Darmstädter Tagblatt 1928


16. Mai 1928

[  ][ ]

Einzelnummer

10 Pfennige

Bezugspreis:

Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Maſ
bis 3. Mal 2.48 Neichemark und 22 Pfemig
Abiragegebühr. abgeholt 2.25 Reſchsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reſchsmart frei Haus. Poſbezugspreis
im Mal ohne Beſtellgeld monatſch 2.25 Reichsmark.
Verantwortichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nſcht übemommen. Nicht=
erſcheſnen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreſſes. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſſcheckonto
Franffurt a. M. 4304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachöruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 136
Mittwoch, den 16. Mai 1928.
191. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breſie Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg=
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezeile 92 mm
breitl2 Reichemarkt Anzeigen von auswärts 40 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zele
300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reiſchsmart
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streikt uſw., erſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufräge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beitreibung fällt ſeder
Robalt wes. Banſonie Deuſce Baſt und Dam=
ſädter
und Nationalbank.

Die Wirtſchafts=Tagung des Pöſkerbunds.

*Der Sturm bricht los!
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.

Ii
Brößen

Dr. Hermes überWeltwirtſchaft
und Nationalwirtſchaft.
Ausbau des Handelsvertragsſyſiems. Auf=
gaben
der Weltwrſchaſt.
* Genf, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
In der Dienstag=Vormittagſitzung des Wirtſchaftsrates des
einer längeren Rede auf die einſtimmige Annahme der Prinzipien
der Weltwirtſchaftskonferenz durch den Reichswirtſchaftsrat hin.
Trotz der nicht unbeträchtlichen Opfer, die für die Wirtſchafts=
verſtändigung
gebracht werden müßten, begrüßten in
Deutſchland alle einſichtigen Kreiſe das Werk der Weltwirtſchafts=
konferenz
, und aus dieſem Geiſte heraus ſei auch der deutſch=
franzöſiſche
Handelsvertrag zuſtande gekommen. Auf handels=
politiſchem
Gebiete müſſe das Hauptziel der weitere Ausbau
des Handelsvertragsſyſtems ſein, woran alle Wirt=
ſchaftszweige
, auch die Landwirtſchaft, der einzelnen Länder,
intereſſiert ſeien. Die allmähliche Ausgeſtaltung der Wirtſchafts=
beziehungen
der einzelnen Völker im Rahmen eines wohlabge=
wogenen
Handelsvertrags=Syſtems bedeute nicht die Preisgabe
lebenswichtiger nationaler Wirtſchaftsintereſſen, wie man über=
haupt
die Aufgabe der Weltwirtſchaft darin erblicken könne, die
einzelnen Bolkswirtſchaften der Länder durch eine überſtaatliche
Wirtſchaftsorganiſation zu erſetzen. In dieſem Sinne ſeien Welt=
wirtſchaft
und Nationalwirtſchaft keine Gegenſätze, ſondern zwei
Kräfte, die ſich gegenſeitig bedingten und befruchteten. Je klarer
das der Oeffentlichkeit werde, um ſo eher werde die Eroberung
der Maſſen für die idealen Ziele der wirtſchaftlichen Völkerbunds=
arbeit
gelingen. Vor allem gelte es, die in= und außerhalb Euro= müßten auf große Publizität der Kartelle drängen. In der
pas noch beſtehenden Lücken im Handelsvertragsſyſtem zu ſchlie=
ßen
. Dr. Hermes wies auf den außerordentlich hohen Wert der
Vereinheitlichung der Zollnomenklatur, des Niederlafſungsrechtes
und des Wechſel= und Scheckrechtes hin, Arbeiten, die Schritt für
Schritt näher an das ideale Ziel der Weltwirtſchaftskonferenz
heranführten. Bedenklich ſei die Tendenz, an Stelle
der Einfuhrverbote und Prohibitivzölle fiskaliſche Wirt=
ſchaftsſchranken
zu ſetzen.
Eine beſondere Sorge für Oeutſchland bedeu=
Die Weltwirtſchaftskonferenz habe ſchon auf die internationale
Bedeutung und das große Ausmaß der aus dem Kriege ſtammen=
den
Schuldverpflichtungen gegen das Ausland hingewieſen und
im Zuſammenhang damit den Satz aufgeſtellt, daß der Ausgleich
eines Saldos, den ein Land dem anderen ſchulde, nur durch
Lieferung von Waren oder durch Leiſtungen erfolgen könne.
Aus dieſer wichtigen Theſe ergebe ſich die natürliche Folgerung,
darauf hinzuwirken, daß die zuſätzlich erzeugten Waren und die
zuſätzlich angebotenen Leiſtungen eines Landes auf dem Welt=
markt
untergebracht werden können. Ich darf mich, ſo erklärte
Dr. Hermes, darauf beſchränken, den Zuſammenhang dieſer ge=
ſamten
Probleme anzudeuten, wobei ich mir bewußt bin, daß es
ſich bei der Regelung der internationalen Schuldenbeziehungen
um ein zwiſchenſtaatliches Problem handelt, deſſen Löſung den
beteiligten Völkern obliegt. Was wir hier tun können, iſt ledig=
lich
, daß wir die Probleme aufzeigen und vielleicht den Wunſch
ausſprechen, daß die endgültige Löſung ſich im Rahmen der welt= übernehmen. Für den Mittwoch iſt eine Kabinetts=
wirtſchaftlichen
Möglichkeiten hält und den Geſetzen des welt=
wirtſchaftlichen
Denkens entſpricht, dem die ganze Arbeit der Antrag der Reichsbahn auf Tariferhöhungen
Wirtſchaftsorganiſation des Völkerbundes gilt.
Das Problem der Kapitalbeſchaffung
für die Landwiriſchaſt.

zu dem Dr. Hermes ſehr ausführlich ſprach, ſei nicht nur die Au=
gelegenheit
eines einzelnen Berufsſtandes, ſondern des ganzen
Volkes. Die Heilung dieſer Kriſe, die in Deutſchland verhäng=
nisvolle
Wirkungen auf andere Wirtſchaftszweige auszuüben
drohe, könne nicht allein durch Erleichterungen des Kapitaldienſtes
gefunden werden. Mehr als auf, die Zufuhr fremden
Kapitals müſſe auf die Entwicklung der eigenen kapital=
bildenden
Kraft der landwirtſchaftlichen Betriebe hingearbeitet
werden. Dazu gehöre als Vorausſetzung eine rentable Wirt=
ſchaftsweiſe
und ein angemeſſenes Verhältnis der Preiſe von
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und Betriebsmitteln, ſowie die
Einſchränkung der auf der Landwirtſchaft ruhenden Laſten. Die
Landwirtſchaft ihrerſeits müſſe unter Mitarbeit der Genoſſen=
ſchaften
und des Handels eine nachdrückliche Verbeſſerung ihres
Abſatzweſens zu erreichen ſuchen; doch ſei eine Löſung des Pro=
blems
nur unter Mitarbeit aller übrigen Wirtſchaftszweige mög=
lich
. Im Anſchluß an die Ausführungen Dr. Hermes ent=
wickelte
ſich eine.

Diskuſſion über das landwirtſchaftliche
Problem,
bei der der ſchweizeriſche Bauernführer Dr. Laur für eine natio=
nale
Produktion der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe eintrat und
der holländiſche Gewerkſchaftsführer Qudegeeſt den Antrag ſtellte,
ein Komitee mit dem Studium der Intenſivierung und der Schaf=
fung
beſſerer Verkehrs= und Wohnungsverhältniſſe für die Land=
wurtſchaft
ſowie der dringend notwendigen und ausreichenden
Kreditbeſchaffung für landwirtſchaftliche Erzeugungszwecke auf
internationalem Wege zu letraucn. Unter Hinweis auf das Bei=
ſtiel
Schwedens trat der ſchwediſche Delegierte Oerne für den

4IAbbau der Zölle und für die Prüfung der techniſchen Vor=
ausſetzungen
des Zollabbaues ein.
Der franzöſiſche Arbeitervertreter Jouhaux verlangte vom
Wirtſchaftsausſchuß des Völkerbundes und vom Internationalen
Arbeitsamt dringend die Fortſetzung und Erweiterung der
Unterſuchung über das internationale Zollniveau, die wirtſchaft=
lichen
und ſozialen Bediugungen der allgemeinen internationalen
Rationaliſierung und über die Möglichkeiten internationaler
Induſtrievereinigungen, wie ſie ſeinerzeit von der Weltwirtſchafts=
ſtehenden
Beratung über die Lage der Kohlen= und
Völkerbundes wies der ehemalige Reichsminiſter Dr. Hermes in Zuckerinduſtrie ein, zwei wirtſchaftliche Probleme, die ſo= fertig bringt, aus der knochentrockenen, nackten, nordchineſiſchen
den Regierungen zur Unruhe Anlaß geben.
In der Nachmittagsſitzung des Wirtſchaftsrates des Völker=
bundes
erklärte der kanadiſche Delegierte Adam Shortt,
die Empfehlungen über das Weltfreihandels=
prinzip

dürften nicht zu einer ſtarren Theſe werden, und die Beſchlüſſe
der Weltwirtſchaftskonferenz ſolle man nicht als unabänderliche
Dogmen, ſondern als Ratſchläge auffaſſen. Einen ähnlichen
Standpunkt vertrat Gliwitſch in der Frage der Induſtrie= Kartell=
bildung
, die man der privaten Erfahrung und Initiatibe über=
laſſen
müſſe und zu der der Wirtſchaftsrat lediglich wiſſenſchaft=
liche
und techniſche Forſchungsergebniſſe als Ratſchläge zur Ver=
fügung
ſtellen könne. Der Vertreter der holländiſchen chriſt=
lichen
Gewerkſchaften, Serrarens, wies auf den Zuſammenhang
zwiſchen internationaler Induſtriarationaliſierung und Bekämp=
fung
der chroniſchen Arbeitsloſigkeit hin durch Nationaliſierung
der Arbeiterwanderungen und der Arbeiterumſchulungen. In
Verbindung mit der Standortsrationaliſierung werde man zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit beitragen. Die Regierungen
Kohlenfrage,
zu der dem Wirtſchaftsrat heute eine umfangreiche Dokumentation
und Situationsberichte vorgelegt wurden, wird es im Laufe
dieſer Tagung, wie verlautet, nicht zu einer prinzipiellen Debatte
kommen. Das Studium dieſes Problems wird vielmehr einem
Sachverſtändigen=Unterkomitee überwieſen, und ein ähnliches
Vorgehen auch in der Frage der Zuckerinduſtrie eingeſchlagen
werden. Ein drittes Unterkomitee zur Redaktion der in der
Debatte zum Ausdruck gekommenen Auffaſſungen wird morgen
teten die Schwierigkeiten aufdem Kapitalmarkt. nach Abſchluß der Generaldebatte, in der auch der engliſche Dele=
gierte
Layton noch ſprechen wird, gebildet werden.
der Reichsregierung.
Der Reichsbanzler wird am Mittwoch von ſeinem Erholungs=
urlaub
, den er zum größten Teil im Briſſago verbracht hat,
zurüchkehren, um die Geſchäfte wieder außzunehmen und an der
feierlichen Grundſteinlegung für die Erweiterung
tig wird Staatsſekretär von Schubert aus dem Weißen Hirſch
zurückkommen, um die Vertreuung des Reichsaußenminiſters zu
ſitzung angeſetzt, in der man ſich wohl hauptſächlich mit dem Satz, der den Chineſen ſo blendend in die Augen ſticht: Wir
befaſſenwird. Soweit wir unterrichtet ſind, gilt es als ſicher, praktiſch aufgehoben durch den Nachſatz; wenn die Ver=
entſprechend
den Antrag der Reichsbahn ablehnen wird, jeden= Verhältniſſe es noch für lange Zeit nicht zulaſſen werden, davon
falls ſoweit die Tariferhöhung ſelbſt in Frage kommt. Die
Reichsbahn hat dann die Möglichkeit, nach 8 44 des Reichsbahn=
geſetzes
dagegen beim Reichsbahngericht Einſpruch zu erheben. Die=
Reichsbahngericht der Haltung der Regierung zu, kann die
richtshofes im Haag ernannt wird.
Dr. Streſemanns Erkrankung.
erfahren, die Nacht verhältnismäßig gut verbracht, ſo daß eine
ſammen. Der Zuſtand iſt aber nach wie vor ernſt. Der Aus=
zunächſt
nach den Symptomen an eine Fleiſchvergiftung
gedacht, es iſt aber möglich, daß den Erſcheinungen auch eine
Grippe zugrundeliegt, die vom Magen auf Darm und Nieren
ten, ſo daß er ſich nie gründlich auskurieren konnte, und gerade
die geſchwächte Widerſtandskraft des Körpers hat der letzten
Attacke, die unmittelbar nach Heidelberg einſetzte, ihren beſorg=
niserregenden
Charakter gegeben. In dem Beſinden des Reichs=
wird
, im Laufe des Dienstag eine Veränderung nicht eingetreten, gibt es noch viele harmloſe Gemüter, die für ihre Leiſtung, den
Der Zuſtand iſt nach wie vor ernſt, aber nicht unmittelbar be= 2
ſorgniserregend.

C. H. Tientſin, den 21. April 1928.,
Anmerkung der Redaktion: Der folgende Artikel
iſt vor dem aktiven Eingreifen der Japaner geſchrie=
ben
. Der Aufſatz gibt aber ein gutes Bild von den
kriegeriſchen Vorbereitungen der Parteien zur
ſommerlichen Kriegsſaiſon in China, die jetzt plötz=
lich
eine ſo ernſte Wendung genommen hat, weil
außenpolitiſche Konflikte drohen.
Die Zeit der grauſamen Winterkälte iſt vorbei; ohne den
konferenz angeregt worden ſind. Jouhaux trat mit beſonderem europäiſchen Vorfrühling, faſt von heute auf morgen,
Nachdruck für die Inangriffnahme der auf der Tagesordnung iſt es öſterlich warm geworden, und wie in jedem Jahre ſtehen
wir ſtaunend vor dem Wunder der chineſiſchen Natur, die es
wohl den Induſtrien als auch den Arbeiterorganiſationen ſowie Staub= und Lehmwüſte grüne Blätter und gar duſtig=zarte Blü=
ten
hervorzubringen. So ſicher wie dieſer Frühlingszauber iſt
ſeit Jahren der Wiederbeginn des Kampfes zwiſchen
Nord und Süd nach der winterlichen Pauſe. Nach chineſiſcher
Tradition mußte jetzt der Krieg um das ſtrittige Gebiet zwiſchen
dem Hoangho und dem Yangtſekiang im beſonderen und um die
Vorherrſchaft in China im allgemeinen in Gang kommen. Die
Kriegsgewaltigen von Nord und Süd waren ſich dieſer mora=
liſchen
Verpflichtung, den Kampf zu beginnen, auch durchaus
bewußt und begannen damit, in den ihnen ergebenen Blättern
angſterregende Schilderungen von ihren mächtigen, nie dageweſe=
nen
Kriegsvorbereitungen zu geben. Jeder ſchwur, den Feind in
drei Monaten vollends vernichtet zu haben.
Die Ausſichten für den Norden waren von Anfang an
recht ſchlecht. Sein beſtes Schlagwort: Kampf gegen den Kom=
munismus
wurde hinfällig, ſeitdem man in Kanton, Schanghai
und anderen Städten des Südens das Unkraut des Sowjetismus
gründlich ausjätete. Das Hinrichten nimmt der Chineſe nicht
tragiſcher als der Knabe das Dieſtelköpfen, und täglich kann man
in den ſüdlichen Berichten, von ſyſtematiſcher blutiger Unter=
drückung
kommuniſtiſcher Elemente leſen. Jetzt, da die rote Ge=
fahr
beſeitigt iſt, will die nördliche Bevölkerung nicht recht ein=
ſehen
, wofür ſie ſich noch länger an Geld und Gut auspreſſen
laſſen ſoll. Zwar hat Tſchangtſolin ſchnell ein neues Schlag=
wort
aufgeſtellt: Strafexpedition gegen den Verräter Fenghiu
Hſiang, gegen den Mordbrenner Tſchiangkaiſchek. Aber das iſt
ein wirkungsloſer Erſatz. Im Herzen ſteht auch der Nord=
chineſe
der nationalen Kuomingtangidee ſehr wohlwollend
gegenüber. Nach außen hin arbeitet er zwar zugunſten deſſen,
der gerade die Macht hat. Nicht aus Charakterſchwäche, ſondern
aus der chineſiſchen Mentalität heraus: dem Chineſen, beſonders
dem Nordchineſen, liegt es nicht, dieſes. Ich kann nicht anders,
Gott helfe mir. Amen! China und gute chineſiſche Ideen ſiegen
durch langſame, zunächſt unſichtbare Aſſimilation. Dem über=
lebten
Machthaber fällt in China das Heft ſchließlich von ſelbſt
aus der Hand, und darauf wartet der Chineſe eben.
England und Amerika glaubten wegen der antikommuniſtiſchen
Säuberungsaktion des Südens, daß der pſychologiſche Moment
Rügtenr des Reichskanzters, für eine grundfätzliche Umſtellung gekommen ſei. Sie
zeigten das Beſtreben, die Nationalregierung anzuerkennen, um
Kabinettsſitzung über die Tarifpläne mit ihr verhandeln zu können. Die Reden des engliſchen und des
amerikaniſchen Geſandten in Schanghai bereiteten dieſen Schritt
vor, und das amerikaniſch=chineſiſche Abkommen über die Nanking=
* Berlin, 15. Maf. Prio=Tel.) Affäre war der erſte praktiſche Ausfluß der neuen Politik. Man
darf nicht etwa denken, daß England und Amerika mit fliegenden
Fahnen zum Süden übergegangen ſind. Im Gegenteil, praktiſch
kann aus dieſer Anerkennung eine neue Benachteiligung
der Chineſen entſpringen. Man will, da eine militäriſche
der Reichskanzlei am 18. Mai teilzunehmen. Gleichzei= europäiſch=amerikaniſche Intervention ſchwerlich in Frage kommt,
eine diplomatiſche Möglichkeit haben, ſich in China zu behaupten,
Rechte und Vorteile zurück= und neu gewinnen und einen Ein=
fluß
auf die Entwicklung in China ausüben zu können. Der
wollen daran denken, die ungleichen Verträge aufzulöſen, iſt
daß das Kabinett dem Vorſchlag des Reichsverkehrsminiſters hältniſſe in Ching es zulaſſen‟. Daß die chineſiſchen
iſt jeder Engländer und Amerikaner überzeugt.
Fürs erſte aber iſt der Frühlingsfeldzug in vollem
Gange. Die Offenſive hat ein Mann des Nordens, Sun Chuan
ſes iſtbeim Reichsgericht gebildet und beſteht aus einem Vorſitzen= Fang, eröffnet, Gaſtfreund des Schantunggenerals Chang
den und je einem Vertreter der beiden Parteien. Stimmt das Tſchung Chang, vertriebener Machthaber von Schanghai. In.
dreimonatigem Siegeszug wollte er Tſchiangkaiſchek vertreiben
Reichsbahn eine ſchiedsrichterliche Entſcheidung erbitten, wobei und ſeine verlorene Schanghaiprorinz, Kiangſu zurückerobern,
der Schiedsrichter vom Präſidenten des Internationalen Ge= In ſeinem kriegeriſchen Eifer vergaß er, daß zu ſeiner Rechten,
d. h. im Weſten, ein gefährlicher Feind lauerte, nämlich Fenghiu
Hſiang in der Provinz Honan. Er wagte ſich ohne genügenden
Flankenſchutz zu weit in die Provinz Kiangſu hinein, und ſchon
hat ihn der ſchlaue Fenghju Hſiang durch raſchen Vormarſch
Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat, wie wir nach Schantung hinein abgeſchnitten. 30 000 Mann der
Schantungarmee wurden gefangen genommen. Sun Chuan Fang
leichte Beſſerung in ſeinem Befinden feſtzuſtellen iſt. Heute und ſein Freund Chang Tſchang Tſchung ſind in vollem Rück=
vormittag
11 Uhr traten die Aerzte zu ſeinem Konzilium zu= zuge und bemühen ſich, den Vormarſch der Süd= und Feng=
armee
ſüdlich von Tſinanfu aufzuhalten und auf der Höhe
gangspunkt der Kranfheit iſt noch nicht feſtgeſtellt. Man hatte der Stadt Taianfu (nicht zu verwechſeln mit der Schanſihaupt=
ſtädt
: Taiyuanfu) eine wirkungsvolle Verteidigungslinie herzu=
ſtellen
. Es iſt nicht viel anders als letztes Jahr um dieſe Zeit,
man rechnet ſtark mit der Möglichkeit eines ſüdlichen Sie=
übergegriffen
hat und eine Nahrungsaufnahme für mehrere Tage ges, nur ſieht man dieſer Möglichkeit diesmal
unmöglich machte. Der Miniſter befindet ſich in einem ſtarken ruhiger ins Auge! Leine wilde Flucht der Ausländer aus
Erſchöpfungszuſtand. Er hätte auf ärztliche Anordnung ſchon Tientſin undd Peking! Man weiß, daß der Süden nicht mehr
längſt einen mehrmonatigen Erholungsurlaub den roten Terror bedeutet!. Man nimmt auch an, daß der Süden
antreten ſollen, wurde aber durch die Arbeit dauernd feſtgehal= aus der Nanking=Affäre gelernt hat, und Tſchiangkaiſchek erſucht
Japan und die anderen fremden Mächte aufs freundſchaftlichſte,
von Truppenlandungen abzuſehen, da er für Leben und
Beſitz jedes Ausländers einſtehe. Man landet aber
zur Vorſicht doch Truppen, denn leider iſt Tſchiangkaiſchek nicht
außenminiſters iſt, wie uns von unterrichteter Stelle mitgeteilt der ganze Generalſtab und die ganze Südarmee, und in dieſer
Ausreißenden nachzulaufen, durch Plünderung und allerlei grau=
ſige
Kriegsſpäße entſchädigt werden wollen. So hat die ſieg=

[ ][  ][ ]

Geite 2

reiche Südarmee in Hfütſchoufu der Britiſh=American Tobacco
Company rieſige Vorräte von Tabak fortgenommen, die eine
Hälfte für die Fengarmee, die andere für die Tſchiangkaiſchek=
armee
. . . Man weiß aus Erfahrung, daß alle ſiegreich vor=
dringenden
chineſiſchen Truppen, mögen ſie für den Süden oder
für den Norden kämpfen, nur zu gern plündern, rauben und
morden wobei ſie ſich nicht immer auf die eigenen Landsleute
beſchränken, ſondern, wie in Nanking, ſich auch mal an Aus=
ländern
vergreifen. Doch haben die Großmächte in dieſem Jahre
genügend Truppen im Lande und in greifbarer Nähe, um nichts
befürchten zu brauchen. So begnügten ſich die Pekinger Geſandt=
ſchaften
, ihren Landeskindern zunächſt mal die Abreiſe aus den
zuerſt bedrohten Städten Tſinanfu und Tſingtau anzu=
raten
. Nur Japan ſchifft 6000 Mann Truppen aus Moji nach
Tſingtau, und 600 Japaner ſind heute von Tientſin nach Tſinanfu
geſchickt, falls ſchnelle Hilfe notwendig ſein ſollte. Japan
zeigt ſich in letzter Zeit überhaupt ſehr aktiv.
Die ſchwach im Parlament begründete Regierung Tanaka ſcheint
eine außenpolitiſche Ablenkung für innere Schwierigkeiten zu
ſuchen. Die auffällige Eigenbrötelei Tſchangtſolins gab hierfür
den beſten Anlaß: Japan beſetzt die ſüdmandſchuriſche Eiſenbahn
und gleichzeitig die von Schantung. Eine Beſetzung, die dem in
letzter Zeit ſehr lauen Freunde Japans, dem Marſchall Tſchang=
tſolin
, einen guten Teil ſeiner ſtrategiſchen Bewegungsfreiheit
nimmt.
Es iſt ja eigentlich ein Wunder, daß der Süden den Norden
nicht ſchon längſt überrannt hat. Man ſtelle ſich vor: drei Nord=
provinzen
Manchuria (Hauptſtadt Mukden, chineſiſch Fengtien),
Tſchihli (Hauptſtadt Peking bzw. Tientſin), Schantung ( Haupt=
ſtadt
Tſinanfu). Dieſe drei relativ armen Provinzen gegen die
Unzahl der reichen Südprovinzen! Das Plus der
Nordpartei liegt erſtens darin, daß ſie die international aner=
kannte
Regierungshauptſtadt Peking in ihrem Bereich hat,
zweitens, daß Japan ſtarke Intereſſen in ihrem Gebiet hat und
dieſes gegen Angriffe des Südens ſo oder ſo verteidigt, und
drittens ſind alle drei Nordprovinzen weſentliche, an der Küſte,
ſchon im Weltgetriebe gelegene Länder, während
zahlreiche mit dem Süden ſympathiſierende Provinzen ſchon durch
ihre inneraſiatiſche abgeſchloſſene Lage jeder wirkungsvollen
Stoßkraft entbehren. Viertens, und das iſt das Entſcheidende,
ſind, die nördlichen Generäle unbedingt einig
untereinander, der Süden bietet dagegen ein Bild traurigſter
Uneinigkeit. Da iſt die Kommuniſtiſche Partei noch nicht ganz
ausgeſtorben, da iſt die mächtige Kuanghſipartei, die den Kanton=
putſch
niederwarf, da iſt der unſichere Shanſigouverneur, Yen
Hſi Schan, da ſind der große Fenghju Hſiang und der große
Tſchiangkaiſchek, die ſich gegenſeitig weder Ruhm noch
Beute gönnen.
Von der Einigkeit dieſer beiden Generäle hängt der Erfolg
des ſüdlichen Vorſtoßes im weſentlichen ab. Haben ſie die Deviſe:
erſt vollſtändig niederwerfen, dann Macht und Beute verteilen,
ſo können ſie auch zum politiſchen Genuß ihres militäriſchen Er=
folges
kommen. Im umgekehrten Fall kann der Umſchwung zu=
gunſten
des Nordens beinahe ſo ſchnell eintreten wie im vorigen
Jahre.
(Anmerkung der Redaktion: Inzwiſchen wiſſen wir, daß der
Kampf zwiſchen dem Norden und dem Süden zurückgetreten iſt
vor dem Zwiſt mit Japan, der die Möglichkeit eines japaniſch=
chineſiſchen
Krieges in ſich birgt und der darüber hinaus zu einer
allgemeinen Intervention der fremden Mächte in China führen
kann.)

4 500 Reichstags=Kandidaten.
Gewiß ſieht die geringſte der Splitterparteien und ſelbſt die
Familie Wulffmeyer in Hamburg mit roſarotem Optimismus
dem Wahltag entgegen. Sie denken dabei beſonders an die
Wählerſcharen, die diesmal zum erſten Wahlgang ſchreiten. Man
rechnet damit und zwar nach den Ziffern der Volkszählung
von 1925 , daß die Zahl der Stimmberechtigten am 20. Mai
41 220000 betragen wird gegenüber 38 710000 bef der letzten
Wahl. Es ſind alſo an neuen Wählern 2 510 000 mehr. Dabei
iſt der Abgang durch Tod uſw. ſchon berückſichtigt. Es iſt natür=
lich
zu beachten, daß dieſe Wähler nicht alle an die Urne zu brin=
gen
ſind, ſelbſt bei einem allerbeſten Wahlſchlepperdienſt. Man
rechnet hier mit einer Wahlbeteiligung von etwa 70 Prozent. Das
würde bedeuten, daß etwa 32 Millionen Stimmen abgegeben und
als gültig angeſehen würden. Da auf je 60 000 Stimmen ein
Abgeordneter kommt, kann man alſo mit einer Abgeordnetenzahl
von 530 als ſicher der ſo zahlreich ſich bewerbenden Kandidaten
annehmen. Heute ſetzte ſich der Reichstag nur aus 493 Abge=
ordneten
zuſammen. Wegen der notwendigen Anwärter für den
Reichstag wird man aber nicht in Verlegenheit kommen, denn
es ſind nicht weniger als 4500 Bewerber, die ehrlich willens ſind,
die ſchwere Bürde eines Volksvertreters auf ſich zu nehmen. 1924
hatten wir nur 3500 Bewerber. Hoffentlich erwiſchen die Wäh=
ler
den Richtigen unter den Vielen.

*Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Ueberblickt man die Beſtrebungen, das Meer in den Dienſt
Unſerer Kraftverſorgung zu ſtellen, ſo ergibt ſich ein merkwürdiges
Bild. Verſchiedene Wege ſind denkbar, die zum Ziele führen
können. Von dieſen Wegen iſt man bislang aber nur einige ge=
gangen
. Meiſt wurde die Frage des Flutkraftwerks bearbeitet,
das auf der Ausnützung von Ebbe und Flut beruht. Das wäh=
rend
der Flutzeit anſteigende Waſſer wird in einem großen Be=
hälter
geſammelt, aus dem es während der Ebbe wieder ins
Meer zurückfließt. Während des Rückfluſſes wird die in ihm auf=
geſpeicherte
Energie zum Antrieb von Maſchinen ausgenutzt.
Außerdem ſind Verſuche gemacht worden, um den Temperatur=
unterſchied
zu verwerten, der in den tropiſchen Meeren zwiſchen
den Waſſerſchichten an der Oberfläche und denen in der Tiefe
herrſcht. Noch mancherlei andere Vorſchläge liegen vor. Merk=
würdigerweiſe
hat man bei der Bearbeitung dieſer Frage den
Stoß der Wogen ſehr vernachläſſigt.
Die Zahl der Stellen am Meere iſt nicht gering, wo die
Wogen gegen ſteil aufragende Felſen oder gegen Klippen prallen.
Von der Kraft, die hier zur Verfügung ſteht, geben die Zerſtörun=
gen
und Auswaſchungen einen Begriff, die man dort beobachten
kann. Auch weiter draußen im Meere iſt der Wogenſtoß ein er=
heblicher
. Er wurde bisher nur in einzelnen in kleinerem Maß=
ſtab
durchgeführten Verſuchen berückſichtigt. Das mag vor allem
daran liegen, daß man ſich vom Flutkraftwerk bequemere Erfolge
verſprach. Es liegt in der menſchlichen Natur, Schwierigkeiten
aus dem Wege zu gehen und immer den ſcheinbar einfachſten Weg
zu wählen.
Vom techniſchen Standpunkt aus iſt ja das Wogenſtoß=
Kraftwerk tatſächlich keine leicht zu löſende Frage. Beim Flut=
kraftwerk
kennt man alle einzelnen Umſtände aufs Genaueſte, die
Zeiten des Wechſels, die durchſchnittliche Höhe der Flut, die zur
Verfügung ſtehenden Waſſermengen. Beim Wogenſtoß=Kraftwerk
iſt alles ungewiß. Manchmal iſt der Wogengang nur ein ſehr
geringer. Manchmal kann er derart anſchwellen, daß mit einer
Zerſtörung der zu ſeiner Ausnützung angebrachten techniſchen
Einrichtungen zu rechnen iſt. Wann das eine oder das andere
eintritt, läßt ſich nicht ſagen. Die unterſten und oberſten Grenzen
der in Betracht kommenden Kräfte ſind unbekannt. Eine durch=
ſchnittliche
Leiſtung läßt ſich nur ſchwer berechnen. Trotzdem
bietet das Wogenſtoß=Kraftwerk gegenüber dem Flutkraftwerk
eine Anzahl von Vorteilen dar. Zur Erzielung einer größeren
Leiſtung ſind beim Flutkraftwerk ganz erhebliche Waſſermengen

Mittwoch, den 16. Nal 4928

Nummer 436

Vom Tage.
Die deutſche Regierung hat die Bremen=Flieger telegraphiſch ge=
beten
, nach ihrem Rundflug durch die Vereinigten Staaten ſofort nach
Deutſchland zurückzukehren, da das deutſche Volk den lebhaften Wunſch
habe, ſie recht bald zu begrüßen.
Der Präfekt von Bozen hat durch Dekret vom 11. b. M.
mit ſofortiger Wirkung eine Reihe von deutſchen Vereinen
aufgelöſt, die der Erziehung und dem geſelligen Zuſamenſchluß
der deutſchen Jugend gewidmet waren. Es handelt ſich meiſtens um
katholiſche deutſche Geſellen=, Burſchen= und Jugendvereine.
Wie es heißt, wird die polniſche Antwort auf die bei=
den
Sowjetnoten, die im Zuſammenhang mit dem Attentats=
verſuch
auf Handelsrat Lizareff überreicht worden waren, noch in
dieſer Woche fertiggeſtellt werden.
Nach einer Meldung aus Moskau wird die ſelbſtändige
deutſche Wolgarepublik im Rahmen der Sowjet=
union
in Kürze zu beſtehen aufhören. Das Gebiet der Re=
publik
wird in die neue Provinz Unter=Wolga einbe=
zogen
werden.
Der neue deutſche Geſandte in Liſſabon, Herr
von Baligand, iſt in Liſſabon eingetroffen.
Nach einer Meldung aus Brüſſel wird Prinz Karol in Bel=
gien
, in Chateau des Ardennes, Aufenthalt nehmen.
Einer Londoner Meldung zufolge hat das Nobelkomitee be=
ſchloſſen
, den Friedenspreis für 1928 dem amerika=
niſchen
Staatsſekretär Kellogg zu verleihen.

Der Evangeliſche Bund zur Reichstagswahl
EPH. Der heſſiſche Hauptverein des Evangeliſchen Bundes hat fol=
genden
Aufruf erlaſſen:
Der kommende Reichstag wird über bedeutſame Kulturfragen
(Reichsſchulgeſetz, Reform der Eehegeſetzgebung, Konkordat) Entſchei=
dungen
zu treffen haben. Von ſeiner Zuſammenſetzung hängt unendlich
viel ab für Kirche und Schule, Familie und Ehe, Volk und Staat, ſitt=
liches
und ſoziales Leben.
Wir verweiſen mit ganzem Ernſt hin auf die ſchwierige Lage, in der
ſich die evangeliſche Kirche und der deutſche Proteſtantismus befinden.
Sie wird bezeichnet außer durch Ehegeſetzgebung, Reichsſchulgeſetz und
Konkordat durch katholiſche Beamtenpolitik, Papſtenzyklika wider die
Vereinigung der Chriſtenheit, Kampf gegen den Lutherfilm, Miſchehen=
behandlung
, Zunahme der Klöſter, Anwachſen der Orden u. anderes.
Sie wird zuſammengefaßt in dem Fanal: Gegenreformation!
Wir weiſen ebenfo nachdrücklich hin auf den Kampf, der von wider=
chriſtlichen
und kirchenfeindlichen Mächten, unter anderen gegen den
chriſtlichen Charakter der Schulen geführt wird und der die Ent=
chriſtlichung
unſeres Volkes zum Ziele hat.
In unſeren Parlamenten aber und ſeitens der Regiermg werden
Lebensbelange des evangeliſchen Volksteils und der evangeliſchen Kirche
wiel zu wenig beachtet, ihre Lebensfragen micht mit dem nötigen Ver=
ſtändnis
und Nachdruck vertreten.
In dieſe ſchwierige Lage iſt die ebangeliſche Kirche und der deutzſche
Proteſtantismus dadurch gekommen, daß viele evangeliſche Chriſten ihre
Wahlpflicht nicht erfüllt haben. Ein ſchlagendes Beiſpiel dafür gibt
die letzte heſſiſche Landtagswahl. Obwohl das Zentrum weniger Stim=
men
erhielt als bei der vorletzten Wahl, hat es doch zwei Sitze mehr
bekommen! Warum?. Weil viele evangeliſche Wähler vergeffen haben,
daß Wahlrecht Wahlpflicht bedeutet! Das gilt namentlich auch von den
Frauen.
Wer alſo nicht will, daß dem Gegner das Feld überlaſſen bleibt,
dagegen:
wer ſeine Girche lieb hat;
wer will, daß unſer Volk ein chriſtliches Glelbt:
wer will, daß der evangeliſche Einfluß im öffendlichen Oeben
geſtärt und gewahrt wird;
wer will, daß das Wirtſchaftsleben nicht im Mammonismus
vevſinkt;
wer will, daß Zuchtloſigkeit ud Sittenverderbmis eingedämmt
werden;
wer will, daß dem Proteſtantisms die ihm gebührende Stel=
und erhalten werde,
der übe ſein Bahlrecht ans!!
Der Evangeliſche Bund wahrt grundſätzlich alle politiſchen Parbeien
als ſolchen gegenüber ſeine volle politiſche Neutralität und bleibt dem=
gemäß
von der Verbindung mit ingend einer der politiſchen Parteien
frei. Der Gwangeliſche Bund empfiehlt oder bekämpft deshalb beine
Partei.
Bauern und Konfeſſionsſchule.
Ueber die Stellung, die die Chriſtl.=nationale Bauern= und
Landvolkpartei, die den Zuſammenſchluß des Heſſiſchem Bauern=
bundes
und der Freien Rheinheſſiſchen Bauernſchaft darſtellt,
zur Schulfrage einnimmt, haben ihre Führer, Landwirt Atorff=
Badenheim und Redakteur Glahn, in einer Wählerverſommlung
in Lörsweiler ſich offen ausgeſprochen. Auf eine an ſie gerichtete
Frage erklärten ſie rückhaltlos: Die Chriſtl.=nationale
Bauern= und Landvolkpartei tritt ebenſo wie
die Zentrumspartei für die Konfeſſionsſchule
ein. Ob ſie damit allerdings im Lande die Simultanſchule
bei der Wählerſchaft ſehr viel Gegenliebe finden werden, muß
abgewartet werden.

nötig, ift doch die Höhe niemals eine ſehr große, auf der man den
Waſſerbehälter anbringen kann. Die Leiſtung aber iſt das Pro=
dukt
aus dem Druck und der Menge des zur Verfügung ſtehenden
Waſſers. Je geringer die Höhe, deſto geringer der Druck, deſto
größer muß alſo die Waſſermenge ſein. Steht man an einem
Felſen, gegen den die Wogen anprallen, ſo erkennt man ohne
weiteres, bis zu welchen Höhen hier das Waſſer durch ſeine eigene
Kraft emporgeſchleudert wird. Infolge der größeren Höhe und
des größeren Drucks benötigt das Wogenſtoß=Kraftwerk bei glei=
cher
Leiſtung eine geringere Waſſermenge als das Flutkraftwerk.
Deshalb ſind auch immer die gleiche Leiſtung vorausgeſetzt
kleinere Bauten für die Aufnahme des Waſſervorrats nötig, die
Rohrleitungen oder Kanäle, in denen das Waſſer zurückfließt,
können mit geringerem Durchmeſſer ausgeführt werden. Die
Herſtellung der Anlage, ihre Einrichtung und ihre Unterhaltung
dürften im allgemeinen weniger Koſten verurſachen.
Dieſen Vorteilen ſteht eine Reihe ſchwerwiegender Bedenken
gegenüber. Vor allem iſt mit einer Zerſtörung der Anlagen zu
rechnen, ſobald ſtarke Sturmfluten eintreten. Iſt die Wogen=
bewegung
längere Zeit hindurch nur ſchwach, der Wogenſtoß alſo
nur gering, ſo kann wenig Waſſer angeſammelt werden. Will
man daher nicht in Verlegenheit kommen und die Sicherheit
haben, daß ſtets ein genügender Vorrat vorhanden iſt, ſo muß
man die Anlage doch wieder ausgedehnter und vor allem die
Behälter größer machen. Dadurch geht ein mehr oder minder
großer Betrag der geſchilderten Vorteile wieder verloren.
Wie ſich die Verhältniſſe im einzelnen geſtalten, kann nur
die Ausführung eines entſprechend groß angelegten derartigen
Kraftwerkes zeigen. Deshalb wurde von Commander Smith im
Ingenieurbüro des Marineminiſteriums der Vereinigten Staaten
ein Projekt ausgearbeitet, das den Bau eines großen Waſſerſtoß=
Kraftwerks zum Gegenſtand hat. Bei der Bearbeitung wurde auf
die eben erwähnten Schwierigkeiten in weiteſtem Maße Rückſicht
genommen. Jede Einzelheit iſt bis ins Kleinſte überlegt.
Um vor allem bei Sturmflut die Zerſtörung großer Anlagen
zu verhüten, was in finanzieller Beziehung einen großen Ver=
luſt
bedeuten würde, hat man von ſtarken Mauern, umfangreichen
Gebäuden und ähnlichen Konſtruktionen vollkommen abgeſehen.
Ein ſtarker Klotz wird durch die Sturmflut zertrümmert. Einer
Stecknadel vermag ſie nichts anzuhaben. Deshalb beſteht das
Kraftwerk aus zahlreichen Stecknadeln, nämlich aus zahlreichen
kleinen Einheiten. Die Kraft wird alſo zerteilt, ſie wird aufgelöſt.
Der einzelne ſchwächere Teil vermag nicht mehr verheerend zu
wirken. In der Nähe der Küſte liegen, weit hingeſtreckt auf den
Wogen, viele verhältnismäßig kleine Trichter. Die Oeffnung
eines jeden dieſer Trichter iſt gegen das offene Meer zu gerichtet,

Der Krieg in China.

Die Südar::e im Anmarſch auf Peking
und Tientſin.
Paris, 15. Ma.
ſiſchen dem japaniſchen Generalkonſul und der chineſiſchen
Handelsbammer in Tſimanſu iſt ein Abckommen über die Auf=
rechterhaltung
der Ordnung in der Stadt abgeſchloſſen worden.
Dadurch wird es den Nationaliſten ermöglicht, ihren Vor=
marſch
auf Peking und Tientſin fortzuſetzen. Man
hofft, Dientſin noch heute zu erreichen. Die Nordtruppen in
Schantung ſind von dem Gros der Armee abgeſchnitten. Das
Oberkommando der Südtruppen liegt in den Händen von Mar=
ſchall
Feng. Tſchang bai=ſchek ſpielt nur noch ehrenhalber die
Rolle eines Generaliſſimus. Tſchang tſo=lin will ſämtliche Armee=
depots
und die wichtigſten Miniſterien, beſonders das Unter=
richtsminiſterium
und das Rekrutierugsamt, nach der Mand=
ſchurei
überführen. Er beabſichtigt auch, ſich ſelbſt dorthin zu be=
geben
, weil dort der Ausbruch einer Revolution bevorſtehe.
Nach einer Havas=Meldung aus Waſhington iſt man dort
von dem ſchnellen Vorrücken der Nationaliſten überraſcht, glaubt
jedoch, daß die amerikaniſchen Stveikräfte ausreichen, um das
Leben und Eigentum der amerikaniſchen Staatsbürger in Peking
und Tientſin zu ſchützen. England ſoll ſich nach einer amtlichen
Verlautbarung gegen die Errichtung einer neutralen Zone in
Peking ausgeſprochen haben. Die Mächte beſtehen lediglich dar=
auf
, daß die Chineſen die ausländiſchen Konzeſſionen nicht be=
treten
. Die Chineſenſtadt iſt dagegen den Truppen freigegeben
Der Nankinger Juſtizminiſter verhandelt bereits in London über
die offizielle Anerkennung der Nanking=Regierung als Verme=
terin
des geſamten chineſiſchen Volkes.
Nach einer Havasweldung aus Peling räumen die Nord=
truppen
Kaotingfu, an der Eiſenbahnſtrecke PekingHankau
und rücken über Peking und Tientſin nach der Mandſchurei ab
Eine Meldung der nationaliſtiſchen Telegraphen=Agentur beſag
ſogar, daß Tſchang tſo=lin Pecking in einem Panzerzue
bereits verlaſſen habe und am Sonntag vormittag in Tient=
ſin
eingetroffen ſei. Die Nordtruppen ſollen nach der gleichen
Meldung eine Verteidigungslinie in Schankwan, wo die Große
Mauer zum Meere führt, vorbereiten. Die Verbindungen mit
Nordchina ſind immer noch unterbrochen.

Japaniſcher Kriegsraf.

von wo die Wogen herkommen. Ein feſtes Rahmenwerk, das
durch ſchlanke Betonſäulen geſtützt wird, hält jeden dieſer Trichter
feſt. Der einzelne Trichter hat ſein eigenes Rahmenwerk. Große
Maſſen, große Eiſenkonſtruktionen ſind vermieden. Zwiſchen den
Trichtern befindet ſich ein genügend breiter Durchlaß. Die hier
hindurchflutenden Wogen üben überhaupt keine Wirkung aus.
Die Kraft iſt alſo auf eine beträchtliche Anzahl von Trichtern
verkeilt.
Damit die Trichter eine genügende Menge von Waſſer auf=
nehmen
können, hat ihre vordere Oeffnung die Form eines vier=
eckigen
Schlitzes, der breiter iſt als hoch. Die Höhe beträgt 3,
Meter, die Breite 5,3 Meter. Das Waſſer ſtrömt beim ankommen=
den
Wogenſtoß in den Trichter hinein, der in ein langes wage=
rechtes
Rohr endet. Er verjüngt ſich nach hinten zu beträchtlich.
Deshalb iſt das anſchließende Rohr ziemlich eng. Da, wo der
Trichter in das Rohr übergeht, ſitzt ein Luftventil. Die ankom=
menden
Wogen drängen die im Trichter befindliche Luft vor ſich
her. Sie entweicht durch das Ventil nach oben. Das Waſſer
gelangt dann, ohne Luft mit ſich zu reißen, in das Rohr.
Nach jedem Wogenſtoß läßt der gegen den Trichter und das
anſchließende Rohr ausgeübte Druck nach. Das Waſſer würde
jetzt alſo zurückfließen und wieder ins Meer ablaufen. Um dieſes
zu verhüten, iſt im Innern des Trichters ein Klappenventil an=
gebracht
, das ſich in der Richtung gegen die Röhre zu öffnet und
ſich beim Nachlaſſen des Druckes ſofort ſchließt. Durch dieſes
Ventil kann alſo Waſſer in die Röhre hinein, aber nicht meh.
heraus gelangen. Die Röhre gleitet federnd im unteren Ende
des Trichters, der ſich an ihr etwas hin und her bewegen kann
Er hat auch etwas Spielraum nach oben und nach unten. Durd
dieſe Vermeidung jeder ſtarren und feſten Verbindung ſowie
durch die Nachgiebigkeit des Trichters, durch dieſe ihm gegeben!
Möglichkeit, nach oben und nach unten auszuweichen, wird gleich
falls einer Zerſtörung durch den Prall der Wogen vorgebeugt
Jeder Stoß wird durch Nachgeben nach hinten, oben oder unter
bis zu einem gewiſſen Grade pariert.
Die ankommende Woge öffnet ſich ſelbſt das Ventil, die)
Tür, die zum Rohr führt, und ſchließt es hinter ſich. Ihr Waſſel
iſt im Rohr abgeſperrt. Die nächſte Woge ſchiebt es nach vort
und ſetzt ſich dahinter feſt. In dieſer Weiſe geht es unentweg
weiter. Zunächſt wird der wagerechte Rohrſtrang gefüllt. Dann
aber ſteigt das Nohr ſenkrecht in die Höhe. Damit der Druck der
ſenkrechten Waſſerſäule nicht zu ſtark auf das Ventil wirkt und
ſeine Oeffnung erſchwert, iſt an der Stelle, wo das Rohr aus
der wagerechten Richtung in die ſenkrechte übergeht, eine Enk=
laſtungsvorrichtung
angebracht. Es iſt ein hyrauliſcher Widder
ein Stoßheber, eingeſchaltet, die bekannte Vorrichtung, die ja

EP. London, 15. Mck.
Aus Tokio wird gemeldet, daß in der letzten Nacht während
acht Stunden ein Kriegsrat darüber beriet, welche Forderungen
aus Anlaß der Zwiſchenfälle in Tſinanfu an die ſüdchineſiſche
Regierung geſtellt werden ſollen. Bisher wurde keine Einigung
erzielt, wohl auch deshalb nicht, weil man im unklaren darüber
iſt, wer für die Zwiſchenfälle verantwortlich gemacht werden ſoll
Es verlautet aber, daß folgende Forderungen geſtellt werdet
ſollen: Bezahlung von Entſchädigungen für die getöteten Japaner
Beſtrafung der Schuldigen, Gewährung von Garantien dafür
daß in Zukunft Leben und Eigentum der Japaner geſchützt werde
Nach den in Tokio eingetroffenen Meldungen iſt die Lage in
Tſinanfu durchaus ruhig. Die Südchineſen marſchieren rafd
im Norden vor.
England und die Antikriegspaktvorſchläge.
EP. London, 15. Mai.
Im Oberhaus brachte Lord Reading heute einen Antrag ein,
lung im deutſchen Volks= und Staatsleben wiedergegeben durch den das Oberhaus aufgefordert wird, ſich im Prinzip zu=
gunſten
der amerikaniſchen Antikriegspaktvorſchläge auszuſprechen.
Lord Reading hielt eine Rede, in der er die Wichtigkeit der ame=
rikaniſchen
Vorſchläge für die Sache des Weltfriedens hervorhob
die ſchon daraus hervorgehe, daß anläßlich der jüngſten Debatte
im Unterhaus die Vertreter aller Parteien für die Vorſchläge
eingetreten ſeien. Dieſe müßten in gleichem Geiſte beantwortet
werden, wie ſie abgefaßt worden ſeien.
Im Namen der Regierung erklärte Lord Cuſhendun, die eng=
liſche
Regierung könne die Ausführungen Lord Readings nur
billigen. Im übrigen habe er zu den jüngſten Erklärungen
Chamberlains über den gleichen Gegenſtand nichts hinzuzufügen
Lord Robert Cecil trat gleichfalls für Annahme des Antrages
von Lord Reading ein.
Im Unterhaus teilte der Unterſtaatsſekretär im Foreign
Office auf eine Anfrage mit, daß gegenwärtig ein Meinungs=
austauſch
zwiſchen der engliſchen Regierung und den Dominions
über die Kelloggſchen Vorſchläge im Gange ſei. Sobald dieſer
Austauſch beendet ſei, werde die engliſche Regierung ihre Ant=
wort
nach Waſhington abſenden, was vorausſichtlich ſehr balt
möglich ſein werde..

[ ][  ][ ]

Nammet 136

Mittwoch den 16 Mai 1928

Seſte 3

rregte Zuſammenſtöße im Kolmater Prozeß

Spannungen.
Die Zeugenvernehmung ſetzt wieder ein.
* Kolmar, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Heute vormittag iſt die Angeklagtenvernehmung mit dem
hör des wie Baumann auch der Spionage angeklagten Kohler
ndet worden. Eine längere Ausſprache entſpann ſich dabei
r den Film, der ſeinerzeit bei der Haftentlaſſung Zorn von
lachs aufgenommen worden war. Baumann erklärt dazu, der
m ſei auf Wunſch Bulachs und ſeiner Familie gedreht wor=
Er ſollte für die Wahlpropaganda im Elſaß verwendet wer=
Kohler mußte den Film, damit er nicht beſchlagnahmt wer=
konnte
, nach Freiburg i. Br. in Sicherheit bringen. Der Prä=
nt
weiſt darauf hin, daß Ley den Film zur Propaganda in
ttſchland und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika
wenden wollte, um darzutun, wie Frankreich das Elſaß= Loth=
gen
unterjoche. Kohler beſtreitet dies und geht dann auf die
ionageſache ein, die mit der Filmangelegenheit zuſammen=
Aigt. Nach weiteren perſönlichen Erklärungen von
umann und Hauß iſt die Einvernahme der Angeklagten be=
et
. Die durch das Verhör der Angeklagten unterbrochene
igenvernehmung wird nun wieder aufgenommen. Die Stim=
ng
wird jetzt wieder geſpannter. Es kommt zu erregten Zu=
imenſtößen
zwiſchen Verteidigung und dem Vorſitzenden.
Der Zeuge Becker,
ſpeitor der politiſchen Polizei in Straßburg, ſtellt die Behaup=
g
auf, daß der Autonomismus nichts anderes als Separa=
nus
geweſen ſei. Er ſei perſönlich zugegen geweſen, als Rick=
in
einer Verſammlung geſagt habe, man dürfe die Formel
utonomismus im Rahmen Frankreichs, nicht fallen laſſen,
il man ſonſt den Staatsanwalt im Hauſe habe. Man habe
Rahmen Frankreichs tatſächlich nur als Faſſade gebraucht,
ter der ſich aber das Ziel der autonomiſtiſchen Bewegung,
mlich die Trennung von Frankreich, verbarg. Für dieſes Ziel
be ſich die von Dr. Ernſt in Berlin herausgegebene Heimat=
nme
eingeſetzt. Der Zeuge verlieſt einen Paſſus aus einem
tikel dieſer Zeitſchrift, durch den dieſe Ausſage beſtätigt wird.
i heftiger Zwiſchenfall entſpinnt ſich. Darauf wird die Verneh=
ng
Beckers fortgeſetzt. Der frühere Sekretär des Heimatbundes,
ppi, ſei als Sekretär des Bundes zurückgetreten, ſagt Becker,
il er die Politik des Bundes, die auf eine Lostrennung von
ankreich hingearbeitet habe, nicht mehr mitmachen wollte. Ueb=
ens
habe auch Schall in einer öffentlichen Verſammlung die
rderung nach der Eigenſtaatlichkeit mit aller Deutlichkeit er=
den
. Im weiteren Verlauf der Vormittagsverhandlung ſprach
cker von den
eziehungen zwiſchen den Autonomiſten und
rdeutſchen Kultur=undpolitiſchen Propaganda
d befaßte ſich dann mit dem Angeklagten Solveen, der ſeine
iſtleriſchen Fähigkeiten und ſeine Almanachs in Verbindung
dem Wiſſenſchaftlichen Inſtitut für Elſaß=Lothringen in
zncfurt a. M. in den Dienſt der deutſchen Propoganda ge=
lt
habe. Dr. Emſt, der Führer der in Deutſchland lebenden
äſſer, ein erbitterter Feind Frankreichs, habe Solveen in
ien Heimatſtimmen kräftig unterſtützt. Auch Schall habe bei
ſer Propaganda mitgewirkt und habe einen Plan für die
itſche Propaganda durch die Theater ausgearbeitet. Anwalt
rthon: Die Comédie fransaiſe geht auch nach Berlin! Ich
rde lein Wort mehr ſagen. Präſident: Ich würde es be=
ißen
. Becker ſpricht dann auch noch von der Propaganda
rch Radio. Als Beiſpiel für die Zuſammenarbeit zwiſchen
tonomiſten und Propagandiſten erwähnt er, daß die Heimat=
nmen
die Photos Solveens publiziert hätten. Neben einer
ſe Photogvaphien habe ſich der Satz befunden: Wir haben nie
hehlt, daß wwir die vollkommene
9slöſung Elſaß=Lothringens von Frankreich
reiben. Die Verteidigung ſtellt feſt, daß Photographie und
itz nicht in der gleichen Broſchüre ſtehen; der ominöſe Satz
inde ſich in einer Broſchüre von Dr. Robert Ernſt vom Deut=
en
Schutzbund. Becker ſagt dann über J. E. Würtz aus, von
mer berichtet, er habe das Elſaß mit deutſchen Pro=

pagandaſchriften überſchwemmt. Er hobe ebenfalls
mit Dr. Ernſt in Berlin in Vewbindung geſtanden. Auch mit
L. Finckh, dem Schriftſteller, habe er Beziehungen unterhalten.
Dieſer Finckh ſei zugleich ein eifriger Propagandiſt des Aus=
landsdeutſchtums
. Becker verbreitet ſich ſodann über die
Brücke, die literariſche Beilage der Zurkunft, an der der all=
deutſche
Profeſſor Hanhart, Donaueſchingen, mitgearbeitet habe,
wie dies aus einem Briefe Hanharts an Abbé Zemb deutlich
hervorgehe. Das ausführliche Schreiben, das den literariſchen
Inhalt der Brücke betrifft, wird verleſen. Becker zieht dar=
aus
den Schluß, daß der Hauptredakteur einer franzöſiſchen
Zeitſchrift ein in Deutſchland lebender Profeſſor ſei, der zugleich
Vertrauensmann des Dr. Ernſt ſei. Hanhart ſei in dem Komitee
Mitglied des Wiſſenſchaftlichen Inſtituts in Frankfurt a. M. Auf
die Frage, ob Ernſt Mitarbeiter der Brüche ſei, ſagt Becker,
er könne dies nicht beweiſen, aber er ſei feſt davon überzeugt.
Ernſt ſei der geiſtige Leiter der Brücke geweſen.
Roſſé ruft: Beweiſe!
Der Präſident ſagt zu Roſſé, er könne nachher reden. Becker
äußert ſich ſodſann eingehend über die Ziele und die Organiſation
des Deutſchen Schutzbundes für die Elſaß= und Grenzdeutſchen
in Berlin, Motzſtraße 22. Dieſer Bund habe dort 85 Büros,
darunter ſolche für Oeſterreich, das Saargebiet, Eupen uſw., und
auch die Sektion für Elſaß=Lothringen, welch letztere von Dr.
Ernſt geleitet werde. Dieſes Inſtitut ſei, wie Becker auf einen
Zwiſchenruf des Anwalts Berthon beſtätigt, offiziell. Ernſt habe
das Elſaß mit ſeinen Heimatſtimmen und anderen Propagan=
daſchriften
via Baſel-Zürich uſw. unter ſoliden Deckadreſſen
überſchſremmt. Pinck habe mit Ernſt zuſammengearbeitet. Pinck
ſei einer der Führer der Autonomiſtenbewegung geweſen, habe
die Zulunft gegründet, und Ernſt, der ihm dabei behilflich ge=
weſen
ſei, ſei ein erbitterter Feind Frankreichs. Hier wurde die
Verhandlung auf den Nachmittag vertagt.
In der Nachmittagsſitzung ſetzte Polizeiinſpektor A. Becker
ſeine Zeugenausſagen fort. Er erwähnt in Erwiderung auf die
Forderung Roſſes nach Beweiſen einen Brief von Prof. Hanhart
an Pindk, worin es heißt, daß Hanhart nicht wiſſe, daß ſich Dr.
Robert Ernſt mit Pinck über die Brücke verſtändigt habe. Ne=
ben
dem Verräter Pinck gebe es einen zweiten Verräter, Dr.
Roos, der ins Ausland geſlüchtet ſei und der, wie bereits er=
wieſen
ſei, mit den offiziellen deutſchen Spionageſtellen zuſam=
menarbeite
. Becker ſpricht dann von dem ebenfalls geflüchteten
Pfarrer Hirtzel, der mit einem anderen Verräter namens Eduard
Rädelsberger, der in Deutſchland frankreichfeindliche Propaganda
treibe, zuſammenarbeite. Alle dieſe Leute hätten ſich zuſammen=
gefunden
,
um ein Großdeutſchland zu ſchaffen.
Becker läßt als Beleg dafür eine Landkarte zirkulieren. An=
walt
Feillet fragt: Und die Achtung vor dem Locarno= Ver=
trag
? Präſident: Und die verſprochene Achtung vor der
Ruhe? (Heiterkeit.) Becker äußert ſich hierauf über das wiſ=
ſenſchaftliche
Inſtitut für Elſaß=Lothringen in Frankfurt, das
verſchiedene Werke über Elſaß=Lothringen herausgegeben habe,
darunter Bücher von Solveen und Pinck. Das Inſtitut befaſſe
ſich nicht nur mit kulturellen Fragen, ſondern auch mit Propa=
ganda
. Dort würden, wie Dr. Ernſt ſich geäußert habe, die
Waffen für die Propaganda im Elfaß geſchmiedet. Anwalt Four=
nier
erklärt, es handele ſich bei den angegriffenen deutſchen Per=
ſönlichteiten
, wie z. B. bei Prof. Wolfram, um bekannte Gelehrte.
Becker erwidert, ja, es ſeien bekannte Gelehrte, aber auch, wie
Wolfram, bekannte Propagandiſten. Anwalt Feillet fragt Becker,
ob, nachdem er erklärt habe, daß die Schriften Solveens autono=
miſtiſch
ſeien, ſeine Malereien ebenfalls autonomiſtiſch wären.
Sicher, antwortet Becker beſtimmt. (Gewaltiges, lang anhal=
tendes
Gelächter, in das auch der Präſident und der Staats=
anwalt
einſtimmen.) Anwalt Feillet fragt weiter, warum die
Polizei denn nicht ben Maler Dürer habe verhaften
laſſen. Becker: Er iſt in Berlin. (!!) Erneute don=
nernde
Lachſalven.) Ueber die Gemälde Solveens, die deutſche
Sprache im Elſaß uſw. entſpann ſich eine nicht enden wollende
Kontroverſe. Durch eine Frage des Anwalts Klein kam die
Sprache erneut auf die Brücke, die Becher als Sprachrohr der
Minderheitenbewegung im Elſaß bezeichnete. Auf zwei kitzelige
Fragen des Anwalts Palmieri über den Unterſchied zwiſchen
Autonomismus und Separatismus antwortet Becker, das ſei
im Elſaß ein und dasſelbe. (Lärm und Proteſte.) Dr. Richlin
ſagt, die Art,

on längſt zum Heben von Waſſer benutzt wird. Allerdings
nmt hier ein Stoßheber beſonderer Bauart und von erhöhter
iſtungsfähigkeit zur Verwendung.
Das durch die zahlreichen Einheiten nach oben geförderte
aſſer wird hier in einem Behälter geſammelt, aus dem es in
S Meer zurückfließt. Während es dorthin zurückſtrömt, treibt
Maſchinen an. Die zahlreichen Entnahmeſtellen für das Waſſer
währen den weiteren Vorteil, daß bei jedem einzelnen gegen
Küſte gerichteten Wogenſtoß große Waſſermengen nach oben
fördert werden. An der Ausführbarkeit des Planes iſt nicht
zweifeln. Die Zeit, wo das erſte größere Waſſerſtoß=Kraftwerk
r Welt in Tätigkeit tritt, dürfte wohl nicht mehr fern ſein.

Hausmuſikabend
des Frankfurter Tonkünſtterbundes.
In den Räumen des Pianiſten Alfred Hoehn veranſtaltete
r Frankfurter Tonkünſtlerbund einen Hausmuſikabend, der
ben anderem einige intereſſante Uraufführungen brachte.
ſred Hdehn ſelbſt ſpielte mit ſouveräner Meiſterſchaft zwei
inze für Klavier und Streichorcheſter von Débuſſy. Sein um=
ſſendes
Können vermag allen Stilarten der Muſik gerecht zu
erden und er führte zutiefſt in die farbige, ſchillernde Klangwelt
eſes ſubtilen Komponiſten. Hildegard v. Buttlar ſang mit
ingſchönem, tragfähigem Alt eine Arie von Händel und funſ
riſche Lieder in der Uraufführung von G. M. Seiber, in denen
e Eigenart der ungariſchen Heimat des Komponiſten nicht ohne
rſönliche Note hervortrat. Von Seiber hörte man außerdem
ſch ein feingeſetztes Präludium et Fuga für Streichorcheſter.
a eine Uraufführung von fünf Liedern J. M. Hauers wegen
ekrankung J. Herrmanns nicht ſtattfinden konnte, ſpielte Her=
ann
Heiß=Darmſtadt (bekanntlich Hauer naheſtehend und be=
fener
Interpret ſeiner Muſik) eindrucksvoll und klar ſechs
(avierſtücke dieſes Komponiſten. Als weſentlichſte Neuheit des
bends folgte die Uraufführung der 6. Orcheſterſuite von J. M.
auer. Es iſt das beſondere Verdienſt des Frankfurter Geigers
rof. A. Rebner, daß er keine Mühe ſcheute, das neuartige
erk in zahlloſen Proben bis ins einzelne durchzugeſtalten, ein
n ſo größeres Verdienſt, als eine geplante Wiener Urauffüh=
ing
an den Schwierigkeiten ſcheiterte. Dem Kammerorcheſter
S Tonkünſtlerbundes, geleitet von Prof. Rebner, gelang es
it Hingabe und großer Tonſchönheit eine kriſtallklare Leiſtung
nzuſtellen. Das Werk iſt in demſelben Stil geſchrieben wie die
r Frankfurter Muſikſommer von H. Scherchen uraufgeführte
uite, die auch im nächſten Konzertwinter durch Generalmuſit=

direktor Böhm hier in Darmſtadt aufgeführt wird. Es waren je=
doch
aus der Partitur nur der Streicherchor mit Klavier (H. Heiß)
herausgeſchält, was bei der Inſtrumentationsweiſe Hauers durch=
aus
möglich iſt, da jeder Inſtrumentenchor eine der Inſtrumenten=
eigenart
entſprechende Darſtellung der kompoſitoriſchen Grund=
idee
gibt. Außer dem zweiten Satz folgen alle Sätze einer durch=
gehenden
rhythmiſchen Direktive: im Jazzſchritt, im Walzer=
ſchritt
, im langſamen Marſchtakt, Spannt in dieſen Sätzen
die lückenloſe Aufeinanderfolge gleichfundierter Rhythmen die
Dynamik ins Unermeßliche, ſo ruht zwiſchen ihnen der zweite
Satz in warmen Farben mit viel Wechſel von Gelaſſenheit und
Bewegung, bis zum Zurückſinken in einen der ſtets von Hauer
als Schluß verwandten großen Septakkorde. Warmer Beifall
lohnte den Mitwirkenden das mutige Einſetzen für eine der wich=
tigſten
Erſcheinungen unſeres modernen Konzertlebens. E. B.
Ueber die Ausſichten der deutſchen
(Einwanderung in Nordamerika
bringt Dr. E. Jockers von der Univerſität Pittsburg, Pa. im
Aprilheft der Zeitſchrift Deutſchlands Erneuerung (Verlag
J. F. Lehmann, München, Preis des Heftes Mk. 1,20), einen
leſenswerten, Aufſatz dem wir folgendes etnehmen:
. . Gerade dieſer Wandel in Geſinnung und Haltung des
Amerikaners dem Deutſchen gegenüber, der unter der neuen
Quota an ſeine Küſte kommt, ſollte dieſen wieder vor allerhand
voreiligen Schlüſſen hüten, die ihn leicht dazu verleiten könnten,
aus der bloßen Freundlichkeit ſchon ein feſtes Verſprechen oder
gar eine Hilfe abzuleſen. Vor einer ſolchen falſchen Folgerung
kann nicht eindringlich gewarnt werden. Wenn der Amerikaner
heute zu einer, ſeiner früheren Haltung entſprechenden Wertung
des Deutſchen zurückkehrt, ſo bedeutet das noch lange nicht, daß
er nun jedem Deutſchen, der herüberkommt, gleich mit offenen
Armen entgegeneilt und ihn dankbar ans Herz drückt, weil er
ihm den Genuß ſeiner Bekanntſchaft und den Segen ſeiner Intelli=
genz
gewährt . .
. . . Deutſche Erfinder z. B., die meinen, ſie brauchten nur nach
Amerika zu kommen, um für ihre oft fragwürdige Erfindung hier
gleich einen Millionenſegen einzuheimſen, Muſiker, die eine Ope=
rette
im Jazzſtil komponiert haben und ſie im Traum ſchon auf
allen amerikaniſchen Bühnen ſehen, Schriftſteller und Dichter, die
durch ihr letztes weltbewegendes Werk Amerika von ſeiner
Dollaritis zu befreien ſuchen, Spezialgelehrte, die ohne Kenntnis
der engliſchen Sprache an amerikaniſchen Univerſitäten und

die Autonomiſien als Separatiſien zu bezeich=
nen
, ſei eine glatte Verleumdung.
Keiner der Angeklagten wolle die Loslöſung von Frankreich.
Roſſé behauptet, Becker ſei bei jener Verſammlung im Luxhof,
in der Ricklin ſeine Erklärung über den Rahmen Frankreichs ab=
gegeben
haben ſolle, überhaupt nicht im Saal geweſen. Becker
verſichert erneut, er habe dieſe Worte ſelbſt gehört. Ein ſcharfer
Zwiſchenfall iſt die Folge dieſer Worte. Becker will nicht aus=
ſagen
, ob er ſich während der Verſammlung verſteckt gehalten
habe. Becker erklärt, er könne auf Grund des Berufsgeheim=
niſſes
die Ausſage verweigern. Ricklin bezeichnet die Ausſage
Beckers, falls er ſich weigere zu ſagen, auf welche Weiſe er die
Sache angehört habe, als wertlos. Da im Saal Unruhe und
Lärm entſtehen, wird die Sitzung auf kurze Zeit unterbrochen.
Berthon erklärt bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen,
Polizeiinſpektor Becker habe ſich während, der Verſammlung im
Luxhof im Abort verſteckt gehalten. Becker ſtellt dieſer Behaup=
tung
ein ſormelles Dementi entgegen. Dr. Ricklin erklärt, daß,
wenn man ihm nicht glauben wolle, daß er Autonomiſt im Rah=
men
eines Verbleibens des Elſaß bei Frankreich ſei, er bereit
ſei, ſich, wie im Mittelalter, einem Gottesurteil zu unterwerfen.
Der Präſident verlieſt darauf einen Brief Ricklins, an Abbs
Zemb, in dem es heißt, man müſſe mit allen Mitteln, ſelbſt mit
ſeparatiſtiſchen, die Bewegung ſtützen. Ricklin erwidert darauf,
dieſe Bemerkungen ſeien rein taktiſcher Natur. Der Präſident
ſagt: Die Geſchworenen werden darüber urteilen. Ricklin er=
klärt
dann die ſpeziellen Umſtände, aus denen heraus dieſer
Brief entſtanden ſei, durch Konkurrenzkampf, durch die extremi=
ſtiſche
Wahrheit uſw. Uebrigens ſei bisher
nicht der Schatten eines Beweiſes erbracht
worden, daß er mit deutſchen Perſönlichkeiten Beziehungen un=
terhalten
habe. Becker erklärt hierzu, Ricklin ſei das Haupt
einer Partei, die regelmäßige Beziehungen zu den deutſchen Pro=
pagandaſtellen
unterhielte und die drei Verräter, nämlich Pinck,
Roos und Hirtzel, in ihren Reihen gehabt hätte. Ricklin bemerkt
demgegenüber, daß er nicht für jedes Mitglied der Partei die
Verantwortung tragen könne. Maßgebend ſeien allein die offi=
ziellen
Kundgebungen, der Partei, und dieſe ſeien unzweideutig.
Ueber die Frage der Zukunft und über die Rolle Dr. Ernſts
bei ihrer Gründung entſpinnt ſich eine weitere Diskuſſion, da
Schall ſagt, Dr. Ernſt habe mit dieſer Gründung nichts zu tun
gehabt. Solveen fragt, wie Becker behaupte, der Stuttgarter
Rundfunk ſtehe in Verbindung mit den Autonomiſten. Darauf
erklärt Becker, der Leiter des Stuttgarter Rundfunks ſei ein ge=
wiſſer
Karl Walter, der früher Lehrer in Straßburg geweſen ſei
und jetzt mit Dr. Ernſt eng zuſammenarbeite. Es wird dann
ein Brief verleſen, durch den Solveen den Beweis unternimmk,
klarzulegen, daß es ſich bei dieſen Beziehungen um rein lite=
rariſche
Probleme gehandelt habe. Die Vernehmung Beckers iſt
damit beendet. Der Präſident läßt darauf den
Zeugen Henri Riehi
rufen. Durch den Saal geht eine große Bewegung. Vereinzelt
unterdrückte Rufe des Unwillens werden laut. Als der Präſident
den Zeugen vereidigen will, erhebt die Verteidigung Proteſt, da
man einen Denunzianten nicht vereidigen dürfe. Da die Ver=
teidigung
keine präziſen Anträge ſtellt, ſchreitet der Präſident zur
Vereidigung. Berthon macht darauf aufmerkſam, daß der Prä=
ſident
es unterlaſſen habe, ſeiner Pflicht gemäß die Geſchworenen
über die Perſönlichkeit Riehls zu unterrichten. Nachdem Riehl
erklärt hat, er ſei ſtreng national erzogen worden und habe ſich
über das Erkalten der nationalen Gefühle im Elſaß aufgehalten,
unterbricht ihn der Präſident einen Augenblick und kommt dem
Wunſche der Verteidigung nach, indem er die Geſchworenen über
die Perſönlichkeit Riehls aufklärt. Riehl bemerkt, er ſei ſtolz
auf den Titel Denunziant, und ſagt weiter, er habe von ſich
aus ſeine Rolle begonnen, in dem er ſich
in das Vertrauen der Autonomiſten
eingeſchlichen
habe. Es ſei ſeine Abſicht geweſen, der Propaganda der Boches
entgegenzuwirken. Es kommt nunmehr ein Briefwechſel zwiſchen
Riehl und der Leitung der Zukunft zur Verleſung. Einer der
Briefe Riehls ſtrotzt vor Gemeinheiten und enthält unter an=
derem
auch eine Stelle, wo es heißt, Frankreich gehe dank ſeiner
Sittenloſigkeit dem Verfalle entgegen und man müſſe das Schick=
ſal
des Elſaß von dem Frankreichs löſen. Die Verleſung des
Briefwechſels, iſt wenig erbaulich. Nach Beendigung der Ver=
leſung
erhebt ſich die Verteidigung und bringt ihren
Abſcheu zum Ausdruck.
Danach wird die Vernehmung Riehls abgeſchloſſen und die
Verhandlung auf morgen vertagt.
Colleges Vorträge halten wollen, Aerzte, die das zehntauſendſte
unfehlbare Mittel gegen Krebs anpreiſen, dieſe und ähnliche
gemütvolle Schwärmer und Phantaſten, ſollten ſich ein für alle=
mal
geſagt ſein laſſen, daß das Amerika nach der Quota kein
Jota für ſie übrig hat und ſich keinen Finger breit um ſie
kümmert . . .
... dementſprechend möchte ich alle geiſtigen Arbeiter dringend
warnen, leichtfertig, im Vertrauen auf die gewandelte Mentalität
in Amerika, den heimatlichen Beruf aufzugeben und ihn gegen
das Ungewiſſe, das ihn hier erwartet, zu vertauſchen. Es wäre
gut, wenn jeder Deutſche geiſtigen Berufs oder überhaupt ſtudier=
ten
Standes zum mindeſten perſönliche Bekanntſchaft in dieſem
Lande hätte, die ihm die nötigen Referenzen nach ſeiner Ankunft
verſchaffen, noch beſſer natürlich, wenn er den Platz ſchon geſichert
wüßte, an dem er zu arbeiten gedenkt. Wer trotzdem das Riſiko
auf ſich nimmt, ohne jede Verbindung mit der hieſigen Welt in
ihr ſein Glück zu verſuchen, der muß auch alle Folgen tragen und
womöglich bereit ſein, ſchwere körperliche Arbeit zu verrichten, um
überhaupt ſein Leben friſten zu können. Ich weiß leider von
ſolchen Dingen ein trauriges Lied zu ſingen, und ich möchte manch
einen, der einem ſolchen Schickſal nicht gewachſen iſt, davor be=
wahren
, entweder langſam unterzugehen oder ein plötzliches Ende
mit Schrecken zu ſuchen...
... der Amerikaner ſchätzt eigene Art, die nicht blöd nachäfft,
ſondern würdig und ruhig, zuweilen mit ein bischen feinem
Humor, ſich zu ſeiner ſchlichten Art bekennt. Haltung, Haltung
und noch einmal Haltung, möchte ich jedem Deutſchen, jung oder
alt, Mann oder Frau, zurufen, wenn er nach dem Ausland, be=
ſonders
nach Amerika kommt, damit: kein großſprechendes Kriti=
ſieren
von oben herab, aber auch kein demütiges Winſeln und
Kriechen und Verleugnen ſeiner eigenen Art, Sprache und Ge=
ſittung
! Von allen Verächtlichen ſind dieſe am verächtlichſten,
die ſich ihrer Herkunft ſchämen . . ."

Das Mutterbüchlein von Will Vesper; Verlagsanſtalt Erich De=
leiter
, Dresden=A. 16. Preiſe: Kart. 1 Mk., Leinenband 2,50 Mk.,
Ganzlederband 4 Mk.
Ueber dieſes Werkchen urteilt der bekannte Schriftſteller Gg. Irr=
gang
wie folgt: Der durch ebenſo ſinnige wie gedankentiefe Dichtungen
bekannte Schriftſteller Will Vesper=Meißen hat ſeinen Büchern ein
neues angereiht, dem er den Namen Das Mutterbüchlein gegeben hat
und das beſtimmt iſt, den Gedanken des Muttertages in die weiteſten
Kreiſe zu tragen und zu vertiefen. Was lange Reden oft nicht erzielen,
erreicht zuweilen ein tief empfundenes Gedicht. Die Macht der Poeſie
gewinnt ſchnell die Herzen, wenn es ſich um eine edle Sache handelt.
Und der Muttertag, deſſen ethiſche Andeutung längſt anerkannt iſt, ver=
dient
, daß auch die Kunſt ihn feiert und dadurch der Mutter huldigt.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mitiwoch den 16 Mai 1928

Nummer 136

Abbrach der polniſch=litauiſchen
Perhandlungen.
Keine Ausſicht auf Verſtändigung.
* Königsberg, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Als die ſeinerzeit in Königsberg ſtattgefundene polniſch=
litauiſche
Konferenz, an der die Leiter der Außenpolitik von
Polen und Litauen, Zaleſki und Woldemaras, perſönlich teil=
nahmen
, mit der Einſetzung zweier Kommiſſionen abſchloß, er=
blickte
man bereits in dieſer Tatſache einen Fortſchritt und rühmte
die beiderſeitige Verſtändigungsbereitſchaft, die es nicht zum
völligen Abbruch kommen ließ. Seine Hoffnungen auf die Er=
zielung
praktiſcher Erfolge mußte man wohl oder übel auf die
zu erwartenden Kommiſſionsſitzungen gründen. Nunmehr
haben die beiden Kommiſſionen, die für die Entſchä=
digungs
= und die für die Sicherheitsfrage, die in Kowno tagten,
ihre Beratungen ergebnislos abgebrochen. Weder
in der Frage der litauiſchen Entſchädigungsfor=
derung
an Polen iſt es zu einer Verſtändigung gekommen,
da Polen mit einer recht umfangreichen Gegenrechnung aufge=
treten
iſt, noch konnte über die Sicherheitsfrage Ueber=
einſtimmung
erzielt werden, weil die Litauer in dem Sicher=
heitsvorſchlag
der Warſchauer Regierung eine
Falle erblickten, in der Wilna endgültig eingefangen werden
ſollte. Wie es heißt, vertröſtet man ſich jetzt aber auf
den Juni. Zu dieſem Zeitpunkt gedenken die Kommiſſionen
wieder zuſammenzutreten, und man hofft, daß es dann zu frucht=
barerem
Arbeiten kommen wird.
Man iſt alſo, wie man ſieht, hinſichtlich der Erfolgsbeur=
teilung
polniſch=litauiſcher Verhandlungen recht beſcheiden gewor=
den
. Beide Parteien, verharren auf ihrem Standpunkt, man
tröſtet ſich jeweils aber mit der Hoffnung auf die Zukunft. Als
einziger Fortſchritt in dem Verhältnis zwiſchen Warſchau und
Kowno ſeit der Erörterung der polniſch=litauiſchen Streitfragen
in Genf iſt eigentlich alſo bisher nur die Tatſache zu verzeichnen,
daß der damals unter dem Protektorat der Mächte des Völker=
bundsrats
zwiſchen Polen und Litauen geſchaffene Zuſtand der
Verhandlungsreife erhalten geblieben und eine Verſchlechterung
anſcheinend nicht zu verzeichnen iſt. Darüber hinaus erſcheinen

aber die Gegenſätze nach wie vor ſo groß, daß an eine Ver=
ſtändigung
in abſehbarer Zeit nicht recht zu
denken iſt.
Deren größter, die Wilnafrage, iſt auf Weiſung des Völker=
bundsrats
offiziell aus der Tagesordnung ausgeſchaltet worden.
Sie ſteht aber dennoch im Mittelpunkt der geſamten Erörterun=
gen
, da Litauen in dem gleichen Maße beſtrebt iſt, eine Aus=
einanderſetzung
über dieſe Kardinalfrage der litau=
iſchen
Außenpolitik herbeizuführen, wie Polen bei jeder
Gelegenheit beteuert, daß an der Tatſache der Zugehörigkeit des
Wilnagebietes zu Polen nicht zu rütteln ſei. Die polniſche Dele=
gation
verſuchte in dem Ausſchuß für Sicherheitsfragen auf Um=
wegen
die litauiſche Anerkennung des gegenwärtigen territorialen
Status zu erreichen, indem ſie im Namen der polniſchen Regie=
rung
Litauen das Angebot auf Abſchluß eines Sicherheits= und
Nichtangriffsvertrages machte. So wertvoll ein ſolcher Vertrag
für Litauen wäre da in Polen bekanntlich eine Bewegung im
Gange iſt, die darauf abzielt, Litauen einfach zu verſchlucken
ſo mußte ſich die litauiſche Delegation doch ſagen, daß Polen
lediglich beſtrebt iſt, die Zugehörigkeit Wilnas zu Polen ſich ver=
traglich
beſtätigen zu laſſen. Die litauiſche Delegation ſtützte ſich
hierbei auf den Moskauer Vertrag, nach dem das Wilna=Gebiet
von Rußland ausdrücklich an Litauen abgetreten wurde. Zu
einer Einigung konnte man bisher nicht gelangen, weil die beiden
Delegationen verſchiedene Sprachen ſprechen. Während Litauen
ſich auf das Recht ſtützt und auf den jedem Vertrag widerſprechen=
den
Raub des Wilna=Gebietes durch den polniſchen General
Zeligowſki hinweiſt, glaubt die polniſche Regierung auf Grund
der Machttheorie der berüchtigten vollendeten Tatſachen die Zu=
gehörigkeit
des Wilna=Gebietes zu Polen erklären zu können.
Ob unter dieſen Umſtänden mehr Ausſicht beſteht, im Juni
zu einer Verſtändigung zu gelangen, kann dahingeſtellt bleiben.
Zu beachten iſt, daß im Juni auch der Völkerbundsrat zu ſeiner
Tagung zuſammentritt, auf deren Tagesordnung der polniſch=
litauiſche
Konflikt ſteht. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen,
daß die abſolute Erfolgloſigkeit der bisherigen Beſprechungen den
Rat zu neuen Beſchlüſſen in dieſer brennenden Frage veranlaſſen
könnte. Inzwiſchen iſt die polenfeindliche Stimmung in
Litauen im Wachſen begriffen. Gegen den Leiter der polniſchen
Delegation Holuwko haben am Tage vor deſſen Abreiſe aus
Kowno ſtürmiſche Kundgebungen ſtattgefunden, die nur durch
das Einſchreiten der Polizei ohne etwaige ſchlimmere Folgen ge=
blieben
ſind. Allerdings kann Holuwko auch als beſonderer
Interpret der polniſchen Außenpolitik angeſehen werden.

Die Amgruppierung
in der franzöſiſchen Kammer
Annäherung der Sozialiſien an Poincaré.
Laut Matin gehen die Bemühungen zur Bildung ei
großen Zentrumsgruppe in der Kammer weiter. Dieſe Gru
könnte die bisher beſtehenden zahlreichen kleinen Fraktionen
Ausnahme der etwa 60 Abgeordneten der Radikalen Linken 1
faſſen, alſo die Unabhängige Linke (bisher 13 Mitglieder),
Republikaniſch=demokratiſche Linke (bisher 35), die Linksrepu
kaner (bisher 32) und die Parteiloſen (bisher 28), und auf d
Weiſe etwa 100 bis 110 Mitglieder vereinigen. Falls die
Gange befindlichen Verhandlungen, die durch perſönliche Riv
täten erſchwert werden, zu einem Ergebnis führen würden, be
ſichtigt man, Tardieu den Vorſitz der neuen Gruppe anzubie
die in enger Fühlungnahme mit der Radikalen Linken die A
der neuen Regierungsmehrheit bilden ſoll. Einige Blätter
Rechten befaſſen ſich mit den kürzlich berichteten Beſtrebu
gen, den Rechtsſozialiſten Paul Boncour z
Annahme des Arbeitsminiſteriums oder ein
neu zu errichtenden Luftverkehrsminiſteriu;
zu bewegen, wodurch die Nationale Union k
zum rechten Flügel der Sozialiſtiſchen Par=
ausgedehnt
würde. Der Ami du Peuple teilt den A
ſpruch eines ſozialiſtiſchen Abgeordneten mit, wonach 50 So
liſten bereit ſeien, Poincaré zu unterſtützen und mit ihm
ſammenzuarbeiten. Das Blatt iſt der Anſicht, daß durch P
Boncours Eintritt in die Regierung die bereits ſeit längerer ;
latent vorhandene Spaltung der Sozialiſtiſch
Partei offen zum Ausbruch käme. Paul Boncour und ſe
Anhänger würden es Poincaré ermöglichen, ohne die Gru
Marin zu regieren, während die übrigen Sozialiſten, unter ih
Léon Blum, ſich den Kommuniſten nähern würden. Die 9
toire glaubt zu wiſſen, daß Poincaré, falls Paul Boncour
Arbeitsminiſterium übernehme, an die Schaffung eines Luftt
kehrsminiſteriums nur deshalb denke, um ſich die Mitarbeit
Radikalen Linken zu erhalten, der bekanntlich der frühere Arbe
miniſter Falliéres angehörte. Aus dieſem Grunde werde er
neue Portefeuille dem der Radikalen Linken angehörenden
heren Luftverkehrs=Sekretär Eynac anbieten,

Sttub!
A
Astschuhe

Tän anspruchsdelle Herren!
In unserem Schaufenster links zeigen wir heute den letzten und neuesten
AoderFgp-Herrenschuhe
9
A
Ie
Aa
P

lassen Sie sich unsere O neuen Formen vorlegen; verlangen Sie
die rassigen spitzen Modelle, fesche braune Schuhe mit
nodernen Einsätzen.
8537
Zu jedem Paar Schuhe erhalten Sie für nur

9WPfennig

Schuhuar enharuls Ridtag.

links und rechts gewebte Dr. Scholl Gesundheits-Strümpfe,
braun oder schwarz.

Dieser billige
Herren-Sockenverkauf, soll eine Propaganda für die
Dr. Scholl links und rechts gearbeiteten Herren-Strümpfe sein. Es
werden an Jedermann aber immer nur 1 Paar Socken abgegeben.

Barmstadt
Aur Ladwigstraße 16

evtl. verſtärkt, mit
gutem Repertoir iſt
frei. Näheres unter
N 93 Geſchſt. (*13331

Geeignete
Räumlichkeiten
für Studenten= Ber=
bindung
zu mieten
geſucht. Angeb. unt.
N 89 Geſchſt. (*1330

Familie mit erwa
Tochter ſ. 23 Zim.
Wohnnng, evtl. auch
mit Laden. Inſtand=
ſetzungskoſt
. w. ſelbſt
übern. Mietvoraus

Muſik. Geſ. 3 Zimmer=Wohnung
Erſtkl. Konzert=Trio, mit Küche und Bad, mögl auch etwas
Gartenbenutzung, in nur beſſerem Hauſe
von Akademiker in ſich Stellg. (evtl. auch
möbl.) Näh in der Geſchäftsſt ((13313 Zu mieten geſ. 1z00Mk. Dart geſucht.!
1 großes od. 2 Zim.
leer,f. Geſchäftsmann
zum Wohnen. Nähe
Grafenſtr. bevorzugt /12 Monatsraten. An=
Angeb. unt. N 76 an
die Geſchſt. (* 1328: Industrie-Abteilung
sucht
leinstraße per sofort oder spätel
Vobalorkame
nebst Keller, möglichst ebgeschlossene
Etage; ruhiger Betrieb Angebote unter
N O6 an die Geschäftsst.
(*13340md Berufst. Herr ſucht
eleg. möbl. Zimmer
m. ſep. Eing., mögl.
Zentr. Ang. u. N 90
an die Gſchſt. (*13325 Geiöberkehg

Speier sowie auf die Strasse Ludwigstr. 16

von Staatsbeamten
geg. Sicherh u. hohel
Zinſen, rückzahlb. in
gebote unt. N 73 an
die Geſchſt. (*13276 ie
12000 Mk.
auf 1 Jahr geger
Sicherheit und gute
Vergütung. Angeb.
u. N 46 an d. Geſchſt.
(*13170im)

Junger Kaufmann mit

üuuu Toaud

verfügbarem Kapital wünſcht ſich an
nachweisbar rentablem und ſolidem
Unternehmen ſtill od. tätig zu beteiligen
Angebote direkt oder durch Vermittler
unter N 78 Geſchäftsſt. (*13298

K
leihen geſ. g. Sichh.,
hohe Vergüt, u. Zinſ.
Angebote unt. N 84
an die Gſchſt. 13311

Darlehen
in Beamte u. kaufm.
Feſtbeſoldete zu 98
in 12 Monatsraten.
Hypothekenz. d. günſt.
Beding. Strengſte
Diskret. Max Weber
Vertretg. Viktoria=
ſtraße
45, pt. 6333a

oder Zwei=
EiNle familienhaus
zu kaufen geſ. An=
zahl
. 10 000 Mk.
Agenten verbet. An=
geb
. u. N 74 Geſchſt.
(13281)

Studenten=
Verbindung

Haus mit Garten
zu verk Luftkurort
im Odenwald. Näh.
Weber & Götz,
Viktoriaſtr. 85. (*13275

Bergſtraß‟
Hochherr=
ſchaftt
. Vill
an Schnellzugs
ſtation, 10 Zimr
u. Zubehör. Ze=
tralheizung
, 10
am Garten, ſofo
beziehbar, Pre
38 000 Mk., A.
zahl 10000 M
zu verkauf. dure
Wolff. Moos cE.
Immobilien
Bensheim a. d.
1. 8287
In ſchönſter La
Villa
mii allem Komf
Zimmern u. Nek
räumen, groß. Gar
zu verk. u bezie
Angebote unt K
an die Geſchſt.
Aaeihere On
in Darmſtadt,
thildenhöhe bevr
von Selbſtkäufer
kaufen geſucht. I:
Angebote unt. N
an die Geſchäftsſ
Suche für mei
Sohn gutgehe
bis zu
Bäckerer Mk.
zu kauf. Angeb.
N 81 Geſchſt. (

Guterh Sitzliege
gen zu verk.
Nuthsſtr. 5, II.
Knaben=
Mädchen=Räl
in allen Gröfe
ſehr billig
Donges & WI
Eiſabethenſtr, 2:
Lieferwage
mit Pritſche
Tragkraft 20 Ztr.
allen Teilen
überholt u lack
elektr. Licht, mit
laſſer, billig zu
Kiesſtraße 41.

offen u geſchlol
5 /14, generalüberl
el. Licht u. Anl., 6
bereift, ſehr pre
z. verk. Näh. 9
kolonie Eberſtad;,
Elfengrund 72.(:1
Enttaufen

Kater, graugetig.
13. 4. abhandei
Wer üb Verbl 2
geben kann, gute
Kahlertſtr. 1, 1./*1

geeignet. MaUS Beziehbares Haus mit Bäcke
zu kaufen geſucht. in guter Lage ſüdd. Stadt bei 7 Mille
Angeb. mit näheren zahlung zuverkaufen. Julius Wolff R.I
Angaben unt. N 80 Immobilien= und Hypotheken=Ma
an die Geſchſt F13207 Mannheim. 0.7, 22. Fernſpr. 2
(II.Mhm.3471)
Kleine Anzeige
(An= und Verkäufe, Stellenangeb
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſ
haben im Darmſtädter Tagb!(
großen Erfolg.

[ ][  ][ ]

Nammer 136

Mittwoch den 16 Mai 1928

Seite 8

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. Mai.
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Durch ein Verſehen iſt ge=
ſtern
unter den Mieten, denen keine Schauſpielvorſtellung mehr zugeteilt
wird, die Miete A genannt worden; dieſe erhält aber noch ein Schau=
ſpiel
zugeteilt, nämlich Georg Kaiſers Oktobertag.
Morgen Donnerstag wird Wagners Parſifal zum zweiten
und letzten Male in dieſer Spielzeit aufgeführt; die Vovſtellung be=
ginnt
um 17 Uhr.
Im Kleinen Haus findet die letzte Wiederholung von Rollands
Spiel von Liebe und Tod ſtatt. Beginn: 20 Uhr.
In der Aufführung der Zauberflöte am Sonntag, dem
20. Mai, ſingt Sergei Abranoviez als Gaſt auf Anſtellung den
Tamino. Die Aufführung, die der Miete R (Darmſtädter Volksbühne)
zugeteilt iſt, gilt nicht als Wahlvorſtellung.
Herr Oberſpielleiter Mutzenbecher iſt aus dem Verbande des Heſ=
ſiſchen
Landestheaters ausgeſchieden und hat ſeine neue Tätigkeit als
Oberſpielleiter am Frankfurter Opernhaus mit einer Inſzenierung von
Hindemiths Cardillac aufgenommen. Herr Paul Kornfeld
iſt mit Ablauf ſeines Vertrages in Ergänzung unſerer Mitteilung am
15. Mai als Dramaturg ausgeſchieden, um nach Verlin überzuſiedeln.
Hinſichtlich der Schriftleitung der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters
läuft ſein Vertrag noch bis Ende der Spielzeit.
Kammerſängerin Profeſſor Anna Bahr=Mildenburg wurde von
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zu einem dreitägigen Kurſus,
verbunden mit öffentlichen Vorträgen, verpflichtet. In erſter Linie wird
die Künſtlerin mit der reichen Fülle ihrer Erfahrungen den Opern=
ſchülern
der Städtiſchen Akademie zur Verfügung ſtehen. Dafür ſind
die Vormittage des 4., 5. und 6. Juni in Ausſicht genommen. An den
gleichen Tagen finden abends im Saale der Vereinigten Geſellſchaft
öffentliche Vorträge ſtatt, die nach dem großen Erfolg, den die Künſtlerin
im Herbſt in ihrer Matinee im Heſſiſchen Landestheater hatte, ſicher
allgemeinem Intereſſe begegnen werden. Näheres wird noch bekannt
gegeben.
Damſtädter Künſtler auswärts. Die hiefige Pianiſtin Elſe
Hucke war von ihrem Meiſter, Pwof. Raoul von Koszalſki, für ein
Meiſterkonzert der Konzertdirektion Wolff=Wiesbaden verpflichtet wor=
den
. Nachfolgend einige Stimmen der dortigen Kritik. Wiesbadener
Tageblatt, N. März 1928 (Otto Dorn): . . . Seine Klavierbegleiterin
Elſe Hucke bezeigte ſich als eine treffliche, geſchulte Pianiſtin, mit allen
Intentionen ihres Meiſters vertraut. Es war ein jubilierendes Muſi=
zieren
dieſer Beiden voll rhythmiſcher Geſchloſſenheit voll Schmiß
und Schneid. Neue Wiesbadener Zeitung: In Elſe Hucke hatte

Bide mi Dcf zlng eife Die vue Auſefern de dift ir
Orcheſterpart. Frau Eſſe Huicke wurde von Herrn Prof, von Koezalſki
für die kommende Saiſon für eine Reihe von Konzerten wit Original=
werken
auf zwei Klavieren (ozart, Reger u. a.) verpflichtet.
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Am Freitag abend um 8 Uhr
findet in der Johanneskirche eine Kirchenmuſik ſtatt mit Werken neuerer
Meiſter. Ihre Mitwirkung haben zugeſagt: Fräulein Walburga Schick,
Herr Kammermuſiker Haaſe und Herr Niebergall. Der Eintritt iſt frei.
Sonderzugfahrt nach Darmſtadt. Zur Maienfahrt hatte ſich der
Eiſenbahnverein Friedberg und Umgegend angeſchickt und
zum Ziel Darmſtadt auserkoren. Unter den Klängen einer Muſik=
kapelle
fuhr der ſchön geſchmückte Sonderzug mit über 800 Perſonen
bier ein und wurde von dem Vorſitzenden des Verkehrsvereins, Herrn
Stemmer, und einigen Vertretern von Alt=Darmſtedt empfangen
und willkommen geheißen. Vom Bahnhof ging es zu einer ſt’llen Ge=
dächtnisfeier
nach dem Waldfriedhof zum Grabe des langjährigen Vor=
ſitzenden
, Herrn Reg.=Nat Dörffer, wo bei einer Kranzniederlegung
Herr Eiſenbahn=Oberſekretär Dörr von Friedberg in einem warmen
Nachruf tiefempfundene Worte ſprach, die in dem Teugelöbnis aus=
klangen
, in dem alten Sinn und Geiſt des Heimgegangenen weiter zu
wirken und ihm in den Reihen der Eiſenbahner ein ehrendes Gedächt=
nis
zu bewahren. Mit den Klängen des Niederländiſchen Dankgebetes
und Ich hatt’ einen Kameraden ſchloß dieſe würdige, ernſte Ehrung.
Dann ging es zum Ehrenfriedhof unſerer Gefallenen, und von hier
aus bewegte ſich der Zug unter ernſten Weiſen der Muſik zum Stand=
quartier
im Rummelbräu. Nach einer kurzen Frühſtücksraſt begrüßte
Herr Philipp Weber als Vorſitzender von Alt=Darmſtadt
die Gäſte und entbot allen, die von der alten Burgſtadt Friedberg, von
der Wetterau und dem Vogelsberg nach unſerem ſchönen Darmſtadt
gekommen waren, einen herzlichen Willkommensgruß, der darin ausklang,
daß alle gute und liebe Erinnerungen an Darmſtadt mitnehmen und
immer gerne wiederkehren möchten. Dann ging es zu Muſeumsfüh=
rungen
und zur Stadtbeſichtigung. Es hatten ſich in liebenswürdiger
Weiſe Herr Stemmer, Vorſitzender des Verkehrsvereins, und von Alt=
Darmſtadt die Herren Ph. Weber, R. Anton, Gg. Röder, Stieſi ſen.
und jun. zur Führung zur Verfügung geſtellt. In Gruppen wurde ein
Gang durch das Landes= und Schloßmuſeum gemacht, woran ſich eine
Stadtführung anſchloß. Immer wieder wurde bei der Stadtführung
von vielen, die zum erſtenmal in Darmſtadt waren, die Verſicherung
gemacht, daß ſie angenehm überraſcht ſeien und ſich Darmſtadt bei wei=
tem
nicht ſo ſchön vorgeſtellt hätten. Mit reicher Befriedigung und
einem frohen auf Gutes Wiederſehen in Darmſtadt ſchieden die Son=
derzugteilnehmer
von ihren Führern. Der Nachmittag war der trau=
ten
Geſelligkeit gewidmet, und nur allzu raſch ſchlug für die Beſucher
die Scheideſtunde zur Heimfahrt nach den oberheſſiſchen Gebieten.
Die Monatsverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes
ber Saarvereine fand im Alpenzimmer des Reſtaurants Sitte ( Karl=
ſtraße
) ſtatt. Auch diesmal war der Beſuch gut. Zahlreiche neue Freunde
der Saarſache waren erſchienen. Der Vorſitzende begrüßte die Ver=
ſemmlung
und dankte den Anweſenden für das erneut bewieſene Inter=
eſſe
für die gute Sache. Die Tagesordnung wurde in anregender und
für alle Mitglieder befriedigender Ausſprache in verhältnismäßig kurzer
Zeit erledigt. Insbeſondere fand die Frage der Saartagung in Heidel=
berg
am 30. Juni und 1. Juli d. Js. bei der Verſammlung regſtes In=
tereſſe
, und es meldeten ſich bereits 16 Mitglieder als Teilnehmer. Es
ſt hiernach zu erwarten, daß in der nächſten Verſammlung zahlreiche
weitere Meldungen erfolgen. Der Unterhaltungsteil ſtand wieder auf
der ſeit letzter Zeit gewohnten künſtleriſchen Höhe, und es ſei den Künſt=
lern
an dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt, daß ſie ſich in den
Dienſt der guten Sache geſtellt haben.. Verſchiedene launige Vorträge
in Darmſtädter Mundart bildeten den Schluß des Abends, den die An=
weſenden
unter dem Einfluß der hereingebrochenen Polizeiſtunde nur
ungern beſchloſſen und der allen in beſter Erinnerung bleiben wird.
Gaufeſt des Gaues Heſſen im Bund deutſcher Jugendvereine. An
Himmelfahrt findet das Gaufeſt des jetzt etwa 30 Jugendvereine um=
faſſenden
Gaues Heſſen im B.D.J. in Darmſtadt ſtatt. Am Mittwoch,
den 16. Mai, iſt Begrüßungsabend im Gemeindehaus, Kahlerſtraße 26.
Nach einer Morgengymnaſtik wird an Himmelfahrt der Hauptvortrag
von ½9½10 Uhr im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 2, gehalten
(Thema: Jugend und Volk), um 10 Uhr iſt Feſtgottesdienſt in der
Johanneskirche, von ½12½1 Uhr die Gauverſammlung. Nachmittags
von 36 Uhr Feſtwieſe im Wald hinter der Funkerkaſerne (Geſang,
Tanz, verſchiedene Aufführungen), Sitzgelegenheit für die Aelteren iſt
vorhanden. Die Jugend marſchiert um 2 Uhr vom Metzdenkmal ab,
alle Erwachſenen und Kinder das Frühlingsfeſt der Johannesgemeinde
iſt ja damit verbunden ſchließen ſich um 13 Uhr vom Paul=Gerhardt=
Haus in der Waldkolonie dem Zug an. Um 6 Uhr iſt Schlußfeier im
Wald. Bei ſchlechtem Wetter finden die Spiele im Gemeindehaus der
Johannesgemeinde ſtatt. Den freundlichen Quartiergebern wird hier=
mit
mitgeteilt, daß ihre Gäſte erſt am Mittwoch abend um 10 Uhr ins
Quartier kommen werden. Die Gäſte zum Mittageſſen werden kurz
vor 1 Uhr erſcheinen.

Aufruf für eine Sammlung zur Beſchaffung einer Orgel
für den Städtiſchen Saalbau.

Der Städtiſche Saalbau wird bekanntlich zurzeit wieder ſoweit her=
geſtellt
, daß er wenigſtens einigermaßen im Innern den Anforderungen
entſpricht, die an einen Feſt= und Konzertſaal geſtellt werden müſſen.
Die finanzielle Lage der Stadt und andere notwendigen Aufgaben
laſſen es leider augenblicklich nicht zu, bei dieſen Herſtellungen ganze
Arbeit zu machen und einen der Stadt würdigen Feſtſaal zu ſchaffen.
Es iſt in der Bürgerſchaft zu wenig mehr bekannt, daß der Saalbau
dem Bürgerſinn und der Opferfreudigkeit der Bevölkerung ſein Ent=
ſtehen
verdankt. Erſt Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts
war die Stadt gezwungen, die Aktien der Saalbau=A. G. zu etwa einem
Sechſtel ihres Nominalwertes aufzukaufen und das Unternehmen ſelbſt
zu führen, damit es im Intereſſe der Stadt und ihrer Bevölkerung
ſeinem Zweck erhalten bliebe. Für eine Stadt von der Größe Darm=
ſtadts
iſt ein Konzert= und Feſtſaal, wenn anders unſer reich entwickel=
tes
muſikaliſches und geſellſchaftliches Leben überhaupt aufrecht erhalten
werden ſoll, eine dringende Notwendigkeit. Er iſt unbedingte Voraus=
ſetzung
für die Abhaltung größerer Kongreſſe, Feſte, Tagungen uſw.,
die Verkehr und wirtſchaftliche Belebung bringen ſollen. Nun fehlt dem
Saalbau ein ſchon ſeit Jahrzehnten vermißtes, aber für größere Kon=
zertaufführungen
ganz unerläßliches Requiſit, nämlich eine Konzert=
orgel
. Schon der Richard Wagner=Verein hatte vor Jahren durch eine
eingeleitete Sammlung dieſem Mangel abhelfen wollen. Die vorhanden
geweſenen Mittel ſind leider der Inflation zum Opfer gefallen.

Oeffentliche Impfungen. Die öffentlichen, unentgeltlichen Impf=
termine
für die in dieſem Jahre impfpflichtigen Kinder beginnen heute
nachmittag 3 Uhr in der Nundeturmſchule (Rundeturmſtraße). Weitere
Impſungen, worauf beſonders hingewieſen ſei, finden ſtatt am Sams=
tag
, dem 19. d. M., in der Ohlyſchule (Friedrichſtraße 1) und am
2. Juni d. J. in der Mornewegſchule (Hermannſtraße 21). Nach=
ſchau
jeweils acht Tage ſpäter in den gleichen Schulgebäuden.

Kolbaumenbie Hen
sich noch heute die
Sommer-Ausgabe des
Darmstädter Pahrplanhuch
zu kaufen.

Bayernfahrt des Baher. Automobil=Clubs. Geſtern vormittag
zwiſchen 8 und 9 Uhr durchfuhren die Bayernfahrer des B.A. C., die in
einer Kreuzfahrt zum Beſuche ſämtlicher bayeriſchen Städte unterwegs
ſind, von der Pfalz kommend, Darmſtadt. Zur Begrüßung der Lands=
leute
hatten ſich der 1. und 2. Vorſitzende des Bayern=Vereins Darm=
ſtadt
mit einem flaggengeſchmückten Auto am Eingang zur Stadt in
der Heidelberger Straße eingefunden. Die B5 Fahrzeuge fuhren ver=
einzelt
in größeren Abſtänden mit dem Ziel als Sammelpunkt Aſchaffen=
burg
. Von da ſoll noch die Reiſe bis Schweinfurt fortgeſetzt werden
und die Bayernfahrt heute in Bad Kiſſingen ihr Ende finden. Als
ſpezielle Bahernfahrt war hier in Darmſtadt ein Aufenthalt nicht
geplant.
Moch ist es Zeit!
sich ein gutes Abonnement zu sichern für die
Sommerbühne Harprecht
Darum abonnieren Sie bald!!
(8609

Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zu den Vorſtellun=
gen
im Kleinen Haus am Donnerstag, den 17. Mai, Das Spiel
von Liebe und Tod, und am Freitag, den 18., Das graue
Elend ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle.
Das Erziehungsheim Ohlyſtift in Gräfenhauſen, eine Schöpfung
des hochverdienten Oberbürgermeiſters Albrecht Ohly, kann im dieſem
Monat auf ein vierzigjähriges ſegensreiches Wirken i Dienſte der All=
gemeinheit
zurückblichen. Aus dieſem Anlaß findet am 21. Mai im
Heim eine kleine Erinnerungsfeier ſtatt.

Verzinsung von Aufwertungssparguthaben.
Zur Beischreibung der Jahreszinsen für 1927 werden
hiermit neu aufgeruten:
Die alten Sparbücher Ar. 150 001212000
Aufgerufen sind jetzt
alle alten Sparbücher Hr. 1212000
Kassestunden: Vormittags 81 Uhr, nachmittags von
½4), Uhr.
Samstags Nachmittags geschlossen.
Autwertungsstelle im I. Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt.

Da die Stadt ſelbſt zurzeit nicht in der Lage iſt, dieſe Koſten auf=
zuwenden
, appelliert ſie an die oft bewährte Opferfreudigkeit unſerer
Bürgerſchaft und bittet um Spenden, damit die Anſchaffung einer
Orgel in abſehbarer Zeit verwirklicht werden kann. Auf Bitte des
Herrn Bürgermeiſters Mueller ſind amerikaniſche Freunde der Stadt
bereits mit beſtem Beiſpiel vorangegangen und haben nachſtehende Be=
träge
gezeichnet:
Heſſen=Darmſtädter Volksfeſtverein New York 200 Dollar 840 Mk.

.. . 25 Dollar 105 Mk.
... . 25 Dollar 105 Mk.

Frühſpaziergang. Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft
unternimmt am kommenden Donnerstag (Himmelfahrt) einen Früh=
ſpaziergang
nach Nieder=Ramſtadt. Der Abmarſch erfolgt vormittags
8 Uhr vom Tierbrunnen (alter Friedhof). Einkehr in Nieder= Ram=
ſtadt
bei Gaſtwirt Knapp. Alle Mitglieder und Freunde des Vereins
ſind freundlichſt eingeladen.

Herr William L. Strauß, New York . . . 50 Dollar 210 Mk.
Herr William Volk, New York . . . . . . 50 Dollar 210 Mk.
Herr Otto Ries New York.
Herr Henry Fiſcher, New York
Herr Chriſtian Gerhardt, New York . . . . 25 Dollir 105 Mk.
Herr Henry Boes, New York .. . . . . 25 Dollar 105 Mk.
Herr Charles Weitz, New York . . . . . 10 Dollar 42 Mk.
Herr Fred Mahr, New York . . . . 10 Dollar 42 Mk.
Herr Auguſt Feik, New York ... . . . 10 Dollar 42 Mk.
Es darf wohl gehofft werden, daß die Bürgerſchaft Darmſtadts ſich
durch dieſes Beiſpiel anregen läßt und ebenfalls für die gute Sache
etwas beiſteuert, ſoweit ſie dazu in der Lage iſt. Beiträge werden an
die Geſchäftsſtellen der Tageszeitungen erbeten, die darüber öffentlich
quittieren werden.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Mueller, Bürgermeiſter.

Verſammlungen Druckſchriften Polizei
unter beſonderer Berückſichtigung der Wahlzeit.
Unter dieſem Titel iſt eine Broſchüre des Polizeiamts Darmſtadt
erſchienen, der Herr Polizeidirektor Dr. Uſinger das nachſtehende
Vorwort gab:
Die Unüberſichtlichkeit der in zahlreichen Geſetzen und Verordnungen
enthaltenen Beſtimmungen über die polizeiliche Behandlung von Ver=
ſammlungen
, Umzügen und Druckſchriften zwang zu einer die heſſiſchen
Verhältniſſe beſonders berückſichtigenden ſyſtematiſchen Darſtellung die=
ſer
Materie, wie ſie bearbeitet durch Herrn Regierungsaſſeſſor Dr.
Bernauer nunmehr vorliegt.
Um die Benutzung der Broſchüre in der Praxis zu erleichtern,
wurde, abgeſehen von einer handlichen Form, bei der Abfaſſung in
erſter Linie Wert auf eine möglichſt gedrängte, aber trotzdem überſicht=
liche
Darſtellung gelegt. Dieſem Zweck ſoll auch das alphabetiſche In=
halts
= und Sachverzeichnis dienen. Die für die Wahlzeit geltenden Be=
ſtimmungen
, die erfahrungsgemäß am meiſten benötigt werden, wur=
den
beſonders behandelt. Um das häufig ſo zeitraubende, in der Pra=
gis
zumeiſt gar nicht mögliche Aufſuchen von Beſtimmungen in den
Geſetzestexten zu vermeiden, wurden ſämtliche einſchlägigen Vorſchriften
in ihrem Wortlaut aufgenommen. Damit iſt jeder Polizeibeamte, Ver=
ſammlungsleiter
, Redner, Verſammlungsteilnehmer und auch jede inter=
eſſierte
Behörde in der Lage, ſich erſchöpfend und zuverläſſig zu unter=
richten
. Auch wird die Broſchüre eine für den Unterricht und die In=
ſtruktion
der Beamten geeignete Grundlage bilden können.

Unwetterhilfe Bergſtraße des Odenwaldklubs. In dankenswerter
Weiſe hat ſich die Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenan=
gehöriger
bereit erklärt, von dem Ertrag jedes innerhalb der näch=
ſten
zwei Wochen verkauften Loſe ihrer Großen Wohlfahrts=
Wertlotterie an die Unwetterhilfe Bergſtraße des Odenwaldklubs
den Betrag von 5 Pfg. abzuführen. Der Verkauf findet im Blumen=
geſchäft
Müller, Ernſt=Ludwigplatz, ſtatt.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am Sonntag beſuchte
eine ſtattliche Zahl unſerer Mitglieder das Stadtmuſeum. Herr Dr.
Adolf Müller, der Leiter des Muſeums, hatte bereitwilligſt die Führung
durch die überſichtlich geordneten und wertvollen Sammlungen über=
nommen
. Mancher der Teilnehmer weilte zum erſtenmal wieder in den
Räumen, die ihm aus fernen Tagen wohlbekannt waren, als noch
Kloppſchneider der Eigentümer des Hauſes war. Herr Dr. Müller
führte ſehr geſchickt und verſtand es, durch ergötzliche Anekdoten ſeine
dankbaren Zuhörer zu feſſeln. Die im Muſeum gewonnenen Eindrücke
ſollen am 3. Juni auf einer Führung durch die Altſtadt noch vertieft
werden. Wir verſammeln uns an dieſem Tage um 9 Uhr an der
Woogsplatz=Turnhalle.
Höhenſonne=Milch. Man ſchreibt uns: Am Sonntag unternahm
der Milchhändlerverein von Darmſtadt und Umgebung einen Ausflug
zur Beſichtigung der von dem bekannten erfolgreichen Milchfachmann,
Herrn Altbürgermeiſter Eidmann in Richen bei Groß=Umſtadt
getroffenen Einrichtungen zur Herſtellung von mit ultraviolettem Licht
beſtrahlter Milch, die ja in hervorragender Weiſe zur Bekämpfung der
Rachitis dient. Die Apparatur ſelbſt wird von der Quarzlampen= Geſell=
ſchaft
in Hanau geliefert. Wie die Beſichtigung zeigte, hat Herr Eid=
mann
eine muſtergültige Einrichtung geſchaffen, der ſicher eine gute
Zukunft beſchieden ſein wird, und er konnte uns an einem ſtark rachiti=
ſchen
Kind ein Beiſpiel vorführen, wie weſentliche Beſſerungen ſelbſt in
ſchweren Fällen durch den Gebrauch der Höhenſonne=Milch in kurzer
Zeit erzielt werden können. Wir müſſen dankbar anerkennen, daß Herr
Eidmann die Initiative ergriff, eine ſolche Einrichtung für unſere
Gegend ins Leben zu rufen. Der Darmſtädter Milchhändlerverein aber
hat in dem Beſtreben, ſeinen Mitgliedern die neueſten Errungenſchaften
auf dem wiſſenſchaftlichen und hygieniſchen Gebiet der Milchwirtſchaft
zu vermitteln, einen erfolgreichen Tag zu verzeichnen gehabt und ſo den
Intereſſen des geſamten Publikums gedient. Den Vertrieb dieſer Milch,
der in den nächſten Tagen beginnt, haben die Mitglieder des Milch=
händlervereins
übernommen.
Orpheum Gaſtſpiel des Neuen Operetten=
theaters
. Da ab Freitag, 18. Mai, im Neuen Operetten=Theater
Franffurt a. M. das Moskauer Jüdiſche Akademiſche Theater ſeinen
Einzug hält, ſo iſt das ausgezeichnete Operetten=Thea Enſemble, wel=
ches
heute zu den beſten in Deutſchland zählt, für einnge Tage frei ge=
worden
. Die Leitung des Orpheums hat dieſe Gelegenheit ſofort er=
griffen
und die Frankfurter Operettenbühne zu zwei Geſamtgaſtſpielen
verpflichtet, welche an dieſem Samstag, den 19., und Sonntag, den
20. Mai, abends 8 Uhr, ſtattfinden. Zur Aufführung gelangt an beiden
Tagen die wundervolle Joſef=Strauß=Operette Frühlingsluft
die noch bis Donnerstag in Frankfurt auf dem Spieplan ſteht und bei
den bisherigen Aufführungen allabendlich Beifallsſtürme entfeſſelt hat.
Es ſei ausdrücklich betont, daß die hieſigen Gaſtſpiele im der Franb=
furter
Orignalbeſetzung vonſtatten gehen, und zwar in der
Inſzenierung durch Adolf Wiesner und unter der muſikaliſchen Lei=
tung
des Kapellmeiſters Otto Urack, der mehrere Jahre dem Metropol=
theater
und vorher dem Berliner Staatstheater angehört hat. SSiehe
heutige Anzeige.)
Sängerluſt 1849. Am Donnerstag (Himmelfahrt) veranſtaltet
der Verein einen Familienſpaziergang nach Wembach. Da=
ſelbſt
Einkehr bei Keller. Der Weg führt von Darmſtadt aus nur durch
Wald direkt nach Wembach. Marſchzeit zirka drei Stunden mit einer
Frühſtückspauſe im Wald. Wir laden unſere Mitglieder ſowie Freunde
einer ſchönen Fußwanderung freundlichſt ein. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch den 16 Mai 1928

Nummer 436

Kritiſche Bemerkungen zu dem Aufſatz
Das Bier und ſein Geſundheitswert.
Von Dr. med. Georgi, leitendem Arzt der Nieder=Ramſtädter Anſtalten und der Trinker=Heilſtätte Haus Burgwald.

Die Tatſache, daß ein mehr oder weniger willkürlich abgeriſſenes
Stück oiner Wahrheit irreführend iſt und als Unwahrheit wirkt, ergibt
die ſelbſtverſtändliche Pflicht, die über das oben angegebene Thema in
Nr. 128 dieſer Zeitung vom 8. Mai auf Seite 9 von einem Herrn
Sanitätsrat Dr. Bergmann gemachten Ausführungen zu ergänzen.
Da iſt zunächſt das angeführte Zitat vom Bier als dem flüſſigen
Brot‟. Dieſe Bezeichnung wird durch zwei Tatſachen richtiggeſtellt.
Erſtens muß verglichen werden, wie teuer die Ernährung mit dieſem
flüſſigen Brot ſich errechnet. Das iſt ungeheuer wichtig in einer Zeit
größter Verarmung bis weit in den Mittelſtand hinein. Dieſe Frage
wurde nicht beantwortet. Vergleicht man aber, ſo koſten ganz ab=
geſehen
vom Alkohol die minimalen Eiweiß= und Kohlehydratſpuren
das 2540fache eines guten Vollkornbrotes, das außerdem einen hohen
Gehalt an Mineralſalzen und Vitaminen aufweiſt. Zweitens muß daran
erinnert werden, daß das faſt völlige Fehlen dieſes flüſſigen Brotes,
während der Kriegszeit auf den Geſundheitszuſtand des Volkes von
ungeheurem, günſtigſtem Einfluß war. Durch das Fehlen des Eiweiß=
und Fetyſparers Alkohol und des mit ihm verbundenen Wohllebens
wurden ungezählte Bierbäuche buchſtäblich aufgebraucht, Herzverfettun=
gen
ohne är= liche Hilfe ausgeheilt, und ſchwerfällige, träge Männer
ſind zu ſch=anken, muskelſtarken, körperlich friſchen, geſunden Männern
geworden. Sämtliche Trinkerheilſtätten konnten geſchloſſen und ande=
ren
Aufgaben der Kriegsfürſorge dienſtbar gemacht werden. Alle
Irrenanſtalten entleerten ſich bis auf einen geringen Bruchteil ihres
früheren Beſtandes. In der Wiener pſychiatriſhen Univerſitätsklinik
z. B. verminderte ſich die Zahl der jährlichen Neuaufnahmen von 787
im Jahre 1913 auf 102 im Jahre 1918. So erſcheint in praxi die Wir=
kung
des flüſſigen Brotes.
In der Tat enthält das Bier jeglicher Brauart, wie ſchon geſagt,
Spuren von Eiweiß und Kohlehydraten. Beim Auspreſſen und Aus=
ziehen
der Gerſte gelangt ein Bruchteil des Eiwveißgehaltes in das Gär=
produkt
. Die Kohlehydrate, ſoweit ſie nicht, wie auch ein Teil des Ei=
weißes
, mit den Trebern verloren gehen, werden durch die Gärung
größtenteils zerſtört. Denn gerade aus dieſen, für die Erzeugung von
Wärme und Muskelkraft im Körper allerwichtigſten Stärke= und Zucker=
ſtoffen
entſteht bei ihrer Zerſetzung in der Gärung der Alkohol.
Es wird ja wohl auch niemand darauf verfallen, wegen der Salz=
verbindungen
Bier zu trinken, ſolange als wir Salate, Gemüſe, Obſt,
Tomaten, Brot, Kartoffeln zu eſſen haben. Und dasſelbe gilt auch für
die Vitamine. Es wird gewiß nicht mehr lange dauern, his das Mär=
chen
vom milcherzeugenden Bier zu dem Ammenmärchen früherer Zei=
ten
gehört. Hierüber ſchreibt Profeſſor Dr. L. Moll, Direktor der
Reichsanſtalt für Mütter= und Säuglingspflege in Wien: Eine ſtillende
Frau kann alles eſſen und ſoll ſich kräftig und reichlich mit der gewohn=
ten
, ihr zuträglichen Koſt nähren. Sie ſoll mehr Flüſſigkeit (Suppe,
Einbrennſuppe, Milch, Kaffee uſw.) als ſonſt zu ſich nehmen. Geiſtige
Getränke gehen in die Milch über und ſchaden dem Kinde. Auch Bier
ſoll die ſtillende Frau meiden. Es iſt falſch, zu glauben, daß Bier mehr
Milch mache.
Was nun den Gehalt des Bieres an Alkohol und deſſen Nährwert
betrifft, ſo bedürfen die hierüber in dem zitierten Aufſatz gemachten

Angaben der Ergänzung nach verſchiedenſter Nichtung. Die direkte Wir=
kung
des Alkohols im Körper iſt die, daß er zwar im Magen als ein
durch die Gärung ſchon ſehr entwerteter Stoff leicht und ſchnell ver=
brennt
. Die hierbei entſtehende Wärme wird um Ueberhitzung zu
vermeiden auf die Haut und in die Umgebung abgegeben. Und die
genaue wiſſenſchaftliche Prüfung hat gezeigt, daß dureh die plötzlich in=
folge
der abnorm raſchen Verbrennung eingetretene Wärmeabgabe regel=
mäßig
mehr Wärme verloren geht, als der Brennwert (Kaloriengehalt)
des aufgenommenen Alkohols ausmacht, d. y. dur1 den Alkobolgcnuß
wird der Körper gezwungen, nunötigerweiſe die in den Gewebszellen
ruhenden Nährſtoffe zu verbrennen. (Aus dem Pharmakologif hen Ju=
ſtitut
der Univerſität Frankfurt a. M.) Es folgt auf die bekannte an=
fängliche
Erhitzung eine thermometriſch meßbare Abkühlung unter die
urſprüngliche, normale Körpertemperatur. Es erweiſt ſich alſo der
Sparer als ein verkappter Verſchwender.
Es iſt ſchon für den Laien begreiflich, daß der Alkohol, der ſo
plötzlich, etwa einer Stichflamme vergleichbar, im Magen verbrennt und
ſo die geſamte Wärmeregulierung ſtört, die mit wichtigſten Verdaungs=
aufgaben
betrauten Magenſchleimhäute in einen abnormen Zuſtand ver=
ſetzt
. Magen und Darm ſind in ihrer normalen, ruhigen Tätigkeit ge=
ſtört
, und das Ergebnis ſind kürzer oder länger dauernde Magenver=
ſtimmungen
, die bekanntlich mit ſtarkem Kaffee, ſaurem Hering uſw.
wieder gut gemacht werden; ſehr häufig aber entſtehen ſchwere chroniſche
Magenentzündungen, Leberſtörungen, Nieren= und Herzſtörungen. Die
ſcheinbar durch die plötzliche Verbrennung des Alkohols angeregte Ver=
dauung
und Stoffwechſel werden ſchwer geſtört. Ein krankhafter Fett=
anſatz
als minderwertiger Erſatz für das Muskelgewebe tritt auf mit
allen Erſcheinungen der allgemeinen und Herzmuskelſchwäche, ſowie Fett=
leibigkeit
, wie weiter oben ſchon angedeutet. Die Wirkung des Bieres
durch den darin enthaltenen Alkohol auf Verdauung und Stoffwechſel
iſt alſo tatſächlich keine fördernde, ſondern ſie bringt Hemmungen und
ſchwere Störungen.
Endlich wirkt aber der Alkohol in jeder Form, auch als Bier, ſtörend
auf das Nervenſyſtem, den Gemütszuſtand und auf den Willen ſamt
allen anderen Gehirntätigkeiten. Er erweiſt ſich alſo bei ſachlicher Prü=
fung
nicht als Geſundheitswert, ſondern als Geſundheitsſchädling
Einer der hervorragendſten deutſchen Kliniker, Prof. Dr. v. Krehl,
Direktor der Mediziniſchen Univerſitätsklinik in Heidelberg, ſchreibt:
. . Ein Glas Bier oder ein Viertel Wein am Tage dürfte nieman=
dem
etwas ſchaden, ſofern es wirklich dabei bleibt; wenigſtens habe ich
das noch nie geſehen. Aber die Gefahr iſt ebenſo groß, wie unſere
Schwäche gegen uns ſelbſt. Reichliches und regelmäßiges Trinken in
jeder Form iſt für die große Mehrzahl der Menſchen ſicher ſchädlich.
ganz abgeſehen von allen ſeeliſchen und ſittlichen Gefahren, denen wir
uns ausſetzen. Die Leiſtungsfähigkeit der meiſten Menſchen, die reichlich
Wein oder Bier trinken von Branntwein gar nicht zu reden ſinkt
ſchnell. Das wiſſen alle, die Leibesübungen mit Leidenſchaft und im
Wettkampf treiben. Das wiſſen ebenſo alle die geiſtige Arbeit machen,
zu der ſie Gedanken brauchen. Die ſtärkſte Mäßigkeit iſt unbedingt not=
wendig
, Enthaltſamkeit als einfaches und klares Verhalten ſicher das
allerbeſte.

Bullen=Auktion in Darmſtadt. Die hier auf dem Pferdemarkt=
platz
ſtattgehabte Auktion von Zuchtbullen nahm einen ſehr guten
Verlauf, zumal es ſich um die erſte Verſteigerung von Herdbullen in
Darmſtadt handelte. Von den 47 aufgetriebenen Herdbuchbullen des
heſſiſchen Fleckviehſchlages wurden 18 Tiere verſteigert, abgeſehen davon,
daß nach der Auktion noch Tiere verkauft wurden. Zum Teil wurden
recht anſehnliche Preiſe erzielt. So wurde der von Bernh. Lautz II.
in Groß=Umſtadt vorgeführte Bulle zu 1110 Mark und derjenige von
Gg. Kramer 12. in Pfungſtadt zu 1060 Mk. nach Oberheſſen verſteigert.
s folgten dann verſchiedene Bullen mit mehr als 900 Mk. und 800 Mk.
eſe vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß getroffene Einrichtung fand
allgemeine Zuſtimmung, und es ſteht zu hoffen, daß auch die ſpäteren
Verſteigerungen gute Erfolge aufzuweiſen haben werden.
Kunſtnotizen.
Zerke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redatlon ihr Urteil vor.
Neues Operetten=Theater, Frankfurt a. M. Zu
dem am Freitag, den 18. Mai, abends 8 Uhr, mit der muſikaliſchen
Komödie 200 000 beginnenden Gaſtſpiel des Moskauer Jüdiſchen
Akademiſchen Theaters, Direktion und Regie Alexis Granowsky, ſei nur
bemerkt, daß ſich die namhafteſten Kritiker Berlins über die unvergleich=
liche
künſtleriſche Höhe dieſes beiſpielloſen Enſembles einig ſind. Im
Berliner Tageblatt ſagt, beiſpielsweiſe Fritz Engel, daß dieſe Präziſion
meßbar nur an die größten Erinnerungen ſei: an Stanislawsky, an
Brahm, an Neinhardt.
Lokale Veranſtaltungen.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, untermimmt die Ver=
einigung
am Himmelfahrtstage, nachmittags 2 Uhr, einen Familien=
ausflug
mit Muſik nach Traiſa. Treffpunkt iſt das Waſſerhäuschen an
der Nieder=Ramſtädter Straße, Ecke Schießhausſtraße. In Traiſa wird
bei Kamerad Scherer Einkehr gehalten. Daſelbſt gemütliches Zuſammen=
ſein
bei Konzert und Tanz. Auch für Unterhaltung der Kinder iſt
geſorgt.
Bund Königin Luiſe. Freitag, den 18. Mai, abends
8 Uhr, ſpricht Herr von Preuſchen in der Turnhalle. Die Kameradinnen
werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen.
Kirchliche Anzeige.
Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtr.) Himmelfahrtstag, 17. Mai, vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Himmelfahrt Chriſti, Vorm.
9½ Uhr: Gottesdienſt.
In der Provinzial=Pflege=Auſtalt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.

* Amtsgericht I.

p. 1. Einen unter Eigentumsvorbehalt gekauften Anzug darf man
nicht im Pfandhauſe verſetzen; wer dies doch tut, kann eine Unterſchla=
gung
begehen. Das Abzahlungsgeſchäft hat ſeinen Anzug wieder. Ur=
teil
: Freiſprechung. Die Behauptung des Angeklagten, er habe hoffen
dürfen, den Anzug wieder auslöſen zu können, erſcheine nicht widerlegt.
2. In einem Hauſe der Neuen Niederſtraße ſoll in der Nacht vom
15./16. Dezember 1927 und am Heiligen Abend noch um 11.45 Uhr zu
ebener Erde das Grammophon geſpielt haben. Darüber beſchweren ſich
in ihrer Nachtruhe geſtörte Hausbewohner. Eine Zeugin bekundet, daß
das Grammophon gerade unter ihrem Schlafzimmer geſpielt habe. Ge=
ſpielt
wurden hauptſächlich Märſche, wie Friderieus Rex u. a., am
Heiligen Abend Weihnachtslieder. Zwecks weiterer Ermittelungen wird
die Verhandlung ausgeſetzt.
3. Ein Angeklagter, der ſich auf den Fahrraddiebſtahl verlegt und
den das kreisärztliche Gutachten als Pſychopathen bezeichnet, erhält
ein Jahr neun Monate Gefängnis; zwei Monate ſechs Tage der Unter=
ſuchungshaft
werden angerechnet.
4. Als stud. mach. ſchrieb ſich in einem hieſigen Hotel ein Logier=
gaſt
ein, wo er eine Zechſchuld machte und ſchuldig blieb; bei einer hieſi=
gen
Burſchenſchaft ſtellte er ſich als Angehöriger einer Stuttgarter
gleichen Verbindung vor, erhielt aber dort kein Geld. Mehr Erfolg
hatte er bei einem Arzt, wo er ſich als Neffe eines Stuttgarter Kollegen
ausgab. In Mannheim, wo er im Krankenhauſe gelegen hat, gab er
ſich als Autobeſitzer aus. Urteil; ein Jahr ſechs Monate Geiingnis
unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft wegen Betrugs
im Rückfalle.

Tageskalender für Mittwoch, den 16. Mai 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr, G 16 (Darmſtädter Volksbühne): Ein Traumſpiel
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Orpheum: Geſchloſſen.
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Weinhaus Maxim. Deutſche Volkspartei, abends 20 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz: Vaterländiſcher Abend Nat.=
Soz. Deutſche Arbeiterpartei, abends 20.15 Uhr, im
Bürgerhof: Verſammlung. Kinovorſtellungen: Helia,
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.

Dr. Reinhold in Darmſiadt.
Der frühere Reichsfinanzminiſter ſprach am Sonntag abend in einer
Wahlverſammlung der Demokratiſchen Partei in der Woogsturnhalle.
Er führte u. a. aus:
Zu fordern ſei als Wahlziel eine Reichsregierung, geſtützt auf eine
ſtarke und dauerhafte Mehrheit. Der neue Staat habe ſich durchgeſetzt,
ſei von innen nicht mehr zu erſchnittern. Hindenburg werde von den
Republikanern ſo geachtet und geehrt, wie es ſeine hohe Stellung er=
fordere
. Leider hätten die Kreiſe, die aus Bildung und Geburt heraus
verpflichtet geweſen wären, anders zu handeln, dem erſten Reichspräſi=
denten
Ebert, dem Erhalter der deutſchen Einheit in ſchwerſten Zeiten,
auch noch die letzten Lebenstage vergällt.
Die Stockung in der Außenpolitik im letzten Jahre ſei darauf zurück=
zuführen
, daß die Deutſchnationalen im Kabinett zwar niemals Streſe=
mann
widerſprochen hätten, aber in der Führung der Politik habe man
nicht mit der rechten Ueberzeugung des Herzeus vorgehen können. In
der Innenpolitik habe ſich in der Aufwertungsfrage und Kleinrentner=
verſorgung
die ſchamloſe deutſchnationale Wahldemagogie von 1924
deutlich gezeigt.
Reinhold behandelte dann ausführlich Zweck und Erfolg der Steuer=
ſenkungspolitik
als Reichsfinanzminiſter im Jahre 1926, forderte Steuer=
vereinheitlichung
, Verwaltungsreform und ein organiſch gegliedertes ein=
heitliches
Deutſchland. Ueber dieſe innerpolitiſchen Etappen werde im
Verein mit der Tatſache, daß ſich die Transferierung der Dawesraten
als undurchführbar herausſtelle, der Weg zur Befreiung Deutſchlands
errungen. Eine ſparſame Finanzpolitik aller öffentlichen Kaſſen hart
an der Grenze des Defizits werde zur Bildung des ſo dringend für
das Wirtſchaftsleben notwendigen Sparkapitals führen.
Die im Intereſſe der Konkurrenzfähigkeit mit dem Ausland er=
forderliche
ſtärkere Techniſierung der Betriebe ſchaffe höhere Löhne, hebe
die Konſumkraft und eröffne neue Möglichkeiten für die Löfung der
ſozialen Frage. Man werde nicht ruhen, bis die ſchwvarz=rot=goldene
Fahne diesſeits und jenſeits willkürlicher Grenzen wehe und mit der
Geduld des Starken arbeiten an dem Aufſtieg zu einem freien deutſchen
Volk und Vaterland!
Die Volksrecht=Partei
hielt geſtern abend in der Turnhalle am Woogsplatz eine Wahlverſamm=
lung
ab, in der als erſter Redner Präſident Dr. Beſt ſprach. Er ging
davon aus, daß bei der letzten Reichstagswahl die Anhänger der Volks=
recht
=Partei unter fremder Flagge kämpften. Unter den zahlreichen
Forderungen der Partei, die Redner anführt, iſt beſonders die bemer=
kenswert
, daß jetzt eine Aufwertung angeſtrebt werden ſoll, die ſich den
Verhältniſſen des Schuldners anpaßt, alſo nicht ein feſter Satz von 56
Prozent, ſondern eine individuelle Aufwertung, ſo daß die Behaupkung
von der Untragbarkeit damit hinfällig werde. Eine gerechte Aufwertung
ſei nach ſeiner Anſicht nicht nur tragbar, ſondern auch die Vorause
ſetzung für den Wiederaufbau der Wirtſchaft. Ein Nentnerverſor=
gungsgeſetz
müſſe geſchaffen werden, das keine Armenunterſtützung, ſon=
dern
einen Rechtsanſpruch begründe. Der ſkandalöſen Verſchwendungs=
ſucht
der Städte müſſe ein Ende gemacht werden. Die Juligeſetze vom
Jahre 1925 und überhaupt die Aufwertungsgeſetzgebung habe das Groß=
kapital
begünſtigt und ſei auf ſeine Wünſche zugeſchnitten. Beim Ruhr=
kampf
habe das Großkapital ſogar mehr bekommen, als ihm Schaden
entſtanden ſei. Durch die Inflation ſei die Induſtrie ihre Schulden
los geworden. An eine Reviſion des Dawesplanes ſei überhaupt nur
zu denken, wenn die Induſtrie durch eine gerechte Aufwer=
tung
gezwungen werde, ihren Verpflichtungen den Gläubigern
gegenüber nachzukommen. Vom Gläubiger ſei es ebenſo ehr=
los
, ſein gutes Recht kampflos preiszugeben, wie es vom Schuldner
ehrlos ſei, ihn darum zu betrügen. Redner kommt dann auch auf
die Erfahrungen kurz zu ſprechen, die er mit den Deutſchnationalen
gemacht hat, die ihre Verſprechungen nicht gehalten haben. Ein ſchar=
fer
Gegner der Aufwertung iſt auch das Zentrum, und darin vor allem
der Reichsarbeitsminiſter Brauns. Präſident Beſt kommt auch auf die
Wahlbeſchränkung in Heſſen durch die Forderung von 7000 Unter=
ſchriften
und Hinterlegung von 5000 Mark zu ſprechen. Auch im Reich
hat man den Gedanken einer Wahlbeſchränkung venriliert. Von den
größeren alten Parteien werde die Volksrecht=Partei nicht als politiſche
Partei anerkannt, da ſie nur wirtſchaftliche Zwecke verfolge und es ihr
an weſtanſchaulichen Idealen gebräche. Wie es mit dieſen Idealen bei
den anderen Parteien beſtellt ſei, habe ſich bei den Aufwertungsgeſetzen
gezeigt, wo man die Erſparniſſe des Mittelſtandes von annähernd 150
Milliarden aufs Großkapital verſchoben habe. Der Kampf gelte der Be=
ſeitigung
dieſes Rechtsbruchs. Das ſei ein ideales Ziel, weil es die
Wiederherſtellung der Rechtsordnung anſtrebe. Denn die Rechtsord=
nung
ſei die Grundlage jedes Staates, und ohne ſie könne der Staat
auf die Dauer nicht beſtehen. Das weſentlichſte Ziel der Partei ſei der
Zuſammenſchluß bes Mittelſtandes zu einer einheitlichen Front. Wenn
der Mittelſtand ſich nicht zuſammenſchließe, werde er zerrieben zwiſcher
Großkapital und der organiſierten Linken. Redner tritt weiter für eine
gerechte Verteilung der Steuerlaſten ein. Politiſche Reinlichkeit und
Unabhängigkeit ſei dadurch anzuſtreben, daß die bezahlten Aufſichtsräte
aus den Parlamenten und leitenden Staatsſtellen verſchwinden. Die
Schlußausführungen des Redners wenden ſich naturgemäß gegen die
Lauheit der Wähler und fordern auf, ſeiner Partei bei der Wahl die
Stimme zu geben.
Juſtizrat Brink=Berlin ſprach als zweiter Redner des Abends
Er wiederholte im weſentlichen die gleichen Gedankengänge ſeines Vor
redners. Er verſtand es trotzdem, durch die Art des Vortrags die Zu
hörer zu feſſeln.

Aus den Parteien.

Deutſche Demokratiſche Partei. Reichstagsſpitzen
kandidat Staatspräſident a. D. Prof. Dr. Hellpach ſpricht am Samstag
den 19. Mai, abends-8,15 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz.

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung belzufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlſchkeit.
K. B. 147. Gegen Kündigung erſcheinen Sie im Fragefalle nur
nach Maßgabe eines, wenn auch nur mündlich abgeſchloſſenen Mietver
trages geſchützt. Wurde alſo ſeinerzeit vierteljährliche Kündigung aus
drücklich wenn auch nur mündlich vereinbart, ſo iſt der neue Er
werber des Hauſes unſeres Erachtens in die aus dem Mietverhältniſſe
ſich ergebenden Verpflichtungen eingetreten und an ſolche gebunden
Allerdings werden Sie den Beweis dafür, daß vierteljährliche Kündi
gung mit dem früheren Vermieter ausdrücklich vereinbart worden war
wenn dies beſtritten werden ſollte, erbringen müſſen.
G. L. Die Denkmalweihe fand am Sonntag, den 3. Juli 1927, ſtatt

1PROrBL9BENNA
Lyp 320 /2/55 PS
1V1O22

ist jetzt kurzfristig lieferbar. Dieses mittelstarke Sechszylinder-Modell der
Daimler-Benz-Werke ist der solide Gebrauchswagen für höchste Beanspru-
chung
. In Zuverlässigkeit und Dauerhattigkeit ein echter MERCEDES-BENZ.
besitzt er modernste Konstruktion und die denkbar besten Fahreigenschaften.
Die stabile, vorzüglich gearbeitete Karosserie besitzt in Form und Austattung
die zurückhaltende Eleganz des Klassewagens.
Immer vollkommenerl Immerschöner!

Trotz Lualitätserhöhung günstigste Preise

Sechs=Zylindermotor von übersichtlicher Konstruktion mit 7 fach gelagerter Kurbelwelle,
Schwingungsdämpfer, Ol-Brennstoff- und doppeltem Luftfilter, Thermostat, Vierradbremse
mit Servowirkung, automatische Zentralschmierung, mechanische Luftreifenpumpe- Her-
vorragende
Ausstattung• Versäumen Sie nicht, vor Anschaffung eines Wagens sich dieses
Modell unverbindlich vorführen zu lassen!

raufstelle Frankfurt a. H., Abt. Personenwagen, Rathenauplatz 14 Fernruf Hansa 2440,2441.
DHIMLER-BENZ H.-G.
ertretung: Kraftfahrzeug‟ KotorwagenverkaufsbiroOtto Heinrich Graf Hagenburg,
Darmstadt, Elisabethenstraße 34 ernruf 4104.
VS

[ ][  ][ ]

Nummer 136

Mittwoch den 16. Mai 1928

Seite 7

ſich den
von 56
uwer=
bigern

ehre

Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 15. Mai. Nachdem das Aufſtellen der neuen Pla=
ratſäulen
beendet iſt, gibt die hieſige Bürgermeiſterei bekannt, daß
das Anſchlagen von Plakaten an denſelben ohne Erlaubnis verboten iſt.
Inteveſſenten müſſen die anzuſchlagenden Exemplare bei der Bürger=
meiſterei
abgeben, von wo aus das Ankleben gegen entſprechende Bezah=
lung
veranlaßt wird. Am Himmelfahrtstage beabſichtigen
die hieſigen verſchiedenen Vereine größere oder kleinere Ausflüge nach
der weiteren Umgegend bzw. den nahen Waldungen. Meiſt iſt Verpfle=
gung
durch die Vereinswirte vorgeſehen, auch ſind geſangliche und in=
ſtrumentale
Darbietungen ſowie Volks= und Kinderbeluſtigungen vor=
geſehen
. Außer den Fünfzig= und Sechzigjährigen beabſichtigen in
dieſem Jahre auch die Vierzigjährigen, eine gemeinſame Ge=
burtstagsfeier
zu vevanſtalten. Die Vorbereitungen hierzu wurden einer
Kommiſſion übertragen. Die hieſige landeskirchliche Ge=
meinſchaft
veranſtaltete vorgeſtern abend im evangeliſchen Ge=
meindehaus
die Aufführung des Deklamatoriums Stern, auf den ich
ſchaue, ein Bild aus dem Großſtadtleben. Die Veranſtaltung erfreute
ſich eines recht guten Zuſpruchs. Das Sommerprogramm der hieſigen
Sportvereinigung 04 ſieht für den 9. Juni einen Vereins=
ausflug
vor. Am 8. Juli folgt das Sommerfeſt und am 14. Oktober iſt
in Theaterabend geplant. Der Plan über Herſtellung unter=
und oberirdiſcher Telegraphenlinien in hieſiger Gemeinde liegt
beim hieſigen Poſtamte auf die Dauer von vier Wochen aus.
ga. Eberſtadt, 15. Mai. Turnen und Sport. Anläßlich der
Gauwanderung der DT. herrſchte am Sonntag dadurch, daß viele Gau=
vereine
ihren Weg durch Eberſtadt nach dem Felsberg nahmen, reges
Leben. Ferner brachte das 7. Frankenſteinbergfeſt viele auswärtige
Turner nach Eberſtadt. Außerdem waren viel Sportanhänger von aus=
wärts
nach hier gekommen, die dem intereſſanten Fußballwettkampf
zwiſchen der Sportvereinigung 1904 Arheilgen und der Germania 1911
Eberſtadt beiwohnten. Kandidatenpredigt. In Gegenwart
der Kirchenbehörde ſprachen am Sonntag in der hieſigen evangeliſchen
Kirche zwei auswvärtige Pfarramtskandidaten. In dem einen Gottes=
dienſt
predigte Kandidat Vetter, in dem anderen Kandidat Dr. Kunze.
Von der Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr zog am
Sonntag morgen mit klingendem Spiele aus, um ſich an dem Provin=
zialfeuerwehrtag
in Heppenheim zu beteiligen. Die für Sonntag an=
geſetzte
Uebung war ausgefallen.
Aa. Eberſtadt, 14. Mai. Muttertag. Der Muttertag in Eber=
ſtadt
wurde in Geſtalt eines Blumenverkaufes vorgenommen. Junge
Mädchen hatten ſich als Sammlerinnen zur Verfügung geſtellt. Wie
verlautet, iſt das Ergebnis zufriedenſtellend. Aus Anlaß des Mutter=
tages
hielt der Muſibverein Edelweiß mit ſeinem Blasorcheſter auf
dem Marktplatz ein längeres Platzkonzert ab, das aber mehr Zuhörer
berdient hätte.
4a. Eberſtadt, 13. Mai. Himmelfahrtstagsausflug. Die
Curngeſellſchaft E. V. unternimmt am Himmelfahrtstag einen Ausflug
nach Ober=Beerbach. Die Spielleute werden mitwirken.
Traiſa, 15. Mai. Wie alljährlich, findet am Himmelfahrts=
tage
, vormittags ½10 Uhr, im alten Steinbruch am Steinbuckel ein
Waldgottesdienſt ſtatt, diesmal unter Mitwirkung des Gries=
heimer
Poſaunenchors.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Mai. Gefangverein Eintracht.
Der Verein unternimmt am Himmelfahrtstag morgen einen Herrenaus=
flug
durch den Gemeindewald nach Nieder=Beerbach. Treffpunkt mor=
gens
5 Uhr an der Anſtaltsmühle. Reichstagswahl. Für die
am kommenden Sonntag ſtattfindende Reichstagswahl gelten wiederum
die bisherigen Wahllokale im Schulhaus. Gewählt wird in der Zeit
von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 5 Uhr. Es dürfte ſich empfehlen,
zur Stimmabgabe auch ſchon die Vormittagsſtunden zu benützen, da
bekamtlich nachmittags immer ein großer Andvang zu verzeichnen iſt.
Eine Neuerung tritt inſofern bei dieſer Wahl ein, daß die Frauen=
ſtimmem
geſondert von den Männerſtimmen ausgezählt werden. Zu
dieſem Zwecke erhalten die Mämer blaue und die Frauen graue Wahl=
umſchläge
. Zur Verhütug von Irrtümern liegt es im Intereſſe der
Wahlberechtigten ſelbſt, darauf zu achten, daß ſie einen richtigen Wahl=
umſchlag
ausgehändigt erhalten. Feueralarmſirene. Es
ſcheint noch nicht hinreichend genug bekannt zu ſein, wie im Falle aus=
brechenden
Brandes die Alarmſivene in Tätigkeit geſetzt wird. Zunächſt
kam die am Rathaus angebrachte Feuermeldeſtelle in Anſpruch genom=
men
werden dadunch, daß man die Glasſcheibe einſchlägt und auf den
Meldeknopf drückt. Hierdurch wird die Sinene in Tätigkeit geſetzt.

Wertungsſingen des Mümlingtalſängergaues

m. Sonntag nachmittag fand in Kirch=Brombach das 8. Wertungs=
fingen
des Mümlingtalgaues vom Heſſiſchen Sängerbund ſtatt. Gegen
mittag ſtrebten Sängerſcharen mit allen Bewegungsmöglichkeiten dem
Feſtort zu, wo ſich um 9 Uhr ein Bug, nach dem Turnplatz bewegte.
Hier gruppierten ſich die Sänger ſtimmenweiſe, und es hallte der
Heſſiſche Sängergruß in mächtigen Akkonden über die Umgebung da=
hin
. Der Vorſitzende des Männergeſangvereins Kirch=Brombach begrüßte
die Feſtgäſte namens ſeines Vereins, und Herr Bürgermeiſter Meiſinger
namens der Gemeinde. Nachdem als Maſſenchor Freie Kunſt erſchallt
war, ergriff der Gauvoyſitzende, Herr Flechenſtein=König, das Wort zur
Begrüßung im Auftrag der Gauleitung, und begrüßte den Vertreter des
Bundes, Herrn Kapellmeiſter Naumam=Mainz, den Bundeschormeiſter,
ferner den Bundesſchriftführer, Herrn Finanzpraktikant Schönberger=
Darmſtadt, und dankte dem Ortsvorſtand von Kirch=Brombach und
Herrn Bürgermeiſter Meiſinger, und ermahnte die Sänger zu treuer
Weiterarbeit. Als Vertreter des Bundesvorſtandes überbrachte Herr
Kapellmeiſter Naumann deſſen Grüße und Wünſche, insbeſondere die des
Bundesvorſitzenden, Herrn Miniſterialrat Dr. Siegert; Redner legte den
Sängern ans Herz, treue Kameradſchaft zu halten, und ſchloß mit der
Aufforderung, in den Deutſchen Sängergruß einzuſtimmen, deſſen
Weiſe alsbald Hunderten von Sängerkehlen begeiſtert entquoll. Es
folgte der Maſſenchor Alpennacht. Herr Flechenſtein als Gauvorſitzen=
der
teilte nun den Ehrenbrief für 40jährige Sängerſchaft an 11 Sänger
aus unter entſprechenden Worten; Herr Eich=Erbach dankte im Namen
der Geehrten. Der feſtgebende Verein ehrte Herrn Leonhard Eiſenhauer

Man kam aber auch bei Tag= und Nachtzeit die Bürgermeiſterei tele=
phoniſch
unter Darmſtadt 1833 gnrufen, wo alsdann von dorten aus
die Sirene ſofort in Tätigkeit geſetzt werden kann. Vor mißbräuchlicher
Intätigkeitſetzung der Sirene muß dringend gewarnt werden. Es ruht
darauf eine ſchwere Strafe.

HAIZENA
iſt unentbehrlich zun Herſtellung
von Puddings, Flammeris,
Frühlings= und Sommerſpeiſen,
Gebäck jeder Art, zur Berdickung
v. Suppen, Tunken, Gemüſenuſw.
Kochbüchlein gratis durch die
Deutsche Maizena Gesellschaft m. b. H.
wammugg 15.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Mai. Wie in früheren Jahren ſoll auch dies=
mal
der Vormittagsgottesdienſt am Himmelfahrtstage bei günſtiger
Witterumg nicht in der Kirche, ſondern im nahen Wald (Silberberg) ab=
gehalten
werden. Abmarſch nach dort um 9½ Uhr.
* Dieburg, 15. Mai. Der hieſige Odenwaldklub veranſtaltete
am Samstag abend im Mainzer Hof ſein diesjähriges Frühlings=
feſt
; beide Säle des Gaſthofes waren mit friſchgrunen Maibäumen ge=
ſchmückt
und die Tiſche zierten unzählige Fliederſträuße. Die künſtleriſche
Unterhaltung des Abends beſtritt diesmal ausſchließlich der Jung=
Odenwaldklub Darmſtadt, Mädchengruppe Darm=
ſtadt
=Beſſungen, die wiederholt ſchon hier geweilt hat, heuer
aber ein Gaſtſpiel allein gab. Zu Beginn des Abends begrüßte der
Vorſitzende des Dieburger Klubs, Herr Amtsgerichtsrat Becker, die
jungen Gäſte mit herzlicher Anſprache, unter ihnen beſonders Fräulein
Aenne Dörſam und den Führer der Gruppe, Herrn Lehrer Arnold
Salomon, Ehrenmitglied des Dieburger Odenwaldklubs, wit einem
Fviſchauf für die Gäſte ſchließend. Herr Salomon dankte für die
Begrüßung und für die gaſtliche Aufnahme bei den Dieburger Klubfreun=
den
. Auf der Bühne, im Licht des Scheinwerfers, ſtand die junge Schar
im kleidſamen bunten Gewand und bot unermüdlich ihre Künſte aller

aus Walldorf durch Ernennung zum Ehrenmitglied; der Maſſenchor
Wo Büſche ſtehn beſchloß dieſen Akt. Nun rückten die Vereine ab in
zwei Säle zum Wertungsſingen. In der Traube, ſangen: Eintracht
Etzen=Geſäß, Männergeſangverein Rimhorn, Eintracht Breitenbrunn,
Männergeſangverein Sandbach, Germania Vielbrunn, Liederkranz Stock=
heim
, Eintracht Würzberg, Sängervereinigung Mümling=Grumbach,
Sängerluſt Michelſtadt, Sängervereinigung Kirch=Brombach. Eintracht
Ober=Kinzig, Männergeſangverein Günterfürſt, Liederkranz Momart,
Männergeſangverein, Langen=Brombach, Männergeſangverein Höchſt,
Sängerriege Beerfelden, Männergeſangverein Liederkranz Erbach, Lie=
derkranz
König; im Saale Zum Engel ſangen: Männergeſangverein
Kirch=Brombach, Männerquartett Steinbuch, Männergeſangverein Neu=
ſtadt
, Sängervereinigung Böllſtein. Eintracht Weitengeſäß, Frohſinn
Lützel=Wiebelsbach, Harmonie Hummetrot, Eintracht Unter=Moſſau,
Frohſinn Nieder=Kinzig, Liederkranz Höchſt, Tugendbund Evbach, Män=
nergeſangverein
Zell, Konkordia Erlenbach, Liedertafel König, Sänger=
vereinigung
Steinbach, Liederkranz Michelſtadt, Sängerkranz Beerfelden,
Männergeſangverein Groß=Umſtadt. An das Singen ſchloß ſich im
Schulhaus eine Beſprechung der Leiſtungen durch die Wertungsrichter
an; die Leiſtungen der Vereine, im einzelnen werden ſchriftlich fixiert
und den Vereinen in Bälde zugeſandt. Die ganze Veranſtaltung verlief
ſchön und harmoniſch und diente dazu, das Intereſſe für den Männer=
geſang
zu wechen und zu heben. Dieſe Wertungsſingen veranlaſſen auch
die kleinſten Vereine zu ernſter Arbeit; ſie ſind ein Anſporn für Sänger
und Leiter, etwas zu leiſten, was auch vor ſachkundiger Kritik beſtehen
kann.

Art. Hildegard Fecher trug recht ſympathiſch den Vorſpruch
Zum Gruße vor. Sie vereinigte ſich mit Lilli Hartmann und
Elli Kehmptzow in mehreren, hübſch vorgetragenen Geſängen,
während dazu die Zupfgeigen klangen und die anderen Mädchen Volks=
teigen
tanzten. Hier kam insbeſondere der Dichter Hermann Löns, der
ſo recht für Jugend und Wandern, für Volk und Natur, geſungen hat,
zum Wort. Dann wurde die Stimmung auch ſchon luſtiger, als die
kräftig bewegten Volkstänze an die Reihe kamen und Hedi Schricker
ihre heiteren Lieder zur Laute ſang. Allen Stimmungen gerecht wurde
aber Fräulein Aenne Dörſam, die einige Jahre der Jugendgruppe
angehört hat, jetzt aber ausſcheidet, um am Kurtheater in Kreuznach
ihre erſte Bühnenſtelle anzutreten. Die vielverſprechende junge Künſt=
lerin
iſt eine Schilerin des Intendanzrates Baumeiſter am Heſſiſchen
Landestheater in Darmſtadt. Sie zeigte ſich im Beſitz eines geſchulten,
ausdrucksfähigen Organs, verfügt über erfreuliches Temperament und
über einen naturwahren und blutwarmen Vortrag, mit dem ſie mit=
zureißen
wußte. Reicher Beifall und ein Blumengruß, den ihr die Vor=
ſitzende
mit den beſten Wünſchen für ihre Bühnenlaufbahn überreichte,
lohnte die junge Künſtlerin. Die Inſtrumentalmuſik war bei dem jun=
gen
Ernſt Kehmptzow, der ein Menuett von Beethoven und von Mo=
zart
ſpielte, vertreten. Alle Darbietungen fanden herzlichen Dank und
Anerkennung bei den Zuſchauern und Hörern. Der Jung= Odenwald=
klub
, Mädchengrupe Darmſtadt=Beſſungen, hatte einen ſchönen, wohlver=
dienten
Erfolg und legte Zeugnis ab von dem guten Geiſt, der hier ge=
pflegt
wird, und dem ſchönen Verhältnis, in dem die Gruppe zu ihrem
Führer ſteht. Daß die Gäſte aber nicht nur Volkstänze tanzen können,
zeigten ſie in dem anſchließenden Ball, der bei Tagesgrauen das ſchön
verlaufene Feſt beſchloß. Am anderen Morgen beſahen ſich die Gäſte
die Dieburger Sehenswürdigkeiten, Mithrasfunde und Wallfahrtskirchie
uſw., und am Nachmittag feierte im Mainzer Hof der Jung= Oden=
waldklub
ſein Dekorierungsfeſt unter Teilnahme einiger Dieburger
Klubgenoſſen. Herr Lehrer Salomon nahm die Auszeichnung der jun=
gen
Wanderinnen vor und erwähnte, daß zum erſten Male ein Deko=
rierungsfeſt
in Anweſenheit eines Mitgliedes des Hauptausſckuſſes ſtatt=
finde
. Herr Amtsgenichtsrat Becker dankte namens der Ortsgruppe Die=
burg
für die Darbietungen am verfloſſenen Abend und gedachte der
Zuſammengehörigkeit zuiſchen Jung=Odenwaldklub und dem Haupt=
verein
. Bei Geſang= und Muſikvorträgen der Jugend und eines Die=
burger
ſtimmbegabten Klubgenoſſen verbrachte man die Reit, bis nach
einem Gang zum Schloßgarten am Abend die Heimfahrt der Darm=
ſtädter
Gäſte erfolgte.
Hirſchhorn, 15. Mai. Waſſerſtand des Nickars am
14. Mai 0,83 Meter, am 15. Mai 0,86 Meter.

ME AEL I Beiidt Tage

DE HEnNERuhkliche Qunktät,
Dinidrm Weshalb die Gigasttin
NEFTUNF und Apis übe die ganke
Wlelt. vebreitet zind und unaß.
Hängig von dom Auk undMGs.
Wor Gor Wettbeuvenksbämpfe zeit
Sahnkohnten sins Jendenstelkung
eimnehmsn.
NIHlAZI EIGARETEN genieenden
MAiddaspssähnlichen Auf nimmaß
Kuunkitätsschevankuungen untehuun.

Fenzut gein Mndd Hlnrgh äikat.
Notände- eins oase Feltenheit auf
Vom Wekt. Gigansttenmadkt- gedtat.
Ein ed Hat zpenifsche Geschmackz.
Nudkeau jeden aindelen Sotz auf doh.
Dekannten Söhr zu halten.
DE FAMUIE RrRIAZI Meut und se,

andeitet Zeit Grei Gengationen aul4
geuuählte Oiontalischs Jabake. Kine. A.
geveIABAKFAKTOREI in CAFALIAgewichte
Wchnd umpkin dliche Nchpodhukt im allen
Kuchen der Sntusicklung zu übewachet.
Que GlGARETTE WRIAZI N26 uund 24
Gom 1nachtionellen Mosden Somnat F-
anbeitst
Iad deit 55 Jahnen den kAP
Sch en Ghahakted, umndener Gueuugiit.
ze bestimmt und dassHamng undk:
zaJJababe zun vodlen Gntkaftung
Bingt.
Sie CiGARETE HRIAZI NA6VM
in umdenet Fuoeigfabeik Kamku g
hmgettellt. Aiedes Wlenk und nache
gmaut den geichen Gunkätzen F.
keitet udie undene Untonchmun git
in Gado, Gaoafka und Kemstendan-.

FI-I
De51

TV.78

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 16 Mai 1928

Nummer 136

Seſſen in der neueſten Bebölkerungsbewegung
der deutſchen Tänder.

. Auf das Tauſend der Einwohner Heſſens kommen (nach den
meueſten Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts über die Bevölke=
rungsbewegung
im dritten Vierteljahr 1927) 77 Eheſchließungen,
während es 7,2 im Jahre 1926 und 6,4 im Jahre 1913 waren. Heſſen
ſteht unter dem Reichsdurchſchnitt von 8,0 Eheſchließungen auf das
Tauſend der Bevölberung. Unter den achtzehn Ländern des Reiches hat
Heſſen die ſiebthöchſte Verhältniszahl für die
Häufigkeit der Eheſchließungen. Schaumburg=Lippe beſitzt
die höchſte Verhältniszahl von 10,9 Eheſchließungen auf das Tauſend der
Bevölkerung; Waldeck weiſt die niederſte von 4,2 auf. Heſſen ſteht in
der Mitte zwiſchen Preußen mit 8,1 und Braunſchweig mit 7,5 Ehe=
ſchließungen
auf das Tauſend der Bevölkerung
Geboreme, ohne Totgeborene, bietet Heſſen 17,4 auf das Tau=
ſend
Eiwwohner (gegen 18,3 im Jahre 1926 und gegen 24,5 im Jahre
1913), während das ganze Reich 181 Geborene auf das Tauſend ſeiner
Bevölkerung beſitzt. Die meiſten Geburten auf das Tauſend der Be=
völkerung
zählt nach dieſer neueſten Statiſtik Oldenburg, nämlich 22,0;
dagegen die relativ wenigſten Geburten treffen wir in Hamburg, nur
13,4 auf jedes Dauſend Einwohner. Thüringen beſitzt dieſelbe Geburten=
giffer
, 18,1, wie das Deutſche Reich. Sieben deutſche Länder ſtehen über
der Reichs=Geburtenziffer; zehn Länder ſind unter ihr. Zu letzterer
Gruppe gehört Heſſen. Eshat die neunthöchſte Geburten=
ziffer
der deutſchen Länder, nach Thüringen mit 18,1 und
vor Anhalt mit 17,3 Geborenen auf das Tauſend Einwohner.
Geſtorbene, ohne Totgeborene, entfallen im Durchſchnitt des
ganzen Reichs 10,3 auf das Tauſend der Bevölkerung. Heſſen befindet
ſich unter dieſem Reichsdurchſchnitt mit 9,3 Geſtorbenen auf das Tau=
ſend
ſeiner Einwohner (gegen 9,8 im Jahre 1926 und gegen 11,8 im
Jahre 1913). Und zwar iſt Heſſen an fünfniederſter, fünf=
beſter
Stelle der deutſchen Länder, zwiſchen Sachſen ſowie Ham=
burg
mit je 98 und Lippe mit 9,2 Geſtorbenen auf das Tauſend der

Bevölkerung. Die abſteigende Reihe der Verhältniszahlen geht von der
höchſten, alſo ungünſtigſten Sterbeziffer von 12,2 Geſtorbenen auf das
Tauſend der Bevölkerung in Mecklenburg=Strelitz herab bis zur nie=
derſten
, alſo günſtigſten Sterblichkeitsziffer von 7,6 Geſtorbenen auf das
Tauſend Einwohner in Schaumburg=Lippe.
Der Geburtenüberſchuß, das für die Zukunft des ganzen
Volkes ſo wichtige Mehr von Geburten als Todesfällen, erreicht in
Heſſen 8,2 auf das Tauſend der Bevölkerung (während er 8,6 im Jahre
1926 und 12,7 im Jahre 1913 betrug), gegenüber 7,8 im ganzen Reich.
Hier hat Heſſſen, über dem Reichsdurchſchnitt ſtehend, den viert=
höchſten
Platz der deutſchen Länder, gemeinſam mit Meck=
lenburg
=Schwerin. In der Neihe der Länder iſt Heſſen über Preußen
ſowie Mecklenburg=Strelitz mit je 8.1 Geburtenübenſchußziffer und unter
Bayern ſowie Baden mit je 8,5 Geburtenüberſchußziffer. Die höchſte,
beſte Verhältniszahl von 13,1 hat hier Oldenburg, die niederſte, ſchlech=
teſte
von 3,6 beſitzt Hamburg.
Was die Säuglingsſterblichkeit, die Todesfälle Lebend=
geborener
im erſten Lebensjahr angeht, ſo kamen während dieſer
neueſten Berichtsperiode des dritten Vierteljahrs 1927 im ganzen Deut=
ſchen
Reich auf jedes Hundert Lebendgeborener 8,8 Sterbefälle. Heſſen
ſteht mit 5,5 Sterbefällen (gegenüber 5,8 im entſprechenden Zeitraum
von 1936 und gegenüber 10,0 Sterbefällen im Jahre 1913) unter dieſem
Reichsdurchſchnitt. Heſſen hat den vierzehnten, alſo
drittbeſten Platz in der Reihe der deutſchen Länder
inne. Den beſten, den niederſten Platz beſitzt Lippe mit 4,6 Sterbe=
fällen
auf das Hundert der Lebendgeborenen. An ungünſtigſter, höchſter
Stelle der achtzehn deutſchen Länder ſteht Mecklenburg=Strelitz mit 13,4
Sterbefällen unter jedem Hundert Lebendgeborener. Heſſen befindet ſich
in der Reihe der deutſchen Länder zwiſchen Lübeck mit 6,1 und Schaum=
burg
=Lippe mit 5,2 Sterbefällen von Säuglingen im erſten Lebensjahr
unter jedem Hundert der Lebendgeborenen.

A1. Höchſt i. Odw., 15. Mai. Gemeinderatsbericht. Bei
äußerſt ſtarkem Andrang des Publikums, hauptſächlich Gemeindeſteuer=
zahler
, beſchäftigte ſich der Gemeinderat in der letzten öffentlichen
Sitzung zunächſt mit der Weiterberatung des Voranſchlages 1928. Nach
eingehender, lebhafter Beſprechung reduzierte der Orisvorſtand den
Voranſchlag auf rund 51 000 Mark. Die Differenz zwiſchen dem Vor=
jährigen
und dem Voranſchlag 1928 beträgt jetzt noch 12000 Mark, die
durch Aufnahme eines Darlehns in gleicher Höhe ausgeglichen werden
ſoll, ſodaß eine ſteuerliche Mehrbelaſtung nicht eintritt. Der erforder=
liche
Geländeerwerb zum Straßenbau im Baugebiet rechts des Breiten=
weges
wurde bis zur Ausführung dieſes Projektes zurückgeſtellt. Eine
reſtliche Geländeentſchädigung vom Bahnbau AſchaffenburgHöchſt in
Höhe von 30 000 Mark würde nach dem Vorſchlag des Kreisamtes bei
65prozentiger Auſwvertung und bei anteiluäßiger Berechnung von 20,26
Prozent eine Belaſtung von 3900 Mark für die Gemeinde Höchſt bedeu=
ten
, die der Gemeinderat aus derſchiedenen Gründen ablehnt.
I. Michelſtadt, 15. Mai. Raſcher Tod. Den Zimmermeiſter
Heinvich Dingeldein überraſchte beim Heuabladen der Tod. An=
ſcheinend
durch eine Ueberanſtrengung erlitt der große und kräftige
Mann einen Herzſchlag. Uebungskurſus für Turnleh=
rerinnen
. Im Sommer dieſes Jahres findet in dem hierfür ſehr
geeigneten Stadion der Stadt Michelſtadt ein Kurſus für Turnlehrerin=
nen
ſtatt, der unter der Leitung des Herrn Lehtzer Knöß=Friedberg ſteht.
Goldene Hochzeit. Herr Aron Straufß 1. und ſeine Frau Ge=
mahlin
Sofie, geb. Marx, konnten am verfloſſenen Dienstag ihre gol=
dene
Hochzeit feiern. Möge dem noch überaus rüſtigen Ehepaar ein
geſunder und glücklicher Lebensabend beſchieden ſein. Am Diensstag,
den 15. Mai, erfolgt in der Zeit von vormittags 7.30 bis 12.30 Uhr auf
der Stadtkaſſe die Auszahlung der Rente an die Klein= und Sozialrent=
ner
und der Zuſatzrente an die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter=
bliebenen
.
41. Vielbrunn, 15. Mai. Am Pfingſtmontag wird die Bau= und
Möbelſchreinerei Ludwig Rapp, die ſeit ihrem Beſtehem im Beſitz die=
ſer
Familie iſt, ihr hundertjähriges Gründungsjubiläum feiern.
* Rimhorn, 14. Mai. Zu einer ſchönen Feier geſtaltete ſich die
Wiederkehr eines alten Rimhorner, Herrn Georg Weißger=
ber
, der bereits vor vierzig Jahren nach Amerika ausgewandert iſt.
Herr Weißgerber, der, der Einladung ſeiner Schulkameraden zur 60=
Jährigenfeier Folge leiſtend, über den großen Teich kam, fand in ſei=
nem
Elternhauſe einen herzlichen Empfang. Der Arbeitergeſangverein
Sängerluſt, der in dem Hauſe Weißgerber ſtets eine gute Unterſtützung
fand, betrachtete es als ſeine Ehrenpflicht, die Wiederſehensfeier durch
geſangliche Darbietungen mit zu verſchönern. Nach dem Vortrag drei
gutgewählter Chöre überreichte ein Sänger mit kurzen Worten zum
Zeichen des Willkommensgrußes von ſeiten des Vereins einen Blumen=
ſtrauß
. Gerührt durch die erwieſene überraſchende Ehrung ließ Herr
Weißgerbev durch einen Neffen mit kurzen Worten danken und lud die
Sängerſchar zu einem gemütlichen Beiſammenſein in das Lokal von
Herrn Wolf ein. Beim Vortrag dem Tage entſprechender Chöre und
Austauſch der Jugenderlebniſſe verſchwanden gar zu ſchnell die frohen
Stunden.
m. Ober=Sensbach i. O., 15. Mai. Rätſelhaft. Landwirt Lehr
war geſtern morgen beim Betreten des Stalles unangenehm übermaſcht,
als ſein Pferd fehlte, deſſen Geſpanngenoſſe vor einigen Wochen krepierte.
Da man Diebſtahl annehmen mußte, wurde die Polizei benachrichtigt,
und mit dem Polizeihund des Herrn Wachtmeiſters Siefert begab man
ſich auf die Suche. Das Tier führte die Begleiter auf die Höhe, und
hier fand man das Pferd mit durchſtochener Kehle. Man ſteht vor einem
Rätſel; manche Leute ſind geneigt, dieſe Tat als Racheakt anzuſehen.
Die Polizei fahndet nach dem oder den Tätern; hoffentlich gelingt es,
dieſe rohe Tat zu ſühnen.
* Unter=Mofſau, 14. Mai. Durch die anhaltende Kälte ſind in
den letzten Nächten faſt alle Baumblüten erfroren. Die gerade in ihrer
Blüte ſtehenden Apfelbäume haben am meiſten gelitten. Die Kirſchen
zeigen die durch den Froſt bekannte ſchwarz=grüne Färbung und fallen
ab. Nur einige frühtragende und geſchützte Birnbäume dürften einen
geringen Ertrag abwerfen.
m. Nothenbera i. O., 15. Mai. Verkehrsverbeſſerung.
Die hieſige Gemeinde iſt nach Aufhebung des Poſtautoverkehrs Beerfel=
den
Hirſchhorn beſtrebt, dieſe Scharte in ihnem Verkehrsverhältniſſen
wieder auszuwetzen, und hat ſich entſchloſſen, einen Kraftwagenverkehr
ſelber ſicherzuſtellen. Es wurde eine großer Perſonen=Omnibus bei den
Benz=Werben in Gaggenau in Auftrag gegeben, der in Bälde eintreffen
dürſte. Welche Touren mit demſelben feſtgelegt werden, wird nach ſeinem
Eintreffen veröffentlicht werden. Dieſe Tat der Selbſtchilfe iſt ſehr zu
begrüfßen, und wird hoffentlich noch andere verkehrsfern liegende Ge=
meinden
vevanlaſſen, dieſen Weg zu beſchreiten zum Wohl der Gegend
und der Gemeinde.
* Neckarſteinach, 14. Mai. Gauwertungsſingen. Der Heſ=
ſiſche
Neckartalſängergau (Sitz Neckarſteinach) hielt vorletzten Sonntag ſein
diesjähriges Wertungsſingen im Schwanen=Saale dahier ab. Er ver=
band
dasſelbe mit einer Kundgebung für das Deutſche Lied und den
Heſſiſchen Sängerbund. Die Gauleitung, der Sängerbund und der
Volkschor empfingen die gegen 11 Uhr mit der Bahn und mit Autos
eintreffenden Vereine und führten den Feſtzug unter dem Spiel der
Stadtkapelle durch das reichgeſchmückte Städtchen zum Neckarlauer. Die

40 Jahre aktiven Sänger eröffneten im Auto den Feſtzug, gefolgt von
den Gauvereinen in der durch das Los beſtimmten Reihe, nach welcher
ſpäter auch zur Wertung geſungen wurde. Am Neckarlauer begrüßte in
echt ſangesbrüderlicher Kameradſchaft der Volkschor ſelbſt nicht
Mitglied des Gaues mit dem Grüß Gott, von Franz Oberreich
vertont. Nach einer Anſproche des Gauvorſitzenden, Herrn Merſcher,
erklangen die Maſſenchöre Deutſches Volkslied von Armin Bätz und
Im ſchönſten Wieſengrunde im Tonſatz von F. M. Böhme in gut=
gelungener
Weiſe unter dem Gauchormeiſter Herrn Peter Heberer,
Hirſchhorn. Darnach ſprach der Provinzialvorſitzende, Herr Wilhyelm
Mitze=Darmſtadt, über die Notwendigkeit der Pflege des deutſchen Liedes
und der Werbung für dieſes im Hinblick darauf, daß ausländiſcher Sang
und landesuneigene Muſik leider mehr und mehr geſucht und angehört
werden, während einheimiſche Konzerte vor beinahe leeren Stühlen
ſtattfinden müßten. Es iſt ſchön, Sänger zu ſein; es iſt ſchön, wenn
man in Kameradſchaft ſein Lied ſingt, und es iſt ſchön, wenn man ſein
Lied für ſein deutſches Vaterland ſingen kann. Die Werbung für des
deutſchen Liedes Schätze unter freiem Himmel, umrahmt von prächtigen
Wäldern und Bergen, iſt die ſchönſte Chrung nationalen Sängergutes.
Das Deutſchlandlied und der Sängerſpruch beſchloß die Kundgebung.
Nach der Mittagspauſe gegen 2 Uhr leitete der Sängerbund Neckar=
ſteinach
das ofizielle Wertungsſingen mit einem Begrüßungschore Die
Veſper ein. Als Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes ſprach Herr
Wilhelm Bitter=Darmſtadt. Er bezeichnete den Heſſiſchen Neckartal=
ſängergau
als einen der beſten und wertvollſten des Bundes und for=
derte
weiterhin raſtloſe Arbeit im Dienſte der Sangesſache, die mehr
denn je planmäßig aufgegriffen und durchgeführt werden müſſe. Zur
Wertung ſtellten ſich 10 Gauvereine; nicht erſchienen war der Männer=
geſangverein
Liederkranz Gammelsbach, welcher anderweitig für ein
Feſt beanſprucht geweſen iſt. Als Wertungsrichter war Herr Grimm=
Darmſtadt beſtellt. Zu Gehör wurden von jedem Verein das Bätzſche
Deutſche Volkslied gebracht und je ein aufgegebener ſchwierigerer
Chor. Die Leiſtungen, deren einzelne Würdigung dem Wertungsrichter
überlaſſen bleiben muß, bewieſen, daß im Heſſiſchen Neckartalſängergau
das deutſche Lied nach vortrefflicher Wahl und mit ernſter Sorgfalt er=
folgreich
bearbeitet wird.

Neäurniche.

CgIne

Vorbeugend bei
Meigung zu Gicht,
Rheumatismus
GSW.
V. 1790

Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45/6

Die Weihe der Ehrenhalle des W. G. C.
(der Korps der Techniſchen Hochſchulen und Bergakademien)
in Weinheim a. d. Bergſtraße.
Dienstag, den 22. Mai, beginnt die diesjährige Tagung des Ver
bandes der Korps techniſcher Hochſchulen und Bergakademien de
W.S. C. Sie erhält eine ganz beſondere Bedeutung dadurch, daß i
dieſen Tagen die zur Erinnerungen an die Gefallenen des Weltkrieg
als Erweiterungsbau der W. S. C.=Wachenburg entſtandene Ehrenhall
geweiht werden ſoll. Von dem lieblichen Weinheim a. d. B. aus, da
die zerſtörte Windeck und weit höher noch etwa 300 Meter di
W. S. C.=Wachenburg überragen, wird ein Feſtzug, den Hunderte vo
alten und jungen Korpsburſchen im Schmuck ihrer Farben, ein Feſ
zug, den die Chargierten mit den Fahnen der 59 Kocps von allen Ted
niſchen Hochſchulen Deutſchlands geleiten, zur Ehrenhalle hinaufzieher
Ein feierlicher Akt der Weihe geht auf dem unteren Burghof, auf de
die Rundbogen der Ehrenhalle weiſen, vor ſich. Eine Feſtſitzung i
großen Saale des Palas ſchließt ſich an. Abends iſt Kommers in de
großen, neuerbauten Städtiſchen Feſthalle. Der nächſte Tag bringt a
Abſchluß der täglichen Sitzungsarbeiten eine Beleuchtung der beide
Burgen, der übernächſte Tag, Donnerstag, den wundervollen Fackelzu
von Burg Windeck nach dem Marktplatz des alten Städtchens, wo unt
dem Gaudeamus die Fackeln zuſammengeworfen werden.
Auch dieſes Jahr werden außer den Angehörigen des Weinheime
S.C., Herren und Damen, Tauſende und Abertauſende von Beſucher
aus der beſetzten und unbeſetzten Umgebung, aus Worms, Mannheit
Ludwigshafen, Mainz, Frankfurt, Heidelberg, und was der Kranz
großen Städten am Rhein alles umſchließt, das farbenfrohe Schauſpi
mitgenießen kommen. Der W.S.C. hat mit dem Bau der Ehrenhal
ſeine gewaltige Wachenburg zu dem gemacht, was ſie von jeher werde
ſollte, zu einem Symbol ſeines ganzen Denkens und Fühlens. Wie
ſeinen Gefallenen treu iſt, wird er ſeinem Vaterlande und ſeinem Ve
treu ſein.
R. K.
z. Kelſterbach, 11. Mai. Unfall. Eine Frau, die ein Zimme
in dem ſich ein Kind befand, zuſchlug, ohne den Schlüſſel zu beſitze
kletterte aus dem Fenſter, um in das andere Zimmer zu gelangen. 2
bei ſtürzte ſie herab und brach ein Bein.
z. Kelſterbach, 14. Mai. Feſtgenommener Dieb. Ein
Kolter im Werte von 80 Mark wurde aus einem Auto, das vor ein
Wirtſchaft hielt, geſtohlen. Der Dieb wurde beobachtet und durch 1
Polizei feſtgenommen.
z. Königſtädten, 14. Mai. Beigelegter Streit. Der Str.
zwiſchen der politiſchen Gemeinde und dem evangeliſchen Landeskirche
amt betr. baulicher Unterheltung des evangeliſchen Pfarrhauſes
dahin geſchlichtet worden, daß die Unterhaltungspflicht nicht mehr d
politiſchen Gemeinde, ſondern der evangeliſchen Kirchengemeinde obliel
Gräfenhauſen, 14 Mai. Der am vergangenen Sonntag vr
Geſangverein Konkordia veranſtaltete Liedertag mit Schubert=Ehru
nahm einen ſehr guten Verlauf. An die Anſprache des Vorſitzende
die den Manen des großen Meiſters Schuubert galt, ſchloſſen ſich die Vo
träge der einzelnen Vereine; die durchweg auf beachtenswerter
ſtanden. Beſonders ſchöne Leiſtungen boten die Vereine Sängerbun
Erzhauſen und Liederzweig Walldorf. Als Soliſt wirkte Herr Geo
Weicker=Arheilgen mit, ein junger temperomentvoller Tenor, der e
ungewöhnlich ſchönes Materigl offenbarte, und den geernteten reich
Beifall vollauf verdiente.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 14. Mai. An verſchiedenen Plätzen in Rhei
heſſen, ſo auf dem Petersberg bei Gau=Odernheim, auf dem Kloppbe
bei Dittelsheim und auf dem Wiesberg bei Gau=Bickelheim finden ſch
ſeit einiger Zeit evangeliſche Gottesdienſte im Freien ſtatt. Dieſe Si.
ſoll im Sommer für das alte Kirchſpiel Nieder=Ingelheim, zu de
früher auch Wackernheim und Heidesheim (Provinzial=Siechen=Anſta
rechnete, eingeführt werden. Dieſe Gottesdienſte ſollen auf dem Rabe
kopf am Steinernen Tiſch abgehalten werden.
f. Sörgenloch, 14. Mai. Haſſia=Tagung. Am Sonntag fa
hier im Lokal Helmerich der Bezirkstag der Kriegerkameradſche
Haſſia des Bezirkes Nieder=Olm ſtatt. Faſt ſämtliche Vereine d
Bezirks waren, teils mit ihren Fahnen, erſchienen. Nachdem ſie
geordnet hatten, marſchierten ſie zum Friedhof, wo für die Gefallen
am Ehrenmal ein Kranz niedergelegt wurde. Die Muſikkapelle d
Jünglingsvereins unter Leitung des Lehrers Hausmana ſpielte do
zu Ehren der Helden mehrere ernſte Muſikſtücke. Ferner trug der E
ſangverein Sörgenloch einige Lieder vor. Anſchließend ergriff Bürge
meiſter Kappeſer=Bubenheim das Wort zu einer tief ergreifenden Re!
Nach Beendigung der Feier am Friedhof begaben ſich die Vereine i
Lokal des Bezirkstages, wo dann zur Tagesordnung übergegang
wurde. Bezirksvorſitzender Stieb=Nieder=Olm und Kamerad Neuha
ergriffen des öfteren das Wort, wobei der letztere ausführliche Auskur
gab über die Kriegshinterbliebenen= und =beſchädigtenfürſorge. Zu
wähnen ſei noch eine Rede des Lehrers Haſſinger, in der er anläßl
des Muttertages ſo mancher Mutter gedachte, die ihren Sohn verlor
habe, und alle zur Zuſammenarbeit zum Wohl des Vaterlandes a=
forderte
. Der gemeinſame Geſang des Deutſchlandliedes beſchloß
Tagung. Der nächſte Bezikstag wird vorausſichtlich in Udenheim ſta
finden.

Oberheſſen.

A. Aus dem Schlierbachtal, 13. Mai. Die Eisheiligen haben ihrem
Namen heuer Ehre gemacht. In der Donnerstags= und Freitagsnacht
war es dermaßen kalt im Freien 2 Grad , daß die Nußbäume,
junge Bohnen uſw. ganz erheblich darunter litten. Die Imker, deren
Hoffnungen vor 14 Tagen noch für eine gute Honigernte höher ſchlugen,
werden durch das kalte Wetter wieder enttäuſcht, da gerade jetzt die
Völker ordentlich Brut angeſetzt haben und viel Futter verbrauchen,
muß man, anſtatt Honig zu ſchleudern, evtl. nochmal füttern.
O. Bickenbach, 15. Mai. Pfarrerwechſel. Pfarrer Scheune=
wann
, der ſeither zehn Jahre lang in Groß=Gerqu gewirkt hat, wird
in dem nächſten Tagen in Bichenbach ſeinen Dienſt antveten. Pfarrer
Scheunemann hat ſich bereits in Groß=Genqu von der Gemeinde ver=
abſchiedet
.
Heppenheim (Bergſtr.), 12. Mai. Am Sonntag, den 17. Juni 1928,
treffen ſich die Angehörigen des ehemaligen Landſturmbataillons Heppen=
heim
in ihrer Patenſtadt. Da nicht alle Anſchriften bekannt ſind,
machen wir hierdurch auf dieſe Wiederſehensfeier aufmerkſam. Mel=
dungen
ſind an Kamerad Rupp in Heppenheim zu richten.
W. Heppenheim a. d. B., 15. Mai. Amtstage des Kreis=
amts
. Am 16. Mai findet auf der Bürgermeiſterei in Mörlenbach eim
Amtstag des hieſigen Kreisamts ſtatt.
Gernsheim, 15. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
14. Mai 0,53 Meter, am 15. Mai 0,45 Meter.
Erfelden a. Rh., 15. Mai. Nachdem die hieſige Badeanſtalt
einer polizeilichen Prüfung unterzogen wurde, iſt am 15. Mai 1928
der Badebetrieb eröffnet. Erfelden mit ſeinen hiſtoriſchen Sehenswür=
digkeiten
, dem Kühkopf, der Schwedenſäule, dem Altrhein, mit allen
ſeinen Naturſchönheiten, und der Gelegenheit für Schwimmer und Nicht=
ſchwimmer
im Schwimmbad, ein erfriſchendes Strombad zu nehmen,
machen allen Beſuchern den Aufenthalt hier ſehr angenehm. Jegliche
Art von Waſſerſport kann und wird hier betrieben, und das neue Fret=
terſche
Salonboot bietet Gelegenheit zu herrlichen Rheinfahrten.

Bad Salzhaufen, 15. Mai. Liebig=Gedenkfeier. Samst
nachmittag fand hier auf Einladung des Kur= und Verkehrsvereins B.
Salzhauſen=Nidda und der Geſellſchaft Liebig=Muſeum in Gießen
Anweſenheit von Regierungsvertretern, Abgeſandten der Univerſit
und von Vertretern der Kreis=, Bade= und Gemeindeverwaltung
feierliche Enthüllung und Weihe einer Liebig=Gedenktafel ſtatt.
Tafel hat folgende Aufſchrift: Zur Erinnerung an Juſtus von Lieb
der 1823 und 1844 hier an der Analyſe der Salzhäuſer Quellen
arbeitet hat. Bad Salzhauſen, im Sommer 1928. Geſellſchaft Lieb
Muſeum Gießen, Kur= und Verkehrsverein Bad Salzhauſen=Nidd
Geheimer Juſtizrat Römheld=Nidda begrüßte im Auftra
des Kur= und Verkehrsvereins die Gäſte und würdigte da
in einer Anſprache die Bedeutung Liebigs und ſeiner Arbeiten für B
Salzhauſen, durch die die Quellen Salzhauſens erſt zu Heilzwecken ni
bar gemacht wurden. Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Somme
Gießen ſprach für die Geſellſchaft Liebig=Muſeum und überreichte
Feſtgeſchenk urkundlich die erſte Arbeit Liebigs über unſere Quellen. F
die Heſſiſche Staatsregierung ſprach Staatsrat Balſer=Darmſta
daran anſchließend der Vorſitzende des Bezirksverbandes Oberheſſen 1
Vereins deutſcher Chemiker. Bei einer anſchließenden Feſtverſammlu
im neuen Kurſaal hielt Profeſſor Dr. Brand=Gießen einen Vortr
über den Gelehrten und Forſcher Liebig. Ein geſelliges Beiſammenſe
beſchloß die würdige Gedenkfeier.
Grünberg, 14. Mci. In der letzten Gemeinderatsſitzur
wurde die Abgabe der Steine von dem abgebrochenen Schinderkarre
häuschen auf Antrag an den Schützenverein genehmigt. Bezügl
der vorläufigen Steuern der Gemeinden, Kreiſe und Provinzen
19251927 wird gelegentlich der Umwandlung in endgültige Steue
auf miniſterielle Empfehlung folgender Beſchluß gefaßt: Der Gemein
rat beſchließt, daß hinſichtlich der rückſtändigen Gemeindeſteuern v.
Gewerbeertrag für dieſe Steuerjahre und bei der rückſtändigen Sond
gebäudeſteuer im Sinne der vom Herrn Präſidenten des Landesfina=
amtes
gegebenen Weiſungen verfahren werden ſoll. Auf das Erſuck
des Stadttheaters Gießen, die Stadt möge die Errichtung einer Vorv
kaufsſtelle für Theaterkarten in Grünberg betreiben, ſoll demſelben en
fohlen werden, ſich mit einem hieſigen Geſchäft direkt in Verbindu
zu ſetzen.

TV.2984

Meine Qufmerklemkeiten

erfreuen immer. Am tiefsten werden sie aber dann empfunden,
wenn die Bedachten wissen, daß es mit Liebe und aus
eigener Kratt geschah, Ihnen, verehrte Hausfrau, ist es leicht
gemacht, Ihren Kreis oft durch kleine Autmerksamkeiten zu
erfreuen, denn ein selbstgebackener Kuchen oder ein herr-
licher
Octker-Pudding wird immer ansprechend, schmack-
haft
und doch preiswert sein. Dr. Oetker’s Backin-
Backpulver, Pnddingpulver, Vanillin-Zucker, Gustin
usw. sind in allen Geschäften stets frisch zu haben. Viele
neue wertvolle Anregungen zum Backen bietet Ihnen das
Oneue farbig illustrierte Oeiker-Rezeptbuch, Ausgabe
F, das für 15 Pfg. in allen Geschäften erhältlich ist. Sie
erfahren aus dem Buch auch Näheres über den vorzüglichen

Backapparat Küchenwunder, mit dem Sie auf kleine
Gaskocherflamme backen, braten u. kochen können. In voll/
ständig neuer Bearbeitung ist Dr. Octker’s Schulkoch
buch, Ausg. C, wieder erschienen. Das Buch ist mit seine
ca. 500 Koch-, Back- u. Einmache-Rezepten u. vielen farbige
Tafeln jeder Hausfrau und besonders den angehenden ei
guter Ratgeber für die Haushaltführung. Es berücksichtig
die veränd. wirtsch. Verhältnisse, sowie die neuen Forschung:
ergebnisse i. der Ernährungswissenschaft. Wenn nicht vorrät
ist das 150 Seiten starke Buch in dauerh. Pappband geg. Ein.
von 30 Pfg. in Marken von mir portofrei zu bezieher

Dr. August Oetker, Bielefeld.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 16. Nai 4938

Seite 9

Männlich
Buchhalter!
Gründl. ſchnelle Aus=
bild
, als Bilanzbuch=
halterſin
!. Bin zur
Stellg. behilfl. Mäß.
Pr. Kurſusanf. 16. u.
20. Mai. Ang. u. N4
an die Geſchſt. (* 13100

15jähriger ehrlicher
Lehrjunge v. Lande
ſof. geſucht. (*13338
Bäckerei Reißer
Ballonplatz 6.
Kräftiger Lehrjunge
geſ. Adolf Kienzle,
Ofengeſchäft, Darm=
ſtadt
, Schützenſtr. 12.
Teleph. 1426. (13260

m
Hertreßen
(auch Damen), im Verkehr m. Privaten
mögl. erfahren, geſucht. Kräuter=
Tee= und Doktorbuchreiſende be=
vorzugt
, jedoch nicht Bedingung.
Angebote unter P. B. 924 an Ann.=
Expedition Heinr. Eisler, Frankfurt
(Main)
(V.8 73

Erstkl. Damenfrigeur
und eine
( 13261
Friseuse
Wochenlohn 6070,4 in Dauerſtellung geſ
Anton Kalser, Malnz, Euststr. 6
Haftpflicht= und Sachſchaden= Fach=
mann
, von erſt. Geſellſchaft, z. Um=
ſtellung
ablaufender Verſicherungen in
Dauerſtellung geſucht gegen Gehalt u.
Proviſion. Angebote unter N 100 an
die Geſchäftsſtelle.
(13351
Shauefeuß
mögl. gel. Schloſſer, led., mit mehri.
Fahrpraxis und guten Zeugniſſen,
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Autobetrieb Glück
In genhe i m (Bergſtraße)
Telephon 70. (* 13299

Weiblich

Für jeden nachmit.
Samstag nur vorm
Stenotypiſtin, auch f.
leichte Büroarb. geſ.
Angeb. m. Ang. der
beanſpr. Vergüt unt.
N97 Geſchſt. (13345

Bum 1. Jum kräftig.,
brabes
Mädchen
nicht uter 18 Jahr.
für Haus= u. Küchen=
arbeit
geſucht. Gute
Zeugniſſe erforderlich.
Alice=Hoſpital. Die=
burgerſtr
. A. (7862a

Kräftiges, fleißiges

Madchen
tagsüber für Haus=
halt
geſucht. (13287
Zu erfragen in der
Geſchäftsſt. ds. Bl
Suche geſund. Mäd=
chen
oder Fran von
-4 Uhr. Frau Ge=
heimerat
Kobelt, Mar=
tinſtr
. 97, I. (*13289

Ehrliches, zuverläſſ
Mädchen
v. 26 Uhr für die
Kaffeeküche geſucht
Konditorei Schütz,
Luſenſtr. 10, ſe13270

DE
zueineralleinſtehend.
alten Dame z Führg.
d. Haush. ſofort geſ.
Vorzuſt. 1719 Uhr
b. Beſt, Nied.=Ram
ſtädterſtr. 47 (13282

H
Mädchen
ſof. geſucht. Wittmer,
Marktſtr. 1. (8539

Hif auifä
wöchentlich 3mal 2
Stunden geſ. Näh.
Geſchäftsſt. (13304

Lehrmädchen
in Damenſchneiderei
geſ., nicht unt. 15 J.
Ang. unt M 210 an
die Geſchſt. (*12963

Tücht., ehrl. Mädchen
für Küche u. Haus=
arb
. ſof. od. 1. Juni,
nicht unt. 19 Jahr.,
geſ. Fran Juſtizrat
Dr. Schmidt, Lud=
wigshöhſtr
. 1, 2. St.
(e18332)

Bur Hilfe im Haus=
halt
fleiß Mädchen
3mal 3 Std. geſucht
Wilhelminenſtr. 38, I.
(13343)

Zuverläſſiges
Ke
von 1820 Jahren!
mit Zeugniſſen in kl.
gaushalt bei gutem
Lohn bie nach dem
Spülen zum 1. Jun.
geſucht. Näheres in
der Geſchſt. (8511

Hausmädchen geſucht
vom Lande, nicht
unt. 17 Jahr., zum
1. Juni in gu es Haus
in Darmſtad, wo
noch ein Mädchen
tälig iſt. Schriftliche
Angeb. u. N 95 an
die Geſchſt. (*13389

Suche
Kindergärtnerin
zu einem 7jährigen
Jungen.
(8510
Vorzuſtellen bei
J. Rehfeld
Riedeſelſtraße 21.

Schulentl. ehrlſches
Mädchen bis nach d.
Eſſen geſucht. ( 13327
Kiesbergſtraße 58, II.

Mnusmascen
für beſſeren Haushalt bei gutem Lohn
per ſofort oder 1. Juni 1928 geſucht.
Nur äußerſt ſolides, gewandtes Mädchen
kommt in Frage.
Angebote möglichſt m. Zeugnisabſchriften
evtl. Bild unt. N 99 an die Geſchſt. d. Bl.
(8514)

Stellengeſucheß
Weiblich

Aelt einf. Frl. ſucht
Stelle. Da perf. im
ganz. Hausweſen, am
liebſten in frauenloſ.
Haushalt. Angebote
unter N 70 an die
Geſchäftsſt 13271

Fa. Mädch., Schwäb,
als Zimmermädchen
in beſſ. Hotel tätig
geweſen, ſucht hier
vd. auswärts Stelle
in Hotel H. Herrmann,
Roßdörferſtraße 30)
(*13349)

Tücht. Mädchen
welches ſchonlängere
Jahre in beſſ. Häuſ.
tätig war und den
Haushalt ſelbſt. führ.
kann, ſucht Stelle als
Stütze bei einzelnem
Hrn. od. Dame in kl.
ruh, Haush. r 3337
Arheilgen
Gute Gartenſtr. 28,

Fae
Frauperf. Köch, ſucht
ält., event frauenloſ.
Haushalt zu führen
gegen möbl. Wohng
Angeb. unt. N65 an
die Geſchſt. (13258

Männlich

Jung. Mann, 22 J.
alt, ſ. Stellg., gleich
welcher Art zum 1.
Juni oder 15. Juni.
Hausburſche od, ſonſt
Arbeit. Ang. u. N 82
an die Gſchſt. (*13310

Aund.
nit
Uasche
Die WASche
A

HE
P

A WSre
E.
HNe ene
R
AA

E
u

UMA entwickelt Millionen von Bläschen, die den Schmutz lösen
Dund emportragen. Dieser lebendige Strom von Bläschen durch-
sprudelt
und durchspült die Wasche ununterbrochen, und reinigt
dabei jedes Fädchen und jede Faser. Deshalb fühlt sich auch die mit
Suma gewaschene Wascheso weich an und erfreut so sehr das Auge!
Suma wäscht weiss. Es braucht nicht zu bleichen! Versuchen Sie
Sumaselbst! Millionen verwendenesschon standig, weil Siees besser
fnden. Das werden auch Sie. Suma kostet jetzt nur noch 45 Pfg.

45 Pfg.

Wie ein StaubsaugerSuma verdankt seine
erstaunliche Reinigungskraft seiner eigenartigen
saugenden Wirkung. In Suma sind Bestand-
teile
wirksam, die beim Kochen Ströme von
Bläschen entwickeln, welche in starker spru-
delnder
Bewegung auch die feinsten Gewe-
bemaschen
durchspülen und den Schmutz von
jedem Fädchen buchstäblich lossaugen.
Machen Sie mit Suma folgende
einfache Probe: waschen Sie ein

Wäschestückmit einem beliebigen Waschmittel;
waschen Sie es hinterher mit Suma. Sie
werden staunen, wieviel Schmutz Suma noch
aufstöbert und herausholt.
Dann werden auch Sie sagen! Suma wäscht
die Wäsche reinere!
Kaufen Sie Suma noch heute und versuchen
Sie es selbst. Suma wäscht jede Art Wäsche:
Leinen, Baumwolle, Wolle, Flanelle, weisse
und farbige Sachen. Suma reinigt überhaupt
alles was nasse Behandlung verträgt.

ESWASCHT
SUNA BLENCHT NICHF
Die WAsche Weis!
sumuar ors. nimmn

IV.860

Intellig.,jung. Mann,
aus guter Fam., 18
Jahre alt, mit höh.
Schulbild., perfekt in
Stenographie und
Schreibmaſch. u engl.
u. franz. Sprachkennt=
niſſen
. ſ. Stelig, als
Stenotypiſt, woerſich
zngleich im kaufm.
Betrieb ausbild kann.
Ang. u N71 Geſchſt.
(13272

Jung. Mann ſucht
Vertrauens-
Stellung
mit Intereſſen= Ein=
lage
von vorerſt
2000 Mk. Angeb. unt.
N88 Geſchſt. (13321

Kolonialwaren-Feinkost
Tüchtiger Berkäufer, Dekorateur und
Lackſchriftſchreiber ſucht
per ſofort oder ſpäter anderweit. Stellung,
übernimmt auch eine Filiale. Kaution
kann geſtellt werden. Erbitte Angebote u.
(8497
N 86 an die Geſchäftsſtelle

Rohanet
der in erſten Konditoreien u. Hotels internat.
Bade= u. Großſtädte gearbeitet u. vorzügl.
geleiſtet hat, nebenbei auch das Bedienen der
Gäſte verſteht, ſucht alsbald entſprech. Poſtion.
Gefl. Angeb. unter N 85 Geſchſt. (13314

Der Siegeszus
Kaiser’s Apostelbräu Flaschenbiere
ergibt sich von selbst durch die unerreichte Güte, durch den
feinen Geschmack und die außerordentliche Bekömmlichkeit
Verlangen Sie stets ausdrücklich
(74682

19

APOSTELBRÄU

Gültig ab
15. Mau

FA

PIA

Hus-
schnelden
!

der Autobuslinie Nieder-Beerbach - Mühltal
Eberstadt-Darmstadt (Blaue Linie)

7u0 920/ 1250 1420 16 720 93o 1300 1430 18s5 1940 727 gee 1307 1441 1702 7* 10u 1325 150 1770 2. 70 92/1280 1435 1900 12150 * 755 942 130 1435 19½/ 214 80 ge/ 130 145= 1920 2150 R 101 1325 1510 1940ſ 2u V

1. An Werktagen
1930 0 ab Hieder-Beerbach an X 8F 120
Hanler Crund
1950 Ebersiadt Halelt d,Fl. ,
200 F zu Darmsladl ab 6 8r/113.
An Sonn- und Felertagen

840/110
80/110

ab Hieder-Beerbach an
Hünler Grund
Eberlladt Hallelt. d. El. ,,
an Darmstadtkheaterpl. ab

A 91/1200/14
85e 110/141/1
8sel114/141/
A 8sol11sht

141
1355
134
13511
1350

15
150
1530
150
15*5/
154
152
15u

17r
1700
172/

Rf
2005
19571
194

182/2100
200
2050
20u
52310
2250
2250
2204

(* Beziehungsweise nach Theaterschluß. Außerdem an Sonn- und
Feiertagen Pendelverkehr Nieder-Beerbach Eberstadt nach Bedart
Mieder-Beerbacher Aufobus-Genossenschaft
e. G. m. b. H., Mieder-Beerbach.

[ ][  ][ ]

KTIEN-GES

Nummer 436 Wobmungstauichk Wohnungstanſch.
Geboten: 5 Zimmer=
wohn
. u. Mädchenz.
neben der Küche,
Sandſtr., 2. Stock,
Jetz. Miete 1008 .
Geſucht: Komfortable
5 Zimmerwohn m.
Bad, el. Licht uſw.
Preis bis 1500 .
Angeb u. N 83 an
die Geſchſt. ( 13280 Zigarren geſchäft
mit 3 Zimm=Wohn.
geg. eine 34 Zim.=
Wohn. zu tauſchen
geſucht. Erfordl. ca,
1500 Mk. zur Ueber=
nahme
einſchl. Waren,
Angeb. u. N 91 an
die Geſchſt. (*13329

Kränner K
möbl., an ält. Herrn
od. Ehepaar zu ver=
nieten
. Angeb. unt.
T92 Geſchſt. (13336

Zimmer

leeres und 1 möbl.
Zimmer
zu verm. Rößlerſtr. 83,
Stock links. (*13297

Lagerräumeß

Penſioner

Siermarkt

Große Lagerräume m.
Gleisanſchl. z. verm.
Liebigſtr. 46. (7694a
Garage zu vermeit.
Hochſtraße 8. (8065a
Möbl. Zimmer
Wittmannſtr. 25, II.,
3 möbl. Zimmer
m. Küchenben. z. vm.
3300a)
Roßdörferſtr. 33
einfach möbl. Zimm.
per 1. Juni z. verm
*13279)
Karlſtr. 45, pt., Bim=
mer
ſof. z vm. /*13278
Riedeſelſtr. 74, III.,
möbl. Zim. z. verm
(*13302)
Taunusſtr. 21, II.,

ſch. möbl
zu verm

ſonn. Zim
(13=8

Heidelbergerſtraße1
Marienpl.) gut möbl.
Manſz. an ſol berufst.
Frl. zu verm. Näh.
daſ. 1. St. /(212057dsm
Lu ſenſtr. 32, II., bei
Flösheimer, möbl.
Zimmer ſof. an einen
Herrn zu vm. 13352
Mathildenſtr!48, II.,
2 möbl. od. evtl. teilw.
möbl. Zimmer mit
Küchenraum, großer
Kammer, Keller für
ſof, zu verm. (*13355
Mornewegplatz 3, I.,
im Bahnhof, frdl.
möbl. Zim., evtl. m.
Küchenben., an Ehe=
paar
od. einz. Herrn
zu vermiet (*13356

Liebigſtr. 55, II., ſchön
möbl. Zim. m. el. L.
a. berufst. Herrn z. vm.
(*13319)

Karlſtr. 85, I., gut
möbl. Zimm. an be=
rufst
, Herrn zu vm.
(*13/44msi)
Student
oder Beamter findet
frdl. möbl. Zimmer,
evtl. mit Penſ on, in
Villenkol. Eberſtadt.
Angeb u. N 98 an
die Geſchſt 13347

Aelter, alleinſtehend.
Herr aus beſt. Kreiſen
findet Anfnayme u.
Verpflegung in gut.
kleiner Familie. An=
gebote
unt. N 79 an
die Geſchſt. (*1330*

janen=Ziegen
veiß, hornlos, gekört
friſchmelkend, unter
wei die Wahl, auck
2 Zuchtlämmer ab=
zugeben
Griesheim
Pfungſtädterſtr. 48.
(8516
Bruteier
Kücken
w. am. Leghorn
Hähne Tancredvoll
blut, Hennen aller
beſte Abſtammung
25 u. bz. 1 . (7838
Auguſt Böhles
Auerbach (Heſſ.), Darm
ſtädterſtr. 110. Tel. 175
Jg. Kätzchen zu ver
ſchenk. Martinſtr. 79
Erdgeſchoß. 1329
Für Liebhaber
Weißer Schäferhund
Ia Schutz= u. Begleit
hund, ſchuß= u ſtock=
feſt
, billig zu verkf
Gefl. Anfrag, unter
N 72 Geſchſt. 13274

Seite 10

Tüchtiger Geſchäfts=
mann
ſucht Mädchen
vd. Frau ohne Ver=
mögen
zwecks Heirat
kennen zu lernen.
Angeb. u. N 94 an
die Geſchſt. (*12335

Zeitſchriften
werden gut u. preis
wert gebunden
Horn, Alexander
ſtraße 4, I. 145a

Fahrrad=
(6700a
Deckmantel 2,25
Schläuche 80.R
Donges & Wiest
Eliſabethenſtr. 25½

Leppich
zu kaufen geſ.
Angebote u. M 178
an die Geſchäftsſt.
Ankauf
von
Möbel, Kleider,
Wäſche, Schuhe uſw.
Leonhard Kröh
Langgaſſe 10.
Poſtk. gen. (*13291
Bücherſchrank
und Diplomat aus
Privath. zu kauf geſ.
Angeb. m. Preis u.
N 69 Geſchſt. *13268

getragene Kleider,
Schuhe, Wäſche uſw.
ſowie Boden= und
Kellerkram. (*13341
M. Speier
Kl. Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte genügt
Ein gut erhaltenes
Motorrad
zu kaufen geſucht
gegen ſofortige Kaſſe.
Angeb. u. N 75 an
die Geſchſt. (8470

KIIN
Natur=Küchen
ſehr ſchöne Aufmachung,
ſow. ein neues, ſolid.
Eichen=Büfett
hat preisw. abzugeb.
Pfungſtadt. Seiler=
ſtraße
44, Schreinerei.
13295ms)

Eine gebrauchte
Ladeneinrichtg.
mit Drogenſchrank zu
verkaufen (8490
Arheilgen,
Dieburgerſtraße 11
Vel. Amt Darmſt. 2803

Wenig geſpieltes
Marken=
Pianino
äußerſt preisw. (evtl.
Teilzahlg.) zu vork.
Möbelgeſchäft Kmkel!
Wienerſtr. 83 8495
Gänftiger Autokauf.
14/70 PS. Chryſler=
Lim., 11/40 PS. Chryſ=
ler
=Phaeton, 11 /40
PS. Chryſler=Coupé,
10/30 PS N.A.G. mit
Aufſatz, 5/18 PS. Ma=
this
=Vim., 6/25 PS.,
Brennabor=Lim.,
16/50PP. Benz= Phae=
ton
, 18/60 PS. Adler=
Phaeton äuß, preis=
wert
zu verk: Sämtl.
Waren ſind in ſehr
gut. Zuſtand. Inter=
eſſenten
wollen ſich
ſchriftlich wenden an
E. Herbert
Geinsheim a. Rh.
Ludwigſtr. 8. (8502
N. S. U.-Motorrad,
4 PS., in gutem fahr=
barem
Zuſtande bill.
zu verk. An uſeh. ab
5 Uhr nachm. (*13269
Beckſtr. 76, Hof.
Herrenrad
Naumann, Germania
(wie neu), Damen=
rad
, wie neu, 55 ,
Herrenrad, Viktoria,
35 zu verk., evtl.
Teilz. Karlſtr. 14 (Lad).
(8507)
Motorrad, 2 P8.,
ſehr g. erhalten, mit
Sozius und Kickſt..
ſteuer= u. führerſchein=
frei
, 2 Gänge, für
150 Mk. zu verk. An=
zuſeh
. nach 5 Uhr.
Griesheim, Pariſer=
gaſſe
18. (*13346
Eine Partie
Mist
3476
abzugeben
Altceſtraße 21: 1. St.

A.

ftwoch

a

den

16

1928

Damen-Strümpfe.
gute Baumwoll-Oual, Doppels. u. Hochferse, schöne Farb. dide
Daren-Strürnpfe
Seidenflor, in hellen Farben, fehlerfrei
DriC
Daren-Strümpfe
echt egyptische Macco-Qualität, schwarz und farbig
Sss
Damen-Strümpfe
echt Macco, feintarbige Qualität, in Modetarben
Tas
Daren-Strümpfe
K’seide in forplattiert, starke Strapazierqualität.
AsS
Herron-Schweiß-Socken
mit hübschen bedruckten Mustern ..
dnlO
Horren-Socken
gute Macco-Qualität, teinfarbig
SnsS
Sport-Strümpfe
reine Wolle, m. schön. Umschlagrand, mod. Farb., 3.75, 325, A.iO

Daren-Träger-Herden
mit hübscher Stickerei-Garnierung . . . . . . . . . 1.25
9.9S
Damen-Träger-Lemden
mit Klöppelspitze und Stickerei oder Valencienne-Garn. 1e0
Herahosen-
gute
Qualität, mit Klöppel- oder Valencienne-Garnierung. Id0
Prinzeßröcke
Trägerform, mit reicher Stickerei-Garnitur . . . . . 2.95,
usS
Prinzeßröcke
Trägerform, aus Batist, in hübscher-Valencienne-Ausführg. Oad0
Unterkleider
a. gestr. K’seidentrikot, in all. mod. Farb. u. Weit, 4.75, 3.00, Aas0
Bustenhalter
aus solidem Trikot . . . ..
.. 095. Oi4u
Hüfthalter
aus gutem Drell, mit Gummieinlage u. Strumpfhalter, 2.75,
HI9

Damen-Schlupfhosen
in vielen Farben . . . . . . . . . . . . . . . . . 0.78,
Darnen-Herndhosen
gewebt, Windelſorm, tarbig . . .

Korsettschoner
gewebt, weiß und tarbig . . ..
Herren-Uacken
maccotarbig .. . . . . . . . . . .
Herren-Llosen
maccofarbig, in allen Größen . ..
Herren-Einsatzherden
mit Piguebrust .. . . . . .
Herron-Einsatzherden
solide Qualität, mit modernen Einsätzen . . . .
Herren-Einsatzhernden
mit weißen Trikotin-Einsätzen . . .

Uiss
Sis
SisS
Aas
Ioe
I.S4
2.90

[ ][  ][ ]

Geite 11

Frankfurter Chronik.
Außenlandung eines Verbehrs=
kkugzeuges
. Das Verkehrsflugzeug D 1069,
welches auf der Strecke StuttgartHambung ver=
Fehrt, mußte Dienstag mittag, kurz nach ſeinem
Start in Franbfurt a. M. um 18 Uhr, bereits um
13.6 Uhr bei Frankfurt a. M.=Mödelheim eine
Außenlandung vornehmen. Von den acht Fluggäſten
ſind ſechs, ebenſo wie der Führer und der Bordwart
mnerletzt. Von den übrigen zwei Gäſten hat der
eiwe leichte Verletzungen, wie Schnittwunden und
Hautabſchürfungen davongetragen, der weitere klagt
züber Rippenſchmerzen. Sämtliche Fluggäſte, mit
Ausnahme desjenigen der Schnittwunden erlitt und
der ſich in ärztliche Behandlung begab, ſetzten ihre
Reife ſofort mit der Eiſenbahn fort. Die Außen=
Candung iſt wegen Motorſtörung notwendig gewor=
den
. Das Flugzeug wurde wegen des ſchwierigen
Landungsplatzes in den Klleingärten leicht beſchädigt.
Nähere Unterſuchungen ſind im Gange.
Eröffnung der Fluglinie Köln-Brüſſel Ant=
werpen
.
Köln. Die beiden Verkehrsflugzeuge der Sabena,
die aus Anlaß der Eröffnung der Luftlinie Köln
BrüſſelAntwerpen mit 20 deutſchen Preſſevertre=
tern
an Bord von Köln kommend Montag mittag in
Brüſſel eingetroffen waren, ſetzten nach 1½ſtündigem
Aufenthalt den Weiterflug nach Antwerpen fort, an
dem ſich auch der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel,
Dr. v. Mackenſen, und Gemahlin und belgiſche
Preſſewertreter beteiligten. Nach der Landung in
Antwerpen gab die Sabena zu Ehren der deutſchen
Gäſte ein Eſſen, an dem auch der deutſche General=
Gonſpl Hellwig teilnahm. Der Generalkonſul hielt
dabei eine Amſprache, in der er der Hoffnung Alus=
druck
gab, daß die neue Fluglinie dazu beitragen
möge, die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern
güſtig zu beeinfluſſen. Namens des durch Krankheit
verhinderten Bürgermeiſters hieß Senator Lebon
die Gäſte herzlich willkommen. An das Eſſen ſchloß
ſich eine Rundfahrt durch den Hafen. Um 6.30 Uhr
ſtarteten die Flugzeuge zum divekten Rückflug nach
Köln, wo ſie um 8 Uhr auf dem Flugplatz Bickendorf
Atrafen.
Schweres Autvunglück im Rheinland.
Vindlar. Das Auto eines hieſigen Arztes
überfuhr einen mit vier Kindern beſetzten Wagen,
der, aus einer Seitenſtraße kommend, die Fahrbahn
des Kraftwagens kreuzte. Zwei der Kinder erlitten
ſchwere Verletzungen und ſchweben in Lebensgefahr,
während die beiden anderen mit leichten Hautab=
ſchürfungen
davonkamen. Der Wagen, in dem ſich
die Kinder befanden, wurde vollſtändig zertrümmert.
Schweres Exploſionsunglück.
Zwei Tote.
Dorkmund. Montag nachmittag krochen drei
funge Leute in einen Querſchlag der ſtillgelegten
Zeche Lubas‟. Einer von ihnen rauchte eine Pfeife.
Dadurch entſtand eine Exploſion von Methangas, die
ſo heftig war, daß der Betondeckel, mit dem der
Schachteingang vermauert war, in die Luft flog.
Einem der jungen Leute gelang es, nach kurzer Zeit
ins Freie zu kommen. Mit ſchweren Brandwunden
wurde er ins Krankenhaus gebracht. Die beiden an=
deren
wurden von einer Rettungsmannſchaft der
Zeche Kaiſerſtuhl in ſpäter Abendſtunde als
Leichen geborgen.
Todesſturz aus dem Fenſter.
Ein tragiſcher Vorfall ſpielte ſich in Charlot=
tenburg
ab. Die 64jährige Gattin des Juſtizrats
Cohn, der ſchwer leidend war, hatte ſich, um friſche
Luft ſchöpfen zu können, am offenen Fenſter des
nach dem Hof zu gelegenen Wohnzimmers aufgehal=
ten
. Infolge eines plötzlich eintretenden Schwindel=
anfalls
ſtürzte ſie aus dem im dritten Stochwerk ge=
legenen
Fenſter auf den Hof hinab. Die unglückliche
Frau trug ſo ſchwere innere Verletzungen davon,
daß der Tod auf der Stelle eintrat.
Großfeuer in Prveplin.
Schwerin. In der mecklenburgiſchen Stadt
Progplin herrſchte ein großes Feuer, das drei um=
fangreiche
Wirtſchaftsgebäude in Aſche legte. Große
Futter= und Erntevorräte, wie zahlreiche landwirt=
ſchaftliche
Maſchinen ſind mitverbrannt. Es iſt an=
zunehmen
, daß das Feuer durch Brandſtiftung ent=
ſtanden
iſt.
Ein Tvuriſtenauto verunglückt.
Aus Straßburg wird gemeldet, daß emn
Touriſtenauto bei der Abfahrt vom St. Ottilienberg
amfolge Verſagens der Bremſe gegen eine Meuer
fuhr. Sämtliche 15 Inſaſſen, die meiſt aus der Ge=
gend
von Drulingen ſtammen, wurden herausge=
ſchleudert
und mehr oder weniger ſchwer verletzt.
Deun von ihnen wurden ins Krankenhaus eingelie=
ſert
. Einer iſt ſeinen Verletzungen bereits erlegen.

4Die Meſtizen von Kiſar.
(r) Amſterdam. Hätte der ſelige Jules Verne
zu ſeinen Lebzeiten die merbwürdige Zeitungsnotiz
leſen können, die ſich in der Koloialſpalte eines
großen holländiſchen Blattes verbirgt, ſo hätte er
die Zahl ſeiner Werke vielleicht um einen ſpannen=
den
, abenteuerreichen Roman aus der Südſee ver=
mehrt
. Das Blatt berichtet folgendes: Vor einiger
Zeit erlitt ein holländiſcher Frachtdampfer in ſtür=
miſchem
Wetter auf der Malaiiſchen See Hawarie und
war gezwungen, die ſonſt nie beſuchte Inſel
Kiſar, nördlich der Inſel Timor, anzulaufen. Die
halbnackten, aber für dieſen Himmelsſtrich merkwür=
dig
heſtgefärbten Eingeborenen ſammelten ſich ſo=
gleich
neugierig und durchaus friedlich am Strande
der Inſel und bewillkommneten die landenden
Matroſen in einer Sprache, die dieſe hell aufhorchen
ließ, war ſie doch, wie ſofort herauszuhören war, ein
wunderliches Gemiſch von Holländiſch und
Malaiiſch, wie es die weitbefahrenen Seebären
noch mrgends in der Welt angetroffen hatten. Der
zweite Offizier des Dampfers, der Schiffsleutnant
Van Hooſt, gab einer ihm ſelbſt unerklärlichen, aber
unbeſiegbaren Eingebung nach und begann während
der ſechs Tage, deren der Dampfer zu ſeiner Wieder=
inſtandsſetzung
bedurfte, den Urſprung und die Ge=
ſchichte
der Inſelbevölkerung zu erforſchen, und er
erzielte dabei endlich ein geradezu ſenſationelles Er=
gebvis
: Danach ſind die heutigen Einwohner der
kleinen Inſel Kiſar Meſtizen, d. h. Miſchlinge,
und Nachkommen einer Kolonne holländi=
ſcher
Soldaten, die im Jahre 1782 mit einer
Brigg bei Kiſar ſtrandeten, an dieſer entlegenen
Stelle des Ozeans keine Gelegenheit zur Heimreiſe
fanden, ſich niederließen und mit den Eingeborenen
allmählich vermiſchten. Der jetzige Häuptling der
Inſel zeigte dem Offizier das Buch des Entſtehens
und Van Hooſt erblickte mit tiefſter Rührung das
Schiffsjournal jener untergegangenen Brigg,
das einer der Schiffbrüchigen vor dem Untergang ge=
rettet
hatte und das heute, obwohl es ſchon einiger=
maßen
unleſerlich geworden iſt, den Meſtizen von
Kiſar als eine Art Nationalheiligtum gilt. Und
noch tiefer, ja, man kann ruhig ſagen, noch religiöſer
ward die Rührung des Schiffsleutnants Van Hooſt,
als er auf einem der vergilbten Blätter dieſes
Buches als ſtellvertretenden Kommandeur der ge=
ſtrandeten
Trppe einen Iſaak Van Hooſt ver=
zeichnet
fand, der nach einer mündlichen Tradition
in ſeiner Familie gegen Ende des 18. Jahrhunderts
als Korporal in Holländiſch=Indien verſchollen war.
... Der junge Seeoffizier des 20. Jahrhunderts hatte
durch einen Zufall nur durch einen Zufall? in
der Waſſerwüſte des Indiſchen Ozeans eine verlorene
Spur ſeiner Familiengeſchichte und Vettern
von eigenem Fleiſch und Blut wieder
aufgefunden! Gottes Wege ſind wunderbar!
das iſt der einzige, ergreifende Kommentar des hol=
ländiſchen
Blattes zu dieſer Meldung aus Ueber=
ſee
..
Die Deutſche Buch=Ausſtellung in Madrid
eröffnet.
Madrid. In Anweſenheit des deutſchen Bot=
ſſchafters
iſt am Montag in Madrid die deutſche Buch=
Ausſtellung eröffnet worden.
Die Italia zum Start bereit.
Kingsbay. Am Montag morgen herrſchte
hier Schneetreiben und Nebel, nachmittags heiteres
Wetter. Die Matroſen ſchaffen immer noch Lebens=
mittel
in das Luftſchiff, das zum Start bereit iſt.
Man iſt ſtändig bemüht, die Citta di Milano in
den Hafen zu bringen. Durch umfangreiche
Sprengungen verſucht man das Schiff vom Eiſe zu
befreien.
Vulkan=Ausbruch auf Java.
London. Wie aus Batovia gemeldet wird,
erfolgte im Bantjar=Bezirk auf Jaba ein Vulkan=
ausbruch
, der von einem heftigen Erdſtoß begleitet
war. Aus zwei Kratern ſchoſſen hohe Rauch= und
Aſchewolken in die Luft. Aſche und Steine wurden
weit imn die Umgebung geſchleudert und bedeckten ein
in der Nähe gelegenes Dorf meterhoch. 14 Häuſer
ſind zerſtört worden. An verſchiedenen Stellen haben
ſich tiefe Erdſpalten gebildet. Die Bevölkerung iſt
geflüchtet.
Weiteres Mißgeſchick der Hilfsexpedition
der Bremen.
Halifax. Die zur Hilfeleiſtung für die
Bremen aufgeſtiegenen Flugzeuge werden weiter
vom Mißgeſchick verfolgt. Eines der Flugzeuge ſitzt
im Flußſchlamm des Shubenacadieriver in der Nähe
von Maitland, 60 Meilen von Pictou entfernt, feſt,
das zweite mußte wegen Be: zinmangels bei Middle=
ton
, 30 Meilen vor Victou, notlanden.
Acht Fiſcher ertrunken.
Rockwood (Maine). Ein Motorboot, das mit
einer Beſatzung von neun Mann zum Fiſchfang aus=
gelaufen
war, wurde auf hoher See leck und ſank.
Acht Mann der Beſatzung ertranken.
Filchner in Nord=Indien.
Aus Leh im nördlichſten Indien, unweit der
tibetiſchen Grenze, ſind endlich von dem totgeſagten
deutſchen Inner=Aſien= und Südpol=Forſcher Dr. h. c.
Wilhelm Filchner unmittelbare Nachrichten nach Ber=
lin
gelangt. Danach hat Filchner, nach unſäglichen
Mühen und Entbehrungen, im März mit ſeinen
Begleitern, dem britiſchen Miſſionar Mathewſon
und dem Amerikaner Plymire, dieſen Ort erreicht.
Leider kam Filchner, der ſich nur ſehr notdürftig
ausrüſten konnte, mit erfrorenen Füßen und einer
gebrochenen Hand an. Er hoffte, in Leh Heilung
und Kräftigung für den Weitermarſch ſüdwärts nach
Kaſchmir zu finden. Wenn alles gut ging, kann er
inzwiſchen ſchon zn Srinagar angelangt ſein. Trotz
vieler Hemmungen durch die mißtrauiſchen und
abergläubiſchen Tibeter, die zunächſt durch Gerüchte
von der Annäherung eines großen bewaffneten eng=
liſch
-amerikaniſchdeutſchen Expeditionskorps beun=
ruhigt
waren, konnte der deutſche Forſcher, dank
ſeiner zähen Energie, ſeine wiſſenſchaftlichen Auf=
gaben
(erdmagnetiſche und aſtronomiſche Meſſungen
ſowie kartographiſche Aufnahmen unbekannter Teile
von Tibet) reſtlos durchführen. Die britiſch=indiſche
Regierung und zuletzt auch der Dalai=Lama ließen
es an Unterſtützung nicht fehlen. Die zweinviertel=
jährige
Expedition Filchners (von Ruſſiſch=Aſien
durch die Wüſte Gobi nach China, und von dort
durch Tibet mach Indien) bedeutet in ihren Ergeb=
niſſen
einen außerordentlichen wiſſenſchaftlichen Er=
ſolg
, der zudem mit einem ganz ſeltenen Mindeſtauf=
wand
an Ausrüſtung und Koſten erreicht wurde.

Die Ehrengäfte der Preſſa bei einem Rundgang.
Die Fülle des auf der Internationalen Preſſe=Ausſtellung in Köln zur Schau geftellten Materials
hat die Ehren= und Feſtgäſte des Eröffnungstages im höchſten Maße intereſſiert. Unſer Bild zeigt
den ſpaniſchen Botſchafter Dr. Fernando Eſpinoſa de los Monteros (1), den amerikaniſchen Bot=
ſchafter
Prof. Dr. Shurman (2), den Oberbürgermeiſter von Köln und Präſidenten des preußi=
ſchen
Staatsrats Dr. Adenauer (3), den Generalſekretär des Völkerbundes Sir E. Drummond (4)
und den Reichskommiſſar der Preſſa, Reichsminiſter a. D. Dr. Külz (5).

Die große Rheinhalle der Preſſa.
Wehende Fahnen künden auf dem Preſſagelände an, daß die in monatelanger unermüdlicher Arbeit
vorbereitete großartige Ausſtellung eröffnet wurde. Der Prachtbau der Rheinhalle war das
Hauptziel der internationalen Gäſte des erſten Tages.

Mittwoch den 16. Mai 1928
Weltſchau der Preſſe in Köln.

Die erſte Gutenberg’ſche Zeitungsdruckerei auf der Preſſa.
Den Grundſtein des modernen Preſſeweſens hat Gutenberg gelegt. Eine getreue Abbildung der
vor nahezu fünfhundert Jahren errichteten erſten Gutenberg’ſchen Zeitungsdruckerei durfte auf
der Preſſa nicht fehlen. Andächtig bleiben die Beſucher vor der einfachen Handpreſſe Gutenbergs
ſtehen und verfolgen ſodann mit Aufmerkſamkeit die auf der Preſſa anſchaulich gezeigte Entwick=
lung
der Drucktechnik bis zu den Rieſen=Ungetümen der Rotationsmaſchine.

Hochwaſſer in Südſlawien.
Belgrad. Infolge des hohen Waſſerſtandes
Drina ſteigt auch die Save erheblich, ſo daß eine
berſchwemmung zu befürchten iſt. Beſonders kri=
h
iſt die Lage bei Sabac. Es ſtehen bereits über
Joch Acker und 50 000 Joch Wald unter Waſſer.
s Ipek wird gemeldet, daß der Biſtritzafluß in=
ge
ſtarker Regengüſſe aus den Ufern getreten iſt.
hlreiche Häuſer der Umgebung ſind eingeſtürzt.
e ganze Stadt iſt beduoht, Schneefälle und Negen=
ſe
halten an.

Erdbeben in Südamerika und in Japan.
New York. Die Stadt Guayaquil in Eeuador
wurde Montag nachmittag durch ein heftiges Erd=
beben
erſchüttert. Verluſte an Menſchenleben ſind
nicht zu beklagen.
Nach einem bisher nicht beſtätigten Funkſpruch
der Station Mancheſter (New Hamſhire) hat ſich in
der Gegend von Miſhifutamo in Japan ein ſchveres
Erdbeben ereignet, bei dem etwa 100 Perſonen ums
Leben gekowmen ſein ſollen.

[ ][  ][ ]

*

Geite 12

Mittwoch, den 16. Mai 1928

Nummer 136

Die glückliche Geburt ihres zweiten Sohnes
Erich
zeigen in dankbarer Freude an
Karl Löb und Frau Henny
geb. Cohn.
Frankfurt, den 12. Mai 1928.
Lehrbachſtraße 8
z. Zt. Bürgerhoſpital, Privatklinik Dr Kuß. (13848
Die glückliche Geburt eines ſtrammen
Zungen zeigen hocherfreut an
Willy Linke und Frau
Friedel, geb. Ruß.
Darmſtadt, den 14. Mai 1928.
Grafenſtr. 29
z. Zt. Stadttrankenhaus.
(*13292

Georg Raceur
da Raceuf, geb. Röttger
geben cre Vermählung bekannt.

Dermstach
Listringen
Bez. Hildesheiin
am 16. Mal 1928.
Afe 17

Dankſagung.
Statt Karten.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme an
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte anläßlich des Ablebens meines
innigſtgeliebten Mannes, des treuſorgenden Vaters ſeiner Kinder,
ſowie Schwiegerſohnes, Schwagers und Onkels
Heren Georg Imho
Gaſtwirt
ſpreche ich hiermit auf dieſem Wege meinen innigſtgefühlten Dank
aus. Ich bin nicht in der Lage, jeden Einzelnen namentlich anzu=
führen
für all die Liebe und Pflege, die ihm während ſeiner Krank=
heit
und für die ehrenvolle Aufmerkſamkeiten, die ihm anläßlich der
Trauerfeier entgegengebracht wurden.
Bitte deshalb um gütige Berückſichtigung.
In tiefer Trauer:
Frau Tereſe Imhof, geb. Barth
und Kinder.
Darmſtadt, den 14. Mai 1928.
(8467

Atatt Karten.
hre Vrmättung beehren sich anzuzeigen!
Dr. pht. Helmut Rauch und Frau
Gerda, geb. Weiß
Die ktrchliche Trauung findet heute, Mittwoch, den 16. Mai.
nachmittags 8½ Uhr, i der Paulusktrche statt.

Darmstacht
Hercweg 84

Ctsa94)

Sydowsaue
b. Stettin

Statt beſonderer Anzeige.
Am Samstag Nachmittag 1½ Uhr entſchlief
ſanft nach einer ſchweren Operation unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel
Herr
Heititt Sawao
Privatier
im nahezu volſendeten 7o. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fritz Hebermehl und Frau
Anna, geb. Schwab.
Darmſkadt, den 13. Mai 1928.
Grüner Weg 11.
Die Beerdigung fand auf Wunſch des Entſchtafenen in
aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend Abſtand zu
(*19277
nehmen.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 14. Mai abends entſchlief ſanft nach langem ſchweren,
mit großer Geduld getragenem Leiden, unſere liebe, treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter u. Schwägerin
Margarete Heim
geb. Hofmann
im Alter von 66 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Daab, geb. Heim
Carl Heim
Dr. Karl Daab
und 2 Enkelkinder.
Ober=Ramſtadt, den 15. Mai 1928.
Die Beerdigung findet an Himmelfahrt um 2½ Uhr nach=
(1328
mittags ſtatt.

Hut= und
Wäſchebeutel
liefert billigſt
Papiergroßhandlg
J. Skurnik,
Bleichſtr. 46. Tel. 1791.
(8466a)

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief, nach langem,
mit Geduld ertragenem Leiden
meine innigſtgeliebte Frau, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin u. Tante
Frau
Mathilde Bohn
geb. Kinzer
im 67. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Ph. Bohn, Ober=Poſtſchaffner i. R.
Familie Knierieme, Darmſtadt
Familie Stahl. Darmſtadt
Familie Wenz, Alsbach a. d. B.
Familie Bohn, Alsbach a. d. B.
Frl. Anna Bohn, Leipzig
Peter Bohn, Brooklyn
nebſt Braut Frl. Meta Weber,
Darmſtadt
Familie Kinzer, Dresden
Familie Prof. Diepſchlag,
Breslau.
Darmſtadt, den 15. Mai 1928.
Pallaswieſenſtr. 30.
(*18823
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 18 Mai, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.

Todes=Anzeige.
Geſtern abend 6½ Uhr ent=
ſchlief
ſanft nach langer Krank=
heit
meine geliebte Frau, unſere
herzensgute Mutter u. Schwieger=
mutter

Frau
Karoline Brunner
geb. Frickel
im Alter von 55 Jahren.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Brunner und Kinder.
Darmſtadt, den 15. Mai 1928.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 18. Mai, vormittags 10½ Uhr,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
13312)

Am Montag abend entſchlief
fanft nach ſchwerem Leiden, mit
großer Geduld getragen, unſere
liebe Mutter
Maria Worzbach.
Im Namen d. trauernden Hinterbllebenen:
Otto Worzbach und Kinder.
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 3 Uhr auf dem Wald=
friedhof
ſtatt. (*13320

Die Beerdigung des Herrn
Johannes Köhres
Lehrer i. R.
findet heute Mittwoch, den 16. Mai
nicht vormitt. 11½ Uhr, ſondern
vormittags 10½. Uhr
(8469
ſtatt.

Frauantshändschäne

in allen Farben

Wilhelm Ihrig, Ehelente
Gervinusſtr. 38 begehen am 17. Mal
Silberne Hochzeit safg

Bieleielder
Wäsche
Zeinen
Herren-,
Damen-
Gebrauchs-
Wäsche
mebesondere:
Braut-
Aussfattunger
Wäsche nach Maß
Verkauf nur
an Private
Georg Hey
Darmstadt
WAhelminenstr. 311
Ruf 1074
ie

6885e
Vae
Maß=Schneiderei
fertigt Anzüge zum
Preiſe von 35 Mk.,
Paletots 30 Mk. an.
Garantie für tadelloſ.
Sitz und Verarbeit.
2 Anppoben. Ang. u.
L 190 Geſchſt. (7839a

L. B. O.
Damen-Strümpfe
in großer Auswahl
Neu aufgenommen
D. Schlupthosen
mpfiehlt
6175a
Heinrich Schmidt
Ernst-Ludwigsplatz 2 Telephon Nr. 2227

Bamenhäte
Große Auswahl auch in
Tweiten Formen
Umarbeit, nach den neueſt. Modellen
Mimy v. Goehl-Schnell
11 Schuchardſtraße 11
G5s6
Ohne Meſſer
werden Hühneraugen, Horn=
haut
, ſchmerzlos entfernt,
eingew, ſowie krankh. hoch=
gew
. Nägel ſchonend behand.
Spez. f.
Auguſt Dreſcher Fußeflege
Bismarckſtr. 42 8468a) Bismarckſtr. 42.
Sprechſtunden 26 Uhr,
vormittags außer dem Hauſe,

roße
Pfingſtfreuden
bringt in jedes Heim
ein
Eleckrola-
offer

auch für die Reiſe,
für den Sport,
ür Paddelboot.
Das beſte Muſik=
Inſtrument der
Welt
mit ſeinen wunder=
baren
Schallplatten
Ueberzeugen Sie ſich
von der plaſtiſchen
Wiedergabe.
Borſpiel ohne Kauf=
zwang
.
Bequeme Monats=
raten
! (8534
Autoriſierte Electrolg=
Verkaufsſtelle
K. Jäger
Darmſtadt
D
m

Schwierige Kinder
Beratung auf Grund der Handſchrift.
Streng wiſſenſchaftliche Schule Klages.
Sprechſtund. Montag, Mittwoch, Freitag
Vormittag, Heidelbergerſtraße 39, pt.
Hk
Mei K
Brat= u. Wärmevor= 1 Kinderwagen
Georgenſtraße 11 richt, preisw. zu pk. ſehr guterh., z. verk.
Fernſprecher 2579. Heinheimerſtr. 4, I. /Wolf, Weiterſtädter=

(*13262)
*

ſtraße 33.

(*13296

Ohne
größere Barmittel erhalten Sie in unserem Hause
Herren- und Damenkonfektion
Leib-, Bett- und Tischwäsche
Herren- und Damenfahrräder
Halbrenner
durch Inanspruchnahme des modernsten Verkaufssystems auf
Teilzaßlung mir langfristigem Aredit
in bequemer Wochen- und Monatsratenzahlung

dur Suuerttäme
26er Oberemmler Scharzhofberg
per Flaſche 2.00, bei 10 Flaſchen 1.90
Alfred Hammer, Darmſtadt
Eliſabethenſtr. 48 (8513a) Te ephon 1116

NLLOS

Zentrale:
Frankfurt / M.
Vilbelerstrade 32

Darmstadt
Elisabethenstraße 6

8519a

Filiale:
Offenbach/M.
Gr. Marktstraße 30

reinigt Parkett und Linoleum
wie neu, ſpart Zeit, Geld u.
ONDha Stauß. Alenperk. Gs. Ger=u
mann, Grafenſtr, 35, Tel, 1971, (7804a

DemFtausherrn darfs
nicht schnuppe sein,
wenn sich seine Frau beim Boh-
nern
die Seele aus dem Leib
schwitzen muß.

Bringen Sie darum Ihrer Frau einmal eine Dose
LLOBA-WACHST glänzt mühlos Parkett und Lino-
leum
sonnenhell u. stahlhart und ist sparsam.
Und wenn Sie schon dabei sind:
LLOBALINT reinigt mühlos alle Böden ohne Späne,
ohne Seife,
LOBA-BEIZE-das -wasserechte‟ Farbbohnerwachs
färbt und glänzt Bretterböden
wie schönstes Parkett.
Auf jeden Fall raten Sie Ihrer Frau:
Immerdacga fürdenB

[ ][  ][ ]

hervorragende Dienste geleistet, so daß
ich mich wie neu geboren fühle, wenn
ich mein Spiegelbild betrachte.
Brief RM 0.20; Karton RM 1.00.
Zur Hautpflege ferer: Dermaok, die fettfreie
Tagescreme, eine vorzügliche Mattcreme.
Tube RM 0.25, RM 0.50 und MR 1.00.
Exterikultur, Ostseebad Kolberg.

BIn. 1452

Jahn s Aepfelwein

mit dem

Qualitätszeichen
APWbEnn.
und hygien. In=
ſtituts
Prof. Dr.
Hch. Becker, Frank=
urt
a. M. unter=
ſteht
.

ſtammt aus mein.
dieſem Verbande
angeſchloſſen. Kel=
tererei
, die der
ſtändig. Kontrolle
des chem. techn.
Dieſe Marke bürgt
für vorzügliche
Ihnen
Qualität (6437a
½ Flaſche (ohne G.as) 40 Pfg.
In vielen Verkaufsſtellen erhältlich.
Martin Jahn, Palaswieſenſtr. 30, Teleph. 305

Die hyglenisch verpackte
Weins Hannbarste
10 in Ia Onalt 80
bekommen Sie nur in der
1642
Parfümerie FRANK
Ellsabethenstraße 9 (Alleinverkauf)

Staatl, konzeſſ.

Wittmann=

mit Wagen
umſtändehalber zu
verkaufen. Anfr. u
N 68 Geſchſt. ( 13266

Matur ſtraße 30

in allen Preislagen
Reste billigst
(8533a
Laekhardt, Schulstr. 7

ALLE ARTEN
BURO-MOBEL
in einfacher und besserer Ausführung
HEINRICH ELBERT
Papierhaus, Rheinstr. 7

6 25
4=Sitzer
Modell 28,
erſtkl. Fabrikat 6705a
Mk. 4250.
Donges & Wiest.

B1161

Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, 2. S=
Gediegene Ausbildg.
leichtfaßl. Methodef.
Anfänger u. Voran=
geſchrittene
undUebe
gelegenh. Hon. mäß
56676

Innenſteuer=Limouſine
/24, mit aller Neuheit, 1700 .
rtillerieſtraße 15 (13316) Telephon 1060

Eie 4= u. ein erädr.
Handwageu zu verk
Näh. Geſchſt. (*13350

Heue lgeda-Schlager!

1 Ooſe 4 Stück
Siedwürſiche

Apfelgelee
2 Pfund Eimer

Zwetſchen=
Apfelmarmelad
(Helvetia)

Zu haben in allen

ud
K
AaooTlafte!

Wh

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzer Damenglacé=
handſchuh
. 3 Schlüſſel am Ring. 2 mittel
große und 1 kleiner Schlüſſel am Ring.
1 weißwollene Mädchenmütze. 1 braune
Aktentaſche. 1 Taſchenmeſſer mit braunem
Stiel. 1 ſilberner Bleiſtift. 1 weiße Perlen=
halskette
. Zugelanfen: 1 brauner Spitz.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
16. Mai bis einſchließlich 19. Mai die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9, Beſſun=
ger
Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Kanalbauarbeiten.
Die Herſtellung von 1200 m Stein=
zeugrohrkanal
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingun=
gen
liegen bei dem Tiefbauamt, Zim=
mer
Nr. 6, während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden dort
die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Freitag, den
25. Mai lfd. Js., vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 11. Mai 1928.
Tiefbauamt. (st8494
Verſteigerung
Am Freitag, den 18. Mai 1928,
vorm. 9 Uhr, gelangen auf dem Hofe
der ehemalig. Drag.=Kaſerne, Holzhof=
Allee 25, öffentlich meiſtbietend gegen
Barzahlung zur Verſteigerung:
1 Perſonenkraftwagen, Opel, 9/22 PS.,
1 Perſonenkraftwag., Phänom., 16/45PS.,
1 Perſonenkraftwagen, Benz, 14/30 PS.,
1 Perſonenkraftwagen, Audi, 8,22 PS.,
1 Perſonenkraftwagen, Ley, 16/40 PS.,
1 Laſtkraftwagen, M.=Mulag, 45/50 PS.,
4/5 to,
2 Laſtkraftwagen, Benz, 38/45 PS., 3 6o,
1 Sanitätskraftwagen, Benz, 14/30 PS.
2 Laſtkraftwagen=Anhänger, 3 to,
3 Sanitätskraftwagen=Anhänger.
Beſichtigung eine Stunde vor Beginn
(8266a
der Verſteigerung.
Die Fahrzeuge ſind fahrbar, zum Teil
mit ſechsfacher Bereifung und mit elek=
triſcher
Licht= und Startanlage verſehen.
Materialverwaltungsſtelle für die
Heſſ. Polizei, Abtlg. Mat. Darmſtadt.
Verſteigerung.
Wegen Auflöſung des Haushalts ver=
ſteigere
ich auf freiwilligen Antrag nächſten
Freitag, den 18. Mai, vormittags 9½ Uhr,
Heidelbergerſtr. 47 (Artillerie=Kaſerne,
hinteres Stallgebäude) meiſtbietend gegen
Barzahlung
1 altdeutſches geſchnitztes Zimmer Truhe,
großer viereck. Tiſch, 4 Stühle, 1 Seſſel,
2 Wandbretter, 1 Sofa);
1 we ßlak. Tpeiſezimmer (Büfett, Kre=
denz
. Tiſch, 5 Stühle mit Rohrſitz, eine
Bank, Kaſtenuhr mit Goldverzierung u
1 Trumeauſpiegel);
1 Mädchenzimmer (kompl. Bett mit eiſ.
Bettſtelle, Schrank, Waſchtiſch, Tiſch und
1 Stuhl);
1 blaulack. Küche (Schrank, Anrichte, Tiſch
und Stuhl).
Ferner: 1 Herrenſchre btiſch. Büch rſchr.,
einige Geſtelle, der chied. Kleider= und
Wäſcheſchränke, 1 kl. Tiſch und 2 Korb
ſtühle, 1 Te pich, Beleichtungskörper,
Auf eltſachen und ſonſtige Haus und
(8505
Kühengeräte.
Anzuſehen ½ Stunde vorher
Kapp, Verſteigerer,
Gerichtsvollzieher i. R.
Mauerſtraße 11.

Batist-Oberhemden

mit 2 Kragen, in den modernen Frühjahrs-
Farben, bewährte Qualität . ..
zertr-Oberhemden
gute waschechte Qualitäten, weißgrundige
neue Dessins . . . . . . . . 6.50, 5.90,
Jacquard- Oberhemden
gute Oualität, aparte Frühjahrs-Muster u.
Farben in großer Auswahl . . .
weiseOberhemden
aus krättigem Rumpfstoff, mit hübsch ge
musterten Batist-Einsätzen . . . . . . .
weiseOberhemden
A
Einsätzen. Solide Verarbeitung . . ."
weiseOberhemden
unsere Spezial Qualität mit kariert. Batist.
Einsätzen, Bielefelder Fabrikat . . ..
Bopeline-Oberhemden
weiß durchgemustert, moderne Karos und
Jacquard-Muster . . . . . . . . . . 10.80,

(8489

Unser Reklame-Angebot:
Trikotine- Oberhemden

hervorragende Qualitäten, aparte
Streifen, Karos u. uni-Farben 9.75,

Herren-Kragen
moderne Stehumlegfor-
8
men . . . . . . 58 %,
Herren-Kragen
Bielefelder Fabrikat
neueste Vormen 95 9 0
Nacht-Hemden
solide Qualität. mit wasch-
echt
. Besätzen 6.50, 4.95,

Selbst-Binder
reine Seide, aparte Som-
merdessins"
.
. . 1.60
Selbst-Binder
die beliebten Crépe- Qua-
litäten
, neue Muster 3 20,
Schlaf-Anzüge
aus Perkal oder Batist,
fesche Verarbeitung.

9.
25

5

Sehenswertes Spezialfenster an der Hauptfront

ORR

[ ][  ][ ]

Seite 14

Mittwoch den 16. Mai 1928

Nummer 136

Unser
Seldenflorstrumpi
mit Naht hat Doppelsohle
und Hochferse und ist her-
gestellt
aus feinen Spezial-
garnen

Unsog
a Maccostrumpf
Ist angefertlgt aus ägyptisch.
Edelgarnen, deren Eigenheit
die vornehme Schmiegsam-
keit
ist

TaAaii
Adb T Audie

Lagen,Wdenn!
einmal dieie gut=
K
OU
W
ker und gebauf haben!
Ein Uetsuch wird e

Das Haus der volkstümlichen Preise.

Unser
Waschseidenstrumpf
Wronkers Hausmarke,

vorzüglich in Form und Sitz,
Maschenfeines Gewebe, in
den neuest. Sommerfarben

Paddler
finden noch Bootsplätze zu günſtig Beding.
in Schäfers Bootshalle. Erfelden. (13185

Reformhaus 640
Braunwartb
Ernst-Ludwigstr. 3.

Für nur 41 Pfennige
waschen und plätten wir
jeden Stärke-Kragen

Kragenwäscherei Reingold
Elisabethenstr. 28. Kranichsteiverstr. 28.
Marktpassage.
(191a

la Weſtf. Pumpernickel
geſchnitten, 18 Pakete 4½ Pfund, in Stanntol
haltbar, (ſchimmelt nicht), frko. 6 4.-Nachn.
Brotfabrik Friedr. Knäpper, Köln; Klettenberg
Fabriken Knäpper=Brot i. Rhe nl.u. Weſtf.)
II K6 1260)

Kreide, Zement, Gips, Kalk empfiehlt
Drog. Secher Nachf., Ludwigshöhſtr. 1. (B.5082

Corſet=Spezialiſtin
empfielt.
von 16. ℳK an.
ihre neueſt Hüſtmieder Vorteilhaft gra=
ziös
, bequem. Corſets, Büſtenhalter, Reparaturen.
Konſtantine Schwab
Wilhelminenplatz 2
den)
8o1sa

dbd Lou

koſten
Herren=Sohle Damen=Sohle
And Ihra And Mnu
beſies Kernleder wird verarbeitet
Schuhmacherei
Heinrich Hübner
Spez.: Werkſtätte f. Crepp=Gummibeſohl.

nur

Rheinſtr. 47 Gr. Ochfengaſſe 22
Telephon 3325

tür TEidsennecker;
hochfeiner italie-
A8t1 Spamante nischer Sukmei

Nur

Pro Blasche Mark 2.40
von 90 Pfg.
Spanische Heine pro Liter an.
Ueberzeugen Sie sichl (8503
Genise Renat
Span. Weinhandlung, Karlstraße 58
Wiederverkäuter erhalten Rabatt.

WUR

RM. 38.
kofiet unſer billigſtes Fahrrad von ſetzt an.
Bevor Sie ein Fahrrad kaufen, bitten wir
Sie unſer Lager zu beſichtigen. Sie werd.
ſinden, daß unſere Qualitätswaren, ſo
billig wie die der Konkurrenz ſind. Seit
über 30 Jahren Groß=Enkauf
1. Donges &Wiest
Elisabethenstrasse 25,

3.75

Billiges Angebot!
1 großer
Poſten. Arbeiterſtiefel Mk. 10.50
Arbeitshemden .."
6.50
Arbeitsanzüge ..."
Nur bei
9. Rupin
girchſtraße 10.
18487a

Reichstagswahl 1928.

Die Wahl findet Sonntag, den 20. Mai 1928, ſtatt. Die Ab=
ſtiwmngszeit
dauert von 8 bis 17 Uhr ohne Unterbrechung.
Die Abſtimmngen erfolgen:
Abſtimmungs=
Abſtimmnngslokale!
Mie
1, 88, 40
Konſordiaſoal, Waldſtraße 33
Städt. Saalbau, Gartenſaal (Eingang Riedeſelſtr.) 85, 36, 87, 39
Turnhalle der Dieſterwegſchule, Ecke Lagerhaus=
und Blumenthalſtraße Nr. 35
. 4,5
Fumhalle der Eleonorenſchule, Eingang Wendel=
2, 8, 6
ſtadtſtraße
Turnhalle der Goetheſchule, Viktoriaſtraße Nr. 81 7, 8
Kyritzſchule, Emilſtvaße Nr. 10.
. 9, 10, 11, 12
Turnhalle der Schillerſchule, Müllerſtraße Nr. 11 . 14, 15, 16, 17
Durrnhalle der Ballonſchule, Ballonplatz Nr. 1 . 13, 18, 19, 42
Turnhalle der Peſtalozziſchule, Stiftsſtraße 28 . 20, A1
Turnchalle in der Soderſtraße Nr. 30
2, B, 94, 25
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule, Kapellſtr. 5 26, 41, 45
Turnhalle der Viktoriaſchule, Hochſtraße Nr. 44 . 27, 28
Turnhalle der Mornewegſchule, Hermannſtr. Nr. 21 2, 34
Tumhalle der Beſſunger Mädchenſchule, Beſſunger=
82, 88
ſtraße Nr. 67
Furnhalle der Beſſunger Knabenſchule, Ludwigs=
. 30, 81
höhſtraße Nr. 42
Punhalle der Runderrmſchule, Eingang Land=
43, 44
gpaf=Georg= und Rundeturmſtraße 9..

Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſ=
ſſen
folgende Straßen:
Stimmbezirk 1. Exerzierplatz, Hindenburgſtroße, Londgraf=
Philipps=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße.
Stimmbezirk 2. Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße,
Marſtallſtraße.
Stimmbezirk 3. Biswarckſtraße, Friedrichſtraße, Fuchsſtraße,
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße.
Stimmbezirk 4. Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg,
Damaſchkeplatz, Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg, Michaelis=
ſtraße
, Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Mornewegſtraße, Otto=
Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße, Rodenſteinweg,
Schachtſtraße, Traubenweg, Wedekindweg.
Stimmbezirk 5. Bachgang, Feldbergſtraße, Gräfenhäuſer=
ſtraße
, Am Herrenacker, Kirſchenallee, Lagerhausſtraße, Rößler=
ſtraße
, Staudingerſtraße, Weiterſtädterſtraße.
Stimmbezirk 6. Blumenthalſtraße, Helfmannſtraße, Johannes=
platz
, Wendelſtadtſtraße.
Stimmbezirk 7. Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße,
Liebigſtraße, Parkusſtraße, Pfarrwieſenweg, Sensfelderweg.
Stimmbezirk 8. Landwehrſtraße, Viktoriaplatz, Viktoriaſtraße.
Stimmbezirk 9. Aliceſtraße, Emilſtraße, Frankfurter Straße,
Freneſtraße, Am Nordbahnhof.

Stimbezirk 10. Gardiſtenſtraße, Kolonie Grohberg, Moller=
ſtraße
, Pallaswieſenſtraße, Ploenniesſtraße.
Stimmbezirk 11. Barkhausſtraße, Beckerſtraße, Friedrich=
Ebert=Platz, Eckhardtſtraße, Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße.
Stimmbezirk 12. Rhönring, Schwanenſtraße.
Stimmbezirk 13. Arheilgerſtraße, Hochſchulſtraße, Ruths=
ſtraße
. Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtraße.
Stimmbezirk 14. Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße, Pankratius=
ſtraße
, Riegerplatz.
Stimmbezirk 15. Heinheimerſtraße, Kaupſtraße.
Stimmbezirk 16. Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müller=
ſtraße
, Wenchſtraße.
Stimmbezirk 17. Liebfrauenſtraße, Speſſartring.
Stimmbezirk 18. Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtroße, Laute=
ſchlägerſtraße
.
Stimbezirk 19. Alfred=Meſſel=Weg, Am Breitwieſenberg,
Im Emſer, Heinz=Heim=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler=Weg,
Lucasweg, Rathenquanlage, Heinrich=Rinckweg, Aeußere Ring=
ſtraße
, Taunusſtraße, Voglerweg, Weberweg.
Stimmbezirk 20. Alexandraweg, Dieburger Straße Fiedler=
weg
, Eugen=Bracht=Weg, Mauerſtraße, Nikolaiweg, Olbrichweg.
Prinz=Chriſtians=Weg, Schollweg.
Stimmbezirk 21. Erbacher Straße, Seitersweg, Stiftſtraße,
Wingertsbergſtraße.
Stimmbezirk 22. Adolf=Spießſtraße, Beckſtraße, Darmſtraße,
Dreibrunnenſtraße, Gabelsbergerſtraße, Heidenreichſtraße, Hein=
rich
=Fuhrſtraße, Inſelſtraße, Landgraf=Georgſtraße, Merckplatz.
Stimmbezrk 23. Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße, Soder=
ſtraße
.
Stimmbezirk 24. Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße,
Roßdörfer Straße, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm= Jäger=
ſtraße
.
Stimmbezirk 25. Atzwinkelweg, Am Erlenberg, Hobrecht=
ſtraße
, Kekulsſtraße, Nieder=Ramſtädter=Straße, Roquetteweg,
Steinbergweg, Teichhausſtraße.
Stimmbezirk 26. Hoffmannſtraße, Kiesſtraße.
Stimmbezirk 27. Grünerweg, Heinrichſtraße (die geraden
Nr. 42 bis Schluß; die ungeraden Nr. 63 bis Schluß), Hochſtraße.
Stimmbezirk 28. Heinrich=Wingertsweg, Herdweg, Martins=
pfad
, Martinsſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße, Rückert=
ſtraße
, Steinackerſtraße.
Stimmbezirk 29. Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße, Büchner=
ſtraße
, Clemensſtraße, Im Geiſenſee, Küchlerſtraße, Niebergall=
weg
, Niederſtraße, Ohlyſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Schieß=
hausſtraße
, Uhlandſtraße, Wittmannſtraße.
Stimmbezirk 30. Freiligrathſtraße, Goetheſtraße, Herder=
ſtraße
, Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße, Landskronſtraße,
Moosbergſtraße, Orangerieallee, Orangerieſtraße, Seekatzſtraße.

Stimmbezirk 31. Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße, Lud=
wigshöhſtraße
, Sandbergſtraße.
Stimmbezirk 32. Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße, Kies=
bergſtraße
, Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße, Weinbergſtraße,
Im Wingert.
Stimmbezirk 33. Beſſungerſtraße, Donnersbergring, Eich=
wieſenſtraße
, Molteſtraße, Seeſtraße.
Stimmbezirk 34. Ahaſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße,
Neue Niederſtvaße, Wilhelmſtraße.
Stimmbezirk 35. Heidelberger Straße.
Stimmbezirk 36. Artillerieſtraße, Eſchollbrücker Straße, Groß=
Gerauer=Weg, Holzhofallee, Am Hopfengarten, Phil. Röthweß,
Schrautenbachweg, Stadt=Allee, Thylmannweg.
Stimmbezirk 37. Anmaſtraße, Heinrichsſtraße (die graden
Nrn. 240, die ungraden Nrn. 161), Sandſtraße, Steinſtraße,
Weyprechtſtraße, Wilhelmmenplatz, Wilhelminenſtraße.
Stimbezirk 38. Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Stimmbezirk 39. Eliſabethenſtraße, Marienplatz, Neckarſtraße,
Schuchardſtraße, Zimmerſtraße.
Stimmbezirk 40. Ernſt=Ludwigs=Platz, Ernſt=Ludwigs=Straße,
Hügelſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße, Panade=
platz
, Schulſtraße, Schützenſtraße.
Stimmbezirk 41. Hölgesſtraße, Kapellſtraße, Karlsſtraße.
Stimmbezirk 42. Alexanderſtraße, Ballonplatz, Magdalenen=
ſtraße
, Mathildenplatz, Schleiermacherſtraße, Schloßgraben,
Theaterplatz, Zeughausſtraße.
Stimmbezirk 43. Geiftberg, Marktplatz, Marktſtraße, Neu=
gaſſe
, Obergaſſe, Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe, Schiller=
platz
, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
Stimmbezirk 44. Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße, Mühl=
ſtraße
, Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz, Woogsſtraße.
Stimmbezirk 45. Große Bachgaſſé Kleine Bachgaſſe, Brand=
gaſſe
, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Ka=
planeigaſſe
, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe.
Gleichzeitig gebe ich bebannt, daß die Stimmzettel amtlich
hergeſtellt ſind und am 20. Mai im Abſtimmungsraum
den Stimmberechtigten ausgehändigt werden. Die Stimmzettel
enthalten alle zugelaſſenen Kreiswahlvorſchläge, die Parteien
und die Namen der erſten vier Bewerber jedes Wahlvorſchlags.
Der Stimmberechtigte bezeichnet bei der
Stimmabgabe durch ein Kreuz oder Unter=
ſtreichen
oder in ſonſt erkennbarer Weiſe den
Kreiswahlvorſchlag, dem er ſeine Stimme geben will. Stimm=
zettel
die dieſer Beſtimmung nicht entſprechen, insbeſondere ſolche
die mit ſonſtigen Vermerken oder mit Vorbehalten verſehen ſind,
ſind ungültig.
Darmſtadt, den 14. Mai 1928.
(St849
Der Oberbürgermeiſter.

[ ][  ][ ]

Fummer 136

Mittwoch den 16 Mai 1928

Seite 13

Dieſeiyt
OR
Ant

Groß=Staffellauf
des Ausſchuſſes für Leibesübungen.
Der am Himmelfahrttag, vormittags 11 Uhr, zum wiederholten
Male vom Ausſhuß für Leibesübungen Darmſtadt zur Durchführung
kommende Groß=Staffellauf verſpricht nach den bis jetzt eingegangenen
Meldungen eine ſportliche Veranſtaltung von nicht unbedeutendem
Ausmaße. Schon über tauſend Läufer haben ſich in den einzelnen
Klaſſen einſchreiben laſſen. Ganz beſonders werden die dem Ausſchuß
zur Verfügung ſtehenden Wanderpreiſe dabei umſtritten. Das meiſte
Intereſſe dürfte wohl die Hauptklaſſe beanſpruchen, indem der vorjährige
Sieger des Tagblatt=Wanderpreiſes, der Akademiſche Sportklub Darm=
ſtadt
, auf ſeinen alten Widerſacher, die erſte Mannſchaft des Sport=
vereins
Darmſtadr, trifft. In der zweiten Klaſſe verteidigt der Polizei=
ſportverein
Darmſtadt den Wanderpreis des Herrn Staatspräſidenten.
Die Klaſſe 3, offen für Turnvereine, iſt mit drei Meldungen beſetzt. In
der Klaſſe 4 muß die Fußballmannſchaft des Sportvereins den prächtigen
Alkoda=Wanderpreis wiederzugewinnen verſuchen. Der am meiſten
mmſtrittene Wanderpreis der Firma Merck, den die Mannſchaft des
Schwimmklubs Jung=Deutſchland in Klaſſe 5 im vergangenen Jahre
gewinnen konnte, hat auch in dieſem Jahre wieder die größte Teilneh=
merzahl
aufzuweiſen. Um den Wanderpreis der Stadt Darmſtadt
kämpfen die Vereins=Jugendmannſchaften und um den Wanderpreis der
Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft die Vereins=Schülermannſchaften.
Die Klaſſe 8 (offen für Darmſtädter Schulen) muß vorausſichtlich auch
in dieſem Jahre ausfallen, da keine Meldungen eingegangen ſind. In
der Damenklaſſe kämpfen die Mannſchaften des Schwimmklubs Jung=
Deutſchland und des Sportvereins Darmſtadt um den Opel= Wander=
preis
. Den Verkehrsvereins=Wanderpreis der Einzelläufer in Klaſſe 10
muß Herr G. Geſſer vom VfL. Rot=Weiß unter einer ebenfalls zahl=
reichen
Läuferſchar verteidigen. Der Lauf ſelbſt erſtreckt ſich über fol=
gende
Straßen: Rhönring, Frankfurter=, Bismarck=, Kaſino=, Rhein=
ſtraße
, Marktplatz, Schillerplatz, Landgraf=Georg=, Beck=, Heinrichs=,
Neckar=, Rheinſtraße bis zum Ziel am Schloß. Die einzelnen Staffeln
der Klaſſe 1 bis 4 und die Einzelläufer durchlaufen die Rheinſtraße
zweimal.
Die Wanderpreiſe ſind nur heute im Sporthaus Adelmann aus=
geſtellt
.
Au den entſchen Turnenſchaft
Gauwanderung des Main=Rhein=Gaues
der D. T. (Götzwanderung).
Die von der Gauleitung veranſtaltete Wanderung, ſog. Götzwande=
rung
, fand am Sonntag trotz des gerade nicht einladenden Wetters
programmäßig ſtatt. Leider war die Beteiligung in dieſem Jahre nicht
beſonders ſtark, was unbedingt dem zweifelhaften Wetter zuzuſchreiben
iſt. Immerhin ſah man eine ganze Menge Turnerinnen und Turner,
welche dem gemeinſamen Ziele Felsberg zuſtrebten. Den Turne=
rinnen
war der Anmarſch freigeſtellt, nur mußten alle Teilnehmer um
11 Uhr an Ort und Stelle ſein. Aus dieſem Anlaß wählten verſchie=
dene
Vereine den Weg über Auerbach, der größere Teil über Jugen=
heim
. Die letzteren waren die Glücklicheren, denn ohne Regen kamen
ſie am Ziele an. Nach kurzer Raſt war Zuſammenkunft am Ohly=
Turm. Hier war es beſonders unfreundlich. Alle Teilnehmer haben es
begrüßt, daß Gauwanderwart Heinrich Müller nur eine kurze Be=
grüßung
vom Stapel ließ. Der geſchäftliche Teil war ebenſo raſch er=
ledigt
und konnte hierbei feſtgeſtellt werden, daß die Vertreter des 2.
und 4. Bezirks fehlten. Wie verabredet, übernahm Turnbruder Becker=
Reichenbach am Ohly=Turm die Führung. Kreuz und quer, auf und ab
wurde das Felſenmeer von den Teilnehmern durchmeſſen. Ueberall, an
beſonders hervorragenden Punkten, gab Turner Becker klare Erläute=
rungen
. Sofort merkte man, daß man es mit einem Fachmann der
Steininduſtrie zu tun hatte, denn nur ihm konnte ſo eine Stegreif=
Erläuterung gelingen. Nach eingehender Beſichtigung ging es hinab
nach Reichenbach, welches von der Wanderſchar gegen 114 Uhr erreicht
wurde. Direkt im Anſchluß wurde ein modern eingerichtetes Granit=
werk
einer Beſichtigung unterzogen. Auch hier gab Turnbruder Becker
die nötigen Erläuterungen, über alte und neue Arbeitsmethoden. Dieſe
Erläuterungen waren allgemein verſtändlich, ein jeder konnte folgen
und ſich einen kleinen Begriff machen, was das heißt, ſprödes Material
wie Granit in Formen zu zwingen. Jedenfalls hat Turnbruder Becker
belehrend gewirkt. Zu begrüßen wäre es, wenn auch fernerhin die
Turnbrüder ihr Wiſſen der Allgemeinheit zur Verfügung ſtellen woll=
ten
, denn nur durch gegenſeitigen Gedankenaustauſch kann etwas ei=
reicht
werden. Die diesjährige Götzwanderung hat wiederum gezeigt.
daß das Wandern noch ſtärker gepflegt werden muß, um die Jugend
noch mehr wie ſeither mit den Schönheiten unſeres engeren Vaterlandes
vertraut zu machen.
Handball.
Turnv. Lengfeld-Turnv. Groß=Umſtadt.
Am Himmelfahrtstag um 1.45 Uhr findet auf dem Sportplatz Gal=
gen
in Lengfeld ein Lokaltreffem zwiſchen dem beidem Rivalen Groß=
UmſtadtLengfeld ſtatt. Wie alle ſeitherigen Spiele, ſo wird auch die=
ſſes
Spiel vollkommenen Handball zeigen, und wird es ſich lohnen, einen
Spaziergang nach dem ſchön gelegenen Galgen zu machen. Lengfelds
Mannſchaft tritt in folgender Aufſtellung an:
Hofmann
Trumpfheller
Blitz
Saul
Judith 1.
Grünewald
Judith 2. Heiß Heckmann Kunkelwann Müller.
Der Ausgang dieſes Treffens iſt offen, und der Glücklichere wird
Sieger bleiben.
Wiesbadener Automobilturnier.

Die Bergprüfungsfahrt Hohe Wurzel,
Das Wiesbadener Automobilturnier fand am Dienstag mit der
traditionellen Bergprüfungsfahrt Hohe Wurzel, ſeine Fortſetzung.
Während des ganzen Rennens ging bei annehmbaren Temperaturen ein
eichter Regen nieder, der aber wenig Einfluß auf den recht guten Pu=
blikumsbeſuch
hatte, und auch die Strechenverhältniſſe nicht beeinflußte.
Die dreimal zu durchfahrende, 2930 Meter lange Strecke mit ihren
ſchwierigen Kurven und Steigungen bis zu 11,5 Prozent ſtellte Fahrer
und Material wieder vor eine ernſthafte Prüfung, die aber im allge=
meinen
recht gut bewältigt wurde. Unfälle gab es keine. Die beſte
Streckenzeit des Tages fuhr Kappler=Gernsbach auf ſeinem Bugatti=
Kompreſſor in der Zweiliterklaſſe mit 1:57,2 Min. Kappler blieb damit
allerdings um einiges hinter dem mit 1:51 Min. im Vorjahre von Roſen=
berger
=Pforzheim auf Mercedes aufgeſtellten Streckenvekord zurück. Auch
die Geſamtzeit Kapplers für alle drei Fahrten war mit 5:25,4 Min. die
beſte des Tages. Kappler fuhr die beiden erſten Prüfungen ſehr gleich=
mäßig
, bei der dritten Fahrt ließ er ſich Zeit, da für ihn michts mehr
zu verlieren war. Es war das überhaupt ein Schönheitsfehler der
Prüfung, daß die Beteiligung zu ſchwach war und damit das Kampf=
moment
zu ſtark in den Hintergrund trat. Von 33 gemeldeten Wagen
gingen bei den Nenn= und Sportwagen zuſamwen nur zwölf an den
Start. Die Organiſation des Rennens durch den Wiesbadener A. C.,
der auch die Preſſe in vorbildlicher Weile betreute, ließ nichts zu wün=
ſchen
übrig. Die Erge

Nennwagen:

Ueber 2000 ccm: 1. Graf E. v. Kalnein (Bugatti=Kompr.) 6:18,1 Min.
1500 bis 2000 ccm: 1. Kappler=Gernsbach (Bugatti=Kompr.) 5:25,4
Minuten.
350 bis 1500 ccm: 1. H. von Meiſter=Frankfurt a. M. (Amilcar=
Kompr.) 6:47,2 Min.; 2. Prinz zu Leiningen=Amorbach (Bugatti=
Kompr.) 7:02,2 Minuten.

Sportwagen:
Ueber 3000 ccm: 1. von Wenzel=Moſau (ercedes=Kompr.) fuhr
nur zwei Runden ohne Zeit.
2000 bis 3000 ccm: 1. Stuck von Villiez=Gut Sterz (Auſtro=Daimler)
6:36,2 Min.; 2. C. Deilmann=Dortmund (Auſtro=Daimler) 7:40 Min.
1100 bis 2000 ccm: 1. Stumpf=Mainz (Hag=Gaſtell) 7:19 Min.; 2
Engel=Wiesbaden (Bugatti) 7:26 Min.
860 bis 1100 ccm: 1. von Morgen=Berlin (Amilcar=Kompr.) 8:53,4
Minuten.

Die Olympiſchen Spiele.
Deutſchlands Fußball=Vertretung.
Endgültige namentliche Nennung der 22"
Der Deutſche Fußballbund hat beim Niederländiſchen Olympiſchen
Comité die endgültige namentliche Nennung der folgenden 22 Spieler
für das Olympiſche Fußballturnier vollgogen:
Torhüter: Stuhlfauth (1. F.C. Nürnberg), Wentorf (F. C. /93
Altona), Gelhaar (Hertha/Berliner S. C.)
Verteidiger: Beier (Hamburger S.V.), Müller (F.V. 04 Würz=
burg
), Kutterer (Bayern München), Weber (Kurheſſen Kaſſel),
Läufer: Knöpfle (Sp.Vg. Fürth), Kalb (1. F.C. Nürnberg), Lein
berger (Sp.Vg: Fürth), Nagelſchmitz (Bayern München), Gruber ( Duis=
burger
Spielverein), Heitkamp (Düſſeldorfer S. C. 99.
Stürmer: Allbrecht (Düſſeldorf 99), Horn (Hamburger S.V.),
Pöttinger (Bayern München), Hofmann=Meevane, Hoffmann (Bayern
München), Reinmann (1. F.C. Nürnberg), Hornauer (München 1860),
Schmidt II (1. F. C. Nürnberg), Kuzorra (Schalke 04.).
18 Nationen melden 376 Spieler.
Für das Olympiſche Fußballturnier, ſind beim Niederlän=
diſchen
O.C. von 18 Nationen 376 Spieler gemelder worden. Die Höchſt=
zahl
von 22 Spielern ſchrieben neben Deutſchland noch Holland, Frank=
reich
, Schweiz, Italien, Luxemburg, Spanien, Uruguay, Argentinien,
Jugoſlawien, Portugal, Belgien, Türkei und Aegypten ein. Chile mel=
dete
18, Eſtland und Mexiko nannten 17 und die Vereinigten Staaten
von Nordamerika 16 Spieler. Uruguay hat faſt die geſamte Mann=
ſchaft
zur Stelle, die 1924 das Fußballturnier in Paris gewann. Ledig=
lich
für den Mittelläufer und den Linksaußen ſind neue Kräfte eingeſtellt
worden. Inzwiſchen iſt es zweifelhaft geworden, ob Eſtland ſeine
Meldung für das Olympiſche Fußballturnier erfüllen wird.
Fußball.
V. f. R.Pol.=Sportv. 2:5 (2:3).
Dieſes Lokalſpiel der beiden Mannſchaften verlief nicht wie erwar=
tet
, denn beide Mannſchaften legten durch allzu hartes Kämpfen einen
Mißton in das Spiel, welcher über die ganze Spieldauer anhielt und
das Spiel zu einem wahren Verbandstreffen ſtempelte. Es iſt kaum
glaublich, daß zwei Mannſchaften, wie dieſe es waren, ihre ſonſtige
Spielweiſe dermaßen vergeſſen können, wie es der Fall war; auch von
der ſonſt ſo guten Leiſtung eines Müller=Griesheim war man enttäuſcht,
denn hätte er als Schiedsrichter von Anfang an beſſer durchgegriffen,
wäre vielleicht manches nicht paſſiert. Es erübrigt ſich, auf den Spiel=
verlauf
näher einzugehen, da man wanchen unſchönen Punkt ſtreifen
müßte, was für keine von beiden Mannſchaften angenehm ſein könnte.
Akademiſcher Sportklub DarmſtadtUnion Darmſtadt (Ligareſerve)
5:5 (4:4).
Union 2. Jugend-V. f. R. 1. Jugend 2:2.
Union 2. Jugend1. Jugend Weiterſtadt, dertſelbſt, 0:4.
1. M. F. Sp.V. Groß=Zimmern1. M. Boruſſia‟ Dornheim 6:0 (4:0).
Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften zu einem
Propagandaſpiel in Groß=Zimmern. Die Einheimiſchen hatten diesmal
im Strm eine Umſtellung vorgenommen, die ſich glänzend bewährte.
Der ganze Angriff kombinierte vorbildlich im flachen Stil, ſo daß die
Tore wie reife Früchte fallen mußten. Mit Ausnahme der letzten Mi=
nuten
in der erſten Halbzeit dominierten die Gaſtgeber faſt ſtändig.
Selbſt die Gelegenheit zum Ehrentreffer, in Geſtalt eines Elfmeters,
konnten die eifrigen Gäſte nicht verwerten. Der Schiedsrichter wußte
zu gefallen. Groß=Zimmern JugendSportv. Darmſtadt Jugend 3:1.
Viktoria Griesheim-F. Sp.V. Seeheim 4:2 (1:2).
Viktoria Griesheim Ref.Union Wixhauſen Reſ. 1:4 (0:1).
Griesheim weilte als Gaſt zum Rückſpiel in Seeheim und lieferte,
trotzdem für Deuker, Nold I und Harz Erſatz eingeſtellt war, den See=
heimern
ein überlegenes Spiel. Nachdem Seeheims Torwächter ſein
Könnem ſofort unter Beweis ſtellen kann, evhält Münch im Griesheimer
Tor in der 12. Minute den erſten Ball. In der 15. Minute fängt Münch
einen ſchwach geſchoſſenen Ball, läßt ihn aber wieder fallen, und der
herbeigeeilte Halbrechte kann leicht zum 1. Tor für Seeheim einſchieben.
Griesheim drängt fortgeſetzt, 6 Eckbälle hintereinander ſind die Aus=
beute
. Da erhält der abſeits ſtehende Rechtsaußen von Seeheim eine
weite Vorlage, der Ball rollt einen halben Meter über die Linie. Da
jedoch der Schiedsrichterpfiff ausblieb, kann Seeheim unbehindert den
hereingeholten Ball zum 2. Tor verwandeln. Vom Anſtoß weg erzielt
Griesheim durch Ritter ſein 1. Gegentor. Es folgt die 7. Ecke, anſchlie=
ßend
Halbzeit. Griesheim hat auch nach Wiederbeginn das Heft in der
Hand. In der 55. Minute iſt Klippel gut durchgekommen, wird aber im
Strafraum durch Beinſtellen am Torſchuß gehindert. Den gegebenen
Elfmeter verwandelt Merker uhaltbar zum 2:2. Es folgt die 8., 9.,
10. und 11. Ecke, und iſt es Dirks, der in der 78. Minute ſeinem Verein
die Führung verſchafft. Der Anſtoß wird ſofort wieder abgefangen und
ein Angriff von dem herausgelaufenen Torwächter Seeheims abgewehrt.
Korb erhält dem Ball und ſchießt aus 30 Meter auf das Tor, wo ein
Seeheimer Verteidiger nur noch mit der Hand einem weiteren Erfolg
verhindern kann. Der Elfmeter wird wiederum von Merker ſcharf ein=
geſchoſſen
, ſo das Endreſultat herſtellend. Schiedsrichter Gutjahre vom
V. f. R. Darmſtadt leitete gut, daran ändert auch das Ueberſehen beim
2. Tor für Seeheim nichts.
Handball.
Der ſüddeutſche Handballmeiſter in Ulm.
Anſtelle des für den 19. Mai vorgeſehenen Fußballtreffens Ulm 94
gegen Young Boys Bern, das wegen Abſtellung von Olympiakandidaten
aus der Berner Mannſchaft abgeſagt werden mußte, wird der füd=
deutſche
Handballmeiſter SV. 98 Darmſtadt im Ulmer Stadion gegen
eine kombinierte Mannſchaft von Ulm 94 und Schwaben Ulm ſpielen.
Tennis.
Frl. de Alvarez ſchlägt Frl. Kohnert.
Die internationalen Damen=Tenniswettkämpfe in Berlin gelangten
in Grunewald bei gutem Beſuch zum Abſchluß. Die Spanierin Frl.
de Alvarez trat gegen Frl. Ruth Kohnert=Berlin an und
gewann 6:3, 6:2. Das harte Angriffsſpiel der Berlinerin lag Frl. de
Alvarez beſſer als das Sicherheitsſpiel von Frl. Außem. Frl. Kohnert
hielt ſich ſehr tapfer, ſpielte aber zu ungleichmäßig. Sie führte im erſten
Satz 3:1, bis dann die überlegene Technik und Taktik der Spanierin den
Ausſchlag gab. Zum angeſetzten Doppelſpiel trat Frl. Außem wegen
einer Fußverletzung vom Tage vorher nicht an, ſo daß dieſes Spiel aus=
fiel
. In einem Schaubampf ſiegte Prenn 7:5, 6:4 gegen Rahe.
Nadfahren.
1. Gau=Wanderfahrt des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt B. D.R.
Am Sonntag, den 13. Mai, fand die erſte diesjährige Gau= Wander=
fahrt
des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt im B.D.R. nach Seligen=
ſtadt
a. M. ſtatt. Trotz des gerade morgens bei der Abfahrt um ½9
Uhr nicht ſehr einkadenden Wetters es regnete bereits geraume Zeit
vor der Abfahrt, hatten ſich immerhin eine ganz ſtattliche Anzahl Gau=
kameradinnen
und Gaukameraden um den Führer und Gauwanderfahr=
wart
, Herrn Herm. Thümmel, verſammelt. Die Fahrt ging von Darm=
ſtadt
zunächſt über Dieburg, Altheim nach Babenhauſen (Hotel Deutſches
Haus), wo die erſte Wertung ſtattfand. Hier ſollten auch die Oden=
waldvereine
des Gaues ſich mit den Vereinen von Darmſtadt und Groß=
Gerau zur Weiterfahrt über Zellhauſen nach Seligenſtadt a. M. treffen.
Doch mußte mit Bedauern feſtgeſtellt werden, daß die Vereine aus dem
Odenwald nur ſpärlich vertreten waren. Schuld hieran dürfte wohl ein=
zig
und allein die Witterung tragen. Trotz alledem, es konnte dies der
Geſelligkeit und dem angenehmen Verlauf der erſten Gau=Wanderfahrt
keinen Abbruch tun. Punkt 12 Uhr wurde von Babenhauſen die Weiter=
fahrt
nach Seligenſtadt a. M. angetreten und um 1 Uhr erreichte man
das Innere dieſes hiſtoriſchen Städtchens. Ein kleiner Rundgang durch
die Stadt beendete den Aufenthalt in Seligenſtadt a. M. War die Hin=
fahrt
auch mit einigen Defekten verknüpft, hervorgerufen durch die
außerordentlich ſchlechten Straßenverhältniſſe hinter Dieburg, ſo war
doch die Rückfahrt über Dudenhofen, Niederroden, Oberroden, Urberach,
Meſſel nach Darmſtadt weit angenehmer inſofern, als man hier die

Straßem in einem weit beſſeren Zuſtand vorfand, mit Ausnahme der
Strecke Niederroden bis Urberach. Auch das Wetter hatte ſich gegenüber
dem Vormittag zum Beſten gewendet und lachender Sonnenſchein lag
über der ganzen Strecke der Heimfahrt. Ein kurzer Aufenthalt in Meſſel.
beendete die äußerſt harmoniſch und in kameradſchaftlichſter Weiſe ver=
laufene
erſte Wanderfahrt des Gaues.

Pferdeſpori.

Schlußtag des Frankfurter Reitturniers.
Auch der letzte Tag des Frankfurter Reitturniers fand keinen gutem
Beſuch. Diesmal lag es aber nicht am Wetter, ſondern an der Kon=
kurrenz
durch den Großflugtag in Frankfurt. So war das Frankfurter
Turnier im ganzen geſehen ſtark vom Pech verfolgt; um ſo mehr konnte
es ſportlich befriedigen, da beſonders der Schlußtag ſportliche Höhepunkte
brachte. A. Staeck auf Frau Franckes Abdera dominierte in der Dreſ=
ſurprüfung
und auch in der Eignungsprüfung, während in den beiden
Sprüngen um das Frankfurter Championat der Münchener Hauptm.
Krüger auf ſeiner famoſen Donauwelle den Vogel abſchoß. Die Er=
gebniſſe
waren:
Preis vom Hefſiſchen Reiterverein (Drefſurprüfung); 1. A. Staeck
auf Abdera und Stallm. Eckhardt auf Kavalier; 3. O. Lörcke auf
Alberich.
Preis der Stadt Frankfurt (Jagöſpringen): 1. Hauptm. Krüger auf
Donauwelle; 2. Stallm. Lange auf Lilith; 3. W. Spillner auf Hof=
meiſterin
; 4. Maj. v. Lotz auf Türke.
Preis von Niederrad (Eignungsprüfung), leichte Pferde: 1. A. Staeck
auf Abdera; 2. Stallm. Günther auf Trianon; 3. Baronin v. Oppen=
heim
auf Feldmaus; ſchwere Pferde: 1. Prinz Chr. von Heſſen auf
Tantris; 2. Stallm. Günther auf Zigeuner; 3. Rittm. Gerhardt auf
Fels.
Alſterpreis: 1. O. Lörcke auf Alberich; 2. Stallm. Eckhardt auf Ka=
valier
.
Preis von Waldfried: 1. Frau W. Spillner auf Bob V; 2. Baro=
nin
v. Oppenheim auf Regenbogen; 3. Baronin v. Oppenheim auf
Nerelde.
Preis vom Parkhotel (Jagdſpringen): 1. Hauptm. Krüger auf Do=
nauwelle
, 8 Fehler; 2. Frhr. v. Knobelsdorff auf Minnerie, 10 Fehler;
3. Stallm. Lange auf Bellonia, 12 Fehler; 4. W. Spillner auf Hexe,
15 Fehler; 5. W. Spillner auf Baron III, 18 Fehler.

Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Flugblatt der Deutſch=
nationalen
Volkspartei bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle
8515
aufmerbſam machen.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Mittwoch 16. Mai. 11.30: Kaſſel: Oberleutnant Hamann:
Pferd und Pferdeſport. o 13.30: Kaſſel: Schallplatten=Konzert.
2 15.30: Rektor Wehrhan: Ergötzliche und ernſte Geſchichten aus dem
Mönchs= und Kloſterleben. O 16.30; Funkorcheſter: Charakterſtücke.
O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten. Mitteilungen.
O 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: Die Stunde der Frau. O 18.45:
Pfarrer Taesler: Die Religion bei den Stoikern und Plotin.
O 19.15: Dr. R. Mertens: Die Grenzlinie zwiſchen der aſiatiſchen
und auſtraliſchen Tierwelt. 6 19.30: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
O 20.15: Abſchieds=Abend Fritz Odemar: Hamlet von Shakeſpeare.
Spielleitung: Ben Spanier.

Stuttgart.
Mittwoch 416. Mai. 12.30: Schallplattenkonzert. 15: Tante
Gretle und Onkel Ott. Rundfunkorch. O 16: Briefmarkenkunde
für die Jugend. 16.15: Funkorch. Einl.: Ilſe Seeliger. O 18.15:
Dr. Löwenberg: Zum 140. Geburtstag Rückerts. O 18.45: Dr.
Breitinger: Die Hauptrichtung des Hochſchulſtudiums. 19.15:
Engl. Sprachunterricht. O 19.45: Dr. Brattskoven: Knigge, ein
vielgenannter Unbekannter. Freiburg i. Br. ſendet ab 20.15
getrennt. Prograim wird bekannt gegeben. O 20.15: Stuttgarty
Aus Frankfurt a. M.: Hamlet, Prinz von Dänemark, von W.
Shakeſpeare. Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.

Mittwoch, 16. Mai. 15.30: Dora Sophie Kellner: Neue
Eheformen. Ehe und Wohnungsnot 16: C. Schelenz: Handball,
das Spiel für alle. o 16.30: Dr. Brattskoven: Eine Reiſe durch
die europäiſchen Hauptſtädte. Madrid. 17: Kapelle Emil
Rooſz. O 18.45: Wirkl. Geh. Obermedizinalrat Prof. Dr. Dietrich:
Bäder und Brunnenkuren in Deutſchland. O 19.10: Geh. Juſtizrat
Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfragen des Tages. O 19.35: Privatdoz.
Dr. Groethuynſen: Die bürgerliche Weltanſchauung. O 20.10: Sende=
ſpiel
: Die Schützenlieſel Operette in drei Teilen von Stein
und Lindau. Muſik von Eysler. Leit.: Bronsgeeſt. Dir.: Br.
Seidler=Winkler. Perſ.: Hippolyt Zillinger, Bierbrauer; Wilhel=
mine
ſeine Tochter; Konrad Wille, Förſter: Blaſius. Neſtel;
Margareth, ſeine Mutter; Lieſel; Daſzewſki, Gutsbeſitzer in Ruſſiſch=
Polen; Mooshammer, Wirt Zur Schützenlieſel; Schlehraba.
Treiber und Zieler: Schützen; Jäger; Bauernburſchen; Bauernmädel:
Hochzeitsgäſte; Kellnerinnen; Mägde; Knechte; Dorfmuſikanten. Ort
der Handlung: Umgebung des Königſees. Zeit: Gegenwart.
Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Mein Heimatland. Dr. Becces
Sinfoniker. C. Schoenert (Tenor). Am Flügel: Ben Geyſel.

Deutſche Welle. Mittwoch, 16. Mai. 12: Dr. Lebede:
Muſikapparat und Schallplatte im Deutſchunterricht. 12.30:
Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteil, des Verb.
der Preuß. Landgemeinden. o 14.30: Kindertheater. G. Bothe:
Der kleine Geiger. o 15: Ob.=Reg.=Rat Dr. Riehm: Pflanzen=
ſchutz
im Schulunterricht. 15.35: Wetter und Börſe. o 16:
Ob.=Reg.=Rat Riehm: Pflanzenſchutz im Schulunterricht. O 16.30:
Dr. Borries: Das Zeitalter der Romantik. O 17: Hamburg:
Lieder aus dem kl. Roſengarten. O 18: Prof. Dr. Hellauer: Technik
des Ein= und Ausfuhrhandels. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr.
O 18.55: Min.=Rat Prof. Woldt: Techniſcher Lehrgang. Fabrik=
organiſation
. O 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Einf in das
Verſtehen von Muſik. O 20.10: Berlin: Sendeſpiel. E. Eysler:
Die Schützenlieſel, Operette in drei Teilen. Anſchl.: Preſſe=
nachrichten
. O 22.30: Berlin: Mein Heimatland. Mitw.: C.
Schoenert (Tenor), Dr. Becces Sinfoniker.

Wetterbericht.
Gießen, 15. Mai.
Das nordweſteuropäiſche Hochdruchgebiet hat an Ausdehnung nach
Mitteleuropa nicht zugenommen, denn Tiefdruckſtörungen im Norden
und Süden verhindern das weitere Vordringen. Ozeaniſche Luftmaſſen,
die weiter nach Mitteleuropa gelangen, führen immer noch zu wolkigem
Wetter, und die unterbundene Sonnenſtrahlung läßt keine ſtärkere
Erwärmung aufkommen. Mit Niederſchlägen muß gelegentlich noch ge=
rechnet
werden.
Witterungsauſichten für Mittwoch, den 16. Mai 1928.
Wolkig, Temperaturen nur wenig verändert, vereinzelte Nieder=
ſchläge
.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 17. Mai 1928.
Weiterhin wolkiges Wetter, mäßig warm, ſtrichweiſe geringe Nie=
derſchläge
.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortllch für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Vuhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 136

Rittwoch, den 16. Mai

Vom ſüddeutſchen Ledermarkt.
In dieſer Berichtszeit zeigt ſich am Ledermarkt wohl etwas mehr
Internehmungsluſt, ohne daß jedoch von einer wirklichen Belebung
3 Geſchäftes geſprochen werken konnte. In erſter Linie dürften die
etwas größeren Umſätze auf den dringlicher gewordenen Bedarf, beſon=
ders
der Schuhinduſtrie zurückzuführen ſein. Andererſeits iſt feſtzu=
ſtellen
, daß ſeitens der Lederfabrikanten mehr Material zum Angebot
gebracht wurde als zuvor. Die Preiſe zeigen immer noch keinerlei
Veränderung. Zwar werden hie und da die zuletzt genannten Notie=
rungen
unterboten, doch ſind dieſe ſo gering, daß man ſie außer
Betracht laſſen kann. Ueber den Geldeingang laufen ſtändig Klagen
ein. Im einzelnen hat die Schuhinduſtrie am Unterledermarkt großen
Bedarf für ganz leichte Vachs gezeigt, ohne daß jedoch Material in
genügenden Mengen vorliegt. Die übrigen leichten Crupons waren
beachtet, während ſtärkere Sortimente, für die hauptſächlich der Leder=
handel
in Frage kommt, nach wie vor weniger beachtet blieben. Am
Oberledermarkt kamen einige Neukäufe in farbigen Oberledern an den
Markt. Die Umſätze in ſchwarzen Zurichtungen waren dagegen be=
ſcheiden
. Für Lackleder beſteht nach wie vor lebhaftes Intereſſe.
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Am Süddeutſchen Kohlenmarkt iſt das Geſchäft weiterhin ruhig.
Das Hausbrandgeſchäft iſt der Jahreszeit entſprechend nur gering, und
e von der Ruhr endlich bekanntgegebenen Sommerrabatte haben
keineswegs vermocht, etwas Leben in das Geſchäft zu bringen, vor
allem ſchon deswegen nicht, weil die Rabatte eine Kohlenpreiserhöhung
nicht ausgleichen. Durch den Streik in der Rheinſchiffahrt iſt die Kohlen=
zufuhr
zum Oberrhein ſo gut wie vollkommen unterbunden. Indeſſen
beſteht eine Gefahr für die Kohlenverſorgung ab Oberrhein nicht. Ein
Großteil der Transporte geht auf dem Bahnwege. Die Zufuhr an
ausländiſchen Kohlen hat dagegen unter dem Streik weniger zu leiden,
da holländiſche und franzöſiſche Schiffe weiterhin verkehren. Von
Seiten der Saargruben iſt eine Zurückhaltung der Lieferung unver=
kennbar
. Bemerkenswert iſt, daß die Saargrubenverwaltung bisher
ihre Preiſe noch nicht bekanntgegeben hat. Wie ſich die neuen Ruhr=
preiſe
auf den Wettbewerb am ſüddeutſchen Kohlenmarkt auswirken
werden, iſt zur Zeit noch nicht zu überſehen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Mai.
Nachdem ſich ſchon an den beiden vorausgegangenen Tagen ſtär=
keres
Realiſationsbedürfnis geltend gemacht hatte, ſah ſich die heutige
Börſe auf faſt allen Märkten großem Angebot gegenüber, und die Ten=
denz
erfuhr eine allgemeine, merkliche Abſchwächung. Auch das Ausland
ſchien nach den großen Käufen der Vorwoche meiſt als Verkäufer an
den Markt zu konnnen, ſo daß von dieſer Seite das Kursniveau keine
Stützung erfuhr. Die Spekulation ſchritt weiter zum Abbau ihrer
Hauſſeengagements, die nach dem Medio teilweiſe bereits wieder be=
trächtliches
Ausmaß angenommen haben ſollen. Daneben dürfte die
Vaiſſeſpekulation mit Blankoabgaben den Kursdruck verſtärkt haben.
Ferner kam im Zuſammenhang mit dem heutigen Zahltag noch etwas
Ware heraus, die nur unter ſtärkeren Kursabſchlägen aufgenommen
wurde. Auf die Stimmung drückte weiterhin die innerpolitiſch ein=
getretene
Belebung durch den ſich verſchärfenden Wahlkampf. Bei der
crſten Notierung waren gegenüber der geſtrigen Abendbörſe meiſt Kurs=
abſchläge
von 3 bis 6 Prozent zu verzeichnen. Einzelne Werte waren
ſtärker abgeſchwächt. So eröffneten am Chemiemarkt J. G. Farben
7¾ und Scheideanſtalt 6¾ Prozent niedriger. Am Elektromarkt waren
vor allem Siemens mit minus 9½ Prozent und Lechwerke, Bergmann
mit je 7 Prozent angeboten. A.E.G. verloren 3½ Prozent. Die ſtärkſte
Kurseinbuße erfuhren Zellſtoff Waldhof mit minus 10 Prozent. Am
Montanmarkt gaben Rheiniſche Braunkohle 9 Prozent, Rheinſtahl
6 Prozent, Mannesmann 4½ Prozent und Gelſenkirchen 41/ Prozent
nach. Von Kaliwerten büßten Salzdetfurth 8 Prozent und Weſteregeln
5½ Prozent ein. Am Bankenmarkt waren naturgemäß Danatbank mit
minus 7½ Prozent am ſtärkſten angeboten. Commerzbank verloren 6
Progent, Deutſche Bank 3 Prozent und Reichsbank 4 Prozent. Schiff=
fahrtswerte
eröffneten 3½4½ Prozent ſchwächer. Von Bauunter=
nehmungen
gaben Holzmann 4½ Prozent und Wayß u. Frehtag 4 Pro=
zent
nach. Am Anleihemarkt gaben Ablöſung und Schutzgebiete merk=
licher
nach. Von Auslandsrenten waren Rumänen gefragt und feſter.
Goldrumänen 24 Geld.
Im weiteren Verlaufe machte ſich auf dem ſtark ermäßigten Kurs=
niveau
Deckungsbegehr bemerkbar, und die Kurſe konnten ſich etwas er=
holen
. So waren J. G. Farben 7 Prozent, Siemens 3 Prozent, Wald=
hof
3 Prozent und Nordd. Lloyd 1 Prozent gebeſſert. Zum Zahltag
war der Geldmarkt etwas angeſpannter. Tägliches Geld 7 Prozent.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1797, gegen Pfunde
20,408, London-Kabel 4,8835, Paris 124,02, Mailand 92,65, Madrid
29,10, Holland 12,09½.
Die Abendbörſe war nicht ganz einheitlich, da man wegen Aus=
bleibens
neuer Meldungen über den Geſundheitszuſtand Dr. Streſe=
manns
äußerſte Zurückhaltung übte. Trotzdem war die herauskom=
mende
Ware ziemlich gering. Gegenüber den etwas erhöhten Nach=
börſekurſen
waren mehrfach Abſchwächungen um Bruchteile eines Pro=
zentes
feſtzuſtellen. Sehr gut gehalten lagen Banken, ferner Deutſche
Erdöl, Schiffahrtswerte, Karſtadt und Zellſtoffaktien. Anleihen etwas
leichter. Rumänen freundlich. Die Nachbörſe war ruhig, doch eher
etwas freundlicher.

Im einzelnen nannte man: Commerzbank 183,5. Danat 273,5,
Metallbank 143,5, Gelſenkirchen 139, Harpener 170, Mannesmann 157,
Rheinbraun 304,5, Rheinſtahl 169, Stahlverein 101,25, Hapag 164,25,
A. E. G. 167,5, Daimler 112,5, Licht u. Kraft 228,5, Farben 276,5, Ges=
fürel
298,5, Holzmann 158,5, Schuckert 206,5, Siemens 343,5, Wald=
hof
315.
Abenddeviſen: Reichsmark weiter feſt. London-Paris 124,02,
Mailand 92,65, Madrid 29,12, Zürich 25,32½, Holland 12.033,
New York 4,8830, Pfunde gegen Mark 20/404, Dollar gegen
Mark 4,178.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. Mai.
Die Berliner Bönſe verkehrte in ausgeſprochener Baiſſeſtinmmng,
da die Erkranbung Dr. Streſemanns die Nervoſität der Spekulation
noch erhöhte, und auf allen Seiten ſtärkere Realiſationen auslöſte. Es
fehlte vollkommen an Käufern. Auch das Ausland nahm keine Anſchaf=
fungen
vor. Die Provinz ſchloß ſich den Realiſationen in größerem Um=
fange
an. Infolgedeſſen gab das Kursniveau auf der ganzen Linie um
4 bis 6 Prozent nach. In den Hauptpapieren des Terminmarktes
traten jedoch weſentlich ſchärfere Verluſte ein, die teilweiſe 20 bis 30
Prozent betrugen. Auch am Kaſſamarkt kam umfangreiches Material
heraus, das auf die Tendenz drückte. Die Verkaufsneigung wurde noch
durch die Mitteilungen über die Gütertariferhöhungen, unſichere Ten=
denzmeldungen
von der New Yorker, den bevorſtehenden Wahlen
und das Anziehen der Baiſſeſätze im Zuſammenhang mit dem heutigen
Zahltag verſtärkt. Tagesgeld ſtellte ſich auf 6 bis 7½ Prozent. Erſte
Firmen mußten 5½6 Prozent bewilligen. Monatsgeld dagegen unver=
ändert
7½8½ Prozent. Warenwechſel 6¾7 Prozent. Am Deviſen=
markt
lag das engliſche Pfund international feſt. LondonNew York
4,8829, London-Berlin 2,4050. Kabel New YorkBerlin unverändert
4,1789. Schwächer notierte London-Brüſſel mit 34,9575 und London
Madrid 29,15. An der Spitze der verluſtreichen Papiere ſtanden die
kursmäßig am höchſten bwerteten Induſtriepapiere, nämlich Kunſtſeiden=
aktien
, die um 230 Prozent ſtürzten. Als einzige Papiere ſetzten
Feldmühle 1 Pvgzent und Sbenſka 8 Mark höher ein, auch Schleſ. Zin!
lagen zunächſt gut behauptet. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſtellte
ſich eine kleine Erholung ein, die aber ſelbſt bei dem am empfind=
lichſten
gedrückten Werte nicht mehr als 1 bis 2 Prozent betrug.
Im weiteren Verlauf ließ das Angebot nach, dafür nahm die Spe=
kulation
einige Rückkäufe und Deckungskäufe vor, Polyphon, Verein.
Glanzſtoff und Bemberg holten ihre Verluſte wieder ein. Daraufhin
wurde die Tendenz auch ſonſt überall freundlicher. Als gegen Ende
der zweiten Stunde die Privatdiskontnotiz für beide Sichten um je
½ Prozent auf 658 erhöht wurde, trat aber von neuem ſtärkere Un=
ſicherheit
ein. Die Börſe ſchloß zurückhaltend und nervös.
An der Nachbörſe herrſchte wieder eine freundliche Grundſtimmung
vor, da einige Spezialpapiere von der Spekulation beachtet wurden und
ihre Erholung fortſetzten. Insbeſondere fiel die ſtarke Nachfrage nach
Otavi=Shares mit 56,87 nach 53,5 bei Börſenbeginn auf. Polyphon
notierten 450 Geld. Ver Glanzſtoff, die mit 845 begannen, ſtellten ſich
nachbörslich auf 870, da die Nachfrage nach Bezugsrechten bei der heu=
tigen
Notiz anregte. Der erſte Bezugsrechtskurs lag bei einem Umſatz
von etwa 750000 RM. nom. mit 84 Proz, über Parität.

/ 14. 5.
A. E. G
H172. 12
Augsb. Nürnb. Maſch /106. 1251
Baſalt.
88.
Bergmann.
*205.
Berl. Karlsruhe Ind./ 69.25
Berl. Hand.=Geſ.
4278.
Braunkohl.=Brikettsf479.75
Bremer Wolle.
Danatbank. .
fe7.
Deutſche Bank..
H170.
Diskontogeſ. . . . . . . /165.
Dresdner Bank. . . . . /165.
Deutſche Maſchinen .1 50.75
Deutſche Erdöl ... . . /139.
Deutſche Petroleum / 70.
Dynamit Nobel ... . 1135 5
Elektr. Lieferung .. 1182.5
F. G. Farben.
J285.
Gelſenk. Berg.
1143.5
G. f. elektr. Untern. /300.75
Han. Maſch.=Egeſt. A 63.
Hanſa Dampfſch. (222.5
Hapag
/168.5
Harpner. ..
(174.75
Hemoor Zement. . . . 1238.25

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt.
Sofia ...
Holland.
Eslo....."
Kopenhagen
Stockholm".
London ..
Buenos Aires
New=York

15.
166.
108.
83.
202.
G8.
2770.
178.
Fa
268.
165.
162.*
162.
49
135.
67.
131.
178.
275
163.
231.

5.

75
138. VVer.

Hirſch Kupfer ......"
Höſch Eiſen ..."
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan
Kali Aſchersleben
Salzdefurth
Weſterregeln
Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
Lingel Schuh
Mannesmann Röhren
Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Loy
Orenſtein.
Polyphon
Rürgerswer
Sachſenwer
Siemens Glas
292.3755 Ver. Stahlwerke
61. 125/Volkſtedter Porzellan
217.25 Wanderer We
Wiſſner Metall
170.25 WWittener Gußſtahl

14. 5.
130.
158.
97.
115.
188.
336.
202.5
188.5
271.
60.
161.5
160.
165.125
131.5
458.
101.
136.25
148.
367.25
102.-
54.5
175.5
155.
75

15. 5
130.
152.25
94
115.
182.
323.5
194.25
184.
262 5
58.75
154,75
160.
159.5
127.
443.5
98.
133.5
14775
861.
100.625
53.5
172.
154.

Oeviſenmarkt.

14. 5. 15 5. Geld /Brief Geld /Bri 10.503 10.5281 10.511/10.531 58.75 53.87 (58.73 58.85 12.374112.39 12.37 12.39 72.93/ 73 071 72.94 73.08 3.020/ 3.02 3.017 3.023f 168. 48 168.82 168.59 168.931 jut.siltl2.03 111.87 112.09) 111.99112.21 1 12.04 112.26 112.00/1 12.22 12.00 12 221 20.379 20.410 20.385 20.4251 1.785/ 1.7891 1.785 1.7894 4.1754 183 4.1745 4.182. Belgien 1 58.30 50,42 1 58.281 58-30

Italien
Paris
Schweiz..
Spanien..
Danzig
Japan..
Rio de Janeiro
Jugoſlavien
Portugal .."
Athen ......
Konſtantinopel
Kanada.
Uruguah.

14 s. 15. 5. Geld Brie Geid Brief 22.005 22.045 21.99,5 22.055 16.435 16.475 16.43,5 16.475 80.47 80.63 80.48 80.64 70.05 70 1 69.93 70.07 81.44 81.6 81.46 81.62 1. 943 1.95: 1.943 1.952 0.50 28 .5048 1.5026 0.5046 7.353 7.367 7.353 7.367 17.98 18.02 17.83 17.87 5.425 5.435 5.425 5.435 2.143 2. 14 2.151 2.155 4.17 4.17 4.171 4.179 4.30 4.30 4.301 4.309

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deutſche Vacuum Oel A.=G., Hamburg. Die zur Standard Oil=
Gruppe gehörende Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1927 einen
Nohgewinn von 8849 392 RM. gegen 6 176 316 RM. i. V. Die Un=
koſten
ſind im abgelaufenen Jahre auf 6 435042 (4841 124) RM. ge=
ſtiegen
. Nach Abſchreibungen von 809 163 (753 570) RM. verbleibt nach
einer Ueberweiſung an den Reſerbefonds in Höhe von 81000 (30000)
RM. ein Reingewinn von 1619 556 RM. gegenüber 395 368 RM., in
dem der Vortrag von 95 368 (i. V. Verluſtvortrag 156 253) RM. bereits
berückſichtigt iſt. Im Laufe des Geſchäftsjahres hat das Unternehmen
ſein A.=K. von 19 Mill. auf 20 Mill. RM. verdoppelt. Die jungen
Aktien ſind für das habe Geſchäftsjahr dividendenberechtigt. Es ge=
langt
eine von 3 auf 10 Prozent erhöhte Dividende zur Ausſ hüttung,
während der Reſt von 119 556 RM. vorgetragen wird. Die Haupt=
verſammlung
genehmigte widerſpruchslos den Abſchluß und wählte neu
in den A.=R. Prof. Dipl.=Ing. Georg Fraſch. In der Bilanz er=
ſcheinen
die Warenvorräte auf 12 216 430 (9 183 167) RM. erhöht. Fabrik=
anlagen
, Betriebsmittel und Materialien ſtehen mit 6 967 793 (7 545 903)
RM. zu Buch. Lagergebäude und Anlagen erſcheinen mit 286 353
(135 179) RM., Mobilien mit 269 863 (194 098) RM., Barkaſſen und
Schuten mit 94 854 (51 784) RM., techniſche Inſtrumente mit 25 202
(24 723) RM., Lagerutenſilien und Wagen mit 115 263 (126 416) RM.
und Garagen mit 5 102 (4840) RM. Die flüſſigen Mittel, darunter
Bankguthaben, Kaſſe, Wechſel und Schecks erhöhten ſich auf 371971
(1061870) RM. und die Schuldner auf 5 836 958 RM. gegenüber
3 343 676 RM. Ihnen ſtehen Verpflichtungen von 5 448976 RM.
gegenüber 11 246 252 RM. gegenüber.
Deutſche Linoleum=Werke, A.=G., Bietigheim. Die Generalver=
ſammlung
genehmigte einſtimmig die Regularien unb erteilte edenſo
einſtimmig ihre Genehmigung für den mit der Continentalen Linoleum=
Union, Zürich, der Linoleum Aktienbolaget Forshaga, Göteburg, und
der Linoleum Giubiascv (Schweiz) beſchloſſenen Intereſſengemeinſchafts=
vertrag
. In den Aufſichtsrat wurden zugewählt Rittergutsbeſitzer
Bureſch in Gehrden bei Hannover, Staatsminiſter a. D. Loebell, Berlin,
Karl Meyer, Direktor der Disconto Geſellſchaft, Filiale Bremen. Ueber
den Geſchäftsgang führte Generaldirektor Dr. Heilner u. a. aus, daß
die Rationaliſierungsmaßnahmen, die ſeit zwei Jahren bei den Deutſchen
Fabriken durchgeführt ſind, neuerdings auch auf die ausländiſchen
Fabriken ausgedehnt werden. In der Schweiz hat das Geſchäft an
Ausdehnung gewonnen, und Neubauten in Giubiasco notwendig ge=
macht
. Der Geſchäftsgang iſt bei allen Fabriken in befriedigender
Entwicklung.
B. Ley, Konſervenfabrik, A.=G., Mainz=Mombach. Die G.=V. ge=
nehmigte
den wieder dividendenloſen Abſchluß für 1927. Der Gewinn
aus 1927 mit 11 698 RM. wurde wieder vorgetragen. Die Konſerven=
branche
zeige auch im neuen Jahre noch keine Anzeigen einer Beſſerung.
Voigt u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M. Nach dem Bericht hatte
der ſtarke Beſtellungseingang namentlich in der zweiten Jahreshälfte
1927 weſentlich höhere Umſätze zur Folge, ſowie auch die Herübernahme
eines beträchtlichen Auftragsbeſtandes in das neue Jahr. Bekanntlich
wurde die Prometheus A. G. übernommen. Zum Verkauf der bezüglichen
Fabrikate wurde die Prometheus Elektriſche Geräte und Heizeinrich=
tungen
G. m. b. H mit 20000 RM. Kapital gegründet. Durch Ver=
mittlung
der Deutſchen Vank wurde eine 500 000=Dollaranleihe aufge=
nommen
, mit deren Hilfe der reſtliche Betrag des früher erhaltenen
Auslandskredites zur Rückzahlung gebracht wurde. Im Oktober 1927
wurde eine Kapitalerhöhung von 7,7 auf 10,2 Mill. RM. vorgenommen
durch Ausgabe von 2,5 Mill. RM. Vorzugsaktien Lit. 5 im Zuſammen=
hang
mit dem Auftreten des neuen Großaktionärs (Ephraim Mayer
u. Söhne, Hannover). Die neuen Vorzugsaktien ſind zunächſt mit 25
Prozent eingezahlt. Die Hauptbeteiligungen, die G. Schanzenbach u.
Co. G. m. b. H. in Frankfurt a. M. und die Eiſengießerei Wilhelma
G. m. b. H. in Hanau=Keſſelſtadt haben günſtige Ergebniſſe erzielt.
Es wurde ein Rohgewinn von (alles in Mill. RM.) 4,21 (3,56) erzielt.
Unkoſten und Steuern beanſpruchten 2,98 (2,70), Abſchreibungen 0,55
(0,38). Es verbleibt ein Reingewinn von 0,731 (0,521), woraus be=
kanntlich
8 (6) Progent Dividende auf die Stamm= und wieder 7 Pro=
zent
auf die Vorzugsaktien verteilt werden ſollen. Dem Wohlfahrts=
fonds
ſollen 0,050 (0,040) überwieſen und die reſtlichen 0,067 (0,050)
vorgetragen werden. Die Bilanz verzeichnet u. a. 3,25 (1,87) Kreditoren,
daneben 1,59 Anzahlungen, 2,10 (0,81) Darlehenskonto, 4,01 (4,16) Obli=
gationsſchuld
, andererſeits 3,50 (2,50) Debitoren, 3,67 (0,68) Bankgut=
haben
und 7,89 (6,41) Vorräte. Infolge der Uebernahme der Prome=
theus
A.G. erſcheinen Immobilien auf 3,98 (3,51) und Einrichtungen
auf 133 (0,97) erhöht. Fiir das neue Jah= wird wieder ein befriedi=
gender
Abſhluß erhofft. G.V. 18. Mai.
Hartmann u. Braun, A.=G., Frankfurt a. M. Die G.=V., in der
1534 Mill. RM. Aktienkapital vertreten waren, beſchloß die Verteilung
einer Dividende von 10 (i. V. 8) Prozent auf die Stammaktien. Es
wurde mitgeteilt, daß die bekannte 8prozentige Obligationsanleihe von
1,2 Mill. RM. begeben und der Erlös hieraus von 98 Prozent netto
der Geſellſchaft zugefloſſen ſei. Im neuen Geſchäftsjahr ſei das Werk
weiter voll beſchäftigt, ein Konjunkturrückgang ſei bei der Eigenart des
Unternehmens (Meßinſtrumente) jedoch immer ſpäter als in anderen
Betrieben feſtzuſtellen. Die Unkoſten ſeien außerordentlich geſtiegen durch
die bekannten Lohn= und Gehaltserhöhungen, die ſich auch beim Bezuge
von Halbfabrikaten bemerkbar machen würden. Dieſe Unkoſtenſteigerung
konnte durch Preiserhöhungen bis jetzt noch nicht ausgeglichen werden,
doch ſei zu hoffen, daß durch Zuſammengehen mit ähnlichen Unterneh=
nehmungen
die Preisſpanne überbrückt werden könne.

Fraukfurter Kursbericht vom 15. Mai 1988.

I. 1. Reichs=,
änder= und Schutz=
gebietsanleihen

% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......
2 Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
26 Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1/
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .
2, Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
% Darmſtdt. v. 26
Dresden v. 26
2o Frkf. a. M. v. 26
0 Heidelb. v. 26
8% Ludwahf v. 26
8% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25
80 Mannh. v. 26
30 Nürnberg v. 26
80 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk
Lig.=
Pfandbriefe
3 Frkf. Gyp. Bk.

88
79
81
80
87.5
51.8
19:1.
8.8

93
87

% Frkf. Pfhrfbank
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr
4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr
0 Heſſ. Landesbk
82 Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
7%
8% Landeskr. Kaſſ
Mein. Hhp. Bk.
7 Naſſ. Landesbk.
2 Pfälz. Hyp. Bk
Lig
4)
Pfandbriefe
8% Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
80 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.

87 85.5 8% Rhein. Hyp.=Bk Lig
4½ 102.25 Pfandbriefe 80 Rhein.=Weſtf. Bd.=Credit. Ne 92.75 L.=Pf 87.75
97.5
93 Südd. Bod.
Cred.=Bank.
Vig.,
½
Pff
8% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl. 96 + Ausl. Ser. I. 92.5 Dt. Komm. Sam.= 89 mel=Ablöſ.=Anl. * Ausloſ. Ser,II

98
86
84
78.25
794/.
97.75
91.75
89
94.5
100
100
94.5
92
98.5
9=
100.5
89.5
96
92

M7.2

97
90.5
98.5
93
78

75.25

97
91.5

51
S8

Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Dbl.
Frkf. Hhp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S.1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grundcr.,
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Vorkr.=P
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 20
8% Heſſ. u. Herku
les=Brau. v. 2
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26.
100 Kom. Elektr.-
Mark.
00. Mainlrw v. 2
26 Mitteld. Stahl=
werke
von 27..
80 Neckarſulm v. 20
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
10 Heſſ. Volksſt
Roggenanleihe

9.5

7.4
2.46
14.375
14.3
13.5
Al.
14.25
96.5
94.5
94
102.5
84
90
88
Rré
87.75
22.35

1

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe .
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe

5% Sächſ. Roggen
wertanleihe
5% Südd. Feſtw..

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914.
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v 1914.
4½‟ Bosn. v. 02/
5% Bulg. Tab. v0
1,6 Griech. v. 90
34% Griech. Mon
50 Mex. inn. (abg.)

Nio

äuß.
Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
Frrig..
Anl. (abg.
Tamau=
lipas
(abg.)
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
40 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
4½%o Rum. Gold
von 1913
40/ Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
496 Türk. Admin.
1. Bagd.
4%
2io
2. Bagd
40
Zollanl.
ungarn von
1913 C.C.=St.)
½
dito" von
1914 (C. C.,St.)
% dito Goldr.
(C. C.=St.
4%0
ito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (ab

8.65

2.25
18.5
47
42.2
28.5
35

33

24.75
95.5
10
141
13.25
13.15

25.8

58.

4½ Liſſab. v. 1886/ 15.1
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891 ..! 12
4% Eliſabethbahne
von 1883.
48 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .. 11.5
4% Lemberg=Czer
ſteuerfrei
22/.,% Oſt. Südb.
(Lombard.)
4%0 Oſt. Staatsb.v
1883
3.75
3% Raab=Odenbg.
v. 1883..
23.5
4%0 Rudolfb. t. S.
4
i. G.
4½% Anatolier I.
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. /183. 25
Badiſche Bank. . . . 163
Bk. f. Brauinduſtr. / 210
Barm. Bankverein/149
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . . . . 162
Berl. Handelsgeſ. 1269
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. /180.75
Darmſt. u. Nt.=Bk. /269
Deutſche Bank .. . 167
Eff.=u. Wechſel=
bank

1120
Vereinsbank 104
Diskont.=Geſellſch.. 162.75
Dresdener Bank 162.5
Frankf. Bi.
108
Hyp.=Bk. 156
Pfdbr.=B1. 157.5
Gotha Grundkr. B./140
Mein. Hyp.=Bankl142
Metallbank.
143
Mitteld. Creditbt. /212
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Creditanſtalt 26
Pfälz. Hyp.=Bank/163
Pr. Bod.=Creditbk. 141.5
Hhp.-Akt.=Bk. /145
Reichsbank=Ant. 250.75
Rhein. Creditbank/1
19.-

Südd. Bod.=Cr. Bk.
Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein
2. Verkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Verkehrswſ
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ...."

Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

137
16

216.5
Af
162.5

163.5
161

3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin. .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel".
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Bürſtenfbr Erlang
Cementwerke
Heidelberg.

Karlſtadt
Lothr. (Karlsr.
Chem. Werke Albert.
Brockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz
t Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin!
Erdöl
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
dresden=Leipzi
Schnel
n.

125.5

41.5
261
95
80.25
73.5
Mise
150

68
203
61
164
133
91.5
36
142.75
85
R
90.5
95
111.5

35.5

1997
315.5

130

Eichbaum, Brauer
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraf
Elektr. Liefer.=Geſ
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas


Maſch. Po=
Pokorny & Wittek
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFranrf!=
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau/
Hartm. & Braun
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt
Hilpert Armaturfb
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer

Hochtief Eſſen
Holzmann Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Iiſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Inag
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth.
n..

23.75
177.5
1
202
55
224
64
104
48
276
136
89
150
103
80
73
39.25

172

Karſtadt, R.
Ker. Werke Offſtein
Klein. Schanzl.
228.5 glöcknerwerke ....
Knorr, Heilbronn.
Konſervfabr. Braur
85 Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer ECo. 1175
Lech, Augsburg ... 120
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metal
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br...
Tannesm. Röhren
Nansfeld. Bergb. 116.75
Mars=Werle
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Moenus Stamm
Motorenfabr. Deu
berurſe
Münch. Lichtſpielt.
Neckar). Fahrzeug
Neckarw. Eßl.
Nicolah, Hofbr.
Oberbedarſ
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Peters Union Frrf. 1109
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſei
Reiniger Gebb. &
Schall

Rh. Braunkohlen
Elektr Stamm /169
Stahlwerke
Rhenania, Kunh
Riebeck Montan
Rütgerswerke
SalzwerkHeilbronn 186
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth 65
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr.
ektr. . .

191
126.5
164.25
76.25

61
37.5
326
130
97
12.5
283
154.75
215.5
183
148.25
6411,
62
33.5
114

55
55.
41.5
97
23
07
168.25

96.75
47
374.5
122
mpel. 122.5
208

Schuhfbr. Berneis=
Weſſel.
Schuhfabr. Her
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen
Seilindſtr
olf
Siem. Gle
duſt,
Siemens
alske
Südd. J
lien
r=AG.
Strohſtoff. Ver.
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
.=Verſ.
Veithwerke
Ver f. Chem. Ind.
deutſch. Olfabr
Faßfabr. Caſſel
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.
Königs= und
Laurahütte
Pinſelfabriken
Stahlwerke 101.25
Ultramarin .
Zellſt., Berlin
Vatländ Maſch.
Voigt &. Haeffner
Voltohm Seil
Wanß & Frehtag 1148.25
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Memel. 150
Waldhof

Zuckerf Rheingau
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung
Frkft Allg Verſ.=G
Frankona Rück
Mitv
Mannh Verſich.
Darmſtädter Werte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr Lutz
Motoren Darmſtadt
Gebr. Roeder .... 1134.5

25a5
170
75.5
340.5
104
150.5
303
106.75

10.5
48.25
100
72

78
152
148
18
191
85
170
205
315

280
211.5

[ ][  ][ ]

Nummer 136

Mittwoch, den 16 Mai 1928

Seite 17

Amerika=Freigabe von Baltimore= und Ohio=Shares, Penpſhlbanig=
Shares und St. Louis und San Franeisco=Werten. Von Bankſeite wird
nitgeteilt, daß in intereſſierten Kreiſen irrige Vorſtellungen über die
freigabe dieſer Shares herrſchen. Es wird vielfach angenommen, daß
merikaniſche Shares und Bonds, gegen die deutſche Zertiſikate aus=
ehen
, auf Grund des neuen Freigabegeſetzes ohne weiteres automatiſch
reigegeben werden. Das iſt nicht der Fall; vielmehr müſſen die Be=
Ftzer der deutſchen Zertiſikate innerhalb der im Freigabegeſetz vorgeſehe=
en
Friſt einen Freigabeantrag beim Alian Property Cuſtodian ſtellen,
oidrigenfalls ſie ihrer Rechte verluſtig gehen. Es handelt ſich in erſter
inie um die auf den Namen der Deutſchen Bank lautenden Baltimore
nd Ohio Common Shares=Zertifikate, von denen, wie verlautet, noch
echt erhebliche Beträge ausſtehen; ferner um die auf den Namen der
direktion der Disconto=Geſellſchaft eingetragenen Pennſylvanig=Shares,
owie um die Hinterlegungszertiſikate der Deutſchen Treuhandgefell=
haft
über St. Louis und San Franeisco Geneval Line, Hproz, Bonds.
die Eigentümer ſolcher Zertifikate ſollten ſich wegen der Beſchaffung der
orgeſchriebenen Freigabepaviere und Einleitung der erforderlichen
ſchritte unverzüglich mit den vorerwähnten zuſtändigen Stellen in Ver=
indung
ſetzen. Die Hinterlegungszertiſikate der Deutſchen Treuhand=
eſelſchaft
über Miſſouri Pgeiſie 4proz. Goldbonds ver 1945 unter=
iegen
dagegen bekanntlich nicht mehr der Beſchlagnahme. Der Umtauſch
ieſer Zertifilate in die entfallenden neuen Miſſouri Pacifie Hproz. Vor=
ugsaktien
kann daher jetzt auf Antrag jederzeit durch Vermittelung
er Deutſchen Treuhandgeſellſchaft, Berlin, in New York bewirkt werden.
Metallnotierungen.
Die Metallwotierungen in Berlin am 15. Mai ſtellten ſich für je
00 Kllogramm für Elektrolyztkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen od.
totterdam Motigrung der Vereinigung f. d. Dt. Glektrolythupfernotiz)
35,75 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metall=
örſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager m Deutſchland für
rompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhütenalu=
ninijum
, 98= bis 99 proz in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 90.
M., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. A4. RM. Rein=
ichel
. P= bis 99proz. 30. RM. Antimon Regulus 95106 RM.,
ſeinſilber (1 Rilogramm fein) 828 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 15. Mai
ellten ſich für Kupfer: Januar 1N (19½4), Febwuar und März
R (127), Abril 197½4 (191.). Mai 18½ (1261½), Juni 19534 (19614)
fuli 126 (12614), Auguſt 12½4 (12634), Sebtember und Oktober 196½
1957), November und Dezember 198½ (127). Tendenz: feſt. Für
3lei: Januar 41½ (4134), Februar 4134 (4134), März und April
17 (42)Mai 40½4 (41), Juni 40½ (41), Juli 40¾ (41), Auguſt 41½4
41½), Sewtember 411 411e), Oltober und Nobember 41½ (41½),
dezember 41½ (4134), Tendenz: ſtretig. Für Zink: Januar 511
52), Februar 51½4 (51 ½), März 51½ (51½), April 51½4 (52), Mai und
kuni 52 (53), Juli 51¾ (52½), Auguſt 51½ 52½), September und
Mtober 51½ (52). November 51½ (513), Dezember 5114 5134), Ten=
enz
: ſtill Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 15. Mai ſtellten
ich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 62½625,
drei Monate 62346B2ſz, Settl. Preis 62½, Gletkrolyt 6f67½ beſt
ſeleted 656614, Eleltugwirebars 67½; für Zinn: Tendenz: ſtetig)
Standard ver Kaſſe B2 B2,8, drei Monate B9B2½8, Settl Preis
B234, Banka (imoff. B9½, Stpaits (inoff.) B7141 für Blei=
Tendenz; ſtetig) ausländ, prompt Wlue, entf. Sichten Mkſzo, Settl.
Ereis 2038; für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl, prompt Welzo,
mtf. Sichten Bu5). Settl. Preis 4; Quechſilber B3;
Volframerz (moff.) 15½.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Mai. Der hieſige Produkten=
narkt
verkehrte in ſehr ſtiller Haltung. Obwohl ſchwächere ausländiſche
ſtotierungen vorlagen, blieben die Preiſe ſelbſt davon unbeeinflußt.
die Händler übten größere Zurückhaltung, ſodaß Umſätze kaum zu ver=
eichnen
ſind. Auch konnten die im Verlaufe eintreffenden, gut be=
ſaupteten
Liverpooler Preiſe keine beſondere Anregung bieten. Die
Freiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1 26,50, Noggen 28,50,
Hafer inl. 27,7528,25, Mais für Futterzwecke 24,7525, Mais für
indere Zwecke 24,7525, Weizenmehl 3839,75, Noggenmehl 39,50 bis
050, Weizenkleie 15.5015,05, Roggenkleie 175017.75.
Berliner Probuktenbericht vom 15. Mai. Die ſchwachen Schluß=
meldungen
von den überſeeiſchen Märkten übten auf die Tendenzge=
ſtaltung
hier nur verhältnismäßig geringen Einfluß aus, da Liverpool

gut gehalten blieb. Von den heute beſichtigten Weizenpartien wurden
330 Tonnen als unkontraktlich befunden, die als lieferbar erklärte
Menge von 630 Tonnen gerügte aber, einen Druck auf den Maiweizen=
preis
auszuüben. Die hieſigen Mühlen bekunden angeſichts der völligen
Stockung des Mehlabſatzes keinerlei Kaufluſt, und das vom Inlande in
reichlichem Maße vorhandene Angebot fand trotz ermäßigter Preiſe
kaum Beachtung. Kanadiſcher Weizen wurde heute vom Farmerpool
überhaupt nicht angeboten, die freien nordamerikaniſchen Exporteure
und die argentiniſchen Ablader offerieren billiger als geſtern, von Um=
ſätzen
war aber bisher nichts zu hören. Roggen iſt vom Falande nur
knapp offeriert und findet weiter bei den ſchwach verſorgten Provinz=
mühlen
Aufnahme; hier ſenkte ſich das Preisniveau infolge der An=
dienung
von 5770 Tonnen und aufgrund der ermäßigten Auslands=
offerten
um 1½ bis 2 Mark. Weizenmeble verſchiedentlich billiger an=
geboten
, aber weiter faſt umſatzlos, Roggenmehle bei unveränderten
Preiſen in kleinem Konſumgeſchäft. Am Hafermarkte kann ſich infolge
der unnachgiebigen Forderungen immer noch kein Geſchäft entwickeln.
Gerſten gleichfalls ſtill.

Viehmärkte.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 15. Maf. Auf dem heutigen
Großviehmarkt war der Aufkrieb etwas ſchwächer wie auf dem Vor=
markt
. Es waren 33 Stück Großvieh weniger angetrieben. Das Ge=
ſchäft
war ſehr rege und wurde bei Ochſen, Färſen und älteren Kühen
eine Preiserhöhung von je 2 Mk. konſtatiert. Der Beſtand wurde
vollſtändig ausverkauft. Der Kälbermarkt war äußerſt ſchlecht be=
ſchickt
und fehlten gegen den Vormarkt 130 Kälber. Die Preiſe zogen
bei allen Gattungen 48 Mark an. Trotzdem war der Markt in kurzer
Zeit geräumt. Bei Schweinen war der Auftrieb in denſelben Gren=
zen
wie in der verigen Woche. Das Geſchäft entwickelte ſich nar ſehr
langſam und gab es einen Preisaufſchlag von 1 Mark. Die Ware
konnte nicht vollſtändig abgehen und verblieb ein geößerer Ueberſtand.
Angetrieben waren: 28 Ochſen, 12 Bullen, 552 Färſen und Kühe,
220 Kälber und 1175 Schweine. Im einzelnen wurden je nach Qualität
pro 100 Pfund Lebendgewicht folgende Preiſe erzielt: Ochſen 4254,
Bullen 394, Färſen 5062, Kühe 3545, 2935, 1822, Kälber
6070, 5458, Schweine 5659, 5559, 5456 Mark.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt tendierte überwiegend feſt auf die feſten Liver=
pooler
Kabel, größere Käufe bes Kontinentes und hauſſegünſtine Be=
richte
aus Norddakota.
Mais: Auch Mais konnte ſich erneut befeſtigen. Anfangs wurden
Liquidationen vorgenommen auf die Schwäche in Buenos Aires. Später
wirkte die gute Lokonachfrage befeſtigend.
Roggen war zu Beginn ſchwach auf günſtige Wetterverhältniſſe
und beſſere Ernteberichte aus Europa. Sbäter wurden Deckungskäufe
vorgenommen.
Hafer litt anfangs unter erheblichen Abgaben der Kommiſſionäre
beſonders in Septemberterminen. Später ſchritt die Spekulation zu
Deckungskäufen.
* New York, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Anfangs wurden Verkäufe vorgenommen auf die gün=
ſtigen
Wetterverhältniſſe. Später aber zeigte ſich doch Deckungsbe=
dirfnis
.
Zucker: Der Markt verlief ruhig. Europäiſche und kubaniſche
Firmen tätigten anfangs Abgaben. Die Spekulation verhielt ſich al=
gemein
abwartend.
Kaffee. Die enhaltende Feſtigkeit in Europa und den Urſprungs=
ländern
führte zu einem weiteren Anziehen der Preiſe. Gegen Schluß
wurden aber Regliſierungen und Gewinnmitnahmen vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 1518, Juli 152½, Sept. 153: Mais:
Maf 123, Juli 105½4, Sept. 10614: Hafer: Mai 638, Juli 57½,
Sept. 4731. Roggen: Mai 133, Juli 130½, Sept. 191.
Schmalz: Mai 11,87½, Juli 12,10, Sept. 12,/40.
Fleiſch. Riwppen: Mai 12, Jult 12,10. Sept. 12/47½:
Speck. loko 12,00; leichte Schweine 8,4010 00, ſchwere Schweine
9.15 bis 9,70; Schweinezufuhren: Chicago 23 000, im Weſten
90 000.
Baumwolle: Mai 20,90, Fuli 20,8.

Gamterten mch Melungen ms Nein York an b.Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 215¾, Hartwinter 172¾;
Mais, neu ank. Ernte 115½; Mehl, ſpring wheat clears 710
bis 7,60; Fracht: nach England 1,62,3 Schilling, nach dem
Kontinent 79 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern loko 12,60; Talg, extra, loſe 8f8.
Kakao. Tendenz: feſt: Umſatz in Lots: 108: Loko: 15½;
Mai 14,95, Juni 14,99, Juli 15,24, Auguſt 15,39, September
15,45, Oktober 15,75, November 15,05, Dezember 14,55: Januar
1929: 1440.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten
Zwiſchen der Badiſchen Landes=Elektrizitätsverſorgungs= Aktiengeſell=
ſchaft
(Badenwerk in Karlsruhe) einerſeits und der Schweizeriſchen
Kreditanſtalt in Zürich namens eines internationalen Bankenkonſor=
tiums
andererſeits iſt ein Vertrag über die Uebernahme einer gprozen=
tigen
Anleihe erſter Hypothek des Badenwerkes von 50 Millionen nom.
Schweizer Währung abgeſchloſſen worden.
In das Frankfurter Handelsregiſter wurde die Wiverg, Wirt=
ſchaftliche
Vereinigung Süddeutſcher Lichtſpiel=Theaterbeſitzer, eingetra=
gen
. Die Vereinigung erſtrebt den wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß
aller ſüddeutſchen Lichtſtiel=Theaterbeſitzer zum Zwecke des gemeinſchaft=
lichen
Abſchluſſes aller ins Fach einſchlagenden Geſchäfte.
Die GV. der Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen Berlin
ſetzte die Dividende auf 10 Prozent feſt und beſchloß eine Erhöhung des
Aktienkapitals um 10 Mill. RM.
Zu den Meldungen, daß der Nietenverband zu Beginn dieſer Woche
eine neue Preisfeſtſetzung vornehmen werde, erfährt W. T.B.= Handels=
dienſt
, daß ein Termin für die Verhandlungen über eine Preiserhöhung
noch gar nicht erwogen oder feſtgeſetzt worden iſt.
Die Stadt Leipzig hat, um gewiſſe notwendige Aufgaben erfüllen
zu können, eine Inlandsanleihe in Höhe von 10 Mill. RM. aufgelegt.
Seit der Inflation hat Leipzig nur einmal 5 Mill. Dollar aufgenommen,
die für die techniſchen Werke der Stadt benötigt wurden. Die Ausgabe
erfolgt zu 941 Prozent, die Verzinſung iſt 8 Prozent. Der Anleihe=
betrag
iſt rückzahlbar vom 1. Juni 1934 ab mit jährlich 2 Prozent.
Der Ausbruch des Bergarbeiterſtreiks in Hüttenberg in Kärnten iſt
anſcheinend der Beginn eines größeren Streiks im öſterreichiſchen Berg=
bau
. Möglicherweiſe werden in Kürze 15 00 Arbeiter ſtreiken. Die
Arbeiterkammern von Wien, Grag und Klagenfurt befaſſen ſich mit der
ernſten Lage.
Die Zeichnungen auf die neue 5prozentige franzöſiſche Kondertie=
rugsanleihe
ſollen über Erwarten zahlreich einlaufen; nach dem
Journal haben ſie die Summe von 6 Milliarden erreicht. Die Bar=
zeichnungen
, an denen ſich auch das Ausland erheblich beteiligte, wür=
den
es dem Schatzamt ermöglichen, ſeine Schuld bei der Bank von Frauk=
reich
zu decken.
In der Unterhausſitzung wurde die Geſetzesvorlage, wonach die vom
Schatzamt ausgegebenen Curreneh=Moten mit den Noten der Bank von
England verſchmolzen werden ſollen, in zweiter Leſung angenommen.
Auf einem Eſſen von Vertretern der chemiſchen Induſtrie in London
erklärte der parlamentariſche Sekretär des Handelsamts, H. G.
Williams, in einer Rede, daß die Farbſtoffakte eine revoltierende Wir=
kung
gehabt habe. Früher habe England 80 Prozent ſeiner Farbſtoffe
eingeführt, jetzt ſeien es nur noch 20 Prozent.
Die polniſche Eiſeninduſtrie hatte im Monat April in verſchiebenen
Zweigen einen geringeren Eingang an Aufträgen als im März zu ver=
zeichnen
. Im beſonderen ließ das Geſchäft in Stabeiſen, Formeiſen,
Femblechen und Eiſenbahnoberbaumaterial zu wünſchen übrig.
In den erſten zwei Monaten des laufenden Jahres belief ſich die
italieniſche Kunſtſeidenausfuhr auf 2 596 839 Kilo gegen 2 191 408 Kilo
im Vorjahre, während ſich der Wert der Ausfuhr auf 77925 000 Lire
(i. V. 96 119 00 Lire) derminderte.
Die Verordnung über die Stabiliſierung der Drachme iſt nach Mel=
dungen
aus Athen vom Kabinett unterzeichnet und ſogleich zur Ver=
öffentlichung
im amtlichen Anzeiger freigegeben worden. Durch die
Verordnung wird die Drachme als amtliche griechiſche Währung bei=
behalten
, wobei 1000 Gramm Gold mit 51 212,87 Drachmen bewertet
werden. Die Stabiliſierung iſt damit auf einem Kurs von 375 Drach=
men
zum Pfund erfolgt.
Zwei bekannte Großfirmen der Chicagoer Damenkonfektion, die
Firma H. W. Goſſard Co. und Natures Rival Co. haben fuſioniert.

Es ist Ihr Vorteil, einen General Motors-Wagen zu kaufen

Weil General Motors Ibnen für weniger
Geld mehr Wert bietet

eneralMotors ist das größte Auto=
L mobilbau=Unternehmender Welt.
General Motors baut allein sieben ver=
schiedene
Typen von Personenwagen,
vom aristokratischen Cadillac bis zum
millionenfach verkauften Chevrolet.
General Motors verdanktihren Welt-
erfolg
der überlegenen Qualität ihrer
Automobile. Rationellste Herstellung,
Austausch sämtlicher Erfahrungen
zwischen den einzelnen General Mo=
torseWerken
, Zusammenfassung des
ungeheuren Rohstoffbedarfs im ge=
meinsamen
Einkauf, Ausnutzung der
gewaltigen Kaufkraft haben diese über=
legene
Qualität der General Motors=
Wagen ermöglicht.
ledes Modell erprobt
Die überlegene Qualität der General
Motors-Wagen wurde und wird stän=
dis
verbessert durch die Arbeit der
wissenschaftlichen Forschungs- Labora=
torien
und Versuchsanstalten der Ge=
neral
Motors. Zur Prüfung der Mo=
delle
dient das weite, 1245Morgen große
Prüfgelände. Es enthält Straßen und
Wege jeder Beschaffenheit Asphalt,
Kopfstein, Kies, Sand, aufgeweichte
Wege sowie Steigungen jeden Gra=
des
. Jedes General MotorseModell
muß hier 136 Prüfungen bestehen und
dabei mindestens 40000 km fahren.
Garantie für jeden Wagen
Für jeden ihrer hundertfach ge=
prüften
und bewährten Wagen kann

General Motors ein Jahr Garantie
leisten; für Cadillac und La Salle so=
gar
zwei Jahre. In der Garantie= Be=
scheinigung
heißt es wörtlich: Sollte
sich ein Mangel, der auf einem Fehler
im Material oder auf fehlerhafter Ar=
beit
beruht, innerhalb eines Jahres von
dem unten angegebenen Datum ab
herausstellen, so wird ein Ersatzteil
für den fehlerhaften Teil kostenlos an
unseren Händler gelietert werden.
Heutzutage kann jeder, der über ein
gewisses festes Einkommen verkügt,

Genießen Sie die Frende, im eige-
nen
Wagen Vochenendfahrten ins
Freie hinans zu machen

sich einen General Motors=Wagen
kaufen. Der Zahlungsplan der Ge=
neral
Motors Acceptance Corporation
gestattet es, den gewünschten Wagen
gegen eine geringe Anzahlung gleich
mitzunehmen. Der Restbetrag kann
in Monatsraten abgezahlt werden.
Die acht verschiedenen General
Motors=Typen sind nebenstehend kurz
beschrieben. Wählen Sie den Wagen
aus, der Ihnen getällt. Wenden Sie
sich an den nächsten General Motors=
Händler.

General Motors G. m. b. H., Berlin=Borsigwalde

GENERAL MOTORS

CADILLAC
Der Aristokrat der Automobile. In
der ganzen Welt hin von Leuten höchster
Lebensführung gewählt. Weil er der
beste aller Wagen der höchsten Klasse
seinem Besitzer hohes Prestige gibt.
LA SALLE
Wie der Cadillac mit kraftvollem Acht-
zylinder
-Motor, jedoch ein wenig ver
kleinert. Farbenprächtig, rassig, schön.
Ein Wagen, der seinem Besitzer Triumphe
verschafft.
BUICK
Uberschuß an Kraft, Schnelligkeit, Festig-
keit
, Ausdauer. Die natürliche Wahl von
Führern auf allen Gebieten, der meist=
gekaufte
vornehme Wagen.
OAKLAND
Schönheit, anmutige Linien und Farben.
Lang und tiefliegend. Jugendlich, farben-
freuchg
. Der schönste Wagen zu mitt=
lerem
Preise. Starker 6-Zylinder-Motor.
OLDSNOBILE
Ein Pionier der Automobile. Seit 1898
ständig vervollkommnet. Jetzt ein star-
ker
Sechszylinder mit vielen bemerkens-
werten
Uberlegenheiten zu außerordent-
lich
günstigem Preise.
PONTIAG
Der erfolgreiche Sechszylinder der General
Motors. Ein kraftvoller, ausdauernder
Wagen, In zwei Jahren über 200000
verkauft.
CHEVROLET
1927 über eine Million verkauft. Groß,
kraftvoll, fest, bequem, mit den Vorzü=
gen
teurer Wagen; beliebt, weil elegant.
Auch als Last- und -Lieferwagen schnell,
zuverlässig, wirtschaftlich.

[ ][  ][ ]

Seite 18

Mittwoch, den 16. Mai 1928

Nummer 136

Reichstagsspitzenkandidat

Staatspräsident a. D. Prof. Dr. Hellpach

Deutsche Demokratische Partei

spricht am Samstag, den 19. Mai,
abends 8.15 Uhr, in der Turnhalle
am Woogsplatz.
(8518

F
R
Rhein-
Rhein-
tr
.2Schloh-Cafe
str. 2

Ludwigshöhe Geſpieltes

Telephon 591

Mih M9ch
4 Uhr

rodes Sonder-Honzert

8 Uh

Gesellschafts-Abend
Jeden Mittwoch Samstag und Sonntag
verlängerte Polizelstunde

Moge) Ppllms KaRN
Angenehmes Familien-Restaurant
Bekannt gute bürgerliche Kuche (Mittagstisch)
Morgen Donnerstag (Himmelfahrttag)
Unterhaltungsmasik

Himmelfahrttag
Früh=Konzert
Anfang 5 Uhr. Choral vom Turm.
Nachmittags 4 Uhr

Großes Konzert
5/Beide Konzerte werden ausgeführt vom
geſamten Stadt=Orcheſter. 8484
Ceitung Kapellmeſter Willi Schlupp.

13334)

M. Schnellbacher

Liederkranz Darmſtadt
Himmelfahrtstag, den 17. Mal 1928

Piang
ſehr gutes Fabrikat,
hohes Format,
Efenbein=Klaviatur
Mk. 680.
auch in Raten zahlb.
A. W.
Limmermann
Darmstadt
Grafenſtraße 21
(nächſt Rheinſtraße)

Gasthaus
Behtens Hainal
Himmelfahrt=Tag:
Konzert und Janzl

Mittagstiſch von 122 Uhr. Penſion
über Pfingſten Mk. 6.00. Wochenende
Mk. 8,00. Autoeinſtellung. Shellin=
AIld
ſtation. Tel. Amt Darmſtadt 1481
(65g.
K

TBLRLAEIG
Gegründet 1859
Am Himmelfahrttag, den 11. Mai 1928
Waldſpaziergang
mit Muſik
Endziel Nieder=Ramſtadt, Einkehr im Gaſthaus zur
Poſt (Breidert)l. Abmarſch 8 Uhr am Schwimmbad.
Bei ungünſtiger Witterung Abfahrt 15.00 Uhr ab
Oſtbahnhof
(8461
Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorftand
Männergugrtet Arion
Am Himmelfahristag
Eigsot!
Großes Waldfeſ
am Bernbardsbrünnchen
mſt Kinderbeluſtigungen aller Art. Für Speiſen und Getränke iſt
beſtens geſorgt. Abmarſch mit Muſt vormitags 7 Uhr am Hallen=
ſchwimmbad
(Meßplatz).
Der Vorſkiond.
Orangerie-Haus
(Bessunger Herrengarfen)
Himmelfahrtstag, den 17. Mai 1928, abends 8 Uhr
11. Populgres Konzert:
Strauß-Abend

Anfang 20 Uhr. Zehnerkarten hoben Gültigkeit. Eintrit 50 Pfg.l=
Leitung: Kapellmeiſter Willy Schlupp.
f. Kaffe und Kuchen. Wiener Ooppeltronenbier, offener Ausſchanf=
Wein. Solide preſe.
(St 2478

Ausflug nach dem
AI
Ip
Reichhaltige Restauration
Vorzügliche Küche
Mäßige preiſe
Chr. Hechler.
Verſtärkter Autobus=Verkehr der blauen Linie nach
Nieder=Beerbach.
(8477

nach Traiſa. Einkehr bei Karl
Scheerer. Abmarſch vorm. punkts Uhr
v. Schwimmbadplatz. Bei ſchlechtem
Wetter 8.03 Uhr m. d. Bahn (Oſbhf.)
Rückmarſch v. Traiſa um 2 Uhr nachm.
9494
wck
Sparverein Selbſthilfe und
Weihnachtsſparverein.
Himmelfahrttag
Gartenfest
Heinrich Fuhrſtr., hinterm Woog
Von morgens 7 Uhr ab z
K ONZERT
Für gute Getränke und Speiſen iſt beſtens geſorgt.
Beiungünſtig. Witterung i.d. Reichskrone, Mühlſtr. 5
Abends ab 8 Uhr KONZERT
Esladet ein (13336) Sparverein.M. Kaſt

(9404a1

R
Fahrrad=
Reparaturen
vernicheln, emaillieren
ſchnell u, billig bei
Donges & Wiest
Grafenſtr. 43/45.
(694091
*

Achtung! Achtung!
Café Henn
Lunntelſährtiag Villenkolonie Eberſtadt

sofort
AAavier-Irnold
Telefon
gu5 2457
Eiscbelenstrade 22.
De nee
Auto= u. Motor=
radReparaturen
!!
gut u. billtg. 195
Konrad Hirsch
Ober=Namſtadt
Alieeſtr. 13. Tel. 67

Hotel Einſiedel b. Darmſtadt
Von 7 uhr ab:

Großes Früh=Konzert
Harmonie=Orcheſter (Kapellmſtr. Kümmel)
Eintritt frei!
Guter Mittagstiſch, kalte und warme
Speiſen zu jeder Tageszeit.
Ständiger Omnibusverkehr, Abfahrt vom
Schloß ab vormitt. 10, 11 u. 12 Uhr, nach=
mittags
14 und 15 Uhr. Weitere Fahrten
hin und zurück nach Bedarf. ſizzis!

Sängerlust 1849
eneheasen aneſch
Spaziergang nach
Wembach atss
Abmarsch pünktlich ½8 Uhr
vom Woogsdamm (Beckstr.)
Frühstück ist mitzunehmen.

Streche Bahnlinie 8, Halteſtelle Schirmſchneiſe
Am Himmelfahrt=Tag, 6 Uhr=
Früh=Konzert.
Nachmittags 3 Uhr: 8öon
Konzert.
Eintritt frei. Der Beſitzer: Fr. Henn.

Himmelfahrt
Auf zur Waldesruh beisraiſa
beliebter Ansflugsort
Empfehle meinen guten Kaffee und ff. Kuchen, beff=
bekannte
Küche zu bilgſfen preiſen, beigepflegte
Weine und Biere.
Es ladet ein Karl Diergardt.
8499

Drr n Sempaa
Die Demokratiſche Partei hat an die Spitze ihrer Wablliſte in Heſſen einen Mann geſtellt, der bereits ſeit Anfang 20 Uhr
einer Reihe von Jahren als eine hervorragende geiſtige und politiſche Per önlichkeit in ganz Deutſchland geachtet iſt.
Es iſt der frühere badiſche Kultueminiſter und Staatspräſident Willy Hellpach. Im Jahre 1872 geboren, ſieht er in zwei Teilen von Auguſt Strindberg
beute im beſten Mamesalter. Er iſt befähigt, ſeine reichen Erfabrungen, die er zuerſt als Arzt in enger Be=
rührung
mit dem Volksleben, dann als Hochſchullehrer in Karlsruhe und Heidelberg mit gründlichen Studien/ Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
ſozialpfnchologiſcher Probleme machte, auf die praktiſche Politik anzuwenden. So iſt er niemals ein weltfremder
Reſtauration den ganzen Tag geöffnet. Vorzüglicher Mittagstiſch, Gelehrter geweſen. Ja, gerade die Eigenart ſeiner wiſſenſchaftlichen Forſchungen führte ihn, der von Jugend Margarete Carlſen, Käthe Gothe, Beſſie
auf mit dem Volke gelebt hat, beſonders gründlich in die wirtſchaftlichen und geiſtigen Sorgen und Nöten aller Käthe Meißner, Irene Scheinpflug, Mela
2 Berufe in Stadt und Land hinein. Sie, wie zugleich ſeine bewußte religiöſe Glaubensüberzeugung erfüllten
ibnmit dem pſichtgefühl, im Volksleben Hilfe und Beiſtand zu leiſten und in dieſem Sinnein der Oeffentlichkeit Büttner. Werner Finck, Herm. Galinge,
Zum Bimmelfagrisiag: zu wirken. Es entfprach ſeiner freiheitlichen Geſinung, daß er dabei ſeine parteipolſtiſche Stelung imerhalb Robert Klutzp. Pau Maetzki, Karl Parylg
der Demokratie wählte, ohne dadurch ein engberziger Parteipolitiker zu werden. Dgfür beſitzter einen zu weiten! Gothart Portloff, Artur Schettler,.
Blick und ſeine vornehme Denkweiſe bewahrt ihn in ſeinen Schriften und eindrucksvollen Reden vor einer
Heinlichen, gebäfſigen Kampfart. So iſi Hellpach eine Perſönlichkeit in dem öffentlichen Leben Deutſchlands Indra.
FFanKONSTOTM I geworden, die Veriraen für eine Wirkſamnkeit im Reichstag begnſpruchen darf. Er wird im deuſchen Reiche=
parlament
, von großen vaterländiſchen Geſichtspunkten aus, auch die notwendige Kleinarbeit zu leiſten wiſſen. Der Offizier.
Schönſter Ausflugsort, herrliche Fernſicht Im gerechten Ausgleich einander widerſtrebender wirtſchaftlicher Jutereſſen, die Tagesfragen der politik und die
Bedürfniffe einzelner Berufsſtände zu behandeln, iſt gerade Hellpach geeignet. Dobei kennt er Heſſen mit ſeinen Ling . . . . Charlotte. Jaeke=Joſt
beſonderen Verhältniſſen ſchon ſeit Jahren. Wer Wills Hellpach am 20. Mai ſeine Stimme gibt,
wählt einen kerndeutſchen Mann, von dem unſer Paterland noch viel erwarten darf Der Zettelankleber. Hugo Keßler

Vereinigung früher.
Leibgardisten
Darmstadt.
Am Donnerstag, den
A17.Mai, Himmelfahrt
Ausflus
mit Musik
nach Traiſa. Abmarſch 14 Uhr.
Treffpunkt: Ecke Nieder=Ramſtädter=
und Schießhausſtraße.
Einkehr bei Kamerad Scherer. Daſelbſt
gemütlich. Zuſammenſein bei
Konzert und Tanz.
Für die Kinder; Kinder=Polonaiſe und
eine kleine Uberraſchung.
Für Speiſe und Trank bürgt Kamerad
Scherer.
Bei ungünſtiger Witterung: Abfahrt
ab Oſtbahnhof 15 Uhr.
8520
Der Vorstand.

Darum wählt
Note

Geſſiſches Landestheater
Großes Haus
G 16 (Darmſtädter Volksbühne)
Mittwoch, den 16. Mai 1928
Ende 22 uhr
Ein Traumſpiel
Inſzenierung: Renato Mordo a. G.
V8508
Ni wirkende
Hoffart, Charlotte Faeke=Foſt, Elſa Knott,
Wigandt, Hans Baumeiſter, Hansjoachm
Richatd Fürgas. Hugo Keßler, Rudolf Klir,
Curt Weſtermann.
Pe=ſonen=Verzeichnis
Curt Weſtermann
Die Tochter Indras Beſſie Hoffart.
Curt Weſtermann
Der Glaſer.
HansjoachimBü tner
Käthe Meißner
Die Mutter,
Hans Baumeiſteh.
Der Vater
Die Pförtnerin . . Käthe Gothe
Ein Ballettmädchen Johanna Blum
Ein Choriſt .. . . Artur Schettler
Die Souffleuſe . . . Margarete Carlſen
Rudolf Klis
Der Adookat
Mela Wigandt
Ehriſtine.
DerQuarantänemſtr. Hans Baumeiſter
Eine alte Kokette. . Irene Scheinpflug
und ihr Freund . . .Gothart Portloff
Karl Parhla
Der Dichter.
Er
Artur Schettlev
Sie
Elſa Knott.
Mela Wigandt
Edith
. . Richard Jürgas
Ein Magiſter
Curt Weſtermann
Ein Blinder
Hermann Gallinger
Koylenträger
Der Lordkanzler. . Hans Baumeiſter.
Der Theo oge . . . Richard Jürgas
. Robert Klupp.
Der Juriſt.
Der Mediziner Paul Maletzki
Der Philoſoph. . . Werner Finck
Spielwart: Willy Krichbaum.

ID.

U
T
die schäumende Sauerstoff-Zahnpasta verhindert Zahnsteinansatz, Lockerwerden der Zähne
und wirkt antiseptisch, In hysienisch einwandfreien Zinntuben. Die Zahnpasta der Zahnärzte.

e
Ausrüstung und Bekleidung
Renn-, Spring=, Laukschuhe
Trainings-dnrüge. 6603s
mstadt
Sport-Adelm

Preiſe der Plätz 1 10 Mark
Kleines Haus
Mittwoch, den 16. Mai 1928
Keine Vorſtellung
wie neu, / Boog 15. Mai 1588

1 Zürtz, 1 Neſtoria.!
gut erhalten billig
zu verkaufen. Teil=
zahl
. geſtattet 13353
Kahlertſtraße 13.

Waſſerhöhe 3.83m
Luftwärme 12 C.
Waſſerwärme vorm
7 Uhr 140 C
woogs Holzei. Wache

[ ][  ][ ]

Nummer 136

Mittwoch, den 16 Mai 1928

Seite 19

Din Uaasstiaaarin.
Roman von Ferdinand Gradl.
13)
(Nachdruck verboten)
Carry konnte den Blick nicht von dem Fahrzeug wenden. Es
ſchien ihm ein Abbild ſeines Schickſals. Auch ihn hatte die Woge
des Lebens auf trockenen Sand geworfen. Nun lag er hilflos
und wartete auf die wohltätige Flut. Aber im Leben wechſeln
Ebbe und Flut nicht mit der Regelmäßigkeit der Gezeiten des
Meeres. Auf eine kurze Spanne des Glanzes können Jahre der
Mühe und Not folgen. Und wieder packte ihn das Grauen vor
der Rieſenfabrik Amerika, die jenſeits des Meeres auf ihn wartete.
Da begann er Vika ſeine Not zu klagen. Er log zwar noch
immer, aber ſeine Verzweiflung war echt. Der Kompagnon ſeiner
Mutter ſei ein verzopfter, beſchränkter Menſch, der die neue Zeit
nicht verſtehe, aus Aengſtlichkeit ſich an kein größeres Geſchäft
heranwage, und nun ſei die Firma in finanzielle Schwierigkeiten
geraten, und nun dränge man ihn, ein ungeliebtes, reiches Mäd=
chen
zu heiraten und alle Hoffnung auf Liebe und Glück zu be=
graben
. Und um dieſem Schickſal zu entgehen und doch der Firma
zu helfen, habe er in einem Anfall von Unzurechnungsfähigkeit
zu den Karten gegriffen, fremdes Geld verſpielt und nun bleibe
ihm nichts anderes übrig, als drüben in Amerika ein neues Leben
zu beginnen.
Plötzlich warf ſich Vika über ihn. Ohne ein Wort zu ſprechen
umpfing ſie ihn mit ihren ſtarken Armen und begann ihn zu
küſſen, auf den Mund, auf die Augen, auf Stirn und Wangen,
unaufhörlich, mit den wilden Zärtlichkeiten einer ſtürmiſchen
Meereswoge.
Carry ließ apathiſch alles über ſich ergehen. Er empfand faſt
Angſt vor ihr. Solche Leidenſchaft, die ſich wie eine Naturgewalt
Bahn brach, war ihm unverſtändlich. Wenn ſich nun der Kampf
ums Daſein drüben in Amerika mit demſelben hemmungsloſen
ungeſtüm abſpielte, dann ſtießen ihn ja die anderen einfach bei=
ſeite
, traten ihn nieder und jagten über ihn hinweg dem lockenden
Dollar nach.
Da wurde er von einem ſo innigen Mitleid mit ſeinem eige=
nen
rührenden Schickſal ergriffen, daß ihm die Tränen zu fließen
begannen.
Vika ließ von ihm ab.
Du weinſt? ſagte ſie, mit einem ſeltſamen Blick. Ach, du
armer Junge!

Sie richtete ſich halb auf und horchte gegen die braufende
Flut. Es lag wie eine Verzückung über ihr. Sein Jammer be=
rührte
ſie kaum.
Mit einmal ſchreckte ſie zuſammen.
Horch! flüſterte ſie mit weitgeöffneten Augen, das Meer
ruft mich.
Du träumſt entgegnete er verdroſſen.
Nein ich höre deutlich Lu ... do.. . vi. . ka, Vika. . .!"
Sie ſtand auf, breitete die Arme aus, lehnte den Kopf zurück
und tat in einer Art Verzückung einige Schritte gegen das Meer.
Dort blieb ſie ſtehen. Ihre wundervolle Geſtalt hob ſich wie eine
ſchwarze Silhouette von dem verglimmenden Abendhimmel ab.
Dann drehte ſie ſich wie auf der Fußſpitze tanzend um, ver=
ſchränkte
die Arme im Nacken und ſah lächelnd auf Carry nieder.
Ihr ganzes Weſen hatte etwas Rätſelhaftes, Nixenartiges, daß
Carry immer unheimlicher wurde.

Kinderwagen
it
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½

Ich begreife nicht, wie du jetzt lachen und tanzen kannft,
ſagte er empfindlich.
Sie war mit einigen Sprüngen bei ihm und kauerte ſich neben
ihm nieder.
Du begreifſt mich nicht und willſt mich heiraten? flüſterte
ſie koſend. Heiraten? die Vika Ruß? Ach, du lieber, hübſcher
Junge!. Du kennſt mich ja gar nicht.
Vielleicht habe ich dich vorhin erkannt.
Wie denn?
Du haſt ausgeſehen wie eine Hexe, die ſich anſchickt, auf den
Blocksberg zu fliegen.
Aber du liebſt die Hexe?
Carry ſah ſie ſtaunend an. War das ein Naturkind oder eine
raffinierte Kokette? Sie war in dieſem Augenblick ſchön wie eine
Meernixe. Ihre Augenlider waren halb geſchloſſen, ihre Naſen=
flügel
vibrierten, ihre roten Lippen ſchürzten ſich in einem ver=
langenden
Lächeln . . . Da vergaß Carry ſeine Sorgen, riß ſie
an ſich und preßte einen endloſen Kuß Mund auf Mund.
Vika verharrte ſelbſtvergeſſen in ſeinen Armen, dann machte
ſie ſich energiſch frei.
Du haſt geweint, Carry! ſagte ſie. Nie mehr will ich das
ſehen! Nie mehr! wiederholte ſie aufſtampfend. Lachen ſollſt

du, du hübſcher Jungel Lachen! Arbeit wartet deiner! Einerlei,
ob hier oder drüben! Denk nur an Arbeit! Schaffen! Die Arme
regen! Welche Wonne! Ein Mann ſoll nicht weinen, ſondern die
Zähne zuſammenbeißen und das Schickſal zwingen! Hörſt du,
Carry! Das iſt Kunſt! Das Glückfangen und mit harten Fäuſten
halten. Zeig, ob du harte Fäuſte haſt, fügte ſie neckend hinzu,
verſuch mich zu fangen und feſtzuhalten.
Sie nahm ihm wie ein mutwilliges Kind den Hut vom Kopf
und lief davon. Er verſuchte ſie zu haſchen, aber ſie ſpielte mit
ihrem Verfolger und ließ ihn nicht näher kommen. An der Türe
zur Diele machte ſie halt. Carry kam atemlos nach.
Jetzt zeig ich dir den Beſenſtiel, auf dem die Hexe durch die
Luft fliegt, ſagte ſie.
Sie öffnete die Diele, zündete eine Azetylenlampe an, und
Carry ſtand vor dem Rieſenflugzeug.
Das erſtemal im Leben empfand er etwas wie Reſpelt von
der Arbeit. Das Flugzeug imponierte ihm. Das hat nun ein
Mann erdacht und geſchaffen! Ein Mann, über deſſen ſchlecht
ſitzenden Anzug er heimlich gelacht. Und das erſtemal durchblitzte
Carry eine Ahnung, daß der Wert eines Menſchen vielleicht doch
nicht nur in einem modernen, korrekten Aeußeren gelegen ſei.
Eine ganze Schar löblicher männlicher Vorſätze keimten in
ſeiner Bruſt. Vielleicht hatte Vika recht. Vielleicht gab es kein
anderes Glück, als das Glück in der Arbeit, die er nicht kannte.
Komm, Carry, ſprich mir von deinen Plänen, ſagte Vika
und zog ihn neben ſich auf eine Bank nieder.
Sein Plan ſei Amerika. Dort arbeiten! O, er könne arbeiten,
Er ſei entſchloſſen, zu ergreifen, was ſich biete. Klavierſpielen,
Stundengeben oder Stiefelputzen, ſei es, was es ſei. Die größten
Dollarfürſten haben ſo augefangen. Daß er mit ſeinen Fähig=
keiten
in einer armſeligen Situation ſtecken bleibe, ſei ausgeſchlof=
ſen
. Er habe Ideen! Großzügige Ideen, die ſich nur in Amerika
verwirklichen ließen.
Vika ſaß neben ihm, hörte die großen Worte vorbeirauſchen,
ſtreichelte ſeine glatten, verweichlichten Hände und eine Ahnung
voll Mitleid und Trauer erfüllte ihr Gemüt.
Er wird drüben zugrunde gehen, ſagte ſie ſich. Er iſt zu
weich zur Arbeit und ich bin es, die ihn ins Elend jagt.
nund wenn ich dir das Geld geben könnte, fragte ſie laut,
würdeſt du dableiben?
Du ſagteſt doch, daß an den Ozeanflug nicht zu denken ißt,
gab er zurück.
(Fortſetzung folgt.)

Extra


AUg

Damen-Strümpfe
Baumwolle, in mod. Farben
Damen-Strümpfe
doppelte Ferse und Spitze
Damen-Strümpfe
Seidengrifk. neueste Farbe
Damen-Strümpfe
Seidenflor od Kunstseide.
Damen-Strümpfe
Ia Seidenflor, klares Gewebe 1.40
Damen-Strümpfe
künstl. Waschseid, alle Farb. 1.30
Damen-Strümpfe
Dauer-Waschseide bes. haltb.
Kd.-Kniestrümpfe
mit Wollrand . . Ankangend 0.90
Kinder-Söckchen
mit Wollrand, Größe 140.30
Kinder-Sportstrümpfe
moderne Dessins, Anfgd. I.17
Sport-Stutzen
mod. Farben, Paar 180 0,00
Sport-Strümpfen
mod. Dess., Paar 3,95, 4,00
Spiel-Höschen
IaStorgul. 1.,80, 1.250,00
Wasch-Anzüge
in gr. Ausw. 750, 1.00
Wasch-Blusen
tar Knaben 4,75 3.75.
Wind-
Jacken.
nassertest 7.50

1.30
0.95
195

Damen-
Kinder-

Schiller-Hemden
gestr. Zedl . . . 210. 1.95, 1.43
Schiller-Hemden
weiß Panama . . .
2.90
H.-Zefir-Hemden
mit 2 Krag., Klappmansch. 4.00
Oberhemden2Krag.
Berkal od, Zefir,mod Dess 4.50 1.00
Trachten-Träger
Sport-Gürtel
Hosenträger
Socken-Halter
Ia Gummi .
Matrosen-Kragen0
waschecht . .
Matrosen-Kragen u.
Garnituren,Zteil 1,15, 0.,89
Kieler-Knoten
Stuck 0 50, 0.35, 0.30, 0.40
Wildleder-Gürtel
alle mod. Parben. .0.30
Wachstuch-Gürtel
viele Parben .. . 0.10
Rucksäcke
m. Ia Lederriemen
325, 180, 0.96
Hängematten(

echt Leder bestlckt- 1.65, 1.00
echt Leder . . . . . 095, 0.00
Ia Gummi- u. Ledergar, 1.35, 0.00
. 045, 0.30
1.00

In
großer Auswa

Ia gekpoptt 0.10
Reisekoffer

ahl

mit 2 Spr.-
Schlbeser

Ludkwvigstraße

Kerngchen

Darrnie

Luckoigstraße

ohne ſich unſer großes
Lager angeſehen und
unſere günſtig. Preiſe
und Zahlungsbedin=
gungen
für unſere
Inſtrumente neu vd.
geſpielt. gehört zu
haben, Lieferung frei
Haus. Neue (53792
Pianos
von Mk. 825. an
Havier-Arnold
Darmſtadt
Eliſabethenſtr. 28.

Hah
flochten, Korbe retz.
H. Bockhard, Stiſtſtr.
Nr. 50, Tel., 3787.
13265)

179a
Billige
Photo-Apparate
owie ſämtl. Photo=
bedarfsartike
kaufen
Sie vorteilhaft. bei
Thiele Nacht.
Darmſtadt, Bleichſtraße 9,
und Alexanderſtr 19.
Anleitung, koßtenlos.

Opel, Preſto,
Corona, Cito,
Mars uſw.
auf (7663a
angenehme Teil=
zahlung
!
Erſatz= und Zu=
behörteile
.
zu billigſten Preiſen.
Fachm.
Reparaturwerk=
ſtätte
.

Auch in Jaris

habe ich gefallen.
Verraten Sie uns, welcher über-
ragenden
Neuheit uſerer franzö-
ſichen
Kosmetik Sie Ihren ent-
zückenden
Teint verdanken, wurde
ich in der Geſellichaft angefleht.
Deutſchland, Deutſchland über
alles, habe ich geantwortet. Mein
gauzes Geheimnis heißt Zuckooh-
Creme das unvergleichliche
Schönheitsmittel. Zuckooh-Creme
iſt eine glückliche Kompoſition von
Haut Creme mit feinſtem Mode-
Puder. Nm Zuckooh-Creme ver-
danke
ich die ſammetartige Weich-
heit
und das interellente, ſtmpfe
Ausiehen meines Teints, um den
mich die Welt beneidet. Und wenn
ich bedenke: eine Tube koſtet ni
30, 45, 65 oder 9Pf. bei dieſer
Wikmg einfach fabelheft!
Den Namen meiner Seife verrate
ich Ihnen auch: Zuckooh-Creme-
Seite, die mvergleichliche Schön-
heitsleife
. Ihr belend weicher,
jahniger Schaum entzückt töglich
von neuem. Dieſe Seife iſt die
mildeſte, die ich kenne, ſehr aus-
giebig
und von wundervollem
Drſt. Stück nu 70 P

E 4

TV. 8060

ZUCKOOHCREME
Drr Zuckooh-Creme, das unvergleichliche Schönheitsmittel, das uns Frauen oo fms md schin
ehält. Die Hanen der Schöphug übrigens nicht minder.

Opernglas Perl=
mutt
,) preisw. z. vk.
Näh Geſchſt. ( 13328

Mur einige Tagt
Zu ſtaunend billigen Preiſen
Damen=Balbſchuhe, ſchwarz
6.50
Damen=Spangen=Schuhe, Leinen .. . 2.25
Damen=Spangen=Schuhe, Leinen weiß v 2.50
Damen=Spangen=Schuhe, braun
6.50
Damen=Halbſchuhe, Lafting ..... 5.50
Damen=Lack=Spangenſchuhe . . . . . 7.25
nur 0.95
Elegante Hausſchuhe
Herrenſtiefel und Halbſchuhe zu billigſten Preiſen
(8460
Nur bei
1. Rubin, Kirchstraße 10

Moch nie dagewesen!
Trotz der außergeivöhnlich billigen Preiſe noch
5% RÜCKUERGÜTUNG
10 Defſertſtangen in Staniol
nur 76 5
4 Tfl. 4 100 gr Eremſchokolade in Staniol
nur 90 3
3 Tfl. 4 100 gr Bollmilch=Schokolade . .
nur 1.00
3 Tfl. 4 100 gr Vollmilch=Nuß=Schokolade.
nur 1.15 ℳX
½ Pfund Eremepralinen . . . .
45 J
½ Pfund Rumtrüffel . . .
..60 %
Pfund feinſte Pralinen
..50 3
½ Pfund feinſter Knuſperkeks ...
45 D
Weſtfäliſche Fleiſch= und Wurſtwaren in vorzüglicher Qualität
. . Laib 1.10
Weſtfäliſches Landbrot
Vorteile im Einkauf wahrnehmen, heißt Geld ſparen, eugegs
Franz Humberg, Alexanderstr. 6. Tel. 3494

Schwimmbad Erfelden am Rhein
8475
DErOFFnung 1b. Mai 1928

[ ][  ]

Geite 20
Jeder Kunde
erhält einen Gillette=
Raſier=Apparat mit
Klinge
gratis
bei Kauf einer Tube
Palmolibe
Raſier=Creme
zu 1.40 Mk.
Parfümerie
Tillmann
Eliſabethenſtr 21.
Ritzma=Edelſtahl=
Raſier=Klinge
10 Stück 95 Pf.
Verlangen Sie
Probeklingen gratis.
(7956a)
Zahrrad=Decken
und (7575a
Schläuche
Außerſt billig nur bei
Fr. Gütting
Schuchardſtraße 10.

Mittwoch, den 16 Mai 1928

Nummer 136

Minaus in die Natur!

Pianos
zu (5727e
vermieten

Sport-Anzüge
mit kurzer oder langer Hose,
tadellose Verarbeitung und Sitz
Hauptpreislagen:
Mk. 45.-, 52.-, 62.-, 68.
Wind-Iacken
aus imprägnierten Stoffen.
Hauptpreislagen:
Mk. 413.-, 16.,19.-, 21.-, 24.-
Loden-Mäntel
in den verschiedensten Formen
und Farben. Gute Oualitäten.
Hauptpreislagen:
Mk. 28,, 36.-, 42.-, 48.
Große Auswahl in Herren- und
Knaben-Bekleidung aller Art.

Das ist das Sehnen, das sich jetzt
im Frühjahr und ganz besonders am
Hanehäftterag
and Arnngsten
bemerkbar macht. Doppelt groß ist
das Vergnügen in einer zweck-
mäßigen
Kleidung, und deshalb
beachten Sie unser heutiges
Angebot. Wir bedienen Sie gut!

DAS HAUS FüR GUTE UND
BILLIEE FERTIGKLEIDUNG

A. W.
Zimmermann
Darmſtadt
Grafenſtraße 21
nächſt Rheinſtraße.

Wo treffen wir uns
(8517
am Himmelfahrttag?
In Robdort, im Hasthaus Zur Sonne‟
L. Kaffenberger Ww.
dort iſt außer der laubigen Gartenwirt=
ſchaft
noch im geräumigen Saale
Große Tanz-Musik
ausgeführt von der Kapelle Sauer=
wein
, Roßdorf. Dort iſt jedermann
herzlichſt eingeladen und willkommen!
Musikwerein
Freitag, den 25. Mai, abends 9½ Uhr
Ordentliche
Mitglieder-Versammlung
Tagesordnnng:
1. Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes.
2. Antrag auf Statutenänderung,
3. Neuwahl des Ausſchuſſes.
6848
4, Verſchiedenes.
Stadtverordneter
Haß. Sprengen
Frankfurk a. Maln
ſpricht hente Mittwoch, den 16. Mai
abends 8½ Uhr, im
Bürgerhof, Ellsabethenstraße 2
über:
Parlamentskorrupklon,
Daweskolonie‟" Neuwahlen!
Nat.=Soz. deutſche Arbeiter=Partei
Ortsgruppe Darmſtadt. ( 13267
Freie Ausſprache. Freie Ausſprache.
Neu eröffnet?
Kaffee Felsberg
Jugenheim a. d. B.
Gemütl. Räume-Pa. Bohnenkaffee-Gebäck
*13303) Besitz. Joh. Schramm, Felsbergstr. 3.

Nordseebad Borkum
Kurhaus Kaiserhof u. Köhlers Strand-
Hotel A.-G. Besitzer: Otto Kämpfer
Die ersten Häuser, direkt am Strande,
fließ kalt. u. warm. Wasser, Zentral-
Heizung, Fahrstuhl, jegl. Komfort.
Pension von 9 Mark an.IIV. 3850

ScHLOSSGRABEN N2. 15 4
DIREKT HINTERM SCHlOSS

UIB 1BEHKLSLngalaat
Jahrasschau Hrasden
MAI OKTOBER
IDr 8086

Aef

Gut u.
Billig
für (8493
Touren
u. Reiſe:
Reiſe=Koffer
Reiſe=Taſchen
Ruckſäcke
Thermosflaſchen
Alum.=Doſen
Tour.=Stöcke
Hängematten
Kinder Tragſitze
Lederbeutel
Taſchennetze
Damentaſchen
Japantaſchen
Klappſtühle
Fahrradkörbe
Große Auswahl,
Wilh.
Lehrbach
Schillerplatz 7.

Erster Hessischer
Landeskriegertag

am

Offenbach a.
14. und 15. Juli

TV.8474

A

Gute Gartenpumpe
mit Saugrohr billie
zu verk. H. Bockhard,
Stiftſtr. 50, (13264

Ein ſtarker Leiter=
Wagen zu verka fen.
Fr. Weiß, Mühl=
ſtraße
38. (e13302

NeuesOperetten=Theater
Frankfurt a. M.
Moskauer jüdiſches akadem. Theater
Nach dem unvergleichem BerlinerErfolg
zuerſt in Fran furt a. M.
Premiere:Freitag, 18. Mai, 8Uhr
Aooooe
Muſikaliſche Komödie Regie: A. Granowsky
Theaterkaſſe (Hanſa 13) von 102 Uhr
18482
und ab 5 Uhr geöffnet.

Fremde und Beſucher
Darmſtadts!
Vergeßt nicht, einen Ausflug an die
allbekannte, herrliche Vergſtraße
(Malchen Frankenſtein, Seeheim, Ju=
genheim
, Melibokus) zu machen
Autobusfahrten
v. weißen Turm (Schloßſ vormitt. 8.30,
12.00 Uhr, nachmittags 2.30, 5.00, 7.00,
10.30Uhr u ebenſobequeme Rückfahrten
Fahrzeit 30 Minuten
(5668a
Fahrpreis 0.701.00

Ka4
AAMAA
eTOA
UND PARKT IN DERZEIT VON
10 BIS 4 UHR AUF DEM PLATZ
V0R DEM HOTEL ZUR TRAUBE
WIR LADEN ZUR BESICHTIGUNG EIN

DEUTSCHE NASH-AUTOMOBIL-
GES. M. B. H. BERLIN W30

AUTORISIERTE VERKAUFSSTEIIE.

FR. RINNER & OO., DARMSTADT
TELEPHON 2828
RHEINSTRASSE 30

IBIn 675

49729

Laufdecken
von Mk. 2. an bis
zu den beſten Marken,
Luftſchläuche
von Mk. 78 an.
J. Donges & Wiest,
Eliſabethenſtr. 25½,
18465a)
Hurstäahrik A. Scherkanp
Verkaufsſtellen:
Schuſtergaſſe 19 Dieburgerſtr. 6
Empfehle u.a. prima
Magere Bauchläppchen, friſch u. geſalz. 0.74
Pfd. 105
Schweinerolloraten
Koteletts, nach Wunſch geſchnitt. 1.20
. . Pfd. 1.50
Lendchen und Schuitze:
. 0.75
Ganzes Schmalz
Garant. ausgel. Schweineſchmalz 0.85
Spezia lität:
Weſtfäl. Sauernbratwurſt (Grobſchn.) 1.20
Trockenes, mageres Dörrfleiſch
ohne Rippen, Pfd. 1.16
in ganz. Seiten, 79 Pfd ſchwer, Pfd. 1.10
dasſ. nach Wunſch geſchnitten, ¼ 0,30
Mengenabgabe vorbehalten!
Prima Aufſchnitt in allen Preislagen
Große Auswahl in Touriſten=Proviant
Als ganz beſonders billig und gut (8498
Hausmach, Blutwurſt, //. Pfd. . 0.18
BeacktenS ebitte meine Fe ſterauslagen!

Federrolle
ca. 50 Ztr. Tragkraft,
zu verk. Arheilger=
ſtraße
35. *13301

Kinderbettchen .
lack., m. Matr. billig
zu vk. Schloßgarten=
ſtr
. 51, Hth., I., I.,b. F.
(* 13354)

N
Kursbücher gibt es in sieben
verschiedenen Ausgaben

für das Reich.
gelb

M. 4.-

für Norddeutschland M. 2.50
rot

für Ostdeutschland

M. 1.80

für Mitteldeutschland M. 1.80
für Westdeutschland M. 2.
für Süddeutschland . N1. 1.80
blau
für Berlin . . . . . . . M. 1.
gelb

Wählen Sie die in Frage kommende Ausgabe!
Jede ist vor Beginn des Sommerfahrplans
also vor dem 15. Mai überall vorrätig. Wenn
Sie viel und weit reisen, wird Ihnen Storm Reich
die besten Dienste leisten.
Kursbuch - und Verkehrs-Verlagsgesellschaft
m. b. H. / Berlin SW68

bront
untel