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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 117
191. Jahrgang
Freitag, den 27. April 1928.
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ſtädter und Nationalbank.
Der deutſch=polniſche Schul=Konflikt.
Der Haager Schiedsgerichtshof ſchließt ſich in
ſeinem Urteil der deutſchen Auffaſſung an.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Der Haager Schiedsgerichtshof hat jetzt in dem deutſch=
pol=
niſchen Schulſtreit ein Urteil gefällt, das ſich im weſentlichen der
deutſchen Auffaſſung anſchließt, wonach die bisherigen
Sprach=
prüfungen einen Ausnahmefall darſtellten, die nicht wiederholt
werden dürfen. Dem Urteil liegt eine 52 Seiten lange
Begrün=
dung bei. Nach Eingang des Urteils mit Begründung ſoll die
Veröffentlichung der Dokumente erfolgen. Bekanntlich überwies
1926 die polniſche Regierung eine ganze Anzahl Kinder an
pol=
niſche Schulen, obwohl die deutſchen Eltern die Aufnahme in die
Minderheitsſchulen beantragt hatten. Schließlich mußten ſich
die Eltern an Präſident Calonder wenden, der ſich gegen das
Verfahren der polniſchen Behörden ausſprach. Die Warſchauer
Regierung kam dieſer Entſcheidung nicht nach, und im März 1927
kam der Konflikt vor den Völkerbundsrat. Damals wurde
fol=
gendes Kompromiß geſchloſſen, daß eine Anzahl der Schulkinder
von dem Schweizer Pädagogen Maurer geprüft werden ſollten.
Nach deutſcher Auffaſſung ſollte es ſich hier lediglich um einen
Ausnahmefall handeln. Weitere Sprachprüfungen ſollten unzu=
Täſſig ſein. Die Polen ſetzten aber die Prüfungen fort, ſo daß
ſich der Rat erneut mit dieſer Sache zu befaſſen hatte und ſie
Dem Haager Gericht zuleitete. Das Gericht iſt jetzt mit ſeinem
Urteil dem deutſchen Standpunkt beigetreten.
Calonders Verhandlungen in Geuf.
* Kattowitz, 26. April. (Priv.=Tel.)
Seit einigen Tagen weilt der Vorſitzende des Gemiſchten
Ausſchuſſes für Oberſchleſien, Calonder, in Genf, wo er wichtige
Beſprechungen mit dem Generalſekretär des Völkerbundes hat,
die ſich nicht nur auf ſeine perſönliche Stellung in Oberſchleſien
veziehen, ſondern: offenbar auch Minderheitsangelegenheiten,
ilſo Fragen, die die deutſche Bevölkerung Oberſchleſiens
betref=
en, verhandelt. Die Lage der Deutſchen in Oberſchleſien iſt
vekanntlich ſeit den Wahlen immer unerträglicher geworden, da
die ſtarken Erfolge der Minderheiten geradezu provokatoriſche
Hegenmaßnahmen des polniſchen Wojewoden Graſzynſki zur
Folge gehabt haben. Die früheren Aufſtändiſchen=Vereine üben
inen unerhörten Terror im ganzen Lande aus. Deutſche werden
lutig geſchlagen, ohne daß die Polizei eingreift, und an allen
Ecken und Enden erklingt das Rota=Lied”, das nicht nur eine
Zerhöhnung der Deutſchen enthält, ſondern auch geradezu zu
Zewaltaten gegen alles, was nicht ſtockpolniſch iſt, aufruft.
Ca=
ander, dem nicht nur die Schulfragen, ſondern überhaupt der
Schutz der Minderheiten anvertraut iſt, hat daher wohl oder übel
rngreifen müſſen und wiederholt durch Verhandlungen mit den
olniſchen Behörden verſucht, wenigſtens eine Art Burgfrieden
r Oberſchleſien zuſtande zu bringen. Das iſt ihm jedoch nicht
clungen. Die Polen haben entweder faule Ausreden gebraucht
Her ſo getan, als ob das Erſuchen Calonders geradezu einen
rechtsbruch darſtelle. Die polniſche Preſſe hat gegen ihn mobil
emacht, und das, was die einzelnen polniſchen Blätter gegen
alonder vorbringen, iſt kaum mehr glaublich. Gewiß muß man
er polniſchen Preſſe zugute halten, daß Schimpftiraden in ihr
chts Außergewöhnliches ſind, und daß auch im innerpolitiſchen
ampfe die polniſche Preſſe ſich eines Tones befleißigt, für den
* in Deutſchland kein Gegenbeiſpiel gibt. Aber das, was die
reſſe in den letzten Tagen gegen Calonder geſchrieben hat,
ht doch wohl über das Maß des Erlaubten hinaus. Die klar
nriſſenen Rechte Calonders werden beſtritten und insbeſondere
ine Stellungnahme gegen das „Rota=Lied” wird als ein
un=
hörter Eingriff in die innerpolniſchen Verhältniſſe bezeichnet.
dieſer ſachlich unberechtigten Hetze beteiligen ſich neuerdings
ich amtliche polniſche Perſönlichkeiten. So hat zum Beiſpiel am
8ten Sonntag der Wojewode Graſzynſki offiziell an der Gene=
Tverſammlung des Verbandes der oberſchleſiſchen
Aufſtän=
chen teilgenommen, auf der wieder die übelſte Deutſchenhetze
trieben wurde. In ſeiner Gegenwart iſt eine Entſchließung
faßt worden, die die Abberufung Calonders aus Oberſchleſien
rlangt und außerdem der deutſchen Minderheit Repreſſalien
droht. Demgegenüber muß doch wieder einmal darauf
hin=
twieſen werden, daß
die polniſche Methode in Oberſchleſien
rnählich zum Himmel ſchreit. Immer wieder müſſen
inter=
tionale Schiedsgerichte angerufen werden, weil die Polen ſich
keine der getroffenen Vereinbarungen halten, weil faſt alle
„chte der Minderheiten immer wieder einmal beſtritten werden
O weil die polniſchen Amtsperſonen anſtatt für die Aufrecht=
Haltung der Ruhe und Ordnung im Lande zu ſorgen mit den
rheſtörern gemeinſame Sache machen. In dieſer Hinſicht
zeich=
ſich insbeſondere Herr Graſzynſki aus. Zyniſch, wie er iſt,
riert er ſich deſſen auch gar nicht und betont bei jeder Gelegen=
* ſeine Sympathie mit den Unruheſtiftern und erklärt, daß er
für ſtaatsfeindliche Elemente, d. h. alſo die Deutſchen, nicht
ſetzen könne. Ja, er wagt es ſogar, der Warſchauer
Zentral=
ierung zu trotzen, wenn dieſe der Anſicht Ausdruck gibt, daß
Verhältniſſe in Oberſchleſien über das Erlaubte hinaus=
*gen, und kehrt, wenn er nach Warſchau gerufen wird, nur
ſo „energiſcher” wieder. Und das, obgleich der Völkerbund
feierlich für die Rechte der Minderheiten eingeſetzt hat und
ederholt darauf hingewieſen worden iſt, daß die Verhältniſſe
Oberſchleſien allmählich die deutſch=polniſche Verſtändigung
einem Ding der Unmöglichkeit machen müſſen. Denn woas ſoll
Lutſchland dazu ſagen, wenn immer wieder alle feierlichen
Ver=
ichtungen der Warſchauer Zentralregierung wie in den Wind
hineingeſprochen wirken und zu einer ſtändigen Verſchärfung der
Lage in Oberſchleſien führen? Calonder hat völlig recht, wenn
er ſich gegen das „Rota=Lied” wendet oder zum mindeſten
ver=
langt, daß das Lied nicht in Gegenwart deutſcher Schulkinder
geſungen werden dürfe, und daß weiter auch ein Verbot in den
polniſchen Schulen wünſchenswert ſei. Setzt doch ſelbſt das
Organ Korfantys, die in Kattowitz erſcheinende „Polonia”, ſich
dafür ein, daß die anſtößigen Stellen des „Rota=Liedes”
ge=
ſtrichen werden und ihr Singen verboten wird, obgleich ſie
andererſeits gleichfalls der Anſicht iſt, daß die Einmiſchung des
landfremden Calonder verboten werden müſſe. Auch der
Miß=
brauch, den die polniſche katholiſche Geiſtlichkeit bei der
Aus=
übung des geiſtlichen Unterrichts treibt, ſowie der Mißbrauch
der Kanzel zu nationaliſtiſcher Propaganda wird weit über die
oberſchleſiſchen Kreiſe hinaus mißbilligt, insbeſondere wenn alle
möglichen nationaliſtifchen polniſchen Veranſtaltungen mit einem
feierlichen Gottesdienſt eingeleitet werden. Auf dieſe Mißſtände
muß man auch das Ausland aufmerkſam machen. So wie es im
Augenblick iſt, kann es nicht lange weitergehen, da ſonſt die
deutſch=polniſche Verſtändigung bereits in ihrem Anfangsſtadium
abgewürgt wird. Die angeblich verſtändigungsbereite polniſche
Regierung wird daher wohl oder übel gezwungen ſein, den
Zu=
ſtänden in Oberſchleſien endlich ein Ende zu machen, auch wenn
Calonder in Genf nicht alles durchſetzen ſollte.
Der Schatten Oberſchleſiens.
Vernehmung preußiſcher Regierungsvertreter
über die Fememorde während des
Abſiim=
mungskampfes und der Polen=Aufſtände.
Das Stettiner Gericht hat beſchloſſen, die preußiſchen
Beam=
ten, die über die damaligen Vorgänge in Oberſchleſien
unterrich=
tet ſein müſſen, als Zeugen zu vernehmen. Sie werden dann
unter ihrem Eid ausfagen müſſen, ob und inwieweit die
eid=
lichen Ausſagen Hauenſteins richtig ſind, daß der Vertreter
der preußiſchen Regierung von den
Fememor=
den während des Abſtimmungskampfes und
des dritten polniſchen Aufſtandes Kenntnis
gehabt hat. Am Donnerstag iſt der preußiſche Innenminiſter
in Hindenburg auf die Vorfälle zu ſprechen gekommen. Man
kann es verſtehen, daß er die Aufrollung dieſer längſt
vergange=
nen Dinge peinlich empfindet. Was damals auf deutſcher Seite
vielleicht geſchehen iſt, war notwendig zur Abwehr der
ungeheuer=
lichen polniſchen Kampfmethoden. Aber es wäre beſſer geweſen,
der Welt nicht das Schauſpiel dieſer Enthüllungen aus der
Nach=
kriegszeit zu bieten. Sachlich hat der preußiſche Innenminiſter
ſich auf des Dementi beſchränkt. Er hat aber doch wenigſtens
andeutungsweiſe die Möglichkeit offen gelaſſen, daß man damals
manchmal Fünf hat gerade ſein laſſen, weil — wie er ganz
rich=
tig ſagte — in einem ſolchen irregulären Bürgerkriege die
Stimme der Vernunft ſich nicht Gehör verſchaffen kann. Der
Miniſter hat aber den Angeklagten von Stettin zu Unrecht den
Vorwurf gemacht, daß ſie jetzt den Schleier von jener Zeit
weg=
ziehen wollten. Sie gehen davon aus, daß die Morde in
Ober=
ſchleſien, von denen ſie Kenntnis zu haben glaubten, und die
anderen Fememorde aus der gleichen Geſinnung heraus
ent=
ſtanden ſind und wehren ſich dagegen, daß die einen amneſtiert,
daß aber die anderen als Mörder beſtraft werden ſollen. Wie
man die Dinge auch anſieht, man kommt immer zu dem Ergebnis,
daß es nur eine Löſung gibt: durch eine
Niederſchla=
gung aller Prozeſſe das nachträgliche Herumwühlen in
einer fieber= und revolutionsgeſchüttelten Zeit zu verbieten.
Die deutſch =polniſchen Handelsvertragsver=
Handlungen. — Polniſche Sabotage.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Der abwechſlungsreiche Roman der deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhandlungen iſt wieder einmal um einen
Ab=
ſchnitt reicher. Er iſt mittlerweile ſo lang geworden, daß es
zuviel Zeit koſten würde, ihn von Anfang an kurz zu
rekapitulie=
ren. Es genügt daher, daran zu erinnern, daß im April die
bei=
derſeitigen Delegationsführer in Wien eine Baſis für die
Fort=
ſetzung der Verhandlungen gefunden zu haben glaubten, der das
deutſche Kabinett auch zugeſtimmt hat. Die polniſche Regierung
hat ſich lange Zeit mit der Abweſenheit ihres Außenminiſters
entſchuldigt, hat aber jetzt erneut um neue Aufklärungen von
Deutſchland gebeten, damit alſo bewußt das Wiener Ergebnis
ſabotiert. Die polniſche Politik läuſt dabei offenbar darauf
hin=
aus, alle Entſcheidungen ſolange hinauszuſchieben, bis die
deut=
ſchen Wahlen vorüber ſind, um dann mit einer anderen deutſchen
Regierung zu günſtigeren Bedingungen abſchließen zu können.
Wir ſind nach wie vor feſt davon überzeugt, daß dieſe polniſche
Spekulation fehlſchlagen wird, zumal auch die „Germania”
an=
erkennt, daß eine Verſchiebung in der Zuſammenſetzung der
deutſchen Regierung an den deutſchen Mindeſtforderungen nichts
ändern wird.
Italieniſch=türkiſcher Sicherheitspakt?
EP. Rom, 26. April.
Wie hier verlautet, wird nächſtens der Abſchluß eines
Sicher=
heitspaktes zwiſchen Italien und der Türkei erwartet. Man
ſchließt dies aus den Erklärungen Tewfik Ruchdy Beys in der
türkiſchen Kammer und den Unterredungen des italieniſchen
Bot=
ſchafters in Angora mit dem türkiſchen Außenminiſter. Die
Regierungsblätter betonen, daß zwiſchen Italien und der Türkei
keine Meinungsverſchiedenheiten und kein Haß mehr beſtehen.
Beide Länder verfolgten eine Friedens= und Verſöhnungspolitik,
ſo daß einer Verſtändigung keine Schwierigkeiten im Wege ſtünden.
Wie wählen Frauen?
Von
G. Buetz, Deſſau.
Will man dieſe Frage beantworten, ſo kann man zunächſt
feſtſtellen, daß die deutſchen Frauen eine Abneigung gegen alle
radikalen Parteien zeigen, mögen ſie nun der Rechten oder der
Linken angehören. Bei den heſſiſchen Landtagswahlen von 1927
zum Beiſpiel wählten die Männer in einem Bezirk 1878
Kommu=
niſten, die Frauen nur 999. In Köln kamen für die
Kommu=
niſten 7,7 Prozent Frauenſtimmen zur Abgabe gegen 15 Prozent
Männerſtimmen. Bei den Provinziallandtagswahlen im Jahre
1925 entfielen 17,9 Prozent aller Männerſtimmen und nur 8,3
Prozent aller Frauenſtimmen auf die Kommuniſten: 0,27 Prozent
der Frauenſtimmen entfielen auf die Deutſchvölkiſche
Freiheits=
partei gegen 0,60 Prozent bei den Männern. Bei den Thüringer
Landtagswahlen von 1927 kamen auf 100 Männerſtimmen für
die Kommuniſten 77,4, die Nationalſozialiſten 73,2. Bei den
Wahlen zum Reichstag und Landtag für 1924 wurden von den
Männern 28, von den Frauen 17 Kommuniſten gewählt; ſelbſt
im roten Sachſen kamen nur 17 311 Frauenftimmen auf 22 051
Männerſtimmen für dieſe Partei.
Man kann weiterhin feſtſtellen, daß die Frauen ſich bei der
Ausübung der Wahlpflicht ſtark von der Kirche beeinfluſſen
laſ=
ſen. Für das Zentrum überwiegen die Frauenſtimmen und bei
Kirchenwahlen überwiegen die weiblichen Stimmen. Das
Zen=
trum erhielt bei den letzten Wahlen in Mainz 7498 Frauen= und
3902 Männerſtimmen. Bei den Wahlen zur
Nationalverſamm=
lung erhielt in Köln das Zentrum 79 000 Frauen= bei 47000
Männerftimmen. Bei den Reichstagswahlen von 1924 kamen
für das Zentrum auf 100 Männerſtimmen etwa 153
Frauen=
ſtimmen.
Weiter iſt feſtzuſtellen, daß die Rechte bisher bei den Frauen
ihre beſte Stütze hatte. Bei den Reichstagswahlen vom Jahre
1924 kamen auf 100 Männer etwa 127 Frauenſtimmen für die
Rechte. Bei den Stadtverordnetenwahlen von 1924 in Dresden
entfielen auf 22 598 Stimmen für die Deutſchnationalen nur
15 017 auf Männer; bei jenen in Leipzig im Jahre 1921 kamen
für die Rechte auf 100 Männer= 131 Frauenſtimmen. Bei den
preußiſchen Landtagswahlen im Jahre 1921 erhielten die
Deutſch=
nationalen bei 1609 Männerſtimmen 1915 Frauenſtimmen. Bei
den Berliner Stadtverordnetenwahlen von 1920 gaben in Berlin=
Lichtenberg die Frauen 1620, die Männer 1207 Stimmen für die
Rechte ab. Bei den thüringiſchen Landtagswahlen von 1927
kamen auf 100 Männerſtimmen 109,6 Frauenſtimmen; in Eiſenach
erhielt die Einheitsliſte 3800 Frauen= und nur 2639
Männer=
ſtimmen. Zur Reichspräſidentenwahl erhielt Hindenburg in
Wei=
mar 8957 Frauen= bei 6204 Männerſtimmen, in Jena 7488
gegen 5845.
Daß die Sozialdemokraten an den Frauen nicht diejenige
Stütze haben, die ſie an ihnen ſuchten, zeigen die nachſtehenden
Zahlen. In Mainz erhielten die Sozialdemokraten nur 6821
Frauen= gegen 8661 Männerſtimmen. Bei der Landtagswahl
von 1927 kamen in Thüringen für ſie auf 100 Männer= nur 95,3
Frauenſtimmen; in Apolda erhielten die Sozialdemokraten 1852
Frauenſtimmen, die Einheitsliſte 2318. Bei den Reichstagswahlen
von 1924 erhielten die Sozialdemokraten in Köln 34524
männ=
liche und 21 420 weibliche Stimmen. In den Reichstag von 1924
ſandten die Frauen 59, die Männer 72 ſozialdemokratiſche
Ab=
geordnete.
Auch die Demokraten erfreuen ſich bei den Frauen nicht der
Beliebtheit, die dieſe Partei erhoffte. Für die Einſtellung der
Frau zu den einzelnen Parteien ſind folgende Zahlen
aufſchluß=
reich: Zum Reichstag von 1924 wurden von den Frauen gewählt
59 Sozialdemokraten, 15 Demokraten, 54 Deutſchnationale.
Wie geſtaltet ſich nun die Wahlbeteiligung der Frauen
über=
haupt? Es muß geſagt werden, daß die Frauen ſich leider der
ihnen auferlegten Pflicht zur Wahl noch immer zu wenig bewußt
ſind. Während zuerſt die Frauen eifrig zur Wahl kamen, zeigten
ſie ſich recht bald wahlmüde. Bei der Reichstagswahl 1924 gaben
in 18 Wahlkreiſen die Frauen 16 Prozent mehr Stimmen ab als
die Männer; ſie hatten alſo ein Mehr von 7430 Stimmen als
dieſe, aber es fehlten die Stümen von 7696 wahlberechtigten
Frauen. Es wählten bei den Sozialdemokraten 45 301 Frauen
und 64634 Männer; bei den Demokraten 17 745 Frauen und
19975 Männer; beim Zentrum 82 791 Frauen und 57 576
Män=
ner; bei den Deutſchnationalen 16 457 Frauen und 12 897
Män=
ner. Je mehr nach links, je mehr nahmen die Frauenſtimmen im
Verhältnis ab.
Bei den Stadtverordnetenwahlen in Dresden für 1924
wähl=
ten 95 877 Frauen nicht. Bei dem Volksentſcheid ſtimmten in
Berlin von 100 männlichen Stimmberechtigten 67,2 Prozent, von
den weiblichen nur, 58,8 Prozent. Zu den Thüringer
Landtags=
wahlen haben im vierten Wahlkreis 63 Prozent Männer und
71,2 Prozent Frauen gewählt. Wie ſtark die Wahlbeteiligung
der Frauen allmählich geſunken iſt, beweiſen die Ergebniſſe in
Köln. Hier wählten zu den erſten Wahlen mehr Frauen denn
Männer, bei den Wahlen 1927 blieben ſie in der Ziffer hinter
den Männern weit zurück. Bei den Provinziallandtagswahlen
ſank ihre Beteiligungsziffer auf 23,9 Prozent. In Lübeck
beteilig=
ten ſich die Frauen bei den erſten Reichstagswahlen und den
Wahlen zur Nationalverſammlung ſtärker denn die Männer,
dann blieb ihre Beteiligung um rund 10 Prozent hinter jenen
zurück.
SGeite 2
Die Hoffnungen
der franzöſiſchen Linken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Die Zeit vor den Stichwahlen — ſie erfolgen am
kommen=
ben Sonntag —, die ja die eigentliche Entſcheidung bringen
ſollen, iſt mit fieberhaften Verhandlungen zwiſchen den Parteien
ausgefüllt. Man verhandelt nach links und nach rechts, man
unternimmt verzweifelte Verſuche, um die Schweſterparteien zu
edler Selbſtaufopferung zu überreden. Denn bei den Stichwahlen
geht es um Opfer und Kompromiſſe; die erſteren erwartet man
immer von den anderen, falls es ſich um Mandate und nicht um
Prinzipien handelt; bei den Kompromiſſen wird gar nicht mehr
über die Doktrinen geſprochen, man ſieht überall nur kraſſeſten
Opportunismus.
Die erſte Tour bedeutete eine Niederlage für die linksſtehende
Oppoſition; dieſe Tatſache kann man nicht aus der Welt ſchaffen,
ſelbſt mit der gentalſten Stimmenarithmetik nicht.
Am ſchlimmſten ſteht es vielleicht um die Sozialiſten. Sie
geſtehen ganz offen ihre Niederlage zu und haben nun nur das
eine Ziel im Auge, bei den Stichwahlen ſoviel wie möglich zu
retten. Es iſt bekannt, daß die Linke bei den Stichwahlen ein
wenig beſſere Ausſichten hat als bei der erſten Tour. Das liegt
in den Verhältniſſen begründet. Beſonders ſtark würbe dies zu
fühlen ſein, wenn zwei Bedingungen ſich erfüllen ließen, erſtens,
wenn es gelänge, zwiſchen den einſtigen Kartellparteien
erträg=
liche Wahlpakte herbeizuführen — bei Stichwahlen kommt es ja
auf die Prinzipien gar nicht mehr an —, zweitens, wenn die
Wähler ſich vollkommen willenlos und gehorſam zeigen und die
Wahlpakte bedenkenlos akzeptieren würden. Es iſt aber immer
fraglich, ob zum Beiſpiel ein linksradikal, alſo bürgerlich
geſinn=
ter Wähler ſeine Stimme für einen Sozialiſten oder gar
Kom=
muniſten hergibt. Es iſt leicht, über den Kopf der Wähler
Wahl=
pakte abzuſchließen; es iſt aber eine andere Frage, ob der Wähler
auch wirklich folgen wird. Doch das iſt weitaus die kleinere
Schwierigkeit. Das ſchlimmſte iſt, daß es ſchon beim Abſchließen
der Wahlpakte hapert.
Man träumt von einer Wiederherſtellung des alten Kartells.
Ja, man ſchreibt ſogar davon. Aber das Wort Kartell genügt
nicht zum Seligwerden. Höchſtens dazu, um einige
Zeitungs=
leſer beſſer zu ſtimmen. Gewiß, es gibt Radikale, die die
Sozia=
liſten — nicht die Kommuniſten — unterſtützen werden. Aber das
Gros der Radikalen ſteht bei der Union nationale. Die
Républi=
cain=Spcialiſtes wollen noch weniger von den Sozialiſten wiſſen.
Allerdings iſt dieſe Partei ſehr locker und man wird für einige
nicht allzu rote Sozialiſten Ausnahmen machen. Die radikale
Linke ſteht durchweg bei der Union nationale. Und gerade ſie
hatte bei der erſten Tonr die meiſten Erfolge zu verzeichnen.
Zuſammenfaſſend läßt ſich alſo ſagen, daß die Sozialiſten bei
der bürgerlichen Rechten nur eine ſehr mäßige Unterſtützung
finden. Die Lage läßt ſich gar nicht mit der des 11. Mai
ver=
gleichen. Bliebe alſo der Anſchluß nach links. Die Kommuniſten
zeigen ſich diesmal aber ganz ſteif und doktrinär, wohl um den
Moskauer Befehlen Genüge zu tun. Das bedeutet ſoviel, daß ſie
ſelbſt die ausſichtsloſeſten Kandidaturen aufrechterhalten werden
und lieber den Sieg der Rechten erleichtern helfen, als daß ſie
irgendwo die Sozialiſten unterſtützen.
Es verdiente die Mühe, einmal darüber nachzudenken, was
die franzöſiſchen Kommuniſten eigentlich wollen. Die franzöſiſche
Linke, die Sozialiſten ſchwächen? Das tun ſie ja mit ihrer
un=
möglichen Haltung; das kann aber nicht ihr Zweck ſein, falls man
nicht bei ihnen, oder richtiger bei den Moskauer Gewalthabern
ganz verdrehte Gedankengänge vorausſetzt. Denn das iſt evident,
daß die Kommuniſten von der Linken und nicht von der Rechten
die Wähler wegnehmen. Wollen ſie etwa allein Frankreich
er=
obern? Im Lande des Kleinbeſitzes und der Rentner kann man
nicht einmal ernſtlich daran denken. Oder ſvollen ſie ſchließlich
durch Demonſtrationen und kleine lokalen Unruhen die
fran=
zöſiſch=ruſſiſche Annäherung fördern? Letzten Endes iſt es ein
Rätſel, was ſie wollen. Sie verurſachen aber der franzöſiſchen
Linken eine unerwünſchte Schwächung und ſchaden dadurch dem
politiſchen Gleichgewicht.
Das Befinden Briands. — Briands Erbe.
EP. Paris, 26. April.
Der heute mittag ausgegebene Krankheitsbericht über den
Zu=
ſtand Briands lautet wiederum ziemlich optimiſtiſch, wenn auch
in ſehr unbeſtimmten Ausdrücken. Wie wir aber neuerdings
er=
fahren, iſt dieſer offiziell zur Schau getragene Optimismus
wenig gerechtfertigt. Briand leidet an einer tuberkulöſen
Lungen=
entzündung. Allerdings iſt nur ein Lungenflügel angegriffen,
und, wie es ſcheint, wenigſtens vorläufig nicht in beſorgwiser=
* Max Valier, der Erfinder und Prophet.
Sein Urteil über die Zukunft der Ozeanflüge.
München, April 1928.
Max Valier hat ſeinen Wohnſitz in München. Von hier aus
berbreitete dieſer Vorkämpfer der Raketenſchiffahrt jahrelang mit
Wort und Schrift ſeine Ideen in Deutſchland und der ganzen
Welt. Valier iſt Flieger und Aſtronom, Schriftſteller und
Kon=
ſtrukteur in einer Perſon. Viele Leute vergleichen ihn mit Jules
Verne, aber dieſer Vergleich hinkt offenbar ſehr ſtark. Beiden
iſt ſicherlich die ſeltene Gabe gemeinſam, techniſche
Entwicklungs=
möglichkeiten vorauszuahnen und den Optimismus in dieſer
Be=
ziehung ſo weit zu treiben, daß ihre Zeitgenoſſen ſie urſprünglich
für reine Phantaſten hielten. Max Valier jedoch beſchränkt ſich
keineswegs auf die Ankündigung und intereſſante Beſchreibung
der Eroberung der Stratoſphäre und des Weltenraumes in einer
ſpäteren Zeit techniſcher Entwicklung, ſondern er geht mit aller
Energie an die praktiſche Verwirklichung ſeiner Ideen heran, und
es iſt erſtaunlich, wwie es dieſer Kampfesnatur trotz der
wirtſchaft=
lichen Schwierigkeiten der Gegenwart allmählich gelingt, Mittel
und Wege für die praktiſche Durchführung der koſtſpieligen
Ver=
ſuche zu finden und das Problem einer Löſung näher zu bringen.
Faſt zur ſelben Stunde, da der erſte Oſt=Weſt=Flug über den
Atlantiſchen Ozean gelang und die „Bremen” auf amerikaniſchem
Boden landete, hat der erſte Raketen=Wagen auf der Opelbahn in
Rüſſelsheim ſeine erſte Probefahrt unternommen. Seit Wochen
iſt Max Valier in ganz Deutſchland unterwegs, um alle
Vorbe=
reitungen für die neue Probefahrt am 4. Mai auf der Avusbahn
bei Berlin mit einem größeren Raketen=Motor und einem
umge=
bauten Fahrzeug zu treffen, um möglichſt viele Kräfte der
Ver=
wirklichung ſeiner Idee dienſtbar zu machen, für die ſeit Jahren
die Zeitſchrift „Die Rakete” und der „Verein für Raumſchiffahrt”
mit dem Sitz in Breslau wirbl. Ehe die Firma Opel ſich für das
Problem intereſſierte, hat Valier durch zahlloſe Vorträge und
Artikel das Intereſſe der Oeffentlichkeit zu gewinnen verſucht,
und heute, wo alle Welt mit Spannung das Ergebnis der
prak=
tiſchen Verſuche erwartet, iſt es ſicher von hohem Intereſſe, ſich
einmal in die Erinnerung zurückzurufen, wie dieſer „Phantaſt
über die Zukunft der Ozeanflüge und über die Erfindung des
erſten Raketenwagens geurteilt hat. Heute, nach acht Monaten,
haben ſich bereits eine Reihe ſeiner Prophezeiungen erfüllt. Denn
im Auguſt vorigen Jahres entwickelte Valier ſeine Gedanken über
die Zukunft der Ozeanflüge folgendermaßen:
Freitag den 27 April 1928
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing den in Berlin
wveilenden italieniſchen General Nobile, ber ihm über
Ab=
ſichten und Ziele ſeines Nordpolfluges berichtete.
Der neue franzöſiſche Botſchafter beim Heiligen
Stuhl, de Fontenay, iſt mit ſeiner Gattin in Rom eingetroffen.
Die franzöſiſche Ausfuhr im erſten Vierteljahr 1928
be=
tritg 12 759 Millionen Franken oder 1,161 Millionen Franken weniger
als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Einfuhr belief ſich auf
12 970 Millionen Franken oder 253 Millionen Franken weniger als im
Vorjahre.
Wie der „Temps” aus Monlins berichtet, wunden auf Grund der
vom Vatikan gegen die Anhänger der „Action Francaiſe”
ausgeſproche=
nen Exkonmunizierung einem im Alter von 83 Jahren
ver=
ſtorbenen früheren Offizier die Sterbeſakramente
verweigert.
Sir William Clark iſt zum engliſchen Oberkommiſſar
n Kanada ernannt worden. Dies iſt die erſte Ernennung dieſer
Art. Sie ſvurde notwenbig, nachdem infolge der Abmachungen auf der
letzten engliſchen Weltreichskonfereuz der Generalgouverneur nur noh
die Perſon des Königs, nicht aber die Regierung vertritt.
Das amerikaniſche Rote Kreuz hat dem griechiſchen
Roten Kreuz 5000 Dollar für die Erdbebengeſchädigten von
Korinth überwieſen und dem bulgariſchen Roten Kreus 10000
Dollar für die Geſchädigten von Philippopel.
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat
Ver=
hanblungen über den Abſchluß von Freundſchafts=
und Schiedsgerichtsverträgen mit Jugoſlawien und
Albanien eingeleitet. Gegenwärtig werben von den
Vereinig=
ten Staaten mit 25 Ländern Verhandlungen über
Schiebsgerichtsver=
träge und mit 18 Ländern über Freundſchaftsverträge geführt.
regender Weiſe. Jedoch läßt das relativ hohe Alter des Kranken
67 Jahre) Befürchtungen aufkommen. Die Temperatur ſchwankt
andauernd zwiſchen 39 und 40 Grad.
Die „Humanits” will wiſſen, daß die Erkvankung Bruands
einen ernſteren Charakter habe, als ofſiziell zugegeben wverde. Die
Zeitungen hätten ſchon in der Nacht zum Dienstag die Nachrufe
für ihn vorbereitet. Um ſeine Erbſchaft ſei bereits ein Streit
ent=
brannt. Poincaré beabſichtigte, das Finanzminiſterium
aufzu=
geben, um ſeinem Nachfolger die Verantwortung und die
Schwie=
rigkeiten der legalen Frantenſtabiliſierung zu überlaſſen. Er habe
die Abſicht, das Erbe Briands im Außenminiſterium anzutreten
und das Finanzminiſterium dem Miniſter der Oeffentlichen
Ar=
beiten, Tardieu, zu überlaſſen. Jedoch drohe Herriot aus dem
Kabinett auszuſcheiden, wenn man ihm ſeinerſeits das
Außen=
miniſterium verweigere.
General Wrangel †
General Baron Peter Nikolajewitſch Wrangel,
der vielgenannte Führer der nach ihm benannten Weißen Armee
in Südrußland, iſt 50jährig in der Emigration geſtorben.
Die bisherigen Verſuche, den Atlantiſchen Ozean von Oft
nach Weſt mit Flugzeugen heutiger Bauweiſe zu überqueren,
haben meines Erachtens nur aufs neue bewieſen, wie abhängie
dieſer Maſchinentyp von der Großwetterlage iſt. Dagegen fällt
die Möglichkeit, kleineren Störungsgebieten auszuweichen, kaum
in die Wagſchale, und aller Todesmut der Piloten kann gegen
dieſe Schwierigkeiten nicht auſkommen. Das gleiche gilt aber
auch von den Lenkluftſchiffen, wenn dieſe auch durch
ihren größeren Aktionsradius und die praktiſch faſt unbegrenzte
Flugdauer etwas günſtiger daran ſind, denn auch ihre Flughöhe
erhebt ſich nicht über 6000 Meter. Dagegen wiſſen wir, dank der
in den letzten Jahren eifrig betriebenen Höhenforſchung, daß auch
die ſtärkſten und gefährlichſten atmoſphäriſchen Störungen kaum
über 8000 Meter Höhe hinaufreichen und daß insbeſondere über
12000 Meter in der ſogenannten Stratoſphäre ein ewig
blauer Himmel lacht. Noch dazu herrſcht dort oben, nach
Angaben des Höhenfliegers Lt. Me. Darmont (anſcheinend wegen
des merklich werdenden Zurückbleibens der Lufthülle gegenüber
der Erdrotation) ein ſtändiger Oſtwind von 320 km/h,
wäh=
rend in den unteren Luftſchichten bis 8000 Meter über dem Meer
meiſt Weſtwinde von 80 bis 150 km/h vorherrſchen.
Dies alles ſpricht dafür, den Transozeanluftverkehr an die
Grenze der Stratoſphäre hinauf zu verlegen, indem man in kluger
Ausnützung der vorgenannten Windverhältniſſe nach Weſten
wo=
möglich über 12 000 Meter, nach Oſten etwas unter 10 000 Meter
Höhe einhält.
Dieſe Erkenntnis wurde ſchon vor zwei Jahren auf der
Flug=
tagung in Mannheim von erſten Autoritäten ausgeſprochen und
auch die Möglichkeit der künſtlichen Atmung für die Inſaſſen der
Flugmaſchinen ohne Rückhalt bejaht. Es fehlte nur der Motor
der imſtande wäre, die Flugzeuge bis auf jene Höhe zu heben.
Auch bis heute iſt er nicht geſchaffen worden, und es ſieht nicht
danach aus, als ob es ſo bald gelingen könnte, den
Propeller=
motor ſo weit zu entwickeln, daß er imſtande iſt, das beim Start
enorm belaſtete Flugzeug zuerſt durch die dichten Luftſchichten
emporzutragen und dann oben unter ganz anderen Verhältniſſen
mit einem guten Nutzeffekt für hohe Geſchwindigleit zu arbeiten.
So war man bisher gezwungen, die Ueberquerungsverſuche
bes Ozeans in den geringen Flughbhen bis 3000 Meter
zut uinternehmten, in welchen man den Tücken des Wetters
gerade am ſtärkſten ansgeſetzt iſt. Der Erfolg hat
denn auch gezeigt, daß die Ueberfliegung des Atlantiſchen Ozeans
ſchon von Weſt nach Oſt und noch mehr von Oſt nach Weſt heute
tatſächlich mehr, vom Glück des Fliegers und der Gunſt des
Wettergottes als von der techniſchen Qualität des Flugzeuges
Nummer 147
Die Antikriegspakt=Frage.
Deutſchlands Antwort.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Die Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes hat ihre
Arbei=
ten über den Kelloggſchen Antikriegspaktvorſchlag zuſammen mit
dem franzöſiſchen Gegenvorſchlag beendet und den Entwurf einer
Antwort im weſentlichen fertiggeſtellt. Der Reichsaußenminiſter
iſt aber der Anſicht, daß bei der Bedeutung dieſer Angelegenheit
die Zuſtimmung des Kabinetts wünſchenswert iſt. Da die nächſte
Kabinettsſitzung erſt anfangs Mai ſtattfinden kann, weil ein Teit
der Miniſter nicht in Berlin iſt, woird die Abſendung der deutſchen
Antwort kaum vor Ende der nächſten Woche erfolgen können.
Eine kommunale Auslands=Anleihe.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen kurbelt ihre
Tätigkeit zur Erfüllung der Anleihewünſche der Gemeinder
recht langſam an. Von der großen Sammelanleihe hat man bis
heute noch nicht allzuviel gehört. Dagegen ſieht es ſo aus, als
ob man vorweg die Wünſche der kleinen Gemeinden befriedigen
will. Der Giroverband hofft, daß es ihm gelingt, im Mai in
New York eine Anleihe aufzulegen, deren Erträgnis den kleinen
Gemeinden zugute kommen ſoll. Der Monat Mai wurde
des=
wegen gewählt, weil zu einem ſpäteren Zeitpunkt
erfahrungs=
gemäß das Emiſſionsgeſchäft unter der Präſidentenwahl leidet,
Die Sache mit Hoffmann und Kölling.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Das Verfahren gegen die beiden Magdeburger Richter
Hoſ=
mann und Kölling vor dem Diſziplinarſenat hat am Donnerst
einen unerwarteten Ausgang genommen. Das Gericht hat ſit
entſchloſſen, die Verhandlungen zu vertagen und weitere
Ermitte=
lungen anzuſtellen, die auch an die materielle Seite des dem
Vor=
fall zugrundeliegenden Mordprozeſſes herangreifen. Die beiden
Richter ſtellen ſich auf den Standpunkt, ſie hätten den des
Mor=
des angeklagten Haas niemals für unmittelbar ſchuldig gehalten,
baß aber durch das Eingreiſen der Polizei und der
Verwaltungs=
behörden eine völlige Aufklärung des Mordes verhindert worden
ſei, ſo daß auch jetzt noch bei weitem nicht alle Zweifelsfragen
geklärt ſeien. Sie haben ſich dabei auch berufen auf das
Gut=
achten des von der preußiſchen Regierung zur Berichterſtattung
über das Gnadenverfahren beauftragten Richters. Das
Gut=
achten iſt bisher nicht bekannt. Man muß aber annehmen, daß es
in weſentlichen Punkten an dem Magdeburger
Schwurgerichts=
urteil Kritik übt. Der Diſziplinarſenat hat daraufhin beſchloſſen,
ſein jüngſtes Mitglied mit weiteren Ermittelungen zu
beauf=
tragen und insbeſondere feſtzuſtellen, wieweit es richtig iſt, daß
die Polizei und die Verwaltungsorgane dem
Unterſuchungsrich=
ter in den Arm gefallen ſind. Gleichzeitig hat das Gericht die
Suspendierung des Landgerichtsdirektors Hoffmannn, die nun
ſchon ſeit 1926 läuft, aufrecht erhalten und hat offenbar dadurch
den Eindruck vermeiden wollen, als wenn es irgendwie zugunſten
der Angeklagten einſeitig eingreifen wolle.
Rot=Froni.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſten mit ihrer Filiale, dem Roten
Frontkämpfer=
bund, ſcheinen die Abſicht zu haben, den Keudellſchen Erlaß zu
einem großen politiſchen Skandal auszunutzen und die Zeit, die
ihnen bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofes noch bleibt,
in ihrer Art zu verſchärfen. Der Rote Frontbund hatte die
Ab=
ſicht, ſein viertes Reichstreffen an Pfingſten zu veranſtalten,
offenbar als eine nachträgliche Antwort auf die Kundgebung des
Stahlhelms im vorigen Jahre in Berlin. Mit Rückſicht auf die
Wahlen war aber das Treffen wieder abgeblaſen worden. Jetzt
teilt die Bundesleitung mit, daß ſie „nach Ueberprüfung der
geſamten politiſchen Lage” doch wieder darauf abgekommen iſt,
die Pfingſttagung in Berlin abzuhalten. Da wird ſich dann ja
allerlei tun. Vorausſetzung iſt allerdings, daß nicht der
Staats=
gerichtshof vorher einen dicken Strich durch die Rechnung macht.
Die Kommuniſten ſcheinen doch damit zu rechnen, daß die
Ent=
ſcheidung gegen ſie ausfällt, und wollen daher noch möglichſt
vor=
her die Werbetrommel rühren.
und der perſönlichen Tüchtigkeit des Piloten abhängt. Denn die
deutſchen Flugzeuge, die zu den Ozeanflügen eingeſetzt wurden
und werden, ſtehen den bisher erfolgreichen amerikaniſchen
Ma=
ſchinen beſtimmt nicht nach, ebenſowenig wie unſers Piloten, die
ihre Zähigkeit im ſiegreichen Flug um den Dauerrekord und ihren
unbeugſamen Mut bei dem zwar mißglückten, darum aber nicht
minder bewunderungsnürdigen erſten Start vor aller Welt
be=
wieſen haben. Es iſt daher mit Beſtimmtheit zu hoffen, daß der
Ozeanflug auch hinüber nach Amerika über kurz oder lang
ge=
lingen wird, wenn Wind und Wetter den Fliegern einigermaßen
günſtig ſind. Dieſe Erkenntnis iſt gewiß erfreulich vom
Stand=
punkt des Flugſportlers, der in der erfolgreichen
Ozeanüber=
fliegung in erſter Linie eine heroiſche Sportleiſtung ſieht, aber ſie
iſt wenig tröſtlich, wenn wir der Frage eines regelmäßigen
tralls=
ozeaniſchen Luftverkehrs nähertreten. Mögen noch ſo viele
Ozean=
überquerungen mit dem Flugzeug bei gutem Wetter gelingel
bei ſchlechtem werden ſie — wenn ſie überhaupt ausführbar find
ſtets mit ſo großen Gefahren verbunden ſein, daß der „309
lende Fluggaſt” kaum ſo leicht geneigt ſein dürfte, ſich dieſes
Ver=
kehrsmittels ſo bald zu bedienen. Da dieſelben Bedenken, wen!
auch minder ſtark, für das Lenkluftſchiff zutreffen, ſo kann ich nich
umhin, meine Meinung folgendermaßen auszuſprechen:
Ein wirklich regelmäßiger, von jedem Wetter vollkommen
un=
abhängiger, abſolut ſicherer Luſtverkehr über die großen Ozeſl”
ſtrecken der Erde wird erſt dann möglich ſein, wenn wir eine.
Maſchinentyp beſitzen, der einen faſt ſenkrechten Aufſtieg auf milt
deſtens 12000 Meter Höhe, dort oben eine horizontale
Fahrl=
geſchwindigkeit von 600 bis 1000 Kilomieter Stundengeſchwinols
keit und eine ſicher ausführbare Steillandung ermöglicht.
Denn alle wie immer gearteten Flugmaſchinen, die ſich nich
über 8000 Meter zu erheben vermögen, werden immer mehr ode
minder von der Großwetterlage abhängig ſein und allen ſonſtig”"
Vervollkommnungen zum Trotz im Falle des Verhängniſſes de‟
Tücken des Wetters erliegen. Nur wenn man das Uebel an de
Wurzel bekämpft, das heißt in dieſem Falle, einen ganz neue
Maſchinentyp ſchafft, hoch über die höchſten Auswirkungen be=
Vetterſtörungen hinwegzufliegen, werden wir eine volle Verkehle
ſicherheit und Regelmäßigkeit im transozeaniſchen Luftverfeyl.!
langen.
Dieſe Anforderungen werden aber weder vom heutigen Flug
zeug, noch auch vom jetzigen Lenkluftſchiff jemals erfüllt wekde‟
können, ſondern nur von einer Motorgattung, die eine Zugkralt
größer als das Geſamtgenicht der ſtartenden Maſchine, zu E.
falten vermag, und unabhängig von der Dichte und dem Saus”
ſtoffgehalt der umgebenden Luftſchicht mit einem günſtigen Aelt
Nummer 117
Freitag den 27. April 1928
Seite 3
Der Landtag zum heſſiſchen Innen=Etat.
Miniſter Leuſchner über
Verwaltungs=
reform und Beamtenfragen.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhe 15 Minuten.
Die Volksrechtspartei ſtellt folgende Kleine Anfrage:
Wir erſuchen die heſſiſche Regierung um gefällige Auskunft
dar=
über, welche Wirkungen die Einführung der Altersgrenze von 65
Jah=
ren nach folgenden Richtungen in Heſſen gehabt hat:
1. Wie hoch iſt die Durchſchnittszahl der ſeit Einführung der
Alters=
grenze jährlich in den Ruheſtand verſetzten Beamten, und wie
hoch war ſie früher?
2. Wie hoch iſt die Geſamtzahl der Ruheſtandsbeamten in Heſſen zur
Zeit und wie hoch war ſie vor Einführung der Altersgrenze?
Wie hoch war das Durchſchnittsalter der Beamten bei der
Ruhe=
ſtandsverſetzung vor Einführung der Altersgrenze? — Beſtand
nach dieſer Richtung ein erheblicher Unterſchied zwiſchen oberen,
mittleren und unteren Beamten?
4. Wie hoch iſt der Aufwand des Landes für Ruhegehalte zur Zeit
und wie hoch nar er vor Einführung der Altersgrenze?
Die Antragſteller bitten weiter um eine gefällige Auskunft darüber,
wie hoch in Heſſen die Zahl der angeſtellten Beamten am 1. Januar
1918 und wie hoch ſie am 1. Januar 1928 war?
Dieſe Anfrage wird dahin beantwortet, daß die erforderlichen
Feſt=
ſtellungen alsbald gemacht werden. Das Ergebnis wird, ſobald es
feſt=
ſteht, mitgeteilt werden.
Das Haus ſetzt ſodann die Einzelberatung des Staatsvoranſchlages
bei Kapitel 27 (Miniſterium des Innern) fort.
Abg. Schreiber (Dem.) erklärt, daß bei den früheren Debatten
über das Junenminiſterium die Rechte ſtets dem Innenminiſter von
Brentano ihr Vertrauen ausgeſprochen habe, während die Linke
weſent=
lich ſkepitſcher geweſen ſei. Heute ſei das umgekehrt. Der Sturm der
Rechte werde aber erſt einſetzen, wenn man an die Demokratiſierung
der Verwaltung herangehe. Die allgemein geforderte Verwaltungsreform
habe zur Vorausſetzung die Reform der innerſtaatlichen Verhältniſſe.
Abg. Rechthien (Soz.) betont, daß keine bürgerliche Partei die
Schuld treffe, daß bei der Regierungsbildung das Innenminiſterium der
Sozialdemokratie zugefallen ſei.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) wünſcht die Vorlage des
Verwal=
tungsgeſetzes. Seine weiteren Ausführungen richten ſich gegen den
Gedanken des Einheitsſtaates in dem von der Demokratie gewünſchten
Sinne und gegen die Demokratiſierung der Verwaltung.
Abg. Reiber (Dem.) polemiſiert gegen die Ausführungen ſeines
Vorredners.
Miniſier des Innern Leuſchner.
Der Miniſter, der ſich von ſeiner Erkrankung noch nicht
voll=
ſtändig erholt hat, mußte auf große programmatiſche
Ausführun=
gen verzichten und ſich darauf beſchränken, zu einigen wichtigen
in der Debatte aufgeworfenen Fragen Stellung zu nehmen.
Ueber den Stand der Verwaltungsreform teilte er
folgendes mit:
Abgeſchloſſen wurde im vorigen Jahre ein Vorentwurf des
Gemeindebeamtenrechts. Er iſt damals den
intereſſier=
ten Stellen, insbeſondere dem Heſſiſchen Städtetag, dem Heſſiſchen
Landgemeindetag und der Gewerkſchaft der heſſiſchen
Gemeinde=
beamten zugegangen. Die Aeußerungen ſtehen großenteils noch aus.
Ich beabſichtige, einen endgültigen Entwurf des
Gemeinde=
beamtenrechts im kommenden Herbſt dem Landtag vorzulegen.
Im Anſchluß hieran wird eine neue Gemeindeordnung, die an
die Stelle der zurzeit geltenden Städteordnung und
Land=
gemeindeordnung von 1911 treten ſoll, vorgelegt werden; die
Vorarbeiten hierfür ſind auch bereits weſentlich gefördert. Je
nach Fertigſtellung werden die weiteren Verwaltungsgeſetze
folgen.
Im Zuſammenhang mit der Reform der
Verwaltungsgeſetz=
gebung wird auch die Verwaltungseinteilung des
Landes in Kreiſe und Provinzen einer Ueberprüfung zu
unterziehen ſein. Für etwaige Aenderungen in der
Verwaltungs=
einteilung werden die Notwendigkeiten des Verkehrs und der
Wirtſchaft, wie er ſich im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelt
hat, und die Bedürfniſſe der Bevölkerung, auch die Geſichtspunkte
der Sparſamkeit, maßgebend ſein müſſen. Hieraus ergibt, ſich
ohne weiteres, daß es ſelbſtverſtändlich nicht möglich ſein wird,
alle Kreiſe auf eine gleiche Größe zu bringen. Es iſt richtig, daß
die Kreiſe in ihrer Größe zurzeit ſehr verſchieden ſind. Sie
ſchwanken in Heſſen zwiſchen 197 Quadratkilometer (Kreis
Mainz) und 623 Quadratkilometer (Kreis Alsfeld). Dieſe
Ver=
ſchiedenheit in der Größe zeigen aber auch nichtheſſiſche untere
Verwaltungsbezirke. Im Regierungsbezirk Koblenz ſchwankt die
Größe der Kreiſe zwiſchen 176 und 638 Quadratkilometer, im
Regierungsbezirk Wiesbaden zwiſchen 143 und 677
Quadratkilo=
meter. Der heſſiſche Kreis hat im Durchſchnitt einen
Flächen=
inhalt von 427 Quadratkilometern. In Heſſen=Naſſau hat der
Durchſchnittskreis 383, in Baden 377, in Württemberg 310 und Miniſterialrat Spamer beteiligten.
in Bayern 463 Quadratkilometer. Wenn durch die Entwicklung
der Verhältniſſe im Laufe der Jahrzehnte ſich ſicherlich
Aende=
gegebenen Zahlen ergibt, daß die Bezirke in Heſſen im
Durch=
ſchnitt größer ſind wie die unteren Verwaltungsbezirke in den
ſammenhange auch, daß der gerade jetzt von Preußen neu
ge=
bildete Main=Taunus=Kreis nur 49 Gemeinden mit 62 000
Ein=
wohnern umfaßt und damit erheblich unter dem Durchſchnitt der
Ziffern bleibt, die für die heſſiſchen Kreiſe gelten.
Ich bitte aus meinen Ausführungen zu entnehmen, daß
was die Einfachheit der Verwaltung anbelangt — Heſſen auch
bisher ſchon einen Vergleich mit den anderen Ländern
keines=
falls zu ſcheuen brauchte.
Auf Ausführungen, die der Abgeordnete Dr. Beſt in der
Generaldebatte zur Aufwertungsfrage gemacht hat, führte
der Miniſter aus, daß Heſſen bei der Aufwertung der
Sparkaſſen=
guthaben führend vorangegangen ſei. Eine größere Anzahl
Sparkaſſen habe bereits eine Aufwertung von über 12½ Prozent
hinaus vorgenommen. So werte die Städtiſche Sparkaſſe Mainz
mit 25 Prozent, diejenige in Darmſtadt mit 20. Prozent auf, eine
Regelung, die auch auf Sparerſeite Anerkennung finde. Die die folgenden Vorſchriften treten.
von dem Abgeordneten Dr. Beſt eingebrachten Anträge würden
zurzeit einer eingehenden Prüfung unterworfen; die
Stellung=
nahme der Regierung werde dem Landtag demnächſt vorgelegt
werden.
Auch die Anleiheablöſung der Gemeinden ſchreite
vorwärts. Von insgeſamt 977 heſſiſchen Gemeinden hätten 181
keine aufzuwertenden Schulden, durch freiwillige Einigung und
Entſcheidung ſei die Aufwertung von 277 Gemeinden erledigt.
Vollſtändig erledigt ſei demnach die Anleiheablöſung von 458
Gemeinden, während die Regelung für 519 Gemeinden noch
ausſteht.
Was die Perſonalpolitik anbetrifft, ſo erklärte der
Miniſter, daß zu einer eingehenden Behandlung der
Angelegen=
heit noch kein Grund vorläge. Es ſei auch von den Vertretern der
Rechtsparteien nicht beſtritten worden, daß ein Miniſter das
Recht haben müſſe, Männer ſeines Vertrauens in ſein
Miniſte=
rium hereinzunehmen. Den Deutſchnationalen gegenüber verwies
er auf eine Notiz, die vor kurzem durch die Preſſe ging, wonach
Reichsjuſtizminiſter Hergt einen Brief an den
Reichsinnenmini=
ſter v. Keudell gerichtet habe, aus dem das Bedauern
hervor=
gehe, daß Herr v. Keudell ſein Miniſterium nicht ſchnell und
gründlich genug im Sinne der deutſchnationalen Perſonalpolitik
umgeſtaltet habe. Nach Anſicht der „Frankfurter Nachrichten”
(Nr. 54 vom 23. Februar 1928) ſei die Tatſache eines ſolchen
Briefes wohl richtig; ebenſo auch, daß Herr v. Keudell mit der
Antwort gezögert und darauf Herr Hergt auf eine Antwort
ge=
drängt habe.
Der Miniſter betonte weiter, daß es nicht ſeine Abſicht ſei,
tüchtige zur Regierung ſtehende Beamte im Verwaltungsdienſt
auszuſchalten. Es müſſe jedoch dem Umſtand, daß — woran
ein Zweifel wohl nicht beſtehe — die Mehrheit der Bevölkerung
republikaniſch ſei, auch in der Verwaltung mehr als bisher
Rech=
nung getragen werden. Damit werde auch ein gewiſſes
Miß=
trauen, das noch in weiten Kreiſen der Bevölkerung gegen die
Beamtenſchaft beſtehe, beſeitigt werden. Es liege aber im
Inter=
eſſe des Staates, daß ein Gegenſatz zwiſchen Volk und
Beamten=
ſchaft nicht aufkomme.
Abg. Werner (Dnatl.) erklärt, die Beamtenpolitik der Linken
werde nur die Lippenbekenntniſſe und die Korrumpierung des
Charak=
ters der Beamten zur Folge haben.
Abg. Axt (V.R.P.) nimmt das Berufsbeamtentum gegen die
An=
griffe der Linken in Schutz. Sie ſeien als Sachverſtändige
unentbehr=
lich. Seine Partei ſei nicht für die Einführung von
Bezirksbürger=
meiſtern. Die Städte hätten ihr Anleihen ſehr oft nicht zweckmäßig
verwendet. Es ſei zu wünſchen, daß die Sparkaſſen ihre alten
Gut=
haben aufwerten. Wenn das geſchehe, was vor allem in Heſſen
ange=
ſtrebt werde und angeſtrebt werden müſſe, dann werde auch der Sinn
zur Sparſamkeit im Volke wieder geweckt werden.
Das Haus nimmt ſodann die Abſtimmung vor. Gemäß den
Aus=
ſchußbeſchlüſſen werden angenommen das Kapitel 27 (Miniſterium des
Innern), Kapitel 28 (Stellvertretung, Aushilfskoſten uſw.), Kapitel 29
(Poſtgebühren), Kap. 30 (Regierungsblatt), 31 (Provinzialdirektionen
und Kreisämter), 34 (Arbeitshaus Dieburg), 37 (Zentralſtelle für die
Landesſtatiſtik), — Kap. 38 (Kirchen) wird zurückgeſtellt —, Kap. 39
(Aerztlicher Dienſt), 40 (Tierärztlicher Dienſt) und 41 (
Hebammenlehr=
anſtalt zu Mainz); außerdem die Kapitel 21 (Auswärtige und
Reichs=
verhältniſſe), 22 (Oberrechnungskammer) 23 (Verwaltungsgerichtshof),
24 (Staatsarchiv) und Kap, 26 (Poſtgebühren).
Das Haus ſetzt ſodann die Beratungen beim Kapitel „Landes=Heil=
und Pflegeanſtalten” und „Heilſtätte für Nerventranke bei Gießen”, und für die den Verſicherten ſelbſt als ſogenannte Dividende zurück=
kungsgrade arbeitet. Dieſen Bedingungen entſpricht unſerer
heu=
tigen Kenntnis nach einzig und allein die Rakete, nach ihrem
Weſen und der Theorie ihrer Wirkungsweiſe. Wenn auch bis
heute noch keine Raketen von derartig großen Leiſtungen gebaut
wurden und die motorentechniſche Entwicklung der Rakete erſt am
allererſten Anfang ſteht, ſo folgt doch aus dem bisher
Ausgeführ=
ten die Erkenntnis: Die Zukunft des
transozeani=
ſchen Luftverkehrs gehört dem Raketenſchiff!
Selbſtverſtändlich ſollen die Konſtrukteure der heutigen
Flug=
zeuge und Luftſchiffe durch immer weiter getriebene
Verbeſſerun=
gen herſuchen, aus den von ihnen vertretenen Maſchinentypen
das irgend Mögliche herauszuholen. Und wenn ſie es in recht
kurzer Zeit wenigſtens ſoweit brächten, daß ein einigermaßen
regelmäßiger und einigermaßen ſicherer Luftverkehr möglich wird,
dann wäre dies gewiß eine ſehr begrüßenswerte Leiſtung. Das
ſoll aber nicht dazu verleiten, das heute noch fern erſcheinende
Ziel aus dem Auge zu verlieren, das uns die Erkenntnis des
Weſens und der eigenartigen Natur der Rakete als Motor
heute ſchon ahnen läßt; das Ziel, die bisher ſo gering geachtete
Rakete, ſo weit zu entwickeln, daß ſie zum zuverläſſigen Motor
jener gigantiſchen Flugſchiffe wird, die uns in weniger als zwei
Stunden von Berlin nach New York und ſchließlich rund um die
ganze Erde in ſoviel Minuten tragen werden, als unſere heutigen
beſten Flugzeuge im Stafettenflug noch Stunden benötigen.
Das Raketenſchiff iſt heute keine Utopie mehr: es wird kommen,
zveil es muß, ſobald ſeine Zeit reif und die Stunde nahe iſt, da
die Erde zu klein, für den unaufhaltſam vorwärtsdrängenden
Geiſt des Menſchen wird.
* Konzert des Städtiſchen Chors
im Feſthaus Worms.
Requiem von G. Verd!
mit dem Orcheſter des Landestheaters unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm, Darmſtadt.
Dieſes Konzert, das von dem vor etwa zwei Jahren gegrun=
Seten Städtiſchen Chor vor einigen Tagen in dem Spiel= und
FFeſthaus in Worms gegeben wurde, war in vieler Hinſicht
merk=
würdig und anregend. Es iſt ein achtbarer Beweis von ſelbſt=
Hewußter Kraft, wenn ein junger Chor, der erſt zweimal hervor=
=rat, eine größere Aufgabe unter Uebernahme erheblicher Opfer
anpackt — und die Probe gut beſteht. Es könnte ſich manche
Stadt ein Beiſpiel daran nehmen, mit wie großzügigen Formen,
mit welchem Gemeingeiſt und Zielbewußtſein alle Kräfte zu einer
Leiſtung zuſammenwirkten, die Darmſtadt nicht ohne Neid
be=
wundert. Und wenn auch das Wormſer Feſthaus gewiß nicht
mehr gegenwärtige Forderungen erfüllt, die kleine Provinzſtadt,
abſeits gelegen und ſchwer erreichbar, faſt ohne Fremdenverkehr,
ſie hat ſchon ſeit langem ein von Bürgerſinn und kunſtbegeiſterten
Stiftern errichtetes Feſthaus mit 1000 Sitzplätzen und großer
Orgel. Nun beſitzt ſie auch einen gemiſchten Chor, der ſich für alle
Aufgaben brauchbar erweiſt und jeden Vergleich mit Ehren
auf=
nehmen kann. Es iſt bedauerlich, ausſprechen zu müſſen, daß der
Darmſtädter Muſikvereins=Chor dieſen Vergleich nicht aushält.
An Zahl, an Güte und Jugend der Stimmen, an Muſikalität und
Temperament wird er dort übertroffen.
Gleich die beiden erſten Chöre des Kyrie und Dies irae
er=
klangen in blühender Tonfriſche im Sopran, farbig im Alt, füllig
und vornehm in den Männerſtimmen. Die Ausgiebigkeit und
Biegſamkeit iſt bei enger Fühlung mit der Leitung ſo groß, daß
der Chor impulſiven Regungen des Dirigenten mit Genauigkeit
zu folgen imſtande iſt. Mit einem ſolchen Material zu muſizieren,
muß eine Freude ſein! Dr. Böhm an der Spitze ſeines
Orche=
ſters erwies ſich wieder als der überlegene und begeiſternde
Füh=
rer ſeiner Künſtler.
War dieſer ſchöne Chor ſchon eine Ueberraſchung, ſo erwuchs
ein zweites Erlebnis, aus dem Quartett der Soliſten: Roſe
Landwehr im Konzert. Wer dieſe Vollblutnatur, geladen von
Spielfreudigkeit und Temperament, nur von der Bühne her
kannte, mußte erſtaunen über die beglückende Fähigkeit, in ernſter
Konzentration eine Oratorienpartie großlinig zu faſſen und aus
innerlichem Erleben von rein geſanglicher Seite erklingen zu
laſſen. Die helle Subſtanz ihres warmen Materials iſt noch nie
ſo klar, ſo auch im zarteſten Piano tragend in die Erſcheinung
getreten. Neben ihr bewährte ſich unſere Anna Jacobs in
der von Verdi beſonders reich ausgeſtatteten Altpartie als die
ſtilſichere große Künſtlerin. Lux geterna (Alt) und libera me
(Sopran) ſchienen mir die Höhepunkte. Beide Stimmen, obgleich
in der Farbe ſich nicht voll ergänzend, brachten im Uniſono=Duett
agnus clei jene Wirkung, die die Seele erſchüttern läßt. Ein
vor=
trefflicher Vertreter der Baßdartie war der auch hier hochgeſchätzte
Foh. Willy aus Frankfurt, während der Tenor aus Berlin
Anton M. Topitz, ſtark dramatiſch betont, aus dem Rahmen
etwas herausfiel.
Das mit jedem Anhören ſeine wunderbaren Schönheiten neu
enthüllende Werk hatte im ausverkauften Hauſe großen Erfolg.
Seine Kompoſition fällt mit dem Schlußſatz libera me 1868 noch
vor die der „Aida” 1871; als Ganzes aber kam es erſt 1374 als
fort, nachdem zuvor noch bei der Abſtimmung Präſident Delp einen
Initiativantrag der Koalitionsparteien ve kündet hat, der die Erklärung
des 1. Mai und 9. November zu Feiertagen wünſcht.
Ueber das Kapitel 42 entſpinnt ſich eine längere Debatte, an der
ſich die Abgeordneten Lückel, Glaſer, Dr. v. Helmolt,
Von=
derſchmitt, Ritzel, Dr. Werner, Summ, Gußmann, Lux,
Heinſtadt, Axt und Fenchel und als Regierungsvertreter der
Es werden ſodann noch die Kapitel Anſtalt für Geiſtesſchwache
„Aliceſtift” bei Darmſtadt, Volksgeſundheitspflege, Jugendfürſorge und
beſondere Maßnahmen zur Bekämpfung von Volkskrankheiten,
Staats=
rungen als notwendig herausgeſtellt haben, ſo darf aber auch auf unterſtützungskaſſe. Fonds für öffentliche und gemeinnützige Zwecke,
der anderen Seite nicht überſehen werden, wie ſich aus den nichtſtaatliche Bauſachen, Hochbauweſen und Straßenverwaltung zur
Debatte geſtellt. Die Ausſprache über dieſe Kapitel wird geſchloſſen.
Stellv. Präſident Dr. v. Helmolt ſchließt die Sitzung um 2 Uhr
angrenzenden Gebieten. Betonen möchte ich in dieſem Zu= 30 Minuten und beraumt die nächſte Sitzung auf heute vormittag um
10 Uhr an.
Entwurf des
Gewerbeſteuer=
geſetzes für 1928.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags nahm am Dienstag
das Gewerbſteuergeſetz für 1928 in folgender Faſſung an:
Artikel 1.
Für das Rechnungsjahr 1928 findet die Veranlagung und Erhebung
der ſraatlichen und kommunalen Gewerbſteuer nach den Vorſchriften
des Gemeindeumlagengeſetzes vom 7. Auguſt 1920 in der Faſſung der
Abänderungsgeſetze mit der Maßgabe ſtatt, daß die Vorſchrift des
Ar=
tikels 7 Abſ. 1 Ziffer 3 keine Anwendung findet und daß an die Stelle
der Beſtimmungen der Artikel 8—12 und 15 des genannten Geſetzes
Artikel 2.
(1) Von der Gewerbſreuer ſind befreit:
a) Molkereigenoſſenſchaften, Winzervereine und andere Vereinigungen
zur Bearbeitung und Verwertung der ſelbſtgewonnenen
landwirt=
ſchaftlichen oder gärtneriſchen Erzeugniſſe der Mitglieder unter
benſelben Vorausſetzungen, unter denen auch der Geſchäftsbetrieb
des einzelnen Mitglieds hinſichtlich ſeiner ſelbſtgeſonnenen
land=
wirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Erzeugniſſe von der
Gewerb=
ſteuer befreit iſt.
b) Unternehmungen, die nach der Satzung, Stiftung oder ſonſtigen
Verfaſſung ausſchließlich gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken
dienen. Die Vorausſetzungen, unter denen ein Zweck als
gemein=
nützig oder mildtätig im Sinne dieſer Vorſchrift anzuſehen iſt,
be=
ſtimmen ſich nach den zur Durchführung des
Körperſchaftsſteuer=
geſetzes und des Vermögensſteuergeſetzes erlaſſenen Beſtimmungen.
() Als Gewerbe gilt, nicht die Tätigkeit der öffentlichen oder dem
öffentlichen Verkehr dienenden Sparkaſſen, die ſich auf die Pflege
des eigentlichen Sparkaſſenverkehrs beſchränken. Was als
eigent=
licher Sparkaſſenverkehr im Sinne dieſer Vorſchrift anzuſehen iſt,
beſtimmt ſich nach den zur Durchführung des
Körperſchaftsſteuer=
geſetzes und des Vermögensſteuergeſetzes erlaſſenen Beſtimmungen.
d) Die Ausübung eines amtlichen Berufs, einer künſtleriſchen,
wiſſen=
ſchaftlichen, ſchriftſtelleriſchen, unterrichtenden oder erziehenden
Titigkeit, es ſei denn, daß damit der Betrieb beſon
er Anſtalten
oder Unternehmungen verknüpft iſt. Als Gewerbebetri
b im Sinne
dieſes Geſetzes gilt die Ausübung des Berufs der Rechtsanwälte,
der Aerzte, der Tierärzte, der Zahnärzte, der ſtaatlich geprüften
dentiſten, ſowie der Architekten und der Geometer, der
Mark=
ſcheider, der Heilgehilfen und Hebammen.
(2) Die durch beſondere Geſetze und Verordnungen oder durch
be=
ſondere Vereinbarungen mit anderen Ländern bewilligten
Steuer=
freiheiten bleiben unberührt.
Artikel 3.
Die Gewerbſteuer wird erhoben:
a) von dem nach den Verſchriften des Reichsbewertungsgeſetzes vom
10. Auguſt 1325 (R. G. Bl. I. S. 214) nebſt Abänderungen und
Er=
gänzungen zu bewertenden ſteuerbaren Anlage= und
Betriebs=
kapital (Gewerbekapital Artikel 4 und 5) und
b) von dem nach den Vorſchriften des Reichseinkommenſteuergeſetzes
und Körperſchaftsſteuergsſetzes vom 10. Auguſt 1925 (R. G.Bl. 1.
S. 189 und W8) nebſt Abänderungen und Ergänzungen zu
er=
mittelnden Ertrag des Unternehmens (Artikel 7, 8, 9).
Artikel 4.
(1) Das Gewerbekapital umfaßt ſämtliche wirtſchaftliche Einheiten
des Betriebsvermögens im Sinne des Reichsbewertungsgeſetzes vom
10. Auguſt 19B5.
(2) Den wirtſchaftlichen Einheiten des Betriebsvermögens ſind
ſolche Gegenſtände oder Teile von ihnen hinzuzurechnen, die dem
Be=
trieb dienen, aber nicht im Eigentum des Betriebsinhabers ſtehen und
bei der Feſtſtellung des Einheitswerts des gewerblichen Betriebs nach
Maßgabe des Reichsbewertungsgeſetzes nicht zu berückſichtigen ſind; dies
gilt nicht, inſoweit die Gegenſtände der Grundſteuer unterworfen ſind.
(3) Von dem Bruttoſvert des Gewerbekapitals dürfen die
unmittel=
bar aus dem laufenden Geſthäftsbetrieb herrührenden Schulden in
Ab=
zug gebracht werden, jedoch nur in Höhe des Wertes der Vorräte zum
Verkauf beſtimmter Waren, der dem Gewerbebetrieb dienenden
Roh=
ſtoffe aller Art einſchließlich der in Bearbeitung befindlichen Stoffe,
der dem Gewerbe dienenden Vorräte an barem Geld, geſtempelten
Bar=
ren von Gold und Silber, Papiergeld, Banknoten, Wechſeln,
Wert=
papieren, ſowie der vom Gewerbebetrieb herrührenden Aktivausſtände,
einſchließlich der im Kontokorrent laufenden Guthaben. Bei
Verſiche=
rungsunternehmungen ſind die Rücklagen für die Verſicherungsſummen
Seelenmeſſe für Manzoni in der Mailänder Chieſa San Marco
heraus. Es ſteht alſo ſtiliſtiſch z. B. in den Solopartien der
„Aida” näher als dem „Othello” von 1887, deſſen Behandlung
der Chöre indes im Requiem ſchon Vorläufer hat. Das Verdiſche
Requiem iſt das reife Alterswerk des großen Meiſters, deſſen
Ruhm noch im Wachſen begriffen iſt.
v. H.
Kunfi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Käthe Dorſch wird Ende Mai in Paris ein
ſechs=
tägiges Gaſtſpiel geben. Sie wird mit einem eigenen Enſemble
im Theater „Gymnaſe” in „Liebelei” auftreten.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Wien: Hier iſt der ordentliche Profeſſor der Muſikakademie Heinr.
Brill, der im Alter von 60 Jahren ſtand, plötzlich verſchieden.
Im Alter von 51 Jahren iſt die Privatdozentin für neuere deutſche
Sprache und Literaturgeſchichte Dr. phil. Chriſtine Touaillon
geſtorben.
Graz: Der a.o. Profeſſor der Baukunſt an der Techniſchen
Hoch=
ſchule Dr. techn. Friedrich Zotter iſt zum ordentlichen Profeſſor
dieſes Faches an der genannten Hochſchule ernannt worden.
Greifswald: Profeſſor Dr. Alfred Güttich, Direktor der Hals=,
Naſen= und Ohrenklinik, hat den an ihn rgangenen Ruf an die
Uni=
verſität Köln als Nachflolger von Prehſing angenommen.
Jena: Geheimrat Profeſſor Dr. Ludwig Elſter beging am 25.
April ſein 50jähriges Doktorjubiläum. — Der Privatdozent für klaſſiſche
Philologie Dr. Albrecht v. Blumenthal iſt zum nichtbeamteten
a.o. Profeſſor der philoſophiſchen Fakultät ernannt worden.
Kiel: Die Rechts= und Staatswiſſenſchaftliche Fakultät hat dem
Re=
ferendar Fritz Hummel, aus Berlin Titel, Würde und Rechte eines
Doktors der Rechte verliehen. — Der Nektor der Univerſität forderr
die Studierenden vom Winterſemeſter 1927/28 auf, ſoweit ſie nicht durch
Exmatrikulation oder durch Abmeldung von der Univerſität abgegangen
oder durch Streichung im Album der Univerſität gelöſcht ſind und
ihre Studien im Sommerſemeſter 1928 fortzuſetzen gedenken, das im
Pedellenzimmer der Univerſität bis zum 5. Mai mitzuteilen und ſich
zu dieſem Zweck in eine dort ausliegende Liſte einzutragen. — Hier ſind
die Privatdozenten Dr. med. Carl Mau (Chirurgie und Orthopädic)
und Dr. Johannes Hellerich (Aſtronomie) zu nichtbeamteten
außer=
ordentlichen Profeſſoren ernannt worden.
Bonn. Geh. Hofrat Profeſſor Dr. jur. Richard Thoma,
Ordi=
narius des öffentlichen Rechts an der Univerſität Heidelberg, hat den
Ruf nach hier zum 1. Oktober 1928 angenommen.
Karlsruhe i. B. Dr.=Ing. Willy Steidinger, im Montage=
Bureau der Siemens=Schuckertwverke in Berlin=Siemensſtadt, iſt zum
ordentlichen Profeſſor der theoretiſchen Elektrotechnik an die hieſige
Techniſche Hochſchule berufen worden.
Seite 4
Freitag, den 27 Mprfl 1928
Nummer 147
gewährenden Prämienüberſchuiſſe wie laufende Geſchäftsſchulden zu
be=
handeln. Ein Schuldenabzug über die Hälfte des Wertes des geſamten
Gewerbekapitals hinaus iſt nicht zuläſſig.
Dies gilt nicht für gewerbliche Betriebe, deren Geſchäftszwech in
der Hereinnahme und der Ausleihung von Geld beſteht.
Artikel 5.
(1) Der Veranlagung der Geverbſteuer vom Gewerbekapital
(Hauptveranlagung) ſind die für den Beginn des 1. Januar 1928
foſt=
geſetzten Einheitswerte zugrunde zu logen. § 29 des
Reichsbewertungs=
geſetzes findet Anwendung.
(2) Eine Neuveranlagung der Gewerbſteuer vom Gewerbekapital
wird in den Fällen, vorgenonomen, in denen gemäß § 75 Abſ. 1 des
Reichsbewertungsgeſetzes eine Neufeſtſtellung des Einheitswertes für das
Betriebsvermögen erfolgt. Entſcheidend für die Neuveranlagung iſt
der Stand an dem für die Neufeſtſtellung maßgebenden
Feſtellungszeit=
punkt (s 75 Abſ. 2 Satz 1 des Reichsbewertungsgeſetzes). Die durch
die Neuveranlagung emtretende Aenderung des Steuerbetrags wird
mit dem erſten des auf dieſen Feſtſtellungszeitpunkt folgenden Monats
wirkſam.
(3) Eine Neuveranlagung auf Antrag wird vorgenommen, wenn
die Vorausſetzungen für eine Steuerbefreiung (Artikel 2) eintreten.
Eine Nachveranlagung von Amts wegen wird vorgenommen:
a) wenn die Vorausſetzungen für eine Steuerbeſreiung (Artikel 2)
wegfallen;
b) in den Fällen, in denen gemäß § 76 Abſ. 1 des
Reichsbewertungs=
geſetzes eine Nachfeſtſtellung des Einheitswerts für das
Betriebs=
vermögen erfolgt; entſcheidend für die Nachveranlagung iſt der
Stand an dem für die Nachfeſtſtellung des Einheitswertes
maß=
gebenden Feſtſtellungszeitpunkt (8 76 Abſ. 3 in Verbindung mit
8 75 Abſ. 2 des Reichsbewertungsgeſetzes).
Die durch die Neuveranlagung emtretende Aenderung des
Steuer=
betrags wird mit dem erſten des Monats wirkſam, der im Falle des
Satz 1 dem Eintritt, im Falle des Satz 2 unter a dem Wegfall des
Ve=
freiungsgrundes, im Falle des Satz 2 unter b dem Feſtſtellungszeitpunkt
unmittelbar ſolgt. Die Vorſchriften des Artikels 14 des
Gemeinde=
umlagengeſetzes bleiben unberührt. Der Antrag nach Satz 1 kann bis
zum 31. März 1929 geſtellt werden.
Artikel 6.
(1) Das ermittelte Geverbekapital wird bei der ſtaatlihen
Gewerbe=
ſteuer angeſetzt:
für die erſten 2000 Reichsmark mit 50 b. H.,
für die weiteren angefangenen oder vollen 2000 Nenhsmark mit
80 v. H.,
für den Reſt mit 100 v. H.
(2) Beträgt das Gewerbekapital weniger als 500 Reichsmark, ſo
wird eine ſtaatliche Steuer von dem Wert des Gewerbekapitals nicht
erhoben.
Artiker 7.
(1) Der Gewerbeertrag wird nach den Beſtimmungen des
Reichs=
einkonmen= und Reichskörperſchaftsſteuergeſetzes über das Einkommen
aus Gewerbebetrieb und deſſen Ermittlung feſtgeſtellt.
(2) Wird für die genannten Neihsſteuern das Einkommen aus
Ge=
werbebetrieb nicht ermittelt oder als ſolches der Veranlagung nicht
zu=
grunde gelegt, ſo iſt der Gewerbeertrag für die Gewerbſteuer nach den
Beſtimmungen des Reichseinkomen= und Körperſchaftsſteuergeſetzes
ſelbſtändig feſtzuſtellen.
Artikel 8.
(1) Von dem nach Artikel 7 dieſes Geſetzes feſtgeſtellten
Gewerbe=
ertrag wird der Ertrag derjewigen dem Gewerbebetrieb dienenden
Grundſtücke abgeſetzt, für die der Gewerbſteuerpflichtige Grundſteuer
zu entröchten hat; läßt ſich dieſer Ertrag nicht ohne weiteres feſtſtellen,
ſo werden 4 v. H. ihres für die Grundſteuer maßgebendent Wertes vom
Gewerbeertrag abgeſetzt.
(2) Zu den nach den Beſtimmmgen des Einkommen= und
Körper=
ſchaftsſteuergeſetzes abzugsfähigen Betriebsausgaben gehören nicht:
a) die Sonderleiſtungen nach § 17 des Einkommenſreuergeſetzes vom
10. Auguſt 1925 (R.G.Bl. Teil I, S. 189) und nach den 85 13 und
14 des Körperſchaftsſteuergeſetzes vom 10. Auguſt 1925 (R. G.Bl.
Teil I, S. 28);
b) die Ziunſen für die nicht unmittelbar aus dem laufenden
Geſchäfts=
betrieb herrührenden Schulden (Art. 4 Abſatz 3)
e) die Gewerbſteuern, ſolveit ſie aus demn Ertrag bezahlt oder in der
Ut ſind;
Bilanz zurückgeſt
4)der Miet= und Pachtzins für das dem Gewerbebetrieb dienende,
gemietete und gepachtete bewegliche Betriebsvermögen;
e) bei Vereinigungen zum gemeinſamen Einkauf von Lebensmitteln
vder hauswirtſchaftlichen Gegenſtänden im Großen und zum Abſatz
im Kleinen der ſogenannte Kundengewinn, ſoſveit dieſer 5 v. H.
der auf die Waren geleiſteten Barzahlungen überſteigt; hierbei
macht es keinen Unterſchied, ob der Kundengewinn den Mitgliedern
oder Nichtmitgliedern gewährt wird;
k) die Steuer gemäß 8 10 Abſ. 1 des Grunderwerbſteuergeſetzes in der
Faſſung vom 11. 3. 1927 (N.G.Bl. S. 72) nebſt Zuſchlägen oder
die hierfür gemachten Jahresrücklagen;
g) die Koſten der Ausgabe von Aktien und ſonſtigen
Geſellſchafts=
anteilen, ſoweit ſie nicht aus dem Emiſſionsagio gedeckt werden;
h) die Bezüge der Geſellſchafter der offenen Handelsgeſellſchaft, der
Kommanditgeſellſchaft, der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
und der perſönlich haftenden Geſellſchafter der
Kommanditgeſell=
ſchaft auf Aktien für die ihrer Geſellſchaft geleiſteten Arbeiten
und Dienſte;
j) von den Körperſchaften entrichtete Körperſchaftsſteuer, ſowie die
ihren Vorſtandsmitgliedern, Geſchäftsführern und ſonſtigen
Beam=
ten, Angeſtellten und Arbeitern ohne Erfüllung eines
Rechts=
anſpruchs gewährten Anteile am Jahresgewinn, ferner die den zur
Ueberwachung der Geſchäftsführung verfaſſungsmäßig beſtellten
Perſonen (Mitgliedern des Aufſichtsrats, des Grubenvorſtandes,
des Verwaltungsrats uſw.) gewährten Vergütungen jeder Art.
Artikel 9.
(1) Maßgebend für die Feſtſtellung des Ertrag3 iſt das Ergebnis
des Kalenderjahres 1927. An die Stelle des Kalenderjahres rritt be:
Unternehmungen, die Geſchäftsbücher führen und für ein vom
Kalender=
jahr ab veichendes Geſchäftsjahr vegelmäßig Abſchlüſſe machen, das
in dieſem Kalenderjahr endende Geſchäftsjahr. Wird der
Gowerbe=
ertrag für einen kürzeren oder längeren Zeitabſchmitt als 12 Monate
feſtgeſtellt, dann iſt er auf 12 Monate umzurechnen.
(2) Iſt der Betrieb erſt nach dem 31. Dezember 1927 entſtanden,
dann iſt der Ertrag des Gewerbes mit dem Betrag anzunehmen, der
dem mutmaßlichen Ertrag des erſten vollen Geſchäftsjahres entſpricht,
und die Steuer hiernach vorläufig feſtzuſetzen. Die endgültige
Veran=
lagung erfolgt nach Abſhluß des erſten vollen Geſchäftsjahres.
Artikel 10.
(1) Der nach Artikel 7—9 ermittelte Ertrag kommt für im eigenen
Betriebe tätige Unternehmer wie folgt in Anſatz:
für die erſten vollen 1000 RM. mit .
10 v. H.
für die weiteren angefangenen oder vollen 1000 MM. mit . 30 v. H.
für die weiteren angefangenen oder vollen 1000 RM. mit . 60 v. H.
für die weiteren angefangenen oder vollen 20M RM. mit 80 v. H.
für den Reſt mit .
100 v. H.
Eind im Betriebe mehrere Unternehmer tätig, ſo werden die
Ermäßigun=
gen nun einmal. gewährt,
(2) Abſ. 1 gilt nicht für Unternehmer, die müt ihrem Einkommen
der Körperſchaftsſteuer unterliegen.
Artikel 11.
Bei einem Gewerbevertvag von weniger als 1200 Reichsmark wird
eine ſtaatliche Gewverbſteuer vom Ertrag nicht erhoben.
Artikel 12.
Zur Berechnung der Gewerbſtener wird das Gewerbekapſtal und
der ſteuerbare Ertrag je auf volle 100 Reichsmark nach unten
abge=
rundet.
Artikel 13.
(1) Wird ein Gewerbe in mehreren Gemeinden (Betriebsgemeinden)
betrieben, ſo findet ubeſchadet der Vorſchriften des Art. 1 Abſ. 2
des Ausführungsgeſetzes zum Finanzausgleichsgeſetz in der Faſſung der
Bekanntmechung vom 21. Juni 1927 (Reg.=Bl. S. 111) für die
kommu=
nale Gewerbſteuer eine Zerlegung des Gewerbekapitals unter die
Be=
triebsgemeinden nach Maßgabe der Zerlegungsverordnung 1925/26 vom
17. Januar 1927 (R G.Bl. I, S. 43) ſtatt. Auf die Zerlegung des
Ge=
werbeertrags findet Satz 1 ſinngemäße Anwendung.
(2) Die auf die Betriebsgemeinden entfallenden Anteile ſind
gleich=
zeitig mit der Veranlagung in einem Zerlegungsbeſcheid feſtzuſetzen.
Auf das Zerlegungsverfahren finden die Vorſchriften der
Zerlegungs=
verordnung 1925/26 mit der Maßgabe Anwendung, daß bei der Steuer
bom Gewerbeertrag an die Stelle des Einheitswvertes der gewerbliche
Ertrag tritt, und daß im Rechtsmiſtelverfahren gegen die Zerlegung;
1. des Gewerbekapitals
a) an die Stelle des Bewertungsausſchuſſes die Steuerbehörde,
die die Veranlagung vorgenommen hat,
b) an die Stelle des Rethsfinanzhofs der Heſiſche Verwaltumgs.
gerichtshof
2. des Gewerbeertrags
a) an die Stelle des Bewertungsausſchuſſes die Steuerbehörde, die
die Veranlagung vorgenomrmen hat,
b) an die Stelle des Oberbewertungsausſchuſſes das Finanggericht
bei dem Landesfinanzamt Darmſtadt,
c) an die Stelle bes Reichsfinanzhofs der Heſſiſche
Verwaltungs=
gerichtshof tritt.
(3) Für die Zerlegung iſt in erſter Linie eine etwa zwiſchen den
Betriebsgemeinden und dem Steuerpflichtigen getroffeme Vereinbarung
maßgebend.
Artikel 14.
(1) Ueber das Gewerbekapital und den gewerblichen Ertrag iſt von
dem Steuerpflichtigen auf Erſuchen der Veranlagungsbehörde eine
Steuererklärung nach näherer Beſtimmung der Miniſter der Finanzen
und des Innern innerhalb einer auf mindeſtens drei Wochen zu
be=
meſſenden Friſt abzugeben.
(2) Bei der Veranlagung der Gewerbſteuer vom Ertrag wirken die
für die Reichsſteuern vom Emkommen bei den Finanzämtern beſtehenden
Ausſchüſſe mit. Die Veranlagung der Gewerbſteuer vom Gewerbekapital
erfolgt durch das Finanzamt ohne Mitwirkung eines Ausſchuſſes. Die
Vorſchriften des Reichsbewertungsgeſetzes und der zugehörigen
Beſtim=
mungen über die Zuziehung von Ausſchüſſen bleiben unberührt.
Artikel 15.
(1) Bei der Entſcheidung über den Einſpruch wirken die in Art. 14
Abſ. 2 erwvähnten Ausſchüſſe mit.
(2) Bei Nachveranlagung, Neuveranlagung, ſowie bei der
Entſchei=
dung des Einſpruchs wegen Nach= und Neuveramlagung findet eine
Mitwirkung der Ausſchüiſſe nicht ſtatt.
(3) Rechtsmittel gegen die Bewertung des der Veranlagung
zu=
grunde liegenden Gewerbekapitals können nur darauf geſtützt werden,
daß ein nicht zutreffender Betrag vom Einheitswert abgezogen, oder
zum Einheitswert hinzugerechnet worben iſt. Im übrigen findet gegen
die Bewertung des Gewerbekapitals ein beſonderes
Rechtsmittelver=
fahren bei der Gewerbſteuer nicht ſtatt. Dies gilt auch, wenn für den
abzuziehenben oder hinzuzurechnenden Vermögensgegenſtand ein
Ein=
heitswert nach den Vorſchriften des Reichsbewertungsgeſetzes feſtgeſtellt
und der Gegenſtand mit dem feſtgeſtellten Einheitswert angeſetzt
won=
den iſt. Eine Aenderung der feſtgeſtellten Einheitswerte im Rechts,
mittelverfahren gegen die Einheitsbewertung (8 69 des
Reichsbewer=
tungsgeſetzes) oder im Wege der Neufeſtſtellung (§ 75 des
Reichsbewer=
tungsgeſetzes) oder der Berichtigung zieht die entſprechende Aenderung
der Gewerbſteuer ohne weiteres nach ſich.
(4) Das Gleiche gilt ſinngemäß für Rechtsmittel gegen die
Feſt=
ſetzung des gewerblichen Ertrags (Artikel 7, 8 und 9), ſofern er der
Reichseinkommenſteuer bzw. Körperſchaftsſteuer unterliegt.
Artikel 16.
(1) Die Geſverbſteuer kann in Einzelfällen ganz oder teilweiſe
niedergeſchlagen oder erlaſſen werden, wenn ihre Einziehung für den
Verpflichteten eine außergewöhnliche Härte bedeuten würde.
(2) Zuſtändig iſt für die ſtaatliche Gewerbſteuer der Miniſter der
Finanzen oder die von ihm beauftragte Behörde, für die kommunale
Gewerbſteuer die Vertretung der betreffenden Körperſchaft; deren
Ent=
ſcheidung iſt endgültig.
Artikel 17.
Die ſtaatlichen Steuerſätze vom Gewerbekapital und vom Ertrag
für das Steuerjahr 1928 werden mit Zuſtimmung des. Finanzausſchuſſes
des Landtags, durch den Miniſter der Finanzen feſtgefetzt und
ver=
öffentlicht.
Artikel. 18.
Art. 41 des Gemeindeumlagengeſetzes vom 7. Auguſt 1920 i der
Faſſung der Abänderungsgeſetze gilt ſinngemäß mit der Maßgabe, daß
an die Stelle des darin angeführten Artikels 15 des
Gemeindeumlagen=
geſetzes der Artikel 14 Abſ. 1 dieſes Geſetzes zu treten hat.
Artikel 19.
Die Regierung wird ermächtigt, dieſes Geſetz bis zum Inkraft,
treten des Reichsgewerbſteuerrahmengeſetzes zu erſtreiken und die
hier=
durch erforderlichen Abänderungen vorzunehmen.
Artikel 20.
Die Miniſter der Finanzen und des Jnnern ſind mit der
Ausfüh=
rung dieſes Geſetzes beauftragt.
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Nummer 117
Freitag, den 27. Apr 1928
Geite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. April.
*Adreßbuch für die Provinz Starkenburg.
(Geſchäftsadreßbuch). Ausgabe 1928. Soeben erſchienen!
Dieſes wichtige Geſchäftsadreßbuch für die Provinz
Star=
kenburg enthält die Kreiſe Bensheim, Darmſtadt, Dieburg,
Er=
bach, Groß=Gerau, Heppenheim, Offenbach und iſt für Induſtrie
und Geſchäftswelt unentbehrlich, da es auf Grund
amt=
lichen Materials alle wichtigen Adreſſen der
Indu=
ſtrie, Handel= und Gewerbetreibenden auch der
kleinſten Gemeinden angibt und von allen Orten der Provinz
die amtlichen Daten (Kreis=, Gemeinde=, Kirchen= und
Schul=
behörden uſw., Eiſenbahn, Poſt= und Autoverbindungen)
nach=
weiſt. Bei den Kreisſtädten iſt eine Chronik beigegeben und,
ſo=
weit kein Ortsadreßbuch bereits gedruckt vorliegt, auch ein
Ver=
zeichnis der Hausbeſitzer. Eine ausführliche Einleitung
(24 Seiten) von Miniſterialrat Dr. Meller erhöht die
Bedeu=
tung dieſes Geſchäftsadreßbuches.
Für Kundenwerbung iſt das Buch wegen ſeines
wich=
tigen und reichen Adreſſenmaterials unentbehrlich. Umfang
464 Seiten in 8”, in Halbleinenband RM. 12.—. Erſchienen im
L. C. Wittich=Verlag, Darmſtadt. (Vergleiche Anzeige!)
— Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Wegen einer Stimmerkrankung
kann Herr Profeſſor Dr. Noack ſeine Vorleſungen im Sommerſemeſter
erſt Donnersrag und Freitag, den 3. und 4. Mai, beginnen. Profeſſor
Noack hält Vorlefungen über die neuere Muſikgeſchichte von Bach und
Handel ab, ais Sondervorleſung Johannes Brahms, ferner das
beſon=
ders für Lehrer und Muſikerzieher wichtige Thema „Stimmbildung
und Stimmhygiene”, ſchließlich die regelmäßigen Uebungen in
Rede=
kunſt, Chorgeſang und Inſtrumentalſpiel.
— Die Kirchl.=Poſitive Vereinigung in Heſſen hält am kommenden
Montag, 30. April, nachmittags in Offenbach, WValdſtraße 30, ihre
dies=
jährige Hauptverſammlung ab. Nach einer um 1 Uhr
be=
ginnenden Vorſtandsſitzung finden von 2 Uhr an die geſchäftlichen
Beratungen in geſchloſſener Verſammlung ſtatt mit Erſtattung des
Jahresberichts, des Kaſſenberichts, Berichte des Schriftleiters und
Be=
ſprechung wichtiger Angelegenheiten, wie der bevorſtehenden
Kiuchen=
wahl. Um 4 Uhr hält Prof. Veidt von dem Predigerſeminar zu
Herborn einen öffentlichen Vortrag für einen weiteren, der Vereinigung
naheſtehenden Kreis mit dem Thema: „Was entſcheidet über die Zukunft
unſerer ebangeliſchen Kirche
— Manda von Kreibig vom Heſſiſchen Landestheater wurde ſoeben
von Generalintendant Dr. Maurach mit mehrjährigem Vertrag als
Ballettmeiſterin und erſte Solotänzerin an die Städtiſchen Bühnen in
Nürnberg verpflichtet.
Das Drumm=Quartett gibt am kommenden Samstag, den 28.
April, abends 8 Uhr, i Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ſeinen letzten Kammermuſikabend dieſer Spielzeit. Auf dem Programm
ſtehen ausſchließlich Werke moderneren Charakters, je ein
Streich=
quartett von Ravel und Dvorak, ſowie ein Streichtrio von Max Reger.
— Volkshochſchule. Zu dem letzten Kammermuſikabend
des Drumm=Quartetts am Samstag, 28. April, im Kleinen
Haus des Landestheaters erhalten unſere Mitglieder ermäßigte
Karten in unſerer Geſchäftsſtelle. — Am Dienstag, 1. Mai, 20 Uhr,
hält Herr Profeſſor Dr.=Ing. Zeller=Charlottenburg im Hörſaal 326
der Techniſchen Hochſchule einen Lichtbildervortrag über
„Klöſter der Benediktiner und Auguſtiner nördlich
des Harzes”, Herr Prof. Zeller iſt unſeren Mitgliedern aus ſeinen
vorjährigen Vorträgen noch beſtens bekannt, ſo daß wir den Beſuch
am Dienstag durchaus empfehlen können. Der Eintritt iſt frei.
— Jubiläum. Heute begeht Fräulein. Eliſabeth Kartſcher,
wohnhaft Tannenſtraße 15, ihr Bjähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma
Fromann u. Morian.
— Vorträge über Weltanſchauungsfragen hält vom 27. April bis
6. Mai, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche der Evangeliſt der „
Wichern=
vereinigung”, Herr Paſtor Flemming aus Hamburg und ebenſo
am Samstag, den 28.,” und von Montag, 30. April, ab nachmittags
4.30 Uhr, in der Stadtkapelle. Handzettel und Plakate an den
Anſchlag=
ſäulen geben nähere Auskunft. Der Vortragende wird es ſich zur
be=
ſonderen Aufgabe machen, auf die Fragen einzugehen, die jeden
denken=
den Menſchen, zumal in unſerer Zeit, zu ſchaffen machen. Er ſpricht
nach den uns vorliegenden Berichten ſo, daß ſeine Vorträge, jedem,
aus welchem Stand und Beruf er auch kommen mag, etwas zu geben
vermögen. Es ſei auf dieſe Vorträge nachdrücklichſt aufmerkſam gemacht.
— Kriegerverein Darmſtadt. Folgende Einladungen ſind dem
Ver=
ein zugegangen: Vom „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten,
Orts=
gruppe Darmſtadt, zum Lichtbildervortrag des Herrn Major Krau
d’Avis über „Reiſeindrücke aus Nordafrika” am Freitag, 27. April,
abends 8.30 Uhr, im Saale der „Eintracht”, Eliſabethenſtraße. Ferner
von der Kriegerkameradſchaft „Germania” zum Ausflug nach dem
Ein=
ſiedel am Sonntag, 29. April. Treffpunkt 2 Uhr nachmittags an der
Odenwaldbrücke (Dieburger Straße). Beteiligung wird
kameradſchaft=
lichſt empfohlen.
— Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegerhinter=
bliebener e. V. — Ortsgruppe Darmſtadt. Für die Ausſtellung „Der
Menſch” ſind uns Karten zum ermäßigten Preiſe von 30 Pfg. zur
Verfügung geſtellt worden. Die Kameradenfrauen und Kameraden
werden gebeten, ausgiebig davon Gebrauch zu machen und die Karten
bis fpäteſtens Montag, den 30. April, bei dem Schriftführer Kamerad
A. Bayer, Heidelberger Straße 49, II., abzuholen.
— Liederzweig. Wie aus dem Inſerat erſichtlich, veranſtaltet der
Liederzweig am Samstag, den 28. April, abends 8 Uhr, auf dem
Hei=
ligen Kreuz einen Ehrenabend der Jubilare und Sänger. Außer
Chö=
ren und Solis wird ein flottes Orcheſter zum Tanz aufſpielen, ſo daß
jedem Beſucher einige genußreiche Stunden bevorſtehen. Die
Mit=
glieder, Freunde und Gönner des Vereins ſind hierzu nochmals
herz=
lichſt eingeladen.
Die altbewährte Handarbeitsſchule von Fräulein B. und F. Supp
bält Sonntag und Montag in ihren Räumen, Nieder=Ramſtädter
Straße Nr. 14, gegenüber der Hochſtraße, bei freiem Eintritt ihre
dies=
jährige Ausſtellung der Arbeiten ihrer Schülerinnen ab. Die
Ausſtel=
lung zeigt Stickereien, Flickereien, Lampenſchirme, kunſtgewerbliche
Gegenſtände, einfache Kleidchen uſw. und legt Zeugnis ab von dem
Fleiß und Ausbauer der Schülerinnen. Eine Beſichtigung iſt zu
empfehlen.
.. Erſtaufführung im
— „Gern hab’ ich die Frau’n geküßt”
Orpheum. Eine reizende Liebesgeſchichte gruppiert ſich (unter Bruno
Rahns vortreffl cher Regie) um das bekannte Lied von Franz Lehär:
„Gern hab’ ich die Fraun geküßt‟. Die Namen der Hauptdarſteller,
wie Alfons Fryland, Eliſabeth Pinajeff, Evi Eva, Marg.
Kupfer, Jack Mylong=Münz u. a. m. ſprechen für die Qualität
dieſes Films, der heute ſeine hieſige Erſtaufführung erlebt.
Ferner läuft auf vielſeitigen Wunſch „Kleinſtadtſünder”, mit
Aſta Nielſen und Maria Paudler in den Hauptrollen. Trotz des
glänzerden und großen Programms ſind die Eintrittspreiſe nur au
60 Pfg. bis 2 Mk. geſtellt. Der Spielplan währt nur wenige Tage!
(Siehe heut ge Anzeige.)
Die gegenwärtigen Zuſtände auf wirtſchaftlichem, ſteuerlichem und
politiſchem Gebiet. In der geſtrigen Beſprechung dieſes Vortrages, der
in der Turnhalle am Woogsplatz gehalten wurde, iſt das geſamte
Steueraufkommen für Heſſen und Stadt Darmſtadt auf den Kopf der
Darmſtädter Bevölkerung mit 357 RM. angegeben. Bei dieſer Summe
handelt es ſich aber, wie uns der Herr Referent mitteilt, nicht um das
Steueraufkommen, ſondern um den Teil der Verwaltungsausgaben des
Staates und der Stadt, der auf den Kopf der Bevölkerung in Darmſtadt
entfällt. Dieſen Ausgaben ſtehen ſelbſtverſtändlich Einnahwen gegenüber,
ſo daß nur etwa die Hälfte dieſer Ausgaben durch Steuern gedeckt
wer=
den muß. Das Steueraufkommen für Heſſen, Darmſtadt und das Reich
(bei letzterem Einkommen=, Körpevſchafts= und Umſatzſteuer) beläuft ſich
nur auf 180 RM. pro Kopf der Bevölkerung. Wie bekannt werden
da=
durch die Ausgaben noch nicht gedeckt, ſo daß Defizits verbleiben, um
Deren Deckung man jetzt bemüht iſt.
Stadtverordnetenverſammlung.
Die örtlichen Kirchenſieuern. — Plakatwirkung an Umzäunungen von Sportplätzen. — Die
Darmſtädter We hnachtsmeſſe. — Eine Kranzbühlerſtraße in Darmſiadt.
Die geſtrige Stadtverordnetenverſammlung hatte ein umfangreiches
Tagesprogramm zu erledigen, das aber in verhältnismäßig kurzer Zeit
bewältigt wurde. In den Reihen der Stadtverordneten waren einige
Lücken; die Stadtverwaltung war außer Bürgermeiſter Ritzert
voll=
zählig erſchienen. Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, eröffnete kurz
nach 5 Uhr die Sitzung. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde
Fräulein Auguſte Stenz verpflichtet, die für die verſtorbene Frau
Balſer in die demokratiſche Fraktion der Stadtverordneten eintritt. —
Stadtv. Hütſch, erlas alsdann eine Erklärung, in der es u. a. heißt:
„Als Bürger und Stadtterordneter habe ich das Recht und die Pflicht,
Mißſtände und Handlungsweiſen, die ich im Intereſſe der Stadt und
ihrer Einwohner für ſchädlich halte, zur Sprache zu bringen; eine
Beleidigung lag mir fern, wie ich ſchon damals ausführte. Von den
damals, am 22. März 1928, von mir in der
Stadtverordnetenverſamm=
lung gemachten Ausführungen habe ich nichts zurückzunehmen.”
Die Punkte 1—4 der Tagesordnung werden debattelos genehmigt.
Betreffend
die Wandererherberge Herdweg 28,
wird folgender Antrag der Stadtverwaltung bewilligt: „Der Antrag
vom 23. Februar 1928, wonach dem Gewerkſchaftskartell Darmſtadt die
Miete für die Wandererherberge im Hauſe Herdweg 28 für das
Rech=
nungsjahr 1927 im Geſamtbetrag von 1982,75 Mk. erlaſſen werden ſoll,
und außerdem ab 1. April 1928 ein ſtädtiſcher Zuſchuß von 4000 RM.
jährlich, vorläufig auf ein Jahr, bewilligt wird, wird
wieder=
holt.” — Zu der
Uebernahme der Ausſtellung des Deutſchen Hygienemuſeums in Dresden
„Der Menſch”
mit der Sondergruppe „Der durchſichtige Menſch” durch die Stadt
Darmſtadt in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai d. Js. wird
grund=
ſätzliche Zuſtimmung unter gleichzeitiger Zurverfügungſtellung eines
Kredites von 1500 Mk. erteilt.
Der Erhebung der örtlichen Kirchenſtener für das Jahr 1928
durch die evangeliſche Geſamtgemeinde Darmſtadt wird zugeſtimmt.
Der Kirchenvorſtand, der evangeliſchen Geſamtgemeinde Darmſtadt hat
mitgeteilt, daß an örtlicher Kirchenſteuer für das Jahr 1928 wie im
Vorjahre 6 Prozent der Einkommenſteuer erhoben werden ſollen. Die
Umlage betrage nach dieſem Ausſchlagsſatz 207 000 Mark.
Der Entwurf einer neuen Gebührenordnung für die Friedhöfe
iſt ſeinerzeit durch den Finanzausſchuß zurückgeſtellt worden zur
Auf=
klärung über einige Anſätze. Der Berichterſtatter hatte die Erhöhung
der Gebühren in einzelnen Poſitionen abgelehnt, und zwar gerade in
ſolchen Poſitionen, die erhebliche Einnahmen bringen. Die geſamte
Mehreinnahme beträgt nach den Vorſchlägen der Verwaltung 8020 Mk.
Die Verwaltung kann ſich nicht dazu entſchließen, den
Abänderungsvor=
ſchlägen des Berichterſtatters zuzuſtimmen und wiederholt ihre früheren
Vorſchläge.
Stadtv. Aßmuth (Soz.) bittet, gemäß den Beſchlüſſen des
Finanz=
ausſchuſſes zu entſcheiden.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, auf der Vorlage beharren zu
müſſen, da man nicht nur die Einnahmen erhöhen wolle, ſondern auch
durch Verbilligung der teuren Plätze, die heute kaum gefordert würden,
gleichmäßigere Gebührenerhebung zu erreichen. — Bei der Abſtimmung
egibt ſich Stimmenmehrheit für den Antrag des Finanzausſchuſſes,
wäh=
rend der Verwaltungsantrag abgelehnt wird.
Der Antrag betr. Inſtandſetzung des Hauſes Frankfurter Straße 3
wird einſtimmig angenommen.
Die Freie Turngemeinde Darmſtadt E. V. hat darum nachgeſucht,
daß ihr das Gelände auf der Müllerſchen Aktienziegelei an der
Kranich=
ſteiner Straße zur Anlage eines Sportplatzes überlaſſen werde.
Gleich=
zeitig hat die Freie Turngemeinde Darmſtadt um die Unterſtützung der
Stadt beim Ausbau des Sportplatzes geketen. Dieſe Bitte richtet ſich
in erſter Linie auf die Uebernahme der Planierungsarbeiten und der
Uferkorrektur durch die Stadt. Nachdem die
Stadtverordnetenverſamm=
lung in ihrer Sitzung vom 8. März I. Js. zur Schaffung von
Arbeits=
gelegenheiten, hauptſächlich für ausgeſteuerte Erwerbsloſe, einen Betrag
von 300 000 Mk. zur Verfügung geſtellt hat, wurde der Freien
Turn=
gemeinde zugeſagt, daß die Einebnungsarbeiten durch die Stadt auf
ſtädtiſche Koſten ausgeführt werden. Für dieſen Zweck ſollte zunächſt
ein Betrag bis zu 15 000 Mark zur Verfügung geſtellt werden. Der
Sportausſchuß hat ſich in ſeiner Sitzung vom 3. April I. J3. damit
einverſtanden erklärt, daß für die Herſtellung des Platzes insgeſamt
15 000 Mark bewilligt werden. Auf dieſen Betrag ſollen zur
Anrech=
nung kommen die auf Grund des Beſchluſſes der
Stadtverordnetenver=
ſammlung vom 8. März 1928 für Notſtandsarbeiten am Sportplatz
auf=
gewendeten Mittel, ſowie die Koſten für ſonſtige von der Stadt im
Benehmen mit der Freien Turngemeinde ausgeführten Arbeiten. Der
Reſtbetrag ſoll ſpäter entweder der Freien Turngemeinde zur
Fertig=
ſtellung des Platzes zur Verfügung geſtellt oder von der Stadt zur
Her=
richtung des Platzes verwendet werden.
Das ſtädtiſche Gelände Kranichſteiner Straße 68½ wird zur Zeit
durch ausgeſteuerte Erwerbsloſe planiert und für die
Anlage eines Sportplatzes für die Freie Turngemeinde
hergerichtet. Zu dieſem Zweck iſt es erforderlich, das geſamte
Ge=
lände auf ſtädtiſche Koſten ordnungsmäßig einzufriedigen. Mit
Zu=
ſtimmung der Baudeputation wird Genehmigung der erforderlichen
Mittel im Betrage von 11 000 RM. beantragt.
Stadtv. Profeſſor Walbe (D.V.P.) wendet ſich bei dieſer
Gelegen=
heit gegen die Abſicht, die Brettereinfriedigung des Sportplatzes (deſſen
Anlage er zuſtimmt) zu Reklamezwecken freizugeben. Es ſei leider ein
Zug der Zeit, immer die Nützlichkeitsgründe beſonders hervorzuheben
und dabei die Schönheiten der Natur zu vergeſſen. Man müſſe aber
darauf ſehen, daß die landſchaftlich ſchönen Gegenden nicht verſchandelt
würden.
Stadtv. Schn eider ſtimmt Prof. Walbe bei, daß man der
Ver=
ſchandelung ſchöner Gegenden durch Reklame unbedingt entgegentreten
müſſe. Er könne der Vorlage nicht zuſtimmen, da dann mit Reht auch
andere Sportvereine derartige Forderungen ſtellen könnten.
Stadtv. Ziegs (Soz.) erklärt, Reklame könne auch äſthetiſch
wir=
ken; man habe ja jetzt bedeutend beſſere und künſtleriſhe Retl me als
in der Vorkriegszeit. Im übrigen glaube er, daß die Ablehnung der
Sportplatzanlage nur deshalb erfolge, weil die Freie Turngemeinde
An=
tragſtellerin ſei.
Stadtv. Wieſenecker (Soz.) findet es verſtändlich, daß Stadtv.
Walbe als Denkmalpfleger an der Plakatierung Anſtoß nehme, aber
die Stadtverwaltung dürfe ſich in der heutigen Zeit den Bedürfniſſen
einer Plakatierung nicht entziehen.
Stadtv. Dr. Nöllner (D.V.P.) beantragt, getrennt über den
vorliegenden Antrag und die Plakatierung der Umzäunung
abzuſtim=
men. — Dem Antrag wird ſtattgegeben.
Bürgermeiſter Buxbaum will für die notwendig werdende
Aus=
gabe auch eine Einnahme, die er in den Plakaten ſieht, die man auf
der Wand anbringen könne. In Baden=Baden und Dresden habe man
Beiſpiele, daß Plakate an Wänden gar nicht ſtörend wirkten.
Außer=
dem ſei die in Frage kommende Gegend nicht ſonderlich ſchön. Er könne
ſich dafür verbürgen, daß man eine Muſterwand mit Plakaten erſtelle.
Wenn es ſich herausſtelle, daß ſich die Plakatierung nicht lohne, oder
ſie ſtöre, könne man ſie nach drei Jahren wieder beſeitigen.
Stadtv. Walbe (D.V.P.) bleibt entſchieden auf ſeinem
Stand=
punkt ſtehen. Wo heute in Teutſchland allenthalben nur der
Nützlich=
keitsſtandpunkt vertreten werde, müſſe er unbedingt der idealeren Seite
das Wort reden.
Stadtv. Schneider wendet ſich gegen die Unterſtellung, daß er
gegen den Antrag aus politiſchen Motiven ſtimme. Er ſei ſtets für
möglichſte Sparſamkeit eingetreten, und die Möglichkeit der
Weiterun=
gen durch ähnliche Anträge anderer Sportverbände ſei allein beſtimmend
für ſeine Anſicht.
Stadtv. Kalbfleiſch betont, daß die Plakatierung allgemeiner
Regelung bedürfe; eine ſchlechte Wand, z. B. die des Sportplatzes an
der Heidelberger Straße, könne für eine Stadt geradezu zur negativen
Reklame werden. Im ibrigen unterſtütze er alle ſportlichen
Beſtrebun=
gen und ſtimme auch dem Antrage zu.
Stadtv. Goſenheimer (Dem.) erklärte, ſich zur
Nützlichkeits=
frage bekennen zu müſſen. 11 000 Mark könne man nicht einfach
hin=
auswerfen; man könne durch die Reklame eine Einnahme erzielen.
Gegen eine einzuſetzende Kunſtkommiſſion für ſchöne und wirkſame
Reklame habe er nichts einzuwenden; dieſe dürfe aber nicht uniformiert
werden.
Bei der nun folgenden Abſtimmung über den Antrag wurde dieſer
gegen 5 Stimmen angenommen; eine Kunſtkommiſſion ſoll gebildet
wer=
den, die über die Plakatierung entſcheidet. Ein weitergehender
Antrag=
des Stadtv. Walbe, die Plakatierung überhaupt abzulehnen, wurde nicht
angenommen.
Die Anträge, die Bebauung ſtädtiſchen Geländes am Beſſunger
Rathaus, die Errichtung von Wohngebäuden Ecke Hohler Weg und
Speſſartting und in der Lichtenbergſtraße, die Fluchtlinienänderung
in der Oſann= und Ohlyſtraße, die Aenderung der Fluchtlinien auf
der Oſtſeite der prejektierten Ringſtraße vor dem Botaniſchen Garten,
die Baulandumlegung in der Gartenſtadt Alfred=Meſſel=Weg und der
Abſchluß der Kaſſe der Knaben=Arbeitsanſtalt für da Rechnungsjahr
1926 betr., wurden genehmigt.
Mit Zuſtimmung des Verkehrs= und Wirtſchaftsausſchuſſes wurde
die Aufhebung der Weihnachtsmefſe,
weil durch die heutigen Zeitverhältniſſe überholt, beantragt.
Ein Antrag der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsverbandes
ambu=
lanter Gewerbe geht dahin, die Weihnachtsmeſſe nicht aufzuheben.
Stadtv. Wieſenecker tritt für Beibehaltung der Meſſe ein, die
in anderen größeren Städten ebenfalls abgehalten werde.
Stadtv. Heß ventiliert die Platzfrage und rät, die Meſſe
beizu=
behalten.
Weitere Stimmen werden für Beibehaltung der Meſſe abgegeben.
Der Antrag auf Aufhebung wird abgelehnt. Die Platzfrage wird noch
erörtert werden.
Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. — Bürgermeiſter
Bux=
baum gibt einen Antrag an das Polizeiamt bekannt, einen breiten
Raum für die Anfahrt von Autos und Wagen vor dem Rathaus zu
genehmigen. Der Raum ſoll in Höhe der Fahrbahn der Ludwigſtraße
erweitert werden. Dem Antrag wird zugeſtimmt.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing will wegen nunmehr baldiger
Einführung der ſchon ſeit geraumer Zeit beſchloſſenen Einbahnſtraße
in der Kirchſtraße beim Polizeiamt vorſtellig werden, ebenſo wegen der
Regelung des Verkehrs an der Merckſchen Fabrik durch einen
Verkehrs=
ſchutzmann zur Zeit des Fabrikſchluſſes.
Zum Schluß wird noch beantragt, eine Straße oder einen Platz
nach Dürer und nach dem verſtorbenen Provinzialdirektor Kranzbühler
zu benennen.
Das „Schmock= und Strieſe”=Problem.
Die Erregung über das „Schmock und Strieſe”=Problem ſchlägt
nun bereits ihre Wellen bis in die entfernteſten Orte von Rheinheſſen
und Starkenburg! Selbſt die findigſten Kreuzwort= und Silbenrätſel=
Löſer ſtehen vorläufig noch hilflos vor der gegenwärtig brennenoſten
aller Tagesfragen: „Wer iſt Schmock??? Wer iſt Strieſe??? Was will
Schmock??? Was will Strieſe???
Wie wir hören, ſind bereits Wetten im Betrage von Reichsmark
0,40—7,00 auf richtige Identifizierung dieſer geheimnisvollen
Perſön=
lichkeiten „Schmock und Strieſe” abgeſchloſſen worden. Wetten Sie mit
— vielleicht gewinnen Sie!!!
bei Ludwig Saeng
Unuleadere Krehstrasse 30. nich
— Reichsbahn=Omnibuslinie Darmſtadt—Meſſel. Es wird auf den
auf der Reichsbahn=Omnibuslinie Darmſtadt—Meſſel gültigen neuen
Fahrplan hingewieſen. Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß der
Einzelfahrkartenpreis für die Strecke Darmſtadt—Meſſel zur weiteren
Belebung der Linie auf 70 Pfg. ermäßigt worden iſt.
Promenadekonzert. Am Freitag, den 27. April, nachmittags
von 5—6 Uhr, konzertiert das Stadt=Orcheſter unter Leitung ſeines
Dirigenten Willy Schlupp am Woogsplatz in der Mühlſtraße nach
folgendem Programm: „Unter Waffengefährten”, Marſch von Teike;
Duvertüre zur Operette „Bankitenſtreiche” von Suppe; „Alt=Wien”
Walzer von Kremſer; Volksſzene „Evangelimann” von Kienzl; Fantaſie
aus „Rigoletto” von Verdi; „Deutſchlands Waffenehre”, Marſch von
Blankenburg.
— Rentner und Kriegsbeſchädigte. Für das neunte Akademie=
Konzert (Mozart=Abend, Soliſten: Göſta Andreaſſon, Karl Doktor,
Mitglieder des Buſch=Quartetts) am Mittwoch, 2. Mai, ſind Karten
für 17.30 Uhr und in beſchränkter Anzahl auch für 20 Uhr zu dem
bekannten Vergünſtigungstreis auf dem Sekretariat der Akademie
Eliſabethenſtraße 36 — erhältlich.
Regelung des Straßenverkehrs während der Frühjahrsmeffe 1927.
Auf Grund des 8 27 der Polizeiverordnung, die Abhaltung der
Früh=
jahrs= und Herbſtmeſſe betreffend, vom 6. Dezember 1924, wird
wäh=
rend der Frühjahrsmeſſe für die Zeit vom 27. April bis 9. Mai 1928,
morgens, angeordnet: 1. Der zwiſchen Mühl= und Stiſttraße liegende
Teil der Lindenhofſtraße, der zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße
liegende Teil der Teichhausſtraße, der zwiſchen Lindenhof= und Landgraf=
Georgſtraße liegende Teil vor dem Hallenſchwimmbad, die Landgraf=
Georgſtraße zwiſchen Mühlſtraße und dem alten Schlachthofplatz und
der alte Schlachthofplatz wird für den Fuhrwerks=, Auto= und
Radfahr=
verkehr geſperrt. 2. Auf den das Meßgelände angrenzenden
Straßen=
teilen darf wr im Schritt gefahren werden.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. Unſere
nächſtere Zuſammenkunft wird kommenden Mittwoch, 2. Mai, und zwar
diesmal in einer Abendverſammlung um 8 Uhr, im Saale bei Sitte
ſein. Fräulein Hanna Brandt vom Reichsfrauenausſchuß Berlin wird
ſprechen über „Pflichten der nationalen Frauen im Wahlkampf”. Wir
bitten unſere Frauen, ſich jetzt ſchon den Mittwochabend frei zu halten
und zahlreich zu erſcheinen.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraßeſ.
Freitag, den 27. April: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 28. April: „Morgengortesdienſt 8 Uhr 30 Min,
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 8 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt für die Wochentage: Morgens 7 Uhr. — Abends
8 Uhr 30 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſelſſchaft.
Samstag, den 28. April: Vorabend 7 Uhr 05 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 8 Uhr :0 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 7 Uhr
15 Min. Maariw mit Nacht.
Geite 6
Freitag, den 27. Aprll 1928.
Nummer 177.
Vierte Jahresſitzung
der Heſſiſchen Induſtrie=und Sandelskammer Darmſtadt
am 24. April 1928.
Aus dem der Verſammlung vorgelegten Geſchäftsführungsbericht
verdienen beſondere Erwähnung die von der Kammer mit dem
Handels=
gremium Aſchaffenburg bei der Reichsbahndirektion Würzburg
unter=
nommenen Schritte zwecks Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe der
Nebenbahn Aſchaffenburg—Höchſt i. Odw. — In
gemein=
ſamen Verhandlungen mit den Vertretungen des Groß= und
Einzel=
handels ſowie der Induſtrie und der Spediteure wurden für eine den
veränderten Verhältniſſen entſprechende Regelung der für die
Rollgeldſätze der anderen Spediteure
richtung=
gebenden Rollgebühren des bahnamtlichen
Roll=
fuhrunternehmers eingehende Verhandlungen gepflogen, die zu
einer erfreulichen Uebereinſtimmung der Auffaſſungen geführt haben.
Die Vorſchläge unterliegen zur Zeit der Nachprüfung durch die
Reichs=
bahndirektion Mainz, und es ſteht zu hoffen, daß deren baldige
An=
nahme im Hinblick auf die ſchwierige Wirtſchaftslage des
Speditions=
gewerbes erfolgen möchte. — Mit Genugtuung nahm die
Vollverſamm=
lung Kenntnis von der neuerdings durch die Poſtverwaltung
getrof=
fenen Einrichtung, die es ermöglicht, auf den Poſtämtern 2 (am
Bahn=
hof), 3 (in der Hermannſtraße) und 4 (in der Stiftſtraße) bereits
um 8 Uhr diejenigen Sendungen abzuholen, die mit
der regelmäßigen erſten Beſtellung je nach Lage
der Wohnung des Empfängers zum Teil erſt gegen
10 Uhr zugeſtellt werden. Von dieſer durchaus zweckmäßigen
Einrichtung iſt bisher noch nicht in wünſchenswertem Umfange
Ge=
brauch gemacht worden. Es wäre zu wünſchen, wenn dieſe Einrichtung
ausgiebiger benutzt würde. — Die bevorſtehende Neuregelung
hinſicht=
lich der Abgrenzung der Arbeitsämter iſt von der
Kam=
mer mit gebührender Aufmerkſamkeit verfolgt worden, wobei das
Hauptaugenmerk darauf gerichtet wurde, daß auch die berechtigten
Be=
lange der ländlichen Teile des Kammerbezirkes ausreichend berückſichtigt
werden. Als Selbſtverſtändlichkeit muß es erſcheinen, daß bei der
Ab=
grenzung der Arbeitsamtsbezirke beſtehende Zuſammenhänge nicht
un=
nötig zerriſſen werden und daß die in Frage kommenden Dienſtſtellen
von den Beteiligten in jedem Falle ohne größere Schwierigkeiten zu
erreichen ſind. — Von den durch die Preſſe bekannt gewordenen
Ab=
ſichten der Stadtverwaltung zu Darmſtadt einer Erhöhung der
Grundſteuer auf das Doppelte und einer Erhöhung
der Gewerbeertragsſteuer um 50 Prozent ſind weiteſte
Wirtſchaftskreiſe auf das unangenehmſte uberraſcht worden. Wenn auch
mittlerweile in einer Ausſprache mit dem Herrn Oberbü=germeiſter
feſt=
geſtellt wurde, daß ſo weitgehende Erhöhungen ernſtlich nicht in
Be=
tracht gezogen werden, ſo bleibt trotzdem die bedauerliche Tatſache
be=
ſtehen, daß man unter den heutigen Verhältniſſen überhaupt einer
Er=
höhung dee Realſteuern nähertreten will. Von maßgebenden Stellen,
wie insbeſondere auch von dem Herrn Reichsfinanzminiſter iſt den
Gemeinden die Senkung der Realſteuern im Hinblick auf die ſchwierige
Wirtſchaftslage des öfteren nahegelegt worden, weil nur durch eine
Er=
mäßigung der die Wirtſchaft drückenden Steuerlaſten die notwendige
Exportfähigkeit wieder erreicht werden kann. Die beteiligten
Wirt=
ſchaftskreiſe müſſen daher die von der Stadt Darmſtadt verfolgten
Steuerpläne mit aller Entſchiedenheit ablehnen. Sie erwarten von der
verantwortungsbewußten Einſicht der Stadtverordnetenverſammlung,
daß ſie ſich allen Plänen widerſetzt, die auf eine weitere Erhöhung der
Nealſteuern abzielen. — Ein eingehender Bericht wurde erſtattet über
die Sitzung des Hauptausſchuſſes des Deutſchen
In=
duſtrie= und Handelstags und die ſich daran anſchließende
Vollverſammlung im Reichstagsgebäude zu
Ber=
lin. Eine beſondere Bedeutung erhielt die Tagung durch die in der
Preſſe bereits wiedergegebene Anſprache des Herrn
Reichsaußenmini=
ſters Dr. Streſemann. Der Herr Reichsaußenminiſter erkannte die
Objektpität der Arbeit des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags an
und rief zu weiterer zielbewüßter Mitarbeit auf. Er gab der Hoffnung
Ausdr ick, daß ſich Alle in dem Willen gemeinſamer Arbeit
zuſammen=
finden möchten und daß damit aus den derzeitigen Schwierigkeiten ein
Ausweg gefunden werde, der uns ſchließlich zur Freiheit führe. Die
Berichterſtatter, Generaldirektor Tgarth=Neunkirchen (Saar),
Reichs=
miniſter a. D. Dr. Hermes und Reichsminiſter a. D. Hamm,
erſtes geſchäftsführendes Präſidialmitglied des Deutſchen Induſtrie=
und Handelstages, gaben einen klaren Ueberblick über die
der=
zeitige Wirtſchaftslage. Uebereinſtimmend gelangten die Redner
zu dem Ergebnis, daß namentlich auch im Intereſſe der deut=
ſchen Landwirtſchaft ein Ausgleich der Intereſſen ſtattfinden müſſe.
der den berechtigten Belangen aller Wirtſchaftszweige entſpricht. Ueber
die Untragbarkeit der dem deutſchen Volke und der deutſchen Wirtſchaft
auferlegten überaus drückenden Daweslaſten herrſchte eine Stimme.
Uebereinſtimmung beſtand auch darüber, daß die derzeitige
Handels=
politik zwar grundſätzlich fortgeſetzt, aber doch ſo ausgeſtatet werden
muß, daß die Lebensmöglichkeit wichtiger Wirtſchaftszweige nicht
beein=
trächtigt wird. Für die Beurteilung der Wirtſchaftslage ſind von
zu=
nehmendem Wert die Unterſuchungen des Inſtituts für
Konjunktur=
forſchung. Im Hinblick hierauf iſt es bedeutſam, daß den Arbeiten
des Inſtituts, aus allen Kreiſen der Wirtſchaft das erforderliche
Ver=
ſtändnis entgegengebracht wird. Außerhalb der Tagesordnung ſprach
weiterhin im Rahmen ker Haupttagung des Deutſchen Induſtrie= und
Handelstages der Präſident des Verwaltungsrats der Deutſchen
Neichs=
bahn Herr Dr. von Siemens über die Notwendigkeit der
Tariferhöhungen der Reichsbahn. Die Vollverſammlung
der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt iſt nicht in der Lage, ſich
den Folgerungen des Herrn von Siemens anzuſchließen, wonach eine
Erhöhung der Eiſenbahntarife unvermeidlich ſei. Bei allem Verſtändnis
für die ſchwierige Lage der Reichsbahn muß erwartet werden, daß durch
geeignete organiſatoriſche Maßnahmen eine derart ſchwere Belaſtung
der Wirtſchaft, wie ſie jede Tariferhöhung darſtellen würde, vermieden
bleibt.
Die durch die im Heſſiſchen Landtag erfolgte Annahme des
Steuervorauszahlungsgeſetzes für 1928 ſich
ergeben=
den Auswirkungen wurden in einem ausführlichen Bericht dargelegt.
Beſonders kommt hier die endgültige Regelung der
Gewerbeſteuervor=
auszahlungen für die Rechnungsjahre 1925, 1926 und 1927 in Betracht.
Daß hierbei auf eine endgültige Veranlagung der Gewerbeſteuern für
das Jahr 1927 verzichtet werden mußte, bleibt im Intereſſe der
ſteuer=
lichen Gerechtigkeit nach wie vor zu bedauern. Gerade mit Nückſicht
hierauf muß aber nun erwartet werden, daß die
Ausführungsanweiſun=
gen, wie ſie für dieſe abgelaufenen Rechnungsjahre ſeitens des Heſſiſchen
Finanzminiſteriums und des Heſſiſchen Miniſteriums des Innern den
Finanzämtern gegeben werden, bei Regelung der Härtefälle mit
weiteſt=
gehendem Entgegenkommen zur Durchführung gelangen.
Insbeſondere muß der von den Miniſterien anerkannte Begriff des
Härtefalles von den Gemeinden beachtet werden, die ſich
keines=
falls durch einſeitig=fiskaliſche Bedenken von einer gerecht)i Regelung
der Gewerbeſteuer der abgelaufenen Jahre abhalten laſſen dürfen. Eine
verſtändnisvolle Regelung der Härtefälle dieſer Steuerjahre liegt nicht
zuletzt im Intereſſe der Gemeinden ſelbſt, denen daran gelegen ſein
muß, ſich die volle Steuerkraft der Betriebe zu erhalten. Dringend
geboten wäre es, daß eine bureaukratiſche Handhabung bei der
Erledi=
gung des Härtefalls vermielen wird. Insbeſondere iſt zu verlangen,
daß die für die in Betracht kommenden Dienſtſtellen des Reiches und
der Gemeinden in engem Zuſammenarbeiten auf einen Ausgleich von
Unbilligkeiten bedacht ſind.
Aus Kreiſen der Wirtſchaft mehren ſich die Beſchwerden darüber,
daß von mehr oder minder gemeinnützigen Organiſationen, deren
Be=
ſtrebungen im allgemeinen der Unterſtützung durchaus würdig ſind,
von induſtriellen und kaufmänniſchen Firmen
im=
mer wieder Stiftungen in Geld oder Waren erbeten
werden. Da ſolche Anforderungen häufig auf dem Wege durch
Ein=
zeichnung in Liſten erfolgen, wird beabſichtigt oder unbeabſichtigt ein
gewiſſer Druck auf die Unternehmungen ausgeübt. Die
Vollverſamm=
lung iſt der Auffaſſung, daß es ſich bei der an ſich ſchon obwaltenden
Belaſtung der Betriebe mit Steuern und Abgaben aller Art es nicht
angängig iſt, immer wieder wegen Stiftungen zu Wohlfahrtszwecken
an die Betriebe heranzutreten; die Pflege der Wohltätigkeit ſollte, wie
dies auch früher der Fall war, als eine perfönliche Angelegenheit jedes
Einzelnen gelten.
Der Voranſchlag der Kammer für das Rechnungsjahr
1928 gelangte ſodann zur Beratung und Annahme; er konnte auf der
gleichen Grundlage wie im letzten Jahre aufgeſtellt werden. Als erſte
diesjährige Umlage wird der gleiche Betrag wie im zweiten Halbjahr
1927 zur Erhebung gelangen. Nach Abſchluß der Neuveranlagung zur
ſtaatlichen Gewerbeſteuer wird eine endgültige Veranlagung der
Kam=
merbeiträge für die beiden Rechnungsjahre 1927/1928 erfolgen, um die
Beiträge der Kammer auf eine möglichſt gerechte Grundlage zu ſtellen.
Sonderzug nach Baden=Baden
Baden=Baden, das ſchönſte aller Schwarzwaldbäder, liegt am
Schnitt=
punkt der großen Verkehrslinie Berlin—Italien und Wien-Paris in
einem beſonders geſegneten Talkeſſel, der faſt ſüdländiſche Vegetation
aufweiſt. Das ſeit Römerzeiten berühmte Heilbad iſt umrahmt von
ſanften Hängen, die in ihrer maleriſchen Lieblichkeit an Italien und
Japan erinnern. Dieſer einzige große Garten wird umſchloſſen von
einem rieſigen Bollwerk endloſer Laub= und Nadelwälder, die bis zu
einer Höhe von 1000 Metern anſteigen und auf den begnadeten
Erden=
fleck herabgrüßen. Die Romantik des Oostales wird von den Reiſenden
in der ganzen Welt geſchätzt,während die Baden=Badener Thermalquellen
ſchon ſeit vielen Jahrhunderten mit größtem Erfolg zu Heilzwecken
be=
nutzt werden. Die überaus geſchützte Lage Baden=Badens hat zur
Folge, daß ſeine klimatiſchen Verhältniſſe den bekannten ſüdlichen
Kur=
orten nahekommen. Die Sommerwärme wird durch die Luftſtrömungen
von den Bergwäldern zum Rheintal angenehm gemildert. Baden=Baden
bietet eine Fülle von kulturellen, hiſtoriſchen und landſchaftlichen
Sehens=
würdigkeiten. In erſter Linie gehört hierzu das Kurhaus, deſſen
Ge=
ſellſchafts=, Leſe=, Konzert=, Bühnen= und Reſtaurationsſäle mit
außer=
gewöhnlichem Luxus ausgeſtattet ſind. Weiter wäre zu erwähnen die
in den Jahren 1839 bis 1842 erbaute Trinkhalle, deren Säulenhallen
mit Fresken geziert ſind, die Sagenſtoffe aus dem Schwarzwald
dar=
ſtellen. Beim Kurhauſe iſt das reizende, im Barockſtil errichtete kleine
Xhecher. Die Deutſche Kunſtausſtellung an der Lichtentaler Allee,
be=
ſchickt von den nawchafteſten deutſchen Künſtlern. Von Bädern wäre
insbeſondere das nach dem Muſter eines Römerbades angelegte, mit
Zuhilfenahme der modernſten Mittel ausgeſtattete Friedrichsbad zu
er=
wähnen. Rechts davon liegt das im italieniſchen Renaiſſanceſtil erbaute
Auguſtabad. Auf dem Römerplatz iſt der Eingang zu den 1846
ent=
deikten Teiten einer großen römiſchen Bäderanlag= Ein Teil der
Bad=
ruinen kann beſichtigt werden. Neben dieſen Sehenswürdigkeiten aus
alter und neier Zeit gibt es noch viele öffentliche und pridate Bauwerke
wie das neue Schloß, das Rathaus, mehrere Kirlen uſw, eingebettet
in herrliche von Natur und Menſchenhand geſchaffene Anlagen. Schon
die allernächſte Umgebung bietet Augenweiden und Genüſſe ſeltener Art.
Beliebte Ausflugziele ſind der durch eine kühne Bergfahrt leicht zu
er=
reichende Merkur (700 Meter), die impoſante Nuine Hohenbaden und die
Battertfelſen mit keltiſchem Ringwall, das Schloß Favorite, die Ruine
Eberſteinburg, das Schloß Eberſtein m Murgtal uſw.
Nach dem ewig ſchönen Schwarzwaldweltbad wird am Sonntag, den
6. Mai 1928, ein Sonderzug 4. Klaſſe mit Sitzplätzen für alle Teilneh=
mer fahren. Die um 33/z Prozent ermäßigten Fahrkarten zu dieſem,
mit Schnellzugfahrzeiten verkehrenben Sonderzug liegen bei den
Fahr=
kartenausgaben auf. Auch können ſie bei den Mitteleuropäiſchen Reiſe=
und Verkehrsbüros bezogen werden.
Geſchäftliches.
Das Kochen der Suppen zählt zu den ſchwierigen Künſten.
Suppenköche werden von jeher mit am beſten bezahlt. Eine gute Suppe
muß einen fein abgeſtimmten, den Appetit anregenden Geſchmack haben.
Sie muß ihren Charakter wahren, d. h. in einer Krebs=Suppe z. B.
müſſen wir all das wieder herausſchmechen, was uns ein Kreſbsgericht ſo
begehrlich macht: Dazu gehört eine genaue Kenntnis der
verſchieden=
artigſten Beſtandteile und Zutaten. Dieſe ſeltenen Vorzüge finden wir
in Knorr Suppenwurſt vereinigt. Ob die Hausfrau nun eine
Erbswurſt=
oder Grünkern=, Pilz=, Ochſenſchwanz=, Teigwaren=, Blumenkohl=
Spar=
gel=, Thomaten=Suppenwurſt verwendet, immer wird ſie ohne Mühen
und irgendwelche Zutaten ihren Gäſten eine Suppe vorſetzen können, mit
der ſie Ehre einlegt, obwohl der Teller ſich auf nur etwa 6 Pfennig ſtellt.
Wetterbericht
Obwohl der Luftdruck langſam weiter fällt, ſo dauert der
herr=
ſchende Witterungscharakter fort, dem die Windſtrömung des ruſſiſchem
Hochdruckgebietes nimmt Mitteleuropa noch mit in ſeinen Bereich.
Ausſichten für Freitag, den 27. April: Fortdquer des heiteren, warmen
und trockenen Wetters.
Ausſichten für Samstag, den 28. April: Teils heiter, teils wolkig, warm
und vorſviegend trocken.
Tagesllender fin Freiag, den Zi. Aprl 1989.
Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Barbier von Sebilla”
Orpheum, abends 20 Uhr: „Gern hab ich die Frauen geküßt” —
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Tau=
nusburg, Weinhaus Maxim, Reſtauration Boßler. — Akademie f.
Tonkunſt Eliſabethenſtr., abends 20½ Uhr, Vortrag Hugo Wetzel:
Chriſtengemeinſchaft — Ausſtellung „Der Menſch” von 11—21
Uhr auf der Mathildenhöhe. — Kinovorſtellungen: Helia,
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 26. April. Von der Schule. Mit Beginn dez
Mai nimmt der Vormittagsunterricht an der hieſigen Schule wieder um
½8 Uhr ſeinen Anfang. Der Nachmittagsunterricht dagegen beginnt
nach wie vor um ½2 Uhr. — Dem Vernehmen nach trägt ſich die hieſige
Shortvereinigung 04 mit dem Gedanken, ihren Sportplatz vom
Arheilger Mühlchen näher nach dem Orte, etwa an die Straße nach
Darmſtadt, zu verlegen. Das 25jährige Stiftungsfeſt des Vereins findet
am 7. Juli nächſten Jahres ſtatt. Dem Feſte voran geht eine Sport,
Da der Zäpfer des Gaſthauſes „Zum goldenen.
woche.
Löwen” gekündigt hat, wird der Wirtſchaftsbetrieb demnächſt durch
Herrn Gemeinderat Chriſtian Pfeiffer übernommen werden.
— Weiterſtabt, 24. April. Ueberall in der Natur blühts und ſimgat
und neues Leben iſt wach Wintersnacht eingezogem; auch alle Vereins
rüſten zu ihren Frühlingsfahrten. Die hieſige Sängervereinigung, die
auch dem Heſſ. Sängerbund angehört, wird ſich an Pfimgſten d. J. an
dem Gefangswettſtreit in Wixhauſen beteiligen, zu dem eben nachhaltig
gearbeitet wird. An Pfingſten 1929 wird der hieſige Verein ſelbſt ſein
65jähriges Beſtehen, verbunden mit großem Geſangswettſtreit feſtlich
be=
gehen, woraf wir jetzt ſchon aufmerkſam machen. Die erſten
Einladun=
gen hierzu werdem demnächſt hinausgehen.
J. Griesheim, B. April. Am Freitag vormittag 10 Uhr findet
eine Beſichtigung unſerer Feuerglarm=Einrichtung durch die
Gemeinde=
vertretung von Gernsheim ſtatt, wobei die Feuerſirene in Tätigkeit
ge=
ſetzt wird. Es handelt ſich alſo um einen blinden Alarm, weshalb
nie=
mand zu erſchrecken braucht.
4a. Eberſtadt, 26. April. Die Lämmchesberg=Siedlung.
Die am Nordweſtausgang Eberſtadts unmittelbar am Oſtrand des
Griesheimer Waldes in der Nähe des Main=Neckarbahnhofes liegende
Siedlung „Am Lämmchesberg” hat ſich zu einem ſchmucken Ortsteil
entwickelt. Die Geſamtzahl der Häuſer beträgt gegenwärtig 37. Der
ganze Häuſerkomplex macht bereits einen umſo freundlicheren Eindruck,
weil mehrere Häuſer (14 an der Zahl) einen hübſchen Außenbewurf
bekommen haben, einige von ihnen ſaubere Vorgärtchen aufweiſen,
und vor den kleinſten, etwas von der Straße zurückſtehenden Häuschen
eine Baumanlage angelegt iſt. In dem neuen Ortsteil hat ſich bereits
ein Kolonialwarengeſchäft aufgetan. — Todesfall. Im Alter von
70 Jahren iſt hier Georg Peter Hindermeher I. geſtorben.
P. Eberſtadt, 26. April. Wertbewerb zur Hebung dez
Ortsbildes. Wie vor einiger Zeit bereits kurz berichtet,
veran=
ſtaltet die Verkehrsdeputation in dieſem Jahre zum erſtem Male einen
Preis=Wettbeweub mit dem Ziele, durch geeigneten Blumen= ud
Pflanzenſchmuck in Vorgärten, auf Balkonen und Veranden ſowie an
Fenſtern das Ortsbild zu heben und freundlicher zu geſtalten. In einem
Aufrufe iſt die Bevölkerung zur Teilnahme an dem Wettbewerb
einge=
laden und aufgefordert worden, diesbezügliche Anmeldungen bis
läng=
ſtens 1. Juni bei der Bürgermeiſterei zu bewerkſtelligen. Eine
Kommiſ=
ſion wird im Laufe des Sommers eine Vorprüfung vornehwen und im
Spätſommer zur endgültigen Bewertung und Preisverteilung ſchreiten.
Die Gemeinde hat hierzu bereits einen größerem Betrag gur Verfügung
geſtellt. Aus freiwilligen Beiträgen und ſonſtigen Mitteln wird der
Be=
trag noch erhöht werden. Es wäre dringend zu wünſchen, daß dieſer
Schritt der Verkehrsdeputation allgemein begrüßt wird und eine ſtarke
Beteiligung zuſtande kommt. — Stenographenverein. 3
Nahmen der vom Deutſchen Stenographenbund vom 22. bis 23. April
veranſtaltetem Werbewoche hält der hieſige Stenographenverein am
Samstag (28. April) im Saale „Zur Roſe” einen Werbeabend ab, bei
dem der Vorſitzende des Vereins einen Vortrag über die
Einheitskurz=
ſchrift halten wird. Am Schluſſe der Veranſtaltung findet ein
zwangs=
loſes Zuſammenſein mit Tamz ſtatt. — Ueberreichung der
Ge=
ſellenbriefe. Die feierliche Ueberreichung der Gefellenbriefe findet
am Somtag (29. April), nachmittags 2 Uhr, im Saale des Gaſthauſes
„Zum Darmſtädter Hof” ſtatt. Hierzu hat jedermann freien Zutritt.
Maifeier. Die hieſigen Gewerkſchaften venanſtalten am 1. Mai
hierorts eine Maikundgebung. Abends um 7 Uhr Umzug durch
verſchiedene Ortsſtraßen, anſchließend im Saale des Gaſthauſes „Zum
Schwanen‟ Darbietugen des Arbeiter=Geſangvereins „Laſſalia” und des
Arbeiter=Sportvereins ſowie der Kapelle „Edelweiß”.
42. Pfungſtadt, 26. April. Familienabend. Am Samstag
abend hält die „Kraftſportvereinigung 1914” im „Frankenſteiner Hof
(Stoltze) einen Familienabend ab.
Ak. Nieber=Ramſtadt, 25. April. Heſſ. Sängerbund — Gau
Darmſtadt=Land. Aus Anlaß des am 2. Pfingſtfeiertag in Ober=
Nam=
ſtadt ſtattfindenden Gauwertungsſingens findet am kommenden Son
tag, nachmittags 2,30 Uhr, im Gaſthaus „Zum Schützenhof”. Amorba
ſtraße, eine Gauvorſtandsſitzung ſtatt. An dem Singen beteiligen ſich
die größere Zahl der Gauvereine, eine kleine Zahl ſchließt ſich uus.
Als Pflichtchor wird vorgetragen: „Das deutſche Lied” von Kalliwoda,
der dann auch nachmittags als Maſſenchor aufgeführt wird. Fern
trägt noch jeder einzelne Gauverein einen, felbſtgewählten Chor vu
Die Kritik wird in die Hand eines erfahrenen Sachverſtändigen gele
Von ſeiten der Bundesleitung wurde jetzt ein Führer durch den
Heſſ. Sängerbund herausgegeben, wovon jedem der Bundesvereine
dem=
nächſt ein Exemplar zur Verfügung geſtellt wird. Dieſer Führer
um=
faßt die wichtigſten Beſtimmungen der Bundesanordnungen und vor
allen Dingen die ſchon lange vermißte Bundeseinteilung in Gaue.
Die Meldungen zum Deutſchen Bundesſängerfeſt in Wien müſſen jetzt
zum Abſchluß gebracht werden, ſollen dieſe noch Berückſichtigung finden.
Die Verhandlungen der Bundesleitung mit der Reichsbahndirektion
wegen der Sonderzüge ſind jetzt zum Abſchluß gekommen. Es fahren
drei Sonderzüge für den Heſſ. Sängerbund. Der für den Gau
Darm=
ſtadt=Land in Betracht kommende Sonderzug fährt am 18. Juli I. J8,
vormittags gegen 11 Uhr, am Hauptbahnhof Darmſtadt ab über
Aſchaffenburg und trifft vorausſichtlich am nächſten Vormittag gegen 6
Uhr in Wien ein. Die Rückfahrt dieſes Sonderzugs wird ſo
eingerich=
tet, daß man am 24. Juli in Darmſtadt wieder eintrifft.
Wembach, 24. April. Liedertag. Der Geſangverein „
Lieder=
kranz” Wembach=Hahn hielt ſeinen Liedertag im Neuen Saalbau (Kuhlen
Grund) in Hahn ab. Alle eingeladenen Nachbarvereine fanden ſich
pünkt=
lich 3 Uhr nachmittags zum Beginn des Singens ein. Es waren dies:
Geſangverein „Eintracht” Rohrbach, „Eintracht” Groß=Bieberau, „
Ger=
mania” Ober=Ramſtadt, Männer=Geſangverein Reinheim, „Harmonie‟
Ober=Ramſtadt, Geſangverein Niedernhauſen=Lichtenberg, „Sängerlu”
Ober=Ramſtadt und „Eintracht” Ober=Ramſtadt. Das Singen verlief
pro=
grammäßig, und wurden im allgemeinen gute Leiſtungen erzielt. Der
Sängerball wurde im Saale von Gaſtwirt Karl Keller abgehalten und
war ſehr gut beſucht.
Le. Groß=Umſtadt, 26. April.
Mädchenfortbildungs=
ſchule. Die 1. Klaſſe (1. Schuljahr) umfaßt eine Abteilung, die 2.
und 3. Klaſſe mußte getrennt werden, ſo daß die
Mädchenfortbildungs=
ſchule nunmehr 5 Klaſſen umfaßt. Der Unterrächt der II a Klaſſe
(2. Schuljahr) beginnt Montags um 2 Uhr nachmittags, derienige der
IIb Klaſſe (2. Schuljahr) Dienstags nachmittags um 2 Uhr, Mittwochs
vormittags 7 Uhr erſcheint die III 2 Klaſſe (3, Schuljahr) und
Donners=
tags vormittag3 7 Uhr die III b=Klaſſe (3. Schuljahr). Der Unterricht für
die ungeteilte erſte Klaſſe (1. Schuljahr) beginnt Donnerstag
nachuit=
tag um 2 Uhr. — Die Feier der Firmung in der kakholiſchen
Ge=
die
Sprech=
meinde findet am Samstag, den 12. Mai, ſtatt.
ſtunden der hieſigen Aerzte fallen von jetzt ab jeden Donnerstag aus.
und andere Suppen
in Wurstform
Auch für die Hausfrau mit wenig Zeit sind wir das Richtige,
weil zu unserer Herstellung nur 20 Minuten notwendig sind.
Sie sparen bei uns also Zeit, außerdem Kohlen und Arbeit.
Wir ergeben 4 oder 6 Teller wohlschmeckende Suppe
und haben alle Zutaten bereits in uns.
Nummer 117
Freitag, den 27. Aprül 1928
(Seſte 7
Vorführung von Einſpänner=Hackmaſchinen
der Landwirtſchaftskammer für Heſſen
in Darmſtadt.
Die Landwirtſchaftskammer veranſtaltet am Montag, den
30. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, bei Herrn Valentin Ludwig
Seeger in Dornheim (Ried) eine Vorfühürung von Einſpänner=
Hackmaſchinen. Der Wert des Hackens dürfte wohl jedem Landwirt
be=
kannt ſein. Die Vorführung bietet Gelegenheit, verſchiedene Syſreme
bei der Arbeit zu ſehen und ſich ein Urtcil über die Brauchbarkeit der
einzelnen Syſteme zu bilden. Der Beſuch dieſer Vorführung iſt
des=
halb jedem Landwirt dringend anzuraten.
Dieburg, B. April. Wanderhaushaltungskurſe. In
unferen Tagen iſt es mehr wie je eine Notwendigkeit, die zukünftige
Hausfrau in Hausſvirtſchaft und Handarbeit auszubilden. Das
Fami=
lienleben wird durch eine gut vorgeſchulte Hausfrau und Mutter ohne
Zweifel bereichert, befruchtet und wirtſchaftlicher geſtaltet. An der
Lö=
fung dieſer ſchönen Aufgabe haben im abgelaufenen Winterhalbjahr der
Kreis Dieburg und das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt wiederum
ein=
trächtig zuſammengearbeitet. Sie wurdem hierbei von den
Kursgemein=
den wirkungsvoll unterſtützt. Die Kurſe fanden in vier Orten unſeres
Kreiſes, nämlich in Mosbach, Harpertshauſen, Dorndiel und
Wiebels=
bach, ſtatt. Die teilnehmenden jungen Frauen und Mädchen wurden in
der kurzen Zeit von 7 bis 9 Wohen in allen Zweigen des Haushalts
ausgebildet. Die Kurſe ſollen eivesteils das in der
Mädchenberufs=
ſchule Gelernte und Geübte befeſtigen, andernteils gehen ſie über das
Ziel der Berufsſchule noch weſentlich hinaus. In Anbetracht des höheren
elters und der größeren Reife der Schülerinnen kann der Unterricht
praktiſcher und lebensvoller geſtaltet werden. Durch das
Landwirtſchafts=
amt Groß=Umſtadt wurden die Teilnehmerinmen auch in Kleintierzucht,
Mülchwirdſchaft und Düngungslehre unterrichtet. Die Kurſe fanden
überall den beſten Anklang und waren ſehr erfolgreich. Es war eine
Luſt, Lehrerinnem und Schülerinnen arbeiten zu ſehen. Die
perſön=
lichem Auslagen trägt dankenserterweiſe der Kreis, die ſachlichen
Koſten haben die Teilnehmerinnen und die Gemeinden zu übernehmen.
ie Kücheneinrichtungen werden von dem Kreisamt Dieburg und dem
dwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt umentgeltlich zur Verfügung geſtellt.
Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn auch im nächſten Winterhalbjahr ſolche
Kurſe veranſtaltet werden könnten. Im Herbſt dieſes Jahres wird der
Gemeinden wiederum Gelegenheit gegeben, ſich für die Kurfe zu melden.
Der Segen für Familie und Gemeinde wird nicht ausbleiben.
Eppertshauſen, 26. April. Der hieſige Wanderklub 1919
veranſtaltete ein Wanderfeſt im Saale des Herrn G. Eder, das
von den Einwohnern außererdentlich zahlreich beſucht wurde.
Bürger=
meiſterei und Lehrerſchaft waren durch Herrn Bürgermeiſter Krickſer,
verſchiedene Herre: Gemeinderäte und Herren Lehrer vertreten. Ein
wirklich ſchönes Bühnenbild „Hoch der Zupfmuſik” und „Fantaſie aus
Prezioſa”, meiſterhaft ausgeführt von den Mandolinenſpielern des
Klubs, leitete den Abend ein. Dann begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr
Krickſer jr., die anſehnliche Verſammlung mit herzlichen Worten und
übergab Herrn Inſpektor O. Brambach aus Darmſtadt das Wort zu
einem Vortrage über „Wandern und Jugendherbergen‟. Nach einem
beſonderen Lob der deutſchen Landſchaften und des Wanderns für
Ge=
ſundheit an Körper und Geiſt ſahen wir viele intereſſante Bilder unſerer
ſchönen Heimat, ſo daß alle Anweſenden dem Vortrag bis zum Schluß
geſpannt lauſchten, den Herr Stefan Müller verſtändnisvoll auf ſeiner
Geige begleitete. Die Volkslieder wurden begeiſtert von den Zuhörern
mitgeſungen. Wir hoffen, daß recht viele Teilnehmer die Mitgliedſchaft
des Verbandes für Jugendherbergen erwerben, damit dieſer Verband
noch viele Jugendherbergen zum Segen unſerer wandernden Jugend
einrichten kann. Außerdem kommen ſolche Vorträge beſonders den
Wandervereinen zugute. Nach einer Pauſe erklang der Marſch „Karl
Boß” und „Dornröschens Brautfahrt” und zum Schluß folgte das
Luſt=
ſpiel „Das Lieschen” von Amtsgerichtsrat H. O. Becker in Diebung, mit
dem die Darſtellen: Juliana Murmann, Eliſabetha Waldmann,
Marga=
rete Gotthold, Karl Gotthold, Jakob Sattler, Stefan Müller und Jgnaz
Gruber, eine ſtürmiſche Heiterkeit entfeſſelten. Um die Veranſtaltung
haben ſich neben den Mandolinen= und Theaterſpielern beſonders
ver=
dient gemacht die Herren Joh. Joſ. Müller und Jgnaz Gruber.
Wir=
wünſchen unſerem Wanderverein 1919 und dem Jugendherbergsverband
ein kräftiges Blühen und Gedeihen.
r. Babenhaufen, 24. April. In der michtöffentlichen Sitzung des
Gemeinderats am Dienstag abend, bei der als Vertreter des
Kulturbau=
amtes Darmſtadt Herr Regierungsbaumeiſter Kraus anweſend war,
wurde der Zuſchiag zur Erbauung eines Waſſerturms in der
Harres=
häuſer Allee der Betonfirma K. Brandt=Mannheim zum Preiſe von
65839,50 RM. erteilt. Außer dicſer mindeſtforderndem Firma hatten
noch 7. Firmen ſich an der Submiſſion beteiligt. Marermeiſter Hrch.
Mohr 1. von hier bekam die Mauverarbeiten am Turme von der
Mann=
heimer Firma übertragen. Eine Bauzeitz von 5 Monaten für den
Waſſertur
n iſt vorgeſehen. Die Erdarbeiten ſollen vier Wochen nach der
Zuſchlagerteilung beendet ſein. In derſelben Sitzung wurden die
Roh=
bauarbeiten für Errichtung des von der Gemeinde hergeſtellten Sechs
famlienhauſes am Speſſartplatze den mindeſtfordernden
Handwerks=
weiſtern vergeben. Die Geſamtkoſten für den Rohbau, der am 7. Mai
begonnen werden ſoll, belaufen ſich demnach auf rund 22000 RM. Zu
Ende der Sitzung wwird beſchloſſen, daß in dieſem Schuljahre für auswärts
wohnende Fortbildungsſchüler einen Zuſchuß von 7,50 Mk. pro Schüler
als Erſatz zu den ſachlichen Koſten der hieſigen Fortbildungsſchule von
den Wohnſitzgemeinden erhoben ſperden ſoll.
L. Michelſtadt, 26. April. Progvamm zur Alfred=Maul=
Feier. Am kommenden Samstag und Sonntag finden in den Mauern
unſerer Stadt zu Ehren des 100. Geburtstages eines weit über die
Grenzen unſeres engeren Heimatlandes bebannt gewordenem Sohnes
unſerer Vaterſtadt, des Vorkämpfers der deutſchen Turnſache, Alfred
Maul, Gedenkfeiern und ſportliche Veranſtaltungen in großem Unfange
ſtatt. Es wird mit einer ſehr ſtarken Beteiligung von ſeiten der
deut=
ſchen Turnerſchaft an dieſen Veranſtaltungen gerechnet. Ein
Be=
grüßungsabend am Samstag, den 28. April, der im Städt. Saalbau
ſtattfindet und vom Turnverein Michelſtadt e. V. veranſtaltet wird, wirk
die Feier einleiten. Das Progromm desſelbem wird us neben
Frei=
übungen der Schüler, gymngſtiſche Frejübungen der Turner, ſowie
Ge=
räteturnen und Volkstänze der Tumerinnem, auch Geſangsvorträge des
Geſangvereins Liederkranz Michelſtadt bringen, ſo daß in reichlichem
Maße für die Unterhaltung Sorge getragen iſt. Herr
Oberſtudien=
diroktor Dr. Weiner=MMichelſtadt wird eine Gedenkrede über Alfred
Mauk halten. Am folgenden Tage findet nach Schluß des Gottesdienſtes
eine Gedenkfeier in der Kirche ſtatt, die von muſikaliſchen Vorträgen
und Liedern umrahmt wird. Herr Dr. Spalt, Vorſitzender des
Oden=
waldgaues der Deutſchen Turer, wird in einer Anſprache Mauls
ge=
denten. Am Nachmittag um 1 Uhr wird ſich an der Oberrealſchule ein
Zug aufſtellen, der durch die Straßen der Stadt nach dem Geburtshaus
Alfred Mauls führen wird, woſelcſt wiederum dieſes großem Mannes
in einer Rede gedacht wird. Alsdann führt der Zug nach dem Stadion,
in dem eine Reihe ſportlicher Darbietungen vorgeführt werden. Ein
Handballvettſpiel zwiſchem dem Handballmeiſter des Turngaues Heſſen,
Turn= und Sportderein Butzbach, und einer Auswahlelf des Turngaues
Odenwald wird den Abſchruß der Veranſtaltungen bilden.
Vorausſicht=
lich werden an dieſen Tagen eine größere Anzahl der pronnnenteſtem
Vertreter der Deutſchen Turnerſchaft in unſerem Städtchen ſeilen, har
doch der geſamte Vorſtand des 9. und 10. Turnkreiſes, Baden und
Heſ=
ſen, ſein Erſcheinen bereits zugeſichert. Aus Anlaß dieſer Feier hat der
Turnverein Michelſtadt in einem Aufruf die Einohnerſchaft von
Michel=
ſtadt um Beflaggung ihrer Häuſer gebeten.
b. Erbach i. O., 25. April. Ausſtellung. Der Reichsverband
bildender Künſtler Deutſchlands, Gau Volksſtaat Heſſen, beabſichtigt eine
Ausſtellung in Erbach i. O., das ja als Kunſtſtädtchen weit und breit
bekannt iſt, zu veranſtalten. Verhandlungen zwiſchen dem Vorſitzenden
und der Erbacher Stadtverwaltung ſind bereits zum Abſchluß gebracht,
doch konnte der genaue Termin noch nicht feſtgelegt werden.
Wahr=
ſcheinlich kommt jedoch der Monat Juli in Frage. Es iſt zu erwarten,
daß die Ausſtellung Anklang findet. — Todesfall. Geſtern
ber=
ſtarb hier nach längerer Krankheit im Alter von bald 72 Jahren Herr
Teutuant a. D. Gölz, der frühere langjährige Bezirksfeldwebel beim
Bezirkskommando Erbach. Als ſolcher erfreute ſich der allzeit
liebens=
würdige und ſtets hilfsbereite Mann in der Vorkriegszeit, ſowohl bei
ſeinen Vorgeſetzten als auch bei ſeinen Kameraden und den
Mann=
ſchaften des Beurlaubtenſtandes, die mit dem Bezirkskommando noch) in
Berührung kamen, allgemeiner Beliebtheit und größten Anſehens. Herr
Gölz hatte ſpäter die Untererhebeſtelle Erbach inne, die er bis in die
Inflationszeit mit muſterhafter Gewiſſenhaftigkeit verwaltete, bis er
durch die Verhältniſſe gezwungen, ſich veranlaßt ſah, ſeinen ſchweren
Poſten einer jüngeren Kraft abzutreten. Mit Herrn Gölz iſt ein echter
deutſcher Mann von altem Schrot und Korn dahingegangen, deſſen
Heimgang in ſeinen zahlreichen Freundes= und Bekanntenkreiſen
auf=
richtiges Bedauern auslöſt. Die Beerdigung fand am Mittwoch
nach=
mittag 2 Uhr ſtatt. — Handelsregiſter. In das
Handels=
regiſter des Amtsgerichts Michelſtadt wurde eingetragen: die Firma
Löffler und Wolf, Schuhfabrik in Erbach i. O. — Offene
Handelsgeſell=
ſchaft. Otto Löffler, Fabrikant in Erbach i. O. und Leo Wolf, Fabritant
daſelbſt ſind die perſönlich haftenden Geſellſchafter.
zu. Beerfelden, 26. April. Aus Vereinen. Heute abend hält
der hieſige Stenographenverein in ſeinem Uebungslokal für
die aktiven Mitglieder, die Schüler und Schülerinnen ein Preisſchreiben
ab, deſſen hervorragendſte Leiſtungen mit ſchönen Ehrenpreiſen
ausge=
zeichntet werden. Die Preisverteilung iſt kommenden Sonntag abend ud
Gaſthaus „Zum Adler‟. Der hieſige Turnverein D.T. beteiligt ſich
kommenden Sonntag an der Feier des 100. Geburtstages des
Turn=
meiſters Alfred Maul in Michelſtadt, demr Geburtsort des Genannten.
An der Feier vormittags werdem einzelne teilnehmen, zu den
Veran=
ſtaltungen im Stadion fährt der Verein mit einem Auto.
1g. Lindenfels, 26 April. Kleinpflaſterarbeiten.
Nach=
dem am 13. ds. Mts. von der Provinzialdirektion die „Sperre” für den
Kraftwagenverkehr an dem Nordeingang unſeres Städtchens bis 26. ds.
Mts. bekannt gegeben wurde, glaubte hier kein Menſch daran, daß die
rieſenhafte Arbeit bis dahin geleiſtet ſein könnte. Als aber pünktlich
die Arbeiten einſetzten und die Dampfwalze die Strecke aufriß und
wieder einebnete, konnte dieſe bereits letzte Woche ſchon ihr hieſiges
Arbeitsfeld verlaſſen. Genügend Pflaſterer und Hilfsarbeiter wurden
beordert, ſchnellſtens hier die Arbeiten aufzunehmen und die
übernom=
mene Strecke fertigzuſtellen. Erfreulicherweiſe ſind die Arbeiten heute
ſo weit, daß Lindenfels wieder direkt angefahren werden kann. Die
Pflaſterarbeiten ſind bis zur Waſſergaſſe fertig, die Umleitung kann
alſo durch dieſe Seitenſtraße erfolgen, und das Schlußſtück wied dieſe
Woche noch fertig werden, zur Freude aller Straßenbewohner. —
Ver=
ſetzung. Poſtverwalter Reitz, welcher 9 Jahre hier wirkte, hat nun
geſtern endgültig unſer Lindenfels verlaſſen, um ſeine neue Arbeitsſtelle
in Jugenheim anzutreten. Wir Lindenfelſer fahen Herrn Reitz und
ſeine Familie nur ungern von hier ſcheiden. Die poſtaliſchen Verhältniſſe
hat er in ſeiner hieſigen Wirkſamkeit ganz bedeutend verbeſſert, wir
ern nur an die Rückgewinnung der verſchiedenen Landorte, die
vorübergehend von unſerem Bezirk abgetrennt waren. Aber auch der
Kraftwagenbetrieb ſtellte neue Anforderungen, die er im Intereſſe
unſe=
res Kurbetriebes glänzend gelöſt hat. Wünſchen wir ihm in Jugenheim
alles Beſte und wünſchen wir uns einen Erſatz, der Land und Leute
kennt und unſere Intereſſen in einem aufblühenden Kurort wahrnimmt.
Schulanfang. In die evangeliſche Schule wurden 26, in die
katholiſche Schule 7 Kinder aufgenommen. Es tritt in den Klaſſen
keine Aenderung ein. — Dekret. Schulverwalter Hofferbert von
hier, der zuletzt in Mainz wirkte, erhielt ein Dekret als Schulverwalter
an die einklaſſige Schule nach Ober=Oſtern (Kreis Erbach). — 14 Tage
r. Der Reklameausſchuß des hieſigen Verſchönerungs= und
N
h.
Ve
vereins, welcher geſtern über zugkräftige Reklame getagt hat,
a. folgende Meldung ausgegeben: „An die Deutſche Lufthanfa,
Darmſtadt. Durch Zeitungsmeldungen iſt uns bekannt geworden, daß
Nauheim unſere Oſt=Weſtflieger zu einem Kuraufenthalt eingeladen
hat. Da nun Lindenfels, die „Perle des Odenwaldes”, als beſtens
emp=
fohlener Nachkurort von Bad=Nauheim ſtets bevorzugt wird, lädt die
Kurverwaltung von Lindenfels im Odenwald die drei Ozeanflieger zu
einer anſchließend 14tägigen Nachkur ein. Mit vorzüglicher Hochachtung!
Bahnbau Bensheim — Linden=
Die Kurverwaltung.”
fels. Nachdem der engere Ausſchuß für den Bahnbau Bensheim—
Lin=
denfels ſeine Arbeiten für vollendet betrachtet, hat kürzlich ein
Beſpre=
chung beim Finanzminiſterium in Darmſtadt ſtattgefunden, deren
Er=
gebnis ſehr befriedigte. Nach unſeren Informationen ſoll die
Kon=
zeſſion erteilt werden ohne den 30prozentigen Staatszuſchuß, mit dem
man in letzter Zeit nicht mehr rechnete. Die Stadt Worms, die
Kreis=
ſtadt Bensheim und der Gemeindeverband haben auch noch dieſe
Ver=
pflichtung übernommen, damit ſich endlich das ve wirklicht, was vor
70 Jahren in Angriff genommen wurde. Allerdings keine Vollbahn,
ſondern eine elektriſche Straßenbahn mit Güterbeförderung. Nehmen
wir das Erreichbare dankbar an, laſſen die neue Linie Darmſtadt—
Lin=
denfels in Gadernheim hinzukommen und warten wir nunmehr in Ruhe
den Durchbau Reichelsheim-Fürth noch ab. Ende gut, alles gut!
A. Reichenbach, den 26. April. Lichtbildervortrag.
Ver=
gangenen Sonntag nachmittag hielt auf Einladung der Imkerſektionen
Gadernheim und Lindeufels Herr Landwirtſchaftsrat Dr. Strack,
Groß=Umſtadt, einen lehrreichen Vortrag über „Bienenkrankheiten”, im
beſonderen über Noſema= und Milbenſeuche und Faulbrut. Bekanntlich
hat die deutſche Imkerei zur Zeit einen zweifachen Kampf auszufechten,
ſowohl gegen die Konkurrenz des Auslandshonigs wie auch das
Auf=
treten verſchiedeter Bienenkrankheiten, die da und dort ſchon ganze
Stände vernichtet haben, die dann bei der heutigen Geldknappheit,
zu=
mal mehrere Mißjahre hintereinander die deutſche Imkerei ſehr ſchwer
trafen, meiſt nicht mehr in Betrieb gebracht werden können. So iſt ein
ſtetiger Rückgang an Imkern und Bienenvölkern in Deutſchland während
der letzten Jahre ſtatiſtiſch feſtzuſtellen, gewiß kein Segen für die deutſche
Virtſchaftslage.
H. Von der Bergſtraße, 25. April.
Handwerkerverſamm=
lung. Am Sonntag, den 29. ds. Mts., nachmittags 1 Uhr, findet im
großen Saale des Deutſchen Hauſes zu Bensheim die von Vertretern
des Handwerks und Gewerbeſtandes im Kreiſe Bensheim=Heppenheim
beſchloſſene allgemeine Handwerkerverſammlung ſtatt. In der
Ver=
ſamanlung muß jeder Handwverker in ſeinem eigenen Intereſſe
erſchei=
nen. Die Herren Landtagsabgeordneten Haury=Darmſtadt und
Lauten=
ſchläger=Dieburg werden ſpreihen
er „Steuerliche und ſoziale
Be=
laſtung der ſelbſtändigen Handſverker=
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 25. April. Ehrenvoller Ruſ an
inen gebürtigen Bensheimer. Der Abteilungsleiter an
der Mainzer Städt. Muſikhochſchule, Studienrat Heinrich Werle, ein
gebürtiger Bensheimer, hat einen Ruf als ordentliche Lehrkraft für das
Fach der Muſik an das Pädagogiſche Inſtitut der Univerſität Leipzig
erhalten. — Das „Friedrich=Ebert”=Erholungsheim im
Schönberger Tal. Bekanntlich war im Jahre 1926 das kurz vor
dem Ortseingang Schönberg gelegene vormals v. Görk’ſche Beſitztum
von der Ortskrankenkaſſe Heidelberg angekauft worden, um als
Er=
holungsheim eingerichtet zu werden. Der neue Beſitzer hat das Anweſen,
zumal nach der Vergſeite zu, baulich bedeutend vergrößert, um es für
ſeine neue Zweckbeſtimmung geeigneter zu machen. Die mit dem
Be=
ſitztum derbundenen Parkanlagen wurden z. T. neu angelegt und
be=
deutend verfchönert. Im Parke ſelber wurden große Liegehallen
ge=
ſchaffen. Zuſammen mit dem Erholungsheim der Firma Heinrich Lanz=
Mannheim auf dem Felsberg bei Reichenbach iſt das Schönberger
Er=
holungsheim nun ſchon das zweite ſeiner Art im Lautertal.
WV Heppenheim a. d. B., 25. April. Bienenzucht. Die Bienen
haben ſich gur entwickelt. Die erſte Auffütterung iſt beendet, und die
Jungbienen haben bereits die Winterbienen in ihrer Tätigkeit abgelöſt
Der Bruteinſchlag iſt gut, ſo daß man bei der vollen Baumblüte auch
if volle Waben rechnen kann. Allerdings wuaren die ſeitherigen kalten
Aprilſchauer ſehr von Nachteil für die Bienen, da das Ausfliegen nicht
möglich ſwar. Die Bienen hockten vor den Fluglöchern, und ſolche, die
den Ausflug wagten, gingen meiſt für das betreffende Volk verloren, da
ſie auf dem kalten Boden erſtarrten. — Konzert. Am 29. April hält
er Orcheſierverein Heppenheim ſein diesjähriges Frühjahrskonzeat. Der
Verein, der durch ſein Mitwirken bei mancherlei öffentlichen
Veranſtal=
tungen bekannt iſt, ſwird in ſeinem reichhaltigen Programm eine Anzahl
reizender Stücke zur Aufführung bringen. — Wohltätigkeitsfeſt.
Am 5. und 6. Mai findet in der hieſigen Turnhalla ein
Wohltätigkeits=
feſt zum Beſten des „Kettelerkinderheimes” ſtatt. Durch die Mithilfe und
die Opferwilligkeit der Gemeinde iſt es möglich, daß man wohl mit dem
Verlauf eines ſchönen Feſtes rechnen kann. Man hofft, daß der Bazar
zahlreich beſucht ſwird, da er ja zum Beſten der Kleinkindcnſchule iſt und
man eifrig bemüht iſt, den Beſuchern einige recht geſellige Stunden zu
bereiten. — Die Holzabfuhr aus dem Heppenheimer
Gemeinde=
wald iſt wieder geſtattet. — Handwerkerwerſammlung. Am
29. April findet im „Deutſchen Haus” in Bensheim eine
Handverker=
verſammlung ſtatt, zu der ſämtliche Vertreter des Handwerks= und
Ge=
werbeſtandes der Kreiſe Bensheim und Heppenheim geladen ſind.
Tages=
ordnung: Steuerliche und ſoziale Belaſtung der ſelbſtändigen
Hand=
werker. Als Redner werden Herr Landtagsabgcordneter Haury,
Darm=
ſtadt, und Herr Landtagsabgeordneter Lautenbacher, Dieburg, genannt.
Hirſchhorn, B. April. Waſferſtand des Neckars am
B. April: 1,17 Meter; am 26. April: 1,12 Meter.
Gm. Hofheim (Rieb), 24. April. Handwerkerkundgebung.
Im Saale „Zum ſchwarzen Adler” (Gebr. Lameli) fand eine
Kund=
gebung des Bezirksverbandes Worms=Oppenheim, des heſſiſchen
Hand=
werks= und Gewerbeverbandes ſtatt. Anweſend waren 60—70
Hand=
werker aus Hofheim, Bürſtadt, Biblis, Lampertheim und Worms. Als
Referenten waren erfchienen: Herr Landtagsabgeordneter Kunkel,
Ober=
meiſter der Bäckerinnung Worms, der Vorſitzende des Bezirksverbandes
Worms=Oppenheim, Herr Ehrenobermeiſter Schmuck Worms. Als
Ver=
treter der Handelskammer, Herr Syndikus Dr. Kaiſer=Worms. In
ſachlichen Ausführungen wieſen die Redner auf die Mißſtände und
Nöte des Handwerks und Gewerbes hin, und erklärten die
Möglich=
keiten einer Abhilfe. Die Forderungen des heſſiſchen Handwerkerſtandes
wurden eingehend beraten und formuliert, und ſollen als Reſolution
dem Reichs= und Landtag unterbreitet werden.
D. Biblis, 26. April. Konzert des Geſangvereins
Liederkranz. Unter großer Beteiligung hieſiger ſowie auch
aus=
wärtiger Intereſſenten fand am Sonntag hier im Gaſthaus „Zur
Krone” das angeſagte Konzert der Chorgemeinſchaft Biblis=Groß=
Rohr=
heim ſtatt. Das Intereſſe ſowie der Zuſpruch war ſo enorm, daß ſchon
eine Stunde vor Beginn des Konzertes der Saal üüberfüllt war, und
mancher mit Stehplatz zufrieden ſein mußte. Das Konzert wurde durch
ein Lied des Geſangvereins Groß=Rohrheim eingeleitet, daß recht
wir=
kungsvoll klang. Auch die auswärtigen Künſtler, Herr Hofrat
Otten=
heimer, Darmſtadt, Frl. Luiſe Müller, Darmſtadt, uſw. fanden allſeits
großen Beifall und riefen wiederholt Applaus hervor. Auch der
Geſang=
verein" Liederkranz” Biblis, ſang ſchöne Lieder und ganz beſonders
Aufmerkſamkeit erregten die Liedervorträge der Chorgemeinſchaft. Der
Abend war für die örtlichen Verhältniſſe äußerſt genußreich, und kamen
alle Beſucher voll und ganz auf ihre Koſten, ja es darf geſagt werden,
die meiſten waren von dem Gebotenen höchſt überraſcht. Es wäre zu
wiinſchen, daß bald wieder eine ähnliche Veranſtaltung arrangiert wird.
d. Gernsheim, 94. April. Generalverſammlung. Die
Geweralverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr fand am Samstag
abend im Saalbau Haas ſtatt. Um 8½ Uhr trat das Korps auf dem
Uebungsplatz (Peter Schöffer=Platz) an und unter Vorantritt der
Feuer=
wehrkapelle gings durch die Ludwigſtraße und Zwingenberger Straße
zum Tagungslokal. Seitens der Gemeindevertrerung waren erſchienen
Herr Bürgermeiſter Hoffmann, Beigeordneter Bopp und verſchiedene
Gemeinderatsmitglieder. Der 1. Kommandant, Herr Philipp Medicus,
eröffnete die Tagung mit herzlichen Begrüßungsworten, insbeſondere
galt der Willkommgruß der anweſenden Vertretung der Gemeinde. Vor
Eintritt in die Tagesordnung erhoben die Anweſenden traditionsgemäß
das Glas auf die Vaterſtadt Gernsheim. Schriftführer Katzenbächer
gab den Jahresbericht für das Jahr 1927 kund. Aus demſelben war
u. a. zu entnehmen ein Bild von dem abgehaltenen Uebungen ſowie die
Hilfsbereitſchaft und Tätigkeit bei den großen Bränden im vergangenen
Jahre — Mühlenbrand bei Friedrich Nikolaus Roth und Hausbrand im
hieſigem Marienheim. Am 1. Januar Ifd. Js. hatte die Wehr einen
Mitgliederſtand von 128 Mann. Des weiteren wurde die Ehrung
ver=
ſchiedener Mitglieder anläßlich des Kreisfeuerwehrtages in Gernsheim
durch den Herrn Regierungsvertreter berührt. Intereſſant war auch die
Ueberſicht der im Laufe des Jahres 1927 getätigten Neuanſchaffungen.
Dem Rechenſchaftsbericht erſtattete der Rechner, Schuchmarhermeiſter
An=
ton Wenz. Bezüglich der Beſtimmgen des § 14 des
Ortsfeuerlöſch=
ſtatuts wind eine Umſtellung der Wehr ſtattfinden, ſſobald die genehmigte
Waſſerleitung in hieſiger Gemeinde durchgeführt iſt. Die
Vorſtands=
wahl ergab Wiederwahl des ausſcheidenden Rechwers Wenz. Die
aus=
geſchiedenem Führer Friedrich Joſef Haas, Adam Kalter und Valentin
Maus wurden ebenfalls wieder in ihrem Aemter belaſſen. Seitens des
Vorſtandes ſurden mit Auszeichnungen bedacht für 2jährige
Zugehörig=
keit zur hieſigew Wehr die Feuerwehrleute: Peter Wilhelm, Valentin
Maus, für 15jährige Dienſtzeit die Feuerwehrleute: Sebaſtian Göbel,
Heinrich Rudolf Schäfer, und für 10jährige Dienſtzeit die Wehrleute
Michael Bonn, Andreas Schönbein, Philipp Gerſtung, Heinrich Borger=
und Heinrich Schäfer. Alsdann ergriff der Zeugwart Ludwig Kiſſel das
Chrt und brachte ein Hoch auf die Gemeinde aus. Herr Bürgermeiſter
Hoffmann dankte namens der Gemeindevertretung für die ergangene
Einladung und freute fich über den i der Wehr herrſchenden guten
Bemeinde entſpricht jederzeit dem Wiimſchem der Wehr, ſo
Geiſt. Die
führte der Redner aus, da ſie auch zum Danke für die Mühen und
Opfer=
willigkeit der Wehrleute verpflichtet ſei. Die Gemeinde Gernsheim iſt
ſtolz auf ihre Freiwillige Feuerwehr, iſt ſie doch ein Inſtitur für die
All=
gmeinheit. Die Teilngchme an dem Provinzialfeuerwehrtag in
Heppen=
heim a. d. B. ſowie an dem Feuerwehrfeſt im benachbarten Hahn
wurde beſchloſſen
Gernsheim, 26. Appil. Wafferſtand des Rheins om
25. April: 0,09 Meter; am 25. April: 0,06 Meter.
O. Klein=Gerau, 26. April. 50 Jahre Kreditverein. Der
Verſchuß= und Kreditverein Klein=Gerau kann in dieſem Jahre auf ein
50jähriges Beſtehen zurückblicken. Die dieſer Tage ſtattgehabte
Haupt=
verſammlung erfreute ſich eines zahlreichen Beſuches. Vom
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftsverband Darmſtadt war Dr. Strub erſchienen.
Außerdem war Bankdirektor Weiler aus Darmſtadt anweſend.
Direk=
tor Bernhardt wurde wiedergewählt. Neu in den Aufſichtsrat kam
Adam Hechler 2.: in den Aufſichtsrat wiedergewählt wurde Mitglied
Schuchmann . Die alten Einlagen ſollen im Laufe des Jahres
auf=
gewertet werden. Die Entwicklung und der jetzige Stand der Bank
wurde allgemein als befriedigend bezeichnet.
— Langen, B. April. Der Männergeſangverem Liederkrans Lan
gen 1838, unter der hervorragenden Leitung ſeines Muſikdirektors A
Simmermacher von Darmſtadt, begeht am 30. Jumi und 1. Juli d. J.
die Jubelfeier ſeines 90jährigem Beſtahens und verknüpft damit einen
die Bewertung der zum Vortrag
kom=
großen nationalen Liedertag.
den Vereine wird durch ein berufenes
menden Lieder der teilnehmendt
Preisgericht nach Punkten vegiſtriert. Unter den prachtvollen
Ehren=
preiſen, die zum Austrag kommem, ſteht an erſter Stelle die Ehrengabe
der Stadt Langen und ein höchſt wertvoller Dirigentenpreis. Die
Jubiläumsfeier des feſtgebenden Vereins am Abend des 30. Juni wird
gekrönt ſein durch die Aufführung des großen Männerchorwerks mit
Orcheſter, Bariton= und Sopranſolis „Der Triumph der Sonne” von
C. Kern. Der Delegiertentag zu dieſem geſanglichen Unternehmen
fin=
der ſtatt am Sonntag, den 6. Mai, nachmittags 2 Uhr, im Saale des
„Frankfurter Hofs” in Langen bei Frankfurt a. M.
Rheinheſſen.
Alzeh, 24. April. Ueberraſchungen auf dem
Wochen=
maukt. Durch die hieſige Polizei fand auf dem Wochenmarkt eine
polizeiliche Kontrolle über die zum Verkaufe ſtehende Butter ſtatt, wobei
eine große Anzahl Verkäufer zur Anzeige wegen Mindergelwicht ihrer
en. Eine Verkäuferin lief in der Angſt fort und
Ware gebracht
wurd=
verſteckte ſich in einem benachbarten Lebensmiltelgeſchäft, wo ſie von
dem Polizeibeamten eingeholt und hinter der Theke verſteckt aufgefunden
wurde. Auch bei ihrer Ware wurde Mindergewicht feſtgeſtellt. —
Gau=
tag der heſſiſchen Sänger des Gaues Alzey. Die im
Saale der „Zwölf Apoſtel” abgehaltene erſte Verſammlung des Gaues
Alzey hatte einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Bis jetzt haben ſieben
hieſige und vierzehn auswärtige Vereine ihren Beitritt erklärt. Die
Voyſtandswahl brachte folgendes Ergebnis:
1. Vorſitzender Ludſv.
Gutmann=Alzch, 2. Vorſitzender Me=z=Geu=Köngernheim, 1.
Schriftfüh=
zer Heinrich Götz, 2 Shriftführer Neidlinger=Weinheim, 1. Kaſſierer
Waldemar=Gerlach, 2. Kaſſierer Zugfüihrer Koch. Zu Beiſitzern wurden
gewählt: Lehrer Pfeffer=Gau=Odernheim, Lehrer Jährling=Alzey,
Beiſer=St. Johann, Kilian=Sulzheim und Berg=Spiesheim. Als Gau=
Chormeiſter wurde der Leiter des hieſigen Muſikvereins, Kapellmeiſter
Naumann=Alzey gewählt und gleichzeitig beſchloſſen, einen Gau=
Lieder=
tag noch in dieſem Jahre abzuhalten. Die vom Volkschor vorgetragenen
Lieder unter der-Leitung von Muſikdirektor Rötger gaben der
Feier=
einen wüirdigen Verlauf, und alle Teilnehmer zollten verdienten Beifall.
Oberheſſen.
v. Friedberg, 25. April. Die ſtattliche Zahl der Lehranſtalten
unſerer „Stadt der Schulen” iſt um eine neue Anſtalt vermehrt
wor=
den. Durch die Induſtrie= und Handelskammer Friedberg iſt eine
öffentliche Handelslehranſtalt errichtet worden, die geſtern
in Anweſenheit von Kreisdirektor Gebhardt, Bürgermeiſter Dr. Seyd
und Vertretern hieſiger Schulen feierlichſt eröffnet wurde. Notar Stahl
(Bad=Nauheim), der Vorſitzende des Kuratoriums der Handelsſchule,
hielt die inhaltreiche Begrüßungs= und Eröffnungsanſprache, während
Oberſtudiendirektor Philiggs mahnende Worte an die 35 zur Aufnahme
gekommenen Schüle; richtete.
Geſte 8
Freitag, den 27. Ppril 1928
Wir zeigen die glückliche Geburt unſeres
Sohnes Rudolf Paul an.
Studienrat Heinrich Salomon
und Frau Emilie, geb. Hofmann.
Darmſiadt, den 25. April 1928
Martinſtraße 60
3. Zt. Privatklinik von Dr. Wolff und Dr. Hoffmann,
Riedeſelſtraße 52.
(11457
Ihre am Samstag, den 28. April
statt-
findende Vermählung beehren sich
anzuzeigen:
Mete Oarbs
Dipl-ing. Georg Rauber
Darmstadt
Lindenhofstr. 33
Frankfurt a. M.
Düsseldorf
Kirchl. Trauung: Nachmittags 2½ Uhr in der
Stadtkapelle.
(*11392)
Jakob Steffan
Lore Steffan, geb. Leiſi
beehren ſich ihre Vermählung bekannt zu geben.
Oppenheim
Die Geburt ihres Sohnes
Erwin Max Emil
zeigen an
Dr. med. Erwin Spamer u. Frau
Mia, geb. Erich.
Darmſtadt, den 26. April 1928.
Stifiſtraße 67.
(7407
Heute Nacht entſchlief nach längerer
Krank=
heit unſer langjähriger Obermeiſter
Herr
Nummer 417
Dankſagung.
Für die ſo überaus zahlreichenBeweiſe
herzlichſterTeilnahme beidemHeimgang
unſeres geliebten Vaters
Herrn
Albert Schneider
Heinrich Kinnel
Ihre am Samstag nachmittag 2½ Uhr
in der St. Eliſabethenkirche ſtattfindende
Trauung beehren ſich anzuzeigen
Anna Schardt
Willg Bopp
Darmſtadt
Tiebfrauenſtr. 39
Schwanenſtr. 33
(11407)
Wir verlieren in dem Entſchlafenen einen
tüchtigen Mitarbeiter, der ſeit 1918 bis zu ſeiner
Erkrankung ſeine ganze Arbeitskraft unſerer Firma
gewidmet hat.
Sein zuverläſſiger Charakter und ſeine
vor=
bildliche Pflichttreue haben ihm unſere höchſte
Wertſchätzung erworben. Sein Andenken wird
bei uns ſtets in Ehren bleiben,
Röhm & Haas
Aktiengeſellſchaft.
Darmſtadt, den 26. April 1928.
Ober=Poſtſchaffner i. R.
ſowie für die ehrende Teilnahme der
Herren Poſtbeamten und die zahlreiſchen
Blumenſpenden, die liebevolle Pflege
des Bruders Enzian vom Herz=Jeſu=
Hoſpital, der ihm noch in den letzten
Tagen hllfreich zur Seite ſtand, ſagen
wir unſeren innigſten Dank.
Geſchwiſter Kinnel
Darmſtadt
Landgraf Philſpp=Anlage 46
den 28. April 1928.
(11411
Todesanzeige.
Es iſt beſtimmt in Gottes Rat,
daß man vom liebſten was man
hat, muß ſcheiden.
Geſtern verſchied plötzlich und
unerwartet nach kurzer, ſchwerer
Krankheit unſere herzensgute
Toch=
ter, innigſtgeliebte Schweſter,
Schwägerin und Tante
ite
haltenes Reitzeug
mit Neuſilberbeſchlag
billig abzugeben Zu
erfr. in d. Geſchäftsſt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtigerAnteilnahme beim
Heim=
gange meines lieben Mannes
Herrn Nechnungsrates
Georg Nüchter
ſowie für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden ſage ich innigſten Dank.
In tiefer Trauer:
Babette Nüchter.
Darmſtadt, den 26. April 1928.
(*11405)
Ad4
Heute Nacht verſchied nach langem, ſchwerem Leiden
unſer Mitarbeiter
Hert Albert Schneider
Obermeiſter.
Der Verſtorbene hat ſich während ſeiner Tätigkeit
bei uns durch ſein leutſeliges Weſen und ſeine ſiete
Hilfs=
bereſtſchaft allgemeiner Beliebtheit erfreut.
Dem allzufrüh aus dem Teben Geſchſedenen werden
wir ein dauerndes Andenken bewahren.
Die Angeſtellten der
Röhm & Haas Aktiengeſellſchaft.
Darmſtadt, den 26. April 1928.
(7389
Darmſtadt, den 26. April 1928.
Obergaſſe.
2l1410
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
der Teilnahme an unſerm
ſchweren Verluſie ſagen wir
hiermit herzlichſt Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſabeth Verbenich.
Darmſtadt, den 26. April 4928.
11416
Die Ausſtellung d. Arbeiten unſerer
Schüler=
innen ſindet Sonntag u. Montag in unſerer
Wohnung, Nieder=Rämſtädterſtr. 14, ſtatt.
L. F. Supp, Handarbeitsſchule.
411418)
Luiſe
nach kaum vollendetem 19,
Lebens=
lämE. In tiefer Trauer:
Polizeihauptwachtmeiſter Auguft Heil
und Frau
Kätha Rühl, geb. Heil
Aenne Heil
Anguf Heil
Marie Heil
Fritz Rühl und Berver.
Darmſtadt, Ballonplatz 3. (11143=
Die Beerdigung findet Samstag,
den 28. April 1928, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute ſtarb zu Darmſtadt nach langem,
ſchmer=
zensreichem Krankenlager infolge eines Sturzes
mein lieber Gatte, unſer treuſorgender Vater,
Schwiegervater, Großvater, Schwiegerſohn, Bruder
und Schwager
Landwirt
im 72. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Heldmann, geb. Matthes
Familie Lehrer Jung.
Ober=Modau, den 26. April 1928. (11446
Die Beerdigung findet Samstag, den 28. April,
nachmittags 3 Uhr, in Ober=Modau ſtatt.
Statt Karten.
Heute morgen entſchlief nach langem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden unſere herzensgute Tochter,
Schweſter, Schwägerin, Nichte und Kuſine
Marie Kreß
im blühenden Alter von 24 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Kreß, Kammermuſiker.
Darmſtadt, Gutenbergſir. 45, den 26. April 1928.
Die Beerdigung findet Samstag, den 28. April,
nach=
mittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof an der Nieder.
Ramſiädterſtraße ſiatt.
Rff
Derad
Zylinder R.
wie neu, ſehr billig
abzugeben.
Eliſabethenſtraße 49
(Werkſtätte). (7186a
Nachruf.
Geſtern Abend verſchied nach kurzem
ſchweren Leiden
Fräulein
Louiſe Heil
in ihrem 20. Tebensjahre.
Wir verlieren in der Verblichenen eine
langjährige Mitarbeiterin von ſeltener
Pflicht=
erfüllung, die ihr ganzes Können gerne in
den Dienſt unſeres Hauſes ſiellte.
Ein beſcheidener und aufrichtiger Menſch
und Kamerad iſt von uns gegangen, deſſen
Andenken wir ſiets in Ehren halten werden.
Inhaber und Perſonal
der Fa. Geſchwiſter Knopf.
Darmſtadt, den 26. April 1928.
7370
wurden mit
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iſt in Gott entſchlafen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Adelheid Schneider.
Der hochgeſchätzten Firma Röhm & Haas,
Aktiengeſell=
ſchaft, Darmſtadt, ſprechen wir hiermit für die jahrelange edle
und liebevolle Unterſtützung, durch die wir unſerm lieben
Ent=
ſchlefenen ſein ſchweres Daſein bedeutend erleichtern konnten,
unſern herzlichen Dank aus.
D. O.
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[ ← ][ ][ → ] Seite 10
Start der „Bremen”=Maunſchaft
im Fordflugzeug.
Weshalb die „Bremen” zurückgelaſſen wurde
EP. Waſhington, 26. April.
In Lake St. Agnes iſt ein Telegramm aus Greenly Island
ein=
gegangen, wonach die Beſatzung der „Bremen” die Hoffnung aufgegeben
habe, mit der „Bremen” nach New York zu fliegen, da das Eis des
Sees, auf dem das Flugzeug niederging, infolge Tauwetters zu weich ſei.
Infolge eines Verſehens erhielt die „Bremen” auch keine Schneekufen.
Dieſer Umſtand in Verbindung mit der Feſtſtellung eines Motordefekts
und mit dem eingetretenen Tauwetter beſtimmte die Flieger, die „
Bre=
men” zurücklaſſen. Nach der Eisſchmelze wird die „Bremen”, durch
einen Dampfer abgeholt werden.
Die Ozeanflieger nach New York geſiartet.
Newv York, 26. Apnl.
Nach einer von bisher noch keiner anderen Seite beſtätigten
Meldung des Funkers von Point Armour hat das Ford=
Flug=
zeug, das die Ozeanflieger nach New Yurk bringen wollte, heute
mittag Greenly Jsland verlaſſen.
Eine Beſtätigung der Nachricht, das ſich in dieſem Flugzeug, das
von Balchen geführt wird, die Ozeanflieger Köhl, Hünefeld und
Fitz=
maurie befinden, iſt bisher noch nicht zu erhalten geweſen.
*
Senator Reed hat im Senat einen Antrag eingebracht, der Beſatzung
des Flugzeuges „Bremen” das Flieger=Ehrenkreuz zu verleihen. Dieſe
Auszeichnung iſt die höchſte, die von den Vereinigten Staaten verliehen
werden kann. Als Lindbergh nach ſeinem Atlautikflug nach Amerika
zurückkehrte, heftete bekanntlich Präſident Coolidge ihm dieſe
Aus=
zeichnung perſönlich an die Bruſt.
Vor der Zwiſchenlandung des Fordflugzeuges
Trotz Schnee und Regenſtürmen, die über die Murray Bay ſeit
Stunden niedergehen, erwartet man für den heutigen Nachmittag die
Zwiſchenlandung des Fordflugzeuges auf der Eisdecke der Murray Bah
oder des Lake St Agnes. Die Landung muß ſehr vorſichtig
vorgenom=
men werden, da das Flugzeug 6000 Pfund wiegt und die Eisdecke nicht
mehr ſehr ſtark iſt.
Die Flieger über der Murranbucht.
New York, 26. April.
Nachdem am heutigen Nachmittag das Fordflgugzeug über
zehreren Orten der kanadiſchen Provinz Quebec geſehen worden
iſt, wurde es gegen 21 Uhr (M.E.3.) über der Murray Bay
ge=
ſichtet. Die Flieger haben dem New Yorker Bürgermeiſter
ge=
drahtet, daß ſie morgen nachmittag auf Mitchelfield einzutreffen
gedenken, falls das Wetter gut bleibt.
Wie aus Lake St. Agues gemeldet wird, iſt das Flugzeug
mit den deutſchen Ozeanfliegern gegen 22 Uhr (M.E.3.) dort
gelandet.
Botſchafter von Pritiwitz an Frau Bennett.
Botſchafter von Prittwitz hat an die Gattin des geſtern verſtorbenen
Fliegers Bennett ein Beileidtelegramm gerichtet, in dem es heißt: „Die
eöle Tat, bei der Ihr heldenmütiger Gatte ſein Leben opferte, um
Kameraden einer anderen Nation Beiſtand zu leiſten, wird in dem
Andenken des deutſchen Volkes als großes Beiſpiel von Ritterlichkeit
und Selbſtaufopferung fortleben.”
Freitag, den 27 April 4928
Die Ozeanflieger nehmen an der Beiſetzung
Bemmeis tell
New York, 26. April.
Die Flieger ſollen am Freitag abend in Newv York eintreffen. Die
Ozeanflieger haben den Wunſch, an der Beiſetzung ihres verſtorbenen
Kameraden Bennett teilzunehmen, die bekanntlich am Sonntag auf dem
Heldenfriedhof in Arlington ſtattſindet.
*
Die Berliner Blätter geben allgemein ihrem Bedauern über das
Ableben des amerikaniſchen Nordpolfliegers, Bennett Ausdruck. Sie
bezeichnen den Flieger als ein Opfer höchſter Ritterlichkeit und ſtrengſter
Pflichterfüllung, da er es trotz Erkrantung ſich nicht nehmen laſſen,
wollte, ſeine reichen Erfahrungen zur Befreiung der Bremen”
Mamn=
ſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Ein Blatt weiß aus New York zu
be=
richten, daß Bennett, dem eine ſchwere Influenza aus Bett feſſelte, ſein
Krankenlager in Detroit gegen den Willen der Aerzte verließ, um nach
Murrah Bah zu fliegen. Noch in der Nacht zum Mittwoch habe
Fräu=
lein Junkers mit der kanadiſchen Eiſenbahn eine Abmachung über die
Bereitſtellung eines Sonderzuges von Murrat Bay nach Quebeck
ge=
troffen um der „Bremen Mannſchaft zu ermöglichen, an das
Sterbe=
lager Bennetts zu eilen und ihm für ſein Liebeswerk Dank zu ſagen.
Beunett ſei jedoch geſtorben, noch bevor die „Bremen” die Eisinſel häbe
verlaſſen können.
Wenn die Erde bebt...
Bulgariens Not. — Milliardenſchaden. — Woher kommt Hilfe?
Berlin, 26. April.
Kaum hat das unbeteiligte Europa die erſten Schrecken über die
grauenhaften Schäden, über die zahlreichen Todesopfer überwunden, den
die Berichte über das große Erdbeben im Bezirk Tſchirpan=Philiptopel
ausgelöſt haben da kommen ſchon neue Nachrichten üben ähnliche
Veu=
wüſtungen, die wiederum ſtarke Erdſtöße an der Stätte alter Kultur,
in Korinth und Umgegend angerichtet haben. Es ſcheint zudem, daß (s
noch nicht einmal damit ſein Bewenden haben wird, denn ſchon heißt
es, die Erdbebenwarten ſagen neue ſtarke Erſchütterungen in deuſelben
Balkangegenden voraus. Wer es noch nicht erlebt hat, welch
namen=
loſer Schrecken eine Erdbebenkataſtrophe bedeutet vermag die Panit
kaum zu begreifen, die ſich der Bevölkerung jener Landſtriche bemächtigt,
oder die Schäden abzuſchätzen, die ein ſolches Unglück über Tauſende
und aber Tauſende, ja über ganze Staaten bringt. Ein Augenzeuge
ſchreibt uns:
Bulgarien hat eine ſchwere Woche hinter ſich und ſchwerer noch wird
die nächſte Zukunft ſein. Seit dem letzten Samstag bis heute nacht bebt
die Erde in den verſchiedenſten Teilen des Landes. Beſonders ſtark iſt
das Gebiet Tſchirpan=Philippopel betroffen, das einen Umfang von
700 Quadratkilometer und eine Geſamtbevölkerung von 500 000
Men=
ſchen beſitzt. Seit dem erſten Tage kampiert der größte Teil der
Be=
völkerung im Freien. In Philippopel ſind etzua 2000 Häuſer völlig
zer=
ſtört und 6000 unbewohnbar geworden. In Tſchirpan und Boriſolugrad
ſind ungefähr 4000 Häuſer, d. h. überhaupt alle vorhandenen
Wohn=
ſtätten, dem Erdboden gleichgemacht. In der Umgegend ſind außerdem
über 30 kleine und größere Dörfer beſonders hart betroffen, einige von
ihnen völlig zerſtört worden. Der weitaus größte Teil des
Viehbe=
ſtandes dieſer Dörfer und Städtchen iſt vernichtet. Große Mengen
Tabak ſind verloren und die Tabakfabriken, die zu den wichtigſten
Wirtſchaftsbetrieben des Landes gehören, ſind durch Warenmangel und
Zerſtörung auf Monate hinaus ſtillgelegt worden. Dadurch iſt eine nach
Zehntauſenden zählende Arbeiterſchaft brotlos geworden.
Der zweite heftige Erdſtoß am 18. d. M. traf mich in meinem Haus
in Sofia. Er warf mich gegen den Schreibtiſch; ich fühlte, wie ſich das
Haus hob und ſenkte, wie Wände und Balken kniſterten und ächzten.
Auf dem Bahnhof von Stara=Zagora erlebte ich, im Gang des Zuges
ſtehend, einen weiteren Stoß und ſah, wie das große Bahnhofsgebäude
wie ein Baum im Winde hin und her geſchittelt wurde.
Die Abſchätzung des Schadens geht nur langſam vorwärts. Man
wird bei Zuſammenfaſſung der am meiſten betroffenen Gebiete wohl
wenigſtens mit 2,5 Milliarden Lewa rechnen müſſen. Was dieſe Zahl
für das bulgariſche Volk bedeutet, erhellt daraus, daß ein Jahresbudget
des Staates an Ausgaben nur ungefähr 6.4 Milliarden Lewa umfaßt,
und daß die neue Völkerbundsanleihe, die Bulgarien Hilfe in ſchwerer
Not bringen ſoll, etwa 3 Milliarden beträgt.
Ueber die wirtſchaftlichen Folgen iſt ſich noch niemand recht klar
geworden, da das ganze Land noch völlig unter dem Eindruck der Wucht
dieſes Natureigniſſes ſteht. Umſo verheerender wird es ſein, wenn das
Land darüber Klarheit bekommt, was für Schaden ihm die Woche vom
14. April bis heute zugefügt hat. Bulgarien, das eine ſchwere
wirt=
ſchaftliche und Finanzkriſe dunchmacht, das ſich außerdem unter den
Feſſeln des Friedensbertrages windet, wird die Folgen dieſes Unglücks
kaum tragen können. Woher ſoll aber Hilfe kommen? Verſchiedene
Fremde, die in Bulgarien leben, darunter auch die Vertreter der
aus=
wärtigen Preſſe, haben eine Hilfsaktion eingeleitet und ſind beſtreſt.
dort zu helfen, uvo es am nötigſten iſt. Hier ſind die Möglichkeiten aber
natürlich äußerſt gering, gemeſſen an den heute noch unberechenbaren
Schäden, die das Land erlitten hat.
Die bulgariſche Regierung iſt gewiß beſtrebt, ihr Möglichſtes zu tun,
um der größten Not zu ſteuern. Wo iſt ſie aber am größten? Es ſind
keine Mittel vorhanden, und ſchon heute legt man ſich die Frage hor=
Woher kommt Hilfe?
Neue Erdſtöße in Bulgarien.
Geſtern abend um 11,28 Uhr wurde in Varna wieder ein ſtarkes
Erd=
beben verſpürt. Der Erdſtoß war heftiger als das Beben, das Tſchirvm
zerſtörte. Das Schwarze Meer iſt ſtürmiſch bewegt. Der Waſſerſpiegel
iſt um 20 Zentimeter geſtiegen. Die Badeanlagen ſtehen unter Waſſer,
Ju deu Stadt herrſcht Panik. Der Herd des Bebens liegt in Starg=
Zagora. Menſchenopfer und großer Sachſchaden werden gemeldet.
Neue Erdſtöße auch in Mittelitalien.
Durch das Erdbeben in Mittelitalien wurden in Gaſtell Nuovo
dAbato zahlreiche Häuſer zerſtört, ebenſo im Dorfe Mante Amiata,
Die Bevölkerung mußte teils im Freien, teils in Eiſenbahnwagen
übel=
nachten. Die Erdſtöße dauern noch an. Auch in Seggiano wurde durch
das Erdbeben empfindlicher Schaden angerichtet.
Südſlawiſche Hilfe für die Opfer der
Erd=
bebenfataſtophen.
EP. Belgrad, 26. April,
Heute trat die Skupſchtina zu ihrer erſten Sitzung nach den
Oſter=
ferien zuſammen. Als erſter Punkt der Tagesordnung gelangte ein
Autrag der Radikalen Partei zur Verhandlung, wonach das Parlament
die Regierung ermächtigen möge, 500 000 Dinar zur Linderung der von
der Grdbebenkataſtrophe heimgefuchten Bevölkerung in Bulgarien und
Griechenland zu ſpenden. Die demokratiſch=bäuerliche Oppoſition
bean=
tragte die Erhöhung der Summe auf 5 Millionen Dinar, von denen drei
der bulgariſchen und zwei der griechiſchen Bevölkerung in den vom
Erdbeben zerſtörten Gebieten zugute kommen ſollten. Die Regierung
ſprach ſich für den Antrag der Oppoſition aus, der dann auch von der
Skupſchting einſtimmig angenommen wurde.
Die engliſche Hilfe in Korinth.
EP. London, 26. April.
Die engliſche Admiralitat hat von ihren Schiffen in Korinth einen
Bericht erhalten, wonach dieſe bereits 100 Zelte für die Obdachlofen
ei=
richtet hätten und falls nötig, noch weitere aufſtellen würden. Ferner
hätten ſie eine Feldküche eingerichtet und bereits 10 000 Pfund Brot au
die Bevölkerung verteilt.
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Die Stimmliſten für die am 20. Ma
Ifd. Js. ſtattfindende Reichstagswahl
liegen von Sonntag, den 29. April
bis einſchließlich Sonntag, den
6. Mai 1fd. Js., in der Turnhalle am
Kapellplatz zur allgemeinen Einſicht offen,
und zwar:
am Sonntag, den 29. April von 9 bis
13 Uhr,
von Montag, den 30. April bis Sams
tag, den 5. Mai von 10—181, Uhr
und Sonntag, den 6. Mai von 9 bis
13 Uhr.
Innerhalb dieſes Zeitraums können
Einwendungen gegen die Richtigkeit und
Vollſtändigkeit der Stimmliſten ſchriftlich
oder mündlich zu Protokoll erhober
werden.
Berechtigt zur Erhebung von
Ein=
wendungen ſind alle Perſonen
männ=
lichen und weiblichen Geſchlechts, die am
Tage der Wahl das 20. Lebensjahr
zu=
rückgelegt haben, und zwar bezüglich
aller Eintragungen in die Stimmliſten
Wer die Eintragung eines Wählers
verlangt, muß für dieſen die für die
Stimmberechtigung erforderlichen
Nach=
weiſe erbringen. Werden dieſe Nachweiſe
bis zum Ablauf der Einſpruchsfriſt nicht
oder nicht vollſtändig vorgelegt, ſo bleibt
die Anmeldung unberückſichtigt. (st7347
Darmſtadt, den 21. April 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Bekanntmachung.
In Zwangsvollſtrechungsſachen
der Bezirksſparkaſſe Reinheim zu
Rein=
heim i. Odenw. gegen die Ludwil
Palmy II. Erben und Gen. in Gun
dernhauſen werden auf Antrag der
Be=
zirksſparkaſſe Reinheim zu Reinheim im
Odenw. die nachverzeichneten Grund
ſtücke der Gemarkung Gundernhauſen
Beirag der
1. Fl. I Nr. 114 Hofreite im „Schätzung
Ort, 1109 qm
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daſelbſt, 471 qm
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Mittwoch, den 13. Juni 1928, vor
mittags 9 Uhr,
Durch das unterzeichnete Gericht auf der
Hem Rathaus zu Gundernhauſen im Weg
Der, Zwangsvollſtreckung verſteigert.
Dieburg, den 24. April 1928. (7397
Heſſiſches Amtsgericht.
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Nummer 117
Freitag, den 27. April
eſfHeueſte Nachrichten
Der Ausweis der Reichsbank.
Deu Ausweis der Reichsbank vom 23. April zeigt einem Rückgang
der geſamten Kapitglanlage der Bank in Wechſeln und Schecks,
Lom=
bards und Effekten um 216.7 Mill. auf 2 165,65 Mill. RM. Im
einzel=
nen haben abgenommen: die Beſtände an Wechſeln und Schecks um
213,1 Mill. auf 2035,6 Mill. NM. ud die an Lombards um 3,6 Mill.
auf 36,0 Mill. RM., die Anlage in Effekten iſt mit 94,0 Mill. RM.
weiterhin annähernd unberändert geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 255,0
Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen, umd zwar hat ſich der
Um=
lauf an Reichsbanknotzen um B6,4 Mill. auf 3 760,1 Mill. RM.,
der=
jenige an Rentenbankſcheinen um 18,6 Mill. auf 557,6 Mill. RM.
er=
mäßigt. Dementſprechend und unter Berüchſichtigung, daß in der
Be=
richtswoche Mentenbankſcheine in Höhe von 1,6 Mill. MM. getilgt
wur=
den haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
68,0 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 671,1 Mill.
RM. eine Zunahme um 57,1 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Debiſen insgeſamt ſind
mit 2 210,2 Mill. RM., im einzelnen die Goldbeſtände mit 2050,9 Mill.
RM., die Beſtände an deckugsfähigem Deviſen mit 169,3 Mill. RM.
ausgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich
von 50,5 Prozent in der Vorwoche auf 54,3 Prozent, diejenige durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 55,4 Prozent auf 58,8 Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
werte. Die Geſamttendenz war freundlich, wenn auch vevſchiedene
Werte zunächſt von der Kaufbewegung micht mit erfaßt wurden. Die
offi=
ziellen Geldſätze lauteten wie am Vortage auf 4,5—6,5 Prozent. Für
Tagesgeld 7,25—8,5 Prozent, für Monatsgeld, und 7——7,75 für
Waren=
wechſel. Am Deviſenmarkt ſetzte das Pfund ſeine Abſchwächung gegen
Netw York auf 4.8792 fort. In Berlin ging der Dollar auf 4,1805
zu=
rück. London—Brüſſel behauptete die geſtrige Steigerung mit 34,9375;
London-Madrid 29,29: Londom-Mailand 92,59. Nach Feſtſetzung der
erſtem Kurſe lagen Spezialwerte weiter feſt. Bemberg ſtiegen abermals
um 11 Prozent: Ver, Glanzſtoff um 8 Prozent; Polyphon um 6: Tietz
um 4; Oſtwerke 3,75 Prozent. Sonſt erhöhte ſich das Kursniveau im
allgemeinen um 1—2 Prozent.
Im weiterem Verlauf ſetzte ſich die freundliche Haltung der Börſe
fort. Erſt ſpäter ſtellte ſich vorübergehend eine kleine Abſchwächung ein,
da noch etwas Ware aus der Prämienerklärung hevauskam und die
Spekulation hier und da Realiſierungen vornahm. Bemberg gaben um
6 Prozent nach, andere Werte dagegen nur um 0,5—1 Prozent. Der
Diskontſatz in London blieb underändert, ebenſo der Privatdiskont in
Berlin. Infolgedeſſen kaur es im Zuſammenhang hiermit bei
Spezial=
werten zu erneutem Käufen, die die vorübergehende Abſchwächumg bald
wieder wettmachten und zum Teil neue Gewinne in mäßigem Umfang
brachten.
Die Börſe ſchloß im allgemeinen in feſter Haltung, doch konnten ſich
die höchſten Tageskurſe nicht behaupten, da weiteres Material gu den
Markt kam. Die Nachbörſe war wieder feſter uter Führung von
Speziallverten.
Die Arbeitsmarktlage im Reich.
Frankfurt a. M., 26. April.
An der heutigen Börſe ſar die Stimmung allgemein feſter. Zwar
kam im Zuſammenhang mit der heutigen Ultimoliguidation noch ehuas
Prämienwpare heraus, doch bot andererſeits die wieder lebhafte
Nach=
frage nach verſchiedenem Spezialwerten, die namentlich vom Ausland
geſucht waren, der Börſe eine ſtarke Stütze. Mit Befriedigung wurde
ferner die weitere Entlaſtung der Reichsbank aufgenommen, außerdem
bewwies, man auf die anhaltende Beſſerung der Arbeitsmarktlage. Bei
etwas lebhafterem Geſchäft als an den Vortagen konnten ſich bei der
erſtemn Notierung überwiegend etwa 1 bis Zdrozentige Kursbeſſerungen
durchſetzen. Spezialwerte waren ſtärker geſteigert. Im Vordergrund
ſtanden Reichsbank mit plus 55½g Prozent, Kayſtadt mit plus 5 Prozent
und Ilſe Bergbau, die mit 279 Prozent notiert wunden. Scheideanſtalt,
die an der Abendbörſe angeboten waren, konnten ſich 3,5 Prozent
er=
holen. Aur Elektromarkt waren Siemens und Licht u. Kraft mit je
plus 3,5 Prozent bevorzugt. Von Montanwerten waren Rheiniſche
Braukohlen mit plus 2 Prozent und Rheinſtahl mit plus 2,75 Prozent
etwas gefragt. Intereſſe machte ſich ferner für die Kaliwerte
bemerk=
bar. J. G. Farben und die Zellſtoffwerte blieben etwas vernachläſſigt
und nur gut behauptet. Im Freiverkehr kamen in den amerikaniſchen
Kunſtſeidewerten größere Umſätze zuſtande. Enka zogen bis 77,5 Geld
und Bemberg B his 183 Geld an. Deutſche Anleihen lagen bei ruhigem
Geſchäft etwas feſter. Ausländer lagen teilweiſe lebhafter. So waren
beſonders Mexikaner und Türken gefragt. Als nach der erſte
ten
Kurs=
feſtſetzung bekannt wurde, daß die Bank von England ihren Diskontſatz
unberändert beließ, konnte ſich die Tendenz weiter etwas beſeſtigen.
Im weiteren Verlaufe bröckelten die Kurſe verſchiedentlich
gering=
fügig ab, die Stimmung blieb jedoch freundlich. Geld war im
Zu=
ſammenhang mit der Ultimoliquidation etwas gefragter. Tägliches Geld
Prozent. — Am Deviſenmarkt war das Pfund ſtärker angeboten.
Mark gegen Pfunde 2,395; gegen Dollar 4,1810; London-Kabel 4,8795;
Paris 12402; Mailand 92,60; Madrid 29,30: Holland 19,11.
Die Abendbörſe lag allgemein feſt; eine Spezialbewegung
hatten Zellſtoffpapiere auf die Dividendenerhöhung bei Aſchaffenburger
Zellſtoff, dieſe ſelbſt ſprangen um 13 Prozent. Waldhof um 4 Prozent
höher. Auch Siemens ziemlich lebhaft und 5 Prozent befeſtigt. Die
übrigen notierten Werte 1—2 Prozent freundlicher. Im ſpäteren
Ver=
lauf wurde man etwas unſicher und vorübergehend leichter. Von
ameri=
kaniſchen Kunſtſeidenwerten gaben Bemberg 4 und B ſowie Glanzſtoff
durchſchnittlich je 4 Prozent nach. Die Börſe ſchloß allgemein
freund=
licher und teilweiſe wieder leicht erhöht.
„Im einzelnen nannte man: Commerzbank 176, Danat 248,5,
Me=
tallbank 134,5, Reichsbank 233,5, Gelſenkirchen 137. Harpener, 171, Ilſe
284, Mannesmann 152,75, Phönix 1005, Rhein. Braunkohlen 291,
Ha=
pag 155,5, Rheinſtahl 158,5, Nordd. Lloyd 157. A. E.G. 167, Daimler
105,5, Licht u. Kraft 227 75, Farben 267,5. Geſ. für El. 25
,5. Holzmann.
1635, Schuckert 197,5, Siemens 311,5, Aſchaffenburger Zellſtoff 203,5,
Waldhof 303. — Abendkeviſen: London gegen Paris 124,02, gegen
Mai=
land 92,60, gegen Holland 12.11)g: gegen Madrid 29.25, gegen New
York 488, gegen Zürich 25,32½; Pfunde gegen Mark 20.40½, Dollar
gegen Mark 4.1810.
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Brief
22.05
18.4
13
Z
21.88
1.980
0.50
Wirtſchaftliche Rundſchau.
2
4.18
4331
Viehmärkte.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 26. April.
Die Börſe wurde von der heutigen Ultimoliquidation und den
Prämienarklärungen in keiner Weiſe beeinflußt. Infolge der auch von
der Deutſchen Bank betonten günſtigen poſitions techniſchen Verfaſſung
und des ſtarken Angebotes an Tagesgeldern (für erſte Firmen 4 Prozent
p. a.) galt der Ultimo vielmehr bereits als überwunden. Da auf der
anderen Seite günſtige Ziffern des Reichsbankausweiſes und Käufe des
Auslandes ſowie aus dem Reiche anregten, nahm die Spekulation
ihrer=
ſeits ebenfalls Anſchaffungen vor. Das Intereſſe erſtreckte ſich
haupt=
ſächlich auf die bekannten Spezialpapiere, die zum Teil ſprunghaft um
neue 10 bis 15 Prozent in die Höhe gingen ſowie auf zahlreiche Neben=
Darmſtädter Viehmarkt vom 26. April. Aufgetrieben waren: 135
Kälber: 9 Schafe; 6 Ochſen; 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
a) 72—76: b) 64—71; 6) 58—63: für Schafe 40—45 Pfg. pro Pfund. —
Der Marktverlauf war ſchleppend.
Mannheimer Viehmarkt vom 26. April. Zum heutigen
Kleinvieh=
markt betrug der Auftmeb und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 73 Kälber 60—82, 5 Schafe 42—48, 308 Schweine
59—56. 137 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 10—15, über
vier Wochen 16—20, Läufer 21—27. Marktverlauf: Mit Kälbern
mittel=
mäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam ausverkauft, mit Fenkeln
und Läufern ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 26. April. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 111 Rindern, 1065 Kälbern, 133 Schafen und
316 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
Vorwoche waren 65 Kälber und 25 Schafe mehr angetrieben, während
20 Schweine weniger zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Kälber b) 69—72: C) 63—68; d) 50—62; Schafe a) 55
bis 60; b) 45—54; Schweine b) 50—53; C) 51—53; d) 51—54; e) 48—50.
Im Vergleich zu den Notierungen vom Montag, den B. d. M., waren
Schweine 1 bis 2 Mark umd Schafe 2 bis 4 Mark teurer, dagegen gaben
Kälber 1 bis 4 Mark mach. — Marktverlauf: Hälber und Schafe langſam,
Schweine mäßig vege, alles ausverkauft. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſen=
und Rindfleiſch 1. 90—86; 2. 85—90: Bullenfleiſch 80—88; Kuhfleiſch 1.
60—70; 2. 50—60; 3. 30—50; Halbfleiſch 2. 85—B5; Hammelfleiſch 100
bis 110; Schweiefleiſch 62—68. Gefrierfleiſch, Vorderviertel 48 und
Hinterviertel 58.
Nach den Berichten der Landesarbeitsämter hielt die Entlaſtung
des Arbeitsmarktes an. Schneefälle und Froſt haben die günſtige
Ent=
wicklung in der Aufnahmefähigkeit nur unterbrochen und blieben ohne
Einwirkung auf die Entwicklung. Nur für die Schiffahrt (Oſtſee, Elbe)
wird ungünſtige Rückwirkung gemeldet. Baugewerbe und
Bauſtoff=
induſtrien haben auch ſtarken Bedarf an Arbeitskräften gehabt und
weſentlich zur Entlaſtung des Arbeitsmarktes beigetragen. In welchem
Umfange das Baugewerbe nächſtens Beſchäftigungsmöglichkeiten bietet.,
läßt ſich ſicher noch nicht vorausſagen. Die Landwirtſchaft hat weiter
ſtarken Bedarf, insbeſondere an jugendlichen Kräftei. Die Deckung
dieſes Bedarfs war in einzelnen Bezirken nicht möglich, während die
Unterbringung älterer Arbeitskräfte auf Schwierigkeiten ſtieß. Torf=
Steinbruch= und Ziegeleibetriebe blieben weiter aufnahmefähig. In der
Metallinduſtrie iſt eine Beruhigung noch nicht eingetreten. Eine
Ent=
laſtung des Arbeitsmarktes iſt im gradhiſchen Gewerbe feſtzuſtellen,
Die aus den Lohndifferenzen ſich ergebenden Schwierigkeiten ſcheinen
beigelegt zu ſein. Uneinheitlich hat ſich die Lage der Möbelinduſtrie
geſtaltet. Dem in einzelnen Bezirken feſtzuſtellenden Mangel an Fach,
kräften und guter Beſchäftigung ſtehen in anderen Bezirken geringe
Kurzarbeit und Stillegung kleinerer Betriebe gegenüber. Die chemiſche
Induſtrie hat insbeſondere in Mitteldeutſchland Bedarf an
Arbeitskräf=
ten. Die Textilinduſtrie neigt zu weiterer Verſchlechterung. Einige
Be=
zirke melden im allgemeinen noch gute Beſchäftigung. Eine Vorausſage
für den Arbeitsmarkt kann noch nicht gegeben werden. Ueber das
übliche Maß des Nückganges der Beſchäftigung weiblicher Arbeitskräfte
hinaus, der bedingt iſt durch den Zuſtrom aus Saiſongewerben nach dem
Oſterfeſt und die ungünſtige Beſchäftigungslage im Nahrungs= und
Genußmittelgewerbe, wird allgemein ein Rückgang in der Beſchäftigung
weiblicher Arbeitskräfte gemeldet. Der Bedarf der Landwirtſchaft kann
bei günſtiger Witterung hier einen Ausgleich ſchaffen. Auch die ſtarke
Anforderung jugendlicher Arbeitskräfte, der in einzelnen Bezirken ſchon
jetzt nur die Möglichkeit einer Deckung durch zwiſchenörtlichen Ausgleich
gegenüberſteht, wird erfahrrugsgemäß durch die zu erwartende
Bereit=
willigkeit, auch auf ältere Arbeitskräfte zurückzugreifen, abgeſchwächt.
Die Vorausſage einer weiteren Beſſerung der Beſchäftigung,
insbeſon=
dere durch die Anforderung für die Außenberufe kann für die nächſe
Zukunft aufrecht erhalten werden.
6 Mill. RM. 8 proz. heſſiſche Staatsanleihe.
Der Freiſtaat Heſſen hat eine neue 8prozentige Anleihe im
Betrage von 6 Mill. RM. abgeſchloſſen. Die Anleiche iſt für fünf
Jahre unkündbar und ſodann in zwanzig Jahren zu
amorti=
ſieren. Sie wird Anfang nächſter Woche aufgelegt. Der
Emiſ=
ſionskurs beträgt vorausſichtlich 94½ Prozent. Dem Konſortum
unter Führung der Deutſchen Bank gehören an die Dresdner
Bank, Diskonto=Geſellſchaft, Mitteldeutſche Kreditbank, J.
Dreh=
fuß u. Co, ſämtliche Frankfurt am Main, die Rhein. Kredit A=G.,
Mannheim, die Heſſiſche Landesbank. Heſſiſche Girozentrale und
Heſſiſche Kommunale Landesbank, ſämtliche Darmſtadt.
Die Aktiengeſellſchaften im März 1928. Im März wurben 28 (im
Vormonat 29) neue Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital
14 (17) Mill. RM. in das Handelsregiſter eingetragen. Die
Kabital=
erhöhungen haben erheblich abgenommen. Von 43 (54) Geſellſchaften
wurden Kapitalserhöhungen um rumd 36 (92) Mill. RM. vorgenommen,
Die geſamte bave Kapitalbegnſpruchung ging erheblich zurück, ſie belief
ſich auf weniger als die Hälfte der Summe des Vormomates (B). Von
6 Geſellſchaften wurden Kapitalherabſetzungen um 11.,8 (12,9) Mill.
öhun=
RM. vorgenommen, davon warem 10 mit gleichzeitigen Kapitalerhöl
gen um 2,9 (6,8) Mill. RM. verbunden. Aufgelöſt wurden 51 (100)
Ge=
ſellſchaften, davon hatten 8 eine Umſtellung des Kapitals auf Reichsmar!
noch nicht vorgenommen.
Burbach=Konzern. Geſtern fanden die Bilanzſitzungen des Burbach=
Konzerns ſtatt. Nachdem von dem Vorſitzenden Dr. Korte die
befriedi=
gende betriebliche und finanzielle Lage des Konzerns dargelegt worden
war, wurden die Bilanzen feſtgeſtellt, die den Generalverſammlungen
am 28. Juni vorgelegt werden ſollen. Die Vorſchläge gehen dahin,
daß bei Krügershall wieder 10 Prozent. Niederſachſen 8 Prozent 6
und bei Wittekind wieder 6 Prozent verteilt werden ſollen, während
als Ausbeute die Gewerkſchaft Burbach und Volkenrode 800 000 RM.
gleich 160 RM. je Kux Walbeck 150 000 RM. gleich 30 RM. je Kur.
Salzuünde 100 000 RM. gleich 20 RM. je Kux, Günthershall 6000
RM. gleich 60 RM. je Kux. Schwarzburg 100 000 RM. gleich 100 RM.
je Kux und Beienrode 250 000 RM. gleich 50 RM. je Kux zahlen
ſollen.
Dividendenerhöhung der A.=G. für Zellſtoff und Papierfabrikation.
Aſchaffenburg. Der A.=R. beſchloß, der G. V. am 2. Mai eine Dibidende
von 12 (10) Prozent für 1927 vorzuſchlagen.
Der Geſamtverluſt bei der Mannheimer Gewerbebank. In der für
geſtern abend von der Verwaltung der Mannheimer Gewerbebank
ein=
berufenen Gläubigerverſammlung berichtete der Reviſor über dei
Status der Bank. Von dem an die Beamtenbank gegebenen Kredit müſ
ſen 700 000 Mark wahrſcheinlich als verloven angeſehen werden; dazt
kommen noch 600 000 Mark Verluſt aus dem regulären Geſchäft, ſo daf
der Geſamtverluſt wohl 13 Millionen Mark betragen wird.
Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Franfurter Aursbericht vom 27. April 194
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche. Reichs
anleihe von 1927
69 Baden
Frei=
ſtagt von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen
Frei=
ſtagt von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtagt von 1927.
88
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 1=
Ablöſungsanleih.!
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe ..
7.271
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. b. 26/ 95.75
68 Berlin v. 24
Darmſtdt. v. 28/ 9.
23.
Dresden v. 26 8‟
0 Frkf. a.M.b. 28
2 Heibelb. b. 26
8% Ludwahf. b. 28 93,.5
20 Mainz v. 26.
Nannh. b. 25/103
3 Mannh. v. 28
94.5
Nürnberg b. 26
86 Pforzh. v. 26
95
8% Pirmaſens v.26 93
g 87.25
85.5
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
KomAnleihev 26
8% Berl. Hhp.=Bk.
4½%,
Lig.
Efandbriefe ...
720 Frkf. Hyp. Bl.
89
7½½, „Bia=Pfl
88‟.
97.5
93
22, Frkſ. Pfbrfbank!
„
3.
4½% Gotha Gr.=
Creb. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp=
Bk. Lig.=Pfdbr.
Heſſ. Landesbk.
„
Kom
Landes=
bank. Darmſtadt
82o Landesbank d.
Rheinprovinz/;
78
8½ Landeskr. Kaſſ.
3 Mein. Hyp.Bk.
8% Naſſ. Landesbk.
*
6 Pfälz. Hyp. Bk.
Zo
Lig=
Pfandbriefe ..
89 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.. ..
%0 Preuß. Ctr.=
Lig Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
„Stadtſchaft. . ..
SGNhein. Hüp.Bi)
„ Lia
4½%
Pfandbriefe.
89 Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit . ...
412%
.„L.=Pf.
8% Süpd. Bod.=
Cred.=Bank ....
7.
4½%
„Lig.
Pfdbr. ...."
8% Württ, Hhp.=B.
Tiche
89.5
88
77.5
85
100
94.5
96
33
103 25
89.5
98.5
93
Mitegee
Pfandbr. und
Kommunal=Hbl.
Frkf. Hyp.=Bk. g.
Obl. Ser. 1 u. 2
Frff. Pfdobr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Los=Hyp.=Bk.)
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S.1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Dk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd, Bodenered. Vorkr.=Pf
76
58 Preuß.
Kali=
wertan eihe ...
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe
%0 Sächſ. Roggen=
7.6
wertanleihe .
5% Sübd. Feſtiw.=
1785
bank ..........
4½ Liſſab, v. 1886/ 13
47 Stockh. v. 1880
13.35
7.6
14.1
14.1
13.5
41,
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914....
52 Bocn. L. Inb.=
Anl. b. 1914 ...
4½% Bosn. b. 69
53 Bulg. Tab, vos)
% Griech. v. 90
2 Griech. Mon.
Mex inn. (abg.)
47.5
z
94
761,
95.75
92
4. Induſtrie.
Obligationen.
890 Dt.
Linoleum=
werke Bln. b. 26/ 96.5
88o Heſſ. u.
Herku=
les=Brau, v. 26 94.5
8% Klöckn=Werkel
Berlin v. 26.
10% Kom. Elektr. .
102.25
Mark. ....
729 Mainkrw v. 36 86
72 Mitteld.
Stahl=
werke von 27... 89.75
8% Neckarſulm v. 26/ 87
39 SalzmanncCo.
—
Kaſſel v. 26...
%o Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 89.75
7%0 Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 88.25
320
5%
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser.UI
95.75 I1 Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6SRad.=Bad. Holz.,
5%Badenw.
Kohl=
anleihe ...."
51.75 6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
Heſſ. Vollsſt.
Roggenanleihe.
68
äuß.
Goldan=
4%
leihe (abg.)
inn ſabg.)
414%— Frig.=
Anl. ſabg.)
Tamau=
lipas (abg.
412%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
C.C.=Stücke)...
4 %.Oſt. Goldrente
E.C.=Stücke)...
4½% Rum. Gold
von 1913 ....
4% Schweiz. Bds.
Bahnen b. 1912
429 Türk, Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
412% Ungarn von
„1913 C.C.=St.)
dito von
1914 E.C.=St.)
42 dito Gobdr
C.C.=St.)
4% dito von
1910 C. C.=St.)
%o dito
Kron=
rente (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
42 Kopenh. b. 611
— 3. Pbligationen v.
Transportanſt.
8.65 4% Dur=Bodenb.
von 1891...
2.22 /4% Eliſabethbahn
von 1883 .
2 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig.
42. Lemberg=Czer,
ſteuerfrei . ...
48.75
22ſ.,%. Oſt. Südb.
„Lombard.) —..
47
42 Oſt. Staatsb.b.
2.
1883 ....
18
3%0 Raab=Odenbg.
1883 ......
42 Rubolfb. i. S.
i. G.
4125 Anatolier I.I
—
TV. 1. Bank=Aktien
— Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Bank.
—
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein
—
Bahr, Hyp.= und
Wechſelbank. ...
Berl.Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
—
Darmſt. u. Nt.=Bk.)/
Deutſche Bank.
17.75
Eff.=u.
Wechſel=
bank ....
96.5
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch. 1
13.75 Dresdener Bank.
Frankf. Bk. . ...
13.25
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=B”.
2211.
Gotha. Grundkr.B.
ga.g INein. Hhp=Bank
Metallbank. . ..
Mitteld. Ereditbk.
25.5
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
22
Pfälz. Hyp.=Bank!.
1o81 Pr. Bod=Greditbl.
Hyp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant.
58
Rhein. Creditbank
92
„ Hhp.=Bankl1
Kt if
Disc.=Geſ. :/7
Wiener Bankverein!
121
2.75
117.
111.
15.25
2.
Verkehrg=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ./205.5
Alg. Lokalb.= und
Kraftwagen /213
Dt. Eiſenb.=Geſ. 161.5
2 Dt. Reichsbhn=
Vorzge. .......
Hapag . . ...../155
Nordd. Llohzd. .../154.75
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ. /138
1137
153
tai=
174
1347
157.5
124.5
101.5
150
154
18
148,5
775
1
7135
1213
160
E1154
133.5
147
234.5
k124.5
193.5
3. Juduſtrie
Adt, Gebr. .....
Aceum. Berlin. ..
Adler & Oppenh. *
Adlerw. v. Kleher)!
6%0 AEG. Vorzug
AEG. Stamm. .
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...
Beck & Henkel..
Bergu. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Hl.
BrownBovericCie
Brüning & Sohn.
Ruderus Eiſen ...
Bürſtenfbr. Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg .....l1
Karlſtadt . ....
Lothr (Karlsr.).
Ehem.Werkellbert.
Brockhues.
Fabrik Milchl
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl .....
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt!
Linolwerk.Berl.
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen
Dürrwerke Nating.
265
94
86),
73.75
165.25
141.1
25
68.5
187.25
83.5
155
125
94I.
105
175
ſat
4/186.5
60
Eichbaun, Brauer)
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr.Licht u. Kraft
Elektr, Liefer=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wollel
Emag Elektr. Frkft.
Enzing, Unionwke.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereil,
Faber, Foh. Bleiſt.
Faber & Schleicherſ=
Fahr. Gebr., Pirm.!
F.8. Farbenindſtr. 2
Felt. & Guillegum.
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas .......
Hof.......
Maſch. Po
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk!=
Geſ. f. elektr,
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. . .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrankf
Haid & Neu ....;
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=LlondBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun /1
Henninger, Kempf.
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas/1
Hehligenſtaedt ....
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſſen...
Holzmann. Phil. . ..
Holzverk.=Induſtrie!
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel!
Inag .......
Junghans Stamm.
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn.
r7u2s
128.5
80.25
161.5
70.5
274
131
98.5
88,3
184
293
200
Mit 9
ger. Werke Offſtein!.
Klein, Schanzl. ..
glöcknerwerke .... 1.
gnorr, Heilbronn .1
Konſerpfabr.Braun
Kraftw. Alt=Würt.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. ..
Lech, Augsburg .../1
Lingel, Schuhlv.,
Löhnberger Mühle
Löwenbr. Münch. 1
Ludwigshaf. Walzl14
Lüdenſcheid Metall”
Mainkr.=W. Höchſt/=
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren 152
Mansfeld. Vergb. 1
Nars=Werle...
Metallgeſ, Frankft.
Miag. Mühlenbauf1
Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutzl
Oberurſell
Münch. Lichtſpielt.
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eßl. . ..
Nieolah, Hofbr. /150
Oberbedarſ..
Oſterr. ApineMlon.
Otavi Minen . ....
Peters Union Frrf 1
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G. . .
Bhönix Bergbau
Porzellan Weſſel
Reiniger. Gebb. &
Schall ...
R9. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..1
Rhenanig. Kunh.
Riebeck Montan .
Rütgerswerke ... 101.5
Salzwerkceilbronn!.
Schneider & Hanau
Schnellpr.Frankth.
Schöfferhof=Bind. /3
Schramm. Lackfbr. 1
Schriftg. Stempel. 126.25
Schuckert Elektr. ,14
1120
250
177,5
135.5
68.5
73.5
119.5
57.5
14.25
102.5
56
43
159
158
196.5‟
*.
65.25
Bö
124
N
eeee
Weſſel.. ...
Schuhfabr. Herz.
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen
Seilindſtr. Wolff.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel,
Südd. Immobilien
Zucker=AG.),
Strohſtoff, Ver..
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ.../1
Tucher, Brauerei:
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .....
Beithwerke ...
Ver, f. Chem. Ind.
deutſch. Olfahr
Faßfabr. Caſſell
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.)
Königs= und
Laurahütte.
Pinſelfabrike
Stahlwerke .
Ultramarin
Zellſt., Berlin/149
Vatländ. Maſch..
Voigt & Hgefnerl=
Boltohm, Seil ..
Wanß & Frehtag
Wegelin Rußfabrik!!
Werger Brauerei. 1
Belſt. Aſchaffenbg, 3
Memel ....!,
Waldhof.
Buckerf. Rheingau=
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg,)
Verſicherung . ..ſt
Frkft. Alg. Berſ.=G1
Frankona Rück= u.
Mitb. ........
Mannh. Verſich.
DarmſtädterBerte
Bahnbedarf.
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lud „ſtchil
MotorenDarm
Gebr. Roeder 311
elsor
1095
,11412
85.5
83‟
*
180.5
85
4321
(
95
59.5
23571
12n02
198.71
205
133,2
[ ← ][ ][ → ]Nummer 117
Freitag, den 27. Mpril 1926
Seite 13
ſtie
gefé
Portland=Zementnerke Heidelberg, Mannheim=Stuttgart. Die
Ge=
ſellſchaft beantragt, aus dem Reingewinn von 3 126 034 RM. eine
Divi=
dende von 10 Prozent auf die Stammaktien und von 5 Prozent auf die
Vorzugsaktien zu verteilen.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 26. April
ſtell=
ken ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotter=
dam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolydkupfernotiz) 134,75
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM., Reinnickel, 98—99
Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 90—95 RM., Feinſilber (1 Kg.
fein) 79,25—80,25 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 26. April
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123,25 (123,50), Februar 193,25
(1
3,25), März 123,25 (123,75), April 122,50 (123,25), Mai 123,25 (123),
Juni 123,75 (124), Juli 122,75 (123,25), Auguſt, September 123,25
(123,50), Oktober 123,50 (123,50), November 123,25 (123,50), Dezember
3 (123,50). Tendenz; ruhig. Für Blei: Januar 41,50 (41,75),
Februar 41,50 (41,50), März 41,50 (41,50), April 40,25 (41,25). Mai
40,50 (40,75), Juni, Juli 40,75 (41), Auguſt 40,75 (41,25), September
Oktober 41 (41,25), November 41 (41,50), Dezember 41,25 (41,50. Tendenz:
abgeſchwächt. Für Zink: Januar 50,25 (51), Februar, März 50,5
(51), April 51,50 (52,50), Mai 51,75 (52,25), Juni 51,25 (52), Juli 51
(51,25), Auguſt, September 50,75 (51,25), Oktober, November,
De=
zember 50,75 (51). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 26. April
ſtell=
ten ſich für Kupfer (Tendenz: willig): Standard p. Kaſſe 61½/u—¾,
3 Monate 61¾—½, Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½—67 beſt ſelectei
64½—65½ Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: ruhig): Standard
v. Kaſſe 23214—38, 3 Monate 232½—½, Settl. Preis 23
s, Banka
(inoff. Not.) 239½, Straits (inoff. Not.) 237½; Blei (Tendenz: willig)
ausländ, prompt 20¾, entft. Sichten 202/„s, Settl. Preis 20¾; Zink
(Tendenz: kaum ſtetig): gewöhnl. prompt 26½/ye, entft. Sichten B1/as,
Settl. Preis 26, Quechſilber (inoff. Not.) 22½—½, Wolframerz (inoff.
Not.) 15½.
Produkterberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 26. April. An der
Produkten=
börſe haben ſich die Forderungen für Brotgetreide und Mehl erhöht,
ohne daß die Einkaufstätigkeit eine Belebung erfahren konnte. Man
verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim in RM.;
Weizen inl. 28,50—28,75, ausl. 30,25—32,50, Roggen inl. 29, ausl. 30,5
bis 30,75, Hafer inl. M—28, ausl. 77,75—29, Braugerſte ausl 32—36
pfälziſche 32—33, badiſche, hefſiſche und württembergiſche 31,50—32,50,
Futtergerſte 24—25,50, Mais ohne Sack 24,50, füddeutſches Weizenmehl,
Spezial Null, 39,50—40, ſüddeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung
39,50—40,50, Weizenkleie 15,50—15,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 26. April. Bei feſter Tendenz
notierten je 100 Kg.: Weizen 1. N7,75—R,50; Roggen 29,25—2,50;
Hafer inl. 27,75—28,25; Mais für Futterzwecke 24; dito für andere
Zwecke 25,25; Weizenmehl ſüdd. 38,50—39,75; Roggenmehl 39,50—41;
Weizenkleie 15,50—15,65; Roggenkleie 17.
Berliner Produktenbericht vom 26. April. Die Aufwärtsbewegung
der Preiſe fand heute am Produktenmarkt ihre Fortſetzung, wofür vor
allem die feſten überſeeiſchen Marktmeldungen waßgebend waren. Die
polniſchen Käufe in deutſchem Weizen waren wiederum zu beobachten
Die Nachfvage iſt aber keineswegs mehr ſo dringend. Andererſeits zeigen
aber auch die Berliner Mühlen wieder regeren Begehr, namentlich nach
mitteldeutſchem Weizen, ſo daß ſich die Preiſe ſowohl für effektive Ware
als auch am Lieferungsmarkte zu befeſtigen vermochten. Roggen war in
den Auslandsofferten beſonders ſtark erhöht, in deutſchem Roggen fan=
dem zu billigeren Preiſen als i der Vovwoche erneut Exporvverkäufe
nach Polen ſtatt. Die Berliner und die Provinzmühlen ſind für den
nur ſpärlich angebotenen deutſchen Roggen gleichfalls zu etwa 2 Mark
höheren Preiſen als geſtern Käufer. Am Lieferungsmaukte machte ſich
wieder lebhafte Deckungsfrage bemerkbar. Weizenwehle in den
geringe=
ven Qualitäten wieder lebhafter gefvagt, die Preiſe ſind für
Weizen=
wehle um etwa 50, für Roggenmehle um etwa 25 Pfg. pro Sack erhöht
Der Konſum entſchließt ſich aber nur zögernd, die höheren Preiſe zu
zahlen. Hafer liegt evas feſter. Bei fortwährend knappem Angebot
bewilligt der Export verſchiedentlich höhere Fonderungen, während der
Konſum immer noch Zurückhaltung beobachtet. Gerſte hat ſehr kleines,
Geſchäft.
* 81. Südweſtdeutſche Zentralhäute=Auktion. Im Kaſino „Hof zum
Gutenberg” in Mainz fand am Donnerstag unter dem Vorſitz des
Ober=
meiſters der Mainzer Metzger=Innung, Herrn Stadtverordneten
Schwöbel, die 81. Süidweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion ſtatt. Bei
ſchwachem Beſuch und anfangs flottem Gebot, flaute allmählich die
Kaufluſt ab und ging die Verſteigerung nur ſehr langſam vonſtatten.
Während Kalbfelle und leichte Häute zum Teil den alten Preis hielten,
zum Teil bis zu 10 Prozent in die Höhe ſtiegen, erlitten die anderer
Großviehhäute einen Preisrüchgang bis zu 15 Prozent. Für Schaffelle
erfolgte überhaupt kein Angebot, ſo daß dieſelben das Schickſal der drei
letzten Verſteigerungen teilten und zurückgezogen werden mußten. Im
einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt: Kalbfelle ohwe Kopf, Klaſſe 1:
bis 9 Pfd.: 186—195,5; über 9 Pfd. 182,75—190,25; Klaſſe 2, bis 9 Pfd.:
157—164; über 9 Pfund: 150; mit Kopf, Klaſſe 1: 150: Klaſſe 2: 130.
Schußkalbfelle ohne Kopf: 137: mit Kopf: 115. Freſſerfelle ohne Kopf
Klaſſe 1: 129,75; Klaſſe 2: 119,75; mit Kopf, Klaſſe 1: 119,75; Schuß:
90,5. Leichte Häute ohne Kopf, Klaſſe 1, 20—29 Pfund: 123,5; Kl. 2
121,25; mit Kopf, Klaſſe 1: 110: Klaſſe 2: 110. Rinderhäute ohne Kopf.
Klaſſe 1, 30—49 Pfund: 110—120; 50—59 Pfd.: 103,75—118; bis 60 und
mehr Pfund: 103—108. Ochſenhäute ohne Kopf, Klaſſe 1, 30—49 Pfd.:
101,25; 50—59 Pfd.: 100—103; 60—79 Pfund: 94,75—107; 80 und mehr
Pfund: 91,5—102. Kuhhäute ohne Kopf, Klaſſe 1, 30—49 Pfund: 93,75
bis 104.5; 50—59 Pfund: 98—105; 60—79 Pfund: 96,75—104,75; 80 und
mehr Pfund: 102,25. Bullenhäute ohne Kopf, Klaſſe 1, 30—49 Pfun
101,5; 50—59 Pfund: 90—90,75; 60—79 Pfund: 83—84,5; 80 und me
Pfund: 79—81,25. Häute ohne Kopf, Klaſſe 2, 30—49 Pfund: 90.25—101;
50 und mehr Pfund: 79,75—100. Rinderhäute mit Kopf, Klaſſe 1, 30
bis 49 Pfund: 102,25—105,25; 50—59 Pfund: 93—95; 60 und mehr Pfd.
88,5—94,75. Ochſenhäute mit Kopf, Klaſſe 1, 30—49 Pfund: 91,25; 5
bis 59 Pfund: 88,75; 60—79 Pfund: 89—95,75: 80—99 Pfund: 82,5 bis
9. Kuhhäute mit Kopf, Klaſſe 1, 30—49 Pfund: 80—97,5; 50—59 Pfd.
83—94,75; 60—79 Pfund: 84—93,75. Bullenhäute mit Kopf, Klaſſe 1,
30—49 Pfund: 88,25; 50—79 Pfund: 80; 80 und mehr Pfund: 73,5
bis 78.25. Häute wit Kopf, Klaſſe 2, 30—49 Pfund: 79—96; 50 und
mehr Pfund: 70—86. Schußhäute ohne Kopf, alle Gewichte: 78; mit
Kopf: 73. Schaffelle, vollwollig: zurückgezogen; blöß: desgl.; wollig:
desgleichen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 26. April. (Prib.=Tel.)
Weizen: Auf die günſtigerem Liwverpvoler Kabel und auf erhöhte
argentiwiſche Angebote nach Europa wurden Käufe von öſtlichen und
europäiſchen Firmen bevbachtet. In der letzten Börſenſtunde ſchlug die
Tendenz um, ſo daß nicht nur die bisherigen Gswinne von 2 C.
ver=
loren gingen, ſondern die Kurſe unter geſtern ſchloſſen.
Mais: Die Feſtigkeit in Buzenos Aires bewirkte lebhafte Loko= und
Exportnachfrage. Dann ſchlug aber auch hier die Stimmung um auf
Abgaben der Kommiſſionäre, ſo daß die Kurſe umter geſtern liegen.
Hafer: Der Begim des Marktes war auf Meldungen von
erheb=
lichen Neuausſaaten in Nebraska feſt. Der Schluß war auf den
Ein=
fluß der übrigen Getreidemärkte ebenfalls ſchwach.
New York, 26. April. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Auf ufangreühe Anlieferungem wwurden Liquidationen
vorgenommen. Später konnten ſich die Preiſe wieder befeſtigen auf
Deckungen heimiſcher und europäiſcher Firmen.
Zucker: Die Mciſicht hatte unter Liquidationen zu leiden, die auf
die 207 Andienungen vorgenommen wuiden. Auch die übrigen Sichten
gingen auf Hedgingsverkäufe zurück.
Baumwolle: Der Markt nahm einen feſten Verlauf auf die
Voraus=
ſagen von Niederſchlägem im Zentrum und Oſten des Anbaugebietes
und auf Käufe des Handels, der Spekulation und des Publikums
Es noverten nach Meldungen aus Chicago am 26. April:
Getreide: Weizen, Mai 159¾, Juli 158½, Sept. 155)1 Mais,
Mai 106½, Juli, Sept. 109½, Hafer, Mai 6334, Juli 57½, Sept.
48½: Roggen, Mai 137½, Juli 132½, Sept. 130½.
Schmalz: Mai 12,275, Juli 12,60, Sept. 12,90.
Rippen: Mai 11,90, Sept. 12,65: Speck loco 11,875; leichte
Schweine 9,75—10,60, ſchw. Schweine 9,70—10,45; Schweinezufuhr
Chioago 26 000, im Weſten 100 000.
Chicagoer Baumwolle: Mai 21,00, Juli 20,63.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 26. April:
Getreide: Weizen, Rowwinter 219¾, Hartwinter 178½: Mais
neu ank. Ernte 120½: Mehl ſpr. wheat clears 7,25—7,75; Fracht
nach England 1,6—2,3, nach dem Kontinent 8—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,95; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 104, loco 14½,
Ja=
wuar 1929 13,72, Mai 14,30, Juni 14,45, Juli 14,73, Auguſt 14,72,
September 14,81, Oktober 14,69, November 14,35, Dezember 13,92.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Bei der im Gang befindlichen Bohrung auf Erdöl auf dem in der
Südpfalz gelegenen Konzeſſionsgelände der J. G. Farbeninduſtrie A.=G.,
Frankfurt a.M., haben ſich in beträchtlicher Tiefe Oelſpuren gezeigt. Ob
daraus auf irgendwelche nempenswerte Oelvorkommen geſchloſſen werden
kann, ſtehr vollſtändig dahin.
Die Fachgruppen „Meſſing= und Nickelwaren” und „Verſilberte
Tafelgeräte” im Reichsbund der Deurſchen Metallinduſtrie, Berlin, haben
beſchloſſen, eine Preiserhöhung um durchſchnittlich 10 Prozent mit
ſo=
fortiger Wirkung eintreten zu laſſen.
Der Verein deutſcher Spiegelglasfabriken hat mit Wirkung vom
24. April ſeime Preiſe um 5 Prozent ermäßigt.
Am 27. April begeht der Wirkliche Geheime Oberbaurat,
Miniſterial=
a. D. Dr.=Ing. h. c. Karl Breuſing in Berlin ſeinen 75jährigen
divert,
Stag. Miniſterialdirektor a. D. Dr. Breuſing, der am 1. Auguſt
Ge
1921 als Leiter der Betriebsabteilung des Reichsverkehrsminiſteriums
in den Ruheſtand getreten iſt, hat an der Entwicklung des deutſchen
Eiſenbahnweſens hervorragenden Anteil.
Der Verband britiſcher Induſtrien wählte auf ſeiner geſtrigen
Jah=
res=Sitzung Lord Rowland Braden als Nachfolger von Lord Gainford
zum Präſidenten des Verbandes.
Der Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Vevordnung zur
Durch=
führung des Geſetzes für wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 25.
April ab für eine Unze Feingold 84 ſh. 11 d., für ein Gramm Feingold
demnach 82,7616 vence.
Nach dem kürzlich veröffentlichten Bericht des Handelskommiſſariates
der Sowjetunion betrug die ruſſiſche Ausfuhr in ſechs Monaten (Oktober
1927 bis März 1928) des laufenden Wirtſchaftsjahres über die europäiſche
Grenze und in vier Monaten (Oktober 1927 bis Januar 1928) über die
afiatiſchen Grenzen 341 Mill. Rubel. Die Einfuhr belief ſich in dieſem
Zeitraum auf 395 Mill. Rubel. Somit erreicht der Paſſivſaldo 54 Mill.
Rubel.
Wie verlauutet, ſoll dem rumäniſchen Verkehrsminiſterium ſofort nach
Verwärklichung der Auslandsanleihe eine Summe von 1 Milliarde Lei
für den Ausbau der rumäniſchen Handelsflotte zugewieſen werden, und
zwar erhält der rumäniſche Seeſchiffahrtsdienſt 600 Mill. Lei und der
Flußſchiffahrtsdienſt 400 Mill. Lei.
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Nummer 112
Freitag, den 27 April 1928
Seite 17
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
— Pinguine im Zoo. Am Dienstag früh
kamen im Frankfurter Zoo drei in Südafrika
be=
heimatete Brillen=Pinguine an. Seit 2 Jahren ſind
im Frankfurter Zoo die äußerſt intereſſanten Vögel
micht mehr gezeigt worden. So war es beſonders zu
begrüßen, daß von der Tierhandlung Carl Hagenbeck,
Stellingen, ein Pärchen dieſer Vögel erworben
wer=
den konnte, das bereits ſeit letztem Jahre eingewöhnt
iſt und, was beſonders beachtenswert iſt, in dieſem
Frühjahr zum erſtenmal in Hagenbecks Tierpark zur
erfolgreichen Brut geſchritten iſt. Das zugehörige
Junge befindet ſich ebenfalls bei den Eltern in
einem der geräumigen Schwimmbecken am
Bären=
zwinger.
Schweres Exploſionsunglück.
Zwei Tote.
Fulda. Eine ſchwere Exploſion ereignete ſich
am Donnerstag vormittag in der Färbereiabteilung
der Valentin Mehler A.=G., Segeltuchweberei in
Fulda. Ein Dampfzylinder platzte aus bisher noch
nicht feſtgeſtellter Urſache und zertrümmerte die
an=
ſtoßenden Mauern. Zwei Arbeiter wurden getötet,
ein Arbeiter ſchwer verletzt, während zwei weitere
Arbeiter leichtere Verletzungen davontrugen. Da
durch die Exploſion auch das in dem Werk befindliche
Transformatorenhaus des Ueberlandwerkes Fulda
erheblich beſchäftigt wurde, waren für einige Zeit
die benachbarten Induſtriewerke von der
Strom=
zufuhr abgeſchnitten.
Giftmordverſuch an ſeiner Familie.
Friedrichsheim (Pfalz). Der Ehemann
Otto Selzer ſteht im Verdacht, dem Mittageſſen
ſeiner Familie Gift beigemiſcht zu haben. Nach
dem Genuſſe einer Kartoffelſuppe ſtellte ſich bei den
drei an dem Mahl teilnehmenden Familienmitglieder
Erbrechen, Leibſchmerzen und Müdigkeit ein, und ihr
Verdacht, daß die Suppe Gift enthalte, wurde noch
Geſtärkt, da die Suppe einen bitteren Beigeſchmack
hatte. Der Verdacht fiel ſofort auf den Vater, da er
micht, wie ſonſt, am Mittageſſen teilnahm und ſich
während dieſer Zeit in der Scheuer aufhielt. Der
herbeigerufene Arzt gab den Erkrankten ſofort ein
Gegenmittel, ſo daß glücklicherweiſe keine weiteren
Folgen eingetreten ſind. Nach den wiſſenſchaftlichen
Unterſuchungen des Nahrungsmittelamtes
Mann=
heim wurden in der Kartoffelſuppe Teile von Arſen
gefunden, die die Vergiftungserſcheinungen
hervor=
gerufen haben dürften. Selzer iſt ſeit dieſer Zeit
werſchwunden. Zur weiteren Verfolgung der
An=
gelegenheit hat bereits die Gendarmerie Dürkheim
weitere Schritte unternommen.
Schlagwetterexploſion auf Zeche Neumühl
bei Hamborn.
Hamborn. Am Mittwoch vormittag ereignete
ſich auf Schacht II der Zeche Neumühl auf der
Unften Sohle eine örtliche Schlagwetterexploſion. Ein
Fördermaſchiniſt, ein Lokomotivführer und zwei
Hauer erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins
Krankenhaus gebracht werden mußten. Lebensgefahr
jeſteht bei keinem der Verletzten. Die Unterſuchung
nrch die Bergbehörde iſt ſofort eingeleitet worden.
Der Betrieb wurde nicht unterbrochen.
Großfeuer auf einem Berliner ſtädtiſchen
Sägewerk.
In der Tiſchlerei des Berliner ſtädtiſchen
Säge=
verks in Hobrechtsfelde brach am Mittwoch
nach=
nittag aus bisher noch unbekannter Urſache ein
Zrand aus, der mit raſender Schnelligkeit um ſich
riff. Mit ſechs Motorſpritzen und 12
Schlauch=
eitungen größten Kalibers ſchleuderte die Berliner
zeuerwehr mächtige Waſſermaſſen auf das brennende
zebäude, mußte ſich aber bald darauf beſchränken,
ie anliegenden Baulichkeiten vor den Flammen zu
hützen. Das Sägewerk brannte vollſtändig aus.
Zei den Löſcharbeiten wurde ein Gutsarbeiter
ver=
tzt. Der Sachſchaden beträgt etwa 150 000 Mark.
Gummipuffer
verhindert Auto=Anfälle.
ſammenſtoß zweier Autos mit Gummipuffern
bei 45 Kilometer Geſchwindigkeit.
e Erfindung des Ingenieurs H. Schleiff erregt
Intereſſe der Autofahrer. Puffer aus weichem
lgummi, die vorn und hinten an den Autos
an=
ringen wären, ſollen die Stöße gegen ein anderes
rzeug, Bäume und dergleichen auffangen. Die
ſuche verliefen befriedigend. Selbſt bei 45
Kilo=
er Geſchwindigkeit bleibt der Zuſammenſtoß ohne
mme Folgen. Auf unſerem Bild iſt das
Zurück=
enken des Armes unter gleichzeitiger Ausdehnung
des Gummis gut zu ſehen.
Diſziplinarverfahren gegen Kölling und Hoffmann.
Blick in den Verhandlungsſaal des Kammergerichts.
Zum erſten Male wird ein Diſziplinarprozeß gegen richterliche Beamte vor aller Oeffentlichkeit
durchgeführt. Unſer Bild zeigt ganz links die Angeſchuldigten Landgerichtsrat Kölling und
Land=
gerichtsdirektor Hoffmann gegenüber dem Präſidenten des Kammergerichts Tigges.
Der Balkan bebt.
Grauenvolle Verwüſtungen in Griechenland und Bulgarien.
Der große Einſchnitt des Kanals von Korinth.
Die mit unendlichen Mühen und Koſten vor Jahrzehnten hergeſtellte Verbindung zwiſchen dem
Aegäiſchen und dem Adriatiſchen Meere war durch das Erdbeben ſchwer bedroht.
Eiſenbahnunfall.
Weſel. In der vergangenen Nacht fuhr auf der
Eiſenbahnſtrecke Weſel—Dinslaken kurz vor
Fried=
richsfeld ein Eilgüterzug auf einen Güterzug auf.
Die beiden letzten Wagen des Güterzuges wurden
zuſammmengedrückt und hochgetürmt, die folgenden
ineinandergeſchoben. Die Maſchine des
Eilgüter=
zuges wurde ſtark beſchädigt und enigleiſte. Der
Schlußbremſer des Güterzuges wurde ſchwer
ver=
letzt. Der Materialſchaden iſt bedeutend.
Der „Eiſerne Guſtav” in Hamm.
Hamm. Der 68jährige Droſchkenkutſcher Guſtav
Herrmann aus Wannſee, der ob ſeiner Rüſtigkeit in
Wannſee der „Eiſerne Guſtav” genannt wird, traf
auf ſeiner Fahrt von Berlin nach Paris in
Hamm ein,
33 Stück Großvieh verbrannt.
Emden. Von einer ſchweren Feuershrunſt
wurde das Anweſen des Hofbeſitzers Alting in
Nord=
moor bei Leer heimgeſucht. Die vom Brand
betroffe=
nen Gebäude ſind mit faſt dem geſamten Mobiliar
vollſtändig eingcäſchert. Ebenſo ſind in den
Flam=
men 33 Stück Großvieh, Rinder und Pferde
umge=
kommen. Der Schaden wird auf 100000 Mark
ge=
ſchätzt. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch
nicht bekannt.
Tödlicher Abſturz eines italieniſchen Fliegers.
Rom. Am Mittwoch ſtürzte in der Nähe eines
Flugfeldes zwiſchen Mailand und Turin der Flieger
Oberſtleutnant Paſtore bei einem Probeflug ab und
ſtarb bald darauf an den erlittenen Verletzungen.
Die erſie indiſche Redakteurin
der erſien indiſchen Frauenzeitung
Piros V. Anandkav,
eine bekannte indiſche Soziologin hat eine
Frauen=
zeitſchrift „Griha Luxmi” (Die Hausfrau) gegründet.
Eine Reihe akademiſch gebildeter Frauen arbeitet an
dem Blatt mit. Frau Anandkav iſt die erſte Inderin,
die als Redakteurin tätig iſt.
General Nobile beim Reichspräſidenten.
Berlin. General Nobile wurde am Donnerstag
mittag vom Reichspräſidenten empfangen. Heute
nachmittag begibt ſich Nobile wieder nach Stolp
zurück, wo er bis zur Abfahrt ſeines Schiffes
ver=
bleiben wird.
General Nobile iſt mit ſeinen Begleitern am
Donnerstag nachmittag 41,35 Uhr vom Stettiner
Bahnhof wieder nach Stolp abgereiſt, von wo aus
an einem der nächſten Tage der Nordpolflug
unter=
nommen werden ſoll.
Mordverſuch oder Totſchlag?
Nauen. In der vergangenen Nacht griff der
Hausſchlächter Noack im angetrunkenen Zuſtande ſeine
Ehefrau mit dem Schlächterbeil an. Die Frau gibt
an, ihrem Mann das Beil entwunden zu haben und
in der Notwehr einige Schläge nach ihrem Ehemann
geführt zu haben. Noack wurde mit zwei großen
Hiebwunden, in einer Blutlache liegend,
aufge=
funden. Die Polizei unterſucht gegenwärtig, ob
tat=
ſächlich ein Akt der Notwehr vorliegt.
Schweres Autvunglück.
Holzhauſen (Aar). Zwiſchen Kemel und
Holzhauſen iſt der Reiſende Leo Gerſon aus
Ober=
weſel mit ſeinem Auto, in dem ſich außerdem eine
Dame befand, tödlich verunglückt. Infolge Platzens
des Vorderreifens kam das Auto ins Schleudern und
ſtürzte trotz ſcharfen Bremſens in einer Kurve die
Böſchung hinunter. Gerſon kam unter den Wagen,
der ihn den Bruſtkorb eindrückte, ſo daß der Tod
bald darauf eintrat. Die Dame war vorher
abge=
ſprungen und kam mit einem Arm= und Beinbruch
davon.
Neue Ermittlungen im Roſen=Mordprozeß.
Breslau. Die Tätigkeit des Berliner
Krimi=
nalkommiſſars Trettin, der ſich beſonders mit dem
Ermittlungen in der Mordſache Roſen befaßte, hat
dazu geführt, daß von Berlin aus die Akten
einge=
fordert wurden. Trettin hat ſeinerzeit auch dem
Hypnoſe=Verſuch, den der Rechtsanwalt Dr. Salz
zu=
ſammen mit einem Breslauer Sanitätsrat in Berlin
mit der Frau Neumann vorgenommen hatte,
bei=
gewohnt. Die aufs Neue in Fluß gebrachte
Unter=
ſuchung iſt wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß
der Verteidiger der Frau Neumann kürzlich wegen
des Nachlaſſes des Profeſſors Roſen die Zivilklage
gegen den Miniſter a. D. Roſen eingeleitet hat. Der
erſte Termin in dieſer Angelegenheit ſoll Mitte Mai
ſtattfinden.
Drei Opfer eines Motorradſturzes.
Padua. Bei Treviſo ſtürzte ein mit drei
Per=
ſonen beſetztes Motorrad über die Kanalböſchung.
Die drei Perſonen ertranken.
Untergang eines Poſtdampfers.
Paris. Wie aus Pernambuco gemeldet wird,
iſt das Poſtboot „Belfort”, das der
Luftpoſtgeſell=
ſchaft „Latécoére” von der franzöſiſchen
Kriegs=
marine zur Verfügung geſtellt worden iſt, und das
die Verbindung zwiſchen Südamerika und der Inſel
Fernando de Noronha herſtellt, bei der letzteren
Inſel plötzlich geſunken. Die Beſatzung wurde
ge=
rettet, bis auf einen Maſchiniſten, der ertrank.
Rieſige Ueberſchwemmung im Süden der
Vereinigten Staaten.
London. Große Teile der Staaten Miſſiſſippr,
Alabama, Florida, Arkanſas, Luiſiana und Georgia
ſind nach Berichten aus Aulanta überſchwemmt.
Zahl=
reiche Städte ſind von jedem Verkehr abgeſchnitten.
Die Bevölkerung iſt nach den höher gelegenen
Ge=
genden geflohen. Bisher ſind ſechs Tote und zwei
Vermißte gemeldet worden. Der Schaden wird auf
5—6 Millionen Dollar beziffert. Weite Flächen des
beſten landwirtſchaftlichen Kulturlandes ſind
voll=
ſtändig verwüſtet.
Lebensmittelmangel im amerikaniſchen
Ueber=
ſchwemmungsgebiet.
NewYork. Nach Meldungen aus Aulanta
neh=
men die Ueberſchwemmungen in den Südſtaaten
be=
ſonders in Georgia, Alabama und Florida immer
größeren Umfang an. In mehreren Ortſchaften im
Ueberſchwemmungsgebiet herrſcht Lebensmittelmangel.
Die Zahl der Obdachloſen beträgt etwa 2000.
Ueberſchwemmungen in Auſtralien.
Rockhampton (Auſtralien). Im Tale von
Dawſon wurden weite Gebiete überſchwemmt, wobei
ſieben Perſonen ertrunken ſind und neun vermißt
werden. Durch die Ueberſchwemmungen ſind auch
zahlreiche Baumwollpflanzungen und Herden von
Milchkühen gefährdet worden.
Feuer an Bord eines Schiffes.
NewYork. Nach Meldungen aus Florida
er=
eignete ſich an Bord des Oelſchiffes „Overbrook” eine
ſchwere Exploſion. Das Schiff ſteht vollkommen
in Flammen. Auf SOS=Rufe ſind verſchiedene
Hilfsſchiffe abgegangen. Weitere Einzelheiten fehlen
noch.
Rettungsmannſchaften in Tſchirpan
konnten den im Treſorraum der Genoſſenſchaftsbank verſchüttet geweſenen Kaſſierer erſt nach
acht=
undzwanzig Stunden hervorholen.
Seſte 48
Freitag, den 27. April 1928
Nummer 117
Sport, Spiel und Turnen.
Der Sport des Sonntags.
Im Olympiſchen Jahr vergeht kaum ein Sonntag, der nicht im
Sport Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung einnähme. Die zahlreichen
Vorbereitungs= und Ausſcheidungskämpfe für die Olympiſchen Spiele
ſtehen faſt gleichbedeutend neben den vielen Titelkämpfen und auch dieſe
betrachtet man wieder unter dem Geſichtspunkt der Olympiſchen Spiele.
Das Sportprogramm des letzten Aprilſonntags ſieht zwar nicht ſo viele
Spitzenereigniſſe wie der vergangene Sonntag, iſt aber immerhin
inter=
eſſant genug. Im
Fußball
muß an erſter Stelle das
Endſpiel um den DFB.=Pokal
genannt werden. In Breslau treffen die Verbandsmannſchaften von
Südoſt= und Norddeutſchland zuſammen.
Südoſtdeutſch=
lands Spielſtärke hat ſich in den letzten Jahren ſehr gut entwickelt und
es würde uns garnicht wundern, wenn dieſer Verband, der noch vor
einigen Jahren für den Bundespokal nie in Betracht gekommen wäre,
diesmal dieſe wertvolle Trophäe des Bundes an ſich bringen würde
Die ſüdoſtdeutſche Elf iſt der norddeutſchen, die auf ſo gute Leute wie
Horn und Harder verzichten muß, an Kampfkraft ziemlich ebenbüirtig
und hat außerdem den großen Vorteil auf heimiſchem Gelände kämpfen
zu dürfen. — Bei uns werden die
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
forkgeſetzt. Sie ſtehen jetzt dicht vor dem Abſchluß und dürften auch
in der Meiſterrunde am Sonntag die letzten Klärungen bringen.
Bayern München muß zuhauſe dem Karlsruher F. V. einen Punkt
ab=
nehmen, um ſich den Meiſtertitel endgültig zu ſichern. Wir glauben,
daß dies Vorhaben den „Bayern” auch gelingen wird. Die Eintracht
Frankfurt wird den zweiten Tabellenplatz ſicher haben, wenn es ihr
gelingt, den S.V. Waldhof zu ſchlagen. Das wird für die Frankfurter
nicht ganz leicht ſein, wir rechnen aber doch mit ihrem knappen Sieg.
Von einer Niederlage der Eintracht hätte der Tabellendritte, die Sp. Vg.
Fürth nur dann Vorteile, tenn es ihm gleichzeitig möglich wäre, in
Stuttgart über die Kickers Sieger zu bleiben. Aber auch das wird
nicht ganz leicht ſein. Im Gegenteil iſt ein neuer Punktverluſt der
Fürther Kleeblättler durchaus möglich. — Im vierten, ziemlich
belang=
loſen Meiſterrundenſpiel des Tages treffen in Worms Wormatia und
FV. Saarbrücken zuſammen. — Die Troſtrunden bringen
fol=
gende Spiele: Gruppe Südoſt: Union Böckingen — 1. FC.
Nürn=
berg, München 1860 — Phönix Karlsruhe, VfR. Fürth — Wacker
Mün=
chen. — Gruppe Nordweſt; Ludwigshafen 03 — VfL. Neu=
Iſenburg, Saar 05 Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen. — Die
Aufſtiegsſpiele
lverden wie folgt weitergeführt: Gruppe Baden: Frankonia
Karlsruhe
Sp.Vg. Schramberg; Gruppe Rhein: Fortung
Edingen — Sp.Vg. Mundenheim; Gruppe Saar: FV. Kürenz
—Sp.Vgg. Oberſtein, Vikturia St. Ingbert—S.V. 05 Saarbrücken;
Gruppe Heſſen: Flörsheim — Sp.Vg. Langen.
Privatſpiele.
FSV. Frankfurt — FC. 93 Hanau (Samstag), Haſſia Bingen
VfR. Koblenz, Rödelheim 03 — Germania Wiesbaden, SV.
Heddern=
heim — Hanau 60/94, FC. 93 Hanau — Alemannia Worms, Freiburger
FC. — AS. Straßburg, Mannheim 08 — FC. Biſchweiler.
In den übrigen Verbänden.
Weſtdeutſchland ſieht bei den Endkämpfen die Paarungen
Schwarz=Weiß Barmen—Hagen 72 und Schalke 04—Kurheſſen Kaſſel.
In der Troſtrunde ſteigt das Zwiſchenrundenſpiel Schwarz=Weiß Eſſen
Fortuna Düſſeldorf. — Auch in Norddeutſchland und im
Baltenverband werden die Endſpiele fortgeſetzt. — Im
Aus=
land gibt es u. a. Länderſpiele Schottland — England (Amateure)
und Frankreich — Portugal.
Handball.
Am Samstag treten in Frankfurt die ſüddeutſchen
Hand=
ballſpielwarte zu einer Tagung zuſammen. —
Weſtdeutſch=
lands Handball=Meiſterſchaft wird mit den Spielen Sp.Vg.
Ober=
hauſen — Kurheſſen Kaſſel und Preußen Eſſen — VfL. Münſter
fort=
geſetzt. Bedeutung haben dieſe Spiele nicht mehr, da ja der Meiſter
be=
reits in VfB. 08 Aachen ermittelt iſt.
Geplant iſt für Sonntag
auch ein Repräſentativſpiel Berlin — Balten.
Hockeh.
In Heidelberg wird am Samstag und Sonntag der
Süd=
deutſche Hockey=Verbandstag abgehalten. — Leipzig ſieht
am Sonntag die 22 Olympia=Kandidaten des DHB. in einem Olympia=
Uebungsſpiel vereinigt. — Eine franzöſiſche Mannſchaft, der Racing
Club de France Paris iſt am Samstag Gaſt des Leipziger SC.
und am Sonntag Gaſt des Berliner HC. — Von ſüddeutſchen
Freund=
ſchaftsſpielen ſeien die Treffen TV. 46 Mannheim — LFC. Nürnberg
Samstag) und T.Geſ. Heidelberg — 1. FC. Nürnberg (Sonntag)
er=
wähnt.
Rugby.
In Heidelberg ſteigt ein Kreisſpiel Neckarkreis
Bayernkreis, für das die ſpielſtärkeren Neckarleute als Favoriten
gelten.
Tenni s.
Die Süddeutſchen Medenrunden kommen am Samstag
und Sonntag in Baden=Baden zur Durchführung. Am Samstag
ſpie=
len Heſſen — Bayern, Baden — Württemberg. Die
Sieger beſtreiten am Sonntag das Endſpiel. Bei den Kämpfen ſind ſo
gute Spieler wie Froitzheim, Dr. Buß, Klopfer, Goſewich, Deſſart,
Siedhoff uſw. vertreten. —
Um den Davispokal ſpielt in Wien
Oeſterreich gegen die Philippinen. — Ein internationales
Berufstennis=Durnier kommt in Berlin zum Austrag. Die
deutſchen Spieler Roman Najuch, Hannemann, Richter treffen hier auf
den engliſchen Weltmeiſter A. Burke.
Schwerathletik.
Die Zwiſchenrunde um die Weſtdeutſche Meiſterſchaft im
Ringen führt in Frankfurt Sachſenhauſen — Kreuznach,
in Koblenz Koblenz — Hörde zuſammen. Um die Süddeutſche
Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen kämpfen in
Nürn=
berg die Meiſter von Nordbayern und Württemberg, SC. 04
Maxvor=
ſtadt und Kraftſportverein Untertürkheim.
Schwimmen.
Die Deutſche Waſſerball=Olympia=Mannſchaft beſtreitet am
Sonn=
tag in Berlin noch ein weiteres Uebungsſpiel gegen eine zweite
deutſche Auswahl=Mannſchaft.
Turnen.
Nachdem die Kreismeiſter der D.T. im Hand= und Fußball
ermit=
telt worden ſind, folgt nun der Kampf um die Kreisgruppen=
Meiſterſchaften. Er beginnt am Sonntag mit der Vorrunde
um die Weſtdeutſche Meiſterſchaft. In Koblenz ſpielen im Handball
der Turner Saarbrücken=Malſtatt — Jahn Lüdenſcheid, im Handball der
Turnerinnen Eintracht Frankfurt — T.Gde. Bielefeld und im Fußball
TV. Oberſtein=Dar — TV. Kaſtrop.
Boxſport.
Nationale Amateurboxkämpfe mit Gäſten aus Wiesbaden,
Darm=
ſtadt und Mainz beſtreitet am Samstag die Frankfurter Eintracht. —
Juternationale Amateurboxkämpfe gibt es am gleichen Abend beim
VfR. Mannheim, der u. a. einige holländiſche Meiſter eingeladen hat.
Rabſport.
Bahurennen: Berliner Olympiabahn (Dauerrennen mit
Krewer, Sawall, Leddy, Lejour und Dederichs), Krefeld (Samstag:
Länderkampf Deutſchland — Holland für Berufsflieger), Hannover
(Dauerrennen mit Möller, Lewanow, A. Schmidt, Thollembeck,
Pail=
lard, Schott, Glaſebeck, Carpus, Hille, Erxleben, Amateur=Fliegerkampf
mit Bernhardt, Einſiedek, Jokſch), Chemnitz (Dauerrennen mit Saldow,
Bauer, Junghanns, Schindler, Dickentmann), Paris (Fliegerkampf mit
Fricke=Deutſchland, Michard, Faucheux, Schilles, Cugnot), Bremen.
Straßenrennen: „Rund um Frankfurt” (Internationales
Ibus=Rennen mit Binda, Girardengo, Linari, Van Hevel, Delbeque
deutſchen Berufsfahrern, Amateuren uſw.), Großer
Straßen=
preis von Bonn (BDR.), „Rund um Leipzig” (Sächſiſcher RB.),
Paris=Tours.
Motorſport.
Das Saarbrücker Automobil=Turnier, veranſtaltet
vom Automobil=Club des Saargebiets, beginnt am Samstag mit einer
Sternfahrt. Der Sonntag bringt morgens auf der 6 Kilometer langen
Strecke St. Ingbert—Ensheim ein Berg= und Flachrennen, den Beſchluß
bildet eine Schönheitskonkurrenz. — Eine recht gute Beſetzung fand
das Lückendorfer Bergrennen, das der Gau 11 des ADAC.
veranſtaltet.
Leichtathletik.
Die erſte Bahnveranſtaltung der Saiſon bringt der SC.
Charlotten=
burg heraus, der am Sonntag eine Heerſchau über ſeine Aktiven
ab=
hält.
Pferdeſport.
Der Sonntag ſieht Galopprennen in Grunewald, Mannheim,
Kre=
feld und Leipzig.
Handball.
Rot=Weiß — Heſſiſche Polizeimannſchaft.
Am Sonntag morgen um 11 Uhr treffen ſich dieſe Manſchaften zum
Freundſchaftsſpiel auf dem Rot=Weiß=Platz. Nach den harten und
un=
ſchönen Aufſtiegſpielen wird es für Spieler und Zuſchauer eine
ange=
nehme Abwechſlung ſein, wieder einmal ein Spiel um ſeiner ſelbſt
willen ſpielen zu ſehen. Für Rot=Weiß gilt es jetzt, in Spielen gegen
ſchwere und ſchwerſte Gegner die nötige Kampferfahrung zu ſammeln,
um in der Liga ehrenvoll zu beſtehen. Den Gegwer des Sonntags darf
man wohl mit Recht zu den allerſchwerſten zahlen. Handelt es ſich
hier doch um eine Auswahlmannſchaft, in der die beſten Kräfte vertreten
ſein werden, über die die heſſiſche Polizei verfügt. Dieſe Mannſchaft ſoll
berufen ſein, die heſſiſchen Farbem bei den deutſchem
Polizeimeiſterſchaf=
ten zu vertreten und deshalb ſoll ihr Gelegenheit gegeben werden, ſich
in Privatſpielen, wie das am kommenden Sonntag, einzuſpielen. Auf
die Aufſtellung werden wir morgen noch zurückkommen, und ſei nur
geſagt, daß Herr Hauptmann Jans, der beſtbekannte Mittelſtürmer,
des ſüddeutſchem Meiſters, den Polizeiſturm anführen wird.
Kreis Starkenburg.
Privatſpiele am Sonntag, den 29. April.
Liga=Klaſſe: Sppgg. Arheilgem — Wormatia Worms, 14,45 Uhr.
B=Klaſſe: Spp. Darmſtadt 98 3. — Spbgg. Arheilgen 2.
B=Klaſſe: Pol.=Spv. Dſtdt. 2. — Pol.=Spv. Babenhauſ. 2., 14,30 Uhr.
Damen: Spogg. Arheilgem — Wormatia Worms, 14 Uhr.
B=Klaſſe: Td. Biebesheim — SpCl. Viktorig Griesheim, 15 Uhr.
Hauptſchriftleitung: Rudolt Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Seſüiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienff: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drud
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverſangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
O 17.45: Aus den Briefen der Frau Rat Goethe. O 18.15:
Ver=
einsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Poſtinſpektor Gröger:
Vor=
teile der Flugpoſtbeförderung. O 18.45: Fortſchritte in Wiſſenſchaft
und Technik: Die Getreideernte der Welt im Jahre 1927.
Elektriſche und Dampfkraft im Eiſenbahnbetrieb. O 19.05: Film=
Wochenſchau. 0 19.15: Kaſſel: M. Marlo: Einf. zur folg,
Opernübertragung. O 19.30: Staatstheater Kaſſel: „Armer
Co=
lumbus‟. Die Vorgeſchichte einer Entdeckung in 8 Bildern von
Thereſe von Lemheny; Marquiſe Moya, Hofdame der Königin;
Frida Herper; Perez, Prior des Kloſters La Rabida: Wuzel;
Marchena ein junger gelehrter Kloſterbruder: Opregaard; Ephraim
Jude: Martell: Marana, Schatzmeiſter von
Santangel, ein getaufter
Aragonien; eine Anzahl Maranen im Gefolge Ferdinands; Alfredo
Leo Antonio Fernandez des Vasconcellos, Geſandter des Königs
von Portugal; Kanzler, Biſchof, Admiral, Innenminiſter,
Finanz=
miniſter, Adelsmarſchall, Zeremonienmeiſter Kaſtiliens;
Zeremonien=
meiſter Aragoniens; ein Hauptmann der Garde, ein „Genueſe,
Chriſtoval Colon, ein Bittſteller aus Genua; Pepita, eine
Wirts=
hausmagd, ſeine Geliebte; ein alter Diener; ein junger Diener;
ein alter Soldat; Wirt; ein königlicher Bote; ein jüdiſcher Bote;
ein Kloſterbruder; Herolde, Hofſtaat, Mauren, Dienerſchaft, Hofleute,
Offiziere, Soldaten. 1. Bild: Wirtshauszimmer in Cordoba. 2
Bild: Zeltlager des kaſtiliſch=aragoniſchen Heeres vor Granada,
3. Bild: Refektorium des Kloſters La Rabida bei Palos, 4. Bilds
Saal im Königspalaſt von Santa Fe bei Granada. 5. Bilds
Jſabellas Gemach ebenda, 6. Bild: Großer Saal ebenda. 7. Bild:
Wirtshauszimmer an der Straße nach Norden. 8. Bild: Großer
Prunkſaal der Alhambra in Granada. Zeit: Dezember 1491 bis
Januar 1492. Muſ. Leit.: Reuß. Chöre: Dr. Pauli. — Anſchl.:
Kaſſel: Spätkonzert der Hauskapelle. Leit.: Wiſotzky.
Stuttgart.
Freitag, 27. April. 12.30: Schallplatten. 16.15: Funkorch.
Friedr. v. Flotow (geb. 27. April 1812). Ouv. „Martha”; Fant.
„Aleſſandro, Stradella”; Ouv. „Albin”
Ouv. „Die Matroſen”;
Fant. „Martha”; Ouv. „Indra”. Einlagen: Fridl Schacht.
Anſchl.: Funkorch.: Tanzmuſik. o 18: Landwirtſchaftsnachrichten.
O 18.15: Paul Paſchen: Wer heiſer wird, ſpricht falſch! O 18.45: E.
Wittich: Ueber das jeniſche Volk und die jeniſche Sprache. O 19.15:
Engliſcher Sprachunterricht für Anfänger. 19.45: Die
Haupt=
veranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto). & 20: Die
Jagd nach dem Glück. Eine Reiſe um die Welt in zwölf Sendefolgen.
Rundfunkzyklus von C. Struve. 8. Abend: New York. Mitw.: G.
Ott, E. Stockinger, C. Struve (die drei Weltbummler). Funkorch.
21: Volkstümliches romantiſches Konzert des Philharmon. Orch.
Stuttgart. Leitung: Kahn. Soliſt: Gieſen (Klavier). Mendelsſohn:
Oup. zur „Heimkehr aus der Fremde‟. — Weber; Konzertſtück in
F=moll. — Gade: Ouv. „Nachklänge an Oſſian”
Ehopma
Fantaſie=Impromptu. — Raff: „Im
Nocturne in Fis=dur.
Walde‟, Symphonie. — Anſchl.: Nachricten.
Berlin.
Freitag, 27. April. 15.30: Dr. Clara Henriques: Die Frau
in der Krankenverſicherung. O 16: Dr. Heuer: Alte und neue
Formen der Geſelligkeit. O 16.30: Kapelle Emil Rooſz. o 18.30:
Italieniſch. 19: Schachmeiſter Nimzowitſch: Iſt im Schach eine
Erſchöpfung der Kombination zu befürchten? O 19.25: W. Föllmer:
Die Bedeutung des Auslandsdeutſchtums für das deutſche
Wirt=
ſchaftsleben. O 19.55: K. Polenske: Organiſation und Aufbau
der deutſchen Arbeitergewerkſchaften. O 20.30: Filmtechnik im Roman.
Döblin: Wallenſtein. Meiſel: Toſtenſon. Dos Paſſos: Manhatten
Transfer u. a. Leſeproben: P. Bildt. O 21.15: Stunde der
Lebenden. Mitw.: K. Dechert (Cello), R. Wikarski (Klavier),
Romona Hambrigk (Sopran). Einl. Worte: Prof. Weißmann,
Alexandrow: Der Herbſt. Die Birke. Erinnerung. — Schenſchin:
Dämmerung. — Miaskowſki: Sonate für Cello und Klavier D=dur.
— Strawinsky: Drei Geſänge japaniſcher Lyrik mit Begleitung.
Anſchl.: Tagesnachrichten. S 22.30: Schlager. Dr. Becces
Sinfoniker. Loni Pyrmont (Sopran). Am Flügel: Ben Geyſel.
Stettin. 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt,
zu=
ſammengeſtellt von der Landwirtſchaftskammer für die Provinz
Pommern.
G 15: Nelly Wolfsheim: Wenn unſer Kind zum Zahnarzt geht.
O 15.35: Wetter und Börſe. 6 16: Marie von Bovet: Die
tech=
niſche Aſſiſteutin an wiſſenſchaftlichen Inſtituten. 16.30: Kapellm.
Melichar: Einführung in die moderne Muſik: Rich. Strauß. O 17:
Leipzig: Konzert der Dresdener Funkkapelle. o 18: Prof. Dr.
Goldſchmidt: Geſchlechtsbeſtimmung bei Pflanzen und Tieren. O 18.50:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18,55: Konkursverwalter Freund:
Was muß jeder Kaufmann und Gewerbetreibende über den Vergleich
zur Abwendung des Konkurſes wiſſen. O 19.20: Wiſſenſchaftlicher
Vortrag für Tierärzte. O 20.30: Berlin: Filmtechnik im Roman.
Einl. Worte: Prof. Dr. Sommerfeld. Leſeproben: Paul Bildt.
O 21.15: Berlin: Stunde der Lebenden. Mitw.: Prof. Adolf
Weiß=
mann, Romana Hambrigk (Sopran), Rumald Wikarski (Flügel),
K. Dechert (Cello). Werke von: Alexandrow, Schenſchin, Mjakowski,
Strawinſky. — Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.30: Schlager. Mitw.;
Loni Pyrmont (Sopran). Dr. Becces Sinfoniker.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 117
Freitag, den 27. April 1928
Geite 21
Pocltom.
Erzählung
von
Oscar A. H. Schmitz.
Auf Verabredung wurde der Ruf aus mehreren Ecken des
aumes wiederholt und pflanzte ſich in alle Nebenräume fort. An
n Tiſchen gingen plötzlich hektographierte Zirkulare von Hand
Hand. Es war die Abſchrift einer früh in der Stadt
angeſchla=
nen Brigadeorder, welche die Bevölkerung vor
regierungsfeind=
hen Kundgebungen warnte. Gleichzeitig wurden darin etwas
ſammenhanglos die Juden das verabſcheuungswürdigſte Volk
*Erde genannt und die Bevölkerung der Stadt ausdrücklich
ſucht, dies zu bedenken. Kurz, nicht gerade eine Aufforderung,
er doch eine unbedingte Ermutigung zu Feindſeligkeiten gegen
e Juden. Das Blatt war von dem Hetman Semoſſenko ſelbſt
iterzeichnet. Dieſer ging nun von Saal zu Saal, ſtieß mit den
uten einzeln an und fragte ein über das anderemal:
„Wer ſind die ſchlimmſten Feinde der Ukraine, wer ſind die
odfeinde der Koſaken?”
„Die Jidden, die Jidden!” tönte es von Tiſch zu Tiſch, und
jeder hörte man aus verſchiedenen Ecken den Ruf: „Tod den
dden!” in den nun ganze Chöre einſtimmten.
„Recht ſo, Freunde!” rief der Hetman. „Ihr werdet das
aterland und Eure Brigade retten; aber Ihr müßt mir zuerſt
ſeierlei ſchwören.”
Und er ließ ſie ſchwören, daß ſie keine Gnade üben, aber die
oſakenehre nicht durch Diebſtahl oder Plünderung beflecken
ürden.
„Wir ſchwören es, wir ſchwören!” riefen alle, die Hände
er=
ben, und der Hetman ging von Mann zu Mann, jedem
Einzel=
n feſt in die buſchigen Augen blickend.
An dem Tiſch, wo Waſſili zwiſchen ſeinen Kameraden ſaß,
ar man etwas unruhig geworden.
„Es iſt zu viel, er geht zu weit”, ſagte Ilja Sergejitſch, ein
terer Hauptmann mit angegrauten Schläfen, „gegen die Roten
ine Gnade, aber unter den Juden gibt es viele friedfertige,
un=
uldige Leute.”
„Wie, du verteidigſt ſie noch, Ilja?!” rief der Oberſt, ein ſonſt
mütlich dreinblickender Fettwanſt. „Verſchonen ſie uns, wenn
r unſchuldig ſind? Burſchui iſt Burſchui, ſagen ſie, und Kopf
Frag Waſſili, warum ſie bei ihm zu Hauſe den Prieſtern
ottes die Zungen herausſchnitten und die Kinder vor den Eltern
ſchändet haben. Vielleicht weil ſie ſchuldig geweſen ſind?
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Nein, weil ſie Chriſtenmenſchen waren und dem Zaren die Treue
hielten.”
„Das iſt wahr,” beſtätigte Waſſili, „eine alte Verwandte von
mir, eine Greiſin, haben ſie entblößt und in’s kochende Waſſer
ge=
worfen, und buchſtäblich hunderte von Menſchen aus reiner
Mordluſt niedergemetzelt. Das iſt ganz gewiß geſchehen.”
„Ja, Waſſili,” ſagte der Hauptmann, „aber nicht die Juden
haben es getan, ſondern die Bolſchewiki.”
liche
„Aber die Bolſchewiki ſind doch Juden!” ſchrie der gemüt=
Oberſt.
Der Alkohol hatte die Geiſter ſchon zu ſehr umnebelt, als daß
ſie noch fähig geweſen wären, genau zu unterſcheiden, daß ſelbſt,
wenn alle Bolſchewiki Juden wären, der Satz: die Bolſchewiki
ſind Juden, nicht gleichbedeutend iſt mit dem: die Juden ſind
Bolſchewiki.
Waſſili Karlowitſch hatte natürlich wie jeder Militär in den
weſtlichen Gouvernements ſchon mit Juden zu tun gehabt. Ein
Jude beſorgte dem Offizier alles, was er brauchte, Wohnung,
Wäſche, Kleider, alle Arten von Gebrauchs= und
Luxusgegenſtän=
den, Schnaps und Mädchen. Ohne den Juden wäre das alles
nicht leicht und gut zu haben geweſen. Dieſes Geſchäft hatte ſeine
Traditionen ſeit vielen Offiziersgenerationen. Jeder wußte, daß er
bei allen Artikeln betrogen wurde, aber der Artikel wurde
pünkt=
lich geliefert. So war der „Jid” geſchätzt und zugleich verachtet.
Schon dem neuen Ankömmling am Bahnhof, bot ſich einer im
Kaftan, mit langem Bart und Schläfenlocken mit den Worten an:
„Braucht der Herr vielleicht en Jid?” Auch Waſſili hatte das
mit=
gemacht, wie alle andern. Nie indeſſen war er darauf gekommen,
über die Juden nachzudenken. Das unterwürfige, verſchlagene
Weſen und die Unſauberkeit derer, die er kennen lernte, fand er
natürlich unangenehm, aber vieles im Soldatenleben war nicht
ſchön, doch das nur zu betonen wäre unſoldatiſch geweſen. Wer
da als Einzelner Betrachtungen angeſtellt hätte, hätte nur
kopf=
ſchüttelnde Verwunderung gefunden und wohl die Antwort
be=
kommen: „Wir, Bruder, haben die Jidden nicht erfunden.” So
dachte wohl auch Waſſili, wenn er überhaupt etwas dachte. Nie
wäre ihm eingefallen, einen von ihnen zu mißhandeln, wie manche
der Kameraden, beſonders im Rauſch, taten, denn das war nicht
ſeine Art, auch ſtimmte er nicht ein in den Koſakenruf „Tod den
Jidden!" Hätte ſich eben ſein Oberſt nicht ſo heftig gegen ſie
er=
klärt, obendrein ſeine, Waſſilis, baltiſche Erfahrungen anführend,
wäre er möglicherweiſe mit dem verſtändigeren, älteren
Haupt=
mann Ilja Sergejitſch einig geweſen, zu deſſen
menſchenfreund=
lichen Weſen er überhaupt eine beſondere Freundſchaft hegte.
Jedenfalls war die Stimmung dieſer Orgie nicht dazu angetan,
ihn zum erſtenmal über etwas grübeln zu laſſen, was er bisher
in jugendlicher Gedankenloſigkeit hingenommen hatte, und als
gegen 2 Uhr nachmittags die Koſaken in militäriſchem Schritt, in
Viererreihen abgeteilt, mit Muſik den Alexanderproſpekt
hinab=
marſchierten, da gingen auch die angetrunkenen Offiziere von
Waſſilis Regiment mit, er unter ihnen, zwar in tadelloſer
Hal=
tung, aber innerlich noch von der Orgie benebelt.
Es war ein klarer, ſonniger Wintertag. Die Spaziergänger
ſtanden Spalier, junge Leute marſchierten ſingend neben der
Muſik, den militäriſchen Schritt mitmachend, Kinder blieſen in die
Fäuſte, um den Trompeter nachzuahmen. Kurz, die prachtvolle
Stimmung des Bacchanals hatte ſich, ehe ſie zu chaotiſch
gewor=
den war, noch einmal ſozuſagen kriſtalliſiert und teilte ſich nun
auch dem Straßenpublikum mit. In einiger Entfernung indeſſen
folgten von Maultieren gezogene Sanitätswagen, die niemand
beachtete.
Als der Zug am Eingang des Gänſeviertels angekommen
war, ertönte der Befehl „Halt!” und wurde durch die Hauptleute
von Kompagnie zu Kompagnie weitergegeben. Es bildeten ſich
nun einzelne Gruppen von je fünf Mann, die ſich in die Gaſſen
verteilten.
Das Gänſeviertel beſtand aus engen Gäßchen mit einſtöckigen,
dicht aneinandergelehnten Häuſern, die ausſahen, als bemühten
ſie ſich, möglichſt wenig Platz wegzunehmen, um niemandes
Arg=
tvohn zu erwecken.
Waſſili hatte ſich, er wußte ſelbſt nicht wie, von einem
rot=
bärtigen, grünäugigen Koſakenhauptmann mitziehen laſſen und
befand ſich nun unter einer der Gruppen in einem Gäßchen der
Judenſtadt.
Verzweifelte Menſchen laufen ſchreiend umher, während die
Gruppenführer mit ihren Gewehrkolben dumpf an die Haustüren
ſchlagen und Einlaß verlangen. Aus allen Gaſſen tönt der Ruf
des düſteren Wortes: „Pogrom Pogrom!” In den Häuſern
hört man ängſtliches Raunen, die Bewohner zögern, zu öffnen.
Der Hauptmann an Waſſilis Seite ruft mit dröhnender Stimme:
„Oeffnen im Namen des Hetmans!” Man vernimmt zaghaftes
Schieben der Riegel, der Schlüſſel dreht ſich, die Koſaken dringen
in die große Stube. Sie haben die Säbel gezogen.
Es iſt Sabbath. Die Familie war morgens in der Synagoge
geweſen, dann zum Eſſen nach Hauſe gekommen. Der etwas
kränk=
liche Vater hatte ſich niedergelegt. Er lag in einem der zwei
neben=
einanderſtehenden Holzbetten in einem Alkoven, deſſen Vorhang
weit zurückgeſchlagen war. Sein ſchwarzer Vollbart flutete über
die Bettdecke.
„Meine Herren Koſaken”, ruft er mit ſchwacher Stimme, „wir
ſind Freunde, wir haben nur einen Feind, die Bolſchiwiki. Heil
dem Hetman, wir wünſchen ihm und euch gute Geſundheit.”
(Schluß folgt.)
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