Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Bel wöchenilſch 2maligem Erſcheinen vom 1. April
bis 30. April 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
Abfragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſlbezugspreis
im April ohne Beſiellgeld monatlich 2.45 Reichomark.
Verantwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nſcht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höberer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindliſchkeſt für und. Doſſcheckonto
Franifurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Mittwoch, den 18. April 4928.
Nummer 108
191. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reflamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemart
(1 Dollar — 4.20 Martl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fäat jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
*Auftakte.
Riſſe in den Parteigebäuden. —
Zerſetzungs=
erſcheinungen beim Zentrum und den
Deutſch=
nationalen.
Der Wahlkampf kommt dieswal auffallend langſam in Fluß.
Es ſcheint, als ob den Parteien noch die rechte Stimmung fehlt,
nicht etwa, als ob der Oſterfrieden ſo lange anhalten würde.
Es hat ſich aber doch gezeigt, daß eigentlich überall Riſſe in den
Parteigebäuden waren, die erſt überkleiſtert werden mußten bei
der Aufſtellung der Kandidatenliſten, wie bei der Formulierung
des Wahlaufrufes. Am ſtärkſten haben ſich die
Zerſetzungs=
erſcheinungen ja urſprünglich beim Zentrum gezeigt,
wo es ſehr großer Mühe bedurfte, um den Bruch um Dr.
Wirth zu verhindern. Die Erregung flaut auch nur ſehr
lang=
ſam ab, die ſich aus den mehr als eigenartigen Vorgängen in
der Berliner Zentrumsorganiſation ergab. Dort hat bekanntlich
die Geiſtlichkeit Einſpruch gegen Wirths Aufſtellung erhoben und
zwar offenbar mit ſolcher Beſtimmtheit, daß der urſprüngliche
Plan, Wirth neben ſeinem ſicheren Platz auf der Reichsliſte auch
in Berlin aufzuſtellen, aufgegeben werden mußte. Der Zank in
der Zentrumspreſſe ſelbſt aber geht mit unverminderter
Er=
regung weiter und hat bereits einen ſo gereizten Charakter
an=
genommen, der die tiefgehende Verärgerung gerade jetzt
hand=
greiflich werden läßt.
Auch bei den Deutſchnationalen, geht es nicht viel
anders. Sie wiſſen nicht, was ſie wollen: ob ſie als
Oppoſitionspartei oder als Regierungspartei in den Wahlkampf
ziehen wollen. Deshalb haben ſich ihre Beratungen über den
Wahlkampf endlos in die Länge gezogen. Aber auch die
Kan=
didatenauswahl macht ihnen Schmerzen, weil der rechte Flügel
eine weſentliche Stärkung verlangt. Er weiſt dabei auf die
Rich=
tungskämpfe hin, die innerhalb der alten Konſervativen Partei
1 ausgebrochen ſind. Dieſe haben zuletzt dazu geführt, daß Graf
Weſtarp aus der Konſervativen Partei ausge
treten iſt, deren Führer er vor und nach der Revolution war.
Freilich, die Konſervativen haben unter einem Wahlrecht,
das jede Stimme zählt, nicht allzu viel Einfluß mehr. Sie ſind
Offiziere ohne Soldaten, aber doch immerhin eine geiſtige Elite,
deren öffentliches Abrücken von den Deutſchnationalen im
Wahl=
kampf noch unüberſichtliche Folgen haben kann. Taktiſch jedoch
konnten ſie kaum etwas Unzweckmäßigeres tun, als nun die
Parole für den Völkiſchnationalen Block
auszu=
geben. Dieſer Block iſt eine ſehr merkwürdige
Mi=
ſchung politiſcher, geiſtiger und kultureller
Richtungen, ſo daß er keinen einheitlichen Charakter mehr
hat. Die Reſte der ehemaligen Völkiſchem Freiheitspartei unter
Grgefe und Henning haben bei ihm Unterkunft gefunden. Es
ſcheint aber, daß ſie jede Reſonanz in den Maſſen verloren
haben, ſo daß es fraglich bleibt, ob einer von ihnen wiederkehren
wird. Dagegen haben es die Nationalſozialiſten, die ſich von den
Völkiſchen trennten, in den Großſtädten verſtanden, bei einem
Teil der Jugend die alte Begeiſterung wachzurufen, und führen
einen etwas maſſiven, aber diſziplinierten Wahlkampf, der ihnen
dort, wo ſie arbeiten, Erfolg bringen könnte. Die übrigen
Split=
ter, die ſich auf der Rechten loslöſten, werden kaum irgendwie
nennenswerte Erfolge zu erringen vermögen. Sicher iſt nur,
daß hier hunderttauſende von Stimmen verloren gehen können,
die bei der Mandatsverteilung eine Stärkung der Kommuniſten
und Sozialdemokraten bedeuten.
v. Keudell gegen Rot=Front.
Berlin, 17. April.
Das Reichsminiſterium des Innern plant, wie in politiſchen
kreiſen bekannt wird, ein generelles Verbot des Roten
Front=
ämpferbundes und hat ſich wegen der Durchführung dieſer
1ktion mit den Regierungen der Länder ins Einvernehmen
ge=
etzt. Das Verbot ſoll damit begründet werden, daß der Rote
Frontkämpferbund die Wahlfreiheit gefährde. Herr von Keudell
eruft ſich auf den Ueberfall, durch den vor einigen Tagen ſieben
ommuniſten den Lehrer Braun aus dem Gefängnis befreit
aben und folgert, daß ähnliche bewaffnete Ueberfälle durch
kom=
funiſtiſche Trupps auch auf Wahllokale verübt werden könnten,
nd daß dadurch möglicherweiſe die Wahlfreiheit beeinträchtigt
erde.
* Der Reichsinnenminiſter von Keudell hat bei den
Landes=
ntralbehörden auf Grund des § 17 des Geſetzes zum Schutz der
epublik ein Verbot des Rotfrontkämpferbundes
igeregt. Er beruft ſich bei ſeinem Vorgehen darauf, daß die
mmuniſtiſche Aktivität zur Störung der
Wahlvorbe=
eitungen von Tag zu Dag zunimmt, und daß der Rote
rontkämpferbund das ausführende Organ der Kommuniſtiſchen
artei iſt. In der Tat haben ſich in der letzten Zeit die
Kampf=
indlungen der radickalen Linken beängſtigend gehäuft. Wir
innern nur an die Befreiung des Kommuniſten
raun aus dem Unterſachungsgefängnis, in
oabit und die blutigen Zuſammenſtöße in Altenburg. Gerade
i den Kommuniſten liegt ja der Verdacht nahe, daß ſie bewußt
f derartige Exzeſſe hinarbeiten, um das Gefühl der ſtaatlichen
cherheit zu gefährden und zu untergraben, alſo eine
Terror=
mmung zu erzeugen, die ſich am Wahltag für ſie mittelbar und
mittelbar auswirkt. Nach dem Republikſchutzgeſetz können
Ver=
tigungen verboten werden, die Beſtrebungen zur
Untergra=
ng der verfaſſungsmäßigen Staatsform verfolgen, und zwar
d zunächſt für ſolche Maßnahmen die Landeszentralbehörden
ſtändig, die wieder vom Reichsinnenminiſter um entſprechende
tordnungen erſucht werden müſſen. Das iſt von Herrn von
zudell geſchehen. Er ſelbſt iſt ſich aber wohl im Klaren darüber
weſen, daß eine ſolche Vorſtellung, wenn er wirtlich Erfolg
haben wollte, möglichſt geheimzuhalten iſt, um zu verhüten, daß
der Rote Frontkämpferbund vorher davon Wind bebam und
Vor=
beugungsmaßnahmen ergriff. Soweit wir wiſſen, hat auch Herr
von Keudell ſich wenigſtens bei einigen Mitgliedern des
Reichs=
kabinetts Rückendeckung geholt. Er hat aber nicht verhindern
können, daß wenige Stunden, nachdem er eine entſprechende
An=
regung hat ergehen laſſen, die Vertraulichkeit auch ſchon gebrochen
wurde. Es liegt nahe, zu vermten, daß von Preußen aus
ent=
ſprechende Informationen engangen ſind. Der preußiſche
Innen=
miniſter kann nach ſeiner ganzen Einſtellung als Sozialdemokrat
einem Verbot des Roten Frontkämpferbundes nicht zuſtimmen.
Wir möchten auch annehmen, daß er in der preußiſchen Regierung
ſich durchſetzen wird, da er mit dem Argument arbeitet, daß es
gerade für die Wahl unzweckmäßig ſei, Märtyrer zu ſchaffen und
den Kommuniſten gerade durch ein Verbot Material zur
Wahl=
propaganda zu verſchaffen. Wenn eine Landesbehörde glaubt,
dem Erſuchen des Reichsinnenminiſters nicht entſprechen zu
können, muß ſie innerhalb 48 Stunden der Reichszentralſtelle
da=
von Mitteilung machen und gleichzeitig die Entſcheidung des
Staatsgerichtshofes anrufen, der innerhalb von zwei Wochen
entſcheiden muß. Dieſe Anrufung des Staatsgerichtshofes iſt von
Preußen am Dienstag noch erfolgt; ſein Urteil wird alſo für
Preußen maßgebend ſein. Hält er die Gründe des
Reichsinnen=
miniſters für ſtichhaltig, dann muß Preußen ſofort die
erforder=
lichen Maßnahmen treffen. Es iſt aber durchaus möglich, daß
andere Länder ſich dem Vorgehen des Reichsinnenminiſters
an=
ſchließen, ſo daß dann dort die Auflöſung des Roten
Front=
kämpferbundes unmittelbar erfolgen könnte. Jedenfalls wird der
Kampf um Rotfront das politiſche Thema der nächſten Woche
bilden.
Reichskabinett und Ruhrſchiedsfpruch
Gegenſätze zwiſchen Arbeitsminiſier und
Wirt=
ſchaftsminiſter.
Der Reichsarbeitsminiſter hat an die Ruhrgewerkſchaften und
an den Zechenverband eine Einladung gerichtet, zum Freitag ihre
Vertreter nach Berlin zu entſenden, um hier nach der erfolgten
beiderſeitigen Ablehnung des Schiedsſpruches noch einmal ihre
Stellung darzulegen. Um die üblichen Nachverhandlungen vor
der Verbindlichkeitserklärung eines Schiedsſpruches handelt es
ſich hier nicht. Daraus läßt ſich erkennen, daß das
Reichsarbeits=
miniſterium nicht mit einer ſchnellen Erledigung der Streitfrage
durch einen Machtſpruch des Arbeitsminiſters zu rechnen ſcheint.
Wie es ſcheint, ſcheint ſich auch der Gegenſatz zwiſchen
Arbeitsminiſter und Wirtſchaftsminiſter
heraus=
zubilden. Schon vor zwei Tagen nahm das Kabinett
Gelegen=
heit, ſich ſowohl von Herrn Brauns als auch dem
Wirtſchafts=
miniſter Curtius einen Vortrag über die Lohnwünſche der
Ge=
werkſchaften und die Lage des Bergbaues erſtatten zu laſſen.
Da=
bei zeigte es ſich, daß die Anſichten inſofern auseinandergingen,
als der Arbeitsminiſter ſich für Zugeſtändniſſe an die
Arbeiter=
ſchaft einſetzte, die der Reichswirtſchaftsminiſter aus
wirtſchaft=
lichen Erwägungen heraus ablehnte. Der Wirtſchaftsminiſter ſteht
auf dem Standpunkt, daß der rheiniſch=weſtfäliſche Bergbau
wei=
tere Belaſtungen nicht mehr verträgt. Er hat aber darauf
hin=
gewieſen, daß den Wünſchen der Bergarbeiter durch eine
Herab=
minderung der ſozialen Abgaben, durch die ihre
Löhne ſehr erheblich verkürzt werden, entgegengekommen werden
kann. Unter Hinweis auf die Schlichtungsordnung, wonach der
Reichsarbeitsminiſter nur dann einen Schiedsſpruch für
verbind=
lich erklären kann, wenn die in ihm getroffene Regelung bei
ge=
rechter Abwägung der Intereſſen beider Teile der Billigkeit
ent=
ſpricht und ihre Durchführung aus wirtſchaftlichen und ſozialen
Gründen erforderlich iſt, ſcheint Herr Dr. Curtius ſeine
Beteili=
gung an der Beilegung des Konfliktes angemeldet zu haben.
Irgendwelche Beſchlüſſe ſind in der Sitzung des Kabinetts noch
nicht gefaßt worden. Man will erſt einmal abwarten, was die
Parteien noch vorzubringen haben. Dann wird ſowohl der
Reichsarbeitsminiſter wie der Wirtſchaftsminiſter ſeine
Stellung=
nahme präziſieren, um ſchließlich im Kabinett noch einmal den
Bergarbeiterkonflikt zur Sprache zu bringen.
Eine weſentliche Rolle für die letzte Entſcheidung ſpielt das
Schmalenbach=Gutachten, das bereits in den Händen der
Gewerk=
ſchaften und des Zechenverbandes iſt, das aber
merkwürdiger=
weiſe noch immer nicht der Oeffentlichkeit übergeben werden ſoll.
Wie man übrigens jetzt hört, war der Schlichter in Eſſen mit
der ganzen Materie durchaus nicht vertraut. Er hat zwar das
Schmalenbach=Gutachten gehabt, hat aber doch einen
Schieds=
ſpruch mit erheblichen Lohnaufbeſſerungen gefällt, weil er glaubte,
damit einen von den Gewerkſchaften angedrohten Arbeitskampf
verhindern zu können. Dieſe Tatſache wird wahrſcheinlich von
den Arbeitgebern zum Anlaß genommen werden, um ein neues
Schlichtungsverfahren unter dem Vorſitz einer ſachverſtändigen
neutralen Perſönlichkeit zu verlangen.
Dr. Streſemann erkrankt.
Dr. Streſemann hat erneut unter den Folgen einer
Erkäl=
tung zu leiden. Er hat deshalb die Abſicht aufgeben müſſen, am
Sonntag abend von Leipzig aus nach Königsberg zu fahren,
um an der Feier des 80. Geburtstages von Dr. Wynnecken
teil=
zunehmen. Er hofft aber, daß es ihm möglich ſein wird, das
von ihm aufgeſtellte Vortragsprogramm für den Wahlkampf
ein=
halten zu können.
Autonomiſitenhatz im Elſaß.
Vor Beginn des großen Prozeſſes.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
—s. Kolmar, im April 1928.
Im großen grauen Sandſteinpalais neben dem Bahnhof von
Kolmar, das von den „preußiſchen Eroberern” als Sitz des
Ober=
landesgerichts errichtet wurde und unter dem Regime der „
fran=
zöſiſchen Befreier” ſchön langſam verfällt — heute heißt
es Cour d’Appell, und die Promenade, an der es ſteht, natürlich
auch eine Schöpfung der kulturloſen Preußen, iſt auf den Namen
Boulevard Raymond Poincaré getauft — herrſcht Hochbetrieb.
Monſieur le Procureur General iſt noch mehr mit Arbeit
über=
laſtet und der einheimiſchen Bevölkerung darum noch weniger
erreichbar, als jemals, was man „friedliche Eroberung” oder
„Durchdringung mit franzöſiſchem Geiſt” nennt. Am 4. Mai
be=
ginnen ſeine großen Tage: der Prozeß gegen die
Auto=
nomiſten geht los.
Die Regie hat ſchon für alles geſorgt. Für die Fertigſtellung
der Anklageſchrift und die Ladung der Zeugen, für die
Zu=
ſammenſetzung der Geſchworenenbank und ſchließlich für das
Komplott ſelber. Denn irgend ein Subſtrat muß der Anklage
ja zugrunde liegen. Und die Angeklagten waren unpatriotiſch
genug, der Staatsanwaltſchaft verdammt wenig
Mate=
rial zu liefern!
Zehn Männer, die geſtern von Mühlhaufen ins Priſon
Departemential von Kolmar eingeliefert wurden, ſind des
Hoch=
verrats beſchuldigt. Drei von ihnen, Schriftleiter des „Elſäſſiſchen
Kuriers”, wurden direkt vom Redaktionsſchreibtiſch weg
ver=
haftet. Warum? Sie werden ſchon ſehen, erklärte Monſieur le
Procureur General ganz dämoniſch. Und murmelte etwas von
deutſchem Geld, das ſie zur Speiſung der autonomiſtiſchen
Be=
wegung im Elſaß erhalten hätten. Dieſe Beſchuldigung hätte der
Kernpunkt der Anklage werden ſollen.
Aber, traurig genug, es hat nicht ſollen ſein. Ich habe
die Anklageſchrift zu Geſicht bekommen, obwohl
ſie noch nicht veröffentlicht wurde und auch von
den Verteidigern ſtreng geheim gehalten wird.
Alſo vom deutſchen Geld iſt nur noch an einer einzigen Stelle die
Rede. Und auch hier nur ſehr ſchüchtern. Ein Angeklagter ſchrieb
einem ſeiner Freunde, der jenſeits der Grenze lebt, er habe die
Abſicht, für die Kammer zu kandidieren, aufgegeben, weil ſo eine
Kandidatur Geld koſtet. Kein Wort darüber hinaus. Nicht die
leiſeſte Anſpielung. Uebrigens hätte der Inkulvat anſpielen
können, ſo viel er hätte wollen. Sein deutſcher Jugendfreund,
mit dem er in Briefwechſel ſtand, iſt ſelbſt ein armer Teufel und
hat überdies mit der Wilhelmſtraße, deren in die Goldmilliarden
gehende angebliche Propagandafonds im Vorſtellungsleben
fran=
zöſiſcher Generalprokuratoren eine ganz beſondere Rolle ſpielen,
ungefähr ſo intime Beziehungen, wie Monſieur le Procurateur
General ſelber mit dem Dalai Lama. Oder noch etwas weniger.
Der Angeklagte Rollé, deſſen Fall wohl am eingehendſten
diskutiert wird, da er es wagte, noch aus dem Gefängnis heraus
ſeine Kandidatur anzumelden — ein Vorgang, der ſich übrigens
bei franzöſiſchen Kommuniſten Tag für Tag wiederholt, hat
fol=
gende Sünde auf dem Gewiſſen: In einer Beſprechung elſäſſiſcher
Lehrer wurde der Plan erörtert, eine genoſſenſchaftliche
Sparkaſſe zu gründen. Im Verlaufe dieſer Erörterung machte
ein Teilnehmer an der Beſprechung den Einwand, ob das Geld
auch ſicher angelegt ſein würde. Gewiß, erwiderte ein anderer.
ebenſo ſicher wie in irgend einer anderen Bank oder Sparkaſſe
auch. Denn ein gewiſſes Riſiko beſtünde doch überall. Rollé,
der der populärſte Führer der elſäſſiſchen Lehrer iſt, hatte den
Auftrag, ſeiner Sekretärin ein Protokoll über dieſe Beſprechung
zu diktieren und den Teilnehmern zugehen zu laſſen. Was auch
geſchah. Und weil in dieſem Protokoll auch der Einwurf von der
Sicherheit des Geldes und die Antwort, es ſei ebenſo ſicher oder
ebenſo unſicher wie in irgend einer anderen Bank oder Sparkaſſe
angelegt, pflichtgemäß enthalten war — wird nicht der Mann,
der die Sicherheit franzöſiſcher Sparkaſſen anzuzweifeln wagte —
die Sicherheit der Banken iſt ja noch nicht tabn —, ſondern
der=
jenige, der dieſe Bemerkung ins Protokoll aufnahm, wegen
„Untergrabung des franzöſiſchen Kredites”, alſo
wegen bewußten Hochverrates zur Verantwortung gezogen!
Klarer als in dieſem Falle hätte die Tendenz, den unbequemen
Führer der elſäſſiſchen öffentlichen Angeſtellten zumindeſt für
die Dauer der Wahl außer Gefecht zu ſetzen,
über=
haupt nicht mehr in Erſcheinung treten können!
Nun darf es aber mit einer zeitweiligen Außergefechtſetzung
mißliebiger Perſönlichkeiten nicht mehr ſein Bewenden haben.
Der ungeheure Aufwand an Staatsautorität muß irgendwie
ge=
rechtfertigt werden. Das Wahlmanöver, das die Verfolgung der
Autonomiſten urſprünglich war, ſoll nicht als ſolches zu erkennen
ſein. Ein Königreich für ein Komplott! Und im
Zuſammenſpiel zwiſchen klerikalen Autonomiſten und
ſtaatsfeind=
lichen Kommuniſten, die, wie alle anderen ſubverſiven Tendenzen,
auch die Unzufriedenheit der elſäſſiſchen Bevölkerung mit den
Segnungen des franzöſiſchen Regimes in ihrer Agitation
auszu=
nützen verſuchen, ſoll es gefunden ſein. Die Staatsanwaltſchaft
wird ſich bemühen, im großen Autonomiſtenprozeß den Beweis
dafür zu erbringen, daß Rom und Moskau gegen Paris
kon=
ſpirieren. Wobei Berlin natürlich der Dritte im Bunde iſt.
Gegen Klerikalismus, Kommunismus und
Separatismus! heißt die Parole.
Die heimattreuen Elſäſſer ſind überzeugt, daß die ganze
Haupt= und Staatsaktion mit einer ungeheuren Blamage
für ſämtliche beteiligten Autoritäten enden wird. Allerdings
unterſchätzen ſie den Terror nicht, dem ſie gerade dann ausgeſetzt
ſein werden. Heute ſchon iſt das Regime im Elſaß terroriſtiſch
genug. Es gibt kein Briefgeheimnis und keine
amt=
liche Schweigepflicht, wenn es gegen Perſonen geht, die
regionaliſtiſcher Beſtrebungen verdächtig ſind. Die „unbedingt
ſtaatstreuen” Parteien bekommen, was ſie nur immer an
Agita=
tionsmaterial gegen die heimattreuen Elſäſſer gebrauchen können,
gratis und franko ins Haus zugeſtellt. Dieſe unbedingt
ſtaats=
treuen Parteien, das ſind vor allem die Sozialdemokraten.
In Elſaß=Lothringen herrſcht der etwas anormale Zuſtand, daß
die angebliche politiſche Oppoſition die einzige verläßliche Stütze
des Staates iſt, dieſes Staates, dem ſie ſich durch feine traditionel
revolutionäre Terminologie innig verbunden fühlt, während die
Vertreter der bürgerlichen und bäuerlichen Bevölkerung in Paris
zwar für die Staatsnotwendigkeiten ſtimmen, vom Herrn
Prä=
fekten, dem wahren Machthaber, jedoch trotz ihrem zehnmal täglich
wiederholten Bekenntnis zu Poincaré als Bürger zweiter Klaſſe
behandelt, ja als Feinde verfolgt werden.
Poincaré, der Allgewaltige, hat die elſäſſiſchen Wähler
auf=
gefordert, ihre Kandidaten vor die Gretchenfrage zu ſtellen:
Seid ihr auch wahre Franzoſen?, Franzoſen ohne Bedingungen?
Franzoſen ohne Vorbehalt?
Schade, daß die elſäſſiſchen Querköpfe obſtinat genug ſind,
dieſe Parole nur pflichtſchuldigſt zu beklatſchen, aber die
Gretchen=
frage lieber nicht zu ſtellen. Oder eigentlich: nicht ſchade, ſondern
Gott ſei Dank! Denn die Antworten — alſo ganz nach dem
Ge=
ſchmack des großen Lothringers wären ſie, nicht ausgefallen!
Wären ſie nämlich ehrlich geweſen. Freilich darf man bei der
Beurteilung elſäſſiſcher Vorgänge niemals vergeſſen, daß
Ehr=
lichkeit im politiſchen Leben dieſes Landes ein völlig ungangbarer
Artikel iſt. Charakterſchwäche? Vielleicht. Aber Ehrlichkeit,
die direkt ins Zuchthaus führt, kann man von ein
daar Millionen Menſchen eben nicht verlangen. Und ſo werden
wir, bis eine völlig andere weltpolitiſche Konſtellation beſteht, von
jenſeits des Rheins wohl immer die Marſeillaiſe ſingen und
Vive la Franee! rufen hören. Wenn nicht alle Zeichen trügen,
auch wiederholt während des Autonomiſtenprozeſſes von Kolmar.
In dieſem Zuſammenhang hat mir übrigens ein
hundertprozen=
tiger Franzoſe, der in Straßburg lebt, erklärt, daß er nie wieder
Vive la Francel rufen wird. Denn er will nicht für einen
Staats=
feind und Autonomiſten gehalten werden.
R K.
Die Anklageſchrift im Colmarer Autonomiſtenprozeß iſt jetzt
den Angeklagten und deren Verteidigern zugeſtellt worden. Wie
der „Colmarer Kurier” ſchreibt, könne man jetzt erſt verſtehen, daß
die Verteidiger von vornherein erklärt hätten, die Komplottanklage
entbehre jeder Grundlage. Bei keinem der Angeklagten ſei der
Beweis erbracht worden, daß deutſche Gelder der Bewegung
zugefloſſen ſeien. Nur bei Roos habe man geltend gemacht,
er habe ein Erſuchen um Geld nach Deutſchland geſandt, aber
auch dies nur im Zuſammenhang mit einer Klage, man mache der
Autonomiſtenpartei Schwierigkeiten bei der Aufſtellung ihrer
Kandidaten, weil ſie kein Geld beſitze. Mit keinem Wort ſei in
der Anklageſchrift die Behauptng ewvähnt, einer der
Verhaf=
teten habe das Geſtändnis abgelegt, daß drei bis vier Millionen
Franken aus der Schweiz nach dem Elſaß übenvieſen worden
ſeien.
Wie der „Colmarer Kurier” ferner mitteilt, hat der nach
der Schweiz geflüchtete Führer der Bewvegung, Dr. Roos, dem
Generalſtaatsanwalt in Colmar geſchrieben, daß er als
Angeklag=
ter im Auttonomiſtenprozeß freiwillig zur gerichtlichen
Verhand=
lung in Cokmar erſcheinen werde.
Deuiſch=öſterreichiſche Verkehrs=Ordnung.
Berlin, 17. April.
Am Mittwoch trifft der öfterreichiſche Bundesminiſter für
Handel und Verkehr, Schürff, in Berlin ein, um dem
Reichsver=
kehrsminiſter Dr. Koch einen Beſuch abzuſtaiten. Den
unmittel=
baren Anlaß zu dieſer Reiſe des öſterreichiſchem
Verkehrsmini=
ſters geben aber die deutſch=öſterreichiſchen Verhandlungen über
die neue deutſche Eiſenbohnverkehrsordnung. Die bisherige
deutſche Eiſenbahnderkehrsordnung ſtammt aus dem Jahre 1908
und iſt ſeit 1909 in Kraft. Sie iſt ſchon durch die inzwiſchen
eingetretene Umgeſtaltung in Verkehr und Wirtſchaft ſtark
revi=
ſionsbedürftig geworden. Ein weiterer Anlaß, ſich mit der
Ver=
kehrsordning wieder zu beſchäftigen, iſt wohl auch der, daß im
Laufe dieſes Jahres, nämlich am 1. Oktober, die neuen
inter=
wationalen Verkehrsübereinkommen in Kraft treten. Es handelt
ſich dabei um die vor längerer Zeit in Bern abgeſchloſſenen
Uebereinkommen über den Güterverkehr und über den Perſonen=
und Gepäckverkehr. Es lag nahe, zu dieſer Zeit eine Neuauflage
der innerdeutſchen Vorſchriften vorzunehmen und in dieſem
Zu=
ſamenhang auch wie bisher eine möglichſt weitgehende
Ueber=
einſtimmung mit den öſterreichiſchem Bundesbahnen anzuſtreben.
Zu dieſem Zweck ſind ſchon vor längerer Zeit
Verhandlun=
gen mit Oeſterreich eingeleitet worden, die auch bereits zu einer
weitgehenden Uebereinſtimmung geführt haben und nunmehr
mit dem Beſuch des öſterreichiſchen Verkehrsminiſters ihren
Ab=
ſchluß finden ſollen. Der Entwurf der neuen deutſchen
Ver=
kehrsordnung iſt in den vergangenen Monaten auch den
Spitzen=
verbänden der deutſchen Wirtſchaft vorgelegt und von ihnen
ge=
billigt worden. Zuletzt hatte ſich der Reichseiſenbahnrat mit dem
Entwurf beſchäftigt mit dem Ergebnis, daß auch hier ein
weit=
gehendes Einverſtändwis erzielt worden iſt. Schließlich hat in
den letzten Tagem auch das Kabinett die Verkehrsordnung ge=
Vom Tage.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag gab geſtern
abend ein Eſſen, an dem die Spitzen von Handel, Induſtrie und Banken und
die Reichsminiſter Dr. Köhler, v. Keubell und Gröner teilnahmen.
Der Reparationsagent Parker Gilbert iſt von Rom
kom=
mend in Baden=Baden zum Kuraufenthalt eingetroffen
und hat im Sanatorium Dengler Wohnung genommen.
Das fasciſtiſche Arbeitsfeſt wird am Samstag, den
21. April, dem Geburtstag, der Stadt Rom, in ganz Italien
ſtreng gefeiert.
Die Enthüllung des Siegerdenkmals in Bozen!
wurde vom 24. April auf den 12. Juli verſchoben, damit ſie
nicht mit den Feierlichkeiten anläßlich der Eröffnung der Turiner
Aus=
ſtellung zuſammenfällt.
Die italieniſche parlamentariſche Deputation,
beſtehend aus 60 Mitgliedern der italieniſchen Kammer und des Senats,
iſt in Budapeſt eingetroffen. Zu ihrem Empfang hatten ſich
Vertreter der Regierung, der Behörden und der Stadt Budapeſt
einge=
funden. Zwiſchen den italieniſchen Abgeordneten und den Mitgliedern
der ungariſchen Parlamentsdeputation kam es zu
Verbrüderungs=
kundgebungen.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat am
Mon=
tag abend eine neue Unterredung mit Muſſolini gehabt,
der größte Bebeutung beigemeſſen wirb, weil ſie hauptſächlich den
italieniſch=polniſchen Beziehungen galt.
Das fasciſtiſche Verbandsdirektorium für die Provinz Bozen
hat die politiſchen Sekretäre zur Ueberwachung der Tätigkeit
der Geiſtlichen der Provinz Bozen aufgefordert.
Im braſilianiſchen Staate Rio Grande de Norte
hat ſich ein ſchweres Erdbeben ereignet, das über acht
Sekunden anhielt. In den Städten Uniazo, Limeira und Morada
Nova ſoll bedeutender Schaden angerichtet worden ſein.
Die Zahl ber in Bulgarien bei dem Erdbeben
ums Leben gekommenen Perſonen iſt anf 50
geſtie=
gen. Zahlreiche Opfer befinden ſich noch unter den Trümmern, an
ihrer Bergung wird fieberhaft gearbeitet.
billigt. Sie wird nunmehr dem Reichsrat zugehen, der ſich
wahr=
ſcheinlich ſchom in nächſter Zeit damit beſchäftigen wird, ſo daß
danm die Veröffentlichung der neuen Verkehrsordnung noch im
Laufe des Monats Mai wird erfolgen können. In Kraft treten
wird die neue Verkehrsordnung jedoch erſt am 1. Oktober, da
mit dieſem Tage auh die neien internationalen Vereinbarungen
in Kraft treten ſollen.
Eine Kulturſchande.
Berlin, 17. April.
Wie aus Laibach berichtet wird, hat eine Verordnung des
ſlowveniſchen Biſchofs Dr. Karlin in der deutſch=ſüdſlawiſchen
Grenzſtadt Marburg an der Drau ungeheure Erregung und
Ent=
rüſtung hervorgerufen. Der erſt vor einigen Tagen von Trieſt
mach Marbung verſetzte ſloweniſche batholiſche Biſchof hat
ange=
ordnet, daß der deutſche Stadtfriedhof, der eine
Sehenswürdig=
keit iſt und in dem viele Tcuſende von Grabſteinen für das
Deutſchtum ſprechen, zerſtört und die Gräber eingeebnet werden
nrüiſſen.
Zu dieſem unglaublich brutalen Vongehen kann dieſer
ſlo=
weniſche Geiftliche auch keinen einzigen ſachlichen Grund
an=
geben. Schon jetzt iſt der Friedhof geſchloſſen und der Brunnen
verſperrt, ſo daß die Angehörigen ihre Gräber nicht mehr
pfle=
gen können. Es wird Zeit, daß enengiſch gegen dieſe
Kultur=
ſchande eingeſchritten wird, die die Slowenen aw den 700 00
Deutſchen ihres Landes begehen.
Die öſterreichiſch=franzöfiſchen
Wirtſchafts=
verHandlungen.
EP. Wien, 17. April.
Geſtern ſind nach mehrtägigen Beſprechungen die
Ver=
handlungen mit dem fraaizöſiſchen Delegierten über eine
Reviſion des öſterreichiſch=franzöſiſchem
Wirt=
ſchaftsvertrages vorläufig abgeſchloſſen
wor=
den. Das Ergebnis kann als mehr als eine
proviſo=
riſche Löſung gelten, denn es iſt gelungen, zu einer
prin=
zipiellen Einigung über eine der wichtigſten Fragen zu gelangen,
nämlich darüber, daß beide Länder den neuen Vertrag auf Grund
der Meiſtbegümſtigungsklauſel abſchließen wollen. Die
Beratun=
gen über die Zollvereinbarungen ſind noch nicht zum Abſchluß
gekommen und werden im Mai fortgeſetzt. Die franzöſiſche
Dele=
gation begibt ſich von Wien nach Prag, da die Tſchechoſlowakei
ebenfalls eine Aenderung ihres jetzigen Handelsvertrages mit
Frankreich anſtrebt.
8. Milliarden Mark
Reichs=
einnahmen.
Die Bewilligungswut der Parlamente. — Di
letzten Reſerven aufgebracht. — Das Loch in
Staatsſäckel. — Ueberſpannung der Steuerkraſ
Nach einer von der Nachrichtenſtelle des Reichsfinanzminiſte
riums veröffentlichten Ueberſicht kamen an Einnahmen des Reich
an Steuern, Zöllen und Abgaben auf: Im März aus Beſitz= un
Verkehrsſteuern 289.96 Millionen RM., wovon 288.57 auf fort
dauernde Steuern, 1.40 auf einmalige Steuern entfielen. Au
Zöllen und Verbrauchsabcaben kamen auf insgeſamt 243.33 Mil
lionen, wovon auf verpfändete 238.27 Millionen und auf ander
4.96 Millionen entfielen. Einſchließlich ſonſtiger Abgaben ſtellt
ſich das Geſamtaufkommen im März auf 533.30 Millionen un
in der Zeit vom 1. April 1927 bis 31. März 1928 auf 8490.39 Mil
Im Reichshaushaltsplan iſt die Einnahme für das Rechnungs
jahr 1927 veranſchlagt auf 8460.50 Millionen. Das Haushalts
ſoll iſt hiernach im Rechnungsjahr 1927/28 um 29.9 Millioner
durch das tatſächliche Aufkommen überſchritten worden. Gegen
über dem Haushaltsſoll ſind an Beſitz= und Verkehrsſteuert
2.4 Millionen weniger, an Zöllen und Verbrauchsabgaben 32.;
Millionen mehr aufgekommen. Nennenswerte Mehreinnahmer
ſind zu verzeichnen bei Einkommenſteuer (plus 9.3), Körperſchafts
ſteuer (plus 22.9), Tabakſteuer (plus 13.9), Spiritusmonopo
(plus 19.0); Mindereinnahmen dagegen bei der Vermögensſteuer
(minus 10.1), Umſatzſteuer (minus 12.4), Börſen= und
Umſatz=
ſteuer (minus 7.3), Rennwettſteuer (minus 6.4), Lotterieſteuer
(minus 4.3) und bei Zöllen (minus 4.1). An die Länder ſind
gegenüber dem Voranſchlag mehr zu überweiſen 15.5 Millionen.
Von dem Mehraufkommen von 29.9 Millionen verbleiben ſomit
dem Reiche 14,4 Millionen.
* Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht jetzt die Zahlen
über die Reichseinnahmen im geſamten Etatjahr 1927. Sie
er=
geben einen Reinbetrag von faſt 8½ Milliarden Mark. Das ſind
1.32 Milliarden Mark mehr als im Vorjahr und außerdem
bei=
nahe 32 Milliarden Mark mehr, als urſprünglich im Etat
vor=
geſehen waren, wobei die Mehreinnahmen
hauptſäch=
lich ans Zöllen und Verbrauchsſteuern ſtammen.
Eine derart faſt phantaſtiſch zu nennende Summe könnte von
einem fiskaliſch eingeſtellten Finanzminiſter als befriedigend
an=
geſehen werden, wenn nicht durch unſere
Finanz=
methoden die Mehreinnahmen ſchon vorher faſt bis
auf den letzten Pfennig zur Ausgabe bewilligt
worden wären. Wir haben ſchon im Sommer über eine halbe
Milliarde verfügt. Dazu kommt das Notprogramm, ſo daß der
ganze Mehrertrag gerade ausreicht, um die
be=
willigten Ausgaben zu decken. Im Geſamtergebnis
verbleibt nur ein Ueberſchuß von rund 30 Millionen, von denen
das Reich noch 15 Millionen an die Länder und Gemeinden
ab=
führen muß. Irgendwelche Reſerven ſind alſo nicht
mehr vorhanden. Die Steuerkraft iſt bis zum
Letzten angeſpannt, und das für die nächſten Jahre unter
der Vorausſetzung, daß nicht ein Rückſchlag in der Konjunktur
einen Rückgang der Einnahmen bringt. Die verfehlte Art unſerer
Finanzpolitik kennzeichnet ſich eigentlich darin, daß Reich, Länder
und Gemeinden mit einem Einkommen von mehr als 13
Milliar=
den rechnen und das, trotzdem überall darüber geklagt wird, ihnen
noch nicht reichen ſoll, um ihre Bedürfniſſe zu befriedigen. Unter
vernünftigen Verhältniſſen hätten die 34 Milliarden Ueberſchuß
dazu benutzt werden ſollen, Reſerven zu ſchaffen oder um die
hohen Steuern zu ſenken und dadurch die Wirtſchaft dem
Aus=
land gegenüber konkurrenzfähig zu machen, um aber auch die
Senkung der Preiſe einmal von hier aus anzupacken. Statt deſſen
ſteht der Finanzminiſter vor der Tatſache, daß im nächſten
Jahr einſchließlich der Reparationen allein im
Reichsetat ein neuer Fehlbetrag von
minde=
ſtens einer halben Milliarde vorhanden iſt, der
irgendwie gedeckt werden muß. Daß er durch erhöhtes
Aufkommen der bisherigen Steuern gedeckt werden kann, iſt mehr
als unwahrſcheinlich. Die Steuermöglichkeiten ſind ſo weit
aus=
geſchöpft, daß da kaum noch etwas herauszuholen iſt. Der
Finanzminiſter ſelbſt rechnet mit einer Reform des
Spiritusmono=
vols und der Zigarettenſteuer. Seine dahingehenden Hoffnungen
werden aber von den Sochverſtändigen beſtritten. Aber ſelbſt
wenn er recht hat, reicht das nicht aus, um das Loch im
Staatsſäckel zu ſtopfen. Angeſichts dieſes 8½=Milliarden=
Etats mußte man ſich eigentlich darüber klar ſein, daß es ſo
nicht weiter geht. Wir kommen um eine
Spar=
aktion größten Stils nicht herum. Die
Parla=
mente müſſen endlich den ſchönen Worten Taten
folgenlaſſen und die Etats ganz energiſch zuſammenſtreichen.
Der ſchönſte Ort der Welt.
Von Kaſimir Edſchmid.
„Ich werde oft danach gefragt, welchen Punkt auf dem
Kon=
tinent ich am meiſten ſchätze. Dieſe Frage iſt verteufelt ſchwer zu
beantworten. Sehr intereſſant iſt es, zu ſehen, wie die Maſſe
dabei urteilt. Bei einer Umfrage, die eine Zeitung veranſtaltete,
entſchied ſich faſt alles für Miramar. Da es ein paar Orte dieſes
Namens gibt, ſei betont, daß das Schloß bei Trieſt gemeint iſt.
Warum gefiel es aller Welt? Aus einer Nebenſächlichkeit. Weil
es einen ſchönen Blick auf die Adria hat, deren Blau in der Tat
an dieſem Kap beſonders tief iſt. Das Schloß ſelbſt iſt im
her=
kömmlichen Ritter=Stil gebaut, mit betonter Romantik. Die
Ein=
richtung iſt fürchterlich. Das Badezimmer des mexikaniſchen
Kai=
ſers, dem es gehörte, beſteht aus einer kleinen Wanne, die in den
Parkettboden eingelaſſen iſt. In der Wand iſt ein Waſſerkran
wie in einer Küche. An dieſem Schloß iſt faſt alles lächerlich,
ausgenommen der Park, der wirklich ſchön iſt. Aber von dem
Park wurde von ſeiten des Publikums nicht geſprochen. Kein
Menſch von Geſchmack könnte in dieſem Schloß heutzutage leben.
Die Touriſten können Miramar nur von Trieſt gegen
Eintritts=
geld beſichtigen. Trotzdem erklärt eine ungeheure Menge von
Menſchen dieſen Platz, an dem ſie im Vorbeigehen eine Stunde
bleiben können, als den herrlichſten Punkt der Welt. Es iſt klar,
daß hier ein paar Sachen verwechſelt werden, nämlich die
Aus=
ſicht mit dem Schloß einmal und weiterhin der romantiſche
Ein=
druck, den die Sache macht, mit ihr ſelbſt. Die Leute bringen
be=
reits viel zu viel Begriffe mit, ehe ſie ſehen. Das Weiß des
Schloſſes und das Blau des Meeres genügen, die Phantaſie der
nüchternſten Leute verrückt zu machen. Denn es iſt doch Unſinn,
für einen Ort zu ſchwärmen, der erſtens häßlich iſt und an dem
man zweitens nicht einmal leben kann. Auf der iſtriſchen Seite
von Miramar liegt aber eine Märcheninſel, Capodiſtria. Voll
Farben, voll venetianiſcher Palazzi, maleriſch im leidenſchaftlichen
Sinn, erhaben, voll Geſchichte, voll Fiſcherflotten, von
abenteuer=
lichen Couleurs, ſchon ganz die Tatze des Südens. Dieſe Inſel
iſt eine der merkwürdigſten Sachen, aber ich bin überzeugt, daß
ſie dem Publikum Miramars nicht viel ſagt. Die Schönheit dieſer
Inſel gegenüber von Trieſt muß nämlich erſt entdeckt werden.
Sie iſt wie ein Rauſch. Was aber Miramar betrifft, ſo wäre
dieſer Ort nur eine Klippe über der Adria wie viele andere, wenn
da nicht ein Schloß ſtünde. Begriffe wie „weißer Marmor” wie
„ſtolz”, wie „Schloß” verführen das Publikum, einer
Verzaube=
rung zu erli gen, die im Grund hineingedacht iſt.
Aehnlich iſt es mit dem Achilleion in Korfu. Das Schloß
iſt nichts anderes als irgend ein Hotel an der Riviera. Die
Gipskaryatiden im Innern, die elektriſche Lampen tragen,
ge=
hören, auf antikem Boden, zu den ſcheußlichſten Dingen der
Welt. Korfu ſelbſt iſt ſchön, aber mehr im italieniſchen als im
griechiſchen Landſchaftsſinn. Der Prunkbau des Schloſſes
ge=
hört weder hierher, noch hebt er die Landſchaft. Im Gegenteil,
er ſchädigt ſie. Aber die Ausſicht iſt ſchön. Und der Gang zu
dem Meer hinunter durch den Park iſt ſehr ſchön. Wer für das
Achilleion ſchwärmt, zeigt nur, daß er den Begriff des Südens
gar nicht verſtanden hat. Jeder Fels da unten hat ſeinen
Charme, wenn er über dem Waſſer liegt. Der Begriff „Schloß”
aber iſt ein Surrogat für den Süden, der dieſe falſche Majeſtät
gar nicht ſo nötig hat wie die Riviera, wo alles Kuliſſe und
alles ein wenig falſch iſt.
Schließlich, was wollen die Menſchen überhaupt vom
Rei=
ſen? Auf einem Schiff vor Konſtantinopel ſprach ich mit einem
Griechen aus Athen. Er begriff nicht, was ein Mann, der nahe
bei Paris, Berlin und London wohnt, in Athen tvolle. „Es iſt
eine hübſche kleine Stadt,” ſagte der Mann, „aber nichts für
Sie.” Ich war nicht dumm genug, ihm lange klar zu machen,
was klafſiſche Erde iſt, aber ich wies ihn immerhin auf die
Akropolis. Da lächelte der Grieche. „Ah,” ſagte er mit dem
Geſicht, das wir dem Spleen gegenüber ebenfalls haben, „vous
roulez voir des antiguitées‟ Er amüſierte ſich königlich in
ſeinem Innern. „Aber vergeſſen Sie nicht,” lagte er, „nach
Tinos zu fahren, wo wirklich ein luxuriöſes Badeleben iſt.‟
Die=
ſer Mann war reich, nicht ungebildet, und voll Einfluß. Ihn
intereſſierte an ſeinem Land, daß es bald wieder Europa
glei=
chen ſolle. Die Bewunderung für die klaſſiſchen Ruinen half ihm
dabei keine Spur. Er verachtete ſie als moderner Grieche offenbar.
Auf demſelben Schiff waren Amerikaner, die, als ſie aus
Athen zurück waren, den Kapitän fragten, wie das Land heiße,
zu dem die Stadt gehöre. Sie hatten nichts beſucht als eine
amerikaniſche Rote=Krenz=Station. In Olympia ſah ich acht
Tage lang eine Engländerin herumirren. Olympia beſteht aus
einem Quadratkilometer umgefallener Säulen.Das iſt für einen
Archäologen fehr intereſſant. Die Engländerin, die weder
klaſ=
ſiſch gebildet noch literär war, betrachtete ſich, ihr
Reiſehand=
buch vor den Augen, jeden der tauſend Steine, acht Tage lang.
Warum? Sie hatte nicht einmal Phanraſie, welche ja an
un=
ſcheinbaren Orten alles nacherlebt. Hierfür gibt es eine
Anek=
dote. Als Chateaubriand nach Sparta, das ein kümmerliches
Lauſeneſt iſt, kam, rief er „Leonidas”. Für dieſen Tyous von
Reiſenden iſt jede Landſchaft ſchön, welche ſie als Idee be=
geiſtert. Andere ſehen die Schönheit nie. Andere brauchen
Fäl=
ſchungen. Andere haben offenbar wieder die tragiſche
Leiden=
ſchaft, alles ſchön finden zu wollen, wovon ſie nicht die Spul
verſtehen. Wie ſoll man dieſen Menſchen klar machen, welches
der ſchönſte Punkt des Kontinents iſt? Mit allen Ratſchlägen
erlebt man immer das Folgende: Die Nicht=Kenner tviſſen nichts
damit anzufangen und die Snobs ſind enttäuſcht.
Ich weiß, es gehört ein gewiſſer Mut dazu, ſich zu einer
Alltäglichkeit zu bekennen. Wenn man mich privat fragt, werde
ich als den ſchönſten Punkt beſtimmt nur einen nennen, der nicht
nur herrlict iſt, ſondern an dem ich auch auf meine Weiſe leben
kann. Für meinen Gieſchmask iſt das Venedig. Nicht wegen der
Romantik und der Kanäle, ſondern weil es auf der Schnittlinie
Europas und des Orients liegt und weil ſich in ihm auch jener
Hauch des Orients ſpiegelt, der im heutigen Orient nicht mehl
da iſt. Venedig iſt raffiniert als Traum, und es iſt angenehm
und zauberhaft, dort zu leben. Die Sitten, die Maße, entzücken
mich. Ich ſinde Kreta grandioſer, ja, ſo toll und ſo furios, wie
Europa nichts aufzuweiſen hat, aber ich käme nicht auf die
ver=
rückte Idee, dort mein Leben zu verbringen. In Venedig trifſt
ſich aber alles, was ich an Anſprüchen ſtelle, in einer ſeltfamel
Harmonie. Das Ungewöhnliche, das Südliche, das Unwirkliche
vereinigt ſich mit allen Vorausſetzungen, die ich an Größe der
Lebensgeſte, an Glanz und an Tradition ſtelle. Dazu kommt eine
Lebensfaſſon, die heutig, liebenswürdig, elegant und einfoll
zugleich iſt. Ich fühle mich wohl, es iſt ſchön und ich liebe .
Dies Urteil mag banal ſein. Ich weiß aber, warum ich es fäl=
Nicht abgemalt möchte ich im Schloß Miramar ſitzen.
— „Venus in den Fiſchen”. Roman von Max Mohr. Broſchier
3 Mk., Ganzleinen 4,50 Mk. Verlag UUlſtein, Berlin. Europa wackell,
Nichts iſt leichter, als heute durch irgend eine neue Heilsidle
Verwil=
rung in den Geiſtern anzuſtiften. Es herrſcht Hochkonjunktur aller Sſ”
nierungspläne auf politiſchen, wirtſchaftlichen geiſtig=ſeeliſchen und
kol=
perlichen Gebieten. Alles und nichts wird ernſt geommen. Selbſ
nicht das eigene Jch. Dieſe „Verwirrung der Gefühle” hat Max Mohl
ſchon in ſeinen vielgeſpielten Dramen „Improviſationen im Juni” und
„Namper” geiſtvoll durchleuchtet. Und es liegt ein beſonderer Reiz in
dieſem neuen großen Geſellſchaftsroman, daß weder dieſe vornehile
Berliner „Geſellſchaft” noch der alte ſchlaue Neger Abba der dieſe
ſobe=
ven Zehntauſend” zum Spielball ſeiner geſchäftstüchtigen Launen mäche,
ganz ernſt genommen wird. Das Buch iſt prickelnd und ſpannend,
E=
hat die flotten Dialoge des geübten Dramatikers und den Witz eihe:
ſcharfen, lebendigen Beobachtungsgabe.
[ ← ][ ][ → ]
Nummer 108
Mittwoch den 18. Aprit 1928
Seite 3
Landtag und Staatsvoranſchlag.
Allgemeine Ausſprache
über den hefſiſchen Staatsvoranſchlag.
Nachflänge zur Regierungsbildung —
Berech=
tigte Zurückweiſung unberechtigter Angriffe
durch die Oeutſche Volfspariei.
Präſident Delp eröffnet um 10 Uhr 22 Minuten die Sitzung und
verlieſt ſodann folgende Erklärung: „Als vor wenigen Tagen durch die
ganze Welt die freudige Kunde ging, daß ein deutſches Flugzeug, die
Bremen”, den Atlantiſchen Ozean überquert habe, beglüchwünſchte und
bejubelte das deutſche Volk die Heldentat der Ozeanflieger unter
Füh=
rung des Hauptmanns Köhl.
Auch das heſſiſche Volk, vertreten durch den Landtag, beglückwünſht
die Ozeanflieger zu ihrer Tat und bewundert ihre Energie und
Mannes=
mut. Nicht minder Anerkennung zu dieſem Erfolge verdient die
deutſche Wiſſenſchaft und Technik.
Möge es ihr gelingen, durch weitere techniſche Fortſchritte auf dem
Gebiete des Flugweſens, daß der Flugverkehr von Kontinent zu
Konti=
nent ohne Riſiko für Menſchenleben durchgeführt werden kann!“
Nach Veantwortung kleiner Anfragen eröffnet Abg. Ritzel (Soz.)
die Generaldebatte über den heſſiſchen Staatsvoranſchlag. Nach ſeiner
Auffaſſung hat die beſondere Notlage Heſſens es nicht ermöglicht,
Ver=
beſſerungen am Etat vorzunehmen. Er begründet ſodann die Haltung
ſeiner Partei bei der Neubildung der heſſiſchen Regierung und verſucht,
die Perſonalpolitik der Sozialdemokratiſchen Partei damit zu
rechtfer=
tigen, daß, wer die Macht im Staate ausüben wolle, auch in der
Ver=
waltung ſie zu erreichen verſuchen müſſe. Nicht allein der heſſiſche
Staatsvoranſchlag weiſe ein Defizit auf, das gleiche könne man auch
in den anderen deutſchen Ländern feſtſtellen. Aufgabe des Reiches werde
es ſein müiſſen, die durch die Beſatzung entſtandene beſondere Belaſtung
Heſſens mittragen zu helfen, eine Auffaſſung, die von ſämtlichen
folgen=
den Rednern geteilt und unterſtrichen wird. Das Gutachten des
Neichs=
ſparkommiſſars werde vom Landtag ſehr eingehend geprüft wverden
müſſen. Redner warnt den Landbund, einen Käuferſtreik der
Bauern=
ſchaft heraufzubeſchwören, der nur die Arbeitsloſigkeit vermehren werde.
Die Hausziusſteuer müſſe dem Wohnungsneubau in voller Höhe zugeführt
werden. Man werde die Verwaltung noch intenſiver rationaliſieren
müſſen, jedoch nieht durch einen ſchematiſchen Abbau. Die
Verein=
fachung des Inſtanzenzuges und der Geſetzgebung, die Einſchränkung
der Staatsaufſichnt und die Stärkung der Selbſtverwaltung der
Gemein=
den ſeien anzuſtreben. Den Gemeinden dürfe man kein Zuſchlagsrecht
zur Einkommenſteuer zugeſtehen, da gerade die kleinen Landwirte und
Handwerker die Leidtragenden ſein würden. Redner ſieht im
Einheits=
ſtaat das Allheilmittel.
Abg. Hoffmann (Ztr.) geht bei ſeinen Betrachtungen von der
Not aus, die in allen Ständen des Volkes herrſcht. Die finanzielle
Notlage Heſſens ſei nicht die Folge der Mißwirtſchaft, wie vielfach
be=
hauptet werde, ſondern zum größten Teil auf die beſondere Lage
Heſſens als beſetztes Gebiet zurückzuführen. Es nüiſſe immer wieder
gefordert werden, daß das Reich dem mehr Rechnung trage. Durch
den gegenwärrigen Finanzausgleich würden die an ſich ſchon ſtarken
Länder gerade begünſtigt. Das Zentrum ſei der Meinung, daß die
Umorganiſation des Reiches vorſichtig und unter Aufrechterhaltung
eines geſunden Heſſens angefaßt werden müſſe. Auch Heſſen müſſe ſein
möglichſtes tun für die notleidenden Landwirte und die durch die
Na=
tionaliſierung arbeitslos gewordenen Arbeiter. Redner fordert eine
aktivere Wirtſchaftspolitik und eine leiſtungsfähige Sozialpolitik. Die
Wohnungszwangswirtſchaft könne noch nicht vollſtändig entbehrt werden.
Ju der Löfung der Arbeiterfrage ſehe das Zentrum ein Mittel zur
Be=
friedung des Volkes, zur B=ſeitigung der Klaſſengegenſätze und des
Klaſſenhaſſes. Die Volksgemeinſchaft ſei das höchſte politiſche Ziel
ſei=
mer Partei. Darum trete ſie grundſätzlich für eine Regierung auf
brei=
teſter Baſis ein. Wenn diesmal der Weg zur Großen Koalition nicht
gangbar geweſen ſei, ſo ſei daran ſchuld geweſen einmal der Widerſtand
der Sozialdemokratiſchen Partei, die eine Regierung nur aus drei
Par=
teien gewollt habe, zum anderen das Verhalten der Deutſchen
Volks=
partei. Rein zahlenmäßig hätte das Ergebnis der Wahlen mehr für
die Beteiligung des Bauernbundes als der Deutſchen Volkspartei
ge=
ſprochen. Die Deutſche Volkspartei habe verſucht, mit allen Mitteln
in die Regierung zu kommen. Das ſei ihr gutes Recht. Das Zentrum
habe die gleichen Zugeſtändniſſe gemacht, wie die Deutſche Volkspartei,
das heißt, die ſogenannten Mindeſtforderungen der Sozialdemokratie
bewilligt, wozu auch die Frage der Demokratiſierung der Verwaltung
zu rechnen ſei, weil es nicht von der Regierung fernbleiben wollte.
Red=
ner behauptet, die Deutſche Volkspartei habe bereits 1922 Zugeſtändniſſe
bezüglich des Berufsbeamtentums gemacht, was vom Abg. Dingeldeh
be=
ſtritten wird. Das Zentrum werde ſeinen Grundſätzen entſprechend am
Staate weiter mitarbeiten.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) betont, der alte Geiſt ſei
geblie=
ben, wenn auch neue Männer in die Regierung gekommen ſeien. Von
den 140 Millionen Verwaltungsausgaben entfallen 50 Millionen auf
die ſachlichen Ausgaben, aber 90 Millionen auf die perſönlichen
Aus=
gaben. Das zu große Beamtenheer werde nicht genügend ausgenutzt.
Bei Betrachtung der Steuerlaſt, die auf dem Lande ruht, kommt Redner
auch auf die Sondergebäud=ſteuer zu ſprechen, die nach ſeiner Auffaſſung
unbedingt im Intereſſe des Wohnungsnenbaues und nicht für Verwal=
„Um ihn?!“
Uraufführung in Kaſſel.
Er, der junge und berühmte Dichter, hat das nicht jedem
Literaten beſchiedene Glück, auch Mittelpunkt des eigenen
häus=
lichen Kreiſes zu ſein. Mit kultiſcher Sorgfalt wacht der Vater,
ein Romancier der älteren Schule, über ihn, den anerkannt
Größeren, und das muntere Hausmädchen Sophie, das ſeine
Leib=
gerichte kocht, ſteht ihm auch ſonſt gern zur Verfügung. Weil
dennoch es im Künſtlerheim an Atmoſphäre fehlt, wird der Beſuch
einer in allen Exaltationen erfahrenen modernen Frau namens
Falun von den Getreuen lebhaft diskutiert: Falun ſoll Rauſch
in ein zu ſachlich pulſierendes Dichterblut bringen. Er aber läßt
ſich im Werk nicht ſtören, und während er beſeſſen arbeitet,
voll=
endet ſich ſein häuslich=menſchliches Schickſal. Falun entführt den
rüſtigen Papa, nachdem Sodhie mit Faluns ehemaligem Freund,
einem ſchwachſinnigen Phantaſten und Baron, auf die
Ver=
lobungsreiſe gegangen iſt. Als der junge und berühmte Dichter
aufſteht vom Werk, iſt es leer um ihn geworden.
„Wenn wir Toten erwachen”, heißt ein zum gleichen Thema
geſchriebener tragiſcher Epilog. Aber Ludwig Hofmeier hat
durchaus recht: man kann der Sache eine ſehr komödienhafte
Seite abgewinnen, nämlich die andere (auf der in jenem Stück
Frau Maja ſteht); zugleich iſt es ein immer noch wirkſamer Trick,
die tragikomiſche Hauptperſon nicht auftreten zu laſſen. So hat
der Lehrer aus Schwaben eine Komödie ſkelettiert, und er hat
darauf verzichtet, Fleiſch um ein Gerippe zu legen. Er hat ſtatt
deſſen Literatur genommen und eine Epiſodenſammlung, eine
Clowuerie verfaßt, die beliebig mit jedem der drei Akte oder
einem weiteren zu Ende ſein könnte. Aber dieſe Clownerie iſt
gekonnt mit ertenſiver Leichtigkeit, ſie hat Humor, und wie ſie
von der Literatur und von der Peripherie her — und durch beide
hindurch — Leben bekommt: das iſt die Talentprobe.
Jacob Geis, der Leiter der vom Staatstheater
her=
ausgebrachten Uraufführung, geht von der Paſſivität des Helden
aus und fetzt ihn an den Schreibtiſch hinter eine durchſichtige
Wand, auf der ſein Schattenriß drei Akte lang, ſich ebenſo
leit=
mnotiviſch tdie witzig abzeichnet. Dieſes mit vielerlei Einfällen
ausgezierte Schattenſpiel iſt hier mehr als ein ſolches: es hat
ſinnbildliche Kraft und beſtimmt den Erfolg des in der Groteske
nicht ganz durchgeführten Abends. Stärkſte Komödienfigur iſt
Karl Jaffés partiell ſchwachſinniger Baron; ein beſtürzend
wirkliches Geſchöpf aus unſeres Herrgotts zeitgenöſſiſchem
Tier=
garten.
E, C. K.
tungsausgaben benutzt werden dürfe. Redner wünſcht ein Zuſchlagsrecht
der Gemeinden zur Einkommenſteuer, dunch das alle erfaßt werden
müßten. 10 Prozent der geſamten Verwaltungskoſten ſeien ungedeckt,
das ſei das Grundübel des Finanzelenos. Eine dauernde Hilfeleiſtung
könne vom Reich nicht erwartet werden. Die Parole des
Einheits=
ſtaates, und ſie ſei nichts weiter als eine Parole, könne nicht helfen, was
Finanzminiſter Henrich ſelbſt in einem Artikel in der „Franbfurter
Zei=
tung” zugegeben habe. Aſtriche ſeien vor allem im Kapitel
Kultusmini=
ſterium zu machen. Man müſſe verlangen, daß der Bericht des
Spar=
kommiſſars ſobald als möglich vorgelegt werde. Die Sparpolitik müſſe
in Heſſen auf der gauzen Linie einſetzen.
Abg. Dingeldey (D.V.P.): Heſſen wird in dieſem Jahr noch
vor weittragenden und einſchneidenden Entſcheidungen und Maßnahmen
ſtehen, wenn erſt einmal das Gutachten des Reichsſparkommiſſars
vor=
liegt, mit dem die Frage der Reichsſubvention mit dem heſſiſchen Staat
im engſten Zuſammenhang ſteht. Der Beſtand weſentlicher Einrichtungen
des heſſiſchen Staates wird von dem Ergebnis der Beobachtungen des
Reichsſparkommiſſars abhängig ſein. Es iſt eine bedauerliche
Erſchei=
nung, daß ſeit mehr als zehn Jahren ein kulturell wie wirtſchaftlich
be=
deutſamer Teil des Volbes von der maßgeblichen Mitwitkung an den
Staatsgeſchäften ſo gut wie ausgeſchloſſen iſt. Das muß ſich
verhäng=
nisvoll auswirken. Wenn Erregungszuſtände, wie ſie bereits im Jahre
1926 beſtanden, ſich wieder aus der wirtſchaftlichen Not wiederholen
ſoll=
ten, dann können ſie leicht verhängnisvoll werden, wenn die
Staatsver=
waltung ſich nicht auf die breiteſten Schichten aller Volkskreiſe ſtützen
kann. Die Berechtigung dieſes Gedankens wird auch von anderen
Par=
teien anerkannt. Dieſer Gedanke mußte bei der Regierungsbildung dazu
führen, eine möglichſt breite Grundlage zu ſuchen. Die geringe
Betei=
ligung bei der letzten Landtagswahl mußte dieſe Ueberlegung
unter=
ſtützen. Die Tatzſache, daß die Hälfte des heſſiſchen Volkes ſich nicht an
der Landtagswahl beteiligte, mußte die verantwortungsbewußten
Poli=
tiker veranlaſſen, ſich die Frage vorzulegen, ob es nicht richtiger ſei, in
Heſſen, in dem die großen politiſchen Geſichtspunkte nicht in dem Maße
im Vordergrund ſtehen wie die Verwaltungsfragen, eine Regierung auf
breiteſter Grundlage zu bilden. Die Deutſche Volkspartei ſtand unter
Berüchſichtigung dieſer grundſätzlichen Erwägungen vor dem Zwang, ſich
nach einem neuen taktiſchen Mittel umzuſehen. Nedner faßt die innerſte
Ueberzeugung der Deutſchen Voltspartei in dem Satz zuſammen: Die
Deutſche Volkspartei hat aus innerſter Ueberzeugung und mit ganzer
Kraft eine Regierung auf breiter Grundlage, das heißt die große
Koa=
lition, angeſtrebt. Die Deutſche Volkspartei hat nicht die
Zentrumspar=
tei aus der Regierung ausſchalten wollen. Sie hätte ſich gefreut, wenn
es möglich geweſen wäre, die große Koglition zu erreichen. Sie war
darin in dieſer Auffaſſung einmütig, daraus hat ſie auch nie einen Hehl
bei den Verhandlungen mit der Sozialdemokratie gemacht. Das werden
dieſe beſtätigen können. Nicht der Widerſpruch der Sozialdemokraten
gegen die Bildung einer Regierung aus vier Parteien iſt es geweſen,
der die große Koalition unmöglich gemacht hat. Das Zentrum hatte es
diesmal mehr als früher in der Hand, eine Regierung der großen
Koa=
lition herbeizuführen. Aber das Scheitern der großen Koalition lag
daran, daß das Zentrum die kulturpolitiſchen Gegenſätze zwiſchen dem
Zentrum und der Deutſchen Volkspartei mehr in den Vordergrund
ſtellte. Das hat ſich bitter geräckt in der Frage der Perſonalpolitik und
der inneren Verwaltung. Daß die Deutſche Volkspartei bei dieſer Lage
die Möglichkeit einer poſitiven Mitarbeit zu erreichen berſuchte, iſt eine
Selbſtverſtändlichkeit. Sie braucht ſich deſſen nicht zu ſchämen. Redner
erklärt, er ſei deshalb, weil er in einem Zeitungsartikel geſagt habe,
daß das Weſen der politiſchen Partei der Wille zur Macht ſei, des
Mangels an ethiſcher Weltanſchauung bezichtigt worden. Er glaube
nicht, daß Veraangenheit und Gegenwart der Zentrumspolitik den
Be=
weis dafür liefere, daß dort nicht der Wille zur Macht vorhanden ſei.
Bis in die Reihen der Deutſchnationalen hinein ſei das Vevſtändnis
dafür gewachſen, daß es im Intereſſe derjenigen Volksſchichten liege,
die bisher nicht in der Regierung vertreten ſeien, wenn endlich eine
andere Partei darin mitzuarbeiten in der Lage ſei. Sogar
deutſchnatio=
nale Vertrauensleute hätten ſich zu dieſem Standpunkt bekannt. Als für
die Deutſche Volkspartei feſtſtand, daß infolge der Haltung des
Zen=
trums die große Koalition in Heſſen nicht mehr möglich war, beſtand
nur die Möglichkeit, eine Regierung zu bilden unter Ausſchaltung des
Zen=
trums. Die Vorausſetzungen für die Bildung einer derartigen Regierung
waren gewiſſe grundſätzliche Mindeſtfordevungen der Sozialdemokratie,
deren weſentlichſte die Demokratiſierung der Vewwaltung war. Es war aber
bekannt, daß das Zentrum dieſen Forderungen keinen Widerſtand
entgegen=
ſetzte. Wenn auch die Dtſch. Volkspartei dieſen Mindeſtforderungen
wider=
ſtrebte, ſo wäre es doch falſch geweſen, von vornherein ſie glatt
ab=
zulehnen und dadurch jede weitere Verhandlung unmöglich zu machen,
denn die Kunſt der politiſchen Taktik beſtehe doch darin, dasjenige
ab=
zuwägen, was man zugeſtehen müſſe, gegen dasjenige, was man im
In=
tereſſe ſeiner politiſchen Vorſtelling und Ideale durchſetzen kann. Wenn
die Deutſche Volkspartei die Ueberzeugung gewonnen hätte, daß ſie durch
die Weigerung die Demokratiſierung der inneren Verwaltung wirklich
hätte verhindern können, dann hätte ſie nein geſagt. Aber Demokraren
und Zentrum hätten ſich weitgehend wit den ſozialdemokratiſchon
Forderungen einverſtanden erklärt. Vereits 1922 ſei eine
Ueberein=
ſrimmung der Parteien über die Ausnahmebeſetzung von
Beamten=
ſtellen erzielt worden. Die Frage der politiſchen „Adjutanten” ſei im
parlamentariſchen Syſtem nichts neues. Der Reichsminiſter v. Keudell
habe hiervon reichlich Gebrauch gemacht. Im Intereſſe des
Beamten=
tums hätte es ſicher gelegen, wenn die D.V.P. in der Regierung
mit=
beſtimmend ſein würde. Die Parteipolitiſierung des Beamtentums
werde nur zu einer Demoraliſierung des Beamtentums mit
Lippen=
bekenntnis führen. Die Verantwortung für das Nichtzuſtandekommen
einer Regierung auf breiteſter Grundlage müſſe daher die D.V.P.
ab=
lehnen.
Ein Nachtflug des Ozeanfliegers
Hauptmann Hermann Köhl.
Von ihm ſelbſt erzählt.
Im Abenddämmern des 10. Oktober 1925 ſtand am weſtlichen
Himmel eine geſchloſſene, ſchwarzdunkle Wolkenwand, die ſich bei
mittlerem Weſtwind mehr und mehr vergrößerte und 10 Uhr 15
mit ihrem oberen Rand über Berlin ſtand. Das Obſervatorium
Lindenberg hatte ſtarke Gewitter aus Nordweſten im Anzug
ge=
meldet. In dieſe Wetterlage ſtartete das Flugzeug hinein. Je
dunkler die Wolkenwand heraufzog, deſto heller ſtrahlte die
Be=
leuchtung Berlins. Die Flugſtraße bis Oranienburg war mit
Lich=
tern beſät und die Sicht bis dorthin gut. Nach Oranienburg
emp=
fing uns dicke Finſternis. Nur ſchwach leuchteten die roten Fackeln
von der Flugwache Hohenbruch, danach dickes Dunkel. Ein
ſchwa=
cher roter Lichtſchein, der ſich mehr und mehr verſtärkte, leitete
uns weiter unſerem Ziele zu. Es iſt heute zum erſtenmal in
Lin=
dow eine rot leuchtende Neonröhre, und dahinter blitzen die
Dreh=
lichtſcheinwerfer von Keller und Luhme auf. Die Wolkendecke iſt
bis Keller geſchloſſen, nach Keller lichten ſich die Wolken etwas,
und der im Oſten aufgehende Halbmond läßt ihre Konturen
ſchwach erkennen. Die ſchwarze Nacht hat ſich in ein dunkles
Grau verfärbt. Aus den Törfern und Städten, blinzeln ſchwach
vereinzelte Lichter herauf. Das Flugzeug hat Keller paſſiert. Noch
iſt alles in ſchönſter Ordnung. Vom Boden iſt nichts zu ſehen,
nur die Seen bei Lindow heben ſich als helle Flächen ab. Da,
fern im Norden, ein grelles Aufleuchten. Noch hat das Flugzeug
Luhme nicht erreicht, als dort in Richtung Warnemünde Blitz
auf Blitz die Erde mit den Wolken verbindet, in der Dunkelheit
noch greller und ſchauriger zu ſehen als am Tage. Baumdicke
Feuerſäulen fuhren vom Himmel zur Erde nieder und
erleuchte=
ten weithin die Gegend. Allem Anſchein nach war das Gewitter
noch ſehr entfernt und es beſtand immerhin die Möglichkeit, daß
es nach Norden ausbog, wie uns beim Start aus Warnemünde
mitgeteilt worden war. Nach Keller paſſierten wir nochmals eine
rote Neonröhre mit ihrem milden, beruhigenden Leuchten, nach
dieſer einige Lichter von Rheinsberg und nochmals, eine blau
leuchtende Neonröhre. Inzwiſchen waren auch ſchon in der Ferne
die Scheinwerfer von Rechlin und Schwentzin zu ſehen, die gleich
großen weißen Pinſeln die Wolkendecke mit mächtigem Schein
*) Aus dem Werk „Jungdeutſchlands Fliegerbuch”. Herausgegeben
von Edgar Bleeker=Kohlſaat. Mit 170 Abbildungen. Gebd.
6,80 RM. (Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.
Abg. Dr. Beſt GV.N.P.) vertritt die Grundſätze ſeiner Partei im
Hinblick auf die Aufwertung der Sparkaſſenguthaben und führt dazu
eine Reihe von Einzelfällen an. Er kündigt eine Anzahl von Anträgen
an, die demnächſt von ſeiner Partei geſtellt werden. Darunter wird
auch ein ſolcher ſein, der ſich gegen die Wahlbeſchränkung richtet.
Stellv. Präſident Blank ſchließt die Sitzung um halb 3 Uhr.
Nächſte Sitzung heute vormittag 10 Uhr mit der Tagesordnung:
Fort=
ſetzung der Generaldebatte über den heſſiſchen Staatsvoranſchlag.
Abg. Dr. Wolf (Volksrechtspartei) gab in der geſtrigen Sitzung
des Landtags folgende Erklärung ab:
„Ich habe in der letzten Sitzung dieſes Hohen Hauſes in
Ausführun=
gen, die ich für mich perſönlich — nicht für meine Partei — machte,
auch Wendungen gebraucht, durch die ſich die Herren Abgeordneten
Reiber und Storck ſchwer beleidigt und in ihrer Ehre gekränkt fühlten.
Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß ich meine — durch eine
unglück=
liche Ideenverbindung zuſtande gekommenen — Aeußerungen, die ich
in dieſer Wirkung weder gewollt, noch auch beabſichtigt habe, lebhaft
bedauere, und ich betone ausdrücklich, daß ich insbeſondere niemals
damit ſagen oder auch nur andeuten wollte, die beiden Herren hätten
gar in ihrer Eigenſchaft als Mitglieber des Finanzausſchuſſes und als
Reſerenten der neuen Beſoldungsordnung für ſich perſönlich
irgend=
welche Vorteile herausgeholt, bzw. herausholen wollen.
Ich habe dieſe meine ehrliche Ueberzeugung den Herren
Abgeord=
neten Reiber und Storck, ſowie auch dem Herrn Präſidenten dieſes
Hauſes in eingehenden Schreiben vom 31. März 1928 unter Beteuerung
meines lebhafteſten Bedauerns über den leidigen Vorfall mitgeteilt.”
Der Zank um Wirth.
* Brelin, 17. April. (Priv.=Tel.)
Die Vorgänge bei der Kandidatenaufſtellung des Zentrums
in Berlin mit der Ablehnung Dr. Wirths durch die Berliner
Geiſtlichkeit ſind der Zentrumspartei ſehr unbequem. Die
offi=
ziöſen Parteiorgane haben die Aufgabe, darum herumzuſchreiben
und laſſen ihren Aerger darüber an der Korreſpondenz aus,
die zuerſt die Nachricht auffliegen ließ, die — und das iſt wohl
kein Zufall — von dem früheren Reichspreſſechef Dr. Spieker
herausgegeben wird, der ſelbſt ſehr ſtark den Ehrgeiz hatte, auf
der Reichswahlliſte des Zentrums zu ſtehen, aber nicht
durchzu=
ſetzen war. Herrn Spieker iſt von der „Germania” der Vorwurf
der Indiskretion gemacht worden. Die Berliner Parteileitung
ſtellt ſich nunmehr vor ihn, aber die „Germania” rüffelt jetzt
auch die Berliner Parteileitung und nagelt erneut feſt, daß bei
drei offiziellen Sitzungen Herr Wirth in der Minderheit
geblie=
ben iſt. Ein Beſchluß der Berliner Geiſtlichkeit gegen die
Kan=
didatur Wirth iſt aber offenbar nicht erfolgt; prakiſch läuft es
freilich auf dasſelbe hinaus, wenn in den monatlichen
Verſamm=
lungen der katholiſche Klerus Berlins regelmäßig ſeinen
Be=
denken gegen die Uebernahme Wirths auf die Berliner Liſte
aus=
ſpricht und die Vermittlung dieſer Bedenken an die Leitung der
Partei — ſo wird der Inſtanzenzug offiziell formuliert —
ver=
anlaßt worden iſt.
Die deutſchen Schadenerſatz=Forderungen
an Amerifa.
Waſhington, 17. April.
Der Oberſte Gerichtshof wies auf Antrag der deutſchen
Eigen=
tümer von in der Kriegszeit beſchlagnahmtem Eigentum ſieben
Schadenerſatzklagen für deutſche Schiffe ab. Der bedeutendſte Fall
war derjenige der „Atlas=Line Steamſhip Company”,
Zweig=
geſellſchaft der Hapag, wegen der Beſchlagnahme von fünf
Schif=
fen ſeitens der Regierung. Die Schiffe, deren Wert auf über
zwei Millionen Dollars geſchätzt wird, waren kurz vor
Kriegs=
ausbruch an die Atlas Co. übertragen worden.
Nach Annahme des Freigabegeſetzes müſſen ſämtliche anhängig
gemachten Klagen zurückgenommen werden, bevor ſie dem
Schieds=
richter, der nach dem Freigabegeſetz die Anſprüche entſcheiden ſoll,
vorgelegt werden. Es handelt ſich alſo nicht um eine
Zurück=
weiſung, ſondern um eine Zurückziehung der Klagen.
Nobile über die Zerſtörung der Luftiſchiffhallen.
Stolp, 17. April.
Zu der Behauptung einer Berliner Mittagszeitung, wonach
General Nobile der Chef der Interalliierten Militärkommiſſion
geweſen ſein ſoll, erklärte der General einem Vertreter der
Zei=
tung für Oſtpommern, er habe niemals etwas mit der
Kontroll=
kommiſſion zu tun gehabt und ſagte weiter wörtlich: „Als
Tech=
niker und Navigator habe ich es bedauert und bedauere es, daß
Hallen zerſtört worden ſind. Ich wünſche, daß bald größere Hallen
gebaut werden.”
beſtrichen und uns unſeren Weg durch die Finſternis wieſen. Bei
allen Flugwachen waren auf den erkundeten Notlandeplätzen
Nachtbeleuchtungen aufgeſtellt, uns zur Landung einladend.
Nördlich der Müritz, bei Schwentzin, wurden die Blitze immer
häufiger und greller. Die Lampen des Bahnhofs Vollrathsruhe
leuchteten vor dem dahinter blinkenden Drehlichtſcheinwerfer von
Deſertin. Von dort ab waren nur noch vereinzelte Lichter zu
er=
kennen. Vergeblich ſuchte das Auge in der Dunkelheit nach der
Neonröhre, die auf Schloß Schliefenberg brennen ſollte, und
weiter hinten nach dem Drehlichtſcheinwerfer von Breeſen,
eben=
ſo vergeblich nach den Lichtern von Roſtock und dem Scheinwerfer
von Warnemünde. Dafür erhellte Blitz auf Blitz die Gegend oft
taghell und verriet uns die Stellen, über die wir flogen.
Für Sekunden konnte, man deutlich den See bei Schloß
Schliefenberg erkennen. Die Neonröhre brannte nicht. Dahinter
tauchten inzwiſchen ſchwache Lichter auf und helle rote Fackeln,
die uns die Flugwache anſtatt des Scheinwerfers angeſteckt hatte.
Im grellen Blitzlicht zogen rechts und links von uns graue
Regen=
wolken haſtig vorbei, und gleich ſpitzen Nadeln ſpritzten uns dicke
Regentropfen ins Geſicht. Dann, bei Laage, gerieten wir faſt
plötzlich ins Gewitter. Das Flugzeug wurde wie von wilden
Rieſenhänden gefaßt und hochgeſchleudert, um im ſelben
Augen=
blick wieder nach unten geſtoßen zu werden. Böen von
ungeheu=
rer Gewalt durchſchüttelten uns. Strömender Regen ließ jeglichen
Lichtſchimmer verſchwinden und hüllte alles in ein naſſes, dichtes
Grau. Wir machten kehrt: hier war ein Weiterfliegen unmöglich.
„Fehrt und ſchnell landen vor dem Sturm!” hieß die Loſung.
Ueber unſerem Notlandeplatz Breefen ſchoſſen wir unſer
Not=
ſignal „Rot” ab und umkreiſten ihn, ſchon feſt entſchloſſen zur
Landung. Doch das Gewitter zog weiter nach Nordoſten, und im
Schein der Blitze, die rund um uns zur Erde fuhren, ſahen wir,
daß der Regen auf unſerer Flugſtraße nachgelaſſen hatte und daß
wir uns im Rücken des Gewitters befanden. Ein nochmaliger
kurzer Entſchluß: hinein und durch! Der Kompaß allein war
unſer Wegweiſer. Nach bangen Minuten blitzten in der Ferne die
Lichter von Roſtock auf und dahinter ein roter Schimmer, der von
einem Brand herrührte, der durch das Gewitter öſtlich von
Warnemünde entſtanden war. Je mehr wir uns Roſtock näherten,
deſto mehr hörte der Regen auf und die Sicht beſſerte ſich. Jetzt
endlich traten auch die Scheinwerfer von unſerem Flugplatz
Warnemünde in Tätigkeit und gaben uns friſchen Mut zur
Lan=
dung. Wie ſchon ſo manchesmal waren wir auch heute des
Un=
ſvetters wegen in Warnemünde nicht erwartet tvorden. Aber durch
Gewitter und Sturm findet der Nachtflieger, der Pionier der
Lüfte, ſein Ziel.
(lara Reiß
Hugo Oppenheimer
Verlobte
Ulrichſtein
(Oberheſſen)
Fr. Crumbach
I. Odw.
Kßsß
Für die uns anläßlich unſrer
Vermählung in ſo reichem Maße
erwieſenen Aufmerkſamkeiten
danken herzlichſi
Dipl. Ing. Heinrich Wamſer
und Frau, geb. Helfmann.
(10454)
9
Heilmagnetopath
Kornberger
wohnt Darmſtadt,
Waldſtraße 49
prechſt. tägl. 3-12, Mont.
u. Donn. a. 3—6 Uhr.
Urin bringen
5745a)
Elektrola=
Inſtrumente,
Elektrola=Platten
nd die beſten der
Welt Große Auswahl.
Jägers Verkaufsstelle
Georgenſtraß 11
Teleph. 2579. 188a
Billige
179a
wie eaf Pöcke.
bedarfsartike kaufen
Sie vorteilhaft bei
Thiele Nacht
Darmſtadt, Bleichſtraße 9,
und Alexanderſtr 19.
Anleitung koſtenlos
Todes=Anzeige.
Lieber Gott, hilf mir!
Gott der Allmächtige und Allgütige nahm in ſeinem
unerforſchlichen Ratſchluß unſer liebes Töchterchen
Margarete Emilie
nach Empfang ihrer erſien heiligen Kommunion und
wohlgeſtärkt durch die Gnadenmittel unſerer hl. Kirche
nach kurzem, überaus ſchweren Teiden im Alter von
6½ Jahren am 16. d. Mts. wieder zu ſich in den Himmel.
Namens der Hinterbliebenen:
In tiefſiem Schmerze:
Med.=Rat Or. Peters und Frau.
Goddelau=Philippshoſpital, den 18. April 1928.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütlgſt abſehen zu wollen.
Die Beiſetzung fand in aller Stille auf dem alten Darmſtädter Fried=
Für die uns anläßlich des Hinſcheidens und
bei der Beiſetzung meines verewigten Gatten,
unſeres lieben Vaters, in ſo reichem Maße
und in ſo herzlicher Weiſe bekundete Teilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren Geſchick bitten
wir, auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
Dank entgegenzunehmen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Sofie Wörißhoffer, geb. Holl.
Darmſiadt, den 17. April 1928
Kittlerſtraße 36.
(10460
hofe ſtatt.
(10503
Am 16 ds. Mts. verſchied ſanft nach
langem ſchweren, mit großer Geduld
ertrage=
nem Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel,
Pate und Couſin
Duntel gung
im Alter von 40 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Jung
nebſt Kindern.
Wirhauſen, den 17. April 1928. (6881
Die Beerdigung findei Donnerstag, den 19. April,
nachmittags 4½ Uhr, von der Turnhalle aus ſtatt.
Unſere gute, treuſorgende Mutter
Frau
Lina Feuchtwanger
geb. Bruchfeld
iſt unerwartet verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Arthur Feuchtwanger
Elſe Feuchtwanger. (1040
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzl. Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Bruders
Georg Heß
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Heß für die troſtreichen
Worte am Grabe und für die reichen Blumenſpenden.
Familie Chriſtian Heß
Familie Ludwig Heß
Familie M. Pahl.
Darmſtadt, den 18. April 1928.
(10555
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme beim Heimgange unſeres teuren,
un=
vergeßlichen Entſchlafenen, ſowie für die überaus
zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir unſeren
aufrichtigſien Dank.
Im Namen der tieftrauernden Sinterbliebenen:
Frau Margarethe Dang
geb. Otto.
Darmſiadt, den 17. April 1928.
(6907
Waschbütten
liefert u. repariert Gg. Heim, Darmstadt
Arheilgerstr. 53, Telefon 2062
5915a
Fa
neues Damenrad
preiswert verff.
Metzger,
Holzhof=
illee N
W aafet.
Muſikinſtrumente
Beſtandteile
prima Saiten
Neparaturen
fachmänniſch, billigſt
Weyrauch
Schuchardſtr. 4.
110536
Bieletelder
Wäsche
zeinen
Herren-,
Damen-
Gebrauchs-
Wäsche
Insbesondere:
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Maß
Die hygienisch verpackte
Peins Lannärste
Plissee
chnell und gut (5642a
Hügelſtraße 32.
Wäſche aller Art
wird ang, bei billigſt.
Berechnung. Fran
Cronert. Witwe,
Stiftſtraße 41, Stb
1. St. r. Wäſcherei
auswärts. (10526
Verkauf nur
an Private
I. 10n 14 Gnalit. a.80z
bekommen Sie nur in der
94a
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
Georg Heyl
Darmstadt
Wilhelminenstr. 311
Ruf 1074
Flavierstimmen
sofort
MAiavier-Irnald
Telefon
975 2457
Elisabeihenstrade 28.
(3859a)
Chal-wappen
Mansc
Ia
Handge=
nähte Sattler=
Handarbeit
Eigene
Fabri=
kationen
Sattler= u. Lederwarengeſchäfte verl.
Preisliſte. Praktiſche
Konfirmations=
geſchenke, große Auswahl.
Lederwaren=
Karl Möſer fabrikation
Nieder=Ramſtädterſtr 27, kein Laden
Arhei gerſtraße 84 (65242
Kaufen Sie keinen Mob
bevor mein großes Lager in dieſem
Ar=
likel beſichtigt. Ebenſo Parkettbohner,
Roßhaarbeſen, Bürſten Schwämme, Fene
ſter eder, Nohr lopfer, Fußmatten. 664/a
Karl Brückner, Darmſtadt
volzſtraße
Fernſpr. 1239.
Die Möhelpreise Sleigen, besonders Qualitäts-Möhel!
lIch baue jedoch mein Fabrik-Ausstellungsraum um, löse mein Zweiglager
Kranichsteinerstraße 37
auf und gewähre auf alle greifbaren und sofort lieferbaren
AualitätsrHöbel
(6267a
kompl. Schlaf- Speise- und Herrenzimmer
bei Zahlungen innerhalb 3 Monaten
20 Barzahlungs-Rabatt
Beeilen Sie sich. diesen außergewöhnlichen Vorteil wahr zu nehmen.
Möbelfabrik Karl Klenk
Darmstadt Nachf. Paul Lambeck Landwehrstr. 31
Nummer 108
Mittwoch, den 18. Am 1928
Seite 8
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 18. April.
*Aprilſcherz oder Oſterei?
Es gibt Menſchen, die an chroniſchem Geldmangel leiden;
das ſoll für die Betreffenden im allgemeinen recht peinlich ſein.
In der Nachkriegszeit mit ihrer wirtſchaftlichen Depreſſion hat
nun dieſer chroniſche Geldmangel immer weiter um ſich gegriffen,
und insbeſondere ſind die Gemeinden von dieſer üblen
Krankheit nicht verſchont geblieben. Der Geldmangel der
Ge=
meinden aber iſt leider nicht nur für die Betroffenen ſelbſt, d. h.
für die Verwaltung, recht unangenehm, ſondern auch für die
harmloſen Einwohner eben dieſer Gemeinden. Um ſo
unan=
genehmer, da ja ohnehin die meiſten Gemeindemitglieder ſchon
für ihre eigene Perſon wirtſchaftlich ſchwer zu kämpfen haben.
Nun hat man ja ſchon davon läuten hören, daß auch die Kaſſen
der Stadt Darmſtadt keineswegs an goldenem Ueberfluß
leiden. Mit einiger Beſorgnis, aber man hat ſich getröſtet in
dem Gedanken, daß unſere energiſche Stadtverwaltung ſchließlich
doch aller Schwierigkeiten Herr werden würde. In dem
Ver=
trauen auf die Energie der Stadtverwaltung haben wir uns nicht
getäuſcht. Sie hat ſich als außerordentlich groß erwieſen.
Geld=
mangel gibt es nur für kleine Geiſter, nicht für Städte! Wozu
haben denn dieſe das Recht, Steuern zu erheben? Wenn man
Geld braucht, erhöht man eben die Steuern, und bei ſo kleinlichen
Einwänden, daß ſchon die bisherige Beſteuerung die Grenzen der
Leiſtungsfähigkeit erreicht oder gar überſchritten habe, daß man
durch Ueberdrehen der Steuerſchraube das gewerbliche Leben
er=
töte, bei ſolchen kleinlichen Einwendungen hält man ſich nicht
lange auf. Ein altes Sprichwort ſagt: „Was du tuſt, das tue
ganz”. Wenn man alſo Steuern erhöhen will, muß man es
ordentlich tun, am beſten gleich ſo, daß dem anderen vor Schreck
die Sprache wegbleibt, ſo daß er nicht erſt noch lange
wider=
ſprechen kann. Nach dieſem Rezept hat offenbar unſere
Stadt=
verwaltung gehandelt, als ſie ihre neuen Steuerpläne ausgeheckt
hat; wenigſtens, wenn ſich das, was man darüber hört, als richtig
herausſtellen ſollte, woran man bei der Ungeheuerlichkeit wirklich
zweifeln möchte. Es ſollen nämlich danach erhöht werden: die
Grundſteuer ron 20 auf 40 Pfg., d. h. um 100 Prozent, die
Gewerbeſteuer von 74 Pfg. auf 1.10 Mark, d. h. um rund
50 Prozent, die Grundgebühr für Gas um 20 Pfg., der
Waſſerpreis von 22 auf 32 Pfg. Im ganzen ſollen dieſe
neuen Steuern jährlich 1 201 000 Mark einbringen. Wir
er=
lauben uns die beſcheidene Anfrage an die Stadtverwaltung:
Trägt ſich die Stadtverwaltung tatſächlich mit derartigen
Ab=
ſichten?
Das Frauenbad am Woog.
Wie wir ſoeben erfahren, wurde bereits geſtern nachmittag
von den Vertretern der Wirtſchaftsorganiſationen (der Induſtrie,
des Groß= und Einzelhandels, der Induſtrie= und Handelskammer
und der Handwerkskammer) und des Hausbeſitzervereins eine
vertrauliche Beſprechung abgehalten, in der nachdrücklichſt gegen
die tatſächlich geplante Steuererhöhung, wie ſie die Vorlage des führen, wird die Heſſiſche Eiſenbahn=A.G. im Verein mit einigen Spe=
Oberbürgermeiſters bezweckt, Stellung genommen wurde. Die zialfirmen eine elektriſche Muſterküche einrichten und weiter=
Verſammlung behielt ſich weitere Schritte und energiſche
Gegen=
maßnahmen vor.
— Ernannt wurden: Am 15. Märy: Leozhard Vogel aubs
Frän=
kiſch=Crumbach zum Pfleger bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei
Gießen, mit Wirkung vom 1. März 1938; am 17. März: der
Kanzlei=
gehilfe bei dem Amtsanwalt in Alsfeld Jakob Köhler und der
Kauzleigehilfe bei dem Amtsgericht Darmſtadt I Georg Zahn zum
Kanzliſten, beide mit Wirkung vom 1. März abz am 2. März:
Gen=
darmeriehauptwachtmeiſter Karl Eisfeller zu Ober=Ingelheim zum
Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung vom 1. März ab; der
Polizeihaupt=
wachtmeiſter Adam Ritſcher zum Kriminalhauptwachtmeiſter, mit
Wirkung vom 1. April ab; am 28. März: der Lehrer Adam Wolf
zu Kolmbach, Kreis Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts
ab; am 31. März: der Lehrer Rudolf Frank zu Stammheim, Kreis
Friedberg, zum Lehrer an der evangeliſchen Volksſchule zu Gimbsheim,
Kreis Worms, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am
3. April: der Rochnungsrat bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Adam
Dillemuth zum Oberrechnungsrat bei dieſer Behörde, mit
Wir=
kung vom 1. Juli ab; am 5. April: der Studienrat an der
Oberreal=
ſchule in Alsfeld Eduard Decker zum Studienrat an dem
Realgymna=
ſium in Gießen, mit Wirkung vom 23. April abz am 1. Appil: der
Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Ortenberg Wilhelm Hardt
zum Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Alzey; der Oberjuſtizſekretär
bei dem Amtsgerich= Alzey Hans König zum Oberjuſtizſekretär bei
dem Autsgericht Grümberg, mit Wirkung vom Dienſtantritt ſeines
Nachfolgers ab; am 3. April: der Oberförſter Adolf Ernſt Müller Arbeitsvorgänge ſo gering, daß auch hier, von den Anſchaffungskoſten
zu Darmſtadt zum Forſtmeiſter des Forſtamts Laubach.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Siedelshryun, Kreis Heppenheim; Dienſtwohnung Elektromotors vereinfacht und verbilligt werden kann.
iſt vorhanden.
„Egmont” ſpielt zum erſten Male Martha Ziegler das Klärchen; die
Negentin wird von Küthe Meißner dargeſtellt.
bert wiederholtz; die Vorführungen beginnen um 17 und um 30 Uhr, elektriſcher Herd, an dem ſich die Arbeit, ohne die ſonſt unvermeidbaren
Konrad Drehers ſtatt; der große Münchener Komiter, deſſen Ruf
während ſeines fünfzigfährigen Wirkens an der Bühne weit über ſchränke kommen mehr und mehr zur Anwendung. Von großer Bedeu=
Bayern, ja über des Reich hinaus gelangt iſt, ſpielt zwei ſeiner
erfolg=
reichſten Stücke: eine eigene Bearbeitung einer alten Lokalpoſſe von
Anno „Der Schwiegerdater” und ein Luſtſpiel Ludwig Thomas „Der
alte Feinſchmecker”. In beiden Stücken ſpielt Konrad Dreher ſelbſt,
um=
geben von einem Enſemble Münchener Darſteller, eine Hauptrolle.
Morgen Donnerstag wird zum erſten Male im Großen Haus Roſſi=
Leoncavallos „Bajazzo” am Samstag, den 21. April, ſingt als Gaſt auf
Anſtellung Richard Dresdner vom Stadttheater im Krefeld den Nach dem großen Anklang, den der Elektrohof ſeinerzeit erfahren hat,
Turridu und den Canio.
Bizets Oper „Diamileh”, die neu einſtudiert, und Nietis Ballett
„Barabau”, das als Erſtaufführung am kommenden Freitag im Großen
Haus herauskommt, werden zuſammen mit Pucciwis „Gianni Schiechi”
gegeben.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Heute abend um 8 Uhr veranſtalten wir im Hörſaal 234 der
Tech=
niſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal, gegenüber dem Landestheater)
unſere letzte Winterverſammlung in der Vortragsreihe 1927/28. Es
handelt ſich diesmal um ein ganz beſonders intereſſantes und wichtiges
Thema, über das in breiteſten Kreiſen vielfach noch recht falſche
Anſchau=
ungen verbreitet ſind, nämlich um die „Sicherungsmaßnahmen im Eiſen= 99
bahnverkehr”. Als Nedner wurde Herr Regierungsbaumeiſter a. D.
Spamer gewonnen, der an Hand von Filmvorführungen ſprechen
wird. Niemand ſollte deshalb verſäumen, an dieſer hochintereſſanten
Veranſtaltung teilzunehmen. Bei dem zu erwartenden ſtarken Andrang
empfiehlt ſich recht pünktliches Erſcheinen, zumal, da ſpäteſtens eine
halbe Stunde nack, 8 Uhr das Weſtportal der Hochſechule geſchloſſen wird.
— Volkshochſchule. Der Kurſus „Große Denker” will eine
geiſtesgeſchichtliche Einführung in die Philoſophie der Neuzeit geben.
Die Grundgedanken der philoſophiſchen Syſteme von Descartes,
Spi=
noza, Leibniz, Kant, Fichte, Hegel, Schopenhauer werden im Ueberblick Kameliendame” von Alexander Dumas Sohn. Der Kartenver=
und Zuſammenhang mit den geiſtigen Geſamtſtrömungen ihrer Zeit
behandelt. Die Vorleſungen finden ſtatt jeweils Mittwochs, ab 25. handlung Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie Zeitungskiosk, Ernſt=
April, abends von 8—10 Uhr, in der Techniſchen Hochſchule.
Anmel=
dungen umgehend in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathilden=
tlatz 17.
Geſtern nachmittag 4 Uhr iſt in Anweſenheit der Betriebs=
Deputation das neu errichtete Frauenbad an das Amt für
Leibes=
übung übergeben worden. Im Herbſt des vorigen Jahres nach
beendeter Badeſaiſon iſt mit dem Abbruch des alten Frauenbades
begonnen worden. Im Laufe der Jahrzehnte war dieſes
Frauen=
bad nicht mehr gebrauchsfähig. Man hätte ſich zu großen
Repara=
turarbeiten entſchließen und eine vollkommen andere Einteilung
treffen müſſen. Mehr und mehr hat ſich im Laufe der letzten
Jahre das Licht= und Luftbad am Woog eingebürgert. Die ganze
Art des Badens iſt nicht mehr die von früher. Als das alte
Frauenbad ſeinerzeit gebaut wurde, da machte man noch kleine
Einzelkabinen, in denen die Frauen ungeſehen von anderen
Badegäſten ihr Bad nehmen konnten. Dieſe ſogenannten
Kaſten=
bäder waren noch bis zum Kriegsbeginn vorhanden und auch in
dem Inſelbad in Gebrauch. Inzwiſchen iſt die frühere Prüderie
überwunden worden. Die Frauen wollen nicht mehr in den
Kaſtenbädern haden, ſondern ſchwimmen, und ſie wollen nun
auch Sonnenbäder haben, wie das den Männern und Frauen
ja ſchon ſeit zwei Jahren im Sonnenbad auf der Inſel möglich
gemacht worden iſt. Die Frauen haben in den letzten
Jahr=
zehnten im Schwimmſport große Fortſchritte gemacht, und dazu
haben die Schwimmvereine viel beigetragen. Es waren alſo ganz
neue Geſichtspunkte zu berückſichtigen, als die Stadtverwaltung
an die Projektierung des neuen Frauenbades am Woog ging.
Dieſe Geſichtspunkte ſind in dem neuen Frauenbad zur
Ausfüh=
rung gekommen. Um den Waſſerſpiegel des Woogs nach
Mög=
lichkeit zu vergrößern, iſt das Frauenbad ganz auf das Ufer
ge=
ſtellt worden. Es enthält Auskleidekabinen nur in beſchränkter
Zahl und auch gemeinſame Ankleideräume für die Kinder,
Schwimmvereine und dergleichen nur in beſchränktem Umfange.
Dagegen iſt eine Garderobe vorhanden, die ähnlich eingerichtet
worden iſt wie in dem Licht= und Luftbad. Dieſes Syſtem hat
Die elektriſche Muſterküche
auf der Süddeutſchen Gaſtwirtsmeſſe.
Wo Neuerungen in Erſcheinung treten, ſteht heute die
Elek=
trizität im Vordergrunde. Dies gilt insbeſondere auch für
das überall in beſtem Anſehen ſtehende deutſche Gaſtwirtsgewerbe, deſſen
ſüddeutſche Gruppe demnächſt in Darmſtadt ſeine Leiſtungen öffentlich
zur Schau und Begutachtung ſtellen will. Durch ihre ſo bedeutenden
Vorzüge ſtellt die Elektrizität einen ſehr weſentlichen, wenn nicht den
wefentlichſten Faktor in der Wirtſchaftlichkeit eines Gaſtwirte=Betriebes
dar. — Reinlichkeit, Billigkeit, Schnelligkeit — ſind die markanten
Eigenſchaften der Elektrizität; aber auch gleichzeitig drei Kennzeichen
eines guten Gaſthauſes! Dieſes gilt gleichermaßen für die drei
ein=
ſchlägigen Gebiete der Elektrizitätsverwendung: „Beleuchtung,
Kraft und Wärmeerzeugung!
Um nicht nur den Angehörigen des Gaſtwirte=Gewerbes, ſondern
auch dem breiten Prblikum die Vorzüge der Elektrizität vor Augen zu
hin elektriſche Hausgeräte beſter Ausführung und
Bewäh=
rung zeigen.
Die Notwendigkeit einer guten Beleuchtung iſt zwar in den
letzten Jahren mehr und mehr zur Einſicht geworden, aber es fehlt
doch noch vieles an ihrer allgemeinen Anerkennung. Gute Beleuchtung
iſt kein Luxus, den ſich nur einige größere und üppigere Gaſtſtätten
leiſten können, nein, gute Beleuchtung ſoll eine Selbſtverſtändlichkeit
ſein für das einfachſte wie vompöſeſte Gaſthaus! Wo die Beleuchtung
gut iſt, d. h. ausreichend und angenehm, da fühlt ſich der Gaſt wohl,
verweilt auch länger und kommt wieder! Die Koſtenfrage ſpielt in den
meiſten Fällen keine ausſchlaggebende Rolle, zumal vielfach für die
Gaſt=
wirtsbetriebe Sonder=Beleuchtungstarife beſtehen, auf Grund deren der
Strompreis bei entſprechend langer Benutzungsdauer billiger iſt, als
ſonſt üblich. Eine gute Beleuchtung iſt auch erforderlich, um den
Ver=
kehr in den Räumlichkeiten, auf den Fluren und Höfen ſicherzuſtellen.
Wie im Wirtſchaftsleben allgemein, ſo gilt auch insbeſondere für
das Gaſtwirtsgewerbe möglichſte Ausſchaltung von teuerer
Handarbeit und Erſatz durch Maſchinenkraft. Hierzu
iſt der Elektromotor, welcher von den kleinſten Stärken aufwärts zur
Verfügung ſteht, ganz beſonders geeignet. Die Küchenarbeit läßt ſich
durch den Küchenmotor ſchnell und einfach bewältigen, die Reinigung
mittels Staubſaugers und Bohners und die Belüftung mittels eines
Ventilators ſchaffen hygieniſch einwandfreie Verhältniſſe auch in den
überfüllteſten und engſten Lokalen. Zur Behandlung der Wäſche gehört
auch in jedem Betrieb eine elektriſch angetriebene Waſchmaſchine,
wo=
durch es ermöglicht iſt, einfacher und häufiger als früher die Tiſchwäſche
zu wechſeln. Dabei iſt der Kraftbedarf im allgemeinen für die einzelnen
abgeſehen, die Koſtenfrage keine große Rolle ſpielt. An den
verſchie=
denen Modellen wird gezeigt werden, wie der Betrieb mit Hilfe des
Das dritte Anwendungsgebiet der Elektrizität, die Wärme=
— Heſſiſches Landestheater. In der heutigen Aufführung des erzeugung, hat erſt in den letzten Jahren die Bedeutung
ge=
wonnen, die ihr von Rechts wegen zukommt. Nachdem größere Betriebe
in der Benutzung elektriſcher Wärme für die Speiſenzubereitung vor=
Heute wird im Kleinen Haus zum letzten Male der Vilm „Die angegangen ſind, findet ſie auch in den kleineren Gaſtſtätten mehr und
Jungfernreiſe der Cav Arcona” mit dem Vortrag des Kapitäus Her= mehr Anklang. Nichts iſt ja auch einfacher und ſchöner, als ein guter
Umſtände, verrichten läßt. Es gibt elektriſche Herde von wenigen KW
Morgen und übermorgen finden im Kleinen Haus zwei Gaſtſpiele, für die einfachſten, bis zu 50 und mehr KWſ Anſchlußwert für die
größten Verhältniſſe; auch elektriſche Grills, Backöfen und
Wärme=
tung iſt auch in einer Reſtaurationsküche die Zubereitung des warmen
Waſſers, welches ſich in den elektriſchen Heißwaſſerſpeichern bequem
und billig erzeugen läßt. Eine Ausleſe beſter Fabrikate wird auch hier
die Ueberzeugung vermitteln, daß der Elektrizität in der Küche noch
eine große Aufgabe offenſteht.
Was für die Reſtaurationsküche im großen, gilt für die
Haus=
uis „Barbier von Sevilla” gegeben. Beginn 19,30 Uhr. haltsküche im kleinen. So ſind auch in einer beſonderen Abteilüng
In der Aufführung von Mascagnis „Cavalleria ruſticana” und die typiſchen elektriſchen Hausgräte, wie ſie ſich in den letzten Jahren
beſonders ſtark eingeführt und beſtens bewährt haben, zur Schau geſtellt.
zu urteilen, kann erwartet werden, daß auch dieſe Darſtellung der
Elektrizität für Haushalt und Gewerbe große
Auf=
merkſamkeit bei dem Publikum und einſchlägigen Gewerbe finden wird.
v
AAAAAAAAAAAAAAAAAA
Mr. duffrau Baämer, M. H. 1.
*
Heute abend 8!/a Uhr
Konkordiassaaf
Waldstraße 33
Gsch (
— Orpheum. Wie nunmehr als bekannt vorausgeſetzt werden darf.
findet morgen Donnerstag, 19. April, die 2. Gaſtvorſtellung der
welt=
bekannten Filmdarſtellerin und Schauſpielerin Aſta Nielſennebſt
eige=
nem Enſemble ſtatt. Zur Aufführung gelangt erſtmalig wiederholt „Die
kauf iſt in den üblichen Vorverkaufsſtellen: Verkehrsbureau, Zigarren=
Ludwigsplatz. Es gelten übliche Gaſtſpielpreiſe. Vergünſtigungen ſind
aufgehoben.
Darmſtädter Pferdemarktlotterie. Bei der geſtern unter Aufſicht
des Polizeiamts ſtattgefundenen Verloſung fielen die lebenden Gewinne
in der Reihenfolge auf folgende Nummern: 23 792, 4453, 23 918, 1142,
12 311, 9909, 21 620, 13 791. Die lebenden Gewinne ſind innerhalb
6 Tagen gegen Vorzeigung des Loſes in Empfang zu nehmen.
Um=
gehende Meldungen bei dem Landespferdezuchtverein in Darmſtadt,
Rheinſtraße 62, Telephon Nr. 3325. Diejenigen Gelvinner, welche
an=
ſiatt der Pferde bzw. Fohlen den Ge inn in Geld in Empfang nehmen
tyrllen, erhalten 80 Prozent dos Wertes ausbezahlt. Gewinnliſten ſind
zu 10 Pf. bei allen Lotterieg=ſthäften zu bekommen.
ſich inzwiſchen in faſt allen deutſchen Fluß= und Lochbädern
ein=
gebürgert. Auf dieſe einfache Weiſe iſt es auch im neuen
Frauen=
bad möglich, daß gleichzeitig 800 Badegäſte im Woog anweſend
ſein können, die höchſte Ziffer, die bis jetzt je erzielt worden iſt.
— Neu iſt in dem Frauenbad ein Aufbewahrungsraum für
Fahr=
räder, der mit der Garderobe vereinigt iſt. Der beſchränkte Raum
machte die Anordnung der Auskleideräume in zwei Geſchoſſen
notwendig. So entſtand eine Terraſſe, die für Sonnenbäder
aus=
genutzt worden iſt. Hier ſtehen bequeme Liegeſtühle für Frauen,
die dort faſt ſo bequem liegen wie auf einem großen
Ueberſee=
dampfer, mit dem Blick auf das Waſſer und das luſtige Treiben.
Der Eingang zum Frauenbad iſt nur von der Landgraf=Georg=
Straße aus möglich. Der Bau hat ein flaches Dach erhalten, um
ſo wenig wie möglich auffällig in die Erſcheinung zu treten und
möglichſt wenig Maße zu zeigen.
Nahe dem neuen Frauenbad iſt auch ein Abteil für die
Ab=
haltung von Schwimmlehrkurſen angeordnet, eine Einrichtung,
die gewiß von allen Badegäſten des Wooges begrüßt wird.
Das neue Bild des Wooges wird demnächſt noch ergänzt durch
eine einfache Einfriedigung auf dem Woogsdamm anſtelle der
alten Drähte, die ſtets an verroſteten Siederohren hingen und
von der Jugend zuſammengetreten waren. So macht der neue
Woog den Eindruck der Ordnung. Alle im Waſſer ſtehenden
Ein=
richtungen ſind aus Beton und ſo konſtruiert, daß ſie
Jahrhun=
derte überdauern können.
Wenn einmal das Männerbad (die ſogen, weißen Häuschen)
erneuert werden muß, will die Stadtverwaltung die Gelegenheit
benutzen, um auch dieſe Anſtalt ganz zu beſeitigen und ebenſo an
das Ufer zu bringen wie das Frauenbad. Dann erſt wird der
Woog eine Badegelegenheit ſein, wie ſie wenige Städte aufweiſen
können.
— Anmeldung von Entſchädigungsanſprüchen aus beſchlagnahmten
u. S.A.=Patenten. Im Rahmen des amerikaniſchen Freigabegeſetzes iſt,
wie bereits bekannt gegeben, eine Entſchädigung für diejenigen während
des Krieges in Amerika beſchlagnahmten deutſchen Patente vorgeſehen,
die an die Regierung der Vereinigten Staaten verkauft oder lizenziert,
bzw. von ihr benutzt wurden. Um die Rechte der
entſchädigungsberech=
tigten deutſchen Patentinhaber geſchloſſen zu wahren, iſt nunmehr im
Auftrage des Auswärtigen Amtes eine Zentralſtelle errichtet worden,
und zwar als gemeinſames Sonderbureau des Deutſch=Amerikaniſchen
Wirtſchaftsverbandes und der Abteilung Amerika des Bundes der
Aus=
landsdeutſchen, die ihre Tätigkeit unter der Mitwirkung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstages und des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie ausübt. Sämtliche Beſitzer der während des Krieges in den
Vereinigten Staaten beſchlagnahmten Patente werden aufgefordert,
um=
gehend ſchriftliche Anmeldungen bei dieſer Stelle vorzunehmen unter
der Anſchrift: Intereſſenvertretung für Anſprüche
deutſcher Patentinhaber, Berlin WW. 7. Neue
Wil=
helmſtraße 12—14. Anzugeben ſind: Patentbeſitzer und
Patent=
anmelder, amerikaniſche Patentnummer, Datum der Erteilung, ferner
etwaige den Patentbeſitzern ſelbſt bekannte Einzelheiten über das
Schick=
ſal ihrer U.S.A.=Patente. Nach Feſtſtellung des Wortlautes der für
das Verfahren vor dem Schiedsrichter erforderlichen Vollmacht durch
die zuſtändigen Stellen in Waſhington werden die Formulare den bei
der Intereſſenvertretung regiſtrierten Pstentinhabern zugeſtellt. Es
wird beſonders darauf hingewieſen, daß die amtlichen Stellen es im
eigenſten Intereſſe der Patentinhaber für dringend geboten erachten,
die Anmeldungen dunch die Zentralſtelle ſofort vorzunehmen, da bei den
meiſten Patenten komplizierte Unterſuchungen über Art und Umfang
der Verwertung angeſtellt werden müiſſen und die Friſt für die
form=
gerechte Anmeldung bei dem bereits ernannten Schiedsrichter Parker am
2. Auguſt 19B8 abläuft. Nähere Auskunſt erteilt auch die Heſſiſche
In=
duſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtraße 14I.
— Dienſtfubiläum. Der in weiten Kreiſen bekannte und geſchätzte
Strafanſtalts=Oberwachtmeiſter Herr Martin Veith vom hieſigen
Landgerichtsgefängnis begeht am 20. April ſein 25jähriges
Dienſtjubi=
läum. Durch ſein zuvorkommendes, freundliches Weſen erfreut ſich der
Jubilar überall, bei ſeinen Vorgeſetzten wie auch bei ſeinen Kollegen,
gleicher Beliebtheit. Beſondere Verdienſte hat ſich Herr Veith auf dem
Gebiete der Beamtenorganiſation erworben; ſo gelang ihm im Jahre
1907 der Zuſammenſchluß aller heſſiſchen Strafanſtalts=Aufſichtsbeamten
und die Gründung einer Vereinigung derſelben. Es war dies für die
damaligen Verhältniſſe keine leichte Aufgabe und die erſte Vereinigung
dieſer Art in ganz Deutſchland. Gar bald folgten dieſem Beiſpiel die
betreffenden Beamten der anderen Länder, wie Preußen uſw. Als
Vorſitzender des Vereins heſſiſcher, Strafvollzugsbeamten iſt er auch
heute noch eifrigſt bemüht, die Standesintereſſen nach beſten Kräften
zu vertreten.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Leitung: Direktor A.
Steff=
ter. Für die diesjährige Sommerſpielzeit wurden folgende Operetten
erworben: „Adrienne” von Götze; „Die Königin” von Oskar Straus;
„Drei arme kleine Mädels” von Kollo; „Die Faſchingsfee” von Kalman;
Der letzte Walzer” von Oskar Straus; „Die goldene Meiſterin” von
Eysler.
— Ein Gang durch die Maggi=Gutswirtſchaft und die Maggi=Werke
in Singen am Hohentwiel wird am Mittwoch, den 18. d. M., abends
8 Uhr, im großen Saal der Turnhalle am Woogsplatz in einem großen
Kultur= und Lehrfilm gezeigt. Die Mitglieder der Darmſtädter
Tur=
verſchaft (Turngemeinde 1846. Turngemeinde Beſſungen,
Turngeſell=
ſchaft 1875) werden hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht. Der
Ein=
tritt iſr frei, Koſtproben werden verabfolgt.
Das Schnurrbuſch=Quartett beendet ſeinen Brahms=Zyklus
am Samstag, den 21. April, im Kleinen Haus. Zur Aufführung
kom=
men das G=Dur=Streichquartett Op. 111 und des Meiſters
volkstüm=
liches Sextett Op. 18 B=Dur. Das Quartett wird in der Wiedergabe
der Werke von den Herren Kammermuſiker Steinmar und Tilling
unterſtützt. Beginn des Konzerts 8 Uhr.
Aus den Pasieien.
— Deutſche Demokratiſche Jugend, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir machen unſere Mitglieder auf die am Mittwoch,
18. April, abends 8.15 Uhr, ſtattfindende Bäumer=Verſammlung im
Konkordiaſaal (Waldſtraße 33) aufmerkſam. Frau Gertrud Bäumer
ſpricht über das Thema „Um die deutſche Wiedererſtarkung”.
— Die Deutſche Demokratiſche Partei macht auf die
heute abend im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, ſtattfindende Gertrud=
Bäumer=Verſammlung aufmerkſam.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend findet um 8 Uhr bei Sitte (Alpenvereinszimmer)
ein Unterhaltungsabend ſtatt. Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Tageskalender für Mitwoch den 18. April 198.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Enda
nach 22 Uhr, K 16 (Bühnenvolksbund): „Ggmont”. — Kleines Haus,
Anfang 17 und 20 Uhr: Film „Die Jungfernreiſe der „Kap Arcona”.
— Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkaffee Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Weinhaus Maxim. — Techn.
Hochſchule, Hörſaal 234, abends 20 Uhr: Filmvortrag von Reg.=
Baumeiſter a. D. Spamer, Darmſtadt, über „Sicherungsmaßnahmen
im Eiſenbahnverkehr”. — Vortragsſaal Waldſtr. 18, abds.
20 Uhr: Vortrag „Der Lebensſtrom”: Redner: G. Knecht. —
Kino=
vorſtellungen: Helia, Union=Theater,, Palaſt=Lichtſpiele,
Reſi=
denz=Theater.
Ihr kleiner Liebling soll während seines ersten
Le-
bensjahres wiel schlafen. Sorgen Sie deshalb durch
richtige Nahrung dafür, daß ihm nicht
Verdau-
ungsstörungen den Schlaf rauben, geben Sie ihm
C
A
K MDER
EHL
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 18. Hprf 1928
Nummer 108
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Eine brennende Perkehrsfrage des Odenwaldes!
Aa. Wixhaufen, 17. April. Turnwart Jung geſtorben.
Im beſten Mannesalter iſt nach längerem Krankenlager der in der
gan=
zem Umgebung bekannte Turnwart Daniel Jung geſtorben. Jung
hat ſich um den hieſigen Turnverein unſtreitig große Verdienſte
erwor=
ben. Bis zum vergangenen Jahre ſtand er dem Verein auch eine
Zeit=
lang als Vorſitzender vor. Mit in erſter Linie iſt ſeiner Initiative die
Errichtung einer größeren Turnhalle zu verdanken, die er ſelbſt noch
Ende des vergangenen Jahres einweihen half. Nicht nur als
Vereins=
turnwart, ſondern auch als Gau= ud Verbandsturnwart hat er ſich
her=
vorgetan. Sein Hauptintereſſengebiet war in der letzten Zeit das
Frauenturmen, deſſen Ausbreitung und Vertiefung er ſich mit beſonderer
Hingabe ammahm. Der Main=Rodgat und der S.T.V. verlieren in
dem Verſtorbenen einen ihrer tüchtigſten Funktionäre, der im idealer
Begeiſterung mit Wort und Tat in Jahnſchem Geiſte tätig war. Die
Beerdigung findet am Donnerstag ſtatt.
J. Griesheim, 17. April. Am Donnerstag, 19. April, abends 8 Uhr,
ſindet auf dem Nathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender
Tages=
ordnung ſtatt: 1. Prüfung der Gemeinderechnung pro 1926, 2.
Ver=
gebung der Särge, 3. Uebertragung einer Bauhypothek, 4. Geſuch um
Abgabe von Gelände, 5. Geſuch um Anbringung einer Antenne, 6.
Ge=
ſuch des Philipp Funk 6. um Anſchluß an den Kanal, 7. Feſtſetzung von
Flurſchaden, 8. B=ſetzung der Untererhebeſtelle, 9. Mitteilungen, 10.
Stundung und Erlaß von Gemeindegefällen, 11. Wohlfahrts= und
Armenſachen.
Aa. Eberſtadt, 17. April. Frühjahrsgewitter. Am Montag
abend, ungefähr um 7 Uhr, ging über die Gemarkung Eberſtadt und
die vordere Vergſtraße ein ſchweres Gewitter nieder, das mit heftigen
Regengüſſen verbunden war. — Schulſtatiſtik. In der kommenden
Woche werden in Eberſtadt ungefähr 160 ABC=Schützen in die
Volks=
ſchule aufgenommen werden. Aller Vorausſicht nach werden die Kleinen
auf drei Klaſſen verteilt werden. Man rechnet damit, daß die
Geſamt=
ſchülerzahl der Eberſtädter Volksſchule im neuen Jahre ſich auf rund
900 Kinder ſtellt. Dieſe Zahl ſtellt einen weſentlichen Rückgang der
Kinderzahl dar. So betrug beiſpielsweiſe im Frühjahre 1920 die
Ge=
ſamtzahl der ſchulpflichtigen Kinder in Eberſtadt 1275. Welches
Wachs=
tum Eberſtadt aber hinter ſich hat, beweiſt die Tatſache, daß es vor
un=
gefähr 230 Jahren nur einen Lehrer hatte (bei einer Einwohnerzahl
von rund 800 Seelen). Noch vor 120 Jahren, als die Bevölkerung
Eberſtadts rund 1000 Einwohner betrug, waren zwei Lehrer angeſtellt.
In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts kamr der dritte Lehrer
binzu. Wber bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts
hatte Eberſtadt 8 Schulklaſſen, Anfang der 90er Jahre 11 Klaſſen und
bereits um 1900 rund 1000 Schulkinder.
F. Eberſtadt, 17. April. Ortsgericht. Die Leitung des hieſigen
Ortsgerichts, die bisher übergangsweiſe noch im den Händen des
Alt=
bürgermeiſters Schäfer lag, iſt an den neuen Bürgermeiſter Dr.
Uecker übergegangen, nachdem dieſer ſchon vor einiger Zeite von dem
Amtsgericht Darmſtadt II zum Ortsgerichtsvorſteher des Ortsgerichts
Eberſtadt beſtellt und heute auf dieſes Amt eidlich verpflichtet worden
iſt. — Abfuhrſcheine. Die bei der Gemeindekaſſe noch
befind=
lichen Abfuhrſcheine über Bvenn= und Nutzholz müſſen bis ſpäteſtens
21. April eingelöſt werden, andernfalls das betreffende Holz von der
Gemeinde nochmals verſteigert wird und etwa eintretender Mindererlös
von den Steigerern getragen werden muß. Das geſteigerte Holz muß
bis ſpäteſtens 28. April aus dem Walde entfernt werden. — Verbot.
Die Bürgermeiſterei hat das Fußball=, Handball= und Fauſtballſpielen
auf den öffentlichen Straßen und Plätzen bei Strafandrohuug verboten.
Von Georg Keil, RiderMamſtadt.
Die mangelhaften Verkehrsverhältmiſſe vom Darmſtadt nach Nieder=
Ramſtadt—Tvaiſa—Ober=Rayrſtadt und durch das Modqutal bis
Linden=
fels ſind in letzter Zeit des öfteren Gegenſtand eingehender Erörterung
geweſen und es muß jetzt ernſtlich und mit allem Nachdruck die Frage
aufgeworfen werden, „wann erfolgt die Weiterführung
der elektriſchen Straßenbahn von Darmſtadt nach
Ober=Ramſtadt und von da durch das Modautal bis
Lindenfels?‟. Der Verbehrsausſchuß Nieder=Mamſtadt—Traiſa hat
doch die Vorarbeiten bis in alle Einzelheiten reſtlos erledigt, und die
geſcte Bevölkerung ſteht geſchloſſen umd wie ein Man dahinter und
wartet verheißungsvoll auf die Erfüllung ihres Wumſches. Vor etwa
drei Wochen fühlte man ſich ganz nahe am Ziel, weil vom
Reichsver=
kehrsminiſterium Berlin eine Sitzung im Heſſiſchen Miniſterium
einbe=
rufen war, die die Endſcheidung bringen ſollte. Dieſe Sitzung wurde
leider in letzter Stunde abgeſagt, weil angeblich die Berliner Herren in
einer anderen Sache dort feſtgehalten waren. (1) Faſt könnte man der
Vermutung zuneigen, daß hier eine planmäßige Verſchleppungstaktik
be=
trieben wird; vom der Sitzung, die bis kurz mach Oſtern vertagt wurde,
hört man nichts, Oſtern iſt doch jetzt längſt vorbei, der Reichstag iſt
ge=
ſchloſſen umd wir fragen: „Was behindert das
Verkehrs=
miniſterium in Berlin noch, die entſcheidende
Sitzung einzuberufen?‟. Von den maßgebenden Stellen müſſen
wir nunmehr verlangen, daß in dieſer Angelegenheit jetzt ermſte Schritte
unternommen werden; insbeſondere dürfte die Heſſiſche Eiſenbahn=
Aktiengeſellſchaft etwas mehr Aktivität zeigen, heraus aus der Reſerve
Herr Direkton Bohnenberger, und telephoniert, daß ſich die Drähte
bie=
gen, bis ſich die in Frage kommenden Behörden zu einer Entſcheidung,
die nur in bejahendem Sinne erfolgen kann und muuß, bewegen laſſen.
Auch das Heſſiſche Miniſterium, und insbeſondere die Stadt Darmſtadt,
die doch den allergrößten Vorteil dabei hat, dürftem ſich mit etwas mehr
„Wärwe” der Sache anmehmen. Die Bedürfnisfrage ſtellt ſich von ſelbſt
außerhalb jeder Diskuſſion, demn derjenige, der noch an der Rentobilität
Die Lage der Landwirtſchaft im März.
(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)
Die wechſelvolle und unbeſtändige Witterung des März war der
Entwicklung der jungen Saaten wie auch dem Fortgang der
Frühjahrs=
arbeiten nicht ſehr förderlich. Infolge der in der erſten Hälfte des
Berichtsmonats auftretenden ſtarken Nachtfröſte konnten die
Feldarbei=
ten wenig vorwärts kommen. Dagegen geſtattete das Aufkommen
war=
mer und trockener Witterung gegen Ende des Monats die Aufnahme
der Feldarbeiten, ſo daß auch die Ausſaat von Sommerweizen und
Sommergerſte faſt überall gefördert werden konnte. In einigen
klima=
tiſch günſtig liegenden Gebieten wurde ebenfalls die Ausſaat des Hafers
beendet. Auf leichteren Böden wurde bereits mit den Drillarbeiten
begonnen. Wenngleich die Saaten im allgemeinen wenig gut durch den
Winter gekommen ſind, ſo zeigen ſie in der letzten Zeit im großen und
ganzen doch einen günſtigeren Stand. Infolge des im März häufig
auf=
tretenden Froſtwetters haben die Saaten allerdings ſtellenweiſe ſo ſehr
Not gelitten, daß Umpflügungen notwendig wurden. Hiervon wurden
beſonders Wintergerſte und Winterroggen betroffen. — Der Stand der
Grünländereien iſt wenig befriedigend; Kleefelder und junge Luzerne
weiſen ſtellenweiſe größere Auswinterungsſchäden auf. Auch wird
ver=
ſchiedentlich über ſtarke Verunkrautung der Grünländereien durch die
vorherrſchende Näſſe geklagt. Durch Ausfrieren und Fuſariumbefall
ſind vornehmlich beim Roggen ſtärkere Auswinterungsſchäden
aufge=
treten. Trotz des Froſtwetters wird in Kleeſchlägen, Luzerne= und
Napsfeldern über ſtarke Schäden durch Mäuſe= und Maulwurfsfraß
geklagt. Auch macht ſich ein ſtärkeres Auftreten von Ackerſchnecken
be=
merkbar.
Im Obſt= und Gemüſebau haben die Beſtellungsarbeiten durch den
anhaltenden Froſt ſich ſtark verzögert, ſodaß ſie erſt in den letzten Tagen
des Berichtsmonats in Angriff genommen werden konnten. Die
Früh=
kulturen im Gemüſebau ſind bereits in der Entwicklung und ſtehen
be=
friedigend. Im Obſtbau wurden die Winterpflegearbeiten beendet. Die
Beſchaffung der zum Umpfropfen von Obſtbäumen notwenigen
Edel=
reiſer ſtößt auf Schwierigkeiten, da die Reiſer vielfach unter Froſt
ge=
litten haben. Der Blütenanſatz bei Obſt, vornehmlich bei Kern= und
Steinobſt, iſt recht befriedigend.
In der Forſtwirtſchaft konnten infolge des Froſtes erſt gegen Ende
des Monats die Kulturarbeiten wieder aufgenommen werden. Der
Holzeinſchlag iſt ziemlich beendet. Durch die Trockenheit im
Berichts=
monat beſteht die Gefahr von Waldbränden.
Trotz anhaltender ſchwieriger Rentabilitätsverhältniſſe erfreut ſich
die Pferdezucht ſtärkerer Beachtung. Nur für Qualitätstiere ſind gute
Preiſe zu erzielen. Gegenüber dem Vorjahr haben die Deckziffern
er=
heblich zugenommen. Auch für die Rindviehzucht und Rindviehhiltung
hält das rege Intereſſe trotz der ungenügenden Fleiſch= und Milchpreiſe
an. Beſondere Klagen werden über die niedrigen Preiſe für gutes
Zuchtmaterial geführt. Während die Schafzucht Fortſchritte macht, liegt
die Schweinezucht ſehr danieder. Die Geflügelzucht mimmt an
Aus=
dehnung weiter zu. Beſondere Nachfrage herrſcht nach Bruteiern von
anerkannten Leiſtungsſtämmen. Unter den Rindvieh= und
Schafbefrän=
den iſt die Leberegelſeuche verbreitet, die beſonders bei letzteren größere
Opfer fordert. Auch wird iber das Auftreten der gelben Galt ſowie
der Schweinepeſt und Pferdedruſe geklagt.
Im Weinbau ſind die Arbeiten flott fortgeſchritten. Die
Reben=
beſtände ſind verhältnismäßig gut über den Winter gekommen,
wenn=
gleich auch hier und da Froſtſchäden aufgetreten ſind.
Durch den ſtrengen Kälterückfall wurde die Fiſcherei teilweiſe
un=
möglich gemacht, ſo daß die Zufuhr zu den Märkten gering war. In
der Teichwirtſchaft hat die Beſatzfiſcherei noch nicht beginnen können,
da die Teiche zumeiſt noch unter Eis lagen.
Von den landwirtſchaftlichen Nebengewerben ſind Brennereien und
Molkereien in Betrieb. Das Angebot an Betriebsmitteln war reichlich.
Infolge der ungünſtigen Lage der Landwirtſchaft war es aber nur in
beſchränktem Maße möglich, ſich mit dieſen einzudecken. Die
Verſor=
gung mit Saatgut hat eine nennenswerte Einſchränkung erfahren. Auch
der Düngerbezug hat das übliche Ausmaß bisher nicht erreicht.
Auf dem ländlichen Arbeitsmarkt macht ſich ein ſtarker Mangel an
männlichem und weiblichem Geſinde bemerkbar. Infolge der
Beſtim=
mungen der Erwerbsloſenverſicherung wandern viele Arbeitsloſe in die
Städte, ſo daß Gefahr beſteht, daß die Frühjahrsbeſtellung wie auch
die kommenden Hackfruchtarbeiten in Mitleidenſchaft gezogen werden.
Der Grundſtücksverkehr war im Berichtsmonat nur gering, da
den vielfachen Verkaufsangeboten keine Kaufsneigung oder =fähigkeit
gegenüberſtand. Infolge der geringen Nachfrage mehren ſich die
priva=
ten Parzellierungen von Gütern.
Aa. Pfungſtadt, 17. April. Konzert. Ein ſeltener Kunſtgenuß
war am Sonntag abend hier geboten. Das Kalbhennſche Hornquartett
veranſtaltete nämlich in der Kirche ein Konzert, das großen Anklang
fand. Es war eine Pracht, zu hören, wie das Quartett ſich zu
vollklin=
genden Akkorden zuſammenfand. Veranſtalter waren Pfarrer Kalbhenn
aus Großen=Buſeck mit ſeinen Söhnen. — Unfall. Am Sonntag
nachmittag wurde hier in der Bergſtraße das noch nicht ſchulpflichtige
Söhnchen eines Schneidermeiſters von einem Motorradfahrer
über=
fahren. Das Kind wurde beſonders am Kopfe verletzt. Lebensgefahr
beſteht glücklicherweiſe wicht. Wie verlautet, hatten zwei junge Leute
aus Hahn mit dem Motorrad eines anderen eine Schwarzfahrt
unter=
nommen. Sie hatten ſelbſtverſtändlich keinen Führerſchein. — Die
Stadt=
kaſſe Pfungſtadt weiſt darauf hin, daß die Beträge für Waſſerzins und
Waſſermeſſermiete vom letzten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1927
Eis Ende dieſes Monars entrichtet ſein müſſen.
Ma. Babenhauſen, 17. April. Hohes Alter. Am Mittwoch,
den 18. April, feiert Herr Heinrich Willand 8. in voller geiſtiger und
körperlicher Friſche ſeinen 84. Geburtstag.
Bk. Groß=Zimmern, 17. April. Am 28. April ds. Js. feiert der
Stenographenverein Gabelsberger ſein 19. Stiftungsfeſt. Dieſem gehen
zwei Leiſtungsprufungen voraus: ein Schön= und Richtigſchreiben als
Abſchluß des Anfängerkurſes am 18. April und ein Wettſchreiben für
die Vereinsmitglieder am 22. April. Für die beſten Leiſtungen kommen
ſchöne Geſchenke als Ehrenpreiſe zur Verteilung. Die Vorarbeiten ſind
vollauf im Gange.
Ma. Reinheim, 17. April. Auf dem Boden ihrer elterlichen
Woh=
wung hat ſich ein junges Mädchen erhängt. Liebeskummer dürfte der
Grund des Selbſtmordes ſein.
— Reichelsheim i. Odw., 17. April. Prämiierungs=
Fer=
kelmarkt. Hier findet nächſten Mittwoch, den 18. April, der erſte
diesjährige Prämierungs=Ferkelwarkt ſtatt. In vorjährigen Märkten
ſolcher Art, in denen meiſt 300—400 Ferkel aufgetrieben waren, hat ſich
gezeigt, daß das kaufende Publikum gerade dieſe Märkte bevorzugt, weil
hierbei nur das allererſtklaſſigſte Material auf den Markt kommt. Alle
Anzeichen ſprechen dafür, daß mit einem großen Auftrieb gerechnet
werden kann, und daß dieſer Auftrieb auch durch zahlreich eintreffende
Häufer wohl größtenteils abgeſetzt wird. Die Auftriebszeit zu dieſem
Prämiierungs=Ferkelmarkt beginnt wie gewöhnlich um 9½ Uhr
vormit=
engs und endet um 10 Uhr vormittags. Alsdann beginnt die
Preis=
richtertätigkeit, ſo daß etwa um 10½ Uhr vormittags mit dem
Verkauf=
beginn gerechner werben kann. Auswärlige, mit der Bahn eintreffende
Käufer kommen hier mit dem 9½ Uhr=Zug an und haben Gelegenheit,
nach Schluß des Marktes mit dem Zug 12.15 Uhr wieder abzufahren.
A. Aus dem mittleren Odenwald, 17. April. Was der März
nicht will, nimmt der April. Dieſes Jahr macht der April
ſeinem Rufe Ehre. Während am Sonntag das ſchönſte Wetter herrſchte
und viele Wanderer in unſere Gegend lockte, gab es geſtern und
beſon=
ders heute böſe „Aprilputzer”, die heute ſogar mit dichen Schneeflocken
vermiſcht waren. Auf den Höhen iſt ein leichter Spunſchnee liegen
ge=
blieben. Vielem Landwirten, die hofften, dieſe Woche mit der
Früh=
jahrsausſaat fertig zu werden, iſt dadurch ein Strich durch die Rechnung
gemacht.
altbewährt bei
Nieren-,
Blasen-,
Harnleiden.
(V. 1790
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45/6
I. Michelſtabt, 1ſ. Apil. Generalberſammlung. Die
Schwimmſportabteilung des Vereins für Leibesübungen 1911 hält am
Mitvwoch, den 18. April, im Stadion=Reſtaurant eine ſehr wichtige
Generaſverſammlung ab, zu der nicht nur die Mitglieder des Vereins,
ſondem auch ſolche, welche ſich mit der Abſicht tragen, der
Schwvimm=
ſportabteilung in nächſter Zeit beizutreten, eingeladen ſind. Es ſtehen
äußerſt wichtige Punkte zur Tagesordnung, die einen zahlreichen Beſuck)
wümſchenswert machen.
— Hirſchhom, 17. April. Waſſerſtand des Neckars am
16. April 1,38 Meter, am 17. April 1,46 Meter.
A. Aus dem Schlierbachtal, 17. April. Straßenſperre.
In=
folge Kleinpflaſterarbeiten in Lindenfels muß der Verkehr von
Darm=
ſtadt—Modqutal oder Bensheim nach Lindenfels in Kolmbach durch unſer
Tal umgeleitet werden, was man am geſteigerten Autoverkehr merkt.
Beſonders am Sonntag bei dem ſchönen Wetter war der
Durchgangs=
verkehr von Autos ſehr groß.
O. Schwanheim bei Bensheim, 17. April. Im Tode vereint.
In Schwanhcim ſtarb am Samstag miltag im Alter, von 73 Jahren
Ludwig Rothermel 1. Seine Frau war ihm knapp 24 Stunden im
Tode vorangegangen.
P. König i. O., 17. April. Odenwaldblub. Wenngleich im
Laufe des Tages eher auf Regen als auf Sonnenſchein zu rechnen war,
ſo hatten ſich trotzdem zahlreiche Wanderer frühmorgens am
Sammel=
platz eingefunden und zogen wohlgelaunt hinaus in die friſchgrüne,
mächtig ſprießende Gottesnatur. Unſer Führer, Herr Otto Müller,
erzählte eine herrliche Geſchichte von der „Lauseiche‟ Leider
verab=
ſäumte er es, uns nachher dieſen Baum zu zeigen. Verſchwiegene
Wald=
wege leiteten uns hinab nach Laudenbach am Main. Im Hauſe Glenz
waren wir beſtens aufgehoben. Nachmittags beſichtigte man das
Städt=
chen Wörth. Sein Kern mit dem Nathaus bietet ungemein maleriſche
Bilder und ſticht außerordentlich vorteilhaft ab gegen die
Nüchternheits=
bauten der neueren Stadtteile. Ueber Seckmauern ud Haingrund
führte der Weg am Hengmantel vorbei nach König zurüick. —
Bekannt=
lich erhält die Eliſabethenſtraße eine neue Pflaſterung. Gegenwärtig
iſt man dabei und fährt die Rohre zur Kanaliſierung der Straße an.
Gleichzeitig ſoll eine Rohrleitung gelegt werden, die das Bachwaſſer
berhalb des Ortes faßt und dem Schlvimmbad direkt zuführt. Auf dieſe
Weiſe werden Klagen, die gegen unſer Schwimmbad erhoben wurden,
beſeitigt.
dieſes Unternehmens zweifelte, mußte ſich gerade an den letzten
Oſter=
feiertagen eines anderen belehren laſſen. Die Vororte von Darmſtadt,
insbeſondere Nieder=Ramſtadt umd Traiſa, waren von dem Darmſtädter
Publikum über= und überfüllt, die Abendzüige vom Odenwald nach
Darmſtadt hatten ſämtlich Vorzüge eingelegt, ſämtliche Züge waren
der=
art überfüllt, daß die Paſſanten nicht nur allein m den Wagen wie das
Vieh zuſammengepfercht war, ſondern auch noch auf den Plattformem
und Laufbrettern wie Heringe ſtanden; under dieſem Umſtänden zogen es
viele vor, den Heimweg zur Landeshauptſtadt zu Fuß zurüchzulegen.
Noch ſchlimmer war die Beförderung mit den Poſtautos; auch hier
waren Sonderwagen, ſogar noch mit Anhängern, eingelegt, die alle
der=
art überladen waren, daß den Paſſagieren noch Geld dazu gehört, um
dieſe Pein von Neunkirchen oder Brandau aus bis nach Darmſtadt
auszuhalten. Alle dieſe Umſtände bzw. Mißſtände bedingen alsbald eine
Verbeſſerug auf verkehrstechniſchem Gebiet, und dies auf dem
aller=
raſcheſten Wege. Es wäre unverſtändlich, wenn ſich die behördlichen
Stellen den hier zu ergreifenden Maßwahmen verſchließen wollten und
einem blühenden und landſchaftlich ſp ſchön gelegenen Landſtrich, der
von Fremden ſo gerne beſucht und durchwandert wird, jeglichen Aufſtieg
erſchwert. Es wäre fernerhin unvevantwortlich, eine aufwärts ſtrebende
fleißige Bevölkerung, wie die des Modgrtals und des Odenwalds mit
dem geſamtem Hinterland, infolge mangelnder und ungenügender
Ver=
kehrsgelegenheit, dauernd in Feſſeln zu halten. Hier drängt ſich uns die
Frage auf: „Was bedingt die in Frage kommendene
be=
hördlichen Stellen zu dieſer Verſchleppung?‟ Es
wird keinerlei Baukoſtenzuſchuß verlangt, weder vom Staat, noch von
den Gemeinden, bloß eine einfache Konzeſſionierung; und wenn dieſe
erfolgt iſt, kann die Heag einſtweilen als Nothilfe mit ihren
Omnibus=
wagen einen regelrechten Pendelverkehr zwiſchen dem vorderen
Oden=
wald und der Böllenfalltorlinie einrichten. Hoffentlich tragen dieſe
Zeilen dazu bei, daß in dieſer ſo brenmenden Verkehrsfrage endlich die
richtige Löſung gefunden wird, was allem beteiligten Gemeinden
unbe=
ſtritten einen beträchtlichen Aufſtieg bringen muß und wird.
Ap. Bensheim, 16. April. Ein zwar kleiner, aber um ſo
angereg=
terer Kreis von politiſch durchaus verſchiedenartig denkenden Menſchen
hatte ſich im „Deutſchen Hauſe” zu einem Vortrag des Schriftſtellers
Windecker aus Frankfurt eingefunden. Weſen und Ziel der „
Pan=
europa‟=Bewegung ſuchte der Vortragende ſeinen Zuhörern näher zu
bringen. Das konkrete Ziel dieſer noch jungen Bewegung, welche ihr
Daſein einem „Paneuropa” betitelten Buche des öſterreichiſchen Grafen
Coudenhove=Calerghi (erſchienen 1923) verdankt, iſt die
Schaf=
fung eines engeren ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes
aller europäiſchen Staaten zu den „Vereinigten Staaten von Europa‟!
Dieſer Zuſammenſchluß hätte ſich jedoch auf der Baſis völliger
Inte=
grität nationalkultureller Fortentwicklung zu vollziehen. Eine
Föde=
ration, die, weil die kontinentalen Gegenſätze der europäiſchen
Staaten=
welt überbrückend, eine beſondere Garantie, des Friedens in Europa
und damit der ganzen Welt werden ſoll. Inſofern alſo baut die
Pan=
enropa=Bewegung auf einem rationalen, dem Pazifismus entlehnten
Gedankengut auf. Aber es liegen ihr auch dunhaus reale
wirtſchafts=
politiſche Frwägungen zugrunde. Der Weltkrieg hat Europa von ſeiner
Vormachtſtellung in der Welt herabgeſtürzt. Ein neuer europüiſcher
Verwichtungskampf droht Europas politiſche und wirtſchaftliche Geltung
völlig auszulöſchen. Gegenüber dem fabelhaften wirtſchaftlichen
Auf=
ſtieg de- Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt der Zuſammenſchluß
Europas zu einem engeren Wirtſchaftsgebiete bzw. Staatenbunde,
wirt=
ſchaftspolitiſch geſehen, eine zwangsläufige Entwicklung. An den
Vor=
trag ſchloß ſich eine angeregte Diskuſſion, in der allerdings auch
ſtep=
tiſche Stimmen gegenüber der Verwirklichung dieſer Ideen zum
Aus=
druck kamen.
W. Heppenheim a. b. B., 17. April. Silbernes Jubiläum.
Laut Beſchluß der Generalverſammlung des Männergeſangvereins
Sängerbund 1908” feiert der Verein am 23., 24. und 25. Juni ſein
25jähriges Stiftungsfeſt. Die Ausſchußmitglieder ſind bereits gewählt.
Das Protektorat wurde von Herrn Bürgermeiſter Schiffers
übernom=
men. Zum Ehrenvorſitzenden des Feſtausſchuſſes wurde der
Mitbegrun=
der des Vereins, Herr Kaufmann Ludwig Maurer, ernannt. Am 23.
Juni findet ein Feſtkommers unter Beteiligung ſämtlicher Heppenheimer
Vereine ſtatt. Bei dieſem Feſtakt werden von ſeiten des Vereins ſechs
Jubilare und Gründer, ſowie ſieben Mitglieder für 25jährige
Mitglied=
ſchaft in verſchiedener Form geehrt. Vorbereitungen für das Feſt
wer=
den bereits jetzt ſchon getroffen.
Bm. Bürſtadt (Heſſen), 17. April. Am Sonntag ſand hier außer der
hl. Kommunion der katholiſchen Kinder auch die Konfirmation der ev.
Kinder im neuen evangeliſchen Gotteshaus ſtatt. Es iſt dies das zweite
Mal, daß die Kinder hier konfirmiert worden ſind, und waren es heute
2 Knaben und ein Mädchen, die von Herrn Pfarrer Vernbeck=Hofheim
eingeſegnet wurden.
Bm. Hofheim (Rieb), 17. April. Nächtliche Ruheſtörer.
Nachts gegen 1 Uhr wurden mehrere Einwohner der Beinſtraße durch
laute Hilferufe aus dem Schlaf geweckt. Ein hieſiger junger Mann
wollte anſcheinend ſeiner Geliebten einen kleinen Beſuch abſtatten, der
leider mißglückte. Der junge Mann geriet an ein falſches Fenſter, denn
dorr wurde er von den vorübergehend dort ſchlafenden Verwandten als
Einbrecher betrachtet. Als er das Fenſter bereits erklommen hatte und
einſteigen wollte, wunde ein Spozierſtock auf ihn geworfen, worauf er
fluchtartig das Weite ſuchte. Ein längeres Abſuchen der Scheune,
Ställe uſw. verlef ergebnislos.
— Gernsheim, 17. April. Waſſerſtand des Rheins am
16. April 0,24 Meter, am 17. April 0,36 Meter.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 17. April. Erdbebenbeobachtung. Eine
eigen=
artige Erſcheinung wurde am letzten Samstag in Worms beobachtet.
Um dieſelbe Stunde, in der in Bulgarien ein Erdbeben ſtattfand, das
auch von den deutſchen Seismographen aufgezeichnet wurde, ſetzten ſich
in der hieſigen Synagoge während des Gottesdienſtes ſämtliche
Beleuch=
vugskörper, die an Ketten von der Decke herunterhängen, in kreiſende
Bewegung. Beſonders auffallend war dies bei dem mehrere Zentner
ſchweren mittleren, dem größten Kronleuchter, ſo daß alle Beſucher der
Synagoge darauf aufmerkſam wurden. — Lausbubenſtreich
vder Diebſtahl? In der vorletzten Nacht wurden an einer ganzen
Reihe von Häuſern der Dierolf=, Dalberg= und Dieſterwegſtraße die
Meſſingtürklingelſchilder von unbekannter Hand abgeriſſen und
mitge=
nommen. Die Polizei fohndet nach den Tätern.
Ma. Heidesheim (Rheinh.), 17. April. In der Nähe des Dorfes,
an der Lahnunterführung Mainz—Bingen, ereignete ſich Samstag abend
ein Autounfall dadurch, daß ein fremdes, durchfahrendes Auto das eine
Vorderrad verlor. Das Auto überſchlug ſich, der Führer erlitt einen
Beinbruch.
Ah. Eppelsheim (Rhh.), 16. April. Einweihung einer
neuen Turnhalle. Am Oſterfeſt wurde die hier neu erbaute
Turnhalle eingeweiht, womit gleichzeitig die Einweihung einer
Gedenk=
tafel für die im Weltkriege gefallenen Mitglieder des Turnvereins
ver=
bunden war. Die Feier wurde umrahmt von Muſik= und
Geſangsvor=
trägen, worauf Dekan Mahr=Eppelsheim und Pfarrer Walbaum=
Alzeyz in wenigen Worten der Gefallenen gedachten. Am 2.
Oſterfeier=
tage wurde die Hauptfeier mit einem Konzert eingeleitet, und Herr Dr.
Schnell übergab, als Vertreter des Hochbauamtes Worms den
fer=
tigen Bau dem Turnverein. Turnwart Jakob Kratz übernahm im
Namen des Turnvereins die Halle. Nach einer kurzen Anſprache von
Regierungsrat Jourdan beglückwünſchte Kreisoberturnwart Frey=
Mainz den Turnverein zu ſeinem neuen Heim und überreichte
Bürger=
meiſter Zimmer, und dem 81jährigen Turner Adam Gall für ihre
Verdienſte um die deutſche Turnſache den Ehrenbrief des
Mittelrhein=
kreiſes der D.T. Die Feſtrede hielt Bezirksvertreter Berghof, die
in ein dreifaches „Gut Heil!” auf das deutſche Vaterland, die D.T. und
den Turnverein Eppelsheim ausklang.
Giag
Dee Fruhting iſt da:
Nun gibt es wieder die beliebten
Rhabarberſpeiſen mit
MAIZENA
Verlangen Sie umgehend
unſer Kochbüchlein!
Deutsche Maizena Gesellschaft m. b. H.
HAMBURG 15
Nummer 108
Sefte 7
Mittwoch, den 18. April 1928
Die „Chang=Hwa”=Perle.
Von Norton Flight, New York.
Der Mandarin ſchlürfte ſeinen Tee aus einer ſeinen
geſchlif=
fenen Schale und ſagte dann: „Ich hoffe, Hauptmann, daß Sie
auf Ihrem Wege keinen Schwierigkeiten begegnen werden, Sie
ſollen die Perle nach Amerika bringen und ſie in die Hände des
Mr. Philipps legen, den ich durch ein Telegramm von Ihrem
Kommen unterrichten werde. Die Perle iſt ein Geſchenk unſerer
Kaiſerin an den ausgezeichneten Diplomaten, der unſerer
Negie=
rung einen unſchätzbaren Dienſt geleiſtet hat.”
Der Mandarin hielt eine koſtbare, edelſteinbeſetzte Kaſſette
in der Hand. Er drückte auf einen Knopf, der Deckel ſprang auf
und eine Perle von der Größe einer Weinbeere wurde ſichtbar.
Sie ſchimmerte in unerhörter Pracht dem Beſchauer eutgegen.
In ſtaunendem Eutzücken betrachtete Hauptmann Adrian
Atkinſon das Juwel. „Es gibt keine zweite Perle dieſer Art
mehr auf dieſer Welt. Ihr Wert iſt unſchätzbar. Kennen Sie
die Geſchichte dieſer Perle? Alſo hören Sie”, ſagte der Mandarin.
Die Chang=Hwa=Perle wurde vor drei Jahrhunderten von
einem einfachen Mann bei einer Erdgrabung gefunden. In
Un=
renntnis übergab er ſie dem Vorſteher ſeiner Gemeinde. Sie
ge=
langte in die kaiſerliche Schatzkammer. Eine Sage heftet ſich au
ihre Exiſtenz. Der, der die Perle zu ſtehlen verſucht, muß ſterben.
Sieben Männer unternahmen es ſchon, ſie ſich anzueignen, ſie
alle mußten ihre Gelüſte mit dem Leben bezahlen.”
Der Mandarin klappte die Kaſſette wieder zu und ſagte:
„Nun will ich Ihre Aufmerkſamkeit guch auf die Kaſſette lenken.
Sehen Sie dieſen Druckknopf hier? Er iſt in der Mitte der
Kaſſette, wo Verſchlüſſe ſich immer zu befinden pflegen. Aber ich
will Ihnen ein Geheimnis anvertrauen. Sie dürfen nie an
die=
ſen Verſchluß drücken, wenn Ihnen Ihr Leben lieb iſt,
Haupt=
mann!. Der richtige Verſchluß für Sie iſt hier.”
Er ergriff Atkinſons Hand und preßte den Finger auf ein
zartes Filigranknöpſchen, das dem unwiſſenden Auge nur ein
Ornament zu ſein ſchien. Aöri n fragte: „Und was geſchähe,
wenn ich auf den Mittelpunkt drückte?”
Der Mandarin flüſterte ihm einige Worte ins Ohr und ſagte
dann wieder mit gewöhnlicher Stimme: „Niemand außer Ihnen,
der Kaiſerin und mir weiß, daß dieſe Perle an Mr. Philipp
ge=
langen ſoll. Kommen Sie eine Stunde vor Abgang des Dampfers
her, und ich werde ſie Ihnen übergeben. Sechs Männer vom
kaiſerlichen Geheimdienſt werden Ihnen unauffällig zum
Damp=
fer folgen. Auf dem Schiffe ſelbſt, hoffe ich, werden Sie keines
anderen Schutzes bedürfen als Ihrer eigenen Klugheit, auf die
wir uns unbedingt verlaſſen zu können glauben.”
Hauptmann Adrian verneigte ſich dankend.
„Ihr Vertrauen ehrt mich, Exzellenz. Auf Wiederſehen.”
„Auf Wiederſehen und denken Sie an das, was ich
Ihuen über den Verſchluß der Kaſſette ſagte.”
Bei den Mahlzeiten ſaß Wrian zu Seiten des Kapitäns
der „Königin des Orients”, der ein alter Bekannter von ihm
war. Ihm gegenüber ſaß ein dicker Mann mit ſteis fröhlichem
Geſichtsausbruck. Am zweiten Tage trat er an Adrian heran
und ſagte: „Geſtotten Sie mir, daß ich mich vorſtelle. Ich heiße
Mackintoſh.
„Oh.” erwiderte Adrian, „daun ſind wir ja alte Bekannte;
ich leſe ja alle Ihre Bücher, Mr. Mackintoſh.”
PASTILLEN
Aeftone
zum Schutz gegen Grippe,
Halsentzundung, Erkältung.
Wandlevin-Pastillen-Acridiniumchlorich TV62
D
noch zwei Paſſagiere, die ſich als Mr. Tallboys, britiſcher
Kon=
ſularbeamter, und ein chineſiſcher angeſehener Bürger namens
Li=Ta Mayo, vorſtellten.
Am dritten Tage der Reiſe machte Atkinſon eine auffällige
Entdeckung. Er hatte in ſeiner Kajüte die Schuhe gewechſelt und
ſich umgekleidet, und dann die Kajüte verſperrt. Im
Rauchzim=
mer hatte er dann mit Mr. Mackintoſh geblaudert, der ihm ein
Abenteuer mit Tigern erzählte, das er einſt gehobt hatte. Spiter
begab ſich Atkinſon nochmals in ſeine Kajüte, um etwas zu holen.
Er fand die Tür verſchloſſen, öffnete und ſtolperte im Finſtern
über die früher abgelegten Schuhe.
Da kam ihm plötzlich ein Gedanke. Er hatte ja die Schuhe
in ſeiner pedantiſchen Ordnungsliebe ganz ſicher unter das Bett
geſtellt. Er hob bite Schuche in die Höhe und ſah ſie an. In
jedem Abſatz fand er mit einem Bohrer zwei Löcher eingebohrt.
Er erriet ſofort, daß man nachgeforſcht hatte, ob er nicht in den
Abſätzen die Perle verborgen hielt. Adrian lächelte beluſtigt vor
ſich hin. „So haben Sie alſo ſchon begonnen,” ſagte er ſich.
Wenige Tage ſpäter geſchah etvas Neues. Während
Adrian=
ſchlief, ließ er ſtets das Licht in der Kajüte brennen, um beſſer
auf der Hut zu ſein. Da bemerkte er plötzlich, daß vom Glasdach
der Kajüte her ein dunkler Schatten ins Zimmer fiel. Adrian
tat, als ob er gar nichts bemerke. Er pfiff ein Liedchen vor ſich
hin, wendete ſich im Bett um und blätterte weiter in ſeinem Buch.
Sein Puls ſchlug nicht bewegter und ſeine Nerven waren völlig
ruhig.
Es war acht Uihr abends als das Schiff in Honolulu anlegte.
Die meiſten Paſſagiere waren an Land gegangen, um ſich ein
wenig zu amüſieren, ſogar der Kapitän und die dienſtfreien
Offi=
ziere jaten dasſelbe. Adrian aber zog es vor, an Bord zu bleiben,
er fühlte ſich an Bord ſicherer, als an Land, wo Diebe leichter
flüchten konnten. Denn er wußte ja jetzt ganz ſicher, daß es in
ſeinem Vereiche Diebe gäbe, die jeden ſeiner Schritte umlauerten.
Im Salon ſtieß er mit Mackintoſh zuſammen, der ſeinen Arm
er=
griff. „Ich jage Ihuen ſchon überall nach, Hauptmann,” ſagte er.
„Kommen Sie doch ins Rauchzimmer. Dort gibt es ein paar
fidele Burſchen, Freunde des Kapitäns, einen wirklichen Prinzen
aus Hawai und einen Zuckermagnaten.”
Im Rauchzimmer fanden die beiden eine ſehr fröhliche
Ge=
ſellſchaft. Der Champagner floß in Strömen und der Prinz,
ein fetter, brauner Mann, mit einer Menge Edelſteine, gab
ver=
guügt umhertorkelnd, den heimiſchen „Hulätanz” zum Beſten.
Auch ein leidend ausſehender Miſſionär war an Bord gekommen,
der ſtrafend den Kopf zu dieſer wilden Fröhlichkeit ſchüttelte.
„Wiſſen Sie,” ſagte der Prinz plötzlich, „Sie ſollen den
Hulä=
tanz von vielen Eingeborenen tanzen ſehen. Kommen Sie alle
auf mein Schloß, und ich will Ihnen ein großes Feſt geben.”
Der Prinz, der ſchon ſehr angeheitert war, renommierte auch
mit ſeinem unermeßlichen Reichtum. Da ſagte Li=Ta=Mayo, der
chineſiſche Perlenhändler, plötzlich zu ihm: „Kaufen Sie mir
einige Perlen ab, Prinz.”
Nun gut, aber es müſſen erſtklaſige Exemplare ſein.”
Der Chineſe nickte, begab ſich in ſeine Kafüte und kehrte mit
einem Beutelchen wieder. Er öffnete es und ſtreute einige Perlen
(Fortſetzung folgt.)
auf die Tiſchplatte.
aan
Gelsifangen
Es ist in Darmstadt überall bekannt, daß Sie in keinem Geschäft Billiger kaufen können als bei
meiner Firma. Meine Kalkulation ist auf Massenverkauf eingestellt, Großer Umsatz, kleiner Nutzen
Damen-Hemden
aus gutem Cretonne, mit Hohlsaum .
Damen-Hemden
aus gutem Renforcé, mit farbigem Besate . .
Damen-Hemd en
aus ganz schwerem Cretonne, mit guter
Stickerei.
Kopfki ssen
80/80 cm groß, aus weichem gutem Cretonne
Kopfki ssen
80,/80 cm groß ringstm klohlsaum, besond.
guter Stonl
Damen-Nachthemden
vollständig groß mit Feston, enorm billig
Damen-Nachthemden
aus besonders guten Batist-Stoffen
Damen-Schlupfhosen
Paar
besonders haltbare Qualität
Kinder-Schlupfhosen
in allen Größen schwere Qualität., Paar 0 45,
Kunsts. Dam.-Schlupfhos.
in allen modernen Farben
Paar
Große Posten
Bett-Damaste
130 und 160 cm breit, nur Blumen-Muster, in
litäten, mit kleinen Bleichflecken
erstklassig
unter regu-
90 /0 lärem Prels
Große Posten
Bamen-Häsche
Hemden, Nachthemden, Prinzeß-Röcke
Hemdblusen, nur erstklassige Fabrikate
unter regulärem Preis
Woll-Musseline
nur erstklassige Qualitäten, große Aus-
Ueter 1.95,
vahl".
Wasch-Musseline
herrliche Farben, gute Qualitäten
Ueter 0.78, 0.68,
Kleider- u. Hemdenzefir
große Sortimente . . . . . Meter 0.78, 0.58,
Kleider-Druck
schöne Dessins, Ia Qualität . . Meter 0.78,
Bett-Kattune
80 cm breit, nur waschechte Oualitäten
Ueter 095. 0.78, 0.58,
Sport- und Hemdenflanell
in nur guten Qualitäten
Meter 1.10, 0.95, 0 78, 0.58,
Handtuch-Stoffe
größte Sortimente
Meter 0.68, 0.58, 0.38, 0.28,
Bett-Damaste
130 cm br., Streifenmuster, Meter 1.65, 1.25,
Bettuch-Biber
140/150 cm breit, weiche Qualitäten
Meter 1.65, 1.15,
Bettuch-Halbleinen
150 cm breit, nur gute Aussteuer-Oualitäten
Mleter 2.50, 1.95,
1.4r
u.0d
9.00
9.30
0.40
0.35
U.I
0.95
1.30
1.40
Ein Bosten Crepe de chine
100 cm breit, herrliche Druek-Muster, ganz bedeutend unter regulärem p
O
A
Große Posten Stores in eintacher und hocheleganter
8.50, 6.90, 4.75, 295, 195,
runs, nur allerneuste Ss
9.55
Gratis
erhält jedes Kind
Hiesen-Ballon
Kg6
Haus
Darmstadt
Ludwigstr. 15
Das HJané dan Parkauensanasitäten
910
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Mittwoch, den 18. April 1928
Nummer 108
Hurrag
Stegmüllers Anzüge und
Mäntel stehen uns gut und
kosten unseren Eltern nicht so
vel Geld!
Das Maus Fün gurs uno
Blllicr FEnrickteipung
ScHlOSSCRABEN M2. 13 A
oigerr Hinreau schioss
G rosse Auswahll
Schul-Anzüge
9
Mk. 18.—, 16.—, 14.—, 12.—, 10‟
Knaben-Hosen
A
2
Mk. 7.—, 6.60 6.—
Laufhosen
Mk. 9.50, 8.50, 7.50,
A
Windlacken
Mk. 13.—, 11.—, 9.50. 4
Loden-Mäntel
R
Mk. 18.—, 16.—, 13.—, IZ
Pelerinen, Kieler Anzüge, Tiroler Anzhge.
Gute Oualitäten!
Weiblich
Zuverl.,
fleißig. Dädchen
das an ſelbſt. Arb.
gewöhnt u. auch im
Kochen bewand. iſt,
ſucht z. 1. 5. Stelle
in kl. Haushalt. Zu
erfr. Dieburgerſtr. 88,
1. Stock.
(*16458
Ehrliches, williges
Mädchen
d. Land, ſucht Stelle
b. gut. Fam, durch
Fr. Plößer,
Pankra=
tiusſtr. 35, III., von
1 Uhr ab zu ſprechen.
210470)
Geprüfte Pflegerin,
Beamtentocht. 22
jäh=
rig, ſucht Tagesſtellg.,
auch bei Arzt. Ang.
unt. H 234 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*10435
Aeinländerin
ſucht Stellung in
Bäk=
kerei=Filiale
Tages=
kaffee (Servieren) od.
Kolonialwar. Angeb.
unt, H 235 a. Gſchſt.
(10434)
Staatlich geprüfte
Aindergärtnerin
ſucht Stelle, a. liebſt.
in Darmſt Schriftl.
Ang. an W. Friederich,
Riegerplatz 13, II1
(*10512)
Per=
fekte Schneiderin
empfiehlt ſich im
An=
fertig. v. Damen= n.
Kind.=Gard. /Aender.
L. Friedrich
Soderſtr. 40,p. (*10588
Weiblich
Erſte
Verkäuferinnen
geſucht
Nur durchaus tücht,
branchekund, Kräfte
wollen ſich melden.
Angebotem.
Zeugnis=
bſchriften und
Ge=
haltsanſprüchen.
Gg. Heckmann=Schmidt
Kurz=, Weiß=,
Woll=
u. Modewaren. (6906
Verfekte
Stenotypiſtin
auch mit ſonſtigen
Büroarbeiten vertr.,
zum ſofortigen
Ein=
tritt geſucht. Angeb.
unt. H 250 Geſchſt.
(e10476md)
Modiſtinnen u.
Schneiderinnen
mit eigener Kundſch.
zur Mitarbeit (
neben=
berufl.) geſ. Off. unt.
H247 a. d.
Geſchäfts=
ſtelle.
(*10468
Hbg. Großfirma ſucht
tächtige Damen
für Werbetätigkeit
Gezahlt werden feſte
Sätze und Proviſion.
Angeb. unt. I 9 an
die Geſchſt. (*10493
Jung. Mädchen zur
Erl. d.
Damenſchnei=
derei geſucht (*10505
Zeughausſtr. 7, II
Einf., ſol. Mädchen.
in Küche und
Haus=
arbeit erf., in
Ge=
ſchäftshaushalt geſ.
Vorzuſtell. im
Laden=
geſchäft G. L. Künzel,
Buchdruckerei,
Beſſungerſt. 59. 1B6865
Zum 1. Mai für
Hau8arbeit tagsüber
ſelbſtändige
ERaA
oder Mädchen geſ.
Fran Prof. Wagenbach
Wilhelmſtr. 6. / 10481mt
Hessoros
Mädchen
als Stütze geſucht.
Roßdörferſtr. 74, III.
(104ss)
Mädchen
für Hausarbeit und
Buchhaltung von
Großhandlung auf
dem Lande geſucht.
Angebote unt. J 11
an die Geſchäftsſt. d.
Bl. erbeten. (10494
Flickfran geſucht.
Näh Geſchſt. (*10551/
Im Laden
Schützenstraße, gegenüber der Sparkasse
Mittwooh, den 18. April
MeueröFinung
meines SPEZIAL-GESCHAFTES für
PhotorArtikel
Faohmännisohe Bedienung
Entwiokelt — Kopfert — Vergrössert
wird von mir in der nach neuesten Erfahrungen
eingerichteten Dunkelkammer vorgenommen.
Bitte überzeugen Sie sich von meiner Leistungsfähigkeit
Faohgosohäft für Photographische
Artikel und Amateurarbeiten (10443
R. Ohlenkonst
Bohützenstrasse, gegenüber der Sparkasse
Vornehm
möbliert. Zimmer
el, Licht, in gut. Hauſe,
m. voll. Penſion, evtl
Fam.=Anſchl., f. 100
Mk. an berufst. Dame,
auch Schüllerin, ſof. od
ſpäter zu verm. Näh.
Geſchäftsſt. 10517
Heinheimerſtraße 73
hell., frdl. möbl. Zim.
mit Morgenkaffee p.
ſof. zu verm. (e10511
Tintenviertel
Im Geiſenſee 11
möbliertes Wohn= u.
Schlafzimmer mit
Klavierbenutzung zu
vermieten. (6709a
Arhei gerſtr. 90, I.,
freundl. möbl. Zim.,
n. ſep. Eing. i. ruh
Hauſe zu vermieten.
(10164)
Pallgswieſenſtr. 43
I. r., möbl. Zimmer
10509
zu verm.
für ſofort geſucht,
Blumengeſchäft
odwig Blun
Liebigſtr. 4. (611
Tüchtiges
Alleinmädchen
mit nur guten
Zeug=
niſſen tagsüber
ge=
ſucht. Vorzuftell. v.
10—11 Uhr vormitt.
Fran Gedeck,
Rheinſtr. 7. (10452
Das Beste für das Kind und seine Pflege
Hiiefn erkauf
A
für Parmstadt
nur im
Für Sonntagnachm.
eine junge Fran
zum Spülen geſucht,
daſelbſt ein jg. Mann
zum Verkauf von
Schokol. u. Rauchw.
Vorzuſtellen: Neues
Schießhaus. (210442
Zum 1. Mai wegen
Erkrankung d. jetzig.
erfahr. ält. Mädchen
f. Küche u. Haus mit
beſt. Empfehlg. geſ.
Näh. Geſchſt. (10439
Spezialhaus
für Betten und Bettwaren
Heinrich Kahn
Schulstr. 1
Ges. gesch
D. R:G. M.
Zutv. Momatsfr. od
Mädchen in kleinen
Haushalt geſ.
Vorzu=
ſprech. 9—11 vorm.
Mathildenſtr. 17, I.
(10432)
Mädchen
bis nach dem Spülen
geſ. Vorzuſtell. zwiſch.
1—3 Uhr, Neue
Nie=
derſtr. 21, ptr. (*10472
Jüngere Mädch. fleichte
Buchbinderei=
Arbeiten
Lautz
Rheinſtraße. (6905
Geſucht zu ſofort od.
ſpäter kräftiges
Mädchen
für die Wäſcherei,
Kenntniſſe in der
Be=
handlung von
Waſch=
maſchinen unbedingt
erforderl. Angeb. an
Prof. Waſſermeyer,
Kurhaus Schloßberg
Alsbach. (6892
Gewandte
Korteſpondentin
erſte Kraft, auch verſiert in allen
vorkom=
menden Kontorarbeiten, per ſofort oder
ſpäter geſucht. Angebote mit
Zeugnisab=
ſchriften und mögl. auch Lichtbild unter
(10477
I 1 an die Geſchäftsſtelle.
A
Sehlframien
mit 10fähriger Schulbildung oder v.
Han=
delsſchule kommende Anfängerin mit franz.
Sprachkenntniſſen geſucht. Zunächſt
ſchrift=
liches Angebot an Dr. Otto C. Strecker.
(*10508md
Mathildenſtraße 2—4.
Wir bitten um Beſichtigung dieſes praktiſchen Fahrbettes.
Größe des Bettes 56X107 cm.
Vorzüge des „Paidi‟-Bett: Weiße abwaſchbare Email-Lackierung. Freier
Zu=
tritt von Licht, Lutt und Sonne. Größte Sicherbeit
des Kindes bei freiem Husblick. Hls Laufgitter befonders gut geeignet. Boden in der
Höhe verſtellbar. Wartung und Pfege des Kleinſten bequem. Leicht und geräuſchlos
überallbin fahrbar. Einfache glatte Zweckform, ohne ſcharfe Kanten. Verletzungen
des Kindes ausgeſchloſſen. Leicht zu verpachen und zu
verſenden. Qualitätsarbeit und niedriger Preis nur MarK B0.n
Ehrliche jg. Fran
vorm. 2 Std. geſucht.
Angebote unter J 20
Geſchäftsſt. 10528
Suche
Köchinnen f. Reſtaur.=
und Herrſchaf shäuſ.,
1. Hausmädchen, die
nähen und ſervieren
können, Stützen, die
perfekt kochen können,
für Hotels Zimmer=,
Hausen
Küchenmäd=
chen, Alleinmädch. u.
Mädchen f. tagsüber.
Minna Dingeldein
gewerbsmäß. Stellenbüro
Eliſabethenſtraße 5.
Telefon 3365. (*10558
Zum 1. Mai fleißig.
(*1
J53
ſauberes
Mädchen
geſucht, für Küche u.
Haus. Empfehl. oder
Zeugnis erwünſcht.
Bäckerei Thomas
Grafenſtraße 33.
ALLE ARTEN
BÜRO-MOBEL
in einfacher und besserer Ausführung
HEINRICH ELBERT
Papierhaus, Rheinstr. 7
Aushilfeſof. geſ.
bis nach d. Spülen.
Näh. Geſchſt. (*10522
Tüchtiges, ſauberes
Alleinmädchen
m. gut. Empfehlung.
zum 1. Mai geſucht
Frau Dr. Müller
Bingen a. Rh.
Mainzerſtraße 12. (6908a
Suche zur Stütze
meiner Frau, im
Geſchäftshaus; ein
braves und williges
nicht unter 20 Jahr.),
mit gut, Zeugniſſen.
Eintritt baldigſt erb.
Ang. unt. J 24 a. d.
Geſchäftsſt. (6898
Männlich
Böchentlich 30 RM.
Häusl. Tätigk. Leichte
Anfert, prakt. Artikels
It. koſtenl. Ausk.
Recta=
depot Magdeburg A 171
(TI. Mgd. 6893)
Fuhrmaun für ca.
200 fm Stammholz
geſ. Angeb. u. J 29
ndie Geſchſt. (10545
Wo kann fortbildgs.
ſchul=
freier Lehrjunge
i Lebensmittelgeſch.
letzt. Lehrjahr beend.
Off. unt. H245 a. d.
chäftsſt, (ei0tte
VERDIEHER
WEu GEL0
DEAERALNERTAETER
EUK PATENT. ML LIONEN.
fönSLuzuaßninel deSüchn.
sensarionsscnta ges
Ensren RANgES. NE 53 BonscnekFolg
unseanetzreg ragesven.
SieNST. FrnFMe REett-
Risikot og. FUR 41
LEiy-
vehFniEB BARFARITAT
1500 — 3000 Hk. FUR LAGER-
Darminne Eßfoßprmt wet
Unser Bevollmächtigter
Herr Meurath
ist am Donnerstag im
Hoktel alte Post
zu sprechen.
TV. 6895
Re
Lonr lng
von hieſig.
Engros=
geſchäft geſ. Schriftl.
Angeb. unt. H 249
a. d. Geſchäftsſtelle.
Mathildenplatz 9, II.
möbl, Zim. zu vm.
Eid.0)
Schön möbl., ſonnige
Zimmer
Wohn=u.
Schlafzim=
mer), in beſter Lage,
an berufstät, Herren,
Akademiker, zum 1
Mai, evtl. früher, zu
verm. Anzuſeh. nach
Anmeldung Tel. 986.
10489
Wingertsbergſtr. 11,
II. Etg., Manſarde,
einf. möbl., Kochgel.,
billig ſof. z. v. ( 10550
Dieburgerſtr. 13, II.
möbl. Zim. m. Küch.=
Benutz. zu vermiet
10353lmd.
An berufstät., geb
Dame möbl. Zim.
mit el. L. u.
Neben=
raum m. Kochgelegh.
u. Waſſer alsbald zu
vermieten. Näheres
Geſchäftsſt. (10445
Hoffmannſtraße 5½,
2. Stock, möbl. Zim.
nit el. Licht ſof. od.
1. Mai an berufstät.
Herrn z. v. (*10469md
Lichtenbergſtr. 16, I.,
gut möbl. Zimmer zu
vermtet. (*10453mdr
Lauteſchlägerſtr. 6,
III. I., ſchön möbl. Z.
ſof. zu verm. / 10465
orHenieniistenn
Generalvertretung
an solvente, talentierte Verkäufer (
Oel-
fachleute, Selbstfahrer od. Ingenieure
beste Gewinnchancen bietend, für
verschiedene Bezirke gegen hohe
Pro-
vision zu vergeben für
erstkl. Markenauto. Oel
Hervorragende Qualität, glänzend
be-
gutachtet. Enorme Oelersparnis, keine
Rückstände u. a. m.
Ausf. Angebote unter S B. 4813 an
Rudolf Mosse, Stuttgart. I. St 6794
elegant möbliertes
Zimmer
per ſof. oder 1. Mai
zu vermieten. Elektr.
Licht, Zentralheizg
Telephon, Schreibt.
u. Bücherſchr. vorhd.
(10548 Wingertsbergktr. 11, II
Oſtviertel, ſchön möb=
liert. Wohn= u. Schlfz
2 Bett., el. L., evtl. kl.
Küche, Kell. u. Waſchk.
ſof. bill. z. verm./ 10548 Möbl. Wohn= und
Schlafzimmer,
Balkon, el. L., Bad,
Zentralheizung, in
feinſter „Südoſtlage,
zu vermiet.; daſelbſt
auch 1 Einzelzimm.,
Gartenfreund bevor=
zugt. Angeb. u. J 14
an d. Geſchſt. (210515 1 möbl. Zimmer zu
vermieten. Näheres
Beſchäftsſt. 21048. Manerſtr. 21, part.,
ſchön möbl. Zimmer
zu vermieten. Be=
ziehb. 1. Mai. (10444 Hölgesſtr. 7, I.,
2 möbl. Zimmer ſof.
zu vermiet. (10442 Wienerſtr. 52, part.,
möbl. Zimmer per
1. Mai zu vm. ( 1046: Riedeſelſtr. 60, p.
ruhig gel. möbl. Zim=
mer m. el. Licht an
geb., ruh. Herrn zu
10464
vermieten. Roßdörferſtr. 23,
einf. möbl. Z. p ſof. b
*10467
zu verm Kiesſtr. 69, II., ſchön
möbl. Zimmer ſof. zu
vermieten. (*10475 Eliſabethenſtr. 257
II., g. möbl. Zim. m.
Penſion zu vermiet.
210345ms) Möbl. Bohnungen Herrſchaftliche, ſehr
geräumige
Zimmer
(Etage), möbl. oder
teilw. möbliert, mit
Diele, Bad, el. Licht
und evtl. Küchenben.
zum 1. 7 28 od. ſpät.
zu vermiet. Ang. u.
J 26 an die Geſchſt,
(6900a) K Beſchlagnahme=
freie Wohnung
Villenkol. Eberſtadt,
4 Zimmer, Küche,
reichl. Zubeh., vollſt.
neu hergerichtet, ſof.
zu vm. Ang. u. H160
Geſchſt. (* 10272gn 3 Zimmer g Für Rechtsanw.,
Arzt uſw.
3 ſchöne Räume im
2. St. zu vm. (*10506
Näh. Mathildenpl. 1. 5
MWohnungstauſch)
Wohnungstauſch Traiſa-Darmſtadt
Geboten: Schöne 4 od 5Zimmer=Wohng.,
Einfamilienhaus mit all. Zubehör ſowie
Vor= und Grabgarten, in guter Lage
Traiſas.
Geſucht: 4Zimmer=Wohng. in Darmſtadt,
möglichſt Johannesviertel oder Nähe,
Angebote unter I 8 an die Geſchſt. (*10491
Wohnungstauſch
Biete: Südv. 1. St. 4=
B.=Wohn., Bad, Ver.
Bubh.,el. Licht, Manſ.
Suche: 5Z.=Wohn.
Bad, el. Licht, 1. b. 2.
St., Manſ. Ang. J 28
Geſchäftsſt. (*10544
Wohnungstausch!
3 Zimm.= Wohnung,
Südviert., in gutem
Zuſtand, elektr. Licht)
Balkon, geg. gleiche
Wohnung in Beſſung.
zu tauſchen geſucht.
Ang. u. J 17 an die
Geſchäftsſt. (*10520
Wohnungs=
tauſch.
Biete Part.=Wohng.
mit 3 gr. u. 2 klein.
Zimmern, Veranda
uſw., 700 ℳ. Fr.=M.
Suche 5= oder gr. 4=
Zimmer=Wohng. im
1.-3. Stock oder frei
gelegene 3 Zimmer=
Wohnung Näheres
von 12—3 Uhr, bei
Roth, Heinrichſtr
Nr. 99. (* 10502
Rheinſtraße 43
iſt die Wohnung im 1. Stock,
be=
ſtehend aus 8 Wohnräumen, mit dem
üblichen Zubehör, Gartenanteil,
Ve=
randa uſtv. auf den 1. 7. evtl, früher
anderweit zu vermieten. Alles
Nähere durch Juſtizrat Dr. Hugo
Bender, Darmſtadt, Kaſinoſtr. 8 (6894
Aerzte, Rechtsanwälte
5 Räume nur zu Geſchäftszwecken (Praxis=
Büro uſw.) in der oberen Rheinſtraße zu
vermieten. Näheres bei Tiſchler, Schloß=
Café, Rheinſtraße, 2, 1. Stock. (6823a
Durch weiteren Ausbau ſind ab 1. Mai 1928
in unſerem
Bürohaus, Eliſabethenſtr. 34
3 Büros mit ſe 2—3 Zimmern zu vermieten
Ludwig Alter A.-G.
(*10510
Ve
2 Büro=Räume,
ſeit=
her als Aſthma =
In=
halatorium mit
ſe=
parat. Eingang von
Straße vermietet, ab
1. Mai zu
ver=
mieten. *10459ms
Lagerraume
Garage zu verm.
Hochſtraße 8. (6567a
Immobllen g
4X3 Zimmerhaus,
ſüdl, Lage, Vor= u
Hintergarten, mit
Wohnung, alsb.
be=
ziehbar, bei 6—800
Mk. Anzahl. zu verk.
Näher.
Immobilien=
büro Dorſt,
Hoff=
mannſtr. 21, pt. (*10515
Zu verkaufen:
Gart.=Grundſtück
baureif, 750 qm, mit
ſchönen Obſtbäumen.
Villenkolonie michſt
Darmſtadt. Halteſt.
elektr. Bahn. Anfr
unter I 19 an die
Geſchäftsſt. (*1052:
Zigarrengeſchäft
mit 3 Zimmerwohn.
in guter Lage
um=
ſtändehalber zu verk.
Erford. 1500 ℳ. Eine
Tauſchwohnung muß
vorhanden ſein.
Angebote unt. J10
an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*10495
Ke
Klavier=Unterrich
ert. konſ. geb. Klav.
Lehrerin. Hr. mäßi
Saalbauſtr. 42, II. (653.
Wittmann=
Matur ſtraße 30, I.
(B1161)
Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg.,
leichtfaßl. Methodef.
Anfänger u.
Voran=
geſchrittene
undlebe=
gelegenh. Hon. mäß.
56679
Jg. Klavierlehrerin ert.
grdl. Unterr. mon. 8.4.
Ang. unter H 89 en
die Geſchſt. (*10061gm
Privatfachſchule
für
Stenographie
Maſchinenſchreiben.
Gründl. Ausbildung
für Anfänger u.
Fort=
geſchrittene.
M. Naumann
Waldſtr. 4/*1054 7msg
Bücher. Noten,
Zeitſchriften
verden gut u.
preis=
wert gebunden
dorn, Alexander
ſtraße 4. 1 145a
Komfortables
herrsch. Etagenhaus
in allerbeſter Lage u. Zuſtand m.
Etagen=
heizung, gr. Diele, Bad etc. zu ca. 60 Proz.
der Friedenstaxe bei ℳ 15 bis 20000.—
Anzahlung zu verkaufen durch
Conrad & Heilmund
Waldſtr. 3 (*10564) Tel. 3084.
mit Vor= und Hintergarten, mit 4X5 Zime
mer, Bad und reichl Zubeh., modern
ein=
gerichtet, ſüdöſtl,, ſchönſte Lage Darmſtadts,
in tadelloſ. Zuſtand, zu verk. Eine
Woh=
nung wird frei. Näheres durch:
Immobilien=Crößiann
Grafenſtr. 18 (10557mf Tel, 2598
Nummer 108
Mittwoch, den 18 Hpril 1928
Seite 9
Abſtag der wSremen Uneger von Steeny Boland.
Die Reiſe von Fitzmaurice.
Fitzmaurice ſoll in Quebee die Erſatzteile
aus=
wählen.
EP. New York, 16. April.
Major Fitzmaurice iſt an Bord des Flugzeugs, das von dem
Kanadier Duke Schiller geſteuert wird, von der Greenly Inſel
abgeflogen. Ueber die Abſichten Fitzmaurices werden verſchiedene
Meldungen verbreitet. Richtig ſcheint zu ſein, daß Fitzmaurice
lediglich den Transport der wichtigen Erſatzteile überwachen
will, um dann entweder nach Greenly Jsland zurückkehren oder
ſich mit den Fliegern nach dem Start in der Murray=Bay zu
treffen. Weitere Meldungen aus Kanada beſagen, daß Schiller
mit Fitzmaurice heute früh weiterzufliegen beabſichtige, falls das
Wetter einigermaßen zuſagend ſei. In drei Sonderzügen hätte
ſich ein Wettrennen der Photographen und Berichterſtatter nach
der Murray=Bay bemerkbar gemacht.
Der Abflug des Majors Fitzmaurice hat vorübergehend
Be=
unruhigung hervorgerufen und Befürchtungen für den
einheit=
lichen Verlauf der geplanten Empfangsfeiern laut werden laſſen.
Indeſſen laſſen das Telegramm des New Yorker
Oberbürger=
meiſters ſowie aus Quebec eintreffende Meldungen über den
Plan der drei Flieger, von Quebee aus gemeinſam nach New
York zu fliegen, keinen Zweifel darüber, daß die Empfangsfeier
programmäßig verlaufen wird, um ſo mehr, als nach letzten
Mel=
dungen aus Quebee die dortige Ankunft von Fitzmaurice die
Wiederinſtandſetzung der „Bremen” erheblich zu beſchleunigen
vermag. Der Abflug könnte, wie dieſe Meldungen beſagen,
be=
reits am Tage nach dem Rückfluge von Fitzmaurice nach Greenly
Island ſtattfinden. Fitzmaurice ſoll nämlich in Quebee die für
die Ausbeſſerung der „Bremen” benötigten Erſatzteile auswählen,
die mit dem Flugzeug nach Greenly Island gebracht werden
würden. Fitzmaurice wird heute nachmittag in Quebee erwartet,
wo er die Maſchine Junkers F 13 vorfinden wird. Falls die
Ausbeſſerung gelingt, wird die „Bremen” nach Quebee fliegen,
dort Fitzmaurice wieder aufnehmen und nach New York ſtarten.
Dieſer von der Canadian Preß ausgegebenen Meldung
widerſpricht allerdings eine Meldung der „Times” aus
Waſhing=
ton, wonach Fitzmaurice aus Kanada unmittelbar nach
Waſhing=
ton reiſen wolle, um Coolidge den Brief des Präſidenten des
iriſchen Freiſtaates Cosgrave zu überreichen.
Die Erſatzteile für die „Bremen” unterwegs.
Curtisfield, 16. April.
Hertha und Erhard Junckers und der Pilot Melchior ſind
mit „F. 13” nach Montreal geſtartet. Möglicherweiſe wird
„F. 13” auch nach Quebec fliegen, jedoch nicht nach Greenly
Js=
land. Die von der „Bremen” benötigten Erſatzteile ſollen in
Montreal oder Quebec von „F. 13” abmontiert und mit einem
mit Schneekuſen verſehenen Flugzeug nach Grenly Jsland
ge=
bracht werden. „F. 13” wird abwechſelnd von Fräulein Junckers
und Melchior geſteuert.
Die Marconi=Geſellſchaft hat eine Meldung von dem Leiter
der Point=Amour=Station erhalten, wonach die „Bremen” mit
Baron v. Hünefeld und Hauptmann a. D. Köhl an Bord ihren
Flug nach New York am Mittwoch wieder aufnehmen werde,
falls bis dahin die Ausbeſſerung des bei der Landung
beſchädig=
ten Propellers beendet ſein werde. Fräulein Hertha Junckers
traf hier heute abend, von New York kommend, mit dem
Junk=
kersflugzeug ein. Im Laufe des Tages war hier bereits ein
Mechaniker der Firma Junckers mit einem Vorrat von
Erſatz=
teilen für die „Bremen” eingetroffen. Kommandant Fitzmaurice
wird hier morgen früh erwartet.
Als das banadiſche Hilfsflugzeug mit Fitzmaurice heute früh
von Greenly Jsland abflog, blieben Dr. Cuiſinäer und ein
kana=
diſcher Mechaniker auf der Inſel zurück, um Baron v. Hünefeld
und Hauptmann Köhl bei der Wiederherſtellung der „Brewen”
zu helfen. Es beſteht gegenwärtig der Plan, die
Junckers=
waſchine „F. 13” ſo nahe wie möglich an Greenly Island
heran=
zubringen. Es ſoll dann, da die „F. 13” als Schweſterſchiff der
„Bremen” den einzigen hier erhältlichen, für die Bremen”
brauchbaren Propeller beſitzt, die „Bremen” mit dieſem Propeller
ausgerüſtet werden, um gegebenenfalls ihren Flug nach New
York fortzuſetzen. Falls ſich dies als unmöglich erweiſt, ſollen
die Bremen”=Flieger auf der „F. 13” nach New York gebracht
werden.
Frau Hauptmann Köhl
ſchmückt das Bild ihres heldenmütigen Gatten mit den Blumen
der vielen Gratulanten, die am 40. Geburtstag des
Ozean=
bezwingers deſſen Heim in Berlin=Tempelhof aufgeſucht haben.
„Montcalm” in Greenly Island.
Nach einer Meldung aus Montreal beftätigt es ſich, daß der
Eisbrecher „Montcalm” nach außerordentlich ſchwieriger Fahrt
Greenly Jsland erreicht hat. Funkſprüche von Bord des Schiffes
beſagen, daß die deutſchen Flieger die Inſel auf dem
Waſſer=
wege nicht verlaſſen wollen.
Start der „Bremen”=Flieger. — Abtransport
der „Bremen” nach Halifax.
New York, 17. April.
Wie hierher gemeldet wird, ſind die „Bremen”=Flieger von
Greenly Jsland nach Murray=Bay geſtartet, und zwar mit einem
anderen Flugzeug. — Wie Canadian Preß aus Quebee meldet,
haben die „Bremen”=Flieger Greenly Jsland in dem
Hilfsflug=
zeug, das von Schiller und Cuiſinier geſteuert wird, verlaſſen. —
Von der Funkſtation wird gemeldet, daß das Flugzeug „Bremen”
auf dem Eisbrecher „Montcalm” nach Halifax gebracht
wer=
den ſoll.
Freiherr v. Hünefeld bezeichnet als Urſache des langen
Um=
herfliegens der „Bremen” im Schneeſturm, das ſchließlich zur
Landung führte, daß das Beleuchtungsſyſtem der
„Bremen” verſagte. Infolgedeſſen war es den Fliegern
unmöglich, die Inſtrumente abzuleſen. Freiherr v. Hünefeld
ſchätzt die Strecke, in der die „Bremen” vollkommen dunkel flog,
und auf der ſie vom Südweſtkurs nach Norden abgetrieben wurde,
auf ungefähr 700 Kilometer.
Die Pläne für den New Yorker Empfang der
„Bremen”=Beſatzung.
New York, 17. April.
Hier werden die Pläne für den feierlichen Empfang der
„Bremen”=Beſatzung bebannt, die ſchon in allen Teilen bis auf
alle Einzelheiten ausgearbeitet ſind. Wie beim Empfang
Lind=
berghs werden auch diesmal alle Schiffe im Hafen zur
Begrü=
ßung ihre Sirenen ertönen laſſen. Ein Flugzeuggeſchwader wird
über der Stadt kreuzen. Auf dem Platz vor dem Stadthauſe
werden Bürgermeiſter Walker und andere hervorragende
Perſön=
lichkeiten New Yorks die Beſatzung der „Bremen” mit einer
Anſprache unter freiem Himmel willkommen heißen. Vierzig
Radioſtationen werden dieſe Feier über die ganze Welt
verbrei=
ten. An die Anſprachen ſchließt ſich der feierliche Marſch die
5. Abenue hinauf. Am Madiſon Square wird Halt gemacht
werden, um einen Kranz am Denkmal für die Gefallenen des
Weltkrieges niederzulegen. Die American Telephone and
Tele=
graph Company ſtellt den Gäſten für den Tag des Eintreffens
ihre drahtloſe telephoniſche Verbindung mit Europa zur
Ver=
fügung, damit ſie ihre Angehörigen in Europa anrufen können.
Den Höhepunkt bildet eine große Parade. Außerdem beabſichtigt
die Funkenſtation Shenectady, Berlin und Dublin im Rundfunk
an dem Empfang teilnehmen zu laſſen. Die Begeiſterung in
New York iſt ungeheuer. Sie übertrifft die beim Empfang
Lind=
berghs.
Die nächſten Ozeanflüge.
Paris, 17. April.
Der „Matin” erklärt, daß für die Ueberquerung des Ozeans
im Waſſerflugzeug die beiden Marineleutnants S. Paris und
Bougault auserſehen ſeien, die mit je einer Zwiſchenlandung
auf den Azoren und den Bermudas=Inſeln die 6800 Kilometer
lange Strecke zwiſchen Berre und New York zurückzulegen
beab=
ſichtigen. Wenn dieſer Flug mißlingen ſollte, würden
Korvetten=
kapitän Guilboud und Leutnant zur See Cuverville damit
beauf=
tragt werden, mit einem Waſſerflugzeug den Flug Breſt—New
York zu verſuchen. Sollte das erſte Vorhaben jedoch glücken,
würden die beiden zuletzt genannten Flieger den Flug Berre—
Buenos Aires über Port Etienne, St. Louis (Senegal), Natal
and Rio de Janeiro verſuchen. Sowohl Coſtes als Le Brix
haben übrigens nach dem „Matin” erklärt, daß ſie einzig und
allein daran dächten, die Ozeanüberquerung Paris—New York
zu verſuchen. Man möge ihnen nur ein gutes Flugzeug geben,
ſo rief Coſtes aus, und er werde glücklich ſein, die
Ozeanüber=
querung zu verſuchen. Der engliſche Kapitän Courtney, der, wie
erinnerlich, im vorigen Jahre ſeinen Flug über den Südatlantik
mit einem deutſchen Dornier=Wal=Flugzeug wegen ungünſtiger
Bedingungen aufgeben mußte, wird in dieſem Sommer wiederum
mit einem deutſchen Flugzeug derſelben Bauart zu einem
Oſt—Weſt=Transatlantik=Flug ſtarten. Courtney wird ein
zwei=
motoriges Dornier=Wal=Flugzeug benutzen, das mit einer
draht=
loſen Empfangs= und Sendeanlage ausgeſtattet iſt. Sein Ziel iſt,
wie im vorigen Jahre, die praktiſche Erforſchung der
Möglich=
keiten für die Einrichtung eines transatlantiſchen
Luftverkehrs=
dienſtes. Ob Courtney der nördlichen oder ſüdlichen
Schiffahrts=
linie folgen wird, ſteht noch nicht feſt.
Haufe
auf Theke oder zum
Aushängen ſ. z. kauf.
Maſchinen=Strickeri
Braunwarth
Schulzeng. 3. (*1050
Telephon 3369
Faſt neue Nähmaſch.
zu kaufen geſucht.
Angebote u. H 237
an die Gſchſt (10437
Alte Ruſſen ſowie
Duftſteine z.
kau=
fen geſucht.
Off. unt. H231 a, d.
Geſchäftsſtell 210431
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, Wäſche uſw.,
ſowie Boden= und
Kellerkram, auch
Haſenfelle. (10496
M. Speier
Kl. Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte genügt
Gut erhalt. Schreib=
Maſchine,
Continen=
tal, Kappel od. ähnl.
Syſtem zu kuuf. geſ.
Angeb. m. Preisang
u. T23 Geſchſt./ 10535
Kaufe
getragene Kleider
Schuhe, Wäſche uſw.
Zahle höchſte Preiſe.
Poſtkatte genügt.
R. Kleizewski
Schloßgaſſe 33,
Eche obergaſſe. 41
Zwerg=Zeckel, a.
lieb=
ſten br. od. hrſchrot,
m. Stb. z. Decken geſ. Abreißer
Bruteier
Kücken
weiß am. Leghorn,
Hochleiſtungszüge,
beſte Winterleger
prima Abſtammung.
Bruteier 30 D,
Kücken 1 X. Ind
Laufenten=Eier 30 3
GeflügelfarmWolfs=
garten, A. Böhlers
Auerbach (Heſſ.),
Darm=
ſtädterſtr. 110. Tel. 175
(5435a)
Entlaufen
Entlaufen
Wolfshündin
ſchwarz m. hellgelben
Abzeichen Abzugeb
geg. gute Belohnung
Wilhelmſtr. 16. /710438
Entlaufen
Drath Fox. Abzugeb.
gegen, Belohng.
Er=
bacherſtr. 99, Geflü.
gelfarm. (10429
Verloren
Verloren
klein, blaues
Porte=
monnaie. Inhalt:
deut ches und engl.
Geld, Marken und
Kölner Adreſſe
Abzu=
geben geg Belohng
Hoffmannſtr. 18, I.
10492
Verkäufel
Damenrad
gut erhalten, ſehr bill.
zu verk.
Schwanen=
ſtraße 4 ptr. (10473
Papierollen=
Zig.Geſchäft, Karlſtr. 50, mit einigen Rollen
Kanarien=H. u. Zucht=W. billig zu verk. (710554
zu verkauf. Trutfel, Dieburgerſtr 72, pt
Bismarchſtr. 28. (6738a
1878
1928
HiILC
Inhaber: Albert Schmitt
Reichhaltiges Lager in= und ausländiſcher Stoſfe im Ausſchnit.
Anfertigung eleganter Maßarbeit.
Bitte beachten Sie das Jubiläums=Sonderangebot in meinein Schaufenſier
Schuchardstraße 6.
Fernsprecher 300.
(6694
Ladentiſche
teu, modern, mit
Linoleumbelag und
Glasfüllung, billig zu
verk. Grafenſtr. 231
1. Stock.
Motorrad
1½ PS., in tadelloſ.
Zuſtande, zu verkf,
1.0 Mk. Anzuſ. v.
12 Uhr ab.
Heidel=
bergerſtr. 28, Sei
en=
bau, I., r. (*1037
Sehr gut erhaltenes
ſchwarzes
Piano
preisw. zu verkaufen
Anfragen unter J25
Geſchäftsſtelle. 6897
Zöbel=Dreſchmaſch.
auch für Handbetriel
mit Windmühle und
Häckſelmaſchineſpott
billig abzugeben. Off.
unter H2 ,2 an die
Geſchäftsſtell. (*10430
Bruimaſchine
Peku
200 Eier, für 70 Mk.
zu verkaufen wegen
Anſchaffung einer
größeren. Daſelbſt
Brute er weiß.
amerik. Leghorn à
30 Pf. u. Kaki
Cham=
pell=Enten à 50 Pf.
abzugeben. Heinrich
Keil, Arheilgen,
Gute Gartenſtr. 28.
Ee10527(
Vorteilhaftes
Schlafzimm.
echt eiche komplett.
mit weißem Marmor
und
Kristallfacette-
spiegel
Mark 490.—
Möbelhaus
T.. Menger
Darmstadt
Bleichstr 17 (2748g
Harmonium
billig zu verk. Näh.
Geſchäftsſt, ( 10447
Khe
2707a
Kinder=Strick=Kleidung
Deutſche und Wiener Modelle
Felefon 2530 (Elſe Schmidt geichhausſtr. 34
Neu= und Anſtricken von Strümpfen ſchnell und gut
Sehr gut erhaltener
Kinderwagen
lila, m. Riemenfed
billig abzug. Neue
Niederſtr. 15, H., I.,
(10448)
OTRORN-
DREI-
grrzrn
ſehr gut, billig abzu=
(6696
geben.
Eliſabethenſtraße 49,
Berkſtätte.
Gut erhalt.
Damen=
kleider, ſt., gr. Fig
Stiefel u Schuhe 88)
zu verkauf.
Heidel=
bergerſtr. 129, 1. St.
Händler verb. (10546
Damenrad
faſt neu, billig zu
verkaufen.
Wankratiusſtra ße 25,
Laden.
Geg
Salmſon=
Perſonenwagen
4 St. PS., bill. zu verk.
Wilhelm Hock
Heidelbergerſtr. 44
Fernſpr. 2090. (10514
ſehr gut er=
G0fa, halten, weg
Platzmangel ſof. bill.
zu verk.
Heinheimel=
ſtr. 59, II. ( 10534
Loeck
1370a
IABEKRACDNENLMTEEER
MirGLiED OER „RINGGAUFPIERUNG FUNRENDER PRAVMHZVERLAGE.
als moderner Industrie-, Handels- und
Hafenplatz und als Wirtschaftszentrum
der umliegenden reichen norddeutschen
Landesteile ist ein besonders wertvoller
Markt, dessen Struktur in der
Neuaus-
gabe unserer generellen Markt-Analyse
differenziert ist . . . Man erfaßt dieses
in sich geschlossene Wirtschaftsgebiet
allein durch den
Geite 10
Mittwoch, den 18 April 4928
Nummer 108
Reich und Ausland.
Die diesjährige Vereidigung
bei der Reichswehr.
Drei Freiwillige legen ihre Hand auf den Degen
des Offiziers.
Die neu eingeſtellten Soldaten der Reichswehr ſind
feierlich vereidigt worden. Die Eidesformel lautet:
„Ich ſchwöre Treue der Reichsverfaſſung und gelobe,
daß ich als tapferer Soldat das Deutſche Reich und
ſeine geſetzmäßigen Einrichtungen jederzeit ſchützen,
dem Reichspräſidenten und meinen Vorgeſetzten
Ge=
horſam leiſten will”.
75 Jahre Ludwigshafen a. Rh.
Es gibt in Deutſchland Städte mit über
tauſend=
jähriger Vergangenheit und einer altehrwürdigen
Tradition, es gibt daneben Gemeinden, die im
Ver=
gleich zu dieſen Städten noch in den Kinderſchuhen
ſtecken. Wenn Ludwigshafen a. Rh., die größte Stadt
der Pfalz und ein mächtiges Wirtſchaftszentrum, das
75jährige Jubiläum des Beſtehens als Stadtgemeinde
feiert, ſo liegt dazu ein beſonderer Anlaß vor. Die
Entwicklung der Stadt in den letzten B Jahren iſt
nämlich in einem amerikaniſch ſchnellen Tempo
er=
folgt, und Ludwigshafen, eine der füngſten
Groß=
ſtädte, ſteht in dieſer Beziehung wohl beiſpiellos in
Deutſchland da. Der Aufſchwung der chemiſchen
In=
duſtrie war von entſcheidender Bedeutung auch für die
Entwicklung der Stadt, die im Jahre 182 1520
Ein=
wohner, 1871 7874, 1890 B 712 Einwohner zählte
und zehn Jahre ſpäter ſich ſprunghaft faſt
verdop=
pelte, nämlich von 39801 im Jahre 1895 auf 61 914
im Jahre 1900. Die Bevölkerungsziffer wuchs weiter
rapide, ſo daß heute Ludwigshafen über 104 000
Ein=
wohner zählt. Ludwigshafen iſt heute das
beden=
tendſte Wirtſchaftszentrum der Pfalz, denn hier ſind
in Gewerbe, Induſtrie und Handel 86,7 Prozent der
Bevölberung tätig. Auch als
Eiſenbahnverkehrs=
knotenpunkt mit über täglich 50 00 Reiſenden und
einem Binnenhafen, der mit einer der größten des
Deutſchen Reiches iſt, hat die Stadt nicht nur für die
Pfalz, ſondern für den ganzen ſüdweſtdeutſchen
Wirt=
ſchaftsbezirk außerordentliche Bedeutung. Dieſe und
nach andere intereſſante Einzelheiten bringt die
Son=
derausgabe des „General=Anzeigers” Ludwigshafen
a. Rh. in leſenswerten Artikeln, die zum Teil mit
reichem Bildſchmuck verſehen ſind.
Starker Schneefall in Sachſen, im Rieſengebirge
und im Schwarzwald.
Dresden. In der Nacht zum Dienstag iſt in
ganz Sachſen bei leichtem Froſt überaus ſtarker
Schneefall eingetreten. In Dresden wurden vier
Zentimeter Schneehöhe gemeſſen. In den höheren
Lagen des Erzgebirges hat die Schneedecke
neuer=
dings eine Stärke von 10 bis 20 Zentimeter erreicht.
Vielfach ſind in den Gärten und Parkanlagen jüngere
Bäume unter der Schneelaſt zuſammengebrochen.
Ver=
kehrsſtörugnen ſind, ſoweit bisher bekannt, in
nen=
nenswertem Umfang nicht eingetreten.
Krummhübel im Rieſengebirge. Im
Rieſen=
gebirge herrſchte ſeit Montag abend ununterbrochen
bis Dienstag morgen 7 Uhr ſehr ſtarker Schneefall.
In Krummhübel hat die Schneedecke 40 Zentimeter
erreicht, bei 3 Grad Kälte. Aus dem Hochgebirge
mel=
der die Hampelbaude 7 Grad Kälte, 20 bis 40
Zenti=
meter Neuſchnee und ſtarken Nordweſtwind. Die
Te=
lephonleitungen ſind teilweiſe geſtört.
Freiburg im Breisgau. Der ſtarke
Tempe=
raturſturz hat auf dem ſüdlichen Schwarzwald bei
heftigem Sturm Schneefall gebracht. Bis zu einer
Höhe von 800 Metern herab iſt eine geſchloſſene
Schneedecke von 5 Zentimetern vorhanden. Bei
ſin=
kender Temperatur hält der Schneeſturm auch heute
noch an. An verſchiedenen Orten haben die
Fern=
ſprechleitungen erheblich gelitten und ſind teilweiſe
ſogar geſtört.
Bootsunglück bei Ludwigshafen.
Mannheim. Auf dem Rhein kam Sonntag
nachmittag ein mit fünf Mitgliedern der
Rudergeſell=
ſchaft Ludwigshafen beſetztes Boot infolge des hohen
Wellenganges, verurſacht durch einen Schleppdampfer,
zum Sinken. In der Aufregung ſprang der Metzger
Adolf Mutz aus Ludwigshafen, der das Steuer führte,
in den Rhein, um ans Ufer zu ſchwimmen. Plötzlich
rief Mutz um Hilfe, worauf ein anderer Bootsinſaſſe
ihm nachſprang. Der Wellengang drückte beide unter
Waſſer. Während Mutz ertrank, konnte der andere
mit Mühe gerettet werden. Auch die übrige
Mann=
ſchaft des geſunkenen Bootes konnte gerettet werden.
Schwerer Betriebsunfall.
Hamburg. Im Aufhöhungsgelände
Horner=
brook ſchlug eine mit Holz beladene Lore um. Der
Bauführer und ein Arbeiter wurden getroffen.
Wäh=
rend der letztere ſchwvere Kopfverletzungen erlitt,
wurde erſterer ſo unglücklich eingeklemmt, daß ihm
der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Er war ſofort tot,
Das erſte Raketen=Auto.
Vor einer Amwälzung in der Verkehrstechnik.
Ingenieur Sander in dem von ihm konſtruierten Opel=Raketen=Auto.
Schweres Straßenbahnunglück in Berlin.
Sechs Tote. — Hundert Verletzte.
Die drei entgleiſten und umgeſtürzten Wagen.
Die „Italia” in Stolp.
Die Gasflaſchen, die zur Neuauffüllung des Nordpol=Luftſchiffes „Italia” in Seddin bei Stolp
bereitſtehen. — Oben: Das Luftſchiff des Generals Nobile.
Die Ueberführung der „Italia” von Italien nach dem Seddiner Luftſchiffhafen bei Stolp iſt trotz
ſchweren, unſichtigen Wetters glänzend gelungen. General Nobile nahm ſogleich die Vorbereitungen
zur zweiten Etappe des Fluges von Stolp nach Spitzbergen in die Hand.
Einweihung des Heidelberger Luther=Hauſes.
Heidelberg. Das Luther=Haus in der
Kirch=
ſtraße wurde in feſtlicher Weiſe eingeweiht und der
Oeffentlichkeit übergeben. Sämtliche Glochen
Heidel=
bergs läuteten den Beginn der Feierlichkeiten ein.
Stadtpfarrer Weiß hielt die Feſtpredigt.
Dreizehn Tote beim Brand eines Wohnhauſes.
Berlin. Wie ein Berliner Batt aus Altoona
(Pennſylvania) meldet kamen bei einem Brande, der
das Wohnhaus eines Steinbrucharbeiters einäſcherte,
deſſen Frau, deſſen Kinder und ſechs Hochzeitsgäſte
ums Leben. Unter den Toten befinden ſich eine
Toch=
ter des Steinbrucharbeiters und deren Mann, die am
Sonntag ihre Hochzeit gefeiert hatten.
Ueberfall chineſiſcher Piraten.
Hongkong. Auf dem chineſiſchen
Kauffahrtei=
ſchiff „Hſiwwah”, das ſich auf der Fahrt von
Schang=
hai nach Hongkong befand, überfielen Piraten, die
als Paſſagiere verkleidet waren, überraſchend die
Be=
ſatzung und zwvangen ſie, den Dampfer nach der
Biasbai zu ſteuern. Dort plünderten ſie das Gepäck
und ſetzten die Paſſagiere in Boote. Fünf chineſiſche
Paſſagiere wurden von ihnen entführt, um Löſegeld
für ſie zu erhalten. Als die Piraten die Beute
weg=
transportieren wollten, tauchte ein chineſiſches
Kano=
nenboot auf, worauf die Räuber die Flucht ins Land
ergriffen. Der Dampfer „Hſinwah” nahm unter
Be=
gleitung des Kanonenbootes die Fahrt nach Hongkong
wieder auf.
Die Unterſuchung des
Straßen=
bahnunglücks an der Heerſtraße.
Berlin. Die Kriminal= und verkehrspolizei
lichen Unterſuchungen des furchtbaren Unglüicks au
der Heerſtraße wurden auch geſtern vormittag fort
geſetzt. Im Polizeiamt Charlottenburg nahmen du
Vernehmungen der Augenzeugen und der leicht ver
letzten Fahrgäſte ihren Fortgang, nachdem vorgeſterr
bereits der Fahrer des Unglückszuges und die Schaff
ner gehört worden waren. Einer der Fahrgäſte, der
auf der vorderen Plattform des Triebwagens direk.
hinter dem Fahrer geſtanden hat, bekundete, daß der
Fahrer zuerſt in mäßigem Tempo gefahren ſei.
Plötz=
lich ſei jedoch die Geſchwindigbeit auf zirka 60 bis
70 Kilometer geſtiegen. Der Führer habe die Brewſe
gezogen, der Straßenbahnzug ſei aber trotzdem ins
Gleiten gekommen und er habe den Eindruck gehabt.
als ob die Bremſe nachgelaſſen habe. Geſtern
vor=
mittag wurde auch ein Aufſichtsbeamter der
Straßen=
bahn vernommen, der die Auffaſſung vertrat, daß
durchaus die Möglichbeit des plötzlichen Verſagens
einer ſonſt in Ordnung befundenen Bremſe beſtehe,
— Geſtern früß hat man auch in Gegenwart von
Sachverſtändigen der Eiſenbahndirektion Berlin und
der Verkehrspolizei, ſowie von Betriebsingenieuren
der Straßenbahn erneut Fahrtverſuche mit dem
ver=
unglückten Straßenbahnzug an der Unglücksſtelle
un=
ternommen. Zu dieſem Zweck wurden die Wagen
des Zuges mit insgeſamt 60 Tonnen belaſtet, was
ungefähr der Belaſtung an dem Unglückstage
gleich=
kommt. Durch Abfahren der fraglichen Kuwe in
ver=
ſchiedenen Geſchwindigkeiten wollten ſich die Techniker
davon überzeugen, ob der Fahrer die Bremſe
recht=
zeitig genug betätigt habe. Bei den Verſuchen wurde
den Schienen eine künſtliche Glätte gegeben, um
mög=
lichſt den gleichen Zuſtand zu ſchaffen, in dem ſich
die Strecke am Sonntag befand. Die Unterſuchungen
ſind noch nicht abgeſchloſſen, jedoch neigt man bei den
Verkehrsſachwerſtändigen zu der Auffaſſung, daß die
Bremſe von dem Führer nicht rechtzeitig in Tätigkeit
geſetzt worden iſt.
Familientragödie.
Saarbrücken. In der Wohnung der
Ehe=
lente Becker kam es zu Auseinanderſetzungen, in
deren Verlauf Becker zum Revolver griff und ſeiner
22jährigen Frau in die Bruſt ſchoß. Darauf richtete
er die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch
einen Schuß. Die Frau wurde in ſchwerverletztem
Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert, wo durch
eine ſofort vorgenommene Operation die Kugel
ent=
fernt werden konnte. An ihrem Aufkommen wird
je=
doch gezweifelt.
Bluttat eines Gefangenen.
Linz. Der Juſtizwachkontrolleur der Männen.
ſtrafanſtalt Garſten, Wolfgang Fineder, wurde, als
er die Zellen der Häftlinge revidierte, beim Verlaſſen
der Zelle des wegen Unverträglichkeit in Einzelhaft
ſitzenden Sträflings Franz Luttvenberger, der das
Tiſchlerhandwerk ausübte, von dieſem unvermutet
überfallen und mit einem zweiſchneidigen
Schnitz=
meſſer hinterrücks ins Genick geſtochen. Der
Sträf=
ling brachte dem Kontrolleur 17 ſchwere Verletzungen
im Geſicht, am Halſe, Nacken, Bruſt und Armen
bei. Fineder tat noch einige Schritte und brach dann
leblos zuſammen. Das Motiv zur Tat ſollen
angeb=
liche Schikanen des Kontrolleurs ſein. Bemerkenswert
iſt, daß die Sträflinge der Anſtalt die Auslieferung
des Mörders verlangten, um ihn ſelbſt richten zu
können. Der Mörder iſt bereits Amal wegen
ver=
ſchiedener Eigentumsdelikte ſchwer vorbeſtraft.
Das Erdbeben in Bulgarien.
Wien. Dem „Wiener Tagblatt” wird aus
Sofia berichtet, daß das Zentrum des vorgeſtrigen
Erdbebens ſich in Ceroen befand. Eine große
An=
zahl von Perſonen wurden unter zuſammengeſtürzten
Häuſem begraben. Bis Montag früh wurden
fünfzig Tote geborgen. Cerven liegt 100
Kilo=
meter von Sofia entfernt. In Philippopel
wurde neben anderen Häuſern die berühmte Moſchee
Inaret zerſtört. Unter den Trümmern
befin=
den ſich hundert Perſonen, an deren
Ret=
tung man arbeitet. Auch in Sofia wurden
zahl=
reiche Häuſer zerſtört und dabei eine große Anzahl
von Menſchen getötet. In vielen anderen Städten
wurden ebenfalls große Schäden angerichtet, ſo in
Ruſtſchuk, Razgrad, Tirnowo, Zenoli und Kazanlik.
Die bisher gemeldete Zahl der Toten entſpricht nicht
den Tatſachen, ſie iſt in Wirklichkeit viel größer.
König Boris, der in Varna weilte, hat ſich in das
Erdbebengebiet begeben.
Erdbeben in Mexiko.
Veracruz. Ein Erdbeben im ſüdlichen Mexik
ſoll in der Nacht zum Dienstag mehrere Städte
des Staates Oaxaca zerſtört haben. In der Stadt
Oaxaca ſind viele Gebäude eingeſtürzt.
Die Karte des 32ſtündigen
Fluges von Mailand bis zur Oſiſee
Moßstob 1:15000 000
B.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 108
Mittwoch den 18. Hprül 1928
Sette 14.
Sport, Spiel und Turnen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Um die Deutſche Handball=
Meiſterſchaft.
Alle Endſpielteilnehmer zuſammen.
Der 15. April hat in den Landesverbänden der Deutſchen Sport=
Gehörde die letzten Handball=Entſcheidungen gebracht. Die noch
fehlen=
den Meiſter von Berlin und Weſtdeutſchland ſowie der Damenmeiſter
von Mitteldeutſchland konnten ermittelt werden. Somit ſtehen jetzt
alle Teilnehmer für die am 22. April mit der Vorrunde beginnenden
Endkämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft feſt.
Verbandsmeiſter wurden:
In Süddeutſchland: S. V. 98 Darmſtadt (Herren); Poſt=S.V.
Frok=
furt (Damen).
In Weſtdeutſchland: V.f.B. 08 Aachen (Herven); kein Damenmeiſter.
In Berlin: Deutſcher HC. Berlin (H.); S.C. Charlottenburg (D.).
In Mitteldeutſchland: Pol. S.V. Halle (H.); Forvua Leipzig (D.).
In Norddeutſchland: Pol. S.V. Hamburg (H); S.V. Güſtrow (D.).
In Südoſtdeutſchland: Pol. S.V. Oppeln (H.); Bresl. Sportfreunde (D.).
Im Baltenverband: Pol. S.V. Stettin (H.); Komet Stettm (D.).
Von den vorfährigen Verbändsmeiſtern ſind bei den Herren nur
die Meiſter von Süd= und Mitteldeutſchland, S.V. 98 Darmſtadt und
Vol. S.V. Halle wiedergekehrt. Der langjährige Deutzſche und Berliner
Meiſter, Pol. S.V. Berlin, unterlag innerhalb ſeimes Verbandes dem
jungen, von Altmeiſter Schelenz geführten Deutſchen Handballklub
Ber=
lin nach hartem Endhampf. Auch bei den Damem hat es einige
Ver=
änderungen gegeben.
Die Vorrunde
wm die Deurtſche Meiſterſchaft wird am 22. April an den folgenden Orten
ausgetragem:
In Halle ſpielen: bei den Herren S.V. 98 Darmſtadt-Pol. S.V.
Halle, bei den Damen Poſt=S.V. Fvankfurt—Fortuna Leipzig. In
bei=
den Fällen ſtehen harte Kämpfe in Ausſicht. Die beteiligten
Mannſchaf=
ten dürften ſich beſonders im Spiel der Herven nahezu gleichwertig ſein,
daß eine Vorausſage nur ſehr ſchwer zu geben iſt.
In Berlin treffen bei den Herven D.H.C. Berlin und Pol. S.V
Oppeln, bei den Damen S.C. Charlottenburg und Sportfreunde
Bres=
lau zuſammen. Die Spielſtärke im Südoſtdeutſchem Handball hat ſich
ßwar in der letzten Zeit weſentlich gehoben, jedoch reicht ſie an die der
großen Berliner Vereine doch noch nicht heron. Wir erwarden ſowohl
bei den Herren wie auch bei den Damen die Vertreter der
Reichshaupt=
ſtadt in Front.
In Stettin heißen die Vorrundenpartner bei den Herren Pol.=
S.V. Hamburg und Pol. S.V. Stettin, bei den Damen S.V. Güſtrow
und Komet Stettin. — Auch im Baltenverband hat ſich mit dem
Auf=
ſchwung der Leichtathletik das Können der Handballſportler gehoben,
ober auch hier werden die Vertreter Norddeutſchlands trotz des
Vor=
teils, den die Balten mit der Platzfrage haben,; nach Kampf in Front
bleiben. — Weſtdeurſchland bleibt in der Vorrunde ſpielfre
In der Zwiſchenrunde
am 6. Mai würde man alſo bei den Herren S.V. 98 Darmſtadt bzw.
Pol. S.V. Halle, D.H.C Berlin, Pol. S.V. Hamburg und den V.f.B. 08
Aachen ſehen. — Für die Zwiſchenrunde der Damen dürften ſich u. E.
Poſt=S. V. Frankfurt oder Fortuna Leipzig, S. C. Charlottenburg und
S.V. Güſtrow qualifizieren. — Wer in dieſen Kämpfen gewinnen wird,
iſt matürlich weſentlich ſchwerer zu ſagen, da die Paarungen bei der
Zwiſchenrunde auf jeden Fall gleichwertiger ſein werden, als in den
mei=
ſten Spielen der Vorrunde. Mit beſonderer Spannung wird man in
dieſem Jahre die am 17. Mai (Himmelfahrtstag) zum Austrag
kom=
ynenden Endſpiele erwarten.
Fußball.
„Germania” Pfungſtadt—Sportklub Hauſen 3:2 (0:1).
Die Gäſte aus dem Südmainkreis entpuppten ſich als eine ſchnelle,
auch techniſch gute Elf, die bei Halbzeit mit dem Wind im Rücken 1:0
Toven in Führung lag. Nach der Pauſe erzwang zwar Pfungſtadt durch
dew Halblinken den Ausgleich, doch ging Hauſen durch ſeinen
vorzüg=
lichen Mittelſtürmer erneut in Führung. Der Platzbeſitzer griff
unent=
wegt an und errang mit 2 weiteren Toren einen zwar knappen, aber
verdienten Sieg. Das ſehr faire Spiel war ungemein raſch und brachte
vor beiden Toren ſpannende Momente. Pfungſtadt verſtand es, mehr
und beſſere Torgelegenheiten herauszuſpielen und hat deshalb zu Recht
gewomen. Der Schiedsrichter, Herr Döring vom V. f. R. Darmſtadt,
lsitete einwandfrei.
„Chattia” Wolfskehlen 1—„Union” Wixhauſen Reſerven 11:2 (6:2).
Unter der vorzüglichen Leitung von Herrn Haffenberger C,Viktoria”
Griesheim) trafen ſich obige Mannſchaften zum Rückſpiel in
Wolfskeh=
len. Die mit drei Mann Erſatz ſpielenden Platzherren brauchten
ge=
raume Zeit, um ſich zu finden. Bei Halbzeit hieß es jedoch trotz
Gegen=
wind ſchon 6:2 für Wolfskehlen. Die zweite Hälfte ſah Wolfskehlen
andauernd im Vorteil. Die Ausbeute der oft drückenden Ueberlegenheit
waren 5 weitere Tore, während die Gäſte leer ausgingen. — Das
Tor=
verhältnis der letzten vier Spiele wurde ſomit auf 38:6 erhöht.
Kom=
menden Somtag erledigt Wolfskehlen ein Rückſpiel gegen die
Liga=
erſatz des Sp.V. „Viktoria” in Walldorf.
Bundes= und Werbeſchießen bei der Schützengeſellſchaft Hubertus.
Wie alljährlich, ſo beabſichtigt auch dieſes Jahr die
Schützengeſell=
ſchaft Hubertus=Darmſtadt, ein Bundes= ſowie Werbeſchießen im
Rah=
men der Bundesmitglieder abzuhalten. Das Schießen ſelbſt iſt mit einer
Standeinweihung verbunden. Aus dieſem Anlaß ſcheute die
Schützengeſellſchaft keine Unkoſten, um das Feſt ſelbſt zu einem
würdi=
gen zu geſtalten, kommen dech wertvolle Einzel= ſowie Gruppenpreiſe
zur Verteilung. Auch ein Ehrenpokal ſoll zum Austrag kommen für
denjenigen Schützen, dem es gelingt, die höchſte Ringzahl zu erreichen
an den drei vorgeſehenen Schießtagen. Das Schießen ſelbſt findet im
Vereinslokal (Mathildenhöhſaal) ſtatt, und zwar am 22., 28. und 29.
April; daſelbſt iſt auch die Preisverteilung. Unter anderem hat auch
der Darmſtädter Reichsbahn=Sportverein (Abteilung Schießſport) ſeine
Teilnahme im Gruppenſchießen zugeſagt, und iſt man geſpannt, wie
der Gruppenkampf endet, beſitzt doch dieſer junge Verein gute Kräfte,
alſo ein nicht zu unterſchätzender Verein, der in dieſem harten Kampf
ſeinen Mann zu ſtellen weiß, wenn er auch zum erſtenmal an die
Oef=
fentlichkeit tritt. Nähere Einzelheiten ergehen demnächſt noch an die
einzelnen Vereine.
Turnen.
Die Turner und die Preſſa in Köln 1928.
Es iſt ein glückliches Zuſammentreffen, daß das 14. Deutſche
Turn=
feſt in eine Zeit fällt, in der Köln den Blick der ganzen Kulturwelt auf
ſich ziehen wird, in die Zeit der „Internationalen Ausſtellung Köln
1928” der Weltſchau am Rhein. Darüber hinaus mag es ſymboliſche
Bedeutung haben, daß körperliche und geiſtige Höchſtleiſtung hier als
die Einheit in die Erſcheinung tritt, die unſere Gegenwart trägt und
die Zukunft formt. In der Preſſeausſtellung ſelbſt findet dieſe Einheit
ihren ſichtbarſten Ausdruck. Die Preſſa” wird im Spiegel des
Preſſe=
weſens erkennen laſſen, wie das Ringen nach körperlicher Ertüchtigung
beſtimmenden Einfluß auch auf andere Gebiete des öffentlichen Lebens
gewinnt, wie der Sport in der Preſſe ſich einen ſtändig größeren Raum
erobert, wie auch die Preſſe ſelbſt helfend, fördernd und wegweiſend
voranſchreitet. In einer beſonderen Abteilung werden dieſe vielſeitigen
Beziehungen zwiſchen den Leibesübungen und Preſſe dem Beſucher vor
Auge geführt werden, wird ſich die Bedeutung des Turnens und Sports
in Vergangenheit und Gegenwart, ihr wechſelnder Einfluß als „
öffent=
liche Angelegenheit” in Tageszeitungen und Fachzeitſchriften, in Text
und Bildern, wiederſpiegeln, anſchaulich gemacht und erläutert durch
intereſſante bildliche und plaſtiſche Darſtellungen.
Und ſchon iſt der Beſucher im Bann der großen Ausſtellung, die
als erſte ihrer Art in ein Gebiet führt, von dem die meiſten nicht
ein=
mal die kleinſte Vorſtellung haben. Wie entſteht eine Zeitſchrift, ein
Buch, eine Zeitung, woher ſtammt die Nachricht, wer übermittelt und
bearbeitet ſie, wie iſt der techniſche Vorgang, der es ermöglicht, das
photographiſche Bild in der Zeitung wiederzugeben, welche Aufgaben
hat der Verlag, wie arbeitet der Redakteur, der Setzer der Drucker,
welche Durckmaſchinen und =Verfahren gibt es, welchen Weg legen die
Druckerzeugniſſe zurück, bis ſie in die Hand des Leſers gelangen? Jede
Gruppe iſt eine neue Frage und jede eine neue Antwort. Von den
Anfängen des Nachrichten= und Preſſeweſens führt die Ausſtellung bis
zum modernen Zeitungsbetrieb. von der Werkſtatt Gutenbergs in die
Maſchinenſäle der modernen Druckerei. Eine Reihe beſonders
inter=
eſſanter Einzelgebiete treten als Sonderausſtellung hervor, ſo die ſchon
genannte Gruppe „Preſſe, Turnen und Sport” weiter „Preſſe und
Frau”, „Preſſe und Jugend” uſw. In dem „Staatenhaus” werden die
ausländiſchen Staaten ihr Preſſeweſen auf dem Hintergrund ihrer
nationalen Eigenart zur Darſtellung bringen. Die Beteiligung des
Auslandes iſt ſo groß, daß die „Preſſa” das Preſſeweſen der geſamten
Kulturwelt umfaſſen wird. So wächſt die Internationale
Preſſeausſtel=
lung Köln zu einer Weltſchau, die ein überwältigendes Bild von dem
kulturellen, techniſchen und wirtſchaftlichen Schaffen unſerer Zeit
er=
ſtehen läßt.
Moderne großzügige Bauten erheben ſich am Rhein, die der
gewal=
tigen Schau das würdige Heim bieten. Ein Ausſtellungspark von
500 000 Quadratmetern Größe ſteht bereit, um den Strom der Beſucher
aus aller Herren Länder aufzunehmen. Nie konnte Köln ſeinen Gäſten
mehr bieten als mit dem 14. Deutſchen Turnfeſt und der Preſſa
gemein=
ſchaftlich.
Motorſport.
AOAC.=Auslands=Tourenfahrt.
In San Remo.
Das vierte Etappenziel der Auslands=Tourenfahrt des A. D.A. C.
im San Remo gab den Fahrern am Montag ud Dienstag zwei
Ruhe=
tage, die von den Imſaſſen der 233 Fahrzeuge zu Ausflügen nach Nizza
und Monte Carlo bewutzt wurden. Die Kurverwaltung von San Nemo
hatte es ſich nicht nehmen laſſen, ein großes Blumenfeſt für die
Touren=
fahrer zu arrangieren. Wie in den anderen italieniſchen Städten, ſo
ſtanden auch in San Remo die Deutſchen im Mittelpunkt des Intereſſes.
Man war allgemein darüber erſtaunt, daß es einer Organiſation
mög=
lich iſt, eine derartige Auslandsfahrt mit ſo großem Aufgebot an
Fahr=
zeuugen durchzuführen. Am Mittwoch geht die Fahrt weiter nach dem
22 Km. entfernten Turin.
Die Deutſche Turnerſchaft wird bei den deutſchen
Fechtmeiſterſchaf=
ten vom 20. bis 22. April in Bad Eilſen nicht mit ihren Fechtern
ver=
treten ſein, weil der Deutſche Fechter=Bund einen Spanier und einen
Franzoſen entgegen den Satzungen zugelaſſen hat.
Berlins Fußballmannſchaft für das Städteſpiel gegen München am
Sonntag iſt eine komplette Elf der Hertha,BSC., in der nur als
Mit=
telläufer Gottſchalk (Minerva) eingeſetzt wurde.
Eintracht Trier ſpielte beim zweiten Spiel in Frankreich gegen
CSJB. Angers 1:1.
Im Tennis=Städtekampf ſiegte Karlsruhe mit 10:7 Punkten gegen
Pforzheim.
Deutſchlands Wafſerballmannſchaft trägt am 29. April in Berlin
noch ein weiteres Uebungsſpiel aus.
Die engliſche Hockeymannſchaft Dorſet and Hampſhire Wanderers
trug ihr letztes Spiel auf deurſchem Boden in Heidelberg gegen den
HC.H. aus und unterlag mit 0:2 (0:1) Toren.
Wambſt/Laequehay haben das letzte diesjährige Sechstagerennen in
Paris mit Rundenvorſprung gegen Faudet/Mareillac gewonnen. Rauſch)
Hürtgen mußten am vorletzten Tag nach einem Sturz von Rauſch
aus=
ſcheiden.
Luigi Quadrini=Italien, der Europameiſter im Federgewicht, hat
von der JBU. eine letzte Friſt zur Annahme des Titelkampfes mit dem
deutſchen Meiſter Paul Noack bis zum 12. Juli erhalten.
Der Bremer Halbſchwergewichtler Hülſebus wurde wegen eines
Ver=
tragsbruchs in Prag auf ein halbes Jahr disqualifiziert, boxt alſo am
22. April in Leipzig nicht gegen Hein Müller.
Helen Wills wird am 18. April Amerika mit dem Dampfer „
Aqui=
tania” nach Europa verlaſſen.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Relch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble; Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Mittwoch, 18. April. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.307
Rektor Wehrhan: Der Totenwächter und andere Geſchichten aus
deutſchen Klöſtern. 16.30: Funkorch.: Alte Operetten. Mitw.:
Paula Woog (Sopran). o 17.45: Bücherſtunde. 6 18.30: Pfarrer
Taesler: Die Religion bei Euripides. O 19: Schachſtunde. 19.30:
Franzöſiſch. O 20: Dr. Sittig: Fortpflanzungsvorgänge im
Tier=
reich. O 20.15: Bunter Abend. Mitw.: J. Gareis (Geſang), Prof.
Lightman (Mundharmonika). Funkorch. E. Kohlhöfer.
Stuttgart.
Mittwoch. 18. April. 12.30: Schallplatten. O 15: Tante Grefle
und Onkel Ott, Rundfunkorch. O 16: Briefmarkenkunde für die
Jugend. O 16.15: Rundfunkorch.: Werke von Suppe. Einlagen:
Hilde Volk. O 18.15: Dr. J. Schairer: Zwang und Freiheit im
Nervenleben. O 18.45: Dr.=Ing. Schneider: Vom Kienſpan bis
zur elektriſchen Glühlampe. o 19.15: Engliſcher Sprachunterricht,
O D: Bunter Abend. Leitung: Carl Struve. Mitw.: Margarete
Erhardt, Käte Mann, Hildegard von Zedtwitz, E. Baudiſtel, H.
Hanus, H. Hofele, K. Karner, G. Ott, E. Stockinger, C. Struve,
Münchener Gitarre=Kammertrio, Rundfunkorch. Sor: Sonate
Cmoll. — Beethoven: Menuett i G=dur. — Schubert: Ballettmuſik
aus „Roſamunde‟. — Albeniz: Sevilla. — Alwe: Thüriger Reigen.
— Roemer: Träambel mit Fughettaſcherz. — Liſzt: Ungariſche
Rhapſodie. — Czikos und Zigeunerin. Ein Sendeſpiel in drei
Ab=
teilungen und einem Vorſpiel von M. Schilling. Muſikal. Leitung=
Kühn. Perſonen des Vorſpiels: Der Direktor und der Dichter,
Perſonen des Stückes: Janos, ein Czikos; ſei Vater; erſter junger
Czikos; zweiter junger Czikos; ein alter Czikos; Riſha, ein
Zigeuner=
mädchen; Hanna, eine alte Zigeuneri; Czikos; Zigeuner; Frauen und
Mädchen. Ort der Handlung: Die Schenke zu Uwar und die Pußta.
Bromme: Bitte, ſei doch nett. — Branſen: Auf der grünen
Wieſe, Fox. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 13. Aprül. 15.30: Dr. Geppert: Sonderbare
An=
ſtandsregeln. 16: Dr. med. Katz: Das Herz der Frau. o 16.30;
Die Funkprinzeſſin (Stella Hay) erzählt: Ein Frühlingsmärchen.
Märchens Reiſe. Die kleine Kletterroſe (Sophie Reinheimer). O 174
Funkkapelle. Leit.: Konzertm. v. Szpanowſki. O 18.30: Dr. Hauſen=
Die Müllverwertung der Großſtadt. o 19: Miniſterialrat Dr.
Häntzſchel: Die öffentliche Aufgabe der Preſſe und ihre Anerkennung
durch das Recht. e 19.30: Dr. Osborn: Die Nationalgaleris,
Menzel. 20: Juſtßrat Heilfron: Rechtsfragen des Tages
O 20.30: Miniſterialrat a. D. Falkenberg: Der Rundfunk im
Dienſte des Beamtenbildungsweſens. Aufgaben und Ziele. o 21:
Buntes Allerlei. Tango=Orch. Valentino=Comero. Guido Gialdind
(Kunſtpfeifer). Am Flügel: Ben Geyſel. Ruſſiſches
Damengeſangs=
quartett Popoff. P. Morgan erzählt Anekdoten. — Anſchl.*
Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Stettin. 18.30: Oberſpiellefter Clemens: Einf. zur nachfolg.
Uebertr. O 19.30: Stadttheater: „Fra Diavolo”, Komiſche Oper
i drei Akten von Auber. Dir.: Wüſt. Perſ.: Fra Diavolo;
Papsdorf: Lord Kookburn: Samwald; Lorenzo: Schneider; Matheoz
Britz; Giacomo: Vockerodt; Beppo: Erlenwein; Pamela: Mily
Petrikowski; Zerline: Anny Rys. Chor der Landleute. Gäſte und
Dragoner. Szene: Ein Dorf in der Gegend von Terracina. —
Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Mittwoch, 18. Aprü. 12: Dr. Lebeder
Muſikapparat und Schallplatte im Deutſchunterriht (für Schüler).
O 14.30: Kindertheater: Tiſchlein deck dich. O 15: Ob. Stud.=Dfr.
Dr. Rohrberg: Der logarithmiſche Rechenſtab m mathematiſchen
Unterricht. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Ob.=Stud.=Dr.
Dr. Rohrberg: Der logarithmiſche Rechenſtab im mathematiſchen
Unterricht. O 16.30: Prof. Dr. Mersmann: Einf. i das
Ver=
ſtehen von Muſik. 17: Hamburg: Bandler=Quartett. o 18:
Oberl. Bornemann: Techn. Lehrgang für Facharbeiter und
Werk=
meiſter: Elektrotechnik. 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
O 18.55: Prof. Dr. Prion: Grundfragen der Rationaliſfierung.
O 19.20: Ob.=Reg.=Rat Dr. Ziegler: Geld und Gold in der
Ge=
ſchichte der Völker. O 20.05: Köln: Dr. Ulmann: Einf. in das
nachfolg. Sendeſpiel. 20.15: Sendeſpiel „Der dremal tote
Peter” von Sling. Spielleit.: Kandner. — Anſchl.: Preſſenachr.
22.30: Tanzmuſi
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 18. April 1928.
Zunächſt noch kühles, ubeſtändiges, wechſelnd wolkiges Wetter, mit
Aufklaren und Regen= und Schneeſchauern, ſpäter Beruhigung der
Wet=
terlage.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 19. April 1928.
Ruhiges, eils wolcges, teils aufheiterndes Wetter, aber noch Eühl.
Heſſiſche Wetterdienſtſtella
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Ort: Wetter: Temp.in c‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in cm Gießen: Regen 2,3 NO, 12,1 Aachen: Schnee 0 3,0 Hamburg: heiter NNO, Berlin: wolkig NW. München: Königsberg: Breslau: Schnee NW., Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) Schnee 15 Waſſerkuppe: Schnee 16 Feldberg: Schnee
(Schwarzw.) NW. Zugſpitze: Kahler Aſten: Fichtelberg: Nebel NW.
3u mieten gefucht
2—3Zim.Wohn.
mit Küche, leer oder
teilweiſe möbliert, zu
mieten geſucht.
An=
gebote unter J 22
Geſchäftsſt. *10532
Leeres Zimmer, mit
Nebenraum, auch kl.
Manſarde v. ält. D.
ſof od ſpät. geſucht,
evtl. geg Gegenleiſt.,
keine Hausarbeit
Sulzmann,
Eli=
ſabethenſtr. 45, part.
1—2
beſchlagnahme=
freie Zimmer mit
Küche oder
Kochge=
legenh. per bald geſ
Ang. unt. I 16 a. d.
Geſchäftsſt
Hochſchüler
ſucht ein ruhiges, frdl.
möbl. Zimmer mit
elektr Licht. Nähe
Hochſchule
mit Preis u. k1 21 die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. (e10455
ca. 600 qm
mit elektriſchem Kraſtanſchluß, Waſſer
und Gas per ſof. zu pachten geſucht.
Angebote unt. 1 21 an die Geſchäfts=
(*10533
ſielle dieſes Blattes.
1—2 Parterre=Räume, für
Ge=
ſchäftszwecke (Möbel=Branche
mögl. Zentrum, alsbald zu
mieten geſ. Angeb. u H 248
an die Geſchäftsſtelle. 10471
Oce
vd. leere Zimmer m.
Küchenbenutz v. jun
Ehepaar geſucht. Of
unt. H 233 an die
Geſchäftsſt. (*10433
Mee
mit
Wohnung güche
ge ucht
zu miet
Angeb. u. H 242 an
die Geſchſt. (*16045
dogen rote Hände
und unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten die ſchneeig=weiße,
fettfreie Creme Leodor, welche den Händen und dem Geſicht
jene matte Weiße verleiht, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt.
Ein beſonderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe unſichtbare
Matt=
creme wundervoll kühlend bei Juckreiz der Haut wirkt und
gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage für Puder iſt. Der nachhaltige
Duft dieſer Creme gleicht einem taufriſch gepflückten, Frühlingsſtrauß
von Veilchen, Maiglöckchen und Flieder, ohne fenen berüchtigten
Moſchusgeruch, den die vornehme Welt verabſcheut. — Preis der
Tube 60 Pf. und 1 Mk. — In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu
haben. — Bei dierelter Einſendung dieſes Inſerates als Druckſache
mit genauer und deutlich geſchriebener Abſenderadreſſe auf dem
Um=
ſchlag erhalten Sie eine kleine Probeſendung koſtenlos überſandt
durch Leo=Werke A.=G., Dresden=N. 6
ſcht ge
Student mütl, möbl.
Zimmer. Angeb. m. Pr.
1.J 6Geſchſt. (1048
Retormhaus (54400
Braunwarth
Ernst-Ludwigstr 3.
TV 485
Einzeln. Herr ſucht
unmöbliert. Zimmer.
Angeb. unt. J 13 an
die Geſchſt. (*10499
Die QDualitätsmarke! Hundert Drste Preiss. Das
bekannte zuverlässige Gebrauchsrad Marks Stern,
Hodell 5, hergestellt aus bestem Material, mit
modernstem Rahmenbau, mit Goldlinien abgesetrt
mit 6 Jahren Gaxantis und
On-
ginal-Torpedofreilauf, Versand
überaliltin. Zaſlungsgleichia ung O8 M.
Verlangen Sle Katalog gratls und
franko über Fckrradgemmi, Fahrradsubehör-
Wirtschaftsartikel u. z. w.
rechmasch
ferle,
BEELIN,
Ernst Machnor Weinmeisterst. 14
Grösstes Fahrradhaus Deutschlands.
2 ſchwed.
Studenten
ſuchen ſchön möbliert
Wohn=u Schlafzim.
m. el. Licht.
Tinten=
viertel bevorz. Ang.
ant. 3 an d. Gſchſt.
10480
Fach möbl. Zimm.
ſofort ge ucht.
An=
geb. unt. H 240 an
450
die Geſchſt.
Dipl.=Ing.,
Aſſiſt. a. d. Tech. Hochſch.
ſucht zum 1. 5. ſchön
möbl. Zimmer in
ſchöner Lage, mögl.
mit Klavier. Ang. u.
J7 Geſchſt. (*10488
Im Zentrum der
Stadt, Nähe
Wilhel=
minenſtraße, ein gut
möbl. Zimmer
mit Frühſtück geſucht.
Angeb. u. J4 an die
Geſchäftsſt (*10484md
Dame ſucht mög
of. einf. möbl Zim.,
el. Licht erwünſcht
Angelvte u. H 236
an die Gſchſt. (*1043
Student, ſuch ungeſt.
frdl. möbl. Zimmer,
evtl. Wohn=u
Schlaf=
zimmer. Angeb unt.
H229a. Gſchſt. 10428
Nummer 108
Mittwoch, den 48. Apfül
DarmſtadterCagblatte
Vom ſüddeutſchen Ledermarkt.
Der Geſchäftsgang in der diesmaligen zwei Wochen umfaſſenden
Berichtszeit ſtand vollkommen im Zeichen der Unterbeechung durch die
Oſterfeiertage. Die Umſätze am Ledermarkt waren durchweg nur noch
minimal. Die Grundſtimmung lag aber rnunterbrochen ſehr feſt, und
muan erhofft für die kommende Woche ein lebhaftes Wiedereinſetzen des
Verkehrs. Die Zurückhaltung in der zweiten Hälfte der Berichtszeit
war aber zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß man vielfach den
Verlauf der zurzeit ſtattfindenden Leipziger Meſſe abwarten will. Die
Zufuhr an Leder aller Art war ſehr gering. Die Fabrikanten
unter=
nehmen lebhafte Bemühungen, die Preiſe heraufzuſetzen, und begründen
ihre Mehrforderungen damit, daß die derzeitigen Lederpreiſe noch
immer nicht den Rohhäutepreiſen angeraßt ſind. Die Schuhinduſtrie
wie der Lederhandel ſetzen aber dieſen Bemühungen Schwierigkeiten
entgegen. Die Geldeingänge waren wieder unbefriedigend. Sowohl
auf dem Unter= wie auf dem Oberledermarkt und auch am
Sattlerleder=
markt beſchränkten ſich die Transaktionen in der Hauptſache auf völlige
Auslieferungen. Man nannte zuletzt im Großverkehr folgende
Durch=
ſchnittspreiſe: Zahmſohlleder, Kernſtücke, Eichenlohware 9.20—10,
Miſch=
gerbung 7,20—8.60, Hälften 7—8 bzw. 5,80—6,80, Seiten 3,70—4.10 bzw.
3,50—3,90, Hälſe 4,30—5,50 bzw. 3,70—4,80, Wildſohlleder,
Salzkern=
ſtücke 8,30—8,60 bziv. 6,80—8, Salzhälften 6,80—7.40 bzw. 5,80—6,50,
Salzſeiten 3,50—4 bzw. 2,90—3,40, Salzhälſe 4,30—5,30 bzw. 3,60—4,20;
aus trockenen Häuten ſind die Preiſe etwa 10 Prozent billiger,
Zahm=
vache Kernſtücke 9,30—10 bzw. 7.20—8,80, Hälften 6,90—8.30 bzw. 5,60
bis 6,30. Seiten 4,30—5 bzw. 3,50—4,30, Hälſe 4,30—5,90 bzw. 3,80 bis
480, Wildoache Kernſtücke 7—8,40, Hälften 5—6,70. Seiten 3—4,20,
Hälſe 3,50—4,60, Niemeneroupons kaltgeſchmiert 7,70—8,80,
warmge=
ſchmiert 7,15—7,60, Fahlleder Eichenlohgare 8,40—9,10, Miſchgerbung
7,40—7.90, Stiefelkipſe braun I 6,40—6,80, II 4,45—5, ſchwarz I 6.20 bis
6,70, II 530—6, Pantiemen=Kipſe braun 1 5—5,40, II 4.,45—5, ſchwarz
T 620—6,70, II 5,30—6. Pantiemen=Kipſe braun 1 5—5,40, I1 4,45—5.
ſchwarz 1 5.20—5,40, ſchwarz II 420—4,80. Die Preiſe verſtehen ſich
alle in Reichsmark per Kilogramm. Sattlerkipſe braun 6,30—7,10,
ſchwarz 6,30—6,80, Kipsblank naturell 5,40—7.50, Kips Vachetten 3,50
bis 14,80, Kibs Vaches 4,60—5,40, Geſchirrleder ſchwarz 5.30——6.70,
fau=
big 1 6,80—80, egaliſierte im Preiſe 10 Prozent teurer, alles pro
Quadratfuß, Rindvachetten für Möbel, Auto und Portefeuille=Zwecke
11—22 Mk. pro Quuadratmeter, Boxkalf ſchwarz 1,95—2,45, farbig I
2,45—3,10, Rindbox I ſchwarz 1,60—2. farbig 1 1,80—2,20,
Chromrind=
lack 1 2,50—2,75, Chromchepreaux Lack 3—3,80, Roßchebreaux ſchwarz I
1,20—1,35. farbig 1 1.40—1,60, Chepreaux ſchwarz 1 2.35—3, farbig I
3—3,80, Chebreaux Imitation ſchwarz 1 0.90—1.30, farbig I 1,10—1,80,
ſämiſch Schafleder 0.90—1,40, weißgare Schafleder 0,65—0,95, Lohgare
Schafleder 0,50—0,85, Glacefutter 0,65—1,05, alles pro Quadratfuß,
Chamois je nach Größe pro Kip gleich 30 Stück 18—19 RM.
Schaf=
leder für Portefeuille=Zwecke 0,60—1. Möbelzwecke 0,80—1.10,
Ziegen=
leder für Portefeuille=Zwecke 1,15—1,70, für Möbelzwecke 1,15—2,10 per
Quadratfuß.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. April.
Nach den geſtrigen teilweiſe beträchtlichen Kursrückgängen war die
Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe allgemein zurückhaltend. und
die Geſchäftstätigkeit war weſentlich ſtiller als an den Vortagen.
Offen=
bar ſah ſich das private Publikum zu größerer Verſicht veranlaßt, und
auch die Spekulation verhielt ſich zumeiſt reſerviert und abwartend.
Verſchiedentlich machte ſich jedoch, wie ſchon im Verlaufe der
Abend=
börſe, Deckungsbedürfnis bemerkbar, da offenbar geſtern von der
Baiſſe=
ſpekulation Leerabgaben vorgenommen worden waren. Bei
uneingeit=
licher Kursentwicklung ergaben ſich daher zur erſten Notierung
über=
wiegend Kurserholungen von etwa 1 bis 2 Prozent. So waren am
Montanmarkt Mannesnann 1 Prozent, Mansfelder 2 Prozent,
Rhein=
ſtahl 1 Prozent gebeſſert. Die geſtern abend ſtark angebotenen
Weſter=
egeln konnten ſich 134 Prozent erholen. Von den Elektrowerten lagen
A.E.G. 1½ Prozent, Lahmeyer 1½ Prozent und Siemens 134 Prozent
höher, Gesfürel blieben gut behauptet, Licht und Kraft und Rheag jedoch
weiter etwas abgeſchwächt. Banken gewannen bis 1½ Prozent, nur
Reichsbank konnten ihren ſtärker erhöhten Stand nicht behaupten.
Schiffahrtswerte waren leicht erholt, ferner zogen Daimler 1 Prozent
an. Weiter unter Kursdruck ſtanden Zellſtoff Waldhof mit minus
3 Prozent. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben leicht gebeſſert,
Scheideanſtalt dagegen 2 Prozent niedriger. Nach den erſten Kurſen
kam namentlich am Farbenmarkt Ware heraus, und der J. G. Kurs
ging etwas zurück. Deutſche Anleihen zogen etwas an, ausländiſche
Renten lagen ſtill. Nur für Ruſſen beſtand einiges Intereſſe. Bosnier
lagen feſt. Im weiteren Verlaufe wurde die Tendenz ausgeſprochen
ſchwach, und bei allgemein außerordentlich ſtillem Geſchäft gingen die
Kurſe 1 bis 3 Prozent zurück. Stärker angeboten waren Siemens mit
minus 4½ Prozent und Rheiniſche Braunkohle, die 5½ Prozent
ver=
loren. Der Geldmarkt war weiter etwas angeſpannt. Tägliches Geld
7 Prozent. Am Deviſenmerkt lagen Deviſen etwas erholt. Mark gegen
Dollar 4,1819, gegen Pfunde 20 419, London=Kabel 4,8835, Paris 124,09,
Mailand 92,50, Madrid 29,04, Holland 12,10½.
Das Geſchäft an der Frankfurter Abendbörſe war ziemlich klein, doch
konnte die Erholung, die bereits an der Nachbörſe zu verzeichnen war,
ſich fortſetzen, wobei beſonders die zuletzt ſtärker ermäßigten Werte
zu=
rückgewannen. Kursbeſſerungen von 2—4 Prozent wanen zahlreich. Auch
die ausländiſchen Kunſtſeidenwerte ſehr feſt, Bemberg Shares 4 143,5,
B 140. Der Rentenmarkt lag faſt vollkommen geſchäftslos. Der
Börſen=
verlauf blieb zwar ruhig, doch weiterhin feſt geſtimmt bei weiteren
kleineren Kurserhöhungen. Im einzelnen nannte man: Danat 242,5,
Diskonto 150, Metallbank 133. G lſenkirchen 141, Klöckner 124.
Mannes=
mann 155,75, Mansfelder 196,75, Rheimbraun 290, Rheinſtahl 159, Hapag
156, Nordd. Olotzd 154, Daimler 104, Licht u. Kraft W. Farben 265,75,
Geſ. f. El. 25,5, Holzmann 165, Schuckert 1905, Siemens 298,5,
Wald=
hof 297.
Abenddeviſen: London gegen Paris 194,02, gegen Mailand 92,50,
gegen Naw York 4.984, gegen Holland 12.10½, gegen Madrid 2004,
gegen Yürich 25.3333 Pfunde gegen Mark 20/41½8, Dollar gegen Mark
4.1810.
Berliner Effeftenbörſe.
Berlin, 17. April.
Die Kursabſchwächungen ſetzten ſich heute fort, da die ſcharfe
Abſatz=
bewegung der Teyminnotierungen während der geſtrigen Montagsbörſe
dem Publikum die Kaufluſt nahm und von dieſer Seite Realiſationen
auslöſte. Die Tendenz war bei Beginn mit wvenigen Ausnahmen
ge=
drückt, doch war das Tempo der Kursrückgänge ruhiger als geſtern.
Auf einer um 1—2 Prozent ermäßigten Baſis wurde das angebotene
Material im allgemeinen aufgenommen. Einzelne Geldſpekulanten ſind
heute ſchon zu Deckungskäufen übevgegangen, ſo daß trotz der an ſich in
Börſenkreiſen herrſchenden Nervoſität zunächſt eine gewiſſe
Widerſtands=
kraft vorhanden war. Die Tätigkeit der Baiſſepartei wurde
insbeſon=
dere durch das ungewöhnlich ſtarke Angebot an kurzfriſtigen Geldern
eingeſchränkt. Tagesgeld war offiziell mit 5—7 Prozent und darunter.
für erſte Firmen bereits mit 3 Prozent zu haben. Monatsgeld 7½ bis
8½4 Prozent. Warenwechſel mit Bankgiro zirka 68 Prozent, vereinzelt
63 Prozent. Infolge der flüſſigen Geldmarktlage war Nachfrage nach
ausländiſchen Deviſen vorhanden. Der Dollar befeſtigte ſich daher auf
4.1811 und das engliſche Pfund auf 2,4180. Im Uſaneenhandel lag im
übrigen die norwegiſche Krone auf Grund der geſtern verkündeten
Nück=
kehr zur Goldwährung international ſehr feſt. London-Oslo 1894,
Londom-Amſterdam ebenfalls befeſtigt 12,101.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchift bei unſicherer
Tendenz ſehr gering.
Im weiteren Verlauf fand ein neuer Vorſtoß der Baiſſepartei ſtatt,
dem ſich erhebliche Glattſtellungen der Quliſſe und des Publikums
an=
ſchloſſen. Das Kursnibeau ging infolgedeſſen ſcharf zurück. Die
bekann=
ten Spezialpapiere verloren gegenüber ihren geſtrigen Schlußkurſen
10—12 Prozent, namentlich Zellſtoff Waldhof, Karſtadt und Polyphon.
Zahlreiche Terminaktien, wie Deſſauer Gas, Ludwig Loowe, Rheiniſche
Braunkohlen, Danatbank uſw., gingen um 4—5 Prozent gegenüber den
heutigen Eröffnungskurſen zurück. Erſt kurz vor Börſenſchluß gelang
es den Banken, die neue Baiſſewelle abzufangen und durch Aufnahme
größerer Aktienpoſten weitere Kurseinbrüche zu verhindern. Teilweiſe
ſchloß die Börſe auf Grund dieſer Interventionen etwas über den
niedrigſten Tageskurſen. Pribatdiskont unverändert 6½ Prozent für
beide Sichten.
An der Nachbörſe ſchritt die Spekulation zu Rückkäufen, da von
verſchiedenen ausländiſchen Börſen feſte Kurſe gemeldet wurden, u. a.
in Amſterdam eine beachtenswerte Befoſtigung den Bemberg=Bonds
ein=
trat. Man konnte auch ſtärkeres Intereſſe für Vorprämien feſtſtellen,
namentlich in J. G. Fauben und Daimler. Beachtung fanden daneben
Oberkoks mit 16, Bemberg mit 325, Ver. Glanzſtoff mit 743, Zellſtoff
Waldhof mit 294, Polyphon mit 390,5, Schulheiß mit 361—363.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Me
Baſalt .
Bergmann.
Berl. Karlsruh
Berl,Hhand.=G.
Braunkohl.= Briket
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung
F. 0. Farben. .
Gelſenk Berg..
G.feleſtr untern. 1
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag...=
Harpner. ...
Hemoor Zement. .
189.35 17. 4.
163,5 I5 Hirſch Kupfer. 16. 4I.
120.28 1 17. 4..
118. 199.75 108,25 5öſch Eiſen 150.— 146.— 1 93.* 89.* I5 Hohenlohe Werke: 98.— 94.5 1193— 183.25 Kahla Porzellan: 118.— 11 116.— 1 83.75 79.75 Kali Aſchersleben 184,5 1 180.— 1262,5 259.— Salzdefurth. 287.75 1282.— 2178.— 177.— n Veſterregeln: 196,5 192,25 234.— 331— Is Lindes Eismaſch. 178,5 174.— 1246.— 240. 12. Loewe & Co. 263— 260.— 161.5 159.— Lingel Schuh: 63.— 62:— 1152,5 150.— Mannesmannmök 159,5 152.25 154,75 151.—— 1 Niederlauſitzer 166.* 157,5 47" 45.25 Nordd. Loyd 156.5 158,625 138— 138.— Orenſtein. 134.— 1 137-* 1 65— 67. 1 Polyphon.
Rütgerswerke 400.— 378.25 129— 125.— 104.75 1
126.— 1123,5 102.5 175.— 168.— 1270.— 261.25 Saen äfs 146— 1482 142.,5 13825 Ver. Glanzſtoff 748.— 729.— 1285.— 281.75 r. Stahlwerke. 99.,5 86.5 288— 62 Volfſtedter Porzellan 575 57.— 1225.5 228.5 Banderer Werke. 195.,5 190.— 157.— 154.55 Wiſſner Metall. 142.75 141.— 170— 163,5 Bittener Gußſtahl.. 60,5 60.5 1260,5 258.—
Oeviſenmarkt.
Helſingfors ../10.51 16.Geld 9 4.
Brief
o,53 „.
Geld 4
70,51 4.
Brief
10.534 Italien. 16.
Geld
22,055 22,093 4.
Brie 17. 4.
geld Brief
22.05 22.,09 Vien „.= 58.75 59.89 s8.755 5sa. 8751 1 Paris. 18.441 16.48 8l16.445/ 16.488 Prag. 12,38 2.,0 17.39 2 12.40 Schweiz : e0.59 80.69 80.52 80.,69 Budapeſt . .. 72,931 7309 72.921 13o8 Spanien. 70.25 70 39 70.33 31737 Sofia .. 3or7 3.023 3o39 3.0291= ADanzig: 21.53 81.69 81.50 9 81.66 Solland. 1188.45 2189,79 9 168.551 168.89 apan. 1.92 2.008 3 1.s94 1.998 Cslo. Iiftsst St1.s7 1117812,00 MNio de Faneiro :10 0.50300 0.5050 100 0.503 05os Kopenhagen: 1 12,091 glu1 31 112,071 i1 22l: Fugoſlavien.
Portugal . 7.353 7.387 1.359 7.372 Stocholm..= I112.771 7112,39 112.151 Sitig 37 1393 18.0N 17.88 9 18,02 London 120.3956 790.435 20.3894 9i0 439 AAthen. 5.494 5.5osl 15.594 5.5o6 Buenos Airesl 1.7g9 789 1.n7a7 1.27 „Konſtantinopel 2.143 3 2.147 2.144 2.148 New=York 4.17704 1250 4.1770 4,1gsoll Kanada. ... 4uns 54.1955 4.17g 4.188 Belgien. „156.33 5o.49 55.355f5o. 4784 5üruguah. 4.321 7.329 4.321 1 43a9
Neuerungen im Poſiverkehr nach dem Ausland.
Von jetzt an müſſen den Nachnahmeſendungen nach Oeſterreich, deren
Beträge auf ein Poſtſchechktonto (Poſtſparkaſſenkonto) in Oeſterreich
über=
wieſen werden ſollen, die Einzahlungsformblätter Cmpfangerlagsſcheine)
vom Abſender beigefügt werden. Der Abſender hat die Formblätter his
auf die Betragsangaben, die wegzulaſſen ſind auszufüllen. Vom 1. Mai
an gilt dasſelbe für Sendungen nach der Tſchechoſlowakei. Sendungen
dahin ſind die von den Poſtſcheckämtern in Prag und Brünn
heraus=
gegebenen Zahlkarten beizufügen.
Im Verbehr mit der ſpaniſchen Kolonie im Buſen von Guinea ſind
vom 1. Mai an Wertbriefe zugelaſſen. Meiſtbetrag der Wertangabe bei
Leitung über Frankreich 3200 NM., bei Leitung über Hamburg (
See=
weg) 8000 RM. Die Sendungen müſſen den Leitvermerk „wia Spanien”
tragen. An dem Dienſt nehmen im Buſen von Guinea nur die
Poſtan=
ſtalten Bata, Elobey, San Carlos und Santo Iſabel de Femando Po
teil. Ferner ſind fortan auch Zeitungen und Zeitſchriften, die unmittelbar
vom Verleger abgeſandt ſverden, geheftete und gebundene Bücher, die
nicht zu Ankündigungen oder Anpreiſungen dienen ſollen, ſowie
litera=
riſche und wiſſenſchaftliche Werke, die gwiſchen gelehrten Anſtalten
aus=
gewechſelt werden, zu der ermäßigten Gebühr (für je 100 Gramm 5 Rpf.)
im Verkehr mit den ſpaniſchen Kolonien im Buſen von Guinea,
ein=
ſchließlich des Geßiets von Munf (Annobon, Corisco, Elobeh,
Fer=
nando Po) ſowvie Rio de Oro, einſchließlich der Gebiete Kap Jubyz und
La Agüera (Kap Blanco) zugelaſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Kaliabſatz im April. In den erſten zehn Tagen des April
wurden 195 000 Doppelzentner Kali abgeſetzt. In Anbetracht der
vie=
len Feiertage innerhalb dieſes Zeitraums iſt das Ergebnis ſehr gut.
Die Schätzung des Syndikats in Höhe von 500 000 Doppelzentnern für
April dürfte nach dem bisherigen Ergebnis ohne weiteres erreicht
werden.
Vereinigte Kunſtſeidenfabriken A.=G., Frankfurt a. M.=Kelſterdach.
Die Schlußbilanz des Unternehmens — es wird bekanntlich mit der
Vereinigten Glanzſtoffabriken A.=G. Elberfeld, die bisher ſchon über
90 Prozent des 3 Millionen Reichsmark Aktienkapitals beſitzen,
fuſio=
niert — weiſt einen nach 749 264 (454 909) Anſchreibungen verbleibenden
Reingeninn von 278 495 RM. aus, wovon bekanntlich
Dividendenzah=
lung mit 8 Prozent aufgenonmen wird. Die Qualität der Fabrikation
konnte weiterhin verbeſſert werden und der Abſatz der Produktion
er=
folgte zu auskömmlichen Preiſen durch die Organiſation der Elberfelder
Glanzſtoffabriken. Die Bilanz zeigt Erhöhung der Anlagen auf 4,45
(3,86), der Vorräte von 1,78 (0,97) und der Debitoren auf 0,53 (0.39)
Mill RM. Die Kreditoren von 2,02 auf 3,13 Mill. RM. Ueber das
laufende Jahr werden keine Mitteilungen mehr gemacht. (
Generalver=
ſammlung 20. April.)
Deutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. In der
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn für 1927 in
Höhe von 747530 RM. (im Vorjahre 674 835) wieder 6 Prozent
Divi=
dende auf 5000 RM. Vorzugsaktien und 9 Prozent Dividende (im
Vorjahre 8 Prozent) auf die im Umlauf befindlichea 7403 400 RM.
Stammaktien in Vorſchlag zu bri en. (Generalverſammlung am
22. Mai.)
Großkraftwerk Mannheim A.=G., Mannheim. Die Geſellſchaft
be=
ruft zum 7. Mai 1928 eine außerordentliche Generalverſammlung zwecks
Erhöhung des Stammkapitals um 2 auf 4 Millionen Reichsmark. Zweck
der Transaktion iſt noch nicht bekannt, doch läßt ſich vermuten, daß ſie
in Verbindung mit dem Vorſchlage der Neckar A.=G. in Stuttgart an
ihre Generalverſammlung ſteht, eine weitere Beteiligung von bisher
440 000 Reichsmark an der Mannheimer Geſellſchaft zu beſchließen.
Zur Ueberzeichnung der Landmandsbank=Anleihe. Wie bereits am
Donnerstag aus New York berichtet wurde, iſt die große Anleihe der
däniſchen Landmandsbank kurz nach ihrer Auflogung überzeichnet
wor=
den. Die Abrechnung wird aller Wahrſcheinlichkeit nach bereits im Laufe
der nichſten Woche erfolgen. Was die Verwendung der Summe
an=
belangt, ſo werden etwa 100 Mill. Kr. für die Deckung der
Auslands=
ſchulden der Landmandsbank in Anſpruch genommen. Dieſer Betrag
kommt nicht nach Dänemark, ſondern wird den Gläubigern direkt
zu=
geführt. Weitere 50 Mill. Kr. kommen zur Auszahlung und werden
das neue Aktienkapital bilden. Der Neſt von 30 Millionen Kronen ſoll
dermutlich bis auf weiteres in Amerika ſtehen bleiben, ſodaß Dinemark
gegebenenfalls darauf ziehen kunn. Wie „Verlingshe Tidende” meldet,
hat die däniſche Regierung die Abſicht, bereits in nächſter Zeit alle
Vor=
bereitungen für die Wahl des neuen Bankrates zu treffen. — Im
Zu=
ſammenhang mit der großen Anleihe wird in Kopenhagener
Finanz=
kreiſen vielfach der Wunſch geäußert, den Diskont herabzuſetzen. Die
Frage ſei ſoweit aktuell, daß durchaus die Möglichkeit ihrer
Durch=
fihrung in nächſter Zeit vorhanden ſei.
Die polniſche 40=Millionen=Dollar=Anleihe geſcheitert. Die ſeit zwei
Tagen in Wavſchau geführten Verhandlungen um eine amerikaniſche
Inbeſtigationsanleihe für die polniſche Giſenbahn haben zu keimem
Er=
folg geführt. Der Direktor des amerikaniſchen Konſortiums, Bankers
Truſt. Tilny, der entgegen Preſſemeldungen ſeit zwei Tagen in Warſchau
weilt, hatte am Montag längere Beſppechungen mit dem polniſchen
Finanzminiſter und dem amerikaniſchen Finanzkontrolleur Deweh.
Er=
ſprach ſich danach zwar günſtig über die gegenwärtige Lage der
vol=
niſchen Finanzen aus, erklärte aber, daß augenblicklich eine Anleihe nicht
in Frage komme. Nachdem die Verhandlungen ergebnislos verlaufen
ſind, wird die polniſche Regierung heute mit Vertretern der Chaiſe
Nationalbank und der Firma Blain u. Co in Verhandlung treten.
Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 11. Apri 1928.
T. 1. Reichs,
Länder=und
schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1923
62 Baden
Frei=
ſtaat von 1995
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 . .
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtagt von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche, Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
79 Dresden v. 28
7%0 Frkf. a. M.v. 26
728 Heidelb, v. ge1 88
88 Ludwahf v. 28
820 Mainz v. 28.
10% Mannh. v. 25/103
8% Mannh. v. 26
82 Nürnberg b. 26
8%0 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
79 Bad. Gold=
KomAnleihev. 28
8 Berl. Hyp.=Br.
„Pfandbriefe.
720 Frkf. Hyp.Bl.
8%
6%.
7½%, „Vig.=Pfl
871,
80
81.25
87.5
51.85
16.75
7.2
95
94.5
88‟
* Frkſi. Pfbrfbank
% Gotha Gr.=
Ered. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hhp.=
Bk., Lig=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk.
89 Kom. Landes=
Hank. Darmſtadt
8%o Landesbank d.
Rheinprovinz
770
% Landeskr. Kaſſ.
% Mein. Hhp. Bk.
2 Naſſ. Landesbr. 4
ech anfal
Lig.
4
Pfandbriefe .
89 Preuß. Ctr.
Bod.Cred.
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
8% Preuß. Ctr.=
„Stodtſchaft.
„ Lig
Pfandbriefe... z 25 82 Rhein.=Weſtf.= Bd. Fredit / 95 93 „ L.=Pf. 89
933,
93 Südd. Bod.=
Fred=Bank ...=
Lig.
Welet diste
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl. 96.5 * Ausl. Ser. 1. 92.5 Dt. Komm. Sam.= 88 mel.Ablöſ. Anl” 74.7 * Ausloſ. SerU
7198
89.5
88.5
28.5
79.5
98
9u.75
89
95
1oo
100
96
92
97
89
101.5
89.5
96.5
93
76
97.2
76.75
95
92
98.5
93
78.2
98
89.5
75.5
95.25
92‟
94.5
51.75
88
Mitengete
Pfandbr. und
Kommunal=Sbl.
Frkf. Hyp.=Bk. g.
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.)
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom=Hbl.
S 1-16
Kom.=Dbl.
S. 17-24
Mein. Hhp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig.
Weſtd. Bodenered. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
88 Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. b. 28
89 Rlöckn=Werkel
Berlin v. 26.
109. Kom. Elektr.=
Mark. ....
12 Maintrw v. 26
7% Mitteld
Stahl=
werke von 27.
8% Neckarſulm v. 26
82 SalzmannsCo.
Kaſſel v. 26..
7%0 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7%o Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 28
IT Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.Bad.Holz
52Badenw.
Kohl=
anleihe
6% Heſſ.
Braunk=
u. Noggenanleihe
50‟ Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe..
18
13.56
7.36
14
14.2
13.5
14
96.5
94.5
94
1102
11.95
A251
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe.
58 Preuß.
Roggen=
wertanleihe ..
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
5% Südd. Feſtw. .....
TIT. 1. Ausländ.
staatsanleihen
52Bosn. 2. E.B. v.
1914....
50 Bosn. L.= Inb.
Anl. v. 1914 ...
4½%0 Bosn. v. 021
520 Bulg. Tab. v08
1.02 Griech v. 30
1342 Griech. Mon.
52 Merinn. (abg.)
äuß.
Goldan=
leihe (abg.)
inn. (abg.)
4½2% Frigs.
Anl. ſabg.)
Tamau=
lipas (abg.
4½%0. Oſt.
Schatz=
anw. v. 19141
(C. C.=Stücke).
48 Oſt. Goldrentel
C. C.=Stücke).
41% Num. Gold
42
86.25 i m 1913. 429 Schweiz. Bds. 90.5 Bahnen v. 1912 86.5 42 Türk. Admin. 420 1. Bagd. 1425 2. Bagd. 45. Zollanl.! 89.75 4100 ungarn von 1913 C.C.=St.) 4½% bito von 1914 C.C.=St.) 47. d dito Goldr. C. C.=St.) 21.6 4% bito von 1910 CE. C.=St.) 42o dito
Kron=
rente (abg.) ...
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
148 Kopenh. b. 611
9.5
8.65
47.5
48
2.5
18.5
57.25
47.5
30
13
zo
32.25
18.75
22:1,
25
22
2
58
92
Liſſab. b. 1886/ 13,
42 Stoch. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
47 Dur=Bodenb.
von 1891..
42 Eliſabethbahn
von 1883 .=
42. Lemberg=Gzer.
ſteuerpflichtig.
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei. ..
22lt, %0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ..
42 Oſt. Staatsb.b.
1883. „
..
3% Raab=Odenbg.
b. 1883.
4%5 Rudolfb. i. S.
i. 6.
12%0 Anatolier k.
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Ereditanſt.! 4
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. .
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. 1
Darmſt. u Nt.=Bk./
Deutſche Bank..
Eff=u. Wechſel.!
bank.
Vereinsbank.. 1
Diskont.=Geſelſch. 1
Dresdener Bank..1
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk. 1
Vidbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein, Hhp.=Bank!
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.,/1
Oſt. Creditanſtalt.
Bſälz. Hyp.=Bankl
Pr. Rod.=Freditbk.
„ Hyp=Akt.=Bi. 147
Reichsbank=Ant. 231
Rhein. Creditbank 125
„ Ohp.=Bankl193
12.2
11],
11.75
15
4.3
23
4.2
18.75
137
159
1160
183.75
341
158
11231
161,35
181‟
153
114
156
151
14425
1a1.
132.5
216
160
36.9
Südd. Bod. Cr. Bk.
Dise=Geſ.
Wiener Bankverein
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Berkehrsw)
Alg, Lokalb= und
Kraftwagen.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
72 Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llohyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.4
3. Juduſtrie
Aot. Gebr.
Aeeum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerwv (v. Kleye
6% AEc. Vorzugl
AEG. Stamm.
Bad.Maſchf.=Durl. /4
RamagMeguin.
Raſt Nürnberg.
Beck & Henkel 68
135
16.75
asc
1214
96.5
153.25
152.5
895
140
1230
80
81
73.25
163,5
141
2a
Rergm. El. Werkel184
Brem.=Beſigh.=Ol. 63.5
BrownBoverisCie
Brüning & Sohr: 124.25
Buderus Eiſen 39.3
Rürſtenfbr Erlang
Cementwerte:
147.5
Heidelberg.
Karlſtadt.
180
Lothr (Karlsr.). 80
Ebem.WerkeAlbert.,/101
Brockhues.
Fabrik Milch)
Daimler=Benz .../101
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl.
133
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt 190.25
Linolwveri Verl, 889
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen 128
Dürrwerle Natina. 61.5
Eichbaum, Brauer.)
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle!
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk :ſ9
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereils
Faber, Joh. Bleiſt.
Faber & Schleicher!1
Fahr, Gebr., Pirm.),
2 G. Farbenindſtr. 2
5 Felt. & Guillegum. 1
Feinmech. (Fetter)”
Frift. Gas .4
Maſch Po=
Pr. korny & Witter.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. eleftr
un=
ternehmungen 2
Goldſchmidt Th. 1
Gritzner Maſchinen/2
Grün & Bilfinger. 1
HafenmühleFranrf/4
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ..
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Vergbau
Hartm. 8 Braun
Henninger Kempf.
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gasl1
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſen
Holzmann Phil.
Holzvert.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm!t
Genüſſel.
Inag
Junghans Stamm.
KaliAſchersleben 1
Salzdetfurth.
Beſteregeln.
Kammgarnſpinn.
1275
25
1150
38
36,5
48.5
231‟
61
224
71
102
53
261
125
150
110
81
76.5
280.25
194.9
135.5
134,3.
135.5
4125
143.5
165
183
115
24.5
91.
119
164
e 69.5
258
98.75
181
384
191.5
„Karſtadt, R. —
Ver. Werke Offſtein!
Klein, Schanzl. .
Klöcknerwerke ....!.
Knorr, Heilbronn.
Konſerpfabr. Braun
Kraftw. Alt=Würt.
(Krauß E Co., Loko
Lahmeyer &Co.
Lech, Augsburg.
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühlel
Löwvenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz!”
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt/1
Mainz. Akt=Vr.,/8
Mannesm. Nöhren 3
Mansfeld, Bergb. 1
Mars=Werle..1
Metallgeſ, Franrft.!
Miag. Mühlenbau
Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutzl
Oberurſell
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eſl.
Nicolah, Hofbr.
Oberbedarf
Oſterr. AvineMon.
Otavi Minen.
Peters Union Frrf 1
Pfälz. Nih.Layſer
Philipps A.=G.
Phönir Bergbau.
Porzellan Weſſel
Reiniger, Gebb. &
Schall
R9. Braunkohlen.
Elektr. Stamm 159
Stahlwerke.
Rhenania. Kunh.
Riebeck Montan”.
Rütgerswerke ...
1Salzwerkbeibronn!
Schneider & Hanaul 22
Schnellpr. Frankth.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schrifta, Stempel. 1
Schuckert Blektr..
240
106
167
71.5
176
130
122
256
154.25
125
115
178
142.5
1120
57
150
14.5
44
103.5
57
45.5
101.5
26.5
68
102.75
lu98
74.5
361.3
130
1186
Schuhfbr. Berneis=)
Weſſel. „.! B6.5
Schuhfahr. Herz.
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen
Seilindſtr. Wolf. 75
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel292
Südd. Immobilien 104
Zucker=AG./144,5
Strohſtoff, Ver.. 1314
Tellus Bergbau 11u1
Thür. Lief.=Geſ. 1109
Tucher, Brauerei 158
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr=Verſ.
Veithwerke.
Ver f. Chem Ind. 99.5
deutſch.Olfahr. 73.5
Faßfabr.Caſſel 53,5
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.! 92
Königs= und
Laurahütte 80
Pinſelfabriken
Stahlwerke .. 96.25
Ultramarin 159
„ Zellſt. Berlin/150
Votländ. Maſch.
Boigt & Haeffner/181
Boltohm. Seil . ../ 76
Wanß e Frentag 134.5
Begelin Rußfabrik 142
Werger Brauerei.
Zellſt. Aſchaffenbg. 189
Memel ..
Waldho .:/287.25
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allanz u. Stuttg.
Verſicherung /266
Frkft Alg. Verſ.G 197.75
Frankong Rück= u.
Mitv.
1124.5
Mannh. Verſich.
DarmſtädterBertel
Rahnbedar).
Dampfk. Nodberg
Gebr. Lutz.
Motoren Darmſtadt! 6
116
a5
Gebr. Roeder ...71132,B
[ ← ][ ][ → ]Nummer 108
Mittwoch den 18 Aprü 1928
Seite 13
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 17. April ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam, Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Glektrolytkupfernotiz
134,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager m Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhättenalu=
minium, 98= bis 99proz. in Blöchen, Walz= oder Drahtbarren 210 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 214 RM.: Reinnickel, 98 99proz. 350 MM., Antimon Begulus 86—9= RM., Feinſilber (1
Kilo=
gramm fein) 78,50—79,50 RM.
Die amtlichen Preisfeſtfetzungen im Metallterminhandel vom 17. April
ſtellten ſich für Kupfer: Januar bis März 1B3 (123½), April 1221/
(123), Mai 122½ (12234), Juni 122½ (1B), Juli bis September 122¾
(123), Oktober bis Dezember 123 (123½). Tendenz: ſtetig. — Für Blei:
Januar 4034 (41), Februar 41 (41), März 41 (41½), April 39½ (40½),
Mai 40 (40), Juni 40 (40½), Juli bis Oktober 40½ (40¾), November
40¾ (40¾) Dezember 40¾ (41). Tendenz: kaum behauptet. — Für
Zink: Januar bis März 49¾ (50¾), April 50 (51) Mai bis
Dezem=
her 49¾ (50¾). Tendenz: befeſtigt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 17. April
ſtell=
ten ſich fur Kupfer: (Tendenz: träge) Standard per Kaſſe 612/u bis
615, drei Monate 61½—61:/, Settl. Preis 61¾, Glektrolyt 66½—67,
beſt ſelected 64½—65½, Elektrowirebars 67: für Zinn: (Tendenz:
feſt) Standard per Kaſſe 234½—B5½, drei Monate B5½—235¾, Settl.
Preis B5, Banka (inoff.) 242½, Straits (inoff.) B9½; für Blei:
(Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 20½/o, entf. Sichten 20/„ Settl.
Preis 20½; für Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl prompt 25½, entf.
Sichten 25½, Settl. Preis 25½; Queckſilbr (inoff.) 22½—22½,
Wolf=
ramerz (inoff.) 1478.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 17. April (Priv.=Tel.).
Weizen: Im Gegenſatz zu geſtern war der Markt recht ſchwach
ver=
anlagt. Günſtige Wetterberichte und Niederſchläge bewirkten Verkäufe.
Wenn auch gegen Schluß einiges Deckungsbedürfnis ſich einſtellte,
konn=
ten ſich die Termine nur wenig über den niedrigſten Stand erheben.
Roggen war zunächſt feſter veranlagt, tendierte aber auf die günſtige
Wetterlage ebenfalls nach unten.
Hafer: Anregend wirkten anfangs Berichte über größere
Auswin=
terungsſchäden in Norddakota. Später wurden auch hier Realiſationen
vorgenommen.
* New York, 17. April (Priv.=Tel.).
Kaffee: Deckungen der Spekulation wirkten anregend. Auch
braſi=
lianiſche Firmen nahmen Käufe vor auf die feſteren europäiſchen Kabel.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt drückten anfangs Liquidationen.
Später nahm aber die Stekulation Deckungen vor.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. April:
Getreide. Weizen: Mai 154, Juli 153¾, Sept. 150½: Mais:
Mai 102, Juli 105½, Sept. 105½; Hafer: Mai 60½. Juli 5378,
Sept. 48½; Roggen: Mai 129½, Juli 124½, Sept. 118¾.
Schmalz: Mai 11,72½, Juli 12,02½, Sept. 12,32½.
Fleiſch. Ripen: Mai 11,37½, Juli 11,72½, Sept. 11,97½;
Speck, loko 11,37½; leichte Schweine 8.00—9.75, ſchwere Schweine
8.00—9,60; Schweinezufuhren: Chicago 22 000, im Weſten 80 000.
Baumwolle: Mai 19,70, Juli 19,57.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter —, Hartwinter 1717; Mais,
neu ank. Ernte 115½ Mehl, ſpring wheat clears 7.00—8.25;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
9—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,35; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 138; Loko: 14: April
13,76, Mai 13,86, Juni 14,01, Juli 14,14, Auguſt 14,18, September
14,28, Oktober 14,12, November —, Dezember 13,55, Januar 1929
13,38.
Produftenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. April. Dem hieſigen
Pro=
duktenmarkt boten die weiter ſteigenden Auslandsnotierungen eine
weitere Stütze. Die Tendenz blieb ſehr feſt. Beſonders Roggen hatte
lebhafte Nachfrage bei anziehendem Preis zu verzeichnen, da hier
Materialknappheit beſtand. Mais für Induſtriezwecke war ſtark
ver=
langt, ſo daß der geſtrige Verluſt ausgeglichen wurde. Das
Mehl=
geſchäft geſtaltete ſich weiter recht lebhaft. Hauptſächlich Roggenmehl
hatte größere Umſätze zu verzeichnen. Die Preiſe wurden wie folgt
feſtgeſetzt: Weizen T 27,50, Roggen 29,50, Hafer inl. 27,50—28,25, Mais
für Futterzwecke 24—24,25, Mais für Induſtriezwecke 25—25,50,
Weizen=
mehl 38,50—39,75, Roggenmehl 39—40,50, Weizenkleie 15,25 und
Roggen=
kleie 16,25—16,50.
Berliner Produktenbericht vom 17. April. Das Berliner
Getreide=
geſchäft ſteht wiederum unter dem Einfluß der ſtrammen überſeeiſchen
Berichte und der zum Teil dringlichen Frage der Provinzenmühlen für
Brotgetreide. Die heimiſchen Angebote ſind nicht groß, allerdings iſt
auch ſonſt im allgemeinen die Kaufneigung des hieſigen Konſums wegen
der hochgeſchraubten Preiſe nicht ſehr umfangreich. Immerhin ſetzten
ſich für Weizen in nahen Sichten Steigerungen bis 2 Mk., für
Sep=
tember von 1 Mk. durch. Roggen wurde vorn 3 Mk., neuer Roggen
2,50 Mk. und Herbſt über 1 Mk. beſſer bezahlt. Auch Hafer befeſtigt,
und zwar vorderer im größeren Umfang wie ſpätere Lieferung. Mehl
verhältnismäßig ruhig.
Viehmärkte.
* Matnzer Biehhof=Marktbericht vom 17. April. Der heutige
Auf=
trieb brachte 139 Stück Großvieh und 45 Schweine mehr und 35 Kälber
weniger auf den Marbt, wie in der Vorwoche. Auf dem Großviehmarlt
war das Geſchäft ruhig, und erfuhren die vollfleiſchigen, ausgemäſteten
Färſen höchſten Schaltchwertes einen Preisabſchlag von 2 Mark. — Auf
dem Kälbermarkt war raſch ausverkauft. Die Preiſe gingen für
ge=
ringere Maſt= und gute Saugkälber 2 Mark und bei mittleren Abaſt= und
beſten Saugkälbern 8 Mark zurück. — Auf dem Schweinemarkt war das
Geſchäft ſehr whig, und gab es wiederum einen Preisabſchlag von
2 Mark. Während auf dem Großviehmarkt langſam geräumt wurde,
verblieb auf dem Schweinemarkt ein großer Ueberſtand. Angetrieben
waren: 31 Ochſen, 20 Bullen, 454 Kühe und Färſen, B2 Kälber und
1182 Schweine. Im einzelnen wurden pro 100 Pfund Lebendgewicht je
nach Qualität bezahlt: Ochſen 45—54, Bullen 35—45, Färſen 48—60,
Kühe 35—45, 25—35, 18—22, Kälber 58—68, 48—56, Schweine 54—56,
53—56, 51—54 Mark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie mitgeteilt wird, wurde zwiſchen dem Internationalen
Walz=
drahtverband und der Mitteleuropäiſchen Walzdrahtgruppe (Oeſterreich,
Ungarn, Tſchechoſlowakei) eine vorläufige Preiskonvention gebildet.
Wie aus Luxemburg gedrahtet wird, wird die Luxemburgiſche
Prinz=Heinrich=Bahn in Kürze die beſtehenden Tarife beträchtlich
er=
höhen.
Der litauiſche Finanzmin ſter hat eine Verfügung erlaſſen, nach der
die litauiſchen Zollämter vom 1. Oktober 1928 ab einen Aufſchlag von
30 Prozent auf den Einfuhrzoll auf diejenigen Waren zu erheben haben,
die aus Ländern ſtammen, mit denen Litauen noch keinen
Handelover=
trag abgeſchloſſen hat.
Die unterbrochenen ſowjetruſſiſch=griechiſchen
Handelsvertragsver=
handlungen werden Ende April in Moskau wieder aufgenommen. Die
Sowjetregierung hat dem griechiſchen Geſandten Panurias neue
Kom=
promißvorſchläge unterbreitet.
Die größten Papierfabriken der Tſchechoſlowakei, Sptro, ſollen in
eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt werden. Das Aktienpaket verbleibt
in den Händen der Femilie. Dieſes Unternehmen beſchäftigt 1700
Arbeiter und erzeugt 380 000 Zentner Druckpapier jährlich und 18000
Zentner Holzpcppe.
Der Vorſitzende der Berliner Börſe, Richard Pohl, war geſtern
Gaſt des Präſidenten der New Yorker Fondsbörſe im Stock Exchange
Luncheon=Club.
Die ſteigende Bedeutung des europäiſchen Geſchäfts für die
ameri=
kaniſchen Banken kommt neuerdings darin zum Ausdruck, daß die
Equitable Truſt Company, New York, die auch zu Deutſchland erhebliche
geſchäftliche Beziehungen pflegt, am Dienstag in Paris, ihrem
Haupt=
ſitze für den Kontinent, ein eigenes ſehsſtöckiges Gebäude in der Rue
Cambon 41, alſo im eleganteſten Stadtteile, beziehen wird.
U. 1.
Ab heute neues
Doppelprogramm:
Ber Faschingskonig
Nordisk=Großfilm in 8 Akten
„Faſchingskönig” iſt bei der erſt vor 3 Wochen erfolgten Uraufführung in Berlin glänzend
beſprochen worden. — Außerdem läuft ein Nordisk=Kuſiſpiel:
Liebe und Rasiermesser und
Stiefmütterchen im Tierreich, ein niedlicher Tehrfilm. (TV.6902
Palast-Lichtspiele, Grafenstra
Von heute ab:
Bie leibeigenen
Eſchberg=Film der Ufa, nach dem Schauſpiel .,Die Daniſcheffs” von
Pſerre Newskh. — Haupidarſteller: Heinrich George und Mona Maris
Dazu ein ſehr luſtiger Soldatenfllm:
Gibt’s ein schönenes Leben? md die
Deulig-Wochenschau.
Aur noch heute
I.
Ae
TarZ
A
Bie Sache mit Schorrsiegel
hört jetzt aufl!
Soosssssststs
7.
Rhein=
hein
hein=
str. 2 Uch10l-Gdfe str. 2
„Schloß-Café-Ensembie‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Hittwoch, 18. April 1928 (Beginn 4 Uhr
Kaurmde Bonder Konkert
Abends 8½ Uhr: Gesellschaftz-Abend
Jeden Freitag, abends 8½ Uhr: droße Sonder-
Konzerte mit besonders gewählt. Programm
Eigene Konditorei — — Ausschank von Tucherbräu
(Nürnberg). Fürstenbergbräu (Donaueschingen)
Müssstsssassssshstsssassstttt
Darmſtädter Schwimmklub „Jung Deutſchland”
E. V.
Einladung zur
ordentlich. Hauptverſammlung
des D. S. C. „J. D.‟ E. V.
am 28. April, abds.8 Uhr, bei,Sitte” „Karlſir. 15(GelberSaal)
Tagesordnung: 1. Bericht und Entlaſtung des Vorſtandes
2. Neuwahl des Vorſtandes
Der Porſtand.
3. Verſchiedenes
NB. Der nächſie Herren=Abend iſt am Freitag,
den 27. April 1928, abends 8 Uhr, im „Hannibal”
6842
V
Mittwoch, den 18. April
Operetten-Abend
Kapelle Ratzel.
(10540
Vorbereitung
für Bauhandwerker und
Maschinen-
bauer zur Meisterprütune,Bauschule,
Maschinenbauschule usw.
Kurse und Einzelstunden
Programme durch 6890a
Architekt Schaefer und
Diplomingenleur O. Stahl
Darmstadt, Weiterstädter-Straße 1
972
0,75 Mk.,
koſtet das
Auf=
färben Ihrer
farbigen Schuhe
Waſſerfeſt und
lichtecht (5856a
Schuhmacherei
Hch. Hübner
Rheinſtraße 47.
Filiale: Gr.dchſeng. 22
SABLILUM
Donnerstag, 19. u. Samstag, 21. April, abds. 8 Uhr
II. Gastdarstellung derweltbekannten Filmdarstellerin
nebst
Asta Mielsen Ensende
Sie Kafnehekaalie
Schauspiel von A. Dumas Sohn
6912
Karten: Verkehrsbüro, de Waal, Rheinstr. 14 u. Zeitungskiosk.
Fremde und Beſucher
Darmſtadts!
Vergeßt nicht, einen Ausflug an die
allbekannte, herrliche Bergſtraße
(Malchen Frankenſtein, Seeheim,
Ju=
genheim, Melibokus) zu machen
Autobusfahrten
v. weißen Turm (Schloßſ vormitt, 8.30,
1200 Uhr, nachmittags 2.30, 5.00, 7.00,
10.30 Uhr u ebenſobequeme Rückfahrten.
Fahrzeit 30 Minuten
(5668a
Fahrpreis 0.70—1.00 ℳ
O
kannt neue u. gebrauchte
Rialos
mit voller Garantie und Teilzahlung
zu konkurrenz os billigen Preisen
Pianolager
WeFrauob, schuchardstr.
Lieter a. Lastäagen
in allen Ausführungen v. ℳ 2550 ab Werk an.
9. Donges& Wiest
Grafenſtraße 43-45
Reparaturwerk Eliſabethenſtr. 49. (6706
Bücherſchränke, Vitrinen
Biedermeier u. Sitzmöbel zu verkaufen
Wilhelminen=
„Blumen u. Kunſt”, ſtraße s3
(710501ma)
TAGD-GEWEHRE
müſſen ſetzt zur Reparatur. Rech zeitige
Inſtandſetzung ſchützt Sie vor Gefahren!
Gehen Sie aber nur zum Fachmann.
Robert Hübner, Darmsladt
Büchſenmachermeiſter 3857a
11 Ernſt= Ludwigſtraße 11
Wanderer
1½ PS, i. tadelloſem
Zuſtand, 200.— Mk.
Donges & Wieſt.
6702a)
K
1 Küchenlampe ſalle
Gas) billin zu verk
chulz,
Kranichſtei=
nerſtr. 41, I. St. I
(210478)
Kapitalanlagel
Reſikaufſchilling 2 s00 G.Mk. günſtig
zu verkaufen. Gefl. Angebote unter
H202 an die Geſchäftsſt. (*10272im
Beteiligung!
Suche mich mit 15—20 Mille ſtill oder
tätig zu beteiligen — Nur An ebote
nach=
weisbar ſolider Uinternehmen finden
Be=
rückſichtigung und ſind unter H 246 a
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. zu richten.
Kaufen Sie kein
ohne ſich unſer großes
Lager angeſehen und
unſere günſtig. Preiſe
und
Zahlungsbedin=
gungen für unſere
Inſtrumente, neu od.
geſpielt, gehört zu
haben. Lieferung frei
Haus. Neue (53794
Pianos
von Mk. 825.—
Hlavier-Hrnoldl
Darmſtadt
Eliſabethenſtr. 28.
L.A. AB
Erbitte Brief unter
Du. G. 35
hauptpoſt=
lagernd.
10507
Frl., Mitte 30, ſucht
Anſchluß an ebenſ.
od. Familie, evtl. f
wochentags. Ang u.
J 27 Geſchſt. (*10539
Beamter in geſichert.
Poſition, 24 J. alt,
ſportliebend, evang.,
wünſcht eine Dame
mit guten
Charakter=
eigenſchaft, zw. ſpät.
Heirat
kennen zu lern. Ausf
Zuſchriften, evtl. mit
Bild, unt. J 5 Geſchſt.
Strengſte Verſchw. zugeſ.
(104 5)
Fräulein, Ende 40,
ohpe nh., tadelloſe
Vergangenh., m etw.
Velmögen, wünſcht
einen Herrn (mittler.
Beamter oder ſelbſt.
Handwerk., Witw. m.
Kind bevorz.), zw.
Heirat kennen zu
lernen. Ang u. J 15
an die Geſchäftsſtelle
Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete K (16. Vorſtellung)
(Bühnenvolksbund
Mittwoch, den 18. April 1928
Anfang 19.00 Uhr Ende nach 22.00uP8
In der neuen Inſzenierung
Egmont
Ein Trauerſpiel in fünf Akten (13 Bildern)
von Goethe
Inſzenierung: Carl Ebert
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mit wirkende (V6888
Käthe Gothe, Käthe Meißner, Martha
Ziegler, Ewald Balſer=Düſſeldorf a. G.,
Hans Baumeiſter, Hansjoachim Büttner,
Werner Finck, Ulrich Folkmar, Eduard
Göbel, Richard Jürgas, Hugo Keßler, R.d.
Klix, Robert Klupp, Wily Krichbaum;
Hans Heinz Krumb, Paul Maletzki, Karl
Paryla, Gothart Portloff, Artur Schettler;
Kurt Weſtermann
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätze 1— 10 Mark
Kleines Haus
Mittwoch, den 18. April 1928
Aufang 17.00 und 20.00 Uhr
Letzte Vorführungen des Films:
Die Jungfernreiſe der
„Cap Arcona”
Bortrag: Kapitän Herbert
Preiſe der Plätze: 0.80—2 Mark
Derjenige Herr / Obſtkonſerben
in heil. Mantel u. kl. /Qualitätsware, aus
Blütenzw. i. d. Hand,
Privathaushaltung=
welch. Sonnt. d. 15, /30 Kilodoſen
Reine=
abends 7½ Uhr, mitſclauden, Pflaumen
Linie 5 bis Kahlertſtr halbeFrucht ,„Kirſchen,
fuhr, wird v. gegen= Schattenmorellen u.
überſitzend. Dame umlla Apfelmus zu 27
Nachr. u. J 12 Gſchſt. Mk. frei
Empfangs=
geb., falls ehrbareAn= ſtation abzugeben —
näher angen. (*10498/ Beſtellung u. H 238
an d. Geſchſt d8. Bl.
Sammelverkehr Ero44emis)
Darmſtadt—Berlin
Wir richten dieſen
Monat wieder einen
Waggon nach Berlin
ab und könn. Möbe
und Güter billigſt
mitgenomm werden.
A. & 5. Monnard.
Koloſſal
ſparen Sie an Stoffen
von 3ℳ an. Heiren=
Anzüge von 30 ℳ an,
durch Anfrage unter
18 a. d
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*10524
Seite 14
Mittwoch, den 18 April 1928
Nummer 108
Uhren, Gold=
L.eitderwältn
Beſtecke in 800
u. ſchwer verſilbert.
Präziſionsuhren,
Armbanduhren
und Tellusuhren
große Auswahl.
Trauringe.
Fachmänniſche
Be=
dienung 3699a
A. Baum
Uhrmacher
Roßdörferſtraße 53.
Kein Laden.
S
6’25
4=Sitzer
Modell 28,
erſtkl. Fabrikat 6705a
Mk. 4250.—
Donges & Wiest.
Welches beſſere
Le=
bensmittelgeſchäft
würde Bauernbrot
und Weißware ür
eine hieſige Bäckerei
verkaufen? Angeb.
unter H 244 an die
Geſchäftsſt. (*10457
Schlosser-
Anzüge von 0
Weißbinder-
Anzüge
Setzer-
Kittel
von
von
Lehrlings-Größen 38—43 im
Preise entsprechend billiger.
För dlle Berok
die richhos Heidung
gub und preiswenk!
Messel-Mäntel
DARMSTADT
Staubmäntel farb. E50
von Ban
90
Arbeitsblusen von Ban
Koch-, Konditor-,
Friseur- u. Metz- —so
ger-Jacken von Gan
9
Arzte-Mäntel vor10an
Arbeits-Schürzen
für jeden Beruf.
6.95
(6891
und Fleck
beſtes Kernleder
Damen=Sohle
und Fleck
wird verarbeitet
Schuhmacherei
Heinrich Hübner
Spez.: Werkſtätte f. Crepp=Gummibeſohl.
nur
Rheinftraße 47 • Gr. Ochſengaſſe 22
Telephon 3325
(3583a
erUmsatz
9e käglich
weil unsere Preise billig und
unsere Waren vorzüglich sind
Fahrräder in guter Ausführung ℳ 42.50
Harkenfahrräder . . . . . . 4 79.00
Außerdem führen wir:
Wanderer-, Friumph-, Diamant-Fahrräder
zu sehr billigen Preisen
NurGroßeinkauf seit über 30 Jahren
1. Donges & Wiest
Elisabethenstraße 25½
Gi6te
98
Ausrüſtung iſt Bertrauensſache!
Ich biete Ihnen große Auswahl in
Selbſtſpanner=Drillingen:
Mod. Hubertus . . RM. 240.—
Mod. Semper . . . . RM. 245.—
Mod. Startenburg RM. 270.—
(Bequeme Zahlungsweiſe, (6580a
Robert Hübner, Darmstadt
Büchſenmacher=Meiſter
Ernſt=Ludwigſtr. 11. Ernſt=Ludwigſtr. 11.
(10530mr
A
koſtet die ganze Kiſte mit 60 Stück
Goldgelben Handkäſen erſter Qualität
10 Pfennis
koſtet die halbe Kiſte mit 30 Stück.
Nützen Sie dieſe günſtige Gelegenheit!
Eliſabethenſtr. 46
Friedrich Ewald, Telefon 1163
liefert repariert
Parkettböden” und reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 346821 Telephon 1433
Wurshiin
Drabigeflechie,
Stachel-
draht, Soaandraht,
Posten in Holz u. Eisen,
Siedrohre, fertige
Ein-
friedigungen. 2015a
Karl Brückner
Darmsladl 2: Halzstrage
Haerz
LaasdiendrFhend
MEINE S
VOLLSTANDIG RENOVIERTEN
L A D EN8
MEINE AUSWAHL IN aUALITATS-
Z IGARREN
IST HOCH BEDEUTEND
VERGRÖSSERT
Tenn
Schläger (Spezialmarken), Bälle,
Preſſen, Netze, Ausrüſtung und
Bekleidung.
2a
Sport-Adelmann, Darmstadt
Für nur 41 Pfennige
waschen und plätten wir
jeden Stärke-Kragen
ragenwäscherei Reingold
Elisabethenstr. 28. Kranichsteiverstr. 28.
Marktpassage.
191a‟
HACHFOLG.
RLALHRUF 418
NH. I. LAUDENHEIMER
ELISABETHENSTRASSE 26
FILIALE: KARLSTRASSE 26
(6901
An kühlen Uebergangstagen
wenn es in den Zimmern noch nicht warm
ist. sich das Heizen der Ofen aber nicht mehr
lohnt, ist eine
elektrische Heizsonne
das richtige Heizgerät
Sie können Sie an jeder Lichtleitung
an-
schließen, an jedem Arbeitsplatz verwenden,
sie spendet eine mollige Wärme und
ver-
braucht in 1. Betriebsstunde nur für 6₰ Strom.
Preis: 14.25 Mk.
Rheinelektra
Fernsprecher 3449
Ernst-Ludwigstr. 10
Veber 50 eigene Verke, Miederlassungen und Verkanfsstellen in Sud- und Westdeutschland
Ibel & Lotz
Eliſabethenſtraße 3
Telefon 461. (3822
Aoſenſtabe
Baumſtangen
in allen Größen be
A. Caſtritius
Nachfolger
G: m. b. H.,
Mühlſtraße 22: (4907
Fernruf 545/46.
Faſt neues
Grammo=
phon mit ca. 20 Pl.
preisw. zu verkaufen.
Näheres
Heidelber=
gerſtr. 44, I. (*10513
e
Schreibmaſchinen noch wie neu unter
Garantie von Rmk. 55.— an zu verkaufen
und dauernd lieferbar. Reparatnren!
Adolf Lächler
Schreibmaſchinentechniker
Mauerſtraße 23
Vertretung für Odoma= und Remington=
Schreibmaſchinen. Bewährteſte Syſteme.
(10166omk)
Kreide, Zement, Gips, Kalk empfiehlt
Drog. Secher Nachf., Ludwigshöhſtr. 1. B. 5082
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1weißwollene
Kinderzipfel=
mütze mit farbigen Karos. 1 braune
Brief=
taſche mit Ausweis, auf Karl Meher
lau=
tend. 1 Hundehalsband mit Marke. Ein
Opernglas (in einer Autodroſchke). 1
Seiten=
teil von einem Autoverdeck. 1gelblichbrauner
Damenhandſchuh. 1 Patentſch üſſel. Ein
Vorhängeſchloß mit einem großen und 2
kleinen Schlüſſeln. 1 Radkette mit Schloß
1 ſchwarze Aktenmappe mit
Frühſtücks=
broten. 1 blaues Handtäſchchen mit klein.
Portemonnaie (gehäkelt) mit 1,70 Mk. Eine
ſilberne Damen=Gliederarmbanduhr. Ein
ſchwarzer ſteifer Filzhut.
la Weſtf. Dumpernichel
geſchnitten, 18 Pakete 3½ Pfund, in Stanniol
haltbar, (ſchimmelt nicht), frko. ℳ 4.- Nachn
Brotfabrik Friedr. Knäpper, Köln=Klettenber
(7 Fabriken Knäpper=Broti. Rhe nl. u. Weſtf.
II K6 1260)
Am Donnerstag, den 19. April
1928, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokale,
Lu=
iſenſtraße 32, zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(6969
1 Schreibtiſch, 1 Klavier, 1 Sprech
apparat, 1 Perſonenwagen (10 PS.)
1 Schreibmaſchine, 2 Ladentheken, eine
Ladenkaſſe, 18 Flaſchen Likörrum, eine
Nähmaſchine, 1 Bild, 1 Stück Leinen
1 Schweißapparat, 1 Klubtiſchlampe
1. Damenrad, 1 Kraftwagen ſowie
Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 18. April 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Gelegenheit!
OAKLAND-
LImousINE
5=Sitzer, 6 Zylinder,
Mk. 2500.—. (6698 a
Donges & Wieſt.
wa
Taulanang!
Schulranzen
Segeltuch.
3.05.
Schulranzen
Nur gute Qualtät . . 4.00
Schulranzen
Leder
Schulranzen
Vollrindleder
11.75
Schüler-Etuf
050
mit Füllung".
Schüler-Etui
Leder.
198. 0.95,
Schülermappen Led.
m.extrabreit. Bod., 7 50
695.
Frühstückstaschen
Leder zum Umhangen 0.90
Griffelkasten
050, 035, 0.45
Schwammdosen
025, 020, U.15
Aktenmappen
5.50, 4,/0
Leder.
Hermann
Rosenthaf
Ludwigsplatz (6887
Pianos
zu (5727
vermieten
A. W.
Zimmermann
Darmſtad!
Grafenſtraße 2"
nächt Rheinſtraße
Auto= u.
Motor=
rad=Reparaturen
gut u. billig 195a
Konrad Hirsch
Ober=Ramſtadt
Aliceſtr. 13. Tel. 67
Zu den bill gſten Preiſen
werder
Autoreifen z. Schläuche
unter Garantie für
Haltbar=
keit repariert
Haltera Dillmann
Bulkaniſier= Anſtalt
Heidelbergerſtraße 65
Fernruf 3704 (16732
SSitzer Benz-Aufeo
mit abnehmbarer Limvuſine, 14/30, in
prima Zuſtand, 6facher guter Bereifung,
innen elektriſch Licht, wegen Anſchaffung
eines II. Reiſe=Autos ſofort zu verkau en.
Angebote unter H 189 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Blattes.
*10350imd
Ladenbeſitzer! Vereine! Kaffees!
Dekorations=Neuheiten, auch Blumen und
Zweige ab Fabrik. Intereſſ. erh
Vertreter=
beſuch. (Vertreter geſucht.) Angeb. unt,
H 241 an die Geſchäftsſtelle. (10451
Gebrüder Roeder A.=G., Darmſtadt
I. Bekanntmachung.
Auf Grund der 2./5. und 7. Verordnung zur
Durchfüh=
rung der Verordnung über Goldbilanzen fordern wir die
Inhaber unſerer Aktien zu RM. 120.— auf, ihre Stücke
zum Umtauſch in neue Aktien über RM. 1000.— und
RM. 100.— einzureichen.
Der Umtauſch vorſtehender Aktien erfolgt bis ſpäteſtens
20. Juni 1928 bei der
Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt in Darmſtadt,
„ Frankfurt in Frankfurt a. M.
unter Beifügung eines arithmetiſch geordneten
Nummern=
verzeichniſſes in doppelter Ausfertigung während der
üb=
lichen Geſchäftsſtunden.
Die Aktien ſind mit den dazugehörigen
Gewinnanteil=
ſcheinbogen mit laufenden Gewinnanteilſcheinen und
Er=
neuerungsſchein einzureichen.
Für einen eingereichten Aktienbetrag von RM. 1000.—
wird eine neue Aktie im Nennwerte von RM. 1000.— mit
Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein
ausgereicht. Soweit Aktionäre Beträge beſitzen, die RM.
1000.— nicht erreichen oder nicht durch RM. 1000.— teilbar
ſind, werden für einen nicht in RM. 1000.— Abſchnitten,
aber in RM. 100.— Abſchnitten darſtellbaren Teilbetrag
Stücke zu nom. RM. 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1
und ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgegeben. Beſondere
Stückelungswünſche werden von den Umtauſchſtellen nach
Möglichkeit berückſichtigt.
Die nicht durch RM. 100.— teilbaren Beträge ſind durch
entſprechende Spitzen=An= oder Verkäufe bei den
oben=
genannten Stellen abzurunden oder uns zur Verwertung
zur Verfügung zu ſtellen.
Der Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung
der Aktien an den Schaltern erfolgt. In anderen Fällen
wird die übliche Proriſion in Anrechnung gebracht.
Von den Umtauſchſtellen werden zunächſt
Empfangs=
beſcheinigungen ausgegeben, die nach Fertigſtellung der
neuen Aktien gegen dieſe umzutauſchen ſind, und zwar bei
derjenigen Stelle, von der die Empfangsbeſcheinigung
aus=
geſtellt iſt. Der Umtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nicht
übertragbar ſind, erfolgt baldmöglichſt. Die Umtauſchſtellen
ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des
Einreichers der Beſcheinigung zu prüfen.
Diejenigen Aktien über RM. 120.—, die nicht ſpäteſtens
bis zum 20. Juni 1928 bei den vorgenannten Stellen zum
Umtauſch eingereicht ſind, werden nach Maßgabe der
geſetz=
lichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt
von eingereichten Aktien über RM. 120.—, welche die zum
Erſatz durch Aktien über RM. 1000.— bzw. RM. 100.—
erforderliche Zahl nicht erreichen und uns nicht zur
Ver=
wertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung
ge=
ſtellt werden. Die auf die für kraftlos erklärten Aktien
ent=
fallenden neuen Aktien werden für Rechnung der
Beteilig=
ten verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur
Verfügung der Beteiligten gehalten werden.
(50074
Darmſtadt, den 17. März 1928.
Gebrüder Roeder A.=G.
Der Aufſichtsrat: Der Vorſtand
Phil. Roeder.
Schenck.
G
G.
8
O (
G
(0) (D)
(D)
(0)
(U
O
—
2
J (G
L1—
O
()
6
6
9
(C
() —
22
1
8
(C
*
GG (D
2
() ()
(U
6 L
U)
O O
2
U
(C
O
W
O
O
O)
Vet
K
G
IG
2
9
und unter dern Namen TIETZ wird Mittwoch, den 78. April, das von uns übernommene Kaufhaus GUGGENHEIM& MARK
in DARMSTADT wieder eröffnet. Mame und Zeichen bürgen Ihnen durch beste Qualitäten, große Auswahl und niedrigePreise
für vorteilhaftesten Einkauf. Vertrauen Sie uns! Uns zur Seite steht die Macht des gemeinsamen Einkaufs für über 4o führende
Kaufhäuser und der große Erfolg einer langjährigen Verkaufs-Praxis, Kommen Sie zu uns! Wir eröffnen um 3 ½ Uhr
nach-
mittags und möchten auch Sie von unseren Leistungen überzeugen!