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Nummer 128
Dienstag, den 8. Mai 1928.
191. Jahrgang
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Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung fänlt ſeder
Rabat weg. Banſlonto Deutſche Bank und Darme
Kädter und Nallonalbanf.
D Siefentaint inn deſehlen dedlen
Begeiſterte Begrüßung durch die Mainzer Bevölkerung. — Eine Politik der Verſtändigung und
des Pertrauens. — Nach dem Eintritt des deutſchen Reiches in den Völkerbund hat die Beſetzung
des Rheinlandes jede Berechtigung verloren.
* Mainz, 7. Mai.
Mainz hatte heute einen großen Tag. Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann weilte zum erſten Male in der Hauptſtadt des
beſetzten Gebietes und hielt in der Stadthalle eine
hochbedeut=
ſame Rede. Schon lange vor Beginn der von der Deutſchen
Vollspartei veranſtalteten vaterländiſchen Kundgebung füllte ſich
die gewaltige Feſthalle, und immere noch ſtrömten Zuhörer herbei.
Autos aus allen Nachbarſtädten und Orten, überfüllte
Sonder=
züge brachten hunderte von Anhängern des Reichsaußenminiſters.
In muſtergültiger Weiſe hatte die Schutzpolizei die Regelung des
Verlehrs übernommen, zahlreiche Ordner ſorgten durch Anweiſen
der Plätze für glattes und reibungsloſes Unterbringen der Gäſte.
Bis zu Beginn der vaterländiſchen Veranſtaltung waren
min=
beſtens 5000 Perſonen in der großen Feſthalle. Auf Galerien und
Treppen ſtan ddie Menge, hunderte elektriſcher Lichter flammten
auf, das Rednerpult war auf einem eigenen Podium aufgeſtellt,
das mit friſchem Grün prachtvoll geſchmückt war. Hier hatten
u. a. auch die Vertreter der Stadt Mainz und der Deutſchen
Volkspartei ſowie die Preſſevertreter Platz genommen. Ms kurz
nach ½8 Uhr der Reichsaußenminiſter den Saal betrat, wurde er
mit minutenlang anhaltendem ſtürmiſchen Beifall begrüßt. Die
Bevöllerung des beſetzten Gebiets huldigte dem Schöpfer des
Locarnovertrages.
Sodann begann das Feſtprogramm. Das etwa 50 Mann
ſtarke Mainzer Konzertorcheſter unter Herrn Bruno Albers”
vorzüglicher Leitung ſpielte zu Beginn der Veranſtaltung „das
Meiſterſinger Vorſpiel‟. Dann ſang Herr John Glaeſer vom
Opernhaus Frankſurt a. M. drei Lieder: „Vor der Schmiede‟,
„Der Sieger” und die „Mahnung” und brachte damit echte
Weihe=
ſtimmung in die Feſtverſammlung.
Der Vorſitzende der Ortsgruppe Mainz der Deutſchen
Volks=
partei Dr. Baum begrüßt die Anweſenden und gibt der Freude
Ausdruck, daß der Reichsaußenminiſter ohne Rückſicht auf ſeine
Geſundheit dieſe Kundgebung in Mainz ermöglicht hat.
Der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei Heſſen,
Land=
tagsabgeordneter Dingeldey, führte ſodann unter
anderem aus: Eine vaterländiſche Kundgebung hat uns hier
vereinigt zu einer Stunde, in der das Parteigezänk verſtummen
ſoll. Eine Feierſtunde mitten im Wahlkampf, die unvergeßlich
ſein wird, da ſie in Mainz begangen wird — jetzt noch — der
Hauptſtadt des beſetzten Deutſchland. Der deutſche
Reichsaußen=
miniſter weiß, was das beſetzte Deutſchland und vor allem das
„Goldene Mainz” gelitten hat. Er denkt zurück an die bangen
Stunden, in denen das Schickſal der Einheit des Deutſchen
Rei=
ches an einem Faden hing, aber auch an jene ſchweren Zeiten, in
denen allen Drohungen und Lockungen zum Trotz das beſetzte
Gebiet am Nhein mit Wort und Tat ſeine Treue zum Reich
be=
kundet hat. Ihnen zu danken, weilt er unter uns und denkt mit
Ihnen an die Sorgen, die uns immer noch drücken um die
Frei=
heit des Deutſchen Reiches und die endgültige Freiheit des
deut=
ſchen Bodens. Er, der Führer der Deutſchen Volkspartei, tritt in
dieſen Tagen in das ſechſte Jahrzehnt ſeines Lebens. Wir
wün=
ſchen von ganzem Herzen, daß dieſes Jahr das unvergeßliche
Jahr ſein möge, in dem durch ſeine vaterländiſche Politik
deut=
ſcher Boden endgültig und endlich wieder frei wird. (
Hände=
klatſchen, ſtürmiſche Bravorufe.)
Darauf ergriff
Reichsaußenminiſier Dr. Streſemann
mit ſtürmiſchem ubel und Beifall begrüßt, das Wort. Er führte
u. a. aus: Sie haben mich für heute abend eingeladen zu einer
vaterländiſchen Kundgebung. Laſſen Sie auch meine
Ausführun=
gen dem Charokter der Lundgebung angemeſſen ſein. Mir iſt
nach Heidelberg ein Bericht zugeſandt worden über eine Rede,
Hie hier in Mainz vor einigen Tagen gehalten wurde und in der
Anfragen an mich geſtellt wurden, die zur Klärung der künfügen
politiſchen Geſtaltung in Deutſchland beitragen können. Ich werde
im Laufe des Wahllampfes Gelegenheit haben, mich ſehr offen
zu äußern. Ich bin aber der Meinung, daß der Führer im
politiſchen Leben, zumal wenn er im beſetzten Gebiet ſpricht, alles
tun ſollte, was einigt und alles vermeiden, was trennt. Wenn
dieſes Land nur noch von Deutſchen bewohnt iſt, und wieder
urnter deutſcher Autorität ſteht, mag man ſich nach deutſcher
Eigen=
art die Köpfe zerſchlagen. Solage das nicht der Fall iſt,
laſſen Sie uns das Deutſche in unſerem Vaterland
vor=
anſtellen, bis zu der Stunde, wo das Rheinland frei iſt.
Der Miniſter kommt dann auf den Wahlbampf zu ſprechen.
Seien wir doch nicht Toren, den Wahllampf ſo zu führen, als
wenn der Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes überhaupt von
einer Partei erreicht werden könnte, führen wir ihn doch
viel=
mehr ſo, daß wir uns ſpäter zu gemeinſamer Arbeit wieber
zu=
ſammenfinden können. Die Individualität der Deutſchen wird
2s wahrſcheinlich nie dazu bringen, daß wir zu einem
Zwei=
parteiſyſtem kommen, wie etwa in England. Beiung
wird immer eine Vielheit von Parteien beſtehen,
die ſich aus der ganzen Geſchichte des Landes
er=
gibt. Solange wir uns in der Situation befinden, iſt es
höchſte nationale Politik, die Hand ans Werk zu legen, um
vorwärts zu kommene
und jedem, der ehrlich mitarbeiten will, ehrlich die Hand zu
reichen, mag er nun rechts oder links ſtehen. (Bravo!) Ich weiß,
daß Politik der Verantwortlichkeit keine Politik iſt, die populär
A. Tür müſſen an uns alle die Frage richten: Sind wir
außenpolitiſch vorwärts gekommen? Ich bejahe
dieſe Frage. Ich weiß, daß mir nichts ſo ſehr vorgeworfen
wird als der grundſätzliche Optimismus, zu dem ich mich bekenne.
Optimismus heißt Glauben an die Zukunft.
Wer ſchon dieſen Glauben nicht hat, wird
über=
haupt nicht vorwärts kommen. Dieſer lebenbejahende
Optimismus iſt das erſte, was wir brauchen. Was wäre aus dem
ganzen beſetzten Gebiet, aus dem ganzen Rheinland geworden,
wenn es den Glauben an die Zukunft nicht gehabt hätte? Was
wäre aus der ganzen Induſtrie geworden, die nach dem Kriege
darniederlag, wenn die Induſtriellen nicht den Glauben gehabt
hätten, doch vorwärts zu kommen? Was wäre aus unſerer
Schiff=
fahrt geworden, die man uns weggenommen hat, wenn man nicht
geſagt hätte: „und dennoch!”? Wer den Glauben an die Zu=
„Silberſtreifen am Horizont” habe ich ausgeſprochen zu einer
Zeit, als die erſten Anzeichen auf eine internationale
Verſtändi=
gung auf finanziellem Gebiet ſich bemerkbar machten, als man
erkannte, daß an der
Erhaltung Deutſchlands,
an ſeiner Nichtauspowerung auch die Welt intereſſiert war.
Da=
mals begannen die erſten Vorarbeiten für jene Konferenz, die
ſchließlich zu dem ſo viel angegriffenen Dawesplan führte. Ich
finde heute, daß wir Vergangenes zu leicht vergeſſen, und daß
wir gern ſo tun, als wenn es dieſe Vergangenheit gar nicht
ge=
geben hätte. Ich kenne die Wunden, die die Inflation und die
Stabiliſierung geſchlagen haben. Wir könnten nicht als Volk
be=
ſtehen, wenn wir nicht eine feſte Währung hätten. Wir müſſen
verhindern, daß ſie durch Forderungen erſchüttert werden kann,
die wir in ihren Auswirkungen nicht kennen. So ohnmächtig wir
ſind, wir brauchen Länder und Völker, die mit uns durch
mate=
rielle Intereſſen verbunden ſind. Wenn wir nicht den dummen
Stolz gehabt hätten, während des Krieges alle Anleihen in
Deutſchland unterzubringen, hätten wir vielleicht am Ende des
Krieges nicht ſo verlaſſen dageſtanden wie damals. Wir brauchen
internationale Verbindungen zum Zwecke des nationalen
Wieder=
aufbaues. Das gilt natürlich auch in beſonderem Maße für das
Gebiet der Außenpolitik. Locarno wird heute vielfach
ledig=
lich unter dem Geſichtspunkt der ſogenannten „Rückwirkungen”
betrachtet. Darüber vergißt man ganz den eigentlichen
Sinn des Locarno=Vertrages.
Er iſt doch nichts anderes als die Stabiliſierung des Friedens
am Rhein unter der Garantie Englands. Es iſt ſehr töricht von
vielen Leuten, daß ſie immer glauben, Diplomatie ſei nur
Heuche=
lei, und ein Wort, das feierlich gegeben werde, werde im
gegebe=
nen Moment nicht gehalten. Gewiß, das deutſche Volk iſt kein
Volk der Revanche. Das beweiſt unſere Geſchichte. Frankreich
wird kein Einfall von Deutſchland drohen. Wir hoffen, daß in
Frankreich die gleiche Einſtellung vorherrſcht. Aber, wenn wir
damit rechnen müßten, daß in Frankreich irgendwelche Gedanken
etwa Ludwigs des Vierzehnten wieder lebendig würden, dann
würde der Locarnovertrag England zum Eingreifen verpflichten.
Verſtändigungspolitik iſt keine Politik des
Ver=
zichts, der Schwäche oder der Feigheit! Redner
kommt dann auf den Eintritt Deutſchlands in den
Völkerbund zu ſprechen. Wir ſind ſtolzerhobenen Hauptes in
den Völkerbund eingezogen. Wenn man heute fragt, welches der „Temps” zu meiner Heidelberger Rede bemerkte, daß vom deut=
Sinn unſerer Mitarbeit am Völkerbund iſt, ſo glaube ich doch feſt= ſchen Außenminiſter die wirtſchaftlichen Erwägungen zu ſtark in
ſtellen zu können, daß die bisherige
Mitarbeit im Völkerbund
zeugt davon, daß viele Fragen, die unſere deutſchen Jutereſſen
angehen und namentlich auch die Deutſchen in dem Ländern, die keine Außenpolitk mehr machen.
deutſchen Blutes und deutſchen Stammes ſind, die aber nicht
mehr zum Deutſchen Reiche gehören, jetzt in ganz anderer Weiſe
gewahrt werden können, als dies vorher möglich war. Das
eng=
liſche Wort von der „ſplendid iſolation” oder „der Starke iſt am
mächtigſten allein”, mag für den wirklich Starken allenfalls noch
richtig ſein, der Ohnmächtige, der ſich ſelber iſoliert, iſt ein Tor,
Kein Volk in der Welt hat vom Weltkrieg einen Vorteil
ge=
habt. Nicht die Sieger, nicht die Beſiegten und nicht die
Neu=
tralen. Wir ſtehen in den nächſten Jahren
vor der Regelung des Finanzproblems,
das durch den Krieg und ſeine Folgen aufgeworfen. Die
Regelung der interalliierten Kriegsſchulden
iſt ein Weltproblem geworden. England und
Frank=
reich haben mehr an die Vereinigte. Staaten zu zahlen als ſie
von uns bekommen. Es iſt ein törichter Irrtum, zu glauben, daß
die Geſchichte mit dem Verſailler Vertrag abgeſchloſſen ſei. Der
Miniſter kommt ſodann auf die deutſche Handelspolitik ſind.” Ich glaube, daß man auf Locarno beſſer aufbauen kann,
zu ſprechen. Wir ſind nicht ſo glücklich, ein rein
landwirtſchaft=
liches oder ein rein induſtrielles Land zu ſein. Bei uns beſteht
eine Miſchuug zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft. Wir ſind
angewieſen auf den Weltmarkt und müſſen ſo die Diggonale zwie dern anzuſtreben iſt, daun werden dieſe mit anderen Erwartun=
ſchen den verſchiedenen Jutereſſen ziehen. Ich weiß ſehr wohl,
daß vielfach geſagt wird, das ſei traurige Kompromißpolitik.
Jede ſtaatsmänniſche Politik iſt Kompromißpolitik. Es gibt
nichts Törichteres, als Parteien von Berufsgenoſſen.
Sie ſchwächen lediglich andere Parteien und
er=
reichen ſelbſt nichts. Bei dem Abſchluß der
Handelsver=
träge kann man nicht einſeitig den eigenen Markt ſperren, wenn
man gleichzeitig den fremden Markt für die eigene Ausfuhr in
Anſpruch nehmen will. Der Abſchluß von Handelsverträgen ſetzt
Konzeſſionen gegen Konzeſſionen voraus. Die Beantwortung
der oft an mich geſtellten Frage, ob wir etwas von den
Kommu=
niſten oder ähnlichen Beſtrebungen zu fürchten hätten, wird ſich
nach dem Barometer unſerer Wirtſchaftslage richten.
Wir müſſen den Ausgleich zwiſchen
Landwirt=
ſchaft und Induſtrie ſchaffen. Es gibt keine Partei,
die ſo verbrecheriſch wäre, abuleugnen, daß wir den deutſchen
Bauer und auch den Großgrundbeſitzer brauchen. Auf der
an=
deren Seite iſt die Induſtrie von der gleichen Bedeutung für
kunft nicht hat, der laſſe die Hand von der Politik. Das Wort vom unſere Geſamtwirtſchaft, die Induſtrie, die ebenfalls ſchwer zu
kämpfen hat. Wir haben eine ſoziale Laſt auf uns
genom=
men, die keiner der Siegerſtaaten ſeiner Nation
und ſeiner Wirtſchaft zugemutet hat. Das ſind
Feſtſtellungen, die nicht populär ſind und die uns muit Songe
er=
füllen, die jedenfalls aber das Verlangen rechtfertigen, daß auf
dem Gebiete der weltwirtſchaftlichen Beziehungen nicht
partei=
politiſch experimentiert wird.
An der Spitze der Außenpolitik muß die
wirtſchaft=
lich=finanzielle Verſtändigung ſtehen.
Der Dawesplan war der erſte Schritt für die Löſung der
Reparationsfrage.
Es iſt ſonderbar, wenn man dem Außenminiſter vorwirft,
daß er gute Beziehungen zu Staatsmännern anderer Staaten
unterhält. Er muß ſie verſtehen und die anderen müſſen ihn
verſtehen. Ich habe die Ueberzeugung — mag man vom
Völ=
kerbund halten, was man auch will, man braucht ihn auch nicht
als ein ideales Gebilde anzuſehen —, daß wir in ihm eine
In=
ſtitution haben, die von großem Vorteil iſt, da in ihm
vier=
mal im Jahr die verantwortlichen Staatsmänner ſich ſehen,
mit=
einander beraten und perſönliche Fühlung aufnehmen können.
Das iſt eine Methode, die hundertmal beſſer iſt wie
die Methode des diplomatiſchen Notenwechſels.
Wenn dieſe Inſtitution zehn Jahre vor dem Weltkriege exiſtiert
hätte, wäre vielleicht nicht durch fortwährende gegenſeitige
Ver=
dächtigungen dieſe Vergiftung in die Welt gekommen. Politik
iſtnichtnur Vertrauen. Aber Politik iſt auch nicht
nur Mißtrauen. Die Politik, von der ich ſpreche, die
Methode des Völkerbundes, iſt die gegenſeitige
Verſtändigung auf der Grundlage der
nationa=
len Intereſſen jedes einzelnen Staates unter dem
großen Geſichtspunkt der Verſtändigung dieſer nationalen
Inter=
eſſen auf einer gemeinſamen Baſis. Briand iſt mit dieſer Politik
nicht ſo weit gekommen, wie er gewünſcht hat, ebenſowenig wie es
mir geglückt iſt. Das iſt ein Auf und Ab, ein Vorwärtsſchreiten,
ein Stehenbleiben, und oftmals auch ein Zurück. Wenn der
den Vordergrund geſtellt würden, ſo muß ich demgegenüber
feſt=
ſtellen, es wäre traurig, wenn er nichts von der Wirtſchaft
ver=
ſtünde. Mit dem Vertreter im fremden Salon können wir heute
Was iſt die Grundlage der Verſtändigungspolitik?
Niemand hat den Friedenswillen Deutſchlands, der im
Locarno=
augebot zum Ausdruck kam, ſtärker zum Ausdruck gebracht, als
Herr Briand, der die franzöſiſche Nation gefragt hat, ob ſie dazu
fähig geweſen wäre, ein ſo friedliches Angebot wenige Jahre
nach dem Kriege zu machen. Iſt das der Fall, und hat ſich das
deutſche Volk in ſchmerzvollem innerem Kampf zu dieſer Politik
als der Politik der deutſchen Reichsregierung und aller deutſchen
Reichsregierungen, unbeſchadet ihrer Zuſammenſetzung,
durch=
gerungen, dann muß das Vertrauen, das es damit in die
fried=
liche Entwicklung der Welt zum Ausdruck gebracht hat, auch auf
der anderen Seite Gegenvertrauen finden. Wenn demgegenüber
die franzöſiſche Preſſe ſagt: „Denken Sie an die geſchloſſenen
Verträge”, ſo kann ich darauf nur erwidern: „Denken Sie auch
an die neuen Verträge, die inzwiſchen abgeſchloſſen worden
als auf Gewaltmaßregeln. Zieht man die Konſequenz aus dieſer
Politik der Verſtändigung, die nicht nur zwiſchen Frankreich und
Deutſchland, ſondern zwiſchen allen vom Kriege betroffenen Län=
Geite 2
gen an zukünftige Entwicklungen gehen können, beſonders dann,
wenn ſie wiſſen, daß dieſe Generationen einer Zeit der
Verſtän=
digung der Völker entgegengehen.
Innenpolitiſche Probleme.
Der Außenminiſter ſpricht dann kurz zu Fragen der inneren
Politik. Ich habe, ſo führte er aus, die Empfindung, daß
die=
ſem Wahlkampf jede größere Note fehlt. Wo ſind die großen
prinzipiellen Unterſchiede? Es handelt ſich überall nur um
Details. Der Reichstag iſt beſſer als ſein Ruf. Das
Zuſtande=
kommen des Notprograms hat mit aller Deutlichkeit gezeigt,
mit welchem Geiſt man an die Erledigung brennender Fragen
herangegangen iſt. Wir ſtehen in unſerer Partei auf dem
Standpunkt der Mitarbeit am und im
republikani=
ſchen Staat. Was wäre aber der neue Staat, wenn er nicht
Achtung hätte vor der großen Vergangenheit unſeres Volkes und
Vaterlandes! Mit größter Beſorgnis ſehe ich in der Entwicklung
des Reiches und der Länder mehr und mehr zielbewußt das
parteipolitiſche Moment in unſer Beamtentum einziehen. Ich
weiſe auf die Gefahren hin, die darin liegen. Ich werde ſtets
bagegen ankämpfen, daß dieſes Prinzip unſer Beamtentum
durch=
ſetzt. Iſt den nicht das Vertrauen des Volkes auf
das Beamtentum darauf gegründet, daß der Beamte in
ſeiner Arbeit überhaupt keiner Partei angehören darf?
(Bravo!) Wir befinden uns hier auf einem Weg, der zu ganz
außerordentlichen Erſchütterungen führen kann und führen muß.
Deshalb müſſen wir uns mit aller Entſchiedenheit für das
Berufsbeamtentum einſetzen und innerhalb dieſes
Be=
rufsbeamtentums ſelbſtverſtändlich, für die politiſſche
Freiheit.
Das Deutſchland von heute iſt eine Syntheſe des alten und
bes neuen Deutſchland. Wir hätten aber kein neues
Deutſchland, wenn nicht die alten Beamten beim
Zuſammenbruch auf dem Poſten gebliebenwären.
Ich bin nicht ein Lobredner vergangener Zeiten. Nicht erben
wollen wir vom alten Deutſchland die Klaſſengegenſätze. Es darf
im neuen Deutſchland nur einen Adel geben, den man ſich jeden
Tag erwirbt, den Adel der Tüchtigkeit. Wenn jemand
unter günſtigen Verhältniſſen geboren iſt, ihm alle
Bildungs=
möglichkeiten offen ſtehen und er es zu etwas bringt, dann habe
ſich gewiß alle Achtung vor ihm, aber wenn einer aus Eleinen
Verhältniſſen kommt urnd es nicht weiterbringt, als daß er ſeine
Famlie ehrlich durchbringt, dann hat er dasſelbe Recht auf
Würde und Ehre wie jeder andere. Freiheit iſt nicht
Zügelloſig=
keit. Die Deutſche Volkspartei iſt für die
Konfeſſions=
ſchule in den Ländern wo ſie beſteht, und ebenſo
für die Erhaltung der Simultanſchule in den
Ländern, in denen ſie ſich in hervorragender Weiſe
be=
währt hat.
Erſt ſind wir Deutſche und dann kommt erſt die Konfeſſion.
Es galt, das Gute des alten Deutſchland zu erhalten und ebenſo
das Gute von dem neuen Deutſchland zu nehwen. Arbeitet
mit=
einander zuſammen, kämpft nicht um Staatsformen und
theonetiſche Ideale, ſondern darum, daß wir in
Deutſch=
land wieder vorwärts kommen. Ein leuchtendes
Beiſpiel iſt unſer Reichspräſädent von
Hinden=
burg, der den kategoriſchen Imperati der Pflicht über die
Tradition ftellte. Man darf nicht auf die Leute hören, die immer
verſuchen, das Volk auseiwander zu bringen. Es gilt
zuſammen=
zuarbeiden, daß wir wieder in den Beſitz der deutſchen
Souve=
ränität kommen, daß wwir wirtſchaftlich ſtärker werden, und daß
es uns gelingt, auf dieſem Weg das deutſche Volk dahin zu
bringen, daß es wieder den Platz unter den Nationen einnimmt,
zu dem es ein Recht auf Grund ſeiner Leiſtungen hat. Ein Volk,
das eine ſolche Feuerprobe beſtanden hat wie das deutſche Volk,
iſt nicht ſchlecht. Wir glauben an die deutſche
Zu=
kunft. „Deutſchland, Deutſchland über alles”, heißt nicht, daß
Deutſchland über alles herfallen ſoll, ſondern daß dem deutſchen
Menſchen ſein Vaterland über allem ſteht. Wir wollen vertrauen
und wollen wicht verzweifeln. Wir wollen glauben an die
deutſche Zukunft und as das deutſche Volk.
(Stürmiſcher minutenlang anhaltender Beifall.)
*30 Parteien im Wahlkampf.
Am Samstag abend iſt die Friſt zur Einreichung der
Vor=
ſchläge für die Reichstagswahl abgelaufen. Noch am letzten Tage
ſind 4 Vorſchläge von kleinen Splitterparteien eingegangen, ſo
daß diesmal mit nicht weniger als 30 Wahlliſten, das ſind 7 mehr
als 1924, zu rechen iſt. Leider hat der Reichswahlausſchuß ſich die
Prüfung verſchiedener Einzelliſten noch vorbehalten, um feſtſtellen
zu können, ob die vorgeſchriebenen Vorausſetzungen erfüllt ſind.
Neben den bisherigen großen Parteien, die auch ſchon im alten
Reichsdag vertreten waren, marſchieren die unabhängigen
Sozial=
demokraten auf, dazu eine Hauswirtspartei, der Reichsblock der
Geſchädigten, die unpolitiſche Liſte der Kriegsbeſchädigten, zwei
Dienstag, den 8 Mai 1928
Vom Tage.
Auf Anregung des Generaldirektors Gérard vom belgiſchen
Indu=
ſtrie=Zentralkomitee wird ſich der neugebildete Wirtſchaftsrat des
Völkerbundes in der erſten Tagung, die am 14. Mai in Genf
beginnt, mit dem Studium der Lage der Kohleninduſtrie
befaſſen.
In Kowno geht das Gerücht, daß Miniſterpräſident
Wol=
demaras von dem engliſchen Geſandten zu einem offiziellen Beſuch
in England eingeladen worden ſei. Er werde die Reiſe nach
Lon=
don am 20. Mai antreten.
Aus Moskau wird gemeldet, daß dort der afghaniſche
Han=
delsminiſter eingetroffen iſt. Man zieht daraus den Schluß, daß
offen=
bar Verhandlungen für den Abſchluß eines
Handels=
vertrages bevorſtehen. Dies wird auch in Sowjetkreiſen zugegeben
und erklärt, daß die Sowjetregierung außerdem plane, Afghaniſtan eine
Anleihe zu gewähren.
Reiſende, die, aus Siebenbürgen kommend, in der
ungari=
ſchen Grenzſtation Bekes=Cſaba eingetroffen ſind, erzählen, daß die
Regierung in ganz Siebenbürgen den Kriegszuſtand
prokla=
miert habe.
Mit großem Intereſſe wird der Ankunft von Julius Maniu
in Bukareſt entgegengeſehen, der in den Abendſtunden mit dem
Automobil aus Alba Julia in Bukareſt eintreffen dürfte. Es werden
ſtrenge polizeiliche Maßnahmen getroffen, um Kundgebungen der
An=
hänger der Nationalen Bauernpartei anläßlich der Ankunft Manius in
Bukareſt zu verhindern. Die Behörden haben alle Maßnahmen
er=
griffen, um die Verbreitung unwahrer Meldungen zu verhindern.
Volksrechtsparteien, eine Partei für Recht und Mieterſchutz, die
Evangeliſche Partei Deutſchlands, der Evangeliſche Volksbund
und eine Reihe andever Splitter, die zum Teil wirtſchaftlich, zum
Teil politiſch orientiert ſind. Sie alle werden mehr oder weniger
große Süimmenzahlen auf ſich vereinigen; die Frage iſt nur, ob
ſie es auch zu einem Mandat bringen. Nach den geſetzlichen
Vor=
ſchriften entfallen auf 60 000 Sſtimmen ein Mandat, aber mit der
Einſchränbung, daß auf die Reichsliſte nur ſoviel Mandate
zu=
geteilt werden, als in den einzelnen Wahlckreisverbänden ge vonnen
ſind. Die Eleinen Splitterparteien können ſich alſo nur dann
aus=
wirben, wenn es ihnen gelingt, in einem Wahlkveisverband 80 000
Stimmen zu bekommen und die übrigen Stimmen werden ihnen
inſoweit angerechet, als ſie in den Wahlkreisverbänden Stimmen
bekommen haben, alle übrigen Stimmen fallen unter den Tiſch.
So haben wir es im Mai 1924 erlebt, daß mehr als 1
Mil=
lion Stimmen auf dieſe Art verloren gingen.
Im Dezember 1924 waren es nur noch über 600 000 Stimmen
immerhin auch noch über 11 Mandate, die ſich hätten politiſch
auswirben können, wenn ſie den großen bürgerlichen Gruppen
zugefallen wären. Die Splitterparteien bedeuten deshalb bei den
Reichstagswahlen eine Gefährdung der Intereſſen ihrer Wähler.
In dem Parlament der 500 ſind ſie mit ihren wenigen Mandaten,
die ſie beſtenfalls bekommen, vollkommen einflußlos. Darüber
hinaus müſſen die Wähler, die für dieſe Splitterparteien ihre
Stimme abgeben, mit der Möglichkeit rechnen, daß ihre Stimme
im Endergebnis doch vollkommen ausfällt.
16 Wahlvorſchläge für Heſſen.
Darmſtadt, 7. Mai.
Am Montag nachmittog 5 Uhr trat der Wahlausſchuß des
Wahlkreiſes 33 (Heſſen=Darmſtadt) zur Prüfung der eingelaufenen
Wahlvorſchläge zuſammen. Vertreter waren erſchienen für die
Sozialdemokraten, die Demokraten, die Landbündler,
Deutſch=
nationalen, Deutſche Volkspartei und Aufwertungspartei. Der
Präſident, Miniſterialrat Bornewann, teilte mit, daß insgeſamt
16 Wahlvorſchläge für Heſſen eingegangen ſeien. Die
1½ſtündige Beratung des Ausſchuſſes ergab die Zulaſſung der
nachfolgenden Wahlvorſchläge: Wahlvorſchlag 1
Sozialdemokra=
tiſche Partei, 2 Deutſchnationale Volkspartei, 3 Deutſche
Zen=
trumspartei, 4 Deutſche Volkspartei, 5 Kommuniſtiſche Partei, 6
Deutſche Demokratiſche Partei, 8 Linke Kommniſten, 9
Reichs=
partei des Deutſchen Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei), 10
Na=
tionalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei (Hitler=Bewegung), 12
Völkiſch=Natiomaler Block, 15 Chriſtlich nationale Bauern= und
Landvolkpartei, 16 Volksrechtspartei (Reichspartei für Volksrecht
und Auſwertung), 17 Evangeliſche Volksgemeinſchaft (
Ebange=
liſche Partei Deutſchland), 18 Deutſcher Reichsblock der
Geſchä=
digten 19 Alte Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands. Zu
kleinen Anſtänden gaben die Wahlvorſchlöge Nr. 10, 12 und 18
Anlaß, die aber vom Ausſchuß als nicht evheblich oder dem Geſetz
widerſprechend erachtet wurden. Lediglich dem Wahlvorſchlag
11 (Deutſche Bauernpartei) wurde die Zulaſſung für Heſſen
ver=
ſagt, da die geſetzlichen Beſtimmungen nicht erfüllt waren.
Nummer 128
Innerpolitiſche Probleie Frankreichs.
Poincaré über die Aufgaben der neuen
Kammer.
EP. Paris, 7. Mai.
Poincaré hielt heute bei der Eröffnung des Generalrates
des Departements Meuſe, deſſen Präſident er iſt, eine neue Rede.
die ſich hauptſächlich mit innerpolitiſchen Fragen befaßte,
Poincaré beſtand vor allem auf der Notwendigkeit, das Problem
der finanziellen Reſtaurierung weiterhin allen anderen
Proble=
men voranzuſetzen. Es müſſe im öffentlichen Leben ein Geiſt
der Vorſicht und der Sparſamkeit herrſchen. Wenn aus
dema=
gogiſchem Uebereifer heraus die Steuern herabgeſetzt und die
Ausgaben erhöht würden, dann würde die Reſtaurierung von
neuem gefährdet und das Land könnte in einen Abgrund
ſtür=
zen, aus dem es niemand in der Welt retten könnte. In der
neuen Kammer müſſe ſich darum eine kompakte Mehrheit finden.
die der Sorge um die finanzielle Reſtaurierung alles
hintan=
ſetze. Frankreich ſei noch in der Lage eines Kranken, der nur
geheilt werden könne, wenn er einer langandauernden
Ku=
unterworfen bleibe. Chirurgiſche Operationen, wie ſolche
mehr=
fach vorgeſchlagen worden ſeien, würden den Kranken nur noch
mehr ſchwächen. Er habe während der Wahlkampagne oft mit
Bedauern geſehen, daß die Parteiintereſſen wieder die Oberhanz
gewännen. Jetzt, da die Wahlſchlacht beendet ſei, hoffe er, de
niemand ſich in der Kammer finden werde, um das ſeit zwei
Jahren begonnene Reſtaurierungswerk zu unterbrechen. Die
finanzielle Wiederaufrichtung müſſe aber auch Hand in Hand
mit der wirtſchaftlichen Reſtaurierung gehen. Die Kammer müſſe
mit allen Kräften die induſtrielle und landwirtſchaftliche
Tätig=
keit in allen Teilen Frankreichs fördern. Sie werde außerdem
ſoziale Aufgaben zu löſen haben, wie z. B. die Organiſation der
Arbeit, die Sozialverſicherung, den Ausbau" der Hygiene, die
Förderung der Geburtenzahl, die Verbeſſerung des
Wohnungs=
weſens, Kampf gegen die Krankheiten uſw. Aber immer
müß=
ten dieſe Maßnahmen im Einklang mit den Einnahmen ſtehen.
Nie dürfe eine Ausgabe gemacht werden, wenn nicht eine
ent=
ſprechende Einnahme vorhanden ſei. Zum Schluß ſprach
Poincaré über den Bolſchewismus, den er ſcharf verurteilte. Er
beſtand auf dem Fortbeſtehen des parlamentariſchen Regimes
in Frankreich, was offenbar als eine Verurteilung des
Fascis=
mus ausgelegt werden kann.
Chineſiſcher Zuſammenſchluß gegen Japan?
Peking, 7. Mai.
In diplomatiſchen Kreiſen hält man die Lage, wie ſie durch
die Kämpfe zwiſchen Japanern und Chineſen geſchaffen worden
iſt, für außerordentlich gefahrdrohend. Unverkennbar macht ſich
in China eine Bewegung bemerkbar, die den Zufammenſchluß
der einander bekämpfenden Parteien und Gruppen zu einer
antijapaniſchen Front zum Ziele hat. Man ſpricht ſogar in
chineſiſchen Kreiſen ſchon von der bevorſtehenden Einberufung
der allchineſiſchen Nationalverſammlung. Tſchangtſolin, der
bisher mit den Japanern paktierte, hat ſich bezeichnenderweiſe
der Nationalverſammlung gegen das Vorgehen der Japaner
angeſchloſſen.
In eingeweihten Kreiſen rechnet man durchaus mit der
Möglichkeit, daß ſich die bewaffneten Auseinanderſetzungen
zwiſchen China und Japan zu einem tatſächlichen Krieg
aus=
wachſen. Man ſpricht offen davon, daß Japan darauf hinziele,
das japaniſche Volk von der ſchwierigen innerpolitiſchen Lage
äbzulenken, um Tſingtau wieder, und zwar diesmal endgültig,
an ſich zu reißen.”
Die Deutſchen unverletzt.
London, 7. Mai.
Die fremden Konſuln und die in Tſinanfu lebenden deutſchen
Staatsangehörigen ſind ſämtlich bei den jüngſten Ereigniſſen
unverletzt geblieben. Das deutſche Konſulat und die fremden
Konſulate ſowie viele ausländiſchen Geſchäfte ſind geplündert
worden. In Tſinanfu ſind weitere 600 Mann japaniſcher
Trup=
pen angekommen. Die Eiſenbahnverbindung nach Tſingtau iſt
noch verſchiedentlich unterbrochen. Wie immer, verſuchen ſich die
Japaner und Chineſen gegenſeitig die Schuld an den Ereigniſſen
in Tſinanfu zuzuſchieben. — Amerikaniſche Truppen kommen in
Tſingtau an, wo auch dauernd japaniſche Verſtärkungen
ausge=
ſchifft wverden. Die Proteſtnote der ſüdchineſiſchen Regierung ſoll
ſehr ſcharf gehalten ſein. — Nach einer Meldung des deutſchen
Generalkonſuls in Schanghai befinden ſich die Deutſchen in
Tſinanfu innerhalb der japaniſchen Verteidigungszone.
Beilegung des Konflikts zwiſchen Preſſe und
Landestheater Darmſtadt.
Vom Landesverband Heſſen des Reichsverbandes der
deut=
ſchen Preſſe wird mitgeteilt: „Die Generalintendanz des
Heſſi=
ſchen Landestheaters erklärt, daß ihr bei dem Abdruck des
Arti=
kels von Stefan Großmann „Der unfehlbare Kritiker” in den
„Blättern des Heſſiſchen Landestheaters” eine beleidigende
Ab=
ſicht gegenüber dem Landesverband des Reichsverbandes der
deutſchen Preſſe völlig fern gelegen hat. Sie hat ſofort nach
Er=
ſcheinen der erſten Nummer die zu beanſtandende Stelle geſtrichen
und, ſobald die techniſche Möglichkeit gegeben war, das Heft durch
ein anderes erſetzt. Der Landesverband iſt durch dieſe Erklärung
in die Lage verſetzt, die Beleidigungsklage gegen die „Blätter des
Heſſiſchen Landestheaters” zurückzuziehen.”
* Der franzöſiſche Ibſen.
Zum Tode von Frangois de Curel, 29. April 1928.
Von Dr. Philipp Krämer.
Frangois de Curel, dieſer wichtige Autor des Théätre
An=
toine, auf deſſen Szene die Literatur des Naturalismus und des
Symbolismus aus der Taufe gehoben wurde, iſt in dem Seſſel
vor dem Schreibtiſch ſitzend und in der Zeitung leſend vom Tode
überraſcht worden. Die zeitgenöſſiſche Kritik hat ihn lange als
den franzöſiſchen Ibſen bezeichnet. Aber dieſer 73jährige
Loth=
ringer aus Metz, dieſer Abkömmling einer einflußreichen
Groß=
induſtriellenfamilie und leidenſchaftliche Jäger in den
heimat=
lichen Wäldern, läßt ſich nicht auf eine Formel bringen. Noch
1922 erſcheint die „Terre inhumaine” und erringt ſeinen bisher
größten und lauteſten Theatererfolg mit Eve Francis in der
füh=
renden Rolle. Mit ihm ſcheint eine neue Periode in ſeinem
Leben einzuſetzen, wie ſchon öfter vorher.
Charles Maurras rief nach dem Leſen von Curels erſtem
Roman, der nur mittelmäßig war, die Begabung dieſes
Schrift=
ſtellers ſchnell erkennend: „Zum Theater! Zum Theater, Herr de
Curel!” Wenn Stendhal einmal auf die Frage, welches ſein
Be=
ruf ſei, antwortete: „Ich ſtudiere die menſchlichen Leidenſchaften”
ſo könnte de Curel ſagen: „Ich ſtelle die menſchlichen
Leidenſchaf=
ten zur Diskuſſion.‟ Das eben iſt ſeine Verwandtſchaft mit
Ibſen; er ſtellt nicht dar, er ſtellt zur Diskuſſion. Und ehen dies
macht ihn zum Liebling literariſcher Feinſchmecker, die in der
franzöſiſchen Literatur einen nicht endenden Diskurs über den
Menſchen ſehen ſeit den Tagen des Montaigne und La
Rochefou=
cauld. Dies aber auch wird ſeine Stücke bald von den Bühnen
verſchwinden laſſen, während ſie noch viel länger geleſen werden.
de Curels Dramen ſind Leſedramen wie die von Claudel. Wie
auch für Ibſen war für ihn Dichten Gerichtstag halten über das
eigene Ich. Am beſten hat er ſich mit ſeiner ganzen Problematik
ſelbſtporträtiert in „Le repos du lion”. Hier zeigt er in dem
jungen Grafen de Mun einen von der ſozialen Verantwortlichkeit
erfaßten Idealiſten, der ſich in katholiſcher Liebestätigkeit
ver=
ſchwendet, der ſich für die Arbeiter aufopfert, um aber plötzlich
zu entdecken, daß er nicht dazu berufen zu ſein ſcheint, ſondern
vielmehr dazu, der Chef der Arbeiter zu werden. Und nun kann
der Dichter nach den fabelhaft gekonnten erſten Akten keine Löſung
finden, und es iſt bezeichnend, daß de Curel, wie in ſo vielen
anderen Stücken, dauernd an dem letzten Akt arbeitet, ihn immer
wieder ändert und neu faßt. Seine Löſungen erſcheinen oft
in=
tellektuell konſtruiert, er kann ſie wechſeln, ohne daß die erſten
Akte davon betroffen werden. Das unterſcheidet ihn von Georges
de Portoriche, den „Dichter der Liebe‟. Dieſer läßt die Liebe an
dem Beiſpiele der Liebenden lebendig werden, de Curel läßt die
Liebenden diskutieren über ihre Liebe. Wie leicht waren einem
Brieux gerade die Schlüſſe ſeiner Stücke geworden, während die
Stücke ſelbſt nicht auf dieſe Schlüſſe hinzielten. Wenn de Curel
ein Stück von Brieux vom Schluſſe her aufgerollt hätte, es wäre
ein treffliches Meiſterſtück geworden. So aber endigen ſie meiſt
mit einem Fragezeichen, wie die Ibſens, wie die Hauptmanns
und Schnitzlers. Seinen Grundſatz hat er einmal ſo formuliert:
„Man muß die delikaten Lagen durch Gedankenkataſtrophen löſen,
ſtatt die Theatereffekte in die Tatſachen der Handlung zu legen.”
Damit war etwas dem franzöſiſchen Theater Weſensfremdes
Wirklichkeit geworden. Die ſinnenfreudige Handlung erlahmte
unter intellektueller Belaſtung. Das iſt denn auch der tiefere
Grund, weshalb de Curel in Frankreich erſt ſehr ſpät Erfolg
hatte und auch nur in exkluſiven Kreiſen. Er ſpricht zweifellos
uns Deutſche beſſer an, als ſeine Landsleute. Aber in
Deutſch=
land iſt er ſo gut wie unbekannt geblieben. Uns haben von jeher
mehr die literariſchen Werke der Franzoſen angezogen, in denen
ſie ganz Franzoſen waren. Boutroux hat von ihm geſagt: „Seine
Werke ſchweben über Raum und Zeit.‟ Es iſt kennzeichnend für
das traditionelle Franzoſentum in der Literatur, daß die Werke
im Raum und in der Zeit feſtgegründet ſind. Das hat von jeher
ihren Charme und ihre ſaubere Helligkeit ausgemacht. Darum
wird de Curel bei uns kein Echo finden. Wir haben das, was er
hat, beſſer.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Jena. Zu Pfingſten feiert der Akademiſche Turnbund (ATB)
ein dreifaches Jubiläum. Seine älteſte Korporation, die ATV.=Gothania=
Jena, wird 70 Jahre alt, der ATB. ſelber 45 Jahre und der Alt=
Herren=
bund 25 Jahre. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet der ATV.=Gothania
am 26. und 27. Mai ein grrßes öffentliches Turn= und Sportfeſt.
Halle a. S. Profeſſor Dr. Gerhard Hoffmann in
Königs=
berg hat den an ihn ergangenen Ruf auf das Ordi ariat der Phyſik an
der hieſigen Univerſität als Nachfolger ven G. Hertz angenommen.
Göttingen. Zwei Lehraufträge ſind in der mathematiſch=
natur=
wiſſenſchaftlichen Fakultät erteilt worden, und zwar erhielt der
Pribak=
dozent Dr. Karl Grandjot einen Lehrauftrag zur Vertretung der
angewandten Mathematik und der Privatdozent Dr. Otto
Neu=
gebauer einen Lehrauftrag zur Vertretung der Geſchichte der
Mathe=
matik. — Der Privatdozent für mittlere und neuere Geſchichte Dr=
Wilhelm Mommſen iſt zum nichtbeamteten außerordentlichen
Pro=
feſſor ernannt worden
Berlin. Der ordentliche Profeſſor der Bulgariſchen Univerſität
Sofia, Dr. med. vet. Heinrich Bittner, iſt zum ordentlichen
Pro=
feſſor für Anatomie und Gewerbelehre an der Tierärztlichen Hochſchule
in Berlin als Nachfolger von Geheimrat Schmaltz ernannt worden.
Charlottenburg. Der durch die Emeritierung des Geh.
Rats Prof. Brix an der Techniſchen Hochſchule erledigte Lehrſtuhl für
Städtebau und ſtädtiſchen Straßenbau iſt dem Stadtbaurat H.
Ehl=
götz in Eſſen angeboten worden.
Hannover. Auf den Lehrſtuhl für Raumkunſt und Ornamentik
an der Techniſchen Hochſchule iſt als Nachfolger von Geheimrat G.
Halm=
huber der Direktor der Kunſtgewerbeſchule in Halle, Thierſch,
be=
rufen worden. Thierſch hat den Ruf angenommen.
Breslau. Auf den an der hieſigen Techniſchen Hochſchule
neu=
errichteten Lehrſtuhl für Markſcheidekunde und Geophyſik iſt Direktor
Dr. L. Mintrop in Hannover berufen worden.
Kiel. In einer Bekanntmachung bittet der Rektor der
Univer=
ſität die Kieler Einwohnerſchaft, angeſichts des unerwartet ſtarken
Zu=
ſtroms von Studierenden wenn irgend möglich möblierte Zimmer für
Studierende abzugeben. Angebote ſind an das ſtudentiſche
Wohnungs=
amt in Kiel, Hoſpitalſtraße 21, einzaſenden.
Bonn. Der durch die Emeritierung des Geh. Rats Franz Winter
an der hieſigen Univerſität erledigte Lehrſtuhl der Archäologie iſt dem
ordentlichen Profeſſor Dr. Nichard Delbrück in Gießen angeboren
tvorden.
Düſſeldorf. Baſel und Paris haben die Bühnenklaſſe der
hie=
ſigen Staatlichen Kunſtakademie zu einer Ausſtellung ihrer Arbeiten
eingeladen.
München. Der bisherige nichtplanmäßige außerordentliche
Pro=
feſſor für Chirurgie und Röntgenologie, Dr. Rudolf Grasheh, iſt
von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Köln als Privatdozen!
für das Fach der Röntgenologie zugelaſſen worden.
Zürich. Der frühere Profeſſor für Maſchinenlehre an der Eidgen.
Techniſchen Hochſchule, Dr. h. c. Albert Fliegner, iſt in Lugano im
86. Lebensjahre geſterben.
Nummer 128
Dienstag, den 8. Mai 1928
Seite 3
Mißgläckter Staatsſtreich in Rumänien.
kehrsverbindungen, freie Betätigung aller Nationalitäten, Frei=
Ein Maniſeſt des Prinzen Karol. heit der Preſſe, moderne Erziehungsmethoden unter gleichzeitiger
Die engliſchen Behörden durchkreuzen
die Abſichten Karols.
EP. London, 7. Mai.
Der frühere rumäniſche Kronprinz Karol hat, wie der „Daily
Expreß” in großer Aufmachung meldet, ſeinen Aufenthalt in
Lon=
don dazu benutzt, um einen politiſchen Staatsſtreich
vorzubereiten, der aber infolge der Wachſamkeit der engliſchen
Behörden mißglückte.
In aller Stille hat Karol durch ſeine Freunde ein
gro=
ßes Mani, ſt in 20000 Exemplaren drucken laſſen, die am
Samstag abend 6 Uhr durch zwei Flugzeuge, die in Croydon
bereitgeſtellt waren, nach Rumänien gebracht und dort über dem
ganzen Lande abgeworfen werden ſollten. Die Berater Karols
waren der Meinung, daß der große Kongreß der Nationalen
Bauernpartei der richtige pſhchologiſche Moment für die
Verbrei=
tung des Manifeſtes ſein würde. Bei den Vorbereitungen trat
aber eine Verzögerung ein, ſo daß die Flugzeuge nicht zur
feſt=
geſetzten Stunde abfliegen konnten. Dies führte zum Verſagen
des ganzen Planes. Die engliſchen Behörden erhielten Kenntnis
von den Abſichten Karols, und um 9 Uhr abends wurde
Anwei=
ſung gegeben, daß die beiden Flugzeuge den Flugplatz nicht
ver=
laſſen dürften. Die Angeſtellten der Imperial Airways hatten
von dem Vorhaben Karols nicht die geringſte Ahnung und waren
völlig überraſcht, als ihnen der Grund für das amtliche
Eingrei=
fen mitgeteilt wurde.
Wie der „Daily Expreß” weiter mitteilt, habe Karol
wäh=
rend ſeines Londoner Aufenthaltes das feierliche Verſprechen
gegeben, daß er ſeinen ganzen Einfluß einſetzen werde, um eine
Reviſion des Friedensvertrages von Trianon (Ungarn)
herbeizu=
führen, wenn er auf den Thron Rumäniens kommen ſollte, und
daß er in dieſem Sinne ein Schriftſtück unterzeichnet habe.
Nach dem Mißlingen des Planes ſei ein Engländer, mit dem
der Prinz in engſter Verbindung geſtanden habe, von London
nach dem Kontinent in geheimer Miſſion abgereiſt. Er ſollte
ur=
ſprünglich in einem der beiden Flugzeuge nach Rumänien
mit=
fahren, mußte aber ſeine Pläne ändern. Dieſer Engländer iſt
angeblich auf dem Wege nach Ungarn, um auf Grund der
Zu=
ſagen Karols bei Ungarn um Unterſtützung nachzuſuchen.
Der Druck des Manifeſtes habe in aller Heimlichkeit
ſtatt=
gefunden. Eine Firma der City hat den Prinzen in voller
Uni=
form photographiert und ein Kliſchee hergeſtellt. Das Bild iſt
vom „Daily Expreß” abgedruckt. Es ſteht darunter geſchrieben:
„Rumänien, vergeſſe nicht König Ferdinands Sohn!” mit der
Unterſchrift: „Karol im Exil. London, den 5. Mai 1928‟.
Das Manifeſi
ſelbſt iſt ein längeres Schriftſtück. Die Erklärungen des Prinzen
gehen davon aus, daß die jetzige rumäniſche Regierung das
An=
ſehen im In= und Auslande verloren und ſich lächerlich gemacht
hat. Unter König Karol I. und König Ferdinand ſei Rumänien
ein Land des Fortſchrittes unter den ziviliſierten geweſen,
wäh=
rend es heute eine Organiſation ohne inneren Zuſammenhang
und ohne Herrſchaft ſei. Die heutige Generation müſſe zuſehen,
daß die moraliſche und materielle Erbſchaft nicht durch die
Un=
fähigkeit der regierenden Klaſſe verloren gehe. Das Regime
der Falſchheit, der Intrigen und der Tyrannei
müſſe verſchwinden. Rumänien müſſe ſich von
ſeinen Ketten befreien, in denen es ſich ſelbſt während
der letzten Jahre gefangen gehalten habe. Die wahre Freiheit
für die Bürger des Staates ohne Unterſchied der Nationalität
müſſe wiederhergeſtellt werden. Die Erfüllung dieſer Wünſche ſei
nur unter einem ſouveränen Herrſcher möglich, der mit dem Lande
zuſammen aufgewachſen ſei und die Bedürfniſſe der Bevölkerung
kenne. — Es folgen dann
21 Forderungen,
von denen die wichtigſten ſind: Trennung von Juſtiz und Politik,
gleiches Recht für alle Nationalitäten, Befreiung der Armee von
der Politik, Freiheit für Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel,
ausländiſche Kreditunterſtützung, Stabiliſierung der Währung,
Entſchädigung derjenigen, die durch den Währungsverfall gelitten
haben, Reorganiſation der Nationalbank, Verbeſſerung der Ver=
Entſendung von Studenten an weſtliche Univerſitäten,
Agrar=
reform einſchließlich Anleihen für die Landwirtſchaft, ſoziale
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen den Minderheiten, Wiederherſtellung
freundſchaftlicher Beziehungen zum Ausland, Liquidation der
Auseinanderſetzungen mit den ehemaligen Feinden, um hierdurch
den Frieden zu fördern, Verwaltungsreform, Abſchaffung der
Monopole, freie parlamentariſche Oppoſition, um eine
demokra=
tiſche Regierung zu ſichern. Karol ſchließt ſeine Erklärung mit
der Verſicherung, daß er ſein Land auf Grund politiſcher
Machen=
ſchaften habe verlaſſen müſſen, und nicht wegen ſeiner
Beziehun=
gen zur Frau Lupescu. Er habe gehofft, daß ſein Vater länger
leben werde, ſo daß die Mißverſtändniſſe hätten berichtigt werden
können, und ſagt weiter: „Heute iſt unſer König tot; es iſt meine
Pflicht, zurückzukehren.
Ich wünſche nach Rumänien zurückzukehren,
um das Land wieder auf den ihm gebührenden Platz in der Welt
zu ſtellen und das Werk zweier großer Könige fortzuſetzen. Ich
wünſche zu meinem Kinde zurückzukehren, um es zu einem
wür=
digen Nachfolger der großen Könige zu machen. Gott ſegne
Rumänien und behüte es vor Blutvergießen unter den eigenen
Brüdern”. — Ein Korreſpondent des „Daily Telegraph” konnte
feſtſtellen, daß das Schloß Oak Hurſt Court, in dem Karol jetzt
lebt, von der Polizei bewacht wird. Das Betreten iſt nur gegen
Ausweis geſtattet. Prinz Karol äußerte ſich hierzu, daß das
Schloß von rumäniſchen Spionen überwacht werde, die
einzu=
dringen verſucht hätten, ſo daß er ſelbſt die Polizei zu Hilfe
gerufen habe.
Die Gründe der Abfahrtverweigerung Karols.
EP. London, 7. Mai.
Die zuſtändigen engliſchen Stellen geben über die Gründe,
warum ſie die Abfahrt zweier Flugzeuge mit
Propaganda=
material des Prinzen Karol verhindert haben, offiziell
folgen=
des an: Sie hätten am Samstag abend davon Kenntnis
erhal=
ten, daß zwei Maſchinen der Imperial Airways Limited
offen=
bar zu dem Zweck gechartert worden ſeien, mit dem Prinzen
Karol nach Rumänien zu fliegen. Angeſichts dieſer Tatſache
wären die Behörden nicht davon überzeugt geweſen, daß der
Prinz Karol die notwendigen Landungspapiere für Rumänien
beſitze. Daher wurden Schritte unternommen, um den Flug zu
verhindern. — Zuſtändige Stellen betonen, daß ſie jeder
unnöti=
gen Störung der politiſchen Lage im Südoſten Europas
ableh=
nend gegenüberſtehen. Es erſcheint auch, daß ſie beſonders durch
dieſe Maßnahme zum Ausdruck bringen wollten, daß ſie mit der
Propaganda des Lord Rothermeres und mit einer Abänderung
der rumäniſchen Grenzen, zur Zeit wenigſtens, nichts zu tun
haben wollen.
Prinz Karol erklärte, daß insgeſamt 200 000 Exemplare
ſeines Manifeſtes gedruckt worden ſeien. Er würde zufrieden
ſein, wenn nur 10 000 Rumänien erreicht hätten. Der ganze
Plan ſei ſchon vor ſeiner Reiſe nach England in Angriff
genom=
men worden. — Die engliſche Preſſe weiſt darauf hin, daß Prinz
Karol die Gaſtfreundſchaft Englands mißbraucht habe, wenn er
auf engliſchem Boden einen Staatsſtreich gegen eine Regierung
vorbereite, die mit der engliſchen Regierung auf
freundſchaft=
lichem Fuße ſtehe.
Der „Star” bringt ſcharfe Angriffe gegen die jüngſt in der
„Daily Mail” erſchienenen Artikel über die angeblichen
korrup=
ten Zuſtände in Rumänien.
Der Marſch der Bauern nach Alba Julia.
EP. Alba Julia, 7. Mai.
Aus den umliegenden Ortſchaften hatte am Sonntag in den
frühen Morgenſtunden der Marſch der Bauernmaſſen
nach Alba Julia mit Fanfaren und Muſikkapellen an der
Spitze begonnen. Auch Frauen und Kinder hatten die Bauern
mitgebracht. Außerdem waren die Ortspfarrer mitgekommen. Um
6 Uhr früh war der Hauptplatz von Alba Julia, der „Platz
Michael”, bereits überfüllt, und ungefähr 200 000 Bauern
kampierten in den Straßen und Plätzen, die
unge=
fähr 2600 Gemeinden vertraten und 160 Muſikkapellen mit ſich
führten. Auf rieſigen Plakaten wurde überall die
Demiſ=
ſion der Regierung gefordert. Um 8 Uhr früh fanden
in den orthodoxen und in den unitariſchen Kirchen Gottesdienſte
ſtatt, worauſ im Theater eine Konferenz der Komitat=Delegierten
begann. Von den 73 Komitaten Rumäniens waren 71 mit ins=
geſamt 676 Delegierten bertreten. Nachdem Maniu, der
Führerder Bauernpartei, die allgemeine politiſche Lage
geſchildert hatte, erklärte der Vizepräſident der Partei, der
Ab=
geordnete Michalake, daß die gegenwärtige Lage
nicht mehr geduldet werden könne und daß die
Partei beſchloſſen habe, die gegenwärtige
Re=
gierungsform abzuändern.
Ultimative Forderungen.
Nach einer eineinhalbſtündigen Diskuſſion wurde von der
Delegiertenkonferenz folgende Reſolution angenommen: 1. Der
Kongreß iſt feſt entſchloſſen, das vereinigte Rumänien mit dem
letzten Tropfen Blut zu verteidigen. 2. Der Kongreß wendet ſich
nicht nur gegen die äußeren Feinde, die die Landesgrenze einer
Reviſion unterziehen wollen, ſondern auch gegen die inneren
Feinde, die während der letzten zehn Jahre den rumäniſchen
Stant unterminierten und die neu gewonnenen Provinzen zu
Kolonien gemacht haben. 3. Der Kongreß ſpricht ſeinen Dank
den alliierten Mächten und dem Völkerbund aus und erſucht ſie,
das rumäniſche Volk mit dem gegenwärtigen rumäniſchen Regime
nicht zu identifizieren. 4. Der Kongreß ſtellt feſt, daß die
ge=
genwärtige Regierung durch einen Staatsſtreich
an die Macht gelangt iſt und daß ihre Herrſchaft
verfaſſungs= und geſetzwidrig iſt, ſodaß
dasru=
mäniſche Volk berechtigt iſt, dieſe Regierung mit
allen möglichen Mitteln zu entfernen. 5. Der
Kon=
greß proteſtiert gegen die Aufnahme neuer Anleihen, deren Laſten
nur das Volk zu tragen hat. 6. Der Kongreßfordert den
Regentſchaftsrat auf, die gegenwärtige
Regie=
rung zu entfernen und eine Regierung der
Na=
tionalen Bauernpartei mit Julius Maniu an
der Spitze zu ernennen, wobei betont wird, daß die
Bauernpartei monarchiſtiſcher Geſinnung iſt.
7. Der Kongreß billigt die Haltung der Abgeordneten und
Sena=
toren der Partei, die aus dem Parlament ausgeſchieden ſind,
8. Das Exekutivkomitee der Partei wird ermächtigt, dieſe
Reſo=
lution dem Regentſchaftsrat zur Kenntnis zu bringen.
Der Kampfſchwur der Bauernſchaft.
Nachdem die Reſolution von der Delegiertenkonferenz
ein=
ſtimmig angenommen worden war, begaben ſich die
Komitats=
delegierten und die Führer der Bauernpartei auf den Michaels=
Platz, worauf die große Bauernverſammlung begann. Es
ſpra=
chen zu gleicher Zeit ſechs Redner. Ihre Reden wurden mit
un=
geheuerer Begeiſterung aufgenommen. Ueberall wurde die
ge=
faßte Reſolution erleſen und angenommen, worauf die
Bauern=
ſchaft um 2 Uhr nachmittags folgenden feierlichen Eid
ab=
legte:
„Wir ſchwören zu Gott dem Allmächtigen, daß wir unſeren
Kampf gegen die gegenwärtige Regierung nicht
aufgeben werden, die am Totenbett Königs Ferdinands in
ſchlauer Weiſe dem König ein Dekret entlockt hat, und die nach
dem Tode Jonel Bratianus zur Schmach des rumäniſchen Volkes
geworden iſt. Wir ſchwören, den begonnenen Kampf fortzuſetzen
in unſeren Dörfern und Häuſern ohne Ruhe und ohne Opfer zu
ſcheuen. Wir ſchwören, in die Kirchen zu ziehen, um Gott zu
bitten, uns Kraft und Ausdauer in unſerem Kampf zu geben.
Wir ſchwören, ein freies Rumänien zu ſchaffen, eine Mutter für
alle Kinder unſeres Volkes.”
Nachdem die 200 000 Bauern den Eid in die Hände ihrer
Pfarrer abgelegt hatten, richtete der Abgeordnete Dr. Dobrescu
eine Anſprache an die Menge, in der er ſie aufforderte, ſich
bereit=
zumachen, da in einer Stunde
der Marſch auf Bukareſt
beginnen werde. Dieſer Aufruf wurde von der Menge mit
un=
geheuerer Begeiſterung aufgenommen. Es formierten ſich ſofort
zahlreiche Züge und marſchierten auf den Landſtraßen gegen
Bukareſt. Der Aufmarſch nach Bukareſt war anſcheinend nicht im
Programm der Verſammlung vorgeſehen und offenbar nur von
dem genannten Abgeordneten Dobrescu improviſiert, weshalb
ſich das Exekutivkomitee der Partei zu einer Sitzung zurückzog.
Einzelne Bauerngruppen drangen inzwiſchen in die Staatsämter
ein und zwangen das anweſende Perſonal, auf den
Amtsgebäu=
den die Feſtflagge zu hiſſen.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 6. Mai.
Rigoletto.
Oper von G. Verdi.
Nach zweijähriger Pauſe erlebte dieſe geniale Oper des
ita=
lieniſchen Altmeiſters heute in mehrfacher Neubeſetzung eine gute
Aufführung. Das Hauptintereſſe feſſelte der für das Fach des
lyriſchen Tenors gaſtierende Sergei Abranovicz. Der
junge Künſtler beſitzt eine glänzende äußere Erſcheinung, ein
ſicheres Auftreten, große Muſikalität und hat offenbar gute
italie=
niſche Schule genoſſen. Dieſe Eigenſchaften erwecken große
wei=
tere Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Sein kleines, in der
Farbe nicht ſchönes Material, deſſen Ausbildung noch unfertig
iſt, klingt in der Mittellage flach, in der Höhe gepreßt, hat nir=
Bends Glanz, ſelten die Wärme natürlicher Beſeelung. Der
Sän=
ger bedient ſich mit übertriebener Anwendung effektvoller Mittel
einer meiſt gekünſtelten, forcierten und poſierenden
Ausdrucks=
weiſe, die ihn auch zu Süßlichkeiten und vielen Willkürlichkeiten
vertentet. Sein Spiel iſt ungeſchickt, ſeine Ausſprache durchaus
fremdartig. Er ſcheint für unſer Enſemble nicht geeignet zu ſein=
Fathe Walter ſang zum erſten Male hier die
wunder=
volle Gilda=Rolle. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, welche
Fork=
ſchritte die blutjunge Künſtlerin in Tonbildung und innerer
Be=
ſeelung von mal zu mal macht. Bewundernswert auch heute
wieder ihr Gefühl für=Stil, für Szene, für dramatiſches Leben.
Fein in der Koloratur, warm in der Lyrik waren die Grundzuge
dieſer lieblichſten Verdiſchen Mädchengeſtalt — fertig kann
natur=
lich noch nichts ſein — überall mit erſtaunlicher Sicherheit
an=
gelegt, und harren nur der allmählich wachſenden Ausgeſtaltung=
Dieſe fand man im Nigoletto des Leo Barczinſki. Hier war
eine in Charakteriſtik, äußerer Darſtellung, geſanglicher
Beherk=
ſchung fertige Leiſtung von Größe und Kraft, die volle
Anerken=
nung verdient. Ein Kabinettsſtückchen von feinen Reizen machte
Theo Herrmann aus dem Sparafucile, den früher
Hein=
rich Kuhn, der heutige eindrucksvolle Monterone, ſang, wa9 der Monterone dem erſten Baſſiſten zufiel. Die umgekehrie
Beſetzung ſcheint mir geeigneter zu ſein. Martha Liebel iſt
eine ſtimmſchöne, vortrefflich herausgebrachte Maddalena. Iu
kleinen Rollen bewährten ſich die Damen Müller=Wiſchin=
Kiesling, Penſe, die Herren Ney, Vogt, Eberk,
Klotz. Die muſikaliſche Leitung, die heute mit mancherlei
Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, häufig aber ſich in den Tempi
verſchleppte, lag in der temperamentvollen Hand von Max
v H.
Rudolf.
Großes Haug. — Montag, den 7. Mai.
8. Sinfonie=Konzert.
Das letzte Sinfonie=Konzert hatte auf ſeiner Vortragsfolge
nur zwei Werke ſtehen, beide aber von einem Gehalt und einer
Gedankenfülle, daß es gut war, durch ſie nichts anderes zu
er=
drücken. Ueberblicken wir den Erfolg dieſer vornehmſten
Kon=
zerte des Darmſtädter Muſiklebens in dieſem Winter, ſo muß
feſtgeſtellt werden, daß Herr Generalmuſikdireltor Dr. Karl Böhm
von Konzert zu Konzert mit ſteigender Wärme ſich dieſer Aufgabe
widmete und daß ſich ſein Erfolg als Konzertdirigent bis zuletzt
ſtets ſteigerte. Liegt auch ſeine künſtleriſche Stärke im
weſent=
lichen in der Geſtaltung der freien Formen neuerer Romantik,
ſo gelang es ihm auch niehrfach, ſinfoniſche Werke herkömmlicher
Form zu machtvoller und tiefinnerlicher Wirkung zu bringen.
Er=
innert ſei nur an ſeine überzeugende Wiedergabe der in dieſem
Winter geſpielten Bruckner=Sinfonie, der ſich heute die dritte
Brahms=Sinfonie in F=Dur gleich erfolgreich anſchloß. Ganz
be=
ſonders waren es die Randſätze, von Brahms ſtets als das
eigentliche Rückgrat ſeiner Sinfonien und Kammermuſikwerke
be=
trachtet, die in ſcharfer, charaktervoller Ausprägung erklangen.
Das ſtürmiſch Kämpfende und zugleich Sieghafte des erſten Satzes
wurde mit äußerſtem Temperament, die lyriſche Gegengruppe des
zweiten Themas in poetiſcher Verſunkenheit wiedergegeben,
be=
ſonders draſtiſch und klar gerieten die Durchführungsteile. Wenn
es erlaubt iſt, mit der Darſtellungsweiſe der Sinfonie durch Fritz
Steinbach zu vergleichen, der ja gerade als Brahms=Dirigent von
einmaliger Bedeutung war, ſo fiel es auf, daß Böhm in beiden
Außenſätzen an den Stellen, wo ſich die Kampfesſteigerungen zu
großem Crescendo und zugleich zu rhythmiſchem
Vorwärts=
drängen zuſammenballen, etwas ruckweiſe in ſchnelleres Tempo
überging. Brahms ordnet die Mittelſätze nicht zu ſo engem
Zu=
ſammenhang mit dem Gauzen an wie Bruckner, ſie tragen meiſt
den Charakter von Intermezzi, die aus der großen Spannung ſich
herauslöſen. So atmet das ſchöne Andante mit ſeinen ſchlichten
Variationen eine geradezu klaſſiſche Ruhe, die das Vorbild
Beet=
hovenſcher Sätze deutlich erkennen läßt. Dagegen iſt das
Alle=
gretto in ſeiner Abweichung vom Menuett= und Scherzotyp
echte=
ſter Brahms. Auch hier feinſinnige Variationskunſt innerhalb der
liedhaften Form. Mit beſonderer Liebe und Andacht vertiefte ſich
Böhm in den kurzen Zwiſchenſatz dieſes Teiles, den er etwas
breiter nahm, als man es ſonſt gewohnt iſt. Von beſonderer
Feinheit war der Schluß der Sinfonie, der nach ausgiebiger
Durchführung der Hauptthemen des Finales in dem von Brahms
ſo ſehr geliebten Soſtenuto ausklingt und wie aus weiter Ferne
im pp. das Kopfthema der Sinfonie nochmals anklingen läßt.
Nach der Pauſe erklang die Tondichtung „Alſo ſprach
Zara=
thuſtra” von Richard Strauß, die in Darmſtadt lange nicht gehört
wurde und die zu den erſten Werken gehörte, mit denen einſt
de Haan die Richard Straußſche Muſik in Darmſtadt einführte.
Wenn man ſich um die Jahrzehnte zurückverſetzt, die ſeither
ver=
floſſen ſind, ſo iſt es intereſſant, ſich zu erinnern, wie unendlich
kompliziert dem Hörer damals die Faktur und der Klang dieſer
bahnbrechenden Werke erſchien. Auch daß der feinſinnige
Roman=
tiker de Haan ſich gerade für dieſe ſinfoniſche Dichtung entſchied,
verſteht man leicht, da ſie voll iſt von herrlichen lyriſchen
Par=
tien, reich an glanzvollen, hervorragend gearbeiteten
Steigerun=
gen, und weil das freie poetiſche Verhältnis des Tondichters zu
der Dichtung, die ihm Anregung gibt, die Kompoſition faſt
abſo=
luter Muſik nähert. Daß die Inſtrumentation meiſterhaft und
überaus intereſſant iſt, kann man bei Strauß als
Selbſtverſtänd=
lichkeit bezeichnen. Daß Strauß ebenſo genial Gegenſätze
gegen=
einander türmt, wie er große Flächen mit einheitlicher Thematik
entwickelt und ſteigert, lehren alle ſeine größeren Kompoſitionen.
Hier aber iſt er ein beſonders glücklicher Geber, da ihn der Text
dazu anregt, bald prophetiſches Pathos erklingen zu laſſen, bald
ſich tiefer Verſunkenheit hinzugeben — erinnert ſei an die
herr=
liche Stelle, wo die Solokontrabäſſe und ſpäter die Celli Träger
der Gedanken ſind —, dann aber kommen Steigerungen
leiden=
ſchaftlichſter Art, Sätze mit dithyrambiſchem Schwung, die uns
faſt den Zarathuſtra der Tanzlieder zeigen. Immer wieder
drängt ſich die Haupttonart, das ſtrahlende C=Dur, durch, als
wollte Strauß im Ueberſchwang der Begeiſterung die Worte des
Textes verſinnbildlichen: „Ich möchte verſchenken und austeilen.
— Segne den Becher, welcher überfließen will, daß das Waſſer
golden aus ihm fließe und überallhin den Abglanz deiner Wonne
trage.” Böhm geſtaltete die ſinfoniſche Dichtung mit genialer
Ein=
fühlung und kraftvoller Ausdeutung all ihrer Gegenſätze. So
feſ=
ſelte das Werk von der erſten bis zur letzten Note. In den
be=
geiſterten Beifall teilten ſich Dirigent und Orcheſter, das den
hohen Anforderungen der überaus ſchwierigen Kompoſition in
vorzüglichſter Weiſe gerecht wurde. Faſt jedes Inſtrument wird
für wichtige Soloſtellen verwandt, Streichern und Bläſern fallen
gleich ſchwierige und verantwortungsreiche Partien zu. Lediglich
in den lang gehaltenen C=Dur=Akkorden der Holzbläſer gegen
Schluß gab es eine Trübung dadurch, daß eine Mittelſtimme nicht
ganz rein intonierte. Der Vortragsfolge war das reiche
Pro=
gramm für die Konzerte des nächſten Winters beigegeben, denen
man wünſchen möchte, daß ſie entſprechend ihrer künſtleriſchen
Bedeutung bis auf den letzten Platz beſetzt ſind.
F. D.
Seite 4
Dienstag, den 8. Mai 1928
Nummer 128
Der Kolmarer Autonomiſten=Prozeß.
Sonderbare Verhandlungsmethoden.
* Kolmar, 7. Mai. (Priv.=Tel.)
Der erſte Verhandlungstag der zweiten Woche beginnt viel
friedlicher, als man erwartete. Er brachte eine gewiſſe
Ueber=
raſchung. Der Vorſitzende läßt nämlich die Angeklagten,
nach=
dem die Verteidigung auch heute wieder angeregt und beantragt
hatte, mit ihrem Verhör fortzufahren, ſich zu dieſem Antrag
äußern. Es handelt ſich alſo nicht etwa um die Fortführung
des Verhörs, ſondern um eine Epiſode in der Verhandlung.
Rechtsanwalt Fournier erſchien auch heute vormittag
wie=
der auf der Bank der Verteidiger. Rechtsanwalt Berthon
ver=
langte die Aufhebung des Urteils, da es von gewiſſen
Unregel=
mäßigkeiten begleitet geweſen ſei. Das Gericht zog ſich zurück
und verkündete nach 40 Minuten, daß das Urteil gegen Fournier
in vollem Umfange aufrecht erhalten bleibe. Fournier nahm
dies zur Kenntnis und blieb ruhig ſitzen. Rechtsanwalt Thoma,
der ſich bis jet der größten Ruhe befleißigt hatte, kam auf die
von der Vert bigung geſtellten Anträge zu ſprechen und regte
an, daß die Einvernahme allein auf die Frage des Komplotts
zu beſchränken ſei. Rechtsanwalt Feillet unterſtützte ſeinen
Vor=
redner. Man müſſe den Angeklagten präziſe Fragen, namentlich
in bezug auf die angeblichen deutſchen Gelder und die
Verſchwö=
rung ſtellen. Auf die Intervention des Rechtsanwalts Jäglé
hin werden die Angeklagten ermächtigt, kurze Erklärungen
ab=
zugeben, was die meiſten in elſäſſiſchem Dialekt taten. Die
An=
geklagten erheben ſich nacheinander und beſchweren ſich alle
dar=
über, daß ihnen bisher weder durch den Unterſuchungsrichter,
noch jetzt in der Verhandlung durch den Generalſtaatsanwalt
be=
kannt gegeben worden ſei, welcher Einzelhandlungen ſie ſich
ſchul=
dig gemacht hätten. Die Angeklagten kennen ſich, wie ſie ſagen,
zum Teil untereinander gar nicht und weiſen auf dieſe Tatſache
hin, weil das doch beweiſe, daß ſie kein Komplott geſchmiedet
hätten. Keiner von ihnen hat auch irgendwelche Kenntnis davon
gehabt, daß deutſches Geld der Autonomiebewegung zugefloſſen
ware. Intereſſant iſt auch die Feſtſtellung, die Würz wacht, daß
er miemals für eine einſeitige deutſche Kulturpropaganda ſich
eingeſetzt habe, denn er ſtehe auf dem Boden der Doppelkultur
im Elſaß. Abbé Faßhauer findet es eigentümlich, daß noch
niemand die Frage nach dem ſogenannten deutſchen Gelde
ange=
ſchnitten habe. Man habe ihn zuerſt wegen des Komplottes
ver=
haftet und dann ſei ihm geſagt worden, die Verhaftung ſei
er=
folgt wegen der Gelder für die „Erwinia‟. Er habe dem
Unter=
ſuchungsrichter die Quellen des Geldes nachgewieſen. Er habe
perſönlich eine Schuld von 50 000 Franken eingegangen und
nie=
mand habe deutſches Geld nachweiſen können, da es kein
deut=
ſches Geld gebe. Weiter erklärte Roſſe, daß er erſt im
Gefäng=
nis von den gegen ihn erhobenen Anklogen Kenntnis erhalten
habe. Schlegel äußerte ſich ähnlich. Von dem Angeklagten
Schweizer behauptet die Anklage, er ſei der Leutnant des
Schutz=
trupps in Oberelſaß geweſen. Schweizer antwortete darauf nicht
ohne Ironie, er wäre dankbar, wenn man ihm ſeine erſten
Sol=
daten zeigen würde. Stürmel formulierte das, was er zu ſagen
hat, dahin, daß er wohl von einem Komplott etwas gewußt habe;
dabei habe es ſich aber nicht um ein Komplott gegen die
Sicher=
heit des Staates, ſondern um ein Komplott gegen die
Autonomi=
ſten gehandelt. Baumann war Redakteur der Bulachſchen
„Wahrheit”, für deren übertriebene Polemik er nicht
verantwort=
lich gemacht werden könne. Bulach ſei durch nichts zu zügeln
geweſen. Auf eine Frage nach dem deutſchen Geld erwidert
Baumann, daß er wohl deutſche Anzeigen durch die Vermittlung
einer Pariſer Agentur erhalten habe, daß er aber keine davon
angenommen habe. Mit Emphaſe und wicht ohne Eindruck
fragt Baumann dann: „Warum darf Zorn v. Bulach, der doch
Beſitzer und Herausgeber der „Wahrheit” war, frei herumlaufen,
während ſeine Angeſtellten ſeit Monaten im Gefängnis ſitzen?”
— Nach einer kurzen Erklärung des 15. Angeklagten, Reiſacher,
wurde die Verhandlung kurze Zeit unterbrochen.
Dann wird als erſter Zeuge der Straßburger
Polizeikom=
miſſar Bauer vernommen, der von drei Entwicklungsphaſen der
ſeparatiſtiſchen Bewegung ſpricht. Dieſe Bewegung habe
ange=
fangen, als der letzte Statthalter Elſaß=Lothringens, Dr.
Schwan=
der, ſeinen irredentiſtiſchen Elſäſſerbund gegründet habe.
Schwan=
der habe dieſe Politik auch von Deutſchland her fortgeſetzt. Dann
kam die Agitation der Ley=Rapp=Muth, die die Losreißung des
Elſaß von Frankreich propagierten. Es ſei nicht nur ein
zeit=
liches Zuſammentreffen, daß in derſelben Zeit, nämlich im
Auguſt 1919, die Föderaliſtiſche Parzei gegründet worden ſei,
deren Führer und geiſtige Inſpiratoren Haegy, Faßhauer und
Keppi geweſen ſeien. Die dritte Phaſe begann wit der
Grün=
dung der autonomiſtiſchen Partei, über die ſich der Zeuge heute
nachmittag äußern wird.
Beginn der Zeugenvernehmung
Gemäß ſeinen Ankündigungen änderte darauf der Präſident ſeine
Methode und ſchritt zur unmittelbaren Einvernahme der Zeugen. Der
erſte Zeuge, ein Belaſtungszeuge nameus Bauer, Chef der
Spezial=
polizei in Straßburg, äußerte ſich über die Autonomiſtenbewegung und
ihren Urſprung. Die Autonomiſtenbewegung habe die Lostrennung
von Elſaß=Lothringen von Frankreich zum Ziele gehabt. Bauer geht
bis zum Jahre 1919 zurück. Er gibt Auszüge aus deutſchen
Propa=
gandaakten in degen es heißt: „Elſäſſer, erhebt Euch gegen die
franzö=
ſiſche Herrſchaft, die eine Fremdherrſchaft iſt” In den meiſten
Pro=
pagandaſchriften hieß es: „Nehmt den Kampf für die Freiheit auf und
weicht nicht zurück vor den Bajonetten!“ — Bauer ſpricht dann von
einem neutraliſtiſchen Trio Rupp, Ley und Muth, die im Elſaß mit
un=
heitvollen Propagandaſchriften arbeiteten, welche von München und von
Baden=Baden aus zum offenen Kampf aufforderten. Im Juli 1919
wurde die elſäſſiſche föderaliſtiſche Partei als eine Fortſetzung dieſes
Trios gegründet. Am 8. Auguſt 1919 habe Abbé Faßhauer in einer
Geheimſitzung ſein Programm entwickelt. Nach dem Generalſtreik von
1920 und den darauf folgenden Verurteilungen gab es wieder eine Zeit
lang Ruhe. Der erſte Teil der Bewegung war abgeſchloſſen.
Die Einvernahme Bauers wird hier unterbrochen und es wird
her=
eingeführt Graf de Pange, der von der Verteidigung zitiert wurde,
um über die Anſichten Ricklins, den Pange im Jahre 1918 kennen lernte,
auszuſagen. de Pange iſt föderaliſtiſcher Schriftſteller und hat ein
Buch veröffentlicht: „Les Liberté Rhenans‟. Er beſtätigt auf verſchiedene
Fragen, daß er die autonomiſtiſche Bewegung als eine im Rahmen
Frankreichs gehaltene Heimatſchutzbewegung betrachtet habe. Was das
autonomiſtiſche Manifeſt anbetreffe, ſo gehe das Profekt Henneſſy in
vielen Punkten weiter als das Manifeſt. Auf eine Frage Roſſés
be=
ſtätigt de Pange, daß die Autonomiſten verſucht hätten, in Paris Gehör
für ihre berechtigten Forderungen zu finden. Graf de Pange erklärt
beſtimmt, Ricklin ſei kein Separatiſt, und er habe ihn für einen Freund
Frankreichs gehalten. Die Verteidiger ſtellen dem Zeugen noch weitere
Fragen, ſo namentlich darüber, was er davon gedacht habe, daß man
das Elſaß als eine Kolonie behandele, worauf Pange erklärte, er ſei
immer Föderaliſt geweſen.
Die Verhandlung wurde auf den Nachmittag vertagt.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung erſuchte Rechtsanwalt Jäglé
den Präſidenten, die Zeugen, namentlich Polizeichef Bauer, zu bitten,
die Quellen, aus denen ſie ihre Kenntniſſe ſchöpften, anzugeben. Der
Präſident lehnt ein Eingehen auf dieſen Antrag aus verſchiedenen
Gründen ab. — Darauf ſetzt Bauer ſeine Ausſagen über die
Auto=
nomiſtenbewegung fort und ſpricht ausführlich von einem gewiſſen
Han=
hart, der als Vizepräſident einer Lokalſektion der Elſaß=Lothringer in
Donaueſchingen im Rahmen einer Kundgbung des Vereins für das
Deutſchtum im Auslande einen ſeparatiſtiſchen Vortrag gehalten habe.
Im Laufe des Nachmittags kam es wiederholt
zu ſcharfen Zuſammenſtößen
zwiſchen dem Vorſitzenden und Verteidigung, da letztere zu verſchiedenen
Malen die Zeugenvernehmung unterbrach. Ein neuer Zuſammenſtoß
entſpann ſich zunächſt zwiſchen Polizeichef und Verteidigung, da die
Ver=
teidigung darauf aufmerkſam machte.
5 die Ueberſetzung der Texte
von der Polizei vorbereitet worden ſei, ogegen die Verteidigung
pro=
teſtierte. Bauer ſtellte feſt, daß die Ueberſetzung von jedermann
nach=
kontrolliert werden könne. Als Bauer fortfahren wollte, erhob ſich der
Geſchworene Beha zur allgemeinen Ueberraſchung, um zu verlangen,
man ſolle die alten Geſchichten von 1918 endlich ruhen laſſen. Anwalt
Berthon begrüßte dieſe Worte. Der Präſident donnerte ihn an: „
Schwei=
gen Sie!” Berthon: „Sie ſind nicht gerade höflich.” — Präſident: „Ich
werde es immer weniger werden angeſichts Ihrer Haltung.” —
Ber=
thon: „Und ich werde mich einer immer größeren Höflichkeit
befleißi=
gen.” — Bauer fuhr dann fort. Er legte die Beziehungen dar, die
zwiſchen Pinck, dem Gründer der „Zukunft”, und Robert Ernſt mit
Röchling und deſſen Schwiegerſohn von Gemmingen beſtanden hätten.
Aöchling habe vom Deutſchen Reich 20,5 Millionen Mark oder 120 Min
lionen franzöſiſche Franken erhalten, welches Geld zum Teil für die
deutſche Propaganda im Elſaß verwandt worden ſei. Im April 1925
habe Robert Ernſt in einem Artikel erklärt, er hoffe, es werde den
Elſäſſern gelingen, die franzöſiſchen Ketten abzuwerfen. Kurz nach
die=
ſem Artikel habe Pinck in Verbindung mit Röchling die „Zukunft”
her=
ausgegeben. Einer der Mitarbeiter der „Zukunft” ſei Profeſſor Kapp.
einer der Gründer des Elſaß=Lothringer Volksbundes im Ausland,
ge=
weſen — Bauer kam darauf auf Paul Schall, den Chefredakteur der
„Zukunft” und den Geſchäftsführer Matter zu ſprechen, deren wahrer
Chef der flüchtige Pinck geweſen ſei. Pinck ſei ein Freund Erzbergers
geweſen und ſei als Neutraliſt bekannt. Pinck ſei dann in die Bank
Gerdot, Pinck u. Co. in Straßburg eingetreten, die bei der
Finanzie=
rung der Geſchäfte der Autonomiſten mitgewirkt habe. Bei Pinck ſeien
kompromittierende Briefe von Gemmingen und Robert Ernſt gefunden
worden, deren ſeparatiſtiſche Tendenz klar zutage getreten ſei. Bauer
ſprach dann über die Subventionen Pincks an die „Volksſtimme”, die
ſpäter im Erwinia=Verlag herauskam. Die Quelle dieſes Geldes folle
im Auslande geweſen ſein. Mit dem Eingreifen Pincks habe die zweite
autonomiſtiſche Bewegung ſo recht eigentlich eingeſetzt — betonte Bauer.
Die „Zukunft” habe ſich bald als autonomiſtiſch=ſeparatiſtiſches Organ
entpuppt. Bauer zitierte als Beleg für dieſe Angaben einige Artikel in
der „Zukunft” und ein in der „Bukunft” erſchienenes deutlich
ſeparatiſti=
ſches Programm. In dieſem Artikel ſei das Selbſtbeſtimmungsrecht
der Völker für die Elſaß=Lothringer gefordert worden.
Während der Vernehmung des Zeugen Bauer kommt es zu
wiederholten Zuſammenſtößen zwiſchen ihm und der Verteidigung,
Auch das Publikum beteiligt ſich heute nachmittag durch Zwiſchenrufe
und Demonſtrationen lebhaft an der Verhandlung.
Die Tarifpläne der Reichsbahn.
* Berlin, 7. Mai. (Priv.=Tel)
Die Reichsbahn wt ſehr geheimnisvoll wit ihren Plänen
über die Reformen der Eiſenbahnperſonentarife, die in
Verbin=
dung gebracht ſind mit der beantragten Lohnerhöhung. Sie lehnt
ängſtlich jede Auskunft ab, woraus wan vielleicht nicht mit
Un=
recht ſchließen kann, daß der Zweck der Uebung nicht ſo ſehr eine
Moderniſierung und Vereinfachung, ſondern eine Steigerung der
Einnahmen ſein ſoll. Die Zuſammenlegung der Klaſſen iſt eine
alte Fordevung. Nach=den neuen Plänen ſoll es nur noch zwei
Klaſſen, die Polſter und die Holzklaſſe, geben, alſo eie
Zuſam=
menlegung der ſeitherigen 3. und 4. Klaſſe und der 1. und 2.
Klaſſe. Die Beſeitigung der 1. Klaſſe iſt eine mützliche Maßnahme,
auch vom Standpunkt der Wirtſchaftlichkeit aus, denn je wird
faſt nur noch in den internationalen Luxuszügen geführt. Die
Haupteinnahmequelle der Bahn iſt aber die 4. Klaſſe, und hier
hat ſich das Verhältnis ſehr verſchoben; während nämlich vor
dem Kriege etwa 60 Prozent die 4. Klaſſe benutzten, ſind es heute
weit über 80 Prozent der Fahrtteilnehmer in der 4. Klaſſe. Die
Möglichſeit beſteht alſo, daß die Reichsbahn, wenn ſie die
Zu=
ſaommenlegung der 3. und 4. Klaſſe vornimmt, die 4. Klaſſe in
ihrer äußeren Aufwachung ſtärker an die 3. Klaſſe hevanrückt und
mit größever Bequemlichkeit ausſtattet, daß aber auch der Preis
mehr an die 3. Klaſſe hevangevückt wird, was gerade für den
Maſſenverbehr eine weue Belaſtung bedeuten würde.
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Nummer 128
Dienstag, den 8 Mai 1928
Geite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Mai.
Die 1. Süddeutſche Gaſtwirismeſſe
hat, wie wir bereits berichteten, einen ganz ungewöhnlichen Erfolg
gezeitigt, der ſich in Maſſenbeſuch ausprägt. Dieſer Erfolg
ge=
ſtattet es dem Finanzausſchuß, den Eintrittspreis
teil=
weiſe herabzuſetzen.
Auf vielfachen Wunſch aus Kreiſen der Bevölkerung iſt geſtern
beſchloſſen worden, die Meſſe bis abends 8 Uhr
geöff=
net zu halten. Der Eintrittspreis beträgt ab heute nachmittag
bis auf weiteres für die Zeit von 5 bis 8 Uhr abends
50 Pfennig.
— Ernannt wurden: am 12. April: der Schulamtsanwärter Adolf
Hartmann aus Mainz zum Lehrer an der katholiſchen Volksſchule
zu Hüttenfeld (Gemeinde Lcmpertheim, Kr. Bensheim); am 26. April:
der Lehrer Alexander Weyrauch zu Breitenbrunn (Kreis Erbach)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Erbach) i. Odw.; am 27. April: der
Lehrer Augu Debo an der katholiſchen Volksſchule zu Hirſchhorn
(Kreis Heppenheim) zum Rektor an dieſer Schule; am 28. April: der
Lehrer Johann Hillenbrand, zu Oppershofen (Kreis Friedberg)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Heppenheim a. d. B., der Lehrer Gg.
Strauch zu Löhrbach (Kreis Heppenheim) zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Heppenheim a. d. B.; am 30. April: der Lehrer Peter Joſef
Seipel zu Spiesheim (Kreis Oppenheim) zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Hechtsheim (Kreis Mainz) — ſämtlich mit Wirkung vom Tage
des Dienſtantritts ab.
— In den Ruheſtand verfetzt wurde am 30. April der Oberaſſiſtent
bei dem Amtsgericht Vilbel Wilhelm Pauli auf Nachſuchen mit
Wir=
kung vom 1. September d. Js. ab. — Auf Grund des Artikels 1 des
Geſetzes über Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aen=
derung des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in
Verbindung mit Artikel 14 des Reichsgeſetzes über Einſtellung des
Per=
ſonalabbaues und Aenderung der Perſonalabbauverordnung vom 4. 8.
1925 iſt mit Wirkung vom 1. Mai 1928 die Lehrerin Eliſabeth Wieſer
aus dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen worden.
Techniſche Hochſchule. Die Einſchreibungen an der Techniſchen
Hochſchule für das laufende Sommerſemeſter werden am Mitwwoch, den
9. Mai, geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. „Der ſprechende Film” kann
nur an zwei Tagen, Donnerstag, den 10., und Freitag, den 11. Mai,
gezeigt werden. Die Vorführungen finden im Großen Hauſe ſtatt und
beginnen um 18 und 20 Uhr. Den einführenden Vortrag hält Dr. Guido
Bagier (Berlin); das Programm bringt unter anderem
Sprechauf=
nahmen von Streſemann, Georg Bernhard, Alfred Kerr, Franz
Schre=
ker, Arnold Schönberg, Wilhelm von Scholz; einem Boxkampf im
Ber=
liner /Sportpalaſt; ein Konzertſtück für Violine (Profeſſor Andreas
Weißgeuber) und Klavier; Lieder zur Laute; einen mediziniſchen
Vor=
trag aus der Berliner Charité=Klinik; Paul Graetz als Berlinen
Zeitungsjunge. — Der Vorverkauf hat begonnen.
Heynickes Luſtſpiel „Wer gewinnt Liſette”, wird im Kleinen
Haus zunächſt heute, Dienstag, den 8., und Donnerstag, den 10. Mai,
wiederholt; nochmals ſeien die Inhaber von Zuſatzmieten darauf
hinge=
wieſen, daß es ſich empfichlt, die Wahlkarten alsbald einzulöſen.
Die nächſte Neuheit im Schauſpiel iſt „Oktobertag” von Gg.
Raiſer.
Die neue Inſzenierung von „Hoffmanns Erzählungen”
wird im Großen Haus Sonntag, den 13. Mai, zum erſten Male gegeben.
Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Max Rudolf inne.
— Das Abonnement für die Harprecht=Sommerbühne erfreut ſich
ſchon jetzt eines regen Zuſpruchs. — Zur Orientierung ſei darauf
hin=
gewieſen, daß die Plätze der linken Seite im Verkehrsbureau, die der
rechten Seite des Zuſchauerraums bei Hugo de Waal (Rheinſtraß= 14)
aufgelegt ſind. In beiden Stellen iſt der Verkauf täglich durchgehend
von vormittags 8 Uhr bis abends 7 Uhr. Telephoniſche Auskunft unter
389, 656 oder 582.
— Verein Hefſiſches Lehrerinnen=Heim. Samstag, den 5. Mai, fand
im Lehrerinnenheim die diesjährige Mitgliederverſammlung
des Vereins ſtatt. Nachdem die Vorſitzende Fräulein Luiſe
Schweis=
gut die Erſchienenen herzlich begrüßt hatte, erſtattete Fräulein Glenz
den Jahresbericht. Zurzeit wird das Heim von 16 Damen bewohnt.
Zwei der Inſaſſinnen konnten im vergangenen Jahre ihren 80.
Ge=
burtstag feiern. Bald darauf hielt der Tod ſeinen Einzug in das Heim
und raffte zwei langjährige treue Mitglieder dahin: Frl. Weber und
Frl. Kißner. Auch von unſeren Vereinsmitgliedern verloren wir ſechs
durch den Tod. Die Verſammelten erhoben ſich zu Ehren der
Verſtor=
benen von den Sitzen. — Die Fremdenzimmer des Heims wurden von
durchreiſenden Mitgliedern und Nichtmitgliedern häufig in Anſpruch
genommen. Zahlreiche Wiederherſtellungsarbeiten konnten auch im
vergangenen Geſchäftsjahr vorgenommen werden, ſo daß unſer gut
gehaltenes und geführtes Heim mit ſeinem ſchönen Garten ſeinen Zweck,
ſtändig ober vorübergehend darin weilenden Lehrerinnen einen
behag=
lichen Aufenthalt und gute Verpflegung zu bieten, beſtens erfüllt. Es
wird dazu auf die Dauer aber nur imſtande ſein, wenn es noch mehr als
bisher getragen iſt von der tatkräftigen Unterſtützung der geſamten
Leh=
rerinnenſchaft. Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt 480, darunter
viele, die dem Lehrerinnenſtand nicht angehören. Das vergangene Jahr
brachte 41 Austritte, denen nur drei Eintritte gegenüberſtehen. Der
Jahresbericht ſchloß deshalb mit der Bitte an die Verſammelten, nicht
müde zu werden im Werben neuer Mitglieder. — Den Kaſſenbericht und
den Voranſchlag erſtattete Herr Amtmann Heppenheimer, der
Rechner des Vereins. Vereinnahmt wurden im abgelaufenen
Geſchäfts=
jahr 23 898 Mk., verausgabt 23 819 Mk.; es verbleibt ſomit ein
Kaſſen=
vorrat von 79 Mk. Der Voranſchlag für 1928/29 ſieht 24 429 Mk. in
Einnahme 25 925 Mt. in Ausgabe vor. Es ſteht alſo ein Fehlbetrag
von 1496 Mk. in Ausſicht, der durch den Rückgang in den
Zinseinnah=
men aus dem entwerteten Vereinsvermögen, durch die erhöhten Steuern,
die ſteigenden Koſten der Haushaltführung und die Rücklagen, die
not=
wendigerweiſe gemacht werden müſſen, zu erklären iſt. Größte
Sparſam=
keit iſt darum zu empfehlen. — In der nun folgenden Ausſprache, an
der ſich vor allem Herr Bürgermeiſter Daub, der treue Berater des
Vorſtands und fürſorgliche Freund des Heims, beteiligte, wurde
nament=
lich die Frage erörtert, wie der zu erwartende Fehlbetrag zu decken ſei.
Werden die wirtſchaftlich ſchwachen Heiminſaſſen durch Erhöhung der,
Pflegegeldſätze herangezogen werden müſſen oder werden durch
zahl=
reiche Eintritte aktiver Lehrerinnen die Mittel des Vereins ſich erhöhen?
Als eine erſte Folge der finanziellen Lage des Heims iſt die Kündigung
des jährlichen Beitrags an die Hilfskaſſe des L. Ln.V. anzuſehen, die
von der Verſammlung beſchloſſen wurde. — Nachdem Frl. v. Heſſert,
im Namen der Heiminſaſſen dem Vorſtand und der Leiterin des Heims,
Frl. Hedwig Pöpperling, für ihre Mühewaltung gedankt hatte,
chloß die Vorſitzende die Verſammlung mit warmen Dankesworten an
ihre Mitarbeiter, beſonders an Herrn Amtmann Heppenheimer, der
mit vorbildlicher Treue und Gewiſſenhaftigkeit die Kaſſengeſchäfte führt,
und an Frl. Glenz, die trotz ihrer neuen Belaſtung als
Stadtver=
bronete ihr Amt als Schriftführerin und Vertrauensdame zwiſchen
Vor=
ſtand und Heim behalten wird.
— Das Amt für Leibesübungen teilt mit, daß die neuen Gym;
naſtik=Kurſe von Fräulein Friedel Kaſten dieſe Woche im
Mittwoch und Freitag beginnen. (Näheres ſiehe Anzeigenteil.)
Zu Ehren einer Achtzigjährigen.
Eine feine, ſchlichte und eindrucksvolle Feier verſammelte am
Sonn=
tag, den 6. Mai, um halb 12 Uhr, eine größere Anzahl von Frauen im
Saale des Muſikvereins (Steinſtraße 24), um die am 9. April d. Js.
80 Jahre alt gewordene Führerin Frau Dr. h. c. Helene Lange
auch ihrerſeits zu ehren. — Die Feier wurde eingeleitet durch den
drei=
ſtimmigen Frauenchor von Haydn: „Du biſt’s, dem Ruhm und Ehre
gebührt”, der gleichſam den Ton angab, auf den die Feier geſtimmt war.
Der gleiche Frauenchor ließ am Schluß vierſtimmig die Feier ausklingen
in Schuberts 23. Pſalm: „Gott iſt mein Hirt”, mir wird nichts mangeln”,
den er ausdrucksvoll und fein abgetönt zu Gehör brachte. Die Chöre
ſtanden unter der Leitung von Fräulein Mathilde Weber, die
Be=
gleitung hatte gütigſt Herr Zeh übernommen. Den Prolog „Gruß
an Helene Lange”, gedichtet von Emmy Wolff, trug wirkungsvoll
Frl. W. Schlick vor.
Hohen muſikaliſchen Genuß gewährten: D=Moll=Konzert für zwei
Violinen und Klavier von J. S. Bach (Ausübende: Frl. Arla Renz,
Frl. Emely Beck und Frau Alwine Vogel) und das altbekannte, aber
immer wieder ſich ins Herz hineinſingende Engel=Terzett: Hebe deine
Augen auf” aus dem Elias von Mendelsſohn=Bartholdy (Mitwirkende
Frl. Betty Aßmuth, Frau Studienrat Dern, Frl. Klara
Her=
ber). — In dieſem vornehm künſtleriſchen Rahmen zeichnete Fräulein
Luiſe Pöpperling, die Vorſitzende des Darmſtädter
Lehrerinnen=
vereins, mit einfachen, klaren, aber ſicheren Strichen das Bild der Frau
ein, die tauſenden von deutſchen Frauen Führerin wurde und iſt, das
Bild Helene Langes. Die Rednerin führte mit dem jungen, elternlos
gewordenen Mädchen in das württembergiſche Pfarrhaus, wo es längere
Zeit verweilte und wo ihm zum erſtenmal klar wird, daß ihm das
Trin=
ken an der Quelle der Wiſſenſchaft, als nicht für ſein Geſchlecht, geeignet,
verſagt iſt. Von 1871 an begleiteten wir weiter Helene Lange nach
Ber=
lin. Hier arbeitet ſie zunächſt nur für ſich und an ſich. Endlich kommt
die Frauenbewegung an ſie heran. Sie hat Stuart Mills „Subjection
of women” geleſen. Und da kommt es wie eine Erleuchtung über ſie:
„Die Unterordnung der Frau unter den Mann iſt ein Hindernis für
den Aufſtieg der Menſchheit. Die Gleichberechtigung der Frau mit dem
Mann muß verlangt werden, nicht wegen der Gleichberechtigung,
ſon=
dern wegen der Ungleichheit der Geſchlechter, von denen jedes ſeine
beſonderen Aufgaben hat. Tapfer nimmt Helene Lange den Kampf
mit den Gegnern auf. Ihre Hilfskräfte werden die Frauen, die
Leh=
rerinnen. Jenen geſammelt im Allgemeinen Deutſchen Frauenverein,
dieſe im Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnenverein. Heute, mit ihren
80 Jahren, kann Helene Lange ſagen, daß ſie den rechten Weg gegangen
iſt. — Der würdigen Feier, die einen tiefen Eindruck auf die
Anweſen=
den machte, wohnten die Herren Stadtſchulräte Bach und Löſch bei.
Veranſtaltet war die Feier vom Darmſtädter Lehrerinnenverein, von
der Ortsgruppe Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins,
von mehreren anderen dem Darmſtädter Stadtverband angehörenden
Frauenvereinen, unter gütiger Mitwirkung des Fachverbandes der
Muſiklehrerinnen im A.D.L.V., Ortsgruppe Darmſtadt des R. D. E.M.
8. W.
„Schmock und Strieſe‟.
Preſſe= und Bühnenfeſt in Mainz.
„Das alſo iſt des Pudels Kern!” rief ein berühmter
deut=
ſcher Klaſſiker aus, als geſtern ſein Blick auf das bunte Plakat fiel, das
auf das große Preſſe= und Bühnen=Wohltätigkeitsfeſt am 12. Mai
hin=
weiſt und des Rätſels Löſung bringt, das Mainz und Darmſtadt ſo
lange in Spannung gehalten hat. Endlich wiſſen wir, wer „Schmock
und Strieſe” ſind — keine Faſſadenkletterer, keine Kinohelden,
keine Kanalſchwimmer, keine Ozeanflieger, ſondern die Veranſtalter eines
Feſtes, eines großen Feſtes in der Mainzer Stadthalle, eines Feſtes,
von dem man noch lange ſprechen wird! Ein jeder ſehe ſich Helmdachs
farbenfreudiges Plakat an und laſſe ſich verlocken! Auf zu „Schmock
und Strieſe” — es wird ſich lohnen! Das Feſt wird gemeinſam
vom Reichsverband der deutſchen Preſſe und der Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnenangehöriger veranſtaltet. Vorverkauf für Darmſtadt ab
Mon=
tag in der Geſchäftsſtelle unſeres Blattes.
— Reichsoffizierbund. Infolge Verſetzung des ſeitherigen erſten
Vorſitzenden Herrn Polizeioberleutnant Auwärter wurde in der
Haupt=
verſammlung vom 6. Mai 1928 an deſſen Stelle Herr
Eiſenbahnober=
ſekretär und Leutnant d. L. a. D. Karl Schuler, Beckſtraße 83 hier,
als erſter Vorſitzender gewählt. Alle den R.O.B. betr. Schreiben wolle
man gefl. künftig an letztere Adreſſe richten.
— Heſſiſche Verwaltungsakademie in Darmſtadt. Der bekannte
Zoll=
politiker, Miniſterialdirektor Dr. von Schoenebeck aus Berlin
ſpricht heute Dienstag, den 8. Mai, und fortſetzend am kommenden
Donnerstag, den 10. Mai, im Rahmen der Vorleſungen der
Aka=
demie über das Thema: Deutſchland in der
Weltwirt=
ſchaft‟. Die Vorleſung findet an beiden Tagen in der Zeit von 8 bis
9.30 Uhr abends im Hörſaal 330 der Techniſchen Hochſchule zu
Darm=
ſtadt ſtatt. Der Eintritt iſt für jedermann frei.
— Unter den Menſchenfreſſern Auſtraliens. Miſſionsfreunde ſind
auf dem öffentlichen Vortrag am kommenden Mittwoch hingewieſen, den
Herr Miſſionar Richter der Herrnhuter Brüdergemeinde halten wird.
Herr Richter, der lange Jahre als einziger Europäer unter den
Menſchenfreſſern lebte, verſteht ſehr packend zu erzählen. Waffen und
Handwertszeug der Eingeborenen Auſtraliens bringt Herr Nichter mit,
und werdem dieſe zur Veranſchaulichung des Vortrages weſentlich
bei=
tragen. Der Vortrag finder Mittwoch, abends 8½ Uhr, pürnktlich, im
Heim des Chriſtl. Vereins Junger Männer, Alexanderſtr. (
Infanterie=
kaſerne) ſtatt. Jedermann iſt eingeladen. Am Nachmittag um 4 Uhr
erzählt. Herr Miſſionar Richter ſeine Erlebniſſe unter den
Menſchen=
freſfern in der Jungſchar des C.V. J.M. (ebenfalls Infanteriekaſerne).
Die Waffen und Handwerkszeug werden auch da gezeigt. Alle Buben
ſind eingeladen. Es iſt erwünſcht, dem Bußen 10 oder 20 Pfg. für die
Miſſionskaſſe mitzugeben, doch darf auch jeder kommen, der kein
Geld hat.
— Miſſionsvortrag. Am kommenden Mitvoch ſpricht Miſſionar
Richter von der Brüdergemeinde nachmittags 4 Uhr und abends
S½ Uhr im Jugendheim, Alexanderſtr. 22, über ſeine Erlebniſſe unter
den Menſchenfreſſern Auſtraliens. Die erſte Veranſtaltung iſt für die
Jugend im ſchulpflichtigen Alter, der Miſſionsvortrag am Abend für
die weitere Oeffentlichkeit beſtimmt. Miſſionar Richter wird auch
völker=
kundliche Fragen berühren und eigenes Anſchauungsmatevial (Waffen,
Geräte uſw.) zur Illuſtration mitbringen. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
— 2000 Kilometer quer durch Deutſchland. Die unter dieſer Deviſe
veranſtaltete Naſh=Karawane trifft am 16. Mai in Darmſtadt ein
und parkt in der Zeit ven 10 Uhr bis 4 Uhr auf dem Platze vor dem
Hotel „Zur Traube‟ Zehn der gebräuchlichſten und ſchnittigſten
Mo=
delle aus der Naſh=Serie gelangen hier zur Ausſtelkung und
Vorfüh=
rung, um weiteſten Kreiſen Gelegenheit zur Beſichtigung zu geben.
Diebſtähle von Kraftfahrzeugen. Geſtohlen wurden am 6. Mai
kurz nach 12 Uhr an der Ecke Frankfurter und Aliceſtraße ein
Motor=
rad Marke B.M.W., mit dem Erkennungszeichen VS 6186,
Fabrik=
nummer 4778 und Motornummer 34 804, und am 7. Mai gegen 16 Uhr
ein Sechsſitzer offener Benzwagen, dunkelgrün lackiert, mit
dem Erkennungszeichen IV B 26 666, Motor= und Fahrgeſtellnummer
24 550. Perſonen, die Angaben zur Ermittelung der Täter und der
Fahrzeuge machen können, werden gebeten, der Kriminalabteilung,
Zimmer 5, Nachricht zu geben. — Der geſtern hier am Nordbahnhof
herrenlos aufgefundene Brennaborwagen wurde am Freitag in Mainz
geſtohlen. Von dem Täter iſt bis jetzt noch nichts bekannt.
Wanderungen durch den Botaniſchen Garten.
4. Mai.
Jetzt iſt der Garten in vollem Blütenſchwck ein wahres Paradies,
da auch die Vögel ſich großenteils wieder eingefunden haben, und Baum
und Buſch hallt wider von ihrem Geſang. Alles Schöne aufzuführen, iſt
unmöglich, geht hin und ſeht ſelbſt. Ihr werdet es nicht bereuen. Gleich
links am Eingang blüht eine Magnolia hybrida. In hieſigen.
Gärten ſieht man jetzt mancherlei M., dieſe iſt aber aus einer Kreuzung
von M. kulan, der Lilien=Magnolie, und M. obovata entſtanden.
Vor dem Verwaltungsgebäude blühen zahlreiche Flammenblumen,
ſo die pfriemenblättrige (Phlox subulata), ſie und die borſtenkättrige
(Phlox setacea) aus Nordmaerika bilden reizende Teppiche in
Hell=
roſa. Auf dieſem blüht auch Sedum kamtschaticum aus
Nordoſtaſien. Um den Teich iſt das Alpinum jetzt in voller Blüte ung
leuchtet weithin mit ſeinen gelben, roten und weißen Polſtern.
Nörh=
lich von dem Gewächshaus blühen die verſchiedenen Primeln=Arten
und auch Primula Aurieula, die in den Alpen wildwachſende
Form mit gelben, wohlriechenden Blüten. Es gibt nicht viele Pflanzen,
die ſo allgemein beliebt geweſen und ſo gezüchtet worden ſind, wie die
Aurikeln, das Entzücken unſerer Großeltern, die aber jetzt nicht mehr
„Mode” ſind. Die Aurikel iſt nicht bloß nach ihrer
Belau=
bung, ſondern auch in der Stellung der Blumen, in ihrer Form, in
der Größe und Zahl der Kronenlappen uſw. in zahlloſen Abarten
gezüchtet worden. Heinrich Steinhauſen, der Dichter der
Jrmela, ſchildert in einer reizenden Erzählung „Die neue
Bi=
zarde” die Leiden und Freuden eines ſolchen Aurikelzüchters aus der
Biedermeierzeit. Von den zahlreichen jetzt noch blühenden Prunns ſei
hier nur die weithin ſichtbare, blaßrot blühende P. Lannossiana
Ochimehina ans Japan genannt. Weſtlich vom Teich kommen wir zu
zahlreichen Gruppen der Sauerdorn=Arten, die teilweiſe ſchon
im Abblühen begriffen ſind; wir wollen hier nur auf den fleiſchfarbig
blühenden Berberis Thunbergü aufmerkſam machen. Gleich daneben
blüht gelblich grün der aus Kanada und den Vereinigten Staaten von
Nordamerika ſtammende Sassafras variifolium, auch offcinalis, der
Saſſafras=Lorbeer genannt. Er war früher eine viel
ge=
brauchte Droge, die Rinde des S. wurde namentlich gegen Syphilis
ge=
braucht. Da man unter Schopenhauers Papieren auch ein Rezept
mit Cortex Sassafras fand, wollte man ihn als Syphiliker anſprechen
und daher ſeine Weiberfeindſchaft herleiten. Man bedachte aber nicht,
daß die Droge auch noch bei anderen Krankheiten, namentlich
rheumatiſch=
gichtiſchen Leiden, verordmer wurde. Auch bei Goethe, der einmal
einen marktſchreieriſchen Dr. Saſſafras in einem ſeiner kleinen
Scherz=
ſpiele auftreten läßt, wollten ſolche Schnüffler dasſelbe vermuten.
Heute wollen wir auch den Gewächshäuſern*) einen Beſuch abſtatten.
Da iſt vor allem in dem Kakteenhaus viel Schönes und
Eigen=
artiges in wundervollem Blütenſtand in faſt allen Farben zu ſehen.
Die Kakteenſammlung des hieſigen Botaniſchen Gartens iſt dank der
Rührigkeit des Oberinſpekkors Purpus, der von ſeinem Bruder, dem
Forſchungsreiſenden P. in Mexiko, alle neuen und ſeltenen Pflanzen
erhält, eine der bedeutendſten der ganzen Welt. Viele, namentlich der
htbriden Phyllokakteen in rot bis orange und gelb, und
Opun=
tien ſind auch im Warmhaus untergebracht. Weiter blühen in den
Häuſern: Abutilon Thompsonii Hort. rot, Choissia ternata aus Mexiko,
weißblühend, Polvgala mrrtiflera Dalmaisiana aus Südafrika und
P. Chramacbuxres, unechter Buxbaum, Blumen gelblich, an der Spitze
rot gefleckt, Anthurium Scherzerianum aus Südamerika, insbeſondere
Guatemala, weißblühend. Im Palmengarten blüht eine Verwandte des
jetzt faſt überall unter dem Beinamen bekannten und beliebten
fleißi=
gen Lieschens — Impatiens Sultani. Während die Pflanzen in
den Girten oder in Töpfen an den Fenſtern krautartige Pflanzen ſind,
iſt dieſe ein kleiner Stamm mit Tauſenden von Blüten.
Zum Schluß wollen wir noch auf einen im freien Land prachtvoll
rot blühenden Apfel aus Turkeſtan (Malus Niedzwetskiana), deſſen
Früchte ebenfalls rot und rotfleiſchig ſind, hinweiſen.
Der Botaniſche Garten hat bei dem letzten Sturm auch einen
ſchwe=
ren Verluſt erlitten. In der nordamerikaniſchen Nadelholzſammlung
iſt einer der ſchönſten Väume, Abies Concotor, mindeſtens ſchon 60
jäh=
rig, umgebrochen, ebenſo eine Weide.
K. Noack.
Es ſei nochmals darauf hingewiefen, da
Beſuch der Gewächshäuſer nur Dienstags und
ſonſt nur nach vorheriger Anmeldung.
reitags geſtattet iſt.
Darmſiadt und das Ruhrgebiet.
Geradezu zu einer Kundgebung für ein Zuſammengehen mit der
Darmſtädter Techniſchen Hochſchule geſtaltete ſich am 3. und 4. Mai eine
Vortragsreihe, die der weitbekannte Prof. Dr.=Ing. Peterſen von
der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule im „Haus der Technik”
in Eſſen hielt. Prof. Peterſen ſprach über „Fortſchritte der
Hochſpannungstechnik” und fand eine Zuhörerſchar von
Hun=
derten von Fachleuten aus der geſamten ruhrländiſchen Induſtrie, die
auch in ihm einen der hervorragendſten Lehrer und Führer der
Elektro=
technik nicht nur an den Hochſchulen, ſondern auch in der Fortbildung
älterer Herren, die ſchon jahrelang im Berufe ſtehen, ſehen. — Der
Ge=
ſchäftsführer des „Hauſes der Technik‟, Dr.=Ing. Reisner, begrüßte
Prof. Peterſen nicht nur als hervorragenden Ingenieur und Gelehrten,
ſondern zugleich auch als den Vertreter der Techniſchen Hochſchule
Darm=
ſtadt, mit der neuerdings die Abrede getroffen wurde, daß ihre
Dozen=
ten die Ziele des „Hauſes der Technik”, eines Fortbildungs=Inſtituts
für wiſſenſchaftliche Techniker, die ſchon in der Praxis ſtehen, unterſtützen.
Das „Haus der Technik” in Eſſen, das mit allen weſtdeutſchen Technikern,
den techniſch=wiſſenſchaftlichen Vereinen uſſw., in Verbindug ſteht und
lediglich für die Fortbildung von Herren ſorgen will, die ſchon im
Be=
rufe ſtehen, hatte bisher nur mit den Techniſchen Hochſchulem Aachen
und Haunpver ein ſolches Abkommen getroffen; bei den engem
Beziehun=
gen, die gerade die Darmſtädter Hochſchule zu den Ingenieurem und
Chemikern des Ruhrgebietes und ſeiner Umgebung beſitzt, iſt nunmehr
auch die Techniſche Hochſchule Darmſtadt zu dieſen beidem Hochſchulen
getreten, und hierin prägt ſich zugleich aus, daß man im Ruhrgebiet,
das unzählige ehemalige Schüler der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
aufweiſt, gerade das Zuſammewarbeiten mit der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt beſonders zu ſchätzen weiß. Schon im vorigen
Winter=
ſemeſter hatte ein Darmſtädter Dozenr Vorträge in Eſſen gehalten,
ſeitdem hatten aber Verhandlungen mit dem Rektor der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt ſtattgefunden und ſo konnte Prof. Dr.=Ing.
Peter=
ſen zu Beginn ſeiner Vorträge namens der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt zum Ausdruck bringen, daß nunmehr ein engeres
Zuſammen=
wirken in Ausſicht genommen worden ſei.
—Rundfunkſtörungen. Seit kurzem wird die neue Rundfunk=
Ver=
mittlungsanlage im Speſſartring durch ein Hochfrequenzheilgerät
emp=
findlich geſtört. Offenbar ſetzt jemand in der Nähe des Hauſes
Speſ=
ſartring 12 gerade in den Abendſtunden ſein Heilgerät in Betrieb,
ver=
mutlich ohne Ahnung, daß er damit die unangenehmſten
Rundfunk=
ſtörungen verurſacht. Dieſe Störungen ſind deshalb beſonders
bedauer=
lich, weil nicht nur bei der Zentrale der Rundfunkvermittlung der
Empfang geſtört wird, ſondern auch bei den angeſchloſſenen 500
Teil=
nehmern, denen von der Zentrale aus der Empfang auf Leitungen
übermittelt wird. Hoffentlich veranlaſſen dieſe Zeilen den Störer, von
jetzt ab auf den Rundfunk Rückſicht zu nehmen und ſein Heilgerät nur
vormittags oder in den frühen Nachmittagsſtunden zu benutzen.
Uebri=
gens ſind, wie wir hören, auch Ermittelungen nach dem ſtörenden Gerät
eingeleitet.
naa Mit sin maden Aase Wn w ſaca Augaa
18
8 0
oder wennt die Kopfhaut juckt und Schuppenbildung eintritt,
ist es höchste Zeit, an eine zuverlässige Haarkur zu denken.
Wählen Sie abernur ein ernstes, vertrauenswürdiges Haarpfegemittel:
HHaarwa=
1V.4765
Das auälende Jucken verschwindet sofort. — Schuppenbildung,
Haarausfall, Spalten und Brechen der Haare werden verhütet,
der Haarwuchs wird kräftig angeregt. — — Das Haar wird
voll, glänzend, duftig und geschmeidig. — — Vorzeitiges En
grauen wird bei dauerndem Gebrauch vermieden!
Beseisterte Anerkennung von Arzten und Laien. — — Seit 40 Jahren bewährt:
Preis: RM. 2.20und 2.75, 2 Liter 6.-. m Liter 10.50A
Geite 6
Dienstag, den 8 Mai 1928
Nummer 128
Durch die 1. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe.
Eine der neuen Hauptgruppen vermag es ſich beſonders jedem
Beſucher bemerkbar zu machen, der die große Feſthalle betritt, das iſt
die Gruppe
Muſikwerke, Muſikalien.
Die älteſten und größten deutſchen Muſikwerkfirmen haben hier
aus=
geſtellt, in erſter Linie ſelbſtverſtändlich all die Inſtrumente, die für
Lokalitäten in Frage kommen und die in einer fabelhaften techniſchen
Vollendung automatiſch=ſelbſttätig heute gebaut werden. Vom
einfach=
ſten Sprechapparat (Schallplattenapparat) und Muſikautomate: bis zu
Rieſeninſtrumenten, die nicht nur eine vollbeſetzte Jazzband, ſondern ein
ganzes Sinfonieorcheſter erſetzen können, ſind hier vertreten. Alle
Fir=
men laſſen ihre Inſtrumente im Betrieb vorführen, ſo daß aus allen
Ecken der Feſthalle mehr oder weniger laute Klänge den Beſucher
an=
locken, der allerdings ſein Ohr beſonders ſchulen muß, um aus dieſem
Tohuwabohu von Muſik und Geſang, mehrfach durch Lautſprecher
ver=
ſtärkt, die Klänge herauszuhören, denen er nachgehen will. Beſonders
große und tecſniſch vollendete Muſikwerke ſtellt die bekannte Firma
Hupfeld, 1 Leipziger Pianoforte= und Phonola=
Fabriken .upfeld=Zimmermann A. G. aus. Acht Stände
zuſammengefaßt nimmt dieſe Ausſtellung ein. Hier ſind neben
elektri=
ſchen Pianos und vielen kleinen Inſtrumenten Orcheſterwerke ausgeſtellt,
die wahre Wunderwerke feinſter Technik darſtellen und Klavier, Geige,
Klarinetten, Blasinſtrumente, Schlagzeug uſw. uſw. ſebſttätig ſpielen.
Die Aufnahmerollen einzelner Werke werden durchweg von Künſtlern
oder von bekannten Künſtlerorcheſtern geſpielt.
Auch die Darmſtädter Firmen Karl Arnold u. Sohn und
Chriſtian Arnold ſind mit ausgezeichneten Fabrikaten eigener
Herſtellung in Pianos, Flügeln, elektriſchen Pianos, Kunſtſpiel=Pianos
und Muſikapparaten aller Art vertreten. Von dem wirkſamen
Turm=
aufbau mit dem rotierenden Flügel der Firma Klavier=Arnold
iſt bereits geſprochen worden. Von heſſiſchen Firmen ſtellten in dieſer
Gruppe weiter aus: Guſtav Allekotte Gallophon=Sprechapparate=
Bau, Eberſtadt; Chriſtian Kromm, Sprechapparatebau, Worms,
Sprechapparate mit elektriſcher Wiedergabeeinrichtung, mehrere
Laut=
ſprecher; Prais, Elektro=Pianos, Mainz, elektriſche Kunſtſpiel=
Pianos, und Handſpielklaviere. Von außerheſſiſchen Firmen ſind
ver=
treten die Pianoforte=Fabrik Baldur A. G., Frankfurt; K. Ferd.
Heckel=Mannheim; Gg. Kann, Pianofabrik, Frankfurt;
Kauf=
mann u. Rupz G.m.b. H., Sprechmaſchinenfabrik, Frankfurt a. M.;
die bekannte große Firma Philipps A. G. Pianos, Flügel= und
Kunſtſpielinſtrumente=Fabrik, Frankfurt a. M.; Vogker u. Co., G.m..H., Frankfurt a. M.
Jedes einzelne der ausgeſtellten Inſtrumente, zum mindeſten jede
Gattung, verdiente eigene Würdigung, die aus räumlichen Gründen
leider nicht möglich iſt. Die Apparate aber werben für ſich ſelbſt.
Er=
wähnt ſei noch, daß das zur Verlofung in der Tombola angekaufte
wertvolle Piano von der Firma Klavier=Arnold, Darmſtadt,
ſtammt.
Kochkunſt= und Konditoreiſchau.
Mit Recht hat dieſe Ausſtellung der erſten Süddeutſchen
Gaſtwirts=
meſſe das beſondere Intereſſe der Beſucher erweckt. Wohl mancher
Be=
ſchauer hat über die Leiſtungsfähigkeit der der Darmſtädter Gaſtwirte=
Innung angehörenden Betriebe den günſtigſten Eindruck gewonnen.
Die erſte Ausſtellung war zur Beſichtigung für drei Tage vorgeſehen,
und von Dienstag ab werden auf allen Ausſtellungstiſchen neue
Pro=
dukte der Kochkunſt und Konditorei prangen. Erneut werden auch die
Preisrichter ans Werk gehen und dieſe Erzeugniſſe fachmänniſch
begut=
achten. Es iſt hiernach auch für jeden, der die erſte Ausſtellung
beſich=
tigte, ein erneuter Anreiz gegeben, der erſten Süddeutſchen
Gaſtwirts=
meſſe nochmals einen Beſuch abzuſtatten.
Wir haben bereits die in dieſer Gruppe ausſtellenden Firmen und
Einzelausſteller aufgeführt. Berichtigend iſt nachzutragen, daß die
Aus=
ſtellungsgruppe des Herrn Döring, Oberwaldhaus (Das ſchöne
Oberwaldhaus) nicht in die Kollektivausſtellung der Kaffeehausbeſitzer
fällt. Ebenſo waren die ausgeſtellten Platten des Herrn Höver
(Bahnhofsreſtaurant) falſch bezeichnet, was die Beſucher der Ausſtellung
wohl von ſelbſt berichtigt haben dürften.
Die Gruppe Kochkunſt übt jedenfalls mit die ſtärkſte
Anziehungs=
kraft aus. Die einzelnen Platten ſind wahre Wunderwerke
kulinari=
ſcher Kunſtfertigkeit, was die Herſtellung anbelangt, und geſchmackvoller
vornehmer Aufmachung. Alle dieſe Gruppen — e3 wäre unrecht,
Ein=
zelheiten hervorzuheben — zeugen von einem außerordentlichen
Hoch=
ſtand der Kochkunſt, aber auch davon, daß die ausſtellenden Firmen
größten Wert darauf legen, Küchenchefs und Köche zu beſitzen, deren
Leiſtungsfähigkeit allen Anſprüchen genügt.
In der Gruppe Konditorei zeigt die Kollektivausſtellung der
ver=
einigten Kaffeehausbeſitzer L. Jöſt, A. Schmitz, A. Tiſchler, neben
Torten und beſtem Gebäck wahre Wunderwerke von Schauſtücken, die
durchweg aus Konditoreimaterial und ausſchließlich von Konditoren
hergeſtellt wurden, die ſich hier ſogar als Architekten und Plaſtiker
be=
währen. Die moderne Geburtstagstafel, Servis in hieſigen
Kaffee=
häuſern, iſt außerordentlich geſchmackvoll gedeckt. Auch was die Firmen
Joſef Gerſter=Mainz und Küchenmeiſter Ernſt Wegel zeigen iſt
nicht nur geſchmackvoll in doppeltem Sinne, ſondern auch intereſſant
als Ausſtellungsobjekt, z. B. die beiden Anistorten nach Abdrücken einer
Form aus dem Jahre 1609, in der bildlichen Darſtellung das „Wappen
Freiherr von Henneberg” und „Die Erſchaffung des Menſchen” zeigend.
Der Bund der Hotel=Reſtaurante und Kaffeehaus=
Angeſtellten zeigt in einem beſonderen Abteil eine ſchöne und
vor=
nehme, vorbildlich gedeckte Hochzeitstafel.
Beſonders auf die Hausfrauen, neben den Gaſthaus= und
Hotel=
beſitzern, die für ihre Betriebe nur Nieſenapparate verwenden können,
übt die Gruppe
Kücheneinrichtungen und Ausſtattungen
ſtarke Anziehungskraft aus. An der Spitze ſteht ſelbſtverſtändlich neben
Gas=Koch=, Back= und Bratapparaten all das, was die immer mehr in
Erſcheinung tretende Elektrifizierung der Küchen des Haushalts und
des Gewerbes zu zeigen hat. Von der elektriſchen Küche der HEAG
iſt bereits mehrfach geſchrieben worden. Sie führt ſtändig ihre Apparate
im Betrieb vor und gibt gleichzeitig Koſtproben elektriſch hergeſtellter
Speiſen und Getränke aus.
Im weiteren haben in dieſer Gruppe ausgeſtellt folgende Firmen:
Bertle, Joſef, Maſchinenfabrik, Augsburg: Univerſalküchenmaſchine
(Gemüſezerkleinerungsmaſchine) und Hobel für Pommes=frites),
Becker, Willi, Düſſeldorf: Konſervierungsapparate, Gasanzünder,
Strahlenregler, Kartoffelſchälmaſchine und Sahneſchläger; — Doll, L.,
Ingenieur. Heidesheim bei Karlsruhe: „Kartoffelquetſchmaſchine zum
beiderſeitigen Anſchrauben am Tiſcheck; — Goedeckemeyer,
Darmſtadt: Brot=, Zwiebackſchneidemaſchinen, Teig= und Mehlwannen,
Speiſeeisgefriermaſchinen; — Kühn, Karl, Ingenieur, Köln:
Kar=
toffelfchälmaſchine; — Moldenhauer, Nichard, Schloſſerei,
Cam=
berg (Naſſan): Kartoffelwaſchmaſchine; — Neurohr, Hugo,
Spezial=
haus für Haus= und Küchengeräte, Darmſtadt, Ecke Wenck= und
Pan=
kratiusſtraße: Haus= und Küchengeräte; — Palmer, Otto Paul,
Ver=
trieb der Univerſalküchenmaſchine „Jupiter”, Schorndorf, Württemberg:
Univerſalküchenmaſchine „Jupiter” in verſchiedenen Größen; —
Pau=
ſeria=Meſſerputzmaſchinen=Geſellſchaft Bölte u.
Berger, Maſchinenfabrik, Dresden: ein großes Sortiment Pauſeria=
Hochglanz=Meſſerputz= und Poliermaſchinen mit Selbſtbeſchmirgelung,
auch mit Gabelputzvorrichtung, D.R.P.; — Syring, Max Otto,
Ma=
ſchinen= und Apparate=Vertrieb, Leipzig S. 3: Klein=Maſchinen und
Apparate für die Küche; — Ußkurat u. Tuſch, Metallwarenfabrik,
Plettenberg i. W.: Schnee= und Sahneſchläger „Heinzelmännchen”,
Back=
apparat „Wuba”, Eisapparat „Luzifer”; — Vorndran, Ludwig,
Haushaltungsartikel, München: Küchenneuheiten; — Zeller, Jg.,
Haushaltartikel, Stuttgart: Triumph=Nudelmaſchine, Triumph=Kartoffel=
und Obſtſchälmaſchine.
Während bis zum vorigen Jahre das Gas auf allen Ausſtellungen
dominierte, zeigt ſich bei der Darmſtädter Meſſe dieſes Jahr zum erſten
Male die Elektrizität als ernſthafte und ernſt zu nehmende
Konkurren=
tin. Die „Heag” hat in Verbindung mit der Darmſtädter Fabrik für
Kochanlagen aller Art, Firma Gebr. Röder A.=G., und mit Firma
„Pvometheus”, elektriſche Geräte und Heizeinrichtungen G. m. b. H.,
Frankfurt a. M., die neueſten deutſchen Erzeugniſſe zur Schau geſtellt
und führt ſie im praktiſchen Gebrauch vor. Welches Intereſſe der
Ein=
führung des elektriſchen Kochens in Deutſchland im allgemeinen und
in Süddeutſchland im beſonderen entgegengebracht wird, beweiſt auch
die Tatſache, daß erſtmals eine Schweizer Firma — „Salvis”=Luzern —
Gorhherde und Apparate in mehreren Größen, und etwa 20
verſchiede=
nen Ausführungen ausſtellt und ebenfalls im Gebrauch vorführt. Die
Fabrikate dieſer Spezialfabrik wachen einen außerordentlich ſoliden und
gediegenen Eindruck, und wie wir hören, ſind die Herde beſonders im
Stromverſorgungsgebiet des Elektrizitätswerks Rheinheſſen, d. h. in
der Provinz Rheinheſſen und einem Teil der Provinz Starkenburg,
ſchon ſehr vertreten und erfreuen ſich daſelbſt eines ſehr guten Rufes.
Unſer Gewährsmann berichtet uns, daß infolge zahlreicher Anfragen,
nicht nur aus Rheinheſſen, ſondern auch aus anderen Gebieten, die
Firma „Salvis” ſich entſchloſſen hat, eine Filiale ihrer Luzerner Fabrik
in Worms zu errichten, um durch die hiermit zu erzielende Zoll= und
Frachterſparnis den Abſatz ihrer Fabrikate zu erleichtern. Wenn die
Meſſe dazu beiträgt, das Projekt der Firma „Salvis” zu verwirklichen
und neue Induſtrie nach Heſſen zu bringen, ſo wäre dies im allgemeinen
Intereſſe ſehr zu bearüßen. Die Ausſtellung der „Salvis”=Herde
be=
findet ſich in Stand Nr. 226. — Weſentliche Hemmniſſe für die
Ein=
führung des elektriſchen Kochens ſind vorläufig noch darin zu erblicken,
daß viele Elektrizitätswerke, beſonders die kommunalen Werke, für den
Kochſtrom noch keine angemeſſenen Tarife eingeführt haben. Es wird
ihnen aber für die Zukunft nichts anderes übrig bleiben, ſich dem
Vor=
gehen der größeren heſſiſchen Elektrizitätswerke anzuſchließen und
eben=
falls Kochſtrompreiſe (Höchſtpreis 10 RPf. für jede Kilowattſtunde
außer=
halb der Höchſtbeleuchtungszeit) einzuführen.
Auch die eingerichtete
Tombola
hat eine lebhafte Inanſpruchnahme ſeitens der Beſucher erfahren. Dieſe
Tombola unterſcheidet ſich weſentlich von derartigen Veranſtaltungen,
die bei geringwertigen Verloſungsgegenſtänden nur als Geſchäft
auf=
gezogen werden. Wir dürfen behaupten, daß ſich die Tombola in ihren
Preiſen, der Gediegenheit der ganzen erſten Süddeutſchen
Gaſtwirts=
meſſe würdig einfügt. Der Wert der zur Verloſung kommenden
Gegen=
ſtände iſt in ſeiner Geſamtheit mindeſtens dem Preis für ſämtliche
ver=
kauften Loſe gleichzuſtellen. Uebrigens harren die wertvollſten Gewinne,
u. a. ein neues Picno der Firma Arnold, noch der glücklichen
Ge=
winner. Die Chancen für die noch vorhandenen großen Gewinne ſind,
nachdem ſchon eine erhebliche Zahl der verfügbaren Loſe verkauft iſt,
weſentlich größer.
— V. H.C., Darmſtadt. Eine Maienfahrt nach Heppenheim
a. d. Wieſe. Ein prächtiger, klarblauer Himmel mit recht warmem
Sonnenſchein war uns zur Wanderung am vergangenen Sonntag
be=
ſchieden. Das zu durchwandernde Gebiet war für viele Teilnehmer neu
und hatten ſich trotz der größeren Entfernung doch 160 Wanderer
ein=
gefunden. Auch das Flachland hat ſeine beſonderen Reize. Die Felder
mit prächtigem Saatenſtande und Wieſen mit ihrem reichen
Blumen=
kleid, die ſehr große Zahl an Obſtbäumen, von welchen noch einige
Nach=
zügler im Blütenſchmuck prangten, erfreuten den Blick des Wanderers.
Herrliche Ausſichten nach der Bergſtraße, der Hardt waren dem Auge
geboten. Viel Schönes war wahrzunehmen. Die grünen Wälder, wie
wir ſie hier in unſerer Gegend beſitzen und gewohnt ſind, vermißt man
dort. Die Bahn verbrachte die Wanderſchar nach Worms. Sie wurde
dort von der Wormſer Ortsgruppe in Empfang genommen und durch
deren rührigen Vorſitzenden Herr Vonalt begrüßt. Nach
Beſichti=
gung der Stadt wurde der Marſch angetreten. Er führte über
Pfifflig=
heim, an der Lutherlinde, wo V. H.C.=Bruder Pieh uns eine turze
Aufklärung gab, vorüber nach Heppenheim a. d. Wieſe. Im Gaſthof
„Deutſches Haus”, wo Küche und Kelle; nur das Beſte boten, wurde
Mittagsraſt gehalten. Nach anderthalbſtündiger Ruhepauſe ging es
nachmittags durch das Eisbachtal, wo uns V.H.C.=Bruder Decker über
Land und Leute ſowie die dortigen Verhältniſſe ausführlichen Bericht
erſtattete, durch Horchheim nach Worms zurück, wo man um 5 Uhr
nach=
mittags anlangte. Im Nibelungenhaf verbrachte man mit den
Worm=
ſern noch einige Stunden recht frohen Zuſammenſeins. Die
Unter=
haltung wurde gemeinſchaftlich getragen und recht Schönes geboten,
ſo=
gar „Meißener Porzellan” wurde gezeigt. Nur allzu raſch verfloſſen
die Stunden, und man ſchied von den lieben Wormſern mit dem Wunſch,
daß ſie recht bald von der drückenden Laſt der welſchen Beſatzung frei
werden mögen. — Die nächſte Wanderung findet am 2. und 3. Juni
nach Nidda ſtatt. Zwecks Sicherſtellung der Quartiere iſt eine
bal=
dige Anmeldung bei Mitglied Neudecker, Ernſt=Ludwigſtraße,
not=
wendig. Um eine rege Beteiligung wird gebeten.
p. Ausprägung von Reichsſilbermünzen zu 3 Mark. Die Schauſeite
der Münze trägt in der Mitte innerhalb eines Perlenkreiſes den Kopf
von Albrecht Dürer im Profil. Zwiſchen dieſem Perlenkreis und dem
aus einem flachen Stäbchen mit Perlenkreis beſtehenden erhabenen
Rande befindet ſich in Antiqua die Umſchrift „Albrecht Dürer
Gedenk=
jahr 1928‟ Die Münzen werden im Ringe mit einem glatten Rande
geprägt, der die vertiefte Inſchrift „Ehrt Eure Deutſchen Meiſter” trägt.
*Bezirksſchöffengericht.
p. Nach § 354 des Strafgeſetzbuches verwirkt ein Poſtbeamter, der
die der Poſt anvertrauten Briefe oder Pakete in anderen als den im
Geſetze vorgeſehenen Fällen öffnet oder unterdrückt, Gefängnis nicht
unter drei Monaten. Gegen dieſe Beſtimmung ſoll nach der Anklage
ein am hieſigen Bahnpoſtamt beſchäftigter Poſtſchaffner in zwei Fällen
verſtoßen haben. Er beſtreitet jegliche Schuld, beruft ſich auf große
Arbeitsüberlaſtung, einen angeblichen Perſonalmangel und ſchließlich
auf große Nervoſität. Den in einem Falle in Frage kommenden
Wollen=
ſtoff will er rechtmäßig gekauft haben. Ein Zeuge bekundet, daß
Zugs=
verſpätungen für einen an den Zügen beſchäftigten Poſtſchaffner
Unzu=
träglichkeiten im Gefolge haben können.
Nach dem kreisärztlichen Gutachten liegen Anzeichen über
epilep=
tiſche Anfälle bei dem Angeklagten vor. Im Fragefalle kann ein
Däm=
merzuſtand nicht feſtgeſtellt werden. Unzweifelhaft beſteht eine auch in
der Verhandlung hervorgetretene leichte Erregbarkeit eines nervöſen
Menfchen, die ſeine ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit indeſſen nicht
aus=
ſchließt. Der Staatsanwalt erachtet in beiden Fällen, die zur Anklage
verſtellt ſind, einen vollen Beweis nicht geführt und ſtellt die
Entſchei=
dung in das Ermeſſen des Gerichts. Der Verteidiger bittet um
Frei=
ſprechung, da die Angaben des Angeklagten der Wahrheit entſprechen,
eine Aneignungsabſicht bezüglich des beſchädigten Pakets nicht
nach=
gewieſen ſei.
Das Urteil erkennt unter Freiſprechung im übrigen wegen
Ver=
fehlung gegen 8 354 St. G.B. auf, eine Gefängnisſtrafe von drei
Mo=
naten. Der Angeklagte habe ein beſchädigtes Paket, wenn auch nur
zeitweiſe, dem poſtaliſchen Betriebe entzogen und ſei deshalb nach der
reichsgerichtlichen Rechtſprechung zu beſtrafen.
Lokale Veranſialtungen.
Die blerunter erſcheinenden Notlzen find andfchiiedlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirochten.
in keinem Falle ſirgendwie alt Beſprechung oder Kriſt.
— Bund Saarberein, Ortsgruppe Darmſtadt e. V. Deutſch
iſt die Saar, jetzt und immerdar”. Wir machen auf unſere
Monats=
zuſammenkunft am Donnerstag, den 10. Mai, abends pünktlich halb 9
Uhr, in unſerem Vereinslokal — Sitte (Karlſtr.), Alpenzimmer —
auf=
merkſau und bitten unſere Mitglieder, Freunde und Gönner um
zahl=
reiches Erſcheinen. Der erfreulich zahlreiche Beſuch der letzten
Verſamm=
lung läßt uns auch diesmal einen ſolchen erbitten und erhoffen. Zum
Schluß gemütliches Zuſammenſein mit muſikaliſchen Darbietungen.
Aus den Parteien.
Frauenſausſchuß der Deutſchen Volkspaxtei.
Wir machen alle unſere Freundinnen nochmals auf die morgen,
Mitt=
tvoch, den 9. Mai, abends 8 Uhr, bei Sitte im Gelben Saal ſtattfindende
Veranſtaltung aufmerkſam. Weltbekannte Künſtler und die führenden
Politiker unſerer Partei werden durch Darbietungen allen
Beſucherin=
nen unvergeßliche Stunden bereiten. Wir erwarten einen
außerordent=
lich ſtarken Beſuch und bitten, auch Freunde und Gäſte mitzubringen.
Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. Es ſei
nochmals au unſere geſellige Zuſammenkunft morgen Mittwoch,
nach=
mittags 4 Uhr, bei Sitte erinnert. Frau Heraeus wird ſprechen; nach
dem Vortrag Ausſprache. Außer unſeren Mitgliedern, die wir zahlreich
erwarten, ſind Freunde und Gäſte ſehr willkommen.
DrleckenMasser
9
brennt nicht- hinterläßt keine (änder
5O.85
L.Mch. 5396
Tageskalender für Dienstag, den 8. Mai 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr,
1 18: „Diamileh” hierauf: „Barabau” hierauf „Gianni Schicchi”
Kleines Haus, Anf. 20 Uhr, Ende 22 Uhr: „Wer gewinnt Liſette‟,
Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. —
Kinovorſtel=
lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Aus Heſſen.
XXIII. Bezirkstag des Bezirks Darmſiadt
Gabelsbergerſcher Stenographen
in Michelſtadt i. Odw.
L. Durch eine am Samstag abend im Hotel „Altdeutſcher Hof”
ab=
gehaltene Bezirksvertreterverſammlung wurde die Tagung eingeleitet.
Der Vorſitzende des Bezirks, Peter Heißt=Eberſtadt, eröffnete die
Ver=
ſammlung mit einer warmen Begrüßung an die zahlreich Erſchienenen
und gedachte vor Eintvitt in die Tagesordnung des 60. Geburtstages
des Regierungsrats Schaible und Oberſtudiendirektors Pfaff=Darmſtadt
und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß auch der Ehrenvorſitzende
des Stenographenkranzes Gabelsberger Michelſtadt, Bürgermeiſter und
Landtagsabgeordneter Ritzel=Michelſtadt anweſend war. Sodann erſtattete.
der Vorſitzende den Jahresbericht. Aus den Berichten der Gauvertreter
war zu entnehmen, daß im letzten Jahre überall neue, zum Teil
über=
füllte Anfängerburſe ſtattgefunden haben. Den Kaſſenbericht erſtattete der
Bezirksvechner Gräf=Darmſtadt. Bei den Wahlen wurde der
Vor=
ſitzende Peter Heißt=Eberſtadt unter lebhaftem Beifall der Verſammlung
einſtimmig wiedergewählt. Auch der übrige Vorſtand wurde in ſeiner
bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Als Ort für den Bezirkstag
1929 wurde Dieburg gewählt, das gleichzeitig hiermit ſein Bjähriges
Vereinsjubiläum feiern wird. Auf Antrag des Gauleiters Büttel=
Gber=
ſtadt wurrde der Vorſchlag des Bürgermeiſters Ritzel, den Nomen des
Bezirks in „Bezirk Darmſtadt” Gabelsberger „für Einheitsſtenographie‟,
abzuändern, angenommen. Mit Beifall wurde die Mitteilung
aufgenom=
men, daß unter den zahlreichen zum Teil wertvollen Ehrenpreiſen ſich
ein ſolcher der Stadt Michelſtadt und ein wertvoller Ehrenpreis des
Heſſ. Herrn Staatspräſidenten Adelung befinde. Der Ehrenvorſitzende
des Bezirks, Obervechnungsrat Werner=Darmſtadt, beantragte, dem Herrn
Staatspräſidenten die Grüße der Bezirksvertreterverſammlung und den
Dank für den geſtifteten Ehrenpreis telegraphiſch zu übermitteln. In
einem Schlußwort dankte der Vorſitzende herzlichſt dem Bürgermeiſter
und Landtagsabgeordneten Ritzel
Das Bezirkswettſchreiben fand am Sonntag vormittag 10 Uhr in der
Stadtſchule und in den Räumen der Gräfl. Rentkammer, die zurzeit als
Schulräume Verwendung finden, ſtatt. Die Wettſchreiber wurden von
der Bahn mit Muſik abgeholt und in die Schule geleitet. Dort herrſchte
während der vorgerückten Vormittagsſtunden eine übevaus emſige
Täüg=
keit. — Gegen 2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, deſſen
Teiſ=
nehmerzahl auf 400—500 zu ſchätzen war, durch die Straßen der Stadt
nach dem Stadion, das ſich im ſtrahlenden Sonnenalanze von ſeiner
beſten Seite zeigte. Namens des Verbandes begrüßte Herr
Oberrech=
nungsrat Werner=Darmſtadt die Erſchienenen aufs herzlichſte und danlte
dem Stenographenkranz Michelſtadt und insbeſondere dem
Ehrenvor=
ſitzenden des Stenographentages, Herrn Landtagsabgeordneten und
Büt=
germeiſter Ritzel für die prächtige Organiſation und das gute Gelingen
des Tages. Nach ihm nahm Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt das Wort
zu ſeiner Feſtrede, in der er auf 3 Flaggen hinwies, die ſich zum Gruße
der Stenographen vereinten. Auf die Farbe „Schwarz=Not=Gold”, das
Symbol der deutſchen Einheit, der die Stenographen aller Richtungen
unter Vorantritt des Gabelsbergerſchen Syſtems den erſten Ausdruck
durch die Schaffung der Einheitsſtenographie gegeben hätten. Der Farbe
Weiß=Rot, die ſſagen wolle, daß das heſſiſche Volk ein nützliches Glied im
Kreiſe der Gemeinſchaft aller Menſchen ſein wolle und der Farben Blau=
Gold, die als Stadtfarben Michelſtadts ganz beſonderen Gruß allen
lieben und frohen Gäſten widme. Ihm erwiderte der 1. Vopſitzende des
Bezirks Darmſtadt, Herr Peter Heißt=Eberſtadt. In warmen Worten
dankte der Bezirksvorſitzende für die Mühe, die ſich die Michelſtädter zur
guten Durchführung des Stenogrophentages gemacht haben. Der geſtrige
und heutige Tage beſtätige aufs neue, daß die Stenographen Michelſtadts
ein rühriges Volk ſeien. Großen Dank ſchutlden die auswärtigen
Steno=
graphen der Bevölkerung der Stadt Michelſtadt, die ſich als äußerſt
gaſt=
freundlich und entgegenkommend gezeigt habe. Redner faßte feine
Aus=
führungen in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf die Stadt
Michel=
ſtadt, ihre Bevölkerung und ihren Bürgermeiſter zuſammen — Die
Ka=
pelle ſpielte machdem muntere Weiſen, während ſich im Schwimmbecken
des Stadions and auf dem Spielraſen zur Freude der zahlreich
ver=
ſammelten Jünger der Stenogvaphie ein munteres Treiben entwickelte.
Nach 4 Uhr begann ein gemütliches Beiſammenſein im Städt. Saalbau,
woſelbſt auch die Preisverkeilung vorgenommen wurde. Für viele viel
zu früh endete der Stenographentag für die auswärtigen Gäſte, ſoweit
ſie nicht übernachten konnten, mit einem Tänzchen. Der Preis des
Staatspräſidenten fiel an Herrn L. Kräuter=Darmſtadt in Abteilung 220
Silben. Die in ſchönſter harmoniſcher Weiſe verlaufene Tagung wurde
durch einen am Abemd im Städt. Saalbau ſtattgefundenen Feſtball, ſowie
die Wiedergabe eines ſtenographiſchen Theaterſtückes abgeſchloſſen.
An. Arheilgen, 7. Mai. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Gemei deratsſitzung fand das Geſuch des Chriſtian Pfeiffer um
Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Gaſthauſe „Zum
golde=
nen Löwen” Genehmigung. Die Herſtellung einer Teerdecke in der
Reit=
bahn wurde der heſſiſchen Wegbaugeſellſchaft Darmſtadt zugeſprochen.
Das Geſuch des Ernſt Diſte um Abgabe von Gemeindegelände in Flur 3
an der Erlichſtraße wurde genehmigt. Ebenſo fand das Geſuch des
Lud=
wig Becker um Erlaubnis zur Errichtung einer Feldſcheuer außerhalb
des Ortsbauplans die Zuſtimmung der Verſammlung. Dem
Landesver=
band zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten trat die Gemeinde mit
einem jährlichen Beitrag von 20 Mk. bei. Hieran ſchloß ſich eine
ge=
heime Sitzung. — Die Handballabteilung unſeres
Turnver=
eins von 1876 hat ſich an der Hammelstrift einen neuen Spielplatz
zu=
gelegt. Derſelbe hat eine Spielfläche von 55 mal 95 Meter und einen
weiten Raum für die Zuſchauer. Zur Einweihung fand ein Spiel gegen
die 1. Mannſchaft des Turnvereins Eberſtadt ſtatt. — Unſer
Schwimm=
bad, das in der letzten Woche friſch gefüllt wurde, iſt wieder zu den
üblichen Badepreiſen zugänglich. Eine Neuerrichtung von
Umkleide=
räumen wird in Bälde vorgenommen werden.
J. Griesheim, 7. Mai. Auf die vom Reichskommiſſar für die
beſetz=
ten Gebiete zur Wahrung der landwirtſchaftlichen Belange bei der
Rheinlandkommiſſion unternommenen Schritte hat das Interallerte
Armeekommando beſtimmt, daß ver Anordnung von S hießübungen die
militäriſchen Befeh’sſtellen mit den deutſchen Ortsbehörden ſich ins
Be=
nehmen ſetzen.
4a. Pfungſtadt, 7. Mai. Ehejubiläum. Landwirt Heintich
Kramer 5. und Ehefrau Sophie, geborene Koch, wohnhaft Rheinſtraße,
begehen am Mittwoch, den 9. Mai, das Feſt der ſilbernen Hochzeit,
k. Noßdorf, 7. Mai. Schweinezwiſchenzählung. Die
Bürgermeiſterei macht bekannt, daß am 1. Juni d3. J3. eine
Schweine=
zwiſchenzählung ſtattfindet. Bei dieſer Zählung ſind zu zählen alle in
der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni bei jeder Haushaltung, ob
Land=
wirt oder Nichtlandwirt, in Fütterung ſtehenden Schiveine, gleichgültig.
wer der Eigentümer iſt, alfo auch alle vorübergehend abweſenden (z.B.
auf den Markt geführten) und alle, die erſt im Laufe des 1. Juni
bei=
kauft wurden. Nicht mitzuzählen ſind die Schweine, die nur
vorüber=
gehend anweſend ſind oder im Laufe des 1. Juni erſt gekauft werden.
Metzger und Händler haben auch die bei ihnen ſtehenden oder im Laufe
des 1. Juni eintreffenden und die in der Nacht vom 31. Mai zum 1.
Juni auf dem Transport geweſenen, zum Schlachten oder Verkauf
be=
ſtimmten Schweine aufzuführen, ſofern ſie nicht etwa erſt am 1. Juni
gekauft werden. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer
Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich
unrich=
tige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu
ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Auch kann
Vieh, deſſen Vorhaudenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteile für dem
Staate verfallen erklärt werden.
Le. Groß=Umſtadt, 7. Mai. Frau Eliſabeth Rothwell, Tochter des
verſtorbenen Juſtizrats Wolf von hier, wirkte längere Jahre als
ge=
feierte Künſtlerin in Nordamerika. Sie wurde nunmehr für die
kom=
mende Spielzeit von dem Intendanten Dr. Schüler an das
Landes=
theater in Königsberg als erſte dramatiſche Charakterſängerin
ver=
pflichtet.
— Groß=Bieberau, 7. Mai. Vor 30 Jahren wurde Lehrer Eckſtein
hier eingeſtellt. In dieſer langen Zeit hat er duuch außergewöhnlichen
Fleiß in Schule und Geneinde recht Erſprießliches geleiſtet, was am
Freitag in der Turnhalle in einer öffentlichen Feier von den Vertretern
der Schule, Gemeinde und Kirche anerkannt und gewürdigt wurde. Ein
Kinderchor und zahlreiche Blumenſpenden verſchönten das Jubiläum.
Zum Andenken überreichten ihm ſeine Kollegen ein Werk über Albrecht
I. Michelſtadt, 7. Mai. Nutz=und Brennholz=Verkauf
Die Grüfl. Oberförſterei Rehbach in Steinbach verkauft aus der Hand
eine größere Menge Fichtenſtangen aus 1927er und 1928er Ernte, ferner
verſchiedene Arten von Brennholz. Der Verkauf erfolgt an Werktagen,
und zwar vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr. —
Straßenaus=
beſſerung. Wegen Ausführung von Straßenbauarbeiten iſt die
Provinzialſtraße von Michelſtadt nach Erbach vom 30. Adril bis zuüſ
27. Mai 1928 für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art g:
Der Durchgangsverkehr wird je nach dei Stand der Arbeiten übet die
Eulbacherſtraße oder die Friedrich=Ebert=Straße in Michelſtadt
umge=
leitet werden. Auf die Umleitung iſt durch entſprechende Schilder
hin=
gewieſen.
Nummer 128
Dienstag, den 8. Mai 1928
Geite 7
118er Wiederſehensfeier
in Bensheim a. d. B.
In Bensheim a. d. B. trafen ſich am letzten Samstag und Sonntag,
K. und 6. Mai, die alten 118er, die Angehörigen von J.=R. 118, Reſ.=J.=R.
118, Landw.=J.=R. 118, und die von dieſen Regimentern
hervorgegange=
nem Formationen zu einer Wiederſehensfeier mit den alten Kameraden,
verbunden mit dem Verbandstag ehem. 118er. Das gaſtliche Bensheim
hatte Feſtſchmuck angelegt. Alle Straßen prangten im Schmucke der
Fahnen und Girlanden. Von den Ehrenpforten und den Eingängen
der Gaſtſtätten grüßte ein herzliches Willkommen. Bensheim bewies
hierdurch ſchon äußerlich, wie ſehr es ſich freute, ſeine Gäſte zu
emp=
fangen. Am Samstag nachmittag herrſchte ſchon ein reges Treiben
auf allen Straßen. Alle Züge brachten neue Gäſte. Teilweiſe waren ſie
von weither gekommen, von Weſtfalen, Bayern, Württemberg, aus Nord
und Süd, aus Oſt und Weſt, um ſich mit ihren alten Kameraden zu
treffem und einige Stunden in trauter Ausſprache zu verleben. Der
Vorſtand hatte ſich ſchon am Samstag zu einer Beſprechung
zuſammen=
gefunden. Ein Begrüßungsabend fand im Deutſchen Hauſe ſtatt, an
dem auch Herr Bürgermeiſter Angermeier teilnahm.
Die Bergſtraße lag am Sonntag in herrlichem Sonnenſchein und
Bensheim zeigte ſich in ſeinem beſten Gewande am ganzen Tage. Vom
frühen Morgen bis in den Nachmittag hinein brachten alle Züge
Scharen von Feſtteilnehmern. Um 9 Uhr begann im großen Saale des
Hotels zum Deutſchen Haus der Verbandstag. Kamerad Hohmann von
Offenbach eröffnete die Sitzung, begrüßte die anwveſenden Gäſte und
Kameraden, unter erſteren beſonders Herrn Bürgermeiſter Dr.
Anger=
meier von Bensheim, der nicht nur in ſeiner Eigenſchaft als
Stadtober=
haupt, ſondern auch als alter 118er an der Feier teilnahm. Beſonders
herzlich dankte der Vorſitzende auch der Stadt Bensheim und der
Oits=
gruppe Bensheim der Vereinigung, die mit Kamerad Brehm an der
Spitze alles nur Erdenkliche aufgeboten hatten, um den Kameraden den
Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten. Der Redner bat
Herrn Bürgermeiſter Dr. Angermeier auch der Eimwpohnerſthaft von
Bensheim den aufrichtigſten Dank für den Empfang und die erwieſene
Gaſtfreundſchaft zum Ausdruck zu bringen. Herr Bürgermeiſter Di.
Angermeier dankte und hieß die Gäſte mamens der Stadt Beusheim
herzlichſt willkommen. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten.
Nach Ablegung des Rechenſchaftsberichtes wurde dem Nechner, Kamerad
Kaiſer, nach Prüfung Entlaſtung erteilt. Die Gründung einer
Sterbe=
kaſſe wurde noch zurückgeſtellt, bis die Vorarbeiten hierzu vollendet ſind.
Es wird beſchloſſen, Angebote verſchiedener Verſicherungsgeſellſchaften
einzuholen und im nächſten Jahre dieſen Punkt nochmals auf die
Tages=
urdnung zu ſetzen. Der Vorſitzende berichtete, daß der Abſatz der
Bau=
ſteine für den Denkmalsfonds erfreuliche Fortſchritte mache und daß
täg=
lich Anfragen nach weiteren Bauſteinen einlaufen. Es wird gebeten,
dieſe an den Rechner, Kamerad Kaiſer, Offenbach a. M., Kraftſtr. 9, zu
richten. Es werden Bauſteine zu 0.25—0,50 und 1 RM. ausgegeben.
Es wird beſchloſſen, den nächſten Verbandstag wieder am erſten
Sonn=
tag im Mai — am 7. Mai 1929 — im nächſten Jahre in Bensheim
ab=
zuhalten. — Bei der darauf erfolgendem Vorſtandswohl wird der
aus=
geſchiedene langjährige verdienſtvolle erſte Vorſitzende, Kamerad
Lau=
mert=Bürgel, zum Ehrenvorſitzenden, und der ebenfalls aus
Geſundheits=
rückſichten ausſcheidende Schriftführer, Kamerad Gilbert=Offenbach, in
Anbetracht ſeiner Verdienſte um den Verband zum
Ehrenvorſtandsmit=
glied einſtimmig gewählt. Der ſeitherige zwveite Vorſitzende und
Ver=
handlungsleiter, Kamerad Hohmann=Offenbach, wird zum erſten
Vor=
ſitzenden, Kamerad Leonhardt=Darmſtadt wird zum zweiten Vorſitzenden
gevählt. Schriftführer wird Kamerad Köhler und das Amt des
Rech=
ners bleibt in den bewährten Händen des Kameraden Kaiſer=Offenbach.
Aus der Verſammlung heraus wird darauf aufmerkſam gemacht, daß
noch viel zu wenig bekannt iſt, daß eine Vereinigung ehem. 118er
be=
ſteht und daß für einen Denkmalfonds geſammelt wird. Es wird daher
gebeten, Anmeldungen an den Schriftführer Kamerad Köhler in
Offen=
boch a. M., Sandgaſſe 26, 1., zu richten. Nach Schluß der
Verſamm=
lung begaben ſich die Teilnehmer zur Aufſtellung des Feſtzuges. Unter
Vorantritt der Muſikkapelle bewegte ſich der Feſtzug nach Kompagnien
geordnet nach dem Ehrenfriedhof der Stadt Bensheim. Dort eröffnete
die Muſikkapelle mit „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre” die ſchlichte
Feier. Nachdem der ganz vorzüglich geſchulte Beusheimer Evangeliſche
Kirchenchor das Lied vom Heldengrab geſungen hatte, ergriff Herr Ober=
Die Wahlpropaganda auf dem Lande.
Aus Griesheim wird uns geſchrieben: Auf originelle Weiſe hat am Freitag die Deutſche Volkspartei den
Reichstags=
wahlkampf hier eröffnet. Sie ließ ein mit einem Lautſprecher ausgerüſtetes Auto durch die Straßen fahren, das an geeigneten
Stellen hielt, wo der Lautſprecher eine Wahlrede ihres Kandidaten, Rechtsanwalt Dingeldey, verkündete. Vor der Rede kamen
zwei flotte Märſche und nach der Rede die Nationalhymne zum Vortrag. Wo das Auto hielt, ſammelte ſich alsbald eine
zahl=
reiche Zuhörerſchaft.
ſtudiendivektor Ledroit das Wort zu ſeiner Gedächtnisrede. Ankmüpfend
an dem Vortrag des Evangeliſchen Kirchenchors gedachte er in
tiefge=
fühlten und zu Herzen gehenden Worten der gefallenen Kameraden, der
Opfer des Weltkrieges, der trauernden Hinterbliebenen und des ſchönen.
gelben Regiments. In lautloſer, andachtsvoller Stille lauſchten die
An=
weſenden den ergreifenden Worten und gedachten derer, die einſam und
fern in fremder Erde ruhen. Nach den Kranzniederlegungen ſchloß das
alte Soldatenlied: „Ich hatt” einen Kameraden”, vorgetragen von der
Muſikkapelle die eindrucksvolle Feier. In gemeinſamem Zuge begaben
ſich die Kameraden wieder nach Bensheim, um noch einige Stunden
un=
getrübter Wiederſehensfreude zu erleben. Der Nachmittag vereinigte ſie
auf dem Feſtplatze am Bahnhof. Kameraden, die ſich ſeit ihrer Dienſtzeit
lange vor dem Kriege nicht mehr geſehen hatten, fanden, ſich hier, und
andere, die draußem vor dem Feinde Schulter an Schulter geſtanden,
ſaßen zuſammen und erzählten ſich von damals. Viele waren mit Frau
und Kindern erſchienen. Auch Urlauber der Reichswehr waven
an=
weſend, was beſonders freudig begrüßt wurde. Am Bahnhof war ein
beſtändiges Kommen und Gehen. Es mögen wohl an die fünftauſend
Feſtteilnehmer im Ganzen dageweſen ſein. Bis tief in die Nacht hinein
ſaßen die alten Gelben zuſammen, oft unterbrochen von wehmütigem
Erinnern, als ihre Frage nach dieſem und jenem mit dem traurigen
„Gefallen” beantworzet wordew war. Alle aber ſchieden von einander
mit dem Abſchiedsgruß auf Wiederſehen am 7. Mai im nächſten Jahre
C. L.g.
in Bensheim.
b. Erbach i. Odw., 7. Mai. Dürer=Ausſtellung. Im
Rah=
men der bereits mitgeteilten Albrecht=Dürer=Ausſtellung finden, wie uns
mitgeteilt wird, nachfolgende Lichtbildervorträge ſtatt: Am 8. Mai
„Dürers Leben und Werke” von Pfarrer Haßlinger=Erbach, am 11. Mai
„Wie ein Bild entſteht” von Rektor Schultz=Erbach, am 13. Mai „Dürers
Marienleben” von Frau Dr. phil. Schmitt=Soeder, Daumſtadt, und am
14. Mai „Die kleine Paſſion Dürers” von Pfarrer Haßlinger=Erbach.
Gelegentlich des letzten Vortrages wird ein Chor der
Mädchenvereini=
gung zur Verſchönerung des Abends beitragen. Die Ausſtellung dauert
vom 8—14. Mai. Die vorgenannten Vorträge finden jeweils abends
ab 8,30 Uhr ſtatt (Gemeindehaus). Die Ausſtellungsräume ſind täglich
von nachmittags 2 bis abends 7 Uhr geöffnet. Die Veranſtalter der
Aus=
ſtellung haben keine Mühe geſcheut und ſehr wertvolles, hier ohne
Zweifel in einer ſolchen Fülle noch nicht geſehenes Material über die
Leiſtungen eines der größten Künſtler, die unſer Volk je
hervorge=
bracht, zuſammengetragen. Möge den unermüdlichen Schöpfern der
Ausſtellung ein voller Erfolg durch einen Maſſenbeſuch beſchieden ſein,
ſo iſt dies ſicher gleichzeitig der Lohn für ihre uneigennützige Tätigkeit.
— Generalverſammlung des Vereins für
Raſen=
ſport 1919. Der V.f.R. 1919 hielt ſeine Generalverſammlung im
Vereinslokal (Stadt Erbach) ab. Der Jahresbericht zeigt, beſonders imn
der zweiten Hälfte, ein Bild ſehr erfreulicher Entwicklung. Beſonders
die erſte Mannſchaft ſteht heute in beſter Form und berechtigt für die
kommenden Spiele zu den ſchönſten Hoffnungen. Hoffentlich ſchreitet der
Bet käuſtlichem Better
arbeiten in Amerika heute mehr als 200 verſchiedene Induſtrie-Zweige. Auch bei ung
gewzinnt die induſtrielſe Luſtbehandlung langſam Boden.- Die Waldorf-Astoria Hat
in Deutſekland als erſte große Jigarettenfaßrik das Suſtem Cärrier den
automatiſchen Luftbeffandlung
voll in Befrieb genommen. Dieſes zurzeit modernſte Suſtem dient wie kein anderes
ei-
ner fachgemäßen Verarbeitung der empfindliehen Orient- Tabake.— Mit
unſerer=
neuen Cärrier=Anlage entſtand zugleick unſere
UaLiier O
Mrur Aortt
ein Meiſterſtück an Miſthung und Geſthmack.
ARUSCHE
Waldorf=
Astoria
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Dienstag, den 8. Mai 1928
Nummer 128
Verein nach dieſer Richtung in der beſchrittenen Bahn weiter. — Die
Wahl des Vorſtandes brachte verſchiedene neue Männer an die
Vereins=
leitung. Den Poſten des 1. Vorſitzenden übernimmt der hieſige
Sport=
arzt, Herr Dr. Beck, deſſen Perſon wohl für eine einwandfreie
Füh=
rung der Geſchäfte Gewähr bietet. 2. Vorſitzender wurde Herr Curt
Bauer, Rechner Herr Carl Unger, 1. Schriftführer Herr Willi Wendel
und 2. Schriftführer Herr Ludwig Preiß. Das Amt des Jugendleiters
liegt wiederum in den Händen des Herrn Matern Volk. Der
Spielaus=
ſchuß ſetzt ſich aus den Herren Fabrikant Wolf, Karl Schmucker und
Lehrer Gölz zuſammen. Die gut beſuchte Verſammlung nahm auch bei
der folgenden Beratung verſchiedener Vereinsfragen einen anregenden
Verlauf und wurde gegen 12 Uhr geſchloſſen — Straßenbau. Auf
Auf Veranlaſſung der Provinzialdirektion der Provinz Starkenburg
wird zur Zeit die Straße zwiſchen Erbach und Michelſtadt durch die
Heſſiſche Wegebaugeſellſchaft neu hergeſtellt. Angewandt wird das
ſoge=
nannte Colas Asphalt=Verfahren. Dasſelbe wurde vor einiger Zeit in
einem vom Heſſiſchen Automobilklub veranſtalteten Vortrag durch einen
techniſchen Sachverſtändigen beſprochen und an Hand von Lichtbildern
eingehend erläutert. Es ſteht zu hoffen, daß ſich das anderwärts beſtens
bewährte Verfahren auf der von Fahrzeugen aller Art ſtark benutzten
oben genannten Straße beſten Erfolges erfreut. —
Säuglingsberarungs=
ſtunden für Erbach i. O. finden im Monat Mai wie folgt ſtatt:
Diens=
tag, den 8. Mai und Dienstag, den 22. Mai, nachmittags ½3—½4 Uhr,
im Kreiskrankenhaus.
— Hirſchhorn, 7. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
5. Mai: 0,98 Meter, am 6. Mai: 0,95 Meter.
j. Von der Weſchnitz, 7. Mai. Wegen der Ableitung von
Schmutz=
wäffern in die beiden Weſchnitzarme und in den heſſiſchen Landgraben
bei Viernheim bzw. Weinheim waren wiederholt Beſchwerden laut
ge=
worden. Es wird daher in den betroffenen Gebieten mit großer
Be=
friedigung die verbürgte Meldung aufgenommen, daß die Stadt
Wein=
heim ſich mit der Abſicht trägt, behufs Reinigung der Abwäſſer, eine
Friſch=Waſſer=Kläranlage auf dem ſechſten Gewannallmend zwiſchen
Viernheim und Weinheim einzurichten. Die Stadt Weinheim wird die
waſſerpolizeiliche Genehmigung für ihre Entwäſſerungspläne beantragen
und nach Abſchluß dieſes Verfahrens das Projekt der Kläranlage nach
und nach ausführen.
* Gernsheim, 7. Mai. Waſferſtand des Rheins am
6. Mai: 0,15 Meter; am 7. Ma: 0,50 Meter.
D. Biebesheim, 7. Mai. Schwerer Unfall. Am
Sams=
tag nachmittag ereignete ſich auf der Chauſſee zwiſchen
Biebes=
heim und Stockſtadt ein ſchweres Autounglück. Ein mit zwei
Per=
ſonen beſetztes Auto fuhr gegen einen Straßenbaum, wobei die
Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Es handelte ſich um Mutter
und Sohn. Während der junge Mann, der das Auto lenkte, mit
leichteren Verletzungen davonkam, verunglückte ſeine Mutter
töd=
lich. Das Auto iſt ſtark beſchädigt. Der Unfall ereignete ſich auf
freier Chauſſee und nimmt man an, daß der Fahrer zu nahe an
den Straßenrand geraten iſt.
D. Biebesheim, 4. Mai. Verſchiedenes. Der am 15. April
in der hieſigen Drahtfabrik von Böttiger u. Co, ſchwer verbrannte
Schweißer Hch. Kleinböhl iſt nunmehr nach 14 Tagen ſeinen
ſchwe=
ren Verletzungen erlegen. Der ſchwergeprüften Familie wird allſeits
innigſte Anteilnahme entgegengebracht. Die ganze Belegſchaft der
Firma Böttiger u. Co. gab dem Arbeitskollegen das letzte Geleit und
hatte aus dieſem Anlaß die Firma den Betrieb am Mittag geſchloſſen.
— Der hieſige Bauernbund hat ſeine durch das Unwetter
geſchä=
digten Mitglieder zu einer Beſprechung zuſammengerufen. Da auch hier
das Unwetter mit aller Heftigkeit tobte, iſt der Sach= und Flurſchaden
ſehr groß. — Durch die niedrigen Schweinepreiſe ſind auch hier die
Landwirte gezwungen, Hausſchlachtungen vorzunehmen. Wurſt
und Fleiſch iſt demgemäß auch billiger, ſo daß auch Wenigerbemittelten
Gelegenheit gegeben iſt, größere Mengen einzukaufen. — Vor der
Schneiderinnung in Darmſtadt beſtand der Schneidergeſelle W. Müller,
der bei dem hieſigen Schneidermeiſter Wirthwein ſeine Lehrzeit
ver=
brachte, ſeine Geſellenprüfung mit Auszeichnung. — Am kommenden
Sonntag iſt hier Kirchweih, und ſind Schaubuden, Karuſſells uſw.
eingetroffen. Da dies die erſte Kirchweih des Jahres im Ried iſt, kann
bei einigermaßen ſchönem Wetter wieder mit koloſſalem Zuſpruch von
auswärts gerechnet werden.
z. Mörfelden, 6. Mai. Schwerer Diebſtahl. Einem
Bäcker=
meiſter wurden in einer der letzten Nächte 2000 Mark geſtohlen. Der
Dieb ſchnitt eine Fenſterſcheibe heraus und ſtieg ein.
Provinzialtag der Provinz Oberbeſſen.
h. Gießen, 5. Mai. Eine ſehr wichtige Tagesordnung ſtand dem
heutigen Provinzialtag unter Leitung von Provinzialdirektor Graef zur
Beratung. Er widmete nach kurzer Begrüßung dem verſtorbenen
Pro=
vinztalmitglied, Bürgermeiſter Völker=Lich, einen herzlichen Nachruf. An
ſeiner Stelle wurde Kaufmann Weidner=Greben=Herchenhain als neues
Mitglied des Provinzialtages verpflichtet. Eine lebhafte Ausſprache
ent=
wickelte ſich bei dem Punkt Bauweſen der
Provinzial=
ſtraßen. Es ſollen 26,2 Km. Kleinpflaſter zu 1,6 Millionen Mark
hergeſtellt werden, und zwar faſt nur in den Kreiſen Friedberg und
Gießen. Die Vertreter der Kreiſe Alsfeld, Lauterbach und Schotten
wünſchen Berückſichtigung des Vogelsbergs, beſonders Bürgermeiſter
Walz=Lauterbach und Abg. Joſt=Bermutshain. Schließlich wird die
Summe von 4 940 000 Mark für Straßenbauweſen genehmigt. Die
Pro=
vinzialumlage wird auf 925 000 Mk, die Kraftfahrzeugſteuer mit 890 000
Mark veranſchlagt.
Für das Stadttheater Gießen werden trotz ſtarker
Oppo=
ſition 3000 Mk. bewilligt.
Zu Punkt „Förderung von Kanaliſationsplänen”
erklärt der Vorſitzende, es ſei ein untragbarer Zuſtand, daß bei der
Lahnkanaliſation mit dem 1. Abſchnitt Schluß gemacht werden
ſolle, die Fortſetzung bis Gießen ſei dringende Forderung der Provinz
Oberheſſen. Beifall!
Zur Errichtung einer Stiftung für Bekämpfung von
Volks=
ſeuchen, wie Tuberkuloſe, wurden einſtimmig 50 000 Mk. bewilligt.
Bei Punkt „Voranſchlag für das Unberlandwerk Oberheſſen”
ent=
ſpann ſich eine lebhafte Debatte über die neue Preisbildung des
elektri=
ſchen Stromes. Der Provinzialausſchuß wurde mit der nochmaligen
Prüfung des reuen Tarifs beauftragt. Der Voranſchlag des
Ueberland=
werkes wurde mit 3 100 000 Mark, der des Waſſerwerks Inheiden mit
835 000 Mark genehmigt.
Für die Erbauung der Nebenbahn Birſtein=
Hart=
mannshain werden 25 000 Mark zur Verfügung geſtellt.
Der Beitritt der Provinz Oberheſſen zur Heſſiſchen
Kommu=
nalen Gasfernverſorgung wird gutgeheißen.
Ein Antrag Schäfer=Bad=Nauheim, für den
Kleinwohnungs=
bau 150 000 Mk. aus den Ueberſchüſſen des Waſſerwerkes Inheiden zu
bewilligen, wird dem Provinzialausſchuß überwieſen.
z. Bauſchheim, 6. Mai. Die Arbeiten zur Errichtung eines
Krie=
gerdenkmals ſind in Angriff genommen und wird die Einweihung
im Monat Juli erfolgen.
Stockſtadt a. Rhein, 5. Mai. Der am 15. Mai in Kraft tretende
Sommerfahrplan hat auch für die Riedſtrecke weſentliche
Zugverbeſſerun=
gen verzeichnet. So verkehrt vormittags 8.25 ab Darmſtadr ein Zug,
der bis Gernsheim durchfährt und auf ſämtlichen Zwiſchenſtationen
anhält, Stockſtadt 9.04, desgleichen nachm. 3.40 ab Darmſtadt, verkehrt
auch bis Gernsheim, um von da gegen 4.30 wieder direkt nach Darmſtadt
zurückulaufen. Es wird dies von Geſchäftsreifenden und auch den
wielen Beſuchern unſeres Altrheines, für Paddelſport, Beſuch des
Rhein=
bades uſw. ſehr begrüßt werden. Das Rheinbad, deſſen Eröffnung in
den nächſten Tagen bevorſteht (Eröffnung wird im Tagblatt bekannt
gegeben), dürfte wieder guten Zuſpruch haben.
z. Groß=Gerau, 6. Mai. Elektrizitätsverſorgung. Die
Stadtverwaltung hat den Großabnehmervertrag betr. der
Elektrizi=
tätsverſorgung mit Mainz wie auch den Bauvertrag für das Stromnetz
mit dem Ueberlandwerk Mannheim unterzeichnet. Das neue Netz wird
von der Stadt gebaut und iſt Eigentum der Stadt.
D. Aus dem Ried, 5. Mai. Verſchiedenes. Durch das
herr=
liche Wetter begünſtigt, ſchreiten die Feld= und Gartenarbeiten rüſtig
voran. In den weniger ſchwer vom Unwetter betroffenen Teilen des
Rieds grünt und blüht es wie immer im Mai, und allenthalben herrſcht
reges Leben und Treiben. Auch die Bautätigkeit iſt zur Zeit äußerſt
rege und ſind in verſchiedenen Ortſchaften des Rieds ganze
Straßen=
viertel erſtanden. Das herrliche Frühlingswetter lockt auch bereits die
erſten Ausflüigler nach den bekannten Riedausflugsorten, und mit Sang
und Klang gehts in die grünenden Wälder. — In verſchiedenen
Ort=
ſchaften des Rieds hat man in letzter Zeit Anſchlagſäulen errichtet. Dies
hat ſich als ſehr vorteilhaft erwieſen, zumal in verſchiedenen Ortſchaften
die Ortsſchelle außer Gebrauch gekommen iſt. — Dieſer Tage beginnen
im Ried die Kirchweih= und ſonſtigen Feſte. Den Reigen eröffnet am
kommenden Sonntag, den 6. Mai, die Biebesheimer Kirchweih.
Un=
mittelbar darauf folgt dann der bekannte Groß=Nohrheimer Maimarkt.
4Vom befſiſchen Sparkaſſen= und Giroverband
v. Bad=Nauheim, 6. Mai. Der heſſiſche Sparkaſſen= und
Giroverband hielt geſſtern unter dem Vorſitz von Juſtizrat Dr. Neh
(Darmſtadt) im Kurhauſe ſeine 5. ordentliche Hauptverſammlung ab, die
aus allen heſſiſchen Provinzen und Kreiſen ſehr gut beſchickt war. Der
Vorſitzende konnte außer Staatsrat Dr. Reitz und Reg.=Rat Kuhn vomr
heſſiſchen Innenminiſterium auch zahlreiche Vertreter benachbarter
Landesverbände begrüßen. Bürgermeiſter Dr. Ahl, der frühere verdiente
Referent für das Sparkaſſenweſen im heſſiſchen Miniſterium des
In=
nern überbrachte die Grüße der Stadt Bad=Nauheim, die ſtolz darauf
ſei, daß der Verband hier tage. Ein recht erfreuliches Bild von der
Weiterentwicklung des heſſiſchen Sparkaſſenweſens boden die
Jahres=
berichre des Verbandes und ſeiner Bankanſtalt, der heſſiſchen
Giro=
zentrale, für 1927. Angeſchloſſen ſind dem Verband 33 öffentliche
Spar=
kaſſen, die 9 Nebenſtellen und 77 Agentuven bzw. Annahmeſtellen
unter=
haltew. Die Spaveinlagen ſtiegen um 39 Millionen Mark auf 115
Mil=
lionen Mark. Dawit ſind wieder R,75 Prozent des Standes von 1913
erreicht. Neben den reinen Spareinlagen waren Ende 1927 noch 23
Mil=
lionem Mark Girogelder vorhanden. Der Zuwachs an Spareinlagen
von annähernd 39 Millionem Mark überſteigt den Vorkriegsdurchſchnitt
ganz erheblich und ſtellt dem Sparſinn der Bevölkerung ein glänzendes
Zeugnis aus. Für die Förderung des Wohnungsbaues haben
die Sparbaſſen bis Ende 1927 über 22 Millionen Mark zur Verfügung
geſtellt. Die heſſiſche Girozentrale hat an neuen Gemeindekrediten 1927
rund 12,4 Millionem Mark ausgeliehen. Die ſchon ſeit längerer Zeit
ſchwebenden Verhandlungen über eine Verſchmelzung der kommunalen
Landesbank und der heſſiſchen Girozentrale zu einer
Gemein=
ſchaftsbank nähern ſich dem Abſchluß. Als Vertreter des Deutſchem
Sparkaſſen= und Giroverbandes nahm Stadtrat a. D. Jurſch (Berlin)
an der Hauptverſammlung teil. Mit großem Intereſſe wurde ſein
Vortrag über „Die Bedeutung der Spar= und
Giroorga=
niſation für die Wirtſchaft” von der Verſammlung
entgegen=
geivommen. Unter der liebenswürdigen Führung von Bürgermeiſter
Dr. Ahl wurde nach der Tagung das Kurhaus eingehend beſichtigt. Der
Nachmittag veveinigte die Teilnehmer beim Konzert der Kurbapelle auf
der Kurhausterraſſe.
* Worms, 5. Mai. Wahlverſammlung der Deutſchen
Volkspartei in Worms am 4. Mai 1928. Im Mozartſaale
des ſtädtiſchen Feſthauſes ſprach heute abend der Reichstagsabgeordnete
Dr. Kalle=Wiesbadem vor den Wählern der Deutſchen Volkspartei,
Der ſchwache Beſuch vom Lande her, dürfte auf die bevorſtehende
Streſemannvede in Mainz zurückzuführen ſein. In ſympathiſcher Form
und klaxer Rede legte der Redner die Stellung der DP. feſt, nachdem
er zunächſt abwehrende Worte gegem die Wahlangriffe auf die
Volks=
partei vorausgeſchickt hatte. Die Frage des Schulgeſetzes wurde in
län=
geuem Ausführungen behandelt, wobei der Redner die Forderung der
Simltanſchule und der Staatsſchule in den Vordergrund ſtellte. Er
verwahrte ſich entſchieden dagegen, daß die Volkspartei die Koalition
ge=
ſprengt habe, andererſeits erkannte er gern an, daß das Notprogramm
des Reichstages durch die intenſive Zuſammenarbeit aller gutwilligen
Parteien durchgeführt werden konnte. Der Redner erblärte, daß unſere
zukünftige politiſche Entwicklung dovon abhängt, ob die radikale
Rich=
tung der Sozialdemokratiſchem Partei durch dieſe Wahlen geſtärkt wird.
Der komnende Reichstag wird ſich viel mit Außenpolitik beſchäftigen
müſſen, die Frage der Rheinlandräumung und der
Kriegsſchuldenrege=
lung muß geklärt werden. Er bezeichnete weiter als großen Erfolg der
Volkspartei, daß ſie einen Ausgleich der Intereſſen der Induſtrie und
der Landwirtſchaft erzielen konnte, denn der wirtſchaftliche Aufbau
Deutſchlands iſt die Vorbedingung der Wiedergeſundung des Landes.
Die Frage einer Umorganiſation des Reiches wurde nur kurz geſtreift,
dagegen in temperamentvollen Worten die politiſche Intereſſeloſigkeit
gegeißelt und bekämpft, ebenſo die zweckloſe Zerſplitterung durch neue
Parteien, die eine Schſwächung der großen Parteien ohne poſitiven
eige=
nen Nutzen bedeuten. Der Redner ſchloß mit den Worten: Unſere Enkel
mögen dereinſt von uns ſagen, daß wir unſere Pflicht getan haben. Die
etwa eineinhalbſtündige Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen.
T Göbelnrob, 3. Mai. In unſerem Dorfe herrſcht eine emſige
Tätigkeit, gilt es doch, zu dem am W. Mai ſtattfindenden 25jährigen
Jubiläumsfeſt unſeres Geſangvereins unſerem Orte ein recht feſtliches
Kleid anzulegen. Der Chattia=Bund nimmt geſchloſſen an der Feier
teil. Somit werden 20 Vereine mit etwa 800—900 Mitgliedern — ohne
die vielen anderen Gäſte — unſer Feſt verſchönern helfen.
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Nummer 128
Das Bier
und ſein Geſundheitswert.
Von Sanitätsrat Dr. Bergmann, Berlin.
Unter den geiſtigen Getränken kommt dem Bier dadurch eine
beſondere Bedeutung zu, daß es nicht bloß wie die anderen als
ein Genußmittel, ſondern zugleich auch als
Nährſtoffſpen=
der anzuſehen iſt, und als ſolches iſt es ſogar von einem
hervor=
ragenden Kliniker ſo hoch bewertet worden, daß er für das Bier
die Bezeichnung „flüſſiges Brot” geprägt hat. Wenn auch dieſer
zum geflügelten Wort gewordene Ausdruck recht zutreffend und
glücklich den hohen Rang des Bieres in der Volksernährung
an=
deutet, ſo iſt doch anderſeits nicht zu verkennen, daß gerade er den
fanatiſchen Alkoholgegnern und Abſtinenten die Möglichkeit
ge=
geben hat, mit einem irreführenden Schein von Berechtigung
immer wieder den Vorwurf zu erheben und zu verbreiten, als
werde dem Volk ebenſo viel Brot entzogen, wie zur Herſtellung
des ſogenannten flüſſigen Brotes erforderlich ſei, und daß daher
die Biererzeugung dazu beitrage, der breiten Maſſe das
unent=
behrlichſte Nahrungsmittel zu verteuern.
Zur Widerlegung dieſes unbegründeten Vorwurfs genügt
fchon der einfache Hinweis, daß das Bier im allgemeinen nicht
aus den Brotgetreidearten hergeſtellt iſt, ſondern daß es
bekannt=
lich ein Gerſtenſaft iſt, und es kann hinzugefügt werden, daß auf
dem Umwege über die Bierproduktion ſelbſt die für Brotbereitung
unverwendbare Gerſte der Volksernährung im hohen Grade
zu=
gute kommt. Denn ihre durch den Brauprozeß ſich ergebenden
Nebenprodukte, beſonders die Treber= und Malzkeime, dienen
zur Verfütterung an das Vieh, alſo zur Fleiſchbildung, und ſind
nachweislich für dieſen Zweck viel geeigneter und ertragreicher
als die unverbrauchte Vollgerſte.
Wir ſehen alſo, das Bier iſt ein Trank, der dem Volke das
Brot keineswegs verkürzt und verteuert, aber er beſitzt, weit über
dieſe bloß negative Eigenſchaft hinaus, einen Anſpruch darauf,
auch im poſitidem Sinne als ein Hilfsmittel zu gelten, welches der
Ernährung, dieſer wichtigſten und grundlegenden Forderung für
den Beſtand jedes Volkes, unſchätzbare Dienſte leiſtet. Dieſer
An=
ſpruch des Bieres gründet ſich auf einen doppelten Vorzug,
näm=
lich einmal darauf, daß es wichtige Nährſtoffe in beträchtlicher
Menge enthält und ſodann darauf, daß es unſerem Organismus
die Zufuhr, Aufnahme und Verwertung aller ſonſtigen
Nahrungs=
mittel erleichtert oder, kürzer ausgedrückt: das Bier ſteht im
Dienſte der Volksernährung einmal durch ſeinen Gehalt an
Nährſubſtanzen und weiter durch ſeinen Einfluß auf
die Verdauung.
Seinen Charakter als Nahrungsmittel verdankt es vor allem
ſeiner Herkunft und Urſprungsquelle, nämlich der überaus
nähr=
ſtoffreichen Gerſte. Von ihr unmittelbar ſtammen die im Bier
enthaltenen Kohlehydrate und Eiweiße, alſo jene
Sub=
ſtanzen, die den Hauptwert eines jeden Nahrungsmittels
aus=
machen, weil ohne ſie der Aufbau und die Erhaltung unſeres
Organismus ganz undenkbar iſt. Vom Eiteiß finden wir im
nor=
malen Bier durchſchnittlich ein halbes Prozent, von
Kohle=
hydraten 2,5 bis 8 Prozent, im Durchſchnitt 5 Prozent. Profeſſor
Gaertner von der Univerſität Jena, einer unferer führenden
Hygieniker, erklärt, 1 Liter Bier habe ebenſoviel Eiweiß wie 60
Gramm Brot und könne es ſeinem Kohlehydratgehalt nach ſogar
mit 150 Gramm, alſo mit mehr als ¼ Pfund Brot, aufnehmen.
Außerdem aber ſind es noch andere nahrungswichtige Stoffe,
die aus der Gerſte oder, genauer, aus dem Malz, das ja nichts
anderes wie gekeimte und gedarrte Gerſte iſt, ins Bier übergehen,
nämlich Salzverbindungen, vornehmlich Lecithin und
phosphor=
ſaures Kali. Dieſe haben zwar nicht, wie Eiweiß und Kohle=
Dienstag, den 8 Mai 1928
hydrate, unmittelbaren Nährwert, aber ſie ſind es, die dem Blut,
dieſer Nährmutter aller unſerer Körpergewebe, erſt ſeine richtige
Miſchung und Leichtflüſſigkeit verleihen.
Im weiteren Verlauf ſeines Herſtellungsprozeſſes, nämlich
durch den Zuſatz von Hefe zur vermalzten und verflüſſigten
Gerſte, alſo zur ſogenannten Würze, gewinnt das Bier noch zwei
andere Produkte, die für ſeinen Charakter als Nahrungsmittel
von hoher Bedeutung ſind, nämlich Vitamine und den
Alkohol.
Die Vitamine haben, nämlich wie die oben erwähnten Salze,
auf die Reinheit und Leiſtungsfähigkeit unſerer Körperſäfte einen
entſcheidenden Einfluß. So unentbehrlich ſie für unſer
Wohl=
befinden ſind, ſo werden ſie doch nicht in unſerem Leibe, ſondern
allein in pflanzlichen Lebeweſen entwickelt und müſſen ihm daher
durch dieſe oder wenigſtens durch den Gemuß des Fleiſches von
pflanzenfreſſenden Tieren zugeführt werden. Unter allen
pflanz=
lichen Gebilden aber iſt es gerade die Hefe, die durch den reichſten
Gehalt an Vitaminen ausgezeichnet iſt.
Was den Alkohol betrifft, ſo beſteht ſein beſonderer Wert
für die Ernährung darin, daß er, abgeſehen von ſeinem hohen
Kaloriengehalt, überaus leicht verbrennlich iſt und dadurch die
Fähigkeit beſitzt, die in unſeren Gewebszellen ruhenden Nährſtoffe
vor Verbrennung zu ſchützen. Die Ernährungsphyſiologie nennt
ihn daher einen Eiweiß= und Fettſparer.
Alle bisher erörterten Beſtandteile des Bieres, Eiweiß und
Kohlehydrate, Nährſalze und Vitamine, finden ſich mehr oder
weniger auch in vielen anderen Nahrungsmitteln, auch mit ſeinem
Alkoholgehalt ſteht das Bier nicht allein, ſondern teilt ihn mit den
anderen geiſtigen Getränken, hingegen iſt eigen=, ja vielleicht ſogar
einzigartig ſein Einfluß auf die Verdauung. Sie verleiht
bekanntlich allem, was wir genießen, erſt ſeinen Wert für den
Geſamtorganismus, ohne ſie wird alle noch ſo nährſtoffreiche Koſt
zum nutzloſen, ja, zum geſundheitsgefährlichen Ballaſt.
Der ungeſtörte Ablauf der Verdauung iſt nun aber an eine
doppelte Bedingung geknüpft. Einmal nämlich müſſen dem Magen
die Speiſen unter lebhaftem Eßverlangen zugeführt werden, und
ſodann müſſen ihre Nährſtoffe zur Aufnahme ins Blut dadurch
vorbereitet werden, daß ſie ſich im Magen=Darmkanal gänzlich
verflüſſigen. Beide Bedingungen ſind jedoch nur dann erfüllbar,
wenn die Saftſekretion der Drüſen im Magen und Darm nicht
ſtockt, ſondern rechtzeitig und in genügendem Ausmaß vor ſich
geht. Ohne hinreichende Abfonderung von Magen= und
Darm=
ſaft liegt der Appetit darnieder und die trotzdem verzehrten
Speiſen verurſachen Magendruck Aufſtoßen
Sod=
brennen, Brechneigung, Blähſucht und ähnliche
Be=
ſchwerden, weil ſie infolge von verlangſamter oder von zu
gerin=
ger Abſonderung der Verdauungsſäfte ſich nur zögernd und
unvollſtändig chemiſch umſetzen und zu verwandeln vermögen.
Durch die Forſchungsergebniſſe der modernen
Ernährungs=
wiſſenſchaft haben wir zwar gelernt, daß der Verdauungsprozeß
in weitgehendem Maße von urſſerer Stimmung, Gemütslage,
Nervenverfaſſung, kurz, von ſeeliſchen Einflüſſen abhängig iſt,
aber daneben iſt auch über allen Zweifel ſichergeſtellt, daß ſich die
Tätigkeit der Magen= und Darmdrüſen auch auf ſtofflichem Wege
ſtark anregen und unterhalten läßt, nämlich durch den Alkohol.
Dieſer vermag aber ſeinen günſtigen Einfluß nur dann zu
ent=
falten, wenn er dem Magen nicht rein und konzentiert, ſondern
in einer Löſung zugeführt wird, die weder zu ſtark noch zu ſchwach
ſein darf.
Der bekannte Stoffwechſelforſcher Prof. Bickel von der
Univerſität Berlin hat durch ſeine verdienſtvollen
Experimental=
arbeiten nachgewieſen, daß gerade im Bier der Alkohol in
dem=
jenigen Stärkegrad enthalten iſt, welcher auf die Abſonderung des
Magen= und Darmſaftes am günſtigſten einwirkt. Bickel hat
ermittelt und ausdrücklich hervorgehoben, daß die deutſchen Biere
dank ihrem niedrigen Alkoholgehalt von 3,65 bis 3.95 9 die Saft=
Geite 9
ſekretion der Magen= und Darmdrüſen erheblich zu ſteigern
ver=
mögen, ohne die Magenſchleimhaut in irgendeiner Weiſe zu
reizen. Dieſe heilſame Alkoholwirkung auf den
Verdauungsvor=
gang wird noch ergänzt und verſtärkt durch zwei weitere
Beſtand=
teile des Bieres, nämlich durch ſeine nicht künſtlich eingepreßte,
ſondern im natürlichen Gärungsprozeß entſtandene
Kohlen=
ſäure und durch ſeinen Gehält an aromatiſchen
Bitter=
ſtoffen, die dem mit der Bierwürze gekochten Hopfen
ent=
ſtammen. Dieſe Bitterſtoffe, die erfahrungsgemäß den Appetit
erwecken und den Magen kräftigen ſowie ſeiner Erſchlaffung
ent=
gegenwirken, ſind reichlich und in beſonders aufgeſchloſſener Form
in deutſchen Brauprodukten enthalten.
Wir ſehen alſo, das Bier verdient mit Recht ebenſo ſehr als
Nahrungs= wie als Verdauungsmittel geſchätzt zu werden. Wenn
ſich aber auch dieſer Anſpruch in erſter Reihe auf ſeinen Gehalt an
Nährwerten ſtützt, ſo ſoll doch nicht überſehen werden und nicht
unerwähnt bleiben, daß das Bier ein Trunk iſt, der allein ſchon
durch ſeinen gefälligen Eindruck auf unſer Auge und durch ſeinen
Genußwert imſtande iſt, den Appetit zu beleben und das
lebenſpendende Verdauungswerk wirkſam zu unterſtützen.
Wetterbericht.
Eine Rinne tiefen Druckes erſtreckt ſich von dem Mittelländiſchen
Meer in nordöſtlicher Richtung über Deutſchland nach Skandinavien und
Finnland, in der flache Störungen die Windrichtung ſehr verſchieden
ge=
ſtalten. Unter dem Einfluß der Störungen kommt es zunächſt zur
Wolkenbildung, jedoch bleibt es vorläufig noch in der Hauptſache trocken.
Kühlere Luftmaſſen, die an der Weſtſeite der Tiefdruckrinne vordringen,
laſſen auch tagsüber keine ſtarke Erwärmung aufkommen.
Ausſichten für Dienstag, den 8. Mai: Wolkiges Wetter, auch tagsüber
friſcher, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Mai: Weiterhin bewölkt und
Tempe=
raturen wenig verändert.
Witterungsverhältnifſe in Deutſchland heute morgen:
Ort: Wetter: Temp.in Ce Wind: Miee
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: heiter 10 NO, Aachen: W. Hamburg: Nebel 13 S0, Berlin: heiter 14 SSW. München: Windſtille Königsberg: wolkig 14 SSO, Breslau: heiter 14 SW.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) wolkig 10 SSW. Waſſerkuppe: heiter SSW. Feldberg:
(Schwarzw.) wvolkig 5 SO. Zugſpitze: heiter Wst. Kahler Aſten: Fichtelberg: heiter SSW. Schneekoppe: SO.
Zauptſchriftlettunig: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudeif Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Hendel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlßdſenft: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Die Angebote ſind verſchloſſen mit
der entſprechenden Aufſchrift verſehen
bis Mittwoch, den 16. Mai 1928,
vormittags 11 Uhr, bei genanntem
Architekt einzureichen, woſelbſt die
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ten im Beiſein der Bewerber geöffnet
werden.
Darmſtadt, den 8. Mai 1928.
P. Müller, Architekt B. D. A,
Mathildenſtraße 15. Telephon 54.
ganze Nacht.
hab ich getanzt
Sehen Sie mir das an?
Ich bi auf die glänzende ldee
ge-
kommen, Geſicht und Füßen
glei-
che Pflege angedeihen zu lalſen.
Die Füße behandle ich genau wie
das Geſicht mit Zuckooh-Creme,
dem unvergleichlichen
Schönheits-
mittel. Zuckooh-Creme ernährt,
be-
lebt, verfüngt und iſt im wahrſten
Sinne des Wortes ein Lebens-Elizir
für die Haut. Nur der regelmäßigen
Pflege mit Zuckooh-Creme werdanke
ich meinen jugendfrichen,
vomehm-
matten Teint und der Eußpflege
mit Zuckooh-Creme meine
Aus-
dauer im Tanzen. Dabei koſtet
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ver-
geilen — meine Seife heißt
natür-
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Dienstag, den 8. Mai 1928
Nummer 128
Reich und Ausland.
Einzelheiten zu dem Raubüberfall auf die
Reichsbankſtelle in Gladbeck.
Eſſen. Bei dem Raubüberfall auf die Reichs=
Gankſtelle in Gladbeck ſtellt ſich nunmehr heraus, daß
die Räuber nach einem genau feſtgelegten Plan
ge=
arbeitet haben. Der bei der Tat benutzte rote
Kraft=
wagen war am Samstag vormittag einem
Dortmun=
der Ingenieur geſtohlen worden. Er iſt am
Nach=
mittag in Schonnebeck vor einer Wirtſchaft feſtgeſtellt
worden. Der Raubüberfall erfolgte kurz vor
Kaſſen=
ſchluß gegen ein Uhr mittags, während die
Bankbe=
amten mit Abrechnungsarbeiten beſchäftigt waren.
Die fünf Räuber, die maskiert waren, drangen unter
Abgabe von mehreren Schreckſchüſſen ſofort in den
Schalterraum ein und bedrohten die an den Tiſchen
tätigen acht Reichsbankbeamten mit der Schußwaffe.
Mit größter Schnelligkeit raffen ſie die auf den
Zahl=
tiſchen liegen Geldbeträge an ſich — wie bisher
feſtgelegt wurde in einer Höhe von etwa 36 000 Mark,
darunter 14000 Mark in Eintauſendmarkſcheinen und
5000 Mark in neuen Fünfhundertmarkſcheinen. Der
Direktor der Reichsbank in Gladbeck eilte den
ein=
dringenden Räubern mit einem Revolver entgegen,
die Schußwaffe verſagte aber und er wurde in das
Nebenzimmer abgedrängt. Alles erraffte Geld
ſam=
melten die Banditen in einem Sack und verſchwanden
mit demſelben im roten Kraftwagen. In größter
Ge=
ſchwindigkeit durchfuhren ſie die Straßen in der
Rich=
tung nach Horſt. Obgleich hinter ihnen die wilde
Jagd der Verfolger einſetzte und auch die Polizei
ſchnellſtens mit dem Ueberfallkommando zur Stelle
war, wurden ſie nicht mehr eingeholt. Nach der
gan=
gen Art und der Schnelligkeit, mit der der
Raub=
überfall ausgeführt wurde, iſt anzunehmen, daß die
Banditen mit den Einrichtungen der Reichsbank in
Gladbeck gena vertraut waren. Einzelne Anhalte
zur Feſtſtellung der Räuber ſind von der
Kriminal=
polizei bereits gemacht worden.
Schwerer Verkehrsunfall in Stuttgart.
UIm. Am Sonntag abend ereignete ſich ein
ſchwerer Verbehrsunfall. An der Kreuzung der Karls=
und Neutorſtraße fuhr ein Stuttgarter Auto, das
einem anderen ausweichen wollte, in eine Gruppe
Spaziergänger. Eine Frau und ein acht Jahre altes
Mädchen wurden auf der Stelle getötet, während zwei
weitere Perſonen ſchwere Verletzungen erlitten.
Schwerer Motorradunfall.
Leipzig. Am Samstag ſtießen in der Nähe
von Leipzig zwei Motorräder zuſammen. Hierbei
wurden zwei Perſonen ſchwer verletzt. Eine von
ihnen iſt im Laufe des Sonntags nach ihrer
Ein=
lieferung ins Krankenhaus an den erlittenen
Ver=
letzungen geſtorben.
Zwei Tote bei einem Automobilunfall.
Halle. Am Sonntag abend überſchlug ſich bei
Niemberg durch das Platzen eines Reifens ein
Per=
ſonenkraftwagen, wobei die Inſaſſen
herausgeſchleu=
dert wurden. Zwei Männer wurden ſofort getötet,
während zwei Frauen in ſchwer verletztem Zuſtand in
das Krankenhaus gebracht werden mußten. Der
Wagenführer kam, wie durch ein Wunder, mit leichten
Verletzungen davon.
Große Waldbrände.
Recklinghauſen. Aus bisher noch
unbe=
kannter Urſache entſtand in der ſogenannten Marler
Heide am Sonntag nachmittag gegen drei Uhr ein
Brand, der ſich infolge des ſtarken Oſtwindes ſchnell
ausdehnte. Trotz ſofortigen Eingreifens von fünf
Feuerwehren fielen dem Brand ungefähr 60 Morgen
zwanzigjähriger Kiefern und 40 Morgen
Kiefern=
ſchonung und Heide zum Opfer. Erſt nach
angeſtreng=
ten Löſcharbeiten unter Zuhilfenahme von 40 Mann
Schupo und mehreren Sanitätskolonnen aus der
Um=
gebung konnte das Feuer gelöſcht werden.
Auch Waldbrände in Sachſen.
Dresden. Am Samstag mittag brach in der
Nähe der Warmsdorfer Quelle in den ſtaatlichen
Forſten Tharandt Grüllenburg und Spechtshauſen
ein Waldbrand aus, der ſich mit großer Schnelligkeit
verbreitete und dem etwa 50 Hektar Baumbeſtand,
darunter auch Hochwald und Schonungen, zum Opfer
fielen. Faſt die geſamten Feuerwehren zwiſchen
Dres=
den und Freiburg wurden an die Brandſtelle
ent=
fandt. Die Glocken läuteten Sturm und die
Landes=
polizei Dresden ſandte mit mehreren großen
Kraft=
wagen Polizeimannſchaften nach der Brandſtätte. Der
durch den Brand entſtandene Schaden iſt beträchtlich.
— Am Samstag vormittag entſrand in der Nähe des
Lagers Zeithein ein gewaltiger Heidebrand, dem auch
größere Parzellen Buſchwerk und Niederholz zum
Opfer fielen. — Auch in der Nähe von Königſtein
a. E. brach am Samstag nachmittag ein Waldbrand
aus, durch den in der Hauptſache Niederholz und
Ge=
ſtrüpp vernichtet wurde.
Ein geheimnisvolles Verbrechen.
Berlin. Nach einer Kölner Meldung des
„Montag” hat ſich am Samstag abend auf der
Bonner Chauſſee ein geheimnisvolles Geſchehnis
ab=
geſpielt. Aus einem über die Chauſſee raſenden
Auto mit abgeblendetem Nummerſchild fiel ein
20jähriges Mädchen heraus, das an den erlittenen
Verletzungen bald darauf ſtarb. Von dem Auto fehlt
jede Spur. — Zu dem Tode des jungen Mädchens,
das auf der Bonner Straße aus einem Auto
ge=
worfen ſpurde, iſt ergänzend zu berichten, daß es der
Kriminalpolizei bereits gelungen iſt, einen der Täter
feſtzunehmen, während die Verhaftung des zweiten an
dem Verbrechen beteiligten Mannes nahe bevorſtehen
ſoll. Der Verhaftete, der ſich damit entſchuldigt,
be=
trunken geweſen zu ſein, erklärt, daß man das
Mäd=
chen habe küſſen wollen; ſie habe ſich jedoch gewehrt
und ſei in voller Fahrt aus dem Auto geſprungen.
Die weitere Unterſuchung muß den genauen
Tatbe=
ſtand erſt feſtſtellen.
Ein tödliches Motorradunglück.
Osnabrück. Am Sonntag abend ereignete ſich
an der ſcharfen Kurve am Hardenberg ei ſchweres
Motorradunglück. Ein Motorrad, deſſen Fahrer
keinen Führerſchein beſaß, raſte gegen einen
Apfel=
baum. Der Führer erlitt einen ſchweren Schädel=
und Beinbruch und war ſofort tot, während der
Mit=
fahrer in ſchwer verletztem Zuſtand ins Krankenhaus
gebracht wurde.
18 Boote verbrannt.
Neuſtrelitz. In der vergangenen Nacht gegen
3 Uhr brach in dem Bootsſchuppen des Klubs Witing
Feuer aus. Es verbrannten 18 Boote, darunter ein
Motorboot. Die Boote ſind zum Teil nicht perſichert.
Der Flug in den Weltenraum.
Naf4
Skizze des Raketenflugzeuges,
das im Auftrage der Opelwerke gebaut und mit dem Piloten Anton Raab am Führerſitz in den
Weltenraum geſchoſſen wird. Die ſchrägen Linien von den Tragflächen zur Spitze ſtellen, die
Drahtverſpannungen dar. Die Raketen ſind hinten eingebaut. Der demnächſt ſtattfindende
Ver=
ſuchsflug ſoll 15 000 Meter Höhe erreichen.
Die „Preſſa” vor der Eröffnung.
Blick auf die Kongreß=Halle.
Die Eröffnung der Internationalen Preſſe=Ausſtellung in Köln wird mit großer Spannung
er=
wartet. Wer die umfangreichen Vorbereitungen und Bauten kennt, weiß, daß alle an dieſe
be=
deutende Ausſtellung geknürften Hoffnungen verwirklicht werden.
Die letzte Fahrt des Fliegerhelden Bennett.
Der Trauerzug mit dem Sarg Bennetts in der Park=Avenue in New York.
Die ganze Bevölkerung Amerikas wurde durch den Tod des Fliegerleutnants Bennett tief
erſchüt=
tert. Der tapfere Pilot wollte in ſelbſtaufopfernder Kameradſchaft trotz ſchwerer Erkrankung den
deutſchen Ozeanhelden zur Hilfe eilen, iſt aber unterwegs in Kanada an einer Lungenentzündung
geſtorben. Hunderttauſende ſtanden in New York Spalier, als der aus Kanada nach New York
und weiter nach Waſhington überführte Sarg die Park=Avenue paſſiert hat.
Großfeuer in Broacker.
Apenrade. In Broacker im Kreiſe
Sonder=
burg brach auf einem großen Holzlager ein Brand
aus, der großen Umfang annahm. Sämtliche auf
dem Platz befindlichen Gebäude, darunter mehrere
Wohnhäuſer, würden ein Raub der Flammen. An
der Bekämpfung des Feuers nahmen die Wehren aus
der Umgegend ſowie von der Inſel Alſen teil.
Ein Motorradunglück.
Telgte. Am Samstag abend ſtießen in der
Kurve bei Jägerhau zwei Motorradfahrer in voller
Fahrt zuſammen. Der Fahrer des einen Rades war
ein Schupobeamter aus Dortmund. Beide Fahrer
blieben ſchwerverletzt liegen und wurden nach dem
Krankenhaus geſchafft. Der eine iſt bereits ſeinen
Verletzungen evlegen.
Deutſche Segelflieger
nach Amerika berufen.
Dipl.=Ing.
Rittmeiſter a. D.
Paul Laubenthal
Paul Röhre
ſind von dem American Motorleff Aviation Cluß
nach Amerika eingeladen worden, um dort die
Ent=
wickſung des Sgelfluges zu fördern. Nöhre, der als
Leiter der Segelſchule Roſſitten einen weltbekannten
Namen hat, ſoll den Segelflug in Amerika ſchul= und
ſportgemäß einführen helfen.
Das zweite deutſche
Ozean=
flugprojekt.
Die Verhandlungen um den Ankauf der
Junkers=
maſchine 133, die zu dem neuen deutſchen Ozeanflug
auserſehen iſt, ſind bisher noch nicht zum Abſchluß
gekommen. Inzwiſchen iſt ein Perſonenwechſel in
dieſen Verhandlungen eingetreten. Statt der Frau
Dillenz, die zuerſt als Veranſtalterin des neuen
Fluges genannt wurde, tritt jetzt in den Beratungen
mit den Junkerswerken eine bekannte Perſönlichkeit
aus der deutſchen Induſtrie auf. Die zum Verkauf
ſtehende Maſchine iſt ein Erſatzbau für die „Europa‟,
alſo eine Maſchine von dem Typ der „Bremen‟. Die
Junkerswerke ſtellen für die Führung der Maſchine
zu einem ſo umfangreichen Unternehmen, wie es ein
Ozeanflug noch iſt, die Bedingung, daß nur ein mir
der Maſchine völlig vertrauter Führer am Steuer
ſitzt. Sie bezeichnen den Piloten Riſticz als beſonders
geeignet für den Flug und ſind bereit, dieſen
er=
probten Führer für eine gewiſſe Zeit zu beurlauben.
Ob der in dieſem Zuſammenhang erwähnte
Rudolf=
ſtädter Flieger Bader an dem Flug teilnehmen wird,
ſcheint nach dem jüngſten Stand der Verhandlungen
einigermaßen fraglich.
Die Eltern und ſieben Geſchwiſter getötet.
Berlin. Wie die Morgenblätter aus New York
melden, hat der 17jährige Farmevſohn Owen Oberſt
ſeine Eltern und ſeine ſieben Geſchwiſter in einem
Wahnſinnsanfall ermordet. — Zu der grauſigen
Bluntat des 17jährigen Owen Obevſt in der Nähe von
Eldorado in Kanſas wird aus New York noch
ge=
meldet, daß der Mörder gegenüber der Polizei
er=
klärte, daß er wegen der Ablehnung ſeines Vaters,
ihm das Familienauto benutzen zu laſſen, ſo erboſt
wurde, daß er ſchließlich Feuer an das Haus legte,
bebor er ſelbſt das Kino einer benachbarten Stadt
aufſuchte. Die Polizei ſtellte nach dem Brande feſt,
daß die Eltern und fünf Geſchwiſter von dem
Jun=
gen vor dem Brande ermordet wurden und die
Lei=
chen in der Küche aufeinandergelegt worden waren.
Die Mutter lag in ihrem Zimmer mit einer Kugel
im Herzen. Bei der polizeilichen Vernehmung
er=
klärte der Junge weiter, daß er das Familiengewehr
an ſich nahm, zunächſt ſeinen jüngſten ſechsjährigen
Bruder erſchoß, dann der Reihe nach ſeine beiden
an=
deren Brüder von zehn und vierzehn Jahren und
ſeine Schweſtern von acht und ſechzehn Jahren und
ſchließlich ſſeine 41jährige Mutter. Als ſein Vater
nach Hauſe zurückkehrte, erſchoß er auch dieſen, nahm
160 Mark aus den Taſchen des Vateus an ſich, goß
Petroleum über die ſieben Leichen, ſetzte das Haus
in Brand und fuhr zu den Kinovorführungen.
Neue Erdſtöße in Griechenland.
Wieder 300 Häuſer zerſtört.
Berlin. Wie der „Lokal=Anzeiger” aus Aihen
meldet, ſind bei dem letzten Erdbeben in Griechenland
insgeſamt 31 000 Häuſer, 19 Bahnhöfe und die
ſämt=
lichen anderen öffentlichen Gebäude der betroſfenen
Ortſchaften zerſtört worden. Ferner hat die
Kuc=
ſtrophe 32 Tote und 110 Verletzte gefordert. Die
hein=
geſuchten Ortſchaften ſind heute völlig menſchenleer.
Trotz der Hilfeleiſtungen aus dem Auslande ſind die
Mittel ſchon völlig erſchöpft. Der Finanzminiſter haf
daraufhin einen Kredit von 25 Millionen Drachmen
eingeräumt.
Ein Auto mit 20 Perfonen in der Wüſte
umgekommen.
Berlin. Wie aus Beiruth gemeldet wird, hat
ein Auto mit 20 Pilgern bei der Fahrt durch die
Wüſte von Bagdad nach Beiruth den Weg verloren.
Es wurde von einem engliſchen Flugzeug ausfindig
gemacht, doch waren ſämtliche Inſaſſen tot, als
Hilfe kam.
Schweres Gewitter über Paris.
Ein Güterzug ſtürzt vom unterſpülten Daum.
Paris. Ein ſchweres Gewitter, das vergangene
Nacht über Paris und deſſen unmittelbare Umgebung
niederging, hat bedeutenden Sachſchaden verurſacht.
Auf der Vorortlinie nach Limours entgleiſte einl
Güterzug infolge Unterwaſchung des Oberbaues der
Eiſenbahn. Die Lokomotive und drei Waggons
enl=
gleiſten und ſtürzten den Abhang hinunter. Hierbel
wurde der Zugführer ſchwer verletzt.
Hochwaſſer vor den Toren von Paris.
Paris. Infolge anhaltenden Regens iſt in der
Umgebung von Paris im Tal der Bievre der
Waſſer=
ſtand des Teichs von Saclay derartig geſtiegen, daß
er einen Damm eindrückte und die Biebre über ihre
Ufer trat. Die niedriger gelegenen Stadtteile von
Jouy en Jaſos und Antony ſtehen unter Waſſer. Oe
ganze Bevölkerung iſt, um weiteren größeren Schaden
zu verhüten, alarmiert worden. Der Pariſer
Polizel=
präfekt und der Oberſt der Feuerwpehr leiten die
Wettungsarbeiten.
Nummer 128
Dienstag, den 8. Mai 1928
Geite 14
Sport, Spiel und Turnen.
Aut de eutthen Turneſckaft
Turnen.
Daß das große Deutſche Turnfeſt in Köln auch im Main=
Rhein=Gau die Arbeit des Frauenturnens beeinflußt, ergibt ſich
nicht nur daraus, daß eine größere Anzahl Turnerinnen dort im
Wettkampf ſeine Kräfte zu meſſen beabſichtigt, ſondern auch aus
der Tatſache, daß alle Wettkämpferinnen bzw.
Turnfeſtbeſucherin=
nen ſich entſchloſſen haben, gemeinſam den Reigen der vielen
Sondervorführungen um eine weitere zu vermehren. Mit dieſen
Sonderdarbietungen iſt beabſichtigt, möglichſt reiche Anregungen Waſſerballrunde ausgeſchrieben, ſo daß die Pflege des
Waſſer=
für die Allta,sarbeit zu bieten und den Beſuchern unſeres
größ=
ten Treffens einen vielſeitigen Einblick zu gewähren in die Mittel
und Wege unſerer heutigen Frauenturnarbeit. Daß bei einem
ſolchen Anlaß die Mittel ein Feſtkleid tragen und die Wege
ge=
ſchmuat ſind, bedarf keiner beſonderen Begründung. So ſoll auch
die Vorführung der Main=Rheingau=Turnerinnen die Keule in Zeit nach vorheriger Anmeldung abgelegt werden. — Alle
feſtlicher, wertvoller und vielſeitiger Verwendung zeigen. Zur
erſten Vorbereitungsarbeit treffen ſich die Turnerinnen am
Mitt=
woch, den 9. Mai, abends 8½ Uhr, im großen Saal der
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt, Dieburger Straße 26. Es wird damit
ge=
rechnet, daß auch Vereine vertreten ſind, die keine
Teilnehmerin=
nen im Wettkampf in Köln ſtellen können, und es ergeht hiermit
freundliche Einladung zu zahlreichem Beſuch an alle Gauvereine.
Die Leitung hat der Gauwart für Frauenturnen L. Klenk,
Bensheim.
Schwimmen.
Main=Rheingau D. T.
Vergangenen Sonntag fanden in Pfungſtadt eine Sitzung
des Gauſchwimmausſchuſſes ſowie die Fortſetzung des
Früh=
jahrsſchwimmertags mit anſchließendem Lehrgang im Schwimmen
im Pfungſtädter Hallenbad ſtatt. Der zahlreiche Beſuch der
Ta=
gung mit insgeſamt 80 Teilnehmern, ſowie des Lehrgangs mit
rund 60 Teilnehmern war ein lebhafter Beweis dafür, daß man
der Entwicklung des Turnerſchwimmens im Gau mit großem Innerhalb weniger Minuten hatten die Platzherren zwei Treffer vor=
Bedürfnis anzuſehen war. Vertreten waren außer dem
vollzäh=
lig erſchienenen Gauſchwimmausſchuß folgende Vereine: Tgde.
1846, Tgf. 1875, Tgde. Beſſungen, Tv. Groß=Gerau, Tv.
Crum=
ſtadt, Tv. Gernsheim, Tv. Erfelden, Tv. Stockſtadt, Tv. Arheil= ein Prachtwurf Keßlers den Fürthern Sieg und Titel.
gen, Tv. Pfungſtadt, Tv. Lindenfels, Tv. Bensheim, Tgde.
Sprendlingen. Nach Erledigung der zur Ausſprache ſtehenden
Tagesordnung trafen ſich die Teilnehmer im Pfungſtädter
Hallen=
bad zur gemeinſamer Uebungsſtunde, in der zunächſt die
neuzeit=
liche Schwimmlehrmethode, ſowie die verſchiedenen
Schwimm=
arten mit Start und Wende eingehendſt unter der Oberleitung rung entſchieden. Im Fußball ſiegte
von Gauſchwimmwart Troſt durchgeübt wurden. Es darf erwar=;
tet werden, daß auch dieſe Gau=Uebungsſtunde im Schwimmen
für die anweſenden Vereine von Bedeutung für die weitere
Ent=
wicklung des Turnerſchwimmens in ihren Reihen iſt.
Bemerkens=
wert iſt hier noch, daß als nächſter Lehrgang ein ſolcher für
volks=
tümliches Schwimmen (Reigen= und Figurenſchwimmen) für
Schwimmerinnen und ein ſolcher für Rettungsſchwimmen
vor=
geſehen iſt.
Im Anſchluß hieran ſei noch mitgeteilt, daß bei den am
Sonntag, den 13. Mai, hier ſtattfindenden
Kreisſchwimmwett=
gende Vereine beteiligt ſind: die Tgde. 1846, Tgſ. 1875, Tgde. Beſ= Ehe ſich die Raſtatter recht verſahen, lag Ludwigshafen mit 2:0 in
Füh=
ſungen, Tv. Arheilgen und Tv. Neu=Iſenburg. Es iſt zu hoffen,
daß den Vereinen hierbei ein ſchöner Erfolg beſchieden iſt.
Das Turnerſchwimmen in Darmſtadt 1928.
lichen, daß die Vereine ihren Sommer=Schwimmbetrieb im freien genden Tor. Schiedsrichter Radoyi=Wiesbaden leitete ausgezeichnet.
Waſſer früher als im Vorjahre eröffnen können. Seit dem
3. Mai iſt der „Große Woog” der Oeffentlichkeit zugänglich, und
damit können auch die Turnerſchwimmer ihr Tätigkeitsfeld vom
Hallenbad dorthin verlegen. Allerdings ſtehen dem hier noch die
Kreisſchwimmwettkämpfe des IX. Kreiſes der D. T. entgegen,
die am Sonntag, den 13. Mai, hier im Städtiſchen Hallenbad alé
Ausſcheidungskämpfe für das Deutſche Turnfeſt in Köln
ſtattfin=
den. Mit Rückſicht darauf, daß die Darmſtädter Turnerſchwimmer
bisher alljährlich bei den Meiſterſchaftswettkämpfen im Schwim= Preis des Pokalturniers, einen ſilbernen Pokal gewinnen. Das erſte
men der D. T. einige Sieger und Meiſter ſtellten, bei dieſen be= Treffen Geinsheim-Wolfskehlen wurde beim Stande 0:0, kurz nach der
vorſtehenden Ausſcheidungskämpfen natürlich ebenfalls mit an
der Spitze des Kreiſes ſtehen wollen, werden die Turnerſchwim= man ſich am Nachmittag, daß Union für die drei beteiligten Vereine
mer, und zwar die Schwimmabteilungen der Tgde, 1846, der hintereinander den Gegner abgab. Um ſo mehr iſt die Leiſtung anzuerken=
Tgſ. 1875 und der Tgde. Beſſungen, erſt nach dem 13. Mai ihre nen. In jeder Beziehung waren die Unioniſten den Gegnern über, tech=
Uebungsſtunden im Woog offiziell aufnehmen. Gilt es doch, halten damit den denkbar beſten Eindruck zurück. Auf die einzelnen
jahre erneut zu verteidigen.
Fußball.
FC. Seeheim — FC. Union (Ligareſerve). — Pokalturnier.
FC. Union — FC. Seeheim 9:3 (3:0).
FC. Union — SpV. Geinsheim 0:0 (0:0).
FC. Union — Chattia Wolfskehlen 8:1 (3:1).
Die Ligareſerve des FC. Union konnte ſomit überzeugend den erſten
Halbzeit abgebrochen, durch einen tätlichen Zwiſchenfall. Darauf einigte
niſch und muſtergültig im ſportlichen Benehmen. Die Landvereine
be=
einige der errungenen Kreis= und D.T.=Meiſterſchaften vom Vor= Spiele erübrigt ſich einzugehen. Zu erwähnen wäre noch der gut
am=
tierende Müller=Griesheim als Schiedsrichter.
eichtathletik.
Als beſondere Veranſtaltungen der Turnerſchwimmer m
Darmſtadt ſind alſo hervorzuheben: am 13. Mai
Kreisſchwimm=
wettkämpfe des IX. Kreiſes der D.T. im Städtiſchen Hallenbad.
Von den vielen auswärtigen Veranſtaltungen, bei denen die
Darmſtädter Turnerſchwimmer als Teilnehmer erſcheinen
wer=
den, iſt die größte das Deutſche Turnfeſt in Köln mit ſeinen
Meiſterſchaftskämpfen im Schwimmen, das Rheinſtromſchwim=
Frauenturnen im Main=Rheingau D.T. len in Köln, ferner die große Rheinſtaffel Baſel—Köln. Den
Auftakt für die nächſte Winterſchwimmzeit bildet das 2.
Kreis=
jugendtreffen im Schwimmen, ebenfalls im Städtiſchen
Hallen=
bad Darmſtadt, Anfang Oktober.
Die Uebungszeiten der Turnerſchwimmer im Woog während
der Sommerſchwimmzeit ſind feſtgeſetzt auf Montags von 7 Uhr
abends ab und Donnerstag nachmittags ab 5.30 Uhr.
Seitens des Gaues iſt für die Sommerſchwimmzeit eine
ballſpiels hiermit eine weitere Förderung erfahren dürfte, das an
ſich ſchon bei den Turnerſchwimmern mehr und mehr gepflegt
wird. — Die Schwimmprüfungen für das Turn= und
Sportabzei=
chen ſowie Reichs=Jugendabzeichen können jeweils regelmäßig bei
den Uebungszeiten der Turnerſchwimmer bzw. auch zu anderer
Freunde des Schwimmens, die die Kunſt des Schwimmens
er=
lernen bzw. ſich darin fortbilden wollen, finden Aufnahme bei
den einzelnen Turnerſchwimmabteilungen.
Meiſterſchaften der O. T. im Hand=und Fußball
Süddeutſchland.
Tv. 1860 Fürth Doppelmeiſter.
Auf dem Platze des TV. 1860 kamen am Sonntag die Süddeutſchen
Meiſterſchaften der D.T. im Hand= und Fußball zur Durchführung. Der
TV. 60 holte ſich in imponierender Weiſe beide Titel. Im Fußball ſchlug
TV. 60 Fürth — Turnerbund Reutlingen 3:0 (3:0).
Die Fürther waren auf eigenem Gelände ihrem Gegner jederzeit
über=
legen und landeten einen verdienten 3:0=Sieg, der bereits bei Halbzeit
feſtſtand. Lediglich der überragenden Leiſtung ihres Torhüters haben
es die Eßlinger zu verdanken, daß der Sieg der Einheimiſchen nicht noch
höher ausfiel. Die Tore für Fürth erzielten Hofer, Will und Finz.
Einen ſelten raſſigen und an ſpannenden Momenten reichen Kampf gab
es im Handball.
TV. 60 Fürth — T. u. Sp.=V. Eßlingen 7:6 (4:3).
Intereſſe folgte und daß der Lehrgang vor allen Dingen als ein gelegt, dann kamen die Eßlinger auf und erzielten den Ausgleich. Bei
Halbzeit ſtand die Partie 4:3. Nach der Pauſe wechſelte des öfteren
Führung und Ausgleich. Beim Stande von 6:6 erreichte die Spannung
der 1500 Zuſchauer ihren Höhepunkt. Drei Minuten vor Schluß ſicherte
Südweſtdeutſchland.
Tv. 46 Mannheim ſieot im Fußball. — Spv. Heidelberg=Raſtatt
im Handball.
Die Spiele um die Südweſtdeutſche Hand= und Fußballmeiſterſchaft
waren äußerſt hartnäckig und wurden beide Male erſt in der Verlänge=
TV. 46 Mannheim — TV. Frieſenheim 4:8 (3:8) nach Verlängerung.
Von Anfang an zeigte ſich Frieſenheim als die beſſere Mannſchaft,
wäh=
rend ſich die Mannheimer richt zurecht fanden. Erſt gegen Schluß der
erſten Halbzeit iſt das Seiel ausgeglichen, doch kann Frieſenheim kurz
vor dem Wechſel in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit wechſelt
wiederholt Führung und Ausgleich. Nach Ablauf der regulären
Spiel=
zeit ſtand die Partie 3:3. Erſt die notwendig gewordene Verlängerung
brachte den glücklicheren Mannheimern Sieg und Titel. — Im
Hand=
ball hatte der Deutſche Meiſter Spp. Heidelberg=Raſtatt ſchwer zu
kämpfen, um den Titel unter Dach und Fach zu bringen.
kämpfen (Ausſcheidung für Köln) aus dem Main=Rhein=Gau fol= Sp.V Heibelberg=Raſtatt — TV. 61 Lndwigshafen 6:5 (5:5) nach Verl.
rung. Nach wechſelvollem Verlauf ging es mit 3:3 in die Pauſe. Nach
der Halbzeit wurde das Spiel ſchneller und härter. Ludwigshafen legte
einen vierten Treffer vor abermals gelang den Heidelbergern der
Aus=
gleich und drei Minuten ſpäter die Führung. Faſt mit dem Schlußpfiff
konnten die Neckarauer nach ſchönem Durchſpiel den Ausgleich erzielen.
In der notwendig gewordenen Verlängerung verhalf dann den Heidel=
Das diesjährige gute Frühjahrswetter ſcheint es zu ermög= bergern der Halblinke durch ſcharfen Schuß zum ſechſten und ſiegbrin=
Sport als erſies Frühſtück.
Jeder Praktiker weiß, wie ſehr einige gymnaſtiſche Uebungen bei
offenem Fenſter am frühen Morgen erfriſchen. Aber gerade dieſe
ſport=
liche Uebung, die ja der eigentlichen Tagesarbeit vorangeht, muß richtig
ausgewählt und von Uebertreibung freigehalten werden. Dieſe
Uebun=
gen müſſen gewiſſermaßen den Charakter eines „ſportlichen Frühſtücks”
behalten und dürfen unter keinen Umſtänden in eine wirkliche „
Sätti=
gung” ausarten.
Ein lockeres Spiel unſerer Muskeln, ein Auslüften der Lunge, eine
Anregung unſerer Herztätigkeit iſt das Ziel. Solch morgendliche
Gym=
naſtik in der angedeuteten Weiſe durchgeführt, wird ſich erfriſchend und
belebend in der Berufsarbeit auswirken.
Die von der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik, München 38,
Romanſtraße 67, herausgegebenen Merkblätter für Frauen
und Männer ſtellen überſichtlich und durch die Abbildungen
beſon=
ders eindringlich ſolche Uebungen zuſammen. Für 15 Pfg. in
Brief=
marken kann jedermann die Gymnaſtiktafeln beziehen. Wichtig
iſt, alle gymnaſtiſchen Uebungen in guter, unverbrauchter Luft
vorzu=
nehmen. Durch ſchlechte, ſtaubige Luft kann nur allzu leicht der Nutzen
der gymnaſtiſchen Uebungen in Frage geſtellt, oder gar aufgehoben
werden.
Leider ſind ſich manche Inhaber von Gymnaſtikſchulen der hohen
Verantwortung, die ſie hinſichtlich des Uebungsraumes übernehmen,
nicht ſo ſehr bewußt, wie es im Intereſſe der Sache zu wünſchen wäre.
Dagegen haben die Sport=Vereine in den letzten Jahren mit
bewun=
dernswerter Energie die räumlichen Vorausſetzungen für einen geſunden
und freudigen Gymnaſtikbetrieb vielfach geſchaffen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 8. Mai. 12.30: Kaſſel: Hauskavelle, Leitung:
Kapell=
meiſter Eugen Bodart. o. 16.30: Rundfunkorcheſter: Operetten.
Mitw.: G. Jahrbeck (Tenor). o 17.45: Aus der Geſchichte der
Abderiten” von Chriſtian Martin Wieland. O 18.15:
Vereinsnach=
richten, Mitteilungen. o 18.30: Kaſſel: Die Stunde der Frau.
O 18.45: Dr. K. Brauer: Kunſtſeide und deren Herſtellung. 0 19.15:
Geh. Juſtizrat Dr. Schulz: Die Geſchichte des Roten Kreuzes,
S 19.45: Apotheker H. Hummel: Die Entwicklung der
homöopathi=
ſchen Heilmittellehre 20.15: Victoria. Luſtſpiel von Maugham.
Spielleitung: Ben Spanier. — Anſchl.: Rundfunkorcheſter. Schubert:
Qup in italieniſchem Stil — Lieder. — Notturno für Pianoforte.
Violine und Violoncello in Es=dur. — Achte Sinfonie in H=moll
(Unvollendet). Muſikal. Leitung: Kapellm. R. Merten. Mitw.;
Elſe Liebhold (Sopran).
Stuttgart.
Dienstag, 8. Mai. 12.30: Schallplatten. 0 15.45: Die
Blumen=
pflege und die Frau. o 16.15: Funkorch. Emlagen: Georg
Möſer=
o 18.15: Regierungsrat Dr. Korallus: Amerikaniſche
Rieſen=
vermögen: Ford. O 18.45: Dr. Willibald Nagel: Die Wege zur
neuen Muſik. 0 19.15: Pfarrer Langbein: Von deutſchen Kolor, en
an der Indianergrenze in Südbraſilien. O 19.45: Nachrichten
ſüd=
deutſcher Funkvereine. o 20: Oscar=Ludwig=Brandt=Abend. Afrika.
Paleſtrina: Maria, Stern des Meeres. — Camoens. Vasco da
Gama berichtet über ſeine Umſegelung Afrikas. — Harfenlied (Vom
weſtafrikaniſchen Stamm der Pangwe). — Heine: Das
Sklaven=
ſchiff. — Xylophonſtück mit Fagott. — Napoleon: Die Schlacht bei
den Pyramiden. — Rouget de UIsle: Le chant du combat. —
Bengt Berg: Unter Elefanten. — Das Wunder im Kampf gegen
den Stamm der Elmoran in der Maſſaiſteppe. — Herbſt: Und der
König tanzt (Tropenſkizze). — Lindſay: Der Kongo (Gedicht einer
Negerſtudie). — Debuſſy: Golliwogg’s cake walk. — Anſchl.:
Abend=
konzert. Philharm. Orch. Stuttgart. Dirigent: Efrem Kurtz. —
Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 8. Mai. 12.30: Mitteilungen und praktiſche Winke
für den Landwirt. 6 15.30: B. Budde: Im Auto durch die
nubiſche Wüſte. o 16: Frhr. v. Rotenhan: Das Werk Henri=
Dunants. Zum 100. Geburtstage, des Begründers des Roten
Kreuzes. 8 16.30: Stunde mit Büchern. 17- Teemuſik.
Kapelle Geza Komor. 8 19.05: Eliſabeth von Schmidt=Paul: Kultur
als lebendiger Organismus 6 19.30: Dr. Osborn: Die
National=
galerie. Leibl und ſein Kreis. 20: Dr. Stillich: Die ſoziale
Frage ein Produktions= und Verteilungsproblem. Die Entſtehung
großer Vermögen O 20.30: Vortrag. 0 21: Muſikaliſche Stunde.
Mitw.: Käte König (Sopran), Jöken (Tenor). Konzertmeiſter
pan den Berg (Violine), Seidler=Winkler (Klavier). Schubert:
Frühlingsglaube. — DAlbert: Zur Droſſel ſprach der Fink —
Palm: Im Mai. — Laſzky: Auf einem Zweig von Roſen. —
Beethoven: Frühlingsſonate — Wolf: Er iſts. — Hildach: Zieh
mit mir hinaus. — Kreisler: Arabiſch=ſpaniſches Zigeunerlied aus
dem 18. Jahrhundert. — Hubay: Zephir. — Brahms=Joachim:
Un=
gariſcher Tanz. — Aſcher: Wenn im Lenz die Knoſpen ſprießen,
aus Der Soldat der Marie. — Straus: Ringel Reihe Roſenkranz,
aus Der luſtige Ehemann. — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 19: Direktor Willenberg: Der Wagenpark der Stettiner
Straßeneiſenbahn=Geſellſchaft. 20.30: Volkstümlicher Abend.
Ehrbar (Tenor). Annn Rys vom Stadtth. (Sopran). G. Straßburg
vom Stadtth. (Bariton). G. Berent vom Stadtth. (Klavier). —
Anſchl.: Tagesnachrichten
Deutſche Welle. Dienstag 8. Mai. 12: Franzöſiſch. O 12.25:
Min.=Rat Dr. Beyer: Menſchenkunde. 0 14.30: Margit Barnay:
Kinder und Tiere: „Die Biene Maja” von Bonſels. o 15:
Maria Meller: Die Selbſtſchneiderei. o 15.35: Wetter und Börſe.
o 16: Schulkundliche Fragen. o 16.30: Dr. Maraus: Der Bauer
in der germaniſchen Dichtung. Rezit.: Hilde Mannſtaedt=Mareus.
O 17: Leipzig: Alte Hausmuſik. 0 18: Dr. Günther: Bühnenkunſt
im Wandel der Zeiten: Das Theater Griechenlands. o 18.30:
Fran=
zöſiſch für Anf. 0 18.55: Prof. Dr. Jirku: Die großen Propheten
des Alten Teſtaments. O 20.30: Berlin: Vortrag. 0 21: Muſikal.
Stunde. Mitw.: Käte König (Sopran), Jöken (Tenor), Konzertm.
pan den Berg (Violine), Seidler=Winkler.
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100
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Hi4si
[ ← ][ ][ → ]Nummer 128
Dienstag, den 8. Mck
Die Anleihepolitik der Reichsregierung.
Vorſicht bei der Auslandsfinanzierung. — Drohende Verſchuldung. — Sorge um die
Erhal=
tung des deutſchen Kredits. — Die Geſichtspunkte für die Heranziehung von Auslandskapital
zu Zwecken von Finanzierungsbedurfniſſen.
In einer Rede in Baden gab der Reichsminiſter der Finanzen, Dr.
Köhler, folgende Erklärung ab: Der bevorſtehende Abſchluß der
Arbei=
ten der Berai; ᛋsſrelle über die Zulaſſung von Anleiheanträgen der
Gemeinden gibt Veranlaſſung, noch einmal die leitenden Geſichtspunkte
in der Politik der Reichsregierung hervorzuheben, die für die
Heran=
ziehung von Auslandskapital zu Zwecken von Finanzierungsbedürfnifſen,
die im öffentlichen Intereſſe zu befriedigen ſind, maßgebend ſind. Dieſe
Geſichtspunkte ſind im weſentlichen ſchon in der Erklärung des
Reichs=
miniſters der Finanzen im Reichstag vom B. März 1929 enthalten.
Wenn es auch in gewiſſem Umfange weiter erforderlich iſt, im
Rah=
men der natürlichen Grenzen jeder Auslandsverſchuldung ausländiſches
Leihkapital für die deutſche Geſamtpirtſchaft heranzuziehen, ſo gebieten
doch die folgenden Erwägungen weiteſtgehende Zurückhaltung.
Die rationelle Ausgabengebarung der öffentlichen Stellen unter
ſtuengſter Beobachtung der Grundfätze der Sparſamkeit und Reutabilität
iſt weſentlicher Beſtandteil der Verwaltungsreform, welche die geſamte
deutſche Oeffentlichkeit gebieteriſch fordert. Sie iſt auch unerläßlich, um
über Deutſchland hinaus zu bekunden, daß wir us des Ernſtes der
Auf=
gaben bewußt ſind, die uns die aus dem Kriege übernommenen
Ver=
pflichtungen und die Sorge um die Erhaltung des deutſchen Kredites
auferlegen. Auf den gegenwärtig mit Erfolg beſchrittenen Wegen
äußerſter Sparſamkeit muß daher fortgefahren, zugleich muß die
Kennt=
nis über die Finanzwirtſchaft der öffentlichem Körperſchaften durch
lau=
fende Beſchaffung geeigneten Zahlenmaterials ud ſeine
Weröffent=
lichung geſichert werden. Es kommt hinzu, daß der Umfang unſerer
Auslandsverſchuldung Vorſicht verlannt im Hinblick auf die nur
laug=
ſamen Erfolge, die unſere Bemühungen um die Beſſerung unſerer
Han=
bels= und Zahlungsbilanz gehabt haben, und daß die Reparationsfrage,
wie ſich nun einmal die Möglichkeiten geſtaltet haben, die allein zurzeit
für die Durchführung des Sachverſtändigenplanes beſtehen, nicht als für
die Dauer gelöſt betrachtet werden kann. Dieſe Frage entzieht ſich der
Beurteilung der einzelnen an der Anleiheaufnahme bereiligten Stellen
der deutſchen Geſamtwirtſchaft. Infolgedeſſen iſt es, je näher wir der
Zeit kommen, in der die große Frage zur Entſcheidung reift, deſto
not=
wendiger für die Reichsregierung geworden, von ſich aus die Politik zu
beſtimmen, die für die Hereinnahme von Auslandskapital öffentlicher
Stellen eingehalten werden muß.
Die jetzt vor dem Abſchluß ſtehende Prüfung des kommunalen
An=
leihebedarfes durch die Beratungsſtelle zeigt das hohe Maß der
Verant=
wortung, die dem Reiche und den beteiligten öffentlichen Körperſchaften
gemeinſam zu tragen obliegt. Der Gang der Arbeit läßt ein Ergebnis
erwarten, bei dem die oben gekennzeichneten Richtlinien voll eingehalten
ſind. Die Aufnahme der Verhandlungen durch die zunächſt für die
In=
anſpruchnahme des Auslandsmarktes in Betracht kommenden öffentlichen
Körperſchaften oder ihre Kreditverbände wird daher in kürzeſter Friſt
freigegeben werden. Planmäßiges Vorgehen iſt im Intereſſe des
deut=
ſchen Kredites im Auslande hierbei ebenſo bei den Körperſchaften, deren
Anſeihen noch folgen können, unerläßlich. Die Erledigung des jetzt
durchzuführenden Programms wird allerdings nur dem dringendſten
Bedarf der Gemeinden gerecht. Dennoch wird es dabei für einen
län=
geren Zeitraum ſein Bewenden haben müſſen. Erſt nach Ablauf dieſes
Zeitraumes und nach ſorgfältiger Prüfug der Geſamtſituation wird an
die Frage herangegangen werden können, ob und wann die Hereinnahme
weiteren Auslandskapitals für kommunale Zwecke in Zukunft wieder
befürwortet werden kann. Die Beratungsſtelle wird nach Abwicklung
ihres jetzigen Programms ihr beſonderes Augenmerk darauf richten,
daß ihre Bemühungen und die Wirkung der von ihr beobachteten
Grund=
ſätze nicht durch Maßnahmen beſonderer Natur, insbeſondere durch
Auf=
nahme kurzfriſtiger Auslandsgelder, zunichte gemacht werden.
Auslandsanleihen des Reiches und der Länder ſowie
Auslands=
anleihen, die Reich oder Länder garantieren, erſcheinen auch weiterhin
nicht ratſam. Reich und Länder müſſen in der Innehaltung der für
die öffentlichen Stellen maßgebenden Grundſätze ſelbſt peinlichſte
Ge=
nauigkeit üben.
Die Notlage der Landwirtſchaft macht auch auf dem Gebiete der
Auslandsfinauzierung außergewöhnliche Anſtrengungen erforderlich.
Insbeſondere kann den Landwirten, die nach dem Notprogramm der
Reichsregierung Umſchuldungshilfe erwarten, gegenwärtig im
weſent=
lichen nur durch Inanſpruchnahme ausländiſchen Leihkapitals die
drin=
gend gebotene und nicht aufſchiebbare Unterſtützung zuteil werden. Von
der hierbei vorgeſehenen Art der Finanzierung wird indeſſen nur im
engſten Umfange Gebrauch gemacht werden.
Die Innehaltung der von der Reichsregierung eingeſthlagenen
Politik bedeutet ohne Zweifel für einzelne Beteiligte große Härtn. Die
Reichsregierung vertraut aber weiter auf die Einſicht aller beteiligten
Kreiſe in die Notwendigkeiten, die Deutſchlands beſondere Lage erfordert,
und rechnet auf das Bewußtſein der gemeinfamen Verantwortung, ohne
das ein Erreichen des großen Zieles, dem die Anleihepolitik des Reichs
untergeordnet iſt, in einem allen Beteiligten gerecht werdenden Sinne
in abſehbarer Zeit nicht gut denkbar iſt.
* Der Reichsminiſter Dr. Köhler hat alſo angekündigt, daß die
Arbeiten der Beratungsſtelle über die Zulaſſung der von den Gemeinden
geforderten Auslandsanleihen jetzt endlich vor dem Abſchluſſe ſtehen.
Das iſt ſchon ſehr oft geſagt worden, ſo daß man allmählich ſkeptiſch
wird. Jumerhin wird in unterrichteten Kreiſen jetzt ſogar verſichert,
daß noch im Laufe dieſer Woche die erſte Freigabe erfolgen ſoll. Die
Beratungsſtelle iſt ſtark verärgert, daß einzelne Großſtädte unter dem
Druck ihrer eigemen Geldnot ſich Anleihen beſchafft haben, die ſie als
eine Umgehung der Beratungsſtelle auffaſſen. Vielleicht wäre das
ver=
mieden worden, wenn die Beratungsſtelle zeitlich etwas weniger
groß=
zügig geweſen wäre, und die Gemeinden nicht in eine Zwangslage
vei=
ſetzt hätte. Die erſte Anleihe, die freigegeben werden ſoll, ſoll die
Sammelanleihe der Girozentrale zu Gunſten der kleinen Gemeinden ſein.
Hirzu ſind noch ſehr viele Wünſche eingegangen. Auch die Anmeldefriſt
der Länder läuft erſt in dieſer Woche ab. Die Geſamthöhe der Anleihe
ſteht noch nicht feſt, doch wird ſie vermutlich in verſchiedenen Etappen
aufgelegt werden, auch aus techniſchen Gründen, um möglichſt günſtige
Bedingungen zu erhalten. Vorausſichtlich wird die Anleihe etwa 100
Millionen ausmachen. Auch von einer Reihe von Großſtädten werden
noch Auslandsanleihen gefordert. Der Reichsfinanzminiſter drückt aber
darauf, daß mit größter Sparſamkeit bei der Bewilligung vorgegangen
werden ſoll, nicht ſo ſehr um leichtfinnige Schuldenmacherei zu
ver=
hindern, ſondern weil er befürchtet, daß von da aus ungünſtige
Rück=
wirkungen auf unſere Zahlungsbilanz ausgeübt werden können.
Die Lage der Papier=, Pappen=, Zellſtoff=
und Holzſoſſnduſſie im Aorſl.
Der Lagebericht des Zentralausſchuſſes der Papier=, Pappen=,
Zell=
ſtoff= und Holzſtoffinduſtrie für April 1928 führt u. a. aus: Die deutſche
Wirtſchaft entwickelt ſich weiter in der Richtung allgemeiner Steigerung
der Geſtehungskoſten und damit zwangsläufig auch der Preiſe. Die im
letzten Bericht ausgeſprochene Befürchtung bezüglich der kommenden
Lohngeſtaltung hat ſich inzwiſchen bewahrheitet. Allgemein haben in
der Papierinduſtrie die Tarifbewegungen zu Lohnerhöhungen geführt,
und zwar in einem Ausmaße, wie ſie durch die Steigerung der
Lebens=
haltungskoſten nicht bedingt und mit der Wirtſchaftslage der Betriebe
nicht vereinbar ſind. Durch die höheren deutſchen Zellſtoffpreiſe ſteigen
die Erzeugungskoſten der Papierinduſtrie noch weiter. Mit größter
Sorge muß von der Wirtſchaft auch die kommende Tarifentwicklung der
Reichsbahn beobachtet werden. Der Papiermarkt zeigt im April außer
ſaiſonmäßigen Schwankungen in einzelnem Papier= und Pappenſorten
zurzeit keine grundlegenden Veränderungen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Mai.
Der freundliche Verlauf der Vorwoche fand auch an der
Montags=
börſe ſeine Fortſetzung in einer einheitlich feſten Stimmung. Beſondere
Anregungen lagen an der Börſe zwar nicht vor, doch verweiſt man auf
die internationale Beſſerung der wirtſchaftlichen Beziehungen
Deutſch=
lands, die Erwartung der Erörterungen über die Neuregelung des
Dawesplanes und vor allen der Fortſetzung der ausländiſchen feſten
Börſe. Für einzelne Märkte lagen wieder bedeutende Auslandsaufträge
vor, ſo beſonders die Siemens und Halske, die im Freiverkehr bis 348
(plus 8 Prozent) anzogen, Schuckert nur etwas mitgezogen und 2 Proz.
höher. Sehr lebhaft lagen zwar Banken, die jedoch nur durchweg 0,75
Prozent höher einſetzten, um 12 Prozent erhöht waren Braubank auf
die Feſtigkeit der Brauereiaktien, die wieder von erhöhtem Bierabſatz
beeinflußt waren. Auch Schiffahrtswerte etwas lebhafter, da ſie als
zurückgeblieben angeſehen werden. Intereſſe beſtand erneut für
Waren=
hausaktien, wo Karſtadt 3 Prozent anzogen. Montanwerte ruhiger und
nur zum Bruchteil eines Prozents befeſtigt. Die Farbenaktie hatte zwar
größere Umſätze, eröffnete jedoch gleichfalls 1 Prozent niedriger,
wäh=
rend Rheinſtahl unverändert einſetzten. Kaliaktiew ſetzten ihre
Auf=
wärtsbewegung fort. Der Elektromarkk verzeichnete insgeſamt etwas
höhere Kurſe, die jedoch mit Ausnahme von Siemens kaum über 1
Pro=
zent gingen. In gleichem Ausmaß Zellſtoffverte gebeſſert.
Außer=
ordentlich feſt warem Neubeſitzanleihe, die bis 18,50 (plus 0,06 Prozent)
anzogen. Ausländiſche Renten faſt vollkommen ſtill, nur Mazedonier
etwas geſucht. Auch ausländiſche Kunſtſeidewerte ohne weſentliche
Ver=
änderung bei ſtillem Geſchäft.
Der Börſenverlauf blieb auf die wenigen erwähnten Spezialmärkte
konzentriert, unterlag leichten Schwvankungen, blieb aber in ſeiner
Grundſtimmung freundlich. Geld iſt wieder geſucht. Tagesgeld 7 Pro=
zeut; Monatsgeld 7½; Warenwcchſel 67/—7 Prozent; „Bankakzepte
(7/g. — Der Deviſenmarkt liegt außerordentlich ruhig und unverändert,
London gegen New York 4,8810; Pfunde gegen Mark 24Gſg; Dollar
gegen Mark 4,1802½.
men. Lediglich Aheiniſche Braunkohle 2,7 Prozent höher, Motoren=
Aktien auf die Gerüchte einer neuen größeren Automobilfuſion gefragt
und durchweg erhöht. So N. S.U. um 2,5, Daimler um 1 Prozent feſter,
Daneben einige Elektrowerte befeſtigt, ſo Geſ. für El. um 1,75, Licht u.
Kraft um 1,12, Bergmann um 1 Prozent, während faſt ſämtliche
übri=
gen Märkte einſchließlich Farben eher eine Kleinigkeit nachgaben.
Ban=
ken durchweg unverändert. Außerordentlich lebhaft lag der Markt für
Neubeſitzanleihe, die bis 19 Prozent anzog. An der Nachbörſe
Daimler=
aktien weiter befeſtigt, Neubeſitzanleihe und Schutzgebiete. Ferner nannte
man Siemens u. Halske 242,55, Schuckert 202,5, Phönix 94,
Farbenindu=
ſtrie 280, Daimler 115,5, Neubeſitzankeihe 19,10.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, den 7. Mai.
Zu Beginn der neuen Woche lagen beſondere Anregungen nicht vor,
Die ungünſtigen außenpolitiſchen Nachrichten aus Rumänien und über
die japaniſch=chineſiſche Spannung hatten zunächſt kaum Einfluß. Das
Intereſſe des Auslandes beſchränkte ſich auf die alten Favoriten. Mit
Ausnahme von Warenhausaktien, Spritwerten, Siemens und einigen
Nebenpapieren bewegte ſich das Geſchäft in ſehr ruhigen Bahnen; die
Kurſe zeigten gegen Samstag nur geringe Veränderungen. Mit 3—4 Gewinnen fielen auf: Hanſa, Braubank, Schubert u. Salzer,
Lorenz, Oſtwerke, Schultheiß und Tietz, Glanzſtoff konnten ſogar ſechs
Prozent gewinnen. Andererſeits hatten Sarotti 3 Prozent und
Deſ=
ſauer Gas auf die erneute Vertagung der Entſcheidung über Chorzop
5.25 Prozent verloren. Auch Krauß u. Co. und Motoren Deutz waren
nach den Steigerungen der letzten Tage ſchwach veranlagt. Im Verlauf
wurde die Tendenz ſehr unregelmäßig. Spezialwerte hatten zwar recht
lebhafte Umſätze, Siemens lagen bis 5,5 Prozent über Anfang,
Brau=
bank zogen bis auf 213 Prozent vorübergehend an, Daimler lagen mit
116 Prozent ſehr feſt. Lorenz ſtiegen auf 162 Prozent, Waldhof und
Glanzſtoff waren um 4—5 Prozent erhöht. Im allgemeinen neigte die
Tendenz aber eher nach unten, da einerſeits die Umſturzvorbereitungen
des Prinzen Carols nicht ganz ohne Eindruck zu bleiben ſchienen,
an=
dererſeits der Geldmarkt, obwohl er für Tagesgeld etwas erleichterte
Sätze aufwies, immer noch als ſehr angeſpannt angeſehen wurde:
An=
leihen freundlich, Ablöſung für Neubeſitz, die auf Intereſſenkäufe 05
Prozent höher einſetzten, bröckelten im Verlaufe leicht ab. Ausländer
ruhig, Liſſaboner Stadtanleihe feſt. Anatolier und Rumänen etwas
ſchwächer. Deviſen ziemlich unverändert, der Men neigte auf die
Span=
nung Japan—China weiter zur Schwäche. Der Pfandbriefmarkt hat
ſtilles Geſchäft und war vielleicht teilweiſe etwas freundlicher. Geld
etwas leichter. Tagesgeld 7—8,5 Prozent. Monatsgeld 7,5—8,5 Proz
Warenwechſel zirka 6” —7 Prozent. An der Nachbörſe ſtagnierte das
Geſchäft. Die Abſchwächungen ſetzten ſich überwiegend fort, und zwar
um 1—1,5 Prozent gegenüber den amtlichen Schlußkurſen. Etwas
leb=
hafter waren die Abſchlüſſe nur in der Neubeſitzanleihe zu dem feſten
Kurs von 18,85.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt ..
Vergmann. . .
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle. . ....
Danatbank. . . . . . . /265.—
Deutſche Bank. . ..
Diskontogeſ. .....
Dresdner Bank. . ..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl .... ./138.—
Deutſche Petroleum.
Oynamit Nobel ..../134.75
Elektr. Lieferung ..
F. 6. Farben. ......
Gelſenk. Berg. . . . /137.5
G.f. elektr. Untern..
Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampfſch. . . 1214.5
Hapag ......
....
I
Harpner.. ...
Hemoor Zement.
Mice.
Salzdefurth.
Weſterregeln
Sindes Eismaſch.
1265.25 18. Loewe & Co
165.75 Lingel Schuh
Manne
Orenſtein:
76.— Polyphon
Rütgerswerk
181.5 Sachſenwerke
281.75 Siemens Gla=
136.75 Ver, Glanzſto
Ber. Stahlwer
Volkſtedter Borzella
216.5 Wanderer Werk
160.— Wiſſner Metall. ..
WWittener Gußſtahl
5. 5.
133.—
148.—
94—
110.—
199.5
330.—
214.—
175.—
262 5
153.—
157.
155.75
128.5
474.
110.375
138.—
154 25
754.—
97.5
54.—
174.—
151.75
7. 5.
130.—
148.5
93.—
111.-
199.5
232.—
213.75
180.—
263.5
64.—
151.5
158.—
157.5
128.25
467,5
105.5ez.
138.25
155—
771.—
96.5
53,5
152 25
53.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors ..
Wien I.
Prag ..
Budapeſt.
Sofia .....
Holland ..
slo ......
Kopenhagen
Stocholm ...
London ..
Buenos Aires
New=York ..
Belgien .....!
Geld Brief
10.50510.52
5s.75559,873
12.374
72.94
3.o1n
168. 46l
f1h,s2lt
112.041
112,otti2 23
20.3811
1785
4.176
12.3941
73.03
3.023
168.80
112.04
112.2601
20.423
17h
4.igdl
58.32/ 58.44
z. 5.
Geld Brief
10.Soslt o.525
38,755658,875
12.375/12.385
72.341 73.38
3.017 3,023
N68. 49/ 168,83
Hrt.ss t 12.o6
12.06 112.28
112.04112.26
20.384/20.423
1.785 1-789
4.1785 4 1845
58.31 58.43
Italien.
Paris.. ..
Schiveiz ...
Spanien.
Danzig..
Japan.
Rio de Janeiro
Jugbilavien.
Portugal ..
Athen ...
Konſtantinopel
Kanada.. .. ....
Uruguay ....."
5. 5.
Geld Brie/ Geb Brief
22.005/42.0451 22.,01 22,05
15.425
30.47
69.46
81.50
1.278
0.50270.504
7.259
7.31
18.08
5.445
2. 128
4.175
4.3ie
1.983
7. 5.
16.465 15.43 16.47
80.63/e0. 47560,6s
69.60/ 69.32/ 69 46
81.6c 81.50 81. 68
1.361 1.35
0.50280.5048
7.359 7372
18.19 18.11 1a,5
5.455/ 5.445/ 5.455
2.132 2.123 2.1z=
4.183/ 4.176/ 4104
4.329 4321 4us
Frankfurter Kursbericht vom 7. Mai 19K.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
5% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
25 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
2o Bah. Freiſtaat
von 1927 ....."
50 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
1% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Diſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
S% Berlin v. 24
2% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden b. 26
72 Frkf. a. M.b. 28
7% Heidelb. v. 26
8% Ludwahf. v. 26
8% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25
89 Mannh. v. 26
89 Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom.Anleihev. 26
% Berl. Hhp.=Bk.
4½%n
Lig.=
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hyp. Bk.
7½zu
87.25
79.75
81.25
80
87.5
51.8
17.5
7.3
93.5
87
86.75
85
103
95
88
97.5
93
96
92.5
89
74
% Frkf. Pfbrfbank
4120 Gotha Gr.=
Ered. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hhp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
1 88 Heſſ. Landesbk.
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
½=
8% Landeskr. Kaſſ.
Mein. Hhp. Bk
8% Naſi. Landesbk.
Pfälz. Hyp. Bk.
Lig.
Pfandbriefe
8% Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred.. . . .
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .
8% Rhein. Gyp.=Bk
4½% „ Lig
Pfandbriefe..
8% Rhein.=Beſtf.=
Bd. Credit
L.=Pf.
Bod.=
25 S
Ered.=Bank.
„Lig.=
4½%
Pfdbr. ...
8% Württ, Hhp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser, I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser.I
95.5
78.3
98
21.75
89
95
100
94.75
96
92
96.5
92
97.5
89.5
95.5
92
97.2
75
95
92
98.5
91.5
76.65
75.25
95.75
74.5
95
51.75
68
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Hbl.
Frrf. Hyp.=Bk. K.=
Sbl. Ser. 1 u. 2/ 9.5
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lbs=Gyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefel 12.32
dgl. Kom.=Obl.
S1-8 7.4
„ Kom.=Obl.
S. 17-24 2.4
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 19.25
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfobriefel 14.25
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe 13.5
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodenered. Vorkr.=Pf/ 14.25
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26/ 96.5
8%0 Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. . . 94
102 Kom. Elektr.
Mark. ....... /102
7%0 Mainkrw v. 26/ 86
72 Mitteld. Stahl
werke von 27.../ 90
8% Neckarſulm v.26
8% Salzmann c Co.
Kaſſel v. 26...
7%o Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 88.75
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 87.5
II Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz
5%Badenw. Kohl. ......
6% Geſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Vollsſt.
Roggenanleihe.
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe ...
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ...
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
5% Südd. Feſtw. ....."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914........
5% Bosn. L2.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..
4½%0 Bosi. v. 62
5%0 Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
124% Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)
22.5
13.8
10
äuß.
42
Goldan=
leihe (abg.)
inn. (abg.)
4½%m Frrig.
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½.%0. Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)..
420 Oſt. Goldrentel
(C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Gold
von 1913
42 Schweiz, Bds.=
Bahnen v. 1912/ 95.5
4% Türk. Admin.
1. Bagd.
48
2. Bagd.
4%
Zollanl.
4½=% Ungarn von
1913 CC. C.=St.)
½%0 dito von
1914 (C. C.,St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)/ 26.2*
o dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito
Kron=
rente (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4% Kopenh. v. 61
2.15
18.75
47.5
21.4
20.4
20.8
13.7
23‟,
M.Re
58.5
4½ Liſſab. b. 1886/ 15.25
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891 .....
42 Eliſabethbahn
von 1883 ...
42 Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig..
40 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ......
2‟/to% Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
42 Oſt. Staatsb.v.
1883 ..
%a Naab=Odenbg.
v. 1883.
4% Rudolfb. 1. S
i. 6.
412%0 Anatolier k.
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. . .
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. ..!!
Berl. Handelsgeſ.. .
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..
Eff.=u. Wechſel=
..I1
bank .....
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Banl.
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B./1
Mein. Hyp.=Bank!
Metallbank.
Mitteld. Creditbr.
Nürnb. Vereinsbk./1
Oſt. Creditanſtalt.
Pſälz. Hyp.=Bank
Pr. Bod.Creditbk.
Hyp.=Akt.=Bk.)1
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank
Hop.=Bankl
12
107
111,
15.25
25.75
4
2.18
139.75
158
211
145
162.5
267
184
265.25
165.75
119
159.5
16-I,
107
152.5
154.5
143
143.5
132
220
169
36.5
1160
1143
146
177
Südd, Bob. Gr. Bk.
„ Dise.=Geſ.
Wiener Bankverein
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G. f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ...
Dt. Eiſenb.=Geſ.
720 Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ........
Nordd. Llohzd...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Fuduſtrie
Abt, Gebr.
Accum. Berlin..
Adler & Oppenh.:
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
Mea Sann.
Bad. Maſchf.=Durl. /150
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel..
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverieCie 1
Brüning & Sohn. 132.5
Buderus Eiſen ...!
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerte
.
Heidelberg
Karlſtadt .
I.
Lothr. (Karlsr.). 85
Cbem.WerkeAlbert.
Brockhues
Fabrik Milchl
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin!
Erböl
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt 195
Linolwerk. Berl. /294
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .
Dürrwerke Rating.”
138
15.8
216.5
210
159.,5
157.25
127
45.25
50os
9.
68
194
61
156.5
93.5
38
150.5
198
90.5
114
128
60
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr.Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wollel”
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen
Etling. Spinnereil=
Faber, Joh., Bl
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guillegum.
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas
Naſch. Po=
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFranrf
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Genninger, Kempf.
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas)=
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel!
Inag
Funghans Stamm.
Kali Aſchersleben. 1
Salzdetfurth.
2556
233.9
180
85
50.5
203
53
224
gs
103
48
280
88
150
105
81
78.75
/137
295.5
109
139
47
180
115
88
77
161
76
127.5
87.1
198
332
213
1273
Karſtadt, R.
Ker. Werke Offſtein
glein, Schanzl.
Klöcknerwerke=
gnorr, Heilbronn..
Konſerpfabr.Braun
Krafrw. Alt=Württ.
Krauß E Co., Loko.
Lahmener cCo. „182
Lech, Augsburg . ..!"
Lingel; Schuhiw.
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch. 326
Lubwigshaf. Walz)
Büdenſcheid Metall
Maintr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb. 1
Mars=Werle
Metallgeſ.
rankft.!
Miag, Mühlenbauf:
Moenus Ste
Motorenfahr. Deutz
Oberurſel
Münch, Lichtſpielk. 119
Neckar). Fahrzeug.
Neckarw. Eßl. . .!
Nicolah, Hofbr. „140
Oberbedarf.
.
Oſterr. ApineMon.
Otavi Minen.
Peters Union Frrf./104
Pfälz. Näh. Kahſer
Philipps A.=G.
Phönir Bergbau
Porzellan Weſſel 22
Reiniger Gebb. &
Schall
.!1
Rh. Braunkohlen.
Glektr. Stamm
Stahlwerke.
Rhenania Kunh.
Riebeck Montan.
Rütgerswerke .!1
SalzwerkHeilbronn
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth:/ 66
Schöfferhof=Bind. 1363
Schramm. Lackfbr.)=
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. 1204.9
205
108
162
7:.5
92
120
36.5
136
155
118
116.5
178
158
66.75
143.25
109.75
15.
56
93.75
110
82
105.25
123
130
Va e
Weſſel. .
Schuhfabr. Herz.;
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 164
Seilindſtr. Wolff. 25‟;
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel344
Südd. Immobilienl170
Bucker=AG./147.5
Strohſtoff, Ber.:
Tellus Bergbau 1121
Thür. Lief.=Geſ...
Tucher, Brauerei /160
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .. . . . 113.5
Veithwerke
Ver. f. Chem Ind. 39.75
deutſch. Slfahr.
Faßfabr Caſſell 51.73
Gummifabrik.
Berlin=Frankf./102
Königs= und
Laurahütte
Pinſelfabriken 81
Stahlwerke.
Utramarin .155
Zellſt. Berlin/145
Vgtländ. Maſch.. . / 90
Voigt & Haeffner/190
Voltohm. Seil 85
Wanß & Frentag: 1152
Begelin Rußfabrikl
Werger Brauerei, 170
Bellſt. Aſchaffenbg./203.75
Memel
Waldhof ..301
Zuckerf. Rheingau=
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.)
Verſicherung
Frkft. Allg. Verſ.=G 208
Frankong Rück= u.
Mitv.
Mannb. Berſich.
DarmſtädterBertel
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Gebr. Lutz
MotorenDarmſtadt
73.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 126
Dienstag, den 8. Mai 1928
Seite 13
Metallnotierungen.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 7. Mai
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123,75 (124,25), Februar, März,
April 124 (124), Mai 123,75 (123,75), Juni, Juli 123,50 (123,50), Auguſt
193,50 (123,75), September, Oktober, November, 123,75 (124), Dezember
124 (124,25). Tendenz befeſtigt. Für Blei: Januar 41,3 (41,25), Fe=
Gruar, März, April, Mai 40,25 (41,50), Juni 40,50 (40,75), Juli 40,50
(41), Auguſt, September 40,75 (41), Oktober 41 (41,25), November 41
(41,50), Dezember 41,25 (41,25). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar,
Gebruar, März 51 (51,50), April 51 (51,75), Mai 51,75 (52,50), Juni
51,50 (52,50), Juli 51,25 (51,50), Auguſt, September, Oktober, November,
Dezember 51 (51,50). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 7. Mai. Die Tendenz der
Pro=
duktenbörſe geſtaltete ſich ruhig. Die Käufer lehnen die hohen
Aus=
landsforderungen ab. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack
wag=
gonfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 28,50—28,75, ausländ.
30,50—32,75, Roggen inländ. 29,25—29,50, ausländ. 31,25—31,50, Hafer
inländ. 27,50—28,50, ausländ. 28—29, Gerſte ausländ. 32—36, pfälziſche
32—33, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 31,50—32,50, Futtergerſte
24,25—24,50, M....3 mit Sack 24,50—24,75, ſüddeutſches Weizenmehl
Spe=
zial Null 38,25—40,50, ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausmahlung
40,25—41,50, Kleie 15,75—16,00.
Frankfurter Produktenbörſe vom 7. Mai. Weizen 1. 27: Roggen
28,75—29; Hafer inl. N7,75—B,25; Mais für Futterzwvecke 24,50—25;
dito für andere Zwecke 25; Weizenmehl ſüdd. 38,25—40; Roggenmehl
39,75—41; Weizenkleie 15,75—16; Roggenkleie 17,50—17,75; Erbſen 32
bis 60; Linſen 55—105; Heu ſüdd. 8,50—9; Weizen= und Roggenſtroh
drahtgepr. 4,75; dito geb. 4; Treber 19,25—19,75. Die Preiſe verſtehen
ſich ſämtlich für 100 Kg. Die Tendenz an der heutigen Getreidebörſe
war puhig, Futtermittel feſt.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. Mai. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 143 Ochſen 30—62, 112 Bullen 30—54, 282 Kühe 16—50, 289
Färſen 36—63, zuſammen 826 Stück Großvieh, 717 Kälber 44—76, 13
Schafe 42—48, 3599 Schweine 42—57. Marktverlauf; Mit Großvieh
mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, mit Schweinen mittelmäßig,
ausverkauft.
Frankfurter Großviehmarkt vom 7. Mai. Auftrieb: 1328 Rinder,
darunter 290 Ochſen, 62 Bullen, 631 Kühe, 335 Färſen, ferner 588
Käl=
ber, 39 Schafe und 5538 Schweine. Gegenüber dem letzten
Großvieh=
markt waren die Preiſe nur unweſentlich verändert. Marktverlauf:
Rinder ruhig, nahezu ausverkauft; Kälber ruhig, ausverkauft; Schweine
mäßig rege, geräumt; Schafe wegen des geringen Auftriebs nicht notiert.
Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 59—62, 2. 55—58,
b) 1. 51—54, 2. 46—50; Bullen: a) 50—54, b) 45—49, c) 35—40; Kühe:
a) 43—48, b) 37—42, c) 32—36, d) 25—31; Färſen: a) 59—63, b) 54—58,
c) 48—53; Kälber: a) 0, b) 70—75, c) 63—69, d) 52—62; Schweine über
300 Pfund 54—56, 240—300 Pfund 55—56, 200—240 Pfund 56—57, 160
bis 200 Pfund 55—58, 120—160 Pfund 52—55, unter 129 Pfund
Sauen 43—48. — Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch
1. 90—100, 2. 80—90, Bullenfleiſch 80—88, Kuhfleiſch 1. 70—80, 2. 55
bis 65, 3. 35—45, Kalbfleiſch 2. 100—105, Hammelfleiſch 105—110,
Schweinefleiſch 1. 6—72, Gefrierfleiſch (Rindfleiſch) Vorderviertel 48,
Hinterviertel 60. Geſchäftsgang mäßig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 7. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete in feſter Haltung, weil damit
gerech=
net wird, daß der kommende Regierungsbericht am Mittwoch wieder in
hauſſegünſtiger Richtung lauten werde. Im weiteren Verkehr machte
ſich ein Tendenzumſchwung bemerkbar auf günſtige Witterungsberichte
und eine hohe Schätzung über die Winterweizenernte in Kanſas. Gegen
Schluß trat erneut eine Erholung ein.
Mais: Die Stetigkeit der ſüdſveſtlichen Märkte bewirkte zunächſt
ein leichtes Anziehen der Preiſe. Dann erfolgte eine Abſchwächung auf
das günſtige Pflanzwetter.
Hafer: Ungünſtige Felderſtandsberichte und Anſchaffungen der
Vokofirmen ließen den Markt anfangs in feſter Haltung verkehren. Der
Schluß war abgeſchwächt.
* New York, 7. Mai. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Ungünſtige Wetterberichte aus dem öſtlichen
Anbau=
gebiet und beſſerer Abſatz an Baumwollwaren löſten eine Befeſtigung
aus. Auch waren Deckungen für Liverpooler Rechnung zu beobachten.
Später trat Realiſationsluſt durch. Der Schluß war erneut feſt auf
lebhafte Deckungsnachfrage.
Kaffee: Der Markt nahm unter Deckungen der Kommiſſionäre und
Europas einen feſten Verlauf und Meldungen über weitere
Verringe=
rung der Santoszufuhren.
Zucker: Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf. Für den
laufen=
den Monat erfolgten Liquidationen, die anderen Sichten tendierten
anfangs ſtetiger auf Deckungen und Käufe des Handels, waren dann
aber auf Glattſtellungen ebenfalls ſchwächer.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 159½, Juli 159½, Sept. 158; Mais,
Mai 108½, Juli 111½, Sept. 111½; Hafer, Mai 62½, Juli 58½,
Sept. 48½; Roggen, Mai 137, Jubi 132½, Sept. 121½.
Schmalz: Mai 11,925, Juli 12,225, Sept. 12,55.
Rippen: Mai 11,875, Juli 12,30, Sept. 12,70; Speck loco 12;
leichte Schweine 8,65—10,25, ſchw. Schweine 9,40—10;
Schweine=
zufuhr Chioago 30 000, im Weſten 85 000.
Chicagoer Baumwolle: Mai 20,85, Juli 20,27.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorck am 7. Mai:
Getreide: Weizen, Rotwinter 219½, Hartwinter 179½; Mais
neu ank. Ernte 1217; Mehl ſpr. wheat clears 7,25—7,75; Fracht
nach England 1,6—2,3, nach dem Konunent 8—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg extra 88.
Kakao: Tendenz: ſtramm, Umſatz in lots 247, loco 15½, Mai
15,03, Juni 15,06, Juli 15,29, Auguſt 15,41, Sepvember 15,50,
Ok=
toher 15,40, November 14,98, Dezember 14,48, Januar 1929 14,33.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, hat die Beratungsſtelle der Stadt Frankfurk am
Main eine Auslandsanleihe im Ausmaß von rund B Mill. RM.
geneh=
migt. Der Anleihebedarf der Stadt Frankfurt war mit 14 Mill. Dollar
angemeldet worden.
Die Ergebniſſe des Spareinlagengeſchäfts im Februar 1928 werden
ſoeben durch den Deutſchen Genoſſenſchaftsverband bekannt gegeben. Es
berichteten im ganzen 1010 Kreditgenoſſenſchaften gegenüber 1000 im
Dezember 1927. In der Zeit von Ende Dezember 1927 bis Ende
Februar 1928 haben die geſamten anvertrauten fremden Gelder eine
Zunahme um rund 82 Mill. RM. erfahren. Es kommt dies einer
Stei=
gerund von rund 10 Prozent gleich. Innerhalb der anvertrauten
frem=
den Gelder haben die Spareinlagen die weitaus größte Zunahme,
näm=
lich von 499 auf 576 Mill. RM., alſo um 77 Mill. RM., erfahren.
Die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1927 der Maſchinenfabrik
Eßlin=
gen A.=G. in Eßlingen ergibt einſchl. des Vortrages vom Vorjahre mit
255 433 RMM. einen Reingewinn von 297 473 RM. Der A.=R. hat
be=
ſchloſſen, der am 8. Juni einzuberufenden H.=V. vorzuſchlagen, den
Ge=
winn auf neue Rechnung vorzutragen. Von der Ausſchüttung einer
Dividende ſoll abgeſehen werden.
Auf dem Koksmarkt hat ſich die ungünſtige Wendung, die ſchon ſeit
einigen Wochen feſtgeſtellt werden konnte, weiter verſtärkt, ſo daß die
Kokserzeugung eine Einſchränkung erfahren mußte. Infolge des
bis=
herigen Ausbleibens der ſonſt um dieſe Zeit eingeräumten
Sommer=
rabatte vermochte ſich das Brechkoksgeſchäft nicht zu beleben, da für
die Händler keine Anregung vorlag, ſich im voraus einzudecken.
Die Manufakturwarenfirma, J. Nolde Söhne, in Dorſten, hat laut
„Textilwoche” die Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen
außergericht=
lichen Vergleich von 60 Prozent an. Die Paſſiven betragen 306 744 RM.,
denen an Aktiven 205 820 RM. gegenüberſtehen. Eine
Gläubigerver=
ſammlung iſt auf den 7. Mai nach Eſſen, Hotel Handelshof, einberufen.
Wenn auch der Kalimarkt im April mit 674 100 Doppelzentner
in=
folge der ſaiſonmäßig bedingten Entwicklung um 940 000 Doppelzentner
hinter dem März=Abſatz zurückgeblieben ſiſt, ſo überſteigt er doch noch
um 65 000 Doppelzentner das vorjährige „Aprilergebnis. Insgeſamt
ſchließen die erſten vier Monate des laufenden Jahres bei einem Abſatz
von rund 6 393 000 Doppelzentner mit einem Mehr von über 500 000
Doppelzentner gegenüber der vorjährigen Vergleichszeit ab.
Die Elſäſſiſche Kalihandelsgeſellſchaft hat beſchloſſen, die derzeitigen
Preiſe für die kommende Saiſon beizubehalten, jedoch ſollen wiederum
Sommerrabatte gewährt werden.
Das franzöſiſche Stichſtoffſyndikat ſetzte die Sommerpreiſe für
ſchwefel=
ſaures Ammoniak auf 122—125 Frs. je nach Bezirk pro 100 Kg. mit
einem Rabatt von 5 Frs. pro 100 Kg. für Mai und Juni d. J. feſt.
Dieſe Preiſe ſind jedoch nicht eher definitiv, als bis die Auguſtnotzierugem
feſtgeſetzt ſind. Sie bedeuten hingegen das Maximum für Mai und
Juni.
Am 1. Jumi 1928 tritt in Holland das ſogenannte „Heringsgeſetz”
in Kraft. Dadurch wird der Export von Heringen einer amtlichen
Kon=
trolle unterworfen, wodurch man die Qualität der holländiſchen Ware,
die in den letzten Jahren durch minderwertige Lieferungen einzelner
Firmen geſunken war, wieder auf das frühere Niveau zu bringen hofft.
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verreiſt. Vertreter die Herren:
Sanitätsrat Dr. Birnbaum, Georgenſtr. 8
Dr. Ernſt Draudt, Heinrichſtr. 17
Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann, Annaſtr. 40
Dr. R. Schaefer, Kariſtr. 90 (* 12616id
Sanitätsrat Dr. Sior, Hochſtr. 60
Dr. Berth. Stern, Ernſt=Ludwigſtr. 19.
Augenarzt
Dr. Ph. Schmitt
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Todes=Anzeige.
Heute Nacht 2½ Uhr entſchlief nach ſchwerem Leiden
mein treuſorgender Gatte, unſer guter Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Luuwig einnann
Oberaſſiſtent beim Verſicherungsami.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 7. Maf 1928.
Heinrichſtr. 104.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portal des alten Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (*12564
Die Beiſetzung der Urne von
Frau Frieda Fink, geb. Wundt
Majors Wwe.
erfolgt am Mittwoch, den 9. Mai,
vor=
mittags 11½ Uhr, auf dem Friedhofe an der
Nieder=Ramſtädterſtraße. (8108
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 7. Mai, vormittags 11 Uhr, nahm Goit der
Herr unſere liebe, treuſorgende Mutter
Frau Margarerhe Breitwieſer Bw.
geb. Mutb
im Alier von 66 Jahren zu ſich.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Käthchen Breitwieſer
Marie Breitwieſer
Eliſabeth Breitwieſer
Fam. Wilh. Maul
Nieder=Ramſtadt, Ernſthofen, den 7. 5. 28.
(*12606
(Schneckenmühle)
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmitt. 3 Uhr ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute mittag um ½6 Uhr wurde unſere
liebe Mutter und Großmutter
Frau
eittiene Mioppinge.
geb. Schlocke
im Alter von 64 Jahren durch einen ſanften
Tod von ihrem langen Leiden erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Eich b. Worms, Gießen, Hanau, 6. Mai 1928.
(810
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang unterer lieben Entſchlafenen, ſowie
für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir
hier=
mit Allen unſeren herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Berger für die troſtreiche
Grabrede, ferner den Schweſtern des Alice=Hoſpitals
für ihre liebevolle Pflege und der Firma E. Merck,
ſowie der Kartonage=Abteilung der Firma für die
Kranzniederlegungen am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Körner.
Darmſtadt, den 7. Mai 1928.
B. 8072
Dieſe Woche beginnen die neuen Kurſe
des Amts für Leibesübungen für
unter Leitung von Frl. Kaſten in der
Turnhalle der Viktoriaſchule, und zwar:
Mittwoch, 9. Mai
½6—½7 für Mädchen von 9 Jahren an
½7—½8 für Frauen
½8—½9 für Anfängerinnen
½9—½10 für Fortgeſchrittene
(bei genügender Beteiligung)
Freitag, 11. Mai
½7—½8 für Lehrerinnen
½8—½10 laufende Kurſe
(nähere Auskunft während der Stunde
Anmeldung jeweils in den Stunden
Die Gebühr beträgt für 10 Stunden 5.&
809
Bommersprossen!
Sommersprossen sind Schönneitsfehler
u. in stärkeren Fällen sogar eine schlimme
körperliche Entstellung. Sommersprossen
sind vielen Menschen zum Verhängnis
ge-
worden.
Durch Sommersprossen sind Ehen
zer-
stört worden. Verlobungen gescheitert,
Stellungssuchende um gute Posten
gekom-
men usw., weil andere, durch
Sommer-
pprossen nicht entstellte Menschen
bevor-
zugt wurden.
Ist eine Beseitigung der Sommersprossen
möglich? Fragen Sie bei der Firma Frucht
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Adreßbuch
für die
Prowinz Starkenburc
(Geschäftsadreßbuch)
Mit einer Einleitung von Ministerialrat Dr. Meller (Direktor der
Zen-
tralstelle für die Landesstatistik).
Auf Grund amtlichen Materials herausgegeben.
464 Seiten in 8‟. In Halbleinenband.
Preis 12.— RM.
Dieses Geschäftsadreßbuch der Provinz Starkenburg enthält die
Kreise Beusheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau,
Heppenheim, Offenbach und ist für Industrie und Geschäftswelt
unentbehrlich, da es auf Grund amtlichen Materials alle wichtigen
Adressen der Industrie, Handel- und Gewerbetreibenden, auch der
kleinsten Gemeinden angibt und von allen Orten der Provinz die
amtlichen Daten (Kreis-, Gemeinde-, Kirchen- und Schulbehörden
usw., Eisenbahn-, Post- und Autoverbindungen) nachweist. Bei den
Kreisstädten ist eine Chronik beigegeben und, soweit kein
Orts-
adreßbuch bereits gedruckt vorliegt, auch ein Verzeichnis der
Haus-
besitzer. Eine ausführliche Einleitung (24 Seiten) von
Ministerial-
rat Dr. Meller erhöht die Bedeutung dieses Geschäftsadreßbuches.
Für Kundenwerbung ist es wegen des reichen und wichtigen
Adreßenmaterials unentbehrlich.
Zu haben in jeder Buchhandlung und in der Geschäftsstelle des
Darmstädter Tagblatt.
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Gar. Zurücknalme.
Probepäckch. 1½. Pfd
etto ℳ 1.80 franko
ei Voreinſendung.
Lehrer R. Fiſcher,
Honigverſand,
Ober=
neiland 81,
Bez. Bremen,//134
Gröl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
Hon. erteilt 144
L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr. 79, III.
Klavier= und
Violin =Unterricht
erteilt Kammermuſiher
Sturmfels, Guten=
Gergſtr. 51, 1612
An Zuſchneidekurſus
können noch e nige
Damen teilnehmen.
Daſelbſt wird auch
Näh=Unterr. erteilt.
Bismarckſtr 82, II,
*1256
Holländiſch geſ.
Sprachunte richt in
der holländ. Sprache,
möglichſt, von
päda=
gogiſch gebild.
Hollän=
der oder von Lehrer.
Angeb. unt. M 61 an
die Geſchſt (12576
Penſionen
Mittag= und
Abendtiſch
von 50—95 Pfg.
vegetariſcheu Fleiſch=
(144a
kliche
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I.
Dienstag den 8 Mai 1928
Geite 15
din Oaauftiagarin.
Roman von Ferdinand Gradl.
6)
(Nachdruck verboten)
Er hatte die Fähigkeit, einen peinigenden Gedanken einfach
bei Seite zu ſchieben, wie man etwa einen läſtigen Mahnbrief
in den Papierkorb wirft. Diesmal ließ ihn dieſes Talent in
Stich. Die Lage war kritiſch. Auch der Verfallstag der Wechſel
ſtand vor der Türe. Er lautete zwar nur auf zweitauſend Mark,
aber Carry hatte ohne der Mutter und Jäniſch’s Wiſſen den
Firmaſtempel über ſeinen Namen aufgedruckt. Etwas mußte
geſchehen.
Er überdachte die Reihe ſeiner Bekannten, dieſer vergnügten,
jungen Leute, welche gleich ihm ſorglos in den Tag lebten, und
machte die überraſchende Entdeckung, daß er in der ganzen Schar
keinen wirklich Freund nennen konnte.
„Einen Tauſender könnte man zur Not bei der Geſellſchaft
zuſammentrommeln,” taxierte er, „aber eine Summe wie ich ſie
brauche . . . nicht daran zu denken.”
Die Lebejünglinge verſanken in’s Unterbewußtſein.
Carry ließ in Gedanken die holde Damenwelt Revue
paſ=
ſieren.
Es ſchoß ihm der Einfall durch den Kopf, Molly zu erſuchen,
ihm auf ein paar Tage ihren Schmuck zu borgen und ihn zu
ver=
ſetzen. Aber er war nicht ganz ſicher, wie ſie ein ſolches
Anſin=
nen aufnehmen würde, und wies den Gedanken von ſich. Was
brauchte er bei Theaterweibern herumzubetteln! Er! Er dachte
an all dieſe reichen Senatorstöchter, an all die älteren und noch
reicheren Huldinnen, mit denen er getanzt und geflirtet, und von
denen er überzeugt war, daß ſie bis zur Sinnloſigkeit in ihn
verliebt waren. Warum ſollten ſich die nicht anpumpen laſſen?
Man muß es nur mit der nötigen Feinheit und Eleganz machen.
Und übrigens, war denn nicht Fräulein Kornelia Binder da?
Die hatte doch beinahe die Pflicht, ihrem Zukünftigen aus der
Klemme zu helfen.
Der Gedanke an die Braut beruhigte ihn. Die Situation
ſchien nicht mehr ſo troſtlos. Er war doch nicht der erſte beſte.
Sondern eine bekannte Erſcheinung in den Hamburger Salons,
mit den erſten Kreiſen liiert. Ein ſolcher Mann ſcheitert nicht
an der Bagatelle von zwanzigtauſend Mark.
Da ſetzte ſich ein etwa ſechsundzwanzigjähriger Mann an
ſeinen Tiſch. Carry war des Grübelns müde. Er wollte am
Morgen einige Geldverleiher aufſuchen. Das müßte ja nicht
mit rechten Dingen zugehen, wenn der Bräutigam einer Kornelia
Binder keinen Kredit mehr hätte. Als er ſich ſo entſchloſſen, war
er ſeiner Sorgen ledig. Er nippte an ſeinem Grog, und begann
ſeinen Tiſchnachbarn heimlich zu beobachten. Dieſer merkte es
und ſprach ihn an.
„Sie ſind wohl auch ein Kollege?”
„Wieſo kommen Sie darauf?” entgegnete Carry überraſcht.
„Na weil Sie vorhin ſo aufmerkſam die Engagements
ge=
leſen haben”, erwiderte der Andere und wies auf ein ſchwarzes
Brett, das neben dem Schanktiſch an der Wand hing. Carry
bemerkte es erſt jetzt. Auf dem Brett waren mit Kreide Schiffs=
namen aufgeſchrieben, daneben Reiſeziel und irgendein
Muſik=
inſtrument. Zum Beiſpiel: Bismarck, Colombo, Contrabaß
Koreley, Rio de Janeiro, Flöte — Hanſa, Buenos Aires, Es=
Cornet und ſo weiter.
Carry begriff ſofort. Er war in eine Kneipe geraten, in
der Muſikgeſchäfte vermittelt wurden. Uebrigens hatte er ſchon
davon gehört. Die Paſſagierſchiffe heuerten als Stuarts Leute,
die ein Muſikinſtrument beherrſchten. Die hatten dann, wenn
ſie nicht ſervierten, die Bordmuſik zu beſorgen.
Der Muſiker plauderte mit Erfahrung von den
ausgeſchriebe=
benen Engagements. Bismarck ſei ein feiner Kaſten mit guten
Trinkgeldern, Loreley wäre ein ſchäbiger Kaſten, ſchon ein
See=
lentränker, Hanſa ginge aber nicht zu vergleichen mit Bismarck.
Carry hörte amüſiert zu. Die Ausdrucksweiſe des Muſikers
beluſtigte ihn. Der redſelige Mann war ihm willkommen, um
ihm die Zeit bis Tagesanbruch zu vertreiben.
„Was ſpielen Sie für ein Iuſtrument?” fragte der Muſiker.
„Klavier” entgegnete Carry.
„Und haben Sie was druff?” erkundigte ſich der Andere
in=
tereſſiert und machte mit den Händen Bewegungen, als habe er
eine Klaviatur unter den Fingern.
„Ein paar Sachen von Chopin.”
„Ach was, Chopin! Wer frägt nach dem Zimt?” entgegnete
der Muſiker geringſchätzig. „Ich bin auch Pianiſt. Ich meine
ob Sie aus dem Hut ſpielen, auswendig, moderne Schlager.
Tango, Shimmy und ſo.”
Carry dachte an die verſchiedenen Five v’ clook theas, wo
er die tanzluſtige Damenwelt mit ſeinem Klavierſpiel
unter=
halten, und bejahte.
„Sie ſind mein Mann!” rief der Andere erfreut, „Sie ſind
doch frei?”
„Wie ein entlaſſener Galeerenſträfling.”
„Kollege, ich hab’ was für Sie”, fuhr der Muſiker fort.
„Nicht ſo ordinäres mit Kellnerieren und Bordmuſik, nee, ue
ganz pickfeine Sache. Klaviertrio mit Geige und Cello im
Schiffsſalon der Meluſine. Prima Kaſten! Liegt in Cuxhaven.
Dampft übermorgen nach New=Orleans. Es regnet Trinkgelder.
Sie haben doch einen tadelloſen Smoking?” unterbrach er ſich
mißtrauiſch.
Carry dachte an ſeine wohlgefüllten drei Kleiderſchränke
und bejahte lachend.
Der Andere erzählte weiter. Er gehöre ſelber dem Trio an.
Da biete ſich ihm aber eine direkt großartige Sache auf einem
Hapagdampfer. Eine Gelegenheit, wie ſie im Lehen nie
wieder=
kommt. Er habe mit dem Schiffsoffizier, der das Anheuern auf
der Meluſine beſorgt, mit dem er übrigens befreundet ſei, über
die Angelegenheit geſprochen. Der habe nichts gegen eine
Stell=
vertretung einzuwenden.
„Morgen ſtell’ ich Sie ihm vor”, fuhr der Muſiker voll Eifer
fort. „Sie brauchen nichts als irgendein Dokument,
Heimat=
ſchein oder ſo, Seefahrtsbuch und ſon Klimbim, das verſchafft
er ihnen.”
Nicht im Traume dachte Carry daran, das Angebot ernft zu
nehmen. Er! Carry Uhlſtorp als bezahlter Klavierſpieler in
einem Schiffsſalon! Eine abſurde Vorſtellung. Aber er
ver=
abredete aus Mutwillen eine Zuſammenkunft für den nächſten
Tag und dachte an das Halloh, wenn er in ſeinen Kreiſen das
Erlebnis erzählen wird.
Der Muſiker beſtellte gleichſam als Geſchäftsabſchluß eine
Flaſche Wein. Sie zechten miteinander. Carry koſtete den Ulk
bis auf die Neige aus, erzählte von Enſembles, in denen er ſchon
mitgewirkt, flunkerte, daß ſich die Balken bogen, dann beſtellte
er eine Flaſche Wein, und alle Sorgen waren vergeſſen.
Aber gegen acht Uhr wurde die Kneipe gereinigt, die Gäſte
mußten heraus, und wie Carry in die friſche Morgenluft trat,
waren die Sorgen wieder da. Er verabſchiedete ſich von dem
Pianiſten und ging ſeines Weges.
Zunächſt brachte er in der Bahnhofsgarderobe ſein
Aeuße=
res wieder in Ordnung. Dann beſuchte er die Geldverleiher.
Er kannte deren drei: Salomon Goldkorn, Chaim Drucker und
Jakob Dreizehner. Goldkorn war nicht geneigt, Drucker verlangte
zwei Realitätenbeſitzer, als Bürgen. Dreizehner meinte, daß
Carry’s Unterſchrift ohne Gegenzeichnung ſeiner Mama oder
des alten Jäniſch höchſtens Wert für Autographenſammler habe.
Da kam Carry der Trotz. Was war denn ſo Großes paſſiert?
Er hat eine Geldſumme verloren. Er hätte ſie ebenſogut
gewin=
nen können. Tat Jäniſch, der auf der Börſe ſpielte, etwas
ande=
res? Und gehörte das Geld nicht ebenſogut ihm wie Jäniſch?
Man würde die Waren für den Engländer eben auf Kredit
neh=
men und nach und nach bezahlen. Baſta! Und wenn er
Kor=
nelia Binder heitnführte, war der ganze Schmarren überhaupt
nicht der Rede wert.
Er ſtraffte ſich auf und ging feſten Schrittes in das Kontor.
Mama ſaß beim Schreibtiſch. Jäniſch zum Ausgehen
ge=
rüſtet, ſtand neben ihr und erzählte lachend irgend etwas. Als
er Carry erblickte, ging er mit ausgeſtreckter Hand auf ihn zu.
„Bravo, Herr Carry. Famos haben Sie den Engländer
be=
arbeitet”, rief er mit ſeinem breiten Hamburger Akzent. „Ich
ſage ja, der Beſuch des Sohnes der Firma iſt zehnmal mehr
wert, als wenn man einen Commis ſchickt.”
Das Lob entzückte beſonders Frau Uhlſtorp. Sie war eine
magere Daye, ſchon recht ergraut, mit etwas verhärmten
Ge=
ſichtszügen, die aber Spuren ehemaliger Schönheit nicht zu
ver=
wiſchen vermochten. Sie betrachtete den Sohn, der ihr galant
die Hand küßte, mit einem glückſeligen Lächeln.
„Jaaa, ſolche Kunden wie dieſen Sir Wilforth muß man
ſich warm halten,” fuhr Jäniſch behaglich fort, „er reguliert zwar
quartaliter, aber auf Wilforths Unterſchrift kann man getroſt
das Dreifache kreditieren.”
Carry riß die Augen auf. Ja, war er denn von Sinnen
geweſen? Das war ihm gar nicht eingefallen, daß man im
Kon=
tor von der Zahlung gar nichts wiſſen konnte. Er hat dem
Engländer quittiert, und der Engländer hat die Quittung
ein=
geſteckt. Auf dem Beſtellſchein ſtand gar nichts davon. Da hatte
er ja bis Quartalsſchluß Zeit! Bis dahin war er womöglich
ſchon verheiratet.
„Wann ſollen wir denn befrachten?” fragte Jäniſch.
„Wilforth macht eine Stritztour nach Weſterland,” berichtete
Carry, „kommt Samstag wieder, nimmt die Ladung auf und
dampft nach Riga.”
„Schade, ich hätte ihn gerne geſprochen,” meinte Jäniſch
be=
dauernd, „Samstag bin ich in Bremen.”
(Fortſetzung folgt.)
Offenbarung des Gebeimnisses
des Persönliohen Einflusses
Einfache Methode, weiche jeder benutzen kann um Tiel
Kraft, des Persönlichen Magnetismus, um Konzentration
und Willensstärke zu entwickeln; sowie die Ausrottung übler
Angewohnheiten lehrt, durch die wunderbare Wissenschaft
der Suggestion. Ein 80 Seiten starkes Buch beschreibt
klar diese allgemeine Methode und eine Psycho-Analystische
Charakterdeutung frei für alle, die darum schreiben,
„Die wundervolle Macht des persönlichen Einflusses,
Mag-
netismus. Anziehungskraft oder Gedankenkontrolle, nennen Sie
es, wie Sie wollen, kann sich ohne Zweifel ein jeder aneignen,
ganz gleich ob jetzt wenig erfolgreich oder anziehend” sagt
Herr Elmer Elleworth Knowles Verfasser des neuen Buches
be-
titelt. „Der Schlüssel zur Entwicklung der inneren Kräfte‟
Das Buch offenbart uns viele erstaunliche Tatsachen, betreffs
der Praxis der orientalischen Togis und erklärt ein
unvergleich-
licnes System der Entwickelung des Pe sönlichen Magnetismus,
der hypnotischen und telepatischen Kräfte, des Gedächtnisses
und der Konzentration, der Willenskraft und wie unerwünschte
Gewohnheiten zu beseitigen sind durch die wunderwirkende
Frl. Simone Maitre
Cönigin der
Schön-
eit Paris 1926 deren
Zild hier erscheint,
erklärt daß die
ein-
fachste Persön
ich-
keit, durch die
Ent-
wickelung des
Per-
sönlichen
Magnetis-
mus, Liebe erwerben
kann und daß sie
seibst persönliche
An-
ziehungskraft
erlang-
te durch dasStudium
des hier angegebenen
Systems.
Das Buch, welches
weit u breit
kosten-
los werteilt wird,
ent-
hät viele
photo-
eraphische
Abbil-
dungen weiche
zeig-
gen, wie diese
geheim-
nisvollenMächte über
die ganze Welt
be-
nuttt werden und wie
Tausende und aber
Tausende ihre Kräfte
entwickelt haben
ob-
gleich sie früh nichts
davon geträumt, daß
sie solche besaßen.
Die freie Verteilune
der 10000 Exemplare
wird von einem
lei-
tenden Brüeseler In-
1 stitut unternommen
und jeder Interessent
kann eine Kopie
kostenlos und porto
Millé Simone Maitre
frei erhalten.
Außerdem werden nicht nur die Bücher frei Vertelle,
sondern jeder, weicher sofort schreibt, erhält eine
Charakter-
beschreibung von 400 bis 500 Worten, von Herrn Kno wies
persönlich verfaß
Soll
Sie ein kostenloses Exemplar des Buches von Pror.
Hnowles nebst einer Charakterbeschreib ung wünschen, brauchen.
Sie nur in Ihrer eigenen Handschrift den folgenden Vers ab
zuschr
lch erstrebe einen durchdringenden Blick.
Und auch große Geistesstä ke,
Senden Sie mir eine Charakter-Deutung,
Und die Ein eitung zu Ihrem Werke‟
Senden Sie auch Ihren Name und Ihre Adresse in Druek
schrift unter Angabe ob Herr, Frau oder Fräulein) u. adressleren
Sie Ihren Brief an: Psvcholosy Foundation, 5. A. Freie
Ver=
zeilungsabte lung Dept 2297), Nr. 18. rue de Londres, Brüssel
Zelgien, Wenn Sie wollen, können Sie Briefmarken Ihre
Sigenen Landes im Werte von 50 Pfg für Porto usW,
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rügen. Achten Sie darauf, daß Ihr Brief genugend frankier"
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Dienstag, den 8. Mai 1928
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Diamileh
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von Georges Bizet
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolſ
Inſzenierung: Rudolf Scheel
Mitwirlende
(V.8073
Margarete Albrecht, Dora Böhm, Rudolf
Balve, Guſtav Baumgarten, Eugen Vogt,
Perſonen=Verzeichnis:
Harun . . . . . . . . . Rudolf Balve
Splendiano . . . . . . G. Baumga ten
Diamileh . . . . . . . Marg. Albrecht
Orakel. .. . . . . . .Eugen Vogt
Barabau
Ballett mit Chor in einem Akt
von Vittorio Rieti
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
Inſzenierung und Choreographie:
Manda von Kreibig
Mitwirkende:
Dora Böhm, Irene Scheinpflug, Hugé
Keßler, Artur Schettler
Gianni Schiechi
Oper in einem Akt von Giacomo Puccini
Muſikaliſche Leitung: Karl Bamberger
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Mitwirkende:
Margarete Albrecht, Anna Jacob?, Paula
Kapper, Ellen Kiesling, G ſtav
Baum=
nach St Goar. garten, Karl Ebert=Beher, Oscar Grauer,
Herbert Grohm, Joſef Herrmann, Theo
Herrmann, Alfred Karen, Hans Ney, Kurt
Schüppel, E gen Vogt
Perſonen=Verzeichnis:
Gianni Schiccht
Theo Herrmann
Lauretta, ſeine Tochter. Marg. Albrecht
Zica genannt die Alte,
Baſe des Buoſo . Anna Jacobs
Rinucio, Neffe der Zita „Joſef Poerner
Gherardo, Neffed Buoſo Eugen Vogt
Paula Kapper
Nella, ſeine Frau
Gherardino, beiler Sohn
Betto v. Signa, Buoſos
Leo Barczinski
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Simon, Buoſos Vetter. Alfred Karen
Marco, ſein Sohn
Herberr Grohm
Ci sca, Marcos Frau Ellen Kiesling
Magiſt. Spinelloccio, Arzt Hans Ney
Ser Amantio di Niccolao,
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Oscar Grauert
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Guccio, ein Färber . . G. Baumgarten
Bühnenbilder: Lothar Schend von Trapp
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Bohne
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Dienstag, den 8. Mai 1928
Anfang 20.00 Uhr Ende nach 22.00 Uhr
Zum erſten Male wiederholt:
Wer gewinnt Liſette?
Ein Luſtſpiel in drei Akten
von Kurt Heynicke
Inſzenierung: Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende:
Käthe Gothe, Beſſie Hoffart, Hans
Bau=
meiſer Hermann Gallinger, Rich. Jürgas,
Paul Miletzki, Curt Weſtermann
Perſonen=Verzeichnis:
Liſette . . . . . . . . Beſſie Hoffart
. . Kurt Weſtermann
Frederie . . .
. . . Herm. Ga linger
Spitzer
Liſ ttes Mutter . . . . Käthe Gothe
Nik
Richard Jürgas
Polizei=Kommiſſar . . . Hans Baumeiſter
Marſchalleck".
Paul Maletzk.
Joſef Kreuter
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Seite 16
Dienstag, den 8. Mai 1928
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