch erhebt ſich auf acht mächtigen Tragpfeilern de
Bau, und zu ſeiner Fertigſtellung waren nicht weniger al
hundertfünfzig Eiſenbahnwaggons Holz und drei Waggon
nieten und Schrauben notwendig. Ein Wald von nahezu
Hektar Umfang mußte gefällt werden, um dieſes Holz zu
fen, das vor ſeiner Verwendung natürlich auch noch ein
ſorgfältigen Ueberprüfung und Erprobung unterzogen
Die zur Verwendung gekommenen Pfoſten und Stäbe
Querſchnittflächen, die zwiſchen 8:8 und 20:30 Zen
ſchwanken. Wäre es möglich, aus dem geſamten Hb
Sängerhalle einen einzigen Stab von 20:30 Zentimerer
ſchnittfläche zuſanemen zu fügen, ſo bekäme er eine Lan
ſiebenhundertfünfzig Kilometern, er wäre alſo noch um
trächtliches länger als das Eiſenbahngeleiſe von Wie
Neapel. Das zum Hallenbau verwendete Holz hat ein
von faſt zweieinhalb Millionen Kilogranmn und es wur
reichen, um einen mittleren Haushalt auf etwa tauſend
mit Brennholz zu verſorgen. Die in der Halle aufg
Bänke für die Zuhörerſchaft ergeben aneinandergereiht eil
von etwa zweiunddreißig Kilometer Länge und der Fuß
der dieſe Strecke in einem einzigen Tagesmarſch bei
wollte, müßte ſchon ſehr früh aufſtehen, um zum Ziel zu 9e
Noch ein paar Worte über das Podium für die Säuls
iſt rund hundertzehn Meter breit und ſechs Meter iſeſ
ſteht aus zweiunddreißig aneinander gereihten Stuſen
Meter Stufenbreite und 18 Zentimeter Stufenhöhe. Der
Punkt des Podiums liegt alſo faſt ſechs Meter über de
Rieſige breite Rampen an der Rückwand und an dei
Seitenwänden des Podiums werden den Zu= und Ab8!
Sänger erleichtern. Nicht weniger als zweihundert 29
ſind für den Eintritt der Zuhörer vorgeſehen. Die für
ſchalung der Sängerhalle verwendeten Bretter könnten
Planke von zwei Meter Höhe und vierzehn Kilomele.
ausreichen. Zweiundzwanzigtauſend Quadratmeter 2"
bedecken die Rieſenhalle, viertauſend Quadratmeter
Gin=
die Oberlicht= und Seitenfenſter nötig. Dabei iſt die Sli”
nur der überragende Mittelpunkt einer förmlichen Feſl”
gleichſam über nacht aus den Praterauen emporgewächſe"
Halle wird von fünfzig ebenſo überdimenſionalen und
gleichen Kiosken umgeben, die für eine Unzahl von S.
ſchaften, für ein eigenes Verkehrsbureau, ein Poſtam”,
ſelſtuben uſw. Raum bieten werden.
Hundertvierzig Sonderzüge werden an einem eindi
in Wien eintreffen, um die Gäſte in die Donauſtad: d"
nmer 153
Sonntag den 3 Juni 1928
Geite 3
uftakt zur Genfer Rats=Tagung.
tragſchließenden Mächte im Falle der Verletzung des Paktes
Nach der Eröffnung
durch einen dritten Staat arnehmen werde. Es ſei noch zu ent=
ir franzöſiſchen Kammel.
Die Ausſichten der Genfer Rats=Tagung.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 2. Juni.
„neueſte aller franzöſiſchen Kammern” — ſo nennt man
ge wui der großen Zahl der zum erſtenmal gewählten
Depu=
iertel— debutiert in einer guten Stimmung. Es gibt freilich
Schw gkeiten, aber im Intereſſe der Regierung ſpricht man
tr ſie.
* Parteipolitik hat wenig neues zu produzieren vermocht.
ſas g zwar ſchwaukende neue Grüppchen. Parteien wurden
„mge, ſt und es wurde ihnen das Attribut „social” oder
ſems atigue” beigelegt, aber alle neu konſtruierten Gruppen
ſchein in dem einen Punkte einig zu ſein, daß ſie die
Re=
ſgier gunterſtützen. Das iſt das wichtigſte; die
Regie=
ſung eine ſtarke Mehrheit. Demgegenüber ledeutet alles
Um=
aoder, Zorganiſieren in der Kammer nur eine Andeutung für
beine 1ie Zukunft.
AStelle Fallieres” iſt Loucheur Arbeitsminiſter geworden,
nber ehört ja derſelben Richtung an. Die Miniſterſchaft
Lou=
beurs edeutet keine Ueberraſchung, dennoch ſoll man die
poli=
ſſche deutung dieſer Entſcheidung nicht unterſchätzen. Die
Or=
ganff ng eines Luftſahrtminiſteriums wurde verſchoben; erſt
e parlamentariſche Kommiſſion gebildet, aber damit iſt
Z ſelbſt noch nicht gefährdet. Allerdings müßten ſehr
ſel Biderſtände innerhalb der Regierung überwunden
D Ausſichten der nächſten Genfer Tagung werden hier viel
Dadurch, daß ſowohl Briand wie auch Streſemann
m 9 Tagung fernbleiben werden, entſteht eine eigentimliche
ſage, hamberlain ſoll trotz alledem nach Genf gehen. In der
fanz” hem Außenpolitik werden alſo wahrſcheinlich die Ideen
ßone 1 3 überwiegen, und die Rechte zeigt ſich darüber erfreut.
eimut emn ſind, von der Politik fern zu bleiben, ſie erhofft
muſab 2 eine Vertagung der außenpolitiſchen
ſknt teidungen.
nbufen Angelegenheiten beſchäftigen wird, in der Hauptſache
unga! Noch mehr Schwierigkeiten erwartet man aber von der
„ſtauil n Frage.
Bn man den franzöſiſchen Rechtskreiſen glauben ſoll. ſo Wochen aufzuhalten gedenkt.
ſid I alles auf die Septembertagung hinausſchieben. Das
ſtab noch gar nicht ſo ganz ſicher. Sonſt würde man auch
icht Politik Chamberlains mit ſo viel Rätſelraten umgeben.
Bic ge Unterredung zwiſchen Chamberlain
und Briand.
EP. Paris, 2. Juni.
Petit Pariſien” wird heute im Quai d’Orſay eine ſehr
1 Unterredung zwiſchen Briand und Chamberlain
ſtattfin=
beiden Außenminiſter würden die auf der Genfer
e nung ſtehenden Fragen, alſo vor allem die St.
Gott=
ude affenſchmuggelaffäre, die ungariſch=rumäniſche
Optanten=
ue v den polniſch=litauiſchen Konflikt, ferner den
Kellogg=
den egsächtungsvorſchlag, die Rückwirkungen der deutſchen
ſahl und die Ereigniſſe in China erörtern.
1Saberlain traf heute nachmittag 17.40 Uhr auf dem
Nord=
hr1 ein und wurde vom Kabinettschef Briands und dem
Botſchafter Lord Crewe empfangen. Er begab ſich
ſten ung hatte. Anſchließend erklärte Briand den anweſen= z
rungen beſchäftigten oder auf der Tagung des
Völker=
es behandelt würden. Dabei habe ſich eine völlige
inſtimmung des franzöſiſchen und des kirch den ihm angebotenen Poſten ablehnen wird.
hen Standpunktes herausgeſtellt. Vor allem ſei
Wüſtungsfrage im weiteſten Sinne und im Nahmen
es froblems auch der Antikriegspaktvorſchlag
ndspakt und hinſichtlich der Handlungsfreiheit der ver= gewünſchten Sinne ausfallen wird.
hol
hei
K.
heißen, daß — bei Ausſchaltung der Nachtſtunden
Wiener Bahnhöfen zuſammen durchſchnittlich alle ſechs
einer dieſer Sonderzüge einfahren wird, denen ein
ſtlicher wie herzlicher Empfang ſicher iſt. Wie dieſe un=
Menſchenmaſſen in ihre Quartiere geleitet werden
ſol=
daß ſich irgendein unvorhergeſehner Aufenthalt ergibt,
er Art ſtrategiſchem Problem geworden, deſſen Löſung
nicht einfach war. Aber ſie iſt gefunden worden und
vielleicht noch ſchwierigere Strategie des großen
Feſt=
rd alle befriedigen. Der mit militäriſcher Genauigkeit
eitete Aufmarſchplan ſieht hier die Einteilung der
Teil=
in ſieben Gruppen vor, deren Sammlung jedoch nicht
ig, ſondern zu verſchiedenen Zeiten, je nach der
Reihen=
der die betreffenden Gruppen in den Feſtzug
eingeglie=
den, erfolgen wird. Dieſe Unterſcheidung wird ſchon
ſiotwendig, um bei einer Gefamtdauer des Feſtzuges von
nden den Einzelnen doch nicht länger als drei bis vier
in Anſpruch nehmen zu müſſen. Ungefähr
hundert=
auſend Sänger mit mehr als fünftauſend Bannern und
ert künſtleriſch ausgeſtatteten Feſtwagen werden an
die=
teilnehmen, der ſich unter Glockengeläute und
Fanfaren=
vom Rathausplatz aus in Bewegung ſetzt. Ihm geht
dem äußeren Burgtor — die eigentliche Schubertfeier
die in dem Weihelied des Meiſters „An die Muſik”
aus=
wird. Das Deutſchtum der ganzen Welt vereinigt ſich
einer einzigen Guldigung für den Genius des unſterb=
Richard Wilh. Polifka.
ederfürſten .
.
ehr gang der ſtaatlichen Sielle
Naturdenkmalpflege in Preußen.
Iiter der Leitung des bekannten Naturforſchers Direktor
denichen=Berlin ſtehende preußiſche Hauptſtelle
turdenkmalpflege gibt ſich große Mühe, den
ungedanken in jeder Weiſe zu pflegen. Sie gibt eine
9 redigierte Zeitſchrift heraus, ihre reichhaltige
Samm=
aturſchutz und Schule” wird in allen preußiſchen
En und auch in anderen deutſchen Ländern gezeigt, jeder
2e Lehrer und Förſter, ſowie die übrigen
Naturſchutz=
neeute ſind im Beſitze von Atlanten, in denen die ge=
Pſanzen und Tiere farbig abgebildet ſind, ſie veran=
Hienich in jedem Jahre einen größeren Lehrgang zur
E5 Ausbildung ihrer Vertrauensmänner.
ſcheiden, ob dieſe Vorbehalte im Pakte ſelbſt oder in einem
An=
hang niedergelegt werden ſollten. In der St. Gotthard=Affäre
laſſe ſich nach ſo langer Zeit nicht mehr viel tun, jedoch wolle
man in Genf verſuchen, eine Erweiterung der
Befug=
niſſe des Ratspräſidenten für die zwiſchen zwei
Seſſionen liegende Zeit zu erreichen, um in Zukunft
derartige Vorkommniſſe zu verhindern. Auch bei der
Erörte=
rung der chineſiſchen Probleme und der
italie=
niſch=ſüdſlawiſchen Differenzen, habe er ſich mit
Chamberlain in reſtloſem Uebereinkommen befunden. Dieſer habe
ihn ferner über ſeine Unterredung mit dem litauiſchen
Miniſter=
präſidenten Woldemaras unterrichtet. Zum Schluß kündigte
Briand an, daß er ſich zur Erholung demnächſt einen Monat auf
ſeinen Landſitz begeben werde.
Franzöſiſcher Miniſierrat. — Hoeſch bei Briand
EP. Paris, 2. Juni.
In einem heute im Elyſée abgehaltenen Mimiſterrat legte
Poincors dem Präſidenten Ooumerque den Erlaß über die
Er=
nennung Loucheurs zum Arbeitsminiſter zur Unterzeichnung vor.
Loucheur nahm vom Augenblick der Unterzeichnung ab an den
Beratungen des Kabinetts teil. Außenminiſter Briand erſtattete
über die außenpolitiſche Lage Bericht, worauf Unterrichtsminiſter
Herriot über das in Vorbereitung befindliche Programm der
körperlichen Erziehung der Jugend Vortrag hielt. Wie verlautet,
iſt die Einrichtung eines Unterſtaatsſekretariats oder eines
Ober=
kommiſſariats für Sport in Ausſicht genommen worden.
Han=
delsminiſter Bokanowſki begann mit einem Expoſé über die Lage
des franzöſiſchen Flugweſens, das er im nächſten Miniſterrat zu
Ende führen wird.
Im Anſchluß an den Miniſterrat empfing Außenminiſter
Briand den deutſchen Botſchafter v. Hoeſch. — Von deutſcher
Seite wird dazu mitgeteilt, daß der Botſchaſter bei dieſem
Be=
ſuch Gelegenheit genommen habe, die große Befriedigung der
deutſchen Regierung über die Geneſung des franzöſiſchen
Außen=
bie ſ1 es überhaupt gerne, daß Streſemann und Briand jetzt miniſters zum Ausdruck zu bringen und auch in ſeinem eigenen
Namen Briand zu ſeiner Wiederherſtellung zu beglückwünſchen.
Im übrigen ſeien bei dieſer Unterhaltung die ſchwebenden poli=
A. glaubt hier, daß die Genfer Tagung ſich nur mit den hatte Briand noch eine Unterredung mit dem rumäniſchen
Ge=
ſandten Diagmandi. Der Außenminiſter wird im Laufe des
Nach=
ſit b) Optantenfrage und der St. Gottharder Affäre. Alſo mit mittags noch mit Chamberlain, der gegen 6 Uhr nachmittags im ſchließlich den Quai verlaſſen und in einer gewiſſen Entfernung
Quai dOrſay erwartet wird, zuſammentreffen, und dann nach
ſeinem Landgut Cocherel zurückkehren, wo er ſich etwa zwei
Um das Unterſiaatsſekretarigt. — Oberkirch
nimmt an.
Wie ſwir erfahren, hat der elſäſſiſche Albgeordnete Oberkirch
das ihm von Poincaré angebotene Unterſtaatsſekretariat für
Hygiene im Arbeitsminiſterium heute abend angenommen,
nach=
dem er ſich zuvor telephoniſch mit ſeinen politiſchen Freunden
dingungen geknüpft worden ſind, iſt bisher nicht bekannt
gewor=
den, jedoch iſt kaum anzunehmen, daß Poincaré ſeine Abſicht,
gegen die Freilaſſung der Autonomiſten die Vertrauensfrage zu
ſtellen, fallen gelaſſen hat. Der Erlaß über die Ernennung wird
am Donnerstag herauskommen.
*
Wie verlautet, hatten die Abgeordneten der Elſäſſiſchen
Volks=
partei Oberkirch aufgefordert, das ihm angebotene
Unterſtaats=
ſekretariat nur unter folgenden Bedingungen anzunehmen: 1. Er Studentenſchaft der Univerſität Innsbruck erklärt feierlich, daß
ſor4 ch dem Quai d’Orſay, wo er mit Briand eine längere Walter nicht die Vertrauensfrage ſtelle; 2. Poincaré hätte ſich
zu verpflichten, die Wahl von Ricklin and Roſſé als Abgeordnete
ſevertretern, er habe mit Chamberlain ſämtliche anzuerkennen und ihnen das Recht zur Teilnahme an den ſchen Brüder in Deutſch=Südtirol führen und die Ehre Tirols
1chen Probleme beſprochen, die gegenwärtig Sitzungen zu gewährleiſten: 3. Poincars hätte ſich zu verpflichten,
Unter dieſen Umſtänden hält man es für möglich, daß Ober=
Die 8. Wahlprüfungskommiſſion der Kammer hat den Abg.
rhein gewählten autonomiſtiſchen Abg. Ricklin und Roſſé einen
gs beſprochen worden. Die kürzlich von Kellogg ge= Bericht vorzulegen. Der Abgeordnete, der bisher der Gruppe der Telegramme mit der Verſicherung gerichtet, daß ein gemeinſamer
ſiede berechtige zu der Annahme, daß die Vereinigten ſozialiſtiſchen Republikaner angehörte, dürfte die Gewähr dafür
Maru die Vorbehalte hinſichtlich der Verpflichtungen aus dem bieten, daß der Bericht in dem von Miniſterpräſident Poincaré
Die italieniſch fidſlawiſche Spannung
Jugoſlawiſche Demonſtrationen in den
Pro=
vinzſtädten.
EP. Belgrad, 2. Juni.
Während in Belgrad nunmehr ſchon ſeit zwei Tagen Ruhe
herrſcht, werden in der Provinz die Demonſtrationen auch
weiter=
hin fortgeſetzt und nehmen ſtellenweiſe ſtürmiſchen Charakter an.
In Laibach hat die Studentenſchaft geſtern eine Verſammlung
abgehalten und einen dreitägigen Proteſtſtreik wegen der
Vor=
fälle in Belgrad beſchloſſen. Nach der Verſammlung kam es zu
einigen Zuſammenſtößen mit der Polizei, die jedoch keine
grö=
ßeren Folgen nach ſich zogen. In Belgrad iſt geſtern abend ein
bei den Mittwoch=Demonſtrationen Schwerverletzter, ein 67
jäh=
riger Handelsagent, geſtorben, der zufällig in die Reihen der
Demonſtranten geraten war. — Die Polizei hat heute überall
Plakate ankleben laſſen, in denen die Bevölkerung aufgefordert
wird, ſich jeder Straßenkundgebung und jedweder Verſammlung
fernzuhalten. In dem Aufruf wird erklärt, daß die
Polizeidirek=
tion Kenntnis davon erhalten habe, daß neue Demonſtrationen
vorbereitet würden, um Unruhen zu ſtiſten. Dieſe Unruhen
würden von Leuten provoziert, die ſie für ihre umſtürzleriſchen
Ziele benutzen wollten. Die Polizei fordert die Bevölkerung auf,
beſonders in den Hauptſtraßen, namentlich in der König=Michgel=
Straße und auf dem Thereſia=Platz, ſich an keinen
Anſammlun=
gen zu beteiligen. Gruppen von mehr als drei Perſonen werden
in dieſen Straßen nicht geduldet. Das Publikum wird ferner
darauf aufmerkſam gemacht, daß die Polizeiorgane die ſtrengſte
Anweiſung haben, jede Unordnung und Demonſtration auf das
energiſchſte zu verhindern und im Keime zu erſticken.
Zwiſchenfälle in Penedig.
EP. Venedig, 2. Juni.
Bei der Ankunft des ſüdſlawiſchen Dampfers „Koſovo”, der
den regelmäßigen Verkehr zwiſchen Dalmatien und Venedig
ver=
ſieht, kam es trotz eines umfaſſenden Sicherheitsdienſtes wieder
zu Studentenkundgebungen. Der Zugang zum Hafen war durch
Infanterie, Hafenmiliz und Zollwachen abgeſperrt. 200
Studen=
ten drangen jedoch auf einem Umwege durch eine Fabrik in den
Hafen ein. Sie trugen eine dalmatiniſche Fahne mit ſich und
verſuchten an Bord des Dampfers zu gelangen, was ihnen jedoch
tiſchen Fragen in allgemeiner Form berührt worden. — Später wegen der ſcharfen Bewachung des Schiffes durch Truppen nicht
gelang. Auf Anordnung der Behörden mußte der Dampfer
vom Ufer Anker werfen. Die Studenten beſtiegen dann ein
kleines Dampfboot, um zu dem ſüdſlawiſchen Dampfer zu
ge=
langen. Aber auch dieſer Plan, wurde durch Zollkutter und
Polizeiboote vereitelt. Später veranſtalteten die Studenten eine
Proteſtkundgebung auf dem Markusplatz.
Proteſikundgebung für Südtirol in Innsbruck.
EP. Innsbruck, 2. Juni.
Geſtern abend fand in Innsbruck eine gegen Italien
ge=
verſtändigt hatte. Ob an dieſe Annahme irgendwelche Be= richtete Proteſtverſammlung der deutſchen Studentenſchaft ſtatt,
an der ſich ungefähr 600 Studenten beteiligten. Nach der
Ver=
leſung des Begrüßungsſchreibens des Rektors der Innsbr. ker
Univerſität wurden die eingegangenen Telegramme der Agramer
und Belgrader Studentenſchaft ſowie des Verbandes
ſüdſlawi=
ſcher Nationaliſten in Dalmatien verleſen und folgende
Entſchlie=
ßung angenommen: „Die Vollverſammlung der deutſchen
hätte darauf zu beſtehen, daß Poincaré gegen die Interpellation ſie, getreu ihrer Sendung, am Grenzpoſten des Deutſchtums
ungeachtet aller diplomatiſchen Einflüſſe den Kampf für die
deut=
jederzeit zu ſchützen wiſſen wird. Die deutſche Studentenſchaft
nicht an die Kirchen= und Schulfreiheiten des Elſaß zu taſten. gibt ferner ihrer Freude über die ſpontane Solidaritätserklärung
der Belgrader und Agramer Studentenſchaft Ausdruck und
er=
greift im Bewußtſein des gemeinſam zu führenden Kampfes um
Morinaud beauftragt, über den Fall der im Departement Ober= Freiheit und Menſchenrechte gern die ihr dargebotene Hand.” —
An die Agramer und Belgrader Studentenſchaft wurden dann
Weg gegangen werde. Die Verſammlung löſte ſich in
vollkom=
mener Ruhe auf. Es kam zu keinerlei Zwiſchenfällen.
Der diesjährige Lehrgang, auf dem die reichen Pflanzenſchätze
des Mainzer Beckens und der Eifel gezeigt werden,
nahm am Pfingſtmontag in Darmſtadt ſeinen Anfang. Im
großen Hörſaal des Pädagogiſchen Inſtituts, den Herr
Direktor Dr. Vogel in entgegenkommender Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt hatte, begrüßte zunächſt Direktor Schoenichen
die zahlreich erſchienenen Teilnehmer, unter denen auch
zahl=
reiche heſſiſche Naturfreunde vertreten waren. In dem
einleiten=
den Vortrag behandelte ſodann Dr. Braun=Blanquet=
Montpellier, ein ſehr vielſeitiger, kenntnisreicher Deutſchſchweizer
Botaniker, für den leider weder die Schweiz noch das große
Deutſchland eine Hochſchulſtelle übrig hat, die Florenelemente
des Mittelrheingebietes. In feſſelnder Weiſe berichtete er über
die mediterranen, ſarmatiſchen und atlantiſchen Florenelemente,
die in dem klimatiſch ſo begünſtigten Bergſträßer und Mainzer
Sandgebiet Zufluchtsſtätten gefunden haben und der
Pflanzen=
welt dieſer Gegenden einen ganz eigenen Charakter verleihen.
Leider werden verſchiedene dieſer Pflanzen, die zu den
inter=
eſſanteſten und ſchönſten Zierden unſerer heimatlichen Fluren
und Wälder zählen, in immer ſteigendem Maße geſchäftsmäßig
ausgebeutet. Die große Anemone, verſchiedene Orchideen
und andere ſchönblumige Pflanzen kommen in ſolchen Mengen
auf den Darmſtädter Wochenmarkt, daß ſie in abſehbarer Zeit
vollkommen ausgerottet ſein werden, wenn ſich nicht die
zuſtän=
digen Behörden des Schutzes dieſer Pflanzen annehmen. Für
das Bergſträßer Gebiet beſtehen zurzeit noch gar keine, für Mainz
nur unvollkommene Schutzmaßnahmen. Dr. Spilger=
Darm=
ſtadt ſchilderte darauf die Pflanzenwelt des Bergſträßer
Sand=
gebietes, wie ſie ſich auf freien Sandflächen und im Kiefernwald
vorfindet. Die entſprechenden Pflanzengeſellſchaften zeigen auf
kalkhaltigem Sand eine weſentlich andere Zuſammenſetzung als
auf kalkfreiem Sand. Seine Ausführungen wurden durch
pracht=
volle Lichtbilder erläutert, die von Lehrer Kallenbach=
Darm=
ſtadt in bewährter Meiſterſchaft aufgenommen waren. Die
Zier=
den der Mainzer Pflanzenwelt wurden ſodann von Dr.
Mann=
heimer=Mainz in reizvollen Naturaufnahmen demonſtriert,
Zum Schluſſe zeigte Lehrer Kallenbach=Darmſtadt, daß ſich auch
unter den Pilzen unſerer heimiſchen Wälder zahlreiche
ſüdlän=
diſche Arten vorfinden, unter denen beſonders der von ihm in
Deutſchland zuerſt entdeckte leuchtende Oelbaumpilz zu
nennen iſt, ein Pilz, deſſen geſamte Lamellenſchicht ein
phospho=
reſzierendes Licht ausſtrahlt.
Der Pfingſtdienstag war der Pflanzenwelt der
Bicken=
bacher Tanne gewidmet. Unter Führung von Dr.
Spil=
ger wurden die intereſſanteſten Stellen beſichtigt. Die Geologen
der heſiſchen Landesanſtalt, Direktor Dr. Schottler und Dr.
Diehl, erläuterten dabei den Aufbau des Bodens und die
Be=
ziehungen des Bodens zur Pflanzenwelt. Dr. Braun=
Blan=
quet zeigte an einigen Beiſpielen die Methodik der
wiſſenſchaft=
lichen Vegetationsaufnahmen. Am Mittwoch findet eine
Exkur=
ſion in den Mainzer Sand und auf den Gau=
Alges=
heimer Berg ſtatt, die von Dr. Mannheimer geleitet
wird.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Profeſſor Enneccarus in Marburg
geſtor=
ben. Im Alter von 85 Jahren ſtarb hier nach etwa vierwöchigem
Krankenlager der Profeſſor der Rechte, Geheimer Juſtizrat Dr.
jur. Ludwig Enneccarus. Länger als 50 Jahre gehörte der
Ge=
lehrte, deſſen Lehrfach römiſches und bürgerliches Recht war und
der auch durch ſeine Mitarbeit am Bürgerlichen Geſetzbuch
wei=
teren Kreiſen bekannt geworden war, dem Lehrkörper der hieſigen
Univerſität an. In Neuſtadt in Hannover ſtand ſeine Wiege,
und in Göttingen wurde ihm im Jahre 1868 der Doktortitel
ver=
liehen. Dort wirkte er auch mehrere Jahre als Privatdozent und
außerordentlicher Proſeſſor, bis er 1873 einem Nufe nach
Mar=
burg folgte, wo er 1882/83 das Rektorat bekleidete. Außer ſeiner
bekannten rein wiſſenſchaftlichen Tätigkeit entfaltete er auch als
Mitglied der Nationalliberalen Partei eine eifrige politiſche
Wirk=
ſamkeit. Von 1892 bis 1896 war er Mitglied des preußiſchen
Abgeordnetenhauſes. Hierbei gehörte er von 1887 bis 1890 und
1893 bis 1898 als Vertreter des Wahlkreiſes Kaſſel dem Deutſchen
Reichstage an. Ebenſo war er auch Mitglied des
Provinzial=
landtages und des Provinzialausſchuſſes für Heſſen=Naſſau.
— Ein Erfolg Bruno Walters in Paris. Im
Rahmen des von Prof. Bruno Walter=Berlin geleiteten
Konzert=
zyklus ging vorgeſtern im Theatre des Champs Elyſées zum
erſten Male „Cosi kan tutte” mit bedeutendem Erfolg in Szene.
Die Hauptrollen waren mit durchweg guten Kräften der Pariſer
Oper und der Komiſchen Oper, der Mailänder Seala, der Newo
Yorker Metropolitan Oper und des Londoner Coventgarden=
Theaters beſetzt. Profeſſor Walter dirigierte wieder perſönlich
und feuerte das Orcheſter des Pariſer Konſervatoriums zu
beach=
tenswerten künſtleriſchen Leiſtungen an. Die weit über dem
Durchſchnitt ſtehende Aufführung fand denn auch eine ſehr
herz=
liche Aufnahme beim Publikum, unter dem man
Unterrichts=
miniſter Herriot bemerkte.
Seite 4
Sonntag den 3 Juni 1928
Nummer
Männlich
Tücht. Vetreter kön.
10 Mk. täglich und
mehr verdien. Näh.
b. Schönberger,
Forſtmeiſterſtr. 2, II.
B. 10—12 Uhr. (*14871
Jün gerer Dipl.=Ing
oder
Regierungs=
baumeiſter
f.
Straßenbanunter=
nehm n geſucht.
An=
geb. mit Lebenslauf
möglchſt Lichtbild u.
Angabe d. Anſprüche,
erbeten u. P 107 an
die Geſchſt. *146698
Jünzere tüchtige
redegtw. Herren
können ſofort Geld
verdienen drch.
ange=
nehme Reiſe ätigkeit
Vorzuſtellen v. 10—
Kamiv, Gaſthaus Stadt
Nürnberg, Obergaſſe 38.
(*14758sg
Ja. Schneidergeſ
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Seite 5
Darmſtadt, 3. Juni.
Eortverein Darmſiadt 98 — V.f. B. Aachen.
ſer Sportverein Darmſtadt 1898 empfängt heute nachmittag
13.f. B. Aachen in einem Freundſchaftsſpiel im Handball.
Seſtdeutſche Mannſchaft iſt eine der ſpielſtärkſten in Deutſch=
Sund iſt Meiſter ihres Verbandsgebietes. Schon geſtern
ſpielte die Aachener Elf gegen die 98er, wobei Darmſtadt,
Hli ſelten guter Form war, verdient mit 10:6 Toren ſiegte.
—ie Darmſtädter im heutigen Spiel den Sieg wiederholen
n. bleibt abzuwarten, da das Können der Weſtdeutſchen faſt
er Einheimiſchen ebenbürtig zu ſein ſcheint. Spielbeginn
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 22. Mai der Lehrer an der
„chule zu Offenbach a. M. Wilhelm Stier auf ſein Nachſuchen
. geſchwächter Geſundheit vom 1. Januar 1928 on.
Ernannt wurde der Vorſteher des Finanzamts Höchſt i. O.
es ramtmann Kirchhoff zum Regierungsrat.
Heſſiſches Landestheater. Heute Kreneks „Jonny ſpielt
3. Wiederholung. Der ungewöhnliche Erfolg des Werkes
ver=
die Generaldirektion, nach Möglichkeit noch einige
Aufführun=
au tzuſetzen. Heute Beginn 19,30 Uhr.
Farieté” von Heinrich Manu, „Das Veilchen” von Molnar, „
Sa=
c Naske” von Czinner werden im Rahmen, des Einakter=Abends
:3ter Samstag, den 9. Juni, zum erſten Male gegeben.
illöckers klaſſiſche Operette „Der Bettelſtudent” wird von
ſogr Maria Rabenalt inſzeniert. Die muſikaliſche Leitung be=
„io Berthold Sander.
Die Konfirmandenaufnahmen in der Johannesgemeinde
ee ezirk) finden nicht zu den ſonſt üblichen Terminen ſtatt, ſondern
ſis gs ausgedehnterer Form, um eine gründlichere Beſprechung mit
u ltern und den Kindern zu ermöglichen. Es werden erwartet im
a3 zuus, Kahlertſtraße 24, Montag, den 4. Juni, 5—7 Uhr, die
. Buchſtabe A—N, Dienstag, den 5. Juni 5—7 Uhr, die Buben
g abe D—3, Donnerstag, den 7. Juni, 5—7 Uhr, die Mädchen
Buch=
uNr A—N. Freitag, den 8. Juni, die Mädchen Buchſtabe D.—Z.
Hauptgottesdienſt der Johannesgemeinde in der Johanneskirche
u ſe1 tags 10 Uhr. Pfarrer Goethe.
Guſtav=Adolf=Frauen=Verein. Wir machen die Abnehmer von
unſerer auch dieſes Jahr wieder ſtattfindenden Verloſung darauf
Erkſam, daß dieſe Woche am Donnerstag, 6. Juni, die
Snliſte der diesjährigen Verloſung im „Tagblatt” bekannt gemacht
Die Gewinn können Freitag und Samstag, vormittags von 10
Eu Uhr, und nachmittags von 3—7½ Uhr im Gememndehaus,
Fraße 17, abgeholt werden.
Muſikverein. Das am Mittwoch, den 6. Juni, vom Heſſiſchen
stheater und dem Muſikverein gemeinſam veranſtaltete Konzert
en Muſikvereinsmitgliedern gegenüber als viertes ordentliches
Krt des Muſikvereins. Die inaktiven Mitglieder haben zu der am
ni ſtattfindenden Hauptprobe und zum Konzert gegen Vorzeigen
r ihren Häuden befindlichen Karten Zutritt. Zur Aufführung
n „Tod und Verklärung” von Rihard Strauß und „König David”
Sonegger. Anfang von Hauptprobe und Konzert 8 Uhr abends.
It=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
er Vereinsabend Donnersrag abend 8½ Uhr. Vortrag mit Licht=
Soorführung von Herrn Profeſſor Adolf Beyer über „Heſſiſche
S aus der Zeit unſerer Großtäter und Väter‟. Gäſte können ein=
Iat werden und ſind vorzuſtellen.
Verein für das Deutſchtum im Ausland und Schleſier=Verein.
2rmachtoollen Kundgebung der Pfingſtwoche des V. D.A. in Gmun=
Sua das laute Bekenntnis zu der dringend notwendigen Aufgabe,
S=drohte deutſche Volkstum lebendig zu erhalten durch die deutſche
ISe. An dieſer Aufgabe will auch der Schleſier=Verein Darmſtadt
uſis und mit dem V.D.A. mitarbeiten. Ein Konzert, ausgeführt
Achis er durch ihre Leiſtungen rühmlichſt bekanuten Vereinigung
ehe=
er Militärmuſiker, geleitet von dem Schleſier Greilich, ſoll
Gewinn bringen, der ſchleſiſche Not lindern ſoll. Die alten
Mili=
iſiker ſtellen ſich frepdig und uneigennützig in den Dienſt der guten
ſie dürfen hoffen, daß zahlreicher Beſuch ihr verdienſtvolles
n lohnt. Die Schönheit des Wetters und des Ortes, des Orangerie=
13, und die der Jugend gegebene Möglichkeit eines dem Konzert
hloſſenen Tanzes bei mäßigem Eiutritt ſollten neben dem
Zweck viele veranlaſſen, dem Ruf der Schleſier zu folgen. (Siehe
g2)
Neue Tiere im Frankfurter Zoo. Im Raubtierhaus ſind eine
Bengaltigerin und ein weiblicher indiſcher Leopard eingetroffen,
ffenhaus ein ſehr ſeltener ſüdamerikan ſcher Schlaffſchwanzaffe, der
aarige Humboldt=Saki. Das jüngſte Lölven=Baby iſt von jetzt ab,
men mit ſeiner Amme, einer Berner Sennenhündin, im
Rund=
usgeſtellt.
Orangeriegarten. Das Stadt=Orcheſter unter Leitung ſeines
lmeiſters W. Schlupp gibt am Sonntag, den 3. Juni, abends
im Orangeriegarten ſein 7. populäres Konzert. Auf Wunſch iſt
ronzert als zweiter Operettenabend gedacht und enthält Werke aus
ſekannteſten Operetten, ohne auf Piecen des 1. Operettenabends
zugreifen.
ſampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach New
k ab Bremen=Bremerhaven: D. Georg Waſhington 6. 6. D. Stutt=
7. 6. D. Berlin 9. 6. D. York 10. 6. Nach New York ab
Sout=
ton 2 Georg Waſhington 7. 6. D. Stuttgart 8. 6. Nach Canada
ax) New York ab Bremen=Bremerhaben D. Sehdlitz 5. 6. D.
ruhe A. 6. D. York 12. 7. Nach Havanna=Galveſton,
eiſe über Halifax ab Bremen=Bremerhaven D. Sehdlitz 5. 6. Nach
ada 2. Crefeld ab Bremen 4. 6. Nach Philadelphia=
Bal=
ore=Norfolk D. Turpin ab Bremen 8. 6. Nach
Nord=
rika=Weſtküſte D. Juſtin ab Bremen 9 6. D. Lippe ab
durg B. 6., ab Bremen 30. 6. Nach dem La Plata ab Bremen
erhaben (Paſſagiereinſchiffung) D. Werra 2. 6. D. Weſer B. 6.
ierra Morena 7. 7. Nach Nordbraſilien D. Friederun ab
en 9. 7. Nach Mittelbraſilien D. Hameln ab Hamburg
ab Bremen 2. 6. Nach Cuba=New Orleans D. Raimund ab
zurg 12. 6., ab Bremen 14. 6. Nach Oſtaſien D. Main ab
Zurg 6. 6. M. S. Fulda ab Bremen 9. 6., ab Hamburg 13. 6. D.
ab Bremen 16. 6. ab Hamburg 20. 6. Nach Auſtralien D.
T ab Bremen 2. 6. D. Lahn ab Bremen 2. 7. Nach Süd=Ame=
Weſtküſte durch den Panamakanal D. Targis ab Bremen 2 6.
die Magellan=Straße. D. Berenger ab Hamburg 30 6. Nach
lüſte, Zentral=Amerika und Mexiko D. Minden ab
ten 18 6., ab Hamburg 23 6. Fruchtf ahrt Canar.
In=
nach Bremen=Hamburg: ab Bremen D. Arucas 9. 6.
Trutcha ab Bremen B. 6. D. Aruegs ab Bremen 7. 7. Nach der
ante ab Bremen: Abfahrten alle 3 bis 10 Tage. Nach Finn=
2 ab Bremen: 14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach
al ab Bremen Abfahrten alle 10 Tage. Nach Leningrad ab
Ten: Afahrten alle 8 bis 14 Tage. Nach England ab Bremen:
b. 4 Abfahrten in der Woche. Nach Afrika (V.Afr.) D. Irmgard
anburg 20. 6. D. Winfried ab Komburg 22. 6. ab Bremen 24. 6.
eIlſchaftsreiſen: Skaxdiſlchien=Oſtſefahrten D. Lützow ab
nerhaven B. 6. und 3. 8. Polarfahrt D. Berlin ab Bremerhaven,
Nordkapfahrten D. Sierra Cordoba ab Bremerhaben 14. 7. und
Nordkapfahrt D. Sierra Ventana ab Bremerhaven 24. I.
m 6
Der 1. F. C. Nürnberg in Darmſiadt.
Tragen und Beſitz von Waffen.
Ein bedeutendes ſportliches Ereignis wird heute in Darmſtadts
Mauern ſtattfinden, ein Vorrundenſpiel um die Deutſche
Waſſerball=
meiſterſchaft. Diesmal ſind es nicht die Handballer des Sportvereins,
die ſchon oft auswärtige Mannſchaften zu Meiſterſchaftsſpielen in
Darm=
ſtadt empfingen, ſondern die Waſſerballſpieler des Darmſtädter
Schwimnklubs Jung=Deutſchland, die ihr erſtes Spiel um die Deutſche
Meiſterſchaft liefern werden. Kein Geringerer als der 1. F.C.
Nürn=
berg wird heute vormittag um 11½ Uhr im Woog mit ſeiner bekannten
Waſſerballmannſchaft Gegner der Darmſtädter ſein. Daß die Bayern
nicht nur auf dem Gebiete des Raſenſports hervorragende Könner ſind,
ſondern auch im Waſſer zu kämpfen verſtehen, haben die Nürnberger
Waſſerballer ſchon oft durch ausgezeichnete Ergebniſſe gegen gute
Mann=
ſchaften beiuieſen. Jedoch iſt nach dem letzten glänzenden Ergebnis der
Darmſtädter gegen Barmen nicht daran zu zweifeln, daß ſie ihre
Vater=
ſtadt würdig vertreten werden. Ein Beſuch des Spieles, das auf der
neu hergerichteten herrlichen Schwimmbahn ſtattfindet, dürſte daher
der Darmſtädter Bevölkerung nur zu empfehlen ſein.
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J. RüHL, Saalbaustr. 24
Ferienſonderzüge nach Schleſien.
Vom Schleſierverein e. V. Darmſtadt wird uns geſchrieben:
Nach der amtlichen Ueberſicht verkehren wiederum zwei
Sonder=
züge nach Schleſien, und zwar am 6. Juli 1928 Frankfurt a. M.
Hbf.—Breslau-Beuthen (Oberſchleſien) Hbf. und am 1. Aug.
1928 Saarbrücken—Mainz—Frankfurt a. M. Hbf.—
Beuthen (Oberſchl.) Hbf.
Für dieſe Züge gelten folgende Abfahrtzeiten:
Frankfurt (Main) Hbf. . .. Abf. 22.09
Offenbach (Main) Hbf. ...
22.24
Hanau Hbf. ........"
„ 22.42
( Fulda . .........
0.13
Bebra ..... . ..."
1.44
Ank. 6.537)
Abf. 7.50
Ank. 10.30
Ank. 12.45*
Abf. 13.43
.. . L-Ank. 15.40
„ 16.49
„ 18.20
„ 19.44
20.11
Leipzig
....
Dresden=Neuſtadt . ..
Görlitz
Liegnitz
Breslau Hbf... .....
Oppeln
... .
Gleiwitz
Beuthen (Oberſchl) Hbf. ..
*) Erfriſchungsaufenthalt.
Eine Fahrkarte 3. Klaſſe für Hin= und Rückfahrt mit einer
Geltungsdauer von 2 Monaten vom Abfahrtstage an gerechnet, koſtet
von Frankfurt a. M. nach Leipzig Mk. 26.—, Dresden Mk. 34.—, Görlitz
40.90, Hirſchberg 45.90, Lie nitz 46.10, Breslau 50.50, Oppeln 56.50,
Beuthen (Oberſchl.), Gleiwitz, Hindenburg (Oberſchl.) M. 61.30. Auf
der Rückfahrt berechtigt die Karte zur Benutzung von fahrplanmäßigen
zuſchlagsfreien Zügen. Bei Benutzung von zuſchlagpflichtigen Zügen
(D=Züge) iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu zahlen.
Fahrtunterbrechung iſt auf der Hinfahrt im Sonderzug
aus=
geſchloſſen; dagegen auf der Rückfahrt dreimalige
Fahrtunter=
brechung geſtattet.
Der Schleſierverein e. V., Darmſtadt, Geſchäftsſtelle Necharſtr. 10, iſt
bereit, für hieſige Intereſſenten (auch Nichtſchleſier) die Fahrkarten und
Platzkarten zu beſchaffen. Näheres iſt dort an allen Werktagen — außer
Samstag — nachmittags zwiſchen 3—4 Uhr zu erfahren.
Beſtellungen müſſen bis ſpäteſtens 15. Juni (für 6. 7. B) bziv.
11. Juli (für 1. 8. B8) vorliegen.
— Städtifche Akademie für Tonkunſt. Da die Hauptprobe und das
Konzert des Muſikvereins wit den drei Vortragsabenden der
Kammer=
ſängerin Frau Profeſſor Anna Bahr=Mildenburg am 4., 5.
und 6. d. M. zuſammentreffen, hat ſich die Direktion der Akademie im
Cinverſtändnis mit Frau Profeſſor BahrMildenburg entſchloſſen, die
für kommenden Montag. Dienstag und Mittwoch angeſagten Vorträge
auf den Herbſt zu verſchieben. Der für die bereits gelöſten Karten
ent=
richtete Betrag wird im Sekretariat der Städtiſchen Akademie,
Eliſa=
bethenſtraße 36, zurückgezahlt.
— Platanenhain. Wie aus der geſtrigen Ausgabe erſichtlich, findet
das übliche Sonntagsmorgen=Promenadenhonzert im Herrngarten auf
dem Platanenhain ſtatt und wird, wie üblich, vom geſamten Stadt=
Orcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp ausgeführt.
L.Nch. 5396
O
8 rleckenMasseh
brennt nicht- hintetläßt keine Rändeh
45
SO985
— Orpheum: Sommerbühne Harprecht. Der Beginn der heutigen
Sonntagsvorſtellung von W. S. Maughams reizender Konödie „
Fin=
den Sie, daß Conſtance ſich richtig verhält?” iſt
pünkt=
lich abends 8 Uhr. Der Kartenverkauf iſt vormittags von 9—12 Uhr
im Verkehrsbüro und nachmittags ab 3 Uhr an der Kaſſe des Orpheums.
Vorbeſtellungen unter Rufnummer 389. (Siehe heutige Anzeige.)
— Reform des Zeichenunterrichts. Der Vortrag von Herrn Lehrer
Poths aus Mainz über die Reform des
Zeichenunter=
richts, der infolge Erkrankung des Vortragenden verſchoben
wer=
den mußte, findet nunmehr am Mittwoch, dem 6. d. M., um 8.15 Uhr,
im Gewerbemuſeum ſtatt. An den Vortrag ſchließt ſich eine allgemeine
Ausſprache an. Der Eintritt iſt frei.
Dmmmgmm
Uebermäßige Körperfülle geſund. Nehmen
Sie morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen 2 Toluba=
Kerne, de unſchädliche dabei wirkſame Stoffe enthalten. Sie erhalten
die echten Toluba=Kerne (30 Gramm) in den Apo heken, (1V,3693
— Der hiſtoriſche Oppenheimer Küfertanz findet am Sonntag, den
10. Juni, in Oppenheim ſtatt und deranſtaltet der Verkehrsverein eine
gemeinſame Fahrt mit Kraftomnibuſſen dahin. Der hiſtoriſche
Küfer=
tanz, der vor 600 Jahren im Feſtſpiel. Ein Küfertanz in Oppenheim
Anno 1354” in hiſtoriſchen Koſtümen auf dem mittelalterlichen
Oppen=
heimer Marktplatz aufgeführt wurde, würdigt dieſe hiſtoriſche
Begeben=
heit und können Anmeldungen auf dem Verkehrsbureau baldigſt gemacht
werden.
Von Polizei=Oberleutnant Knapp.
Noch immer ſcheinen ſich Sportſchützen — Sportvereine —, ſelbſk
führende Körperſchaften im Unklaren zu ſein über die geſetzlichen
Be=
ſtimmungen bezügl. Waffentragens und Waffenbeſitzes in den einzelnen
deutſchen Ländern.
So veröffentlicht der Reichsverband für das „Deutſche Kleinkaliber=
Scheibenſchießen” in ſeinem Verbandsorgan, Maiausgabe 1928, einen
Aufſatz „Geſetzliche Beſtimnungen über den Beſitz von Schußwaffen”.
U. a. ſind dort für den Freiſtaat Heſſen Beſtimmungen angeführt,
welche der derzeitigen Rechtslage nicht Nechnung tragen. In der
Vor=
kriegszeit und während des Krieges bis zum Jahre 1917 war das
Tra=
gen von Waffen mit Ausnahme von Jagdwaffen in Heſſen nicht
der=
boten. Die Verordnung des ſtellb. Generalkommandos des 18. A.=K.
in Frankfurt am Main v. 3. 11. 1917 verbietet das Tragen von Stoß=
Hieb= und Shußwaffen. Nach Beendigung des Krieges hat das Heſſ.
Staatsminiſterium am 17. 12. 1918 eine ähnliche Verordnung erlaſſen,
die nicht nur das Tragen, ſondern auch den Verkauf von Stoß=, Hieb=
und Schußwaffen, ſowie von Munition verbietet. Ausnahmen ſind für
Perſonen zugelaſſen, die Kraft ihres Amtes oder Berufes zur Führung
von Waffen berechtigt ſind, und für diejenigen, welche im Beſitz eines
Jagdwaffenpaſſes ſind, hinſichtlich der zur Jagdausübung dienenden
Waffen. Für alle Perſonen iſt zum Tragen von Waffen der Beſitz
eines Waffenſcheines erforderlich.
Im Zuſammenhang mit der heſſiſchen Verordnung iſt die
Reichsver=
ordnung vom 13. 1. 1919 zu beachten, nach welcher alle Schußwaffen,
ſowie Munition aller Art der Ablieferungspflicht unterworfen wurden.
Die Ausführungsbeſtimmungen des Freiſtaates Heſſen hierzu vom
25, 2. 1919 ſchließen u. a. die Scheibengewehre und Zimmerſtutzen der
Mitglieder des Deutſchen Schützenbundes von der Ablieferungspflicht
aus.
Nach einer Reichsgerichtsentſcheidung vom 4. 6. 1926 (vgl. Deutſche
Juriſtenzeitung, Heft 21, vom 1. 11. 1926, Seite 1554) fallen auch unter
die Ablieferungspflicht die K.=K.=Schußwaffen. Hiernach muß jede
Per=
ſon im Beſitz eines Waffenpaſſes ſein, welche
1. eine Stoß=, Hieb= oder Schußwaffe tragen, und
2. wer eine nach der Reichsverordnung vom 13. 1. 1919
ablieferungs=
pflichtige Waffe (K.=K.=Sportbüchſe) beſitzen will.
Der Satz „Alſo hier Befreiung von Waffenſcheinzwang für reine
Sportbüchſen, die nur zum Schießen auf Scheibenſtänden benutzt
wer=
den” in oben angeführtem Verbandsorgan entſpricht für den Freiſtaat
„Heſſen” nicht den geſetzlichen Unterlagen.
Beſonders die Kleinkaliberſportler werden hier darauf hingewieſen,
daß nach den heſſiſchen Beſtimmungen Beſitz und Trogen einer
Klein=
kaliber=Sportbüchſe von dem Beſitz eines Waffenſcheines abhängig iſt,
der von den zuſtändigen Polizeibehörden ausgeſtellt wird. Es liegt im
Intereſſe eines jeden, die angeſührten Verordnungen zu befolgen, da die
Sicherheitsbeamten jederzeit ihre Kontrollpflicht auszuüben haben.
Jagd= und Fiſcherei=Kalender
für den Monat Juni.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub E. V., Darmſtadt.
Das Verfärben des Haarwildes geht nach und nach zu Ende. Der
Bock trägt gegen Mitte des Monats ſein rotes Kleid und iſt jetzt auch
vollwvertig an Wildbret.
Die Setzzeit des Reh= und Rotwildes iſt noch im Gange, Rot= und
Damwild ſind jedoch noch im Aufbau ihres Kopfſchmuckes.
In allen Ländern — Sachſen ausgenommen — iſt die Jagd auf
den roten Bock jetzt offen. Jetzt auch beginnt ſie intereſſant zu werden,
wo die guten Böcke bereits ins Korn abwandern und heimlch werden.
Das Feberwild brütet noch, oder führt ſchon Junge. Deshalb iſt
Aufſicht über zweibeiniges und vierbeiniges Raubzeug im Redier in
dieſer Zeit beſonders notwendig.
Namentlich Hunde, die in der ſchönen Jahreszeit beſonders gerne
von Spaziergängern mitgenommen werden, ſtiften jetzt den
aller=
größten Schaden. Jeder Hundebeſitzer muß deshalb ſein Tier unbedingt
gerade um dieſe Jahreszeit in Feld und Wald an der Leine halten,
wenn er ſich nicht in gröbſter Weiſe gegen alle Geſetze des Tierſchutzes
und die Natur verſündigen will.
Für den Jäger erwächſt die Pflicht, ſeinem Wilde gerade in
die=
ſem Monat die allergrößte Sorge angedeihen zu laſſen, damit eß über
das zarteſte Alter hinwegkommt.
Wildtauben, die in Heſſen keine Schonzeit genießen, wird der
an=
ſtändige Jäger eben, da ſie mit der Aufzucht der Jungen beſchäftigt ſind,
unbedingt ſchonen.
Es bedeutet eine Lücke im Jagdgeſetz, daß geſetzlich hierfür nicht
geſorgt iſt.
Beſondere Aufmerkſamkeit iſt auch den in den Beſtänden
umher=
bummelnden Blumen= und Schwämmeſuchern zu widmen.
Für die Fiſchweid iſt jetzt eine beſonders gute Zelt. Aeſche,
Bach=
forelle, Regenbogenforelle und Bachſaibling haben die beſte Fangzeit,
Barſch, Schied und Aitel ebenfalls, während Karpfen, Barbe und Blei
laichen. Der Huchen kann mit der Fliege gefangen werden. Beim
Krebsfang ſei man vorſichtig wegen der Junge tragenden Weibchen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, den 6. d. M.,
Pflicht=
verſammlung bei Sitte. Die Kameradinnen werden gebeten, recht
zahl=
reich zu erſcheinen. Gäſte herzlich willkommen.
—Konzert und Tanzabend. Im Hotel Prinz Heinrich,
Bleichſtraße, findet heute Sonntag Konzert und Tanzabend im Garten
ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
— Wiener Kronenbräu==Keller. Am 1. Juni wurde
vorgenanntes Lokal offiziell eröffnet und durch ein vom geſamten Stadt=
Orcheſter veranſtaltetes Konzert eingeweiht. Wie immer, verſtand es
Herr Kapellmeiſter Willy Schlupp, die Beſucher zu feſſeln. Schier
end=
loſer Beifall erſcholl nach jedem Muſikſtück und das Orcheſter quittierte
denſelben mit reichlichen Zugaben. Sonntag, den 3. Juni, finden
nach=
mittags und abends Unterhaltungskonzerte ſtatt; dieſelben werden von
einem Künſtlerenſemble des Stad==Orcheſters ausgeführt und bieten ein
ſehr reichhaltiges Programm.
Tageskalender für Sonntag, den 3. Juni 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
22 Uhr, B 2: „Jonny ſpielt auf.” — Kleines Haus: Geſchloſſen. —
Orpheum abends 20 Uhr, Sommer=Bühne Harprecht: „Finden
Sie, daß Conſtanze ſich richtig verhält.” — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Waldſchlößchen, Weinhaus Maxim,
Neues Schießhaus, Wiener Kronenbräukeller, Darmſtädter Hof,
Reichs=
krone, Rummelbräu, Reſtauration Dintelmann, Zur Kanone, Zur
Waldkolonie, Orangeriegarten, Hotel Prinz Heinrich, Reichshof, Kaffee
Jöſt. — Platanenhain, vorm. 11 Uhr: Promenadenkonzert. —
Darmſtädter Radſportklub, abends 19 Uhr, im
Fürſten=
ſaal: Frühlingsfeſt. — Kath. Kirchenchor „Cäeilia” nachm.
15 Uhr, in der Feſthalle: Fahnenweihe. Kinovorſtellungen:
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenztheater.
Vorteilhafteste Bezugsquelle für
SaulNtUTS
ADleTNeT
Georg Scherer d Ud. G. m. b. H., Bingen a. Rh. 3, Keltereibetrieb Langen hei Frankfurt a. M.
GEGR. 1833
Seite 6
Sonntag, den 3. Juni 1928
Nummer 44
Perbandstag der Hefſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafte
Starker Beſuch der Tagung. — Die Lage der Landwirtſchaft. — Die Tätigkeit der landwirtſchaftlichen Genoſſenſcha
und ihr Nugzen füir die Londwirte.
Der 64. Verbandstag der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften fand geſtern vormittag in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt.
Die Tagung war ſo ſtark beſucht, daß der große Saal und die Galevien
überfüllt waren. Der Vorſtand hatte mit den Ehrengäſten auf der
Bühne Platz genommen. Der Vorſitzende Prof. Dr. Biedenkopf
begrüßte die Verſammlung mit folgender Anſprache:
In Vertretung des Herrn Verbandspräſidenten, der durch die
D. 8.G.=Ausſtellung verhindert iſt, heute ſeines Amtes zu walten,
er=
öffne ich den 84. Verbandstag der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften. Ich begrüße Sie alle aufs herzlichſte zu dieſer Tagung, an der
Sie Nechenſchaft erhalten über die Arbeit des letzten Jahres, und die
Ihnen neue Gedanken, für Ihre Arbeit im Kreiſe Ihrer Genoſſenſchaft
übermitteln ſoll. Beſonders warm begrüßte er als Ehrengäſte den
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell, ferner Präſident Uebel,
den Vertreter des Miniſters der Finanzen, Miniſterialrat Dr. Schrod,
Reichsbankdirektor Müller, Geheimrat Hohenegg vom Reichsverband der
deutſchen landw. Genoſſenſchaften, von der Preußiſchen
Zentralgenoſſen=
ſchaftskaſſe Geh. Nat Pilger, von der Preuß. Zentralgenoſſenſchaftskaſſe
Frankfurt a. M. Direktor Schotte, von der Landwirtſchaftskammer
Direk=
tor Dr. Hamann, vom Verband der Erwerbs= und
Wirtſchaftsgenoſſen=
ſchaft Darmſtadt Direktor Weiler, vom Verband der naſſ. landw.
Ge=
noſſenſchaften Präſident Henkel, als Vertreter der Kaufſtelle der landw.
Genoſſenſchaften Stuttgart Direktor Mager, von der Zentraltaſſe
Stut=
gart Direktor Greiner, Frhr. von Löw von der landw.
Berufsgenoſſen=
ſchaft ſowie die Vertreter der Landesgenoſſenſchaftsbank, der Landw.
Zentralgenoſſenſchaft, der Landw. Aemter und der Düngerinduſtrien.
In ſeiner weitenen Anſprache führte er ſodann u. a. aus: In der
Hoffnung auf eine Wendung in der troſtloſem Lage der Landwirtſchaft
begrüßten wir alle das Jahr 198. Die Wettermacher hatten ein
Auf=
hören der Sonnenfleckentätigkeit vorausgeſagt und dann die Hoffnung
auf eine normale Geſtaltung des Betriebsmittels Wetter in uns geweckt,
wovon vor allem das Ausmaß unſerer Arbeit und der Rückerſatz der
aufgewendeten Kapitalien abhängt. In weiten Teilen unſeres
Heſſen=
kandes iſt dieſe Hoffnung bereits betrogen. An der Bergſtraße hat der
29. April ſchwerſten Schaden bewirkt; ſeine Hagelwetter tvafen aber auch
Striche des vordenen Odenwaldes und Rheinheſſens. Schlimmer noch
trieben es die Eisheiligen im Mai, die den Obſtſegen vernichteten
und in Rheinheſſen die Hoffnung auf eine Weinernte. Ein Jahr
härteſter Arbeit vor ſich zu haben, ein Jahr arbeiten in der Gewißheit,
alle dieſe Arbeit ohne Entgelt durch eine Ernte leiſten zu müſſen, das
iſt eine ſeeliſche Belaſtung, die kaum tragbar erſcheint. Ich möchte wohl
ſagen, das iſt die Tragik im landwirtſchaftlichen Beruf, den Erfolg
ſeiner unermüdlichen Arbeit ſo ungeſichert zu wiſſen. So erklärt ſich
auch die beſonders tiefe Abneigung des Landwirts gegen den heutigen
Stand der Erwerbsloſen. Sie ſäen nicht, ſie ernten nicht und Vater
Staat ernährt ſie doch. Wir verſtehen ſo den wachſenden Appell der
Landwirtſchaft an die Regierungshilfe. Trägt der Landwirt ſeinerſeits
das ungewiſſe Schickſal ſeiner Arbeit auf techniſchem Gebiet, ſo will er
wenigſtens andererſeits geſchützt ſein gegen die Vernichtung des Erfolgs
ſeiner Arbeit auf wirtſchaftlichem Gebiete. Er verlangt einen
geſetz=
geberiſchen Schutz zur Sicherung ſolcher Preiſe ſeiner Erzeugniſſe, die
ihm einem Arbeitslohn gewähven.
Die Reichsregierung hat die Notlage der deutſchem Landwirtſchaft
anerkannt und in dieſer Erkenntnis der außerordentlichen Bedeutung
der Landwirtſchaſt für den innenen Markt ein Notprogramm
ge=
ſchaffen, das berufem ſein ſoll, offenbare Schäden abzuſtellen, beſonders
auf dem Gebiete des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Die
größ=
ten Klagen der Landwirte konzentrierten ſich immer in der
Unverkäuf=
lichkeit ihrer Erzeugniſſe, in der Abſatzkriſe der
Agrarpro=
dukte. Wir müſſem uns jedoch deſſen bewußt bleiben, daß ſich dieſe
Staatshilfe nur zu unſerem Vorteil auswirken kann, wenn ſie
Hand in Hand geht mit der Selbſthilfe der Landwirtſchaft zur
Ueberwindung der Abſatzkriſe. Ich freue mich immer über die ſtetig
wachſende Vervollkommmung unſerer landwirtſchaftlichen Betriebe, in
techniſcher Beziehung. Aber mit nachhaltigem wirtſchaftlichem
Erfolg kann die Landwirtſchaft ſchließlich doch nur betrieben werden,
wenn auch der kaufmänniſchen Seite ſeitens der Landwirte die
gebührende Beachtung geſchenkt wird. Allein eine rentable
Abſatzmöglichkeit und Abſatzverwertung, ſind die
Vorausſetzungen für eine weitere Steigerung der
Erzeugung. Dieſer Einſtellung iſt bisher in landwirtſchaftlichem
Kreiſen viel zu wenig Beachtung geſchenkt worden, ebenſowenig der
Tat=
ſache, daß mit Kriegsende ein Wandel in den Anſprüchen der
konſumie=
venden Bevölkerumg eingetreten iſt, daß an Stelle des
Maſſenver=
zehrs der Qualitätsverzehr getreten iſt. Der Qualitätzware
in ſorgfältiger Sortierung, einheitlicher Verpackung und geſchmachvoller
Aufmachung gehört der Markt. Wir Genoſſenſchafter haben am
heu=
tigen Tage nur einen Waunſch, daß der 84. Verbamdstag am 2. Juni
hiſtoriſche Bedeutung in Jahven gewinnen möge, daß er einen
Wende=
punkt in unſerer genoſſenſchaftlichen Arbeit darſtellen möge. Nachdem
wir in jahrzehntelanger Arbeit unſeren Verhältniſſen angepaßte
Kredit=
organiſationen geſchaffen, maßgebenden Einfluß auf die Beſchaffung
landwirtſchaftlicher Rohſtoffe gewonnen haben, nehmen wir gurch den
Abſatz unſerer Erzeugniſſe in eigene Hand, um Einfluß auf die
Preis=
geſtaltung unſerer Waren zu erlangen.
Miniſter Korell begrüßte die Verſammlung im Namen der
Regie=
rung und des Kreisamtes und betonte, daß er die Bewegungen des
Ver=
bandes mit Intereſſe verfolgt habe. Beſondere Freude empfinde er, daß
19 Milchabſatzgenoſſenſchaften und einige
Gemüſeverwertungsgenoſſen=
ſchaften dem Verbande beigetreten ſeien. Er werde ſeinen Einfluß beim
Reich geltend machen, daß die Landwirtſchaft unterſtützt und gefördert
werde. Schon die jüngſte Unwetterkataſtrophe habe der Regierumg
ein=
dringlich die Notwendigkeit zur Hilfe vor Augen geführt. Die
Selbſt=
hilfe müſſe aber ſich der Staatshilfe anſchließen. Man müſſe ſich an die
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften anſchließen. Alle bebanntem Aufgaben
der Landwirtſchaft müßten noch mehr erfüllt werden. In dieſem
Zu=
ſammenhang müſſe er ſagen, daß auch der Handel beim Einkauf noch
wirtſchaftlicher ſich betätigen könne. Jeder dürfe das wirtſchaftliche
Hilfs=
mittel anwenden, das zur Geſundung nötig ſei. Wenn jeder einzelne mit
dem Staat zuſammen das Beſtreben habe, hochzukommen, wenn jeder
hilft, dann werde auch die Hilfe Gottes nicht ausbleiben.
Geheimrat Hohenegg, vom Reichsverband der deutſchen landw.
Genoſſenſchaften dankte für die Einladung, der er gern in die
Geburts=
ſtadt des Reichsverbands gefolgt ſei. Zugleich überbrachte er die
Ein=
ladung zum Deutſchen Genoſſenſchaftstag im München vom 19.—21. Juni.
Dem heſſiſchen Verband ſprach er ganz beſonderem Dank und
Anerken=
nung für ſeine Arbeit aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß er mit
Hilfe Aller weiter gedeihe zum Wohle der Landwirtſchaft und des
deut=
ſchen Volkes.
Geh. Rat Pilger von der Preußenkaſſe verſprach auch weiter im
Nahmem des Möglichen zu helfen, wenn auch leider die Not nicht ganz
und auf einmal gelindert werden könne.
Direktor Weyler wünſcht im Namen des Verbands der Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften und der Schultze=Delitzſchen
Genoſſen=
ſchaftem der Tagung beſten Erfolg.
Direktor Henkel vom Naſſauer Verband wünſcht ebenfalls der
Tagung einen guten Verlauf und betonte die Notwendigkeit, Angebot
und Nachfrage ländlicher Erzeugniſſe in eine Hand zu vereinigen.
Hierauf erſtattet Verbandsdirektor Berg den
Jahresbericht für 1927
Er führt u. a. aus, daß die Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit im
abgelaufe=
nen Jahre eine nickt unweſentliche Erſtarbung erfahren hat, jedoch darf
der Wezt dieſer Beſſerung nicht überſchätzt werden. Es iſt keinerlei
Ge=
währ dafür gegeben, daß nicht Rüchſchläge eintreten und im übrigen
müſſen die Auswirkungen des Dawesabkommens abgewartet werden.
Es muß alles vermieden werden, um eine Störung der ruhigen
Entwick=
lung zu vermeiden. Vor allem ſollten die Gerüchte von einer Inflation
endlich verſtummen. Die Lage der Landwirtſchaft wird durch die
man=
gelnde Rentablität gekennzeichnet. Man verſucht dieſe Krankheit mit
dem Mittel der Kredite (Umſchuldungsaktion) zu beſeitigen. Solange
aber die Unrentabilität anhält, können Kredite nichts nützen. Die von
den heſſiſchen Genoſſenſchaften insgeſamt hinausgegebenem Kredite
be=
laufen ſich auf uund 70 Millionen. Zu berüchſichtigem iſt, daß die
Gegen=
werte zu einem erheblichen Teil in den bei den Landwirten noch
lagern=
den Vorräten an Wein, Viehbeſtänden uſw. vorhanden ſind. Genaue
ſtatiſtiſche Unterlagen über die Verteilung der Gelder liegen nicht vor,
jedoch wird man nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die genannte
Schuldenlaſt zum weitaus größten Teil auf den Schultern der
Landwirt=
ſchaft ruht. Es iſt Pflicht aller Faktoven, die mithelfen können, Hand
anzulegen, daß der Landwirtſchaft und damit der Wirtſchaft überhaupt
die notwendigſten Exiſtenzbedingungen geſichert werden. Der wichtigſte,
wenm auch nicht allein ausreichende Faktor iſt und bleibt die Selbſthilfe.
Den Genoſſenſchaften kommt die beſonders wichtige Aufgabe zu, an der
Erziehung unſeres Volkes zur wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit und
Selbſt=
verantwortlichkeit mitzuarbeiten. Die Betätigung der Selbſthilfe ſetzt
eine ſtarke einheitliche Arbeitsorganiſation vovaus. Die Beſtrebungen
zur Vereinheitlichung des Genoſſenſchaftsweſens ſind deshalb durchaus
zu begrüßen. Die Dunhführung der geblanten Nationaliſierung wird
jedoch im weſentlichen von der Stellungnahme des Raiffe ſenverbandes
zur Frage der Sonierung ihrer Zemtrale abhängen. Eine wertvolle
Zuſammenarbeit der landwirtſchaftlichen Organiſationen wird in dem auf
unſere Anregungen geſchaffenen Freien Ausſchuß, in welchem
ſo=
wohl die Landwirtſchaftskammer als auch die wirtſchaftspolitiſchen
Orag=
niſationen und die Genoſſenſchaften vertreten ſind, geleiſtet. Die im
vorjährigen Jahresbericht angekündigte Abſatzorganiſation hat im Jahr
1927 bereits greifbare Geſtalt angenommen, und zwar ſind dort die
größten Fortſchritte zu verzeichnen, wo die wirtſchaftliche Notlage am
ſtärkſten ſich auswirkte, vor allem auf dem Gebiete des Obſt= und
Gemüſe=
baues, ſowie in der Milchabſatzorganiſation. Die Beſtrebungen gehen
auf eine Vereinheitlichung, Sortierung, Qualitätsverbeſſerung und
Marktreaulierung. Erſte Vorausſetzung, um dieſes Ziel zu erreichen, iſt
die geiſtige Umſtellung unſerer Landwirtſchaft, die ſo raſch als möglich
erfolgen muß. Die äußere Entwicklung des Verbandes iſt im weſentlichen
dadurch gebennzeichnet, daß die Kredit= und Warengenoſſenſchaften ſich
in ihrem Beſtande erhalten, jedoch eine nicht umweſentliche innere
Gr=
ſtarbung erfahren haben, während in den Gruppen der
Verwertungs=
genoſſenſchaſten eine ſtarke Ausdehnung verzeichnet werden kann. Es
waren am 31. Dezember dem Verbande angeſchloſſen: 443 Spar= und
Darlehnskaſſen, 380 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 65
Dreſchgenoſ=
ſenſchaften, 31 Molkereigenoſſenſchaften, 21 Milchabſatzgenoſſenſchaften,
7 Winzergenoſſenſchaften, 16. Obſt= und
Gemüſeverwertungsgenoſſen=
ſchaften, 9 Baugenoſſenſchaftem und 11 ſonſtige Genoſſenſchaften,
insge=
ſamt 1006 Genoſſenſchaften. Die Entwicklung der genoſſenſchaftlichen Geld=
und Krebitorganiſation zeigt ein ſtarkes Wachstum in 1927. Die
Ein=
lagen ſind von 32,48 Millionen am Anfang des Jahres auf 43,33 Ende
1997 geſtiegen, die Spareinlagen allein um 62,36 Prozent. Der
Kapital=
bedarf überſtieg erheblich die Summe der genoſſenſchaftlich aufgebrachten
Gelder und konnte durch die Reglkredite nur ungenügend befriedigt
wer=
den. Das Ziel kann vorr erreicht werden durch die weitere Stärbung der
genoſſenſchaftlichen Kreditorganiſation aus eigenen Mitteln und
Spau=
einlagen. Zu begrüßen iſt, daß jetzt auch in Heſſen von der höchſten
rich=
terlichen Stelle eine Entſcheidung in der Frage der Mündelgeldanlage
bei Genoſſenſchaften getroffen wurde, die dem Intereſſen derſelben
Rech=
nung trägt. Wichtig iſt ferner eine ausreichende Finanzierung, die von
einer zweckmäßigen Verteilung der genoſſenſchaftlichen Gelder abhängig
iſt. Die Onganiſation der Milchproduzentem wurde in 1927 vor allem
in Rheinheſſem fortgeſetzt. Ende des Jahres waren dort B
Abſatzgenoſ=
ſenſchaftem tätig. Auch in Starkenburg kam es zur Gründung von 26
Genoſſenſchaften zur Verwertung der Milch im Einzugsgebiet von
Darmſtadt. Bemerkenswert iſt die Einführung der Heſſiſchen
Markenbutter bzw. Heſſiſchen Markenmilch, die von der
Verſuchsanſtalt der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften als amtliche
Prüfungsſtelle durch die Landwirtſchaftskammern Darmſtadt, Kaſſel und
Waldeck veranlaßt wurden. Die Winzergenoſſenſchaftem haben in 1927
insgeſamt 1,6 Millionen Liter geerntet und verwertet. Die Obſt= und
Gemüſeberwertungsgenoſſenſchaften haben eine ſtorke Belebung ihres
Geſchäftsbetriebes erfahren und ſich unter Führung der
Landwirtſchafts=
kommer zur einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen, die den Zweck
hat, die Beſtrebungen in ein einheitliches Ganze zuſammen zu fügen und
vor allem die Frage der Sortierung, Qualitätsverbeſſerung und
Markt=
regelung in zweckmäßiger Weiſe zu löſen. Beachtenswert iſt die
Ent=
wicklumg der Gurkenverwertungsgenoſſenſchaften, die
heute mit allein 16 Genoſſenſchaften eine geſchloſſene Organiſation der
Gurbenerzeuger im Ried und linksrheiniſchen Gebiet um Worms
dar=
ſtellt. Die Tätigkeit der Baugenoſſenſchaften war gehemmt durch die
mangelhafte Finanzierung, trotzdem wurden durch Selbſthilfe beachtliche
Erfolge erzielt. Die Haupttätigkeit des Verbandes erſtreckt ſich auf die
Verwaltungsreviſion, welcher in 197 52,64 Prozent des
Geſamtbeſtan=
des der Gemoſſenſchaſten unterzogen wurden. Die ungerechte Belaſtung
der Genoſſenſchaftem durch die doppelte Umſatzſteuer iſt trotz größter
Be=
mühungen der Verbände noch nicht geändert worden. Die einzelnen
Ab=
teilungen und Außenſtellen haben in 1927 eine imtenſibe Lätigkeit
ent=
wickelt, beſondere Sorgfalt wurde der Ausbildung des
genoſſenſchaft=
lichen Nachwuchſes durch Untewichtskurſe gewidmet und die laufende
Unterrichtung der Genoſſenſchaftsrechner durch regelmäßige
Beſprechun=
gen und Bezirksverſammlungen gefördert. Zuſammenfaſſend kann mon
ſagen, daß das Jahr 1997 die Genoſſenſchaftsarbeit die Lage der
Land=
wirtſchaft erträglicher geſtalten half. Die Entwicklung gibt uns Mut
zur neuen Arbeit, die vor allem auf dem Gebiete der Abſatzorganiſation
vor ums liegt. Die Aufgabe wird gelöſt werden können, wenn ſich die
er=
fahrenen genoſſenſchaftlichen Führer dieſen neuen wichtigen Lebensfragen
nicht berſchließen und in ihrer Gemeinde den Weg bereitem für den
wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Landwirtſchaft zur Verwertung der
Erzeugniſſe. Auf die perſönlichen Kräfte kommt es im weſentlichm an,
wenn der Genoſſenſchaftsgedanke die Löſung der gegenwärtigen Kriſis
bringen ſoll. Die Arbeit muß getragen werden non dem Gedanken der
nächſten und gegenſeitigen Nachbarhilfe. In dieſem Sinne gehen wir an
die Arbeit, eingedenk des Wahlſpruchs „Einigkeit macht ſtark”.
Die Ausführungen des Verbandsdirektors wurden mit lebhaftem
Beifall aufgenommen. Herr Dr. Strub verlas nunmehr folgende.
Entſchließung:
Der 64. Verbandstag der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften hält die Frage der Ablatzorganiſation für die vordringlichſte
im Intereſſe der Landwirtſchaft ad der geſamten Volkswirtſchaft.
Dieſe Aufgabe wird nur gelöſt werden können durch einen ſtraffen
genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß der verſchiedenen Erzeugergruppen.
Hierbei ſollen die beſtehenden Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
ſo=
weit in ihnen die Intereſſen im weſentlichen organiſiert ſind, benutzt
und ausgebaut werden. Darüber hinaus werden
Sondergenoſſen=
ſchaften gebildet werden müſſen, um eine geſchloſſene Organiſation
mit Lieferpflicht zu ermöglichen, wie dies insbeſondere auf dem
Ge=
biet des Milchabſatzes ſowie der Verwertung von Obſt= und Gemüſe,
vor allem der Gurken, bereits geſchehen iſt. Das Ausmaß der
Zentrali=
ſierung dieſer örtlichen Organiſationen muß ſich grundſätzlich nach der
betreffenden Ware und deren Abſatzbedingungen richten. In Heſſen
ſind die zur Durchführung des zentraliſierten Abſatzes erforderlichen
genoſſenſchaftlichen Zentralgeſchäftsanſtalten beretks vurhanden.
Neu=
bildung gleichartiger Unternehmungen müſſen zur Vermeidung
jeg=
licher Zerſplitterung vermieden werden. Zu demſelben Zweck ſind
die bereitgeſtellten Reichsmittel zur Förderung des Abſatzes in erſter
Linie den beſtehenden Organiſationen zuzuweiſen, die durch ihre
brak=
tiſchen Erfolge bereits den Beweis geliefert haben für eine
grodzk=
tive Tätigkeit im Intereſſe der Geſamtlandwirtſchaft. Die
Reichs=
regierung wird gebeten, bei dem Abſchluß von Handelsverträgen die
Intereſſen der landwärtſchaftlichen Erzeuger nachdrücklichſt zu wahren,
um hiermit die Voreusſetzungen zur Rentabilität der
landwirtſchaft=
lichen Betriebe zu ſchaffen.
Tie Entſchliefung wurde mit einem Zuſatz, den Herr Oekonomierat
Fritſch anregte, eigsſtimmig angenommen.
Gelsgentlich der Vorlage und Beſcheidung der Rechnung und
Bi=
lanz, die der Vorſitzende vortrug, nahm dieſer Veranlaſſung, Herrn
Direktor Berg den wärmſten Dank im Namen der Verſammlung
aus=
zuſprechen für die Arbeit, die er für die Landw. Genoſſenſchaft leiſte.
Die Einnahmen und Ausgaben balaneierten mit 212 560,45 Mk., es
derblieb ein Gewinn von 68807 Mk. pro 199 Die Entlaſtung des
Verbandsdirektors und des Engeren Ausſchuſſes bezüglich der
Geſchäfts=
führung und Jahresrechnung für 1927 wurde einſtimmig erteilt.
Dann hielt Herr Profeſſor Dr. Beckmann=Bonn a. Rh. ein
hochintereſſantes Referat über:
Aufgabe der Geld= und
Warengenoſſen=
ſchaften bei der Ueberwindung der
landwirt=
ſchaftlichen Kriſis
Eingangs ſeiner Ausführungen erklärte der Redner, der Zinsſatz
werde vorausſichtlich in den kommenden Jahren ſteigen große Bewegung
im Saale), und zwar aus verſchiedenen Gründen. Am 1. Sepztembei
beginne die volle Reparationsleiſtung. Das bedeute zweieinhalb
Mil=
liarden Kapitglsverluſt. Ein weiterer Bedarf an Kapital beſtehe für die
Induſtrie, die Landwirtſchaft, den Wohnungsbau uſw. Aus
Gründen werde der Zins ſteigen, wahrſcheinlich auch aus dem
weil er der beſte Schutz für die Währung ſei. Was heißt das
Landwirtſchaft? Feſt ſtehe, daß der Staat dieſer Zinsgevarug
los gegenüber ſtehe. Er könne vielleicht eine begrenzte Uma
vornehmen, er könne hier und da kleine Zuſchüſſe für Zinsverp
geben, aber grundſätzlich könne er nicht helfen, höchſtens kleine V.
leiſten. Dur Selbſthilfe könne hier helſen, und zwar eine Sel
die jeder ſelbſt, und eine ſolche, die die Genoſſenſchaft anwenden
Vor allem müſſe die Landwirtſchaft mit Krediten kurz treten im
ſatz zur Induſtrie. Kredit ſei immer etwas Zuſätzliches und köme
großen Nahmen angewendet werden. Kredite dürften z. B.n
Landbau angewendet werden, auch nicht um Gebäude zu erſteh
nicht um Steuern zu bezahlen. All das ſei keine produktive
Ferner dürfe kein Kredit zur Ausbildung angewendet werden.
dürfe er als „letzte Zuwendung des Betriebes”
men werden, d. h. wenn der Betriebskredit für die Vollend
guten Betriebes nötig wird. Letzte Aufwendung könne
Stickſtoffdüngerkauf im Frühjahr, Anlage einer Dwaingge
auch dieſe letzte Aufwendung habe eine beſtimmte Grenze. 3. 2
nicht letzte Aufwendung, den ganzen Betrieb oder auch eimen ganz
duktionszweig (wie Milchwirtſchaft, Geflügelfarm) auf Kredit auf=
Ferner ergebe es ſich von ſelbſt, daß ſchon angeſpannte Betrieb
ders vorſichtig mit Kreditaufnahme ſein ſollten. Vielfach hätten
renden Landwirte heute am meiſten unter aufgenommenen 8.
leiden. Techniſche Keyntniſſe, die unbedingt heute erforderlich h
möglichen es auch, daß man über die Notwendigkeit einer Kredita.
entſcheiden könne. Das Kreditgebanen bedürfe eben einer ganz
betriebstechniſchen Durchrechnung. Heute könne ſich ein Landwi
mit 10 Prozent überſchulden, während man früher ſeinen Betrie k
mit 50 Prozent belaſten konnte. Desgleichen kann ſich heute
mehr auf Sicherheit verlaſſen, denn der Kredit ſei nur dazu da,
nahme zu erhöhen. Heute ſei die Frage maßgebend: „Was bri
der Kredit ein?‟. Feſtſtehende Koſten ſind vor allem die Steuer
betriebswirtſchaftlichen Verhältniſſe müßten unbedingt berechnet
am beſten beſpreche man ſich mit Landwirten und mit Fachle
Redner ſtreifte dann kurz die allgemeine Löſung der Kapitalw
Es beſtehe die Möglichkeit, den Betrieb von innen mit Kopite
reichern, nicht etwa wie oft falſch verſtanden werde, mit Geld,
mit Sachwerten, Viehbeſtand uſw. Allerdings iſt dadurch, daß m
eigenem Betrieb Kapital gnreichern muß, der Aufſchwu
Wachſen in der Landwirtſchaft ſchwierig und ſehr langwierig.
Betriebe vor allem ihre alte Nentabilität wieder gewinnen, u
nach der Geſundung der Kreditkriſis, daß die Anpaſſung der Ste
die Leiſtungsfähigkeit der Betriebe erfolge, und daß jede lei
Kreditnahme zu unterbinden ſei, ſei unbedingte Vonausſetzung
Anfang drn Aufwärtsbewegung. Vor allem müſſe auch der
prinzipiell wieder vergeſſen werden. Nur in dem einen Falle
Wechſel zuläſſig, wenn er als Sicherheitswechſel für die Geno
eingeſetzt werde. Von der Heimlichkeit in Geldſachen müſſe
freimachen, beſonders wenn ein Minus im Betrieb beſtehe. —
ratungen könne man am beſten von den Kreditgenoſſenſchaften
Auch nehme man Kredite nur von den landwirtſchaftlichen (
ſchaftsbreditanſtalten, da dieſe am beſten die Lage beurteilen könn
türlich gebe es auch volkswirtſchaftliche Vorteile. Die Geno
müſſe langſam wieder auf das alte Syſtem zurückgeführt we
müſſe eigenes Geld haben, keine Schulden von oben. Die 2
ſollten nach Möglichkeit mit flüſſigen Mitteln, wenn ſie auch no
ring ſeien, zuerſt ihre Schulden abzahlen, damit die Zinſenlaſt v
werde. Kleine und kleinſte Beträge gehören ſchon in die Kaſſe
alle Stellen die Schuldem tilgen können, damit ferner für die
inſtitute keine Schwierigkeiten bei einer eventuell auftretenden K
entſtehen. Die Preußenkaſſe ſei das Hauptimſtitut fün die 8
und müſſe als folche geſtützt werden. Jeder müſſe in der Kredit
genau ausgebildet werden. Die handwvirtſchaftliche Genoſſenſch
mere ſich ſtets um dieſe Ausbildung. Dieſe Ausbildung zu geni
ein Teil der Selbſthilfe. Einer der größten Männer im Kreditt
der Generaldirektor ſeiner Landſchaft (Weſtfalen), da er den 9
nicht auf Koſten der Landwirte Kredite zu gewähren, ſondern d
dite auf ein beſcheidenes Maß herunterzudrücken. Der Landwi
vor übermäßiger Intenſievierung bewahrt werden. Wie ſchon
nicht die Sicherheit, ſondern der Gedanke der richtigen Anlage
dits ſei maßgebend. Bei einem Blick in die Zukunft müſſe me
daß auch mal eine Zinsſenkung durch Flüſſigkeit der Geldmittel
könne, dann ſei der Zeitpunkt der „Umſchuldung” da, aber kei
ſchuldung durch Aufnahme neuer Kredite, ſondern durch eine
rung der Betriebskoſtem nach vorheriger Reviſion des
Betriebe=
müſſe immer wieder bedenken: Der Staat könne nicht helſen,
nichts weiterleihen, was er nicht ſelbſt habe: die Spartätigkeit
kunft zum Nutzen der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſei
Im Rheinland hoffe man z. B., in zwei Jahnen den ganzen
bedarf aus eigenen Anſtalten bewältigen zu können. An frem!
dern, die dazu noch von anderer Stelle zu leihen wären, ſei
verdienen. Zum Schluſſe müſſe nochmals betont werden, keinen
ſchuldung aufkommen zu laſſen, man müſſe verſuchen, mit den n
erveichbavem Erfolgen zufrieden zu ſein, dann können wenigf
nächſten Generationen eher wieder aufatmen. Den Sühnen ihre
zu bewahren, damit ſie mit billigerem Kapital nützlichere Anlag
fen können, müſſe heute das Ziel der ſchwer um ihre Exiſtenz r!
Landwirte ſein.
Minutenlanger Beifall dankte dem Redner für ſeine inte.
Ausführumgen. Der Vorſitzende gab dem Dank der Verſammlu
mals beredten Ausdruck. Bei der nun folgenden Wahl zum V
ausſchuß wurde für den verſtorbenen Lehrer Jak. Schmuck mi
licher Stimmenmehrheit Herr Schuckert. Direktor der Dreſch
ſchaft. Undenheim, für Bürgermeiſter Hainz Herr Lambert.
in Jügesheim, gewählt. — Dann ſchloß der Vorſitzende mit nochk
herzlichen Dankesworten die anregend verlaufene Tagung.
Parlamentariſches aus Heſſen.
Dem Landtag iſt folgende Anfrage des Abg. Roß=Bensl
gegangen:
Durch die Preſſe geht die Notiz, wonach der Vorſtand der
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in
dem Borſchlag des Verwaltungsausſchuſſes des Landesamts H.
Frankfurt a. M. zugeſtimmt habe und wonach der künftige Lanl
bezirk 18 Arbeitsämter umfaßt, die am 1. Auguſt 1938 von der
anſtalt übernommen werden ſollen. In der Aufzählung der
Aſ=
das Arbeitsamt Weinheim mit dem Kreis Heppenheim und
de=
ten Teil von Bensheim als ſelbſtäntiges Amk des Lan
Frankfurt nicht enthalten, trotzdem nach meinen Erkundigun
Verwaltungsausſchuß und der Geſchäftsführende Ausſchuß des
arbeitsamts Frankfurt die Angliederung dieſes Amts an das
amt Frankfurt boſchloſſen haben. Daraus ergibt ſich die Angli
des Arbeitsamts Weinheim an das Landesarbeitsamt Süduef
land in Stuttgart,
Dieſe Einteilung und Angliederung erſcheint mir weder
Sinn und Willen des Geſetzes über Arbeitsloſeuvermittlung 1
beitsloſenverſicherung vom 1. Juli 1927 in Einklang zu ſtehen, 1
tatſächlichen Verhältniſſen Rechnung zu tragen. Denn die b.
Vertreter der hefſſiſchen Regierung im Verwaltungsausſchuß v
Einteilung des Arbeitsamts Weinheim und deſſen Zuteilung
Landesamt Frankfurt iſt tatſächlich die einzige Löſung, die den
niſſen des einheitlichen Wirtſchaftsgebietes ſowohl als auch den
eſſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer dieſes Bezirkes entſpric
Angliederung dieſes Gebietes an Stuttgart iſt nicht nur berw
techniſch unorganiſch, dieſes Gebiet hat auch nur ganz gerit
ziehungen zu Mannheim, weil die wirtſchaſtlichen und arbeitsmt
tiſchen Beziehungen ſich im der Hauptſache innerhalb bes Be3
ſchöpfen.
Ich frage daher an:
1. Was hat die heſſiſche Regierung getan, um die
Abgrenä=
heſſiſchen Arbeitsämter nah wirtſchaftlichen und arbeitsm”
tiſchen Geſichtspunkten zu fördern?.
2. Welche Gründe und Einflüſſe waren entſcheidend für die A.n.
rung des Arbeitsamts Weinheim (mit dem Kreis Heppenh”
das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland in Stutgart”
die Negierung bereit, bei der Reichsänſtalt vorſtelig
n und nachdrüicklich die Angliederung des Arbeitsamts V.
den Kreiſen Heppenheim und Bensheim an, das ea!
verlaugen.
nmer 153
Sonntag, den 3. Juni 1928
Aus Heſſen.
Zirhauſen, 1. Juni. Das Bjährige Jubiläumsfeſt des hieſigen
ereins „Sängerluſt”, das mit einem nationalen Geſangswett=
„hunden war, erfreute ſich, von heiterem Sonnenſchein
begün=
faxjes guten Zuſpruchs und verlief in der harmoniſchſten Weiſe.
eimeg tet wurde das Feſt auf dem Friedhof durch eine Gedächtnisfeier
im Weltkriege gefallenen Sangesbruder. Des Abends bewegte
ein aus hieſigen Vereinen beſtehender Fackelzug nach dem hinter
etners=Mühle gelegenen Feſtplatz, woſelbſt mit mannigfachen
ingen ſeitens der Vereine aufgewartet wurde. Bei dem
Geſangs=
vet6t, der im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” ſtattfand, beteilig=
15 Vereine. Als Sieger gingen in der 1. Klaſſe hervor: der
erein „Frohſinn”=Worfelden, in der 2. Klaſſe Männergeſang=
Geſellige Freunde‟=Stockſtadt a. Rh., in der nichtpreisgekrönten
ar es der Geſangverein „Apollo”=Neuenhain im Taunus. Außer
e5 Freiſen kamen auch noch andere Preife zum Ausſingen, wie
enpreis uſw. Nach Beendigung des Wettſtreites wickelte ſich
s Feſtprogramm auf dem Feſtplatze ab; das in einem ſehr
gro=
tzuge, geſanglichen Darbietungen, Anſprachen, Gründer= bzw.
verehrungen, Preisverteilungen, Konzert und Tanz beſtand.
Feſttag war mit Darbietungen und Veranſtaltungen ausgefüllt,
mehr volkstümlicheres Gepräge hatten. Seinen Abſchluß fand
mit einem Feuerwerk, das ſich an dem dortigen idylliſchen
unde wirkungsvoll abhob.
zriesheim, 2. Juni. Am Sonntag, den 3. Juni, von vormittags
Uhr, wird im ganzen Ort der elektriſche Strom abgeſtellt. —
jährige Hauptkörung findet am Montag, den 4. Juni, nachmit=
Uhr, im Faſelſtall ſtatt. — Die hieſige Gendarmerie und
Orts=
zielt vorgeſtern auf telephoniſchen Anruf von Heppenheim auf
ollbrücker Chauſſee eine Scherenſchleifergeſellſchaft an, die einen
Bauersmann beim Pferdehandel betrogen haben ſollte, indem
ein krankes Pferd gegen ſein geſundes Pferd aufhängte. Zwiſchen
zpenheimer Bauersmann, der die Scherenſchleifer bis hierher
ver=
tte, und den Scherenſchleifern kam es zu erregten Auseinander=
, die damit endeten, daß der Bauersmann den Scherenſchleifern
* gab und ſein Pferd zurückerhielt. — Der hieſige Evangeliſche
erein unternimmt am Sonntag, den 10. Juni, einen Ausflug
„hcn tig i. O. — Am Sonntag, den 3. Juni, von nachmittags 4½ Uhr,
+ im Gartenlokal „Felſenkeller” ein Freikonzert des
Philhar=
mſorz n Orcheſters ſtatt.
Pfungſtadt, 2. Juni. Obenwaldklub. Die Ortsgruppe
Fu adt des Odenwaldklubs unternimt am Sonntag, den 3. Juni,
hrs Wanderung nach Lindenfels. — Grasſamenſubmiſſion.
ſis 3jährige Grasſamenernte im Gemeindewald Pfungſtadt,
Abtei=
hrr' ingsackertanne, wird am Mittwoch, den 13. Juni, vergeben.
Hahn bei Pfungſtadt, 2. Juni. Geburtstagsfeier. Die
igen 50jährigen feierten im Gaſthaus Raab gemeinſam die Feier
hr: ſeburtstages. Die Veranſtaltung verlief in recht gemütlicher
Ober=Ramſtadt 2. Juni. Die am 1. ds. Mts. hier vorgenommene
c, ezwiſchenzählung hatte folgendes Ergebnis: Geſamtzahl der
vor=
ſar= m Schweine 1046, darunter 159 Ferkel unter 8 Wochen, 627
Sezwiſchen 8 Wochen und ½ Jahr, 3 Zuchteber, 9 trächtige und
trächtige Zuchtſauen und 188 Schweie zwiſchew ½ und 1 Jahr
ſie 21 Zuchtſauen und 14 Schweine über 1 Jahr alt. — Am
ſiw,den 4. Juni, wird in den hieſigen Schulen der Unterricht
wie=
e jenommen. — Für die kürzlich neu verpachteten Grundſtücke kann
mr Bürgermeiſtereibüro innerhalb 5 Tagen Bürgſchaft geleiſtet.
— Vereinsausflug. Am Sonntag, 10. Juni, unternimmt
angberein „Eintracht” eine Autotour die Bergſtraße entlang mit
— Schönmattenwag und zurück über Lindenfels. Da die
Anmel=
der Mitglieder hierzu ſehr zahlreich ſind, werden Platzkarden aus=
Ober=Ramſtadt, 2. Juni. Das hieſige Standesamt beurkundere
nat Mai 1928 7 Geburten, 3 Eheſchließungen und 2 Sterbefälle.
Ernſthofen, 1. Juni. Wie alljährlich, ſo ſind auch in dieſem
wieder die Kolonien der Frankfurter Schulen in Ernſthofen
ein=
n und in den bekannten Gaſtwirtſchaften von Wilhelm Maul
zonne” und Philipp Axt „Zur Poſt” untergebracht. — Der Turn=
Ernſthofen Deutſche Turnerſchaft erſuarb ſich bereits vor einem
Jahr einen Turn= und Spielplatz. Auf dieſem Platz konnte jetzt
rein mit Hilfe von derſchiedenen Mitgliedern eine kleine, den
n Verhältniſſen entſprechende Turnhalle errichten. — Am 17.
„indet nun die Einweihung des Platzes ſowie der Turnhalle ſtatt.
ſtausſchuß iſt ſchon ſeit Wochen gebildet und eifrig bemüht, alle
Sſeiten beſtens vorzubereiten. Schon der gegenwärtige Stand
d./ rbereitungen läßt darauf ſchließen, daß der Turnverein alles
b— ſetzt, das Feſt ſo zu geſtalten, daß es ſich ſeiner Veranſtaltung vom
ba genen Jahr würdig anreiht. Selbſtverſtändlich wird es aber
hml e Einwohnerſchaft von Ernſthofen nicht daran fehlen laſſen, ihre
undſchaft, wie bei anderen derartigen Anläſſen, auch hier wieder
m eue zu beweiſen. Was die Darbietungen der Turnerinnen und
an dieſem Tage betrifft, ſo ſind ganz beſonders die
Vorfüh=
von dem Gaufrauenturnwvart Adrian mit ſeiner großen Anzahl
2— innen zu erwähnen. Auch wird Turnwart Herth von Ernſthofen
hel inen Schülern und Turnern etliche Vorrführungen machen.
ſollen zwei Fauſtballſpiele an dieſem Tag ſtattfinden. Die
17) ihaftsaufſtellungen ſowie die Namen der ſpielenden Vereine wer=
PSI dieſer Stelle noch bekannt gegeben.
Vielbrunn, 1. Juni. Am Pfingſtmontag konnte, wie in einer
n Nummer dieſer Zeitung ſchon angedeutet, die Bau= und
Möbel=
rei des Herrn Ludwig Rapp ihr 100jähr.
Geſchäfts=
äum begehen. Zahlreiche Glückwünſche wurden dem
Geſchäfts=
mar dargebracht von Korporationen und beachtenswerten Perſön=
Aul en, u. a. vom Geſamtvorſtand vom Verkehrs= und
Verſchönerungs=
wI. von Herrn Pfarrer Scriba, Herrn Bürgermeiſter Wolf, der
Vor=
des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Herr Lehrer Kuop
—1 te mit ſinnreichen Worten ein intereſſantes Bild über den
hundert=
ſln Werdegang dieſes Unternehmens.
Michelſtadt, 2. Juni. Konzert. Der durch ſeine letzten
Kon=
e geſtens bekannte Geigenkünſtler Syberto aus Ungarn gibt am
—19, den 3. Juni, abends, im Städt. Saalbau ſein Abſchiedskonzert.
bevorſtehenden Kunſtgenuß möchten wir auch hierdurch
hinwei=
e nn jeder Beſucher dürfte wie bisher ſo auch von dieſem Konzert
befriedigt nach Hauſe kehren. — Große Veranſtaltung
SBaujugend des Deutſchen Schwimmverbandes.
m morgen im Stadion ſtattfindenden Gaujugendtreffen des Deut=
Schwimmverbandes ſind die Meldungen über alles Erwarten
zahl=
lingelaufen, umfaßt doch auch der Gau die Städte Darmſtadt,
S urt a. M., Offenbach a. M., Hanau, Gießen, Marburg, Wetzlar
Am Vormittag werden ausſchließlich leichtathletiſche Wettkämpfe
* Saſſerballvorſpiele ſtattfinden, die Jugend wird in der Kampfbahn
Seiſtungen in Staffelläufen, Weitſprung, Hochſprung und
Kugel=
vorführen. Am Nachmittag wird ſich die Jugendmannſchaft des
Dereins 1898 Darmſtadt, der zurzeit in guter Form befindlichen
Tügend des V. f. L. 1911 zu einem Spiel ſtellen, was bei den
ben dieſes Sports ſicherlich großen Anklang finden und zahlreiche
üer anlocken dürfte. Im Schwimmbad des Stadions werden au=
End Staffelwettkämpfe und ſonſtige ſchwimmeriſche Darbietungen
2kohramm beſtreiten. Sehr intereſſant dürfte das Waſſerballſpiel
en von der Stadtverwaltung geſtifteten wertvollen Wanderpreis
N Wie aus dem vorſtehenden Programm zu erſehen iſt, ſtehen
Seſücher wirklich abwechſlungsreiche Stunden bevor, die ihn von
Ihntichen Leiſtungen und dem Können unſerer Jugend überzeugen
Lom Odenwaldklub. Die Ortsgruppe Michelſtadt des
Soklubs trifft ſich am Sonntag, den 3. Juni, nachmittags 3 Uhr,
Imerkers Garten mit der Ortsgruppe Darmſtadt und hat ihre Mit=
* zu zahlreichem Beſuch aufgefordert.
2 Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 1. Juni. Die Heſſ. Wander=
4uag für Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge wird vom 6. bis
Laü im „Breuberger Hofe” gezeigt werden. Die Eröffnung er=
„m Donnerstag, den 7. Juni. Zur Verſchönerung des Abends
De hieſigen Geſangvereine durch Vortrag einiger Lieder bei=
Dr die Schulen des ehemaligen Breuberger Landes iſt zur
Be=
ung der 8. Juni vorgeſehen. Beſondere Einladung dazu ergeht
Prufenen Stellen. — Am Sonntag, den 10. Juni, findet abends
Drglberger Hof” eine kleine Schlußfeier ſtatt. Die hieſigen Vereine
La Wkäit nach Möglichkeit beitragen. Es wird heute ſchon auf die
Soeutung der Ausſtellung für unſer Volksleben aufmerkſam
ge=
e2 gehenen, dieſe recht gut aus nah und fern beſuchen zu wollen.
Die Hilfsaktion
für die Anwettergeſchädigten an der
Vergſtraße und in Rheinheſſen.
WSN. Ueber den derzeitigen Stand der Hilfsaktion für
die Unwettergeſchädigten an der Bergſtraße und in Rheinheſſen erfahren
wir an amtlicher Stelle u. a., daß die ſofort nach dem Unwetter am
29. April d. J. von der Regierung für die Unwettergeſchädigten an der
Vergſtraße, im Ried und in Rheinheſſen eingeleiteten Hilfsmaßnahmen,
die unter Beteiligung der Kreis= und Gemeindeverwaltungen der
be=
troffenen Gebiete in Angriff genomen wurden, im allgemeinen ihren
Zweck erfüllt haben. In erſter Linie galt es hierbei, die durch die
Kataſtrophe verurſachte momentane Notlage einzelner beſonders hart
betroffener Familien zu lindern, wie auch die infolge des
Grünfutter=
ausfalls gefährdete Durchhaltung des Viehs und die Erſatzbeſtellung der
zerſtörten Aecker zu ſichern. Hand in Hand hiermit mußte Vorſorge
getroffen werden, da die völlig unpaſſierbar gewordenen Straßen durch
Entfernung des Schlammes, des Gerölles und der Steine und Felſen
alsbald wieder für den Verkehr freigegeben werden konnten. Der von
dem Landtag alsbald nach dem Unwetter bewilligte Staatskredit und
die von den Kreisausſchüſſen der derſchiedenen Kreiſe wie auch von
Privaten bewilligten Spenden haben die raſche Durchführung der
ge=
nannten Maßnahmen geſichert. Vor allem hat der Staatskredit
nutz=
bringende Verwendung bei der Beſchaffung von Saatgut und
Futter=
mitteln finden können, die in großem Umfange ſchon für die erſten Tage
nach dem Unwetter bereitgeſtellt werden mußten. Die
Aufräumungs=
arbeiten, bei denen etwa 150 Erwerbsloſe Beſchäftigung finden, und die
im weſentlichen nunmehr beendet ſind, konnten mit =Hilfe der
produk=
tiven Erwerbsloſenfürſorge durchgeführt werden. Es waren hierbei
etwa 2300 Tagewerke zu leiſten. Die wegen einer Reichsbeihilfe bei der
Reichsregierung unternommenen Schritte hatten das Ergebnis, daß eine
ſolche Hilfe grundſätzlich zugeſagt wurde; auch hat Herr Reichspräſident
aus ſeinem Dispoſitionsfonds einen Zuſchuß für die
Unwettergeſchädig=
ten in Ausſicht geſtellt. Es ſteht daher zu erwarten, daß nach genauer
Schadenfeſtſtellung, die aus verſchiedenen Gründen noch kurze Zeit
auf=
geſchoben werden muß, den in ihrer Exiſtenz bedrohten Geſchädigten in
einer Weiſe geholfen werden kann, daß die Notlage, in die ſie
unverſchul=
det geraten ſind, von ihnen abgewendet oder wenigſtens gemildert wird.
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m. Beerfelden, 31. Mai. Kanaliſation. Nun iſt wieder ein
weiterer Teil unſeres Städtchens moderniſiert durch Herſtellung einer
zweckentſprechenden Kanaliſation. Zwar hatte bei Regen das
über=
flüſſige Naß meiſt genügenden Abfluß, dabei verirrte es ſich ſeither
aber oft in Ställe und Scheunen, welchem Uebel nunmehr abgeholfen
iſt. Des weiteren aber bekrmmen die Ortsſtraßen dort, wo jetzt
kana=
liſiert iſt, ein etwas beſſeres Ausſehen inbezug auf Form und
Sauber=
keit; die Einſenkungen im Pflaſter, die für Waſſerabfluß dieſe Form
haben, verſchwinden, und beſonders Autofahrer werden ſich deſſen freuen;
an dieſen Stellen nämlich mußte im eigenen Intereſſe langſamer
ge=
fahren werden. Es iſt ſehr lobenswert, daß die derzeitige
Stadtver=
waltung herzuſtellen nachholt, was ſchon längſt eigentlich vorhanden ſein
müßte.
j. Von der Bergſtraße, 1. Juni. Der Großobſtmarkt, durch
welchen dem Obſt= und Gemüſebau der Bergſtraße und des Odenwaldes
beſſere und rentablere Abſatzbedingungen geſchaffen werden ſollen, wird
durch die Stadr Weinheim am 4. Juni in der Badeniahalle eröffnet
werden. Mit der Leitung der Auktionen nach holländiſchem Muſter iſt
Herr Huber aus Kaſſel beauftragt, dem mehrere Rechnungsführer und
zwei Wiegemeiſter zur Seite ſtehen. Die Verwiegung findet auf einer
fahrbaven, vollautomatiſchen Toledo=Wage ſtatt. Die Oberleitung iſt
dem Obſtbau=Oberinſpektor Martin in Ladenburg übertragen.
Aa. Bickenbach, 2. Juni. Ziegenzüchterverſammlung.
Am Sonntag, den 3. Juni, hält hier der „Ziegenzuchtverband
Modau=
tal” eine wichtige Verbandsverſammlung ab. Die Veranſtaltung findet
am Sonntag nachmittag im Gaſthaus „Zum Hirſch” ſtatt.
Ay. Bensheim, 1. Juni. Verſchlammung unterirdiſcher
Kabelkanäle. — Auch eine Folge der
Unwetterkata=
ſtrophe an der Bergſtraße. Wie ſich jetzt herausſtellt, wurden
auch die unterirdiſch geführten Kabelkanalanlagen der Reichspoſt auf der
Strecke Bensheim—Auerbach durch die letzte Unwetterkataſtrophe
emp=
findlich in Mitleidenſchaft gezogen. Die Telegraphenbauverwaltung war
nämlich im vergangenen Jahre, um für den Fall notwendig werdender
Kabelneuverlegungen nicht immer aufs neue Gräbem ausheben zu müſſen,
dazu übergegangen, aufeinander abgepaßte Zementformſtücke, die drei
bzw. ſechs Röhrenkanäle enthielten, in einer Grabenſohle zu verlegen
und in Abſtänden von etwa 50 bis 80 Metern beſondere „Ziehbrunnen”
anzulegen, von denen aus im Bedarfsfalle neue Kabelſtränge eingezogen
werden können. Von dieſen Röhrenkanälen iſt bis jetzt nur ein einziger
mit einem Kabel belegt, während die fünf anderen, die noch unbenutzt
ſind, unabgeſchloſſen bzw. unabgedichtet in die „Ziehbrunnen”
einmün=
den. Durch die bei dem Unwetter in die Brunnenſchächte eindringenden
Waſſer= und Schlammaſſen geſchah es nun, daß ſich die freiliegenden
Ein=
zelkanäle gänzlich mit Waſſer und Schlamm vollfüllten. Der ſich
ab=
ſetzende Schlamm hat nun zu einer völligen Verſtopfung bzw.
Verkru=
ſtung der Kanäle geführt. Die Telegraphenbauverwaltung ſieht ſich
des=
halb genötigt, auf eine eigenartige Weiſe, nämlich vermittelſt des aus
Schlauchleitungen entnommenen ſtarken Waſſerdrucks, und gwar mit recht
gutem Erfolge, die Kanäle wieder leer zu ſpülen. Wo dieſe Methode
jedoch verfagt, muß zu Aufgrabungen geſchritten und die Formſtücke
ein=
zeln auseinander genommen und gereinigt werden, ein begreiflicherweiſe
ſehr koſtſpieliges Verfahren. Die Telegraphenbauverwaltung ihrerſeits
wird, aus dieſem bedauerlichen Vorkommnis für die Zukunft eine Lehre
ziehend, dazu übergehen, hinfort die Kanalmündungen in den
Brunnen=
ſchächten eigens zu verdichten bzw. abzuſchließen.
W. Heppenheim a. d. B., 1. Juni. Betriebserweiterung
beim hieſigen Poſtamt. Beim hieſigen Poſtamt wird ab
1. Juni ununterbrochen alſo nun auch während der ganzen Nacht,
Fern=
ſprechdienſt abgehalten. Dieſe Aenderung kann wohl als ein
weſent=
licher Fortſchritt im Verkehrsweſen unſerer Stadt betrachtet werden.
Straßenſperre. Die Provinzialſtraße von Heppenheim nach
Ebersberg iſt wegen Ausführung von Walzarbeiten zwiſehen Mitlechtern
und Lörzenbach vom 1. bis 15. Juni für Kraſtfahrzeuge und Fuhrwerke
geſperrt. Der Umweg für den Durchaangsverkehr geht über
Heppen=
beim—Erbach-Bonsweiher-Mörlenbach oder über Weinheim-
Mörlen=
bach—Rimbach oder über Bensheim-Lindenfels.
Seite 7
Der Eektrohof
auf der Leipziger Wanderausſtellung.
Daß über 75 Prozent aller in der Landwirtſchaft benötigten
mecha=
niſchen Arbeit vom Elektromotor geleiſtet werden, dürfte nur wenigen
bekannt ſein, Der Krieg und die Knappheit, insbeſondere an
Petro=
leum, Spiritus und dergleichen, hat die Elektrizität gleichſam bis ins
letzte Dorf gelangen laſſen. Trotzdem aber findet ſie allenfalls für die
Beleuchtung und für den Antrieb verſchiedener Geräte Anwendung, und
auch da noch in viel zu beſchränktem Maße. Ganz übexſehen wird aber
vielfach die Bedeutung der Elektrizität als Wärmequelle. Die Frage
der Ferngasverſorgung hätte niemals einen ſo breiten Raum in der
Erörterung auch rein ländlicher Kreiſe einnehmen können, wenn auf
dem Lande die Bedeutung der Elektrizität als Wärmeſpender
hin=
reichend bekannt wäre.
Um dem Landwirt wie auch dem breiteſten Publikum die Leiſtungen
der Elektrizität und die wirtſchaftlichen Vorteile, die ſie zu erzielen
ge=
ſtatten, eindringlich vor Augen zu führen, hat die Vereinigung der
Elektrizitätswerke wie in den letzten beiden Jahren auch in Leipzig
(5. bis 10. Juni) die Erſtellung eines Elektrohofes in Ausſicht
genom=
men. Dem Bedürfnis des Landmannes, die techniſchen Dinge möglichſt
ſeiner Umgebung angepaßt zu ſehen, wird dabei vollauf Rechnung
ge=
tragen. In einem wohnlich eingerichteten Häuschen ſieht er zunächſt
die Gegenſtände des täglichen Bedarfs, vom Plätteiſen bis zum
Heiz=
kiſſen, in Betrieb und kann anſchließend die heute bereits erſtaunlich
entwickelten elektriſchen Kochgeräte bewundern. Weiter folgen die
Wirt=
ſchaftsräume, vor allem die Waſchküche, die Futterküche und die
Milch=
küiche, wo bisher zum Teil ganz unbekannte Möglichkeiten der
Arbeits=
erſparnis und des Gewinnes dargeſtellt werden. Ein geräumiger Hof
zeigt die größeren landwirtſchaftlichen Maſchinen, wie die
Dreſch=
maſchine, das Elektroſilo, den Höhenförderer und dergleichen, auf der
einen Seite neben dem Hof die Stallungen. Im Hintergrund wird
ein Dioxama darſtellen, wie ſich die Stromperſorgung in das
Landſchafts=
bild einfügt und in den elektriſchen Muſterhof eintritt. Eine große
Scheune wird neue Ueberraſchungen bieten; ein geräumiges Kino lädt
zum Ausruhen und zum Verweilen bei lehrhaften und unterhaltenden
Filmen ein. Dazwiſchen führt der Weg durch einen beſonderen Teil,
in dem namhafte Induſtriefirmen ihre Erzeugniſſe vorführen werden.
Die Belehrung, die im erſten Teil des Elektrohofes durch die praktiſche
Vorführung alle: Geräte erzielt wurde, kann hier ergänzt werden durch
die fachliche Beratung der Vertreter der Herſtellerfirmen, und dem
Kauſwunſch kann ſogleich Genüge geſchehen.
Die Lage des Elektrohofes an der Werner=von=Siemens=Straße im
Haupteil des Ausſtellungsgeländes, ſeine Ausdehnung und ſeine
natur=
getreue Aufmachung ſichern ihm wiederum den Rang, den er auch auf
den letztjährigen Ausſtellungen innegehabt hat, wo er unbeſtritten
einen der Hauptanziehungspunkte der D. L.G.=Ausſtellung bildete. Durch
beſonders breite Gehwege wird Sorge getragen, daß dem Andrang der
Beſchauer genügt wird und ſo jeder einzelne auf ſeine Koſten kommt,
was im letzten Jahre nicht immer der Fall war, da der ungeheure
An=
drang bisweilen zu polizeilicher Abſperrung im Elektrohof führen
mußte.
— Hirſchhorn, 2. Juni. Waſferſtand des Neckars am
1. Jun: 0,76 Meter, am 2. Juni 0,75 Meter.
— Gernsheim, 2. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
1. Juni 0,30 Meter, am 2. Juni 0,2 Meter.
z. Groß=Gerqu, 1. Jumi. Gruppenwaſſerwerk. Durch
die Bewilligung der Auslandsanleihe, wird es möglich, das
Gruppen=
waſſerwerk, die geſamte Brunnenanlage, das Ortsrohrnetz, ſowie den
Waſſerturm noch in dieſem Jahre fertigzuſtellen. Die Fernleitungen
ſowie die Ortsrohrnetze der übrigen Gemeinden ſollen im Frühjahr
1929 in Angriff genommen werden. Mit der Waſſerleitung ſoll
gleich=
zeitig die Gasleitung und ein Teil der Kanaliſation in Groß=Gerau
verlegt werden.
Aa. Seligenſtadt, 1. Juni. Poſkamtsneubau. Das neue
Poſtamtsgebäude ſoll ſicherem Vernehmen nach Ende 1929 gebrauchsfertig
ſein. Die Höhe der geſamten Baukoſten ſoll 102 00 RM. betragen.
Die Gemeinde erhält von der Poſtbehörde ein Hypothekardarlehen zu
einer ſechsprozentigen Verzinſung. Dafür hat die Poſt alle Steuern
und Abgaben, ſowie vorkommende Reparaturen zu tragen.
Aa. Offenbach, 1. Jum. Die Großkraftwagenlinie
Landesgrenze—Waldſtraße und die Linie Offenbach-Bieber wurden zu
einer Linie Landesgrenze-Bieber vereinigt.
a. Aus dem Kreiſe Offenbach, 1. Juni. Der Kreis Offenbach hat
einſt für ſeine Kreisſtraßenwärter Dienſtwohnungen, ſogenannte
Kreis=
ſtraßenwarteien, erbaut. Nachdem die Kreisſtraßen in die Verwaltung
der Provinz übergegangen ſind, ſtellt der Kreis die
Kreisſtraßen=
warteien zu Dietzenbach, Groß=Steinheim, Hauſen, Heuſenſtamm Klein=
Steinheim, Langen, Mühlheim und Weiskirchen zum Verkauf. Vor
Abſchluß des Kaufvertrages iſt ein Viertel des Kaufpreiſes anzuzahlen
und der Reſt in 10 Jahresraten abzutragen. Der Zinsfuß iſt jeweils
½ v. H. höher als der Reichsbankdiskont. Es bietet ſich hier
zweifel=
los Gelegenheit, zu günſtigen Bedingungen ein kleines Anweſen zu
er=
werben.
Ah. Schwabenheim a. b. S., 1. Juni. Stiftungsfeſt. Die
Freiwillige Feuerwehr beging an den beiden Pfingſtfeiertagen das Feſt
ihres 35jährigen Beſtehens, das in allen Teilen einen glänzenden
Ver=
lauf nahm.
Ah. Ober=Hilbersheim (Rhh.), 1. Juni. Kriegerfeſt.
Anläß=
lich des 55jährigen Beſtehens hielt der Kriegerverein Ober=
Hilbersheim eine würdige Feier ab. Am erſten Feiertage fand
die Gedächtnisfeier für die Gefallenen auf dem Friedhofe ſtatt und
abends ein Feſtkommers. Am Feſtzuge des zweiten Feiertags nahmen
21 Vereine teil. Bürgermeiſter Kappeſſer=Bubenheim hielt
die Feſtrede und überreichte dem feſtgebenden Verein einen von der
Kriegerkameradſchaft Haſſia geſtifteten goldenen Fahnennagel.
Ah. Selzen (Rhh.), 1. Jum. Einweihung der neuen
Turn=
halle. In Verbindung mit ſeinem 25jährigen Gründungsſeſt beging
der Turnverein Selzen die feierliche Einweihung der neuen
Turnhalle, welche faſt ganz mit geſtifteten Mitteln gebaut wurde. Der
Bauplatz, im Werte von 2500 Mark, wurde von Friedrich Steib
ge=
ſchenkt, den Plan fertigte Peter Windiſch und Tünchermeiſter Philipp
Schnell verputzte die Halle außen und innen, ohne eine Bezahlung dafür
zu fordern. Den Stiftern wurde ſeitens des Vereins herzlichſt gedankt.
Wetterbericht.
Gießen, 2. Juni.
Hoher Luftdruck von Norden her hat ſich nach dem Kontinent
aus=
gebreitet. Unter ſeinem Einfluß geſtaltet ſich zunächſt die Wetterlage
ruhiger und freundlicher. Gleichzeitig werden die Temperaturen,
be=
ſonders tagsüber, wieder anſteigen.
Wetterausſichten für Sonntag, den 3. Juni 1928:
Meiſt heiter, fortſchreitende Erwärmung, trocken.
Wetterausſichten für Montag, den 4. Juni 1928:
Weiterer Temperaturanſtieg und aufheiterndes und trockenes Wetter.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee
decke
in em Gießen: heiter NO. Aachen: heiter ONO. Hamburg: heiter WNW. Berlin: wolkig SW. München: wolkig ONO. Königsberg: wolkig NO Breslau: heiter N.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) heiter 2. Waſſerkuppe: heiter 2 Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel 8. Zugſpitze: Kahler Aſten: wolkig NO. Fichtelberg: heiter Schneekoppe: heiter „.
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Geite 8
Sonntag, den 3. Junf 1928
Nummer
Familiennachrichten
Uhre Vermählung geben bekannt:
Willy Kriegsheim
Elsbeth Kriegsheim
geb. Schäfer
New-Vork U. S. A.
Pfingsten 1928.
(*14803,
Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens beehren ſich
anzuzeigen
Dipl. Ing. Ernſt Balbach
und Frau Elſe, geb. Grote.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928
z. Zt. Klinik Dr. Walther. (14767
Unſer Gerhard hat heute ein ge=
ſundes Schweſterchen bekommen.
Reg.=Baurat Fritz Diefenbach
und Frau, geb. Held.
Dorſten (Weſifalen), 1. Juni 1928.
Weſtwall 41.
(*14833
Beity Schulze
Leopold Glöckner
Verlobte
Darmſtadt, den 3. Juni 1928.
9472)
Stat Karten.
Mariechen Ripper
Leo Reichwald
Verlobte
Darmſtadt, Juni 1928.
(*14756)
Dipl.-Ing.
Heinrich Böllert
Oretel Böllert
geb. Saal
Vermählte
Seeheim a. d. Bergstr. Chemnitz
Eberstädterstr. 40
2. Juni 1928.
(e14732)
Todes=Anzeige.
Heute vormittag verſchied
plötz-
lich und unerwartet in Folge
eines Unglücksfalles unſer lieber
Bruder, Schwager, Onkel und
Neffe
Joh. Wilh. Wambold
Landwirt
im 64. Lebensjahr.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Juni 1928.
Eichwieſenſtr. 11.
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. Juni, nachmittags 4 Uhr,
vom Portale des Beſſunger
Fried=
hofs aus ſtatt. GB 9446
Für die anläßlich unſerer
Ver=
lobung erwieſenen
Aufmerkſam=
keiten danken herzlichſt
Julia Schweitzer
14818) Guſiav Dammler.
Stat Karten.
Für die anläßlich unſerer Verlobung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten ſprechen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank aus.
Antonie Stöckel
Jakob Weber.
Darmſtadt, den 3. Juni 1928.
Kaupſtraße 23.
(9431
Stat Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Richard Mink und Frau
Elſe, geb. Selter
Reichenbach (Odw.)
Darmſitadt
am Löſch
Gervinusſir. 34, I.
3. Juni 1928.
Ase 1
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang
unferes lieben Entſchlafenen
Ph. Bernius VII.
ſo zahlreich erwieſene Teilnahme,
ſowie Kranzſpenden ſagen wir
unſe=
ren herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Storck,
den Krankenſchweſtern und dem
Männergeſangverein.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen.
Ueberau, Aeinheim, Darmſtadt,
Karlsruhe, den 2. Juni 1928.
(9410
Für die uns anläßlich unſerer
Silberhochzeit erwieſenen
Aufmerkſamkeiten danken
herzlichſt
Guſtav Döpcke u. Frau.
Darmſtadt, Parcusſtr. 12.
(*14822
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dam Hinſcheiden
unſeres lieben Bruders, Schwagers
und Onkels
Philipp Koch
ſagen wir hiermit Allen herzlichen
Dank.
Familie Konrad Koch I.
Heinrich Ludwig Schaffner Ww.
uud Sohn.
(14748
Briesbeim, Wolfskehlen.
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liebe, gute Frau, unſere treuſorgende Mutter
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im 53. Lebensjahre von ihrem ſchweren, mit
großer Geduld ertragenem Teiden erlöſt und
zu ſich in die ewige Herrlichkeit gerufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Knell
Eliſabeth Knell
Bernhard Knell.
Darmſtadt, den 2. Juni 1928.
Soderſtraße 96.
Die Einſegnung findet am Sonntag, 3. Juni, ½3 Uhr,
in der Leſchenhalle des Eliſabethenſtifts, die Beerdigung
am Montag, 4. Juni, ½4 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſiraße ſtatt.
*14861
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Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß meine liebe Frau, unſere liebe
Mu ter, Schweſter, Schwägerin, Tante, Schwiegermutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Raigarid Muge.
geb. Roth
im Alter von 73 Jahren heute früh 2½ Uhr verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Müller, Schneider
Konrad Spieß und Frau, geb. Müller
Wilh. Miſchlich und Frau, geb. Müller
Anna Poth Wwe., geb. Müller
ſowie Enkel und Urenkel.
Darmſtadt, den 2. Juni 1928.
Liebfrauenſtr. 44.
Die Beerdigung findet Montag, den 4. Juni,
nach=
mittags ½3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (9447
Todes=Anzeige.
Am 1. Juni entſchlief ſanft nach ſchwerem.
Geduld getragenem Leiden mein guter Mayn u
unſer treu beſorgter Vater
Michgel Seiel
Landwirt
im 61. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Michael Jeke
Rimhorn, den 2. Juni 1928.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 3. Jun
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Geite 10
Reich und Ausland
Frankfurter Chronik.
Erſter allgemeiner Regimentstag
der ehemaligen 186er. An alle Kameraden!
Die Vorbereitungen für einen ſchönen Verlauf des
erſten allgemeinen Regimentstages ſind getroffen.
Das Programm für Sonntag iſt folgendes: 10 Uhr
vormittags: Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten
(Treffpunkt: Bismarckdenkmal, Kaiſerſtr.),
Fahrgele=
genheit für Schwerkriegsbeſchädigte; 11½ Uhr vorm.:
Gedächtnisfeier für die gefallenen und für die nach
dem Kriege verſtorbenen Kameraden im Feſtſaal des
Goethegymnaſiums, Platz der Republik 24 (nahe
Hauptbahnhof), Halteſtellen der Linien 18 und 19;
1 Uhr: Mittageſſen; 3 Uhr nachm: Hauptfeier im
großen Saale des Volksbildungsheims, Eſchenheimer
Anlage 40 (Halteſtelle Eſchenheimer Tor der Linien
8, 11, 12, 13, 23, 24, 25), Konzert der ehem. 8ler
Ka=
pelle, Geſangsvorträge uſw., Tanz.
Die Unterſchlagungen bei der Biebricher
Stadt=
verwaltung vor Gericht.
Wiesbaden. Wegen Unterſchlagung bei dem
Biebricher Elektrizitätswerk hatten ſich am Freitag
ſechs ehemalige Angeſtellte des früheren Biebricher
Magiſtrats vor dem Erweiterten Schöffengericht zu
verantworten. Es handelt ſich um Gelder, die
ein=
kaſſiert, aber nicht gebucht worden waren, ſo daß
der Betrag nochmals erhoben werden ſollte. Wie die
Verhandlungen ergaben, hat es der Biebricher
Ma=
giſtrat während der ganzen Zeit von 1919 bis 1927
an jeder Reviſion fehlen laſſen. Erſt eine im
Sep=
tember 1927 vom Wiesbadener Magiſtrat angeordnete
Reviſion deckte die Sachlage auf. Die Kaſſengelder
wurden bezeichnenderweiſe in einer Zigarrenkiſte
aufbewahrt, an die jeder der Angeſtellten
heran=
konnte. Bei der Reviſion wurde das Fehlen des
Anfang April 1927 noch vorhandenen
Wareneingangs=
buches feſtgeſtellt. Insgeſamt beliefen ſich die
Unter=
ſchlagungen auf 20000 Mark. Die Angeklagten
wur=
den wegen Urkundenfälſchung, Untreue und
Unter=
ſchlagung zu acht, drei und einem Monat Gefängnis
verurteilt. Einer der Angeklagten kam mit 100 Mark
Geldſtrafe davon. Der Vorſitzende des Gerichts hob
hervor, daß die Zuſtände bei dem Elektrizitätswerk
den Angeklagten, mit Ausnahme des
Hauptange=
klagten zugute zu rechnen wären. Mit dem Gelde
der Stadt Biebrich ſei geradezu Schindluder
getrie=
ben worden.
Eröffnung der Stuttgarter Kolonialausſtellung.
Stuttgart. Am Samstag mittag wurde die
erſte größere deutſche Kolonialausſtellung nach dem
Kriege in Stuttgart mit einer Begrüßungsanſprache
des Kommerzienrats Wilhelm Wanner feierlichſt
er=
bffnet. Dieſe Anſprache, wie die nachfolgende Rede
des Gouverneurs a. D. Dr. Seitz, legten dar, wie
wirtſchaftliche Bedürfniſſe zu den deutſchen
Kolonie=
gründungen geführt haben. Die deutſche
Kolonial=
politik habe das Urteil der Welt nicht zu ſcheuen.
Trotz aller vergeblichen Hetze gegen ſie. Deutſchland
dürfe ſein koloniales Streben nicht aufgeben. Im
Zuſammenhang mit der Ausſtellung hielt die Deutſche
Kolonialgeſellſchaft ihre diesjährige Vollverſammlung
in Stuttgart ab, an der fünf ehemalige Gouverneure
teilnahmen. Geheimrat von Zatrow berichtete über
den deutſchen Schulkampf in Südweſtafrika, der in
Deutſchland weilende Arzt Dr. Brenner aus
Süd=
weſtafrika ſprach über die allgemeine Lage der jetzt
im Rahmen der ſüdafrikaniſchen Union lebenden
Süd=
weſtafrikaner. In der Hauptverſammlung der
Deut=
ſchen Kolonial=Geſellſchaft wurde die Gründung
deut=
ſcher Schulen in Oſtafrika beſchloſſen.
Phosgen auch in Magdeburg.
Das Magdeburger Polizeipräſidium erhielt die
Mitteilung, daß auf einem Grundſtück der
Sacharin=
fabrik, A.=G., vorm. Fahlberg, Liſt u. Co., erhebliche
Mengen von Phosgen lagerten. Sofort
vorgenom=
mene polizeiliche Feſtſtellungen ergaben, daß
Phos=
gen in der Fabrik lagerte, wenn auch nur in kleinen
Mengen. Wie die „Deutſche Zeitung” erfährt, handelt
es ſich um Reſtbeſtände, die in Stahlflaſchen
unterge=
bracht ſind und bei der Herſtellung chemiſcher
Pro=
dukte Verwendung finden ſollten. Ein Ausſtrömen
des Giftgaſes aus den Stahlflaſchen, die übrigens nur
einen geringen Inhalt haben, gilt nach
ſachverſtän=
digem Urteil für ausgeſchloſſen. Nichtsdeſtoweniger
wurden die Flaſchen polizeilich beſchlagnahmt und auf
dem Waſſerwege abtransportiert, um dann vernichtet
zu werden. Es beſteht für die Bewohner
Magde=
burgs keinerlei Gefahr.
Die Liebig=Medaille für Bergius.
Fleiſch aus Holz.
Profeſſor Dr. Bergius,
der geniale Erfinder der Verflüſſigung der Kohle,
wurde auf der Tagung des Vereins Deutſcher
Che=
miker mit der Liebig=Medaille ausgezeichnet. In
einem aufſehenerregenden Vortrag hat Bergius
mit=
geteilt, daß es bereits gelingt, aus Kolz 60 bis
70 Prozent Kohlehydrate als verdauliche Produkte
zu gewinnen. Wir ſind bald ſo weit, daß wir aus
Holz Schweinefutter herſtellen können. Aus Holz
wird auf dem Wege über verdauliche Kohlehydrate
und ihre Verfütterung an Vieh Fleiſch produziert.
Sonntag, den 3 Juni 1928
Reichstagspräſident Löbe bei Hindenburg.
Der Deutſche Luftfahrt=Verband teilt
Vorbereitung des Empfanges der deutſch
flieger Köhl und v. Hünefeld
Spitzenorganiſationen der Luftfahrt zuſan
der Hamburg—Amerika=Linie, dem No=
Lloyd, der Deutſchen Lufthanſa und
Junkers ein Empfangsausſchuß gebilde
Nach dem von dieſem Empfangsausſchuß
Programm werden die Flieger, von
Bre=
mend, am 20. oder 21. Juni auf dem L.
Flughafen Tempelhof bei Berlin eintreffen.
Fluge von Bremen nach Berlin wird ihnen
zeuggeſchwader das Ehrengeleit geben. 2
werden in Berlin=Tempelhof von den R.
Staatsbehörden, ſowie von den Vertretern
Berlin empfangen und nehmen zunächſt
hafen=Reſtaurant einen Imbiß ein. Von
aus fahren die Flieger im offenen Auto
Bellalliance=Straße, Königgrätzer Straße,
Platz und durch das Brandenburger Tor zu
des Reichskanzlers, der einen Teempfang g.
Abends ſind die Flieger Gäſte des Reick
miniſters. Im Verlaufe des Abends wird
zug zu Ehren der Ozeanflieger veranſtalte
Am nächſten Tage wird der Reichspräſiden
ger mittags empfangen. Im Anſchluß dare
Stadt Berlin zu Ehren der Ozeanflieger, a.
an einen Empfang, ein Eſſen im Rathaus.
mittag bringt ein Gartenfeſt im Zoo, da
Berliner Preſſe veranſtaltet wird. Abend=
Ozeanflieger bei den Luftfahrtverbänden
Eine Veranſtaltung im Stadion, verbunden
öffentlichen Kundgebung iſt geplant.
Die Ausländer auf dem 14. Deutſchen en
Die noch vielfach verbreitete Anſicht, 1
beim 14. Deutſchen Turnfeſt nur um eine
tung der Turner in Deutſchland handeln w
widerlegt durch die erfreuliche Tatſache, de
zahlreiche Anmeldungen aus allen Tr
Welt eingelaufen. Trotzdem gerade
dungen aus dem Auslande wegen d Ee
Reiſewege erſt in den letzten Wochen
Feſte bei früheren Veranſtaltungen beſt r
gelaufen ſind, ſo kann wan dieſes Mal in r.
jetzt mitteilen, daß die Beteiligung aus den Slan
ungleich ſtärker werden wird, denn je. en
dieſer Tage gemeldeten japaniſchen Vertrix u
der Turngau Süd=Weſt=Afrika, Swakop b.
jeteiligen. Der Nordamerikaniſche Turn a)
ſcheint mit vielen Hunderten von Teilne Er
in vier Schiffen bereits in den nächſten ar iſne
Ausreiſe antreten. Weiterhin erſcheinen 7 er at
Kalifornien, Braſilien, Argentinien und
Beteiligung von Staaten in Europa iſ ſenſal
ſehr zahlreich. Neben den Turnern aus Eeim
haben die Tſchechoſlowakei, Böhmen, Pol/ Tngam
Rummer
Die Empfangsfeierlichke
für die deutſchen Ozeanfli
und Rumänien ſowie Lettland gemeldet,
den Turner aus Neu=Belgien, Luxemburg ſd
land teilnehmen.
Die Maſſenbrandſtiftungen in der Tſſt.
Bautzen. Zu der aufſehenerregend PLuſſt
rung der ſtarken Zunahme der Brände in / And
hauptmannſchaft Bautzen, die, wie ſich 1 Ver
auf ſyſtematiſche Brandlegung unter Teil FteM
Mitgliedern der Ortsfeuerwehr zurückzuf. er ſu
werden von zuſtändiger Stelle Einzelhei mititz
teilt, aus denen hervorgeht, daß die Er Kunc
bereits ſeit ungefähr einem Vierteljahr Tauerſ
daß die Angelegenheit aber erſt jetzt ger ard
klärt iſt, um die Angeſchuldigten einwan ühee
führen zu können. Es handelt ſich um xndſiſt
tungen in Baruth, Briesnitz, Buchwalde, Fieuh
Belgern und Görlitz, die teilweiſe bis 1
Surüc=
reichen. Im Laufe der Unterſuchung ſind /F?
ſonen feſtgenommen worden, die ſich auch ſe noch
faſt ſämtlich in Unterſuchungshaft befi=
Hauptbrandſtifter ſind die beiden Bari
wohner Klinke und Jeckel ermittelt wo
Brandlegungen erfolgten teilweiſe, um d —
ſtiftern perſönlich wirtſchaftliche Vorteile /
fen, teils handelt es ſich um Gefälligkeits Se
über Freunden und Bekannten, denen ſolc Si
zugeſchuſtert werden ſollten. Erſchweren IIt
Gewicht, daß die Feſtgenommenen faſt
nahme ſelbſt den Ortsfeuerwehren angehl
Zum rätſelhaften Tol
des Berliner Buddhiſienftleis
Das Buddhiſtiſche Haus in Berlin=F!
t verwaiſt. Dr. Dahlke, der Führer Ver
Buddhiſten, iſt nach Angabe ſeiner Jung””
ſoch kein Außenſtehender weiß, wann Ai"
genartige Prophet geſtorben iſt. Seine
eben nicht einmal über die Stätte, wo de
begraben liegt, Auskunſt.
Der teilweiſe bereits bezogene Rumpf.
In Friedrichshafen wird mit Hochdruck an der
Fertigſtellung des Luftſchiffes gearbeitet. Man hat
das Tempo ſo forciert, daß es jetzt ſchon möglich
geweſen iſt, das Gerüſt des Schiffes aus
Duralu=
minium mit einem baumwollartigen Stoff zu
be=
ziehen, der von den Malern mit einem ſilbergrauen
Anſtrich verſehen wird. Auch die Gondeln ſind
be=
reits vorhanden, rieſige Räume, die eher Sälen
gleichen. In der erſten Gondel wird der Steuer= und
Führerraum eingebaut. Hinter mächtigen
Fenſter=
ſcheiben aus unzerbrechlichem Glas befinden ſich die
zahlreichen Vorrichtungen zur Steuerung des
Schif=
fes, von hier aus führen ſtarke Stahlſeile zu
den Steuerflächen außerhalb der Luftſchiffhülle. Auch
der Kartenraum befindet ſich in dieſem Teil der
Gondel. Daran ſchließt ſich die „Funkerbude”, mit
einer kompletten Einrichtung zum Senden und
Emp=
fangen, mit vielen Hilfsgeräten und
Erſatzeinrich=
tungen, durch die es vermieden werden ſoll, daß das
Luftſchiff je ganz ohne Verbindung mit der Erde
bleibt. Weiter führt der Kabinengang zur
geräu=
migen Küche, die ganz mit elektriſchen
Kochvor=
richtungen verſehen iſt. Alles iſt auf das ſorgſamſte
durchdacht, ſo daß trotz der ſchwierigen Verhältniſſe
an Bord immer eine tadelloſe Verpflegung des
Be=
dienungsperſonals und der Paſſagiere möglich ſein
wird. Endlich gelangt man in die Kabinen, die ſehr
gut ausgeſtattet ſind und den Aufenthalt im
Luft=
ſchiff zweifellos zu einem Genuß geſtalten werden.
Mitte Juli wird das Luftſchiff, das den Namen
„Graf Zeppelin” führen wird, ſtartbereit ſein. Dann
werden nach den Dispoſitionen Dr. Eckeners einige
Probefahrten durch Deutſchland unternommen
wer=
den; alle deutſchen Länder ſollen dabei beſucht
wer=
den. Bis zum Herbſt müſſen die Fahrten beendet
ſein. Dann wird ein Flug über den Ozean und
zu=
rück nach Friedrichshafen unternommen werden, an
den ſich eine Reiſe um die Welt anſchließen ſoll.
Da=
bei iſt geplant, über Rußland, China und Japan zu
fliegen, den Pazifik zu überqueren, weiter über den
amerikaniſchen Kontinent nach Lakehurſt. Von hier
aus wird der Flug wieder über den Atlantiſchen
Ozean nach Deutſchland zurückführen. Dr. Eckener
gedenkt dieſen Flug in einem Zeitraum von 14 Tagen
durchführen zu können. Mit dieſer Fahrt wird dann
endgültig der Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der
Luftſchiffe vom Zeppelintyp für größte Reiſen und
unter allerſchwerſten Vedingungen erbracht ſein.
Aus Verſehen erſchoſſen.
Freyung. Bei der Ortſchaft Haiming erſchoß
der Häusler und Jagdkarteninhaber Max Kellhammer
den 18jährigen Franz Stegbauer und den 11jährigen
Häuslersſohn Max Stockinger aus Haiming, die aus
dem Walde aufs Feld heraustraten, offenbar in der
Meinung, Rehwild vor ſich zu haben. Ein dritter
junger Mann hatte ſich zu Boden geworfen und blieb
unverletzt.
Tragiſcher Tod.
Weinsheim (Kreis Kreuznach). Der 25 Jahre
alte Landwirt Heinrich Lauff 2. kam mit der Spitze
der Wagendeichſel, an der eiſerne Ketten hingen,
an die alte elektriſche Hofleitung, die nicht mehr
iſoliert war. Lauff erhielt einen Schlag und war
ſofort tot.
Acht Menſchen verbrannt.
New York. In Covert im Staate Kanſas
wurde durch ein Feuer ein Farmerhaus zerſtört,
wo=
bei der Beſitzer, Alfred Kaſer, ſowie ſeine Frau und
ſechs Kinder umkamen.
Die erſte Dozentin für Strafrecht in
Deutſch=
land.
Von der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität
Roſtock iſt Fräulein Dr. jur. Elſe Koffka, Tochter
des Berliner Landgerichtsdirektors Koffka, ein
Lehrauf=
trag für Strafrecht erteilt worden. Bemerkenswert
iſt, daß Frl. Dr. Koffka, die drei Jahre Aſſiſtentin
der juriſtiſchen Fakultät an der Univerſität Berlin
war, erſt dieſer Tage ihr Aſſeſſorexamen gemacht hat.
Sie iſt die erſte Frau, die einen juriſtiſchen
Lehrauf=
trag von einer deutſchen Univerſität ohne vorherige
Habilitation erhalten hat.
Ein ſchwediſches Dorf durch Großfeuer vernichtet
Malmö. Das Dorf Löſobo im Smaland iſt am
Freitag von einem gewaltigen Brand vernichtet
wor=
den. Der Brand entſtand infolge Kurzſchluſſes in
einer Mühle, die ſofort in Flammen aufging. Das
Feuer griff auf das Elektrizitätswerk über und
breitete ſich von dort aus über das ganze Dorf und
den angrenzenden Wald aus. Nur eine Meierei
konnte erhalten werden.
Löbe beim Verlaſſen des Reichspräſidentenhauſes.
Der neue Zeppelin vor der Fertigſtellung.
[ ← ][ ][ → ]ummer 153
Sonntag, den 3 Juni 1928
Seite 11
Sortverein Darmſtadt 98 — V.f.B.
Nüchen 10:0 (0:2).
g98er in der erſien Hälte in nie geſehener
Form.
eder einmal ein faſzinierendes Handballſpiel! Begeiſternd und
Lund wie wenige der früheren Spiele, mit einem Höllentempo und
Aufwand von Energie auf beiden Seiten, daß man meinen konnte,
e, die deutſche Meiſterſchaft zu erringen. So war die Stimmung
65) abbar beſte, zumal man nie auf den Gedanken hätte kommen
„zu, daß die neut zuſammengeſtellte Mannſchaft der Darmſtädter der=
—chnell in eine ſolche Glanzform, wie ſie in dieſem Spiel
demon=
nwwurde, ſich hineinſpielen könnte. Was die Lilienträger zeitweiſe
„Si. war nahezu unerreicht, und zwar um deswillen, weil jeder
ein=
iei Angriff aus den hinteren Reihen heraus ſo vollendet vorbereitet
nw1 Angriff ſo überzeugend vevwertet wurde, daß der Gegner in
min Spielphaſen zur Ohnmacht verurteilt war. Was im Spiel der
e doch ganz beſonders auffiel, war die Mannigfaltigkeit der
Spiel=
ccngen, die nie vorausahnen ließ, wie man dem Heiligtum des
1s gefährlich werden wollte.
Fußball. — Kreisliga Südheſſen.
te Pfingſtſpiele, die faſt ausnahmslos alle Vereine unſerer Kreis=
R Front ſahen, können durchſchnittlich als ſehr gut gelten und
Anlaß zu neuen Taten. So haben wir auch am heutigen Sonn=
* unſerem Kreiſe wieder recht ſpannende Spiele, aus denen in
Linie das Treffen um den Aufſtieg zur Bezirksliga zwiſchen un=
Meiſter Olympia Lorſch und Sp.Vgg. Flörsheim hervorgehoben
n muß. Unſer Meiſter, der ja gerade auf fremdem Platze oft
Eboll ſpielte, iſt bekanntlich zurzeit in guter Form und dürfte
mt ehwas Glück einen knappen Sieg landen. Aber auch die
Privat=
der einzelnen Vereine weiſen teilweiſe äußerſt ſtarke Gegner auf.
ihrt V.f.R. Bürſtadt nach Oggersheim, um dort ein Rückſpiel aus=
Teil. Schon auf eigenem Platze verloren die Bürſtädter ſeinerzeit
S hoch, und dürften auch jetzt, trotz ihrer verbeſſerten Spielweiſe,
Ne Niederlage nicht herumkommen. In Pfiffligheim, wo die
Ein=
ſchen gegen Union Wixhauſen antreten werden, wird es für die
große Mühe koſten, ein günſtiges Reſultat herauszuholen, und
P3. Sblis, der am Sonntag auf eigenem Platze gegen Leute aus
Elden ſpielt, wird alles daran ſetzen müſſen, um die Niederlage
„Orwieles auszugleichen. Unſere „Siegesmannſchaft” die an Pfing=
EVen Union Darmſtadt recht knapp verlor, wird vorausſichtlich am
„I8 wieder Lorbeeren ernten, und zwar gegen Oppau in Worms.
Di Lampertheim hat ſich diesmal einen etwas leichteren Gegner
Sbelücht, und zwar ſpielen die Lampertheimer auf eigenem Platze
L3. Biebrich, was ſchon jetzt als eine ſichere Sache für die
wpianer gelten kann.
Radfahren.
EDRadfahrerverein „Waldesgrün” Darmſtadt=Beſſungen 1903.
Tene mit großen radſportlichen Erfolgen aus Stuttgart=Cannſtatt
SDmndes=Wertungsfahren des Arb.=Radfahrerbundes „Freiheit” zu=
Euden Saalmannſchaft empfing der Ehrenvorſitzende A. Muhn
em Eintreffen 15.06 im Hauptbahnhof. Er begrüßte die Mann=
„s herzlichſte und ſprach ihr ſeinen Dank aus für die Leiſtun=
Die Ie bolbracht hatte. Das Reſultat war folgendes: Achter=Kunſt=
22 Punte Gundesmeiſter); Einer=Kunſtfahrer 44 Punkte (Bun=
Ser); Sechſer=Kunſt 22,5 Punkte an 2. Stelle und Vierer=Kunſt=
** Punkte an 4. Stelle. Am Abend fand ein gemütliches
Bei=
aicr im Vereinslokal ſtatt, wobei der Ehwenporſitzende nochmals
L Zankesworte ſprach, die für die Saalmannſchaft von dem
Saal=
bart V. Schwarz erwidert wurd
„onder und Serapis werden Anfang nächſter Woche in Begleitung
utüder und Formoſus die Reiſe zum Großen Preis von Wiem an=
JE Ne mit einen engliſchen und zwei franzöſiſchen Vollblütern
Duile üutſammenbringt. Die beiden deutſchen Hengſte werden unter
Icmohnten Reitern Varga und Pretzner ſtarten.
Scyern=Bezurkstag findet am 30. Juni und 1. Juli in
Bam=
ſtatt.
Da Einem Freundſchaftsſpiel ſchlug am Freitag die Olympia=B=
Sthg Hollands die Olympigelf der U.SA. mit 3:2 Treffern.
Taidd and sanan
chen hatte Pech, die 98er gerade an einem ihrer Glanztage anzu=
Zweifellos ſteckt in der Mannſchaft ein überaus ſolides Können,
och im erſten Darmſtädter Spiel nur zeitweilig in Erſcheinung
— Man geht wohl nicht fehl, wenn man dieſe Tatſache darauf zurück=
—daß der weſtdeutſche Meiſter, frappiert von dem Können der
lzu verzagt ans Werk ging. In der zweiten Hälfte hatten ſich
z 7ü ſtdeutſchen jedoch wieder in Gewalt und konnten ſo während zehn
Ey in das Spiel nach ihrem Willen diktieren. Die Niederlage iſt
ge=
e a der Sturm von Aachen ſchwächer war, als der des ſüddeutſchen
miG) :8. Der Angriff machte den Fehler, die Bälle zu lange zu halten.
1as Bemühen, alle Bälle dem Halbrechten zuzuſpielen, muß ſich
C ig auswirken, da ſo das Spiel zur Schablone wird und zur
iſtung eines Spielers führt. Nicht vergeſſen ſei, daß der Halb=
— ein großer Könner iſt, was ſchon dadurch bewieſen iſt, daß von
—hs Toren fünf auf ſein Konto kommen. Eine eingehende Mann=
Sritik ſei bis zum zweiten Spiele zurückgeſtellt; nur ſoviel ſei
ſ-kudet, daß die Stärke von Aachen in der Läuferreihe liegt.
Darmſtadt gab es in der erſten Halbzeit wohl überhaupt nichts
m In. Selbſt Henß im Tor paßte ſich gut an und ließ einige Glanz=
Mi ſehen, denen jedoch mangelnde Entſchloſſenheit in anderen
iten gegenüberſteht. In der zweiten Halbzeit war das Spiel der
S rfangs ſchwächer, um jedoch gegen Ende hin zu den guten
Lei=
des Beginns wieder zurückzukehren. Die Taktik der
Hinter=
haft, ſich nicht aus der Verteidigungsſtellung herauslocken zu laſ=
FhSar gerade bei dieſem Gegner angebracht. Sämtliche Stürmer
Fyr — erfolgreich, und zwar Fiedler und Fuchs je zweimal, Werner
FI, Hennemann und Freund je einmal. Das zehnte Tor warf
* der ſich aus der Läuferreihe allein durchgeſchafft hatte und den
Fer Hüter mit einem hohen Ball in die Ecke ſchlug.
war ein ganz großes Spiel. Wird das heutige Spiel wieder zu
ſolchen Genuß werden? — Herr Beck aus Frankenthal leitete,
mw Eimer, ſicher und korrekt.
Pol.=Sportverein 1.—Sp.Vrgg. 05 Mainz=Kaſtel 1.
ſige Ligamannſchaften treffen ſich im Freundſchaftskampf Sonntag
utag 11 Uhr auf dem Platze des Heſſ. Pol.=Sportvereins. Kaſtel
ach dit den Verbandsſpielen kein Gaſt einer hieſigen Mannſchaft.
Spielſtärke während der Verbandsſpielzeit war nicht ſehr
über=
d. Sie ſoll aber in der letzten Zeit durch Einſtellung junger
ſehr gewonnen haben. Das Spiel wird über das derzeitige
verhältnis Aufſchluß geben.
ſe Pol.=Sportvereins Mannſchaft wird das Treffen mit folgender
S llung beſtreiten:
Neuroth
Scheu
Link
Blöcher
Koch
Bley
Huber Weißmantel.
Ibert
Hüppe
Hedäus
R. Sp.V. Germania Pfungſtadt—V.f.R. 1900 Offenbach.
er Vf.R. 1900 Offenbach, der zur Main=Bezirksliga zählt, trägt
das Rückſpiel in Pfungſtadt aus. Im Vorſpiel in Offenbach ſtieß
* aſtgeber auf unerwartet harten Widerſtand der Gäſte und mußte
ſie it einem 6:4=Sieg zufrieden geben. Die Offenbacher haben
in=
en durch die harten Verbandsſpiele mit den Frankfurter
Groß=
ten, von denen übrigens F. Sp.V. mit 3:0 Toren in Offenbach
ag, recht viel gelernt und geben einen in allen Reihen gut
beſetz=
pieltüchtigen Gegner ab. Der intereſſante Kampf beginnt um
Tennis.
Tennis= und Eisklub.
eute Sonntag trägt der Tennis= und Eisklub zwei Klubkämpfe
Eine A=Mannſchaft ſpielt gegen den T.C. Heidelberg, während
eMannſchaft gegen T.C. Schwarz=Weiß Frankfurt zu kämpfen hat.
iden Spielen iſt Darmſtadt Favorit.
Ken
Um den Eintritt in die
Vor=
ſchlußrunde.
Fortgang des Olympiſchen Fußball=Zurniers.
Amſterdam, 2. Juni (Eig. Drahtbericht).
Die Kämpfe der Zwiſchenrunde des Fußballturniers haben
offen=
ſichtlich das Intereſſe bei den Maſſen noch geſteigert, obwohl Holland
nicht mehr in der Konkurrenz iſt. Aber man hat nicht meh: die
Aus=
wahl wie in der Vorrunde, die Zahl der Spiele hat abgenommen und
die Qualität der Kämpfe iſt bei der Gleichwertigkeit der Partner noch
beſſer geworden. Ausgeſprochene Außenſeiter ſind nicht mehr im
Ren=
nen, jede der jetzt tätigen Mannſchaften gilt als Anwärter auf die
Teilnahme am Schlußſpiel. Da außerdem am Samstag ſchönſter
Son=
nenſchein war und kein Regen zu befürchten blieb, machte auch der
etwas ſtarke und kühle Wind den Maſſen nichts aus und 30000
Men=
ſchen beſuchten das Spiel Argentinien — Belgien, deſſen
vorrausſicht=
licher Sieger Argentinien als erſter Favorit für den olympiſchen Sieg
genannt wird.
Argentinien bezwingt Belgien 6:3 (3:2).
Die Belgier boten eine Parallele zu ihrem Vorrundenkampf gegen
Luxemburg. In dieſem Spiel hatten ſie nach überlegener Spielführung
drei Tore erzielt, als die Luxemburger mit unerwartetem Elan
einſetz=
ten, den Ausgleich bis zur Halbzeit erzwangen und ſchließlich nur knapp
mit 5:3 Toren geſchlagen blieben, immerhin doch mit dem Erfolg, die
Shmpathien der Zuſchauer erkämpft zu haben. Diesmal erging es den
Belgiern umgekehrt, jetzt übernahmen ſie die Rolle der heroiſchen
Kämpfer. Die Argentinier hatten in beſtechender Weiſe drei Tore
vor=
gelegt, worauf Belgien mit Anſpannung aller Energien auf 3:3
auf=
holte und erſt dann mit drei weiteren Treffern die unvermeidbare
Niederlage erlitt. Auch hier gab es einen deutlichen
Stimmungsum=
ſchwung. Solange die Südamerikaner ihre Gegner in Grund und
Boden ſpielten, hatten ſie alle Sympathien und verloren ſie in dem
Augenblick, wo die Belgier mit allen Kräften einſetzten. Der Beifall
der Menge gilt immer dem Unterlegenen, wenn dieſer ſich zu einer
beſonderen Leiſtung aufrafft.
Der Anfang ſchien eine Kataſtrophe für Belgien; zu verheißen.
Argentinien, mit dem Wind und der Sonne im Rücken, lieferte ein
Sxiel von ſelten geſehener Schönheit. Die Belgier wurden buchſtäblich
überrannt und kamen kaum zur Beſinnung. Unheimliche Schnelligkeit,
dazu eine erſtrunliche techniſche Fähigkeit gab dem Angriff das
Aus=
ſehen einer Präziſionsmaſchine. Schon in der zweiten Minute ſpielte
ſich der Halbrechte Tarasconi allein durch und erzielte unhaltbar den
Führungstreffer. In der nächſten Minute lenkte der Mittelſtürmer
Ferreira eine Vorlage von rechts ſo ſcharf aufs Tor, daß der belgiſche
Torhiiter Debie machtlos war. Argentiniens Angriff blieb in Fluß,
beſonders gefährlich war der Rechtsaußen Caricaberry. Nur einmal
bot ſich den Belgiern eine Torchance, als ein Durchbruch geglückt war
und drei Ecken verurſachte, die dem Torwart viel Arbeit machten. Die
10. Minute brachte den Südamerikanern durch einen langen, ſcharfen
Schuß von Tarasconi das dritte Tor. Hier erzwang die Kampfkraft
der Belgier die Wendung des Spiels, die auch die Stimmung der bis
dahin begeiſterten Zuſchauer umſchlagen ließ. Argentinien wurde
zu=
rückgedrängt, und Angriff auf Angriff rollte vor, bis der Mittelſtürmer
Braine aus 20 Meter Entfernung das erſte Gegentor ſchießen konnte.
Schon wenige Minuten ſpäter gab ein Weitſchuß des Mittelläufers van
Halme das zweite Tor, und nun beherrſchte Belgien die Lage
voll=
kommen. Das Bild blieb auch nach der Pauſe, wo in der 8. Minute
durch den Halblinken Moeſchal nach einem ſchönen Kombinationsangriff
der Ausgleich fiel. Die Möglichkeit der Führung beſtand, und
Argen=
tinien mußte ſtark und zahlreich verteidigen. Allmählich fanden ſich die
Amerikaner wieder, geſtalteten das Spiel offen und kamen zu zwei
ſehr glücklichen Toren, die Debie durch verfrühtes Herauslaufen
ver=
ſchuldete. Targsconi ſkorte in der 30., der Linksaußen Orſi in der
37. Minute. Damit war der Kampf entſchieden. Argentinien kam
wieder ganz zur Geltung, beherrſchte die Lage ganz und gar er erhöhte
kurz vor Schluß durch Targsconi auf 6:3.
Die deutſchen Schiedsrichter in Amſterdam.
Der Berliner Schiedsrichter Birlem iſt nach ſeiner
ausgezeichne=
ten Leiſtung im Spiele Portugal gegen Jugoflawien in „Amſterdam
eine begehrte Perſönlichkeit geworden. Am Samstag fungierte er beim
Treffen Belgien gegen Argentinien als Linienrichter, und am Tage
vor=
her ſprang er beim Spiel Spanien—Italien in gleicher Eigenſchaft als
Erſatz ein. — Verſchedene Zeitungen wiſſen zu melden, daß man von
der Aufſtellung des Offenbachers Weingärtner als
Schieds=
richter in Amſterdam Abſtand genommen habe, weil Weingärtner im
Spiele Frankreich—Italien als Linienrichter nicht gefallen habe. Wir
erfahren hierzu auf Anfrage in Amſterdam, daß an dieſer Meldung kein
wahres Wort ſei. Wir konnten uns auch nicht erklären, wieſo der
Offenbacher als Linienrichter nicht habe gefallen können. Vielleicht
des=
halb, weil er den Unparteiiſchen Chriſtophe=Belgien, der ein völliger
Verſager war, darauf aufmerkſam machte, daß er die Halbzeit um 5
Mi=
nuten zu früh anpfiff?
Vor dem großenKampfDeutſchland-Uruguag
Keine Mannſchaftsumſtellung.
Zu dem Spiel ſtellt der D.F.B. die gleiche Maunſchaft, die am
Pfingſtmontag die Schweiz 4:0 ſchlug, ohne eine Umſtellung. — Die
„Urus” werden im Gegenſatz zu anderslautenden Meldungen nicht mit
Erſatz für Scarone und Andrade antreten. Sie erklären vielmehr, in
der gleichen Aufſtellung wie gegen Holland ſpielen zu wollen.
Boxen.
Sportverein Darmſtadt 1898 (Boxabteilung) in Mannheim
und Erbach i. Odw.
Jedes Jahr mit Beginn des Sommerhalbjahres ſchließt die
Kampf=
ſaiſon der Amateur=Boxer. So auch im nunmehr hinter uns liegenden
Verbandsjahr 1927/28; lediglich das alljährlich im Juni ſtattfindende
Mannheimer Turnier bringt noch mal Großbetrieb in Geſtalt von
Jugend=, Erſtlings= und Alte Herven=Kämpfen. VfR.=Mannheim iſt
Arrangeur dieſer letzten diesjährigen Veranſtaltung im Südweſtd.
Amateur=Boxverband. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen zu
urteilen wird das Turnjer, ebenſo wie in früheren Jahren, äußerſt
zahl=
reich und ſtark beſchickt. Auch die Boxabteilung unſeres heimiſchen
Sportvereins 1898 wird ſich traditionsgemäß mit eimigen Kämpfern
aktiv beteiligen Und zuar ſind es Gollaſch, der bei den Alten Herren
im Halbſchwergewicht gemeldet iſt, ſowie Ziegler, welcher als Erſtling im
Leichtgewicht ſtartet. Wahrſcheinlich kommen noch ein Papiergewichtler
und ein Halbſchwergewichtler zu den Erſtlingen hinzu.
Nach dieſer Veranſtaltung, nämlich am 23. und 24. Juni, ſchickt die
Boxabteilung der 98er verſchiedene Kämpferpaare anläßlich der
Sport=
platzweihe nach Erbach i. Odw. Die Reiſe der Sportvereinler in das
Odenwaldkreisſtädtchen geſchieht auf Einladung des dortigen
Veranſtal=
ters und hat den Zweck, durch gediegene Schaukämpfe auch im
Oden=
wald für den ſo eminent raſch emporgeblühten Boxſport zu werben. Die
Daruytädter werden die ihnen zuteil gewordene Ehre zu ſchätzen wiſſen
und durch hochſtehende, faire Fights recht Intereſſantes aus der
moder=
nen Boxſchule zeigen.
Man iſt im Hinblick auf die bevorſtehenden Ereigniſſe, wie überhaupt
während der Sommermonate bei den Sportvereins=Boxern natürlich
nich=
müißig. Mittwochs iſt man in der Turnhalle=Soderſtraße und Freitagé
im Stadion fleißig an der Arbeit in Gymnaſtik, Schattenboxen, am
Sandſack und bei Trainingskämpfen. Der neu engagierte Trainer des
Sportv. 98, Herr Diplom=Sportlehrer Wehr, wird auch die Boxer in
intenfives Spezialtrainäng nehmen.
Schwimmen.
1. F. C. Nürnberg gegen „Jung=Deutſchland”
1. Spiel um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft heute vormittag 11½ Uhr
im Woog.
Wir machen nochmals auf das heute vormittag ſtattfindende
Waſſer=
ballſpiel des 1. F.C. Nürnberg gegen Jung=Deutſchland aufmerkſam.
Da ſich beide Mannſchaften in dieſem Spiele in der Vorrunde um die
Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft gegenüberſtehen, kommt dieſem Kampfe
erhöhtes Intereſſe zu. Bei der bekannten Spielſtärke beider
Mann=
ſchaften iſt der Ausgang des Kampfes vollkommen offen. Ein
Spazier=
gang nach der ſchönen Kampfbahn des Woogs dürfte ſich daher ſehr
lohnen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag. 3. Juni. 8: Kaſſel: Morgenfeier, veranſtaltet von
der Heſſiſchen Landeskirche zu Heſſen=Kaſſel. Mitw.: Lotte Köhler
(Violine), Muſiklehrer Alfred Leſſer, am Flügel und als
Chor=
leiter. Chor der Alten lutheriſchen Kirche. Anſprache: Pfarrer
Lippert. O 11: Dr. Kurt Priemel: Führung durch den Zoo. O 12:
Elternſtunde. Prof. Dr. phil. et med. Stern, Gießen: Soll man
die Kinder ſchrecken und zur Schau ſtellen? 6 12.30: Mannheim:
Konzert des Freundſchen Frauenchors. Weber: „Silvana” für
Frauenchor und Mezzoſopranſolo. — Wolf: Drei Lieder. — Schubert:
Zwei Lieder; Impromptu; Ständchen. o 14: Kaſperlſtunde der
Kaſperltante Lieſel Simon vom Münchener Kaſperltheater:
Schnee=
wittchen und die ſieben Zwerge. O 15: München: Fußbällſpiel
Fußballſportverein Frankfurt und Wacker München. O 17.30:
Konzerr des Funkorch.: Georges Bizet (geſt. 3. Juni 1875). Ouv.
„Djamileh‟ Arie „Der Perlenfiſcher”. „Roma”, Orcheſterſuite.
„Kinderſpiele”, kleine Orcheſterſuite. Blumenarie aus „Carmen”.
Fant. „Die Perienſiſcher”, Muſikal. Leitung: Kapellm. Merten.
Mitw.: A. Jaeger (Tenox). o 19: Stunde des Rhein=Mainiſchen
Verbandes für Volksbildung. S 20.30: Konzert des Funkorch.
— Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonniag, 3. Juni. 11.15: Kath. Morgenfeier. Mitw.:
Kirchen=
chor St Eberhard (Leitung: Chordir. Hoffmann), Organiſt Huber,
Rupert Mayer. Anſprache: Repetent Sedlmeyer, Tübingen.
Leit=
gedanke: Chriſtus, der Sohn des Vaters. — Anſchl.: Schloßplatz
Stuttgart: Promenadenkonzert. — Anſchl.: Schallplatten. O 14:
Berlin: Funkheinzeimanns Singſtunde. O 15: Oberregierungsrat
Adae: Die Stuttgarter Kolonialausſtellung. O 15.30: G. Ott lieſt
aus. Die wunderlichen Schickſale des Michael Aldinger”, Roman
aus Schwaben von Friedr. Felger. (Freiburg ſendet von 15 bis 16
getrennt.) o 16: Konzert. Leitung: C. Struve. Mitw.; Emma
Eichenbrenner=Teſter, Herm. Lingor Funkorch. Adam: Ouv. „Der
Bauer von Preſton” — Gröſchel: Im Reiche der Venus. — Urbach:
Erinnerung an Adam. — Reger: In einem Roſengärtlein. Wenn
die kleinen Kinder. Zwieſprach. Er iſt gekommen im Sturm.
Es hat die Roſe ſich beklagt. — Armandola: Romantiſche Suite. —
Mahler: Aus des Knaben Wunderhorn. — Brahms:
Sandmänn=
chen. Der Schmied. — Morena: Erinnerung an Brahms. — Brahms:
Wenn ewiges Lieben. — Reinecke: Abendruhe. — Reindl: Ung.
Rhapſodie. O 18.15: Prof. Dr. Zilchert: Ueber das Leben. S 18.45:
Dr. Gerh. Ven mer: Das Zauberland der Neuen Welt: Eine Fahrt
zum Yellowſtone Part. 19.30: Dichterſtunde: K. Braun. O 20.30:
Gaſtſpiel Ernſt Arnold (Wiener Sänger), Mitw.: Funkorch. Hab”
mich lieb, Annemarie. Das iſt der Herr von Schubert. Das Wiener
Lied. Das Lied von der großen Pummerin. Da draußen in der
Wachau. Mutterls Geburtstag. Wenn dich die Menſchen auch
kränken. Hundetreue. Sei mir gut, ſchöne Marietta. Du, nur du.
Mein Herz blutet aus tauſend Wunden. Sonne wird ſcheinen.
Turandot. Wenn du kommſt, mein Schatz. Paß auf! Blues. —
Anſchl.: Bunte Stunde. Leitung: C. Struve. Mitw.: Irma Roſter,
F. Schätzler, Fred Höger, W. M. Schwarz. E. Stockinger, C. Struve.
Funkorch. Cowler: Kofolores, Fox. — Azu 8322. Ein Akt von
Gerh. Grindel. Perſ.: Der Chef, der Sekretär der Buchhalter,
Ludwig. — Hentſchel: Illuſion, Tango. — Marſchner: Kurioſe
Geſchichte. Bauernregel. — Taubert: Vom Bauer und der Taube.
— Schubert: Die Henne. — Meyer Helmund: Ballgeflüſter. —
Hoven: Tragiſche Geſchichte. — Heinemann: Zigeunerlied. — Löwe:
Der Papagei. — Benatzky: Du, nur du — Anſchl.: Nachrichten=
Sportfunk.
Berlin.
Sonntag. 3. Juni. 6.30: Frühkonzert. Kapelle Hoffmann.
0 9: Morgenfeier. Auf dem Wege. Chor der Magdalenenkiche,
Berlin=Neukölln. Urſula Gieſe (Rezit.). Luiſe Hahn (Sopran).
Anſprache des Pfarrers Heyne, Bremen. — Anſchl.: Glockengeläut
des Doms. O 11.30: Platzmuſik des Muſikkorps der 3. (Preuß.)
Nachrichten=Abteilung (Potsdam). Leit.: Obermuſikm. Harmens.
e 14: Funkheinzelmanns Singſtunde. Leit.: Prof. Jöde. o 15:
Kurzſchrift. O 15.30: Mitteilungen und praktiſche Winfe für den
Landwirt. O 15.55: Rittergutsbeſitzerin Mahlkuch: Gewinnbringende
Hühnerhaltung für Anfänger. o 16.30: L. Spitzer: Bequemes
Reiſen — geſundes Reiſen. 6 17: Ouvertüren. Kuhlau: Erlenhügel.
— Auber: Maurer und Schloſſer. — Kreutzer: Nachtlager von
Granada. Konzertorch. Kermbach. O 17.30: Lieder. Schubert:
Im Abendrot. Wohin. Frühlingstraum. — Wolf: Fußreiſe.
Nimmer=
ſatte Liebe. Heimweh. — Strauß: Ich trage meine Minne.
Zu=
eignung. Wilde (Tenor), Mackeben (Flügel). 18: Opern=Fantaſien.
Verdi: La Traviata. — Thomas: Mignon. Konzertorch. Kermbach.
O 19.30: C. M. Köhn: Talmi! Ein Beitrag zur äſthetiſchen
Er=
ziehung. O 20: K. Wilczynski: Unter Arabern und Beduinen. In
der Wüſte Sahara. O 20.30: Georges Bizet. Vorſpiele zu Carmen.
V’Arleſienne=Suite Nr. 2. — Charles Lecoca: Ouv. Graziella. Potp.
Mamſell Angot. Ouv. Girofle, Girofla. — Johann Strauß: Ouv.
Prinz Methuſalem. Ninetta=Quadrille. Diplomaten=Polka. Seid
um=
ſchlungen, Millionen, Walzer. Leichtes Blut, Galopp. Ausf.: Berliner
Funkorch. Dir.: Seidler=Winkler. — Anſchl.: Tagesnachrichten.
O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.
Steitin. 9: Morgenfeier, Mitw.: Elſa Panſin (Alt. Joſefa
Wender (Rezit.). Anſprache des Paſtors Lutſchewitz, Am Harmonium:
Scheibenhofer.
Deutſche Welle. Sonntag, 3. Juni. Berlin: Frühkonzert der
Kapelle Gerhard Hoffmann. O 9: Morgenfeier. Anſprache des
Pfarrers Heyne, Bremen. — Anſchl.: Glockenſpiel des Berliner Doms.
0 10.10: Langenberg: Meſſehalle Köln: Kundgebung des Deutſchen
Werkmeiſter=Verbandes anläßlich ſeines 28. Verbandstages auf der
Preſſa. O 11.30: Berlin: Platzmuſik, ausgeführt vom Muſikkorps
der 3. (Preuß.) Nachrichtenabteilung (Potsdam). Leitung:
Ober=
muſikmeiſter Harmens. O. 14: Funkheinzelmanns Singſtunde. O 15:
Praktiſche Winke für Liebhaberphotographen; J. Lützen: Das
Porträt im Heim. O 15.30: Mitteilungen und praktiſche Winke
für den Landwirt. O 15.55: Rittergutsbeſ. Gertrud Mahlkuch:
Ge=
winnbringende Hühnerhaltung für Anfänger. O 16.30: L. Spitzen:
Bequemes Reiſen — geſundes Reiſen. 6 17: Ouvertüren. Orcheſter
Otto Kermbach. 17.30: A. Wilde (Tenor): Lieder von Schubert,
Wolf und Strauß. O 18: Opern=Fantaſien. Orcheſter Otto Kerm=
O 18.30: E. Kalkſchmidt: Der Drang in die Ferne. o 19:
Stadt=
baurat a. D. H. Sattler: Spitzbergen. O 20: Berlin: K. Wilczynſki=
Unter Arabern und Beduinen. (In der Wüſte Sahara.) o 20.30:
Funk=Orcheſter (Dirigent: Seidler=Winkler): Werke von Biret, Lecocg,
Strauß: — Anſchl.: Nachrichten. O 22.30: Tanz=Muſik. Kapelle
Dajos. Bela=
Hauptſchriftlettung. Rudoif Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Reite; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 153
Sonntag, den 3. 3
latte
Pom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
An den internationalen Getreidemärkten, hauptſächlich Amerikas,
ueigte die Tendenz unter dem Einfluß der guten Witterungsverhältniſſe
in Amerika und der endlich eingetretenen wärmeren Verhältniſſe in
Europa nach unten. Nicht ohne Einfluß auf den Rückgang der
Notie=
rungen blieb die Tatſache, daß die europäiſchen Zuſchußgebiete auch
weiterhin ſehr zurückhaltend blieben. Dies gilt ſowohl für Weizen wie
für Roggen. An den ſüddeutſchen Produktenmärkten kam das Geſchäft
nach den Feiertagen nur ſchwver in Gang und konnte auch mangels
An=
regungen aus dem Auslande nicht zu lebhafterer Tätigkeit kommen.
Die Auslandsweizenofferten waren gegen die Vorwoche ermäßigt, und
es wurde auch einiges aus dem Markte genommen. Das
Roggen=
geſchäft blieb ſehr minimal. Die Mühlen haben auf Grund der billie
geten Weizenofferten ihre Forderungen ermäßigt, konnten jedoch
nennenswerte Verkäufe nicht tätigen. Die zweite Hand iſt für
Weizen=
mehl nach wie vor noch unter den Mühlenforderungen, am Markte,
wenngleich die Preisſpannung gegenüber den Mühlen nicht mehr ſo
bedeutend iſt. Der Abruf noch rückſtändiger Kontrakte hat ſich gebeſſert.
Noggenmehl iſt in d’sponibler norddeutſcher Ware geſucht und wenig
angeboten, die Preiſe haben daher für disvonibles Noggenmehl eine
Reduzierung nicht erfahren. Eine Nolle ſpielt hierbei auch der
Rhein=
ſch fahrtsſtreik, der die Anfuhr von Roggenmehl norddeutſcher
Pro=
venienz erſchwert. Weizen ausl. 30—32, inl. 28—38,50, Roggen ausl.
31, inl. 29—23,25, Weizenmehl, Speziall Null, 38,75—39, zweite Hand
37,75—38, Weizenbrotmehl 23—30, Noggenmehl 39 50—42. — Gerſte
hatte ruhigen Markt und blieb ohne ſonderliche Bewegung. Hafer
zeigte behauptete Preiſe, doch gingen die Umſätze nicht über das
lau=
fende Bedarfsgeſchäft hinaus. Mais war ebenfalls unverändert. Die
Preiſe konnten ſich infolge des Streikendes in Argentinien envas
er=
mäßigen. In disponibler und kurzfälligt eintreffender Ware wurde
leb=
hafter Abſatz erzielt. Braugerſte 32—33, vorderpfälziſcher Ausſtich 33
bis 34, ausl. 32,50—35,50, Futtergerſte 25—26, Hafer inl. la 28—28,50,
beregnet 27,25—27,50, La Plata=Hafer 28,75—29, Mais mit Sack a. B.
24,25—24,50.
Der Futtermittelmarkt war im allgemeinen als ruhig zu bezeichnen,
ſowohl in Hinſicht der Preisforderungen als auch des Abſatzes. Lediglich
für Oelkuchen zeigte ſich auf ſpätere Sichten beſonderes Intereſſe, doch
blieben dieſe von den Fabriken nur wenig und zu hohen Preiſen
an=
geboten. Weizennachmehl 20,50—22,50, Weizenfuttermehl 16,75—17,00,
Weizenkleie fein 14,75, grob 15,50, Roggenkleie 16,25—16,75,
Erdnuß=
kuchen 22,75, Rapskuchen 18,50, Sohaſchrot 20,75—21,00 Biertreber 19
bis 19,25, Malzkeime 17,75—18,B. Die Preiſe für ſämtliche
Futter=
artikel verſtehen ſich für prompte Ware.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Juni.
Die Wochenſchlußbörſe ſetzte zunächſt aus dem erfahrungsgemäß an
Samstagen immer vorliegenden Auftragsmangel ſehr ruhig und
über=
wiegend etwas ſchwächer ein. Die Kursermäßigungen betrugen jedoch
nur ½ bis 2 Prozent. Vor allem blieb heute das Ausland mit
größe=
ven Aufträgen aus. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe zeigte ſich ſofort
eine feſtere Haltung, ausgehend von den New Yorker
Einführungswer=
ten. Farbeninduſtvie und ihre Konzernwerte konnten ihren mäßigen
An=
fangsverluſt raſch ausgleichen und noch 34 Prozent gewinnen. Siemens
ſtiegen von 367,5 auf 372, Schuckert auf 218, Kaliaktien durchweg erneut
4 Prozent höher. Der geſamte Elektromarkt holte im Verlaufe die
an=
fänglichen Kursabſchwächungen wieder auf. Am Bankenmarkt,
Kom=
merzbank ſehr feſt und bis 196 geſteigert. Ruhiger lagen Zellſtoff,
Schiffahrt und Motorenwerte, während Montanaktien eher freundlicher
lagen. Am Anleihemarkt Neubeſitzanleihe mit 19,8 gebeſſert. Geld iſt
nach dem Zahltag leichter, Tagesgeld 7½. Am Doviſenmarkt London—
New York 4,8875, Pfunde—Mark 2,4625, Dollar—Mark 4,1742. Der
Börſenberlauf blieb ruhig, doch durchweg gut gehalten.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Juni.
Während im Vormittagsverkehr die Stimmung als einheitlich
freundlich angeſprochen werden konnte, eröffnete die Hauptbörſe in ſehr
zurüchhaltender und übewwiegend ſchwächerer Haltung. Dies iſt in erſter
Linie darguf zurückzuführen, daß infolge des früherem Beginns der
Samstagsbörſe ſich anfänglich, ein ſpürbarer Ordermangel bemerkbar
machte. Die Spekulation wurde ihrerſeits zur Vorſicht gemahnt, durch
die Meldungen über verſchiedene bedeutende Märkte, die durchweg ſehr
zurückhaltend und vorſichtig lauten. Die Erleichterungen der
Lombard=
bedingungen bei der Liquidationskaſſe, die ſchon am 5. ds. Mts. in Kraft
treten, waren demgegenüber nicht zur Anregung geeignet. Auch die
zu=
nehmende Entlaſtung des Geldmarktes wirkte ſich kaum aus. Der Satz
für Tagesgeld hat ſich weiter verringert und ſtellte ſich heute auf 7½
bis 9 Prozent. Monatsgeld war mit 7½ bis 8½ ebenfalls etwas
leich=
ter. Bankgirierte Warenwechſel erforderten etwa 7 Prozent. Am
De=
viſenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr ruhig. Brüſſel lag gegen Getreidegeſchäft war heute leicht befeſtigt ohne daß ſich aber eine Ge=
London mit 34,88 etwas ſchwächer. Amſterdom dagegen mit 1209½
bis 2g eine Kleinigkeit feſter. Das Pfund notierte gegen die Mark pool waren wohl Anlaß auf die Inlandsforderungen etwas höher zu
20,40, New York-Berlin 4,1771 und London—New York 4,8839½. Am
Nentenmarkt waren die Umſätze ebenfalls ſehr klein, nur nach der
Neu=
beſitzanleihe machte ſich eine etwas ſtärlere Nachfrage geltend, durch die
ſie ſich um 30 Pfg. (19,8) verbeſſerte.
1
Der Schiffahrtsmarkt lag durchweg um etwa 1 Prozent ſchwächer.
Die Haltung des Bankenmarktes war uneinheitlich. Bank für
Brau=
induſtrie gewannen 1½ und Kommerzbank 34, während Berliner
Han=
delsanteile 234 und Reichsbankanteile W/s Prozent niedriger lagen.
Aktiengeſellſch. f. Verkehr verloren 434. Spritwerte behauptet.
Textil=
markt ueinheitlich. Vgt. Glanzſtoff —8, Bemberg —2½, dagegen Stühr=
Kanngarn pl. 3. Am Montanmarkt war es eher ſchwächer. Eſſener
Steinbohle —3½, Harpener —2½. Rhein. Braunkohlen —1½. Nur
Marxhütte verbeſſerten ſich um 1½. Am Kalimarkt betrugen die
Er=
höhungen bei Salzdetfurth 1 Prozent und bei Aſchersleben 12/e,
wäh=
rend Weſteregeln um 1 Prozent gedrückt lagen. Von chemiſchen Werten
verloren Dynamit=Nobel 234, J. G. Farben ſtellten ſich auf 289. Der
Elektromarkt zeigte Verluſte im Durchſchmitt von 1—3 Prozent. Nur
Siemens um 9½ höher. Von den übrigen Werten gaben Polyphon den
vorbörslichen Gewinn nicht nur her, ſondern verloren darüber hinaus
2 Prozent. Leonhard Tietz ſetzten ihren Kurs um 4 Prozent herauf,
während im übrigen die allgemeine Abſchwächung 1—3 Prozent betrug.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe lebte das Intereſſe nach Salzdetfurth
wieder auf, die ſich um 14 Prozent auf (13 verbeſſerten. Die
Geſchäfts=
tätigkeit blieb weiter gering. Privatdiskont 6”/ für beide Sichten. Zum
Schluß der Börſe ſetzten Spezialwerte ihre Aufwärtsbewegung fort,
denen ſich in geringerem Umfang der größte Teil der übrigen Papiere
anſchloß. Polyphon ſtiegen auf 556,5, Salzdetfurth auf 417, Berger auf
428. An der Nachbörſe war die Haltung nicht einheitlich, da
verſchie=
dentlich Regliſationen vorgenommen wurden.
Tſchechoſlowakiſcher Wirtſichafis!
Die Situation der Induſtrie uneinheittt
A. E. G..
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt ..
Beramann.
Berl. Karlsruhe In
Berl.Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett.
Bremer Bolle.
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ..
Elektr. Lieferung .
J. G. Farben...
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag ..
Harpner.
..
Hemoor Zement. ..
Kelſingfors
Aien ...
Prag ....
Budapeſt
Soſia ...
Kolland.
CZo ......
Kopenhagen
Stocholm
London .
Buenos Aires
Nen=York .../4.1730 4.1810
Belgien ....
/175.— 286.—
175.75 9. Loewe & Co. 261.—
59.—
160 25 1162.— Lingel Schuh 169.— 169.75 MannesmannRöhren 170.— 170.75 Niederlauſitzer Kohle 158.— 47.5 47.25 Nordd. Lohzd . 1141.25 140.— Orenſtein. 131.—
533.5 1549.— 68.— 68.— Polyphon. 1144.5 144,75 Rütgerswerke 100.— 1199.5 185.— 185.— Sachſenwerke 1290,5 230.5 Siemens Glas 152.— 1 1145.5 145.375 Ver. Glanzſtoff 765.— 1756.— 1298.875 300.-2 Ver. Stahlwerke. 103,5 59.— 60.— Volkſtedter Porzellan 65.— 220.125/221.5 Wanderer Werke. 170.— 1 174.5 174.— Wiſſner Metall. 158.— 1160.— 1241.75 1= 171.25 1171.375
242. — Wittener Gußſtahl . 75 —
Deviſenmarkt.
Geld10.504 . 8.
Brtef
no.5a4l 2. 8.
Geld /Brief
10.5os 10.5281 Italien .. 1.
Geld
21.385/ 8.
Briel
Aas 158.73 58.85/69.73 59.85 Paris ... 16.43 16.47 II 12.367 12.3871t 12.367 12.387 Schweiz:
Spanien. 30.45 80.61 7288 73.00 72.91 73 05 69.77 6991 3.012 3.ais 3.012/ 3.0181 Lanzig.. 21.45 5 81.6I 18s.49 1S5.93 168.58 168.90 Japan. 1.944 1.942 u1.s1 112,oslt ü.stiadsi Rio de Janeiro 0.5025/e 0.5045 112,09 112.311 12.09 112.311 Jugoſlavien..
Portugal 7.350 7.3641 112.38 12 20/ 12,98 17.33 120.376 20,418 320,378 20.418 Athen ....... 5.435 3 1.763 1.797 1.7821 1.7o8 Konſtantinopel 2.150 2.1341 4.-1730 4 1810 Kanada. 4.165 4.:173 59.26 3 56.38 58.26 50.38 uruguay.. 4.271 4.2791
1131.125
155.-
92.5
227.75
411.-
193.—
259.75
57.5
160.—
186.— 1164.875
129.25
1455 1146.5
158.—
103.75
64.5
163.—
78 —
2. 6.
Geld Brief
21.995 22.035
16.43 16.47
80.4580.,61
69.7369 81
81.45
1 9441
0.502
7.351
81.61
1.948
0.504
7.365
17.93 17.97
5.435
2.152
4.165
4.266
5.445
2.156
4.773
4.274
Auflöſung der Mannheimer Beamtenbank. Die G.V., die über das
Schickſal der Mannheimer Beamtenbank zu beſchließen hatte, beſchloß
erinz piell deren Liquidation, da die Mittel zur Weiterführung nicht
aufgebracht werden können und die Rentabilitätsausſichten ſehr gering
ſind, aus formellen Gründen. Da nach den Satzungen der
Genoſſen=
ſchaft die Durchführung des Verfahrens umſtändlich iſt, wurde der
An=
trag angenommen, das Geſamtvermögen der vom Gericht zu
beſtellen=
den Aufſichtsperſon oder dem Gläubigerausſchuß oder dem Treuhänder
zur Verteilung unter die Gläubiger zu übergeben. Damit iſt
prinzi=
piell die Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen.
A.=G. für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff, Mannheim=
Neckarau. Die Generalverſammlung genehmigte die Anträge der
Ver=
waltung. Für das Zwiſchenjahr wird auf die Vorzugsaktien eine
Dividende von 6 Prozent, für die Stammaktien eine ſolche von 5
Pro=
zent verteilt. Funf Stammaktien zu je 120 RM. werden zu einer neuen
Aktie von 600 RM. zuſammengelegt, das Stimmrecht der
Vorzugs=
aktien von 20 auf 4 Stimmen herabgeſetzt.
Produktenberichte.
Berliner Probuktenbericht vom 2. Juni. Die Tendenz im Berliner
ſchäftsbelebung bemerkbar machte. Das feſtere Nordamerika und
Liver=
ſetzen, doch läßt das unbefriedigende Mehlgeſchäft die Käufer nur
lang=
ſam mit Geboten folgen. Im Lieferungshandel waren Weizen und
Roggen etwa 1 Mk. befeſtigt. Hafer vernachläſſigter. Der Export ſtockt
und auch der Konſum bleibt ſchleppend, ſonſt ſtill.
Andauernde Lohnkämpfe.
Von unſerem =Korreſpondenten
Prag, Anfang
Die Lage der Wirtſchaft in der Tſchechoſlowakei iſt nach
völlig uneinheitlich. Während, auf der einen Seite über m
Aufträge und über die Unmöglichkeit, die Betriebstätigkeit
Umfange aufrechterhalten zu können, geklagt wird, ſind in den
ſchäftigten Induſtriezweigen andauernde Lohnkonflikte und dal
dingte Produktionseinſchränkungen zu verzeichnen. Die Zahl
kenden, ausgeſperrten und infolge andauernder Abſatzſchwie
feiernden Arbeiter hat in der letzten Zeit eine ganz außero
Höhe erreicht, ohne daß heute beurteilt werden könnte, ob die
Wochen und Monate den ungeſunden Verhältniſſen im Wirtſch,
der Tſchechoſlowakei ein Ende bereiten werden.
In der Textilinduſtrie iſt ein Abflauen der Ko
unverkennbar. Hauptſächlich werden die Spinnereien (und hie
die Baumwollſpinnereien) in Mitleidenſchaft gezogen, ſodaß ve
Betriebseinſchränkungen vorgenommen werden mußten, weil ei
führung der regulären Produktion bei den ſtark gedrückten Mar
zu bedeutenden Verluſten hätte führen müſſen. — Die Wol,
ſtrie, in der ſchon vor einigen Wochen Abſatzſtockungen zu ve
waren, klagt über eine zunehmende Verſchlecſterung des Ge
Kammgarn und Streichaarn=Sommerwaren bleiben in großer
auf Lager, weil die Nachfrage gering iſt, und auch die kommer
terſaiſon wird fkeptiſch beurteilt. Steigende Preiſe verzeichnet
die Tuchinduſtrie, bei der ein Rückgang des Umſatzes
getreten iſt. Durchaus ungünſtig hat ſich die Situation der
ſpinnereien geſtaltet, da infolge der unzureichenden Pr
der Unmöglichkeit, den Garnpreis den Rohmaterialien anzupe
Lager ſo rieſig angewachen ſind, daß mehrere Spinnereien
triebe eingeſtellt haben und weitere Produktionsbeſihränkunger
warten ſind. Als ebenfalls ungenügend muß die Beſchäftigun
Leinenweberei bezeichnet werden.
Die Eiſenwerke weiſen dagegen ſtändig eine günſtige
tigung auf, an welcher hauptſächlich die mit der Maſchinen= u
induſtrie zuſammenhängende Produktion partizipiert. Im letzte
tal des Vorjahres wurde die tſchechoflowakiſche Rohſtahlprodul
vierteljährlich auf 119 000 Tonnen feſtgeſetzt war, um 21000
überſchritten; die derzeitige Produktion der tſchechoflowakiſche
werke wird auf 150 Prozent der Vorkriegserzeugung geſchätzt.
In der Glasinduſtrie zeigt ſich eine wenig einheitl
denz. Obzwuar Aufträge vorhanden ſind, iſt der Abſatz durch d
letzten Zeit ausgebrochenen Lohnkonflikte in dieſer Branche ſtau
dicapt. Eine Auffriſchung des Eeſchäftes erwartet ſich die Indu
dem Abſchluß der Verhandlungen zwiſchen der tſchechoſlowakiſ
reichsdeutſchen Hohlglasinduſtrie zur Herbeiführung einer
vertion für verſchiedene Waren zur Vermeidung, von Pr
ſt=
bietungen.
Im Kohlenbergbau ſteht einer lebhaften Förderung 5
miſchen Braunkohlenmarktes die andauernde Stagnation im
(mähriſchen) Kohlengebiete gegenüber. Die hierdurch notwent
ringerung der Förderung führte auf einigen Schächten zu ſten
entlaſſungen.
Die Spielwareninduſtrie, die bis auf wenige gr
men als Hausinduſtrie betrieben wird und zu 80 Prozent auf
port angewieſen iſt, klagt über Anhäufung der Lagerbeſtände,
geſtaltet ſich in der Muſikinſtrumenteninduſtrie.
dere in der Graslitzer und Schönbacher Blas= und Streichinſtr ſe
erzeugung, die Geſchäftslage durchaus befriedigend.
In der Damenkonfektion wird ein Rückgang des
Et=
gegenüber dem Vorjahre verzeichnet. Da zudem die Einfuhr vo ſad
tätskonfektionsware aus dem Auslande zugenommen hat, die A H
fähigkeit des Marktes aber keineswegs größer geworden iſt, ha
einzelne Betriebe die Notwendigkeit einer Produktionseinſc ſt
ergeben.
Die Gablonzer Glaswarenerzeugung iſt dur *
ſeit Wochen andauernden Streik der Arbeiterſchaft empfindlich
worden; die durch den Ausſtand verurſachten Schäden ſind ſo g.
die Unternehmer keine Möglichkeit ſehen, den Forderungen der 2
ſchaft auf Zuerkennung höherer Löhne nachzukommen, weshalb
in dieſem Induſtriezweig ſich bedrohlich zuzuſpitzen beginnt, um
als die rege kommuniſtiſche Agitation im Iſer= und Nieſengebi=
Hauptgebiete der tſchechoflowaliſchen Glaswarenerzeugung, n
Mitteln die Wiederaufnahme der Arbeit in den Fabriken zu
ve=
bemüht iſt.
Die Automobilfabriken ſind, durchwegs gut be
Zu einem großen Toil können ſie, der ſteigenden Nachfrage
Frankfurter Kursbericht vom 2. Zuni
I. 1. Reichs,,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927 87.5
62 Baden
Frei=
ſtaat von 1927./ 79
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtagt von 1927. 87.25
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 1.
Ablöſungsanleih
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Diſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 94
8%0 Darmſtdt. v. 26
125 Dresden v. 26/
%0 Frkf. a. M. v. 26
% Heidelb. v. 26
20 Ludwahf v. 26
0 Mainz v. 26..
Mannh. v. 25 1
Mannh. v. 26
*3 Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
82 Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
726 Bad. Gold.
Kom. Anleihev. 26
8½ Berl. Hyp.=Bk.
4½%n „ Lia.=
Pfandbriefe..
820 Frrf. Hyp. Bk. 96
51.6
19.8
8.1
86
85
85
93
102.25
95
92.75
% Frrſ. Pfbrfbank”
4½0 Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
2 Heſſ. Landesbk.
69
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8%0 Landesbank d.
Rheinprovinz
26
8% Landeskr. Kaſſ.
8% Mein. Hhp. Bk.
20 Naſſ. Landesbk.
825 Pfälz. Gyp. Br.
4½
„. Ac=
Pfandbriefe..
8% Preuß. Ctr.=
Bod.Cred.. . . ..
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Gyp.=Bk
„Lig
4½0
Pfandbriefe.
82 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.
3.
L.=Pf.
% Süd. Bod.=)
Cred.=Bank ....
„Lig.=
Pfdbr
8% Württ. Ghp.=B.
34
96.25
81.5
89
93.5
97
89
94.75
92‟
74.5
89.5
95.5
91
69.05
97.75
91.5
7fcc=
92.5
89
-Lia.-Pf
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm Sam.=Ablöſ.-Anl.
Ausleſ, Sernfl
Bapiermart.
Pfandbr. und
Kommunal=Bbl.
Frrf. Onp.=Bk. R.,
Obl. Ser. 1 u. 2
Frrf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 18.2
Heſſ. 2bs=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefel
dgl. Kom.=Obl.
6.1-16 7.5
Kom.=Obl.
S. 17-241
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14.8
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefel 14.6
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig.,
Weſtd. Bodenered. Vorkr.=Pfl 14.15
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. b. 26/ 92.5
8% Klöckn=Werke
Berlin v 26 94
10% Kom. Elektr.=
Mark. ... . . . . . 102.5
7%0 Maintrw v. 26/ 87.25
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27..
8% Neckarfulm v. 26
8%Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26...
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 90.25
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II Auf Sachwertel
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel 6.3
5‟ Heſſ. Volksſt.
Roagenanleihe. — 1
15% Preuß.
Kali=
wertan eihe . ...
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ. Roggen
wertanleihe
5% Südd. Feſtw. .. . . .."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..........!
5% Bosn. 9.=Inv.=
Anl. v 1914 ...I
4½2 Bosn. v. 62
5% Bulg. Tab. v09
1,6% Griech. v. 90
124% Griech. Mon.
5% Mex. inn. (abg.)
9.8
8.65
2.22
2.05
52
. äuß. „
42.
Goldan=
ſeihe (abg.)
inn. (abg.)
4½% Frig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 19141
C. C.=Stücke)...
42 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Gold
von 1918
49 Schweiz, Bds.=
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin..
42
1. Bagd.
429
2. Bagd.
420
Zollanl.
4½% ungarn von
1913 C.C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C..St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)
oito von
1910 CC. C.=St.)
4%o dito Kron. (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
47 Kepenh. v. 041
14½ Liſſab. v. 1886 15.9
4%0 Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....
4% Eliſabethbahn”
von 1883 ......
4% Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig...
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ..
22f.,70 Oſt. Südb.
(Lombard.) ... . 15.5
420 Oſt. Staatsb.v.
1883 ...."
3% Naab=Odenbg.
v. 1883 . . . . . . . . 24
425 Rudolfb. i. S. 3.9
t. 6.
48
4½% Anatolier I./ 18.25
12:1.
23.8
1.82
59
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. ..
Bk. f. Brauinduſtr. / 223
Barm. Banwerein/152
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . ...
Berl. Handelsgeſ..
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Deutſche Bank. 175.25
Eff.=u.
Wechſel=
bank
„ Vereinsbank . /102.5
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank .!1
Frankf. Bi.
Gyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank/1
Metallbank.
Mitteld. Credtbk.
Nürnb. Vereinsbk. 1
Oſt. Creditanſtalt.
Pſälz. Hyp.=Bank!
Pr. Bod.=Freditbk. 142
Hyp.=Akt.=Bk./138
Reichsbank=Ant. 1291
Rhein. Creditbank/130
„ Spp.-Baxk200
145.75
178.5
176
205
174.5
288
191.5
170.5
170.25
108
158
155
145
1159
215
160
351,
Südd. Bob.Cr.Br.
„ Disc.=Geſ..
Wiener Bankverein!
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
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7% Dt. Reichsbhn=
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103
159
89
174.25
164
98.5
24
67.75
61
162
147
186
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Hartm. & Braun /190
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Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel127 1s
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Junghans Stamm./ 92 Schnelpr. Franſth.
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Salzdetfurth. /415
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Knorr, Heilbronn
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Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. „.
Lech, Augsburg ...
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Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutz
Oberurſell
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Neckar). Fahrzeug.
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Oberbedarf".
Oſterr. AlpineMon. /115
Otavi Minen .
Peters Union Frkf. /115.25
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Sbriftg. Stempel. 122
Schuckert Geltr. .413
130.5
98
124
Mainz. Akt.=Br.. /187.75 Weithwerke
125.75 1
60.5
67
87
143
108.5
47.5
100.25
105
178
73.6
Schuhfbr. Berneis
Weſſel.
Schuhfabr. Herz.
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Seilindſtr. Wolff.
Siem. Glasinduſtr
Siemens & Halsk
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Zucker=AG
Strohſtoff. Ver.
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ.:
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=Elek
tr.=Verſ.
162 Ver. f. Chem. Ind
deutſch. Slfabr
Faßfabr.Caſſe
Gummifabrik.
Berlin=Frankf
Königs= und
Laurahütte.
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Srahlwerke.
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Zellſt. Berlin
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Boigt & Hgeffne!
Voltohm. Seil
Wanß & Frentag.
Wegelin Rußfabri!
Werger Brauerei.
Bellſt. Aſchaffenbg.
Memel.
Waldhol
Bucker! Rheingau=
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung
Frkft, Allg. Verſ.=G
Frankong Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich.
Darmſtädte:Werte
Bahnbedart
Dampfkl. Rooberg.
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Motoren Darmſtadt
Gebr.-Zooder ....!
45
[ ← ][ ][ → ]Seite 13
nmer 153
en einen Rückgang um 0,2 v. H. auf 135,0 (135,3) erfuhr.
Dieſer Tage pflogen Vertreter der tſchechoſlowakiſchen
Auto=
in Paris Verhandlungen wegen Herabſetzung der bisher
gül=
nfuhrzölle, die in ihrer gegenwärtigen Höhe ſchon längſt
un=
geworden ſind, ſodaß die tſchechoflowakiſche Autoinduſtrie in
„ung der Zollſätze mit Rückſicht auf die Aenderung der Situation
Automarkte anſtrebt. Die zwiſchen der Tſchechoſlowakei und
zahl von Stagten beſtehenden Handelsverträge räumen bei der
ausländiſcher Erzeugniſſe weitgehende Vorteile ein ſodaß die
Autozölle, die Frankreich zugeſtanden werden, auch Deutſchland,
Italien uſw. zugute kämen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
amtliche Broßhandelsindexziffer vom 30. Mai 1928. Die auf
btag des 30. Mai berechnete Großhandelsindexziffer des Stati=
Keichsamts hat gegenüber der Vorwoche um 0,1 v. H. auf 141,7
ngezogen. Von den Hauptgruppen erhöhten ſich die Indexziffern
„rſtoffe um 0,4 v. H. auf 137,6 (137,1), für Kolonialwaren um
auf 138,3 (138,1) und für induſtrielle Fertigwaren um 0,1 v. H.
(158,6), während die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffe und
Sonntag, den 3 Juni 1928
er 8 Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Der Aufſichtsrat
ge=
die ihm vorgelegte Bilanz, die nach 65 714 RM. (im Vorjahre
M.) Abſchreibungen einſchließlich Vortrag von 58 867 RM. mit
123 387) RM. Reingewinn abſchließt. Der zum 28. Juni
ein=
nden Generalverſammlung ſoll die Verteilung von 8 (im Vor=
Prozent Dividende vorgeſchlagen werden. Der Vortrag erhöht
tach auf 63 715 RM.
Röhrenmarkt im Monat Maf. — Belebung des Geſchäftes. Das
„„ſchäft ließ im Berichtsmonat eine gewiſſe Velebung erkennen.
jere Auftragseingang aus dem Inlande gegenüber dem
Vor=
par in erſter Linie auf Spekulationskäufe zurückzuführen, die
der bevorſtehenden und inzwiſchen erfolgten Preiserhöhung
vor=
en wurden. In Stahlmuffröhren hat das Frühjahrsgeſchäft
bhafter eingeſetzt. Auf dem Auslandsmarkt hat ſich die Lage
fentlich geändert. Die Preife leiden nach wie vor unter dem
erb der engliſchen und amerikaniſchen Erzeuger. Das Geſchäft
abgeſehen von einigen größeren Aufträgen in Spezialröhren,
n unbefriedigend.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen
Berech=
wurden in der Zeit vom W. bis 26. Mai im Ruhrgebiet an
Stagen 2 163 000 Tonnen Kohle gefördert, gegen 1 868 687 Ton.
vorhergehenden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die Hokserzeugung
h in den 7 Tagen der Berichtswoche auf 534 368 Tonnen, gegen
Tonnen in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung
40 Tonnen, gegen 54 084 Tonnen in 5 Arbeitstagen Die arbeits=
Kohlenförderung betrag in der Zeit vom 20. bis 26. Mai
Tonnen, gegen 372737 Tonnen in der vorhergehenden Woche.
liche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 76 328 (73 021). Die arbeits=
Preßkohlenherſtellung auf 9757 (10 817). Wegen Abſatzmangel
in der Berichtswoche 117 151 (arbeitstäglich 19 525) Feierſchichten
r, gegen 62 778 (12556) in der Vorwoche.
Vorläufig keine Abfchaffung der Medfoliquidation. Die am
Don=
nerstag nachmittag in Berlin ſtattgefundenen Beſprechungen zwiſchen
den Privatgroßbanken über eine evtl. Abſchaffung der
Medioliquida=
tion ſind ergebnislos verlaufen. Man glaubt jedoch, daß durch die
Mil=
derung der Gegenſätze doch ein Fortſchritt erzielt worden iſt, der ſich
in vielleicht nicht allzulanger Zeit zu einer gänzlichen Uebereinſtimmung
auswirken werde.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 2. Juni (Prib.=Tel.).
Baumwolle: Am Baumwollmarkte gewann heute eine feſte
Stim=
mung die Oberhand, da im Baumwollanbaugebiet allgemein ziemlich
ſtarke Regenſchauer niedergegangen ſind, das neue Befürchtungen über
Schädigung der Ernte durch den Kapſelkäfer ausgelöſt hat. Die New=
Orleanſer Firmen ſowie die Kommiſſionsfirmen nahmen daraufhin Käufe
vor, und auch die Spekulation ſchritt anläßlich des Wochenſchluſſes zu
Deckungen. Späterhin kam es auf die Steigerung der Preiſe
verſchie=
dentlich zu Regliſationen.
* Chicago, 2. Juni (Priv.=Tel.).
Weizen: Am Wochenſchluß ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der
Weizenpreiſe fort, da auch geſtern im Frühjahrsweizengebiet kein Regen
gefallen iſt und aus Teilen des Staates Minneſota leichter Froſt
ge=
meldet wird. Auch die feſte Haltung der europäiſchen Märkte bot
Anregung. Von günſtigem Einfluß war außerdem eine Schätzung der
auſtraliſchen Exportüberſicht, die ſich angeblich nur noch auf 14
Millio=
nen Buſhels beläuft.
Mais: Auch am Maismarkte herrſchte recht feſte Stimmung im
Zuſammenhang mit der Feſtigkeit der Lokomäckte. In verſchiedenen
Gegenden des Nordweſtens wird über zu große Trockenheit geklagt. Die
Wetterberichte für den nördlichen Teil des Maisviertels haben Froſt
in Ausſicht geſtellt.
Roggen: In ſehr feſter Haltung verkehrte der Roggenmarkt, da die
feſte Tendenz der europäiſchen Plätze anregend wirkte, und von
hollän=
diſcher Seite Käufe für die dortige Verſchiffung erfolgt ſein ſollen,
während die öſtlichen Firmen Käufe in Juliware tätigten.
Hafer: Hafer vermochte ſich ebenfalls ziemlich erheblich zu befeſtigen,
da die Wetterprognoſen als ungünſtig erachtet werden und die
Auf=
wärtsbewegung der Preiſe in Winnipeg ſtimulierte. In verſchiedenen
Teilen des nördlichen Anbaugebietes hat Froſt eingeſetzt.
Es notierten nach Maldungen aus Chicago am 2. Junt:
Getreide. Weizen: Juli 1478, Sept. 149, Dez. 15128: Mais:
Juli 105½, Sept. 105½, Dez. 90½; Hafer: Juli 56½, Sept. 47½,
Dez. 4878; Roggen: Juli 129½, Sept. 1217, Dez. 122.
Schmalz: Juli 11,92½, Sept. 12,25.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,30, Sept. 12,55, Okt. 12,55: Speck,
loko 12.50; leichte Schweine 8,60—10,00, ſchwere Schweine 9,25 bis
9,95; Schweinezufuhren: Chicago 8000, im Weſten 35 000.
Baumwolle: Juli 20,50, Okt. 20,35.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 2. Junit
Getreide. Weizen: Rotwinter 190½, Hartwinter 166; Mais,
neu ank. Ernte 118½; Mehl, ſpring wheat clears 7,00—7,25;
Fracht nach England: 1,6—2,3 Schilling, mach dem Kontinent 8
bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, lolo 12,55; Talg, extra, loſe 8½,
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſchen Provinz= und Kommunalbanken haben eine Anleihe
für die deutſche Landwirtſchaft von 25 Millionen Dollar aufgelegt. Die
Anleihe iſt in 30 Jahren amortiſierbar und mit 6½ Prozent verzinslich.
Der Ausgabekurs beträgt 97½ Prozent. Ein Teil der Anleihe wird
in England, der Schweiz und Holland begeben werden.
Infolge Ueberzeichnung der von einem Konſortium unter Führung
der Deutſchen Bank zur Subſkription aufgelegten 8prozentigen
An=
leihe der Stadt Duisburg in Höhe von 7 Mill. RM. ſind die
Zeich=
nungsliſten bereits am Freitag abend geſchloſſen worden. Die
Zeich=
nungsfriſt lief offiziell bis zum 4. Juni einſchließlich.
Der Deutſche Fleiſcher=Verband, dem weit über 60 000 deutſche
Fleiſchermeiſter als Mitglieder angehören, hält ſeinen diesjährigen
Verbandstag vom 25.—28. Juni in Breslau ab. Auf der Tagung wird
in erſter Linie die Ein= und Ausfuhr von Vieh und Fleiſch, außerdem
die Neuregelung des Gefrierfleiſehverkaufs ſowie die neuere ſozial= und
wirtſchaftspolitiſche Geſetzgebung einer eingehenden Behandlung
unter=
zogen werden.
Der Privatdiskont iſt en der Berliner Börſe für beide Sichten um
2½s Prozent von 6¾ auf 65/ ermäßigt worden.
Am Mittwoch traf in Warſchau eine deutſche Delegation unter
Lei=
tung von Miniſterialrat Grieſer zu den deutſch=polniſchen
Verhandlun=
gen über eine Reihe von Verſicherungsfragen ein. Nachdem ein
deutſch=
polniſches Uebereinkommen über Verſicherungsabkommen am 25. Mai
in Berlin paraphiert wurde, werden jetzt Verhandlungen über die
Ver=
rechnung der Anteile aus der früheren Verſicherungsgeſellſchaft „
Ober=
ſchleſiſcher Knappſchaftsverein” geführt werden.
In der nächſten Zeit finden zwiſchen Vertretern der öſterreichiſchen,
tſchechoſlowakiſchen und polniſchen Zementinduſtrie Beratungen ſtatt,
die ſich mit der Möglichkeit einer zwiſchenſtaatlichen Regelung des
Ab=
ſatzes befaſſen werden. Zwiſchen der tſchechoſlowakiſchen und deutſchen
Zementinduſtrie haben bereits vor längerer Zeit Beratungen
ſtatt=
gefunden, die aber bisher zu keinem Ergebnis führten.
Das Internationale Walzdrahtkartell hat die beabſichtigte Erhöhung
der Preife von 5.15.— auf 5,15,6 Pfund Sterling nunmehr beſchloſſen.
Der Streik in Nornegen hat eine weitere Ausdehnung erfahren,
indem die Druckereiarbeiter der bürgerlichen Zeitungen in Bergen die
Arbeit niedergelegt haben.
Die britiſche Kohlenförderung ſtellte ſich in der Woche vom 12. bis
19. Mai auf 4 728500 Tonnen gegen 4685 400 Tonnen in der
Vor=
woche. Die Zahl der Lohnempfänger ging von 934 000 auf 933000
zurück.
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Ab=
f-1 B: Am 31. Mai 1928 hinſichtlich
de ma: Ludwig Alter,
Aktien=
be/ chaft, Darmſtadt: Durch Beſchluß
Dei neralverſammlung vom 23. April
Sder Geſellſchaftsvertrag geändert.
Dd neralverſammlungen vom 18. und
Pril 1928 haben beſchloſſen, das
B9 kapital mit Wirkung vom 31. De=
1927 auf 800 000 Reichsmark
del aſetzen. — Als nicht eingetragen
wel ſeröffentlicht: Der 8 5 des
Geſell=
lvertrags lautet nunmehr: Das
lapital der Geſellſchaft beträgt
W)RM. — in Worten: Achthundert=
29 Reichsmark —, eingeteilt in 1000
zum Nennbetrage von je 800 RM.
intrag am 30. Mai 1928: Firma:
aica”, Bananen= und Früchte=
—ieb, Geſellſchaft mit
beſchränk=
aftung. Hauptniederkaſſung: Bre=
Zweigniederlaſſung: Darmſtadt.
ſtand des Unternehmens: Der
handel im allgemeinen ſowie der
2b von Handelsgeſchäften aller Art
weglichen u. unbeweglichen Sachen
AUnterſchied, ob ſie in Verbindung
m Fruchthandel ſtehen oder nicht.
mkapital: 400 000 Reichsmark.
Ge=
führer: Alfred Eggert Friedrick
r, Kaufmann in Ahrensburg
be=
urg, Franz Dominikus Meiſer
tann in Bremen. — Benjamin Her=
Hagena, Kaufmann in Bremen,
Johannes Hinrich Philipp Prüſer
rann in Bremen, ſind dergeſtalt zu
riſten beſtellt, daß jeder von ihnen
tigt iſt, die Geſellſchaft in
Gemein=
mit einem anderen Prokuriſten zu
ten. — Der Geſellſchaftsvertrag iſt
2: Oktober 1909 feſtgeſtellt und am
bruar 1910, 22. April 1910, 21.
Sep=
r 1912, 19. Oktober 1912, 28. Jun=
9. Dezember 1913, 31. März 1920
5. Dezember 1924 geändert. — Die
ſchaft wird durch einen oder mehrere
äftsführer vertreten. Jeder Ge=
Sführer kann allein die Geſellſchaft
verbindlich vertreten.
Willenser=
ngen können ferner, gemeinſam von
Prokuriſten abgegeben werden mit
ndlicher Kraft für die Geſellſchaft.
4s nicht eingetragen wird veröffent=
Die Bekanntmachungen der
Ge=
ſaſt werden in der Weſerzeitung
Fentlicht.
(9433
Larmſtadt, den 2. Juni 1928.
Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namer
1. der Anna Fiſcher zu ⁄s=,
2. des Heinrich Fiſcher, Lokomotivführer, zu ,
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 12. Juni 1928, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Ntr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Aufhebung
der in Anſehung des Grundſtücks beſtehenden Gemeinſchaft
auf Antrag der Frau Margarete Fiſcher Witwe, geb.
Wem=
bacher in Sterkrade, vertreten durch Rechtsanwalt Rohde
in Darmſtadt.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
igers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(3928a
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 22. Februar 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band XVl, Blatt 77
Betrag de
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
1. III 379 Hofreite Nr. 2
Moller=
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Sonntag den 3. Juni 1928
Seite 13
dia Saasstingnrin.
Roman von Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)
Wenn aber jemand fragen ſollte?”
Ssie ſagen dann: ſie ſind im Ozean abgeſtiegen, haben das
zeutg auf den Rücken genommen, ſind zu Fuß weiter und
der Küſte wieder aufgeflogen.”
Zika lachte.
Kieber Herr Kapitän, die ganze Geſchichte iſt ein
Schwin=
rief ſie amüſiert aus.
zaſvergough tat entrüſtet. Er werde ihr keinen Schwindel
—ylggen. Reklame ſei Reklame. Er wiederholte die Geſchichte
—der weltberühmten Künſtlerin mit dem falſchen Orlowbril=
„n, von der Anderen, die vorgibt, aus dem Harem des Kö=
— von Aegypten geflohen zu ſein. Wer da von Schwindel
mache ſich lächerlich. Reklame ſei kein Objekt einer
wiſſen=
z lichen Nachprüfung.
and ſchließlich ſei nicht ſie für die Reklame verantwortlich,
nn der Manager, und der wiſſe ja die ganze Wahrheit.
and wenn ſie doch Skrupeln haben ſollte, brauche ſie
über=
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und ſie könne nur deutſch antworten. Sie ſolle einfach zu
en verlangen. Nach einer ſchlafloſen Nacht ſei das das
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lichſte, und am nächſten Morgen werde der Manager bei ihr
z und für ſie reden.
„Ja, aber ſpäter,” wandte ſie ängſtlich ein, „es werden mich
auch andere Leute fragen
„Was für Leute? Elegante Kavaliere, die ſich den Kuckuck
um die Ozeanfliegerin ſcheren und einfach dem ſchönen Mäd=
„ den Hof machen wollen. Denen ſogen Sie einfach” er
ver=
e mit ſeiner blechernen Stimme den ſchmachtenden Ton eines
ärmeriſchen Mädchens nachzumachem: „Ich bin über den
m der Liebe geflogen zu dem Einzigen, dem mein Herz ge=
Er ſah ſo unwiderſtehlich komiſch aus, daß Vika trotz ihres
ehagens hell auflachte.
„So iſt’s recht, liebes Kind,” lobte er, „lachen und mit den
fen heulen, das iſt die einzige Weisheit.”
„Ja ... aber . . . Herr Kapitän . . .” ſtammelte Vika mit
ſererwachendem Kleinmut, . . . mein Vater . . . o Gott . ..
ann nicht.”
„Ihr Vater iſt einverſtanden und hilft uns bei der Reklame,”
egnete Haſpergough.
Vika ſprang auf wie von der Feder geſchnellt.
„Was ſagen Sie?! Mein Vater tut mit?” rief ſie aufgeregt.
Dann fuhr ſie mit großer Bewegung fort: „Hören Sie mich an,
Herr Kapitän. Wenn Sie mir das beweiſen . dann fliege
ich . . . ſofort!“
Haſpergough rief den Funkentelegraphiſten. Der kam mit
ſeinem Telegrammprotokoll.
„Leſen Sie den Funkſpruch von geſtern früh”, befahl der
Kapitän.
Der Telegraphiſt ſchlug das Buch auf und las:
„Funk=Telegramm Nr. 375, aufgenommen am 6. Juli a. C.,
zehn Uhr vormittag, an Bord der Revenge.
New York meldet: Die Lehrerin L. R. iſt aus dem
Eltern=
hauſe bei Büſum geflohen. Man vermutet, daß ſie über den
Ozean geflogen iſt.”
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Vika hörte atemlos, mit weitgeöffneten Augen zu.
Haſpergough entließ den Telegraphiſten.
„Dieſes Telegramm hat Ihr Vater geſtern früh an den
Manager abgeſandt”, ſagte er. „Der hat es an die New Yorker
Telefunkenſtation weitergegeben. Sie können ſich dann vom
Manager das Originaltelegramm zeigen laſſen.”
„Und wenn ich trotzdem nicht fliege?”, fragte Vika in hoher
Erregung.
„Sehr einfach” antwortete er mit einem unangenehmen
Lächeln,” dann wird vermutlich der Willumshof sub hasta
ver=
kauft . . . . . Ihr Vater kann auf ſeine alten Tage betteln . . . .
mich wird der Manager, auf die bisherigen Koſten verklagen,
und . . . . . hm . . . . . mit einem ſo ſmarten amerikaniſchen
Geſchäftsmann iſt nicht zu ſpaſſen . . . . . ich glaube zwar nicht,
daß er Ihrem Vater etwas anhaben kann”, fügte er mit einem
teufliſchen Blick hinzu”, aber ausgeſchloſſen iſt es nicht...."
daß er ihm eine Klage wegen derſuchten Betruges anhängt.
Vika wurde leichenblaß.
Eine Weile ſtand ſie unſchlüſſig und biß ſich auf die Lippen.
Der Gedanke an Wiesner ſchoß ihr durch den Kopf. Aber
dann beſann ſie ſich anders. Was konnte er helfen? Jetzt war
es zu allem zu ſpät.
„Sind Sie nicht kleinmütig, liebes Kind”, fuhr Haſpergough
mit ſanfter Ueberredung fort. „Ich habe Sie ſo lieb gewonnen,
als wären Sie meine Tochter. Ich rate Ihnen nichts
Schlechtes.”
„Bemühen Sie ſich nicht Sir”, entgegnete ſie froſtig”, ich....
fliege!“
Als ſie dieſen Beſchluß gefaßt, wurde ſie unnatürlich ruhig.
Sie lachte ſogar. Ein ſeltſames, ſchneidiges Lachen, das in den
Ohren ſchmerzte. Sie ging zu dem Flugzeug, die letzten
Vor=
bereitungen zu treffen.
Aber es war ſchon alles beſtens beſorgt. Das Flugzeug
ſtand auf den Schwimmkufen, die dit Draht an den Laufrädern
befeſtigt waren. Es enthielt nur mehr jene Benzin= und
Oel=
nenge, die es nach 6000 Kilometer Flug noch haben konnte, alle
Regiſtrierapparate wieſen mit pedantiſcher Genauigkeit den
zu=
rückgelegten Flug auf, der Motor war warm gelaufen, Gehäuſe
und Tragflächen waren wieder mit künſtlich erzeugten Reif und
Eis beſchlagen, ja ſogar von den mitgenommenen Eiern waren
nur mehr zwei ganze da. Von den anderen lagen die Eierſchalen
auf dem Boden der Fliegerkabine".
„Haben Sie bedacht” fragte Vika den Kapitän höhniſch
fixierend”, daß zumindeſt ein oder zwei Schiffe das Flugzeug
über dem Ozean hätten ſehen müſſen?”
„Es wurde geſehen”, entgegnete der Kapitän grinſend, „drei
Schiffe haben es gemeldet. Sonderbarerweiſe wurde es auch
über Irland geſehen. Wollen Sie die Funktelegramme leſen?”
Vika gab keine Antwort
Dann lachte ſie wieder ihr ſeltenes Lachen und beſtieg
ent=
ſchloſſen die Fliegerkabine.
Um halb elf drehte ſich der Kran mit dem Flugzeng über
Bord.
Da bemerkte Vika den erſten Steuermann. Er lehnte am
Rehling und blickte mit finſterer Stirne zu ihr.
Eine Weile ſchnürte es ihr die Kehle zu. Dann aber öffnete
ſie die Luke und rief ein helles: „Auf Wiederſehen in Amerika”
zu ihm hinüber.
Wiesner blieb ſtumm und ſeine Miene finſter. Er winkte
ein wenig mit der Hand. Vika hatte den Eindruck, er drohe mit
der Fauſt.
Dann raſſelten die Kranketten, und das Flugzeug wurde mit
aller Sorgfalt auf den Mceresſpiegel geſetzt. Der Monteur
ent=
fernte von einem Beiboot aus die Drähte, mit denen das
Flug=
zeug an den Schwimmkufen befeſtigt war, Vika ließ den Motor
anſpringen, der Propeller begann zu ſurren, die Flugzeugräder
ſtemmten ſich gegen eine Wand der Schwimmkufen — auch in
dieſem Detail verriet ſich das Konſtruktionsgenie des Friedrich
Ruß — die Giſcht ſprühte auf, etwa durch ein Dutzend Knoten
glitt das Fahrzeug über das Waſſer, dann kam eine Woge
die Kufen blieben im Waſſer . . . . . . das Flugzeug hob ſich
vom Wellenkamm, als hätte es die Woge in die Luft
ge=
ſchleudert.
(Fortſetzung folgt.)
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Seitungsdruckpapier ſtammen?
Hoch oben in den Urwäldern
Schwedens liegt eine der
Sen=
tren der
Druckpapierfabrika=
tion. In den waldreichen
Gebie-
ten Norrlands werden jahraus,
jahrein Millionen von Bäumen
gefällt. Die toſenden
Gebirgs=
bäche führen ſie den großen
Strömen zu. Dieſe befördern
die Baumſtämme aus den
hoch=
gelegenen Wäldern im Innern
des Landes hinab nach den
Sägewerken und
Holzſtoffabri=
ken an der Küſte, wo ſie zu
Pa=
piermaſſe verarbeitet oder als
Nohmaterial für die
Papier=
fabrikation exportiert werden.
Wenige haben den Indalself,
einen der ſchönſten Flüſſe
Schwe=
dens, und den majeſtätiſchen
An=
germanelf mit ihren gewaltigen
Holzſchneiden und
Papierſtoff=
fabriken geſehen. Das
Haupt=
quartier der nordſchwediſchen Holzinduſtrie iſt Sundswall.
Die Entwicklung der Stadt hängt ganz mit der der
Holz=
wareninduſtrie Schwedens zuſammen. Die erſte Dampfſäge
in Schweden wurde im Jahre 1851 bei Vivſta aufgeſtellt.
Die Anlage von Dampfſägen verurſachte eine förmliche
Nevolution, da hierdurch die Produktionsmöglichkeiten
be=
deutend vergrößert, infolgedeſſen die Cransportkoſten
ge=
ringer wurden. Als im Jahre 1866 England den Soll auf
Holzwaren abſchaffte, kam dies der ſchwediſchen
Holzindu=
ſtrie außerordentlich zuſtatten. In Norrland, beſonders in
Sundwall, begann ein ungeahntes Aufblühen.
Der Angermanelf hat eine Länge von 450 Kilometern,
10 Kilometer mehr wie der Indalself. Er iſt einer der
größ-
ten und in ſeinem Unterlauf der imponierendſte Fluß
Schwe=
dens. Seine Größe wird durch folgende Siffern beleuchtet:
Von Malgomau bis Solleftea bildet der Angermanelf 38
Fälle, über die die Stämme brauſend herabſchießen. Wie
ſchwarze Geſpenſter wälzen ſie ſich in weißem Schaum,
ver=
ſchwinden in den wilden Fluten, ſpringen krachend und
don=
nernd in der grünen Giſcht. In raſenden Sprüngen ſtürzen
ſie ſich über die Felſen herab, um mit verdoppelter
Geſchwin=
digkeit die Fahrt nach der Küſte wieder aufzunehmen.
Je mehr man ſich den Mündungen nähert, um ſo mehr
weiten ſich die prächtigen Flüſſe. Sie gleichen dann breiten
Meeresbuchten.
Von allen Seiten ſteigen Nauchwolken zum blauen
nor=
diſchen Himmel. Hinter ihnen hämmern und raſſeln die
Ma=
ſchinen der Sägewerke und Papierfabriken. Cauſend emſige
Kräfte regen ſich. Mit weit ausſchauendem
Unternehmungs=
geiſt wie genialem Organiſationstalent ſind die Führer der
ſchwediſchen Papierinduſtrie an der Arbeit. Ein Labyrinth
von rauchenden Schloten und Rieſenhallen. Sirenen heulen
zum Schichtwechſel, Dempfpfeifen akkompagnieren ſie. In
Nieſenhallen ſtampfen Hunderte von Maſchinen. Das iſt die
Katrte 5
Sumphonie des ſchwediſchen Nordlandes. Weit öffnen ſich
die Core zu einer ſtolzen und mächtigen Kulturwelt. Hier
lebt und wirkt das moderne Schweden in einer ſeiner
mäch=
tigſten Induſtrien.
Die breite Fläche des Angermanelf blitzt und funkelt in
lachendem Sonnenſchein. Soweit das Auge reicht, treiben
auf den Sluten die gefällten Waldesrieſen. Langſam fährt
der Dampfer durch dies Labyrinth von Stämmen. Sie
trei=
ben auf den blauen Wogen. Sie krachen donnernd gegen die
ſtarken Schiffswände . Vorſichtig laviert der Kapitän den
Dampfer. Jeden Augenblick raſſelt der Schiffstelegraph.
Das Schiff ſtoppt. Ganze Inſeln von ſtarken Stämmen
jagen vorbei, verſperren den Weg. Wälder ragen aus dem
Waſſer, treiben in den Stromwirbeln umher. Der Rücken
des Sluſſes trägt ſie geduldig bis zu den Sägewerken und
Papierfabriken. Bei Dal, Spanö und Kramfors befinden
ſich die größten Holzſtoffabriken. Bei Sandslan liegt das
größte Holzſortierungswerk Schwedens, gleichzeitig das
größte der ganzen Welt. Hier werden jährlich zirka
12 Millionen Stämme ſortiert. Vergleichsweiſe ſei erwähnt,
daß im größten Sortierungswerk Amerikas nur 4
Millio=
nen pro Jahr ſortiert werden.
Der Indalself iſt einer der ſtattlichſten Flüſſe Schwedens.
Der Unterſchied zwiſchen ihm und dem Angermanelf,
beſon=
ders in ſeinem Unterlaufe, iſt ins Auge fallend. Der
Anger=
manelf, fließt von Solleftea ruhig und breit durch
wohl=
bebaute Gegenden. Seine Sägewerksinduſtrie gibt der
Land=
ſchaft das Gepräge. Im Gegenſatz hierzu wirkt der
Indals=
elf mehr unberührt. In der Stavrebucht an der Mündung
begegnet man rieſigen Flößen. Ungeheuere Mengen von
Stämmen ſammeln ſich hier an. Sie werden den Fluß
herab=
geflößt, nach den verſchiedenen Seichen in den Stämmen für
die einzelnen Sägewerke oder Papierfabriken ſortiert. Die
ſo ſortierten Slöße werden bis zum Beſtimmungsort weiter
bugſiert. Hunderte von
Arbei=
teri ſind beſchäftigt, dieſe
Mil=
lionen von Stämmen zu
ſor=
tieren.
Sur Papierfabrikation wird
hauptſächlich Sichtenholz
ver=
wandt. Die durch Flüſſe und
Kanäle in die Holzſtoff-
bezie-
hungsweiſe Papierfabriken
ge=
flößten Stämme werden dort in
Längen von ein oder wei
Me=
tern zerkleinert, entrindet und
gelangen in die ſogenannten
Holzſchleifen. In dieſen wird
das Holz auf mechaniſchem oder
maſchinellem Wege durch
Hin=
zufügen von Waſſer zu einem
Brei, dem ſogenannten
Holz=
ſtoff, verarbeitet. Durch
chemi=
ſche Verarbeitung wird aus
dem Holz auch Selluloſe erzeugt.
Es iſt dies die Methode, die
dem Papier erſt die notwendige
Feſtigkeit gibt, weil hierdurch
P. die urſprüngliche Faſer erhälten
bleibt. Aus der reinen Selluloſe
verfertigt man das
Schreib=
papier. Das für den Druck der
Seitungen verwendete Papier
enthält zirka 75 Prozent
Holz=
ſtoff und 25 Prozent Selluloſe.
Der Maſſe wird Kaolin, feine,
weiche Erde zugeſetzt. Sie gibt
dem Papier eine gute
Druck=
fähigkeit. Auch werden durch
dieſes Verfahren alle Unebenheiten, die ſogenannten Cäler
und Höhen, ausgeglichen. Etwas Pflanzenleim wird
bei=
gemiſcht. Die Papiermaſſe wird in ſogenannten Holländern
zubereitet. Es ſind dies große Keſſel, in denen der Brei
von Holzſtoff, Selluloſe, Erde und Pflanzenleim gehörig
gemiſcht wird.
Dieſer Brei wird durch Nöhren auf die Siebe der
Papiermaſchinen geleitet, die ſich in ſtändiger ſchüttelnder
Bewegung mit einer Geſchwindigkeit von 150 bis 300
Metern vorwärtsbewegen. Dann wird die Papiermaſſe
über die ſogenannten Silze, die über Sulinder geſpannt ſind,
geführt. Sunächſt über Naßfilze, dann über ſtark geheizte
Sylinder, die Crockenpartien. Damit iſt der Akt der
Pa=
pierfabrikation vollendet. Das Papier, das für den
Sei=
tungsdruck Verwendung finden ſoll, wird auf Nollen von
zirka 0,80 bis 1 Meter Durchmeſſer gewickelt. Das
Ge=
wicht einer druckfertigen Volle Seitungspapier beträgt
500 bis 1000 Kilo.
Su ſchneeweißen Bergen häufen ſich in den Höfen der
Papierfabriken die Seitungsrollen. Schiff auf Schiff, bis
aufs Deck mit dem blendend weißen Papier beladen, fährt
zum Hafen hinaus. Sug auf Sug brauſt mit der Papierlaſt
durch das Land. Am Beſtimmungsorte angelangt, befördern
die Autos die Papierrollen in die Seitungspaläſte. Dort
ſchlucken ſie die Setzereien. Die Schnellpreſſen ſind Cag und
Nacht in Betrieb. Blitzſchnell fliegen der fertig gefalteten
Seitungen heraus.
Auf dem Nedaktionstiſch liegt das erſte Exemplar der
neuen Seitung. Schon raſſeln die Aukos aus den Coren. In
ſauſender Jahrt bringen die Nadfahrer die Seitungen bis
in die entlegenſten Ceile der Stadt. Die Wanderung des
Holzes vom Urwald zum Nedaktionstiſch hat ihr Ende
gefunden.
Aane
[ ← ][ ][ → ]Wie New Aork Weekend macht.
Von Loniſe Diel.
Freitag nachmittag: Downtown Broadway. Lichtſtrahlende
Faſſaden der wolkenkratzenden Burequhäuſer in ununterbrochener
Kette. Emſiges Leben drinnen und draußen. Jagende Autos,
überfüllte Straßenbahnen, abgeſperrte Autobuſſe. Fliegende
Ex=
preß=Lifte bis zum 50. Stockwerk. Sämtliche Lokal=Aufzüge in
Betrieb. Die Auskunftſtelle in der Halle belagert. Pulſierende
Negſamkeit bis zum kleinſten Stiefelputzer.
Samstag nachmittag: Geſpenſterhaft ſchwarz ragen die
Pa=
läſte in den dunklen Himmel. Kein Fenſter erleuchtet. Wie tote
Augen ſchauen ſie auf das lauwarme Straßengetriebe. Niemand
holt ſich Auskunft in der Halle. Niemand würde ſie geben. In
langer Reihe ſchlafen die Lifte, ihre Blinklichter ſind erloſchen.
Weekend — Seierabend, der ſchon am frühen Nachmittag
be=
ginnt. Die offices ſind tot.
Broadway. Aber etwas mehr Uptown. Dort, wo er die
5. Avenue kreuzt, mitten im Herzen der City. Ein Warenhaus
am anderen. Hunderte und Hunderte von lockenden,
kerzenblenden=
den Schaufenſtern. Endlich Samstag nachmittag! Aus der
Subway, der Untergrund, quetſchen ſich in ſchwarzen Maſſen die
Schau= und Kaufluſtigen. Die Frühinſerate in ſämtlichen
Seitun=
gen verſprechen unerhörte „Samstags=Gelegenheitskäufe‟. Die
geräumigen Verkaufshallen können den Menſchenandrang kaum
bewältigen. Bis zum Kauf vorzudringen gelingt nur mit
Lebens=
gefahr. Die ſelbſtfahrenden Creppen tragen dreifache Beſetzung.
Der Neger reißt die Aufzugstür zu, der Aufſeher ſchiebt die
Uebriggebliebenen in den nächſten . . . und ſo fort. Bis zum
Kon=
zertſaal oder der jeweiligen Sonderausſtellung zu avancieren,
bleibt müßiges Mühen. Außerdem ſind die Cüren wegen
Ueber=
füllung ſeit dem Frühnachmittag geſperrt und das Konzert
be=
ginnt erſt in einer Stunde. Der Andrang nimmt flutartig zu.
So um 5 Uhr hat er ſeinen Höhepunkt erreicht. Wer ſich dann
herausdrängeln kann, ohne ſämtliche Knöpfe abgeriſſen zu
be=
kommen, weiß ſein Glück zu loben. Dann um ¼6, 6 und um
7 Uhr ſchließen ſich die Core. In dichten Strudeln verlaſſen die
Werktätigen ihre Arbeitsſtätte. Wer in ſolchen Augenblicken
irgendwelches Beförderungsmittel benötigt — mehr wie Beileid!
Pennſulvania Station. Eiſenbahn, Vorortbahn,
Untergrund=
bahn uſw. In mehreren Schichten neben=, über= und
unterein=
ander. Alles verbunden und doch herrlich weit und breit getrennt.
Dazwiſchen unterirdiſche Hallen, Warteſäle, Kaufhäuſer,
Neſtau=
rants, Friſierſalons. Samstag Spätnachmittag. Sug ein, Sug
aus — — kein Platz leer. Sug ein! Vorortbewohner, die
Ein=
käufe machen und danach Cheater oder Vergnügungsſtätten
be=
ſuchen wollen. Sug aus: Citu=Bewohner oder Cätige, die nach
Heim, Natur und Nuhe vrlangt. Erſt Sonntag abend oder
Mon=
tag früh kehren ſie in die City zurück.
Sehntauſend und abermals zehntauſend Paſſanten. Wie im
Ameiſenhaufen eilt jeder ſeines Weges am anderen vorbei.
Wortlos klirren die Münzen ins Drehkreuz der Sperre. Es
kracht monoton. Kein Auflauf. keine Stockung. Kein Hund an
der Kette. Gewohnte Selbſtverſtändlichkeit ohne Geräuſche.
Siel=
beſchleunigung.
Weekend — — Schichtwechſel: raus aus der City, herein ins
Lichtmeer. Im Rhutmuswechſel liegt die Ausſpannung.
Der ideale Konſument.
Von Franz Molnar.
Von einer Reiſe angekommen, höre ich, daß Dr. K. krank
lei. Ich telephoniere ihn an und erkundige mich nach ſeinem
Befinden. „Liege zu Bett,” ſagte er, „es iſt aber nichts
Eruſt=
liches, kommen Sie, beſuchen Sie mich.”
Ich fahre zu ihm, finde ihn im Bett liegend, den Kopf
ver=
bunden. „Ein harmloſer Unfall,” ſagte er, „ich würde gar nicht
im Bett geblieben ſein, aber der Suß tut mir auch ein bißchen
weh. Setzen Sie ſich und hören Sie meine Idee. Ich lebe nur
noch ihr.”
Seine Augen leuchteten auf, und ſeine Stimme war erfüllt
vom Klang der Stimme der Gläubigen.
„Ich habe gfunden und in mir gezüchtet den Cup des neuen
Bürgers, des Bürgers von 2961, des verbrauchenden Bürgers,
des idealen Konſumenten. Das Wirtſchaftsleben Mitteleuropas
iſt vernichtet und vermag ſich nicht wieder zu erholen. Der ideale
Konſument wird ihm auf die Beine helfen. Paſſen Sie auf, bitte.
Das Unglück begann im Kriege, als man eine ganze Generation
gegen den Konſum erziehen mußte. Sie mußte ſparen lernen mit
Kohle, mit Waſſer, mit elektriſchen Strom, Mehl und Sucker,
mußte die alten Kleider wenden, aus alten Seidenſtrümpfen
Damenhüte machen, jeden Papierfetzen aufſammeln und wieder
verwerten, aus dem Abwaſſer das Sett ausziehen und Seife
daraus kochen. Gut. Aber nun iſt es damit vorbei. Wir haben
jetzt eine Generation, die das Sparen gelernt hat und dem
Konſum entwöhnt iſt. Wie ſoll ſie nun der Wirtſchaft zum
Aufſchwung verhelfen? Woher rührt Amerikas Größe? Vom
verſchwenderiſchen Konſum. Der Amerikaner läßt ſeine Schuhe
nicht flicken, ſondern wirft ſie fort und kauft ſich neue. Er läßt
ſeine Kragen nicht waſchen, ſeine Naſierklingen nicht ſchleifen,
ſeinen Strohhut nicht reinigen. Alle dieſe Dinge wirft er fort.
Kauft ſich neue.
„Bitte ſchön .. .", werfe ich daziſchen.
„Schon gut, ſchon gut,” ſagte er. „Ich weiß, was Sie ſagen
wollen; das koſtet Geld, uſw. Ich weiß das auch. Aber das
Epochemachende an meiner Idee iſt ja gerade, daß mir das
bißchen Geld, das ich habe, dabei bleibt.”
„2 2 2
„Schauen Sie, nur ein paar Beiſpiele: Wohin ich auch gehe,
ſei es bei Cage, oder abends, in Neſtaurants, Wohnungen,
Crep=
penhäuſer, Bureaus, Geſchäfte — ſtets laſſe ich alle Lampen, die
ich ausdrehen müßte, brennen, ja, wo es geht, da knipſe ich das
Licht an. Ein Sreund von mir iſt an der Riviera. Er bat mich,
ab und zu nach ſeiner verlaſſenen Wohnung zu ſehen, ob auch
alles in Ordnung iſt. Ich gehe hinauf und zünde ſämtliche Lampen
an. Sie brennen ſchon eine Woche. Konſum, mein Herr, Konſum,
Vorort oder Seebad oder Ausflugsort. Unabſehbare
Auto=
ſchlange in ſteter Bewegung. Strand und Promenade buntſchwarz
vor Getümmel. Man ſchiebt ſich wie im Paradezug ſchrittweiſe
vorwärts. Kaffeepaläſte und Stuben, Neſtaurants und
Bums=
lokale mehr wie ausverkauft. Parole: Bediene dich ſelbſt.
Stromverbrauch, Glühlampen, Maſchineninduſtrie,
Arbeitsgele=
genheit. Wo ich einen Waſſerleitungshahn erblicke, drehe ich ihn
auf. Er läuft. Die Verbrauchsziffer ſteigt. Abermals:
Ma=
ſchinen, menſchliche Arbeit. Weiter: Im Winter ließ ich überall,
wohin ich kam, alle Cüren offen; wo ich es unbemerkt tun konnte,
öffnete auch die Fenſter. Konſum: Holz, Kohle, alſo Aufſchwung
der Berginduſtrie, Milderung der Arbeitsloſigkeit. Ferner: wenn
ich per Caxe irgendwohin fahre, laſſe ich ſtets unterwegs
zehn=
bis fünfzehnmal halten. Die Bremſe wird davon abgenutzt, der
Motor wird ruiniert, die Sahnräder abgeſtumpft; die
Lebens=
dauer des Auto wird abgekurzt. Ich trage alſo zum Aufſchwung
der Autoinduſtrie bei — welch gewaltige Perſpektivel Und —
das möchte ich betonen — ich tue nur, was mein gutes Necht iſt,
nur Dinge, die im Rahmen der Geſetze liegen! Was an
Glas=
ſachen in meinem Hauſe verbrochen wird, das ſtreue ich vor das
Haus, gegen die Pneumatiks. Cäglich entziehe ich zwei bis drei
Gummireifen dem Verkehr und verhelfe zwei bis drei neue
Reifen zum Leben. Weiter. Den Frauen aller meiner Bekannten
verekle ich ihre Hüte und Kleider. Ich brülle die Ehemänner an:
„Schämen Sie ſich denn gar nicht, Ihre Frau ſo herumlaufen zu
laſſen?” Ich kenne die Frauen und bin überzeugt, daß monatlich
zehn bis fünfzehn Modeſalons und Putzgeſchäfte von ihren
Neu=
beſtellungen profitieren. Weiter. Den Kindern meiner Bekannten
erzähle ich ſehr intenſiv von gewiſſen neuen Spielſachen. Sie
quälen dann ihre Eltern ſo lange, bis dieſe gehen und zum
Auf=
ſchwung der Spielzeuginduſtrie beitragen. Ich habe eine Liſte der
Daten aller Heirats=, Geburts= und Namenstage in meinem
Be=
kanntenkreiſe. An dieſen Cagen pflege ich ſtundenlang zu
tele=
phonieren: „Vergiß nur nicht, X=ens Blumen zu ſchicken, ſie
ſagen ſowieſo ſchon, du wäreſt unaufmerkſam. Du kannſt auch
Bonbons und auch Sigarren ſchicken.” Hunderte und aber
Hun=
derte von Einkäufen werden ſo allmonatlich durch mich verurſacht,
und die Leute bedanken ſich noch, daß ich ſie aufmerkſam gemacht
habe. Weiter. Anſtatt des täglichen Spazierganges pflege ich für
ein Stündchen in ein paar verkehrsreiche Geſchäfte zu gehen, und
ohne irgendetwas zu kaufen, halte ich einen Gehilfen auf, frage
nach dieſem und jenem, laſſe mir alles mögliche zeigen. (Reſultat:
es wird ein neuer Gehilfe eingeſtellt, da die vorhandenen die
Kundſchaft nicht bewältigen können.) Weiter. In der
Elek=
triſchen pflege ich zu meinen Bekannten laut zu ſagen: „Sie
müſſen unbedingt dieſes Stück anſehen, ſo gut haben Sie ſich im
ganzen Leben noch nicht amüſiert! Und wenn Sie Ihre Kleider
verkaufen müſſen, gehen Sie und kaufen Sie ſich ein Billett!” Ich
ſage das möglichſt laut, damit das ganze Publiſum es hört.
Na=
türlich ſchicke ich ſie nur zu ſchlechten Stücken, denn den leeren
Cheater ſoll ja geholfen werden. Reſultat: Nutzen für
Schau=
ſpieler, Schriftſteller, Direktoren, Verleger, Dekorationsmaler,
Arbeiter uſw. Einmal las ich, die Poſt wolle Beamte entlaſſen.
Ich gab ein Inſerat auf. Sein Cext lautete etwa ſo: „Autol
Erſtklaſſiges Jabrikat! Sechszulinder. 4 Liter Brennſtoff pro
Spazierwege, insbeſondere Hordenfreie ſind im Bannkreis
Wochenendler erreichbaren Geländes ſchwer auffindbar.
Eigenes Häuschen, oder das von Freunden, iſt mehr w.
larwert. Veranda und Gärtchen für Kaffee, Hängemat
Schaukelſtuhl unerläßlich. Bei Siedehitze Hemdärmelfreih
zum letztmöglichen. Cag und Nacht draußen, ſei es im Waſl
Strand, in Parkanlagen oder ſonſtwo. Campleben, unter
hebung aller Ordnungsparagraphen — — ohne Grenzüber
tung. Weekend verlangt Diſziplin. Einfügung des Indiv
in den Volkskörper. Freiheit verpflichtet. Solches Bew
ſchenkte dem Aankee ſein Weekend.
Der Schäferhund als Berbret
Von Adolf Siegler.
Jeder Jäger, jeder Hundefreund hat irgendeine erſte
Geſchichte „in petto” von dem verblüffenden Scharfſinn o4 ſor
der Creue und der rührenden Anhänglichkeit eines vierb Fe
Kameraden, den er einmal das Glück hatte zu beſitzen, od fen
er ſtolz noch ſein eigen nennt.
Man braucht nicht nach dem berühmten Hunde=Friedk lo.
Asnieres bei Paris zu pilgern, wo auf einfachen Grabſtein m
auf reichen ſkulpturalen Denkmälern den verblichenen „Co /s‟
in den überſchwenglichſten Epitaphen und in ſchmerzlich=ſehr f
vollen Nachrufen die letzten Liebkoſungen einer untrö ſe
Freundin oder eines trauernden Freundes in die Ewigkei: G.
eilen. Man kann ſich auch die Fahrt nach Montargis ſpar wo
das bekannte Denkmal ſteht, das den „Chien de Mon Is
verewigt, und die heldenhafte unverbrüchliche Creue diel ſe
rühmten Hundes preiſt, der den unentlarvten Mörder lo
Herrn in öffentlichem Sweikampf zum Geſtändnis ſeiner EB
tat zwang. Ueberall in der Welt hat der Hund gute Freur ru
ſelbſt Schopenhauer, der für Menſchen nicht gerade vie Ei
hatte, war ſeinem Hundchen umſo herzlicher zugetan.
Ca=
ſogar eine vorzügliche Meinung von ſeinen hündiſchen ix
ſchaften gehabt haben, denn mr, wenn er mit ihm ganz u Kar
nicht zufrieden war, ſagte er ihm: „Schäme dich, heute
O=
dich wieder einmal wie ein Menſch aufgeführt.”
Es gibt jedoch unter den Hunden wie unter den Menſch
kr=
verbeſſerliche Verbrecher mit perverſen Inſtinkten, die, we
einmal erwacht, durch keine Strafe mehr zurückgedrängt
können.
Vor dem Weltkriege wohute ich einige Jahre in den
näen. An einem Sommer=Sonntag=Nachmittag laß ich
Cerraſſe meines Hauſes und ſchaute über die Hügel u
hohen Kornfelder, die zum Beſitz des nächſten Bauernho E
hörten, der etwa ein Büchſenſchuß entfernt lag. Im Do ſau
Jahrmarkt und ſämtliche Bewohner des Hofes waren zur ku
kauf und zu Beluſtigungen hinunter gegangen. Plötzlich Eh
daß ſich an einem Ackerrande das hohe Korn heftig brE=
Seitweilig tauchte auch eine helle Maſſe im Getreide a au
100 Kilometer. Mit abnehmbarer Limouſine. Sechsſitzig.
bereift. Oeldruckvierradbremſe. Prachtvolle Karoſſerte.
zu übernehmen gegen monatliche Natenzahlungen von 20
Intereſſenten wollen ſich melden durch Einſchreibeexpreſ
Und dann folgte meine Adreſſe. Ich will gar nicht berückſi
was in den nächſten zwei Wochen an Briefpapier kon
wurde von den Bewebern. Der Jahresbericht der Po
zeigen, wie viele Briefmarken hier verbraucht wurden. UI
Cauſende und aber Cauſende von kleinen Pflichten ſind
den idealen Konſumenten kennzeichnen: im Reſtauraut v R
Gratisſachen das Maximum verbrauchen, faſt bis zur Plün
vorgehen: Sündhölzer, Sahnſtocher, Papierſervietten, Salz
Eſſig, Oel, Pfeffer, Worceſterſhire= und Eatchupſoße. C
ſeren Lokalen heißt es geradezu eine große Arbeit verrichte
ich Mittag zu eſſen pflege, da müſſen all dieſe kleinen Gefä)/
meinem Fortgang neu gefüllt werden. Mein Herr! Wenn
Hunderttauſende und aber Hunderttauſende in allen Neſte?
von Europa ſo tun würden! Mein Herrl Ich — wtEl
irgendwo einen Bleiſtift finde, ich breche ihm die Spitze aP
ich eine Seitung ſehe, zerreiße ich ſie, damit nicht zwei Al
ein Exemplar leſen ſollen. Sch mache auf jede Ciſchdecke
Sch ſchreite im Konſum überall, in jeder Kleinigkeit bis
Grenze der Vernichtung, doch niemals übertrete ich dieſe!
ich irgendwo Streichhölzer ſehe, ich zünde ſie alle an. WP
eine Slaſche mit leicht verdunſtendem Inhalt ſehe, ſo ziehe
Korken heraus und werfe ihn fort. Mag es verdunſten, ſil
brauchen, ſei es Schnaps, Parfüm, Benzin, Alkohol. BI
ein Stück Seife ſehe, waſche ich mir damit die Hände un e,
mir ein reines Handtuch geben. Kein Bekannter kann m.
gegnen, ohne daß ich ihm ſage: „Hör” mal, es iſt aber Oe
du dir wieder einen neuen Anzug machen läßt, du ſiehſt ja d"
ein Bettler.” Von jedem laſſe ich mir Sigaretten geben, I.
ich gar kein Naucher bin, rauche ich doch manchmal zwan
einem Cag, das ſind jährlich 7300 Sigaretten, zuweilen
ſchlecht davon, aber mein Herr, welcher Konſum! Wie viel
material, wie viel Arbeit! Leider muß ich jetzt einige Ca.
Bett hüten; glauben Sie mir, ich habe das Gefühl, als be!
ich meine Pflicht.
Ceilnahmsvoll fragte ich ihn: „Aber was fehlt Ohllel
eigentlich?"
„Ich hatte eine kleine Unannehmlichkeit. Ein Chauffellk.
mir auf den Kopf, weil er ſah, daß ich immer die Glasſ4
vor das Haus ſtreue ... dabei hätte ich das vermeiden. 9
denn ich wußte, daß er mir auflauerte. Aber da warf micg
Neſtaurateur ſo unerwartet auf die Straße (weil er 9
hatte, daß er meinetwegen ſo viel Salz, Senf und Pfeſiel"
muß), daß ich mich nicht vor dem Chauffeur verſtechel."
Aber das war auch bloß Pech, denn ich wollte an dielli
gar nicht ins Reſtaurant gehen, aber ein Herr hatte I.t
Fenſter aus gewinkt, dem ich zufällig ein ſehr dummtee
wieder zu verſchwinden. Bald erkannte ich, daß es ein
war und endlich auch in einem huſchenden ſchwarzen Sleck
Schäferhund. Wir liefen raſch hinunter und fanden in dem
„ Nohrenfeld einen blutenden Hammel, den der Schäferhund
Sofes ſchon übel zugerichtet hatte. Der Hund hatte den
mol vom Hofe abgetrieben, ſchließlich in die Flanke gebiſſen
das Blut hatte den anceſtralen Naubtierinſtinkt geweckt.
unſer ſchnolles Einſchreiten wäre der müdgehetzte Hammel,
ſich nur noch ſchwach verkeidigte, verloren geweſen. Wir
iken ihn in Sicherheit, und als die Bauern nach Hauſe
n. erzählte ich ihnen den Vorfall. Anſtatt den verdorbenen
zu erſchießen, haben ſie ihn angebunden und durchgewalkt.
Tracht Prügel, meinten ſie, werde ihn ſchon von dem Laſter
Fen.
twa drei Wochen nach dieſem Vorkommnis hat derſelbe
nachts mit einem Naubgeſellen der Nachbarſchaft unter
Brücke, die über eine Schlucht führte, nicht weit von
em Hauſe eine Siege, die draußen am Berghang geblieben
geſtellt, von Selsblock zu Selsblock gejagt und ſchließlich
rgt und angefreſſen.
durz nach fenem Ereignis war die ganze Gegend eines
Mor=
in heller Aufregung und unker den Gebirgsbauern große
ürzung und grimmige Wut. In verſchiedenen Schafſtällen
n nahezu hundert Schafe erwürgt worden...
swar in den glühend heißen Cagen des Auguſt. Jean=Marie
ecoſte und ſein Bruder Mathieu, die ich im Vorſommer mit
einem kleinen Ceil ihrer Schafherde photographiert hatte, waren
den ganzen Cag mit der zweiten Schafſchur beſchäftigt geweſen.
Sie hatten die Schafſtalltüre ausgehängt, auf zwei Böcke gelegt
und ſchoren auf dieſem improviſierten Ciſch Schaf um Schaf. Sie
arbeiteten bis ſpät in den Abend, wurden aber nicht ganz fertig.
Codmüde trieben ſie die Ciere in den Stall und ſtellten nur
einen Lattenverſchlag davor. „Es wird wohl nichts paſſieren”,
memte Jean=Marie, und dann gingen ſie ſchlafen. Aber Mathier
war etwas unruhig und ging noch einmal zurück. Er ſtellte die
Lluiſtgabel neben den Eingang: „Für alle Fälle!‟ Die Brüder
fielen ſofort in tiefen Schlaf. Nach Mitternacht erwachte Jean=
2liarie. „Hörſt du nichts, Mathieu”. Beide lauſchten hinaus in
den Hof, in die Nacht. „Kommt das nicht vom Schafſtall?” Im
Au waren beide in den Hoſen und mit der Laterne über den Hof
am Schafſtall. Im trüben Flackerlicht der Laterne ſahen ſie zuerſt
nur die in eine Ecke des Stalles zuſammen= und übereinander
gedrängte Herde. Dahinter, dazwiſchen würgken zwei dunkle
Liere. Wölfe?. . . In dem kleinen Stall war es drückend
heiß. Sader beklemmender Dunſt von friſchem Blut ſtand in der
dicken Luft. Jean=Marie und Mathieu ſchrien laut. Mathieu
ergriff die Miſtgabel und ſtach nach den Mördern. Blitzſchnell
ſchoß ihm das eine Cier zwiſchen die Schenkel, biß ihn grimmig
ins Bein und verſchwand in der Nacht. Doch die
Pyrenäen=
bauern ſind herzhafte Burſchen. Mathieu verbiß den brennenden
Schmerz, faßte ſeine Miſtgabel foſter und ſtieß nach der zweiten
Boſtie. Ein grelles Kleffen und die beiden Brüder erkannten
in dem mit Blut beſudelten Cier an den Sinken der Miſtgabel
einen mittelgroßen Schäferhund, wie ſie in der Gegend heimiſch
ſind. Von den 78 Schafen, die ſich in ſchrecklicher Panik zu
einem kaum möglich ſcheinenden Knäuel in einer Ecke des Stalles
übereinander gepreßt hatten, waren 56 erſtickt oder hatten ſich
an den Biſſen, der von Blutgier wie tollen Hunde verblutet.
Am frühen Morgen hatten ſchon Nachbar=Bauern, die in
dieſer ungeheuren Sache ſolidariſch fühlten (man hatte von zei
weiteren Höfen noch 7 und 15, jodenfalls von den gleichen
Ver=
brecherhunden gewürgte Schafe gemeldet), die Gendarmerie von
Nay alarmiert. Der Gendarmerie=Wachtmeiſter kam mit zwei
Gendarmen. Von den Seugen erkannte niemand den toten
ver=
ſtümmelten Schäferhund. Niemand war ſein Beſitzer. Die vage
Beſchreibung des entwiſchten Hundes führte noch weniger auf
eine Spur. Nur ein alter, kluger Bauer, der ſpät von einem im
Cal gelegenen Hof gekommen war, meinte, der tote Schäferhund
könne „Silou” (Spitzbub), der Schäferhund der Prieſter von
Bétharram ſein, der ſchon mehrmals unter der Mauer des
Se=
minars ausgebrochen ſei. Der Brigadier (Wachkmeiſter) war aus
dem Béarn, aus jener Gegend, die den größten und klügſten
fran=
zöſiſchen König, Heinrich IV hervorgebracht hatte. Die
Béar=
nais ſind höflich, heiter und ſchlau. Unſer Brigadier ſteckte den
Schäferhund in ſeine große Ledertaſche und ging mit ſeinen
bei=
den Leuten hinunter nach Bétharram. Dort ſetzte er ſich in die
Schenke und beſtellte eine Flaſche Weißwein. Es war bald Abend
R4
und er hatte erfahren, daß der Schäfer Louiſet des Seminars
noch vorbeikommen mußte. Als er endlich von den Bergen kam,
lud er ihn zu einem Glaſe Wein ein: „Bonsoir, Louiset, viens
boire un soup avee nous.‟ Der Schäfer wußte noch gar nichts
von dem fürchterlichen Morden der verfloſſenen Nacht. Im
Som=
mer war er gewöhnlich Cag und Nacht mit ſeiner Herde auf den
Bergen und kam nur ab und zu herunter, um ſich Brot zu holen
und Cabak und etwas Wein. Man ſprach von dieſem und jenem.
Plötzlich öffnete der Brigadier ſeine Caſche, zeigte den toten
Hund und fragte den erſtaunten Louiſet: „Du kennſt doch den da?"
„Sacré n. de D., mais eest notre Filou!” (Donnerwetter,
das iſt ja unſer Filou!) rief der verblüffte Schäferznachdem er den
blutigen Hundeleichnam eine Seitlang aufmerkſam betrachtet hatte.
Nun gingen alle nach dem Sominar. Ein Bruder Pförtner
rief den „Sconome‟ (Bruder Verwalter). Ein prächtiger Hüne,
dem der Schalk im Auge ſaß. Er war Béarnais, wie der
Bri=
gadier und ſchlau wie Henri IV. Seine liſtigen Augen flogen hin
und her. Im Nu hatte er den Suſammenhang der Sachlage
er=
faßt. Er blickte den armen Schäfer Louiſet mit blitzenden Augen
an. Der Brigadier hob den blutigen Hundeleichnam in die Höhe
und wollte etwas ſagen. Da platzte der Bruder „économe los:
„Je pense, Louiset, aue tu ne supposes pas aue cet affreuz
Cabot soit notre pauvre filou. . . . (Ich denke doch, Louiſet, daß
du nicht annimmſt, dieſer Köder ſei unſer armer Filou.)
„Das iſt es gerade, Monsieur Léconome, was uns Schäfer
Louiſet bereits beſtätigt hat, und was wir auch ſchon zu Protokoll
gebracht haben”, rwiderte der Brigadier verſchmitzt lächelnd. Der
„Oekonom” (Bruder Verwalter) zog die Brauen zuſammen.
„Nous allons voir cela, Wessieurs.‟ (Das werden wir ſehen)
und ging nachdenklich über den Hof.
Das Seminar hat ſpäter die Brüder Londecoſte entſchädigen
müſſen. Die diplomatiſchen Verhandlungen mit den zwei Bauern,
die jeden Sonntag in die Kapelle nach Bétharram gingen, hat der
Bruder „Sconome” unter Ausſchluß des Rechtsweges zu Ende
geführt, wobei auch ein paar Seelenmeſſen für den toten Vater
Londecoſte vereinbart worden ſind.
Von dem in jener ſchrecklichen Nacht entwiſchten Schäferhund
hat man nichts mehr gehört. Sein Beſitzer hat ihn ſicherlich
tot=
geſchlagen und heimlich tief verſcharrt. Vielleicht gehörte er ſogar
einem der Bauern, welche ſich zuerſt zuſammengefunden hatten,
um den wichtigen Vorfall und die Sühne zu beraten.
fohlen hatte, und darum war das Ganze . . . Auf den Kopf
g mich der Chauffeur, und wie ich lief, da fiel ich hin. Den
habe ich mir an den ſcharfen Kieſelſteinen verletzt, die ich vor
iem Hauſe hatte ſtreuen laſſen, um der Schuhinduſtrie zum
chwung zu verhelfen .. . Aber, ſchadet nichts! Ich werde
nd werden und fortfahren. Mein Herr! Jetzt arbeite ich den
anlationsplan aus. Ich gründe eine große Liga. Wenn der
ein nur in jeder größeren Stadt hunderttauſend Mitglieder
— denken Sie ſich dieſe Derſpektive! In einem Jahr iſt
keleuropa geſund!
Von GeorgHermann.
Irgend jemand hat mir mal eine alte Goldwaage geſchenkt.
il er dachte, mir mache es Freude. Sie iſt genau ſo wie alte
Owaagen ſind und ruht in einem ſchwarzen Käſtchen. Wenn
es offnet, lieſt man im Deckl: „Dieſe geächte Waag und
Licht macht von ihro Churfürſt Durchlaucht zu Pfalz=Bayern
219ſt privilegierter und geſchworener Johann Daniel vom
gin der Bergiſchen Hauptſtadt Lennep. Alſo Lennep..., ich
te nicht mal, daß es eine Stadt iſt, geſchweige denn eino
Piſtadt. Und wenn man mir erzählt hätte, Lennep wäre in
Duhſitenkriegen zerſtört worden, ich hätte es den Huſſiten
kaut. Man öffnet das Käſtchen. Oben ruht die Waage.
Entfalter ſich erſt zu ganzer altmodiſcher Schönheit, wenn man
2erausnimmt, und in der Hand ſpielen läßt, bis ſie ſich genau
Lalauciert mit ihren beiden Meſſingſchalen. Und um ſie herum
unter ihr ſind in millimetergenauen Fächern die viereckigen
2Ninggewichte. So ſcharf iſt die Arbeit, daß man nicht eins
Lem anderen auswechſeln kann. Wenn man ſie alle zuſammen
44himmt, iſt es ein Geduldſpiel, bis ſie wieder richtig ein=
-Rk ſind. Louisdor, Guinee, Dukaten und Maxdukaten, Se=
—Das das iſt, weiß ich ſchon nicht! — Carlins und
Kron=
er. ganze, halbe und viertel Piſtols ſteht auf den Gewichten.
42S die immer bei Caſanova vorkommen, und die in Beuteln
Lurger geſchwenkt werden, um wackre Handwerker oder
ensretter anzuſpornen und zu belohnen. Unter beſonderem
LIgluß ruhen noch papierfeine Meſſingplättchen. Ich meine, ſie
timen, wieviel den Goldſtückchen an Gewicht fehlt.
So iſt die Goldwaage.
Sgentlich hat ſie gar keinen Sweck für mich, denn os gib
L* Deder Diſtols noch Kronthaler, weder Severs noch Max=
AEE und bei mir ſchon erſt recht nicht. Und doch nehme ich
A Au die Goldwaage heraus, wenn eben keiner zuſieht, und
„L was man gerade mit ihr nicht tun ſoll: ich lege „Worte‟
die Goldwaage.
Schn aber bin ich immer wieder orſtaunt, wie wenig man doch
Li Deiß, vie ſchwer oder leicht ein Wort iſt. Man kennt ihr
Gewicht einfach nicht, unter= oder überſchätzt es ſtets. Da iſt
zum Beiſpiel das Wort „Letzter”. Es ſcheint ganz harmlos,
federleicht, hauchfein. Ich nehme es und werfe es in die Schale,
und ſofort reißt es ſie eiſenſchwer herunter. Ich packe alle, auch
alle Metallquadrate der Chaler und Goldſtücke herauf auf die
andere Schale, aber nichts mag das ſcheinbar ſo beſcheidene Wort
„Tetzter” zu heben. Und dann ſehe ich es mir doch einmal
genau an. Ein ſchweres Wort, ein bitteres Wort. Ein Work,
in dem tauſend Aengſte ſtecken, hinter dem das Nichts, das
Grauſen und die Croſtloſigkeit wohnt, die Auflöſung alles
Be=
ſtehenden lauert. Der letzte Cag, die letzte Stunde . . ., der letzte
Seufzer.. . und das letzte Blatt am Baum. Noch hält es ſich,
zuckt in der froſtſcharfen Luft. Ein Windſtoß wirft es herunter,
und die Menſchen trampeln darüber hin. Oh, den Letzten beißen
immer die Hunde. Der letzte Sonnenſtrahl und der letzte Sahn ...
die letzte Mark und der Letzte in der Klaſſe, der nie verſetzt wird.
und dem der Lehrer täglich anrät, doch Schuſter zu werden...
ein ehrliches Handwerk! Der letzte Mann, der fällt eine Minute
vor Waffenſtillſtand . . ., der letzte Matroſe auf dem
untergehen=
den Schiff.. Die letzte Liebe, die nur noch frieren macht und
unſer Herz mit Cränen füllt. Der letzte Kuß, wenn wir zum
zehntenmal voneinander Abſchied nahmen, und nun endlich die
Cür ins Schloß fällt, und wir wieder auf uns ſelbſt zurückgeworfen
werden, in unſere Einſamkeit hinabgeſchleudert werden, als ob
wir in einen Fahrſtuhlſchacht ſtürzen. Selbſt „der letzte
Mohi=
kaner”, ein Wort, das einſt wie ein Albdruck unſere junge Seele
belaſtete. . . Der letzte Schritt, vor dem Hemmungen
nieder=
brachen, wie ein Gartenzaun vor einem wilden Elefanten . . .. „die
letzte Noſe”, an der Sentimentalität dick wie Cautropfen
hän=
gen .. ., der Letzte, der im Nennen durchs Siel geht, und dem
niemand mehr zufubelt. („Ferner liefen . . .‟) Der letzte reine
Kragen im Schrank . . ., die letzte Sigarre, wenn alle Läden
ge=
ſchloſſen ſind . . . und das letzte Streichholz, das nie brennt Die
Eſſenz, die Wucht, die Laſt aller dieſer Dinge und tauſend
unge=
ſagter noch liegt in dem einen kleinen Wörtchen, das die Schale
meiner Goldwaage herunterzieht. Und wenn ich zehn Quaderſteine
aus dem Pflaſter noch bräche, und drüber hineinwürfe, ich würde
ſie doch damit nicht nach oben ſchweben machen.
Und vorſichtig nehme ich das Wort „Letzter” herunter und
ſtecke es wieder in die Weſtentaſche. Und wie ich da ſo zwiſchen
Bleiſtiftenden, abgeriſſenen Hoſenknöpfen, zerknüllten
Straßen=
bahnbilletts gedankenlos wühle, bleibt mir ein anderes Wort an
den Singern hängen. Ich ziehe es heraus und betrachte es von
allen Seiten, „Hingegen”... Wieviel mag „Hingegen”
wiegen?
Es ſcheint mir noch ſchwerer, als „Letzter”, kommt im
Drei=
ſchritt daher. Und doch ... mem Freund war fort, hingegen traf
ich ſeine Srau zu Hauſe . . ., das Knie war heil, hingegen war die
Hoſe hin .. ., meine Geliebte hat mich zwar verſetzt, hingegen habe.
ich dann in einem vornehmen Weinlokal ſehr gut zur Nacht
ge=
ſpeiſt . . ., das Souper war zwar ein beſſeres Hundefutter,
hin=
gegen habe ich vierzig Mark im Skat gewonnen .. ., zum
Koſtüm=
feſt konnten wir leider nicht gehen, hingegen ſkarb meine
Schwie=
germutter . . . Da ... ein paar Metallſtückchen, nur anderthalb
Piſtols drüben hinein, und ſchon ſchwankt „hingegen” in ſeiner
Schale langſam hin und her, weiß nicht, ob es ſchon nachgeben
ſoll oder noch nicht er landet zwar einen Magenſtoß, hingegen
habe ich ihm das Naſenbein angeknickt . . ., ſeinen Benz hat er
nicht mehr, hingegen eine Sommerwohnung in Plötzenſee. . .,
Miniſter war er unter Cuno, hingegen bezieht er noch heute
Penſion . . ., meine Frau kann von dem Kind nicht fortkommen,
einen Preis hat unſere Mia im Curnier nicht bekommen,
hin=
hingegen hat der Arzt mir vier Wochen RNiviera verordnet . . .,
gegen hat ſie ſich verlobt mein Stück macht Kaſſe, hingegen
war die Kritik hundsmiſerabel. Oder wie Goethe ungefähr ſagt:
Was ich erhoffe, kam nie, was kam, erwartete ich nicht, trotzdem
iſt der Saldo mir gewogen geblieben. Noch ein Meſſingplättchen,
papierdünn, und da gibt das Sünglein an meiner Goldwage den
Ausſchlag. Nein, das Wort „Hingegen” iſt doch gar nicht ſo
ſchwer, wie man vermutet.
Und jenes Wort hier, dunkel, ſchwarzbraun, behaart wie
Eſau ..., wie ſchwer mag das ſein? „Unbekümmert”
Aber, während ich es ſo näher betrachte und beklopfe, da ſehe
ich, das Wort iſt ja gar nicht ſo dunkel. Es iſt lichtblau, wie ein
Februarhimmel im Schweizer Buchenwald. . . Es iſt
Wander=
ſtimmung . . . Es iſt ganz losgelöſt von allem . . . Es kann wie ein
Schmetterling über einer Kleewieſe ſpielen. Es kennt nur ſich
ſelbſt, niemand ſonſt, nicht Vater, Mutter, Kinder, nicht Bank,
Börſe und Sinanzamt . . . Es ſieht keine Wolken am Horizont
aufſteigen . . . Es iſt wie ein Lerchentriller über einem Kornfeld;
man hört ihn nur, ſieht die kleine Sängerin gar nicht dort
oben . . . Es hat flatternde Locken und Wind um die Stirn ..."
Es iſt achtzehn Jahre, höchſtens fünfundzwanzig, lieſt Novellen
von Cieck und ſingt Eichendorffſche Verſe von Schubert. Es
fürchtet ſich nicht in der Dunkelheit und glaubt an ſeinen Sieg in
der Schlacht . . . „Unbekümmert”, es kennzeichnet einen
gas=
förmigen Suſtand der Seele. Es kann ein Mädchen ſein, das in
Bergamo aus der Seidenſpinnerei kommt (Pippa geht vorüber).
Ein Jung beim Fußball . . ., ein kleiner Hund, der über den Nand
ſeines Korbes ſtolpert . . . und ein Kind, verſchmiert bis über beide
Ohren, das mit einem Sköckchen im Ninnſtein nach Schätzen fiſcht.
„Unbekümmert” ich nehme das allerfeinſte, ſeidenpapierdünne
Meſſingplättchen und lege es drüben in die Schale. Doch ſofort
ſchnellt auf der anderen mein Wort in die Höhe, ſo haſtig, daß es
fortfliogt, und nicht mehr gefunden werden kann. „Unbekümmert‟
ein wunderköſtliches Wort! Nur ſchade, daß man ſpäter nie mehr.
Gelegenheit hat, es anzuwenden.
Wenn die Dame einkauft..
Ein kleiner Beikrag zur Frauenpſychologie.
Von Dr. Neinhold Senz.
Man kann ganz allgemein behaupten, daß der Herr kein
großer Freund von Einkäufen iſt und daß er ſie als einen höchſt
läſtigen Swang auch dann empfindet, wenn es ſich um
Gegen=
ſtände rein perſönlicher Natur handelt. Die Dame dagegen iſt
bei Einkäufen mit ganzem Eifer bei der Sache, denn damit begibt
ſie ſich auf ein Gebiet, wo ſie ihren perlönlichen Geſchmack und
ihre ureigenſte Epanatur, ihre Eitelkeit, betätigen kann. Das
gilt natürlich in beſonderem Maße dann, wenn es ſich um jene
ſchönen Dinge handelt, die einzig mit dem Worte „Modes”
um=
ſchrieben werden.
Wer einer Dame mit Erfolg „Modes” verkaufen will, muß
ſchon ein wahrer Pluchologe ſein, denn ſonſt wird ſie unbefriedigt
den Laden verlaſſen oder wird die Ware am nächſten Cage
be=
ſtimmt wieder zurückbringen. Ein ſolcher Pſuchologe nun hat
mir einiges aus ſeiner Praxis verraten, und das iſt ſo
intereſ-
ſant, daß die Herren es ſicherlich mit einem Schmunzeln leſen
werden, die Dame aber mit jenem überlegenen Lächeln, das
be=
ſagen will, das trifft zwar auf mich nicht zu, aber ganz auffallend
— auf meine Freundin.
Catſächlich ſpielt die Freundin bei den Einkäufen der Dame
eine ganz außerordentliche Nolle und zwar ſowohl die anweſende,
wie die — fingierte Freundin. Befaſſen wir uns zunächſt mit der
rätſelhaften Perſönlichkeit der Freundin, die gar nicht exiſtiert.
Die fingierte Freundin.
Jede Dame, die etwa ein Kleid kaufen will, iſt vorher
ernſt=
lich mit ſich zu Nate gegangen. Sie weiß zwar ganz genau, daß
ſie ſich den allgemeinen Negeln der Mode unterwerfen muß, ſie
iſt ſich aber nichtsdeſtoweniger darüber ſchlüſſig geworden, daß ſie
z. B. grün wählen und die kniefreie Mode unter keinen
Um=
ſtänden mitmachen wird.
Voll Stolz zeigt ihr der Verkäufer die neueſten Modelle,
aber nichts in grün befindet ſich darunter, denn grün iſt
augen=
blicklich keine Modefarbe und die Nöcke ſind noch kürzer
ge=
worden, denn die Pariſer Oberprieſter der Göttin Mode haben
dies ſo dekretiert.
Nun könnte die Dame ſagen: „Ich möchte diesmal ein
grünes” oder „Die kurzen Nöcke gefallen mir nicht”, aber ſie
will ſich doch keine Blöße geben, will doch nicht merken laſſen,
daß ihr perſönlicher Geſchmack ſich mit dem Geſchmack der Mode
in Gegenſatz befindet. Alſo tritt in neunundneunzig Fällen die
fingierte Freundin in Aktion.
„Meine Freundin ſchreibt mir aus Baden=Baden, daß dort
nur „grün” getragen wird” oder
— „Meine Freundin in Berlin ſchreibt mir, die kurzen Nöcke
hätten ſich überlebt und könnten von einer Dame mit Geſchmack
nicht mehr getragen worden.”
Sie exiſtiert gar nicht, dieſe Freundin, in Berli oder Baden=
Baden, ſie hat zum mindeſten nicht geſchrieben, aber der
Ver=
käufer muß alle Pſuchologie aufwenden, um den Irrtum dieſer
Freundin zu beweiſen, und das kann er nur mit der gewichtigen
Autorität des Fachmannes, der eben noch perſönlich in Berlin
oder Paris war, um die delphiſchen Orakel über die
Sukunfts=
abſichten der Mode zu befragen.
Die anweſende Freundin.
man dem Fachpſychologen aus der Modeabteilung glauben will, ken. Sie iſt gar nicht damit einverſtanden, daß die
Vermänn=
tut jode Dame beſſer daran, bei Einkäufen auf ihre Begleitung lichung der Damenmode ſelbſtverſtändlich eine Uniformität
be=
zu verzichten, denn ſie wird ihn niemals gut und objektiv raten, dingt, den Formenreichtum einſchränkt und heute auf dem
ſchwar=
weil ſie entweder zu ſubjektiv iſt oder in den tiefſten Gründen zen Mantel und dem kleinen Hute beſteht. Die Dame möchte
ihres Unterbewußtſeins eiferſüchtig.
auszuſtechen, und es gilt ihnen nicht ſo viel, als wem ein Mann daß ſie beſſer darin ausſieht, als alle ihre Freundinnen.
bei ihrem Anblick entzückt wird, als wenn die Freundin blaß
wird vor Aerger und Neid.
Domgemäß wird eine beſtimmte Art von Freundinnen, ſelbſt= den ſie „alleräußerſt” anlegen will. Im Widerſtreit zwiſchen gut
dann um Einwände ebenſo wenig verlegen ſein, wie um Ausrufe ziehung iſt ihr Urteil unbeſtechlich und unbedenklich, gibt ſie ihren
des Entzückens, wenn ſie merkt, daß die einkaufende Freundin / Vorſatz, billig emzukaufen, auf, um eine beſſere Qualität zu
ſich zu ihren Ungunſten in der Wahl vergreift. Sie wird, neben= wählen.
bei geſagt, z. B. entſchieden davon abraten, die Mode der
kür=
zeren Nöcke mitzumachen, wird aber am nächſten Cage wieder im
Geſchäft erſcheinen und an ihren eigenen Nöcken einige
Senti=
meter abnehmen laſſen.
Die ſubjektive Freundin iſt beim Einkauf nicht minder
ge=
fährlich. Sie lieht ſich ſelbſt in jedem Kleide, ſie beurteilt jedes
Kleid nur darufhin, wie ſie ſelbſt darin wirken würde. Möchte
lie ſelbſt das Koſtüm beſitzen, ſo wird ſie zuraten. Sindet ſie, daß
die Farbe ihr perſönlich nicht zu Geſicht ſtehen würde, ſo wird
ſie abraten. Ihr Urteil iſt daher ſehr irreführend und kann einem
Verkäufer, dem es nun wirklich darauf ankommt, nicht nur zu
welche Schuhe, welche Strumpffarbe ſie zu dem in Ausßo
nommenen Kleide zu wählen hat. Der Verkäufer muß a(
biter elegantiarum” eingehend Auskunft geben können, wo
trägt und was man nicht mehr krägt, was für eine Dan
möglich geworden iſt und was heute ſchon als der höchſte
von übermorgen zu gelten hat.
Daß die Dame, was ſie auf dieſe Weiſe erfährt, beim
mittagstee als ihre perſönliche Anſicht und
Ueberzeugu=
kündet, iſt ſicherlich nur eine voreingenommene Anſicht
Gewährsmannes, ebenſo daß ſie ugern verrät, wo ſie ſich
kleidet hat und in den meiſten Fällen vorgeben wird. m
ihren Einkauf in Berlin, wenn nicht gar direkt in Paris d
Kleine Srechheiten.
Die geduldige Verkäuferin brachte den achtzehnten Hu
daß ſich das Ehepaar entſchließen konnte, einen zu
Nein,” meinte der zärtliche Gatte, „der paßt dir nicht
Engel.” — Auch der neunzehnte Hut hatte keinen Erfole
Mann meinte: „Der iſt zu wenig elegant für dich, mein
Da ſagte die Verkäuferin, die es aufgegeben hatte, dieſen
etwas zu verkaufen: „Ich fürchte, Sie werden keinen po
Hut bei uns finden. Heiligenſcheine führen wir
nicht.”
Pfanneſtiel hatte ſich eine Sigarre gekauft, die ihm U.
verurſachte. Erboſt ging er zu dem Higarrenhändler und
„Die Sigarre, die Sie mir da verkauft haben, iſt unte
Kritik!” „Beſter Herr Pfanneſtiel,” antwortete der 5
zbedenken Sie, Sie haben bloß eine davon, ich Bede
werter aber habe Cauſende!”
Nurkemeuer kaufte ſich ein Buch „Wie baue ich einen
funkapparat?” Am nächſten Cage erſchien er erneut
Buchhändler, diesmal ſehr wütend, und ſagte:
„Wie können Sie mir ein lolches Miſtbuch verkaufen
dem Geſchreibſel wird niemand klug!. Der Mann weiß
der nichts!”
„Ja, mein lieber Herr,” entgegnete der Buchhändler
gend, „darum fragt er ja auch: Wie baue ich einen Nur E
apparat?”
„Wünſcht die Dome noch eiwas?‟
verkaufen, ſondern ſeine Kundin in ihrem eigenen Intereſſe gut zu
beraten, die größten Schwierigkeiten bereiten.
Woranf es „ihr” ankommt.
Das feſtzuſtellen iſt für den Verkäufer, der ſich auf
Pſucho=
logie verſteht, nicht ſchwer. Die Dame will auffallen, aber wie=
Sie iſt entſchieden weniger harmlos als die fingierte. Wenn derum auch nicht auffallen, vor allem will ſie nicht auffällig
wir=
alſo um keinen Preis von den Vorſchriften der Mode abweichen,
Frauen ſind bekanntlich nie auf ihre Männer eiferlüchtig, ſon= aber ſie möchte, daß ſie die einzige von allen iſt, die der ſchwarze
dern nur auf die eigenen Freundinnen. Sie ſchmücken ſich auch Mantel, der kleine Hut oder der kurze Nock wirklich entzückend
nicht, um einem Mame zu gefallen, ſondern um die Freundin kleidet. Sie muß vor allen Dingen die Ueberzeugung gewinnen,
Selbſtverſtändlich hat jede Dame die Abſicht, nicht nur gut,
ſondern auch billig zu kaufen. Sie macht ſich vorher einen Preis,
verſtändlich ohne böſe Abſicht, nein ganz inſtinktiv, niemals zu= und billig entſcheidet ſie lich aber immer für die beſſere Qualität,
raten, wenn ein Koſtüm beſonders vorteilhaft kleidet. Sie wird über die ſie ſich niemals einer Cäuſchung hingibt. In dieſer Be=
Für den Verkäufer iſt es das erſte Erfordernis, durch
un=
fehlbare Sach= und Fachkenntnis ſich das uneingeſchränkte
Ver=
trauen der einkaufenden Dame zu erwerben. Dies Vetrauen muß
ſoweit gehen, daß lie ſich darüber beraten läßt, welchen Hut,
In der ſchlimmen Erſatzeit des Weltkrieges wund=
Profeſſor Hudemann von ſeiner Frau anläßlich des Sch E
chlachtens beauftragt, aus der Stadt Papierdärme für die
mitzubringen. Er ging denn auch in ein Geſchäft — anſe h
kein einſchlägiges — und fragte treuherzig: „Fräulein, hal fü
Papierdärme?”
Darauf erhielt er von der Verkäuferin die entrüſtet fr.
wort: „Ich nicht, aber vielleicht Sie!”
Das Mädchen der geizigen Frau Meyer kaufte ein:
Pfennige Simmt, für zehn Pfennige Sucker, für dreißig P
Kaffee, vier Brötchen, einen Bismarckhering. Nachde
Kaufmann alles zuſammengeſucht und eingepackt hatte, fre
„Geben Sie heute vielleicht einen Hausball?”
Fran Oellerking hatte ein Dutzend Orangen gekauft.
zu Hauſe nachzählte, waren es nur elf. Spornſtreichs be
ſich in den Laden zurück und proteſtierte. „Ja, meine Gr
ſagte der Sruchtverkäufer, „es hat alles ſeine Nichtigkeit
von den Swölfen war ſchlecht, die habe ich gleich für Si
geworfen!”
„Als ich den Kauarienvogel bei Ihnen kaufte,” ſa4
Dame erzürnt, „da verſicherten Sie mir, er länge wie Car.
jetzt aber hat er noch nicht einmal zu einem Piep den Ar
öffnet!” „Das ſtimmt,” nickte der Händler, „Caruſo öff
Mund auch nicht mehr.”
Lehmann kaufte auf dem Jahrmarkt ein Spielzeug fü*
kleine Cochter: vier hölzerne Hühner, die auf einem Brei El
und wie toll zu picken beginnen, ſobald man an einer
zieht. Gleich nach dem Bezahlen ſtellte Lehmann felt, d
drei Hühner picken, das vierte ſtreikt. „Siel” ſagt er
Verkäufer, „hören Sie mal, das eine Huhn pickt ja gar
Der Verkäufer antwortete mit ſtoiſchem Gleichmut: „5o
det wird ſchon genug haben. Es iſt ja voch ſchon hab ſiet
ſei
ſei
Eit Ei Et.
Scach
Mit h
Nummer 261.
G. Guidelli in Laveno.
(1. Preis, Good Companions, 1919.)
G
d
b
g
1
Ge e eeee
Brüfftellung: Weiß= Ks5 N43 Tes 11 1b2 49 8a4 03
Schwarz: Kd2 Ta5 a/ 6a6 e7 5); 24.
Aufgabe 384.
Jörgen Möller in Kopenhagen.
(Skakbladet, 1911.)
Beiß: Ka8 Det 8b5 e6 Ba6 a7 g5 (7:
Schwarz: Kas T62 06 Lc1 Be7 (5).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 371—374.
371. Dr. W. Preiswerk. Deutſches Wochenſchach 1909. (Kb5 Da7 Tel e4 La5
Sto h4 Be2 g4 h2: K12 Tk3 g5 Lh5 h6 So8 Ba8 ob o8 17. 94) 1.
Kbs=
a41 Geſtattet dem Schwarzen die Feſſelung 1.... Tg54g4; worauf Weiß unerwartet
mit dem Entfeſſelungszug 2. Daſ—a6 fortſetzt. Andere Varianten ſind: 1....L:
st 2. Te4Ke3: 1.... Th8 2. Al4t. Ein ſchwierig zu löſendes Feſſlungs=
Ent=
feſſelungsproblem.
372. G. Guidelli. 1. Preis, Good Companion, 1919. (Ka7 Dd4 Ta5 e2 Le5
18 8h*; Kel Tel le3 Bed 14: 44,) 1. beb—hs! Linienräumung für die Dame.
973. G. Letzin. Schwäbiſche Tagwacht 1921. (Kd6 Ta5 17 Le5 Sb4 Be2 12-
Tet Tn3 lel 5bs C0 44 nöi BF.l 1. Tacrgöt droßt k5 134) Undses
2. 62—o3 L: e3 3. 13t: 2. .. D: a3 3. T14X. Die ſogenannte Plachutta=
Sombination. 1. .. 44—43 2. 8b4—a6 Le3 8. 228434. Intereſſante Häufungen
auf einem ſchwarzen Schnitpunkt.
374. W. Gearh. Londoner Figaro, 1879. (F14 Dh5 Le2 8a6 g8 Bb2; Ed4
Tb4 Sa4 h6 Bb3 c7 f6; 244) 1. Dn5—a5! Zugzwang.
Löſerliſte: Reutzel. Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth, Franz
Buchty in Mainz (alle); A. v. S. (371 und 373); Georg Peter (372
und 374).
Briefkaſten. K. T.: Die beſten Blindſpieler ſind
Weltſchach=
meiſter Dr. Aljechin und Großmeiſter Reti; beide erreichter die Zahl
von 28 gleichzeitig geſpielten gute Partien. Dr. Aljechin will
dem=
nächſt einen Rekordverſuch mit 30 Partien anſtellen.
Rätſel
Dlt. Hahentaie
Die Zahlen von 0—20 ſamt den dazu gehörigen Buchſtaben ſollen ſo
in die Felder eingeſetzt werden, daß die Zahlen der drei Wagerechten
und der drei Senkrechten je die Summe 50 ergeben. Die Zahlen 3, 8,
9. 10. 11 und 12 ſamt Buchſtaben bleiben ſtehen. Die Buchſtaben,
fort=
laufend geleſen, nennen den Anfang eines Liedes aus einer altbekannten
Oper.
Leiſtenrätſel.
2. 3.
1.
3.
A E B B TEI R. C C. T. III 8I IsrfP
n P eite (8N
F F8/
24 8ſ.
K. 6*
2 W
2 B
PI 7
* 8/6
Pe 3. 7
A
Nach richtiger Ordnung der Buchtaben nennen die 3 b41
und ſenkrechten Reihen gleichlautend drei Gewebe, und zwar die
3. Reihe je ein ſeidenes und die 2. Reihe ein wollenes. Carl 2
Auflöſung der Rätſel ans Nr. 22:
Röfſelſprung von Carl Deubel.
Denn Worte ſind zu Uein
und ſch
O lieber Gott, ja Deine
Erhalt: die Königin dem L
Und uns die Muter mid.
Eichende
Silbenrätfel.
1. Winter, 2. England, 3. Radames, 4. Wiſent, 5. Ilmenal, L=
7. Diarium, 8 Standarte, 9. Araber, 10. Eiſenbahn, 11. Talent, 12
füre, 13. Irſimn. — Wer Wind ſätet, wird Sturm erntel.
Magiſche Quabrate.
S 4 B4 ESFI
W4I I
8 6I
4 u. 0 R
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4 RB8
Es iſt kein Blümlein ja ſo klein. „Gern dankten wir, wir k!
Die Sonn’ ſich ſein erbarmt,
Scheint in das tiefſte Tal hinein. Drum laß uns fromm ſei=
Daß jeder Halm erwarmt.
So haſt auch du im Königsſaal. Das wird Dich nchr (r
Der Armen ſtets gedackt.
Mit deiner Liebe mildem Strahl. Sei dieſes Hauſes Schild,
Uns ſchirmend angelacht.
„Wafſer.”
Ornithologiſchet.
Bachſtelze, Lerche, Geier, Truthahn, Taube, aranich
Meiſe, Pelikan, Sperling, Rotkehlchen, Abler, Pinguim
„Zeitungsenten.
Druck u. Verlag: 2. C. Wittichſche Hofbuchdruckers, Rheinſtr. B.— Verantwortlich f. 3. Redaktion: Dr. 6. Nette. Fernſpr. 1. B89—8332. Alle Reckte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſches, F. Haufmam, alle i Ddrwhe
[ ← ][ ][ → ] chließlich beſteht jo des ganze Läwe aus nir, als aus lauder
—odder wenicher klaane odder große Endeiſchunge, a
ge=
ne un annern. Es kimmt halt im Ernſtfall bloß druff
mer ſich vun Fall zu Fall domit abfinne dhut, un ob mer
leſofiſcher Gelaſſenheit inwer de Siddewatzione ſteht, odder
„cherlich verzwazzelt. Awwer de Deiwel hohl die Filleſofie,
mer zu=ere zwaadägliche Audomobilldur eigelade is, an
un ſo do erum, un es ſieht noch dagsvorher aus, als wollt’s
teſtiwwel räjene, ganz abgeſähe devo, daß aam beim
Räje=
n die beſt Filleſofie net viel nitze kann, dann dodegääche
„y kag ſicheres Middel, außer en Räjeſchärm, wo awwer beim
rnobillfahrn aach kaan große Wert hott.
b war drum alſo am erſte Pingſtfeierdagmorjend widder
ißerſt agenehm endeiſcht, wie, alle Wädderfröſch zum Drotz,
„s. tnn ſo quietſchvergniecht aus de Wolke geblinzelt hott, daß
ſo de Staat all war, un daß ich gern mein dicke, baa woll=
=Ane Winderunnerrock widder ausgezoge hab un hab dofor
mau biggeene agezoge.
kennt mer nu valleicht aaner vorſchmeiße, 8
Audomobill=
fau ging gääche mei Grundſätz, zu noch an hoche Feierdäg.
Do=
z— mecht ich bemärke, daß mer ſei Grundſätz doch bloß hott,
dc mer ſich grundſätzlich net denooch zu richte brauch. Alſo
m ich grundſätzlich gääche’s Audomobillfahrn bin, ſo bloß
diy, wann ich laafe muß; wann ich dohärngääche fahrn
co bin ich grundſätzlich defor, daß aam alles, was da keucht
ur ucht, gefellichſt aus em Wähk zu geh hott. Un dann, wann
jch3 lich ſei ſoll: zu was hott mer ſei gude Freunde, wann mer
indſätzlich net ausnitze därf; zweidens: zu was hott aaner
/o, wann=er aam grundſätzlich net mitfahrn leßt . . . alſo?!
o, awwer ſoviel waaß ich, wann mich widder mol ſo aaner
au ere Audoſpritzdur eileed, dann nemm ich mer doch vorſorch=
Pund Härſchtalch mit, dann daß mer ſich dodebei aach e
an die Fieß laafe kennt, däß hett ich mer im ganze Läwe
Ind aame loſſe. ’s war awwer doch ſo.
reilich, mer ſoll aach mit gelehnte Stiwwel kaa
Audomobill=
ſax ache, däß fiehrt zu nix Gudem. Dann es haaßt net
ver=
as 1s: Hochmut kommt vor dem Fall!” — Awwer no, wer hett
di ach gedenkt, wie ich haamlich meine Zwangsmiedern ihr
cochtene” agezoge hab, — ich wollt doch e bische Eidruck
faz e im Audo! —, daß mer ſtickweis laafe mißt. Wann ich
ſo r=e blaß Ahnung gehatt hett, hett ich jo gern mei
ausge=
dwie Zugſtiwwel agezoge, ſtatts däre ihr, wo mer, drotzm
s htene, e ſchee Portzion zu eng warn.
o alſo, mir fahrn am erſte Feierdag freehlich in de Dag
ff. Meenz zu. Ich hab mich ſo recht großmogelich ins Audo
tun hab verächtlich uff däß armſeeliche Fußvolk erunner
fast, däß wo mit Sack un Pack un Kind un Kegel die Schoſſee
b ert hott. Die Sach hott mer nadierlich en Rieſeſpaß gemacht,
dyes is doch was ſcheenes, wann mer ſo miehelos die Nadur
)uffnemme kann, ohne en Finger debei krumm zu mache.
u) hab als an de alte Geethe denke miſſe, der wo ſchun des
9 mobill vorausgeahnt hott, ſunſt weer er net uff die Idee
Im e, zu ſage: „Wenn ich ſex Hengſte zahlen kann, ſind ihre
Se nicht die meine? Ich renne zu un bin en rechter Mann,
lätt ich vierunzwänzich Beine‟ . . . Uff aamol ſeecht mei
Benfteund: „Ich glaab, mir verliern unſer Waſſer.” — Un
r—h, ſo war’s aach, er guckt dem Klabberadißmuß in de Bauch,
F war’s aus vun wääche „als hett ich vierunzwanzich Beine‟
—T aans hatte mer mehr, dann die Sach hott a fach net mehr
g1, weil ſo e Ooſe=Schlaichelche undicht is worrn. Mir mußte
u tlſo drei un brav uff unſer eichene Baa verloſſe un mußte
o larrn, bis ins nechſte Ort ſchiewe. Däß war nadierlich for die
enemer Sparchelſtächer e gefunne Fräſſe. Aaner vun dene
Olchelbrieder hatt ſogar die Frechheit, meim Benzienfreund
zu=
sfe, er ſollt doch die alt Racheed in Brand ſtecke, do gingt’8
ſelbſt. Die „alt Racheed” war nadierlich uff mich geminzt.
Oer mich mit ſo ungebilde Leit azubinne, dodezu bin ich mer
— zu vornehm. Ich hab die Brieder mit Nichtachtung geſtroft
:Stille mei Zwangsntiedern ſamſt ihre enge Stiwwel
ver=
che.
Im nechſte Ort war jo allerdings der Schade bald widder
veun es konnt weider geh im Text. Bloß ich hab mer dorch
Der zeitgemäße Haushalt.
Tas diepraktiſche Hausfrau beim
Einkaufbe=
en ſollte. 1. Kaufe nicht das erſte Gemüſe, die erſten
ſte, wenn du mit deinem Haushaltsgeld rechnen mußt.
ufe Fleiſch und alle Fiſchwaren ſo knapp, daß ſie gerade
auf=
ucht werden und keine Reſte davon übrig bleiben.
ende den ſogenannten „Saiſon=Nahrungsmitteln” deine volle
terkſamkeit zu. Faſt jedes Genußmittel hat eine Zeit, in der
onders hoch im Nährwerte ſteht, beſonders bekömmlich iſt.
(ufe keine angewelkten Gemüſe, ſie verlieren an Nähr= oder
maclswert und laſſen ſich ſchwieriger und nur unter
Zeit=
ſk butzen. — 5. Kaufe in der warmen Jahreszeit möglichſt
imiſche Würzkräuter wie Dill, Salbei, Thymian, Baſilkum,
nenmesliſſe, Schnittlauch, jungen Zwiebellauch, Rapünzchen
die den Appetit anregen und das Blut verdünnen helfen.
omaten mit Spargelfüllung. Schöne gleichgroße
ien höhlt man aus (das Innere verwendet man zur
S. füllt ſie mit pikantem Spargelgemüſe, das man mit
Snaſſe verfeinerte, dünſtet ſie in Butter weich und reicht ſie,
Sitkonenſcheibchen und Peterſilie garniert, mit gekochtem
iken zu Bratkartoffeln.
mhüllter Spargel. Möglichſt ſtarken Spargel, von
an die Köpfchen zur Suppe reicht, ſchneidet man gleichlang,
ihn in Salzwaſſer weich und taucht die Stangen einzeln in
Kateig, um ſie in Butter lichtbraun zu backen. Mit geriebe=
S9weizerkäſe beſtreut und mit Krebsbutter beträufelt, paßt
gut Roaſtbeef oder Rinderzunge dazu.
ngebrannte Gerichte noch genießen zu kön=
Iſt eine Speiſe noch nicht gänzlich verbrannt, hat ſich alſo
Am Boden feſtgeſetzt, ſo verliert ſie den brenzlichen Geſchmack
D wenn man ſie ſofort auf ein dickes, naſſes Tuch ſtellt und
Seſem den Boden des Topfes abkühlen läßt, ehe man ſie in
anderen Topf zum Fertigkochen ſchüttet.
Vierkaltſchale.
Dasbrauchtman? 1 Liter Malzbier, 150 Gramm aus=
Suene Roſinen, eine ſcheibig geſchnittene Zitrone, 2
Taſſen=
geriebenes Schwarzbrot.
SIe macht man es?. Die Zutgten werden gemiſcht, auf
Zeſtellt und kalt ſerviert.
den Vorfall ſo mei Bedrachdunge gemacht un hab mich gefrogt:
wie wärd däß erſt mit dem Racheedeflugzeich, wann dem
unner=
wähks, mitte im leere Weltall, e Schlaichelche undicht wärd, un es
is kaa Ortſchaft in de Neeh odder en Blaneed mit=ere
Rebberadur=
werkſtatt, . . . . ja, dann is der jedenfalls gebritſcht un ſteht do
mit ſeim geweſchene Hals. Däßhalb, wann ſe mir folche, dann
empfehl ich en, bevor daß ſe den Vorſtoß in’sWeltall mache, erſt
emol uff de Milchſtroß e paar Rebberadurwerkſtätt ei zurichte; ich
ſpräch aus Erfahrung.
Noochdem alſo unſer Schade behowe war, ſin mer gemächlich
linksſeidich dem Rhei' enunner geritſcht, un rechtsſeidich widder
ruff. Mir hawwe viel Scheenes geſähe un Herrliches,
un leider aach Franzoſe un Englenner, wo weder des aane
noch des annere warn. Mitunner hott mer ſich aach gefragt:
Geheert der Saldat zu dem Kinnerwage, odder der Kinnerwage
zu dem Mädche, odder däß Mädche zu dem Saldat . . .?
Jedenfalls awwer, ob rechts= odder linksrheiniſch: viel frohe
Menſche, Muſick un Geſang, däß war ſe de aißere Eidruck,
gott=
ſeidank. Daß mer nadierlich den „Vader Rhein” nooch alle
Ton=
arte beſunge hott, däß leßt ſich denke. Aanerlaa, ob uffm „
Drache=
fels” odder in Bacherach, ob in Riedesheim odder beim Wirt zum
Rolandsbogen, des Lob vum „wunderſchönen deutſchen Rhein”
war iwwerall des Grundmodief. — Wer will mir’s däßhalb
wehrn, wann ich unſern Woog beſing, däß is doch ſchließlich aach
kaa Stiefkind. — Alſo, als Erſatz for däß ausgefallene
Pingſt=
gedicht, aans uff
Unſern Woog.
Naa, ich loß nir uff dich kumme,
Liewer, alter, großer Woog,
Hab dich ſtets in Schutz genumme,
Un ich halt dich immer hoch.
Meeche aach die annern kreiſche
Mit ihrm Rhei' un mit ihrm Maa‟
Kaaner kann dir’s Waſſer reiche,
Es kann kaaner an dich dra.
Zwar in deine Welle ſpiechle
Sich kaa Burge, alt un morſch,
Zwengſt dorch weilbewachſene Hiechle
Dich aach net braadſpurich dorch;
Dhuſt kaa Elektrizidhet erzeiche
Mit deim wilde Welleſchlag,
Kaa Kloak dhut dich verſeiche,
Daß die Fiſchzucht krickt de Schlag.
Aach kaan Ruhm dhut ſich erowern
Dei beſcheidner Schiffsverkehr,
Kaa Hodäll dhut uns balldowern
An de Ufern ringsumher.
Awwer wald= un wiesumſpunne
Leihſte da, idilliſch ſchee,
UIn nor neiderfillte Kunne
Dhun dein Zauwer net verſteh.
Deirer un — vielleicht! — aach feiner
Is wohl funſt die Baderei,
Doch es wärd e ächter Heiner
Dort vermiſſe mancherlei.
Was mer ſunſt aach alles biete
Kann, un dhut, un will, un mag,
Ebbes fehlt, un ganz entſchiede
Js däß unſer Heinerſchlag.
Doch bei dir do drifft ſich friedlich
Alles, was ſich „Heiner” nennt,
Arm un Reich un Hoch un Niedrich
Is hier in ſeim Element.
Ja, ſie ſchwelche im Gerinnſel
Uff em Buckel odder Bauch —
Un ſelbſt uff de „Liewesinſel”
Find e jeder, was er brauch ...
Daß mer dich modärniſiert hott
For des neizeitlich Geſchlecht,
Un forn „Sport” zurecht friſiert hott,
Däß is Manchem zwar net recht;
Doch ſich dodegääche ſtemme
Hott kaan Wert in däre Zeit,
Däß muß mit in Kaaf mer nemme,
Ohne jeden Maanungsſtreit.
Wer dich awwer recht genieße
Will mit aller Simmbaddie,
Leßt ſich net die Mieh verdrieße
Un kimmt morjends in de Frieh;
Wann die Sunn mit goldne Fliechel
Uffwärts ſtreicht in voller Glut,
Un wie in ime klare Spiechel
Sich in dir begucke dhut.
Drumm, ich loß nix uff dich kumme,
Liewer, alter, großer Woog,
Hab dich ſtets in Schutz genumme,
Un ich halt dich immer hoch;
Meeche aach die annern kreiſche
Mit ihrm Rhei' un mit ihrm Maa‟
So en Woog doch, ohnegleiche,
Den hott Darmſtadt ganz allaa!! —
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Ich waaß zwar net, was die
aißere Umſtende warn, daß beim letzte gemiedliche Zuſammeſei
uffm Rothaus e Maſſe vun unſere Borjemaaſter dorch
Abweſen=
heit geglenzt hawwe. Meechlich, daß unſer Owwerowwer mol
e bißche ausgeſpannt hott, un hott däßhalb zum Heinrich Delp
geſagt: „Willſt du nicht die Lämmlein hüten, ich hab heit kaa
Luſt!” — Jedenfalls hette awwer net gleich die annern die
Ge=
läächenheit zu benitze brauche, äwenfalls die Sitzung zu ſchwenze,
ſo daß de Heiner Delp beinoh allaans uff weiter Flur gewäfe
weer, wann=em net de Kall Ritzert in ſeine Gutmiedichkeit e bißche
Geſellſchaft geleiſt hett. Die Zwaa hawwe alſo die Stellung
ge=
halte, ſo gut wie’s ging. — Ufffallend war awwer, daß ſe, wie ſe
kaan Bux geſähe hawwe, allmitnanner uffgemuckt hawwe,
wääche’m Wohnungsbauprogramm. Hatte ſe ausnahmsweis nu‟
emol Kuraaſch, weil unſer Reißbrettmuſſolini net do war: odder
war der net do, weil er gemärkt hott, daß ſe uffin wollte?
Faſt macht’s den Eidruck, als wann ſe ſich vor=enanner färchte
dhete . . . Odder ſteht de Bux mitm Delp net gut, un de Auguſt
hott ſich däßhalb driwwer gemobſt, daß de Heinrich 8 Bräſſidium
ſchwinge hott därfe, un net er .2 Ja, däß ſin ſo Froge. Un
wer gibt aam e geſcheid Antwort druff — — —2 — Jedenfalls,
es mag ſei wie’s will, ſie hawwe uffm Rothaus emol ausgepackt!
— Ob’s beim Auguſt was hilft, däß wiſſe die Getter, dann
be=
kanntlich lieſt er kaa Zeidung; un wann ſem kaaner erzehlt, wärd
er’s gor net weiß, daß ſe uffn geſcholle hawwe. Un ſchließlich,
er wärd ſich aach verflucht wenich dra kehrn, er is ſich bekanntlich
ſälbſt verantwortlich, un niemand annerſter — ſeecht=er.
Finne Sie, daß ſich de Bux in dem Fall richdich benimmt? —
Ja, ich waaß net. — Dohärngääche die Konnſtanze im
Or=
feum dhut’s, die waaß, wie mer ſich in=eme „modärne”
Ehe=
verhältnis richdich zu benemme hott. Däß krickt mer beim Bruno
Habrecht klibb un klar un zimmlich unſcheniert ausenanner
geſetzt. Meiner Seel, do kenne ſich mei’ verheiratete
Geſchlechts=
genoſſinne e Beiſpiel dra nemme. Un die dumme, ei gebilde
Mannsleit aach . . .
Iwwrichens: der „göttliche Bruno” — jung, friſch, elaſtiſch,
ſcharmant, luſtich un herrlich wie am erſten Tag. — Un die
„Frieda”, die blonde Beſtie aus unſerer Sinden Maienbliede—
die legt e Schwiegermutter hie, die wo ihresgleichen ſucht;
aller=
hand Hochachtung vor ſo=ere „Umſtellung”. — Un die „
Konn=
ſtanze‟ — mit aam Wort: e goldich Oos, die wo ihr
gepef=
ferte un geſalzene Läwensweisheite mit jener fraulichen Wirde
un Herzlichkeit erausbabbelt, daß mer ſchun arg verdorwe ſei
muß, wann mer ſe falſch verſteht Un alle annern Mitſpieler,
baaderlaa Geſchlechts — „Klaſſe” un „Raſſe‟! — Un des
Darm=
ſtädter Bubbligumm — dankbar un beifallsluſtich wie ſälte.
Korz un gut, mir wärrn in de nechſte Woche im Orfeum e paar
vergniegliche Awende verläwe därfe. Un dofor wolle mer em
Bruno Habrecht un ſeim Angſambel vun Härze dankbar ſei!”
Schwarzbrotpudding.
Was braucht man? 1 Pfund gewaſchene und
getrock=
nete Weinbeeren, ½ Pfund geriebenes Schwarzbrot, ¼½ Pfund
Butter, 5 Eier, 1 Taſſentopf geriebene Semmel, etwas Zimt und
Nelken.
Wie macht man es? Die Butter wird zur Sahne
ge=
rührt und nach und nach mit den Eidottern vermiſcht. Die
Ge=
würze mit den Weinbeeren werden langſam hinzugefügt, zuletzt
das von den Eiern zurüchgebliebene, geſchlagene Eiweiß. Eine
Puddingform ſtreut man mit Semmelbröſel ſorgfältig aus, gibt
die Maſſe hinein ud läßt den Pudding in beſtändig ſiedendem
Waſſer bei mittelgroßen Gasflammen kochen. Es wird warm mit
Vanilleſauce ſerviert.
Roggenbrot.
Was braucht man?, 5 Pfund Roggenmehl, 1 Pfund
Sauerteig, 1 Hand voll Salz.
Wiemachtmanes? Mit etwa ½ Liter Waſſer wird am
Abend vor dem Backen der Sauerteig glatt gerührt und zugedeckt
an warmer Stelle zum Aufgehen hingeſtellt. Am nächſten Tage
wird ½ Liter Waſſer erwärmt, zu dem Teig gegoſſen, mit dem
Reſt des Mehles und dem Salz vermiſcht und ſo lange
durch=
gewalkt, bis ſich der Teig von der Schüſſel löſt. Dann wird der
Teig geteilt, daß nicht zu kleine Brote entſtehen, in Strohkörbe
gelegt, mit kaltem Waſſer bepinſelt, daß die Oberſeiten glatt
werden und zu nochmaligem Aufgehen zur Seite geſtellt. Im
gut vorgeheizten Gasbackofen wird das Brot 2 Stunden gebacken.
Speiſezettel.
Sonntag: Spargelſuppe. Umhüllter Spargel mit
Roaſt=
beef. Grüner Salat. — Montag: Rhabarberreis mit
Brat=
wurſt. — Dienstag: Spinat mit halben Eiern. —
Mitt=
woch: Gefüllte Zwiebeln. — Donnerstag: Spargelgemüſe
mit gebratener Leber. — Freitag: Gebackener Seelachs mit
Dillfoße. — Samstag: Tiroler Schmarren mit Rhabarber.
Schwere Rolle. Man iſt im Theater und ſpricht von einer
Schau=
ſpielerin. „Die hat doch die ſchwerſte Rolle im Stück,” ſagt der Mann
bewundernd. — „Wieſo?” fragt die Frau. „Sie hat doch kein Wort zu
ſprechen.” — „Na, iſt das etwa nicht die ſchwerſte Rolle für eine Frau?
C.K. Schwierig. „Wenn Du dieſen Geſichtsausdruck haſt, mein
Liebling, dann muß ich Dich küſſen!“ „Na, mach ſchon, ich kaun ihn
hald nicht mehr länger behalten,
C.K. Erfolgreiche Kur. Von morgen ab,” ſagte der Arzt zu dem
Patienten, „kein Alkohol, kein Tabak, kein Theater, kein Jazz, kein
Kino .. ." — „Aber was ſoll ich denn dann tun?” fragte der Patient
be=
ſtürzt. — „Sie werden dann genug ſparen, um meine letzten beiden
Rechnungen zu bezahlen.”
C.K. Abgeblitzt. Ein junger Mann, der ſich entſchloſſen hatte, einer
jungen Dame das große Geſtändnis abzulegen, war überzeugt, daß ein
paar Worte genügen würden, ihm ſein Glück zu ſichern. Er wußte nur
nicht recht, wie er’s anfangen ſollte. Schließlich kam ihm ein Gedanke.
Er kam zu der Geliebten, zeigte ihr plötzlich einen Ring und ſagte:
„Meine Liebe zu Ihnen iſt gleich dieſem Ringe — ſie hat kein Ende.”
Die junge Dame ſah ſich den Ring genau an, dann gab ſie ihn zurück:
„Meine Liebe zu Ihnen,” ſagte ſie, „gleicht auch dieſem Ringe — ſie
hat keinen Anfang.”
C.K. Das goldene Alter. „Welches ſind nach Ihrer Meinung die
intereſſanteſten Jahre im Leben einer Frau.” — „Nun, ſo die erſten
drei bis vier Jahre, in denen ſie 21 iſt,” erwidert er.
Der Mäzen.
Chef: „Ich höre, Herr Meher, Sie wollen ein Dran
hoffentlich nicht auf meinem Schreibpapier?!!. . ."
Uo lruf doch Solttlrer 1berverr.
Selbſtverſtändlich muß es das! Und es
muß vor allem wirklich einmal wieder ein
richtiger Sommer werden, nachdem wir nun
ſchon ſo lange mit „Erſatz” haben
auskom=
men müſſen. Denn in den letzten beiden
Jah=
ren zeigte Frau Sonne ſich wie eine ſpaniſche
Schöne nur ſelten ihren Anbetern, und dann
noch meiſt hinter den Gittern trüber
Wolken=
ſchleier. Das muß einfach anders werden!
Wozu haben wir denn all die reizenden,
duf=
tigen Kleider, mit denen uns eine
liebens=
würdige Mode verſchwenderiſch in dieſem
Jahr beſchenkt, wenn wir ſie nicht beim Tee
im Freien tragen dürfen? All die reizenden
Stoffe: Chinakrepp und Voile, Baſt= und
Traviſeſeiden, Chiffongeorgette und Tuſſor
und wie ſie alle heißen, all dieſe
entzücken=
den Farben in matten Paſtelltönen (außer
dem etwas zu lebendigen Rot, das erſt ſo
favoriſiert zu werden ſchien, gibt es
tatſäch=
lich keine Farbe, die nicht ihre Anhängerin
und damit Exiſtenzberechtigung hätte!)
wir=
ken doch am köſtlichſten in der freien Natur,
wo Sonne, Himmel, Meer und zartes Grün
den richtigen Rahmen und Hintergrund dazu
geben. Nein, wir verlangen einfach für
die=
ſes Jahr einen regelrechten, wunderſchönen
Sommer — ſchon damit wir zeigen können,
was Frau Mode für uns an
abwechſlungs=
reichen Ideen geſchaffen hat.
Wollte man einen gemeinſamen Grundzug
all dieſer Neuheiten ausprägen, ſo müßte
man ſagen: es ſind noch immer
Jumper=
kleider! Aber ebenſowenig wie ſich zwei
Menſchen damit unter einen gemeinſamen
Nenner bringen laſſen, daß man ihre
Zu=
gehörigkeit zur Spezies „Menſch” feſtſtellt,
ebenſowenig kann man behaupten: „
Jumper=
kleid iſt Jumperkleid!” Selbſt die am
mar=
kanteſten wirkende Form des glatten, leicht
bluſenden Leibchens mit ganz kurzen
Aermel=
chen. das in ſeinem unteren Teil mit
Sticke=
rei und Hohlnaht geſchmückt, am Ausſchnitt
mit einer kraftvoll farbigen Seidenblende mit
überkreuzendem Ende belebt iſt, bekommt
ſo=
fort durch die Geſtaltung des Rockes
perſön=
liche Eigenart. Unterhalb des mit der
Hals=
blende harmonierenden Gürtels aus
Seiden=
band beginnt er zunächſt mit einer
ſymmetri=
ſchen Wiederholung der Stickerei am
Jum=
per; dann aber entſpringen aus den höchſten
Punkten des bogenförmigen Abſchluſſes durch
die Hohlnaht beiderſeits angeſchnitten
die in den Ecken wieder Stickereimott
gen. (4)
Es iſt überhaupt immer wieder de
der die Nuance des Kleides völlig ver
Seitlich geteilte und übergelagerte 9
ergeben eine Variation des Stufenroc
intereſſanter Form. Das Leibchen mu
der Lebendigkeit des Rockes Rechnu
gen und darf nur durch ruhige Effekte
tung fordern: Stickerei in modernſte
auf der Vorderſeite und farbiges
band, das durch einen Stoffeinſchnitt
Schulter gehalten wird, die ganze Läu
Leibchens vorn und rückwärts durchzie
an der rechten Hüfte mit einem Schärper
mit langem Ende wieder vereint wird
Wer beſonderen Wert auf betontec
heit legt, wird allerdings auf den St.
verzichten und eine Rockform wähle
durch ſeitliche, zipflig geſchnittene Te
den eigentlichen Rockrand mit Stickere
noch überragen, die Silhouette ſtreckt
dieſe Form ruhiger wirkt, kann me
Leibchen in Boleroform ſchon mehr
geben: dicht oberhalb des Bolerorand
Hohlnaht und einen aparten Kragen
ſtickten Ecken und Flatterſchleife, der
den wieder das gleiche Stickereimotiv
Entſprechend muß dann auch der
dieſe Effekte=Stickerei und Hohlnaht
er kann ſogar an die Bolerolinie an
indem man ihn in zwei Stufen übe
mit ſchleiſchengeſchmücktem Bündchen
ßenden Bauſch fallen läßt. (C)
Aber, wenn unſere Wetterwünſche
füllen, wer mag dann Aermel trager
duftigem Voile entſteht ein ganz eit
aber ſehr fein wirkendes Kleidchen oh
mel: Hohlſäume markieren die Lini
viereckigen Ausſchnittes mit ſeitlicher
fein abgeſtufte Bieſen verlaufen *
wagrechten Hohlnaht über die Büſten
ten, ein Stickereimotiv ſchmückt einſei
Leibchen. Es findet ſeine Wiederholt
breite Bordüre am Rock, der mit einen
eingeſetzten, waſſerfallartigen Teil wie
hübſche Variation der Rockmode iſt.
Zu allen Modellen ſind Lyon=Schr
hältlich.
eue und originelle Bluſen.
Die lange vernachläſſigte Bluſe iſt uns von der
Mode wiedergegeben. Um ſie uns aber beſonders
ſchmackhaft zu machen, mußte Frau Mode ſie uns
in ſehr ſchönen aparten Aufmachungen, in ganz
ori=
ginellen Arten bringen. Zu den Neuerungen, die
wirklich unſere ganze Aufmerkſamkeit auf ſich lenken,
gehören die Bluſen, denen in aſymmetriſcher
Anord=
nung ganz bizarr geſchnittene Blenden aufgenäht
ſind, und zwar arbeitet man dieſe Blenden entweder
in einem dunkleren Ton des Bluſenſtoffes — der
übrigens immer einfarbig iſt — oder, wenn ſie ganz
beſonders hervortreten ſollen, in einer abſtechenden
Farbe, eventvell ſogar in zwei kontraſtierenden
Tönen. Auffallend ſchön ſind die
Zuſammenſtellun=
gen von Perlgrau und Mattblau, von Gelb und
Grün, von Weiß und Gelb oder Grün u. ſ. f. Auch
die Weiß/Schwarz=Kombination kann ſehr ſchön
wir=
ken, beſonders wenn ſolch eine Bluſe durch ein
fein=
pliſſiertes ſchwarzes Crepe de Chine=Röckchen
er=
gänzt wird.
Neben dieſen aparten, aſymmetriſchen Bluſen
ſteht die gerade, gleichmäßig verarbeitete, korrekte, die
immer ſchön und vornehm ausſieht, und die ebenfalls
aus zwei verſchiedenen Stoffen zuſammengeſetzt
wer=
den kann. Eines unſerer Modelle (4) zeigt ein ſehr
feſches Arrangement aus weißem und ſchwarzem
Crepe de Chine.
Echt ſommerlich wirkt ſtets, die beſtickte Bluſe
aus weißem Waſchkrepp oder Voile. Unſer Modell
(b) das für junge Mädchen ſehr vorteilh
ſchmückt eine flotte, weitläufige Kreuzſtichſtid
verſchiedenen lebhaften Tönen, natürlich in
waſchechtem Material ausgeführt! Aus
Stickmaterial beſteht auch das zierliche Häkelz
das Kragen, Revers und Manſchetten berand
Ein ſehr flottes Modell, das ebenfall
jugendſchlanken. Mädchen am beſten ſteht, i
nächſte auf unſerer Abbildung (c). Die Blu
intereſſanten Teilungen und apartem Säu
ſchmuck kann aus jeder leichten Seide, am beſte
aus dem von der Sommermode beſonders be
ten Foulard gearbeitet werden.
Ueber die Bluſenröcke läßt ſich kaum etwas
berichten. Es gibt jetzt eigentlich nur zwei ?
men, die weite, pliſſierte und die ganz enge.
von beiden die ſchönere iſt, läßt ſich ſchwer ſag
weites, wippendes Pliſſeeröckchen ſieht eigent!
mer feſch aus, zumak wenn es aus einem
Crepe de Chine gearbeitet iſt. Der enge ſchick
der die Figur ſtark markiert, ſetzt naturgemi
ſchlanke, ſchmalhüftige Geſtalt voraus. Widl
es außerdem, daß die Materialien von Blu
Rock einigermaßen harmonieren, daß man zu
leichten Röckchen nur eine leichte Bluſe trä.
daß vor allem zu einer beſtickten oder gemt
Bluſe nur ein einfarbiger Rock getragen wird.
Zu allen Modellen ſind Lyon=Schnitte erl
Verſchiedene Krawatten.
Man trägt an Kleidern und Bluſen viel den
eng am Hals abſchließenden Bubenkragen. Hierzu
hat die Mode ſehr flotte Krawatten erdacht, die nicht
nur durch ein apartes Material, ſondern auch durch
allerlei originelle Arten, ſie zu knoten und
anzu=
bringen, äußerſt ſchick wirken.
Pliſſiertes Seidenband
wirkt immer hübſch und elegant. Auf unſerer Skizze
zeigen wir unſeren Leſerinnen eine Weſte mit
Kra=
gen und Manſchetten, die reich mit einem
zart=
farbenen, ganz fein pliſſierten Seidenband beſetzt
ſind. Ein dunkelfarbiges Band gibt dem ſehr
ge=
ſchmackvollen Modell eine farbige Belebung.