Reichsaußenminiſter
Dr. Guſtav Streſemann
(Volksp.)
Reichsverkehrsminiſter
Dr. Wilhelm Koch
(Deutſchnat.)
Reichsminiſter
Martin Schiele
(Deutſchnat.)
Staatsſekretär
Dr. Schmid
(Volksp.)
Präſident des
Reichs=
landbundes Karl Hepp
(Landbund)
Pänkeleien im Porfeld.
Nachdem die Sozialdemokraten ihre Freude
ber ihren Wahlſieg genügend ausgekoſtet
rben, ſind ſie doch einigermaßen in
Verlegen=
it, was ſie mit dem Erfolg anfangen ſollen.
uch in ihrer Bruſt wohnen zwei Seelen, die
ne, die es mit den Kommuniſten nicht
ver=
rben möchte ſchon aus Gründen der Agitation
i den nächſten Wahlen, die andere, die ſich an
m ſüßen Brot der Oppoſition ſatt gegeſſen hat
id auch im Reich in die Regierung möchte
gon wegen der Perſonalien in den Aemtern
ud in den Reichsverwaltungen. Sie ſind alſo
derſelben Lage, wie jenes ſagenhafte
Grau=
r, das zwiſchen zwei Bündeln Heu ſtand und
cht wußte, von welchem es ſich nähren ſollte.
ver dann iſt den Sozialdemokraten das alte
ort Talleyrands eingefallen, daß die Sprache
zu dient, die Gedanken zu verbergen, und da
ſich nicht dauernd über die aktuellſten
poli=
chen Fragen ausſchweigen können, fangen ſie
ſehr vorſichtig um die Dinge herumzureden.
nmerhin doch ſo, daß ſich einige Rückſchlüſſe
f den Prozeß der Meinungsbildung ziehen
ſſen, der ſich bei ihnen abſpielt. Da iſt
zu=
ichſt eine freundliche Verneigung vor den
ommuniſten. Sie werden dafür getadelt, daß
den Wahlkampf gegen die Sozialdemokraten
führt haben, aber immerhin hätten doch
So=
ildemokraten und Kommuniſten 42,1 Prozent
er Plätze im Reichstag, und ſchon ſpiegelt ſich
r Zukunftstrum, daß „die Eroberung der
aatsmacht durch die Arbeiterklaſſe mit den
itteln der Demokratie eine naheliegende
Wirk=
hkeit iſt” unter der einen Vorausſetzung
frei=
y, daß die beiden Parteien vereinbart
mar=
ieren, am beſten, wenn die Kommuniſten in
r Sozialdemokratie aufgehen. Dazu verſpüren
eſe aber wohl noch keine Luſt. Hier zeigt ſich
er unverkennbar die Tendenz, zunächſt nach
ks hin aufzuklären, nicht allein um den
eige=
n radikalen Flügel zu beruhigen, ſondern
vaigen taktiſchen Schachzügen der
Komnmiu=
ten zuvorzukommen, die ſicherlich den
Sozial=
mokraten den Vorſchlag zur Bildung einer
gierung machen werden in der Abſicht, eine
llehnung zu provozieren, mit der ſie dann
bſen gehen können. Gerade deshalb aber
illen die Sozialdemokraten von der Großen
palition vorläufig noch nichts wiſſen. Sie
nken den Demokraten ſehr heftig und
un=
undlich ab, weil — darin haben ſie recht —
Regierungsbildung eine politiſche Handlung
nicht nur ein bloßes Additionsexempel. Eine
litiſche Arbeitsgemeinſchaft — auch darin
in man ihnen zuſtimmen — wäre nur auf der
undlage einer freiwilligen Verſtändigung
iglich. Im übrigen iſt für die
Sozialdemo=
itie, ſoweit die Große Koalition in Frage
nmt, zunächſt Ruhe die erſte Bürgerpflicht.
e drücken auch vernünftigerweiſe nicht auf
ten Rücktritt der gegenwärtigen Regierung,
eine Regierung ſolange im Amte bleibt, als
nicht der Reichstag durch Beſchluß das
Ver=
ruen entzieht. Darauf wird es aber das
Reichstag 1924 —28.
CSaDemokrsten C Demokraten Nirtret ffil. Iag. EDeutschkksp C2 Dedsrhnstonsle
Beverloksp. C Mtonsksoziolisten
CS-Kommmisten C——Zentrum
Das endgültige Bild des neuen Reichstags.
C5Kammunisten EDenokraten Mirtschftlfyg. EOtschlbiksp. C2Dtsch Mbtüänske
C8oz Demokt. 4—Zentrum E2Dtch Keuerpp. TBom Volksp. CMMoftonl-Jozial.
Hannor 2.
Sllolt
Af,6ich. .maſauimg
Der Sitzungsſaal des Reichstages 1928 bis 1932
wird ein anderes Bild als ſeine Vorgänger zeigen. Die bürgerlichen Parteien der
Mitte werden etwas nach rechts gedrängt, um der angewachſenen Linken Platz
zu machen.
Kabinett auch ſicherlich nicht ankommen laſſen. Es wird gehen,
ſobald der Reichstag handlungsfähig iſt, aber vorher nicht.
Merk=
würdigerweiſe drängt die „Deutſche Zeitung” auf ſofortigen
Rücktritt, obwohl wir alle doch aus Erfahrungen gelernt haben
ſollten. Früher war es immer ſo, daß die Regierung zurücktrat
und wir dann monatelang Kriſenverhandlungen hatten; heute
ſollten wir umgekehrt vorgehen, die Regierung ruhig im Amte
laſſen, aber einen Teil der unvermeidlichen Vorverhandlungen
vorher beginnen. Gelegenheit dazu bietet ſich in privaten
Unter=
haltungen genügend. Es iſt natürlich reichlich naiv, ſich über die
Kandidatenliſte den Kopf zu zerbrechen und ſich etwa darüber zu
ſtreiten, ob Georg Bernhard oder Peter Reinhold aus dem
Wett=
rennen um das Finanzminiſterium hervorgehen dürfte. Soweit
ſind wir noch lange nicht. Einſtweilen hat der preußiſche
Miniſter=
präſident Braun ſtarke Hemmungen, überhaupt das Amt des
Miniſterpräſidenten anzunehmen. Das Zentrum unterſtützt ihn,
weil es ſelbſt gern die Führung in der Hand hätte. Aber das ſind
doch alles ſpätere Sorgen. Die Verteilung der Miniſterien auf
die einzelnen Parteien ſollte man getroſt abwarten. Die erſte
Vor=
ausſetzung iſt und bleibt, ob unter den Parteien, die kheoretiſch
eine Mehrheit zu bilden imſtande ſind, auch eine Plattform für
die gemeinſame Arbeit gefunden werden kann. Soweit ſind wir
aber noch lange nicht.
Merkwürdige Auslandspreſſeſiimmen
zur Reichstagswahl.
* Berlin, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
In einigen engliſchen Blättern wird darauf hingewieſen,
daß die Folgen des Verſailler Vertrages, nämlich die Beſetzung
des Rheinlandes und die Grenzziehung im Oſten im deutſchen
Volke völlig in Vergeſſenheit geraten ſeien, wie das der
Wahl=
kampf bewieſen habe, in dem alle dieſe Fragen keine Rolle
ge=
ſpielt hätten. Jenen engliſchen Blättern, die dieſe Behauptung
aufſtellen, ſei kurz erwidert, daß es im geſamten deutſchen Volke
keine. Meinungsverſchiedenheiten darüber gibt und daß jeder
deutſche Staatsbürger kein anderes Ziel kennt, als die Befreiung
des Rheinlandes und die Berichtigung unſerer Oſtgrenze
anzu=
ſtreben. Auch aus Rußland liegen eigentümliche Preſſeſtimmen
vor, die um ſo ſchwerer ins Gewicht fallen, als die ruſſiſche Preſſe
durchaus nicht frei und unabhängig iſt, ſondern unter der
Vor=
mundſchaft der ruſſiſchen Regierung ſteht. So wird jubelnd
feſt=
geſtellt, daß am 20. Mai in Deutſchland dreieinhalb Millionen
Einwohner als Feinde des gegenwärtigen Staates ſich erklärt
hätten. Die Frage darf man den Ruſſen ruhig nahelegen, was
ſie geſagt hätten, wenn man es in Deutſchland jubelnd begrüßt
hätte, daß ſich in Rußland ähnliche Vorgänge darſtellten.
Schließ=
lich mag noch auf einige polniſche Preſſeäußerungen aufmerkſam
gemacht werden, daß der Linksruck in Deutſchland wohl eine
deutſch=franzöſiſche Entſpannung erleichtere, daß aber der
Inter=
eſſenausgleich zwiſchen Deutſchland und Frankreich vom
polni=
ſchen Standpunkt aus abzulehnen ſei. Daraus geht klipp und
klar hervor, daß die polniſche Politik darin gipfelt, den Zuſtand
des Unfriedens und der Unruhe in Europa aufrecht zu erhalten.
Das iſt beſonders intereſſant im Hinblick auf die deutſch=
polni=
ſchen Verhandlungen, die nach wie vor ſtagnieren.
Beſſerung im Befinden Streſemanns.
Berlin, 23. Mai.
Die Beſſerung im Befinden Streſemanns hält an. Die
Nierentätigkeit iſt gut. Trotzdem beharren die Aerzte noch darauf,
daß Dr. Streſemann das Bett hüte, nur wenig Beſuch empfange
und ſich mit den Ereigniſſen des Tages nur im kleinſten Maße
beſchäftige. An ein Verlaſſen des Krankenzimmers iſt vorläufig
nicht zu denken. Sollte die Beſſerung im gleichen Maße
fort=
ſchreiten, wie es bisher der Fall war, wird Dr. Streſemann
ſeinen von den Aerzten geforderten längeren Erholungsurlaub
wohl Mitte Juni antreten können.
Moderne Bilderſtürmer.
* Berlin, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Eine hübſche Geſchichte wird von einem Reinfall
vepublika=
niſcher Bilderſtürmer erzählt. Die „Deutſche Zeitung”, der wir
die Verandwortung darüber überlaſſen müſſen, berichtet darüber,
daß der Berichterſtatter einer ſozialdemokratiſchen Zeitung auf
der Preſſa eine Büſte Kaiſer Wilhelms II. entdeckte. Darob große
Entrüſtung, telegraphiſche Anfrage beim Innenminiſter, der
amt=
liche Apparat ſpielt, die Leitung der Preſſa wird energiſch zur
Rede geſtellt, aufgeregte Artikel und ſchließlich der Erfolg, daß die
Büſte doch ſtehen bleibt. Weshalb? weil ſie gar nicht Wilhelm II.
darſtellt, ſondern den Kolonialdeutſchen Major Wißmann, der an
ſich mit Wilhelm II. nur eine ganz geringe Aehnlichkeit hat. Aber
den kennt das ſozialdemokratiſche Blatt nicht, offenbar nicht
ein=
mal ſein Chefredakteur, obwohl dieſer ſchon einmal
Reichsinnen=
miniſter geweſen iſt.
Reichskanzler a. D.
Dr. Joſef Wirth
(Zentr.)
Reichsminiſter a. D.
Erich Koch=Weſer
(Dem.)
Reichsminiſter a. T
Dr. Rudolf Hilferding
(Soz.)
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Bei wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Mal
bis 31. Mal 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
Albtragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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erſcheinen einzelner Nummern infolge höberer Gewalt
verechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
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Franffurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
191. Jahrgang
Donnerstag, den 24. Mai 1928.
Nummer 144
Reichsſinanzminiſter
Reichskanzler
Geheimrat
Dr. Wilhelm Marx Prof. Dr. Wilhelm Kahl. Dr. Heinrich Köhler
(Zentr.)
(Volksp.)
(Zentr.)
Staatsrat
Dr. Ludwig Haas
(Dem.)
Staatsminiſter a. D.
Karl Severing
(Soz.)
Anzeigenpreis:
A mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg-
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 m m breite
Reklame=
zelle 3,00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Nationalbank.
Geite 2
Die phosgen=Kataſtrophe in Hamburg
Weitere Erkrankungen.
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Vom Tage.
Hamburg, 23. Mai.
Zei den Hamburger Polizeibehörden ſind heute
Giftgasſach=
berſtändige aus dem ganzen Reiche zuſammengetreten, um die
Frage der Unſchädlichmachung des noch lagernden Phosgens zu
prüfen. Es wurde beſchloſſen, die auf der Veddel noch
vorhan=
denen Phosgenvorräte ſo raſch wie möglich auf chemiſchem Wege
an Ort und Stelle zu vernichten. In Harburg=Wilhelmsburg
liegen zurzeit 94 Kranke, von denen eine ganze Anzahl in der
letzten Nacht neu eingeliefert wurde. Darunter befinden ſich recht
ſchwere Fälle. In der Hamburger Bürgerſchaft liegt nunmehr
neben einer demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen auch eine
kommuniſtiſche Anfrage vor, die ſich mit der Frage des
Schadens=
erſatzes befaßt.
Das Hamburger Gewerbeaufſichtsamt
zum Giftgasunglück.
Hamburg, 23. Mai.
Das Gewerbeaufſichtsamt hat auf Anfrage einige Auskünfte
über die Zulaſſung des Phosgenlagers und Verſandbetrieb der
Firma Stolzenberg, über die ſtändige Ueberwachung des
Be=
triebs ſowie über die mutmaßlichen Urſachen des Unglücks erteilt.
Auf Verlangen des Gewerbeaufſichtsamts wurde der Firma
die Zulaſſung zur Lagerung und Umfüllung des Phosgens nur
unter ganz ſcharfen Bedingungen gegeben. Die Erlaubnis war
nur für die Dauer eines Jahres erteilt, und die Firma war
ver=
pflichtet, bis zum 30. September d. J. ſämtliche Phosgenbeſtände
aus dem Hamburger Gebiet zu entfernen. Der Tank, der
Phos=
gen enthielt, wurde mit zwei weiteren gleichgroßen Tanks auf
dem Fabrikgelände erſt niedergelegt, nachdem die leeren Keſſel
einer beſonderen Druckprobe unterzogen worden waren. Dieſe
Prüfung ergab, daß der Probedruck der zehnfachen Sicherheit
des Druckes entſprach, der von einer Füllung mit Phosgen
über=
haupt erwartet werden konnte. Der Druck im Keſſel wurde
täg=
lich fachmänniſch kontrolliert, und aus dieſen Kontrollen muß
ge=
ſchloſſen werden, daß die Druckverhältniſſe im Keſſel durchaus
normal waren. Nach Anſicht des Gewerbeaufſichtsamtes hat die
Unterſuchung des Keſſels auch keineswegs das Ergebnis gehabt,
daß eine Exploſion des Keſſels durch Ueberdruck im Innern
er=
folgt iſt. Vielleicht habe ſich im Laufe der Zeit an einer
Schweiß=
ſtelle ein Materialfehler verhängnisvoll ausgewirkt.
Unterſuchun=
gen, die die Behörde für Einzelüberwachung darüber angeſtellt
hat, ſind zurzeit noch nicht abgeſchloſſen. Das
Gewerbeaufſichts=
amt verſichert, daß in Zukunft die Möglichkeit einer
Phosgen=
gasentwicklung im hamburgiſchen Staatsgebiet nicht wieder
gege=
ben ſeit. werde. Die Firma Stolzenberg mußte auch ihre übrigen
Phosgenvorräte in Zuſammenarbeit mit ſtaatlichen Behörden
unſchädlich machen.
Chamberlain zur Hamburger Giftgas=
Kgtaſtrophe.
EP. London, 23. Mai.
Im Zuſammenhang mit der Exploſionskataſtrophe von
Gift=
gaſen in Hamburg hatte Chamberlain heute im Unterhaus
ver=
ſchiedene Fragen zu beantworten, die darauf abzielten, ob das
Abkommen bezüglich der Herſtellung von Kriegsmaterial vom
Jahre 1927 von der deutſchen Regierung durchgeführt worden ſei,
und ob die engliſche Regierung von ſich aus oder durch den
Völ=
kerbund irgendwelche Unterſuchungen anzuſtellen beabſichtigt.
Ahamberlain ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß ſeine
Infor=
miationen ſich bisher nur auf Preſſeberichte ſtützten. Es wäre
daher nicht an der Zeit, ingendwelche Anſicht über die
voraus=
ſichtliche Richtung der engliſchen Politik oder etwaige Schritte
aus=
zudrücken, ob bei der deutſchen Regierung Vorſtellungen erhoben
werden ſollen oder nicht, oder ob die Aufmerkſamkeit des
Völker=
bundes auf die Angelegenheit gelenkt werden ſolle oder nicht.
Der Abgeordnete Harvey wies darauf hin, daß das in Frage
kommende Gas in der chemiſchen Induſtrie häufig verwendet
werde. — In zuſtändigen Kreiſen wird erläuternd hinzugefügt,
daß auf Grund der beſtehenden Abkommen die Herſtellung einer
Reihe von Giftgaſen in Deutſchland für die Zwecke der chemiſchen
Induſtrie geſtattet ſei und daß wahrſcheinlich das in Frage kom= anwalts durch Rundfunk verbreitet. Auf unſerem Bilde iſt das
mende Gas in Hamburg zu dieſer Kategorie gehöre.
Die zweite holländiſche Kammer nahm mit 64 gegen
10 Stimmen den Geſetzentwurf an, durch den das
Ab=
kommen vom 15. Juni 1925 über die Kontrolle
desinter=
dels gebilligt wird.
Frauen das Wahlrecht vom 21. Lebensjahre ab zu= Staatsſekretäre der Reichskanzlei, des Reichsfinanz= und de
geſteht.
kingregierung, Wang=fu, eime Note überreicht worden iſt, in der die Hehe, u. a. Der Kreuzer erhielt den Namen „Köln”. Als Tauf
tung der Mörder des amerikaniſchen Miſſionars
Seymour fordern.
Der Außenminiſter der Nankingregierung,
Wang=fu, iſt zurückgetreten. Seine Gegner warfen ihm Ueber den Verlauf des feierlichen Aktes iſt noch nachzutragen, daf
hauptſächlich ſeine verſöhnliche Haltung gegenüber Amerika und Japan Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer die Taufrede hielt, während die
vor. — Vorausſichtlich wird Ot=Wang das Außenminiſterium
über=
nehmen.
den. Das Innenminiſterium wurde von Mochizu Ki und das
Verkehrs=
miniſterium von Kuhara übernommen. Premierminiſter Tanaha behält „Köln” ſein. Du ſollſt auf Anordnung unſeres hochverehrter
weiterhin das Außenminiſterium.
Im Paßbureau des italieniſchen Konſulates in
zehn Perſonen getötet und 20 verletzt wurden. Nähere
Einzelheiten fehlen noch.
Der gegen den Farmer Langkoop erlaſſene
Haft=
befehl iſt von der Strafkammer des Landgerichts II auf Antrag des
Rechtsanwalts Dr. Frey gegen eine Sicherheitsleiſtung von 2000 Mark
aufgehoben worden.
Der unter dem Namen Sling bekannte Gerichtsberichterſtatter
Paul Schleſinger iſt geſtern, nachdem er vor wenigen Tagen das 50.
Lebensjahr vollendet hatte, plötzlich geſtorben. Der Verſtorbene iſt
auch als Romanſchriftſteller hervorgetreten.
Der letzte deutſche Bürgermeiſter in Südtirol
mußte jetzt aus feiner Heimat fliehen, um der ihm
dro=
henden Verhaftung und Verbannung zu entgehen.
Das ruſſiſche Juſtizkommiſſariat hat die Ablehnung des
deutſchen Rechtsanwalts Munte als Verteidiger
der deutſchen Angeklagten beſtätigt.
Wie aus Tirana gemeldet wird, hat die albaniſche
Regie=
rung in einem offiziellen Communique mitgeteilt, daß ſie den
Vor=
ſchlag der Vereinigten Staaten auf Abſchluß eines
Schiedsgerichtsvertrags annehme. Der
amerikaniſch=
albaniſche Vertrag werde demnächſt in Waſhington unterzeichnet werden.
Der Sozialiſtiſche Parteitag Frankreichs wird am
26. Mai in Toulouſe zuſammentreten. Hauptgegenſtand der
Beratun=
ſchen Lage und der von der Partei und der Kammerfraktion den
Nach=
barparteien gegenüber einzunehmenden Haltung.
Zum Prozeß gegen die deutſchen Techniker
in Rußland.
Generalſtaatsanwalt Krylenko am Tiſche des Anklägers.
(Links das Mikrophon.)
Die Ruſſen bauen den Prozeß gegen die unter der Anklage
der Gegenrevolution und Wirtſchaftsſabotage ſtehenden deutſchen
Techniker ganz theatraliſch auf. Die Verhandlung ſoll vor allem
der kommuniſtiſchen Propaganda dienen. Darum ſind tauſend
Zuhörer zugelaſſen und deshalb wird die Rede des Staats=
Mikrophon auf dem Tiſche des Anklägers deutlich zu erkennen.
*Marokkaniſches.
Ap. In ſeinem jüngſt evſchienenen Buche „In Sahara und
Atlas” ſchildert Fritz Ohle ſeine Erlebniſſe auf ſeinen Reiſen
in Sahara und Atlas.*) Als rangälteſter Leutnant der franzöſiſchen
Fremdenlegion lag er in Ain Sefra, einem kleinen Dorfe am Nordrande
der Sahara, in Garniſon. Von hier aus machte er befehlsmäßige
Er=
kundungsritte durch teils unerforſchte Gebiete in Marokko, dem Atlas
und der Wüſte Sahara, deren Erlebniſſe, Gefahren und Schreckniſſe,
fortgeſetzte Kämpfe mit den harbariſchen und grauſamen Wüſtenſöhnen
und wilden Tieren er in feſfelnden Erzählungen darſtellt und im
An=
ſchluß daran packende Naturſchilderungen und
ethnographiſchegeogra=
phiſche Kulturbilder entwirft. Von hohem Intereſſe ſind die
Einzel=
ſchilderungen und die Erzählungen von den Begegnungen mit den
Ein=
geborenen und Perſönlichkeiten, die in der Geſchichte Marokkos eine
Nolle geſpielt haben, ſo vor allem die
aus dem Leben Raiſulis,
des damals ſchon faſt weltbekannten größten Räubers Marokkos, den
er in der Wüſte Hammada kennen lernte und der ſpäter einer ſeiner
beſten Freunde wurde. Raiſuli verfügte damals über eine Bande von
faſt 50 verwegenen, aber mit ſchlechten engliſchen Gewehren bewaffneten
Geſellen, von denen jeder 50 Morde auf dem Gewiſſen hatte. Schon
da=
mals war ein hoher Preis auf ſeinen Kopf geſetzt. Als der
Ver=
faſſer des Buches ihn darauf aufmerkſam machte, daß es ihm ein
Leich=
tes ſei, ihn jetzt gefangen zu nehmen und ſich die Belohnung zu
ver=
dienen, ſagte er lächelnd, indem er ihm die Hand reichte: „Du biſt ein
Alemano (Deutſcher) und kein Verräter‟. Es waren fürchterliche
Tat=
ſachen, die er aus ſeinem Leben erzählte. Als reicher junger Mann.
der in Tetuan geboren war, erhielt er eine vorzüigliche Bildung, kam
aber durch allerlei Hündel bald auf Abwege und wurde Viehräuber, das
in Marokko eine Art Heldenlaufbahn iſt. Er hatte bald eine Schar
berwegener Burſchen um ſich geſammelt, mit denen er in kurzer Zeit
faſt ganz Marokko unſicher machte, ſo daß der Sultan ſchließlich Befehl
gab, ihn einzufangen. Einer ſeiner Raubgenoſſen verriet ihn, man
fing ihn und warf ihn in die fürchterlichen unterirdiſchen Kerkerlöcher
von Mozador an der Weſtküſte von Marokko. Geflohen und wieder
eingefangen, wurde er mit ſchweren Ketten belaſtet, deren Spuren am
Halſe, Armen und Beinen er noch trug, in den Kerker zurückgebracht.
Nach zwefjähriger barbariſcher Behandlung wurde er auf die
Verwen=
dung ſeines Oheims, der Großweſir des Sultans geworden war, in
Freiheit geſetzt, nachdem er verſprochen hatte, in das Heer des Sultans
einzutreten und ein ordentliches Leben zu führen. Sein früherer
Grundbeſitz war eingezogen worden und ſeinem Verräter, der jetzt in
Tanger als reicher Mann lebte, zugeſprochen worden. Als man ihn am
) Abenteuer und Entbeckungen in Sahara und Atlas. Erlebniſſe
n Fritz Ohle. Mit 16 Abbildungen nach Aufnahmen des Verfaſſers.
rlag von J. P. Bachem, Köln. (Preis geb. 5 Mk.)
Sultanshofe in Fez abwies und ihm abermals mit Einkerkerung drohte,
ſchwur er Nache. Er ging nach Tanger, erdolchte ſeinen Verräter und
deſſen Familie, floh in das Atlasgebirge, kehrte wieder zu ſeinem
Ge=
werbe zurück und wurde ein furchtbarerer Räuber als je zuvor. Die
Kunde von ſeinen Taten durchdrang die ganze ziviliſierte Welt, und
ganz Marokbo zitterte vor ihm.
Als der Verfaſſer ihm zum ziueiten Male begegnete, war er —
der=
gleichen iſt nur in Marokko möglich — Gouverneur von Tanger
ge=
worden. Hier umgab er ſich, obgleich er perſönlich ſehr einfach lebte,
mit einer erſtaunlichen orientaliſchen Pracht. Er hat den Wohlſtand
weiterer Strecken Marokko3 tatkräftig gehoben, iſt aber ein echter
Ma=
rokkaner geblieben — hochfahrend, jähzornig und rachſüchtig ohne Maß.
Von ſeiner Grauſamkeit werden in Marokko geradezu haarſträubende
Geſchichten erzählt. So ließ er 80 Gefangenen, die ſich gegen ihn
auf=
gelehnt hatten, mit glühenden Spitzeiſen die Augen ausſtechen, wobei
er eine Zigarette rauchte. Erſt am dritten Tage, nachdem ihnen die
Hände abgehauen und die Ohren vom Kopfe abgeſchnitten waren,
wur=
den alle achtzig enthauptet. Zu einem Gaſtmahle hatte er einſt ſechzig
Perſonen eingeladen, unter denen ſich mehrere heimliche Widerſacher
von ihm befanden. Das fröhliche Mahl war noch nicht beendet, da ließ
Raiſuli die Türen und Fenſter ſchließen und durch eine kleine Oeffnung
eine unſichtbare Wolke pulveriſierten Buhnris in den Raum
hinein=
blaſen. Nach wenigen Minuten waren alle vor ihren vollen Schüſſeln
„eingeſchlafen” (Buhnri iſt eine Strauchpflanze, deren roten Beeren
beim Zerdrücken ein Parfümgeruch entquillt, nach deſſen Einatmen von
nur einigen Minuten man ſchmerzlos einſchläft, um nicht wieder zu
erwachen. Es iſt dies das gebräuchliche Gift, das in Marokko bei den
zahlreichen Familienmorden und vielfach bei der Blutrache, die in
Ma=
rokko noch gebräuchlich iſt, in Anwendung gebracht wird.) Das ſind
verbürgte Geſchichte ſeiner Untaten. Sie geben ein Bild der
marokka=
niſchen Zuſtände, wie ſie auch heute dort noch vorherrſchen. Raiſuli
hat noch mehrere Jahre nach dem Weltkriege gelebt, aber ein
günſti=
ges Geſchick hat den alten Banditen zwar von einem gewaltſamen Tod
bewahrt, aber der verlorene Freiheitskampf ſeines Schweſterſohnes
Abd el Krim hat ihm das Herz gebrochen.
Die marokkaniſche Frage.
Einer der bekannteſten marokkaniſchen Rebellen, der die Stämme
der Atlasberge bis hinauf in das Rifgebiet zum wilden Rachekrieg
gegen den grauſamen und blutrünſtigen Sultan aufgerufen hatte, war
Bu Hamara. An der Spitze ſeiner Scharen war er ſiegreich bis faſt
vor die Mauern von Fez vorgedrungen, wurde aber ermordet, bevor
er ſeine Sache zum ſiegreichen Ende führen konnte. Ein Rächer Bu
Hamaras entſtand in Abd el Krim, der aber ſeine Zeit verpaßt hatte.
Bu Hamara war kein Bandit gewöhnlichen Schlages und beſſer geartet
als Raiſuli. In ihrem Haß gegen die Sultanswirtſchaft und ihrer
Verachtung gegen alle Ausländer, ganz beſonders jedoch gegen Spanier
und Franzoſen, waren dieſe beiden marokkaniſchen Patrioten ſich gleich.
Marokko iſt und bleibt ein unruhiges Land, ſolange dort ein Sultan
von Frankreichs Gnaden herrſcht. Friedlich, darüber ſind ſich wohl
N.
dieſen drei
zeu, von
Nummer 144
Stapellauf des Kreuzers „Köln”
Wilhelmshaven 23. Mai.
nationalen Waffen=, Munitions= und Kriegsmaterial=Han= Heute vormittag 11 Uhr fand auf der Marinewerſt der Stapel
lauf des vierten neuen Kreuzers der Reichsmarine ſtatt. An den
Das engliſche Oberhaus nahm nach einer Intervention Lord Birken= Stapellauf nahmen zahlreiche Gäſte aus dem Reiche teil. u. a
heads mit 114 gegen 35 Stimmen den Geſetzentwurf an, der den waren erſchienen die Reichsminiſter Groener, Hergt, Köhler, di
Reichsverkehrsminiſteriums, außerdem der Chef der Marine
Das Staatsdepartement teilt mit, daß dem Außemminiſter der Nan= leitung, Admiral Zenker, der Chef der Heeresleitung, Genera
Vereinigten Staaten die Verhaftung und Hinrich= paten waren der Kölner Oberbürgermeiſter Dr. Adenquer
mehrere Stadtverordnete, Regierungspräſident Elfgen und de
Bevollmächtigte der Rheinprovinz, Dr. Hamacher, erſchienen
Taufe ſelbſt von der Witwe des mit dem erſten Kreuzer „Köln”
am 28. Auguſt 1914 in der Deutſchen Bucht untergegangener
Das japaniſche Kabinett iſt reorganiſiert wor= Kommandanten, Fregattenkapitän Meidinger, vollzogen wurde
Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer führte aus: „Dein Name ſol /
Herrn Reichspräſidenten dieſen Namen tragen zu Ehren des
heiligen Köln, zur Erinnerung an dieſe alte Stadt. Wie ſie jetz
Buenos Aires explodierte geſtern eine Bombe, wodurch zwei Jahrtauſende hindurch den Wogen und Wettern der Zei
trotzt, ſo ſollſt du trotzen den Wogen und Winden. Wie ſie
deut=
ſches Weſen und deutſche Art treu hütet und ſchirmt am
Rhem=
ſtrom, ſo ſollſt du ſchirmen und hüten die deutſche Heimat und
die deutſche Ehre auf den Waſſern des Meeres. Den Namen
„Köln” ſollſt du tragen auch zur Erinnerung an ein anderes
Schiff, das dieſen Namen trug, zur Erinnerung an das Schiff,
das nach tapferſtem, erbittertſtem, auch vom damaligen Feinde
bewundertem Kampfe gegen eine überwältigende Uebermacht von i
ſeinem heldenmütigen Führer und ſeiner tapferen Beſatzung in die
Fluten des Meeres verſenkt wurde. Sei tapfer und treu unſerer
Flagge wie jene Helden. Gott ſchütze dich!”
Nach der Taufe des Kreuzers „Köln” fand ein Imbiß in
Offiziersheim der Werft ſtatt. Im Verlaufe des Mahles tra
vom Reichspräſidenten folgendes Telegramm ein:
„Ich danke für die Meldung von dem glücklich erfolgter
Stapellauf des Kreuzers „Köln”. Möge der Wille zu treue=
Pflichterfüllung und opfermutiger Vaterlandsliebe, der die alt
„Köln” beſeelte, auch auf dieſem neuen Schiffe fortleben. Den
Kreuzer und der Beſatzung wünſche ich allzeit glückliche Fahrt.
gez. v. Hindenburg, Reichspräſident.
Reichswehrminiſter Groener weihte bei Tiſch das erſte
Gla=
gen iſt die Prüfung der durch die Kammerwahlen geſchaffenen politi= den Toten des Krieges und brachte namens der Verſammelter
das Gelöbnis dar, ihnen nachzueifern in Pflichttreue Vaterlands
liebe und Opfermut. Dann begrüßte der Reichswehrminiſter die
als Gäſte erſchienenen Vertreter des Reiches, des Reichstages
des Reichsrats, den oldenburgiſchen Miniſterpräſidenten und der
Oberpräſidenten von Hannover, deſſen Tätigkeit als Reichswehr
miniſter er gedachte. Er gedachte ſchließlich in Sonderheit der
Vertreter des Rheinlandes und der Stadt Köln und der Gattir
des mit der „Köln” untergegangenen Kommandanten und des
einzigen Ueberlebenden der alten „Köln”, des Oberheizers Neu
mann. Nach Worten des Dankes an die Erbauer des Schiffet
ging der Reichswehrminiſter des näheren auf die Bedeutung des
neuen Patenſchiffes für das Rheinland und für die Stadt „Köln”
ein; es knüpfe ein neues Band zwiſchen der Weſtmark und der
Marine. Das neue Schiff möge den Rheinländern ein Anlaf
ſein, den Gedanken an die deutſche Wehrmacht, beſonders an die
6a
Reichsmarine, fördern zu helfen. Die Marine ſelbſt habe mi=
Otto Rö
dem neuen Kreuzer die Verpflichtung übernommen, überall weſ” oe
das Schiff ſpärer hinkomme, für den deutſchen Nawen, für die
deutſche Ehre und für den deutſchen Rhein Zeugnis abzulegen
nicht im Sinne ſtolzer Ueberhebung, ſondern in der ſtillen Weiſt
eines Menſchen, deſſen Seele erfüllt iſt von der hohen Aufgabe
zu nutzen dem Heil des Vaterlandes. Groener ſchloß mit einem
Hurra auf das Rheinland und die Patenſtadt Köln.
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages, trat am
Mitt=
woch zuſammen, um über eine recht umfangreiche Tagesordnung
zu beraten. Angenommen wurde ein Antrag Dingeldey, der
ge=
eignete Maßnahmen wünſcht, durch die verhindert wird, daß
ſtaatliche Baubeamte durch private Arbeiten in Wettbewerb mit
den freien Architekten treten. Annahme fand ferner ein
kommu=
niſtiſcher Antrag in folgender Faſſung: Die Regierung wird
er=
ſucht, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine
Er=
höhung der Unfallrente baldmöglichſt eintritt. Im weiteren
wurde angenommen das Geſetz zur Ergänzung des
Finanz=
geſetzes für das Rechnungsjahr 1927, wonach die der Regierung
in Art. 4 des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1927 vom
27. Juni 1927 erteilte Ermächtigung auf das Rechnungsjahr
1928 und die folgenden Rechnungsjahre ausgedehnt wird. —
Eine Reihe von Anträgen wurde durch die Regierungsantwort
für erledigt erklärt. Die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes findet
am Donnerstag ſtatt.
alle Kenner der dortigen verworrenen Verhältniſſe einig, wird ſich die
„marokkaniſche Frage” niemals aus der Welt ſchaffen laſſen. Sie hitd
von Zeit zu Zeit immer wieder aufblitzen und Europa beunruhigeh
wie ja der letzte Kampf im Rifgebiete, der Frankreich und Spanien ſo
viel Blut und Geld koſtete, gezeigt hat. Marokko iſt infolge der
jahl=
hundertelangen Mißwirtſchaft der entarteten Sultane und der daraus
entſtandenen ſogenannten Freiheitskämpfe einer Reihe von Rebelen
ein in ſeinen Grundfeſten erſchüttertes und zerrüttetes Staatsweſen,
das in den Reihen der heutigen Staaten ſeine Daſeinsberechtigung
bei=
loren hat. Der Untergang der Schein=Selbſtändigkeit, die es heute noch
beſitzt, wird nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Marokko birgt in
ſeinen Bergen ungeheure Bodenſchätze, die aber für den europäiſchen
Handel und Verkehr bis heute unerreichbar ſind. Es wird in
abſeh=
barer Zeit aufgeteilt und eine halb franzöſiſche und halb ſpaniſche
Ko=
lonie werden. Für die Kulturwelt — ſo meint der Verfaſſer — wäre
dieſe Löſung auf alle Fälle die beſte.
Die Frau und die Ehe.
Die Frauen im Süden Marokkos fühlen nicht das den iſlamitiſchen
Frauen ſonſt auferlegte drückende Joch des Propheten, der im
Koran=
wo er von der Frau ſpricht, dieſe jeder Würde entkleidet. Hier iſt ſie
Weib im beſten Sinne des Wortes, die geachtete Gefährtin des Mannes
und die geliebte Mutter ihrer Kinder. Verfaſſer rühmt die
Schönhei=
dieſer Frauen; die ſchönſten Frauen Marokkos habe er in der Wüſte
Beni Guil angetroffen. Ihre Geſichtszüge, von blauſchwarzem,
glän=
zenden Haar umrahmt, ſind durchweg raſſig. Die zarte Hautfarbe tönt
vom dunklen bis zum hellſten Braun. Dieſe unbändigen Naturtöchter,
die die jungen Soldaten Ohles mit unverhohlener Bewunderung be
trachteten, beſitzen eine eigenartige Schönheit, die den Europäer im
erſten Augenblicke verblüfft. In den Jahren, in denen bei uns das
Mädchen noch ſehr in den Kinderſchuhen ſteckt, hat die Marokanzrin
der Wüſte ſich ſchon zur reichſten Blüte entfaltet. Die meiſten
Mäd=
chen werden im Alter von 9—13 Jahren geheiratet. Das frühe Heiraten
und das heiße Klima bedingen jedoch ein ſehr ſchnelles Verblühen der
Frauen. So ſchön und liebreizend ſie in der Jugend ſind, im Alter
von 25 Jahren ſchon zählen ſie zu alten Weibern und Großmüttern,
deren Züge, mit vielen Nunzeln bedeckt, oft abſchreckend häßlich ſind=
Bei den Mauren im Norden herrſcht die Vielehe vor, infolge deren ſie
ſchon ſeit Jahrhunderten keine reine Raſſe mehr darſtellen. Anders
bei den Berberſtämmen im Süiden Maroktos, wö die Vielehe ausſcheidet.
Die Frau wird hier vom Manne gekauft, die Bräuche ſind bei
verſchie=
denen Stämmen verſchieden. Nachdem die Zeremonien vollzogen
ſind=
finden die Hochzeitsfeierlichkeiten ſtatt, die meiſtens mehrere Tage
dauern und bei denen viel gegeſſen und getrunken wird. Bei den wile
den Bewohnern der Atlasberge herrſcht dagegen der Frauenraub
vor=
der Vater erhält für ſeine Tochter nur dann Bezahlung, wenn er mutigh
und kraftvoll genug iſt, ſich dieſe zurückzuholen.
Das Buch bildet einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der
Di=
ſtände Marokkos in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht im
alge=
meinen und der Sitten und Gebräuch= ſemer Bewohner im beſonderen=.
Nummer 144
Donnerstag, den 24 Mai 1928
Seite 3
Vor dem Ende des Kolmarer Prozeſſes.
Das elfäſſiſche Problem durch dieſen Prozeß
nicht gelöſt.
Morgen werden nach den bisherigen Dispoſitionen die
ober=
elſäſſiſchen Geſchworenen die Bilanz der dreiwöchigen
Gerichts=
berhandlung zu ziehen haben, in denen die franzöſiſche
Anklage=
behörde durch ihre Zeugen und ihre Dokumente alles vor ihnen
ausgebreitet hat, was nach der Auffaſſung der
Staatsanwalt=
ſchaft den Tatbeſtand eines „Komplotts gegen die Sicherheit des
Staates” ausmacht. Bei Eröffnung ſeines Plädoyers am
Vor=
mittag des Montag hat ihnen Generalſtaatsanwalt Fachot noch
einmal die Strafbeſtimmungen des Code penal vor Augen
gehal=
ten: „Ein Jahr Gefängnis mit Strafaufſchub bis zur
lebensläng=
lichen Deportation.”
Das Beweismaterial Frankreichs iſt auch einem anderen
Gerichtshof vorgelegt worden: der Weltmeinung. Sie hat wie
nie zuvor die elſaß=lothringiſchen Streit= und Zeitfragen
vorge=
tragen bekommen. Sie weiß heute um die Tiefe des Konflikts
zwiſchen Elſaß=Lothringen und Frankreich. Sie weiß, daß es
bisher nicht gelungen iſt, dieſe Kluft zu überbrücken. Man hat in
dieſen drei Wochen ſo viel von abſeits liegenden Dingen
geſpro=
chen, von Geſinnungen, von Weltanſchauungen, von
Vorkriegs=
handlungen, daß das eigentliche Leitmotiv des Prozeſſes häufig
von dieſer Begleitmuſik übertönt wurde. Juriſtiſch aber geht es
nur um die eine große Frage: Haben die Führer der elſaß=
loth=
ringiſchen Autonomiebewegung einen Anſchlag auf die Sicherheit
des franzöſiſchen Staates im Sinne gehabt und vorbereitet? Es
muß daran erinnert werden, daß der Autonomismus zu einer
hochverräteriſchen Umſturzbewegung geſtempelt werden ſollte, und
daß ihm zweierlei vorgeworfen worden iſt: 1. die Schaffung einer
bewaffneten Organiſation zum Sturz der Regierung und zur
Aufwiegelung der elſaß=lothringiſchen Bevölkerung, ſowie 2. die
Abhängigkeit dieſer Bewegung von „ausländiſchen Agenten”. Für
die Geſchworenen wird demnach nur die Frage entſcheidend ſein
können, ob ſie den Beſtand eines derartigen „Komplottes” für
erwieſen erachten oder nicht.
ſem Urteil entgegenſehen. Sie wird ſich jedoch ſagen, daß durch
einen Kolmarer Freiſpruch oder eine juriſtiſche Verurteilung das
große Problem noch nicht gelöſt ſein wird, wie Elſaß=Lothringen
m Rahmen des franzöſiſchen Staatsverbandes, zu lebendiger
Entfaltung ſeiner Eigenart gelangen kann. Die internationale
Oeffentlichkeit hat durch dieſen Kolmarer Prozeß die Einſicht
ge=
wonnen, daß dieſes Problem nicht gelöſt iſt.
Die Plädoyers.
begann mit der Vekanntgabe eines Briefes durch den
Präſiden=
en, in dem der Bruder des Großinduſtriellen Hermann Röchling,
ver in Baſel anſäſſige Otto Röchling, gegen die Ausſagen des
Beneralſtaatsanwalts proteſtiert, nach denen ſich in ſeinem Baſler
Haufe die elſäſſiſchen Autonomiſten regelmäßig getroffen hätten, ſich die Geſchworenen zur Beratung zurückziehen werden. Das
Otto Röchling erklärt auf das beſtimmteſte, daß er niemals, direkt
oder indirekt, mit elſäſſiſchen Autonomiſten in Beziehungen
ge=
tanden hätte. — Der Generalſtaatsanwalt gab darauf Kenntnis
von einem Briefe des franzöſiſchen Juſtizminiſters, der eine
Ant=
vort auf den Antrag der Verteidigung bedeutet, dem
Induſtriel=
en Hermann Nöchling freies Geleit zu geben, um nach Kolmar
zu kommen und ſeine Zeugenausſagen zu machen. Das
Juſtiz=
niniſterium lehnt das freie Geleit mit der Begründung ab, daß
Hermann Röchling am 22. Dezember 1919 durch das
Kriegs=
gericht von Amiens wegen Diebſtahls und Zerſtörung fremden
Kutes zu einer Zuchthausſtrafe von zehn Jahren verurteilt
wor=
den ſei, die bisher noch nicht verbüßt iſt.
Hierauf erhebt ſich Rechtsanwalt Jaegle, um die
Abweſen=
heit ſeines Kollegen Rechtsanwalt Klein zu entſchuldigen, der
zeute morgen plötzlich die Nachricht vom Tode ſeines Vaters
er=
halten habe. Der Verteidiger ſrricht im Namen ſeiner Kollegen
Herrn Klein ſein innigſtes Beileid aus, dem ſich auch der
Vor=
itzende und der Generalſtaatsanwalt anſchließen.
aus Korſika. Dieſer gibt eine Ueberſicht über den
Autonomis=
mus und Regionalismus und erklärt, daß die autonomiſtiſche
Idee auch von anderen Parteien vertreten werde. Die
Haupt=
verantwortung ſchiebt er der Kartellregierung vom Jahre 1924
zu, die im Elſaß die Unzufriedenheit durch Drohungen mit
über=
ſchneller Aſſimilierung erſt hervorgerufen habe. Die
autono=
miſtiſche Bewegung ſei eine innerpolitiſche
An=
gelegenheit, die keine außenpolitiſche Wirkung,
haben dürfe, ſchon im Intereſſe von Locarno.
Man hätte anſtatt Rerformen Gendarmen geſchickt. Es liege
In Erwartung des Arteils. keinerlei Beweis für ein Komplott vor. Fremdes
Geld ſei nicht vorhanden. Autonomiſtiſche Bewegungen gebe es
auch in der Bretagne und in Korſika. Man werfe den
Angeklag=
ten vor, die Republik nicht zu lieben. Die Regierungsform ſei
aber nicht das wichtigſte. Die Republik ſei eine alte Dame von
58 Jahren, die man wohl reſpektieren könne, der man aber nicht
den Hof zu machen brauche.
Die Geſchworenen müſſen dafür ſorgen, daß
der Tag des Urteils nicht zu einem Tag der
Trauer werde. Sie müßten zu einem
Frei=
ſpruch kommen.
Das Wort erhält der bretoniſche Rechtsanwalt
Feillet, der erklärt, daß er ebenfalls Verfolgungen ausgeſetzt
ſei, weil er an der Gründung des franzöſiſchen
Minoritätenkomi=
tees teilgenommen habe und auch einer der Anführer der
bretoni=
ſchen Autonomiebewegung ſei. Er greift den Belaſtungszeugen
Riehl in heftiger Weiſe an und behandelt ihn als Polizeiſpitzel.
Er verteidigt namentlich die Angeklagten vom Standpunkte des
Katholizismus aus. Er ſagt, daß man von Paris aus alle
pro=
vinziellen Freiheiten unterdrücken möchte. Hier liege der
ur=
ſprung des ſogenannten Komplotts. Der Verteidiger ſchließt mit
der Aufforderung, die Männer, die die Freiheit ihres Landes
verteidigten und ein Bindeglied zwiſchen Frankreich und
Deutſch=
land bilden wollten, nicht zu verurteilen.
In der Nachmittagsſitzung erhält das Wort der
Verteidi=
ger Rechtsanwalt Peter. Er verteidigt namentlich die
Angeklagten Baumann und Kohler. Es ſeien nach dem
Waffen=
ſtillſtand im Elſaß zahlreiche Fehler gemacht worden, beſonders
v. Bulach habe man durch ſchroffe Behandlung geradezu zu ſeiner
Politik gedrängt. Auch dieſer Verteidiger plädiert für
Frei=
ſprechung.
Schließlich erhält für heute noch der Rechtsanwalt
Thomas das Wort, der ſich in der bunten Reihe der
Verteidi=
ger, die aus allen Regionen ſtammen, als der Vertreter
lothringi=
ſcher Auffaſſung vorſtellt. Er erklärt, daß er ſich bemüht habe,
Die öffentliche Meinung der Welt wird mit Spannung die= in aller Nuhe dem Gang der Verhandlungen zu folgen, um ſich
ein objektives Bild zu machen. Er könne feſtſtellen, daß von einem
Komplott keine Rede ſein könne: die Sicherheit des Staates ſei
durch die Angeklagten nicht gefährdet worden. Es ſei erfreulich,
im Intereſſe der internationalen Beziehungen feſtſtellen zu
kön=
nen, daß ſich ergeben habe, daß eine Einmiſchung Deutſchlands
nicht in Frage komme. Die freundſchaftlichen
Be=
ziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland
ſeien der Angelpunkt des Weltfriedens
Frank=
reich müſfeſich an den Gedanken gewöhnen, daß
Partikularismus nichts gemein habe mit Sepa=
Die heutige Vormittagsſitzung des Autonomiſten=Prozeſſes ratismus. Auch dieſer Verteidiger fordert die Geſchworenen ſamtzahl der Abgeordneten des Parlaments in Bayern gar keine
nung einen Freiſpruch zu fällen.
Donnerstag vormittag wird der nächſte Verteidiger, der
Ab=
geordnete Rechtsanwalt Berthon, das Wort ergreifen, worauf
Urteil wird für morgen nachmittag, ſpäteſtens aber für morgen
abend erwartet.
Was die Elſäſſer zum Kolmarer Prozeß ſagen.
Zum Plädoyer des Generalſtaatsanwalts Fachot im Kolmar
ſchreibt der „Elſäſſer”:
„Iſt das alles, Herr Fachot? Das Jaccuſe des Herrn
Pro=
eureur genéral Fachot ſteht auf tönernem Füßen. Auch
gegen=
ſchen Tatbeſtandsmerkmale zur Begründung des Komplotts feh= vor. Ihr Verhalten erwies ſich inſofern als richtig, als die 2
len in der Anklagerede. Es fehlt der Wille, es fehlt die
Verab=
redung, es fehlt der Entſchluß, die Negierung mit Waffengewalt
zu ſtürzen oder den Bürgerkrieg zu entfeſſeln. Die Anklage auf
Komplott iſt ſomit in der Rede des Herrn Fachot nicht
gerecht=
fertigt. Die Anklagerede ſieht alle Ergebniſſe der
Verhandlun=
gen als nicht exiſtierend an. Daraus muß logiſcherweiſe der
Schluß gezogen werden, daß die Anklagerede im der Geſtalt, wie
Dann erhält das Wort der Verteidiger Palmieri ſie vor Prozeßbeginn präpariert und fertiggeſtellt wurde, ohne
jede Aenderung vorgetragen worden iſt. Das iſt ein Unikum
in den Annalen der Prozeß=Chronik. Wir fragen, nachdem wir Während daher außer den Kommuniſten alle im Landtag
ver=
der Anklagerede gelauſcht haben: Wo ſind die offenbarten
Schändlichkeiten, vor denen das Elſaß entſetzt zurückſchrecken
ten am 12. Februar in Straßburg ſagen ließ? Und ſchon
er=
zählt man — doch fehlt uns die Beſtätigung — daß das
Verfah=
ren gegen Baumann und Kohler, die „dangereux eſpions”,
ein=
geſtellt worden ſei.”
„Was wird in Bahern?
Von unſerem Münchener Mitarbeiter.
Die Aufmerkſamkeit der Wählerſchaft und das allgemeine
politiſche Intereſſe war in den letzten Tagen naturgemäß in
erſter Linie auf die Reichstagswahl und ihre Folgen gerichtet,
und die verſchiedenen Landtagswahlen traten demgegenüber
meiſt über Gebühr in den Hintergrund. Gerade infolge der
ziem=
lich gleichmäßigen Verſchiebung nach links im Reich und in
Preu=
ßen durch Stärkung der Sozialdemokraten und Schwächung der
Deutſchnationalen kommt zweifellos dem Ergebnis der
bayeri=
ſchen Landtagswahlen eine beſondere Bedeutung zu. Der neue
Bayeriſche Landtag weiſt von allen am letzten Sonntag
gewähl=
ten Parlamenten bei weitem die ſtärkſten Verſchiebungen auf;
eine große Partei von 12 Mitgliedern, nämlich der aus dem
Völ=
kiſchen Block heraus entwickelte Nationalſoziale Volksbund, iſt
ſpurlos verſchwunden, die Sozialdemokratie erhöhte ihre
Man=
datsziffer von 25 auf 34, und ſo fort. Und doch iſt das
Geſamt=
bild des neuen bayeriſchen Parlaments ein ganz anderes als im
Reich und in Preußen. Ziffernmäßig trat folgende Verſchiebung
ein, die höchſtens noch eine geringfügige Aenderung infolge des
recht komplizierten bayeriſchen Wahlrechts erfahren könnte:
20. Mai 1928 gegenüber 6. April 1924
Dieſe Gegenüberſtellung ergibt inſofern kein ganz klares Bild,
als innerhalb der letzten vier Jahre größere Verſchiebungen unter
den Parteien des alten Landtages ſtattgefunden haben. Am
6. April 1924 wurde der damalige Völkiſche Block in Stärke von
23 Abgeordneten auf den Namen Adolf Hitler gewählt. Dieſer
Völkiſche Block iſt nun ſehr bald nachträglich zerſplittert. 2
Mit=
glieder traten zu den Deutſchnationalen über, 2 zum
Bauern=
bund und 2 wurden fraktionslos. Der Reſt von 17 ſpaltete ſich
im Verhältnis von 12 zu 5 in die oben angeführten zwei
Par=
teien. Da die nationalſozialiſtiſche Gruppe demnach am Schluß
des alten Landtags nur 5 Mitglieder zählte, hat Adolf Hitler
ziffernmäßig einen Zuwachs von 4 Mandaten; wenn man jedoch
die urſprüngliche Zuſammenſetzung des alten Landtages
zu=
grunde legt, muß man für Adolf Hitler eigentlich von der Ziffer
23 ausgehen; danach hätten auch die Deutſchnationalen nicht 1,
ſondern 3, und der Bauernbund nicht 5, ſondern 7 Mandate
gewonnen.
Die Stärke des Bayeriſchen Landtages iſt geſetzlich auf 128
Sitze feſtgelegt, und die Anzahl der Stimmen, die auf einen
Ab=
geordneten entfallen, wird je nach der Wahlbeteiligung in jedem
von den 8 Wahlkreiſen errechnet. Ob die Wahlbeteiligung ſtark
oder ſchwach iſt, ſpielt im Gegenſatz zum Reichstag auf die
Ge=
in mahnenden Worten auf, zur Beruhigung der öffentlichen Mei= Rolle. In das bayeriſche Wahlgeſetz wurden nachträglich
Beſtim=
mungen zu Ungunſten kleinerer Parteien eingefügt, die ſich bei
dieſer Bayernwahl ganz außergewöhnlich ſcharf gegen die
Demo=
kraten und gegen die Wirtſchaftspartei richteten. Die
Demokra=
ten erhalten bei 107 619 Stimmen kein Mandat, während ſie 1924
bei nur 94925 Stimmen 2 Sitze erhalten hatten. Auch die
Wirt=
ſchaftspartei geht mit vollen 110 000 Stimmen völlig leer aus,
während die Kommuniſten mit 125 983 Stimmen 5 und die
Deut=
ſche Volkspartei mit 110 692 Stimmen 4 Sitze erhalten. Die
bei=
den erſteren Parteien ſind unglücklicherweiſe in allen 8
Wahl=
kreiſen dicht unter der erforderlichen Stimmenzahl für einen
Ab=
geordneten geblieben, ſo daß ihnen auf der Landliſte kein einziges
Mandat angerechnet werden konnte. Die Deutſche Vollspartei,
die 1924 noch Liſtenverbindung mit den Deutſchnationalen
ein=
über oberflächlicher Betrachtung hält nichts ſtand. Die juriſti= gegangen war, ging diesmal in allen 8 Wahlkreiſen ſelbſtändig
direkten Wahlkreismandate der Pfalz gerade ausreichten, um 2
weitere Mandate für die Reſtſtimmen im rechtsrheiniſchen Bayern
zur Geltung zu bringen. Die Bayeriſche Volkspartei hat ihre
ſeit=
herigen 46 Sitze trotz des außergewöhnlich ſtarken Anwachſens
des Bauernbundes zu halten vermocht. Allerdings muß man
berückſichtigen, daß diesmal infolge des Regensburger
Abkom=
mens in den Stimmen der Bayeriſchen Volkspartei die vor allem
in der Pfalz nicht unerheblichen Stimmen des Zentrums, das
dort bei der letzten Wahl 2 Sitze eroberte, mitenthalten ſind.
tretenen Parteien auf Koſten des verſchwundenen
Nationalſozia=
len Volksbundes und der Freien Vereinigung Sitze gewonnen
werde, wie man den falſch informierten Herrn Miniſterpräſiden= haben, hat ſich bei der Bayeriſchen Volkspartei ſogar der
Zu=
wachs der Zentrumsſtimmen nicht in einem auch noch ſo
gering=
fügigen Mandatsgewinn auszuwirken vermocht.
Trotz des ſtarken Anwachſens der Sozialdemokratie in
Bah=
ern hat ſomit infolge des Verſchwindens des oppoſitionellen
Das Ende der ſchlanken Linie.
Von Carola v. Folſen.
Mode und Geſundheit. — Hat der Einſpruch der Aerzte genützt?
Nur der Kopf der Frau iſt noch nännlich geblieben.
gfk. Die Zeit der Ernährung nach Kalorien iſt vorüber. Die
Milchtage, die die Frauen eingeführt haben, um die ſchlanke
Linie zu behalten, haben ihr Ende erreicht und mit ihnen eine
moderne Folter, die vielleicht noch ſchlimmer war, als das
be=
rüchtigte Korſett der früheren Zeit, wenn ſie auch nur einen Tag
gedauert hat. Aber jede Frau, die einmal oder mehrere Male
zur Herabdrückung ihres Körpergewichtes an beſtimmten Tagen
auf alle feſte Nahrung verzichtet hat und nur ein wenig Milch
zu ſich nahm, um den Hunger zu beſchwichtigen, wird bezeugen,
daß es ſich um eine wahre Tortur handelte. Die Mode hat mit
den Frauen ein Einſehen gehabt und hat die ſchlanke Linie
be=
endet, denn heute iſt Vollſchlankheit das Loſungswort, und eine
gewiſſe üppige Rundung der Formen gilt nicht mehr als ein
Makel, der die Frau von dem Wettbewerb der Schönheit
aus=
ſchloß. Schon die Kleider mit ihren vielen Rüſchen und Spitzen,
ſowie mit ihren bauſchigen Falten haben eine andere Linie
und betonen auch bei denjenigen Frauen, die noch über die
früher notwendige Magerkeit verfügen, das Vorhandenſein von
Formenſchönheit. Von Gelehrten, Forſchern und Aerzten wurde
allerhand gegen die Schlankheitsraſerei gewettert. Trotzdem aber
iſt es kaum anzunehmen, daß ſich die Mode von den Forderungen
der Geſundheit leiten läßt. Sie hat es früher nicht getan und
tut es auch jetzt nicht. Sie richtet ſich nur nach den Geſetzen, die
von den unumſchränkten Herrſchern auf dieſem Gebiete
aufge=
ſtellt werden und ihren Hauptſtützpunkt in der Abwechſlung
haben. Sie gehen vielleicht mit Recht von der Anſchauung aus,
daß die Kleiderfrage nicht eine Angelegenheit der Wiſſenſchaft
und Geſundheitspflege, ſondern der Aeſthetik iſt, bzw. deſſen, was
ſie dafür halten. Tatſächlich iſt es noch nicht ſicher, ob die
For=
derung der ſchlanken Linie wirklich ſo verheerend gewirkt hat,
tie viele Aerzte behaupten. Die Statiſtik weiß nichts davon,
daß die Frauenkrankheiten durch die jüngſtvergangene Mode ſtark
vermehrt worden ſind. Dafür aber hat ſich entſchieden die Zahl
derjenigen Frauen vermindert, die durch die große Anſammlung
Sou Fettpolſtern Schädigungen des Herzens und anderer
Or=
gane aufzuweiſen hatten, ſobald ſie in die dreißiger Jahre kamen.
Es hat ſich, gezeigt, daß ein bequemes Leben mit ſtarkem Fett=
anſatz durchaus nicht zu den Erforderniſſen und Notwendigkeiten
eines fortſchreitenden Alters gehören, ſondern daß Sport und
Diät die von der Natur vorgezeichnete Linie des Weibes gut zu
erhalten imſtande ſind. Dadurch wurden auch die berüchtigten
Korſetts überflüſſig, mit denen die Schönheitsfehler allzu großer
Fülle verbeſſert werden ſollten. Den angeblichen geſundheitlichen
Nachteilen der ſchlanken Linie ſtanden alſo auch große Vorteile
gegenüber. Die neue Mode der Vollſchlankheit vereinigt die
Vor=
züge der beiden vergangenen Epochen, ohne ihre Nachteile zu
haben. Sie geſtattet den Frauen wieder eine ſachgemäße
Ernäh=
rung und verbietet doch das ſtarke Anſetzen von Fett ſowie den
Gebrauch aller Gürtel aus Gummi oder Fiſchbein, um den
natür=
lichen Verlauf der Körperformen einzuzwängen und abzuändern.
Sie verlangt ſportgeſtählte Frauen, die ſich aber nicht dadurch
auszeichnen, daß ſie männliche Figuren vortäuſchen wollen, denn
das letzte Kriegsgeſchrei der Mode iſt die Betonung der
Weib=
lichkeit. Tatſächlich iſt bei der heutigen Frau nur noch der
Bubi=
kopf das einzige Ueberbleibſel, das an die in allen Witzblättern
beſpöttelte Vermännlichung der Frau erinnert.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 23. Mai.
Fidelio.
. Oper von L. van Beethoven.
Das zweite Gaſtſpiel von Regina Harre aus Hamburg
ergab erneut, daß Perſönlichkeit und ſtimmliche Anlage der ſehr
ſympathiſchen Künſtlerin ſich nicht eigentlich mit den
Voraus=
ſetzungen für das Soubrettenfach decken. Ihr Material iſt groß
und füllig, nicht hell ihr Temperament ohne das Spritzige,
Inter=
eſſante, das eine Soubrette kennzeichnen ſoll. Dafür zeichnen ſie
andere Vorzüge aus. Ihr Auftreten iſt von großer Vornehmheit,
ihre Erſcheinung und Spielart fein und geſchmackvoll. Große
Muſikalität, Sicherheit und vortreffliche Schule ſind vorhanden.
Auch der Dialog befriedigt. Ihre Marcelline hatte Stil und
For=
mar. Die Arie gelang ſehr nett, in den Enſembles ſtand die klar
angeſetzte und tragende Stimme feſt und führend. Eine
Anſtel=
lung kann befürwortet werden für die Oper, kaum wohl für die
Operette, für die ohnedies die Beibehaltung Sitta Müllers
emp=
v, H.
fohlen wird.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Der Philoſoph Max Scheler, der unerwartet dem
Leben entriſſen wurde, ſah große Aufgaben vor ſich. Noch während
ſeiner Krankheit hat er eine kleine Arbeit druckfertig gemacht: Die
Stellung des Menſchen im Kosmos, die inſofern ſehr
wichtig iſt, als ſie die Quinteſſenz der von ihm geplanten philoſophiſchen
Anthropologie enthält. Sie erſcheint Anfang Juni im Otto Reichl
Ver=
lag zu Darmſtadt.
— Sling geſtorben. Der Berliner Journaliſt und
Schriftſteller Sling (Paul Schleſinger) iſt, Blättermeldungen
zu=
folge, im Alter von 50 Jahren infolge einer Herzkrankheit
ge=
ſtorben.
Eine ſtädtiſche „Heizleitung”. Schon ſeit einer Reihe von Jahren
wird in Amerika die Beheizung von Gebäudekomplexen, ja ganzer
Quartiere durch ſogenannte Fernheizanlagen beſorgt, d. h. durch
Warm=
waſſerheizung, die ſich von den gebräuchlichen Niede=druckanlagen unſerer
Zentralheizungen im weſentlichen nur dadurch unterſcheidet, daß ſie
durch Einbau von Pumpen in eine Hochdruckanlage umgewandelt wird,
die es ermöglicht, das heiße Waſſer auf weitere Entfernungen
auszu=
nützen. Auch bei uns findet dieſe Art der „Städteheizung” immer
größere Beichtung. In erſter Linie iſt natürlich die Induſtrie an dem
Problem einer rationellen Fernheizung intereſſiert. In Heft 8 2.
Jahr=
gan) „Der Werksleiter” Halbmonatsſchrift für neuzeitliche Fabrikanlage,
Betriebsführung und Organiſation (Schriftleitung Dr=Jng. Nichard
Koch und Dr.=Ing. Otto Kienzle, Berlin; Verlag: Deutſche
Verlags=
anſtalt, Stuttgart), berichtet Landesoberingenieur Tilly über eine
kürz=
lich fertiggeſtellte derartige Städtefernheizanlage und gibt ſeinem
Auf=
ſatz eine Reihe äußerſt inſtruktiver Abbildungen bei. Im ſelben Heft
dieſer rührigen jungen Zeitſchrift bringt B. Meyer=Berkhout ein Thema
zur Sprache, das in den letzten Jahren immer mehr an Wichtigkeit
ge=
wonnen hat, das Thema der Kraftverkehrsſtraßen. Seine Forderung
nach einer Moderniſierung des deutſchen Straßennetzes verdient, vor
allem in induſtriellen Kreiſen, weiteſte Veachtung. Die Bedeutung der
Betriebsreklame nicht nur zur Verhitung von Unglücksfällen, ſondern
auch von Betriebsſtörungen erläutern Prof. Dr.=Ing. E. Sachſenberg
und E. Schubert an Hand zahlreicher Bildbeiſpiele in vorzüglicher
Weiſe. Eine Fülle weiterer Aufſätze und Referate aus den
verſchieden=
ſten Sachgebieten: Beleuchtung, Förderung, Statiſtik, Maſchinenkunde
uſw. gliedern ſich an. Es fällt ſchwer, einzelne Arbeiten aus der
Viel=
ſeitigkeit des vorliegenden Heftes hervorzuheben, Arbeiten, deren jede
neue Anregung, neues Wiſſen vermittelt, und deren Lektüre allen
Füh=
vern neuzeitlicher Betriebe nur dringend empfohlen werden kann. Die
muſtergültig ausgeſtatteten Hefte ſind durch jede Buchhandlung und
Poſtanſtalt zu beziehen. Abonnement für das Vierteljahr (6 Hefte)
Mk. 5.—, Einzelheft Mk. 1.—. Probeheft koſtenlos nur durch den
Verlag.
Seite 4
Donnerstag, den 24 Mai 1928
Völkiſchen Blocks rein zahlenmäßig die ſeitherige Koalition im
Gegenſatz zum Reich ihre durchaus ausreichende Mehrheit nicht
nur zu halten, ſondern ſogar erheblich, zu verſtärken vermocht.
Im neuen Landtag ſtünden die ſeitherigen Koalitionsparteien
mit 80 Abgeordneten einer Geſamtoppoſition von nur 48
Stim=
men gegenüber, während das Verhältnis ſeither 72: 56 betrug.
Nun weiß man aber, wie höchſt unerfreulich in den letzten
Mona=
ten die Verhältniſſe innerhalb der bisherigen bayeriſchen
Koali=
tion geworden waren. Vergeblich bemühte man ſich, noch kurz
vor den Wahlen den Bauernbund aus der Koalition
hinauszu=
werfen, und ſeinen großen Wahlerfolg vermochte dieſer nur durch
eine ganz radikale, ſkrupelloſe Propaganda zu erzielen, die
ledig=
lich auf die wirtſchaſtliche Notlage des kleinen und mittleren
bäuerlichen Beſitzes in Bayern ſpekulierte. So wird der
Bauern=
bund das Sorgenkind bei der neuen Regierungsbildung ſein,
Eine Koalition ohne die Bayeriſche Volkspartei iſt auch im neuen
Landtag undenkbar. Wollte man den Bauernbund ausſchließen
und ſtatt deſſen die 9 Nationalſozialiſten in die Regierung
hineinnehmen, ſo käme man zu einer Regierungsmehrheit von
71:57, die alſo an Stärke etwa der bisherigen gleichkäme. Wer
jedoch den langen Leidensweg der fortgeſetzten Differenzen
zwi=
ſchen der Bayeriſchen Volkspartei und den Deutſchnationalen in
der alten Koalition kennt, der wird erſt recht nicht an eine
Ver=
ſtändigung der ſtärkſten bayeriſchen Partei mit den
Nationalſozia=
liſten glauben können. Bliebe alſo nur noch ein Zuſammengehen
der Bayeriſchen Volkspartei mit Bauernbund und
Sozialdemo=
kraten übrig. Das ergäbe zwar eine ganz überwältigende
Regie=
rungsmehrheit, und die B.V.P.=Preſſe hatte vor längerer Zeit
theoretiſch dieſe Möglichkeit ins Auge gefaßt, als ſie noch mit
einem kataſtrophalen Zuſammenbruch der Deutſchnationalen in
Bayern rechnete, der keineswegs eingetreten iſt.
Dieſe Kombination wäre nur möglich, wenn die
Sozialdemo=
kratie ſehr ſtarke Zugeſtändniſſe an die ſpezielle Einſtellung der
Baheriſchen Volkspartei in der Frage Reich und Länder zu
machen gewillt ſei. Daß ſie hierzu durchaus in der Lage iſt, wenn
es ſich darum handelt, an die Macht zu kommen, hat ſie ja bereits
im Jahre 1919 im bayeriſchen Kabinett Hoffmann bewieſen, wo
ſich die Sozialdemokraten ſogar für die Beibehaltung eines
baye=
riſchen Kriegsminiſteriums einſetzten, weil dieſes damals aus
ihren Reihen beſetzt werden konnte! Heute liegen freilich die
Dinge etwas anders. Auch die Sozialdemokratie hat den
Wahl=
kampf mit ſchärfſtem Radikalismus geführt, in ſchroffſter
Kamp=
fesſtellung gegen Bayeriſche Volkspartei, Deutſchnationale und
Nationalſozialiſten, und man kann ſich wirklich nur ſehr ſchwer
vorſtellen, wie nun plötzlich die S.P.D. in Bayern
regierungs=
fromm neben der Bayeriſchen Volkspartei ins Kabinett einziehen
ſoll, ohne daß eine Revolution in ihren eigenen Reihen ausbricht.
Die bürgerliche Preſſe ſetzt ſich denn auch bereits ſehr lebhaft für
eine Erneuerung der alten Koalition ein, und zwar gerade mit
Rückſicht auf die außerordentlichen Gefahren, die man aus der
Linksentwicklung im Reich für die bayeriſche Eigenſtaatlichkeit
und die bayeriſche Sonderpolitik befürchtet.
Alle dieſe Erwägungen ſollten eigentlich der Bayeriſchen
Volkspartei eine Verſtändigung mit den alten Koglitionsparteien
nahelegen, da in der ſehr gut möglichen alten Koalition die
baye=
riſchen Belange immerhin noch am beſten gewahrt erſcheinen
müſſen. In dieſem Falle muß wieder mit ſchweren Konflikten
zwiſchen Bayern und Reich gerechnet werden, wie ja die
aller=
ſchärfften Auseinanderſetzungen nach dem Kriege in jener Zeit
das Reich bedrohten, als Reichskanzler Wirth an der Spitze einer
großen Koalition ſtand. Gleichzeitig würde aber auch bei einer
derartigen Entwicklung das Regensburger Abkommen einer
ſtar=
ken Belaſtungsprobe ausgeſetzt werden, denn das Zentrum würde
Nummer 144
ſich nicht allzu ſtark einem konzentriſchen Druck gegen irgendwel
Sonderwünſche in Fragen des Verhältniſſes zwiſchen Reich u
Ländern bei einer Rechtsregierung in Bayern widerſetzen könn
und innerhalb der Bayeriſchen Volkspartei dürfte eine ſtärke
Oppoſition gegen die ſehr enge Anlehnung an das Zentrum du
den Regensburger Pakt platzgreifen. Dabei darf nicht vergeſt
werden, daß die innere Widerſtandskraft der Bayeriſchen Vol
partei bei einem Kampf gegen das Reich ſeit dem Jahre 17
zweifellos ſtark eingebüßt hat.
Bayern weiß ſehr wohl, daß es in den nächſten Jahren
den Fragen des ſpezifiſch bayeriſchen Föderalismus bei 1
Linksentwicklung im Reich einen ziemlich hoffnungsloſen V
zweiflungskampf auszufechten haben wird, wenn es ſich da
noch auf anderen Gebieten durch eine ausgeſprochene Rech
regierung in der inneren Politik in ſtarkem Gegenſatz zu der ſ.
ſtigen Entwicklung im Reich befinden ſollte. Gerade aus der (*
kenntnis der eigenen Schwäche heraus erſcheint es deshalb e
nicht ausgeſchloſſen, daß der zurzeit beſonders ſtark in die En
gedrängte bayeriſche Löſpe vorübergehend einen Pakt mit ſein
Todfeinden, den Sozialdemokraten, ſchließt, weil er viellei
durch dieſen traurigen Behelf eine ſtärkere Schonung aus inn
politiſchen Gründen heraus erhofft, in der Erwägung, daß v=
Reich aus mehr Rückſicht auf eine Regierung genommen wi
in der die Sozialdemokraten weſentlich an der Macht beteil
ſind. Ob die Bayeriſche Volksdartei tatſächlich dieſe Kombinati
als das kleinere Uebel betrachtet, ſteht noch durchaus dahin u
dürfte in mehr als einer Hinſicht der Bayeriſchen. Volkspar
außergewöhnliche Schwierigkeiten bereiten. Wenn alſo auch
bayeriſchen Wahlen nicht den Zug nach links gebracht haben, n
ſonſt im Reich, ſo wird man jedoch gerade hier mit einer ſe
ſchwierigen, noch keineswegs geklärten und in jedem Falle ni
ungefährlichen Entwicklung rechnen müſſen.
autor dere
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Telephon 4276
Nummer 144
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Seite 8
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 24. Mai.
Der Auto=Omnibusbeirieb
nach Traiſa.— Ober=Ramſtadt genehmigt.
Wie uns von kompetenter Seite mitgeteilt wirb, iſt die
Kon=
ſion für den Autoomnibusbetrieb, nach Traiſa/Nieder=
Ram=
bt/Ober=Ramſtadt durch das Miniſterium des Innern und
Finanzen heute der Heag erteilt worden, und zwar vorläufig
f ein Jahr. Der Autobusbetrieb ſoll, wenn möglich, am
Sams=
vor Pfingſten, beſtimmt aber am 1. Pfingſtfeiertag ab
Böllen=
ltor aufgenommen werden. Der Verkehr der Omnibuſſe ſchließt
an die Verbindung der Straßenbahnlinie 1 und 2 vom
Böl=
falltor nach der Stadt an. Der Fahrplan wird noch näher
annt gegeben.
Mit dieſer Konzeſſion iſt ein lang gehegter Wunſch erfüllt
rden. Hoffen wir, daß der Betrieb ſo rentiert, daß er zur
ndigen Einrichtung bis zur Ablöſung durch die elektriſche
raßenbahn wird.
— Ernnnnt wurden am 23. April: der Staatsanwalt beim
Amts=
icht Darmſtadt II Dr. Hans Meuſezahl zum Staatsanwalt bei
Landgericht der Provinz Starkenburg, und der
Amts=
ichtsrat bei dem Amtsgericht Höchſt i. Odw. Kurt
Stein=
rger zum Staatsanwalt bei dem Amtsgericht Darmſtadt II mit
rkung vom Tage ſeines Diensantritts in dieſer Stelle; — am 30.
ri: der Baupraktikant Wilhelm Glaub in Gettenau zum
Be=
eböinſpektor bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach mit Wirkung vom
Nai 1928 ab.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. In den Ruheſtand verſetzt
rde auf ſein Nachſuchen der Pfarrer Georg Beckel zu Södel, Deka=
Hungen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte
* Wirkung vom 1. Auguſt d. Js. ab.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute wird Verdis „
Ri=
letto” gegeben. Den Herzog ſingt als Gaſt Leo
Bartonek=
en. Beginn 19.30 Uhr.
Für die „Schinderhannes”=Aufführung am Pfingſt=
Sonntagvormit=
findet, entgegen unſerer erſten Mitteilung, kein Kartenverkauf
t es iſt eine geſchloſſene Vorſtellung für die Metallarbeiterjugend
Bezirks Frankfurt a. M. Die nächſte öffentliche Aufführung iſt, als
ksvorſtellung, auf Samstag, den 2. Juni, angeſetzt.
An den Pfingſttagen bringt das Landestheater folgendes
Pro=
mm: Sonntag, 27 Mai: „Hoffmanns Erzählungen”.
Be=
n 19.30 Uhr. Montag, 28. Mai, die Erſtaufführung von Kreuets
* „Jonny ſpielt anf”. Muſikaliſche Leitung:
Generalmuſik=
ktor Dr. Böhm, Fuſzenierung: Renatv Mordo. Beginn 19.30 Uhr.
ustag, 29. Mai, Georg Kaiſers Schauſpiel „Oktobertag”. Be=
7 20 Uhr.
Zum 25jährigen Jubiläum des Chormeiſters Karl Grim. Aus
aß der 25jährigen Chormeiſtertätigkeit des Herrn Karl Grim
Darmſtadt hatte die „Liekertafel” nach ihrem Jubiläumskonzert einen
renabend veranſtaltet, zu dem eine große Anzahl Ehrengäſte
dienen waren. U. a. waren auch von der Stadtverwaltung die Her=
Bürgermeiſter Mueller und Direktor Schmitt von der
dtiſchen Akademie für Tonkunſt erſchienen. Herr Bürgermeiſter
eller feierte in einer Anſprache die Verdienſte des Jubilars um das
ſche Lied und überreichte Herrn Grim mit einer Urkunde die ihm
der Stadt Darmſtadt für 25jährige Chorleitertätigkeit und
insbe=
dere für ſeine erfolgreiche Tätigkeit als Liederkomponiſt gewidmete
ismünze der Stadt Darmſtadt in Silber, die höchſte Auszeichnung,
von der Stadt Darmſtadt vergeben wird. Von ſeiten der
Ehren=
flieder, der Vorſtandsmitglieder und der Mitglieder des
Sänger=
s der „Liedertafel” wurde Herrn Grim eine goldene Uhr mit ſinni=
Widmung überreicht. Der Union=Klub Wetzlar, deſſen
Ehrenmit=
d Herr Grim iſt, überbrachte eine wundervolle Ledermappe mit
ent=
chender Widmung in Goldſchrift. Der Jubilar dankte ſichtlich
er=
fen von dieſen Ehrungen mit der Verſicherung, auch ſeine weitere
eit ſolle der Förderung deutſchen Männergeſangs und des Liedes
rhaupt gewidmet ſein.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Schülerabend der
teilung für Körpererziehung und
Bewegungs=
re. Sämtliche Muſikbefliſſene, ob Anfänger oder Vorgeſchrittene
Ausübende, ſeien auf die heute um 20 Uhr im Konkordiaſaale —
ſdſtraße 33 — ſtattfindende Veranſtaltung aufmerkſam gemacht. Die
dtiſche Akademie hat die geſamten Kurſe der Gymnaſtik darauf
ein=
ellt, dem Körper der Muſikſtudierenden die Rhythmik zu geben, die
rderlich iſt, um über gewiſſe Hemmungen der Technik
hinwegzu=
men, die jeder Muſikbefliſſene zu überwinden hat. Viele kommen
e dieſe rhythmiſche Körpererziehung darüber nicht hinweg und
en oft ratlos da, ohne zu wiſſen, woran es liegt. Es ſei deshalb
denen, die Intereſſe hierfür haben, dringend empfohlen, dieſen
id zu beſuchen, um ſich darüber klar zu werden, in welcher Weiſe
dieſen Kurſen gearbeitet wird. Karten zu 50 Pfg. und 1 Mark im
retariat der Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtraße 36, und an der
ndkaſſe.
— „Liederkranz”. Der erſte Ehrenchormeiſter des Heſſiſchen
Sänger=
des Herr Kammermuſiker M. Stetefeld, legte ſein Amt als
prleiter nieder. Ein jahrelanges Leiden, das ſich in der letzten Zeit
ſchlechterte, war der Grund ſeiner Demiſſion. 31 Jahre leitete er
aktiven Chor mit außerordentlichem Erfolge. Von 1903 bis zum
hre 1914 errang der Verein unter ſeiner zielbewußten Leitung auf
ſangswettſtreiten ſehr viele Klaſſen= und Ehrenpreiſe. Nach dem
ege verſtand es Herr Stetefeld, durch die Leiſtungen bei den
ſtatt=
undenen Konzerten den Verein in eine führende Stellung unter den
rmſtädter Geſangvereinen einzureihen. Wir verlieren durch den
ggang unſeres verehrten Chorleiters ſehr viel, hoffen aber, durch
loſe Arbeit den Verluſt überwinden zu können. Aus Dankbarkeit
rde Herr Stetefeld zum Ehrenchormeiſter unſeres Vereins ernannt.
— Volkshochſchule. Es iſt uns gelungen, den Film der
Ford=
en Betriebe zu erhalten. Herr Dipl.=Ing. Ganz wird den
m im Rahmen ſeiner Vorleſung über „Automobilweſen” am
Don=
rstag, den 24. Mai, abends 8 Uhr, im Saal 234 der Techniſchen
hſchule zur Vorführung bringen. Der Beſuch iſt jedermann
ge=
tet, auch ſolchen Perſonen, die die Vorleſung nicht belegt haben. Der
ttritt für nichteingeſchriebene Hörer beträgt 50 Pfg.
— V.f.L. Rot=Weiß 1922. Pfingſtfahrt an den Neckar. Auch in die=
Jahre wird der V.f.L. Rot=Weiß ſeine bereits traditionell
gewor=
e Pfingſtfahrt an den Neckar unternehmen. Wie im vorigen Jahre,
rden 3 Gruppen die Fahrt antreten und ſich an einem gemeinſamen
effpunkt, der unterhalb von Zwingenberg liegt, zuſammenfinden.
erſte Gruppe fährt bereits am Pfingſtſamstag, mittags 1.,30 Uhr,
ter Führung von Arno Schulz vom Oſtbahnhof nach Gaimühle,
über den Katzenbuckel, auf dem übernachtet wird, durch die
Wolfs=
ucht in das Neckartal zu gelangen. Denſelben Weg nimmt auch
zweite Gruppe unter Führung von Adolf Föuſter, die erſt am
ingſtſonntag morgens 6 Uhr wegfährt. Es handelt ſich hier beſon=
8 um die Nachzügler und Mädels, die am Tage vorher noch nicht
tfahren können. Die größte Teilnehmergruppe ſtellen diesmal wohl die
ddler, die mit 15 Booten und 30 Flußwanderern von Jagſtfeld aus
die beiben erſten Gruppen ſtoßen. An dem gemeinſamen
Treff=
nkt gibt es Lagerleben, Spiele, Staffelläufe uſp. In Cbeubach wird
ernachtet, um dann am Pfingſtmontag den Weg durch das Neckartal
wärts nach Heidelberg zu nehmen. Die letzte Fahrtbeſprechung aller ſchaftsabend. Vorbereitung zum Kommendeabend. Freitag, 25. Mai,
ilnehmer findet am Freitag abend um 8 Uhr im Hallenſchwimm=
d ſtatt,
Feſthaus und Saalbau=Ambau, eine Konzertſaalfrage.
* Eine von Akademiedirektor Schmidt einberufene, ſtark beſuchte
Ver=
ſammlung der Vorſtände und Dirigenten aller großen und kleinen
kon=
zertgebenden Vereine und Inſtitute, der Muſiklehrer, Referenten und
Preſſe hatte ſich im Sitzungsſaal des Nathauſes eingefunden, um ſich
über die Mißſtände, im Darmſtädter Konzertſaalweſen auszuſprechen
und einen Entſchluß zu finden, Abhilfe zu ſchaffen.
Die glücklichem Jahre des Aufſtiegs hat Darmſtadt auszunutzen
ver=
ſäumt, um das allen Erforderniſſen genügende Feſt= und Konzerthaus
zu bauen. Damals entſtanden Feſthaus= und Theaterbauten in anderen
heſſiſchen Städten, in deneu ein ſtärkerer Bürgerſinn als bei uns herrſchte,
weil ſie ſich, um künſtleriſche und kulturliche Notwendigkeiten zu erfüllen,
immer auf ſich ſelbſt angewieſen ſahen, während Darmſtadt alles von
ſeinen Fürſten erwartete und erhielt. Auch dem vom Richard Wagner=
Verein ins Leben gerufenen Feſthausverein gelang es nicht, den
Opfer=
ſinn hinreichend zu beſchwingen, um aus geſammelten Spenden ſeinen
ſchönen Plan allein finanzieren zu können. Heute ſind die Städte
ver=
pflichtet und auch allein in der Lage, kulturliche Aufgaben zu löſen.
Eine ſolche Aufgabe iſt die Schaffung guter Konzertſäle, die in
Darm=
ſtadt immer beſtanden hat, ohne eine befriedigende Löſung gefunden zu
haben. Lange Jahre war es der Saalbau allein, bis die Mängel ſeiner
Anlage, die die Stadt nicht errichtet hatte, für den verwöhnteren
Be=
nutzer immer läſtiger hervortraten, und trotz häufiger Ein= und
Um=
bauten nicht beſeitigt wurden. Podium und Zuhörerraum waren zu
klein geworden, es fehlten Bühneneinrichtung und Orgel, es fehlten
Ne=
benräume und jede geringſte Bequemlichkeit. Eine Zeitlang wurde der
große Saal der Turngemeinde benutzt, der 1500 Perſonen faßt und gute
Akuſtik beſitzt. Aber auch dieſer krankt an den Mißſtänden des
Saal=
baus in verſtärktem Maße und wird heute gemieden. Der Kaiſerſaal
und das Sälchen der Traube, die für kleinere Zwecke genügen konnten,
ſind eingegangen. In den letzten Jahren iſt es das Große Haus des
Landestheaters, deſſen für Konzertzwecke völlig ungeeigneten Räume
herhalten und, da die Stadtkirche neueren Anſprüchen auch nicht mehr
genügt, ſelbſt für Paſſionen den upaſſenden Rahmen leihen müſfen.
Der Saalbau iſt inzwiſchen auf einen der Kunſtſtadt Darmſtadt
unwür=
digen, jeden Beſucher beſchämenden Zuſtand geſunken.
Nun hat die Stadtverorbnetenverſammlung in einer ihrer letzten
Sitzungen eine Summe zur Renovierung des Saalbaues bewilligt.
Die=
ſes ſogenannte „kleine Projekt” dient lediglich dazu, den Bau in ſeiner
vorhandenem Anlage mit allen ſeinen baulichen Mißſtänden in Stand zu
ſetzen. Das vom Stadtbquamt empfohlene ſogenannte „größere Projekt”
Ausflugsſonderzug nach Bad Salzhauſen
und Nidda.
Am Sonntag, den 3. Juni, wird die Reichsbahndirektion Mainz
einen Sonderzug nach dem Solbad Bad Salzhauſen und dem alten,
geſehichten= und geſchickereichen Nidda fahren. Wer in vergangenen
Jahre an der herrlich verlaufenen Fahrt nach dem Vogelsberg
teil=
genommen hat, wirh ſicher wieder an dieſer Fahrt nach Oberheſſen
teil=
nehmen, die mit als ein Höhepunkt der Veranſtaltungen iw dieſem
Jahre angeſehen werden darf. Volkstum und Landſchaft verſprechen
nicht nur viel, fondern wiſſen auch das Verſprochene zu halten.
Nähe=
res über die Fahrzeiten, Fahrpreiſſe uſw. wird in den nächſten Tagen
durch eine antliche Bekanntmachung veröffentlicht.
Geschenk-Tag
Trotz meiner bekannt billigsten
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— Orpheum. Die Abonnementsliſten für die
Som=
merbühne Bruno Harprecht bleiben noch einige Tage länger,
und zwar bis Montag, 4. Juni, zur Einzeichnung offen. Hierbei
ſei nochmals auf den bedeutenden Vorteil hingewieſen, den ein
Abonne=
ment gegenüber den Abendkaſſenpreiſen bietet. Gute Plätze ſind noch
vorhanden.
— Orthſcher Männerchor. Wie aus der geſtrigen Anzeige
erſicht=
lich, veranſtaltet der Orthſche Männerchor am Sonntag, den 8. Juli,
eine Rheinfahrt. Die Fahrt geht von Mainz per Schiff nach St.
Goars=
hauſen, zurück nach Bingen woſelbſt Aufenthalt iſt und jedem
Teil=
nehmer auch Gelegenheit geboten wird, das Nationaldeukmal auf dem
Niederwald zu beſuchen. Ohne Zweifel iſt eine ſolche Fahrt auf dem
herrlichen Rheinſtrom für viele unſerer Freunde und Mitglieder ein
nicht alltägliches Ereignis, und auch jene, die dieſen Genuß ſchon
hatten, werden ſich immer wieder dafür begeiſtern.
— V.D.J. Für die Mitglieder der Vortragsgemeinſchaft
veran=
ſtaltet der V.D.J. heute einen Vortragsabend. Herr Profeſſor
Wagenbach, Techniſche Hochſchule Darmſtadt, hat in freundlicher
Weiſe übernommen, über „Hydrauliſche Speicheranlagen” zu ſprechen.
(Näheres ſiebe Anzeige.)
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ſind in folgenden N. O. G.=Verlriebsſtellen erhältlich:
Verkehrsbüro, Ernst-Ludwigsplatz 5, Sallwey & Co.
Gratenstraße 26, J. Rühl, Saalbaustraße 24
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notlyen ſind andfſchlietlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwis als Beſprechung oder Kelik.
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 24. Mai, Knapp=
Kommendeabend für die Knappſchaft bei Sitte. Die
Familienangehöri=
gen der Ordensbrüder und der Knappen ſind hierzu willkommen.
wurde nicht genehmigt. Es bezweckte einen teilweiſen Umbau, um bei
Gelegenheit der unaufſchiebbaren Herſtellung wenigſtens die gröbſten
Uebelſtände (Garderoben, Klofetts, Vor= und Nebenräume) zu beſeitigen,
mehr Sitzplätze zu ſchaffen, die Bühne zu vergrößern, die Akuſtik zu
ver=
beſſern, kurz: den Saalbau, ſoweit ſein Grundriß dies erlaubt, in ein
zeitgemäßes Konzert= und Spielhaus umzugeſtalten.
In der Beſprechung dieſer beiden Projekte, die, von Bürgermeiſter
Buxbaum erläutert, die lebhaft intereſſierte Verſammlung beſchäftigten,
entſchied man ſich bald dahin, daß das kleine Projekt, die bewilligten
Koſten von 110 000 Mark nicht wert ſei, weil dadurch die Konzertſaalnot
in keiner Weiſe geändert, geſchweige befriedigt wird, daß dagegen das
größere Projekt die angeforderte Summe von 360 000 Mark trotz ihrer
Höhe berechtige und auch bezahlt mache. Denn dadurch wird endlich für
die Mehrzahl der Aufgaben ein brauchbarer, guter und ſchöner Raum
nebſt allen zeitgemäßen Bequemlichkeiten gewonnen, der vielſeitigen
Zwechen dient (Konzerte, Vorträge, Kino, Karneval, Feſte, Bafare) und
daher auch einträglich benutzt werden wird. Dieſer Umbau bringt
frei=
lich nicht die erwünſchte Möglichkeit, die Muſikvereins=Konzerte aus dem
Theater zu verlegen, auch nicht die für Muſikfeſte und Sängerfeſte
er=
forderlichen Raumgrößen. Hierfür harrt der Feſthaus=Gedanke nach wie
vor ſeiner Verwirklichung. Solange aber das Feſthausprojekt eine
Aus=
gabe von etwa 2 Million Mark verlangt, muß ſeine Ausführung
zurück=
geſtellt werden, und nur das zurzeit Erreichbare, dies aber bald und mit
allen Kräften, gefördert werden.
Nebenher geht die Gewinnung einer Konzertorgel. Der Mangel
einer ſolchen iſt im Konzertleben und für Uebungszwecke, zur
Erſchlie=
ßung der großen profanen Orgelliteratur und zur Ausbildung von
Orgelſchülern von jeher ſtark fühlbar. Wie in allen größeren Kinos
kann eine Orgel ohne Schwvierigkeit in jeden großen oder kleinen
Kon=
zertſaal eingebaut oder auch wieder herausgenommen und verſetzt
wer=
den. Die Orgelfrage iſt daher von der Saalfrage unabhängig. Da für
den Zweck bereits Stiftungen vorliegen, gilt es, den Fonds, der bei den
erheblichen Beſchaffungskoſten groß ſein muß, aufs Eifrigſte zu fördern.
Die Verſammlung faßte den unter regſter Anteilnahme einſtimmig
angenommenem Beſchluß, der Stadtverordnetenverſammlung einen
be=
gründeten ſchriftlichen Antrag unter Beiſchluß der Anwpeſenheitsliſte
vor=
zulegen mit der Bitte, das kleine Saalbau=Projekt fallen zu laſſen und
dem größeren Saalbau=Projekt ihre Zuſtimmung zu geben.
Hinter dieſer Entſchließung ſteht ſicherlich die gefamte bie=Ar
intereſ=
ſierte Bürgerſchaft, die ſie aufs Wärmſte begrüßt und befütioortet.
Hof=
fen wir, daß ſie den erhofften Erfolg haben wird.
v. H.
Heſſiſches Gaufeſt
des Bundes deutſcher Jugendvereine.
Am letzten Mittwoch und Donnerstag kamen die zahlreichen
Ver=
eine des Gaues Heſſen im Bund deutſcher Jugendbereine in Darmſtadt
zu ihrem Gaufeſt zuſammen, 4—500 junge Leute trafen ſich. Die
Tagung ſtand unter der Ueberſchrift „Jugend und Volk‟. Dieſer
Ge=
danke klang ſchon duich die Worte des Landesverbandsleiters, Pfarrers
Wintermann=Frankfurt, der am Begrüßungsabend ſehr anſchaulich von
der Veranwortlichkeit ſprach. Die vielen Auswärtigen wurden am
Abend in die zahlreichen Bleiben geführt, die Freunde und Eltern
un=
ſerer Bundesmitglieder bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hatten,
wofür ihnen herzlicher Dank geſagt ſei, auch denen die ſchließlich
kei=
nen Quartiergaſt mehr erhielten. Der Donnerstag=Morgen begann um
7 Uhr mit pflichtmäßiger Gymnaſtik für Buben und Mädchen auf dem
weiten Hof der Dieſterwegſchule. Um ½9 Uhr traf ſich nach fröhlichem,
gemeinſamen Kaffeetrinken, das die Mädchen vorbereitet hatten, alles
zum Hauptvortrag „Jugend und Volk”, den Referendar Ludwig
Metz=
ger im Gemeindehaus der Johannesgemeinde hielt. Es wurde aus den
durchgearbeiteten und ziemlich hohe Anforderungen ſtellenden Sätzen
klar, daß nicht nur Raſſe, Sprache, Staat und geographiſche Lage
Meu=
ſchen zu einem Volk bünden, ſondern ein Geiſtiges, das in der Kultur
eines Volkes ſeinen Ausdruck findet. Dann zog die Jugend feierlich
im langen Zug in die mit Maien geſchmückte Johanneskirche, wo
Pfar=
rer Goethe nach einem Morgenlied der Mainzer Gruppe predigte über
Matth. 23, 8: „Einer iſt euer Meiſter, ihr aber ſeid alle Brüder‟. Wie
wverden wir Volk? Auf dieſe Frage ſuchten wir eine Antwort unb
fan=
den ſie in der Blickrichtung auf Gott, den Vater, zu dem Jeſus uns
hinführt, und von dem aus wir mit neuen Augen uns und die anderen
als Brüder und Schweſtern ſehen.
Die Gemeinde, in der jung und alt durcheinandergemiſcht ſaßen,
ſchien wie eine Verwirklichung dieſer Wahrheit. Im gleichen Zug gings
wieder zurück zum Gemeindehaus, wo die Gauverſammlung ſtattfand.
Der Gaugraf, Pfarrer Goethe, erſtattete den Jahresbericht von 1927,
der ein erfreuliches Bild vom Wachstum unſerer Arbeit in Heſſen bot,
Die Rechnung wurde geprüft. An Stelle des zurücktretenden Gaugrafen
wurde Referendar Metzger gewählt und ein Gauvorſtand gebildet. Der
Gau übernahm eine Patenſchaft für die Bünde in Oſtpreußen. Gegen
1 Uhr ſtrömten die Hungrigen in die Mittagsbleiben, in denen alle
Platz fanden. Leider konnten wir nachmittags wegen des Regens nicht
in den Wald hinter der Waldkolonie ziehen, um dort auf fröhlicher
Feſtwieſe beſonders mit der Johannesgemeinde zufammen zu feiern.
Das Gemeindehaus der Martinsgemeinde öffnete dafür freundlich ſeine
Pforten, wo nun ein fröhliches Spiel das andere ablöſte und Volkstanz
und Geſang die Jugend erfreuten. Zum Schluß wurden die
Mädchen=
bünde von Wald=Michelbach und Schönmattenwag feierlich
aufgenom=
men. Noch einmal ſchloß ſich der Kreis, dann ging die Schar
ausein=
ander, viele ſchieden mit neuer Freude am Bund.
Reform des Zeichenunterrichts. Infolge plötzlicher Erkrankung
des Vortragenden findet der für heute angeſetzte Vortrag im
Gewerbe=
muſeum über die Reform des Zeichenunterrichts nicht ſtatt.
— Gewerbeſchau zu Rüſſelshein. Auf die an Pfingſten (Samstags
bis Dienstags) ſtattfindende Gewerbeſchau ſei hier nochmals
eindring=
lich hingewieſen. Alles Nähere beſagt die beſondere Anzeige im
In=
ſeratenteil.
E Reichsbank. Samstag, den 26. Mai, bleiben die
Schal=
ter von 12 Uhr mittags ab geſchloſſen.
Sittlichkeitsverbrechen. In der letzten Zeit wurde in der
Eich=
bergſtraße an einem Schulkind von einem jungen unbekannten Mann
ein Sittlichkeitsverbrechen verübt. Trotz der Hilferufe des Kindes
ent=
kam der Täter unerkannt. Nach der Beſchreibung kommt ein 18—20 Burſche von kräftiger, großer Geſtalt in Frage. Der
Unbe=
kannte war mit ſchwarz=weiß=karierter Brecheshoſe, blaugrauem
ab=
getragenem Jackett, roſtbraunen Sportſtrümpfen, die über den
Schu=
hen geſtopft ſind, ſchwarzen, abgetragenen Schnürſchuhen und
grau=
karierter Sportmütze bekleidet. Er trug eine ältere ſchwacze
Akten=
mappe bei ſich. Perſonen, die Angaben zur Ermittelung des Täters
machen können, werden gebeten, der Kriminglabteilung, Zimmer 36,
Nachricht zu geben.
Diebſtähle. In einem hieſigen Geſchäft wurden zwei Stücke
Seidenſtoffe im Werte von 180 Mk. entwendet. Als Täter
kommt ein gutgekleideter mittelgroßer 25—30jähriger bartloſer Mann
mit ſchwarzen Haaren in Frage, der mit dem Inhaber geſchäftlich
ver=
handelte und in einem günſtigen Augenblick unter Mitnahme der
bei=
den Stoffe verſchwand. Es handelt ſich um ein Stück Crepe de Chine
von 4 Meter Länge; Grund: dunkelblau mit rot, weiß und hellblau
bedruckt, und um ein Stück Japan=Seide von 6 Meter Länge; Grund:
ſilbergrau mit grün und rot bedruckt. — Vor dem Hauptpoſtamt wurde
ein Herrenfahrrad, Marke „Rhenania”, Fabriknummer 5041,
und vor dem Stadthaus ein Herrenfahrrad, Marke „Mifa”,
Fabrik=
nummer 184 958, entwendet.
Feſtnahmen: Feſtgenommen wurden der Reiſende Peter Lenzi
aus Innsbruck wegen Paßvergehens und Verdachtes des
Wechſelgeld=
betrugs, und der Kaufmann Erwin Schneider aus Wiebelskirchen auf
Grund eines Ausſchreibens wegen unlauteren Wettbewerbs. Beide
kamen in Unterſuchungshaft.
Spart Gel
TOdMTODlad
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Festhalten
von Verbänden
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
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Seite 6
Donnerstag, den 24. Mai 1928
*Schwurgericht.
Nummer 1
p. Weißbindergeſelle B., hier, 19jährig,, unbeſtraft, entwichener
Für=
forgezögling, ein arbeitsſcheuer Menſch, hatte im März 1923 einen
Ein=
bruchsdiebſtahl bei den eigenen Eltern begangen; jetzt ſteht er wegen
eines im Schloßgraben, hier, in einem dortigen Laden in der Nacht vom
14./15. Januar d. J. verſuchten Diebſtahls von Kleidungsſtücken und
wegen Totſchlagsverſuchs vor Gericht. Bei dem Unternehmen des
Dieb=
ſtahlsverſuchs hat er nach der Anklage, um ſich der Ergreifung auf
friſcher Tat zu entziehen, auf die ihn verfolgenden beiden
Polizeiwacht=
meiſter ſcharfe Schüſſe abgegeben. Die Komplizen bei dem
Diebſtahls=
verſuch wurden bereits abgeurteilt.
In einer Wirtſchaft wurde der Einbruch beredet. Polizeieingreifen
verhinderte ſein Gelingen.
Als die alarmierte Schloßwache auf den Angeklagten als Mittäter
aufmerkſam gemacht wurde, ergriff er die Flucht, von zwei Wachtmeiſtern
verfolgt. Auf die Polizeibeamten gab B. nach der Anklage vor dem
Schuhhaus Jakob und am Kaufhaus Heß ſcharfe Schüſſe ab.
Der Angeklagte befindet ſich ſeit 18. Januar d. J. in
Unterſuchungs=
haft. Er leugnet, die Schüſſe abgegeben zu haben, beſtreitet auch, im
Beſitze eines Revolvers geweſen zu ſein. Die Beteiligung beim
Dieb=
ſtahlsverſuch gibt er zu. Er wird vom ärztlichem Gutachter als eine
pſychopathiſche Perſönlichkeit geſchildert. Die ſtrafrechtliche
Verantwort=
lichkeit wird bejaht.
Der Staatsanwalt erachtet, daß der Angeklagte durch die Ausſagen
der beiden Polizeibeamten überführt ſei, ſcharfe Schüſſe ſeinerſeits
abge=
geben zu haben, eine Täuſchung oder Verwechſlung erſcheine unmöglich.
Auch im Laufen könne von ihm geſchoſſen worden ſein. Es wird eine
Geſamtzuchthausſtrafe von 2 Jahren 7 Monaten beantragt, auch gebeten,
die Unterſuchungshaft anzurechnen. Der Verteidiger unterſucht die
Mo=
tive der Tat, es handle ſich um einen labilen Menſchen. Bezüglich des
Totſchlagsberſuchs wird die Freiſprechung beantragt. Die Ausſage des
Zeugen Diehl ſtehe in ſtarkem Widerſpruch zu den Bekundungen der
Polizeibeamten. Ein Zeuge ſpreche ſogar von 8—9 Schüſſen; dies
er=
ſcheine unwahrſcheinlich. Ebenſo unwahrſcheinlich ſei, daß der Angeklagte
im Beſitz eines Revolvers geweſen ſei; er ſei ein feiger Menſch und
kein Mann der Tat.
Das Urteil erkennt nur wegen Diebſtahlsverſuchs auf 5 Monate
Gefängnis, worauf 4 Monate Unterſuchungshaft angerechnet werden.
Im übrigen erfolgt Freiſprechung.
Aus Heſſen.
— Dr. Friedrich Doldinger, Freiburg i. B., Pfarrer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, der Herausgeber der Schriftenreihe „Chriſtus aller Erde‟
ſpricht am Freitag, den 25. Mai, 20.15 (8.15) Uhr, in der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über „Das Ewig=Unendliche
in den revolutionären Idealen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”,
Dieſe drei Worte, die nur zu oft bloß Schlagworte ſind, ſind ja nach
wie vor die großen Leitworte aller wahren Menſchlichkeit, (Vgl. die
Anzeige und die Auslage bei Buchhändler Saeng.)
— Flugverkehr am Pfingſtmontag. Die Heſſiſche Flugbetriebs=
A. G. teilt uns mit, daß der Luftverkehr am zweiten Pfingſtfeiertag wie
an gewöhnlichen Werktagen in vollem Umfange durchgeführt wird.
Da=
mit iſt vielen Pfingſtreiſenden Gelegenheit zur raſchen Heimkehr
ge=
geben.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquſttung beizufügen. Anonsme Anfragen werden
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
A. 100. Wenn Gebäude und Gebäudeteile in erheblicher Weiſe
bau=
lick verändert ſind, hat das Mieteinigungsamt auf Antrag eines Ver=
1ragsteiles den Mietzins anderweit feſtzuſetzen, ſofern dieſe bauliche
Verände; ing einen abweichenden Mietzins rechtfertigt. Ob die von
Ihnen genannte Anlage darunter zu rechnen iſt, vermögen wir nicht zu
ſagen. Es empfiehlt ſich eine Erkundigung bei dem Mieteinigungsamt.
Tageskalender für Donnerstag, den 24. Mai 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende nach
22 Uhr: „Rigoletto”, — Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum:
Geſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold,
Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen. —
Kinovor=
ſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
Wochenfeſt.
Donnerstag, den 24. Mai: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min,
Freitag, den 25. Mai: Morgengottesdienſt,
Einſegnungs=
feier und Predigt 8 Uhr 30 Min. — Sabbatanfang und
Abend=
gottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 26. Mai: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Sabbatausgang und Feſtesichluß 9 Uhr 15 Min.
Gortesdienſt für die Wochentage. Morgens 7 Uhr. — Abends
7 Uhr 15 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſel(ſchaft,
Donnerstag, den 24. Mai: Erew Schowuaus. — Eruw
Tawſchilin.
Freitag, den 25. Mai: 1. Tag Schowuaus: Vorabend 8 Uhr
10 Min. — Morgens 8 Uhr.
Samstag, den 26. Mai: 2. Tag Schowuaus: Vorabend 7 Uhr
45 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang
9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 45 Min.
J. Griesheim, 23. Mai. Die Beſitzſtörungsgelder aus
Anlaß der Schießübungen der Beſatzungstruppen kommen bei der
Ge=
meindekaſſe wie folgt zur Auszahlung: Mittwoch, 23. Mai, die
Buch=
ſtaben 4—J, Donnerstag, 24. Mai, die Buchſtaben K—K, Freitag, 25.
Mai, die Buchſtaben S—Z.
— Eberſtadt, 23. Mai. Goldene Hochzeit. An Pfingſten
begehen die Eheleute Hch. Matthes und Frau Margarethe geb. Vonhof
das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
F. Eberſtadt, 23. Mai. Gemeinderatsſitzung. Am
Don=
nerstag (24. Mai) findet, abends 8 Uhr beginnend, im Rathausſaal eine
öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.
die Wahlen für die Beſetzung zweier Schutzmannsſtellen und der Stelle
eines Aſſiſtenten bei der Gemeindekaſſe. — Kaninchen=
Ausſtel=
lung. Ueber die Pfingſtfeiertage veranſtaltet der hieſige
Kaninchen=
zuchtverein im Gaſthaus „Zum Schwimmbad” eine Kaninchenausſtellung.
Ak. Ober=Ramſtadt, 23. Mai. Heſſiſcher Sängerbund,
Gau Darmſtadt=Land. Am kommenden Samstag abend und am
zwei=
ten Pfingſtfeiertage findet hier das diesjährige
Gauwertungs=
ſingen, verbunden mit 35jährigem Jubiläum des Geſangvereins
Germania” ſtatt. Die Feier wird am Samstag abend mit einem
Fackelzug der Ortsvereine durch die Ortsſtraßen eröffnek, woran ſich
ein Kommers im Saale des Gaſthauſes „Zum Schützenhof” anſchließt.
Am zweiten Pfingſtfeiertag, vormittags 9 Uhr, beginnt im gleichen Saal
das Gauwertungsſingen der Gauvereine. Sämtliche Vereine ſingen
als aufgegebenen Chor „Das deutſche Lied” von Kalliwoda. Außer
die=
ſem wird jeder Verein noch einen ſelbſtgewählten Chor zum Vortrag
bringen. Das Kritikeramt l egt in den Händen eines erfahrenen
Muſik=
ſachverſtändigen. Nachmittags findet alsdann eine öffentliche
Kund=
gebung des Heſſiſchen Sängerbundes auf dem Marktplatz in Ober=
Ram=
ſtadt ſtatt, wobei ein Vertreter des Bundesvorſtandes und der
Gauvor=
ſitzende. Herr Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel zu Nieder=Ramſtadt,
entſprechende Anſprachen halten werden. Bei dieſer Kundgebung
wer=
den zwei Maſſenchöre, und zwar „Das deutſche Lied” von Kalliwoda und
„In der Waldſchenke” von Grim, zum Vortrag gelangen. Den Schluß
dieſer Gauveranſtaltung bildet alsdann gemütliches Beiſammenſein der
Vereine in den beiden großen Sälen „Zum Schützenhof” und „
Eliſen=
bad‟. Die Leitung der Maſſenchöre unterliegt dem Gauchormeiſter, dem
Ehrenchormeiſter des Heſſ. Sängerbundes, Herrn P. Vetter=Pfungſtadt.
* Semd, 23. Mai. Am 26. Mai feiert der hierorts ſehr geachtete
Landwirt Georg Vogel 13., bei guter Geſundheit und vorzüglichem
Geiſteszuſtand im Kreiſe von Kindern, Enkeln und Urenkeln ſeinen 90.
Geburtstag. — Vogel, der früher ein guter Geſellſchafter war, ließ
feinen Unterhaltungsſtoff niemals zu Hauſe und erzählte auch gern von
ſeinem Soldatenleben bei den Dragonern. Leider nimmt er ſeit einigen
Jahren an dem öffentlichen Leben keinen Anteil mehr.
c. Kleeſtadt, 21. Mai. Unſer Kirchweihfeſt, das alljährlich viele
Fremde aus der näheren und weiteren Umgebung an ſich zieht, litt
in dieſem Jahre ſehr unter der Ungunſt der Witterung. Die „
Buden=
beſitzer”, die ſich in allzu großer Zahl einfanden, dürften wohl einen
ſchlechten Geſchäftsgang gehabt haben.
— Groß=Zimmern, 22. Mai. Der Turnverein 1863 hatte ſeine
Mit=
glieder zu einer Hauptverſammlung mit anſchließender gemütlicher
Unterhaltung im Vereinslokal bei Karl Pullmann eingeladen. Der
Vorſitzende begrüßte die Anweſenden, insbeſondere Herrn Bürgermeiſter
Brücher, aufs herzlichſte und dankte für den überaus guten Beſuch. Im
weiteren Verlaufe ſeiner Anſprache gab er der Hoffnung Ausdruck, daß
die Anteilnahme auch weiterhin zum Blühen und Gedeihen des Vereins
fortdauern möge. Vor Beginn der eigentlichen Tagesordnung gedachte
man des vor kurzem heimgegangenen Turners Hans Haupt, deſſen
Ehrung durch Erheben von den Sitzen erfolgte. Anſchließend wurden
das Protokoll der letzten Generalverſammlung, ſowie das der letzten
Vorſtandsſitzung vom Schriftführer verleſen und genehmigt. Die
Ein=
tragung des Vereins in das Vereinsregiſter wurde nach Verleſung der
vom Vorſtand neu aufgeſtellten Satzungen einſtimmig beſchloſſen. An
der Fahnenweihe des Männergeſangvereins beteiligt ſich der Verein
zunächſt am Fackelzug, ſtellt anſchließend auf dem Feſtplatz Muſterriegen
an verſchiedenen Geräten und beabſichtigt, Freiübungen der
Turnerin=
nen vorzuführen. Auf eine Unterſtützung des von Hans Lorz
ange=
kündigten Konzertabends wurde ebenfalls hingewvieſen.
„O- Groß=Bieberau, 21. Mai. Odenwaldklub. Herr
Apo=
theker Seriba=Reinheim hatte die im vorderen Odenwald beſtehenden
Ortsgruppen des Odenwaldklubs zu einer Gauverſammlung in das
Gaſthaus Schönberger eingeladen, um verſchiedene, zurzeit an der
Tagesordnung ſtehende Klubangelegenheiten zu beſprechen und noch
innigere Beziehungen unter den benachbarten Ortsgruppen
herzu=
ſtellen. Nur zwei Ortsgruppen fehlken und hatten ſich entſchuldigt. Der
vom Hauptausſchuß entſandte Schriftführer Herr Dr. Götz berichtete
über die in letzter Zeit im Hauptausſchuß behandelten Fragen, die auch
hier Zuſtimmung fanden. Um die Leiſtungsfähigkeit des Geſamtklubs
zum Nutzen unſerer Heimat zu erhöhen, ſoll weiter verſucht werden, die
Mitgliederzahl zu ſteigern, auch ſoll den Gemeinden, die ohne
Orts=
gruppen ſind, die korporative Mitgliedſchaft zu erwerben angeraten
verden. Daß der Hauptvorſtand von maßgebender Stelle die
Zuſiche=
rung erhalten hat, die Burg Breuberg auch fernerhin den Beſuchern
freizugeben, fand beſondere Freude. Um wichtige Verkehrsfragen für
unfere Gegend ſchneller zu regeln, wurde der Vorſtand gebelen, ſich
künftig mit dem Verkehrsverein in Verbindung zu ſetzen. Da
zahl=
reiche Fragen an den Klub gerichtet werben um Auskünfte über
Gaſt=
ſtätten und Fremdenheim, ſo ſoll ein beſonderes Büichlein mit einem
Verzeichnis dieſer Stätten herausgegeben werden. Die Mitteilung
über die Errrichtung des Ehrenmals am Teufelsſtein bei Reichenbach
fand Zuſtimmung. Für die Unwetterhilfe Bergſtraße fand eine
Samm=
lung ſtatt. Herr Scriba berichtete über die Schaffung eines
Natur=
ſchutzbezirks für ſeltene Tiere und Pflanzen. Mit Worten des Dankes
konnte Seriba die gut beſuchte und anregende Verſammlung ſchließen.
N. Reichelsheim, 23. Mai. Von der Poſt. Seit 15.
verkehrt ein Poſtauto täglich zweimal zwiſchen Reinheim und
heim, dem die Aufgabe zufällt, die Briefe, Poſtkarten uſw. ſ
Orte des Gerſprenztales zu befördern. Man will damit Eri
erzielen, indem dadurch eine geringere Zahl Poſtſchaffner erf.
ſein ſoll. Für Reichelsheim hat dieſe Einrichtung den Nacht
die erſten Poſtſachen erſt um ½12 Uhr, anſtatt wie ſeither um
vorm. weggehen. Für die umliegenden Orte dagegen bringt
großen Vorteil, daß die vormittags eingetroffenen Poſtſachen, di
erſt am folgenden Tage ausgetragen wurden, jetzt noch an de
Tage ihre Empfänger erreichen. — Die Ausſtellung fü
ſundheitspflege und ſoziale Fürſorge, die vom
24. Mai in der Feſthalle in Erbach zu ſehen iſt, kommt demnä
nach Reichelsheim.
A. Neunkirchen, 20. Mai
Wiederſehensfeier. Heu
ten hier die Fünfzig=, Sechzig=, Siebzig= und Fünfundſiebzigi
ehemals hier Konfirmierten ein Wiederſehensfeſt, an dem da
Kirehſpiel engſten Anteil nahm. Zunächſt nahmen alle Jubilare,
zum Teil ſeit ihrer Schulzeit nicht mehr geſehen hatten und
und fern herbeigeeilt waren, gemeinſam am Gottesdienſt teil,
Kirchenchor durch zwei ſchön vorgetragene Chöre beſonders
geſtaltete. Die Anſprache des Ortsgeiſtlichen war auf die Be
dieſes Wiederſehens der Jubilare eingeſtellt. Dann war geme
Mittageſſen im „Grünen Baum”, und noch recht lange blieb
fröhlichſter Stimmung beiſammen.
— Nieder=Modau, 22. Mai. Am Freitag, den 18. Mai, hie
Ailb. Heß von der Werbeabteilung der Heag im Saale des Ga
„Zur Krone‟, Beſitzer Gg. Schaller, dahier, einen Filmvortrag
elektriſche Haushalt.” Zuerſt wurde ein Film vorgefü
in überaus klarer und anſchaulicher Weiſe zeigte, wie die Ele
ſoſwohl im Haushalt, als auch in der Landwirtſchaft nützliche un
tiſche Verwendung findet, daß der Landwirt klug tut, elektriſchen
und entſprechende Apparate in weit größerem Maße als ſeither
wenden. Dann ging der Vortragende zu ſeinem faſt zweiſtündige
trage über, der mit geſundem Humor gewürzt war, von außer
lichem Sachverſtändnis zeugte und allgemein Anklang und Verſ
fand. Er verſtand es in ganz ausgezeichneter Weiſe, Hör/
Hörerinnen zu feſſeln, und das Intereſſe nicht nur durch d
ſprochenen Koſtproben — zu erwecken und bis ans Ende des V
wach zu erhalten. Gleich der 1. Apdarat, der gezeigt wur
Elektroökonom, fand infolge ſeiner hervorragenden Leiſtungen all
Anerkennung. Strahlöfen und Föne, Bratröhren und Backöfen
in Betrieb geſetzt. Braten, Suppe, Gemüſe und Kuchen waren
großartig und ſchmeckten jedem Teilnehmer ganz vorzüglich. All
gelobt wurden die Einfachheit der Handhabung, die Reinlichkeit 1
Zuverläſſigkeit der elektriſchen Küche.
L. Michelſtadt, B. Mai. 56. Generalverſammlun
Volksbank, E. G. m. b. H., Michelſtadt. Im Saa
Brauerei Dörr hier fand die Generalverſammlung der Volksbank
ſtadt ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Ludwig Rexroth, eröffnete d
ſammlung und begrüßte die erſchienenen Mitglieder aufs her
Hierauf erteilte er dem Vorſtandsmitglied, Herrn W. Keller, das
der einen ausführlichen Bericht über das verfloſſene Jahr erſtatt
Erläuterungen zu den einzelnen Bilanzpoſten gab. Er wies dare
daß der Geſchäftsgang im Jahre 1927 ſich gut entwickelt habe, wa
aus dem Jahresumſatz von über 13 Millionen Reichsmark zu
ſei. Es ſei eine ſtändige Zunahme von neuen, guten Kunden
zeichnen, auch hätten ſich die Spareinlagen im Vergleich zum
Jahre ſehr zufriedenſtellend vermehrt; der Verkauf von „Spa
und Sparkaſſetten habe ſich auch hier günſtig ausgewirkt. Di
gliederzahl habe ſich im Jahre 1927 um 7 Mitglieder erhöht und
ſomit 149 Mitglieder. Im neuen Geſchäftsjahr ſeien wiederumt
dene Mitglieder eingetreten. Herr Keller hob weiter hervor, daß
endlich der Bank gelungen ſei, ſich ein eigenes Bankhaus zu ei
und damit ein feſtes Domizil zu ſichern. Die Einrichtung ſei in
ner und zweckdienlicher Weiſe erfolgt und habe bisher überall 9
gefunden. Als weiteren Fortſchritt der Bank erwähnte er die (
rung der Konto=Korrent=Tages=Auszüge, die jedem Kunden nach
erfolgten Umſatz ſofort den neueſten Kontoſtand ausweiſen, wom
ſtändige Kontrolle für die Kundſchaft gewährleiſtet ſei. Das Be
des Vorſtandes ſei auch weiterhin, das Beſte für die Kundſchaft zu
um ſomit im genoſſenſchaftlichen Sinn nutzbringend für die der
bank angeſchloſſenen Kundem zu arbeiten. Hierauf ergriff der 2
der Bank, Herr Th. Strauß, das Wort und wies u. a. ganz beſ
darauf hin, daß leider noch verſchiedene Mitglieder ihre Kredit
in dem Verhältnis umſetzen, wie es wünſchenswert erſcheine und
als eine wichtige Aufgabe des Vorſtandes, derartige feſtgeforen
ſatzloſe Kredite zu kündigen. Eine Gewoſſenſchaft habe den Zwe
ſchäftskredite und keine Hypothekarkredite zu gewähren. Nur dur
ter erhöhtem Umſatz könne eine günſtige Weiterentwicklung der
garantiert werden. Alsdann ſchlägt der Vorſitzende, Herr L. R
der Generalverſammlung folgende Verteilung des Reingewinns in
von RM. 3585,81 vor: Auf die Geſchäftsguthabem der Mitglieder
6 Prozent Dividende ausbezahlt, dem Reſervefond ſollen RM.
der Betriebsrücklage RM. 900 zugeführt und der verbleibende Re
in neue Rechnung vorgetragen werden. Der Verteilungsvorſchlag
von der Verſammlung einſtimmig angenommen. Dem Vorſtan;
Aufſichtsrat wurde ebenfalls einſtimmig Entlaſtung erteilt. B
hierauf folgenden Wahl wurde Herr Wilh. Oſterheld einſtimmig f1
Vorſtand wiedergewählt. Für das ausgeſchiedene Aufſichtsratsm
Herrn Georg Hermes wurde Herr Joh. Dingeldein=Steinbach get
Beide Herren nahmen die Wahl an. An den offiziellen Teil ſchle
ein gemütliches Beiſammenſein an, das Beweis gab von dem guten
vernehmen zwiſchen der Geſchäftsführung und den Mitgliedern.
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22. Mai: 0,92 Meter; am 23. Mai: 0,90 Meter.
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Geite 7
Nummer 144
* Nothenberg, 22. Mai. Wie ſchon mitgeteilt, hat die hieſige
Ge=
ſeinde in großzügiger Weiſe den Betrieb der ehemaligen
Kraftpoſt=
gie Hirſchhorn—Rothenberg—Beerfelden ſelbſt in ihre Hände
genom=
en. Dieſer wird nun am Mittwoch, dem 23. Mai, eröffnet werden,
ichdem der neue Benz=Omnibus eingetroffen iſt. Es iſt ſomit wieder
elegenheit geboten, unſer immer mehr als Erholungsaufenthalt
ge=
hätztes Dorf bequem zu erreichen. Die Linie wird ſo gefahren, daß
imer Bahnanſchluß geſichert iſt. Folgender Fahrplan iſt vorgeſehen;
othenberg ab 5,40, Hirſchhorn an 6,25, Hirſchhorn ab 6,36,
Ober=
inkenbach an 7 10. Ober=Finkenbach ab 7.15, Hirſchhorn an 7,50,
Hirſch=
rn ab 9,10, Rothenberg an 9,55, Beerfelden an 10,30, Beerfelden ab
10 Rothenberg an 14,45, Rothenberg ab 16,30, Hirſchhorn an 17,15,
rſchhorn ab 1740, Ober=Finkenbach an 18,18, Ober=Finkenbach ab
„20, Hirſchhorn an 18,32, Hirſchhorn ab 18,55, Rothenberg an 19.40.
er über Pfingſten eine ſchöne Wanderung plant, dem ſei ein Beſuch
iſerer Gegend warm empfohlen. Er wird in jeder Hinſicht auf ſeine
echnung kommen.
H. Von der Bergſtraße 23. Mai. Die goldene Hochzeit feiert
ute Landwirt Mich. Hilkert und ſeine Ehefrau Anua Maria,
b. Rettig, in Sulzbach. — Mißgeburt. Die Kuh eines
Land=
pts in Laudenbach brachte ein Kalb zur Welt, das zuei vollſtändig
Sgebildete Köpfe und Hälſe und zwei Wirbelſäulen hatte. —
Auto=
aglück. Bei Sulzbach wurde von einem Auto ein 4jähriger Knabe
erfahren und ſo ſchwer verletzt, daß derſelbe kaum am Leben
eiben wird.
Bm. Hofheim (Ried), 19. Mai. Spar= und Darlehnskaſſe.
n letzten Sonntag fand in der „Krone‟ (Jak. Lameli) die diesjährige
5 37. Generalverſammlung der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe ſtatt.
er Präſident, Herr Oberweichenwärter i. R. Philipp Strack, eröffnete
r 3,50 Uhr die Verſammlung mit der üblichen Begrüßung und mußte
eich bedauern, daß von einer ſo großen Mitgliederzahl ſo wenig
an=
ſend waren. Alsdann gab er die Tagesordnung bekannt. Der Nechner
zhann Spazier gab den Geſchäftsbericht bekannt, der genehmigt wurde.
ich die Bilanz wurde einſtimmig genehmigt. Dem Vorſtand und
Auf=
ntsrat wurde Entlaſtung erteilt. Der Geſamtumſatz der Kaſſe betrug
verfloſſenen Geſchäftsjahr 1 778876, 36 RM., bei einem
Mitglieder=
nd von 185 am Jahresſchluß. Der Jahresgewinn betrug 836,/42 RM.,
wvon ein Drittel dem Reſerbefonds und zwei Drittel der
Betriebsrück=
ge überwieſen wurde. Die ſtatutengemäß ausſcheidendem
Vorſtandsmit=
jeder Jakob Dingeldein und Georg Herweck, ſowie die
Aufſichtsrats=
ſtglieder Simon Litters und Georg Apfel wurden per Akklamation
iſtimmig wieder gewählt. Die Zurückſetzung des Geſchäftsanteils von
0 RM. auf 50 RM. wurde nicht gebilligt, die paſſive Kreditgrenze
trde von 150 000 RM. auf 250 000 RM. erhöht. Nach Regelung
ver=
jedener Angelegenheiten wurde die Verſammlung um 5.30 Uhr
ge=
loſſen.
D. Biblis, 23. Mai. Ein Unfall, der den Verhältniſſen
ent=
rechend noch recht glimpflich abging, trug ſich geſtern nachmittag
f dem ſogenannten Großen Weichenweg zu. Die drei Gebrüder
üller, die mit ihrem Zweiſpänner=Fuhrwerk eine große Fuhre Gras
f den Rheinwieſen geholt hatten, kippten infolge des ſchlechten Weges
i. und zwar in den an dieſer Stelle tiefen Weichengraben. Die drei
ngen Leute kamen unter Wagen, Gras und Senſen in den Schlamm
3 Grabens zu liegen; dabei konnte ſich der 24 Jahre alte Joh. Müller
erſt aus dem Wirrwar hervorarbeiten. Mit vieler Mühe gelang es
m ſchließlich, auch ſeine beiden jüngeren Brüder Martin und Franz,
faſt erſtickt waren, bewußtlos herauszuarbeiten. Die Pferde
nah=
i glücklicherweiſe keinen Schaden und kamen ſo die Beteiligten mit
m Schrecken davon.
. Gernsheim, 23. Mai. Gemeinderatsſitzung. Am
mmenden Freitag, nachmittags um 7 Uhr, findet im Sitzungsſaal
te Gemeinderatsſitzung ſtatt.
g. Gernsheim, 22. Mai. Wie aus den Tageszeitungen erſichtlich,
luchen in aller Kürze 50 amerikaniſche Buchdruckereibeſitzer u. a. auch
Stadt Mainz, um eine Beſichtigung des Gutenbeugdenkmals und
ttenbergmuſeums vorzunehmen. Von den Mainzer maßgebenden
In=
nzen muß es Pflicht und Aufgabe ſein, bei dieſer Gelegenheit auch
f denjenigen aufmerkſam zu machen, der großen Anteil an der
Mit=
indung der Buchdruckerkunſt hatte, nämlich auf Gernsheims großem
ohn „Peter Schöffer‟. Es wäre ſehr am Platze, daß man den
aus=
tdiſchen Gäſten auch den Weg nach Gernsheim zeigt, damit dieſe das
enkmal Peter Schöffer, das ſich auf dem mit herplichen Lindenbäumen
rſäumten ſogenannten Sand befindet, ebenfalls einer Beſichtigung
terziehen.” Hoffentlich verhallen die vorſtehenden Ausführungen nicht
rkungslos. — Verſammlung. Am vergangenen Sonntag
nach=
ttag hielt der hieſige Ortsgewerbeverein eine gut beſuchte
Verſamm=
ig ab. Als Referent war Herr Shndikus Dr. Lindemann von der
indwerkskammer, Darmſtadt erſchienen, der im anvegender Weiſe
rnches wiſſenswerte Gebiet des Gewerbeweſens behandelte. Dieſe
rſammlung zeigte Aipp und klar, daß die Förderung handwerklicher
ttereſſen und Belange nur erreicht werden kann, wenn eine geſchloſſene
ganiſation dahinter ſteht. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn alle
indwerker in der Frage des einheitlichen Zuſammenſchluſſes einig
iren. Aber leider gibt es immer noch einige Außenſtehende, die den
ert des Zuſammenhaltes verkennen, und zwar in der Regel aus rein
eſönlichen Gründen. Bei dieſen kommt die nötige Einſicht erſt, wenn’s
ſpät iſt. — Nachdem die Badeanſtalt der Gernsheimer
Bade=
usgeſellſchaft ihren Betrieb wieder eröffnet hat, iſt den Darmſtädter
rdegäſten, die doch ſo gern ein Rheinbad ſpeziell in Gernsheim
hmen nunmehr wieder Gelegenheit geboten, das Naß des Rheines
genießen. Die Parole eines jeden Darmſtädter Rheinbadfreundes
1ß lauten: „Auf nach Gernsheim, an den ſchönen deutſchen Rhein!”
Einweihung der Ehrenhalle der P. S. C. Wachenburg.
Vollendung der Wachenburg nach über 20jähriger Bauzeit.
I. Weinheim a. d. B., 23. Mai. Die diesjährige Pfingſttagung
des Weinheimer Senioren=Convents — umfaſſend 59 Corps der
tech=
niſchen Hochſchulen und Bergakademien Deutſchlands mit rund 10000
Mitgliedern — nahm ihren Anfang mit Gefallenen=Ehrung nebſt
Ein=
weihung der nach den Plänen von Prof. Wienkoop=Darmſtadt
er=
bauten Ehrenhalle. Zu der Feier, die mit dem 65jährigen Jubiläum
des W.S.C. und dem 25jährigen Jubiläum des Weinheimer A.H.V.
verbunden iſt, haben ſich über 1200 Corpsſtudenten und Alte Herren
hier eingefunden. Die Entſtehung der Studentenburg auf dem die
Stadt überragenden Wachenberge geht in das Jahr 1906 zurück, wo der
damalige Denkmalsausſchuß des W. S. C. ſich für den Entwurf des
Archi=
tekten Prof. Wienkoop entſchied. Im Jahre 1908 wurde der Bergfried
geweiht. Seitdem iſt in ſieben Bauabſchnitten etappenweiſe der
Burg=
bau weitergeführt worden, und heute grüßt die vollendete
Studenten=
burg von ſtolzer Höhe herab in den Rheingau. Der Wienkoot’ſche
Entwurf löſte die Denkmalsfrage in Geſtalt einer monumentalen
Ehrenhalle, in der auf fünf aus Bronzeguß geſchafenen Tafeln die
Namen von 714 im Weltkriege gefallenen Angehörigen des W.S.C.
feſtgehalten ſind. Die Bronzetafeln ſind in der kunſtgewerblichen
Werk=
ſtätte Hurſt in Bensheim hergeſtellt. An der Nordſtirnwand der Halle
gibt eine Bogenöffnung den Zugang zu einer kleineren Halle frei, wo
die Tafeln für die Gefallenen der Kriegsjahre 1870/1 zu finden ſind.
Durch den Bau der Ehrenhalle iſt die ganze Burganlage zu einem
einheitlichen, in ſich abgeſchloſſenen Geſamtbilde geworden und bietet
in ihrer Einheitlichkeit einen wuchtigen lückenloſen Anblick. Die
Nord=
ſeite des Burghofes iſt durch eine maſſive Galerie, die die
Verbin=
dung der beiden Burgtürme darſtellt, geſchloſſen, und dieſe Galerie
wird durchbrochen von fünf großen Bogenöffnungen, von denen aus
man einen Fernblick auf Odenwald. Hardt, bis hin zu den Bogeſen
genießt. Reichspräſident von Hindenburg hat der Einladung zur
perſönlichen Teilnahme an der Einweihung zu ſeinem Bedauern nicht
entſprechen können, aber mit freundlichen Grüßen ſeine Anteilnahme
in treuem Gedenken an die für das Vaterland gefallenen Mitglieder
des W.S.C. zugeſichert. Vormittags begab ſich ein ſtattlicher Feſtzug
unter Vorantritt von Muſik hinauf zur Wachenburg, wo nach dem
Einmarſch die Chargierten auf und vor der Freitreppe vor dem Palas
Aufſtellung nahmen. Dort hielten der Vorſtand des Weinheimer Alte
Herren=Verbandes und der Vertreter des Vorortes Stuttgart die
Be=
grüßungsanſprachen. Die Totenfeier vor der neugebauten Ehrenhalle
wurde von der Muſik mit dem altniederländiſchen Dankgebet eröffnet.
Ingenieur Mulch=München hielt einen Denkſpruch auf die deutſche
Freiheit. Doktor Wenk=Tübingen hielt die Gedenkrede auf die
Ge=
fallenen. Diplomingenieur Karl Fiſcher=Wilhelmshaven ſchloß ſeine
Feſtrede, die das Gelöbnis der deutſchen Jugend zum Ausdruck brachte
mit den Worten: „Euch, Ihr Toten, geloben wir: „Wart Ihr groß
im Sterben, ſo wollen wir groß ſein im Leben.‟ Der Vorſitzende des
Alte Herren=Verbands, Direktor Liebreich=München, übergab die
Ehren=
halle in den Schutz der Stadt Weinheim worauf Oberbürgermeiſter
Huegel namens der Stadt Weinheim. Geheimrat Prof. Dr.
Dingel=
deh=Darmſtadt namens des Cöſener S. C., Major a. D. Freiherr
Schilling v. Cannſtatt=Karlsruhe namens des Nationalverbandes
Deut=
ſcher Offiziere (Berlin) ſowie die Abordnungen ſämtlicher Korps der
Techniſchen Hochſchulen Deutſchlands Kränze mit Widmungsſchleifen
in der Ehrenhalle niederlegten, während die Muſik das Lied „Ich hatt‟
einen Kameraden” anſtimmte. Direktor Liebreich=München ſchloß die
Totenfeier mit den Worten: „Ihr ſeid nicht vergeſſen, Ihr ſeid nicht
umſonſt gefallen. Der W. S.C. wird leben, damit einſt, und wenn
Gene=
rationen und Generationen darüber vergehen ſollten, in dieſer Halle
einmal wieder in auffauchzender Freude geſungen werden darf, was
wir heute nur in ſehnſüchtiger aber gläubiger Hoffnung ſingen können
und wollen: „Deutſchland, Deutſchland über alles.” An die Totenfeier
ſchloß ſich eine interne Feſtſitzung in dem Palas, in deren Verlauf
Ober=
bürgermeiſter Huegel die Ernennung von Hartmann=
Aleman=
nig=Hannover und Prof. Wienkoop=Darmſtadt, des Erbauers der
Wachenburg zu Ehrenmitgliedern der Stadt Weinheim
ver=
kündete. Abends wurde dann in einem Feſtkommers das
Doppel=
jubiläum des 65jährigen Beſtehens des W. S. C. und des 25jährigen
Beſtehens des A. H. V. feſtlich begangen. Ueber den Abſchluß der
Pfingſttagung werden wir berichten.
Kunſtausſtellung in Bad=Naubeim.
Im ſtaatlichem Ausſtellungsrqum in den Kolonnaden von Bad=
Nau=
heim (Kunſthandlung Richard Banger) findet vom 15. Mai bis 15.
Okto=
ber eine Ausſtellung Heſſiſcher Graphik ſtatt, die wie in den Vorjahren
von der Neuen Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt
veran=
ſtaltet iſt.
Faſt alle in Heſſen anſäſſigen Künſtler und auch viele auswärtige
heſſiſche Künſtler von Ruf haben ſich beteiligt mit Aquarellen, Paſtellen,
Handzeichnungen, Radierungen, Holzſchnitten, Steindrucken. Kleine
Bildhauerwerke und kunſtgewerbliche Arbeiten, auch von den Kunſtſchulen
in Mainz, Offenbach, Erbach, ergänzen die geſchmachvolle Ausſtellung,
v,HI.
die bei freiem Eintritt jederzeit zugänglich iſt.
41. Deutſcher landwirtſchaftlicher
Genoſſenſchaftstag.
Die Jahrestagung des Reichsverbandes der deutſchen
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften findet als
41. Deutſcher landwirtſchaftlicher
Genoſſenſchafts=
tag vom 18. bis 20. Juni in München ſtatt. Ihre erſte öffentliche
Hauptverſammlung bringt den Jahresbericht für 1927, welchen
General=
enwalt Regierungsrat Gennes Beriin erſtattet und ein Referat des
Reichstagsabgeordneten Generalſekretär Kerp=Köln; über „Das
land=
wirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen im Notprogramm der
Landwirt=
ſchaft” Auf der zweiten öffentlichen Hauptverſammlung ſprechen der
Präſident der Landwirtſchaftskammer für die Aheinprovinz, Freiherr
von Lüninck=Bonn, über „Selbſthilfe und Staatshilfe”
Verbands=
präſident Landesökonomierat Katholy=Landau über „Die
öffent=
liche Hand und die Genoſſenſchaften” und Verbandsdirektor Penther=
Landsberg a. W. über das Thema: „Haben ſich die genoſſenſchaftlichen
Reviſionseinrichtungen bewährt?‟ Der Genoſſenſchaftstag wird durch
einen Begrüßungsabend eingeleitet und durch einen Ausflug nach
Prien und Chiemſee abgeſchloſſen.
a. Offenbach, B3. Mai. Im Alter von 62 Jahren verſchied in
Gießen, wo er ſich einer Operation unterziehen wollte, der hieſige
eban=
geliſche Pfarrer Wilhelm Hofmeyer. Er wird auch dort beſtattet. Seit
1904 wirkte der beliebte Kanzelredner in uſerer Stadt und zwar an
der Johannisgemeinde. Er war auh Vorſitzender des evangeliſchen
Geſamtkinchenvorſtandes. — Wegen Wißhandlung eines Lehrers der
früheren Mitelſchule vor der verſammelten Klaſſe erhielt der Vater
eines Schülers vom hieſigen Schöffengericht vier Monate Gefängnis.
Der Täter, als gewaltätiger Menſch bekannt, ließ erſt von ſeinem
Opfer ab, als die Schüller Lärm machten und andere Lehrer herbeieilten.
Ah. Bingen a. Rh., 2. Mai. Der Stich ins Herz. Der=
Feſtmontag des 25. Jubelfeſtes mit Fahnenweihe der Freitw. Feuerwehr
in Büdesheim bei Bingen bekam einen bitteren Beigeſchmack. In
den Nachmittagsſtunden machte der G3jährige Schuhmachermeiſter Konrad
gröhling, der als Jubilar a dem Feſte regen Anteil genommen,
ſeiem Leben ein Ende. Mit einem langen Meſſer brachte er ſich einen
Stich ins Herz bei, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der
all=
ſeits geachtete Bürger war ſeit längerer Zeit leidend und hat die
be=
dauernswerte Tat in Schwermütigkeit begangen.
4h. Alzey, 22. Mai. Selbſtmord am Grabe der
Mut=
ter. Der 38 Jahre alte Julius Fitting in Wonsheim wurde
auf dem heimiſchem Friedhofe auf dem Grabe ſeiner Mutter erſchoſſen
aufgefunden; mit einem Revolver hatte er ſich einen tödlich wirkenden
Schuß in den Kopf beigebracht. Der Selbſtmörder war Rechner des
landwirtſchaftlichen Konſumpereins Wonsheim, bei dem ſeit einiger Zeit
Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt wurden.
Aummt bütte.!
Kier Cürken dort Grierhen, Fhr einziges Gut der Cobakſamen as der affen Heimat. Doch der nene Boden gab under Ernte, Baſiutdtbak
nennt ſie der Fackmam und dem Unkundigen, der ſie im Vertrauen auf den aſten Namen verarbeitt, erwächſt oft ſehue.
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Nummer 144
Donnerstag, den 24 Mai 1928
Familiennachrichten
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen!
Dr. phil. Heinrich Keßler und Frau
Lotti, geb. Biermann.
Frankfurt a. M.
Darmstadt
Bessungerstr. 102
Kirchliche Trauung: Samstag, den 26. Mai 1928. nachm.
2½ Uhr, in der Petruskirche.
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J. Skurnik,
Bleichſtr. 46. Tel. 1791
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20 J. auch v. Lande
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(*1.3278
Es grüßen als Verlobte:
Gretchen Buchholz
Karl Lapple
Halberstadt a. H., den 23. Mai 1928.
Darmstadt
Stockstadt
Guterhalt. ( 13850
Klappſporiwagen
mit Verdeck zu verr.
Grüner Weg 33,
Ihre Vermählung geben bekannt:
Konrad Stroh
Carola Stroh
Arheilgen
geb. Korndörfer
Darmſiadt
Holzhofallee 36.
(*13921)
Ernst Cramer
Liesel Oramer
geb. Stroh
Vermählte
23. Mai 1928
Pankratfusstr. 47
Spessartring 16
Kirchl. Trauung am 1. Pfingstfeiertag,
nach-
mittags 2½ Uhr, in der Martinskirche.
(*13960
Dankſagung.
Die kirchliche Trauung ſindet am
Sams=
tag, den 26. Mai, nachmittags 3 Uhr,
in der Martinskirche in Darmſtadt ſtatt.
A000
Am 22. Mai abends verſchied
plötzlich und unerwartet infolge
eines Schlaganfalls unſere gute,
treuſorgende Mutter,
Schwieger=
mutter, liebe Großmutter,
Schwä=
gerin und Tante
Johanna Bictoria Schäfer Bwe.
geb. Schlutz.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Schäfer
Menger
Moll, Riegerplatz 8.
Darmſtadt, Duisburg, 23. Mai 1928.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 25. Mai, nachm. um 1 Uhr.
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
( 13927)
8881
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meiner lieben,
unvergeß=
lichen Frau, unſerer guten Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Frau Eva Gries
ſowie den Schweſtern im Eliſabethenſtift, für die
liebe=
volle Pflege und für die überaus zahlreichen
Kranz=
ſpenden ſagen wir hiermit Allen unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Gries und Sohn Willi
Eliſabethe Karl, geb. Gries
Heinz Karl und Sohn.
Das Seelenamt für die liebe Verſtorbene findet am
Dienstag, den 29. Mai um ½7 Uhr in der St.
Eliſabethen=
lirche ſtatt.
(*13979
Sseetee
S.-R. Dr.
Todes=Anzeige.
L. Orth
Heute Morgen 1½ Uhr iſt
unſer lieber, treuer Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Philipp Polz
im Alter von 22 Jahren ſanft
entſchlafen.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Georg Volz.
Darmſtadt, Arheilgerſtraße 56,
Düſſeldorf, den 23. Mai 1928.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 25. Mai, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
(*13987
Todeg=Anzeige.
Geſtern abend entſchlief ſanft
nach ſchwerem, mit Geduld
ge=
tragenem Leiden unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau
Heinrich Heldmann Bwe.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Heldmann.
Jakob Reining.
Ober=Modau, den 22. Mai 1928.
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag um 2 Uhr ſtatt.
(13945)
iſt verreiſt
und wird gütigſt
ver=
treten durch d. Herren
S.=R. Dr. Barthel,
vom 30. 5. ab,
S.=R. Dr. Birnbaum,
S.=R, Dr.
Boden=
heimer, Dr. Kautzſch,
Dr. Mayer,
Dr. Schiffer, Dr.
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Hierdurch die ſchmerzliche
Mit=
teilung, daß mein innigſt eliebter
Mann, der treubeſorgte Vater
ſeiner Kinder, unſer guter Sohn.
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Herr
Georg Lautenſchläger
Monteur
im 25. Lebensjahre infolge
Un=
glücksfalles plötzlich und unerwartet
verſchieden iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Fran Paula Lautenſchläger
geb. Kälber
und 2 Kinder.
Darmſtadt, den 23. Mai 1928. (8955
Pankratiusſtr. 62.
Die Beerdigung findet am Freitag
rachmittag 2½ Uhr vom Portale
des alten Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
lieben Eniſchlafenen
Joh. Bernus II.
ſowie für die vielen Kranzſpenden ſagen
wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Berk für die ſchönen Worte am Grabe,
dem Krieger= und Militär=Verein
und dem Geſangverein Konkordia.
ImNamen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Marie Feigk Bwe, geb. Bernſus
und Kinder
Joh. Heinrich Bernjus uud Familie
Joh. Georg Bernjus und Familie.
Roßdorf, den 24. Mai 1928. 8901
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nach kurzem, ſchwerem Leiden unſer
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Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Böhm und Frau
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 23. Mai 1928.
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Die Beerdigung findet Freitag
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mittag 10 Uhr, auf dem Waldfriedhof
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Bodenputzen nicht mehr ab,
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Parkett und Linoleum,
„LOBA-BEIZE‟, gelb, braun oder rotbraun, das
„wasserechte‟ Bohneruachs, es färbt und
glänzt alle Bretterböden wie schönstes Parkett
HLOBALINT reinigt mühlos alle Böden ohne
Späne, ohne Seife.
Also fort mit den Hausübeln:
Ummerdeda fürden Boden!
Nummer 144
Donnerstag den 24 Mai 1928
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Größe 27.-30 Mk. 6.90
31-33 „ 7.90
3/4 T9.56
Kinder-Lack-
Spangen=
ſchuh, breite Form
Größe 18-19. . . . Nk. 3.60
20-23. . . . „ 3.95
23-2. .. .1. 5.
25c26. . . . 5.50
Beige rose Modespange
Louis XV. Absatz
KKinder-Lack-Stiefel
greu oder beige Einsotz
Größe 18420 . . Mk. 4.90
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Ladwigstr. 6
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beige Gerreeur. echt, Loufs M.4be
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Braun und grau Lack
die große Mode, Louls RV. Absstz
Seite 40
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Nummer 14
erfüllen wir rnit diesen
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Feuran=Mätte
Zrikslagen
Srottinn=Mach
Damen-Hemden
Trägerform, mit feiner Spitze
Farniert . . . . . . 1.35, 0.98,
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Windelform, mit Einsatz u. Spitze
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Damen-Nachthemden
mit Kragen kurzem Arm u mod.
Karo-Batist verziert . . . . .
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fesche Macharten, in besonders
babschen Wisehetarben7.80, 6.75,
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95
995
40
95
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0.78. 0.58,
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1.60. 140.
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weißgrundig, gute waschechte
Qualit, neue Muster 6.50, 5.90,
Weiße Oberhemden
krättiger Rumptstoff mit elegand.
Einsätzen.
. . 495
Trikotine-Hemden
hervorragende Oualitäten, uni
oder apart gemustert 12.50, 9,75.
Ab=
A95
9
N95
U
790
Herren-Netziacken
solide Qualitäten
1.25, 0.95,
Herren-Unterjacken
makokarbis, mit langem Arm
245. 1.95,
Herren-Einsatzhemden
bewährte Qualitäten, mit mod.
Einsätzen . . . . . 2.80, 1.95.
Gb=
Ab=
35
Herren-Unterhosen
schöne Sommerware, makotarb.
2.60, 2.10.
35
Herren-Unterhosen
porös, weiß, gute Qualitäten
3.20,
170
Frottier-Handtücher
weiß mit karbigen Streifen
D Rce
Frottier-Handtücher
weiß mit roter Borde, bewährte
Ware, Gröge 45100 cm, Stüeß
Frottier-Handtücher
weißgrundig, modern kariert,
Größe 45/90 em . . . . Stdck
Bade-Tücher
weiß mit bunten Streifen, Größe
1001100 cm .."
. . Staek
Bade-Tücher
weiß mit roter Kante, Größe
100/125 cm . . . . . . Stück
Daman=Tringte
Serran=Taken
Astat
Kasenticher
Damen-Strümpfe
feste Qualitäten in verschiedenen
... . . 0.85, 0.68, 4
Farben.
Damen-Strümpfe
gute Makopare, in schwarz und
karbig".
.. . 1.35, 1.25.
Su=
Damen-Strümpfe
Seldemnor,
Auonahl .
in
großer Parben=
.. . 1.45, 1.25
Ab.
3
Damen-Strümpfe
unstliche Waschseide, in großen
Farbsortimenten . . 1.65, 1.25
Ao
9
Damen-Strümpfe
Bemberg-Kunstwaschseide, nur
rute Onalltzten . 370 3.25,
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Herren-Socken
kräftige Oualitäten, in modernen
Mustern . . . . . . 0.75, 0.68,
Herren-Socken
Kunstseide plattiert, in neuen
Karos und Streifen . 1.45. 1.25,
Herren-Socken
gute Seidenklor=Qualitäten, in
hübschen Dessins. . 1.95, I,75,
Kinder-Strümpfe
guter Seidlenflor, mit kl. Behlern.
(bis Größe 11 vorrätig Gr. 1 u. 2
Kinder-Knie-Strümpfe
Seidenflor, mit buntem
Umschlag-
rand . . . . . . . . . . Gr. 3
liede neitere Größe 109 mehr)
G=
10
TG=
Damen-Handschuhe
gute Zwirnqualität,, m. 2 Druek,
1.75, 1.50,
Damen-Handschuhe
feine Zwirnware od. Lein.-Imitat.,
mit hübeeher Stulpe 2.25, 1.75,
Damen-Handschuhe
Flor mit Seide gestrickt, zum
Schlupken od. Knöpken, 2.25 1.75,
Damen-Handschuhe
Waschleder, in gelb und weiß,
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Herren-Handschuhe
guter Zwirn, in verschiedenen
Farben . . . . . . 1.65, 1 45.
5
95
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Damen-Tücher
weiß Batist, m. Hohlsaum verziert,
0.20, 0.18.
Damen-Tücher
teiner Batist, m. hübsch gestickten
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... . 035, 022.
Damen-Tücher
weiß und farbiger Batist, mit
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Herren-Tücher
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Rand.
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Herren-Tücher
weiß Batist, mit Hohlsaum und
gestiekten Buchstaben
ite
jaunet
mn
Gro
Bislian Tairn”
Dam.-u. Herren-Schirme
9
sollde Qualitäten, II. Wahl
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Dam-. u. Herren-Schirme
Farbige Damen-Schimme
Halbseide, 12teilig, mit Hleinen
Sehönheiiskehlern
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Bordüre .... . . . .
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In
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Damen-Unterkleid
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großer Farbenwahl
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Damen-Schlupfhosen
Kunstseide, in modernen Farb-
Sortimenten . . . . 295, 195.
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Bogenspitzen, neue Farben
Kinder-Schlupfhosen"
Kunstseide, entzdckende Farben
1.40, 1 10. 0.95,
Mast=Aofe
Kafhaessaken
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Woll-Musseline
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Größe 110X150
Zefir-Decken
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Gr. 100X150 1.85, 100 XI1,
Voll-Voile doppelbreit
reir. Muster k.das duftigeSommer-
Heid, indanthren, Utr 2.90, 2.40.
25
Borduren-Stoffe
guter Voll-Voile, aparte Dessine,
120 breit, indanthren, Meter 3.10,
95
Kaffee-Decken
schöne Krep-Gualitäten, II. Wahl,
Cr. 130/160 3.60, Gr. 110/150
Künstler-Decken
beigegrundige, neue Dessins,
Cr. 130/160 5.25, 130/130
Künstler-Decken
moderne Druckmuster,
weiß-
grundig, gute Qualität Gr. 130/160
10!
D95
30
Tisch-Tücher
weiß Damast, moderne Dessins,
Cröße 110X150
Tisch-Tücher
halbleinene Qualität, hübsch
ge-
musterd..
Größe 130X160
945
D75
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95
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solide Qualität
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Strumpfband-Gürtel
bewährte Drell-Qualltät, mit
4 Haldern
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Strumpfband-Gürtel
aus damasiertem Drell, mit
4 Haltern
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Tee-Gedecke
weiß mit farbiger Borde, mit 6
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125/160
75
Hüften-Halter
aus Drell, mit 2 Haltern
Stuck
Tee-Gedecke
weiß Damast, m. elegant., bunter
Blumenborde u. 6Serviett, 130/160
95
Hüften-Halter
guter Drell, mit 4 Haltern,
Stlek
DARMSTADT-MARKT
[ ← ][ ][ → ]Nummer 144
Donnerstag, den 24 Mai 1928
Geite 11
Reich und Ausland.
Die erſie offizielle Fahrt
des Opel=Raketenwagens.
Berlin. Auf der Avus=Bahn fand am Mittwoch
ormittag die erſte offizielle Fahrt des Opel=
Raketen=
pagens ſtatt. Die Vorprüfung iſt voll gelungen.
fritz v. Opel ſtartete mit dem Wagen um 10,45 Uhr
nd durchführ die Bahn mit einer
Höchſtgeſchwindig=
eit von 195 Kilometern. Um nicht Unbeteiligte zu
efährden, was der Start 100 Meter von der
Tri=
üine entfernt verlegt worden. Die geladenen Gäſte
ind die Anwohner nahmen ihn zuerſt durch plötzliche
arke Detonationen wahr. Gleich darauf ſauſte der
Vagen auch bereits mit einer rieſigen Feuer= und
kauchſchleife vorbei. Nach der Fahrt wurden Fritz
Opel, Sander und Valliers ſtürmiſch gefeiert. Unter
en Gäſten befanden ſich u. a. Reichsfinanzminiſter
dr. Köhler, Reichsernährungsminiſter Schiele,
Itaatsſekretär Zweigert vom Reichsinnenminiſterium,
Staatsſekretär Meißner, Major v. Hindenburg,
Staatsſekretär Kumbier von der Reichsbahn, der
reußiſche Innenminiſter Grzeſinſki, Polizeipräſident
förgiebel, Polizeikommandeur Heimannsberg,
Vize=
olizeipräſident Weiß ſowie der Reichskommiſſar für
je öffentliche Ordnung, Kuenzer.
Vor der eigentlichen Veranſtaltung der Fahrt des
ypel=Raketenwagens auf der Avus=Bahn ſchilderte
Fritz v. Opel, wie die Erfinder ſich den weiteren
fortgang ihrer Arbeiten denken. Die Entwicklung
er Geſchwindigkeitsſteigerung ſoll in ſieben Etappen
ſor ſich gehen. Zunächſt ſoll der
Geſchwindigkeits=
veltrekord überboten werden. Von der dritten
Stappe ab wird das Problem des Fluges in Angriff
fenommen werden, um Flugzeuge mit 300 bis 400
Lilometer Geſchwindigkeit fliegen zu laſſen. Die
änfte Etappe ſoll den Uebergang zu bemannten
taketen und die ſechſte Etappe ſoll das Flugzeug
ringen, das Höhen von 20 bis 30 Kilometer und
jeſchwindigkeiten jenſeits der 1000 Kilometer=Grenze
ereichen ſoll. Die Erfinder glauben, daß es im
ſereich der Möglichkeit liegt, einen Flug um die
rde in weniger als einem halben Tag zurückzulegen.
ie ſiebte und letzte Etappe ſoll der fortſchreitenden
teigerung der Geſchwindigkeiten und der
erreich=
tren Höhen gelten. Hier biete ſich vielleicht die
köglichkeit zu dem bemannten Weltraumſchiff. Fritz
Opel gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die
ſte bis fünfte Etappe in weniger als einem Jahr
reicht ſein werden. Bei der 6. und 7. Etappe rechnet
an damit, daß ſie in höchſtens ſechs Jahren
er=
icht ſein werden.
Große Gemäldefälſchungen in Frankfurt
aufgedeckt.
Frankfurt a. M. Der Kriminalpolizei gelang
dieſer Tage, eine große Fälſcherfabrik aufzudecken,
e ſich mit der Herſtellung wertvoller Gemälde meiſt
ter Meiſter befaßt. Seit längerer Zeit wurden
rartige Bilder in die Welt geſchickt bzw. durch
atiquitätenhändler vertrieben und zu guten Preiſen
ngeſetzt. Schon nach dem Verkauf der erſten
Falſi=
ate kam der Verdacht auf, daß es ſich um geſchickte
ilſchungen handeln müfſe, und nach längeren
Er=
ttlungen verhaftete die Kriminalpobizei einen
inen Kunſt= und Antiquitätenhändler aus
Frank=
rt a. M., der dieſe Fälſchungen vertrieben hat. Die
Ider wurden von einem Frankfurter Maler
her=
kellt und mit falſcher Signatur verſehen. Eine
nze Anzahl Perſönlichkeiten, die teilweiſe flüchtig
d, ſcheint in die Angelegenheit, die großen Staub
fwirbelt, verwickelt zu ſein, und es iſt mit weiteren
rhaftungen in aller Kürze zu rechnen. Im
In=
jeſſe der kriminaliſtiſchen Arbeit kann natürlich im
tgenblick nichts geſagt werden, doch dürfte der
andal recht weite Kreiſe ziehen, da er nach allen
iglichen Großſtädten, u. a. auch nach Köln und
ünchen, hinüberſpielt.
Die Ausſtellung „Das Deutſche Porzellan”
Wiesbaden 1928
IIt in ihrer Zuſammenſetzung die bedeutendſte
berſicht über die Erzeugniſſe der drei ſtaatlichen
erzellanmanufakturen Berlin, Meißen,
Nymphen=
rg und der privaten Porzellaninduſtrie dar.
Sel=
r fand ein Werkſtoff in ſo überraſchend vornehmer
eiſe den einzigen Rahmen, der für ſeine innere
Zu=
nmenſetzung der gegebene und richtige iſt. Neben
7 hervorragenden Arbeiten eines Kändler in
Mei=
n, Buſtelli in Nymphenburg und Schinkel in Ber=
, ſtehen die modernen Arbeiten von Scheurich,
ſer, Gaul und Zügel. Vom Prunkſervice Auguſt
* Starken bis zum einfachen Tafel= und
Kaffee=
dice für den täglichen Gebrauch, überall iſt das
ſtreben nach künſtleriſcher Vollendung unbedingt
Zuſtellen. Neue Formen wirken wie
Offenbarun=
t und finden die rückhaltloſe Bewunderung aller
ſucherinnen und Beſucher. Die Ausſtellung im
tulinenſchlößchen, iſt täglich, auch an Sonn= und
iertagen von morgens 10 Uhr an, durchgehend bis
Uhr geöffnet.
Bürgermeiſter
Schraim=Hamburg F
Dr. Max Schramm,
zweite Bürgermeiſter der freien Hanſeſtadt
Ham=
rg, iſt 67jährig geſtorben. Er war Rechtsanwalk,
* 1912 Senator und zuletzt Stellvertreter des
Ober=
rgermeiſters Peterſen in Hamburg. In der
Deuk=
ſen Volkspartei war er an führender Stelle tätig.
Zur Hamburger Giftgaskataſtrophe.
Oben: Blick auf das Gebäude der chemiſchen Fabrik Stolzenberg. Links das Boot (X), in dem
zwei ahnungsloſe Angler die erſten Todesopfer der unſichtbar dahinſchleichenden Giftwolke
wur=
den. — Unten: Die Unglücksſtätte. Rechts das fortgeſchleuderte Wellblechſchutzdach. Links im
Hintergrund einige mit Phosgengas gefüllte Flaſchen.
Ueberfall und Mordverſuch auf dem Hunsrück.
Caſtelaun. Ein Dienſtmädchen von einem
be=
nachbarten Forſthaus, das hier Lebensmittel
einge=
kauft hatte und ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem
von einem unbekannten Manne plötzlich vom Fahrrad. Nächte und der unberührten Naturſchönheiten, ſowie
geriſſen und aufgefordert, ſein Geld herauszugeben.
Die Ueberfallene gab an, kein Geld zu beſitzen. Als wiſſenſchaftlicher Führung über die Hauptſtadt des
es ihm, um wieder frei zu kommen, ſeinen Ruchſack
neuem und ſchleppte es in den Wald. Als das
Mäd=
chen zu ſchreien anfing, ſtopfte er ihr die Hand in den
Mund und bedrohte es dann mit einem Raſiermeſſer,
da es dem Burſchen nicht gefügig ſein wollte und
machte Anſtellungen, ihm den Hals zu durchſchneiden. der Auslandsdeutſchen und denen der Deutſchen=
In ſeiner Todesangſt erklärte ſich das Mädchen zu freunde in iFnnland iſt dafür geſorgt, daß die Reiſen
allem bereit. Der Uebeltäter, der nun glaubte, ſein
Opfer genügend in der Gewalt zu haben, wollte dann die Grundlage für das Verſtändnis der hochſtehenden
zuerſt noch das Fahrrad in den Wald in Sicherheit Volkskultur, für eine wertvolle Bereicherung ihres
bringen. Dieſen günſtigen Augenblick benutzte das Wiſſens ſowie für weitere Studien bieten. Alles
Mädchen zur Flucht. Auf ſeine Hilferufe eilten die
Förſtersleute herbei, worauf der Burſche auf dem
Rade das Weite ſuchte. Durch ſofortige
Verſtändi=
gung der Polizei gelang es, den Unhold, der ein
be=
kannter Zuchthäusler iſt, noch am gleichen Abend
hinter Schloß und Riegel zu ſetzen.
Eiſenbahnunglück.
Köln. In der Nacht zum Mittwoch gegen 2 Uhr
entgleiſte bei der Einfahrt in den Bahnhof Roisdorf
auf der Strecke Köln-Koblenz der von Köln
kom=
mende Eilgüterzug, wobei der Packwagen und drei
weitere Wagen aus dem Gleis geſchleudert wurden, wird er den Fahrtteilnehmern nach Möglichkeit dirert,
leicht verletzt. Die Strecke iſt geſperrt. Der
Per=
ſonenverkehr wird vorläufig durch Umſteigen
auf=
recht erhalten, die Schnellzüge werden umgeleitet.
Ueber die Urſache iſt noch nichts bekannt.
Ein Flugzeug der Linie Paris—Berlin
verunglückt.
Köln. Das zwiſchen Paris und Berlin ver=
F.=A.J.S. mußte am Mittwoch kurz nach dem Start brennenden Wohnhaus und hatte in der erſten
Auf=
in Köln aus unbekannten Gründen wieder landen. regung das Kind im Bett liegen laſſen. Die größeren
Bei der Landung wurde das Flugzeug beſchädigt und
durch Brand vernichtet. Der Flugzeugführer, der
Bordmonteur und ein Paſſagier kamen dabei ums
Leben.
Ein deutſcher Fiſchdampfer verſchollen.
den am 17. Januar aus Cuxhaben nach der nördlichen den. Auf dem Kutter befanden ſich fünf Angehörige
Fiſchdampfer „Steinhoeft” der Cuxhavener
Hochſee=
mißt. Es dürfte in den im Januar herrſchenden
Stürmen undergegangen ſein. Die Beſatzung betrug
12 Mann.
Stapellauf des Kreuzers „D.‟.
Wilhelmshaven. Am Mittwoch vormittag
lief hier bei ſchönſtem Wetter der neue Kreuzer
„D.” vom Stapel. Der Feier wohnten
Reichswehr=
miniſter Groener, Reichsjuſtizminiſter Dr. Hergt,
Neichsfinanzminiſter Dr. Köhler, der
Miniſterpräſi=
dent von Oldenburg und zahlreiche hohe Beamte bei, lona, daß mehr als 1000 Perſonen ſich an der Ver=
Von behördlicher Seite waren u. a. die Chefs der
Marine= und Heeresleitung vertreten. Der Kreuzer, ſeinem Heimatdorf zahlreiche Kinder und zwei Frauen
iſt nach der Stadt „Köln” benannt worden, womit
gleichzeitig eine Ehrung des geſamten Rheinlandes
zum Ausdruck gebracht werden ſoll. Den Taufakt voll= in eine Schlucht geſtürzt hat.
zog die Witwe des Kapitäns des ehemaligen
Kreu=
zers „Köln”.
Brandkataſtrophe auf einem ruſſiſchen Dampfer.
Moskau. Auf dem Dampfer „Leo Tolſtoi”
Kiew ein Brand aus, bei dem 19 Perſonen ums
Leben kamen.
Studien= und Erholungsreiſen nach Finnland
und Lappland.
Die Deutſch=Finniſche Vereinigung (Berlin W. 50)
veranſtaltet im kommenden Sommer wiederum Fahr=
Heimweg befand, wurde in der Nähe des Forſthauſes, ten nach Finnland, dem ſeereichen Lande der hellen
nach Finniſch=Lappland. Die Reiſen führen unter
Landes nach Beſichtigung von Muſeen, Fabriken uſw.
mit Lebensmitteln anbot, ergriff es der Unhold von durch die Naturſchönheiten des Landesinnern bis zum
hohen Norden, wo eine Fahrt durch reißende
Strom=
ſchnellen den Höhepunkt bildet. Durch wiſſenſchaftliche
Vorträge, Verteilung wertvoller Litevatur über
Finn=
land ſowie durch Zuſammenkünfte mit den Kreiſen
neben umfaſſender Erholung den Teilnehmern auch
Nähere durch die Deutſch=Finniſche Vereinigung,
Ber=
lin W. 50, Augsburgerſtraße 44.
Einholung der deutſchen Ozeanflieger.
Zur Einholung der deutſchen Ozeanflieger wird
für die Mitglieder des ADAC. eine Zielfahrt nach
Bremerhaven ausgeſchrieben, deren Einzelheiten noch
bekanntgegeben werden. Die örtliche Organiſation
hat der Gau Pla Weſer=Ems übernommen. Für die
Teilnehmer an der Zielfahrt wird eine geſchmacbvolle
Plakette ausgegeben werden, die zurzeit in Arbeit
iſt. Da der Einholungstag noch nicht feſtſteht, ſo
Ein Schaffner war ſofort tot, der Zugführer wurde ſonſt durch die Tagespreſſe, bekanntgegeben werden.
Schweres Brandunglück.
Ergoldsbach (Niederbahern). Vermutlich
in=
folge Brandſtiftung wurde das Anweſen des
Land=
wirts Huber von Bayerbach bei Ergoldsbach am
Dienstag ein Raub der Flammen. Das 4 Jahre alte
Kind des Landwirts fand hierbei den Tod. Die
kehrende Flugzeug der Linie Farman „Goliath” Mutter eilte mit angebrannten Haaren aus dem
Kinder konnten ſich nur durch einen Sprung aus
den im oberen Stochwerk befindlichen Fenſtern retten.
Ein deutſcher Kutter in Seenot.
Kopenhagen. Wie aus Rönne gemeldet wird,
iſt dort am Samstag abend der kleine deutſche
Hamburg. Das Hamburger Seeamt erklärte Kutter „Arcona” aus Lindwerder eingeſchleppt wor=
Nordſee auf Fang ausgelaufenen 236 Tonnen großen" der deutſchen Marinejugend und ein junges Mädchen,
die auf der Fahrt zwiſchen Rügen und Trelleborg in
fiſcherei A.=G. für verſchollen. Das Schiff wurde am Seenot geraten waren. Eine Böe hatte die Segel
20. Januar zuletzt geſehen und wurde ſeither ver= des Fahrzeuges zerriſſen und dadurch jede
Fortbewe=
gung unmöglich gemacht. Die „Arcona” trieb
hoff=
nungslos auf offener See, wurde aber zum Glück von
dem deutſchen Dampfer „Julius Auguſtinus”
be=
merkt und ins Schlepptau genommen. Die jungen
Leute haben keinen Schaden genommen und konnten
nach Setzung neuer Segel die Heimreiſe nach Rügen
antreten.
Auf der Verfolgung des Mörders.
Madrid. Die Zeitungen melden aus
Barce=
folgung des Mörders beteiligten, der am Montag in
getötet hatte. Bisher ſind alle Nachforſchungen
er=
folglos geblieben. Es wird angenommen, daß er ſich
Vier Perſonen durch einen Orkan getötet.
London. Nach einer Reutermeldung aus
La=
redo in Texas ſind am Montag im Verlauf eines
brach während einer Fahrt auf dem Dnjepr nach ſchweren Orkans im dortigen Bezirk vier Perſonen
getötet und 50 verletzt worden. Eine Anzahl der
Verletzten befindet ſich in bedenklichem Zuſtand.
Nobiles Flugbericht.
Kopenhagen. Wie der Berichterſtatter der
„Berlinske Tidende” aus Spitzbergen berichtet, ſoll
der nächſte Flug der „Italia” direkt zum Nordpol
gehen. Die Fahrt wird 30 bis 40 Stunden in
An=
ſpruch nehmen. Auf dem Pol ſollen zwei Mann der
Beſatzung, vermutlich der ſchwediſche Meteorologe
Malmgren und ein italieniſcher Ingenieur in einem
Gummiboot gelandet werden. Der Aufenthalt auf
dem Pol ſoll einige Stunden dauern, während die
Landung und die Wiederanbordnahme im ganzen
etwa zweieinhalb Stunden in Anſpruch nehmen
werde. Während dieſer Zeit ſoll die „Italia” über
dem Pol vor Anker liegen. Die Vorbereitungen zu
der Expedition ſind jetzt ſo gut wie abgeſchloſſen, und
Nobile wartet nur noch auf das Eintreffen günſtiger
Witterung, um den Flug zu unternehmen. Falls die
Windverhältniſſe die Fahrt unmöglich machen ſollten,
wird die „Italia” anſtelle deſſen einen Flug an die
Nordküſte von Grönland unternehmen. Die hieſige
Zeitung „National Tidende” veröffentlicht einen durch
die Radioſtation San Paolo übermittelten Bericht
Nobiles, aus dem u. a. hervorgeht, daß das bisher
von noch niemand geſichtete Gillis=Land tatſächlich gar
nicht exiſtiert. Nobile erklärt, daß er von Cap Nord
aus das Gebiet des ſagenhaften Landes überflogen,
jedoch nur kompaktes Eis geſichtet habe. Auch zwiſchen
der Inſelgruppe Franz=Joſeph=Land und Nikolas II.=
Land ſei in einer Ausdehnung von nahezu 60
eng=
liſchen Quadratmeilen kein Feſtland vorhanden.
An=
dererſeits müſſe man annehmen, daß Nikolas II.=Land
aller Wahrſcheinlichkeit nach viel größer ſei, als
bisher geglaubt wurde. Als die „Italia” ſich dieſem
Gebiet genähert habe, ſei die Beobachtung gemacht
worden, daß das Packeis dort von langen, krummen
Kanälen durchbröchen iſt. Stellenweiſe habe man
auch offenes Waſſer geſehen, das augenſcheinlich aus
nordöſtlicher Richtung ſeinen Zufluß erhalte. Die
„Italia” ſei bis zu einem Punkt vorgedrungen, der
etwa 60 bis 80 Meilen von der Oſtküſte des Landes
entfernt ſei. Weitere Beobachtungen habe man über
Nikolas II.=Land nicht anſtellen können, da man durch
eine dichte Nebelbank vollkommen behindert worden
ſei. Ein ſtarker Nordwind habe das Luftſchiff um
etwa 35 Grad von ſeinem Kurs abgetrieben und zur
Rückkehr gezwungen. Auf dem Rückflug habe man
Spitzbergen von Nordoſten nach Nordweſten
über=
quert und dabei im Innern des Landes gewaltige
Berge geſichtet, u. a. habe man einen Vulkan
ent=
deckt, der mindeſtens 5000 Fuß hoch ſein müſſe.
Nobile erneut geſtartet.
Kinsbay. General Nobile hat ſich plötzlich zum
Start nach dem Nordpol entſchloſſen, da die aus
Tromſö vorliegenden Wetterberichte günſtig ſind. Auf
Spitzbergen herrſcht herrlicher Sonnenſchein bei
voll=
ſtändig klarem Himmel. Vom Polargebiet wird
leich=
ter Nordwind gemeldet, der den Flug dorthin
be=
gnüſtigt. Die Mannſchaft dieſes Fluges har Nobile
auf 15 Perſonen beſchränkt, um auch das für eine
Landung und Verankerung des Luftſchiffes auf dem
Eiſe erforderliche Material mitnehmen zu können,
da er unbedingt zur Vornahme einer Landung am
Pol entſchloſſen iſt. Er mußte dieſes Mal auch
Ballaſt mitführen, auf, den er beim =erſten Flug der
„Italia” nach dem Nikolaus II.=Land berzichket hätte.”
Dieſer Ballaſt wird nach der Landung am Pol zur
Erleichterung des Luftſchiffes für den Wiederaufſtieg”
abgeworfen. Wenn die Windverhältniſſe es
einiger=
maßen geſtatten, plant General Nobile einen
mehr=
ſtündigen Aufenthalt am Nordpol durch Verankerung
des Luftſchiffes in einem Waſſerbecken des Packeiſes
mit Hilfe eines beſonderen Syſtems, das Nobile
be=
reits auf dem Tyrrheniſchen Meer erprobt hat.
No=
bile gedenkt, mit dem Wiſſenſchaftler der Expedition,
Prof. Pontremoli, zu landen, um verſchiedene
wiſſen=
ſchaftliche Erhebungen und Meſſungen vorzunehmen.
Auf jeden Fall hat Nobile diesmal vor der Fahrt alle
wiſſenſchaftlichen Inſtrumente an Bord bringen
laſſen.
Die deutſchen Ozeanflieger kehren mit dem Schiff
nach Europa zurück.
London. Wie offiziell bekannt wird, werden
die deutſchen Ozeanflieger Baron v. Hünefeld und
Hauptmann Köhl zuſammen mit Major Fitzmaurice
am 9. Juni an Bord der „Kolumbus” nach Europa
zurückkehren. Der Vertreter der „Bremen”=
Mann=
ſchaft, Harry Bruno, erklärte im Namen der Flieger,
daß der urſprüngliche Plan, mit der „Bremen” nach
Europa zurückzufliegen, nach dem Unglücksfall
end=
gültig aufgegeben werden mußte. — An zuſtändiger
Stelle konnte dieſe Meldung noch nicht beſtätigt
werden.
Aeußerſte Dammbruchgefahr in Nordamerika.
London. In New York eingelaufene
Meldun=
gen aus Soltelake City berichten von einem
bevor=
ſtehenden neuen Dammbruch im Pleaſanttal, wodurch
die Städte Gaſtlegate, Colton und Helper in größter
Gefahr ſind. Die Bewohner flüchteten nach den
Bergen. Große Mengen von Arbeitern ſuchen einen
Bruch des Dammes zu verhindern, doch fürchtet man,
daß die Arbeiten nicht zu Ende geführt werden
kön=
nen und der Damm dem ſtarken Waſſerdruck nachgibt.
Wieder eine Stadt in Peru vom Erdbeben
zerſtört.
London. Die Stadt Cachapoyas iſt nach
Be=
richten aus Lima in Peru von einem Erdbeben
heim=
geſucht worden. Das neue Erdbeben hat die Stadt
Jaen vollſtändig zerſtört. Eine große Anzahl von
Perſonen ſind verletzt und getötet und mehrere
hun=
dert obdachlos gewovden. Die Erſchütterungen dauern
noch an.
Das Bergwerksunglück in Kentucky.
Harlan. An der Unglücksſtätte in dem
Black=
mountain=Kohlenbergwerk wurden weitere fünf
Lei=
chen von Bergarbeitern geborgen. Man hofft 15 der
Vermißten noch retten zu können.
Ein Bergmann nach 60 Stunden aus der
Mather=Grube lebend geborgen.
London. Nach Meldungen aus New York
wurde von den in der Mathergrube in
Pennſyl=
vanien eingeſchloſſenen Beigleuten am Dienstag ein
Mann lebend geborgen, nachdem er insgeſamt 60
Stunden von der Außenwelt abgeſchnitten war. Er
wurde in einem Luftſchacht mit fünf toten Kameraden
aufgefunden. Man iſt der Anſicht, daß von den noch
vermißten Bergleuten kaum noch einer am Leben iſt.
Wieder ein Gruben=Unglück in Amerika.
NewYork. Wie aus Harlem (Kentucky)
ge=
meldet wird, ſind 15 Bergleute infolge einer Gruben=
Exploſion in einem Bergwerk eingeſchloſſen. 60
wur=
den gerettet.
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DeTA
UU S
A
Seite 12
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Nummer 14=
Mordprozeß Pörösmartt.
Ein ſenſationeller Gerichtsfall in der Tſchechoflowakef. — Künſtler als
Mörder. — Die Tragödie eines alternden Mädchens.
Margit Vörösmarty, Ungarin, 37 Jahre alt, kehrt nach
16jährigem Aufenthalt in Amerika in ihre inzwiſchen
ſlowa=
kiſch gewordene Heimat zurück. Das Mädchen hat ſich
drü=
ben ein kleines Vermögen erſpart, iſt Mitbeſitzerin eines
ſchuldenfreien Gutes in Miſkolcz und Eigentümerin eines
Hauſes in Kaſchau und wünſcht ſich einem Gatten. Ein
Freund ihres Schwagers, ein Prager namens Michalko,
ſeiner koſtſpieligem Lebensgewohnheiten wegen ſtändig in
Geldnöten, kommt mit ihr in Vevbindung, verlobt ſich mit
ihr, läßt ſich zum Ankauf einer Villa Geld geben, führt
eine Trauungskomödie auf, fährt dann mit dem
nichts=
ahnenden Mädchen in Begleitung ſeiner Freunde in die
Slowakei und kehrt allein nach Prag zurück, von wo er ſich
nach Paris begibt. Die Vörösmarty bleibt verſchwunden.
Es dauert lange, bis ihre Ueberreſte gefunden werden. Vor
dem Prager Schwurgericht findet das Drama ſeine
Fort=
ſetzung.
Es iſt der größte, der mit ſtärkſtem Intereſſe verfolgte Mordprozeß,
der jemals in der Tſchechoſlowakei durchgeführt wurde. Auf der
Anklage=
bank ſitzen drei verhältnismäßig junge Leute, der Intelligenz angehörend,
unter der Beſchuldigung des Mordes an einer Frau, die ſie belogen,
betrogen und ausgebeutet hatten, eines Weſens, das ſeine Sehnſucht nach
Ehe und Liebe mit dem Lebem bezahlen mußte.
Der Hauptbelaſtete in dieſem Drama iſt der in den dreißiger Jahren
ſtehende Johann Michalko, der Typus eines eigen= und
herrſchſüch=
tigem Menſchen, der, ſeinen Leidenſchaften ungezügelt fröhnend, längſt
vergeſſen hat, zwiſchen Dein und Mein zu unterſcheiden und ſeine
ehr=
geizigen Pläne mit einer Skrupelloſigkeit zu erreichen verſucht, die
ab=
ſtößt und erſchüttert zugleich. Dieſer Menſch, Mitarbeiter angeſehener
Zeitſchriften, eine ausgezeichnete Feder führend, geſchätzt in der Welt der
Literaten, iſt innerlich leer: ſeine Sehnſüchte ſiud auf Zechereien und —
in der Hauptſache — auf das Weib konzentriert. In Budapeſt — er
ſtudierte dort Philoſophie — unterhält er zahlreiche
Damenbebanntſchaf=
ten. Er iſt offiziell gleichzeitig mit zwei Mädchen verlobt, von denen
das eine ihn aushält. Eine dritte Braut heiratet er; ſie ſtirbt an
Pul=
bern, die er ihr verabreicht hat. Ein paar Jahre nachher ehelicht er eine
Schauſpielerin, die ſich aber, als ſie erkennt, daß er ſie über ſeine wahren
Verhältniſſe getäuſcht hat, von ihm ſcheiden läßt. Ueberhaupt iſt ſeine
Vergangenheit die eines Abenteurers: nach abſolviertem ungariſchen
Gymnaſium tritt er in eine Prieſterſchule ein, aber zwiſchen dem
theolo=
giſchen Studium und ſeinem wachſenden Intereſſe für die panſlawiſtiſche
Idee klafft alsbald ein breiter Abgrund; das Reſultat: er wird aus der
theologiſchen Fakultät ausgeſchloſſen, rückt zu einem tſchechiſchen
Infan=
terie=Regiment ein, bringt es im Krieg bis zum Oberleutnant, taucht
nach dem Umſturz in Prag auf, bildet im Einvernehmen mit dem
Ver=
teidigungsminiſterium eine Freiſchar, beſetzt mit einem Panzerzug bei
der Eroberung der deutſchen Randgebiete des jetzigen tſchechoſlowakiſchen
Staates einige Eiſenbahnſtrecken, wird Sekretär des erſten Uzhoroder
Zupans, kommt, nachdem er einige Unterſchlagungen begangen hat,
nach Prag an ein neu gegründetes ſlowakiſches Blatt. Es hält ihn
nicht lange. In Warſchau iſt er einige Zeit Preſſereferent der dortigen
tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft, vermag ſich aber nicht zu halten und
landet eines Tages in Kaſchau. Sein Gehalt reicht ihm zur Befriedigung
ſeiner Bedürfniſſe nicht aus, ſeine Tätigkeit erlahmt, und eines Tages
wird ihm gekündigt. Als ein Herabgekommener gelangt er nach Prag,
findet jedoch Beſchäftigung bei einer tſchechiſchen Zeitung und vermag
ſich durch ſeine Mitarbeit an Journalen eine geachtete geſellſchaftliche
Poſition zu erringen. Aber mit zunehmendem Wohlſtand ſteigern ſich
auch ſeine Bedürfniſſe. Alsbald überſteigem die Ausgaben die Einkünfte,
häuft ſich die Zahl ſeiner Gläubiger. In dieſem Stadium befindet ſich
Michalko, als die Vörösmarty in ſein Leben tritt.
Er lernt ſie durch ſeinen Freund Nikolaus Sikorſky kennen, der
eine Schweſter der Vörösmarty im Jahre 1922 geheiratet hat. Auch
Sikorſky iſt kein einwandfreier Charakter. Er hat ſich, um erhebliche,
aus einem Verhältnis mit einer Schauſpielerin entſtandene Schulden zu
dechen, Betrügereien zuſchulden kommen laſſen, die zu ſeiner Entlaſſung
geführt haben. Unter Beihilfe Michalkos findet er in Prag lohnende
journaliſtiſche Arbeit, von der er ſeinem Lebensunterhalt beſtreitet. Dieſer
Sikorſty iſt es, der den ewig auf der Suche nach Geld befindlichen
Mi=
chalko auf die Idee bringt, ſich der aus Amerika zurückgekehrten Margit
Vörösmartty zu nähern, und er iſt es auch, der, unter eimem faſt
dämo=
niſchen Einfluß Michalkos ſtehend, den Plan einer Trauungskomödie
ent=
worfen hat, die das Schickſal der Vörösmarty entſchied.
Bei dieſer Zeremonie iſt eine wichtige Rolle in der Tragödie des
alternden Mädchens aus Amerika dem Arzte Dr. Johann Klepetar aus
Prag zugeteilt worden. Klepetar, ein literariſcher Ehrgeizling, auf
deſ=
ſen geiſtige Einſtellung der Titel ſeiner erſten Buchpublikation „
Proſti=
tuierte, wie ſie leben, lieben und ſterben” ſchließen läßt, hat am Tage
der vorgetäuſchten Eheſchließung im Sitzungsſaal des tſchechiſchen
Schriftſtellervereins „Mai” als „Herr ſtaatlicher Matrikelſchreiber” die
Trauungszeremonie durchgeführt und den Ehekontrakt zwiſchen der
Vörösmarty und ſeinem Freunde Michalko ausgefertigt. Er, der ebenſo
wie Michalko und Sikorſky, ſtändig in Geldverlegenheiten iſt, geht
be=
reitwillig auf die dunklen Abſichten des Freundes ein, weil er ſich —
dies hat der Verlauf des Prozeſſes unzweideutig ergeben — neue
Ein=
drücke erhofft, Senſationen, die er literariſch verwerten zu können glaubt.
So rundet ſich das Vewhängnis um Margit Vörösmarty, ſo reift das
Verbrechen ſeinem ſchauerlichen Abſchluß entgegen.
Das unglückliche Mädchen — Michalko nennt es ein grobes, altes
Frauenzimmer — wähnt, Frau Michalko geworden zu ſein. Sie umgibt
den Mann, dem ſie blind vertraut, mit aller Zärtlichkeit ihres liebenden
Herzens, iſt ihm dankbar für ein freundliches Wort und fügt ſich ſo
be=
dingungslos ſeinem Willen, daß ſie ſich von ihm nach Kaſchau ſchicken
läßt und eine Zeit lang dort Aufenthalt nimmt, nicht ahnend, daß
in=
deſſen in ihrer Prager Wohnung Michalko mit Barmädchen und
Tän=
zerinnen Orgien feiert. In dieſem Milieu, in dem auch Sikorſky und
Klepetar daheim ſind, fixiert ſich in Michalko de Idee, die Vörösmarty,
die ihm im Wege ſteht, zu beſeitigen. Die Freunde ſagen ihre
Unter=
ſtützung zu, und eines Tages unternehmen ſie mit dem Mädchen einen
Ausflug in das Tatragebiet, von dem die Vörösmarty nicht mehr lebend
zurückkehrt.
Sikorſky, der Schwager der Ermordeten, ſchildert den Richtern und
Geſchworenen die Tat: „Wir kamen unterwegs an eine Quelle und
ruh=
ten dort. Ich ſchöpfte einen Becher Waſſer für Margit. Michalko
meinte, ſie ſei müde, und Klepetar möge ihr ein Pulber geben. Klepetar
zog aus ſeiner Weſtentaſche ein Pulver, das dann Michalko ins Glas
ſchüttete. Nach einer kurzen Weile gingen wir weiter. Margit war ſehr
müde und zitterte. Plötzlich ſenkte ſie den Kopf, worauf Michalko mich
und Klepetar aufforderte, uns zu entfernen und acht zu geben. Nach
einer Weile hörte ich ein Röcheln und einen Schrei: „Nikolaus, hilf!”
Sikorſky kniet auf dem Boden des Gerichtsſaales: „So, meine Herren,
würgte er ſie!‟ Er iſt in furchtbarer Erregung. „Ich ſollte ihr die
Beine halten. Als ſie ſich nicht mehr bewegte, zog Michalko ſie ins
Gebüſch, entkleidete ſie und bedeckte die Leiche mit Schlamm, Sand und
Steinen”.
Michalko bezeichnet die Darlegungen Sikorſkys als Lüge. Nicht er,
ſo behauptet er, habe die Vörösmarty umgebracht, ſondern Sikorſky.
Margit ſei mit ihrem Schwager in Streit geraten, worauf dieſer ſie
mit einem Stock niedergeſchlagen hätte. Die Vörösmarty ſei einen
Fel=
ſen hinabgeſtürzt und tot liegen geblieben. Klepetar wäre überhaupt
nicht mit in der Slowakei geweſen, eine Behauptung, die wiederum von
Zeugen widerlegt wird, obzwar auch Klepetar beteuert, von der
Aus=
führung der Tat nichts zu wiſſen, wenn er auch zugibt, in Michalkos
Pläne eingeweiht geweſen zu ſein.
Jeder Tag der Verhandlung bringt Höhepunkte, Senſationen. Die
weinende Mutter der Ermordeten hebt die Fäuſte gegen Michalko: „Gott
wird Sie für alles, was Sie begangen haben, ſtrafen!“ Die geſchiedene
Frau Sikorſkys ſagt mit verſchleierter Stimme über ihren Gatten aus:
ſie ſchont ihn, den Vater ihres Kindes: „Die Freunde und die Politik
führten ihn in das Verderben!” Ein Bruder Michalkos, ein
einund=
zwanzigjähriger Poſtbeamter, der ſich als Zeuge in kraſſe Widerſprüche
verwickelt, wird im Gerichtsſaal verhaftet. Eine Schauſpielerin verſucht
Klepetar dadurch zu entlaſten, daß ſie anführt, am Mordtage und in der
folgenden Nacht mit ihm beiſammen geweſen zu ſein. Ein Zahntechniker,
der einen dritten Mann in einem Eiſenbahmabteil zuſammen mit
Si=
korſky, Michalko und der Vörösmarty auf der Fahrt nach der Slowakei
geſehen hat, bricht in lautes Schluchzen aus, als er in Klepetar jenen
dritten Reiſenden erkennt, weil er angenommen hat, durch ſeine Ausſage
die Angaben Klepetars beſtätigen zu können .. . . Immer enger wird
das Netz um die drei fungen Menſchen, tiefer ihre Feindſeligkeit
gegen=
einander, leidenſchaftlicher die Anklagen, die ſie einander
entgegenſchleu=
dern und die einen Abgrund moraliſcher Verkommenheit ahnen laſſen.
Wer iſt der Mörder? Sikorſky? Michalko? Wie iſt das Mädchen
getötet worden? Es ſind nur noch traurige Reſte geweſen, die man von
ihm gefunden hat: daraus iſt eine Feſtſtellung der Todesurſache nicht
möglich geweſen. Michalko, der ſich oft widerſpricht, ſchreit in den Saal:
„Sikorſth war es!” Sikorſty wirft ſich zu Boben: „So hat er ſi
e=
würgt, ſo! . .
Väter, Mütter, Schweſtern, Freunde und Freundinnen, Bele x,
ſtehen vor dem Richtertiſch, heben die Hand zum Schwur; zweihu
Perſonen ſind es, die in dieſem Rieſenprozeß aufmarſchieren, den
Oeffentlichkeit ein größeres Intereſſe widmet als allen politiſchen C
niſſen und von dem die Zeitungem täglich ſeitenlang berichten. S
tion! Senſation! Ein lärmendes Publikum füllt die
Stiegengäng=
grauen Hauſes, zwängt ſich in den Saal. Mord! Totſchlag! Kür
—t—i—v—n!..,
unter Mordanklage! S —e
Totenſtill bis zur Unheimlichkeit wird es im Saal, da ein
Briefe der Ermordeten an den Mann verleſen werden, den ſie ge fr
und der ſie getötet hat. Es iſt, als geiſtere ein bleiches Frauena
durch den großen Raum, und als erhöbe ſich eine Stimme aus eine
e=
nen Welt zu leiſer, aber um ſo furchtbareren Anklage ...
Aus der Welt politiſcher und literariſcher Ideale hat drei
Leute eine böſe Sucht dem Verbrechen überantwortet; ſie haben /
die Fähigkeit beſeſſen, in geduldiger, ernſter Arbeit dem geſellſchaft!
Glanz, der ihnen zum Bedürfnis geworden war, eine ſolide Baſi
geben. Der Hunger nach Geld hat ſie zu Betrügern gemacht, die ſie
Tänzerinnen und Schauſpielerinnen bereichert haben, und die g
Urſache hat einen von ihnen zum Mord verführt. Die Geſchwor
brave Leute aus dem Volke, vermögen ſich nur ſchwer in die bi=
Gefühlswelt der drei Angeklagten einzuführen. Ihr Empfinden iſt
fach und geſund. Sie wiſſen: zwiſchen dieſen drei Entgleiſten und
Verbrecher, der aus keinem anderen Grund als aus der Sucht
ſchnellem und müheloſem Beſitz zum Mörder wird, iſt kaum ein u
ſchied zu finden. Und aus dieſer Erkenntnis heraus werden ſie ihr u:
ſprechen.
D.
Wetterbericht.
Gießen, den 23. Mc
Mitteleuropa liegt immer noch im Bereich einer flachen D
verteilung mit einer Störung über Holland und der Nordſee.
führt zunächſt zu wechſelnd wolkigem Wetter und gelegentlich zu
einzelten Niederſchlägen. Da ſich aber von dem isländiſchen nach
ſpaniſchen Hochdruckgebiet über Schottland und England eine Br
hohen Druckes erſtreckt, ſo dürfte ſich die Wetterlage alsbald et
freundlicher als ſeither geſtalten.
Ausſichten für Donnerstag, den 24. Mai: Teils wolkiges, teils heit
Wetter, noch keine weitere Erwärmung, nur vereinzeit et
Niederſchlag.
Ausſichten für Freitag, den 25. Mai: Zeitweiſe bewölkt, tagsüber et
wärmer, meiſt trocken.
Witterungsverhältnifſe in Deutſchland heute morgen:
in C Wind: Mee
ſchlag
in mm Sch
der
in Gießen: wolkig N0. 02 Aachen: wolkig WSW. Hamburg: Nebel 12 SSO, Berlin: wolkig 16 SSW. München: wolkig WSW. Königsberg: heiter 13 WSWA Breslau: wolkig 15 OSO,
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: heiter S. 0,4 (Taunus)Waſſerkuppe: wolkig SSW., 0,1 Feldberg: Regen SSW. (Schwarzw.)
Zugſpitze: Nebel 275 Kahler Aſten: heiter S. Fichtelberg: Schnee s80, Schneekoppe: wolkig
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24. Mai
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 144
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Nummer 14
Unſer
Feſtprogramm für
die Pfingſtwoche:
Nach der Komödie von Ludwig Thoma
Dann weiter: Der Lindberghfilm: „Mit Lindbergh um die Welt” und
Buster und Brownie beim Photographen, Groteske in 2 Akten.
Erſie Vorſiellung 3½ Uhr.
Residenz-Theater am weißen Turm
Neu-Aufführung des deutschen Großfilms
Lady Hamilton — Lord Nelson’s letzte Liebe
Beachten Sie die nie wiederkehrende Besetzung:
Reinhold Schünzel, Werner Krauß, Anton Pointner, Georg Alexander, Ilka Grüning,
Conrad Veidt, Paul Bildt, Theodor Loos, Gertrud Welcker, Louis Ralph, Adele
Sandrock, Celly de Rhevdt, Heinrich George, Friedrich Kühne, Carl Platen,
Liane Haid
Vorführungsdauer 1¾ Stunden.
Im Beiprogramm: loe im Lande der Holzschuhe, Lustspiel in 2 Akten.
Die hervorragende Besetzung:
Rentier Beermann
.. . . Jalob Tiedtfe
Profeſſor Waßner
„. . . . Ralph Arthur Roberis
Juſtizrat Hauſer .."
.. Fritz Greiner
Fürſt Emil p. Gerolſiein.
. . . Julius Falckenſtein
Der Erbprinz
Harr9 Halm
Kammerherr v. Schmetiau.
. . Ferd. v. Alten
Polizeiſchreiber Reiſacher
.. Paul Grätz
Alſſeſſor Ströbel
Albert Paulig
Effie Beermann
.. Hilde Jennings
Dobler . .
Ernſt Hofmann
Ninon de Hauteville. Eilen Richter
Mitglieder des Sittlichkeitsvereins: Paul Morgan,
Hugo, Döblin, Karl Harbacher, Jul. E. Herrmann, Fritz Beckmann
Palast-Lichtspiele, Grafenstraße
Zwei Großflme:
Ber Bettlen vom Röinen Bom
Kriminalfilm in 6 Akten mit
Hanni Weiße, Fritz Kampers, Robert Scholz. Carl de Vogt, Harry Lamberts, Paulsen.
Bie Bünde an Alice Berndt
Die Geschichte eines Strebers in 6 Akten
Dann noch ein Lustspiel in 2 Akten: Und alles wegen ihr
(TV. 8927
Letzie Vorſiellung 8½4 Uhr.
Verein Deutscher Ingenieure
Ortsgruppe Darmſtadt
Die Mitglieder der Vortragsgemeinſchaft techn.. Vereine lade ich hierdurch zu dem heute
abend ſtattfindenden Vortrage des Herrn Profeſſor
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2. Ausstellung
im Jubiläumsjahr der
Stadt Ludwigshafen
am Rhein.
Haspar Hauser-MAuseum
der Stadt Ansbach
ausgestellt vom 5. bis 28. Mai 1928
im Ebertpark.
Lückenlose Sammlung aller auf den
rätselhaften Findling bezüglichen Akten
und Dokumente, enthaltend
insbeson-
dere zahlreiche Original-Briefe Hausers,
des Magistrats Nürnberg, der Erzieher
und Zeitgenossen, mehrere Porträts
des Fin dlings, die Kleidung, die er am
Tage seiner tödlichen Verwundung trug
und reichhaltiges anderes Material, das
zur Klärung dieses interessanten
Kri-
minalfalles des letzten Jahrhunderts
(8915
zucammengetragen wurde.
Geöffnet von vorm. 10bis abends 7 Uhr.
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Donnerstag, den 24. Mai 1928
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Spielleitung: Rudolf Scheel
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Klotz, Heinrich Kuhn, Hans Ney,
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Herzog von Mantua . . Leo Bartonek
Rigoletto, ſein Hofnarr. Lev Barczinſki
Gilda, deſſen Tochter . Käte Walter
Graf von Monterone Heinrich Kuhn
Graf von Cepranv . . Adolf Klotz
Die Gräfin, ſeine
Ge=
mahlin . . . . . . . Ellen Kiesling
Marullo, Kavalier . .. Hans Ney
Borſa, Höfling . . . . Eugen Vogt
Sparafucile, ein Bravo Theo Herrmann
Maddalena, ſ. Schweſter Martha Liebel
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Aum
W
Nummer 144
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Geite 15
Sport, Spiel und Turnen.
Schwimmen.
Holland endgultig Gruppenſieger.
Der ſechſte Spieltag in Amſterdam.
Die Gruppe 2 hat ihre Spiele bereits beendet. Das Olympiſche
chetzturnier, deſſen Erfolg bisher ein rein negativer war, ſteht vor
m Abſchluß. Am Donnerstag gibt es noch einmal zwei Spiele der
rdien=Gruppe und dann iſt Schluß bis zu den Endſpielen, in denen
zutſchland nicht die Stelle einnimmt, die man erwartete.
Deutſchland war nach der 2:1 Niederlage gegen Holland nicht mehr
der Lage, aus eigener Kraft Gruppenſieger zu werden. Die
Holläu=
s ſelbſt hatten ihren Sieg mit dem Spiel gegen Spanien in der Hand.
r die Möglichkeit, daß Holland das Sipel verlieren würde und
Deutſch=
id noch einmal die Chance eines Entſcheidungsſpieles mit Holland
tte, wagte kaum jemand zu glauben. Immerhin hatte das einzige
ziel des Mittwochs doppeltes Intereſſe. Auf der deutſchen Seite
ſfte man ganz ſchwach, die Holländer warteten auf die Beſtätigung
zes Endſieges. Aber im Prinzip blieben beide im Unrecht. Die
deut=
en Hoffnungen erfüllten ſich — natürlich — nicht, denn die Holländer
gen ſich im entſcheidenden Augenblick nicht ſchlagen. Aber auch die
(ändiſche Gemeinde wurde enttäuſcht, da ſie um den erwarteten Sieg
n. Ein unentſchiedenes Ergebnis von 1:1 war die Ausbeute —
Hol=
id holte ſich den Gruppenſieg, während es Deutſchland vorbehalten
übt, mit Dänemark (oder vielleicht auch Belgien) am Samstag um
dritten Platz zu kämpfen.
Holland — Spanien 1:1 (1:0).
Als die beiden Schiedsrichter das letzte Spiel der zweiten Gruppe
pfiffen, waren nur etwa 5000 Zuſchauer im alten Stadion. Schuld
an trug die Siegesgewißheit, die im holländiſchen Lager herrſchte,
ehr aber noch das unſichere, regneriſche Wetter. Der Kampf zeigte,
8 es tatſächlich ſo hätte kommen können, wie man es in den deutſchen
eiſen insgeheim wohl gewüinſcht hatte, aber es darf nicht
unberück=
ſtigt gelaſſen werden, daß die Holländer wenig glücklich kämpften. Zu
ginn ſah es nach einem glatten Siege der Holländer aus, deren rechter
urmflügel in ſeinen Angriffen ſehr produktiv war. Aber es dauerte
im zehn Minuten, als die Spanier den verlorenen Boden wieder
gut=
ſchten und das Spiel offen geſtalteten. Nach 20 Minuten Spieldauer
jang es dem holländiſchen Halblinken Vanderveen, ſeine Elf in
Füh=
ng zu bringen. Hier begann eine Pechſerie der Holländer. Zunächſt
ißte der Mittelſtürmer pan der Roelaert wegen einer Verletzung
aus=
eiden und ſpäter geſchah dasſelbe mit dem Mittelläufer Duſon, Beide
rten zwar wieder, aber ihu zeitweiliges Fehlen riß die Mannſchaft
h auseinander. In der zweiten Halbzeit war die holländiſche
Mann=
aft wieder komplett, ſpielte aber trotz der begeiſternden Zurufe ihre
ndsleute nicht mit dem gewohnten Elan. Der knappe 1:0 Sieg ſchien
h bereits ſicher, als knapp vor Schluß der ſpaniſche Halbrechte
Cha=
eri das Ausgleichstor erzielem konnte. Die Holländer befriedigten
Bmal nicht. Spanien hatte eine glänzende Hintermannſchaft, die die
uptlaſt des Spieles trug, dagegen verſagte der Sturm.
Schluß in der Gruppe 2.
Die Spiele in der zweiten Gruppe ſind damit beendet.
gt folgenden Stand:
Die Tabelle
Holland Spiele 8:2 Tore 5:1 Punkte Deutſchland 8:3 „ 4:9 Frankreich * 2:8 2:4 Spgnien 3 „ 3:8 1:5 Der Deutſche Athletik=Sportverband von 1892 führt jetzt ſyſtematiſch
antamgewichtler lieferten in Zella=Mehlis Ausſcheidungse
npfe, aus denen wiederum der Nürnberger Leucht als Sieger
her=
eging. Leucht errang einen überlegenen Punktſieg über Wahl=
Zella=
ehlis, dagegen brachten die übrigen Kämpfe immer nur knappe
Vor=
je und Entſcheidungen. Leucht gewann gegen Sator=Eſſen, der wieder=
Bauer=Berlin beſiegt hatte. Wahl geſpann ſeine Kämpfe gegen W. Deuſter KG., Marktplatz, hei, worauf wir unſere Leſer an dieſer
tor und Bauer wenig überzeugend. Der Geſamtſieger Leucht trifit Stelle aufmerkſam machen
der Endausſcheidung in Koblenz auf den deutſchen Meiſter Ohl=
Groß=
mmern. Die Mittelgewichte treffen am 3. Juni in
Ausſchei=
ch=Auerbach, Barth=Brandenburg, Rupp=Mannheim und Vogedes= Vorraugſtellung behauptet.
urtmund ſind am 2. Juni Ausſcheidungen in Pirmaſens angeſetzt und
Schwergewichtler Muß=Görde, Schicke=Breslau, Gehring=
Lud=
gshafen und Moſer=Berlin werden am gleichen Tage in Ludwigshafen
ſammengebracht. Die Endſieger in den einzelnen Klaſſen haben dann
te letzte Auswahl und Prütfung mit dem gegenwärtigen deutſchen
eiſter ihrer Gewichtsklaſſe auszutragen. Dieſe Kämpfe werden am 10.
uni in Kohlenz ſtattfinden und damit gleichzeitig den Abſchluß, allerlei, beſonders Erkältungs=Krankheiten — Qatarrhen — Kinder, die
* Olympig=Ausſcheidungen bringen.
inne Paavo Liettu in Tammersfors.
agen von einer Stadtmannſchaft 7:4 geſchlagen.
Das Entſcheidungsſpiel um die dritte ſüddeutſche Vertreter= Aufenthalt an der Nordſee, im Noudſeebad Büſum. Ueber eine
Früh=
en und FSV. Frankfurt wird auf Grund der Ausloſung in mandt mit dem Hauſe Bismarck, deren Geſundheit erſchüttert war, wie
künchen ſtattfinden,
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Barmen, Nürnberg und Nizza
Gäſie des Darmſtädter Schwimmklubs
„Zung=Deutſchland” zum Waſſerballſpiel.
Noch hat die Badeſaiſon infolge des ſchlechten Wetters im Woog
nicht einſetzen können, da beginnt ſchon der Darmſtädter Schwimmtlub
„Jung=Deutſchland” in den nächſten beiden Wochen mit drei bedeutenden
Waſſerballſpielen die Sommerſpielzeit 1928. Zunächſt werden es am
kommenden Mitwoch die Schwimmſportfreunde Barmen, der mehrfache
weſtdeutſche Meiſter, ſein, die dem Schwimmklub „Jung=Deutſchland” auf
ihrer Süddeutſchlandreiſe einen Beſuch abſtatten. Die weſtdeutſchen
Gäſte, die auch in dieſem Jahre wieder, genau wie „Jung=Deutſchland”,
um die deutſche Meiſterſchaft ſpielen, werden ſich mächtig anſtvengen, um
in Heſſens Hauptſtadt den weſtdeutſchen Waſſerballſport würdig zu
ver=
treten. Schon am Sonntag darauf, am 3. Juni, wird die bekannte
Waſſerballmannſchaft des berühmten 1. FC. Nürnberg zum erſten Spiel
um die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft nach Darmſtadt kommen. Da
die deutſche Meiſterſchaft auch in dieſem Jahre wieder nach Pokalſyſtem
ausgetragen wird, ſcheidet die unterliegende Mannſchaft ſofort aus. Es
ſteht daher außer allem Zweifel, daß dieſes Spiel zu einem ſpannenden
Kampf werden wird, da beide Mannſchaften beſtrebt ſein werden, ſich
für die weiteren Nunden zu qualifizieren. Nach dieſen ſchweren Spielen
gegen beſte deutſche Klaſſe, wird „Jung=Deutſchland” am 6. Juni eine
weitere Kraftprobe gegen den ſüdfranzöſiſchen Waſſerballmeiſter Nizza
zu beſtehen haben. Die Franzoſen, die 1927 in der franzöſiſchen
Meiſter=
ſthaft hinter der beſten Vereinsmannſchaft der Erde, dem SV. Tourcoing,
an zweiter Stelle ſtanden, haben eine Deutſchlandreiſe angetreten und
werden auf der Rückreiſe hierher kommen. Es iſt daher dem
Darz=
ſtädter Publicum Gelegenheit geboten, nach der langen Ruhepauſe, in
ganz kurzer Zeit drei Waſſerballſpiele „Jungdeutſchlands” gegen
ausge=
geichnete Mannſchaften zu ſehen. Auf die Spiele und die einzelnen
Maunſchaftem werden wir an dieſer Stelle noch näher zurückkommen.
K. W. L.
Handball.
Tgd. Beſſungen I. — Tv. Aſchaffenburg
(Damm) I. (1. Feiertag).
Die Tgde. Beſſungen hat für den erſten Feiertag einen bekannten
Gegner aus dem Main=Speſſartgau nach hier verpflichtet. Die Gäſte
gehören der erſten Klaſſe der Deutſchen Turnerſchaft im Handhall an.
Das Spiel wird ein großes ſportliches Ereignis für Beſſungen geben,
zumal beide Mannſchaften komplett antreten. Obwohl die Tgde, noch
Neuling in der Meiſterklaſſe iſt, wird ſie trotzdem ihrem großen Gegner
tapfer gegenübertreten. Es ſei deshalb heute ſchon darauf hingewieſen,
daß man auf der Rennbahn mit einem erſtklaſſigen Sport rechnen darf.
Kg.
Wie uns vom Heſſiſchen Polizeiſportverein mitgeteilt wird, ſpielte
am vergangenen Sonntag nicht die heſſiſche Polizeiſporwvereins=Elf
gogen Wormatia Worms, ſondern die Auswahlmannſchaft der heſſiſchen
Polizef ohne Hauptmann Janz.
Der Davispokalkampf Deutſchland—England findet nicht in
Köln, ſondern wahrſcheinlich vom 7. bis 9. Juni in
Birming=
ham ſtatt.
Beim Internationalen Hockey=Kongreß in Amſterdam wurde
Die letzten Vorbereitungen der Ringer. der Hamburger Reinberg zum zweiten Vizepräſidenten gewählt.
Eſtland hat ſeine Teilnahme am Olympiſchen Fußballturnier
Olympiavorbereitungen der deutſchen Ringer ihrem Ende zu. Die zurückgezogen, ſo daß nur noch 17 Nationen im Wettbewerb ſind.
Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt der Firma
Eine leichte Wahl hat der deutſche Kraft= und Radfahrer, wenn er
ngskämpfen zuſammen, an denen Scharfe=Hörde, Kamper=Kiel, Krä= ſein Fahrzeug mit neuen zuverläſſigen Reifen verſehen will. Der „
Con=
p=Duisburg, Taubert=Chemnitz, Europameiſter Bräun=Kreuznach und tinental=Reifen” galt ſchon immer als die führende deutſche
Qualitäts=
uwe=Berlin beteiligt ſind. Für die Halbſchwergewichte Ge= marke, die durch ſtetig fortſchreitende Vexvollkommnung unentwegt ihre
Aus deutſchen Bädern.
Im Frühjahr im deutſchen Nordſeebad Büſum.
Nach Wintersende verlangt es viele nach Erholung, Geneſende von
in dem langen Winterhalbjahr in der Schule ſehr mitgenommen ſind
und die Schwächlichen — Müden —, die zur Wiederherſtellung ihrer
Einen Speerwurf von 66,08 Meter erreichte der erſt 19jährige Nerven zweimal ausſpannen müſſen, ſind oft ernſter chroniſcher
Krank=
heit verfallen, die in der Stadt= und Stubenluft nicht ausheilt. Ein
Der öſterreichiſche Handballmeiſter, Wiener SC., wurde in Aufenthalt in Sonne, in friſcher, freier und reiner Luft iſt notwendig,
um dieſe Gefahr zu beſeitigen.
Angezeigt für dieſe Erholung= und Geneſungſuchenden iſt ein
ille bei der deutſchen Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Wacker Mün= jahrskur im Nordſeehad Büſum ſchreißt eine ungariſche Gräfin,
ver=
folgt; ſie verlebte hier in aller Stille die Monate April, Mai und
Funi: „Büſum mit ſeinem etwas windigen aber ſonnigen Klima und
mit ſeinen ſich bis ans Meer erſtreckenden grünen Matten wirkt mit ſeiner
ſtärtenden Seeluft beſonders belebend und geſundend auf das geſamte
Nervenſyſtem. In der wunderſamen, heilkräftigen Luft habe ich mich
wunderbar erholt. Die ſtrahlende Frühlingsſonne bräunt die Menſchen
tiefbraun, ſo daß ſie mit ihrem bronzeartigen Teint faſt ein griechiſches
Ausſehen haben. Der Ort Büſum, in welchem faſt jedes Haus ein
hübſches Gärtchen hat, iſt anheimelnd und traut, ſo daß ich nur mit den
angenehmſten Erinnerungen von dort ſcheide, und es jedem Kranken,
der Heilung für ſeine angegriffenen Nerven ſucht, auf das
Angelegent=
lichſte empfehlen hann.”
Reitſport in Bad Tölz.
Um den Kurgäſten Gelegenheit zu geben in die herrliche Umgebung
des Jodbades Tölz reiten zu können, hat neuerdings der Reitſport eine
neue Organiſation erfahren. Eine Anzahl gut zugerittener Pferde ſtehen
den geübten Neitern jederzeit zur Verfügung. Eine erfahrene
Reit=
lehrerin aus einer bekannten Münchener Reitſchule wird Ungeübten
Reitunterricht erteilen. Es iſt beabſichtigt, in größeren Gruppen
Ge=
ländereiten zu veranſtalten und ſo einen geſellſchaftlichen Sportkreis zu
ſchaffen, der den Hochgenuß pflegt, die herrliche Alpenwelt zu Pferde
zu beſuchen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 24, Mai. 13.30: Kaſſei: Konzert. Impreſſionen,
O 15.30: Mittelſchullehrer Hering: Der Leuchtturm. 16.30:
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Stunde kathol. Weltanſchauung. O 2: Baden=Baden: Sinf=
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Baden. Weber: Ouv Oberon. — Beethoven: Fünftes Konzert
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Trinken. — Von Freundſchaft. — Der Teufel nahm ein altes
Weib zur Ehe. — Von einem Tyriakkrämer. — Von einfältigen
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Schneider m den Himmel kommt. — Streiche von Hans Clauert,
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Berlin.
Donnerstag, 24. Mai. 12.20; Für den Landwirt. o 15.30:
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Aus der Praxis der Arbeitsgerichtsbarkeit. Zwiegeſpräch von Dr.
A. Schneider, Syndikus, und Wilh. Niemandt, Angeſtellter. 8 19.30:
Aus dem Plenarſitzungsſaal des Reichstages: Feſtrede des Geh.
Reg.=Rat Prof. Dr. Albrecht Penck anläßlich der Hundertjahr=
Feier der Geſellſchaft für Erdfunde zu Berlin. O 20.30:
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orch.: Sinfonie=Konzert. Dirigent: Seidler=Winkler, Schubert: Oup.
im italieniſchen Stil. — Mozart: Konzert für Violine mit Orcheſter.
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Pauken=
ſchlag). — Joachim: Variationen für Violine mit Orcheſterbegleitung,
E=moll. — Glazounow: Ballettſienen, Suiſte für großes Orcheſter.
— Anſchl.: Tagesnachrichten. 22.30: Tanzuſik der Kapelle
Gerhard, Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 24. Mai, 12: Min.=Rat Geh.
Baurat Lerche; Arbeiter unter Tarnkappen, O 14.30: Reiſen und
Abenteuer. Dr. A. Baeßler: Meine Erlebniſſe bei den
Matacos=
indianern im wildeſten Chaos Argentiniens. 8 15: Hausfragen.
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Hofrat Prof. Dr. Müller=Lenhart: Die Erhöhung der
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erzeugung und ihre Bedeutung zur Geſundheit von Menſch und
Tier. 0 19.30: Uebertragung der Feſtſitzung der Hundertjahrfeier
der Geſellſchaft für Erdkunde aus dem Plenarſitzungsſaal des
Reichstages. Feſtrede: Geh.=Rat Prof. Dr. Penck. 0 20.30: Berlin:
Sinfonie=Konzert. Dirigent: Seidler=Winkler. Boris Schwarz
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I.BIn. 7288
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Landwehrſtr. 39, Tel. kaufen geſucht. Gefl. Angeb, erbeten unt.
Nr. 2067. (*138995 0.3113 an die Geſchäftsſt.
(13961d1
Nummer 144
Donnerstag, den 24. 2i
Verſtändigung zwiſchen Luftſiickſtoff=
und Chileſalpeter=Induſirie.
Wie wir erfahren, haben die Beſprechungen zwiſchen den
maß=
gebenden europäiſchen Herſtellern ſynthetiſchen Stickſtoffes zu einer
grundſätzlichen Verſtändigung geführt und eine praktiſche Form für
einen geſchäftlichen Zuſammenſchluß unter Führung der J. G.
Farben=
induſtrie und des Kuhlmann=Konzerns in Paris geſchaffen. Dieſer
geſchäftliche Zuſammenſchluß ſieht in der Hauptſache eine
Zuſammen=
arbeit in der Richtung eines ſtörungsfreien Verkaufs ſynthetiſchen
Stickſtoffes und ſeiner weiterverarbeiteten Erzeugniſſe (Miſchdünger)
vor, und ſodann der Verbeſſerung und Verbilligung der Erzeugung an
ſich durch Austauſch von Erfahrungen bei der Herſtellung ſynthetiſchen
Stickſtoffes und der ſehr wichtigen Atomverbindungen mit
phosphor=
ſäurehaltigen und ſalzreichen Mineraldüngern. Die Herſtellung
ſyn=
thetiſchen Stickſtoffes wird weiterhin vergrößert und der Verarbeitung
von hochwertigen Miſchdüngern, insbeſondere für Tropen, ein noch
größeres Augenmerk zugewendet werden. Die chileniſche
Salpeter=
induſtrie, die den Siegeslauf der Luftſtickſtoffinduſtrie nicht mehr wird
aufhalten können, wird auf eine Verſtändigung mit der
Luftſtickſtoff=
induſtrie hinarbeiten in der Richtung, in der Verwertung des Jods,
eines ihrer Nebenerzeugniſſe, ihr Hauptgeſchäft zu ſehen, und mit
tun=
lichſter Beſchleunigung dieſe beiden Teile durch Umſtellung und
Ratio=
naliſierung ihrer Betriebe in Chile fördern. Der Wille hierzu ſei
vor=
handen. Wie die Köln. Ztg. zu wiſſen glaubt, werden dieſe
Beſtre=
bungen auch von der chileniſchen Regierung weitgehend nach der
Rich=
tung gefördert, daß nicht ein Preiskampf, ſondern eine ganz
weſent=
liche Verbeſſerung der Erzeugung bei denkbar niedrigſten
Geſtehungs=
koſten und Lieferungspreiſen für die internationale Landwirtſchaft das
Ziel dieſer für beide Gruppen wichtigen Verſtändigungspolitik ſein ſoll.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Mai.
Nachdem noch vorbörslich eine merkliche Unſicherheit und
Zurück=
haltung geherrſcht hatte, konnte ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs
eine ziemlich kräftige Erholung durchſetzen. Der Bericht des
Vorſitzen=
den des Berliner Börſenvorſtandes Richard Pohl über ſeine
Amerika=
reiſe, namentlich über die Abmachungen bezüglich Zulaſſung deutſcher
Aktien an der New Yorker Börſe, wirkten auf die Stimmung
außer=
ordentlich anregend. Vom Auslande ſollen für Spezialwerte in wieder
verſtärktem Maße Kaufaufträge eingelaufen ſein, und die
Baiſſeſpeku=
lation mußte zu Deckungen ſchreiten. Eine Anregung ging auch von
der Ueberzeichnung der Dollaranleihe der A. E. G. und der Frankfurter
Stadtanleihe aus. Die bevorſtehende mehrtägige Unterbrechung des
Börſengeſchäfts durch die Feiertage konnte keinen ungünſtigen Einfluß
ausüben. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden A.E.G., die bei
lebhaften Umſätzen 6,25 Prozent höher eröffneten; aber auch
Berg=
mann, Siemens, Felten und Schuckert waren rege gefragt und 2,5 bis
6,25 Prozent gebeſſert. Ziemlich lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich des
ferneren in J.G. Farben, wohl auch im Zuſammenhang mit der
mor=
gigen Generalverſammlung (plus 4,25 Proz.). Am Bankenmarkt waren
Danatbank und Reichsbank bevorzugt und je 4 Prozenk erholt. Auf
den übrigen Marktgebieten war das Geſchäft weſentlich ſtiller bei
Kurs=
beſſerungen von 1—2 Prozent. Von den Montanwerten gewannen
Rheinſtahl 2,25 Proz., Mansfelder 2Prrz., Mannesmann 1,75 Proz.
Autoaktien lagen 1 Proz. erholt. Von den Zellſtoffwerten blieben
Waldhof vernachläſſigt und nur behauptet, Aſchaffenburger jedoch 3,75
Prozent erholt. Auch Karſtadt lagen 3,5 Prozent höher. Deutſche
An=
leihen lagen etwas feſter, ausländiſche Renten weiter ſtill. Im
weite=
ren Verlauf blieb die Stimmung feſt und das Geſchäft für Spezialwerte
ziemlich lebhaft. A.E.G., Siemens, J.G. Farben und Rheinſtahl
ge=
wannen erneut 1,5—3 Prozent. Auch Zellſtoff Waldhof lagen 2 Proz.
höher. Am Geldmarkt hat die Ultimovorbereitung eingeſetzt. Der
Satz für Tagesgeld wurde auf 5,25 Prozent ermäßigt. Am
Debiſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4.1774, gegen Pfunde 20.388,
London-Kabel 4.8820, Paris 124.02, Mailand 92.58, Madrid 29.14,
Holland 12.098.
Die Abendbörſe verlief ziemlich lebhaft bei feſter
Grundſtim=
mung. Im Vordergrunde ſtanden Waldhof mit einem Kursgewinn
von 5,5 Prozent. Hier regten die günſtigen Ausführungen auf der
G.V. der Zellſtoffabrik Aſchaffenburg an. Daneben verzeichneten auch
Farben rege Umſätze auf die morgige Generalverſammlung, wo man
ebenfalls anregende Ausführungen erwartet. Bankenwerte durchweg
1 Prozent, daneben Montanaktien ebenfalls 1—2 Prozent höher.
Schiff=
fahrtsaktien vernachläſſigt. Schuckert und Siemens=Halske erſt im
Ver=
lauf etwas lebhafter und höher. Die übrigen Elektrowerte
durchſchnitt=
lich 1—3 Prozent feſter. Anleihen ſtill.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. Mai.
Unter dem Eindruck der ſchwachen New Yorker Börſe von geſtern
hatte ſich im heutigen Vormittagsverkehr eine ſtärkeye Unſicherheit
bemerkbar gemacht. Wider Erwarten kam aber zu den erſten offiziellen
Kurſen ſehr wenig Material an den Marki. Die Kauflimite überwogen
und veranlaßten die Spekulation, die an der geſtrigen Nachbörſe noch
Blankoabgaben vorgenommen hatte, zu Deckungen. Das Geſchäft war
allerdings wegen der bevorſtehenden Feiertagsunterbrechung und des
angehenden Ultimos nicht ſehr bedeutend und beſchränkte ſich auf nur
wenige Papiere. Das Ausland zeigte wieder für ſeine alten Favoriten
einiges Intereſſe. Die meiſten Werte wieſen gegen die geſtrigen
Schluß=
kurſe 1—2prozentige Beſſerungen auf, das bedeutet, daß ſie gegen die
ſchwachen Freiverkehrswerte der geſtrigen Nachbörſe reſp. des heutigen
Vormittagsverkehrs 5—6 Prozent höher lagen. Größere Gewinne
zeig=
ten Schubert u. Salzer (plus 4 Proz.) — auf die bevorſtehende
Einfüh=
rung in den Terminmarkt —, Schleſiſche Portland=Zement (plus 6,5
Proz.), Polyphon (plus 8 Proz.), Glanzſtoff (plus 13 Proz.) und
Svenska (plus 6,5 Mk.). Andererſeits hatten Reichsbank 3 Prozent,
Deutſche Atlanten zirka 3 Proz., Ilſe Vergbau 3,25 Proz., Schlef.
Zink 4,5 Proz. uſw. verloren. Im Verlaufe blieb die Stimmung unter
leichten Kursſchwächungen zuverſichtlich. Man glaubte bei den Banken,
daß die Abſchwächungen an den Auslandsbörſen nur vorübergehende
ſeien. Faboriten blieben A. E. G. (auf die ſtark überzeichnete Anleihe
in New York), Bergmann und die übrigen Elektrowerte. Sbenska
ſetz=
ten ihre Steigerung auf Auslandskäufe um 10 Mark fort, und bei Schl.
Portland=Zement blieb das Geſchäft ſehr lebhaft. Nordwolle, Deag,
Karſtadt fanden wieder ſtärker Beachtung. Bemberg zogen auf
angeb=
liche holländiſche Käufe um 8 Prozent an, und auch ſonſt waren
zu=
meiſt Kursſteigerungen von 1—3 Prozent feſtzuſtellen. Anleihen ruhiger
und eher feſter. Ausländer nur teilweiſe behauptet. Liſſaboner
Stadt=
anleihe höher. Pfandbriefmarkt uneinheitlich. Goldpfandbriefe zum
Teil leicht befeſtigt. Liquidations=Pfandbriefe und =anteile meiſt
ſchwä=
cher. Deviſen ſtark angeboten. Der Dollar erreichte einen neuen
Tief=
ſtand. Bereits zum Ultimo vorbereitete Gelder ſtehen dem
Tagesgeld=
markt reichlich bei 5—7 Prozent zur Verfügung. Die übrigen Sätze
blieben unverändert. Der heute von den Banken feſtgeſetzte Reportſatz
ſtellt ſich unverändert auf 7,75—8,25 Prozent.
An der Nachbörſe wurden die letzten Notierungen faſt überall
überſchritten. J.G. Farben 280,5, A. E. G. 184,25, Siemens 344,5,
Berg=
mann 217,5—216,5, Geſ. für El. 286,5, Schlef. Elektr. und Gas 2 Proz.
höher 246,5, Polyphon ſetzte mit 482 ebenfalls höher, Verein. Glanzſtoff
plus 2 742, Bemberg plus 7 595, Neubeſitzanleihe 19,10, Hapag 167,5,
Nordd. Lloyd 160,62, Zellſtoff Waldhof 319,5, Rhein. Braunkohlen 305
(plus 2,5), Rheinſtahl 167, Karſtadt 263/64, Tietz 300 (plus 2),
Reichs=
bankanteile 283, Deſſauer Gas 208, Ablöſungsanleihe I und II 51,60,
Svenska 453,75.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Ma
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe In
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl.=Brikett
Bremer Wolle..
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank. . .
Diskontogeſ. . . . . . . .
Dresdner Bank. . . . .
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg
G. f, elektr. Un
Han. Maſch.
Hanſa Dan
Hapag.
Harpner.
Hemoor Zement. . . .
Siemens Glas 137.5 138.— 273,5 279.5 150.— 1515 138.— 138.— Ver. Glanzſtof 716.— 728.5 R 284.— WVer. Stahlwerke. 101.125 101.5 Volkſtedter Porzelle 52.5 54.75 213.— 217.5 Wanderer Werl 174.— 172.25 165.125 167.— Wiſſner Metall. 152,5 152.25 235:25 176.— 1171.75
K Wittener Gußſtahl". 70 — 73 —
Deviſenmarkt.
22. 5. 23. 5. 22. 5. 23. 5. Geld Brief Geld Brief Geld / Brief/ Geld. Brief Helſingfors . . /10.508 10.528 110.50 10.52 Italien. 21.985 22.025121.98 22.02 Wien .." 158.72 58.84 158.71 ſ58,87 KParis.. 16-43 16.47 H6.415 16.455 Prag .. 112.368112.388 12.366/12.386/ Schweiz. 189.43 180.59 180,40 80.56 Budapeſt. 72.905/73.045 72.87 73.0fhSpanien. 69.27/ 70.11 69.87/ 70.01 Sofia .. 3.022/ 3.028 3.017 3.023/Danzig. 81.48/ 81.64/ 81.45/ 81.61 Holland ... . . 168.39/168.73 1168.33/168.67/Japan. . . . . 1.934/ 1.9381 1.9331 1.937 Lslo ... . . . . . 1111.811112.03 1111. 74/111.96/Rio de Janeiro .10.5025/0.5045/0.50 250.5045 Kopenhagen ./111.99/112.21 1111. 95/1 12.17/Jugoflavien. 7.349/ 7.3631 7.346/ 7.360 Stockholm .. . /111.99/112.19 1111.95/112 17/Portugal 17.83/ 17.87 17.781 17.62 London .. . . . 120.375/20.415 ſe0.365/20.405hAthen ....." 5.425/ 5.4351 5.425/ 5.435 Buenos Aires? 1.784/ 1.798 1 1.7831 1.7871Konſtantinopel 1 2.145/ 2.1491 2.1481 2.152 New=York ... /4.17304 1810 44.1725/4.1805)Kanada. . . . . . . . / 4.169/ 4.177/ 4.169/ 4.177 Belgien .... . 158.22 58.34 158.225/58.345üruguay . . . . . . . 1 4.286 4.494/ 4.276 4.284 A.G. für Bahn=Bau und =Betrieb, Frankfurt a. M. Bei 516 000
(428 000) RM. Einnahmen, anbererſeits Unkoſten einſchließlich Steuern
in Höhe von 255 000 (220 000) RM. ſchließt die Geſellſchaft mit einem
Reingewinn von 273 000 (231 000) RM., woraus 7 (6) Prozent
Divi=
dende verteilt werden. In der Bilanz erſcheinen bei unverändert 3,52
Millionen RM. Aktienkapital die Kreditoren mit 5,46 (5,43) Millionen
RM., andererſeits Effekten mit 7,18 (7,38) Mill. RM. und Debitoren
mit 2,24 (2) Mill. RM. U. a. iſt die Geſellſchaft bekanntlich an der
Württembergiſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Stuttgart und an der
Klein=
bahn=A. G. Höchſt beteiligt.
Maſchinenfabrik Moenus A. G., Frankfurt a. M. Das
Geſchäfts=
jahr 1927 ſchließt mit einem Betriebsüberſchuß von 1904 581 (1 461000)
RM. Nach 151824 (1 425 000) RM. Abſchreibungen und Unkoſten
ver=
bleibt ein Reingewinn von 199 713 (99552) RM., woraus die
Dividen=
denzahlung aufgenommen werden ſoll.
*
I. 1. Reichs=,
Länder=und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
69 Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7½ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
2, Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdr. v. 26
70 Dresden v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
7% Heidelb. v. 26
8% Ludwahf. v. 26
8% Mginz v. 26..
102 Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold.
Kom. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk
Lig.=
4½
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hyp. Bk.
7½3: „Lia.=Pfl
80
81
80
87
51.7
18.7
8.35
93
85
102.25
*
93
87.75
97.5
93
G
92.5
89
75
30 Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
4½‟ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
80 Heſſ. Landesbk.
%0 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
8% Landeskr. Kaſt
½½ Mein. Hhp.B!
8½ Naſſ. Landesbl
Pfälz. Hyp. Bk.
„ Lig.
Pfandbriefe
80 Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred.. . . .
4½0 Preuß. Ctr.=
Lia. Pfandbr. . .
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . .
80 Rhein. Hyp.=B
=
„Lig
4½%p.
Pfandbriefe..
30 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit...
4½% — IL=B
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
J.oi
„Lig.=
Pfdbr. .... ..."
8% Württ. Hhp.=B
Dr. Komm. Sam.=Ablöſ.-=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser, II
98
86.5
84
78.5
79.25
97.75
91.75
89
94.5
100
100
96
92
98.5
92
100.5
89.5
96
92
74.25
98.5
75
91.5
98.5
93
78
98.5
91.5
78
96.25
91.5
95.1
51.75
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſf. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S .1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grundcr.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P
Jahreshauptverſammlung des Verban g
Mitteldeutſcher Induſirieller e. V.
In Zeiten eines offenbaren Wechſels der allgemeinen Wir
lage begegnet eine Verſammlung von Wirtſchaftsvertretern im
höhtem Intereſſe. Dr. Waldemar Braun als Vorſitzender d
bandes Mitteldeutſcher Induſtrieller e. V., Frankfurt a. M., hat
auch Gelegenheit, vor einer Reihe prominenter Gäſte der Reic
Länderregierungen, der Juſtiz, Reichsbahn, Poſt, der kommunale
perſchaften, der Induſtrie= und Handelskammer ſowie der befre
Verbände die gutbeſuchte Jahreshauptverſammlung im „Frau
Hof” in Frankfurt a. M. zu eröffnen. Dr. Linſe erſtattete de
resbericht und behandelte die geleiſtete Arbeit des Verbandes
verſchiedenſten Gebieten. Das Jahr 1927 habe, wenn es aud
ſichtbaren Fortſchritt brachte, nicht alle Erwartungen erfüllt.
aber eine Klärung der wahren wirtſchaftlichen Verhältniſſe.
eine Scheinkonjunktur, eine Konjunktur auf Pump, von der da
viele Wirtſchaftszweige unkerührt blieben. Die tatſächliche Kon
blieb aus, da ſich für die Moderniſierung der Induſtriezwei
Kapitalbildung nicht ermöglichen ließ. Im Gegenteil war ei
ſächliche Rentabilität nicht möglich, da Dividenden oft aus de
ſtanz zahlten und den weſentlichſten Teil ihres Betriebsgewinns
Staat abführen mußten. Redner führte ſodann die Arbeit de
bandes auf dem Gebiet der allgemeinen Handelspolitik aus. Hi
der Handelsvertrag mit Frankreich, der nicht alle Wünſche de
fuhrinduſtrie berückſichtigte, es allerdings auch nicht konnte. Di
delsvertragsverhandlungen mit Italien begegneten zahlreichen
rigkeiten, desgleichen die mit Spanien. Der Handelsverkehr mi
land ſtieß auf die bekannten Schwierigkeiten. Es ſei immer no
ſicht beim Ruſſengeſchäft mit Rückſicht auf die große Unſicherh
Platze.
Die zweite Tätigkeit des Verbandes ruhte auf dem Beſtrek
Kreditvermittelung für die mittlere und kleinere Induſtrie. Man
nach wie vor die Gründung einer Induſtrieſchaft ab und die 2
niſſe gaben recht. Ein kleiner Fortſchritt liegt in der Anglie
einer Kreditabteilung der Landesbanken des Bezirks, für die ang
ſenen Induſtrien. Hier müßten noch Erfahrungen geſammelt 1
Kreditabteilungen noch ausgebaut werden. Die Stellungnahr
Steuergeſetzgebung im Reich und in den Ländern blieb unver
Der Erfolg der Verbandsarbeit blieb aber gering. Die end
Löſung des Finanzausgleichs ſteht noch aus, alſo die Schaffung
Höchſtgrenze, bis zu welcher die Induſtrie zur Beſteuerung here
gen werden kann; die Beſchränkung der Ausgaben der Parl
und die Wiederherſtellung der vollen Verantwortung der Staat
Länderregierungen für ihre Ausgaben bleibe wie im Vorjahr
die Forderung der Stunde.
Die Induſtrie hat heute ein volles Recht darauf, daß mit den
langen Steuerverſprechungen Schluß gemacht und das nun erfüll=
Die Steuergeſetze Heſſens beſonders würden die Intere
Induſtrie vollkommen vermiſſen. Man habe gemeinſam mit den
telrheiniſchen Fabrikantenverein in Mainz eien Induſtrieausſch
Heſſen geplant, der alle weſentlichen Fragen beſonders beh
werde.
Sodann wurden die Folgen der ſozialen Belaſtung der In
als allmählich untragbar bezeichnet. Darum muß äußerſte Spar
in der Sozialpolitik gefordert werden. Schließlich wurde die Ti
des Verbandes auf dem Gebiete des Verkehrs und der Tariffrag
örtert. Die endgültige Stellungnahme zur Tariferhöhung der
bahn, iſt erſt nach der Denkſchrift der Reichsbahn zu fällen, doch
man heute ſchon eine ablehnende Stellungnahme erwarten. Die
der künftigen Zuſammenſetzung des Reichswirtſch
rates und der Verwaltungsreform wurden vom Redner geſtreif
Verwirklichung aller Beſtrebungen ſei aber die Unterſtützun
geſamten rhein=mainiſchen Induſtrie notwendig.
Nach Erſtattung des Kaſſenberichts durch Herrn Remy=
E=
erfolgten die Entlaſtung des Vorſtandes und die Ergänzungst
zum Vorſtand. Dr. Braun ließ ſich bei einer kurzen Betrachtung
die Wirtſchaftslage weiter über das Lohnproblem aus und wand
vor allem gegen die Taktik der Lohnverhandlungen. Lohnerhöh
ſollen nicht gehindert werden; ſie müßten aber im Rahmen des
ſchaftlichen Allgemeinwohls von der Wirtſchaft auch zur Zeit t
ſein.
Das Hauptreferat von Staatsſekretär a. D.
Bergmann=
über „Der gegenwärtige Stand der Reparationsfrage” brachte ein
eingehende Ueberſicht und beleuchtete den geſamten Fragenkomple,
den verſchiedenſten Richtungen. Die Ausführungen wurden vertr
gegeben.
Güterwagengeſtellung der Reichsbahn. In der Woche vom
12. Mai (ſechs Arbeitstage) ſind bei der Deutſchen Reichsbahn
ſchaft (Angaben in 1000 Stück) 888,2 Güterwagen geſtellt worden
901,8 in der entſprechenden Woche 1927 (ſechs Arbeitstage) und
in der Vorwoche 1928. Für den Arbeitstag im Durchſchnitt ber
lauten die entſprechenden Ziffern 148,0, 150,3 und 143,2.
Matthaeus Müller, K.G. a. A., Eltville a. Rh. Die G.V. beſ
aus 243 180 RM. Reingewinn die Verteilung einer Dividende von
Prozent auf Stamm= und Vorzugsaktien. Neu in den Aufſick
gewählt wurde an Stelle des verſtorbenen Generalkonſuls S
Moritz Freiherr von Bethmann=Frankfurt a. M. Im neuen Geſe
jahr ſei der Geſchäftsgang bis jetzt befriedigend.
„ Arandfalter Karboericht voar Be. Marle
Frankfurter
unge
Weiblic
Hilf
17.925
13.3
7.4
14.65
14.4
13.5
14.15
68
4. Induſtrie-
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 261 96.5
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. . . 94
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . . 102
70 Mainkrw v. 26/ 84,75
7%0 Mitteld.
Stahl=
werke von 27..
80 Neckarſulm v. 26/ 88.5
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 91
2o Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 87.75
T. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz./ 23
5 %Badenw. Kohl. . .. . . . 17.75
% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
% Heſſ. Vollsſt.
Roggenanleihe. . / 10
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe .. . .
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe . .
5% Südd. Feſtw. ...."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½‟ Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,60 Griech. v. 90
1¾% Griech. Mon.
5% Mex. inn. (abg.)
4%
43=
52
5% „ äuß. „
Golban=
leihe (abg.)
inn. (abg.)
Frrig.
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)...!
4% Oſt. Goldrente)
(C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Gold
von 1913 ......"
49 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
49 Türk. Admin.
1. Bagd.
O2lo
2. Bagd.
Zollanl.
4½%o ungarn von
1913 CC. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C.=St.)
4½ dito Goldr.
(C. C.=St.
dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito „Kron. (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4½ Kopenb. v. 01
8.65
45.5
45
2.15
18.5
47
27
Rr6
96
1271,
Re
92
/4½ Liſſab. b. 1886, 15.2
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....! 11.75
4% Eliſabethbahnf
von 1883 .... . . 2.25
4½ Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. . ./ 11
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ... . . .! 11.25
2f.,70 Oſt. Südb.
(Lombarb.) .. . . 15.5
4½ Oſt. Staatsb.v.
1883 ...."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883......
23.5
4½ Rudolfb. i. S.
i. 6
Za
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. /143
Badiſche Bank. . . . 1175.5
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein/147.5
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . . . . 161
Berl. Handelsgef.. 1279
„ Hhpoth.=Bk. 236.5
Comm. u. Privatb. /184
Darmſt. u. Nt.=Bk./275
Deutſche Bank 171
Eff.-u.
Wechſel=
bank .. . . . . . . 119.5
Vereinsbank. . /103
Diskont.=Geſellſch.. 165
Dresdener Bank .. 165.5
1107.5
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk. 1154.75
Pfdbr.=Bk. 1155
Gotha. Grundkr. B. /140
Mein. Hyp.=Bank/143.5
Metallbank. . . . . . . 140.25
Mitteld. Creditbk.. 1214 Dt. Atl.=Telegr.
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Creditanſtalt. / 35‟
Pfälz. Hyp.=Bank/162
Pr. Bod.=Creditbk. 141
Hyp.=Akt.=Bk. /140
Reichsbank=Ant. 281
Rhein. Creditbank/129.5
Syp.=Bankl196
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen . . .
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ..
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt, Gebr.
lccum. Berlin. ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ... /230
Beck &: Henkel
Bergm. El. Werkel216
Brem.=Beſigh.=Ol. / 61.25
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Bürſtenfbr. Erlang.
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Rr
197
163
Re
160.5
126
41
260
94.25
81.75
3
50½,
156.5
133
AS.
183
13‟.
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Genüſſe
Inag
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Kammgarnſpinn.
23.5
228.5
180
31. 25
84.5
48
200
224
108
RGk
82.6
150
139.75
283
101.6
134
179
138
45
185
182
125.5
179.5
31
125.5
99
91
195
Karſtadt, R.. . .
Ker. Werke Offſtein 180
Klein, Schanzl.. . . 104.5
Klöcknerwerke
Knorr, Heilbronn
Konſervfabr. Braun/ 74.5
Kraftw. Alt=Württ./ 93
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer & Co
Lech, Augsburg .. . /121.5
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle/ 37.5
Löwenbr. Münch. /333
Ludwigshaf. Walz/130
1a1 1Lüdenſcheid Metalll 98
Mainkr.=W. Höchſt/118
Mainz. Akt.=Br.. /279
163 Mannesm. Röhren/157.5
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke. . . . . . 11.15
Metallgeſ. Frankft. /185
Miag, Mühlenbau/150
Moenus Stamm 63:/
Motorenfabr. Deutzl 67
Oberurſell 84
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Neckarw. Eßl.
Nicolay. Hofk=
140
Oberbedarf
105.5
Oſterr. AlpineMon. 14.5
53.5
Otavi Minen
Peters Union Frrf. /110
59
Pfälz. Näh. Kayſe
41
Philipps A.=G.
AJé
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſei 25
Reiniger. Gebb. &
/105.5
Schall
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Siamm /168
Stahlwerke . /167
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan
Rütgerswerke . . ./ 98*=
SalzwerkHeilbronn /186
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth . / 66
Schöfferhof=Bind.. /362
Schramm Lackfbr. /121
Schriftg. Stempel. 122.5
Schuckert Elektr. .1209.5
Schuhfbr. Berneißu
Weſſel. . . ...
Schuhfabr. Herz.. 2
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 16
Seilindſtr. Wolff.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel34
Südd. Immobilienl10
Zucker=AG./15
Strohſtoff, Ver.. 29
Tellus Bergbau 112
Thür. Lief.-Geſ....110
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elel=
tr.=Verſ. .....111
Veithwerke .....
Ver. f. Chem. Ind.
deutſch. Olfabr.
Faßfabr. Caſſell
Gummifabrik.
Berlin=Frankf. /10
Königs= und
Laurahütte ..
Pinſelfabriken
Stahlwerke ..110
Ultramarin ..115
Zellſt., Berlin/14
Vgtländ. Maſch.. . 6
Voigt &. Haeffnerl18
Voltohm, Seil ..! 8
Wahß & Freytag. /15
Wegelin Rußfabrik/13
Werger Brauerei. 117
Zellſt. Aſchaffenbg. /21
Memel 114
Waldhof ...!31
Zuckerf. Rheingau
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſt=028
Frankona Rück= u.
/411
Mitv.
Mannh. Verſich.
DarmſtädterWertel
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
Gebr. Roeder ....
Nummer 144
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Geite 17
Metallnotierungen.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 23. Mai
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 127,25 (127,25), Februar, März
197 (127,50), April 127,25 (127,50), Mai 125,75 (126,75), Juni 126,50
126,75), Juli 126,25 (126,50), Auguſt 126,75 (126,50), September 126,75
(127,25), Oktober, November 127 (127,25), Dezember 127,25 (1R7,25).
Tendenz: ruhig. Für Blei: Januar, Februar 41,50 (41,50), März,
April 41,50 (41,75), Mai, Juni 40 (40,50), Juli 40,25 (40,50), Auguſt
10,50 (41), September 40,75 (41), Oktober 41 (41,25), November 41,25
41,25), Dezember 41,25 (41,50). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar
0,25 (50,50), Februar 50,25 (50,75), März. April 50 (51), Mai 51,25
52,25), Juni 50,75 (51,25), Juli 50,50 (51), Auguſt, September 50,2 (51),
Oktober 50,25 (50,75), November, Dezember 50,25 (50,50). Tendenz: ruhig.
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die im Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am B. Mai ſtellten
ich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 137 RM. —
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
Die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung
ind Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98—99
Pro=
ent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen in
Valz= oder Dvahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel, 98—99
Pro=
ent, 350 RM., Antimon Regulus 94—99 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)
6—86 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 23. Mai ſtellten
ich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 63½—o,
Monate 63½—½, Settl Preis 63¾, Elektrolyt 67¾—68½4, beſt
ſelec=
ed 66—67½, Elektrowirebars 68½; Zinn (Tendenz: feſt): Standard
Kaſſe 228½—229, 3 Monate 228½—½, Settl. Preis 229, Banka
inoff. Not.) B6, Straits (inoff. Not.) B3½; Blei (Tendenz: ſtetig):
usländ. pompt 20½, entft. Sſichten 201½/„, Settl. Preis 20½; Zink
Tendenz: ruhig): gewöhnl. prompt 251 s, entft. Sichten 25%/, Settl.
Treis 25¾; Quechſilber (inoff. Not.) 22½—½; Wolframerz (inoff.
Lot.) 15¾.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Mai. Der hieſige
Produkten=
garkt verkehrte in ruhiger Haltung. Obwohl vom Auslande höhere
Totierungen und beſſere Meldungen vorlagen, üben die Händler
wei=
er größere Zurückhaltung, da ſich die bevorſtehenden Feiertage bereits
ſemerkbar machen, und aus dieſem Grunde blieben die Umſätze ſehr
ſeſcheiden. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 26,50,
koggen 28—28,25, Hafer 28—28,50, Mais für Futterzwecke 25, Mais
ſir andere Zwecke 25, Weizenmehl 38—39,25, Roggenmehl 39,50—40,
Veizenkleie 14,85—15, Roggenkleie 17,50—17,75.
Berliner Probuktenbericht vom 28. Mai. Die Berliner
Getreide=
börſe folgte den durch angeblich nicht ungünſtigen deutſchen
Saaten=
ſtandsberichten begründeten Aufwärtsbewegungen der überſeeiſchen
Ge=
treidemärkte nicht. Außerdem wird Weizen aus den Provinzen
reich=
lich angeboten, nur Polen nimmt kleinere Poſten auf. Auch Roggen
iſt zur Hand, findet aber nur ſchleppenden Abſatz. Beide Getreideſorten
waren im Gegenſatz zum recht ſtetigen Vormittagsverkehr dann
be=
hauptet. Hafer iſt recht ruhig geworden, da kanndiſche Poſitionen
kon=
kurrieren. Mehle ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 23. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Stimmung war anfangs befeſtigt auf ungünſtige
Wet=
ter= und Saatenſtandsberichte und beſſere Nachfrage für Winnipeger
Rechnung. Gegen Schluß zeigte ſich Realiſationsluſt.
Roggen: Auch hier konnten die Preiſe auf Käufe europäiſcher
Ab=
nehmer etwas anziehen. Auch ſtimulierte die Meldung, daß die
dies=
jährige polniſche Ernte unter dem Durchſchnitt der letzten fünf Jahre
zurückbleiben würde.
Mais: Nach ſchwächerem Marktbeginn trat auch hier eine
Befeſti=
gung ein auf beſſere Nachfrage für September= und Matware.
Hafer: Die Preiſe zogen etwvas an auf Käufe ker Mai und
Sep=
tember ſeitens der Lokofirmen und ungünſtige Wetterberichte aus dem
Nordweſten.
* New York, 23. Mal. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Stetigkeit Liverpools und ungünſtige
Wetter=
berichte hatten anfang ein Anziehen der Preiſe zur Folge. Später
ſchlug die Stimmung um auf den baiſſelautenden Wochenwetterbericht.
Kaffee: Enttäuſchende Kabel löſten Liquidationen aus. Später
trat auf Deckungen eine Erholung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 150½, Juli 152½, Sept. 1523: Mais,
Mai 105½, Juli 107½, Sept. 107½; Hafer, Mai 67½, Juli 57,
Sept. 47½; Roggen, Mai 135½, Juli 130½, Sept. 12034.
Schmalz: Mai 11,95, Juli 12,0, Sept. 12,175.
Fleiſch: Rippen, Mai 12,125, Juli 12,15, Sept. 12,50: Speck
loco 12,25; leichte Schweine 8,35—9,80, ſchw. Schweine 9,50—9,75;
Schweinezufuhr Chicago 18 000, im Weſten 70 000.
Baumwolle: Mai 20,77, Juli 20,62.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. Mai:
Getreide: Weizen, Rotwinter 202½, Hartwinter 172½: Mais
neu ank. Ernte 118¾; Mehl ſpr. wheat alears 7—7,25; Fracht
nach England 1,6—2,3, nach dem Kontinent 8—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg extra loſe 838.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 84, loco 15, Mai, Juni
14,73, Juli 14,99, Auguft 15,09, September 15,28, Oktober 15,20,
Nowember 14,87, Dezember 14,37, Januar 1929 14,22.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In den Monaten Juli und Auguſt bleibt die Frankfurter Börſe
an den Samstagen geſchloſſen.
Die Stadt Berlin hat durch Vermittlung der Commerz= und
Privat=
bank A.=G. Berlin, die die diesbezüglichen Verhandlungen führte, mit
einem amerikaniſchen Bankenkonſortium (Brown Brothers u. Co. New
York, Firſt National Corporation of Boſton, Boſton, J. Henry Schröder
Banking Corporation, New York), eine dreißigjährige ſechsprozentige
Auslandsanleihe über 15 Millionen Dollars abgeſchloſſen.
Der Berliner Börſenvorſtand beſchloß in ſeiner Sitzung am
Diens=
tag, den Börſewerkehr an den Samstagen der Monate Juli und Auguſt
ausfallen zu laſſen.
Die bereits angekündigte Gründung einer über das Reich ſich
er=
ſtreckenden Organiſation des mittleven und kleineren Schrotthandels iſt
nunmehr erfolgt. In Düſſeldorf iſt unter dem Namen „Reichsverband
freier Schrotthändler Deutſchlands” eine Vereinigung gebildet worden,
die in erſter Linie die Eingliederung in die bereits vorhandenen
Orga=
niſationen der Verbraucherkreiſe bezweckt und die ferner die Intereſſen
ihrer Mitglieder auf allen Gebieten der Schrottwirtſchaft einheitlich
vertreten ſoll.
Die Textil=Geſellſchaft Friedenau Schenke u. Raphael in Berlin=
Friedenau, hat laut Konfektionär die Zahlungen eingeſtellt und
unter=
breitet einen außergerichtlichen Vergleichsvorſchlag von 40 Prozent. Die
Manufakturwarenfirma Gebrüder Kleym, vorm. W. A ,Lungerhauſen in
Holzminden, hat ebenfalls die Zahlungen eingeſtellt und
Vergleichsver=
fahren beantragt.
Wie der Aluminium=Walzwerksverband mitteilt, beträgt der
Grund=
preis für Aluminium=Halbfabrikate bei Aufträgen 238—253, bei
Ab=
ſchlüſſen 253 RM. mit der Maßgabe, daß von den Walzwerken je nach
den tatſächlich abgenommenen Mengen eine Rüchvergütung von 3 bis
15 RM. je 100 Kg. gewährt wird.
Der Verſand an Zement hat mit 694 000 Tonnen im April 1928 eine
Steigerung von nur 29000 Tonnen gegenüber dem März gebracht, der
um 50 000 Tonnen unter dem Vorjahre zurückgeblieben war. Im April
1927 ſtellte ſich der Verſand auf 685 000 Tonnen.
In Hauſen bei Brugg wurde eine neue Portland=Zementwerke A.=G.
mit einem Kapital von 1½ Millionen Franken gegründet. Zweck des
Unternehmens iſt die Herſtellung und der Vertrieb eigener und fremder
Erzeugniſſe.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Donnerstag, den 24. Mai 1928
Nummer 14.
Sin Oaasstiagerin
Roman von Ferdinand Gradl.
21)
(Nachdruck verboten)
Aus dieſem Grunde müſſe der Kapitän ſeine Maßnahmen
treffen. Außer ihm und Zacharias dürfe in Hamburg niemand
das Schiff verlaſſen. Wer geſehen werde, daß er ohne Zeugen
mit einem Fremden, ſei es nun ein Lieferant, ein Händler oder
ein Kohlenſchipper oder ſonſt wer ſchwatzt, der könne ſofort ſein
Ränzlein ſchnüren. Zacharias werde die Poſt beſorgen. Wer was
zu ſchreiben habe, müſſe den Brief Zacharias zur Durchſicht geben.
Dieſe ſtrenge Schiffsordnung werde etwa drei Wochen in Kraft
bleiben. Dafür werde die übliche Prämie verdoppelt. Wolle ſich
aber jemand dieſer ſtrengen Ordnung nicht fügen, der ſolle ſich
melden. Er könne in Hamburg abheuern. Haſpergough werde
ihm keine Hinderniſſe in den Weg legen.
Niemand meldete ſich.
„Brav, Fellows,” krähte Haſpergough, „für dieſe
Anhänglich=
keit werde ich die Prämie nicht verdoppeln . . . ſondern
vervier=
fachen. Still, kein Beifallsgeheul! Wir haben eine Dame an
Bord.” —
Die „Revenge” legte am Oſtkai an. Vika ſtand an der Reling
und blickte auf das Getriebe am Ufer, hinter dem das Häuſermeer,
von Altona emporſtieg. Das oft geſehene Bild heimelte ſie an.
Jede Einzelheit ſchien eigens hingeſtellt und hingebaut, um ihre
frohe Stimmung zu erhöhen.
Da trat Wiesner an ihre Seite.
„In der Heimat iſt’s eben doch am ſchönſten”, ſagte er, ohne
ſie anzublicken.
Vika ſah ihn verwundert an. Er war ihr während der
See=
fahrt gefliſſentlich ausgewichen. Nun ſuchte er mit einmal
Unter=
haltung anzuknüpfen. Eine kühle Abweiſung ſchwebte ihr auf
der Zunge, aber ſie war in dieſem Augenblick keiner
Unfreund=
lichkeit fähig. Es war das erſtemal, daß ſie ſeine Nähe nicht läſtig
empfand. Sie kamen in ein gleichgültiges Geſpräch. Er erzählte,
daß er ein Hamburger Kind ſei und manches aus ſeiner Jugend.
Vika betrachtete ihn verſtohlen und mußte ſich geſtehen, daß
er mit ſeiner athletiſchen Geſtalt, mit ſeinem offenen, etwas
derb=
geformten Geſicht, das durch ein Paar ehrliche hellblaue Augen
belebt wurde, eigentlich ein recht anziehender Mann ſei.
Er erzählte eben einen Schiffsjungenſtreich, als er ſich
unter=
brach und einen grauhaarigen Herrn, der eine Dame am Arm
führte, auf dem Kai grüßte. Vika warf einen gleichgültigen Blick
nach dem Paar. Die Dame wandte ſich der „Revenge” zu und
begann das Deck mit den Augen abzuſuchen.
Da begegneten ſich ihre Blicke mit denen des Mädchens. Vika
war es, als krampfe ſich etwas in ihr zuſammen. Wie bei dem
Anblick einer ſchrecklichen Wunde. Noch nie im Leben hatte ſie in
einem Frauenauge ſoviel Seelenqual, ſoviel Verzweiflung
ge=
ſehen, wie im Auge der Dame am Arme des alten Herrn.
Mit einem Male wußte Vika mit zweifelloſer Gewißheit, daß
es Carrys Mutter ſei. Ja, das war eine Mutter, die den
verlore=
nen Sohn ſucht. Ja, das waren Carrys Geſichtszüge, aber ſtatt
dem leichtſinnigen Uebermut des Sohnes ſprach das tiefe Leid
der Mutter aus ihnen.
„Sie kennen den Herrn?” fragte ſie haſtig.
„Das iſt Herr Jäniſch aus der Firma Uhlſtorp & Jäniſch”,
entgegnete Wiesner.
Plötzlich begann die Dame zu wanken. Jäniſch führte ſie zu
einer Bank. Vika flog wie ein Pfeil über die Fallreepbrücke auf
die Dame zu. Wiesner folgte und tauſchte mit Jäniſch einen
Händruck.
„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich ſein, gnädige Frau?”
fragte Vika, ſich um die Dame bemühend.
„Sie ſind ſehr freundlich, liebes Kind”, keuchte Frau
Uhl=
ſtorp mit einem faſt irren Blicke herumſchauend. „Ich ſuche
meinen Sohn . . . auf jedem Schiff vielleicht hat ihn der
Herr Steuermann geſehen . . . Er iſt ein ſehr ſchöner Junge
aber unüberlegt . . . und etwas leichtſinnig . . . ſeit drei T.
iſt er weg . . . ohne mir ein Wort zu ſagen . . . wahrſchei
verreiſt . . . aber ich weiß nicht wohin und bin in einer ſo
Angſt. . ."
Vika ſtand wie zur Säule erſtarrt. Sie glaubte ihren O
nicht trauen zu dürfen. Carry, dieſer liebenswürdige, eleg
Carry konnte die Herzloſigkeit haben, nach Amerika zu re
ohne ſeiner Mutter ein Wort der Erklärung zu ſagen?! D
bebenden, verzweifelten Frau, die mit jedem Atemzuge grer
loſe Mutterliebe verriet. Sie war nahe daran, ihrer Empö=
Worte zu verleihen, aber ſie biß die Lippen zuſammen und ſcht
Wäre Carry dageweſen, ſie hätte ihn trotz aller Verliebtheit
der Fauſt ins Geſicht geſchlagen, ſo wütend war ſie. Aber
einem Blick auf Frau Uhlſtorp löſte ſich ihre Wut in unendl
Mitleid und ſie tat im Herzen ein Gelübde, dieſer Mutter zu
fen, ſoviel in ihren Kräften ſtand.
Als ſich Frau Uhlſtorp von ihrem Schwächeanfall etwas
holt hatte, verabſchiedete man ſich, und Vika kehrte mit Wie
auf die „Revenge” zurück.
Da trat Vika entſchloſſen auf den Steuermann zu.
„Ich habe eine Bitte, Herr Wiesner. Schreiben Sie der
Uhlſtorp, daß Sie von einem Bekannten oder einem Koll
erfahren haben, daß Carry Uhlſtorp am 12. Juni mit der „M
ſine” von Cuxhaven nach New Orleans gefahren iſt und da
der Mutter vermutlich erſt von dort ſchreiben will.”
„Ah, das wiſſen Sie,” entgegnete Wiesner überraſcht,
haben der armen Frau kein Wort geſagt?”
„Es wäre mir wie eine Beleidigung der Mutter vo
kommen,” gab Vika heftig zur Antwort. „Von mir, einer F
den, hat er Abſchied genommen, hat mir jammernd ſeine P
auseinandergeſetzt aber für die Mutter hat er kein Wort
Abſchiedes gefunden!“
(Fortſetzung folgt.)
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Donnerstag, den 24. Mai 1928
Nummer 14