Darmstädter Tagblatt 1928


18. April 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt

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Mittwoch, den 18. April 4928.
Nummer 108
191. Jahrgang

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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fäat jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

*Auftakte.
Riſſe in den Parteigebäuden. Zerſetzungs=
erſcheinungen
beim Zentrum und den Deutſch=
nationalen
.
Der Wahlkampf kommt dieswal auffallend langſam in Fluß.
Es ſcheint, als ob den Parteien noch die rechte Stimmung fehlt,
nicht etwa, als ob der Oſterfrieden ſo lange anhalten würde.
Es hat ſich aber doch gezeigt, daß eigentlich überall Riſſe in den
Parteigebäuden waren, die erſt überkleiſtert werden mußten bei
der Aufſtellung der Kandidatenliſten, wie bei der Formulierung
des Wahlaufrufes. Am ſtärkſten haben ſich die Zerſetzungs=
erſcheinungen
ja urſprünglich beim Zentrum gezeigt,
wo es ſehr großer Mühe bedurfte, um den Bruch um Dr.
Wirth zu verhindern. Die Erregung flaut auch nur ſehr lang=
ſam
ab, die ſich aus den mehr als eigenartigen Vorgängen in
der Berliner Zentrumsorganiſation ergab. Dort hat bekanntlich
die Geiſtlichkeit Einſpruch gegen Wirths Aufſtellung erhoben und
zwar offenbar mit ſolcher Beſtimmtheit, daß der urſprüngliche
Plan, Wirth neben ſeinem ſicheren Platz auf der Reichsliſte auch
in Berlin aufzuſtellen, aufgegeben werden mußte. Der Zank in
der Zentrumspreſſe ſelbſt aber geht mit unverminderter Er=
regung
weiter und hat bereits einen ſo gereizten Charakter an=
genommen
, der die tiefgehende Verärgerung gerade jetzt hand=
greiflich
werden läßt.
Auch bei den Deutſchnationalen, geht es nicht viel
anders. Sie wiſſen nicht, was ſie wollen: ob ſie als
Oppoſitionspartei oder als Regierungspartei in den Wahlkampf
ziehen wollen. Deshalb haben ſich ihre Beratungen über den
Wahlkampf endlos in die Länge gezogen. Aber auch die Kan=
didatenauswahl
macht ihnen Schmerzen, weil der rechte Flügel
eine weſentliche Stärkung verlangt. Er weiſt dabei auf die Rich=
tungskämpfe
hin, die innerhalb der alten Konſervativen Partei
1 ausgebrochen ſind. Dieſe haben zuletzt dazu geführt, daß Graf
Weſtarp aus der Konſervativen Partei ausge
treten iſt, deren Führer er vor und nach der Revolution war.
Freilich, die Konſervativen haben unter einem Wahlrecht,
das jede Stimme zählt, nicht allzu viel Einfluß mehr. Sie ſind
Offiziere ohne Soldaten, aber doch immerhin eine geiſtige Elite,
deren öffentliches Abrücken von den Deutſchnationalen im Wahl=
kampf
noch unüberſichtliche Folgen haben kann. Taktiſch jedoch
konnten ſie kaum etwas Unzweckmäßigeres tun, als nun die
Parole für den Völkiſchnationalen Block auszu=
geben
. Dieſer Block iſt eine ſehr merkwürdige Mi=
ſchung
politiſcher, geiſtiger und kultureller
Richtungen, ſo daß er keinen einheitlichen Charakter mehr
hat. Die Reſte der ehemaligen Völkiſchem Freiheitspartei unter
Grgefe und Henning haben bei ihm Unterkunft gefunden. Es
ſcheint aber, daß ſie jede Reſonanz in den Maſſen verloren
haben, ſo daß es fraglich bleibt, ob einer von ihnen wiederkehren
wird. Dagegen haben es die Nationalſozialiſten, die ſich von den
Völkiſchen trennten, in den Großſtädten verſtanden, bei einem
Teil der Jugend die alte Begeiſterung wachzurufen, und führen
einen etwas maſſiven, aber diſziplinierten Wahlkampf, der ihnen
dort, wo ſie arbeiten, Erfolg bringen könnte. Die übrigen Split=
ter
, die ſich auf der Rechten loslöſten, werden kaum irgendwie
nennenswerte Erfolge zu erringen vermögen. Sicher iſt nur,
daß hier hunderttauſende von Stimmen verloren gehen können,
die bei der Mandatsverteilung eine Stärkung der Kommuniſten
und Sozialdemokraten bedeuten.
v. Keudell gegen Rot=Front.
Berlin, 17. April.
Das Reichsminiſterium des Innern plant, wie in politiſchen
kreiſen bekannt wird, ein generelles Verbot des Roten Front=
ämpferbundes
und hat ſich wegen der Durchführung dieſer
1ktion mit den Regierungen der Länder ins Einvernehmen ge=
etzt
. Das Verbot ſoll damit begründet werden, daß der Rote
Frontkämpferbund die Wahlfreiheit gefährde. Herr von Keudell
eruft ſich auf den Ueberfall, durch den vor einigen Tagen ſieben
ommuniſten den Lehrer Braun aus dem Gefängnis befreit
aben und folgert, daß ähnliche bewaffnete Ueberfälle durch kom=
funiſtiſche
Trupps auch auf Wahllokale verübt werden könnten,
nd daß dadurch möglicherweiſe die Wahlfreiheit beeinträchtigt
erde.
* Der Reichsinnenminiſter von Keudell hat bei den Landes=
ntralbehörden
auf Grund des § 17 des Geſetzes zum Schutz der
epublik ein Verbot des Rotfrontkämpferbundes
igeregt. Er beruft ſich bei ſeinem Vorgehen darauf, daß die
mmuniſtiſche Aktivität zur Störung der Wahlvorbe=
eitungen
von Tag zu Dag zunimmt, und daß der Rote
rontkämpferbund das ausführende Organ der Kommuniſtiſchen
artei iſt. In der Tat haben ſich in der letzten Zeit die Kampf=
indlungen
der radickalen Linken beängſtigend gehäuft. Wir
innern nur an die Befreiung des Kommuniſten
raun aus dem Unterſachungsgefängnis, in
oabit und die blutigen Zuſammenſtöße in Altenburg. Gerade
i den Kommuniſten liegt ja der Verdacht nahe, daß ſie bewußt
f derartige Exzeſſe hinarbeiten, um das Gefühl der ſtaatlichen
cherheit zu gefährden und zu untergraben, alſo eine Terror=
mmung
zu erzeugen, die ſich am Wahltag für ſie mittelbar und
mittelbar auswirkt. Nach dem Republikſchutzgeſetz können Ver=
tigungen
verboten werden, die Beſtrebungen zur Untergra=
ng
der verfaſſungsmäßigen Staatsform verfolgen, und zwar
d zunächſt für ſolche Maßnahmen die Landeszentralbehörden
ſtändig, die wieder vom Reichsinnenminiſter um entſprechende
tordnungen erſucht werden müſſen. Das iſt von Herrn von
zudell geſchehen. Er ſelbſt iſt ſich aber wohl im Klaren darüber
weſen, daß eine ſolche Vorſtellung, wenn er wirtlich Erfolg

haben wollte, möglichſt geheimzuhalten iſt, um zu verhüten, daß
der Rote Frontkämpferbund vorher davon Wind bebam und Vor=
beugungsmaßnahmen
ergriff. Soweit wir wiſſen, hat auch Herr
von Keudell ſich wenigſtens bei einigen Mitgliedern des Reichs=
kabinetts
Rückendeckung geholt. Er hat aber nicht verhindern
können, daß wenige Stunden, nachdem er eine entſprechende An=
regung
hat ergehen laſſen, die Vertraulichkeit auch ſchon gebrochen
wurde. Es liegt nahe, zu vermten, daß von Preußen aus ent=
ſprechende
Informationen engangen ſind. Der preußiſche Innen=
miniſter
kann nach ſeiner ganzen Einſtellung als Sozialdemokrat
einem Verbot des Roten Frontkämpferbundes nicht zuſtimmen.
Wir möchten auch annehmen, daß er in der preußiſchen Regierung
ſich durchſetzen wird, da er mit dem Argument arbeitet, daß es
gerade für die Wahl unzweckmäßig ſei, Märtyrer zu ſchaffen und
den Kommuniſten gerade durch ein Verbot Material zur Wahl=
propaganda
zu verſchaffen. Wenn eine Landesbehörde glaubt,
dem Erſuchen des Reichsinnenminiſters nicht entſprechen zu
können, muß ſie innerhalb 48 Stunden der Reichszentralſtelle da=
von
Mitteilung machen und gleichzeitig die Entſcheidung des
Staatsgerichtshofes anrufen, der innerhalb von zwei Wochen
entſcheiden muß. Dieſe Anrufung des Staatsgerichtshofes iſt von
Preußen am Dienstag noch erfolgt; ſein Urteil wird alſo für
Preußen maßgebend ſein. Hält er die Gründe des Reichsinnen=
miniſters
für ſtichhaltig, dann muß Preußen ſofort die erforder=
lichen
Maßnahmen treffen. Es iſt aber durchaus möglich, daß
andere Länder ſich dem Vorgehen des Reichsinnenminiſters an=
ſchließen
, ſo daß dann dort die Auflöſung des Roten Front=
kämpferbundes
unmittelbar erfolgen könnte. Jedenfalls wird der
Kampf um Rotfront das politiſche Thema der nächſten Woche
bilden.
Reichskabinett und Ruhrſchiedsfpruch
Gegenſätze zwiſchen Arbeitsminiſier und Wirt=
ſchaftsminiſter
.
Der Reichsarbeitsminiſter hat an die Ruhrgewerkſchaften und
an den Zechenverband eine Einladung gerichtet, zum Freitag ihre
Vertreter nach Berlin zu entſenden, um hier nach der erfolgten
beiderſeitigen Ablehnung des Schiedsſpruches noch einmal ihre
Stellung darzulegen. Um die üblichen Nachverhandlungen vor
der Verbindlichkeitserklärung eines Schiedsſpruches handelt es
ſich hier nicht. Daraus läßt ſich erkennen, daß das Reichsarbeits=
miniſterium
nicht mit einer ſchnellen Erledigung der Streitfrage
durch einen Machtſpruch des Arbeitsminiſters zu rechnen ſcheint.
Wie es ſcheint, ſcheint ſich auch der Gegenſatz zwiſchen
Arbeitsminiſter und Wirtſchaftsminiſter heraus=
zubilden
. Schon vor zwei Tagen nahm das Kabinett Gelegen=
heit
, ſich ſowohl von Herrn Brauns als auch dem Wirtſchafts=
miniſter
Curtius einen Vortrag über die Lohnwünſche der Ge=
werkſchaften
und die Lage des Bergbaues erſtatten zu laſſen. Da=
bei
zeigte es ſich, daß die Anſichten inſofern auseinandergingen,
als der Arbeitsminiſter ſich für Zugeſtändniſſe an die Arbeiter=
ſchaft
einſetzte, die der Reichswirtſchaftsminiſter aus wirtſchaft=
lichen
Erwägungen heraus ablehnte. Der Wirtſchaftsminiſter ſteht
auf dem Standpunkt, daß der rheiniſch=weſtfäliſche Bergbau wei=
tere
Belaſtungen nicht mehr verträgt. Er hat aber darauf hin=
gewieſen
, daß den Wünſchen der Bergarbeiter durch eine Herab=
minderung
der ſozialen Abgaben, durch die ihre
Löhne ſehr erheblich verkürzt werden, entgegengekommen werden
kann. Unter Hinweis auf die Schlichtungsordnung, wonach der
Reichsarbeitsminiſter nur dann einen Schiedsſpruch für verbind=
lich
erklären kann, wenn die in ihm getroffene Regelung bei ge=
rechter
Abwägung der Intereſſen beider Teile der Billigkeit ent=
ſpricht
und ihre Durchführung aus wirtſchaftlichen und ſozialen
Gründen erforderlich iſt, ſcheint Herr Dr. Curtius ſeine Beteili=
gung
an der Beilegung des Konfliktes angemeldet zu haben.
Irgendwelche Beſchlüſſe ſind in der Sitzung des Kabinetts noch
nicht gefaßt worden. Man will erſt einmal abwarten, was die
Parteien noch vorzubringen haben. Dann wird ſowohl der
Reichsarbeitsminiſter wie der Wirtſchaftsminiſter ſeine Stellung=
nahme
präziſieren, um ſchließlich im Kabinett noch einmal den
Bergarbeiterkonflikt zur Sprache zu bringen.
Eine weſentliche Rolle für die letzte Entſcheidung ſpielt das
Schmalenbach=Gutachten, das bereits in den Händen der Gewerk=
ſchaften
und des Zechenverbandes iſt, das aber merkwürdiger=
weiſe
noch immer nicht der Oeffentlichkeit übergeben werden ſoll.
Wie man übrigens jetzt hört, war der Schlichter in Eſſen mit
der ganzen Materie durchaus nicht vertraut. Er hat zwar das
Schmalenbach=Gutachten gehabt, hat aber doch einen Schieds=
ſpruch
mit erheblichen Lohnaufbeſſerungen gefällt, weil er glaubte,
damit einen von den Gewerkſchaften angedrohten Arbeitskampf
verhindern zu können. Dieſe Tatſache wird wahrſcheinlich von
den Arbeitgebern zum Anlaß genommen werden, um ein neues
Schlichtungsverfahren unter dem Vorſitz einer ſachverſtändigen
neutralen Perſönlichkeit zu verlangen.
Dr. Streſemann erkrankt.
Dr. Streſemann hat erneut unter den Folgen einer Erkäl=
tung
zu leiden. Er hat deshalb die Abſicht aufgeben müſſen, am
Sonntag abend von Leipzig aus nach Königsberg zu fahren,
um an der Feier des 80. Geburtstages von Dr. Wynnecken teil=
zunehmen
. Er hofft aber, daß es ihm möglich ſein wird, das
von ihm aufgeſtellte Vortragsprogramm für den Wahlkampf ein=
halten
zu können.

Autonomiſitenhatz im Elſaß.
Vor Beginn des großen Prozeſſes.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
s. Kolmar, im April 1928.
Im großen grauen Sandſteinpalais neben dem Bahnhof von
Kolmar, das von den preußiſchen Eroberern als Sitz des Ober=
landesgerichts
errichtet wurde und unter dem Regime der fran=
zöſiſchen
Befreier ſchön langſam verfällt heute heißt
es Cour d’Appell, und die Promenade, an der es ſteht, natürlich
auch eine Schöpfung der kulturloſen Preußen, iſt auf den Namen
Boulevard Raymond Poincaré getauft herrſcht Hochbetrieb.
Monſieur le Procureur General iſt noch mehr mit Arbeit über=
laſtet
und der einheimiſchen Bevölkerung darum noch weniger
erreichbar, als jemals, was man friedliche Eroberung oder
Durchdringung mit franzöſiſchem Geiſt nennt. Am 4. Mai be=
ginnen
ſeine großen Tage: der Prozeß gegen die Auto=
nomiſten
geht los.
Die Regie hat ſchon für alles geſorgt. Für die Fertigſtellung
der Anklageſchrift und die Ladung der Zeugen, für die Zu=
ſammenſetzung
der Geſchworenenbank und ſchließlich für das
Komplott ſelber. Denn irgend ein Subſtrat muß der Anklage
ja zugrunde liegen. Und die Angeklagten waren unpatriotiſch
genug, der Staatsanwaltſchaft verdammt wenig Mate=
rial
zu liefern!
Zehn Männer, die geſtern von Mühlhaufen ins Priſon
Departemential von Kolmar eingeliefert wurden, ſind des Hoch=
verrats
beſchuldigt. Drei von ihnen, Schriftleiter des Elſäſſiſchen
Kuriers, wurden direkt vom Redaktionsſchreibtiſch weg ver=
haftet
. Warum? Sie werden ſchon ſehen, erklärte Monſieur le
Procureur General ganz dämoniſch. Und murmelte etwas von
deutſchem Geld, das ſie zur Speiſung der autonomiſtiſchen Be=
wegung
im Elſaß erhalten hätten. Dieſe Beſchuldigung hätte der
Kernpunkt der Anklage werden ſollen.
Aber, traurig genug, es hat nicht ſollen ſein. Ich habe
die Anklageſchrift zu Geſicht bekommen, obwohl
ſie noch nicht veröffentlicht wurde und auch von
den Verteidigern ſtreng geheim gehalten wird.
Alſo vom deutſchen Geld iſt nur noch an einer einzigen Stelle die
Rede. Und auch hier nur ſehr ſchüchtern. Ein Angeklagter ſchrieb
einem ſeiner Freunde, der jenſeits der Grenze lebt, er habe die
Abſicht, für die Kammer zu kandidieren, aufgegeben, weil ſo eine
Kandidatur Geld koſtet. Kein Wort darüber hinaus. Nicht die
leiſeſte Anſpielung. Uebrigens hätte der Inkulvat anſpielen
können, ſo viel er hätte wollen. Sein deutſcher Jugendfreund,
mit dem er in Briefwechſel ſtand, iſt ſelbſt ein armer Teufel und
hat überdies mit der Wilhelmſtraße, deren in die Goldmilliarden
gehende angebliche Propagandafonds im Vorſtellungsleben fran=
zöſiſcher
Generalprokuratoren eine ganz beſondere Rolle ſpielen,
ungefähr ſo intime Beziehungen, wie Monſieur le Procurateur
General ſelber mit dem Dalai Lama. Oder noch etwas weniger.
Der Angeklagte Rollé, deſſen Fall wohl am eingehendſten
diskutiert wird, da er es wagte, noch aus dem Gefängnis heraus
ſeine Kandidatur anzumelden ein Vorgang, der ſich übrigens
bei franzöſiſchen Kommuniſten Tag für Tag wiederholt, hat fol=
gende
Sünde auf dem Gewiſſen: In einer Beſprechung elſäſſiſcher
Lehrer wurde der Plan erörtert, eine genoſſenſchaftliche
Sparkaſſe zu gründen. Im Verlaufe dieſer Erörterung machte
ein Teilnehmer an der Beſprechung den Einwand, ob das Geld
auch ſicher angelegt ſein würde. Gewiß, erwiderte ein anderer.
ebenſo ſicher wie in irgend einer anderen Bank oder Sparkaſſe
auch. Denn ein gewiſſes Riſiko beſtünde doch überall. Rollé,
der der populärſte Führer der elſäſſiſchen Lehrer iſt, hatte den
Auftrag, ſeiner Sekretärin ein Protokoll über dieſe Beſprechung
zu diktieren und den Teilnehmern zugehen zu laſſen. Was auch
geſchah. Und weil in dieſem Protokoll auch der Einwurf von der
Sicherheit des Geldes und die Antwort, es ſei ebenſo ſicher oder
ebenſo unſicher wie in irgend einer anderen Bank oder Sparkaſſe
angelegt, pflichtgemäß enthalten war wird nicht der Mann,
der die Sicherheit franzöſiſcher Sparkaſſen anzuzweifeln wagte
die Sicherheit der Banken iſt ja noch nicht tabn , ſondern der=
jenige
, der dieſe Bemerkung ins Protokoll aufnahm, wegen
Untergrabung des franzöſiſchen Kredites, alſo
wegen bewußten Hochverrates zur Verantwortung gezogen!
Klarer als in dieſem Falle hätte die Tendenz, den unbequemen
Führer der elſäſſiſchen öffentlichen Angeſtellten zumindeſt für
die Dauer der Wahl außer Gefecht zu ſetzen, über=
haupt
nicht mehr in Erſcheinung treten können!
Nun darf es aber mit einer zeitweiligen Außergefechtſetzung
mißliebiger Perſönlichkeiten nicht mehr ſein Bewenden haben.
Der ungeheure Aufwand an Staatsautorität muß irgendwie ge=
rechtfertigt
werden. Das Wahlmanöver, das die Verfolgung der
Autonomiſten urſprünglich war, ſoll nicht als ſolches zu erkennen
ſein. Ein Königreich für ein Komplott! Und im
Zuſammenſpiel zwiſchen klerikalen Autonomiſten und ſtaatsfeind=
lichen
Kommuniſten, die, wie alle anderen ſubverſiven Tendenzen,
auch die Unzufriedenheit der elſäſſiſchen Bevölkerung mit den
Segnungen des franzöſiſchen Regimes in ihrer Agitation auszu=
nützen
verſuchen, ſoll es gefunden ſein. Die Staatsanwaltſchaft
wird ſich bemühen, im großen Autonomiſtenprozeß den Beweis
dafür zu erbringen, daß Rom und Moskau gegen Paris kon=
ſpirieren
. Wobei Berlin natürlich der Dritte im Bunde iſt.
Gegen Klerikalismus, Kommunismus und
Separatismus! heißt die Parole.
Die heimattreuen Elſäſſer ſind überzeugt, daß die ganze
Haupt= und Staatsaktion mit einer ungeheuren Blamage
für ſämtliche beteiligten Autoritäten enden wird. Allerdings
unterſchätzen ſie den Terror nicht, dem ſie gerade dann ausgeſetzt
ſein werden. Heute ſchon iſt das Regime im Elſaß terroriſtiſch
genug. Es gibt kein Briefgeheimnis und keine amt=
liche
Schweigepflicht, wenn es gegen Perſonen geht, die
regionaliſtiſcher Beſtrebungen verdächtig ſind. Die unbedingt
ſtaatstreuen Parteien bekommen, was ſie nur immer an Agita=
tionsmaterial
gegen die heimattreuen Elſäſſer gebrauchen können,
gratis und franko ins Haus zugeſtellt. Dieſe unbedingt ſtaats=
treuen
Parteien, das ſind vor allem die Sozialdemokraten.
In Elſaß=Lothringen herrſcht der etwas anormale Zuſtand, daß

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die angebliche politiſche Oppoſition die einzige verläßliche Stütze
des Staates iſt, dieſes Staates, dem ſie ſich durch feine traditionel
revolutionäre Terminologie innig verbunden fühlt, während die
Vertreter der bürgerlichen und bäuerlichen Bevölkerung in Paris
zwar für die Staatsnotwendigkeiten ſtimmen, vom Herrn Prä=
fekten
, dem wahren Machthaber, jedoch trotz ihrem zehnmal täglich
wiederholten Bekenntnis zu Poincaré als Bürger zweiter Klaſſe
behandelt, ja als Feinde verfolgt werden.
Poincaré, der Allgewaltige, hat die elſäſſiſchen Wähler auf=
gefordert
, ihre Kandidaten vor die Gretchenfrage zu ſtellen:
Seid ihr auch wahre Franzoſen?, Franzoſen ohne Bedingungen?
Franzoſen ohne Vorbehalt?
Schade, daß die elſäſſiſchen Querköpfe obſtinat genug ſind,
dieſe Parole nur pflichtſchuldigſt zu beklatſchen, aber die Gretchen=
frage
lieber nicht zu ſtellen. Oder eigentlich: nicht ſchade, ſondern
Gott ſei Dank! Denn die Antworten alſo ganz nach dem Ge=
ſchmack
des großen Lothringers wären ſie, nicht ausgefallen!
Wären ſie nämlich ehrlich geweſen. Freilich darf man bei der
Beurteilung elſäſſiſcher Vorgänge niemals vergeſſen, daß Ehr=
lichkeit
im politiſchen Leben dieſes Landes ein völlig ungangbarer
Artikel iſt. Charakterſchwäche? Vielleicht. Aber Ehrlichkeit,
die direkt ins Zuchthaus führt, kann man von ein
daar Millionen Menſchen eben nicht verlangen. Und ſo werden
wir, bis eine völlig andere weltpolitiſche Konſtellation beſteht, von
jenſeits des Rheins wohl immer die Marſeillaiſe ſingen und
Vive la Franee! rufen hören. Wenn nicht alle Zeichen trügen,
auch wiederholt während des Autonomiſtenprozeſſes von Kolmar.
In dieſem Zuſammenhang hat mir übrigens ein hundertprozen=
tiger
Franzoſe, der in Straßburg lebt, erklärt, daß er nie wieder
Vive la Francel rufen wird. Denn er will nicht für einen Staats=
feind
und Autonomiſten gehalten werden.
R K.

Die Anklageſchrift im Colmarer Autonomiſtenprozeß iſt jetzt
den Angeklagten und deren Verteidigern zugeſtellt worden. Wie
der Colmarer Kurier ſchreibt, könne man jetzt erſt verſtehen, daß
die Verteidiger von vornherein erklärt hätten, die Komplottanklage
entbehre jeder Grundlage. Bei keinem der Angeklagten ſei der
Beweis erbracht worden, daß deutſche Gelder der Bewegung
zugefloſſen ſeien. Nur bei Roos habe man geltend gemacht,
er habe ein Erſuchen um Geld nach Deutſchland geſandt, aber
auch dies nur im Zuſammenhang mit einer Klage, man mache der
Autonomiſtenpartei Schwierigkeiten bei der Aufſtellung ihrer
Kandidaten, weil ſie kein Geld beſitze. Mit keinem Wort ſei in
der Anklageſchrift die Behauptng ewvähnt, einer der Verhaf=
teten
habe das Geſtändnis abgelegt, daß drei bis vier Millionen
Franken aus der Schweiz nach dem Elſaß übenvieſen worden
ſeien.
Wie der Colmarer Kurier ferner mitteilt, hat der nach
der Schweiz geflüchtete Führer der Bewvegung, Dr. Roos, dem
Generalſtaatsanwalt in Colmar geſchrieben, daß er als Angeklag=
ter
im Auttonomiſtenprozeß freiwillig zur gerichtlichen Verhand=
lung
in Cokmar erſcheinen werde.

Deuiſch=öſterreichiſche Verkehrs=Ordnung.

Berlin, 17. April.
Am Mittwoch trifft der öfterreichiſche Bundesminiſter für
Handel und Verkehr, Schürff, in Berlin ein, um dem Reichsver=
kehrsminiſter
Dr. Koch einen Beſuch abzuſtaiten. Den unmittel=
baren
Anlaß zu dieſer Reiſe des öſterreichiſchem Verkehrsmini=
ſters
geben aber die deutſch=öſterreichiſchen Verhandlungen über
die neue deutſche Eiſenbohnverkehrsordnung. Die bisherige
deutſche Eiſenbahnderkehrsordnung ſtammt aus dem Jahre 1908
und iſt ſeit 1909 in Kraft. Sie iſt ſchon durch die inzwiſchen
eingetretene Umgeſtaltung in Verkehr und Wirtſchaft ſtark revi=
ſionsbedürftig
geworden. Ein weiterer Anlaß, ſich mit der Ver=
kehrsordning
wieder zu beſchäftigen, iſt wohl auch der, daß im
Laufe dieſes Jahres, nämlich am 1. Oktober, die neuen inter=
wationalen
Verkehrsübereinkommen in Kraft treten. Es handelt
ſich dabei um die vor längerer Zeit in Bern abgeſchloſſenen
Uebereinkommen über den Güterverkehr und über den Perſonen=
und Gepäckverkehr. Es lag nahe, zu dieſer Zeit eine Neuauflage
der innerdeutſchen Vorſchriften vorzunehmen und in dieſem Zu=
ſamenhang
auch wie bisher eine möglichſt weitgehende Ueber=
einſtimmung
mit den öſterreichiſchem Bundesbahnen anzuſtreben.
Zu dieſem Zweck ſind ſchon vor längerer Zeit Verhandlun=
gen
mit Oeſterreich eingeleitet worden, die auch bereits zu einer
weitgehenden Uebereinſtimmung geführt haben und nunmehr
mit dem Beſuch des öſterreichiſchen Verkehrsminiſters ihren Ab=
ſchluß
finden ſollen. Der Entwurf der neuen deutſchen Ver=
kehrsordnung
iſt in den vergangenen Monaten auch den Spitzen=
verbänden
der deutſchen Wirtſchaft vorgelegt und von ihnen ge=
billigt
worden. Zuletzt hatte ſich der Reichseiſenbahnrat mit dem
Entwurf beſchäftigt mit dem Ergebnis, daß auch hier ein weit=
gehendes
Einverſtändwis erzielt worden iſt. Schließlich hat in
den letzten Tagem auch das Kabinett die Verkehrsordnung ge=

Vom Tage.

Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag gab geſtern
abend ein Eſſen, an dem die Spitzen von Handel, Induſtrie und Banken und
die Reichsminiſter Dr. Köhler, v. Keubell und Gröner teilnahmen.

Der Reparationsagent Parker Gilbert iſt von Rom kom=
mend
in Baden=Baden zum Kuraufenthalt eingetroffen
und hat im Sanatorium Dengler Wohnung genommen.

Das fasciſtiſche Arbeitsfeſt wird am Samstag, den
21. April, dem Geburtstag, der Stadt Rom, in ganz Italien
ſtreng gefeiert.
Die Enthüllung des Siegerdenkmals in Bozen!
wurde vom 24. April auf den 12. Juli verſchoben, damit ſie
nicht mit den Feierlichkeiten anläßlich der Eröffnung der Turiner Aus=
ſtellung
zuſammenfällt.
Die italieniſche parlamentariſche Deputation,
beſtehend aus 60 Mitgliedern der italieniſchen Kammer und des Senats,
iſt in Budapeſt eingetroffen. Zu ihrem Empfang hatten ſich
Vertreter der Regierung, der Behörden und der Stadt Budapeſt einge=
funden
. Zwiſchen den italieniſchen Abgeordneten und den Mitgliedern
der ungariſchen Parlamentsdeputation kam es zu Verbrüderungs=
kundgebungen
.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat am Mon=
tag
abend eine neue Unterredung mit Muſſolini gehabt,
der größte Bebeutung beigemeſſen wirb, weil ſie hauptſächlich den
italieniſch=polniſchen Beziehungen galt.
Das fasciſtiſche Verbandsdirektorium für die Provinz Bozen
hat die politiſchen Sekretäre zur Ueberwachung der Tätigkeit
der Geiſtlichen der Provinz Bozen aufgefordert.

Im braſilianiſchen Staate Rio Grande de Norte
hat ſich ein ſchweres Erdbeben ereignet, das über acht
Sekunden anhielt. In den Städten Uniazo, Limeira und Morada
Nova ſoll bedeutender Schaden angerichtet worden ſein.

Die Zahl ber in Bulgarien bei dem Erdbeben
ums Leben gekommenen Perſonen iſt anf 50 geſtie=
gen
. Zahlreiche Opfer befinden ſich noch unter den Trümmern, an
ihrer Bergung wird fieberhaft gearbeitet.

billigt. Sie wird nunmehr dem Reichsrat zugehen, der ſich wahr=
ſcheinlich
ſchom in nächſter Zeit damit beſchäftigen wird, ſo daß
danm die Veröffentlichung der neuen Verkehrsordnung noch im
Laufe des Monats Mai wird erfolgen können. In Kraft treten
wird die neue Verkehrsordnung jedoch erſt am 1. Oktober, da
mit dieſem Tage auh die neien internationalen Vereinbarungen
in Kraft treten ſollen.

Eine Kulturſchande.
Berlin, 17. April.
Wie aus Laibach berichtet wird, hat eine Verordnung des
ſlowveniſchen Biſchofs Dr. Karlin in der deutſch=ſüdſlawiſchen
Grenzſtadt Marburg an der Drau ungeheure Erregung und Ent=
rüſtung
hervorgerufen. Der erſt vor einigen Tagen von Trieſt
mach Marbung verſetzte ſloweniſche batholiſche Biſchof hat ange=
ordnet
, daß der deutſche Stadtfriedhof, der eine Sehenswürdig=
keit
iſt und in dem viele Tcuſende von Grabſteinen für das
Deutſchtum ſprechen, zerſtört und die Gräber eingeebnet werden
nrüiſſen.
Zu dieſem unglaublich brutalen Vongehen kann dieſer ſlo=
weniſche
Geiftliche auch keinen einzigen ſachlichen Grund an=
geben
. Schon jetzt iſt der Friedhof geſchloſſen und der Brunnen
verſperrt, ſo daß die Angehörigen ihre Gräber nicht mehr pfle=
gen
können. Es wird Zeit, daß enengiſch gegen dieſe Kultur=
ſchande
eingeſchritten wird, die die Slowenen aw den 700 00
Deutſchen ihres Landes begehen.

Die öſterreichiſch=franzöfiſchen Wirtſchafts=
verHandlungen
.
EP. Wien, 17. April.
Geſtern ſind nach mehrtägigen Beſprechungen die Ver=
handlungen
mit dem fraaizöſiſchen Delegierten über eine
Reviſion des öſterreichiſch=franzöſiſchem Wirt=
ſchaftsvertrages
vorläufig abgeſchloſſen wor=
den
. Das Ergebnis kann als mehr als eine proviſo=
riſche
Löſung gelten, denn es iſt gelungen, zu einer prin=
zipiellen
Einigung über eine der wichtigſten Fragen zu gelangen,
nämlich darüber, daß beide Länder den neuen Vertrag auf Grund
der Meiſtbegümſtigungsklauſel abſchließen wollen. Die Beratun=
gen
über die Zollvereinbarungen ſind noch nicht zum Abſchluß
gekommen und werden im Mai fortgeſetzt. Die franzöſiſche Dele=
gation
begibt ſich von Wien nach Prag, da die Tſchechoſlowakei
ebenfalls eine Aenderung ihres jetzigen Handelsvertrages mit
Frankreich anſtrebt.

8. Milliarden Mark Reichs=
einnahmen
.

Die Bewilligungswut der Parlamente. Di
letzten Reſerven aufgebracht. Das Loch in
Staatsſäckel. Ueberſpannung der Steuerkraſ

Nach einer von der Nachrichtenſtelle des Reichsfinanzminiſte
riums veröffentlichten Ueberſicht kamen an Einnahmen des Reich
an Steuern, Zöllen und Abgaben auf: Im März aus Beſitz= un
Verkehrsſteuern 289.96 Millionen RM., wovon 288.57 auf fort
dauernde Steuern, 1.40 auf einmalige Steuern entfielen. Au
Zöllen und Verbrauchsabcaben kamen auf insgeſamt 243.33 Mil
lionen, wovon auf verpfändete 238.27 Millionen und auf ander
4.96 Millionen entfielen. Einſchließlich ſonſtiger Abgaben ſtellt
ſich das Geſamtaufkommen im März auf 533.30 Millionen un
in der Zeit vom 1. April 1927 bis 31. März 1928 auf 8490.39 Mil
Im Reichshaushaltsplan iſt die Einnahme für das Rechnungs
jahr 1927 veranſchlagt auf 8460.50 Millionen. Das Haushalts
ſoll iſt hiernach im Rechnungsjahr 1927/28 um 29.9 Millioner
durch das tatſächliche Aufkommen überſchritten worden. Gegen
über dem Haushaltsſoll ſind an Beſitz= und Verkehrsſteuert
2.4 Millionen weniger, an Zöllen und Verbrauchsabgaben 32.;
Millionen mehr aufgekommen. Nennenswerte Mehreinnahmer
ſind zu verzeichnen bei Einkommenſteuer (plus 9.3), Körperſchafts
ſteuer (plus 22.9), Tabakſteuer (plus 13.9), Spiritusmonopo
(plus 19.0); Mindereinnahmen dagegen bei der Vermögensſteuer
(minus 10.1), Umſatzſteuer (minus 12.4), Börſen= und Umſatz=
ſteuer
(minus 7.3), Rennwettſteuer (minus 6.4), Lotterieſteuer
(minus 4.3) und bei Zöllen (minus 4.1). An die Länder ſind
gegenüber dem Voranſchlag mehr zu überweiſen 15.5 Millionen.
Von dem Mehraufkommen von 29.9 Millionen verbleiben ſomit
dem Reiche 14,4 Millionen.

* Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht jetzt die Zahlen
über die Reichseinnahmen im geſamten Etatjahr 1927. Sie er=
geben
einen Reinbetrag von faſt 8½ Milliarden Mark. Das ſind
1.32 Milliarden Mark mehr als im Vorjahr und außerdem bei=
nahe
32 Milliarden Mark mehr, als urſprünglich im Etat vor=
geſehen
waren, wobei die Mehreinnahmen hauptſäch=
lich
ans Zöllen und Verbrauchsſteuern ſtammen.
Eine derart faſt phantaſtiſch zu nennende Summe könnte von
einem fiskaliſch eingeſtellten Finanzminiſter als befriedigend an=
geſehen
werden, wenn nicht durch unſere Finanz=
methoden
die Mehreinnahmen ſchon vorher faſt bis
auf den letzten Pfennig zur Ausgabe bewilligt
worden wären. Wir haben ſchon im Sommer über eine halbe
Milliarde verfügt. Dazu kommt das Notprogramm, ſo daß der
ganze Mehrertrag gerade ausreicht, um die be=
willigten
Ausgaben zu decken. Im Geſamtergebnis
verbleibt nur ein Ueberſchuß von rund 30 Millionen, von denen
das Reich noch 15 Millionen an die Länder und Gemeinden ab=
führen
muß. Irgendwelche Reſerven ſind alſo nicht
mehr vorhanden. Die Steuerkraft iſt bis zum
Letzten angeſpannt, und das für die nächſten Jahre unter
der Vorausſetzung, daß nicht ein Rückſchlag in der Konjunktur
einen Rückgang der Einnahmen bringt. Die verfehlte Art unſerer
Finanzpolitik kennzeichnet ſich eigentlich darin, daß Reich, Länder
und Gemeinden mit einem Einkommen von mehr als 13 Milliar=
den
rechnen und das, trotzdem überall darüber geklagt wird, ihnen
noch nicht reichen ſoll, um ihre Bedürfniſſe zu befriedigen. Unter
vernünftigen Verhältniſſen hätten die 34 Milliarden Ueberſchuß
dazu benutzt werden ſollen, Reſerven zu ſchaffen oder um die
hohen Steuern zu ſenken und dadurch die Wirtſchaft dem Aus=
land
gegenüber konkurrenzfähig zu machen, um aber auch die
Senkung der Preiſe einmal von hier aus anzupacken. Statt deſſen
ſteht der Finanzminiſter vor der Tatſache, daß im nächſten
Jahr einſchließlich der Reparationen allein im
Reichsetat ein neuer Fehlbetrag von minde=
ſtens
einer halben Milliarde vorhanden iſt, der
irgendwie gedeckt werden muß. Daß er durch erhöhtes
Aufkommen der bisherigen Steuern gedeckt werden kann, iſt mehr
als unwahrſcheinlich. Die Steuermöglichkeiten ſind ſo weit aus=
geſchöpft
, daß da kaum noch etwas herauszuholen iſt. Der
Finanzminiſter ſelbſt rechnet mit einer Reform des Spiritusmono=
vols
und der Zigarettenſteuer. Seine dahingehenden Hoffnungen
werden aber von den Sochverſtändigen beſtritten. Aber ſelbſt
wenn er recht hat, reicht das nicht aus, um das Loch im
Staatsſäckel zu ſtopfen. Angeſichts dieſes 8½=Milliarden=
Etats mußte man ſich eigentlich darüber klar ſein, daß es ſo
nicht weiter geht. Wir kommen um eine Spar=
aktion
größten Stils nicht herum. Die Parla=
mente
müſſen endlich den ſchönen Worten Taten
folgenlaſſen und die Etats ganz energiſch zuſammenſtreichen.

Der ſchönſte Ort der Welt.

Von Kaſimir Edſchmid.

Ich werde oft danach gefragt, welchen Punkt auf dem Kon=
tinent
ich am meiſten ſchätze. Dieſe Frage iſt verteufelt ſchwer zu
beantworten. Sehr intereſſant iſt es, zu ſehen, wie die Maſſe
dabei urteilt. Bei einer Umfrage, die eine Zeitung veranſtaltete,
entſchied ſich faſt alles für Miramar. Da es ein paar Orte dieſes
Namens gibt, ſei betont, daß das Schloß bei Trieſt gemeint iſt.
Warum gefiel es aller Welt? Aus einer Nebenſächlichkeit. Weil
es einen ſchönen Blick auf die Adria hat, deren Blau in der Tat
an dieſem Kap beſonders tief iſt. Das Schloß ſelbſt iſt im her=
kömmlichen
Ritter=Stil gebaut, mit betonter Romantik. Die Ein=
richtung
iſt fürchterlich. Das Badezimmer des mexikaniſchen Kai=
ſers
, dem es gehörte, beſteht aus einer kleinen Wanne, die in den
Parkettboden eingelaſſen iſt. In der Wand iſt ein Waſſerkran
wie in einer Küche. An dieſem Schloß iſt faſt alles lächerlich,
ausgenommen der Park, der wirklich ſchön iſt. Aber von dem
Park wurde von ſeiten des Publikums nicht geſprochen. Kein
Menſch von Geſchmack könnte in dieſem Schloß heutzutage leben.
Die Touriſten können Miramar nur von Trieſt gegen Eintritts=
geld
beſichtigen. Trotzdem erklärt eine ungeheure Menge von
Menſchen dieſen Platz, an dem ſie im Vorbeigehen eine Stunde
bleiben können, als den herrlichſten Punkt der Welt. Es iſt klar,
daß hier ein paar Sachen verwechſelt werden, nämlich die Aus=
ſicht
mit dem Schloß einmal und weiterhin der romantiſche Ein=
druck
, den die Sache macht, mit ihr ſelbſt. Die Leute bringen be=
reits
viel zu viel Begriffe mit, ehe ſie ſehen. Das Weiß des
Schloſſes und das Blau des Meeres genügen, die Phantaſie der
nüchternſten Leute verrückt zu machen. Denn es iſt doch Unſinn,
für einen Ort zu ſchwärmen, der erſtens häßlich iſt und an dem
man zweitens nicht einmal leben kann. Auf der iſtriſchen Seite
von Miramar liegt aber eine Märcheninſel, Capodiſtria. Voll
Farben, voll venetianiſcher Palazzi, maleriſch im leidenſchaftlichen
Sinn, erhaben, voll Geſchichte, voll Fiſcherflotten, von abenteuer=
lichen
Couleurs, ſchon ganz die Tatze des Südens. Dieſe Inſel
iſt eine der merkwürdigſten Sachen, aber ich bin überzeugt, daß
ſie dem Publikum Miramars nicht viel ſagt. Die Schönheit dieſer
Inſel gegenüber von Trieſt muß nämlich erſt entdeckt werden.
Sie iſt wie ein Rauſch. Was aber Miramar betrifft, ſo wäre
dieſer Ort nur eine Klippe über der Adria wie viele andere, wenn
da nicht ein Schloß ſtünde. Begriffe wie weißer Marmor wie
ſtolz, wie Schloß verführen das Publikum, einer Verzaube=
rung
zu erli gen, die im Grund hineingedacht iſt.

Aehnlich iſt es mit dem Achilleion in Korfu. Das Schloß

iſt nichts anderes als irgend ein Hotel an der Riviera. Die

Gipskaryatiden im Innern, die elektriſche Lampen tragen, ge=
hören
, auf antikem Boden, zu den ſcheußlichſten Dingen der
Welt. Korfu ſelbſt iſt ſchön, aber mehr im italieniſchen als im
griechiſchen Landſchaftsſinn. Der Prunkbau des Schloſſes ge=
hört
weder hierher, noch hebt er die Landſchaft. Im Gegenteil,
er ſchädigt ſie. Aber die Ausſicht iſt ſchön. Und der Gang zu
dem Meer hinunter durch den Park iſt ſehr ſchön. Wer für das
Achilleion ſchwärmt, zeigt nur, daß er den Begriff des Südens
gar nicht verſtanden hat. Jeder Fels da unten hat ſeinen
Charme, wenn er über dem Waſſer liegt. Der Begriff Schloß
aber iſt ein Surrogat für den Süden, der dieſe falſche Majeſtät
gar nicht ſo nötig hat wie die Riviera, wo alles Kuliſſe und
alles ein wenig falſch iſt.

Schließlich, was wollen die Menſchen überhaupt vom Rei=
ſen
? Auf einem Schiff vor Konſtantinopel ſprach ich mit einem
Griechen aus Athen. Er begriff nicht, was ein Mann, der nahe
bei Paris, Berlin und London wohnt, in Athen tvolle. Es iſt
eine hübſche kleine Stadt, ſagte der Mann, aber nichts für
Sie. Ich war nicht dumm genug, ihm lange klar zu machen,
was klafſiſche Erde iſt, aber ich wies ihn immerhin auf die
Akropolis. Da lächelte der Grieche. Ah, ſagte er mit dem
Geſicht, das wir dem Spleen gegenüber ebenfalls haben, vous
roulez voir des antiguitées‟ Er amüſierte ſich königlich in
ſeinem Innern. Aber vergeſſen Sie nicht, lagte er, nach
Tinos zu fahren, wo wirklich ein luxuriöſes Badeleben iſt. Die=
ſer
Mann war reich, nicht ungebildet, und voll Einfluß. Ihn
intereſſierte an ſeinem Land, daß es bald wieder Europa glei=
chen
ſolle. Die Bewunderung für die klaſſiſchen Ruinen half ihm
dabei keine Spur. Er verachtete ſie als moderner Grieche offenbar.

Auf demſelben Schiff waren Amerikaner, die, als ſie aus
Athen zurück waren, den Kapitän fragten, wie das Land heiße,
zu dem die Stadt gehöre. Sie hatten nichts beſucht als eine
amerikaniſche Rote=Krenz=Station. In Olympia ſah ich acht
Tage lang eine Engländerin herumirren. Olympia beſteht aus
einem Quadratkilometer umgefallener Säulen.Das iſt für einen
Archäologen fehr intereſſant. Die Engländerin, die weder klaſ=
ſiſch
gebildet noch literär war, betrachtete ſich, ihr Reiſehand=
buch
vor den Augen, jeden der tauſend Steine, acht Tage lang.
Warum? Sie hatte nicht einmal Phanraſie, welche ja an un=
ſcheinbaren
Orten alles nacherlebt. Hierfür gibt es eine Anek=
dote
. Als Chateaubriand nach Sparta, das ein kümmerliches
Lauſeneſt iſt, kam, rief er Leonidas. Für dieſen Tyous von
Reiſenden iſt jede Landſchaft ſchön, welche ſie als Idee be=

geiſtert. Andere ſehen die Schönheit nie. Andere brauchen Fäl=
ſchungen
. Andere haben offenbar wieder die tragiſche Leiden=
ſchaft
, alles ſchön finden zu wollen, wovon ſie nicht die Spul
verſtehen. Wie ſoll man dieſen Menſchen klar machen, welches
der ſchönſte Punkt des Kontinents iſt? Mit allen Ratſchlägen
erlebt man immer das Folgende: Die Nicht=Kenner tviſſen nichts
damit anzufangen und die Snobs ſind enttäuſcht.

Ich weiß, es gehört ein gewiſſer Mut dazu, ſich zu einer
Alltäglichkeit zu bekennen. Wenn man mich privat fragt, werde
ich als den ſchönſten Punkt beſtimmt nur einen nennen, der nicht
nur herrlict iſt, ſondern an dem ich auch auf meine Weiſe leben
kann. Für meinen Gieſchmask iſt das Venedig. Nicht wegen der
Romantik und der Kanäle, ſondern weil es auf der Schnittlinie
Europas und des Orients liegt und weil ſich in ihm auch jener
Hauch des Orients ſpiegelt, der im heutigen Orient nicht mehl
da iſt. Venedig iſt raffiniert als Traum, und es iſt angenehm
und zauberhaft, dort zu leben. Die Sitten, die Maße, entzücken
mich. Ich ſinde Kreta grandioſer, ja, ſo toll und ſo furios, wie
Europa nichts aufzuweiſen hat, aber ich käme nicht auf die ver=
rückte
Idee, dort mein Leben zu verbringen. In Venedig trifſt
ſich aber alles, was ich an Anſprüchen ſtelle, in einer ſeltfamel
Harmonie. Das Ungewöhnliche, das Südliche, das Unwirkliche
vereinigt ſich mit allen Vorausſetzungen, die ich an Größe der
Lebensgeſte, an Glanz und an Tradition ſtelle. Dazu kommt eine
Lebensfaſſon, die heutig, liebenswürdig, elegant und einfoll
zugleich iſt. Ich fühle mich wohl, es iſt ſchön und ich liebe .
Dies Urteil mag banal ſein. Ich weiß aber, warum ich es fäl=
Nicht abgemalt möchte ich im Schloß Miramar ſitzen.

Venus in den Fiſchen. Roman von Max Mohr. Broſchier
3 Mk., Ganzleinen 4,50 Mk. Verlag UUlſtein, Berlin. Europa wackell,
Nichts iſt leichter, als heute durch irgend eine neue Heilsidle Verwil=
rung
in den Geiſtern anzuſtiften. Es herrſcht Hochkonjunktur aller Sſ
nierungspläne auf politiſchen, wirtſchaftlichen geiſtig=ſeeliſchen und kol=
perlichen
Gebieten. Alles und nichts wird ernſt geommen. Selbſ
nicht das eigene Jch. Dieſe Verwirrung der Gefühle hat Max Mohl
ſchon in ſeinen vielgeſpielten Dramen Improviſationen im Juni und
Namper geiſtvoll durchleuchtet. Und es liegt ein beſonderer Reiz in
dieſem neuen großen Geſellſchaftsroman, daß weder dieſe vornehile
Berliner Geſellſchaft noch der alte ſchlaue Neger Abba der dieſe ſobe=
ven
Zehntauſend zum Spielball ſeiner geſchäftstüchtigen Launen mäche,
ganz ernſt genommen wird. Das Buch iſt prickelnd und ſpannend, E=
hat
die flotten Dialoge des geübten Dramatikers und den Witz eihe:
ſcharfen, lebendigen Beobachtungsgabe.

[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch den 18. Aprit 1928

Seite 3

Landtag und Staatsvoranſchlag.

Allgemeine Ausſprache
über den hefſiſchen Staatsvoranſchlag.
Nachflänge zur Regierungsbildung Berech=
tigte
Zurückweiſung unberechtigter Angriffe
durch die Oeutſche Volfspariei.
Präſident Delp eröffnet um 10 Uhr 22 Minuten die Sitzung und
verlieſt ſodann folgende Erklärung: Als vor wenigen Tagen durch die
ganze Welt die freudige Kunde ging, daß ein deutſches Flugzeug, die
Bremen, den Atlantiſchen Ozean überquert habe, beglüchwünſchte und
bejubelte das deutſche Volk die Heldentat der Ozeanflieger unter Füh=
rung
des Hauptmanns Köhl.
Auch das heſſiſche Volk, vertreten durch den Landtag, beglückwünſht
die Ozeanflieger zu ihrer Tat und bewundert ihre Energie und Mannes=
mut
. Nicht minder Anerkennung zu dieſem Erfolge verdient die
deutſche Wiſſenſchaft und Technik.
Möge es ihr gelingen, durch weitere techniſche Fortſchritte auf dem
Gebiete des Flugweſens, daß der Flugverkehr von Kontinent zu Konti=
nent
ohne Riſiko für Menſchenleben durchgeführt werden kann!
Nach Veantwortung kleiner Anfragen eröffnet Abg. Ritzel (Soz.)
die Generaldebatte über den heſſiſchen Staatsvoranſchlag. Nach ſeiner
Auffaſſung hat die beſondere Notlage Heſſens es nicht ermöglicht, Ver=
beſſerungen
am Etat vorzunehmen. Er begründet ſodann die Haltung
ſeiner Partei bei der Neubildung der heſſiſchen Regierung und verſucht,
die Perſonalpolitik der Sozialdemokratiſchen Partei damit zu rechtfer=
tigen
, daß, wer die Macht im Staate ausüben wolle, auch in der Ver=
waltung
ſie zu erreichen verſuchen müſſe. Nicht allein der heſſiſche
Staatsvoranſchlag weiſe ein Defizit auf, das gleiche könne man auch
in den anderen deutſchen Ländern feſtſtellen. Aufgabe des Reiches werde
es ſein müiſſen, die durch die Beſatzung entſtandene beſondere Belaſtung
Heſſens mittragen zu helfen, eine Auffaſſung, die von ſämtlichen folgen=
den
Rednern geteilt und unterſtrichen wird. Das Gutachten des Neichs=
ſparkommiſſars
werde vom Landtag ſehr eingehend geprüft wverden
müſſen. Redner warnt den Landbund, einen Käuferſtreik der Bauern=
ſchaft
heraufzubeſchwören, der nur die Arbeitsloſigkeit vermehren werde.
Die Hausziusſteuer müſſe dem Wohnungsneubau in voller Höhe zugeführt
werden. Man werde die Verwaltung noch intenſiver rationaliſieren
müſſen, jedoch nieht durch einen ſchematiſchen Abbau. Die Verein=
fachung
des Inſtanzenzuges und der Geſetzgebung, die Einſchränkung
der Staatsaufſichnt und die Stärkung der Selbſtverwaltung der Gemein=
den
ſeien anzuſtreben. Den Gemeinden dürfe man kein Zuſchlagsrecht
zur Einkommenſteuer zugeſtehen, da gerade die kleinen Landwirte und
Handwerker die Leidtragenden ſein würden. Redner ſieht im Einheits=
ſtaat
das Allheilmittel.
Abg. Hoffmann (Ztr.) geht bei ſeinen Betrachtungen von der
Not aus, die in allen Ständen des Volkes herrſcht. Die finanzielle
Notlage Heſſens ſei nicht die Folge der Mißwirtſchaft, wie vielfach be=
hauptet
werde, ſondern zum größten Teil auf die beſondere Lage
Heſſens als beſetztes Gebiet zurückzuführen. Es nüiſſe immer wieder
gefordert werden, daß das Reich dem mehr Rechnung trage. Durch
den gegenwärrigen Finanzausgleich würden die an ſich ſchon ſtarken
Länder gerade begünſtigt. Das Zentrum ſei der Meinung, daß die
Umorganiſation des Reiches vorſichtig und unter Aufrechterhaltung
eines geſunden Heſſens angefaßt werden müſſe. Auch Heſſen müſſe ſein
möglichſtes tun für die notleidenden Landwirte und die durch die Na=
tionaliſierung
arbeitslos gewordenen Arbeiter. Redner fordert eine
aktivere Wirtſchaftspolitik und eine leiſtungsfähige Sozialpolitik. Die
Wohnungszwangswirtſchaft könne noch nicht vollſtändig entbehrt werden.
Ju der Löfung der Arbeiterfrage ſehe das Zentrum ein Mittel zur Be=
friedung
des Volkes, zur B=ſeitigung der Klaſſengegenſätze und des
Klaſſenhaſſes. Die Volksgemeinſchaft ſei das höchſte politiſche Ziel ſei=
mer
Partei. Darum trete ſie grundſätzlich für eine Regierung auf brei=
teſter
Baſis ein. Wenn diesmal der Weg zur Großen Koalition nicht
gangbar geweſen ſei, ſo ſei daran ſchuld geweſen einmal der Widerſtand
der Sozialdemokratiſchen Partei, die eine Regierung nur aus drei Par=
teien
gewollt habe, zum anderen das Verhalten der Deutſchen Volks=
partei
. Rein zahlenmäßig hätte das Ergebnis der Wahlen mehr für
die Beteiligung des Bauernbundes als der Deutſchen Volkspartei ge=
ſprochen
. Die Deutſche Volkspartei habe verſucht, mit allen Mitteln
in die Regierung zu kommen. Das ſei ihr gutes Recht. Das Zentrum
habe die gleichen Zugeſtändniſſe gemacht, wie die Deutſche Volkspartei,
das heißt, die ſogenannten Mindeſtforderungen der Sozialdemokratie
bewilligt, wozu auch die Frage der Demokratiſierung der Verwaltung
zu rechnen ſei, weil es nicht von der Regierung fernbleiben wollte. Red=
ner
behauptet, die Deutſche Volkspartei habe bereits 1922 Zugeſtändniſſe
bezüglich des Berufsbeamtentums gemacht, was vom Abg. Dingeldeh be=
ſtritten
wird. Das Zentrum werde ſeinen Grundſätzen entſprechend am
Staate weiter mitarbeiten.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) betont, der alte Geiſt ſei geblie=
ben
, wenn auch neue Männer in die Regierung gekommen ſeien. Von
den 140 Millionen Verwaltungsausgaben entfallen 50 Millionen auf
die ſachlichen Ausgaben, aber 90 Millionen auf die perſönlichen Aus=
gaben
. Das zu große Beamtenheer werde nicht genügend ausgenutzt.
Bei Betrachtung der Steuerlaſt, die auf dem Lande ruht, kommt Redner
auch auf die Sondergebäud=ſteuer zu ſprechen, die nach ſeiner Auffaſſung
unbedingt im Intereſſe des Wohnungsnenbaues und nicht für Verwal=
Um ihn?!
Uraufführung in Kaſſel.
Er, der junge und berühmte Dichter, hat das nicht jedem
Literaten beſchiedene Glück, auch Mittelpunkt des eigenen häus=
lichen
Kreiſes zu ſein. Mit kultiſcher Sorgfalt wacht der Vater,
ein Romancier der älteren Schule, über ihn, den anerkannt
Größeren, und das muntere Hausmädchen Sophie, das ſeine Leib=
gerichte
kocht, ſteht ihm auch ſonſt gern zur Verfügung. Weil
dennoch es im Künſtlerheim an Atmoſphäre fehlt, wird der Beſuch
einer in allen Exaltationen erfahrenen modernen Frau namens
Falun von den Getreuen lebhaft diskutiert: Falun ſoll Rauſch
in ein zu ſachlich pulſierendes Dichterblut bringen. Er aber läßt
ſich im Werk nicht ſtören, und während er beſeſſen arbeitet, voll=
endet
ſich ſein häuslich=menſchliches Schickſal. Falun entführt den
rüſtigen Papa, nachdem Sodhie mit Faluns ehemaligem Freund,
einem ſchwachſinnigen Phantaſten und Baron, auf die Ver=
lobungsreiſe
gegangen iſt. Als der junge und berühmte Dichter
aufſteht vom Werk, iſt es leer um ihn geworden.
Wenn wir Toten erwachen, heißt ein zum gleichen Thema
geſchriebener tragiſcher Epilog. Aber Ludwig Hofmeier hat
durchaus recht: man kann der Sache eine ſehr komödienhafte
Seite abgewinnen, nämlich die andere (auf der in jenem Stück
Frau Maja ſteht); zugleich iſt es ein immer noch wirkſamer Trick,
die tragikomiſche Hauptperſon nicht auftreten zu laſſen. So hat
der Lehrer aus Schwaben eine Komödie ſkelettiert, und er hat
darauf verzichtet, Fleiſch um ein Gerippe zu legen. Er hat ſtatt
deſſen Literatur genommen und eine Epiſodenſammlung, eine
Clowuerie verfaßt, die beliebig mit jedem der drei Akte oder
einem weiteren zu Ende ſein könnte. Aber dieſe Clownerie iſt
gekonnt mit ertenſiver Leichtigkeit, ſie hat Humor, und wie ſie
von der Literatur und von der Peripherie her und durch beide
hindurch Leben bekommt: das iſt die Talentprobe.
Jacob Geis, der Leiter der vom Staatstheater her=
ausgebrachten
Uraufführung, geht von der Paſſivität des Helden
aus und fetzt ihn an den Schreibtiſch hinter eine durchſichtige
Wand, auf der ſein Schattenriß drei Akte lang, ſich ebenſo leit=
mnotiviſch
tdie witzig abzeichnet. Dieſes mit vielerlei Einfällen
ausgezierte Schattenſpiel iſt hier mehr als ein ſolches: es hat
ſinnbildliche Kraft und beſtimmt den Erfolg des in der Groteske
nicht ganz durchgeführten Abends. Stärkſte Komödienfigur iſt
Karl Jaffés partiell ſchwachſinniger Baron; ein beſtürzend
wirkliches Geſchöpf aus unſeres Herrgotts zeitgenöſſiſchem Tier=
garten
.
E, C. K.

tungsausgaben benutzt werden dürfe. Redner wünſcht ein Zuſchlagsrecht
der Gemeinden zur Einkommenſteuer, dunch das alle erfaßt werden
müßten. 10 Prozent der geſamten Verwaltungskoſten ſeien ungedeckt,
das ſei das Grundübel des Finanzelenos. Eine dauernde Hilfeleiſtung
könne vom Reich nicht erwartet werden. Die Parole des Einheits=
ſtaates
, und ſie ſei nichts weiter als eine Parole, könne nicht helfen, was
Finanzminiſter Henrich ſelbſt in einem Artikel in der Franbfurter Zei=
tung
zugegeben habe. Aſtriche ſeien vor allem im Kapitel Kultusmini=
ſterium
zu machen. Man müſſe verlangen, daß der Bericht des Spar=
kommiſſars
ſobald als möglich vorgelegt werde. Die Sparpolitik müſſe
in Heſſen auf der gauzen Linie einſetzen.
Abg. Dingeldey (D.V.P.): Heſſen wird in dieſem Jahr noch
vor weittragenden und einſchneidenden Entſcheidungen und Maßnahmen
ſtehen, wenn erſt einmal das Gutachten des Reichsſparkommiſſars vor=
liegt
, mit dem die Frage der Reichsſubvention mit dem heſſiſchen Staat
im engſten Zuſammenhang ſteht. Der Beſtand weſentlicher Einrichtungen
des heſſiſchen Staates wird von dem Ergebnis der Beobachtungen des
Reichsſparkommiſſars abhängig ſein. Es iſt eine bedauerliche Erſchei=
nung
, daß ſeit mehr als zehn Jahren ein kulturell wie wirtſchaftlich be=
deutſamer
Teil des Volbes von der maßgeblichen Mitwitkung an den
Staatsgeſchäften ſo gut wie ausgeſchloſſen iſt. Das muß ſich verhäng=
nisvoll
auswirken. Wenn Erregungszuſtände, wie ſie bereits im Jahre
1926 beſtanden, ſich wieder aus der wirtſchaftlichen Not wiederholen ſoll=
ten
, dann können ſie leicht verhängnisvoll werden, wenn die Staatsver=
waltung
ſich nicht auf die breiteſten Schichten aller Volkskreiſe ſtützen
kann. Die Berechtigung dieſes Gedankens wird auch von anderen Par=
teien
anerkannt. Dieſer Gedanke mußte bei der Regierungsbildung dazu
führen, eine möglichſt breite Grundlage zu ſuchen. Die geringe Betei=
ligung
bei der letzten Landtagswahl mußte dieſe Ueberlegung unter=
ſtützen
. Die Tatzſache, daß die Hälfte des heſſiſchen Volkes ſich nicht an
der Landtagswahl beteiligte, mußte die verantwortungsbewußten Poli=
tiker
veranlaſſen, ſich die Frage vorzulegen, ob es nicht richtiger ſei, in
Heſſen, in dem die großen politiſchen Geſichtspunkte nicht in dem Maße
im Vordergrund ſtehen wie die Verwaltungsfragen, eine Regierung auf
breiteſter Grundlage zu bilden. Die Deutſche Volkspartei ſtand unter
Berüchſichtigung dieſer grundſätzlichen Erwägungen vor dem Zwang, ſich
nach einem neuen taktiſchen Mittel umzuſehen. Nedner faßt die innerſte
Ueberzeugung der Deutſchen Voltspartei in dem Satz zuſammen: Die
Deutſche Volkspartei hat aus innerſter Ueberzeugung und mit ganzer
Kraft eine Regierung auf breiter Grundlage, das heißt die große Koa=
lition
, angeſtrebt. Die Deutſche Volkspartei hat nicht die Zentrumspar=
tei
aus der Regierung ausſchalten wollen. Sie hätte ſich gefreut, wenn
es möglich geweſen wäre, die große Koglition zu erreichen. Sie war
darin in dieſer Auffaſſung einmütig, daraus hat ſie auch nie einen Hehl
bei den Verhandlungen mit der Sozialdemokratie gemacht. Das werden
dieſe beſtätigen können. Nicht der Widerſpruch der Sozialdemokraten
gegen die Bildung einer Regierung aus vier Parteien iſt es geweſen,
der die große Koalition unmöglich gemacht hat. Das Zentrum hatte es
diesmal mehr als früher in der Hand, eine Regierung der großen Koa=
lition
herbeizuführen. Aber das Scheitern der großen Koalition lag
daran, daß das Zentrum die kulturpolitiſchen Gegenſätze zwiſchen dem
Zentrum und der Deutſchen Volkspartei mehr in den Vordergrund
ſtellte. Das hat ſich bitter geräckt in der Frage der Perſonalpolitik und
der inneren Verwaltung. Daß die Deutſche Volkspartei bei dieſer Lage
die Möglichkeit einer poſitiven Mitarbeit zu erreichen berſuchte, iſt eine
Selbſtverſtändlichkeit. Sie braucht ſich deſſen nicht zu ſchämen. Redner
erklärt, er ſei deshalb, weil er in einem Zeitungsartikel geſagt habe,
daß das Weſen der politiſchen Partei der Wille zur Macht ſei, des
Mangels an ethiſcher Weltanſchauung bezichtigt worden. Er glaube
nicht, daß Veraangenheit und Gegenwart der Zentrumspolitik den Be=
weis
dafür liefere, daß dort nicht der Wille zur Macht vorhanden ſei.
Bis in die Reihen der Deutſchnationalen hinein ſei das Vevſtändnis
dafür gewachſen, daß es im Intereſſe derjenigen Volksſchichten liege,
die bisher nicht in der Regierung vertreten ſeien, wenn endlich eine
andere Partei darin mitzuarbeiten in der Lage ſei. Sogar deutſchnatio=
nale
Vertrauensleute hätten ſich zu dieſem Standpunkt bekannt. Als für
die Deutſche Volkspartei feſtſtand, daß infolge der Haltung des Zen=
trums
die große Koalition in Heſſen nicht mehr möglich war, beſtand
nur die Möglichkeit, eine Regierung zu bilden unter Ausſchaltung des Zen=
trums
. Die Vorausſetzungen für die Bildung einer derartigen Regierung
waren gewiſſe grundſätzliche Mindeſtfordevungen der Sozialdemokratie,
deren weſentlichſte die Demokratiſierung der Vewwaltung war. Es war aber
bekannt, daß das Zentrum dieſen Forderungen keinen Widerſtand entgegen=
ſetzte
. Wenn auch die Dtſch. Volkspartei dieſen Mindeſtforderungen wider=
ſtrebte
, ſo wäre es doch falſch geweſen, von vornherein ſie glatt ab=
zulehnen
und dadurch jede weitere Verhandlung unmöglich zu machen,
denn die Kunſt der politiſchen Taktik beſtehe doch darin, dasjenige ab=
zuwägen
, was man zugeſtehen müſſe, gegen dasjenige, was man im In=
tereſſe
ſeiner politiſchen Vorſtelling und Ideale durchſetzen kann. Wenn
die Deutſche Volkspartei die Ueberzeugung gewonnen hätte, daß ſie durch
die Weigerung die Demokratiſierung der inneren Verwaltung wirklich
hätte verhindern können, dann hätte ſie nein geſagt. Aber Demokraren
und Zentrum hätten ſich weitgehend wit den ſozialdemokratiſchon
Forderungen einverſtanden erklärt. Vereits 1922 ſei eine Ueberein=
ſrimmung
der Parteien über die Ausnahmebeſetzung von Beamten=
ſtellen
erzielt worden. Die Frage der politiſchen Adjutanten ſei im
parlamentariſchen Syſtem nichts neues. Der Reichsminiſter v. Keudell
habe hiervon reichlich Gebrauch gemacht. Im Intereſſe des Beamten=
tums
hätte es ſicher gelegen, wenn die D.V.P. in der Regierung mit=
beſtimmend
ſein würde. Die Parteipolitiſierung des Beamtentums
werde nur zu einer Demoraliſierung des Beamtentums mit Lippen=
bekenntnis
führen. Die Verantwortung für das Nichtzuſtandekommen
einer Regierung auf breiteſter Grundlage müſſe daher die D.V.P. ab=
lehnen
.
Ein Nachtflug des Ozeanfliegers
Hauptmann Hermann Köhl.
Von ihm ſelbſt erzählt.
Im Abenddämmern des 10. Oktober 1925 ſtand am weſtlichen
Himmel eine geſchloſſene, ſchwarzdunkle Wolkenwand, die ſich bei
mittlerem Weſtwind mehr und mehr vergrößerte und 10 Uhr 15
mit ihrem oberen Rand über Berlin ſtand. Das Obſervatorium
Lindenberg hatte ſtarke Gewitter aus Nordweſten im Anzug ge=
meldet
. In dieſe Wetterlage ſtartete das Flugzeug hinein. Je
dunkler die Wolkenwand heraufzog, deſto heller ſtrahlte die Be=
leuchtung
Berlins. Die Flugſtraße bis Oranienburg war mit Lich=
tern
beſät und die Sicht bis dorthin gut. Nach Oranienburg emp=
fing
uns dicke Finſternis. Nur ſchwach leuchteten die roten Fackeln
von der Flugwache Hohenbruch, danach dickes Dunkel. Ein ſchwa=
cher
roter Lichtſchein, der ſich mehr und mehr verſtärkte, leitete
uns weiter unſerem Ziele zu. Es iſt heute zum erſtenmal in Lin=
dow
eine rot leuchtende Neonröhre, und dahinter blitzen die Dreh=
lichtſcheinwerfer
von Keller und Luhme auf. Die Wolkendecke iſt
bis Keller geſchloſſen, nach Keller lichten ſich die Wolken etwas,
und der im Oſten aufgehende Halbmond läßt ihre Konturen
ſchwach erkennen. Die ſchwarze Nacht hat ſich in ein dunkles
Grau verfärbt. Aus den Törfern und Städten, blinzeln ſchwach
vereinzelte Lichter herauf. Das Flugzeug hat Keller paſſiert. Noch
iſt alles in ſchönſter Ordnung. Vom Boden iſt nichts zu ſehen,
nur die Seen bei Lindow heben ſich als helle Flächen ab. Da,
fern im Norden, ein grelles Aufleuchten. Noch hat das Flugzeug
Luhme nicht erreicht, als dort in Richtung Warnemünde Blitz
auf Blitz die Erde mit den Wolken verbindet, in der Dunkelheit
noch greller und ſchauriger zu ſehen als am Tage. Baumdicke
Feuerſäulen fuhren vom Himmel zur Erde nieder und erleuchte=
ten
weithin die Gegend. Allem Anſchein nach war das Gewitter
noch ſehr entfernt und es beſtand immerhin die Möglichkeit, daß
es nach Norden ausbog, wie uns beim Start aus Warnemünde
mitgeteilt worden war. Nach Keller paſſierten wir nochmals eine
rote Neonröhre mit ihrem milden, beruhigenden Leuchten, nach
dieſer einige Lichter von Rheinsberg und nochmals, eine blau
leuchtende Neonröhre. Inzwiſchen waren auch ſchon in der Ferne
die Scheinwerfer von Rechlin und Schwentzin zu ſehen, die gleich
großen weißen Pinſeln die Wolkendecke mit mächtigem Schein
*) Aus dem Werk Jungdeutſchlands Fliegerbuch. Herausgegeben
von Edgar Bleeker=Kohlſaat. Mit 170 Abbildungen. Gebd.
6,80 RM. (Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.

Abg. Dr. Beſt GV.N.P.) vertritt die Grundſätze ſeiner Partei im
Hinblick auf die Aufwertung der Sparkaſſenguthaben und führt dazu
eine Reihe von Einzelfällen an. Er kündigt eine Anzahl von Anträgen
an, die demnächſt von ſeiner Partei geſtellt werden. Darunter wird
auch ein ſolcher ſein, der ſich gegen die Wahlbeſchränkung richtet.
Stellv. Präſident Blank ſchließt die Sitzung um halb 3 Uhr.
Nächſte Sitzung heute vormittag 10 Uhr mit der Tagesordnung: Fort=
ſetzung
der Generaldebatte über den heſſiſchen Staatsvoranſchlag.

Abg. Dr. Wolf (Volksrechtspartei) gab in der geſtrigen Sitzung
des Landtags folgende Erklärung ab:

Ich habe in der letzten Sitzung dieſes Hohen Hauſes in Ausführun=
gen
, die ich für mich perſönlich nicht für meine Partei machte,
auch Wendungen gebraucht, durch die ſich die Herren Abgeordneten
Reiber und Storck ſchwer beleidigt und in ihrer Ehre gekränkt fühlten.
Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß ich meine durch eine unglück=
liche
Ideenverbindung zuſtande gekommenen Aeußerungen, die ich
in dieſer Wirkung weder gewollt, noch auch beabſichtigt habe, lebhaft
bedauere, und ich betone ausdrücklich, daß ich insbeſondere niemals
damit ſagen oder auch nur andeuten wollte, die beiden Herren hätten
gar in ihrer Eigenſchaft als Mitglieber des Finanzausſchuſſes und als
Reſerenten der neuen Beſoldungsordnung für ſich perſönlich irgend=
welche
Vorteile herausgeholt, bzw. herausholen wollen.
Ich habe dieſe meine ehrliche Ueberzeugung den Herren Abgeord=
neten
Reiber und Storck, ſowie auch dem Herrn Präſidenten dieſes
Hauſes in eingehenden Schreiben vom 31. März 1928 unter Beteuerung
meines lebhafteſten Bedauerns über den leidigen Vorfall mitgeteilt.

Der Zank um Wirth.
* Brelin, 17. April. (Priv.=Tel.)
Die Vorgänge bei der Kandidatenaufſtellung des Zentrums
in Berlin mit der Ablehnung Dr. Wirths durch die Berliner
Geiſtlichkeit ſind der Zentrumspartei ſehr unbequem. Die offi=
ziöſen
Parteiorgane haben die Aufgabe, darum herumzuſchreiben
und laſſen ihren Aerger darüber an der Korreſpondenz aus,
die zuerſt die Nachricht auffliegen ließ, die und das iſt wohl
kein Zufall von dem früheren Reichspreſſechef Dr. Spieker
herausgegeben wird, der ſelbſt ſehr ſtark den Ehrgeiz hatte, auf
der Reichswahlliſte des Zentrums zu ſtehen, aber nicht durchzu=
ſetzen
war. Herrn Spieker iſt von der Germania der Vorwurf
der Indiskretion gemacht worden. Die Berliner Parteileitung
ſtellt ſich nunmehr vor ihn, aber die Germania rüffelt jetzt
auch die Berliner Parteileitung und nagelt erneut feſt, daß bei
drei offiziellen Sitzungen Herr Wirth in der Minderheit geblie=
ben
iſt. Ein Beſchluß der Berliner Geiſtlichkeit gegen die Kan=
didatur
Wirth iſt aber offenbar nicht erfolgt; prakiſch läuft es
freilich auf dasſelbe hinaus, wenn in den monatlichen Verſamm=
lungen
der katholiſche Klerus Berlins regelmäßig ſeinen Be=
denken
gegen die Uebernahme Wirths auf die Berliner Liſte aus=
ſpricht
und die Vermittlung dieſer Bedenken an die Leitung der
Partei ſo wird der Inſtanzenzug offiziell formuliert ver=
anlaßt
worden iſt.
Die deutſchen Schadenerſatz=Forderungen
an Amerifa.
Waſhington, 17. April.
Der Oberſte Gerichtshof wies auf Antrag der deutſchen Eigen=
tümer
von in der Kriegszeit beſchlagnahmtem Eigentum ſieben
Schadenerſatzklagen für deutſche Schiffe ab. Der bedeutendſte Fall
war derjenige der Atlas=Line Steamſhip Company, Zweig=
geſellſchaft
der Hapag, wegen der Beſchlagnahme von fünf Schif=
fen
ſeitens der Regierung. Die Schiffe, deren Wert auf über
zwei Millionen Dollars geſchätzt wird, waren kurz vor Kriegs=
ausbruch
an die Atlas Co. übertragen worden.
Nach Annahme des Freigabegeſetzes müſſen ſämtliche anhängig
gemachten Klagen zurückgenommen werden, bevor ſie dem Schieds=
richter
, der nach dem Freigabegeſetz die Anſprüche entſcheiden ſoll,
vorgelegt werden. Es handelt ſich alſo nicht um eine Zurück=
weiſung
, ſondern um eine Zurückziehung der Klagen.
Nobile über die Zerſtörung der Luftiſchiffhallen.
Stolp, 17. April.
Zu der Behauptung einer Berliner Mittagszeitung, wonach
General Nobile der Chef der Interalliierten Militärkommiſſion
geweſen ſein ſoll, erklärte der General einem Vertreter der Zei=
tung
für Oſtpommern, er habe niemals etwas mit der Kontroll=
kommiſſion
zu tun gehabt und ſagte weiter wörtlich: Als Tech=
niker
und Navigator habe ich es bedauert und bedauere es, daß
Hallen zerſtört worden ſind. Ich wünſche, daß bald größere Hallen
gebaut werden.
beſtrichen und uns unſeren Weg durch die Finſternis wieſen. Bei
allen Flugwachen waren auf den erkundeten Notlandeplätzen
Nachtbeleuchtungen aufgeſtellt, uns zur Landung einladend.
Nördlich der Müritz, bei Schwentzin, wurden die Blitze immer
häufiger und greller. Die Lampen des Bahnhofs Vollrathsruhe
leuchteten vor dem dahinter blinkenden Drehlichtſcheinwerfer von
Deſertin. Von dort ab waren nur noch vereinzelte Lichter zu er=
kennen
. Vergeblich ſuchte das Auge in der Dunkelheit nach der
Neonröhre, die auf Schloß Schliefenberg brennen ſollte, und
weiter hinten nach dem Drehlichtſcheinwerfer von Breeſen, eben=
ſo
vergeblich nach den Lichtern von Roſtock und dem Scheinwerfer
von Warnemünde. Dafür erhellte Blitz auf Blitz die Gegend oft
taghell und verriet uns die Stellen, über die wir flogen.
Für Sekunden konnte, man deutlich den See bei Schloß
Schliefenberg erkennen. Die Neonröhre brannte nicht. Dahinter
tauchten inzwiſchen ſchwache Lichter auf und helle rote Fackeln,
die uns die Flugwache anſtatt des Scheinwerfers angeſteckt hatte.
Im grellen Blitzlicht zogen rechts und links von uns graue Regen=
wolken
haſtig vorbei, und gleich ſpitzen Nadeln ſpritzten uns dicke
Regentropfen ins Geſicht. Dann, bei Laage, gerieten wir faſt
plötzlich ins Gewitter. Das Flugzeug wurde wie von wilden
Rieſenhänden gefaßt und hochgeſchleudert, um im ſelben Augen=
blick
wieder nach unten geſtoßen zu werden. Böen von ungeheu=
rer
Gewalt durchſchüttelten uns. Strömender Regen ließ jeglichen
Lichtſchimmer verſchwinden und hüllte alles in ein naſſes, dichtes
Grau. Wir machten kehrt: hier war ein Weiterfliegen unmöglich.
Fehrt und ſchnell landen vor dem Sturm! hieß die Loſung.
Ueber unſerem Notlandeplatz Breefen ſchoſſen wir unſer Not=
ſignal
Rot ab und umkreiſten ihn, ſchon feſt entſchloſſen zur
Landung. Doch das Gewitter zog weiter nach Nordoſten, und im
Schein der Blitze, die rund um uns zur Erde fuhren, ſahen wir,
daß der Regen auf unſerer Flugſtraße nachgelaſſen hatte und daß
wir uns im Rücken des Gewitters befanden. Ein nochmaliger
kurzer Entſchluß: hinein und durch! Der Kompaß allein war
unſer Wegweiſer. Nach bangen Minuten blitzten in der Ferne die
Lichter von Roſtock auf und dahinter ein roter Schimmer, der von
einem Brand herrührte, der durch das Gewitter öſtlich von
Warnemünde entſtanden war. Je mehr wir uns Roſtock näherten,
deſto mehr hörte der Regen auf und die Sicht beſſerte ſich. Jetzt
endlich traten auch die Scheinwerfer von unſerem Flugplatz
Warnemünde in Tätigkeit und gaben uns friſchen Mut zur Lan=
dung
. Wie ſchon ſo manchesmal waren wir auch heute des Un=
ſvetters
wegen in Warnemünde nicht erwartet tvorden. Aber durch
Gewitter und Sturm findet der Nachtflieger, der Pionier der
Lüfte, ſein Ziel.

[ ][  ][ ]

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wohlgeſtärkt durch die Gnadenmittel unſerer hl. Kirche
nach kurzem, überaus ſchweren Teiden im Alter von
6½ Jahren am 16. d. Mts. wieder zu ſich in den Himmel.
Namens der Hinterbliebenen:
In tiefſiem Schmerze:
Med.=Rat Or. Peters und Frau.
Goddelau=Philippshoſpital, den 18. April 1928.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütlgſt abſehen zu wollen.
Die Beiſetzung fand in aller Stille auf dem alten Darmſtädter Fried=

Für die uns anläßlich des Hinſcheidens und
bei der Beiſetzung meines verewigten Gatten,
unſeres lieben Vaters, in ſo reichem Maße
und in ſo herzlicher Weiſe bekundete Teilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren Geſchick bitten
wir, auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
Dank entgegenzunehmen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Sofie Wörißhoffer, geb. Holl.

Darmſiadt, den 17. April 1928
Kittlerſtraße 36.

(10460

hofe ſtatt.

(10503

Am 16 ds. Mts. verſchied ſanft nach
langem ſchweren, mit großer Geduld ertrage=
nem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel,
Pate und Couſin
Duntel gung
im Alter von 40 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Jung
nebſt Kindern.
Wirhauſen, den 17. April 1928. (6881
Die Beerdigung findei Donnerstag, den 19. April,
nachmittags 4½ Uhr, von der Turnhalle aus ſtatt.

Unſere gute, treuſorgende Mutter
Frau
Lina Feuchtwanger
geb. Bruchfeld
iſt unerwartet verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Arthur Feuchtwanger
Elſe Feuchtwanger. (1040
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzl. Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Bruders
Georg Heß
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Heß für die troſtreichen
Worte am Grabe und für die reichen Blumenſpenden.
Familie Chriſtian Heß
Familie Ludwig Heß
Familie M. Pahl.
Darmſtadt, den 18. April 1928.
(10555

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteil=
nahme
beim Heimgange unſeres teuren, un=
vergeßlichen
Entſchlafenen, ſowie für die überaus
zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir unſeren
aufrichtigſien Dank.
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[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch, den 18. Am 1928

Seite 8

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 18. April.
*Aprilſcherz oder Oſterei?
Es gibt Menſchen, die an chroniſchem Geldmangel leiden;
das ſoll für die Betreffenden im allgemeinen recht peinlich ſein.
In der Nachkriegszeit mit ihrer wirtſchaftlichen Depreſſion hat
nun dieſer chroniſche Geldmangel immer weiter um ſich gegriffen,
und insbeſondere ſind die Gemeinden von dieſer üblen
Krankheit nicht verſchont geblieben. Der Geldmangel der Ge=
meinden
aber iſt leider nicht nur für die Betroffenen ſelbſt, d. h.
für die Verwaltung, recht unangenehm, ſondern auch für die
harmloſen Einwohner eben dieſer Gemeinden. Um ſo unan=
genehmer
, da ja ohnehin die meiſten Gemeindemitglieder ſchon
für ihre eigene Perſon wirtſchaftlich ſchwer zu kämpfen haben.
Nun hat man ja ſchon davon läuten hören, daß auch die Kaſſen
der Stadt Darmſtadt keineswegs an goldenem Ueberfluß
leiden. Mit einiger Beſorgnis, aber man hat ſich getröſtet in
dem Gedanken, daß unſere energiſche Stadtverwaltung ſchließlich
doch aller Schwierigkeiten Herr werden würde. In dem Ver=
trauen
auf die Energie der Stadtverwaltung haben wir uns nicht
getäuſcht. Sie hat ſich als außerordentlich groß erwieſen. Geld=
mangel
gibt es nur für kleine Geiſter, nicht für Städte! Wozu
haben denn dieſe das Recht, Steuern zu erheben? Wenn man
Geld braucht, erhöht man eben die Steuern, und bei ſo kleinlichen
Einwänden, daß ſchon die bisherige Beſteuerung die Grenzen der
Leiſtungsfähigkeit erreicht oder gar überſchritten habe, daß man
durch Ueberdrehen der Steuerſchraube das gewerbliche Leben er=
töte
, bei ſolchen kleinlichen Einwendungen hält man ſich nicht
lange auf. Ein altes Sprichwort ſagt: Was du tuſt, das tue
ganz. Wenn man alſo Steuern erhöhen will, muß man es
ordentlich tun, am beſten gleich ſo, daß dem anderen vor Schreck
die Sprache wegbleibt, ſo daß er nicht erſt noch lange wider=
ſprechen
kann. Nach dieſem Rezept hat offenbar unſere Stadt=
verwaltung
gehandelt, als ſie ihre neuen Steuerpläne ausgeheckt
hat; wenigſtens, wenn ſich das, was man darüber hört, als richtig
herausſtellen ſollte, woran man bei der Ungeheuerlichkeit wirklich
zweifeln möchte. Es ſollen nämlich danach erhöht werden: die
Grundſteuer ron 20 auf 40 Pfg., d. h. um 100 Prozent, die
Gewerbeſteuer von 74 Pfg. auf 1.10 Mark, d. h. um rund
50 Prozent, die Grundgebühr für Gas um 20 Pfg., der
Waſſerpreis von 22 auf 32 Pfg. Im ganzen ſollen dieſe
neuen Steuern jährlich 1 201 000 Mark einbringen. Wir er=
lauben
uns die beſcheidene Anfrage an die Stadtverwaltung:
Trägt ſich die Stadtverwaltung tatſächlich mit derartigen Ab=
ſichten
?

Das Frauenbad am Woog.

Wie wir ſoeben erfahren, wurde bereits geſtern nachmittag
von den Vertretern der Wirtſchaftsorganiſationen (der Induſtrie,
des Groß= und Einzelhandels, der Induſtrie= und Handelskammer
und der Handwerkskammer) und des Hausbeſitzervereins eine
vertrauliche Beſprechung abgehalten, in der nachdrücklichſt gegen
die tatſächlich geplante Steuererhöhung, wie ſie die Vorlage des führen, wird die Heſſiſche Eiſenbahn=A.G. im Verein mit einigen Spe=
Oberbürgermeiſters bezweckt, Stellung genommen wurde. Die zialfirmen eine elektriſche Muſterküche einrichten und weiter=
Verſammlung behielt ſich weitere Schritte und energiſche Gegen=
maßnahmen
vor.
Ernannt wurden: Am 15. Märy: Leozhard Vogel aubs Frän=
kiſch
=Crumbach zum Pfleger bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei
Gießen, mit Wirkung vom 1. März 1938; am 17. März: der Kanzlei=
gehilfe
bei dem Amtsanwalt in Alsfeld Jakob Köhler und der
Kauzleigehilfe bei dem Amtsgericht Darmſtadt I Georg Zahn zum
Kanzliſten, beide mit Wirkung vom 1. März abz am 2. März: Gen=
darmeriehauptwachtmeiſter
Karl Eisfeller zu Ober=Ingelheim zum
Gendarmeriemeiſter, mit Wirkung vom 1. März ab; der Polizeihaupt=
wachtmeiſter
Adam Ritſcher zum Kriminalhauptwachtmeiſter, mit
Wirkung vom 1. April ab; am 28. März: der Lehrer Adam Wolf
zu Kolmbach, Kreis Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts
ab; am 31. März: der Lehrer Rudolf Frank zu Stammheim, Kreis
Friedberg, zum Lehrer an der evangeliſchen Volksſchule zu Gimbsheim,
Kreis Worms, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am
3. April: der Rochnungsrat bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Adam
Dillemuth zum Oberrechnungsrat bei dieſer Behörde, mit Wir=
kung
vom 1. Juli ab; am 5. April: der Studienrat an der Oberreal=
ſchule
in Alsfeld Eduard Decker zum Studienrat an dem Realgymna=
ſium
in Gießen, mit Wirkung vom 23. April abz am 1. Appil: der
Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Ortenberg Wilhelm Hardt
zum Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Alzey; der Oberjuſtizſekretär
bei dem Amtsgerich= Alzey Hans König zum Oberjuſtizſekretär bei
dem Autsgericht Grümberg, mit Wirkung vom Dienſtantritt ſeines
Nachfolgers ab; am 3. April: der Oberförſter Adolf Ernſt Müller Arbeitsvorgänge ſo gering, daß auch hier, von den Anſchaffungskoſten
zu Darmſtadt zum Forſtmeiſter des Forſtamts Laubach.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Siedelshryun, Kreis Heppenheim; Dienſtwohnung Elektromotors vereinfacht und verbilligt werden kann.
iſt vorhanden.
Egmont ſpielt zum erſten Male Martha Ziegler das Klärchen; die
Negentin wird von Küthe Meißner dargeſtellt.
bert wiederholtz; die Vorführungen beginnen um 17 und um 30 Uhr, elektriſcher Herd, an dem ſich die Arbeit, ohne die ſonſt unvermeidbaren
Konrad Drehers ſtatt; der große Münchener Komiter, deſſen Ruf
während ſeines fünfzigfährigen Wirkens an der Bühne weit über ſchränke kommen mehr und mehr zur Anwendung. Von großer Bedeu=
Bayern, ja über des Reich hinaus gelangt iſt, ſpielt zwei ſeiner erfolg=
reichſten
Stücke: eine eigene Bearbeitung einer alten Lokalpoſſe von
Anno Der Schwiegerdater und ein Luſtſpiel Ludwig Thomas Der
alte Feinſchmecker. In beiden Stücken ſpielt Konrad Dreher ſelbſt, um=
geben
von einem Enſemble Münchener Darſteller, eine Hauptrolle.
Morgen Donnerstag wird zum erſten Male im Großen Haus Roſſi=
Leoncavallos Bajazzo am Samstag, den 21. April, ſingt als Gaſt auf
Anſtellung Richard Dresdner vom Stadttheater im Krefeld den Nach dem großen Anklang, den der Elektrohof ſeinerzeit erfahren hat,
Turridu und den Canio.
Bizets Oper Diamileh, die neu einſtudiert, und Nietis Ballett
Barabau, das als Erſtaufführung am kommenden Freitag im Großen
Haus herauskommt, werden zuſammen mit Pucciwis Gianni Schiechi
gegeben.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Heute abend um 8 Uhr veranſtalten wir im Hörſaal 234 der Tech=
niſchen
Hochſchule (Eingang Weſtportal, gegenüber dem Landestheater)
unſere letzte Winterverſammlung in der Vortragsreihe 1927/28. Es
handelt ſich diesmal um ein ganz beſonders intereſſantes und wichtiges
Thema, über das in breiteſten Kreiſen vielfach noch recht falſche Anſchau=
ungen
verbreitet ſind, nämlich um die Sicherungsmaßnahmen im Eiſen= 99
bahnverkehr. Als Nedner wurde Herr Regierungsbaumeiſter a. D.
Spamer gewonnen, der an Hand von Filmvorführungen ſprechen
wird. Niemand ſollte deshalb verſäumen, an dieſer hochintereſſanten
Veranſtaltung teilzunehmen. Bei dem zu erwartenden ſtarken Andrang
empfiehlt ſich recht pünktliches Erſcheinen, zumal, da ſpäteſtens eine
halbe Stunde nack, 8 Uhr das Weſtportal der Hochſechule geſchloſſen wird.
Volkshochſchule. Der Kurſus Große Denker will eine
geiſtesgeſchichtliche Einführung in die Philoſophie der Neuzeit geben.
Die Grundgedanken der philoſophiſchen Syſteme von Descartes, Spi=
noza
, Leibniz, Kant, Fichte, Hegel, Schopenhauer werden im Ueberblick Kameliendame von Alexander Dumas Sohn. Der Kartenver=
und Zuſammenhang mit den geiſtigen Geſamtſtrömungen ihrer Zeit
behandelt. Die Vorleſungen finden ſtatt jeweils Mittwochs, ab 25. handlung Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie Zeitungskiosk, Ernſt=
April, abends von 810 Uhr, in der Techniſchen Hochſchule. Anmel=
dungen
umgehend in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathilden=
tlatz
17.

Geſtern nachmittag 4 Uhr iſt in Anweſenheit der Betriebs=
Deputation das neu errichtete Frauenbad an das Amt für Leibes=
übung
übergeben worden. Im Herbſt des vorigen Jahres nach
beendeter Badeſaiſon iſt mit dem Abbruch des alten Frauenbades
begonnen worden. Im Laufe der Jahrzehnte war dieſes Frauen=
bad
nicht mehr gebrauchsfähig. Man hätte ſich zu großen Repara=
turarbeiten
entſchließen und eine vollkommen andere Einteilung
treffen müſſen. Mehr und mehr hat ſich im Laufe der letzten
Jahre das Licht= und Luftbad am Woog eingebürgert. Die ganze
Art des Badens iſt nicht mehr die von früher. Als das alte
Frauenbad ſeinerzeit gebaut wurde, da machte man noch kleine
Einzelkabinen, in denen die Frauen ungeſehen von anderen
Badegäſten ihr Bad nehmen konnten. Dieſe ſogenannten Kaſten=
bäder
waren noch bis zum Kriegsbeginn vorhanden und auch in
dem Inſelbad in Gebrauch. Inzwiſchen iſt die frühere Prüderie
überwunden worden. Die Frauen wollen nicht mehr in den
Kaſtenbädern haden, ſondern ſchwimmen, und ſie wollen nun
auch Sonnenbäder haben, wie das den Männern und Frauen
ja ſchon ſeit zwei Jahren im Sonnenbad auf der Inſel möglich
gemacht worden iſt. Die Frauen haben in den letzten Jahr=
zehnten
im Schwimmſport große Fortſchritte gemacht, und dazu
haben die Schwimmvereine viel beigetragen. Es waren alſo ganz
neue Geſichtspunkte zu berückſichtigen, als die Stadtverwaltung
an die Projektierung des neuen Frauenbades am Woog ging.
Dieſe Geſichtspunkte ſind in dem neuen Frauenbad zur Ausfüh=
rung
gekommen. Um den Waſſerſpiegel des Woogs nach Mög=
lichkeit
zu vergrößern, iſt das Frauenbad ganz auf das Ufer ge=
ſtellt
worden. Es enthält Auskleidekabinen nur in beſchränkter
Zahl und auch gemeinſame Ankleideräume für die Kinder,
Schwimmvereine und dergleichen nur in beſchränktem Umfange.
Dagegen iſt eine Garderobe vorhanden, die ähnlich eingerichtet
worden iſt wie in dem Licht= und Luftbad. Dieſes Syſtem hat

Die elektriſche Muſterküche
auf der Süddeutſchen Gaſtwirtsmeſſe.
Wo Neuerungen in Erſcheinung treten, ſteht heute die Elek=
trizität
im Vordergrunde. Dies gilt insbeſondere auch für
das überall in beſtem Anſehen ſtehende deutſche Gaſtwirtsgewerbe, deſſen
ſüddeutſche Gruppe demnächſt in Darmſtadt ſeine Leiſtungen öffentlich
zur Schau und Begutachtung ſtellen will. Durch ihre ſo bedeutenden
Vorzüge ſtellt die Elektrizität einen ſehr weſentlichen, wenn nicht den
wefentlichſten Faktor in der Wirtſchaftlichkeit eines Gaſtwirte=Betriebes
dar. Reinlichkeit, Billigkeit, Schnelligkeit ſind die markanten
Eigenſchaften der Elektrizität; aber auch gleichzeitig drei Kennzeichen
eines guten Gaſthauſes! Dieſes gilt gleichermaßen für die drei ein=
ſchlägigen
Gebiete der Elektrizitätsverwendung: Beleuchtung,
Kraft und Wärmeerzeugung!
Um nicht nur den Angehörigen des Gaſtwirte=Gewerbes, ſondern
auch dem breiten Prblikum die Vorzüge der Elektrizität vor Augen zu
hin elektriſche Hausgeräte beſter Ausführung und Bewäh=
rung
zeigen.
Die Notwendigkeit einer guten Beleuchtung iſt zwar in den
letzten Jahren mehr und mehr zur Einſicht geworden, aber es fehlt
doch noch vieles an ihrer allgemeinen Anerkennung. Gute Beleuchtung
iſt kein Luxus, den ſich nur einige größere und üppigere Gaſtſtätten
leiſten können, nein, gute Beleuchtung ſoll eine Selbſtverſtändlichkeit
ſein für das einfachſte wie vompöſeſte Gaſthaus! Wo die Beleuchtung
gut iſt, d. h. ausreichend und angenehm, da fühlt ſich der Gaſt wohl,
verweilt auch länger und kommt wieder! Die Koſtenfrage ſpielt in den
meiſten Fällen keine ausſchlaggebende Rolle, zumal vielfach für die Gaſt=
wirtsbetriebe
Sonder=Beleuchtungstarife beſtehen, auf Grund deren der
Strompreis bei entſprechend langer Benutzungsdauer billiger iſt, als
ſonſt üblich. Eine gute Beleuchtung iſt auch erforderlich, um den Ver=
kehr
in den Räumlichkeiten, auf den Fluren und Höfen ſicherzuſtellen.
Wie im Wirtſchaftsleben allgemein, ſo gilt auch insbeſondere für
das Gaſtwirtsgewerbe möglichſte Ausſchaltung von teuerer
Handarbeit und Erſatz durch Maſchinenkraft. Hierzu
iſt der Elektromotor, welcher von den kleinſten Stärken aufwärts zur
Verfügung ſteht, ganz beſonders geeignet. Die Küchenarbeit läßt ſich
durch den Küchenmotor ſchnell und einfach bewältigen, die Reinigung
mittels Staubſaugers und Bohners und die Belüftung mittels eines
Ventilators ſchaffen hygieniſch einwandfreie Verhältniſſe auch in den
überfüllteſten und engſten Lokalen. Zur Behandlung der Wäſche gehört
auch in jedem Betrieb eine elektriſch angetriebene Waſchmaſchine, wo=
durch
es ermöglicht iſt, einfacher und häufiger als früher die Tiſchwäſche
zu wechſeln. Dabei iſt der Kraftbedarf im allgemeinen für die einzelnen
abgeſehen, die Koſtenfrage keine große Rolle ſpielt. An den verſchie=
denen
Modellen wird gezeigt werden, wie der Betrieb mit Hilfe des
Das dritte Anwendungsgebiet der Elektrizität, die Wärme=
Heſſiſches Landestheater. In der heutigen Aufführung des erzeugung, hat erſt in den letzten Jahren die Bedeutung ge=
wonnen
, die ihr von Rechts wegen zukommt. Nachdem größere Betriebe
in der Benutzung elektriſcher Wärme für die Speiſenzubereitung vor=
Heute wird im Kleinen Haus zum letzten Male der Vilm Die angegangen ſind, findet ſie auch in den kleineren Gaſtſtätten mehr und
Jungfernreiſe der Cav Arcona mit dem Vortrag des Kapitäus Her= mehr Anklang. Nichts iſt ja auch einfacher und ſchöner, als ein guter
Umſtände, verrichten läßt. Es gibt elektriſche Herde von wenigen KW
Morgen und übermorgen finden im Kleinen Haus zwei Gaſtſpiele, für die einfachſten, bis zu 50 und mehr KWſ Anſchlußwert für die
größten Verhältniſſe; auch elektriſche Grills, Backöfen und Wärme=
tung
iſt auch in einer Reſtaurationsküche die Zubereitung des warmen
Waſſers, welches ſich in den elektriſchen Heißwaſſerſpeichern bequem
und billig erzeugen läßt. Eine Ausleſe beſter Fabrikate wird auch hier
die Ueberzeugung vermitteln, daß der Elektrizität in der Küche noch
eine große Aufgabe offenſteht.
Was für die Reſtaurationsküche im großen, gilt für die Haus=
uis
Barbier von Sevilla gegeben. Beginn 19,30 Uhr. haltsküche im kleinen. So ſind auch in einer beſonderen Abteilüng
In der Aufführung von Mascagnis Cavalleria ruſticana und die typiſchen elektriſchen Hausgräte, wie ſie ſich in den letzten Jahren
beſonders ſtark eingeführt und beſtens bewährt haben, zur Schau geſtellt.
zu urteilen, kann erwartet werden, daß auch dieſe Darſtellung der
Elektrizität für Haushalt und Gewerbe große Auf=
merkſamkeit
bei dem Publikum und einſchlägigen Gewerbe finden wird.
v
AAAAAAAAAAAAAAAAAA
Mr. duffrau Baämer, M. H. 1.
*
Heute abend 8!/a Uhr
Konkordiassaaf
Waldstraße 33
Gsch (

Orpheum. Wie nunmehr als bekannt vorausgeſetzt werden darf.
findet morgen Donnerstag, 19. April, die 2. Gaſtvorſtellung der welt=
bekannten
Filmdarſtellerin und Schauſpielerin Aſta Nielſennebſt eige=
nem
Enſemble ſtatt. Zur Aufführung gelangt erſtmalig wiederholt Die
kauf iſt in den üblichen Vorverkaufsſtellen: Verkehrsbureau, Zigarren=
Ludwigsplatz. Es gelten übliche Gaſtſpielpreiſe. Vergünſtigungen ſind
aufgehoben.
Darmſtädter Pferdemarktlotterie. Bei der geſtern unter Aufſicht
des Polizeiamts ſtattgefundenen Verloſung fielen die lebenden Gewinne
in der Reihenfolge auf folgende Nummern: 23 792, 4453, 23 918, 1142,
12 311, 9909, 21 620, 13 791. Die lebenden Gewinne ſind innerhalb
6 Tagen gegen Vorzeigung des Loſes in Empfang zu nehmen. Um=
gehende
Meldungen bei dem Landespferdezuchtverein in Darmſtadt,
Rheinſtraße 62, Telephon Nr. 3325. Diejenigen Gelvinner, welche an=
ſiatt
der Pferde bzw. Fohlen den Ge inn in Geld in Empfang nehmen
tyrllen, erhalten 80 Prozent dos Wertes ausbezahlt. Gewinnliſten ſind
zu 10 Pf. bei allen Lotterieg=ſthäften zu bekommen.

ſich inzwiſchen in faſt allen deutſchen Fluß= und Lochbädern ein=
gebürgert
. Auf dieſe einfache Weiſe iſt es auch im neuen Frauen=
bad
möglich, daß gleichzeitig 800 Badegäſte im Woog anweſend
ſein können, die höchſte Ziffer, die bis jetzt je erzielt worden iſt.
Neu iſt in dem Frauenbad ein Aufbewahrungsraum für Fahr=
räder
, der mit der Garderobe vereinigt iſt. Der beſchränkte Raum
machte die Anordnung der Auskleideräume in zwei Geſchoſſen
notwendig. So entſtand eine Terraſſe, die für Sonnenbäder aus=
genutzt
worden iſt. Hier ſtehen bequeme Liegeſtühle für Frauen,
die dort faſt ſo bequem liegen wie auf einem großen Ueberſee=
dampfer
, mit dem Blick auf das Waſſer und das luſtige Treiben.
Der Eingang zum Frauenbad iſt nur von der Landgraf=Georg=
Straße aus möglich. Der Bau hat ein flaches Dach erhalten, um
ſo wenig wie möglich auffällig in die Erſcheinung zu treten und
möglichſt wenig Maße zu zeigen.
Nahe dem neuen Frauenbad iſt auch ein Abteil für die Ab=
haltung
von Schwimmlehrkurſen angeordnet, eine Einrichtung,
die gewiß von allen Badegäſten des Wooges begrüßt wird.
Das neue Bild des Wooges wird demnächſt noch ergänzt durch
eine einfache Einfriedigung auf dem Woogsdamm anſtelle der
alten Drähte, die ſtets an verroſteten Siederohren hingen und
von der Jugend zuſammengetreten waren. So macht der neue
Woog den Eindruck der Ordnung. Alle im Waſſer ſtehenden Ein=
richtungen
ſind aus Beton und ſo konſtruiert, daß ſie Jahrhun=
derte
überdauern können.
Wenn einmal das Männerbad (die ſogen, weißen Häuschen)
erneuert werden muß, will die Stadtverwaltung die Gelegenheit
benutzen, um auch dieſe Anſtalt ganz zu beſeitigen und ebenſo an
das Ufer zu bringen wie das Frauenbad. Dann erſt wird der
Woog eine Badegelegenheit ſein, wie ſie wenige Städte aufweiſen
können.

Anmeldung von Entſchädigungsanſprüchen aus beſchlagnahmten
u. S.A.=Patenten. Im Rahmen des amerikaniſchen Freigabegeſetzes iſt,
wie bereits bekannt gegeben, eine Entſchädigung für diejenigen während
des Krieges in Amerika beſchlagnahmten deutſchen Patente vorgeſehen,
die an die Regierung der Vereinigten Staaten verkauft oder lizenziert,
bzw. von ihr benutzt wurden. Um die Rechte der entſchädigungsberech=
tigten
deutſchen Patentinhaber geſchloſſen zu wahren, iſt nunmehr im
Auftrage des Auswärtigen Amtes eine Zentralſtelle errichtet worden,
und zwar als gemeinſames Sonderbureau des Deutſch=Amerikaniſchen
Wirtſchaftsverbandes und der Abteilung Amerika des Bundes der Aus=
landsdeutſchen
, die ihre Tätigkeit unter der Mitwirkung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstages und des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie ausübt. Sämtliche Beſitzer der während des Krieges in den
Vereinigten Staaten beſchlagnahmten Patente werden aufgefordert, um=
gehend
ſchriftliche Anmeldungen bei dieſer Stelle vorzunehmen unter
der Anſchrift: Intereſſenvertretung für Anſprüche
deutſcher Patentinhaber, Berlin WW. 7. Neue Wil=
helmſtraße
1214. Anzugeben ſind: Patentbeſitzer und Patent=
anmelder
, amerikaniſche Patentnummer, Datum der Erteilung, ferner
etwaige den Patentbeſitzern ſelbſt bekannte Einzelheiten über das Schick=
ſal
ihrer U.S.A.=Patente. Nach Feſtſtellung des Wortlautes der für
das Verfahren vor dem Schiedsrichter erforderlichen Vollmacht durch
die zuſtändigen Stellen in Waſhington werden die Formulare den bei
der Intereſſenvertretung regiſtrierten Pstentinhabern zugeſtellt. Es
wird beſonders darauf hingewieſen, daß die amtlichen Stellen es im
eigenſten Intereſſe der Patentinhaber für dringend geboten erachten,
die Anmeldungen dunch die Zentralſtelle ſofort vorzunehmen, da bei den
meiſten Patenten komplizierte Unterſuchungen über Art und Umfang
der Verwertung angeſtellt werden müiſſen und die Friſt für die form=
gerechte
Anmeldung bei dem bereits ernannten Schiedsrichter Parker am
2. Auguſt 19B8 abläuft. Nähere Auskunſt erteilt auch die Heſſiſche In=
duſtrie
= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtraße 14I.
Dienſtfubiläum. Der in weiten Kreiſen bekannte und geſchätzte
Strafanſtalts=Oberwachtmeiſter Herr Martin Veith vom hieſigen
Landgerichtsgefängnis begeht am 20. April ſein 25jähriges Dienſtjubi=
läum
. Durch ſein zuvorkommendes, freundliches Weſen erfreut ſich der
Jubilar überall, bei ſeinen Vorgeſetzten wie auch bei ſeinen Kollegen,
gleicher Beliebtheit. Beſondere Verdienſte hat ſich Herr Veith auf dem
Gebiete der Beamtenorganiſation erworben; ſo gelang ihm im Jahre
1907 der Zuſammenſchluß aller heſſiſchen Strafanſtalts=Aufſichtsbeamten
und die Gründung einer Vereinigung derſelben. Es war dies für die
damaligen Verhältniſſe keine leichte Aufgabe und die erſte Vereinigung
dieſer Art in ganz Deutſchland. Gar bald folgten dieſem Beiſpiel die
betreffenden Beamten der anderen Länder, wie Preußen uſw. Als
Vorſitzender des Vereins heſſiſcher, Strafvollzugsbeamten iſt er auch
heute noch eifrigſt bemüht, die Standesintereſſen nach beſten Kräften
zu vertreten.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Leitung: Direktor A. Steff=
ter
. Für die diesjährige Sommerſpielzeit wurden folgende Operetten
erworben: Adrienne von Götze; Die Königin von Oskar Straus;
Drei arme kleine Mädels von Kollo; Die Faſchingsfee von Kalman;
Der letzte Walzer von Oskar Straus; Die goldene Meiſterin von
Eysler.
Ein Gang durch die Maggi=Gutswirtſchaft und die Maggi=Werke
in Singen am Hohentwiel wird am Mittwoch, den 18. d. M., abends
8 Uhr, im großen Saal der Turnhalle am Woogsplatz in einem großen
Kultur= und Lehrfilm gezeigt. Die Mitglieder der Darmſtädter Tur=
verſchaft
(Turngemeinde 1846. Turngemeinde Beſſungen, Turngeſell=
ſchaft
1875) werden hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht. Der Ein=
tritt
iſr frei, Koſtproben werden verabfolgt.
Das Schnurrbuſch=Quartett beendet ſeinen Brahms=Zyklus
am Samstag, den 21. April, im Kleinen Haus. Zur Aufführung kom=
men
das G=Dur=Streichquartett Op. 111 und des Meiſters volkstüm=
liches
Sextett Op. 18 B=Dur. Das Quartett wird in der Wiedergabe
der Werke von den Herren Kammermuſiker Steinmar und Tilling
unterſtützt. Beginn des Konzerts 8 Uhr.
Aus den Pasieien.
Deutſche Demokratiſche Jugend, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir machen unſere Mitglieder auf die am Mittwoch,
18. April, abends 8.15 Uhr, ſtattfindende Bäumer=Verſammlung im
Konkordiaſaal (Waldſtraße 33) aufmerkſam. Frau Gertrud Bäumer
ſpricht über das Thema Um die deutſche Wiedererſtarkung.
Die Deutſche Demokratiſche Partei macht auf die
heute abend im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, ſtattfindende Gertrud=
Bäumer=Verſammlung aufmerkſam.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend findet um 8 Uhr bei Sitte (Alpenvereinszimmer)
ein Unterhaltungsabend ſtatt. Wir bitten um zahlreiche Be=
teiligung
.

Tageskalender für Mitwoch den 18. April 198.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Enda
nach 22 Uhr, K 16 (Bühnenvolksbund): Ggmont. Kleines Haus,
Anfang 17 und 20 Uhr: Film Die Jungfernreiſe der Kap Arcona.
Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte: Schloßkaffee Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Weinhaus Maxim. Techn.
Hochſchule, Hörſaal 234, abends 20 Uhr: Filmvortrag von Reg.=
Baumeiſter a. D. Spamer, Darmſtadt, über Sicherungsmaßnahmen
im Eiſenbahnverkehr. Vortragsſaal Waldſtr. 18, abds.
20 Uhr: Vortrag Der Lebensſtrom: Redner: G. Knecht. Kino=
vorſtellungen
: Helia, Union=Theater,, Palaſt=Lichtſpiele, Reſi=
denz
=Theater.

Ihr kleiner Liebling soll während seines ersten Le-
bensjahres
wiel schlafen. Sorgen Sie deshalb durch
richtige Nahrung dafür, daß ihm nicht Verdau-
ungsstörungen
den Schlaf rauben, geben Sie ihm

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K MDER

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[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 18. Hprf 1928

Nummer 108

Aus Heſſen.
Starkenburg.

Eine brennende Perkehrsfrage des Odenwaldes!

Aa. Wixhaufen, 17. April. Turnwart Jung geſtorben.
Im beſten Mannesalter iſt nach längerem Krankenlager der in der gan=
zem
Umgebung bekannte Turnwart Daniel Jung geſtorben. Jung
hat ſich um den hieſigen Turnverein unſtreitig große Verdienſte erwor=
ben
. Bis zum vergangenen Jahre ſtand er dem Verein auch eine Zeit=
lang
als Vorſitzender vor. Mit in erſter Linie iſt ſeiner Initiative die
Errichtung einer größeren Turnhalle zu verdanken, die er ſelbſt noch
Ende des vergangenen Jahres einweihen half. Nicht nur als Vereins=
turnwart
, ſondern auch als Gau= ud Verbandsturnwart hat er ſich her=
vorgetan
. Sein Hauptintereſſengebiet war in der letzten Zeit das
Frauenturmen, deſſen Ausbreitung und Vertiefung er ſich mit beſonderer
Hingabe ammahm. Der Main=Rodgat und der S.T.V. verlieren in
dem Verſtorbenen einen ihrer tüchtigſten Funktionäre, der im idealer
Begeiſterung mit Wort und Tat in Jahnſchem Geiſte tätig war. Die
Beerdigung findet am Donnerstag ſtatt.
J. Griesheim, 17. April. Am Donnerstag, 19. April, abends 8 Uhr,
ſindet auf dem Nathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tages=
ordnung
ſtatt: 1. Prüfung der Gemeinderechnung pro 1926, 2. Ver=
gebung
der Särge, 3. Uebertragung einer Bauhypothek, 4. Geſuch um
Abgabe von Gelände, 5. Geſuch um Anbringung einer Antenne, 6. Ge=
ſuch
des Philipp Funk 6. um Anſchluß an den Kanal, 7. Feſtſetzung von
Flurſchaden, 8. B=ſetzung der Untererhebeſtelle, 9. Mitteilungen, 10.
Stundung und Erlaß von Gemeindegefällen, 11. Wohlfahrts= und
Armenſachen.
Aa. Eberſtadt, 17. April. Frühjahrsgewitter. Am Montag
abend, ungefähr um 7 Uhr, ging über die Gemarkung Eberſtadt und
die vordere Vergſtraße ein ſchweres Gewitter nieder, das mit heftigen
Regengüſſen verbunden war. Schulſtatiſtik. In der kommenden
Woche werden in Eberſtadt ungefähr 160 ABC=Schützen in die Volks=
ſchule
aufgenommen werden. Aller Vorausſicht nach werden die Kleinen
auf drei Klaſſen verteilt werden. Man rechnet damit, daß die Geſamt=
ſchülerzahl
der Eberſtädter Volksſchule im neuen Jahre ſich auf rund
900 Kinder ſtellt. Dieſe Zahl ſtellt einen weſentlichen Rückgang der
Kinderzahl dar. So betrug beiſpielsweiſe im Frühjahre 1920 die Ge=
ſamtzahl
der ſchulpflichtigen Kinder in Eberſtadt 1275. Welches Wachs=
tum
Eberſtadt aber hinter ſich hat, beweiſt die Tatſache, daß es vor un=
gefähr
230 Jahren nur einen Lehrer hatte (bei einer Einwohnerzahl
von rund 800 Seelen). Noch vor 120 Jahren, als die Bevölkerung
Eberſtadts rund 1000 Einwohner betrug, waren zwei Lehrer angeſtellt.
In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts kamr der dritte Lehrer
binzu. Wber bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts
hatte Eberſtadt 8 Schulklaſſen, Anfang der 90er Jahre 11 Klaſſen und
bereits um 1900 rund 1000 Schulkinder.
F. Eberſtadt, 17. April. Ortsgericht. Die Leitung des hieſigen
Ortsgerichts, die bisher übergangsweiſe noch im den Händen des Alt=
bürgermeiſters
Schäfer lag, iſt an den neuen Bürgermeiſter Dr.
Uecker übergegangen, nachdem dieſer ſchon vor einiger Zeite von dem
Amtsgericht Darmſtadt II zum Ortsgerichtsvorſteher des Ortsgerichts
Eberſtadt beſtellt und heute auf dieſes Amt eidlich verpflichtet worden
iſt. Abfuhrſcheine. Die bei der Gemeindekaſſe noch befind=
lichen
Abfuhrſcheine über Bvenn= und Nutzholz müſſen bis ſpäteſtens
21. April eingelöſt werden, andernfalls das betreffende Holz von der
Gemeinde nochmals verſteigert wird und etwa eintretender Mindererlös
von den Steigerern getragen werden muß. Das geſteigerte Holz muß
bis ſpäteſtens 28. April aus dem Walde entfernt werden. Verbot.
Die Bürgermeiſterei hat das Fußball=, Handball= und Fauſtballſpielen
auf den öffentlichen Straßen und Plätzen bei Strafandrohuug verboten.

Von Georg Keil, RiderMamſtadt.

Die mangelhaften Verkehrsverhältmiſſe vom Darmſtadt nach Nieder=
RamſtadtTvaiſaOber=Rayrſtadt und durch das Modqutal bis Linden=
fels
ſind in letzter Zeit des öfteren Gegenſtand eingehender Erörterung
geweſen und es muß jetzt ernſtlich und mit allem Nachdruck die Frage
aufgeworfen werden, wann erfolgt die Weiterführung
der elektriſchen Straßenbahn von Darmſtadt nach
Ober=Ramſtadt und von da durch das Modautal bis
Lindenfels?. Der Verbehrsausſchuß Nieder=MamſtadtTraiſa hat
doch die Vorarbeiten bis in alle Einzelheiten reſtlos erledigt, und die
geſcte Bevölkerung ſteht geſchloſſen umd wie ein Man dahinter und
wartet verheißungsvoll auf die Erfüllung ihres Wumſches. Vor etwa
drei Wochen fühlte man ſich ganz nahe am Ziel, weil vom Reichsver=
kehrsminiſterium
Berlin eine Sitzung im Heſſiſchen Miniſterium einbe=
rufen
war, die die Endſcheidung bringen ſollte. Dieſe Sitzung wurde
leider in letzter Stunde abgeſagt, weil angeblich die Berliner Herren in
einer anderen Sache dort feſtgehalten waren. (1) Faſt könnte man der
Vermutung zuneigen, daß hier eine planmäßige Verſchleppungstaktik be=
trieben
wird; vom der Sitzung, die bis kurz mach Oſtern vertagt wurde,
hört man nichts, Oſtern iſt doch jetzt längſt vorbei, der Reichstag iſt ge=
ſchloſſen
umd wir fragen: Was behindert das Verkehrs=
miniſterium
in Berlin noch, die entſcheidende
Sitzung einzuberufen?. Von den maßgebenden Stellen müſſen
wir nunmehr verlangen, daß in dieſer Angelegenheit jetzt ermſte Schritte
unternommen werden; insbeſondere dürfte die Heſſiſche Eiſenbahn=
Aktiengeſellſchaft etwas mehr Aktivität zeigen, heraus aus der Reſerve
Herr Direkton Bohnenberger, und telephoniert, daß ſich die Drähte bie=
gen
, bis ſich die in Frage kommenden Behörden zu einer Entſcheidung,
die nur in bejahendem Sinne erfolgen kann und muuß, bewegen laſſen.
Auch das Heſſiſche Miniſterium, und insbeſondere die Stadt Darmſtadt,
die doch den allergrößten Vorteil dabei hat, dürftem ſich mit etwas mehr
Wärwe der Sache anmehmen. Die Bedürfnisfrage ſtellt ſich von ſelbſt
außerhalb jeder Diskuſſion, demn derjenige, der noch an der Rentobilität

Die Lage der Landwirtſchaft im März.

(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)

Die wechſelvolle und unbeſtändige Witterung des März war der
Entwicklung der jungen Saaten wie auch dem Fortgang der Frühjahrs=
arbeiten
nicht ſehr förderlich. Infolge der in der erſten Hälfte des
Berichtsmonats auftretenden ſtarken Nachtfröſte konnten die Feldarbei=
ten
wenig vorwärts kommen. Dagegen geſtattete das Aufkommen war=
mer
und trockener Witterung gegen Ende des Monats die Aufnahme
der Feldarbeiten, ſo daß auch die Ausſaat von Sommerweizen und
Sommergerſte faſt überall gefördert werden konnte. In einigen klima=
tiſch
günſtig liegenden Gebieten wurde ebenfalls die Ausſaat des Hafers
beendet. Auf leichteren Böden wurde bereits mit den Drillarbeiten
begonnen. Wenngleich die Saaten im allgemeinen wenig gut durch den
Winter gekommen ſind, ſo zeigen ſie in der letzten Zeit im großen und
ganzen doch einen günſtigeren Stand. Infolge des im März häufig auf=
tretenden
Froſtwetters haben die Saaten allerdings ſtellenweiſe ſo ſehr
Not gelitten, daß Umpflügungen notwendig wurden. Hiervon wurden
beſonders Wintergerſte und Winterroggen betroffen. Der Stand der
Grünländereien iſt wenig befriedigend; Kleefelder und junge Luzerne
weiſen ſtellenweiſe größere Auswinterungsſchäden auf. Auch wird ver=
ſchiedentlich
über ſtarke Verunkrautung der Grünländereien durch die
vorherrſchende Näſſe geklagt. Durch Ausfrieren und Fuſariumbefall
ſind vornehmlich beim Roggen ſtärkere Auswinterungsſchäden aufge=
treten
. Trotz des Froſtwetters wird in Kleeſchlägen, Luzerne= und
Napsfeldern über ſtarke Schäden durch Mäuſe= und Maulwurfsfraß
geklagt. Auch macht ſich ein ſtärkeres Auftreten von Ackerſchnecken be=
merkbar
.
Im Obſt= und Gemüſebau haben die Beſtellungsarbeiten durch den
anhaltenden Froſt ſich ſtark verzögert, ſodaß ſie erſt in den letzten Tagen
des Berichtsmonats in Angriff genommen werden konnten. Die Früh=
kulturen
im Gemüſebau ſind bereits in der Entwicklung und ſtehen be=
friedigend
. Im Obſtbau wurden die Winterpflegearbeiten beendet. Die
Beſchaffung der zum Umpfropfen von Obſtbäumen notwenigen Edel=
reiſer
ſtößt auf Schwierigkeiten, da die Reiſer vielfach unter Froſt ge=
litten
haben. Der Blütenanſatz bei Obſt, vornehmlich bei Kern= und
Steinobſt, iſt recht befriedigend.
In der Forſtwirtſchaft konnten infolge des Froſtes erſt gegen Ende
des Monats die Kulturarbeiten wieder aufgenommen werden. Der

Holzeinſchlag iſt ziemlich beendet. Durch die Trockenheit im Berichts=
monat
beſteht die Gefahr von Waldbränden.
Trotz anhaltender ſchwieriger Rentabilitätsverhältniſſe erfreut ſich
die Pferdezucht ſtärkerer Beachtung. Nur für Qualitätstiere ſind gute
Preiſe zu erzielen. Gegenüber dem Vorjahr haben die Deckziffern er=
heblich
zugenommen. Auch für die Rindviehzucht und Rindviehhiltung
hält das rege Intereſſe trotz der ungenügenden Fleiſch= und Milchpreiſe
an. Beſondere Klagen werden über die niedrigen Preiſe für gutes
Zuchtmaterial geführt. Während die Schafzucht Fortſchritte macht, liegt
die Schweinezucht ſehr danieder. Die Geflügelzucht mimmt an Aus=
dehnung
weiter zu. Beſondere Nachfrage herrſcht nach Bruteiern von
anerkannten Leiſtungsſtämmen. Unter den Rindvieh= und Schafbefrän=
den
iſt die Leberegelſeuche verbreitet, die beſonders bei letzteren größere
Opfer fordert. Auch wird iber das Auftreten der gelben Galt ſowie
der Schweinepeſt und Pferdedruſe geklagt.
Im Weinbau ſind die Arbeiten flott fortgeſchritten. Die Reben=
beſtände
ſind verhältnismäßig gut über den Winter gekommen, wenn=
gleich
auch hier und da Froſtſchäden aufgetreten ſind.
Durch den ſtrengen Kälterückfall wurde die Fiſcherei teilweiſe un=
möglich
gemacht, ſo daß die Zufuhr zu den Märkten gering war. In
der Teichwirtſchaft hat die Beſatzfiſcherei noch nicht beginnen können,
da die Teiche zumeiſt noch unter Eis lagen.
Von den landwirtſchaftlichen Nebengewerben ſind Brennereien und
Molkereien in Betrieb. Das Angebot an Betriebsmitteln war reichlich.
Infolge der ungünſtigen Lage der Landwirtſchaft war es aber nur in
beſchränktem Maße möglich, ſich mit dieſen einzudecken. Die Verſor=
gung
mit Saatgut hat eine nennenswerte Einſchränkung erfahren. Auch
der Düngerbezug hat das übliche Ausmaß bisher nicht erreicht.
Auf dem ländlichen Arbeitsmarkt macht ſich ein ſtarker Mangel an
männlichem und weiblichem Geſinde bemerkbar. Infolge der Beſtim=
mungen
der Erwerbsloſenverſicherung wandern viele Arbeitsloſe in die
Städte, ſo daß Gefahr beſteht, daß die Frühjahrsbeſtellung wie auch
die kommenden Hackfruchtarbeiten in Mitleidenſchaft gezogen werden.
Der Grundſtücksverkehr war im Berichtsmonat nur gering, da
den vielfachen Verkaufsangeboten keine Kaufsneigung oder =fähigkeit
gegenüberſtand. Infolge der geringen Nachfrage mehren ſich die priva=
ten
Parzellierungen von Gütern.

Aa. Pfungſtadt, 17. April. Konzert. Ein ſeltener Kunſtgenuß
war am Sonntag abend hier geboten. Das Kalbhennſche Hornquartett
veranſtaltete nämlich in der Kirche ein Konzert, das großen Anklang
fand. Es war eine Pracht, zu hören, wie das Quartett ſich zu vollklin=
genden
Akkorden zuſammenfand. Veranſtalter waren Pfarrer Kalbhenn
aus Großen=Buſeck mit ſeinen Söhnen. Unfall. Am Sonntag
nachmittag wurde hier in der Bergſtraße das noch nicht ſchulpflichtige
Söhnchen eines Schneidermeiſters von einem Motorradfahrer über=
fahren
. Das Kind wurde beſonders am Kopfe verletzt. Lebensgefahr
beſteht glücklicherweiſe wicht. Wie verlautet, hatten zwei junge Leute
aus Hahn mit dem Motorrad eines anderen eine Schwarzfahrt unter=
nommen
. Sie hatten ſelbſtverſtändlich keinen Führerſchein. Die Stadt=
kaſſe
Pfungſtadt weiſt darauf hin, daß die Beträge für Waſſerzins und
Waſſermeſſermiete vom letzten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1927
Eis Ende dieſes Monars entrichtet ſein müſſen.
Ma. Babenhauſen, 17. April. Hohes Alter. Am Mittwoch,
den 18. April, feiert Herr Heinrich Willand 8. in voller geiſtiger und
körperlicher Friſche ſeinen 84. Geburtstag.
Bk. Groß=Zimmern, 17. April. Am 28. April ds. Js. feiert der
Stenographenverein Gabelsberger ſein 19. Stiftungsfeſt. Dieſem gehen
zwei Leiſtungsprufungen voraus: ein Schön= und Richtigſchreiben als
Abſchluß des Anfängerkurſes am 18. April und ein Wettſchreiben für
die Vereinsmitglieder am 22. April. Für die beſten Leiſtungen kommen
ſchöne Geſchenke als Ehrenpreiſe zur Verteilung. Die Vorarbeiten ſind
vollauf im Gange.
Ma. Reinheim, 17. April. Auf dem Boden ihrer elterlichen Woh=
wung
hat ſich ein junges Mädchen erhängt. Liebeskummer dürfte der
Grund des Selbſtmordes ſein.
Reichelsheim i. Odw., 17. April. Prämiierungs= Fer=
kelmarkt
. Hier findet nächſten Mittwoch, den 18. April, der erſte
diesjährige Prämierungs=Ferkelwarkt ſtatt. In vorjährigen Märkten
ſolcher Art, in denen meiſt 300400 Ferkel aufgetrieben waren, hat ſich
gezeigt, daß das kaufende Publikum gerade dieſe Märkte bevorzugt, weil
hierbei nur das allererſtklaſſigſte Material auf den Markt kommt. Alle
Anzeichen ſprechen dafür, daß mit einem großen Auftrieb gerechnet
werden kann, und daß dieſer Auftrieb auch durch zahlreich eintreffende
Häufer wohl größtenteils abgeſetzt wird. Die Auftriebszeit zu dieſem
Prämiierungs=Ferkelmarkt beginnt wie gewöhnlich um 9½ Uhr vormit=
engs
und endet um 10 Uhr vormittags. Alsdann beginnt die Preis=
richtertätigkeit
, ſo daß etwa um 10½ Uhr vormittags mit dem Verkauf=
beginn
gerechner werben kann. Auswärlige, mit der Bahn eintreffende
Käufer kommen hier mit dem 9½ Uhr=Zug an und haben Gelegenheit,
nach Schluß des Marktes mit dem Zug 12.15 Uhr wieder abzufahren.

A. Aus dem mittleren Odenwald, 17. April. Was der März
nicht will, nimmt der April. Dieſes Jahr macht der April
ſeinem Rufe Ehre. Während am Sonntag das ſchönſte Wetter herrſchte
und viele Wanderer in unſere Gegend lockte, gab es geſtern und beſon=
ders
heute böſe Aprilputzer, die heute ſogar mit dichen Schneeflocken
vermiſcht waren. Auf den Höhen iſt ein leichter Spunſchnee liegen ge=
blieben
. Vielem Landwirten, die hofften, dieſe Woche mit der Früh=
jahrsausſaat
fertig zu werden, iſt dadurch ein Strich durch die Rechnung
gemacht.

altbewährt bei
Nieren-,
Blasen-,
Harnleiden.

(V. 1790

Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45/6

I. Michelſtabt, 1ſ. Apil. Generalberſammlung. Die
Schwimmſportabteilung des Vereins für Leibesübungen 1911 hält am
Mitvwoch, den 18. April, im Stadion=Reſtaurant eine ſehr wichtige
Generaſverſammlung ab, zu der nicht nur die Mitglieder des Vereins,
ſondem auch ſolche, welche ſich mit der Abſicht tragen, der Schwvimm=
ſportabteilung
in nächſter Zeit beizutreten, eingeladen ſind. Es ſtehen
äußerſt wichtige Punkte zur Tagesordnung, die einen zahlreichen Beſuck)
wümſchenswert machen.
Hirſchhom, 17. April. Waſſerſtand des Neckars am
16. April 1,38 Meter, am 17. April 1,46 Meter.
A. Aus dem Schlierbachtal, 17. April. Straßenſperre. In=
folge
Kleinpflaſterarbeiten in Lindenfels muß der Verkehr von Darm=
ſtadt
Modqutal oder Bensheim nach Lindenfels in Kolmbach durch unſer
Tal umgeleitet werden, was man am geſteigerten Autoverkehr merkt.
Beſonders am Sonntag bei dem ſchönen Wetter war der Durchgangs=
verkehr
von Autos ſehr groß.
O. Schwanheim bei Bensheim, 17. April. Im Tode vereint.
In Schwanhcim ſtarb am Samstag miltag im Alter, von 73 Jahren
Ludwig Rothermel 1. Seine Frau war ihm knapp 24 Stunden im
Tode vorangegangen.

P. König i. O., 17. April. Odenwaldblub. Wenngleich im
Laufe des Tages eher auf Regen als auf Sonnenſchein zu rechnen war,
ſo hatten ſich trotzdem zahlreiche Wanderer frühmorgens am Sammel=
platz
eingefunden und zogen wohlgelaunt hinaus in die friſchgrüne,
mächtig ſprießende Gottesnatur. Unſer Führer, Herr Otto Müller,
erzählte eine herrliche Geſchichte von der Lauseiche‟ Leider verab=
ſäumte
er es, uns nachher dieſen Baum zu zeigen. Verſchwiegene Wald=
wege
leiteten uns hinab nach Laudenbach am Main. Im Hauſe Glenz
waren wir beſtens aufgehoben. Nachmittags beſichtigte man das Städt=
chen
Wörth. Sein Kern mit dem Nathaus bietet ungemein maleriſche
Bilder und ſticht außerordentlich vorteilhaft ab gegen die Nüchternheits=
bauten
der neueren Stadtteile. Ueber Seckmauern ud Haingrund
führte der Weg am Hengmantel vorbei nach König zurüick. Bekannt=
lich
erhält die Eliſabethenſtraße eine neue Pflaſterung. Gegenwärtig
iſt man dabei und fährt die Rohre zur Kanaliſierung der Straße an.
Gleichzeitig ſoll eine Rohrleitung gelegt werden, die das Bachwaſſer
berhalb des Ortes faßt und dem Schlvimmbad direkt zuführt. Auf dieſe
Weiſe werden Klagen, die gegen unſer Schwimmbad erhoben wurden,
beſeitigt.

dieſes Unternehmens zweifelte, mußte ſich gerade an den letzten Oſter=
feiertagen
eines anderen belehren laſſen. Die Vororte von Darmſtadt,
insbeſondere Nieder=Ramſtadt umd Traiſa, waren von dem Darmſtädter
Publikum über= und überfüllt, die Abendzüige vom Odenwald nach
Darmſtadt hatten ſämtlich Vorzüge eingelegt, ſämtliche Züge waren der=
art
überfüllt, daß die Paſſanten nicht nur allein m den Wagen wie das
Vieh zuſammengepfercht war, ſondern auch noch auf den Plattformem
und Laufbrettern wie Heringe ſtanden; under dieſem Umſtänden zogen es
viele vor, den Heimweg zur Landeshauptſtadt zu Fuß zurüchzulegen.
Noch ſchlimmer war die Beförderung mit den Poſtautos; auch hier
waren Sonderwagen, ſogar noch mit Anhängern, eingelegt, die alle der=
art
überladen waren, daß den Paſſagieren noch Geld dazu gehört, um
dieſe Pein von Neunkirchen oder Brandau aus bis nach Darmſtadt
auszuhalten. Alle dieſe Umſtände bzw. Mißſtände bedingen alsbald eine
Verbeſſerug auf verkehrstechniſchem Gebiet, und dies auf dem aller=
raſcheſten
Wege. Es wäre unverſtändlich, wenn ſich die behördlichen
Stellen den hier zu ergreifenden Maßwahmen verſchließen wollten und
einem blühenden und landſchaftlich ſp ſchön gelegenen Landſtrich, der
von Fremden ſo gerne beſucht und durchwandert wird, jeglichen Aufſtieg
erſchwert. Es wäre fernerhin unvevantwortlich, eine aufwärts ſtrebende
fleißige Bevölkerung, wie die des Modgrtals und des Odenwalds mit
dem geſamtem Hinterland, infolge mangelnder und ungenügender Ver=
kehrsgelegenheit
, dauernd in Feſſeln zu halten. Hier drängt ſich uns die
Frage auf: Was bedingt die in Frage kommendene be=
hördlichen
Stellen zu dieſer Verſchleppung? Es
wird keinerlei Baukoſtenzuſchuß verlangt, weder vom Staat, noch von
den Gemeinden, bloß eine einfache Konzeſſionierung; und wenn dieſe
erfolgt iſt, kann die Heag einſtweilen als Nothilfe mit ihren Omnibus=
wagen
einen regelrechten Pendelverkehr zwiſchen dem vorderen Oden=
wald
und der Böllenfalltorlinie einrichten. Hoffentlich tragen dieſe
Zeilen dazu bei, daß in dieſer ſo brenmenden Verkehrsfrage endlich die
richtige Löſung gefunden wird, was allem beteiligten Gemeinden unbe=
ſtritten
einen beträchtlichen Aufſtieg bringen muß und wird.

Ap. Bensheim, 16. April. Ein zwar kleiner, aber um ſo angereg=
terer
Kreis von politiſch durchaus verſchiedenartig denkenden Menſchen
hatte ſich im Deutſchen Hauſe zu einem Vortrag des Schriftſtellers
Windecker aus Frankfurt eingefunden. Weſen und Ziel der Pan=
europa‟
=Bewegung ſuchte der Vortragende ſeinen Zuhörern näher zu
bringen. Das konkrete Ziel dieſer noch jungen Bewegung, welche ihr
Daſein einem Paneuropa betitelten Buche des öſterreichiſchen Grafen
Coudenhove=Calerghi (erſchienen 1923) verdankt, iſt die Schaf=
fung
eines engeren ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes
aller europäiſchen Staaten zu den Vereinigten Staaten von Europa‟!
Dieſer Zuſammenſchluß hätte ſich jedoch auf der Baſis völliger Inte=
grität
nationalkultureller Fortentwicklung zu vollziehen. Eine Föde=
ration
, die, weil die kontinentalen Gegenſätze der europäiſchen Staaten=
welt
überbrückend, eine beſondere Garantie, des Friedens in Europa
und damit der ganzen Welt werden ſoll. Inſofern alſo baut die Pan=
enropa
=Bewegung auf einem rationalen, dem Pazifismus entlehnten
Gedankengut auf. Aber es liegen ihr auch dunhaus reale wirtſchafts=
politiſche
Frwägungen zugrunde. Der Weltkrieg hat Europa von ſeiner
Vormachtſtellung in der Welt herabgeſtürzt. Ein neuer europüiſcher
Verwichtungskampf droht Europas politiſche und wirtſchaftliche Geltung
völlig auszulöſchen. Gegenüber dem fabelhaften wirtſchaftlichen Auf=
ſtieg
de- Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt der Zuſammenſchluß
Europas zu einem engeren Wirtſchaftsgebiete bzw. Staatenbunde, wirt=
ſchaftspolitiſch
geſehen, eine zwangsläufige Entwicklung. An den Vor=
trag
ſchloß ſich eine angeregte Diskuſſion, in der allerdings auch ſtep=
tiſche
Stimmen gegenüber der Verwirklichung dieſer Ideen zum Aus=
druck
kamen.
W. Heppenheim a. b. B., 17. April. Silbernes Jubiläum.
Laut Beſchluß der Generalverſammlung des Männergeſangvereins
Sängerbund 1908 feiert der Verein am 23., 24. und 25. Juni ſein
25jähriges Stiftungsfeſt. Die Ausſchußmitglieder ſind bereits gewählt.
Das Protektorat wurde von Herrn Bürgermeiſter Schiffers übernom=
men
. Zum Ehrenvorſitzenden des Feſtausſchuſſes wurde der Mitbegrun=
der
des Vereins, Herr Kaufmann Ludwig Maurer, ernannt. Am 23.
Juni findet ein Feſtkommers unter Beteiligung ſämtlicher Heppenheimer
Vereine ſtatt. Bei dieſem Feſtakt werden von ſeiten des Vereins ſechs
Jubilare und Gründer, ſowie ſieben Mitglieder für 25jährige Mitglied=
ſchaft
in verſchiedener Form geehrt. Vorbereitungen für das Feſt wer=
den
bereits jetzt ſchon getroffen.
Bm. Bürſtadt (Heſſen), 17. April. Am Sonntag ſand hier außer der
hl. Kommunion der katholiſchen Kinder auch die Konfirmation der ev.
Kinder im neuen evangeliſchen Gotteshaus ſtatt. Es iſt dies das zweite
Mal, daß die Kinder hier konfirmiert worden ſind, und waren es heute
2 Knaben und ein Mädchen, die von Herrn Pfarrer Vernbeck=Hofheim
eingeſegnet wurden.
Bm. Hofheim (Rieb), 17. April. Nächtliche Ruheſtörer.
Nachts gegen 1 Uhr wurden mehrere Einwohner der Beinſtraße durch
laute Hilferufe aus dem Schlaf geweckt. Ein hieſiger junger Mann
wollte anſcheinend ſeiner Geliebten einen kleinen Beſuch abſtatten, der
leider mißglückte. Der junge Mann geriet an ein falſches Fenſter, denn
dorr wurde er von den vorübergehend dort ſchlafenden Verwandten als
Einbrecher betrachtet. Als er das Fenſter bereits erklommen hatte und
einſteigen wollte, wunde ein Spozierſtock auf ihn geworfen, worauf er
fluchtartig das Weite ſuchte. Ein längeres Abſuchen der Scheune,
Ställe uſw. verlef ergebnislos.
Gernsheim, 17. April. Waſſerſtand des Rheins am
16. April 0,24 Meter, am 17. April 0,36 Meter.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 17. April. Erdbebenbeobachtung. Eine eigen=
artige
Erſcheinung wurde am letzten Samstag in Worms beobachtet.
Um dieſelbe Stunde, in der in Bulgarien ein Erdbeben ſtattfand, das
auch von den deutſchen Seismographen aufgezeichnet wurde, ſetzten ſich
in der hieſigen Synagoge während des Gottesdienſtes ſämtliche Beleuch=
vugskörper
, die an Ketten von der Decke herunterhängen, in kreiſende
Bewegung. Beſonders auffallend war dies bei dem mehrere Zentner
ſchweren mittleren, dem größten Kronleuchter, ſo daß alle Beſucher der
Synagoge darauf aufmerkſam wurden. Lausbubenſtreich
vder Diebſtahl? In der vorletzten Nacht wurden an einer ganzen
Reihe von Häuſern der Dierolf=, Dalberg= und Dieſterwegſtraße die
Meſſingtürklingelſchilder von unbekannter Hand abgeriſſen und mitge=
nommen
. Die Polizei fohndet nach den Tätern.
Ma. Heidesheim (Rheinh.), 17. April. In der Nähe des Dorfes,
an der Lahnunterführung MainzBingen, ereignete ſich Samstag abend
ein Autounfall dadurch, daß ein fremdes, durchfahrendes Auto das eine
Vorderrad verlor. Das Auto überſchlug ſich, der Führer erlitt einen
Beinbruch.
Ah. Eppelsheim (Rhh.), 16. April. Einweihung einer
neuen Turnhalle. Am Oſterfeſt wurde die hier neu erbaute
Turnhalle eingeweiht, womit gleichzeitig die Einweihung einer Gedenk=
tafel
für die im Weltkriege gefallenen Mitglieder des Turnvereins ver=
bunden
war. Die Feier wurde umrahmt von Muſik= und Geſangsvor=
trägen
, worauf Dekan Mahr=Eppelsheim und Pfarrer Walbaum=
Alzeyz in wenigen Worten der Gefallenen gedachten. Am 2. Oſterfeier=
tage
wurde die Hauptfeier mit einem Konzert eingeleitet, und Herr Dr.
Schnell übergab, als Vertreter des Hochbauamtes Worms den fer=
tigen
Bau dem Turnverein. Turnwart Jakob Kratz übernahm im
Namen des Turnvereins die Halle. Nach einer kurzen Anſprache von
Regierungsrat Jourdan beglückwünſchte Kreisoberturnwart Frey=
Mainz den Turnverein zu ſeinem neuen Heim und überreichte Bürger=
meiſter
Zimmer, und dem 81jährigen Turner Adam Gall für ihre
Verdienſte um die deutſche Turnſache den Ehrenbrief des Mittelrhein=
kreiſes
der D.T. Die Feſtrede hielt Bezirksvertreter Berghof, die
in ein dreifaches Gut Heil! auf das deutſche Vaterland, die D.T. und
den Turnverein Eppelsheim ausklang.
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[ ][  ][ ]

Nummer 108

Sefte 7

Mittwoch, den 18. April 1928

Die Chang=Hwa=Perle.
Von Norton Flight, New York.
Der Mandarin ſchlürfte ſeinen Tee aus einer ſeinen geſchlif=
fenen
Schale und ſagte dann: Ich hoffe, Hauptmann, daß Sie
auf Ihrem Wege keinen Schwierigkeiten begegnen werden, Sie
ſollen die Perle nach Amerika bringen und ſie in die Hände des
Mr. Philipps legen, den ich durch ein Telegramm von Ihrem
Kommen unterrichten werde. Die Perle iſt ein Geſchenk unſerer
Kaiſerin an den ausgezeichneten Diplomaten, der unſerer Negie=
rung
einen unſchätzbaren Dienſt geleiſtet hat.
Der Mandarin hielt eine koſtbare, edelſteinbeſetzte Kaſſette
in der Hand. Er drückte auf einen Knopf, der Deckel ſprang auf
und eine Perle von der Größe einer Weinbeere wurde ſichtbar.
Sie ſchimmerte in unerhörter Pracht dem Beſchauer eutgegen.
In ſtaunendem Eutzücken betrachtete Hauptmann Adrian
Atkinſon das Juwel. Es gibt keine zweite Perle dieſer Art
mehr auf dieſer Welt. Ihr Wert iſt unſchätzbar. Kennen Sie
die Geſchichte dieſer Perle? Alſo hören Sie, ſagte der Mandarin.
Die Chang=Hwa=Perle wurde vor drei Jahrhunderten von
einem einfachen Mann bei einer Erdgrabung gefunden. In Un=
renntnis
übergab er ſie dem Vorſteher ſeiner Gemeinde. Sie ge=
langte
in die kaiſerliche Schatzkammer. Eine Sage heftet ſich au
ihre Exiſtenz. Der, der die Perle zu ſtehlen verſucht, muß ſterben.
Sieben Männer unternahmen es ſchon, ſie ſich anzueignen, ſie
alle mußten ihre Gelüſte mit dem Leben bezahlen.
Der Mandarin klappte die Kaſſette wieder zu und ſagte:
Nun will ich Ihre Aufmerkſamkeit guch auf die Kaſſette lenken.
Sehen Sie dieſen Druckknopf hier? Er iſt in der Mitte der
Kaſſette, wo Verſchlüſſe ſich immer zu befinden pflegen. Aber ich
will Ihnen ein Geheimnis anvertrauen. Sie dürfen nie an die=
ſen
Verſchluß drücken, wenn Ihnen Ihr Leben lieb iſt, Haupt=
mann
!. Der richtige Verſchluß für Sie iſt hier.
Er ergriff Atkinſons Hand und preßte den Finger auf ein
zartes Filigranknöpſchen, das dem unwiſſenden Auge nur ein
Ornament zu ſein ſchien. Aöri n fragte: Und was geſchähe,
wenn ich auf den Mittelpunkt drückte?
Der Mandarin flüſterte ihm einige Worte ins Ohr und ſagte
dann wieder mit gewöhnlicher Stimme: Niemand außer Ihnen,
der Kaiſerin und mir weiß, daß dieſe Perle an Mr. Philipp ge=
langen
ſoll. Kommen Sie eine Stunde vor Abgang des Dampfers

her, und ich werde ſie Ihnen übergeben. Sechs Männer vom
kaiſerlichen Geheimdienſt werden Ihnen unauffällig zum Damp=
fer
folgen. Auf dem Schiffe ſelbſt, hoffe ich, werden Sie keines
anderen Schutzes bedürfen als Ihrer eigenen Klugheit, auf die
wir uns unbedingt verlaſſen zu können glauben.
Hauptmann Adrian verneigte ſich dankend.
Ihr Vertrauen ehrt mich, Exzellenz. Auf Wiederſehen.
Auf Wiederſehen und denken Sie an das, was ich
Ihuen über den Verſchluß der Kaſſette ſagte.

Bei den Mahlzeiten ſaß Wrian zu Seiten des Kapitäns
der Königin des Orients, der ein alter Bekannter von ihm
war. Ihm gegenüber ſaß ein dicker Mann mit ſteis fröhlichem
Geſichtsausbruck. Am zweiten Tage trat er an Adrian heran
und ſagte: Geſtotten Sie mir, daß ich mich vorſtelle. Ich heiße
Mackintoſh.
Oh. erwiderte Adrian, daun ſind wir ja alte Bekannte;
ich leſe ja alle Ihre Bücher, Mr. Mackintoſh.

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D
noch zwei Paſſagiere, die ſich als Mr. Tallboys, britiſcher Kon=
ſularbeamter
, und ein chineſiſcher angeſehener Bürger namens
Li=Ta Mayo, vorſtellten.
Am dritten Tage der Reiſe machte Atkinſon eine auffällige
Entdeckung. Er hatte in ſeiner Kajüte die Schuhe gewechſelt und
ſich umgekleidet, und dann die Kajüte verſperrt. Im Rauchzim=
mer
hatte er dann mit Mr. Mackintoſh geblaudert, der ihm ein
Abenteuer mit Tigern erzählte, das er einſt gehobt hatte. Spiter
begab ſich Atkinſon nochmals in ſeine Kajüte, um etwas zu holen.
Er fand die Tür verſchloſſen, öffnete und ſtolperte im Finſtern
über die früher abgelegten Schuhe.
Da kam ihm plötzlich ein Gedanke. Er hatte ja die Schuhe
in ſeiner pedantiſchen Ordnungsliebe ganz ſicher unter das Bett

geſtellt. Er hob bite Schuche in die Höhe und ſah ſie an. In
jedem Abſatz fand er mit einem Bohrer zwei Löcher eingebohrt.
Er erriet ſofort, daß man nachgeforſcht hatte, ob er nicht in den
Abſätzen die Perle verborgen hielt. Adrian lächelte beluſtigt vor
ſich hin. So haben Sie alſo ſchon begonnen, ſagte er ſich.
Wenige Tage ſpäter geſchah etvas Neues. Während Adrian=
ſchlief
, ließ er ſtets das Licht in der Kajüte brennen, um beſſer
auf der Hut zu ſein. Da bemerkte er plötzlich, daß vom Glasdach
der Kajüte her ein dunkler Schatten ins Zimmer fiel. Adrian
tat, als ob er gar nichts bemerke. Er pfiff ein Liedchen vor ſich
hin, wendete ſich im Bett um und blätterte weiter in ſeinem Buch.
Sein Puls ſchlug nicht bewegter und ſeine Nerven waren völlig
ruhig.
Es war acht Uihr abends als das Schiff in Honolulu anlegte.
Die meiſten Paſſagiere waren an Land gegangen, um ſich ein
wenig zu amüſieren, ſogar der Kapitän und die dienſtfreien Offi=
ziere
jaten dasſelbe. Adrian aber zog es vor, an Bord zu bleiben,
er fühlte ſich an Bord ſicherer, als an Land, wo Diebe leichter
flüchten konnten. Denn er wußte ja jetzt ganz ſicher, daß es in
ſeinem Vereiche Diebe gäbe, die jeden ſeiner Schritte umlauerten.
Im Salon ſtieß er mit Mackintoſh zuſammen, der ſeinen Arm er=
griff
. Ich jage Ihuen ſchon überall nach, Hauptmann, ſagte er.
Kommen Sie doch ins Rauchzimmer. Dort gibt es ein paar
fidele Burſchen, Freunde des Kapitäns, einen wirklichen Prinzen
aus Hawai und einen Zuckermagnaten.
Im Rauchzimmer fanden die beiden eine ſehr fröhliche Ge=
ſellſchaft
. Der Champagner floß in Strömen und der Prinz,
ein fetter, brauner Mann, mit einer Menge Edelſteine, gab ver=
guügt
umhertorkelnd, den heimiſchen Hulätanz zum Beſten.
Auch ein leidend ausſehender Miſſionär war an Bord gekommen,
der ſtrafend den Kopf zu dieſer wilden Fröhlichkeit ſchüttelte.
Wiſſen Sie, ſagte der Prinz plötzlich, Sie ſollen den Hulä=
tanz
von vielen Eingeborenen tanzen ſehen. Kommen Sie alle
auf mein Schloß, und ich will Ihnen ein großes Feſt geben.
Der Prinz, der ſchon ſehr angeheitert war, renommierte auch
mit ſeinem unermeßlichen Reichtum. Da ſagte Li=Ta=Mayo, der
chineſiſche Perlenhändler, plötzlich zu ihm: Kaufen Sie mir
einige Perlen ab, Prinz.
Nun gut, aber es müſſen erſtklaſige Exemplare ſein.
Der Chineſe nickte, begab ſich in ſeine Kafüte und kehrte mit
einem Beutelchen wieder. Er öffnete es und ſtreute einige Perlen
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8

Mittwoch, den 18. April 1928

Nummer 108

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[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch, den 18 Hpril 1928

Seite 9

Abſtag der wSremen Uneger von Steeny Boland.

Die Reiſe von Fitzmaurice.
Fitzmaurice ſoll in Quebee die Erſatzteile aus=
wählen
.
EP. New York, 16. April.
Major Fitzmaurice iſt an Bord des Flugzeugs, das von dem
Kanadier Duke Schiller geſteuert wird, von der Greenly Inſel
abgeflogen. Ueber die Abſichten Fitzmaurices werden verſchiedene
Meldungen verbreitet. Richtig ſcheint zu ſein, daß Fitzmaurice
lediglich den Transport der wichtigen Erſatzteile überwachen
will, um dann entweder nach Greenly Jsland zurückkehren oder
ſich mit den Fliegern nach dem Start in der Murray=Bay zu
treffen. Weitere Meldungen aus Kanada beſagen, daß Schiller
mit Fitzmaurice heute früh weiterzufliegen beabſichtige, falls das
Wetter einigermaßen zuſagend ſei. In drei Sonderzügen hätte
ſich ein Wettrennen der Photographen und Berichterſtatter nach
der Murray=Bay bemerkbar gemacht.
Der Abflug des Majors Fitzmaurice hat vorübergehend Be=
unruhigung
hervorgerufen und Befürchtungen für den einheit=
lichen
Verlauf der geplanten Empfangsfeiern laut werden laſſen.
Indeſſen laſſen das Telegramm des New Yorker Oberbürger=
meiſters
ſowie aus Quebec eintreffende Meldungen über den
Plan der drei Flieger, von Quebee aus gemeinſam nach New
York zu fliegen, keinen Zweifel darüber, daß die Empfangsfeier
programmäßig verlaufen wird, um ſo mehr, als nach letzten Mel=
dungen
aus Quebee die dortige Ankunft von Fitzmaurice die
Wiederinſtandſetzung der Bremen erheblich zu beſchleunigen
vermag. Der Abflug könnte, wie dieſe Meldungen beſagen, be=
reits
am Tage nach dem Rückfluge von Fitzmaurice nach Greenly
Island ſtattfinden. Fitzmaurice ſoll nämlich in Quebee die für
die Ausbeſſerung der Bremen benötigten Erſatzteile auswählen,
die mit dem Flugzeug nach Greenly Island gebracht werden
würden. Fitzmaurice wird heute nachmittag in Quebee erwartet,
wo er die Maſchine Junkers F 13 vorfinden wird. Falls die
Ausbeſſerung gelingt, wird die Bremen nach Quebee fliegen,
dort Fitzmaurice wieder aufnehmen und nach New York ſtarten.
Dieſer von der Canadian Preß ausgegebenen Meldung
widerſpricht allerdings eine Meldung der Times aus Waſhing=
ton
, wonach Fitzmaurice aus Kanada unmittelbar nach Waſhing=
ton
reiſen wolle, um Coolidge den Brief des Präſidenten des
iriſchen Freiſtaates Cosgrave zu überreichen.
Die Erſatzteile für die Bremen unterwegs.
Curtisfield, 16. April.
Hertha und Erhard Junckers und der Pilot Melchior ſind
mit F. 13 nach Montreal geſtartet. Möglicherweiſe wird
F. 13 auch nach Quebec fliegen, jedoch nicht nach Greenly Js=
land
. Die von der Bremen benötigten Erſatzteile ſollen in
Montreal oder Quebec von F. 13 abmontiert und mit einem
mit Schneekuſen verſehenen Flugzeug nach Grenly Jsland ge=
bracht
werden. F. 13 wird abwechſelnd von Fräulein Junckers
und Melchior geſteuert.
Die Marconi=Geſellſchaft hat eine Meldung von dem Leiter
der Point=Amour=Station erhalten, wonach die Bremen mit
Baron v. Hünefeld und Hauptmann a. D. Köhl an Bord ihren
Flug nach New York am Mittwoch wieder aufnehmen werde,
falls bis dahin die Ausbeſſerung des bei der Landung beſchädig=
ten
Propellers beendet ſein werde. Fräulein Hertha Junckers
traf hier heute abend, von New York kommend, mit dem Junk=
kersflugzeug
ein. Im Laufe des Tages war hier bereits ein

Mechaniker der Firma Junckers mit einem Vorrat von Erſatz=
teilen
für die Bremen eingetroffen. Kommandant Fitzmaurice
wird hier morgen früh erwartet.
Als das banadiſche Hilfsflugzeug mit Fitzmaurice heute früh
von Greenly Jsland abflog, blieben Dr. Cuiſinäer und ein kana=
diſcher
Mechaniker auf der Inſel zurück, um Baron v. Hünefeld
und Hauptmann Köhl bei der Wiederherſtellung der Brewen
zu helfen. Es beſteht gegenwärtig der Plan, die Junckers=
waſchine
F. 13 ſo nahe wie möglich an Greenly Island heran=
zubringen
. Es ſoll dann, da die F. 13 als Schweſterſchiff der
Bremen den einzigen hier erhältlichen, für die Bremen
brauchbaren Propeller beſitzt, die Bremen mit dieſem Propeller
ausgerüſtet werden, um gegebenenfalls ihren Flug nach New
York fortzuſetzen. Falls ſich dies als unmöglich erweiſt, ſollen
die Bremen=Flieger auf der F. 13 nach New York gebracht
werden.

Frau Hauptmann Köhl
ſchmückt das Bild ihres heldenmütigen Gatten mit den Blumen
der vielen Gratulanten, die am 40. Geburtstag des Ozean=
bezwingers
deſſen Heim in Berlin=Tempelhof aufgeſucht haben.
Montcalm in Greenly Island.
Nach einer Meldung aus Montreal beftätigt es ſich, daß der
Eisbrecher Montcalm nach außerordentlich ſchwieriger Fahrt
Greenly Jsland erreicht hat. Funkſprüche von Bord des Schiffes
beſagen, daß die deutſchen Flieger die Inſel auf dem Waſſer=
wege
nicht verlaſſen wollen.
Start der Bremen=Flieger. Abtransport
der Bremen nach Halifax.
New York, 17. April.
Wie hierher gemeldet wird, ſind die Bremen=Flieger von
Greenly Jsland nach Murray=Bay geſtartet, und zwar mit einem
anderen Flugzeug. Wie Canadian Preß aus Quebee meldet,
haben die Bremen=Flieger Greenly Jsland in dem Hilfsflug=
zeug
, das von Schiller und Cuiſinier geſteuert wird, verlaſſen.

Von der Funkſtation wird gemeldet, daß das Flugzeug Bremen
auf dem Eisbrecher Montcalm nach Halifax gebracht wer=
den
ſoll.
Freiherr v. Hünefeld bezeichnet als Urſache des langen Um=
herfliegens
der Bremen im Schneeſturm, das ſchließlich zur
Landung führte, daß das Beleuchtungsſyſtem der
Bremen verſagte. Infolgedeſſen war es den Fliegern
unmöglich, die Inſtrumente abzuleſen. Freiherr v. Hünefeld
ſchätzt die Strecke, in der die Bremen vollkommen dunkel flog,
und auf der ſie vom Südweſtkurs nach Norden abgetrieben wurde,
auf ungefähr 700 Kilometer.
Die Pläne für den New Yorker Empfang der
Bremen=Beſatzung.
New York, 17. April.
Hier werden die Pläne für den feierlichen Empfang der
Bremen=Beſatzung bebannt, die ſchon in allen Teilen bis auf
alle Einzelheiten ausgearbeitet ſind. Wie beim Empfang Lind=
berghs
werden auch diesmal alle Schiffe im Hafen zur Begrü=
ßung
ihre Sirenen ertönen laſſen. Ein Flugzeuggeſchwader wird
über der Stadt kreuzen. Auf dem Platz vor dem Stadthauſe
werden Bürgermeiſter Walker und andere hervorragende Perſön=
lichkeiten
New Yorks die Beſatzung der Bremen mit einer
Anſprache unter freiem Himmel willkommen heißen. Vierzig
Radioſtationen werden dieſe Feier über die ganze Welt verbrei=
ten
. An die Anſprachen ſchließt ſich der feierliche Marſch die
5. Abenue hinauf. Am Madiſon Square wird Halt gemacht
werden, um einen Kranz am Denkmal für die Gefallenen des
Weltkrieges niederzulegen. Die American Telephone and Tele=
graph
Company ſtellt den Gäſten für den Tag des Eintreffens
ihre drahtloſe telephoniſche Verbindung mit Europa zur Ver=
fügung
, damit ſie ihre Angehörigen in Europa anrufen können.
Den Höhepunkt bildet eine große Parade. Außerdem beabſichtigt
die Funkenſtation Shenectady, Berlin und Dublin im Rundfunk
an dem Empfang teilnehmen zu laſſen. Die Begeiſterung in
New York iſt ungeheuer. Sie übertrifft die beim Empfang Lind=
berghs
.
Die nächſten Ozeanflüge.
Paris, 17. April.
Der Matin erklärt, daß für die Ueberquerung des Ozeans
im Waſſerflugzeug die beiden Marineleutnants S. Paris und
Bougault auserſehen ſeien, die mit je einer Zwiſchenlandung
auf den Azoren und den Bermudas=Inſeln die 6800 Kilometer
lange Strecke zwiſchen Berre und New York zurückzulegen beab=
ſichtigen
. Wenn dieſer Flug mißlingen ſollte, würden Korvetten=
kapitän
Guilboud und Leutnant zur See Cuverville damit beauf=
tragt
werden, mit einem Waſſerflugzeug den Flug BreſtNew
York zu verſuchen. Sollte das erſte Vorhaben jedoch glücken,
würden die beiden zuletzt genannten Flieger den Flug Berre
Buenos Aires über Port Etienne, St. Louis (Senegal), Natal
and Rio de Janeiro verſuchen. Sowohl Coſtes als Le Brix
haben übrigens nach dem Matin erklärt, daß ſie einzig und
allein daran dächten, die Ozeanüberquerung ParisNew York
zu verſuchen. Man möge ihnen nur ein gutes Flugzeug geben,
ſo rief Coſtes aus, und er werde glücklich ſein, die Ozeanüber=
querung
zu verſuchen. Der engliſche Kapitän Courtney, der, wie
erinnerlich, im vorigen Jahre ſeinen Flug über den Südatlantik
mit einem deutſchen Dornier=Wal=Flugzeug wegen ungünſtiger
Bedingungen aufgeben mußte, wird in dieſem Sommer wiederum
mit einem deutſchen Flugzeug derſelben Bauart zu einem
OſtWeſt=Transatlantik=Flug ſtarten. Courtney wird ein zwei=
motoriges
Dornier=Wal=Flugzeug benutzen, das mit einer draht=
loſen
Empfangs= und Sendeanlage ausgeſtattet iſt. Sein Ziel iſt,
wie im vorigen Jahre, die praktiſche Erforſchung der Möglich=
keiten
für die Einrichtung eines transatlantiſchen Luftverkehrs=
dienſtes
. Ob Courtney der nördlichen oder ſüdlichen Schiffahrts=
linie
folgen wird, ſteht noch nicht feſt.

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[ ][  ][ ]

Geite 10

Mittwoch, den 18 April 4928

Nummer 108

Reich und Ausland.
Die diesjährige Vereidigung
bei der Reichswehr.

Drei Freiwillige legen ihre Hand auf den Degen
des Offiziers.
Die neu eingeſtellten Soldaten der Reichswehr ſind
feierlich vereidigt worden. Die Eidesformel lautet:
Ich ſchwöre Treue der Reichsverfaſſung und gelobe,
daß ich als tapferer Soldat das Deutſche Reich und
ſeine geſetzmäßigen Einrichtungen jederzeit ſchützen,
dem Reichspräſidenten und meinen Vorgeſetzten Ge=
horſam
leiſten will.
75 Jahre Ludwigshafen a. Rh.
Es gibt in Deutſchland Städte mit über tauſend=
jähriger
Vergangenheit und einer altehrwürdigen
Tradition, es gibt daneben Gemeinden, die im Ver=
gleich
zu dieſen Städten noch in den Kinderſchuhen
ſtecken. Wenn Ludwigshafen a. Rh., die größte Stadt
der Pfalz und ein mächtiges Wirtſchaftszentrum, das
75jährige Jubiläum des Beſtehens als Stadtgemeinde
feiert, ſo liegt dazu ein beſonderer Anlaß vor. Die
Entwicklung der Stadt in den letzten B Jahren iſt
nämlich in einem amerikaniſch ſchnellen Tempo er=
folgt
, und Ludwigshafen, eine der füngſten Groß=
ſtädte
, ſteht in dieſer Beziehung wohl beiſpiellos in
Deutſchland da. Der Aufſchwung der chemiſchen In=
duſtrie
war von entſcheidender Bedeutung auch für die
Entwicklung der Stadt, die im Jahre 182 1520 Ein=
wohner
, 1871 7874, 1890 B 712 Einwohner zählte
und zehn Jahre ſpäter ſich ſprunghaft faſt verdop=
pelte
, nämlich von 39801 im Jahre 1895 auf 61 914
im Jahre 1900. Die Bevölkerungsziffer wuchs weiter
rapide, ſo daß heute Ludwigshafen über 104 000 Ein=
wohner
zählt. Ludwigshafen iſt heute das beden=
tendſte
Wirtſchaftszentrum der Pfalz, denn hier ſind
in Gewerbe, Induſtrie und Handel 86,7 Prozent der
Bevölberung tätig. Auch als Eiſenbahnverkehrs=
knotenpunkt
mit über täglich 50 00 Reiſenden und
einem Binnenhafen, der mit einer der größten des
Deutſchen Reiches iſt, hat die Stadt nicht nur für die
Pfalz, ſondern für den ganzen ſüdweſtdeutſchen Wirt=
ſchaftsbezirk
außerordentliche Bedeutung. Dieſe und
nach andere intereſſante Einzelheiten bringt die Son=
derausgabe
des General=Anzeigers Ludwigshafen
a. Rh. in leſenswerten Artikeln, die zum Teil mit
reichem Bildſchmuck verſehen ſind.
Starker Schneefall in Sachſen, im Rieſengebirge
und im Schwarzwald.
Dresden. In der Nacht zum Dienstag iſt in
ganz Sachſen bei leichtem Froſt überaus ſtarker
Schneefall eingetreten. In Dresden wurden vier
Zentimeter Schneehöhe gemeſſen. In den höheren
Lagen des Erzgebirges hat die Schneedecke neuer=
dings
eine Stärke von 10 bis 20 Zentimeter erreicht.
Vielfach ſind in den Gärten und Parkanlagen jüngere
Bäume unter der Schneelaſt zuſammengebrochen. Ver=
kehrsſtörugnen
ſind, ſoweit bisher bekannt, in nen=
nenswertem
Umfang nicht eingetreten.
Krummhübel im Rieſengebirge. Im Rieſen=
gebirge
herrſchte ſeit Montag abend ununterbrochen
bis Dienstag morgen 7 Uhr ſehr ſtarker Schneefall.
In Krummhübel hat die Schneedecke 40 Zentimeter
erreicht, bei 3 Grad Kälte. Aus dem Hochgebirge mel=
der
die Hampelbaude 7 Grad Kälte, 20 bis 40 Zenti=
meter
Neuſchnee und ſtarken Nordweſtwind. Die Te=
lephonleitungen
ſind teilweiſe geſtört.
Freiburg im Breisgau. Der ſtarke Tempe=
raturſturz
hat auf dem ſüdlichen Schwarzwald bei
heftigem Sturm Schneefall gebracht. Bis zu einer
Höhe von 800 Metern herab iſt eine geſchloſſene
Schneedecke von 5 Zentimetern vorhanden. Bei ſin=
kender
Temperatur hält der Schneeſturm auch heute
noch an. An verſchiedenen Orten haben die Fern=
ſprechleitungen
erheblich gelitten und ſind teilweiſe
ſogar geſtört.
Bootsunglück bei Ludwigshafen.
Mannheim. Auf dem Rhein kam Sonntag
nachmittag ein mit fünf Mitgliedern der Rudergeſell=
ſchaft
Ludwigshafen beſetztes Boot infolge des hohen
Wellenganges, verurſacht durch einen Schleppdampfer,
zum Sinken. In der Aufregung ſprang der Metzger
Adolf Mutz aus Ludwigshafen, der das Steuer führte,
in den Rhein, um ans Ufer zu ſchwimmen. Plötzlich
rief Mutz um Hilfe, worauf ein anderer Bootsinſaſſe
ihm nachſprang. Der Wellengang drückte beide unter
Waſſer. Während Mutz ertrank, konnte der andere
mit Mühe gerettet werden. Auch die übrige Mann=
ſchaft
des geſunkenen Bootes konnte gerettet werden.
Schwerer Betriebsunfall.
Hamburg. Im Aufhöhungsgelände Horner=
brook
ſchlug eine mit Holz beladene Lore um. Der
Bauführer und ein Arbeiter wurden getroffen. Wäh=
rend
der letztere ſchwvere Kopfverletzungen erlitt,
wurde erſterer ſo unglücklich eingeklemmt, daß ihm
der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Er war ſofort tot,

Das erſte Raketen=Auto.
Vor einer Amwälzung in der Verkehrstechnik.

Ingenieur Sander in dem von ihm konſtruierten Opel=Raketen=Auto.
Schweres Straßenbahnunglück in Berlin.
Sechs Tote. Hundert Verletzte.

Die drei entgleiſten und umgeſtürzten Wagen.
Die Italia in Stolp.

Die Gasflaſchen, die zur Neuauffüllung des Nordpol=Luftſchiffes Italia in Seddin bei Stolp
bereitſtehen. Oben: Das Luftſchiff des Generals Nobile.
Die Ueberführung der Italia von Italien nach dem Seddiner Luftſchiffhafen bei Stolp iſt trotz
ſchweren, unſichtigen Wetters glänzend gelungen. General Nobile nahm ſogleich die Vorbereitungen
zur zweiten Etappe des Fluges von Stolp nach Spitzbergen in die Hand.

Einweihung des Heidelberger Luther=Hauſes.
Heidelberg. Das Luther=Haus in der Kirch=
ſtraße
wurde in feſtlicher Weiſe eingeweiht und der
Oeffentlichkeit übergeben. Sämtliche Glochen Heidel=
bergs
läuteten den Beginn der Feierlichkeiten ein.
Stadtpfarrer Weiß hielt die Feſtpredigt.
Dreizehn Tote beim Brand eines Wohnhauſes.
Berlin. Wie ein Berliner Batt aus Altoona
(Pennſylvania) meldet kamen bei einem Brande, der
das Wohnhaus eines Steinbrucharbeiters einäſcherte,
deſſen Frau, deſſen Kinder und ſechs Hochzeitsgäſte
ums Leben. Unter den Toten befinden ſich eine Toch=
ter
des Steinbrucharbeiters und deren Mann, die am
Sonntag ihre Hochzeit gefeiert hatten.

Ueberfall chineſiſcher Piraten.
Hongkong. Auf dem chineſiſchen Kauffahrtei=
ſchiff
Hſiwwah, das ſich auf der Fahrt von Schang=
hai
nach Hongkong befand, überfielen Piraten, die
als Paſſagiere verkleidet waren, überraſchend die Be=
ſatzung
und zwvangen ſie, den Dampfer nach der
Biasbai zu ſteuern. Dort plünderten ſie das Gepäck
und ſetzten die Paſſagiere in Boote. Fünf chineſiſche
Paſſagiere wurden von ihnen entführt, um Löſegeld
für ſie zu erhalten. Als die Piraten die Beute weg=
transportieren
wollten, tauchte ein chineſiſches Kano=
nenboot
auf, worauf die Räuber die Flucht ins Land
ergriffen. Der Dampfer Hſinwah nahm unter Be=
gleitung
des Kanonenbootes die Fahrt nach Hongkong
wieder auf.

Die Unterſuchung des Straßen=
bahnunglücks
an der Heerſtraße.
Berlin. Die Kriminal= und verkehrspolizei
lichen Unterſuchungen des furchtbaren Unglüicks au
der Heerſtraße wurden auch geſtern vormittag fort
geſetzt. Im Polizeiamt Charlottenburg nahmen du
Vernehmungen der Augenzeugen und der leicht ver
letzten Fahrgäſte ihren Fortgang, nachdem vorgeſterr
bereits der Fahrer des Unglückszuges und die Schaff
ner gehört worden waren. Einer der Fahrgäſte, der
auf der vorderen Plattform des Triebwagens direk.
hinter dem Fahrer geſtanden hat, bekundete, daß der
Fahrer zuerſt in mäßigem Tempo gefahren ſei. Plötz=
lich
ſei jedoch die Geſchwindigbeit auf zirka 60 bis
70 Kilometer geſtiegen. Der Führer habe die Brewſe
gezogen, der Straßenbahnzug ſei aber trotzdem ins
Gleiten gekommen und er habe den Eindruck gehabt.
als ob die Bremſe nachgelaſſen habe. Geſtern vor=
mittag
wurde auch ein Aufſichtsbeamter der Straßen=
bahn
vernommen, der die Auffaſſung vertrat, daß
durchaus die Möglichbeit des plötzlichen Verſagens
einer ſonſt in Ordnung befundenen Bremſe beſtehe,
Geſtern früß hat man auch in Gegenwart von
Sachverſtändigen der Eiſenbahndirektion Berlin und
der Verkehrspolizei, ſowie von Betriebsingenieuren
der Straßenbahn erneut Fahrtverſuche mit dem ver=
unglückten
Straßenbahnzug an der Unglücksſtelle un=
ternommen
. Zu dieſem Zweck wurden die Wagen
des Zuges mit insgeſamt 60 Tonnen belaſtet, was
ungefähr der Belaſtung an dem Unglückstage gleich=
kommt
. Durch Abfahren der fraglichen Kuwe in ver=
ſchiedenen
Geſchwindigkeiten wollten ſich die Techniker
davon überzeugen, ob der Fahrer die Bremſe recht=
zeitig
genug betätigt habe. Bei den Verſuchen wurde
den Schienen eine künſtliche Glätte gegeben, um mög=
lichſt
den gleichen Zuſtand zu ſchaffen, in dem ſich
die Strecke am Sonntag befand. Die Unterſuchungen
ſind noch nicht abgeſchloſſen, jedoch neigt man bei den
Verkehrsſachwerſtändigen zu der Auffaſſung, daß die
Bremſe von dem Führer nicht rechtzeitig in Tätigkeit
geſetzt worden iſt.
Familientragödie.
Saarbrücken. In der Wohnung der Ehe=
lente
Becker kam es zu Auseinanderſetzungen, in
deren Verlauf Becker zum Revolver griff und ſeiner
22jährigen Frau in die Bruſt ſchoß. Darauf richtete
er die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch
einen Schuß. Die Frau wurde in ſchwerverletztem
Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert, wo durch
eine ſofort vorgenommene Operation die Kugel ent=
fernt
werden konnte. An ihrem Aufkommen wird je=
doch
gezweifelt.
Bluttat eines Gefangenen.
Linz. Der Juſtizwachkontrolleur der Männen.
ſtrafanſtalt Garſten, Wolfgang Fineder, wurde, als
er die Zellen der Häftlinge revidierte, beim Verlaſſen
der Zelle des wegen Unverträglichkeit in Einzelhaft
ſitzenden Sträflings Franz Luttvenberger, der das
Tiſchlerhandwerk ausübte, von dieſem unvermutet
überfallen und mit einem zweiſchneidigen Schnitz=
meſſer
hinterrücks ins Genick geſtochen. Der Sträf=
ling
brachte dem Kontrolleur 17 ſchwere Verletzungen
im Geſicht, am Halſe, Nacken, Bruſt und Armen
bei. Fineder tat noch einige Schritte und brach dann
leblos zuſammen. Das Motiv zur Tat ſollen angeb=
liche
Schikanen des Kontrolleurs ſein. Bemerkenswert
iſt, daß die Sträflinge der Anſtalt die Auslieferung
des Mörders verlangten, um ihn ſelbſt richten zu
können. Der Mörder iſt bereits Amal wegen ver=
ſchiedener
Eigentumsdelikte ſchwer vorbeſtraft.
Das Erdbeben in Bulgarien.
Wien. Dem Wiener Tagblatt wird aus
Sofia berichtet, daß das Zentrum des vorgeſtrigen
Erdbebens ſich in Ceroen befand. Eine große An=
zahl
von Perſonen wurden unter zuſammengeſtürzten
Häuſem begraben. Bis Montag früh wurden
fünfzig Tote geborgen. Cerven liegt 100 Kilo=
meter
von Sofia entfernt. In Philippopel
wurde neben anderen Häuſern die berühmte Moſchee
Inaret zerſtört. Unter den Trümmern befin=
den
ſich hundert Perſonen, an deren Ret=
tung
man arbeitet. Auch in Sofia wurden zahl=
reiche
Häuſer zerſtört und dabei eine große Anzahl
von Menſchen getötet. In vielen anderen Städten
wurden ebenfalls große Schäden angerichtet, ſo in
Ruſtſchuk, Razgrad, Tirnowo, Zenoli und Kazanlik.
Die bisher gemeldete Zahl der Toten entſpricht nicht
den Tatſachen, ſie iſt in Wirklichkeit viel größer.
König Boris, der in Varna weilte, hat ſich in das
Erdbebengebiet begeben.
Erdbeben in Mexiko.
Veracruz. Ein Erdbeben im ſüdlichen Mexik
ſoll in der Nacht zum Dienstag mehrere Städte
des Staates Oaxaca zerſtört haben. In der Stadt
Oaxaca ſind viele Gebäude eingeſtürzt.
Die Karte des 32ſtündigen
Fluges von Mailand bis zur Oſiſee

Moßstob 1:15000 000

B.

[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch den 18. Hprül 1928

Sette 14.

Sport, Spiel und Turnen.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Um die Deutſche Handball=
Meiſterſchaft.
Alle Endſpielteilnehmer zuſammen.
Der 15. April hat in den Landesverbänden der Deutſchen Sport=
Gehörde die letzten Handball=Entſcheidungen gebracht. Die noch fehlen=
den
Meiſter von Berlin und Weſtdeutſchland ſowie der Damenmeiſter
von Mitteldeutſchland konnten ermittelt werden. Somit ſtehen jetzt
alle Teilnehmer für die am 22. April mit der Vorrunde beginnenden
Endkämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft feſt.
Verbandsmeiſter wurden:
In Süddeutſchland: S. V. 98 Darmſtadt (Herren); Poſt=S.V. Frok=
furt
(Damen).
In Weſtdeutſchland: V.f.B. 08 Aachen (Herven); kein Damenmeiſter.
In Berlin: Deutſcher HC. Berlin (H.); S.C. Charlottenburg (D.).
In Mitteldeutſchland: Pol. S.V. Halle (H.); Forvua Leipzig (D.).
In Norddeutſchland: Pol. S.V. Hamburg (H); S.V. Güſtrow (D.).
In Südoſtdeutſchland: Pol. S.V. Oppeln (H.); Bresl. Sportfreunde (D.).
Im Baltenverband: Pol. S.V. Stettin (H.); Komet Stettm (D.).
Von den vorfährigen Verbändsmeiſtern ſind bei den Herren nur
die Meiſter von Süd= und Mitteldeutſchland, S.V. 98 Darmſtadt und
Vol. S.V. Halle wiedergekehrt. Der langjährige Deutzſche und Berliner
Meiſter, Pol. S.V. Berlin, unterlag innerhalb ſeimes Verbandes dem
jungen, von Altmeiſter Schelenz geführten Deutſchen Handballklub Ber=
lin
nach hartem Endhampf. Auch bei den Damem hat es einige Ver=
änderungen
gegeben.
Die Vorrunde
wm die Deurtſche Meiſterſchaft wird am 22. April an den folgenden Orten
ausgetragem:
In Halle ſpielen: bei den Herren S.V. 98 Darmſtadt-Pol. S.V.
Halle, bei den Damen Poſt=S.V. FvankfurtFortuna Leipzig. In bei=
den
Fällen ſtehen harte Kämpfe in Ausſicht. Die beteiligten Mannſchaf=
ten
dürften ſich beſonders im Spiel der Herven nahezu gleichwertig ſein,
daß eine Vorausſage nur ſehr ſchwer zu geben iſt.
In Berlin treffen bei den Herven D.H.C. Berlin und Pol. S.V
Oppeln, bei den Damen S.C. Charlottenburg und Sportfreunde Bres=
lau
zuſammen. Die Spielſtärke im Südoſtdeutſchem Handball hat ſich
ßwar in der letzten Zeit weſentlich gehoben, jedoch reicht ſie an die der
großen Berliner Vereine doch noch nicht heron. Wir erwarden ſowohl
bei den Herren wie auch bei den Damen die Vertreter der Reichshaupt=
ſtadt
in Front.
In Stettin heißen die Vorrundenpartner bei den Herren Pol.=
S.V. Hamburg und Pol. S.V. Stettin, bei den Damen S.V. Güſtrow
und Komet Stettin. Auch im Baltenverband hat ſich mit dem Auf=
ſchwung
der Leichtathletik das Können der Handballſportler gehoben,
ober auch hier werden die Vertreter Norddeutſchlands trotz des Vor=
teils
, den die Balten mit der Platzfrage haben,; nach Kampf in Front
bleiben. Weſtdeurſchland bleibt in der Vorrunde ſpielfre
In der Zwiſchenrunde
am 6. Mai würde man alſo bei den Herren S.V. 98 Darmſtadt bzw.
Pol. S.V. Halle, D.H.C Berlin, Pol. S.V. Hamburg und den V.f.B. 08
Aachen ſehen. Für die Zwiſchenrunde der Damen dürften ſich u. E.
Poſt=S. V. Frankfurt oder Fortuna Leipzig, S. C. Charlottenburg und
S.V. Güſtrow qualifizieren. Wer in dieſen Kämpfen gewinnen wird,
iſt matürlich weſentlich ſchwerer zu ſagen, da die Paarungen bei der
Zwiſchenrunde auf jeden Fall gleichwertiger ſein werden, als in den mei=
ſten
Spielen der Vorrunde. Mit beſonderer Spannung wird man in
dieſem Jahre die am 17. Mai (Himmelfahrtstag) zum Austrag kom=
ynenden
Endſpiele erwarten.
Fußball.
Germania PfungſtadtSportklub Hauſen 3:2 (0:1).
Die Gäſte aus dem Südmainkreis entpuppten ſich als eine ſchnelle,
auch techniſch gute Elf, die bei Halbzeit mit dem Wind im Rücken 1:0
Toven in Führung lag. Nach der Pauſe erzwang zwar Pfungſtadt durch
dew Halblinken den Ausgleich, doch ging Hauſen durch ſeinen vorzüg=
lichen
Mittelſtürmer erneut in Führung. Der Platzbeſitzer griff unent=
wegt
an und errang mit 2 weiteren Toren einen zwar knappen, aber
verdienten Sieg. Das ſehr faire Spiel war ungemein raſch und brachte
vor beiden Toren ſpannende Momente. Pfungſtadt verſtand es, mehr
und beſſere Torgelegenheiten herauszuſpielen und hat deshalb zu Recht
gewomen. Der Schiedsrichter, Herr Döring vom V. f. R. Darmſtadt,
lsitete einwandfrei.
Chattia Wolfskehlen 1Union Wixhauſen Reſerven 11:2 (6:2).
Unter der vorzüglichen Leitung von Herrn Haffenberger C,Viktoria
Griesheim) trafen ſich obige Mannſchaften zum Rückſpiel in Wolfskeh=
len
. Die mit drei Mann Erſatz ſpielenden Platzherren brauchten ge=
raume
Zeit, um ſich zu finden. Bei Halbzeit hieß es jedoch trotz Gegen=
wind
ſchon 6:2 für Wolfskehlen. Die zweite Hälfte ſah Wolfskehlen
andauernd im Vorteil. Die Ausbeute der oft drückenden Ueberlegenheit
waren 5 weitere Tore, während die Gäſte leer ausgingen. Das Tor=
verhältnis
der letzten vier Spiele wurde ſomit auf 38:6 erhöht. Kom=
menden
Somtag erledigt Wolfskehlen ein Rückſpiel gegen die Liga=
erſatz
des Sp.V. Viktoria in Walldorf.

Bundes= und Werbeſchießen bei der Schützengeſellſchaft Hubertus.
Wie alljährlich, ſo beabſichtigt auch dieſes Jahr die Schützengeſell=
ſchaft
Hubertus=Darmſtadt, ein Bundes= ſowie Werbeſchießen im Rah=
men
der Bundesmitglieder abzuhalten. Das Schießen ſelbſt iſt mit einer
Standeinweihung verbunden. Aus dieſem Anlaß ſcheute die
Schützengeſellſchaft keine Unkoſten, um das Feſt ſelbſt zu einem würdi=
gen
zu geſtalten, kommen dech wertvolle Einzel= ſowie Gruppenpreiſe
zur Verteilung. Auch ein Ehrenpokal ſoll zum Austrag kommen für
denjenigen Schützen, dem es gelingt, die höchſte Ringzahl zu erreichen
an den drei vorgeſehenen Schießtagen. Das Schießen ſelbſt findet im
Vereinslokal (Mathildenhöhſaal) ſtatt, und zwar am 22., 28. und 29.
April; daſelbſt iſt auch die Preisverteilung. Unter anderem hat auch
der Darmſtädter Reichsbahn=Sportverein (Abteilung Schießſport) ſeine
Teilnahme im Gruppenſchießen zugeſagt, und iſt man geſpannt, wie
der Gruppenkampf endet, beſitzt doch dieſer junge Verein gute Kräfte,
alſo ein nicht zu unterſchätzender Verein, der in dieſem harten Kampf
ſeinen Mann zu ſtellen weiß, wenn er auch zum erſtenmal an die Oef=
fentlichkeit
tritt. Nähere Einzelheiten ergehen demnächſt noch an die
einzelnen Vereine.

Turnen.
Die Turner und die Preſſa in Köln 1928.
Es iſt ein glückliches Zuſammentreffen, daß das 14. Deutſche Turn=
feſt
in eine Zeit fällt, in der Köln den Blick der ganzen Kulturwelt auf
ſich ziehen wird, in die Zeit der Internationalen Ausſtellung Köln
1928 der Weltſchau am Rhein. Darüber hinaus mag es ſymboliſche
Bedeutung haben, daß körperliche und geiſtige Höchſtleiſtung hier als
die Einheit in die Erſcheinung tritt, die unſere Gegenwart trägt und
die Zukunft formt. In der Preſſeausſtellung ſelbſt findet dieſe Einheit
ihren ſichtbarſten Ausdruck. Die Preſſa wird im Spiegel des Preſſe=
weſens
erkennen laſſen, wie das Ringen nach körperlicher Ertüchtigung
beſtimmenden Einfluß auch auf andere Gebiete des öffentlichen Lebens
gewinnt, wie der Sport in der Preſſe ſich einen ſtändig größeren Raum
erobert, wie auch die Preſſe ſelbſt helfend, fördernd und wegweiſend
voranſchreitet. In einer beſonderen Abteilung werden dieſe vielſeitigen
Beziehungen zwiſchen den Leibesübungen und Preſſe dem Beſucher vor
Auge geführt werden, wird ſich die Bedeutung des Turnens und Sports
in Vergangenheit und Gegenwart, ihr wechſelnder Einfluß als öffent=
liche
Angelegenheit in Tageszeitungen und Fachzeitſchriften, in Text
und Bildern, wiederſpiegeln, anſchaulich gemacht und erläutert durch
intereſſante bildliche und plaſtiſche Darſtellungen.
Und ſchon iſt der Beſucher im Bann der großen Ausſtellung, die
als erſte ihrer Art in ein Gebiet führt, von dem die meiſten nicht ein=
mal
die kleinſte Vorſtellung haben. Wie entſteht eine Zeitſchrift, ein
Buch, eine Zeitung, woher ſtammt die Nachricht, wer übermittelt und
bearbeitet ſie, wie iſt der techniſche Vorgang, der es ermöglicht, das
photographiſche Bild in der Zeitung wiederzugeben, welche Aufgaben
hat der Verlag, wie arbeitet der Redakteur, der Setzer der Drucker,
welche Durckmaſchinen und =Verfahren gibt es, welchen Weg legen die
Druckerzeugniſſe zurück, bis ſie in die Hand des Leſers gelangen? Jede
Gruppe iſt eine neue Frage und jede eine neue Antwort. Von den
Anfängen des Nachrichten= und Preſſeweſens führt die Ausſtellung bis
zum modernen Zeitungsbetrieb. von der Werkſtatt Gutenbergs in die
Maſchinenſäle der modernen Druckerei. Eine Reihe beſonders inter=
eſſanter
Einzelgebiete treten als Sonderausſtellung hervor, ſo die ſchon
genannte Gruppe Preſſe, Turnen und Sport weiter Preſſe und
Frau, Preſſe und Jugend uſw. In dem Staatenhaus werden die
ausländiſchen Staaten ihr Preſſeweſen auf dem Hintergrund ihrer
nationalen Eigenart zur Darſtellung bringen. Die Beteiligung des
Auslandes iſt ſo groß, daß die Preſſa das Preſſeweſen der geſamten
Kulturwelt umfaſſen wird. So wächſt die Internationale Preſſeausſtel=
lung
Köln zu einer Weltſchau, die ein überwältigendes Bild von dem
kulturellen, techniſchen und wirtſchaftlichen Schaffen unſerer Zeit er=
ſtehen
läßt.
Moderne großzügige Bauten erheben ſich am Rhein, die der gewal=
tigen
Schau das würdige Heim bieten. Ein Ausſtellungspark von
500 000 Quadratmetern Größe ſteht bereit, um den Strom der Beſucher
aus aller Herren Länder aufzunehmen. Nie konnte Köln ſeinen Gäſten
mehr bieten als mit dem 14. Deutſchen Turnfeſt und der Preſſa gemein=
ſchaftlich
.
Motorſport.
AOAC.=Auslands=Tourenfahrt.
In San Remo.
Das vierte Etappenziel der Auslands=Tourenfahrt des A. D.A. C.
im San Remo gab den Fahrern am Montag ud Dienstag zwei Ruhe=
tage
, die von den Imſaſſen der 233 Fahrzeuge zu Ausflügen nach Nizza
und Monte Carlo bewutzt wurden. Die Kurverwaltung von San Nemo
hatte es ſich nicht nehmen laſſen, ein großes Blumenfeſt für die Touren=
fahrer
zu arrangieren. Wie in den anderen italieniſchen Städten, ſo
ſtanden auch in San Remo die Deutſchen im Mittelpunkt des Intereſſes.
Man war allgemein darüber erſtaunt, daß es einer Organiſation mög=
lich
iſt, eine derartige Auslandsfahrt mit ſo großem Aufgebot an Fahr=
zeuugen
durchzuführen. Am Mittwoch geht die Fahrt weiter nach dem
22 Km. entfernten Turin.

Die Deutſche Turnerſchaft wird bei den deutſchen Fechtmeiſterſchaf=
ten
vom 20. bis 22. April in Bad Eilſen nicht mit ihren Fechtern ver=
treten
ſein, weil der Deutſche Fechter=Bund einen Spanier und einen
Franzoſen entgegen den Satzungen zugelaſſen hat.
Berlins Fußballmannſchaft für das Städteſpiel gegen München am
Sonntag iſt eine komplette Elf der Hertha,BSC., in der nur als Mit=
telläufer
Gottſchalk (Minerva) eingeſetzt wurde.
Eintracht Trier ſpielte beim zweiten Spiel in Frankreich gegen
CSJB. Angers 1:1.
Im Tennis=Städtekampf ſiegte Karlsruhe mit 10:7 Punkten gegen
Pforzheim.
Deutſchlands Wafſerballmannſchaft trägt am 29. April in Berlin
noch ein weiteres Uebungsſpiel aus.
Die engliſche Hockeymannſchaft Dorſet and Hampſhire Wanderers
trug ihr letztes Spiel auf deurſchem Boden in Heidelberg gegen den
HC.H. aus und unterlag mit 0:2 (0:1) Toren.
Wambſt/Laequehay haben das letzte diesjährige Sechstagerennen in
Paris mit Rundenvorſprung gegen Faudet/Mareillac gewonnen. Rauſch)
Hürtgen mußten am vorletzten Tag nach einem Sturz von Rauſch aus=
ſcheiden
.
Luigi Quadrini=Italien, der Europameiſter im Federgewicht, hat
von der JBU. eine letzte Friſt zur Annahme des Titelkampfes mit dem
deutſchen Meiſter Paul Noack bis zum 12. Juli erhalten.
Der Bremer Halbſchwergewichtler Hülſebus wurde wegen eines Ver=
tragsbruchs
in Prag auf ein halbes Jahr disqualifiziert, boxt alſo am
22. April in Leipzig nicht gegen Hein Müller.
Helen Wills wird am 18. April Amerika mit dem Dampfer Aqui=
tania
nach Europa verlaſſen.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Relch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble; Druc
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Mittwoch, 18. April. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.307
Rektor Wehrhan: Der Totenwächter und andere Geſchichten aus
deutſchen Klöſtern. 16.30: Funkorch.: Alte Operetten. Mitw.:
Paula Woog (Sopran). o 17.45: Bücherſtunde. 6 18.30: Pfarrer
Taesler: Die Religion bei Euripides. O 19: Schachſtunde. 19.30:
Franzöſiſch. O 20: Dr. Sittig: Fortpflanzungsvorgänge im Tier=
reich
. O 20.15: Bunter Abend. Mitw.: J. Gareis (Geſang), Prof.
Lightman (Mundharmonika). Funkorch. E. Kohlhöfer.

Stuttgart.
Mittwoch. 18. April. 12.30: Schallplatten. O 15: Tante Grefle
und Onkel Ott, Rundfunkorch. O 16: Briefmarkenkunde für die
Jugend. O 16.15: Rundfunkorch.: Werke von Suppe. Einlagen:
Hilde Volk. O 18.15: Dr. J. Schairer: Zwang und Freiheit im
Nervenleben. O 18.45: Dr.=Ing. Schneider: Vom Kienſpan bis
zur elektriſchen Glühlampe. o 19.15: Engliſcher Sprachunterricht,
O D: Bunter Abend. Leitung: Carl Struve. Mitw.: Margarete
Erhardt, Käte Mann, Hildegard von Zedtwitz, E. Baudiſtel, H.
Hanus, H. Hofele, K. Karner, G. Ott, E. Stockinger, C. Struve,
Münchener Gitarre=Kammertrio, Rundfunkorch. Sor: Sonate
Cmoll. Beethoven: Menuett i G=dur. Schubert: Ballettmuſik
aus Roſamunde‟. Albeniz: Sevilla. Alwe: Thüriger Reigen.
Roemer: Träambel mit Fughettaſcherz. Liſzt: Ungariſche
Rhapſodie. Czikos und Zigeunerin. Ein Sendeſpiel in drei Ab=
teilungen
und einem Vorſpiel von M. Schilling. Muſikal. Leitung=
Kühn. Perſonen des Vorſpiels: Der Direktor und der Dichter,
Perſonen des Stückes: Janos, ein Czikos; ſei Vater; erſter junger
Czikos; zweiter junger Czikos; ein alter Czikos; Riſha, ein Zigeuner=
mädchen
; Hanna, eine alte Zigeuneri; Czikos; Zigeuner; Frauen und
Mädchen. Ort der Handlung: Die Schenke zu Uwar und die Pußta.

Bromme: Bitte, ſei doch nett. Branſen: Auf der grünen
Wieſe, Fox. Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

Mittwoch, 13. Aprül. 15.30: Dr. Geppert: Sonderbare An=
ſtandsregeln
. 16: Dr. med. Katz: Das Herz der Frau. o 16.30;
Die Funkprinzeſſin (Stella Hay) erzählt: Ein Frühlingsmärchen.
Märchens Reiſe. Die kleine Kletterroſe (Sophie Reinheimer). O 174
Funkkapelle. Leit.: Konzertm. v. Szpanowſki. O 18.30: Dr. Hauſen=
Die Müllverwertung der Großſtadt. o 19: Miniſterialrat Dr.
Häntzſchel: Die öffentliche Aufgabe der Preſſe und ihre Anerkennung
durch das Recht. e 19.30: Dr. Osborn: Die Nationalgaleris,
Menzel. 20: Juſtßrat Heilfron: Rechtsfragen des Tages
O 20.30: Miniſterialrat a. D. Falkenberg: Der Rundfunk im
Dienſte des Beamtenbildungsweſens. Aufgaben und Ziele. o 21:
Buntes Allerlei. Tango=Orch. Valentino=Comero. Guido Gialdind
(Kunſtpfeifer). Am Flügel: Ben Geyſel. Ruſſiſches Damengeſangs=
quartett
Popoff. P. Morgan erzählt Anekdoten. Anſchl.*
Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Stettin. 18.30: Oberſpiellefter Clemens: Einf. zur nachfolg.
Uebertr. O 19.30: Stadttheater: Fra Diavolo, Komiſche Oper
i drei Akten von Auber. Dir.: Wüſt. Perſ.: Fra Diavolo;
Papsdorf: Lord Kookburn: Samwald; Lorenzo: Schneider; Matheoz
Britz; Giacomo: Vockerodt; Beppo: Erlenwein; Pamela: Mily
Petrikowski; Zerline: Anny Rys. Chor der Landleute. Gäſte und
Dragoner. Szene: Ein Dorf in der Gegend von Terracina.
Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Mittwoch, 18. Aprü. 12: Dr. Lebeder
Muſikapparat und Schallplatte im Deutſchunterriht (für Schüler).
O 14.30: Kindertheater: Tiſchlein deck dich. O 15: Ob. Stud.=Dfr.
Dr. Rohrberg: Der logarithmiſche Rechenſtab m mathematiſchen
Unterricht. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Ob.=Stud.=Dr.
Dr. Rohrberg: Der logarithmiſche Rechenſtab im mathematiſchen
Unterricht. O 16.30: Prof. Dr. Mersmann: Einf. i das Ver=
ſtehen
von Muſik. 17: Hamburg: Bandler=Quartett. o 18:
Oberl. Bornemann: Techn. Lehrgang für Facharbeiter und Werk=
meiſter
: Elektrotechnik. 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
O 18.55: Prof. Dr. Prion: Grundfragen der Rationaliſfierung.
O 19.20: Ob.=Reg.=Rat Dr. Ziegler: Geld und Gold in der Ge=
ſchichte
der Völker. O 20.05: Köln: Dr. Ulmann: Einf. in das
nachfolg. Sendeſpiel. 20.15: Sendeſpiel Der dremal tote
Peter von Sling. Spielleit.: Kandner. Anſchl.: Preſſenachr.
22.30: Tanzmuſi

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 18. April 1928.
Zunächſt noch kühles, ubeſtändiges, wechſelnd wolkiges Wetter, mit
Aufklaren und Regen= und Schneeſchauern, ſpäter Beruhigung der Wet=
terlage
.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 19. April 1928.
Ruhiges, eils wolcges, teils aufheiterndes Wetter, aber noch Eühl.
Heſſiſche Wetterdienſtſtella

Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter: Temp.
in c‟ Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Schnee=
decke

in cm Gießen: Regen 2,3 NO, 12,1 Aachen: Schnee 0 3,0 Hamburg: heiter NNO, Berlin: wolkig NW. München: Königsberg: Breslau: Schnee NW., Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) Schnee 15 Waſſerkuppe: Schnee 16 Feldberg: Schnee
(Schwarzw.) NW. Zugſpitze: Kahler Aſten: Fichtelberg: Nebel NW.

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[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch, den 48. Apfül

DarmſtadterCagblatte

Vom ſüddeutſchen Ledermarkt.
Der Geſchäftsgang in der diesmaligen zwei Wochen umfaſſenden
Berichtszeit ſtand vollkommen im Zeichen der Unterbeechung durch die
Oſterfeiertage. Die Umſätze am Ledermarkt waren durchweg nur noch
minimal. Die Grundſtimmung lag aber rnunterbrochen ſehr feſt, und
muan erhofft für die kommende Woche ein lebhaftes Wiedereinſetzen des
Verkehrs. Die Zurückhaltung in der zweiten Hälfte der Berichtszeit
war aber zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß man vielfach den
Verlauf der zurzeit ſtattfindenden Leipziger Meſſe abwarten will. Die
Zufuhr an Leder aller Art war ſehr gering. Die Fabrikanten unter=
nehmen
lebhafte Bemühungen, die Preiſe heraufzuſetzen, und begründen
ihre Mehrforderungen damit, daß die derzeitigen Lederpreiſe noch
immer nicht den Rohhäutepreiſen angeraßt ſind. Die Schuhinduſtrie
wie der Lederhandel ſetzen aber dieſen Bemühungen Schwierigkeiten
entgegen. Die Geldeingänge waren wieder unbefriedigend. Sowohl
auf dem Unter= wie auf dem Oberledermarkt und auch am Sattlerleder=
markt
beſchränkten ſich die Transaktionen in der Hauptſache auf völlige
Auslieferungen. Man nannte zuletzt im Großverkehr folgende Durch=
ſchnittspreiſe
: Zahmſohlleder, Kernſtücke, Eichenlohware 9.2010, Miſch=
gerbung
7,208.60, Hälften 78 bzw. 5,806,80, Seiten 3,704.10 bzw.
3,503,90, Hälſe 4,305,50 bzw. 3,704,80, Wildſohlleder, Salzkern=
ſtücke
8,308,60 bziv. 6,808, Salzhälften 6,807.40 bzw. 5,806,50,
Salzſeiten 3,504 bzw. 2,903,40, Salzhälſe 4,305,30 bzw. 3,604,20;
aus trockenen Häuten ſind die Preiſe etwa 10 Prozent billiger, Zahm=
vache
Kernſtücke 9,3010 bzw. 7.208,80, Hälften 6,908.30 bzw. 5,60
bis 6,30. Seiten 4,305 bzw. 3,504,30, Hälſe 4,305,90 bzw. 3,80 bis
480, Wildoache Kernſtücke 78,40, Hälften 56,70. Seiten 34,20,
Hälſe 3,504,60, Niemeneroupons kaltgeſchmiert 7,708,80, warmge=
ſchmiert
7,157,60, Fahlleder Eichenlohgare 8,409,10, Miſchgerbung
7,407.90, Stiefelkipſe braun I 6,406,80, II 4,455, ſchwarz I 6.20 bis
6,70, II 5306, Pantiemen=Kipſe braun 1 55,40, II 4.,455, ſchwarz
T 6206,70, II 5,306. Pantiemen=Kipſe braun 1 55,40, I1 4,455.
ſchwarz 1 5.205,40, ſchwarz II 4204,80. Die Preiſe verſtehen ſich
alle in Reichsmark per Kilogramm. Sattlerkipſe braun 6,307,10,
ſchwarz 6,306,80, Kipsblank naturell 5,407.50, Kips Vachetten 3,50
bis 14,80, Kibs Vaches 4,605,40, Geſchirrleder ſchwarz 5.306.70, fau=
big
1 6,8080, egaliſierte im Preiſe 10 Prozent teurer, alles pro
Quadratfuß, Rindvachetten für Möbel, Auto und Portefeuille=Zwecke
1122 Mk. pro Quuadratmeter, Boxkalf ſchwarz 1,952,45, farbig I
2,453,10, Rindbox I ſchwarz 1,602. farbig 1 1,802,20, Chromrind=
lack
1 2,502,75, Chromchepreaux Lack 33,80, Roßchebreaux ſchwarz I
1,201,35. farbig 1 1.401,60, Chepreaux ſchwarz 1 2.353, farbig I
33,80, Chebreaux Imitation ſchwarz 1 0.901.30, farbig I 1,101,80,
ſämiſch Schafleder 0.901,40, weißgare Schafleder 0,650,95, Lohgare
Schafleder 0,500,85, Glacefutter 0,651,05, alles pro Quadratfuß,
Chamois je nach Größe pro Kip gleich 30 Stück 1819 RM. Schaf=
leder
für Portefeuille=Zwecke 0,601. Möbelzwecke 0,801.10, Ziegen=
leder
für Portefeuille=Zwecke 1,151,70, für Möbelzwecke 1,152,10 per
Quadratfuß.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. April.
Nach den geſtrigen teilweiſe beträchtlichen Kursrückgängen war die
Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe allgemein zurückhaltend. und
die Geſchäftstätigkeit war weſentlich ſtiller als an den Vortagen. Offen=
bar
ſah ſich das private Publikum zu größerer Verſicht veranlaßt, und
auch die Spekulation verhielt ſich zumeiſt reſerviert und abwartend.
Verſchiedentlich machte ſich jedoch, wie ſchon im Verlaufe der Abend=
börſe
, Deckungsbedürfnis bemerkbar, da offenbar geſtern von der Baiſſe=
ſpekulation
Leerabgaben vorgenommen worden waren. Bei uneingeit=
licher
Kursentwicklung ergaben ſich daher zur erſten Notierung über=
wiegend
Kurserholungen von etwa 1 bis 2 Prozent. So waren am
Montanmarkt Mannesnann 1 Prozent, Mansfelder 2 Prozent, Rhein=
ſtahl
1 Prozent gebeſſert. Die geſtern abend ſtark angebotenen Weſter=
egeln
konnten ſich 134 Prozent erholen. Von den Elektrowerten lagen
A.E.G. 1½ Prozent, Lahmeyer 1½ Prozent und Siemens 134 Prozent
höher, Gesfürel blieben gut behauptet, Licht und Kraft und Rheag jedoch
weiter etwas abgeſchwächt. Banken gewannen bis 1½ Prozent, nur
Reichsbank konnten ihren ſtärker erhöhten Stand nicht behaupten.
Schiffahrtswerte waren leicht erholt, ferner zogen Daimler 1 Prozent
an. Weiter unter Kursdruck ſtanden Zellſtoff Waldhof mit minus
3 Prozent. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben leicht gebeſſert,
Scheideanſtalt dagegen 2 Prozent niedriger. Nach den erſten Kurſen
kam namentlich am Farbenmarkt Ware heraus, und der J. G. Kurs
ging etwas zurück. Deutſche Anleihen zogen etwas an, ausländiſche
Renten lagen ſtill. Nur für Ruſſen beſtand einiges Intereſſe. Bosnier
lagen feſt. Im weiteren Verlaufe wurde die Tendenz ausgeſprochen
ſchwach, und bei allgemein außerordentlich ſtillem Geſchäft gingen die
Kurſe 1 bis 3 Prozent zurück. Stärker angeboten waren Siemens mit
minus 4½ Prozent und Rheiniſche Braunkohle, die 5½ Prozent ver=
loren
. Der Geldmarkt war weiter etwas angeſpannt. Tägliches Geld
7 Prozent. Am Deviſenmerkt lagen Deviſen etwas erholt. Mark gegen
Dollar 4,1819, gegen Pfunde 20 419, London=Kabel 4,8835, Paris 124,09,
Mailand 92,50, Madrid 29,04, Holland 12,10½.
Das Geſchäft an der Frankfurter Abendbörſe war ziemlich klein, doch
konnte die Erholung, die bereits an der Nachbörſe zu verzeichnen war,
ſich fortſetzen, wobei beſonders die zuletzt ſtärker ermäßigten Werte zu=
rückgewannen
. Kursbeſſerungen von 24 Prozent wanen zahlreich. Auch
die ausländiſchen Kunſtſeidenwerte ſehr feſt, Bemberg Shares 4 143,5,
B 140. Der Rentenmarkt lag faſt vollkommen geſchäftslos. Der Börſen=
verlauf
blieb zwar ruhig, doch weiterhin feſt geſtimmt bei weiteren

kleineren Kurserhöhungen. Im einzelnen nannte man: Danat 242,5,
Diskonto 150, Metallbank 133. G lſenkirchen 141, Klöckner 124. Mannes=
mann
155,75, Mansfelder 196,75, Rheimbraun 290, Rheinſtahl 159, Hapag
156, Nordd. Olotzd 154, Daimler 104, Licht u. Kraft W. Farben 265,75,
Geſ. f. El. 25,5, Holzmann 165, Schuckert 1905, Siemens 298,5, Wald=
hof
297.
Abenddeviſen: London gegen Paris 194,02, gegen Mailand 92,50,
gegen Naw York 4.984, gegen Holland 12.10½, gegen Madrid 2004,
gegen Yürich 25.3333 Pfunde gegen Mark 20/41½8, Dollar gegen Mark
4.1810.
Berliner Effeftenbörſe.
Berlin, 17. April.
Die Kursabſchwächungen ſetzten ſich heute fort, da die ſcharfe Abſatz=
bewegung
der Teyminnotierungen während der geſtrigen Montagsbörſe
dem Publikum die Kaufluſt nahm und von dieſer Seite Realiſationen
auslöſte. Die Tendenz war bei Beginn mit wvenigen Ausnahmen ge=
drückt
, doch war das Tempo der Kursrückgänge ruhiger als geſtern.
Auf einer um 12 Prozent ermäßigten Baſis wurde das angebotene
Material im allgemeinen aufgenommen. Einzelne Geldſpekulanten ſind
heute ſchon zu Deckungskäufen übevgegangen, ſo daß trotz der an ſich in
Börſenkreiſen herrſchenden Nervoſität zunächſt eine gewiſſe Widerſtands=
kraft
vorhanden war. Die Tätigkeit der Baiſſepartei wurde insbeſon=
dere
durch das ungewöhnlich ſtarke Angebot an kurzfriſtigen Geldern
eingeſchränkt. Tagesgeld war offiziell mit 57 Prozent und darunter.
für erſte Firmen bereits mit 3 Prozent zu haben. Monatsgeld 7½ bis
8½4 Prozent. Warenwechſel mit Bankgiro zirka 68 Prozent, vereinzelt
63 Prozent. Infolge der flüſſigen Geldmarktlage war Nachfrage nach
ausländiſchen Deviſen vorhanden. Der Dollar befeſtigte ſich daher auf
4.1811 und das engliſche Pfund auf 2,4180. Im Uſaneenhandel lag im
übrigen die norwegiſche Krone auf Grund der geſtern verkündeten Nück=
kehr
zur Goldwährung international ſehr feſt. London-Oslo 1894,
Londom-Amſterdam ebenfalls befeſtigt 12,101.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchift bei unſicherer
Tendenz ſehr gering.
Im weiteren Verlauf fand ein neuer Vorſtoß der Baiſſepartei ſtatt,
dem ſich erhebliche Glattſtellungen der Quliſſe und des Publikums an=
ſchloſſen
. Das Kursnibeau ging infolgedeſſen ſcharf zurück. Die bekann=
ten
Spezialpapiere verloren gegenüber ihren geſtrigen Schlußkurſen
1012 Prozent, namentlich Zellſtoff Waldhof, Karſtadt und Polyphon.
Zahlreiche Terminaktien, wie Deſſauer Gas, Ludwig Loowe, Rheiniſche
Braunkohlen, Danatbank uſw., gingen um 45 Prozent gegenüber den
heutigen Eröffnungskurſen zurück. Erſt kurz vor Börſenſchluß gelang
es den Banken, die neue Baiſſewelle abzufangen und durch Aufnahme
größerer Aktienpoſten weitere Kurseinbrüche zu verhindern. Teilweiſe
ſchloß die Börſe auf Grund dieſer Interventionen etwas über den
niedrigſten Tageskurſen. Pribatdiskont unverändert 6½ Prozent für
beide Sichten.
An der Nachbörſe ſchritt die Spekulation zu Rückkäufen, da von
verſchiedenen ausländiſchen Börſen feſte Kurſe gemeldet wurden, u. a.
in Amſterdam eine beachtenswerte Befoſtigung den Bemberg=Bonds ein=
trat
. Man konnte auch ſtärkeres Intereſſe für Vorprämien feſtſtellen,
namentlich in J. G. Fauben und Daimler. Beachtung fanden daneben
Oberkoks mit 16, Bemberg mit 325, Ver. Glanzſtoff mit 743, Zellſtoff
Waldhof mit 294, Polyphon mit 390,5, Schulheiß mit 361363.

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Baſalt .
Bergmann.
Berl. Karlsruh
Berl,Hhand.=G.
Braunkohl.= Briket
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung
F. 0. Farben. .
Gelſenk Berg..
G.feleſtr untern. 1
Han. Maſch.=Egeſt.
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120.28 1 17. 4..
118. 199.75 108,25 5öſch Eiſen 150. 146. 1 93.* 89.* I5 Hohenlohe Werke: 98. 94.5 1193 183.25 Kahla Porzellan: 118. 11 116. 1 83.75 79.75 Kali Aſchersleben 184,5 1 180. 1262,5 259. Salzdefurth. 287.75 1282. 2178. 177. n Veſterregeln: 196,5 192,25 234. 331 Is Lindes Eismaſch. 178,5 174. 1246. 240. 12. Loewe & Co. 263 260. 161.5 159. Lingel Schuh: 63. 62: 1152,5 150. Mannesmannmök 159,5 152.25 154,75 151. 1 Niederlauſitzer 166.* 157,5 47" 45.25 Nordd. Loyd 156.5 158,625 138 138. Orenſtein. 134. 1 137-* 1 65 67. 1 Polyphon.
Rütgerswerke 400. 378.25 129 125. 104.75 1
126. 1123,5 102.5 175. 168. 1270. 261.25 Saen äfs 146 1482 142.,5 13825 Ver. Glanzſtoff 748. 729. 1285. 281.75 r. Stahlwerke. 99.,5 86.5 288 62 Volfſtedter Porzellan 575 57. 1225.5 228.5 Banderer Werke. 195.,5 190. 157. 154.55 Wiſſner Metall. 142.75 141. 170 163,5 Bittener Gußſtahl.. 60,5 60.5 1260,5 258.

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Geld 4
70,51 4.
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Portugal . 7.353 7.387 1.359 7.372 Stocholm..= I112.771 7112,39 112.151 Sitig 37 1393 18.0N 17.88 9 18,02 London 120.3956 790.435 20.3894 9i0 439 AAthen. 5.494 5.5osl 15.594 5.5o6 Buenos Airesl 1.7g9 789 1.n7a7 1.27 Konſtantinopel 2.143 3 2.147 2.144 2.148 New=York 4.17704 1250 4.1770 4,1gsoll Kanada. ... 4uns 54.1955 4.17g 4.188 Belgien. 156.33 5o.49 55.355f5o. 4784 5üruguah. 4.321 7.329 4.321 1 43a9

Neuerungen im Poſiverkehr nach dem Ausland.
Von jetzt an müſſen den Nachnahmeſendungen nach Oeſterreich, deren
Beträge auf ein Poſtſchechktonto (Poſtſparkaſſenkonto) in Oeſterreich über=
wieſen
werden ſollen, die Einzahlungsformblätter Cmpfangerlagsſcheine)
vom Abſender beigefügt werden. Der Abſender hat die Formblätter his
auf die Betragsangaben, die wegzulaſſen ſind auszufüllen. Vom 1. Mai
an gilt dasſelbe für Sendungen nach der Tſchechoſlowakei. Sendungen
dahin ſind die von den Poſtſcheckämtern in Prag und Brünn heraus=
gegebenen
Zahlkarten beizufügen.
Im Verbehr mit der ſpaniſchen Kolonie im Buſen von Guinea ſind
vom 1. Mai an Wertbriefe zugelaſſen. Meiſtbetrag der Wertangabe bei
Leitung über Frankreich 3200 NM., bei Leitung über Hamburg ( See=
weg
) 8000 RM. Die Sendungen müſſen den Leitvermerk wia Spanien
tragen. An dem Dienſt nehmen im Buſen von Guinea nur die Poſtan=
ſtalten
Bata, Elobey, San Carlos und Santo Iſabel de Femando Po
teil. Ferner ſind fortan auch Zeitungen und Zeitſchriften, die unmittelbar
vom Verleger abgeſandt ſverden, geheftete und gebundene Bücher, die
nicht zu Ankündigungen oder Anpreiſungen dienen ſollen, ſowie litera=
riſche
und wiſſenſchaftliche Werke, die gwiſchen gelehrten Anſtalten aus=
gewechſelt
werden, zu der ermäßigten Gebühr (für je 100 Gramm 5 Rpf.)
im Verkehr mit den ſpaniſchen Kolonien im Buſen von Guinea, ein=
ſchließlich
des Geßiets von Munf (Annobon, Corisco, Elobeh, Fer=
nando
Po) ſowvie Rio de Oro, einſchließlich der Gebiete Kap Jubyz und
La Agüera (Kap Blanco) zugelaſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Kaliabſatz im April. In den erſten zehn Tagen des April
wurden 195 000 Doppelzentner Kali abgeſetzt. In Anbetracht der vie=
len
Feiertage innerhalb dieſes Zeitraums iſt das Ergebnis ſehr gut.
Die Schätzung des Syndikats in Höhe von 500 000 Doppelzentnern für
April dürfte nach dem bisherigen Ergebnis ohne weiteres erreicht
werden.
Vereinigte Kunſtſeidenfabriken A.=G., Frankfurt a. M.=Kelſterdach.
Die Schlußbilanz des Unternehmens es wird bekanntlich mit der
Vereinigten Glanzſtoffabriken A.=G. Elberfeld, die bisher ſchon über
90 Prozent des 3 Millionen Reichsmark Aktienkapitals beſitzen, fuſio=
niert
weiſt einen nach 749 264 (454 909) Anſchreibungen verbleibenden
Reingeninn von 278 495 RM. aus, wovon bekanntlich Dividendenzah=
lung
mit 8 Prozent aufgenonmen wird. Die Qualität der Fabrikation
konnte weiterhin verbeſſert werden und der Abſatz der Produktion er=
folgte
zu auskömmlichen Preiſen durch die Organiſation der Elberfelder
Glanzſtoffabriken. Die Bilanz zeigt Erhöhung der Anlagen auf 4,45
(3,86), der Vorräte von 1,78 (0,97) und der Debitoren auf 0,53 (0.39)
Mill RM. Die Kreditoren von 2,02 auf 3,13 Mill. RM. Ueber das
laufende Jahr werden keine Mitteilungen mehr gemacht. ( Generalver=
ſammlung
20. April.)
Deutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. In der
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn für 1927 in
Höhe von 747530 RM. (im Vorjahre 674 835) wieder 6 Prozent Divi=
dende
auf 5000 RM. Vorzugsaktien und 9 Prozent Dividende (im
Vorjahre 8 Prozent) auf die im Umlauf befindlichea 7403 400 RM.
Stammaktien in Vorſchlag zu bri en. (Generalverſammlung am
22. Mai.)
Großkraftwerk Mannheim A.=G., Mannheim. Die Geſellſchaft be=
ruft
zum 7. Mai 1928 eine außerordentliche Generalverſammlung zwecks
Erhöhung des Stammkapitals um 2 auf 4 Millionen Reichsmark. Zweck
der Transaktion iſt noch nicht bekannt, doch läßt ſich vermuten, daß ſie
in Verbindung mit dem Vorſchlage der Neckar A.=G. in Stuttgart an
ihre Generalverſammlung ſteht, eine weitere Beteiligung von bisher
440 000 Reichsmark an der Mannheimer Geſellſchaft zu beſchließen.
Zur Ueberzeichnung der Landmandsbank=Anleihe. Wie bereits am
Donnerstag aus New York berichtet wurde, iſt die große Anleihe der
däniſchen Landmandsbank kurz nach ihrer Auflogung überzeichnet wor=
den
. Die Abrechnung wird aller Wahrſcheinlichkeit nach bereits im Laufe
der nichſten Woche erfolgen. Was die Verwendung der Summe an=
belangt
, ſo werden etwa 100 Mill. Kr. für die Deckung der Auslands=
ſchulden
der Landmandsbank in Anſpruch genommen. Dieſer Betrag
kommt nicht nach Dänemark, ſondern wird den Gläubigern direkt zu=
geführt
. Weitere 50 Mill. Kr. kommen zur Auszahlung und werden
das neue Aktienkapital bilden. Der Neſt von 30 Millionen Kronen ſoll
dermutlich bis auf weiteres in Amerika ſtehen bleiben, ſodaß Dinemark
gegebenenfalls darauf ziehen kunn. Wie Verlingshe Tidende meldet,
hat die däniſche Regierung die Abſicht, bereits in nächſter Zeit alle Vor=
bereitungen
für die Wahl des neuen Bankrates zu treffen. Im Zu=
ſammenhang
mit der großen Anleihe wird in Kopenhagener Finanz=
kreiſen
vielfach der Wunſch geäußert, den Diskont herabzuſetzen. Die
Frage ſei ſoweit aktuell, daß durchaus die Möglichkeit ihrer Durch=
fihrung
in nächſter Zeit vorhanden ſei.
Die polniſche 40=Millionen=Dollar=Anleihe geſcheitert. Die ſeit zwei
Tagen in Wavſchau geführten Verhandlungen um eine amerikaniſche
Inbeſtigationsanleihe für die polniſche Giſenbahn haben zu keimem Er=
folg
geführt. Der Direktor des amerikaniſchen Konſortiums, Bankers
Truſt. Tilny, der entgegen Preſſemeldungen ſeit zwei Tagen in Warſchau
weilt, hatte am Montag längere Beſppechungen mit dem polniſchen
Finanzminiſter und dem amerikaniſchen Finanzkontrolleur Deweh. Er=
ſprach
ſich danach zwar günſtig über die gegenwärtige Lage der vol=
niſchen
Finanzen aus, erklärte aber, daß augenblicklich eine Anleihe nicht
in Frage komme. Nachdem die Verhandlungen ergebnislos verlaufen
ſind, wird die polniſche Regierung heute mit Vertretern der Chaiſe
Nationalbank und der Firma Blain u. Co in Verhandlung treten.

Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 11. Apri 1928.

T. 1. Reichs,
Länder=und schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1923
62 Baden Frei=
ſtaat
von 1995
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 . .
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtagt
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche, Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
79 Dresden v. 28
7%0 Frkf. a. M.v. 26
728 Heidelb, v. ge1 88
88 Ludwahf v. 28
820 Mainz v. 28.
10% Mannh. v. 25/103
8% Mannh. v. 26
82 Nürnberg b. 26
8%0 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

79 Bad. Gold=
KomAnleihev. 28
8 Berl. Hyp.=Br.

Pfandbriefe.
720 Frkf. Hyp.Bl.
8%
6%.
7½%, Vig.=Pfl

871,
80
81.25
87.5
51.85
16.75
7.2
95
94.5
88

* Frkſi. Pfbrfbank
% Gotha Gr.=
Ered. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hhp.=
Bk., Lig=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk.
89 Kom. Landes=
Hank. Darmſtadt
8%o Landesbank d.
Rheinprovinz
770
% Landeskr. Kaſſ.
% Mein. Hhp. Bk.
2 Naſſ. Landesbr. 4
ech anfal
Lig.
4
Pfandbriefe .
89 Preuß. Ctr.
Bod.Cred.
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
8% Preuß. Ctr.=
Stodtſchaft.

g 882s 82 Nhein. Gyp.=Br 2 4122
Lig
Pfandbriefe... z 25 82 Rhein.=Weſtf.= Bd. Fredit / 95 93 L.=Pf. 89
933,
93 Südd. Bod.=
Fred=Bank ...=
Lig.
Welet diste
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl. 96.5 * Ausl. Ser. 1. 92.5 Dt. Komm. Sam.= 88 mel.Ablöſ. Anl 74.7 * Ausloſ. SerU

7198
89.5
88.5
28.5
79.5
98
9u.75
89
95
1oo
100
96
92
97
89
101.5
89.5
96.5
93
76
97.2
76.75
95
92
98.5
93
78.2
98
89.5
75.5
95.25
92

94.5

51.75

88

Mitengete
Pfandbr. und
Kommunal=Sbl.
Frkf. Hyp.=Bk. g.
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.)
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom=Hbl.
S 1-16
Kom.=Dbl.
S. 17-24
Mein. Hhp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig.
Weſtd. Bodenered. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
88 Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. b. 28
89 Rlöckn=Werkel
Berlin v. 26.
109. Kom. Elektr.=
Mark. ....
12 Maintrw v. 26
7% Mitteld Stahl=
werke
von 27.
8% Neckarſulm v. 26
82 SalzmannsCo.
Kaſſel v. 26..
7%0 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7%o Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 28
IT Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.Bad.Holz
52Badenw. Kohl=
anleihe

6% Heſſ. Braunk=
u
. Noggenanleihe
50 Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe..

18
13.56
7.36
14
14.2
13.5
14
96.5
94.5
94
1102

11.95

A251

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe.
58 Preuß. Roggen=
wertanleihe
..
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
.
5% Südd. Feſtw. .....

TIT. 1. Ausländ.
staatsanleihen
52Bosn. 2. E.B. v.
1914....
50 Bosn. L.= Inb.
Anl. v. 1914 ...
4½%0 Bosn. v. 021
520 Bulg. Tab. v08
1.02 Griech v. 30
1342 Griech. Mon.
52 Merinn. (abg.)

äuß.
Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
4½2% Frigs.
Anl. ſabg.)
Tamau=
lipas
(abg.
4½%0. Oſt. Schatz=
anw
. v. 19141
(C. C.=Stücke).
48 Oſt. Goldrentel
C. C.=Stücke).
41% Num. Gold

42

86.25 i m 1913. 429 Schweiz. Bds. 90.5 Bahnen v. 1912 86.5 42 Türk. Admin. 420 1. Bagd. 1425 2. Bagd. 45. Zollanl.! 89.75 4100 ungarn von 1913 C.C.=St.) 4½% bito von 1914 C.C.=St.) 47. d dito Goldr. C. C.=St.) 21.6 4% bito von 1910 CE. C.=St.)

42o dito Kron=
rente
(abg.) ...
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
148 Kopenh. b. 611

9.5
8.65

47.5
48
2.5
18.5
57.25
47.5

30
13

zo
32.25
18.75

22:1,
25
22
2
58
92

Liſſab. b. 1886/ 13,
42 Stoch. v. 1880

3. Obligationen v.
Transportanſt.
47 Dur=Bodenb.
von 1891..
42 Eliſabethbahn
von 1883 .=
42. Lemberg=Gzer.
ſteuerpflichtig.
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei. ..
22lt, %0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ..
42 Oſt. Staatsb.b.
1883.
..
3% Raab=Odenbg.
b. 1883.
4%5 Rudolfb. i. S.
i. 6.
12%0 Anatolier k.

TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Ereditanſt.! 4
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. .
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. 1
Darmſt. u Nt.=Bk./
Deutſche Bank..
Eff=u. Wechſel.!
bank.
Vereinsbank.. 1
Diskont.=Geſelſch. 1
Dresdener Bank..1
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk. 1
Vidbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein, Hhp.=Bank!
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.,/1
Oſt. Creditanſtalt.
Bſälz. Hyp.=Bankl
Pr. Rod.=Freditbk.
Hyp=Akt.=Bi. 147
Reichsbank=Ant. 231
Rhein. Creditbank 125
Ohp.=Bankl193

12.2
11],
11.75
15
4.3
23
4.2
18.75
137
159
1160

183.75
341
158
11231
161,35
181
153
114
156
151
14425
1a1.
132.5
216
160
36.9

Südd. Bod. Cr. Bk.
Dise=Geſ.
Wiener Bankverein
2. Berkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Berkehrsw)
Alg, Lokalb= und
Kraftwagen.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
72 Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llohyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.4
3. Juduſtrie
Aot. Gebr.
Aeeum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerwv (v. Kleye
6% AEc. Vorzugl
AEG. Stamm.
Bad.Maſchf.=Durl. /4
RamagMeguin.
Raſt Nürnberg.
Beck & Henkel 68

135
16.75

asc
1214

96.5
153.25
152.5
895
140

1230
80
81
73.25
163,5
141
2a

Rergm. El. Werkel184
Brem.=Beſigh.=Ol. 63.5
BrownBoverisCie
Brüning & Sohr: 124.25
Buderus Eiſen 39.3
Rürſtenfbr Erlang
Cementwerte:
147.5
Heidelberg.
Karlſtadt.
180
Lothr (Karlsr.). 80
Ebem.WerkeAlbert.,/101
Brockhues.
Fabrik Milch)
Daimler=Benz .../101
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl.
133
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt 190.25
Linolwveri Verl, 889
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen 128
Dürrwerle Natina. 61.5

Eichbaum, Brauer.)
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle!
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk :ſ9
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereils
Faber, Joh. Bleiſt.
Faber & Schleicher!1
Fahr, Gebr., Pirm.),
2 G. Farbenindſtr. 2
5 Felt. & Guillegum. 1
Feinmech. (Fetter)
Frift. Gas .4
Maſch Po=
Pr. korny & Witter.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. eleftr un=
ternehmungen
2
Goldſchmidt Th. 1
Gritzner Maſchinen/2
Grün & Bilfinger. 1
HafenmühleFranrf/4
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ..
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Vergbau
Hartm. 8 Braun
Henninger Kempf.
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gasl1
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſen
Holzmann Phil.
Holzvert.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm!t
Genüſſel.
Inag
Junghans Stamm.
KaliAſchersleben 1
Salzdetfurth.
Beſteregeln.
Kammgarnſpinn.

1275
25
1150
38
36,5
48.5
231
61
224
71
102
53
261
125
150
110
81
76.5

280.25
194.9
135.5
134,3.
135.5
4125
143.5

165
183
115
24.5
91.
119
164
e 69.5
258
98.75

181
384
191.5

Karſtadt, R.
Ver. Werke Offſtein!
Klein, Schanzl. .
Klöcknerwerke ....!.
Knorr, Heilbronn.
Konſerpfabr. Braun
Kraftw. Alt=Würt.
(Krauß E Co., Loko
Lahmeyer &Co.
Lech, Augsburg.
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühlel
Löwvenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz!
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt/1
Mainz. Akt=Vr.,/8
Mannesm. Nöhren 3
Mansfeld, Bergb. 1
Mars=Werle..1
Metallgeſ, Franrft.!
Miag. Mühlenbau
Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutzl
Oberurſell
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eſl.
Nicolah, Hofbr.
Oberbedarf
Oſterr. AvineMon.
Otavi Minen.
Peters Union Frrf 1
Pfälz. Nih.Layſer
Philipps A.=G.
Phönir Bergbau.
Porzellan Weſſel
Reiniger, Gebb. &
Schall
R9. Braunkohlen.
Elektr. Stamm 159
Stahlwerke.
Rhenania. Kunh.
Riebeck Montan.
Rütgerswerke ...
1Salzwerkbeibronn!
Schneider & Hanaul 22
Schnellpr. Frankth.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schrifta, Stempel. 1
Schuckert Blektr..

240

106
167
71.5

176

130
122
256
154.25
125
115
178
142.5


1120
57
150
14.5
44
103.5
57
45.5
101.5
26.5

68
102.75
lu98
74.5
361.3
130
1186

Schuhfbr. Berneis=)
Weſſel. .! B6.5
Schuhfahr. Herz.
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen
Seilindſtr. Wolf. 75
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel292
Südd. Immobilien 104
Zucker=AG./144,5
Strohſtoff, Ver.. 1314
Tellus Bergbau 11u1
Thür. Lief.=Geſ. 1109
Tucher, Brauerei 158
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
=Verſ.
Veithwerke.
Ver f. Chem Ind. 99.5
deutſch.Olfahr. 73.5
Faßfabr.Caſſel 53,5
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.! 92
Königs= und
Laurahütte 80
Pinſelfabriken
Stahlwerke .. 96.25
Ultramarin 159
Zellſt. Berlin/150
Votländ. Maſch.
Boigt & Haeffner/181
Boltohm. Seil . ../ 76
Wanß e Frentag 134.5
Begelin Rußfabrik 142
Werger Brauerei.
Zellſt. Aſchaffenbg. 189
Memel ..
Waldho .:/287.25
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allanz u. Stuttg.
Verſicherung /266
Frkft Alg. Verſ.G 197.75
Frankong Rück= u.
Mitv.
1124.5
Mannh. Verſich.
DarmſtädterBertel
Rahnbedar).
Dampfk. Nodberg
Gebr. Lutz.
Motoren Darmſtadt! 6

116
a5

Gebr. Roeder ...71132,B

[ ][  ][ ]

Nummer 108

Mittwoch den 18 Aprü 1928

Seite 13

Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 17. April ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam, Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Glektrolytkupfernotiz
134,75 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metall=
börſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager m Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhättenalu=
minium
, 98= bis 99proz. in Blöchen, Walz= oder Drahtbarren 210 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 214 RM.: Reinnickel, 98 99proz. 350 MM., Antimon Begulus 869= RM., Feinſilber (1 Kilo=
gramm
fein) 78,5079,50 RM.

Die amtlichen Preisfeſtfetzungen im Metallterminhandel vom 17. April
ſtellten ſich für Kupfer: Januar bis März 1B3 (123½), April 1221/
(123), Mai 122½ (12234), Juni 122½ (1B), Juli bis September 122¾

(123), Oktober bis Dezember 123 (123½). Tendenz: ſtetig. Für Blei:
Januar 4034 (41), Februar 41 (41), März 41 (41½), April 39½ (40½),
Mai 40 (40), Juni 40 (40½), Juli bis Oktober 40½ (40¾), November
40¾ (40¾) Dezember 40¾ (41). Tendenz: kaum behauptet. Für
Zink: Januar bis März 49¾ (50¾), April 50 (51) Mai bis Dezem=
her
49¾ (50¾). Tendenz: befeſtigt. Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 17. April ſtell=
ten
ſich fur Kupfer: (Tendenz: träge) Standard per Kaſſe 612/u bis
615, drei Monate 61½61:/, Settl. Preis 61¾, Glektrolyt 66½67,
beſt ſelected 64½65½, Elektrowirebars 67: für Zinn: (Tendenz:
feſt) Standard per Kaſſe 234½B5½, drei Monate B5½235¾, Settl.
Preis B5, Banka (inoff.) 242½, Straits (inoff.) B9½; für Blei:
(Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 20½/o, entf. Sichten 20/ Settl.
Preis 20½; für Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl prompt 25½, entf.
Sichten 25½, Settl. Preis 25½; Queckſilbr (inoff.) 22½22½, Wolf=
ramerz
(inoff.) 1478.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 17. April (Priv.=Tel.).
Weizen: Im Gegenſatz zu geſtern war der Markt recht ſchwach ver=
anlagt
. Günſtige Wetterberichte und Niederſchläge bewirkten Verkäufe.
Wenn auch gegen Schluß einiges Deckungsbedürfnis ſich einſtellte, konn=
ten
ſich die Termine nur wenig über den niedrigſten Stand erheben.
Roggen war zunächſt feſter veranlagt, tendierte aber auf die günſtige
Wetterlage ebenfalls nach unten.
Hafer: Anregend wirkten anfangs Berichte über größere Auswin=
terungsſchäden
in Norddakota. Später wurden auch hier Realiſationen
vorgenommen.
* New York, 17. April (Priv.=Tel.).
Kaffee: Deckungen der Spekulation wirkten anregend. Auch braſi=
lianiſche
Firmen nahmen Käufe vor auf die feſteren europäiſchen Kabel.

Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt drückten anfangs Liquidationen.
Später nahm aber die Stekulation Deckungen vor.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. April:
Getreide. Weizen: Mai 154, Juli 153¾, Sept. 150½: Mais:
Mai 102, Juli 105½, Sept. 105½; Hafer: Mai 60½. Juli 5378,
Sept. 48½; Roggen: Mai 129½, Juli 124½, Sept. 118¾.
Schmalz: Mai 11,72½, Juli 12,02½, Sept. 12,32½.
Fleiſch. Ripen: Mai 11,37½, Juli 11,72½, Sept. 11,97½;
Speck, loko 11,37½; leichte Schweine 8.009.75, ſchwere Schweine
8.009,60; Schweinezufuhren: Chicago 22 000, im Weſten 80 000.
Baumwolle: Mai 19,70, Juli 19,57.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter , Hartwinter 1717; Mais,
neu ank. Ernte 115½ Mehl, ſpring wheat clears 7.008.25;
Fracht: nach England 1,62,3 Schilling, nach dem Kontinent
910 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,35; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 138; Loko: 14: April
13,76, Mai 13,86, Juni 14,01, Juli 14,14, Auguſt 14,18, September
14,28, Oktober 14,12, November , Dezember 13,55, Januar 1929
13,38.
Produftenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. April. Dem hieſigen Pro=
duktenmarkt
boten die weiter ſteigenden Auslandsnotierungen eine
weitere Stütze. Die Tendenz blieb ſehr feſt. Beſonders Roggen hatte
lebhafte Nachfrage bei anziehendem Preis zu verzeichnen, da hier
Materialknappheit beſtand. Mais für Induſtriezwecke war ſtark ver=
langt
, ſo daß der geſtrige Verluſt ausgeglichen wurde. Das Mehl=
geſchäft
geſtaltete ſich weiter recht lebhaft. Hauptſächlich Roggenmehl
hatte größere Umſätze zu verzeichnen. Die Preiſe wurden wie folgt
feſtgeſetzt: Weizen T 27,50, Roggen 29,50, Hafer inl. 27,5028,25, Mais
für Futterzwecke 2424,25, Mais für Induſtriezwecke 2525,50, Weizen=
mehl
38,5039,75, Roggenmehl 3940,50, Weizenkleie 15,25 und Roggen=
kleie
16,2516,50.
Berliner Produktenbericht vom 17. April. Das Berliner Getreide=
geſchäft
ſteht wiederum unter dem Einfluß der ſtrammen überſeeiſchen
Berichte und der zum Teil dringlichen Frage der Provinzenmühlen für
Brotgetreide. Die heimiſchen Angebote ſind nicht groß, allerdings iſt
auch ſonſt im allgemeinen die Kaufneigung des hieſigen Konſums wegen
der hochgeſchraubten Preiſe nicht ſehr umfangreich. Immerhin ſetzten
ſich für Weizen in nahen Sichten Steigerungen bis 2 Mk., für Sep=
tember
von 1 Mk. durch. Roggen wurde vorn 3 Mk., neuer Roggen
2,50 Mk. und Herbſt über 1 Mk. beſſer bezahlt. Auch Hafer befeſtigt,
und zwar vorderer im größeren Umfang wie ſpätere Lieferung. Mehl
verhältnismäßig ruhig.

Viehmärkte.

* Matnzer Biehhof=Marktbericht vom 17. April. Der heutige Auf=
trieb
brachte 139 Stück Großvieh und 45 Schweine mehr und 35 Kälber
weniger auf den Marbt, wie in der Vorwoche. Auf dem Großviehmarlt
war das Geſchäft ruhig, und erfuhren die vollfleiſchigen, ausgemäſteten
Färſen höchſten Schaltchwertes einen Preisabſchlag von 2 Mark. Auf
dem Kälbermarkt war raſch ausverkauft. Die Preiſe gingen für ge=
ringere
Maſt= und gute Saugkälber 2 Mark und bei mittleren Abaſt= und
beſten Saugkälbern 8 Mark zurück. Auf dem Schweinemarkt war das
Geſchäft ſehr whig, und gab es wiederum einen Preisabſchlag von
2 Mark. Während auf dem Großviehmarkt langſam geräumt wurde,
verblieb auf dem Schweinemarkt ein großer Ueberſtand. Angetrieben
waren: 31 Ochſen, 20 Bullen, 454 Kühe und Färſen, B2 Kälber und
1182 Schweine. Im einzelnen wurden pro 100 Pfund Lebendgewicht je
nach Qualität bezahlt: Ochſen 4554, Bullen 3545, Färſen 4860,
Kühe 3545, 2535, 1822, Kälber 5868, 4856, Schweine 5456,
5356, 5154 Mark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie mitgeteilt wird, wurde zwiſchen dem Internationalen Walz=
drahtverband
und der Mitteleuropäiſchen Walzdrahtgruppe (Oeſterreich,
Ungarn, Tſchechoſlowakei) eine vorläufige Preiskonvention gebildet.
Wie aus Luxemburg gedrahtet wird, wird die Luxemburgiſche
Prinz=Heinrich=Bahn in Kürze die beſtehenden Tarife beträchtlich er=
höhen
.
Der litauiſche Finanzmin ſter hat eine Verfügung erlaſſen, nach der
die litauiſchen Zollämter vom 1. Oktober 1928 ab einen Aufſchlag von
30 Prozent auf den Einfuhrzoll auf diejenigen Waren zu erheben haben,
die aus Ländern ſtammen, mit denen Litauen noch keinen Handelover=
trag
abgeſchloſſen hat.
Die unterbrochenen ſowjetruſſiſch=griechiſchen Handelsvertragsver=
handlungen
werden Ende April in Moskau wieder aufgenommen. Die
Sowjetregierung hat dem griechiſchen Geſandten Panurias neue Kom=
promißvorſchläge
unterbreitet.
Die größten Papierfabriken der Tſchechoſlowakei, Sptro, ſollen in
eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt werden. Das Aktienpaket verbleibt
in den Händen der Femilie. Dieſes Unternehmen beſchäftigt 1700
Arbeiter und erzeugt 380 000 Zentner Druckpapier jährlich und 18000
Zentner Holzpcppe.
Der Vorſitzende der Berliner Börſe, Richard Pohl, war geſtern
Gaſt des Präſidenten der New Yorker Fondsbörſe im Stock Exchange
Luncheon=Club.
Die ſteigende Bedeutung des europäiſchen Geſchäfts für die ameri=
kaniſchen
Banken kommt neuerdings darin zum Ausdruck, daß die
Equitable Truſt Company, New York, die auch zu Deutſchland erhebliche
geſchäftliche Beziehungen pflegt, am Dienstag in Paris, ihrem Haupt=
ſitze
für den Kontinent, ein eigenes ſehsſtöckiges Gebäude in der Rue
Cambon 41, alſo im eleganteſten Stadtteile, beziehen wird.

U. 1.
Ab heute neues
Doppelprogramm:
Ber Faschingskonig
Nordisk=Großfilm in 8 Akten
Faſchingskönig iſt bei der erſt vor 3 Wochen erfolgten Uraufführung in Berlin glänzend
beſprochen worden. Außerdem läuft ein Nordisk=Kuſiſpiel:
Liebe und Rasiermesser und
Stiefmütterchen im Tierreich, ein niedlicher Tehrfilm. (TV.6902

Palast-Lichtspiele, Grafenstra

Von heute ab:

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am 28. April, abds.8 Uhr, bei,Sitte Karlſir. 15(GelberSaal)
Tagesordnung: 1. Bericht und Entlaſtung des Vorſtandes
2. Neuwahl des Vorſtandes
Der Porſtand.
3. Verſchiedenes
NB. Der nächſie Herren=Abend iſt am Freitag,
den 27. April 1928, abends 8 Uhr, im Hannibal
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Mittwoch, den 18. April 1928
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Egmont
Ein Trauerſpiel in fünf Akten (13 Bildern)
von Goethe
Inſzenierung: Carl Ebert
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mit wirkende (V6888
Käthe Gothe, Käthe Meißner, Martha
Ziegler, Ewald Balſer=Düſſeldorf a. G.,
Hans Baumeiſter, Hansjoachim Büttner,
Werner Finck, Ulrich Folkmar, Eduard
Göbel, Richard Jürgas, Hugo Keßler, R.d.
Klix, Robert Klupp, Wily Krichbaum;
Hans Heinz Krumb, Paul Maletzki, Karl
Paryla, Gothart Portloff, Artur Schettler;
Kurt Weſtermann
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätze 1 10 Mark
Kleines Haus
Mittwoch, den 18. April 1928
Aufang 17.00 und 20.00 Uhr
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Die Jungfernreiſe der
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Mittwoch, den 18 April 1928

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Gebrüder Roeder A.=G., Darmſtadt
I. Bekanntmachung.
Auf Grund der 2./5. und 7. Verordnung zur Durchfüh=
rung
der Verordnung über Goldbilanzen fordern wir die
Inhaber unſerer Aktien zu RM. 120. auf, ihre Stücke
zum Umtauſch in neue Aktien über RM. 1000. und
RM. 100. einzureichen.
Der Umtauſch vorſtehender Aktien erfolgt bis ſpäteſtens
20. Juni 1928 bei der
Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt in Darmſtadt,
Frankfurt in Frankfurt a. M.
unter Beifügung eines arithmetiſch geordneten Nummern=
verzeichniſſes
in doppelter Ausfertigung während der üb=
lichen
Geſchäftsſtunden.
Die Aktien ſind mit den dazugehörigen Gewinnanteil=
ſcheinbogen
mit laufenden Gewinnanteilſcheinen und Er=
neuerungsſchein
einzureichen.
Für einen eingereichten Aktienbetrag von RM. 1000.
wird eine neue Aktie im Nennwerte von RM. 1000. mit
Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein
ausgereicht. Soweit Aktionäre Beträge beſitzen, die RM.
1000. nicht erreichen oder nicht durch RM. 1000. teilbar
ſind, werden für einen nicht in RM. 1000. Abſchnitten,
aber in RM. 100. Abſchnitten darſtellbaren Teilbetrag
Stücke zu nom. RM. 100. mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1
und ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgegeben. Beſondere
Stückelungswünſche werden von den Umtauſchſtellen nach
Möglichkeit berückſichtigt.
Die nicht durch RM. 100. teilbaren Beträge ſind durch
entſprechende Spitzen=An= oder Verkäufe bei den oben=
genannten
Stellen abzurunden oder uns zur Verwertung
zur Verfügung zu ſtellen.
Der Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung
der Aktien an den Schaltern erfolgt. In anderen Fällen
wird die übliche Proriſion in Anrechnung gebracht.
Von den Umtauſchſtellen werden zunächſt Empfangs=
beſcheinigungen
ausgegeben, die nach Fertigſtellung der
neuen Aktien gegen dieſe umzutauſchen ſind, und zwar bei
derjenigen Stelle, von der die Empfangsbeſcheinigung aus=
geſtellt
iſt. Der Umtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nicht
übertragbar ſind, erfolgt baldmöglichſt. Die Umtauſchſtellen
ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des
Einreichers der Beſcheinigung zu prüfen.
Diejenigen Aktien über RM. 120., die nicht ſpäteſtens
bis zum 20. Juni 1928 bei den vorgenannten Stellen zum
Umtauſch eingereicht ſind, werden nach Maßgabe der geſetz=
lichen
Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt
von eingereichten Aktien über RM. 120., welche die zum
Erſatz durch Aktien über RM. 1000. bzw. RM. 100.
erforderliche Zahl nicht erreichen und uns nicht zur Ver=
wertung
für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung ge=
ſtellt
werden. Die auf die für kraftlos erklärten Aktien ent=
fallenden
neuen Aktien werden für Rechnung der Beteilig=
ten
verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur
Verfügung der Beteiligten gehalten werden.
(50074
Darmſtadt, den 17. März 1928.
Gebrüder Roeder A.=G.
Der Aufſichtsrat: Der Vorſtand
Phil. Roeder.
Schenck.

[ ][  ][ ]

G
G.

8
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und unter dern Namen TIETZ wird Mittwoch, den 78. April, das von uns übernommene Kaufhaus GUGGENHEIM& MARK
in DARMSTADT wieder eröffnet. Mame und Zeichen bürgen Ihnen durch beste Qualitäten, große Auswahl und niedrigePreise
für vorteilhaftesten Einkauf. Vertrauen Sie uns! Uns zur Seite steht die Macht des gemeinsamen Einkaufs für über 4o führende
Kaufhäuser und der große Erfolg einer langjährigen Verkaufs-Praxis, Kommen Sie zu uns! Wir eröffnen um 3 ½ Uhr nach-
mittags
und möchten auch Sie von unseren Leistungen überzeugen!