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veivegnr. sogrſegeit veie der gepranten zseuierteiſe wer euieger
mit dem Flugzeug des Piloten Melchior wird die kanadiſche
Re=
gierung einen Sonderdampfer zur Abholung der Flieger zur
Inſel entſenden.
In einem 37ſtündigen Fluge bei Sturm und Nebel iſt es den
deutſchen Ozeanfliegern gelungen, den Atlantiſchen Ozean zum
erſten Male von Oſten nach Weſten im Flugzeug zu überqueren.
Am 12. April morgens 5,38 Uhr waren ſie in Baldonnel
ge=
ſtartet, am 13. April ſpätnachmittags (M.E.Z.) gingen ſie auf
der kleinen neufundländiſchen Inſel Greenly Island nieder. Da
dieſe Inſel ein Felſeneiland iſt, war wohl eine Beſchädigung des
Flugzeuges bei der Landung unvermeidbar geweſen. Die Flieger
hatten nicht die gewöhnliche Dampferroute nach Amerika be=
(logen. Aus Wettergründen hatten ſie eine nördliche Route
vor=
gezogen. Deshalb konnten ſie auch von keinem der gerade au
der Ueberfahrt befindlichen 26 Ozeandampfer auf hoher See
ge=
ichtet werden. Kurze Zeit nach ihrem Abflug von Irland hatte
ich das Wetter in der Mitte des Ozeans ſehr verſchlechtert.
Durch Sturm und Nebel ſind die Flieger nach Nordweſten 400
Nilcmeter von ihrer Route abgetrieben worden.
In Fliegerkreiſen wird die Notlandung der „Bremen” mit der
eisher gemeldeten nur leichten Beſchädigung als außerordentliches
Direktor Schüngel teilt nicht den Optimismus von Frl. Junckers
und glaubt nicht an einen Weiterflug, falls auch Erſatzteile nach
Greenly Island geſchafft werden könnten. Von kanadiſcher
Seite wird darauf hingewieſen, daß die Inſel als
Start=
platz keinesfalls in Frage komme, da kein
An=
lauf vorhanden ſei. Außerdem ſei die Inſel unter einer
dicken Schneedecke begraben.
Amerikaniſche Gerüchte über einen Weiterflug
der „Bremen”.
New York, 14. April. 11,02 amerik. 3.
Ueberraſchender Weiſe tauchen hier plötzlich Gerüchte auf,
daß die „Bremen” ihren Flug fortſetzen wer”e. Sie ſtützen ſich
auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Canodian Preß,
wo=
nach das Flugzeug in Ottawa erwartet wird. Die Meldung
be=
ſagt ſogar, daß die „Bremen” ihren Flug bereits heute mittag
(nach europäiſcher Zeit alſo heute abend) fortſetzen werde. Da
dieſe Erwartungen aber in Widerſpruch zu dem ſtehen, was
bis=
her über den Zuſtand der Maſchine bekannt geworden iſt, muß
man dieſe Gerüchte mit Vorbehalt aufnehmen.
In ſpäter Abendſtunde wird vorſtehende Meldung dementiert,
Ruhe auf den politiſchen Kriegsſchauplätzen iſt
ährend in Frankreich der Wahlapparat bereits
läuft, ſetzt auch in Deutſchland der Wahlkampf
Dreieinhalb Jahre ſind vergangen, ſeitdem das
m letzten Male an die Wahlurne getreten,
drei=
eiche Jahre. Auf ſie nochmals einen allgemeinen
en, die Arbeit des vergangenen Reichstags
noch=
meinen Kritik zu unterziehen, wie dies bei der
eichstags geſchehen, kann nicht die Aufgabe dieſer
in. Nur daran muß nochmals mit aller
Deutlich=
rden, daß die letzten dreieinhalb Jahre die
ent=
ing unſerer außenpolitiſchen Lage gebracht haben.
Thoiry, bei dem kaleidoſkopartigen Wechſel der
ur allzu leicht geneigt, dieſe Ereigniſſe von
welt=
deutung als ſchon weit hinter uns liegend
anzu=
er 1925 trafen ſich die Staatsmänner Europas in
bſt 1926 trat das Deutſche Reich in den
Völker=
eute ſchon hat man in der breiten Oeffentlichkeit
ergeſſen, wie die Dinge für uns in den erſten
lagen. Die Konferenzen von Spa, Cannes und
g und Inflation liegen wie ein düſterer Traum
iſt eine allgemein menſchliche Eigenſchaft, daß
weres leicht im Meer der Vergeſſenheit verſinkt,
lgemeinen gut. Bedenklich allerdings für die
Ein=
ſolitiſchen Problemen, bedenklich deswegen, weil
nglich mit Recht als Erfolg angeſehen, alsbald
rfolg erſcheint, und man nur noch die Wünſche
t geblieben.
ngen um den Wiederaufſtieg, um neue
Weltgel=
en Reiches nach dem furchtbaren Zuſammenbruch
und langwierig ſein würde, mußte für den
Ein=
rnherein feſtſtehen. Die Geſchichte rechnet mit
en. Daß der Leiter der deutſchen Außenpolitik
tnis der Sachlage entſchloſſen und mutig eine
die unter beträchtlichen deutſchen Opfern uns
Weg zur Freiheit bahnen ſoll, die Politik, deren
on in dieſen letzten Jahren herangereift ſind,
zutſche Volk danken. Unſtreitig wird ſo, wie die
al liegen, die Geſtaltung unſerer außenpolitiſchen
n abſehbarer Zukunft unſere geſamte politiſche
de Entwicklung beſtimmen. Die logiſche
Folge=
daß die Fragen der Außenpolitik den Wahlkampf
ſteichstag maßgebend beſtimmten. Das ſcheint
icht der Fall zu ſein. Im Gegenteil ſcheint die
en, daß unſere allgemeine politiſche
Richtungs=
inmal abſonderliche Blüten treibt.
Poſteinlieferunggſchein
inen Wahlkampf führen für Ideen, für
Perſön=
h für ein konkretes Programm. Die Kämpfe um
R ....Pf. wörtlich:
geworden in unſerer ideenloſen Zeit, und man
ehnte zurückgehen, um ein zutreffendes Beiſpiel
eine Idee hat die Zentrumspartei gekämpft in
Zzeit. Der Kampf für die Idee verlieh ihr jene
die Partei jetzt noch zehrt, nachdem ſie unter den
n Verhältniſſen ihren Sinn verloren hat. Für
Reichsmark
nkretes Programm geht in England faſt ſtets der
Perſönlichkeiten kämpft man in Frankreich. In
en wir hier einen Sinn erkennen, der darin be=
Konto Nr.
für L.-Honto Külp
aſſen der Wähler aufgerufen werden zur
Ent=
eſtimmte politiſche Ziele. Denn auch Perſön=
332 02
ſie eben Perſönlichkeiten ſind, ſtellen ein Pro=
Poſtſcheckamt
n braucht ja nur an Poincaré oder Briand zu
in Darmstadt
r liegen die Dinge bei uns? Bei uns bewerben
Frankturt a. H.
en um die Gunſt der Maſſen, und da jede Partei
Poſtannahme
außerordentlich reichhaltiges Programm vorlegt,
vielleicht der Anſicht ſein, daß auch bei uns der
Programme geht. Der Unterſchied beſteht nur
Aufgabenummer
e Parteiprogramme, die ja als Aushängeſchild
I zum Teil ſogar ſehr ſchöne und beherzigens=
Redewendungen enthalten, im übrigen aber ſchon
uellen konkreten Inhalts entbehren, als
teien etwa daran denkt, den Inhalt ihres
Pro=
ächſten Legislaturperiode in die Wirklichkeit
um=
mmernd kommt noch hinzu, daß unſer unſeliges
„Wahlkampf jeder perſönlichen Note beraubt, da
es ja den Wähler zwingt, für eine Partei zu ſtimmen, wobei es
ziemlich gleichgültig iſt, welcher Name nun an der Spitze der
Kandidatenliſte ſteht. Iſt es ein Wunder, wenn unter dieſen
Um=
ſtänden das politiſche Intereſſe, das ja ohnehin bei der ganzen
Veranlagung des Deutſchen leider nicht allzu groß iſt, immer
mehr nachläßt, und daß es ſich bei der überwältigenden Mehrheit
aller Wähler auf irgendwelche Einzelheiten beſchränkt, die ſeine
perſönlichen Intereſſen gerade irgendwie berühren. Wenn uns
aber das demokratiſche Regime nicht zur Kataſtrophe werden
ſoll, brauchen wir ein wirkliches politiſches Intereſſe der
brei=
ten Maſſen, und es zu erwecken wäre die Aufgabe aller, denen
unſeres Volkes Zukunft am Herzen liegt. Das Unglück beſteht
jedoch darin, daß über jede Aenderung der gegenwärtigen
Zu=
ſtände die im Reichstag vertretenen Parteien zu entſcheiden
haben, die Parteien, deren Vureaukratie ja die Nutznießerin der
gegenwärtigen Zuſtände iſt. Hier ſehen wir den Grund für die
immerhin bemerkenswerte Tatſache, daß ſich zwar das „ſouveräne‟
Volk ſaſt ohne Ausnahme darüber einig iſt, daß unſer unſeliges
Liſtenwahlſyſtem unbedingt abgeändert werden muß, und daß
trotzdem die Erörterung dieſer brennenden Frage im Deutſchen
Reichstag noch niemals über einige ſchüchterne Redewendungen
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1000 z0 800 32000 zo 32000
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sooo 3000 24 000 24 000
3000 2000 20 000 20 000
2000 3. 1000 20 000 2 20000
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Nummer 105
Sonntag, den 15. April 1928.
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50
Das Schickſal der deutſchen Ozeanflieger.
Einſam in Eis und Schnee. — Von der Welt abgeſchnitten. — Hundeſchlitten
das einzige Beſörderungsmittel. — Ein Eisbrecher zur Hilfeleiſtung unterwegs.
Glück bezeichnet, da die kleine Inſel einmal, ſchwer aufzufinden
Die Nottandung der „Bremen war und andererſeits nur aus kahlen Felſen mit etwa 50 Meter
hohen Hügeln beſteht. Die Gegend um Greenly Island iſt
voll=
kommen vereiſt. Die kanadiſche Regierung will verſuchen, die
Ver=
auf Greenſt Jsland.
bindung mit der Inſel durch Eisbrecher herſtellen zu laſſen. Von
der Inſel bis nach New York beträgt die Luftlinie rund 1800
Das Flugzeug leicht beſchädigt. — Die Mann= Kilometer. Andernfalls können die Flieger nur über das
zuge=
frorene Waſſer zum Feſtland gelangen, müſſen dann mit
Hunde=
ſchaft wohlauf.
ſchlitten in die Gegend von Queebee gebracht werden; ſie können
(Wiederholt, da nur in einem Teil unſerer geſtrigen
Auflage enthalten.)
New York, 13. April. 7,16 Uhr amerik. Zeit.
Der Funker in Point Arrow meldet um 6,30 Uhr abends,
daß ſich die „Bremen” bei Greenly Island befindet. Die Poſtale
Telegr. Cie. beſtätigt die Meldung ihres Funkbeamten in Point
Arrow, daß die „Bremen” in Greenly Island eine Notlandung
vorgenommen hat.
Nachdem bereits gegen 3 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit von
verſchiedenen Seiten in New York Funkmeldungen eingetroffen
waren, nach denen die „Bremen” ſüdlich Labrador zwiſchen
Kanada und Neufundland geſichtet worden iſt, gab kurz nach
½4 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit die Radio Marine
Corpo=
ration die Beſtätigung, daß die deutſchen
Ozeanflie=
ger auf der Greenly Island in der St. Lawrence=Bay
notgelandet ſind. Das Flugzeug wurde bei der Landung
leicht beſchädigt, die drei Flieger ſind jedoch wohlauf.
Durch Benzinmangel zur Notlandung
gezwungen.
New York, 14. April.
Von Freiherrn v. Hünefeld iſt beim New Yorker Bureau des
Norddeutſchen Lloyd folgende Meldung eingegangen: „Wir ſind
durch Benzinmangel gezwungen, auf Greenly Island in der
Meerenge von Belle Island ſicher gelandet. Wir hatten Nebel
und Gegenwind. Propeller und Fahrgeſtell ſind bei der Landung
unbrauchbar geworden. Wir alle wohlauf, aber vollkommen
er=
ſchöpft. Verſtändigt Preſſe.”
Die Landung erfolgte 12 Uhr mittags New Yorker Zeit, d. h.
alſo 6 Uhr Berliner Zeit. Die Flugzeit betrug danach von
Bal=
donnel bis Greenly Island 35 Stunden und 22 Minuten.
Die Freude über das Gelingen des Fluges der „Bremen” iſt
außerordentlich groß.
Nebel die Landungs=Urſache. — Die
Beſchädi=
gungen der „Bremen”.
Aus Quebee meldet man Einzelheiten über die Landung der
„Bremen”, aus denen hervorgeht, daß das Flugzeug durch dichte
Nebel in der Orientierung behindert war und vier Stunden
umherirrte, ehe mar ſich entſchloß, in Greenly Island eine
Not=
landung vorzunehmen.
Nach einer durch den Regierungstelegraphendienſt hierher
übermittelten Meldung iſt bei der Landung der „Bremen”, die
um 5.30 Uhr geſtern nachmittag (Neufundlandzeit) erfolgte,
zu=
nächſt angenommen worden, daß die Beſchädigung des
Fahr=
geſtelles geringfügig iſt, ſo daß die Flieger heute vormittag die
Abſicht äußerten, die notwendigen Reparaturen vorzunehmen und
nach New York weiterzufliegen. Während der Arbeit ergab ſich
aber, daß der Schaden größer iſt, als urſprünglich angenommen
wurde, und dementſprechend heißt es jetzt, daß die „Bremen” erſt
nach einigen Tagen den Flug fortſetzen kann. Trotz der
ungeheu=
eren Nervenanſpannung, die das vierſtündige erfolgloſe
Herum=
ſuchen im Nebel bedeutete, iſt die Verfaſſung der Flieger jedoch
ausgezeichnet.
Im Eiſe eingeſchloſſen.
Nach und nach laufen Einzelheiten über die Notlandung der
„Bremen” ein. Danach lief der erſte Bericht erſt 6½ Stunden
nach erfolgter Landung in Ottawa (Kanada) ein. Greenly Island
iſt von der nächſten Station aus nur über das Eis mit
Hunde=
ſchlitten zu erreichen. Die Umgebung der Inſel iſt äußerſt dünn
bewohnt. Abgeſehen von der geplanten Weiterreiſe der Flieger
mit dem Flugzeug des Piloten Melchior wird die kanadiſche
Re=
gierung einen Sonderdampfer zur Abholung der Flieger zur
Inſel entſenden.
In einem 37ſtündigen Fluge bei Sturm und Nebel iſt es den
deutſchen Ozeanfliegern gelungen, den Atlantiſchen Ozean zum
erſten Male von Oſten nach Weſten im Flugzeug zu überqueren.
Am 12. April morgens 5,38 Uhr waren ſie in Baldonnel
ge=
ſtartet, am 13. April ſpätnachmittags (M.E.Z.) gingen ſie auf
der kleinen neufundländiſchen Inſel Greenly Island nieder. Da
dieſe Inſel ein Felſeneiland iſt, war wohl eine Beſchädigung des
Flugzeuges bei der Landung unvermeidbar geweſen. Die Flieger
hatten nicht die gewöhnliche Dampferroute nach Amerika
be=
flogen. Aus Wettergründen hatten ſie eine nördliche Route
vor=
gezogen. Deshalb konnten ſie auch von keinem der gerade auf
der Ueberfahrt befindlichen 26 Ozeandampfer auf hoher See
ge=
ichtet werden. Kurze Zeit nach ihrem Abflug von Irland hatte
ſich das Wetter in der Mitte des Ozeans ſehr verſchlechtert.
Durch Sturm und Nebel ſind die Flieger nach Nordweſten 400
Nilcmeter von ihrer Route abgetrieben worden.
In Fliegerkreiſen wird die Notlandung der „Bremen” mit der
eisher gemeldeten nur leichten Beſchädigung als außerordentliches
Die Woche.
dann von dem Eisbrecherſchiff „Mikula”, das auf dem Wege zur
Bay iſt aufgenommen werden. Sonſt können nur kleine
Fiſcher=
boote die Flieger erreichen. Die ſtundenlange Verzögerung der
erſten Landungsnachricht kam daher, daß die Boten 20 Meilen
Weg von der Inſel bis zur nächſten Radioſtation auf
Hundeſchlit=
ten zurücklegen mußten.
Hilfsexpedition für die „Bremen‟?
New York, 14. April.
Der Leiter der Paſſagierabteilung des Norddeutſchen Lloyd,
Schröder, erklärte, er glaube nicht, daß es der „Bremen” möglich
ſein werde, heute abzufliegen, da ein Erſatzpropeller und Benzol
in Greenly Island nicht erhältlich ſein dürften und die „Bremen”
nicht mit dem gewöhnlichen Gaſolin, das in der Funkſtation
von Greenly Island vorrätig iſt, arbeiten könne. Offenbar auf
Grund ähnlicher Zweifel werden von Quebec aus
Hilfsexpe=
ditionen unternommen. Nach einer Meldung der Canadian
Preß ſtartete der Pilot Cuiſinier mit ſeinem Flugzeug um
11 Uhr öſtlicher Zeit von Murray Bay nach Greenly Island.
Man erwartet, daß er um 5 Uhr dort eintreffen wird, und man
hofft, daß er die Mannſchaft der „Bremen”, morgen
zurück=
bringen wird. Eine zweite Maſchine wird morgen nach Greenly
Island ſtarten. Beide Flugzeuge ſind für dieſe Expedition
be=
ſonders geeignet, weil ſie eigens für den Winterluftdienſt gebaut
ſind.
KeineFlugzeugverbindung mit Greenlh Jsland
New York, 14. April.
Der urſprünglich erörterte Plan, die „Bremen”=Mannſchaft
mit dem in New York ſtationierten Junckersflugzeug F 13 von
Greenly Island abzuholen, dürfte nach Erklärungen, die
Fräu=
lein Junckers der Aſſociated Preß gegeben hat, vorausſichtlich
auf=
gegeben werden, da die von dort kommenden Meldungen ſowohl
die Landungsverhältniſſe als die Wetterlage für ſehr ungünſtig
erklären. Fräulein Junckers hat bereits mit Fliegern Fühlung
genommen, die mit den Verhältniſſen in dieſem Lande vertraut
ſind, und iſt der Anſicht, es wäre unklug von ihr, ein ſolches
Wagnis zu unternehmen, da alle dieſe Piloten den Gedanken
eines ſolchen Planes abgelehnt haben. Nach Meldungen, die
geſtern abend aus Montreal eingetroffen ſind, weigern ſich auch
die kanadiſchen Piloten im Hinblick auf die unſicheren
Landungs=
verhältniſſe, den Verſuch zu machen, Greenly Island mit dem
Flugzeug zu erreichen. Da der Junckersapparat F 13 genau wie
die Bremen” mit Landungsrädern ausgerüſtet iſt, wäre mit
ziemlicher Sicherheit zu befürchten, daß er ebenfalls beim
Nieder=
gehen auf Eis oder Schnee beſchädigt wird.
Eisbrecher „Monicalm” nach Greenly Jsland
unterwegs.
FU. Paris, 14. April.
Nach den letzten Meldungen aus Ottawa iſt es dem
Eis=
brecher „Montcalm” bisher nicht gelungen, ſich durch die
mäch=
tige Eisdecke einen Weg nach Greenly Island zu bahnen. Die
Lebensmittel für die Flieger auf der nur von 14 Perſonen
be=
wohnten Inſel werden daher auf Hundeſchlitten herangeſchafft.
Sollten die Verſuche, einen Weg durch das Eis zu brechen, auch
weiterin erfolglos bleiben, ſo wird man die Flieger mit
Hunde=
ſchlitten nach dem kanadiſchen Ufer bringen.
Direktor Schüngel vom Norddeutſchen Lloyd erklärte, daß er
außer den beiden bereits bekannten Nachrichten von den Fliegern
nichts mehr gehört habe. Er habe verſchiedene Funkſprüche an
die Flieger aufgegeben, aber keine Antwort erhalten. Die
Radiogeſellſchaft führt das Ausbleiben von weiteren Nachrichten
darauf zurück, daß alle Mitteilungen 20 Meilen weit
mit Hundeſchlitten befördert werden müſſen.
Direktor Schüngel teilt nicht den Optimismus von Frl. Junckers
und glaubt nicht an einen Weiterflug, falls auch Erſatzteile nach
Greenly Island geſchafft werden könnten. Von kanadiſcher
Seite wird darauf hingewieſen, daß die Inſel als
Start=
platz keinesfalls in Frage komme, da kein
An=
lauf vorhanden ſei. Außerdem ſei die Inſel unter einer
dicken Schneedecke begraben.
Amerikaniſche Gerüchte über einen Weiterflug
der „Bremen”.
New York, 14. April. 11,02 amerik. 3.
Ueberraſchender Weiſe tauchen hier plötzlich Gerüchte auf,
daß die „Bremen” ihren Flug fortſetzen wer”e. Sie ſtützen ſich
auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Canodian Preß,
wo=
nach das Flugzeug in Ottawa erwartet wird. Die Meldung
be=
ſagt ſogar, daß die „Bremen” ihren Flug bereits heute mittag
(nach europäiſcher Zeit alſo heute abend) fortſetzen werde. Da
dieſe Erwartungen aber in Widerſpruch zu dem ſtehen, was
bis=
her über den Zuſtand der Maſchine bekannt geworden iſt, muß
man dieſe Gerüchte mit Vorbehalt aufnehmen.
In ſpäter Abendſtunde wird vorſtehende Meldung dementiert.
Die öſterliche Ruhe auf den politiſchen Kriegsſchauplätzen iſt
vorüber, und während in Frankreich der Wahlapparat bereits
mit Höchſttouren läuft, ſetzt auch in Deutſchland der Wahlkampf
allmählich ein. Dreieinhalb Jahre ſind vergangen, ſeitdem das
deutſche Volk zum letzten Male an die Wahlurne getreten,
drei=
einhalb ereignisreiche Jahre. Auf ſie nochmals einen allgemeinen
Rückblick zu werfen, die Arbeit des vergangenen Reichstags
noch=
mals einer allgemeinen Kritik zu unterziehen, wie dies bei der
Auflöſung des Reichstags geſchehen, kann nicht die Aufgabe dieſer
Ausführungen ſein. Nur daran muß nochmals mit aller
Deutlich=
keit erinnert werden, daß die letzten dreieinhalb Jahre die
ent=
ſcheidende Wendung unſerer außenpolitiſchen Lage gebracht haben.
Locarno, Genf, Thoiry, bei dem kaleidoſkopartigen Wechſel der
Bilder iſt man nur allzu leicht geneigt, dieſe Ereigniſſe von
welt=
geſchichtlicher Bedeutung als ſchon weit hinter uns liegend
anzu=
ſehen. Im Oktober 1925 trafen ſich die Staatsmänner Europas in
Locarno, im Herbſt 1926 trat das Deutſche Reich in den
Völker=
bund ein, und heute ſchon hat man in der breiten Oeffentlichkeit
ſcheinbar ganz vergeſſen, wie die Dinge für uns in den erſten
Nachkriegsjahren lagen. Die Konferenzen von Spa, Cannes und
Genua, Ruhrkrieg und Inflation liegen wie ein düſterer Traum
hinter uns. Es iſt eine allgemein menſchliche Eigenſchaft, daß
Trübes und Schweres leicht im Meer der Vergeſſenheit verſinkt,
und das iſt im allgemeinen gut. Bedenklich allerdings für die
Ein=
ſtellung zu den politiſchen Problemen, bedenklich deswegen, weil
das, was urſprünglich mit Recht als Erfolg angeſehen, alsbald
nicht mehr als Erfolg erſcheint, und man nur noch die Wünſche
ſieht, die unerfüllt geblieben.
Daß das Ringen um den Wiederaufſtieg, um neue
Weltgel=
tung des Deutſchen Reiches nach dem furchtbaren Zuſammenbruch
von 1918 ſchwer und langwierig ſein würde, mußte für den
Ein=
ſichtigen von vornherein feſtſtehen. Die Geſchichte rechnet mit
weiten Zeiträumen. Daß der Leiter der deutſchen Außenpolitik
in klarer Erkenntnis der Sachlage entſchloſſen und mutig eine
Politik einleitete, die unter beträchtlichen deutſchen Opfern uns
letzten Endes den Weg zur Freiheit bahnen ſoll, die Politik, deren
erſte Erfolge ſchon in dieſen letzten Jahren herangereift ſind,
ſollte ihm das deutſche Volk danken. Unſtreitig wird ſo, wie die
Dinge nun einmal liegen, die Geſtaltung unſerer außenpolitiſchen
Situation auch in abſehbarer Zukunft unſere geſamte politiſche
und wirtſchaftliche Entwicklung beſtimmen. Die logiſche
Folge=
rung alſo wäre, daß die Fragen der Außenpolitik den Wahlkampf
zum Deutſchen Reichstag maßgebend beſtimmten. Das ſcheint
aber durchaus nicht der Fall zu ſein. Im Gegenteil ſcheint die
Gefahr zu beſtehen, daß unſere allgemeine politiſche
Richtungs=
loſigkeit wieder einmal abſonderliche Blüten treibt.
Man kann einen Wahlkampf führen für Ideen, für
Perſön=
lichkeiten und auch für ein konkretes Programm. Die Kämpfe um
Ideen ſind ſelten geworden in unſerer ideenloſen Zeit, und man
muß ſchon Jahrzehnte zurückgehen, um ein zutreffendes Beiſpiel
zu finden. Für eine Idee hat die Zentrumspartei gekämpft in
ihrer Gründungszeit. Der Kampf für die Idee verlieh ihr jene
Stärke, von der die Partei jetzt noch zehrt, nachdem ſie unter den
völlig veränderten Verhältniſſen ihren Sinn verloren hat. Für
oder gegen ein konkretes Programm geht in England faſt ſtets der
Wahlkampf, für Perſönlichkeiten kämpft man in Frankreich. In
jedem Fall können wir hier einen Sinn erkennen, der darin
be=
ſteht, daß die Maſſen der Wähler aufgerufen werden zur
Ent=
ſcheidung über beſtimmte politiſche Ziele. Denn auch
Perſön=
lichkeiten, ſoweit ſie eben Perſönlichkeiten ſind, ſtellen ein
Pro=
gramm dar. Man braucht ja nur an Poincaré oder Briand zu
denken. Wie aber liegen die Dinge bei uns? Bei uns bewerben
ſich die Parteien um die Gunſt der Maſſen, und da jede Partei
dem Wähler ein außerordentlich reichhaltiges Programm vorlegt,
ſo könnte man ja vielleicht der Anſicht ſein, daß auch bei uns der
Wahlkampf um Programme geht. Der Unterſchied beſteht nur
darin, daß unſere Parteiprogramme, die ja als Aushängeſchild
gedacht ſind, wohl zum Teil ſogar ſehr ſchöne und
beherzigens=
werte allgemeine Redewendungen enthalten, im übrigen aber ſchon
inſofern des aktuellen konkreten Inhalts entbehren, als
ja keine der Parteien etwa daran denkt, den Inhalt ihres
Pro=
gramms in der nächſten Legislaturperiode in die Wirklichkeit
um=
zuſetzen. Verſchlimmernd kommt noch hinzu, daß unſer unſeliges
Liſtenſyſtem den Wahlkampf jeder perſönlichen Note beraubt, da
es ja den Wähler zwingt, für eine Partei zu ſtimmen, wobei es
ziemlich gleichgültig iſt, welcher Name nun an der Spitze der
Kandidatenliſte ſteht. Iſt es ein Wunder, wenn unter dieſen
Um=
ſtänden das politiſche Intereſſe, das ja ohnehin bei der ganzen
Veranlagung des Deutſchen leider nicht allzu groß iſt, immer
mehr nachläßt, und daß es ſich bei der überwältigenden Mehrheit
aller Wähler auf irgendwelche Einzelheiten beſchränkt, die ſeine
perſönlichen Intereſſen gerade irgendwie berühren. Wenn uns
aber das demokratiſche Regime nicht zur Kataſtrophe werden
ſoll, brauchen wir ein wirkliches politiſches Intereſſe der
brei=
ten Maſſen, und es zu erwecken wäre die Aufgabe aller, denen
unſeres Volkes Zukunft am Herzen liegt. Das Unglück beſteht
jedoch darin, daß über jede Aenderung der gegenwärtigen
Zu=
ſtände die im Reichstag vertretenen Parteien zu entſcheiden
haben, die Parteien, deren Vureaukratie ja die Nutznießerin der
gegenwärtigen Zuſtände iſt. Hier ſehen wir den Grund für die
immerhin bemerkenswerte Tatſache, daß ſich zwar das „ſouveräne‟
Volk faſt ohne Ausnahme darüber einig iſt, daß unſer unſeliges
Liſtenwahlſyſtem unbedingt abgeändert werden muß, und daß
trotzdem die Erörterung dieſer brennenden Frage im Deutſchen
Reichstag noch niemals über einige ſchüchterne Redewendungen
Seite 2
Nummer 103
Sonntag, den 15. Aprſl 1928
hinausgekommen iſt. Iſt ſich der deutſche Durchſchnittswähler
über den Sinn des gegenwärtigen Wahlkampfes klar, oder
wer=
den ihn die Parteiredner in all den vielen Wahlverſammlungen
der kommenden Wochen über dieſen Sinn vielleicht aufklären
können? Hat ſich der Durchſchnittswähler, bevor er an die
Wahl=
urne geht, Rechenſchaft über die tauſend Bedingtheiten unſeres
ſtaatlichen Lebens gegeben? Wir intereſſieren uns nicht für die
großen Zuſammenhänge, ſondern im beſten Fall für Einzelheiten,
und wenn die beſtehenden Parteien dieſen Einzelheiten unſerer
Meinung nach nicht die nötige Aufmerkſamkeit widmen, oder wenn
ſie eine Regelung in dem uns erwünſchten Sinne ablehnen, ſo
gründen wir eben eine eigene neue Partei, die keine andere
Auf=
gabe haben ſoll als die, ſich mit dieſer oder jener beſtimmten
Ein=
zelfrage zu befaſſen. Man hat mit Recht Witze gemacht über
Splitterparteien, die bei den Länderwahlen der letzten Zeit
auf=
getaucht ſind, über die Partei der Mieter, mit Zentralheizung,
über die Partei der Mieter ohne Zentralheizung. Aber das wird
uns aller Vorausſicht nach nicht abhalten, auch bei den
dies=
maligen Reichstagswahlen wieder mit einigen neuen Parteien auf
den Plan zu treten. Und der Erfolg? Der Herausgeber des
„Deutſchen Volkstums‟ Dr. Stapel, hat kürzlich in einer Schrift
über „Die Fiktionen der Weimarer Verfaſſung” die Methoden
unſeres Wahlkampfes köſtlich ironiſiert: „Geht es auf einen
Wahl=
tag zu, ſo wird der Parteiapparat unter Dampf geſetzt. Es
be=
ginnt in den Zeitungen und Volksverſammlungen zu „arbeiten”.
Zuerſt ſteigen einige leuchtende Raketen auf: Senſationen
irgend=
welcher Art (Enthüllungen, Prozeſſe u. dgl.). Dann tritt das
Hämmerwerk der Schlagworte in Aktion. Der Sinn all dieſer
Arbeit iſt nicht, den Wählern ein Urteil über die Kandidaten und
die Sachlage zu ermöglichen, ſondern zu verunmöglichen. Der
Apparat iſt nicht ein Apparat der Aufklärung, ſondern der
Reklame. Der „Wahl’kampf iſt in Wahrheit ein „Reklame”kampf.
Die pſychologiſchen Kalkulationen der Wahlleiter entſprechen
durchaus denen des Kukirol=Reklamechefs. Die Wahlreden und
Flugblätter befolgen die pſychologiſche Technik des Dr. Unblutig:
was du ſagt, iſt gleichgültig, du mußt nur die Aufmerkſamkeit mit
jedem Mittel auf dich ziehen, und ſobald ſich dir die Köpfe
zu=
wenden, mußt du ihnen ſchwapp mit dem Wahlhammer das
Schlagwort verſetzen: Wählt Kukirol! Je näher der Wahltag
kommt, um ſo allgemeiner wird die Phraſe, um ſo dröhnender das
Wort, um ſo fetter der Buchſtabe, um ſo gellender die Muſik, um
ſo irrſinniger der Betrieb.. Das Jazzbandtempo des Wahltaumels
wird immer atemloſer. Sind die Raſenden ins Wahllokal
ge=
peitſcht mit dem heiligen Wahlzettel — dieſem Zauberzettel, mit
dem man die hypnotiſierten Staatsbürger um ihr wahres
Bürger=
recht und um ihre politiſche Würde betrügt — zum Wahlaltar
getanzt, ſo — iſt der Götzendienſt getan. Die Ernüchterung darf
eintreten. Die Auguren verſtändigen ſich, welchen Nutzen ſie aus
dem diesmaligen Intelligenzopfer der berauſchten Maſſe ziehen
können. Hat es irgendeinen politiſchen Ueberzeugungswert, wenn
uns von den Häuſerwänden die Plakate anbrüllen: Wählt
Kuki=
rol!? Hat es Ueberzeugungswert, wenn auf dekorierten
Laſt=
autos uniformierte Muſikkapellen die Parteihymne in die Lüfte
ſchmettern? Wenn Trupps von Halbwüchſigen auf Kommando
im Takte abwechſelnd Hoch! Hoch! Hoch! und Niederl Nieder!
Nieder! ſchreien? Hat es Ueberzeugungswert, wenn noch am
Ein=
gang des Wahllokals wildblickende, mit Abzeichen gezierte
Jüng=
linge dem Wähler, der nun doch wohl wiſſen muß, wie er ſich
entſcheiden will, auf einer Stange die Plakate entgegenſchwenken:
Wählt Kukirol! Wählt Odol! Aufwärts durch Arbeit — darum
wählt Creme Mouſſon! Proletarier, tut eure Pflicht und wählt
Lilienmilchſeife! Welchen Sinn hat dieſer Spektakel? Berauſchung
und Suggeſtion. Es iſt das Prinzip der heulenden und
tanzen=
den Derwiſche, das die politiſche Grundlage der ziviliſierten
Groß=
mächte bildet.”
Wäre es nicht wahrlich an der Zeit, daß wir Einkehr in uns
ſelbſt hielten, daß wir uns darüber klar würden, daß unſere
ſtaats=
bürgerlichen Pflichten nicht nur darin beſtehen, daß wir Steuern
zahlen (oder auch nicht zahlen) und allenfalls alle vier Jahre
einen bekreuzten Zettel in die Wahlurne werfen, ſondern daß wir
uns bemühen müſſen, den Sinn unſeres ſtaatlichen Lebens zu
er=
faſſen und an ſeiner Geſtaltung nach Kräften mitzuarbeiten? Das
kann nicht etwa nur der verantwortliche Miniſter, ſondern auch er
braucht im demokratiſch regierten Staat die Reſonanz im Volke,
die öffentliche Meinung. Aber nur eine öffentliche Meinung, die
ſich nicht darauf beſchränkt, Schlagworte nachzubeten, wird unſer
ſtaatliches Leben wirklich zu beeinfluſſen vermögen.
Wir wollen uns unſeren Platz an der Sonne wiedererobern,
und daß uns viele Eigenſchaften, die dazu erforderlich ſind, nicht
fehlen, daß gewaltige Kräfte in unſerem Volke vorhanden ſind,
das hat der Ozeanflug unſerer deutſchen Piloten erneut unter
Beweis geſtellt. Die ganze ziviliſierte Welt bewundert dieſe kühne
Tat, und das ganze deutſche Volk iſt mit Recht ſtolz auf ſie. Aber
wir ſollen dieſe Pioniere deutſchen Könnens nicht nur
bewun=
dern, ſondern ihnen nachzueifern ſuchen, daß auch in uns etwas
von ihrer ſtählernen Energie erwacht.
M.
Vom Tage.
Der Herr Reichspräſident empfing den Reichsminiſter
des Auswärtigen Dr. Streſemann zum Vortrag.
Die deutſche Zentrumspartei veröffentlicht anläßlich der
bevorſtehenden Wahlen für Reichstag und Länderparlamente ihren
Wahlaufruf.
Der öſterreichiſche Bundespräſident hat an den Herrn
Reichspräſi=
denten ein Glückwunſchtelegramm gerichtet.
Präſident Coolidge ſandte aus Anlaß des Ozeanfluges
der „Bremen” Glückwunſchtelegramme an Reichspräſident von
Hindenburg und den Generalgouverneur von Irland.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch, der ſich
nach der Tagung des Völkerbundsrates in Südfrankreich zur Erholung
aufgehalten hatte, iſt in Paris eingetroffen. Er wird bis Dienstag
dort bleiben und ſich dann nach London begeben.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki wurde geſtern
vom italieniſchen König empfangen. In politiſchen
Kreiſen verlautet, daß der Zweck ſeiner Reiſe beſonders
wirtſchaftspoli=
tiſchen Zielen diene. Die offizielle Unterredung mit Muſſolini erfolgt
am Montag.
Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch weilte
in Genf wo er den erkrankten rumäniſchen Außenminiſter
Titu=
lescu beſuchte.
Der engliſche Berater beim Innenminiſterium der Frak=Regierung
wird an den Verhandlungen zwiſchen dem König Ibn
Saud und dem engliſchen Sachverſtändigen für Arabien, Sir
Gil=
bert Clayton, teilnehmen.
In Bulgarien ereignete ſich geſtern vormittag um 10 Uhr ein
ſchweres Erbbeben. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen
ſind 26 Perſonen getötet und viele verletzt worden. Das
Städtchen Tſchirpan ſoll beſonders heimgeſucht worden ſein.
Der Schiedsfpruch im Nuhrbergbau
Die Arbeitgeber ſehnen ab.
Berlin, 14. April.
Heute mittag wurde nach dreieinhalbtägiger Verhandlung der
Schiedsſpruch für den Ruhrkohlenbergbau gefällt. Der
Schieds=
ſpruch ſieht die Beibehaltung der bisherigen achtſtündigen
Schicht=
zeit unter Tage vor. Die Arbeitszeit der Arbeiter über Tage, die
unmittelbar mit der Förderung beſchäftigt ſind, wird von neun
auf acht Stunden verkürzt. Ebenſo erfährt die Arbeitszeit der
Uebertagearbeiter in den durchgehenden Tagesbetrieben ab 1. Mai
1928 eine Verkürzung von zehn auf neuneinhalb Stunden bei
elf=
ſtündiger Schichtzeit, und vom 1 Auguſt ab auf neun Stunden bei
zehnſtündiger Schichtzeit. Das Abkommen iſt erſtmalig mit
zwei=
monatiger Friſt zum 30. April 1929 kündbar. Zur Unterſuchung
der Frage, ob und in welchem Umfange eine
Arbeitszeitverkür=
zung im Ruhrbergbau wirtſchaftlich möglich und aus ſozialen
Gründen erforderlich iſt, ſoll eine paritätiſche Kommiſſion unter
Vorſitz des Oberbergamtsdirektors Dr. Weiſe eingeſetzt werden.
Die Löhne werden um acht Prozent erhöht. Sollte in der
Laufzeit des Abkommens eine Kohlenpreiserhöhung eintreten, ſo
iſt die Kündigung des Lohnabkommens mit einmonatiger Friſt
zum Monatserſten zuläſſig; ſonſt kann es erſtmalig zum 30. April
1929 gekündigt werden. Die Erklärungsfriſt läuft bis zum
18. April, 18 Uhr.
Wie von Arbeitgeberſeite verlautet, wird vorausſichtlich der
Lohnſchiedsſpruch von den Arbeitgebern abgelehnt werden, weil
die Mehrbelaſtung allein durch die Lohnerhöhung (ohne
Berück=
ſichtigung der Erhöhung der Gehaltskoſten und der Verkürzung
der Arbeitszeit) je Abſatztonne 75 Reichspfennige beträgt.
Reichskabinett, Ruhrbergbau
undPerfaſſungs=
ausſchuß.
* Berlin, 14. April. (Prib.=Tel.)
Vor der Abreiſe des Reichskanzlers in ſeinen
Erholungs=
urlaub hat am Samstag noch eine dreiſtündige Sitzung des
Kabinettes ſtattgefunden, die allerdings eine Entſcheidung über
die aktuellen Tagesfragen nicht erbrachte. Es ſcheint, als ob
über den ameriſkaniſchen Antikriegspakt gar
nicht geſprochen worden iſt, vermutlich, weil das Auswärtige
Amt noch einen franzöſiſchen Gegenvorſchlag abwartet und das
Kabinett eine üüberſtürzte Bindung vermeiden möchte. Daſür hat
man ſich über die Lage im Ruhrbergbau unterhalten und hat
be=
ſchloſſen, den Verfaſſungsausſchuß, der auf der letzten
Länder=
konferenz eingeſetzt wurde, zum 4. Mai einzuberufen. Das wird
vermutlich auf ſeiten der Oppoſition einige Entrüſtung
hervor=
rufen. Tatſächlich dürfte es ſich aber bei dieſer erſten Sitzung um
eine Vorbereitung handeln inſofern, als die Referate über die
verſchiedenen Themata aufgeſtellt werden, ſo daß dann erſt nach
den Wahlen unter Leitung der neuen Regierung die praktiſche
Arbeit einſetzen wird.
Das Jahr der Ozeanflüge.
Der Wettſireit der Nationen.
Es würde uns nicht zur Ehre gereichen, wollten wir
ange=
ſichts des deutſchen Erfolges, den deutſche Flieger erſtritten
haben, die Tapferen vergeſſen, die vor ihnen den Flug über den
Ozean gewagt haben, die aber vielfach den Tod in der
Waſſer=
wüſte fanden. Mehrere Langſtreckenflüge hatten der Menſchheit
gezeigt, daß es wohl möglich ſei, mit einem geeingeten Flugzeug
Entfernungen von rieſigem Ausmaß auch bei ungünſtigen
Wetterverhältniſſen zu überwinden. So wurde die Fliegerwelt
inmer mehr mit dem Glauben vertraut, daß es doch auch
gelin=
gen müßte, den Atlantiſchen Ozean zu überqueren, wenngleich
man ſich auch der ſchwierigen Verhältniſſe bewußt war, die ſaſt
ſtändig über dem Ozean herrſchen. So begann denn im Mai
des vergangenenJahres die hohe Zeit der Ozeanflüge.
Nungeſſer und Coli, die beiden Franzoſen, waren
die Erſten, die das Unternehmen wagten. Sie ſtarteten in
Paris, gerieten aber trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit in
ſchwere Stürme und Schneemaſſen hinein und haben den
Ver=
ſuch mit dem Leben büßen müſſen. Das war der erſte
Flug=
verſuch von Oſt nach Weſt. Charles Lindbergh, der
kühne amerikaniſche Flieger, perſuchte ſein Glück in der
umge=
kehrten Richtung. Er ſtartete am 20. Mai 1927 ganz allein,
nur mit ſeiner Lieblingskatze im Flugzeug, und landete am 21.
Mai in Paris. Ihm gelang es als Erſter, den Ozean
zu überfliegen. Eine Reihe von glücklichen Zufällen hat
ſeinen Flug begünſtigt, der nach heutigen Verhältwiſſen
außer=
ordentlich notdürftig vorbereitet war. Am 4. und 5. Juni des
vergangenen Jahres erfolgte dann der Flug
Chamber=
lins mit ſeinem Begleiter Leviné. Auch ſie ſtarteten an der
amerikaniſchen Küſte und beabſichtigten, in Berlin zu landen.
Das gelang ihnen zwar nur mit einiger Behinderung. Man
er=
innert ſich, wie ſie ſich über Deutſchland verflogen und in
Kott=
bus landeten. Noch zu Ausgang des gleichen Monats ſtartete
der bekannte amerikaniſche Flieger Major Bird, der
ſich ſchon einmal an einer Ueberfliegung des Nordpols beteiligt
hatte. Er ſtieg mit drei Perſonen auf, die ſich in der Bedienung
des Apparates ablöſten. Kurz vor der franzöſiſchen Küſte
ver=
loren ſie im ſtarken Nebel des Atlantik die Sicht, ſo daß ſie an
der See landen mußten. Dieſen drei Piloten war das
Unter=
nehmen geglückt. Sie hatten natürlich Hilfe durch die ziemlich
gleichmäßigen Winde, die in der Weſt=Oſt=Richtung über dem
Ozean gehen. Dieſe Winde, die ſich ſehr ſchnell zu Stürmen
aus=
wachſen, mchen aber den Flug in der umgekehrten
Richtung ſo ſehr ſchwer. Zwei deutſche
Flug=
zeuge, „Europa” und „Bremen” verſuchten im
Auguſt 1927 dennoch den Flug. Dank der Einſicht der
deutſchen Piloten wurde aber der Flug rechtzeitig
abge=
brochen. Man verſuchte es dann in einem Etappenflug, der
aber im Herbſt aufgegeben werden mußte. Das Flugzeug
„Raphael”, geführt von dem engliſchen Fliegeroberſt
Minchin und begleitet von Kapitän Hamilton und der
Prinzeſſin Löwenſtein=Wertheim, vermochte die
Schwierigkeiten des Fluges nicht zu überwinden, alle drei
fan=
den denn in den Wellen des Ozeans ihr Grab.
Am 17. September 1927 unternahmen der Engländer
Ma=
cintoſh und Fitzmaurice einen Verſuch. Aber auch ſie
mußten wegen der Stürme über dem Atlantik wieder
um=
kehren. Bis zum Frühjahre dieſes Jahres unterblieben
wei=
tere Wagniſſe. Am 13. März verſuchte der engliſche
Flie=
ger Hincheliffe mit ſeiner Begleiterin Miß
Elſie Mackey erneut die Ueberquerung. Bis heute iſt noch
nicht das Wrack ſeines Apparates gefunden. Insgeſamt ſind bis
jetzt 17 Menſchenleben bei dem Verſuch, in einer beliebigen
Rich=
tung den Ozean zu überqueren, ums Leben gekommen.
Hoffentlich iſt nunmehr durch den Erfolg der deuſtchen
Flie=
ger der Blutbann gebrochen. Ganz ſicher wird jetzt erneut der
Wettſtreit der Nationen einſetzen, die es nicht
verwin=
den können werden, daß es Deutſche geweſen ſind, denen der
erſte Non=stop=Flug in der Richtung Europa—Amerika geglückt
iſt. Dieſe Leiſtung verdient um ſo größere Beachtung, als
ge=
rade wir Deutſche durch die nur gering gelockerten Feſſeln des
Verſailler Vertrages es am ſchwerſten haben, auf dem Gebiete
des Flugzeugbaues mit den anderen Staaten der Welt gleichen
Schritt zu halten.
Hans Caroſſa,
Von Gerhard Bohlmann.
Hans Caroſſa, zum Eintritt in ſein fünfzigſtes Lebensjahr
durch den Dichterpreis der Stadt München, in der er lebt,
aus=
gezeichnet, iſt wahrſcheinlich einer von denen, welchen manche
Literaten, einen hämiſchen Klang in der Stimme, als einen der
Stillen im Lande bezeichnen, und ſie können freilich darauf
hin=
weiſen, daß dieſer Dichter ungemein wenig Dichteriſches vollbracht
habe — was denn vollbracht? Er war ſchon dreißig, als ein
Ge=
dichtband von ihm erſchien, welcher es nach dreizehn Jahren
end=
lich auf drei Auflagen gebracht hat; in ganz großen Abſtänden
ſchrieb er dann einige ſehr wenig umfängliche Proſabücher: „Eine
Kindheit” ſein „Rumäniſches Tagebuch”, und eben ſeine „
Ver=
wandlungen einer Jugend” (alle im Inſelverlag), die ihm den
Münchener Preis eintrugen, lauter dünne Bändchen, zu deren
Abfaſſung er ſich lange Zeit gelaſſen, buchhändleriſch betrachtet
winzige Erfolge — alſo einer der Stillen mit ihrer kleinen,
an=
dächtigen Gemeinde.
Wer ſich aber die Mühe nimmt, zu unterſuchen, aus welchen
Gründen der Dichter mit fünfzig Jahren ſo unbekannt blieb,
wird auf die ſchmählichen Zeichen unſerer Gegenwart ſtoßen:
Senſationsluſt, Rekordgier, Flüchtigkeit und noch einige andere.
Caroſſa iſt kein Erfinder großer Stoffkomplexe, in denen die
„Probleme” des Tages behandelt werden, er iſt kein Finder
phan=
taſtiſcher Spannungen, er hat ſich niemals der augenblicklichen
Mode verſchrieben, der expreſſioniſtiſche Schrei ging ebenſo
ſpur=
los an ihm vorbei wie der techniſche Zug der neuen Sachlichkeit,
ſeine Form iſt immer gleichmäßig und in ſich beruhend geblieben,
eine ſchöne Stetigkeit des Perſönlichen durchwirkt alle ſchmalen
Büchlein, und darum altern ſie nicht. Sie dauern.
Caroſſa findet und erfindet keinen „Stoff”, kein „Thema”; er
ſpartet darauf, was ihm das Leben in ſeinen verſchiedenen
Gän=
gen und Entwickelungen zutragen wird. Wer ſich der
augenblick=
lichen ethiſchen oder politiſchen Tagesprobleme bemächtigt, hat
zwar wahrſcheinlich die vielen Leſer der Magazine und die hohen
Auflageziffern auf ſeiner Seite, aber er hat den Stoff, trübe und
ungegoren wie er iſt, an ſich geriſſen, er ſieht ihn notwendig durch
die Brille des Augenblicks, alſo leidenſchaftlich und einſeitig
ver=
zerrt, ſolche Bücher altern mit ihrem Stoff und ſeiner
Gegenwär=
tigkeit, und ſie altern heute, da alle dieſe Fragen ebenſo haſtig
auſ=
gegriffen wie debattiert und erledigt werden, noch ſchneller als
vor zwanzig Jahren. Dieſer Gefahr entgeht nun freilich eine
Erſcheinung wie Caroſſa — um den Preis eines Ruhmes, den er
nicht zu lieben ſcheint:”
Caroſſa wartet, was ihm an dichteriſcher Gabe geſchenkt wird,
was von ſelbſt ſich ihm bietet; und was kann dem Dichtermenſchen
inniger am Herzen liegen, als von ſeinem eigenen menſchlichen
Werden zu erzählen? Nun kann man das gute und fruchtbare
Erleben natürlich „objektivieren” man kann das Ich in
verſchie=
dene gegenpolige Geſtalten aufteilen und dieſe in romanhafter
Handlung ſich aneinander bewähren laſſen — Caroſſa verzichtet
auch auf dieſes Mittel, das ſeinen Büchern wenigſtens den
An=
ſchein dramatiſcher Spannung und Belebtheit gäbe. Er erzählt
als Hans Caroſſa ohne Spaltung oder maskenhafte Verkleidung
im Ich=Ton; und die Ueberſchriften ſeiner Bücher bezeichnen
nüch=
tern und ohne alles romantiſche Geheimnis ſchon klar und
ein=
deutig den Inhalt: „Eine Kindheit” — das iſt die eigene;
„Rumäniſches Tagebuch”, — das iſt das Kriegstagebuch des
rumäniſchen Feldzugs, den er als Arzt mitmachte: „
Verwand=
lungen einer Jugend” — das ſind einfach die weiteren Kapitel
ſeiner Kindheit. Auch in dieſen Titeln nichts Verborgenes,
Reklamehaftes, Verheißungsvolles. Er läßt alles bei Seite, was
reizen und locken könnte.
Aber es iſt in dieſen kleinen, in langſamer Arbeit gereiften
Büchelchen das wunderſame Geheimnis dichteriſcher Begnadung.
Erſtes Kindheitserlebnis, rumäniſcher Feldzug und zweites
Jugendjahrzehnt, das liegt dem jetzt Fünfzigjährigen ſchon lange
zurück, da hat er den Abſtand, menſchliche Erfahrung und
geſchärf=
ter Kunſtverſtand ſondern Weſentliches vom Unwichtigen, und
was jetzt geſchrieben und aus lange zurückſchauender Erinnerung
aufgegriffen wird, gerät nicht mehr in die Gefahr, nebenſächlich zu
wirken, es wird keinem Widerruf mehr verfallen, es ſteht da und
hat Beſtand. „Was einer in ſeinen erſten zehn Jahren geliebt
und getan hat”, ſagt Caroſſa einmal, „wird er immer lieben,
immer tun” dieſe Worte, vielleicht nicht für jedes Leben geltend,
haben für Caroſſa unendliche Bedeutung, ſie beſtätigen die
Ahnung des Leſers, daß der Dichter die große Kunſt des Wartens
leinte, bis er ſeinen Ablauf als eine Einheit ſehen konnte. Da
erſt erzählte er ihn. Darum bilden dieſe drei Bücher eine
menſch=
lich zuſammenhängende Einheit ohne Widerſpruch und Mißklang.
Auch eine dichteriſche Einheit. Da der Dichtre immer im
Ichton und immer ſein eigenes Leben erzählt, könnten dieſe Werke
nur private Auseinanderſetzungen geworden ſein, lange
Mono=
loge, denen ein Zweiter nicht zuhören mag. Hier aber verſchmilzt
menſchlicher Wert mit dichteriſcher Kunſt. Eine
Kindheitserinne=
rung kann freilich ſo erzählt werden, daß ſie nicht mehr als
per=
ſönliches Erlebnis oder weſenloſe Anekdote bedeutet; es wird
darauf ankommen, wie ſie geſehen, ob ſie aus vielen als bedeutend
ausgewählt iſt, ob ſie weiterführt. Alles was nun der Dichter
be=
richtet, iſt weiterführend und die Weite weiſend. Es iſt ſein
Ge=
beimnist aber es geſchiehtz, daß etta vier erzählte kleine Epiſoden,
zunächſt zuſammenhanglos erſcheinend, plötzlich im Verfolg der
Begebenheiten wie die Zeiger einer Windroſe nach allen
Himmels=
richtungen deuten und eine geheime ſymboliſche Gewalt
gewin=
nen, daß hinter der einfachen Handlung, die in Caroſſas höchſt
kultivierter, kriſtallklarer und bedeutſamer Sprache erzählt wird,
ſogleich wie durch magiſches Glas der Ausblick in ferne
Hinter=
gründe eröffnet wird, in denen das Menſchliche wohnt, das ſich
durch alle Wandlungen der Zeiten dauernd und unverändert
er=
hält. Hinter dem Stofflichen wird das Ewige, hinter dem
Per=
ſönlichen das Allgemeingültige offenbar, ohne ſpürbaren Aufwand
an Wortkunſt, nur durch die Kunſt des gewählten Worts und die
Schau des Dichters. Vor ſeinen Büchern fühlt man mit einer
tiefen Beglückung, daß es über aller aktuellen Literatur eine
dauernde abſolute und vom Augenblick unabhängige Dichtung
gibt, deren ungeſchriebenes Geſetz ewig iſt. Und was den ethiſchen
Wert ſolcher Bücher angeht: Caroſſa ſpricht einmal von dem
„iunig=nüchternen Handeln, zu dem auch wir hinſtreben”, und von
ſolchem Tun, das bei aller Klarheit herzlich und teilnahmsvoll
wird, von dieſem dichteriſchen Tun zeugt jede Zeile Caroſſas.
Solche Worte aber ſind nicht vergeblich geſprochen.
9p. Jeſe Franke: Die Weisheit der Kinderſtube. Gereimtes und
Un=
gereimtes aus Kindermund, erlauſcht und erlebt von einer Mutter.
(Verlag Georg Müller in München. Preis geb. 4 Mk.).
Wie Kinder denken, fühlen, reden, handeln, ſpielen, wie das kleine
Seelchen ſich an die große unbekannte Welt anzupaſſen ſucht. Dazu
ſoll dieſe Sammlung einer Mutter von Kindcrausſprüchen einen
Bei=
trag liefern. Das meiſte iſt erlebt und erlauſcht in eigener und
be=
freundeter Kinderſtube. Das Buch iſt mehr für die Eltern, als die
Kinder ſelbſt gedacht. Es ſind reizende, herzerfreuende Ausſprüche und
Geſchichten kindlicher Unſchuld und unfreiwilligen Humors, ſorgfältig
geſammelt von einer liebenden Mutter aus ihrem Kindertagebuch, das
ſie über ihre vier Kleinen ſeit ihrer Geburt geführt hat. Hier einige
Proben: „Nun, Suschen”, fragt Tante Anna, „haſt du denn auch viele
kleine Freundinnen in deiner Schule?” „Oh nee, Tante Anna, ich habe
bloß eine einzige Freundin, und die kann ich nicht ausſtehen!“
Rowa, die beim Baden des Kleinſten zuſieht, fragt: „Wo hat der
Thermometer die Augen, daß er ſieht, wie heiß es iſt?” — Beim
Auf=
ſagen des Vaterunſers betet die kleine Ilſe ganz treuherzig und
ernſthaft: Und vergib uns unſere Schuld, wie auch wir vergeben unſeren
Schullehrern. — Alfred fragt ſeinen Hauslehrer: „Wo liegt eigentlich
die Stadt Flagranti, ſvo die vielen Verbrecher ertappt werden?"
Aus einem Auffatz: „Luther derſetzte die Bibel auf der Wartburg.”
Elſe, die auf der erſten Bank dicht vor der Lehrerin ſitzt, macht plötzlich
ein ſonderbar ängſtlich verzogenes Geſicht, „Was haſt du, Elſi, du
biſt doch nicht kran:?‟ Die Kleine ſchüttelt den Kopf und bricht in
Tränen aus: „Nein, es regnet in meine Hoſe.” — Mit Kindern leben,
heißt natürlich werden, ſagt die Verfaſſerin in ihrem Vorvorte. Wer
Freude hat an ſolcher herzerquickenden Natürlichkeit und Einn für
Humor hat, wird das Buch lieb gewinnen.
Nummer 105
Sonntag, den 15 April 1928
Seite 3
Die Anerkennung der Welt.
Das Echo der öffent ichen Meinung.
Die Berliner Preſſe zum deutſchen Ozeanflug.
Berlin, 14. April.
In allen Berliner Blättern wird dem großen Jubel über das
Gelingen des erſten Oſt=Weſt=Fluges über den Atlantiſchen Ozean
Ausdruck gegeben, der von einer deutſchen Maſchine mit einem
deutſchen Piloten vollbracht wurde. Die „Deutſche Zeitung”
erinnert daran, daß erſt zwei Jahre ins Land gingen, ſeit die
Entente die drückendſten Feſſeln der deutſchen
Landelsluftſchiff=
fahrt löſte. Um ſo höher ſei die große Leiſtung der deutſchen
Luftfahrt anzuſchlagen. — Die „Kreuzzeitung” ſagt unter
der Ueberſchrift „Deutſche Leiſtung und deutſches Glück‟:
Deutſch=
land wird die 35 Stunden und 22 Minuten vom 12. zum 13. April
nicht vergeſſen. Im langſamen, mühevollen Wiederaufſtieg zur
Weltgeltung hat es einen vielleicht entſcheidenden Schritt
vor=
wärts getan. Wir grüßen die Flieger, ihre große Dat und ihr
Glück, das uns allen und darüber hinaus der Welt ſegnend
zu=
gute kommt. — In der „Deutſchen Tageszeitung” heißt
es: Dem Wagemut der deutſchen Flieger, zu denen ſich ein
Ver=
treter des mit uns durch ſo viele herzliche Sympathien
verbun=
denen iriſchen Volkes geſellte, und der glänzenden Leiſtung der
deutſchen Technik iſt das gelungen, was bisher ſo viele
hervor=
ragende Flieger Englands und Frankreichs vergeblich verſucht
hatten. Freilich haben Hauptmann Köhl und ſeine Begleiter eine
erhebliche Doſis Glück gehabt. — Die „D. A. Z.” ſchreibt: Die
beiden Weltrekorde der Bezwingung des Atlantiks in der
Weſt=
fahrt für Luftſchiffe und Flugzeuge liegen in deutſchen Händen.
Mag es ein Omen ſein, daß auch die praktiſche Auswertung dieſer
Leiſtungen unter deutſcher Führung bleibt. — Die „
Germa=
nia” erklärt: In dieſer Stunde gedenken wir auch derjenigen
Flieger, denen das Wagnis nicht gelang, der Franzoſen
Nun=
geſſer und Coli, des Engländers Hinchcliffe und der vielen, die
leider das große Waſſer deckt. Wir plädieren dafür, daß alle
diejenigen, denen eine Ueberquerung des Atlantik als Ziel vor
Augen ſteht, ruhig und beſonnen warten, bis das Eine, die
Hauptſache, erfüllt iſt: Konſtruktion eines betriebsſicheren
Ozean=
flugzeuges. — Aehnlich äußert ſich das „B. T.‟: Die Ueber=
Freiherr v. Hünefeld.
querung des Ozeans mit einem Landflugzeug iſt eine kühne
ſport=
liche Tat, die ſicherlich alle Bewunderung verdient. Das wirkliche
Problem des Flugverkehrs über den Ozean wird mit anderen
Luftverkehrsmitteln gelöſt werden, deren techniſche Vollendung
nur eine Frage der Zeit iſt. Der Wettkampf um den
transatlan=
tiſchen Flug im kleinen Landflugzeug hat ſchon zu viele Opfer
gefordert. Möge der Ruhm, den ſich die Deutſchen Köhl und
Hünefeld im Verein mit dem Iren Fitzmaurice evworben haben,
dieſes Kapitel in der Geſchichte des internationalen Flugverbehrs
endgültig ſchließen. — Im „Vorwärts” wird angeführt: In
den nächſten Tagen werden auf einer deutſchen Flugzeugwerft die
erſten wirklichen Ozeanflugmaſchinen fertiggeſtellt ſein und ihre
Probeflüge beginnen können. Erſt dann, wenn wirkliche
Ozean=
ſlugmaſchinen zur Verfügung ſtehen, werden wir am Anfang des
Ozeanflugverkehrs ſtehen.
In Darmſtadt, wo wir die ſich ſpäter allerdings nicht
be=
ſtätigende Meldung von der Landung in Atlantic City durch
Extrablatt ſchon am Freitag abend gegen 9 Uhr verbreitet
hat=
ten, wurde die Nachricht von der Landung der deutſchen
Ozean=
flieger mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommen. Mit dem gleichen
Jubel wurde unſere Extrablattmeldung in den Lichtſpieltheatern
begrüßt, ebenſo wie im Landestheater, wo mon es allerdings
nicht für nötig hielt, zu erwähnen, daß wir die Nachricht dorthin
übermittelt hatten.
Die Wiener Preſſe zum Flug der „Bremen”.
Die Nachmittagsblätter geben übereinſtimmend der
aufrich=
tigen Freude, welche der glückliche Ausgang des Amerikafluges
der „Bremen” auch in ganz Oeſterreich ausgelöſt hat, in beredten
Worten Ausdruck und beglückwünſchen die wagemutigen Flieger
herzlichſt. Die „Neue Freie Preſſe” ſchreibt: In die Glückwünſche,
die jetzt von allen Seiten kommen, miſcht ſich der berechtigte Stolz
des deutſchen Volkes, daß es zweien ſeiner Söhne vergönnt war,
die erſtaunliche Leiſtung zu bewerkſtelligen und dem deutſchen
Namen mit einem in Deutſchland hergeſtellten Flugzeuge neuen
Ruhm zu erwerben. Allen Demütigungen und allen
Behinderun=
gen, welche durch den Friedensvertrag von Verſailles dem
Luft=
verkehr auferlegt wurden, zum Trotz, hat das deutſche Volk nicht
geruht und geraſtet, bis es der Tüchtigkeit und Zähigkeit gelang,
ſich in einem friedlichen Wettbewerb wieder in die erſte Reihe der
Völker zu ſteulen.
Pariſer Echo.
Paris, 14. April.
Bisher nehmen weder die Morgen= noch die
Nachmittags=
blätter irgendwie Stellung zur Landung der „Bremen”. Nur der
„Matin” als einziges Blatt behauptet, daß das ärodynamiſche
Problem durch die Ueberfahrt nicht gelöſt ſei. Es ſei unangebracht,
ein praktiſche Löſung zu ſuchen, ſolange man nicht ein Flugzeug
herſtellen könne, das eine normale Stundengeſchwindigkeit von
200 Kilometer erreiche. Im übrigen begnügen ſich die Blätter mit
der Wiedergabe der ſpärlich eintreffenden Nachrichten, die von
einigen ſogar mit Fragezeichen verſehen werden. Der Mangel an
ſportlicher Würdigung des Ereigniſſes iſt vielleicht darauf
zurück=
zuführen, daß die Preſſe vollkommen auf die heute abend
erwar=
tete Ankunft der beiden franzöſiſchen Flieger Coſtes und Lebrix
eingeſtellt iſt.
Sportbegeiſierung in England.
EP. London, 14. April.
Die engliſche Preſſe begrüßt in traditioneller
Sportbegeiſte=
rung in den herzlichſten Worten den Erfolg der deutſchen Flieger.
Der Flug wird als eine der größten Errungenſchaften unſerer
Zeit bezeichnet. Der kanadiſche Kriegsminiſter Ralſton hat
folgen=
des Telegramm an den Baron von Hünefeld geſandt: „Die
Königlichen Kanadiſchen Luftſtreitkräfte heißen ihren Kameraden,
Hauptmann Köhl.
der auf kanadiſchem Boden im Flugzeug landete, herzlich
will=
kommen und gratulieren ihm zu dieſem Erfolg. Die Offiziere
und Mannſchaften der Luftſtreitkräfte des iriſchen Freiſtaates
drücken in einem Telegramm ihre hohe Bewunderung für die
Leiſtung der Flieger aus. — Auch der deutſche Botſchafter in
Waſhington hat eine Veröffentlichung herausgegeben, in der er
die Flieger beglüchwünſcht. — Frau Fitzmaurice bezeichnete ſich
ſelbſt als die glücklichſte und ſtolzeſte Frau der Welt.
Die Anerkennung Englands für die Leiſtung des deutſchen
Fluges ſteigert ſich von Stunde zu Stunde. Nicht nur ſprechen
ſich zahlreiche Fachleute bewundernd über die Leiſtung aus,
ſon=
dern auch die Tagespreſſe findet Worte herzlichſten Lobes.
Wie=
der einmal, ſo ſagt „Evening News” hat der kühne Mannesgeiſt
geſiegt. Die Maſchine ſelbſt bedeutet zwar ſehr viel, aber ſie iſt
nichts ohne einen entſchloſſenen und tapferen Mann. Es erſcheint
vielleicht merbwürdig, daß gerade die, die noch vor zehn Jahren
wirklich keinen Grund hatten, ſich über die deutſchen
Flieger=
leiſtungen zu freuen, heute die Deutſchen begrüßen und
beglück=
wünſchen. Aber Tapferkeit kennt keine territorialen Grenzen, und
wir Engländer nehmen den Hut ab vor dieſen drei tapferen
Männern. — Vor zehn Jahren ſtanden ſich die deutſchen und
Iren auf dem Schlachtfeld gegenüber, ſo ſagt „Evening Standard”,
und heute ſitzen ſie Seite an Seite als Kameraden bei einem
bahnbrechenden Sieg. Daß die Lorbeeren nicht von England
gepflückt worden ſind, müſſen wir mit Gleichmut hinnehmen.
Aber wir Engländer haben genügenden Spordſinn, um auch nicht
im geringſten unſere Achtung durch Ausdrücke des Neides zu
ver=
mindern.
Freude in Irland.
Ganz Irland feiert heute in größter Freude das Gelingen
des Ozeanfluges. Präſident Cosgpave erklärte: „Wir ſind ſehr
erfreut, daß dieſe tapferen Männer glücklich gelandet ſind. Wir
ſind ſtolz, daß der erſte erfolgreiche Verſuch, den Atlantik
weſt=
wärts zu überfliegen, von Baldonnel aus gemacht wurde und
daß ein Mitglied der iriſchen Luftſtreitkräfte an dieſem großen
Unternehmen beteiligt war.” An die Gattin des Majors
Fitz=
maurice wurde ein Glüchwunſchtelegramm geſandt, in dem die
Teilnahme des Majors an dem Fluge als eine Ehre für Irland
bezeichnet wird. Frau Fitzmaurice durchwachte die ganze Nacht,
bis ſie endlich die Nachricht erhielt, daß ihr Mann glücklich
ge=
landet ſei. In Dublin wurden große Freudenkundgebungen
ver=
anſtaltet. — Ueber den Zuſtand des Flugzeuges wird noch
be=
richtet, daß das Landungsgeſtell und der Propeller beim Landen
zerbrachen. Die Flieger waren ſehr erſchöpft und verlangten vor
alle mzu eſſen und dann zu ſchlafen.
Ungeheure Begeiſierung in Amerika.
New York, 14. April.
Nach der geſtrigen Niedergeſchlagenheit herrſcht heute in
New York wegen der glücklichen Landung der deutſchem Flieger
auf kanadiſchem Gebiet ein ungeheurer Jubel. Ganz Amerika
bewundert uneingeſchränkt die deutſche Leiſtung und den
deut=
ſchen Erfolg. Es ſei ganz gleich, ob die Deutſchen in New York
oder in Kanada landeten, der Ozean ſei zum erſten Mal von
Oſten nach Weſten überquert. Man bedauert nur, daß die
Deut=
ſchen unter Umſtänden noch längere Zeit auf den jubelnden
Empfang warten müſſen, den Amerika ihnen bereiten werde;
denn man rechnet mit der Möglichkeit, daß noch mehrere Tage
vergehen können, ehe ein Dampfer an die völlig von Eis
um=
gebene Inſel herankommen könnte.
Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Frhr.
v. Prittwitz und Gaffron, hat nach dem Eintreffen der
Nach=
richten von der Notlandung der „Bremen” auf Greenly Island
der amerikaniſchen Preſſe ſeiner Freude darüber Ausdruck
ge=
geben, daß es der Beſatzung der „Bremen” trotz Wind und
Wetter gelungen ſei, durch ihren Flug von Oſt nach Weſt das
Ziel, eine Verbindung beider Erdteile herzuſtellen, wieder einen
Schritt weitergebracht zu haben. An Hauptmann Köhl hat der
deutſche Botſchafter ebenfalls ein Begrüßungstelegramm gerichtet.
Wie weiter bekannt wird, wollen Fräulein Junckers und der
Pilot Melchior mit ihrem Flugzeug nach der Greenly=Inſel
auf=
brechen, um mit den deutſchen Fliegern zuſammenzukommen.
Sofort nach der Ankunft auf der Inſel ſollen die
Beſchädigun=
gen der „Bremen” feſtgeſtellt werden. Falls ſie ſich beſeitigen
laſſen, ſoll dann die „Bremen” in Begleitung des anderen
Junckersflugzeuges mit Fräulein Junckers und Pilot Melchior
nach New York ſtarten. Andernfalls ſollen Hauptmann Köhl,
Hünefeld und Fitzmourice mit dem „Flugzeug von Fräulein
Junckers nach New York gebracht werden.
Glückwunſch des Präſidenten Coolidge
an die „Bremen”=Flieger.
Präſident Coolidge ſandte über die Marineradioſtation an
die „Bremen”=Flieger nach Greenly Island folgendes
Tele=
gramm: „Meine herzlichſten Glückwünſche zur glücklichen
Lan=
dung nach ihrem glänzenden Weſtflug über den Nordatlantik.
Glückwunſch=Zelegramme.
Glückwünſche des Reichspräſidenten
und der Reichsregierung.
Berlin, 14. April.
Reichspräſident von Hindenburg hat an
Haupt=
mann Köhl folgendes Telegramm gerichtet:
„Den kühnen Ozeanfliegern herzlichen Glückwunſch zu ihrem
ſchönen Erfolge.”
Auch der Reichskanzler Dr. Marx und Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann haben die Flieger telegraphiſch beglüchwünſcht.
Der Reichskanzler ſandte folgenden Glückwunſch: „Den
erſten europäiſchen Fliegern, denen es gelungen iſt, den Ozean
von Oſt nach Weſt zu überfliegen, herzlichſte Glückwünſche.
Un=
ſere Freude iſt um ſo größer, als dieſer Erfolg der deutſchen
Technik und dem Wagemut deutſcher Flieger zu verdanken iſt.
Durch ſie übermittelt Deutſchland dem amerikaniſchen Volke
ſeine Grüße als Ausdruck geiſtiger Verbundenheit und
Freund=
ſchaft.”
Reichsminiſter Dr. Streſemann telegraphierte:
„Zum Gelingen des erſten Ozeanfluges von Oſt nach Weſt
Ihnen und Ihren Begleitern herzlichſte Glückwünſche.”
Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch ſandte anläßlich der
An=
kunft der Ozeanflieger folgendes Telegramm: „Zu der kühnen
Tat, mit welcher Sie den Mut deutſcher Flieger und den Wert
deutſcher Technik vor aller Welt aufgezeigt haben, ſpreche ich
Ihnen bewegten Herzens Dank und Anerkennung aus. Ich
bitte Sie, auch den Herren Fitzmaurice und Freiherrn von
Hüne=
feld meine herzlichſten Glückwünſche zu übermitteln. Sie haben
Ihre Namen mit leuchtenden Lettern in die Analen der
Luft=
fahrt eingegraben.”
Glückwunſch der Lufihanſa.
Berlin, 14. April.
Der Aufſichtsratsvorſitzende der Deutſchen Lufthanſa,
Direk=
tor v. Stauß, ſchickte der Beſatzung der „Bremen” folgendes
Tele=
gramm: „Den Ueberwindern des Ozeans meinen bewundernden
Fliegergruß und beſte Wünſche zum weiteren erfolgreichen Fluge,
zu Ehren des deutſchen und iriſchen Volkes.” (gez.) v. Stauß.
Major Fitzmaurice
Begrüßungs=Telegramm von Profeſſor Hugo
Junckers an die Amerika=Flieger.
Deſſau, 14. April.
Profeſſor Hugo Junckers hat zur Begrüßung der deutſchen
Ozeanflieger das folgende Telegramm an das deutſche
General=
konſulat in Montreal (Kanada) abgeſandt:
„Wir alle in Deſſau ſind mit ſtolzer Freude und dankbarer
Bewunderung für Ihre kühne Tat erfüllt. Ich weiß, welche Fülle
von Schwierigkeiten zu überwinden war, das Unternehmen ſelbſt
zu ermöglichen, und welche Umſicht und Energie allein ſchon die
techniſchen Vorbereitungen erforderten. Der Erfolg dieſes
Flu=
ges hat Ihr Heldentum gekrönt und die große Aufgabe, das
Flugzeug dem Transozeanverkehr dienſtbar, zu machen, einen
Schritt vorwärts gebracht. Beſonders freuen wir uns, daß durch
die Teilnahme des Kommandanten Fitzmaurice und die große
Willkommensfreude und Hilfsbereitſchaft des amerikaniſchen
Vol=
kes und Kanadas die traditionelle Kameradſchaft in der Luftfahrt
einen neuen Impuls erfahren hat. Aber weit darüber hinaus
erfüllt es uns mit freudiger Genugtuung, daß das Flugzeug im
Dienſte der Wiedererſtarkung des Gemeinſamkeitsgefühls der
Völker nach den Schickſalsſchlägen der vergangenen Jahre, dieſer
wichtigſten und ſchönſten Aufgabe der Menſchheit, gedient hat.
Daß Sie Ihr Leben und Ihre Perſon hierfür eingeſetzt haben,
dafür gebührt Ihnen unſer aller Anerkennung und Dank.
(gez.) Hugo Junckers.”
Glückwünſche General Köhls an ſeinen Sohn.
Ulm, 14. April.
Der Vater des Hauptmanns a. D. Köhl, General Köhl, hatte
ſich geſtern von ſeinem Wohnſitz Pfaffenhofen hierher begeben,
wo ihn die Nachrichten über den Flug der „Bremen” raſcher
er=
reichen konnten. Als die Meldung eingetroffen war, daß das
Flugzeug amerikaniſchen Boden erreicht hat, ſandte General Köhl
ſeinem Sohn, deſſen Geburtstag übrigens auf den 15. April
fällt, ein Telegramm mit den herzlichſten Glüwünſchen der
Eltern und Geſchwiſter nach Amerika.
Frau Köhl reiſt nach New York, um ſich dort mit ihrew
Mann zu treffen.
Glückwunſch des kanadiſchen Parlaments.
Ottawa, 14. April.
Als die Nachricht von der Landung der „Bremen” eintraf,
unterbrach das kanadiſche Unterhaus ſeine Beratungen, um die
Meldung im Hauſe bekannt zu geben. Das Haus nahm die
Mit=
teilung mit großem Beifall auf. Miniſterpräſident Mackenzie King
ſandte an die Flieger Köhl, Freiherrn v. Hünefeld und
Fitz=
maurice namens der kanadiſchen Regierung eine Botſchaft, in
der er den Fliegern die Glückwünſche des kanadiſchen Volles und
der Regierung anläßlich ihres wohlbehaltenen Eintreffens auf
kanadiſchem Gebiete und zur Vollendung des erſten Oſt=Weſt=
Atlantik=Fluges ausſpricht, der einen hervorragenden Fortſchritt
in der Entwicklung des Flugweſens bedeutet und durch die
Ueberbrückung des Ozeans eine engere Freundſchaft zwiſchen den
Völkern herbeiführe. Die Regierung Kanadas hat den Dampfer
„Mortcaln” nach Grennly Island beordert, um die deutſchen
Flieger abzuholen. Von New York aus ſind Flugzeuge mit
Mon=
teuren unterwegs, die verſuchen ſollen, die Maſchine wieder
her=
zuſtellen.
Seite 4
Sonntag, den 15. Aprül 1926
Nummer 105
Der Amerika=Flug.
Engliſche Glückwünſche an die deutſche
Botſchaft in London.
London, 14. April.
Anläßlich des Fluges der „Bremen”, der in allen Teilen
Eng=
lands die aufrichtige Bewunderung und Freude ausgelöſt hat,
ſind der deutſchen Botſchaft in London auf mündlichem,
telepho=
niſchem und telegraphiſchem Wege zahlreiche Glückwünſche
über=
mittelt worden. Der Privatſekretär des Königs, Lord
Stamford=
ham, hat aus Schloß Windſor an den deutſchen Botſchafter
fol=
gendes Schreiben gerichtet: „Lieber Botſchafter! Der König hat
mich erſucht, Euer Exzellenz dazu zu beglückwünſchen, daß der
deutſche Eindecker „Bremen” den Atlantiſchen Ozean überflogen
und ſeine Mannſchaft in Sicherheit gelandet hat. Der Erfolg
des Fluges iſt um ſo bemerkenswerter angeſichts der Jahreszeit
und des ungünſtigen Wetters.”
Der Staatsſekretär für Luftfahrtweſen, Sir Samuel Hoare,
hat dem deutſchen Botſchafter telegraphiſch die wärmſten
Glück=
wünſche des Luftrates anläßlich der erſten Ueberfliegung des
Atlantiſchen Ozeans von Oſten nach Weſten von ſeiten der
deut=
ſchen Flieger übermittelt.
Der Reichsverkehrsminiſier über den
Amerika=Flug.
Berlin, 14. April.
Der augenblicklich im Rheinlande weilende
Reichsverkehrs=
mminiſter Dr. Koch äußerte ſich zum Flug der „Bremen” wie folgt:
„Nachdem nun die Sorge um unſere tapferen Flieger von uns
genommen ift, wollen wir uns des glückhaft Erreichten von
Her=
zen fpeuen. Der Flug zeigt uns, daß wir in Deutſchland noch
Männer haben, die den Tod nicht ſcheuen. Männer, für die es
Ziele gibt, die ihnen mehr gelten, als das Leben. Das mag uns
mit froher Zuverſicht für unſere Zukunft erfüllen. Der
Be=
ſatzung des Flugzeuges, Hauptmann Köhl und Freiherrn von
Hünefeld, dem ihnen kameradſchaftlich verbundenen iriſchen
Major Fitzmaurice, und allen, die ihnen geholfen haben,
ins=
beſondere auch der iriſchen Fliegertruppe und den befreundeten
Amerikanern, die ſich mit uns um die kühnen Ozeanflieger
ge=
ſorgt und bemüht haben, gebührt unſer aufrichtiger Dank. Wir
haben geſehen, daß unſer deutſches Fluggerät trotz des
jahre=
langen Druckes, der auf unſerer Luftfahrt gelaſtet hat, und der
auch heute noch nicht ganz behoben iſt, den Wettbewerb mit dem
Auslande nicht zu ſcheuen braucht. Flugzeug und Motor ſind
deutſch. Sie haben eine Leiſtung vollbracht, die dem Ruhm der
Beſatzung nicht nachſteht und um deren Gelingen viele Flieger
Europas bisher vergeblich gerungen haben. Unſer Dank gilt
alſo auch den Erbauern von Motor und Flugzeug, Prof. Juncker
und ſeinen Mitarbeitern. Köhls Unternehmen iſt vom Reich
weder unmittelbar noch mittelbar mit Geld unterſtützt worden.
Die Verantwortung für das ſportliche Wagnis der
Ozeanüber=
querung mit einem einmotorigen Landflugzeug ohne
Nachrichten=
mittel konnte nur der tragen, der ſich ſelbſt einſetzte. Was er
wagte, war viel! Was ihm glückte, iſt mehr! Es wäre verfehlt,
heute aus ſeiner großen Leiſtung zu ſchließen, daß der
Ozeanflug=
verkehr ſchon greifbar vor uns ſtünde. Aber wenn uns dieſer
Verkehr nach Jahren eimmal zur Regel und Gewohnheit wird,
dann dürfen wir nicht vergeſſen, daß einer der Erſte ſein mußte,
der hinüberkam. So wird Köhls Ruhm Beſtand haben. Ans
Werk alſo zum Aufbau und Ausbau des Ozeanflugverkehrs,
micht durch planloſes Nachahmen der einmaligen Tat, ſondern
durch planmäßiges Vertiefen der Aufgabe in einmütiger
Zu=
ſammenarbeit aller, denen das Gedeihen der Luftfahrt, am
Herzen liegt.”
Wer hat den Flug finanziert?
Bremen, 14. April.
Wie die Tel. Union erfährt, iſt die Ueberquerung des
Atlan=
tiſchen Ozeans mit dem Flugzeug „Bremen” dadurch ermöglicht
worden, daß von Baron v. Hünefeld die Mittel zum Ankauf des
Flugzeuges zur Verfügung geſtellt wurden. Dieſe Mittel
wur=
den in der Hauptſache von bremiſchen Handels= und
Wirtſchafts=
kreiſen aufgebracht. Generalkonſul Dr. S. Strube=Bremen,
Inhaber der D. u. N.=Bank, G. Lahuſen, Vorſitzender des
Vor=
ſtandes der Norddtſch. Woll= und Kammgarnſpinnerei, Bremen,
Senator H. Böhmer, Inhaber der Fa. Reidemeiſter u. Ulrich, die
Haake=Becke Brauerei und Hermann Uhde=Bremen beteiligten
ſich beſonders an der Aufbringung der Mittel.
Kunſt und Preſſe.
Die der Ausſtellung der Tagespreſſe auf der Preſſa
ein=
gegliederte Abteilung „Kunſt und Preſſe” wird in
ſinn=
fälliger Weiſe den bedeutenden Einfluß des Zeitungsweſens auf
das künſtleriſche Leben aufzuzeigen ſuchen.
Die Pionierarbeit der Preſſe für die Kunſt,
für neue, von der Allgemeinheit zunächſt unverſtandene
künſt=
leriſche Werte findet an ſechs intereſſanten, charakteriſtiſchen
Bei=
ſpielen anſchauliche Darſtellung. Für die Maler Thoma,
Liebermann und Eduard Munch, die Dichter Gerhart
Hauptmann und Frank Wedekind, ſowie den Muſiker
Richard Wagner, die durch die Neuartigkeit ihrer künſtleriſchen
Ausdrucksformen heftigſten Kampf der Meinungen hervorriefen,
iſt anhand authentiſchen Materials deutlich zur Schau gebracht,
wie die fachmänniſche Kritik den Wert der Leiſtungen klar
er=
kannte und ſich für ſie einzuſetzen bemühte. Die vergrößerte
Wiedergabe je eines der umkämpften Gemälde der genannten
Maler bietet den wirkungsvollen Hintergrund der Darſtellung.
In origineller Form wird weiter die im Dienſte der
Kunſt=
kritik geleiſtete Jahresarbeit einer großen Tageszeitung
verſinn=
bildlicht. Eine rieſenhafte Säule mit den Konzertanzeigen des
genannten Zeitraumes, ein gewaltiger Turm der belletriſtiſchen —
Beſprechung heiſchenden — Bucherſcheinungen der gleichen Zeit
laſſen die ungeheure Arbeit, die der Muſik= bzw. der Buchkritik
obliegt, ohne weiteres ſichtbar werden. Ein Originalband der
Voſfiſchen Zeitung vom Jahre 1773 mit der Beſprechung der
erſten Berliner Aufführung von Goethes Götz von Berlichingen
iſt als intereſſantes erſtes Dokument der Theaterkritik vertreten.
Auf die Berückſichtigung der bildenden Künſte in der Preſſe
wird ein kurzes Kinoſpiel in launiger Weiſe eingehen.
Die Bildniſſe einer Anzahl der hervorragendſten
Kritiker des vergangenen Jahrhunderts laſſen auch das hier
ſtark wirkſame perſönliche Element zu ſeinem verdienten Recht
kommen.
Den Abſchluß der intereſſanten Gruppe bildet die
Schau=
ſtellung der in den letzten Jahren auf Grund der fortgeſchrittenen
Drucktechnik eingeſetzten produktiven Mitarbeit
künſtle=
riſcher Kräfte an der Preſſe. Den Originalblättern der
Künſtler wird jeweils der Abdruck in der Zeitung beigefügt ſein,
und ſo an einer Auswahl der beſten Leiſtungen bekundet, welch
ergiebiges dankbares Wirkungsfeld hier für Preſſe und Kunſt
noch zu finden iſt.
Paleſkis Rom=Reiſe.
Beſprechungen zwiſchen Muſſolini und Zaleſki.
Ausbau der polniſch=litauiſchen Beziehungen.
EP. Rom, 14. April.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki wird bis nächſten
Diens=
tag im Rom bleiben. Während ſeines Aufenthaltes wird
Muſſo=
ilni zu ſeinen Ehren jen Bankett geben. Ein weiteres Bankett
findet in der polniſchen Geſandtſchaft ſtatt. Am Dienstag wird
Zaleſki auch vom Papſt empfangen. Kurz nachdem der polniſche
Außenminiſter in Rom eingetroffen war, begab ſich der
Unter=
ſtaatsſekretär des Aeußeren, Grandi, zur erſten Begegnung in
die polniſche Geſandtſchaft. Msdann wurde Zaleſſi im Palazzo
Chiggi von Muſſolimi empſangen. Nach dieſer erſten Unterredung,
die zwei Stunden dauerte, wurde eine amtliche Mitteilung
ver=
öffentlicht, in der es heißt, Muſſolini und der polniſche
Außen=
miniſter haben zuſammen verſchiedene Fragen der allgemeinen
Politik geprüft, in denen ſie die Einſtimmigkeit der
Richt=
linien der Politik der beiden Länder feſtſtellten. Die
Unterredung hat die Herzlichheit der italieniſch=
polni=
ſchen Beziehungen und die gemeinſame Abſicht
be=
ſtätigt, ſie noch mehr zubefeſtigen. Zaleſſi hat Muſſolini
im Namen des Marſchalls Pilſudſki das Militärkreuz erſter Klaſſe
übergeben, eine Auszeichnung, die nur für außerordentlichen
Hel=
denmut im Kriege verliehen wwird, und ſeit 1921 nicht mehr
ver=
liehen wurde. Marſchall Pilſudſki legte beſonderen Wert darauf,
dieſe Auszeichnung Muſſolini überreichen zu laſſen. Muſſolini
wird mit Zaleſbi am nächſten Montag im Palazzo Chigi eine
zweite Unterredung haben. Nach der Rückkehr Zaleſbis in die
polniſche Botſchaft fand ein Preſſeempfang ſtatt, wobei
Zaleſki ſeine vorzüglichen Eindrücke von der erſten Begegnung
mit Muſſolini einem Jourrnaliſten beſtätigte und beifügte, es ſei
beſonders die allgemeine politiſche Lage in Europa und der
übrigen Welt geprüft worden. — Ueber
die Beziehungen Polens zur Kleinen Entente
erklärte der Miniſter eiem Journaliſten: „Unſere Beziehungen
zur Kleinen Entente ſind ſehr klar. Wir underhalten die beſten
Beziehungen mit ihren einzelnen Mitgliedern, obwohl wir dem
Bündnis nicht angehören, weil die Kleine Entente zu beſonderen
Zwecken gebildet wurde. Unſere Beziehungen zur Türkei,
Per=
ſien und Afghaniſtan ſind gut. Hinſichtlich der Beziehungen zu
Deutſchland erklärte Zaleſki, daß die ſchwierigen Verhandlungen
für den Handelsvertrag langſam vorwärts gingen. Es müßten
die Intereſſen der deutſchen Induſtrie und des Ackerbaues
gegen=
über den polniſchen ausgeglichen werden. Außerdem ſei der
Vor=
abend der Wahlen fü rdie Vrwirklichung gewiſſer Probleme nicht
beſonders geeignet. Man könne hoffen, daß nach den Wahlen die
Verhandlungen wieder vollſtändig aufgenommen werden. Die
Beziehungen Polens zu den Weſtmächten England, Frankreich
und Italien ſeien vorzüglich.
Reiſe des rumäniſchen Innenminiſters
nach Italien.
EP. Bukareſt, 14. April.
Der rumäniſche Innenminiſter Duca iſt
vor=
geſtern abend nach Florenz abgereiſt. — In politiſchen Kreiſen
verbreitet ſich trotz der amtlichen Erklärung, daß die Reiſe nur
privatne Charakter habe, das Gerücht, daß Duca auch
einewichtige politiſche Miſſion habe, beſonders
an=
geſichts der jetzigen Lage in Mittel= und Oſteuropa, die die
drin=
gende Löſung verſchiedener Fragen erfordere. — Weiter
ver=
lautet, daß Außenminiſter Titulesou an den Innenminiſter Duca
ein Schreiben gerichtet hat, in welchem er erklärt, daß er wegen
ſeiner angegriffenen Geſundheit ſich aus dem politiſchen Leben
zurückzuziehen gedenke. Ob dies vor oder nach dem Monat Juni
geſchehen werde, iſt noch nicht beſtimmt. Es verlautet, daß Duca
und Titulescu in San Remo zuſammenkommen werden, um die
politiſche Lage zu beſprechen.
*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Samstag, den 14. April.
Zar und Zimmermann.
Komiſche Oper von A. Lortzing.
Das günſtige Urteil über die ſtimmlichen Eigenſchaften von
Lucia Delſarta, die heute als Marie ihr Gaſtſpiel auf
An=
ſtellung für das Soubrettenfach fortſetzte, wurde beſtätigt und
befeſtigt. Die Stimme iſt hübſch und ſitzt gut. Alles, wie es
ge=
bracht wird, iſt ſauber und leicht, klingt prall und fertig. Das
Spiel war heute lebendig, faſt ſchon etwas übermäßig; es iſt
noch ſehr ſchematiſch und underſönlich, da Temperament
vorhan=
den, aber wohl entwicklungsfähig. Im ganzen eine friſche,
reiz=
volle Leiſtung, die die Sängerin empfiehlt und gut gefiel. v. H.
Klavier=Abend Lina Becker.
F.N. Der Abend, den Fräulein Lina Becker im
Muſikvereins=
ſaal gab, war nicht nur ein Beweis für das ausgezeichnete
Kön=
nen der jungen Dame, er war darüber hinaus in der Wahl der
Vortragsfolge und der fein muſikaliſchen Art der Wiedergabe ein
Bekenntnis zur Inhaltsmuſik hohen Wertes. Fräulein Becker
ver=
dankt, wie wir hören, ihre letzte Ausbildung Willy Renner und
verfügt über eine Spieltechnik, die ſie befähigt, ſich an ſchwierigſte
Werke heranzuwagen. Beſonders hervorgehoben ſei die Schönheit
und Beſeelung des Tones. Während es ſonſt üblich iſt, daß
junge, werdende Künſtler, wenn ſie mit eigenen Konzerten an
die Oeffentlichkeit herantreten, auch Werke aus den Stilkreiſen
Bachs oder der Klaſſiker ſpielen, wählte Lina Becker nur
hoch=
romantiſche Kompoſitionen, die ihr inhaltlich wohl am beſten
liegen. Sie begann mit Präludium, Choral und Fuge von Céſar
Franck, dem bedeutendſten Klavierwerk dieſes intereſſanten, an
Bach und Schumann geſchulten belgiſch=franzöſiſchen
Roman=
tikers. Blieb hier an den Höhepunkten gelegentlich die Kraft der
Geſtaltung noch etwas hinter dem Idealbild zurück, ſo überraſchte
die Wiedergabe der H=Moll=Sonate Opus 58 von Fr. Chopin
durch die künſtleriſche Reife des Vortrags und die Ueberlegenheit
der Geſtaltung. Beſonders gut gelangen Scherzo und Largo, d
letzte Satz zeigte dagegen in Augenblicken die einſtweiligen Gre
zen der Kraft. Wundervoll klang dann die Ei==Dur=Rome
Schumann, ganz in den Duft feinſter Poeſie getaucht. De
ſchaftliche Erzähler Schumann kam in der 8. Novzellette zu
Hier wie in der zuletzt geſpielten Polongiſe=Fautaſie von C
Franzöſiſche Probleme.
Differenzen mit Rußland. — Die italieniſchen
(reigniſſe. — Die Konferenz der Notenbanken
und die Verhandlungen mit Kellogg.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. April.
Das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Rußland iſt
zur=
zeit ſehr kühl geworden. Wieder ſollen die Ruſſen Schuld daran
ſein; ihr Verhalten während der Abrüſtungskonferenz in Genf
hat den Quai d’Orſay und vor allem Paul Boncour ſehr
verbit=
tert. Aber auch andere Urſachen ſind dazu gekommen; die
ener=
giſchen Vorſtöße Herbettes, des franzöſiſchen Botſchafters in
Moskau, um die Wiedererſtattung des Eigentums der früheren
franzöſiſchen Botſchaft in Petersburg; die framzöſiſche Aktion
für die Beſchlagnahme des ruſſiſchen Goldes in New York und
nicht zuletzt die Ausſicht, daß die kommuniſtiſche Partei in der
neuen Kanmer — gemäß der Schätzung des Kammerpräſidenten
Bouiſſon — um fünfzehn Sitze ſtärker ſein wird. Die
franzöſiſch=
ruſſiſchen Schuldenverhandlungen ſind abgebrochen, die
franzö=
ſiſche Schuldenkommiſſion aufgelöſt, nach einer Verſion infolge
der Initiative Poincarés, nach einer anderen auf den direkren
Wunſch Briands hin. Die franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſe ſind
gänzlich verſtimmt; die Donezaffäre hat hier unglaublich ſtark
gewirkt.
Das Intereſſe der politiſchen Kreiſe wendet ſich wieder nach
Rom. Die Außenminiſterbeſuche bei Muſſolini haben hier eine
lebhafte Beunruhigung ausgelöſt. Sie ſind beſtimmt nicht leicht
zu deuten, beſonders wenn man auf die Auslegung mancher
alten Pariſer Skeptiker verzichtet, wonach den geheimnisvollen
Verhandlungen in Rom und anderswo in Italien überhaupt
keine Bedeutung zukäme. Die Kommentare der franzöſiſchen
Preſſe zu dem Attentat in Mailand ſind außerordentlich
vorſich=
tig. Man will hier jetzt alles, was in Italien Verſtimmung
aus=
löſen könnte, um jeden Preis vermeiden.
Die Konferenz der Emiſſionsbanken in Paris wird mit
ge=
heimnisvollem Dunkel umgeben; den offiziellen Communiqués,
wonach es ſich nur um techniſche Fragen handelt, ſchenkt man nur
wenig Achtung. Die Konferenz ſoll — ſo behauptet man in
fran=
zöſiſchen Wirtſchaftskreiſen — das Vorſpiel zu der franzöſiſchen
Stabiliſierung ſowie zu der Stabiliſierung in anderen Ländern
bilden. Die Rede Poincarés in Carcaſſonne iſt imer noch
aktuell; die Kombinationen, die man daran, und an die
Kon=
ferenz knüpft, ſcheinen uns aber vorerſt noch frühreif zu ſein.
Die Verhandlungen mit Kellogg werden jetzt viel
optimiſti=
ſcher betrachtet; offiziell iſt man mit der Entwicklung der
Kriegs=
ächtungsfrage im Augenblick anſcheinend ſehr zufrieden.
Ein eigenartiger Streit.
* Berlin, 14. April. (Priv.=Tel.)
Die demokratiſche Preſſe ſchwingt das Kriegsbeil gegen den
Reichsinnenminiſter v. Keudell, dem ſie vovwirft, daß er das
Reichswahlgeſetz gewiſſermaßen fälſcht im deutſchnationalen
Par=
teiintereſſe, und auf dieſe Weiſe zu einer falſchen Gruppierung
der einzelnen Parteien auf dem Reichswahlzettel kommt.
Wes=
halb die Aufregung, iſt eigentlich nicht recht einzuſehen, weil es
doch im Grunde gleichgültig iſt, welche Nummer auf dem
Wahl=
zettel die einzelne Partei hat. Der tiefere Sinn ſcheint aber der
zu ſein, daß die Demokraten nach ihrer Interpretation des
Ge=
ſetzes dazu gekommen ſind, daß ſie auf dem Reichswahlzettel die
Nummer 6 tvagen und bereits Wahlplakate mit dieſer Nummer
haben drucken laſſen. Es werde ſie alſo nun ein Stück Geld
koſten, wenn ſie hier Korrekturen vornehmen wüßten. Für ihre
Voreiligkeit möchten ſie alſo jetzt den Reichsinnenminiſter
verant=
ſvortlich machen. Der zuſtändige Dezernent hat zwar den
Demo=
kraten den Vorſchlag gemacht, ſie follten mit den Kommuniſten
tauſchen, dann wäre alles in ſchönſter Ordnung, — aber auch
dazu ſcheinen ſie ſich nicht gerne zu entſchließen.
Die Geiſilichkeit gegen Wirth.
* Berlin, 14. April. (Priv.=Tel.)
Bei der Aufſtellung der Kandidaten des Zentrums für den
Berliner Wahlkreis ſcheint der Verſuch gemacht worden zu ſein,
als Spitzenkandidaten Herrn Dr. Wirth aufzuſtellen.
Verſchie=
dene Berliner Zeitungen berichten darüber, daß es zu einem
ſchar=
fen Zuſammenſtoß gekommen ſei, weil die Berliner Geiſtlichkeit
in der Verſammlung offiziell die Erklärung abgegeben habe, daß
ſie gegen die Aufſtellung Dr. Wirths ſei. Dieſe Erklärung ſoll
ſogar im Namen des geſamten Klerus, der unter dem Vorſitz des
Berliner Biſchofs eine entſprechende Entſchließung gefaßt habe,
abgegeben worden ſein. Daraufhin iſt dann die
Wiederaufſtel=
lung des bisherigen Kandidaten Schönborn beſchloſſen worden.
hatte Frl. Becker nochmals Gelegenheit, viel perſönliches Geſtalten
zu zeigen. Mit großem Geſchick arbeitet ſie Gegenſätze aller Art
heraus, auch die Großzügigkeit der Wiedergabe iſt recht
bemer=
kenswert, lyriſche Partien gelingen ſtets, nur ſchien uns die
Vor=
bereitung hochpathetiſcher Stellen zuweilen nicht ganz genügend
Verſteigerung zu bringen. Als ganzes war der Abend ein
bedeu=
tender perſönlicher Erfolg, der den ſtarken Beifall und die reichen
Blumenſpenden in jeder Weiſe rechtfertigte.
Ehrung eines Darmſtädter Künſilers.
Emil Preetorius in Budapeſt.
Im prunkvollen Feſtſaal des Leopoldſtädter Kaſinos begann
Preetorius ſeine Vortragsreihe mit dem Thema „Die Kriſe der
Kunſt, Urſprung, Weſen, Ueberwindung” Am Abend darauf
prach er als Gaſt der ungariſchen Bibliophilen Geſellſchaft über
die bildneriſche Geſtaltung von Buch und Bühne und an den
beiden folgenden Abenden einmal als Gaſt des
Kunſtgewerbe=
muſeums und dann als erſter Vortragsgaſt des neugegründeten
ungariſchen Pen=Klubs über das Raumproblem der chineſiſchen
und abendländiſchen Kunſt und über die Graphik des Oſtens.
Unter der zahlreichen Hörerſchaft befanden ſich die erſten Vertreter
des geiſtigen, künſtleriſchen und politiſchen Lebens, wie der
deut=
ſche Geſandte Exz. v. Schön, Graf Apponyi, Miniſterpräſident
Béthlen, der Präſident der Akademie, der Generaldirektor der
Muſeen u. v. a. Der Künſtler, deſſen geiſtvolle, weitausholende
und glänzend formulierte Darlegungen den ſtärkſten Eindruck
er=
zielten, wurde durch ein Frühſtück beim deutſchen Geſandten
und durch Feſteſſen im Kaſino, Pen=Klub und
Kunſtgewerbe=
muſeum geehrt. Eine Ausſtellung des buchgraphiſchen Werkes
von Preetorius im Kunſtgewerbemuſeum, zum größten Teil aus
Budapeſter Privatbeſitz zuſammengeſtellt, vervollſtändigte das
Bild eines in ſeltenem Maße zugleich ſchöpferiſch und denkeriſch
begabten Menſch. Alle Budadeſter Blätter, an der Spitze der
Peſter Lloyd, brachten über die Perſönlichkeit des Künſtlers und
deſſen Vorträge eingehende Würdigungen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
—nn. Der hieſige Privatdozent Dr. Mas Braubach wurde
hrſtn l der mittleren und neueren Geſchichte als Nachfolger
3 Schulte und Privatdozent Dr. Hans Bonnet
hieſigeit Lelfrſtuhl der Negyptologie als Nachfolger
ber
Nummer 108
Sonntag, den 15 April 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 15. April.
Achtung! Erneute, engliſche Paßkontrolle im beſetzten
Ge=
biet. Einen ſchlechten Dienſt leiſteten einige unbeſonnene
Ele=
mente, die vor einigen Tagen das einem engliſchen Offizier in
Wiesbaden gehörende Auto ſtahlen, damit vor die Stadt fuhren,
und dort verbrannten. Im weiteren wurden etwa ein Dutzend
engliſcher Autos, die unbewacht auf der Straße ſtanden, durch
Zerſchneiden der Reifen, Polſter, Verdecke uſw. beſchädigt. Als
Strafmaßnahme hierfür hat das engliſche Oberkommando in
Wiesbaden angeordnet, daß ab Sonntag, den 15. April, im
eng=
liſch beſetzten Gebiet die Paßkontrolle wieder eingeführt und
ſtreng durchgeführt werden ſoll. Alle in das von den
Englän=
dern beſetzte Gebiet reiſende Perſonen müſſen daher den
vorge=
ſchriebenen Perſonalausweis vorzeigen können. Dieſe für das
Publikum läſtige Maßnahme ſoll ſo lange durchgeführt werden,
bis die Täter ermittelt ſind.
— Heſſiſches Landestheater. Das Landestheater bringt am
heuti=
gen Sonntag eine Reihe bedeutſamer Gaſtſpiele und Veranſtaltungen:
im Großen Haus ſingt George Baklanoff eine ſeiner berühmteſten
Partien: den Boris Godunow in Muſſorgskys Oper. Beginn der
Vor=
ſtellung 19 Uhr. Im Kleinen Haus ſpricht vormittags um 11.30 Uhr
Hans Reimann, der bekannte Parodiſt und Sachſoſatiriker: neue
ſächſiſche Miniaturen, Geſchichten von Karl dem Großen und — als
beſondere Neuheit Gedichte zu Grammophonplatten. — Abends 20 Uhr
ſpielt zum letzten Male Curt Goetz und ſein Enſemble die Komödie
„Hokuspokus” deren zwei erſte Aufführungen hier ſo
außer=
gewöhnlichen Erfolg gefunden haben. — Nachmittags um 14.30 Uhr
wird im Kleinen Haus das Märchen „Humſti=Bumſti” (
Rumpel=
ſtilzchen) wiederholt.
Konrad Dreher, der berühmte Münchener Komiker, wird bei
den Gaſtſpielen mit ſeinem Enſemble am Donnerstag, den 19. April,
das Luſtſpiel „Der Schwiegervater” von Anno, am Freitag das
Luſtſpiel „Der alte Feinſchmecker” von Ludwig Thoma
auf=
führen. Der Vorverkauf für Mieter findet heute Sonntag und
mor=
gen Montag ſtatt (Preiſe 1—5 Mk.), der allgemeine Vorverkauf zu
Preiſen von 1,20—6 Mk. beginnt Dienstag, den 17. April.
Uebermorgen Dienstag wird Korngolds „Violanra” und
Puc=
cinis „Gianni Schiechi” zum erſten Male wiederholt.
Muſikali=
ſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Beginn 19.30 Uhr.
Strindbergs „Traumſpiel”, die nächſte Schauſpielneuheit im
Großen Haus, wird inſzeniert von Renato Mordo, dem
Oberregiſ=
ſeur der Dresdener „Komödie‟.
Die muſikaliſche Leitung der Oper „Diamileh” von Bizet und
des Balletts „Barabau”, die im Großen Haus am Freitag, 20. Upril,
zum erſten Male gegeben werden, hat Kapellmeiſter Mas Rudolf
inne.
Der Film „Die Jungfernreiſe der Cap Arcona” wird
—begleitet von einem Vortrag des in Darmſtadt ſchon gut bekannten
Kapitäns Herbert — im Kleinen Haus morgen Montag zum erſtenmal
gegeben. Die Vorführungen beginnen um 17 und um 20 Uhr.
Sinfoniekonzert. Im ſiebenten Sinfoniekonzert des
Lan=
destheaterorcheſters am Montag, 16. April, dirigiert
Generalmuſikdirek=
tor Dr. Böhm die fünfte Sinfonie B=Dur von Schubert, das
Noman=
tiſche Klavierkonzert von Joſeph Marx (Erſtaufführung), Soliſt: Walter
Gieſeking, und die Suite aus „Die Liebe zu den drei Orangen”
von Serge Prokofieff (Erſtaufführung).
— Ein Vortrag des Kapitäns Herbert über eine Seereiſe von
Europa nach Amerika mit dem Dampfer „Cap Arcona” findet am
Montag, Dienstag und Mittwoch im Kleinen Haus ſtatt. Gleichzeitig
wird ein Film vorgeführt, der die Fahrt von Hamburg nach
Spa=
nien, Portugal, Braſilien und Argentinien zeigt. Der Vortrag und
der Film haben bei den bisherigen Aufführungen in anderen Städten
uneingeſchränkten Beifall gefunden. Die Eintrittspreiſe betragen 80 Pf.
bis 2 Mark.
— Ihren 80. Geburtstag in geiſtiger und körpenlicher Friſche feiert
am 17. April d. J. die hier Karlſtraße 76 wohnende Frau
Rechnungs=
rat Johanna Kohler, Witwe des langjährigen Michelſtädter
Poſt=
meiſters Chriſtian Kohler.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
verweiſen auf unſere heutige Anzeige, wonach am Mittwoch, 18. April,
um 8 Uhr abends, Herr Reg.=Baumeiſter a. D. Spamer in einem
Film=Vortrag in der Techniſchen Hochſchule, Hörſaal 234 (Eingang
gegenüber dem Landestheater) über „Sicherungsmaßnahmen im
Eiſen=
bahnverkehr” ſpricht. Wir bitten alle unſere Mitglieder und ihre
Ange=
hörigen, zu dieſer Verſammlung erſcheinen zu wollen.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Max Beckmann=
Ausſtellung wird am Montag, 16. April, eröffnet. Mar
Beck=
mann hat den Namen eines der Größten in unſerer jüngeren
Maler=
generation. Die Ausſtellung dauert bis Ende April. — Für das
eidel=
berger Muſikfeſt nehmen wir, wie bereits mitgeteilt, die
Abonnements=
beſtellungen entgegen. Sitzplan iſt bei uns einzuſehen. Programme
werden unentgeltlich abgegeben. — Die Heidelberger Feſtſpiele, für die
wir auch den Vorverkauf wie in den letzten beiden Jahren übernommen
haben, beginnen am 15. Juli und dauern bis 21. Auguſt. Programm:
„Käthchen von Heilbronn” und „Sommernachtstraum” im Schloßhof,
Hauptmanns „Schluck und Jau” im Stadttheater.
— Die Monatsverſammlung der Sektion Darmſtadt des Deutſchen
u. Oeſterreichiſchen Alpenvereins galt dem Gedächtnis Albrecht Dürers.
Der Fremdenverkehrsverein Nürnberg hatte eine Neihe vollendet
ſchö=
ner Lichtbilder zur Verfügung geſtellt, der begleitende Text wurde in
zuvorkommender Weiſe durch Herrn W. Schroth zu Gehör gebracht
der die Bilderſerie Dürerſcher Kunſtwerke noch um eine große Anzahl
ergänzte. Die zahlreiche Verſammlung wurde durch die alte maleriſche
Stadt mit ihren impoſanten, reichgeſchmückten Kirchen und
anheimeln=
den mittelalterlichen Bürgerhäuſern ſowie die alte Kaiſerburg geführt,
ſtets im Andenken an die großen Männer, die hier gewirkt hatten und
an ſtolze Zeiten deutſcher Vergangenheit. Es war eine Stunde h=hen
künſtleriſchen Genuſſes, die die Anweſenden erleben durften, und
rei=
cher Beifall war der Lohn des liebenswürdigen Redners.
— Der Vortrag von Dr. Johannes Müller über „
Dasele=
mentare und das perſönliche Wirken Gottes”, den er
am 3., März in Darmſtadt hielt, iſt in dem neueſten Heft der „
Grü=
nen Blätter” erſchienen, das außerdem noch zwei andere damit in
Beziehung ſtehende und ergänzende Aufſätze über „Gott” und den „
Hei=
ligen Geiſt” enthält. Es iſt ein Jubiläumsheft, eröffnet mit einem
Auf=
ſatz „Ein Menſchenalter Grüne Blätter”, und in den Buchhandlungen
des Vorverkaufs, Joh. Waitz und Heinrich Schroth, vorrätig.
— Vom Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzverein wird uns betr.
Altersbeſtimmungen bei den zukünftigen Deutſchen Jagdausſtellungen
in Berlin geſchrieben: Die Arbeitsgemeinſchaft des Allgemeinen
Deut=
ſchen Jagdſchutzvereins und des Preußiſchen Landes=Jagdverbandes hat
beſchloſſen, daß auf den zukünftigen Jagdausſtellungen in Berlin nur
ſolche deutſchen Geweihe und Gehörne für die Preisbewertung in
Be=
tracht kommen, denen wenigſtens ein Unterkieferaſt beigefügt iſt. Die
Maßnahme iſt für die Beſtimmung des Alters und für die Entſcheidung
des Preisgerichts unbedingt notwendig. Bei Sammelausſtellungen, bei
denen Geweihe und Gehörne aus den Jahren vor 1928 ausgeſtellt
wer=
den, kann von der Einſendung der Unterkiefer abgeſehen werden, wenn
ſolche nicht vorhanden ſind.
— Heſſiſche Bühnen=Lotterie. Vom heſſiſchen Staat iſt der
Ge=
noſſeuſchaft Deutſcher Bühnen=Angehörigen für die Invaliden und
Arbeitsunfähigen des Bühnenberufs eine Wohlfahrtslotterie genehmigt
worden. Die Bühnengenoſſenſchaft hat im Blumengeſchäft Johann
Müller, Ernſt=Ludwigſtraße, am Weißen Turm, eine
Hauptverkaufs=
ſtelle eingerichtet und eine Ausſtellung der Hauptgewinne im Laden
veranſtaltet. Wir bitten um freundliche Beſichtigung. Die
Gewiun=
ausſichten ſind denkbar günſtig. Der Hauptgewinn iſt ein
Wochenend=
haus — Lospreis 50 Pf. —. In liebenswürdiger Weiſe haben ſich eine
große Anzahl. Freunde der Bühnenkünſtler in ganz Heſſen und
vor=
nehmlich in Darmſtadt für den Losvertrieb zur Verfügung geſtellt. Die
Verkaufsſtellen ſind durch beſondere Plakate gekennzeichnet. Wir
wün=
ſchen der heſſiſchen Bühnenlotterie einen vollen Erfolg.
Alt=Darmſtadt. PereinigungfürOrtsgeſchichte
und Heimatkunde.
Er, Amtsgerichtsrat H. O. Becker aus Dieburg, ſprach über den
30jährigen Krieg in unſerer Heimat. Der Redner ging aus von dem
Prager Fenſterſturz im Jahre 1618 mit ſeinen unheilvollen Folgen und
zeigte, wie der Funke zündete und in unſere deutſchen Lande
über=
ſprang. In der erſten Periode des Krieges waren es ſchon die
links=
rheiniſchen und pfälziſchen Gebiete, die durch ſpaniſche Truppen und
Söldnerheere zu leiden hatten. Landgraf Ludwig V., der ſich mit aller
Macht gegen den Durchzug durch Oberheſſen wehrte, konnte einen
Ein=
fall in das Buſecker Tal nicht verhindern. Im Mai 1622 mußte der
Landgraf dem Brennen und Sengen in ſeinem Lande untätig zuſehen,
und da man ihn zwingen wollte, ſich vom Kaiſer loszuſagen, mußte er
heimlich aus Darmſtadt entweichen, wurde aber bei Büttelborn
gefan=
gen. Bei einem zweiten Einfall waren es hauptſächlich die Orte
Als=
feld, Schotten und Nidda, die unter räuberiſchen Horden ſchwer zu
leiden hatten. Was gerade unſere heſſiſchen Vorfahren erduldeten,
davon gibt uns ein Pfarrer Moterus von Roßdorf Kunde. In der
zweiten Periode nach der Nördlinger Schlacht wurde das Uebel noch
ſchlimmer, Kriegsvölker aus aller Herren Länder zogen die Bergſtraße
herauf bis an den Main, und die verwilderten Horden beider Parteien,
die gewöhnlich ihren Sold nicht erhielten, wüteten mit Sengen und
Brennen, mit Rauben und Plündern, und mit teufliſcher Grauſamkeit
wurde den Städtern und den Landbewohnern der letzte Pfennig
aus=
gepreßt. Kroaten, die den Odenwald durchzogen, hatten den Vers
ge=
prägt: „Zu Erbach im Odenwald gibts nis zu freſſen und iſt ſo kalt.”
Zu allem Unglück kam über die hungernde Bevölkerung 1633 auch noch
die Peſt und forderte zahlloſe Opfer. Unter dieſem Würgengel hatte
inſonderheit auch unſere Stadt ſchrecklich zu leiden. Ein Schreiben des
Superintendenten D. Simon Leisring an Landgraf Georg über die
Leiden der Reſidenz Darmſtadt durch die Peſt und die Einquartierung
im Jehre 1633 berichtet u. a.: „Die Anzahl deren, die bishero allhier
begraben worden, läufet uff 600. Nicht gerechnet, was um die ſtadt
herum begraben oder aus der ſtadt hinaus ufs land ganz oder halb tot
getragen und geführet worden — und da nicht remedierung oder
er=
leichterung erfolget, wird das gute Darmſtadt in grund ruinieret.”
Hauptmann Georg Pfuel in Darmſtadt berichtet dem Landgrafen, „daß
Der Amerikaflieger Hauptmann Köhl
Schüler eines Darmſtädter Fluglehrers.
Ueber den erfolgreichen Transozeanflieger wird uns mitgeteilt, daß
Herr Köhl von dem bekannten Chefpilcten Knothe der früheren
Militärfliegerſchule Böblingen ausgebildet wurde.
Herr Knothe flog bereits vor dem Kriege als Militärflieger auf
dem Griesheimer. Durch ſeine bewährte Schule gingen die
Kampf=
flieger: Lt. von Bülow, Lange, Parſchau, Thomas und Hackmack.
Letztere wurden bahnbrechend im Segelflug und Leichtflugzeugbau.
Im Kleinen Haus
des Hess. Landestheaters
Ab morgen, 17 Uhr
Filmvortrag:
Die lungfernreise der
„Cap Arcona” von
Europa nach Amerika
Redner: Kapitän C. Herbert.
Kleine Preiſe.
686
Eoceneoo
Konfirmandenabend im Jugendheim, Alexanderſtr. B, wird
verſchoben. Statt deſſen findet ein Lichtbilder=Vortrag ſtatt,
den Studienrat Dr. Avemarie, über ein paar ausgewählte
Werke Albrecht Dürers hält. Zutritt frei für jedermann,
Jugend=
liche beſonders willkommen.
eute Abschiedsgastspiel
Curt Götz
HoKuspokus
im Kleinen Haus, 20 Uhr
—Volkshochſchule. Als Abſchluß ſeiner diesjährigen Tätigkeir an
der Volkshochſchule Darmſtadt lieſt Herr Dr. Max Wauer, über
neueſte deutſche Literatur (von Theodor Fontane bis
Tho=
mas Mann). Die Vorleſungen finden ſtatt am Dienstag jeder Woche
von 8,15—10 Uhr im Saal 140 der Techniſchen Hochſchule. Teilnehmen
kann jedermann, auch Nichtmitglieder der Volkshochſchule. Die
Anmel=
dungen erfolgen in der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
HelhoIeM Noletyn
Bassistam Staatstheater Wiesbaden
singt am 5. Mai 1928
(6802
in der Woogsturnhalle bei dem
Konzert des Männergesangvereins Concordia.
— Alldeutſcher Verband. Wir laden unſere Mitglieder und Freunde
zu unſerer Verſammlung am Dienstag, den 17. April, abends 8 Uhr,
bei Chriſt (Grafenſtraße 18) ein. Außer Mitteilungen zur
Reichstags=
wahl findet an dieſem Abend ein Vortrag über „Das
Konkor=
dat” ſtatt. Gäſte ſind willkommen. (S. Anz.)
— Herrngarten. Das Stadtorcheſter konzertiert unter
Lei=
tung ſeines Kapellmeiſters Willy Schlupp am Sonntag, 15. April,
vorm. 11 Uhr, im Herrngarten nach folgendem Programm: 1. Herzog
Ferdinand von Braunſchweig, Armeemarſch 1806; 2. Ouvertüre zur
Oper „Wenn ich König rär”, 3. „Hoch lebe der Tanz”, Walzer von
Waldteufel; 4. Fantaſie aus der Oper „Lohengrin” von Wagne
5. „Fackeltanz” von Meherbeer; 6. „Deutſchlands Waffenehre”, Marſch
von Blankenburg.
er erſtmals nackend wäre ausgezogen worden, ihnen beſucht, ob er
ſchreibens bey ſich hette, darnach in die Eiſen geſchlagen, daß er — salra
venia — ſeine Nothurft bey ſich behalten müſſen. Letztlich hett er (Georg
Chriſtian) ihn zur tafel gezogen und unter anderen betrauungen ihm
bevohlen, ſeinem herren landgraf zu ſagen, daß er in kurzem landgraf
Ludwig ſein ganzes land plündern und verderben, und auch ſeines
leibes, ſelbſt nicht verſchonen wolte und alſo den Pfalzgrafen rächen,
wie er denn allbereit ein dorf landgraf Ludwig hat in brant geſtecket.”
So ſchildert der Redner in großen Zügen das grauenhafte Leid und
Elend unſerer Altvordern und zeigte, daß es ſolche ideale Soldaten und
Generale, wie ſie uns Schiller in „Wallenſteins Lager” zeichnet leider
nicht gab, ſondern wer die ganze ſchreckliche Wirklichkeit jener
Leidens=
zeit voll und ganz kennen lernen will, der leſe die zeitgenöſiſchen
Schilderungen: den weltberühmten Simplicius Simpliciſſimus” von
Grimmelshauſen, der den Krieg im Speſſart ſchildert, und die Chronik
des Pfarrers Daniel Minck von Groß=Bieberau, herausgegeben von
Prälat D. Dr. Diehl. Auch der Band 26 und 27 der Heſſiſchen
Volks=
bücher, „Aus tiefer Not. Heſſiſche Briefe und Berichte aus der Zeit
des 30jährigen Krieges”, geſammelt und erläutert von Archiorat
Herr=
mann. Wer dieſe Schilderungen lieſt, den faßt ein Grauſen. Der
Redner ſchloß mit der Mahnung, daß wir als Volk zuſammengehören,
daß Klaſſen= und Religionshaß ein unſeliges Gebilde ſind und daß wir
dieſe Feinde im Innern bannen und zurückweiſen und nach Einheit
und Geſchloſſenheit ſtreben müſſen.
Reicher Beifall folgte den gründlichen Ausführungen des
Vor=
tragenden, und mit Dankesworten des Vorſitzenden, Herrn Philipp
Weber, ſchloß der Abend.
Der Vorſitzende gedachte noch in warmen Worten des 100.
Geburts=
tages von Dr. Marx Rieger und wies auf deſſen weitgehende
Bedeu=
tung für unſere Vaterſtadt hin, ebenſo des 20jährigen Beſtehens des
Gewerbemuſeums, das als wichtiger Heimatfaktor ein Glied in der Kette
der Sammlungen in unſerer Stadt bildet.
Nächſter Vortragsabend am 26. April. Es ſpricht Herr Philipp
Weber an Hand von Lichtbildervorführungen über „Darmſtadt im
Wandel der Zeiten”.
Zum heutigen Gaſiſpiel Aſia Nielſen
im Orphenm.
Das Hamburger 8=Uhr=Abendblatt ſchreibt: Die
Aus=
drucksmöglichkeit und Ausdrucksfähigkeit Aſta Nielſens ſind ungeheuer
intenſiv. Sie beherrſcht mimiſch die ganze Skala der Gefühle, am
ſtärkſten allerdings diejenigen, die beim wehmütigen, melancholiſchen
Lächeln beginnen und bei hoffnungsloſer, todestrauriger Verzweiflung
enden. Sie weint herzerſchütternd, ihre Augen flehen, ihre Blicke
flat=
tern in Ekſtaſe und Verzückung, in Schmerz und Leid, in
Liebesſehn=
ſucht und weltabgewandter Verklärtheit. Sie verſteht es wahrlich, in
Leidenſchaft zu erglühen und in Schönheit zu erkalten.
Faſt ebenſo wichtig wie das Referat über die Darſtellung iſt der
Bericht über die Modenſchau, die Aſta Nielſen als Kameliendame
ver=
anſtaltete. Sie trug eine phantaſtiſche Silberlaméetoilette, mit roten
Kamelien garniert, Schleppe und loſer Jacke, Silberſchuhe und
dekora=
tivem Kopfputz, ein erdbeerfarbenes Samtgewand mit rotem
Chiffon=
mantel und goldfarbenem, pelzbeſetztem Seidenmantel, eine herrliche
champagnerfarbene Spitzenrobe, ein ſchwarzes, mit weißen Kamelien
beſetztes Paillettekleid mit freiem Rücken, freien Schulte n, halblangen
Aermeln und langer Schleppe. Die Schleppe erzeugte laute Geräuſche.
Sie truge ein Sterbe=Spitzennegligée mit Samtumhang in der Farbe
der La France=Roſe, der mit gleichgetönten Straußfedern beſetzt war.
Das Publikum bereitete Aſta Nielſen frenetiſche Ovationen. Reif.
Der Kartenverkauf iſt heute im Verkehrsbureau von 9—12 Uhr,
Zei=
tungskiosk Ernſt=Ludwigsplatz von 11—18 Uhr, ſowie Kaſſe Orpheum
ab 15 Uhr ununterbrochen. (Siehe heutige Anzeige.)
— Laut Mitteilung der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsge=
fangener e. V. hat eine am 31. März 1928 in Paris tagende gemiſchte
Kommiſſion, in welcher 54 Kriegsteilgehmerverbände von Amerita,
Belgien, Bulgarien, Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Polen,
Portugal, Rumänien, Oeſterreich, Serbien und der Tſchechoſlowakei
vertreten waren, die Einberufung einer internationalen
Kriegsteilneh=
merkonferenz für den 15. September dieſes Jahres nach Luxemburg
beſchloſſen. Die Konferenz ſoll ſich mit der ſozialen und materiellen
Lage der ehemaligen Frontkämpfer befaſſen, ſowie die Maßnahmen
erwägen, welche die ehemaligen Frontkämpfer aller Länder gemeinſam
zugunſten des Weltfriedens treffen können. Die Einberufung dieſer
Konferenz erfolgt im Namen der am 31. März 1928 in Paris tagenden
gemiſchten Kommiſſion unter dem Patronat der Fidae (Federation
interalliee des Anciens Combattants) und der Giamac (Confederation:
internationale des aſſocations des mutiles et anciens combattants).
Deutſcherſeits nahmen an der Kommiſſionsſitzung teil der Jungdeutſche
Orden ſowie die in der großdeutſchen Kriegsgefangenenliga
zuſammen=
geſchloſſenen Kriegsgefangenenverbände Deutſchlands, Oeſterreichs, der
Tſchechoflowakei und Danzig. Die Frage der Friedensverträge wurde
ausdrücklich von jeder Erörterung ausgeſchloſſen, als wir uns gegen
den „Reſpekt vor den Verträgen” wandten. Die Fidac erklärte offiziell,
daß die Verträge ja ausgeführt würden und eine Diskuſſion, die doch
zu keiner Einigung führe, nutzlos ſei. Ebenſo wurde nicht verlangt,
daß wir uns auf den Boden der Luxemburger Beſchlüſſe ſtellten, was
Kam. Dr. Givens für die R.e,K. kategoriſch ablehnte. Die
Ausfüh=
rungen des Kameraden Dr. Givens über die Friedensvertragsfragen
wurden zur Kenntnis genommen. Für die Vorbereitung der
Konfe=
renz wurde eine Studienkommiſſion eingeſetzt.
— Wanderklub „Falke‟ 1916, Darmſtadt. — Vogeſenwanderung.
Davon ausgehend, ſeinen Mitgliedern alljährlich ein Wandergebiet zu
erſchließen, das für den einzelnen ſchwer oder nur mit erhöhten Koſten
zu erreichen iſt, hat ſich der Wanderklub „Falke‟ 1916, Darmſtadt,
ent=
ſchloſſen, in dieſem Jahre in der Zeit vom 26. bis 29. Mai 1928 eine
Wanderung in die Hochvogeſen zu führen. Von Sennheim bei
Mühl=
hauſen ausgehend, werden, um nur die Hauprpunkte zu nennen,
be=
rührt: Molkenrain, Hartmannsweilerkopf. Silberloch, Großer Belchen,
Breitfirſt, Hoheneck, Schlucht, Schwarzer See und Weißer See und das
Kahſerbergtal. Zur Beſichtigung von Straßburg werden einige
Stun=
den erübrigt werden können. Um nun einen Ueberblick über die
Teil=
nehmerzahl zweck3 Quartierbeſtellung uſw. zu bekommen, iſt es
un=
bedingt erforderlich, daß Intereſſenten für dieſe Wanderung, zu der
Gäſte, wie immer, willkommen ſind, ihre Meldung an den zwei
kommen=
den Klubabenden (Dienstag abends 8½ Uhr in deu Brauerei Schul)
abgeben. Näherer Bericht und Anzeige folgen demnächſt.
Tagesordnung zu der öffentlichen Sitzung des Kreistags des
Kreiſes Darmſtadt am Montag, den 23. April 1928, nachmittags 4 Uhr,
im Stadtverordnetenſitzungsſaale im hieſigen Rathaus (Marktplatz);
1. Prüfung des Verwaltungsrechenſchaftsberichts des Kreisausſchuſſes
für 1926. 2. Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung
für 1926. 3. Feſtſtellung des Kreisvoranſchlags für 1928. 4.
Abände=
rung (und Neufaſſung) der Kreisfenerlöſchordnung. 5. Anträge und
Mitteilungen.
Seite 6
Sonntag, den 15 April 1928
Nummer 105
* Provinzialausſchuß.
p. 1. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Entziehung des dem
Autodroſchkenbeſitzer Ph. Heldmann zu Darmſtadt erteilten
Führer=
ſcheins.
Am 8. Mai 1927 abends 10 Uhr, hatte Heldmann auf dem
Bahn=
hofsplatz hier einen Zuſammenſtoß der Autodroſchke mit der elektriſchen
Straßenbahn. Ein Strafverfahren endete mit Einſtellung, weil ein
ärztliches Gutachten epileptiſche Anfälle feſtſtellte. Das Kreisamt
Darm=
ſtadt hat daraufhin beantragt, dem Heldmann den Führerſchein zu
ent=
ziehen, den dieſer nach ſeiner Angabe ſeit November 1912 beſitzt. Die
vernommenen Zeugen neigen der Anſicht zu, Heldmann ſei betrunken
geweſen, wogegen ſpricht, daß er bei der Einlieferung ins Krankenhaus
nicht nach Alkohol roch. Der Provinzialausſchuß hat im November 1927
die Erhebung eines ergänzenden Gutachtens angeordnet, das ſich dahin
ausſpricht, daß der Zuſammenſtoß auf einen epileptiſchen
Dämmerungs=
zuſtand zurückzuführen ſei. Ein von dem Anwalt des Heldmann
ge=
ladener Zeuge bekundet, daß es ihm paſſiert ſei, daß er infolge der
Be=
laſtung (eine Dienſtzeit von 36 Stunden komme vor)
von ſolchem Schlafbedürfniſſe übermannt wurde, daß Unfälle ſich
er=
eigneten. Aus dieſem Grund= habe er auch den Taxameterberuf
auf=
gegeben. Im Plädoyer führt der Anwalt des Heldmann aus, daß eine
Regelung der Arbeitszeit für Chauffeure in Darmſtadt eine dringende
Notwendigkeit ſei.
Das Urteil weiſt den Antrag des Kreisamts ab.
2. Berufung des Frankfurter Motorradklubs E. V. Frankfurt a. M.
gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Groß=Gerau vom 29. September
1927 wegen Heranziehung zur Vergnügungsſteuer.
Der genannte Klub hat im vorigen Jahre auf der Opelbahn in
Rüſſelsheim ein 24ſtündiges Motorradrennen veranſtaltet. Die
Ge=
meinde Rüſſelsheim hat eine Steuer von 586 Mark verlangt, die unter
Vorbehalt bezahlt wurde. Der Kreisausſchuß hat die Klage des Klubs
abgewieſen, weil der hauptſächliche Zweck des Rennens die
Material=
prüfung geweſen ſei und die Veranſtaltung nicht der Leibesübung
ge=
dient habe. Hiergegen hat der durch einen Frankfurter Anwalt
ver=
tretene Motorradklub Berufung eingelegt. Am Rennen, ſo wird
aus=
geführt, hätten ſich nur Amateure beteiligt, kein Berufsfahrer.
Des=
halb ſcheid= ſchon eine Materialprüfung verſchiedener Fabriken aus. Es
ſollten bei dem Rennen Leiſtungsgrenzen der Menſchen feſtgeſtellt
werden. Die Fabriken ließen ihre Marken dunch Berufsfahrer
pro=
bieren. Nur die Art und der Zweck der Veranſtaltung könnten für die
vorliegende Frage maßgebend ſein. Der Bürgermeiſter der Gemeinde
Rüſſelsheim betont, daß das Rennen der Materialprüfung gedient
habe, die berufenſten Rennfahrer hätten ſich an der Veranſtaltung
be=
teiligt, die Fahrer hätten ſich abgelöſt, es ſeien Mannſchaften der
bayeri=
ſchen Motorenwerke hier gefahren, die Fabriken (D. K.W.=Werke) hätten
Intereſſe an dem Rennen gehabt. Daß es ſich um die Materialprüfung
gehandelt habe, gehe auch aus dem offiziellen Rennprogramm hervor.
Wenn Pollich ſich als Sportsleiter im Vorwort des Programms
be=
zeichnet habe, ſo liege darin, ſo führt dagegen der Vorſitzende des Klubs
aus, eine Ueberhebug; für den Klub handele es ſich hier um eine
Prinzipienfrage.
Das Urteil weiſt die Berufung des Motorrad=
Plubs zurück.
3. Geſuch des Karl Gottfried Kohler zu Offenbach a. M. um
Er=
teilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Kaffeewirtſchaft im Hauſe
Herrnſtraße 10.
Der Gaſtwirteverein, Polizeiamt und Kreisamt verneinen ein
Be=
dürfnis, Kohler habe zudem em gutgehendes Bäckereigeſchäft; er führt
auch Konditoreiwaren daneben. Das Geſuch wird abgelehnt.
4. Geſuch des Waſſerſportvereins 1926 Offenbach=Bürgel um
Ertei=
lung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank in ſeinem Vereinshauſe am Wörth.
Der Gaſtwirteverein hat Einſpruch gegen die Konzeſſionierung
er=
hoben, das Kreisamt nimmt gegen den Ausſchank von Alkohol Stellung.
Der Provinzialausſchuß pflegt Vereinshäuſern die Konzeſſion nur uter
Ausſchluß von Alkohol zu erteilen. Der Vorſitzende des Vereins bittet,
den Alkoholausſchank zu genehmigen, da hier auch nach Fechenheim
überſetzende Arbeiter in Betracht kämen. Schließlich verzichtet der
Geſuchſteller auf den Branntweinausſchank. Dem Geſuch wird
ſtatt=
gegen ohne Branntweinausſchank.
Lokale Veranſialtungen.
Die Vernter erſcheinenden Notſzen find aneſchlieälich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirechten.
in keinem Falſe irgendwie als Beſdrechung oder Kritk.
—Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Unſer
Reichs=
tagskandidat General von Preuſchen ſpricht erſtmalig Donnerstag, den
18. April, abends, im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (Grafenſtraße) über:
Vaterländiſche Politik. Erſcheinen der Ordensbrüder mit
wahlberech=
tigten Angehörigen iſt Pflicht.
— Stahlhelm. Ortsgruppe Darmſtadt. Unſer
Reichs=
tagskandidat General von Preuſchen ſpricht erſtmalig am Donnerstag,
den 19. April, abends, im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (Grafenſtraße) über
„Vaterländiſche Politik‟. Erſcheinen der Kameraden mit
wahlberech=
tigten Angehörigen iſt Pflicht.
— Ueber die Weltanſchauung der Freireligiöſen
ſpricht heute abend 8 Uhr in der Aula des Realgymnaſiums Pred. Dr.
Pick=Mainz. Zu dieſem Vortrag iſt jedermann freundlichſt
einge=
laden. (Siehe Anzeige der Freitags=Nunmer.)
Im Hotel „Prinz Heinrich”, Bleichſtraße, findet heute,
Sonntag, abend Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch wird ganz
beſon=
ders empfohlen. (Siehe Anzeige.)
* Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Beit vom 15. bis 30. April 1928.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
15. (16.) April: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. April
1928 fällig geweſene Umſatzſteuer — Vorauszahlung.
20, April: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. April 1928 erfolgten Lohnzahlungen im
Marken=
verfahren und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren
jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Kalen=
dermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in
einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von
200— RM. überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
21 April: Handwerkskammer=Beutrag für 1927. Das
4. Ziel, fällig geweſen, am 31. März 1928, iſt bei Meidung
der Beitreibung bis zum 21. April an die Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28, zu zahlen. Vergl. auch die Notiz im lokalen
Teil der Nr.: 101 des Darmſtädter Tagblatts vom 11. April.
Landesſteuern für 1928.
Das erſte (ſtaatliche) Ziel der Vorauszahlungen auf die Landesſteuern
(Grundſteuer, Gewerbeſteuer und Sondergebäudeſteuer) für das
Rech=
nungsjahr 1928 iſt eigentlich am 25. April 1928 fällig. Da aber bei den
Finanzämtern die techniſchen Vorbereitungen noch im Gange ſind, iſt
dieſe erſte Rate erſt dann zu zahlen, wenn der
„Vorauszahlungsbeſcheid über Landesſteuern für bas
Rechnungsjahr 1928‟
weißer Zettel in die Hände der Steuerpflichtigen gelangt iſt. Weitere
Mitteilungen, g. F. auch über einen beſtimmten ſpäteren Termin für
die Entrichtung der erſten Nate werden vorausſichtlich im nächſten
Steuerkalender — für die erſte Maihälfte — gemacht werden können.
Am 25. April iſt alſo nichts zu zahlen, ſoweit nicht, was aber nicht
anzunehmen iſt, die Vorauszahlungsbeſcheide von einem Finanzamt den
Steuerpflichtigen ſchon zugeſtellt morden ſind.
Sparen
heißt Verdienen.
Wir haben unſeren Spareinlegern an Zinſen
vergütet:
für das Jahr 1924 rd. 66,000 Mk.
für das Jahr 1925 rd. 255 000 Mk.
für das Jahr 1926 rd. 3 7 8 000 Mk.
für das Jahr 1927
556 Tauſend Mk. Zinſen
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Mſnänäaſcafſf
— Muttertag 1928. Bei der erſten Beſprechung über Veranſtaltung
des Muttertages am zweiten Sonntag im Mai waren folgende
Organi=
ſationen vertreten: Alice=Frauenverein, Deutſch=Evangeliſcher
Frauen=
bund, Frauenverein der Martinsgemeinde, Frauenverein der
Paulus=
gemeinde, Geſangverein Olympia, Inſtrumentalverein, Ifraelitiſche
Religionsgemeinde, Kriegerverein „Blücher”, Volkschor. Bund der
Kinderreichen. Alle Anweſenden waren darin einig, den Tag der
Mutterehrung zu feiern und in ihrem Mitglieder= und Bekanntenkreiſe
dafür zu werben. Insbeſondere ſollen auch die Schulen und die
Lehrer=
ſchaft gewonnen werden, eine Stunde des Vortages dem Gedanken der
Mutterehrung zu widmen. Die öffentliche allgemeine Feier iſt gedacht
als eine Morgenfeier im Kleinen Haus, bei der eine Feſtrede gehalten
werden ſoll, umrahmt von Muſik= und Geſangsvorträgen.
Der Menſch auf Reiſen.
Das iſt heute keine ſeltene Erſcheinung mehr. Ja wenn Sie
hier=
mit den Durchſchnittsmenſchen meinen. Aber daß „Der Menſch” auf
Reiſen geht, das iſt eine neue Erſcheinung, das iſt erſt in den letzten
Jahren zur Wirklichkeit geworden. „Der Menſch” iſt nämlich eine
Schau, eine Schau vom Intereſſanteſten, was es für uns Zweibeiner
gibt oder geben ſollte, nämlich über uns ſelbſt. Merkwürdig übrigens,
daß wir anerkannten Egoiſten doch für unſer körperliches Selbſt, für
den Bau unſeres inneren Menſchen, ſo wenig Intereſſe haben. Wenn
das gute Eſſen und Trinken den Gaumen paſſiert hat, dann hört
unſere Anteilnahme am inneren Menſchen ſchon auf, ſo lange es gut
geht, wenigſtens. Und doch wäre manchem wohler, ja, wir behaupten
ſogar, ſtünden viele Dinge beſſer, wenn wir mehr vom Menſchen
wüß=
ten oder — um es ſchöner zu ſagen —, wenn wir mehr biologiſche
Bil=
dung beſäßen.
Kindererziehung, Geſchäftsleben, Gewerbehygiene, Kampf gegen
anſteckende Krankheiten, Geſetzgebung — all das würde leichter laufen,
ſich mehr den menſchlichen Bedürfniſſen anpaſſen, wenn eben der
Geſetz=
geber, Eltern, Arbeitgeber uſw. mehr vom menſchlichen Körper, ſeinen
Bedürfniſſen, ſeinem inneren Leben wüßten. — Ehrlich geſagt: Wer
weiß denn, wozu er eine Leber hat und was die Leber zu tun hat. Wer
hat ſich ſchon einmal um Form und Tätigkeit der Bauchſpeicheldrüſen
gekümmert, d. h. eher gekümmert, als bis er zum Arzt und nach
Karls=
bad oder Neuenahr mußte?. Ja, wir ſind ernſtlich der Anſicht, daß gar
nicht jeder Menſch unbedingt nach Karlsbad muß, ſondern daß ſich das
vermeiden läßt, und deshalb haben wir. Den Menſchen” auf die
Wan=
derſchaft geſchickt. In dieſer nun ſchon faſt berühmt gewordenen
Aus=
ſtellung Gberühmt wenigſtens bei denen, die ſie ſchon geſehen haben)
wird in einer ganz einzigartigen, anſchaulichen, intereſſanten Weiſe der
Bau und das innere Leben des Menſchen gezeigt, ſo daß der Beſucher
am Ende der Ausſtellung wirklich einen Begriff von ſich ſelber, d. h.
von ſeinem körperlichen Selbſt, bekommt. Und damit iſt eigentlich alles
gewonnen, denn nun weiß er ja, was dem Körper nottur und was ihn
ſchädigt. Das alte Wort gilt ja immer noch: „Wer da weiß, Gutes zu
tun und tut es nicht
Die Wanderausſtellung „Der Menſch in geſunden und kranken
Tagen”, in der außerdem noch die Sondergruppe „Der durchſichtige
Menſch” mitreiſt, hat im Jahre 1927 in Deutſchland 22 Städte beſucht
und 809 460 Beſucher haben ſie geſehen. Im Jahre 1928 wird ſie
zu=
nächſt nach Darmſtadt, Barmen, Mainz, Stuttgart, Magdeburg, Berlin
(im Rahmen der Ausſtellung Ernährung”), Stettin, Hannover,
Wies=
baden, Augsburg, Braunſchweig, Münſter, Kiel kommen. In
Lerm=
ſtadt wird ſie in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai gezeigt
werden.
Es wird für Sie, der Sie das leſen, ſicher ein Erlebnis ſein, Tieſe
Ausſtellung zu ſehen. Laſſen Sie ſich dieſes Erlebnis nicht ertgehen,
es iſt zu Ihrem Beſten!
— Die Zahltellerkaſſen, die in mehreren Geſchäften unſerer Stadt
aufgeſtellt ſind, verdienen die Beachtung des kaufenden Publikums. Die
Ortsgruppe des Deutſch=Evangeliſchen Frauenbundes, die dieſe Teller
aufgeſtellt hat, möchte einmal wieder darauf hinweiſen und zugleich den
Beſitzern der Geſchäfte ſowie den unbekannten Gebern ihren wärmſten
Dank zum Ausdruck bringen. Durch den Erlös der Kaſſen wird
augen=
blicklich ein Kriegspatenkind unterſtützt und ein regelmäßiger kleiner
Betrag geht den neuen evangeliſchen Gemeinden zu. So bittet die
Ortsgruppe die Käufer, auch fernerhin ihr Scherflein beitragen zu
wol=
len und der Dankbarkeit der Empfänger verſichert zu ſein.
Geſchäftliches.
Stillſtand iſt Rückſchritt.
Auch für die Frau in ihrem häuslichen Beruf gilt dieſes
Sprich=
wort in beſonderem Maße. Immer nur am Althergebrachten,
Be=
währten und Eingewurzelten feſtzuhalten, iſt gewiß ein ſchöner Brauch,
aber er iſt dann falſch, wenn Beſſeres das Gute erſetzen kann. Einen für
die Hausfrau beſonders beachtenswerten Fortſchritt ſtellt Suma, das
neuartige Waſchmittel für die große Wäſche von der Sunlicht=
Geſell=
ſchaft Mannheim dar. Es erleichtert der Hausfrau eine ihrer
mühe=
vollſten Aufgaben und befreit ſie von den Sorgen, die ihr durch den
oft allzuſchnellen Verſchleiß der Wäſche verurſacht werden. Surma gibt
ohne Waſchbrett und Bürſte, vor allem auch ohne die ſchädlichen
hünſt=
lichen Bleichmittel, eine blütenreine Wäſche durch bloßes Kochen. Jedes
Fädchen bleibt unverſehrt.
Tageskalender für Sonntag, den 16. Aprül 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr,
I 15: Boris Godunow”. — Kleines Haus, 11½ Uhr: Matimnes
„Hans Reimann”: Anf. 14½ Uhr, Ende 16½ Uhr: „Humſti=Bumſti”;
Anf. 20 Uhr, Ende 22½ Uhr, Gaſtſpiel Curt Goetz: „Hokuspokus”.
— Orpheum, abends 19,45 Uhr Gaſtſpiel Aſta Nielſen: „Die
Kameliendame‟. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold,
Hotel Schmitz, Taunusburg, Weinhaus Maxim, Kaffee Haſſia
Bis=
markeck, Frankfurter Hof. Waldſchlößchen, Darmſtädter Hof, Neckartor,
Kaffee Egenrieder, Reichskrone, Zur Kanone, Rummelbräu, Kaffee
Jöſt, Hotel Prinz Heinrich. — Ludwigshöhe, nachm. 4 Uhr:
Konzert — Kinovorſtellungen: Helia, Union=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Verſteigerungskalender für Montag, den 16. April 1928.
Eichenſtammholzverſteigerung in Groß=Gerau im Hotel
„Zur Krone”, vormittags 9 Uhr.
Unsere
7 Schaufenster
sehenswert durch die
hübschen Frühlings-
Deko=
rationen, beweisen unsere
ungewöhnliche
Leistungsfähigkeit!
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Nicht nur in der Auswahl, die in Damen=, Herren= und Kinderschuhen
jeder Art geboten wird, sondern auch durch die allgemein bekannte
Preiswürdigkeit. (ir haben nicht den Ghrgeis, Ihnen die „billigsten‟
schuhe zu verkaufen, sondern eie ume besten zu bedienen.
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UA
Nummer 105
Sonntag, den 15 April 1928
Geite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 14. April. In der Woche vom 16. bis 21. April
fin=
den auf dem hieſigen Truppenübungsplatz täglich von 12—17 Uhr
Scharf=
ſchießübungen, außerdem am Donnerstag, den 20. April, von 20—33 Uhr,
Nachtſchießen ſtatt. — Unſere älteſte Mitbürgerin, Frau Witwe Kathr.
Hofmann, geb. Funk, iſt im Alter von 87 Jahren, nach durzem
Kranken=
lager, verſtorben. Dieſelbe erfreute ſich bis in ihr hohes Alter einer
ausgezeichneten Geſundheit.
F. Eberſtadt, 14. April. Geſtern abend fand im Rathausſaal eine
Schulvorſtandsſitzung ſtatt, die inſofern von beſonderer Bedeutung war,
als der neue Bürgermeiſter, Dr. Uecker, eingeführt wurde und kraft
ſeines Amtes als Berufsbürgermeiſter den Vorſitz im Schulvorſtand
übernahm. (In Gemeinden mit Ehrenbürgermeiſtern iſt bekanntlich der
Rektor der Schule Vorſitzender.) Der Schulvorſtand war vollzählig
ver=
ſammelt, auch die beiden neuen Rektoren, Storck und Becker, wohnten
der Sitzung bei. Rektor Storck eröffnete die Sitzung mit einer
An=
ſprache, auf die Bürgermeiſter Dr. Uecker erwiderte. Dann wurde in
die Beratung der Tagesordnung eingetreten.
Aa. Eberſtadt, 13. April. Straßenbahnbau. Die „Heag”
iſt gegenwärtig mit dem Aufmontieren der Oberleitung für die
Verlänge=
rung der Straßenbahnſtrecke der hieſigen Vorortlinie bis zum Friedhof
(am Fuße des Frankenſteins) beſchaftigt. Der genaue Zeitpunkt für die
Inbetriebnahme des neuen Streckenteils ſteht bis jetzt noch nicht feſt.
Aa. Eberſtadt, 14. April. Todesfall. Werkmeiſter Wilhelm
Klingelmeher, ein langjähriger Angeſtellter der Firma Merck=Darmſtadt,
iſt nach längerem Leiden im Alter von 58 Jahren geſtorben. Der
Ver=
ſtorbene war eine bekannte Perſönlichkeit. Im Kriege gehörte er dem
Lebensmittelausſchuß der Gemeinde an. Auch war er längere Zeit
Mitglied des Schulvorſtandes.
Aa. Pfungſtadt, 14. April. Gaswerbevorträge. Die
Direk=
tion der Städtiſchen Betriebe Darmſtadt hält am kommenden Dienstag
und Mittwoch abend im Saalbau Vögler Gaswerbevorträge mit
Vor=
führung aller Gasverbrauchsapparate für Küche, Wohnung, Gewerbe
und Induſtrie ab. — Ausfallende Boxkämpfe. Die
Box=
kämpfe um die Gaumeiſterſchaft des Odenwaldgaues im Deutſchen
Ath=
letikſportverband können umſtändehalber am kommenden Sonntag, den
15. April, nicht ausgetragen werden. Der ſpätere Termin ſteht im
Augenblick noch nicht feſt. — Bekämpfung der
Herbſtzeit=
loſe. Bei dem letzten Gemarkungsrundgang wurde feſtgeſtellt, daß die
Herbſtzeitloſe auf den Wieſen ſtark verbreitet iſt. Da die ganze Pflanze
Gift enthält, das bei Tieren Erkrankungen hervorrufen kann, werden
ſeitens der Bürgermeiſterei alle Wieſenbeſitzer aufgefordert, die
Pflan=
zen mit der ſich eben bildenden Samenkapſel auszuziehen. — Die
diesjährige Jahres=Hauptverſammlung des
Stenographen=
vereins „Gabelsberger” Pfungſtadt findet am Samstag, den 98. April,
im Vereinslokal bei Herbert ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 14. April. Gemeinderatsfitzung. Aus
den Beſchlüſſen der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes zu
erwäh=
nen: Zur Evweiterung des Baquartiers am Nieder=Ramſtädterpfad iſt
der Gemeinderat mit der vom Heſſiſchen Hochbauamt empfohlenen
Flucht=
linienführung einverſtanden mit der Einſchränkung, daß die obere
Bau=
fluchtlinie, die Verlängerung des Küchlerweges darſtellend, vorerſt noch
nicht feſtgelegt werden ſoll. — Karl Gunſt ſucht um Ueberlaſſung eines
Geländeſtreifens am Langbeuneweg nach. Dem Geſuche wird ſtattgegeben
und der Preis für das Gelände auf 2,50 Mk. pro Quadratmeter
feſt=
geſetzt. Außerdem hat Erwerber alle entſtehenden Vermeſſungs= und
Ueberſchreibungskoſten zu tragen. — Gemeinderat Gunkel hatte
bean=
tragt, das 6. Ziel Gemeinde=, Grund=, Gewerbe= und
Sondergebäude=
ſteuer nicht zu erheben, ein weiterer Antrag des Hausbeſitzervereins, das
6. Ziel Gemeindeſteuer nicht zu erheben, wurde bei der Beradung
ver=
einigt. Nach ausgiebiger Debatte hierüber wurde ſchriftlich abgeſtimmt
mit folgendem Reſultat: 8 Stimmen gegen, 4 für den Antrag und ein
weißer Zettel. — Der Mieterverein Ober=Ramſtadt beantragte, der
Ge=
meinderat wolle beſchließen, die Miete für die Wohnungen im
neuerbau=
ten Gemeindehaus in der Lichtenbergſtraße auf höchſtens 25 Mk. pro
Monat feſtzuſetzen. Die ſchriftliche Abſtimmung ergab: 8 Stimmen
für eine Monatsmiete von 33 Mk., 3 Stimmen für eine ſolche von 30
Mark, 1 Stime für monatlich 25 Mk. und 1 Enthaltung. —
Gemeinde=
rat Radomicki ſtellte hierzu einen Zuſatzantrag, den Gemeinderat mit
Ausnahme der Mitglieder Radomicki und Gunkel für etwaige
Mietaus=
fälle im genamnten Hauſe wegen der zwangsweiſen Einmietung der
Mie=
ter dortſelbſt, haftbar zu machen, wird mit 7 gegen 2 bei einer
Stimm=
enthaltung und 3 unbeſchrieben abgegebenen Stimmzetteln abgelehnt.
Von einer Verfügung des Kreiswohlfahrtsamtes Darmſtadt über die
Schulgeſundheitspflege in Ober=Ramſtadt nimmt der Gemeinderat
Kennt=
nis und beſchließt, die ſchulärztliche Tätigkeit weiter durch Herrn Dr.
Eckhardt hier ausüben zu laſſen. — Die am 29. März d. J.
ſtattgehab=
ten Verſteigerungen über das Fahren von Grund= und Steinen im
Tag=
lohn, das Fahren des Leichenwagens, des Straßenſprengwagens, der
Feuerſpritze, des Gerätewagens uſw., werden genehmigt. Für das Ri.
1928 wenden die laufenden Schloſſerarbeiten dem Schloſſermeiſter Frdr.
Ehrhardt 1., die Spengler= und Inſtallationsarbeiten dem
Spengler=
meiſter Wilhelm Ehrhardt, die Schreinerarbeiten dem Schreinermeiſter
Georg Nieder 3. und die elektriſchen Inſtallationsarbeiten dem
Inſtalla=
teur Herwann Lode übertragen. — Als Zeitpunkt für einen
beabſichtig=
ten Vortrag des Kreiswohlfahrtsomtes Darmſtadt über die verſchiedenen
Wohlfahrtsgebiete, ſchlägt der Gemeinderat den kommenden Herbſt vor.
— Mit der beabſichtigten Ueberbaung der Modau am Anweſen des
Herrn W. Keck, erklärt ſich der Gemeinderat nach einer inzwiſchen
ſtatt=
gefundenen Ortsbeſichtigung nicht einverſtanden. — Der Teilortsbauplan
über die Erweiterung des Bauquartiers am Nieder=Ramſtädterpfad
liegt von heute ab mit dem hierzu ergangenen Gemeinderatsbeſchluß
14 Tage lang auf dem Bürgermeiſtereibüro zur Einſicht und Erhebung
ewaiger Einwendungen offen.
* Gundernhauſen, 12. April. Unſer weithin bekannter Lokaldichter,
Herr Gg. Weygandt, feiert anfangs Mai ſein 25jähriges Dienſtjubiläum
als Glöckner, zu welcher Feier der Ortsvorſtand und Vereine zurzeit die
nötigen Vorkehrungen treffen. Seine vielen Verehrer ſind ſetzt ſchon
geſpannt über ſeinen neueſten poetiſchen Erguß, der am Jubiläumstage
u. a. auch ſeinen unter Altertumsſchutz ſtehenden Glocken teilweiſe
ge=
widmet iſt, zumal die im Jahre 1520 gegoſſene kleinere Kirchenglocke
Namensſchweſter ſeiner Gemahlin iſt.
* Groß=Bieberau, 14. April. Der nächſte Ferkelmarkt wird
am Montag, den 16. Atril, abgehalten. Der Auftrieb iſt von 8½ bis
9 Uhr.
Ma. Babenhauſen, 14. April. Die hieſige katholiſche Kirche läßt die
Feier des „Weißen Sonntags” ausfallen, da in dieſem Jahre kein
ein=
ziges Kind, weder Knabe noch Mädchen, zur Erſtkommunion geht.
Dies iſt ein Ereignis, das ſeit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen iſt.
Wola, die
WOHLTA
RIMAL
Waller Bett-Unreinen, siehe Chtrurg. Handlg W L.Neh.1022
— Kinchbrombach, 14. April. Am dritten Oſterfeiertag bewente ſich
ain ſtattlicher Fackelzug durch unſere Ortsſtraßen. Es galt, einem
ver=
dienten Ortsbürger, dem prächtigen Vorſitzenden des Turnereins, dem
verdienten Mitgliede der Freiw. Feuerwehr, zu ſeinem Weggang von
hier, die wohlverdiente Ehrung von ſeiten obiger Veveine, zu Teil
wer=
den zu laſſen. Herr Lehrer Wilhelm Deltau wirkte acht Jahre als
Leh=
rer hier, und hat ſich allgemeiner und ſelten hoher Wertſchätzung erfreut.
Dies brachte auch Herr Adrian, der für die beiden Vereine ſprach, zum
Ausdruck, verbunden mit tiefgefühltem Dank für ſeine überaus wertvolle
Tätigkeit. Die aktive Turnerſchaft brachte durch Turner Zorbach,
Turnerin L. Friedrich und Schüler Joſeph in Gedichtform ihren Dank
und Schmerz über den Verluſt dar. Die Turnerinnen überreichten einen
wunderſchönen Blumenkorb, der auch ſonſt allerlei Gutes barg und mit
viel turneriſcher Liebe hergerichtet war. Herr Deltau dankte ſichtlich
tiefgerührt für den Abſchied und lud zu einem Abſchiedstmmk ein.
Jeden=
falls hat dieſe Verſetzung eine große Lücke in das Allgemeinleben Kirch=
Brombachs geriſſen.
Der erſte Spargel.
Mädchen beim Spargelſtechen.
I. Steinbuch, 14. April. Die Spar= und Darlehnzkaſſe
e. G. m. b. H. Steinbuch hielt ihre ordentliche Generalverſammlung ab.
Der Geſchäftsbericht lag diesmal zum erſten Male in gedruckter Form
vor, was allſeits freudig begrüßt wurde. Herr Direktor Kredel
er=
öffnete die Verſammlung und berichtete ausführlich über die Tätigkeit
der Kaſſe. Wie hieraus hervorging, hat ſich die Kaſſe aus kleinen
An=
fängen heraus in ſteter Entwicklung heute doch zu einer notwendigen
Einrichtung für die hieſige Gegend emporgearbeitet, ſowohl im Geld=,
als auch im Warengeſchäft. Die Bilanz wurde genehmigt und dem
Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Herr Ihrig=Steinbach
dankte im Namen der Verſammlung den Verwaltungsorganen für die
bisher geleiſtete Arbeit. Nach Erledigung der Tagesordnung bielt Herr
Landwirtſchaftsrat Kunkel=Michelſtadt einen Vortrag über
Wieſenver=
hältnis und Dauerweiden in ihrer Bedeutung für die Entſchuldung des
landwirtſchaftlichen Betriebes des Odenwaldes‟. Der Redner
bezeich=
nete die jetzige Kriſis als eine Abſatz= und Finanzkriſis. Die
Abſatz=
kriſe ſei in erſter Linie zu beheben durch Zuſammenſchluß der
Land=
wirte und Verwertung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auf
genoſſen=
ſchaftlichem Wege. Zur Ueberwindung der Finanzkriſis müſſe der Staat
Hilfe bringen. Betonend hob der Vortragende hervor, daß jedoch die
Selbſthilfe aus ſittlich=moraliſchen Gründen die wertvollere ſei zur
Ueberwindung der heutigen Schwierigkeiten. Als wichtigen Faktor zur
Steigerung der Rentabilität bezeichnete der Vortragende die Schaffung
guter Weiden, Verbeſſerung der Wieſen und Einführung eines
wrhl=
durchdachten Feldfutterbaues für den Mittel= und Kleinbetrieb. Der
Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall von der Verſammlung au
fge=
nommen. In der Ausſprache, an der ſich die Herren Kredel=Steinbuch
und Friedrich=Ober=Moſſau beteiligten, wurde den Gedankengängen
des Herrn Referenten voller Beifall gezollt, doch wurde 1 chdrücklichſt
betont, daß die praktiſche Landwirtſchaft entgegen der Anſicht der
Theorie nur durch eine Aenderung der deutſchen Wirtſchaftspolitik eine
Beſſerung erhofft.
b. Erbach i. O., 14. April. Kirchenkonzert. Am Montag,
den 16. April, abends 8½ Uhr, bläſt in der evangeliſchen Stadtkirche zu
Erbach das Hornquartett von Pfarrer Kalbhenn und Söhnen aus Gr.=
Buſeck. Der Ueberſchuß kommt dem Krüppelheim in Nieder=Ramſtadt
zugute. Der Eimtritt beträgt 0,30 RMM. Möge der guden Sache ein
volles Haus beſchieden ſein. — Handwerkskammer=
Neben=
ſtelle. Eine Sprechſtunde der Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach
findet am kommenden Dienstag, den 17. d. M., von nachmittags 3½
bis 5 Uhr im Rathausſaal zu Erbach ſtatt. — Die
Eloktrowerbeausſtel=
lung wird am Sonntag abend geſchloſſen. Die Verloſung der
elektri=
ſchem Gegenſtände findet nachmittags in der Feſthalle unter polizeilicher
Kontrolle ſtatt.
L. Aus dem Kreiſe Erbach, 14. April. Kreisansſchußſitzung.
Der Kreisausſchuß befaßte ſich in ſeiner heutigem Sitzung mit einer
Wildſchadensangelegenheit aus der Gemeinde Heſſelbach. In dieſer, an
der badiſchen Grenze gelegenen Gemeinde waren ſchon wiederholt
Wild=
ſchäden vorgekommen und auch ſonſtige Streitigkeiten mit dem
Jagd=
pächter entſtanden. Die Stimmrng in der Gemeinde wirkte ſich nicht
gerade gümſtig aus und führte ſchließlich zur Anhängigmachung eines
Wildſchadenſtreites vor den Kreisausſchuß des Kreiſes Erbach. Unter
dem Vorſitz des Kreisdirektors von Werner wurde im längerer
Verhand=
lung der Tatbeſtand geklärt, wobei es zu heftigen Zuſammenſtößen
zwi=
ſchen dem Pächter und dem als Vorſitzenden der Wildſchadenskommiſſion
und Sachverſtändigen auftretenden Bürgermeiſter Helm von
Gammels=
bech kam. Schließlich gelang es durch das Eingreifem von
Kreisausſchuß=
mitgliedern, einen Vergleich herbeizuführen, wonach der Pächſter eine
an=
gemeſſene Entſchädigung gewährt und die ſämtlichen Koſten der
Wild=
chadenskommiſſion und des Termins vor dem Kreisqusſchuß übernimmt.
H. Aus dem Odenwald, 18. April. Günſtiger Saatenſtand
und gute Futterausſichten. Bis jetzt war die
Frühjahrs=
witterung für das Wachstum der Winterſaaten ſowie für die Beſtellung
der Frühjahrsſaaten ſo günſtig, wie es die Landwirte nicht beſſer
wün=
ſchen können. Nach der guten Ueberwinterung der im Herbſt Heſtellten
Felder und nach den ſchönen, warmen Apriltagen, an denen es auch in
befruchtendem Regen nicht mangelte, prangt Feld und Flur im
ſchön=
ſten dunkelgrünen Frühlingskleide. Für die Beſtellung der
Sommer=
ſaaten (Hafer und Gerſte) war die Witterung die denkbar günſtigſte.
Bald werden auch die Vorbereitungen für die Beſtellung der
Kartoffel=
felder getroffen. Dank der ausreichenden Winterfeuchtigkeit und der
letzten feuchtwarmen Tage zeigt auch das Wieſengras einen
verhältnis=
mäßig großen Wuchs. Tritt kein Rückſchlag ein, ſo kann mit Ende des
Monats ſchon mit dem Schnitt des erſten Graſes begonnen werden.
H. Birkenau, 12. April. Steuerbeſprechtag. Am Dienstag,
den 17. d3. Mts., hält das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen Rathaus
einen Steuerbeſprechtag ab. Reflektanten haben dies vorher auf der
Bürgermeiſterei anzumelden.
H. Von der Bergſtraße, 13. April. Fremdenverkehr. Da der
Fremdenverkehr der Stadt Weinheim immer mehr zunimmt, fehlr es
an geeigneten Unterkunftsmöglichkeiten. Deswegen beabſichtigt der hieſige
Gemeinnützige Verein, ein Verzeichnis der in der Stadt
vorhande=
nen vermietbaren Zimmer aufzuſtellen. Die Beſitzer ſolcher Zimmer
werden erſucht, dieſe im Rathauſe anzumelden und zugleich den Preis
anzugeben.
H. Von der Bergſtraße 14. April. Die erſten Spargel
wur=
den nun, aber zu hohem Preiſe, auf den Markt gebracht. Es waren
aber nicht die berühmten Schwetzinger, ſondern ſie wurden von Käfertal,
wo man dem berühmten Konkurrenten diesmal zuvorgekommen war,
auf dem Markte präſentiert.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 13. April. Aus der Bensheimer
Stadtverordnetenverſammlung. Die am Donnerstag,
12. April, ſtattgehabte öffentliche Stadtverordnetenverſammlung zu
Bensheim hatte ſich mit zwei bedeutungsvollen Beratungsgegenſtanden
zu befaſſen. Zunächſt iſt es nämlich die
Trinkwaſſerverſor=
gung der Stadt, die zur Debatte ſteht. Bensheim beſitzt im
Lauter=
tal überaus ergiebige Quellwaſſerbrunnenanlagen, die, dem
Waſſer=
reſervoir „Blauer Turm” zugeführt, zur Speiſung der verſchiedenen
öffentlichen Stadtbrunnen dienen. Die Ergiebigkeit dieſer Quellen iſt
ſo ſtark, daß nach Berechnungen unſeres Stadtbauamts alljährlich 72000
Kubikmeter hochwertiges Quellwaſſer abfließt, ohne der
Trinkwaſſer=
verſorgung der Stadt, die ein großes Pumpwerk unterhält, zunutze zu
ſein. Dieſer Vergeudung ſoll jetzt Einhalt geboten werden. Das dem
„Blauen Turm” zufließende Quellwaſſer ſoll, ſofern es nicht zur
Spei=
ſung der öffentlichen Brunnen verwandt wird, in die beiden
Hochbehäl=
ter auf dem Kirchberg und Hohberg hinaufgepumpt werden, um ſo als
Trinkwaſſer verwertet werden zu können. Den dazu benötigten
Kraft=
antrieb will man aus einer Turnbinenanlage gewinnen, die ihrerſeits
wieder die an der Stadtmühle” vorhandene Waſſerkraft (11 PS.)
aus=
nutzen ſoll. Die Stadtverwaltung beziffert die Koſten für Turbinen=
und Pumpenanlagen auf 17 000 bis 20 000 RM. und macht eie überaus
roſige Rentabilitätsberechnung auf, ein Optimismus, der jedoch von
den Stadtverordneten Dr. Flamm, Schumann und Kraemer
nicht unbeſehen geteilt wird. Demgegenüber betont Büirgermeiſter
Dr. Angermeier den produktiven Charakter der Anlage und die
wirtſchaftliche Vertretbarkeit der zu machenden Ausgabe. Da das
Ple=
num jedoch eine nochmalige Nachprüfung der techniſchen und
rechneri=
ſchen Unterlagen des Projektes wünſcht, wird die Vorlage an den
Bau=
ausſchuß zurückverwieſen. — Die Anforderung eines Kredits
von 400 bzw. 500 RM. für die Anſchaffung und Aufſtellung von
Ver=
kehrswarnungstafeln gibt dem Kollegium Anlaß, in eine ausgedehnte
Verkehrsdebatte einzutreten. Der von Jahr zu Jahr ſich
ſtei=
gernde Automobilverkehr an der Bergſtraße, der ja mitten durch
un=
ſere Stadt hindurch geht, und die damit zugleich wachſenden
Verkehrs=
gefahren geben der Stadtverwaltung zu ernſter Beſorgnis Anlaß.
Der Bürgermeiſter gibt im Laufe der Beratung wiederholt ſeinem
Be=
dauern darüber Ausdruck, duß die Verſtaatlichung der Ortspolizei der
Stadtverwaltung eine unmittelbare Einflußpahme auf die
Verkehrs=
geſtaltung und =regelung genommen habe. Zwei Verkehrsprobleme
harrten einer anderweiten Löſung. Der Bensheimer Bahnhofsplatz
be=
dürfe dringend nach Süden zu einer großzügigen Erweiterung, um
hin=
reichenden Platz zum Aufſtellen der Autobuſſe und Mietautos zu
ſchaffen. Zum Zwecke der Geländegewinnung will die Stadtverwaltung
mit der Reichsbahn in diesbezügliche Verhandlungen eintreten.
Weiter=
hin habe ſich, zumal an den verkehrsreichen Sonn= und Feſttagen, das
„Parken” der am „Deutſchen Hauſe” haltenden Automobile unmittelbar
auf der Straße als ein unhaltbarer Zuſtand herausgeſtellt, der zu einer
Gefahr für den Kraftwagenverkehr geworden ſei. Die Stadt ſuche nach
Möglichkeiten, um den Autos andere Abſtellplätze anzuweiſen. Das
Projekt einer gänzlichen Zudeckung des Winkelbaches, eine Maßnahme,
die etwa 20000 bis 30000 RM. in Anſpruch nehmen würde, um ſo
einen großzügigen Parkplatz inmitten der Stadt zu ſchaffen, findet
jedoch keine Zuſtimmung, weil ein allgemeines Intereſſe hieran nicht
anerkannt werden könne. Man iſt ſich einig, daß alles getan werden
müſſe, um einen ungehinderten und ungefährdeten Durchgangsverkehr
für Automobile ſicherzuſtellen, andererſeits aber auch für anderweite
„Parkplätze” beſorgt zu ſein. — Als letzter, übrigens dringlicher Punkt
der Tagesordnung, wird für den am 6. Mai in Bensheim ſtattfindenden
Wiederſehenstag der Angehörigen des früheren 118. Regiments auf die
beſondere Befürwortung durch den Stadtv. Roß hin beſchloſſen, für die
Tagung die ſtädtiſche „Anlage” in der Bahnhofſtraße und im
Bedarfs=
falle auch die Turnhalle dortſelbſt zur Verfügung zu ſtellen. — Damit
hatte die öffentliche Sitzung ihr Ende erreicht.
— Auerbach (Bergſtraße), 14. April. Der Gemeinderat
Auer=
bach bewilligte für den Ausbau und die Inneneinrichtung der
Jugend=
herberge „Hexehaisje” im Fürſtenlager 1000 Mark. Die
Gemeindever=
tretung beweiſt damit, wie ſie das Jugendherbergswerk zu unterſtützen
gewillt iſt und ſich um die Hebung des Verkehrs gerade durch die
Förde=
rung des Jugendwanderns bemüht. Der Jugendherbergsverband wird
über dieſes ſchöne Geſchenk gewiß ſehr erfreut ſein.
— Heppenheim, 13. April. Freiwillige Feuerwehr
Hev=
penheim. Der auf den 20. Mai angeſetzte 19. Starkenburger
Pro=
vinzialfeuerwehrta wurde wegen der an dieſem Tage ſtattfindenden
Reichstagswahl durch den Ausſchuß des Provinzialfeuerwehrverbandes
laut Feuerwehrzeitung Nr. 6 vom 31. März auf den 12. Mai (
Delegier=
tentagung) und Sonntag, den 13. Mai (allgemeiner Feſttag) feſtgelegt.
Alle eingeladenen Wehren und Gäſte haben bereits von dieſer
Ver=
legung ſchriftliche Mitteilung erhalten. Da nun der Feſttermin um
8 Tage nähergeruckt iſt, ſind die hieſige Feuerwehr und ihr Ausſchüſſe
um ſo rühriger tätig, alle noch zu leiſtenden Arbeiten rechtzeitig
fertig=
zuſtellen,, um ihren Kameraden und Gäſten einen würdigen Empfang
zu bereiten und ihnen den Aufenthalt in unſerer Stadt ſo angenehm
wie nur möglich zu geſtalten. Die Gärten Heppenheims nebſt
Um=
gebung prangen jetzt ſchon in Blütenpracht. Die Mandeln, Aprikoſen,
Pfirſiſche, Kirſchen und Pflaumen ſtehen in voller Blüte und treten
an den rebenumrankten Hügeln prächtig hervor. Heppenheim iſt
gaſt=
freundlich und verſteht Feſte zu feiern. Den Beweis hat es ſchon oft
erbracht. Die älteren Feuerwehrkameraden werden ſich wohl noch des
großen ſchönen 17. Landesfeuerwehrtages, der am 22. bis 24. Mai 1897
hier bei wolkenfreiem Firmament ſtattgefunden hat, erinnern.
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II. Dr. 6807 [ ← ][ ][ → ]
Seite 8
Sonntag, den 15. April 1928
Bandernt iin Meo,
Nummer 105
— Wallertheim, 12. April. Eie frohe Oſterbotſchaft hat der
Ge=
meinderat in ſeiner letzten Sitzung der Gemeinde gebracht. So wurde
auf Antrag des Krieger= und Soldaten=Vereins beſchloſſen, nunmehr
auch in unſerer Gemeinde ein Kriegerdenkmal zu errichten.
Von Walter Schweter.
Auch das Wandern im waſſer= und ſchilfreichen Flachland der weiten
Rheinufer zwiſchen Mainz und Worms, der Bergſtraße und Haardt, im
„Ried”, hat ſeinen beſonderen Reiz; einmal durch den Blumenreichtum
der feuchten Wieſen und Waldſtellen und die Tier= und
Pflanzenman=
nigfaltigkeit, dann auch durch den ſchönen Wechſel von Wald und Feld,
Aeckern und Wieſen, Bachläufen, Dämmen und Teichen. Dazu kommt
noch die Buſch= und Waldwildnis der Ufer des alten und des jungen
Rheines, alſo des in der ganzen Welt gekannten deutſchen Stromes und
des bei der Weinſtadt Oppenheim und ihrer ſchönen, über ein halbes
Jahrtauſend alten Katharinenkirche in der Schlinge des alten
Flußbet=
tes dahinziehenden, wenig bekannten Waſſers. Der Anblick der ſchön
geſchwungenen Liien der Bergſtraße und der Haardt hat man noch
umſonſt dazu.
Hier pflegt der Frühling ſeinen reichſten Blütenſegen zu ſtreuen
und über ihn ſeinen ſchönſten blauen Bogen zu wölben. Wie ſind dann
die ſanften Hänge der Bergſtraße und Haardt ſo betörend mit Blumen
und Baumblüten überſät, und die Dämme, die zur Schwedenſäule
füh=
ren, dorthin, wo im Winter des Jahres 1631 Guſtav Adolfs Truppen
den Rhein überſchritten, ſo voller Veilchen, und die feuchten Wieſen
ringsum ſo millionenfach beſternt mit Maßliebchen und Schlüſſelblumen,
und ſpäter die Luft ſo voller Lerchen und Schmetterlinge, ſo voller
Bienen und Hummeln, denen ſich Faſanen und Rebhühner, Kiebitze
und Elſtern, Wachteln und Enten, viel anderes Waſſergetier noch und
unſere flinken Rohr= und anderen Sänger zugeſellen, und noch ein
wenig ſpäter alles ſo voller — Schnaken.
Aber noch ſind wir ja im Fmihling! — Ach, der Frühling! Wie
macht er einen trotz allen Erdenübeln doch immer wieder halb wärriſch
vor Freude mit ſeinen lauen Lüften, ſeinem Vogelſang und
Hörner=
klang, ſeinen Blütendüften und Bachgemurmel und ſeiner warmen
Sonne!
Ich habe heute ein wenig mehr ſüdwärts als ſonſt meinen Weg
geſucht. In goldenes Licht iſt das ganze Land getaucht. Klar ſtehen in
der vom geſtrigen Sturm reingefegten Luft die Bergkuppen der Pfälzer
und die Bergſtraßenhänge der glücklichen Heſſen und Badener mir zur
Seite. Gemächlich gehe ich zwiſchen ſchiefen Apfel= und Birnbäumen,
krummen Zwetſchenſtämmchen und knorrigen Nußbäumen auf der
Land=
ſtraße dahin und laſſe mir den Pelz warmbrennen von der guten
Nach=
mittagsſonne.
Ein Dorf drängt ſich an den Weg. Rodau heißt’s. Es iſt alles auch
ſchön gerodet um das behagliche Mauerwerk der Dörfler, und alles
ringsum eine ſchöne, grüne Au. Auch freundliches Fachwerkgebälk und
bunte Blumenfenſter laſſen ſich ſehen und könnten ſich getroſt überall
ſehen laſſen, und ſchöne rote Sandſteintürbogen, die, wie die
einge=
hauenen Zahlen zeigen, ſchon faſt zweihundert Jahre lang ſich über die
aus= und eingehenden alten und jungen Rodauer wölben.
Plötzlich ſtecke ich mitten im Schwarm der blond= und braunhaarigen
Dorfjugend, die mit arg zerleſenen Büchern und klappernden
Griffel=
kaſten ſich an der Steintreppe des Schulhauſes zu einem Knäuel
zu=
ſammendrängt. Geſund ſehen ſie alle aus die Mädel und Buben, wie
Kinder, die ſich nach dem Bänkezwang in Wald und Hof und Feld
wie=
der fröhlich tummeln, fröhlich auch dann, wenn man ihnen ein
mitz=
liches, mamhmal nicht ſehr willkommenes Acker= und Wieſengerät in
die Fäuſte gezwungen hat. Meiſt ſieht’s ja nur der liebe Gott, was ſie
treiben, und der drückt gern ein Auge zu, und im Frühling ſicher auch
mal beide.
Ich ſchreite dann ein wenig raſcher dahin, um bald zur Bergſtraße
zu kommen, werde aber doch gleich überholt vom jungen Herrn Förſter
und ſeinem alten Hühnerhund, weil der Grünrock zwei Räder unter ſich
hat und ſein getigerter Begleiter doppelt ſo viel Füße wie ich.
Schließ=
lich kommt mir auch noch die mich ſchon eine gute Viertelſtunde lang
verfolgende alte runzlige krumme Bauersfrau zuvor, die über ihren
ſteifen Beinen noch einen ſchweren Korb hängen hat. Da ſetze ich mich
verdroſſen an den Wegrain und überlege, ob ich da überhaupt noch
weiterlaufen ſoll, heute, wo mich alles übertrumpfen will. Doch mit
meinem großen Veſperbrot verſchwindet mein kleiner Aerger. Ich
wandre wieder vergnügt dahin, laſſe mir die Sonnenſtrahlen den Buckel
hinunterrutſchen, höre faſt nur wie im Traume noch, wie’s die Waſſer
wieder eilig haben mit Eilen und Schwatzen, ſehr wach und mit Wonne
aber, wie’s die Vögel treiben mit Singen und Seßhaftbleiben. Und
weil ich gerade wieder auf einer Brücke bin, ſetze ich mich auf ihr
Ge=
länder, ſchaue ins Waſſer und ſinge auch, allen Korbfrauen und Jägern
und Hunden und Bächen, die Räder oder Eile haben zum Trotz. Und
ſiehe da! Im Singen der Vögel und des Landſtreichers fliege ich
mit=
ſamt der Brüicke durchs Land, ohne daß ich meine Beine wühre. Es
dauerr lange, bis ich genug habe. Widerwillig gehe ich endlich von der
Zauberbrücke fort und weiter in den wunderſchönen, warmen
Lenz=
ſonnenſchein hinein. Noch befangen von der langen Fahrt ſchreite ich
nicht einmal ſehr raſch dahin. Und — nun kommt das zweite Wunder
als ich an der nächſten Brücke bin, wer ſteht da und kann nicht weiter?
Meine alte, gute, eilige Korbfrau. Mit Augen, Mund und Händen
iſt ſie bei einer alten Freundin hängengeblieben, die mit dem Rechen
unterwegs iſt. Sie lacht, da ſie mich wieder ſieht und ruft: „So junge
Füß — die ſind mu aber ſchon bald ein halbes Jahrhundert alt —
komme halt doch ſchmeller voran!” „Wenn ſie net ſtehenbleiben!” ſoge ich
weiter und mache Schritte wie ein Rieſe, aus Angſt, ſie käme wieder
dicht hinter mir drein. Aber ſie war unnötig die Angſt, denn als ich
nach einer Viertelſtunde zurückſchaue, da ſehe ich die beiden noch immer
wie zwei Brückenheilige auf derſelben Stelle ſtehen.
In Fehlheim gerate ich wieder in eine Kinderrotte, weil ich zur
Schul=
pauſe recht gekommen bin. Wie das in lautem Jubel und Kreiſchen unter
zerzauſten Bubenſchöpfen und fliegenden, arg verwirrten Mädchenzöpfen
um die Schulhofmauer flitzt und über ſie himweg mit roten Backen und
kühnen Augen! Den Lehrer beneide ich. Wie muß ihm täglich das Herz
im Leibe lachen vor ſolcher Jugend, auch wenn ſie mal nicht ſo genau
weiß, wann Demoſthenes geboren iſt!
Hinter dem Dorfe überhole ich jetzt ſogar einen rollenden
Pferde=
wagen und dazu noch gleich einen alten BBekannten. Es iſt der Daniel
aber nicht der aus der Löwengrbe, ſondern der aus der ſchönen grünen
Pfalz auf ſeinem luſtigen Bürſtenvägelchen. Ihm bin ich zum erſten
Mal vor einem Dutzend Jahren auch auf der Landſtraße und im
Früh=
ling begegnet, und das fröhliche Lied, das vom Bock herunterkam vom
Meiſter und von der Frau Meiſterin und dem Töchterle hat mir ſo
ge=
fallen, daß ich dem heiteren Völkchen in meinem Märchenbuch von „
Ja=
köbchens Waldfahrt” ein kleines Denkmal geſetzt habe; leider nur aus
Papier und Buchſtaben. Freund Eimer hat aber dann aus Mitleid und
Mitfreud, Farbe, Pinſel und Stift genommen und ihm zu einem guten
Ausſehen verholfen.
Jetzt haben wir, die Leutchen auf dem Bock, das Pferd, der Wagen,
die Bürſten und ich, eine Kette Rebhühner aufgeſcheucht. Sie ſchwirrt
aber nur ein kleines Stück ſeitwärts über den Acker und fällt dann
wieder in die braunen Schollen. Nun rollt der Poſtwagen um die Ecke,
Drinnen ſitzt behäbig und froh der Herr Hochwürden, deuter auf mich und
ſagt etwas zu den Mitreiſenden. Es muß nichts ſchlimmes geweſen
ſein — vielleicht: „Guckt mal, ſo bin ich früher, als ich noch in bisle
ſchlanker war, auch gewandert!” — denn ſie ſchauen jetzt alle lachend aus
dem Wagen und auf meinen dünnen Bauch, und die jüngſte Fahrerin,
ein friſches junges Mädchen, winkt mir fröhlich zu.
Hinter Schwanheim wendet ſich der Weg wieder zum Gebinge. Weiß
und rot ſtehen die freundlichen Ziegeldachhäuſer an den Reben= und
Waldhängen unter den Türmen des Malchens und des Frankenſteins.
des Auerbacher und Alsbacher Schloſſes, und Blüten weiß und rot ſtehen
in Milliarden Sträußen vor Tür und Tor und Fenſter. Bald wird aber
doch der Sommer dich wieder in die Kühle und Schönheit der
Bergſtraß=
tälchen locken und der Herbſt dich unter die Obſtbäume, denn wie ſchnell
fliegt jetzt die Zeit. Und um zu zeigen, wie freigiebig und gefällig ſie
dort ſind zwiſchen Bergſtraße und Haardt will ich noch ein ganz kleines
Herbſterlebnis erzählen.
Komme ich da an einem ſchönen, hellen Herbſtmorgen am Ufer des
Baches, der munter durch die Wieſen geht, aber doch um Vieles
gemäch=
licher als vorher am Berghang, in eine fröhlich laute Horde Buben und
Mädel, die, man weiß nicht gleich woher, Schürzen und Mützen und
Sack=
tücher und Rocktaſchen und Hoſenſäckel mit den ſchönſten Aepfeln füllen.
Kein Baum iſt in der Nähe und kein Garten.
„Wo habt ihr die Aepfel her?” frage ich.
„Ei, vom Bach!”
„Vom Bach?” Ich ſchaue angeſtrengt ins Waſſer, ſehe aber nichts
wie Waſſer. Ich ſchaue hinauf und hinunter und ſehe immey noch keine
Aepfel.
„Ja, Kinder, wo hat denn der die Aepfel?”
„Ei gucke Se doch, do komme ſe jo!"
Und richtig, da kommen ſie herangerollt, immer zuerſt verſtohlen am
fenſeitigen Ufer des gekrümmten Baches hin, wie Buben an fremden
Gartenzäunen. Am Bachknie ſtoßen ſie ſich von der Uferwand ab und
ſchwimmen dann ſehr langſam, als wollten ſie den Kinderm Angſt
machen, ſie kämen diesmal nicht zu ihnen, einer immer hinter dem
anderen her, damits kein Gedränge gibt, auf die Kinder zu. Sie wälzen
ſich wie vor Vergnügen und drehen einmal die gelbgrüne und dann die
gelbrote Seite herauf. Und jedesmal, wenn ſich vor dem ins Waſſer
ge=
haltenen Holzſtück wieder eine Reihe Aepfel angeſammelt hat, wird
ge=
fiſcht und geteilt.
So geht ohne allzuviel Lärm — ich kann aber ſchon was vertragen
davon und der Bach auch — das ſchöne, appetitliche Spiel fort bis alles
das, was der gute Herr Sturm in der vergangenen Ncht von den
Bäu=
men geſchüttelt hat, die, wie ich nachher ſehe, ein gutes Stück oberhalb
des Kinderplatzes das Bachufer ſäumen, bei dem kleinen Volk
unterge=
bracht iſt, das mich, weil ich ſo fleißig zugeguckt habe, großmütig
mit=
bedenkt. Ihnen und dem Bach und den Bäumen und dem Sturm
dan=
kend, ziehe ich weiter meine Straße. Ich komme durch Bensheim und
Auerbach, Zwingenberg und Alsbach und Jugenheim, die ich ſo oft ſchon
durchſchritten, gehe ein Stück noch den Berghängen hinauf und ſchaue
zurück in die durchwanderte Ebene bis die Schatten des Abends das weite
freundliche Land, ſeine dunklen Wälder und hellen Felder und Wieſen
und Siedlungen, einhüllen und nur die Pappeln an den nahen
Land=
ſtraßen noch in klarer Form aus der Dämmerung hervortreten.
W. Heppenheim a. d. B., 14. April. Ein Frühlingsbote.
„Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald.” Geſtern früh ließ ſich in dieſem
Jahr zum erſten Mal aus dem Walde des Eſſigkammes der Kuckuck
hören. Man kann wohl annehmen, daß der rauhe Winter nun
end=
gültig vorbei und wir höchſtens noch mit einigen kalten Aprilſchauern
zu rechnen haben. — Erwerbsloſenſtatiſtik. In der Zeit
vom 29. März bis 4. April waren in der Stadt 121 männliche und 8
weibliche Erwerbsloſe vorhanden. Von der Kriſenfürſorge wurden
44 männliche Perſonen betraut. Im Kreis waren 893 männliche und
15 weibliche Perſonen vorhanden, der Krifenfürſorge unterſtellt waren
110 männliche und eine weibliche Perſon. Insgeſamt waren in Stadt
und Kreis 2595 Zuſchlagsempfänger vorhanden. —
Dienſtjubi=
läum. Herr Oberpoſtſekretär Rettig vom hieſigen Poſtamt beging
geſtern ſein 40jähriges Amtsjubiläum. Herr Oberpoſtmeiſter Glenz
überreichte ihm aus dieſem Anlaß ein perſönliches Anerkennungs= und
Glückwunſchſchreiben des Herrn Reichspräſidenten und ſprach ihm als
Dank für die dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte die Glückwünſche des
Reichspoſtminiſteriums und der Oberpoſtdirektion aus.
* Hirſchhorn, 14. April. Waſſerſtand des Neckars am
13. April: 1,64 Meter; am 14. April: 1,42 Meter.
Gm. Hofheim (Ried), 14. April. Starker Verkehr. Infolge
perrung der Kreisſtraße Worms-Bürſtadt herrſcht zurzeit durch
un=
ſeren Ort (Lindenſtraße-Backhausgaſſe—Bahnhofſtraße) ein äußerſt
ſtarker Autoverkehr und iſt daher den Eltern doppelte Vorſicht geboten,
ihre Kinder nicht unbewacht auf der freien Straße ſpielen zu laſſen. —
Bürgermeiſterwahl. Der zurzeit zur Erholung in Bad=
Nau=
heim weilende hieſige Bürgermeiſter Steffan wird höchſtwahrſcheinlich in
abſehbarer Zeit in den Ruheſtand treten, ſo daß wir außer den
Reichs=
tagswahlen auch noch Bürgermeiſterwahl haben. Die Wahl eines neuen
Ortsoberhauptes dürfte ſich diesmal ſehr intereſſant geſtalten, da man
ſchon von 7—8 Kandidaten ſpricht.
* Gernsheim, 14. April. Waſſerſtand des Rheins am
13. April: —0,01 Meter; am 14. April: 0,30 Meter.
By. Egelsbach, 14. April. In der Baumblüte. Das abnorm
warme Wetter der letzten Tage hat eine ſehr ſchnelle Entwicklung der
Pflanzenwelt verurſacht: Pfirſich, Kirſchen, Schwarzdorn und
Gold=
regen blühen, Kaſtanien belauben ſich und die Buchen zeigen die erſten
grünen Aeſte. Jetzt heißt die Loſung: Hinaus in die friſche, reine,
wür=
zige Frühlingsluft, die Lunge und Herz erquickt und ſtärkt, welche die
Wangen mit geſundem Rot überzieht und den ganzen Menſchen neu
belebt, hinaus zu den ſingenden, jubelnden Vögeln, ſchwellenden Knoſpen
und blühenden Blumen.
By. Langen, 14. April. Bekämpfung der
Wohnungs=
not. Die hieſige Gemeinde beabſichtigt, in dieſem Jahre zwei
Doppel=
häuſer und 10 Flachbauten zu bauen. Dieſe Flachbauten ſollen
unter=
kellert werden. Mit dem Bauen wird begonnen, ſobald die Pläne vom
Bauamt Offenbach genehmigt ſind und das Kreisamt über die Höhe
des zu gewährenden Zuſchuſſes entſchieden hat. Auch an
Privatbau=
luſtige können in dieſem Jahre Zuſchuſſe erteilt werden. — Die
Aufnahmeprüfung der zur Realſchule angemeldeten Kinder
be=
ginnt am 23. April um 9 Uhr. Die alten Schüler ſollen ſich um 11 Uhr
zur Entgegennahme des Stundenplanes einfinden. Der planmäßige
Unterricht beginnt am 24. April. Die Schule wurde im verfloſſenen
Schuljahre von 103 Knaben und 48 Mädchen beſucht.
Rheinheſſen.
U. Ober=Ingelheim, 14. April. Das Heſſiſche Miniſterium des
Innern hat die von der Gemeindevertretung vorgelegte Ortsſatzung
über die Wahl eines Berufsbürgermeiſters genehmigt. Die
Ausſchrei=
bung der Stelle wird nun bald erfolgen.
U. Nieder=Ingelheim, 14. April. Eine Frau, die an einem
Auto ſtand, um ſich von derin ſitzenden Bekannten zu verabſchieden,
wurde von einem vorbeifahrenden Perſonenauto angefahren und kam
zu Fall. Sie erlitt außer einer Kopfverletzung Muskel= und
Sehnen=
zerrungen. Die Schuld ſoll an dem Führer des vorbeifahrenden Autos
liegen, der, obwohl Platz genug zum Ausweichen vorhanden war, ſo
nahe an dem ſtehenden Auto vorbeigefahren iſt, daß er das Unglück
verſchuldete. — Das warme Wetter der letzten Tage hat in die
Spargelkulturen Leben gebracht. Bereits wurden kleine
Men=
gen zum Verſand gebracht. Falls das günſtige Wetter anhält, kann
dieſes Jahr wohl mit einem frühen Beginn der Spargelernte gerechnet
werden.
Ad. Oppenheim, 12. April. Zu den Oppenheim=
Nierſtei=
ner Verkehrsfragen gehört auch die Ausſtattung der Wagen
der Linie Darmſtadt—Rhein, zumal auch die Straßen ſtellenweiſe
ſehr zu wünſchen übrig laſſen. Vor allem iſt die Einſtellung dieſer
Wagen mit guter Federung erforderlich, anſonſten wegen des alten
Materials die Autobuslinie goieden und bei einer Reiſe nach
Darm=
ſtadt der Bahnweg über Mainz vorgezogen wird. — Seitens der
Ver=
kehrsvereine wird man auch an die Schiffahrts=Geſellſchaften
herantre=
ten zwecks Einrichtung einer täglichen Berg= und Talfahrt
morgens und abends zwiſchen Mainz und Oppenheim.
t. Alzey, 12. April. Bedauerlicher Unglücksfall. Bei
der Halleneinweihung des Turnverems Eppelsheim, wobei ſich
die Riege des Alzeyer Turnvereins ganz hervorragend beteiligte, ſtürzte
der Turner Ludwig Baum bei der Riefenfelge vom Reck und brach
das Bein. — Die Jahreshauptverſammlung des
Rhein=
heſſiſchen Jägervereins Sitz Alzey, hatte einen guten
Beſuch aufzuweiſen. Den Kaſſenbericht erſtattete der Rechner H.
Leſſel über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Die Einnahmen betrugen
1583,29 Mk., die Ausgaben 1283,75 Mk. Dem Rechner wurde Entlaſtung
erteilt. Die diesjährige Jugendſuche finder am 28. April in Alzey ſtatt.
An Preiſen werden 170 Mk. verausgabt und betrrägt der Einſatz 5 Mk.
pro Hund. Die Namen der Preisrichter an dem Tage ſind folgende:
E. Mülle= Volksheim, Förſter Otto, Norheim, Bauinſpektor Becker,
Wöllſtein, Förſter Stolz, Wonsheim, Bürgermeiſter Brand, Gau=
Odern=
heim, E. Staufſer, Flomborn, J. Ochs, Blödesheim, und L. Mann,
Spiesheim. Weiter wurde beſchloſſen, eine Feldjagdſuche am 22. 9.
ab=
zuhalten. Hierfür wurden für Preiſe 300 Mark feſtgeſetzt und beträgt
der Eiaſatz pro Hund 10 Mark. Für das Preisſchießen iſt ſeitens der
Sadt Alzey die Errichtnng von Schießſtänden auf dem Stadion in
Ausſicht geſtellt worden. Der Jahresbeitrag wurde auf 10 Mark erhöht
und das Eintrittsgeld auf 3 Mk. feſtgeſetzt. Außerdem wurde auch die
Abhaltung eines Jägerballes in dieſem Jahre beſchleſſen.
Oberbeſſen.
Bab=Nauheim, 14. April. Die Gunſt der Witterung
hat Bad=Nauheim nicht nur in der Oſterzeit den traditionell lebhaften
Feiertagsbeſuch verſchafft, ſondern läßt auch die Ziffer der Dauergäſte
immer ſtärker anwachſen. Vom 1. Januar bis 12. April iſt die Zahl.
des Geſamtbeſuches auf 3708 geſtiegen. Anweſend waren am 12. April,
alſo an einem Tage, an dem der Strom der Oſtergäſte ſchon verebbt
war, 1409 Gäſte. Darunter auch ſchon ein bemerkenswertee Prozentſatz
von Ausländern, vor allem Finnen, Schweden, Holländec und auch die
erſten Amerikaner. Unter den Gäſten der letzten Zeit verzeichnet die
Kurliſte auch die Gattin des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin,
Frau Schurman mit ihrer Tochter. Alle die reichen Kurmittel des
Bades ſtehen uneingeſchränkt zur Verfügung. Die künſtleriſchen und
geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, darunter auch Gaſtſpiele namhafter
auswärtiger Bühnen=Enſembles, finden jetzt in dem großen
Bühnen=
ſaale ſtatt, der an ſich eine Sehenswürdigkeit des Kurhauſes bildet.
Der herrliche Park Bad=Nauheims prangt in jungem Frühlingsgrün und
bietet entſpannende Nuhe. Die zahlreichen Hotels und Penſionen
wett=
eifern jetzt wieder, allen Anſprüchen und jeder Leiſtungsfähigkeit
ge=
recht zu werden.
h. Lauterbach, 14. April. Auch für das begonnene Jahr wird die
Bautätigkeit wieder recht lebhaft. Die Stadt erbaut acht
Kleinwohnungen zu je zwei Zimmern und Küche, die Heimſtättea=
Bau=
geſellſchaft vier Zweizimmer= und zwei Vierzimmerwohnungen, die
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft für das Verkehrsperſonal fünf
Drei=
zimmerwohnungen. Dazu kommen mehrere Privatbauten. Die von
der Stadt erſtellten, im Rohbau vollendeten vier Wohnungen für
Reichs=
finanzbeamte befinden ſich im inneren Ausbau, ſo daß ſie am 1. Juli
bezogen werden können. Auch ein Bezirksſparkaſſengebäude wird
er=
richtet. — Um weiter günſtiges Baugelände zu ſchaffen, war
die Durchführung der Feldbereinigung dringend notwendig
geworden. Sie wurde daher von der Stadt beſchloſſen, und die
Feld=
bereinigungsbehörde hat unter Leitung von Geheimen Regierungsrat
Ohly damit begonnen. Wegen ſeiner ſchönen Lage iſt das Gelände
ſüd=
öſtlich der Stadt am ſogen. Hopfenberg als künftiges Bauviertel im
Ausſicht genommen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 15. April. 8: Morgenfeier des Wartburgoeteiz
O 10.30: Rektor Wehrhan: Der erſte Schultag — Unſere Kleinen!
O 11: Ludwigshafen: Feier des 75jährigen Jubiläums der Stadt
Ludwigshafen am Rhein. o 14: Hanna Lüngen: „Zwerg Naſe‟;
Märchen von Hauff. O 15: Bern: Länderfußballwettſpiel
Deutſch=
land—Schweiz. O 16.45: Funkorch. Soliſten: Melitta Meiel
(Klavier), Urack (Cello). o 18: Königswuſterhauſen: Die Notz
des Theaters, ein Dreigeſpräch zwiſchen dem Dichter Bert Brecht,
dem Kritiker Kerr und dem Theaterleiter Weichert. 19:
Darm=
ſtadt: „Boris Godunow”, Muſikaliſches Volksdrama in vier Aufz.
und einem Prolog, Muſik von Muſſorgſky. Perſ.: Boris Godunow)
Zar: Baklanoff a. G.; Feodor, Xenia, ſeine Kinder: Margarete
Albrecht; „Xenias Amme: Fürſt Schuiski: Deharde; Pimenz
Chronikſchreiber Eremit; Grigorü, der falſche Demetrius; Marinaz
Tochter des Wofwoden von Sandomir; Rangoni, geheier Jeſuit;
Warlaan und Miſſail, Vagabunden. Zeit: 1598—1605. Muſ. Leit.3
Kapellm. Rudolf. — Anſchl.: Tanzprogramm Kapelle Pinkus=Langer:
Darauf: Sportnachrichten.
Stuttgart.
Sonntag, 15. April. 11: Morgenfeier. Kammermuſik des
Philharm. Orch. Ausf.: H. Hedenus (Violine), C. Heß Viola), F.
Kirchberger (da Gamba und Violoncell). — Anſchl.: Schloßplatz
Stuttgart: Promenadenkonzert. Ausgeführt vom 18. Reiter=Regt.
Leitung: Muſikm. Rath. O 13.15: Schallplatten. O 15: Eduard
Reinacher lieſt aus eigenen Werken. O 15.30: Hamburg:
Funk=
heinzelmann. O 16: Balladen, Lieder und Märchen. Leitung: C.
Struve. Mitw.: Ellen Beck, Thea Struve=Jöhnſſen, H. Grotz,
Rund=
funkorch. Mendelsſohn: Ouv. zu „Die ſchöne Meluſine‟. —
Humper=
dinck: Fant. Hänſel und Gretel” — Plüddemann: Siegfrieds
Schwert. — Wolf: Sieh, wo du biſt, iſt Frühling. — Reinecke:
Mai=
lied. — Peuſchel: Die drei Weinkenner. — Czibulka: Herzen und
Blumen” aus „Ein Wintermärchen”. — Gottheil: Das Märchen vom
Weingeiſt. — Komzak: Volksliedchen und Märchen. — Löwe: Tom
der Reimer. — Holländer: Unterm Machandelbaum. — Lasky;
Der Fliederſtrauch. Auf einen Zweig von Roſen. — Dvorak:
Kobold=
tanz. — Gottheil: Von der Fledermaus, die ſingen lernen wollte,
Märchen. — Adam: Ouv. „Die Nürnberger Puppe‟. O 18: Berlin:
Gedanken zur Zeit: Die Not des Theaters. Dreigeſpräch zwiſchen dem
Dichter Bert Brecht, dem Kritiker Alfred Kerr und dem Intendanten
Richard Weichert. O 19: Darmſtadt: Boris Godunow. Muſikal.
Volksdrama in vier Aufzügen und einem Prolog. Muſik von
Muſſorgſky. Muſikal. Leitung: Rudolf. Perf.: Boris Godunow,
Zar: Baklanoff a. G.; Feodor u. Xenia, ſeine Kinder: Margarete
Albrecht; Xanias Amme; Fürſt Schuiskif; Pimen, Chronikſchreiber,
Eremit; Grigori, der falſche Demetrius; Marina, Tochter des
Woiwod von Sandomir; Rangoni, geheimer Jeſuit; Warlaam u.
Miſſail, Bagabunden. Zeit der Handlung: 1598—1605,
Berlin.
Sonntag, 15. April. 9: Morgenfeier. Kraft des Glaubens.
Liturg Joh. Schultzke. Philipps (Orgel), Haas (Rezit.) Liſa Haupt=
Heckenbach (Violine). Anſprache des Pfarrers D. Ulrich, P. Seebach
(Baß). o 11.30: Funk=Matinee aus dem Gr. Schauſpielhaus.
Militär=Konzert, ausgeführt von den vereinigten Muſikkorps des
1. und 3. Batls. 9. (Preuß.) Inf.=Regiments Potsdam und Spandau,
Leit.: Obermuſikm. Hagemann und Berdien. Laſſen: Feſt=Ouv.
über ein Thüring’ſches Volkslied. — Friedemann: Paraphraſe über
Radecke’s Lied: Aus der Jugendzeit. — Grawert: Wilhelm von
Naſſauen (Altniederländiſche Melodien), Heeresmarſch. — Kaempfert:
Rhapſodie über ſchwäbiſche Volkslieder. — Ochs: Ein deutſches
Volkslied. — Ziehrer: Kinderlieder=Marſch. — Lindemann:
Wan=
derlieder=Marſch. — Reckling: Weidmannsheil, Jägerliedermarſch. —
Strauß: Königsmarſch. — Wagner: Marſch und Chor aus
Tann=
häuſer. — Verdi: Triumphmarſch aus Aida. — Boieldieu: Marſch
über Motive aus Die weiße Dame. Heeresmarſch. — Hübner: Marſch
nach Motiven aus Die Hugenotten von Meyerbeer, Heeresmarſch.
o 14: Kurzſchrift. O 14.30: Für den Landwirt. O 14.55: Geh)
Reg.=Rat Prof. Dr. Gerlach: Stickſtoff=Dünger. o 15.30:
Ent=
ſcheidungsſpiel um die Berliner Fußball=Meiſterſchaft zwiſchen Hertha
BSC und Tennis Boruſſia. Deutſches Stadion Berlin=Grunewald,
Am Mikrophon: Wolz. — Danach: Muſikaliſche Stunde. Kapelle
Gebr. Steiner. Roſſini: Ouv. Barbier von Sevilla. — Mozart:
Sonate für Violine und Klavier. — Schubert: Adagio und Rondo
concertant, F=dur. — Tſchaikowſky: Lied — Maſſenet: Szenen.
0 19: Stunde des Journaliſten. Chefredakteur Rabold: Der
Journaliſt als Geſtalter der Zeit. 19.30: Dr. Löbel: Die
Badereiſe. 20: Dr. Philipp, M. d. R., Vorſitzender des 4.
Unterausſchuſſes: Die parlamentariſche Unterſuchung über die
Ur=
ſachen des deutſchen Zuſammenbruchs im Jahre 1918. O 20.30:
Ein Abend in Grinzing. Mitw.: Dolly Lorenz (Sopran), Max
Kuttner (Tenor), Julius Brandt, Dietrich=Quartett. Berliner Funk=
Orch. Dir.: Seidler=Winkler. — Anſchl.: Tagesnachrichten. 22.30:
Tanzmuſik Kapelle Hoffmann.
Stettin. 9: Morgenfeier. Der Höhenweg. Martha Lüder (Sopr.),
Gertrud Worpitzki (Rezit.). Anſprache des Paſtors Poetter.
Deutſche Welle. Sonntag, 15. April. 9: Berlin: Morgenfeier,
Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms. o 11.30: Funk=
Matinee aus dem Gr. Schauſpielhaus. Militärkonzert, ausgef.
von den vereinigt. Muſikkorps des 1. und 3. Batl. 9. (Preuß.)
Inf.=Regts. Potsdam und Spandau. Leit.: Obermuſikm. Hagemann
und Berdien. o 14: Jens Lützen: Winke für Liebhaberphotographen.
6 14.30: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
9 14.55: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Gerlach: Stickſtoff=Dünger.
6 15.30: Stadion Berlin=Grunewald: Entſcheidungsſpiel um die
Berliner Fußballmeiſterſchaft. Hertha=BSC. gegen Tennis Boruſſia.
Am Mikrophon: Wolz. — Anſchl.: Berlin: Kapelle Gebr. Steiner.
18: Gedanken zur Zeit: Die Not des Theaters (ein Dreigeſpräch
zwiſchen dem Dichter Bert Brecht, dem Intendanten Weichert=
Frankfurt a. M. und dem Kritiker Alfred Kerr. 6 19: Breslau:
Brandinſpektor Hämel: Die volkswirtſchaftliche Bedeutung der
Feuer=
wehren und der 20. Deutſche Reichs=Feuerwehrtag im Juli 1928
in Breslau. 0 19.30: Geh. Studienrat Dr. Raſſow: Fritz Reuter.
0 20.30: Ein Abend in Grinzing. Mitw.: Dolly Lorenz (Sopran),
Kuttner (Tenor), Brandt, Dietrich=Quartett. — Anſchl.:
Preſſe=
nachr. O 22.30: Tanzmuſif
Nummer 105
Sonntag den 15 April 1928
Seite 9
Undere Gauen bestätigen es Uhnen.
Da
2
N4
O0U
SUMA EMTAALT MEHR SEIEE
HüMA GIBT MEHR LAUGE
SUMA UASCHT MELRUASCHE
VUMA wäscht tatsächlich mehr Wäsche;
Des wäscht sie auch besser und gibt ihr ihre
natürliche Weichheit und Farbe wieder. Mit
Suma gewaschene Wäsche hält länger.
Wie erreicht Suma all dies? Dadurch, dass
es beim Kochen der Wäsche auf jedes
einzelne Fädchen in ähnlicher Weise
ein-
wirkt wie ein Staubsauger auf den Teppich.
Nämlich:
Suma enthält neben viel Seife einen
beson-
deren Bestandteil, der beim Kochen Ströme
unablässig wallender und schwingender
Bläs-
chen bildet. Diese seifenbeladenen Bläschen
durchspülen die Gewebe, wobei sie den
Schmutz von den zarten Stoffasern lockern
und buchstäblich wegsaugen.
Folgender Versuch eines Chemikers
zeigt, wieriel mchr Schmutz Suma
löst als andere Waschmittel. Auch Sie
können ihn leicht machen, indem Sie
einfach ein Wäschestück zuerst mit
einem beliebigen Waschmittel und
hinterher mit Suma waschen. Sie
werden staunen, wieriel Schmuts
Suma noch herausholt.
r. Suma. Wie
de=
ses Bild zeigt, holt
Suma weitaus den
meisten Schmutz aus
der Wäsche.
z. Bleichendes
Was-
chmittel. Die Lauge
des bleichenden,
so-
genannt, „
selbsttäti-
gen‟ Waschmittels
bleibt heller; sie 1öst
weniger Schmutz.
S0 reinigt Suma besser und gründlicher als
es sonst irgendwie möglich wäre. Suma holt
allen Schmutz heraus, und zwar ohne der
Wäsche oder den Händen irgendwie zu
schaden, denn Suma enthält kein
Bleichmittel. Mit Suma wäscht
man mehr Wäsche, und sie hält
viel länger. Das ist Sparsamkeit!
z. Gewöhnliches
Seifenpulver. Das
gewöhnliche
Seifen-
vulver entzicht der
Wäsche am wenig:
sten Schmutz wie
dies aus dem Bild
ersichtlich ist.
Suma wäscht alles überhaupt Waschbare:
Leinen, Baumwolle, Wolle, Flanelle, weisse und
far-
bige Sachen. Ein Paket Suma ergibt vier Eimer
waschkräftiger Lauge. Weichen Sie über Nacht ein;
auch hierzu eignet sich Suma. Bringen Sie dann
die Wäsche in den Kessel mit frischer Suma-Lauge.
Kochen Sie Tf-2o Minuten unter gelegentlichem
Um-
rühren. Spülen Sie schliesslich recht gründlich (bei
hartem Wasser unter Zusatz von etwas Suma)
zuerst warm, dann kalt. Das ist alles was Sie tun.
Die eigentliche Arbeit besorgt Suma!
Was ist Suma?
Suma ist ein reines, trockenes,
creme-
farbenes Pulver völlig verschieden von
allen anderen pulverförmigen
Waschmit-
teln; anders in der Zusammensetzung,
besser in der Waschwirkung.
Warum ist Suma besser?
Suma enthält nur reinigende Bestandteile,
Suma wäscht allen Schmutz heraus und
gibt der Wäsche ihre ursprüngliche Farbe
und Frische zurück. Suma enthält
kein Bleichmittel, das den Geweben
schadet und Reinheit wohl vortäuscht,
den Schmutz aber nicht entfernt.
Auch die Hände greift Suma nicht an.
Wie wäscht Suma?
die ermissenerwassen die Wäsche besser Suma enthält neben Seife eine beson- Genebefazsern und saugt den Schmutz Und vor allem auch: mit Sumg
und schonender waschen als alles Andere. dereSubstanz, die beim Kochen Millionen heraus-allen Schmutz!
wallender und die Gewebe
durchfuten-
der Bläschen erzeugt. Suma verdankt
seine erstaunliche Reinigungskraft der
fettlösenden und schmutzlockernden
Wirkung dieser Ströme von Bläschen.
Ihre treibende und saugende Kraft wirkt
ähnlich wie der Staubsauger. Suma
schüttelt buchstäblich die feinen Schmutz als andere Waschmittel.
Warum ist Suma
sparsamer ?
Suma ist sparsamer, weil es mehr
Seite, dafür aber kein Wasser
enthält. Es ergibt fast doppelt
s0 viel Lauge, reigigt 30%o mchr
Wäsche und entfernt Fo0 mehr
hält die Wäsche läager.
SUMA GIBT REINERE UASCH
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Sonntag, den 15 April 1928
Nummer 105
Familiennachrichten
g8 Wir zeigen die glückliche
Ihre Verlobung zeigen an:
Geburt eines geſunden
Jungen an.
Subdirektor M. Glauben
und Frau Elſe, geb. Berz.
Eberſtadt, Villenkolonie,
14. April 1928.
(*10236
Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens
zeigen in dankbarer Freude an
Sparkaſſendirektor Kaefer
und Frau Sophie, geb. Keßler.
Bingen, 11. April 1928.
z. Zt. Städt. Krankenhaus Darmſtadi.
WGc
Aenne Ubrig
Fritz Bauer
Verlobte
Darmſtadt
Saalbauſtr. 33.
Vadenrod
i. Oberh.
Aß00
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung in ſo reichem
Maße erwieſenen
Aufmerkſam=
keiten danken herzlichſit
Wilh. Rückert und Frau
geb. Spieß.
Nieder=Ramſiadt.
Leni Saemann
Fritz Beutmann
Viktoriastr. 28
Darmstadt, April 1928
Bismarckstr. 53
(*9892)
Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen"
Tilhy Martin
Willy Brandau
Saalbaustr. 15
Müllerstr. 24
14. April 1928.
(*10209
Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit erwieſenen
Aufmerkſamkei=
ten, insbeſondere den Kollegen ſowie
dem Verein der Württemberger, welche
in liebevoller Weiſe unſerer gedachten,
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
Oskar Lieb und Frau
Eliſabeih, geb. Gerfienmehzer
Barkhausſtraße 68.
(*10186
Fär die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit ſo zahlreich erwieſenen
Glück=
wünſche und Geſchenke ſagen wir allen
unſeren herzlichſten Dank.
Familie Jacob Büdinger
Lokomotivführer.
Kranichſtein.
*10251
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, den 12. April,
nachmittags um ½2 Uhr, wurde
unſere liebe Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
geb. Franz
nach längerem. mit großer Geduld
ertragenem Leiden im Alter von
75 Jahren durch den Tod erlöſt.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Ph. Franz
Finthen b. Mainz.
Darmſtadt, den 13. April 1928
Die Beerdigung findet Montag,
den 16. April, nachmittags 2 Uhr,
vom Portale des Waldfriedho es
aus ſtatt.
(10207
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe
liebevoller Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden meines lieben Mannes und
unſeres unvergeßlichen Vaters
Herrn Peter Reeg
ſagen wir unſeren herzlichen Dank.
Beſonderen Dank ſagen wir Herrn
Pfarrer Marx für die troſtreichen
Worte am Grabe, den Arbeitern
der Firma Merck und allen
Ver=
wandten und Bekannten, die ihm
die letzte Ehre erwieſen.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſern guten Vater,
Bruder, Großvater, Schwiegervater, Onkel
und Schwager
Anton Dang
Bauamtmann i. R.
nach kurzem, ſchwerem Leiden, wohlverſehen
mit den hl. Sterbeſakramenten, im 69.
Lebens=
jahre zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Dang.
Darmſtadt, den 12. April 1928.
Speſſartring 16.
Die Beiſetzung hat auf Wunſch des Verſtorbenen in
aller Stille ſtattgefunden.
Das Seelenamt für den Verſtorbenen findet am
Diens=
tag, den 17. April 1928, vormittags 7½ Uhr, in der
St. Cliſabethenkirche ſfatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht entſchlief ſanft nach kurzem
Leiden im 82. Lebensjahr meine liebe
Schwägerin, unſere gute Tante,
Groß=
tante, Urgroßtante und Couſine
Fräulein
Sune Bernhakt.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen
Martha Bernhard
Pfarrerswitwe.
Darmſiadt, den 14. April 1928.
(6776
Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. April,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Nachricht, daß unſer lieber Vater, Shwiegervater,
Großvater und Urgroßvater
Hert Leonhard Jöſt
geſtern vormittag 8 Uhr im Alter von 87Jahren ſanft
entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Jöſt und Familie
Franz Jöſt und Familie
Leonh. Jöſt und Familie
Peter Jöſt und Familie
Heinr. Jöſt und Familie
Frau El ſe Büttner, geb. Jöſt und Familie
Frau Anna Fuchs, geb. Jöſt und Familie.
Groß=Bieberau, Darmſtadt, Mannheim, Arheilgen und Groß=
Rohrheim, den 15. April 1928.
Die Beſtattung findet Montag, den 16. April,
nach=
mittiags 3 Uhr, vom Sterbehauſe Groß=Bieberau,
Poſtamt aus ſtatt.
(6788
Heute morgen 8 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem ſchweren Leiden
im Städtiſchen Krankenhauſe zu Darmſtadt unſere innigſtgeliebte Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Altbürgermeiſter
Mutte Tauu
geb. Roth.
Familie Fritz Hauck, Schaafheim
Familie Heinrich Hauck, Schaafheim
Familie Eduard Gils, Darmſtadt
Familie Ludwig Schanz, Eberſtadt
Familie Ludwig Hauck Wwe., Bergen.
Schaafheim, den 14. April 1928.
Die Beerdigung findet Montag, den 16 April 1928, nachmittags 2 Uhr,
in Schaafheim ſiatt.
44
Todes=Anzeige.
Nach langem, ſchwerem Leiden iſt unſere liebe,
treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Schwägerin
Cornena TLamper!
geb. Tillmanns
heute morgen ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Kurt Lambert, Apotheker
Viktor Lambert, Pfarrer
Rudolf Lambert, Bankbeamter.
Darmſtadt, den 13. April 1928.
Auf Wunſch der Heimgegangenen findet die
Be=
erdigung in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (e101g2
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme aus Freundes= und
Bekannten=
kreiſen, Dienſt= und Amtsſtellen, ſowie aus allen
Kreiſen der mit ihm eng verbundenen
Feuer=
wehrſache beim Heimgange unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen und insbeſondere für die impoſante
Vereinigung dieſer Teilnahme zu der
erheben=
den Feier in der Kapelle des Waldfriedhofes
mit (Einſchluß der zahlreichen Kranzſpendungen
und Kranzniederlegungen unter eindrucksvollen
Gedächtnisworten ſagen allen Beteiligten ihren
gleichmäßig tiefgefühlten innigen Dank
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Schnell Wwe.
Wilhelm Schnell und Frau.
Darmſiadt, den 14. April 1928.
Aung8
Dankſagung.
Für die vielen, lieben Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme am Heimgang unſerer
unvergeßlichen Mutter und die zahlreichen
ſchönen Blumenſpenden ſagen wir unſeren
herzlichſten Dank.
Für die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Bertha Kroczak
geb. Cardung.
(*10199
Die trauernden Hinterbliebenen:
RilIe
wenig geſpielte
Frau Reeg Witwe
und Kinder,
bei Schmerzen. Fußbrennen etc.
Hornhaut, Hühneraugen u.
Nagel=
behandlung nach neueſt. Verfahren
Damen=Hute
Frühjahrs-Neuheiten reich sortiert.
Da kein Laden bekannt billigste Prelse.
1. Stock
Whren
1. Stock
GULL, gepr. Spezialist
Schloßgartenſtr. 7, dir, b d Hochſch. (10277
billig zu verk. (B6812
M. Berg
Heidelbergerſtraße 88.
10 Ludwigstraße 10
Im Hause Nietschmann.
(5490a
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme bei dem Heimgange
un=
ſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Adam Weimar
ſagen wir allen unſeren innigſten
Dank. Beſonderen Dank ſagen wir
Herrn Pfar er Marx für die
troſt=
reichen Worte, ſowie der
Krieger=
kameradſchaft Germania und der
Frei=
willigen Sanitäts=Hauptkolonne vom
Roten Kreu; für ihre letzte Ehrung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Beimar, geb. Dreher.
Darmſtadt, den 14. April 1928.
Blumenthalſtr. 95.
10206
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe der
Anteilnahme bei dem Hinſcheiden
unſerer teuren Entſchlafenen ſagen
wir unſern herzlichſten Dank.
Insbeſondere danken wir den
Schweſtern der Martinsgemeinde
für die überaus liebevolle und
auf=
opfernde Pflege.
(68
Darmſtadt, April 1928.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Richter
Juſtizinſpektor.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen ſprechen wir allen
Freunden und Bekannten unſeren
herz=
lichſien Dank aus. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Marx für die
troſi=
reichen Worte am Grabe, und den
Schweſtern der Johannesgemeinde für
ihre liebevolle Pfiege. Auch dem
Hebam=
menverband des Kreiles Erbach ſprechen
wir für die Kranzniederlegung am Grabe
unſeren aufrichtigſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Gerbig.
Darmſtadt, 14. April 1928.
Liebigſtr. 43.
10229
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme beim
Heimgang unſerer lieben
EEni=
ſchlafenen ſage ich auf dieſem
Wege meinen aufrichtigen
Dank.
Im Namen der
Hinterbliebenen:
Wilhelm Friedrich
Schneidermeiſter.
Brensbach, 14. April 1928.
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Für die vielen wohltuenden Beweiſe W
herzlicher Teilnahme bei dem Heimgang A
unſeres lieben, unvergeßlichen Sohnes und
Bruders ſagen wir Allen tiefempfundenen
Dank. Theodor Heime
Frau Liesbeth Heime
Richard Heime.
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Darmſtadt, April 1928.
Dankſagung.
Allen denen, die unſerer lieben
Verſtorbenen
Margarethe Stieber Bw.
das letzte Geleit gegeben haben,
danken wir herzlichſt. — Ganz
beſonders aber Herrn Pfarrer
Hofmann für die troſtreichen
Worte am Grabe.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Mieder=Beerbach, 14. April 1928.
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Sonntag, den 15. Aprül 4928
Seite 18
Oin Särſtin Tamann!
44)
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Der Wirt hatte die Tür geöffnet. Nach und nach füllte ſich
das Lohal mit ſchreiendem, fluchendem und raufluſtigem Geſindel.
Alexei nahm ſeinen Koffer und ging hinaus. Es regnete. Er
ſſchlenderte die Straße entlang. Es war erſt fünf Uhr. Wie
lang=
ſſam die Stunden wengingen in dieſer troſtloſen Atmoſphäre.
Mit einemmal verſpürte er Luſt, ſich ebenſo zu betrinken,
wie die Matroſen im „Caap Hoorn”. Aber er wehrte ſich gegen
dieſe Sucht, die ſo manchem zum Verhängnis geworden war.
— Noch zwölf Stunden, dachte er, noch zwvölf lange
Stun=
den. — Zehn Minuten ſpäter ſaß er wieder in einem Café.
Warum ſchlichen die Stunden dahin? Warum quälte ihn die
Zeit? Die meiſten Jahre ſeies Lebens hatte er viel Zeit gehabt,
und doch waren ihm die Dage eher zu kurz als zu lang
vorge=
kommen.
„IIch verliere die Nerven,” murmelte er, „es ift die Reaktion
nach der Anſpannung und Schlafloſigkeit der letzten Wochen.”
Kemand ſtieß ein Glas um; er zuckte zuſammen — und hatte
zum erſten Male ein Gefühl der Unſicherheit.
— Ich muß ſie ſehen— dachte er — — es nützt alles nichts
— ich habe einen Fehler gemacht — — mit allen Faktoren habe
ich gerechnet, alle Möglichkeiten ins Wtge gefaßt, und doch habe
ich einen Fehler gemacht, einen dummen Rechenfehler
dieſe letzten zwölf Stunden gehen nicht auf — — — ich muß ſie
ſſehen=
— ſie liebt mich nicht — — — ſie liebt dieſen Maler
— verflucht — auch das war ein Fehler=
— — ſie liebt den
Baron von Kemp — — — aber glaubt er ihr — — nein —
wielleicht iſt ſie wieder allein — — — dann fahre ich nicht —
ich muß es wiſſen — — und wenn er ihr glaubt—
— ſenn
er ſie liebt? — — ich mß ſie ſehen! — Er ſtand auf und enſchrak.
Der Kellner hatte ſeinen Arm berührt. „Ihr Köfferchen,
Mynheer!“
Als er die Tür öffnete, krachte ein Donnerſchlag, und ein
Regenſchauer pvaſſelte herab. Er blieb einen Augenblick zögernd
in der halbgeöffneten Tür ſtehen. „Bleibe hier!” ſagte eine
warnende Stimme.
— Wozu? — das Schickſal erfüllt ſich in mir, wie in jedem
anderen — ich habe in dieſem Augenblick nur einen Wunſch: ſie
zu ſehen —-
Eine Straßenbahn hielt nur drei Schritte von ähm entfernt.
Er ſtieg ein. Sie fuhr zum Bahnhof. Bevor er eine Fahrkarte
nach Scheveningen nahm, gab er ſeinen Koffer in Verwahrſam.
Der Beamte fragte gewohnheitsmäßig: „Wollen Sie verſſchern!
Niedrigſte Summe zwanzig, höchſte tauſend Gulden.” — Alexeis
Mund verzog ſich zu einem Lächeln bitterſter Fronie.
„Es lohnt ſich nicht” murmelte er.
— Allerdings, es lohnt ſich nicht — dachte der andere — und
lächelte aus Mitleid: Armer Teufel!
Krimiwalkommiſſar Dr. Schweighard ging mit unrchigen
Schritten vor Tatjanas Zimmer auf und ab. Die Dür wurde
ge=
öffnet; der Arzt hatte ſeine Unterſuchung beendet.
„Iſt ſie vernehmungsfähig?” flüſterte der Kommiſſar.
„Sie können es verſuchen,” war die Antwort, „ober wenn
möglich in meiner Gegenwart.”
Beide Herren betraten das Zimer. Tatjana lag mit
weit=
geöffneten Augen im Bett. Ihr ſchwanzes Haar hing in zwei
Zöpfen über die Schultern und die weißen Hände hoben ſich ſtark
ab von der dunkelroten Steppdecke.
Als ſie den freundlichen Arzt wiederſah, kam ein Lächeln
um ihren blaſſen Mund, aber dann fuhr ſie mit einem Ruck m
die Höhe und ihre Hände machten eine abwehrende Bewegung.
Der Pſychopath legte ſie behutſam in die Kiſſen zurück und
ftreichelte ihre Hand.
„Sie brauchen keine Angſt zu haben, kleine Frau, es geſchieht
Ihnen nichts, wir wiſſen doch, daß Sie keine Schuld trifft — —”
— Davon bin ich noch nicht überzeugt — dachte der
Kom=
miſſar. Die Kranke umklammerte die Hand des Arztes.
„Das iſt der Mann, der mich holen will; helfen Sie mir,
Doktor, helfen Sie mir!“
„Er tut Ihnen nichts, Sie ſind mein Patient und ftehen
unter meinem Schutz — — genügt Ihnen das?‟
Tatjana ſchloß die Augen. — Was wird jetzt geſchehen?
dachte ſie.
Dr. Schweighard trat leiſe an das Bett: „Baron Kemp hat
ſich nach ihrem Befinden erkundigt, Fürſtin, und bat mich, ſie
zu grüßen.”
Da ſchlug ſie die Augen auf. „Glaubt er, daß ich — —‟
„Er glaubt nicht nur an Ihre Schuldloſigkeit, ſondern hat es
auch verſtanden, uns davon zu überzeugen” log er.
„Fühlen Sie ſich ſtark genug, mir die Vorgänge zu
er=
zählen? — —— es hat natürlich auch Zeit bis morgen, aber es liegt
I.Ncb. 5396
1
Rips rieckenasse.
brennt nicht- hinterläßt keine Rändek
5O85
in Ihrem Intereſſe, daß der Verdacht, der gegen Sie beſtand,
auch formell aufgehoben wird.”
Tatjana ſetzte ſich mühſam auf. Der Arzt legte ihr die
Kiſſen zurecht und ſtützte ihren Kopf. „Es iſt eine lange
Ge=
ſchichte,” fing ſie an, „ſie beginnt mit der Eiſenbahnkataſtrophe
auf dem Brenner und iſt ſo romanhaft, daß Sie ſie mir nicht
glauben werden —‟
„Wir ſind an unglaubliche Geſchichten gewöhnt”, lächelte der
Kommiſſar.
Tatjana fing mit ihrer müden Stimme an, zu erzählen.
Der Kommiſſar hörte ſie ſtillſchweigend an und warf nur hin
und wieder dem Arzt einen ſkeptiſchen Blick zu. Es dauerte
über eine Stunde, ſie hatte nichts verſchwiegen. Jetzt wollte er
einige Fragen ſtellen, aber der Arzt hob die Hand: „Für heute
iſt es genug, die Patientin muß ſchlafen.” Tatjana drückte ihm
dankbar die Hand.
Unerwartet ſchrillte das Telephon und ließ ſie auffahren.
Dr. Schweigbard griff nach dem Hörer.
„Halloh?” — „Ich möchte die Fürſtin Samaroff ſprechen.”
„Wen darf ich melden?
Sagen Sie bitte, Baron Kemp.”
Der Kommiſſar überlegte, — das war nicht die Stimme von
Kemp. Er flüſterte dem Arzt zu: „Warten Sie eine Minute,
dann geben Sie der Fürſtin den Hörer.”
Er ging hinaus und lief, ſoſchnell er konnte, in die
Telephonzentrale.
„Laſſen Sie die Verbindung von Zimmer 17 beftehen und
fragen Sie das Amt, mit welchem Anſchluß dieſe Nummer
ver=
bunden iſt. — — Wo kann ich mithören?
Er vernahm Tatjanas ſchwache Stimme? „Fürſtin
Sama=
roff?!“
Die Antwort erſolgte auf ruſſiſch.
Dann ein Aufſchrei: „Alerei, du??!” und ein Schlag, als
ob der Hörer zu Boden gefallen wäre. — „Einen Augenblick”
rief er in die Leitung — „Sie wurden irrtümlich getrennt.”
Es dauerte wohl fünf Minuten, bevor das Telephonamt
die Mitteilung machte, daß die bezeichnete Nummer mit dem
Fernſprechautomaten im Poſtamt Scheveningen verbunden ſei.
Der Kommiſſar ſtürmte hinaus. Auf dem großen Platz vor
dem Kuchaus ſiand ein Polizeipoſten.
Dr. Schweighard legitimierte ſich: „Wo iſt die Poſt?
Folgen Sie mir unauffällig!“
Als er das Poſtgebäude betrat, ſtieß er faſt zuſammen mit
einem Mann, der ausſah wie ein Landſtreicher. Im Vorbeigehen
ſah er nur ein blaſſes, unraſiertes Geſicht mit tiefliegenden
Augen, die wie im Fieber glänzten.
(Schluß folgt.)
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Seite 14
Sonntag, den 15. April 1928
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Nummer 105
Seite 1 5
Reich und Ausland.
Amerikaniſches Gold
für Deutſchland.
Goldfäſſer an Bord des Hapag=Dampfers
„Deutſchland”.
Nicht weniger als 179 ſorgfältig gehütteter Goldfäſſer
ſind mit dem Hapag=Dampfer „Deutſchland” aus
Amerika für die Reichsbank eingetroffen. Die 300
Zentner ſchwere Sendung hat einen Wert von
36 Millionen Mark. Es waren beſondere
Maß=
nahmen für die Sicherung des koſtſpieligen
Trans=
ports getroffen.
Aufdeckung umfangreicher Schwindeleien?
Frankfurt a. M. Mit der Aufklärung zweier
umfangreicher Strafdelikte ſind gegenwärtig die
hie=
ſigen Unterſuchungsbehörden beſchäftigt. Es fanden
bereits gahlreiche Vernehmungen zur Ermittlung des
Tatbeſtandes ſtatt. In dem einen Falle handelt es
ſich um Vorgänge bei der Barmer Erſatzkaſſe. Dort
ſollen Angeſtellte ärztliche Beſcheinigungen gefälſcht
haben. Auf Grund dieſer Atteſte und
Beſcheinigun=
gen bewirkten ſie dann mit Hilfe dritter Perſonen
— es ſollen dabei Erwerbsloſe „beſchäftigt” worden
ſein —, daß ſie in den unvechtmäßigen Beſitz von
Geldern zum Schaden der Kaſſe gelangten. Dieſe
Manipulationen ſollen ſich auf einen Zeitraum von
mehreren Jahren erſtrecken. Es befinden ſich in dieſer
Sache, wie verlautet, etwa ein halbes Dutzend
Per=
ſonen in Haft, doch ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß
außer dieſen noch eine größere Zahl an den
unlau=
teren Manipulationen beteiligt iſt. Bei der zweiten
Affäre dreht es ſich um ähnliche Vorkommniſſe, die
bei der hieſigen Filiale der Herold=
Verſicherungsgeſell=
ſchaft ſich ereignet haben. Hier bewirkten Angeſtellte,
daß ihnen auf Grund fingierter Verſicherungen
er=
hebliche Proviſionsgelder ausbezahlt wurden. Man
reichte Verſicherungsanträge ein, die von mittelloſen
Perſonen unterzeichnet geweſen ſein ſollen. In dieſer
Sache befinden ſich der Sohn eines Bankiers und
ein Direktor in Haft.
Einweihung der dritten Neckarbrücke
in Heidelberg.
Heidelberg. Samstag mittag fand hier unter
Teilnahme von den Vertretern der Stadt und der
ſtaatlichen Behörden ſowie in Anweſenheit des
ba=
diſchen Staatspräſidenten die feierliche Eröffnung der
neuerbauten dritten Neckarbrücke ſtatt. Die Brücke
wurde innerhalb eines Jahres nach den Endwürfen
von Profeſſor Bonatz erbaut. Oberbaurat Schwab
hielt eine kurze Anſprache und bat dann den
Ober=
bürgermeiſter Dr. Walz, den Verkehr über die Brücke
freizugeben. Der Oberbürgermeiſter gedachte in einer
weiteren Anſprache der Endwicklung des Verkehrs in
Heidelberg und begrüßte es, daß nunmehr zwiſchen
den weſtlichen Stadtteilen eine neue wichtige
Ver=
bindung geſchaffen ſei. Hierauf gab er den Verkehr
über die Brücke frei. Die Feſtteilnehmer begaben ſich
dann auf einem Schiffe zur Stadthalle, wo ſich ein
Frühſtück anſchloß. Bei dieſer Gelegenheit wurde
öffentlich bekannt gegeben, daß der Stadtrat
be=
ſchloſſen habe, der Brücke den Namen „Ernſt=Walz=
Brücke” nach dem Oberbürgermeiſter zu geben, der
demnächſt aus dem Dienſte ausſcheiden wird.
Zum 100. Todestag des Malers
Goha.
Francisco Joſe de Goya,
der große ſpaniſche Maler iſt vor hundert Jahren,
am 16. April 1828, geſtorben. Er wurde 1746
ge=
boren war Hofmaler Karls IV. und hat mit ſeinen
Bildniſſen, Volksſzenen und Karikaturen einen
un=
vergänglichen Ruhm erlangt. Unſer Bild wurde nach
einem Selbſtporträt des Meiſters gezeichnet.
Sonntag den 13 April 1928
Das ſchwere Eiſenbahnunglück in Paris.
15 Tote, 33 Verletzte.
Lee Parry mit Jean Murat vor der Sphinx.
Die bekannte deutſche Filmſchauſpielerin Lee Parry weilt mit der Expedition einer Berliner
Film=
geſellſchaft in Aegypten, um die Aufnahmen des Großfilms „Die reichſte Frau der Welt” zu
voll=
enden. — Unſer Bild zeigt die Hauptdarſteller vor der Jahrtauſende alten Sphinx, einer
phan=
taſtiſchen Rieſenfigur aus Löwenleib und Menſchenkopf, die im alten Aegypten als Symbol des
Sonnengottes häufig vor den Tempeln errichtet wurde.
Der falſche Arzt.
Kaſſel. Nach zuverläſſigen Informationen
be=
ſtätigt ſich, daß der im Kreiskrankenhaus Kalkberge
feſtgenommene falſche Arzt identiſch iſt mit dem
Schwindler, der vom Herbſt bis Frühjahr dieſes
Jahren in Kaſſel unter dem Namen Dr. Hans
Schmitz ein Gaſtſpiel gab als Aſſiſtenzarzt in dem
hieſigen Krankenhaus „Heilſtätte Lindenberg‟. Er
gab vor, der Sohn eines Geheimen Medizinalrates
aus Köln zu ſein und brachte gefälſchte Zeugniſſe und
eine Empfehlung des preußiſchen Kultusminiſters Dr.
Becker bei, worauf er die Stelle des Aſſiſtenzarztes
erhielt. In den vier Monaten ſeiner Wirkſamkeit hat
er große Schwindeleien begangen und eine ganze
Reihe von Perſonen um erhebliche Geldbeträge
ge=
ſchädigt. Nach ſeiner Flucht aus Kaſſel blieb er
zu=
nächſt längere Zeit verſchwunden. Er ſoll in Köln
unter dem Namen Dr. Bräuner eine weitere
Gaſt=
ſpielrolle gegeben haben. Bei ſeinem Winken in
Kalkberge, wo er verhaftet wurde, hat er ſich ſehr
wahrſcheinlich wieder gefälſchter Zeugnisabſchriften
aus Kaſſel bedient.
Bildtelegraphie auch Berlin—London.
Berlin. Laut „B. T.” wird zwiſchen Berlin
und London in beiden Richtungen Anfang Mai ein
Bildtelegraphenverkehr aufgenommen werden. Nach
Aufnahme dieſes neuen Dienſtes wird es genau wie
auf der Strecke Berlin—Wien möglich ſein, Bilder
und Fakſimile=Telegramme jeder Art, zu befördern.
Bedeutungsvoll iſt, daß auf der neuen Streche Berlin
—London nicht engliſche Apparate nach dem Syſtem
Baird, ſondern deutſche Apparate nach dem Syſtem
Karolus Verwendung finden.
Vorſtoß ins Weltall.
Berlin. Der Opel=Raketenwagen überſchritt am
Donnerstag bei Verſuchsfahrten in Tegernſee ſpielend
das 100=Kilometertempo. Bei einem Probeaufſtieg
einer kleinen Rabete wurde eine Höhe und Wurſweite
von 10 Kilometern erzielt, die ſteile Geſchwindigkeit
Getrug 800 Kilometer in der Stunde. Der Ingenieur
Sander baut eine Rakete, die eine Höhe von über
150 Kiloweter erreichen ſoll. — Bisher zu
meteoro=
logiſchen Zwecken verwendete unbemannte Ballons
haben, als höchſt erreichte Höhe 30 Kilometer
re=
giſtriert.
Exploſionskataſtrophe in Amerika.
Bisher 23 Tote.
Weſtplains (Miſſouri). In der vergangenen
Nacht ereignete ſich in einem Tanzſaal eine Exploſion.
Bisher wurden 23 Tote geborgen; 16 Perſonen
muß=
ten in ein Krankenhaus überführt werden 14
Per=
ſonen werden noch vermißt.
Das Geneſungsheim für Gelehrte und Künſtler
in Bad Ems.
Die Kur in Ems wurde dieſes Jahr zum erſten Male
ſchon am 1. April eröffnet und auch das
Geneſungs=
heim für Gelehrte und Künſtler nimmt bereits vom
1. April ab ſeine Gäſte auf. Das ſchöne Gebäude,
das 1694 ſchloßartig erbaut und bis zum Jahre 1920
als erſtklaſſiges Hotel „Vier Türme” für Kaiſer und
Fürſten benutzt wurde, liegt als einziges Haus frei in
den Kuranlagen von Bad Ems. — Das
Lehre=
rinnenheim in Bad Ems, gegr. 1900, direkt
am Kurmittelhaus gelegen, mit ſchöner neuer
Aus=
ſtattung nimmt auch Damen, die einen freien Beruf
ausüben, gegen mäßigen Penſionspreis auf.
Dr. Alexander Wyneken 80 Jahre alt.
Königsberg. Am 16. April kam der
Witbe=
gründer, Leiter und Chefredakteur der Königs= Allgemeinen Zeitung Dr. h. c. Alexander
Wyneken die Feier ſeines 80. Geburtstages begehen.
Unter den im deutſchen Zeitungsleben an führender
Stelle ſtehenden Männern nimmt Dr. h. c. Wyneken
einen der hervorragendſten Plätze ein. Sein Name
hat ſowohl in der großen Verlegeropganiſation wie
in der Organiſation der Redakteure den allerbeſten
Klang. Zahlreiche Ehrungen und Würden ſind Dr.
Alexander Wyneken in ſeinem von raſtloſer Arbeit
erfüllten, aber auch von reichſten und ſchönſten
Er=
folgen gekrönten Leben zuteil geworden. Sein
ur=
eigenſtes Werk, dem er ſeine ganze Lebensarbeit
ge=
widmet hat, iſt die Königsberger Allgemeine Zeitung,
die heute dank ſeinem Wirken zu den größten und
angeſehendſten Zeitungen des deutſchen Oſtens gehört
und deren Reſonanz weit über den Rahmen der
Pro=
winz hinausveicht. So kann Dr. Alexander Wyneken
an ſeinem 80. Geburtstage mit größter Genugtuung
auf ein Leben zurüchblicken, das im Dienſt der
Zei=
tung zugleich der Oeffentlichkeit und dem Gemeinwohl
auf allen Gebieten des politiſchen, kommunalen,
wirt=
ſchaftlichen und künſtleriſchen Lebens höchſt erfolgreich
und ſegensreich nutzbar war.
Verheerende Feuersbrunſt.
Paris. Durch die bereits gemeldete
Feuers=
brunſt an der Grenze zwiſchen Paris und Levallois
wurde nicht nur eine Möbelfafrik, ſondern ein ganzer
Häuſerblock zerſtört; u. a. auch eine Autogarage. In
dieſer letzteren ſind 30 Autos eingeäſchert worden.
Der Schaden; ſird auf 10 Millionen Franken geſchätzt.
Das Feuer geſann raſch eine große Ausdehnung,
weil mehrere Benzinfäſſer in der Garage
explodier=
ten. Bis zur Stunde konnte das Feuer noch nicht
ge=
löſcht werden, obſvohl die Gefahr für eine weitere
Verbreitung vorüber iſt. Bei den Löſcharbeiten ſind
zwei Feuerwehrleute ſchwer verletzt worden.
Die Anfallſtelle.
Deutſche Filmſchauſpieler in Aegspten.
Zunahme des engliſchen Häuſer=
Baues.
1927 wurden 200 000 Häuſer errichtet.
London. In dem am 31. März abſchließenden
Wohnungsetatsjahr ſind in Großbritannien 200000
Häuſer weu gebeut worden. Die Geſamtzahl der ſeit
Beendigung des Krieges bis zum erſten Dezember
v. J. fertiggeſtellten neuen Häuſer betrug 1023 787.
Vom erſten Oktober ab trat eine laufende
Beſchrän=
kung der Staatsſubſidien für den Häuſerbau ein, die
zunächſt eine ſtarke Verminderung der Bautätigkeit
zur Folge hatte. In den Monaten Dezember, Januar
und Februar war die Zahl der fertiggeſtellten Häuſer
ohne Regierungs=Subſidien nur gering, während im
März wieder eine ziemlich anſteigende Linie zu
ver=
zeichnen war. Nach offiziellen Statiſtiken ſind
ſeit=
dem Waffenſtillſtandstag in England und Wales mit
ſtaatlicher Unterſtützung gebaut worden: 1. Durch die
lokalen Behörden 407 316 Häuſer, 2. durch privatn
Unternehmer 309 373. Ohne ſtaatliche Unterſtützung
wurden errichtet bis zum 30. Dezember 1927 345 518,
ſo daß bis Ende März dieſes Jahres insgeſamt
1065 207 neue Häuſer bewohnbar waren. Die Zahl
der mit ſtaatlicher Unterſtützung Anfang des Monats
im Bau befindlichen Häuſer betrug 51 316.
Hohenheim regiſtriert ein ſtarkes Erdbeben.
Hohenheim. Am Samstag vormittag 10 Uhr
3 Minuten 4 Sek, begannen die Inſtrumente der
hie=
ſigen Erdbebenwarte ein Erdbeben von
außerordent=
licher Stärbe aufzuzeichnen, deſſen Herd in einer
Ent=
fernung von rund 1300 Kilometern zu ſuchen iſt. Für
dieſe Entfernung kommt das Erdbebengebiet in
Süd=
italien (Calabrien) in Betracht. Die ſtärkſten
Auf=
ſchläge ſtellten die Inſtrumente zwiſchen 10,08 und
10,12 Uhr feſt.
Zum Pariſer Eiſenbahnunglück.
Paris. Der am Donnerstag verhaftete
Loko=
motivführer des beim Nordbahnhof mit einem
Vor=
ſtadtzuge zuſammengeſtoßenen Zuges Paris—Amiens,
Maurice Herbet, iſt am Freitag wieder auf freien
Fuß geſetzt worden. Immerhin muß er ſich zur
Ver=
fügung des Gerichts halten, da er nach wie vor unter
dem Verdacht der Fahrläſſigkeit ſteht. Es ſcheint im
übrigen nach den bisherigen Ermittelungen nicht
ab=
ſolut feſtzuſtehen, daß die Schuld am
Lokomotiv=
führer lag.
Neue Erdbeben in Smyrna.
London. In der Gegend von Smyrna wurden
weitere Erdſtöße verſpürt, die heftiger waren als die
zahlreichen Stöße der letzten Woche. Etwa 30
Häu=
ſer in der Nachbarſchaft von Kazildſo wurden
zer=
ſtört. In dem Bezirk von Torbali gingen gleichzeitig
eine Anzahl Meteorſteine nieder, die unter der
Be=
völkerung große Beunruhigung hervorriefen. Die
neuen Erdbebenſtöße haben unter der Bevölkerung
eine ziemliche Panik erregt.
Exploſion einer Munitionsfabrik in Spanien.
Madrid. Wie aus Medina del Campo gemeldet
wird, hat ſich dort in einer Artilleriemunitionsfabrik
eine Exploſion ereignet. Drei Arbeiter wurden
ver=
letzt; der Schaden iſt unbedeutend.
350 000 Berufsverbrecher in den Vereinigten
Staaten.
* NewYork. Das ſoeben erſchienene Buch „The
Criminal and his Allies”, das der amerikaniſche
Richter Kavanaugh von Chicago geſchrieben hat,
be=
richtet über das Verbrecherweſen in den Vereinigten
Staaten. Nach Schätzungen des Richters gibt es in
den U. S. A. rund 350 000 Menſchen, die teilweiſe
oder gänzlich vom Verbrechen leben. Im Jahre 1927
wurden allein 12000 Morde begangen. Es ſind ſo viel
Geldbeträge geſtohlen worden, daß man damit die
Baukoſten des Panamakanals hätte beſtreiten können.
Für die üblen Zuſtände macht der Richter mancherlei
Stellen verantwortlich: Gouverneure, Staatsamwälte,
die Polizei wie die Richter, in erſter Linie aber das
Publikum wegen ſeiner Gleichgültigkeit. Ein Land,
ſagt er, verdient die Verbrechen, die es ſich gefallen
läßt. Die öffentliche Apathie, die Durchſtechereien in
den Gerichten, die Verſchleppung von Prozeſſen,
ver=
altete Rechtspflege, allerlei Neuerungen, die weit
mehr das Intereſſe des Verbrechers als des
Publi=
kums im Auge haben, all dies ſind Gründe, die die
Zahl der Verbrechen anſchwellen laſſen. — Das beſte
Gegenmittel wäre ſeiner Anſicht nach die
Wiederein=
führung der Prügelſtrafe, vor der die Banditen ſich
mehr fürchteten, als vor der Gefängnisſtrafe. Mit
Entſchiedenheit tritt der Richter gegen die
überhand=
nehmende Zurateziehung von Irrenärzten bei
Mord=
prozeſſen C.n.
Das Bozener „Siegesdenkmal”.
Das italieniſche „Siegesdenkmal” in Bozen
vor der Vollendung.
Die feierliche Einweihung des „Siegesdenkmals” in
Bozen wird ohne Rückſicht auf den hürzlich erfolgten
Tod des Erbauers am 24. Mai ſtattfinden.
Aller=
dings iſt es in Bozen bis jetzt keinem Menſchen
be=
kannt, wann und wo die Italiener die öſterreichiſchen
Truppen beſiegt haben ſollten. Hingegen iſt es kein
Geheimnis, daß die Armee Oeſterreichs bis zum Tage
des Waffenſtillſtands weit im Feindesland ſtand und
daß Itglien ſich kampflos in den Beſitz von Südtirol
ſetzen konnte.
Der ungünſtige amerikaniſche Saatenſtandsbericht, der ſelbſt
peſſi=
miſtiſche Erwartungen noch erheblich übertraf, iſt zuſammen mit dem
ſich gleichfalls unter dem Durchſchnitt bewegenden Stand des deutſchen
den öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten zur Urſache einer ſtarken
Aufwärts=
bewegung am Brotgetreidemarkt geworden. Amerika ging mit höheren
Weizenpreisforderungen voraus und Argentinien hat ſich alsbald
an=
geſchloſſen. Infolge hiervon ſind die Forderungen am hieſigen Markt
ſeit Wiederaufnohme des Geſchäfts nach den Oſterfeiertagen um 30—45
Guldencents für die 100 Kilo Weizen erhöht worden (1 holl. Gulden
gleich 1,68,57 RM.). Allerdings leiſten Einfuhrhandel und
Großmüh=
len dieſer neueſten Preisbewegung nur langſam Folge, weil ſich der
Mehlabſatz noch nicht gebeſſert hat; der Bedarf bleibt bei reichlichem
Angebot gering. Zwar haben die ſteigenden Brotgetreidepreiſe etwas
Anregung gebracht, die Umſatztätigkeit ſteht jedoch nicht im Verhältnis
zu der Preisſteigerung. Die ſüddeutſchen Mühlen haben ihre
Forde=
rungen von vorwöchentlichen 38—38,75 RM. auf 38,75—39,25 RM.
für ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null und von 37,25—39,25 auf
38,75 bis 40 RM. für Roggenmehl — je nach Ausmahlung — für die
100 Kilo erhöht. Norddeutſches Roggenmehl, 65prozentig, blieb mit
39,25—39,75, rheiniſches mit 39—39,50 RM., frei Mannheim, angeboten.
Für Inlandsweizen wurden bei knappem Angebot 28—28,25 RM. (
Vor=
woche 27,25—27,75 RM.), für Auslandsweizen 29,50—32 (29—31,50)
RM., frei Mannheim, gefordert; für inländiſchen Noggen, wovon
gleichfalls wenig Ware an den Markt kommt, 28,50 (27,50—28) nM.,
für Auslandsroggen 30 RM. (—). Das Roggengeſchäft blieb klein; in
Norddeutſchland wurde Polen als Käufer feſtgeſtellt. Das Geſchäft in
inländiſcher Braugerſte ſcheint erledigt zu ſein, da Angebot in den
letz=
ten Tagen nicht mehr herauskam. Von Auslandsgerſte nannte man
Chile= und Anatol=Gerſte mit 33—36 RM., Chevanlier=Gerſte mit 31
bis 32 RM. die 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Futtergerſte koſtete
unverändert 24—25 RM. Hafer blieb in guter Inlandsbeſchaffenheit
bei unveränderten Preiſen geſucht. Mais wurde wenig gehandelt;
ver=
langt wurden für die 100 Kilo mit Sack gegen Bezugsſchein 24,25—24,50
(Vorwoche 24,50) RM., im Cifgeſchäft (fracht= und verſicherungsfrei)
kür April—15. Mai=Abladung 10,45 Gulden, Mai— Junk 9,75 Gulden,
Juni—Juli=Auguſt=Abladung 9,70 Gulden. Futtermittel lagen feſt. Es
koſteten die 100 Kilo Nachmehl, je nach Qualität, 21,50—23 RM.,
Wei=
zenfuttermehl 16,50—17 MM., Weizenkleie, fein 14,50—14,75 RM.,
mit=
telgrob 15—15,50, Maisſchrot prompt 25,75, auf Lieferungen Auguſt—
Dezember 21,50 RM., Biertreber 18—18,50, Malzkeime 17,75—18,25,
Trockenſchnitzel 13,75—14,25, Rapskuchen aus deutſcher Saat 18—18,25,
Erdnußkuchen, loſe, prompt 23,25—23,75, Kokoskuchen prompt 24—24,25
Reichsmark.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. April.
Die Börſe lag zum Wochenſchluß bei Beginn auf Glattſtellungen faſt
allgemein ſchwächer. Etwas ſtärker gedrückt warew die in den letzten
Tagen hautſſierenden Werte. So gaben Geſ. für Elektr. 6,5; Waldhof
6 Prozent her. Bald nach Erledigung der erſtem Orders machte ſich aber
eine freundlichere Stimmung geltend, ſo daß die Anfangskurseinbußen
teilwveiſe wieder aufgeholt werden konnten. Der Verlauf der Börſe
war getragen von einzelnen Spezialbewegungen. So machte ſich ſtärkere
Haurfneigung für Siemens und Schuckert bemerkbar, wo die bekannten
Gerüchte einer Kapitaltransaktion zwiſchen beiden Geſellſchaften wieder
auftauchten. Daneben lagen auch Daimler ſehr feſt umd 5 Prozent
höher. Mitgezogen waren Adlerwerke, die 3 Prozent ſtiegen. Am
Mon=
tanwarkt Mannesmann lebhaft und 2 Prozent feſter, auch Kaliaktien
1 Prozent höher. Die übrigen Montanaktien zunächſt leicht nachgebend,
ſpäter ebenfalls erholt. Banken durchweg 1 Prozent niedriger. Auch
Schiffahrtswerte, die vorbörslich fehr feſt lagen, beim amtlichen
Börſen=
beginn ſchwächer. Zellſtoffaktien ſtärker nachgebend, ſo Waldhof um 6,
Aſchaffenburger um 3,25 Prozent niedriger. Der Farbenmarkt lag
ziem=
lich vernachläſſigt, doch gut behauptet. Der Konzernwert Rheinſtahl
ebenfalls kursmäßig unberändert. Bauwerte freundlich, Holzmann 2
Pro=
zent feſter. Von Maſchinenaktiem Pokorny auf die 6prozentige Dividende
1n75 Progent höher. Am Anleihemarkt keine nenmenswerten
Verände=
rungen. Der Geldmarkt zeigt für Tcgesgeld eine weitere Entſpannung
um 0,5 aurf 5,5 Prozent, die übrigen Sätze unverändert. Am
Deviſen=
markt liegen Deviſen gegen Mark weiter ſchwach, von Uſancen Holland
feſt. London gegen New York 4,8835: Pfude gegen Mark 20/414;
Dollar gegen Mark 4,1802½. Der Börſenverlauf blieb angeregt und
zunächſt allgemein freundlich. Gegen Schluß wurde die Börſe ruhiger
und leicht abgeſchwächt.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. April.
*Am heutigen Wochenſchluß nahm die Spezialitätenhauſſe ein
vor=
läufiges Ende, da infolge des früheren Börſenbeginns aus dem Reiche
wenig Aufträge vorlagen und die Spekulation ihre geſtern begonnenen
Gewinnrealiſationen fortſetzte. Ueberdies verſtimmte der Rückgang der
Sofinaaktien in Brüſſel, die vorläufig noch verzögerte Einführung
deutſcher Dividendenpapiere in New York und vor allem das Dementi
der angeblichen internationalen Zellſtoffverhandlungen. Die Tendenz
war daher ſchwächer, ausgenommen einige Montanwerke und
verein=
zelte Elektropapiere. Die Entſpannung am Geldmarkt ſetzte ſich fort.
Das Angebot an Tagesgeld wvar wiederum reichlicher. Ein Satz von
5—6 Prozent war für erſte Firmen zu hören. Der offizielle
Tagesgeld=
ſatz ſtellte ſich auf 6—7,5 Prozent. Monatsgeld 7,5—8,5 Proz.
Waren=
wechſel 6l, Prozent. Am Deviſenmarkt konnte ſich der Dollar
inter=
national nur knapp behaupten. Kabel New York—London 4,8836,
Lon=
don — Mailand befeſtigt 96,48, London—Madrid unverändert 29,05,
Winterweizens und wenig günſtigen Nachrichten aus Frankreich und London-Berlin 20/41½. — Am Montinmarkt verlautet gerüchtweiſe,
daß zwwiſchen Mannesmann plus 1,25 und Klöckner irgend welche
Kom=
binationen zu erwarten ſeien. Rheiniſche Braunkohlen minus 1,5
Pro=
zent, Schleſ. Bergwerk Beuthen verloren von ihrem geſtrigen Gewinn
5 Prozent. Die J.G. Frben —0,25 (269,5) Prozent. Am Elektromarkt
gingen Chade um 10 Mk., Geſ. für El. trotz der zu erwartenden
Kapi=
taltransaktion um 5,75 Proz. und die übrigen Werte außer Bergmann
und Licht u. Kraft um 1—2 Prozent zurück. Im gleichen Ausmaß
be=
wegten ſich die meiſten übrigen Dividendenwerte. Darüber hinaus
ver=
loren Schleſiſche Textil 4, Zellſtoff Waldhof 6,5, Deſſauer Gas 3,
Poly=
phon 3,5 Proz. Etwas freundlicher notierten Deutſch=Atlantiſche
Tele=
graphen in Erwartung eines günſtigen Bezugsrechts. Lorenz,
Weſter=
egeln, Schiffahrtsaktien uneinheitlich, aber nur geringfügig verändert.
Bankaktien ruhig, aber abbröckelnd, Deutſche Staatsrenten kaum
ver=
ändert. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſtellte ſich infolge rheiniſcher
und anderer Kurſe eine leichte Beſſerung ein, die namentlich das
Kurs=
niveau einiger Spezialpapiere, wie Siemens, Feldmühle, Polyphon,
Zellſtoff Waldhof, Kali Aſchersleben und Tietz um 2,5—5,5 Prozent
hob. Daimler hauſſierten (105,5) nach 99,75 bei Beginn. Im weiteren
Verlauf nahm die Börſe nach ihren anfänglichen Realiſationen
Rück=
käufe vor, ſo daß die Befeſtigung anhielt; die zunächſt ſtärker
ermäßig=
ten Papiere holten ihre Vortagskurſe wieder ein und zogen teilweiſe
noch darüber hinaus an. Sehr feſt lagen in der zweiten Stunde
Holz=
mann, Berger, Lameher, Deutſch=Atlant. Telegraphen, Polyphon,
Kali=
werte, Berliner Handelsanteile, Braunbank, Siemens, Nordd. Wolle
und Zellſtoffwerte: Daimler behaupteten ihre Steigerung. Wie man
hörte, ſollen von beſtimmter Seite beträchtliche Aufkäufe zur
Vergröße=
rung eines Aktienpaketes ſtattgefunden haben. Privatdiskont 6,5 Proz.
für beide Sichten. Die Börſe ſchloß bei ruhigem Geſchäft wieder
un=
ſicher und nicht einheitlich, obwohl infolge der leichteren Geldmarktlage
eine Ermäßigung der Privatdiskontnotiz um 0,12 Prozent auf 6,5
Pro=
zent für beide Sichten vorgenommen wurde.
168.25 14. 4.
168.5 Hirſch Kupfer. 13. 4.
120.— Augsb.=Ni H105.5 108.25 Höſch Eiſen . 150.75 Baſalt. 89.— 89.75 Hohenlohe Werke 198— Bergmann. 190 — 196.— Kahla Porzellan 116.— Berl. Karlsruh 83.— 81.— Kali Aſcherslebe 181.5 Berl. Hand.=Geſ= 1a63.— 262.— Salzdefurth. 282.5 Braunkohl.= Bri
ttsl 178.— 178.— Weſterregeln. 1 192.- Bremer Wolle. /231.— 232 —
184.— 249,5 247.5 2. Loewe & Co.
183.— Lindes Eismaſch. 185.—
2675
64.5 Danatbank. Deutſche Bank. Diskontogeſ. 153.25 153.25 Mannesmannmöh 159.— Dresdner Bank. 156. 155.25 Niederlauſitzer Kol 162.5 Deutſche Maſchinen 48.25 47.— Nordd, Loyzd 157.25 11 Deutſche Erdöl .....! 1139,5 138.25
64.— renſtein 136.5
392.— Deutſche Petroleum. 68.— Bolyphon Dynamit Nobel. 129 75 128.5 Rütgerswer 104.— 1 Elektr. Lieferung ... 174.25 175.— Sachſenwer
Siemens Glat 125.5 1 J. G. Farben. /268.25
1141.- 268.25
143.75 146 25
738.— Gelſenk. Berg. G.f.elektr. Uatern. ſ293.5 293.— S. Sait 99.— 1 Han. Maſch.=Egeſt. 65.— 66 125 Volkſtedter Pe 55.5 Hanſa Dampfſch. /232.25 232.— Wanderer We 196.— 11 Hapag .. 9158.5
174.,625 159.—
171.875 Wiſſner Metall. 139.—
60.5 Harpner.
I1 Wittener Gußſtahl, Hemoor Zement.
14. 4.
114.25
101.—
117.75
185.5
287.5
198.25
173.—
264.—
161.—
162,5
157.875
136.5
386.—
104.—
126.—
146—
742.—
100.5
55.25
194.—
140.—
Oeviſenmarkt.
14. 4.
Geld
10.51
58.75
12.374
72.93/
3.077
188.35
111.6211
112,08
112,121
20.391
Brief
10.531 ftalien ....
58,87/Paris .....
12.3941Schweiz
73.07/Spanien.
3.023/Danzig.
31168.691Japan.
11.841Rio de Janeiro
3/1 12.309 Jugoſlavien
112.34/ Portugal
20.40UAthen.
58.36/ 58.48Uruguag
1.786/ 1.790Konſtantinopel
4.176/ 4.1841Kanada.
Berliner Produktenbericht vom 14. April. Der hieſige Markt
ver=
mochte ſich dem Einfluß der andauernden Feſtigkeit des Auslandes doch
nicht zu entziehen, zumal es immer ſtärker zur Geltung kommt, daß
deutſcher Weizen zu einem großen Teil zur Fütterung Verwendung
findet. Die Weizennachfrage der hieſigen Mühlen iſt dabei keineswegs
lebhaft zu nennen, da die für Weizenmehl erzielbaren Preiſe mit der
Weizenpreisſteigerung nicht Schritt halten. Roggen hat laufenden
Ab=
zug nach Pden, und da beim Export etwa 20 Mark über hieſiger
Pari=
tät liegende Preiſe erzielt werden, wird nicht nur das nahe der
polni=
ſchen Grenze herauskommende kleine Angebot, ſondern auch Material
aus anderen Diſtrikten angezogen. Während ſich die Großmühlen mit
Auslandsroggen verſorgen, leiden bei der gegenwärtigen Situation die
mittleren und kleinen Mühlen beträchtlichen Materialmangel. Am
Lie=
ferungsmarkt ſtellten ſich die Preiſe für beide Brotgetreidearten bei
ziemlich lebhaftem Geſchäft weſentlich höher.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
Die Lage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt blieb gegenüber der
Vor=
woche unverändert. Von der nach den Feiertagen erwarteten
beſonde=
zen Belebung des Geſchäfts iſt noch wenig zu ſpüren. Die Nachfrage
nach Formeiſen hat etwas nachgelaſſen. Dagegen reicht der Bedarf an
ſonſtigen Walzwerkserzeugniſſen nicht über das bisherige Maß
hin=
aus. Die Beſchäftigung der Induſtrie iſt durchaus uneinheitlich.
Wäh=
rend die Automobilinduſtrie und der Maſchinenbau gut beſchäftigt ſind,
klagen die landwirtſchaftlichen Maſchinenfabriken auf der ganzen Linie
über Abſatzſchwierigkeiten. Der Eingang von Beſtellungen dieſer Werke
iſt dementſprechend gering. Die Beſchäftigung der Saarwerke wie auch
der rheiniſchen Werke wird als gut bezeichnet. Zwar hat der
Inlunds=
markt etwas an Aufnahmefähigkeit eingebüßt, dagegen waren die
Ab=
ſatzmöglichkeiten im Auslande wieder beſſer. Die Lieferzeiten bewegen
ſich durchſchnittlich zwiſchen zwei und vier Wochen für Formeiſen und
Stabeiſen. Im Lagergeſchäft war der Auftragseingang mäßig.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 11. April 1928. Die auf
den Stichtag des 11. April berechnete Großhandelsindexziffer des
Sta=
tiſtiſchen Reichsamts iſt mit 139,0 gegenüber der Vorwoche (138,8)
nahezu unverändert. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für
Agrarſtoffe um 0,4 v. H. auf 132,5 (Vorwoche 132,0) und diejenige für
Kolonialwaren um 0,8 v. H. auf 133,4 (132,4) geſtiegen. Die Indexziffer
der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,2 v. H. auf 133,6
(133,9) geſunken, während die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren
ſich auf 157,6 (157,4) erhöht hat.
Die Quotenfrage der mitteleuropäiſchen Eiſenwerke. Wie bereits
berichtet, iſt die letzte Tagung der Internationalen
Rohlſtahlgemein=
ſchaft den Quotenwünſchen der mitteleuropäiſchen Eiſenwerke nur zum
Teil entgegengekommen. Die Strafzahlungen für das Ueberſchreiten
der Quoten wurden für das erſte Halbjahr 1928 auf die Hälfte
rebu=
ziert. Außerdem wurde ein engeres Komitee damit betraut, über die
weiteren Wünſche der mitteleuropäiſchen Werke der nächſten Tagung
der Nohſtahlgemeinſchaft Vorſchläge zu unterbreiten. Wie wir
erfah=
ren, beziehen ſich die Forderungen der mitteleuropäiſchen Eiſenwerke in
der Hauptſache darauf, daß ihnen der Export durch weitere
Ermäßi=
gungen, womöglich aber durch das gänzliche Nachlaſſen der
Strafgebüh=
ren nach den zur Ausfuhr gelangenden Stahlprodukten, erleichtert
werde. Eine gleiche Differenzierung bei den Strafzahlungen iſt bereits
den deutſchen Eiſenwerken zugeſtanden worden, wobet allerdings die
deutſchen Werke zur gewiſſen Einſchränkung ihres Exports ſich zu
ver=
pflichten hatten. Die Befreiung des Exports von den Strafgebühren
wäre für die tſchechoſlowakiſchen Eiſenwerke ſowie für die Alpine
Mon=
tangeſellſchaft von um ſo größerer Bedeutung, als ſie ihre Quote
der=
zeit für die ſteigende inländiſche Nachfrage beanſpruchen und das
Ex=
vortgeſchäft bei den noch immer weniger günſtig liegenden
Exportprei=
ſen erſt dann erweitern würden, wenn ihnen die Strafgebühren für
die ausländiſchen Lieferungen gänzlich nachgelaſſen würden. — Wie
verlautet, hat ſich das engere Komitee der Internationalen
Rohſtahl=
gemeinſchaft mit dieſen Wünſchen der mitteleuropäiſchen Eiſenwerke
bereits befchäftigt und enen Vermittelungsvorſchlag ausgearbeitet, der
zur weiteren Behandlung den mitteleuropäiſchen Eiſenwerken
übermit=
teilt wurde. Die endgültige Regelung der Quotenfrage wird erſt auf
der uächſten Tagung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft, die am
25. Juni in Düſſeldorf ſtattfindet, erfolgen.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 1.—7. April im Ruhrgebiet in fünf
Arbeits=
tagen 1867 637 To. Kohle gefördert gegen 2 402 727 To. in der
vorher=
gehenden Woche bei ſechs Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich
in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch
Sonntags gearbeitet) auf 567 099 To. gegen 595 894 To. in der
vorher=
gehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 53 617 To. gegen 60 003
To. in fünf Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug
in der Zeit vom 1.—7. April 373 527 To. gegen 400 455 To. in der
vor=
hergehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 81014
(85 128) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 723 To.
(10 001 To.).— Wegen Abſatzmangel wurden in der Berichtswoche 6838
(arbeitstäglich 1368) Feierſchichten eingelegt gegen 1609 (268) in der
Vorwoche.
Vom weſtdeutſchen Eiſenhandel. Im weſtdeutſchen Eiſenhandel,
und zwar für das Lagergeſchäft, ſind regionale Vereinbarungen zwiſchen
dem Werkshandel und dem freien Handel geſchloſſen worden.
Da=
gegen beſteht im Streckengeſchäft noch der alte Kampfzuſtand. Nunmehr
hat die Saar=Luxemburgiſche G.m.b.H. den Antrag geſtellt, dieſen
Kampf dadurch zu beenden, daß man die Rabatte für Händler und
Verbraucher wieder differenziert, um dem freien Eiſenhandel das
Sirek=
kengeſchäft zu ermöglichen. Am 18. d. M. finden in Düſſeldorf
Beſpre=
chungen innerhalb des Werkshandels ſtatt, um hierüber zu beraten.
Stahlwerk Mannheim A.G., Mannheim. Die
Generalverſamm=
lung genehmigte den bekannten Abſchluß mit 6 Prozent Dividende auf
1,12 Mill. RM. Stammaktien und 6 Prozent auf die 80 Mill. RM.
Vorzugsaktien. Es wurde ferner beſchloſſen, den Geſellſchaftsvertrag
dahin zu ändern, daß die Einziehung von Aktien mittels Ankaufs
zu=
läſſig iſt. Weiter wurde beſchloſſen, die mehrſtimmigen V.A. (80 RM.)
ohne Entgelt einzuziehen und das Grundkapital um den Nennwert der
V.A. herabzuſetzen. Weiter wurden einige Aenderungen des
Geſell=
ſchaftsvertrags einſtimmig genehmigt. Ueber das bisher verlaufene
Geſchäftsjahr 1928 wurde mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang noch ſehr
ſchwierig ſei. Der Eingang von Orders und die Geſtaltung der
Preis=
lage läßt noch zu wünſchen übrig.
D
Länder=und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
69. Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927.
69 Sachſen
Frei=
ſtagt von 1927.
7½ Thüringer
Frei=
ſtagt von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. * 1.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
81.5
87
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
Dresden v. 26
Frkf. a. M.v. 26
Heidelb. v. 26
88 Ludwahf. v. 26
8% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
Lig.
Pfandbriefe..
f. Hyp. Bk.
95
93
88
88
86
95
93
89
96
92
89
75.76
2 Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Creb. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbk.
62
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8%o Landesbank d.
Rheinprovinz!1
8% Landeskr. Kaſſ.
8% Mein. Hhp. Bk.
82 Naſſ. Landesbk.
82 Pfälz. Hyp.Bk.
4½
Lig.
Pfandbriefe
820 Preuß. Ctr.
Bod.=Cred.....
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr.
8%0 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=B!
4½%n „ Lig
Pfandbriefe..
80 Rhein.=Weſtf.=
Bd.Credit .....
43
L.=Pf.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
Pfdbr.
82 Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser, II
95.75
96.,5
91.5
89.5
93.75
100
100
97.25
89.5
95.5
93
96
97
92
98
93
78.4
103
89.5
92.5
51.75
Bapiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=bl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Hefſ. 2bs=Hyp.=Bk.!
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S.1-16
„ Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefel 14
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig., 4.8
Weſtd, Bodenered.
anſtalt Vorkr.=Pfl 13.9
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. b. 26
8%0 Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26/ 94.5
80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. .. 94
10% Kom. Elektr.=
Mark. ... .. . . . /102
Mainkrw b. 26/ 85
72 Mitteld.
Stahl=
werke von 27... / 91.7
8% Neckarſulm v. 261 87
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 90),
7%0 Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 89
5%0 Preuß. Kalie
wertan eihe ....
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe . ...
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
5% Südd. Feſtw. ...
II Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5% Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
5% Heſſ. Volksſt.
„Roggenanleihe:
21.6
6.4
Au
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914.........
5% Bosn. 8.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1¾% Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)
5%
äuß. „
4%
Goldan=
leihe (abg.)
inn labg.
4½%n Frrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
4% Oſt. Goldrente
CE. C.=Stücke)
4½% Rum. Gold
von 1913.
42, Schweiz. Bbs.=
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin.,
4%0
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
4½% ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C.,St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)
%o bito von
1910 C.C.=St.)
4%o dito Kron.
rente (abg.) ...."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4½ Kopenh. v. 01.
9.5
8.65
44
43
2.5
18.5
47.5
12.75
12.75
11
27
22
4½ Liſſab. b. 1886 14
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891 .....
42 Eliſabethbahn
von 1883 ..
49 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig.. .
420 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ......
22„a%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
4½ Oſt. Staatsb.v.
1883 ..."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883......"
48 Rudolfb. i. S.
i. G.
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Aktien!
Allg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein!=
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. ..!
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...!"
Eff.=u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch., 11
Dresdener Bank..!1
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank!
Metallbank. . .....
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pſälz. Hhp.=Bank
Pr. Bod.=Creditbk.
Hyp.=-Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Ereditbank
12.1
11:.
11:/,
15
22.5
4.2
139
189
201
145.5
162.75
190
246.5
162.75
123
161.5
153.25
155
114
150
150
141
144
216
160
37
151.25
141
147
125.5
Hyp.=Banklu94
Südd, Bod.Cr. Bk.!
Disc.=Geſ..
Wiener Bankverein
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswf.
Alg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. ...
Hapag ......"
Nordd. Lloyzd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
15
16.75
206.5
215
158.5
95
159.75
1581.
140
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlitt.
Adler & Oppenh. /236
Adlerw (v. Kleher)! 95.5
629 AEG. Vorzugl 81
AEG. Stamm
Bad. Maſchf.=Durl. 141
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel
Bergm. El. Werke/190.5
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBovericCie 158
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...1102.5
Bürſtenfbr Erlang
Cementwerke:
Heidelberg ... . . /149
Karlſtadt .. ... . /180
Lothr. (Karlsr.).
Chem.WerkeAlbert. 101
Brockhues 89
Fabrik Milchl
Daimler=Benz .../104
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl.
139
Gold= u. Silb.=Anſtalt 193.75
Linolverk. Berl. 263.5
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen
Dürrwerke Ratiiig.! 80
161
164
24
68
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bal
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk ..=
Eßling. Maſchinen
Etling. Spinnereiless
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaunt.
Feinmech. (Jetter)/ 88.25
Frkſt. Gas.
Hof
Maſch. Po=
Pr. korny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger. 186
HafenmühleFranrfl135
Haid & Neu .
Hammerſen (Osn.//143.
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=BloydBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger Kempf,
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas
Hehligenſtaedt ..
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil. . 1169
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Inag
Junghans Stanim.
Kali aſchersleben /185
Salzbetfurth.
Beſteregeln.
275
276
231.5
175
290
51
200
102
53.5
267.25
150
110.5
84
Kär
291
107
166
180
33
83.75
75
284
134
99. 25
85
195
Karſtadt, R. .....!”
ger. Werke Offſtein!
Klein, Schanzl..
Klöcknerwerke ....
Kuorr, Heilbronn".
Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. ..
Lech, Augsburg ...
Lingel, Schuhw.. .
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metalll
Mainkr.=W. Höchſt!1
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren!1
Mansfeld. Bergb.,
Mars=Werke. . ....
Metallgef. Frankft.
Miag. Mühlenbaul!
Moenus Stamm
Motorenfabr. Deutz
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk.
(Neckarſ. Fahrzeu
Neckariv. Eß
Nicolatz, Hofb
Oberbedarf
Oſterr. Alpin
Otavi Minen
Peters Unior
Pfälz. Näh.R
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel
Reiniger. Gebb.
Schall
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm !1
Stahlwerke ..11
Rhenania, Kunh.
Niebeck Montan.
Rütgerswerke . . 1
SalzwerkHeilbronn!
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . 11
Msc
106
128
169.75
70
168
50.25
184.25
120.5
39.75
130
120.9
256
161.25
130
117
143.75
272
72.1
120
55
141.5
145
119
14
45.25
105.5
57
103.8
27
162.5
164
70
156
105
197
47
74
370
130
193
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel. ......
Schuhfabr. Herz.
Schultz Grünlack.
Schwarz Storche
Seilindſtr. Wolff.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske‟:
Südd. Immobilien
Bucker=AG. /145
87
76
302.5
163
Strohſtoff, Ver.,
Tellus Bergbau ./111
Thür. Lief.=Geſ.... 1119
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verf. ... . . 417
Veithwerke..
Ver f. Chem. Ind. 102
72
deutſch. Olfabr.
Faßfabr.Caſſell 51
Gummifabrik.
Berlin=Frankf. 93
Königs= und
Laurahütte 75
Pinſelfabriken 89
Stahlwerke
„ Ultramarin . ./157
Zellſt., Berlin/153
Vatländ. Maſch..
Voigt & Haeffner/181
Voltohm. Seil ...! 72.75
Wanß & Freytag . 1160.75
Wegelin Rußfabrik 142
Werger Brauerei, 172
Fellſt. Aſchaffenbg. 195.5
Memel .... 1148.5
Waldho „../305.5
Zuckerf. Rheingau=
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung . . . 266
Frkft. Allg. Verſ.=G 192.5
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. 162
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
36
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
1184
Gebr. Roeder.
Sonntag den 15. April 1928
Geite 17
Nummer 105
um
u=
Zuſammenſchluß der Berliner Hochbahngeſellſchaft-Berliner Nord=
Süd=Bahn A.G. Die im Vorjahre durch die Intereſſengemeinſchaft
zwiſchen der Geſellſchaft für, elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen
(Hochbahngeſellſchaft), der Allgemeinen Berliner Omnibus A. G. (
Abo=
ag) und der Berliner Straßenbahn=Betriebs=G.m.b.H. eingeleitete
Zu=
ſammenſchlußbewegung im Berliner Verkehrsgewerbe hat einen weiteren
Fortſchritt zu verzeichnen. Wie wir von maßgebender Seite erfahren,
iſt zum Zwecke der Erzielung größerer Erſparniſſe an
Verwaltungs=
koſten die Angliederung der Betriebe der Berliner Nord=Südbahn=A. G.,
die bekanntlich der Stadt Berlin gehört, an die ebenfalls zum
Inter=
eſſenbereich der Berliner Stadtgemeinde gehörende Geſellſchaft für
elek=
triſche Hoch= und Untergrundbahnen erfolgt. Das Vermögen der
Ber=
liner Nord=Südbahn geht dabei faſt gänzlich und unter Ausſchluß der
Liquidation dieſer Geſellſcheft an die Hochbahngeſellſchaft über. Die
Geſellſchaft für elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen (Aktienkapital
175 244 000 RM.) wird eine Kapitalserhöhung zu dieſem Zweck nicht
vornehmen, da die Verrechnung der Einbringungen, über die Näheres
nicht zu erfahren war, anderweit — wie man hört — teilweiſe durch
Spezialabmachungen mit der Berliner Stadtverwaltung, geſchieht. Die
Berliner Nord=Südbahn, die im Zuſammenhang mit dieſer Transaktion
ihr Aktienkapital ven 43 600 000 auf nur 200 000 RM. reduziert, wird
künftighin den ihr urſprünglich zugedachten Charakter als reine
Bau=
geſellſchaft wieder erhalten. — Mit dem Zuſammenſchluß ſind auch
per=
ſonelle Veränderungen in den Verwaltungen erfolgt, u. a. iſt der
Vor=
ſitzende des Vorſtandes der Berliner Nord=Südbahn, Oberbaurat
Her=
mann Zangemeiſter, in die Direktion der Berliner Hochbahngeſellſchaft
übergetreten. — In welcher Form das Paket von 50 Millionen RM.
Hochbahnaktien aus dem Portefeuille der Berliner Nord=Südbahn
ge=
löſt worden iſt, war ebenfalls nicht zu erfahren. Aus der vor einigen
Tagen veröffentlichten Bilanz der Nord=Südbahn per 31. Dezember
1926 geht die Verbuchung dieſes Poſtens auch nicht mit Klarheit
hervor.
Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen, Berlin. Die
Geſell=
ſchaft für elektriſche Unternehmumgen, Berlin (Geſ. für Elektr.), ſchlägt
eine Dividende von 10 Prozent (wie i. V.), ferner die Erhöhung des
A.=K. um 10 Mill. RM. mit Dividendeberechtigung ab 1. Januar 1928
vor. Die ſämtlichen Aktien werden von einem Bankenkonſortium
über=
nommen mit der Maßgabe, daß 5 Mill. RM. den alten Aktiowären im
Verhältnis von 10:1 zu 135 Prozent zum Bezuge angeboten und die
üb=
rigen 5 Mill. RM. der Geſellſchaft zwecks Verwertung zu Verfügung
gehalten werden. Es iſt beabſichtigt, falls ausſichtsreiche
Anleihever=
handlungen, die mit einem New Yorker Bankhauſe ſchweben, und die
ſich auf eine 6prozentige, zu etwa pari aufzulegende Anleihe beziehen,
zuſtande kommen, dem Bankhauſe gleichzeitig eine Option auf die
Ver=
wertungsaktien zu etwa 240 Prozent zu geben, die drei Jahre laufen
ſoll. Falls die Anleiheverhandlungen nicht zu einem Reſultat führen,
werden dieſe Aktien der Geſellſchaft für ſpätere Verwertung zur
Ver=
fügung bleiben. Die aus dieſer Transaktion der Geſellſchaft
zufließen=
den Mittel ſollen ſie in die Lage verſetzen, Erweiterungsbauten der
Tochtergeſellſchaften zu finanzieren und ſich an neuen Geſchäften, über
die ausſichtsreiche Verhandlungen ſchweben, zu beteiligen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 14. April.
Zucker: Nach ſtetiger Eröffnung kam es am heutigen
Rohzucker=
terminmarkt infolge von Abgaben des Handels und Liquidationen zu
Preisrückgängen. Das mangelnde Intereſſe für Lokoware löſte
Ver=
ſtimmung aus.
Kaffee: Dee Kaffeemarkt ließ heute eine einheitliche
Tendenzgeſtal=
tung vermiſſen. Riokaffee hatte unter Gewinnmitnahme, die im
Hin=
blick auf die niedrigeren Kabelmeldungen aus Rio erfolgten, zu leiden,
während Santos=Kaffees im Einklang mit der ſtetigen Haltung der
braſilianiſchen Märkte ſowie auf Grund des nur geringen Angebotes
ſtetig tendierten.
* Chigako, 14. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter dem Eindruck der ungewöhnlichen Kälte im
Zen=
trum und Südweſten kes Anbaugebietes, ſowie der Vorausſage von
Froſt für die Staaten Kanſas, Miſſouri und Indiana, nahm der
Wei=
zenmarkt unter umfangreichen Käufen der Kommiſſionsfirmen einen
feſten Verlauf, zumal Berichte vorlagen, nach denen die
Auswinterun=
gen in Kanſas recht erheblich ſind.
Roggen: Exportverkäufe nach dem europäiſchen Kontinent, die
feſte Haltung der nordweſtlichen Märkte ließen ebenſo wie die nur
ge=
ringen Ankünfte im Innern den Roggenmarkt in feſter Haltung
ver=
kehren.
Hafer: Die ausgezeichnete Nachfrage nach Lokoware ſowie
Nach=
richten über ſchwere Schneeſtürme im Nordweſten, die die dortigen
Feld=
arbeiten verzögern, regten am Hafermarkte die Kaufluſt an.
Export=
abſchlüſſe mit Europa waren ebenfalls von befeſtigender Wirkung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. April:
Getreide: Weizen, Mai 154½, Juli 153½, Sept. 150½: Mais
Mai 101½, Juli 104½, Sept. 105½; Hafer, Mai 58½8, Juli 52½,
Sept. 4778; Roggen, Mai 127¾, Juli 122½, Sept. 11734,
Schmalz: Mai 11,80, Juli 12,G7½, Sept. 12,35.
Fleiſch: Rippen, Mai 11,40, Juli 11,75, Sept. 12: Speck loco
11,25; leichte Schweine 9,40, ſchw. Schweine 8,70—9,25:
Schweine=
zufuhr Chicago 3000, im Weſten 20000.
Chicagoer Baumwolle: Mai 19,86, Juli 19,70.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. April:
Getreide: Weizen, Rotwinter 194½, Hartwinter 1715; Mais
neu ank. Ernte 1142; Mehl ſpr. wheat clears 6,75—7; Fracht
nach England 1,6—2,3, nach dem Kontinent 9—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg extra 8½.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 23, loco 13½; Januar
13,35, April 13,71, Mai 13,79, Juni 13,96, Juli 14,08, Auguſt 14,10,
September 14,15, Oktober 14,02, Dezember 13,51.
Viehmärkte.
* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
14. April, wurden 494 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 422 Stück.
Milchſchweine wurden rerkauft das Stück von 8—16 Mark, Läufer das
Stück von 18—35 Mark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Am 13. und 14. April hielt der Deutſche Braunkohlen=Induſtrie=
Verein im Plenarſitzungsſaal des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates in
Berlin ſeine 7. Techniſche Tagung unter außerordentlich ſtarker
Beteili=
gung ab. Die Tagung wurde durch den Vorſitzenden des Deutſchen
Braunkohlen=Induſtrie=Vereins, Generaldirektor, Dr.=Ing. e. h.
Pia=
tſcheck, eröffnet.
Wie uns der Rheiniſch=Weſtfäliſche Liquidationsverein für
Zeit=
geſchäfte e. V., Eſſen, mitteilt, wird am Ende dieſes Monats zum erſten
Male das Ausgleichsverfahren für Termingeſchäfte, das zwiſchen Berlin,
Köln und Frankfurt a. M. bereits beſteht, auch auf die Eſſener und
Düſſeldorfer ausgedehnt.
Die Aufſichtsratsſitzung der Mannesmann=Röhrenwerke A.=G.,
Düſſeldorf findet am 24. April in Berlin ſtatt.
Als Reichsunterſtützung für die Leipziger Meſſe ſind im Haushalt
des Reichstags für 1928 bekanntlich 800 000 RM. bewilligt worden. Wie
mitgeteilt wird, wird aus dieſem Betrage ausſchließlich die
Auslands=
propaganda der Leipziger Meſſe verſtärkt werden, und zwar wird dieſe
Propaganda in gleicher Weiſe der Muſtermeſſe wie der Techniſchen
Meſſe und der Baumeſſe zugute kommen.
Von der Frankfurter Börſe wird mitgeteilt, daß beabſichtigt iſt, die
Aktien der Süddeutſchen Zucker=A. G., Mannheim, in den
Börſenter=
minhandel einzubeziehen. — Es wird weiter bekannt gegeben, daß vom
16. April ab von den Aktien der Commerz= und Privatbank A.G. nur
noch die Stücke zu 1000 RM. und 100 RM. lieferbar ſind.
Geſtern vormittag iſt in Mannheim Geheimrat Heinrich Vögele,
alleiniger Inhaber der Firma Joſef Vögele, im Alter von 76 Jahren
geſtorben.
Im franzöſiſchen Außenminiſterium fand geſtern der Austauſch der
Ratifikationsurkunden über den franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Handelsver=
trag ſtatt. Der Vertrag wird demnach am 15. April in Kraft treten.
Bisher herrſchte die Auffaſſung vor, daß die Bank von Norwegen
bei dem Uebergang zur Goldwährung das Goldbarren=Syſtem wählen
werde. Jetzt verlautet jedoch mit Beſtimmtheit, daß die zuſtändigen
Stellen eine Wiedereinführung der alten Ordnung, d. h. alſo die
ge=
wöhnliche Goldwährung, anſtreben.
In der ſüdſerbiſchen Hauptſtadt Skoplie wird am-6. Mai eine
Muſtermeſſe eröffnet. Die Meſſe umfaßt eine Anzahl von Abteilungen,
für deren einzelne auch deutſcherſeits eine Beteiligung in Betracht käme,
ſo z. B. die Auslandsabteilung, die Maſchinen für die
Bekleidungsindu=
ſtrie, für Weberei, Spinnerei, Färberei und Gewebedruck, ferner
land=
wirtſchaftliche Maſchinen, Pflüge, Sämaſchinen, Mähmaſchinen und
Dreſchmaſchinen vorſieht.
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Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Georg Ruths III., Landwirt in Darmſtadt, im
Grund=
buch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 24. April 1928, nachmittags 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
ſtr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in das
Brundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Bericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1928.
(2333a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
derEintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
1. des Karl Richter, Zollaſſiſtent, zu
2. deſſen Ehefrau Anna Richter, geb. Pahl, zu /,
im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 5. Juni 1928, nachm. 3", Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(3573s
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 6, Band XIII, Blatt 628,
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
1. 31 189/,, Grabgarten bei der
Martinsmühle 4052 9000 RM.
2. 31 189, Hofreite Arheilgerſtr.
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HI 165 Gſchſt. (10288
Seite 18
Sonntag, den 15. April 1928
Nummer 105
Rn
Aiooppütt
Dort.
Die Endſpiele um die Deutſche
Handball=Meiſterſchaft.
Die Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft findet am 22. April
ſtatt. Von den ſieben Landesverbänden kommt in dieſem Jahre der
Weſtdeutſche Meiſter, da er in der Vorrunde ſpielfrei iſt, kampflos in die
Zwiſchenrunde. Die übrigen Landesverbände ſind wie folgt gepaart:
Berliner Meiſter — P. Sp.V. Oppeln in Berlin.
P. Sp. V. Hamburg — P. Sp.V. Stettin in Hamburg.
P. Sp.V. Halle Sportverein Darmſtadt 98 in Halle
P. Sp. V. Halle — Sportverein Darmſiadt 98
in Halle.
Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß dem Brandenburgiſchen
Meiſter und auch dem Norddeutſchen Meiſter keine allzu ſchweren
Auf=
gaben zugefallen ſind; ihnen wind es wohl glatt gelingen, die Meiſter
der beiden ſpielſchwächſten Verbände mit etlichen Toren Differenz
ge=
ſchlagen nach Hauſe zu ſchicken. Sehr ſchlecht hat es dagegen unſere
ein=
heimiſche Meiſtermannſchaft getroffen: Gegen den ſehr ſpielſtarken
Polizeiſportverein Halle auf deſſen Gelände anzuureten und zu beſtehen,
erſcheint auf den erſten Blick als kaum lösbare Aufgabe. Man kennt ja
die ganz auf Kampf eingeſtellte Spielart der „roten Teufel”, man weiß,
daß Halle die größten Zuſchauerzahlen in ganz Deutſchland bei
Hand=
ballſpielen aufzuuweiſen hat und man muß als natürlich unterſtellen, daß
dieſe Zuſchuermaſſen reſtlos hinter dem Platzverein ſtehen. Und
den=
noch werden ſich die Lilienträger nicht beirven laſſen; ſie wiſſen ja, daß
ſie auch Handball zu ſpielen verſtehen, ſo daß ſie keineswegs gewillt ſind,
ſich von vornherein geſchlagen zu bekennen. Im Gegenteil: Mit der
Größe der Aufgabe muß die Begeiſterung und Amfopferung wachſen. Die
Spieler des Süddeutſchen Meiſters werden bedenben, daß gerade ein
Sieg in Halle doppelt zählt und daß der Einſatz des ganzen Könnens,
der geſamten Energie und aller Svielkunſt die „Tat” hervorbringen
kann. Wenn es in Halle nicht gelingt, die Zwiſchenrunde für
Süd=
deutſchland zu ſichern, wird niemand den Darmſtädtern einen Vorwurf
machen; ſollte aber der Sieg erreicht werdem, dann würden die
Hand=
baller der 98er gezeigt haben, daß ſie auch der Ungunſt des
Spielaus=
ſchuſſes der DSB. zu trotzen verſtehen.
1. F C. Nürnberg in Darmſtadt.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat für Sonntag, den 12. Auguft,
ſowohl die Fußballmeiſtermannſchaft als auch die Handball=
Ligamann=
ſchaft des 1. FC. Nürnbera nach Darmſtadt verpflichtet.
Handballverbandsrunde 1927/28
im Kreis Starkenburg.
Endgültiger Stand der A=, B= und Jugend=Klaſſe.
Anzahl der
A=Klaſſe Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt I. K:13 15:1 Pol. Sp. V. Darmſtadt I. 2 44:26 12:4 Sp.V. Darmſtadt 98 II. 4 29:25 7:9 Akad. Sp. Cl. Darmſtadt 13:43 4:12 Sppgg. Arheilgen 12:38 2:14 4 17 17 145:145 Anzahl der
B=Klaſſe
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
Anzahl der
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
Jugend=Klaſſe
Somit iſt Kreismeiſter der A=Klaſſe: V.f.L. Rot=Weiß Darmſtdt I.
Pol. Sp.V. Babenhauſen II.
B=
Jgd.=, Sp.V. Darmſtadt 98 I.
Pol. Sp V. Darmſtadt I.
Kreispokalmeiſter „ A=
Pol. Sp.V. Darmſtadt II.
B=
„ Jgd.=, V.f.L. Rot=Weiß Darmſtadt I.
Als aufſtiegsberechtigter Kreispokalmeiſter wurde die Spogg.
Ar=
heilgen I. ermittelt.
Privatſpiele am Sonntag, den 15. April 1928.
A=Klaſſe: Pol. Sp.V. Babenhauſen II.—Mainz 05 II, 15 Uhr.
Jugend=Klaſſe: V.f.L. Rot=Weiß Darmſtadt I.—Sp.V. Wiesbaden I.,
13,45 Uhr.
Schüler=Klaſſe: V.f.L. Rot=Weiß Darmſtadt I.—Sp.V. Germania
Babenhauſen, 12,45 Uhr.
Schach.
Internationales Schachturnier in Gießen.
In der Schlußrunde ſpielte Réti, der zum erſten Preiſe nur ein
Remis brauchte, ohne jegliche Komplikation die Abtauſchvariante der
franzöſiſchen Partie, welche ein leichtes Remis ergibt; er ſicherte ſich
da=
mit den erſten Preis.
Dr. Tartakower eröffnete gegen Dr. Bechſtedt uregelmäßig, es
ge=
lang ihm, im Laufe des Spiels einen Stellungsvorteil zu erringen, den
er ſicher zum Siege ausnutzte.
Orbach ſpielte als Weißer gegen v. Holzhauſen Damengambit; die
Partie ſtand lange Zeit ungefähr gleich, bis es Orbach durch ſtarke
Spielführung im Endſpiel gelang, die Partie zu ſeinen Gunſten zu
ent=
ſcheiden.
Vom Glück begünſtigt war Sämiſch gegen Dr. Kraemer; Dr.
Krae=
mer opferte für ſtarken Angriff einen Bauern; er erlangte eine
über=
legene Stellung und opferte einen Turm, um Remis zu erreichen.
Sä=
miſch wich demſelben aus; ſpäter bot er jedoch Remis an, das Dr.
Kvaemer in Gewinnſtellung für ihn annahm.
Die Hängepartie Kmoch gegen Dr. Kraemer wurde nach elfſtündigem
Kampfe Remis gegeben.
Der Schlußſtand lautet: Réti 5½ Punkte, 1. Preis; Dr.
Tar=
takower 5 Punkte, 2. Preis; Sämiſch 4½ Punkte, 3. Preis; Orbach und
Kmoch je 4 Punkte, 4. ud 5. Preis geteilt; es folgen: Dr. Kraemer
2½ Punkte: Dr. Bechſtedt 1½ Punkte; Frhr. v. Holzhauſen 1 Punkt.
80 000 Km. im Automobil. Der engliſche Großinduſtrielle Rapſon
iſt auf der Rennbahn in Miramas mit anderen Fahrern dabei, neue
Dauer=Weltrekorde für Automobile bis zu 80000 Km. aufzuſtellen. Seit
mehr als 1000 Stunden kreiſt ein 32pferdiger amerikaniſcher Marmon=
Wagen (6=Zylinder=Motor) mit wechſelnder Führung um die Bahn.
40000 Km., eine Strecke, die dem Erdumfang entſpricht, wurden in
812:59,07 Stunden zurückgelegt: 50 000 Km. in 1000:29,20 Std. und
35 000 Meilen in 1119:12,03 Std.
Kalb und Gruber haben für das deutſch=ſchweizeriſche Fußball=
Länderſpiel in Bern abgeſagt, ſodaß Deutſchland ohne Erſatz=
Mittel=
läufer die Reiſe antreten muß.
Der Olympiakandidat Helmchen, der bisher bei Brandenburg
Cott=
bus ſpielte, hat ſeinen Wohnſitz gewechſelt und iſt dem
Polizeiſportver=
ein Chemnitz beigetreten.
Aaz der Sentſchenk Turnerſickaft
Vom 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln.
Der Turnausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft hatte dieſer Tage in
Köln gemeinſame Beſprechungen mit den Kölner Vertretern des
Haupt=
ausſchuſſes für das im Juli ds. Js. ſtattfindende Deutſche Turnfeſt. Die
Beratungen ſtanden unter der Leitung des ſtellvertretenden
Oberrurn=
warts Steding=Bremen. Außer den Fachwarten für Frauenturnen,
Spielen, Schwimmen, Fechten und Volksturnen war vom Vorſtand der
D. T. der erſte Vorſitzende Profeſſor Dr. Berger anweſend, ferner von
der D. T. Geſchäftsführer Breithaupt und der Leiter der Deutſchen
Turnſchule Dir. Ohneſorge. Das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln
be=
herrſchte die geſamten Beſprechungen. Seit der Tagung des
Turnaus=
ſchuſſes der D. T. im Dezember in Braunſchweig waren in einzelnen
Fachausſchußſitzungen Entſcheidungen vorbereitet worden, die nun in
Köln als Beſchlüſſe beſtätigt werden mußten. Während bei den
voraus=
gegangenen Deutſchen Turnfeſten für die Durchführung ſtets der
jeweilige Oberturnwart der D. T. allein verantwortlich zu zeichnen hatte,
ſind bei dem 14. Deutſchen Turnfeſt die Leiter eines jeden Teilgebietes
für die Durchführung und Vorbereitung der ihm unterſtellten
Veran=
ſtaltungen allein verantwortlich. Dieſe den einzelnen Fachwarten
zu=
gebilligte Selbſtändigkeit iſt durch die Größe des Feſtes ind den Umfang
der Arbeit bedingt. Sehr beachtenswert iſt auch, daß ein Wetturner in
Köln nicht Kampfrichter ſein kann. Eine Ausnahme wird nur beim
Tennisturnier geſtattet. Gegen die alte Gepflogenheit der
Siegeraus=
zeichnung wurde beſtimmt, daß nur bei Mehrkämpfen im Turnen Kranz
und Urkunde ausgegeben werden. Die Sieger, und zwar 1—3, in
Mannſchaftskämpfen erhalten die große bzw. kleine Jahnplakette. Bei
den Einzelkämpfen werben nur drei Sieger ermittelt, und zwar wird
der erſte Sieg mit Kranz und Urkunde ausgezeichnet, während der zweite
und dritte Sieger nur Urkunde erhält. Dieſelben Beſtimmungen gelten
für Ringen und Tennis. Durch dieſe ſtraffe Feſtlegung der
Auszeich=
nungen wird ihr Wert zweifellos bedeutend erhöht und der Deutſche
Turnfeſteichenkranz ein wirklich erſtrebenswertes Ziel. Die von den
einzelnen Unterausſchüſſen für das 14. Deutſche Turnfeſt erſtatteten
Be=
richte über die Wohnungsfragen, Verkehrsangelegenheiten,
Einrichtun=
gen des Feſtplatzes, Verpflegung in der Stadt und Stadion ließen
er=
kennen, daß die Vorarbeiten in Köln ſoweit gediehen ſind, daß die zu
erwartenden Turnfeſtteilnehmer zufriedenſtellend untergebracht werden
können und daß die Bewältigung des Feſtes im Sportpark geregelt iſt.
Auch die Verkehrsangelegenheiten erfahren in Köln eine Regelung, die
erwarten laſſen, daß trotz der ſchwierigen örtlichen Verhältniſſe die
Be=
wältigung des Rieſenverkehrs reibungslos ſich abwickeln wird. Mit
Genugtuung wurde das Entgegenkommen der Leitung der ſtädtiſchen
Straßenbahnen in Köln vermerkt, daß den Turnfeſtteilnehmern gegen
Vorzeigen der Feſtkarte für alle Feſttage ein Geſamtfahrpreis von
1,50 RM. berechnet wird, eine Preisermäßigung, die die Turner mit
Freuden begrüßen werden. 155 000 Wohnungen, Maſſenquartiere und
ſonſtige Lagerſtellen ſtehen bereits zur Verfügung und hofft man, daß
die weiteren Werbemaßnahmen die noch fehlenden Quartiere, die mit
rund 50 000 angeſetzt ſind, erfaſſen laſſen. Wie groß die Anteilnahme
an Rheinfahrten iſt, das beweiſt nur die einzige Tatſache, daß ſchon jetzt
ſämtliche Dampfer von den ſüddeutſchen Turnkreiſen zu Sonderfahrten
verpflichtet wurden, die einige Tage vor dem Feſt in Mainz oder
Rüdesheim beginnen. Etwa 30—35 000 Teilnehmer haben ſich ſchon
jetzt aus dem Süden des Reiches für die Ankunft in Köln mit dem
Schiff angemeldet. Weiter iſt es gelungen, mit der Bäderverwaltung
der Stadt Köln ganz beſonders günſtige Vereinbarungen für die
Turn=
feſtbeſucher zu treffen. Ueber die geſamten Turnfeſttage erhalten die
Teilnehmer eine erhebliche Preisermäßigung beim Beſuch der ſtädtiſchen
Täder. Von den Schulverwaltungen iſt noch zu erwarten, daß ſie ihre
neuzeitlichen Einrichtungen hygieniſcher Art in den Dienſt des
Turn=
feſtes ſtellen werden.
Handball.
Turner=Handball in Kirch=Brombach.
Ein lebhafter Spielbetrieb hat über die Oſterfeiertage bei uns
ein=
geſetzt. Das ſchöne Turner=Handballſpiel hat ſich unſer Turpverein, mit
einer erſten und Jugendmannſchaft zu eigen gemacht. Der erſte Tag ſah
die gute Königer Mannſchaft mit der erſten Kirch=Brombachs im Spiel,
das König 5:2 gewinnen konnte. Am zweitem Tage ſpielte die hieſige
Erſte mit Mümling=Grumbachs Erſter, das die Einheimiſchen mit 12
gegen 3 gewinnen konnten. Kirch=Brombach ſelbſt zeigte ſein
turneri=
ſches Intereſſe durch eine ſtattliche Zuſchauermenge.
Einen am 6. Mai auszutragenden Vereinsgerätewettkampf haben die
Turwereine Nieder=Ranſtadt und Kirch=Brombach feſtgelegt, der
erſt=
malig in Kirch=Brombach ſtattfinden ſoll. Neun Abteilungew hat jeder
Verein zu ſtellen, in denen beiderlei Geſchlecht, vom Kinde bis zu den
Altersturnern über 45 Jahre, vertreten iſt. Die Wichtigkeit der
Ver=
einswettkämpfe iſt in der DT. ſchon lange erkannt worden und iſt auch
in den beiden Vereinen der Wunſch, die Veranſtaltumg rein turneriſch
auszuwerten, ohne den Wettkampfgedanken beſonders zu betonen.
Schießſport.
Eröffnungsſchießen des Heſſiſchen Schützenbundes. Gegründet 1910.
Sitz Darmſtadt.
Das Eröffnungsſchießen des Bundes, welches dem Schützenklub
„Feurio‟ Darmſtadt zur Durchführung übertragen war, hat nunmehr
ſeinen Abſchluß gefunden. Es wurde von „Feurio” einwandfrei und
korrekt durchgeführt und gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Die
Beteiligung von ſeiten der Bundesvereine war eine ſehr große, und es
kann mit Befriedigung geſagt werden, daß alle Vereine, wenn auch der
Weg noch ſo weit war, am Schießſtand erſchienen waren. Nachſtehend
aufgeführte Reſultate legen weiter ein Zeugnis von dem durchgeführten
Training ab, zumal es nicht allen dem Bund angeſchloſſenen Vereinen
vergönnt iſt, während der Wintermonate dem ſchönen Schießſport zu
huldigen.
1. Gruppenſchießen. Ehrengruppenpreis: Weidmannsheil
Roßdorf 177 Ringe; 1. Gruppenpreis Fledermaus Darmſtadt 157 Ringe,
2. Fledermaus Darmſtadt 156, 3. Tell Ober=Ramſtadt 147, 4. Jägerluſt
Ober=Nauſes 143, 5. Tell Ober=Ramſtadt 139 Ringe.
2. Klaſſenſchießen. Sonderklaſſe: 1. Preis Preſtel (
Fleder=
maus Darmſtadt) 68 Ringe, 2. Schäfer (Feurio Darmſtadt) 66, 3.
Hen=
kelmann (Tell Darmſtadt) 65 4. Ehrig (Fledermaus Darmſtadt) 64,
5. Ph. Büchner (Tell Ober=Ramſtadt) 62, 6. Schneider (Fledermaus
Darmſtadt) 60 Ringe.
1. Klaſſe: 1. Preis Rapp (Weidmannsheil Roßdorf) 64 Ringe,
2. Schlett (Weidmannsheil Münſter) 60, 3. Gg. Felger 2. (
Weidmanns=
heil Roßdorf) 59, 4. K. Rau (Hammelstrift Arheilgen) 58, 5. Joh.
Korn=
dörfer (Weidmannsheil Roßdorf) 58, 6. Gg. Felger 1. (Weidmannsheil.
Noßdorf) 57, 7. Geiger (Weidmannsheil Münſter) 56, 8. Vock (
Jäger=
luſt Ober=Nauſes) 56, 9. Rebcher (Tell Ober=Ramſtadt) 55, 10. Fr.
Mül=
ler (Tell Darmſtadt) 55 Ringe.
2. Klaſſe: 1. Preis Gigerich 1. (Weidmannsheil Münſter) 65
Ringe, 2. Ruhmann (Weidmannsheil Münſter) 64, 3. Rebenich (
Weid=
mannsheil Bickenbach) 63, 4. Meyer (Tell Darmſtadt) 63, 5. Caſtritius
(Freiſchütz Nieder=Ramſtcdt) 60, 6. Schimsheimer (Hammelstrift
Ar=
heilgen) 58, 7. Heckwolf (Weidmannsheil Münſter) 56, 8. Gg. Trinkaus
(Hammelstrift Arheilgen) 56, 9. Nauheimer (Tell Darmſtadt) 56,
10. Stork (Weidmaunsheil Münſter) 55 Ringe.
3. Klaſſe: 1. Preis Engel (Schützenverein Meſſel) 67 Ringe,
2. Zimmer (Weidmannsheil Roßdorf) 62, 3. Gigerich 2. (
Weidmanns=
heil Münſter) 60 4. Hauſt (Weidmannsheil Münſter) 59, 5. Laumann
(Schützenverein Meſſel) 57, 6. Liebermann (Tell Ober=Ramſtadt) 55,
7. Schäfer (Fledermaus Darmſtadt) 55, 8. Braunwarth (Tell
Epperts=
hauſen) 55, 9. Scharf (Tell Eppertshauſen) 55, 10. Bernh. Trinkaus
(Hammelstrift Arheilgen) 55 Ringe.
3. Werbeſchießen: 1. Preis Preſtel (Fledermaus Darmſtadt)
36 Ringe, 2. Huthmann (Freiſchütz Nieder=Ramſtadt) 36, 3. Schäfer
(Feurio Darmſtadt) 36, 4. Kloſt (Weidmannsheil Roßdorf) 35, 5.
Früh=
wein (Weidmannsheil Münſter) 35, 6. Schneider (Fledermaus
Darm=
ſtadt) 35, 7. Rau (Tell Ober=Ramſtadt) 35, 8. Ehrig (Fledermaus
Darm=
ſtadt) 35, 9. Becker (Tell Darmſtadt) 35, 10. Laumann (Fledermaus
Darmſtadt) 35, 11. Haus (Weidmannsheil Münſter) 35, 12. Stumpf
(Weidmannsheil Roßdorf) 35, 13. Gigerich (Weidmannsheim Münſter)
35 Ringe.
Ein Gut Ziel” allen Preisträgern. Am Schluſſ= wurde dem
Schatzmeiſter des Bundes, Schüitzenbruder Friedrich=Ober=Nauſes, in
An=
betracht ſeiner ununterbrochenen 5jährigen Tätigkeit als Schatzmeiſter
das goldene Bundesabzeichen überreicht.
Fußball.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
In der Starkenburger Kreisliga will es anſcheinend noch nicht zur
Ruhe kommen. Nachdem der Meiſter wunmehr endgültig ermittelt iſt
und auch der Letzte einwandfrei feſtſteht, ſchweben noch Berufungen, die
die Lage im Mittelfeld noch etwas ändern können. Am kommenden
Sonntag wird vor allem das einzige noch ausſtehende Verbandsſpiel
Union Wixhauſen — Sportverein Münſter (
Wieder=
holung!) ausgetragen; der Ausgang des Spieles iſt völlig offen. Weiter
beſteht noch die Möglichkeit, daß Viktoria Griesheim die am grünen
Tiſch verlorenen Punkte vom T.u. SV. Mörfelden zurückerhält. Dieſe
Tatſache nützt aber den Griesheimern an ſich nicht viel und ſchadet
Mör=
felden auch nichts mehr, da die Mannſchaft geſichert iſt. Wir kommen
nach Erledigung der Angelegenheit noch einmal kurz darauf zurück.
In der A=Klaſſe ſind die letzten noch ausſtehenden
Meiſter=
ſchaſtsſpiele angeſetzt worden. Sie führen am 15. April gegeneinander:
Haſſia Dieburg — Sportverein Groß=Gerau, Sportverein Lengfeld —
VfL. Michelſtadt und Sportverein Darmſtadt Reſerven — Germania
Eberſtodt. Mit dieſen Treffen, deren Ausgang auf die Tabelle ziemlich
unweſentlich iſt, hat dann auch die Meiſterſchaftskampagne der A=Klaſſe
für dieſes Spieljahr ihr Ende gefunden.
Füir das interne Leben des Kreiſes dürfte es von Intereſſe ſein, zu
hövem, daß ſich nunmehr auch in Jugenheim ein Fußballverein
ge=
bildet hat. Der dort ſchon vor Jahren beſtehende Verein war wegen
unſportlicher Vorkommniſſe ſeinerzeit vom Verband ſtreng beſtraft
wor=
den und darauf ins Lager der Arbeiterſportler übergeſchwenkt. Nach
mehreren Jahren hat ſich nun dort ein Sportverein Blau=
Weiß gegründet, der den Anſchluß an den Süddeutſchem
Fußballver=
band erſtrebt. Mit Unterſtützung der Nachbarvereine, die ihm
hoffent=
lich zuteil werden wird, ſollte es dem neuen Vereim möglich ſein, bald
in ein ſicheres Fahrwaſſer zu kommen.
Sportverein Weiterſtadt — Alemannia Stuttgart (Kreisliga) 6:1 (1:0.
Von herrlichem Frühlingswetter begünſtigt, ſtanden ſich die erſten
Mannſchaften genannter Vereine in Weiterſtadt zu einem
Freundſchafts=
ſpiel gegenüber. Es mögen wohl wenig an der Zahl Tauſend gefehlt
haben, als um halb 4 Uhr die Mannſchaften das Feld betraten.
Nach=
dem der erſte Vorſitzende von Weiterſtadt der Sturtgarter Mannſchaft
einen Lorbeerkranz überreicht hatte, beginnt das Spiel. Weiterſtadt hat
Anſtoß, derſelbe wird gleich abgefangen, und entſteht ſchon in der erſten
Minute eine gefährliche Situation vor dem Weiterſtädter Tor. Die
Gäſte, die vorerſt etwas mehr vom Sſiel haben, ſtrengen ſich mächtig an,
um zu Erfolg zu kommen, jedoch die ſchönſt eingeleiteten Angriffe
ſcheiterten meiſt ſchon an der flinken Läuferreihe Weiterſtadts. Kurz
vor der Pauſe wendet ſich das Blatt, der Gaſtgeber findet ſich jetzt beſſer
zuſammen und kann in der 34. Minute durch ſchöne Kombination in
Führung gehen. Bei dieſem Stande werden die Seiten gewechſelt. Nach
der Pauſe iſt Weiterſtadt ſichtlich überlegen und leitet Angriff auf
An=
griff ein, und ſo kann es der Schwaben=Tormann nicht vermeiden, den
Ball innerhalb 10 Minuten dreimal paſſieren zu laſſen. Beim Stande
von 4:0 erzielen die eifrigen Gäſte das Ehrentor. Weiterſtadt iſt
den=
noch weiter im Vorteil, und ſendet bis zum Schluß noch zweimal ein.
Ein Elfmeter wird noch verſchenkt.
In der Kritik wäre zu ſagen, daß die Stuttgarter Mannſchaft ſehr
anſtändig ſpielte, daß die Niederlage ſo hoch ausgefallen iſt, dürfte
ledig=
lich auf die Läuferreihe derſelben zurückzuführen ſein, die ſehr wenig
oder garnicht imſtande war, dem gegneriſchen Sturm entgegen zu treten.
Sehr gut waren Tormann und Verteidigung, auch der Innenſturm
konnte gut gefallen. Bei Weiterſtadt machte jeder ſeinen Dienſt, jedoch
beſonders hervorgehoben zu werden verdient der Tormann. Als Schiri
fungierte Herr Faig vom Sportverein 98; er war dem Spiel ein
ge=
rechter Leiter.
Der Fußball in Norddeutſchland.
Eine freudige Ueberraſchung brachten die Oſterſpiele der
Norddeut=
ſchem durch den Sieg einer jungen Hamburger Elf über die däniſche
Nationalmamnſchaft in Kopenhagen. Noch nie iſt es einer deutſchen
Nationalelf gelungen, die Dänen zu ſchlagen, erſt 1927 umteplag eine
neiſt aus ſüddeutſchen Spielern beſtehende deutſche Mannſchaft 3:1. Der
Sieg der Hamburger iſt in erſter Linie das Verdienſt des HSV.=
Tor=
mannes Blunk, aber auch Müller und Riſſe als Verteidiger waren auf
der Höhe. Der neue norddeutſche Mittelläufer Schüttt (man merke ſich
den Namen), lieferte ein wirklich brillantes Spiel, ihm würdig waren
ſeine beiden Nebenleute Lang und Flohr. Das Stürmer=Innentrio,
Politz, Mohr und Flege, machte der däniſchen Hinterwannſchaft das
Leben oft genug ſauer. Rave, der maſſige linke Flügelſtürmer, war im
Nahkampf überhaupt nicht zu ſchlagen und der kleine Nommenſen
auf dem rechten Flügel, wurde von der däniſchen Sportpreſſe als der
komende Mann, als Künſtler und Virtuoſe des Balles bezeichmet.
Man wird in Norddeutſchland noch lange von dieſem deutſchen
Fuß=
ballerfolg ſprechen. — Vergeſſen iſt darüber die blamable 5:1 Niederlage
des HSV. gegen Fürth, man läßt auch die Ausreden im Norden nicht
gelten, daß die Rothoſem ohne Harder, Rove, Lang, Riſſe und Blunk
antreten mußten, daß Horn gleich nach Spielbeginn verletzt wurde. Uebel
wird es dem HSV. oben im Norden genomen, daß er trotz
eben=
bürtigen Spieles gegen Fürth 3 Eigentore fabrizierte, der Fürther
Verteidiger Hagen machte nach dem Spiele den Witz: Wenn auch
Ham=
burg vier Tore ſchoß und wir nur zwei, ſo haben wir doch gewonnen.
Eine Blamage weiter iſt es für den HSV., daß anderen Tages
Han=
nober 96 2:2 gegen Fürth ſpielte und obendrein bald den Sieg
errum=
gen hätte. Heute, Sonntag, ſpielt HSV. gegen den weltberühmten
Corinthians=London, es iſt noch eine Frage, ob Havder und Horn, die
beide verletzt ſind, mitſpielen werden. Vikvoria=Hamburg ſpielt um die
Norddeutſche gegen den norddeutſchen Meiſter Holſtein=Kiel und wird
beſtimmt verlieren.
Wetterbericht.
Die aus dem ſkandinaviſchen Hochdruckgebiet entſtammenden
Kalt=
luftmaſſen haben zu weiterem Temperaturrückgang geführt. So lagen
im nördlichen Deutſchland die Temperaturen vereinzelt unter Null.
Außerdem traten verbreitete Niederſchläge auf, die vielerorts in feſter
Form niedergingen. Da von Weſten ein neues Tiefdruckgebiet
heran=
rückt, ſo beſteht noch beine Ausſicht auf Beſſerung der Wetterlage. Nur
dürfte beim Umdrehen der Winde eine langſame Erwärmung ſtattfinden,
die ſich aber erſt ſpäter bemerkbar machen wird.
Ausſichten für Montag, den 16. April: Wechſelnd wolkig und langſame
Erwärmung.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Ort: Wetter: Temp.in Co Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in cm Gießen: Regen 1,0 NO, 5,1 Aachen: Nebel 4,0 NNO, 0,2 Hamburg: heiter 9 OSO Verlin: wolkig OV München: heiter SSW. 2,0 Königsberg: wolkig NNO Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen= Feldberg: Nebel 2,0‟ NWV. 1 Taunus)
Waſſerkuppe: Schnee 0 Feldberg: wolkig 2,0‟ (Schwarzw.)
Zugſpitze: heiter —600 25.5 Kahler Aſten: Nebel 00 (O 3 Fichtelberg: Schnee —69 9. 5
Hauptſchrifttenung. Rudor/ Maup=
Verantwortlich für Polttik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble: Drug
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer bat 28 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] desſtieger 1.
*
DAArIA
15. April 1928
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 16
IHnnnnazHnHgHHnnnnnnnnnaßnnnnannHnnHnnnnHEnnnannnnnnnnnganiHnannnnnnnnnannannnnnnna!
Hochſchule
für Spritſchnugel.
Von Jack V. Macphersſon, New York.
Der tapfere Amerikaner unſerer Cage trägt die
Schnaps=
flaſche in der hinteren Hoſentaſche. Dieſes ſchmale Gefäß,
leicht gewölbt und mit einer feinen Stahlkette am Hoſengurt
befeſtigt, iſt das Seichen ſeiner Freiheit. Die Emanzipation
von einem Geſetz, das ihm von jeher unſumpathiſch war. Mit
Der tapfere Amerikaner unſerer Tage trägt die
Schnaps=
flaſche in der hinteren Hoſentgſche.
Annahme dieſes Kongreßbeſchluſſes (für das die
amerika=
niſchen Kapitaliſten ſtimmten, beſonders Ford, der ſich
be=
rechnete, daß, wenn der Arbeiter keinen Schnaps kaufen
kann, ihm genügend Geld bleibt, ſich eine „
Landſtraßen=
wanze” anzuſchaffen), bekam eine Branche die Möglichkeit,
ſich lukrativ zu entfalten: der Schnapsſchmuggel wurde eines
der Unternehmen, das tüchtigen Kräften ungeahnte
Fort=
ſchrittsmöglichkeiten bietet.
Denn wer trinkt nicht im trockenen Amerika?
Dieſer neue ausbaufähige Erwerbszweig hat ſich im
Laufe der Coolidge=Jahre eine muſtergültige Organiſation
herangezüchtet, funktionierend wie eine Geſetzesmaſchine,
unternehmend wie ein Klub Oelmagnaten, ideenreich wie ein
Rudel Reporter. Mann, Weib, Kind und Haustier bildet
ſeine Phalanx, die mit dem Geſetze ſpielt und ihre ganze
Kraft in das erſtrebenswerte Siel ſetzt, die kleinen Flaſchen
die in der hinteren Hoſentaſche getragen werden, nicht
aus=
trocknen zu laſſen.
Alkohol iſt eine Angelegenheit der Männer. Deshalb iſt
es ſehr betrüblich, daß die Polizei von Denver, Colorado,
kürzlich die erſt 19jährige Miß Marguerite Phillipps wegen
Schnapsſchmuggels verhaftete. — — Eine vollendete, junge
Dame in jeder Beziehung, denn ſie hatte die Manieren der
guten Geſellſchaft, und ihre Kleidung war fehlerlos, mit
einer geringfügigen Ausnahme: ihr Mieder war nicht in
Paris, ſondern in Chicago entworfen und verbarg
1 2 Flaſchen hundertprozentigen Whisky.
Die junge Dame, ihre vollendeten Manieren und ihr
neuartiges Mieder erregten bei der Polizei größtes
Er=
ſtaunen. Noch größer wurde die Verwunderung, als man
an die Unterſuchung der Flaſchen ging und bei dieſer
Gele=
genheit feſtſtellte, daß ſie, ſoviel man ſie auch ſchüttelte, nicht
gurgelten und kein Geräuſch von ſich gaben, das die
Crä=
gerin ſonſt leicht hätte verraten können. Jedermann hatte
das erhebende Gefühl, einer neuen Erfindung einer der
größten amerikaniſchen Induſtrien gegenüberzuſtehen.
Man nahm zuerſt an, daß Miß Phillipps aus einer guten
Samilie ſtamme und nur durch irgendwelche Umſtände auf
die ſchiefe Ebene geraten ſei. Aber es ſtellte ſich heraus, daß
dieſe Vermutung nicht zutraf. Fräulein Phillipps war eine
ganz gewöhnliche Celephoniſtin, bis ſie in Chicago ein
„bootleggers college” eine Spritſchmuggel-Akademie
be=
ſuchte, wo ſie innerhalb von ſechs Monaten lernte, eine
per=
fekte Lady zu ſein und wöchentlich 100 Dollar zu verdienen
— doppelt ſoviel, wie ein Univerſitätsprofeſſor verdient.
Sobald die Polizei dieſe erſtaunliche Catſache erfuhr,
wollte ſie auch die Adreſſe dieſer Hochſchule und die Namen
der Lehrkräfte erfahren, aber Marquerite ſchüttelte ihr
hübſches Köpfchen und erklärte:
„Es wäre häßlich von mir, wenn ich meine Lehrer
ver=
riete. Sie waren ſtets freundlich zu mir und gaben ſich um
meine Ausbildung große Mühe.”
Dagegen erzählte ſie ohne weiteres ihre Geſchichte. Sie
lebte in Denver als Celephoniſtin und verdiente ſich durch
angeſtrengte Arbeit 45 Dollar im Monat. Dort lernte ſie
einen Mann kennen, mit dem ſie ſich befreundete. Er ſchien
ziemlich viel Geld zu haben, und eines Cages enthüllte er ihr
das Geheimnis ſeines Einkommens. „Ich bin
Spritſchmugg=
ler,” erklärte er, „aber Sie brauchen mich deswegen nicht
zu verachten. Ich mache Geſchäfte mit den feinſten Leuten
der Stadt. Werde ich etwa über die Schulter angeſehen?
Im Gegenteil. Wenn ein Verſicherungsagent zu einem
Ge=
ſchäftsmann kommt, ſo läßt er ihn durch ſeinen Stift wieder
hinauswerfen; aber dieſer ſelbe Geſchäftsmann wird eine
Konferenz oder ſein Mittageſſen im Stich laſſen, um mich zu
empfangen. Ich mache Ihnen einen Vorſchlag: Geben Sie
Ihre jetzige Cätigkeit auf und laſſen Sie ſich für mein
Geſchäft engagieren. Ich garantiere Ihnen einen
Wochen=
verdienſt, der höher iſt als Ihr augenblicklicher Monatslohn.
Und Ihre Arbeit wird keine acht Stunden täglich dauern
und weniger anſtrengend ſein. Nur eine Vorausſetzung muß
erfüllt werden: Sie müſſen ſich vorher eine gewiſſe
Erfah=
rung aneignen.”
„Und wie erwerbe ich dieſe Erfahrung?” fragte ihn das
junge Mädchen. Nun erfuhr ſie, daß es in Chicago eine
Hochſchule für Spritſchmuggel gibt, die Lernbegierigen
bei=
der Geſchlechter die neueſten Cricks des Gewerbes lehre.
Stolz rühme ſich die Akademie, daß bisher noch nie ein von
ihr Ausgebildeter von der Polizei gefaßt worden ſei.
Marquerite nahm nach reiflicher Überlegung den ihr
gemachten Vorſchlag an und begab ſich, mit entſprechenden
Empfehlungsbriefen verſehen, nach Chicago. Wir laſſen ſie
jetzt ſelbſt das weitere erzählen:
„Die Fakultät beſtand aus einigen der feinſten Köpfe der
Branche. Manche von ihnen durften ſich nur ſelten ſehen
laſſen, da ſie den Behörden verdächtig waren und beobachtet
wurden. Andere wurden durch Verwundungen, die ſie in
Kämpfen erlitten hatten, an der Ausübung ihres Gewerbes
verhindert.
Der erſte Grundſatz, der uns beigebracht wurde, war
der, daß wir niemals wie Spritſchmuggler ausſehen oder uns
wie ſolche benehmen dürften. Mädchen, die ordinär
aus=
ſahen oder unverbeſſerlichen Dialekt ſprachen, mußten die
Schule wieder verlaſſen. Im Engliſchen wurden wir durch
einen Philologen unterrichtet, der noch bis vor Kurzem an
einer bekannten Hochſchule gearbeitet hat. Eine Dame aus
beſter Familie unterwies uns in der Kunſt des Anziehens
und des Benehmens.
Der Herr, der den Lehrſtuhl für Whisky. Num und
Schnäpſe einnahm, wurde Profeſſor Angoſtura
ge=
nannt und war ein großer Gelehrter. Ich werde nie den
Cag vergeſſen, an dem er uns zum erſten Male die
gurgel=
freie Flaſche vorführte, die Sie bei mir gefunden haben. Er
ſetzte uns auseinander, daß das Gurgeln der Flaſchen eine
große Gefahr für den Schmuggler bilde, da die
Prohibi=
tionsbeamten in der letzten Seit begonnen hätten, größere
Gepäckſtücke mit einem Hörrohr, wie die Arzte es benutzen,
zu prüfen. Sie legten das Hörrohr an den zu prüfenden
Gegenſtand und ſchüttelten ihn dann. War irgendeine
Flüſ=
ſigkeit in ihm verborgen, ſo mußte ſie ſich unweigerlich durch
das beim Schütteln in dem Gefäß auftretende Gurgeln
ver=
raten. Der Grund dieſes Geräuſchs ſei die in der Flaſche
verbleibende Luft. Wenn eine Flaſche bis an den Korken
gefüllt werde, ſo würde ſie auch nicht gurgeln.
Eine der Hörerinnen fragte, warum man dann nicht eben
die Flaſchen bis obenhin fülle. „Swei Gründe ſprechen gegen
dieſe Löſung”, erwiderte der Profeſſor. „Der eine iſt
öko-
nomiſcher Art. Wir müßten jeder Flaſche ein etwas
grö=
ßeres Quantum einverleiben als bisher. Das würde ſich
allerdings durch einen höheren Preis im Handel wieder
ein=
bringen laſſen, aber der andere Grund iſt der folgende: Der
Ausdehnungskoeffizient des Alkohols iſt ein ſehr hoher:
Aus dieſem Grunde wird Alkohol auch oft in Chermome=
tern verwendet. Würde eine bis an den Korken gefüllte
Flaſche auch nur um einige Grad erwärmt werden, ſo würde
die eintretende Ausdehnung des Inhalts die ganze Flaſche
ſprengen. Eine ähnliche Wirkung würde auch eintreten, wenn
die Cemperatur der Flaſche ſinken würde. Nein, wir können
nicht die Geſetze der Natur, nur die der Menſchen ändern.”
„Dann zeigte er uns, wie man jede Flaſche gurgelfrei
machen könne. Er nahm einen kleinen Gummiballon zum
Aufpuſten, wie die Kinder ſie zum Spielen brauchen, blies
ihn auf etwa den halben Umfang eines Hühnereis auf und
ſchnürte den Ballon zu, den er in eine leere Flaſche ſteckte.
Dann füllte er die Flaſche bis an den Nand und korkte ſie
feſt zu. Wir überzeugten uns ſelbſt, daß ſie, wie wir ſie auch
ſchütteln mochten, nicht gurgelte. Darauf wurde die
Cem-
veratur der Flaſche durch Erwärmung um 25 Grad erhöht
— nichts geſchah. Die Ausdehnung der Flüſſigkeit preßte
den Gummiballon zuſammen, deſſen Luftinhalt den Druck
ohne irgendwelche Folgen ertrug.
Die Methode, Schnaps in kleinen Flaſchen zu
ſchmug-
geln, die um das Mieder herum elaſtiſch befeſtigt werden,
lernten wir von der Dame, die uns auch in der Kunſt des
guten Benehmens unterwies. Die Anwendbarkeit dieſer
Methode iſt allerdings von der jeweils herrſchenden Mode
abhängig. Beſondere Klaſſen exiſtieren für ältere Damen,
die ſpeziell für ſie geeignete Cricks lernten, ſo beiſpielsweiſe
die Verwendung von Kindern für den Spritſchmuggel.
Aus=
gezeichnet für dieſen Sweck ſind auch Kinderwagen.
Es wurde uns gelehrt, wenn ein Schutzmann uns
verdäch=
tig beobachtete, uns ſofort in irgendeiner Angelegenheit
hilfeſuchend an ihn zu wenden, um ſeinen Verdacht zu
zer=
ſtreuen. Wir erhielten theoretiſchen Unterricht im Simmer
und auch praktiſche Unterweiſung auf Schmugglerſchiffen uſw.
Das ganze Studium war für jeden Ceilnehmer völlig
koſtenfrei. Die Geldgeber der Hochſchule wußten, daß ihre
Ausgaben ſich rentieren würden, indem ſie ſich einen Stab
geeigneter und geſchickter Mitarbeiter heranzogen.
Wenn ich nicht einen der Grundſätze, die uns gelehrt
wurden, vernachläſſigt hätte, ſo wäre ich nicht jetzt verhaftet.
Sei W ies erdid, det die Aolte. Wir Fülne.
verhaftete.
Es wurde uns immer eingeſchärft, niemals zuſammen mit
anderen Angehörigen unſerer Profeſſion angetroffen zu
werden. Ich habe leichtſinnigerweiſe dieſe Regel außer acht
gelaſſen und mit einem Kollegen zuſammen ein Neſtaurant
beſucht. Mein Begleiter war der Polizei verdächtig und
wurde von einigen Beamten unterſucht, die ihn verfolgt
hatten. Auf mich ſelbſt hatte man keinen Verdacht, aber da
man mich in dieſer Geſellſchaft ſah, ſo durchſuchte man auch
mich — und das war mein Unglück. Ich bedauere meine
Sorgloſigkeit, denn durch ſie habe ich nicht nur meine
Fa=
milie, ſondern auch meine Lehrer und meine alma mater
diskreditiert.”
Kang4
[ ← ][ ][ → ] ſte Verwirrung
Von Oscar A.
Die Frau begnügt ſich heute nicht mehr mit der ihr
urſprüng=
lichen Naturſphäre der Mutterſchaft. Sie will den Geiſt, und
fordert ihn mit der ganzen Macht ihrer Natur, die ſich indeſſen
bei der erſten Berührung mit dem Geiſtigen oft gerade zu
beſon=
derer Dämonie entzündet, ſo wie das Waſſer in Berührung mit
Hitze zu brodeln und zu ziſchen beginnt. Das muß nun vom Mann
verſtanden werden. Es handelt ſich zunächſt darum, daß dieſe
elementare weibliche Bewegung unſerer Seit, von der die
poli=
tiſch kämpfende Frauenbewegung nur ein blaſſes Abbild, wenn
nicht ein Serrbild iſt, als Catſache hingenommen wird, vor der
es keine Flucht, und gegen die es keine Gewalt gibt. Wir können
nicht anders, als dieſe Woge einmal über uns kommen zu laſſen,
auf die Gefahr hin, von ihr verſchlungen zu werden, aber in der
Hoffnung, als tiefer Blickende aus der Flut wieder
emporzu=
tauchen und als alte abendländiſche Sinneserben auch dieſe
Gieß=
bäche zu kanaliſieren, ſind wir doch einmal auch mit der
Völker=
wanderung fertig geworden. Wir dürfen zu behaupten wagen,
daß dieſer weibliche Orkan das heute wichtigſte Ereignis iſt, noch
wichtiger als Sozialismus und Weltkrieg. Viele Abendländer
blieben vom Krieg und vom Klaſſenkampf äußerlich unberührt
— man kann ſie dazu beglückwünſchen. Wer aber jenen
elemen-
taren Aufruhr der Frau nicht innerlich zutiefſt erfährt und zu
verſtehen ſucht, der iſt nicht zu beglückwünſchen, denn er lebt an
der Seit vorbei.
Die Richtung, in der nun dieſes Verſtehen gehen wird, liegt
heute ſchon in beginnender Klarheit vor uns. Die Frau will, darf,
ja ſie ſoll und muß auch nach außen verkörpern, was ſie ihrem
Sinn nach iſt, mag dies ſie dem Manne ähnlicher machen oder
erſt recht ihr Andersſein beweiſen. Was nun jemand ſeinem
Weſen nach wirklich iſt, wird beſonders ſchwer herauszufinden
ſein, ſolange er ſich in Nebellion befindet. In dieſem Zuſtand
ſchießt der Menſch notgedrungen übers Siel. Seine Aktivität iſt
nicht ſpontan, ſondern reaktiv, tritt nicht rein aus ſeinem
Weſen hervor, ſondern verfälſcht ſich als Cendenz gegen einen
Gegner, ja der Inhalt dieſer Cendenz kann ſich ins Gegenteil
verkehren. So war die urſprüngliche Frauenbewegung
intellek-
tuell — rationaliſtiſch —puritaniſch. Komiſch ausgedrückt: der
Mann ſollte ſo rein werden, wie die Frau. Heute hingegen will
die Frau — wieder komiſch ausgedrückt —: ſo unrein werden
wie der Mann. Nun dricht ihre verdrängte Natur hervor und
ſie macht ſich zum Anwalt der Criebe, jetzt erſt tritt an die Stelle
der bisher etwas gouvernantenhaften Rechtlerin etwas
Gewal=
tiges: die Urnatur des vorgeſchichtlichen Weibes, und es ſtellt
ſich heraus, daß die Sehnſucht danach auch im Manne nie ganz
ge=
ſchlafen hat. Seitdem tut ſich dem lange Seit behaglich in den
Grenzen bürgerlicher Moral mit einigen Luftlöchern und
Schieß-
ſcharten verſchanzten Mann wieder der Blick auf in den
dämo=
niſchen Abgrund des Lebens, den in den letzten Jahrhunderten
nur noch einige Dichter, wie Goethe und die Romantiker, ahnten.
Wir erkennen wieder, daß der Schoß der Frau nicht nur das
geſegnete Cor des Lebens, ſondern zugleich der dunkle Abgrund
der Natur, und daß die Sehnſucht des eroserſchütterten Mannes,
dieſes Cor zu durchſchreiten, eine heimliche Codesſehnſucht iſt, die
alles individuell Geſtaltete wieder in der Natur, im All aufgehen
laſſen möchte. Bei vielen Cieren ſtirbt das Männchen im
Augen=
blick der Begattung, während das Weibchen die Dauer der
Generationen gewährleiſtet. Die ungeheure Wirkung des
Liebes=
todes in Wagners „Criſtan und Oſolde” auf das ganze
Abend=
land rührt an dieſe uralten Inſtinkte des in uns verkörperten
Naturlebens.
Im Gegenſatz dazu aber erwachen heute alte Geiſtreligionen
und entſtehen neue Weltanſchauungen, die jenſeits des
kollek=
tiven Werdens und Vergehens in der Natur, gerade auf die
individuelle Verwurzelung des Menſchen im Geiſte, im Sinne
zielen. Unſer einmaliges, individuelles Selbſt, auch das der Frau,
ſteht jenſeits dieſes Werdens und Vergehens. Das zeitgenöſſiſche
Denken hat das Problem in ungeheurer Weite aufgeſpannt.
Ludwig Klages vertritt die Philoſophie des reinen Lebens, deſſen
Feind der individualiſierte Geiſt ſei, Keuſerling vertritt die
Phi=
loſophie der geiſtigen Sinnesverwirklichung innerhalb der Natur
von der Individualität her, auch die Philoſophie Max Schelers
beruht auf dieſem Gegenſatz. Im Gefolge dieſer Geiſtreligionen
ſehen wir aber auch wieder die Frau als eifrigſte Jüngerin. Was
alſo verlangt ſie eigentlich? Nun, es ſcheint, daß hinter all der
intellektuellen Rechtelei, die es dem Mann an Leiſtung gleichtun
will, hinter der Entfeſſelung der Criebnatur, hinter dem Suchen
nach Neligion, Erkenntnis und Weisheit nur das Eine ſteht:
Proteſt gegen den Widerſinn der heutigen Welt des Mannes,
Suchen nach einem neuen Sinn.
Das Problem, was denn die Frau ihrem Weſen nach iſt,
ſchwingt wie das des Mannes zwiſchen Natur und Geiſt, und
darum müſſen wir hier nun einen Augenblick verweilen, um ſehr
eindringlich zu betonen: daß Geiſt nicht mit Intellekt verwechſelt
werden darf. Man kann durch den Intellekt gegen den Geiſt zu
Gunſten des Lebens und der Natur ſprechen, wie Klages tut;
man kann durch den Intellekt Geiſt und Sinn verkünden, wie
Keuſerling tut. Man kann mit dem Intellekt jeden Irrtum zu
beweiſen verſuchen, wie die Sophiſten, jede Schlechtigkeit zu
rechtfertigen ſuchen, wie viele Advokaten tun.
Ein geiſtiger Menſch iſt nur ein ſolcher, der, in der geiſtigen
Einheit des Kosmos wurzelnd, Wahrheit ſucht, nicht aber mit
ſeinem Intellekt für eine Cendenz, eine Cheorie, ja für ein
ein=
ſeitiges Ideal eintritt, denn ſolcherlei Forderungen meinen nie
das Ganze, ſchneiden immer nur einen Ceil heraus, und der
Grund, warum ſie ſo und nicht anders geſtellt werden, iſt ſtets
ein perſönlicher Affekt, wie Surcht, Geltungstrieb, Eitelkeit, gar
nicht von wirtſchaftlichen Intereſſen zu reden. Ein im Geiſt der
Allverbundenheit lebender Menſch braucht nun keineswegs ſein
perſönliches Och mit ſeinen menſchlichen Affekten, mit Luſt= und
Geltungstrieb, zu verleugnen, er ſoll es gar nicht, denn darin iſt
er lebendig, aber er ſieht auch dies, ſein Allerperſönlichſtes, ſein
Ich, nicht iſoliert oder in einem Sweckverband ähnliches
Begeh=
render, ſondern er ſieht ſein Ich, wie alle anderen Iche, ſeine
Ideale, wie die aller anderen, im Suſammenhang eines ganzen
Kosmos, deſſen Ceile aufeinander bezogen ſind. Das iſt der Geiſt
der Welt, der Sinn iſt, nach dem die moderne Frau im Ciefſten,
wenn auch oft noch unbewußt, verlangt. Nach Intellekt braucht
ſie nicht erſt zu verlangen, denn dieſe nützliche Sunktion ſteht ihr
als Gabe genau ſo zur Verfügung, wie dem Manne. Es mußte
nur erreicht werden, daß ſie ihn ebenſo ausbilden darf, wie der
Mann. Das hat ohne Sweifel die Frauenbewegung erreicht,
aber dieſes Verdienſt verblaßt gegenüber dem gerade von ihr
unter die Frauen getragenen Orrtum, der Intellekt, den ja auch
die Frau beſitzt, ſei identiſch mit dem Geiſt, den man fälſchlich als
der Sefthlerhter.
H. Schmitz.
Vorrecht des Mannes betrachtet habe. Die Folge davon iſt nun
trotz äußeren Erfolgen das heimliche Verſagen der richtungsloſen
modernen Frau auf Schritt und Critt, und ſchon hört man gerade
aus Frauenmund immer häufiger, die Frau ſei zwar nicht dümmer
als der Mann, aber es fehle ihr doch die wahre geiſtige
Produk=
tivität. Auch ſo iſt es nicht ganz richtig. Catſächlich unterſcheidet
ſich der Mann nicht durch einen beſſeren Intellekt von der Frau,
Die ſog. Venus von Lauſſel, Skulptur aus der älteren Steinzeit.
ſondern durch die bedeutend größere Fähigkeit, auch vieler nicht
gerade bedeutender Männer, dieſen Intellekt anzuknüpfen an
eine geiſtige, d. h. ſinnvolle Schau des Ganzen, während auch die
klügſte Frau, wie niemand leugnet, ungleich mehr geneigt iſt, ihre
heute oft vorzüglich entwickelte Logik anzuknüpfen an ihren
eigenen, oft halb oder ganz unbewußten perſönlichen Affekt, und
damit beim Einzelnen zu verharren. Hier allein, in dem
Anknüp=
fungspunkt, nicht in der Funktion ſelbſt liegt der wirkliche
Un=
terſchied zwiſchen männlichem und weiblichem Intellekt. Da ſie nun
dieſen Unterſchied verkennt, kommt ſie zu dem Trugſchluß, die
vom Mann geſchaffenen Geſetze entſprängen ausſchließlich ſeinen
Affekten, in dieſem Fall ſeinen Luſt= und Machttrieben.
Allerdings werden vom Mann Geſetz und Sitte im
Einzel=
fall ſehr oft im Intereſſe ſolcher egoiſtiſchen Criebe gegen die
Frau ausgenützt — der bekannte Egoismus des Mannes; wer
aber die Geſetze und Einrichtungen der Kulturvölker von den
Babyloniern bis auf uns aus geiſtiger Schau prüft, muß erkennen,
Plaſtik aus dem Naumburger Dom.
daß hier grundſätzlich nicht Cendenz gegen die Frau gewaltet hat,
ſondern jener tiefe, edelſte Drang des Mannes, den geiſtigen
Geſamtſinn der Welt zu erkennen und hienieden zu verwirklichen,
während vorher, in den matriarchalen Seiten, unter der
Herr=
ſchaft der mütterlichen Frau, unbewußte Natur als ſolche
vorge=
herrſcht hat. Obwohl damals der Mann eine ſehr
untergeord=
nete Nolle ſpielt, iſt ebenſowenig primär eine antimännliche
Cen-
denz zu finden; die geiſtige, ſinngebende Fähigkeit des Mannes
wurde bloß nicht bemerkt, und zwar aus dem einfachen Grund,
weil ſie noch nicht genug entwickelt war. Ebenſo ſtellte ſich dem
ſinnfindenden Mann unter dem Patriarchat zunächſt die Frau
nur als Natur dar, weil ſie noch nicht mehr war. Ihr
natür=
liches Weſen aber wurde anerkannt, geehrt und dem Suſtem
eingefügt. Später befriedigte die chriſtliche Ehe in hohem Maß
des Weibes Drang nach Seele, und um ihretwillen bringt der
Mann ſogar das große Opfer der natürlichen Luſt. Mit der
monogamen Ehe als Inſtitution hat er der Brau ein
Nechts=
mittel in die Hand gegeben gegen ſeinen eigenen polygamen
Crieb. Hat er ſie auch praktiſch immer wieder gebrochen, ihre
grundſätzliche Einrichtung iſt eine Kulturtat erſten Nanges im
Intereſſe beider Geſchlechter. Ein beſonderes Verlangen der
Frau nach dem Geiſt gab es vor dem 18. Jahrhundert nicht, und
zwar deshalb, weil ſie vollberechtigt daran teil hatte. Die letzte
europagültige Sorm des Geiſtes war die mittelalterliche Kirche.
Von ihr ſpalteten ſich die proteſtantiſchen Kirchen ab. Keine
chriſtliche Kirche nun ließ die Frau geiſtig darben. Getrennt
davon wurden Humanismus und Nenaiſſance die Grundlagen
einer außerkirchlichen Sinngebung der Welt. Auch hier finden
wir nichts von einer Unterdrückung der Srau, vielmehr werden
geiſtige Frauen geprieſen, die an der neuen Bewegung mit weib=.
licher Lebhaftigkeit teilnahmen. Natürlich war es nur eine kleine
Minderheit, aber zunächſt waren ja ſene Bewegungen an ſich
Elitebewegungen, und innerhalb ihrer konnten doch nur die
Frauen in Srage kommen, die ihr Schickſal einigermaßen von
der Naturgebundenheit der Frau befreite: große. Damen, ältere
Jungfrauen und Hetären. In alledem lag nichts von einer
ab=
ſichtlichen Unterdrückung. Es gab einfach nicht viele Frauen, die
ſich dem neuen Geiſt zuwandten. Die große Mehrheit fand noch
ſinnvollen Ausdruck ihres Weſens in einem von der Kirche
beſeelten Samilienleben.
Das 18. Jahrhundert bringt nun die große Wendung. Der
Geiſt als metaphuſiſche Subſtanz wird zugleich mit Gott und der
Kirche mehr und mehr verleugnet. Die kritiſche Sunktion des
Intellekts trägt den Sieg davon, verwechſelt ſich ſelbſt mit dem
ſubſtanziellen Geiſt, und im 19. Jahrhundert entgeiſtigt ſich der
Mann vollends im mechaniſierten Betrieb. Die Frauen aber
entdecken, daß ſie über die intellektuellen Sunktionen auch
ver=
fügen. — „Wenn es weiter nichts iſt”, denken ſie —; und jetzt
erſt beginnt der tendenziös ärgerliche Ruf des geiſtig immer
unſicherer werdenden Mannes, die Frau darf nicht Küche,
Kin=
der= und Schlafzimmer verlaſſen. Zwiſchen dem 18.
Jahrhun=
dert, das wenigſtens noch Geiſt ſuchte, aber Ungeiſt fand, und
jener geiſtloſeſten aller Epochen, dem 19. Jahrhundert, liegt nun
eine Inſel geiſtigen Lebens eingebettet, die deutſche Klaſſik und
Romantik, und was fällt hier ſofort auf: wiederum die ganz
offene und freie Zulaſſung der Frau. Aus alledem iſt nun
fol=
gendes zu ſchließen: wo die Männer Geiſt vertreten, iſt die Frau
nie unterdrückt, denn Geiſt meint Sinn des Ganzen, Einheit eines
vielgeſtaltigen Kosmos, in dem alle Ceile auf einander bezogen
ſind. Wie könnte da die Hälfte, die weibliche, ausgeſchloſſen
bleiben? Wo ſolcher Geiſt herrſcht, ſtellt ſich daher die Frau ſos
fort ein, aber nicht als geltungsſüchtige Wettkämpferin, als
welche ſie nur zu verlieren hätte, ſondern als Ergänzerin durch
ihre beſeelte Natur, als welche ſie alles zu gewinnen hat und
hochwillkommen iſt, denn „wer das Ciefſte gedacht, liebt das
Lebendigſte‟
Dieſer Geiſt, der nicht männlich, ſondern, weil allumſpannend,
übergeſchlechtlich iſt, aber aus naturgegebenen Gründen
hienie=
den zuerſt vom Mann entdeckt wird, dieſer Geiſt iſt es nun, der
auch die Frau aus ihren perſönlichen Affekten erlöſen kann,
während der bloße Intellekt ihre perſönlichen Affekte zuſpitzt und
vergiftet. Geiſt allein zu finden, iſt der naturgebundenen Frau
tatſächlich nicht möglich, ſo wie ohne die Frau dem Mann Natur
und Seele ganz und gar abhanden kämen; indeſſen die Organe,
Geiſt zu begreifen, hat manche ſchlichte Frau, die ſich vielleicht
intellektuell gar nicht ſehr ſtark vorkommt, in höherem Maß,
als der durchſchnittliche, geiſt= und ſinnverlaſſene Mann des
mechaniſchen Betriebs. Wrrd nun aber eine Frau durch einen
geiſtverwurzelten Mann, einen Vater, Bruder, Sohn, Gatten,
Lehrer,Freund, Geliebten in der Geiſtwelt eingeweiht, ſo iſt ihr
ſogar innerhalb des jeweils von Manne geſchaffenen
Kultur=
rahmens geiſtige Produktivität nicht verſagt, wie die nicht ſehr
große, aber unmöglich abzuleugnende Reihe bedeutſamer Werke
von Frauen beweiſt. Keines davon hat zwar der geiſtigen
Ent=
wicklung Nichtung gegeben, aber innerhalb der gegebenen
Nich=
tung ſind ſie doch beträchtlich. Das höchſt bezeichnende aller dieſer
gelungenen Frauenwerke aber iſt, daß ſie in der Wertung von
Mann und Weib in denſelben übergeſchlechtlichen Geiſt
einmün=
den, der beiden Geſchlechtern in ihrer Bezogenheit aufeinander
ihre ſinnvolle Stelle gibt. Eine Literatur vom „Standpunkt der
Frau” aus aber würde gerade gegen dieſen Geiſt verſtoßen; ſie
exiſtiert natürlich, aber es iſt mittelmäßige Cendenzliteratur,
wenn auch gerade darum oft ſehr erfolgreich, und wird von
echten Frauen beſonders ſtark abgelehnt. Die große Literatur
der Vergangenheit iſt hingegen, wenn auch vorzugsweiſe von
Männern geſchrieben, nicht Männerliteratur, ſondern ſie umfaßt
beide Seiten des Menſchlichen, Mann und Weib, und hat immer
beſonders in den Frauen, die ſich hier wiedererkannten, großen
Widerhall gefunden. Der hier ausgedrückte Geiſt iſt eben nicht,
wie die Nechtlerinnen klagen, vom Manne erdacht und der Frau
auferlegt — ein ſolcher Herrgott iſt er nicht —, ſondern vom
Mann als überperſönlicher Sinn des Lebens gefunden und von
der Frau als wahr anerkant worden. Was freilich die heutigen
Männerbücher betrifft, ſo erreichen auch ſ” nur noch ſelten jene
geiſtig überperſönliche Sone, ſuchen vielmehr meiſt, nicht ſelten
ganz unbewußt, für affektgeborene Wünſche durch intellektuellen
Vorſpann Propaganda zu machen. Das ganze revolutionär und
nationaliſtiſch gefärbte Schrifttum gehört hierher.
Das Ergebnis dieſer Unterſuchung iſt nun dies: Das
Ver=
langen der modernen Frau nach Ceilnahme am Geiſt bleibt nicht
darum ungeſättigt, weil man ſie grundſätzlich ausſchlöſſe, ſondern
weil auch bei Männern heute ſehr wenig Geiſt iſt, und darum iſt
ihr Verlangen ein mächtiger Aufruf an den Mann, zur
Beſin=
nung zu kommen, wie er die Welt entgeiſtigt hat. In der Natur
ſind männlich und weiblich triebhafte Gegenſätze. Geiſt aber meint
Sinn des Ganzen, Einheit, gegenſeitige Bezogenheit,
Zuſammen=
hang, ſo kann er nie Swietracht ſäen zwiſchen Mann und Weib,
vielmehr iſt nur von ihm aus ihr naturgegebener Gegenſatz zu
vereinheitlichen.
II.
Angeſichts der neuen Lage und ſtarken Poſition der modernen
Frau, erhebt ſich die Frage: gibt es nicht auch ſo etwas wie
Erlöſung des Mannes durch das Weib? Und iſt ſie vielleicht gerade
jetzt wieder im Werden, wo der Mann ſich in Stumpfheit vere
liegt, die Frau aber in neuer Lebendigkeit aufgeſtanden iſt? Wer
Erlöſung durch das Weib ſagt, läßt unwillkürlich an den von dem
europäiſchen Nittertum auf die weltlichen Frauen übertragenen
Madonnenkultus denken, der bis ans Ende der Nomantik, alſo
tief in das 19. Jahrhundert hinein fortlebte. Es iſt gewiß einer
der größten Verluſte abendländiſcher Geſittung, daß dieſer Werk
ſo ganz in Vergeſſenheit geraten iſt und noch keine neue Form
ſichtbar wird, die ihn wieder aufnehmen könnte. Die Dame als
Partnerin des Nitters iſt tatſächlich die letzte gültige Geſtalt,
welche die Frau vor der Verwirrung unſerer Tage gehabt hal=
Bei der „hehren Fraue” ſuchte die Minne des Ritters Erlöjung
aus ſeinem rauhen Leben, deſſen Caten er dadurch verklärte,
daß er ſie ihr weihte. Wie iſt das möglich geweſen?
Jene mittelalterlichen Frauen, denen der Minnedienſt galt,
waren nicht mehr elementare Naturgeſchöpfe, noch moderne
Kämpferinnen, weder primitiv, noch emanzipiert- ſondern in die
geiſtige (das war in jener Seit identiſch mit der chriſtlichen) Welt
gehoben und eingeordnet. Da ſie von Fleiſch und Blut geweſen
ſind, hat gewiß auch damals manche ihre Vorzugsſtellung für
kleine perſönliche Intereſſen ausgenutzt oder mißbraucht. Man
denke an Schillers „Handſchuh‟. Zugleich aber beweiſt die jenem
Gedicht zugrundliegende Mär, wodurch dieſe vergötterten Frauen
auch gebunden waren, nämlich durch die Sitte, deren
Verwal=
terinnen ſie ſelbſt ſein ſollten. Der Menſch iſt ſo ſchwach, daß
man ſchon von großen, heroiſchen Seiten ſpricht, wenn
grund=
lätzlich Sinn verkörpert und gewahrt wird. Nichts iſt dümmer,
als nachweiſen zu wollen, daß auch in ſolchen Seiten nur mit
Waſſer gekocht wurde. Das Elend unſerer Seit beruht nicht
darauf, daß die Menſchen weſentlich ſchlechter geworden ſind,
ſondern, daß ſie ſich in ihrer Schlechtigkeit gefallen, und daß es
keine Eliten mehr gibt, die grundſätzlich Werte zu vertreten
wagen, mag auch der Einzelne immer wieder ſtraucheln. Darum
iſt es wichtiger, daß ein Sdeal, etwa das der Nitterehre, gültig
iſt, als daß es immer wirklich erfüllt wird. Der „Gentleman” iſt
der letzte echte Abkömmling des Nitterideals. Wenn ſich ein
Angelſachſe irgendwo gemein zu betragen im Begriff iſt, und
man ſchlägt ihm vor, ſich unter Gentlemen zu verſtändigen, ſo
wird man auch heute noch meiſt Erfolg haben, denn, wenn auch
nech lange nicht jeder Angelſachſe ein Gentleman iſt, erkennt doch
faſt jeder dieſes Sdeal noch an. So kommt es alſo nicht darauf
an, nachzuweiſen, daß jene mittelalterlichen Frauen wirklich alle
ſo tugendhaft waren, wie ſie ſcheinen, wobei zu bemerken iſt,
daß Cugend und Sittſamkeit damals keineswegs gleichbedeutend
waren mit Askeſe, ſondern nur das Wie nicht das Was des
Cuns und Laſſens betrafen. Weſentſich iſt, daß jene Frauen an
eine beſtimmte Cugend und Sitte glaubten, und gewiß iſt manche
dadurch tugendhaft und ſittſam geworden, daß der Nitter nahte,
der dieſe Eigenſchaft in ihr ſehen wollte und verlangte. In
ſolchen Fällen kann man nun tatſächlich von einer Erlöſung durch
das Weib ſprechen. Der Mann, ſeiner Natur nach egoiſtiſch
und gewalttätig, trägt in ſich ein Seelenbild, welches unter
an=
derem auch alles das Edle verkörpert, das er ſelber nicht
ver=
wirklichen kann.*) Sein Naturdrang treibt den Mann, dieſes
Bild auf die Frau zu übertragen, und ſie zeigt ſich fähig und
bereit, es zu verkörpern. Das iſt die große kulturelle und ethiſche
Miſſion der Frau. Von Haus aus naturgebundener — die Kirche
ſagt: „unreiner” — als der Mann, wodurch in einer
ſeeliſch=
geiſtigen Welt ihr viel empfindlicheres Schamgefühl bedingt wird,
iſt ſie eben darum geiſtempfänglicher, als der ſelbſt nicht
geiſt=
bewußte Durchſchnittsmann. Iſt aber jenes von ihr zu
verkör=
pernde männliche Seelenideal erſt einmal geſchaffen — und das
geſchieht weſentlich von den die Frau verherrlichenden Dichtern
— dann iſt es gerade ſie, die ſeine Anerkennung oft mit Strenge
verlangt, während der Mann im Einzelfall immer wieder geneigt
iſt, es zu verletzen. So wird ſie zur Hüterin der Sitte, deren
Ein=
haltung er von der Frau erwartet, um durch ſie faktiſch in ſeinen
Crieben gebändigt und differenziert, d. h. von ihrer Ubermacht
erlöſt zu werden.
Dieſe alte Form iſt nun heute zerbrochen. Wir ſagten oben,
daß noch keine neue Form ſichtbar ſei, die ſolche Werte
aufzu=
nehmen bereit iſt. Jedenfalls wird die Frau der Sukunft, wenn
es noch einmal gelingen ſollte, ihr ſinnbildliche Geſtalt zu geben,
wiederum gerade das verkörpern, was der Mann in ſeiner Seele
als Sehnſucht trägt, aber nicht allein verwirklichen kann. Was
kann das heute ſein? Als er ein großer Naufbold war, ja, es
in der Unſicherheit einer ungeordneten Welt ſein mußte,
ver=
körperte die Frau die Sitte. Heute, wo er in mechaniſchem,
ent=
ſeelendem, übermäßig geordneten Betrieb eingeſpannt iſt, wird
ſie beſonders Natur und Seele verkörpern müſſen, um ihn und
ſich zu erlöſen.
Die mittelalterliche Geſtalt der Dame iſt alſo nicht eine vom
Mann zu ſeinem Vergnügen erdachte Siktion, ſondern eine
ſchöpferiſche Sinnverkörperung, zu der die Frau das Material
gab, der Mann die Form. Daß ſie damals „richtig” war, beweiſt
die zwingende Wirkung, die ſie durch Jahrhunderte auf die ganze
Weiblichkeit hatte. Ja, ſo wollte man ſein, eine gegenüber dem
rauhen Mann die Sitte hütende Dame. Die damalige Dame
bedeutete alſo eine Erlöſung zugleich aus roher
Naturverfallen=
heit und aus naturfeindlicher Askeſe in der Sprache jener Seit.
Darum war dieſe Form nicht Knechtung, ſondern Befreiung.
Das hindert nicht, daß dieſelbe Form für die heutige Frau
Knechtung wäre. Gegen den, der ihr heute weiter das
mittel=
alterliche Ideal aufzwingen wollte, hätte die kämpfende Frau
recht. Ein ſolches Verlangen ſtammt heute nicht mehr aus
über=
perſönlichem Sinn, ſondern aus belangloſem perſönlichem
Ge=
ſchmack vieler Männer und aus der Furcht einem neuen
Pro=
blem ins Antlitz zu ſchauen. Es handelt ſich alſo nicht um die
WWiederherſtellung einer alten Geſtalt, ſondern um die Schaffung
einer neuen, und daß in dieſe ein großes, von den Damen der
letzten Generationen überlehenes Stück weiblicher Criebnatur
mit eingehen muß, das dürfte keinem Sweifel unterliegen.
Wo Sinnloſigkeit einreißt, im Großen wie im Kleinen, iſt
immer der Mann als der Schuldige zu betrachten, denn ihm iſt
die ordnende und richtunggebende Aufgabe zuerteilt, aus Chaos
Sinn zu ſchaffen. Im griechiſchen Mythos heißt des Urweibes
Chaos älteſter Sohn Ethos — Maß und Siel. Wo das Leben
hingegen verdorrt, da iſt die Frau ſchuldig, denn ihr liegt es ob,
die ſchöpferiſchen Kräfte der Seele lebendig zu erhalten. Cut ſie
dies, dann trägt ſie den Seelenkeim aus, den der Mann in ſie
legt. Die große Frage iſt nun, ob die Seele des dem mechaniſchen
Betrieb verfallenen Mannes noch heimliche Keime trägt, und ob
die moderne Frau noch fähig iſt, ſie aufzunehmen, nicht aber
vorzieht, unbeſeelt ihren perſönlichen Crieben zu leben oder eine
ſpitzfindige Intellektualität als „geiſtigen Eigenbau” zu pflegen.
Auf dieſer fußend, wird ſie ſagen, ſie ſei es müde, ſich länger nach
dem Gefallen des Mannes und ſeiner Seelenträume einen Sinn
auferlegen zu laſſen, aber ihr eigener Sinn erweiſt ſich nur zu
ſehr als Eigenſinn und ſein Siel iſt Genuß des Augenblicks und
ehrgeizige perſönliche Geltung.
Wir werden nie über dies Urgeſetz ſchöpferiſchen
Menſchen-
tums hinauskommen, daß der Mann in ſeinem Seelengrund
zu=
erſt höheren Sinn erſchaut, das Weib allein aber die Subſtanz
bietet, in der Sinn auch Geſtalt werden kann. Die Frau iſt, als
Natur, reicher als der Mann und darum ſo vielſeitig begabt,
empfänglich und anpaſſungsfähig, aber auch maßlos. Der Mann
muß als Geſtalter Grenzen ſetzen, ihrem Überſchwang Nichtung
und Ordnung geben. Die Frau, die ſolche Gemeinſchaft ablehnt,
intellektuell für ſich allein gehen will, leugnet die Einheit der
Welt, die Bezogenheit ihrer Ceile, kurzum den Geiſt der Welt.
*) Auf dieſer heute analutiſch geſicherten Seſtſtellung beruht
die C. G. Jungſche Pſychologie.
II.
Warum iſt das nun ſo? Gehen wir elnmal auf die älteſten
Quellen der Menſchheit zurück. Die bibliſche Erzählung, daß
Eva aus der Nippe des Adam erſchaffen ſei, hat das polare
abendländiſche Fühlen und Denken immer mehr oder weniger
ablehnen müſſen. Nein, ſo kann das nicht zugegangen ſein. Da
iſt uns die platoniſche Lehre von der urſprünglichen Einheit des
Menſchen, die ſich dann in zwei zu einander ſtrebende Geſchlechter
geſpalten habe, viel einleuchtender. Wenn wir uns vorſtellen
ollen, daß es urſprünglich nur ein Weſen gab, ſo kann das
unmöglich ein Mann geweſen ſein. Ein Mann iſt etwas auf ein
Siel gerichtetes, und darum nichts fertig in ſich Beruhendes. Man
ſieht ihm an, daß ihm die Hälfte fehlt, und daß er die fehlende
Hälfte oft als die beſſere bezeichnet, iſt mehr als ein galanter
Scherz, denn jene erſcheint ihm fertiger.
Franzöſiſche Modedame zu Beginn der Nevolution.
Viel eher könnte man ſich denken, daß das erſte Weſen ein
Weib war, und es gibt bekanntlich bei vielen Urvölkern Sagen
von einer Urmutter, denn das Weib iſt zunächſt nicht zielgerichtet,
ſondern beruht in ſich ſelbſt und pflanzt das nimmer ruhende
Leben aus ſich fort. Die Urmutter wird an ſich durch elementare
Kräfte, wie Waſſer oder Wind, als befruchtet vorgeſtellt und
gebiert die erſten Menſchen. Von Stunde an muß die Frau
frei=
lich von dem Mann den Anſtoß zu neuer Geburt erhalten, aber
das ändert doch nicht grundſätzlich ihre Lage, das ruhende
Sen=
trum des Lebens zu ſein, um das der Mann unruhig kreiſt.
Darum, daß er ſie befruchtet, braucht ſie ſich in der Naturzone
nicht zu ſorgen, denn der in ſich Unvollſtändige iſt mit einem
heftigen Verlangen ausgeſtattet, das ihn von ſelbſt zu ihr treibt.
So wird das Weibliche ſymboliſch bei faſt allen Völkern als
ein geſchloſſener Kreis bezeichnet, das Männliche durch eine Linie,
). h. durch eine Nichtung.
Die in ihrem Kreis beruhende Frau bedarf alſo des Mannes
viel weniger, als er ihrer.
Amerikanerin, nach einer Plaſtik von Erneſto de Fiori.
Wie iſt es dann trotzdem zu dem Übergewicht des Mannes
im ſtaatlichen und geiſtigen Leben gekommen? Ein Erfaſſen der
Symbolik ſeiner Geſtalt belehrt uns auch darüber. Das Ge=
ſchlecht ſſt ſeinem Leide angefügt, der Leit des Weibes aber M
ganz von ihrem Geſchlecht durchdrungen. Das erklärt alles
weitere. Der Umſtand, daß ſie ſicher in ihrem Kreis beruht,
fruchtbar iſt und gebiert, bindet ſie auch an dieſen Kreis, macht
ſie darin zur Gefangenen. Eines Cages, wenn ihr Leib verwelkt
iſt, wird ſie wieder zur Erde, aus der ſie ſtammt. Im Matriarchat
gibt es keine geiſtige Neligion, keine Unſterblichkeit, keinen
Ewigkeitsblick, keine Verſöhnung mit dem Cod. Wir ſagten
ſchon, daß die Befruchtung den Mann nicht befriedigt, ſie ſchafft
ihm keine Nuhe, aber dafür belaſtet ſie ihn auch nicht. Das gibt
ihm zugleich eine Freiheit, welche die Srau von Natur nicht
be=
ſitzt. Er ſchweift ruhelos und ſuchend umher, jeder Mann iſt
weſenhaft Jäger, mögen ſeine Jagdgründe auf der Erde oder
ſpäter im Geiſtigen liegen. Aber Sreiheit iſt zunächſt inhaltlos,
während das weibliche Leben immer natürlich ausgefüllt iſt.
Darum muß der Mann ſich ſtets neue, weitere Siele ſetzen. Sie
bringen ihn mit anderen Männern in Streit, in dem bald die
natürliche Kraft nicht mehr genügt. So lernt er planmäßig
denken, zweckmäßig handeln, und hat er ſein unruhiges Daſein
einigermaßen geſichert, wenden ſich die ſchweifenden Gedanken
vom bloßen Sweckdenken zum Sinndenken, und damit dringt er
ein in das Gebiet des Geiſtes, wo er ſich genau ſo ratlos, ſuchend,
ſchweifend, bald taſtend, bald gewaltſam, nämlich als Jäger,
ver=
hält, wie wenn er ſich in der Welt der Dinge bewegt. Wenn
nun auch der Frau von Haus aus all dieſe Gaben aktiver
Gei=
ſtigkeit verſagt ſind — ſie braucht ſie nicht —, ſo hat ſie doch
in ihrer Stille das Schauen gelernt, und ſo gibt es nichts
Sach=
liches und nichts Geiſtiges, was der Mann erfindet oder
ent=
deckt, zu dem ſie nicht die Verſtehensorgane beſäße, und nun
gerät die bisher in ſich Beſchloſſene ihrerſeits in Unruhe. Sie
hat in ihrem Gefühl ein ſicheres Wertungsinſtrument. Das läßt
ſie die Welt des Mannes bewundern. Bisher war ſie allein
die Reiche, die beſaß, der Mann der Verlangende. Nun hat
er etwas für ſich, und ſie verlangt ihren Anteil. Es muß
zu=
gegeben werden, daß der Mann mit ſeinem Gut viel geiziger iſt,
als ſie mit dem ihren, denn es iſt ſchwer erkämpft, ſchwankend
und ungewiß, während die Natur der Frau ihr geſchenkt,
uner=
ſchöpflich und verſchwenderiſch iſt. Dennoch läßt gerade ſein Sinn
ſuchender Geiſt den Mann früh auch die Polarität der
Ge=
ſchlechter erkennen und er begreift, was es für ihn bedeutet, daß
er durch die Frau ewig teilnimmt an dem natürlichen Neich,
darin immer wieder Nuhe, Croſt, Erneuerung findet, nachdem er
urſprünglich aus ihrem Schoß hervorgegangen iſt. Er verehrt
ſie nicht nur als Mutter, ſondern auch als Prieſterin weiblicher
Gottheiten.
Erſt in dem verhältnismäßig ſpäten Augenblick, alſo, wo der
Mann ſein Neich, das Neich des Geiſtes, findet — das iſt der
Augenblick, wo Menſchheits=, d. h. Staats= und Geiſtesgeſchichte,
beginnt, vorher folgten einander namenloſe Geſchlechter —
braucht die Frau den Mann, ſo, wie er ſie in der Naturſphäre
braucht, denn zum Geiſtigen findet ſie nicht allein. So entſteht die
Epoche des Patriarchats, in dem der Mann der Führer iſt. An
deſſen Ausgang leben wir heute. Das natürliche Prieſtertum der
Frau trat im Patriarchat bald in den Hintergrund, wirkte aber
in der Stille immer fort, oft auch dämoniſch aus dem Hinterhalt,
und zurzeit ſehen wir es in offener Nebellion. Mag der Wille
dieſer Nebellion die Nückkehr zum Matriarchat ſein oder die
Angleichung an den Mann, alſo ein noch verſchärfteres
Patri=
archat, in dem die Frau ſelber zum Mann wird, der Hauptnenner
auf den ſich all dies einander Widerſprechende im Vordergrund
des Lebens zurückführen läßt, iſt: mehr gelten wollen. Man mag
dies alles mit guten Argumenten ablehnen, der Schauende kommt
aber nicht über die Catſache hinaus, daß dieſes ſich oft ſo
wider=
wärtig auslebende Geltungsbedürfnis der modernen Frau die
Folge von etwas Cieferem iſt, nämlich dem, daß das Weibliche
während des Patriarchats tatſächlich oft zu wenig gegolten hat,
und zwar, wie geſagt, weniger wegen des egoiſtiſchen
Macht=
bedürfniſſes des Mannes, als weil das Neich des Mannes erſt
einmal ausgebaut werden mußte. Das wäre nie gelungen, wenn
nicht für einige Jahrtauſende das naturgegebene Reich der Frau
eingeſchränkt worden ware.
Die Seit des Patriarchats iſt aber nun endgültig dahin. Die
Frau iſt auf der ganzen Linie für das Neich des Mannes
ge=
wonnen. Darum kann es ſich auf keinen Sall um Nückkehr zum
Matriarchat handeln. Dies war ein Kreis mit der Frau als
Mittelpunkt, das Patrjarchat kann allenfalls mit einem Kreis
verglichen werden, deſſen Mittelpunkt der Mann war, doch iſt er
dies nie ſo ausſchließlich und unbeſtritten geweſen, noch war der
Umfang des Kreiſes ſo rund geſchloſſen, wie im urſprünglichen
Matriarchat. Vielmehr ſah man immer die Neigung, den Kreis
zu einer Elipſe mit zwei Brennpunkten zu dehnen, durch welches
Bild Graf Keyſerling in ſeinem „Ehebuch” das heute werdende
Verhältnis der Geſchlechter darzuſtellen ſucht. Das heißt:
Gleich=
wertigkeit beider Neiche. Der Geiſt darf nicht länger Natur
vergewaltigen oder verdrängen, ſondern durch verſtehendes
Er=
kennen gibt er der Frau ihr urſprüngliches Neich zurück, zugleich
aber Anteil am Neich des Geiſtes. Betritt ſie nun dieſes als in
ihrem Weſen verſtandene Frau, nicht als Switter, Mannweib
oder Knäbin, ſo harrt ihrer noch eine große Aufgabe. Da liegt
das unbewußte Siel der Frauenbewegung. Die vermännlichte
Frau glaubt nur an männliche Werte und iſt darum eine taube
Nachblüte des alten Patriarchats, ebenſo entſeelt und entgeiſtigt
wie der moderne, dem Betrieb verfallene Mann.
Sum Geiſt kann man nur in der eigenen Geſchlechtsrolle
kommen. Nur von ihr aus verſteht man den Gegenpol und
rück=
wirkend ſich ſelbſt. Nur aus dem Erlebnis ſolcher Sweiheit erfaßt
man die Einheit, den Sinn, den Geiſt der Welt. Dazu brauchen
die Geſchlechter einander. Der frigiden Weiblichkeit iſt Geiſt
ebenſo verſchloſſen wie männlichem Eunuchentum, weshalb die
geiſtlichen Orden keinen Mann aufnehmen, der nicht Mann iſt.
Das alles iſt nun nicht erdachte Utopie, ſondern geſchaute und
gedeutete Wirklichkeit, denn die aus wahrem Frauentum bewußt
geiſtige Ergänzung und Sinn ſuchenden Frauen exiſtieren ja
be=
reits und beſchämen durch innere Lebendigkeit und
Geiſtempfäng=
lichkeit oft die große entgeiſtigte moderne Männermaſſe.
Hinter all dem mondänen Sirlefanz und allem Kampf um
echte bewegt ſich heute mächtig die erwachende Urnatur des
ſeibes, die ſich der noch vorhandenen Formen bedient, weil noch
ine anderen da ſind. Vorläufig ſteht der Mann hilflos davor,
r fühlt, daß auf dem Boden der Natur die entfeſſelte Frau die
tärkere iſt, denn hinter ihr ſtehen ewig die Mütter, zu denen
auſt verſtehend den Weg fand. Die Waffe des Intellekts bat
m die Frau längſt entwunden; ſie führt ſie ebenſogut, wie er.
d dazu hemmungsloſer. Die Sehnſucht des modernen Mannes
ach mehr Natur hat Erda beſchworen, er muß ſich nun wie
zuſt mit den „Müttern” auseinanderſetzen. Wird er verſtehen
1 zu geſtalten wiſſen, was ſie ihm zuraunen?
Wenn ihm der Schlüſſel nur zum Beſten frommt!
Neugierig bin ich, ob er wiederkommt?”
HeleneLange, die Achtzigjährige.
Von Dr. Hertha Eiſenſchmidt.
„Unſer Leben währet ſiebzig Jahre, und wenn es hoch kommt,
ſo ſind es achtzig Jahre, und wenn es köſtlich geweſen, ſo iſt es
MMühe und Arbeit geweſen!”. Dieſer Bibelſpruch paßt auch ſo
recht auf Helene Lange, die tapfere und unerſchrockene Pionierin
der deutſchen Frauen, die am 9. April d. J. ihren 80. Geburtstag
feiern konnte. In Oldenburg als Cochter eines Kaufmanns geboren.
erfreute ſie ſich dis zum ſechſten Jahre einer ſonnig hellen
Kind=
heit, in die der plötzliche Cod der Mutter den erſten, ſchweren
Schatten warf. Fortan vom Vater um ſo mehr beſchützt und
be=
treut, verſpürte ſie deſſen Verluſt, der ſie im ſorgloſen
Jung=
mädchenalter von 16 Jahren traf, um ſo härter. Statt aber, wie
es ihre Verlaſſenheit mit ſich brachte, ſich nun tatenlos ihrer
Crauer hinzugeben, raffte ſie ſich voll ſeltener Energie auf und
ging nach kurzer Vorbereitung nach dem franzöſiſchen Elſaß, um
mit zähem Eifer ſich gründliche Kenntniſſe in der franzöſiſchen
Sprache zu erwerben. Hier gab ſie auch ihre erſte Schrift
her=
aus, deren verſchiedene Auflagen bewieſen, daß ſie, die junge
Deutſche, die Notwendigkeit einer ſolchen Unterweiſung richtig
erkannt hatte. Crotzdem ſie als Erzieherin tätig war, bereitete
ſie ſich auf privatem Wege voll Sielſicherheit auf die
Lehrerinnen=
prüfung vor, da ſie ihren Vormund nicht für eine Ausbildung als
ſolche auf dem Seminar zu gewinnen vermochte, und beſtand als
Vierundzwanzigjährige in Berlin ihr Examen ſo gut, daß ihr die
Leitung des Crainſchen Lehrerinnen-Seminars übertragen wurde,
das mit der Crainſchen höheren Mädchenſchule verbunden war.
In fünfzehnjähriger Lehrtätigkeit ſammelte ſie nun hier derartige
Erfahrungen, daß ſie ſich immer energiſcher für die von ihr
er=
kannte zwingende Notwendigkeit einer Reform der höheren
Mädchenſchule einſetzte. „Denn”, ſo ſagte ſie, „wie ſich aus der
gleichen Nahrung der weibliche und männliche Körper, jeder nach
ſeinem eigenen organiſchen Prinzip verſchieden baut, ſo wächſt
die Pſyche des Mädchens, wie die des Knaben, nach der von der
Natur geprägten Form durch den Stoff, den die Umwelt bietet
und den die Schule, der jeweiligen Entwicklungsſtufe entſprechend,
auszuwählen und zu vermitteln hat”, Sie verlangte aber auch
erhöhten weiblichen Einfluß bei der Erziehung der jungen
Mädchen, die namentlich in dem kritiſchen Seitraum von 14 bis
17 Jahren von außerordentlicher ethiſcher Bedeutung für das
weibliche Geſchlecht ſei. In einer Broſchüre: Die höhere
Mädchenſchule und ihre Beſtimmung”, die als Begleitſchrift einer
dem Preußiſchen Abgeordnetenhaus 1887 eingereichten Petition
beigefügt wurde, legte ſie ihre Forderungen und Wünſche
bezüg=
lich Erweiterung der Kenntniſſe einer Lehrerin der Oberklaſſen
an höheren Mädchenſchulen, durch Beſuch der Univerſität als
ordentlicher Hörerin nieder. Im Jahre darauf war es wieder
eine Broſchüre von ihr, „Frauenbildung”, die, einer Petition des
Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins beigefügt, für die Frauen
das Studium für ärztliche und wiſſenſchaftliche Lehrberufe
for=
derte. 1892 gab ſie die ausgezeichnete Monatsſchrift: „Die Frau”
heraus, für die ſie bald einen großen Kreis von Intereſſentinnen
gewann, und als im Jahre 1908 die ſo lange angeſtrebte
Mädchen=
ſchulreform Catſache wurde, da wußten leider viele der
Haupt=
beteiligten nicht, daß Helene Lange es war, der das, was ſie der
Frauenwelt an Erleichterungen und Neuerungen brachte, in erſter
Linie zu verdanken war.
Obgleich Helene Lange niemals einem Frauenſtimmrechts=
Verein angehörte, trat ſie doch jederzeit energiſch für das
Frauenwahlrecht ein. Klar und überzeugend waren ihre
Ausfüh=
rungen darüber in der Seitſchrift „Cosmopolis”, mit der ſie im
Jahre 1896 die Gemüter erregte, und im Jahre darauf faßte ſie
in einer Broſchüre das zuſammen, was das Frauenwahlrecht als
Frauenforderung erklärlich machte. Sie war auch die Gründerin
und Vorſitzende des Lehrerinnen=Vereins, die Gründerin und
Leiterin der erſten Neal= und Gymnaſialkurſe für Frauen und die
Vorſitzende des Allgemeinen deutſchen Frauenvereins. Ihr iſt es
hauptſächlich zu danken, daß ihrem Geſchlecht endlich die
Univer=
ſität geöffnet wurde, daß die Mädchenſchule zur höheren
Schul=
anſtalt verwandelt wurde, und ſie ſtrebt noch heute unentwegt
da-
für, daß die Mädchenſchule weiblicher Leitung unterſtellt wird.
Gertrud Bäumer, der es vergönnt war, in
jahre=
langer, treuer Freundſchaft Helene Lange wie kein zweiter Menſch
nahezutreten und in ihrer Weſensart voll zu erfaſſen, ſchreibt in
ihrem „Gedankenbau”, einem Abſchnitt in der Feſtſchrift zum
70. Geburtstag Helene Langes: „Es gibt keinen Königsweg zur
Wiſſenſchaft — es gibt keinen weiblichen Weg zur Vergeiſtigung
und Verſittlichung des Lebens. Im Sondergepräge ihrer
An=
lagen und Wirkungsweiſen bewahrt ſie ein menſchlich Gleiches.
Wie dieſelben ewigen Kräfte in der Natur die Vielgeſtaltigkeit
der Formen ſchaffen, ſo entſteht die beſondere Form weiblicher
Geiſtigkeit durch die gleichen Mittel der Arbeit und des
Wachs=
tums.” Und an anderer Stelle: „Wie es in der Bibel heißt, daß
man Gott nicht nur in Jeruſalem oder an einem anderen heiligen
Ort anbeten könne, ſo kann auch die Frau „im Geiſt und in der
Wahrheit” weiblich wirken außerhalb der Stätten, die ihr zu
dieſer oder jener Seit die Geſellſchaft als ihr Gebiet angewieſen
hat. Die Betätigung ihrer Art iſt nicht gebunden an den engſten
Kreis ihrer Gattungsaufgabe, weil die „Weiblichkeit” ein
gei=
ſtiges Element iſt, das alle ihre Wirkungsweiſe charakteriſtiſch
prägt.” Nun, Helene Lange war und iſt es wie ſelten einer Frau
vergönnt geweſen, in dieſem höchſten Sinne ihre Weiblichkeit
auszuwirken, zum Beſten ihres Geſchlechts.
„Sch glaube ihnen nicht.”
Ich glaube ihnen nicht, wenn ſie auf ihren Prinzipien
ange=
ritten kommen, auf ihrer Überzeugungstreue, und wie ſie es ſonſt
nennen. Es iſt ja möglich, daß ich mit meinem Mißtrauen unrecht
habe. Alſo kommt es auf die Probe und den Gegenbeweis an.
Es war damals, als ich noch kein Portemonnaie und erſt
recht kein Geld beſaß. Ich ſtand auf einem Hügel und blickte
hinunter zum Volksfeſt, zu den ſich drehenden Karuſſells, den
Schaukeln und Schaubuden, den Suckerwarenſtänden und all den
Wunderdingen. So erſchienen ſie mir. Schon deshalb, weil ich
kein Geld beſaß. Da kam ein Schulkamerad. „Warum gehſt du
nicht hinunter?” Sollte ich ihm ſagen: Ich möchte ſchon, aber ich
habe kein Geld? Um keinen Preis hätte ich das geſagt. Nein,
ich gebrauchte eine große Geſte: „Ach, das läppiſche Seug; ich mag
es nicht”
Als ich das erſte Herzklopfen wegen eines Mädchens hatte,
aber weniger Beachtung fand, als ich wünſchte, war meine Nede
ähnlich: Ich ſchmähte, was ich nicht erlangen konnte. Und bei
einem mißlungenen Geſchäft bemühte ich mich um eine ähnliche
Ausrede: Ich hatte gar kein rechtes Intereſſe daran.
Wo immer ich die Probe machte, fand ich dasſelbe. Der von
ſeinem Mädchen „Verſetzte” behauptete nachher, er ſei nicht
pünktlich geweſen und es läge ihm auch nichts daran. Leute, die
auf ein Vergnügen brannten und es ſich doch nicht leiſten konnten,
gaben an, ſie hätten keine Seit dafür. Der Geſchäftsmann, dem
ein mühevoll vorbereiteter Coup fehlſchlug, trachtete danach, zu
überzeugen, daß er ſich gar nicht ernſthaft darum bemüht hatte.
Wenn ſich einer aus Nückſichten auf ſeinen Stand oder aus ſon=
ſtigen Gründen etwas verſagen mußte, ſo gab er nie an, daß etz
zwar gern möchte, aber nicht darf, ſondern er behauptete, es liege
ihm nichts daran. Und jeder forderte von mir, daß ich ihm
glau=
ben ſollte.
Ich glaubte ihm nicht, konnte ihm nicht glauben, denn ich
hatte meine Erfahrungen. Ich hatte ja einen ähnlichen Schwindel
verſucht. Und wenn einmal einer aufrichtig zugab, wie es war,
ſo hatte er beſondere Gründe dazu. Irgendeine Unwahrheit
ſteckte immer noch dahinter. Meiſt war er nur etwas geriſſener
und mehr lebenserfahren.
Natürlich haben ſie recht damit. Es beſteht gar kein Anlaß,
die andern in die Karten gucken zu laſſen. Oft glaubt man auch
ſelbſt, was man ſagt, wenn man es andern oft genug glauben zu
machen verſucht hat. Und es iſt gar nicht ſo unklug, in gewiſſen
Dingen den andern ein X für ein U vorzumachen. Die Hauptſache
iſt, daß es gelingt. Aber unklug iſt es, die anderen merken zu
laſſen, daß man ihnen nicht glaubt. Alſo wäre es unklug, ſo aus
der Schule zu plaudern und hier zu ſagen, daß ich ihnen nicht
glaube. Vielleicht. Aber ebenſogut kann meine Behauptung nur
das Bemühen ſein, mir einzureden, daß ich ihnen nicht glaube,
weil ich ihnen ſchon zu viel geglaubt habe, und zu oft getäuſcht
worden bin. Und die konſequente Fortführung des Gedankens
wäre, daß ich mir ſelbſt nicht mehr glauben kann. Das geht aber
doch nicht an. Alſo muß ich mir glauben, daß ich den andern
nicht glaube. Und ich werde mir erſt recht einreden, den andern
nicht geglaubt zu haben, wenn ich von ihnen getäuſcht worden bin.
Da bin ich alſo in eine ſchöne Sackgaſſe geraten. Wie ſagt
Goethe? „Ein Kerl, der ſpekuliert, iſt wie ein Cier auf einer
dürren Heide, von einem böſen Geiſt im Kreis herumgeführt, und
rings umher iſt volle, grüne Weide.” Jawohl. Der Ceufel hole
8—r,
die Philoſophiererei.
Die Porzellanfuhre.
Von Bruno Manuel.
Der Knabe Karl will Kaufmann werden. Denn dies iſt ein
beſſerer Beruf. In der Lehre werden ihm die Elemente den
Nationalökonomie beigebracht: das Markenanfeuchten und die
Handhabung des Staubwedels.
Damit er auch von Buchführung einen Begriff bekomme —
zunächſt von der einfachen —, darf er im Handwagen Porzellan
zur Kundſchaft rollen.
.. . Eines Cages wird ihm eine beiſpiellos gewaltige Fuhre
aufgehalſt. Er lernt erkennen, was für Gefahren einen Kaufmann
gelegentlich umbrodeln.
Da gibt es einen dumpfen Knall — rums! Ein Nad, das
andauernd quietſcht, geht ſchließlich auch entzwei.
In Scharen ſammeln ſich die Gaffer und ſtellen Vermutungen
an über die Höhe des Schadens. Weil Porzellan davon nicht
wieder ganz wird, räuſpert ſich ein beſſerer Herr ähöb . . . und
ſagt:
„Warum halten wir eigentlich die Hände in den Schoß?
Seigen wir dem Jungen, daß wir ſoziales Empfinden haben —1
Nicht wahr, du mußt das deinem Chef erſetzen — 2‟
Womit der beſſere Herr zwanzig Pfennige aus der Caſche
angelt.
Die Menge tut ein Gleiches.
Dem Knaben ward es grün vor Augen. Und er dankt innig=
Da ſchwebt ein friſiertes Weſen herbei und bügelt träumes
riſch Karls Colle.
„Siehſt du” — ſäuſelt es lieblich — „das haſt du dem guten
Beiſpiel dieſes edelmütigen Herrn zu danken!”
Da muß ſich Karl den Bauch halten. Und prutſcht:
„Det nennſe Edelmut? Hat der Menſch Cöne! Det war
doch mein Chef, der olle Pinkert!”
Aufgabe 375.
Nummer 254.
Ladislav Knotek i Karlin.
(Blata Praha 1924.)
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Brüfſtellung: Beiß: Kel Db1 Ld8 (3);
Schwarz: Kf4 (1); 44.
Aufgabe 376.
A. M. Sparke in Lincoln.
(Good Companion, 1920.)
Weiß: Kel Dg8 Tg4 Le2 g1 Sa6 g6 Bb5 (8);
Schwarz; Kd5 De6 L18 8a8 15 Ba5 d6 d7 e7 g2 (10)
Matt in zwei Zügen.
Rätſel
Zahlen Rätſel.
188 189 190 191 192 E F A. E 193 194 195 196 197 D N EI M 198 199 200 201 202 T I U R 203 204 205 206 207 4 I. A. R B 208 209 210 211 212 E K N W N Die Zahlen ſamt den dabeiſtehenden Buchſtaben ſind ſo zu ordnen,
daß die ſenkrechten, wagrechten und diagonalen Reihen als Summe
je 1000 ergeben und weiter die Buchſtaben, reihenweiſe abgeleſen, einen
Carl Deubel.
Spruch nennen.
Buchſtaben=Silben=Rätſel.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
O O
O O
O0
26
a, a. b. d. d. e, e. f. g. I, I., n. p. r. ſ. ſ. ſ. t, w. z. Vorſtehende
20 Buchſtaben ſetze man auf die 20 Punkte, ſo zwar, daß in ſenkrechter
Richtung 10 Wörter entſtehen, die dem Klange nach aus 2 Silben
be=
ſtehen, z. B. rb — Erbe, le — Elle. Die auf die fetten Punkte
fallen=
den Buchſtaben nennen dann einen Spielverderber. Die 10 Wörter
bedeuten: 1. Baum, 2. Haustier, 3. bibliſcher Frauenname, 4. Göttin,
5. ein kleines Stück Papier, 6. Planet, 7. Teil des Hauſes, 8. künſtlich
geebnete Flächen, 9. Naturerſcheinung, 10. hat jedes Ding.
Carl Deubel.
Kamm=Rätſel.
V V Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die Wagerechte einen
um=
rühmlich bekannten Griechen nennt; die Senkrechten nennen einen
Dichter, deutſchen Fluß, ärztliches Inſtrument, Unternehmung, Baun.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 15:
Ein Schnadahüpferl.
Man beginne links unten bei „oh” und leſe die übrigen Felder im
diagonaler Richtung ab; man erhält:
„Ohni Pulver, ohni Blei,
So a Jag’n is wohl neuz
So a Jag’n ohni Schuß
Is wia d: Liab ohni Kuß.”
Monogrammrätſel.
Dryg u. Verlag: 8. C. Wittich ſche Hofbuchdruckersi, Rheinſtr. 23. —
[ ← ][ ][ → ] A
Tlglobmſtabbats
A
Aahplnde
So, die Oſtern ſin aach widder erum, un der gude Oſterhas
kann ausſchnaufe vun ſeine a’ſtrengende Arweit, die wo mit jedem
Jahr kommblizierter un umſtendlicher wärd. Awwer gottlob der
Oſterhas waaß, was ſeiner Amtes is un hott uns noch haa Johr
i Stich geloſſe. Er ſtreikt net, brodäſtiert net, kehrt ſich an nis
un frogt nooch niemand, ſundern is bloß mit=eme geradezu
vor=
bildliche Eifer beſträbt, ſeine hoche Flichte noochzukumme. — Vun
der kennte viele was lärne...
Däß haaßt, geſähe hab ſch’s zwar noch nie, wie der
Oſter=
has däß eichentlich macht, mit dem Eierlege, obgleich mich die
Geſchicht ſchun vun Kind uff rieſich indräſſiert hott. Mir ſcheint,
der Oſterhaas is ganer vun dene, die wo net zugeguckt hawwe
wolle bei de Arweit. Er is zu beſcheide un a ſpruchslos un macht
kaa Geckreiſch un Brimmboriumm un ſpielt ſich net ſo uff, als wer
er allaans derjeniche welcher, wo. Sundern er legt ſei Eier
haam=
lich un in aller Stille, un ’s kimmt halt bloß druff a', daß aach
jeder däßjeniche Ei find, wo de Has vor=en gelegt hott. Un
wer net ungeneiich is, dem macht=er gern en Spaß, 8 dreht ſich
halt bloß dodrum, net wieviel dezu needich is, ſundern mit wie
wenich mer eme Menſchehärz e Fraad mache kann”".
Wie geſagt, der Has macht kaa Gedees un boa Uffhewens,
ſundern er macht ſei Sach ganz im Stille ab. Im Gäächeſatz zu
ſo=eme uffgebloſene afelliche Hinkel, wo ſich bekanntlich forchtbor
wichdichdwerich uffſpielt bei dem Geſchäft. Un wann ich aach noch
nie net geſähe hab, wies der Oſterhas wacht, awwer ſo=eme
duſſe=
liche Hinkel hab ich ſchun oft mitzugeguckt. Nemlich ſo e Hinkel,
däß verſpiert uff amol e gewiſſe innere Berufung, e innerliche
Stimme, ſozuſage en ſeeliſche Drang. Awwer, dumm, wie ſo e
Hinkel is, waaß es nadierlich net, was däß haaße un wärrn ſoll,
un hockt ſich ganz verdattert un verdutzt in e Eck enei. Uff gamol
wärds em zimmlich leichter, 8 dreht ſich erum un guckt, was
eichentlich los is, un ſieht, daß es in aller Unſchuld e mehr odder
wenicher weißes Ei geleecht hott. Jetzt awwer ſollt=er emol ſo e
Hinkel ſähe. Däß is e Gedhus, un e Gemach, un e Gegiggel, un
e Gegaggel, un e Gedees, un e Geſaires, um daß es ja aach die
ganz Nachbarſchaft heern dhut, was for=e wußerordentlich Wunner
ſich begäwwe hott. Un wos is geſchehe? — E Hikel hott e Ei
geleecht zum Erzeicherpreis vun ſex, ſiwwe Fennich. Do is es
aach de Wert, ſo e Gekriſch zu mache. Do havwe doch bloß
heech=
ſtens die e Recht zum Kreiſche, die wo noochher for däß Eiche
fuffzeh un achtzeh Fennich bezahle miſſe..
Freilich, net bloß die Hinkel, awwer gach annern Leit, die
hawwe ſo=e dumm Gewohnheit, un ſo e dickes Wichdichdhu an ſich.
Bloß is es in dem Fall rumgedreht, die fange erſt mitm
Ge=
gaggel un em Gegiggel a', un mache en Mordslebdag un e
Uff=
hewens, daß mer wunners glagbt, un mindeſtens denkt, 8 kumme
gleich e paar hunnert Schock Straußeeier debei eraus. Un wann
mer ſich hinnenooch de Schade beſieht, do hawwe ſe, wann’s hoch
himmt, en neie Beſchluß, odder e nei Geſetz, odder e paar neie
Geld zehle, un zwaa Mann hette drei Dag zu ſchebbe gehatt, bis
ſe all däß Klaageld im Kaſſeſchrank drinn hatte.
Steiern, mit allem Beſchwehr, awwer zu ihre volle Zurfriedenheit
uns in’s Neſt geleecht; äwenfalls zum landesiebliche „
Erzeicher=
breis”. Nor haaßt mer däß in dem Fall Diäte, un do waaß
mer jo, ſie meeche ſich noch ſo unaans ſei, awwer wann’s ſich
um ſie dreht, do haaßt’s: „Wir halten feſt un drei zuſammen,
ſolang wie’s geht, ſolang wie’s geht‟. Dofor ſin’s halt die
„Erwehlten des Volkes”.
Offe geſtanne, do is wir der Oſterhas ſchu liewer,
meints=
wääche, un wann=er mer gornix leecht. Wans hott=er uns diß
Johr awwer doch gebracht, nemlich die Ausſicht, daß es endlich
widder Friehling wärd in de Nadur, wann aach der Friehling
ſälbſt noch e bißche aſch zerickgebliwwe ausſieht. Dodefor hott
awwer doch, alle gelehrte un ungelehrte Wetterfröſch zum Trotz,
an dene zwaa Feierdäg die Sunn geſcheint, daß es nor ſo e Art
hatt. Am erſte war’s zwar noch e bißche rauh und windich, cwwer
am zweide Feieidag, do war kaa Halte mehr, alles was Löffel
läcke konnt, hott ſich ufſgerobbelt un is enaus gemacht, un hott
ſich drauß vor de Stadt de Nadur an die Bruſt geworfe. Do is
wwiddermol unſer ſo mit recht beriehmte nehere Umgäwung zu
(hrn un Adähe kumme; un die „Elektriſch” gach, ich hab mer ſoge
loſſe, de Kall Bohnbärcher hett Blooſe an de Finger, vun lauder
Freilich, es hott aach annern gäwwe, dene war die Elektriſch
net fei genuch, die ſin mit de Eiſebah’ gefahrn, odder ſogar mit’m
Audo. Nemlich recht weit fortzufohrn, däß is heit modärn,
ganz weit fort muß mer heit, däß is vornehm, weils mehr koſt un
doch bloß zwaa Dag dauert. Wenich Vergnieche, wo awwer
viel koſt, däß is heit ſchick. De Friehling ſo ganz m de Neeh
vun Darmſtadt erum, beiſpielsmeßich: Ludwigsheeh,
Marien=
heeh, Prinzebärch, däß is noch dene ihre Maanung baan richdige
Friehling, däß is mehr ſo=en Ehape=Friehling for
fimfunzwan=
zich odder ſurffzich Fennich. — Die fahrn däßhalb am liebſte
in=eme meechlichſt luftdicht verſchloſſene, ragchiche Eiſebah’kubbee,
odder meintswääche im Audo, eigemummelt bis an die Naſeſpitz,
un e Brill aus Katzegold vor de Aage, daß mer maant, die ganz
Welt hett die Gelbſucht, voll Dreck un Staab bis in die Ank. —
fahrn die alſo am liebſte am erſte Feierdog ärchend wohin,
iſwwer=
nachte, un fahrn am zweide Feierdag widder haam. Un wann=en
dann am dritte Feierdag jemand begäächend un fragt — nemlich
am dritte Feierdag begäächent aam immer jemand und fragt —
un fvagt: „no, wo warn Sie ſwwer die Feierdag?” — do runzele
ſe ſiffiſant die Nas, un ſage ſo leichthie, mit=em gewiſſe Ton in
de Stimm: „Ach Gott, mir warn e bißche in Dingskirche, un in
Deierhauſe; alſo ich ſag Ihne, en Friehling hawwe die dort,
Grima!” — Un diejeniche, die wo ſich dorch däß Geflunker
dib=
biern loſſe, die erzehle dann dehaam: alſo 8 Dingſe warn iwwer
die Feierdag in Dingskärche un in Deierhcuſe, alſo die
Bliete=
bracht, unbezahlbar. . .” un mit=eme neidvolle Seifzer: „ja, ja,
wer Geld hott. . ."
Un wie is es in Wärklichkeit? Meiſtens hawwe ſe Archer
un Krach uff de Eiſebah”. Wercher un Krach iwwers deiere Eſſe,
Archer un Krach üwwer ihr rickſichtsloſe Benzingenoſſe, wo immer
ganer mehr Staab mache will, wie de anner — awwwer vum
Friehling kaa Spur vun=ere Ahnung.
Naa, dem Friehling zulieb Graiche wir Darmſtädter uns koa
weitere Unkoſte zu mache, der kimmt zu uns in Deutſchland
zu=
erſt, eh nor die annern ſoweit denke. Noch e paar Dag — wann
rix dezwiſche kommt! — dann wärd uns de Friehling hier e
Farweſpiel ſärwiern, do is die Riwwijehya en Dreck degääche;
mir ſchwimme dann geradezu in=eme Bliedemeer.
Freilich, do fellt mer aach ei”, wo die „Bergwacht” die Woch
widder druffhie gewieſe hott, nemlich daß es Friehlings=
„genießer” gibt, bei dene ſoen Spaziergang zu=eme Raubzug urff
die Nadur ausorte dhut, un die wo wunners glaawe, wie
eidringlich ſe ihr Fraad am Friehling hund gäwve dhete, wann ſe
ſich mit Arm voll Blume un Bliedezweich belade, um ſe nachher,
an=eme Wärtshausdiſch, uff=ere Bank, in de Eiſebah’ odder
gott=
waaßwo, gedankelos lieje zu loſſe. E: Streißche im Knobbloch,
en griene Bruch am Hut dhut’s aach, un is e ſchee Adenke an de
Friehling; wer ſich awwer wahllos un habgiehrich mit Blume un
Bliede belade dhut, däß is en Allmei un uff den geheert
unner=
wähks mit Finger geditte.
Wie geſagt, hoffentlich macht der Abrill kaa Spojemende, 18 is
bekanntlich e aſch unſicherer Kandoniſt, un ſein Haushaltungsblan
is grad ſo verſchleiert un undorchſichdich, wankelmiedich,
unzuver=
läſſich un ungenau, wie der vun de Stadt= un Staatsſinanzver=
waldung. Immerhie wolle wer hoffe, daß ſich ſei Billanz wenicher
i Schnee un Räje, als in Wärme un Sarnneſchei auszeichnet, un
daß er mit=eme zimmliche Iwwerſchuß an ſchee Wädder abſchließe
dhut. Dann was nitzt aam däß ſcheene, neie Friehjohrstoſtiem,
wann’s im Klaaderſchrank henkt, un wann mer ſchun vum bloße
Agucke e Genshaut krickt. Zwar wääche=re Genshaut, do hott ſich
noch kaa aanzich abhalte loſſe, ſich mit Elleganz in ihr nei
Frieh=
johrskoſtüm zu ſtärze, beſunners wann ſie gewißt hott, ſie kann
ihr beſt Freundin damit ärchern, die wo noch in ihrm alte Fehnche
vun vorm Johr erumlagfe muß. Un wann aach de Mann
degääche krätſcht, der verſteht erſtens mix dodevo’, un zweidens
krickt er jo aach net de Schnubbe; ’s geht=en däßhalb aach nir a
— däß haaßt, wann er de Schnubbe hinnenooch net doch noch
krickt. Nemlich däß is aa vun ſeine liebſte Eigenſchafte, daß er
im Friehjohr äwenfalls uff die Wanderſchaft geht, de Schnubbe.
Woher’s aach bimmt, daß äwe alles nieſt, ſozuſage in Dur un
Moll; un beſunners am Therjader. Awwer no, do is mer ſeit
neierer Zeit iwwerhaubt leicht verſchnubbt. Däß hott awwer
mitm Friehjahr weiders nix zu dhu, däß liggt ſcheints an de
Verpackung. Jedenfalls, unſer Schenneralindendand hott äwe
recht ſei Laſt, ſo un ſo, er muß ſich halt ſo dorchworſchtele dorch
die verſchnuubbte Verhältniſſe. Un wann er nadierlich aach kag
Armee aus der Erd ſtambfe kann, ſo macht mir’s awwer doch de
Eidruck, als wann=em „ein Kornfeld” in de flache Hand waxe
dhet. Hoffentlich wext’s=em net ſwwer de Kobb...
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Wie geſagt, die ganz Nadur dhut
ſich verjinge — bloß unſer Balleegadde net. Bald fimf Johr
lang knoll ich mer ſchun die Finger wund dewääche. In gewiſſe
Pauſe wärrn Brodäſtverſammlunge abgehalte, ob, wie, wann,
wo, warum, weshalb, wiſſo; Kabbazidhete un Konniferie der
Kunſt un Wiſſenſchaft gäwwe ihrn fachmenniſche Semft dezu,
unſer neier ſtadthaislicher Reklameſchäff bohrt ſich e Loch ins
Knie un ſchreibt fiewerhaft Reklameaddickel in auswärdiche
Zei=
dunge, — awwer der Balleegadde bleibt wie er es, un macht de
Eidruck, als wann Ziſcheuner ihr „Wocheend” drinn abhalte dhete.
— Alſo meine Herrn, die Dickkebbichkeit in alle Ehrn, awwer
wann mer ſe iwwerdreibt, dann macht mer ſich lächerlich.
Der Balleegadde is zur Zeit ſicher des dreckichſte Kabbidel
vun unſere Kunſtſtadt. Un ich mecht mer däßhalb emal die „klaa
Afrag” erlaawe: „Lebt der Herr Owwerowwer noch? — Wenn
ja, was gedenkt er dagääche zu tun?!“ — Nemlich ich bin der
Maanung, wann mer ſchun emol en Owwerowwer hawwe, dann
ſoll er emol e Machtwort ſchwäzze, wann ſich die „Fachleit”
net aanich wärrn. Daß er noch läbt, unſer Owwerowwer, däß
hab ich zwar neilich geläſe, wo er die große Addickel iwwer de
Einheizſtaat” losgeloſſe hott. Awwer do mecht ich em in aller
Beſcheidenheit ſage: was nitze mir die geſcheide Ausfiehrunge
iwwer en Einheizſtaat, wann ſem noch net emol gelingt, wääche
ſo=ere Baggadäll wie de Balleegadde e „Einheizfront” herzuſtelle.
Mir weers liewer, er lies vorerſt emol de Einheizſtaat,
Einheiz=
ſtaat ſei, un dhet defor ſorje, daß uff unſerm Stadthaus ſo was
wie e Einheizverwaldung zuſtand kemt; dann offe
ge=
ſtanne, mir macht’s de Eidruck, als wann do jeder mache dhet,
was er wollt, un jeder dem annern zu Boſſe . . .
Jww=
richens, er geht doch ſällwert de Dag e Stickers viermal dra
vabei — ſo ſchlecht ſieht er doch net, daß er däß net ſähe dhet,
wie däß ausſieht — — — Un wann aach der Wunſch un de
Wille vun de Darmſtädter Bärjerſchaft nix gilt, ſo ſoll mer doch
e bische an die Fremde denke, die wo jetzt „geſtrömt” kumme
un die doch fraglos emol en Gang dorch unſer ſcheenſt Straß
mache.
Un der Fremdeverkehr hebt ſich doch zuſähens, ſogar der
internatzionale. So is beiſpielsmeßig heit ſchun widder.
jemand kumme, nemlich die Aſta Nielſen. Ich hab em Fink
im Orfeum gleich dellefoniert, er mecht, wann=er mit=er dorch die.
Stadt gingt, es ſo ei’richte, daß er net am Balleegadde babei
gingt, mer mißt ſich ſcheeme, wann die däß ſähe dhet, wo die doch
ſchun uff de ganze Welt erum kumme is.
Iwwrichens, däß wärd en Juwel gäwwe, heit awend im
Orfeum. Dann wer die Aſta Nielſen hott ſpiele ſähe, der
mecht ſe nadierlich aach emol ſchwätze heern. Mich indräſſierts
jedenfalls emol, ob däß däre ihr wärkliche Aage ſin, wo ſe.
als mit ſpielt. Dann e paar Aage hott däß Frauenzimmer im
Kobb, e paar Aage, do liggt de Himmel un die Höll drinn; was
muß die erſt for=e Härz hawwe! — No, mer wärrn’s jo ſähe heit
awend, wann ſe die „Kamiliendam” macht.
For den zurickgewieſene Niebergall=Brunne: Aus froher
Rund, zur feſtlichen Stund: Sächzich Mack. — Danke ſchee! —
Die Woch, am neunzehnte, is nemlich em Niebergall ſein
fimf=
unachtzichſte Dodesdag, wie ſchee weer däß gewäſe, wann mer
bis dohie den Brunne hette eiweihe kenne. — Noja: un
Demo=
kritos ſah, daß er in Abbdehra war — un ſchwieg .
Der zeitgemäße Haushalt.
Viel gebrauchte Ruckſäcke wieder
aufzu=
friſchen. Auf Wanderungen und Ausflügen ſowie beim
„Wochenend” ſpielt der Ruckſack eine große Rolle, da er den
not=
wendigen Mundvorrat birgt, der dem Touriſten das Gaſthaus
entbehrlich machen ſoll. Nicht ſelten ſieht man einem ſolchen
Ruck=
ſack ſchon von weitem an, daß er manchen „Sturm” erlebt hat.
Verblichen, mit durchgeſtoßenen Rändern, aufgerauhtem
Leder=
einfaß und ebenſolchen Tragricmen und womöglich noch
Fett=
lecke aufweiſend, ſtellt er dem Träger bezüglich ſeines
Ordnungs=
innes kein gutes Zeugnis aus. Doch alle dieſe Schäden können
ehr gut ſelbſt beſeitigt werden, wenn man erſt einmal den
Ruck=
ack durch Abbürſten mit Seifenwaſſer einer gründlichen
Reini=
ſung unterzieht. Dann werden die Tragriemen und der
Leder=
infaß an den Rändern mit Wilbra, das man mit einem kleinen
paarpinſel aufträgt, erneuert; ausgeriſſene Schnürlöcher durch
eue Oeſen ſowie die Zugſchnur ebenfalls ergänzt. So
vorge=
ichtet, leiſtet der renovierte Ruckſack wieder jahrelang gute Dienſte
nd erſpart die Ausgabe für einen neuen.
Mairübchen=Gemüſe auf Feinſchmeckerart.
½ Pfund zugeputzte Mairübchen ſetzt man in leichtem Salzwaſſer
um Kochen auf. Wenn ſie gar ſind, hebt man ſie auf eine
Schüſſel, bereitet von 1 Eßlöffel Butter und 1 Eßlöffel Mehl eine
elle Mehlſchwitze, die man mit Kochwaſſer auffüllt. Läßt die
hoße unter öfterem Umrühren langſam ausquellen, um die
Rüb=
ſen damit 10 Minuten durchziehen zu laſſen. Man ſchmeckt das
jemüſe mit 1 Teelöffel Süßſtofflöſung, 1 Teelöffel Salz, einigen
ropfen Zitronenſaft und friſcher Butter pikant ab, um, mit
ſeterſilie garniert, es als Beilage zu Ninderſchmorbraten oder
oaſtbeef zu reichen.
Schaum=Mandelhäufchen von Eiweißreſten.
—4 Eiweiß ſchlägt man ſo ſteif, daß man den Schnee „ſchneiden”
inn, dann fügt man unter weiterem Schlagen nach und nach
Pfund Zucker, das Abgeriebene einer halben Zitrone, 1
Päck=
en Vanillezucker ſowie ¼4 Pfund grobgewiegte ſüße Mandeln
der haſelnüſſe bei, ſetzt auf gefettetes Blech kleine runde
Häuf=
en von der Maſſe, die man mehr übertrocknen als backen läßt.
Weiche Eier mit Spinat. 6 Perſonen. 45 Minuten.
Gramm jungen, friſch gepflückten und verleſenen Spinat
kocht man ſchnell in nur wenig ſchwach geſalzenem Waſſer ab,
gießt ihn ab, drückt ihn gut aus und ſtreicht ihn durch ein Sieb.
Dann nimmt man ihn mit 40 Gramm Butter in ein flaches
Ge=
ſchirr, rührt ihn einige Minuten über ſtarkem Feuer, um ihn recht
trocken zu machen, fügt dann Salz, Pfeffer, Muskatnuß und
3 Löffel dicke Sahne hinzu und läßt den Spinat ſo langſam
20 Minuten dünſten. 12 kleine friſche Eier legt man in kochendes
Waſſer, läßt ſie 6 Minuten kochen, kühlt ſie ab, ſchält ſie und hält
ſie in geſalzenem Waſſer warm. Im Augenblick des Anrichtens
ſchmeckt man den Spinat mit 10 Tropfen Maggis Würze ab,
rich=
tet ihn dann hoch auf runder Schüſſel an und ſtellt die Eier
auf=
rechtſtehend und zur Hälfte in den Spinat hineingedrückt unten
herum."
Frikaſſee von Hammelfleiſch mit
Semmel=
klößchen. 6 Perſonen. Zubereitungszeit 3 Stunden. 2 Pfund
Hammelfleiſch (Bauch oder dicke Rippe) werden in 3 Liter Waſſer
mit Porree, Sellerie, Peterſilienwurzel, Mohrrüben, einer
Zwie=
bel, dem nötigen Salz und einer kleinen Priſe weißem Pfeffer
weichgekocht, dann herausgenommen und in Stücke geſchnitten.
Die Brühe gießt man durch ein Sieb. Dann dünſtet man 3
Eß=
löffel Mehl in zerlaſſener Butter an, verkocht dies mit der
Ham=
melfleiſchbrühe zu einer glatten Soße, ſchmeckt nach Salz ab,
würzt mit ein wenig geſtoßener Muskatblüte, legt die Fleiſchſtücke
zum Durchdünſten hinein und kräftigt das Gericht im Geſchmack
mit ½ Teelöffel=Maggis Würze. Die Semmelklößchen legt man
noch 1 bis 2 Minuten in die Soße, läßt ſie aber nicht darin
kochen, ſondern nur heiß werden. Die Klöße werden aus 60 bis
70 Gramm ſchaumig gerührter Butter mit 3 Eigelb, einem
gan=
zen Ei, Salz und der nötigen geriebenen Semmel bereitet und in
wallendem, ſchwach geſalzenem Waſſer gargekocht,
Rindsfilet mit Sardellen. 6 Perſonen 3 bis 4 Pfd.
Filet werden ſorgfältig zurechtgemacht, mit nur wenig Salz und
Pfeffer beſtreut und mit dem Saft einer halben Zitrone
beträu=
felt. Unterdeſſen hat man 100 Gramm Sardellen gut abgewaſchen,
entgrätet und zerteilt und ſpickt nun das Filetſtück möglichſt
gleichmäßig damit, legt es in ſteigende Butter, ſchiebt die Pfanne
in den Bratofen und brät es unter fleißigem Begießen gar. Die
Soße wird abgeſchmeckt, — braucht, weil die Sardellen meiſt
ge=
nügend Salz hergeben, kaum nachgeſalzen zu werden — mit
½ Teelöffel Maggis Würze verbeſſert und in der Sauciere
an=
gerichtet.
Humor.
Das Ringelſpiel im Schlafzimmer.
Piefke kommt ton einer Bierreiſe ſchwer beladen nach Hauſe.
Vor=
ſichntig an die gütige Wand gelehnt, betrachtet er, wie im Zimmer ſich
alles karuſſelartig herumdreht: „Ich zähle bis drei, eins, zwei und
drei!. Wenn nun das Bett vorbeikommt, hupp ich rein.”
Im Zeichen der Nacktkultur. „Wir bekommen da eine Einladung zu
einem Feſt, auf der ſteht: „Kleidung nach Belieben”,” ſagt Frau Müller
zu ihrem Mann. Jch meine aber, daß wir doch etwas anziehen müſſen.
Der Ahnungsloſe. „Hier habe ich einen Brief von Dr. Meier,
ſagt die Schweſter, in dem er um meine Hand anhält. Ob er mich auch
wirklich liebt? Er kennt mich erſt ſeit einer Woche.” — „Dann liebt er
dich vielleicht wirklich!” meint der Bruder,
Sein Schwarm. „Sagen Sie mir doch bitte, kennen Sie vielleicht die
ſüße Kleine, mit der ich den ganzen Abend getanzt habe?” — „Aber
gewiß,” erwidert die junge Dame, „das iſt doch Mama!"
Ein Vorteil. „Um Gotteswillen, ich habe meinen Kragenknopf
ver=
ſchluckt!” ruft er entſetzt. — „Na, dann weißt du doch wenigſtens, wo
er iſt,” erwidert ſie beruhigend.
Da s Cape.
Die Mode, die bekanntlich niemals ſtillſteht,
ſon=
bern immer Neues ſchafft oder zum mindeſten
Be=
kanntes, aber lange Zeit aus dem Modenbild
ver=
ſchwunden Geweſenes neuerlich zutage fördert, iſt
wieder einmal auf der Suche nach neuen
Möglich=
keiten. Der gerade, ſchlichte Mantel, der
gegenwär=
tig im Vordergrunde des Intereſſes ſteht, iſt zwar
ſchön, zweifellos kleidſam, auch verhältnismäßig
nicht allzu teuer und entſpricht durchaus den
Ten=
denzen der Tagesmode, doch wirkt er vielleicht
nach=
gerade etwas einförmig, und die Frau, die
Ab=
wechſlung wünſcht, ſieht ſich hier von der Mode ein
wenig vernachläſſigt.
Nur darauf iſt es zurückzuführen, daß das
kurze Koſtümjäckchen plötzlich aufgegriffen und
allenthalben mit großem Erfolg gezeigt wurde,
da es ſicherlich jenes Garderobeſtück darſtellte, das
man geſucht und gewünſcht hatte, lange Zeit aber
nicht fand.
Nun bleibt aber auch das Koſtüm natürlich
durchaus bei der geraden Linie
Was die elegante Frau anſtrebt, iſt nun
keines=
wegs ein Abſchwenken von dieſer ſchlichten
Mode=
form, auch nicht die Rückkehr zu den
Glocken=
faſſons, ſondern ſie wünſcht ganz einfach, die
ge=
raden Typen durch irgendeine intereſſante
Linien=
führung aus ihrer ſtarren Gebundenheit zu
be=
freien und damit eine neue Silhouette zu finden,
die gleichzeitig kleidſam und dekorativ ſein ſoll.
Aus dieſen Gründen dürfte das Cape das
die großen Salons in ideenreichen Variationen
ausnahmslos in ihren Kollektionen zeigen, auf
keinerlei Schwierigkeiten ſtoßen, ſondern ſehr bald
im Mittelpunkte des Intereſſes ſtehen.
Weniger häufig vielleicht in Form einer ganzen
Umhülle, als vielmehr in der Zuſammenſtellung
mit einem Kleide oder einem kleinen Koſtüm.
In der Regel arbeitet man die Capes ſo, daß
man ſie von dem betreffenden Kleidungsſtück, mit
dem ſie in Verbindung gebracht werden, leicht abzumontieren
vermag, ſo daß man ſofort zu der geraden Grundform
zurück=
finden kann, wenn man es wünſcht.
Die neuen Capes, die eigentlich weniger als ſchützende
Um=
hüllen, denn als Garnierung und Bereicherung der
Linien=
führung zu betrachten ſind, verfertigt man ſowohl aus Stoff
wie auch aus Seide, niemals aber aus allzu derben Materialien,
da auf dieſe Weiſe kein weicher, anmutiger Fall entſtehen könnte
und gerade das Gegenteil deſſen erreicht werden würde, was
man anſtrebt.
Die Seiden eignen ſich faſt ausnahmslos für die flotten
Cape=Formen. Viel borſichtiger muß man allerdings bei der
Wahl der Stoffe ſein. Es kommen hier nur wirklich
ſchmieg=
ſame Gewebe in Frage, die uns die gegenwvärtige Mode
aller=
dings in reichem Maße bietet; weicher Krepella, der poröſe
Fresko, ein noch teitmaſchigeres Material; der Woll=Ctamin
oder Buranic, endlich der feine, weiche Woll=Georgette (ein
zar=
ter, durchaus der Georgette=Seide nachempfundener Modeſtoff;
wären hier in erſter Linie zu nennen.
Die Capes ſind, den Beſtrebungen der kommenden Mode
au=
gepaßt, immer äußerſt ſchlicht. Drapierungen oder beſonders
hantaſievolle Formen werden — wie jede modiſche Theatralik —
ängſtlich vermieden und glatte, allenfalls auch pliſſierte Typen
Wichtig iſt nur, daß das Cape niemals plump
ausſehen darf, ſondern den leichten, anmutigen
Charakter unter allen Umſtänden wahren muß.
Wie das Cape auf einem Koſtüm und auf dem
neuen Kleide der kommenden Saiſon angewandt
und wie es als ſelbſtändige Umhülle in ſeiner
neuen Faſſung wirkt, zeigen wir in einer
beach=
tenswerten Bilderfolge.
Im Vordergrunde ſieht man das neue Cape=
G
2
Complet, das aus einem Stoffrocke und einer
Seidenbluſe (oder an deren Stelle aus einem
Seidenjumper oder auch aus einem geſtrickten
Pull=Oper) beſteht, die ärmellos und mit einer
geſtreiften Krawatte garniert iſt. Dazu gehört ein
einfaches Jäckchen, das eben durch das früher
be=
ſprochene ganz ſchmuckloſe Cape zu einem
neuarti=
gen Complet ergänzt wird. Das Kleid (Rock und
Bluſe) allein verwendet man für den Beruf oder
für ſportliche Gelegenheiten, in Verbindung mit
dem Jäckchen kommt es für die Promenade und
auch für den nachmittäglichen Beſuch in Frage,
mit einem bunten Schal garniert, wirkt es flott
und neumodiſch. Der Cape=Umhang darüber iſt
ſehr intereſſant, kann loſe um die Schulter gelegt
werden und ergibt eine ausgezeichnete
Zuſammen=
ſtellung für die Reiſe und für Wochenend=Fahrten.
Einfach, anſpruchslos und dennoch hervorragend
elegant und vornehm iſt das Cape=Kleid, das wir
in den erſten beiden Skizzen feſtgehalten haben.
Das Kleid iſt in ſeinem Oberteile nur durch ſpitz=
und querlaufende Säumchenbahnen garniert,
wäh=
rend der Nock ganz pliſſiert und oben quer
abge=
ſteppt iſt. Dieſes Modell nimmt ſich ſowohl in
marineblau oder ſchwarz als auch in jeder hellen
Sommerfarbe gut aus und wäre am beſten aus
Seiden=Georgette oder einem dünnen Modeſtoff
(alſo Buranic oder Woll=Georgette) herzuſtellen.
Das Cape iſt durchaus pliſſiert und beim Halſe
auf ein kleines, ſeitlich verknüpftes Leiſtchen
mon=
tiert.
Zu Capes, die naturgemäß die Linie oben
etwas verbreitern, ſind die neumodiſchen
halb=
großen Hüte empfehlenswert, da die kleinen Formen hier
un=
günſtig wirken würden. Aber nicht nur als Teil eines Ganzen
bringt man das Cape heuer zur Geltung, auch als ſelbſtändige
limhülle für elegante G=legenheiten erfreut es ſich großer
Beliebt=
heit, da es faſt über jedes Modell getragen werden kann.
Im Hintergrunde zeigen wir die Rückanſicht eines Umhanges,
den man ſowohl aus Gcorgette als auch aus China= und
Ma=
rokko=Krepp, aber auch aus Seidenſtoff verfertigen wird. Der
Kragen iſt entweder gezogen oder aus dicken, aneinandergereihten
Rollen zuſammengeſetzt, die ſich unten, beim Anſatze der dreifach
abgeſtuften Volants, wiederholen. Ein Cape dieſer Art arbeitet
man in ſchwarz um es ausnützen zu können. Willyungar.
vorgezogen.
Dre Bluſe.
Keine neue Mode wird wohl mit einem
fol=
chen Enthuſiasmus begrüßt werden, wie die
Bluſe, die zwar als altbewährtes
Kleidungs=
ſtück ſeinerzeit in keiner Garderobe fehlen durfte,
inzwiſchen aber lange Jahre in Vergeſſenheit
geraten war und von der Modedame geradezu
als vorſündflutliches Kleidungsſtück angeſehen
wurde.
Jetzt, da die Koſtüme wieder im
Vorder=
grunde des Intereſſes ſtehen, iſt auch für die
Bluſe eine neue Aera angebrochen, und ſelbſt die
größten Modeſalons bemühen ſich, dieſes
Klei=
dungsſtück in möglichſt vielgeſtaltiger,
phantaſie=
reicher Ausführung zur Geltung zu bringen.
Alle erdenklichen Materialien werden zur
Her=
ſtellung der wieder modern gewordenen Bluſe
herangezogen: hauchdünne, poröſe Stoffe in
Panama=Bindung ergeben ausgezeichnete
ſport=
liche Modelle, wie auch Rohſeide für die gleichen
Zwecke herangezogen wird.
Georgette und Chinakrepp, aber auch
Ma=
rokko=Krepp und Krepp=Satin eignen ſich für
nachmittägliche Bluſen, metalliſch durchwirkte
Gewebe ſind für den Abend von ganz
unver=
gleichlicher Wirkung.
Wenn man aber das Modell nicht durch das
zur Verwendung gelangende Material, ſondern
durch die Schönheit ſeiner Ausarbeitung zur
Gel=
tung kommen laſſen will, ſo greift man
allen=
falls — den Tendenzen der gegenwärtigen Mode
entſprechend — zu abſolut ſchlicht=vornehmen
Effekten, wie Säumchen, Blenden und Ajouren.
Auf dieſe Weiſe gelangt man auch vielfach zu
der Zuſammenſtellung verſchiedenartigen
Mate=
rials.
So ſieht zum Beiſpiel Chinakrepp und
Georgette, Georgette mit Krepp=Satin, aber auch
düinnes Woll=Gewebe (etwa der neumodiſche
Woll=Georgette oder der raſch bopulär gewordene,
intereſſante „Woll=Etamin” auch „Buranic”
ge=
nannt), mit Chinakrepp garniert, ſehr apart aus
Gerade aus der Kombination kontraſtierenden
Materials kann man nämlich oft ganz
ausge=
zeichnete Wirkungen holen.
Auch in ſich gemuſterte Materialien ſind heute ſehr beliebt,
und zwar hauptſächlich für ſportliche Gelegenheiten.
Vornehm=
lich die geſtreifte oder in ſich karierte Waſchſeide hat in kurzer
Zeit viele Anhängerinnen gefunden und ergibt durch die
Ver=
arbeitung der Seide in der verſchiedenen Streifenrichtung ſehr
gute Cffekte. Die Halsausſchnitte der neuen Bluſen ſind einfach.
Nunde, ovale und viereckige Ausſchnitte ſind am gebräuchlichſten,
fein ausgeführte Schalkragen oft zu ſehen, aber auch die ſpitzige
Pullover=Faſſon vielfach zu bemerken. Eine Garnierung von
Waſſerfällen, Fiſchüs uff. wird gerne angewandt.
Eine Reihe aparter Bluſen zeigen wir im Bilde:
Links oben die halbſportliche Bluſe, die zum
Promenade=
koſtüm ſehr gut wirkt, aber auch für den Tennisplatz vortrefflich
zu verwenden iſt. Ein einfacher, ausgeſchlagener Kragen, der
gegebenenfalls auch hoch geſchloſſen getragen
werden kann, iſt immer empfehlensweri. Die
fünf wagrecht laufenden Säumchenreihen ſtellen
den einzigen Aufputz dar.
Daneben bemerkt man die Bluſe aus der
früher beſprochenen Waſchſeide (am beſten ſieht
jenes Material aus, das ſonſt für Herrenhemden
verarbeitet wird), wobei die Streifen oberhalb
des Gürtels diagonal, unterhalb des Gürtels
wagrecht und an den Aermeln in Längsrichtung
verlaufen, womit man eine ausgezeichnete
Zü=
ſammenſtellung erreicht. Eine lange, einfarbige
Seidenbinde ſieht hier ſehr gut aus.
Rechts oben bringen wir einige
nachmittäg=
liche Bluſen:
Die erſte zeigt ein ganz einfaches Georgette=
Modell mit einajourierten Krepp=Satin=Bahnen,
wobei man entweder gleichfarbiges oder ſtark
kontraſtierendes Material wählt, alſo etwa
wei=
ßen Georgette mit weißem Krepp=Satin oder
weißen Georgette mit dunkelblauer oder
ſchwar=
zer Glanzſeide. Ein Monogramm wirkt auf einem
Modell dieſer Art immer ſehr gut und wird in
Handſtickerei wiedergegeben.
Wie vorteilhaft exakt gearbeitete
Säumchen=
effekte auf einer ſchönen Nachmittagsbluſe zur
Geltung komiien, erkennt man an dem nächſten,
ärmelloſen Modell. Die Säumchen verlaufen hier
in der oberen Partie wagrecht und werden von
einer diagonalen Säumchenpartie unterbrochen.
Unterhalb des Gürtels ſind Längsſäumchen
vor=
geſehen, wodurch die Figur vorteilhaft geftreckt
wird.
Das nächſte Modell führt die gewickelte Bluſe
vor Augen, deren reihtes Vorderblatt zu einer
längen Schleife verlängert erſcheint, die ſeitlich
feſtgeknöpft iſt und dann loſe herabfällt.
Veſou=
ders in einer hellen Schattierung ſieht eine ſolche
Bluſe (die man gerne dunkel abkantet) zu einem
dunklen Nocke ſehr gut aus und ergänzt ihn
allenfalls zu einem vornehmen Kleide, das in der
vorſchreitenden Jahreszeit auch für den Abend
getragen iderden kann.
Das aparte Fiſchü in Verbindung mit dem
Met
Pullover=Ausſchnitt und einem daraus
hervor=
kommenden Leiſtchen ſieht man in dem Bilde
lin’s unten, bei dem der pliſſierte
Waſſer=
fall mit einer gleichartigen Garnierung der Aermel
überein=
imimt.
Daß auch Stickereien auf den neuen Bluſen gebräuchlich)
ſind, beweiſt das letzte Bild, deſſen intereſſante Aermel
beſon=
ders beachtenswert ſind. Mit kunſtgewerblichen Stickereien
aller Art laſſen ſich hier vortreffliche Effekte erzielen.
Willy ungar.
Nummer 105
Sonntag, den 15. April 1928
Seite 25
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Seite 26
Sonntag, den 15. April 1928
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Sachsen, und
HANS REIMANN
der sächsische National-Dichter
wird heute vormittag einen
Ausfiug ins Grün-Weißen
unternehmen, zu dem er die
mentalitätsbegabten Einwohner
Darmstadte höflichst einlädt.
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Leitung: Kapellmeister FR. REHBOCK
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Ouartett, Friedrich Fischer und ein Hörger-Trio des Landesthesters
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Muſſorgski; — Bearbeit u. inſtrument.
von Rimskif=Korſſakow.
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
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Rudolf Balbe, Guſtav Deharde, Osear
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