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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 149
Mittwoch, den 30. Mai 1928.
191. Jahrgang
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je 6
De Bemonſtratonen in Seigrad.
Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei
und Studenten.
EP. Belgrad, 29. Mai.
Am zweiten Pfingſtfeiertage kam es auch in Belgrad zu
monſtrationen gegen Italien. Am Abend ſammelten ſich die
udenten auf dem Korſo, wobei laute Schmährufe gegen Italien
o Muſſolini ausgebracht wurden. Auch das Publikum ſchloß
den Manifeſtanten an, ſo daß deren Zahl bald auf mehrere
ndert anwuchs. Die erſten Gendarmerie=Abteilungen, die gegen
Menge aufgeboten wurden, erwieſen ſich als zu ſchwach, ſo
z berittene Gendarmerie aufgeboten wurde, die in die Menge
einritt und dieſe zerſtreute. Dabei wurden eine Anzahl
Per=
en verletzt, wovon eine ſchwer. Etwa 50 Verhaftungen wurden
genommen. Im Laufe der Nacht iſt es wieder zu heftigen
ſammenſtößen zwiſchen demonſtrierenden Studenten und der
lizei in Belgrad gekommen. Ein Teil der Studenten, der bis
t abends in der Hauptſtraße demonſtrierte, begab ſich in das
identenheim in der Alexanderſtraße, wo etwa 500 Studenten
hnen. Sie gruppierten ſich um das Heim und begannen
wie=
gegen Muſſolini, gegen den Fascismus und die
Nettuno=
bentionen, ferner gegen die Belgrader Polizei zu
demon=
eren. Das Gebäude wurde von ſtarken Abteilungen
Gendar=
rie zu Fuß, ferner von berittenen Patrouillen umzingelt, die
hinderten, daß die Studenten abermals in die Stadt zogen.
bei kam es zu zahlreichen Zuſammenſtößen zwiſchen
Gendar=
rie und Studenten, wobei die Gendarmerie von ihren
Gewehr=
fen Gebrauch machte. Als ſich die Studenten nicht entfernen
Uten, ritten die Gendarmen eine Attacke. Es entſtand eine
ße Panik. Die Studenten flüchteten in das Innere des
identenheims, deſſen Tore feſt verſchloſſen wurden. Aus den
rſtern des Heims begannen die Studenten ein wahres Bom=
Hement gegen die Gendarmen. Sie warfen Stühle,
Holz=
ke, Teller und andere Küchengeräte, während die Gendarmen
Steinwürfen antworteten, ſo daß ein großer Teil der
Fenſter=
iben des Studentenheims zertrümmert wurde. Die Ruhe
nte erſt ſpät nach Mitternacht wieder hergeſtellt werden. Unter
Studenten herrſcht große Erregung. Sie bezeichnen das
Be=
men der Polizei als brutal und rückſichtslos. Im Laufe der
htlichen Demonſtrationen wurden vier Perſonen ſchwer und
hrere leicht verletzt.
Die Studenten=Oemonſtrationen
Herholten ſich auch heute vormittag vor der Univerſität und
dem Belgrader Studentenheim. Es wurden wieder Rufe
en Muſſolini und den Fascismus laut. Vor der Univerſität
ſuchten die Studenten ein Bild Muſſolinis zu verbrennen.
Polizei, die in großer Zahl aufgeboten war, zerſtreute jedoch
Demonſtranten. Die Ruhe konnte erſt gegen 1 Uhr
nach=
tags wieder hergeſtellt werden. Sowohl die Univerſität wie
12 Studentenheim ſind von ſtarken Polizeikräften umgeben.
„Nowoſti” meldet, daß auf dem Belgrader Bahnhof zwei
enbahnwagen beſchlagnahmt wurden, die aus Italien kamen
o für Bulgarien beſtimmt waren. Der Inhalt der Waggons
r als Orangen deklariert, er habe jedoch in Wirklichkeit aus
regsmaterial beſtanden. Weitere Einzelheiten ſind noch nicht
annt.
*e Ereigniſſe in Daimatien. — Italieniſche
Niederlaſſungen verwüſiet.
EP. Mailand, 29. Mai.
Der „Corriere della Sera” erhält neue Einzelheiten über die
Lienfeindlichen Kundgebungen in Dalmatien. Danach wurde
Sebenico, die Villa Savoia, wo der italieniſche Konſul wohnt,
t Steinen beworfen und der Garten verwüſtet. Es gelang
er den Demonſtranten nicht, in das Haus einzudringen. Voll=
Kidig verwüſtet wurde jedoch der Sitz der italieniſchen
Schiff=
irtsgeſellſchaften. Die Möbel und ſonſtigen Einrichtungs=
Fenſtände wurden zerſtört und die Flaggen weggeriſſen. Im
uſe eines Italieners wurde allein für 60 000 Lire Schaden
an=
richtet. Ein Dutzend Kaufläden und acht Privatwohnungen
7 Italienern wurden verwüſtet. Die italienfeindlichen
Kund=
dungen in Sebenico dauerten drei Tage. Bei einem
Zuſam=
nſtoß zwiſchen der Polizei und den Demonſtranten gab es zehn.
rletzte. Etwa 30 Perſonen wurden verhaftet und zehn davon
Gefängnis behalten. — In Spalato beläuft ſich der
angerich=
e Schaden nach Berichten von Augenzeugen auf 2½ Millionen
Ee. Insgeſamt ſollen 32 italieniſche Kaufläden verwüſtet wor=
7 ſein.
Die Ausſchreitungen gegen italieniſche
Konſulate
O die Verwüſtungen italieniſchen Privatbeſitzes in Dalmatien
achen in Italien zuſehends ſtärkeren Eindruck und beginnen die
muter zu erregen. Die italieniſche Regierung ſcheint entſchloſ=
*, auf prompter und erſchöpfender Genugtuung zu beharren.
ach dem „Giornale d’Italia” iſt es beſonders betrü=
Tupſchtinaratifizieren zu laſſen, um ſo mehr,
—Sdas Abkommen inder Hauptſache Dalmatien
und das Grenzgebiet betrifft. — Nach dem Corviere
della Sera” bekämpfen Raditſch und Pribitſchewitſch dieſe Ratifi=
Belgrader Regierung auf, indem ſie das Abkommen von Nettuno
als ein Verhängnis für Dalmatien bezeichnen. Aus verſchiedenen
italieniſchen Städten werden Proteſtkundgebungen gegen die
Vor=
fälle in Dalmatien gemeldet, doch ſcheint es ningends zu
Zwiſchen=
fällen gekommen zu ſein. In Rom verhinderte ein ſtarkes
Trup=
penaufgebot, daß etwa tauſend Studenten nach der ſüdklawiſchen
Geſandtſchaft vordrangen. Ebenſo wurden in Fiume und Pavia
Ausſchreitungen verhindert. In Mailand wurden am Denkmal
des lombardiſchen Befreiungskrieges als Proteſt gegen die
Zwi=
ſchenfälle in Dalmatien ein Kranz niedergelegt und entſprechende
Reden gehalten.
Die Zwiſchenfälle vor der Skupſchtina.
EP. Belgrad, 29. Mai.
Die Frage der Ratifizierung der Nettuno=Abkommen und die
jüngſten italienfeindlichen Demonſtrationen wurden heute auch
in der Skupſchtina zur Sprache gebracht. Der Führer der
ſelb=
ſtändigen Demokraten, Pribitſchewitſch, brachte vor Eintritt in die
Tagesordnung einen dringenden Antrag ein, in dem die
Regie=
rung aufgefordert wird, unverzüglich dem Parlament darüber
Aufklärung zu geben, welche Gründe die dringende Ratifizierung
dieſer Konvention notwendig machen. Pribitſchewitſch wies in
einer längeren Rede darauf hin, daß Außenminiſter Marinkowitſch
ſeinerzeit erklärt habe, die Nettuno=Konvention werde nur als
ein Beſtandteil des ganzen Komplexes der italieniſch=
ſüdſlawi=
ſchen Fragen der Skupſchtina vorgelegt werden. Dagegen werde
nun die Ratifizierung dieſer Konvention abgetrennt von den
übrigen Fragen beabſichtigt. — Pribitſchewitſch gab der Meinung
Ausdruck, daß die Ratifizierung auf das Diktat der italieniſchen
Regierung hin erfolgen ſolle. Falls dieſe Nachricht den
Tat=
ſachen entſpreche, daß Frankreich und England Ratſchläge im
Sinne einer Ratifizierung der ſüdſlawiſchen Regierung erteilt
hätten, ſo wäre es Pflicht der Regierung geweſen, darauf zu
antworten, daß Südſlawien derartige Ratſchläge nicht notwendig
habe und daß dieſe eigentlich an die Adreſſe Italiens gerichtet
ſein müßten, denn die Beunruhigung Europas komme nicht von
Südſlawien, ſondern von der imperialiſtiſchen Eroberungspolitik
Italiens. — Pribitſchewitſch griff dann die Geheimdiplomatie
des Außenminiſters an und betonte, daß, obwohl er ebenfalls
Mitglied jener Regierung geweſen ſei, die die Verhandlungen
über die Nettuno=Konvention einleitete, weder er noch Raditſch
Kenntnis von dieſen Verhandlungen gehabt hätten. — Aeußerſt
ſcharf kritiſierte Pribitſchewitſch das Vorgehen der ſüdſlawiſchen
Polizei in Raguſa, Spalato und beſonders bei den geſtrigen
Demonſtrationen in Belgrad. Bei den Kundgebungen vor dem
Studentenheim in Belgrad ſeien 29 Studenten verletzt worden,
deren Namen er verlas. Er beſchuldigte die Polizei, brutal und
provokatoriſch vorgegangen zu ſein. Während der Rede
Pribit=
ſchewitſchs ſteht der Abgeordnete Pucelj auf und überreicht dem
Präſidenten den zerriſſenen Mantel eines Manifeſtanten als
Be=
weis für das rückſichtsloſe Vorgehen der Polizei. —
Außen=
miniſter Marinkowitſch war in dieſer Skupſchtinaſitzung nicht
an=
weſend.
Italieniſche Beſchwerde in Belgrad.
EP. Belgrad, 29. Mai.
Der italieniſche Geſandte General Bodrero beſuchte heute
vormittag im Zuſammenhang mit den geſtrigen Demonſtrationen
in Belgrad den Außenminiſter Marinkowitſch, mit dem er eine
längere Beſprechung hatte. — König Alexander iſt heute
vor=
er vom Miniſterpräſidenten Wukitſchewitſch und dem
Innen=
miniſter Koroſchetz empfangen.
Italieniſche Proteſi=Kundgebungen.
EP. Mailand, 29. Mai.
Montag nacht ſind im Zentrum von Mailand neue
Proteſt=
kundgebungen gegen die Zwiſchenfälle in Dalmatien veranſtaltet
worden. Ein Trupp Studenten fuhr morgens gegen 2 Uhr nach
dem ſüdſlawiſchen Konſulat, konnte aber von der Polizei
auf=
gehalten und zerſtreut werden. Bei dem ſich entſpinnenden
Handgemenge wurden zwei Schutzleute leicht verletzt.
Jugoſlawiſche Beſchwerde in Rom.
Budapeft, 29. Mai.
Nach Meldungen aus Belgrad hat der jugoſlawiſche Geſandte
in Rom, Rakitſch, bei dem italieniſchen Staatsſekretär für
Aus=
wärtiges, Grandi, wegen der in verſchiedenen italieniſchen
Städ=
ten gegen Jugoſlawien vorgekommenen Zwiſchenfälle, die auch an
dem Vermögen jugoſlawiſcher Untertanen Schaden verurſacht
darauf hingewieſen, daß in Zara fasciſtiſche Demonſtranten
jugo=
ſlawiſche Geſchäftsläden geplündert und ſogar den jugoſlawiſchen
italieniſchen Städten die ſerbiſche Fahne heruntergeriſſen und das
Bild des Königs Alexander zerſetzt worden ſei. Die jugoſlawiſche 2. neue Wege für die Beſchaffung von Kapitalien für den Anlage=
Regierung könne dieſe Demonſtrationen nicht ohne weiteres
hin=
nehmen und ſei angeſichts der langen Reihe von Anläſſen, zu Be=
Grandi teilte mit, daß die italieniſche Regierung ihre Antwort
ſchriftlich erteilen werde.
* Das Geſpenſt der Tariferhöhung.
Von
Hans Plening, Köln.
Sachverſtändige und Nicht=Sachverſtändige haben in letzter
Zeit ſich berufen gefühlt, in der Oeffentlichkeit ihre Gedanken zu
zierung mit allen Mitteln und hetzen ganz Dalmatien gegen die den Abſichten der Reichsbahn=Geſellſchaft, die Eiſenbahntarife zu
erhöhen, auszuſprechen, ohne daß das aber zu einem praktiſch
brauchbaren Vorſchlag geführt hätte. Die Materie iſt ohne
Zwei=
fel ebenſo ſchwierig wie verwickelt, und in einer kurzen
Ausfüh=
rung iſt es kaum möglich, die Frage erſchöpfend zu behandeln.
Vorangeſtellt werden muß, daß die Reichsbahn=Geſellſchaft als
Objekt der dem Reich durch das Dawes=Abkommen
aufgezwun=
genen Finanzpolitik jährlich eine Summe von 600 Millionen für
den Reparationsdienſt vorweg aufzubringen hat. Dieſe
unge=
heure Belaſtung des Verkehrsunternehmens, das der
Allgemein=
heit zu dienen hat und von dem volkswirtſchaftliche Rückſichten
verlangt werden, zwingt ſchon von ſelbſt zu einer Höhe der Tarife,
die Gewähr für die notwendigen Verkehrseinnahmen bietet.
Da=
zu iſt die Reichsbahn=Geſellſchaft noch immer mit einer
Penſions=
laſt von über 200 Millionen belaſtet, die auf den durch die nach
dem Kriege auf Veranlaſſung des Reiches erfolgte
außerordent=
liche Vermehrung des Beamtenkörpers notwendig gewordenen
Abbau zurückzuführen ſind, die alſo urſächlich mit der Reichsbahn=
Geſellſchaft nichts zu tun haben und nach ihrer Entſtehung vom
Reich bzw. von der Allgemeinheit zu tragen wären. Seit Jahren
hat die deutſche Wirtſchaft, allerdings ohne Erfolg, die
Forde=
rung erhoben, die Reichsbahn von dieſem Poſten zu befreien, um
ihr zu einer volkswirtſchaftlich erträglichen Tarifpolitik die
Mög=
lichkeit zu bieten. Zu dieſen außerordentlichen Belaſtungsproben
kommen die durch die Erhöhung der Gehälter und Löhne
erfor=
derlichen Mehrausgaben, die auf etwa 500 Millionen zu berechnen
ſind. Wenn es bis jetzt gelungen iſt, den Etat der Geſellſchaft zu
balancieren, ſo war es nur möglich durch äußerſt ſparſame
Wirt=
ſchaft auf der Ausgabenſeite. Die Folgen dieſer Maßnahmen
haben ſich ſeit Monaten in der Streckung der Reichsbahnaufträge
und in dem Ausbleiben von Beſtellungen in ſehr vielen
indu=
ſtriellen Betrieben, die an der Belieferung der Reichsbahn=
Geſell=
ſchaft beteiligt ſind, nachteilig genug gezeigt.
Die Denkſchrift der Reichsbahn=Geſellſchaft, die ſie dem
Reichs=
verkehrsminiſter überreicht hat, und die gegenwärtig einer
ein=
gehenden Prüfung ſeitens der Reichsregierung unterzogen wird,
ſchildert dieſe Verhältniſſe mit aller Deutlichkeit und kommt in
ihrem Endergebnis zu der bekannten Forderung, daß die Tarife
ſo zu erhöhen ſind, daß Mehreinnahmen von 250 Millionen ſich
aus dem Verkehr ergeben. Gegen dieſen Plan hat ſich
bekannt=
lich die geſamte deutſche Wirtſchaft geſchloſſen ausgeſprochen. Das
Reichskabinett hat nach Erörterung der Denkſchrift den
Reichs=
verkehrsminiſter beauftragt, der Reichsbahn=Geſellſchaft eine
vor=
läufige Antwort zu geben, die Frage der Tariferhöhung offen zu
laſſen und der Reichsbahn=Geſellſchaft eine klarere Darlegung
ihrer Finanzpolitik aufzugeben. Man muß es als
ſelbſtverſtänd=
lich betrachten, daß, wenn eine ſo erhebliche Mehrbelaſtung der
Wirtſchaft auferlegt werden ſoll, die durch die ſozialen und
ſteuer=
lichen Laſten bereits an die Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit
ge=
kommen iſt, dieſe Finanzbolitik völlig einwandfrei offen liegt und
nicht etwa der Verdacht Nahrung bekommt, daß eine ſtille
Theſau=
rierungspolitik getrieben wird. Dieſe Politik iſt weniger in der
Verwaltung der Reichsbahngelder als in der Vermehrung der
Anlagewerte zu erblicken, in denen bis Ende des Jahres 1927
mehr als eine Milliarde Kapital inbeſtiert war, die mit
Aus=
nahme von einigen Hundert Millionen Reichskrediten aus den
laufenden Einnahmen entnommen ſind und für die in der
Denk=
ſchrift künftig jährlich etwa 300 Millionen Mark gefordert werden.
Die Reichsbahn=Geſellſchaft ſelbſt hat in ihren Finanzberichten
mehrfach darauf hingewieſen, daß für die Deckung dieſer
Aus=
gaben ein anderer Weg geſucht werden müſſe, vor allem wegen
der Ungunſt der Verhältniſſe auf dem Kapitalmarkt, daß aber
mittag 10 Uhr nach einem längeren Aufenthalt auf ſeinem Land= bisher eine andere Beſchaffung für dieſen Anlagezuwachs nicht
ſitz Topola wieder in Belgrad eingetroffen. Am Bahnhof wurde möglich geweſen ſei. Hier liegt die einzige Schwierigkeit der
zu=
künftigen Geſtaltung der Finanzpolitik der Reichsbahn=Geſellſchaft,
die bei der vom Reichsverkehrsminiſter eingeleiteten Prüfung zu
löſen ſein wird. Es wird dabei vor allem beachtet werden müſſen,
daß die Reichsbahn=Geſellſchaft ſelbſtverſtändlich für die
betriebs=
ſichere Erhaltung ihrer Anlagen zu ſorgen hat und daß heute
noch Wunden aus dem Kriege zu heilen ſind, die den Etat der
Geſellſchaft erheblich belaſten. Es wird ferner von keiner Seite
zu beſtreiten ſein, daß von ihr auch die techniſchen und kulturellen
Fortſchritte und der jeweilige Stand der Technik zu verwerten
ſind, daß ſie ſogar Schrittmacher und Antrieb für die geſamte
Wirtſchaft ſein ſoll, woraus ſich die Stellung der Reichsbahn als
größter Arbeitgeber der deutſchen Induſtrie ergibt. Daß hierbei
auch Kapitalien verwendet werden, die ſich nicht ſofort verzinſen,
iſt bei einem ſo großen Unternehmen nur zu verſtändlich.
Bei der großen Kompliziertheit der mit der Tariferhöhung
zuſammenhängenden Fragen iſt dem Beſchluß des Reichskabinetts
beizupflichten, daß nämlich eine eingehende Nachprüfung der
Ge=
ſamtmaterie durch einen Sachverſtändigen=Ausſchuß vorzunehmen
iſt. Dieſes Gremium iſt bereits vorhanden in dem ſtändigen
Aus=
ſchuß des Reichsbahnrates, der ſich aus den berufenſten Kreiſen
der deutſchen Wirtſchaft und der Eiſenbahnen Deutſchlands
zu=
ſammenſetzt. Die Eiſenbahnbeiräte werden leider viel zu wenig
mit wichtigen Fragen des Eiſenbahnweſens befaßt. In den hier
hatten, ſchriftliche Vorſtellungen erhoben. Es wird darin u. a. zur Erörterung ſtehenden Fragen liegen aber die allerwichtigſten
Angelegenheiten vor, die einen Eiſenbahnbeirat beſchäftigen können,
nämlich die Geſtaltung der künftigen Finanzpolitik der deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft. Die Prüfung hat ſich vornehmlich auf
Konſul Simitſch tätlich angegriffen hätten, daß ferner in mehreren, zwei Punkte zu erſtrecken: 1. Befreiung der Reichsbahn=
Geſell=
ſchaft von politiſchen Laſten die im Penſionsetat enthalten ſind,
zuwachs.
Gelingt es, und es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit,
dieſe Fragen reſtlos zu löſen, bedarf es einer Tariferhöhung nicht
ſchwerden genötigt, Genugtuung zu fordern. Staatsſekretär mehr. Die deutſche Wirtſchaft wie das deutſche Volk haben ein
vitales Intereſſe an der baldigen Löſung dieſer Fragen, damit
das Geſpenſt der Tariferhöhung verſchwindet.
Seite 2
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Das Rätſelraten
um die Regierungsbildung.
Man kombiniert.
Die Verhandlungen über die Regierungsbildung werden kaum
vor Anfang nächſter Woche ernſthaft in Fluß kommen.
Vorläu=
fig geſchieht jedenfalls ſo gut wie nichts, höchſtens, daß ſich die
Parteiführer im kleinſten Kreiſe über die Möglichkeiten
beſpre=
chen, die ſich vielleicht ergeben könnten. Die politiſchen
Neunmal=
weiſen können aber ſolange nicht warten und beginnen bereits
das große Rätſelraten. Dabei wird natürlich die große Koalition
als eine Selbſtverſtändlichkeit behandelt, obwohl die
Sozialdemo=
kraten ſich immer noch nicht erklärt haben. Sie gehen nicht über
die Feſtſtellung hinaus, daß „die Sozialdemokratie vor den
ge=
waltigen Schwierigkeiten, die ihr als führender
Regierungs=
partei bevorſtehen, nicht zurückſchrecken darf‟. Das iſt immerhin
fchon ein Fortſchritt gegenüber der Art, wie ſich die
Sozialdemo=
kratie bisher der Verantwortung zu entziehen gewußt hat.
Frei=
lich iſt die Parteileitung noch nicht die Partei ſelbſt. Gerade in
Sachſen rühren ſich heftige Widerſtände gegen den Gedanken
einer Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Volkspartei. Die
So=
zialdemokraten haben deshalb ihren
Parteiaus=
ichuß auf den 6. Juni nach Köln einberufen, der
ſich mit der Frage der Einberufung einer außerordentlichen
Par=
teitagung zu befaſſen haben wird. In politiſchen Kreiſen wird
aber damit gerechnet, daß dieſer Umweg gar nicht notwendig ſein
wird, daß vielmehr der Parteiausſchuß Autorität genug hat, um
von ſich aus die prinzipielle Bereitſchaft zur Uebernahme der
Regierungsbildung auszuſprechen. — Am Donnerstag
die=
ſer Woche wird bereits der Vorſtand der
Zentrums=
partei zuſammentreten, woran ſich dann am Freitag
eine Beſprechung mit den Vorſtänden der Reichs= und
Landtags=
fraktionen und den Landesvorſitzenden ſchließt. Hier ſoll ſich
offenbar die Meinungsbildung vollziehen über die Taktik und
über die Mindeſtforderungen des Zentrums. Wir
möchten annehmen, daß auch andere für die Regierungsbildung
in Frage kommenden Parteien in ähnlicher Weiſe ihre Organe
mobil machen, wenn ſie auch klugerweiſe darauf verzichten, in
der Oeffentlichkeit viel davon zu reden. Je größer die
Zurück=
haltung der bürgerlichen Parteien, deſto ſtärker wird der Zwang
für die Sozialdemokraten. Was die bürgerlichen Parteien unter
ſich ausmachen, bleibt ihre Sache. Vielleicht wird ſich doch ſo
et=
was wie die ehemalige Arbeitsgemeinſchaft der Mitte wieder
hevausbilden, die auch den Weg zur Wirtſchaftspartei finden
könnte, um ſich auch zahlenmäßig zu kräftigen.
Bei dieſem Stand der Dinge iſt es eigentlich ſinnlos, ſchon
heute über die Perſon des künftigen Kanzlers zu
orakeln. Das heißt doch ſtark in die Befugniſſe des
Reichspräſi=
denten eingreifen, der nach der Verfaſſung das Recht hat, den
Reichskanzler zu berufen. Er wird ſich darin auch wohl kaum
Vorſchriften machen laſſen und kaum darauf warten, wen ihm die
Sozialdemokraten als Kandidaten möglicherweiſe präſentieren.
Den Gedanken einer Perſonalunion zwiſchen Reich und Preußen
ſcheinen die Sozialdemokraten neuerdings abzulehnen. Es war
ja nicht unintereſſant, daß gerade aus den Kreiſen der
Demo=
kraten die Anregung kam, das früher enge Verhältnis aus dem
„fluchbeladenen alten Syſtem” wiederherzuſtellen. Herr Braun
hat offenbar auch ſelbſt keine große Luſt, ſich mit der
Verant=
wortung im Reiche zu belaſten, hat ſich aber nur „vorläufig”
da=
gegen ausgeſprochen. Wir halten es nicht für ausgeſchloſſen, daß
dieſe Kombination an Anſprüchen geſcheitert iſt, die von
irgend=
welchen Zentrumskreiſen allzu früh geltend gemacht wurden.
Das Zentrum hält auf Viſitenkarte und hätte deshalb gerne die
Führung entweder in Preußen oder im Reich. Ihm wäre es
unbequem, wenn im Reich und in Preußen nicht nur die
Prä=
ſidien der Parlamente, ſondern auch die Führung der
Regierun=
gen in ſozialdemokratiſchen Händen wären. Es hätte davon
gerne etwas für ſich eingehandelt, wovon jedoch die
Sozialdemo=
kraten einſtweilen noch nichts wiſſen wollen. Dafür legt
aller=
dings die Sozialdemokratie, wenn es ſoweit kommt, kein
entſchei=
dendes Gewicht darauf, ihrer zahlenmäßigen Stärke im Kabinett
entſprechend vertreten zu ſein. Sie iſt in der Beziehung klug
ge=
nug, um ſich beſcheiden zu können, indem ſie die Zahl durch die
Perſönlichkeit erſetzt. Auch in Preußen iſt ſie nur durch zwei
Miniſter vertreten geweſen, hat aber mit dieſen beiden die
unbe=
ſtrittene Führung in Händen gehabt. Es wird gegebenenfalls
Aufgabe der bürgerlichen Parteien ſein, dafür zu ſorgen, den
Sozialdemokraten die entſprechenden Gegenſpieler
gegenüberzu=
ſtellen, zumal wenn etwa Herr Severing ins Reichsminiſterium
einziehen ſollte.
Aber das ſind doch wohl ſpätere Sorgen. Es ſieht nach wie
vor danach aus, daß die Regierungsbildung ſich recht ſchwierig
geſtaltet, wenn auch der „Vorwärts” ſo optimiſtiſch iſt
anzudeu=
ten, daß Mitte Juni eine Regierung bereits da ſein könne. Er
will dafür auf die „endloſen Verhandlungen über Richtlinien,
F„Le roi Voltaire‟
Zu Voltaire’s 150. Todestag am 30. Mai.
Von Dr. Karl Nerthus.
„Wenn Familien ſich lange erhalten, ſo kann man bemerken,
daß die Natur endlich ein Individuum hervorbringt, das die
Eigenſchaften ſeiner ſämtlichen Ahnherren in ſich begreift und
alle bisher vereinzelten und angedeuteten Anlagen vereinigt und
vollkommen ausſpricht. Ebenſo geht es mit Nationen, deren
ſämt=
liche Verdienſte ſich wohl einmal, wenn es glückt, in einem
In=
dividozum ausſprechen. So entſtand in Ludwig XIV. ein
fran=
zöſiſcher König im höchſten Sinne, und ebenſo in Voltaire der
höchſte unter den Franzoſen denkbare, der Nation gemäßeſte
Schriftſteller.”
Dies ſchrieb Goethe in ſeinen Anmerkungen zu „Rameaus
Neffen”, etwa ein viertel Jahrhundert erſt nach Voltaire’s Tode
(1804) — und ſeltſam, noch heute, nach einhundertfünfzig Jahren
empfindet man dieſes Urteil als aktuell, als keineswegs
ver=
altet. Aber hat nicht die franzöſiſche Nation dann nach ihm, erſt
im neunzehnten Jahrhundert jene Schriftſteller gehabt, die
Stendhal, Balzac oder Flaubert, die man nicht bloß zu den
viel=
genannten, ſondern auch wirklich geleſenen heute zählen kann —
während die ſiebenzig Bände des einſtigen „Patriarchen von
Ferney” zwar noch als hübſcher Beſitz gelten, nun aber meiſt beim:
Sammler oder in den Bibliotheken verſtauben? Und doch fühlen
wir alle in Goethes Worten noch das Wahre, als ſei dieſe Blüte,
dieſe Inkarnation des „esprit gaulois” trotzdem etwas Einmalig=
Geweſenes, einzige Steigerung nur und zugleich Verausgabung
von Kräften, die in dieſer Art nicht wiederkehren konnten und
können. Zum Begriff und Typus allein iſt uns längſt alles
Vol=
taire’ſche Weſen erſtarrt, kaum daß uns mehr dahinter ein
In=
dividuum, ein leidender und ſich freuender Menſch, eine Natur
etwa wie die Goethe’ſche ſelbſt, immerfort durch alle Höhen und
Tiefen der Empfindung ſchreitend, erſcheint. Sondern, inſtinktiv
eben, tritt hier vor uns der „Geiſt”, — ein Geiſt, ſo meint man
zunächſt, faſt ohne alle körperlichen Grundlagen, nun aber will
man ihn doch fixieren, und ſiehe, man blickt wirklich in ein Geſicht:
ein ſpöttiſch grinſendes, die Maske eines Satyrs oder Fauns.
Doch iſt es wohl auch kein Zufall, daß Voltaire in, dieſer
Goethe’ſchen Auffaſſung vom Nationaltypiſchen neben einen König
wie Ludwig XIV. geſtellt wird. So „geweſen” vergangen und
verſchollen heute ebenfalls jene „Blüte” bourboniſchen Königtums
anmutet, genau ſo mutete ſchon den jungen Straßburger
Stu=
denten der noch krampfhaft ſeine Autorität behauptende
achtzig=
jährige Schriftſteller an, und er erzählt darüber in „Dichtung und
Vom Tage.
Der albaniſche Miniſter des Aeußern und der ungariſche Geſandte
beim Quirinal haben einen Schiffahrtsvertrag zwiſchen
Albanien und Ungarn unterzeichnet.
Die Unterzeichnung des italieniſch=türkiſchen
Nichtangriffspaktes und Schiedsvertrages durch
Muffolini und den türkiſchen Botſchafter in Rom wird auf Mittwoch
abend angekündigt.
Die Reparationskommiſſion hielt, am Pfingſtſamstag
eine Sitzung ab, in der ſie ſich über die Durchführung des
Dawesplanes und die Lage der Reichsbahn
unter=
richten ließ.
Der Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, und der
Vize=
gouverneur Riſt haben in Rom längere Beſprechungen mit
dem Finanzminiſter Volpi und dem Generaldirektor der Banka d’Italia
über die Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken
gehabt.
Präfident Coolidge hat die Vorlage, die eine
Herab=
ſetzung des Steuerbetrages um 222 495 000 Dollar vorſieht,
unterzeichnet.
Wie aus Waſhington gemeldet wird, hatte der Delegierte
der chineſiſchen nationaliſtiſchen Regierung, Dr.
Wu, eine Beſprechung mit Staatsſekretär Kellogg,
in der dem Vernehmen nach die nationaliſtiſchen Pläne zur
Aufrichtung einer einheitlichen chineſiſchen
Regie=
rung erörtert worden ſein ſollen.
Sicherungen, Garantien, Forderungen und Gegenforderungen”
verzichten und alles durch die Perfönlichkeit erſetzen. Das iſt
ſchön geſagt und wäre auch unter normalen Zeitläufen ein
Fort=
ſchritt, da mit der Austüfftelung von Richtlinien praktiſch nicht
viel gewonnen iſt. Da aber gerade jetzt die Sozialdemokraten
als neuer und unſicherer Faktor in die Regierung eintreten ſollen,
werden ſich doch vom Standpunkt der Mittelparteien aus
be=
ſtimmte Sicherungen nicht vermeiden laſſen, und die ſind
wahr=
ſcheinlich nicht allzu raſch auszuhandeln.
Streſemanns Befinden.
* Berlin, 29. Mai. (Privat=Telegramm.)
Das Befinden des Reichsaußenminiſters beſſert ſich nur ſehr
langſam. Wahrſcheinlich wird es noch Wochen dauern bis er das
Bett verlaſſen kann. Da die Aerzte darauf beſtehen, daß er dann
einen längeren Urlaub — von zwei bis drei Monaten — antritt,
wird er vermutlich nach dem Süden, wahrſcheinlich nach Aegypten
gehen. Immerhin beſteht die Hoffnung, daß er körperlich kräftig
genug iſt, um wenigſtens vom Bett aus an den Verhandlungen
um die Regierungsbildung teilzunehmen. Da Mitte Juli der
Reichstag ohnehin in die Ferien geht und ſich dann bis zum
November vertagt, wird ſich ja auch die Möglichkeit zu einem
mehrmonatigen Urlaub von ſelbſt ergeben. Allerdings beſtand
urſprünglich die Abſicht, bei der Tagung des Völkerbundes im
September die Frage der vorzeitigen Rheinlandräumung
anzu=
ſchneiden. Ob ſich dieſer Plan ausführen läßt, wird ſich
natür=
lich in erſter Linie aus der politiſchen Konſtellation engeben, wird
vornehmlich wohl davon abhängen, wie Poincaré ſich die zukünf=
tige Geſtaltung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen denkt.
Ausweiſung Deutſcher aus dem Memelgebiet.
Memel, 29. Mai.
Sechs bei der Memeler ſtädtiſchen Polizei tätige Betriebsaſſiſtenten,
die als Fürſorgeberechtigte für Deutſihland optiert und mit Ablauf
der Optionsfriſt um Verſetzuing ngch Deutſchland nachgeſucht hatten,
aber dahin beſchieden worden waren, daß ſie nach neuerlicher
Verein=
berung ungehindert im Memelgebie: verbleiben dürften, haben ſicherem
Vernehmen nach am Samstag die Aufforderung erhalten, bis zum
1. Juni das Memelgebiet zu verlaſſen. Als Begründung wird
ange=
geben, daß die betreffenden Beamten den Beſtimmungen über die Ein=
holung der Aufenthaltsgenehmigung nicht entſprochen haben.
Weiterer Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
Berlin, 29. Mai.
In der erſten Hälfte des Monats Mai ging die Zahl der
Haupt=
unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung von rund
729 300 am 30. April auf 642 200 am 15. Mai, alſo um rund 87 100 oder
um 11,9 v. H. zurück. Dieſer Rückgang entfällt wiederum mit 84 700
faſt ausſchließlich auf die Männer, während ſich die Zahl der
unter=
ſtützten Frauen auch diesmal nur wenig (um 2400 oder 1,6 v. H.)
ver=
ringert hat. Die Zahl der Hauptempfänger von Kriſenunterſtützung
hat in der erſten Hälfte des Mai faſt in dem gleichen Maße
abgenom=
men, wie in der vorhergehenden Berichtszeit. Sie ſank von rund
162 400 auf 142900 um 12 v. H. Die Zahl der Notſtandsarbeiter iſt in
der Berichtszeit wiederum geſtiegen, und zwar um 1,7 v. H. Sie betrug /
am 15. Mai rund 91900. Davon waren vorher in der
Arbeitsloſen=
verſicherung 70 400 unterſtützt worden. Kriſenunterſtützung hatten
21500 erhalten. Auf 100 Hauptunterſtützungsempfänger in der
Ar=
beitsloſenverſicherung entfielen ſomit 11, auf 100
Hauptunterſtützungs=
empfänger in der Kriſenfürſorge 15,1 Notſtandsarbeiter.
Wahrheit” (Elftes Buch): „Es entſprang damals (um 1770)
eine ſolche literariſche Gärung, daß Voltaire ſelbſt ſeiner vollen
Tätigkeit, ſeines ganzen Uebergewichtes bedurfte, um ſich über
dem Strome der allgemeinen Nichtachtung emporzuhalten. Schon
hieß er laut ein altes, eigenwilliges Kind; ſeine unermüdet
fort=
geſetzten Bemühungen betrachtete man als eitles Beſtreben eines
abgelebten Alters; gewiſſe Grundſätze, auf denen er ſeine ganze
Lebenszeit beſtanden, deren Ausbreitung er ſeine Tage gewidmet,
wollte man nicht mehr ſchätzen und ehren..” Und dennoch,
ob=
wohl ſchon Leſſing ſeine Verſe, Komödien und Trauerſpiele (die
Henriade, Oedipe, La Pucelle, Princeſſe de Navarra uſw.)
un=
genießbar gefunden, ſeine Geſchichtsſchreibung als völlig
unzu=
verläſſig und auf Anekdotenkram beruhend durchſchaut (Siecle de
Louis XlV, de Charles XII), ſeine Kritik an Religion und
Chriſtentum als eines flachen rationaliſtiſchen Geiftes abgetan iſt,
von all ſeiner Proſa, ſeiner vielbändigen Fpik höchſtens noch ein
paar kleinere Novellen und Erzählungen. Ze
, die Prinze
EP. Mailand, 29. Maf.
Nach einem Londoner Telegramm des „Corriere della Serg
wurde die „Citta di Milano” durch den ſtarken Nordwird auf de
Höhe der Inſel Amſterdam zur Umkehr gezwungen, als ſie läng
der Küſte von Spitzbergen nach Oſten vordringen wollte, ur
zwiſchen Neufriesland und dem Nordkap nach dem Luftſchit
Nobiles zu ſuchen. Der Wind ſchob das Treibeis mit Gewal
gegen die Küſte der Inſel und erſchwerte die Schiffahrt. Auf de
Däneninſel erhielt der Kapitän von einem Fuchsjäger die Mit
teilung, daß ſich in der Gegend zwiſchen der Moffen=Inſel un
dem Nordoſtland, aus dem die letzten Funkſprüche des Luf
ſchiffes „Italia” gehört wurden, einige Hütten von Pelzjäger
befinden, mit denen man durch Vermittlung der Robbenfänge
der Däneninſel in Verbindung zu treten ſucht. Der Dampfe
„Citta di Milano” will ſodann verſuchen, längs der Nordküßt
Sibiriens weiter nach Oſten vorzudringen, um nach Spuren de
Luftſchiffes zu forſchen und, wenn möglich, eine Hilfsexpeditio
mit Gebirgétruppen auszuſchicken.
Rom in banger Erwartung.
Die italieniſche Oeffentlichkeit lebt in banger Erwartung bo
Nachrichten über das Los des Luftſchiffes „Italia”. Beſonder
zu Pfingſten waren die Zeitungsredaktionen und das Luftſchif
fahrtsminiſterium infolge des Nichterſcheinens der Zeitungen ur
unterbrochen mit Anfragen beſtürmt. In vielen Kirchen Rom
wurden Gebete für die Errettung der Luftſchiffer geſproche,
Zahlreiche Freunde und Bewunderer des Generals Nobile ſowi
Vertreter der Behörden und ſonſtige hervorragende Perſönlick
keiten begaben ſich in die Wohnung Nobiles, um der Gattin un
ſeinem Töchterchen Mut und Hoffnung zuzuſprechen. Am Pfingf
abend wohnten beide einem Gottesdienſt bei, in dem für d
Errettung des Generals und ſeiner Mannſchaft gebetet wurd
Auch der Papſt erkundigte ſich wiederholt nach Nachrichten vo
dem Luftſchiff und hat in einer Meſſe für die Rettung der Luf
ſchiffer gebetet.
Ein Lebenszeichen von der „Italia‟?
EP. Kingsbay, 29. Mai.
Eine drahtloſe Nachricht der „Citta di Milano”, die hier ei
gegangen iſt beſagt, daß der Dampfer, der in der Nähe vu
Kingsbay im Eife liegt, eine drahtloſe Verbindung mit eine
Walfiſchdampfer herſtellen konnte, der eine wahrſcheinlich von d
„Italia” kommende Nachricht, die aber nur ſchwer entziffert we
den konnte, erhalten hat. Daraus ſcheint hervorzugehen, daß 1
„Italia” eine Notlandung auf der Inſel Amſterdam im Nord
von Spitzbergen vorgenommen hat. Der Kommandant der „Cit
di Milano” will die Hälfte ſeiner Mannſchaft baldmöglichſt
Land zu ſetzen verſuchen und ſie nordwärts zur Rettung vo
dringen laſfen, doch machen ſtarke Winde und Nebel die Ext
dition ſehr ſchwierig. Man kann alſo vielleicht jetzt die Hoffnu
hegen, die „Italia” anzutreffen, falls ſich die Nachricht von ihr
Landung beſtätigt.
* Das völlige Ausbleiben jeglicher Nachricht von der Nor
polexpedition des Generals Nobile ſeit Freitag nachmittag
ſchäftigt alle Welt und gibt vor allem den Gerüchtemachern ſte
dig Gelegenheit, unkontrollierbare Nachrichten hinauszupoſaun
Jetzt wird wieder die Oeffentlichkeit mit der Botſchaft aufgere
ein Fiſchkutter hätte bei Neu=Amſterdam, einer Polarinſel, e
funkentelegraphiſche Nachricht der „Italia” aufgefangen, die all
dings ſo verſtümmelt geweſen wäre, daß man ſie nicht hätte au
deuten können. Nun pflegt im allgemeinen ein Fiſchkutter, we
er wirklich in dieſer unwirtlichen Jahreszeit am Pol auf Robbe
fang ausgeht, kein Funkgerät mitzuführen; aber ſelbſt wenn di
Nachricht ſich beſtätigen ſollte, wäre damit für die Rettung
Expedition noch nichts getan. Nach wie vor iſt man in voll
Zweifel darüber, was dem Luftſchiff zugeſtoßen iſt. Man
verſucht, aus der Richtung der in den kritiſchen Tagen wehenk
Stürme die mutmaßliche Flugrichtung feſtzuſtellen, in der *
Luftſchiff ohne motoriſche Kraft ſich fortbewegt haben wür
Darnach könnte die „Italia” bis nach Sibirien abgetrieben w
den ſein, möglicherweiſe in eine Gegend, die um dieſe Jahresi
von der wandernden Bevölkerung noch nicht aufgeſucht iſt. We
es gelungen iſt, das Luftſchiff vor einem Abſturz zu bewahr
ſo beſteht unmittelbare Lebensgefahr für die Beſatzung nicht.
Lebensmittelvorräte ſollen für dreißig Tage ausreichen. Hil
expeditionen konnten bisher noch nicht ausgeſandt werden,
Spitzbergen und ſeine Umgebung noch immer von Schneeſtürn
beherrſcht werden. Auch das Hilfsſchiff hat den Hafen
Kingsbay noch nicht verlaſſen können, weil das Packeis e
Weiterfahrt unmöglich macht.
von Babylon etwa, und die entzückende Satire auf die „beſte
Welten” der „Candide” geleſen werden: woher trotzdem, wie
und wieder doch, dieſes mindeſtens ebenſo inſtinktive Gefühl
höchſten Bedeutung auch heute noch, nach hundertfünfzig *
ſelbſt zweihundert Jahren? Warum — trotz jenes junggde
ſchen Gefühls ſchon — war er nach weiteren hundert Jah
nämlich am 30. Mai 1878, wieder ſo lebendig, daß der dam
größte franzöſiſche Dichter Victor Hugo erſt den Gipfel ſei
Popularität mit ſeiner berühmt gewordenen „Gedenkrede
Voltaire” im Pariſer Pantheon erringen konnte?
Die Namen Ludwig XIV. — unter dem freilich Voltaire
noch ſeine erſten zwanzig Jugendjahre, 1694 bis 1714, verlehte
und dieſer ſelbſt, wie ſie Goethe zuſammen nennt, ſtehen
wirklich nicht zufällig, ſie bezeichnen innerhalb der letzten mei
lichen Geſchichte beinahe dasſelbe, wonach aber Menſchengeiſt
ſehnſucht bis ans Ende der Tage ſtreben werden: ſie bezeich
— erſchrecken wir nicht! —: Macht. Erſchrecken wir beſont
nicht, wenn wir die eine ausgehend finden von einem „leginn
franzöſiſchen Königsthrone, die andere aber aus den „Niedel
gen” des Bürgertums aufſteigend zum höchſten irdiſchen Kon.
und Wirken. Denn Voltaire gerade iſt es, und faſt als
E=
in der neueren Geſchichte überhaupt geweſen, der ſelbſt den *
und die Tiefe aller Legitimität niemals in roher mechan!
Kraft, ſondern in den geheimnisvollen Schöpfungen und *
ſtrahlungen des menſchlichen Geiſtes beiſpielhaft klargemacht
Es iſt darum auch kein Zufall, daß er ſelbſt alle Bewunge.
ja Verhimmelung über die Negierungskunſt eines Ludwiß 2
ausgegoſſen hat, dem Manne des „UEtat Gest Moi” fühl
ich weſensverwandt, und etwas Aehnliches muß doch *
Friedrich der Große auch gefühlt haben, daß er, der Konic,
„roi Voltaire” denn wirklich an ſeinen Hof berief, ihm ale
L=
des Ebenbürtigen zuteil werden ließ. Und weil er nun,
me=
furchtbaren Waffe der Jronie, des blendenden Witzes, dei
eichenden Schwert ſeines Wortes dieſer König nicht bloß Na.
lich „iſt”, ſondern als ſolcher auch über deſſen Kräfte, Gewe
verfügt; auf einem Erbe nicht bloß ſitzt, ſondern es ſede
furchteinflößend zu verteidigen weiß; darum — in ganzer 2.
richtigkeit — geſchah es auch weiterhin, daß nicht bloß ein. ""
wie Friedrich ſein Freund blieb, ſondern desgleichen die 4
Schar der anderen Mächte, Könige, Feinde, Päpſte rins
lebenslang mit ihm zu rechnen, ja zu verhandeln hafte.‟,
ſchützen oder ſeinen Schutz erkaufen mußten! Ja, es 9e”
Zeit, wo dieſer bürgerliche Privgtmann in der polt
Staatengeſchichte Europas hinter oder auch ganz deutlich e.
A2 gefpielt hat, wo er den wich!
Kuliſſen eine
eine Mal zwiſchen Ludwig 2
dere Mal zwiſchen Frankreig
Nummer 149
Mittwoch, den 30 Mai 1928
Seite 3
Drei Milliarden Mark zu verdienen.
deutſchlands Tribut an fremde Völker. — Wege zur Minderung der
Nahrungs=
litteleinfuhr. — Der Wert der eigenen Scholle. — Aufklärung auf das Land.
dige ſind der Anſicht, daß es bei ſachgemäßer Behandlung der
Kühe ein Leichtes ſein wird, die jährliche Produktion pro Kuh
*Wege zum Wohlſtand.
um rund 200 bis 300 Liter zu heben, ſo daß dann jede Einfuhr
von Milch und Milcherzeugniſſen überflüſſig werden würde. Aber
Die Verbundenheit zwiſchen Induſirie
dieſes Ziel läßt ſich eben nur durch eine ſyſtematiſche Ausbildung
und Landwirtſchaft.
des jungen Landvolkes erreichen. Wie wichtig es für den Bauer
Schon in der Vorkriegszeit machten ſich in der deutſchen
iduſtrie Bewegungen zugunſten eines Austauſches der
Erfah=
ngen und der Verſtopfung von Verluſtquellen bemerkbar. Aber
t mit der Beendigung des Weltkrieges, noch richtiger allerdings
sgedrückt nach Einführung der Feſtwährung vermochte unſere
irtſchaft ihre Intereſſen auf eine Vereinſachung und
Verbilli=
ng ihrer Produktion zu konzentrieren. Es ſind die
verſchieden=
n Wege eingeſchlagen worden. So hat man ſich der
Typiſie=
ng und Normaliſierung angenommen, hat rationaliſiert, hat
e überflüſſigen und verluſtbringenden Arbeiten ausgeſchaltet
d ſchließlich auch den Grundſtein für eine gegen früher
voll=
nmen anders und zielklarer aufgebaute Ausbildung des
beiternachwuchſes gelegt. Es ſind auf dieſe Weiſe bisher
un=
heure Summen eingeſpart worden, die auf der anderen Seite
* Verbeſſerung der Qualität der Erzeugniſſe, für die Erhöhung
* Löhne und Gehälter und zur Deckung der Bedürfniſſe des
aates ausgeworfen werden konnten. Die Induſtrie ſteht aber
ch am Anfang dieſes Prozeſſes. Werden ihre finanziellen Kräfte
ht übermäßig angeſpannt, wie das leider jetzt ſchon vielfach der
UI iſt, dann dürfte es ihr möglich ſein, auf dem eingeſchlagenen
*ge mit Erfolg und zum Vorteil des Volksganzen
weiterzu=
reiten.
Aber auch in unſerer Landwirtſchaft ſind allerlei Anſätze für
e beſſere Wirtſchaftsführung zu verſpüren. Einen guten
Ueber=
c über die bereits geleiſtete Arbeit, aber auch über das, was
ch erreicht werden muß, gibt die Berliner
Ernährungsausſtel=
ig, die der deutſchen Landwirtſchaft einen breiten Raum
reſer=
rt hat. Wenn ſich auch ein landwirtſchaftliches Unternehmen
t einem Fabrikbetrieb nicht vergleichen läßt, ſo kann aber doch
e gewiſſe Aehnlichkeit feſtgeſtellt werden. Beide ſind berufen,
n Volksganzen zu dienen, beide ſtehen vor der Aufgabe, die
tionale Wirtſchaft zu ſtärken und nach Möglichkeit vom
Aus=
ide unabhängig zu machen. Wie ſtark unſere Abhängigkeit von
i großen landwirtſchaftlichen Staaten iſt, geht am beſten aus
Tatſache hervor, daß wir jährlich für drei Milliarden
Gold=
rk mehr Lebensmittel ein= als ausführen. Drei Milliarden
aik gehen alſo in das Ausland, obwohl ſie, da deutſcher Boden
entſprechenden Mengen an Getreide und Kartoffeln
hervor=
gringen vermag, im Lande bleiben könnten. Es gilt alſo, den
ifuhrüberſchuß abzubauen und den Tribut, den wir fremden
lkern über die Nahrungsmitteleinfuhr zahlen, zu droſſeln. Zu
ſem Ziele führen nun die verſchiedenſten Wege. Einmal gilt
die Wirtſchaft zu intenſivieren, brachliegenden Boden der
Iksernährung dienſtbar zu machen, nur beſte Getreideſorten
zupflanzen, ebenſo beſte Kartoffelſorten, dann aus der
Vieh=
ht Höchſtleiſtungen herauszuholen, auf die Geflügelzucht
ſtär=
es Gewicht zu legen, die Milchwirtſchaft leiſtungsfähiger zu
talten. Das alles läßt ſich aber nicht von heute auf morgen
eichen, es müſſen zunächſt Vorausſetzungen erfüllt werden, die
n Landwirt das Anſteuern dieſes Zieles erleichtern. Zu dieſem
deck ſind alle Länderregierungen dazu übergegangen,
1s Fortbildungsſchulweſen auf dem Lande
h allen Richtungen hin auszubauen. Preußen zum Beiſpiel
ilte im vorigen Jahre rund 10 000 Schulen mit über 200000
hülern, jetzt dürfte die Zahl der landwirtſchaftlichen Schulen
rund 12000 angewachſen ſein. Hier wird nun in ſorgfältiger
terrichtsarbeit verſucht, den Söhnen der Landwirte die
Kennt=
ſe beizubringen, die erforderlich ſind, um ſein Verſtändnis für
Notwendigkeit einer Steigerung der landwirtſchaftlichen
Er=
gung zu wecken. Preußen gibt jährlich rund 12 Mark für
en Schüler aus, doch erſcheint es angebracht, die für das
land=
rtſchaftliche Schulweſen ausgeworfenen Summen zu erhöhen,
zurzeit nur die Hälfte der jungen Landwirte von den Schulen
aßt werden können. Daneben gibt es noch Melkerſchulen, die
i ganz außerordentlicher Bedeutung für die Milchwirtſchaft
O, weil ſie Hand in Hand mit den Kontrollvereinen arbeiten
d geeignet ſind, durch die Ausbildung eines guten Perſonals
ſerer Milchproduktion einen Auftrieb zu geben. Sachverſtän=
iſt, ſich die für einen modernen landwirtſchaftlichen Betrieb
erfor=
derlichen Kenntniſſe anzueignen, zeigt das Beiſpiel eines Hundert=
Hektar=Betriebes aus Südhannover, dazu noch aus einer Gegend
mit ſchlechtem Boden. Die Einnahmen des Inhabers dieſes
Unternehmens ſind unter Anwendung der Errungenſchaften der
Neuzeit des künſtlichen Düngemittels, beſter Saaten uſw., von
14 000 auf 44 000 Mark geſtiegen. Das war aber nur möglich,
weil er auch dazu überging, das brachliegende Land nutzbar zu
machen. Nicht minder wichtig für die Landwirtſchaft iſt
die Ausbildung der Frau.
Auch hier gibt es ſtaatliche Haushaltungsſchulen, deren Aufgabe
darin beſteht, das Landmädchen mit den Erforderniſſen eines
bäuerlichen Betriebes vertraut zu machen. Was iſt ſchließlich ein
tüchtiger Landwirt mit einer Frau, die durch unrationelle
Wirt=
ſchaft ihn um die Früchte ſeiner harten Arbeit bringt? Ueber
ganz Preußen ſind derartige Schulen verteilt, die halb= oder
ganz=
jährige Kurſe erteilen und noch durch Wanderſchulen ergänzt
werden. Außerdem haben ſie gleichzeitig die Funktion von
Beratungsſtellen und ſtehen jeder Bauersfrau für ihr ganzes
Leben zur Verfügung. Hier wird in der Weiſe vorgegangen, daß
das Jungmädchen mit dem Wohnweſen, mit der Kleidung und
der Ernährung auf das eingehendſte vertraut gemacht wird.
Ge=
rade auf die Ernährung wird in den Schulen ſehr viel Gewicht
gelegt, weil heute noch viele Bauernfamilien ſich von einer
ein=
ſeitigen Koſt nähren. Aufgabe der Frau iſt es, Abwechſelung in
die Koſt zu bringen, ſie ſchmackhaft zu machen, dann aber auch
die eigenen Produkte unter Zurückſtellung eingeführter
Erzeug=
niſſe zu verwerten. Daneben werden die landwirtſchaftlichen
Auf=
gaben, wie Viehhaltung, Milchwirtſchaft, Käſerei uſw. nicht
ver=
geſſen. Wie man ſieht, geben ſich die Behörden große Mühe, die
bäuerliche Bevölkerung mit der landwirtſchaftlichen Wiſſenſchaft
vertraut zu machen, damit ſie dermaleinſt in der Lage iſt, die drei
Milliarden, die wir jährlich an das Ausland zahlen, für ſich zu
gewinnen. Natürlich können
die Erfolge der landwirtſchaftlichen Schulen
nur langſam heranreifen, weil die Zahl der Schüler und
Schüle=
rinnen doch verhältnismäßig gering iſt und weil ſo mancher
Land=
wirt von den neuen Kenntniſſen, die ſein Sohn mit nach Hauſe
bringt, nichts wiſſen will. Aber allmählich wird und muß ſich hier
ein Umſchwung vollziehen. Wenn nun für die Landwirtſchaft
hier ſo mancherlei getan wird, was ihre Produktionskraft heben
und den Bauer wieder zu einem wohlhabenden Mann machen
ſoll, dann geſchieht das natürlich nicht nur im Intereſſe des
Bauern allein. Jedes landwirtſchaftliche Unternehmen iſt auf
Arbeitskräfte und Maſchinen angewieſen. Je beſſer es floriert,
deſto größer iſt die Zahl der Arbeitskräfte, deſto ſtärker der
Ver=
brauch an Gerät und deſto umfangreicher vor allem auch die
Neu=
bauten auf dem Lande. Gutgehende landwirtſchaftliche Betriebe
ſind alſo ein volkswirtſchaftlicher Gewinn. Wir wären ſchon
längſt aus unſerer Induſtriekriſe heraus, wenn der Bauer wie in
Friedenszeiten Geld in der Taſche haben würde. Er muß aber
wieder zum Wohlſtand gelangen, und das kann nur geſchehen,
wenn in der oben geſchilderten Weiſe fortgefahren wird. Da
rund 96 Prozent unſerer landwirtſchaftlich benutzten Fläche in
den Händen kleiner und mittlerer Landwirte liegt, muß auf
brei=
ter Front vorgeſtoßen werden, damit das Gros unſerer
Land=
wirte von dieſer Aufklärungs= und Belehrungsarbeit erfaßt wird
und aus ihr entſprechenden Nutzen für ſich ſelbſt und für das
Volksganze ziehen kann.
iedrich von Preußen geſpielt hat und über Krieg und Frieden
ſchied; und immer war dieſer Geiſt doch ſtark und — vorſichtig
rug, den eigenen Kopf beizeiten zu ſichern und nicht wie andere
Sei zwiſchen die Puffer von Mächtigeren zu geraten. Das war,
der von Maitreſſen und Höflingen noch ſo gut wie
ausſchließ=
betriebenen Außenpolitik des 18. Jahrhunderts, fraglos ein
t ebenſo großes Meiſterſtück des Schriftſtellers wie ſeine Verſe,
opöen und Dramen zur Zeit als Muſter galten: war es ein
ander, daß auch ſchon deshalb die Geſchichtsſchreibung den
imen dieſes ihres Vertceters allmählich auf den höchſten
ihmesſchild überhaupt erhob?
Wir haben zuerſt von dem Satyr und Faun in den
menſch=
ſen Zügen dieſes Voltgire geſprochen, und wohl ſicher iſt, daß
ſer Mann unter all ſeinen Geiſtesgaben zunächſt ſeinem
kau=
chen Witz und der Kunſt des Lächerlichmachens, dem Unter=
Itenwollen um jeden Preis, damit auch rückſichtslos aller Lüge
D Verleumdung, der Pamphletierung ſelbſt des Guten — wenn
ſeinen Zwecken im Wege ſtand — zunächſt einmal ſeinen Weg
O ſeine ſchließliche Machtſtellung verdankte. Bekannt und faſt
on ſprichwörtlich geworden iſt ja auch ſein oft kleinlich=boshafter
Dd ränkeſüchtiger Charakter, ſeine ans Groteske grenzende
Eitel=
t. Die Wahrheitsliebe verlicgt indeſſen, und nicht zuletzt, die
tonung, daß Voltaire, erſt einmal auf der Höhe ſeiner Macht
O Wirkung, dieſelben faſt nur noch zum Guten verwandt hat,
1a, daß er ſich ſchließlich, als kirchliche Verfolgungsſucht im
inde mit der weltlichen Juſtiz unter dem von Weibern
be=
erſchten Ludwig VK. noch Anfang der ſechziger Jahre
wahr=
ft mittelalterlichen Urteile verhängte und mit ſcheußlichem
ruatismus zur Ausführung brachte, zu einem ſtürmiſchen
rthos in ſeinen Schriften erhob, dieſer „Religion” der Foltern
d des Scheiterhaufens voll edelm Zorne den ewigen Krieg
Järte (6erasez UInfame!) und ſelbſt das Evangelium der
4manität und Toleranz unermüdlich predigte und verteidigte.
e darf man hierbei vergeſſen, daß, wenn ſich auch Voltaire zu
ſer Zeit geldlich bereits unabhängig gemacht und ſeinen
Wohn=
bekanntlich in Ferney bei Genf, aber immerhin noch in
Frank=
ch auf der Grenze zur Schweiz, die ihn ebenfalls haßte, zwar
„n von Regierungsmittelpunkten aufgeſchlagen hatte, die Macht
ſonders der Geiſtlichkeit damals noch jeden Tag groß genug
ar, um ſelbſt einem Voltaire gefährlich werden zu können. Er
er ſiegte in dieſem Kampfe — den er eigentlich zuſammen mit
puſſeau, dem aber von ihm (wie typiſch wieder!) gehaßteſten
Sſchen austrug — auf der ganzen Linie; und erlebte noch die
2nugtuung, daß man wenigſtens den Familien der auf
ſchänd=
he Weiſe hingemordeten Calas und La Barre die Ehre zuruc.
D iie entſchädigte und die ſchon eingezogenen Güter wieder
rausrückte. (Man leſe die ergreifenden Akten dieſer letzten, in
Frankreich 1761 und 1765 religiöſem Fanatismus zum Opfer
Ge=
fallenen in der ſchon genannten eindrucksvollen Rede von Victor
Hugo.) Voltaire, der einerſeits Ludwig XIV. noch gekannt und
bis ins achte Regierungsjahr des ſechzehnten Ludwig gelebt hat,
iſt ja durch manche Phaſen gegangen: zuerſt, 1694 bis 1726, bis
zu ſeiner Verbannung nach England, ganz noch Menſch des
Rokoko, graziös, elegant, ſcharmant, wird er erſt im fremden
Lande, nach Bekanntſchaft mit den Ideen von Newton und Locke,
auch zum Wiſſenſchaftler, ja tiefſchürfenden Forſcher und
weſt=
europäiſchen Aufklärer, als welcher er ſchließlich ſeinen
Geiſtes=
bund mit Friedrich II. knüpft. (1726 bis 1752.) Wirklich großer
Mann, ganz er ſelbſt und zugleich Mann des Jahrhunderts, aber
ward er doch erſt in jenem letzten, eben geſchilderten dritten
Lebensabſchnitt, von ſeiner Flucht gleichſam in den Winkel bei
Genf bis zu ſeinem noch wie ſymboliſchen Triumpheinzug in
Paris — vier Wochen vor ſeinem Tode daſelbſt. In ſeinem 100/
Todesjahr widmete ihm übrigens auch unſer ihm ſich ſo
geiſtes=
verwandt fühlender Friedrich Nietzſche eines ſeiner bekannteſten
Bücher: „Menſchliches — Allzumenſchliches” Beide Worte könnten
in der Tat auf Voltaires Grabſtein ſtehen!
Religiöſe Kunſt in Heſſen=Naſſau.
Am vergangenen Freitag verſammelte die Stadt
Mar=
burg eine große Anzahl Gäſte, darunter Vertreter der
Regie=
rung, Muſeumsdirektoren, Denkmalpfleger und Kunſtſchriftſteller
zur Eröffnung der Ausſtellung. Nach einer herzlichen Begrüßung
durch Oberbürgermeiſter Mueller ſprach Profeſſor Hamann
Worte des Dankes an alle, die zu dem Werke halfen. Es ſoll in
ſeiner und ſeiner Helfer, beſonders Dr. Deckerts und Dr.
Stein=
barts Arbeit bewieſen werden, daß das durch hochherzige
Stiftun=
gen entſtandene neue Kunſtinſtitut nicht etwas Abgeſchloſſenes,
etwas Erfülltes iſt, ſondern, daß es eine Aufgabe hat, alles das,
was in wiſſenſchaftlicher Arbeit durchforſcht und in dem
groß=
angelegten photographiſchen Archiv niedergelegt iſt, nun einmal
durch unmittelbare Sichtbarmachung anſchaulich und zum
Erleb=
nis zu machen. Auch einen Begriff davon zu geben, daß es einen
landſchaftlich beſtimmten Kulturkreis Heſſen=Naſſau gibt, in dem
Marburg, wenn auch nicht Zentrum, ſo doch Angelpunkt iſt für
alte und neue Strömungen in jeder Kunſtepoche. Und dann — in
der Fülle der Ausſtellungen, Muſeen und geiſtigen Anregungen,
die eine Großſtadt bietet, verſinkt oft das einzelne Kunſtwerk, um
nicht in dem eigentlichen Maße ſeines Wertes erkannt zu werden.
Hier, in Marburg, wird das Gewöhnliche zum
Außergewöhn=
lichen, bekommt jedes Stück, mit Liebe ausgewählt, ins rechte
Licht gerückt, ein Kraftzentrum, die Möglichkeit auszuſtrahlen,
Die Auslegung des Dawesplanes.
Ungünſtige Entſcheidung des Haager
Schieds=
gerichts für Deutſchland.
Haag, 29. Mai.
Die heute mittag um 12 Uhr im Haager Friedenspalaſt
be=
kannt gegebene Entſcheidung des Haager Schiedsgerichts über die
Auslegung der Beſtmmungen des Dawesplanes iſt für
Deutſch=
land ungünſtig ausgefallen. Das Schiedsgericht hat alle drei
Fragen, die ihm auf Grund des zwiſchen der deutſchen Regierung
und der Reparationskommiſſion am 8. September 1927
abgeſchloſ=
ſenen Pariſer Schiedsvertrages vorgelegt wurden, verneint und
entſchieden, daß 1. weder die Reinerlöſe deutſcher privater Güter,
Rechte und Intereſſen, die von den alliierten Mächten liquidiert
und gemäß § 4 der Anlage zu Artikel 298 des Verſailler Vertrags
behandelt worden ſind oder werden und bezüglich deren
konten=
mäßige Verrechnungen zwiſchen Deutſchland und den beteiligten
alliierten Staaten ſtattgefunden haben oder durch deren
Inan=
ſpruchnahme eine Befriedigung von alliierten Anſprüchen erfolgt
iſt, angerechnet werden können, noch 2. die Reinerlöſe ſolcher
pri=
vater Rechte, Güter und Intereſſen, die nicht gemäß § 4 der
An=
lage zu Artikel 298 des Verſailler Vertrages behandelt wurden
und nicht den Berechtigten oder der deutſchen Regierung
frei=
gegeben worden ſind oder werden, noch endlich 3. die Zahlungen,
die die ſiameſiſche Regierung in den Jahren 1925 bis 1927 an die
Reparationskommiſſion geleiſtet hat, auf die von Deutſchland auf
Grund des Dawesplanes zu leiſtenden Jahreszahlungen
ange=
rechnet werden.
* Die deutſche Regierung hat auch bei ihrem zweiten Verſuch
vor dem Haager Schiedsgericht, die Entſchädigung an die
Aus=
landsdeutſchen auf die Daweszahlungen anzurechnen, einen
Miß=
erfolg erlitten. Das Gericht hat ſich auf den Standpunkt geſtellt,
daß auch nach dem Inkrafttreten des Dawesabkommens die
Zah=
lungen an die entwurzelten Ausbandsdeutſchen nicht auf unſere
Jahresrente gutgeſchrieben werden könnten. Die Begründung des
Urteils iſt rein formalfuriſtiſch und geht davon aus, daß die
Sach=
verſtändigen bei der Schätzung des vorhandenen deutſchen
Volks=
vermögens das beſchlagnahmte Eigentum der Auslandsdeutſchen
nicht als aktiven Wert gebucht hätten, daß infolgedeſſen die
Zah=
lungen, die jetzt daraufhin erfolgen, uns auch nicht angerechnet
werden können. Dagegen läßt ſich nicht nur nach der juriſtiſchen
Seite hin mancherlei ſagen. Zunächſt ſteht doch einmal die
Tat=
ſache feſt, daß der Dawesplan die Geſamtheit aller von
Deutſch=
land zu leiſtenden Zahlungen, ganz einerlei aus welchen Quellen
ſie ſtammen, feſtlegen ſollte, um eine Maximalhöhe zu ſchaffen,
über die hinaus Deutſchland nicht herangezogen werden könnte.
Durch die beiden Urteile des Schiedsgerichts iſt dieſe
Beſtim=
mung umgangen, einmal dadurch, daß Deutſchland nach dem
Ver=
ſailler Vertrag verpflichtet iſt, die enteigneten Auslandsdeutſchen
zu entſchädigen, alſo eine Milliardenlaſt tragen muß, die unſere
Zahlungsbilanz belaſtet, zum anderen aber auch dadurch, daß
durch dieſes Urteil geradezu ein Anreiz gegeben wird, in den
Ländern, in denen die Liquidation des deutſchen Eigentums noch
nicht durchgeführt worden iſt, ſie jetzt ſchleunigſt in Gang zu
ſetzen, weil infolge der Nichtanrechnung auf die Jahreszahlungen
ſich dieſe Länder dadurch eine Erhöhung ihrer
Reparationszah=
lungen herauspreſſen, die ſie von Deutſchland ſonſt bekämen.
An=
dersherum ausgedrückt: die Daweszahlungen ſind prozentual auf
die einzelnen Länder verteilt; wenn jetzt etwa Rumänien oder
Polen die Liquidation des deutſchen Eigentums mit aller
Rück=
ſichtsloſigkeit durchführen, erhalten ſie erheblich mehr, als ſie nach
dem Schlüſſel zur Verteilung der Jahresrente Deutſchlands
erhalten würden, ohne daß ſie dafür irgendwelche Verpflichtungen
übernehmen. Das ſind Geſichtspunkte, die in dem Haager Urteil
nicht genügend berückſichtigt ſind, die aber nach anſerer Meinung
ein anderes Urteil geradezu bedingt hätten. Deutſchland iſt jetzt
in der Zwangslage, daß es Verzichte auf die Liquidation
deut=
ſchen Eigentums durch handels= oder wirtſchaftspolitiſche
Zuge=
ſtändniſſe erkaufen muß, die ſich in unſerer Wirtſchaftsbilanz
aus=
wirken, daß aber tropdem die Daweszahlungen in voller Höhe
weiterlaufen. Die Auslandsdeutſchen aber wüſſen mit den kurzen
Sätzen vorlieb nehmen, die ihnen bei unſerer finanziellen
Zwangslage Reichstag und Reichsregierung nur anbieten
konn=
ten. Der „Beſſerungsſchein” der ihnen gerade mit Rüchſicht auf
das Haager Urteil ausgeſtellt worden war, iſt zu einem
wertloſen Papier geworden. Und das iſt menſchlich
vielleicht das Bedauerlichſte, denn ſchließlich bedeutet der Verluſt
unſerer Ausſandsdeutſchen an ihrem Vermögen einen Aktippoſten
in unſerer Weltbilanz. Durch eine ausreichende Entſchädigung
zum Aufbau eines neuen Unterkommens hätten ſie die deutſche
Ausfuhr erhöhen helfen, ohne die ein Ausgleich unſerer paſſiven
Handesbilanz nicht möglich iſt.
kurz, das für Hamann wichtige Ziel einer (lebendigen)
Ausſtel=
lung, es tritt wieder in die Bewegung, in das Strömen des
Lebens ein, um ſelbſt wieder Leben zu zeugen. Der Herr
Ober=
präſident der Provinz Heſſen=Naſſau, Dr. Schwandter,
er=
klärte im Namen der preußiſchen Regierung die Ausſtellung für
eröffnet.
G. Barthel.
EP. Mozart=Zyklus in Paris. Der von der Societé
Uni=
verſelle di Théatre veranſtaltete Mozart=Zyklus hat mit dem
„Don Juan” unter der muſikaliſchen Leitung von Prof. Bruno
Walter von der ſtädtiſchen Oper Berlin begonnen. Im Rahmen
des Zyklus werden weiter „Figaros Hochzeit”, „Coſi fan Tutte‟,
„Die Entführung aus dem Serail” und die „Zauberflöte”
ge=
geben werden, u. a. teils in deutſcher, teils in franzöſiſcher und
italieniſcher Sprache. Die Vorſtellung, die den „Don Juan” in
ungekürzter Faſſung brachte, iſt, obwohl ſie noch manche durch
die internationale Zuſammenſetzung des Enſembles bedungene
Unebenheiten aufwies, als eine Höchſtleiſtung bezeichnet worden.
Von den Trägern der weiblichem Rollen zeichnete ſich ganz
be=
ſonders Frieda Leider als Donna Anna aus, während unter den
männlichen Kräften der Belgier René Maiſon in der Rolle des
Oktavio hervorragte. Daneben fanden Paul Bender (Komtur)
und Eduard Heher (Mazetto) reichen Beifall. Die übrigen
Rol=
len waren mit hervorragenden Kräften der Mailänder Oper und
der Mailänder Scala beſetzt. Das Orcheſter des Pariſer
Konſer=
vatoriums zeigte, was es unter der Leitung eines genialen
Muſi=
kers, wie Prof. Walter, zu leiſten vermag. Prof. Strnad=Wien,
der die Koſtüme und Dekorationen entworfen hatte, ſowie
Spiel=
leiter Eberhard Müller haben gleichen Anteil an der großartigen
Inſzenierung. Der Premiere, die vor den Vertretern der
Pari=
ſer Muſikwelt und der Wiſſenſchaft in Szene ging, wohnten auch
u. a. Präſident Doumergue, Juſtizminiſter Barthou, der deutſche
Botſchafter v. Hoeſch und zahlreiche Mitglieder der deutſchen
Botſchaft ſowie der öſterreichiſchen Geſandtſchaft bei.
— Der „Große Brockhaus” kommt in neuer Auflage. Wie wir von
gut unterrichteter Seite erfahren, ſind nach vieljähriger Vorbereitung
die Arbeiten am „Großen Brockhaus” ſo weit gediehen, daß mit dem
Erſcheinen des erſten Bandes in einigen Monaten gerechnet werden
kann. Das Werk iſt mit ſehr vielen und völlig neuen Bildern und
Kar=
ten ausgeſtattet, wird 20 Bände umfaſſen und hat nach Inhrlt und
Form gegen Brockhaus” Lexikon von vor dem Kriege ſo grundlegende
Aenderungen erfahren, daß es wohl als etwas ganz Neues auf dem
Gebiete des volkstümlichen Nachſchlagewerks anzuſprechen iſt. Mehrere
hundert Fachgelehrte wirken daran mit, in der neuen Auflage einen
praktiſchen täglichen Berater zu ſchaffen, der, ſachkundig auf allen
Ge=
bieten, im heutigen haſtenden Leben und in der Zeit der
Spezialiſie=
rung notwendiger iſt denn je.
Seite 4
Mittwoch den 30. Mai 1928
Einigung über Tanger.
Die italieniſchen Tangerwünſche erfüllt.
EP. Paris, 29. Mai.
Ein offizielles Communigués teilt mit, daß die italieniſchen,
franzöſiſchen, ſpaniſchen und engliſchen Sachverſtändigen für die
Tangerfragen einſtimmig zu einer Einigung über die italieniſchen
Forderungen gelangt ſind. Italien erhielt darnach 1. einen
wei=
teren Sitz im Stadtrat, womit die Zahl der Italiener auf drei
ſteigt, 2. den Poſten eines Beigeordneten für juriſtiſche Fragen,
3. den Poſten eines Richters im internationalen Gericht. — Dem
Vernehmen nach ſind Italien noch weitere Zugeſtändniſſe gemacht
worden, über die im Communigus jedoch nichts geſagt wird.
Die Einigung, die zwiſchen den engliſchen, ſpaniſchen,
fran=
zöſiſchen und italieniſchen Vertretern zuſtande gekommen iſt, mit
der aber die Verhandlungen noch immer nicht völlig abgeſchloſſen
ſind, bedeutet, daß die Mehrzahl der italieniſchen Wünſche erfüllt
wurde. Nach zweimonatigen Verhandlungen hat man Italien
zu ſeinen bisherigen zwei Sitzen einen neuen dritten Sitz in der
Gemeindeverwaltung von Tanger zugeſtanden. Der dafür
aus=
erſehene italieniſche Vertreter wird hauptſächlich die
Gerichts=
fragen übernehmen. Außerdem wird Italien einen Sitz beim
Internationalen Gerichtshof in Tanger erhalten.
Während die franzöſiſche Regierungspreſſe die Einigung mit
Italien als ein gutes Vorzeichen für die in Rom geführten
Ver=
handlungen über andere wichtigere Fragen bezeichnet, glaubt das
radikale „Oeuvre”, das ſich gewöhnlich über die Anſichten des
Quai d’Orſay gut unterrichtet zeigt, daß Italien, anſtatt dem
ver=
ſöhnlichen Geiſte Frankreichs dankbar zu ſein, nach wie vor
uner=
füllbare Forderungen ſtellen wird. Ein Beweis dafür ſeien die
zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter und Muſſolini in Rom
geführten Verhandlungen über Tripolis und die Rechte der
Ita=
liener in Tunis, Verhandlungen, die abſolut nicht weiter kämen
und keinerlei Optimismus rechtfertigten.
Der Bergarbeiter=Roigeß in Nimes
und die Kohlenüberprodaktion.
Paris, 29. Mai.
Der Internationale Bergarbeiterkongreß in Nimes, auf dem
107 Delegierte 1 200 000 Bergarbeiter vertreten, hat heute eine
Entſchließung angenommen, das Internationale Arbeitsamt und
die Wirtſchaftsabteilung des Völkerbundes aufzufordern, eine
Welt=Kohlenkonferenz einzuberufen, auf der die
Arbeitnehmer=
delegierten auf dem Fuße der Gleichheit zugelaſſen werden ſollen,
um den Geſamtkomplex des Kohlenproblems zu ſtudieren.
In einer weiteren Entſchließung ſpricht ſich der
Internatio=
nale Bergarbeiterkongreß für die Notwendigkeit der Ratifizierung
des Waſhingtoner Abkommens über den Achtſtundentag durch die
Länder aus, die dies noch nicht getan haben, und erhebt gegen
die von der engliſchen Regierung in dieſer Frage eingenommene
Haltung Proteſt.
Die deuiſche Oelegation für die Ratstagung.
* Berlin, 29. Mai. (Privat=Telegramm.)
Der Völkerbund tritt am 4. Juni zuſammen und wird
wahr=
ſcheinlich noch im Laufe der Woche ſeine Arbeiten beſchließen
können. Auf der Tagesordnung ſtehen insgeſamt 29 Punkte, die
aber nur von mehr oder weniger untergeordneter Bedeutung ſind.
Am meiſten intereſſieren Deutſchland das Geſuch des Deutſchen
Volksbundes in Polniſch=Oberſchleſien wegen des Schulkonflikts,
die St.=Gotthard=Affäre und der ungariſch=rumäniſche
Optanten=
ſtreit. Die deutſche Delegation iſt diesmal verhältnismäßig klein.
Ihr gehören an Staatsſekvetär von Schubert in Vertretung des
erkvankten Außenminiſters, Miniſterialdivektor Gauß,
Miniſterial=
direktor Dirkſen, der Leiter der Oſtabteilung des Auswärtigen
Amtes und der Leiter der Kultusabteilung im Auswärtigen Amt
Geſandter Freytag.
Nummer 149
Eine japan iche Darſieltung des Tſinanfu=
Zwiſchenfalles beim Völkerbund eingereichz
Genf, 29. Mai.
Das japaniſche Ratsmitglied Adatei, Botſchafter in Pari
hat dem Generalſekretär des Völkerbundes eine ausführliche.
ſtellung ſeiner Regierung über die Zwiſchenfälle zwiſchen javan
ſchen und chineſiſchen Truppen zur Kenntnisnahme und We
leitung an ſämtliche Mitglieder des Völkepbundes zugeſtellt.
Begleitſchreiben des japaniſchen Botſchafters, wie auch die
Da=
ſtellung ſeiner Regierung ſelbſt nehmen formal keinen Bezug au
die Note der Nankingregierung an den Völkerbundsrat. Die jave
niſche Darſtellung enthält nach einer eingehenden Schilderun
ähnlicher Zwiſchenfälle des letzten Jahres die Erklärung, daß di
derzeitigen japaniſchen Truppenſendungen nur den Zweck haber
Leben und Gut der japaniſchen Staatsangehörigen zu ſchützer
und keine Intervention in die militäriſchen Operationen darſtell
Die Truppen würden in dem Augenblick zurüchgezogen werden.
dem ſie nicht mehr nodwendig ſind.
Die ſüdchineſiſche Antwort auf die japaniſch
Note.
Nanking, 29. Mai.
Auf die am 18. Mai von der japaniſchen Regierung an di
ſüdchineſiſche Regierung gerichtete Note, in der vor den Folge
einer Ausdehnung der Kämpfe auf die Mandſchurei gewarr
wird, hat die Südregierung nunmehr eine Andwort erteilt, in de
es heißt, daß ein japaniſches Eingreifen eine flagrante Verletzun
der territorialen Unabhängigleit darſtellen würde, da die Aufrech
erhaltung von Frieden und Ordnung in der Mandſchurei allei
der Südregierung zukomme.
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Nummer 149
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Seite 8
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. Mai.
— Ernannt wurden: Am B. April: der Lehrer Joſeph Schitt=
* zu Ober=Mörlen, Kreis Friedberg, zum Lehrer an der Volksſchule
Friedberg, der Schulamtsanwärter Wilhelm Fornoff aus Darm=
Ot zum Lehrer an der Volksſchule zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau,
ide mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts. Dr. rer. pol. Erwin
nd aus Offenhach a. M. wurde mit Wirkung vom 1. Juni 1928 mit
ahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des Direktors der Zentralſtelle für
Landesſtatiſtik beauftragt.
Einfuhr von Kirſchen nach England. Die engliſche Regierung
* der Reichsregierung mitgeteilt, daß zur Verhinderung der
Einſchlep=
ug der Kirſchfruchtfliege Kirſchen, welche aus Deutſchland nach dem
Juni nach England eingeführt werden, von einem Urſprungszeugnis
gleitet ſein müſſen, das von den Lokalbehörden des Urſprungslandes
glaubigt und in dem angegeben ſein muß, in weſchem Lande und an
lchen Plätzen die Rohkirſchen gewachſen ſind. Für den Volksſtaat
ſſen ſind die Urſprungszeugniſſe von den Gemeindebehörden auszu=
Uen. Dieſelben haben ſtrengſtens darüber zu wachen, daß nur
ge=
rde, madenfreie Kirſchen zur Ausfuhr kommen, da dieſe in England
f Befall mit der Kirſchfruchtfliege unterſucht werden und bei Feſt=
Uung befallener Sendungen der Erlaß eines Einfuhrverbotes
gegen=
er deutſchen Kirſchen zu befürchten iſt.
Errichtung einer Vermittlungsſtelle für Heimatforſchung. Bei
n Verhandlungen auf der Tagung des Verbandes der Heſſiſchen
Ge=
ichts= und Altertumsvereine in Büdingen hat ſich ergeben, daß von
rſchiedenen Heimatforſchern der gleiche Stoff bearbeitet worden iſt,
ne daß dies den Bearbeitern bekannt wogr. Um für die Folge nach
öglichkeit zu vermeiden, daß Arbeiten doppelt geleiſtet werden, iſt
ir dem vorgenannten Verband angeregt worden, eine Vermittlungs=
Ue für Heimatforſchung zu errichten, der jeder Heimatforſcher den
egenſtand ſeiner Arbeit mitteilt und von der er ferner Auskunft er=
Iten kann, ob das Arbeitsge=biet, dem er ſich zugewandt hat oder dem
ſich zuwenden will, ſchon vor
it, dieſe Aufgaben für die Gebiete der Landes= und Ortsgeſchichte
ltertumskunde, Flurnamenforſchung, Volkskunde uſw.) zu übernehmen,
ird dieſe Vermittlungsſtelle nunmehr für die angegebenen
Forſchungs=
biete im Einvernehmen mit dem Herrn Staatspräſidenten bei dem
eſſiſchen Staatsarchiv in Darmſtadt errichtet. Damit dieſe Stelle ihren
weck voll und ganz erfüllen kann, iſt es jedoch erforderlich, daß jeder
orſcher der Vermittlungsſtelle den Gegenſtand ſeiner Arbeit mitteilt.
en Mitgliedern der heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften iſt dies
Sdrücklich mitzuteilen.
Gewerbemuſeum. Im Lichthof des Muſeums wurde geſtern in
ſei Vitrinen eine Ausſtellung von etwa 80 Medaillen des Münchener
ildhauers Karl Roth eröffnet. Sie umfaßt neben einigen
Gips=
güſſen vor allem Originalgüſſe in Silber und Bronze. Roth war in
n letzten zehn Jahren einer der geſuchteſten jüngeren Mebaillenkünſtler
id hat eine große Zahl von Aufträgen für öffentliche Körperſchaften
id pribate Zwecke ausgeführt. Auch die Medaille für das 650jährige
abiläum der Stadt Alzey iſt von ihm entworfen. Das Muſeum iſt an
en Wochentagen von 11—12½ Uhr, Sonntags von 11—1 Uhr geöffnet.
* Autvunfall. Auf der Autofahrt von Paris nach Darmſtadt
t eigenen Wagen iſt Herrn Louis Merck ein Autounfall
iſſiert, deſſen Ausgang in Rückſicht auf die Art des
Zuſammen=
oßes noch als glimpflich zu bezeichnen iſt. An einer
Straßen=
euzung iſt ein von links kommender belgiſcher Wagen mit dem
jagen von Herrn Merck zuſammengeſtoßen. Der belgiſche Wagen
it den anderen Wagen vorn gefaßt. Der Anprall war ſo ſtark,
rß dadurch beide Wagen auch hinten zuſammengeſchlagen ſind.
urch den Anprall iſt Frau Louis Merck aus dem Wagen
ſchleudert worden, ohne erhebliche Verletzungen davonzutragen,
ährend Herr Louis Merck und ſeine in dem Wagen
befind=
he Tante, Frl. Roſalie Eigenbrodt, ernſtere
Ver=
tzungen erlitten. Herr Louis Merck hat das linke Schlüſſelbein
brochen und eine Rippenquetſchung davongetragen. Frl.
Eigen=
rodt hat ebenfalls Rippen gebrochen und Quetſchungen erlitten.
ie Verletzten wurden ſofort in eine Klinik nach Epernay
ge=
acht. Der Chauffeur hat einen Bluterguß im Arm. Obwohl
* Zuſtand von Herrn Merck und Frl. Eigenbrodt zunächſt recht
ſorgniserregend war, geht es den Verletzten jetzt den
Umſtän=
en entſprechend verhältnismäßig gut, ſo daß mit einem Entlaſſen
1s der Klinik in den nächſten Tagen zu rechnen iſt. — Die
In=
ſſen des belgiſchen Wagens ſind unverletzt davongekommen,
agegen ſind die Wagen ſelbſt ſtark demoliert. — Nach der ſofort
on der franzöſiſchen Gendarmerie vorgenommenen Unterſuchung
ifft den Chauffeur von Herrn Louis Merck keinerlei
Verſchul=
en, da er nach den franzöſiſchen Beſtimmungen das
Vorfahrts=
icht hatte.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Mittwoch wird
bethes „Egmont”, vermutlich zum letzten Male in dieſer Spielzeit,
iederholt; die Aufführung beginnt um 19,30 Uhr.
Zuckmayers „Schinderhannes” wird Freitag, den 1. Juni, zum
etzten Male gegeben, und zwar zu halben Preiſen (0,50 bis 5 Mk.).
„Der Zigeunerbaron” von Johann Strauß wird Samstag als
olfsvorſtellung zu Einheitspreiſen (1 bis 4 Mk.) zum letzten Male in
jeſer Spielzeit aufgeführt.
Die Generalprobe zu dem Konzert, in dem Chor und Orcheſter des
andestheaters gemeinſam mit dem Muſikvereinschor Arthur Honeggers
König David” aufführen, iſt öffentlich; ſie findet Dienstag, den
Juni, ſtatt.
— Arthur Maria Nabenalt hat eine Berufung als Oberregiſſeur
er Verliner Staatsoper am Platz der Republik erhalten, der er
in=
olge ſeiner hieſigen Verpflichtungen, die noch bis 1930 laufen, nicht
achkommen kann.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Bücherſtube Alfred
Boden=
eimer zeigt vom 29. Mai bis 10. Juni in ihren Räumen groteske
Hand=
eichnungen und illuſtrative Entwürfe von Werner Finck. Die
aus=
eſtellten Blätter ſtammen aus den Jahren 1920—1922, als der jetzige
Schauſpieler des Darmſtädter Landestheaters noch Schüler von Arno
Oreſcher an der Dresdener Kunſtgewerbeakademie war. Es iſt intereſſant,
u ſehen, wie auch in dieſen Blättern das beſondere Talent des begabten
angen Künſtlers für Zeit=Perſiflage und Karikatur ausgeprägt iſt.
— „Finden Sie, daß Conſtance ſich richtig verhält?”, die vortreffliche
Lomödie von S. W. Maugham, hat Bruno Harprecht als
Er=
ffnungsſtück für die am Freitag, 1. Juni, beginnende
Sommerſpielzeit ausgewählt. Die Komödie hatte, wie ſchon an dieſer
Stelle erwähnt, in Berlin, Wien und Hamburg außergewöhnliche
Er=
olge zu verzeichnen, die ſich in den unerhört hehen Aufführungsziffern
Berlin über 300mal!) kundtun; in Fach= und Preſſekreiſen gilt ſie als
das beſte Dialogſtück der letzten 5 Jahre. Die Regie liegt in Händen
von Otto Werther=Hamburg. Die Hauptrollen ſind in der
Original=
deſetzung des Hamburger Schauſpielhauſes u. a.: Elly Burgmer,
Hilde=
gard Warſitz, Gertrud Quinqué, Rita Perci, Willi Fafart (der elegante
Vonvivant des Schauſpielhauſes), Bruno Harprecht, Victor Varena, Kurt
Kullmann uſw. (Siehe heutige Anzeige.)
2i Peiſetzung Heinrich v. Opels.
Geſtern nachmittag wurde Heinrich v. Opel in Rüſſelsheim
zur letzten Ruhe beſtattet. Tauſende von Menſchen umſäumten
den Weg, den der endloſe Trauerzug vom Werk zum Friedhof
nahm. Die Trauerfeierlichkeiten fanden in der großen
Rangier=
halle des Opelwerkes ſtatt, wo der Sarg unter zahlloſen Blumen
und bei brennenden Fanalen feierlich aufgebahrt war. Nachdem
die Geiſtlichen der evangeliſchen und der katholiſchen Gemeinde
ergreifende Anſprachen gehalten hatten, erfolgte die
Kranznieder=
legung der zahlreich vertretenen Behörden, Verbände und
Ver=
eine. Miniſter Korell widmete im Auftrag der heſſiſchen
Staatsregierung dem Heimgegangenen einen ehrenvollen
Nach=
ruf, in dem er Heinrich v. Opel als einen ganz großen Sohn
ſeiner Heimat feierte. =Abgeordnete hatten entſandt u. a. der
Reichsverband der Automobilinduſtrie, der Allgemeine Deutſche
Automobilklub, die Automobilklubs von Heſſen, Frankfurt und
Wiesbaden, die Kreisdirektion Groß=Gerau, die
Provinzialdirek=
tion Rheinheſſen, der frühere Großherzog von Heſſen, die
Magi=
ſtrate von Darmſtadt und Ober=Ingelheim, der Bund Deutſcher
Radfahrer und ſämtliche Turn=, Sport= und Geſangvereine der
Umgegend. Beſonders wirkungsvoll waren die Worte des
Arbeiter=
vertreters, der die innige Verbundenheit der Arbeiterſchaft mit
dem Hauſe Opel betonte. Faſt zwei Stunden dauerte die
Kranz=
niederlegung. Sodann wurde Heinrich v. Opel neben ſeinem
einzigen Sohn, der bekanntlich vor Jahren auf einem
Alpenaus=
flug verunglückte, beigeſetzt.
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— Männergeſangverein Concordia. Am Samstag, den 2. Juni,
findet im Mathildenhöhſaal der diesjährige Bunte Abend ſtatt. Das
Feſtprogramm liegt wiederum in den bewährten Händen unſeres
Ehren=
mitgliedes Emil Thomas, und bietet den Beſuchern abwechſlungsreiche
Ueberraſchungen. Der urwüchſige Humor des Herrn Emil Thomas
wird jeder Nummer eine beſondere Note verleihen. Im erſten Teil
des Programmes iſt außerdem die Ehrung verdienſtvoller Mitglieder
und Jubilare eingeſchloſſen. Als fünfter Bunter Abend, den die
Con=
cordia abhält, wird der diesjährige alle früheren weit übertreffen.
Anfang pünktlich 8 Uhr. (Näh. ſiehe Anzeige.)
Heute Mittwoch und morgen Donnerstag
ver AOP und die Hausfrau
Praktische Vorführung im Schaufenster der
Fa. Grodhaus am weißen Turm, dazu
Verteilung von Gratisproben. (9182
Preisgekrönt. Männerquartett „Eintracht‟ Darmſtadt errang
unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Kammermuſiker S. Adam,
bei dem Wettſtreit am 1. Pfingſtfeiertag in Wixhauſen mit 179 Punkten
in der 1. Klaſſe den 2. Klaſſenpreis, den 2. Ehrenpreis und den
Diri=
gentenpreis. — Der unter derſelben Leitung ſtehende Geſangverein
„Sängerluſt” Biebesheim errang in der nichtpreisgekrönten Klaſſe den
2. Klaſſenpreis ſowie den 1. Ehrenpreis.
Vom evangeliſchen Wohlfahrtsdienſi.
Im Laufe d. M. traten die Vertreter der im Evang.
Wohlfahrts=
dienſt zuſammengeſchloſſenen Organiſationen zur ſatzungsmäßig
vorge=
ſchriebenen Ausſchuß=Sitzung zuſammen.
Der Gvang. Wohlfahrtsdienſt umfaßt alle in den Evang. Gemeinden,
Anſtalten und Vereinem der Stadt geübte Liebestätigkeit, die zu
einheit=
lichem Wirken und zu einheitlicher Vertretung nach außen in ihm
ver=
bunden ſein ſollen. Dementſprechend will der Evang. Wohlfahrtsdienſt
alle Aufgaben erfüllen, für die durch die geſetzlichem Beſtimmungen die
Mitwirkung der freien Wohlfahrtspflege zugelaſſen und in Anſpruch
ge=
nommen wird; er will die vorhandenen Einrichtungen der
Liebestätig=
keit beraten und fördern und nach Kräften den fürſorgebedürftigen
Glie=
dern der Evang. Gemeinden ſelbſt dienen oder ihnen die Hilfe anderer
Stellen vermitteln.
Der in der Ausſchuß=Sitzung von dem Vorſitzenden,
Landesgerichts=
präſident i. R. Theobald, erſtattete Jahresbericht für 1927 gab ein
an=
ſchauliches Bild von der mannigfachen Tätigkeit des Wohlfahrtsdienſtes,
der immer mehr aus allen Kreiſen der Gemeinden in Anſpruch
genom=
men wird. Im Dienſt der Jugendgerichtshilfe nahm Diakon Br. Gull
an ſämtlichen Sitzungem des Jugendgerichts teil. In 32 Fällen wurden
Jugendliche, die vor Gericht geſtanden, laufend betreut. Anderem
Jugendlichen wurde Fürſorge in 30 Fällen zuteil. Einzelhandlungen
in der Allgemeinen Fürſorge weiſt das Geſchäftsregiſter 359 auf. Der
Verkehr mit Kleinzentnern nahm den Wohlfahrtsdienſt ſtark in
An=
ſpruch; zahlreiche Eingaben an das ſtädtiſche Wahlfahrtsamt und
Be=
ſchwerden gegen ablehnende Beſcheide wurden abgefaßt und auch ſonſt
Rat erteilt und Hilfe geleiſtet. Die Wandererfürſorge erſtreckte ſich auf
170 Perſonen, die, meiſt in Fällen, in denen das ſtädtiſche
Wohlfahrts=
amt die Hilfe verſagte, beraten und unterſtützt wurden.
Gefangenen=
fürſorge wurde, zum Teil in Verbindung mit dem Heſſ. Schutzverein
für entlaſſene Gefangene, geübt. Für Arbeitsvermittlungen wurde
unſer Dienſt in 36 Fällen mit Erfolg in Anſpruch genommen, während
in vielen anderen Fällen die Bemühungen erfolglos blieben. 63
Einzel=
handlungen kamen in der Wohnungsfürſorge vor. Auch in der
Trinker=
fürſorge und für Geiſtesſchwache (z. B. halbe Kräfte) wurde Rar und
Hilfe erbeten. In Steuer=Aufwertung und anderen wichtigen
Rechts=
angelegenheiten war unſer Wohlfahrtsdienſt in gahlreichen Fällen tätig,
die zum Teil langwierige Verhandlungen erforderlich machten. Gegen
Schmutz und Schund und gegen Störung der Sonntagsfeier wurde
un=
ſere Hilfe angerufen und geleiſtet. Die Zahl der in der Geſchäftsſtelle
Erſchienenen belief ſich auf 608; in der Wohnung aufgeſucht und bei
Aemtern vorgeſprochen wurde in 467 Fällen. Auf Wunſch der Evang.
Buchgemeinde wurde dem Wohlfahtrsdienſt eine Werbeſtelle für dieſes
Unternehmen und die von ihm herausgegebene evangeliſche
Literatur=
zeitſchrift „Eckart” eingerichtet. Die Errichtung einer evangeliſchem
Ehe=
beratungsſtelle iſt in Ausſicht genommen, und es ſind die dazu
erforder=
lichen Verhandlungen eingeleitet.
In der an die Erſtattung des Berichts ſich anſchließende lebhaften
Ausſprache wurden die Leiſtungem des Evang. Wohlfahrtsdienſtes
dank=
bar anerkannt, und dem Wunſch Ausdruck gegeben, daß die Verbindung
und das Zuſamenarbeiten mit den in den Gemeinden chriſtliche
Liebes=
tätigkeit übendem Vereinen und ihren Mitgliedern ſich immer inniger
geſtalten möge.
Wer fährt nach Wien?
Nach einer Mitteilung der Geſchäftsſtelle für das Deutſche
Sänger=
bundesfeſt in Wiem müſſen bis ſpäteſtens 4. Juni bei dem zuſtändigen
Sängerbund (für Heſſen Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Beſſungerſtr. 47) alle
Teilnehmer gemeldet ſein, die die Rückfahrtſonderzüge benutzen. Die
Teilnehmer ſind daher bis zum genanntem Tage in einer Summe (nicht
namentlich) der Geſchäftsſtelle Darmſtadt zu melden. Bei den
Sonder=
zügen handelt es ſich nicht um Ferienſonderzüge, ſondern um ſogenannte
Verwalungsſonderzüge, bei denen auch die Rückfahrt benutzt werdem
muß. Die Rückfahrt kann alſo nicht mit einem anderen Zug, oder gar
mit einem Ferienſonderzug erfolgen, da ſonſt die fahrplanmäßigen Zuge
zu ſehr überlaſtet würden (nach einer Mitteilung der
Reichsbahnverwal=
tung). Die Sänger, die ſich einem Reiſepaß für Wien ausſtellen laſſen,
werden darauf aufmerbſam gemacht, daß die Gebühr für einen Paß, der
5 Jahre Gültigkeit hat, gegenwärtig 5 Mark beträgt. Es empfiehlt ſich
jedoch, mit der Ausſtellung der Päſſe noch etwa 14 Tage zu warten, da
die Gebühr für die Sänger auf 3 Mark ermäßigt wird. Diesbezügliche
Auskünfte werden vom zuſtändigen Polizeiamt erteilt. — Für die
Sän=
ger, die einen Sonderzug benutzen, wird ein Sammelpaß ausgeſtellt.
Die Gebühr beträgt in dieſem Falle 0,50 Mark pro Perſon. Die
Ver=
eine ſind aufgefordert worden, an die Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen
Sängerbundes eine Liſte (enthaltend Vor= und Zuname, Beruf und
Wohnung) der Sonderzugbenutzer einzuſenden, damit die Beglaubigung
zu der billigen Gebühr durchgeführt werden kann.
— Sängerjubiläen. Für 40jährige Zugehörigkeit zu einem
Geſang=
berein wurden vom Heſſiſchen Sängerbund durch Ueberreichung des
Sänger=Ehrenbriefs geehrt: Eintracht Niederklingen: Hch. Koch 3.;
Ein=
tracht Rohrbach: Johannes Bernius, Georg Guyot, Fr. Helfrich;
Ein=
tracht Groß=Bieberau: Ph. Ludwig Pfeifer; MGV. Brensbach: Georg
Becker 2.; Sängerluſt Brensbach: Alex Krell, Joh. Daab; Eintracht
Groß=Auheim: Lorenz Benzing; G.=V. Eintracht Eichelsdorf: Hch.
Bech=
thold, Wilh. Wirth; G.=V. Harmonie Groß=Steinheim: A. J. Imgram;
G.=G.=V. Sängerroſe Lampertheim: Joh. Seitz; G.=V. Teutonia
Nord=
eck: Georg Henkel, Adam Scherer; G.=V. Kirchhain: Wilh.
Schweins=
berger; G.=V. Liederkranz Bürſtadt: Hrch. Held; G.=V. Germanig
Weiskirchem: P. W. Sattler; G.=V. Harmonie Obernau: Adam Jäger,
Mich. Heil; S.=V. Aſchaffenburg=Damm: Martin Kirſch; M.=G.=V.
Sängerkranz Worms: Karl Fuchs; G.=V. Germania Erzhauſen: K. L.
Lotz 2., G. W. Bender, Frz. Werkmann; G.=V. Liedertafel Worms=
Pfiffligheim: Konr. Johannes; G.=V. Sängerbund Schweinheim: Konr.
Mair; M.=G.=V. Rainrod: Jakob Dambmann; Volkschor Alzey: Wilh.
Lipp, Karl Koch, Ludwig Franzisky, Anton Henkel; G.=V. Germanig
Ulfa: Hrch. Konr. Döll 2., Gg. Ludwig 3.; M.=G.=V. Rudingshauſen:
Hrch. Müller 10; S.=Vgg. Kirch=Brombach: Hrch. Rebſcher; M.=G.=V.
Kirch=Brombach: Karl Schnellbacher; M.=G.=V. Neuſtadt i. O.: Jakob
Pilger, Friedr. Pilger; M.=G.=V. Liederkranz Erbach i. O.: Ludwig
Clement, Wilh. Volk, G. Fr. Eich 4.; Liederkranz Ruppertenrod: Joh.
Konr. Weber, Hrch. Maus 2., Joh. Otterbein; M.=G.=V. Homberg=Ohm:
Fr. Firnhaber, Hrch. Weitzel; M.=G.=V. Dalheim: Jak. Beutel 6., Jak.
Marbé 1.; M.=G.=V. Cäcilia Marienborn: Johann Kraft; M.=G.=V.
Cäcilia Gonſenheim: Ferd. Warum; Mombacher Geſangverein 1878:
Joh. Dinges.
Die Zahl der von den Abſendern unzureichend freigemachten
Briefſendungen nach dem Ausland iſt immer noch außerordentlich hoch.
Die unzureichende Freimachung iſt beſonders feſtgeſtellt worden bei
Sen=
dungen nach Orten in Polniſch=Oberſchleſien und den übrigen Gebieten,
die Deutſchland durch den Verſailler Frieden verloren oder die zu der
früheren öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie gehört haben.
Briefſen=
dungen nach dieſen Orten unterliegen gegenwärtig, von einigen
Aus=
nahmen (Danzig, Memelgebiet, Oeſterreich) abgeſehen, durchwveg den
Weltpoſtvereinsſätzen oder beſonders vereinbarten Gebühren. In
zweifelhaften Fällen empfiehit es ſich daher, am Poſtſchalter
nachzu=
fragen.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder treffen ſich heute abend auf dem Zimmerplatz im
verlänger=
ten Herdweg (inks vom Friedhof). Um zahlreiche Beteiligung wird
gebeten.
maule eaumae desagt Werden
Kopfschuppen und ausgefallene Haare auf Schultern und
Kleidung, unangenehmer Geruch des/Haares,wirken
un=
ordentlich und -abstoßend. —— Es gehörtkzur
gesellschaft-
lichen Pficht jedes Menschen, derartiges zu vermeiden.
Gebrauchen Sie regelmäßig
TV.4765
Ihre Kopfhaut bleibt sauber und schuppenfrei.
Ihr Haarwuchs wird kräftig angeregt. — — —
und das Haar fügt sich leicht zur eleganten Frisur.
A94
Breis--
und 3.35
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Darmſtädter Muttertag 1928.
Nachdem wir uns mit unſerem Aufruf zur Feier des Darmſtädter
Muttertages an die Oeffentlichkeit gewandt hatten, ſehen wir uns
nun=
mehr verpflichtet, auch öffentlich allen Bevölkerungsſchichten, die
unſe=
rem Aufruf durch Beteiligung an den Veranſtaltungen Folge leiſteten,
herzlich zu danken und ihnen Rechenſchaft über das finanzielle
Ergeb=
nis des Darmſtädter Muttertages abzulegen.
Vorerſt jedoch ſei auch an dieſer Stelle all denen, die ihre Kräfte
in den Dienſt der Feiern und Veranſtaltungen ſtellten, dem Herrn
Feſt=
redner, den Künſtlerinnen und Künſtlern, den Muſikkapellen, den
Ver=
einen und Schulen und allen Behörden, die uns in der Vorarbeit und
der Durchführung des Darmſtädter Muttertags unterſtützten, herzlich
Dank geſagt.
Wie in den Spalten dieſer Zeitung ſchon berichtet wurde, war der
Verlauf der beiden Feiern in der Turnhalle und im Beſſunger
Oran=
geriehaus geradezu erhebend. Durch ſolche Veranſtaltungen wird ſich
der hohe Gedanke der Mutterehrung ſicherlich vertiefen und feſtigen,
alſo auch gewiß der Familienſinn gefördert werden.
Das finanzielle Ergebnis haben wir vor allen Dingen den äußerſt
fleißigen kleinen und größeren Sammlerinnen aller Darmſtädter
Schu=
len, ſoweit die Eltern ihren Kindern die Erlaubnis dazu gegeben
hat=
ten, zu danken. Der Geſamtbetrag der Sammlung beläuft ſich auf
M k. 2 415, 34.
Allen Gebern herzlichen Dank!
Nach Abzug der Unkeſten bleibt ein Reinertrag von rd. 1700 Mk.
zur Verfügung. Der Betrag iſt zunächſt auf der Städtiſchen Sparkaſſe
feſtgelegt. Er ſoll dazu verwendet werden, wirklich notleidenden und
würdigen Müttern eine kleine Erleichterung und Freude zu verſchaffen.
Die Gaben werden erſt nach gewiſſenhafter und ſorgfältiger Prüfung
der Verhältniſſe verteilt, und wir werden über die Art der Verteilung,
natürlich ohne Namen zu nennen, ebenfalls an dieſer Stelle der
Oeffent=
lichkeit Rechenſchaft ablegen.
Für die Ausſchüſſe des Darmſtädter Muttertages:
Rektor Karl Schäfer.
Profeſſor Dr. Heußel.
Wer luftreiſen will, muß wiſſen:
Mit Ausnahme der Strecke Berlin-Paris, auf der während der
Dauer des Sommerluftverkehrs auch ein regelmäßiger Sonntagsdienſt
ſtattfindet, werden ſämtliche in dem Reichsluftkursbuch angegebenen
Fluglinien der Deutſchen Lufthanſa täglich, außer Sonntags, alſo auch
an Feiertagen, die auf Wochentage fallen, beflogen. Flugſcheine ſind
bei allen Vertretungen des Norddeutſchen Lloyd, der Hamburg=Amerika=
Linie, des Mitteleuropäiſchen Reiſebureaus und allen namhaften
Reiſe=
bureaus ſowie den Dienſtſtellen der Deutſchen Lufthanſa erhältlich. Die
Beförderung von Kindern in Begleitung Erwachſener erfolgt bis zu
einem Alter von 3 Jahren unentgeltlich, bei einem Alter von 3—7
Jah=
ren zum halben Preiſe. Schwerkriegsbeſchädigte, die ſich als ſolche durch
Vorzeigung der amtlichen Beſcheinigung ausweiſen können, wird im
deutſchen Verkehr eine Ermäßigung von 10 Prozent der Flugpreiſe
ge=
währt, ſofern der Flugſchein bei einer Lufthanſa=Flugleitung gelöſt wird.
Die Mitnahme und Berechnung von Gepäck erfolgt nach Tarif. Auf
den innerdeutſchen Strecken iſt grundſätzlich die koſtenfreie Beförderung
von 10 Kilo auf den ins Ausland führenden Strecken von 15 Kilo
Ge=
päck in den Flugpreis einbegriffen. Größeres Gepäck iſt zweckmäßig bei
der Flugleitung anzumelden, und falls kein Platz in der Maſchine dafür
vorhanden iſt, mit der Eiſenbahn zu befördern.
Vom Zentrum der Stadt bis zum Flughafen bzw. umgekehrt
wer=
den die Fluggäſte unentgeltlich in den Zubringerautos der Deutſchen
Lufthanfa befördert. Begleitperſonen können gegen Entrichtung der
feſtgeſetzten Gebühr vom oder zum Flugplatz befördert werden, ſofern
die verfügbaren Plätze nicht für die Beförderung der abreiſenden oder
ankommenden Fluggäſte benötigt werden. Fluggäſte, die den
Zubringer=
dienſt nicht benutzen, werden gebeten, ſich ſpäteſtens 15 Minuten vor
dem Abflug der Maſchine auf dem Flugplatz einzufinden. Für den Flug
ſelbſt iſt keine Sonderbekleidung erforderlich, da die Beförderung
aus=
ſchließlich in bequem eingerichteten Kabinenflugzeugen ſtattfindet. Zur
leichteren Orientierung während des Fluges ſind für die meiſten Linien
kleine handliche Streckenkarten bei den Flugleitungen erhältlich,
Der Automobil=Serienbeu in ſeiner letzten
Geſtaltung,
wie er beiſpielsweiſe in der Produktion der Opelwerke zum Ausdruck
kommt, wird in dem neueſten (21.) Brid der „Induſtrie=Bibliothet”,
Verlag Max Sch=öder, Berlin S. 14. Wallſtr. 56, behandelt.
In der Einleitung werden die Zukunftsaufgaben der deutſchen
Automobil=Induſtrie von dem im Reichsverband der Deutſchen
Auto=
mobil=Induſtrie tätigen Verfaſſer, Wilhelm Conrad Gomoll, eingehend
dargelegt. Andere angeſehene Fachleute äußern ſich in illuſtrierten
Abhandlungen über den Triumph der Fließarbeit, über neuzeitliche
gal=
paniſche Anlagen, Fließarbeit und Motorſchutz, Bremsvorrichtungen an
Kraftwagen, Fahrtrichtungsanzeiger, Lackierweſen, Betriebsſtoffe,
Pol=
bau, Elektrowerkzeuge im Automobilbau, Meßinſtrumente am modernen
Kraftwagen, Fahrrichtungsanzeiger, Lackierweſen, Betriebsſtoffe,
Pol=
ſterleder uſw. uſw. Uebrigens ſind dies Themen, die nicht nur jedem
Fachmann, ſondern auch jedem Laien wiſſenswerte Anregungen bieten.
Der Automobil=Serienbau wird in Verbindung mit dem Aufbau
des Werkes Opel, verfaßt von Dr. Karl Anguſt Kroth, in intereſſanter
Weiſe geſchildert. 183 neue Bilder und 11 Porträts geſtalten dieſen
Band zu einem künſtleriſchen Druckerzeuenis, das gleichzeitig der
Aus=
druck deſſen iſt, was in der und für die Automobil=Induſtrie an
Quali=
tätsarbeit von deutſchen Firmen geleiſtet wird. Der Preis des Bandes
beträgt 3.— Mk., was im Verhältnis zu der Reichhaltigkeit des
wert=
vollen Inhaltes außerordentlich billig iſt. Abonnenten der Induſtrie=
Bibliothek” zahlen nur 2.— Mk. für den Band. Wir wünſchen dem
Band wegen ſeiner aufklärenden Eigenſchaft die weiteſte Verbreitung,
denn nichts konnte deutlicher den neuen Aufſchwung und das große
Können der deutſchen Automobil=Induſtrie dokumentieren, als dieſer
Band vom Lied der Arbeit eines Weltunternehmens. Die „Induſtrie=
Bibliothek” wird mit dieſem Bande viele neue Freunde dazu gewinnen.
— Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am
Sonn=
tag, 3. Juni 1928, findet unſere zweite Wanderung ſtatt. Sie führt von
Vensheim über den Hemsberg, die Starkenburg nach Heppenheim, nach
dem Dörfchen Juhöhe, an dem Waldner Turm vorbei, über den
Hirſch=
kopf nach Weinheim. Sie verſpricht mit eine der herrlichſten
Wande=
rungen des neuen Wanderjahres zu werden, und der Wanderausſchuß
lädt daher die Mitglieder aller Abteilungen, ſowie Gäſte zu dieſer
Wan=
derung herzlichſt ein. Wir treffen uns um 6½ Uhr am Hauptbahnhof
und fahren 6,49 Uhr bis nach Bensheim. Für Jugendliche unter 20
Jahren liegt beim Hausmeiſter die Einzeichnungsliſte für den
Jugend=
fahrſchein offen; der Fahrpreis von 1,15 RM. iſt bei der Einzeichnung
zu entrichten. Die älteren Teilnehmer löſen Sonntagskarte bis
Bens=
heim und bei der Rückfahrt eine Karte von Weinheim nach Bensheim.
Mittagsraſt halten wir auf der Juhöhe im Gaſthaus von Höfle. Wer
an dem gemeinſamen Mittagstiſch teilnehmen will, wird gebeten, ſich
in die beim Hausmeiſter offen liegende Liſte bis Freitag abend
einzu=
tragen. Da die Wanderung über ſchöne und ausſichtsreiche Punkte des
Odenwaldes führt, bittet der Wanderausſchuß um zahlreiche Beteiligung.
— Schloß=Café. Auf die in dieſer Woche ſtattfindenden
Veranſtal=
tungen ſei hierdurch beſonders hingewieſen. Wie immer, ſind die
Konzertprogramme äußerſt abwechſelungsreich geſtaltet und tragen dem
verwöhnteſten muſikaliſchen Geſchmack Re hnung. (Näheres ſiehe Anz.)
Tageskalender für Mittwoch, den 30. Mai 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr; Ende
22½ Uhr, G 17: „Egmont” — Kleines Haus: Geſchloſſen. —
Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rhein=
gold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. — Kinovorſtellungen:
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 29. Mai. Spar= und Darlehnskaſſe. Um
dem Sparſinn der Einwohnerſchaft entgegenzukommen, hat die hieſige
Spar= und Darlehnskaſſe „Heimſparbüchſen”, angeſchafft. Dieſelben
werden koſtenlos zur Verfügung geſtellt, doch bleiben ſie Eigentum der
Kaſſe. Dieſelben werden im Kaſſenzimmer abgegeben und daſelbſt
geöff=
net. Die Entleerung kann etwa alle Vierteljahr odee nach Bedürfnis,
mindeſtens aber jährlich einmal vorgenommen werden. Beträge werden
dann in ein Sparkaſſenbuch eingetragen, das unentgeltlich verabreicht
wird. Die Verzinſung beginnt vom erſten des nächſten Monats ab.
Die Einlagen müſſen mindeſtens ein Vierteljahr ſtehen, ehe ſie
zurück=
genommen werden können. 3 Mark bleiben als Pfand bis zur
Nück=
gabe der Büchſe ſtehen. Wird letztere nicht mehr gebraucht, ſo muß
ſie der Kaſſe zurückgegben werden. — Kommenden Sonntag, nach
mittags 3,30 Uhr, hält das Landwirtſchaftsamt Darmſtadt einen
Ge=
markungsrundgang ab, an den ſich eine Ausſprache im Rathaus
an=
ſchließt. — Die hieſige Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß innerhalb
des Ortes an Hoftoren, Garteneinfriedigungen und Häuſern angebrachte
Druckſchriften einſchließlich der Reklametafeln, ſofern für die
Anbrin=
gung nicht eine beſondere Genehmigung vorliegt, zu eutfernen ſind.
Bis ſpäteſtens den 30. d3. Mts. hat die Beſeitigung zu erfolgen. Die
Nichtbeachtung dieſer Bekanntmachung wird ſtrafrechtlich verfolgt.
Das Gemeindebad am Arheilger Mühlchen iſt wegen dringender
Aus=
beſſerungsarbeiten bis zum 3. Juni ds. Js. geſchloſſen. — Da Herr
Pfarrer Grein bis einſchließlich 3. Juni verreiſt iſt, wird derſelbe durch
Herrn Dekan Röschen=Wichernheim vertreten.
E. Eberſtadt, 28 Mai. Georg Göttmann II †. Am erſten
Pfingſtfeiertag wurde der nach kurzer Krankheit unerwartet verſtorbene
Schuhmachermeiſter Georg Göttmann II zur letzten Ruhe beſtattet. Dem
Sarge voraus ſchritt die hieſige Freiwillige Feuerwehr mit ihrer
Muſik=
kapelle und gab dem Kameraden das letzte feierliche Geleit. Ihr folgten
eine Zahl weiterer Vereine und Korporationen, hinter dem Sarge
ſchrit=
ten gie trauernden Angehörigen ſowie Bekannte und Freunde des
Ver=
ſtorbeneik in langem Zuge. Unter den Trauerklängen der Wehrkapelle
nahm das Grab den Sarg auf, während ſich die Fahnen der Vereine
ſchweigend zum letzten Gruße ſenkten, Pfarrer Paul hielt die Grabrede,
der er die Bibelworte zugrunde legte: „Wirket, ſolange es tag iſt, ehe
die Nacht kommt, da man nicht wirken kaunn.” Nach der Predigt ſang der
Geſangverein „Männerquartett Harmonie” zum Abfchied ſeinem toten
Sänger das ſchottiſche Bardenlied von Silcher: Stumm ſchläft der
Sänger.” Kranzſpenden legten mit entſprechenden Nachrufen am Grabe
nieder: Bürgermeiſter Dr. Uecker namens der Gemeindeverwaltung
und des Gemeinderats dem der Verſtorbene zuletzt angehörte, der zweite
Brandmeiſter Georg Pfeiffer II namens der Freiwilligen
Feuer=
wehr. Ing. Karl Schmidt namens des Geſangvereins „
Männerquar=
tett Harmonie‟ Gemeinderat Dächert namens der
Gemeinderatsfrak=
tion der Allgemeinen freien Wählervereinigung, Innungsmeiſter Späth=
Darmſtadt namens der Schuhmacher=Zwangsinnung für den Kreis Dari=, Ludwig Oſt namens der Schuhmacher=Innung Eberſtadts und
Jacobs namens des Deutſchordens, Gefolgſchaft Eberſtadt.
F. Eberſtadt, 28 Mai. Ausdem Gemeinderat. Anſtelle des
verſtorbenen Gemeinderats Georg Göttmann II hätte der auf den
Wahl=
vorſchlag mit dem Kennwort „Allgemeine freie Wählervereinigung”
ver=
zeichnete Kaufmann Ferdinand Schnägelberger nachzurücken. Da
dieſer aber mit einem dem Gemeinderat angehörenden Mitgliede
ver=
ſchwägert iſt, und deshalb nicht aufrüchen darf, rückt Bildhauer Heinrich
Dieter, der Vorſitzende des hieſigen Ortsgewerbevereins, in den
Ge=
meinderat ein — Gemeindevoranſchlag. Am nächſten
Donners=
tag wird der Finanzausſchuß mit der Beratung des Gemeindevoranſchlags
für das Rechnungsjahr 1928 beginnen
4a. Eberſtadt, 29. Mai. Auszahlung aufgewerieter
Spareinlagen. Die Vereinsbank Eberſtadt gibt bekannt, daß ſie
alle Beträge aus aufgewerteten Spareinlagen, ſoweit ſie ſich auf 10
RM. und darunter ſtellen, gegen Vorlage der Einlagebücher
aus=
bezahlt. — Starker Pfingſtverkehr. Bei dem ſchönen Wetter,
das über die Pfingſtfeiertage herrſchte, war an der geſamten
Berg=
ſtraße ein lebhafter Verkehr zu beobachten. Der außerordentlich ſtarke
Durchgangsverkehr ſetzte ſchon am Samstag mittag ein und erreichte au
den Feiertagen jeweils in den Morgen= und Abendſtunden ſeinen
Höhe=
punkt. Lebhaft benutzt wurde die Fortführung der Vorortlinie 8 der
Straßenbahn bis zum Fuß des Frankenſteins. Die Straßenbahn hatte
teilweiſe einen Viertelſtundenverkehr eingeführt und Drei= bis
Vier=
wagenzüge verkehrten oft bis zu den neuen Endſtation am, Südausgang
des Ortes. In der engen Heidelberger Straße heurſchte dadurch oft ein
beängſtigender Verkehr. In dem Mühltal und Mordachtal war
eben=
falls der Verkehr ſehr ſtark, desgleichen nach Pfungſtadt, wo ein Rad=
fahrerfeſt viele Fremde anzog. Die Wälder (Frankenſtein, Ludwigsyo
ſowie der Griesheimer Wald und die Bickenbacher Tanne) wurden fleif
von Erholung ſuchenden Spaziergängern benutzt. Auf den Sportolä
herrſchte ebenfalls reges Leben, zumal Srieler aus benachbarten
ſtädten von den einheimiſchen Vereinen verpflichtet worden waren
Pfingſtveranſtaltungen. Bei dem Gottesdienſt, der an
Feiertag in der Kirche ſtattfand, wirkte der Evang. Kirchenchor
Die Kollekte, die am zweiten Feiertag erhoben wurde, war für die
wettergeſchädigten in Zwingenberg beſtimmt. — Die Evang. La
kirchliche Gemeinſchaft traf ſich am zweiten Feiertag mit anderen
Darmſtadt und Umgebung auf der Marienhöhe, wo ein feierlicher
gottesdienſt abgehalten wurde. — Der Kaninchenzuchtverein Eh
hatte an beiden Feiertagen in den Gartenräumen des Gaſthauſes
Schwimmbad” eine Kaninchenausſtellung, verbunden mit
Pel=
geöffnet, die erkennen ließ, daß der Verein und ſeine Mitglieder
gutes Zuchtmaterial verfügen. Verloſung und Preisſchießen boten
kommene Abwechſlung für die Beſucher. — Der Geſangverein
mania” weilte in Ober=Ramſtadt, wo er aktiv an dem Wertungsſin
des Gaues Darmſtadt=Land des Heſſiſchen Sängerbundes teilnahm.
Turnverein 1876 unternahm eine ſchöne Pfingſtwanderung in den
teren Odenwald. — Die Arbeiterradfahrer weilten auf dem F
Radfahrervereins „Friſch auf” in Pfungſtadt. Auf den Sportplätz
im Griesheimer Wald war der Beſuch wegen des ſchönen Wetter eb
falls gut. Der Fußballverein „Germania” hatte ſich z. B. gute Gö
aus Offenbach und Frankfurt zu Freunudſchaftsſpielen verſchrieben.
Aa. Pfungſtadt, 29. Maf. Radfahrerjubiläumsfeſt.
den Pfingſttagen herrſchte hier durch das 25jährige Jubiläum des R.
fahrervereins „Friſch auf” reges Leben. Das Feſt wurde in allen Tei
von ſchönem Wetter begünſtigt, was ſich beſonders in einem groß
Zuzug von außerhalb bemerkbar machte. Eingeleitet wurde es
Samstag durch einen Feſtkommers, mit dem die Ehrung namhaf
Gründer verbunden war. Der ſportliche Teil am Pfingſtſonntag
ſtand aus einem Straßenrennen und einem Langſamfahren. Nachmittg
bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die Straßen der Stadt, der du
die ſchmucken Geſtalten der Nadfahrer und Radfahrerinnen und i
geſchmückten Räder ein ſehr farbenprächtiges Bild bot. Beſondere
deutung erlangte die eigentliche Feſtfeier — alle Veranſtaltungen fand
auf einem Sportplatz im Freien ſtatt — durch die Weihe eines hübſch
Banners, das in der üblichen Weiſe übergeben wurde. Neben r
ſportlichen Darbietungen unterhielten Muſik, Geſang, Turnen u
Tanz die Feſtgäſte. Am zweiten Feiertag wurde das Feſt mit ein
Volksfeſt geſchloſſen. — Feueralarmſirene. Die von der
Genei=
angeſchafften Feueralarmſirenen ſind jetzt in einem betriebsfertig
Zuſtand. Sehr praktiſch iſt die Anordnung, daß das Heulen der Sire
bei einem Braud von Gebäuden mit wechſelnder Stärke und bei ein
Feld= und Wieſenbrand in gleichmäßiger Stärke geſchieht.
Aj. Vielbrunn, 29. Mai. Endlich nimmt die hieſige Denkma
angelegenheit, die im Lauf der Jahre ſchon mancherlei vergeblt
Wandlungen hinter ſich hat, greifbare Geſtalt an. Die Vorarbeit
ſind geleiſtet, das Gelände erworben und vermeſſen, der Denkmalse
wurf angefertigt und hat der Denkmalsausſchuß unter dem Vorſitz
Herrn Lehrer Koch, Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe der Krie
gräberfürſorge, in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung beſchloſſen: am Dienst
mit den Erdarbeiten beginnen zu laſſen. Zwecks Koſtenerſparnis wi
mit zahlreichen, freiwillig ſich zur Verfügung ſtellenden Arbeitskräft
gerechnet.
Ab. Aus dem Moſſautal, 29. Mai. Das Eichenſchälen hath
in vollem Umfange eingeſetzt. Während man in früheren Jahren
ein kleines Birkenſtämmchen neben ſich ſtellte, das Schatten ſpende
ſind in dieſem Jahr die Leute gezwungen, gegen die Kälte Feuer
unterhalten. Die Rinde löſt ſich ſehr ſchlecht. Der Preis für Eiche
ſchälrinde iſt im Vergleich zu vorigem Jahr etwas geſtiegen. Man bie
5,70—6 RM. für den Zentner.
b. Erbach i. Odw., 20. Mai. Handball. Ein ſeltenes ſpo
liches Creignis wird allen Freunden des Handballſpiels anläßlich *
Gauſportfeſtes des Odenwaldgaues der DT. am 3. Junk. gezeigt w.
den. Dem T.V. 1860 iſt es gelungen, eine Auswahlmannſchaft
Unter=Moſel Megin Gaues gegen eine ſolche des Main=Rheingaues
D.T. zu einem Propagandaſpiel zu verpflichten. Zwei erſtklaſſt
Mannſchaften, die hier einen vollendeten Handball borführen werde
der jeden Freund dieſes intereſſanten Spiels auf ſeine Rechnung komm
laſſen wird.” inDienſtſtunden des Kreisamts Erba
Das Kreisamt Erbach weiſt die Oeffentlichkeit auf die Notwendige
der Einhaltung der Amtstage zur Erledigung von Geſchäften hin. 3
Erledigung von Paßſachen, Stempelſachen, Kraftfahrſachen, Fürſor
und Erwerbsloſenunterſtützungsangelegenheiten uſw. ſind die Bür
täglich von 9—12 Uhr geöffnet. Nachmittags ſind die Büroräume unt
allen Umſtänden geſchloſſen. Amtstag iſt nur Mittwoch.
Gauwertungsſingen des Saues Darmſtadt=Tand,
ver bunden mit 33jährigem Stiftungsfeſt des Geſangvereins „Germania” zu Ober=Ramſtad
am 2. Pfingſtfeiertag.
Ak. Eingeleitet wurde das Wertungsſingen durch einen Feſtkommers
am Samstag abend zur Feier des 35jährigen Beſtehens des
Geſang=
vereins ,Germania”, dem wiederum ein Fackelzug der Ortsvereine durch
die feſtlich geſchmückten Ortsſtraßen voranging. Der große Saalbau des
Gaſthauſes „Zum Schützenhof” war dicht beſetzt, und der Vorſitzende des
feſtgebenden Vereins, Herr Burger, konnte mit Befriedigung feſtſtellen,
daß ſich die Ortsvereine ſowohl als auch die geſamte Einwohnerſchaft
in den Dienſt der guten Sache ſtellten. Als Gäſte des Abends konnte
er begrüßen Herrn Bürgermeiſter Rückert ſowie die Vertreter der
Gau=
leitung, die Herren Gaupoſitzender Steuernagel=Nieder=Ramſtadt,
Gau=
chormeiſter Vetter=Pfungſtadt und Gauſchriftführer Faulhaber=Traiſa.
Muſikſtücke, Geſangsvorträge und turneriſche Aufführungem der
Orts=
vereine trugen zur Verſchönerung der eindrucksvollen Feier
weſent=
lich bei.
Bei herrlichſtem Wetter wurden die an dem Wertungsſingen
teilnehmenden Gauvereine mit Muſik am Bahnhof in Ober=Ramſtadt
abgeholt und in ihre Lokale geleitet. Kurz nach 9 Uhr konnte alsdann
das Wertungsſingen ſeinen Anfang nehmen. Leider war es in dieſem
Jahre durch Hinderniſſe der verſchiedenſten Art nicht möglich geweſen,
alle Gauvereine an die Rampe zu bringen. Es wird Sache der
Gau=
leitung ſein, zu dieſer Angelegenheit noch näher Stellung zu nehmem
und Vorſorge zu treffen, daß in den kommenden Jahren alle Vereine
ſich dem Kritikſingen unterziehen. Das Kritikeramt lag in den Händen
des Herrn Myyſikdirektors Sonntag aus Frankfurt a. M. Der
Gau=
vorſitzende, Herr Steuernagel, konnte zu Beginn des
Wertungs=
ſingens als Vertreter des Hauptvorſtandes im Heſſ. Sängerbund
be=
grüßen die Herven Bundesſchriftführer Hauf aus Darmſtadt und den
Provinzialvorſitzenden von Rheinheſſen, Herrn Mattern aus Mainz,
Als Pflichtchor wurde geſungen „Das deutſche Lied” von Kalliwoda.
Außer dieſem hatte jeder Verein einen Chor nach freier Wahl
vorzu=
tragen. Die Auswahl dieſer Chöre bewies ſchon, daß auch bei den
Land=
vereinen die Sangeskultur auf einer hohen Stufe ſteht. In der
Reihen=
folge, anfangend mit den kleinem Vereinen, ſangen: „Liederkranz”
Fran=
kenhauſen (18 Sänger, Dirigent Fertig=Nieder=Beerbach) „Abendlied”
von Volkmann; „Eintracht” Ober=amſtadt (30 Sänger, Dirigent
Kör=
ner=Nieder=Ramſtadt); „Sängerluſt” Trgiſa (35 Sänger, Dirigent Born=
Darmſtadt) „An die Entfernte” von Schubert; „Harmonie” Pfungſtadt
(35 Sänger Dirigent Hofmann=Pfungſtadt) Vagantenlied” von
Bau=
mann; „Männerquartet” Pfungſtadt (35 Sänger, Dirigent Vetter=
Pfungſtadt) „Abendglocken” von Leiendecker; „Sängerbund” Meſſel (38
Sänger, Dirigent Ohrmanns=Darmſtadt) „Der Lindenbaum” von
Schu=
bert; „Eintracht” Nieder=Ramſtadt (40 Sänger, Dirigent Kehr=
Darm=
ſtadt) „Sanktus aus der deutſchen Meſſe” von Schubert; „Germania”
Eberſtadt (40 Sänger, Dirigent Metzner=Darmſtadt) „Vor dem Türen”
von Podberdſky; „Sängerluſt” Roßdorf (40 Sänger, Dirigent Heß=
Roß=
dorf) „Dein gedenk ich in der Ferne” von Lewalder; „Sängerbund”
Griesheim (50 Sänger, Dirigent Etzold=Darmſtadt) „Die beiden Särge‟
von Hegar; „Germania” Ober=Ramſtadt (52 Sänger, Dirigent Metzn=
Darmſtadt) „Hymne an die Kunſt” von Lachner. Ohne dem berufen
Kritiker vorgreiſen zu wollen, kann man ſagen, daß im allgemeinen ga
vorzüglich geſungen wurde, zum Teil ſtanden die Leiſtungen auf ein
geradezu künſtleriſchen Höhe. Mit Recht konnte der Gauvorſitzende
Schluſſe des Singens behaupten, daß zweifellos ein erfreulicher Fo
ſchritt auf dem Gebiete des Geſangsweſens zu verzeichnen iſt. Er
mahnte die Gauvereine, aus der Kritik zu lernen, das Gute bewahr
und das Bemängelte beſſer zu machen ſuchen, und ſchloß mit dem A.
ſpruch: „Durch Kritik aufwärts, durch Kritik vorwärts.”
Der Nachmittag geſtaltete ſich zu einer machtvollen Kundgebund
den Heſſ. Sängerbund. Kurz nach 2 Uhr bewegte ſich durch die feſt!
geſchmückten Ortsſtraßen ein Feſtzug, an dem ſich die Gauvereine u
Ortsvereine recht zahlreich beteiligten. Auf dem Marktplatz nahmer
nächſt die Sänger Aufſtellung. Unter der Leitung des Gauchormeiſte
des Ehrenchormeiſters im Heſſ. Sängerbund, Herrn Vetter, erflang a
dann aus Hunderten von Kehlen der „Deutſche Sängergruß”. Hiere
ergriff Herr Bürgermeiſter Rückert das Wort zu ſeiner Begrüßun
anſpache, die ausklang in der Mahnung an die Sänger, treu zur Sa
zu ſtehen, treu zum Bunde. Mit dem gut gelungenen Maſſenchor /9.
deutſche Lied” von Kalliwoda, der zweifellos das Volksempfinden weck
und die Herzem der Sänger zu heller Begeiſterung entflammte, leit
der Gauvorſitzende, Herr Steuernagel, ſeine Feſtanſprache ein. Er e
ledigte ſich zunächſt einer Dankespflicht, indem er den Sängern, den Ch
meiſtern, der Ortsverwaltung, der Einwohnerſchaft und allen Gäſten
die Unterſtützung und rege Anteilnahme dankte. Die weiteren Ausf)
rungen gipfelten in dem Grundgedanken, daß das deutſche Lied dazu
rufen iſt, mitzuwirben an der Wiedergeneſung des deutſchen Volkes,
der Verſöhnung der Menſchen in dem Beſtreben nach Freiheit und Vat
land. Auch er ermahnte die Sänger und Anweſenden, mitzuwirken
dem Wiederaufbau, unſere Jugend nicht nur allein ſportstüchtg
machen, ſondern auch für die geiſtige Ausbildung zu ſorgen, indem m.
ſie in die Geſangvereine hereinnimmt. Mit dem Ausſpruch: „9l.
deutſches Land, mein deutſches Lied, in Ewigkeit dich Gott behi
brachte er ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Sängerbund 41
Der Vertreter des Bundeshauptporſtandes, Herr Hauf, beglückwünſe
den Gau zu dem guten Gelingen der Veranſtaltung und ermahnte
noch Fernſtehendem zum Beitritt. Mit dem Maſſenchor „In der Ve
ſchenke” von Grimm wurde alsdann die überaus eindrucksvolle 9e
beendet.
Das damit beendete 3. Gauwertungsſingen des Gaues Darmſte.
Länd kann ſich ruhig den vorausgegangenen als ein durchaus wohl
lungenes gnreihen, es war ein Erfolg, auf den der Heſſ. Sängerhu
und der Gau ſtolz ſein können. Die Veranſtaltung hat bewieſen, d
die Bundesſache marſchiert, und daß die Zahl derer, die der idel
Sache noch fernſtehen, eine immer kleinere wird.
Tn Tcftlind brenot,
M Tnstamin
Mrarsn!
ads Kan
M
[ ← ][ ][ → ]Nummer 149
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Brunnen= und Lichtfeſt in Michelſtadt i. O.
Geite 7
L. Die alte Anziehungskraft des Brunnen= und Lichtfeſtes, das
all=
rlich an Pfingſten in Michelſtadt begangen wird, hat ſich auch dieſes
hr wieder bewährt. Mit viel Liebe und Sorgfalt waren die
alter=
nlichen Brunnen, die ein beſonderes Wahrzeichen Michelſtadts bilden,
chmückt. Das alte Rathaus erſtrahlte an drei Abenden der
Rathaus=
euchtung in feſtlichem Glanze. Es iſt in der Tat ein eigener Reiz,
dieſe Rathausbeleuchtung auf den Beſchauer ausübt. Der intime
is des geſchloſſenen Marktplatzes, die altem Fachwerkbauten, das
ſpitz=
belige Rathaus mit ſeinen drei Türmen, dahinter die wuchtig
wir=
de Kirche mit dem Glockenſpiel geben zuſammen ein Bild, wie es nur
wenigen deutſchen Städten zu finden ſein wird. Trotz des in der
izen Vorwoche miſerablen Wetters war der Fremdenberkehr wieder
Zerſt ſtark. An Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag überſchritt der
Sjährige Fremdenberkehr die ſeitherigen Erfahrungen. Die neue
Or=
riſation des Verkehrsvereins zur Quartierbeſchaffung bewährte ſich
Sgezeichnet. Am Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag war außerdem das
adion ſtark belebt. Während am Pfingſtſonntag gleich drei Spiele
tereinander im Stadion vor ſich gingen, hatte am Pfingſtmontag eine
teilung des Arb=Turn= und Sportbundes, das Stadion mit
Aus=
zme des Schwimmbades für ſportliche Veranſtaltungen für ſich belegt.
r 1. Pfingſtfeiertag lieferte die hieſige Fußballmannſchaft der Fr.
Tur=
ſchaft dem Fußballberein Mammolsheim i. T. ein Treffen, bei dem
einheimiſche Mannſchaft unterlag. Das daraufhin folgende Spiel
1. Mannſchaft des V. f. L. gegen den V. f. R. Heilbronn wurde
h fairem Spiel von den beſſerem Michelſtädtern verdient 4:0 für
ſchelſtadt entſchieden. Anſchließend hatte die Handballabteilung des
rnvereins D. T. Michelſtadt die Handballmannſchaft Frankfurt a. M. zu Gaſt. Dieſes Spiel endete 9:2 für Dörnigheim. Wäh=
rend ſich im Schwimmbad beſonders am Pfingſtmontag lebhafter Betrieb
entwickelte, herrſchte auf den Plätzen für Leichtathletik und auf dem
Ball=
ſpielfeld reger Betrieb. Hier turnten, liefen, ſprangem hoch und weit
und trieben Ballſport die Vertreter des Arb.=Turn= und Sportvereins
Ober=Roden und Offenbach=Bürgel. Die Sportler allein mit ihren
An=
gehörigen ſind in einem Sonderzug in einer Geſamtſtärke von rund 600
Perſonen hier angelangt und nach einem Umzug durch die Stadt nach
dem Stadion gekommen.
Von der Rathausbeleuchtung ſelbſt iſt zu berichten, daß ſie, wie
all=
jährlich, Tauſende vereinte. Aus Berlin, Bremen, Königsberg,
Ham=
burg, Köln, Düſſeldorf, Straßburg, Mannheim, Stuttgart, München
und ſelbſtverſtändlich den näher gelegenen Großſtädten Frankfurt a. M.,
Mainz uſwp. waren Beſucher anweſend. Am Pfingſtſamstag und
Pfingſt=
ſonntag hielt Herr Bürgermeiſter Ritzel zur Rathausbeleuchtung
An=
ſprachen, am Pfingſtmontag Herr Oberpfarrer Herber. Die Redner
wieſen auf die Bedeutung des Pfingſtfeſtes im allgemeinen und der
be=
ſonderen des Michelſtädter Pfingſtfeſtes, der Feier des Waſſers und
Lichtes, hin. An der Rathausbeleuchtung wirkten die hieſigen
Geſang=
vereine und der gemiſchte Chor des Geſangvereins Eintracht mit.
Wäh=
rend die Trompete vom Turme blies und alte Volksweiſen wiedergab,
ſangen die Menſchen unten auf dem dunklem Marktplatze zur Höhe
empor. Mit dem gewohnten Feuerwerk, das dieſes Mal leider nicht
be=
ſonders gut gelang, ſchloß die Veranſtaltung an den drei Ahenden.
Michelſtadt kann auf das diesjährige Brunnen= und Lichtfeſt ſtolz
ſein, die Organiſation hat in jeder Beziehung gut geklappt, die alte
Anziehungskraft des alten Städtchens hat ſich wieder einmal beſtens
bewährt.
Vortragsfolge des „Landwirtſchaftsfunks”
für den Monat Juni.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die
er den Sender Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und
ar am Montag und Donnerstag jeder Woche in der Zeit
r 6.55 Uhr (18,55) bis 7.20 Uhr (19.20) belehrende Vorträge mit
prak=
hen Anregungen für den Landwirt ſendet, die in ganz Deutſchland
on mit einfachen Apparaten gehört werden können, ſind für den
Mo=
t Juni folgende Vorträge vorgeſehen:
Juni: Direktor. Ernſt Reiner, Deutſche Landkraftführerſchulen
Zeeſen bei Königswuſterhauſen: „Ausbildung der
Motorpflug=
führer;
Juni: Prof. Dr. Schucht, Landwirtſchaftliche Hochſchule, Berlin:
Die wiſſenſchaftlichen Grundlagen zur Frage der Bodenreaktion.
Juni: Rittergutsbeſitzer v. Colmer, Zützen bei Schwedt a. Oder:
Die Beſchickung der Grünfutterbehälter (Silos) auf maſchinellem
Wege;
Juni: Dr. Ebert, L.K. Brandenburg, Berlin: „Sommerarbeit
am Obſtbaum unter beſonderer Berückſichtigung umgepfropfter
Bäume;
Juni: Forſtrat Baumgarten. Münſter i. W.,
Schorlemer=
ſtraße 8: Die Gefährdung und Erhaltung des Waldes im
Ruhr=
kohlenbezirk:
Juni: Profeſſor Dr. Löhnis, Univerſität Leipzig: Erhöhung
der Wirtſchaftserträge durch ſachgemäße Behandlung und
Ver=
wendung des Stalldüncers.—
Juni: A. Möller, Wandsbek, Claudiusſtr. 72: Was muß der
Landwirt von der Erbſchaftsſteuer wiſſen?
Juni: Prof. Dr. Schlittenbauer, München: Rationaliſierung
des deutſchen Hopfenbaues.
b. Erbach i. O., 29. Mai. Lebhafter Pfingſtverkehr.
ven Rekordfremdenverkehr brachten die von herrlichem Sommerwetter
fünſtigten Pfingſtfeiertage. Unzählige Fremde brachten die fahrplan=
Bigen und Sonderzüge der Reichsbahn hierher, Autos und
Motor=
der brachten die dem nervenverbrauchenden Großſtadtleben enteilenden
holungsſuchenden in unſere idylliſche Kreisſtadt und ihre Umgegend.
Sammlungen im Gräflichen Schloß waren an beiden Tagen von weit
hr als 1000 Perſonen beſucht. Der Verkehrsverein hatte am erſten
iertage zwei Muſikkapellen verpflichtet, die vormittags und nachmit=
S je ein Platzkonzert auf dem Marktplatz gaben. Die von der Okva
gelegten Sonderfahrten fanden eifrigen Zuſpruch, und vielfach wurde
Fe Gelegenheit gur Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten in der nähe=
und weiteren Umgebung benutzt. — Fußball. Zwei ſchöne Fuß=
Uſpiele brachte uns während der Pfingſtfeiertage der V. f. R. nach
bach. Am erſten Tage trat ſeine 1. Mannſchaft gegen die gleiche
annſchaft Abenheim (4=Klaſſe) an. Erbach konnte den Gegner mit
n hohen Reſultat 7 : 1 ſchlagen. Ein ſchönes Spiel lieferten ſich die
Elf des Vereins Weiſenau (Kreisliga und Pokalmeiſter) gegen die
Mannſchaft Erbachs am zweiten Tage. Gegen die Gäſtemannſchaft
inte die erſte Erbacher Elf ihr Können beweiſen. Die Gäſte mögen
I den Sieg wohl viel leichter vorgeſtellt haben. Schon war man
ver=
ct, an ein Unentſchieden zu glauben, als im letzten Moment das
eut=
eidende Tor für Weiſenau fiel und ſo den Gäſten den Sieg 4:3
zerte. Das Spiel hat ohne Zweifel ſeinen Zweck, als Propagandaſpiel
m Fußballſport neue Freunde zu bringen, erreicht, da die faire Kamp=
Zweiſe auf beiden Seiten bei dem Publikum einem guten Eindruck
hin=
rließ. Kurzum, ein Spiel, wie es immer ſein ſollte, wie wir es aber
er nur ſelten ſehen.
Bn. Hirſchhorn, 29. Mai. Hohes Alter. In erſtaunlicher
rperlicher Friſche und Rüſtigkeit feierte der weit über die Grenzen
ines Heimatortes bekannte und beliebte Stein=Großinduſtrielle Herr
ngenieur H. A. Gütſchow im benachbarten Eberbach a. N. ſeinen
Geburtstag. Durch vorbildliche Schaffensfreudigkeit, verbunden
it eiſerner Willenskraft, konnte der Jubilar ſein Unternehmer zu
her Blüte entfalten. Daneben war er auch der Stadt Eberbach durch
iches Wiſſen und Können ein eifriger Förderer und Berater.
— Hirſchhorn, 29. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
. Mai 0,86 Meter, am 29. Mai 0,79 Meter.
— Gernsheim, 29. Mai. Wafſerſtand des Rheins am
Mai 0,62 Meter, am 29. Mai 0,62 Meter.
Portragsfolge des „Hausfrauenfunks”
für den Monat Juni.
(Stunde der Hausfrau und Mutter.)
Montag nachmittags von 3 Uhr bis 3 Uhr 30 Min.
4. Juni: Roggenbrot, die Grundlage unſerer Ernährung (Fr.
Wag=
ner=Wiesbaden);
11. Juni: Welchen Gewinn brachte die D.L.G.=Ausſtellung unſeren
Landfrauen? (Frau Eliſabet Boehm=Halle a. S.);
18. Juni: Was lernt die Hausfrau aus der Ausſtellung „Die
Ernäh=
rung?” (Frau Lüdéritz=Ramelow, Berlin);
25. Juni: Geſunderhaltung der Geflügelbeſtände (Dr. Beller,
Ber=
lin=Steglitz).
MAIZENA-
Bommerfpetſen.
Mit Stachelbeeren, Rhabarber,
Kirſchen, Himbeeren,
Johannis=
beeren und MAlZENA ſtellt man
die bekömmlichen Fruchtſuppen
und Fruchtflammeris her.
Kochbüchlein gratis durch die
Deutsche Maizena Geselischaft m. b. H.
HAMBURG 15.
I. St.3914
j. Von der Bergſtraße, 29. Mai. Der M. G.V. „Lyra” aus Bad
Kreuznach ſtattete über die Pfingſttage mit über 120 Sängern dem
M.G.V. „Liedertfel” Weinheim 1893, einen Freundſchaftsbeſuch in
Weinheim ab. Nach einem gemeinſamen Spcziergang über die Burgen
in das Birkenauer Tal zur Fuchs’ſchen Mühle fand abends im
Ein=
trachtsſaale ein Verbrüderungsbankett ſtatt, wobei Präſident Schmitt
aus Bad Kreuznach die Grüße des Rheiniſchen Sängerbundes
über=
mittelte. Abends fand zu Ehren der Gäſte eine Beleuchtung beider
Burgenſtatt.
Ar. Bensheim. 27. Mai. Eine Scharlach=Epidemie im
Bensheimer Konvikt. Eine Mehrzahl von
Scharlacherkrankun=
gen, wie ſie im Bensheimer Kowikt feſtgeſtellt wurden, gab dem
Kreis=
geſundheitsamt Bensheim Anlaß, die geſamte im hieſigen biſchöflichen
Konwikt in Penſion befindliche Schülerſchaft mit ſofortiger Wirkung von
der Teilnahme am Unterricht unſeres Gymnaſiums zu ſuspendieren, eine
Maßnahme, wie ſie durch die Gefahr einer Krankheitsübertragung
be=
dingt iſt. Auf Grund der ſanitätspolizeilichen Maßnahmen iſt den
Konviktpenſionären verboßen, das Konviktsgelände zu verlaſſen, auf die
Dauer für die jugendlichen Zöglinge ein höchſt ungemütlicher Zuſtand.
Wechſel auf dem Chefarztpoſten der Lungenheilſtätte „
Ele=
onorenheim” bei Winterkaſten. Nach über 22jähriger, ſegensreicher
Tätig=
keit iſt der Chefarzt an der Lungenheilſtätte „Eleonorenheim”
Winter=
kaſten, Herr Dr. med. Friedrich Sell, von ſeinem Poſten zurückgetreten,
um eine Stelle als Fürſorgearzt bei der Landesverſicherungsanſtalt zu
Darmſtadt zu übernehmen. Zu ſeinem Nachfolger wurde Dr. med.
Curſchmann aus Heidhaus bei Hannover berufen. Derſelbe war bereits
an einer dortigen Lungenheilſtätte tätig. — Unſer älteſter
Mit=
bürger, Herr Joſeph Auguſt Hainz, aus einer altangeſehenen
Bens=
heimer Familie, Sohn vom früheren Bürgermeiſter Hainz von Bensheim,
beging am Samstag, den B. Mai, ſeinen 92. Geburtstag in Rüſtigkeit
und geiſtiger Friſche.
Bm. Hofheim (Ried) 29. Mai. Moderne
Unkrautbe=
kämpfung bei der Reichsbahn. Den in der Nähe des
Bahn=
hofs wohnenden Einwohnern, ſowie den Bahnhofsbedienſteten und den
auf der Strecke arbeitenden Bahnunterhaltungsarbeitern bot ſich die
Gelegenheit, den neuen Sprengwagenzug der deutſchen
Reichsbahngeſell=
ſchaft, Heimat=Bahnhof Darmſtadt, bei der deuzeitlichen
Unkrautbe=
kämpfung zu beobachten. Der Zug beſteht aus mehreven
Lokomotiv=
tendern, welche die unkrauttötende Flüſſigkeit enthälten, und mit
Gieß=
vorrichtung verſehen ſind, ſo daß ein Gleis nebſt beiden Böſchungen bei
einmaliger Fahrt genügend beſprengt werden kann. Der Zug befuhr
die Strecke Landdamm—Biblis in beiden Richtungen, ſowie den hieſigen
Bahnhof.
r. Königſtähten, B. Mai. Straßenbauprojekt
König=
ſtädten-Rüſſelsheim. Der Gemeinderat ſtimmte in
ſeiner letzten Sitzung dem Straßenbauprojekt Königſtädten—Rüſſelsheim
nach dem Wunſche des Miniſteriums zu, der lautet: Die Gemeinden
legen den Staatszuſchuß, ſoweit er auf ihre Gemarkung entfällt,
zins=
los bis auf weiteres vor, eine Friſt zur Rückzahlung durch den Staat
wird nicht geſtellt. Sollte es dem Staat ſpäter aus irgend einem Grunde
nicht möglich ſein, die Summe ganz oder in Raten zurückzuzahlen, ſo
übernehmen die Gemeinden den vorlagsweiſe bezahlten Staatszuſchuß.
— Offenbach, 28. Mai. Erſter Heſſiſcher
Landeskrie=
gertag in Offenbach. Am 14. und 15. Juli wird in Offenbach
der Erſte Heſſiſche Landeskriegertag ſtattfinden. Die Vorbereitungen
dazu ſind in vollem Gange. Am Samstag, den 14. Juli, wird im
Stadtgarten eine Begrüßungsfeier ſtattfinden, bei der die neuen Fahnen
der „Haſſia” und der Dragoner Nr. 24, Ortsaruppen Offenbach, geweiht
werden. Am Sonntag, den 15. Juli, iſt Totengedenkfeier am 168er
Denkmal im Waldpark, Appell (regimenterweiſe) auf dem
Wilhelms=
platz, Feſtzug und kameradſchaftliches Beſammenſein im Stadtgarten.
Zu dieſer großen kameradſchaſtlichen Wiederſehensfeier werden heſſiſche,
preußiſche und bayeriſche Vereine nach Offenbach kommen. Hoffentlich
bringen viele auswvärtige Vereine Fahnen und Muſik mit.
WSN. Offenbach a. M., 29. Mai. Ein Ebert=Gedenkſtein
in Offenbach a. M. Am Pfingſtmontag wurde hier in
Anweſen=
heit des heſſiſchen Staatspräſidenten Adelung, des Oberbürgermeiſters,
anderer Behördenvertreter und zahlreicher heſſiſcher Parlamentarier
ein Gedenkſtein für den erſten deutſchen Reichspräſidenten Friedrich
Ebert geweiht und der Oeffentlichkeit übergeben. Die Weiherede hielt
Polizeioberſt Schützinger=Berlin, der den Menſchen, Staatsmann und
Politiker Ebert feierte und der Toten des Weltkrieges gedachte.
Wäh=
rend die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte, fiel die Hülle.
Dann nahm Staatspräſident Adelung das Wort und ſagte kurz: Möge
das Denkmal ein Sinnbild der Treue des deutſchen Volkes zu ſeinem
neuen Staat ſein. Oberbürgermeiſter Granzin übernahm hierauf das
Denkmal in den Schutz der Stadt und legte einen Kranz in den
Reichs=
farben nieder. Muſik und Geſangsvorträge umrahmten die Feier. Den
Abſchluß bildete ein Umzug des Reichsbanners durch die Straßen der
Stadt.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 29. Mai. Autbunglück. Ein folgenſchwerer
Zu=
ſammenſtoß ereignete ſich am Samstag abend auf der Straße Worms—
Bensheim, kurz hinter der Fußgängerbrücke, an einer unüberſichtlichen
Stelle der (neu mit Kleinpflaſter verſehenen) Straße. Dort macht die
Straße eine ſcharfe Kurpe, bei der die Ausſicht durch ein an der Ecke
ſtehendes Wirtshaus verdeckt iſt, kurz dahinter kreuzt die Straße die
Bahnlinie Worms-Lampertheim. Ein Wormſer Perſonenauto (dem
Stadtverordneten Bläſer gehörig) fuhr abends gegen ½8 Uhr in der
Richtung nach Bensheim. Gelenkt wurde der Wagen, in dem außer
Bläſer noch Dr. Wolf=Worms ſaß, von dem Fabrikanten Becker=Worms,
und ſeine Geſchwindigkeit wird von Augenzeugen mit 55—75 Km.
an=
gegeben. An der Ecke der erwähnten Wirtſchaft Kohl (die während des
Ruhrkampfes als Wormſer Telephonzentrale im umbeſetztem Gebiete
be=
rühmt war) kam, ebenfalls mit großer Geſchwindigkeit, ein Motorrad
entgegen, das direkt auf das Auto aufprallte und zwiſchen Kühler und
Vorderrad ſtechen blieb. Der auf dem Soziusſitz fahrende, etwa 20
jäh=
rige Puff aus Köln wurde auf die Straße geſchleudert und blieb mit
zerbrochenem Schädel ſofort tot liegen. Der Lenker des Motorrades
namens Enzensberger aus Köln war an Kopf und Gliedern ſchwer
ver=
letzt und wurde, mit dem ſofort herbeigerufenen Krankenauto ins
Wormſer Krankenhaus verbracht, wo er nun ebenfalls ſeinen
Ver=
letzungen erlegen iſt. Die Inſaſſen des Perſonenwagens kamen mit
leich=
teren Verletzungen davon, der Wagen, ein vor vier Wochen neu
gekauf=
ter Adlerwagen, wurde am Vorderteil ſchwer beſchädigt. Das
Amts=
gericht und die Polizei Lampertheim trafen kurz nach dem Unglück an
der Unfallſtelle ein, ebenſo die Wormſer Kriminalpolizei, um die
erfor=
derlichen Feſtſtellungen zu machen. Die drei Inſaſſen des Autos waren
bereits zur Vernehmung auf dem Lampertheimer Amtsgericht
vorge=
laden. Die Unfallſtelle iſt als „Krimhildes Roſengarten”, aus dem
Nibelungenlied bekannt. Man hat allgemeines Mitleid mit den beiden
jungen Kölnern, die ſich auf ihrer Pfingſtfahrt befanden.
f Nieder=Olm, 29. Mai. Unfug. In der Nacht von Samstag
auf Sonntag wurde eine Engelſtatue, die ſich auf dem Friedhof an dem
Grabe eines Kindes befand, auf den Schornſtein einer früheren
Bren=
nerei aufgeſetzt. Wer dieſe rohe Tat verübt hat, iſt noch nicht
feſt=
geſtellt.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 29. Mci. Hofrat He=mann Steingoetter
geſtorben. Wie aus Wendlingen in Württemberg gemeldet wird,
iſt dort der frühere Intendant des Gießener Stadtheaters. Hofrat
Her=
mann Steingoetter, nach längerem Leiden geſtorben. Er hatte erſt
anfangs dieſes Jahres ſein 25jähriges Direktionsjubiläum gefeiert und
ſich dann nach Uebernahme der Theaterleitung durch den neugewählten
Intendanten Dr. Praſch in den wohlverdienten Ruheſtand in ſeiner
württembergiſchen Heimat zurückgezogen. Hofrat Steingoetter hat ſich
in dem Vierteljahrhundert ſeiner Gießener Tätigkeit um den Ausbau
des Stadttheaters große Verdienſte erworben. — Umfangreiche
Kreditſchwindeleien. Das erweiterte Bezirksſchöffengericht in
Gießen verhandelte wegen Betrugs und Beihilfe zum Betrug gegen den
Kaufmann Willi Noll von Gießen und vier Genoſſen. De=
Haupt=
angeklagte hatte ſich 1926 mit mehreren Komplizen zu einem
gemein=
ſamen Geſchäftsbetrieb zuſammengetan, der auf einen umfangreichen
Kreditſchwindel zum Schaden der Lieferfirmen hinauslief. Etwa 50
Lieferanten wurden dabei erheblich geſchädigt. Die Verhandlung ergab
die Hauptſchuld des vorbeſtraften Angeklagten Noll. Er wurde wegen
fortgeſetzten Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, auch
wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt.
Von den übrigen Angeklagten erhielt einer acht Monate, ein zweiter
ein Jahr Gefängnis, die andern Angeklagten wurden, da die Beweiſe
nicht ausreichten, freigeſprochen. Der Angeklagte Noll machte nach
der Urteilsverkündung einen Fluchtverſuch, wurde aber ſofort wieder
feſtgenommen.
Lauterbach, 29. Mai. Auf der Straße nach Angersbach, an der
Stadtgrenze, ſtieß der 18jährige Mechaniker Habicht, der ein Mädchen
auf dem Sozius hatte, mit einem aus Richtung Angersbach kommenden
Motorrad, das von einem Chauffeur des Freiherrn Riedeſel geſteuert
wurde, und auch ein Mädchen auf dem Sozius mitführte, zuſammen.
Der Mechaniker Habicht wurde von der Maſchine geſchleudert, brach das
Genick und war ſofort tot. Der Chauffeur und die beiden Mädchen
er=
litten leichtere Verletzungen und wurden in das hieſige Krankenhaus
ge=
bracht. Die Unterſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet.
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Sbſ. Otto, Tapeziermeiſter u.
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z. Zt. Städt. Krankenhaus.
*
Mittwoch, den 30 Mai 1928
14285)
Re
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Darm=
ſtadt und könn. Güter
all. Art mitgen. werd.
J. Hofmann, Beſſungerſtr.
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9/24 Stöwer,
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Mk. 2000.—. (8964a
Donges EWiest.
oſtatt Narten.
Pfungſtadt
b. Darmſtadt.
Senny Hers
Badwig Damuet
Oerlobte.
Gedern,
(Mai 1928. Ei4zz2 Oberbeſſen.
Todes=Anzeige.
Statt beſonderen Anzeigen teilen wir
hierdurch Freunden und Bekannten mit,
daß unſere liebe Mutter heute Nacht ſanft
entſchlafen iſt.
L. Korfmann, Reg.Rat
Th. Korfmann, Ingenieur
M. Korfmann.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928.
Beerdigung findet Donnerstag mittag 4 Uhr
ſiatt. Alter Friedhof.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 29. Mai, vormittags 4 Uhr, entſchlief
nach kurzem Krankenlager mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Bruder und Schwager, der
Bäckermeiſter
Georg Ritſcher
im 66. Lebensjahre.
Oberramſtadt,
den 29. Mai 1928.
Habitzheim,
Magdalene Ritſcher, geb. Funk,
und Kinder
Georg A. Ritſcher und Frau
Marie, geb. Rodenhäuſer
Adam Ritſcher
Phil. Ritſcher und Frau
Anna, geb. Fiſcher
Wilh. Geiß und Frau
Anna, geb. Riiſcher
Adolf Ritſcher
Gretel Ritſcher.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
31. Mai, nachmittags 3 Uhr, vom Wohnhauſe
aus ſiatt.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme an dem Hinſcheiden von
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Louiſa Weichel, geb. Kopp.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928.
(815‟
Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgang meines
inniggeliebten Mannes, unſeres lieben Bruders
und Onkels, des
Oberſtleutnant a. O. und poſidirektors
Karl Klipſtein
in ſo reichem Maße Beweiſe wohltuender
Teilnahme gegeben haben, ſagen wir hiermit
herzlichen Dank.
Die Hinterbliebenen.
Statt Karten.
Heute verſchied ſanft nach langem, ſchweren, mit
großer Geduld getragenem Leiden, meine liebe Mutter,
Schweſter, Schwägerin, Couſine und Nichte
Frau
Anna Scharmann
geb. Fries
im 35. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Dr. Carl Scharmann.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928.
Wilhelmſtraße 20.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 31. Mai 1928, vormittags
11 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs an dei Nieder=
Ramſtädter=
ſiraße aus ſiatt.
(*14406
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Teilnahme an
dem uns durch den Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Anna Schachner
geb. Jordan
getroffenen Leide, ſowie den
Schweſtern im
Eliſabethen=
ſtift für die liebevolle Pflege
und für die vielen Kranzſpenden
ſagen wir hiermit Allen unſeren
innigſien Dank.
Die trauernd. Hinterbliebenen:
David Schachner
Emmt Lutz, geb. Kunz
Georg Lutz.
Darmſiadt, den 29. Mai 1928.
(*14318
Nummer 1=
Wenn Sie an
Rheumatf=
Jschlas,Hiexer
deuglelen !e
dann überlegen
nicht auch Sie
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Fahrrad=2
und Luftſchl
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aufen Sie 5u
B. Oril
Karlſtra
Am 27. Mai ſtarb im Philippshoſpital
hochbetagt
Seit Anuldig Saugien.
Er war ein treuer Mann, und alle, die
ihn kannten, hatten ihn gern.
Ehre ſeinem Andenken!
Im Namen der Familie:
Geheimrat Welcker.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
30. Mai, nachm. 2½½, Uhr, auf dem Darmſtädter
Friedhof an der Nieder=Namſtädterſtraße ſtatt.
Statt Karten.
Für die uns beim Heimgang
unſeres lieben Sohnes ſo
zahl=
reich erwieſene Teilnahme,
ſo=
wie Kranzſpenden ſagen wir
unſeren herzlichſien Dank.
Be=
ſonders herzlich danken wir
Herrn Pfarrer Berger, für die
troſireiche Grabrede, ſowie Herrn
Dr. Bönning und den beiden
Schweſtern d. Martinsgemeinde
Weſt für ihre liebevolle Pflege.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Gg. Polz.
Darmſiadt, den 29. Mai 1928.
(ISd8
Unterricht im Zuſchnei
Maßnehmen eigener Garderob
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Dankſagung.
Füc die zahlreichen Beweiſe der Liebe und
Teilnahme anläßlich des Hinſcheidens unſeres
lieben Heimgegangenen
Herrn
Georg Göttmann II.
ſprechen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten, insbeſondere dem Herrn Pfarrer
Paul für die troſtreichen Worte am Grabe,
dem Herrn Bürgermeiſter Dr. Ueker und der
Gemeindevertretung, der freiwilligen Feuerwehr
in Eberſiadt, dem Geſangverein „
Männer=
quartett Harmonie”, ſowie der örtlichen und der
Kreisſchuhmacher=Zwangsinnung, dem
Deutſch=
orden und Allen, die unſerem lieben (
Ent=
ſchlafenen die letzte (hre erwieſen haben, unſeren
innigſien Dank aus. Für alle übrigen
Beileids=
bezeugungen, wie Kranz= und Blumenſpenden
ſagen wir noch beſonderen Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Eberſiadt, den 29. Mai 1928. (14364
Kleine Anzeigen An und Verkäufe uſw.)
ſinden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſie Verbreitung
Dankſagung.
Allen denen, die uns bei
unſerem ſchweren Verluſie durch
ihreherzliche Teilnahme ſoreichen
Troſt ſpendeten, ſagen wir
hier=
mit unſeren innigſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Familie Albert Schaltze.
Arbeilgen, den 29. Mai 1928.
Darmſtädterſtr. 120.
(14290
Statt Karten.
Für die wohltuende Teilnahme
beim Ableben unſere3Bruders.
Schwa=
gers und Onkels, des
Herrn Rechnungsrats
Wilhelm Jockel
ſagen wir innigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928 (*14302
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P 16 Geſchſt. (14
Nummer 149
Mittwoch den 30. Mai 4928
Geite 9
Pfingitfeier des deutſchen Volkes.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
„Pfingſtfeier des deutſchen Volkes” nannte in der
unver=
eßlichen Morgenſtunde in der Ratsſchiefergrube bei Goslar der
Zeiftliche die Pfingſttagung des V. D. A. Als Stätte der
dies=
ährigen Pfingſtfeier hat der Verein für das Deutſchtum im
kusland das ſchöne Gmunden im ſeenreichen
Salzkammer=
ut gewählt. Wahrlich, eine Pfingſtfeier des deutſchen Volkes
gat hier die Herzen erhoben, hier war nicht nur das Deutſchland
es Verſailler Vertrages erſchienen, das deutſche Volkstum aus
Uler Welt hatte ſeine Vertreter entſandt. Da erklangen in dem
Nenſchengewimmel, das die beflaggten Straßen und die Alleen
es Sceufers erfüllte, die Mundarten der Waſſerkante und der
ayriſchen Berge, Siebenbürger und Balten reichten ſich die
sand, ein Hundertmillionenvolk zeigte in zwanzigtauſend
Kin=
ern ſeine Mannigfaltigkeit, die Eigenart ſeiner vielen Stämme
ud doch die verbindende Kraft eines ſtolzen Volksbewußtſeins,
us laute Bekenntnis zur Einheit. Das Herzerfreuende an
ieſen Tagungen des V.D.A. iſt der Zuſtrom deutſcher Jugend.
luch wir Heſſen haben 800 Buben und Mädchen zu dieſer
Ifingfttagung geführt. Am Freitag nachmittag trafen ſich die
zlücklichen am Darmſtädter Hauptbahnhof, um ſich dem
bewähr=
en Transportführer Profeſſor Hüthwohl anzuvertrauen.
Bar das eine Freude und eine Bewegung, als ſich die
Heſſen=
ligend in Darmſtadt zufammenfand. Merkwürdig, wie ſelten
ie Kinder eines ſo kleinen Staates ſich ſehen. Hier waren die
Jungens und Mädels aus dem Vogelsberg und der Wetterau
itſammen mit den Kindern Rheinheſſens und des Odenwaldes,
lle geſtrafft, friſch, munter, ferienfroh. Die Zagen, Aengſtlichen
ind Zimperlichen kommen ja nicht zu ſolchen Fahrten, bei denen
oldatiſche Einfachheit ungeſchriebene Satzung iſt. So fuhren
vir mit erwartungsfroher Jugend, mit Abſchiedsgrüßen der
vinkenden Eltern bedacht, gen Aſchaffenburg, folgten dem
ge=
pundenen Band des Mains, der ſinkende Abend lag über
Würz=
urg, dann begleitete uns mitleidsloſer Regen nach Nürnberg,
tach Regensburg, nach Paſſau. Hier gab es eine rauhe
Stö=
ling. Der tiefe Schlaf der Jugend, die auf Holzbänken ſchlief
die in Paradebetten, wurde meuchlings unterbrochen, und den
S hlaftrunkenen wurde der tiefe Sinn einer Staatsgrenze klar
ſeiacht. Wir mußten aus den Salons der neuen Wagen vierter
Züte der Deutſchen Reichsbahn in die Käfige der Bundesbahn.
ie Verladung war nicht ganz einfach, manches Wort nicht ganz
uindesfreundlich. Doch die öſterreichiſchen Beamten ließen mit
ekannter Höflichkeit die Mängel der Wagen und die
unvermeid=
i he Zugverſpätung bald vergeſſen. Der aufdringliche Regen
jatte an der Grenze nicht Halt gemacht, und dieſer aufdringliche
Segleiter wurde noch frecher, als wir in Gmunden einfuhren.
Hier erwartete unſer Quartiermeiſter, Profeſſor
Breiden=
ach, den Heſſenzug, und der Marſch in die Quartiere vollzog
ich ſchnell. Die Jungens kamen in Schönbauers Fabrik unter,
die Mädchen im Hotel „Zur Poſt” alle auf Stroh. Bei dem
roſtloſen Regen nahmen aber liebenswürdige Bewohner der
Feftſtad: die meiſten Mädchen in ihrer Wohnung auf, die
Ermü=
dcten mit wärmendem Ofen und Bett überraſchend.
Am Freitag hatten bereits die Frauen ihre Tagung
abge=
alten. An ihr hatten aus Darmſtadt Frau Dr. Köpke und
einige ihrer Vorſtandsdamen teilgenommen. Die Mitarbeit der
Frau hat gerade in dem V. D.A. ein weites Betätigungsfeld. Allen
bekannt ſind ja die großen Erfolge der zielbewußt geleiteten
Darmſtädter Frauenortsgruppe. Frauenkraft und Frauenwille
feierten Triumphe in dieſer Gmundener Tagung, die vom
Mor=
gen bis zum Abend dauerte, den Vormittag der Belehrung und
Aufklärung, den Nachmittag der praktiſchen Arbeit widmete.
Frau Krupinſki=Wien berichtete über die Tſchechengefahr,
Frau Wolf=Cirian=Wien über die deutſche Not im
Burgen=
lande, Frau Stückler=Trauhofen über die Freiheitskämpfe
der Kärntner, Frau Vopelius=Sulzbach über die Leiden der
deutſchen Bergleute. Frau Binder=Siebenbürgen ſproch über
die Berufsausbildung ſiebenbürgiſcher Mädchen, Frau Rabl=
Leipzig über die Studentenfürſorge, Frau Pleines=Frankfurt
über deutſche Bauernhochſchulen, Frau Meyer=Karlsruhe für
Studienfahrten auslanddeutſcher Jugend, Frau Straub=
Frankfurt über das Waiſenhaus in Croſſen, und eine ebenſo
lebhafte und ſachliche Ausſprache gab eine Fülle von Auregung.
Sanstag und Sonntag waren vollgepfropft von Sitzungen und
Beratungen der verſchiedenen Verbände: des deutſchen
Schulver=
eins Südmark, der Akodemiſchen Ortsgruppen, der
Jugendgrup=
pen, der Schulgruppen, der Preſſe. Ich konnte ſie nicht alle
be=
ſuchen, und es hat keinen Sinn, Namen und Themen vom
Pro=
gramm abzuſchreiben. Am wichtigſten ſcheint mir ein Bericht
über die Vertreterverſammlung der Landesverbände und über
die Hauptverſammlung des V. D.A. Die
Vertreterver=
ſammlung beſchäftigte ſich mit der Vorbereitung der Wahl
des Vorſitzenden. Staatsſekretär Dr. Hintze, ſeither
erfolg=
reicher Führer des Vereins, hat ſein Amnt niedergelegt.
Vorge=
ſchlagen als Nachfolger wurden Geſandter a. D. von dem
Buſche und Reichsminiſter a. D. Dr. Külz. Die Meinungen
waren geteilt. Eine Abſtimmung brachte Dr. Külz die
Mehr=
heit, für den neben anderen Prof. Dr. Köſer unter ſcharfer
Faſſung der heſſiſchen Wünſche eingetreten war. Die
Haupt=
verſammlung, geleitet von dem ehrwürdigen Vorſitzenden
des Schulvereins Südmark Dr. Gros=Wien, begrüßt von dem
öſterreichiſchen Landeshauptmann und der Wiener Regierung,
hob an mit einem inhaltreichen, formvollendeten Vortrag von
Profeſſor Gierach=Reichenberg über „Volkstum und
Schutz=
arbeit‟. Der Redner gab gewiſſermaßen das Leitmotiv für die
Arbeit des Vereins, indem er zeigte, wie die Not die deutſchen
Stämme zuſammenſchweißt und das nationale Bewußtſein
ge=
ſchaffen und die Schutzarbeit unſerer Tage geboren haben. Dem
Schwung wiſſenſchaftlicher Beweisführung folgte die Sachlichkeit
des Jahresberichts, den Admiral Seebohm erſtattete. Wir
greifen die Haupttatſachen heraus. Beſonders erfreulich iſt der
Zuwachs an Schulgruppen. Die finanzielle Lage des Vereins
iſt geſund. Das V.D.A.=Haus in Berlin bringt guten
Miet=
ertrag. Die Mitgliederzahl iſt über 2 Millionen gewachſen.
Werbewochen haben großen Erfolg gehabt und der
Betreuungs=
arbeit ſtattliche Summen zugeführt. Die Wacht im Süden hält
der ſtarke Landesverband Oeſterreich, er iſt der eifrigſte Förderer
des Anſchlußgedankens. Den größten Landesverband hat Bayern:
er hat allein 112000 Mk. für die Volkstumsarbeit aufgebracht;
dann ſolgt Schleswig=Holſtein, an dritter Stelle ſteht
Branden=
burg. Rühmend wird hervorgehoben, daß der Landesverband
Heſſen unter Leitung von Staatsrat Block und Mitarbeit von
Dr. Diemer einen großen Aufſchwung genommen habe und
im beſten Einvernehmen mit der Regierung arbeite. Der Ver=
ein verbreitet ſeine Gedanken durch den „Rundbrief”, „Die
deutſche Welt‟ „Die deutſche Arbeit”, durch die
Jugendzeit=
ſchrift „Jungroland”, durch tägliche Preſſemeldungen und
Radioübertragungen. Alle Univerſitäten und Techniſchen
Hoch=
ſchulen bis auf drei haben Akademiſche Ortsgruppen. Ueber 100
Turn= und Sportverbände ſind für den V. D.A. gewonnen. Große
Mittel hat der Verein neben ſeiner Betreuungsarbeit
aufgewen=
det für Lehrerausbildung, Berufsberatung, Ferienfahrten,
Aus=
wandererberatung, Vortragsweſen, Lichtbilder, Stipendien,
Schulungskurſe und Buchverſand. Biſchof Teutſch aus
Her=
mannſtadt begrüßt die Verſammlung im Nanen des Guſtad=
Adolf=Vereins, Superintendent Schaffnit aus Minneapolis
überbringt Grüße aus Amerika, Domherr Huber aus
Oeden=
burg ſetzt auseinander, daß ſich ſtaatstreu und volkstreu ſehr gut
vereinen laſſe, daß das Gegenfeuer der bedrängten Minderheit
nie der Haß ſein dürfe. Direktor Troit berichtet über die
Fortſchritte der Deutſchtumsarbeit in Amerika, Frau
Reichstags=
abgeordnete Dr. Matz macht Vorſchläge, wie man die
ſchulent=
laſſene Jugend für den V.D.A. gewinnen könne. Um die Ehre,
die nächſte Jahresverſammlung beherbergen zu dürfen, ſtreiten
ſich, mit lockenden Verſprechen ihrer Stadtverwaltungen gerüſtet,
die Vertreter von Kiel und Stralſund. Die Entſcheidung
wird dem Hauptvorſtand überlaſſen. Der Hauptausſchuß wird
ergänzt. Zugewählt werden aus Heſſen Frau Goldſchmidt,
Prof. Dr. Breidenbach, Prof. Dr. König, Dr. Weigand.
Ehe man zur Wahl des Vorſitzenden ſchreitet, gibt Reichsminiſter
Dr. Külz eine Erklärung ab. In die Frage der Vorſtandswahl ſei
von außen her eine „politiſche Tönung” gekommen. Er bedauere
es, wenn weite Kreiſe noch kein Verſtändnis dafür hätten, daß
einem Mann, der in der politiſchen Arbeit lebe, über allem
poli=
tiſchen Gezänk und Streit turmhoch der deutſche Gedanke ſtehen
könne. Er wolle nicht, daß ein Vorſitzender durch
Mehrheits=
verhältniſſe unter politiſcher Atmoſphäre gewählt werde. Da
ſeine Perſon der äußere Anlaß einer politiſchen Tönung
ge=
weſen ſei, bitte er, bei der Wahl von ſeiner Perſon abzuſehen,
und ſeine Reſignation zum Anlaß zu nehmen, den zweiten Herrn
möglichſt einſtimmig zu wählen. Dr. Külz verbreitet ſich dann
noch über die wahren Aufgaben eines echten Volksvereins und
wird am Schluß mit minutenlangem Beifall überſchüttet.
Ge=
wählt wird als Vorſitzender durch Zuruf Geſandter von dem
Buſche.
Draußen praſſelt der Regen, erbarmungslos. Keiner kann
die Berge ſehen, die den Traunſee ſo maleriſch umrahmen.
Nach=
richten von Hochwaſſerſchäden durchſchwirren die Stadt. Wir
be=
ſuchen unſere Jugend. Ihre Stimmung hat nicht gelitten. Kein
Gmundner hofft mehr Gutes. Doch die Nacht iſt um.
Pfingſt=
ſonntag erſtrahlt in lachender Sonne. Der See lockt zu frohen
Fahrten. Marſchlieder erklingen in allen Gaſſen. Die
Schüler=
kapellen ziehen Hunderte zu ihren Standkonzerten. Auf dem
Marktplatz tanzen die Tiroler. Die Sonne hat alles froh gemacht.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienff: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble; Druck
und Verlag: C. C. Wittlch — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Jahresfeier der Deutſchen Burſchenſchaft
auf der Wartburg.
Die ſtändige Pfingſttagung der Deutſchen
Bur=
ſchenſchaft in Eiſenach begann in dieſem Jahre mit
einer Jahrfeier auf der Wartburg. Der
junge Burſchenſchafter Dr. Heuer=Leipzig
erör=
terte das Verhältnis des heutigen
Stu=
dentengeſchlechts zum Staat. Er ging
aus vom Wartburgfeſt 1817. Die erſte Zuſammen=
Eunft der geſamten deutſchen Hochſchuljugend, die ſich auf
der Wartburg auch mit ihrem Staatsideal beſchäftigte,
wurde von den Regierungen als Verſchwörung gegen
den Staat verdächtigt. Aber die Wartburgjugend
wollte nicht den Staat zerſtören, ſondern ausbauen.
Vor einer gleichen Aufgabe ſteht auch die Jugend
unſerer Zeit. Der Burſchenſchafter iſt bereit, ohne
die Frage der Staatsform zu ſtellen, unſerem Staat
zu dienen. Sie dient ihm, indem ſie ſich
be=
müht, die ſozialen Gegenſätze in unſerem Volk zu
mildern, die ſeeliſchen und geiſtigen Güter unſeres
Volkes ſchützt und ſich in wehrhafter Geſinnung vor
den deutſchen Volksboden ſtellt. Die Gemeinſchaft mit
der deutſchen Jugend, mit der ſie ſich verbunden
fühlt, betrachtet die Burſchenſchaft als ein Symbol
ihres Willens zur deutſchen Volks= und
Staatsein=
heit. Danach ſprach ein alter Burſchenſchafter, Prof.
Berger, der Vorſitzende der Deutſchen
Turner=
ſchaft. Er zeichnete F. L. Jahn als Wecker des
deutſchen Volkes zur Vollendung der Freiheit.
Wenn er dem Volke vur ſeine deutſche Turnkunſt
und ſein deutſches Volkstum geſchenkt hätte, ſo wäre
ſein Verdienſt groß. Aber er erzog Deutſchland durch
ſein Turnen zur Geſundheit und Kraft und erzog
es durch ſeine politiſche Arbeit zum völkiſchen
Selbſt=
behauptungswillen. Arbeitet die Burſchenſchaft im
Namen ihres Erziehers F. L. Jahn, ſo dient ſie ihrem
Volk und Staat.
Pfingſttagung des Privathandelsſchulverbands.
Der Verband Deutſcher
Prſvathan=
delsſchulen, angeſchloſſen an den Reichsberband
deutſcher Privatſchulen, hielt ſeine 26. ordentliche
Hauptverſammlung in Königswinter am Rhein ab.
Der Bürgermeiſter von Königswinter begrüßte die in
außerordentlich ſtattlicher Zahl erſchienenen Vertreter
von Priathandelsſchulen aus allen Teilen
Deutſch=
lands und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
Bera=
tungen reiche Früchte zum Beſten des kaufmänniſchen
Nachwuchſes und des privaten Erziehungsweſens
tragen möchten. Sehr zahlreiche Referate
vermittel=
ten einen guten Einblick in die Ziele und
Beſtre=
bungen des Verbandes und in die fortſchrittliche
Ar=
beitsleiſtung des privaten Handelsſchulweſens. Von
beſonderem Intereſſe war es, daß der Präſident des
Landesarbeitsamts Rheinland ſeinen Vertreter für
kaufmänniſches Beratungsweſen entſandt hatte, der in
einem eingehenden Referat die Beſtrebungen der
Be=
rufsberatungsämter darlegte und auf die
gemein=
ſamen Ziele der Berufsberatung und des
kaufmän=
miſchen Fachſchulweſens hinwies. Die weiteren
Ver=
handlungen waren der Einführung und Unterſtützung
wichtiger Neuerungen auf den verſchiedenſten
Ge=
bieten des kaufmänniſchen Unterrichtsweſens
gewid=
met und nahmen einen guten Verlauf. Immer
wie=
der kam es zum Ausdruck, daß es Deutſchland nur
durch die Heranziehung eines qualitativ
hochſtehen=
den kaufmänniſchen Nachwuchſes gelingen werde, ſeine
Weltgeltung wieder zu gewinnen, und daß die dem
Verband angeſchloſſenen Privathandelsſchulen zur
hervorragenden Mitarbeit an dieſem großen Ziel
be=
rufen ſeien.
Großer Wohnungsembruch.
Frankfurt a. M. In einem Hauſe der
Bocken=
heimer Landſtraße wurde ein Wohnungseinbruch
ausgeführt. Geſtohlen wurden: eine antike
Brillant=
broſche (ovale Form, in der Mitte großer Brillant
in Erbſengröße, ringsum mit Roſen beſetzt), ein
Brillantring (Marquiſenring), mit drei Brillanten
und um dieſe kleine Brillanten in Silberfaſſung, ein
Damenbrillantring mit einer Perle und einem
Bril=
lanten, ein ſilbernes Halskettchen mit rundem
An=
hänger und dieſer mit Brillanten beſetzt, eine goldene
GHerrenſavonettuhr, eine goldene Herrenuhr mit
Schlüſſelaufzug und Schlagwerk, eine goldene
Her=
renuhr mit Schlüſſelaufzug, zwei goldene Uhrketten,
eine Hundert=Dollar=Note, eine engliſche Pfundnote,
etwa hundert Mark in deutſchem Geld und noch
ver=
ſchiedene Schmuchſachen im Geſamtwerte von etwa
6000 Mark.
Vom Pfingftausflug in den Tod.
Berlin. Wie die „Voſſ. Ztg.” aus Leipzig
be=
richtet, geriet am Pfingſtmontag ein zweiſpänniger
Rollwagen, den eine Geſellſchaft von Ausflüglern
zur Heimkehr nach Leipzig benutzte, zwiſchen Quasnitz
und Gundorf in ein tiefes Waſſerloch, wobei ein
Mann und eine Frau ſowie die beiden Pferde
er=
tranken.
Deutſcher Lehrer für die engliſchen
Kampfflieger.
Gerhard Fieſeler,
ber berühmte deutſche Kunſtflieger, wurde von der
engliſchen Regierung zur Abhaltung eines Lehrkurſus
für engliſche Kampfflieger verpflichtet.
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Zur Pfingſttagung der deutſchen kolonialen Jugendverbände
Nummer 144
Die Veſte Koburg
war der Schauplatz der Pfingſttagung aller deutſchen kolonialen Jugendverbände. Der aus dem
16. Jahrhundert ſtammende ſpätgotiſche Bau liegt 160 Meter höher als die Stadt Koburg und
beherrſcht die ganze Gegend. In der Veſte hat Luther 1530 die Propheten und die Pſalmen
überſetzt.
Ein Waſſergleiter mit 60 Kilometer=Geſchwindigkeit.
Der Erfinder Davies in ſeinem neuen Waſſergleiter.
Das durch einen Flugzeugpropeller angetriebene Gleitboot des engliſchen Ingenieurs Davies kann
eine Stundengeſchwindigkeit von 60 Kilometern entwickeln. Auf unſerem Bild iſt deutlich zu ſehen,
daß der Propeller und das Ruder nach Art eines Flugzeugſteuers angebracht ſind.
Der angebliche deutſche Sabotagekat.
Wiesbaden. Vor einigen Wochen war der
Kraftwagen eines engliſchen Oberſten auf der Platter
Straße brennend aufgefunden worden. Man hatte
einen Sabotageakt von deutſcher Seite vermutet.
Nunmehr ſtellte ſich heraus, daß ein engliſcher
Sol=
dat den Wagen unbefugt aus der Garage geholt und
eine Vergnügungsfahrt unternommen hatte. Da der
Kühler kein Waſſer enthielt, war der Wagen in
Brand geraten. Der Soldat hat jetzt ein Geſtändnis
abgelegt.
Schweres Autvunglück.
Kaiſerslautern. In der Nähe von
Lohn=
feld wollte der Führer eines Perſonenautos aus
Pir=
maſens ein Poſtauto überholen. Dabei kam er mit
ſeinem Wagen dem linken Kotflügel des Poſtautos
zu nahe; ſein Wagen wurde zur Seite geſchleudert,
die Inſaſſen kamen unter das Poſtauto zu liegen.
Zwei Perſonen waren ſofort tot, drei wurden ſchwer
verletzt. Die Inſaſſen des Poſtautos blieben
unver=
letzt. Die polizeilichen Ermittlungen wurden ſofort
aufgenommen.
Folgenſchwerer Autounfall.
25 Verletzte.
Eſſen. Dienstag morgen gegen 7½ Uhr ſtürzte
bei Kettwig ein mit 27 Mädchen aus Steele beſetzter
Laſtkraftwagen beim Ausweichen vor einem anderen
Kraftwagen die Böſchung herunter und begrub die
Inſaſſen unter ſich. Verletzt wurden 20 Mädchen,
dar=
unter acht ſchwer. Die Verletzten fanden in
Kett=
wiger Krankenhäuſern Aufnahme. Die Mädchen
woll=
ten eine Rheintour unternehmen.
Doppelſelbſtmord.
Wilhelmshaven. Am Dienstag, burz nach
Mitternacht, wurden der Heizer Wich von der 8.
Kom=
pagnie der 2. Schiffsſtammdiviſion und die
Fabrik=
arbeiterin Betti Trapp, beide aus Worms, von dem
letzten Zuge in der Nähe des Rüſtringer, Bahnhofes
überfahren und getötet. Nach den bisherigen
Ermitt=
lungen liegt Selbſtmord vor.
Familientragödie.
Drei Tote.
Wilhelmshaven. Am zweiten
Pfingſtfeier=
tag wurden im Hauſe der Neuemder Molkerei die
Leichen des techniſchen Leiters der Molkerei, Linſe,
ſeiner Ehefrau und ſeines 6½ Jahre alten Kindes
aufgefunden. Die Gendarmerie hat feſtgeſtellt, daß
Gasvergiftung vorliegt, die von Linſe vorbereitet
wurde. Ueber das Motiv zur Tat iſt noch nichts
bekannt.
Zu der Gasvergiftung in der Neuemder Molkerei
iſt noch zu berichten, daß der techniſche Leiter Linſe
kriegsverletzt war. Er hatte im Felde einen
Kopf=
ſchuß erhalten. Man bringt die Tat damit in
Zu=
ſammenhang. Unregelmäßigkeiten im Dienſt liegen
jedenfalls nicht vor.
Eine folgenſchwere Rauferei.
Halle. In der Nacht zum Dienstag lam es in
einer Gaſtwirtſchaft, der „Rabeninſel”, einem ſtark
beſuchten Ausflugsort von Halle, zu einer Schlägerei.
Als die Schutzpolizei den Streit zu ſchlichten
ver=
fuchte, wandte ſich eine Rotte junger Burſchen gegen
die Beamten, die in derartige Bedrängnis gerieten,
daß ſie ſich mit der blanken Waffe wehren mußten
und ſchließlich von der Schußwaffe Gebrauch machten
Dabei wurden drei Perſonen ſchwer verletzt.
Cine=
der Angreifer erhielt einen Korfſchuß, dem er bald
darauf erlag.
Drei Perſonen ertrunken.
Stettin. Am erſten Feiertag nachmittag
ken=
terte auf der Oder, in der Nähe der Klärſtation, ein
mit drei Perſonen beſetzes, kleines Segelboot.
Wäh=
rend ein Arbeiter ertrank, konnten die beiden anderen
Inſaſſen, ein Arbeiter und ſein ſechsjähriges
Töch=
terchen gerettet werden. — Am Pfingſtmontag morgen
kenterte ein mit zwei Perſonen beſetztes Kanu auf
dem Dammſchen See, wobei beide Pexſonen, der
19 Jahre alte Schloſſer Müller und ſeine 18jährige
Begleiterin ertranken.
Hochwaſſer in Niederſchleſien.
Görlitz. Die Wolkenbrüche der letzten Tage
hatten in Niederſchleſien und in den angrenzenden
Gebieten von Sachſen und Böhmen Hochwaſſer zur
Folge. Katzbach und Neiße traten über ihre Ufer,
durchbrachen an berſchiedenen Stellen die Dämme und
unterſpülten Eiſenbahnlinien. Verſchiedene
Stau=
becken waren bis zur höchſten Grenze angefüllt. Erſt
die am Montag einſetzende ſtarke Wetterbeſſerung ließ
das Hochwaſſer merklich zurückgehen.
Ein Todesopfer des Hochwaſſers im Rieſen=
Gebirge.
Görlitz. Während das Pfingſthochwaſſer in
Niederſchleſien nach den bisherigen Berichten nur
großen Schaden an Feldern, Wieſen, Gärten und
Fabrikanlagen angerichtet hat, iſt ihm im deutſchen
Teil des Rieſengebirges leider auch ein Menſchenieben
zum Opfer gefallen. In Schmiedeberg ertrank ein
Mann, der ſich das Hochraſſer anſehen wollte.
Ge=
waltige Schäden richtete das Hochwaſſer auf der
böh=
miſchen Seite, namentlich im Rieſengrund, an, wo faſt
alle Brücken und Stege weggeriſſen und die
Vahn=
ſtrecken Eeſchädigt wurden, ſo daß der Verkeyr faſt
vollkommen unterbunden iſt.
Ein ungetreuer Bankdirektor.
Breslau. Der Bankdirektor Albert Oehlmann
wurde ſeines Amtes enthoben, da, wie durch einen
reinen Zufall feſtgeſtellt wurde, dieſer ſeit 1924
ins=
geſamt etwa 63 000 RM unterſchlagen hat. Das
Villengrundſtück des Direktors mit ſeinem wervvollen
Inventar wurde beſchlagnahmt.
Die Internationale Agrartagu
in Wien.
Zu der Internationalen Agrartagung hatte,
in Wien Vertreter von 45 Spitzenorganiſationer
Landwirtſchaft, u. a. aus den Staaten Ame
Belgien, Deutſchland, Frankreich, Holland.
ſlawien, Luxemburg, Oeſterreich, Polen, Rumä
der Schweiz, Tſchechoſlowakei und Ungarn zuſam
gefunden. Gelegentlich eines Empfanges führte
Vorſitzende der Präſidentenkonferenz der
land=
forſtwirtſchaftlichen Hauptkörperſchaften, Landesh.
mannſtellvertreter Reither, der die Gäſte na
des vorbereitenden Komitees der Internatior
Agrartagung begrüßte, aus, daß dieſe Wiener
gung dem großen Ziel dienen möge, bei den anſ
Wirtſchaftsſtänden um das Verſtändnis für ausſe
gebende Bedeutung der Landwirtſchaft im Leber
Völker zu werben und ſo die gemeinſame Arbeit
Wiederaufbau der geſamten Wiriſchaft Eurova
vertiefen und zu fördern. Präſident Marqui
Vogüé bezeichnete als beſondere Aufgabe der i
nationalen landwirtſchaftlichen Zuſammenarbeit
den Landwirtſchäften aller Länder gemeinſame E
art, die beſondere Seele der Landwirtſchaft in i.
Wefensinhalt zu erfaſſen und zuſammenzuhalten.
bilde neben all den praktiſchen Arbeitszielen und
folgen die ethiſche Grundlage der „Grünen J
nationale‟. Dieſe Solidarität der ethiſchen 9
zipien der Landwirtſchaft aller Staaten ſei beſor
auf der Weltwirtſchaftskonferenz in Genf zum
druck gekommen, wo es gelungen ſei, der
Land=
ſchaft den ihr gebührenden Platz neben den and
Wirtſchaftsſtänden zu ſichern. Die Vorausſetzung
licher Erfolge vor dem Forum der Weltwirtſchat
aber die Einigkeit der Landwirtſchaft, die wiede
die Grundlage für eine glückliche Zuſammena
aller Berufsſtände ſein ſolle.
Unter den Teilnehmern an der Vollv
ſammlung ſah man den öſterreichiſchen Bu
präſidenten Dr. Hainiſch, Bundeskanzler
Seipel, Vizekanzler Hartleb.
Bundesmi=
für Land= und Forſtwirtſchaft Thaler, R.
miniſter a. D. Dr. Hermes uſw. Der Vorſitz
Präſident Marquis de Vogüé, eröffnete die
ſammlung mit einer Darlegung der Grundſätze
Ziele der internationalen Organiſation der Land
ſchaft. Bundespräſident Dr. Hainiſch gab etwa
der Grundlage der bekannten Entſchließungen
Weltwirtſchaftskonferenz ein Bild von der intern
nalen Agrarnot. Angeſichts der Aehnlichkeit der
riſchen Probleme ſei nicht daran zu zweifeln,
die Beratungen des Kongreſſes einen vollen G
haben werden. Bundeskanzler Dr. Seipel ſprach
die Entwicklung der öſterreichiſchen Landwirt)
ſeit dem Umſturz. Es ſei ihr gelungen, trotz mar
Schickſalsſchläge die Schwierigkeiten zu überwir
Er kam vornehmlich zu ſprechen auf die Aufg
der agrariſchen Handelspolitik und gab der Hofft
Ausdruck, daß die Vertreter der Landwirtſche
aller Länder hier in Wien nicht nur zuſamme
kummen ſeien, um das allerdings notwendige S
bewußtſein zu ſtärken, um irgend eine Front g
andere zu bilden, die ſich früher und erfolgre
international organiſiert haben, ſondern um in
meinſamer Ausſprache den Ausgleich zwiſchen
verſchiedenen nationalen Intereſſen auf der Gr
tage der großen landwirtſchaftlichen Intere
gemeinſchaft zu finden. Nach einer Begrüßu
anſprache des Bundesminiſters für Land= und F
wirtſchaft Thaler gab Vizepräſident Prof. Dr. L
den Tätigkeitsbericht des Sekretarials
Internationalen Konferenz. Danach hat ſich die
tigkeit des Sekretariats namentlich auf die Ge
nung neuer Mitglieder, das Studium der Fre
mit denen ſich die Internationale Agrarkoufe
und die Internationale landwirtſchaftliche Kon
ſion befaßt hatten, auf die Vorbereitung der Sit
der erſten Sektion des Internationalen landt
ſchaftlichen Kongreſſes in Rom uſw. erſtreckt.
Juternationalen Agrarkonferenz gehören heute
Vereinigungen aus 19 Ländern an. Prof. Dr.
gab einen ausführlichen Berichr über die Arbe
für die Internationale Wirtſchaftskonferenz und
den Agrarkongreß in Rom. Aus den Satzun
änderungen hob er hervor, daß in Zukunf
Internationale landſwirtſchaftliche Kommiſſion
die Internationale Agrarkonferenz eine Geſa
organiſation mit dem Titel „Inter
tionale landwirtſchaftliche Komn
ſion (Internationaler Verband der landwirtſe
lichen Vereinigungen)” bilden werden. Der Ver
habe die Aufgabe, die Landwirtſchaft und deren
tereſſen in allen internationalen Fragen zu vert:
und die Landwirtſchaft auf techniſchem, wiſſenſ)
lichem und ſozialem Gebiet zu fördern. Der Sitz
Organiſation bleibt Paris.
140 Gebäude in einem polniſchen Dorfe nie
gebrannt.
Warſchau. Im Dörfchen Makow, 9
Konſki, brach eine große Feuersbrunſt aus,
140 Häuſer des Dörfchens zum Opfer fielen. Hi
verbrannten zwei Kinder im Alter von drei und
Jahren, während ein Dorfbewohner auf der 7
in einen Teich fiel und ertrank. Es liegt Br
ſtiftung vor.
Bluttat eines litauiſchen Offiziers.
Kowno. In dem Vergnügungslokal Vilnis
der Laisves Aleja wurde in der vergangenen 2
der bekannte Rechtsanwalt Hereika von einem 2
der Armee beim Kartenſpiel durch mehrere Rebo,
ſchüſſe ſchwer verwundet. Hereika war lange
Redakteur der „Lictuvis” und Vorſitzender des
bandes der Tautininkai. Es iſt jedoch ſehr unm
ſcheinlich, daß der Zwiſchenfall einen politiſchen
tergrund hat. Hereika wurde von fünf Kugeln
troffen. Sein Zuſtand iſt lebensgefährlich,
Täter wurde verhaftet.
140 Stunden lebendig begraben.
London. Nach Berichten aus Mather in 2
ſylvanien gab einer der ſeit 140 Stunden eingele
ſenen Bergarbeiter noch Lebenszeichen von ſich,
dem man ihn geborgen und bereits zu den Toiel
legt hatte. Die ſofortige ärztliche Unterſuchung
gab, daß mit ſeiner vollſtändigen Geneſung 9ek”
werden darf.
Lawinenunglück am Hafelekar.
Innsbruck. Am Pfingſtſamstag wurden.
Bau der Seilbahn auf das Hafelekar bei Inus”
ſechs Arbeiter von einer Lawine verſchütiei,
konnten ſämtlich gerettet werden. Drei von
haben Verletzungen erlitten.
Nummer 149
Mittwoch, den 30. Mai 1928
Seite 11
gent.
Fit Mtt Mi Bist
Handball.
Sportv. Darmſtadt 1898—V.f. B. Nachen.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat in weiterer Verwirklichung
iner Abſicht, durch Pribatpielabſchlüſſe, gegen wirklich gute Gegner
cht nur einen Vergleich der Spielſtärke der einzelnen Landesverbände
ermöglichen, ſondern auch das eigene ſpieleriſche Können zu heben,
— das kommende Wochenende den Weſtdeutſchen Meiſter V. f. B. Aachen
— zwei Spiele nach Darmſtadt verpflichtet. Die 98er ſelbſt werden in
rigen Wochem in Aachen zu den Rüchſpielen antreten.
Es liegt auf der Hand, daß durch derartige Spielabſchlüſſe ein viel
ſſerer Vergleichsmaßſtab des Könnens zweier Verbandsmeiſter
ge=
ſaffen wird, wie durch das Syſtem, nach welchem die Deutſche
Meiſter=
aft zum Austrag gelangt. Die Darmſtädter haben die Härten dieſes
gſtems in den letzten vier Jahren, in denen ſie Süddeutſchland in den
adſpielen vertreten, zu deutlich und nachdrücklich empfunden, um nicht
F den Gedanken zu kommen, durch allerdings inoffizielle Spiele das
gebnis dieſes primitivſten aller Syſteme zu korrigieren, zumal auch
z neuerdings in der D.S.B. gefaßten Beſchlüſſe das Uebel nicht an
Wurzel faſſen — das Pokalſyſtem bleibt ja auch danach beſtehen.
enm es auch den 98ern bis jetzt noch nicht gelungen iſt, den diesjährigen
eutſchen Meiſter, den Deutſchen Handballklub Berlin, nach Darmſtadt
veppflichten, ſo dürfte doch der Abſchluß mit Aachen das Darmſtädter
andballpublikum nahezu vollkommen entſchädigen, da man auch durch
Maßnahme, zwei Spiele zu veranſtalten, deutlich das Beſtreben zu
benmem gibt, dieſe Kämpfe zu einem großem ſportlichen Ereignis zu
rwerten.
Um das Können des Weſtdeutſchen Meiſters zu demonſtrieren, darf
ohl in erſter Linie auf deſſen verdienten und einwandfreien Sieg in
* Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſterſchaft gegen den Bezwinger
v. 98er in der Vorrunde, den Polizeiſporwverein Halle, hingewieſen
urden. Wenn auch die Aachener durch eine Entſcheidung der D.S.B.
DS. B. dem V. f. B. Aachen die Berechtigung zur Endſpielteilnahme mus. Eine derartige Lundgebung gehört aber, mag man eingeſtellt
n deswillen abgeſprochen, weil Aachen in ſeiner Mannſchaft einen
vieler nichtdeutſcher Staatsangehörigkeit, der jedoch ſchon zwei Jahre; ſein, wie man will, niemals auf einen Sportplatz, und ſchon gar nicht
inzende Eindruck getrübt, den der Weſtdeutſche Meiſter durch ſſeinem brüderung unter den Nationen ſein ſoll,
eg allenthalben hervorgerufen hat. uns Darmſtädter überraſchte
erdings dieſer weſtdeutſche Erfolg, nachdem wir in der
Pokalzwiſchen=
nde Süd gegen Weſt Augenzeuge des ſchnellen Anwachſens
weſtdeut=
er Spielſtärke waren, wenig. Aus den jüngſten Tagen darf noch
er=
ihnt werden, daß der V. f. B. Aachen gegen den Wiener Sportklub boten wurde. Abgeſehen von den tadelnswerten Szenen in den Reihen
einem grandioſen Kampf unentſchieden (6:6) ſpielte.
Wir bemerken, daß das Spiel am Samstag abend um 6½ Uhr, der riſch alle Schönheit nahm. Der Anfang ließ ſich gutz an für die
Fran=
rmpf am Sonntag um 16 Uhr beginnt. Wie üblich, ſind im
Zigarren=
us Becher (Grafenſtraße) und in der Sportbuchhandlung Skurnik
raſenſtraße) Vorverkaufsſtellen ab heute eingerichtet. Es wird aus= gingen. Als der gleiche Spieler bald darauf auf 2:0 erhöhte, ſchien
üblichen Vergünſtigungen haben. Um den Intereſſenten den Beſuch Mittelſtürmer Banchero durch eine blutende Kopfverletzung behindert.
ſuch beider Spiele zu ſtark ermäßigten Preiſen ausgegeben.
Das am 1. Feiertage ſtattgefundene Handballſpiel zwiſchen den beiden
rreinen fiek zur Ueberraſchung zugunſten der Darmſtädter aus. Die Stürmer erlitt der italieniſche Torwart eine Verletzung, und deu ſehr
Ɨſte waren nicht in der Lage, einen geſamten Angriff vorzutragen, mäßige Schiedsrichter Chriſtophe, der ſich nicht recht zu helfen wußte,
ir einzelne Vorſtöße wurden unternommen, die aber immer von den pfiff zur Halbzeit, wiewohl noch fünf Minuten zu ſpielen waren. Der
=ſſunger Verteidigern geklärt wurden.o Iu der erſten Halbzeitz waren deutſche Linienrichter Wezngärtner mußte ihn erſt darauf
aufmerk=
eſſunger Elf hat ihren Gau aufs beſte vertreten. — Die 2. Mann= richters nicht ausartenden Kampfes ihren Höhepunkt. Das Ergebnis
r beiden Spielen war leider ein ſchlechter Beſuch zu verzeichnen.
Das Handball=Turnier der Odenwaldſchule. Gegentor.
Dem Turnier war ein großer Teil ſeines Reizes genommen, da der
armſtädter Sportverein keine Teilnahmeerlaubnis bekommen hatte,
eil Turnvereine an der Veranſtaltung teilnahmen. So konnte dieſer
im gutes Können nur gegen Schulen beweiſen. Das Turnier ſonſt war
ortlich in jeder Hinſicht einwandfrei und hat ſicher ſehr zur Förderung nicht leicht gehabt. Die Ausloſung verſchaffte ihnen zunächſt ein Spiel
s Handballſpiels beigetragen. Alle Spieler lobten die tadellos durch= mehr als den übrigen Mannſchaften durch die Vorrunde, in der die
eifende Turnierleitung und Organiſation des Turniers (ein Schüler guten Chilenen mit 4:2 nach äußerſt anſtrengendem Kampf zu beſiegen
viele waren ſchön, am ſchönſten immer die Spiele der Darmſtädter. Jugoſlawien einen Gegner, der es den Portugieſen ebenſo ſchwer, wenn
as Spiel gegen die Odenwaldſchule, deren Spieler z. T. allerdings nicht noch ſchwerer machte als Chile. Da man Portugal eine
Favoriten=
ſch im Darmſtädter Sportverein ſind, war ſo ſchön, daß die Spieler ſtellung eingeräumt hatte, fand die Begegnung im Alten Stadion nur
ſaft des Darmſtädter Sportvereins gewann 11: 3 (nach Verlängerung überraſcht wurden. Man hatte ſich in dieſer Mannſchaft gründlich ge=
5). Sonſt ſchlug der Darmſtädter Sportverein die Oberrealſchule, täuſcht, ſie lieferte ein anſprechendes, dem Gegner ebenbürtiges Spiel
Sppenheim, die allerdings mit 4 Mann Erſatz aus der 2. Mannſchaft und hätte bei einigem Glück ebenſogut gewinnen können.
* Odenwaldſchule ſpielte, mit 12:6, verlor aber nach ſchönem Spiel
gen eine kombinierte Mannſchaft aus Heppenheimer und Bensheimer Beeinträchtigung. Jugoflawien litt am meiſten darunter und konnte
chulen und Odenwaldſchule 5: 9.
Weitere Ergebniſſe: T.V. Heppenheim komb. 2., Odenwaldſchule— es auch hier nicht ganz glatt ab. In der zweiten Halbzeit wurde der
aldſchule 7: 4. T.V. Bensheim—Odenwaldſchule 12: 6.
Schwimmen.
Schwimmſportfreunde Barmen gegen Jung= Schluß der Halbzeit kam Jugoflawien durch kraftvolles Angriffsſpiel
Deutſchland, heute abend 7 Uhr, im Woog. tugal zum Differenzſpiel zwangen, aber erſt ein Zufall verſchaffte den
Wir verweiſen nochmals auf das heute abend im Woog ſtattfindende
jarmen, gegen die Ligamannſchaft Jung=Deutſchlands. Bei der bekann= einzuſchießen. Obwohl glücklich errungen, war das Ausgleichstor auf
m Spielſtärbe beider Mannſchaften iſt mit einem intereſſanten Kampfe Grund des Eifers doch verdient. Die zweite Halbzeit ſpitzte ſich zu
r rechnen, und man iſt daher auf das Ergebnis dieſes Spieles in Sieg, als gefährliche Strafſtöße von dem portugieſiſchen Torhüter
ge=
en im Woog ſowie zu den weiteren Waſſerballſpielen, die Jung=Deutſch= Portugieſen wieder ſtärker wurden, kam es in der 30. Minute zum
ädter gegen die ſpielſtarken Weſtdeutſchen einen glänzenden Auftakt, angegangen. In einer Anwallung von Jähzorn ließ ſich der
jugb=
iine 10X50=Meter=Staffel gwiſchen den beiden Vereinen und ein Schau= ſlawiſche Verteidiger Jpovie dazu hinreißen, den gegneriſchen Spieler
Srogramm. Die günſtige Zeit und die niedrigen Eintrittspreiſe werden
S jedem ermöglichen, den Kämpfen am ſchönen Woog beizu= Kampf in den Grenzen des Erlaubten zu halten und dauernde
Straf=
pohnen.
Fußball.
Pfingſtfpiele der Fußballjugend des Sport=Vereins 1898.
1. Jugend — 1. Jugend VfR. Mannheim, dort, 3:6 (2:0) Ein
chönes Spiel auf beiden Seiten, wobei aber Darmſtadt meiſtens
domi=
riert. Nach dem günſtigen Halbzeitreſultat von 2:0 für Darmſtadt zeitig ausſcheidenden Länder die Austragung eines Troſtturniers ge=
Tebanche für das Verhalten der Darmſtädter Jugend beim Handball= davon wiſſen wollte und es im Rahmen der Olympiſchen Spiele ſelbſt
wiel München — VfR. Mannheim zu offen zutage tritt. — Kom= ablehnte, ſcheint ſeine Durchführung doch nicht zuſtande zu kommen.
eurg ſiegt verdient. — 2. Jugend — Idſtein, dort, 5:3 (1. Feiertag), digerweiſe iſt bisher noch keine Meldung eingelaufen. Chile
ende Aufnahme und Verpflegung, ſchöne anſtändige Spiele, ein wirk= reiſen am Donnerstag beſtimmt ab. Sie wollten eigentlich ſchon am
chieden herauszuholen. — 1. Schüler — 1. Schüler Waldhof, dort, ſchieden.
2:1. Nach hartnäckigem Kampfe knapp unterlegen. — 2. Schüler gegen
2: Schüler Waldhof, dort, 4:l. Die kleinen, aber techniſch guten
Darm=
tädter gewinnen verdient. — 8. Schüler — 1, Schüler Blau=Weiß E. Rademacher, Cordes, Gunſt, Benecke, J. Rademacher. K. Bähre und
Frankfurt, dort, 0:2.
Der dritte Spieltag im Fußballturnier.
Amſterdam, 29. Mai. (Eig. Drahtber.)
Viel Lärm ohne Grund.
Wieder einmal bietet ſich ein Grund zur Unzufriedenheit mit dem
Gang der Dinge bei den Olympiſchen Spielen. Diesmal ging es aber
nicht um Wetter oder mangelndes Intereſſe, ſondern eines der
lebens=
wichtigſten Momente des Sports wurde berührt: ſeine abſolute
unab=
hängige Teudenz im Leben der Nationen. Als am Dienstag mittag
die Spieler von Italien und Frankzeich ihren Kampf der erſten Runde
austrugen, machte ſich in der Reihe der etwa 7090 Zuſchauer eine Aktion
bemerkbar, die dem Geiſte des Sports entſchieden widerſprach. Das
Spiel wurde ſehr zahlreich von den Fußballſpiclern und Begleitern
aller Nationen beſucht, die zu dieſer Zeit nichts zu tun hatten. Daß
die vorhandenen Italiener und Franzoſen ſehr leidenſchaftlich für ihre
Leute Partei nahmen, bedarf keiner Erwähnung. Die anweſenden
Deutſchen und Schweizer, ſowie auch der größte Teil der Helländer
benahmen ſich ruhig und ſachlich, wie man es auch nicht anders erwarten
durfte. Alle übrigen aber, die dem Spiel beiwohnten, ſo die
Süd=
amerikaner, Spanier, Portugieſen, Belgier, Amerikaner und ganz
be=
ſonders die Jugoſlawen gaben einer Sympathie für die Franzoſen
und einer entſprechenden Einſtelluing gegen Italien Ausdruck, die auf
natürliche Weiſe nicht zu erklären war. Die Vorſtöße der Franzoſen
wurden mit fanatiſchem Intereſſe bejubelt, jede mißlungene Aktion der
Italiener mit ebenſolcher Freude aufgenommen, daß hier von einer
tein ſpyrtlichen Anteilnahme nie die Rede ſein konnte. Es
war weder die Sympathie für den Schwächeren, noch eine Belohnung
* Nutznießung dieſes 4 : 2=Sieges beraubt wurden — bekanntlich hat für beſondere Leiſtungen der Franzoſen, ſondern eine Art politie
ſcher Demonſtration, gerichtet gegen den Faseis=
Verein wirkte, aufgeſtellt hatte — ſo wird dadurch keineswegs der auf die Olympiſchen Spiele, deren Sinn doch die Anzäherung und Ver=
Italien ſchlägt Frankreich 4:3 (3:2).
Es war ein in keiner Hinſicht befriedigender Kampf, der hier
ge=
der Zuſchauer, wurde auch das Spiel ſelbſt mit einer Erbitterung
durch=
geführt, die das Kampfmoment im Sport reichlich übertrieb und
ſpiele=
soſen, die mit großem Elan und ſehr ſolidem Können aufwartetem und
ſchon in der dritten Minute durch den Halblinken Bronze in Führung
üicklich darauf aufmerkſam gemacht, daß Mitglieder nur im Vorverkauf eine ſenſationelle Ueberraſchung fällig. Dazu wan der italieniſche
ider Spiele zu ermöglichen, werden Kartem mit Gültigkeit für den Der Eifer der Franzoſen erlahmte dann etwas, und ſo konnte der
ita=
lieniſche Halblinke Roſetti noch einer Vorlage des Linksaußen Lepratto
rungemeinde Beſſungen 1.— Turngemeinde Afchaffenburg 1. 9:0 (6:0). aufholen. Die nun einſetzende Ueberlegenheit der Italiener gab ihnen
nach einer Ecke durch Lebratto den Ausgleich und noch vor der Pauſe
durch Banchero die Führung. Bei einem Zuſammenprall mit einem
ſon 6 Tore gefallen. Nach dem Wechſel genügte ſich der Gaſtgeber, ſam machen, ſo daß Chriſtophe die reſtlichen Minuten nachſpielen ließ.
verſt damit, bis dann in regelmäßigen Abſtänden noch 3 Tore er= Mit dem Halbzeitreſultat von 3:2 erlangte die Erbitterung des
gkück=
ilt wurden. Aſchaffenburg mußte geſchlagen das Feld verlaſſen. Die licherweiſe trotz allen Tempetaments und trotz des ſchlechten
Schieds=
ſaft gewann ebenfalls in überlegenem Spiele gegen Arheilgen 8:3, war eine bedeutende Verſchlechterung der Leiſtungen, da jede Aktion
im Keim erſtickt wurde. Die beiden reſtlichen Tore fielen in der 10.
K. d. Minute. Baloneieri erhöhte auf 4:2 und der nachfolgende
Wieder=
anſtoß brachte Frankreich durch den Mittelſtürmer Nicolas das dritte
Portugal muß wieder bart kämpfen.
Portugal — Jugoſlawien 2:1 (1:1).
Die Portugieſen haben es bisher im Olympiſchen Fußballturnier
r Odenwaldſchule). Auch die Aufnahme fand überall Beifall. Die waren. Nun erhielt Portugal in der eigentlichen erſten Nunde in
af gegenſeitigen Wunſch noch 20 Minuten weiterſpielten! Die 2. Mann= ein Intereſſe bei etwa 4000 Zuſchauern, die von Jugoſlawien angenehm
Die Leiſtungen erlitten durch einen ſehr heftigen Wind ziemliche
ſich in der erſten Halbzeit weniger zur Geltung bringen. Leider ging
„V. Bensheim 4: 11. Oberrealſchule, Hebgenheim-Odenwaldſchule Kampf zu aufgeregt und daher ſehr hart. Alfred Birlem=Berlin
:6. T.V. Bensheim—Oberrealſchule 18 ; 8. T.V. Heppenheim—Oden= als Schiedsrichter hatte ein ſchweres Amt und Jah ſich auch genötigt,
einen Spieler jeder Partei vom Platz zu ſtellen.
Das Spiel kam nur langſam in Schwung und blieb lange Zeit auf
fruchtloſen Poſitionskampf im Mittelfeld beſchränkt. Erſt in der 25.
Minute kam Portugal durch den Halblinken zum Erfolg, nachdem der
Sturm ſich ſehr ſchön durchgeſpielt hatte. Ein faſt ſicheres zweites Tor
wurde vom Halbrechten Portugals ganz knapp verſchoſſen. Bis zum
ins Vordertreffen und zeigte auch gute techniſche Leiſtungen, die Por=
Jugoflawen kurz vor dem Wechſel den Ausgleich. Dem portugieſiſchen
Verteidiger Gomez war ein Ball abgeglitten, dem ſüdſlawiſchen Mittel=
Saſſerballſpiel des Weſtdeutſchen Meiſters, der Schwimmſportfreunde ſtürmer vor die Füße, daß dieſer wenig Mühe hatte, den Ball wuchtig
einem hartnäckigen Kampf zu. Zweimal ſtand Jugoſlawien vor dem
ſchwimmerkreiſen ſehr geſpannt. Zu der nun endlich beginnenden Sai= ſchickt weggefauſtet wurden. Als Jugoflawien etwas nachließ und die
rnd in der nächſten Zeit durchführem wird, bildet dieſes Spiel der Darm= Platzverweis zweier Spieler. Der ſerbiſche Torwart Siflis hatte einen
Ball fallen laſſen und wurde von Portugals Rechtsaußen ſehr ſcharf
pringen mit dem bekannten Fungbluth GBarmen) vervolſtändigen das tätlich anzugreifen. Die Folge war ein Platzverweis der beiden. Mit
nur zehn Mann auf beiden Seiten wurde das Spiel natürlich nicht
beſſer. Es bedurfte der ganzen Kunſt des Schiedsrichters Birlem, den
K.W.d. ſtöße ſtörten den Verlauf des Spiels. Ein Torerfolg ſchien kaum mehr
möglich, als in der vorletzten Minute der portugieſiſche
Mittel=
läufer Silva ſich allein durchſpielte und im Strafraum mit einem un= Ort:
haltbaren Schuß den Sieg für Portugal herſtellte.
Was wird mit dem Troſtturnier?
Obwohl der Internationale Fußball=Verband im Intereſſe der
vor=
wird der Schiedsrichter derart parteiiſch für Mannheim, ſo daß die nehmigt und angeſetzt hatte, nachdem das Olympiſche Comitee nichts Berlin:
einierte Jugend — 1. Jugend Würzburger Rickers, hier, 13. Würz= Diesmal liegt aber die Schuld an den Ländern ſelbſt, den merkwür= Breslau:
Jugend — Pdſtein, dort, 3:3 (2, Feiertag). Hereliches Wetter, glän= wird ſehr bald in die Heimat zurückfahren und auch die Schweizer
iches Frühlingsfeſt! — 3. Jugend — 1. Jugend Fußballverein Würz= Mittwoch fahren, verſchoben die Reiſe aber doch aus Intereſſe an dem (Taunus)
Zurg, dort, 1:1111 Eine Glanzleiſtung einer 3. Jugendmannſchaft eines Spiel Holland — Uruguay, das ſie ſich nicht entgehen laſſen wollten. Waſſerkuppe:
Rreisligavereins gegen eine 1. Jugend eines führenden Bezirksligaver= Unter dieſen Umſtänden ſcheint die Austragung eines Troſtturniers Feldberg;
rins de, baheriſchen Fußballhochburg, auswärts ein gerechtes Unent= ſehr zweifelhaft. Am Donnerstag wird endgültig über dieſe Frage ent= (Schwarzw.)
Die deutſche Waſſerball=Mannſchaft für Amſterdam beſteht aus
Amann.
Geſchäftliches.
Wieviel Kraft und Müche wenden unſere Frauen auf, um das Heim
freundlich und einladend zu geſtalten! In dauerndem Kampf ſtehen ſie
gegen den ärgſten Feind ihres Haushaltes — den Schmutz. Ein treuer
unentbehrlicher Helfer iſt Vim, das ſo vielſeitige Putzmittel der
Sun=
licht” Mannheim. Vim reinigt alles — ob aus Holz, Glas oder Metall.
Die handliche Vim=Packung — Metalldoſe mit Streuſieb — ermöglicht
ſparſamſte Verwendung.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 30. Mai. 12.15: Schulfunk. O 13.30: Kaſſel:
Schall=
platten: Aus aller Welt”. o 15.30: Auguſte Peters: Aus der
alten Geſchichte unſerer Erde. — Die Eiszeit 16.30: Funkorch.:
Neue Tanzmuſik. 0 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten,
Mitteilungen. 18.30: Pfarrer Taesler: Aegyptiſche und aſſyriſch=
Religion. O 19: Ing. Waldſchmitt: Die Inſtandhaltung des
Auto=
mobils, O 19.30: Schachſtunde. 0 20: Dr. W. Sittig:
Raſſehoch=
zuchten bei Pflanze und Tier. 0 20.15: Homburger Kurſaal=
Sinfonie=Konzert Brahms. Akademiſche Feſt=Ouv Violinkonzert.
Zweite Sinfonie. Soliſt: A. Schneider. Leitung: Kapellm. Holger.
— Anſchl.: Kaſſel: Kämmermuſik=Konzert. Gambaro: Quartett für
Flöte, Klarinette, Waldhorn und Fagott. — Barthe: Auhade. —
Pierne: Paſtorale. — Peſſard: Aubade. — Piccchianti: Trio für
Flöte, Klariette und Fagott — Blumer: Serenade und Thema mit
Variationen. Ausf.: Kammermuſik=Vereinigung vom Staatstheater
Kaſſel, die Herren Kammermuſiker R. Wille (Flöte), A. Kleint
(Oboe), A. Lohmann (Klarinette), F. Kellermann (Fagott), G. Böſe
(Waldhorn).
Stuttgart.
Mittwoch, 30. Maj. 10: Württ. Hochſchule für Muſik: Feſtliche
Eröffnung der Süddeutſchen Tagung für Muſikerziehung. Bach:
Präludium in Es=dur für Orgel. — Anſprachen von Prof. W.
Kempff, Präſident Dr. W. Sigel, Miniſterialrat Th. Frey,
Ober=
bürgermeiſter Dr. K. Lautenſchlager — Schumann: Fantaſie in
Cdur. O 11: Prof., Dr. Moſer Berlin: Muſik als
Erziehungs=
faktor m Geiſtesleben. O 12.30: Schallplatten. o 15: Kinderſtunde.
Tante Gretle und Onkel Ott, Funkorch. O 16: Briefmarkenkunde
für die Jugend. o 16.15: Funkorch. Emnlagen: Fritz Löffler.
18: Landwirtſchaftsnachrichten. o 18.15: Obervermeſſungsrat
Kercher: Studium und Beruf der höheren Vermeſſungsbeamten.
O 18.45: Joſef Eberle: Zu Voltaires 150. Todestag. 0 19.15:
Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Leonhardskirche Stuttgart:
Abend=
muſik des Singkreiſes der Stuttgarter Jugendbünde anläßlich der
Süddeutſchen Tagung für Muſikerziehung. Byrd: Präambulum. —
Hasler: Chriſt, der du biſt Tag und Licht. — Praetorius: Aus
tiefer Not ſchrei ich zu dir. — Hasler: Herr, wie lang willſt
ver=
geſſen mein. — Duis: Creator alme ſiderum. — Bach: Largo e
dolce, A=moll. — Maiſtre: Aller Augen warten auf dich — Bach:
Rezitativ aus der Kantate 61: Siehe, ich ſtehe. — Praetoriuss
Wachet auf. ruft uns die Stimme. — Zion, hört die Wächter
ſingen. — Bach: Von Gott kommt mir ein Freudenſchein. — Gloria
ſei dir geſungen. — Bach: Präludium und Fuge in C=dur. — Lübeck:
Kantate für Chor, Inſtrumente und Orgel: Hilf deinem Volk. —
Bach: Andante i D=dur. — Schütz: Gott, dem ewigen Könige.
Bach: Fuge über ein Thema von Corelli. — Hasler: Abendgeſang=
Chriſt, der du biſt. — Anſchl. Freiburg: Unterhaltungskonzert des
Stadtgartenorcheſters. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 30. Mai, 15.30: S. Pfeiffer: Lebensphiloſophie. Der
Menſch u Fortſchritt des Lebens. 6 16: Dr. med. Finkenrath=
Das Rezept des Arztes. Pillen, Tabletten, Pulver und Mirturen.
O 16.30: Europäiſche Hauptſtädte. Dr. Brattskoven: Stockholm.
O 17: Die Funkprinzeſſin EErna Mühlau) erzählt: Der Maikäfer,
von Sophie Reinheimer. Mäuschen Schnupp, von G. Goes. O 17.30:
Kapelle Rooſ: O 18.45: Geh. Juſttzrat Prof. Dr. Heilfron:
Rechts=
fragen des Tages. o 19.10: Maler und Graphiker Hausdorf:
Kunſt und Publikum vom Standpunkt des ſchaffenden Künſtlers.
Geſchmack und Schönheitsſinn. o 19.35: Obering. Nairz:
Er=
innerungen aus den erſten dreißig Jahren Funkentelegraphie. O 20:
Weltanſchauungen der Gegenwart: Prof. Anna Siemſen, Jena:
Die ſozialiſtiſche Weltanſchauung. O 20.30: Voltaire zum 150.
Todestag. Einl. Worte: W. Haas. Friedrich der Große: An
Voltaire. Gebet zu Gott. O Menſch. Geleſen von W. Franck.
O 21: Peter Tſchaikowſiy. Dir.: Seidler=Winkler. Serenade für
Streichorch. op. 48. Konzert B=moll für Klavier mit Begleit, des
Orch. Fatum, ſinf. Dichtung. Berliner Funkorch. — Anſchl.:
Tages=
nachrichten. O 22.30: Heitere Melodien. Dr. Becces Sinfoniter.
P. Lordmann (Baß). Am Flügel: Wappenſchmitt.
Deutſche Welle. Mittwoch, 30 Mai. 12: Dr. Lebede:
Muſik=
apparat und Schallplatte m Deutſchunterricht. O 12.30: Mitteilungen
des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteilungen des Verb. d. preuß.
Landgemeinden. o 14.30: Kindertheater. Singſpiel. o 15: Elſe
Croner: Pſyche der weiblichen Jugend. o 15.35: Wetter und Börſe.
16: Elſe Eroner: Pſyche der weiblichen Jugend. 0 16.30: Dr.
Borries: Das Zeitalter der Romantik. 8 17: Hamburg: Voltaire
in Sansſouei. Konzert m friderizianiſcher Zeit. 0 18: Dr. Herle=
Neue Wege der induſtriellen Kartelliſierung. O 18.30: Franzöſiſch
für Fortgeſchrittene. 2 18,55: Oberl. Bornemann: Techn. Lehrgang:
Elektrotechnik. 19.15: Dr. Mahrholz: Europäiſcher Geiſt 1750
bis 1914: Voltaire. o 19.35: Berlin: Ob.=Ing. Nairz:
Erinne=
rungen aus den erſten 30 Jahren Funkentelegraphie. O 20.30:
Berlin: Voltaire zum 150. Geburtstag. Einl. Worte: W. Haas.
Rez.: W. Franck. 0 21: Peter Tſchaikowſky: Dir.: Seidler=Winkler.
Funkorch. Mitw.: Celeſte Chop=Groenevelt (Klavier). — Anſchl.:
Preſſenachrichten. O 22.30: Heitere Melodien. Mitw.: P. Lordmann
(Baß). Dr. Becces Sinfoniker.
Wetterbericht.
Gießen, 29. Mai 1928.
Hoher Luftdruck erſtreckt ſich noch über Deutſchland. Da aber
Luft=
maſſen verſchiedenen Urſppungs zuſammentreffen, ſo iſt die Bildung
einzelner Störungen, die ſich in Gewitter und Gewitterregen
bemerk=
bar machen, nicht ausgeſchloſſen.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 30. Mai 1928.
Vielfach heiter und warm, Neigung zu lokalen Gewitterſtörungen
mit Regen.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 31. Mai 1928.
Noch keine weſentliche Aenderung.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in 40 Wind: Se
ſchlag
in mm Schne=
decke
in em Gießen: heiter 16 M Aachen: heiter 15 Windſtille Hamburg: wolkig 13 heiter. 11 Os0 München: heiter. 15 NO, Königsberg: Negen 10 wolkig 9.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: heiterwolkig 12 S0. 0 heiter
heiter 14 80. Zugſpitze:
Kahler Aſten: NW. Fichtelberg: heiter Schneekoppe: heiter * [ ← ][ ][ → ]
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Mai.
Nach den Feiertagen lag die Börſe außerordentlich ſtill. Dazu kam,
daß die Ultimoprämienabwicklung größeres Material wie zum Medio
herausbrachte, zunal von Hamburger und rheiniſchen Plätzen.
Beſon=
dere Anregung von außen lag für die Börſe nicht vor, ſo daß auch die
Spekulation zurückhielt und kaum Neuengagements vornahm. Die
Kursgeſtaltung war überwiegend abgeſchwvächt, wenn auch vereinzelt
leicht erhöhte Kurſe zu verzeichnen waren. Insgeſamt waren die
Freitagsſchlußkurſe gut behauptet. Auffallend widerſtandsfähig lag die
Farbenaktie, die ausſchließlich 10,8 Prozent Dividende unverändert
ein=
ſetzte. Hier liegen gute Käufe aus Kreiſen, die immer als informiert
galten, vor. Am Elektronarkt verloren Siemens 2½, Schuckert 1
Felten 2½, Licht u. Kraft 2,75, Bergmann 1½ Prozent. A. E. G. waren
ſehr gut behauptet. Von Montanwerten verloren Mannesmann 2,
Rheinſtahl 2½4, Klöckner 1½, Banken ½—1 Prozent ſchwächer, nur
Deutſche unverändert. Reichsbankanteile um 1½ Prozent feſter.
Zell=
ſtoffwerte abgeſchwächt. Von variablen Aftien Motorenwerte auf die
ſich erhaltenden Gerüchte einer Automobilfuſion feſter, Adlerwerke um
1½ Brozent feſter. Daneben Voigr u. Haeffner bei größerer Nachfrage
um 4 Prozent höher. Man vermutet kleine Paketanſammlungen, um
dieſe wohl den Majoritätsbeſitzern abzutreten. Sonſt Wayß u. Freytag
auf die Termineinführung 6½4 Prozent befeſtigt. Anleihen
außerordent=
lich ruhig und kaum verändert. Von ausländiſchen Kunſtſeidenwerten
Bemberg 4 Dollar höher bei 164. Angeblich ſollen ſehr günſtige
Umſatz=
ziffern für Februar, März und April vorliegen, und die
Dezember=
aktien in Netu York in den zweiten Markt demnächſt eingeführt
wer=
den. Die übrigen Kunſtſeideſhares eher etwas ſchwächer. Der
Börſen=
derlauf blieb ſehr widerſtandsfähig und war nach Ueberwindung der
Ultimoliguidation, ausgehend vom Farben= und A.E.G.=Markt,
etwas feſt.
Geld iſt noch etwas geſucht. Der Satz wurde 7½ Prozent. Am
Deviſenmarkt liegt London gegen New York etwas feſter. Pfunde gegen
Mark 20,39½, Dollar gegen Mark 4,1760, London gegen New York
488325.
Die Abendbörſe ſtand unter dem Einfluß der Auslandsbörſen.
Zunächſt verurſachten die flauen Pariſer Schlußhurſe und die ſchwächeren
Meldungen aus Brüſſel eher Abgabeneigung, desgleichen der ungünſtige
Spruch des Haager Schiedsgerichts bezüglich des Dawesplanes, wodurch
die Mittagsſchlußkurſe nochmals um ½—1 Prozent heruntergingen. Erſt
im Verlauf, durch die feſtere Londoner Börſe und durch behauptete New
Yorker Kurſe, trat eine allgemeine Erholung ein, beſonders der
Far=
benmarkt zog ſpäter an, daneben A. E.G. und Siemens geſucht. Die
An=
fangsverluſte wurden ausgeglichen und noch leichte Befeſtigungen erzielt.
An der Nachbörſe war vor allem Siemens u. Halske geſucht, auich
Far=
beninduſtrie weiter feſt.
Im einzelnen nannte man: Kommerzbank 185,5. Danat 278,
Metall=
bank 149,5, Gelſenkirchen 140, Harpener 172, Mannesmann 155,75,
165,5, Adlerwerke 96. A.E.G. 192, Licht und Kraft 230,5, Farben 74,5,
Geſ. f. El. 287, Schuckert 205,5, Waldhof 318, Wahß u. Frehtag 167.
Abenddebiſen: London gegen Paris 124.02, gegen Mailand 92.,64,
gegen Holland 12.079, gegen Madrid 29.17, gegen Zürich 25.3358, gegen
New York 4.,8832½, Pfunde gegen Mark 20.39½, Dollar gegen Mark
4.1762½
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 29. Mai.
Nach der Unterbrechung durch die Feiertage ſetzte die Berliner
Börſe heute bei ſehr ruhigem Geſchäft in geteilter, jedoch überwiegend
ſchwächerer Haltung ein. Neben dem Orderſammel, der ſich nament= 210 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 214 RM.,
Rein=
lich in der erſten Stunde bemerkbar machte, bewirkten
Ultimorealiſatio=
nen kleiner Firmen Rückgänge von etwa 1—2 Prozent, vereinzelt ſilber (1 Kilogramm fein) 84—85 RM.
darüber hinaus. Auf der anderen Seite konnten bei geringer Nachfrage
im allgemeinen die vor den Feiertagen begehrten Papiere ihren Stand
gut behaupten und zum Teil etwas erhöhen. Zur unſicheren Haltung
trug auch das Fehlen von Auslandskäufen bei, die vorher der Börſe
eine Stütze gaben. Günſtige Nachrichten, wie die Ueberzeichnung der
Auslandsanleihe des Sparkaſſenverbandes, blieben zu Anfang wenig Januar 43 (43½4), Februar 43 (43½), März und April B½4 (43½), Mai
beachtet. Die beabſichtigte Kapitalserhöhung der Kaliinduſtrie A.G.
wirkte ſich insbeſondere bei Kaliwverten aus. Infolge der heutigen und Oktober 423/ (43), November 43 (43), Dezember 43 (43½4), Tendenz:
Ultimoliquidation war Tagesgeld etwas weiter als in den Vortagen feſt. — Für Zink: Januar bis April 50½ (50½), Mai 51½ (52½),
und ſtellte ſich auf 5½—7 Prozent. Monatsgeld hörte man mit 7½
bis 8½. Am Debiſenmarkt lag das Pfund international feſt. Gegen
den Dollar wurde es mit 4,8834 benannt. Kabel=Mark hörte man mit erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
4,1759. Brüſſel und Amſterdam lagen mit 34,98 bzw. 12,0975
eben=
falls feſter. Am Rentenmarkt beſtand größere Nachfrage nach der
Neubeſitzanleihe, die ſich auf 19,9 befeſtigen konnte. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe blieb das Geſchäft weiter ſehr ruhig und die Tendenz un= bis 69, beſt ſelected 67—68½4, ſtrong ſheets 92, Elektrowirebars 69;
einheitlich.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb die Haltung uneinheitlich,
doch überwiegend ſchwächer. Die Kursrückgänge betrugen im
allgemei=
nen 1—2 Prozent, nur wenige Werte konnten ihren Stand verbeſſern,
Oſtwerke um 1,5, Schleſ. „B.=Gas um 2 Prozent, Chade um 9 RM.
und Deutſch=Atlanten um 2 Prozent. Eine Ausnahme machten Voigt
u. Haeffner, die von 191 am Freitag auf 215,5 ſteigen konnten. Die
Neubeſitzanleihe, die teilweiſe mit 20 Prozent umgeſetzt wurde
er=
mäßigte ſich wieder auf 19,75. Das Geſchäft blieb fehr klein, der
Privat=
diskont ſtellte ſich auf unverändert 634 Prozent für beide Sichten.
Bis zum Schluß der Börſe ging die Geſchäftstätigkeit noch mehr
zurück, ſo daß das Kursniveau, faſt einheitlich erneut nachgab. Auch die
Nachbö=ſe verlief ziemlich luſtlos. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.:
Hapag 171,5, Nordd. Lloyd 164,75, A. E. G. 191,5, Bergmann 219,
Sie=
mens 348, Schuckert 206,5, Gesfürel 287,5, Elektr. Licht u. Kraft 231,5,
J. G. Farben 273,5, Zellſtoff Waldhof 319, Leonh. Tietz 293, Schultheiß
366,5, Oſtwverke 325,5, Orenſtein u. Koppel 127,5, Karſtadt 247,
Harpe=
ner 152, Polyphon 479, Danatbank N76,5, Deutſche Bank 172,5, Berl.
Handelsgeſellſchaft N8,5, Altbeſitz I und II 51,5, dto, III 54.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch /107.25
Baſalt ..
Bergmann.
Beit Kadei”
Braunkohl. Brik
Bremer Wolle..
Danatbank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung ...
J. G. Farben..
..
Gelſenk. Berg.
...
G.f. eleltr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. ..
Hapag".
Harpner. ........
Hemoor Zement. . .
Helſingfors ..
Wien".
Prag..
Budapeſt
Sofia..
Kolland .
Kslo ..
Kopenhagen:.
Stockholm ...!
London .....!
Buenos Aires
New=York ..
Belgien ....
1192.25 29. 5.
195.— Hirſch Kupfer. 25. 5
130,625 107. ööſch Eiſen. 154.75 1 84.,5 83.5 Hohenlohe Werke. 94.— Je21.75 1220.— Kahla Porzellan 145.— 167.75 67.75 Kali Aſchersleb 192.— Ja86.— ſ. 280,75 Salzdefurth 335.— 175.25 174.,5 Weſterrege 202.— 145 — 248 — Lindes Eismaſo 197. 1279,75 1279.— 12. Loewe & C. 253.5 /172.5 173.875 Lingel Schuh 60.— H167.— 168.5 I Mannesmant 157.75 1168.— 167.62: MNieberlauſitz” 159.— 56.— 50.5 Nordd. Lohzd 165.— 1139.— 138,5 Orenſtein. 130.25 69.— 69.— Polyphon 1489.— 1135.875= 136.5 Rütgerst 100.— 184.875 183.75 Sachſen 140.— 284.— I. 276.75 Siemens 152.— H41,5 1 140. . Ver. Gla 740.— 1 289.5 290.— Ver. St 103.8751 58.— 58.25 Volkſted 55.25 J221.125/= 221.— Wandere 173.— W174.— 177.8751= Wiſſnter Metall. 154,5 1 M74.— 1178.- Wittener Gußſtahl.
* 79— k35.— 12 238.25
Deviſenmarkt.
25. 5. 29. 5. 25. 5. Geld Brie Geld Brief Geld Brie 1o.sos 10.52 10.so1 no.521 Italien. 121.382 522.09 158.705 558. 825l58.715/ 58.835 Paris.. 16.42 is.48 1 12.3671 12.387 12.36511 2.385 Schweiz.. 80.395 5l80.555 72.88 73,09 72.89 9 73,0: Spanien. 69.81 69,95 3.015 3.021 3.015 3.021 Danzig. 81.441 91.8 188.38 3168.70 168.3711 168.71 Fapan. 1.933 1.937 111.76t M11ss 111.77 7111.89 Rio de Janeiro 0.502 0 0.504 112.00 112.2 112.00 112.-23 Jugoſlavien 7.353 7.3eN 111.95 i2 77 111.95 5/112.17 Portugal. 17.88 17.92 20.367 20.407/20.368 320.408 Athen. 5.435 5.441 1.781 1.785 1.782 2/ 1.7861 Konſtantinopel 2.148 2.152 14.1720 04.180 4.1720/4 4. 1800 Kanada.. 4.186 4.174 58.21 5 58.330 58.23 56.351 Uruguay. .. 4.276 4.284 29. 5.
152.75
98.
159.—
192.75
335.
203.75
198.—
250.—
60.—
157.—
157.5
166.875
130.—
486.—
98.—
139.—
151.5
745.—
103.5
57.5
173.125
152 25
79 5
29, 5.
Geld Brief
Jel. 995/22.035
16.42 16.46
80.42/80.58
69.79 69 93
81.45/8
1.943
0.502
7.349
17.83/1
5.435
2.150
4.166
4.216
Si.61
1.947
0.504
7.363
17.87
5.445
2.154
4.177
4.284
Die Auslandsanleihe des Sparkafſenverbandes überzeichnet. Wie
der D.H.D. meldet, iſt die neue, im Jahre 1947 fällige ſechsprozentige
Auslandsanleihe des Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes, die am
Rhein, Braunkohle 300, Rheinſtahl 168, Hapag 171,5, Nordd. Lloyd / 28. Mai in New York von einem Bankenkonſortium unter Führung von
Harris, Forbes u. Co. zur Zeichnung zum Kurſe von 94½ Prozent
auf=
gelegt wurde, ſofort in voller Höhe gezeichnet worden.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 29. Mai ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rottendam (Notievung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolytbupfer=
notiz) 139,25 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deutſch=
land für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=
Hüttenaluminiucm, 98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
nickel 98= bis 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 94—99 RM., Fein=
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 29. Mai
ſtellte ſich für Kupfer: Januar 128½ (12834), Februar 198½ (128½),
März und April 128½ (128½), Mai 126½ (127), Juni 197 (197½4), Juli
197½ (127½), Auguſt 128 (128), September, Oktober und November
198½ (1B½), Dezember 128½ (198½) Tendenz: ruhig. — Für Blei:
41½ (42½), Juni 41¾ (42), Juli 42 (43½), Aurguſt 42½ (42½), Sept.
Juni 51 (51½), Juli und Auguſt 50½ (51½), September und Oktober
50½ (51), November und Dezember 50½ (5034). Tendenz: ruhig. — Die
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 29. Mai ſtellten
ſich für Kupfer: (Tendenz: unregelmäßig) Standard per Kaſſe 641/yo
bis 64½, drei Monate 641/½—64½, Settl. Preis 64½, Elektrolyt 68½
für Zinn: (Tendenz: unregelmäßig): Standard per Kaſſe 227½—2B,
drei Monate 227½—W34, Settl. Preis 228, Banka (inoff.) B5, Straits
(inoff.) 232; für Blei: (Tendenz; unregelmäßig) ausländ, prompt
21½, entf. Sichten 21½, Settl. Preis 21½; für Zind: (Tendenz:
ſtetig) gewöhnl. prompt 2515ſus, entf. Sichten 251/,s, Settl. Preis 2578,
Inoffizielle Notierungen: Aluminium für Inland 97,
für Ausland 102; Antimon Reg., engl. Erzeug.=Preis 59½—60, chineſ.
per 41—41½, Queckſilber 22½—22½, Platin 17, Wolframerz 16½,
Nickel für Inland und Ausland 175, Weißblech 18½, Kupferſulphat 2634
bis M½, Cleveland Gußeiſen Nr. 3: 66.
Der Exiſtenzkampf
der deutſchen Rheinſchiffahr
Seit dem 1. Mai d. J. herrſcht in der deutſchen Rheinſchiffahr
Streik, der das beſondere Intereſſe der Oeffentlichkeit findet. Ha
es ſich doch hier nicht um einen Lohnſtreit, wie wir ihn überall er)
ſondern um einen Kampf um die Exiſtenz der geſamten deutſchen R
ſchiffahrt.
Die Zahl der ſtreikenden Schiffsmannſchaften iſt, an anderen Be
gruppen gemeſſen, nicht groß. Einſchließlich der im Sympathieſtre
findlichen Hafenarbeiter kommen nur etwa 10 000 bis 12 000 May
Frage. Aber dieſe 10= bis 12000 Mann haben ungefähr die
der geſamten Rheinflotte bedient. Auf dem Rhein fahren bekan
nebem den deutſchen Reedereien, Holländer, Franzoſen, Belgier
Schweizer. Der Anteil der verſchiedenen Nationen an der Rhein
fahrt ſtuft ſich etwa folgendermaßen ab: Deutſche Rheinflotte 41
zent; holländiſche Rheinflotte 38 Prozent; belgiſche Rheinflotte 19
zent; franzöſiſche Rheinflotte 5 Prozent; ſchweizeriſche Rhein
4 Prozent.
Nur die deutſche Rheinſchiffahrt wird durch den Streik betr.
Die ausländiſchen Flotten fahren weiter, obwohl ihr Perſonal, das
weiſe aus deutſchen Arbeitern beſteht, erheblich niedrigere Löhn
zieht als die deutſchen Mannſchaften. Das Verhältnis der Lohnun
ergibt folgendes überraſchende Bild: Deutſche Löhne 100 Prozent;
ländiſche Löhne 70 Prozent; belgiſche Löhne 60 Prozent; franzi
Löhne 75 Prozent; ſchweizeriſche Löhne (5 Prozent.
Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die ausländiſchen Reedereie,
gleichen Strecken des Rheins befahren und ſich um die gleichen T
porte bewerben. Neben niedrigeren Löhnen, haben die ausländ
Reedereien aber auch noch ungünſtigere Arbeitsbedingungen, lä.
Fahrzeiten, weniger oder gar keine Nebenvergütungen und dergle
Auf der anderen Seite werden die Einnahmen der Reedereien dur
Frachten und Schlepplöhne bedingt, wie ſie ſich durch Angebot und
frage im freien Wettbewerb ergeben. Derjenige, der am billigſten f.
kann, beſtimmt letzten Endes den Frachtenmarkt. So kommt es, da
amtliche Frachtenindex der Rheinſchiffahrt 1927 den Stand der
kriegszeit nicht überſteigt, obwohl allein durch die allgemeine Teu
eine Steigerung um 50 Prozent bedingt wurde und die Löhne der
ſchen Reedereien infolge der Lohnentwicklung der letzten Jahre
90 Prozent über den Vorkriegslöhnen liegen. Irgendeinen Schutz
Zölle und dergleichen beſitzt die deutſche Rheinſchiffahrt nicht, ſo de
gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz nur durch Herabminde
ihrer Selbſtkoſten wettbewerbsfähig bleiben kann. So iſt es erklä
daß die Arbeitgeberverbände der deutſchen Rheinſchiffahrt trotz der
gemeinen Lohnwelle, die wiederum durch die deutſche Wirtſchaft
eine Lohnheraſetzung von zirka 13 Prozent gefordert haben, um
Löhne wenigſtens in etwa den Löhnen der ausländiſchen Konku
anzunähern. Die oben geſchilderten Zuſammenhänge zeigen, daß
deutſche Rheinſchiffahrt dieſen auf dem erſten Blick überraſchenden S
tun mußte, um nicht den Verkehr auf dem deutſchen Rhein völlig
Ausland zu überlaſſen.
Was die bisherige Lohnhöhe der deutſchen Rheinſchiffahrt anl
ſo bekommt der deutſche Matroſe wöchentlich rund 52 RM. bei
Wohnung, Beleuchtung, Heizung und Bettwäſche an Bod. Er
ferner auf vielen Fahrzeugen den Vorteil einer gemeinſamen Küche,
zeugt von einem erfreulichen hohen ſozialen Stand, aber auch de
daß die Grenze des Möglichen angeſichts der ungünſtigen Wirtſa
lage bereits ſeit langem überſchritten iſt.
Die Gewerkſchaften haben, die Anträge der Arbeitgeber auf
mäßige Herabſetzung dieſer Löhne im Hinblick auf den ausländi
Wettbewerb mit der Niederlegung der Arbeit ab 1. Mai beantw
und fordern unter Hinweis auf die Lohnerhöhung anderer Gen
einen Lohnaufbau.
Sie würden damit die deutſche Rheinſchiffahrt völlig wettbew
unfähig machen und ſich letzten Endes ſelbſt ſchädigen. Die rein
liche Ueberlegung zeigt, daß in dieſem Kampf um die Exiſtenz der
ſchen Flagge auf dem Rhein mit einer gewerkſchaftlichen Preſtigep
nichts gewonnen werden kann, ſondern daß nur durch eine vernün
Anpaſſung an die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten einer Erhaltung
deutſchen Rheinſchiffahrt und ihrer Arbeitnehmer möglich iſ.
Produktenberichte.
Mannheimer Wochenmarktpreiſe. Am Dienstag, den 29. Mai,
den nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts notiert
Preiſe verſtehen ſich, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Rpf. für
Pfund): Kartoffeln 6—6,5, Saatkartoffeln 22—30, Auslandskarto
17—23, Wirſing 20—25, Blumenkohl (Stück) 100—150, Karotten (B
20—80, gelbe Rüben 45, rote Rüben —, Spinat 18—25, Mangol.
bis 25, Zwiebeln 16—18, grüne Bohnen 100—200, grüne Erbſen 4.
Kopfſalat (Stück) 10—20, Endivienſalat (Stück) —, Kohlraben (E
20—25, Rhabarber 14—18, Tomaten 100—120, Nadieschen (Bſchl
bis 10, Rettich (Stück) 5—15, Rettich (Bſchl) 7—10, Meerrettich (E
30—80, Spargeln (1. Sorte) 70—80, Gurken (Stück) 60—10), Sup
grünes (Bſchl.) 10—12, Schnittlauch (Bſchl.) 6—8, Peterſilie (Bſch.
bis 10, Lauch (Stück) —, Inlandsäpfel 35—60, Auslandsäpfel 60—
Kirſchen 100—120, Erdbeeren (Ananas) 200—300, Orangen 35
Zitronen (Stück) 5—12, Bananen (Stück) 12—25, Süßrahnhutter
bis 240, Landbutter 180, weißer Käſe 50—55, Eier (Stück) 9—15.
160—180, Hechte 160, Schleien 160, Breſem 80—100, Backfiſche 50
Kommanoirgefeafwaft auf Arlien, Sarinftadt. dränsfärter Karzotrict Bout as. Marlet
I. 1. Reichs,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 19271 87.25
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927../ 79
6% Bah. Freiſtaat
s1
von 1927..
8% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927 80
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.. 87
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 1.
Ablöſungsanleih.
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
51.4
19.75
8.65
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26/ 93.25
77 Dresden b. 28
7% Frkf. a.M.b. 26/ 87
7½ Heidelb. v. 261 85
8%0 Ludwahf. v. 26
8%0 Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 23/102.25
8% Mannh. v. 28/
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 281 95
120 Pirmaſens v. 26/ 92
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
126 Bad. Gold.
Kom.Anleihev. 26
125 Berl. Hyp.=Bk.
1½ % „ Lia=
Pfandvriefe.
3 Frkf. Hyp. Bk.
8775
97.5
93
98
92.5
89
36.5
8% Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
(red. Lig.=Pfbr.
4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr
Heſſ. Landesbk.
89 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz/100
720
20 Landeskr. Kaſt
% Mein. Hhp. Bk.
88 Naſſ. Landesbr.
12 Pfälz. Hhp. Bk
„ Lig.
Pfandbriefe.
8%0 Preuß. Ctr.=
Bod.=Creb.
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8%o Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
32 Rhein. Gyp.=Bk
Lig
Pfandbriefe....
80 Rhein.= Weſtf.=
Bd.=Credit.
„L.=Pf
3% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
„Lig.
Pfdbr.
8% Württ. Hyp.=B.
98
86.5
84
78.5
79.5
97
91.75
89
94.5
100
95.5
92
96.5
98.5
100‟
89.5
96
92
97.2
75
97
91.5
98.5
92.5
77.5
96.25
91.5
*
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. III
Bapiermark=
Pfandbr. und
gommunal=Bbl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hhp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe/ 13.3
dgl. Kom.=Obl.
S 1-16
„ Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14.6
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.5
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie.
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
82 Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. b. 26
8% Klöckhn=Werke
Berlin v. 26....
10% Kom. Elektr.).
Mark. . ....... /102
7% Mainkrw v. 26
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27..
8%SalzmanncCo.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Hpt. v. 26
7%o Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 28
II Auf Sachwertel
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl. ....
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
% Heſſ. Volksſt.)
Roggenanleihe.:1
18
7.46
2.46
14.4
14.15
96.5
94
85
8% Neckarſulm v. 26/ 88.,6 4%0 Türk. Admin.. 9.5
15% Preuß.
Kali=
wertan eihe ..
52 Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe ...
5% Südd. Feſtw..
74½ Liſſab. b. 1886/ 16
14% Stockh. v. 1880
8.65
10
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½% Bosn. v. 62
5% Bulg. Tab. v02/ 18.5
1,6% Griech. v. 90
194% Griech. Mon, 47
5% Mex. inn. (abg.)
5%
äuß. „
4%
Goldan=
leihe (abg.) 28.75
3%,
inn. (abg.)
4½% Frrig.=
Anl. (abg.)/ 35:1.
52
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914/
(C. C.=Stücke)... 32.75
42 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913.
22.25
42 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912/ 96.5
1. Bagd. —
2. Bagd.
Zollanl.
1271.
½% ungarn von
1913 CC. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C.=St.)/ 27.1
42 dito Goldr.
C. C.=St.) 25.9
4% oito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron=/ 1.8
rente (abg.)
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg=) 58l,
42 Kopenh. v. 61/ 92
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....
4% Eliſabethbahn)
von 1883 ...
49 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ......
22.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
42 Oſt. Staatsb.b.
1883 ...."
3% Raab=Odenbg.
b. 1883
.
429 Rudolfb. i. S.
i. 8.
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Aßtien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . 1
Bk. f. Brauinduſtr. /*
Barm. Bankverein/149
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. ..
Berl. Handelsgeſ..
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.),
Deutſche Bank .../173.5
Eff.=u.
Wechſel=
bank .
Vereinsbank ..
Diskont.=Geſellſch. 11
Dresdener Bank. 167.5
Frankf. Bk.
1
Hyp.=Bk... 11
Pfdbr.=Bk. /153
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank.
Mittelk. Crebttbk. /210.5
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Erebitanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bankl:62
Pr. Bod.=Freditbk. 141.25
Hyp.=Akt.=Bk. 140
Reichsbank=Ant. 1283.25
Rhein. Creditbank 123
2.1
11
11:,
144.75
184.5
226
185.25
279
.1121
163
166
103
154.25
1148.75
35
Syp.=Bankl201.75
Südd. Bod.Cr. Bk.)
„ Disc.=Geſ..
Wiener Bankverein
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 1
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ..
Nordd. Llohd. .. . 165.75
Schantung=Eiſenb.
Südb Eiſenb.=Geſ./1
3. Induſtrie
Adt, Gebr.
Aeeum. Berlin.
Abler & Oppenh. /260
Adlerw. (b. Kleher)/ 96
6% AEG. Vorzugl
AEG. Stamm.. .. 11
Bad. Maſchf.=Durl. /1
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel
Bergm. El. Werkel2.
Brem.=Beſigh.=Hl.
BrownBoverickCie 16
Brüning & Sohn. /1
Buderus Eiſen..
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerte
Heidelberg
Karlſtadt ..
Lothr. (Karlsr.)
Chem.WerkeAlbert. 91.1
Brockhues../ 99
Fabrik Mich
Daimler=Benz 1112.5
Dt. Atl.=Telegr.
Eſenh. Berlin
Erdöl.
Gold= u. Silb.=Anſtalt /208.5
Linolverk. Berl./308
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen 1128.25
Dürrwerke Rating. 59.5
140
16
156.5
173.75
133
1142.75
/183
84
/138.5
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn. 2321=
Elſäſſ. Bad. Wolle
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk „/au10
Ettling. Spinnereiſe24
Faber, Foh., Bleiſt. 59
Faber & Schleicher/105
Fahr, Gebr., Pirm. 42.5
Frkft. Gas.
Hof.
Maſch. Po=
Pokorny & Wittek.!
Geiling & Cie.
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungenſ.
Goldſchmidt Th. 1. 1101
Gritzner Maſchinen 135.5
Grün & Bilfinger. 1179
HafenmühleFranrf /137.5
44
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen .../141.5
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau/171,5
Hartm. & Braun 186
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas
Hehligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb. 88
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
131
Hochtief Eſen
87.5
Holzmann. Phil.
156.1
Holzvert.=Induſtriel 87.75
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Fnag
99
Funghans Stamm. / 99.5
Kali Aſchersleben /190
Salzdetfurth. /337.75
Beſteregeln. 201
Kammaarnſpinn. 1236
Eektr. Licht u. Kraft 235.75 Alöcknerwerke .
Giettr. Liefer.=Geſ, /185 Knorr beilbronn
Eßling. Maſchinen/ 53 Lahmeher ECo. 1184
F.G. Farbenindſtr. 235.75 Ludwigshaf. Walz/130
150
66
„ Karſtadt, R.
Ker. Werke Offſtein 182.25
Klein, Schanzl. 107
Konſerofabr. Braun 75
Emag Elektr. Frkft.,/ 79 Kraſtw. Alt=Württ.! 93
Krauß & Co., Loko,/ 72
Lech, Augsburg ... /125
Lingel, Schuhw.. 61
Löwenbr. Münch. /331
Felt. & Guilleaum. 144. Lüdenſcheid Metall 98 Unterfr. Krs.=Elel
Feinmech. (Jetter)/ 90 Maintr.=W. Höchſt/124
Mainz. Akt.=Br.. /283
108 Mannesm. Röhren /157.5
Mansfeld. Bergb.. /118
Mars=Werte.
Metallgeſ. Frankft. 190
Gelſenk. Bergwerkſu39,75 Miag, Mühlenbau/150.75
Moenus Stamm 63.5
Motorenfabr. Deutz! 68
Oberurſell 86
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug. / 69
Neckarw. Eßl.
Nieolay, Hofbr. 140
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen ..
Deters Union Frf./118 Begelin Rußfabri 422
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Berlin=Frankf.)
Königs= und
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Zuckerf. Rheingau=
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Frankono Rück= u.
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(DarmſtädterBerte
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32
Gebr. Lutz ..
MotorenDarmſtadt
Gebr. Roeder ....433
Nummer 149
Mittwoch den 30. Mai 1928
Seite 13
abeliau 40—60, Schellfiſche 35—60, Hahn, geſchlachtet (Stück) 30.—600,
uhn, geſchlachtet (Stück) 350—800, Rindfleiſch 110, Kalbfleiſch 140,
zchweinefleiſch 110, Gefrierfleiſch 68.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Mai. Infolge der gebeſſerten
rnteausſichten lag die Getreidebörſe außerordentlich ruhig. Die Preiſe
aren gegenüber den letzten Notierungen nicht verändert. Preiſe je
10 Kg.: Weizen I 26,50, Noggen 2—B,B, Hafer inl. 28—3,50, Mais
tr. Futterzwecke 25, für andere Zwecke 25, Weizenmehl 38—39,25,
oggenmehl 39,50—40, Weizenkleie 15, Roggenkleie 17,50—17,75.
Viehmärkte.
Mannheimer Großviehmarkt vom 29. Mai. Dem heutigen
Vieh=
arkt waren zugetrieben: 201 Dchſen, 105 Bullen, 25 Kühe, 310
Nin=
er, 730 Kälber, 22 Schafe, 3687 Schweine, 168 Pferde. Notiert
wur=
n: Ochſen 61—62, 48—52, 48—50, 38—40, 32—36, 30—32; Bullen 51
(s 52, 42—45, 36—40, 30—34; Kühe 50—51, 40—42, 28—30, 18—22;
inder 61—63, 58—62, 36—40; Kälber 76—80, 70—72, 58—64, 46—54;
chafe 44—50; Schweine 60—62, 62—63, 65—66, 64—65, 60—62, 55—58,
——56; Arbeitspferde 900—1700 pro Stück; Schlachtpferde 50—150;
iegen 12—24 Mk. pro Stück. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig,
eberſtand; mit Kälbern geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand;
it Arbeitspferden ruhig; mit Schlachtpferden lebhaft.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 29. Mai. Eine mäßige Zufuhr
jachte der heutige Markt, es waren 252 Stück Großvieh weniger
an=
trieben wie auf dem Vormarkt. Die Feiertage wirkten ſich inſoweit
1s, als der Beſuch ſehr mäßig und das Geſchäft ziemlich ruhig war.
ie Preiſe blieben unverändert und es konnte nicht ausverkauft
wer=
n. — Auf dem Kälbermarkt waren 265 Stück wewiger erſchienen.
uch hier wickelte ſich das Geſchäft ſehr ruhig ab, doch verblieb bei
un=
ränderten Preiſen kein Ueberſtand. — Der Schweinemarkt brachte
ne Minderzufuhr von 320 Stück gegen die Vorwoche. Das Geſchäft
ſtaltete ſich ſehr ruhig. Die Preiſe zogen um 4 Mark an und
ver=
jeb ein kleiner Ueberſtand. Angetrieben waren 22 Ochſen, 11 Bullen,
8 Kühe und Färſen, 165 Kälber und 1022 Schweine. Im einzelnen
urden je nach Qualität pro 100 Pfund Lebendgewicht folgende Preiſe
zielt: Ochſen 42—54, Bullen 32—44, Färſen 52—63, Kühe 35—45, 22
s 35, 18—22, Kälber 65—78, 58—65, Schweine 65—68, 64—68 und 63
8 65 Mark.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Maf. Auftrieb: Rinder 1198,
dar=
rter 337 Ochſen, 71 Bullen, 452 Kühe, 338 Färſen, 1406 Freſſer, 538
ilber, 63 Schafe, 5665 Schweine. Marktverlauf: Rinder; ruhig,
Ueber=
rnd; Schweine: ruchig, großer Ueberſtand; Kälber; mäßig rege,
aus=
rkauft; Schweine vernachläſſigt; Schafe wegen des geringen Auftriebs
cht notiert. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht: Ochſen 21) 55—61,
2) 53—56 b 1)50—52, b 2) 44—49; Bullen 2) 50—55, b) 46—43; Kühe:
46—51, b) 41—45, c) 36—40, d) 2—3; Färſen: a) 59—62, b) 53—58,
46—52; Kälber a) —, b) 75—80, c) 70—74, d) 60—69; Schweine:
ver 300 Pfund 58—62, von 240 bis 300 Pfund 60—62, von 220 bis
0 Pfund 60—64, von 160 bis 200 Pfund 62—65, fleiſchige von 120 bis
160 Pfund 55—60, unter 120 Pfund —, Sauen 48—65. — Nach den
Feiertagen war der Auftrieb am Großviehmarkt gegenüber dem letzten
Großmarkt um 391 Rinder, 868 Kälber und 1871 Schweine geringer.
Die Preiſe für Rinder gaben durchweg um 3, für Bullen um 2. für
Kühe um 1, für Kälber 2—3 Mk. nach. Schweine dagegen konnten leicht
gewinnen und waren 1—2 Mk. höher. —
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenſleiſch 1 90—100, II 80—90, Bullenfleiſch 85—90,
Kuh=
fleiſch T 70—80, II 50—70, III 30—50, Kalbfleiſch 1 110—115, II 105—110,
Schweinefleiſch 74—80. Gefrierfleiſch: Vorderviertel 48, Hintewviertel 60.
Geſchäftsgang: ſchleppend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 29. Mai (Priv.=Tel.).
Weizen: Weizen fiel heute einer weiteren Verflauung anheim.
Anfänglich kam es zu einer weiteren Aufwärtsbewegung auf ungünſtige
Wettermeldungen aus Dekota und Meldungen von Inſektenſchäden.
Späterhin griff aber eine Verflauung Platz auf Abgaben für
nord=
weſtliche Rechnung.
Mais: Die Termine gingen heute nur wenig im Preife zurück. Auch
hier waren anfangs die Preiſe ſtetig, dann aber trat eine Abſchwächung
ein auf die größeren Zufuhren und Verkaufsorders aus dem
Nord=
weſten.
Hafer: Unter dem Einfluß baiſſelautender Meldungen aus Kanſas
und Liquidationen in Juliware gaben die Preiſe etwas nach.
* New York, 29. Mai (Priv.=Tel.).
Banmwolle: Die Veränderungen hielten ſich während des heutigen
Marktes in engen Grenzen, da ſich wegen des morgigen Feiertages das
Geſchäft nur klein zeigte. Die Tendenz war im allgemeinen ſtetig.
Kaffee: Anfangs wurden auf enttäuſchende braſilianiſche Kabel
Liquidationen vorgenommen. Die Termine konnten ſich aber ſpäter
wieder befeſtigen auf Käufe des Handels.
Zucker: Anfangs waren Abgaben europäiſcher Firmen zu
beobach=
ten, doch fand das Angebot Aufnahme, da die Lokofirmen Käufe tätigten.
Es notierten mach Meldungen aus Chicago am 29. Mai;
Getreide. Weizen: Mai 144½, Juli 146½ Sept. 146½; Mais:
Mai 101, Juli 102½, Sept. 102½; Hafer: Mai 62½, Huli 52½,
Sept. 45½;, Roggen: Mai 1313, Juli 124½, Sept. 1068.
Schmalz: Mai 11,85, Juli 11,95, Sept 12,27½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,32½, Juli 12,32½, Sept. 12,57½;
Speck, loko 12,50; leichte Schweine 8,60—10,00, ſchwere Schweine
9,35—9,90; Schweinezufuhr: Chicago 26 000, im Weſten 90 000.
Baumwolle: Juli 20,45—20,47, Oktober 20,32.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. Mai:
Getreide. Weizen: Rontwinter 19534, Hartwinter 164½: Mais,
neu ankommende Ernte 119; Mehl, ſpring wheat clears 7,00 bis
725: Fracht nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
8—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,55; Talg, extra, loſe 838.
Kakav. Tendenz: flau: Umſatz in Lots: 211; Loko: 14941
Juni 14,42, Auguſt 14,94, September 15,05, Oktober 14,95,
Novem=
ber 14,58, Dezember 14,08; Januar 1929 13,93, März 1929 13,81.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Beendigung der in Berlin am 23. April begonnenen
Ver=
handlung über die Sicherſtellung der Durchführung des deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsabkommens begab ſich eine Delegation unter Führung
von Miniſterialdirektor Dr. Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium
geſtern abend nach Paris.
Wie der Zentralverband Chriſtlicher Fabrik= und Transportarbeiter
mitteilt, tagte am Freitag der Zentralſchlichtungsausſchuß für die
Seifeninduſtrie in Berlin betreffs Regelung der Lohnfrage und fällte
einen Spruch, wonach die Löhne um 10 Prozent mit Beginn der
lau=
fenden Lohnwoche erhöht werden.
Durch das zwiſchen den deutſchen, franzöſiſchen und belgiſchen
Zementfabriken getroffene Abkommen bezüglich der Abſatzmärkte
ver=
pflichteten ſich die däniſchen Zementfabrikanten, dem holländiſchen Markt
fernzubleiben. Die Gegenpartei wird ſich hierfür von den nordiſchen
Märkten zurückziehen.
Im April betrug der Warenimport nach Dänemark 143 Mill. kr.
gegen 155 Mill. kr. im April des Vorjahres. Gleichzeitig iſt die
Aus=
fuhr von 134 auf 120 Mill. kr. zurückgegangen. Der Reexport ſtieg von
10 auf 11 Mill. kr. In den erſten Monaten dieſes Jahres hat der
Ein=
fuhrüberſchuß ſomit 57 Mill. kr. erreicht.
Die ſchwediſche Regierung hat eine Verordnung herausgegeben,
wonach für die Monate Mai und Juni der Einfuhrzoll auf
Zucker=
rübenmelaſſe, ſoweit ſie als Futtermittel eingeführt wird, aufgehoben
wird.
Wie die „Lietuvos Aidas” zu berichten weiß, iſt der litauiſchen
Re=
gierung von verſchiedenen deutſchen Banken ein Anleih=angebot zu
an=
nehmbaren Bebingungen gemacht worden. Die Anleihe ſoll zum Bau
von Kühlhäuſern in Memel Verwendung finden. Der Anleihebetrag
wird mit 1½ Mill. Lit. gleich 622 400 RM. angegeben.
Die ruſſiſchen Zuckerabfertigungen gingen im April nur langſam
vonſtatten, was mit einer erheblichen Sättigung des Marktes an Zucker
erklärt wird. Es ſollten nach dem Plan im April 4950 Waggons in
den Verbrauch gebracht werden, es wurden aber nur 98 v. H. dieſer
Ziffer erreicht. Der Zuckertransport an die Peripherie wurde
gleich=
mäßig fortgeſetzt.
Der ungariſche Finanzminiſter Bud verhandelte mit den Leitern
der Budapeſter Geldinſtitute über die Emiſſion neuer Pfandbriefe. Es
ſellen von der New Yorker National City Bank Angebote gemacht
worden ſein, wonach 35 Millionen Dollar zur Durchführung der
Bodenreform zur Verfügung geſtellt werden.
jeden Stärke-Kragen
Marktpassage.
Einträge in das Handelsregiſter Ab=) Neueintrag in das Handelsregiſter,
ür nur 71 Pfennigelteilung 4: Am 24. Mai 1928 hinſichtlich
waschen und plätten wir der Firmen: 1. Jacob Scheid,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Heinrich Seibel
iſt erloſchen. 2. Georg Karp, Darm=
TagenHASCNDTeI Reingeld ſtadt: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt.
Ge=
isabethenstr. 28. Kranichsteiverstr. 28, ſchäft ſamt Firma iſt auf den ſeitheri=
191a gen Geſellſchafter Karl Karp in
Darm=
ſtadt als Einzelkaufmann
übergegan=
gen. — Abteilung B: Am 25. Mai 1928
Tahrräg
EA hinſichtlich der Firmen: 1. Medawerk
auf Teilzahlung von 2 Mark an Paul Meltzer Aktiengeſellſchaft,
Darm=
die Woche
89142 ſtadt: Die Geſellſchaft iſt durch die am
A. M. Hörx, Neckarſtraße 24. 4/ 14. April 1925 erfolgte Eröffnung des
tgden Amtaverkändigungen des Kreigamts Konkurſes aufgelöſt. Das ſeitherige
irmſtadt und den Bekanntmachungen des Vorſtandsmitglied Paul Meltzer iſt
Liquidator. — Die Vertretungsbefug=
Polkzeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paar ſchwarze Damen= nis des Liquidators iſt beendet. Die
ndſchuhe, 2 mittelgroße Schlüſſel am Liquidation iſt beendet und die Firma
ng. 1 go dener Damenring mit Ame= erloſchen. 2. Weſtdeutſche
Wegebau=
gſt. 1 Nickelarmbanduhr in Lederarm= geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Franz Baumann, Direktor in Köln. —
nd 1 Taſchenmeſſer mit weißem Stiel, / Zweigniederlaſſung Darmſtadt, Haupt=
Schlüſſel am Ring. 1 rotes geſtricktes
nderjäckchen. 1 brauner
Herrenglacé=
ndſthuh. 1 Damenſtrickjacke. 1 ſilberne
Trenuhr mit Goldrand. 1 brauner linker
Frenglacéhändſchuh. 1 ſchwarzes
Porte=
onnaie mit 40 Pfg. 1 roſafarb.
Damen=
hut. 1 Paar gelbe Damenhandſchuhe
Paar graue Glacéhandſchuhe. 1
dunkel=
auer Herrenhut — Zugelaufen: Ein
auer Schäferhund. 1 ſchwarz mit brauner
ickel
Die Lieferung von Brennſtoffen
* die Oberpoſtdirektion, die Poſtämter
d das Telegraphenamt in Darmſtadt,
ſtehend in 300 t0 Gaskoks, 100 t0
Nuß=
ylen und 250 t0 Unionbriketts, für die
it bis Ende März 1929 ſoll im öffent=
Hen Anbietungsverfahren vergeben
wer=
n. Angebote mit der Aufſchrift „
Liefe=
ng von Kohlen” ſind bis zum 9. Juni,
Uhr vorm., an die
Oberpoſtdirek=
in einzureichen, zu welcher Zeit ihre
=ffnung im Zimmer 94 erfolgen wird.
e Anbietungs= und
Lieferungsbedin=
ngen können daſelbſt eingeſehen oder
Empfang genommen werden. Zu=
Tagserteilung durch die
Oberpoſtdirek=
in innerhalb der Bindefriſt von 12
(9161
agen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1928.
Oberpoſtdirektion.
eeeettereeeeeeeeresees
Naturwein=Verſkeigerung.
Am 14. Juni lf. Js., vormittags
11 Uhr, laſſen die Brüder Dr. Becker,
Weingutsbeſitzer in Ludwigshöhe bei
Oppenheim, im großen Saal der
Liederlafel zu Mainz, Große Bleiche
3 Halbſtück 1924er
2 Halbſtück 1925er
5 Halbſtück 1926er
13 Halbſtück 1927er und
400 Flaſchen 1921er
Naturweine aus eigenen Weinbergen
in den beſten Lagen der
Gemar=
kungen Ludwigshöhe und Dienheim
verſieigern.
Proben am 4. Juni lf. Js. von 10
bis 2 Uhr im Saal der Tiedertafel
zu Mainz ſowie vor und bei der Ver=
(TV,9164
ſteigerung.
niederlaſſung Düſſeldorf,
Zweignieder=
laſſung Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Geſellſchafterverſammlung vom 9. Mai
1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geän=
dert: Sind mehrere Geſchäftsführer
vorhanden, ſo iſt zur Vertretung der
Geſellſchaft der Geſchäftsführer
Gene=
raldirektor Emil Ilſe in Düſſeldorf
allein berechtigt, im übrigen ſind zur
Vertretung berechtigt: entweder zwei
Geſchäftsführer miteinander oder ein
Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit
einem Prokuriſten oder zwei
Proku=
riſten. Am 25. Mai 1928 Neueintrag:
Firma: Heſſiſche Wegebau=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung. Sitz:
Darm=
ſtadt. Gegenſtand des Unternehmens;
Der Bau von Straßen nach modernem
Verfahren vorzugsweiſe durch Einbau
von Kaltaſphalt und die
Straßenunter=
haltung. Die Geſellſchaft iſt berechtigt,
andere Unternehmungen mit ähnlichem
Zweck zu erwerben, ſich an dieſen zu
beteiligen, auch Zweigniederlaſſungen
an anderen Orten zu errichten.
Stamm=
kapital: 30 000 Reichsmark.
Geſchäfts=
führer: Dr. F. C. Michel in Darmſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 17. März
1928 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft wird
vertreten durch einen oder mehrere
Ge=
ſchäftsführer, die von dem Aufſichtsrat
beſtellt werden. Solange die
Geſell=
ſchaft nur durch einen Geſchäftsführer
vertreten wird, iſt dieſer zur
Allein=
zeichnung berechtigt und Prokuriſten
nur zur Zeichnung durch zwei
Proku=
riſten oder durch einen Prokuriſten
ge=
meinſam mit dem Geſchäftsführer. Die
Zeichnung erfolgt durch Zeichnung des
Namens zu der geſchriebenen oder auf
mechaniſchem Weg hergeſtellten
Zeich=
nung der Firma. — Sind mehrere
Ge=
ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Firma
durch zwei Geſchäftsführer oder durch)
einen Geſchäftsführer und einen
Pro=
kuriſten gezeichnet.
Als nicht eingetragen wird
veröffent=
licht: Offentliche Bekanntmachungen
er=
folgen durch die Darmſtädter Zeitung.
Darmſtadt, den 26. Mai 1928.
Abteilung B, am 25. Mai 1928: Firma:
Leonhard Tietz, Aktiengeſellſchaft.
Hauptniederlaſſung: Köln,
Zweignieder=
laſſung: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unternehmens: Der Ankauf, der Verkauf
und die Herſtellung von Handelswaren
aller Art, die Errichtung, der Erwerb
und der Weiterbetrieb anderer Geſchäfte.
Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich auch
an anderen Unternehmungen in jeder
zuläſſigen Form zu beteiligen.
Grund=
kapital: 29 700 000 Reichsmark.
Vor=
ſtand: Alfred Leonhard Tietz, Kaufmann
in Köln, Max Grünbaum, Kaufmann in
Köln, Julius Schloß, Kaufmann in
Düſſeldorf, Franz Levy, Kaufmann in
Köln, Siegmund Lazarus, Kaufmann in
Berlin, Gerhard Tietz, Direktor in Köln,
Ernſt Baumann, Direktor in Berlin, und
Chriſtian Renſing, Kaufmann in Köln,
iſt zum Geſamtprokuriſten beſtellt in der
Weiſe, daß derſelbe berechtigt iſt, die
Ge=
ſellſchaft in Gemeinſchaft mit einem
Vor=
ſtandsmitgliede oder einem anderen
Pro=
kuriſten zu vertreten. Der
Geſellſchafts=
vertrag iſt am 17. März 1905 feſtgeſtellt
und am 30. November 1907, 27. April
1911, 26. Juni 1915, 28. Juni 1919,
20. Dezember 1919, 12. Mai 1920, 17.
Ja=
nuar 1921, 27. Juni 1921, 15. Oktober
1921, 24. Juni 1922, 17. Januar 1923,
29. Juni 1923, 31. Oktober 1923, 23.
Au=
guſt 1924, 4. Juli 1925, 8. März 1926,
21. Juni 1926 und 25. Juli 1927
geän=
dert. Der Vorſtand beſteht aus
minde=
ſtens drei Mitgliedern. Die Geſellſchaft
wird durch zwei Mitglieder des
Vor=
ſtandes oder durch ein
Vorſtandsmit=
glied und einen Prokuriſten
gemeinſchaft=
lich vertreten. Alfred Leonhard Tietz ;
und Max Grünbaum ſind jedoch, ſolange
ſie Vorſtandsmitglieder ſind, berechtigt,
die Geſellſchaft jeder allein zu vertreten.
Als nicht eingetragen wird
veröffent=
licht: Das Grundkapital zerfällt in
a) 29 500 000 Reichsmark Stammaktien.
eingeteilt in 295 000 Stück Aktien über
je 100 Reichsmark (Nr. 1—295000),
b) 200000 Reichsmark Vorzugsaktien
Lit. A, eingeteilt in 2000 Stück Aktien
über je 100 Reichsmark (Nr. Lit. A 1 bis
2000). Die Aktien und Vorzugsaktien
lauten auf den Inhaber. Die Vorzugs=)f
aktien haben vor den übrigen Aktien ein
Vorrecht auf einen Gewinnanteil von
72o aus dem jährlichen Reingewinn auf
die geleiſteten Einzahlungen. Wenn der
Reingewinn eines Jahres zur Zahlung
des vorzugsweiſen Gewinnanteils nicht
ausreicht, ſo haben die Vorzugsaktien
einen Anſpruch auf Nachzahlung dieſes
Gewinnanteils aus dem Reingewinn
ſpäterer Jahre, jedoch erſt dann, wenn
der Vorzugsgewinnanteil, für das letzte
abgelaufene Geſchäftsjahr voll bezahlt
iſt. Bei der Nachzahlung gehen die
älteren Gewinnanteilsrechte ſtets den
jüngeren vor. Die
Gewinnanteilsrück=
ſtände werden auf den
Gewinnanteil=
ſchein des zuletzt abgelaufenen
Geſchäfts=
jahres ausgezahlt, ſoweit der
Reinge=
winn des betreffenden Geſchäftsjahres
hierzu ausreicht. Abgeſehen von dem
Amtsgericht I. (9149 Vorrecht auf7‟ Gewinnanteil mit Nach=
zahlungspflicht haben die Vorzugsaktien
keinen Anteil am Reingewinn. — Bei
einer etwaigen Liquidation erhalten die
Inhaber der Vorzugsaktien aus dem
Li=
quidationserlös, bevor eine Ausſchüttung
an die Stammaktionäre erfolgt, einen
Anteil bis zur Höhe des eingezahlten
Teiles des Nennwertes ihrer Aktien mit
einem Aufſchlag bis zur Höhe von 15
Proz. des Nennwertes zuzüglich etwa
rückſtändiger Vorzugsgewinnanteile,
wäh=
rend der darüber hinaus ſich ergebende
Liquidationserlös den Stammaktionären
allein zufällt. Der Kapitalbetrag darf
jedoch nicht hinter 15 v. H. des
Goldmark=
betrags zurückbleiben. In der
General=
verſammlung entfallen auf je 100 RM.
Stammaktien je eine Stimme und auf
je 100.— Reichsmark Vorzugsaktien Lit. A
je 30 Stimmen. Das höhere Stimmrecht
der Vorzugsaktien ſoll jedoch beſchränkt
ſein auf die Beſchlußfaſſung über die
Be=
ſetzung des Aufſichtsrates, die Aenderung
der Satzung und die Auflöſung der
Ge=
ſellſchaft. — Die Mitglieder des
Vor=
ſtandes werden durch den Aufſichtsrat
beſtellt, dem auch der Widerruf der
Be=
ſtellung obliegt. Die Beſtellung und der
Widerruf erfolgen zu notariellem
Proto=
koll. Doch hat auch die
Generalverſamm=
lung das Recht, Vorſtandsmitglieder zu
beſtellen und ihre Beſtellung zu
wider=
rufen. — Die Berufung der
General=
verſammlung der Aktionäre erfolgt durch
öffentliche Bekanntmachung. Die
Bekannt=
machung einer Generalverſammlung muß
mindeſtens 20 Tage vor dem anberaumten
Termin in den Geſellſchaftsblättern ver= 10 Geſchſt (14380
öffentlicht ſein. Bei Berechnung dieſer
Friſt ſind der Erſcheinungstag der die ſucht einfach möbl.
Bekanntmachung enthaltenden Blätter
und der Tag der Verſammlung ſelbſt
nicht mitzurechnen. — Alle von der
Ge=
ſellſchaft ausgehenden Bekanntmachungen
erfolgen durch den Deutſchen Reichs= und
Preußiſchen Staatsanzeiger. Sie gelten
als gehörig ergangen, wenn ſie einmal
erfolgt ſind, es ſei denn, das das Geſetz/
oder die Satzung oder ein
Generalver=
ſammlungsbeſchluß eine mehrmalige
Be=
kanntmachung anordnet. Die
Bekannt=
machungen ſollen in derſelben. Weiſe
unterzeichnet werden, welche die Satzung
für die Zeichnung der Firma der
Geſell=
ſchaft vorſchreibt. Erläßt der
Aufſichts=
rat die Bekanntmachung, ſo ſoll der Firma
der Geſellſchaft die Bezeichnung „Der
Auf=
ſichtsrat”, und die Unterſchrift des
Vor=
ſitzenden des Auſichtsrats oder ſeines!?
Stellvertreters hinzugefügt werden.
Darmſtadt, den 29. Mai 1928.
(91791
Amtsgericht I.
Damen=Sohlen
es Kernieder, Handarbeit
Krepp=Gohlen und Fleck
gu und billig
Schuhmacherel
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Aat
12. Karlſtraße 12 6963a
Boog, 29. Mai 1928.
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Nummer 149
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 149
Mittwoch, den 30 Mai 1928
Seite 15.
Sin Oaasstiagarin.
Romtan von Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)
Es gab noch einen langen Kampf, bevor Haſpergough dem
erlehrer die Zuſtimmung aus den Zähnen reißen konnte.
er ſchließlich hatte er den Brief an Vika und Ruß das Geld
der Taſche.
Aber da war noch lange nicht Schluß.
Jetzt begann Haſpergongh ſein Opfer zu inſtruieren. Mit
er Sorgfalt und Vollſtändigkeit, die eines edleren Zweckes
it geweſen wäre. Nicht die kleinſte Geringfügigkeit vergaß
Er dachte daran, daß man für Vika um Verlängerung des
aubes naihſuchen müſſe, er erinnerte an jedes Detail bei
(öſung der Hypotheken, ſtiliſierte das Telegramm nach Ame=
I. mit pedantiſcher Genauigkeit erkundigte er ſich, wie das
igzeug vom Meeresſpiegel aufſteigen könne.
In dieſer techniſchen Schwierigkeit kam ihm ein günſtiger
ſtand zuſtatten. Ruß hatte zunächſt daran gedacht, das
Flug=
g vom Meeresſpiegel ſtarten zu laſſen, und Schwimmkufen
ſtruiert. Ihre Ausführung aber dann aus Geldmangel
erlaſſen.
Haſvergough ſtürzte ſich wie ein Geier auf die Pläne und
fte ſich damit voll. Eine Papierrolle reichte ihm auf eine
anne über den Kopf.
„Sighrit,” ſagte Ruß leichenbleß, als ſich die Türe hinter
peegongh ſchloß, „Du haſt reiht gehabt . . . es war doch dei
ifel."
9. Kapitel.
Haſpergough kam in der Nacht auf die Rebenge zurück und
nierte am Schiff herum. Er hatte ein verteufeltes Geſchick,
ſcheinbar harmloſen Fragen alles herauszubekommen. Als
erfuhr, daß Wiesner und Vika über die Fallreepbrücke
gelan=
ſind, um einer ohnmächtigen Dame beizuſtehen, machte er
em erſten Steuermann eine wütende Szene.
Vika ſchlief. Aber als ſie am Morgen erwachte, waren ihre
ider von oben bis unten mit Teer beſchmiert. Nicht
heraus=
ekommen, wer es gemacht hat. Sie mußte wieder in die
Ma=
enhoſen hinein.
Am frühen Morgen wurden die Anker gelichtet. Die von den
teorologen prophezeiten Stürme hatten ausgetobt. Nun
nnte die Sonne und zog leichte Dünſte aus dem Waſſer.
Die Schiffsbeſatzung ging mit hochgezogenen Augenbrauen
am. Etwas ging vor und keiner wußte was. An das
Flug=
g dachte niemand. Das ſtand wie ein verhüllter Heuſchober
ſchen den beiden Benzinbooten. Man hatte ſich an ſeinen
An=
gewöhnt. Es mußte etwas anderes im Gange ſein. Noch
der Nacht hatte Haſpergough den alten Zacharias und den
n. Ben und Jimmy in die Kommandokajütte genommen und
ihnen ſtundenlang berhandelt. Und als die drei Matroſen
der Konferenz kamen, hatten ſie den Mund wie verſiegelt.
ſin ſie aber unbelauſcht beiſammen ſtanden, krümmten ſie ſich
Lachen und geheimnisvollem Getue.
Von Vika war auch nicht die Naſenſpitze zu ſehen. Die ſaß
ihren Matroſenhoſen bei Haſpergough und hörte ſich an, was
der Kapitän vorſchwindelte. Er überbrachte zunächſt Grüße
r Vater und von Sigbrit und berichtete mit geheuchelter
Be=
ynis von den vergeblichen Bemühungen des Oberlehrers in
„in. Die Ausſichten ſeien ungünſtig. Auch wenn man ſofort
mit dem Umbau des Flugzeuges beginne, wäre mit einem
Geld=
gewinn vor nächſtem Frühjahr nicht zu rechnen. Aber ſo lange
könne man nicht warten. Die finanzielle Situation auf dem
Wil=
lumshof ſei bedrohlich. Er wüßte von kurz entſchloſſenen
Käu=
fern. In Amerika erziele man auch Preiſe, um der erſten
Schwie=
rigkeiten Herr zu werden, und Ruß könne dann ohne Haſt und
Sorgen an die Auswertung ſeiner Patente ſchreiten. Aber es
ſei nötig, daß jemand, der mit der Maſchine vollſtändig vertraut
ſei, das Flugzeug in Amerika vorführe.
Das war der zweite Teil des hinterliſtigen Planes. Es galt,
die ahnungsloſe Vika bis an die amerikaniſche Küſte zu locken.
„.... und wer wäre da berufener als die Tochter des
Er=
finders?” rief Haſpergough ſchwärmeriſch, „ein reizendes
Mäd=
chen, eine vorzügliche Fliegerin ....."
„Die beim erſten großen Flug ins Waſſer gefallen iſt,” fiel
Vika lachend ein. Aber ſie hatte Luſt. Haſpergough reichte ihr
den Brief des Vaters. Der werde ihr auch eine Verlängerung
ihres Urlaubs bei ihrer Schulbehörde auswirken, und alles fügte
ſich ganz natürlich in Haſpergoughs geheime Abſichten.
Dann entſchuldigte ſich Haſpergough wegen des Vorfalles
mit Vikas Kleidern.
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„Wenn ich den Kerl herausbekome, der das gemacht har,”
knirſchte er mit fürchterlicher Miene, „werfe ich ihn eigenhändig
über Bord.”
„Aber nicht doch, Herr Kapitän,” verſuchte Vika zu
entſchul=
digen, „es war ja nur ein übermütiger Matroſenſtreich.”
„Eine Rohheit war’s!“
„Ach, ein Matroſe iſt eben etwas derb,” lachte Vika, „als
ein=
zige Frau unter lauter Herren muß ich auf ſolche Streiche
ge=
faßt ſein."
„Aber Sie können ſich während der Elbefahrt nicht auf Deck
zeigen,” meinte Haſpergough mit einem lauernden Blick.
„Was liegt daran?” entgegnete das Mädchen leichthin, „
wo=
zu brauche ich überhaupt Frauenkleider? Ich bleibe im
Matro=
ſenanzug. Auf dem Ozean brauche ich mich nicht zu verſtecken
und in Amerika ziehe ich mein Fliegerkoſtüm an . . .
„Oho, gnädiges Fräulein!” rief Haſpergough mit einem
ver=
geblichen Verſuch, in ſeine blecherne Srimme etwas wie galante
Feinheit zu legen. „Das wollen wir nicht riskieren. Wie leicht
können drüben bei der Landung gewiſſe intereſſante
Perſönlich=
keiten erſcheinen, die eine entzückende Dame in duftigem
Frauen=
putz erwarten, und von einem mannähnlichen Individuum in
Lederhoſen begreiflicherteiſe enttäuſcht wären.”
„Wen meinen Sie denn?” frug Vika in hoher
Verwunde=
rung.
Haſpergough lachte aus vollem Halſe.
„Soll ich raten, wie er heißt?” pruſtete er, „vielleicht Fritz
oder Wilhelm? Oder am Ende Carry U ... . .?"
Vika wurde blutrot. Nicht aus Beſchämung. Sondern aus
Aerger.
Wiesner hatte geſchwatzt! Das lag klar auf der Hand.
„Nichts für ungut, liebes Fräulein”, krähte der Kapitän.
„Ich bin ein verſchwiegener Gedankenleſer.”
Er verſprach, ihr in Kuxhaven eine neue Toilette zu
beſchaf=
fen, und ihre Dankbarkeit gegen den galanten Kapitän wuchs
ins Grenzenloſe.
In Kuxhaben blieb man den ganzen Tag liegen. Zacharias
verließ mit Tom das Schiff und kam abends ohne Tom zurück.
Auch Vikas Frauenkleider wurden vergeſſen.
Als hinter Kuxhaven der Kurs nicht nach Büſum, ſondern
weſtwärts geuommen wurde, gab’s noch verwunderte Augen.
„Sie ſehen mich höchſt beſorgt,” ſagte Wiesner, als er mit
Vika im Kabinengang zuſammentraf, „wir nehmen nicht Kurs
nach Büſum.”
„Ich weiß,” gab Vika kühl zurück.
„Und Sie fahren mit?” fragte er verwundert.
„Wie Sie ſehen,” entgegnete Vika noch eiſiger.
„Warum?”
„Das iſt meine Sache, Herr Steuermann,” antwortete Vika
ſchnippiſch.
„Warum haben Sie kein Vertrauen zu mir?” erwiderte er
mit ſchmerzlich bewegter Stimme.
Vika beſah zögernd ihre Fingerſpitzen, dann blickte ſie ihm
feſt in die Augen und ſagte mit ſpöttiſchem Lächeln:
„Muß ich Ihnen das wirklich ſagen?”
„Ich lege den größten Wert darauf.”
„Nun denn, mein Herr, ich bevorzuge einen Vertrauten, der
keine Plaudertaſche iſt.”
Aus Wiesners Augen brach ein zorniger Strahl.
„Fräulein Ruß,” entgegnete er ſcharf, „ich bin kein
Schwätzer!“
Vika legte den Kopf in den Nacken und verſuchte, ihn durch
die halbgeſchloſſenen Augen kalt und abweiſend anzuſehen. Aber
es gelang ihr nicht ganz. Erſtens gefiel er ihr. Aus ſeinen
Augen zuckte es wie Blitze aus Gewitterwolken, und zweitens
hatte ſie doch etwas Angſt vor dieſer grollenden Männlichkeit.
Aber ſie wollte ſich nicht unterkriegen laſſen.
„Und Sie haben doch geſchwatzt,” ſagte ſie trotzig, „woher
wüßte Herr Haſpergough ſonſt um meine Bekanntſchaft mit
Herrn Uhlſtorp?”
Wiesner ſah ſie mit unbeſchreiblicher Verblüffung an.
Plötzlich fiel ihm die Erklärung ein. Der Brief an Frau
Uhlſtorp! Er hat ihn ebenſo wie die übrige Schiffsbeſatzung
dem Zacharias zur Durchſicht geben müſſen. Auf dieſem Wege
hatte Haſpergough den Namen erfahren.
Vika hatte für Wiesners Vermutung nur ein ungläubiges
Lächeln. Sie blieb unfreundlich. Ein unerklärliches Etwas
hin=
derte ſie, eine verſöhnliche Stimmung aufkommen zu laſſen. Im
Grunde konnte ſie ihm nicht verzeihen, daß ſie vor ihm einen
Augenblick Angſt gehabt.
„Und das laſſen Sie ſich gefallen?” rief ſie geringſchätzig,
„daß wan ihre Privatbriefe durchſucht? Und Sie wollen ein
Mann ſein?”
Sie wollte an ihm vorbei, aber er vertrat ihr den Weg.
„Urteilen Sie nicht, bevor Sie meine Gründe nicht gehört
haben,” ſagte er ernſt.
„Geben Sie Raum, mein Herr,” entgegnete ſie, das Näschen
hochreckend. „Ich danke für Ihre Erklärungen.”
Er warf ihr einen wehen Blick zu und ließ ſie gehen.
Auch bei der übrigen Schiffsbeſatzung verurſachte die
Kurs=
änderung der Revenge verwundertes Kopfſchütteln.
„Denk”' an mich, Junge,” meinte der Schiffskoch zu Ben, der
ihm beim Kartoffelſchälen half, „der Alte hat irgend einen
Teu=
felsplan mit dem Mädchen. Was ſagt ſie denn? Du haſt doch
mit ihr geſchwatzt?"
„Ach herrfe, was halt ſo ein Mädchen redet,” entgegnete Ben.
„Allerhand Unſinn. Dann hat’s wiſſen wollen, warum der Tom
(Fortſetzung folgt.)
in Kuxharen geblieben iſt.”
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