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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 97
Freitag, den 6. April 1928.
191. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbar
Die 3. R. K. gegen die 8r
Die Politik der Rheinlandkommiffion.
Einmiſchung in innere deutſche
Verwaltungs=
angelegenheiten. / Deutſche Demarche in Paris.
Berlin, 5. April.
Gegen die Verfügung der Rheinlandkommiſſion, die
preußi=
ſchen Eingemeindungsgeſetze für Frankfurt a. M. vorläufig zu
ſus=
pendieren, werden der deutſche Botſchafter in Paris, von Hoeſch,
und der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete zunächſt
münd=
liche Vorſtellungen erheben. Man iſt an den amtlichen Berliner
Stellen der Auffaſſung, daß dieſe Rheinlandordonnanz in erſter
Linie als Schikane der militäriſchen Stellen der J. R. K. zu
be=
trachten iſt und hofft, daß die maßgebenden politiſchen Kreiſe in
Paris dieſe Schikanen rückgängig machen werden, ſo daß das
Geſetz in Kraft treten kann. Juriſtiſch ſtützt ſich das Verlangen
der Rheinlandkommiſſion auf das Rheinlandabkommen, nach dem
deutſche oder preußiſche Geſetze erſt in Kraft treten können, wenn
ſie die Zuſtimmung der Rheinlandkommiſſion gefunden haben.
Die Reichsregierung wird bei dieſem Schritt in Paris und
Koblenz — bei den anderen Beſatzungsmächten, in London und
Brüſſel, iſt kein Schritt in Ausſicht genommen — nicht etwa ein
neues Angebot machen, das über die Vorſchläge der preußiſchen
Regierung hinausgeht, ſondern ſie wird ſich vielmehr darauf
be=
ſchränken, auf die wirtſchaftlichen Gründe hinzuweiſen, die für
das preußiſche Eingemeindungsgeſetz maßgebend waren. Im
weſentlichen handelt es ſich bei der ganzen Frage um die Polizei,
da die Rheinlandkommiſſion ein Intereſſe daran hat, daß die
kom=
munale Polizei im beſetzten Gebiet als ſolche erhalten bleibt,
d. h., daß ſie nicht verſtaatlicht wird. Dieſe Verſtaatlichung ergebe
ſich nun für die nach Frankfurt a. M. einzugemeindenden
Gebiets=
teile rein logiſch nach der Eingemeindung, weil die Frankfurter
Polizei ſtaatlich iſt.
* Die Schikanen der Beſatzungsbehörden — wir erinnern
an die fortgeſetzten Schießübungen im beſetzten Gebiet, an die
Verhinderung der Eingemeindung von Höchſt nach Frankfurt und
die Verletzung des deutſchen Kriegsgerätegeſetzes durch die J. R.K.,
die für ſich das Recht beanſprucht, die Durchfuhr von Waffen=
und Munitionstransporten durch das beſetzte Gebiet zu geſtatten
oder abzulehnen — hat im deutſchen Volk lebhafteſte Empörung
ausgelöſt. In Berliner amtlichen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß
das Verhalten der Beſatzungsbehörden darauf hinausläuft, eine
Atmoſphäre zu ſchaffen, die fruchtbringende Auseinanderſetzungen
über die Rheinlandräumung, wie ſie für den Sommer zwiſchen
Briand und Streſemann vorgeſehen ſind, unmöglich machen ſoll.
Es iſt ganz offenſichtlich, daß die Rheinlandkommiſſion hier eine
Politik auf eigene Fauſt treibt und keine Gelegenheit
vorüber=
gehen läßt, der deutſchen Regierung ihre Macht zu demonſtrieren.
Davon können unſere beteiligten Behörden ein langes Klagelied
ſingen. Abgeſehen von den zahlreichen kleinen Schikanen, die
tagtäglich der Bevölkerung im beſetzten Gebiet das Leben zur
Qual machen, könnte auch die oben angeführte Liſte ins Endloſe
vermehrt werden. Wir möchten nur noch nachtragen, daß die
Rheinlandkommiſſion den Bau einer Reihe von Rheinbrücken,
die die Deutſche Reichsbahn plant, zu verhindern gewußt hat;
jedenfalls liegt eine Genehmigung immer noch nicht vor und wird
bei der bekannten Einſtellung der Kommiſſion ſo raſch nicht
er=
teilt werden. — Wir ſind geſpannt, welche Antwort Herr Briand
dem deutſchen Botſchafter in Paris geben wird, der beauftragt
iſt, auf dieſe unhaltbaren Zuſtände hinzuweiſen.
Zu dem Einſpruch der J. R. K. gegen die
Ein=
gemeindung von Höchſt in Frankfurt erfahren wir
noch: Die Rheinlandkommiſſion hatte eine Ordonnanz erlaſſen,
in der darauf hingewieſen wird, daß das Geſetz, durch das Höchſt
zu Frankfurt a. M. geſchlagen wird, außer Kraft geſetzt wird.
Bei der Erforſchung der Gründe zu dieſer Ordonnanz iſt
mitge=
teilt worden, daß in dem Geſetz ſich ein Paragraph befinde,
wo=
nach der preußiſche Innenminiſter die Ausführungsbeſtimmungen
erlaſſen wird. Daran hat die Hohe Interalliierte Kommiſſion
Anſtoß genommen. Sie will erſt einmal die
Ausführungsbeſtim=
mungen kennen lernen, ehe ſie ſich endgültig entſcheide. In
amt=
lichen Kreiſen hält man die Ordonnanz ebenſo wie ihre
Begrün=
dung für außerordentlich merkwürdig, da die
Rheinland=
kommiſſion hier in die innere deutſche
Verwal=
tung und die Verwaltungs angelegenheiten
einer deutſchen Gemeinde eingreift, ohne daß
wich=
tige Gründe vorliegen.
Zwiſchenfall an der deutſch=franzöſiſchen
Grenze.
Mainz, 5. April.
An der deutſch=franzöſiſchen Grenze bei Kehl ereignete ſich
bei dem Eintreffen eines Zuges aus Frankreich ein
Zwiſchen=
fall. Als ein deutſcher Grenzbeamter im Zuge die Ausweiſe
kontrollieren wollte, verweigerte ein Reiſender die Vorzeigung
ſeines Paſſes. Er wurde daraufhin aufgefordert, zum deutſchen
Wachlokal zu kommen. Auf dem Wege dorthin machte er einen
Fluchtverſuch, wurde aber von Eiſenbahnbeamten eingeholt. Bei
dem Verhör im Wachlokal brach er plötzlich aus und floh in
Nichtung der franzöſiſchen Grenze. Der nachfolgende Beamte
gab auf ihn einen Schuß ab, der tödliche Folgen hatte. Man
glaubt, es mit einem Manne zu tun haben, der in politiſche
An=
gelegenheiten verwickelt iſt. Der Reiſende gab an, holländiſcher
Staatsangehöriger zu ſein.
Franzöſiſcher Schwindel mit Lambert.
Saarbrücken, 5. April.
Einer Verlautbarung des Quai d’Orſay zufolge hat das aus der
Regierungskommiſſion ausſcheidende belgiſche Mitglied Lambert geſtern
Saarbrücken verlaſſtn. Seine Fürſorge für die Intereſſen der Saar=
bevölkerung habe ihm nach der amtlichen franzöſiſchen Meidung bei der
Abreiſe zahlreiche Sympathiekundgebungen eingebracht.
Im Saargebiet hat dieſe Mitteilung große Ueberraſchung
hervor=
gerufen, da hier weder von Lamberts Abreiſe noch von den angeblichen
Sympathiekundgebungen das mindeſte bekannt war. Bekanntlich wurde
ſeit Jahren ſchon vom Saargebiet das Ausſcheiden Lamberts aus der
Regierungskommiſſion gefordert, da er durch ſeine neutralitätsfeindliche
Haltung nicht nur die ihm anvertrauten Intereſſen der Saarbevölkerung,
ſondern auch das Anſehen des Völkerundes auf das empfindlichſte
ſchädigte.
Deutſch=rufiſche Beſprechungen.
Volfskommiſſar Litwinoff bei
Reichsaußen=
miniſier Or. Streſemann.
Berlin, 5. April.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfing heute den
ſtellvertretenden Volkskommiſſar für auswärtige
Angelegen=
heiten der Sowjetunion, Litwinoff, der von dem Botſchafter
der Sowjetunion in Berlin, Kreſtinſki, begleitet war. Es fand
eine längere Ausſprache ſtatt, an der auch der Leiter der
Oſt=
abteilung im Auswärtigen Amt, Dr. v. Dirkſen, teilnahm.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die heutige
Unterhal=
tung des Reichsminiſters des Aeußeren, Dr. Streſemann, und
des ruſſiſchen Volkskommiſſars für Aeußeres, Litwinoff, ſich auf
die aktuellen Fragen der deutſch=ruſſiſchen Politik und des Oſtens
überhaupt bezog. Die Frage der verhafteten deutſchen
In=
genieure dürfte dabei wohl berührt worden, aber praktiſch wohl
nicht weitergebracht worden ſein, da Litwinoff, der ſich auf der
Durchreiſe von Genf nach Moskau befindet, hierüber nicht näher
im Bilde war.
Der Beſuch in Roſiow.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Legationsrat Dr. Schliep iſt am Mittwoch nachmittag wieder
in Moskau eingetroffen und hat dem deutſchen Botſchafter über
ſeine Eindrücke Bericht erſtattet. Irgendwelche Mitteilungen
liegen im Berliner Auswärtigen Amt noch nicht vor. Daraus
darf man wohl vorerſt ſchließen, daß Dr. Schliep nicht mehr. zu
berichten wußte, als er bereits in ſeinem offenen Telegramm aus
Roſtow bekanntgab. Wenn man berückſichtigt, daß er nur zehn
Minuten mit den Gefangenen ſprechen durfte, dazu noch unter
Aufſicht mehrerer Polizeibeamtr, iſt es erklärlich, daß er ſich
mit den Gefangenen über die Gründe ihrer Verhaftung nicht
unterhalten konnte, da ſonſt die Polizeibeamten ſofort die
Unter=
redung abgeſchnitten hätten.
Der erſie deutſch=däniſche Friedenstag.
Kiel, 5. April.
Der erſte deutſch=däniſche Friedenstag wurde geſtern
vor=
mittag 11½ Uhr im Lichtſaal des Gewerkſchaftshauſes eröffnet.
Sanitätsrat Leonhart eröffnete die Sitzung und begrüßte die
Ver=
ſammelten. Zu Vorſitzenden wurden gewählt Profeſſor Quidde
und Peterſen=Kopenhagen. Profeſſor Quidde betonte in einer
kurzen Anſprache, daß die Veranſtaltung eine rein kulturelle ſei,
in der logiſcherweiſe jede Politik ausſcheide. Das erſte Referat
hatte Geheimrat Profeſſor Dr. Baumgarten=Kiel übernommen,
der über die kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Dänemark ſprach. Redner beſchränkte ſich auf das literariſche
Gebiet, um die Dankesſchuld abzutragen, die das deutſche Volk
unbeſchadet allen Nationalſtolzes gegenüber den Schöpfungen des
däniſchen Geiſtes habe. Wir ſind glücklich, ſagte der Redner, durch
nationale und politiſche Schranken ungeſtört und dankbar bewußt
zu ſein des Anteiles, den das phantaſiebegabte, bis in die tiefen
Schichten gebildete däniſche Volk an der weltbürgerlichen Kultur
hat und haben wird. Möge ſolches Weltbürgertum als tiefſtes
Motiv des Weltſriedens wachſen, zugleich mit dem geſunden
Nationalbewußtſein, das wir in jedem Volke ehren und pflegen
wollen!
Das Korreferat hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. Hammerich=
Kopenhagen. Er führte u. a. aus: Die kulturellen Beziehungen
können nur auf rein unpolitiſcher Grundlage geführt werden,
was durchaus möglich iſt. Auf literariſchem, künſtleriſchem,
wiſſen=
ſchaftlichem und religiöſem Gebiet beſtehen alte Zuſammenhänge
und kann damit eine erfreuliche gegenſeitige Aufnahmefreudigkeit
hergeſtellt werden. — Im Sinne dieſer Ausführungen gehältene
Leitſätze wurden nach längerer Ausſprache angenommen, nach
denen auf die Preſſe dahin gewirkt werden ſollte, daß viel
regel=
mäßiger und, ohne von Senſation abhängig zu ſein, gründlichere
Kunde vom Nachbarlande herüberdringe. Bankdirektor Gallö=
Hadersleben eröffnete die Ausſprache über die ökonomiſchen
Be=
ziehungen zwiſchen Deutſchland und Dänemark in einem
ausführ=
lichen Referat. Das Korreſerat hielt Landrat a. D. Adler=Kiel.
Die Forderungen des deutſch=däniſchen
Friedenstages.
Nach den Vorträgen über die wirtſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und Dänemark wurde eine Entſchließung
angenommen, in der gefordert wird:
1. Senkung der beſtehenden Schranken, die den Warenverkehr
behindern.
2. Abſchluß eines Handelsvertrages, der der wirtſchaftlichen
Annäherung dient und die Meiſtbegünſtigungsklauſel enthält.
3. Ausbau des Verkehrsnetzes in Schiffahrts=, Eiſenbahn=
und Automobillinien für Fern= und Nahverkehr.
4. Anſtreben einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit beider
Staaten, die gemeinſam die gegebene Grundlage der Wirtſchaft
durch Produktion und Handel auf das Zweckmäßigſte ausnutzt.
Mit einem Schlußwort Profeſſor Quiddes wurde die Tagung
geſchloſſen.
Das elſäſſiſche
„Hochverrats=Komplott”
Franzöſiſche Blätter im Elſaß teilen mit, daß der Prozeß
gegen die 22 „Hochverräter” im gleichen Saale verhandelt werden
wird, in dem vor genau einem Jahr der große
Senſations=
prozeß Haegy—Helſey ſtattgefunden hat. Das Colmarer
Schwur=
gericht, deſſen Seſſion in dieſem Jahre außergewöhnlich ſpät
(nach den Wahlen!) eröffnet wird, werde zunächſt einige
Straf=
ſachen erledigen und dann etwa am 8. Mai die Komplott=Affäre
unterſuchen, für die man mit vierzehntägiger Verhandlungsdauer
rechne. Es wird auch gemeldet, daß ſchon jetzt 150 Vertreter
aus=
wärtiger Blätter um Zulaſſung gebeten haben. Aus Amerika
ſollen in der nächſten Woche bereits Berichterſtatter abreiſen, um
den Verhandlungen beizuwohnen.
Neun Perſonen, die ſeit der Jahreswende unſchuldig im
Ge=
fängnis geſeſſen haben, ſind am Montag aus der Haft entlaſſen
worden. Es handelt ſich um einen Bäckermeiſter, der nach den
phantaſievollen Berichten franzöſiſcher Zeitungen, das
Kommiß=
brot für die autonomiſtiſche „Schutztruppe” hätte „im
Mobil=
machungsfall” liefern ſollen, um einen Straßburger
Fuhrunter=
nehmer, der ſeine Laſtautomobile für die autonomiſtiſche
Propa=
ganda überlaſſen haben ſollte, um einen Schreiber, einen
Ofen=
ſetzer, einen Bankangeſtellten uſw.
„Die neun Freigelaſſenen können nun nach Haufe gehen,
nachdem ſie ſchuldlos drei Monate lang im Gefängnis
abge=
ſeſſen haben! Einen Groſchen Entſchädigung dafür bekommen
ſie nicht. Sie müſſen ſich begnügen mit dem Troſt eines ruhigen
Gewiſſens und mit den Glückwünſchen des
Unterſuchungsrich=
ters, der ſich freut, ihnen mit ehrender Anerkennung ihrer
Un=
ſchuld ihre Freilaſſung mitteilen zu können.” („Elfäſſer Kurier”
vom 3. Npril.)
Fünfzehn Verhaftete und ſieben im Ausland befindliche
El=
ſäſſer ſind in Anklagezuſtand verſetzt worden wegen „Komplotts
gegen die innere Sicherheit des Staates”,
Es handelt ſich um folgende fünfzehn Verhaftete, die zum
Teil ſeit November, zumeiſt ſeit der Jahreswende, in
Unter=
ſuchungshaft ſind: 1. Dr. Ricklin, den früheren Präſidenten
des Elſaß=Lorhrigiſchen Landtags, jetzt Führer des
autonomi=
ſtiſchen „Elſaß=Lothringiſchen Heimatbundes”; 2. Prof. Roſſé,
Führer der Lehrer= und Beamtenſchaft, wegen Unterzeichnung
des Heimatbund=Manifeſtes ſeiner Stellung als
Mittelſchulpro=
feſſor enthoben, ſeither Chefredakteur des „Elſäſſer Kuriers” des
großen oberelſäſſiſchen katholiſchen Tageblatts; 3. Abbé
Faſ=
hauer, Roſſés Vorgänger in der Leitung des „Elſäſſer
Ku=
riers”, einer der geiſtigen Führer der Heimatbewegung; 4. Paul
Schall, der Herausgeber der am 12. November durch den
Pa=
riſer Miniſterrat unterdrückten autonomiſtiſchen Wochenzeitung
„Die Zukuaft”; 5. Karl Heil, Angeſtellter der Straßburger
Stadtverwaltung, Korreſpondent der „Frankfurter Zeitung”;
6. René Hauß, der Sohn des ehemaligen reichsländiſchen
Staatsſekretärs, Beſitzer der Druckerei der heimatlichen
Wochen=
ſchriften „Das Neue Elſaß” und „Dr. Schliffſtaan” (zurzeit
ver=
boten); 7. René Schlegel, der verantwortliche Redakteur des
autonomiſtiſchen Witzblattes „Dr. Schliffſtaan; 8. Charles
Baumann, Redakteur an der unterdrückten „Wahrheit”, dem
Wochenblatt des Bulachſchen „Oppoſitionsblocks”; 9. Joſeph
Kohler, ein Angeſtellter des gleichen Blattes; 10. H.
Rei=
ſacher, Kaſſier des „Heimatbundes”; 11. Eugen Würtz, Lehrer
a. D., Inhaber einer evangeliſchen Verſandbuchhandlung;
12. Fran Agnes Faſhauer, geb. Eggemann, die Schwägerin
des Abbé Faſhauer, früher Redaktionsſekretärin beim „Elſäſſer
Kurier”, dann an der unterdrückten autonomiſtiſchen Straßburger
„Volksſtimme‟; 13. Marcel Stürmel, ein wegen
Unterzeich=
nung des Heimatbund=Aufrufs entlaſſener Eiſenbahner, jetzt
Mit=
arbeiter des „Elſäſſer Kuriers” und anderer Organe des Haegy=
Konzerns; 14. Henri Solveen, Schriftſteller und Künſtler
Führer der elſaß=lothringiſchen Künſtlergruppe „ARC‟
Heraus=
geber eines heimatlichen Kunſtkalenders; 15. der Geometer
Fried=
rich Schweitzer.
Die im Abweſenheitsverfahren angeklagten Elſäſſer ſind
1. Dr. Roos der Landesſekretär des „Heimatbundes”: 2. der
evangeliſche Pfarrer Hirtzel, ein Mitbegründer der „Zukunft”
und des „Heimatbundes”; 3. der ehemalige Poſtdirektor Emil
Pinck, ein Mitarbeiter der „Zukunft”; 4. der wegen „
Kom=
plotts gegen die Sicherheit des Staates” zu 7 Jahren Zuchthaus
verurteilte, dann nach 28 Monaten des Landes verwieſene
El=
ſäſſer René Ceſar Ley; 5. Dr. Robert Ernſt, der Herausgeber
der Berliner alt=elſaß=lothringiſchen Monatsſchrift „Elſaß=
Loth=
ringen” — „Heimatſtimmen”; 6. der vor kurzem im beſetzten
Ge=
biet franzöſiſcherſeits verhaftete, dann vom Mülhauſener
Unter=
ſuchungsrichter wieder entlaſſene Eugen Zadock, angeblich ein
tätiges Mitglied der oberelſäſſiſchen Autonomiebewegung; 7. ein
Lehrer (2) Joſeph Schmidlin in Münſter in Weſtfalen (der
dortige katholiſche Univerſitätsprofeſſor, eine internationale
Ka=
pazität auf dem Gebiet des Miſſionsweſens??).
Verteidiger der Angeklagten ſind vier elſäſſiſche
Rechtsanſvälte, Jaegle, Zilliox, Klein und Peter, ferner der
be=
kannte Pariſer kommuniſtiſche Anwalt Berthon und der
breto=
niſche Advokat Feillet aus Quimper, eine führende Perſönlichkeit
in der Autonomiebewegung der Bretagne.
Das Straßburger „Journal d’Alſace et de
Lor=
raine” erinnert an das Wort Poincarés auf dem Straßburger
Bankett, wonach der Autonomiſtenprozeß die „infamies stupé
kiantos” die „überraſchenden Iufamien” enthüllen werde, die die
Unterſuchungen zutage gefördert hätten. Auch das
patriotiſch=
franzöſiſche Propagandablatt Journal de IEſt” meint,
„die loyal franzöſiſche öffentliche Meinung des Elſaß” werde
Ueberraſchungen erleben.
Der „Elſäſſer Kurier” (Colmar, katholiſch) verſveiſt
als Beiſpiel ſür die verfahrene Unterſuchungsmeihode auf den
Fall Zadock, den man erſt ſteabrieflich verfolgt, dann bei Main;
verhaftet, hierauf wieder entlaſſen habe und nun zum zweiten
Male mit einem Haftbefehl bedenkt. „Das iſt ſchon eine
Pa=
rodie, die in den Augen des Publibums das ganze Verfahren
in ein nicht gerade vorteilhaftes Licht ſtellt.” Im übrigen
be=
dauert das Blatt erneut, daß man den Prozeß nicht vor den
Nummer 97
Geite 2
Wahlen erledigt habe, woran in erſter Linie auch die Behörden
ein Intereſſe hätten haben müſſen, „damit vor den Wahlen die
Oeffentlichkeit wiſſen konnte, was eigentlich hinter dieſer
geheim=
nisvollen Komplott=Affäre, ſteckt, die bis zur heutigen Stunde
noch für alle Welt dasſelbe rätſelhafte Geheimnis
ge=
blieben iſt, was ſie in der erſten Stunde war. . . ."
Reichsgerichtrat Dr. Schwalb=Leipzig, ſelbſt Altelſäſſer,
unterſucht in der „Deutſchen Juriſten=Zeitung”
(Heft 7, Sp. 477—482) in einem Aufſatz über „Autonomismus
und Autonomiſtenverfolgung in Elſaß=Lothringen” die juriſtiſchen
Grundlagen des bevorſtehenden großen Colmarer
Hochverrats=
prozeſſes. Er verweiſt darauf, daß nach den franzöſiſchen
Kom=
mentaren zum Strafrecht zum Begriff des „Komplotts gegen die
äußere oder innere Sicherheit des Staates” ein Einvernehmen
mit fremden Regierungen oder deren „Agenten” oder die
Pla=
nung von gewaltſamen Unternehmungen gehören.
Das erklärt das Bemühen der autonomiſtenfeindlichen
Blät=
ter in Frankreich und auch in Elſaß=Lothringen ſelbſt, die
ver=
hafteten Autonomiſten zu „deutſchen Agenten” zu
ſtem=
peln und ihnen die Abſicht zuzuſchreiben, die Souveränität des
franzöſiſchen Staates in ſeinen neuerworbenen Provinzen am
Rhein und an der Moſel gewaltſam zu untergraben. (Es darf
hier auch daran erinnert werden, daß die gleichen Feinde der
Heimatbewegung die Auflöſung des autonomiſtiſchen
Gemeinde=
rats von Hagenau damit motivierten, daß der Bürgerfriede durch
den Zwieſpalt zwiſchen Stadtverwaltung und Bevölkerung
be=
droht ſei. Die Wahlen haben dann bekanntlich gezeigt, daß die
Bevölkerung durchaus auf ſeiten des vorzeitig aufgelöſten
Ge=
meinderats ſtand!)
Dr. Schwalb ſtellt der franzöſiſchen Anklage wegen „
Kom=
plotts gegen die Sicherheit des Staates” die poſitiven
Forde=
rungen der autonomiſtiſchen Bewegung gegenüber. „Es handelt
ſich keineswegs um Beſtrebungen zur Ablöſung des Landes aus
dem franzöſiſchen Staatsverbande, ſondern um Schaffung einer
autonomen Provinz, wie ſie etwa Kroatien im früheren
unga=
riſchen Staate bildete, oder wie ſie nach Art. 10 ff. des Vertrags
der all. und aſſ. Hauptmächte mit der Tſchechoſlowakei vom
10. September 1919 das karpathiſch=ruſſiſche Gebiet
innerhalb des tſchechoſlowakiſchen Staates bilden ſoll, oder wie
das Memelland nach dem Statut vom 8. Mai 1924 durch die
alliierten Hauptmächte ausgeſtaltet worden iſt.”
Die bisherige Art der Unterſuchung, die zahlreiche
Ungeſetz=
lichkeiten aufweiſt, insbeſondere auch die Perſönlichkeit des
fran=
zöſiſchen Generalſtaatsanwalts Fachot, berechtigen zu dem
weit=
verbreiteten Mißtrauen gegenüber den bevorſtehenden
Ver=
handlungen.
Die Ouechführung des
land=
wirtſchaftlichen Notprogramms.
Befürchtungen der Landwirte.
Das Notprogramm für die Landwirtſchaft ſieht die Bildung
abſatz zu fördern und zu regulieren. Am Mittwoch haben im
Reichsernährungsminiſterium Beſprechungen mit den
beteilig=
ten Intereſſenten ſtattgefunden, die in bezug auf ihren ſachlichen
Inhalt der vom Miniſterium vorgeſchlägenen Richtlinien eine
völlige Uebereinſtimmung ergaben. Ein Einverſtändnis ließ ſich
aber über die anteilmäßige Zuſammenſetzung des
Verwaltungs=
rates der zu gründenden Geſellſchaft nicht herbeiführen. Das
zu u. a.: „Dieſes Ergebnis der erſten praktiſchen Arbeit für die mit Sicherheit konſtatieren, daß dieſe Richtung der Oppoſition
ſchaftsgruppen iſt ſehr enttäuſchend. Die ſelbſtverſtändliche
For=
derung der Landwirtſchaft auf ausſchlaggebenden Einfluß wird
von den vereinigten Intereſſenten des Viehhandels, des Kand= treibung; dennoch ließe ſich vielleicht zwiſchen den beiden Yoktrinen
werks, der Fleiſchinduſtrie und der Verbraucher (
Konſumgenoſ=
ſenſchaften ufw.) abgelehnt. Der Anſpruch der Landwirtſchaft
auf 5lprozentige Beteiligung erſcheint uns keineswegs
unbe=
ſcheiden. Die Landwirtſchaft kann nicht zugeſtehen, daß ſie in
einer Geſellſchaft, die über ſo wichtige und weitgehende
Maß=
nahmen der Marktgeſtaltung zu beſtimmen und damit ausſchlag= hat eine große Konzeſſion getan, indem er das Prinzip der
gebenden Einfluß auf die landwirtſchaftliche Produktionsver= Kriegsächtung ohne Vorbehalt annimmt. Aber
hältniſſe hat, von vornherein in eine wenig einflußreiche
Poſi=
tion gedrängt wird. Nachdem eine Einigung zwiſchen den In= dingungen ſind, wenn man näher zuſieht, ſehr folgenſchwer.
tereſſentengruppen nicht zuſtande gekommen iſt, wird der
Aus=
gleich im Reichsrat und in dem 28gliedrigen Reichstagsaus= auf alle Nationen, es will die Wahrung der Rechte des
Völker=
ſchuß zu ſuchen ſein, die ſich ſchon in nächſter Zeit mit dieſer
Angelegenheit zu beſchäftigen haben werden. Es iſt zu
befürch=
ten, daß ſchließlich ein Kompromiß auf der Baſis der paritäti= Handlungsfreiheit gegenüber demjenigen Staat, der den
Kriegs=
ſchen Zuſammenſetzung des Verwaltungsrates unter einem neu= ächtungspakt verletzen würde, ſofort zurückgewinnen, und endlich
tralen Vorſitzenden verſucht wird. Wenn aber in dieſen die
beſten Zielſetzungen des Notprogramms verunſtaltenden Kom= man ſieht, die franzöſiſche Antwort macht in erſter Linie in der
promißverhandlungen fortgefahren wird, ſo wird der eigentliche Form den Amerikanern Konzeſſionen, in der Praxis enthält ſie
Zweck der Aktion in ſtarkem Maße beeinträchtigt.”
Freitag den 6 April 1928
Vom Tage.
Der Reichsverband des deutſchen Handwerks hat
gegen die beabſichrigte Erhöhung der
Eiſenbahn=
tarife in einer Eingabe an das Reichsverkehrsminiſterium lebhaften
Einſpruch erhoben.
Die fünf Millionen Dollar Gold, die die Nuſſiſche
Staatsbank vergeblich verſucht hatte, in Amerika als
Kreditunter=
lage zu deponieren, ſind von New York nach Deutſchland
ver=
ſchifft worden. Wer der Adreſſat iſt, wird von ruſſiſcher Seite noch
nicht bekannt gegeben.
Der öſterreichiſche Bundeslanzler Dr. Seipel wird
nach den Oſterfeiertagen in Karlsbad einen dreiwöchigen
Kuraufent=
halt nehmen.
Zum angekündigten Veſuch des polniſchen
Außenmini=
ſters Zalefki in Rom betont ein offiziöſes Communigué der
„Agenzia di Roma”, man ſehe dieſer Begegnung in italieniſchen
Regie=
rungskreiſen mit großer Genugtuung entgegen.
Rockefeller, der bekanntlich die Mittel für die Reſtaurierung
des Schloſſes von Verſailles geſpendet hat, iſt zum Ehrenbürger
der Stadt Verſailles ernannt worden.
Bei einer Truppenbeſichtigung in Gent anläßlich des
Geburtstages des belgiſchen Königs wanf, ein Soldat dem die
Front abſchreitenden General ſein Gewehr vor die Füße.
Der Soldat wurde abgeführt.
In England ſind ſeit dem 1. Oktober 300 Kohlengruben
mit einer Belegſchaft von 40 000 Mann geſchloſſen
worden.
Der engliſche Staatshaushalt für das
Rechnungs=
jahr 1927 / 28 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 4 239 124 Pfund
ab. Die Einnahmen betrugen 842 824 465 und die Ausgaben 838 585 341
Pfund. Das Rechnungsjahr 1926/27 hatte mit einem Fehlbetrag von
36 693 794 Pfund abgeſchloſſen.
In London wurde ein Freundſchaftsvertrag zwiſchen
Afghaniſtan und Fapan vom afghaniſchen Geſandten und dem
japaniſchen Botſchafter unterzeichnet.
Bei den Nachwahlen in Linlithgow, die durch den
Tod des bisherigen konſervatziven Inhabers des Mandats notwendig
geworden ſind, wurde der Kandidat der engliſchen
Ar=
beiterpartei, Shinwell, mit 14 446 Stimmen gewählt.
Poincarés Marſchrichtung
im Wahlkampf.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. April.
Die Rede Poincarés in Carcaſſonne war klarer und feſter
umriſſen und dazu noch eine ausgeſprochenere Wahlrede als ſeine
letzten Reden. Das hing vielleicht mit der Zuſammenſetzung der
Carcaſſonner Zuhörerſchaft zuſammen.
Die Linkswendung des Miniſterpräſidenten wird immer
deut=
licher. Gleichzeitig erſieht man, daß er über die Wahltaktik mit
ſeinen Miniſterkollegen vollkommen einig iſt. Er will das
Be=
ſtehen der Union nationale nach den Wahlen
einer Geſellſchaft vor deren Aufgabe es ſein ſoll, den Fleiſch= ſichern, und ſeiner ſonſtigen Gewohnheit entgegen ſtürzt er ſich
mit großer Heftigkeit in die Wahlkampagne.
Wenn die Wahlen die Hoffnungen des Miniſterpräſidenten
verwirklichen, dann kann man von einer vollkommen neuen
poli=
tiſchen Richtung in Frankreich ſprechen. Dieſe Richtung geht
weder nach links, noch nach rechts; überhaupt betont man hier
jetzt vielfach, daß die Worte „links” und „rechts” in der Politik
Organ der Landwirte, die „Deutſche Tageszeitung”, ſchreibt da= immer weniger Sinn haben. Aber das eine kann man bereits
Durchführung der Abſatzförderung zwiſchen den einzelnen Wirt= gegenüber äußerſt ungeduldig iſt — wenn auch vorläufig erſt noch
in der Theorie. Die Linksſozialiſten ſprechen deshalb von
fas=
ciſtiſchen Allüren der Union nationale. Das iſt gewiß eine
Über=
oder richtiger Doktrinloſigkeiten eine gewiſſe Aehnlichkeit finden.
Die Antwort Briands an Kellogg findet in Paris
eine auffallend gute Aufnahme. Sie hat angeblich auch in
Waſhington eine gute Aufnahme gefunden, doch an beiden Orten
iſt die Urſache der Zufriedenheit im Grunde verſchieden. Briand
er nimmt es nur unter Bedingungen an, und dieſe Be=
Frankreich will die Ausbreitung des Kriegsächtungspaktes
bundes und die Wahrung der bisher geſchloſſenen Verträge.
Ge=
mäß der franzöſiſchen Propoſition würden alle Staaten ihre volle
ſoll das Recht des Selbſtſchutzes keineswegs beengt werden. Wie
dagegen manches, was in Waſhington kaum angenommen wird.
Vom Landesarbeitsamt Heſſen.
Einteilung in 17 bezw. 18 Arbeitsämter
mit Nebenſtellen.
Frankfurt a. M., 5. April.
Der kürzlich gebildete Verwaltungsausſchuß des
Landes=
arbeitsamts Heſſen, umfaſſend Heſſen, Heſſen=Naſſau und Waldeck,
trat am Mittwoch zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, um zu der
Abgrenzung der einzelnen Arbeitsamtsbezirke innerhalb des mehr
als 3200 Landgemeinden umfaſſenden Landesbezirks Stellung zu
nehmen. Nach dem Vorſchlag des Präſidenten Dr. Engler, der
in einer Beratung mit Regierungsvertretern ſchon etliche
Aende=
rungen erfahren hatte, ſellen 17 bzw. 18 Arbeitsämter gebildet
werden. Die meiſten Arbeitsamtsbezirke werden danach einen
ziemlichen Umfang erhalten, da eine Reihe von Kreiſen zu ſchwach
iſt, um die finanzielle Belaſtung eines Arbeitsamts zu tragen;
außerdem legte die weitgehende Dezentraliſierung der Induſtrie
im Landesbezirk und die Wanderarbeitsgebiete, ebenfalls eine
Dezentraliſierung nahe. Zum Ausgleich dafür iſt aber
vorge=
ſehen, in den einzelnen Arbeitsamtsbezirken Nebenſtellen zu
er=
richten, um den Verkehr mit den Arbeitgebern und Arbeitnehmern
zu erleichtern. Außer dieſen voll ausgebauten Nebenſtellen
wer=
den je nach Bedarf an größeren Orten und Induſtrieplätzen noch
einzelne Perſonen mit der Wahrnehmung der Geſchäfte betraut.
Bei dieſem organiſatoriſchen Ausbau werden die Argumente gegen
die großen Arbeitsamtsbezirke hinfällig, zumal gegenüber dem
derzeitigen Zuſtand die Abwickelung der Geſchäfte für alle Teile
erleichtert wird. Der Verwaltungsausſchuß ſtimmte der
Abgren=
zung der Arbeitsämter zu mit Ausnahme des Kreiſes Dillenburg,
für den ein ſelbſtändiges Arbeitsamt in Ausſicht genommen iſt.
Durch verſchiedene Zuteilungen würden die Arbeitsämter Wetzlar,
Marburg und Limburg eine weſentliche Verkleinerung erfahren,
während das Landesarbeitsamt gerade eine Verbindung von
Wetzlar und Dillenburg anſtrebte. Außerdem lehnte die Mehrheit
des Ausſchuſſes eine Abtretung von heſſiſchem Gebiet außer
Lam=
pertheim, Viernheim und acht Orten bei Hirſchhorn ab und
ver=
langte die Einbeziehung des badiſchen Kreiſes Weinheim und die
Schaffung eines ſelbſtändigen Arbeitsamts Weinheim für den
ſüdlichen Teil Heſſens und den Bezirk Weinheim. Sollten
Ver=
handlungen darüber mit dem Landesarbeitsamt Stuttgart
ergeb=
nislos verlaufen, ſo entſcheidet die Reichsanſtalt in Berlin. Das
Arbeitsamt Frankfurt wird die folgenden Kreiſe umfaſſen:
Frank=
furt=Stadt, die Kreiſe Höchſt, Königſtein, Homburg und Uſingen,
den Untertaunuskreis und die Kreiſe Wiesbaden, Hanau,
Fried=
berg, Offenbach und Groß=Gerau. Die endgültige Feſtſetzung der
Arbeitsamtsbezirke erfolgt durch die Reichsanſtalt.
Die Zuſammenſetzung des neuen Hamburger
Senats.
Hamburg, 5. April.
Der neugewählte Hamburger Senat ſetzt ſich folgendermaßen
zu=
ſammen: 1. Bürgermeiſter Dr. Peterſen (Demokrat), 2. Bürgermeiſter
Roß (Sozialdemokrat), Senatoren: Dr. Burchard (Deutſche Volkspartei),
Hirſch (Deutſche Volkspartei), Dr. de Chapeaurouge (Deutſche
Volks=
partei), Witthoeft (Deutſche Volkspartei), Dr. Nöldeke (Demokrat), Cohn
(Demokrat), Dr. Matthaei (Demokrat), Neumann (Sozialdemokrat),
Schönfelder (Sozialdemokrat), Stubbe (Sozialdemokrat), Mendel (
Sozial=
demokrat), Eiſenbarth (Soziäldemokrat), Krauſe (Sozialdemokrat),
Per=
ner (Sozialdemokrat).
Ein ſozialdemokratiſcher Wahlfilm.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.).
Die Sozialdemokratiſche Partei hat aus Anlaß des
bevor=
ſtehenden Wählkampfes einen Propagandafilm herausgebracht,
der ſich dadurch auszeichnet, daß er ſich zum Teil aus
Geſchmack=
loſigkeiten, zum Teil aus Verunglimpfungen der bürgerlichen
Parteien zuſammenſetzt, wie ſie auch in einem Wahlkampf nicht
vorkommen ſollten. Der Film läßt deutlich die Tendenz erkennen:
„Der Feind ſteht rechts‟. Die Reichswehr wird vorgenommen,
Junker, Offiziere und Fabrikdirektoren ſchlemmen, während zu
gleicher Zeit der Proletarier notleidet. Auf der einen Seite
Offiziere, die Rekruten drillen, auf der anderen Seite, wie ſie im
Kaſino Liebesmahle feiern. Ein anderes Bild ſtellt die Folge
eines Sieges der Rechten in Form eines kommenden Krieges
dar. Dann werden Bilder gezeigt, die gegen das Zentrum
ge=
richtet ſind und die Kirchen verhöhnen. Auch die Demokraten
werden angegriffen, weil ſie für die Verlängerung der Apbeitszeit
eingetreten ſind. In dieſer Art geht der Film weiter, der am
Donnerstag abend im Berliner Lehrervereinshaus gezeigt wurde.
Die Feſtrede hielt dabei der ſozialdemokratiſche Abg. Criſpien, der
den bürgerlichen Parteien ſchärfſten Kampf anſagte und die
Reichswehr beſchuldigte, den Verſailler Vertrag in grober Weiſe
verletzt zu haben.
Der Weg zur Gralsburg.
Aus Barcelona ſchreibt man uns: Weltentrückt,
aus einem Wolkenring hebt ſich, vom Tibidado, einem
Ausſichtspunkt bei Barcelona, aus geſehen, gleich einer
im Aether ſchwebenden Rieſenburg, ein Felskoloß am
Horizont ab: der legendenumwobene Montſerrat, d. h. der
geſägte Berg”, der Montſalvatſch, zu dem Parzival den
Weg durch fromme Einfalt und verſtehendes Mitleid
fin=
den ſollte, um den heiligen Gral zu erſchauen und ſpäter
deſſen Hüter zu werden. Der koſtbare Onyxkelch, deſſen
Chriſtus ſich bei der Einſetzung des heiligen Abendmahles
bediente und in dem Joſeph von Arimathia dann das
Blut des Erlöſers auffing, das aus ſeiner Seite bei der
Kreuzigung floß, wurde dort aufbewahrt. Heute befindet
ſich der heilige Kelch nicht mehr unter den Schätzen des
im Jahre 880 zu Ehren eines wundertätigen
Marien=
bildes für Nonnen gegründeten Kloſters. Aber das Kloſter
von Montſerrat iſt noch heute eines der berühmteſten in
Spanien. Papſt Benedikt XII. erhob es im Jahre 1410
zur unabhängigen Abtei, die 1874 dem Biſchof von
Barce=
lona unterſtellt wurde.
Alljährlich ſteigen an 60 000 Pilger den unzugänglich
ſcheinenden Berg hinan. „Unnahbar Euren Schritten”
ſo läßt Richard Wagner ſeinen Lohengrin ſprechen. Und
dennoch haben Genie und Technik es gewagt, das
Heilig=
tum der Menſchheit durch eine Drahtſeilbahn näher zu
bringen. Die Zahnradbahn klimmt das Valle de Sta
Maria in ſteiler Kurve bergan, mit herrlichem Blick auf
die gewaltigen Felſen — die Rocas de las Once. In der
Ferne tauchen die Schneegipfel der Pyrenäen auf. Bald
wird die Landſchaft immer einſamer und großartiger,
Zacken und Türme, zum Himmel ſtrebende, gewaltige
Pfeiler werden ſichtbar. Nach etwa einer Stunde ſind wir
auf der ſteilen Höhe angelangt. Wir verlaſſen den Zug
und ſchreiten erwartungsvoll dem an einem Felshang
er=
bauten Kloſter Montſerrat, das man durch eine alte
Pforte betritt, entgegen. Auf einem Vorplatz ſteht eine
Steinſäule, links das alte Kloſter, von dem nur noch
einige Mauerreſte ſonie ein Teil des gotiſchen
Kreuz=
ganges übrig blieb. Rechts das neue Monaſterio, das
unter Ferdinand /II. erbaut wurde, und die unter
Phi=
lipp II. im Renaiſſanceſtil erbaute Baſilika, die 1880 eine
romantiſche Apſis und erſt 1901 ihre jetzige Faſſade erhielt.
Mit ſtiller Sammlung betreten wir das Innere. Das
große Kirchenſchiff mit ſeinem Kapellenkranz macht einen
Karfreitag.
Nach dem Gemälde von Kaſpar David Friedrich (1774—1840).
impoſanten Eindruck. Oben auf dem Hauptaltar thront
die ehrwürdige Geſtalt der ſchwarzen Mutter Gottes, in
ein koſtbares Gewand von weißer Seide gehüllt, von
lan=
gen, ſchlanken, brennenden Kerzen umgeben. Der Legende
nach kam die Madonna, die ein Werk des heiligen Lucas
ſein ſoll, durch den heiligen Petrus nach Spanien. In
einer Grotte hielt man das Marienbild zur
Maurenzei=
verborgen, Hirten entdeckten es. Der Widerſtand, den das
heilige Bild ſeiner Uebertragung nach Manreſa
entgegen=
etzte, ſoll die Veranlaſſung zur Erbauung des Kloſters
jeweſen ſein. Vor dieſem Bildnis hing Ignatz von Loyola
ſeine Waffen auf, nachdem er nach der Schlacht von
Pamplöna im Jahre 1521 den Entſchluß faßte, nur noch
ein geiſtiger Streiter für Gott und die heilige Jungfrau
zu ſein
Wir verlaſſen das Gotteshaus und wenden uns dem
rroßen Hoſpiz zu, in dem jeder Wallfahrer drei Tage lang
nnentgeltliche Aufnahme findet, wofür er aber dem
Klo=
ter beim Abſchied eine freiwillige Spende zurückläßt. In
den bequem eingerichteten Hotels, die tiefer unten liegen,
trifft man meiſt feſtlich gedeckte Hochzeitstafeln; denn von
Zarcelona kommt man gar zu gern hier herauf, um in
der Nähe der Madonna, die beſonders junge Eheleute
chützt, Hochzeit zu feiern. Wir aber ſchlagen bei einer
leinen Kapelle einen ebenen Weg ein, den Caminno de
los Degotalls. Dort an der Grotte harrt unſer ein
Rund=
blick, wie ihn die Erde ſchöner und erhebender nur ſelten
ietet. Der entzückte Blick gleitet von der ſchwindelnden
Höhe des zackigen, zerklüfteten Gralſchloſſes hernieder
über Katalonien und Arragon. Er umfaßt die
ſchnee=
bedeckte Pyrenäenkette und die in ſanftem Grün
einge=
betteten Städte und Dörfer, die ſilberglänzenden
Fluß=
äufe bis zum Mittelmeer. Man begreift es, daß durch
alle Zeiten Eremiten gern in den vielen Höhlen wohnten,
mit denen der Fels durchlöchert iſt. So erzählt man, daß,
wenn ein ſolcher Eremit das Zeitliche ſegnete, ſich viele
um die freigewordene Klauſe bewarben. Heute ſind ſie
erlaſſen, aber fromme Gedanken verweilen noch an dieſen
tätten.
Von der Kirche her erklingt feierlich das Läuten des
ve Maria. Der Abend naht; die Mönche ſingen das
alve. Wir aber gedenken unwillkürlich eines deutſchen
Dichterkomponiſten, der, vom Genius der Kunſt beflügelt,
das Glück höchſter Erhebung, wie es die Parzival=Mythe
ſchildert und ſie die Menſchenſeele zu empfinden vermag,
in Töne zu kleiden wußte wie kein zweiter.
Eliſe von Hopffgarten.
ſolche
mazedon
von Dr. K.
Entwi
Die
Nummer 92
Die albaniſche Grenzſperre.
Italieniſche Machenſchaften? —
Jugoſlawiſch=
albaniſche Spannung.
* Belgrad, 5. April. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen der jugoſlawiſchen und der albaniſchen Regierung
herrſcht augenblicklich wieder einmal eine geſviſſe Spannung.
Diesmal handelt es ſich darum, daß die albaniſche Regierung eine
Sperrung der albaniſch=ſüdſlawiſchen Grenze vorgenommen hat,
weil angeblich der in Jugoſlawien herrſchende Typhus nach
Al=
banien eingeſchleppt werden könne. Die Belgrader Regierung hat
in Tirana heftig proteſtiert und um Auſhebung der Greitzſperre
erſucht. Damit iſt wieder einmal ein neuer Zwiſchenfall
geſchaffen, und vorausſichtlich werden ſich auch andere Länder in
die Angelegenheit einmiſchen, denn Italien iſt da bekanntlich
durch Verträge und auch ſonſt verpflichtet, Albanien in jeder
Beziehung gegen Jugoſlawien in Schutz zu nehmen. Die
Ver=
hängung einer Grenzſperre zur Verhinderung von
Einſchlep=
pung von Seuchen iſt nun eine innere Angelegenheit des
Lan=
des, das dieſe ausſpricht. Die Belgrader Regierung kann darin
nicht ohne weiteres einen unfreundlichen Akt gegen ſich erblicken,
jedoch weiß man ſowohl in Belgrad ſowie in Tirana, daß im
Frühling in dieſen Gebieten immer Typhus=Epidemien herrſchen,
und daß daher jedes Land mit dieſer Begründung ſeine Grenzen
ſchließen könnte. Was andererſeits Belgrad hinter dieſer
Grenz=
ſperre wittert, iſt vorläufig noch nicht bekannt, aber es iſt wohl
anzunehmen, daß man wieder italieniſche Machenſchaften
an=
nimmt, die geeignet erſcheinen, Jugoſlawien zu ſchädigen.
Albanien wird ſich ſolange nicht zur Aufhebung der
Grenz=
ſperre bereit erklären, als Italien ſeine Handlungsweiſe billigt.
Die Belgrader Regierung hätte ſich daher beſſer direkt nach Rom
wenden ſollen, denn hier hätte man ihr ſchneller und beſſer
ge=
ſagt, was mit der Grenzſperre beabſichtigt iſt und wie lange ſie
dauern wird. Ob nun in dieſem Zuſammenhang eine neue
Ver=
ſchärfung der jugoſlawiſch=italieniſchen Beziehungen eintriten
tird, iſt noch nicht bekannt, ſcheint aber nach Lage der Dinge
nicht ausgeſchloſſen. Schon der geringſte Anlaß kann die Lage
verſchärſen. Natürlich werden deshalb nicht von heute auf
mor=
gen die Kanonen in Europa losgehen, aber dieſe dauernden
jugoſlawiſch=italieniſchen Auseinanderſetzungen tragen doch dazu
bei, daß die Stimmung in Europa nicht zu friedfertig wird.
Die jugoſlawiſche Regierung befindet ſich gegenwärtig auch in
keiner günſtigen Lage Italien gegenüber, denn die Kleine
En=
tente hat es bisher immer, und zuletzt auch in Genf, peinlichſt
ver=
mieden, ſich irgendwie in bezug auf die italieniſch=jugoſlawiſchen
Gegenſätze feſtzulegen. Selbſt Rumänien, das zu Zeiten ſeiner
guten Freundſchaft mit Frankreich geneigt war, Jugoſlawien
ge=
gen Italien zu unterſtützen, iſt jetzt neuerdings von Belgrad
ab=
gerückt, weil es mit Italien zu einer Verſtändigung kommen will.
Die Beziehungen zwiſchen Bukareſt und Paris haben ſich in
letz=
ter Zeit gelockert, da Rumänien ſich nicht mit Jugoflawien
zu=
ſammen gegen Rom einſpannen laſſen will. Ob Frankreich im
gegenwärtigen Augenblick, ſo kurz vor den Wahlen, zu einer
Un=
terſtützung Belgrads gegen Italien bereit ſein wird, erſcheint
auch ſehr fraglich. Auf eine energiſche Sprache von Rom oder
Tirana aus wird Belgrad wohl nichts anderes übrig bleiben,
als ſeine Wünſche in Tirana in vorſichtigerer Form zum
Aus=
druck zu bringen.
Der Sofioter jugoſlawiſche Geſandte Ljuba Neſie iſt nach
Belgrad abgereiſt. Seine Reiſe wird mit dem albaniſch=
jugoſla=
wiſchen Konflikt in Zuſammenhang gebracht. Die unerwartete
Abreiſe des Geſandten erregt hier großes Aufſehen. Die aus
Bel=
grad verbreiteten Meldungen über eine bevorſtehende Aktion der
mazedoniſchen revobutionären Organiſation haben hier große
Mißſtimmung verurſacht. Es herrſcht die Anſicht vor, daß eine
ſolche Aktion für den Augenblick nicht zu befürchten ſei, da die
mazedoniſche revolutionäre Organiſation nach der Ernennung
von Dr. Koroſchetz zum jugoſlawiſchen Innenminiſter zunächſt die
Entwicklung der Dinge in Südſerbien abwarten will.
Die „Volksbewegung” gegen Calonder.
* Kattowitz, 5. April. (Priv.=Tel.)
Das Keſſeltreiben, das in jüngſter Zeit von den
Aufſtän=
diſchenverbänden und dem berüchtigten Weſtmarkenverein unter
freundlichem Lächeln des oberſchleſiſchen Wojewoden und der
ſonſtigen polniſchen amtlichen Stellen gegen den Präſidenten
der Gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, Calonder, in
Szene geſetzt wurde, treibt jeden Tag neue Blüten. War es
an=
fangs lediglich das Verbot des Rotaliedes, das das polniſche
Blut in Wallung gebracht hat, ſo ſind es jetzt weitere
Entſchei=
dungen des Präſidenten, mit denen die Polen, wie es in ihrer
Preſſe heißt, „ſich aus nationalen Rückſichten nicht einverſtanden
erklären können”. — Als Calonder in der Streitfrage der Schul=
* Theater und Preſſe.
Der Vorſitzende des Landesverbandes Heſſen des
Reichs=
verbands Deutſche Preſſe hat das nachſtehende Schreiben an
Herrn Paul Kornfeld und General=Intendant Ebert gerichtet:
Darmſtadt, 4. April 1928.
Sehr geehrter Herr Kornfeld!
Der Landesverein heſſiſcher Zeitungsredakteure hat in der
Ihnen bekannten Entſchließung ſachlich eine unſachliche
Kampfes=
weiſe zurückgewieſen. Er hat das getan, nachdem die Verſuche
mehrerer ſeiner Mitglieder, mit Ihnen in eine Diskuſſion
ein=
zutreten, fehlgeſchlagen ſind.
Sie haben gemeinſam mit dem Herrn General=Intendanten
Profeſſor Ebert in einer Antwort Ihrer Theaterblätter erklärt,
daß Sie den Kampf einſtellen bzw. Ihre Waffen ſinken laſſen
wollen. Mit dieſem Schlußſatz könnte für uns die Angelegenheit
erledigt ſein, wenn Sie in Ihrer Erklärung nicht nur höchſt
un=
ſachlich und inkonſequent Ihren Standpunkt verteidigen und
da=
zu dieſe Erklärung in Ton und Inhalt ſo halten, daß das
An=
ſehen der Tagespreſſe, die Sie grundlos angegriffen haben, eine
letzte Erwiderung notwendig macht, wenn anders wir uns nicht
auf den Standpunkt ſtellen wollten, mit einem Gegner, der ſich
im Ton ſo vergreift wie Sie, zu diskutieren für unter unſerer
Würde zu halten.
Unſachlich und inkonſequent, in mehreren Sätzen auf
un=
wahren Behauptungen baſierend, iſt folgendes (neben der
Feſt=
ſtellung, daß jeder Ihrer Sätze, ſoweit er ſich gegen die
Ent=
ſchließung und ihren Inhalt richtet, glatt zu widerlegen iſt): Sie
haben den Kampf begonnen mit einer Gegenüberſtellung von aus
dim Zuſammenhang geriſſenen anerkennenden Urteilen der Preſſe
über die „Habima” und gleichfalls aus dem Zuſammenhang
ge=
riſſenen Urteilen der Darmſtädter Kritik. Das Anſinnen, zu
dieſer Zuſammenſtellung „Was ſagt die Welt und was ſagt
Darm=
ſtadt” in Ihren Blättern eine Erwiderung aufzunehmen, haben
Sie ebenſo abgelehnt, wie Sie es ablehnten — zum mindeſten
unterließen —, auf drei= oder vierfaches Eingehen bzw.
Zurück=
weiſen Ihrer Veröffentlichungen unter der Rubrik „Publikum,
bilde Dir Dein Urteil ſelbſt” in mehreren Darmſtädter Blättern,
zu erwidern.
Sie haben alſo nicht, wie Sie jetzt behaupten, eine Diskuſſion
gewollt. Damit entfällt alles, was Sie uns in dieſer Richtung
vorzuwerfen belieben.
Sie ſind ſich auch wohl in keiner Weiſe klar darüber geweſen,
wie inkonſequent und darum ſinnlos Ihr Dampf aufgezogen war.
Freitag, den 6. April 1928
bücher ſeine Entſcheidung fällte, erhob das amtliche Organ der
Kattowitzer Wojewodſchaft „Polska Pachodnia” ein heftiges
Ge=
ſchrei und forderte die amtlichen polniſchen Stellen zu einem
Widerſtand gegen die „antipolniſche” Entſcheidung Calonders
auf. Der Erfolg dieſer Aktion blieb, denn auch nicht aus.
Prompt darauf erklärte der oberſchleſiſche Wojewode, daß er die
Entſcheidung nicht zur Anwendung bringen werde, und
Prä=
ſident Calonder ſah ſich gezwungen, die Angelegenheit dem
Völ=
kerbundsrat zu unterbreiten. Bildete dieſer Beſchluß die
natür=
liche Konſequenz des polniſchen Verhaltens, ſo ſchlug die
pol=
niſche Preſſe natürlich jetzt erſt recht Lärm und forderte erneut
offen die Abberufung des angeblich polenfeindlichen Calonder.
Wenn es noch eines Beweiſes dafür bedurft hätte, daß die
polniſche Volksſeele künſtlich „zum Kochen gebracht wird”, ſo
hat ihn die Tätigkeit des Weſtmarkenvereins erbracht. Dieſer
Verein, der es ſeit Jahren darauf anlegt, die Warſchauer
Außen=
politik zu ſabotieren und alle amtlichen Maßnahmen, die nicht
direkt den Stempel der Deutſchfeindlichkeit an der Stirn tragen,
zu durchkreuzen, hat erſt die Atmoſphäre in Oberſchleſien
geſchaf=
fen, in der es anſcheinend nur eines leiſen Anſtoßes bedarf, um
Zwiſchenfälle hervorzurufen. — In der vergangenen Woche kam
es leider in Beuthen zu ſolch einem bedauerlichen
Zwiſchen=
fall, als nationaliſtiſche Radaubrüder in eine polniſche
Ver=
ſammlung eindrangen und dieſe zu ſprengen verſuchten. Die
deutſche Regierung hat ſofort richtig auf dieſe Ausſchreitungen
reagiert, indem ſie den Verein, in dem die Skandalmacher
zu=
ſammengeſchloſſen waren, auflöſte.
Der Weſtmarkenverein ſucht ſich nun aber entſprechend zu
revanchieren. Nachdem auf eine ähnlich gewaltſame Weiſe eine
deutſche Verſammlung geſprengt worden war, wurden dann
überall Maſſenkundgebungen gegen Calonder und gegen die
Deut=
ſchen organiſiert. Man muß geſtehen, daß in den Reden, die in
dieſen Verſammlungen gehalten wurden, gegen den Präſidenten
mit den unbedenklichften Mitteln vorgegangen wurde. Man
ſcheute nicht nur vor perſönlichen Verdächtigungen Calonders
nicht zurück, ſondern nennt ihn ganz offen einen bezahlten
Agen=
ten Deutſchlands. Dabei vergißt man, daß Calonder Beamter
des Völkerbundes iſt, daß er wiederholt auch Entſcheidungen in
deutſch=polniſchen Streitſachen gefällt hat, die eindeutig zu Polens
Gunſten ausgefallen waren, ja, daß er auf gemeinſame
Inter=
vention der deutſchen und der polniſchen Regierung hin zum
Präſidenten der Gemiſchten Kommiſſion ernannt worden iſt. Was
ſcheren Polen aher aſle internationalen Verpflichtungen, was
ſchert alle Rückſichtnahme auf den Völkerbund; die künſtliche
„Volksbewegung” wird von amtlichen und halbamtlichen Stellen
begünſtigt und geſchürt; ſie fordert, wie ein polniſches Bkatt ſagt,
ihr Opfer.
Die offenſichtliche Nichtbeachtung der Verantwortung der
amtlichen polniſchen Stellen an dieſem Keſſeltreiben gegen
Calon=
der iſt beſonders empörend. Wenn die Aktion auch weiter
unbe=
hindert fortgeſetzt wird, muß man um die Sicherheit Calonders
beſorgt ſein. Die polniſche Regierung lädt eine ſchwere
Verant=
wortung auf ſich, wenn ſie die fanatiſchen Ausfälle der polniſchen
Preſſe und die Demonſtrationsreden gegen Calonder duldet, ja
ſogar unterſtützt. Sie gerät dadurch nicht nur gegenüber dem
Völkerbund in eine unmögliche Stellung hinein, ſie trägt dazu bei,
daß eine Atmoſphäre geſchaffen wird, die ſich in ernſteren und
folgenſchwereren Konflikten entladen könnte.
Die Tanger=Konferenz.
EP. Paris, 5. April.
Die Sachverſtändigen der Tangerkonferenz haben ſich heute
mittag verſammelt und dem jüngſten franzöſiſch=ſpaniſchen
Ab=
kommen einſtimmig ihre Genehmigung erteilt. Die italieniſchen
Sachverſtändigen teilten darauf ihre Forderungen mit, die aber
offiziell noch nicht veröffentlicht worden ſind.
Die franzöſiſche Außenpolitik.
EP. Paris, 5. April.
Im „Petit Pariſien” veröffentlicht Jacques Seydoux einen
Artikel über den gegenwärtigen Stand der franzöſiſchen
Auße=
politik. Er bezeichnet ihn als befriedigend. Es ſei zwar noch
viel zu tun, aber man könne jetzt ſchon mit Befriedigung
feſt=
ſtellen, daß die Stimmen gegen die Locarnopolitik immer
ſel=
tener werden und lediglich noch, wie Poincars in Carcaſonne
erklärt habe, die Phantaſie einiger extremer Blätter darſtellten.
Eine der nächſten Aufgaben werde in der endgültigen Regelung
der Reparations= und Kriegsſchuldenfrage beſtehen. — Im
„Quotidien, weiſt Pierre Bertrand darauf hin, daß die Rede
Poincarés in Carcaſſonne eine entſchiedene Schwenkung nach
der Locarnopolitik hin darſtelle. Eine Stelle der Rede könne
dahin ausgelegt werden, daß Poincaré einer Räumung des
Rheinlandes gegen eine befriedigende Löſung der Reparations=
und der Kriegsſchuldenfrage zuſtimmen würde. Die Rede von
Carcaſſonne ſtelle gewiſſermaßen, die Fortſetzung der
Unter=
redung von Thoiry dar.
Seite 3
Ein Balkan=Locarno?
Griechenland — Jtalien- Türkei.
EP. Lendon, 5. April.
Die Zuſammenkünfte des griechiſchen mit dem türliſchen
Außenminiſter in Genf und zwiſchen Muſſolini und dem
türki=
ſchen Außenminiſter in Mailand werden nach Meldungen des
„Daily Telegraph” aus Athen als Anzeichen dafür angeſehen, daß
die Atmoſphäre der Mißverſtändniſſe, ſich aufzuklären beginne.
Man hoffe, daß die Zuſammenkunft des griechiſchen
Außenmini=
ſters mit ſeinem türkiſchen Kollegen auf der Fahrt von Brindiſi
nach dem Piräus zur weiteren Beilegung von gegenſätzlichen
Auf=
faſſungen führen werde. Hieraus ergebe ſich nach griechiſcher
Auf=
faſſung die Möglichkeit eines Abkommens zwiſchen Griechenland
und der Türkei, oder aber die Teilnahme Griechenlands an einem
eventuellen italieniſch=türkiſchen Abkommen.
Michalakopulos bei Muſſiolini.
EP. Mailand, 5. April.
Der griechiſche Außenminiſter Michalakopulos hat auf der
Heimreiſe von Genf nach Athen Muſſolini in der Mailänder
Prä=
fektur einen Beſuch abgeſtattet. Die lange freundſchaftliche
Unter=
redung hat laut einer amtlichen Mitteilung die guten Beziehungen
zwiſchen den beiden Ländern beſtätigt. Der italieniſche
Regie=
rungschef gab dem griechiſchen Außenminiſter in einem engeren
Kreis ein Eſſen.
Völkerbundsarbeit im April.
Die Tätigkeit des Völtkerbunds im Monat April wird in der
Hauptſache humanitären, hygieniſchen und handelstechniſchen
Auf=
gaben dienen. Ein großer Raum wird von der
Opiumkon=
ferenz eingenommen, die am 12. April in Genf zuſammentritt.
Sie hat verſchiedene Gutachten zu prüfen, von denen beſonders
eines Beachtung verdient, weil es einen Entwurf zu einer
Ver=
einheitlichung der geſamten Kontrolle über den illegalen
Opium=
handel enthält. Dieſe Kontrolle iſt als das endgültige
Ausfüh=
rungsinſtrument der Genfer und Hager Konvention über den
Opfumhandel gedacht, und die Kommiſſion erblickt in ihr faſt das
einzige Mittel, um den Rauſchgifthandel, der trotz der
Maßnah=
men verſchiedener Regierungen immer noch blüht, wirklich
un=
möglich zu machen. Bis jetzt beſtehen in der Bekämpfung des
Opiumhandels noch immer große Lücken, da die angeführten
Kon=
bentionen bisher nur von einer kleinen Anzahl von Staaten
rati=
fiziert worden ſind. Hand in Hand mit dem Ausbau der
Kon=
trolle ſoll eine Erweiterung der ſtatiſtiſchen Berichterſtattng über
beſchlagnahmte Opiumbeſtände und Opfumſendungen gehen, und
ſchließlich auch ein Zentralbüro für die Anwendung der
Kon=
vention bei der Sozialſektion des Völkerbundes eingerichtet
wer=
den, in dem vorausſichtlich auch Deutſchland vertreten ſein wird.
Mit dieſem ganzen Fragenkomplex hat ſich die Opiumkommiſſion
in ihrer Apriltagung zu befaſſen.
Eine zweite, ſehr bedeutende Tagung iſt die des Hygie
nekomitees, die am 30. April beginnt. Bei dieſer
Gelegen=
heit wird das Komitee die Berichte ſeiner verſchiedenen
Unter=
kommiſſionen prüfen, deren Arbeitsgebiete ſich über die ganze
Erde erſtrecken. So liegen dem Komitee Berichte vor über die
Belämpfung der Krebskrankheit, der Blattern und
Pockenkrandhei=
ten, die Serumſtandardiſation (welche Studienkommiſſion am
25. April in Frankfurt a.. M. zuſammentritt), über den Austauſch
des Sanitätsperſonals in Indien, vom Kongreß der
fernöſt=
lichen Tropenmediziner in Bombay und vom epidemielogiſchen,
Auskunftsamt in Singapore. Sehr eingehend wird man auch
die Ausdehnung der Zuſammenarbeit mit den ſüdamerikaniſchen
Staaten beraten, die in den letzten Jahren ganz außerordentlich
zugenommen hat, und die ſich auf die Errichtung von
Studien=
zentren, Leprobekämpfung, Kinderſterblichkeit und eine Reihe
an=
derer Probleme erſtreckt.
Wirtſchaftlichen Zwecken dient die Tagung des Komi
tees zur Angleichung der Wechſel= und
Scheck=
geſetzgebung. Das Komitee, das am 11. April
zuſammen=
tritt, wird diesmal hauptſächlich die Scheckgeſetzgebung zum
Ver=
handlungsthema nehmen. Da es ſich bis jetzt als unmöglich.
erwieſen hat, eine internationale Geſetzgebung auf dieſem
Ge=
biet vorzubereiten, iſt die Arbeit des Komitees vorläufig darauf
gerichtet, die zwiſchen der ſogenannten kontinentalen und der
angelſächſiſchen Wechſel= und Scheageſetzgebung beſtehenden
Lücken und Widerſprüche durch entſprechende Vorſchläge zu
ſchließen oder auszügleichen, um ſo praktiſch eine gleiche
Behand=
lung von Wechſeln und Schecks in allen Staaten herbeizuſühren.
Gleichzeitig mit dieſem Komitee tagt in Paris eine Verſammlung
der Leiter der Informations= und Statiſtikabteilung der großen
europäiſchen Emiſſionsbanken, die die Verbeſſerung und
Veröf=
fentlichung der verſchiedenen Währungsſtatiſtiken beraten wird.
Sie wollen mit Ihrer Rubrik „Publikum, bilde Dir Dein Urteil
ſelbſt” doch das Publikum veranlaſſen, keine Kritik zu leſen, weil
die Kritiker nach Ihrer Meinung ungeeignet ſind, Kunſt zu
ver=
ſtehen und dieſes Verſtehen dem Publikum zu vermitteln. Sie
haben aber ſtets Wert darauf gelegt, von nach Ihrer Anſicht
günſtigen Kritiken ſo weitgehend Gebrauch zu machen, daß
Sie „günſtige” Sätze aus dem Zuſammenhang herausriſſen und
dem Publikum unterbreiteten. Ehrlicher und konſequenter wäre
alſo geweſen, wenn Sie Ihren Leſern geſagt hätten: Leſt keine
abfälligen Kritiken, nur die Kritiker, die gut von uns
ſchrei=
ben, verſtehen ihr Fach!
Oder wollten Sie mit Ihrer Rubrik erreichen, daß das
Publi=
kum überhaupt keine Kritik leſen ſoll? Wollten Sie
da=
mit ſagen, daß die Tageszeitungen — nur um ſolche handelt es
ſich hier — überhaupt keine Kritiken ſchreiben ſollten?
Iſt es Ihnen ſo unbekannt, Herr „Redakteur” Kornfeld, daß
das Heſſiſche Landestheater, ſehr viel mehr wie viele andere
deutſche Theater den Textteil der Tagesblätter in Anſpruch nimmt
mit propagierenden Vornotizen? Iſt es Ihnen ſo unbekannt,
daß das Heſſiſche Landestheater ſtändig den Wunſch äußert, daß
bei Premieren oder Neuinſzenierungen dem Publikum
einfüh=
rende, alſo es anziehende, zum Beſuch anregende Aufſätze im
Feuilleton gebracht werden? Soll das Publikum nur dieſe leſen?
Wir lehnen es ab, Herr „Kollege” Kornfeld, Ihnen im
glei=
chen Ton zu antworten, wie Sie es getan haben, und beſchränken
uns auf dieſe Feſtſtellung ſachlicher Unrichtigkeiten. Wir lehnen
es aber auch ab, anzuerkennen, daß es Ihnen in Ihrem „Kampf”
gegen die Kritiker um die Kunſt geht. Sie müſſen uns ſchon
zugeſtehen, daß arich wir uns unſer Urteil ſelbſt bilden und aus
Ihrer §kampfmethode nur herausſehen, daß Sie ſich an den
Kritikern reiben wollen, die aus ehrlicher Ueberzeugung heraus
Ihren eigenen Werken nicht das zugeſtehen konnten, was Ihnen
wohl genehm geweſen wäre. Sollten Sie wirklich ſo naiv ſein,
anzunehmen, daß es einen Menſchen gibt, der Ihnen glauben
ſoll — Ihr Herr General=Intendant ausgenommen —, daß Ihre
Methode, durch Veröffentlichung aus dem Zuſammenhang
her=
ausgeriſſener, tendenziös zuſammengeſtellter, den Geſamtinhalt
der Kritiken darum beſußt fälſchender Auszüge, eine ernſte
Debatte über Kunſt und Kritik eröffnen ſollte?
Ihr Kampf war alſo perſönlich und nicht um die Kunſt
geführt, die der Kritik und mit ihr der Tagespreſſe beſtimmt
ehr=
licher und tiefer am Herzen liegt wie Ihnen.
Wir ſtellen Ihnen gern anheim, dieſe Antwort in Ihren
Blättern zu veröffentlichen, gleichwie wir ſie unſeren Mitgliedern
zur Veröffentlichung übergeben.
Ein Durchſchlag dieſes Schreibens ging an Herrn General=
Intendant Profeſſor Ebert.
In vorzüglicher Hochachtung
Der Vorſitzende
des Landesverbands Heſſen des Reichsverbands der deutſchen
Preſſe.
— George Groſz beſchlagnahmt. Die im Malikverlag
erſchie=
nene Mappe von George Groſz „Hintergrund” mit den
Entwür=
fen des Künſtlers für die Piscator=„Schweik”=Inſzenierung iſt
be=
ſchlagnahmt worden, und zwar wegen dreier Blätter, nämlich
Abbildung II „Geiſtlicher mit auf der Naſe tanzendem Kreuz”
Unterſchrift: „Sei untertan der Obrigkeit!” dann Abbildung IK
„Geiſtlicher ſpeit Granaten aus” Unterſchrift: „Die Ausſchüttung
des Heiligen Geiſtes”, Abbildung X „Chriſtus am Kreuze mit
Gasmaske” Uinterſchrift: „Maulhalten und Weiterdienen”.Dieſe
Zeichnungen allein und in Verbindung mit den Unterſchriften
werden als öffentliche Beſchimpfung von Einrichtungen der
chriſt=
lichen Kirche (Chriſtusverehrung, Predigtamt, Prieſtertum) im
Sinne des § 166 des B. G.B. betrachtet und ſollen deshalb gemäß
§ 41 des Str. G.B. der Unbrauchbarmachung unterliegen
Der Katalog der chineſiſchen
Buchausſtel=
lung. Im Eigenverlag des China=Inſtituts iſt der
ausgezeich=
net ausgeſtattete Katalog der chineſiſchen Buchausſtellung „Das
Buch in China und das Buch über China” erſchienen. Der
Kata=
log enthält außer einem vollſtändigen Verzeichnis der
ausgeſtell=
ten Werke mit zahlreichen intereſſanten Erläuterungen eine Reihe
wertvoller Aufſätze namhafter Autoren. Der Preis des nach
chineſiſcher Art gedruckten Katalogs (Blockdruck) beträgt 3 Mark
und iſt durch jede Buchhandlung oder direkt vom China=Inſtitut,
Frankfurt a. M., Eſchenheimer Straße 26, zu beziehen.
Albrecht Dürer=Gedächinis=
Aufſätze erſcheinen aus techniſchen
Gründen in der Oſternummer unſeres
Blattes.
Seife
Freitag, den 6. April 1928
Nummer 92
Famitiennachrichten
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Agnes Klingelmeger
Otto Fuchs
Eberſiadt
Oſtern 1928.
Darmſiadt
W
Ihre Vermählung beehren sich
an-
zuzeigen
Rechnungsrat Wilhelm Kreiling
und Frau Käthe, geb. Ries.
Kirchliche Trauung am 1. Osterfeiertag,
nach-
mittags 2 Uhr, in der Johanneskirche.
Darmstadt, im April
Viktoriastraße 26.
1928.
(9460
Todes=Anzeige.
Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt.
Tieferſchüttert erhielten wir die traurige
Nach=
richt von dem Ableben unſeres hochverdienten
zweiten Kommandanten und
Kreisfeuerwehrinſpektor
Aiyein Schnen.
Die Einäſcherung findet Montag, den 9. April,
11½ Uhr vormittags, auf dem Waldfriedhof fiatt.
Antreten der Wehr 10¾ Uhr auf der
Gries=
heimer Brücke.
Das Kommando.
*9450
Nachruf.
Am 4. April verſchied nach kurzem Leiden
unſer hochverdienter
zweiter Kommandant
Dnyent Schnen.
Ueber 45 Jahre hat er unſerer Wehr als
ein Muſier eines echten Feuerwehr=
Kame=
raden angehört. Wir werden ſeiner in aller
Zeit treu gedenken.
Der Vorſtand
der Freiwilligen Feuerwehr.
Darmſiadt, den 5. April 1928.
(*9451
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft im
73. Lebensjahr unſere Mutter,
Groß=
mutter und Schweſier
Frau
Uinſe Vergſtrräßer
geb. Wehland.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Profeſſor Dr. Ludwig Bergſträßer
Oberarchivrat am Reichsarchiv.
Ihre am Oſierſonntag, 8, April 1928,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche
ſtattfindende Trauung zeigen
ergebenſt an
Franz Müller und Frau
Berta, geb. Neff
(*9390
Darmſiadt
Rhönring 131 Ernſt=Cudwigſtr. 21
Ihre am Samstag ſtattfindende
Trauung beehren ſich
anzuzeigen
Wilhelm Rückert und Frau
Mathilde, geb. Spieß
Nieder=Ramſiadt b. D.
Am 1. Oſierfeiertag begehen
die Eheleute L. Eberhardt und
Frau Marie, geb. Schmidt,
Forſimeiſterſir. 14, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen!
Att
Nach einem arbeitsreichen Leben verſchied heute nacht ſanft
und friedlich mein lieber, guter Mann, unſer guter Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
Snyenn Suted Scnen
Kreisfeuerwehr=Inſpektor.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Schnell
Wilhelm Schnell und Frau
und 1 Enkel.
Darmſtadt, den 4. April 1928
Große Bachgaſſe 23.
Die Feuerbeſiattung auf dem Waldfriedhof findet Oſtermontag, den
Für die uns anläßlich unſerer ſilbernen
Hochzeit erwieſene Aufmerkſamkeit
dan=
ken herzlichſt
Julius Strauß und Frau
Jobanna, geb. Pauly.
Darmſtadt, April 1928.
(*9491
Holzſtraße 10.
Herzlichen Dank
all denen. die an meinem 90.
Geburts=
tage ſo liebevoll meiner gedachten und
mich durch Gratulationen, Blumen,
Ge=
ſchenke, ſowie Ständchen erfreuten und
ehrten.
Emil Kroll
Regiments=Sattlermeiſter i. R.
Darmſtadt, den 6. April 1928.
(*9510
Ploenniesſtr. 18, pt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Tochter,
uuſere liebe Schweſter, Schwägerin
und Tante
nach jahrelangem Leidenslager (
zu=
letzt in der Provinzial=Pflegeanſtalt
Eberſtadt) im 31. Jahre ihres
Le=
bens zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bittet
namens der trauernd Hinterbliebenen:
Friedrich Max Arnold.
Arheilgen, den 4. April 1928.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 7. April, 3 Uhr nachmittags,
vom Trauerhauſe,
Darmſtädter=
ſtraße 93 aus ſtatt. (6329
Statt Karten.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach kurzem ſchweren Leiden mein innigſt
geliebter Mann, unſer treuer Vater und Bruder, der Kaufmann
Heinrich Koch
in 47. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilma Koch, geb. Conrad
nebſt Kinder Berta Koch
Heini Koch.
Auerbach a. B., Burgſtraße 6.
Die Beerdigung findet am 2. Feiertag, vormittags ½12 Uhr,
von der Kapelle des alten Friedhofs zu Darmſtadt aus ſtatt.
9487
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Anteilnahme bei dem Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Georg Ph. Daub III.
ſprechen wir allen Freunden und
Bekannten unſeren herzlichſten Dank
aus. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Krämer für die troſtreichen
Worte am Grabe, der freiwilligen
Feuerwehr und der Metzger=Innung
für ihre letzten Ehrerweiſungen, ſowie
für die zahlreichen Blumenſpenden.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Groß=Bieberau, 5. April 1928. (6372
liefert, repariert
Parkettböden und reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 346821 Telebhon 1433
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Meine liebe Frau, unſer herzensgutes Mütterchen,
unſere liebe Großmutter, Schwiegermutter und Tante
Frau Anng, Margarete Mahr
geb. Nungeſſer
Hebamme
iſt geſtern abend nach einem arbeitsreichen Leben,
im Alter von 80 Jahren heimgegangen.
In tiefer Trauer:
Peter Mahr
Margarete Mahr
im Namen aller Verwandten
Darmſtadt den 5. April 1928
Mollerſtraße 27.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
7. April 1928, vorm. 11 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
(19473
Potsdam, den 4. April 1928.
z. Zt. Darmſtadt.
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straße 5. (5827a
Bestsortiertes
LAGFR
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
un=
ſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
für die Kranz= und Blumenſpenden,
für die Kranzniederlegung der
Be=
amten und Arbeiter des Lokomotiv=
Ausbeſſerungswerks, dem
Eiſen=
bahn=Werkſtättenverein, ſowie dem
Eiſenbahnverein Darmſtadt unſeren
herzlichſten Dank.
Ganz beſonderen Dank gebührt
Herrn Pfarrer Weiß für ſeine
liebe=
vollen Worte am Grabe.
Im Namen aller trauernden
Hinterbliebenen:
Margarete Weinmann
verw. Keil, Witwe.
Darmſtadt, 6. April 1928.
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mals Antwort, wenn
viell, noch Intereſſe,
unter G 131 an die
Geſckäftsſtelle. *9533
F. U. i. B.
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Meine Zeil täuſchten.
darfich allerHoffnung
enttäuſcht um eine
kurze Ausſprache bitt.
unter G 108 an die
Geſchäftsſt. (9449
TV.109
Dr. Unblutigs Erlebnisse.
Aufheben!
Fortſetzung folgt!
Als ich noch ſung und ſchön war, da beſchnitt man die
Hühneraugen mit dem Naſiermeſſer, in ſchwereren Fällen
mit der Laubſäge, oder man machte andere, gefährliche Ex
perimente, wonach ſie beträchtlich anſchwollen und nach
ge=
raumer Zeit entweder abgeriſſen werden konnten, oder auch
nicht. Auch Hühneraugenfeilen gab es, und wer ſie anwandte,
der hörte die Engel im Himmel ſingen, die Hühneraugen
aber behielt er.
Jetzt beſeitigt man dießühneraugen undHornhaut ganz
ſchmerz=
los, unblutig und gefahrlos mit dem ärztlich empfohlenen,
vlelmillionenfach bewährten Kuſirol=Hähneraugen=Pflaſter.
Kukirolen Sie!
Was ſind die 25 Pfg., die Sie für eine Packung Kukirol=
Hühneraugen=Pflaſter in der nächſten Apotheke oder Drogerie
ausgeben, gegen die Schmerzen von 12 Hühneraugen?
Das Kukirol=Hühneraugen=Pflaſter iſt ganz dünn. Es
drückt deshalb niemals und trägt auch nicht auf, wie die in
neuerer Zeit angebotenen Hühneraugen=Ringe. Wenn Sie
es richtig, alſo der Gebrauchsanweiſung entſprechend
an=
wenden, dann wird ſeder Schmerz in 2 Gekunden aufhören.
Eine ganze Kukitol=Fußpflege=Kur koſtet Mk. 1.90.
Be=
ginnen Sie Ihren Füßen zuliebe ſofort damit!
Kukirol=Fabrik Kurt Krisp, Bad Salzelmen.
Nummer 97
Freitag, den 6 April 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 6. April.
Gedanken zum Karfreitag.
Ums Herz der Oſtern.
Dunkeltönigſter der Tage:
Opferherz und Liebesmund!
Doch es wandeln Kreuz und Klage
Sich zum Oſterwundergrund.
Karfreitag!
Da ſteht er nun wieder mit ſeinem hohen, ernſten Angeſicht,
ſchier wie ein Fremdling aus fernem, fernem Lande, ſteht da wie
ein Unwirklicher mit ſeiner ſchweren, großen Seelenhaftigkeit in
der drängenden Unweſentlichkeit der Tage einer
maſchinendämo=
niſchen Zeit. Man fühlt von Jahr zu Jahr mehr: der Gegenſatz
ſteigert ſich zur tragiſchen Schau, die uns das Herz ſchwer macht
im Hinblick auf die Zukunft des Menſchengeſchlechts. Immer
mehr ſteht er da wie ein Unwirklicher und predigt doch mit kargem,
überernſtem Wort, daß es in ſeinem Bezirke um das
Allerwirk=
lichſte: die Seele und ihr unſterbliches Weſen geht, und daß ferner
alles Menſchentum ſandhaft zerrinnt, wenn es nicht durch die
Wunderkraft der opfernden Liebe zu einem höheren Ziele geführt
und in dieſem Zielſtreben zuſammengebunden wird.
Voll ernſter Gedanken iſt die Predigt des Karfreitags.
Nur einige mögen heute aufklingen. Ein jeder möchte Leben
werden in dir und in mir:
Karfreitag bleibt der Herzgrund aller Oſtern, bleibt der
Oſter=
punkt, am tiefſten liegend in der Kurve alles Geſchehens, das um
Höchſtes geht. Das heimliche Keimreich aller Oſtergedanken und
serlebniſſe iſt ohne dieſes Tiefgelegenſein gar nicht denkbar. Nur
aus ſolchem Tiefpunkt kann ein wahrhafter Höhepunkt kommen.
So wird die Heilsgeſchichte zum Symbol jeder „Geſchichte”, im
Leben der Völker und auch, du lieber ernſter Menſch, in der
deines perſönlichen Lebens!—
Des Karfreitags Predigt iſt die vom Ganz=Alleinigen, das
jeder ſelbſt durchleiden muß. Jeder Kämpfer hat ſein „Mein
Gott, warum haſt du mich verlaſſen?”
Wenn wir in manches menſchlich große Herz ſchauen und das
Wunder ſeiner Liebe und Kraft ergründen wollen, ſo müſſen wir
bis auf ſeine Wunden zurückgehen, ſein heimliches Leiden.
Frei=
lich, manchmal können wir alles nur erahnen, denn das wahrhaft
Große tut ſeine Wunden nicht auf dem lauten Markte kund.
Manches menſchlich heit’re Licht hat ſeinen Anfang in einem
großen Dunkel, wie auch der große Lebenstag des Chriſtgedankens
ſeinen Anfang im Karfreitag hat. —
Wo wahrhaftes Leben blühen will, muß auch der Tod
ge=
wirkt haben. —
Im Karfreitag ſcheint das Weltreich zu ſiegen. Im Grunde
aber iſt er der große Siegestag des Reiches Gottes. (So iſt es
auch oft im Leben des Einzelnen.) —
Das Gottesreich und ſein Leben iſt ohne das Kreuz
undenk=
bar. Der heilige, tod=tapfere Ernſt bleibt ſein Mittelpunkt, aus
dem alles Leben und die große gott=erfüllte Freude kommt. —
Aller wirklicher Beſitz will erobert, erlitten, erduldet ſein!
Die Sonne muß erſt untergegangen ſein, wenn ſie wieder
aufgehen ſoll.
Oſterweſen iſt ohne Karfreitagstodestreue nicht zu denken.
Das große, heilige Ja zum Leben muß als Grunderlebnis
das Ja zum Tode haben. —
Ums Herz der Oſtern geht es am Karfreitag. Nur wo das
Herz beteiligt iſt und ganz ſich ſchenkt, erſcheint das wirkliche
Leben. Der Verſtand flieht vor dem Kreuz, weicht ihm aus, wo
er kann, bleibt ihm fremd, ja wird ihm zum Anſtoß ſeines Spottes.
Das aber ſei der letzte Satz:
R. B.
Alles Lichtweſen iſt Oſterweſen!
— Ernannt wurde: Am 31. März: der Laudgeſtütsaufſeher Ludwig
Merſchroth zum Amtsgehilfen an der Ernſt=Ludwigs=Schule (
Ober=
reglſchuke) in Bad=Nauheim, mit Wirkung vom 1. April 1928 ab.
— Arbeiteriubiläum. Am Samstag ſind es 35 Jahre, daß der
Spengler= und Inſtallatcurgehilfe Valentin Mahr 7. aus Traiſa in
der Firma G. Beck, Karlſtu. 39, tätig iſt.
— Hefſiſches Landestheater. Heute, Karfreitag, bleiben
Haupt=
kaſſe und Tageskaſſen des Landestheaters geſchloſſen.
In der Parſifal=Aufführung am Oſterſonntag fingt Theo
Herrmann zum erſten Male den Gurmemanz.
Das Kindermärchen „Humſti=Bumſti” eine Dramatiſierung
des „Rumpelſtilzchen”, verfaßt von Tilla Bunzl und Erhard Siedel,
mit Muſik von Theo Mackeben, iſt zuerſt 1926 in Berlin aufgeführt
worden und hatte dort großen Erfolg; die hieſige Erſtaufführung findet
am Oſterſonntag, um 15 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt. Es wirken mit
die Damen Johanna Blum, Margarete Carlſen, Käthe Meißner, Kitty
Stengel, Mela Wigandt und die Herren Hans Joachim Büttner, Ulrich
Folkmar, Richard Jürgas, Hugo Keßler, Nobert Klupp, Paul Maletzki,
Karl Paryla und Gotthart Portloff. Inſzenierung: Günther Haenel
als Gaſt; muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt; „Bühnenbild:
Georg Pfeiffer, Tänze: Irene Scheinpflug. Die erſten Wiederholungen
ſind auf Montag, den 9., und auf Dienstag, den 10. April, angeſetzt;
alle Vorſtellungen beginnen um 15 Uhr.
Das Enſemble von Curt Goetz, das ehen mit außergewöhnlichem
Erfolg im Frankfurter Neuen Theater gaſtiert, ſpielt im Kleinen Haus
am 11. und 12. April „Hokuspokus”, die neueſte und erfolgreichſte
der zahlreichen Goetzſchen Komödien („Ingeborg”, „Die tote Tante‟
„Nachtbeleuchtung” uſw.). Die Beſetzung iſt die der Berliner Premiere
und enthält neben Curt Goetz eine Anzahl hervorragender Künſtler,
wie Valerie von Martens (die Gattin Curt Goetz), Hermann
Vallentin. Max Kaufmann, Walte: Steinbeck. Die Regie führt
Curt Goetz ſelbſt. Die Mieter des Landestheaters können
für beide Gaſtſpiele Karten zu Preiſen von 1,20—6,00 Mark, am
Samstag, dem 7., und am Sonntag, dem 8. April,
er=
halten; der allgemeine Vorverkauf beginnt am Montag,
dem 9. April.
Landesmufeum. In der Notiz in der geſtrigen Nummer über
die Eintrittspreiſe im Landesmuſeum muß es heißen: Für Kinder
beträgt der Eintrittspreis 25 Pfg.
Das Schloßmuſeum, iſt am Karfreitag und erſten Feiertag
ge=
ſchloſſen. Am zweiten Feiertag und nachfolgende Tage finden
Führun=
gen vorm. 11 und 11.30 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr ſtatt.
Sams=
tag geſchloſſen.
— Gewerbemuſeum. Am Karfreitag ſowie am 1. Oſterfeiertage
bleibt das Gewerbemuſeum geſchloſſen. Am zweiten Feiertag iſt es
ge=
öffnet von 11—1 Uhr.
— Reichsbeihilfe für Kleinrentner. Die aus Mitteln des Reichs zur
Verfügung geſtellte einmalige Kleinrentnerbeihilfe wird am Freitag,
den 13. April d. J., vormittags, bei der Stadtkaſſe
aus=
bezohlt. Kleinrentnerausweis iſt vorzulegen. In Betrachſt kommen
diejenigen Kleinrentner, die ſich zur Zeit der Auszahlung dieſer
Unter=
ſtützung in Kleinrentnerfürſorge befinden und bereits am 1. März 1938
in dieſer Fürſorge ſtanden.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen unſere Mitglieder
darauf aufuerkſam, daß der Verein am zueiten Oſterfeiertag einen
Nachmittagsſpaziergang nach Traiſa unternimmt. Der Abmarſch iſt um
½3 Uhr am Vexeinshaus. Bei Mitglied Walter, Gaſühaus „Heſſiſcher
Hof”, halten wir Einkehr. Dortſelbſt gemütliches Zuſammenſein. Wir
erſuchen unſere Mitglieder, recht zahlreich daran teilzunehmen. (Siehe
die in der Samstags=Nummer erſcheinende Anzeige.)
Heſſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz.
Zur Hilfeleiſtung bei dem Eiſenbahn=Unglück in Eppertshauſen.
Am Donnerstag, den 29. März 1928, wurde die freiwillige
Sani=
tätskolonne vom Roten Kreuz, Dieburg, vormittags 5 Uhr, durch die
Station Dieburg alarmiert, um ſofort mit Sanitätsauto und
Mann=
ſchaft nach Eppertshauſen zu kommen, da dort ein Zuſammenſtoß
zwiſchen zwei Perſonenzügen ſtattgefunden habe. Der Zug Nr. 3600, der
um 4,44 Uhr die Station Eppertshauſen nach Dieburg verläßt, ſtieß
auf Zug Nr. 3105, der von Dieburg um 4,35 Uhr nach Frankfurt a. M.
fährt. Die beiden Züge ſind ſtets ſehr ſtark beſetzt und nur dem
mäßigen Tempo, das die beiden Züge innerhalb der Station hatten, iſt
es zu verdanken, daß das Unglück nicht noch größer war. Es gab 21
Verletzte, darunter 3 Schwerverletzte. Die Sanitätskolonne Dieburg
begab ſich auf dem ſchnellſten Wege mit Auto an die Unfallſtelle und
leiſtete dort die erſte Hilfe. Sie brachte die Verwundeten, welche nicht
gehen konnten, mit dem Auto teils in ihre Wohnung und teils in das
St. Nochus=Spital nach Dieburg, wo ſie der Arzt in Behandlung nahm.
Diejenigen, welche aus dem Spital wieder entlaſſen wurden, wurden
mittels Autos in ihre Wohnungen nach Dieburg, Groß=Zimmern und
Münſter gebracht. Das erſte Auto mit Verletzten traf ſchon um 6 Uhr
in Dieburg im Spital ein. Alle übrigen Verletzten trafen um 7 Uhr
im Spital ein. Bis zum Eintreffen des Hilfszuges aus Darmſtadt
hatte die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Dieburg bereits
vollſtändig ihre Arbeit getan.
Die Oſternummer
unſeres Blattes erſcheint bereits mit der
Aus=
gabe vom 7. April vereinigt am Oſter=Samstag
und gelangt abends um 5 Uhr in der Stadt
durch die Trägerinnen zur Verteilung Für
Ab=
holer erfolgt die Ausgabe von 4 bis 5 Uhr
Bleichſtr. (Portier). Anzeigen für die Oſter=
Ausgabe müſſen ſpäteftens bis Samstag, vorm.
11 Uhr, aufgegeben ſein; Inſerate für die
Ausgabe vom Dienstag, 10. April, werden
bis Samstag, nachm. 2 Uhr, angenommen.
Der Verlag.
6314)
— Mozart=Verein. Das Vereinskonzert am 25. April überraſcht
durch Vielgeſtaltigkeit und Eigenart ſeiner Darbietungen. Daß
Kapell=
mreiſter Rehbock mit ſeinem Mozartchor mr den wertvollſten Stücken
der Chorliteratur ſeine künſtleriſche Kraft widmet, iſt zur Genüge
be=
kannt. Da erſcheinen diesmal Werke von Liſzt, Trunk, Andrea,
Heu=
berger und Othegraven. Von dem Letztgenanmten kommen zu Gehör
„Die Königskinder”. Hier erſtrahlt das alte Volkslied von der
unglick=
lichen Liebe in der edelſten Faſſung, und die Weiſe des Chorgeſangs Beginn zoigt der Wochenzettel an. Es werden zu allen Kurſen
Hörer=
wird erhöht durch Soprauſolo (Fräulem Helene, Kühling),
Streich=
quartett DrummQuartett), drei Hörner (Heſſ. Landestheater) und dung zu den Kurſen erfolgt umgehend, am beſten perſönlich, in der
Klavier (Kapellmeiſter Fiſcher). Die Chorgeſange werden unterbrochen
durch ſoliſtiſche Leiſtungen, und es iſt bekannt, daß der MozartVerein
unter bedeutenden Geldopfern nur Sänger und Sängerinen von Rang
und Ruf auf das Konzertpodium führt. Beſonderem Intereſſe begegnet
diesmal das Gaſtſpiel der „japaniſchen Nachtigall” Hautſe Yuaſa
aus Tokio. Die junge Künſtlerin, die als Wegbereiterin für das
deutſche Lied die Welt durchreiſt, vom Beifall umrauſcht, wird in
unmittelbarem Anſchluß an ihre Englandreiſe in Darmſtadt auftreten. Sommerfahrplans erſcheinen; die 2. Sommerausgabe (1. Juli)
— Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. Unſere Mitglieder ſeien
nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie auf Beſchluß des
Vor=
ſtandes das Recht haben, ſich auf den Jahresbeitrag 1928/29 hin zwei
Würfelbücher koſtenlos in der Geſchäftsſtelle im Schloß abzuholen. Als
Neussſcheinung der Würfelbücherei ſei ein Bändchen „Balladen” von
Eva Rhode=Fenner genannt. Preis des Bändchens für Mitglieder
1,50 Mk., für Nichtmitglieder 2 Mk.
— Zuſammenkunft ehemaliger Schülerinnen und Peuſionärinnen
des Hofmannſchen Inſtituts. Am 12. April, nachmittags 4 Uhr, haben
die Schülerinnen der Jahrgänge 1876—79 (1. 2., 3. Klaſſe die älteren
Semeſter) eine Zuſammenkunft auf dam Heiligen Kreuz. Da die Liſten
dieſer Klaſſen nicht mehr vorhanden ſind, können dielleicht einige Damen
nicht aufgefordert ſein. Wir bitten deshalb dieſelben höflichſt, ſich bald
bei Frau Profeſſor Lade, Grüner Weg 16, anzumelden.
— Zum Oſterſpielplan des Orpheums ſiehe heutige Anzeige
im Inſeratenteil dieſes Blattes.
O‟
Saulbdd-Restadlant
(Inh.: F. Niemann)
Anden Feiertagen vorzüglicher Mittagstiſch von 12—3 Uhr,
sowie der Saifon entſprechende Speisen zu jeder Tageszeit
bei mäßigen Preiſen.
(6348
Rummel Spezialbter, Münchner Löwenbräu
1f otfener Ausſchanck- und Flaſchenweine
— Paulusgemeinde. Heute, am Karfreitag, nachmittags 4.30 Uhr,
findet in der Pauluskirche ein liturgiſcher Gottesdienſt über
Matthäus Kap. 27 ſtatt. Der Kirchenchor wird Chöre von Paleſtrina,
Vittoris, Ingenieri, J. S. Bach u. a. vortragen; ein vierſtimmiger
Frauenchor wird den 23. Pſalm von Schubert ſingen. Die Dauer der
Feier wird eine knappe Stunde ſein, ſo daß zum Beſuch der
Johannes=
paſſion noch reichlich Zeit ſein wird. Die Geſangbüicher ſind
mitzubrin=
gen; die Texte der Chöre werden am Kircheneingang verteilt.
— Der Männergeſangverein Concordia hält am 5. Mai ſein
Kon=
zert in der Woogsturnhalle ab. Die Zuſammenſtellung der Chöre
und die Auswahl derſelben hat Dirigent Muſikdirektor A.
Simmer=
macher in der ſorgfältigſten Art vorgenommen. Die Einleitung des
Konzerts iſt dem Gedächtnis Schuberts gewidmet. Neben Schubert=
Chören kommen ſolche von Neumann, Kaun, Suter, Hirſch, Orlando di
Laſſo uſw. zu Gehör. Als erſtklaſſige Solokraft iſt der bei dem
Darm=
ſtädter Publikum in guter Erinnexung ſtehende Künſtler Heinr.
Hölz=
lin, Baſſiſt am Staatstheater Wiesbaden, gewonnen. Der Chor iſt
in ſeinem jetzigen Aufbau ſtimmlich ſehr gut zuſammengeſtellt und hat
in letzter Zeit bei verſchiedenen Wertungsſingen die beſten Erfolge
erzielt. (Siehe ſpätere Anzeige.)
— Siebzig Jahre. Frau Simon Neumann Witwe,
Bismarck=
ſtraße 66, begeht heute in ſelten geiſtiger und körperlicher Friſche ihren
70. Geburtstag
— Treue Mieter. Die Eheleute Heinrich Stern wohnen jetzt ſeit
5 Jahren beim Hauseigentümer Künzle, Schießhausſtraße 25.
Heſſiſcher Verkehrs=Verband.
Die auf Mittwoch nach Bensheim einberufene Vorſtandsſitzung des
Heſſiſchen Verkehrs=Verbandes hatte ſich vornehmlich mit der Frage der
Betéiligung des Verbandes an der gemeinſamen Verbearbeit für
die beſetzten Gebiete zu befaſſen. Als Vertretung des
Ver=
bandes im neugegründeten „Arbeitsausſchuß der
Verkehrs=
verbände der beſetzten Gebiete”, der eine einheitliche,
groß=
zügige Propagandatätigkeit der Verbände gewährleiſten ſoll, wurden
gewählt: der Verbandsvorſitzende Th. Stemmer bzw. der ſtellvertretende
Vorſitzende Dr. Roeſener, ſowie Frhr. Ludwig Hehl zu Herrnsheim
(Worms) bzw. Dr. Pricken (Mainz). Heſſiſcherſeits gehört dem
Arbeits=
ausſchuß weiterhin in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des
Verban=
des der Stadt= und Landkreiſe in den beſetzten Gebieten
Oberbürger=
meiſter Dr. Külb (Mainz) an. Zur Vorbereitung der Sitzungen des
Arbeitsausſchuſſes wird der Vorſtand Sonderbeſprechungen im Kreiſe
des Vorſtandes und der Mitglieder des Verbandes abhalten, um
hier=
durch die Grundlage zu einer nachdrücklichen Vertretung der heſſiſchen
Intereſſen im Arbeitsausſchuß zu ſchaffen. Einhellig war der Vorſtand
der Auffaſſung, daß ſich die Arbeit des Verbandes nach wie vor
gleich=
mäßig auf die drei heſſiſchen Provinzen zu erſtrecken hat und daß
namentlich die Publikationen des Verbandes allen Teilen des Landes
zugute kommen müſſen. Gegplant ſind für die nächſte Zeit insbeſondere
die Herausgabe eines Films, einer Reliefkarte und namentlich des
„Heſſen=Kalenders 1929”, der, wie ſein Vorgänger, die Schönheiten des
Heſſenlandes weithin verbreiten ſoll und lebhafteſten Intereſſes weiter
Kreiſe gewiß ſein kann.
Bp. Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell †. Am Mittwoch ſtarb, 66 Jahre
alt, Kreisfeuerwehrinſpektor Wilhelm Schnell, Darmſtadt. Mit
ihm hat ein ſteter und eifriger Förderer des Feuerlöſchweſeus das
Zeitliche geſegnet. Wilhelm Schnell iſt in Raunheim geboren. Schon
in frühen Jahren widmete er ſich der Feuerwehr und gehörte der
freiw. Feuerwehr Darmſtadt ſeit 1883 an. Er war 28 Jahre 1.
Zug=
führer der Steiger des 4. Zuges und ſeit 1922 zweiter Kommandant
der Freiw. Feuerwehr und ſeit dieſer Zeit auch, durch Ernennung
vom Kreisamt, Inſpektor der Feuerwehren des Kreiſes Darmſtadt.
Gott zur Ehr, dem nächſten zur Wehr, war ſtets ſein höchſter Grundfatz
und ſchon zu dieſer Zeit, als man in Darmſtadt eine Berufsfeuerwehr
nicht hatte, war er bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht einer
der erſten, der den Feueralarmſignalen Folge leiftete und ſich für die
Mitmenſchen einſetzte. In rechter Erkenntnis des Wertes einer
tat=
kräftigen Wehr im ganzen Kreis hatte Schnell ſich für die Anſchaffung
einer Kreismotorſpritze eingeſetzt und konnte ſein Ziel ſeit einem Jahr
verwirklicht ſehen. Schlicht und einfach war ſein Weſen. Nicht um
ſeine Perſönlichkeit war es ihm zu tun, dem Ganzen zu dienen, war
ſein höchſter und ſehnlichſter Wunſch. Sein Tod reißt eine große Lücke
in die Führerſchaft der Darmſtädter Feuerwehr und zugleich wird der
Feuerwehr des Kreiſes ein umſichtiger und zielbewußter Führer
ge=
nommen.
— Evangeliſche Johannesgemeinde. Die Konfirmationsfeier des
Südbezirks findet am 2. Oſtertag, um 10 Uhr, ſtatt. Im „Evangel.
Darmſtadt” war eine falſche Zeit angegeben.
— Volkshochſchule. Der 21. Arbeitsplan, gültig für den
Sommer 1928, iſt erſchienen. Er gibt einleitend eien Ueberblick über
die Ziele der Volkshochſchule, über Mitgliedſchaft und Rechte der
Mit=
glieder und Hörer. Dann folgen die Kurſe. Die Vorkurſe ſind
ge=
dacht für alle, die außer der Volksſchule keine weiteren
Bildungs=
möglichkeiten hatten. Fachkurſe in mathematiſchen, tochniſchen,
ſprachlichen und kaufmänniſchen Fächern dienen der beruflichen
Vertie=
fung und Fortbildung. Schließlich folgen Vorrragsreihen und
Arbeitsgemeinſchaften über Philoſophie, Staatsbürgerkunde,
Naturwiſſenſchaft, Technik und Kunſt, von denen jeder das ihm Gemäße
auswählen kann. Die beigefügten Stichworte ergeben ein ungefähres
Bild von dem Stoff, der behandelt wird. Die Kurſe finden im
allge=
meinen einmal in der Woche, abends von 8—10 Uhr, ſtatt. Ort und
karten ausgegeben, auch zu denen, die fortgeſetz: werden. Die Anmel=
Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, von 9—1 Uhr und
3—7 Uhe, Samstags 9—2 Uhr.
— Sommerausgaben 1928 des Reichs=Kursbuchs. Die 1.
Sommer=
ausgabe 1928 ſowie die Sonderausgaben der drei erſten Teile des Reichs=
Kursbuchs mit den am 15. Mai in Kraft tretenden Sommerfahrplänen
werden rechtzeitig vor dem Inkrafttreten des
wird Ende Juni den Abſatz=Poſtanſtalten zugehen. Der
Verkaufs=
preis für ein Reich==Kursbuch beträgt wieder 6,50 RM., für ein
Stück der Sonderausgabe jedes der drei erſten Teile 2 RM.
Mit Rückſicht auf den von Auflage zu Auflage zunehmenden Umfang
des Werkes und die hierdunh hervorgerufenen erheblichen Mehrkoſten
wird die Abteilung VI „Kraftfahrzeuge” dem Reichskursbuch entnommen
werden. Es iſt in Ausſicht genommen, eine Ueberſicht der
Kraft=
poſten herauszugeben und dieſe den Beziehern des Reichs=Kursbuchs
zu einem noch zu beſtimmenden Vorzugspreis zu überlaſſen.
Wieder=
verkäufer (Sortimentsbuchhandlungen, Reiſebureaus uſw.) können das
Reichs=Kursbuch und die Sonderausgaben zu einem um 30 v. H.
er=
mäßigten Preis (alſo 4,55 RM. für ein Reichs=Kursbuch und 1,40 RM.
für eine Sonderausgabe) beziehen, wenn ſie die Beſtellungen an das
Poſtzeitungsamt Yerlin W unmittelbar richten unter gleichzeitiger
Ein=
zahlung der um 30 v. H. gekürzten Verkaufsproiſe auf Poſtſcheckonto
3100 Berlin NW 7. Die Poſtämter nehmen an den Poſtſchaltern und
dunh die Briefträger Beſtellungen entgegen.
— Pferdemarkt in Darmſtadt. Am 16. April findet auf dem
Pferde=
marktplatz in Darmſtadt ein Pferde= und Fohlenmarkt ſtatt. Es iſt dies
der erſte Markt, der ſeit einigen Jahren wieder zur Durchführung
kommt. Mit dem Markt wird eine Prämiierung und eine Verloſung
vercinden. Anmeldungen zur Prämiierung haben bis zum 10. April
bei der Laudwirtſchaftskammer zu erfolgen. Die zur Verloſung
not=
wendigen Pferde und Fohlen werden am Martttag von einer dafür
be=
ſtimnten Kommiſſion angekauft. Es ſteht zu erwarten, daß der
Pferde=
markt, der ſich ſchon immer einer ausgezeihneten Zugkraft erfreute,
recht gut mit Pferdematerial befahren wird. Für die Landwirte wird
eine gute Gelegenheit geboten, ſich entweder Zuchtmaterial anzukaufen
oder ſolches abzuſetzen. In den letzten Jahren iſt es ſchon immer als
ein großer Maugel empfunden worden, daß die bisher ſo beliebten
Darmſtädter Pferdemärkte nicht mehr ſtattfanden. Um dieſem
Miß=
ſtand abzuhelfen, haben Landwirtſchaftskammer und
Landespferdezucht=
verein es unternommen, den Pferdeuarkr wieder durchzuführen und ihn
zu einer ſtindigen Einrichtung zu machen. Pferdebeſitzer, =züchter,
Pferdehändle= und ſonſtige Intereſſenten werden auf den Markt
auf=
merkſau gemaht und zur Beſchilkung eingeladen. Der Ziehungstermin
zur Verloſung findet Dienstag, den 17. April, ſtatt. Erſter Hauptgewinn
iſt ein Paar Pferde, 2. Gewinn ein Pferd. Außerdem kommen neben
anderen Gewinnen noch bis zu 6 Fohlen zur Verloſung. Loſe ſind in
allen einſchlägigen Geſchäften zu je 1 Mk. erhältlich.
Briefformat. Die ordnungsmäßige Bearbeitung und pünktliche
Beforgung der Briefe wird der Poſt durch die übergroße
Verſchieden=
heit der Briefform, durch die Ungleichmäßigkoit im Aufkleben der
Frei=
marken und durch die oft geringe Ueberſichtlichkeit der Aufſchrift in
läſtiger Weiſe erſchwert. Im eigenen Intereſſe verwende man daher
nur rechteckige Briefumſchläge, deren Größe der Normenausſchuß der
deutſchen Induſtrie mit Zuſtimmung der Behörden, des Handels und
des Grußgewerbes wie folgt dereinheitlicht hat: 11,4X 15,2. 16,2X 22,9,
22,9 X 32,4 und 11,/4X32,4 Zeutimeter. Man klebe die Marke in die
rechte obere Ecke, ſchreibe unten recht deutlich den Beſtimnungsort
nie=
der und unterſtreiche ihn. Man vergeſſe Straße und Hausnummer
nicht. Iſt der Empfänger Abholer oder Inhaber eines Schließfachs, ſo
dermerke man unter dem Beſtimmungsort „Abholer” oder „Schließfach”
unter Angabe der Nr. und unterſtreiche auch dies. Wer ſeine
Brief=
umſchläge mit einem Vordruck für die Anſchrift verſehen läßt, der laſſe
auch gleich ein Feld für die Marke und einen ſtarken Strich für die
An=
gabe der Beſtimmungspoſtanſtalt unten rechts mit vordrucken.
—Straßenkanäle. In letzter Zeit iſt es vorgekommen, daß Sand
und Bauſchutt in die Floßrinne abgelagert wurde, wodurch bei ſtarken
Regenfällen der Waſſerabfluß geſtört und die betreffenden
Straßen=
ſtrecken teilweiſe überſchwvemmt wurden. Eine weitere Folge war
häu=
fig, daß eine Verſchlammung der Kanäle eintrat. Zuwiderhandlungen
werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen zur Anzeige
ge=
bracht.
Darmſtädter Segelflieger nach Amerika berufen.
Auch in Amerika beginnt man, ſich für den motorloſen Flug, den
Segelflug, zu intereſſieren, der ſich in den Jahven nach dem Kriege aus
der Not heraus entwickelte und zu hoher Blüte gelangte.
Es iſt noch in aller Erinnerung, wie ſehr unſere deutſche Luftfahrt
kurz nach dem Kriege durch den Verſailler Vertrag geknebelt war. Doch
der Geiſt und der Wille, zu fliegen, ließen ſich durch papierene
Vor=
ſchriften nicht bändigen: Wir unternahmen es, dem Vogel gleich, ohne
Motor, uns die Luft untertan zu machen. Jahrelange Arbeit und
zähes Ringen führten zu dem heißerſehnten Ziel. Wer erinnert ſich
nicht mehr der erſten Stundenflüge von Martens, Hentzen und
Hack=
mack, und des erſtaunten Aufhorchens, das damals durch die deutſchen
Lande ging? Nicht zuletzt waren es die „Darmſtädter”, die ſich um dieſe
Sache verdient machten. Allen vertraut ſind die Namen der
Segelflug=
zeuge Geheimrat”, „Edith”, „Margarete”, „Konſul”, und des neueſten,
der „Darmſtadt”, die von der Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt
eutworfen umd zum großen Teil auch ſelbſt gebaut worden waren.
Man=
cherlei große Erfolge und viele Weltrekorde konnten dieſe Maſchinen
für ſich verbuchen.
Nun beginnt man auch in Nordamerika den Wert des Segelfluges
einzuſehen, als Sport, erzieheriſches Mittel, und vor allem als Weg,
um wichtige wiſſenſchaftliche Erkenmtwiſſe zu gewinnen. Gegen Ende
des Jahres 1927 ſetzten die Verhandlungen ein und fanden ihren
vor=
läufigen Abſchluß in der Verſammlung am 5. Februar 1928 an Bord
des „Columbus”. Hier wurde von der inzwiſchen gegründeten erſten
amerikaniſchen Geſellſchaft für motorloſen Flug, des „American
Motorleß Aviation Club” (A. M. A. C.), der Zweck und der Aubeitsplan
vor den maßgebenden Vertretern der amerikaniſchen ſtaatlichen und
privaten Luftfahrt dargelegt und fand deren volle Zuſtimmung. Die
eingeleitete enge Verbindung mit der „Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft”,
der wichtigſten deutſchen Geſellſchaft für den motorloſen Flug und deſſen
wiſſenſchaftlicher Auswertung, wurde lebhaft begrüßt und beſchloſſen,
die Beziehungen fortzuführen und weiter auszubauen. Um die Ein=
Berechtigte Patentverletzung
auf Grund polizeilicher Anordnung.
Grundſätzliche, zum Abdruck in der amtlichen Sammlung beſtimmte
Reichsgerichtsentſcheidung.
(Nachdruck verboten.)
js. Das Reichsgericht hat kürzlich Veranlaſſung gehabt, eine
Ent=
ſcheidung zu erlaſſen, die in ihrer grundſätzlichen Bedeutung von
größ=
ter Tragweite für das geſamte Gemeinſchaftsleben iſt. Und zwar handelt
es ſich darum, daß ein Patent mit Recht verletzt werden
kann, wenn die Verletzung des Patentes der einzig ſichere Weg iſt, das
Leben und die Geſundheit von Mitmenſchen zu ſchützen und wenn
ins=
beſondere dieſer Schutz behördlich angeordnet iſt. Doch hat der
Patent=
inhaber in ſolchen Fällen der Verletzung Anſprüche auf angemeſſene
Lizenzgebühren. Die der Streitfrage zu Grunde liegenden Vorgänge
ſind folgende:
Die Klägerin, eine Geſellſchaft für bergbauliche
Unter=
nehmungen in Eſſen a. d. Ruhr iſt Inhaberin des DRP.
337 150. Dieſes Patent bezweckt die Bekämpfung von Grubenexploſionen
dadurch, daß die Abbauſtellen eines Flözteiles durch Anordnung
ge=
wiſſer Vorrichtungen unter Verwendung von Geſteinsſtaub an jedem
Zugang zu den Arbeitsſtellen einzeln für ſich eingekapſelt werden.
Dieſes Patent ſoll die Bergbau A.G. L. in Bochum im Betriebe ihrer
Schächte durch Befolgung einer bergpolizeilichen Verordnung des
Dortmunder Oberbergamts vom 23. Dezember 1925 verletzt haben. Die
erwähnte Polizeiverordnung beſtimmt für die Steinkohlenbergwerke des
Oberbergamtsbezirks Dortmund, daß alle Gruben oder Feldesteile, in
denen Flöze mit gefährlichem Kohlenſtaub erſchloſſen oder abgebaut
wer=
den, nach nüherer Vorſchrift der Verordnung durch Geſteinsſtaub
gegen Exploſionen zu ſichern ſind. Die Patentinhaberin hat deshalb
Klage erhoben mit dem Antrage, der Beklagten die Verwendung des
Geſteinsſtaubverfahrens zu unterſagen.
Das Landgerichnt Bochum hat die Klage ſchon deshalb abgewieſen,
weil die Beklagte auf Grund der Bergpolizeiverordnung ohne weiteres
berechtigt geweſen ſei, das Patent zu benutzen. Das Reichsgericht
(I. Zivilſenat), bei dem die Klägerin Sprungrwiſion eingelegt hat, führt
zu der bedeutſamen Streitfrage folgendes aus: Das Landgericht hat
bisher weder feſtgeſtellt, welche Maßnahmen die Beklagte tatſächlich
an=
wendet, noch gepruft, ob unter den in ihren Gruben gegebenen
Umſtän=
den auf Grund der Bergpolizeiverordnung eine Verletzung des
Paten=
tes notwendig war. Gab es zur Befolgung der Polizeiverordnung
andere Mittel und Wege als die der Verletzung des Patentes, dann war
die Beklagte auf dieſe Behelfe angewieſen. Anders aber iſt der Fall zu
beurteilen, wenn zur Vefolgung der Polizeiverordnung kein anderer
Weg gangbar war, als der über die Benutzung des DRP. 337 150.
Einen Anſpruch anf Unterlaſſung kann die Klägerin in dieſem
Falle gegen die Beklagte niht erheben. Denn die Weiſung
Maßnah=
men anzuwenden, die in jenes Patent eingreifen, dient dem Schutze von
Leben und Geſundheit der im Bergbau tätigen Arbeiter, gehört alſo zu
den Vorkehrungen für das allgemeine Wohl. Wohl aber iſt die Beklagte
der Kjägerin zur Entſchädigung für die Benutzung des Patents
verpflichtet, wem ſie nur unter Eingreifen in dieſes Patent die
Vor=
ſchriften der Bergpolizeiverordnung befolgen konnte. Da die Sache in
den angegebenen Richtungen nochmals geprüft werden muß, iſt das
Ur=
teil des Landgerichtss aufgehoben und die Sache zur anderweiten
Ver=
handlung und Entſcheidung gemäß 8 766u Abſ. 5 und 6 ZPO. an die
Vorinſtanz zuruckverwieſen worden. (Aus den, „Reichsgerichtsbriefen”.
Herausgeber; K. Mißlack, Leipzig S. 3.)
Vorkehrungen gegen Beſchädigungen der Straßenpaffanten bei
Vornahme von Dachdeckerarbeiten. Bei der Vornahme von
Dachdecker=
arbeiten haben wir wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß die
Dachdecker, nachdem ſie an beiden Enden des betreffenden Gebäudes die
üblichen Warnungszeichen (quer gelegte Latten) aufgeſtellt haben, ohne
weiteres Ziegel= und Schieferſtücke auf die Straße herunterwerfen. Die
hierdurch hervorgerufene erhebliche Gefährdung der Vorübergehenden
veranlaßt das Polizeiamt, die betreffenden Handwerker darauf
auf=
ierkſam zu machen, daß ſie bei Vornahme von Dach= und
Hausrepara=
turen verpflichtet ſind, alle Vorkehrungen zu treffen, um das
Herab=
fallen von Ziegel= und Schieferſtücken zu verhindern. Die
Polizeibeam=
ten ſind angewieſen, die Beachtung obiger Vorſchriften genau zu
über=
wachen und gegen Zuwiderhandelnde Anzeige zu erheben.
Beaufſichtigung der Hunde. Das Polizeiamt nimmt
Veranlaſ=
ſung, alle Hundebeſitzer auf die Polizeiverordnung, die Beaufſichtigung
der Hunde betr., vom 24. März 1909, nachdrücklichſt hinzuweiſen.
Hier=
nach ſind biſſige und kranke Hunde und läufige Hündinnnen auf der
Straße und an Orten, wo Menſchen zu verkehren pflegen, ſtets an der
Leine zu führen. Mit anſteckender Krankheit, insbeſondere
Hautkrank=
heiten, behaftete Hunde müſſen zu Hauſe eingehalten werden. Es iſt
verboten, zur Nachtzeit, d. h. in der Zeit von 10 Uhr abends bis 5 Uhr
morgens. Hunde ohne Aufſicht auf der Straße frei umherlaufen zu
laſſen. Das Mitbringen von Hunden auf Friedhöfe, den Wochenmarkt
und die Meſſe ſowie in öffentliche Dienſtgebäude, in Badehäuſer oder
an die Badeplätze des Woogs, zu öffentlichen Feierlichkeiten und in die
Räume, in denen Nahrungs= und Genußmittel feilgeboten werden, iſt
verboten. Die Beſitzer und Begleiter von Hunden haben die
erforder=
lichen Maßregeln zu treffen, damit die Ruhe nicht durch andauerndes
Gebell oder Geheul ihrer Hunde geſtört wird, und insbeſondere das
Anbellen von Perſonen, Zug= und Reittieren durch ihre Hunde zu
ver=
hindern. Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich zur Anzeige
ge=
bracht.
p. Bezirksſchöffengericht. Der im Bericht in Nr. 96 erwähnte Karl
Glück wurde zu einer Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt.
Briefkaſiten.
Alter Abonnent. Der Vermieter kann auf Aufhebung des
Miet=
verhältniſſes klagen, wenn der Mieter durch unangemeſſenen Gebrauch
des Mietraums oder Vernachläſſigung der gebotenen Sorgfalt den
Miet=
raum oder das Gebäude erheblich gefährdet. Die Aufhebung iſt nun
zuläſſig, wenn der Mieter, ungeachtet einer Abmahnung des Vermieters,
das Verhalten fortſetzt. Ob dieſe Vorausſetzungen vorliegen, kann nur
ein Sachverſtändiger beurteilen. Vielleicht kann die
Inſtandſetzungs=
kommiſſion wirkſame Abhilfe ſchaffen.
K. in T. Nach dem Tarifvertrag ſtehen Ihnen unter
Berückſichti=
gung Ihres Alters vier Tage Urlaub jährlich zu. Ausſcheidende
An=
geſtellte erhalten in dem betreffenden Kalenderjahr ſoviel ½/ ihres
ihnen tariflich zuſtehenden Urlaubs, als ſie Monate bei dem jeweiligen
Arbeitgeber tätig waren. Angebrochene Monate und Urlaubstage
wer=
den voll gerechnet.
führung zu erleichtern und die erſten Verſuche unter erfahvener Leitung
auszufihren, wurde um die Entſendung einer kleinen Expedition
deut=
ſcher Piloten und Konſtrukteure gebeten. Mit Genehmigung der
maß=
gebenden Behörden werden Herr Rittmeiſter a. D. Röhre, Leiter der
Segelflugſchule in Roſſitten, und die Herren Dipl.=Ing. P. Laubenthal
und cand. ing. P. Heſſelbach, beide von der Akademiſchen Fliegergruppe
Darmſtadt, entſandt. Um die Verſuche auch in der Praxis durchführen
zu können, begleiten die Expedition einige Uebungs= und Schulflugzeuge
der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, und als Hochleiſtungsflugzeug wird ihr
die „Darmſtadt”, das beſte deutſche Segelflugzeug, zugeteilt und
wahr=
ſcheinlich mit dem Dampfer „Karlsruhe” am 24. April ihrem neuen
Wirkungskreis zugeführt.
Gine Teilnahme der durch ihre Rekordflüge der letzten Jahre
be=
kannten Segelflieger Nehring (Darmſtadt), Kegel und Schulz kam nicht
in Frage, weil gerade m kommenden Monaten wichtige
Segelflugauf=
gaben in Deutſchland ihrer Löſung harren.
Die „Darmſtadt” wurde im Jahre 1927 von der Akademiſchen
Fliegergruppe entworfen und unter verſtändnisvoller Hilfe der Stadt
gebaut. Es iſt ein Hochdecker von 16 Metern Spannweite mit
unge=
dämpftem Höhen= und Seitenſteuer. Bekannt wurde die Maſchine durch
ihre bahnbrechenden Flüge in dem Rhön=Wettbewerb des letzten Jahres.
Beſonders zu erwähnen ſind der bekannte „Heidelſteinflug”, und der
Fernſegelflug nach Berka mit einer Luftlinie von 52 Kilometern. Beide
Flüge machte der bekannte Nekordflieger Nehring von der Akademiſchen
Fliegergruppe Darmſtadt. Nun ſoll dieſe Maſchine nach Amerika
über=
geführt werden, ein äußerſt ehrenvoller Auftrag für die hieſige
Flieger=
gruppe. In anerkennenswverter Weiſe zeigten die ſtädtiſchen Behörden
volles Verſtändnis für dieſe Angelegenheit und ſtimmten auch
ihrer=
ſeits dem Vorhaben zu. Zwar iſt es ein ſchwerer Entſchluß für die
Aka=
demiſche Fliegergruppe, ihre beſte Maſchine herzugeben, doch wird ſie
ſofort an den Neubau gehen, und bis zum Rhönwettbewerb wird eine
neue und wohl noch beſſere „Daumſtadt” daſtehen, bereit, die Großtaten
der erſten fortzuführen.
Dachſtuhlbrand. Um 21 Uhr wurde geſtern abend die ſtädtiſche
Berufsfeuerwehr nach Hügelſtraße 35, Weinhaus Brugal, gerufen.
Bei der Ankunft ſtand ein Teil des Dachſtuhls in Flammen. Das
Feuer wurde mit einer Schlauchleitung durch das Treppenhaus
und von der Stehleiter aus erfolgreich bekämpft und nach
halb=
ſtündiger Tätigkeit abgelöſcht. Als mutmaßliche Urſache des
Brandes wird fehlerhafte Inſtallation eines Ofens angenommen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Vom Städtiſchen Hallenſchwimmbad.
Der Entſchluß der Städtiſchen Verwaltung, die Beſuchszeiten im
Hallenſchwimmbad auszudehnen und die Preiſe für die Benutzung der
verſchiedenen Bäder herabzuſetzen, wird von der geſamten Bürgerſchaft
freudig und dankbar begrüßt werden. Es wäre in jeder Beziehung
er=
freulich, wenn die Bevölkerung Darmſtadts von den ausgezeichneten
Einrichtungen unſeres Schwimmbades noch mehr als ſeither Gebrauch
machen wollte und damit die Erwartungen rechtfertigte, die die
zuſtän=
digen Stellen an den „neuen Werbetarif mit den ſtark wirkenden
Preis=
ſenkungen” knüpfen.
Bekanntlich hat die Stadt Darmſtadt auch je einer Klaſſe aller
Schulen die Schwimmhalle in einer Stunde in der Woche
unentgelt=
lich zur Verfügung geſtellt und damit die Erteilung des ſchulmäßigen
Schwimmunterrichts in großzügiger Weiſe gefördert.
Bei dieſer Gelegenheit ſeien der Verwaltung des Schwimmbades
aber einige Wünſche unterbreitet, mit deren Erfüllung ſie ſich den Dank
aller Badegäſte verdienen würde.
Daß bei einem ſo muſterhaft eingerichteten Hallenbad peinlichſte
Sauberkeit an allen Stellen das erſte Gebot ſein muß, verſteht ſich von
ſelbſt, ebenſo, daß eine Zelle, unmittelbar nachdem der Badegaſt ſie
verlaſſen hat, gereinigt und getrocknet wird. — Eine Badeanſtalt, die
als muſtergültig für ganz Deutſchland betrachtet wird, iſt das „
Müller=
bad” in München. Dort wird — außer der regelmäßigen Reinigung
der einzelnen Zellen — während des ganzen Tages — und zwar je
nach dem Beſuch drei= bis viermal in der Stunde, bei geringerem
Ver=
kehr ein= bis zweimal in der Stunde, der ganze um das
Schwimm=
becken herumziehende Gang „aufgezogen”, d. h. alſo mit einem breiten
Lumpen, der um das übliche Tförmige Holzgeſtell geſchlungen iſt,
auf=
gewaſchen. Dadurch wird erzielt, daß die pfützenartigen Waſſerlachen,
die ſich ſonſt vor jeder Zelle, an den Sprungbrettern, an den Treppchen
uſw. bilden, verſchwinden und der ganze Umgang, wenn auch feucht,
ſo doch niemals „trätſchnaß” iſt. Wenn dieſe bewährte
Maß=
regel auch hier ein= und durchgeführt nürde, verſchwände auch das
Waſſer, das ſich in der ſeichten Rinne rings um das Schwimmbecken
anſammelt, die Löcher der kleinen Siebe könnten ſich nicht mehr ſo leicht
verfilzen und verſtopfen, und es wäre der Eindruck jener vorbildlichen
Sauberkeit und Behaglichkeit erzielt, den die Beſucher des Münchener
Müllerbades ſo angenehm empfinden.
Eine zweite Maßregel wäre die, daß das Aauchverbot in
ſämtlichen Räumen des Schwimmbades ſtrenger durchgeführt würde.
Es kommt wiederholt vor daß Beſucher der Schwimmhalle, wenn ſie
ſich zum Weggehen anſchicken, noch in ihrer Zelle ſich eine Zigarre oder
Zigarette anzünden. Dieſe — an Flegelei grenzende —
Rückſichtsloſig=
keit macht ſich ſofort in dem ganzen Raum unangenehm bemerkbar. Es
iſt bedauerlich genug, daß man gebildeten Menſchen derartige
Selbſt=
verſtändlichkeiten vor Augen führen muß. Könnten die Herren, denen
das Rauchen ein ſo unwiderſtehliches Bedürfnis iſt, mit dem Anzünden
ihrer Zigarette nicht noch eine halbe Minute warten, bis ſie das
Schwimmbad verlaſſen haben und dann ſich und ihre Umgebung in die
Wohlgerüche ihres Glimmſtengels hüllen?
Und drittens: Viele Schwimmer pflegen nach jedem Schwimmſtoß
puſtend und fauchend mehr oder weniger kräftig in das Waſſer zu
ſpuk=
ken. Es handelt ſich meiſt nur um eine üble Angewohnheit, die ſie
wohl von ſelbſt unterlaſſen würden, wenn ſie ſich ſagen wollten: wohin
würde es führen, wenn alltäglich jeder der vielen hundert Badegäſte
das Schwimmbad zum Gurgeln benutzen wollte?
Wenn meine Anregungen dazu beitragen könnten, Ordnung und
Reinlichkeit in unſerem Schwimmbad zu ſördern, ſo wäre ihr Zweck —
zum Nutzen und Frommen aller Badegäſte — erreicht!
I.
A
R
vie Turgelbesheß
in ihrer lustig heiteren Ausstattung sind das literarische
Ostergeschenk, das sich für Jedermann eignet und
Je-
dermann Freude macht.
Zu haben in allen Buchhandlungen und in der
Ge-
schättsstelte der Gesellschatt Hessischer Büchertreunde,
Schloß am Markt.
(6346
Neu erschienen: „Balladen” aus der Feder der
geschätzten Darmstädter Dichterin Eva Rhode-Venner.
Geſchäftliches.
Königſtein im Taunus, der beſtbekannte Höhen= und Nervenkurort,
hat die diesjährige Kurſaiſon in dieſen Tagen eröffnet. Eingebettet
in Wald=, Park= und Wieſengrün, liegt die Stadt in maleriſcher
Um=
gebung, von ſanft anſteigenden Bergen eingeſchloſſen, überragt von der
weithin ſichtbaren mächtigen Burgruine, die nach der Main= und
Rhein=
ebene entzückende Fernblicke bietet. Zahlreiche Erholungsſuchende ſuchen
den Kurort Königſtein auf, der durch ſeine geſchützte Höhenlage ein
reines, anregendes Gebirgsklima hat und fern von induſtriellen
Betrie=
ben der geeignete Ort zur Ausſpannung und Erholung iſt. Durch ſeine
landſchaftlichen und klimatiſchen Vorzüige bewährt ſich Königſtein bei
Nerven= und Herzleiden, Blutarmut, Verdauungs= und
Blutkreislauf=
ſtörungen, ſowie zur Nachkur nach dem Gebrauch einer Kur in Bad
Nauheim, Bad Kiſſingen, Wiesbaden, Bad Schwalbach, Karlsbad u. a.
Den Mittelpunkt des geſellſchaftlichen Kurlebens bildet das neu
errich=
tete, von ſchönen Parkanlagen umgebene Kurhaus mit ſeinen vornehm
ausgeſtatteten Unterhaltungsräumen, in denen abwechſlungsreich
ge=
haltene Veranſtaltungen zum Wohlbefinden des Kurgaſtes beitragen.
Sämtliche Hotels, Sanatorien und Penſionen erwarten unter äußerſt
günſtigen Aufnahmebedingungen die diesjährigen Sommergäſte.
Aus=
kuft und Proſpekt erteilt koſtenlos die Städtiſche Kurverwaltung.
4a. Meſſel, 5. April. Autounfall. Zwiſchen Offenthal und
Meſſel geriet eim Perſonenauto auf der Landſtraße ins Schleudern.
Dabei kam es in den Straßengraben zu liegen. Drei Perſonen wurden
verletzt. Eine von ihnen, eine Frau, wurde derart verletzt, daß ſie in
ein Krankenhaus überführt werden mußte. Die Verletzungen ſind
je=
doch nicht lebensgefährlich.
An. Arheilgen, 4. April. Ihre 25. ordentliche
General=
verſammlung hält am 14. b. M. die hieſige Sportvereinigung 04
im Saale des Gaſthauſes „Zum weißen Schwwanen” ab. Anträge ſind
bis längſtens 10. d. M. beim 1. Vorſitzenden einzureichen und wird ein
vollzähliger Beſuch dieſer Verſammlung erwartet. — Am Sonntag, den
15. d. M., wird die hieſige Arbeiterjugend eine Jugendfeier
ver=
anſtalten. Zur Aufführung gelangen „Oſterwaſſer”, ein hübſches
Jugendſpiel, und „Der geſtohlene Schinken” von Hans Sachs, ſowie
Volkstänze und Rezitationen. — Nochmals ſei auf das am 1.
Oſterfeier=
tag ſtattfindende Konzert des Geſangvereins „Liederzweig”
hinge=
wieſen. Der Verein, deſſen Dirigent Herr Muſikdirektor Robert Herber
aus Darmſtadt iſt, hat keine Koſten geſcheut, um nur erſte Kräfte, wie
die Herren Konzertmeiſter und Kammervirtuoſe Ernſt Lieder und
Kammermuſiker H. Hennig, beide vom S=aatstheater in Wiesbaden, zu
gewinnen. Außerdem ſei auf die Geſangsvorträge des
Vereinsmit=
glieds Herrn Peter Leber hingewieſen, während Frl. Tilly Hoffmann
am Flügel mitwirken wird.
O. Erzhauſen, 5. April. Am 3. und 4. April veranſtaltete Herr
Pfarrer Schilling im evang. Gemeindehaus einen hiſtoriſchen Abend
mit Lichtbildervortrag. — Am zweiten Oſterfeiertag findet die
Kon=
firmation von 45 Konfirmanden ſtatt; dann verläßt nach Oſtern Herr
Pfarrer Schilling (aus Darmſtadt gebürtig) uſeren Ort, zum
Be=
dauern unſerer evang. Gemeinde. Er hat es verſtanden, ſeit ſeiner
zweijährigen hieſigen Amtstätigkeit ſich die Liebe und Achtung der
Ein=
wohnerſchaft zu erwerben. Schon längere Jahre hegte man hier den
Wunſch zur Gründung einer Kleinkinderſchule; Hepr Pfarrer Schilling
hat dieſelbe unter Mitwirkung derer, die ſchon lange ſich mit dieſem
Plan beſchäftigten, zuſtande gebracht, viele freiwillige Gaben ſind durch
ſein unermüdliches Schaffen gefloſſen. Das Gemeindehaus, welches die
evang. Gemeinde gekauft und durch Umbau einen Soal für
Verſamm=
lungen und für die Kleinkinderſchule hat herrichten laſſen, hat Herrn
Pfarrer Schilling viel zu verdanden. Sein größtes Vergnügen iſt es,
wenn er ſeine Schützlinge und Lieblinge um ſich hat und mit Schweſter
Nell dieſen Freude bereiten kann. Durch die Mitwirkung des Herrn
Pfarrers Schilling iſt auch der Kirchengefangverein zuſtande gekommen.
Am erſtem Oſterfeiertagabend findet zu Ehren des Herrn Pfarrers
Schilling im „Frankfurter Hof” Abſchiedsfeier ſtatt. Die beſten Wünſche
unſerer Einwohner werden ihn begleiten.
J. Griesheim, 5. April. Am 1. Oſterfeiertag veranſtaltet der
hie=
ſige Muſikverein im „Darmſtädter Hof” hier, ein großes
Kon=
zert, in dem er Zeugnis ablegen will über ſeine unter der neuen
Lei=
tung des Herrn Breitrück=Darmſtadt im Winter geleiſtete Arbeit. Ein
ſorgfältig ausgewähltes Programm wird alle Muſikfreunde
Gries=
heims, die ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen werden, entzücken,
und die Alltagsſorgen für dieſen Abend vergeſſen laſſen. Aus der
reich=
haltigen volkstümlichen Vortragsfolge ſeien nur die beliebten
Kom=
poniſten wie Verdi, Roſſini, Haydn, Zeller, Suppé, als die bekannteſten
herausgegriffem. — Die hieſige Bürgermeiſterei hat angeordnet, daß die
Tauben während der Zeit vom 1. bis einſchließlich 28. April d. J.
ein=
zuſperren ſind. Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung gemäß
Art. 39, Ziffer 2 des Feldſtrafgefetzbuchs.
Aa. Eberſtadt, 5. April. Jubiläum der
Eleonoren=
ſchule. Seit der Einweihung des neueſten Eberſtädter Schulhauſes,
der Eleonorenſcule, ſind in dieſen Tagen 20 Jahre vergangen. Infolge
der ſtarken. Zunahme der Eberſtädter Bevölkerung war bereits im Jahre
1902 die Errichtung eines größeren Sclmlhauſes, der heutigen
Guten=
bergſchule, notzvendig geworden. Aber bereits nach ſechs Jahren müßte
ein weiteres, noch größeres Schulhaus errichtet werhen. Die
Ein=
weihung fand in feierlicher Weiſe am 9. April 1908 ſtatt. Die Weiherede
hielt der damalige Hauptlehrer Müller. Außer einem Vertreter des
Kreisamtes war der damalige Kreisſchulrat Kiſſinger=Darmſtadt
er=
ſchienen. Muſik= und Geſangsvorträge verſchönten die Feier der außer
der Geiſtlichkeit, der Lehrerſchaft, den Sclkindern und größerer Zcile
der Einwohnerſchaft, der Gemeindevorſtand mit dem domaligen
Bürger=
meiſter Wilhelm Schäfer an der Spitze beiwohnte. Das Schulhaus
um=
faßt 20 Schulſäle. In der letzten Zeit iſt im Kellergeſchoß ein Schulbad
und eine Kochſchule eingerichtet worden. Außerdem wurde in dem
ge=
räuwigen Gebäude ein moderner Phyſikſaal geſchaffen. Im Jahre der
Einweihung betrug die Schülerzahl Eberſtadts 1260.
Aa. Pfungſtadt, 5. Apvil. Krähenplage. In der hieſigen
Gemarkung macht ſih, wie auch andernorts, die Kräbenplage ſtark
be=
merkbar. Unter anderem hat der Gemeinderat beſchloſſen, zur
Vertil=
gung der Krähen im Gemeindewald das Sehußgeld in derſelben Höhe
zu bezahlen, wie es vom Staate gegeben wird. — Der Geſangverein
„Harmonie” hält am Karfreitag nachmittag in ſeinem Vereinslokal bei
Koch die diesjährige Hauptverſammlung ab. Die Verſammlung iſt um
deſſentwillen von befonderer Bedeutung, weil der Verein anläßlich
ſeines 70jährigen Jubiläums am 15. April einen Liedertag abhält. —
Geſellenprüfung. Der diesjährigen Frühjahrsgeſellenprüfung
des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung hatte ſich
wie=
der eine große Anzahl Prüflige unterzogen. 24 von ihnen konnte der
Geſellenbrief nach beſtandener praktiſcher und theoretiſcher Prüfung
üiberreicht werden. Die Ueberreichung der Geſellenbriefe fand in
feier=
licher Weiſe mit den beſten Mahnungen und Berufswünſchen ſtatt.
Aa. Eſchullbrücken, 5. April. Hohes Alter. Die Witwe
Hein=
rich Roth, die älteſte Eimvohnevin Eſchollbrückens, konnte Mitte dieſer
Woche in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 85. Geburtstag
begehen.
G. Ober=Ramſtadt, 5. April. Beurkundungen des
Stan=
desamtes. Das hieſige Standesamt beurkundete im Monat März
9 Geburten, 4 Eheſchließungen, 4 Sterbefälle. Im erſten Vierteljahr
betrug hiernach die Zahl der Geburten 25, der Eheſchließungen 6 und
der Sterbefälle 13.
— Obeu=Ramſtadt, 5. April. Am 2. Oſterfeiertag, den 9. April,
be=
geht der Altveteran und älteſte Bürger unſeres Ortes, Karl Schulz 3.,
Maurer, ſeinen 90. Geburtstag.
f. Roßdorſ, 5. April. Gemeinderatsbericht. 1.
Hühner=
züchtereibeſitzer Schubert aus Darmſtadt bittet um Ueberlaſſung von
etwa 15 Morgen Wieſengelände im Gewann „Koerbig” zur Errichtung
eimer Hühnerfarm; der Pachtvertrag ſoll auf die Dauer von 15 Jahrenn
abgeſchloſſen weuden. Unter Feſtſetzung eines jährlichen Pachtpreifes
von 20 Mk. pro Morgen finder das Angebot Genehmgung. Mit dem
Abſchluß eines ſchriftlichen Pachtvertrags wird die Bürgermeiſterei
be=
auftragt. 2. Nach der Polizeiverordnung des Kreisamts Darmſtadt
vom 24. Februar ds. Js., die auf Grund der Ausführungsvorſchriften
zum Reichsviehſeuchengeſetz erlaſſen wurde, hat jeder Hund, der ſich
außerhalb eines Hauſes, eines geſchloſſenen Grundſtücks oder eines
ſon=
ſtigen umſchloſſenen Raumes befidet, eine Hundemarke wit Nummer
und Jahrgang zu tragen. Die Hundemarke ſoll bei der Bürgermeiſterei
gegen Erſtattiug des Selbſtkoſtenpreiſes erhältlich ſein. Eine
Hunde=
marke iſt entbehulich, wenn der Hund ein Halsband trägt, auf dem der
Name und Wohwrt des Eigentümers oder Beſitzers ſich befindet.
Zu=
widerhandlungen werden mit Geldſtrafen belegt, die im Falle der
Un=
einbringlichkeit durch Haft zu verbüßen ſind. Der Gemeinderat
be=
ſchließt die Anſchaffung der Marken. Die Bürgermeiſterei wird alles
weitere in der Angelegenheit veranlaſſen. 3. Für die Schulſäle iſt bei
Kaufmann Adam Löffler dahier 1 Faß Fußbodenöl in gehabter
Quali=
tät zur beſchaffen. Zum Schluß fand geheime Sitzung ſtatt. —
Kriegs=
gräberfürſorge. Die Scmmlung in unſerer Gemeinde ergab
einen recht anſehnlichen Betrag. Der rührige Scmmler, Herr Paul
Krüger, brachte 221,10 Mk. zuſamwen. Allen Spendern ſowie auch
dem Sammler ſei hierdurch herzlicher Dank geſagt.
(f) Roßdorf, 3. April. Ortsgewerbeverein. Man ſchreibt
uns: Von dem im Dezember 1893 gegründeten Ortsgewerbeverein hörte
man in den letzten Jahren faſt nichts mehr. Veranlaßt durch das
Ein=
ſchreiten des Amtsgerichts II Darmſtadt, das die Vorſtandsmitglieder
uuter Strafandrohung an die ihnen obliegenden Verpflichtungen
er=
innerte, fanden ſich einige beherzte Vorſtandsmitglieder zur Neuwahl
des Vorſtandes zuſammen. Als Vorſitzender wurde Pflaſterermeiſter
Gg. Adam Rückert gewählt, der auch die Wahl annahm.
Le. Groß=Umſtadt, 4. April. Höhenſonnenmilch.
Galegent=
lich eines Rundgangs durch die Oſthafen=Molkerei zu Frankfurt a. M.
wurde der einigen Wochen durch Vermittlung des Radios die
Einrüch=
tung beſchrieben, wie dort die Vitamine der Kuhmilch durch
Beſtrah=
lung mit ultravioletten Strahlen unter gleichzeitiger Anwendung von
Kohlenſäure (die Milch behält dadurch ihren Naturgeſchmack) derart
ver=
mehrt werden, daß dieſe als „Höhenſonnenmilch” in den Handel
ge=
brachte Milch geeignet iſt, in 4—6 Wochen jede Rachitis, ſelbſt in den
ſckſverſten Fällen, zu heilen. Es wird nun unſere Leſer intereſſieren,
daß Altbürgermeiſter Eidmann in dem benachbarten Richen
beabſich=
tigt, dieſe Rachitis=Heilmilch in aller Kürze herzuſtellen. Die beſtrahlte
Milch wird in der Regel in Fläſchchen zu 200 Gramm geliefert und wird
per Liter nur 10—15 Pf. mehr koſten als gewöhnliche Kindermilch.
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Nummei 92
( Aleſt.dt, 5. April, Vortrag der Heag. Am Montag
abend hiel, Frau Dr. Jacob von der Heag im Selzerſchen Saal einen
Vortrag über die Einrichtung einer Elektroküche. Ausgehend von der
Tatſache, daß auch bei der Hausfrau Zeiterſparnis Geld bedeutet,
er=
wärmte die Mednerin die zahlreichen Zuhörer für den Elektro=Oekonon,
dem eine Hausfrau morgens das zuge ichtete Eſſen anvertrauen und dem
man es zu Mittan gut gekocht entnehmen lann. Während des Vortrags
ſetzte die Sprecherin den Oekonom in Tätigkeit, und feiner Braten und
Kuchen wurden am Schluß des Vortrags als Koſtprobe verabreicht. Viele
ſonſtige elektriſcle Gebrauchsgegenſtände waren noch ausgeſtellt und
Be=
ſtellungen auf alle diesbezüglichen Artikel ſwurden am Schluſſe des
Vor=
trags und andern Tags (ntgegrugenommen.
O- Groß=Bieberan, 5. April. Der in weiten Kreiſen des
Ge=
ſchäftslebens bekannte Metzger und Gaſtwirt Gg. Phil. Daub iſt nach
kurzem Krankenlager verſtörben und wurde am Sonntag von einem
großen Trauergefolge zu Grabe geleitet. — Die Generalverſammlung
der Pferdezüchtervereinigung des vorderen Odenwaldes, die bei
Schön=
berger ſtattfand, war von dielen Intereſſenten beſucht und hat durch
eine rege Ausſprache viel zur Klärung der Ziele der Pferdezucht in
der Gegenwart beigetragen. Auch der Vortrag des Landſtallmeiſters,
Herrn Majors Hertel, hak diel zur Vertiefung in dieſes Gebiet
beige=
tragen und erweckte großes Jutereſſe. — Wie jedes Jahr üblich, fand
auch in dieſem Jahr am Montag eine Bismarckfeier ſtatt, die aus
haterländiſchen Kreiſen gut beſucht war.
* Pfaffen=Beerfurth, 5. April. Anr 1. Oſterfeiertag, den 8. Apuil,
hält der Männerchor „Harmonie” Pfaffen=Veerfurth im Saalbau des
Joh. S himpf zu Unter=Oſtern ſeinen 2. Theaterabend ab. Wie jetzt
ſchon erſichtlich, ſcheint es wieder einen ſchönen Abend zu geben, denn
der rührige Vorſtand hat es auch hier wieder verſtanden, etwas auf dem
Lande Seltenes über die Bretter gehen zu laſſen. Zur Aufführung
ge=
langt: Ein hochdramatiſches Trauerſpiel „Der Liebe End: oder
„Die Reue kommt zu ſpät”, verfaßt von dem Vorſitzenden des
Vercins, Adam Meiſter aus Pfaffen=Beerfurth. Al3 2. Stück kommt
ein Luſtſpiel auf die Bretter, „Der kenſche Lebemann”, verfaßt
von Franz Arnold und Ernſt Bach. Der Abend wird umrahmt von
Liedervorträgen des gaſtgebenden Vereins. Auch wird der Geſangverein
Unter=Oſtern einen Chor zu Gehör bringen.
Bd. Heubach, 5. Appil. Gemeinderatsſitzung. 1.
Waſſer=
kommiſſion: Zu derſelben werden die Herren: Jakob Scheuermann 6.,
Johs. Rödelſperger 1., Adam Grünewald. Jakob Wolf 6., Peter
Vol=
land und H. Karn gewählt. 2. Totengräber: Als Nachfolger des
ver=
ſtorbenen Totengräbers Gg. Jung wird deſſen Sohn Wilhelm Jung
beſtimmt. 3. Wiegemeiſter: „Nachdem der ſeitverige Wiegemeiſter ſein
Amt niedergelegt hat, werden die Obliegenheiten dem Schutzmann Luft
bis zur endgültigen Meldung eines neuen Wiegemeiſters übertragen.
4. Schuldiener: Die Stelle eines Schuildieners iſt neu zu beſetzen. Es
foll dies in ortsüblicher Weiſe bekannt gegeben werden. Der
Arbeits=
plan für denſelben liegt auf hieſiger Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.
5. Heuankauf: Es ſoll das Heu der Reihenfolge, wie dasſelbe auf der
Bürgermeiſterei zur Lieferung gemeldet wurde, angenommen werden
und kommt diesmal Gg. Gruber 3. als Lieferant in Frage; pro Zeutner
werden 4 RM. bezahlt. 6. Wohnung des Laehrers Enders: Laut
Sitzungsbeſchluß vom 19. März betr. Gerſtellung der Wohnung des
Lehrers Enders hält die Wohnungskommiſſion die Herricnung für
un=
bedingt erforderlich. Es iſt ſomik dieſer Ant=ag einſtimmig genehmigt.
— Unter überaus zahlreicher Veteiligung von nah und fern wurde am
letzten Sonntag der hieſige Shuldiener, Her: Hrch. Schimpf unter
Vorantritt der Heubacher Muſikkapelle im Alter von 59 Jahren zu Grabe
getragen. Die freiw. Feuerwehr Heubach und Vertreter der
Bezitks=
feuerwehr — der er 40 Jahre angehörte — ſowie der Kriegerverein und
Geſangverein Liederkranz ehrten durch Niederlegung von Kränzen und
Geſang ihr treues Mitglied. Ferner gedachten das Lehrerkollegium,
ſowvie die Gemeindebeamten des leider zu früh Verſtorbenen.
L. Michelſtadt, 5. April. Autounfall. Ein Darmſtädter
Miet=
auto, das auf der Rückfahrt begriffen war, fuhr geſtern abend an dem
am Eingang von Michelſtadt, in der Nähe des Hüttenwerkes, gelegenen
Bahnüßergang in die geſchloſſenen Schranken und durchfuhr dieſelben
vollkommen. Kurz darauf paſſierte ein Zug die Strecke, ſo daß es als
Glück im Unglück bezeichnet werdem muß, daß ſchwerere Folgen nicht
entſtanden ſind. Das Auto mußte in ſchre: beſchädigtem Zuſtande
liegen bleiben und konnte erſt nach Hiuzuziehung eines Geſpauns
ab=
geſchleppt werden. Der Führer des Wagens blieb uverletzt.
Ehrung. Das 100jährige Beſtehen der weit über die Grenzen
Deutſchlands bekannten Tuchfabrik Arzt nahm die Stadtverwaltung
zum Anlaß, auch ihrerſeits der genannten Firma eine
Glückwunſch=
adreſſe folgenden Inhalts zukommen zu laſſen: „Der unterzeichnete
Bürgermeiſter ſpricht Ihnen anläßlich des hundertjährigen Beſtehens
der Tuchfabrik Philipp Ludwig Arzt die herzlichſten Glüchwünſche
namens der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und der Bevölkerung
der Stadt Michelſtadt aus. Der ausgezeichnete Ruf, der den Fabrikaten
Ihres Unternehmens allerorts gerne zugeſtanden wird, hat weſentlich
dazu beigetragen, den Namen Michelſtadts in gutem Sinne einer
brei=
teren Oeffentlichkeit bekannt zu machen. Die raſtloſe Arbeit der Leiter
des Unternehmens hat im Verein mit der qualifizierten
Leiſtungsfähig=
keit der Arbeiterſchaft den Aufſtieg der Firma derart günſtig
beein=
flußt, daß die Tuckfabrik Arzt heute in dem Wirtſchaftsleben des
Be=
zirks und ganz Heſſens ſowie darüber hinaus eine ſehr beachtliche
Stel=
lung einzunehmen in der Lage iſt. Beſonders für die Stadt
Michel=
ſtadt iſt das Vorhandenſein eines ſo großen Betriebes zu allen Zeiten
während des vergangenen Jahrhunderts wirtſchaftlich von großem Wert
geweſen. Die Stadtverwaltung hofft, daß es der klugen Führung und
der raſtloſen Arbeit der Leiter der Tuchfabrik Arzt gelingen möge, in
enger Verbundenheit mit Angeſtellten und Arbeitern auch zukünftig eine
geſunde, zukunftsfrohe Entwicklung des Unternehmens ſicherzuſtellen.”
43. Neuſtadt i. O., 4. April. Bei der diesjährigen Entlaſſung des
letzten Jahrgangs der gewerblichen Fortbildungsſchule ward es einem
größeren Kreis, von Intereſſenten (Schulvorſtand, Gemeinderat und
Elternſchaft) ermöglicht, einen Einblick in die Arbeit der
Fortbildungs=
ſchule zu gewinnen. Eine beſondere Auslage der Jahreszeichnungen im
Rathausſaale und anſchließender Beſuch der Klaſſe während des
Unter=
richtes dienten dazu. In beiden Fällen zeigte es ſich, daß man tüchtige
Arbeit geleiſtet hatte. — Die Entlaſſung der Mädchen fand in beſonders
gearteter Weiſe ſtatt. Die veranſtaltete Ausſtellung im Rathausſaale,
die Erzeugniſſe des Handarbeitsunterrichts und der Küche in reicher
Auswahl zeigte, hatte fleißigen Zuſpruch. Viele bekamen dadurch einen
wahren Einblick in die Stätte der aufwärtsſtrebenden
Fortbildungs=
ſchule. Manches Vorurteil dürfte damit verſchwinden. Nach einem
kleinen „Kaffeeplauderviertelſtündchen” fand die Entlaſſung nach
Ueber=
reichung der Zeugniſſe ſtatt. Danach richteten die Lehrer und Mitglie
der des Schulvorſtandes herzliche Worte des Abſchieds an die
Schüle=
rinnen.
* Neuſtadt, 5. April. Die ſeit Jahrhunderten im gemeinſchaftlichen
Eigentum der beiden Fürſtlichen Häuſer Löwenſtein=Wertheim=
Noſen=
berg und Erbach=Schönberg ſtehende Gemeinherrſchaft
Breu=
berg iſt nunmehr im Beſitz und Genuß geteilt. Dieſe Teilung ſoll
demnächſt auch im Eigentum durchgeführt werden. Damit iſt eine
alt=
ehrwürdige Inſtitution gefallen, deren Aufhebung in Anbetracht der
erhöhten wirtſchaftlichen Auforderungen, die jetzt an die Verwaltung
eines derartigen Grundbeſitzes geſtellt werden, dringend geboten
er=
ſchien. Dem Vernehmen nach ſoll im Zuſammenhange hiermit auch die
Veräußerung der Burg Breuberg beabſichtigt ſein, des markanteſten
Wahrzeicheus der alten „Gemeinherrſchaft”
b. Erbach, 5. April. Elektrizitätswerk. Dos ſtädtiſche
Elektrizitätswerk Erbach plant, wie ſchon aus den Gemeinderatsberichten
bekannt, die Einführung eines Haushaltungstarifs. Um nun dem
Pu=
blikum die verſchieden Verwendungsmöglichkeiten der eleltriſchen
Ener=
gie beſonders im Haushalt vor Augen zu fühuen, findet vom 7. bis 15.
April d3. Js. eine Elektro=Ausſtellung und =Werbeſvoche in der „
Sätdti=
ſchen Feſthalle”, ſtatt. In Vorführungen von verſchiedenen Koch= und
Heizgeräten aller Art, verbunden mit Vorträgen über „Die
Verwen=
dung der Elektrizität im Haushalt”, Schaukocken, Verteilung von
Koſt=
proben werden die Ausſtellungsbeſucher in die reichhaltige und
inter=
eſſante Materie eingeführt. Neben Schallplatten=
Uebertragungskonzer=
ten kommen dem Publikum Radioronzerte zu Gehör. Während der
Aus=
ſtellung iſt Reſtaurationsbetrieb. Der Eintritt iſt frei. — Der
Nacht=
wagen der Okva läuft auf der Strecke Erbach—Wiebelsbach ſowohl am
Kaufreitag als auch an den beiden Oſterfeiertgen nach dem bekannten
Fahrplau.
Freitag den 6 April 1928
U. Sainſtadt (Kreis Erbach), 3. Abril. Der neue Fahrplan, der ab
15. Mai in Kraft tritt, hat für den hinteren Odenwald einige
ange=
nehme Verbeſſerungen gebrackt. Nicht berückſichtigt wurden die
Ort=
ſchaften, die an der Bahnſtrecke Höchſt i. D.—Aſchaffenburg liegen. So
z. B. fährt der Frühzug 5 Uhr, 22 in Höchſt ab und ſoll fahrplanmäßig
6 Uhr 58 in Aſchaffenburg eintreffen. Sehr häufig aber erreicht er
nicht rechtzeitig ſein Ziel, und diejenigen Reiſenden, die den Anſchluß
an den D=Zug (D 54), der um 7 Uhr vormittags in Aſchaffenburg nach
Würzburg. Nürnbers, München abfährt, erreichen wollen, ſind
ent=
täuſcht. Die Reiſenden ſind gezwungen, ſchon am Abend vorher nach
Aſchaffenburg zu fahren, wenn ſie ſicher den Zug erreichen wollen.
Aehn=
lich iſt der Fall bei dem Abendzug, der Höchſt um 18 Uhr 27 verläßt
und um 19 Uhr 55 in Aſchaffenburg ankommt. Genau 5 Minuten
früher, alſo um 19 Uhr 50, fährt in Aſchaffenourg ein beſchleunigter
Perſonenzug (B. P. 851) in Richtung Frankfurt=Hauptbahnhof ab. Die
Reiſenden in dieſer Richtung können dann erſt mit dem Pe=fonenzug
20 Uhr 25 fahren und erreichen erſt eine Stunde ſpäter ihr Ziel.
Am 2. April wurde Ehr Eingang unſeres Dorfes ein 4 Jahre altes
fremdes Mädchen von Schu kindern weinend aufgefunden. Da das
Kind keinerlei Auskunft über ſoine Herkunft geben konnte, übergaß man
es der Gendarmerie. Nach längerer Zeit konnte man von dem Kinde
erfahren, daß es in der Hohl wohne und zu ſeinem Onkel wolle. Nach
Umfrage der Gendarmerie konnte feſtgeſtellt werden, daß es in dem
zwei Stunden entfernt liegenden Orte Dorndiel eine Ortsbezeichnung
Hehl gibt. Telebhoniſche Anfrage ergab, daß das Kind von dort ſtamme
und bereits nach ihm geſucht werde. Bei eingetretener Dunkelheit
konnte der geängſtigte Vater ſein Kind in Hainſtadt wieder in Empfang
nehmen.
Bn. Hirſchhorn, 4. April. Die hieſige Ortsgruppe der
Zentrums=
partei hielt ihre Generalverſammlung ab. Herr Untererheber Fritz
Blum begrüßte die zahlreich Erſchienenen. Aus dem
Rechenſchafts=
bericht ging hervor, daß die letzte Generalverfammlung vor etwa drei
Jahren ſtattfand. Innerhalb dieſer langen Pauſe ſei aber vom
Vor=
ſtand und den Vertrauensperſonen eine erſprießliche Arbeit geleiſtet
worden. Darauf wurde der Rechenſchafts= und Kaſſenbericht zur
Dis=
kuſſion geſtellt, in der Pfaurer Walter das Wort ergriff und betonte,
daß trotz des dürfrigen Rechenſchaftsberichts die praktiſche Arbeit in
der Partei um ſo beſſer geweſen ſei. Bei der Vorſtandswahl wurden
zu Vorſtandsmitgliedern gewählt: Kaufmann Ludwig Grimm,
Unter=
erheber Blum, Lehrer Xondry, Sekretär Jakob Weber, Schneider
Zieg=
ler, Maler Karl Oehrig, Säger Karl Burkardt, Färber Franz Flachs 2.,
Lehrer Rös, Färber Franz Ruktäſchel, Schuhmacher Franz Ackermann,
Maler Georg Schweitzer, Küfer Walten, Schreibgehilfe Joſef Weber,
Farber Franz Selzer, Färber Joſef Kohler, Kaufmann Anton Förg.
Sodann hielt Chefredakteur Höfler aus Heidelberg ein längeres, mit
reihem Beifall aufgenommenes Referat über politiſche Tagesfragen und
Pflichten der Katholiken,
— Hirſchhorn, 5. April. Waſſerſtand des Neckars am
4. April 1,22 Meter, am 5. April 1,17 Meter.
A. Aus bem Lautertal, 4. April. Straßenverbeſſerung.
Zurzeit werden auf der Straße Bensheim—Lindenfels, die ſtellenweiſe
in ſchadhaftem Zuſtand iſt, Schotterſteine und Sand angefahren, ſo daß
mit baldigem Beginn der Straßenarbeiten gerechnet werden kann.
Ge=
rade dieſe Straße wird ſehr ſtark von Autos befahren, da im Lautertal
bis nach Lindenfels hinauf rege Induſtrietätigkeit herrſcht und
Linden=
fels beſonders an Sonn= und Feiertagen viel beſucht wird. Auch die
Paſſagiere des Poſtomnibus Lindenfels—Beusheim wiſſen ein Lied zu
ſingen von der holperigen Chauſſee, die beſonders auf der Strecke
Wilms=
hauſen bis Bensheim nicht angenehm zu fahren iſt, und werden es
be=
grüßen, wenn ſie in Ordnung gebracht wird.
TAAAAA
TABLETTEN
die unübertroffenen.
* Schmerzstiller!
In allen Apotkcken erhäklich. 1V.6295
Z. Zwingenberg, 5. April. Die geſtrige Gemeinderatsſitzung
beſchäftigte ſich zunächſt mit der Verteilung der Aemter unter die
Ge=
meinderäte für das begonnene Geſchäftsjahr. Es wurden gewählt: In
die Armenkommiſſion: die Herren Kiſſel, Ganß und Mohr, in die
Waſſer=
kommiſſion: Rechei, Simon, Dickleu, in die Friedhofskommiſſion:
Schau=
bach, Karl Schuchmann, Büdinger, in die Reblauskommiſſion: Abam
Kiſſel, Georg Anthes, Jakob Ganß, in die Blutlauskommiſſion: „
Bei=
geordneter Kiſſel, Joh. Kiſſe‟, Wilh. Aßmus in die Baukommiſſion:
Maurermeiſter Arnold, H. Büdinger, Chr. Schuchmann, Rechel, in die
Bilanzkommiſſion: Rechel, Beigeordneter Kiſſel, Gg. Büdinger. Zu 2.
wurde das Geſuch um Abgabe eines Reihengrabes genehmigt. Das
Ge=
ſuch der Feldgeſchworenen, ihre Halbtagsgelder von 3 auf 4 RM. zu
erhöhen, foll bewilligt werden, falls ſich herausſtellt, daß die bieſigen
Feldgeſchlvosenen ungünſtiger geſtellt ſind als die in den
Nachbargemein=
den. Zur Abſchätzung des Schadens, der dem H. Kreidemacher durch die
Kanalifation verurſacht ſein foll, wird ein Ausſchuß, beſtehend aus den
Herren Kiſſel, Schaubach und Dickler, eingeſetzt. Den Waſſerabnehmern
bei Neu= und Erweiterungsbauten wird die toſtenfreie Legung der
Rohre bis zur Uhr bzw. bis zum Hahn zugeſagt. Nach Vorlegung des
muen Ortsbebauungsplanes am Orbis wird eine Beſichtigung an Ort
und Stelle durn den Gemeinderat nachmittags 5 Uhr an einem durch
den Bürgermeiſter uoch zu: beſtimmenden Tage beſhloſſen. In
Woh=
nungsangelegenheiten wird dem Phil. Schuch eine Wohnung im
Röhrich=
ſchen, dem H. Mküitz eine im Mohrſchen Hauſo zugetvieſen.
V. Heppenheim a. d. B., 4. April. Oeffentliche
Stadtver=
ordnetenſitzung. Der Vorſitzende gibt vor Eintritt in die
Tages=
ordnung Kenntnis von dem Beileid der Stadt Heppenheim anläßlich
des Todes des Provinzialdirektors der Provinz Starkenburg; an deſſen
Beerdigung der Bürgermeiſter der Stadt Heppenheim teilnahm. Die
Auweſenden erhoben ſich zum ehrenden Gedenten von ihren Sitzen.
Verkehrswerbung. Hier wird die Herausgabe von
Werbeſchrif=
ten und eines Führers durch Heppenheim und Umgebung beſchloſſen.
Dieſe Schriften werden den in Frage kommend=n Stellen zur
Verkehrs=
werbung loſtenlos zuu Verfügung geſtellt. Die Führer werden in einer
Auflage von zunäclſt 5000 Exemplaren gedruckt werden. — Eine
Ein=
gabe betreffend Erteilung von Dispens zu § 24 des Ortsbauſtatuts wird
genehmigt. — Einem Antrag des ſeitherigen Pächters verſchiedener
Jagdbezirke der Stadt Heppenheim, Herrn Dr. Stoffel, auf freihändige
Verlängerung der Jagdpacht gegen erhöhten Pahtpreis wird in
An=
betracht des günſtigen Angebotes entſprohen. — Weiter wurde
feſtgehal=
ten, daß die Lorſcherſtraße nicht nur teilweiſe, ſondern vollſtändig mit
Kleinpflaſter verſehen wird. — Die Zwangsinnung für das Barbier=
und Friſeurgewerbe im Kreiſe Heppenheim wird mit Ende dieſes
Mo=
nats geſchloſſen. Die Zurücknahme der Einrichtungsordnung iſt bereits
ſeit längerer Zeit von der Innungsverſammlung der Friſeure des
Kreiſes Heppenheim einſtimmig beantragt worden. Die
Innungsmit=
glieder haften jetoch bis zur vollſtändigen Abwiklung der Geſchäfte für
die beſtehenden Innungsſchulden und ſind zur Zahlung der rückſtändigen
Beiträge verpflihtet.
S. Lampertheim, 4. April. Chorſchule. Bei überaus gutem
Beſuche veranſtaltete Samstag abend Lelrer Moos mit ſeiner
Chor=
ſchule eine ganz auf die Kinderſeele abgeſtimmte
Abendunterhal=
tung im Saale des „Reichsadlers”, Hübſche, gut geſchulte Kinderchöre
wie „Tochter Zion, freue dich”, „Wie groß iſt des Allmächt’gen Güte‟,
„Herr, Deine Güte reicht ſo weit”, „Wandle getroſt” und andere kamen
zum Vörtrag, daneben auch ein Oſtermärchenſpiel. Der kleine Haſe
Pumperli”, bei dem die Kinder recht diel Liebe zur Sa he zeigten und
an dem ſich groß und klein ergötzte. Herr Pfarrer Eckel fand
herz=
liche Worte des Dankes an den Leiter der Chorſchule, an die Schüler
und Konfirmanden und machte ſich damit zum Sprecher der für das
Gebotene dankbaren Gemeinde. Mit einer Kinderſymphonie von Jguaz
Lachner für Klavier, Violine und Kinderinſtrumente fand der Abend
einen würdigen Abſchluß.
Bm. Hoſheim (Nied), 4. April. Krieger= und
Soldaten=
verein. Die Hauptverſammlung des Krieger= und Soldatenvereins
fand in der „Krone‟ (Jak. Lamely) ſtatt. Der erſte Vorſitzende wirft
einen Rückblick auf das verfloſſene Vereinsjahr. Dabei gedenkt er auch
der vier verſtorbenen Kameraden des letzten Vereinsjahres. Rechner
Bickelhaupt verlieſt den Kaſſenbericht. Die Neuwahl bringt folgenden
Vereinsvorſtand: Wendel Eberts 1. Vorſ., Ludw. Lamely 2. Vorſ.,
Philipp Nold ſen. Schriftführer, Johann Bickelhaupt Rechner,
Jakob Flick Vereinsdiener; Beiſitzer: Philipp Herd, Peter
Rothen=
häuſer, Adam Steffan, Georg Ries, Martin Schmitt, Karl Haberkamm,
Jakob Keim, Johann Herbert, Johann Litters ſen., Johann Back jun.
Die momentane Mitgliederzahl beträgt 173, einſchl. 9 Kriegerswitwen.
Die Verſammlung beſchließt, am Stiftungsfeſt des Krieger= und Sol=
datenvereins Worms=Neuhauſen ſowie an einem ſolchen des Krieger=
und Soldatenvereins Viernheim teilzunehmen.
g. Gernsheim, 4. Arril. Kegelſport. Der Kegelklub „Alle
Neune” veranſtaltete mit dem Kegelklub „Ums Hoor” von Bürſtadt im
Saalbau „Darmſtädter Hof” dahier ein Freundſchaftsſpiel, das
gleich=
zeitig den Charakter eines Wettſpieles hatte. Der Gernsheimer
Kegel=
klub unterlag mit 1530 Holz ſeinem Gaſt, dem Bürſtädter Kegelklub, der
1557 Holz zur Strecke brachte. Das Retourſpiel in Bürſtadt erfolgt in
drei Wochen. — Turnverein. Die Generalverſammlung, die im
Saalbau Haas tagte, erfreute ſich eines guten Beſuches. Der erſte
Vor=
ſitzende, Herr Schloſſermeiſter Hermann Maul, eröffnete die Tagung
und hieß die Erſchienenen herzlich willkommen. Den Jahresbericht
er=
ſtattete der Schriftführer Schutzmann Johann Karl Egrh. Der von dem
Rechner, Schmiedemeiſter Johann Valentin Egry vorgeleſene
Rechen=
ſchaftsbericht fand keine Beanſtandungen. Ueber die Tätigkeit der
Schwimmabteilung referierte der Schwimmwart Peter Schneider, über
die der Handballabteilung der Spielführer Karl Göbel und über die
der Turnabteilung der Turnwart Adam Tuch. Die Geſamtergebniſſe
waren zufriedenſtellend. Zum Preſſewart ernannte die Verſammlung
den ſeitherigen Inhaber der Stelle Herrn Heinrich Seibel. Das
aus=
ſcheidende Vorſtandsmitglied Johann Konrad Andres 2. wurde
einſtim=
mig wiedergewählt. Zum erſten Turnwart beſtimmte die
Generalver=
ſammlung den Turner Ernſt Schmitt und zum Schwimmwart wieder
Herrn Peter Schneider. Auf Antrag der Schwimmabteilung wurde
ge=
nehmigt, daß das Mitglied Peter Jahn einen beſonderen Lehrkurſus
be=
ſuchen ſoll. Für treue und gewiſſenhafte Tätigkeit in der
Wander=
abteilung wurden geehrt die Herren Jakob Draut, Adam Tuch, Joſef
Werner ſowie die Damen Frau Joſef Werner und Fräulein Eliſabetb
Tuch. Zum Schluſſe wurde noch eingehend über das Deutſche Turnfeſt
in Köln verhandelt. Das Ergebnis war, daß eine große Anzahl hieſiger
Turner ſich zur gemeinſamen Beteiligung entſchloß. —
Zentrums=
partei. Die auf Montag abend im Saalbau Haas einberufene
Haupt=
verſammlung der hieſigen Zentrumspartei erfreute ſich eines
angehen=
den Beſuches. Der erſte Vorſitzende des geſchäftsführenden Vorſtandes,
Herr Eiſenbahnoberſchaffner Nikolaus Andres, gab nach ſeinen
ein=
leitenden Begrüßungsworten bekannt, daß die heutige Verſammlung
vor einer ſchweren Arbeit, nämlich der Wahl des Vorſtandes ſtehe. Es
wurden gewählt zum erſten Vorſitzenden der ſeitherige Inhaber Herr
Nikolaus Andres, zum zweiten Vorſitzenden Herr Rektor Schmitt, zum
Schriftführer Herr Nikolaus Diel, zum Rechner Herr Franz Anton
Lenz, zu weiteren Vorſtandsmitgliedern die Herren Hausmeiſter Johann
Wolf, Metzgermeiſter Peter Bornhofen und Fabrikarbeiter Ludwig
Müller ſowie Frau Anna Moritz und Fräulein Katharina Fiſcher.
— Gernsheim, 5. April= Waſſerſtand des Rheins am
4. April 0,08 Meter, am 5. April 0,30 Meter.
— Nauheim, 3. April. Eie umfangreiche Tugesordnung fand die
Vorſtandsſitzung des Vereins ehemaliger Krieger und Soldaten vor.
Sie wurde bei Kamerad Hartmann unter dem Vorſitz des 1. Präſidenten
Berz abgehalten. Nach Aufnahme des Kameraden Adam Diehl,
Hinter=
gaſſe, und nach einem eingehenden Bericht über den letzten Bezirkstag
in Worfelden und die ſeitens der Haſſia gezahlte Waiſenunterſtützung
wurde zum Hauptgegenſtand der Tagesordnung, Vereinsehrenabend mit
Ball, der 8 Tage nach Oſtern ſtattfindet, übergegangen. Zunächſt wurde
mitgeteilt, daß das Präſidium der Kriegerkameradſchaft Haſſia durch
ſeinen 3. Präſidenten, Herrn Oberregierungsrat Lindenſtruth, vertreten
ſein wird. Beſchloſſen wurde, wie im Vorjahre den Abend in den
Ehrenabend als 1. Teil, beſtehend aus Konzert, Ehrung der gefallenen
Kameraden, Ueberreichung der Chrenurkunden des Vereins, und der
Haſſiaehrenkreuze und den Jahresball zu gliedern.
O. Sprendlingen bei Offenbach, 5. April.
Beigeordneten=
wahl. Bei der Stichwahl zur Beigeordnetenwahl, ſtanden ſich
Ge=
meinderat Philipp Leonhardt 13. und Gemeinderat Jakob Roth
gegen=
über. Erſterer erhielt 1417 Stimmen, letzterer 1938 Stiumen, ſodaß
Gemeinderat Roth endgültig zum Beigeordneten gewählt wurde. — Ein
eigenartiger Unfall hat ſich hier durch das Einſtürzen eines
Stalles einer in der Hauptſtraße gelegenen Hofreite des C. Neubecker
ereignet. Ein Wjähriges Mädchen, das während des Einſturzes gerade
im Stalle beſchäftigt war, wurde von den herabfallenden Trümmern
ge=
troffen. Es erlitt ſchwere innere und äußere Verletzungen und mußte
in das Laugener Krankenhaus gebracht werden.
Rheinheſſen.
z. Eich, 5. April. Die Satzungen des Gemeindeverbandes
zur Entwäſſerung des Seebach und Seegrabenniederung
ſind vom Miniſterium genehmigt. Der Verband beſteht aus den
Ge=
meinden Eich, Gimbsheim, Hamm, Ibersheim und Rhein=Dürkheim.
U. Ober=Jugelheim, 5. April. Der Kirchendiener der kathol.
Ge=
meinde, Herr Johann Waſſung, feierte ſein 40jähriges
Dienſtiubi=
läum. Er iſt der letzte Ueberlebende der Freiwilligen
Krankenträger=
abteilung, die m Jahre 1870 von der hieſigen Turngemeinde abgeſandt
wurde. — Die Angebote zum Umbau der Turnhalle wurden geöffnet.
Es wurde feſtgeſtellt, daß der Umbau etwva 47 000 Mark koſten wird.
U. Wackernheim, 4. Afril. Der Krieger= und
Soldaten=
verein hatte an die Gemeindeverwaltung den Antrag geſtellt, ſie
möge die Errichtung eines Denkmals für die im Weltkriege
Gefal=
lenen in die Hand nehmen. Der Gemeinderat hat eine finanzielle
Un=
terſtützung abgelehnt und will es den Ortsvereinen überlaſſen, die
nöti=
gen Geldmittel zuſammenzubringen. Vor übereilten Schritten müſſe
umſomehr gewarnt werken, als bereits in den beiden Kirchen
Gedenk=
tafeln für die Gefallenen errichtet worden ſeien. — Bei der Beratung
des Voranſchlags wurde dieſer nach dem Entwurfe des
Bürger=
meiſters genehmigt und die Erhebung emer Gemeindenmlage in Höhe
von 8700 Mark beſchloſſen
f. Stadecken, 5. April. Der Landſwirt W. Holl ließ in hieſiger
Gemarkung zehn Morgen Ackerfeld verſteigern, wobei eu etwa 12000
Mark erzielte.
Oberheſſen.
— Friedberg i. H., 5. April. Rentable Autolinie. Der
Zweckverband Klein=Karben—Rendel, eine der jüngſten
Kraftwagen=
linien Oberheſſens, ſtellte in der vergangenen Woche den erſten
Omni=
bus in Dienſt. Heute zeigt ſich ſchon, daß dieſer eine Wagen den
An=
forderungen nicht genügt. Die Benzwerke haben bereits Auftrag zur
Lieferung eines zweiten Wagens erhalten. Die Land= und werktätige
Bevölterung ſtellt auch hier den Hauptteil der Fahrgäſte.
— Wenings (Oberheſſen), 4. April. Am Abend des Palmſonntags
veranſtaltete der hieſige Kirchengeſangverein ein Kirchenkonzert
aus Anlaß ſeines 40jährigen Beſtehens. Außer dem
Kirchengeſangver=
ein, der unter der Leitung von Pfarrer Liz. Wißmann ſteht, wirkten
noch mit Herr Lehrer Kauß von Wenings an der Orgel und Herr
Geinz Hardt von Darmſtadt mit ſeiner wundervollen Violine. Die
Vortragsfolge umfaßte in geſchickter Verteilung und Steigerung 18
Nummern und bot in der Hauptſache klaſſiſche Muſik von Joh. Seb.
Bach, Pietro Nardini, Fr. Thomé und unſerem heſſiſchen
Kirchenmuſik=
meiſter Arnold Mendelsſohn. Es war eine Feierſtunde von
eindrucks=
voller Weihe und Tiefe. G packt lauſchten die Beſucher des voll
beſetz=
ten Gotteshauſes. Die Leiſtungen der Soliſten und des Chores waren
allen Lobes würdig, zumal einzelne Stücke ganz erhebliche
Schwierig=
keiten und beſondere Anforderungen an das Können ſtellten. Die
Ver=
anſtaltung, zu der auch Gäſte des benachbauten Gederner
Kirchengeſang=
vereins und Glieder der Filialgemeinde Merkenfritz gekommen waren,
gab den Beweis treuen Fleißes und zielbewußter, hingebender Arbeit.
Sie gereicht allen Mitwirkenden zur Ehre und hat ihr beſonderes
Ver=
dienſt in der Geſchichte des Weninger Kischengeſangvereins.
R
in Versuch mit
Koptjuchen
E
Kopfschuppen
macht Sie zum
Birkemwdosek
Haarausfal.
begeisterten Anhänger dieses idedlen Haarpflegemittels
Brels.HM. 2.20und 3.75. klifer 6.-.-ALiter 10.59.
TVN
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Freitag, den 6 April 1928
Nummer 92
Heſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten.)
Der Friſeurgehilfe, der Kommuniſt und der Polizeipräfekt.
(p) Bukareſt. Im früher ungariſchen Großwardein iſt jetzt eine
zahlreiche Bande von Kommuniſten hinter Schloß und Riegel geſetzt
worden. Das wäre an ſich nicht weiter erſtaunlich, da ſo etwas in
Rumänien, auch in ſeinem „befreiten” Teil gang und gäbe iſt. Die
Umſtände aber, die zur Aufdeckung des von der Bande beabſichtigten
Komplotts und infolge davon zur Feſtnahme aller Verſchwörer führten,
ſind indes ſeltſam genug.
Der Polizeipräfekt von Großwardain, Trajan Puticiu, pflegte ſich
ſtets bei ein und demſelben raſieren zu laſſen. Beſonders einer der
Gehilfen dieſes Geſchäfts, Stephan Farkas, pflegte ihn zu bedienen.
Der Präfekt merkte nun, daß dieſer Gehilfe in letzter Zeit ſehr
zer=
fahren war, ſeine übergroße Geſprächigkeit völlig eingeſtellt hatte und
den Polizeigewaltigen des öfteren ſogar in die Backe ſchnitt. Das fiel
dem Beamten dermaßen auf, daß er einen ſeiner Detektive beauftragte,
nachzuforſchen, was der Friſeur eigentlich außerhalb ſeines Dienſtes
triebe. Der Detektiv tat, wie ihm befohlen, und auf den Spuren des
Barbiers gelangte er in einen Keller in einer abgelegenen Straße von
Großwardain, wo gerade Verſchwörergeſellſchaft tagte, an der Stephan
Farkas als eines der hervorragendſten Mitglieder beteiligt war. So
kam die Sache ans Tageslicht — auf dieſem wahrhaft ungewöhnlichen
Wege.
Um einen Wetterbericht.
(k.) London. Ein nicht alltäglicher Kampf iſt zwiſchen den
Ver=
kehrsbehörden in Nizza und der „Daily News and Weſtminſter
Gazette” entbrannt. Gegen Ende des verfloſſenen Jahres ſandte der
Nizzaer Korreſpondent des genannten engliſchen Blatte, — als die
„Daily News” noch ſelbſtändig waren — ein Telegramm, wonach in
Nizza ſtürmiſches Wetter herrſche, das ſehr ſchweren Schaden an der
Strandpromonade angerichtet habe. Dies Telegramm wurde jedoch,
da in der engliſchen Redaktion wichtigerer Stoff vorlag, nicht
veröffent=
licht. Wohl aber berichtete die lokale Preſſe in Nizza in demſelben
Sinne über den plötzlichen Wetterſturz. Man ſcheint in Nizza jedoch
der Meinung zu ſein, ein Fremder habe das einheimiſche Wetter nicht
zu kritiſieren, denn 36 Stunden ſpäter gab der „Petit Nicois” in
einem geſperrt gedruckten Artikel dem Korreſpondenten der „Daily
News” den Rat, wenn der Wettergott an der Riviera nicht zu ſeinem
perſönlichen Gefallen regiere, doch den Schauplatz ſeiner Tätigkeit mit
dem „ſo geſunden, trockenen und warmen London” zu tauſchen. Das
andere einheimiſche Blatt, der „Eclaireur de Nice”, ſtieß in dasſelbe
Horn und behauptete, der engliſche Journaliſt kenne wohl keine größere
Freude, als Nizza und das Riviera=Paradies vor den Augen der ganzen
Welt ſchlecht zu machen. Was aber dem Ganzen die Krone aufſette:
der „Petit Nicois” veröffentlichte in ſeiner nächſten Ausgabe den
ge=
ſamten Wortlaut der in der engliſchen Zeitung aus Raummangel
nicht veröffentlichte Depeſche des Korreſpondenten!
Das war dem Engländer, wie man zu ſagen pflegt, doch zu happig.
Wie kam das Blatt zu dem Wortlaut eines Telegramms, das er der
franzöſiſchen Poſtbehörde unter dem internationalen
Telegraphengeheim=
nis anvertraut hatte?
Er legte Beſchwerde ein, und das engliſche Blatt wandte ſich ſogar
an das Außenamt, das auch — (hiervon könnten die deutſchen Behörden
viel lernen! Anm. d. Schriftl.) — keinen Augenblick zögerte, eine
Demarche” in Szene gehen zu laſſen. Mit dem Erfolg, daß bei der
Poſt in Nizza unverzüglich peinliche Unterſuchungen begonnen wurden,
um den Schuldigen zu entdecken, der dem „Petit Nicois” das Telegramm
des Engländers mitgeteilt hat. Die Unterſuchung blieb ergebnislos,
und ſoeben erſt hat der franzöſiſche Miniſter Bokanowski den
„Daily News” offiziell mitteilen laſſen, daß er nach dem negativen
Ergebnis der Nachforſchungen jede Verantwortung ſeines Reſſorts für
dieſe Zwiſchenfall ablehnen müſſe.
Aber das engliſche Blatt will ungeachtet aller, durch dieſen Vorfall
ſowieſo in zweifelhaftes Licht gerückten „entente cordiale” ſein Recht
und gerichtlich vorgehen. Und ſo wird es jetzt wegen der Launen des
Wettergottes zu einem Kriminalverfahren gegen „Unbekannt” kommen.
„Komelenwein”.
Paris. In „Kometenjahren” ſoll einer fachwänniſchen
Legende nach der Wein am beſten gedeihen. Allerdings hat ſich noch kein
Aſtronom und kein Biologe gefunden, der dieſen ſchöpferiſchen
Zuſam=
menhang zwiſchen jenen irrenden Wanderern am Fimament und dem
Boden, wo der goldene Trank der Fröhlichen gedeiht, irgendwie erklärt
hätte. Aber die Legende exiſtiert nun einmal, und ſicherlich nur ihr
iſt das erheiternde Geſſchichtchen zu verdanken, das aus Thionville
ge=
meldet wird.
Dort hat man nämlich ſoeben in dem Garten eines Hauſes, das
ſeinerzeit dem napoleoniſchen Oberſten Francois Leclere gehörte, ein
Faß mit 40 Liter Wein aus dem Kometenjahr 1811 ausgegraben. Der
Oberſt hatte das Fäßchen damals aus Freude übew die Geburt ſeines
Töchtenhens mit der Beſtimmung vergraben laſſen, daß ſein Inhalt
am Hochzeitstage eben dieſer Tochter von den Gäſten getrunken werden
ſolle. Aber der Menſch denkt eben nur, während das Schickſal
eigen=
mächtig vorgeht. Weder dieſe Tochter Lecleres noch eine jünger
Ge=
borene heirateten jemals, die eine ſtarb 1894, die andere 1905, und das
Fäßchen mit dem Kometenwein blieb ungenutzt in ſeinem Grabe liegen.
Bis ſich ſeiner jetzt der Pflegeſohn der jüngſten Tochter, Herr Collin,
erinnerte und beſchloß, den koſtbaren Schatz zu heben und der einzigen
Beſtimamng allen Rebenſaftes zuzuführen.
Zu dieſem Zweck ließ er ein paar Dutzend Einladungen, fein und
ſäuberlich gedruckt und mit einer romanhaften Erzählung der
Vor=
geſchichte dieſes Kometenweins verſehen, an alles gehen, war in
Thion=
ville Namen und Anſehen hat; und ſie kamen auch alle, alle, voran die
Spitzen der Behörden im Feſtfrack, mit in Vorfreude leuchtenden Augen
und im Vorgeſchmack leicht ſchnalzenden Zungen. In ihrem Beiſein
ging der große feierliche Moment vor ſich: zwei Gärtnerburſchen
ſchau=
felten das wohlerhaltene Faß aus der Erde, man begab ſich in den
Feſtraum des Hauſes, und bald funkelte in geſchliffenen Gläſern der
rubinrote Kometenwein. Bevor man ihn jedoch an die Lippen ſetzte,
erhob ſich der Herr Bürgermeiſter von ſeinem Ehrenplatz und hielt eine
fröhliche, ſtimmngsvolle Begrüßungsrede auf den herrlichen Tropfen,
die er ausclingen ließ in ein Hoch auf den guten Oberſten Leclere, der
ſchon lange zu ſeinem Kaiſer zur großen Armee abgegangen iſt. Und
dann goß man begeiſtert den Kometenwein hinunter
Es war gut, daß ſich unter den Gäſten auch ein Arrzt befand.
Denn der „Kometenwein” war ſchlimmer als Eſſig und biſſig wie
Salz=
ſäure. Mit blaſſen Geſichtern und unverhohlenen Leibesbeſchwerden
brach man die Feſtivität ab, und der aume, unſchuldige Monſieur Colli
begegnet ſeit dieſem Tage in Dhionville nur noch mürriſchen Grüßen
und ſauertöpfiſchen Mienen. Warum auch hat er ſeinen verfl . .
Konetenwein nicht allein getrumken?
Donna 6 mobile.
(a) New York. Es kommt, dem Himmel ſei’s gedankt, nicht nur
in amerikaniſchen Milliardärsfamilien vor, daß ſich das Töchterchen des
Hauſes eines Tages ſterblich in den niedrigſtem Undergebenen ihres
dollarſchweren Herrn Vaters verliebt und mit ihm durrchbrennt. Die
zwangsigjährige Tochter eines Rechtsanwalts in Caen (Frankreich)
wollte den Ruhm dieſer Extravaganz ihren amerikaniſchen Schyveſtern
nicht ausſchließlich übberlaſſen und machte daher den achtzehnjährigen,
halbverhungerten Schreiber ihres Vaters zum Auserwählten ihres
jungfräulichen Herzens und beſchloß, da dieſe Verbindung niemals den
Beifall und die Zuſtimmung ihrer Eltern gefunden hätte, mit ihrem
Galan nach Südamerika zu fliehen, und zwar, damit die
Nachforſchun=
gen der Familie erſchwert wünden, auf getrennten Wegen. Ein
groß=
angelegter Pump bei einem Geſchäftsfveunde des Vaters gab dem
Pär=
chen die nötigen Aittel in die Hand, und eines ſchönen Tages ſchwamm
René, der glückliche Liebhaber, von Bordeaux aus auf einem
franzöſi=
ſchen Dampfer nach Rio de Janeiro, während Lueile ſich erſt nach
Eng=
land wandte, um von einem dortigen Hafen aus eine Woche ſpäter in
derſelben Richtung abzufahren.
René war alſo zuerſt da, und ſehnſüchtig harrte er jeden Tag auf
den landſ haftlich ſo reizvollem Quais von Rio des großen engliſchen
Steamers wit dem ſo deuren Fahrgaſt. Und eines Vormittags erſchien
er auch in der Hafaueinfahrt und legte eine halbe Stunde ſpäter an.
Unſerem guten René ſchlug das Herz bis zum Halſe, während er den
Strom der landenden Reiſenden muſterte, und da — hurra! (Wir
ver=
muten, daß er zuwenigſtens etwas Aehnliches innerlich ausgerufen hat!)
— erſchien auch Lucile, elegant, roſig, zum Freſſen hübſch, auf der
Lan=
dungsbrücke. Aber — was iſt das — einen reichbetreßten engliſchen
Schiffsoffizier am Arm. René ſtürzt auf ſie zu, um ſie in der erſten
Wiederſehensfreude, wie das unter Liebespaaren ſicherem Vernehmen
nach uralter Brauch ſein ſoll, zu umarmen, aber ein gebieteriſcher Wins
ſeiner Schönen bannt ſeine Schritte.
„Sie geſtatten, lieber René, daß ich Ihnen Herrn Schiffs=
Ober=
ingenieur R. W. Steeds torſtelle, mit bem ich mich nach telegraphiſcher
Verſtändigung mit meinen Eltern während der Ueberfahrt verlobt
habe! Wir reiſen mit demſelben Schiffe wieder nach Europa zurück!”
Als Lots Frau zur Salzſäule erſtarrte, ſoll ſie noch einen ungleich
intelligenteren Geſichtsausdruck zur Schau geſtellt haben, als in dieſer
Minute der arme René, bei dieſer grauenhaften Eröffnung. Aber man
hat ihn nichr ganz zutiefſt in den Abgrund der Verzweiflung fallen
laſſen, denn durch die Vermittlung des glücklichen Bräutigams. Mr.
Steeds, hat er eine Stellung bei einer engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaft
in Rio mit verhältnismäßig gutem Gehalt bebommen. Und das iſt für
ihn der einzige Troſt in der ganzen Geſchichte —
Genußreiche Kunſt.
(a) New York. Lee Foaler iſt das kommende Genie der
Ver=
einigten Staaten. Er hat ſoeben in Evansville (Indiana) eine private
Ausſtellung ſeiner Bilder veranſtaltet, die ihrer Eigenart wegen das
unerhörteſte Aufſehen eregte. Er malt nicht etwa futuriſtiſch oder
kubiſtiſch, nein, was in dieſer Ausſtellung, fein ſäuberlich numeriert, an
Gemälden vor die Augen kommt, ſind faſt durchweg techniſch nicht übel.
gemalte — Blumenſtilleben in impreſſioniſtiſcher Art. Was aber ihre
ureigenſte= ur=foaleriſchſte Note anbetrifft, ſo iſt das der Umſtand, daß
Lee Foaler dieſe ſeine Werke gewiſſermaßen auch — mit der Naſe gemalt
hat.
Er hat ſich, wie in einer kleinen Verteidigungsſchrift ausgeführt
wwird, die man beim Eintritt in die Ausſtellung gratis erhält, ſchon ſeit
Jahren mit der ſchwerwiegenden Frage beſchäftigt, ob die maleriſche
Ausdrucksmöglichkeit den ganzen ſinnlichen Zauber einer Blume
er=
ſchöpfen könne, und hat die Frage aufrichtig verneinen wüiſſen. Die
neue Kunſt ſuicht allenthalben, nach neuen Ausdrucksmitteln; in der
Muſik z. B. greift man jetzt ſchon zu Lärminſtrumenten, Kinderklappern
und Nebelſirenen, um das moderne Leben auch in der Tonwelt ſo
inten=
ſiv wie nur möglich nachgeſtalten zu können. Warum ſolle alſo auch
nicht der Maler ſich nach neuen, bisher aus Indolenz noch nicht in
An=
ſpruch genommenen Möglichkeiten umſehen, um die von ihm
darzu=
ſtellenden Schönheiten der Welt im umfaſſendſten, lebendigſten Sinne auf
die Leinwand zu zaubern? Er, Lee Foaler, habe den Mut gehabt, die
Konſequenz aus dieſer Betrachtung zu ziehen und deshalb auf den von
ihm gemalten Blumenſtücken die Farben mit den entſprechenden Eſſenzen
und Parſſüms durchſetzt — wobei er Bedacht darauf genommen habe,
ſich der feinſten und haltharſten Eſſenzen der kosmetiſchen Induſtrie zu
bedienen — und ſo ſeien ſeine Bilder, wovon ſich jeder Beſucher
über=
zeugen könne, nicht nur Farben, ſondern Duft=Symphonien.
Und in der Tat, die Veilchen auf ſeinen Bildern haben einen
ſchwachen Duft nach Veilchen und die Roſen riechen entfernt ſo wie
wirkliche. Iſt das nicht fabelhaft? Aber leider zeigt ſich auch im Falle
Lee Foalers die Wahrheit des alten Satzes, daß der Prophet nichts gilt
in ſeinem Vaterlande. Die böſe Kritik der Preſſe — doch laſſen wir ſie
ſelbſt ſprechen.
„Unſerer kosmetiſchen Induſtrie dürfte bemnach ein ungeahnter,
ge=
waltiger Aufſchwung bevorſtehen. Das Prinzip Herrn Lee Foalers, uns
nur „umfaſſende” Abbilder der Natur vorzuſetzen, iſt höchſt
anerkennens=
wert, aber er müßte dann auch ſo ehrlich konſequent ſein, ſeine Blumen
ſo zu malen, daß ſie wie ihre Vorbilder allmählich welken und
ein=
gehen, was ja auch kein großer Verluſt wäre. Schön, ſeine
Flieder=
dolden geben ſich die größte Mühe, ſo zu duften wie richtiger Flieder;
wir können aber nicht einſehen, was damit gewonnen worden iſt. Dann
hätte das Herrchen ſich doch lieber einen Strauß echten Flieders kaufen
ſollen, das wäre eine einmalige und nicht ſo etxorbitante Ausgabe
ge=
weſen wie die Erwerbung und Verſchwendung koſtſpieliger Parfüms
am untauglichen Objekt!“
Man hat das Gefühl, daß dieſe Kritik einen rauhen, aber
aufrich=
tigen Ton liebt. Man ſtelle ſich einmal vor, auch das Kunſtgewerbe
würde ſich dieſer neuen „Richtung” bemächtigen: dann würde der Welt
eines Tages von einem unternehmungsluſtigen Hotelier die künſtleriſch
ausgeführte — Speiſekarte geſchenkt, auf der der Name jedes Gerichts
den ihm eigenen Duft ausſtrömte. — Eine Zukunftsmöglichkeit, die
ja gar nicht auszudenken iſt!
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Wohl selten wurde eine Maschine so oft versucht, nachzuahmen.
Immer wieder brachten die Standard-Fahrzeugwerke Neuerungen, die
zweckmäßig und aufsehenerregend waren, ebenso aufsenenerregend wie
die fabelhaften Rekorde, Siege ganzer Klassen, die im letzten u. auch
wieder in diesem Jahre aufgestellt wurden.
5 Punkte
sind es, welchen die Standard-Konstruktion ihre Ausnahmestellung
verdankt.
1. Der geschlossene Rahmen (HI. R. D.-Patent) mit verstrebtem
doppelten HIinterbau. Die Vorzüge: Das Motorgehäuse ruht
und braucht nicht wie bei dem offenen Rahmen in der Lutt
zu pendeln und selbst Rahmen zu bilden, Dadurch wird das
Kurbelgehäuse geschont und die Befestigungsaugen nicht
aus-
gearbeitet. Die Rahmenkonstruktion ist das einzige Geheimnis.
warum die Standard im Gegensatz zu anderen Maschinen selbst
bei größter Geschwindigkeit nicht schwänzelt.
2. Die Steckachse ist mit 8 Bolzen gesichert; sie kann im
Gegen-
satz zu anderen niemals herausfallen — leizteres bedeutet
Le-
bensgefahr
3. Standard kann selbst als schnelle Sportmaschine mit großen
Ballondecken gefahren werden, da die Stahlseilreifen in
Verbin-
dung mit Tiefbettfelgen (1F es unmöglich machen, daß der
Rei-
fen bei einer Panno abspringt, das Rad blockiert und zum Stur
bringt. Die alten Wulstfelgen sind für schnelle Maschinen
le-
bensgefährlich.
4. Das Getriebe (!) die Ketten und Kipphebel werden
automa-
tisch geschmiert, jedoch ist die Oelmenge einstellbar im
Gegen-
satz zu anderen Maschinen, die nur eine einzige Stellschraube für
sämtliche Schmierstellen haben, sodaß der Motor zu wenig u
clie übrigen Stellen zu viel bekommen
5. Die vordere Kette läuft in einem aluminiuigogossenen
Ketten-
kasten und 1st — wenn nötig, rasch abnehmbar. Zur Kette
kann kein Staub dringen wie bei den offenen Blechkasten, die
mitunter sogar leichtsi nigerweise am Zwlinderfuß befestigt sind,
sodaß bei Lösen der Mutter mit schiefem Ausschleifen des
Zy-
linders zu rechnen is
Alles in Allem, die STANDARD ist und bleiht die
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Frankfurter Chronik.
Mittwoch abend fand in den Kaiſerhallen des
Römers die Begrüßung der Vertreter
der neu eingemeindeten ſechs Orte,
Höchſt, Schwanheim, Nied, Griesheim, Soſſenheim
und Fechenheim, ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr.
Land=
mann begrüßte namens der Stadt Frankfurt a. M.
die zahlreich erſchienenen Vertreter der
eingemein=
deten Orte und hielt eine längere
Begrüßungsan=
ſprache. Nach dieſer, mit großem Beifall
aufgenom=
menen Rede dankte Bürgermeiſter Dr. Müller von
Höchſt und ſprach die Zuverſicht aus, daß die neuen
Bürger ſich in den Verband der Stadt Frankfurt gut
einfügen würden. Man vertraue auf das Wort der
Stadt und erwarte von dem Anſchluß, trotz des
Ver=
luſtes der eigenen Selbſtändigkeit, eine Förderung
und Erweiterung der eigenen Intereſſen. Die neuen
Bürger würden gern und mit aller Kraft
mitarbei=
ten, zum gemeinſamen Wohl aller Bürger des
grö=
ßeren Frankfurt. — Auch ein Magnetopath.
In einer Geſellſchaft lernten die Eheleute W. den
Magnetopathen Schneider kennen und beauftragten
ihn, ihre Tochter, die bleichſüichtig ſei, zu unterſuchen.
Eines Tages erſchien auch Schneider in der Wohnung
der Eheleute W. Dort traf er nur die Tochter an,
die er dann unterſuchte. Er nahm magnetopathiſche
Striche an ihr vor. Bei dieſer Behandlung ſoll ſich
Schneider nicht anſtändig benommen haben. Die
Kla=
gen der Patientin führten zu einer Anklage gegen
den Magnetopathen. Schneider wurde wegen
Belei=
digung und Verbrechens nach § 176, Ziffer 1 zu einem
Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt
verur=
teilt. Schneider legte gegen dieſes Erkenntnis
Revi=
ſion ein. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts
be=
ſtätigte jetzt das Urteil der Strafkammer, da ein
Revi=
ſionsgrund nicht vorlag. — Feſtnahma von
Opferſtockdieben. Seit längerer Zeit werden
die Opferſtöcke faſt aller katholiſchen Kirchen in
Frank=
furt a. M. auf ganz raffinierte Art und Weiſe
aus=
geplündert. Den Dieben, die mit Leimruten das Geld
aus den Opferſtöcken zogen, fiel an manchen Tagen
eine Beute bis zu 70 Mark in die Hände. Es
han=
delt ſich um das Ehepaar Renneiſen aus Höchſt a. M.
und Konrad Friedrich aus Nürnberg, die in
Frank=
furt anſäſſig ſind und jetzt feſtgenommen werden
konnten. Bei ihrer Vernehmung legten ſie ein
Ge=
ſtändnis ab und gaben auch zu, die Kirchen in
Mann=
heim, Darmſtadt, Mainz, Koſtheim, Hochheim,
Wies=
baden, Bad Soden, Bad Homburg, Offenbach, Hanau,
Höchſt und Aſchaffenburg heimgeſucht und die
Opfer=
ſtöcke wiederholt geleert zu haben. — Abrechnung
der Muſikausſtellung. Die geſchäftliche
Durchführung der Internationalen Ausſtellung
„Muſik im Leben der Völker” und des „Sommers”
der Muſik” iſt auf Anordnung des Magiſtrats einer
alle Einzelheiten des Geſamtunternehmens
umfaſſen=
den Reviſion durch das ſtädtiſche Reviſionsamt
unter=
zogen worden. Nach Abſchluß dieſer Reviſion iſt, nach
offizieller Mitteilung, nunmehr die Abrechnung über
Ausſtellung und „Sommer der Muſik” dem Magiſtrat
vorgelegt worden. Danach ergibt ſich, unter Abzug
der Einnahmen, der Zuſchüſſe von Reich, Staat und
Körperſchaften uſw., für die Ausſtellung ein
Fehl=
betrag von 798 386,66 Mark und für den „Sommer
der Muſik”, nach Abzug der Einnahmen und eines
von Frankfurter Bürgern aufgebrachten
Garantie=
fonds in Höhe von 181 000 Mark, ein Fehlbetrag von
381 929,34 Mark. Im Hinblick auf die große
kultu=
relle Bedeutung der Ausſtellung und des „Sommers
der Muſik” wird der Abſchluß vom Magiſtrat als
durchaus befriedigend angeſehen. Die Abrechnung
wird nunmehr unverzüglich der
Stadtverordnetenver=
ſammlung vorgelegt werden.
Ein Totſchlagsverſuch.
Hanau. Dienstag nachmittag, gegen ½3 Uhr,
berübte der im Mai v. J. nach Zigeunerart in Groß=
Krotzenburg zugezogene Althändler Friedrich Bieker
an dem Arbeiter Friedrich Steigler in Groß=Auheim
einen Totſchlagsverſuch. Steigler hatte zuſammen mit
dem Arbeiter Adolf Möbis ein Gartengrundſtück
ge=
pachtet, um aus dem dort lagernden Schutt
Metall=
die beiden Arbeiter mit einem Rebolver, als ſie das eine Verbindungsſtrebe. Der auf dem Gerüſt ſtehende
Grundſtück, auf dem er in einem kleinen Häuschen
wohnte, betreten wollten. Bei dem nunmehrigen
Ver=
ſuch, das Grundſtück zu betreten, ſchlug Bieker mit
einer Schippe dem Steigler auf den Kopf und ſchoß
dann mit einer Piſtole. Die Kugel blieb
glücklicher=
weiſe in einem Baumſtamm ſtecken, hinter den ſich
Steigler geflüchtet hatte. Die Waffe wurde
beſchlag=
mahmt und Bieker in Haft genommen.
Soldatenmuſeum in Potsdam.
Gruppe hiſtoriſcher Uniformen.
Das ehemalige Königliche Marſtallgebäude in
Pots=
dam iſt in ein Garniſonsmuſeum umgewandelt, in dem
alte Uniformen der verſchiedenen Regimenter zu ſehen
ſind. Unſer Bild zeigt von links nach rechts:
Küraſ=
ſier, Schwarzer Huſar, Garde=Fuß=Artilleriſt.
Kriegerdenkmal im Münchener Verkehrspalaſt.
Das Krieger=Ehrenmal in der großen Halle des Münchener Verkehrspalaſtes.
Die Reichsbahn und die Reichspoſt haben den im Weltkrieg gefallenen Angehörigen der vormaligen
bayeriſchen Verkehrsverwaltung im Münchener Verkehrspalaſt ein würdiges Denkmal errichtet.
In die Mitte des Steinmoſaikſtrichs wurde eine runde Platte aus Ruhpoldinger Marmor
ein=
gelaſſen, die in wuchtigen Lettern die knappe Widmung trägt. In den vier Niſchen ſtehen eherne
Frauengeſtakten, jede mit einem Lorbeerzweig, den ſie den Namen der Gefallenen widmen.
Springflut in Venedig.
Der Markusplatz unter Waſſer.
Die Frühlingstage in Venedig zeigten ein unfreundliches Geſicht. Mächtige Stürme tobten über
der Adria, Springflut rannte gegen den Lido, und das Waſſer der Lagune hat den Markusplatz
überſchwemmt. Unſer Bild zeigt den von Napoleon als den Salon Europas bezeichneten
welt=
berühmten Platz mit der Jahrhunderte alten Prachtkirche San Marco und der Campanile. Zum
Café Floriani führt eine hölzerne Notbrücke über den überfluteten Platz.
Gerüſteinſturz.
Oberurſel. An einem Hauſe in der
Kurme=
abfälle zu ſuchen. Schon am 31. März bedrohte Bieker liusſtraße brach an einem dort aufgeſtellten Baugerüſt
Spenglermeiſter V. ſowie ein Gehilfe ſtürzten ab.
Beide erlitten Knochenbrüche Gzw. Kopfverletzungen
und mußten von der Sanitätskolonne abtransportiert
werden.
Eine Liebestragödie in Heidelberg.
Heidelberg. Die 23 Jahre alte Frenkel, die
in einem hieſigen Geſchäft tätig war, hat ihren
Bräu=
tigam, den 24 Jahre alten Lehrer Bender, durch
Revolverſchüſſe ſchwer verletzt und ſich dann ſelbſt
ſchwere Verletzungen zugefügt. Beide wurden in
be=
denklichem Zuſtand dem Akad. Krankenhaus zugeführt.
Der Grund zur Tat ſoll Liebeskummer ſein.
Freiſpruch im Berufungs=Prozeß wegen des
Eiſenbahnunglücks bei Langenbach.
München. Vom Großen Schöffengericht als
Berufungsinſtanz wurde nach zweitägiger
Verhand=
lung der Rottenführer Johann Förtſch aus
Moos=
burg, der vom Schöffengericht Freiſing zu 6 Monaten
Gefängnis verurteilt worden war, weil er durch
pflichtwidriges Verhalten bei Gleisaubeiten am
13. Auguſt 1926 das ſchwere Eiſenbahnunglück bei
Langenbach verſchuldet habe, freigeſprochen. Das
Ur=
teil des Schöffengerichts Freiſing wurde aufgehoben
und die Koſten der erſten und zweiten Inſtanz der
Staatskaſſe auferlegt. In der Urteilsbegründung
heißt es, die Frage, ob Fahrläſſigkeit vorliege, könne
das Gericht nicht bejahen, da es auf dem Standpunkt
ſtehe, daß der Angeklagte der Meinung war, daß die
von ihm angeordneten Sicherheitsmaßnahmen eine
genügende Sicherheit gewährten.
Die Ueberſchwemmungen im Unterlauf der Etſch
Mailand. Im Ueberſchwemmungsgebiet von
Cabarzere, am Unterlauf der Etſch, iſt eine neue
Ver=
ſchlimmerung eingetreten, da auch der letzte Damm
nachgegeben hat und neue, ausgedehnte Gebiete
über=
ſchwemmt wurden. Hunderte von Flüchtlingen haben
ſich nach Caverzere gewandt, wo ſie in den Schulen
und ſonſtigen öffentlichen Gebäuden untergebracht
wurden. 850 Familien haben infolge der
Ueber=
ſchwemmungen bereits ihre Wohnungen verlaſſen
müſſen. Der angerichtete Schaden iſt beträchtlich.
Schweres Eiſenbahnunglück in Spanien.
Paris. Wie aus Madrid gemeldet wird,
ent=
gleiſte bei Huelva ein Zug, wobei mehrere Perſonen
getötet und berletzt wurden.
Ein dreiſter Raubüberfall.
Birſtein (Heſſ.=Naſſ.). Ein dreiſter Ueberfall
wurde zwiſchen Lichtenroth und Kirchbracht (Kr.
Geln=
hauſen) auf den in den 30er Jahren ſtehenden
Kirchen=
rechner Georg Klein aus Lichtenroth verübt. Klein
wurde, als er ſich auf dem Weg zur fälligen
Abrech=
nung durch den Kreispfarrer befand, im Walde durch
zwei unbekannte Männer, von denen einer maskiert
war, überfallen, durch einen Schlag auf den Kopf
be=
täubt und ſeiner Barſchaft in Höhe von etwa 220 RM.
beraubt. Als er wieder zu ſich kam, fand er ſich im
Walde allein. Die ſofort angeſtellten Ermittlungen
haben bis jetzt zu keinem Ergebnis geführt.
Ausbruch einer Naphthaquelle.
Pleß. Auf dem Fürſtl. Pleßſchen Gelände
bei Altdorf iſt, Blättermeldungen zufolge, vor einigen
Tagen der Ausbruch einer Naphthaquelle erfolgt. Der
Ausbruch erfolgt periodiſch alle 20 Minuten. Eine
Spezialkommiſſion unterſucht zurzeit die
ertrags=
fähigkeit der Quelle, der erſten in Polniſch=
Ober=
ſchleſien.
Geſtändnis des oſtpreußiſchen Kindermörders.
Braunsberg. Der Kellner Braun, der im
Verdacht ſtand, das achtjährige Mädchen und den
zehnjährigen Knaben des Bahnarbeiters Heideck aus
Pörſchken (Kreis Heiligenbeil) ermordet zu haben,
hat die Ermordung der beiden Kinder eingeſtanden.
Ozeanpaddler Romer notgelandet.
London. Der deutſche Kapitän Romer, der
kürzlich in einem ſechs Meter langen Paddelboot
Liſſabon verließ, um den Ozean zu überqueren, iſt
wegen des ſchlechten Wetters in Cap Sages, dem
ſüd=
ſveſtlichſten Punkt Europas, notgelandet.
Beabſichtigter Start Wilkins nach dem Nordpol.
New York. Der Nordpolfahrer Wilkins, der
ſeit einiger Zeit in Point Barrow in Alaska auf
günſtiges Wetter für den Antritt ſeines Nordpolflugs
im Flugzeug wartet, hat eine drahtloſe Botſchaft
ge=
ſandt, wonach er geſtern früh die Reiſe anzutreten
gedachte, da die Witterung günſtig geworden ſei.
Elektriſche Fernübertragung eines Filmes.
New York. Die American Telephone and
Tele=
graph Company berichtet, daß die fernphotographiſche
Uebermittlung eines Films geglückt ſei. Die zehn
Fuß lange Filmaufnahme wurde von Chicago aus in
kurzen Stücken durch die Telephonleitungen nach New
York gedrahtet, wo ſie wieder zuſammengeſtellt und
neu photographiert wurde. Der geſamte Vorgang
beanſpruchte vier Stunden Zeit.
Mittwoch abend verſuchte ein junger Burſche, in
einer ſtillen Straße in der Kolonie Grunewald eine
43 Jahre alte Frau zu Boden zu ſchlagen und ihr
die Handtaſche zu entreißen. Hinzukommende
Paſſan=
ten verhinderten den Täter an der Vollendung ſeines
Planes. Der Räuber ergriff auf ſeinem Fahrrad die
Flucht und hielt ſich durch rückſichtsloſes Feuern aus
einer Piſtole die Verfolger vom Leibe. Ein Kurier
bei der ägyptiſchen Geſandtſchaft und ein ägyptiſcher
Student verſuchten, ihm den Weg abzuſchneiden. Dem
Studenten flogen zwei Kugeln dicht am Kopf
vor=
bei und der Kurier bekam einen Schuß in den rechten
Oberarm. Des Täters iſt man nicht habhaft
gewor=
den.
In einer Straße in der Nähe des
Kurfürſten=
dammes entriß am Mittwoch abend ein junger
Burſche einer Dame die Handtaſche und flüchtete.
Paſſanten nahmen mit Unterſtützung eines
Droſchken=
chauffeurs die Verfolgung auf, faßten den Täter und
übergaben ihn, nachdem ſie ihn durchgeprügelt hatten,
der Polizei. Es iſt ein 16jähriger Fürſorgezögling,
der kürzlich erſt aus der Anſtalt entwichen war. Mit
dem Räuber in Grunewald iſt er nicht identiſch.
Wie weiter bekannt wird, wurde am Mittoch
abend noch ein dritter Raubüberfall in der Rüſterallee
im Weſten auf eine Krankenſchweſter verübt. Dieſe
wurde von zwei jungen Burſchen überfallen, die ihr
Sand in die Augen warfen und ihr die Handtaſche
mit 22 Mark Inhalt entriſſen. Die beiden Räuber
konnten nicht ergriffen werden.
Nach einer Meldung ſind zwei jugendliche
Für=
ſorgezöglinge, die vor einigen Tagen aus ihrer
An=
ſtalt entwichen waren, unter dem Verdacht verhaftet
worden, den verſuchten Raubüberfall auf eine Dame
im Grunewald ausgeführt zu haben.
Oefterreich rüſtet zum Empfang der Sängerfeſt=
Gäſte.
SBK. In Oeſterreich wird bereits überall gerüſtet,
um den nach Wien reiſenden deutſchen Sängerſcharen
einen herzlichen Empfang und einen jubelnden,
brü=
derlichen Willkommengruß, in dem ſich alle Teile der
Bevölkerung vereinigen, zuteil werden zu laſſen. Die
Gemeindebertretungen werden in Zuſammenarbeit
mit den Geſangvereinen eine feſtliche Beflaggung und
Schmückung aller Ortſchaften an den öſterreichiſchen
Landesgrenzen und den Zuzugslinien durchführen
und für eine würdige Begrüßung in den größeren
Aufenthaltsſtationen vorſorgen. In Wien werden
auf allen Bahnhöfen und auf dem Landungsplatz der
Donaudampfſchiffahrtsgeſellſchaft während der
An=
kunftstage Bläſer die eintreffenden Sänger erwarten
und mit Fanfarenklängen begrüßen. Der eigentliche
Empfang wird ſich auf den außerhalb der Bahnhöfe
gelegenen Plätzen abſpielen. Landsmannſchaftliche
Vereine und andere Korporationen, die offiziellen
Ver=
treter der Behörden uſw. werden dortſelbſt die
Sängergäſte begrüßen, nicht zuletzt Vereine des Gaues
Wien im Oſtmärkiſchen Sängerbund, die, ob des
Ta=
ges oder bei Nacht, ihren Sanges= und
Stammes=
brüdern den deutſchen Liedergruß entbieten werden.
Auch die Errungenſchaften der Technik werden in den
Dienſt des Feſtes geſtellt werden. Wo die Weite des
Raumes es gebietet, ſo auf den großen
Bahnhofs=
plätzen, werden Lautſprecher die Willkommworte des
Vertreters des Wiener Feſtausſchuſſes dem Kreiſe der
Ankommenden vermitteln. Zur einheitlichen
Organi=
ſierung wurde ein eigener großer Empfangsausſchuß
unter der Leitung von Prof. Ernſt Meithner gebildet,
der auch die Wegweiſung zu den Quartieren und die
Vorſorge für die Beförderung des Reiſegepäcks
durch=
führen wird.
Ein franzöſiſches Flugzeug verunglückt.
Paris. Der franzöſiſche Fliegermajor Dagnaux,
der in Le Bourget abgeflogen war, um ſich nach
Iſtres zu begeben, von wo er einen Mittelmeerflug
antreten wollte, mußte bei Pierrelatte (Departement
Dröme) landen. Dabei geriet ſein Apparat in Brand
und wurde zerſtört. Major Dagnaux und ſein
Be=
gleiter haben ſchwere Brandwunden erlitten.
Zum 375. Todestag Rabelais.
Das Rabelais=Denkmal in Chinon.
Der 1495 in Chinon geborene berühmte franzöſiſche
Satyriker Francvis Rabelais iſt vor 375 Jahren, am
9. April 1553, geſtorben. Er war zuerſt
Benediktiner=
mönch und Arzt und lebte von 1550 bis zu ſeinem
Tode als Pfarrer in Meudon. Sein Hauptwerk
„Gargantua und Pantagruel”, ein nach Volksſagen
frei geſtalteter, von ſaftiger Komik ſtrotzender,
ſati=
riſcher Roman, hat ihm Weltruhm verſchafft. Die
eiſte deutſche Ueberſetzung Rabelais iſt unter dem
Titel „Affenteuerlich Geſchichtklitterung” bereits 1575
erſchienen und wurde von keinem Geringeren als
Johannes Fiſchart gemacht.
II.
Sert
ren ?
Amat
fir Amg
aus
Nummer 92
Freitag, den 6 April 1928
Seite 11
Sport, Spiel und Zurnen.
Turnen.
Der Sport an den Oſitertagen.
Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß an den Oſtertagen auch der
Sport=
betrieb eine beſondere Note trägt. Einmal gibt die Reihe von
arbeits=
freien Tagen die Zeit zur ſtärkeren ſportlichen Betätigung, zum anderen
will aber auch der Sport an ſolchen Tagen, an denen ſich die
Menſch=
heit beſchenkt und beſondere Zerſtreuungen gewährt, nicht zurückſtehen.
So ſehen wir denn in dieſen Tagen faſt alle Sportarten mit einem
eigenen Feſtprogramm aufmarſchieren. Im
Fußball
treten an Feiertagen die Meiſterſchaftskämpfe immer hinter den
Freund=
ſchaftſpielen zurück. Zu den Freundſchaftsſpielen aber zieht man mit
Vorliebe gute Mannſchaften aus anderen Verbänden und dem Ausland
heran.
Süddeutſchland ſieht an den beiden Oſtertagen nur zwei
Meiſter=
ſchaftskämpfe. In der Troſtrunde Gruppe Nordweſt tragen
Mainz 25 und Rot=Weiß Frankfurt ein in der Faſchingswoche
ausge=
fallenes Spiel nach, das aber kaum noch beſondere Bedeutung hat.
Mainz dürfte auf eigenem Platz die zur Zeit etwas indisponierten
Frankfurter ſchlagen können. Im Entſcheidungsſpiel um die
mittel=
badiſche Kreismeiſterſchaft treffen ſich F. C. Mühlburg und
Frankonia Karlsruhe. — Außerordentlich umfangreich iſt das
Privat=
ſpiel=Programm. Es ſpielen:
Karſamstag: Kaſſeler SC. 94—Offenbacher Kickers;
Oſterſonntag: FSV. Frankfurt—SC. Brügge. SV. Waldhof-
Viktoria Hamburg, Germania Wiesbaden—VV. Groningen (Holland),
FC. Bamberg—Hanau 60/94, Wacker München—HASK. Agram (
Jugo=
ſlawien), Boruſſia Neunkirchen—VfB. Stuttgart, Sportfreunde
Saar=
brücken—FC. Biſchweiler (Elſaß), SpVgg. 06 Völklingen—VfR.
Offen=
bach, Karlsruher FV.—DFC. Prag, SV. 98 Darmſtadt-Pfalz
Lud=
wigshafen, SpVgg. Arheilgen—Union Böckingen;
Oſtermontag: Eintracht Frankfurt—Tennis=Boruſſia Berlin. SV.
Wiesbaden-Viktoria Hamburg, Freiburger FC.—DFC. Prag, FV.
Saarbrücken—VfB. Stuttgart, Sportfreunde Saarbrücken—AS.
Srraß=
burg, Hanau 60/94—Boruſſia Fulda, VfR. Mannheim—VfB. Leipzig,
Deutſcher SV. München—CS. Brügge, Preußen Langenſalza—
Offen=
bacher Kickers, FV. Zuffenhauſen—Blue Stars Zürich. — Zu dieſen
Spielen dürften noch einige weitere kommen, jedoch ſind wohl die
wich=
tigſten genannt. Sehr zahlreich befinden ſich wieder
ſüddentſche Mannſchaften auf Reiſen.
Der 1. FC. Nürnberg ſpielt gegen FV. Beuthen und Schleſien=
Rapid in Breslau, die SpVg. Fürth gegen Hamburger SV. und
Han=
nover 96, Stuttgarter Kickers gegen MBV. Linden und Schwarz=Weiß
Eſſen, Wormatia Worms gegen Rheydter Spielverein und VfV.
Düſſel=
dorf, Union Niederrad gegen Brandenburg Kottbus, Offenbacher
Kik=
kers gegen Eiſenacher FC. und Preußen Langenſalza, Stuttgarter SC.
gegen Servette Genf und Young Boys Bern, Sportfreunde Stuttgart
gegen FC. Belfort und FC. Valentigny, FV. Saarbrücken gegen
Ra=
eing Straßburg, der FC. 93 Hanau nimmt an einem internationalen
Turnier in Luxemburg teil. Es ſpielen ferner noch: München 1860 in
M.=Gladbach, Bielefeld und Köln, FV. 04 Würzburg in Gotha und in
Merſeburg, Schwaben Augsburg in Glauchau und Zwickau, VfR. Fürth
in Leipzig und Plauen.
In den übrigen Verbänden
finden außer den bereits unter „ſüddeutſchen Mannſchaften auf Reiſen”
genannten Spielen noch zahlreiche weitere bemerkenswerte internationale
Kämpfe ſtatt: ARA. Gent iſt bei Viktoria Leipzig und Hertha=Berliner
SC. zu Gaſt, Chelmford London ſpielt in Kiel und Neumünſter, Rapid
Prag, Cricketer Wien und FC. Zürich ſind in Weſtdeutſchland zu Gaſt;
Hamburg entſendet eine Stadtmannſchaft nach Kopenhagen.
Im Ausland
gibt es natürlich auch zahlreiche internationale Großkämpfe. Beſonderes
Intereſſe wird der in Amſterdam ſtattfindende Länderkampf Holland
gegen Dänemark finden.
Hanbball.
Ruch im Handball ruhen an den Oſtertagen die
Meiſterſhafts=
kämpfe. Von den Freundſchaftsfpielen iſt das Gaſtſpiel der
Stuttgarter Kickers beim Süddeutſchen Meiſter SV. 98 Darmſtadt zu
beachten.
Rugby.
Das bedeutſamſte Ereignis im deutſchen Rugby iſt an den Oſtertagen
der Beſuch OId Alleynians London in Frankfurt. Die
Engländer ſpielen am Sonntag gegen den Flankfurter SC. 80 und am
Tage darauf gegen eine Frankfurter Stadtmannſchaft.
Gockey.
Zahlreiche große Hockey=Turniere im In= und Ausland ziehen die
Aufmerkſamkeit der Hockeyfreunde auf ſich. Bei der Fortſetzung des
Turniers in Folkeſtone ſpielt Frankfurt 80 am Karſamstag
gegen die Bacchanalians und am Oſterfonntag gegen die Indiſche
Olympia=Mannſchaft, DHC. Hannover iſt am Samstag mit United
Services und am Montag mit der Grafſchaft=Mannſchaft Nik.=E.=Vols
gepaart. Die deutſchen Mannſchaften ſtehen in allen Spielen vor
ſchwe=
zen Aufgaben. Von den Turnieren im Reich dürfte das des
Leip=
ziger SC., an dem ſich u. a. Münchener SC., Berliner SC. HC.
Herveſtehude, Berliner KC. und Club zur Vahr Bremen beteiligen,
wohl das größte ſein. In Bad=Kreuznach treffen ſich wieder,
wie alljährlich, zahlreiche weſt= und ſüddeutſche Mannſchaften. Beim
Koblenzer THC. findet ein von deu beſten weſtdeutſchen
Damen=
mannſchaften beſchicktes Turnier ſtatt. Zum großen Junioren=
TDurnier in Düſſeldorf liegen nicht weniger als 28
Mel=
dungen vor, darunter von den ſtärkſten deutſchen und ſüddeutſchen
Clubs. Ein Bremer Turnier ſieht u. a. auch den Heidelberger
HC. im Wettbewerb. Kleine Turniere finden in Schweinfurt und
Nürnbeug ſtatt. Der Uhlenhorſter HC. unternimmt eine Neiſe zur
Schweiz, wvo er u. a. in Zürich, Genf und Lauſanne ſpielen wird.
Boxſport.
Das boxſportliche Ereignis der Feſttage ſind die Deutſchen
Amateur=Meiſterſchaften, die der Deutſche Reichsverband
für Amateurboxen in der Zeit vom Samstag bis Montag in Leipzig
austragen läßt. Für dieſe Kämpfe gingen 69 Meldungen ein, unter
ihnen befindet ſich alles, was irgendwie Anſpruch auf den Titel eines
Deutſchen Meiſters machen kann.
Radſport.
Bahnrennen: 1. Feſttag: Forſt (Länderkampf Deutſchland—
Holland), Berliner Olympiabahn (Steherrennen mit Sawall, Miquel,
Paillard, Thomas und Bréau, Fliegerrennen mit Fricke, Knappe,
Kaufmann uid Spears), Elberfeld (Dauerrennen mit Möller, Lejour,
Toricolla, Bauer, Dederichs, Dülberg), Bremen, Leipzig und Stettin.
2. Feſttag: Frankfurt (Steherrennen mit Lefour, Chriſtmann,
Schind=
ler, Roſellen), Köln=Riehl (Dauerrennen mit Krewer, Snoek, Séres,
Verkeyn), Dresden (mit Saldow, Lewanow, Dickentmann, Thollembeck
und A. Schmidt), Rütt=Arena und Braunſchweig.
Beim Mitteldeutſchen Nadſporttag in Eiſenach
ſtehen im Mittelpunkt der ſportlichen Ereigniſſe das Straßenrennen
„Großer Opelpreis von Mitteldeutſchland” und die
Saalſportmeiſter=
ſchaften der DRU. — Von weiteren Straßenrennen der Feſttage iſt die
BDR.=Fahrt für Amateure Berlin—Leipzig zu nennen.
In Paris nimmt am Montag ein Sechstagerennen ſeinen Anfang,
an dem mit Rauſch/Hürtgen auch eine deutſche Mannſchaft beteiligt iſt.
Motorſport.
Die Landesgruppe Südteſt des DMV. (Baden/Württemberg)
ver=
anſtaltet an den Feſttagen eine Vierländerfahrt für Motorräder. —
Der junge Deutſche Auto=Club unternimmt eine Geſellſchaftsfahrt nach
Wien. — Intereſſante Nennen finden auf der Brooklandsbahn ſtatt. —
Auf dem Flugplatz Staaken findet am Montag ein Flugſporttag ſtatt, in
deſſen Mittelpunkt der Zweikampf Udet—Fieſeler ſteht.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Dresden, Magdeburg und
Neuß, am Montag in Karlshorſt, München=Riem und Neuß.
4. Bezirk Mafn=Rheingau D.T.
Der vergangene Sonmtag führte die Turnwarte und Leiter der
Jugendabteilungen zu einer Uebungsſtunde in Nieder=Ramſtadt
zu=
ſammen. Auf dem Arbeitsplan ſtand der geſamte Uebuugsſtoff für das
Gauturnfeſt in Büttolborn, das Jugendwetturnen in Ober=Ramſtadt und
nicht zuletzt die allgemeinen Uebungen für das Deutſche Turnfeſt in
Köln. Daraus ergibt ſich, daß eine große Fülle Arbeit zu leiſten war,
die einen ganzen Tag in Anſpruch nahm. Der praktiſchen Arbeit folgte
eine Beſprechung der Einzelheiten über die Durchführung des
Jugend=
wetturnen8, das mit der 50jährigen Jubelfeier des Tv. Ober=Ramſtadts
zuſammenliegt, behandelt wurden. Auch das
Mannſchaſtswertungs=
turnen, das in Nieder=Modau ſtattfindet, wurde ausgiebig behandelt
und ſollen neue Wege bei der Durchführung dieſes erzieheriſchen
Mann=
ſchaftskampfes beſchritten werden, was von den Vereinen begrüßt wurde.
Insbeſondere aber galt der Tag noch allen Belangen, die mit dem
Kölner Turnfeſt in Berührung ſtehen. Wenn ſchon die Meldungen
überaus zahlreich abgegeben wurden, ſo wollen immer noch mehr mit
nach Köln, je näher wir dem Tag der Deutſchen Durnerſchaft kommen,
Wenn von Köln geſprochen wird, wß jedem deutſchen Turner das Herz
höher ſchlagen. Die Beteiligung des 4. Bezirks an der gemeinſamen
Fahrt des Mai=Rheingaues mit Sonderſchiff iſt ebenfalls ſehr ſtark;
wer ſollte ſich auch eine Rheinfahrt mit ſo vielen Turnbrüdern
zuſam=
men nicht gönnen, zumal die Koſten ſo gering ſich belaufen? — Die
Tagung des 4. Bezirks wahm bei dieſew Kölner Turnfeſtgedanken den
beſten Abſchluß, nachdem man noch ein gemitliches Beiſammenſein ſich
gönnte.
Sportvereinigung 04 Arheilgen—Union Böckingen.
Württembergs zweiter Vertreter bei den Endſpielen um die
Süd=
deutſche Meiſterſchaft, Union Böckingen, wurde von der Arheilger
Sport=
vereinigung zu oinem Freundſchaftsſpiel am erſten Oſterfeiertag
ver=
pflichtet. Die Sportvereinigung hat damit gewiß keinen ſchlechten Griff
getan. Lange Zeit galt Böckingen als erſter Anwärter auf die
Bezirks=
meiſterſchaft. V.f.B. Stuttgart und Stuttgarter Kickers mußten ihre
Hegemonie in Württemberg nun mit Böchigen teilen, und hätten um
ein Haar erlebt, wie die kaum erſt von der Kreisliga aufgerückte Union
Meiſter von Württemberg geworden wäre. Wer aber glaubte, daß man
es hier mit einer Ueberraſchungsmannſchaft zu tun habe, die ſich durch
eminenten Eifer und wenig Technik ſo weit heraufgearbeitet habe, der
ſollte jetzt im Verlauf der Endrunde eines anderen belehrt werden.
Der Rückſchlag, von vielen vorausgeſagt, blieb aus. Ja, im
Gegen=
teil, man konnte erleben, daß die Elf von Sonntag zu Sonntag in
tech=
niſcher und taktiſcher Hinſicht beſſer wurde und heute mit Recht als eine
der beſten ſüddeutſchen Mannſchaften anzuſprechen iſt. Ihr Torwart
Schübel, aufgeſtellt für die Amſterdamer Olympia, gilt heute als einer
der beſten Hüter und wird von Kennern Stuhlfaut vorgezogen. Aber
auch noch andere Könner hat die Mannſchaft in ihren Reihen. Da iſt
z. B. Walter 2. al3 erſtklaſſiger Verteidiger bekannt. In der
Läufer=
reihe ragen Sammet 1. und vor allem als linker Läufer Graf
her=
vor. Der Sturm gab ſchon oft Beweiſe ſeiner Durchſchlagskraft und
Schußfreudigkeit. Hier ſeien einige Reſultate angeführt: V.f.B.
Stutt=
gart 4:1: S.C. Stuttgart 4:0; Phönix Karlsruhe 5:1; Mannheim=
Wald=
hof 9:1, ſämtlich gewonnen.
Genaue Aufſtellung der beiden Mannſchaften bringen wir in
mor=
giger Nummer. Zu dieſem Spiel, das um 3 Uhr beginnt, ſind im
Sporthaus Adelmann ab Samstag vormittag Karten zum Preiſe von
80 Pf. zu haben.
Sportverein Weiterſtadt—V.f.B. Stuttgart (Erſatz).
Am 1. Oſterfeiertag empfängt der B=Meiſter, Sportverein
Weiter=
ſtadt, die Liggerſatzmannſchaft des V.f.B. Stuttgart zu einem
Freund=
ſchaftsſpiele. Obwohl der Gaſt in unſerer Gegend ziemlich fremd iſt,
ſo iſt man doch über die Spielſtärke desſelben aus den Verbandsſpielen
informiert. Der Sportverein Weiterſtadt wiro Sorge tragen, allen
denen, die zu dieſem Spiel bei hoffentlieh ſchönem Wetter in Maſſen
erſcheinen, ein ſchönes und intereſſuntes Spiel vorzuführen. Das Spiel,
das auf 4 Uhr feſtgeſetzt iſt, „beſtreitet Weiterſtadt in folgender
Auf=
ſtellung:
S hwarz
Schuchmann
Becker 2.
Körner
Becker 1.
Storm
Ziumermazu Eichel Ewald Steckenreuter Jung
Logt die Mannſchaft denſelben Eifer und Schußfreudigkeit wie in
den letztgezeigten Spielen an den Tag, ſo liegt ein Sieg durchaus im
Bereich der Möglichkeit.
Wetterbericht.
Faſt ganz Deutſchland brachte das Regengebiet des nördlichen
Tief=
druckgebietes Niederſchläge, die teilveiſe recht ergicbig waren. (
Wilhelms=
haven 39 Millimeter, Nordhorn 20 Millimeter, Gießen 15 Millimeter.)
Unter dem Einfluß der ozeaniſchen Luftmaſſen an der Südſeite des Tiefs
bleibt das veränderliche Wetter fortbeſtehen. Eine Beſſerung der
Wet=
terlage ſteht zurzeit nicht bevor, denn wveſtlich von Irland macht ſich
das Herannahen einer neuen Tiefdruckſtörung bemerbbar.
Witterungsausſichten für Freitag, den 6. April 1928.
Vorübergehend wechſelnd wolkig mit Aufklaren, ſpäter wieder Be
vvölkungszunahme, zunächſt vereinzelt ewas Regen.
Witterungsausſichten für Samstag, den 7. April 1928.
Wolkig, auch zeitweiſe bedeckt, etwas milder, vielfach Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in G‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in cm Gießen: wolkig SW. 14,8 Aachen: heiter SN. 4,0 Hamburg: wolkig WNWe 17,0 Berlin: wolkig 11,0 München: wolkig NNW. 1,0 Königsberg: wolkig OSO, 1,0
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:
(Taunus)
Waſſerkuppe:
Feldberg:
(Schwarzw.)
Zugſpitze:
Kahler Aſten:
Fichtelberg:
250
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudeif Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanu,
für den Haudel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdtenſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 6. April. 8: Morgenfeier. Wartburgverein e. V.
O 12.30: Mannheim: „Der Tod Jeſu”. Für Soli, Chor, Orch.
und Cembalo von Joſ. M. Kraus. Ausf.: Eliſabeth Hoffmann=
Stetter (Sopran), Karl Meckler (Bariton), W. Ochs (Cembalo), Chor
für klaſſiſche Kirchenmuſik. Muſ. Leit.: Winter. o 13:
Schall=
platten. Aus Wagners Parſifal. o 17: Geiſtliches Konzert.
Programm u. a.: Das Leiden unſeres Herren Jeſu Chriſti aus
dem Evangeliſten Johannes Anno 1594. Paſſionsmuſik, von Lechner.
(Alt), H. Brandt (Tenor) vom Frankf. Opernhaus. O 19.30: Dr.
Götz: Albrecht Dürer. o 20: Katharinenkirche: Die
Johannes=
paſſion von Bach.
Samstag, 7. April. 13: Kaſſel: Hauskapelle. O 15: Aus dem
deutſchen Liederkranze. Sophie Kuper ſmgt Lieder. Flügel: E.
Kohlhöfer. O 16.30: Funkorcheſter. Brahms (geſt. 3. April 1897).
Akademiſche Feſtouvertüre, Dritter Satz aus der 4. Sinfonie.
Sapphiſche Ode. Immer leiſer wird mein Schlummer. Klavierſtücke:
Ballade in D=moll. Intermezo. Erſter Satz aus der 1. Smf.
Liebestreu. Vergebliches Ständchen. Nondo alla Zingareſe aus dem
Klavier=Quartett. Muſik. Leit, und Klavierſoli: Kapellm. Merten,
Mitw.: Leonore Schwarz=Neumaier (Alt). Funk=Streichquartett.
O 17.45: Aus dem Roman Maler Nolten von Mörike. o 18.15:
Vereinsnachr. Mitteil. O 18.30: Briefkaſten. 18.45: Dr. Weißer:
Ausbildungsgang, Betätigungsmöglichkeiten und Berufsausſichten des
akademiſch gebildeten Landwirts. O 19.15: Arbeiterſekretär
Dorn=
heim: Die Invalidenverſicherung unter Berückſichtigung der neuen
Beſtimmungen. O 19.45: A. Auerbach: Die Frühjahrsſymbolik in
Strindbergs „Oſtern”. a 20.15: Kammermuſik=Konzert. Ausführ.:
Roth=Quartett.
Stutigart.
Freitag, 6. April. 11.30: Marluslirche, Stuttgart: Evangeliſche
Morgenfeier. Mitw.: Lic. Waldenmaier, Prof. Dr. Keller,
Luther=
kirchenchor Cannſtatt (Leitung: R. Stein). O 12.30: Oratorium „Der
Tod Jeſu” für Soli, Chor, Orch., Cembalo von J. M. Kraus.
Aus=
geführt vom Chor für klaſſiſche Kirchenmuſik. Mitw.: Eliſabeth
Hoff=
mann=Stetter (Sopran), K. Meckler (Bariton), W. Ochs (Cembalo).
Muſik. Leitung: J. Wmter. O 13.15: Schallplatten. O 15: Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin. O 16: Kammermuſik. Ausf.:
H. Hedenus (Violme), C. Heß (Viola), F. Kirchberger (Cello), A.
Haagen (Flügel). Muſikwerke von Schuvert, Schumann, Mozart.
0 17: Prof. Dr. Hildebrandt: Albrecht Dürer (zum 400. Todestag),
O 18: Stiftskirche, Stuttgart: Johannes=Paſſion von Bach. Ausgef.
vom Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik. Leitung: Kapellm. M. Hahn.
G 20: Mariechen von Nymwegen. Ein altflämiſches Myſterienſpiel
für die Bühne umgearbeitet von Alfred und Charlotte Pellon.
Spiel=
leitung: C. Struve. Müſikal. Leitung: E. Kahn. Perſ.: Der
Spiel=
anſager; Herr Giesbrecht, em Pfarrer: Mariechen, ſeme Nichte; die
Muhme, Giesbrechts Schweſter; die eine Gevatterm; die andere
Gevatterin; die dritte Gevatterm; die Stimme der Nachbari;
Monen, der oberſte Teufel; der Herold; ein anderer Teufel; der
Wirtsknecht; der eine Zechbruder; der andere Zechbruder; der Narr;;
der Biſchoff; ein Engel: eine Nonne; Gottvater; Unſere liebe Frau;
Maskeron, ein Anwalt der Hölle; Bürger und Herbergspolk.
O 21.30: Geiſtliche Vokalmuſik. Leitung: Oswald Kühn.
Samstag, 7. April. 12.30: Schallplatten. 15:
Unterhaltungs=
konzert. Leitung: C. Struwe. Mitw.: Maria Thereſia Demann,
Julie Heinrich, Herm. Lingor, Funkorch. O 18: Freiburg i. Br.:
Oberſtleutn. a. D. Boelke: Benutzung der Wanderkarten. O 18.30:
Glockengeläut der Kölner Domglocken. 19: R. Tſchorn:
Waſſer=
ſport. 20: Liederhalle, Stuttgart: Feſtkonzert der
Buchdrucker=
geſellſchaft Stuttgart. Mitw.: Philharmon. Orcheſter (Leftung: Dir,
J. Leimeiſter), Emma Teſter (Sopran) Geſangsquartett Gutenberg,
Mainz (Ltg.: Chorm. Silbersdorf) Siachor der
Buchdruckergeſell=
ſchaft (Ltg.: Muſikdir. Gammel). Gluck: Ouv. „Iphigenie in Aulis”
— Baldamus: „Wach auf!”, ein Frühlingsgruß. — Wagner: Einzug
der Gäſte, aus „Tannhäuſer” Arie der Eliſabeth: „Dich, teure
Halle”, aus „Tannhäuſer. — Bruch: Vom Rhein. — Hanſen: Am
ſchönen Rhein. — Arnold: Bleib deutſch, du herrlich Land am Rhein.
— Strauß: Dorfſchwalben aus Oeſterreich. — Angerer: Mein Lied.
— Schauſeil: Glockentürmers Töchterlem. — Schubert: Trauer der
Liebe. An die Sonne. Geheimes. Gott im Frühling. — Somet:
Grüßt mir die Reben, Vater Rhem. — Filke: Elslein von Caub. —
Tauſſaint: Feſtlicher Marſch. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 6. April (Karfreitag). 9: Morgenfeier. Gekreuzigt.”
Scheffler (Orgel). Liturg Johannes Schulzke. Marie Flocke=Hagemann
(Sopran), H. Mühlhofer (Rezit.) Dr. Böhmeſcher gemiſchter Chor,
Friedenau, Männerchor der Anhaltiner. Leit.: Dr. Böhme. Anſprache
des Pfarrers Pfeiffer, Tempelhof. O 11.30: Plenarſaal des
Reichs=
tages: Dürer=Feier, veranſt. von der Geſellſch. für deutſches
Schrift=
tum e. V. Mitw.: Madrigal=Chor. Dir.: Prof. Thiel. Dr. Manz.
Lektor für Sprechkunſt. Wir, der Erde Pülger (Klopſtock). Einf.:
Dr. Chriſtians. — Feſtrede: Dr. Schäfer. — Wagner: Wach auf,
aus Meiſterſinger. — Albrecht Dürer, aus Die dreizehn Bücher der
deutſchen Seele. — Thiel: Pſalm. — Gluck: Feſtgeſang aus
Iphigenie in Aulis. o 17: J. S. Bach. Mitw.: Prof. Graudan
(Cello) und Hanſt Freudberg (Flügel). Andante für Cello und
Klavier A=moll. — Präludien und Fugen aus dem Wohltemporierten
Klavier. — Suite für Cello=Solo. — Sonate für Cello und Klavier.
O 18.45: Dr. Pfiſter: Albrecht Dürer (geſt. 6. April 1528)
O 19.30: Großes Schauſpielhaus: „Requiem” von Verdi. Leit.:
Bronsgeeſt. Muſ. Geſamtleit.: Kittel. 1500 Mitw. Soliſten: Vera
Schwarz (Sopran), Maria Olgewska (Mezzoſopran); Urlus (Tenor);
Bronsgeeſt (Baß). — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Sonnabend, 7. April. 15.30: H. Tombers: Von Glocken und
Glockeninſchriften. 16: Dr. Lebede: Deutſche Oſterſpiele des
Mittelalters. O 16.30: Kapelle Hoffmann. 18.30: Uebertr.
des Geläuts der großen Glocke vom Dom zu Köln. o 19:
K. W. Goldſchmidt: Die Dichtung des alten Orients. O 19.30:
Nebermann: Kurioſa vom Berliner Schachturnier 1928. O. D:
Dr. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. O 20.30: Chefredakteur Lüdecke:
Der Karlshorſter Oſterpreis. O 21: Ernſte Muſik. Mitw.: Steiner
und Seidler=Winkler. Tony Jaeckel (Lieder zur Laute), Prof. Goldis
(Viola d’Amour). Transky (Tenor). Hammer: Sonate G=dur. —
O Welt, ich muß dich laſſen, altes Kirchenlied. — Chriſtus am
Oel=
berg, altes Paſſionslied; — Ich fahr' dahin, alte Volksweiſe. —
Stamitz: Adagio. — Wolf: Schlafendes Jeſuskind. Karwoche.
— Toeſchi: Sonate für Viola d’Amour und Klavier. — Summers
Preislied (Seraph. Geſang). Gebet. Meine Luſt iſt Leben. — Bach:”
Wo ferne du den ewigen Frieden. Rezitativ und Arie des Zephyrus
aus der Kantate Der zufriedengeſtellte Aeolus. — Tagesnachrichten.
De iſche Welle. Sonnabend, 7. April. 11.50: Künſkleriſche
Dar=
bietungen für die Schule: Fauſt in der Muſik. o 14.30: Baſtelſtunde:
Wir bemalen Oſtereier. O 15: B. K. Graef: Sprechtechnik. 0 15.35:
Wetter und Börſe. O 16: Aus dem Zentralinſtitut. O 16.30: Ing.
Kunze: Arbeitshygiene in der Beamtentätigkeit. o 17: Hamburg:
Bach=Konzert aus der St. Georgkirche. 6 18: Fritz Lemke:
Arbeits=
loſigkeit i „Arbeiterleben. o 18.30: Spaniſch für Anfänger.
18.55: Berlin: Dr. Wilh. Leyhauſen und Selma Honigberger
(am Flügel): „Oſterfeier”. Rezitation aus Fauſt, 1. u. 2. Teil.
Werke von Schütz und Bach. o 18.55: Langenberg: Kölner
Dom=
glocken. O 20.05: München: Strindberg: „Oſtern”. O 21.35;
München: Sinfonie=Konzert. Wagner: Parſifai=Vorſpiel. — Beet
hoven: Paſtoral=Sinfonie. — Anſchl.: Preſſenachrichten.
Deuiſche Welle. Freitag, 6. April (Karfreitag). 9: Morgenfeier.
11.30: Aus dem Plenarſaal des Reichstages: Dürer=Feier, ver=
Niolai Graudan Cello), 0 18.45: Dr. Pfitner, München: Albrecht
Dürer (geſt. 6. April 1528). O 19.30: Großes Schauſpielhaus Berlin:
Verdi: „Requiem” Muſik. Leitung: Bruno Vittel. — Anſchl.:
Preſſenachrichten.
Die Geſchäftslage der Schmuckwareninduſirie
in Hanau und Pforzheim.
Die Geſchäftslage der Edelmetallinduſtrie in Hanau hat ſich
gegen=
über dem Vormongt ſehr wenig verändert. Im allgemeinen war der
Geſchäftsgang befriedigend; teilweiſe wird berichtet, daß der
Auftrags=
eigang ſich infolge der Leipziger Meſſe lebhafter geſtaltet hat. Im
all=
gemeinen jedoch wird der Geſchäftsgang als ruhig bezeichnet. Das
Aus=
landsgeſchäft war nur vereinzelt nach einigen Ländern
zufriedenſtel=
lend. Im allgemeinen kann es nicht als gut angeſprochen werden.
Ins=
befondere hat ſich eine günſtige Auswirkung des Handelsvertrags mit
Frankreich bis jetzt nicht gezeigt, und nach einigen Ländern iſt die
Aus=
fuhr nicht nur wegen hoher Zölle, ſondern auch wegen ſonſtiger, den
Reiſeberkehr und die Einfuhr erſchwerender Vorſchriften nahezu
unmög=
lich. Die Arbeiterzahl blieb im allgemeinen die gleiche, vereinzelr konnte
ſie erhöht werden. Andererſeits mußten Betriebe verkürßt und mit
ver=
kleinerter Arbeiterzahl arbeiten. Der Wettbewerb war außerordentlich
ſcharf und die Preiſe insbeſondere infolge von Preisunterbietungen
kleiner Betriebe ſehr gedrückt. Den Abnehmern mußten ſehr lange
Zahlungsziele gewährt wverden und der Zahlungseingang wird im
all=
gemeinen als ſehr ruhig, teilweiſe als ſchlecht bezeichnet. Nachteilig
empfunden wurde auch die außerordentliche Geldknappheit. Kredite
waren ſehr teuer und nur ſchwer erreichbar.
Die Gefamtwirtſchaftslage des Handelskammerbeziuks Pforzheim
im März war hauptſächlich inſolge ſaiſonmäßiger Abſchwächung des
Geſchäftsgangs und Beſchäftigungsgrads in der Edelmetall= und
Schmuck=
wareninduſtrie weniger günſtig als im Vormonat. Die Zahl der
Ar=
beitsloſen= ud Kriſenunterſtützungsempfänger iſt weiter um ein
Ge=
ringes gefallen, die Kurzarbeit (mändeſtens drei Ausſetztage in der
Woche) im weſentlichen unverändert geblieben. Die in der Edelmetall=
und Schmuckwareninduſtrie bereits im Vormonat ſich ankündigende
Ab=
ſchwächung des Geſchäftsgangs und Beſchäftigungsgrades har ſich
ent=
ſprechend dem Saiſoncharakter dieſer Induſtrie, wie alljährlich um dieſe
Zeit, weiter ausgedehnt und verſtärkt, ſo daß durchgehende volle
Be=
ſchäftigung nicht mehr möglich war. Das Inlandsgeſchäft flaute mit
zunehmender Auslieferung der Beſtellungen für das Oſtergeſchäft, das
in der Goldketten= und Doubléwarenbranche nicht befriedigt hat, weiter
ab. Silberwaren waren noch gut beſchäftigt. Das Ausfuhrgeſchäft lag
nach wie vor ſtill, wenn auch mit ausländiſchen Einkäufern Abſchlüſſe
nicht nennenswerten Umfanges erfolgten. Der Verſuch franzöſiſcher
Großhändleu, nach nunmehr erfolgter Ordnung der deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsbeziehugen wjeder deutſche Waren nach Frankreich
einzu=
führen, hat anſcheinend infolge, zu hoher Preiſe beinem mennenswerten.
Erfolg gehabt. Feinverſilberte Metallwaren waren noch voll beſchäftigt
bei allerdings ſſchwachem Ordereingang und ſchleppender Zahlumgsweiſe.
Der auf der Leipziger Meſſe erzielte Umfatz hat den Erwarvungen nicht
enkſprochen. Die Nachfrage erſtreckte ſich vor allem auf billige
Quali=
täten. Schwer verſilberte Tafelgeräte und Beſtecke waren noch gut
be=
ſchäftigt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Abfatz des Deutſchen Kaliſyndikats. Der Abſatz des Deutſchen
Kalifyndikats G. m. b. H. im März 1928 beträgt 1 614 637 Dz. Reinkali
gegen 2084 462 Dz. im Februar und 1649 691 Dz. im März 1927. Der
Abſatz in den erſten drei Monaten des laufenden Kalenderjahres beträgt
5718 747 Dz. Reinkali gegen 5379 928 Dz. in den erſten drei Monaten
1927. Der Abſatz in den erſten elf Monaten (Maz bis März) des
lau=
fenden Düngejahres beträgt 12222743 Dß. Reinkali gegen 11 610 379
Dz. in den erſten elf Monaten 1926/27.
50 Mill. 7proz. Deutſche Kommunal=Schatzanweiſungen des
Deut=
ſchen Sparkafſen= und Giroverbandes. Dem Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroverbauud wurde ſeitens der ſtaatlichem Aufſichtsbehörden die
Geneh=
urigung zur Ausgabe von 50 Mill. 7proz. Deutſche Kommal=
Schatz=
anweiſungen erkeilt. Die Anleihe iſt auf Feingoldbaſis geſtellt und am
1. April 1931 zum Nenmwert rückzahlbar. Die Schatzanweiſungen
wer=
den von dem ſogenannten großen Preußenkonſortium, in der zweiten
Hälfte April zur Zeichmung aufgelegt. Als Zeichnungskurs iſt 96½
Prozent in Ausſicht genommen.
Anmeldung von Entſchädigungsanſprüchen aus beſchlagnahmten
11. S.A.=Patenten. Im Rahmen des amerikaniſchen Freigabegeſetzes iſt,
wie bekannt, eine Entſchädigung für diejenigen während des Kvieges
in Amerikn beſchlagnahmten deutſchen Patente vorgeſehen, die an die
Regierung der Vereinigten Staaten verkauft oder lizentiert bzw. von
ihr benutzt wurden. Um die Rechte der entſchädigungsberechrigten deut=
verbandes und der Abteilung Amerika des Bundes der
Auslands=
deutſchen. Sämtliche Beſitzer der während des Krieges in den
Vereinig=
ten Staaten beſchlagnahmten Patente werden aufgefordert, umgehend
ſariſtliche Anmeidungen bei dieſer Stelle rorzunehmen unter der
An=
ſchrift: Intereſſenvertrekung ſür Anſpriche deutſcher Patentinhaber,
Berlin NWV. 7, Neue Wilhelmſtr. 12/14. Anzugeben ſind: Patentbeſitzer
und Patenanmelder, amerikaniſihe Patentnummer, Datum der
Ertei=
lung, ferner etwaige den Pakentbeſitzern ſelbſt bekannte Einzelheiten
über das Schickfal ihrer U. S.A.=Patente. Nach Feſtſtellung des
Wort=
lauts der für das Verfahren vor dem Schiedsrichter erforderlichen
Voll=
macht durch die zuſtändigen Stellen in Waſhington werden die
For=
mulare den bei der Intereſſenvertretung regiſtrierten Patentinhabern
zugeſtellt. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die amtlichen
nehmen, da bei den meiſten Patenten komplizierte Unterſuchungen über
Art und Umfang der Verwertung angeſtellt werden müſſen und die Friſt
für die formgerechte Anmeldung bei dem bereits ernannten
Schieds=
richter innerhalb von 4 Monaten nach ſeinem Amtsantritt abläuft.
Daimler=Benz A. G., Stuttgart=Berlin. Die im Jahre 1927
aus=
gegebene 20=Millionen=Anleihe mit 6prozentiger Verzinſung und die im
letzten Jahre neugeſchaffenen Stammaktien ſind nunmehr zum Handel
und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Die Anleihe
ſoll, wie ſeinerzeit bei ihrer Auflegung erklärt wurde, außerdem noch
in Frankfurt a. M., Hamburg, Mannheim, München und Stuttgart
börſengängig gemacht werden. Mit der Aufnahme der amtlichen
Kurs=
notierung wird alſo demnach für die nächſte Zeit zu rechnen ſein.
6½ Pruzent Dinidende bei der Phönix A.G. für Bergbau und
Hüttenbetrieb, Düfſeldorf. In der A.N.=Sitzung der Phönix A. G. für
Bergbau und Hirttenbetrieb wurde beſchloſſen, der am 2. Mai in
Düſſel=
dorf ſtattfindenden o. H.V. die Ausſchüittung einer Dividende von 6,5
Prozent auf das 205 000 900 RM. betragende AK. vorzuſchlagen.
Fur das 9 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr 1926/27 wurden bekanntlich
Prozent Dividende verteilt.
Helvetia, Konſervenfabrik Groß=Gerau A. G., Groß=Gerau. Die
Geſell=
ſchaft weiſt für 1927 einen Betriebsüberſchuß von 1 756 269 (1 519 264)
Reichsmark aus. Hierzu kommen wieder Einnahmen aus Effekten und
Beteiligungen im Betrage von 5676 (4655) RM. Handlungsunkoſten
uſw. erforderten 1 451 603 (1 424 649) RM., ſo baß nach Abſchreibungen
von 135 035 (61 441) RM. ein Reingeſvinn von 193 140 (37 833) RM.
verbleibt, der zu= Zahlung einer Dividende von 6 Prozent und
Zuwei=
fung von 50 000 (20 000) RM. an den Reſervefonds verwendet werden
ſoll. Zum Vortrag verbleiben 23 140 (17 833) RMM. Wie im Bericht
ausgeführt wird, hat der Abſatz der Fabrikate der Geſellſchaft
gegen=
über dem Vorjahr eine erfreuliche Steigerung gebracht. Hemmend
wirkt ſich hier noch die Einfuhr von ausländiſchen Friſſchgemüſen und
Früchten aus. Die Einkaufspreiſe für Obſt und Gemüſe ſtiegen, mit
Ausnahme der Aepfel, wieder etwas an. In der Bilanz erſcheinen
Vorräte mit 2 390 046 (2523 700) RM. Ein im Vorjahre ausgewieſenes
Bankguthoben von 335 109 RM. erſcheint in dieſem Jahre nicht mehr.
Dagegen ſind Schuldner und Bankguthaben wir 1811 366 (1 776 929)
Reichsmark angegeben. Unter Paſſiva erſcheinen Kreditoren mit
1232574 (2627 770) RM, während ſich die Akzeptverbindlichkeiten von
1545 109 auf 2 367 314 RM. erhöhten. Im neuen Geſchäftsjahr habe der
Verkauf zufriedenſtellend eingeſetzt.
Süddeutſche Diskonto A. G., Mannheim. In der G.V., in der ein
Aktienkapital von 8072200 RM. vertreten war, wurde der bekannte
Abſchluß für 1927 mit 8 Prozent Dividende aus einem Reingewinn von
2 126 264 RM. genehmigt. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden
die Herren Otto Clemm (Zellſtoff Waldhof) und Karl Haber (
Süddeut=
ſche Zucker=A. G.) Mannheim. Die Umſätze in den erſten drei Monaten
des laufenden Geſchäftsjahres ſeien gegenüber dem Vorjahre etwas
höher, die Beſſerungen der Börſengeſchäfte allerdings ſehr gering. An
die Bank wurden Kreditanſprüche geſtellt.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 5. April. Trotz ſchwachen
Be=
ſuches blieb auf der Produktenbörſe die Tendenz für Brotgetreide weiter
feſt. Man verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim:
Weizen inl. 27,25—27,75, ausl. 29—31,50, Roggen inl. 27,75—28, Hafer
inl. 26,50—28,25, ausl. 27—28,25, Braugerſte ausl. 32—36, pfälziſche
32—33, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 31,50—32,50, Futtergerſte
24,50—24,75, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial 0, 38—38,25, ſüddeutſches
Roggenmehl je nach Ausmahlung 37,25—39,25, Weizenkleie 14,75 bis
15 RM.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. April. Wegen des ſchwachen
Börſenbeſuches wurden heine Preiſe feſtgeſetzt.
Berliner Produktenbericht vom 5. April. Der Produktenmarkt
ver=
kehrte heute in ausgeſprochener Vorfeiertagsſtimmng. Auf allen
Markt=
gebieten hielten ſich die Umſätze in engſten Grenzen. Vom Auslande
waren keine weſentlichen Aenderungem geboten. Die nordamerikaniſchen
Weizenofferten louteten etwas entgegenkommender, die ſüdamerikaniſchen
dagegen leicht befeſtigt. Noggen wurde gleichfalls von Nordamerika
billiger, von Argentinien umverändert angebotzen. Vom Inbade ſteht
in beiden Brotgetreidcarten weiter nur beſchränktes Offervenmaterial
zur Verfügung, das bei Weizen die Nachfrage aber noch überſteigt, für
Roggen dagegen völlig unzureichend iſt.
Frankfurter Effeftenbörſe.
Frankurt a. M., 5. April.
Wie man es erwarten konnte, wwar die letzte Börſe vor den
Feier=
tagen allgemein ſtiller, die Stimmung blieb jedoch im Grundton feſt,
da ſich nach verſchiedenem Spezialerten weiter Nachfrage bemerkbar
machte. Sowohl das Ausland als auch die private Kundſchaft ſoll
wie=
der mit Kaufordres am Markte geweſen ſein, während die Spekulation
weiterhin Getvimnſicherungen vornahm. Etwas zur Zurückhaltung
wacmte dabei die Tatſache, daß am Geldmarkt kurzfriſtiges Geld immer
noch geſucht war. Die geſtern etwas vernachläſſigten Farbenaktien
traten heute mehr in den Vordergrund. J. G. Farben eröffneten P/g
Prozent höher, auch J. G. Bonds mit 146—146½ Prozent feſter. Lebhaft
gefragt blieben die Elektrowerte, für die ſich vor allem weiter ſtärkeres
Auslandsintereſſe zeigt. Siemens gewannen erneut 1 Prozent, Schuckert
2½ Prozent, Licht und Kraft ½ Prozent, Gesfürel jedoch nach der
Steigerung an der Abendbörſe auf Realiſationen 1 Prozent gedrückt.
Stärker beachtet waren an dieſem Markte, heute die Nebenwerte, von
denen Lahmeyer 5 Prozent, Rheag 1½ Prozent uund Bergmann 2
Pro=
zent anziehen konnten. Deutſche Erdöl konnte ihre Kursſteigerung um
2½ Prozent fortſetzen. Am Montanmarkt lagen Laurahlitte 4 Progent
höher, ſonſt gab es meiſt nur kleine Kursgewinne bis etwa 1 Prozent.
Merklicher erholen konnten ſich Holzmamn mit plus 5½ Prozent. Von
den Zellftoffwerten lagen Waldhof 2½ Prozent gebeſſert.
Schiffahrts=
werte und Banbem waren vernachläſſigt und wenig verändert, bei
Da=
natbank und Dresdener Bank kam die Dividende zum Abzug. Miag
4 Prozent erhöht. Frankfurter Maſchinen zogen 2½ Prozent an.
Deutſche Anleihem lagem ſtill, auch ausländiſche Renten verzeichneten
nur geringe Umſätze bei wenig verändertem Kurſen.
Gleich nach den erſten Kurſew konnte ſich die Tendenz weiter etwas
befeſtigen. Späterhin jedoch ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſammen
und die Kurſe bröckelten verſchiedentlich leicht ab. Am Geldwarkt trau
Tagesgeld zu 734 Prozent geringfügig leichter. Am Deiſemmarkt waren
die Kurſe wenig verändert. Mark gegen Dollar 4,1815, gegen Pfunde
20,/418, London=Kabel 4,8827, Paris 124,02, Mailand 92,40, Madrid
29,00, Holland 12,11¾.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 5. April.
Die letzte Börſe vor dem Oſterfeſt (anu komenden Samstag fällt
bekanntlich jeder Börſenverkehr aus) eröffnete unter Führung
zahl=
reicher, um 3—5 Prozent befeſtigter Spezialpapiere in freundlicher
Stimmung, da die Spekulation nach den geſtern erfolgten
Glattſtel=
lungen ſich wieder für verſchiedene Märkte intereſſierte und zum
an=
deren das Publikum mit kleinen Käuſem am Markt war. Das
Aus=
lamd beteiligte ſich ebenfalls wieder an den Umſätzen; aus dem Reiche
lagen vor allem rheiniſche Ordres vor. Das Geſchäft war trotzdem
nicht ſo rege wie in der erſten Hälfte dieſer Woche und konzentrierte
ſich im weſentlichen auf die bevorzugten Sonderwerte. Am Geldmarkt
ſtellte ſich Tagesgeld auf 7,5—9 Prozent, für erſte Firmem auf 7
Pro=
zent. Monatsgeld wurde mit 7½—8½ Prozent genannt. Der
Dis=
kont für Warenſwechſel ermäßigte ſich auf 7—6’/s Prozent. Im
De=
viſenverkehr lag die Belga gegem London mit 34,9575 befeſtigt. Die
holländiſche Währung dagegen lag in Londoar mit 12,119 eher etwas
ſchwächer. Der Dollar wurde im Uſangenhandel mit 4,1816 gegen
Reichsmark und mit 4,8830 gegen London genannt. Die übrigen
Va=
luten verzeichneten beinerlei Schwankungen.
Nach Feſtſetzung der erſtem Kurſe befeſtigte ſich die Tendenz erneut
unter Führung von Deutſche Erdöl, Orenſtein. Deutſch=Atlantiſchem
Telegraphen und Berlin=Karlsruher Induſtrie, die 1—3 Prozent über
dem Anfangsniveau lagen. Polyphon begannen mit 352 nach 360 in
den Vormittagsſtunden, erholten ſich aber ſpäter um 2—3 Prozent. Im
weiteren Verlauf kom die Aufwärtsbewegung vorübergehend zum
Stillſtand, doch ſetzte in der Mitte der zweiten Stunde eine neue
Kauf=
welle ein, die die Kurſe abermals in die Höhe trieb. Die
Spezial=
bewegungen konnten ſich erheblich verbreitern und griffen auch auf
Papiere, wie Th. Goldſchmidt, Hamburger Elektrizitätswerte,
Salz=
detfurth, am Anleihemarkt auf die Neubeſitzanleihe (160,40) und die
Liſſoboner Stadtanleihe (plus 1,25 Prozent) über. Steigerungen um
7 Prozent gegenüber den erſten Kurſen waren keine Seltenheit. Am
Schiffahrtsmarkt fanden in Hapag und Lloyd ſtärkere Londoner Käufe
ſtatt, während die Hamburger Arbitrage, im dieſem Papieren größere
Abgaben vornahmen. Polyphon traten mehr in den Hintergrund und
bröckelten ab. Der Satz für Reportgelder wurde bereits heute für die
Medioliquidation feſtgeſtellt und blieb auf unverändert 7½—8½4
Pro=
zent. Privatdiskont unverändert 6¾ Prozent.
An der Nachbörſe fanden teilweiſe Glattſtellungen der kleinen
Spebulation ſtatt, ſo daß ſich die höckſten Tageskurſe nicht allgemein
behaupteten. Die Grundſtimmung blieb aber trotzdem zuverſichtlich.
Zahlreiche Spezialpagiere gingen mit erheblichem Tagesgewinnen aus
dem Verkehr.
A. E. G
Augsb.=Nür;
Bafalt
Bergmann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl. Bril
Bremer Wolle.
Danatbank. .
Deutſche Bank..
Diskontogeſ.
Dresdner Bank. .. ..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel".
Elektr. Lieferung
J. G. Farben ..."
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. .. .
Hapag ...."
Harpner. . .
Hemoor Zement. 1251.75 252.—
Kelſingfors ..
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia .."
Solland
Eslo ..."
Kopenhagen
Stockholm ..."
London ..
Buenos Aires
New=York ...
Belgien .....!
Hirſch Kupfer
Sal
furt
„ Weſterrege
ndes Eismaſch
.Loewe & Co.
Orenſtein
Polyphon
4. 4.
114.—
145.—
93.—
111.5
174.,5
268.5
185.5
154.25
264.—
67.-
151.25
161.-
153.25
137.—
/41.5
102.—
124.-
1465
17.—
98.25
55.25
183
137.5
64.—
Oeviſenmarkt.
4 4. 5. 4. 4. 5 Geid Brief Geld /Brief Geld Brie Geld/ Brie 10.519 10.539 10.518 10.5381 Italien 22.08 22. 12 22.06 58.76 58.881 58.78 53.90 Paris". 16.45 16.49 6.45 12.33 12.40 12.374 12.398 Schweiz 80.50 80.665 80.49 72 96 73.10 72.96 73 10 Spanien.. 70.27 70.41 70.30 3.ois 3.025 3.019 3.025 Danzig. 81.52 81.68 31.54 168.32 168.66 168.31 168.6! Japan. 2.002 2.206 2 002 H111.58 111.8 111.61/111.8 Rio de Janeir= 0.3035 0.5055 1.502 Wr2.04 112.2 112.10 112.3. Fugoſlavien 7.355 7.369 7.351 u2.1 112 41 112.14 1 12.3e Portugal 17.83 17.8 20.397 20.43: 20.397 20.437 Athen 5.554 5.56 5.544 1.786 1.790 1.786 1.790/Konſtantinopel . 2.11 2.122 2. 120 14.1775 4.1855 4.1775 4 1855 Kanaba. . . 4.180 4. 18 4.180 58.32 58.44 58.345 58.465 üruguay .. . . 4.321 4.32 4.321 5. 4.
118.—
147.75
95
112.75
178.75
270.-
188.25
156.—
268.—
69.—
152.—
162.5
154.875
138.—
348.75
104.-
124.75
146.—
26K.
97.125
56.—
185.—
142.25
63.5
4.
22.10
6.49
0.65
70 44
1.70
2.006
0.5045
7.365
7.73 17.77
4329
Die Metallnotierungen in Berlin am 5. April ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
134,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=
Hüttenalu=
minium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 214 RM., Reinnickel, 98= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 82—87 RM., Feinſilber (1 Kilogr.
fein) 78,50—79,50 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 5. April ſtellten
ſich für Kupfer: Standard per Kaſſe 6111//—61¾, drei Monate 61¾
bis 611/e, Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½—67, beſt ſelected 64½ bis
653 Elektrowirebars 67; für Zinn: (Tendenz: willig) Standard per
Kaſſe 237½—237½, drei Monate 238—238½, Settl. Preis 237½, Banka
(inoff.) 244½, Straits (inoff.) 241; für Blei: (Tendenz: ſtetig)
aus=
länd, prompt 20½, entf. Sichten 20/, Settl Preis 20½; für Zink=
(Tendenz: ruhig) gewöhnl. prompt 25, entf. Sichten 241/us, Settl. Preis
25; Quechſilber (inoff.) 22½—22½, Wolframerz 14½.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
5. April ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123 (123½), Februar bis
Mai 1221 (122¾), Juni bis Auguſt 122½ (123), September 122¾
(123½), Oktober bis Dezember 123 (123½). Tendenz: ſtill. — Für
Blei: Januar 41½ (41¾), Februar und März 41¾ (42), April und
Mai 40½ (41), Juni 41 (41½), Juli und Auguſt 41¼ (41½), September
bis Dezember 41½, (41¾). Tendenz: ruhig. — Für Zink: Januar bis
März 49½ (50), April 49 (50), Mai 491/ (50), Juni 49½ (50), Juli bis
September 49½ (50½). Oktober bis Dezember 49½ (50). Tendenz:
befeſtigt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 5. April. Zum Kleinviehmarkt waren.
zugeführt, und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
ge=
handelt: 122 Kälber 66 bis 80, 10 Schafe 42 bis 46, 120 Schweine
42 bis 54, 284 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 12 bis 16, über
4 Wochen 17 bis 20, Läufer 22 bis 28. Marktverlauf: Kälber und
Schweine ruhig, langſam ausverkauft, Ferkel und Läufer mittelmäßig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 5. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Günſtige Wetterberichte und Realiſationen in Mai= und
Juni=Ware bewirkten einen überwiegend ſchwachen Verlauf. Ungünſtige
europäiſche Felderſtandsberichte brachten ſpäter eine Erholung.
Mais: Auf wohltuende Niederſchläge in vielen Staaten und
ſchleppende Exportnachftage trat auch hier eine Abſchwächung ein.
Hafer: Ausgezeichnete Wetterberichte und vergrößerte Anbaufläche
im mittleren Weſten ließen das Angebot überwiegen.
* New York, 5. April. (Priv=Tel.)
Kaffee eröffnete feſter auf Käufe des Handels. Auf Realiſationen
und Abgaben trat dann eine Rcaktion ein.
Zucker: Die Preiſe litten heute unter Liquidationen. Im
Ver=
laufe trat eine Erholung ein auf teilweiſe Deckungen des Handels.
Baumwolle: Am heutigen Markt herrſcht ſchon Feiertagsſtimmung
auf die günſtigen Wetterberichte. Das kleine Angebot bewirkte jedoch
Anſchaffungen des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. April:
Getreide. Weizen: Mai 142¾, Juli 142, Sept. 139¾: Mais:
Mai 97½, Juli 1005, Sept. 100½; Hafer: Mai 56½, Juli 50½,
Sept. 46; Roggen: Mai 12038, Juli 115¾, Sept. 108½.
Schmalz: Mai 11,72½, Juli 12,00, Sept. 12,27½.
Fleiſch. Rippen: Mai 11,45, Juli 11,72½, Sept. 12.05: Speck,
loko 11,25; leichte Schweine 7,00—8,75, ſchwere Schweine 8,00 bis
8,50; Schweinezufuhren: Chicago 26000, im Weſten 25 000.
Baumwolle: Mai 19,21, Juli 18,99.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 5. April:
Getreide. Weizen: Roywinter 182¾, Hartwinter 161½; Mais,
neu ank. Ernte 111½; Mehl, ſpring wheat clears 6,75—7,00;
Fracht: nach England 1,6—2,6 Schill., nach dem Kontinent 9—10
Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,30; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig: Umſatz in Lots: 74: Loko: 1338:
April 13,67, Mai 13,82, Juni 13,97, Juli 14,08, Auguſt 14,00,
September 14,12, Oktober 13,98, Nov. —, Dezember 13,42, Jan.
1929: 13,28.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie mitgeteilt wird, iſt der Emiſſionskurs der Heidelberger
In=
landsanleihe auf 99,25 Prozent feſtgeſetzt worden.
Der Vorſtand des Zentralverbandes des Deutſchen Bank= und
Bankiergewerbes hat beſchloſſen, den 7. Allgemeinen Deutſchen Bank=
und Bankiertag in der Zeit vom 9.—11. September 1928 in Köln a. Rh.
abzuhalten. Das Prograum der Tagung gelangt ſpäter zur
Ver=
öffentlichung.
Auf Grund des § 40 des Börſengeſetzes ſind vom 5. April d. J.
ab nom. 5 Miſl. Goldmark 8Froz., reihsmründelſichere Gold=
Hypotheken=
pfandbriefe, Reihe 8, der Hefſiſchen Landesbank in Darmſtadt zum
Handel und zur Notierung an der Frankfurter Börſe zugelaſſen.
Der Deutſche Handwerks= und Geſverbekammertag, die geſetzliche,
Spitzenvertretung der 67 deutſchen Handwerks= und Geſverbekammern,
tritt am 22. und 23. Auguſt d. J. in Köln zu ſeiner diesjährigen
Ver=
treterverſammlung zuſammen.
Wie mitgeteilt wird, haben die in der vergangenen Woche geführten
Verhandlungen zuecks Umbüldung des Oberſchraubenverbandes, der bis
jetzt als loſe Konvention beſtand, in eine Verkaufsſtelle zu einem
poſiks=
ven Ergebnis gefüihrt. Vorerſt tritt die nene Verkaufsſtelle noch nicht
in Aktion.
Wie wir aus Straßburg erfahren, wird die nächſte Sitzung der
Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft nicht Anfang Juni, ſondern am
25. Juni in Düſſeldorf ſtattfinden.
Auf Antrag der Eeſti=Bank hat der Bankenrat eine weitere
Herab=
ſetzung des Zinsfußes beſchloſſen, und zwar ſoll der bisherige Höchſtſatz
der Privatbanken für Weſeldiskonk von 14 Prozent allmählich bis zum
1. Juli d. J. auf 13 Prozent und bis zum 1. Januar 1920 auf 12
Pro=
zent ermäßigt werden.
Nach Brüſſeler Meldungen hat der ſchwediſche Zündholzkonzern ſich
an der Société Allumettiere er Foreſtiéxe intereſſiert. Die Geſellſchaft
wird in der Türkei mit Hilfe von Mitteln, die die Svenska zur
Ver=
fügung ſtellt, eine neue große Fabrik errichten.
Wie das „Ccho de Paris” zu wiſſen glaubt, iſt für den Monat Mai
die Ausgabe einer bedeutenden franzöſiſchen Anleihe zu erwarten, die
zur Deckung der Vorſchüiſſe an den Staat dienen ſoll. Die Form der
Anleihe ſtehe noch nicht feſt. Das Blatt erwartet, daß ſich das Ausland
an dieſer Anleihe lebhaft beteiligen werde.
Die Erdölproduktion Frankreichs beträgt nach den offiziellen Ziffern
für das Jahr 1927 82 580 To. gegen 75 030 To. im Vorjahre. Die
Aſphalterzengung belief ſich auf 48 530 To. gegen 49 283 To. im
Jahre 1926.
Aus Moskau wird gemeldet, daß das Konzeſſionsunternehmen „
Gru=
ſiiniſches Mangan=Erz” im März über den Hafen von Poti 21 101 To.
Mangan=Erze nach dem Auslande ausführte. Im Vormonat wurden
9321 To. Mangan=Erze nach dem Auslande ausgeführt.
Nach den ſoeben veröffentlichen Angaben des ruſſiſchen
Landwirt=
ſ haftskommiſſariats ſind im März in der Sowjetunion insgeſamt
180 000 Tv. Getreideprodukte erfaßt worden. Das bedeutet im
Ver=
hätnis zum März des Vorjahres eine Steigerung von 65 Prozent.
Die rumäniſche Nationalbank hat zur Verbeſſerung der
Kreditwirt=
ſchaft von Rumänien den Magimalwechſeldiskont auf 18 Prozent
feſt=
geſetzt.
Wie aus Budapeſt gemeldet wird, geht dort das Gerücht, daß unter
Beteiligung der Negierung eine neue ungariſche Seeſchiffahrtsgeſellſchaft
mit dem Sitz in Fiume gegründet werden ſoll.
Fichte
weißtannen
gerbſtangen
5
Knüppt
Verſteigerung
Zuſamr
auf der neuen
Einſiedel am
em A.
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929 zinslos
[ ← ][ ][ → ]
Nummer 92
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Schützenſtr. 3, III.
(9292mr)
Freitag, den 6 April 1928
Verhütung
von Ueberſchwemmungen
In den für den Aushang der ſtädt. 9
Bekanntmachungen beſtimmten Kaſten!
ſind auf einige Tage die zur Verhütung
von Grundſtücksüberſchwemmungen
maß=
geblichen Vorſchriften veröffentlicht.
Darmſtadt, den 4. April 1928. (st6351
Städt. Tiefbauamt.
Stamm= und Brennholz=!
Verſteigerung.
Mittwoch, den 11. und
Donners=
tag, den 12. April 1fd. Js.,
jedes=
mal vormittags 94 Uhr anfangend,
werden im Gundernhäuſer Gemeindewald
nachſtehende Holzſortimente öffentlich
verſteigert:
Eichenſtämme: 1 St. II. Kl. — 0,59
im, 3 St. III. Kl. — 1,68 km;
Hainbuchenſtämme: 2 St. II. Kl. —
050 tm, 4 St. III. Kl. — 1,47 Im;
Erlenſtämme: 1 St. III. Kl. — 1,06 Im
Kiefernſtämme: 2 St. IIa Kl. — 0.86
im, 18. St. IIb Kl. — 9,73 fm, 19 St.
IIIa Kl. — 14,15 fm, 14 St. IIIb Kl. mit Verdeck u. Nie=
15,50 fm, 1. St. 1Va Kl. — 1,01 mm,
1 St. IVb Kl. — 1,11 im;
Fichtenſtämme: 30 St. la Kl. — 5.61
tm, 72 St. Ib Kl. — 29,16 tm, 74 St.
IIa Kl. — 54,13 Im, 50 St. IIb Kl. —
6t,20 im, 12 St. IIIa Kl. — 20,25 fm,
2 St. IIIb Kl. — 3,91 Im;
Weißtannenſtämme: 4 St. — 2,39 im:
Derbſtangen: 3 St. Lärche, 46 Stück
Fichte, 1 Weißtanne;
Scheiter: 3 rm Buchen, 4 rm Hain= 12,50.,4. Holz,lackert.
buchen, 5 rm Eichen, 84 rm Kiefern, em, dazu paſſende
15 rm Fichten;
Knüppel: 1 rm Buchen, 9 rm
Hain=
buchen, 3 rm Eichen, 4rm Erlen, 1rm
Birken, 51 rm Kiefern, 29 rm Fichten; /ca. 1
430 St. verſchiedene Wellen und 44 rm
Fichtenſtöcke.
Am erſten Tage kommen aus dem
Stammholz nur Fichtenſtämme zum Gr. 9chſengaſſe 10
Ausgebot, am zweiten Tage werden die
Eichen=, Hainbuchen=, Erlen=, Kiefern=
und Fichtenſtämme in Abteil, 33 (meiſt
ſchwere Stämme) ausgeboten.
Das Brennholz wird im Laufe der
Verſteigerung in jeder Abt. ausgeboten.
Die Zuſammenkunft iſt am 1. Tage) Motorrad
auf der neuen Straße Gundernhauſen—
Einſiedel am Eingang des Waldes, am halten, 150,K (6214a
2. Tage in Abt. 22 vor der Röhrwieſe. Eliſadethenſtraße 49,
Das Holz wird gegen Stellung ſicherer! Werkſtätte.
Bürgſchaft, ohne Anzahlung, bis 1. Jan.
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Gundernhauſen, den 4. April 1928.
Heſſiſche Bärgermeiſterei Gundernhauſen.
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eignet, zum
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ſtraße 4.
79436
Darmnstädtter und Macionalbankit
Kommanditgesellschaft auf Aktien
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gewinnanteil für das Geschäftsjahr 1927
für die Aktien A RM. 100.— auf RM. 12.—
für die Aktten A RM. 120.— auf RM. 14.40
festgesetzt wurde. Die Auszahlung erfolgt vom 4, d. M. ab unter Abzug von 109%
Kapitalertragssteuer, also
für die Aktien A RM. 100.— mit RM 10.80,
für die Aktten 4 RM. 120.— mit RM. 12.96,
gegen Einreichung des Dividendenscheines.
Nr. 2 zu den Aktien Nr. 1—33000 über je RM. 100.— der ehemaligen
National-
bank far Deutschland, Kommanditgesellgchaft auf Aktlen,
Nr. 8 zu den Aktien Nr. 1—50 000 über je RM. 120.— der ehemaligen
National-
bank tar Deutschland, Kommanditgesellschaft auf Aktien,
Nr. 8 zu den Aktien Nr. 33 001—190 000 über je RMf. 100.— der ehemaligen
Nationalbank für Deutschland, Kommandtgesellschaft aut Aktien
Nr. 15 zu den Aktten Nr. 1—350 000 über je RM. 100.— der ehemaligen Bank
für Handel und Industrie,
bei der Darmstädter und Nationalbank, Kommanditgesellschaft auf
Aktlen, Berlin W. 8, Behrenstraße 68R0, und deren sämtlichen
Niederlassungen.
Die Dividendenscheine sind auf der Rückseite mit dem Firmenstempel bezw.
dem Namen des Einreichers zu versehen.
Wir sind auch jetzi noch bereit, die Aktien der ehemaligen Aktiengesellschaft!
in Firma Nationalbank für Deutschland ſausgegeben vor dem Jahre 1920) some die
Gulden-Aktien der ehemaligen Bank far Handel und Industrie unserer träheren
Aufforderung entspreehend in 4ktien unseres Institutes umzutauschen.
Berlin, den 4. April 1928.
Darmstädter und Mationalbank
Kommanditgesellschaft auf Aktien
(TV.630e
Aus den Amtsverkäindlgungen des Krelsamts!
Darmſtadt und den Beranntmachungen des
Polizelamts Darmſtadt.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
inſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
15 April bis einſchließlich 14 April die
Merckſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſun=
ger Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Aus dem hieſigen Gemeindewald,
Diſtrikt Mark, kommen zur Vergebung:
Fichten=Stämme la Kl. 362 St.— 61,40tm
Ib , 317 „—11789 ,
„ IIa „ 76 „ — 47.97,
„ IIb „ 23 „ — 21.94,
IIIa „ 1. 1,70
II",
— 322
Safaugk=
— 170,
III . 3
Angebote ſind bis 12. April ds. Js.,
nachmittags 3 Uhr, auf der
Bärger=
meiſterei einzureichen.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
(6328
May, Markhaus, Meſſel.
Spachbrücken, den 4. April 1928.
Sefſiſche Bürgermelſterei Spachbrücken.
„Mäyer.
Am Mittwoch, den 12. April
1928, vormittags 111 Uhr, werden
auf der Bürgermeiſterei Roßdorf aus
Abteilung 14, 27, 29 und 51 des
Roß=
dörfer Gemeindewaldes im
Submiſſions=
wege vergeben:
Kiefern=Stämme Kl.
2a 9
2b 79
3a 54
3b 15
4a 1
St. 3,02 Im
„ 38,54 „
33,94
1209
„ 132
Als Zahlungstermin gilt der 11.
No=
vember 1928. Als Sicherheit ſind zwei
zahlungsfähige Bürgen zu ſtellen.
Submiſſionsangebote ſind bis zum
obigen Termin verſchloſſen bei der
unter=
zeichneten Stelle einzureichen.
Auskunft erteilt Herr Förſter
Kirſch=
ner dahier.
(6370
Noßdorf, den 4. April 198.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Vorenz.
Motorrad
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mit all. Schikan., faſt
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Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Darmſtadt. Franfuter Kursbericht vom 2. Aprit 1928.
T. 1. Reichs=,
nder= ind Schutz
gebietsanleihen.
Dtſche. Reichs
anleihe von 1927
2 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
Bay. Freiſtagt
von 1923 .
Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
½Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4 1
Wblöſungsanleih!
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietzanleihe .
2. Stadtanleihen.
82o Bad.=Bad. b.2c
69 Berlin v. 24
Darmſtdt v.g8
7 Dresden v. 281 88.25
2. Frkf. a M.b. 28
129 Heibelb. v. 29
82 Ludwahf. v. 88
828 Mainz v. 26
10% Mannh. b. 2514
820 Mannh: v. 26!
800
„hera h.
5.3. 5.4.
87.5 87.25
81.60 s0.25
sa.70 s1
81.50 81.5
esel. 87
55.60 52
14.65 16.151
7.025 7.1
95.80
93
89.:25
86.50
93
1o3,5
96
93
88
88
88
93
163
95
8% Pforzh. b. 261
82 Pirmaſens b.28
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
70, Bab. Gold=
Kom=Anleihe v.26
825 Berl. Hyp.=Br.
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hyp.Bk.
*
„Lig. Pf
Bfbrbonk
% Gotha Gr.
Ered. Lig=Pfbr.
2 Hamb. Hyp.=
Br. Lia=Pfdbr.
82 Heſſ. Landesbr.)
Kom Landes.
bank. Darmſtadz
82o Landesbank d.
Rheinprovinzuoo
8% Landeskr. Kaſſ.
5.3.
9s
33
89.5
98
93
m
93.5
89
761.
98.5
91.5
89.5
77.5
97.75
93‟
90
5. 4.
95.5
335
89rI.
98
93
98
33
89
86.25
98
90
88
78
5175
86.5
93
90
95-25 95.25
100
96.25
93"
100
160
5/94.5
8%0 Mein. Hyp. Bk.
82 Naſſ. Landesbr.!
% Pfälz. Hyp. Bk
Pfandbriefe. ..
e Pr. Ctk.e
Bod. Tred..,
!
4½% Preuß. Ctr.
Lig.=Pfandbr.
80 Preuß. Str.
Stadtſchaft.
Rhein. Syp.=Bk.
Lig.
Pfandbriefe.
83 Rhein=Beſtf.
Bd.Fredit ..
3.
„Kchnf=
Pföbr
82 Württ. öyp.=B.
5.3. 1 5.4.
95.25 96.5
93
97.5 lo1.25
90.25 89.5
96.75 98.35
33.56 93.5
76.25 75.75
97.60 97.2
81.50 781.
95
92
93
95 95.5
94 94
82.25 78.5
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablöſt.=Anl.=
97
90
3s
96.5
108
89.5
76.25
95.75
93
76
94.,5
su 25
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablbſ.Anl.
*Ausloſ. Ser.19
Paviermark.
Pfandbr. und
Kommumalsbl.
Frkf. Oyp.=Br. 8.
Obl. Ser. 1 u.
Frif. Pfdbr.=che=
Vorkr.=Pfandr.
Heſſ. Los=Hhp.=Bi.
Vork==Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S. 1.1e
Kom.-Obl.
S. 17.-24
Mein. Hop.=Bank.!
Vorkr=Pfandbr.
Rordd. Grunder.=
Vork.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbf!
Vorkr.=Bfdbriefe 1
Rh. Hyp.=Pk. Vor
kr.=Kom=Oblig.
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Borkr.=Pf
4.
Induſtrie=
bbligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 20
82 Heſſ. u.
Herk=
rau. b. 29
5.s.
67.25
8.5
17.85
13.25
6.80
14
14.10
13.5
4.70
13.90
96
94 5
5. 4.
68
17.7
7.36
14
13.6
48
13.8
5. 3. 1 5. 4
8X glöckner=Werkel
Berlin v. 26. 19425
102. Kom. Elektr.
Mark. .... 102,5
%5 Mainkrw. v.28 887,
725 Mittelb. Stahlz
werke von 27. 92.25
8% Neckarfulm v.28 93.30
182 SalzmannsCo.
Laſſel v. 26.
72 Ber. Stahlw.!
mit Opt. v. 28/ 91.5
7% Ver. Stahlw.!
ohne Opt. b. 28 89,5
II. Auf Sachwertel
laut. Schuldverfchr
6 %Bad.=Bad. Holz. 21.25 21.5
58 Badenw. Kohl.
/12.15 11.95
88 Heſſ. Braunk.
u. Noggenanleihel
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.
5%0 Preuß.
Kali=
wertanleihe
88Preuß Nogen4
wertanleihe .
53o Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
58 Südd. Feſtw.,
94
1o2
85
9u.7
91
ss
6.4
9.2
8.65 8.65
IIII. 1. Anslind)
Staatsanleihen.
F Bosn. L. E. B.b.)
1914
Bosn. 2.=Inv.
Anl. v. 1914
4½2 Boon. v. 69
526 Bulg. Tab.v. 02
1.8% Griech. v. 90
1242 Griech. Mon.
55 Merinn, ſabg.
äuß. *
47 —
Golban=
leiheſabg.) *
inn.
445— Frig.
Ank (abg.
52 „
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
E.C.=Stücke).
470 Oſt. Goldrente
EC.=Stückel
4½% Rum. Gold
von 1918
49 Schw. Bds.
Bahnen v. 1919
42 Türk. Abmin.
42
1. Bagd.
42
2.Bagd) 1
143
Bollanl.
4½% Ungarn von
S.s.
54.
38.5
38
2io
18.5 18.5
5725 55.25
4s
47—
26.5
167. 17
96
10
12.90
132
4½% dito von
1914 C.C.St.)
42 dito Goſt
Ec.=St.
42 dito von 1910
C. C.=St.) *
425 dito Kronen
rente ſabg.) .
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
42 Kopenh. b. 51
4½ Liſſab. v. 1888
42 Stoch. v. 1880
2. Pbligationen v.
Transportanſt.
45 Dur=Bodenb.
von 1891
4% Eliſabethbahn
von 1883
42 Lemberg=Gzer
ſteuerpflichtig.
42 Lemberg=Ezer
ſteuerfrei
ſu, 70 Oſt. Südb.
(Lombard.)
42 Oſt. Staatsb.v!
1883
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5
10
18
8
8
8
8
8
8
3
18
19
81
12
8
8
8
8=
8
10
5.3.
5. 4.
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170 186,5
171 189
146 156.75
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235
173.25
228
164.25
z2i
162,5
185
159.5
115"
143
144
145 1
133
126.5
213
178
37,5
190
136
150
130
140
172,
es9
181.5
169
123
101.5
154.5
1132
150.75
158
141.5
142.5
132.5
214,5
160
36.9
153,5
148
198
125
194
1a1
18.75
188 eou
200
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72
164
1a0
25
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Freitag den 6 April 1928
Nummer 92
Seite 14
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Morgen ſagen wir noch mehr!
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 92
din Sürstin Tamarsk
37)
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
„Hat Fürſt Samaroff das Bild mitgenommen?"
„Ich weiß es nicht — —,” flüſterte ſie, „ich weiß nichts
da=
von — — — er iſt fort, aber ich weiß nicht wohin.”
„Aber Sie wiſſen, daß er das Bild geſtohlen hat?”
Sie preßte die Lippen zuſammen, ihre Mundwinkel zuckten.
„Wann haben Sie ihn zuletzt geſehen?”
Sie gab keine Antwort.
Der Kommiſſar verſchloß die Tür und ſteckte den Schlüſſel in
die Taſche. An der Wand ſtand ein zuſammengeklappter
Para=
vent. Er ſtellte ihn auf und ſagte: „Fürſtin Samaroff, es liegt
in Ihrem eigenen Intereſſe, wenn Sie mir rückhaltlos die
Wahr=
heit ſagen. Wollen Sie zunächſt hinter dem Wandſchirm Platz
nehmen und ſich anziehen.”
Sie nahm mechaniſch ein Kleid aus dem Schrank und ſuchte
nach ihren Schuhen. — Er glaubt mir doch nicht —, dachte ſie, —
es hat keinen Zweck — — er wird mich einſperren — — lieber
tot. —
Sie ſah ſich um. Als ob er ihre Gedanken geahnt hätte, ging
er auf die Balkontür zu und verſchloß ſie. Sie folgte jeder ſeiner
Bewegungen mit ängſtlichen Augen. Dann trat ſie hinter den
Paravent. Er öffnete den Schrank, durchſuchte die Schubläden,
die Koffer, das Bett, alles bis in die letzten Winkel, aber ohne
den geringſten Erfolg.
Ihre kleine Handtaſche lag auf dem Nachttiſch. Er nahm
ſie auf und fand darin das Telegramm von Kemp und den
Schreibmaſchinenbrief.
Tatjana hatte ſich angezogen. Sie ſtand kreideweiß vor ihm.
„Von wem iſt dieſer Brief?” fragte er.
Ein Zittern lief durch ihren Körper, eine Flut von Tränen
ſtrömte aus den Augen. Sie rang nach Atem, ohne ein Wort
herausbringen zu können. Ein Schwindelgefühl überkam ſie. Sie
verlor den Boden unter den Füßen.
Dr. Schweighard fing ſie in ſeinen Armen auf und legte ſie
auf das Bett. Ihre Fingernägel krallten ſich in ſeine Hand. Ihr
Körper bäumte ſich. Dann ſtieß ſie einen fürchterlichen Schrei aus
und fiel wie leblos in die Kiſſen.
Der Kommiſſar betrachtete ſie eine Weile mitleidig. — Armes
Kind — dachte er, — Werkzeug in den Händen eines Halunken. —
Er ſteckte das Telegramm und den Brief ein, verließ das
Zimmer und ſchloß die Tür von außen ab.
Freitag, den 6 April 1928
„Ein ſtarkes Nervenfieber”, ſagte der Arzt eine halbe Stunde
ſpäter. „Es ſperden Tage vergehen, bevor ſie
vernehmungs=
fähig iſt.”
Am ſelben Nachmittag ſtand eine ſchwere Limouſine vor dem
Amſtel=Hotel. Kellner, Hausdiener und Pikkolos ſtanden in einer
Reihe, um ſich dem noblen Gaſt bei ſeiner Abreiſe in Erinnerung
zu bringen. So iſt es in den großen Hotels. Braucht man einen
Pagen, iſt er nicht zu finden; ſchellt man dem Kellner, läßt er auſ
ſich warten; aber wenn man abreiſt, ſtehen ſie alle in Reih und
Glied mit der offenen Hand im Portal und — — laſſen die
an=
deren Gäſte warten.
Konſul Bergmann verließ das Amſtel=Hotel und ſiedelte in
das Grand Hotel in Scheveningen über. Auch hier bewohnte er
eines der teuerſten Appartements im 1. Stock. Eine halbe Stunde
nach ſeiner Ankunft beſtellte er einen Pagen herauf. Er gab ihm
ſeine Karte und beauftragte ihn, Baron Kemp ſeine Grüße zu
überbringen mit der Bitte, ihn zu beſuchen.
Seite 15
Halsentzündungen
und Erkältungen
pasrutEn
EkEN UORogenien.
Tuch
An
Af 9
Kemp ſaß in ſeinem Zimmer. Er hatte den Kopf in die
Hände geſtützt und grübelte: — Ich bin jung, reich und
unab=
hängig. Meine Freunde beneiden mich; denn ſie glauben, daß
Jugend, Reichtum und Unabhängigkeit das Glück bedingen.
— — Was nützt das Geld, was nützt die Jugend. Ich könnte
ebenſogut mit gichtigen Knochen und weißem Bart in einer
kah=
len Hütte ſitzen; ich wäre nicht glücklicher oder unglücklicher. —
—— Was bedeuten die hellſten und freudigſten Farben —
ſtrah=
lendes Rot, unergründliches Blau und zartes Gelb — wenn der
Schatten über ſie fällt und eine wie die andere in finſteres
Schwarz verwandelt!
Was nützt das Wiſſen, die Weisheit der Philoſophen, die
Kenntnis der menſchlichen Pſyche und ſeiner im
Unterbewußt=
ſein ſchlummernden Triebe! Es ſind Theorien, Spielereien des
Geiſtes, die niemals führen, wohin ſie führen ſollten: zur
Selbſt=
erkenntnis.
Wacum liebe ich ſie? — — ich weiß es nicht. Nicht nur,
weil ſie ſchön iſt; denn ich kenne viele ſchöne Frauen. Warum
alſo — — ich weiß es nicht. Meine Vernunft hat keine
Beziehun=
gen mehr zu dieſem Gefuhl. Sie kann es nicht zergliedern und
ſefinieren, nicht mal begreiſen. Und dieſer innere Kampf
zwi=
hen Verſtand und Gefühl, wobei letzteres die Oberhand zu
ge=
linnen droht, quält und zermürbt mich. Es iſt die Disharmonie
leines Bewußtſeins, die mich zur Verzweiflung bringt.
Bin ich einem Idol verfallen? — — Iſt dieſes
Madonnen=
jeſicht nur die Maske einer koketten Frau?
Es denkt an die Worte von Erich.
— Oder einer —
Er wehrt ſich verzweifelt gegen dieſen Gedanien.
— Diebin?!
formt ſich gequält das Wort in ſeinem Gehirn.
— Es iſt gleich — ſchreit es in ihm auf — ich liebe ſie!
—ich liebe ſie! — — ich liebe ſie —
Es wurde geklopft. Der Boy brachte die Karte.
— Konſul Bergmann? — — kenne ich nicht, dachte Kemp.
Aber um ſeinen gequälten Gedanken ein Ende zu machen, ſtand
er auf und folgte dem Pagen.
„Entſchuldigen Sie, daß ich Sie gebeten habe, ſich zu mir zu
bemühen”, empfing ihn der Fonſul, „aber ich werde etwas alt,
und meine Beine — —
„Bitte ſehr — —,” ſagte Kemp höflich, „womit kann ich
Ihnen dienen?”
„Ich gehe wohl in der Annahme nicht fehl, daß Sie es ſind,
deſſen berühmtes Bild kürzlich entwendet worden iſt.” Kemp
nickte.
„Ich bin an der Weltrekord=Verſicherungsgeſellſchaft ſtark
intereſſiert und möchte, wenn auch vorläufig noch inoffiziell, alſo
nicht im Auftrage der Direktion, über die Regelung Ihrer
Scha=
densanſprüche mit Ihnen verhandeln. Dieſer Vorſchlag
ent=
ſpricht einer ſpontanen Eingebung, die ich hatte, als ich Ihren
Namen hier im Hotel hörte.”
Kemp gab, zunächſt keine Antwort.
„Darf ich mir die Frage erlauben,” fuhr Bergmann fort,
„ob Sie in den letzten acht Tagen, ſeitdem ich Berlin verlaſſen
habe, irgendwelche Verhandlungen angebahnt haben?”
„Nein, bisher nicht — — — ich glaube, das Ergebnis der
Uinterſuchungen abwarten zu müſſen.”
„Natürlich,” meinte Bergmann, „aber dieſe Recherchen
kön=
nen unter Umſtänden ſehr lange dauern, und es liegt in der Art
des Geſchäftsganges, daß die Auszahlung eines ſo großen
Ob=
jekts nicht von heute auf morgen erfolgen kann.”
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