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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrſchten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
191. Jahrgang
Dienstag, den 3. April 1928.
Nummer 94
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Nationaibe
Abſchluß der polniſch=litauiſchen Konferenz.
Ein litauiſches Memorandum.
Litauiſche Sicherheitsvorſchläge und
Ent=
ſchädigungsanſprüche.
Königsberg, 2. April.
Wie am ſpäten Sonntag abend bekannt wurde, hat die
litauiſche Delegation nunmehr auch ein kurzes
Memorandum über die Sicherheitsfrage der
pol=
niſchen Delegation überreicht. Es enthält zwei Punkte: Erſtens
Hetreffend die Sicherheit vor Organiſationen, die den litauiſchen
Staat bedrohen; zweitens den Vorſchlag einer
entmili=
tariſierten Zone. Eine Antwort der polniſchen
Dele=
gation auf dieſe Vorſchläge, die abends überſandt worden ſind,
lag bei der litauiſchen Delegation noch nicht vor. Wie
Miniſter=
präſident Woldemaras, ſpät abends Preſſevertretern mitteilte,
iſt auf die Gegenforderung, die die Polen gegenüber
ben litauiſchen Entſchädigungsanſprüchen
er=
heben, der polniſchen Delegotion ſchriftlich mitgeteilt wörden,
daß Litauen grundſätzlich bereit ſei, auch dieſe Fragen in die
Erörterung einzubeziehen, ſofern Polen eine Erweiterung des
Rahmens der Verhandlungen wünſche. Die litauiſche
Ent=
ſchädigungsforderung, die nur materielle Verluſte an
litauiſchem Staatseigentum und litauiſcher Bürger betreffe,
be=
ruhe auf Vorgängen, die von beiden Seiten nicht beſtritten
wür=
ben. Während die Tatſache des Zeligowſki=Putſches von beiden
Seiten anerkannt werde, beziehe ſich die polniſche Gegenforderung
auf Vorgänge, die umſtritten ſeien. Was nun das weitere
Ver=
fahren ankangt, ſo teilte der Miniſterpräſident mit, daß von
litauiſcher Seite vorgeſchlagen worden ſei, Montog vormittag
eine öffentliche Sitzung abzuhalten, in der zu den von den
Dele=
gationen aufgeworfenen Fragen Stellung genommen werden ſoll.
Die Sitzung am Montag.
Die öffentliche Sitzung der polniſch=litauiſchen Konferenz
wurde heute vormittag kurz nach 11 Uhr durch den polniſchen
Außenminiſter Zaleſki eröffnet. Zaleſki machte zunächſt
folgen=
den Vorſchlag für die Tagesordnung: 1. Allgemeine Diskuſſion
über das Programm; 2. Wahl der Kommiſſion. Woldemaras
ſchlug vor, als Punkt 2 die ausdrückliche Annahme des
Pro=
gramms und als Punkt 3 Einſetzung der Kommiſſion. Man
einigte ſich auf den Vorſchlag von Woldemaras, der dann das
Wort nahm, als eine formale Angelegenheit.
Litauens Forderungen. — Polen beſireitet
Woldemaras” Anſchuldigungen.
Miniſterpräſident Woldemaras führte u. a aus: Gemäß der
Empfehlung des Völkerbundes ſollten Polen und Litauen durch
unmittelbare Verhandlungen zur Herſtelbung eines guten
Ein=
vernehmens zu gelangen ſuchen. Die erſte grundlegende
Verein=
barung zwiſchen Polen und Litauen ſei der Vertrag von
Su=
walki geweſen, den der Zeligowſti=Einfall umgeſtoßen habe.
Litauen halte alle ſeine Anſprüche aus dem Vertrage von
Su=
walki aufrecht. Zu den polniſchen Enwürfen übergehend, erklärte
Woldemaras ferner, die Regelung, die Polen für den örtlichen
Verkehr über die von Polen ſo bezeichnete Zollinie vorſchlage,
ſchaffe materiell keine für Litauen befriedigende Löſung.
Tatſäch=
lich bleibe alles beim alten. Die litauiſche Regierung habe
zuver=
läſſiges Material darüber, daß den litauiſchen Staat bedrohende
Banden von polniſcher Seite Unterſtützung genießen. Soeben erſt
habe die litauiſche Delegation die telegraphiſche Nachricht
erhal=
ten, daß es geſtern zu einer Schießerei ſeitens einer derartigen
Bande an der litauiſchen Grenze gekommen ſei. Zweckmäßig ſei
der polniſche Vorſchlag, daß für die Grundſtücke, die durch die
Demartationslinie geteilt worden ſind, Verkehrserleichterungen
zugunſten der Beſitzer geſchaffen würden.
Die Frage könne in einer Kommiſſion im Zuſammenhang
mit den Sicherheitsintereſſen für das Plenum vorberaten
wer=
den. Zu den polniſchen Entwürfen, betreffend den Eiſenbahn=
und Poſtverkehr, bemerkte Woldemaras, daß die gegenwärtige
Duldung gegen auf Umwegen nach Litauen kommende Waren
demnächſt aufhören werde, da die litauiſche Regierung Urſprungs=
Zeugniſſe einzuführen gedenke. „Woldemaras erklärte weiter, es
ſei für Litauen nicht annehmbar, daß litauiſche Telegramme nach
Wilna durch die polniſchen Aemter beſorgt werden ſollen, und
daß litauiſche Staatsangehörige zur Einreiſe nach Wilna polniſche
Piſa erhalten müßten. Sowohl für den Perſonen=, wie für den
Nachrichtenverkehr müſſe ein beſonderer modus vivendi gefordert
werden.
In einer kurzen Erwiderung führte Zaleſki aus, den
Ver=
trag von Suwalki könne Polen nicht als einen die Gebietsfrage
entſcheidenden Vertrag anerkennen. Das Vorhandenſein fur
Litquen bedrohlicher Banden beſtritt Zaleſki. Hinſichtlich der
Flößereifragen verlangte Zälefki die Durchſührung der
Konben=
tionen von Barcelona und Memel.
Es entſpann ſich noch eine längere Diskuſſion zwiſchen den
beiderſeitigen Delegationsführern, in deren Verlauf die
Ein=
ſetzung von Kommiſſionen in Ausſicht genommen wurde. Die
Sitzung ſoll heute abend fortgeſetzt werden.
Ein polniſch=litauiſcher Nichtangriffspakt.
Ein Angebot Zaleſkis.
Königsberg, 2. April.
Der polniſche Delegationsführer, Miniſter des Aeußern
Za=
leſki, hat heute dem litauiſchen Delegationsführer,
Miniſterpräſi=
dent Woldemaras, eine Note mit dem Angebot eines
Nicht=
angriffspaktes zugehen laſſen, in der es u. a. heißt:
Die Klagen, die Sie gegen die polniſche Regierung erheben,
betreffend das Vorhandenſein von militäriſchen Organiſationen
der litauiſchen Emigranten in Polen und betreffend die
Verbin=
dung litauiſcher Terroriſten mit polniſchen Behörden, ſind
gleicherweiſe ſchlecht begründet und beruhen offenſichtlich auf
falſchen Informationen. Um in Zukunft die litauiſche Regierung
vor derartigen Informationen ſicherzuſtellen, kann ich nur Eure
Exzellenz dazu einladen, einen Vertreter Litauens in Warſchau
zu beglaubigen, damit er in der Lage ſei, der litauiſchen
Regie=
rung genaue und zuverläſſige Nachrichten über dieſe
Angelegen=
beit zuzuſtellen. Was Ihren Vorſchlag betrifft, einen polniſchen
Angriff gegen Litauen „wenig wahrſcheinlich” zu macheu, ſo
er=
laube ich mir, Sie daran zu erinnern, daß die polniſche
Regie=
rung zu wiederholten Malen für ihre friedlichen Abſichten
gegenüber der Republik Litauen die Probe abgelegt hat. Ich
lenke auch die Aufmerkſamkeit Euer Exzellenz auf die Tatſache,
daß die polniſche Regierung vor dem Völkerbundsrat in aller
Form erklärt hak, daß die Republik Polen die politiſche
Unab=
hängigkeit und die territoriale Unverſehrheit der Republik
Litauen anerkennt und achten wird.
Jch kann Sie übrigens verſichern, daß die polniſche
Regie=
rung den Wunſch hegt, nicht nur jeden Angriff gegen Litauen
unwahrſcheinlich zu machen, ſondern daß ſie geneigt wäre,
jeg=
lichen beiderſeitigen Angriff völlig unmöglich zu machen.
dieſem Zweike ſchlage ich Ihnen vor, unverzüglich einen
Nicht=
angriffsvertrag zwiſchen Polen und Litauen abzuſchließen.
Angeſichts des Obigen erhebe ich keine Einwendung, daß
die Frage der Sicherheit des litauiſchen Staates dem Programm
unſerer Konferenz eingefügt werde.
Schluß in Königsberg.
Königsberg, 2. April.
Die polniſch=litauiſche Konferenz fand heute nachmittag ihren
Abſchluß. In der Nachmittagsſitzung beſchränkte man ſich auf
die Einſetzung folgender drei Kommiſſionen: Kommiſſion für
Wirtſchaft und Verkehrsfragen, Kommiſſion für
Sicherheitsfra=
gen, Kommiſſion für den örtlichen Verkehr. Die Vorſitzenden
dieſer Kommiſſionen ſollen am 20. April in Berlin
zuſammen=
treffen und den Beginn der Arbeiten vereinbaren. Es iſt in
Ausſicht genommen, daß die erſte Kommiſſion in Kowno, die
zweite in Warſchau und die dritte in Berlin tagen wird. Am
Schluſſe der Sitzung ſprachen die Delegationsführer den
deut=
ſchen und den Königsberger Behörden ihren Dank für den
gaſt=
freundlichen Empfang aus.
Bei den deutſchen Ingenieuren.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Ueber den Beſuch des deutſchen Legationsrates Schliep von
der deutſchen Botſchaft in Moskau bei den verhafteten deutſchen
Ingenieuren in Roſtow liegen an amtlicher Stelle Mitteilungen
noch nicht vor. Es ſcheint aber, als wenn der deutſche Vertveter
überhaupt nur das Recht erhalten habe, ſich nach den
Unter=
kunftsverhältniſſen der Gefangenen zu erkundigen, daß ihm
da=
gegen jede Unterhaltung über die ſachlichen Grundlagen
genom=
men werden ſollte. Sogar dieſes beſcheidene Entgegenkommen
war ſchwer genug zu erzielen. Es iſt wur durch ſehr ſtarken Druck
des deutſchen Botſchafters herbeigeführt worden. Er hat Herrn
Tſchitſcherin verſichert, er werde in den allernächſten Tagen
per=
ſönlich nach Roſtow fahren, um die deutſchen Ingenieure zu
be=
ſuchen, was von der ruſſiſchen Regierung nach den geltenden
Verträgen nicht verhindert werden könne. Erſt daraufhin haben
die Ruſſen ſich überhaupt bereit erklärt, die Reiſe des
Legations=
rates Schliep, da der Botſchafter die Entſendung des deutſchen
Generalkonſuls in Charkow abgelehnt hatte, zu geſtatten.
Oie Abfindung der Kriegsgeſchädigten.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Das Kriegsſchädenſchlußgeſetz iſt am 1. April in Kraft
ge=
treten. Eine Auszahlung kann jedoch erſt nach
Rege=
lung der techniſchen Seite der Abwicklung
erfol=
gen. Dazu gehört der Erlaß von Ausführungsbeſtimmungen
und Nichtlinien. Man hofft, daß dieſe Arbeit von dem
Reichs=
finanzminiſterium in den nächſten Tagen erledigt ſein wird, ſo
daß das Reichsamt für Kriegsentſchädigungen in Berlin an die
Erfüllung der ihm durch das Schlußgeſetz übertragenen
Auf=
gaben gehen kann. Auszahlungen ſind bisher nicht erfolgt, ſie
werden vorausſichtlich in der Weiſe vorgenommen werden, daß
die in den Händen der Geſchädigten befindlichen Aktenzeichen=
Nummern nacheinander aufgerufen werden. Bis ſämtliche
An=
ſprüche auf Grund des Geſetzes erfüllt ſind, werden
wahrſchein=
lich Wochen und Monate ins Land gehen, da immer berückſichtigt
werden muß, daß das Heer der Geſchädigten ungeheuer groß iſt,
während nur ein tleines Akwicklungsamit zur Verfügung ſteht.
G. P. A.
Staatliche politiſche Verwaltung.
Von
Dr. W. Heſſen.
Im Zuſammenhang mit dem Bericht des
Inge=
nieurs Goldſtein, der den Sowjetgefängniſſen
ent=
ronnen iſt, nachdem er auf Veranlaſſung der G.P.1.,
verhaftet worden war, und dem bevorſtehenden
Donez=Prozeß gewinnen die vorliegenden
Ausfüh=
rungen über die Rolle der G.P.1I. im Sowjetſtaat
ganz beſonderes Intereſſe. Die Schriftleitung.
Etwa zwei Jahre vor ſeinem Tode verbat ſich das Oberhaupt
der G.P.17., Felix Dzerzinſki, auf das allerentſchiedenſte jede
Ein=
miſchung ſeitens des Rates der Volkskommiſſare in die
Ange=
legenheiten ſeines Reſſorts. Er forderte für ſich das Recht
unum=
ſchränkter Selbſtändigkeit, d. h. die Berechtigung, ohne weiteres,
durch einen einzigen Federſtrich, Todesurteile fällen zu dürfen.
Der Rat der Volkskommiſſare kam dieſer Forderung entgegen
und erließ an ſämtliche Kommuniſten das ſtrengſte Verbot, ohne
Anſehen der Perſon und des Poſtens, ſich in die Angelegenheiten
der G.P.1. zu miſchen oder auch nur von dem Chef dieſer
Be=
hörde Aufklärungen zu verlangen. Durch dieſe Verfügung wurde
der Leiter der G. P.U. zum mächtigſten Mann der Union der
S. S. R. Sein Name machte nicht nur alle friedlichen Bürger
erzittern, ſondern auch die Führer der Kommuniſtiſchen Partei
fürchteten ihn bis aufs äußerſte.
Dzerzinſki machte von ſeiner bevorzugten Stellung und ſeinen
unbegrenzten Vollmachten den ausgiebigſten Gebrauch. Er machte
die G.P.U. zu einem vollſtändig unabhängigen Reſſort, das ſich
vor niemandem zu verantworten hatte — er ſchuf einen Staat
im Staate.
Sein Ableben änderte nichts an dieſer Situation, denn ſein
ſtrenger Beſehl blieb in Kraft beſtehen.
Einige hervorragende Würdenträger der Union der S. S.R.
wurden ſich dieſer Situation in dem Augenblick bewußt, als ſie
es unternehmen wollten, in der Angelegenheit der ſoeben
ent=
deckten „gegenrevolutionären Verſchwörung” im Donez=Gebiet
ge=
triſſe Schritte vorzunehmen. Einige dieſer Würdenträger waren
ſich ſofort darüber klar, daß die Verhaftung deutſcher Ingenieure
unweigerlich recht unangenehme Folgen nach ſich ziehen mußte
und daß es geboten ſei, alles zu tun, um dieſen Zwiſchenfall
bei=
zulegen.
Tſchitſcherin, der Außenminiſter der Union, wandte ſich an
die G. P.11. mit der Bitte um ſofortige Freilaſſung der deutſchen
Ingenieure. Man erinnerte ihn aber an die Verfügung des Rates
der Volkskommiſſare, wonach die G.P.1. keine Einmiſchung dulde,
und fügte ſarkaſtiſch hinzu, man ſei bereit, ſeiner Bitte Folge zu
leiſten, wenn er die Verantwortung für die Sicherheit der Sowjet=
Union zu übernehmen bereit ſei, da die G. P.11. die
Verantwor=
tung für die Ausrottung der gegenrevolutionären Beſtrebungen
trage und es daher nicht dulden könne, daß gerade in kritiſchen
Augenblicken ihre Wege gekreuzt werden.
Tſchitſcherin ließ von ſeinem Vorhaben ab, die G.P.1. aber
veröffentlichte eine Mitteilung, wonach die Verhafteten des Donez=
Baſſins bereits ein „Geſtändnis” abgelegt hätten, und wies
dar=
auf hin, daß zu Beginn der Revolution „jeder Kommuniſt ein
freiwilliger Tſchekiſt” geweſen ſei, was auch jetzt wieder zur
Nach=
ahmung empfohlen werden müſſe. Dieſe Mitteilung verfehlte
ihre Wirkung nicht, und alle Ingenieur= und Techniker=Verbände
beeilten ſich, die von der G. P.11. vorgeſchriebenen Entſchließungen
anzuerkennen, wonach die Mitglieder dieſer Verbände ihre
un=
glücklichen Genoſſen verleugnen und alle Gegenrevolutionäre an
den Schandpfahl ſtellen.
Am Tage darauf wurde eine Mitteilung Tſchitſcherins
ver=
öffentlicht, in der er vor jeder Einmiſchung von außerhalb warnte,
die Nutzloſigkeit einer ſolchen klar zu machen ſuchte und erwähnte,
daß von einer Freilaſſung der deutſchen Ingenieure nicht die
Rede ſein könne. Am gleichen Tage aber wurden zwei der
ver=
hafteten Deutſchen in Freiheit geſetzt, und zwar auf Veranlaſſung
der G. P.11. ſelbſt, die es nicht einntal für notwendig gehalten
hatte, Tſchitſcherin rechtzeitig davon zu unterrichten, ſo daß dieſer
in eine ſehr prekäre Situation geriet.
Man darf indeſſen nicht glauben, daß die G. P.11. ſich bei der
Freilaſſung der beiden Deutſchen nach den Wünſchen
Tſchitſche=
rins gerichtet habe. Dies würde nie geſchehen ſein, wenn nicht
in ganz Europa die letzten Ereigniſſe in Sowjet=Rußland große
Empörung ausgelöſt hätten, was die G.P.1I. denn auch
veran=
laßte, Zugeſtändniſſe zu machen, d. h. zwei der Verhaſteten in
Freiheit zu ſetzen. Dadurch glaubte man die europäiſche
Oeffent=
lichkeit beruhigen zu können und die Aufmerkſamkeit des
Aus=
landes von den Ereigniſſen im Donez=Becken abzulenken.
Es ſteht zu hofſen, daß die G.P.1f. ſich nicht auf die
Frei=
laſſung zweier Verhafteten beſchränken, ſondern auch die anderen
Herren in Freiheit ſetzen wird, denn ſchließlich muß doch dieſer
sillkür ein Cade gemacht werden.
Seite 2
Dienstag, den 3. April 1928
Das Parlament der 300.
Der Reichstag zu klein.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die Zahl der
Abge=
ordneten bei jedem Reichstag größer wird. Das liegt im
weſent=
lichen daran, daß nach dem geltenden Wahlrecht auf 60 000
Stim=
men immer ein Mandat entfällt. Während man früher mit
370 Abgeordneten auskam, zählte das kleinere Deutſchland in
ſeinem dritten Reichstag der Republik bereits 493 Abgeordnete.
Der neue Reichstag wird die Zahl von 500 weitaus überſteigen,
da inzwiſchen wieder vier Generationen, von neuen Wählern
herangewachſen ſind. Die Zahl der Wahlberechtigten wird ſich
erſt feſtſtellen laſſen, wenn der Reichswahlleiter ſeine Arbeiten
beendet hat. Vorläufig ſchätzt man eine Zahl von 40½
Mil=
lionen. Das ſind reichlich zwei Drittel mehr als 1924. Eine
Wahlbeteiligung von 80 Prozent vorausgeſetzt, würden alſo 32
Millionen Stimmen abgegeben, und das würde eine
Mandats=
ziffer von über 530 entſprechen, die im Reichstag überhaupt nicht
unterzubringen ſind. Es fragt ſich nur, ob nicht vielleicht die
Wahlmdigkeit hier eine gewiſſe Korrektur vornimmt. An ſich
iſt aber eine Wahlbeteiligung von 80 Prozent nicht allzu hoch
gegriffen.
Deutſchnationale Kandidaturen.
* Verlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Bei den Deutſchnationalen ſind bei der Aufſtellung ihrer
Kandidatenliſten zwei intereſſante Vorſchläge zu verzeichnen:
In Oſtſachſen iſt der bisherige Spitzenkandidat Dr. Quaatz, der
früher der Deutſchen Volkspartei angehörte, durch den
Ober=
finanzrat Bang erſetzt worden. Bang gehört zu dem Alldeutſchen
Flügel der Deutſchnationalen. Er iſt bekannt geworden durch
ſeine Finanzarbeiten gegen den Dawesplan und durch ſeine
kurze Gaſtrolle als Miniſter bei dem Kapp=Putſch. Ob Quaatz
endgültig aus der deutſchnationalem Fraktion verſchwindet oder
in einem anderen Wahlkreis aufgeſtellt wird, iſt noch nicht
ſicher. In dem Berliner Vorortwahlkreis Potsdam I haben
die Deutſchnationalen an Stelle des bisherigen Abgeordneten
Budjuhn, der Schriftführer des Reichstags war, Herrn Dr.
Stad=
ler aufgeſtellt. Stadler hat eine merkwürdige Laufbahn hinter
ſich. Er war Oberlehrer im Elſaß und mußte nach der
Be=
ſetzung durch die Franzoſen das Land verlaſſen. Zunächſt war
er für das Zentrum tätig und gründete den Kreis um das „
Ge=
wiſſen”, das ſich als Zeitſchrift in der Zeit tiefer ſeeliſcher
Zer=
rüttung die Neugeburt des nationalen Willens angelegen ſein
ließ. Von da aus kam er zunächſt zur Liga zur Bekämpfung
des Bolſchewismus, für die er redneriſch und propagandiſtiſch
ſehr ſtark tätig geſpeſen iſt. Er fand vorübergehend Aufnahme
bei den Deutſchnationalen, zog ſichz dann zurück, um ſich den
Vaterländiſchen Verbänden anzuſchließen. Seine Aufſtellung bei
den Deutſchnationalen bedeutet, wenn er gewählt wird, mit
Bang eine Stärkung des rechten alldeutſchen Flügels. Seine
Kandidatur iſt in Potsdam allerdings nicht ganz ſicher.
Ver=
lieren die Deutſchnationalen auch nur 30—40 000 Stimmen, dann
dürfte ſeine Kandidatur ebenfalls erledigt ſein.
„Schützer” der Republik.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Dem Reichsinnenminiſter v. Keudell wird von
Sozialdemo=
kraten und Demokraten der Vorwurf gemacht, daß er zwei
deutſchnationale Regierungsräte zu Oberregierungsräten gemacht
hat, worin der Nachweis deutſchnationaler
Parteikrippenwirt=
ſchot erblickt wird. Das berührt umſo ſeltſamer, als faſt
gleich=
zeitig die preußiſche Regierung einen großem Beamtenſchub
vor=
genommen hat, der gerade in den höheren Stellen der Zentrale
und der Regierungen gründlich aufräumt. Die Neubeſetzung iſt
dabei ziemlich gleichmäßig auf die drei Parteien der Weimarer
Koalition verteilt worden. Der „Vorwärts” zählt ſtolz nicht
weniger als 11 Genoſſen auf, die dabei die Treppe hinaufgefallen
ſind. Er mußte aber nachträglich berichtigen, daß zwei der
Ge=
nannten dem Zentrum zuzuzählen waren. Imerhin, dieſer
gonze Schub iſt, abgeſehen von einigen Konzeſſionsſchulzen,
un=
verkennbar, aus parteitaktiſchen Gründen erfolgt. Aber damit
nicht genug hat die preußiſche Regierung jetzt auch ein Geſetz aus
dem Jahre 1922 ausgeräumt, wonach höhere Beamte einzelner
Kategorien im Intereſſe der Feſtigung der verfaſſungsmäßig
republikaniſchen Staatsform einſtweilen in den Ruheſtand
ver=
ſetzt werden können. Das hat die preußiſche Regierung benutzt,
indem ſie gleichzeitig 6 Regierungsvizepräſidenten abſägte, dazu
noch einen Oberſtaatsanwalt in Altona. Wir haben zuerſt
ge=
glaubt, daß hier eine Art Verſchwörung vorliege, die ein
ener=
giſches Zugreifen der Regierung rechtfertigem konnte. Auf unſere
Erkundigung wird uns aber ausdrücklich erklärt, daß ein
beſon=
derer Grund zu dieſem Wechſel nur inſoweit vorlag, als die
Vom Tage.
Der Reichsverband des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels E. V.
hat in einer Eingabe an das Reichsverkehrsminiſterium zum Ausdruck
gebracht, daß im Hinblick auf die unüberſehbaren Folgen, die eine
Erhöhung der Tarife und die dadurch erwachſende Mehrbelaſtung der
Wirtſchaft für den Handel im augenblicklichen Zeitpunkt mit ſich bringen
müſſen, auch die geringſte Erhöhung der Tarife für den Ein Vergleich mit den anderen deutſchen
Handel als untragbar angeſehen werden muß.
Die am 1. April 1928 fällig gewordene Halbjahresrate der
Induſtriebelaſtung für das vierte Reparationsjahr
in Höhe von 150 Millionen Goldmark iſt rechts= und
ordnungsgemäß von der „Bank für deutſche Induſtrieobligationen an
den Generalagenten für Reparationszahlungen für Rechnung
des Treuhänders für deutſche Induſtrieobligationen überwieſen worden.
Der Reichspräſident hat ſich auf einige Tage bis über
Oſtern in Urlaub begeben, den er in Hannover zubringen
dürfte.
Der Reichskanzler wird bis zum 12. ds. Mts. wegen einer
bevorſtehenden Parteiſitzung in Berlin bleiben. Danach wird er einen
Erholungsurlaub auf einige Wochen antretei.
Der Reichsinnenminiſter hat zum Reichswahlleiter den
Präſidenten des Statiſtiſchen Reichsamtes, Geheimen Regierungsrat
Profeſſor Dr. Wagemann, und zu ſeinem Stellvertreter den
Direktor des Statiſtiſchen Reichsamts, Geheimen Regierungsrat Dr.
Meiſinger ernannt.
Sicherem Vernehmen nach iſt der Beginn der
deutſch=
litauiſchen Handelsvertragsverhandlungen für den
16. April in Berlin vorgeſehen.
Der am 20. April 1927 in Tokio unterzeichnete Handels= und
Schiffahrtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich
und Japan wurde am 1. April d. J. vom Kaiſer von Japan
ratifiziert. Er tritt am 17. April 1928 in Kraft.
Die Verhandlungen gegen den Korvettenkapitän
Daniels an Bord des Flugzeugmutterſchiffes „Eagle” wurden am
Moutag fortgeſetzt. Daniels wurde eingehend vernommen und
be=
ſtätigte die ſchon im allgemeinen bisher bekannten Tatſachen.
Aus Buenos Aires wird gemeldet, daß geſtern in Argentinien
die Präſidentenwahlen ſtattgefunden hoben. Die
Re=
ſultate ſind bis zur Stunde noch nicht genau bekannt, doch
wird die Wahl des früheren Präſidenten Irrigoyen
als geſichert angeſehen. Stanke Truppenaufgebote haben
Unruhen bisher verhindert.
Zwiſchen dem amerikaniſchen Geſandten inChina
und der Nanking=Regierung iſt ein Abkommen über die
Beilegung der vorjährigen Zwiſchenfälle in Nanking zuſtandegekommen.
preußiſche Regierung ſich für berechtigt gehalten habe, höhere
Beamte abzuhalftern, die nicht mit dem Herzen bei der Republik
ſind. Das iſt eine ſehr gefährliche Methode, die von der
preußi=
ſchen Regierung eingeführt wird. Das Geſetz von 1922 ſtand in
ideellem Zuſammenhang mit dem Republikſchutzgeſetz. Die
Vor=
ausſetzungen ſeiner Anwendung ſind aber heute und beſonders
in Preußen gar nicht gegeben. Es iſt unvermeidlich, daß durch
dieſe Umgruppierung gerade in den Beamtenkreiſen das Gefühl
eines gewiſſen Zwanges ausgelöſt wird, der ſich mit dem in der
Verfaſſung gewährleiſteten Recht der freien Meinung nicht
ver=
einbaren läßt.
Wechſel im Amte
des britiſchen Lord=Großkanzlers.
Sir Douglas Hogg,
Generalſtaatsanwalt und Mitglied des Kabinetts, wurde zum
Nachfolger des verſtorbenen Viscount Cave, als Lord=Großkanzler
ernannt. Sir Hogg iſt ein alter Parlamentarier.
*Es fällt in London auf...
Von George Popoff.
„Schickt einen Philoſophen nach London und ſtellt ihn an eine
Ecke von Cheapſide — er wird hier mehr lernen, als aus allen
Büchern der letzten Leipziger Meſſe . . .‟ Heine hat hiermit, wie
mit dem meiſten, was er über England ſagt, tauſendmal recht,
und übel würde es einem beſcheidenen Zunftgenoſſen anſtehen,
ihm je zu widerſprechen. Nur einen Zuſatz möcht’ ich mir
er=
lauben: Weshalb die Philoſophen auf Reiſen ſchicken? Schickt
die „fahrenden Schüler” unſeres gleichförmigen Kontinents zur
geheimnisvoll=nebligen Nordſee=Inſel hinüber. Holt ſie aus
Groß=
ſtädten und entlegenen Provinzneſtern hervor — aus Wien und
Berlin, aus Schleiz und Greiz, aus Warſchau und Liſſabon, und
ſchickt ſie nach London. Stellt ſie an die Ecken von Cheapſide,
vom Piccadilly, vom Whitechapel Road, ſtellt ſie einerlei an welche
Ecke, einerlei welcher Straße dieſer Wunderſtadt, und jeder von
ihnen, ſofern er kein ausgemachter Trottel iſt, wird hier Dinge
lernen, die in keinen Büchern der Leipziger Meſſe, die nur im
großen Buche des Lebens ſelbſt zu leſen ſind und deſſen „London”
betiteltes Kapitel ihm für immerdar ein unvergeßliches Erlebnis
bleiben wird.
Da bin ich nun, der fahrenden Schüler einer, wieder in
Lon=
don angelangt, und von neuem fällt mir gleich beim Betreten
dieſer Stadt auf, wie ulkig, wie anders, wie bemerkenswert hier
alles iſt. Es beginnt ſofort nach Verlaſſen des Zuges. Das iſt
jaeigentlichkein Bahnhof nach unſeren Begriffen. Das
iſt eine Straße. Die Autodroſchken kommen hart an die
Eiſen=
bahnwagen herangefahren, und faſt könnte man das Gepäck aus
den Coupéfenſtern Lirekt ins Taxi reichen. Die Autodroſchken
ſind lange nicht ſo elegant und modern wie in Paris und Berlin.
Vielmehr ſind ſie ganz altmodiſch und ſehen wie jene
vorſint=
flutlichen Vehikel aus, die Herr von Siemens in den achtziger
Jahren baute. Aber ſonſt ſind ſie ſehr feſt und ſolide, nach
ſtren=
ger Vorſchrift gebaut und ſchlüpfen quick und hurtig durch das
Londoner Straßengewimmel. London erwacht gerade. Es erwacht
ſpät — erſt nach neun Uhr. Aber dann — mit einem Male
mäch=
tig, ungeheuer beweglich und wohlgemut, wie das leibhaftige
Leben ſelbſt . .
Es fällt auf: die Londoner Straße kennt keine
Straßen=
bahnen. Daher fehlt hier die ſtarre Linie, um die ſich in anderen
Großſtädten der Strom der Fahrzeuge wider Willen kümmern
muß. Der Londoner Straßenverkehr fließt glatter
da=
hin, er iſt weicher, aufgelöſter, anpaſſungsfähiger als anderswo.
In langer, gleichförmiger Kette ziehen ſich die roten Autobuſſe
zu Dutzenden, zu Hunderten dahin. Alles klappt. Kein
Wagen=
führer oder Fußgänger beſchimpft den anderen in cora publicum.
Machtvoll und geordnet geht der Strom vorwärts. Ebenſo
ge=
ordnet und ſich ſelbſt beherrſchend bleibt er urplötzlich ſtehen. Aber
nie allzu lange. Wie der Fels im Meere ſteht der Policeman in
der Brandung des Verkehrs — furchtlos den Rücken gegen die
gefahrenbergende Phalanx der ſchnaubenden Autos geſtellt. Des
engliſchen Policeman Handbewegungen ſind nicht ſteif und
auto=
matiſch. Eher ſpieleriſch bewegt er die Hände, als wollte er
freundliche Fingerzeige den Wagenlenkern erteilen — aus purer
Gutmütigkeit. Man ſolle das Geſchäft nicht aufhalten, bittet er,
nur raſch — vorwärts, vorwärts, vorwärts ..
Vielerlei fällt im Londoner Straßenbilde auf. Alle
Gegen=
ſtände, die irgendwie eine behördliche Beziehung haben, ſind rot,
knallrot, engliſch rot geſtrichen. Die großen Poſtwagen, die
Fahr=
räder der Telegraphenboten, die Telephonbuden, die Briefkaſten
uſw. — alles iſt knallrot. Der engliſche Briefkaſten hat mit ſeinem
kontinentalen Bruder nicht die geringſte Aehnlichkeit. Er iſt ein
monſtröſer, mitten auf den Bürgerſteig gepflanzter roter Pfoſten,
der ſo ausſieht, als wäre er die Achſe, um welche ſich die Erde
drehen würde. Er heißt „Pfoſtenkaſten” pillarbox. Die
Brief=
träger laufen mit einem gewöhnlichen, über die Schulter
gewor=
fenen Leinwandſank einher, von dem man glauben könnte, daß
er weniger Briefe, als junge Karotten bergen würde. Die
Schaff=
ner der Autobuſſe ſchreien hin und wieder an den Halteſtellen
irgend etwas Unverſtändliches den vorüberhaſtenden Paſſanten
zu. Was brüllen ſie? Sie preiſen die Vorzüge ihrer Linien an,
denn der Autobus=Geſellſchaften ſind viele und jede will etwas
extra verdienen. Der Autobusſchaffner ſagt „Thank vou!”, wenn
er dem Paſſagier eine Fahrkarte aushändigt, denn er dankt für
das Geld, das der Fahrgaſt ſeiner Geſellſchaft zu verdienen gab.
Auf der Straße rempeln ſich die Leute nie an. Und wenn es mal
ausnahmsweiſe geſchieht, ſo entſchuldigt ſich zuerſt der
Angerem=
pelte, denn — ſo meint er — es könnte ſein, daß er durch ſeine
Unachtſamkeit den anderen in die Verlegenheit gebracht hätte, ihn
anzurempeln. Dieſes alles — bei einer toſenden, raſenden Haſt,
bei einer Haſt, die Heine ganz recht mit jener auf der Bereſina=
Brücke vergleicht, „wo jeder in wahnſinniger Angſt, um ſein
biß=
chen Leben zu friſten, ſich durchdrängen will”. Nur mit einem
weſentlichen Unterſchied zugunſten der Londoner Straße: nach
Brauch der Engländer haſtet man ſelbſt, in den brenzligſten
Lebenslagen — mit Würde. Und das iſt eine große Kunſt, die
ihnen ſo leicht kein anderes Volk der Welt je nachmachen wird. . .
Nummer 94
Wahlberechtigte und
Bevölke=
rung in Heſſen.
Ländern.
Angeſichts der Neuwahlen im Mai iſt es von Intereſſe, das
Verhältnis der wahlberechtigten zur
nichtwahl=
berechtigten Bevölkerung in Heſſen zu prüfen und
es mit dem Verhältnis in den anderen deutſchen
Ländern und im Deutſchen Reich als Ganzes zu
vergleichen.
Wahlberechtigt wird der Deutſche mit dem vollendeten 20.
Lebensjahr; nichtwahlberechtigt ſind alſo Perſonen unter 20
Jahren. Wir gehen von den Nichtwahlberechtigten aus,
entſpre=
chend der neueſten Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamtes
über die Zuſammenſetzung der Bevölkerung in Reich wie
Län=
dern nach den Altersklaſſen, alſo auch nach der Altersklaſſe der
Nichtwahlberechtigten, unter 20 Jahre alten Perſonen. Natürlich
ruht dieſe Statiſtik auf der letzten Volkszählung von 1925. Die
Bevölkerung hat ſich ſeitdem vermehrt, aber in allen deutſchen
Ländern mehr oder weniger gleichmäßig. So ſind die Ergebniſſe
dieſer letzten Volkszählung zur Vergleichung der Länder
unter=
einander für das Verhältnis von Wahlberechtigten zur
Geſamt=
bevölkerung mit Recht zu verwenden.
Das ganze Deutſche Reich zählt unter 62 410 619 Perſonen
Bevölkerung 22 616 044 Perſonen unter 20 Jahren als
Nicht=
wahlberechtigte. Das ſind von jedem Hundert der
Reichsbevölke=
rung 36,2 Nichtwahlberechtigte oder, poſitiv gewertet, 63,8
Wahl=
berechtigte. Ueber dem Reichsdurchſchnitt der
Nichtwahlberechtig=
ten liegen 8 der 18 deutſchen Länder; ſie haben alſo
verhältnis=
mäßig weniger Wahlberechtigte, als das Reich im Ganzen ſie
auf=
weiſt. Unter dem Reichsdurchſchnitt der Nichtwahlberechtigten
befinden ſich zehn Länder, ſie beſitzen alſo auf das Hundert der
Bevölkerung mehr Wahlberechtigte, als das Reich im Ganzen
ſie hat.
Zur letzteren Gruppe der Länder gehört auch Heſſen. Von
ſeiner Geſamtbevölkerung von 1 347279 Perſenen ſind 487 010
Nichtwahlberechtigte unter 20 Jahyn oder 36,1 vom
Hundert der Bevölkerung, ſo daß Heſſen unter jedem
Hundert ſeiner Bevölkerung 63,9
Wahlberech=
tigte zählt.
Die verhältnismäßig, auf das Hundert der Bevölkerung
be=
zogen, größte Zahl der Nichtwahlberechtigten bietet Oldenburg
mit 40,6 Nichtwahlberechtigten unter jedem Hundert der
Ein=
wohner, es hat alſo unter den deutſchen Ländern die
verhältnis=
mäßig geringſte Zahl Wahlberechtigter, nämlich 59,4
Wahlberech=
tigte unter jedem Hundert Bevölkerung. Andererſeits die relativ
kleinſte Zahl Nichtwahlberechtigter, nämlich 28,6 auf das Hundert
Einwohner, treffen wir in Hamburg; dieſes hat alſo die relativ
größte Zahl Wahlberechtigter von 71,4 auf das Hundert
Be=
völkerung.
Heſſen ſteht mit ſeiner Verhältniszahl der
Nichtwahlberech=
tigten bzw. Wahlberechtigten an ſechſter Stelle der
acht=
zehndeutſchen Länder, von denen allerdings, verſchiedene
dieſelben Verhältniszahlen aufweiſen. Heſſen hat nach dem
Ver=
hältnis von Wahlberechtigten zur Geſamtbevölkerung jedes
Lan=
des ſeinen Platz, in der Reihe der deutſchen Länder zwiſchen
Preußen und Thüringen mit je 36,4 vom Hundert der
Bevölke=
rung als Nichtwahlberechtigte, anders gewertet mit 63,6 als
Wahlberechtigten und Mecklenburg=Strelitz mit 35,7 vom Hundert
der Bevölkerung als Nichtwahlberechtigten, umgekehrt agsgedrückt
64,3 als Wahlberechtigte.
Heſſen beſitzt alſo unter den deutſchen
Län=
dern die zehnthöchſte Anzahl bon
Wählberech=
tigten im Verhältnis zur Geſamtbevölkerung.
Im Reich als Ganzem wie in jedem einzelnen deutſchen Land
iſt natürlich die Zahl der tatſächlich Wahlberechtigten geringer
als die Anzahl der über 20 Jahre alten Perſonen. Denn von
dieſen letzteren ſind nicht wahlberechtigt z. B. die Ausländer, es
ruht das Wahlrecht bei den Soldaten, nicht wahlberechtigt ſind
Inſaſſen von Straf=, Beſſerungs=, Irrenanſtalten.
Landesparteitag der S. P. O. in Heſſen.
Michelſtadt i. O., 2. April.
Die Sozialdemokratiſche Partei in Heſſen veranſtaltete geſtern
in Michelſtadt i. O. ihren Landesparteitag. Nach den Referaten
Dr. Breitſcheids über die politiſche Lage und Dr. Davids über
die ſozialdemokratiſche Agrarpolitik genehmigte der Parteitag
die vorgeſchlagene Kandidatenliſte für die bevorſtehenden
Reichs=
tagswahlen, an deren Spitze Staatspräſident a. D. Ulrich ſteht.
Im Weſten von London und in den angrenzenden
Stadtvierteln fallen zunächſt die vielen Parks auf, in denen
ſtellenweiſe Schafe, wie in bibliſchen Landſchaften, weiden,
ande=
renorts aber öffentliche Propagandaredner um ſich Paſſanten
ſammeln, um ihnen mitten im Trubel des Alltags von immerhin
recht abſtrakten Dingen mit viel Pathos Vorträge zu halten, ſelbſt
dann, wenn der Zuhörer nur zwei oder noch weniger ſind. Weiter
fallen die großen Fiſch= und Gemüſeläden auf, die auch den
gan=
zen Winter über vollkommen offen, ohne Fenſter und Tür, wie
in ſüdlichen Hafenſtädten Handel treiben. Krabben, Languſten,
Muſcheln, rohe Fiſche und dergleichen liegen ſo „wohlgefällig
appretiert, daß uns der regenbogenfarbige Glanz ihrer Schuppen
ergötzt, und rohes Fleiſch liegt wie gemalt auf ſauberen bunten
Porzellantellerchen, mit lachender Peterſilie umkränzt . . ." Wenn
mehrere Leute vor irgend einer Theaterkaſſe längere Zeit Queue
ſtehen, ſo kommt bombenſicher ein Straßenkomödiant hinzu und
beluſtigt die Wartenden. Kriegsinvaliden ſitzen am Boden und
malen allerhand grauſiges Zeugs mit Paſtellſtiften auf den Aſphalt
und erbitten Almoſen dafür. Denn auch das Elend lauert an
allen Ecken. In manchen Gegenden — man braucht dazu nicht
erſt nach Eaſtend zu gehen — iſt jedes dritte Haus eine Public=
Bar, eine Kneipe. Schäbig gekleidete Weiber und Männer
kon=
ſumieren hier in Maſſen Whiſky=Soda und warmes Bier. Vor
den Bareingängen ſieht man oft alte Straßenmuſikanten,
Trom=
peter oder Geiger, ihre Kunſt produzieren. Im Innern dürfen
ſie nicht muſizieren. Alſo blaſen ſie oder fiedeln ſie ihr Lied
mög=
lichſt eindringlich durch die offene Tür hinein, eintönig,
ſtunden=
lang — bis es ſpäter Abend wird und alle Bargäſte trunken und
freigiebiger ſind. Um Mitternacht aber, kaum ſpäter erſtirbt alles
Leben in London. Dieſe bevölkertſte aller Städte der Welt mit
ihren tauſend Sünden, Verlrechen und Laſtern kennt kein
eigent=
liches Nachtleben. Noch vor ein Uhr nachts wird ſie faſt leer, ſind
ſelbſt die Hauptſtraßen Londons wie ausgeſtorben.
Es fällt auf, daß in einem engliſchen Hauſe alles
bis in die kleinſten Einzelheiten anders als in unſeren Häuſern
iſt. Hier öffnen ſich die Türen, ſchließen ſich die Fenſter, heizen
ſich die Oefen, tun ſich alle häuslichen Dinge auf eine ganz andere
Art als bei uns. Die Zeit, da jeder Engländer ſein eigenes Haus
für ſich allein hatte, beginnt zu ſchwinden. Faſt die Hälfte aller
Londoner Häuſer iſt ſchon in „klats”, in kleine Wohnungen
um=
gebaut worden. Aber die Häuſer ſelbſt ſtehen noch, wie ſie
ſtan=
den: rechts und links einer jeden Straße eine nicht endenwollende
Kette kleiner Häuſer, eines wie das andere. Entſetzlich eintönig.
„Aber”, wie man das ſchon vor hundert Jahren empfand, „gerade
die Gleichförmigkeit und ihre unabſehbare Menge imponie t ſo
gewaltig.” Wo ſich einige Dutzend ſolcher Dutzendhäuſer im
Nummer 94
Dienstag, den 3. Aprtl 1928
Seite 3
Basdeutfa
angoftceBerhaninis
Das (cho von Carcaſſone.
Franzöſiſche Probleme.
Die Aufnahme der neueſten Poincaré=Rede
in Berlin. — Der andere Poincaré. —
Möglich=
keiten zur Reviſion des Dawesplanes.
Die letzte Sonntagsrede Poinoarés bedeutet unverkennbar
nach ſeiner vorletzten Rede ein ſtarkes Entgegenkommen gegenüber
dem Reichsaußenminiſter Streſemann. Totzdem iſt das
Auswär=
tige Amt ſehr zurückhaltend in ſeinem Urteil, mit der
Begrün=
dung, daß gerade bei Poincaré der genaue Wortlaut der Rede
ab=
gewartet werden müſſe, zumal da er ſich in einem Teil ſeiner
Aus=
führungen, die der internationalen Wirtſchaftspolitik gewidmet
waren, ſehr beſtimmt geäußert habe. Wir begreifen dieſe
Zurück=
haltung, weil wir es für einen Fehler halten würden, auf eine
einzige Rede allzugroße Hoffnungen zu ſetzen. Herr Poincaré hat
am Sonntag vor radikalſozialiſtiſchen Wählern geſprochen und
verfolgt unverkennbar die Abſicht, die Baſis ſeiner Regierung
nach links zu verbreitern, und will wenigſtens für den Wahlkampf
ſich mit den Radikalſozialiſten gut ſtellen, ohne allerdings die
Verbindung nach rechts zu verlieren. Innenpolitiſche
Geſichts=
punkte können alſo in erſter Linie für ihn maßgebend geweſen
ſein, wenn er ſich plötzlich als der Mann des Friedens und
des Ausgleichs ausgibt. Immerhin dürften für die ſpätere
Erör=
terung zuvei Geſichtspunkte herausgeſchält werden. Poincaré hat
bisher von einer Reviſion des Dawesplanes, nichts
wiſſen wollen, hat gerade aus dieſem Grunde die Pläne von
Thoiry abgelehnt. Wenn er ſich hier plötzlich dreht und von der
Unterbringung, der deutſchen Obligationen
ſpricht, dann bedeutet das einen weſentlichen Schritt nach der
Schlichtung des großen Schuldenausgleichs, der
die Vorausſetzung für jede Verſtändigung mit
Amerika iſt. In Börſenkreiſen wird darauf hingewieſen,
daß dieſe Rede gehalten worden iſt, als der
amerikani=
ſche Bankier Morgan bei Poicars geweſen iſt, woraus
beſtimmte Zuſammenhänge eines
finanziell=
wirtſchaftlichen Drucks auf Frankreich konſtruiert
wurden. Das erſcheint uns noch einigermaßen voreilig. Aber
es iſt zuzugeben, daß dieſe Rede einmal der Schlüſſel ſein kann,
der die Tür zu dem bisher ängſtlich gehüteten Dawesplan und
ſeinen Reformmöglichkeiten öffnet. Vor Abſchluß der
amerikani=
ſchen Wahlen, früheſtens vor dem November, wird aber praktiſch
wenig zu machen ſein.
Herr Poincaré iſt ſogar noch weiter gegangen und hat die
Notwendigkeit einer Annäherung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich, wie ſie Dr. Streſemann
in ſeiner Rede entwickelt hat, anerkannt, indem er alle
Erinne=
rungen an den Ruhrkampf vermied und ſich auf ſeine
Zuſammen=
arbeit mit Briand berief. Gewiß kann das auch etwas bedeuten;
nur wollen wir nicht überſehen, daß Herr Sauerwein gerade
dieſer Tage ähnliche Folgerungen wählte, wobei er freilich
offen=
herzig mit neuen Sicherheitsgarantien Deutſchlands im Oſten
winkt. Eine große Portion Skepſis iſt alſo auch gegenüber dem
anderen Herrn Poincaré am Platze. Wir wollen erſt einmal
ab=
warten, imwieweit er ſeinen Worten auch die Taten folgen läßt.
Die Räumung des Rheinlandes iſt dazu der beſte Prüfſtein.
Der elfäſſiſche Autonomiſien=Prozeß.
Die Unterſuchung gegen die elſäſſiſchen Autonomiſten iſt
heute endgültig abgeſchloſſen worden. Die Akten ſind heute
vormittag nach Colmar verbracht worden, wo die Angeklagten
am 30. April vom Strafgericht abgeurteilt werden ſollen. Neun
der Verhafteten ſind mittlerweile wieder auf freien Fuß geſetzt
worden; 22 werden unter Anklage ſtehen und zwar: der frühere
Schuldirektor Karl Roos (flüchtig), der Lehrer Eugen
Würz=Dorlisheim, der Kunſtmaler Heinrich Solveen aus
Straßburg, der Lehrer Auguſt Hirtz=Ernolsheim (flüchtig),
René Hauß, Buchdrucker in Straßburg, Joſef Roſſé, früher
Lehrer in Colmar, Céſar Ley aus Freiburg im Breisgau,
Emil Pinck aus Straßburg (flüchtig), Joſef Schmidlin,
Profeſſor in Münſter in Weſtfalen, Paul Schall, Journaliſt
in Robertsau, Karl Heil, Beamter am Bürgermeiſteramt von
Straßburg, René Schlegel, Litograph in Straßburg, Heinrich
Reiſacher, Konditor in Straßburg, Abbé Joſef Faßhauer,
Frau Agnes Eggemann, Eugen Zadock,
Handlungsreiſen=
der in Riedisheim, Marcel Sturmel, Journaliſt in
Mül=
hauſen, Fritz Schweitzer, Geometer in Riedisheim, Eugen
Ricklin in Dammerkirch, Eugen Kohler, Kaufmann in
Straßburg, Karl Baumann, Hausverwalter in Straßburg,
und Redakteur Ernſt, wohnhaft in Deutſchland.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. April.
Die Rede Streſemauns fand in Frankreich eine ſehr günſtige
Aufnahme. Man ſchöpft aus der deutſchen Antwort auf die
Bordeauxer Rede Poincarés Hoffnung auf einen ſchnelleren
Fortgang der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung. Aber ganz
vermögen dieſe Reden doch nicht, die franzöſiſche Oeffentlichkeit
über die Wunden hinwegzutröſten, die man während der
Ab=
rüſtungskonferenz erlitt. Noch iſt das Problem der
Kriegs=
ächtung in Schwebe, und, trotzdem die franzöſiſche Antwort an
Kellogg nachgiebig ſein ſoll, erwartet man doch von
amerikani=
ſeher Seite nur neue Unannehmlichkeiten.
Das Interview Muſſolinis an den „Daily Mail” über die
mitteleuropäiſche Politik und über die Reviſion der Verträge
wird hier bitterſüß kommentiert. Würde man auf die
Freund=
ſchaft mit Italien nicht ſo viel geben, und wären die
ſranzöſi=
ſchen Gefühle — wir haben dies an dieſer Stelle ſeinerzeit
vorausgeſagt — für die Kleine Entente nicht weſentlich kühler
geworden, ſo hätten die Worte Muſſolinis in der franzöſiſchen
Preſſe einen Entrüſtungsſturm entfeſſelt, aber ſo begnügt man
ſich damit, den Entrüftungsſturm der Prager und Belgrader
Preſſe zu erwarten.
Der charakteriſtiſchſte Zug der franzöſiſchen Innenpolitik iſt
jetzt der verſchwiegene, aber um ſo ſtärkere Groll der Katholiken
gegen Poincaré. Die Worte des Miniſterpräſidenten über die
Erhaltung des weltlichen Schulweſens haben die Katholiken
ſtark verſtimmt. Aber auch die ganze Rechte iſt verſtimmt über
die Haltung ihres Führers. Poincaré hält in den
oppoſitionell=
ſten Städten des Midi beinahe oppoſitionell klingende Reden.
Schon die Reiſe nach Bordeaux hat die Rechte verſtimmt, die
Reiſe nach Carcaſſonne — Carcaſſonne genießt zuſammen mit
Perpignan den etwas anrüchigen Ruf, eine Stadt der
ununter=
brochenen Verſchwörungen zu ſein — verbittert aber die Rechte
geradezu. Man weiß es nicht mehr, ſucht Poincaré deshalb
ſo ſehr den Midi, weil von dort aus die großen Gefahren für
die Regierung drohen, oder will er ſeinen bisherigen
Anhän=
gern einfach den Rücken kehren. Die linksſtehende Preſſe ſucht
dieſen Zuſtand bei jeder Gelegenheit zu unterſtreichen, die
Reihte wagt aber Poincaré nicht offen anzugreifen.
Präſident Ador k
Alt=Bundespräſident Guſtav Ador,
der bekannte ſchweizeriſche Staatsmann, iſt 83jährig geſtorben.
Er wurde bereits 1879 Staatsrat, 1901 Präſident des
National=
rats, 1910 Präſident des Internationalen Roten Kreuzes, war
in den ſchwierigen Jahren 1917 bis 1919 Leiter des eidgenöſſiſchen
politiſchen Departements, 1919 Bundespräſident und im ſelben
Jahre Vorſitzender des Völkerbundsrates in Genf. In der letzten
Zeit lebte er zurückgezogen.
Quadrat zuſammengefunden haben, ſteht ein Square. Hier iſt
alles ländlich, friedlich und ſtill. Der Engländer „erholt” ſich ja
nicht im Caféhaus (Cafés gibt es in London überhaupt nicht).
Der freundlich lodernde Kamin lodert in den meiſten Häuſern
noch immer. Jedes engliſche Haus hat eine oder mehrere ſchwarze
Katzen. Doch hier, wo alles anders iſt, bedeuten ſchwarze Katzen
nicht Unglück, ſondern — Glück. Seliges Albion! Die
Gemütlich=
keit zu ſteigern, ſchlendern des Nachmittags Dudelſackpfeifer durch
die ſtillen Gaſſen und Squares und pfeifen verſchiedene
alt=
ſchottiſche Lieder, die dadurch auffallen, daß ſie alle aus ein und
derſelben Melodie beſtehen. Betteln gilt in England als
ſtraf=
bares Vergehen, „Künſte öffentlich darbieten” dagegen nicht. Alſo
ſind alle Bettler — „Künſtler”. 70= und 80jährige Greiſe und
Jammerweiber greinen auf den Straßen laut vor ſich hin und
erregen einerſeits das Mitleid jedes barmherzigen Pennybeſitzers,
erzeugen aber auch ſelbſt bei den Unmuſikaliſchen unerträgliche
Zahnſchmerzen ..
Das Auffallendſte, an allem Engliſchen aber ſind — die
Engländer ſelbſt. Man ſage nicht, ſie würden mit jedem Tage
immer „europäiſcher”. Nonsense! Was Heine von ihnen äußerte,
trifft heute noch zu: „Das Gepräge John Bulls iſt ſo tief und
ſcharf, wie das einer griechiſchen Denkmünze . . .‟ Es ſind
Men=
ſchen einer anderen Raſſe und Welt. Beobachtet man ſie am
erſten Tage in Maſſen auf der Straße, ſo fällt vor allem auf, wie
biel beſſer dieſe Leute — gelaunt ſind, als die Menſchen in der
ubrigen Welt. Die Phyſiognomien des Citymannes, des
Weſtend=
flaneurs, des Arbeiters, des Policeman, ſie drücken alle
gleicher=
weiſe eine Seelenverfaſſung aus, die man nicht anders als „
bri=
tiſche Behaglichkeit” nennen könnte. Sie ſcheinen zu ſagen: „Heut”
bin ich mit mir und der Welt wieder mal reſtlos zufrieden”, „God
damn, hab ich heut’ ein gutes Geſchäft gemacht‟. „Eine wahre
Luſt iſt es zu leben” und ſo weiter. Daß der
Durchſchnittsenglän=
der viel beſſer als der Durchſchnittskontinentale gekleidet iſt, ſteht
feſt. Hier dient die Mode aber nicht, wie anderswo, zur
künſt=
lichen Abgrenzung der „vornehmen Welt” von der Mittelſchicht,
ſondern quaſi als Appell, den eine Hälfte der Nation an die
an=
dere richtet, es ihr im Vorwärtskommen möglichſt gleich zu tun.
Sonſt kümmert ſich ein Engländer wenig um das Privatleben
des anderen. Schon auf der Straße kann man dieſe Tatſache
deutlich beobachten: alle gehen ſchweigend einher, und keiner ſieht
den anderen an. Der Engländer iſt vor allem gut erzogen und
höflich. Dieſes kaufmänniſche Volk hat bereits ſeit urdenklichen
Zeiten den tiefſchürfenden Satz aufgeſtellt: „Höflichkeit koſtet
nichts, bringt aber ſehr oft bares Geld ein.” (Angenehm läßt es
ſich in einem Lande leben, wo die Menſchen ſo viel kaufmänni=
ſchen Sinn haben .) Der Engländer iſt ehrlich: er ſtiehlt
be=
kanntlich nicht, außer gelegentlich mal einen Kontinent. „Honi soit
guf mal v Fense” ſteht auf dem Wappenſchilde des Briten — es
zeigt, daß er den Wert fremder Sprachen zu würdigen verſteht.
Was will man von einem menſchlichen Weſen, das ſo viele
Vor=
züge vereint aufweiſt, noch mehr? Ja, ſelbſt das, was die böſen
Kontinentalen am Engländer ſeine Heuchelei nennen, iſt zum
großen Teil nichts anderes, als eine Frage guter Manieren, die
ihm ſelbſt das Vorbringen „grober Wahrheiten” als unhöflich
verbieten".
Dieſes und noch vieles andere wird dem fahrenden Schüler
auffallen, den man an die Ecke von Cheapſide, Regent Street oder
Whitechapel Road ſtellen ſollte. Er wird alles anders als bei
uns finden; vieles — beſſer, vernünftiger, ausbalancierter,
anderes wviederum — närriſcher, unſinniger, unverſtändlicher.
Ver=
nunft und Unſinn, jedes für ſich herrſchend und tobend, ſind hier
zu einer Harmonie verſchmolzen. Wie iſt das möglich? Hier
ver=
ſagt dem fahrenden Schüler ſeine Weisheit, und Heine mag
ſchließlich doch recht haben, wenn er ausdrücklich verlangt, daß
man „einen Philoſophen nach London ſchicken” ſolle. Einerſeits
verharrt dieſes Land noch immer im „Zuſtande eines faſhionablen
Mittelalters”, andererſeits wird es mit jedem Tage immer
ameri=
kaniſcher. Vom heutigen London meinte daher ein anderer
Deut=
ſcher, es wäre eine Stadt, „zum Teil von Geſtern, zum Teil von
Morgen‟ Das iſt richtig. Aber gerade das aus Geſtern und
Mor=
gen gemiſchte Londoner Heute iſt lehrreicher als die Gegenwart
irgend einer anderen Stadt der Welt. Und das iſt der Grund,
weshalb ich hier ſo gerne noch etwas verweilen möchte
Frankfurter Theater= und Muſikbrief.
Wir Deutſchen haben liebenswürdigerweiſe auch nach dem
Kriege die ſcheue Bewunderung vor dem Ausland beibehalten.
Eine italieniſche Koloraturſängerin, M. Salvi, gaſtierte als
Traviata. Die Stimme iſt klein, die Höhe — ſchon vom C an —
ſeitz und ſchrill, die Darſtellung beſtenfalls konventionell,
zuſam=
mengenomimen die Durchſchnittsleiſtung einer deutſchen
Koloratur=
ſängerin. Da aber der Gaſt aus Italien ſtammt und demgemäß
italieniſch ſang, außerdem die Reklame erheblich war, fand ſie
außergewöhnlich ſtarken Beifall, den J. Gläſer als Alfred in
weit höherem Maße verdient hätte.
Die Neueinſtudierung von „Coſi fan tutte” iſt in erſter Linie
den Bühnenbildern nach erwähnenswert. L. Sievert hat ſelten
eine glücklichere Hand gehabt. Von den Soliſten ſtand A. Kern
Im Labyrinth
chineſiſcher Geldverhältniſſe.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
F. C. Tientſin, im März 1928.
Wer bon uns erinnert ſich nicht mit Grauen an jene Seiten
des Rechenbuches, die den engliſchen Geldverhältniſſen
ge=
widmet waren! 1 Pfund gleich 20 Schilling, 1 Schilling gleich
12 Pence! Welche Akrobatenkunſtſtücke muß das kindliche Gehirn
vollziehen, um 334 Pfund in ſo und ſo viel Pence umzurechnen!
Wir als Anhänger des allein ſeligmachenden Dezimalſyſtems ſind
geneigt, die Engländer in dieſer Hinſicht für das unbequemſte
Volk der Erde zu erklären.
Dieſer „Erkenntnis” huldigen wir aber nur, ſolange wir noch
keinen chineſiſchen Boden betreten haben. Ins Land der
Mitte verſchlagen, ſind wir nach kurzer Zeit bereit, das engliſche
Pfund=Schilling=Pence=Syſtem im Vergleich mit chineſiſchen
Geld=
verhältniſſen für das Ei des Columbus zu halten.
Bei unſerer Ankunft in Schanghai freilich verführt uns der
hellglänzende große Silberdollar zunächſt zu einem roſigen
Opti=
mismus. Dollar! Jedes Kind weiß, daß ein Dollar 100
Cents zählt. Und da ſind ſie auch ſchon, die netten 10= und 20=
Cents=Stücke — ſogar einige mit arabiſchen Ziffern geprägt —
und die großen Kupferſtücke, die zweifellos einen Cent bedeuten.
Erfreut über ſo klare Verhältniſſe, ſchwingen wir uns i
eine Rickſha, bald ſind wir am Hotel angelangt und wollen den
gutmütig grinſenden Kuli mit 20 Cents belohnen. „Hier, ein
Dollar zum Wechſeln!” und gleichmütig ſehen wir zu, wie er
uns in blinkenden 10=Cents=Stücken den Reſt ausbezahlt. Beim
achten machen wir eine abſchließende Bewegung. Unſer Kuli aber
läßt ſich nicht ſtören und verſchwindet nicht eher, bis er uns zehn
Silberlinge verabreicht hat, dann aber ſo ſchnell, daß ich ihn gar
nicht mehr auf ſeinen Irrtum aufmerkſam machen kann. Armer
Dummkopf! Nun, bei höherer Begabung wäre er auch ſicher
nicht gerade Rickſhakuli geworden! Doch bald habe ich
Gelegen=
heit, einzuſehen, daß mein Kuli bei dieſem Handel ein gewiegter
Kunde und ich der Dummkopf war. Ich will mich von dem
läſti=
gen Kleingeld befreien und lege einige Häufchen 10=Cents=Stücke
peinlich zu Säulen von zehn Stück geordnet auf den Tiſch des
Geldwechſlers und nehme an, für jede Säule einen blanken Dollar
zu bekommen. Im Nu wird dieſe „preußiſche” Ordnung
umge=
ſtoßen. „Ein Dollar ſind heute 136 Cents!” — „Und
mor=
gen?” frage ich angſtbeklommen. „Noch unbeſtimmt!“
Nach mehreren ſolchen für den Neuling ſtets zum Nachteil
verlaufenden Erfahrungen (um 16 Cents alſo hatte mich der
eilige Kuli betrogen) enthüllt ſich mir folgendes ſchaurige Bild:
China hat Silberwährung, und ſeine üblichſte
Wechſel=
münze, der Silberdollar, ändert ſeinen Wert täglich nach
dem Silberpreis, der jeden Morgen aus London an die
hieſigen Banken telegraphiert wird. Die — aus einer anderen
Silbermiſchung geprägten — 10= und 20=Cents=Stücke ftehen
weder zum Dollar noch zu den Kupferſtücken in einem feſten
Ver=
hältnis, ſondern haben ebenfalls ihren eigenen, täglich
wechſeln=
den Kurs. Dem Europäer (und wohl auch manchem Chineſen)
iſt dieſe tägliche Rechnerei wenigſtens für kleine Beträge zu
lang=
weilig. Er richtet ſich nach dem Kurs, den ihm der Kaufmann
nennt, behauptet dann aus Prinzip, er habe zu wenig
heraus=
bekommen, um einem zu großen Betrug vorzubeugen. Denn
etwas betrogen wird man bei jedem Geldwechſel, dazu
ſcheint dieſes vertrackte Spſtem erfunden zu ſein. Es iſt wie
eine große indirekte Steuer, es ſichert Tauſenden von
Geldwechſ=
ern die Exiſtenz. (Die Geldwechſlergeſchäfte ſind in China ſo
häufig, wie in Berlin die Konfitüren= und Zigarrengeſchäfte
zu=
ſammengenommen.) Es ſichert allen Kaufleuten, Portiers,
Haus=
dienern einen ganz ſtattlichen Nebenverdienſt.
Wie ſehr dieſes Syſtem nur auf Geldſchneiderei hinausläuft,
zeigt folgender Fall: Vor kurzem hieß es, man wolle den Dollar
in regelrechte zehn Teile zerlegen. Man prägte neue 10=Cents=
Stücke, von denen wirklich zehn Stück einen Dollar ausmachten.
Man nannte ſie „Großgeld” im Gegenſatz zu den alten 10=
Cents=Stücken, die nun „Kleingeld” hießen und nebenher
noch aufgebraucht werden ſollten. Alle bequemen Leute, und das
ſind die meiſten, ſchafften ſich nun natürlich nur noch das
Groß=
geld an, um die läſtige Rechnerei los zu ſein. Aber da, eines
Morgens, heißt es, das Großgeld ſei von nun an auch
Klein=
geld, Großgeld im wahren Sinne des Wortes gäbe es nicht mehr.
Proteſt? Rechtliche Grundlage? — Auf ſolche Gedanken kommt
man in China nicht mehr.
Manchem Deutſchen mögen dieſe Schwierigkeiten in
Erinne=
rung an die Inflation vielleicht noch nicht recht imponieren. Ihm
ſei jedoch geſagt, daß dies erſt der Anfang der
Kompli=
kationen iſt.
Der Großkaufmann rechnet überhaupt kaum in Silberdollars,
ſondern in Taels. Ein Tael iſt etwa ein Dollar und 50 Cents.
als Despina an erſter Stelle. Unbegreiflich iſt die Beſetzung des
Ferrando mit H. Brandt, dem zu dieſer Partie der Klang des
Organs und das techniſche Können fehlen. Daß Prof. Clemens
Krauß kein Mozartdirigent iſt, brauchte nicht erſt durch dieſe
Auf=
führung bewieſen zu werden.
Auf einer ſeltenen künſtleriſchen Höhe ſtand die 25.
Wieder=
holung des Verdi’ſchen „Othello” in der J. Gläſer in der
Titelrolle ſtimmlich und darſtelleriſch ſchlechthin Vollendetes bot
und in der J. Stern bewies, daß er auf dem Weg iſt, die Rolle
des Jago zu erſchöpfen. Auf ähnlicher Höhe halten ſich die
Auf=
führungen der „Amélia” und des „Triſtan”, deren packende
Wiedergabe dem gefühlsſtarken Muſikertum des Kapellmeiſters
K. Nettſtraeter vor allem zu danken iſt.
Das letzte Programm der „Gemeinnützigen Krankenhilfe‟
wurde von dem Kölner Gürzenich=Orcheſter unter der Leitung
Hermann Abendroths, der gebürtiger Frankfurter iſt, beſtritten.
Zu den großen deutſchen Dirgienten zählt Abendroth nicht. Er
iſt ein ausgezeichneter Orcheſterpädagoge. Das Orcheſter klingt
außerordentlich diſzipliniert. Aber das Letzte, das Elementare,
kann der Dirigent nicht geben. Demgemäß konnte man ſich mit
der Schumannſchen D=Moll=Symphonie nicht einverſtanden
er=
klären, während die Vierte Bruckners eher überzeugte.
Der „Frankfurter Liederkranz” feierte ſein hundertjähriges
Jubiläum. Er iſt entſtanden aus einer Vereinigung
muſikbegeiſter=
ter Bürger, deren Anregung das Erſte Deutſche Sängerfeſt im
Jahre 1838 zu verdanken iſt, das auch auf die Stärkung des
natio=
nalen Einheitsgedankens nicht ohne Einfluß war. — Das
Feſt=
konzert unter der Leitung von Dr. Maurer enthielt nur
Schöpfun=
gen von Stipendiaten, wie v. Othegraven, H. Zilcher, M. Bruch,
deſſen G=Moll=Violinkonzert von Adolf Buſch meiſterlich geſpielt
wurde, E. Toch und Werner Wehrli, die nicht alle gleichwertig
waren. Den unmittelbarſten Eindruck hinterließen die von H.
Zilcher vertonten, für Männerchor geſchriebenen Goetheſchen
Ge=
dichte „Grenzen der Menſchheit” und „Beherzigung”. Die
Lei=
ſtungen des Chors waren, an der Schwierigkeit der Werke
ge=
meſſen, auerkennenswert.
Neidhart von Gneiſenau, das Schauſpiel von Wolfgang Götz,
das in Berlin mit Werner Krauß zur Uraufführung kam, errang
ſich auch hier einen ſtarken Erfolg, an dem allerdings die
aus=
gezeichnete Aufführung unter der Regie Fritz Peter Buchs
betei=
ligt iſt.
Ausgezeichnet und glaubhaft gab Robert Taube die
Titel=
rolle, ihm ebenbürtig A. Momber vom Staatstheater in Wies=
D. W.An
baden als Scharnhorſt. —
Seite 4
Nummer 94
Und auch der Tael=Dollarkurs wechſelt täglich. Wie ſieht ein
Tael aus? Die wenigſten Europäer haben je einen Tael geſehen
und bezahlen doch ihre Wohnungsmiete monatlich in Taels, und
die Banken ſetzen neben jedes Dollarkonto, das entſprechende
Taelkonto. Ein Tael iſt der 16. Teil eines chineſiſchen Pfundes
aus reinem Silber in Form eines chineſiſchen Schuhes geprägt:
Tael=Schuh. Früher gab es ſolche Silberſchuhe in verſchiedenen
Größen, zehn, zwanzig, hundert Taels wertig. Jetzt iſt der Tael
faſt nur noch eine abſolute Rechengröße, aber eine der
bedeu=
tendſten in ganz China: Der ſechzehnte Teil eines chineſiſchen
Pfundes. Nun ginge das ja noch an, wenn das Pfund
inner=
halb Chinas einheitlich feſtgelegt wäre. Es wechſelt aber nach
den Provinzen von 12 bis 42 Unzen und mit ihm der Tael. Es
iſt nicht ſo einfach, Stallaternen aus Deutſchland in die
verſchie=
denen Dörfer Chinas zu importieren. Die Geldtransaktion in
die Hauptſtadt der Provinz Tſchihli, Tientſen, z. B. verläuft
fol=
gendermaßen: Goldmark, Golddollar, Tientſin=Tael, Tientſin=
Dollar. Je weiter der Ort von der Küſte entfernt liegt, deſto
länger wird die Transaktionskette. Keine Umwandlungsſtufe darf
überſprungen werden, denn jede bringt der Bank einen
Wechſel=
profit ein.
Was macht nun das einfache Volk, das dieſen Rechenkünſten
nicht gewachſen iſt? Es hilft ſich, indem es nur in
Kupfer=
ſtücken bezahlt und ſollte es auch Hunderte von ſolchen
auf=
zählen müſſen. Im übrigen iſt jeder Chineſe geborener
Kauf=
mann. Selbſt die deutſchen Kinder, die hier aufwachſen, lauſchen
mitunter den Chineſen ihre Künſte ab, und die deutſche Hausfrau,
die, um ſicher zu gehen, ihren eigenen Jungen ausſchickt, etwas
einzukaufen oder einen Dollar zu wechſeln, wird von ihm oft
ebenſo übers Ohr gehauen wie von ihren Dienern.
Ein ahnungsloſer Europäer betritt einen Laden, kauft eine
Kleinigkeit, bezahlt einen Dollar, ſtrebt der Tür zu. Da naht ſich
ihm der chineſiſche Verkäufer und hält ihn mit höflichen, aber
be=
ſtimmten Gebärden zurück: „Dollar falſch!‟ Der
Fremd=
ling wird verlegen. „Mein Gott, du denkſt doch nicht etwa, ich
habe mit Abſicht . . ." Schnell holt er einen anderen Dollar vor,
der nach eingehendem Beklopfen, Ans=Ohr=Halten, Auf=den=Tiſch=
Werfen für echt befunden wird. Den falſchen Dollar bekommt er
noch freundlich in die Hand gedrückt, und er wundert ſich, daß
ihm ſeine ſtumpfe Oberfläche nicht gleich verdächtig erſchienen iſt.
Aber wie er ſich auch bemüht, den falſchen Dollaren auszuweichen,
immer wieder gerät er in dieſe beſchämende Lage, bis ihn
ſchließ=
lich ein alter Chinaman aufklärt: Sein in der Tat guter Dollar
wird erſt an der Kaſſe in einen falſchen umgetauſcht. Dieſer
Trick wird aber meiſtens nur bei ganz „friſchen” Europäern
ver=
ſucht, und man entgeht ihm leicht, wenn man nur den Dollar
als den falſchen anerkennt, der im Moment der Uebergabe als
unecht bezeichnet wird.
Dienstag, den 3. Aprll 1928
Im übrigen braucht man auch nicht zu verzweifeln, wenn
man mit ſo einem Falſchen „angeſchmiert” worden iſt. Der
falſche Dollar iſt durchaus kursfähig, und man
kann ihn je nach ſeinem Metallwert für 40 oder 60 Cents „
ver=
kaufen” Oder man verſucht, ihn mit möglichſt harmloſer
Miene als echten Dollar wieder los zu werden. Am ſchwierigſten
ſind die Chineſen hineinzulegen, einfacher die europäiſchen
Ver=
käufer, am leichteſten aber — die eigenen Ehegatten. So
tauſchte einmal eine findige Berlinerin ihren falſchen Silberling
gegen einen echten um, den ſie der Hoſentaſche ihres Mannes
entnahm, kurz bevor er auf die Reiſe ging. Bei der Rückkehr
ſagte er: „Hier, mein Kind, ein falſcher Dollar, den man mir
wahrſcheinlich am Bahnſchalter gegeben hat. Du wirſt ihn ſicher
leichter los als ich!” Und ſie wurde ihn los, und zwar wanderte
er wieder in die Hoſentaſche ihres Mannes kurz vor einer zweiten
Geſchäftsreiſe. Bei ſeiner Rückkehr ſagte er diesmal gar nichts,
ſondern ſtöhnte nur vor rheumatiſchen Schmerzen. Schnell holte
man einen chineſiſchen Maſſeur, die oft Wunder tun in ſolchen
Fällen. Er verhaute den armen Mann ſo mörderlich, daß ihm
nach fünf Minuten Einhalt geboten werden mußte. Man wolle,
ſo hieß es, erſt einmal die — Wirkung abwarten. Alſo morgen
wiederkommen! Die Wirkung war unverkennbar, es wurde
ſchlimmer und ſchlimmer. Am nächſten Mittag, nach dem
morgend=
lichen Shopping, vernahm die argliſtige, allmählich heftig
errö=
tende Frau folgendes: „Alſo, der Maſſeur war dageweſen und
hatte, nachdem man ſeine weiteren Dienſte abgelehnt, zwei ganze
Dollar für die Tracht Prügel von geſtern verlangt. Man mußte
ſie ihm geben, da man vergeſſen hatte, den Preis vorher zu
ver=
einbaren. Was tat nun der unverſchämte Kerl? Er kam nach
einer Viertelſtunde wieder und behauptete, der eine Dollar
wäre falſch geweſen . . . Na, dieſer Burſche wurde aber
von der beſagten Hausfrau ſchnellſtens an die Luft befördert..
Maſki.
Englands Schwierigkeiten
in Aegypten.
Regelrechter Notenkrieg zwiſchen Kairo und
London. — Aegyptens Forderungen.
Die Engländer kommen aus ihren Sorgen um die Sicherung
des Weges nach Indien nicht heraus. Was eigentlich in Arabien
vor ſich geht, wiſſen ſie uns geheim zu halten. Sicher iſt nur, daß
ſich ein Prozeß vorbereitet, deſſen Stoß gegen England gerichtet
ſt und den Suezkanal vom Oſten gefährden könnte. Gleichzeitig
haben ſich aber auch die Dinge in Aegypten ſo ſtark zugeſpitzt, daß
zwiſchen Kairo und London ein regelrechter
Notenkrieg geführt wird. Die Aegypter verlangen ihre
Un=
abhängigkeit. Gerade wegen des Weges nach Indien kann und
will England ihnen dieſes Zugeſtändnis nicht machen. Die
Lon=
doner Diplomatie iſt hier vor die Aufgabe geſtellt, den Schein
einer ägyptiſchen Selbſtändigkeit herzuſtellen, die aber praktiſch
doch eine engliſche Vormundſchaft bedeutet. England will vor
allem ſeine Hand auf der ägyptiſchen Außenpolitik halten und ſich
ſämtliche ſtrategiſch wichtigen Punkte ſichern. Es will deshalb
ſeine Truppen dort ſtehen laſſen, will den Suezkanal dauernd
von engliſchen Kanonen bewachen laſſen, will vor allem ſeine
Stellung im Sudan nicht aufgeben, weil es von hier aus auch
im ſchlimmſten Falle Aegypten im Schach halten kann. Das
Ganze ſoll in Form einer Allianz gekleidet werden und ſoll den
Aegyptern auch die Möglichkeit eines Eintrittes in den
Völker=
bund geben, eine Unabhängigkeit, deren vollſtändige Feſſelung
durch einen geſchickt aufgezogenen Vertrag nach außen hin
ver=
tuſcht wird. Für England unbegreiflich, will Aegypten nicht
dar=
auf eingehen. Kairo hat vielmehr eine Note nach London
ge=
richtet, worin einmal die völlige Unabhängigkeit
Aegyptens verlangt wird. Man will nicht Mitglied des
Britiſchen Reiches, ſondern Verbündeter Großbritanniens ſein
und hat endlich den kühnen Plan, den Suezkanal unter eigene
Arme zu nehmen. Begreiflich genug, daß dieſes naive Anſinnen
in Downing Street einen Sturm der Entrüſtung ausgelöſt hat.
Aegypten iſt nun einmal der Pfeiler der Engländer
in ihrer Weltmacht, der keine Erſchütterung verträgt, ohne das
ganze Gebäude zu gefährden. Wenn nicht alle Anzeichen trügen,
dann wird jetzt von London aus der Verſuch gemacht werden,
durch Anlegen von Daumenſchrauben die Regierung von Katro
gefügiger zu machen. Eine offene Unterſtützung von außen her
kann Aegypten nicht erwarten. Allerdings haben die Aegypter
ein Mittel in der Hand, das vor allem wirtſchaftlicher Natur iſt,
die an erſter Stelle ſtehende engliſche Einfuhr, die in die
Hun=
derte von Millionen geht, nach dem indiſchen Vorbild zu
boykot=
tieren. Das würde für den engliſchen Handel einen ſtarken
Aus=
fall bedeuten, der auch politiſche Rückwirkungen haben könnte.
Dazu kommt noch, daß ſich Amerika namentlich wirtſchaftlich ſehr
ſtark für Aegypten intereſſiert. Auch Italien ſieht es nicht
un=
gern, wenn London in Aegypten Schwierigkeiten hat.
Hinten=
herum wird vermutlich alles geſchehen, um den ägyptiſchen
Widerſtand zu verſteifen. Politiſch iſt England aber doch wohl
ſtark genug, um ſeinen Willen durchzuſetzen — allerdings unter
Aufopferung ſeiner bisherigen wirtſchaftlichen Vormachtſtellung.
daß wir in Auswahl, Preiswürdigkeit und Qualität an der Spitze
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Samstag, den 7. April 1928
(Oſier=Samstag)
geſchloſſen.
Reichsbankſtelle Darmſtadt
Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien
Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H.
Deutſche Bank, Filiale Darmſtadt
Deutſche Vereinsbank, Filiale Darmſtadt
Direction der Disconto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt
Heſſiſche Landeshypothekenbank A. G.
Landesgenoſſenſchaftsbank e. G. m. b. H.
Nauheim & Co
TV6084
Nummer 94
Dienstag, den 3. April 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. April.
— Ernannt wurden: Am 5. März: die prov. technſiſche Lehrerin
Paula Kimpel zu Mainz zur tehniſchen Lehrerin an der
Mädchen=
fortbildungsſchule daſelbſt, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts;
am 23. März: der Studienrat an der Aufbauſchule in Bensheim
Valen=
tin Schorn zum Studienrat an dem Ludwig=Georgs=Gymmaſium in
Darmſtadt, mit Wirkung vom 16. April ab; am 24. März: der
Ober=
förſter Dr. Guſtav Zimmer zu Friedberg zum Forſtmeiſter des
Forſt=
amts Rabenau; am 27. März: der Hilfsförſter Philipp Obmann aus
Groß=Zimmern auf Grund des Artikels 4 des Geſetzes über die
Er=
mächtigung der Staatsregierung zur Neuregelung der Dienſtbezüge der
Komunalforſtwarte ſowie zur Neueinteilung der Förſtereien vom
30. Juli 1920 unter Vorbehalt der Regelung der Dienſtaltersfolge vom
1. April 1928 ab zum Förſter der Förſterei Groß=Zimmern; am 29.
März: der Arbeiterſekretär Heinrich Zinnkann zu Worm8 mit
Wir=
kung vom 15. März 1928 an zum ſtändigen Hilfsarbeiter bein
Miniſte=
rium für Arbeit und Wirtſchaft mit der Amtsbezeichnung „
Regierungs=
rat”; am 30. März: der Vermeſſungspraktikant Adam Geil aus
Dittelsheim vom 1. April 1928 ab zum überplanmäßigen
Vermeſſungs=
ſekretär mit der Amtsbezeichnung „Obervermeſſungsſekretär”
— Ernannt. Regierungsrat Wittmer der Eiſenbahndirektion
Mainz wurde zum Oberregierungsrat ernannt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 15. März: den
Kreis=
ſchulrat bei dem Kreisſchulamt zu Darmſtadt Jakob Dieterich auf
ſein Nachſuchen vom 16. März 1928 ab; am 23. März: der Studienrat
an der Studienanſtalt zu Gießen Dr. Ferdinand Markert auf ſein
Nachſuchen vom 1. April 1928 ab: am B. März: der Oberrechnungsrat
bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Georg Autheim zu Dauſtadt
auf ſein Nachſuchen vom 1. Juli 1928 ab.
— Arbeitsjubiläum. Am 4. April ſind es 40 Jahre, daß Herr Gg.
Bienhaus, Schloſſer, bei der Firma Gebrüder Noeder A. G.,
Herd=
fabrik, in Arbeit ſteht.
— Heſſiſches Landestheater. Die Parſifal=Aufführung am
Oſterſonntag, die der Miete E zugeteilt iſt, gilt als
Wahlvorſtel=
lung, außerdem erhalten Mieter Karten zu ermäßigten Preiſen (1,50
bis 15 Mark); die Ausgabe dieſer Karten und die der Wahlkarten
er=
folgt am Mittwoch, den 4. April. Am Donnerstag, den 5. April, beginnt
der allgemeine Vorverkauf.
Die Aufführung von „Cavalleria ruſticana” und „
Ba=
jazzo” am Oſtermontag (Canio: Karl Jörn a. G.), die der
Sonn=
tagsfremdenmiete zugeteilt iſt, gilt nicht als Wahlvorſtellung. Der
Vorverkauf beginnt am Donnerstag, den 5. April.
Der Vorverkauf zu dem Kinderärchen „Rumpelſtilzchen
und Humſti=Bumſti” das im Kleinen Haus am Oſterſonntag
zum erſten Male gegeben wird, beginnt am Donnerstag, den 5. April.
Die Plätze koſten 40 Pf. bis 2 Mk.
In der Privatklageſache des Oberregiſſeurs Jakob Geis
gegen den Generalintendanten Prof. Carl Ebert wurde geſtern
vormittag das Urteil gefällt. Der Privatbeklagte wurde
freige=
ſprochen. Der Privatkläger hat gegen das Urteil ſofort Berufung
eingelegt.
— Lichtbildervortrag Albrecht Dürer. Wir machen nochmals auf
den heute abend 8½ Uhr in den Näumen der Buchhandlung Schroth
Rheinſtraße 15, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. Ernſt Zeh
auf=
merkſam, der größtem Intereſſe begegnet. Es dürfte ſich empfehlen, die
Eintrittskarten vorauszubeſtellen, da an der Abendkaſſe vorausſichtlich
keine Plätze mehr frei ſind.
— Die Entlaffungsfeier der Befſunger Mädchenſchule, die in dem
dem Schulhauſe benachbarten traulichen Gemeindehauſe in der
Eich=
wieſenſtraße am letzten Donnerstag abend ſtattfand, zeigte erneut, in
welch herzlicher Weiſe Schle und Elternhaus zuſammengeſchloſſen ſind.
Sie zeigte aber auch, wie an dieſer Schule unter der vortrefflichen,
ziel=
ſicheren, belebenden Leitung ihres Rektors die geiſtige, ſeeliſche und
körperliche Ausbildung der Kinder mit Erfolg gepflegt werden. In
der Mitte zwiſchen den von den beiden zur Entlaſſung kommenden
Klaſſen Ie und Ib gegebenen mannigfachen Darbietungen ſtanden die
Abſchiedsworte des Herrn Lehrers Auguſt Herbſt, die beherzigenswerte
Natſchläge und Mahnungen für das Leben enthielten. Die größte
Anteilnahme beanſpruchte ein von der Lehrerin Fräulein Schlick
ver=
faßtes Spiel „Die Klaſſenſchweſtern”, das ſowohl durch ſeinen
eigen=
artigen, gehalt= und gemütvollen Inhalt, als auch durch die anſprechende
Form in flüſſigen Verſen ein bemerkenswertes Talent der Verfaſſerin
verrät. Der Gedanke, die Klaſſenſchveſtern ein Jahr nach der
Schul=
entlaſſung im Hauſe einer wiedergeneſenen Mitſchweſter
zuſammen=
kommen und ihre Erfahrungen und Anſihten über den erwählten Beruf
austauſchen zu laſſen — ergänzt und richtiggeſtellt durch die abgeklärten
Worte einer warmherzigen, gereiften Mutter —, muß als ein ſehr
glück=
licher bezeichnet werden. Ein weiterer Vorzug des reizenden Stückchens
beſteht darin, daß es Gelegenheit bietet, bemerkenzwerte Schulerlebniſſe
und beſondere Schülertalente in das Licht allgemeiner Betrachtung zu
rücken. So iſt das Spiel „Die Klaſſenſchweſtern” geeignet, wit ſicherem
Erfolg an jeder Mädchenſchule bei paſſender Gelegenheit aufgeführt und
mit geringen Aenderungen und Einſchaltungen überall höchſt wirkſam
gemacht zu werden. Hierauf ſeien alle in Betracht kommenden Kreiſe
aufmerkſam gemacht. Es wird der Verfaſſerin ein Leichtes ſein, ihr
anziehendes „Spiel”, das ſo großen Anklang gefunden hat, der
Allge=
meinheit zugänglich zu machen. Es würde dies eine Bereicherung der
an wirklich Wertvollem armen einſchlägigen Literatur bedeuten.
— Abſchiedsfeier. Die Schüler der Handelslehranſtalt des Herrn
Dr. Siedersleben veranſtalteten im Saale des Muſikveroins eine
glän=
zend verlaufene Abſchiedsfeier. Nachdem Herr Dr. Siedersleben die
Schüler ermahnt hatte, die in der Handelsſchuule erworbenen Kenntniſſe
nun praktiſch auszuwerten und darauf weiter aufzubauen zu ihrem und
des Vaterlandes Wohl, verlas Herr Theo Raiß in der Komerszeitung
die Chronik des Schuljahres. Ein Theaterſtück „Der Zeitgeiſt”
dar=
geſtellt von Frl. Stella Schneider und den Herren Gaßner und Dreſte,
geißelte den Geiſt der Zeit, und der deutſche Michel ſuchte vergeblich
nach dem alten Arbeitsgeiſt. In dem zweiten Theaterſtück „Zwei alte
Jungfern” dargeſtellt von Frl. Kumpf und Münch, ſtritten ſich zwei
alte Jungfern um den vermeintlichen Bräutigam. Herr Darmſtädter
trug verſchiedene Stücke von Marcell Salzer vor, Herr Theo Raiß die
„Rheintreue‟. Den muſikaliſchen Teil am Flügel hatten die Damen
Hertha Kumpf und Sofie Preußer, ſowie die Herren Klingmann und
Nold (Violine) freundlichſt übernommen.
— Abend=Vorträge über „Die Anwendung der Elektrizität im
Haus=
halt” Im Anſchluß an die Filmvorführungen im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landesthcaters über „Die Kunſt des Kochens” ſind aus
Ab=
nehmerkreiſen Anfragen an die Heag ergangen, ob und wann die Abend=
Vorträge in dem Ausſtellungsraum der Heag in der üblichen Weiſe
wie=
der abgehalten werden. Die Heag teilt daher mit, daß gleich nach den
Oſterfeiertagen die Vorträge wieder beginnen, und zuar wird der erſte
Vortrag am 13. April ſtattfinden. Die lehrreichen Darbietungen
beſag=
ten Films haben bei ſehr vielen Hausfrauen Intereſſe dafür erweckt,
ſich bei der Zubereitung der Speiſen ebenfalls elektriſcher Koch=, Brat=
und Backgeräte zu bedienen. Die Heag führt in ihrem
Ausſtellungs=
raum gine große Auswahl der verſchiedenſten Geräte, welche ſich bisher
beſonders gut eingefuhrt haben. Alle Intereſſenten mögen ſich daher
gelegentlich bei einer zwangloſen Beſichtigung dieſe= umfangreichen
Ausſtellung die neueſten elertriſchen Geräte vorführen laſſen. Die
Aus=
ſtellung iſt geöffnet von 10—12 Uhr vormittags und 3—6 Uhr
nach=
mittags.
— Bund Saarveroin, Ortsgruppe Darmſtadt, e. V. Wir machen
nochmals auf unſere Monatszuſammenkunft nebſt
Vor=
trag des Herrn Pullmann über „Franzöſiſches Vordringen zum
Rhein im Spiegel der Zeiten” am Mittwoch, den 4. April, abends
pünktlichk halb 9 Uhr, in unſerem Vereinslokal Sitte, (Karlſtraße) —
Alpenzimmer — aufmerkſam und bitten unſere Mitglieder, Freunde
und Gönner um zahlreiches Erſcheinen. Zum Schluß gemütliches
Zu=
ſammenſein mit muſikaliſchen Darbietungen. Kein Eintritt!
— Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. Wir machen unſere
verehr=
lichen Mitglieder darauf aufmerkſam, daß für das am 1. April
be=
gonnene Geſchäftsjahr jedem Mitgliede als Sondergabe zwei
Würfel=
büicher unentgeltlich geliefert werden. Die hieſigen Mitglieder werden
höflichſt gebeten, ſich ihre Würfelbücher im Geſchäftszimmer der
Geſell=
ſchaft, Schloß am Markt, ſelbſt abzuholen. Auch iſt den hieſigen
Mit=
gliedern die Möglichkeit gegeben, ſich unter der Fülle der reizenden
Er=
zählungen, die die Würfelbücherei enthält, ſich zwei ihnen beſonders zu=
Darmſtadt in der Statiſtik.
Der Februar=Nummer des Jahrgangs 1928 der Statiſtiſchen
Monatsberichte der Stadt Darmſtadt wird folgendes entnommen:
1. Bevölkerungsſtand.
Nach den polizeilichen Fortſchreibungen betrug die Bevölkerung der
Stadt Darmſtadt Ende Januar 1928: 42244 männliche und 47 609
weib=
liche, zuſammen 89 853 Perſonen (gegen 89 897 Perſonen Ende
Dezem=
ber 1927).
2. Bevölkerungsbewegung.
a) Zu= und Wegzüge in Darmſtadt.
Im Januar 1928 belief ſich die Zahl der polizeilich gemeldeten
Zu=
gezogenen auf 727 (350 männliche und 377 weibliche) und die der
polizei=
lich gemeldeten Weggezogenen auf 779 (376 männliche und 403
weib=
liche). Es iſt alſo für den Berichtsmonat ein Wanderungs verluſt
von 52 Perſonen zu verzeichnen.
b) Eheſchließungen, Geburten und Sterbefälle in
Darmſtadt.
Die Zahl der Eheſchließungen im Januar 1928 betrug 27.
Lebend geboren wurden im Berichtsmonat 125 Kinder, und zwar
74 männliche und 51 weibliche. Von dieſen waren unehelich 19 oder 15,3
Prozent. Geſtorben ſind im Berichtsmonat 117 Perſonen, darunter
17 Säuglinge oder 14,5 Prozent. Die zwei tot Geborenen ſind in der
Zahl von 117 nicht enthalten. Außerdem iſt zu bemerken, daß im
Be=
richtsmonat ein Geburtenüberſchuß von 8 vorliegt.
3. Die Beerdigungen und Einäſcherungen auf den ſtädtiſchen Friedhöfen.
Es wurden beerdigt im Januar 1928: auf dem Waldfriedhof 56, auf
dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße 38 und auf dem
Beſſunger Friedhof an der Klappacher Straße 2, zuſammen 96
Ge=
ſtorbene.
Eingeäſchert wurden 6 Verſtorbene. Die Zahl der Einäſcherungen
betrug 5,9 Prozent der Beſtattungen insgeſamt.
4. Die Eheſcheidungen in Darmſtadt.
Die Zahl der Eheſcheidungen betrug in Darmſtadt im Kalenderjahr
1927: 73 (darunter 2 Nichtigkeitserklärungen). Im Berichtsjahr ſtehen
je 100 neuen Eheſchließungen 10 Eheſcheidungen gegenüber.
5. Indexzahlen.
Die aus der Durchſchnittsteuerungszahl der drei heſſiſchen
Eildienſt=
gemeinden Darmſtadt, Gießen und Worms von der Heſſiſchen
Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik errechnete Indexzahl betrug für
Januar 1928: 150,39. Sie iſt diesmal um 0,70 v.H. niedriger als im
Vormonat und weiter um 0,27 niedriger als die Reichsindexziffer für
die Lebenshaltungskoſten, die für Januar 1928: 150,8 betrug. Die
deut=
ſche Großhandelsindexziffer betrug im Januar 1928: 138,7 oder 0,64 v.H.
weniger als im Vormonat.
Die Indexziffer der Bauſtoffe betrug im Januar 1928: 157,6, oder
0,13 v. H. und die der Baukoſten: 172,7 oder 0,46 v. H. weniger als im
Vormonat.
6. Beſtand an Kraftfahrzeugen in Darmſtadt.
Am 1. Januar 1928 waren in Darmſtadt zugelaſſen:
Kleinkrafträder (bis 0,70 St.PS.): 113, Krafträder: 499,
Verſonen=
kraftwagen: 753, Laſtkraftwagen: 294, zuſammen 1659 Kraftfahrzeuge.
Hiernach kam am 1. Januar 1928 auf je 146 Einwohner ein
Kraftrad, auf je 118 Einwohner ein Perſonenkraftwagen und auf je
304 Einwohner ein Laſtkraftwagen.
Am 1. Januar 1927 kamen auf je 144 Einwohner ein Kraftrad,
auf je 153 Einwohner ein Perſonenkraftwagen und auf je 425 Perſonen
ein Laſtkraftwagen.
Im Laufe des Jahres 1927 gingen in Darmſtadt zu:
8 Kleinkrafträder, 168 Perſonenkraftwagen und 83 Laſtkraftwagen.
Zurückgegangen iſt die Anzahl der Krafträder um 18 Stück.
Bei dieſer Gelegenheit ſei auch darauf hingewieſen, daß die Preiſe
für die Kraftwagen ſeit Januar 1924 weſentlich zurückgegangen ſind.
Nach Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſind die
Index=
ziffern der Preiſe für Kraftwagen (einſchließlich Bereifung gegenüber
der Richtszahl für 1913, die mit 100 angenommen iſt, folgende: 1. Im
Januar 1924: Perſonenkraftwagen 125,2, Laſtkraftwagen 101,I. 2. Im
Dezember 1927: Perſonenkraftwagen 65,7, Laſtkraftwagen 65,6.
Für 1924 mußte die Indexziffer auf verhältnismäßig ſchmaler
Grundlage berechnet werden.
7. Stadtkrankenhaus.
Angaben für das Verwaltungsjahr 1926 (1. April 1926—31. März 1927).
a) Krankenſtand:
Es wurden verpflegt: Im April 1926: 808, im Mai 1926: 837, im
Juni 1926: 861, im Juli 1926: 850, im Auguſt 1926: 854, im September
1926: 853, im Oktober 1926: 808, im Novemder 1926: 887, im Dezember
1926: 853, im Januar 1927: 1054, im Febr. 1937: 1100, im März: 1042.
Der durchſchnittliche tägliche Krankenſtand betrug im April 1926:
342, im Mai 1926: 325, im Juni 1926: 369, im Juli 1926: 359, im
Auguſt 1926: 346, im September 1926: 360, im Oktober 1926: 332, im
November 1926: 867, im Dezember 1926: 362, im Januar 1927: 423, im
Februar 1927: 475, im März 1927: 462 Perſonen.
Die Geſamtzahl der Verpflegungstage belief ſich im
Verwaltungs=
jahr 1926 auf 145 933 und die Geſamtzahl der Verpflegten auf 6 646
Perſonen. Der mittlere tägliche Krankenſtand betrug 389.
d) Krankenbewegung:
Es wurden aufgenommen im Verwaltungsjahr 1926 insgeſamt:
2937 männliche und 2466 weibliche Erwachſene, ſowie 887 Kinder,
zu=
ſammen 6290 Kranke.
Entlaſſen wurden: 2929 männliche und 2418 weibliche
Erwach=
ſene, ſowie 861 Kinder zuſammen 6208 Perſonen.
Von den behandelten Kranken wurden entlaſſen: als geheilt 3853,
als gebeſſert 1378 und als ungeheilt 620; geſtorben ſind 357 (zuſammen
wie oben 6208). Hiernach wurden über 2ſo der Kranken als geheilt und
über ;ſo als gebeſſert entlaſſen.
Die Anzahl der ambulant behandelten Kranken betrug
im Verwaltungsjahr 1926 zuſammen 2036 mit 2230 Einzelberatungen.
Sanlterlauer
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ſagende Exemplare auszuwählen. Beſonders ſei bemerkt, daß ſich die
Würfelbücher wegen ihrer heiteren Ausſtattung beſonders ür
Iſter=
geſchente eignen.
Wiederſehensfeier ehemaliger 118er und der
aus dem gelben Regiment hervorgegangenen
Formationen in Bensheim.
Ueberall in Deutſchland erheben ſich ehrwürdig ſtolze Denkmäler
für die Gefallenen im Weltkriege, meiſt errichtet von ihren Negiments=
Kameraden. Unter den wenigen Orten, wvo noch ſolch ein Denkmal
fehlt, iſt leider auch die Nibelungenſtadt Worms zu nennen. Wir alle
wiſſen, daß daran nicht etwa Gleichgültigkeit der Wormſer Bürgerſchaft
oder gar der Angehörigen des „gelben” Regiments die Schuld trägt,
ſondern es die eigentümlichen Verhältniſſe im beſetzten Gebiete ſind, die
eine intenſive Tätigkeit für die Errichtung eines Denkmals gerade nicht
unmöglich machen, aber doch erſchweren. Es iſt daher mit Freuden die
Wiederſehensfeier ehemal. 118er am 6. Mai in Bensheim zu begrüßen,
da dieſe ſich in erſter Linie mit der Errichtung eines Ehrenmals für die
Gefallenen beſchäftigen will. Für jeden, der einſt die gelben
Achſel=
klappen mit Stolz getragen, iſt es Ehrenpflicht, an dieſem Tage zu
er=
ſcheinen.
Sie alle einzeln einzuladen, geht leider nicht an; die Verhältniſſe
im Hanpterſatzgebiete des Regiments ſind zu ſchwierig. Drum möge
jeder, der von dem Wiederſehenstage der 118er hört, weiben für die
Feier, die, fern von jeder Politik, der Pflege alter Kameradentreue
gewidmet iſt. Für Unterkunft und Verpflegung, allerdings gegen
Be=
zahlung, wird von der Bensheimer Ortsgruppe geſorgt. Die Beiträge
für Feſtkarte (55 Pfg.) und Mittageſſen (1,20 Mk.) ſind vorher an den
Kameraden Brehm, Reichsbankbeamter in Bensheim, Kaſinoſtraße,
einzuſenden. Auch Qnartiere für von ausſärts kommende Kameraden
werden von dieſer Stelle vermittelt.
* Wanderungen durch den botaniſchen Garten.
3. März. — Vorfrühling.
Es iſt noch immer Vorfrühling, nur die Vorboten des Frühlings
blühen ſchon und noch. Der im vorigen Jahre bei der Mainzer
Sand=
flora, dem Ueberbleibſel aus der Steppenzeit, erwähnte Adonis vernalis L.
blüht leuchtend gelb auf dieſer Abteilung, unmittelbar vor dem
Ver=
waltungsgebäude. Die Pflanze, die vielfach auch in Hausgärten ſich
findet, eignet ſich vorzüglich für künſtliche Felsgruppen. Die Blüten
halten lange an. Sie ſchließen ſich mehrmals und öffnen ſich dann
wieder. Der Name dieſer lieblichen Pflanze iſt eine Anſpielung an den
Jäger Adonis, der von einem Gber getötet und deſſen Blut von
der Venus in die Blume vewwandelt wurde. Dem Adonis zu Ehren
wurden in Griechenland die aus dem Orient ſtammenden Feſte der
Adonien gefeiert. Am glänzendſten wurde das Adonisfeſt in
Alexan=
drien gefeiert, zuerſt war ein Freudentag, ein fröhliches, heiteres Feſt,
dann folgte ein Trauertag. Im prächtigen Trauergerüſt wurde des
Gottes Bild umhergetragen, begleitet von den Weibern mit aufgelöſten
Haaren und in gürtelloſen Trauergewändern. Unter Klageliedern
(— Adonidia) verſenkte man das Bild des Adonis ins Meer. Erwähnt
ſei noch die Sitte der Adonisgärten, Gefäße, in die man vor der
Feier Pflanzen ſäte und durch künſtliche Hitze trieb. Das ſchnelle
Wachſen und Verblühen deutete auf den Sinn des Kultus hin.
Ver=
ſchiedene Gebräuche bei unſeren Altvorderen deuten wohl auf
Zuſam=
menhänge mit dem Altertum hin. Dann blühen eben die
Kornel=
kirſchen (Hartriegel, Cornus mas, von Cornu, Hornholz), die bei uns
verwildert oder in Gärten angepflanzt, in Südeuropa beheimatet
ſind, Blüten gelb. Die rötlichen Früchte ſchmecken angenehm ſäuerlich,
werden hie und da noch mit Zucker und Eſſig eingemacht. Im Orient
iſt ein wäſſeriger Auszug mit Zucker ſehr beliebt. Als Scherbett wird
er auf den Straßen in der ganzen Türkei von Händlern verkauft. Das
Holz iſt ſehr hart und eignet ſich deshalb zu den feinſten Drechsler= und
Schreinerarbeiten. Aus den Zweigen werden in der Gegend von Jena,
namentlich in Ziegenhain, Stöcke, die ſogenannten
Ziegen=
hainer, gemacht. Cornus officinalis, aus China und Japan
einge=
führt, hat ſich dieſer Strauch gut unſerem Winter angepaßt. Er war
früher wegen ſeines faſt chininartig bitteren Geſchmacks, der von einem
kriſtalliniſchen Körper, dem Cornin und Corninſäure, herrührt, gegen
Wechſelfieber und bösartige Geſchwülſte im Gebrauch. Die dritte
Pflanze, die durch ihre gelben Blüten die Vorgärten jetzt ſchmückt, iſt
Forsythia scandens (Decumaria) Walt. Sie und die andere Art F.
riridie-
sima ſind nach dem engliſchen Botaniker Forſyth, der als einer der
erſten über Baumkrankheiten ſchrieb, benannt. Eine weitere, ſehr ſchön
hellblau blühende Frühlingspflanze iſt bie wohl nach dem ruſſiſchen
Dichter, dem Verfaſſer des „Eugen Onegin”, Puſchkin (geb 1795)
be=
nannte Puschkinia scilloides. Reizend ſind auch allerlei
Stein=
brecharten (Saxffraga); ſie lieben ſteinige Standorte, und deshalb
glaubte man in der Frühzeit der Heilkunde, daß ſie ein gutes Mittel
gegen den Blaſenſtein ſeien. Unter den Alpenpflanzen bedeckt der Raſen
der weithin leuchtenden Erica earnea mit ſeinen roten Polſtern die
Erde. Von Bäumen blühen bis jetzt nur, nachdem die Weidengehölze
abgeblüht haben, die Pappeln mit ihren zweihäufigen Kätzchen. Von
den zahlreichen Arten ſeien hier nur zwei genannt: die Grau=Pappel
(Popolus canescens), in der Tracht zwiſchen Weiß= und Zitterpappel
ſtehender, mittelhoher, aus Kreuzung zwiſchen den obengenannten Arten
hervorgegangener Baum; und dann die chineſiſche Balſam=
Pappel (P. Simonij), ein in China heimiſcher, hoher Baum mit, im
Gegenſatz zur Pyramiden= u. a. Pappeln, ausgebreiteten, ſchlanken
Aeſten. Dippel, der den von Carriere 1867 eingeführten Baum im
2. Band ſeiner Laubholzkunde eingehend würdigt, bemerkt noch: „
ge=
blüht haben unſere Pflanzen (1892) noch nicht, ſo daß ich die — mir
kaum zweifelhafte — Artberechtigung dahingeſtellt laſſen muß‟. Sie
ſtrömt einen feinen Woblgeruch, wie die Balſampappel (P. balsamifera
suoveolens), aus.
Die Papel, die früher faſt alle Landſtraßen umſäumte, war ein
Charakterbaum des napoleoniſchen Zeitalters. Da er durch ſeine
weit=
hingehenden Wurzeln die anliegenden Aecker ſtark auszuckelte, hat man
durch ihn andere Bäume, neuerdings meiſt Obſtbäume, erſetzt. In der
Nähe von Darmſtadt beſtand nur am Ziegelbuſch noch eine Allee.
K. Noack.
— Vortrag. Geſtern abend ſprach im Feſtſaal des Ludwig=Georg=
Gymnaſiums Regierungsvizepräſident Dr. v. Harnack über „Die
Mit=
arbeit des Beamten an der Rationaliſierung der Verwaltung”. Wir
komen auf dieſen Vortrag zurück.
— Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die erſte Klaſſe der 31.
iſt. Aber auch neuen Spielluſtigen kann nur empfohlen werden, ſich
beizeiten ihre Loſe zu beſorgen, bevor dieſelben wieder vollſtändig
ausverkauft ſind.
— Geſchäftsſchluß der Banken am Oſterſamstag. Die
Reichsbank=
ſtelle Darmſtadt und die Mitglieder der Vereinigung Darmſtädter
Ban=
ken und Bankiers geben im Anzeigenteil bekannt, daß die
Geſchäfts=
räume mit ſämtlichen Kaſſen am Oſterſamstag, den 7. April,
geſchloſ=
ſen bleiben.
Die Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt macht ihre Einleger auch an
dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß die Kaſſe am Oſterſamstag,
den 7. April, geſchloſſen bleibt. Die Kunden werden
ge=
beten, ihre Verfügungen rechtzeitig zu treffen.
— Darmſtädter Pferde=Lotterie. Am 17. April d. Js. findet
garan=
tiert die Ziehung der altbekannten und beliebten Darmſtädter
Pferdelotterie ſtatt, zu der die Loſe bei den ſtaatlichen Lotterie=
Einneh=
mern und allen durch Plakate erkenntlichen Verkaufsſtellen zu haben
ſind. Dieſe Lotterie war ſeit dem Weltkriege ausgeſetzt und wird in
dieſem Jahre wieder ausgeſpielt, und wird ſich nunmehr alljährlich
wie=
derholen. Die Loſe erfreuen ſich hier einer großen Beliebtheit. Die
öffentliche Ziehung findet in dem Gebäude der Landwirtſchaftskammer,
Rheinſtraße 62, ſtatt.
— Dampferexveditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Nach
New York ab Bremen=Brenerhaven: D. München 5. 4., D. Amerika
6. 4., D. George Waſhington 11. 4., D. Berlin 12. 4., D. Republic
18. 4., D. Dresden 19. 4. Nach New York ab Southampton: D.
Amerika 7. 4., D. George Waſhington 12. 4., D. Berlin 13. 4. Nach
Kanada (Halifax), New York ab Bremen=Bremerhaven:
D. Seydlitz 7. 4., D. Karlsruhe 24. 4. Nach Havanna—
Galve=
ſton, Ausreiſe über Halifax, ab Bremen=Bremerhaven: D.
Sehdlitz 7. 4. Nach Kanada: D. Cairndhu ab Hamburg 15. 4.,
ab Bremen 17. 4., D. Lahn ab Hamburg 22. 4., ab Bremen 24. 4. Nach
Philadelphia—Baltimore-Norfolk: D. Turpin ab
Ham=
burg 3. 4., ab Bremen 8. 4. Nach Nordamerika, Weſtküſte:
D. Germar ab Hamburg 4. 4., ab Bremen 7. 4. Nach dem La
Plata ab Bremen=Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung): D. Sierra
Cordoba 14. 4., D. Gotha 21. 4., D. Sierra Morena 5. 5. Nach
Nordbraſilien: D. Friederum 11. 4. Nach
Mittelbraſi=
lien: D. Attika ab Hamburg 4. 4. Nach Cuba—NewOrleans:
D. Ingram ab Hamburg 11. 4., ab Bremen 13. 4. Nach Oſtaſien:
D. Pfalz ab Hamburg 4. 4., D. Ilmar ab Bremen 7. 4., ab Hamburg
11. 4., D. Saarbrücken ab Bremen 14. 4., ab Hamburg 18. 4., D.
Gran=
lon ab Bremen 21. 4., ab Hamburg 25. 4. Nach Auſtralien:
D. Aller ab Bremen 1. 5., D. Moſel ab Bremen 2. 6. Nach
Süd=
amerika, Weſtküſte, durch den Panamakanal: D. Ludwigshafen
au Bremen 1. 5., durch die Magelhaensſtraße: D. Wiegand ab Bremen
3. 4., ab Hamburg 7. 4. Nach Weſtküſte Zentralamgrika
und Mexiko: D. *,ab Bremen 16. 6., ab Hcburg 23. 6.
Frucht=
fahrt Kanariſche Inſeln nach Bremen-Hamburg:
D. Arucas ab Bremen 14. 4., D. Orotava 28. 4. Nach der
Le=
dante ab Bremen: Abfahrten alle 3 bis 10 Tage. Nach
Finn=
land ab Bremen: 14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach
Reval ab Bremen: Abfahrten alle 10 Tage. Nach Veningrad
ab Bremen: Abfahrten alle 8—14 Tage. Nach England ab
Bre=
men: 2 bzw. 4 Abfahrten in der Wohe. Nach Afrika (Weſtafrika):
Jvo ab Hamburg 10. 4. Geſellſchaftsreiſen: Orientfahrt
D. Stuttgart ab Venedig 11. 4., Mittelmeerfahrt ab Genun 11. 5.
Griechenlandfahrt D. Lützow ab Venedig 10. 4. Adria=Italienfahrt ab
Venedig 10. 5., Mittelmeerfahrt ab Genua 24. 5. Polarfahrt D. Berlin
ab Bremerhaven 9. 7. Skandinavien=Oſtſeefahrten D. Lützow ab
Bre=
men B. 6 und 3. 8. Nardkapfahrten D. Sierra Cordoba ab
Bremer=
haven 14. 7. und 4. 8. Nordkapfahrt: D. Sierra Ventana ab Bremer=
„rmſtadt
haven 24. 7. Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fi
Frankfurter Str. 12—14, Telephon 186
Seite 6
Dienstag, den 3. April 4928
Nummer 94
(Eltern, (Erziehungsberechtigte, Lehrlinge!
Was müßt Ihr vor Beginn der Lehre wiſſen?
1. Erkundige dich vor Eintritt in die Lehre, ob der Lehrherr
die Berechtigung zur Anleitung von Lehrlingen hat!
Dies iſt ſehr wichtig, denn eine Lehre bei einem Lehrherrn, der
keine Anleitungsberechtigung hat, wird geſetzlich nicht anerkannt. Sind
Eltern, Erzieher und Lehrlinge ſich im Zweifel, ob
Anleitungsberechti=
gung vorhanden, iſt unbedingt vorherige Rückfrage bei der
Berufs=
beratung, Bismarckſtr. 70 part., oder bei der Handwerkskammer,
Daru=
ſtadt, Hügelſtraße Nr. 8, ratſam.
2. Es muß ein ſchriftlicher Lehrvertrag abgeſchloſſen werden!
Werden ſolche Lehrverträge vom Lehrherrn nicht ſchon in
ordnungs=
gemäßer Ausführung gedruckt vorgelegt, empfiehlt es ſich, die von der
Heſſiſchen Handwenkskammer herausgegebenen und dort gegen geringes
Entgelt zu erhaltenen Formulare zu verwvenden.
3. Wer ſchließt den Lehrvertrag ab?
Einerſeits der Lehrherr, andererſeits der Erziehungsberechtigte.
Nur der Erziehungsberechtigte kann für den Lehrling einen
Lehrvertrag rechtsgültig abſchließen. Bei Lehrlingen, die unter
Vor=
mundſchaft ſtehen, ſind die Lehrverträge durch den Vormund
abzu=
ſchließen und dem Vormundſchaftsgericht zur Genehmigung vorzulegen.
Niemals kann ein Lehrling einen Lehrvertrag
ab=
ſchließen, weil er zu ſolchen Handlungen im Sinne des Geſetzes nicht
befugt iſt. Der Lehrling unterzeichnet lediglich den Lehrvertrag mit.
4. Beſonders wichtig iſt im Lehrvertrag die genaue Feſtlegung
der Dauer der Lehrzeit!
Die Dauer der Lehrzeit beträgt:
2) Vier Jahre für Bildhauer, Buchdrucker, Elfenbeinſchnitzer,
Elek=
tromechaniker, Feinmechaniker, Formſtecher, Gold= und Silberſchmiede,
Graveure, Lithographen, Steindrucker, Uhrmacher, Xhlographen.
b)Dreieinhalb Jahre: „Buchbinder, Elektro=Inſtallateur,
Schloſſer, Schmied, Schneider, Schreiner (auch Modellſchreiner),
Schuhmacher, Sattler und Tapezierer, Spengler und Inſtallateur,
Wagner.
e) Zwei Jahre: für Putzmacherinnen, Weißnäherinnen,
Weiß=
ſtickerinnen.
d) Die Lehrzeit im Friſeurgeſverbe beträgt für männliche und
weibliche Lehrlinge gleichmäßig 3 Jahre.
e) Drei Jahre für alle übrigen Handwerkszweige.
5. Die Bedeujung der „Probezeit”!
Die Gewerbeordnung (§ 127 bI.) ſieht im Intereſſe der beiden
Ver=
tragsſchließenden eine Probezeit vor, die, wenn eine längere nicht
be=
ſonders vereinbart wird, 4 Wochen beträgt. In dieſer Zeit kann das
Lehrverhältnis täglich von beiden Teilen gelöſt werden. Eine
Verein=
barung, wonach die Probezeit mehr als 3 Monate betragen ſoll, iſt
nichtig. Nach der Probezeit kann der Lehrling nur austreten oder
ent=
laſſen werden, wenn beſondere Verhältniſſe, die ebenfalls in der
Ge=
werbeordnung genau niedergelegt ſind, dies norwendig erſcheinen laſſen.
6. Vergütung, Lehrgeld oder andere Aufwendungen!
Soweit eine Vergütung in Frage kommt, iſt dies für jedes
Lehrjahr getrennt im Lehrvertrag feſtzulegen, um ſpätere Weiterungen
bzw. Auseinanderſetzungen zu vermeiden. Lehrgeld wird nur noch
in ganz wenigen Berufen ſeitens des Lehrherrn gefordert und
unter=
liegt dann der freien Vereinbarung zwiſchen den Vertragsſchließenden.
Selbſtverſtändlich ſoll ſich die Höhe des feſtgeſetzten Lehrgeldes in dem
am Platze und Gewerbe üblichen Rahmen bewegen. Bei Zweifel iſt auch
hier Rückfrage bei der Berufsberatung, Bismarckſtraße 70, oder der
Heſſiſchen Handwerlskammer, Hügelſtraße Nr. 8, ratſam. Andere
Aufwendungen ſind im allgemeinen: teilweiſe oder vollſtändige
Verköſtigung, Wohnung, Stellung von Bettwäſche, Reinigung der Leib=
Die Hausbrandbriketts werden billiger. Der Reichskohlenverband
und der große Ausſchuß des Reichskohlenrates haben in ihrer Sitzung
am 27. März beſchloſſen, die Preiſe für Hausbrandbriketts im
mittel=
deutſchen und oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat gegenübe= dem für den
Monat März geltenden Preis von Mk. 15 pro Tonne für die Monate
Atril, Mai und Juni auf 13 Mk. pro Tonne feſtzuſetzen. Die Preiſe
für Induſtriebriketts bleiben mit Mk. 13,40 pro Tonne unverändert.
Die endgültige Preisregelung für das Kohlenwirtſchaftsjahr 1928 iſt
zurückgeſtellt worden, bis weitere Erhebungen des
Reichswirtſchafts=
miuniſteriums über die Selbſtkoſten im Braunkohlenbergbau und ein
ſeitens des Braunkohlenbergbaues von Herrn Profeſſor Schmalenbach
eingefordertes Gutachten über die Frage, in welcher Höhe
Abſchreibungs=
ſätze im Braunkohlenbergbau angemeſſen ſind, vorliegen. Bei der
end=
gültigen Feſtſetzung der Braunkohlenbrikettspreiſe werden die Preiſe
für die Monate April Juni zur Anrechnung gelangen und die
Ergeb=
uiſſe des Gutachtens der Schmalenbach=Kommiſſion Berückſichtigung
finden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffeniſichungen unier dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keineriei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
— Die am 16. d. M. eröffnete neue Omnibuslinie Ernſt=
Ludwigs=
platz-Botaniſcher Garten iſt eine vollſtändig verfehlte Sache,
Es dürſte wohl allgemein die Anſicht vertreten ſein, daß die
Omni=
buslinien vollſtändig getrennt von dem elektriſchen Bahnbetrieb geführt
werden ſollten, und nur als Verbindungslinien einen richtigen Zweck
verfolgen werden. Warum fahren die Omnibuſſe nicht wie folgt: Ernſt=
Ludwigsplatz — Ernſt=Ludwigsſtraße — Schulſtraße. Kapellſtraße —
Kapellplatz — Soderſtraße ſeine ſtarkbevölkerte, geraße,
verkehrsarme Straße) — Inſelſtraße (Halteſtelle zum Licht= und
Luft=
bad Woog, weiter, Roßdörferſtraße — Botaniſcher Garten und dieſelbe
Strecke zurück im Wechſelverkehr, der wie die Omnibuslinie Ernſt=
Lud=
wigsplatz—Ringſtraße, als ſehr vorteilhaft bezeichnet werden kann. Eine
Berührung mit der elektriſchen Linie ſollte vermieden werden, da der
ſtarke Verkehr in der Nieder=Ramſtädterſtraße das ſchnelle Fahren des
Omnibuſſes unmöglich macht, und als gefahrvoll angeſehen werden muß,
während die Fahrt durch oben benannte Straßen reibungsloſer
von=
ſtatten gehen kann. Als Hauptumſteigeplatz kommt ja doch nur der
Ernſt=Ludwigsplatz in Frage. Keinem Paſſanten wird es einfallen, auf
der Omnibusſtrecke den ſchneller fahrenden Omnibus zu verlaſſen und
in die langſam fahrende Elektriſche umzuſteigen.
Mit der Linie Soderſtraße—Inſelſtraße (Halteſtelle Woog) ebentl.
auch Beckſtraße, wäre einem längſt gehegten dringenden Wunſche der
dortigen Bewohner Rechnung getragen und endlich einmal eine
Verbin=
dung des Süd=Oſt=Viertels mit der Innenſtadt geſchaffen; während die
anfangs erwähnte Omnibuslinie teilweiſe eine Doppellinie darſtellt,
Wenn man eine Schleife Soderſtraße—Inſelſtraße—Botaniſcher Garten
und zurück Roßdörferſtraße- Teichhausſtraße—Soderſtraße bildet, ſo
wären zwei Fliegen mit einer Klappe geſchlagen. Der kleine Umweg
ſpielt bei dem raſchen Omnibus keine Rolle.
wäſche uſw. Auch hier ſind geſetzliche Normen nicht gegeben, und
müſſen in ſolchen Fällen freie Vereinbarungen zwiſchen den
Vertrags=
ſchließenden eintreten.
7. Was geſchieht mit den ausgefertigten Lehrverträgen!
Alle Lehrverträge, ſoweit ſie handwerkliche Berufe betreffen, müſſen
in drei Exemplaren ausgefertigt werden. Je 1 Exemplar erhalten
Lehr=
herr und Erziehungsberechtigte, das 3. Exemplar iſt der
Handwerks=
kammer, Darmſtadt, Hügelſtraße 8, einzureichen. (Letzteres geſchieht
meiſt durch den Lehrherrn, jedoch embfiehlt es ſich ſeitens des
Er=
ziehungsberechtigten o or Ablauf der Probezeit danach zu fragen, ob
dies auch geſchehen iſt.)
Bei Lehrverträgen für den Kaufmanns=Beruf iſt genau wie
vor=
ſtehend zu verfahren, nur fällt hier die Einreichung des Lehrvertrages
bei der Handwverkskammer wveg. Geeignete Lehrverträge für den
Kauf=
manns=Beruf ſind im Einvernehmen mit der Induſtrie= und
Handels=
kammer bei der Firma Heinrich Lautz, Rheinſtraße 129, im Druck
er=
ſchienen und gegen Entgelt erhältlich. Sollten beim Abſchluß ſolcher
Verträge Erziehungsberechtigte über Inhalt oder Einzelheiten des
Ver=
trages im Zweifel ſein, iſt Rückſprache bei der Berufsberatung,
Bis=
marckſtraße 70, ratſam. Es geben jedoch auch bereitwilligſt über ſolche
Fragen Auskunft:
Die Heſſ. Induſtrie= und Handelskammer, Rheinſtraße 14,
Ein=
gang Grafenſtraße, 1. Stock, und nachſtehende kaufm.
Organiſationen:
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband,
Geſchäfts=
ſtelle: Grafenſtraße Nr. 43.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Geſchäftsſtelle:
Hügelſtraße Nr. 20.
Der Zentralverband der Angeſtellten, Geſchäftsſtelle:
Bis=
marckſtraße Nr. 19.
Der Verband der weiblichen Handels= und Burequangeſtellten,
Geſchäftsſtelle: Wilhelminenſtraße Nr. 19.
8. Feſtlegung eines jährlich zu gewährenden Erholungsurlaubes!
Keiner der zurzeit gebräuchlichen Vordrucke für Lehrverträge
ent=
hält Beſtimmungen über einen Erholungsurlaub, jedoch iſt in allen
Vor=
drucken beſonderer Raum für „ſonſtige Vereinbarungen” vorgeſehen.
Es empfiehlt ſich, über die Urlaubsfrage vor Abſchluß des
Lehr=
vertrages zu verhandeln, damit auch hierüber während der Dauer der
Lehrzeit Auseinanderſetzungen nicht entſtehen. Darüßer, daß auch ein
Lehrling, oder gerade der Jugendliche, während ſeiner Lehrzeit
all=
jährlich einer kleinen Ausſpannung bedarf, dürfte von vernünftigen
Lehrherrn eine Einrede nicht zu erwarten ſein. Dieſe Angelegenheit
Lehrvertrag aufgenommen werden.
9. Sei pünktlich, willig, aufmerkſam, fleißig und ehrlich!
dern ein Vertrauensverhältnis ſein ſoll — auſbauen kann.
10. Bedenke immer, daß Lehrjahre keine Meiſterjahre ſind!
Wenn von Erziehern und Lehrlingen vovſtehende Winke beachtet
werden, bleiben den Lehrherrn, den Eltern und auch den Gerichten ſehr
viele Auseinanderſetzungen über Lehrverhältniſſe erſpart.
Weitergehende Aufklärung oder ſolche über ganz beſonders
ge=
lagerte Fälle gibt ſtets in den Strechſtunden:
für Arbeitgeber: täglich vormittags von 10—12 Uhr,
für Arbeitnehmer: täglich nachmittags von 3—5 Uhr
(außer Samstags)
Arbeitsamt Darmſtadt, Berufsberatung, Bismarckſtraße 70.
4Bezirksſchöffengericht.
1. Die früheren Zöglinge des Ohlyſtifts Th. Wedel und mit ihm
Joh. Max Schlatterer haben im Februar 1938 in Arheilgen und hier
Einbruchsdiebſtähle verübt. In erſterem Orte ſtahlen ſie in einer
Huhnerfarm, hier in zwei Geſchäften (in einem Falle Wedel allein). Das
Urteil erkennt gegen Wedel auf 2½ Jahre Gefängnis und 2 Wochen
Haft, gegen Schlatterer auf 8 Monate Gefängnis und 1 Woche Haft.
Die Volſtreckung des Urteils gegen Schlatterer wird während einer
be=
willigten Probezeit ausgeſetzt.
2. Wegen Unternehmens der Verleitung zum Meineid hat ſich ein
Fallſchirmkonſtrukreur zu verantvorten.
Der Staatsanwalt betont nach voraufgegangeuer Beweisaufrahme,
daß der Angeklagte mit phantaſtiſchen Verſprechungen und
Aufſchneide=
reien bei weiblichen Perſonen Eindruck zu machen verſucht habe, wegen
falſcher Anſchuldigung ſei er zu Gefängnis verurteilt worden; nun habe
er begonnen, ſich an Zeugen heranzumachen und auf ſie einzureden, er
habe beſtimmte Ausſagen von einer Zeugin verlangt; ſolche
Beeinfluſſun=
gen habe er ſogar vor dem Gerichtsſaal verſucht.
Der Verteidiger verneinte, daß der Angeklagte Großſprechereien
ge=
macht habe, um ſich Mädchen gefügig zu machen; von ſeinen
Erfin=
dungen habe er in beſtem Glauben erzählt. In der Sache ſelbſt habe
der Angcklagte beſtimmte Vermutungen gehabt und Schlüſſe aus ihnen
gezogen.
Das Urteil erkennt unter Freiſprechung im übeigen wegen des
Unternehmens der Verleitung zum Meineid in einem Falle auf 1 Jahr
Zuchthaus.
Lofale Veranſtaltungen.
Dſe hierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Ainzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
AHV. des WSC. und KSC. Der nächſte gemeinſame
Faubenabend findet am Donnerstag, den 5. April, 8,30 Uhr, auf dem
Chattenhaus, Schollwveg 3, ſtat. (Pgl. heutige Anzeige.)
Train=Vereinigung 18. Wir machen unſere
Mitglie=
der darauf aufmerkſam, daß die Monatsberſammlung beſonderer
Um=
ſtände halber nicht kommenden Mittwoch, ſondern erſt am Mittwoch,
den 11. April, ſtattfindet.
Briefkaſten.
R. C. 99. Iu der uns vorliegenden Liſte iſt die Geſellſchaft als
noch beſtehend aufgeführt. Der Treuhänder Dr. von Brocken, Lübeck,
Schlüſſelbuden 13, wird Auskunft geben können.
M. 15. Die hier einſchlagenden Fragen können nur von einem
Anwalt, der das ganze Rechtsverhältnis an Händen aller Unterlagen
überblickt und tzüft, beantwortet werden.
Hausfan siann Mag
7
unverbindliche, koſtenloſe Vorführung
6112
Seifenhaus am Schillerplatz, Fernruf 2073
„Hern e
für die Zeit vom 1. bis 80. April 1928.
Aufbewahren!
Ausſchneiben!
1. (2.)April: Rentenbankzinszahlung der
Landwirt=
ſchaft, Zahlung der Halbjahres=Grundſchulbzinſen. (
Schon=
friſt eine Woche.)
1. (2.)April: Obligationen=Steuer Zahlung der
Halbjahrs=
rate der erhöhten Obligationenſteuer gemäß Steuerbeſcheid.
(Schonfriſt eine Woche.)
5. April: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. (26.) März
1928 fällig geweſene ſechſte Vorauszahlung (letztes
gemeind=
liches Ziel) laut Anforderungszettel für die Grundſteuer,
Gewerbeſteuer und Sondergebäudeſteuer für
das Rechnungsjahr 1927.
5. April: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe,
daß die Summe der im März 1928 abgeführten
Steuerabzugs=
beträge mit der Summe der im März einbehaltenen
Steuer=
beträge übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
5. April: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 15.
bis 31. März 1928 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis
zum 15. März einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht erreicht
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der Lohnſteuer
für die in der Zeit vom 1. bis 31. März 1928 erfolgten
Lohn=
zahlungen. (Keine Schonfriſt.)
10. April: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Ap=il: Nach einer Bekanntmachung der Stadtkaſſe Darmſtadt vom
21. März 1928 tritt die Beitreibung ein, wenn bis zu dieſem
Termin das 6. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und
Provinzial=
ſteuern für 1927 (eigentlich fällig ſpäteſtens am 5. April,
ſiehe oben) nicht entrichtet iſt. Soweit es in der
Bekannt=
machung „für 1928” heißt, handelt es ſich um einen
Druck=
fehler; es muß richtig „für 1927” heißen.
10. April: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung für
das erſte Vierteljahr 1928. (Schonfriſt bis 15. (16.) April 1998.)
10. April: Einkommenſteuer=Vorauszahlung für das erſte
Vier=
teljahr 1928. Nicht für Landwirte! (Keine
Schon=
friſt.)
10. April: Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung für das erſte
Vierteljahr 1928. Nicht für Landwirte! (Keine
Schonfriſt.)
15. (16.)April: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. April
1928 fällig geweſene Umſatzſteuer=Vorauszahlung.
H. W. Wohmann.
— Treuer Mieter. Am 1. April waren es 25 Jahre, daß der
Kaſſen=
bote Franz Huppertz im Hauſe Nieder=Ramſtädter Straße 51 als
treuer Mieter wohnt.
Der Fernſprechdienſt auf dem Lande erfährt jetzt eine ſehr zu
ſchätzende Verbeſſerung dadurch, daß bei allen Vermittelungsſtellen, alſo
kann ſehr wohl unter der Spalte „ſonſtige Vereinbarungen” in den auch bei den Poſtagenturen, von 8—20 Uhr ununterbrochener
Fern=
ſprechdienſt oder Dienſtbereitſchaft durchgeführt worden iſt. Die gerade
von der Landbevölkerung ſo unangenehm empfundene Mittagspauſe fällt
weg. An Sonn= und Feiertagen iſt der Fernſprechdienſt ebenfalls nach
Die Beachtung des Vorſtehenden bietet die einzige Grundlage, auf Bedarf ausgedehnt. Auch die Hilfsſtellen mit Vermittlungsſtelle
wer=
die ſich ein Lehrberhältnis — das niemals ein Arbeitsverhältnis, ſon= den in dem angegebenen umfang dienſtbereit ſein. Von den
Teilneh=
mern wird nicht mehr beanſprucht, daß ſie die Kvſten für die
Verlänge=
rung des Fernſprechdienſtes tragen, ſoweit er in die Zeit von 8 bis 20
Uhr entfällt.
Aus den Parteien.
Volksparteiliche Anträge im Heſſiſchen Landtag.
Die Deutſche Volkspartei hat im Heſſiſchen Landtag folgende
wei=
tere Anträge geſtellt:
Zur Beſoldungsordnung.
1. Der bisherige erſte Heizer an der Univerſitätsklinik für pſychiſche
und nervöſe Kranke zu Gießen iſt als Werkmeiſter in Beſoldungsgruppe
8 oder wenigſtens 9 einzuſtufen. 2. Die techniſchen Lehrerinnen ſimd
auch in Gruppe 4b einzuſtufen. 3. Garderobeverwalter,
Garderobever=
walterin und Tageskaſſierer am Landestheater werden in Gruppe 5
ge=
ſtrüchen und nach Gruppe 4e geſetzt; (für den Fall der Ablehnung: der
Gruppe 5 eine Anmerkung hinzuzufügen, wonach die Genannten eine
penſionsfähige Zulage von je 300 RM. erhalten). 4. In Gruppe 41
werden die Sätze der Regierungsordnung wieder hergeſtellt. 5. Die in
den Stellen der Vermeſſungsſekretäre angeſtellten Beamten, die die
Prü=
fung für Oberſekretäre beſtanden haben, erhalten für ihre Perſog die
Amtsbezeichnung und Bezüge der gleichalterigen Oberſekretäre. 6. Das
Befoldungsdienſtalter der geprüften Sekretäre (alte Gruppe VI) und
der geprüften Ober=Aſſiſtenten (alte Gruppe V) iſt um ſo viel zu
ver=
beſſern, als bei Aufrückung der Gruppe III nach Gruppe IV bzw. V
es um mehr als 2 Jahre verkürzt wurde. 7. Die in Gruppe 9 mit 1600
bis 2400 RM. eingeſetzten Kanzleiaſſiſtenten (oisher Kanzliſten) ſind
in Gruppe 8 mit 1700—2600 RM. einzureihen. 8. Für die
Kanzleiaſſi=
ſtenten (bisher Kanzliſten) iſt die Ueberführung in die Gruppe
Afſiſten=
ten=Gruppe 7, wie im Reich und in Preußen, vorzuſehen.
Bei der Poſ. „Amtsgehilfen und Hausmeiſter” ſtimmte die D. V.P.
für den Koalitionsantrag, der eine Beförderung von Gruppe 11 nach
Gruppe 9 vorſieht, verlangte aber dabei nachdrücklich, daß dieſes
Auf=
rucken nicht auf bevorzugte Aemter beſchränkt ſein dürfe, ſondern jedem
älteren Beamten möglich ſei. Die ordnungsgemäße Erledigung dieſer
Anträge wuirde durch die en bloo=Annahme, der Beſoldungsordnung
verhindert.
Wohnungsban 1928.
De= Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu ermächtigen, auf
dem Anleiheweg Mittel flüſſig zu machen, um durch Gewährung
ver=
billigter Baudarlehen die Errichtung von Wohnungen auch im
Rech=
nungsjahr 19B8 im notwendigſten Umfang zu ermöglichen.
Begründung: In der Deutſchrift zum Staatsvoranſchlag
1938 wird ausgeführt, daß es gelang, durch Aufnahme einer Anleihe,
die aus den Erträgniſſen der Sonderſteuer verzinſt und getilgt wird,
im Rahnungsjahr 1937 allein in den Landgemeinden 5550 Wohnungen
zu bauen. In dieſem Jahre ſtehen nach der Erklärung des Herrn
Mi=
niſters für Arbeit und Wirtſchaft nur die Erträgniſſe der Sonderſteuer
zur Verfügung, aus denen im beſten Falle nur für 1450 Wohnungen
verbil=
ligte Baudarlehen gewährt werden können. Da es ausgeſchloſſen iſt, ohne
verbilligte zweite Hypotheken Wohuungen zu erträglichen Mieten zu
errichten, und die Zahl von 1430 Wohnungen nicht im entfernteſten
aus=
reicht, eine fühlbare Erleichterung auf dem Wohnungsmarkte zu ſchaffen,
iſt die Aufnahme einer Anleihe unumgänglich.
Tageskalender für Dienstag, den 3. April 1928.
Hefſiſches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr,
4 15: „Fgmont”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum, abends 20 Uhr: Sexual=Aufklärungsfilm „Das evpachende
Geſchlecht”. — Konzerte: Schloßkaffee. Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Taunusburg, Weinhaus Maxim, Kaffee Haſſia. — Buchhandlung
Schroth, Rheinſtraße 15, abends 20.15 Uhr: Lichtbildervortrag über
Albrecht Dürer”. — Kinovorſtellungen: Helia, Union=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 4. April 1928.
Städt. Leihamt, vorm 8½ bis 13 Uhr: Verſteigerung. — Nutzholz=
Ver=
ſteigerung in Ober=Namſtadt, im Gaſthaus zum goldenen Löwen, vorm.
9 Uhr.
„Mit meinem Seibstgebdckenen Ostepkuchen
begeistene ich meine Lieben schon beim Ostenmongen-Kaffee‟
Wissen Sie, sooher das kommt, liebe Leserin?
Vom „Mondamin”! Ich nehme nämlich statt 1 Pfund Mehl nur Napf-, Streusel-, Osterfladen, Wickelkuchen oder wie immer
2/, Pfund Mehl und / Pfund Mondamin und vermische beides heißen, sind bei mir ohne Mondamin nicht zu denken.
Manch-
gründlich durch mehrmaliges Sieben. Dadurch ist im Hand- mal, so beim Nußkuchen und bei der Sandtorte, bleibt das
umdrehen der lockerste, köstlichste Festkuchen bereitet, der je Mehl sogar überhaupt fort, um eine biskuitartige Wirkung zu
die Augen einer Familie aufleuchten ließ. Alle Kuchen, ob Sie erzielen. Aber Kuchen ohne Mondamin — einfach undenkbar.
Neue Rezepte finden Sie in dem
entzücken-
den Mondamin-Backbuch, das Sie bei
Ihrem Kaufmann um 10 Pfennig erhalten.
I.St 3914
Eine von den Millionen,
Te auf Mondamin schuönen.
Sſtellen
brochener Fern=
Die gerade
littagspauſe fallt
ebenfalls nach
lungsſtelle
wer=
den Teilneh=
hrerinnen ſiud
Garderobever=
Gruppe 5 ge=
pachende
Schmitz=
undlung
Al ne
.
Nummer 94
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 2. Axril. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten Gemeinderatsſitzung ſtand als erſter Punkt die Beratung des
Vor=
anſchlags für 1928, der in Einnahme und Ausgabe mit 425 546,61 Mark
abſchließt, und wurde der erforderliche Umlagebetrag in Höhe von
115 619,18 Mark beſchloſſen. Eine Beſchlußfaſſung über die zu
erheben=
den Ausſchlagſätze wurde vertagt. Im übrigen wurde der Voranſchlag,
von einigen kleineren Aenderungen abgeſehen, in der vorgelegten
Faſ=
fung gutgeheißen. — Das Konzeſſionsgeſuch des Karl Dürr zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft nurde, da ein Bedürfnis für Errichtung einer
Wirtſchaft nicht vorliegt, abgelehnt. — Die Vergebung der Dackdecker=
und Anſtreicherarbeiten im Gemeindeſpritzenhauſe an Dachdeckermeiſter
Heinrich Beck 2. zum Angebotspreiſe wurde genehmigt. — Die
Rohbau=
arbeiten zur Errichtung von Flachbauten am Dieburgerwege wurden in
zwei Loſen an die Wenigſtnehmenden vergeben. — Die Lieferung eines
Waſſerboilers für des Gemeindebad im Schulgebäude wurde
der Firma Heinrich Fritz, Darmſtadt, zum Preiſe von 1299,05 Mark
übertragen. — Die Vergebung des Taglohnfuhrwerks, die Entleerung
der Senkgruben, des Kondukts und Leichenfahrens für 1928 erfolgte an
die Wenigſtnehmenden. — Die am 27. v. Mts. abgehaltene
Nutzholz=
verſteigerung wurde genehmigt. — Die hieran anſchließende geheime
Sitzung befaßte ſich mit der Erledigung einer Reihe Zuſchußanträge. —
Der vom Gemeinderat beſchloſſene Voranſchlag für 1928 liegt
ab 3. April. ds. J8. auf die Dauer einer Woche auf der hieſigen
Bür=
germeiſterei während der Dienſtſtunden zu jedermanns Einſicht offen.
Einladungen können daſelbſt innerhalb dieſer Zeit erhoben werden. Zu
der beſchloſſenen Umlage wurden auch Ausmärker herangezogen.
J. Griesheim, 30. März. Die ordentliche
Generalvexſamm=
lung des landwirtſchaftlichen Konſunwereins nahm einen anvegenden
Verlauf. Aus dem Jahresbericht des Geſchäftsjahres 1927, der von
dem Rechner Nothnagel in ausgiebiger Weiſe erſtattet wurde, war zu
entnehmen, daß die Genoſſenſchaft ſich im abgelaufenen Jahre wieder
gut entwickelt hat und weiter ausgebaut wurde. Dies bezeuge, daß
das Vertrauen zur Geſchäftsführung von ſeiten der Mitglieder immer
mehr zunehme. Aus den Bilanzzahlen geht hervor, daß im
verfleſſe=
nen Jahr 107 000 Kilogramm umgeſetzt wurden gegen 90 000 Kilogramm
im Vorjahre, das ſind durchſchnittlich wöchentlich 2100 Kilogramm. Der
Reingewinn beträgt 3664,11 Mark, welcher auf Vorſchlag der
Verwal=
tung dem Reſervefonds mit 200 Mark und der Betriebsrücklage mit
1664,11 Mark überwieſen wurden. Der Reſervefonds beträgt jetzt rund
14 500 Mark) an Dividende wurden im letzten Jahre 700 Mark an die
Mtitglieder gezahlt, dem Rückſtellungskonto für ſpätere Dividende
wur=
den 1700 Mark überwieſen. Die Mitgliederzahl betrug Ende des Jahres
918. Aus dem Bericht des Aufſichtsrats, der von dem Vorſitzenden
Landau erſtattet wurde, war zu entnehmen, daß die vorgenommenen
Reviſionen zu keinerlei Beanſtandung Anlaß gaben, daß Buch= und
Kaſſeführung in ſteter Ordnung waren, und wurde von ſeiten des
Vor=
ſitzenden dem geſchäftsführenden Vorſtand der Dank ausgeſprochen. Bei
den vorgenonmmenen Ergänzungswahlen zum Vorſtand und
Aufſichts=
rat wurden Tobias Loos zum Vorſtand und Peter Nothnagel 2.,
Hein=
rich Vecker 3. und Philipp Diefenbach 3. zum Aufſichtsrat einſtimmig
wiedergeſvählt. Neu gewählt wurde für das freiwillig zurückgetretene
Aufſichtsratsmirglied Jakob Eckert Herr Johannes Mönch 1. Mit
Wor=
ten des Dankes an die Verſammlung für den guten Verlauf und mit
einem warmen Appell, auch weiterhin treu zur Genoſſenſchaft zu ſtehen
und weiter auszubauen zum Nutzen jedes einzelnen, ſchloß der
Vor=
ſitzende die Verſanunlung.
Aa. Eberſtadt, 30 März. Waſſerleitungsverlegung.
Gegewwärtig wird an der Straßenkreuzung Oberſtraße—
Heidelberger=
ſtraße—Pfungſtädterſtraße eine Waſſerleitungsverlegung
vorgenommen. Durch dieſe Arbeiten erfährt der
Durchgangs=
verkehr nach Darmſtadt und der Bergſtraße eine kleine
Be=
hinderung. Eine Straßenſperre liegt nicht vor. —
Straßenher=
ſtellung. Die Chauſſierungsarbeiten der Frankenſteinerſtraße
kön=
nen als beendet betrachtet werden. Die Walzarbeiten ſind ebenfalls
beendet. Die Dampfwalze hat bereits die Straße verlaſſen. Die nen
chauſſierte Frankenſteinerſtraße macht jetzt einen ſehr freundlichen
Ein=
druck und wird neben dem alten Weg am Friedhof entlang eine
be=
liebte Zugangsſtraße zum Dieburgerweg und zum Frankenſtein werden.
Wie verlautet, wird die am Eingang des Schloßplatzes angelegte Inſel,
über deren Zweckmäßigkeit die Meinungen auseinandergingen, nicht
entfernt werden.
P. Eberſtadt, 2. April. Aprilſcherze. Die für den geſtrigen
Sonntag angekündigt geweſene Generalbeſichtigung der Freiwilligen
Feuerwehr mußte leider ausfallen, weil der Kreisfeuerwehrinſpektor
Schnell es nicht verantworten wollte, die Beſichtigung ausgerechnet am
1. April abzuhalten. Zudem war weder die neue Uniform der Wehr
fertiggeſtellt, noch die neue Elektro=Motorſpritze zur Stelle. Unſere
brave Wehr war darob nicht böſe, weil das Wetter regneriſch war und
ihr die Parade und die Angriffsübung auf das mittlere Schulhaus
er=
ſpart wurde, auf die ſo viele Neugierige ſich allerdings vergeblich
ge=
freut hatten. Sie mußten ebenſo enttäuſcht von dannen ziehen, wie
die Einwohner des Südviertels, die vergeblich auf die Uebergabe und
Einweihung der „Schloßfreiheitsanlage” ſowie auf das
Promenaden=
konzert der Muſikkapelle „Edelweiß” warteten.
Aa. Pfungſtadt, 2. April. Zirkus Lorch eröffnet ſeine
dies=
jährige Sommerſaiſon mit einem mehrtägigen Gaſtſpiel in Pfungſtadt,
das an Oſtern beginnt. Auf dieſe Weiſe ſoll der beſonders intereſſierten
Bevölterung des Heimatbezirks Gelegenheit zum Beſuch gegeben werden.
— Todesfall. Bäckermeiſter Georg Philipp Eck, der im Alter von
71 Jahren geſtorben iſt, wurde am Sonntag mittag unter großer
Be=
teiligung zu Grabe getragen. Außer der Bäckerinnung uſw. gab der
Krieger= und Militärverein dem Verſtorbenen das letzte Geleite.
Schutzden Anlagen. Die Anlagen an der Sandbach und auf dem
alten Friedhof in Pfungſtadt ſind in dieſen Tagen erneuert worden. Die
Bürgermeiſterei weiſt ausdrücklich darauf hin, daß das Wald= und
Feld=
ſchutzperſonal angewieſen iſt, auf den Schutz der Anlagen ein wachſames
Auge zu haben. In den Anlagen iſt übrigens die Aufſtellung neuer
Ruhebänke vorgeſehen. — Säuglingsfürſorge. Die nächſte
Beratungsſtunde für Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am
Diens=
tag, den 3. April, nachmittags ½3 Uhr, in der Handwerkerſchule ſtatt.
— Solbadekuren. Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt,
kön=
nen auch in dieſem Jahre wieder bedürftige Kinder an Solbadekuren
teilnehmen. Es kommen nur Kinder im Alter zwiſchen 2 und 6 Jahren
in Betracht. Die Eltern werden erſucht, diesbezügliche Anmeldungen
bis Dienstag, den 3. April, nachmittags 5 Uhr, in der Handwerkerſchule
bei der Kreisfürſorgeſchweſter Ziesmer zu machen. —
Schul=
ſtatiſtik. Im abgelaufenen Schuljahre 1927/28 wurde die Volksſchule
Pfungſtadt von 912 Schulkindern beſucht. Davon waren 476 Knaben
und 436 Mädchen. Der Kenfeſſion nach waren 401 Mädchen und 449
Knaben evangeliſch, 32 Kinder katholiſch, 2 Kinder iſraelitiſch ſowie 28
Kinder ſonſtigen Bekenntniſſen angehörend. Die
Knabenfortbildungs=
ſchule wurde im abgelaufenen Jahre von 189 Schülern beſucht. Es
be=
ſtanden an der Knabenfortbildungsſchule drei Bauhandwerker=Klaſſen,
zwei Metallarbeiter=Klaſſen und je eine Klaſſe für Landwirte,
Kauf=
leute und Bekleidungshandwerker, insgeſamt alſo acht Klaſſen. Dagegen
beſtanden an der Mädchenfortbildungsſchule neun Klaſſen. Beſucht
wurde die Mädchenfortbildungsſchule von 225 Schülerinnen. Aus der
Schule entlaſſen wurden am Samstag 148 Kinder (87 Mädchen und 61
Knaben). Aus der Fortbildungsſchule gelangten 67 Mädchen und 73
Rnaben zur Entlaſſung. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß an den
Schulſpeiſungen 115 Kinder teilnahmen, an 100 Kinder Solbäder
ver=
abreicht wurden und 8 Kinder an der See und 37 in Gebirgsgegenden
zur Kur weilten. An den im vergangenen Herbſt abgehaltenen
Reichs=
jugendwettkämpfen nahmen rund 200 Knaben und Mädchen teil, von
denen 14 mit der Urkunde des Reichspräſidenten ausgezeichnet werden
konnten. Der langjährige Rektor der Pfungſtädter Schulen, Adam Neff,
ſteht ſeit Anfang Auguſt im Ruheſtand. Sein Nachfolger und jetziger
Leiter der Pfungſtädter Schulen iſt Nektor Wetzel.
Dienstag den 3. April 1928
Le. Groß=Umſtadt, 2. April. Aus dem Gemeinderat. Auf
Grund einer Verfügung werden die Gemeinderatsbeſchlüſſe vom 9. und
18. Februar 1928, die Rückzahlung von Baudarlehen betreffend,
auf=
gehoben. — Die Lieferung von 350 Kilo Fußbodenöl zum Preiſe von
35 Mark pro 100 Kilo wird dem Heinrich Münch 2. hier übertragen. —
Bezüglich der Notſtandsarbeiten (Kanaliſierung des Stadtgrabens)
ver=
lieſt der Bürgermeiſter ein vom Präſidenten des Landesarbeitsamtes
Frankfurt a. M. hierher gerichtetes Schreiben, die Tagewerke betreffend.
— Die bis jetzt ſtattgehabten Holzverſteigerungen Nr. 1—12 werden
genehmigt. Die Abfuhrſcheine der 8. Verſteigerung (Stammholz) aus
den Diſtrikten Kleeſtädterhecken, Fräuleinhecke, Klotzeberg, Sauſteigberg,
Kirchpfad, Stockſchlag und Streitwald ſowie die Abfuhrſcheine der
10. Verſteigerung (Brennholz), Diſtrik Steinerwald und Rauwald
kön=
nen gegen Barzahlung oder ſichere Bürgſchaft auf der Bürgermeiſterei
abgeholt werden. Der Zuckerfabrik werden für ihr angekauftes Holz bei
Barzahlung bis zum 1. April 1928 3½ Nachlaß gewährt. — Die
Schlag=
tauben ſind in der Zeit vom 30. März bis 30. April einzuſperren. — Ein
Geſuch um Erlaß einer Brandmauer wird genehmigt. Desgleichen ein
Geſuch um Erlaubnis für Einfriedigung eines Gartens. — Gegen den
Beſcheid des Finanzamts über Grunderwerbſteuer ſoll Einſpruch
er=
hoben werden, und zwar mit der Begründung, daß das angekaufte
Grundſtück als Bauplatz für Kleinwohnungsbauten dient. — Ein Geſuch
um Pachtnachlaß wird abgelehnt. — Dem Philipp Jungermann 4.,
Klein=Umſtadt, wird die Erlaubnis erteilt, im ſtädtiſchen Steinbruch in
den Kleeſtädter Hecken 50 Kubikmeter Steine zum Preiſe von 80 Pfg.
pro Kubikmeter zu brechen. — Zwei vorliegende Geſuche um Erlaß von
Vergnügungsſteuer ſollen befürwortend weiter gegeben werden. — Zwei
von Wilhelm Kern angebotene Waldparzellen werden zum Preiſe von
600 Mark angekauft. — Die von Karl Morr angebotenen
Waſſerlei=
tungsrohre werden zum Preiſe von 182,60 Mark angekauft. — Den
ſtädtiſchen Arbeitern wird ein Stundenlohn von 70 Pfg. gezahlt. Der
Vorarbeiter Albert Seipel erhält 85 Pfg. pro Stunde. Den
Feld=
geſchworenen werden pro Stunde 70 Pfg. vergütet.
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r. Babenhauſen, 31. März. Eine Abſchäedsfeier zu Ehren
ſeines bald aus ſeiner Mitte ſcheidenden Kreis= und Bezirksobmanns
veranſtaltete der hieſige Bezirkslehrerverein im Gaſthauſe „Deutſcher
Hof”. Sie galt dem von Happertshauſen nach Darmſtadt verſetzten
Herrn Lehrer Thierolf. Eine Reihe von Bezirksobmämnern des
Krei=
ſes Dieburg und eine ſtattliche Anzahl Lehrer und Lehrerinnen hatten
ſich zur letzten Abſchiedsſtunde eingefunden. Nach herzlichen
Begrü=
ßungsworten durch Herrn Lehrer=Schmitt=Schaafheim ertönten die
lieb=
lichen Weiſen eines Klaviertrios von Mozart, geſpielt von der wackeren
Hauskapelle. Dieſem würdigen Auftakte folgte die eigentliche
Abſchieds=
rede, gehalten von dem Bezirksvorſitzenden der Lehrerſchaft, Herrn
Lehrer Schmitt. Eingehend auf die Lehrerlaufbahn des Scheidenden,
feierte er in zu Herzen gehenden, ſchlichten Worten die großen Verdienſte,
die ſich Herr Thierolf um den Ausbau der deutſchen Schule in Mailand,
um unſere heſſiſche Lehrerſchaft in ſteter, raſtloſer Organiſationsarbeit
einer ganzen Anzahl Jahre und als Kreisobmann in nimmermüder
Pionierarbeit zum Nutzen der Landlehrerſchaft erworben hätte. Die
wehmütige Scimmung, der tiefe Eindruck ſeiner Worte wurde noch
ver=
ſtärkt, als der neue Kreisobmann, Herr Lehrer Steinbach=Werſau, den
von uns Gehenden als treuen Freund, rüchtigen Schulmann und
ſchlich=
ten, ſtets hilfsbereiten Amtsgenoſſen feierte. Allen Anweſenden ſprachen
beide Redner aus dem Herzen. Dankesworte des Gefeierten,
durchzit=
tert von herbem Abſchiedsſchmerz, ſein Gelöbnis: „Landlehrer war ich.
will ich ſein und werde ich auch in der Stadt bleiben!” und die heitere
Lebensfreude verheißenden Klänge eines Mozartſchen Menuetts bildeten
die Schlußakkorde der offiziellen=Abſchiedsfeier, die Herrn Thierolf und
der abſchiednehmenden Lehrerſchaft in ſteter Erinerung bleiben wird.
r. Babenhauſen, 2. April. Die hieſige Volksbank hielt im Saale
der „Michelsbräu” ihre ſehr gut beſuchte Generalverſammlung
ab. Es mochten etwa 80 bis 100 Mitglieder von hier und der ganzen
Umgebung anweſend geweſen ſein. Begrüßungsvorte des Vorſitzenden
des Aufſichtsrats, Herrn H. Göhrig, eröffneten die Sitzung. Herr
Verbandsreviſor Schneider=Darmſtadt übberbringt in herzlichen
Worten Grüße von Herrn Verbandsdirektor Weiler=Darmſtadt,
ent=
rollt in kurzem, treffendem Worten ein Bild von dem wichtigen Aufgaben
einer Kreditgenoſſenſchaft auf dem Lande, fordert die Anweſenden zur
ſtraffen Organiſation bei der Genoſſenſchaft auf und wünſcht nach
Wor=
ten der Anerkennung des regen Geiſtes der bieſigem Geſchäftsführung
der Verſammlung dem beſtem Verlauf. Der Bericht des Vorſtandes über
das abgelaufene Geſchäftsjahr folgt. Der Geſchäftsführer der Bank,
Herr Fritz Willand, ſpricht dazu ausführlich. Kein trockenes
Zahlen=
material führt er den Mitgliedern vor. In anſchaulicher, reich mit
tref=
fend gewählten Bildern ausgeſtatteter Sprache gibt er allen einen
Ein=
blick in das Wirtſchaftsleben. Der Bericht des Aufſichtsrates, vorge
tragen von Herrn Studienrat Ullmann, über die Prüfung der
Jah=
resrechnung folgte; ſodann wurde die Genehmigung der Bilanz
ein=
ſtimmig angenommen und den Verwaltumgsorganem Entlaſtung erteilt.
Auf Vorſchlag der Verwaltung wurde die Höchſtgrenze für Anleihen und
Spareinlagen von 750 000 RM. auf 1250 000 RMM. hinaufgeſetzt. Der
vorjährige Beſchluß, den Vorkriegsſparern im Jahre 1932 eine
Aufwer=
tung ihrer Einlage von 12½ Prozent zu vergüten, wurde in
nachfolgen=
der Faſſung eimſtimmig angenommen: „Alle alten Spareinlagen werden
mit 10 Prozent ihres Goldwertes ſofort aufgewertet. Die aufgewerteten
Beträge werden ab 1. April d. J. mit dem zurzeit gültigen
Sparein=
lagenzinsſatz von 7 Prozent verzinſt, ſoweit ſie als neue Einlagen uns
überlaſſen bleiben. Den Einlegern ſollen die aufgewerteten Beträge ab
1. Auguſt 1928 zur Verfügung ſtehen. Wird bei Aufrufung des alten
Sparbuches, alſo ab 1. Aunguſt 1928, die aufgewertete Einlage ſofort
ab=
gehoben, ſo werden vom April bis Auguſt keine Zinſen gezahlt. Die
Auszahlung oder Uebertragung der Aufwertung kann nur gegen
Vor=
lage der alten Bücher geſchehen. Bis zum 1. Januar 1930 nicht
abge=
hobene oder übertragene Beträge gelten als der Genoſſenſchaft verfallen.
Härtem ſollen hierbei vermieden werden.‟ Die auszuſcheidenden
Auf=
ſichtsratsmitglieder Bauer, Löw, Korn werden auf drei Jahre
wie=
dergewählt.
Seite 7
Landwirtſchaftliche Haushaltungsſchule
zu Michelſiadt i. Odw.
Die Landw. Kammer Darmſtadt eröffnet am 1. Juli 1928 einen
weiteren fünfmonatlichen Haushaltungskurſus an ihrer
Haushaltungs=
ſchule zu Michelſtadt i. Odenw. Die in herrlicher Waldgegend des beſſ.
Odenwalds gelegene Haushaltungsſchule Michelſtadt i. Odenw.
iſt beſonders neuzeitlich eingerichtet und mit ausreichenden
Lehr=
kräften beſetzt. Der praktiſche und theoretiſche Haushaltungsunterricht
erſtreckt ſich auf die Anleitung im ſelbſtändigen Kochen mit Rückſicht auf
die Bedürfniſſe des ländlihen und bürgerlichen Tiſches, Zubereitung
und Aufbewahrung der Speiſen, Molkereibetrieb, Kleintierzucht,
Gar=
tenwirtſchaft, Waſchen und Bügeln, Reinhalten des Hauſes,
Buchfüh=
rung, gründlicher Handarbeilsunterricht, in welchem das Stricken,
Wäſche=Schnittzeichnen, Wäſchezuſchneiden, Hand= und Maſchinennähen,
Ausbeſſern erlernt wird. Ferner allgemein bildende Fächer, wie Aufſatz,
Rechnen, Singen, Geſundheitslehre, Säuglings= und Krankenpflege. Die
Teilnahme an dem Unterricht iſt nicht nur Töchtern von Landwirten,
ſondern auch denen des Mittelſtandes ſehr zu empfehlen. Gründliche
Ausbildung erfolgt im Obſt= und Gemüſebau, im Einmachen des Obſten
und der Gemüſe. Ammeldungen zur Teilnahme an dem am 1. Juli 1928
zu Michelſtadt beginnenden Kurſus ſind alsbald an die
Landwirt=
ſchaftskammer für Heſſen, Darmſtadt, Rheinſtr. 62,
zu richten, welche auf Verlangen ausführliche Proſpekte und
Anmelde=
bogen verſendet.
Pfaffen=Beerfurth, 2. April. Unſer ſchönes Odenwalddörfchen,
in=
mitten ſeiner waldgekrönten Berge gelegen, beging im Schulhofe
ein=
würdige Feier, in derem Mittelpunkt Herr Lehrer Beckenhaupt ſtand.
Der allſeits beliebte Lehrer konnte an dieſem Tage auf eine
dreißig=
jährige Tätigkeit in unſerer Gemeinde zurückblichen. Ein ſtattlicher
Fackelzug, mit dem Ortsvorſtand an der Spitze, ſämtlichen Vereinen,
der Freiwilligen Feuerwehr ſowie der Schuljugend und der ganzen
Ein=
wohnerſchaft im Gefolge, ſetzte ſich vom Marktplatze aus unter den
Klängen der Kapelle Bud in Bewegung, um dem allſeits geachteten
Lehrer die auufrichtigſtem Glückwünſche darzubringen. Nachdem die
Ka=
pelle zur Einleitung einen Choral geſpielt hatte, überreichte Herr
Bür=
germeiſter Dingeldein dem Jubilar eine von der Gemeinde geſtiftete
Ehrewrrkunde. Geſangsvorträge der beiden Geſangvereine und
tur=
neriſche Darbietungen der Turnerſchaft wechſelten mit Anſprachen von
ſeitem der beiden evangeliſchem Geiſtlichen, dem Herren Pfarrern
Klingel=
höfer und Mumk, ſowie den Herren Lehrern Kaffenberger ud
Stein=
metz ab.
j. Aus dem Obenwalde, 2. April. Mit dem Bau eines Wander=
und Ferienheims auf der Tromm wird die Ortsgruppe Weinheim des
Touriſtenvereins „Die Naturfreunde” in dieſen Tagen beginnen. Der
genannte Verein hat ſeinerzeit für dieſen Zweck ein 1700
Quadrat=
meter großes Anweſen an der Linie Waldmichelbach-Fürth unweit des
Lindenſteines bei der ſogenannten Mooswieſe käuflich evworben. Das
Heim wird mit 50 Betten und ebenſoviel Notlagen, Küche,
Aufenthalts=
raum, Leſezimmer uſw. ausgeſtattet werden. Die Eröffnung iſt bereits
für den kommenden Sommer vorgeſehen.
— Michelſtadt, 2. April. 100 Jahre TuchfabrikArzt. In
dieſem Jahre kann die in Michelſtadt im Odenwald gelegene Tuchfahrik
Arzt auf ihr hundertjähmges Beſtehen zurückblicken. Von Philipp
Lud=
wig Arzt, dem Großvater der heutigen Inhaber Ludwig und Heinrich
Arzt, im Jahre 1828 als Tuchfabrik gegründet, wuchs das Unternehmen
ſtetig, ſeine Bedeutung reichte bald über die Grenzen der engeren Heimat
hinaus. Als im Jahre 1873 der älteſte Sohn des Gründers, Michgel
Arzt, die Fabrik übernahm, erfreuten ſich deren Fabrikate, hauptſächlich
Uniformtuche, ſchon eines guten Rufes. In beſonnener Weiſe wurden
die Fabrikanlagen ausgebaut. Raſtloſer, zäher Fleiß, gepaart mit
kauf=
mämiſchem Weitblick und größter Sparſamkeit, ſicherten dem
Unter=
nehmen eine ſtändige Aufwärtsenticklung. Die Erzeugniſſe der Firma
wurden über das deutſche Abſatzgebiet hmaus bekannt und die lebhaften
Beziehungen, die nach dem Auslande, unter anderem dem Orient,
Oſt=
afien und Südamerika, erfolgreich angeknüpft wurden, ſind ein Bweis
für die hervorragende Qualität der Waren. Im Jahre 1901 übergab
Kommerzienrat Michael Arzt ſoinen beiden älteſten Söhnen Ludwig und
Heinrich Arzt, den heutigen Inhabern, das Werk, das alſo während der
ganzen Dauer des hundertjährigen Beſtehens Eigentum der Familie
Arzt geblieben iſt. Dieſe niemals unterbrochene Mitarbeit ud Lei mg
der Fabrik dunh Glieder der Fcmilie Arzt iſt nicht nur von Bedeutuung
für die Entwicklung des Werkes geweſen, ſie hat auch die feſte
Ueber=
lieferung geſchaffen, das Ganze zuſammenzuhalten, alle Mittel und
Kräfte auf das eine Ziel, das Ziel der Förderung des Werkes zu
ver=
wenden. Große Schwierigkeiten gab es in der Nachkriegszeit zu
über=
winden, um ſich den gänzlich veränderten Verhältmiſſen anzupaſſen.
Neben den Uniformtuchen werden jetzt auch Zwvilſtoffe, beſonders
Herren=
anzug= und Paletotſtoffe, hergeſtellt. Es galt, durch Verwendung aller
Neuerungen der Techuik für die Textilinderſt ie die Fabrikation
ratio=
neller zu geſtalten und die Produktion zu heben, aber immer mit dem
Beſtreben, nur das Beſte zu erzeugen. Dieſem Grundſatze und der
un=
ermüidlichen Schaffenskraft der Unternehmer iſt es zu danken, daß die
Tuchfabrik Arzt in ihrem Jubiläumsjahre mit zu den erſten Betrieben
der Deutſchen Textilinduſtrie von Weltruf zählt. Möge auch in ihrem
zweiten Jahrhundert die Firma Arzt wachſen, blühen und gedeihen.
Erbach i. O., 1. April. Gasfernverſorgung. Dem
aufmerkſamen Beobachter werden die verſchiedenen Erdarbeiten, die in
letzter Zeit auf dem Gelände des Sport= und Erholumgsparkes
vor=
genommen werden, nicht entgangen ſein. Unter anderem zogen ſich
lange, ca. 1 Meter tiefe Gräben quer über dem Platz. Boshafte
Kritiker, die mit den Verhältniſſen nicht genügend vertraut ſind und
alles beſſer wiſſen, behaupten nun, die Drainageanlage des Platzes
habe nicht in der richtigen Weiſe funktiowiert und deshalb würden an
derſelben verſchiedene Veränderungen und Verbeſſerungen
vorgenom=
men. Hieran iſt natürlich kein wahres Wort. Die Sache liegt
viel=
mehr ſo, daß die oben ſpeziell genannten Arbeiten mit der konrmenden
Gasfernverſorgung zuſammmenhangen. Ueber die Fuſſion des
Michel=
ſtädter Gaswerkes mit der Mannheim=Frankfurter Gasverſorgungs
A.=G. iſt die Oeffentlichkeit bereits unterrichtet. Der Ausbau des
Fern=
netzes ſoll im Kreiſe Erbach nun in nächſter Zeit in Angriff genommen
werden. Aus naheliegenden Gründen ſoll zuerſt Erbah durch das
Michelſtädter Gaswerk mit Gas, nah dem hier großes Bedürfnis
vor=
handen iſt, verſorgt werden. Das Gaswerk Michelſtadt übernimmt die
Koſten für die Legung der Fernleitung. Aus Propagandagründen
fin=
det in der ſtädtiſchen Feſthalle ab Sonntag nachmittag 1 Uhr eine
Aus=
ſtellung von Gas=Geräten aller Art ſtatt. Die für dieſen Zweck
her=
geſtellte Fernleitung kann ſpäter für den Anſchluß Erbachs verwendet
werden. Bei der bekannten fortſchrittlihen Einſtellung unſerer
Stadt=
verwaltung und des Gemeinderats dürften die Segnungen, die ein
Gasnetz ohne Zweifel mit ſich bringt, unſerer Einuvohnerſchaft wohl in
abſehbarer Zeit zugute kommen. — Baupläne der Reichs=
bahn. Wir wir evfahren, beabſichtigt die Reichsbahn=Geſellſchaft, in
den komenden Voranſchlag Mittel zur Erbauung eines neuen
Stations=
gebäudes in Erbach einzuſtellen. Auch ſoll eine neue Güterhalle für
den Güterverkehr erbaut werden, da die derzeitige den Anforderungen
der heutigen Zeit nicht mehr voll entſpriht. Die Signallcmpen an
dem Uebergang an der Fachſchule, die jetzt mit Petroleum geſpeiſt
werden, ſollen durch elcktriſche Bogenlampen erſetzt werden. — Neues
Schwimmbad. Dem Erbacher Schwimmklub erwächſt in dieſem
Jahre eine nicht zu unterſchätzende Konkurrenz. Es ſollen von gewiſſer
Seite zwei größere Badeweiher im ſogenannten Brudergrund angelegt
werden. Der obere derſelben wird ſo groß, daß auf demſelben
Ruder=
ſport getrieben werden kann. Lauſchige Plätzchen für Erholungsſuchende
ſollen rings um die Anlage erſtehen. Wege wurden von der Stadt ſchon
vor einigen Jahren angelegt, die dankenswerter Weiſe durch dieſelbe
nach Fertigſtellung der Anlage noch erweitert werden ſollen.
Seite 8
Elach i. 55u, 3 Unrl. Die Sharz und Darſehnälsſe et
im Nathausſaal ihre 33, ordentliche Generalverſammlung ab.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Kammerrat Auguſt Schwaab,
vorging, daß das Ergebnis und die Geſamtumſätze die des Vorjahres
bebeutend überſtiegen. Der Vorſitzende brachte zum Ausdruck, daß eine wparen, nicht faſſen, ſo daß viele wieder umkehren mußten. Herr
Bür=
große Anzahl der Genoſſen ihre ſämtlichen Bankgeſchäfte bei der Kaſſe
tätigen aber auch noch viele vorhanden ſeien, die ihr eigenes Inſtitut henbergen eröffnete den Wbend und begrüßte mit herzlichen Worten die
nur dann kennen, wenn ſie anderweitig abgewieſen ſind. Dieſes
Ver=
halten ſei grundfalſch, hier fehle es am Lokalpatriotismus und vor allem
auch an der richtigen genoſſenſchaftlichen Einſtellung. Die
Leiſtungs=
fädhigkeit einer Ortsbank kommt jedem zuſtatten, wenn das Geld nur
im eigenen Ortsbereich zirkuliert, zumal wenn eine geſunde und
ord=
nungsmäßige Geſchäftsführung, wie dies bei unſerer Kaſſe der Fall,
ge=
währleiſtet iſt. Die Jahresrechnung und Bilanz trug Herr Rendant
Julius Lang mit den nötigen Erläuterunugen vor, und wurde dieſelbe
einſtimmig genehmigt und die entſprechende Entlaſtung erteilt. Seitens
des Vorſtandes wurde Gerrn Lang und dem Kaſſenperſonal für die
gewiſſenhafte Geſchäftsführung der Dank der Verſammlung zum
Aus=
druck gebracht. Der ſich ergebende Reingewinn mit 1762,41 RM. wurde
den Reſerven und Betriebsrücklagen überwieſen, nachdem dem
Aufwer=
tungsfonds weitere 5000 RM. zugeführt waren. Die im Laufe des
Ge=
ſchäftsjahres ſtattgehabten Rebiſionen und deren günſtige Ergebniſſe
wurden bekannt gegeben. Die im Vorſtand und Aüfſichtsrat
ausſcheiden=
den Mitglieder, erſtere Herren Wilhelm Stegmüller und Robert
Geb=
hardt, letztere die Herren Fritz Kumpf und L. Heim, wurden durch
Zu=
ruf wiedergewählt. Ferner wurden die herabgeſetzten Zins= und
Pro=
viſionsſätze bekannt gegeben. Zum Schluß referierte Herr Rechner Lang
noch über die Aufwertungsfragen, Ausloſung der Kriegsanleihen und
ſonſtige bemerkenswerte innere geſchäftliche Angelegenheiten. Die vom
Vorſtand und Aufſichtsrat in Ausſicht genommenen Erwelterungen und
Verbeſſerungen in dem Kaſſenlokal wurden der Generalverſammlung
ebenfalls bekannt gegeben, ebenſo die Summe der veranſchlagten Koſten,
wogegen keinerlei Einwendungen vorgebracht wurden.
m. Beerfelden, 31. März. Unſer idhlliſches, im Herzen des
Oden=
waldes gelegenes Amtsſtädtchen dürfte in den Sommermonaten Juli
und Auguſt d2. J3. im Zeichen des Verkehrs ſtehen. Von allen Leſern
unſerer Zeitung iſt aus eigener Anſchauung die Bedeutung des
alljähr=
lich im Juli hier ſtattfindenden Großen Beerfelder Pferde=,
Fohlen= und Zuchtviehmarktes, verbunden mit Ausſtellung
landwirtſchaftlicher Maſchinen uſw. bekannt und findet die größte
land=
wirtſchaftliche Veranſtaltung des Odenwaldes in dieſem Jahre in den
tungen hierzu ſind bereits in vollem Gange und iſt ſeitens des rührigen
Marktkomitees auch diesmal wieder eine weitere Ausgeſtaltung der
Veranſtaltungen beabſichtigt. Die alljährlich mit dem Markt verbundene
„Große Beerfelder Pferdemarkt=Lottevie” gelangt als Jubiläums=Lotterie
anläßlich der 600jährigen Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte
Lotterie wiederum in den Händen des ſtaatlichen Lotterie=Einnehmers
Willenbüicher in Beerfelden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten dieſer 600=
Kaiſer Ludwig von Bayern finden in den Tagen des 11., 12. und
13. Auguſt ſtatt. Wie wir erfahren, iſt eine gediegene Feier geplant.
welche ſich den heutigen ſchwierigen Zeitterhältniſſen anpaſſen ſoll. Im
Mittelpunkt des Ganzen dürfte der für Sonntag, den 12. Auguſt, vor= Bensheim. Zwei öffentliche Neubauten ſind es, die in Kürze bzw.
heute ſagen zu können, daß der gute Ruf, welchen das Städtchen
Beer=
felden als Feſtſtadt von altersher genießt, eine gewiſſe Geuähr für ein
gutes Gelingen der Veranſtaltungen bieten dürſte und iſt wohl zur
ge=
gebenen Zeit Näheres darüber aus den Inſeratſpalten dieſer Zeitung
erſichtlich.
H. Kortelshütte, 1. April. Der Männergefangverein „Liederkranz”.
dahier feiert am 2., 3. und 4. Juni 93. Js. ſeim 30jähriges
Stif=
tungsfeſt. Nach Beſchluß der Gauhaupweyſammlung wird damit
das 3. Gaufeſt des Heſſiſchen Neckartalſängergaues Neckayſteinach ver” elektriſche Reſerve=ſtromleitung erhaltem. Es evſchien am
zwack=
ihre Zuſage gegeben. Die Vorarbeiten zu dem Feſte haben bereits
be=
gonnen, und der Verein wird keine Mühe ſcheuen, den Beſuchern den der Gulerſchen Fabrik) heranreicht, herzuſtellen. Dunch ein umterirdiſches
Aufenthalt in unſerem idhliſch gelegenen Dörfchen recht angenehm zu. Kabel, deſſen Verlegung vor kunzem bereits ſtattfand, wird der „begg”.
Bt. Fürth, 2. April. Heute mittag brannte der dicht an das
Wohn=
haus angrenzende Holzraum des Nikolaus Renner auf bis jetzt unge= Verſügung zu ſtehen.
klärte Weiſe nieder. Nur durch das ſchnelle Eingreifen der hieſigen
Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Feuers auf das Haus verhindert
werden.
Dienstag, den 3 April 1928
Mrckrchen Mo. aildesbortrsc
über „Wandern und Jugendherbergen‟. Der gerätumige
Saal des Gaſthauſes „Zur Sonne”, der vom Beſitzer (Gerrn Hochgenug)
erſtattete den Jahresbericht über das Nechnungsjahr 1927, woraus her= in anerkennenswerter Weiſe unendgeltlich zur Verfügung geſtellt wurde,
konnte die Erſchienenen, die ſogar aus den Nachbarorten gekommen
germeiſter Mink als 1. Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe für Jugend=
Verſammelten. — Wir folgten nun dem Nedner, Herrn Brambach aus
Darmſtadt vom Gau Süfdheſſen für deutſche Jugendherbergen, an Hand
der ſehr ſchönen Lichtbilder und ſonſtigen Aufnahmen zunächſt durch
die Arbeit des Jugendherbergswerks und dann an der ſchönen
Berg=
ſtraße und dem Neckar entlang bis Wimpfen, von da wieder zurüick
nach Eberbach, durch die Wolfsſchlucht und den öſtlichen Odenwald nach
dem geſegneten Rheinheſſen und wieder zurück in unſer ſchönes Tal.
Beſonders eindrucksvoll waren die Bilder und Worte über das
Woh=
nungselend, dann über Zwingenberg, das Fürſtenlager, Heppenheim,
eine Neckarſpanderung, die Wildenburg, Amorbach, Miltenberg, den
Otzberg. Michelſtadt und Oppenheim. Ernſte Szenen wechſelten mit
luſtigen Bildern, Liedern und Muſikſtücken, ſo daß der Abend einen ſehr
intereſſanten und harmoniſchen Verlauf nahm. Nachmittags war neben
einer Ausſtellung der ſchönen Handarbeiten unſerer Volls= und
Fort=
bildungsſchule die hieſige Bleibe im ehemaligen Schulhaus — ein
wirk=
liches Schmuckäſtchen unter den heſſiſchen Jugendhewbergen — zur
Be=
ſichtigung freigegeben. Auch hier war der Beſuch außerordentlich ſtark.
Unſere hieſige Jugendherberge iſt ein ſehr guter Stützpunkt für
Wan=
derer von Bensheim nach Lindenfels, und die Gemeinde hat auch wohl
erkannt, daß auch ſie der Hebung des Verkehrs dient und ſchon lange
ein Bedürfnis war. Möckten recht viele Gemeinden dieſem ſchönen
Bei=
ſpiel folgen und ebenfalls Jugendherbergen einrichten. Unſere junge
Ortsgruppe hat mit dieſer Veranſtaltung einen ſehr ſchönen Erfolg zu
verzeichnen und viele neue Mitglieder und Freunde gewonnen. Sie
ſagt allen Mitwirkenden, Beſuchern und Gönnern herzlichen Dank.
1. Von der Beugſtraße, 2. April. Die über 800 Mitglieder zählende
Theatergemeinde Weinheim brachte vorgeſtern das dreiteilige Oratorium
„Die Schöpfung” von Joſeph Hahdn in der Weinheimer Feſthalle
„Pfälzer Hof” zur Aufführung. Die Geſamtleitung hatte Muſikdirektor
Alphons Meißenberg, und der von dieſem ausgebildete gemiſchte Chor
des Cäcilienvereins hatte den Hauptanteil an dem künſtleriſchen
Er=
folge des Abends. Der Chor bewährte den guten Ruf ſeiner
Leiſtungs=
fähigkeit. Das Orcheſter zeigte ſich alle falls der ſchwierigen Aufgabe
gewachſen. Von den Soliſten boten der Konzertſänger Fritz Seefried
Tagen vom 8.—10. Juli in altgewohnter Weiſe ſtatt. Die Vorberei= aus Mannheim mit ſeinem mächtigen Baß als Naphael bzw. Adam und
die Oratorienſängerin Eliſabeth H. Mah mit ihrer klangſchönen, gut
geſchulten Sopranſtimme als Gabriel bzw. Eva ganz Hervorragendes.
Dagegen war der Konzertſänger Karl Vetter aus Ulm als Uriel ein
Verſager. Seine Tenorſtimme war an und für ſich der Aufgabe nicht
gewachſen, und außerdem war dieſe Stimme viel zu wenig geſchult.
an den damaligen Marktflecken Beerfelden mit einem weſentlich ver= Uebrigens ſang er ohne Beſeelung, und man muß ſich wundern, wo der
beſſerten Gewinnplan zur Ausſpielung und liegt der Vertrieb dieſer Jüngling den Mut hernahm, in einem Oratorium eine Partie zu
über=
nehmen, an welche die höchſten künſtleriſchen Anſprüche geſtellt werden
müſſen. Der Geſamteindruck der Aufführung wurde dadurch
beein=
jährigen Wiederkehr der Stadtrachtsverleihung durch den damaligen trächtigt. Am Schluſſe wurde dem Dirigenten Meißenberg ein
Lor=
beerkranz mit vergoldeter Plakette und Widmung überreicht.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 1. April. Der Neubau der
Kran=
kenkaſſe und einer Transformatorenſtation, in
geſehene hiſtoriſche Feſtzug ſovvie ein Feſtſpiel ſtehen. Wir glauben, ſchon in abſehbarer Zeit fertiggeſtellt ſein werden. So wird in etwa drei bis
vier Wochen der in der Neckarſtraße erſtellte Neubau der Allg.
Orts=
krankenkaſſe für den Kreis Bensheim bezugsfertig ſein. Mittlerweile
iſt auch das Gebäude der neuem Transformatorenſtation, am Eingang
der Grieſelſtraße, ſoweit fortgeſchritten, daß das Dachgebälk aufgeſetzt
werden konnte. Dieſes Gebäude iſt, wie ja ſchon ſein Name beſagt, zur
Aufnahme einer Transformatovenanlage beſtimmt. Um nämlich
Störun=
gen m der EGlektrizitätsverſorgung unſerer Stadt, wie ſie im
vergange=
nem Jahre mehrmals zu beklagen waren, nach Möglichkeit ganz
auszu=
ſchließen, ſoll das Bensheimer Strommetz jetzt den Anſchluß an eine
bunden werden. Die Mehrzahl der eingeladenen Vereine hat bereits mäßigſten, eine Reſerveverbindung mit der „Heag”=Ueberlandleitung,
die ja unmittelbar bis an die Stadtgrenze (Tronsformatoremnſtation an
ſtrom bis mach der neuen Station zugeführt, umm für den Fall einer
Zu=
fuhrſtörung auf der von Heppenheim her kommenden Stromleſtung, zur
C. Viernheim, 1. April. Gemeinderatsbericht. Ein nach
Mannheim verzogener Hausbeſitzer verklagte die Gemeinde bei dem Frühjahrsmonate morgens, mittags und abends 2 Tpluba=Kerne
verſchiedene Zwangsmieter ſtark mitgenommen wuurde. Die Angelegen=
Nummer 94
Peit, de ſei Hieser Vel. 18 Auderikt Dernſct Terkige, unch
nun endlich ihren Abſchluß in einem der Gememde anempfohlenen
Ver=
gleich, in dem dieſe das ganze Anweſen zu einom Preis von 8500 Mark
— der allerdings ſehr angemeſſen iſt — übernehmen ſollte. Der
Ge=
meinderat erteilte hierzu ſeine Zuſtimmung, zumal die Abſicht des
Er=
werbs durch die Gemeinde früher ſchon beſtand. —
Fernſprech=
dienſt. Schon im vorigen Jahre wurde verſucht, den dunchgehenden
Fernſprechdienſt einzuführen; allein die notwendige Anzahl von
Inter=
eſſenten kam nicht zuſammen: So ging es auch in dieſem Jahre bei
der von der Büirgermeiſterei durchgeführten Abſtimung. Der
Ge=
meinderat iſt jedoch von der Notwendigkeit des durchgehenden
Fern=
ſprechdienſtes überzeugt und beſchloß geeignete Maßnahmen zu ergreifen,
um den berechtigten Wunſchen der Gewerbetreibenden zu entſprechen. —
Vafſerleitung. Die neue Waſſerbezugsordnung mußte auf
miniſterielle Anregung hin vervollſtändigt werden, da gegen ſie von
mehreren Ortseinwohnern Einſpruch erhoben wurde. Der Gemeinderat
beſchloß, in Zukunft das Waſſergeld nicht mehr von den einzelnen
Familien, ſondern nur von den Hausbeſitzern zu erheben.
Bm. Hofheim (Nied), 31. März. Billiger Ausflugszug.
Den hieſigen ebangeliſchen Einwohnern bietet ſich die Gelegenheit, am
3. Juni dieſes Jahres einen billigen Ausflug des evangeliſchen
Poſaunen=
chors Worms nach Giſenach in Thüringen mitzumachen. Ein Extrazug,
der morgens um 5 Uhr in Worms abgeht, bringt die Beteiligten bis
10 Uhr vormittags nach Eiſenach. Dortſelbſt iſt ein achtſtündiger
Auf=
enthalt vorgeſehen, und ſoll derſelbe zur Beſichtigung der Wartburg
ſowie der Sehenswürdigkeiten der Stadt dienen. Für warmes
Mittag=
eſſen wird geſorgt. Die Rückfahrt erfolgt um 6 Uhr nachmittags ab
Eiſenach, Ankunft in Worms um 11 Uhr abends. Bei genügender
Be=
teiligung wird der Sonderzug in Hofheim halten, wenn nicht, wird ein
Autobus die Beteiligten in Hofheim abholen.
g. Gernsheim, 2. April. Realſchule. Die Schlußfeier der
Real=
ſchule, verbunden mit einer Albrecht Dürer=Gedächtnisfeier, fand in der
Aula der Anſtalt ſtatt. In der Nähe des Vortragspultes war, von
berrlichem Grün umgeben, in hübſcher Aufmachung das Selbſtbildnis
Dürers aufgeſtellt. Den Reigen des geſchmackvoll zuſammengeſtellten
Programms eröffnete der Schülerchor mit dem Frühlingslied von
No=
bert Schumann. Gedichte wurden ſeitens der Schüler klar, deutlich und
zwanglos vorgetvagen. Das von dem Schüleroncheſter in der Beſetzung
von Klavier, Harmonium, Violine und Flöte vorgetragene Ballett aus
Orpheus von Gluck erntete reichen Beifall. Im Mittelpunkt der
Ver=
anſtaltung ſtand wohl der Feſtvortrag, verbunden mit Lichtbildern des
Herrn Studienaſſeſſors Dr. Flöring. Der Vortvagende verſtand es,
leichtfaßlicher Weiſe an Hand dieſer Lichtbilder, einen Einblick in das
Leben und Schaffen des großen Meiſters zu geben. Während der
Licht=
bildervorführung, und zwar nahe am Schluß, wurden von Schülern
Worte und Reime Dürers geſprochen, die ſich ſehr gut in den Rahmen
des Ganzen einfüigten. Herr Studiendirektor Scholl nahm ſodann die
Entlaſſung der diesjährigen Abiturientew vor, denen er in echt
väter=
licher Weiſe eindrucksvolle Worte der Ermahnung mit auf den ferneren
Lebensweg gab. Das anſchließende Mundharmonikakonzert, umfaſſend
Abſchiedslieder, gefiel ebenfalls ſehr nett. Das Chorlied „
Handwerks=
burſchenabſchied” beſchloß die wirklich ſchöne Schulentlaſſumgsfeier.
Be=
merkt ſei noch, daß von der in der Turnhalle beſindlichem
Düreraus=
ſtellung ſeitens der Anweſenden reiſchlich Gebrauch gemacht wrde. Auch
die im Zeichenſaal ſtattgefundene Ausſtellung, der beſten Zeichnungen
aller Klaſſen erfreute ſich eines reichlichen Zuſpruchs.
— Gernsheim, 2. April. Waſſerſtand des Rheins aw
1. April —0.95 Meter, am 2. April —0.3 Meter.
z. Rüffelsheim, N. März. Wohnungsbau=Projekt. Die
Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin hat der Stadt
das Anerbieten gemacht, demnächſt hier 40 Wohnungen mittlerer Größe
auf ihre Koſten zu errichten, wenn ſich die Stadt bereit erklärt, 2
Pros=
der Baukoſten und des Geländeerwerbs zu tragen. Das erforderliche
Kavital ſoll der Stadt Rüſſelsheim von der Verſicherungsanſtalt zu
verbilligtem Zinsfuß überlaſſen werden.
z. Rüffelsheim, 2. April, Reumütig zurückgekehrt. Der
Feuerwehrmann, der tor 2 Wochen mit 15000 Mark plötzlich
verſchwun=
den war, und ſeine Familie im Stich ließ, iſt jetzt wieder zurückgekehrt.
— Die Firma Opel hat eine Beleuchtungseinrichtung für Begeſchranken
zum Patent angemeldet.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders erfolgverſprechend. Allen korpulenten oder zum
Stark=
werden veranlagten Leſern und Leſerinnen raten wir während der
Landgericht wegen Wertswinderung, weil ſein hieſiges Wohnhaus durch zu nehmen. Sie erhalten die echten Toluba=Kerne ſchon in Mengen
von 30 Gramm in den Apotheken.
(V.3693
Die Wirkung der Saluskur bei Magen=, Darm=, Blaſen= und Nierenleiden
interna) ganz neue eigene Wege ein.
Die überall raſch bekannt
gewordenen Erfolge der
Halus=Kur
v. Dr. med. Otto Greither, München
ſind deshalb ſo gut, weil dieſe
Selbſtheilmethode auf vollkommen
unſchädliche und natürliche Weiſe
die Entſtehungsurſache faſt aller
Krankheiten, nämlich die durch
Stoffwechſelablagerungen im Darm
hervorgerufenen Bakteriengifte und
deren Folgeerſcheinungen, wie
Harnſäurebildung, Aderverkalkung
und chroniſche Krankheiten
erfolg=
reich bekämpft.
Unſere heutige „Kultur”=
Nah=
rung die ſich meiſt aus zu ſalzreicher,
aber vitamin= und nährſalzarmer
Koſt zuſammenſetzt, begünſtigt die
Bildung der Darmbakterien, was
Darmfäulnis bei ea. 90 Proz, der
Menſchen zur Folge hat. Das Blut
wird dadurch verſchlechtert und der
Geſamtorganismus durch innere
Verunreinigung geſchwächt und
widerſtandslos gemacht. Die
Salus=
kur bricht vollſtändig mit den
bis=
herigen, oft unwirkſamen
Krank=
heitsbehandlungsmethoden und
ſchlägt durch eine wahre innere
Reinigung des Körpers (Aſepſis
Die Wirkung dieſer heute ſo
be=
liebten und weitverbreiteten
Selbſt=
kur auf die Geſundheit iſt bei
rich=
tiger Kurdurchführung für
jeder=
mann überraſchend, beſonders auch
bei chroniſchen, noch beeinflußbaren
Krankheiten der verſchiedenſten Art.
Die zur Kur gehörigen Mittel ſind
keine Heilmittel, wie dies von
gegneriſch intereſſierterSeite wegen
der überraſchenden Kurwirkung oft
behauptet wird, ſondern haben als
Körperreinigungsmittel nur eine
unterſtützende Wirkung in der
Kur=
durchführung, deren Erfolg
haupt=
ſächlich von der Anderung der
Lebensweiſe bei Rückkehr zur
natür=
lichen Nahrung ohne Fanatismus
abhängig iſt, was Tauſende von
Dankſchreiben aus Laien= und
Arztekreiſen beſtätigen.
Leſen Sie das hochintereſſante
Buch „Die Salus=Kur” (Preis RM
1,50, Neuauflage 60—80000) das
Ihnen den wahren Weg zur
Wieder=
erlangung und Erhaltung Ihres
höchſten Gutes, nämlich der
Ge=
ſundheit, zeigt und beachten Sie
nachſtehende Dankſchreiben!
Magenleiden
Ich litt ſeit dem Jahre 1917 an
einem mir im Feld zugezogenen
Magenleiden. Alle Verſuche, mich
von dieſem Leiden zu befreien,
miß=
langen, trotzdem ich auch
verſchie=
dene Spezialärzte aufgeſucht und
mich von dieſen behandeln ließ. Ich
hatte von Zeit zu Zeit derartige
Beſchwerden, daß ich wochenlang
und ohne Nahrung zu mir nehmen
zu können, unter den größten
Schmerzen zul eiden hatte. Im
Jahre 1926 wurde mir von
be=
kannter Seite Ihr Salusöl
em=
pfohlen und von dieſem Zeitpunkte
benutze ich dasſelbe. Schon nach
Gebrauch einer Flaſche ſpürte ich
Linderung und bis zum heutigen
Tag bin ich frei von jeglichen
Be=
ſchwerden. Salusöl iſt ein ganz
aus=
gezeichnetes Mittel, das ich jedem,
der gleich mit mir
Magenbeſchwer=
den behaftet iſt, nicht warm genug
empfehlen kann.
Frankfurt a. M., Töngesgaſſe
Nr. 33
Heinz Flurſchütz.
Darmleiden
Ein hartnäckiges Darmleiden
ver=
anlaßte mich, verſchiedentlich
ärzt=
liche Hilfe in Anſpruch zu nehmen,
welche mir wohl zeitweiſe
Linde=
rung, aber keine Heilung brachte, ſo
daß ſich mein Zuſtand von Tag zu
Tag verſch immerte. Durch einen
beſonderen Zufall erfuhr ich von
Ihrer Saluskur, die ich ſofort nach
Vorſchrift begonnen habe, da nach
eingehender Unterſuchung ein
Zwölffingerdarmgeſchwür
feſtge=
ſtellt wurde. Schon nach 4 Wochen
war ich von meinem Leiden befreit.
Seit dieſer Zeit — es ſind jetzt
un=
gefähr 4 Jahre vergangen — hat
ſich das Leiden nicht wieder gezeigt.
Halle a. S. Adolf Müller.
Blaſenleiden
. . Ich kann Ihnen mit Freuden
mitteilen, daß mir Ihre Saluskur
geholfen hat. Seit etwa 12 Jahren
litt ich an Blaſenleiden. Alle bisher
angewandten Mittel blieben
erfolg=
los. Bin nun nach einer Kur von
dreiviertel Jahren faſt gänzlich
ge=
heilt. Mit dieſem Schreiben ſei
Ihnen, Herr Doktor, mein
auf=
richtigſter Dank ausgeſprochen.
Je=
dem Kranken kann ich die Saluskur
empfehlen.
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Nierenleiden
Hierdurch beſtätige ich Ihnen
gerne, daß Ihre Saluskur wie ein
Wunder bei mir gewirkt hat. Im
Dezember v. J. bekam ich
fürchter=
liche Schmerzen im Unterleibe,
ſo=
wie der Nierengegend und mein
Arzt, der Sanitätsrat . . hier —
Primärarzt von den größten
Kran=
kenhäuſern „Allerheiligen” und den
„Barmherzigen Brüdern”— ſtellte
durch Röntgenaufnehma feſt, daß
ſich in meiner rechten Niere 2 große
Steine befinden. Nach Ausſagen
meines Arztes gab es nur eine
Mög=
lichkeit, die Steine durch Operation
zu entfernen, welcher ich nicht
ein=
willigen wollte. Ich ſtand alſo, wie
geſagt, kurz vor dem Meſſer, und
erfuhr durch Zufall von einem
meiner Bekannten Ihre Saluskur
Noch an demſelben Abend kaufte ich
mir Ihr Ol und Ihre Tabletten mit
dem Salz und begann ſofort die
Kur (wöchentlich 4 Tage) nach
Ihrer Vorſchrift, wobei ich aber
offen geſagt, die vorgeſchriebene
Diät nicht ſo ſtreng eingehalten
habe. Ich kann Ihnen zu meiner
größten Freude beſtätigen, daß ich
nach 3 Wochen Kur die Nierenſteine
gänzlich verloren habe. Ein Stein iſt
im ganzen abgegangen,
während=
dem der andere zerfallen iſt.
Nach=
dem ich den Stein meinem Arzt
dann vorlegte, wurde nochmals
durch Röntgen=Aufnahme
feſtge=
ſtellt, daß die Niere nunmehr
gänz=
lich frei iſt und ſich auch der 2. Stein
in meinem Körper nicht mehr
be=
findet. Mein Arzt bezeichnete dies
als ein ſeltenes Glück und hat ſich
bei mir über die angewandte Kur
mit großem Intereſſe orientiert.
um weiteren Krankheiten
vorzu=
beugen, werde ich auch in Zukunft
von der Salus=Kur ſtets Gebrauch
machen und habe dieſe allen meinen
Bekannten als Wundermittel weiter
empfohlen.
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Nummer 94
Dienstag, den 3 April 1928
Seite 9
Br. Egelsbach, 2. April. Am 1. Oſterfeiertage hält der Verei der
Hundefreunde auf dem Sportplatz am Eigenheim morgens eine
Such=
hundprüfung ab und mittags eine Vorführung an einem Verbrecher.
By. Langen, 2. April. Am Freitagnachynittag kreiſte zum erſten
Male in dieſem Jahre, von jung und alt freudig begrüßt, ein Storch
über unſerer Stadt und ſuhte nach einer Niſtgelegenheit. Früher hatte
er jahrelang ſein Neſt auf dem ſpitzen Turm.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 2. April. Mandatsniederlegung des
Oberbürgermeiſters. Als Erſatz für Oberbürgermeiſter Rahn,
der ſeine Mandate für die D.V.P. niederlegte, wurde für den Kreistag
Herr Oekonomierat Hahn=Heßloch und für den Kreisausſchuß Herr
Landwirt Geil aus Bechtheim als Liſtennachfolger berufen. —
Nibe=
lungenwoche. Als weiterer Schritt der Vorarbeiten zur
Nibelun=
genwoche, wobei der Verkehrsverein mit unleugbarem Geſchick die
ver=
ſchiedenen Vereine der Stadt nach und nach auf den Plan ruft, um mit
ihrer Hilfe die alten hiſtoriſchen Ereigniſſe der Stadt wieder aufleben
zu laſſen und auf dieſe Art langſam die einzelnen Gruppen für den
gro=
ßen Feſtzug zu ſchaffen, brachte geſtern im Rahmen eies intereſſanten
Vortrages des Stadtbibliothekdircktors Dr. Illert über die Geſchichte
von Worms zwei Szenen dieſer Art: die Aufholung der Zollfreiheiten
vor dem Pfeifergevicht in Frankfurt und die Entwicklung der Stadt
durch ſymboliſche Figuren: „Germane, Römer, Bauer, König, Biſchof,
Kaiſer, Büirgermeiſter, alles dureh das „Schickſal” wieder verſchwindend,
um dem Bauer und Induſtriellen der Neuzeit Platz zu machen, die ihre
Arbeit unter der flatternden Stadtfahne beginnen. Mit den Worten:
Fahne der alten Stadt, wir wollen. Dich in die Zukunft tragen!” ſchloß
der Vortrag, deſſen Bühnenbilder durch den Verein Volksbühne geſtellt
wurden. — 25Jahrfeier der Oberrealſchule. Im
Corne=
lianum fand aus dieſem Anlaß eine würdige und ſtark beſuchte Feier
ſtatt, die mit der Entlaſſung der diesjährigen Abiturienten verbunden
war, Herr Oberſtudiendirektor. Dr. Deggau hielt die Feſtrede, im
Namen der Abiturienten vor 25 Jahren ſprach Herr Antz=Pfeddersheim.
Am Abend fand eine gemütliche Feier in den „12 Apoſteln” ſtatt.
Budenheim, 2. April. Das verſchwundene Auto. Vor dem
Reſtaurant „Rheinblick” in Budenheim hielt dec
Perſonenkraft=
wagen eines Kaufmannes aus Gonſenheim. Als der Beſitzer das
Lokal verlaſſen hatte, um die Heimfahrt anzutreten, war zu ſeinem
nicht geringen Schrecken der Wagen verſchwunden. Zunächſt wurde
an einen Diebſtahl gedacht, da aber der Wagen alsbald in der Nähe des
Schloſſes Waldhauſen vorgefunden wurde, kann angenommen werden,
daß es ſich um eine mißbräuchliche Benutzung des Wagens handelte.
Jedenfalls hätten die Täter die Fahrt fortgeſetzt, wenn ſie nicht, wie ſich
herausſtellte, Panne erlitten hätten.
Vingen a. Rh., 2. April. Ein jugendlicher Mörder wurde
in Frankreich verhaftet. Es handelt ſich um einen 1907 geborenen
Ru=
dolf Mayer aus Bingen, der im November vergangenen Jahres wit
einem jungen Mädchen in Nizza ein Motorboot zu einer
Vergnügungs=
fahrt gemietet hatte. Underwegs hatte Mayer, der einen Paß auf den
Namen Jaques Peres beſaß, den Bootsführer ermordet und ins
Meer geworfen. Nun wollte er mit dem Motorboot die italieniſche
Küiſte erreichen, doch da er des Fahrens unkundig war, kam man ihm
bald auf die Spur und verhaftete ihn. Aus der Fürſorgeanſtalt war
Mayer entwichen und nach Belgien geflohen, wo er ſich in Lens falſche
Papiere zu verſchaffen gewußt hatte,
Oberheſſen.
F. Grünberg, 31. März. Gemeinderatsſitzung. In
Gegen=
wart des Herrn Präſidenten Tilher vom Landesfinanzamt wurde über
die Erbauung der beiden Beamtenhäuſer, die mit 46000 RM. Reichs=
und Staatszuſchüſſen und 10 000 RM. ſtädtiſchem Zuſchuß hier erbaut
werden ſollen, verhandelt. Nach der Erklärung des Präſidenten Tilher,
daß es der Stadt freiſtehe, die Bauarbeiten der beiden Häuſer einem
Generalunternehmer zu übertragen, jedoch laufe dieſes Verfahren den
Intereſſen des Staats entgegen, außerdem würde die Beaufſichtigung
der Bauarbeiten durch die Behörde ſehr erſchwert werden. Hierauf
beſchloß der Gemeinderat mit 6 gegen 5 Stimmen, Haß die von der
Reichsbaubehörde gefertigten Pläne zu Grunde gelegt werden ſollen. —
Auf Antrag wurde der Freiw. Feuerwehr 350 Meter Schlauch bewilligt.
— Zur Aufwertung des Anteils der Stadt an der Schuld der
Anlieger=
gemeinden der Bahn Grünberg—Londorf wurden 350 Mark und zur
Aufwertung einer in der Inflationszeit abgetragenen Reſtſchuld bei der
Landeshypothekenbank aus dem Jahre 1911 5000 Mark genehmigt. —
Ferner wurde beſchloſſen, daß außer den bereits gelegten
Waſſerlei=
tungen auch noch die in der Schulſtraße bis zu den angemeldeten 5
Neubauten weitergeführt ſoll. — Stundungsgeſuche n. a. m. beſchäftigte
den Gemeinderat noch weiter in geheimer Sitzung.
I. Grünberg, 29. März. Bei der Beſprechung des Vorſtandes des
hieſigen Verkehrsvereins mit Herrn Poſtamtsvorſteher Theiß über eine
Verbeſſerung des Briefbeſtelldienſtes wurde ein Entgegenkommen
er=
zielt. Auf vielſeitigem Wunſch ſoll auch nach Möglichkeit ein
Brief=
markenautomat im Zentrum der Stadt aufgeſtellt werden.
Demgegen=
über wünſcht die Poſtverwaltung, um eine Beſchleunigung der
Brief=
beſtellung herbeizuführen, die Anbringung von Hausbriefkaſten an
Haustüren oder an der Umzäunung der betreffenden Häuſer. — In der
Hauptverſammlung des Männergeſangvereins hob der Vorſitzende die
Erfolge des Vereins im vergangenen Jahre und die ſtetige Zunahme
der Mitgliederzahl hervor. Beſchloſſen wurde, in dieſem Jahre einen
Ausflug wach Niedergemünden zu veranſtalten, ferner die Teilnahme
an dem Lahntalſängerfeſt in Kirchhhain, am Sängerfeſt in Göbelnrod
und am Feſt des 9jährigen Beſtehens des Geſangvereins Cäcflia in
Lich. Bei der Feier des 100jährigen Beſtehens des Vereins wird
vor=
ausſichtlich das Lahntalſängerfeſt in Grünberg 1B4 abgehalten. Es
erfolgte dann die Rechnungsablage u. a. m.
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Dienstag, den 3 April 1928
Seite 11
Reich und Ausland
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Inſiituts in Berlin.
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flüſſigung der Kohle mit Führern der deutſchen
Technik und Wirtſchaft abzuhalten.
Großfeuer in Friedrichsfeld.
Friedrichsfeld. Aus bisher ungeklärter
Urſache brach in der Steinzeugwarenfabrik Reis u.
Co. in Friedrichsfeld ein Feuer aus, das ſich vom
Muſterlager raſch auf die anderen Teile des
Gebäu=
des ausdehnte. Zur Bekämpfung des umfangreichen
Brandes mußte die Bahnhofsfeuerwehr, ſowie die
Heidelberger Berufsfeuerwehr zur Hilfe gerufen
werden. Bis 7 Uhr abends gelang es, den Brand zu
löſchen. Der Schaden konnte bis jetzt noch nicht
feſt=
geſtellt werden.
Vom elektriſchen Strom getötet.
Schadeck bei Limburg. Ein tödlicher Unfall
ereignete ſich hier. Der Schmiedemeiſter Wilhelm
Meyer wollte im Keller ſeines Hauſes eine elektriſche
Birne einſchalten. Dabei wurde er von einem
elek=
triſchen Schlag getroffen und fiel tot zu Boden. Die
Urſache des Unglücksfalles wird erſt durch die
ein=
geleitete Unterſuchung geklärt werden müſſen.
Eine Frau vom Balkon geſtürzt.
Berlin. Wie die „B. Z.” meldet, wurde in
Spandau der Schloſſer Vogler verhaftet, der im
Ver=
dacht ſteht, ſeine Frau vom Balkon ſeiner Wohnung
herabgeworfen zu haben. Frau Vogler iſt an den
dabei erlittenen ſchweren Verletzungen nach kurzer
Zeit geſtorben. — Zu dem Selbſtmord der Frau des
Schloſſers Vogler, die ſich in der Nacht zum Montag
vom Balkon ſtürzte, wird weiter berichtet, daß die
Polizei am Tatort noch während der Nacht
Verneh=
mungen vornahm und den Schloſſer unter
Mordver=
dacht feſtſetzte. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß
wahrſcheinlich Selbſtmord vorliegt. Das Chepaar
war zu einer Einſegnungsfeier geweſen, wo es hoch
herging. Der Mann hatte der Frau Vorwürfe
ge=
macht und glaubte Grund zur Eiferſucht zu haben.
Aus dieſem Grunde verließ er früher die Feier und
hatte mit der Frau zu Hanſe einen heftigen Streit,
nach dem er ſich im Schlafzimmer niederlegte. Als
er dann wieder zurückkehrte, um ſich mit ſeiner Frau
auszuſöhnen, ſah er gerade noch, wie ſie vom Balkon
ſprang. Vogler bleibt bis zur endgültigen Klärung
der Angelegenheit bei der Spandauer
Kriminal=
polizei in Haft.
Großfeuer in einer Magdeburger Tuchfabrik.
Burg bei Magdeburg. In der Nacht zum
Montag brach in der Tuchfabrik von Steinle u. Wille
aus bisher noch ungeklärter Urſache Feuer aus. Das
Feuer entſtand in dem Spinnereigebäude, das zum
größten Teil aus Holzfachwerk beſtand, und dehnte
ſich auf das benachbarte Grundſtück aus. Beide
Ge=
bäude brannten vollſtändig nieder. Der Schaden
wird auf 200000 Mark geſchätzt und iſt zum Teil
durch Verſicherung gedeckt.
Zunahme des Wohnungsbaus
in Deutſchland.
REINZUGANGAN WOHMUNGEN
m DEUTSCHLANDMOSGROSS-UND
MITTELSTADTEN 7928 u. 1922
Lohl der hergesfellten
Wohnungen
Wohnungen
mit 6 und mehr
Wohnräumen
mit 5
mit *
mit 3
mn
*
Tusend!
100
90
*K
10
Unſere Tabelle zeigt, daß die Wohnungsbautätigkeit
in Deutſchland ſich immer mehr entwickelt. Während
1926 erſt 75 000 neue Wohnungen in deutſchen Groß=
und Mittelſtädten fertiggeſtellt wurden, hat das Jahr
1927 bereits den Gewinn von 105 000 neue
Woh=
nungen zu verzeichnen. Die Wohnungsbautätigkeit
war in Mannheim, Karlsruhe, Duisburg, Lübeck und
Bremen am lebhafteſten, in Mainz und Hamborn
am flaueſten.
Muſſolinis Kampf mit dem Papſt um die Erziehung
der Jugend.
Oben: Muſſolini hält eine leidenſchaftliche Rede an die Jugend.
Unten: Eine Schneeſchuh=Abteilung junger Fasciſten huldigt dem „Duce‟.
Der italieniſche Miniſterpräſident will nur eine Organiſation der Jugend, nämlich die fasciſtiſche,
dulden. Das Zerſchlagen der katholiſchen Jugendorganiſationen läßt alle Brücken, die zwiſchen
dem Vatikan und Italien in den erſten Jahren des Fascismus geſchlagen wurden, ſprengen.
Unſer Bild zeigt, daß die Fasciſtengruppen ſchon 10= bis 12jährige Knaben im militäriſchen Drill
halten.
Der deutſche Dauerflug=Weltrekord gebrochen.
Ein ununterbrochener Flug von 53 Stunden und 35 Minuten.
Stinſon,
und
Kapitän Haldeman
zwei berühmte amerikaniſche Flieger, haben den von den deutſchen Fliegern Riſzticz und Edzard
im Vorjahre aufgeſtellten Weltrekord im Dauerflug (52 Stunden und 22 Minuten) um 73 Min.
überboten.
„Dieſe Deutſchen ſind uns allen über.”
Ein amerikaniſcher Journaliſt, welcher zum
Stu=
dium der europäiſchen Luftverkehrsverhältniſſe auch
als Fluggaſt der Deutſchen Luft=Hanſa auf
verſchie=
denen deutſchen und ins Ausland führenden Strecken
flog, faßte ſein Urteil über die deutſchen
Verkehrs=
flugzeuge in einem in der „Springfield Republican”
erſchienenen Bericht folgendermaßen zuſammen: „Die
Paſſagierflugzeuge der Deutſchen Luft=Hanſa ſind
an=
erkanntermaßen die beſten der Welt. Der Verſailler
Vertrag verbietet den Deutſchen, Flugzeuge für
Kriegszwecke zu bauen; ſie haben ſich deshalb auf
einen reinen Handelstyp konzentriert, und das
unver=
meidliche Reſultät iſt ihre unbeſtrittene
Ueberlegen=
heit auf dieſem Gebiet. Dieſe Tatſache wurde mir
auf dem Brüſſeler Flughafen von einem Engländer,
einem ehemaligen Kriegsflieger, der ſich noch immer
für die Fliegerei intereſſiert, unumunden
zugege=
ben. Eine große dreimotorige Handley=Page=Maſchine
der Imperial Airways war auf dem Flugfeld in
Brüſſel, als der dreimotorige deutſche Ganzmetall=
Eindecker der Deutſchen Luft=Hanſa ankam. Beide
werden für Paſſagier=, Poſt= und Eildienſt verwendet
und beide waren neue Modelle. Nachdem er die
deutſche Maſchine beſichtigt hatte, faßte der
Englän=
der ſein Urteil in die Worte zuſammen: „Dieſe
Deutſchen ſind uns allen über!” In Bezug auf
Sicherheit hat die Deutſche Luft=Hanſa ihrem
Publi=
kum ſo offen indige Beweiſe gegeben, daß die
Be=
fürchtungen aller verſtändigen Leute beſiegt ſein
müſſen. Ich würde in Flugzeugen dieſer Geſellſchaft
ebenſowenig Furcht vor Unfällen haben, wie in
einem Auto in Springfield Maß.”
Ein neuer Dauerſchwimmrekord für Damen.
New York. Wie aus Miami gemeldet wird,
hat die 47jährige New Yorkerin Mottie Moore
Schoemmel ununterbrochen 32 Stunden (2)
geſchwom=
men und damit einen neuen Rekord aufgeſtellt.
Die deutſche Schriftgießerei auf der Preſſa.
Der Verein deutſcher Schriftgießereien wird mit
einer umfangreichen, ſechs Räume umfaſſenden
Kollek=
tivausſtellung auf der Preſſa vertreten ſein. Die
un=
ter Leitung von Dr. Karl Klingſpor aufgebaute
Schau gibt einen geſchloſſenen Ueberblick über die
geſamte Technik des Schriftguſſes, über die
vielſei=
tigen Verwendungsmöglichkeiten der Schriftgießerei=
Erzeugniſſe bei der Ausgeſtaltung von Druckſachen
für den Zeitungsdruck, Buchdruck und die Reklame.
Die Raumgeſtaltung dieſer intereſſanten Ausſtellung
iſt dem Architekten Prof. Hugo Eberhardt, Offenbach
am Main, übertragen, der auch die wirbungsvollen
Räume der Deutſchen Schriftgießereien auf der
Dres=
dener Ausſtellung „Das Papier” geſchaffen hat.
Heißes Waſſer gegen einen Einbrecher.
Wilmersdorf. In der Wohnung eines
Kaufmannes in Wilmersdorf überraſchte am
Sonn=
tag nachmittag eine 25jährige Hausangeſtellte einen
Einbrecher, der ſich in ihr Zimmer eingeſchlichen
hatte. Der Verbrecher griff ſie ſofort an, entriß ihr
einige Geldſcheine und wollte flüchten. Zufällig aber
hatte das Dienſtmädchen eine Kanne mit heißem
Waſſer in der Hand, das ſie über den Täter
aus=
ſchüttete. Dadurch gelang es ihr, den Einbrecher
einige Zeit abzuwehren. Als dieſer wieder auf ſie
eindrang, kam es zu einem heftigen Kambf zwiſchen
beiden, den das Mädchen durch eine Liſt beendete.
Nach einer aufregenden Jagd durch die Gärten der
Nachbargrundſtücke konnte der Täter, ein 28jähriger
Arbeitsloſer, feſtgenommen werden. Er hat durch
das heiße Waſſer erhebliche Brandwunden erlitten.
Wiederum Aufſchub des Ozean=Startes.
London. Nach einer Mitteilung vom Flugplatz
Baldonel beſtand auch geſtern keine Ausſicht für
einen Start der „Bremen” zum Ozeanflug.
Das Erdbeben in Kleinaſien.
Angora. Nach den letzten Meldungen wurden
durch das Erdbeben in Smyrna 29 Wohnhäuſer
und 10 Lagerhäufer vollſtändig zerſtört, während
193 Wohnhäuſer, 86 Lagerhäuſer, 6 Moſcheen, 4
Schu=
len, 5 Fabriken, 1 Druckerei, 2 Lichtſpieltheater,
1 Hoſpital und 1 Uhrturm Beſchädigungen
aufwei=
ſen. In dem am ſchwerſten heimgeſuchten Bezirk von
Torbali ſind fünf Dörfer unbewohnbar geworden,
in vier weiteren Dörfern ſind gleichfalls ſchwere
Schä=
den zu verzeichnen. Auch am Samstag abend und
Sonntag früh haben ſich in Smyrna und Torbali
neue Erdſtöße ereignet, durch die jedoch keine
neuen Verluſte an Menſchenleben und auch kein
neuer Schaden hervorgerufen wurde. Nach den
neue=
ſten Meldungen wurde das 150 Häuſer zählende
Dorf Tobali vollſtändig zerſtört. Es
gab hier 40 Verletzte. In anderen Dörfern des
Be=
zirks Torbali ſind 8 Tote und 16 Verletzte zu
ver=
zeichnen. Die Einwohner verbrachten den Tag unter
freiem Himmel. Der Präſident der Republik hat für
das Wilajet Smyrna 100 000 türkiſche Pfund geſtiftet
zur Beſtreitung der dringendſten Bedürfniſſe der
be=
troffenen Familien.
Die Zahl der Opfer der Erdbebenkataſtrophe in
der Türkei wird jetzt mit 55 Toten und 146
Ver=
letzten angegeben; unter den letzteren befinden ſich
15 in ſehr ernſtem Zuſtande.
Hußmanns Meſſer gefunden.
Gladbeck. Die Gladbecker Mordangelegenheit
beginnt ſich in einem für Hußmann günſtigen Sinne
zu lichten inſofern, als das vermißte Meſſer des
Huß=
mann nunmehr bei Nachgrabungen an der von
Huß=
mann angegebenen Stelle gefunden worden iſt.
Ge=
rade das bisherige Nichtauffinden des Meſſers war
einer der Verdachtsmomente gegen Hußmann.
Zehn Selbſtmorde in einer Nacht in Wien.
Wien. Die Wiener Selbſtmordſtatiſtik weiſt für
die Nacht vom 1. April eine beſonders erſchreckende
Zahl auf. Zehn Perſonen haben aus Liebeskummer
oder wegen wirtſchaftlicher Not ihrem Leben ein Ende
gemacht.
Amneſtie für die Frankenfälſcher?
Budapeſt. „A Reggel” will von zuſtändiger
Stelle erfahren haben, daß das Budapeſter
Straf=
gericht in der vergangenen Woche die Frage der
Am=
neſtie für die Verurteilten im Frankenfälſcherprozeß
geprüft habe und zu dem Ergebnis gekommen ſei, daß
die Amneſtie für alle Verurteilten dieſes Prozeſſes
beim Juſtizminiſterium zu beantragen ſei mit der
Begründung, daß der Frankenfälſcherprozeß ein
poli=
tiſches Delikt war. Dieſer Beſchluß des Gerichts iſt
endgültig und wird im Laufe dieſer Woche durch die
Staatsanwaltſchaft den Verurteilten zur Kenntnis
gebracht werden. Von den Frankenfälſchern befindet
ſich nur noch der frühere Landeshauptmann Nadoſſy
in Haft. Nadoſſy hat von den 3½ Jahren
Zucht=
hausſtrafe bereits 77 Monate abgebüßt und wäre im
Auguſt dieſes Jahres ohnehin auf freien Fuß
ge=
ſetzt worden. Prinz Windiſchgrätz hat dagegen von
den vier Jahren bisher nur 11 Monate abgebüßt und
befindet ſich ſeitdem mit Rückſicht auf ſeinen
Geſund=
heitszuſtand im Sanatorium. Wahrſcheinlich werden
auch die Nebenſtrafen, beſonders die Aufhebung der
politiſchen Rechte, annulliert werden, ſo daß
Win=
diſchgrätz und Nadoſſy, die beide zehn Jahre Verluſt
der bürgerlichen Ehrenrechte erhalten haben, wieder
ins bürgerliche Leben zurückkehren können. Die
Am=
neſtie werde am Karfreitag unterzeichnet werden, ſo
daß Nadoſſy am Karſamstag das Zuchthaus in
Harta verlaſſen könne.
Eine Rieſenkorruptionsaffäre in Sibirien.
* Kowno. Wie aus Nowoſibirſk, früher
Nowo=
nikolgjewſk, gemeldet wird, ſind mehrere Mitglieder
des dortigen Landwirtſchaftsamts, die ſyſtematiſch
den Verwaltungsapparat zerſetzt haben, verhaftet
worden. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß in 467
Fäl=
len die Regierungsbeamten bei der Verteilung der
Landparzellen ſich von reichen Bauern beſtechen ließen
und dies bereits mehrere Jahre betrieben haben.
Eine Glocke fällt auf eine Prozeſſion.
Salamanca. In dem Augenblick, wo eine
Prozeſſion vor der Kirche San Iſidoro vorbeizog,
löſte ſich eine ſchwere, in vollem Schwung befindliche
Glocke vom Turm ab und fiel auf eine Gruppe von
jungen Mädchen, von denen drei getötet und mehrere
verletzt wurden.
Eine 2000 Jahre alte Siadt.
Carcaſſone im ſüdfranzöſiſch. Departement Aude
feiert in dieſem Jahre ſein 2000jähriges Beſtehen.
Unſer Bild zeigt den Inquiſitionsturm auf den noch
heute gut erhaltenen Feſtungswällen.
Seite 12
Dienstag, den 3. April 1928
Nummer 94
Oiympia, der Sportplatz der Antike.
Der Sport hatte in Griechenland den Vorteil, ſich mit
reli=
giöſen Vorſtellungen vereinigen zu laſſen. Das Ideal der Antike
war ein Athlet, der gleichzeitig die Götter verehrte und
vor=
nehm war. Dieſe Vorſtellungen fanden ihren weſentlichen
Aus=
druck in Olympia, das keine Stadt war, ſondern ein Ort, wo
Hellas ſich verſammelte, um dieſe Ideen durch ein wochenlanges
Text und Zeichnungen von Erna Pinner,
ſeiner Tochter hier zur Wettfahrt im Wagen und ließ die
Unter=
legenen umbringen. Ein Mann namens Pelops ging ſchließlich
als Sieger hervor und errang die Königstochter und wurde
ſeit=
dem das heroiſche Vorbild des olympiſchen Siegers.
Als eigentliche Gründer galten aber Iphotis von Elis und
Lykurgos von Sparta, die auf Geheiß des delphiſchen Orakels
Die Spiele beſtanden in der Hauptſache aus dem Wettlauf
im Stadion, Diskuswurf, Ring= und Fauſtkampf, Wagen= und
ſpäter Pferderennen. Außer den Wettkämpfern traten aber auch
Leute wie Herodot auf, der in Olympia einen Abſchnitt ſeines
Geſchichtswerks vortrug. Maler zeigten ihre Werke. Themiſtokles,
der Held von Salamis, feierte Triumphe bei ſeinem Erſcheinen
.
Ruine des Apollon= Tempels „Olympia
Sportfeſt zum Ausdruck zu bringen. Monate vorher begann
bereits das offizielle Training.
Olympia lagert ſich als Landſchaft von ungewöhnlicher
Milde am Fuße des olivenbewaldeten Hügels des Kronion. Der
Boden iſt überwuchert von blühenden Kamillen, deren Duft ſich
betäubend mit dem der roſaroten Oleander miſcht. Am Saum
der wogenden Kornfelder ſtehen Zypreſſenalleen. Hier und da
gegen ſanfte, weinbepflanzte Hügel die dunkelgrüne Aleppokiefer.
Ein großes Flußbett, faſt ausgetrocknet, durchzieht das Tal. Es
dient den Hirten als Weg, ſie treiben darin die Herden ihrer
Ziegen und Lämmer. Junge Eſel und kleine Pferdchen traben
hinter ihrer Mutter her. Die zarten Körper der Libellen fallen
auf blumiges Gras. Der ganzen Süße der Natur miſcht ſich eine
unheimliche, lautloſe Stille bei, die nur des nachts durch das
Schluchzen eines Eſels geteilt wird.
Hier liegt in Kiefern und Oliven gebettet das Ruinenmeer
des heiligen Bezirks von Olympia. Ein Komplex von Tempeln
und Sportpaläſten, deren enorme Kapitäle auf den Boden
ge=
ſchleudert herumliegen, das noch nicht ausgegrabene Stadion,
die Schatzhäuſer, die Waſſerleitung, das Gymnaſium. Hier
wur=
den in einem Zeitraum von über hundert Jahren von den
Griechen aller Staaten und Stämme zu Ehren des Zeus die
berühmteſten Sportfeſte der Welt gefeiert. Ihr Urſprung geht
in den Mythos zurück. Die Griechen verehrten Herakles als den
Stifter der Spiele. Der König Oenomanos zwang die Freier
Aufforderung!
Etwaige Anſprüche an den Nachlaß des am
30. September 1927 in Heppenheim
ver=
ſtorbenen Herrn Guſtav Gerlach wollen,
wenn ſie Berückſichtigung finden ſollen,
bis ſpäteſtens 1. Mai 1928 beim
Teſtaments=
vollſtrecker Ludwig Blumhardt in
Darmſtadt angemeldet werden.
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im neunten Jahrhundert vor Chrifti die Spiele neu regelten.
Sie ordneten während der Dauer der Spiele einen Gottesdienſt
an, ſo daß dieſelben die Bedeutung eines Nationalfeſtes hatten,
welches trotz allem Zwiſt der griechiſchen Staaten untereinander
die Zuſammengehörigkeit des Hellenentums zum Ausdruck
brachte.
Die Zeit der Spiele war die des erſten Vollmonds nach der
Sommerſonnenwende. Herolde verkündeten allenthalben den
Frieden. Die Teilnehmer ſtrömten nicht nur aus Griechenland,
ſondern auch aus den Kolonien Siziliens und Kleinaſiens
her=
bei. Als Kämpfer waren nur freigeborene Griechen zugelaſſen,
Zuſchauer konnten auch Ausländer ſein, aber Frauen waren
ausgeſchloſſen. Der Jüngling, das Symbol des Hellenismus,
konnte den Gipfel der menſchlichen Seligkeit in Olympia
er=
ringen. Nämlich den olympiſchen Kranz aus den Blättern des
heiligen Oelzweigs, der von einem Knaben, deſſen beide Eltern
noch lebten, in Gegenwart der olympiſchen Prieſterſchaft mit
einem goldenen Meſſer abgeſchnitten wurde. Er verbürgte dem
Sieger und ſeiner Familie eine ſtaatliche Auszeichnung ſowie
das Recht, zu Ehren des Zeus eine Statue im heiligen Bezirk
aufzuſtellen, die aber erſt nach dreimaligem Sieg die
porträt=
ähnlichen Züge des Helden tragen durfte. Die Siegerſtatuen
ſowie die Opfer= und Weihgeſchenke ließen im Laufe des
Jahr=
hunderts einen Wald von Skulpturen in Olympia anwachſen.
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wecker, ſämtlicher Hausuhren
und kompl. Spielwerke jebenſo
wie antiker Uhren unb künſtl.
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im Stadion. Stets wurde das Heldiſche in Verbindung von
Geiſt und Schönheit des Körpers zu einer Idealleiſtung
gefor=
dert und dieſe zu Ehren der höchſten Autorität, des Zeus,
be=
jubelt. Spätere Zeiten nahmen dieſen Spielen den rein
grie=
chiſchen Sinn. Kaiſer Nero holte ſich unter römiſcher Herrſchaft
als Sieger in Olmpia den heiligen Oelzweig, ebenſo wie Kaiſer
Tiberius, aber es folgte dann ſchnell der Zerfall. Wandernde
Berufsathleten hielten ihren Einzug und erniedrigten die Spiele
zu einem Gewerbe. Das Chriſtentum hob ſie dann endgültig
auf, und die Willkür der Natur vernichtete durch Erdbeben
all=
mählich den Bezirk, Bergrutſche und Ueberſchwemmungen
unter=
gruben Tempel, Figuren, Sportarenen und Gebäude, eine drei
bis vier Meter hohe Sandſchicht überdeckte nach und nach das
ganze Olympia.
Unter den von den Deutſchen geleiteten Ausgrabungen ſind
vor allem die Giebelfiguren des Zeus=Tempels. Ein kleines
Muſeum unter mächtigen ſammetgrünen Kiefern birgt die
Sta=
tuen, deren Idealgeſtalt die koloſſale Figur des Sonnengottes
Apollon iſt. Unbewegt ſteht er dominierend in der Mitte der
Gruppe, von einer Schönheit, die in ihrer Vollkommenheit
die=
ſelbe Milde und Süße ausatmet wie die Landſchaft, zu der er
mit weit ausgeſtrecktem Arm hindeutet. Selten iſt wohl eine
ſolche Verbundenheit von Menſch, Idee und Natur gelöſt worden
wie in dieſer zur Gottheit erhobenen vollendet ſchönen
Athleten=
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Nummer 94
Dienstag, den 3 April 1928
Seite 13
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
AOAC.=Motorrad=Länderfahrt.
Durch Polen, Tſchechoſlowakei nach Ungarn,
die ſchwerſte Etappe. — Vereiſte Straßen,
Sonnenglut.
Von unſerem S. D.=Sonderberichterſtatter.
Budapeſt, 1. April 1928.
Es war eine Fahrt, wie ſie einzig daſteht in der Geſchichte des
Motorradſports: Durch drei Länder, über vereiſre Gebirgspäſſe und
durch ſüdlich heiße Sonnenglut! Selbſt die erprobteſten Fahrer geſtehen
freimütig, daß ſie Prüfungen ſolcher Schyverg noch nicht beſtrirten haben,
und der bekannte Engländer Woodhouſe ſagte: Selbſt die gefürchtetſten
engliſchen Sixdays, die bisher als ſcherſte Kraftfahrwettbewerbe
be=
zeichnet wurden, ſeien leicht geweſen gegen dieſe A. D.A. C.=Fünf=
Länder=
fahrt. Die 546 Km. lange Etappe Roſtock-Danzig war die längſte
Ctappe, die heutige Etappe von Krakau über die Hohe Tatra nach
Budapeſt aber die ſchwerſte der 3500=Kilometer=Fahrt geweſen. Man
kann feſtſtellen: Das Maſchinenmaterial iſt auf das äußerſte
ſtrapa=
ziert, keine Maſchine iſt mehr abſolut tadelfrei. Die Bremſen aller
Ma=
ſchinen ſind ſchwer mitgenommen. Einzele Maſchinenteile ſind bereits
ſo abgearbeitet, daß nur noch auf gut Glück geſahren werden kann, und
vor allem die Reifen ſind einer Prüfung ausgeſetzt, wie es ſie bisher
noch nie und nirgendwo gegeben hat. Dieſe techniſchen Prüfungen
aber, dieſe ſchner umvahrſcheinlihen, ſonſt im Alltagsgebrauch nie
vor=
kommenden Strapazen, und dazu die Willenskraft und die Fahrtechnik
der Fahrer — ſie ſind das ganz Neue, noch nie Dageweſene, was dieſe
A. D. A. C.=Länderfahrt enthält. Mögen Nörgler den Kopf ſchüitteln . .
der große ſportliche und techniſche Wert als Motorſport=Olympiade iſt
der A. D.A. C.=Fünf=Länderfahrt nicht zu nehmen. Was auch heute
wieder prägnant in Erſcheinung trat, war die unge vöhnlich ſtarke
Anteilnahme der Bevölkerung. Es gab kein Dorf — nicht in Polen,
nicht in der Tſcherhoſlowakei, nicht in Ungarn, das nicht Hunderte
ſei=
ner Bewohner an der Durchfahrtsſtraße verſammelt hatte. Hunderte,
ja vielleicht Tauſende polniſcher, tſchechiſcher und ungariſcher Gendarmen
und Militär waren an der Strecke poſtiert, und wenn wir mit dem
Oberleitungs= und Preſſewagen an der Spitze de Kolonnen fuhren,
fühlten win uns wie Aman Ullah, bejubelt, begrüßt, mit Hüteſchwenken,
mit Händewinken, mit ſtramm ſalutierenden Beamten, mit Soldaten
mit präſentiertem Gewehr. „Die Länderfahrer kommen” drei
Worte, ſie ſind das Ereignis für alle dieſe Polen. Slolvaken und
Un=
garn, und für alle Raſſen und Völker, deren Wohngebiet dieſe
Rund=
durch=Europa=Fahrt berührt.
Vor Tag und Tau wurde in Krakau geſtartet. Durch vereiſte
Straßen gings hinein in die Hobe Tatra. Ein prachtvoller
Sonnen=
aufgang über der galiziſchen Ebene. . . Wir ſtaunen, daß Towi
Frey=
berg (Köln) trotz ſeines ſchweren Sturzes auf der Etappe Breslau—
Krakau wieder mitmacht und Krakan noch rechtzeitig hat erreichen
können. Das iſr Wagemut und ſportli de Kühnheit! Auch der junge
Bernhard Werners (Köln) iſt auf ſeiner B.M.W. wieder mit dabei,
ob=
wohl er kurz vor Krakau geſtürzt war und ſeine Maſchine dabei
beſchä=
digt hatte. Leider ging ſeine Fahrt nur bis zur tſchechiſchen Grenze,
bis zu den Tatra=Bergen. Durch Reifenſchaden kam er erneut zu Fall,
und nun mußte er die Fahrt der ſchwer beſchädigten Vordergabel wegen
einſtellen. Der N.S.U.=Preſſewagen war gegen einen
Telegraphen=
maſt gefahren und mußte abgeſchleppt werden. Sein Fahrer wurde
vcrletzt. Eine verharſchte Bergſtrecke im ſchneebekruſteten Hochwald
zwang die Mehrzahl der Fahrer zum Schieben, und dann blies wieder
ein ſo ſtarker Wind von Süden, daß die Geſchwindigkeiten ſtark
herab=
ſanken. Und dann gab es wieder inmitten eines idylliſchen
Gebirgs=
landes zwiſchen Tatra=Kamm und florareichen Hochlandes einen
kata=
ſtrophalen Sturz: Karl Kolmsperger (München) prallte in voller Fahrt
gegen ein Brückengeländer. Er flog aus dem Sattel in die Sturzwäſſer
des Gebirgsbaches. Ein ihm folgender Länderfahrer verſuchte, ihn
herauszufiſchen. Zufällig anweſenden Einheimiſchen gelang die
Ret=
tung. Kolmsperger hat das Fußgelenk gebrochen und mußte ſofort ins
nächſte Hoſpital gebracht werden,
Er war ebenſo wie Werners (Köln) bisher ſtrafpunktfrei geweſen.
Krottentaler (Nürnbera) war infolge Sturzes mit inneren
Verletzun=
gen ins Krakauer Hoſpital abtranspordiert worden. Der Krakauer
Automobilelub hatte ſeinen Dienſt ſo hervorragend organiſiert, daß drei
Minuten nach Einlauf der Unfallmeldung ein Chirurg in einem
Renn=
wagen zu der Unfallſrelle gebracht wurde.
Die Staubfrage war verheerend. Die ſchlechten Straßenverhältniſſe
hatten zahlreiche Stürze zur Folge. Hanni Köhler, die einzige
weib=
liche Teilnehmerin an der Fahrt, halt zum allgemeinen Erſtaunen immer
noch ſtraftpunktfrei mit, trotzdem ſie dreimal ſtürzte.
G. Doernhoeffer (München) trafen wir mehrmals unterwegs. Er
reparierte Reifen und dann ſogar einen Vordergabelbruch. Trotzdem
erreichte er rechtzeitig das Ziel. Stinnes (Köln) lag anfangs ganz
hin=
ten, kam jedoch noch rechtzeitig in Budapeſt an. Hieronyms (Köln)
hatte mehrere Reifenſchäden; den letzten behob er nicht mehr, ſondern
fuhr im 80=Kilometer=Tempo auf den Felgen zum Ziel, holte ſich aber
10 Strafpunkte wegen Zeitüberſchreitens. Einige Unregelmäßigkeiten
werden zurzeit noch nachgeprüft. Zunächſt iſt Heinz Kürten (
Düſſel=
dorf) disqualifiziert worden, weil er ſeine TornxMaſchine nachts aus
dem Parkplatz holte und mit fremder Hilfe reparieren ließ. Von den 82
in Krakau Geſtarteten ſind immerhin trotz aller Schwierigkeiten noch
79 in Budapeſt angekommen. Die letzte Etappe nach Wien werden
dorausſichtlich weniger Fahrer beſtreiten, weil die Leitung einige
Un=
regelmäßigkeiten durch Ausſchluß rügen will. Max Einenkel (Bautzen)
blieb infolge Pneuſchadens auf der Strecke. Der Budapeſter Tag
brachte einen großen Empfangsabend des Kgl. Ungariſchen Automobil=
Clubs.
Fußball.
Sportverein 98, Jugend.
1. Jugend — 1. Jugend Dieburg, hier 4:2.
2. Jugend — 1. Jugend Weiterſtadt, dort 2:1.
4. Jugend — 2. Jugend Arheilgen, hier 0:2.
Alle weiteren Spiele fielen dem ſchlechten Wetter zum Opfer.
Ligaerſatz — 1. Sp.=Cl. Naſſau Wiesbaden 3:1.
Gauturnen 1928 in Büttelborn.
Die größte turneriſche Veranſtaltung für die Deutſche Turnerſchaft
im Jahre 1928 bedeutet das Deutſche Turnfeſt in Köln, zu dem ſich nur
die Beſten unter den Beſten der Geräteturner und =turnerinnen, die in
den Ausſcheidungskämpfen der einzelnen Turnkreiſe feſtgeſtellt werden,
zum edlen Wettſtreit um den Eichenkranz zuſammenfinden. Für die
einzelnen Gaue aber bedeutet das alljährlich wiederkehrende Gauturnfeſt
ein turneriſches Ereignis, zu welchem monatelang in den Gauvereinen
gerüſtet wird, um auch dort im Wettkampf in Ehren beſtehen zu können.
Gauturnfeſte, die in die Jahre der Kreis= oder Deutſchen Turnfeſte
fal=
len, ſind bisher immer als Auftakte und Vorbereitungsturnen für die
größeren Turnveranſtaltungen bezeichnet worden und haben ſich ſtets
als ſolche ausgezeichnet. So bedeutet auch das 47. Gauturnfeſt des
Main=Rheingaues am 17. Juni 1928, welihes auf dem Frühjahrsturntag
in Seeheim 1927 dem Turnverein Büttelborn 1888
über=
tragen wurde, den Auftakt zum 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln. Neben
den techniſchen Einrichtungen, die zur Durchführung eines
Gauturn=
feſtes notwendig ſind, wie: Herrichtung eines geeigneten Turnplatzes,
Geſtellung der Geräte, Erſtellung von Umkleideräumen, Anlegung von
Lauf=, Wurf= und Sprungbahnen, bedeutete die Unterkunftsfrage der
zu Hunderten zählenden Wetturner, Kampfrichter, Riegenführer und
ſonſtigen Feſtteilnehmer eine nicht geringe Sorge für den feſtgebenden
Verein. Wenn aber Büttelborn, als ein Ort mit ſeiner etwa 3000
Seelen zählenden Einwohnerſchaft, wie heute bereits ſchon feſtſteht, die
Quartierfrage als eine glücklich gelöſte bezeichnen kann, ſo zeugt dies
von einem echten Gemeinſchaftsgeiſt und beſonders hoch
einzuſchätzen=
dem Intereſſe, welches die Bewohnerſchaft den Turnern und dem 47.
Gauturnfeſt des Main=Rheingaues entgegenbringt. Rührig ſind die
einzelnen Fachausſchüſſe am Werk, das Gauturnfeſt 1928, mit welchem
der Ortsverein Büttelborn zugleich ſein 40jähriges Gründungsfeſt
ver=
bindet, zu dem werden zu laſſen, daß es ſich würdig an die Seite der
vorausgegangenen Gauturnfeſte des Main=Rheingaues ſtellen kann.
Büttelborns wackere Turnerſchar hat keine Tat für zu gewagt, kein
Opfer für zu groß gehalten, ſich freudig und mit ganzem Turnerherzen
der nicht geringen Aufgabe, die ihr durch die Uebernahme des
Gau=
turnfeſtes geſtellt wurde, unterzogen, und wird beſtrebt ſein, allen
An=
forderungen, die geſtellt werden, voll und ganz gerecht zu werden.
Des=
halb ergeht heute ſchon der Ruf an die Turnerſchaft des Main=
Rhein=
gaues der D.T.: „Kommt in Maſſen zum 47. Gauturnen, dem Auftakt
der großen gewaltigen Kölner Turnerheerſchau!” Büttelborn wird
ge=
rüſtet ſein.
Handball.
T.=V. Groß=Umſtadt — T.=G. Beſſungen.
Das für geſtern angeſetzte Handballſpiel wßte leider
aus=
fallen, da in Groß=Umſtadt Spielverbot erlaſſen wurde. Auch die
Spiele in Jugenheim konnten aus dieſem Grunde nicht
durchge=
führt werden.
Brandenburgiſche Handballmeiſterſchaft der D.T. Auf dem Gelände
des V.fL. Charlottenburg kamen am Sonntag die Entſcheidungsſpiele
um die Handballmeiſterſchaft des Kreiſes I (Brandenburg) der D.T.
zur Durchführung. Bei den Männern konnte ſich der T. S. V. 1860
Spandau wiederum den Titel ſichern, indem er den Turnklub
Bernau im Endſpiele 10:4 (5:3) abfertigte. Bei den Frauen fiel der
Titel an T. S. V. Lichterfelde, der die Berliner Turnerſchaft II
5:2 (5:1) abfertigte.
Wetterbericht.
Gießen, 2. April.
Das umfangreiche Tiefdruckgebiet, deſſen Kern geſtern über
Weſt=
frankreich lag, hat ſich nach dem Mittelländiſchen Meer hin weiterbewegt
und Weſtdeutſchland und unſerem Gebiet verbreitete Niederſchläge
ge=
bracht. Im öſtlichen Deutſchland dagegen führten ſeine flachen
Stö=
rungen nur zu Bewölkung und ganz vereinzelten, leichten Niederſchlägen.
Die kühleren Luftmaſſen an der Rückſeite haben faſt ganz Deutſchland
überflutet und Temperaturrückgang herbeigeführt. Wenn auch zunächſt
die Temperaturen noch etwas weiter zurückgehen, ſo dürfte doch die
Abkühlung bald ihr Ende erreicht haben, denn das neue isländiſche
Tiefdruckgebiet bringt Warmluft mit ſich. Die aphaltenden Niederſchläge
laſſen nach und morgen iſt nur noch vereinzelt mit ewas Regen zu
rechnen.
Witterungsausſichten für Dienstag, den 3. April 1928.
Wechſelnd wolkig, wieder langſamer Temperaturanſtieg, nur noch
veremzelte Niederſchläge.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 4. April 1928.
Zeitweiſe ſtärker bewölkt, weiterer Temperaturanſtieg, vereinzelte
Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: Regen Aachen: Negen Hamburg: wolkig Berlin: ANN. München: Regen WNW. Königsberg: wolkig
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: Schnee (Taunus)Waſſerkuppe: Regen NO. Feldberg: Schnee NNO, gef. (Schwarzw.)
Zugſpitze: Nebel SO, 205 Kahler Aſten: Regen NNW. Fichtelberg: Nebel 20
Geſchäftliches.
„Heute hat die Suppe wieder einmal fein
ge=
ſchmeckt”, ſagte bei Tiſche der Ehemann, „damit haſt du ſicher viel
Arbeit gehabt‟. Seine Frau lächelte. „Eigentlich wüßte ich dich ja bei
dieſem Glauben laſſen, aber ehrlich, wie ich bin, will ich dir verraten,
daß das Kochen guter Suppen gar nicht ſchwierig iſt. Wozu haben wir
denn Maggi’s Suppenwürfel, die uns die Hauptarbeit abnehmen?
Da=
bei ſind ſie billig und außerdem in B verſchiedenen Sorten zu haben,
ſo daß ich dir vier Wochen lang jeden Tag eine andere gute Suppe
vorſetzen könnte. Und jede hat ihren reinen, natürlichen Geſchmack.”
Da das Oſterfeſt naht, werden Sie wohl ſchon daran gedacht haben,
Ihren Kindern einen Oſterhas und einige Schokoladeneier
zu ſchenken.
Das Einkaufen von Schokoladewaren iſt aber Vertrauensſache.
Wenn Sie nämlich Wert darauf legen, Ihren Kindern gut bekömmliche
Süßigkeiten ins Neſt zu legen, dann decken Sie Ihren Oſterbedarf in
den Konditoreien unſerer Stadt.
Die Geſchäfte, die heute im Anzeigenteil dieſer Zeitung gemeinſam
annoncieren, geben die ſichere Gewähr dafür, nur beſte Rohmaterialien
zu verwenden und Ihnen einen guten, bekömmlichen und preiswerten
Oſterhas zu liefern. Denken Sie: Für meine Kinder iſt das Beſte gerade
gut genug und handeln Sie danach. (Siehe Axzeige.)
Wir verweiſen beſonders auf das heutige Inſerat: „Die Wirkung
des Saluskur”, die ſich, ſoweit uns bekannt iſt, bei chroniſchen, noch
be=
einflußbaren Leiden in hervorragender Weiſe bewährt hat.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 3. April.
30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Lehrer Stricker: Anhänglichkeit und Treue der Tiere. Nach wahren
Begebenheiten eingeſandt. 16.30: Funkorch. Alte Operetten.
O 17.45: Aus der Geſchichte der Abderiten von Wieland. o 18.15:
Vereinsnachr. Mitteil. O 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: Stunde
der Frau. O 18.45: Kaſſel: Poſtinſp. Heerdt: Der Funkempfang
im Sommer. 19.15: Mannheim: Dr. Strübing: Die
Mann=
heimer Kunſtbewegung. O 20.15: Funkorch. Mitw.: Kammerſänger
Gläſer. — Anſchl.: Schallplatten. Aus der „Miſſa ſolemnis” von
Beethoven und dem „Meſſias” von Händel,
Stuttgart.
Dienstag, 3. April. 12.30: Schallplatten. O 16: Aus dem Reiche
der Frau. O 16.15: Rundfunkorch Einlagen: Hedwig Kraft.
O 18.15: Mannheim: Dr. E. Strübing: Die Mannheier
Kunſt=
bewegung. O 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Diplomvolkswirt
Wehenkel: Das deutſche Genoſſenſchaftsweſen m Rumänien. O 19.45:
Nachrichten ſüddeutſcher Funkvereine. O 20: Polßeikapelle unter
grin”. — Schubert: Ave Maria. — Mozart: Tonbilder aus „Die
Zauberflöte‟ — Nehl: Paraphraſe über Abts „Waldandacht”. —
Wagner: Aufzug der Meiſterſinger. — Held: Em deutſcher
Lieder=
kranz. — Grawert: Armeemarſch. O 22: Das deutſche Gedicht und
die deutſche Proſa der letzten 100 Jahre. Die Zeit vor 1848: Vom
Biedermeier zum Politiker. Dingelſtedt, Prutz, Freiligrath, Herwegh.
Begmn der ſozialen Lyrik. Mitw.: Mila Kopp, P. Enderlig,
C. Elwenſpoek, E. Stockinger. Prutz: Von der Pumpe, die nicht
piepen wollte. — Freiligrath: Aus dem ſchleſiſchen Gebirge. Hamlet.
Requieſcat! — Dingelſtedt: Nordſee. Auf dem Vierwaldſtätter See.
— Vor Schillers Standbild in Stuttgart. — Herwegh: Morgenruf.
An die Zahmen. Parabel. O 22.45: Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 3. April. 15.30: Dr. Wegner: Die Zeit= und Sturm=
Signale an den deutſchen Küſten. 16: Stunde mit Büchern.
16.30: Dr. Becces Sinfoniker. 18.20: Synditus Dr.
Boywidt: Die richtige Erholung als Selbſtſchutz. O 18.50: Jaretzki:
Kult und Kunſt. 19.15: Prof. Dr. Marcuſe: Himmelstunde.
Aſtronomiſche Orientierung zur Sicherung von Luftfahrten. o 19.45:
Dr. Pinthus: Einf. in das Sende=Spiel Jedermann. — Anſchl.:
„Jedermann‟. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes erneuert
von H. v. Hofmannsthal. Perſ.: Jedermann: Jedermanns Mutter;
Jedermanns Guter Geſell; Gott der Herr; Erzengel Michael; Tod;
Teufel; Hausvogt; Koch; ein armer Nachbar; Schuldknecht; des
Schuldknechts Weib; Buhlſchaft; dicker Vetter; dünner Vetter; etliche
junge Fräulem; etliche von Jedermams Tiſchgeſellen; Büttel;
Knechte; Spielleute; Buben; Mammon; Werke; Glaube, Mönch,
Engel. — Berliner Funkorch. — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 18.50: Magiſtratsrat Dr. Lingnau: Stettin und die
nordiſchen Staaten. Eine wirtſchaftl. Plauderei.
Deutſche Welle. Dienstag, 3. April. 11.50: Franzöſiſch für
Schüler. o 14.30: W. Hoffmann=Harniſch: Kidererlebniſſe: Was
ich im Filmatelier erlebte. O 15.35: Wetter und Börſe. O 16:
Geh. Reg.=Rat Dr. Schellberg: Die Grundlagen der Romantik
und ihre Darſtellung i der Schule. 16.30: Dr. Hajek:
Oeſter=
reichiſche Dichter: Franz Grillparzer. O 17: Leipzig: Konzert der
Dresdener Funkkapelle. O 18: Schuldirektor Mayer: Flächen= und
Raumrechnung (Anfänger=Einführungskurs für Facharbeiter und
Werkmeiſter). O 18.35: Franzöſiſch für Anfänger. 18.55: Prof.
Dr. Rörig: Vom Werden und Weſen der deutſchen Hanſe. o 19.45:
Berlin: Dr. K. Pinthus: Einleitung des Sendeſpiels „Jedermann”
— Anſchl.: Sende=Spiele: „Jedermann”, das Spiel vom Sterben
des reichen Mannes. Erneuert von Hugo von Hofmannsthal. —
Danach: Preſſenachrichten.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltiſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſf: Andreas Dauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Willp Kuble; Druc
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
jeſenlationelle
Spitzenleiſtun
der deutichen
Eiaapettenindaultne
Toer Tertrn
I.Bln.8
Zu haben in allen guten
Spezial-
geſchäften ganz Deutſchlands
MANOLIA-G
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Dienstog den 3 April 1928
Familiennachrichten
Ferdinand Wamſer
Leni Wamſer, geb. Schumache
Vermählte
März 1928
Köln
A
Hanſaring 32
Das Feſi der
Silbernen Hochzeit
begehen am 4. April die Eheleute
Loko=
motſvführer Jacob Büdinger und
Frau Margarete, geb. Frank,
Kranichſiein.
(6102
Für die uns anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit dargebrachten
Glückwünſche und Geſchenke ſprechen
wir Allen unſeren herzlichſten Dank
aus.
Friſeur Philipp Löffler u. Frau
Wilbelmine, geb. Wembacher.
Darmſtadt, 3. April 1928.
Bleichſtraße 37.
(*9145
Am 28. d. Mts. ſtarb nach kurzer,
ſchwerer Krankheit meine
innigſt=
geliebte, treuſorgende Frau und
Mutter
Gertrude Vogel
geb. Reeg
im 68. Lebensjahre.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch
der teuren Verſtorbenen in aller
Stille ſtatt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Vogel und Kinder
*90
Karlſtr. 23, I.
Am 30. März verſchied hochbetagt
unſer lieber Vater, Schwiegervater und
Großvater
Major a. D.
Teilnehmer an den Feldzügen von 1866,
1870/74 und 1914 — 1918
Inhaber des E. K. T und anderer
hoher Auszeichnungen
Darmſtadt, Berlin, Köln,
den 2. April 1928.
Guſtav Winter, Hauptmann a. D.
und Frau
Mathilde Winter
Magdalene Zilg, geb. Winter
Hildegard Lang, geb. Winter
Zuſtus Zilg, Oipl.=Ing.
Hermann Lang, Studienrat
und acht Enkelkinder.
Die Beiſetzung hat auf Wunſch des
Ent=
ſchlafenen in aller Stille ſiattgefunden.
(6100
Nummer 94
Graue Haare
merke wohl,
werden dunkel
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Für die herzlichen Beweiſe liebevoller Anteilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſie, für die vielen Blumen=
und Kranzſpenden beim Heimgange unſeres teuren
Entſchlafe=
nen, insbeſondere dem Krieger=Verein 1874, dem Verein
ehe=
maliger Heſſ. Leib=Drag. Nr. 24, dem Verein ehemaliger
Unter=
offlziere des Heſſ. Leib=Drag.=Regts. Nr 24, ſowie dem
Reichs=
verband der Ruhe= und Warteſiandsbeamten auf dieſem Wege
unſeren innigſien Dank.
In tiefem Leid
Familie J. Müller
Familie Th. Mayer.
Mannheim, Darmſiadt, den 3. April 1928.
Bismarckſtr. 74.
Unterfertigter C. C. erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, ſeine A. H. und ia. Cb. von
dem am 31. März 1928 in Hannover
er=
folgten Ableben ſ. I. A. H.
Direktor a. D.
Emanuel Steinbömer
C. B. R44 F
(Oſtfalia Hannover)
aktiv 1865—69
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der C. C. der „Obotritia”
J. A.:
Merkel X, F.V.
Am 28. März, vormittags 10½/, Uhr, iſt
nach langem, geduldigem Leiden, aber nur
dreitägigem Krankenlager meine liebe, treue
Tante
Einfavei Siuolb
nach vollendetem 28. Lebensjahr ſanft
heim=
gegangen.
Wir haben ſie geſtern zur letzten Ruhe
geleitet.
Friederike Eliſabeth Markendorf.
Fränk.=Crumbach, den 31. März 1928.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
heißgeliebte, treubeſorgte Gattin unſere liebe
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau
Mütte Teipmäuer
heute früh 6½ Uhr unerwartet infolge Herzſchlages
zu ſich in die ewige Heimat abzurufen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Der tieftrauernde Gatte:
Adolf Weißmüller.
Darmſtadt, den 1. April 1928.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 4. April,
mittags 2 Uhr, auf dem Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
(6077
(6091
All den Vſelen, die bei dem unerwarieten Ableben
meiner lieben Frau, unſerer lieben Schweſter u. Schwägerin
Frau Karoline Palſer
geb. Schmierer
in ſo herzlicher Weiſe ihre Anteilnahme und ihre
Wert=
ſchätzung für die Geſchiedene bekundet haben und denen
nicht perſönlich gedankt werden kann, bitten wir, auf dieſem
Wege den Ausdruck herzlichſten Dankes entgegenzunehmen.
Für die Hinterbliebenen:
Guſtav Balſer
Staatsrat im Finanzminiſterſum.
Für die beim Heimgange meiner lieben,
unvergeßlichen Frau uns von ſo vielen Seiten
erwieſene warme Teilnahme ſage ich in meinem
und meiner Angehörigen Namen auf dieſem
Wege herzlichen Dank.
Heinr. Hellwig
Zollrat a. D.
(e8994
Darmſtadt, den 31. März 1928.
Feiertagshalber
ist unser Geschätt
Donnerstag, den 5. April 1928
geschlossen
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Darmstadt
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Wer Dich gekannt, vergißt Dich nie.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
hier=
mit die trau ige Nachricht, daß am Sonntag meine
innigſtgeliebte Frau, unſere einzige unvergeßliche
Tochter, Schwiegertochter, Enkelin, Schwägerin und
Tante
Frau Marie
Röhm=
geb. Maſſing
im blühenden Alter von 25 Jahren plötzlich und
un=
erwartet von uns gegangen iſt.
In tiefem Schmerz:
Willy Röhm
Familie Gg. Maſſing, Lichtenbergſtr. 87
Familie Ph. Röhm, Viktoriaplatz 12.
Wishauſen, Darmſtadt, den 3. April 1928.
Die Beerdigung ſindet Mittwoh, den 4. April,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes aus
(6103
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wie schönstes, naßwischbares Parkett
ge-
macht und solch ein Fortschritt in der
Boden-
pflege wird nicht sogleich wieder übertroffen.
Wie unfreundlich waren geölte und gestrichene
Bretterböden und Treppen und nun haben
die warmen, satten Farben und der feine
Hochglanz der „Wasserechten‟ mein Heim zu
einem wahren Schmuckkästchen gemacht,
dabei reinigt sich der Boden so leicht
und mühlos wie richtiges Parkett.
Der Wahlspruch der vornünftigen Hausfrau
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entflogen. Mitteilung
an R. Ohlenforſt,
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Nummer 94
Dienstag, den 3. Aptü
Franffurter Effeftenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. April.
Zu Beginn der neuen Woche erhielt ſich die ſchon einige Tage
heri=
ſchende Feſtigkeit der Stimmung. Wieder waren es Spezialbewegungen,
die dem Markte die Hauptanregung boten. Für verſchiedene Werte
machte ſich wieder vegeres Intereſſe von Auslandsſeite bemerkbar,
wäh=
rend das private Publikum ſich nach wie vor in nur geringem Maße
am Geſchäft beteiligte. Die Stimmung war allgemein wieder
zuver=
ſichtlich im Zuſammenhang mit der glatten Ueberwindung des
Quar=
talsultimos. Ferner verwies man wieder auf das Wiederingangkommen
der Auslandsanleihen. Dabei wurde der Monatsbericht der Dresdener
Bank viel beſprochen und günſtig beurteilt. Da jedoch zu den erſten
Kurſen verſchiedentlich etwas Material herauskam, die bevorſtehenden
Oſterfeiertage mahnten etwas zur Zurückhaltung, war die
Kursgeſtal=
tung zunächſt nicht ganz einheitlich, überwiegend ergaben ſich jedoch
Kursbeſſerungen von etwva 1—2 Prozent. Lebhafteres Intereſſe machte
ſich wieder für die reinen Kohlenſverte geltend. Rheiniſche Braunkohlen
lagen zur erſten Notiz bereits 734 Prozent höher. Ilſe Bergbau
ge=
wannen 3 Prozent, Harpener 219 Prozeut. Die anderen Montanwerte
waren etwas vernachläſſigt und teilweiſe leicht abgeſchwächt, ſo Phönix
minus 1½ Prozent. Am Elektromarkt ſoll namentlich das Ausland
wieder als Käufer aufgetreten ſein. Gesfürel zogen 11s Prozent,
Schuckert 2½ Prozent, Rheag 31 Prozent und Lahmeher 2½ Prozeut
an, während Licht und Kraft und Siemens nur behauptet blieben. Am
Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben 1½ Prozent höher, J. G. Bonds
nannte man mit 1433—144½ Prozent ohne Geſchäft. Stark gefragt
waren die Zellſtoffwerte, von denem Aſchaffenburger 4 Prozent und
Waldhof 4½ Prozeut gewannen. Von den Werten des
Metallbankkon=
zerns zogen Metallbank 1½ Prozent an, während Metallgefellſchaft im
Angebot und 2½ Prozent ſchwächer lagen. Etwas niedriger eröffneten
ferner die Kaliwerte. Holzmann gaben leicht nach, Wahß u. Freytag
ſetzten dagegen ihre Kursſteigerung um 1 Prozent fort. Neubeſitzanleihe
woar rege verlangt und 1 Prozent feſter. Von Auslandsreuten beſtand
für Mexikaner weiter einiges Intereſſe, ferner waren Türken etwas
gefragt.
Nach der erſten Notierung blieb die Stimmung feſt, und die Kurſe
konnten meiſt weiter anziehen. Später wurde das Geſchäft allgemein
ziemlich ſtill, und die Kurſe bröckelten verſchiedentlich leicht ab.
Ge=
fragt waren Nordd. Lloyd mit 1½ Prozent und Karſtadt, die 2½
Pro=
zent anzogen. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 8 Prozent weiter
knapp. Am Deviſenmarkt lag der Dollar leicht erholt. Mark-Dollar
4,1818, London=Kabel 4,8815, Paris 12402, Mailand 22,40, Madrid
28,95, Holland 12,12.
Die Abendbörſe war außerordentlich lebhaft und weiter jehr feſt
geſtimmt. Beſonders gefragt waren auf die günſtigen Ausführungen
bei der G.=V. der Hapag=Schiffahrtswerte, vo Hapag und Nordd. Lloyd
je 2 Prozent gewannen. Auch die übrigen Spezialwerte wieder
ſehr feſt, ſo Rheiniſche Braunkohlen nochmals 1,5, Waldhof, Klöckner
und Harpener ebenfalls 1,5 Prozent feſter. Der Farbenmarkt war
eben=
falls belebt, Farbenaktie 137 Prezent höher. Nur die Karſtadtaktie
auf ihren nachbörslichen Kursanſtieg etwas leichter und 1,75 Prozent
nachgebend. Die ubrigen Werte ſämtlich zum mindeſt gut gehalten und
teilweiſe eher noch anziehned. Rumänen außerordentlich feſt 17.00
nach 17.25. Mittagsnachbörſe. Die Börfe blieb bis zum Schluß angeregt
und feſt. Im einzelnen: Danat 248. Diskonto 153, Gelſenkirchen 137,
Harpener 182, Mannesmann 153, Rh. Braun 295, Rheinſtahl 155,25,
Habag 161,5, Nordd. Lloyd 155,5, Licht und Kraft 220,25, Farben 254,
Gesfürel 288, Holzmann 166,5, Rütgers 103,5, Waldhof 282,75.
Abenddeviſen: Londen—Paris 124,02 —Mailand 92,325 —New York
4,8816 —Holland 12,1190 —Madrid 28,99 — Zürich 25,33,87. Pfunde
gegen Mark 20,41, Dollar—Mark 4,1813
Berliner Effeftenbörſe.
Berlin, 2. April.
Die neue Woche ließ ſich an der Börſe günſtig an. Die
Spezial=
bewegungen ſetzten ſich fort und wurden noch durch lebhaftes Intereſſe.
für bisher weniger beachtete Papiene erweitert. So wirkte die Poinearé= Juli 1233/ (12½), Auguſt his November 1B3/ (124), Dezember 124
rede über die Kriegsſchuldenfrage namentlich für deutſche Staatsanleihen (124/4). Tendenz: ſtetig. — Für Blei.: Januar, Februar und März
befeſtigend, die gegenüber den Sonntagskurſen kräftig anzogen. Das 4137 (42), April 40½ (41), Mai 4034 (41½4), Juni u. Juli 41½ (41½)
Ausland nahm hauptſächlich in Schiffahrtswerten, Bankaktien und J. G.
Farbeninduſtrie Anſchaffungen vor. Das Intereſſe der Provinzkundſchaft. Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Januar und Februar 491/ (493), März
war nicht ſehr erheblich, doch lagen immerhin einige Kaufaufträge, z. B.
aus dem Rheinlande, vor. Die Heraufſetzung der Beleihungsgrenze!
regte die Kaufluſt der Spekulation etwas an. Das Geſchäft war aber Klammern Brief.
im weſentlichen auf Spezialwerte beſchränkt und im übrigen nicht ſehr
lebhaft. Die Lage am Geldmarkt veränderte ſich gegenüber dem
Sams=
tag bis zu den Mittagsſtunden nicht. Für Tagesgeld wurde noch ein drei Monate 6115/½—62, Settl. Preis 62, Elektrolyt 66½—67, beſt ſelee=
Satz von 8—91” Prozent genannt. Monatsgeld zirka 7½—8½
Pro=
zent, Warenwechſel mit Bankgiro, zirka 7½4 Prozent. Das Deviſen= denz: feſt) Standard per Kaſſe 241—241½, drei Monate B934—240
geſchäft war bei ſtagmierenden Kurſen ruhig. Stockholm und Oslo lagen Settl. Preis 241, Banka (inoff.) 2471, Straits (inoff.) 245. — Blei;
gegen London mit 18,18 bzw. 18,2775 eine Kleinigkeit feſter. Kabel New
York-Berlin eher angeboten 4,1812. Kabel New York—London 4,8815, 20½. — Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl. prompt 2412/s, entf. Sich=
London-Mailand 92,38, London—Madrid 2,04.
Im einzelnen zog die Neubeſitzanleihe des Reiches um 1 Prozent auf Aluminium für Inland 105, für Ausland 112; Antimon Neg., engl.
16,132 an, da im Zuſammenhang mit den Ausführungen Poincares
vor=
läufig unbegründete ſpekulative Hoffnungen auf Neuregelung dieſes 17, Wolframerz 147, Nickel für Inland und Ausland 175. Weißblech
Papieres ſtimulierten. Am Schiffahrtsmarkt hörte man wieder die ſchon 18½, Kupferſulphat 26½—2, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 6e
erwähnten Gerüichte üüber angebliche neue Zuſammenſchlußabſichten an
den Großreedereien, die von einem Bremer Banbhaus ausgehem ſollen.
Am Montanmarkt lagen Braunkohlenwerte auf die einmonatige
Ver=
längerug des Oſtelbiſchen Sundikates feſt. Glektrizitätswerte lagen
demgegenüber ruhiger.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſetzten die Spezialwerte
einſchließ=
lich der Schiffahrtsaktien ihre Steigerung fort. Berger Tiefbau ſogar
um 6 Prozent und Zellſtoff Waldhof um 4 Prozent. Elektrizitätswerte
ſchwächten ſich jedoch leicht ab.
Im ſveiteren Verlauf gab das Kursniveau faſt durchweg um eine
Kleinigkeit nach. Eine Ausnahme hiervon machten einige Spezialpapiere
und vor allem der Schiffahrtsmarkt, wo Hamburg=Slid ſich auf 230
be=
feſtigten. Bankwerte durchweg ſchwächer mit Ausnahme von Braubank,
die von der günſtigeren Stimmuna des Spritmarktes (Schultheiß 353,5)
profitieren konnten. Der Montanmarkt einſchließlich der anfangs
fragten Braunkohlenwerte bröckelte leicht ab. Köln=Neueſſen lediglich
notierten 147,25. Kaliwerte waren etwas gefragt. Elektrizitätswerte
gingen durchwveg um 0,5 Prozent zurück. Von Kunſtſeidenwerten
er=
höhten ſich Bemberg auf 519. Am Maſchinenmarkt zeigte ſich Intereſſe
für Orenſtein; auch Tietz und Karſtadt fanden Käufer. Von den
Spezial=
papieren gingen Polyphon nach 352 auf 350 zurück. Zellſtoff Waldhof
279,25. Privatdiskont unverändert 6¾ für beide Sichten.
Im nachbörslichen Verkehr waren die Kurſe uneinheitlich und
neig=
ten nach untemn mit Ausnahme des Schiffahrtsmarktes, der von den
Realiſationen der Kundſchaft für Elektrizitäts= und Glanzſtoffaktien
Nutzen zog.
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12.402
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120.398 20.430
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22.075
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22.05 22.11
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18.13 18.17
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2120 2.124
4.180 4.198
4.3261 4.334
Metallpotierungen.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
2. April ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 124 (124½)
März 124 (124½), April 1B (1331) Mai 123 (1B½) Juni 1B1 (194),
Auguſt und September 41½ (4124), Oktober bis Dezember 41½ (41¾).
49 (4934), April, Mai und Juni 49 (50), Juli und Auguſt 49 (49¾),
September 491 (493), Oktober 491/ (50), November und Dezember
für Wertpapiere bei der Seehandlung machte einen guten Eindruck und 4911 (4934). Tendenz; ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 2. April ſtellten
ſich für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 611/,—62,
ted 64½—65½, ſtrong ſheets 92, Elektrowirebars 67. — Zinn: (Ten=
(Tendenz: willig) ausländ prompt 20½, entf. Sichten 207/.s, Settl. Preis
en und Settl Preis 2478. — Inoffizi elle Notierungen:
Erzeug.=Preis 59½—60, chineſ. per 37; Quechſilber 22½4—22½ Platin
Börſe und Wirtſchaftslage
im März.
Die Reflepwirbungen günſtiger Momente im vergangenen
Monat hatten einen ſichtlich belebenden Einſluß auf die Börſe
ausgeübt. Die anhaltende Stagnation wurde durchbrochen,
es kam beſonders in der zweiten Märzhälfte eine freundlichere
Stimmung auf, die eine zuverſichtliche Geſamttendenz zur Folge
hatte. Es wurde ja mehrmals darauf hingewieſen, daß Gründe
zur Beunruhigung bei der Börſe nicht vorlagen, dieſe war und
iſt in ihrem inneren Gehalt durchaus geſund, die Wertpapiere an
ſich ſind eher unterbewertet, ſo daß ſie ohne weiteres eine gewiſſe
Steigerung vertragen konnten. Daß dieſe oft erwartete
Stei=
gerung, die von der Hauſſepartei ſogar in häufigen Anläufen
er=
ſtrebt wurde, nicht in dem gewünſchten Maße eintrat, lag vor
allem zunächſt an dem vollkommenen Desintereſſement weiterer
Käuferkreiſe, und liegt auch heute noch an der Unſicherheit, aus
der ſich das Publibum noch nicht ganz befreit hat. Den
Sonder=
erſcheinungen, die ſich durch einige Spezialbewegungen zeigten,
ſtand man zunächſt noch ſkeptiſch gegenüber. Die drohenden
Lohn= und Arbeitsdifferenzen, die kritiſche Lage im
Metallar=
beiterkonflikt, die mit Spannung erwarteten großen
Jahresab=
ſchlüſſe und der nachhaltig wirkende lähmende Eindruck der ſtark,
ungünſtigen deutſchen Januarhandelsbilanz ſicherten den
Baiſſe=
attacken immer wieder einen Erfolg, ſo daß ein dauerndes
An=
ziehen der Kurſe nicht eintreten konnte. Schließlich zeigten ſich
aber die Abſchlüſſe im allgemeinen günſtiger, als man
urſprüng=
lich vorausgeſehen hatte, ja die Großbankabſchlüſſe haben
ge=
radezu eine gewiſſe Ueberraſchung hervorgerufen. In der
zwei=
ten Monatshälfte ſetzte ſich ferner die Spezialhauſſe erhöht fort,
zu den vorher bevorzugten Polyphonaktien traten Vereinigte
Glanzſtoff, Bemberg, Jul. Berger, Philipp Holzmann,
Elektrizi=
tätsaktien, Zellſtoff Waldhof und Rheiniſche Braunkohlen.
Im=
merhin ſchon eine anſehnliche Menge favoriſierter Wertpapiere,
die ausgeſprochen ſteigende Tendenz zeigten, dadurch zunächſt
einige Schwankungen auf die Geſamtbörſenlage ausübten, dann
aber einen zweifellos freundlichen Ton an die Börſe brachten.
Die günſtigere deutſche Außenhandelsbilanz — die bekanntlich
im Vergleich zum Vormonat einen Einfuhrrückgang im reinen
Warenverkehr um 110 Millionen RM. und eine
Ausfuhrzu=
nahme um 80 Millionen RM. zeigte — und das unvermindert
anhaltende Intereſſe des Auslands, insbeſondere Amerikas,
hatte zur Folge, daß gerade in der letzten Märzwoche auch das
Publikum, allerdings noch mit kleineren Aufträgen, an der Börſe
in Erſcheinung trat. Es kann daher angenommen werden, daß
die ſeitherige Stagnationsperiode überwunden, iſt, wenn auch
eine ſehr intenſive Börſenbewegung bei der unbedingt
berechtig=
ten Vorſicht der Käuferkreiſe, beſonders vor den Wahlen und
vor Beendigung der noch ſchwebenden Lohnverhandlungen in
den einzelnen Induſtrien kaum zu erwarten iſt.
Die Wirtſchaft ſelbſt gab im vergangenen Monat zu
Ver=
änderungen an der Börſe keinerlei Anlaß. Aus dem weſentlichen
Rückgang der Beſchäftigung in den wichtigſten
Wirtſchafts=
zweigen glaubt man ſchließen zu können, daß das Maximum der
wirtſchaftlichen Aktivität überſchritten ſei. Nun darf natürlich
daraus nicht gefolgert werden, daß in abſehbarer Zeit eine
anhaltend ungünſtige Veränderung der Wirtſchaftskonjunktur
ein=
treten werde. Wenn Anfang März eine Verminderung der
Ver=
brauchsgütererzeugung um 4,6 Prozent und eine Verminderung
der Erzeugung bei den Produktionsmittelinduſtrien um 2,4
Pro=
zent berechnet wurde, ſo iſt dabei zu berückſichtigen, daß derartige
Nückgänge in den kälteren Monaten erfahrungsgemäß ſtets
ein=
treten. Wenn die jetzige ſcheinbare Stillſtandsperiode in der
Wirtſchaft länger anhalten ſollte, als das im vergangenen Jahre
der Fall war, ſo dürfte das auf die großen Sorgen zurückzuführen
ſein, die zurzeit beſtehen. In den einzelnen induſtriellen
Berufs=
gruppen wird ganz ſelbſtverſtändlich bei der derzeit herrſchenden
Unklarheit über den Ausgang der verſchiedenſten
Tarifverhand=
lungen in Neueinſtellungen größte Zurückhaltung geübt, denn es
geht nicht an, daß die Disproportionalität zwiſchen
Produktions=
kapazität und Abſatzchancen immer noch erhöht wird. Die
markt=
mäßigen Möglichkeiten für die deutſche Induſtrie gegenüber der
ausländiſchen Konkurrenz ſind bei immer ſtärkerer finanzieller
Belaſtung des Produktionsapparates nicht mehr allzu groß, und
die verantwortlichen Stellen im Wirtſchaftsleben müſſen natürlich
darauf ſehen, daß die Anpaſſung an den allgemeinen Weltmarkt
nicht ganz verloren geht.
Wie richtig die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit mit dem
Ausland iſt, geht daraus hervor, daß die Aufnahmefähigkeit des
Surmſtädter n.
Fraukfurter Kursbericht vom 2. April 1928.
I. 1. Reichs,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
79 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Diiche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
2, Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
68 Berlin v. 24
7 Darmſtdt. v. 28
Dresden v. 26
Frkf. a. M.v. 26
Heidelb. v. 26
Ludwahf. v. 26
820 Mainz v. 26.
10% Mannh. b. 25
8% Mannh. v. 2e
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 261
8% Pirmaſens b.26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
70 Bad. Gold=
Kom.Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
Pfandbriefe..
Frkf. Syp. Bk.
At
B7.2
79.75
81.5
81.5
87
55.3
15.95
6.8
95.5
93
88
88
86.5
93
92.5
103.25
95.25
95
89.75
98
93
98.5
93
89
86.35
82, Frkf. Pfbrfbank 98
4½% Gotha Gr.=
Ered. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hhp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
Heſſ. Landesbk.
8 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz!:
6 Landeskr. Kaſſ.
Mein. Hhp. Bk.
Naſſ. Landesbk.
Pfälz. Hyp. Bk.
„ „ Lig.
„0lo
Pfandbriefe ..
89 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.. . . ..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8%0 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=Bk
Lig.
41
Pfandbriefe.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit..
4½8 nL=Pf
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
Lig.=
Pfdbr. .. ..
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Auslof. Ser.III
95
88.5
78
80
97.75
93
90
95.25
100
100
95
92
98.5
92
95
89.5
96.75
93.5
75.8
97.2
77.
97
92
98
94
78.75
96
89.5
76.
95.75
93
*
Papiermark=
Pfanvbr. und
Kominunal=Obl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lbs=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe 13.525
dgl. Kom.=Obl.
S.1-16 7.36
„ Kom.=Obl.
2.45
S. 17.
Mein. Hhp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14.025
Nordd. Grunder,
Vorkr.=Pfdobrie
14.25
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.6
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig., 4.8
Weſtd.
Bobencred=
anſtalt Vorkr.=Pfl 13.9
4. Induſtrie=
Obligativnen,
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
82 Heſſ. u.
Herku=
ſes=Brau. b. 26
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.=
Mark. .......!!1
729 Mainkriw v. 20
72 Mitteld,
Stahl=
werke von 27..
8% Neckarſulm v. 26
8%Salzmannc Co.
Kaſſel v. 26....
7%0 Ver. Stahlwv.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
94.5
95
102
87
91.8
87.25
91
88.5
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Hol=
5 %Badenw. Kohl. ....
0 Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.
3 Pr.
wvertan eihe
5% Preuß.
Roggei=
wertanleihe
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
5%0 Südd. Feſtwv.
bank ....
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
Bosn. L. E. B. v
1914..."
Bosn. 2.=Inv.
Anl. v. 1914..
4½% Bosn. v. 02
½ Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. b. 90
12.% Griech. Mon.
1 Mer inn. (abg.
äuß.
Goldan=
leihe (abg.)
inn ſabg.
4½% IFrrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.
4½2 Oſt. Schatz
anw. v. 1914/
(C. C.=Stücke)..
420 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Goid
von 1918..
4% Schweiz. Bds.
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
Jo ungarn von
1913 C. C.=St.)
4½
dito von
1914 E. C.=S
42 dito Goldr.
C. C.=St.)
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito
Kron=
rente (abg.) ..."
2. Stadtauleihen
Budap. v. 14 (abg.)
470 Kopenh. v. 041
9.2
8.65
2.23
44.25
43.25
2.25
18.5
57.25
47.5
17
181.
96.25
21I.
24.3
58.6
92
18‟
dah v. 1880 88
3. Sbligationen v.
Transportauſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 ....
12
42 Eliſabethbahn)
von 1883
2.25
2 Lemberg=Czer
ſteuerpflichtig.
12.5
42 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei
13
2ho%o Oſt. Südb
(Lombard.)
420 Oſt. Staatsb.v.
1883 .."
4.3
3%0 Raab=Odenbg.
b. 1883.
42 Rudolfb. j.
41
.6
41.%0 Anatolier I./ 18.5
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 147,
Badiſche Bank. . 158.5
Bk. f. Brauinduſtr. 188
Barm. Banrverein/151
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank. .
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. 181
Darmſt. u. Nt.=Bk./248
Deutſche Bank .../168
Eff.=u.
Wechſel=
bank
1121
Vereinsbank. 101.5
Diskont.=Geſellſch. 151.5
Dresdener Bank. 163
Frankf. Bk.
1u1
Hyp.=Bk. 1144.75
Pfdbr.=Bk. 146
Gotha. Grundkr. B. /140
Mein. Hhp.=Bankl138.5
Metallbank.
1134
Mitteld. Creditbk. 214.5
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt. 37
Pfälz. Hyp.=Bankl155
Pr. Bod.=Creditbk. 138
Hyp.=Akt.=Bk. 106
Reichsbank=Ant. 196
Rhein. Ereditbank 122
Hyp.=Bantl —
Süidd.
Ri.
Ze=Geſ.
Wiener Bankoerein
178
139.5
16.9
2.
Verkehrs=
unternehmingent
A.=G.f. Verkehrswſ./198,
Alg. Lokalb.= und
Kraftwagen 207
Dt. Eiſenb.=Gef.:/156
7O Dt. Reichsbhn=
Vorzge. . ..... 97
Hapag ......... . /158.5
Nordd. Llohzd. . . . . 152.5
Schantung=Eiſenb
6.8
Sidd. Eiſenb.=Gef. /136
3. Juduſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerwv. (v. Kleyer)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm...
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin.
Baſt Nürnberg ...
Beck & Henkei
Bergm. El. Wer
Brem.=Beſigh.=Ol.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Bürſtenfbr. Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg.
Karlſtadt.
Lothr. (Karlsr.).
Cbem.WerkeAlbert. 1
Brockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
Erdöl.
.!1
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .
Dürrwerke Rating.
152
225
87.5
79
721
157
141.5
25.5
236
67
181.5
64
153
98
49
149
177
76
102
94
38
89.5
133.9
11193
265
Eichbaum, Brau
Eiſenw. Kaiſersltu. 27.6
Elektr. Licht u. Kraft ſas6.
Elektr. Liefer.=Geſ./176.75
Elſaſſ. Bad. Wollel
Emag Elektr. Frkft. 89
Enzing. Unionwke. 47
Eſchw. Bergwerk /61
Eßling. Maſchinen! 64
Ettling. Spinnereil235
Faber, Joh., Bleiſt. 71
Faber & Schleicher/162
Fahr, Gebr., Pirm. 52
J.6. Farbenindſtr. 258
Felt. & Guilleaum. 121
Feinmech. (Jetter)/ 87.5
Frkft. Gas .... .. 151
Hof.
1109
Maſch.
Bo=
korny & Wittek. 74
Geiling E Cie.
80
Gelſenk. Bergwerkl134.75
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen. /289
Goldſchmidt Th. 1109.9
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bilfinger. 184.75
HafenmühleFrankf/435
48
Haid & Neu
Hammerſen (O8n.)
Hanfw. Füſſen
Hanfa=LloydBrem.
Harpener Bergbau/175.75
Hartm. & Braun 165
Henninger, gempf.
Stern Brauerei, 175
Heſſen=Naſſau Gas/115
24
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb. 90
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.... /115
80
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. 164
Holzverk.=Induſtriel 8G),
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe lt32,5
99‟
Inag
Funghans Stamm. 88
Kali Aſchersleben . 1175
Salzdetfurth. 271
Beſteregeln. 187
Kammgarnſpinn. 212
Karſtad
Ker Berke Offteit
glein, Schanzl..
Klöcknerwerke .... 1
Knorr, Heilbronn..
Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Laymeyer ECo. ..
Lech, Augsburg ...
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch..
Ludwigshaf. Walz
Südenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt /1
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren 151.75
Mansfeld. Bergb.. 11
Mars=Werke.
!
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Moenus Stamm
Motorenfabr. Deutz
Oberurſell
Münch. Lichtſpielk. 1
Neckarſ. Fahrzeug. 60.5
Neckarw. Eßl.
Nicolatz, Hofbr. ..ſ=
Oberbedarf.
II
Oſterr. AlpineMon. 14.25
Otavi Minen.
Peters Union Frrf. 1
Pfälz. Näh. Kahſer
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau :1100½,
Porzellan Weſſel
Reiniger. Gebb. E
Schall
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan .
Rütgerswerke. .
SalzwerkHeilbronn!1
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel. 1
Schuckert Gektr. . . 11
2ae
105
159.5
183
66.25
165
120
62
39
321
139
117.5
253
120
117
145.5
67
63
72.1
123.5
145
101
101.5
s0.
45.25
99
155.5
154
65.25
82
1112
115.5
150
114
48
96
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel. .....
Schuhfabr. Herz. 16.75
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 164,5
Seilindſtr. Wolff. 75
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske 283.75
Südd. Immobilien 101
Zucker=AG. /134.5
Strohſtoff, Ver.,./317.5
Tellus Ber=
Thür. Lie
Tucher, Bre
Unterfr. K.
tr.=Verſ.
Veithwerke.
Ver f. Chem.
deutſch. Olfabr.
Faßfabr.Caſſell 52
Gummifabrik.
Berlin=Frankf. 91
Königs= und
Laurahütte .
Pinſelfabriken 88
Stahlwerke ../ 99
„ Ultramarin . ./140
„ Zellſt. Berlin/142
Bgtländ. Maſch.. 69
Voigt & Haeffnerl178
Boltohm, Seil ...! 71
Wanß & Freytag 11391,
Wegelin Rußfabrik 137
Werger Brauerei. 170
Bellſt. Aſchaffenbg. /177
Memel ..../131
Waldho / ... /286
Buckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Berſ.=G.177
Frankona Rück= u.
Mitv.
.. /202
Mannh. Verſich. 158
Darmſtädter Bertel
Bahnbedarf
Dampfk. Podberg.
Gebr. Lutz ..
MotorenDarmſtadt
Gebr. Roeder ... . l131.m
Nummer 94
Dienstag, den 3. April 1928
Seite 17
genen
Bönfe
Rochen
Dar
Wpat
eme gen
Durtete Ste
Mafen en
Mrat, lag vor
nent weiterer
ſcherheit, as
Len
Sonder=
gen zeinten
brohenden
W Metallar
Jahresab=
enc der ſtar
n den
Baiſſe=
memdes
zeigten ſich
an unſprüng
haben ge
in der
zwei=
erhöht fort
Vereinigte
unn,
Elektrizi=
wohlen. Im=
Verwapiere
ddurch zunächſt
USübten, dann
Lörſe brachten.
ie bekanntlich
ig im reinen
Ausfuhrzu=
unvermindert
re Amerikas,
oche auch das
an der Börſe
daß
wenn auch
berechtig=
und
der=
ben
hafts=
er
lich
jarkt
gleit des
inländiſchen Warenmarktes nur ſehr ſchwer zu ſteigern iſt, ſchon
aus dem Grunde, da das deutſche Preisniveau eine
ununter=
brochene ſteigende Tendenz gezeigt hat. Die weitere Folge
all=
gemeiner Preisſteigerung iſt eine erhebliche Steigerung des
Zah=
lungsmittelumlaufs und — wenn dieſer Weg weiter verfolgt
wird — eine notwendig werdende Erhöhung des
Kreditbedürf=
niſſes, eine Anſpannung des Geldmarktes und, da die Banken
heute eher die Rolle als Kreditvermittler (von ausländiſchem
Geld) denn als Kreditgeber übernommen haben, eine weitere
Verſchuldung an das Ausland und damit ſtärkere wirtſchaftliche
Abhängigkeit. Die ſchweren Folgen, die ſich daraus ergeben
wür=
den, müſſen vermieden werden, und es muß deshalb verſucht
werden, Produktionskoſten, Preiſe, Kaufkraft und
Abſatzmöglich=
keit vernünftig zu regeln, kurz, bei allen ſchwebenden
Tarifver=
handlungen eine verläßliche und Rentabilität ſichernde
Kalku=
lation anzuſtellen. Solche Erwägungen müſſen und werden jetzt
auch bei den Lohnverhandlungen zwiſchen dem Zechenverband
und den Bergarbeiterverbänden, die heute oder morgen ſtattfin
den, ausſchlaggebend ſein. Obwohl die vier Bergarbeiterverbände,
wie vorauszuſehen war, am Samstag beim Zechenverband im
Ruhrgebiet die beſtehende Lohnordnung zum 30. April gekündigt
haben, iſt zu hoffen, daß die Gewerkſchaften durch vernünftige
Unterhandlungen Komplikationen in der deutſchen Wirtſchaft zu
verhindern ſuchen.
Außer dieſen Erwägungen, die z. B. auch die Vereinigten
Stahlwerke A.=G. nach den Ausführungen des Generaldirektors
Vögler anläßlich der o. H.V. dieſer Geſellſchaft zu umfaſſenden
Maßnahmen mit ſtarken finanziellen Belaſtungen zwangen,
drücken die einzelnen Induſtriezweige noch andere Sorgen.
Ab=
geſehen von der von der Geſamtinduſtrie nicht gerade günſtig
beurteilten Reichsbahntariferhöhung werden im Ruhrgebiet und
dem märkiſchen Induſtriebezirk infolge des Abſtoppens der
Reichs=
bahnaufträge umfangreiche Betriebsſtillegungen erwogen. Weiter
werden im Zuſammenhang mit der Zurückhaltung der
Reichs=
bahn erhebliche Schwierigkeiten für die mittlere und kleine
Eiſen=
induſtrie befürchtet. — Auch der Eiſenmarkt im Lahn—Dillgebiet
und Oberheſſen iſt infolge der Kündigung des
Arbeitszeitabkom=
mens zum 1. April ſchwer bedroht, bedenklich iſt beſonders, daß
ſich unter den ſeitherigen Produktionsbedingungen trotz des
ſchwe=
diſchen Streiks nicht die geringſte Entlaſtung durch verſtärkte
Ab=
rufe uſw. gezeigt hat. Andererſeits werden die Ausſichten für
die Eiſeninduſtrie inſofern etwas günſtiger beurteilt, als das
Exportgeſchäft in Fertigwaren nach dem überwiegend
befriedigen=
den Ergebnis der Leipziger Meſſe für die nächſten Monate gut
zu werden verſpricht.
Die Saiſonbewegung, die gerade jetzt einſetzen muß, kann
bielleicht von einiger Bedeutung für die Geſamtwirtſchaft werden.
Das Baugewerbe beginnt langſam die übliche jahreszeitliche
Belebung zu ſpüren, allerdings iſt die Endzahl der regiſtrierten
Bauvorhaben im Vergleich zum vergangenen Jahre etwas
rück=
gängig und die ungünſtige Wetterlage immer noch hemmend.
Auch das Bekleidungsgewerbe, mit ihr die
Textil=
induſtrie, wird vorausſichtlich die ſaiſonmäßige Belebung
erfah=
ren, ſo daß zu hoffen iſt, daß eine Beſſerung am Arbeitsmarkt
eintritt, zumal auch die Saiſonbewegung ſich auf die
Landwirt=
ſchaft erſtreckt, die für ihre Frühjahrsbeſtellungen eine größere
Zahl von Arbeitskräften benötigt.
Die Tendenz am Rohhäutemarkt iſt feſt, weſentliche
Preisſchwankungen traten nicht ein, ſo daß auch am Leder=
markt, wenn auch mit einer begrenzten Preisſteigerung
gerech=
net wird, die Lage nicht ungünſtig erſcheint.
Der Kohlenabſatz begann mit Beginn der wärmeren
Jahreszeit etwas nachzulaſſen, die Abrufe erfolgen langſamer
und bewegen ſich in dem für dieſe Jahreszeit üblichen Rahmen.
Auch am Holzmarkt iſt eine deutliche Zurückhaltung und ein
Rückgang der Preiſe feſtzuſtellen.
Trotzdem, wie oben ausgeführt, eine große Atempauſe bei
der Wirtſchaft eingetreten iſt, iſt die heutige Lage noch
keines=
wegs peſſimiſtiſch zu beurteilen. Die Abſchlüſſe im vergangenen
Monat haben gezeigt, daß nicht nur bei den Banken, ſondern
auch in den einzelnen Induſtriezweigen trotz ſtärkſter Belaſtung
die inländiſche Kapitalsbildung ſeither nicht unterbunden wurde.
Es muß dringend davor gewarnt werden, dieſe geſunde
Erſchei=
nung wegen ſcheinbarer Augenblicksvorteile zu ſtören, denn die
Wirtſchaft bedarf einer geſunden Grundlage und einer Rücklage,
die als Reſerve für ungünſtige Zeiten dienen ſoll. Wird dies
von allen Seiten berückſichtigt, dann wird die Geſundung der
deutſchen Wirtſchaft weitergehen, dann wird das
Börſenbaro=
meter automatiſch die wirtſchaftliche Erſtarkung anzeigen. Dr. O.
Produktenberichte.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln in Frankfurt a. M. Bei
feſter Tendenz notierten Induſtrie, hieſiger Gegend, 3,70—3,80 Mk.
(50 Kg.)
Berliner Produktenbericht vom 2. April. Die Umſatztätigkeit iſt
beim Monatsbeginn nicht größer geworden. Die Inlandsverkäufer ſind
mit ihren Forderungen unnachgiebig, trotzdem die augenblickliche
Wetter=
lage für den Saatenſtand durchaus günſtig ſich auswirkt. Für Weizen
konnten ſich die letzten Schlußkurſe ſowohl für prompte als auch
Ter=
mimware nicht ganz behaupten. Roggen hatte feſte Tendenz. Die
Deckungen für vorverkaufte Poſten ſcheinem hier der ausſchlaggebende
Grund zu ſein. Hafer zu Beginn faſt umſatzlos, die letzten Kurſe
wer=
den „Geld” genannt.
Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 2. April. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 1472 Rindern (darunter 292 Ochſen, 76 Bullen,
720 Kühen, 376 Färſen), ferner aus 1151 Kälbern, 67 Schafen und
6660 Schweinen. Im Vergleich zum Auftrieb des Hauptmanktes der
vergangenen Woche waren heute 60 Rinder und 10 Schafe weniger
ange=
trieben während 600 Kälber und 890 Schweine mehr zum Verkauf
ſtan=
den. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft. Kälber und
Schafe anfangs mittelmäßig, zum Schluß abflauend, ausverkauft; Schafe
edwas Ueberſtand. Schweine mäßig rege, geräumt. Ochſen A I 58—62,
II 54—57, B I 50—53, II 43—49; Bullen A 50—55, B 45—49, C 40—44;
Kühe A 44—49, B 40—43, C 33—39, D 25—32; Färſen A 58—63,
B 53—57, C 48—52; Kälber A 77—82, B 68—76, C 58—67; Schafe A
50—54, B 45—49; Schweine A 54—56, B 55—57, C 5—57, D 58,
E 50—54, G 4—50. Verglichen mit den letzten Notierungen, waren
Rinder bis 2 Mark, Schafe bis 4 Mark, Schweine bis 3 Mark und
Käl=
ber 2 Mk. teurer, Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen I 90—95, II 80—90;
Bullenfleiſch 80—85, Kuhfleiſch I 70—80 II 55—70 III 35—50,
Kalb=
fleiſch 90—1G, Hammelfleiſch 95—100, Schweinefleiſch 70—75.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 2. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die zu Beginn des Marktes vorliegende hauſſegünſtige
private Schätzung über die Winterweizenſaat von durchſchnittlich 73,7
Prozent (84,5 Prozent amtl. Schätzung im Vorjahre) und des
Ernte=
ertrags von 533 Millionen Buſhel bewirkte eine Befeſtigung des
Mark=
tes. Später wurde die Haltung ſchwächer auf die Marktberichte aus
Winnipeg.
Mais: Mais lag während des ganzen Marktverlaufes ſchwach auf
gutes Wetter und Verkäufe des Handels.
Roggen: Der Markt verlief abgeſchwächt. Die private Schätzung
des Winteranbaues mit 84,4 Prozent (86,4 Prozent im Vorf.) und des
Ernteertrags mit 47 Mill. Buſhels bewirkte Verkäufe. Später regte
gebeſſerte Exportnachfrage an.
Hafer lag anfangs abgeſchwächt auf Abgaben des Handels. Gegen
Schluß trat eine leichte Beſſerung ein.
* New York, 2. April. (Priv.=Tel.)
Baumwolle. Nach leicht abgeſchwächter Eröffnung auf Abgaben
des Handels trat ſpäter eine Erholung ein auf Deckungskäufe des
Handels und der Spekulation.
Kaffee: Anfangs gaben die Termine etwas nach auf Liquidationen
und ermäßigte Rio=Kabel. Gegen Schluß nahm die Spekulation
Deckungskäufe vor.
Zucker: Deckungskäufe der Spekulation ließen den Markt
freund=
licher beginnen. Im Verlauf wirkten die Realiſationen abſchwächend.
Es notierten nach Meldungen aus Chicagv am 2. April:
Getreide. Weizen Mai 142½, Juli 141½, Sept. 139½: Mais:
Mai 99½, Juli 102½, Sept. 102½; Hafer: Mai 57½, Juli 5134,
Sept. 46½; Roggen: Mai 119½, Juli 114½, Sept. 108¾.
Schmalz: Mai 11,85, Juni 12,10, Sept. 12,42½.
Fleiſch. Rippen: Mai 11,50, Juli 11,80, Sept. 12,05; Speck,
loko 11,25; leichte Schweine 7,60—8,55, ſchwere Schweine 7,70 bis
8,30; Schweinezufuhren: Chioago 55 000, im Weſten 150 000.
Baumwolle (Henriette): Mai 19,26—19,27, Juli 19,04—19,09.*
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 2. April:
Getreide. Weizen: Rodwinter 183½, Hartwinter 161; Mais,
neu ank. Ernte 112½; Mehl, ſpring wheat clears 6,75—7,00;
Fracht: nach England 1,6—2,6 Schilling, dito nach dem Kontinent
9—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,40; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 72: Loko: 13½; April
13,67, Mai 13,82, Juni 13,97, Juli 14,08, Auguſt und September
14,09, Oktober 13,96, November —, Dezember 13,46, Januar 13.30.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach eingegangenen Mitteilungem iſt mit der Auflegung der
ſeiner=
zeit angekündigten Reichspoſtanleihe von 150 Mill. RM. im April nicht
zu rechnen, da der Geldbedarf der Reichspoſt nicht ſo dringlich iſt.
In dieſen Tagen können die Siemens=Schuckertwerke auf ein
Bjäh=
riges Beſtehen zurückblicken. Sie entſtanden am 1. April 1903 durch
den Zuſammenſchluß der Starkſtrombetriebe der Siemens u. Halske
A.=G. mit den Betrieben der Elektrizitäts A.=G., vormals Schuckert
u. Co. in Nürnberg.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im März 1928
durch den „Reichsanzeiger” 791 neue Konkurſe ohne der wegen
Maſſe=
mangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung und 266 eröffnete
Vergleichsverfahren bekamt gegeben. Die Zahlen für den Februar ſind
699 bzw. 226.
Die Ende März von den Frankfurter ſtädtiſchen Körperſchaften
be=
ſchloſſene Ausgabe einer Hprozentigen konvertiblen Inlandsanleihe bis
zum Betrage von 2 Mill. RM. iſt am 30. März zur Zeichmng
auf=
gelegt worden. Wie wir aus Kreiſen der Emiſſionsbanken hören,
voll=
zieht ſich die Zeichmung außerordentlich lebhaft, da der neuartige Typ
anſcheinend einen befonderen Reiz auf die Zeichner ausübt.
Die holländiſche Butterausfuhr iſt in den letzten drei Jahren um
40 Prozent geſtiegen. Sie ſtellte ſich im Jahre 1924 auf 34,75 Mill.
Kg., im Jahre 1926 auf 45,55 Mill. Kg. und im Jahre 1977 auf 47,35
Mill. Kg. Die Käſeausfuhr hat 1927 gegenüber dem Vorjahr von 84
Mill. auf 97,3 Mill. Kg. zugenommen.
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diesjährige
Mitglieder=Berſammlung
am Montag, den 23. April 1928, abends
8.15 Uhr, in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft ſtatt.
Tagesorbnung:
a) Bericht der Rechnungsprüfer über die
Rechnungen für das abgelaufene Jahr.
b) Voranſchlag für das laufende Jahr.
c) Wahl der Rechnungsprüfer für das
laufende Jahr.
d) Vorſchlag auf Aenderung des § 17,
Ziffer 4, der Satzung.
e Verſchiedenes.
Kommt in der Mitgliederverſammlung für ſofort, ſowie
ein gültiger Beſchluß nicht zuſtande, ſo wird
auf 8.45 Uhr eine zweite
Mitglieder=
verſammlung berufen, in der ohne Rückſicht
auf die Zahl der erſchienenen Mitglieder
durch einfache Stimmenmehrheit entſchieden
wird. (§ 20, Abſatz 2 der Satzungen).
Die Belege für die einzelnen Punkte
der Tagesordnung liegen im Leſezimmer
(6101
zur Einſicht offen.
Der Präſident: Der Schr ftführer: Näh. Geſchäftsſtelle
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Der Meineidbauer
Volksdrama nach Anzengruber und
Es war im Böhmerwald
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Jugendliche haben Zutritt.
RESIDENZ-THEATER AM WEISSEN TURM
Othello
Großfilm mit Emil Jannings, Werner Krauß und Tya de Putti und
Schickſal einer Geächteten
Drama in 6 Akten.
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Nummer 94
Dienstag, den 3. April 1928
Geite 19
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Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten,
34)
Erich ging mit freudeſtrahlenden Augen auf ſie zu, aber ſie
hob abwehrend die Hand:
„Ich glaube, wir ſind jetzt quitt, Herr Rothe — —” und nach
—ich glaube, die Herren haben noch
einer kleinen Pauſe:
Wichtiges zu beſprechen
Sie ging mit leichtem Kopfnickem an Erich vorbei auf Kemp
zu und ſchüttelte ihm die Hand:
„Vielen Dank — —, daß Sie ſich ſo liebenswürdig meiner
angenommen haben — — — und wenn Sie wieder in Berlin
ſind, geben Sie uns vielleicht einmal die Ehre —
Dann ging ſie auf ihr Zimmer und weinte ſich gründlich aus.
„Enfin seul!”, ſagte Erich, als ſie die Tür hinter ſich
ge=
ſchloſſen hatte. Aber er ſtarrte ihr nach, als ob er durch das
Holz hindurchſehen könnte.
Nach einer kurzen Weile ſchlug er dreimal mit der flachen
Hand auf die Stirn:
„Ich habe eine kapitale Dumheit gemacht,” ſagte er mehr
zu ſich ſelbſt, „ſie hätte Wachs ſein können in meinen Händen!”
Er ſteckte eine neue Zigarette an.
„Aber man ſoll den Frauen nicht nachlaufen, wenn ſie böſe
ſind. Iſt es ihr Ernſt, ſo könnte man ihnen die Füße küſſen, ſie
würden es bleiben, ſo lange ſie nicht eine Nacht darüber
ge=
ſchlafen haben, — — — und tun ſie nur ſo, — — kommen ſie
ohnehin von ſelbſt wieder.”
„Warum iſt ſie eigentlich böſe?” fragte Kemp.
„Sie hat ganz recht —
Einige Minuten ſchwiegen ſie beide, dann ſagte Erich:
„Du ſcheinſt unſterblich verliebt zu ſein, mein Junge.”
Kemp ſah ihn mit ſeinen großen melancholiſchen Augen an:
„Betrachte dieſe Dinge nicht nur von der ironiſchen Seite,
Erich — — Fürſtin Samaroff iſt nicht eine von vielen
ſie iſt —
—— etwas ganz, ganz Beſonderes,” fiel ihm Erich in die
Rede, „das ſagen ausnahmslos alle verliebten Leute.”
„Warum ſtand ſie ſo plötzlich auf?” fuhr Kemp fort. „Sie
war ganz verſtört, — ſie wankte, — ich konnte es deutlich ſehen.”
Erich ſchlug die Beine übereinander und dachte nach.
„Ich traf ſie vor der Glastür des Leſezimers, — — ich
nehme an, daß ſie dich ſuchte, ebenſo wie ich — — und fand dich
— es ſah wenigſtens von weitem ſo aus, — im intimſten téte
a téte mit einer anderen. — — — Ich glaube, wir hörten uns
gegenſeitig fauchen — —
„Liebſt du denn dieſe Frau Dr. Jürgens?”
„Lieben — — lieben, ich weiß nicht, ob ich ſie liebe. Als ich
ſie in Berliu aurufen wollte, erfuhr ich, daß ſie verreiſt ſei, an=
geblich zu ihrer kranben Mutter, und nun ſah ich ſie auf einmal
hier wieder und in deiner Geſellſchaft. — — Ich muß ſagen, ich
ärgerte mich, und Fürſtin Samaroff ärgerte ſich beſtimmt noch
mehr. Kurzum, wir erkannten uns, und ich bat um die
Erlaub=
nis, ſie zu Tiſch führen zu dürfen. Sie war von Anfang an
ver=
ſtimmt, und ich verſuchte krampfhaft, ſie zu unterhalten.
Schließ=
lich ſprach ich von meinem neuen Roman, den ich im Gefängnis
begonnen hatte. Er fängt mit dem Diebſtahl deines Bildes und
mit meiner Verhaftung an. Die Fürſtin und ihr Bruder ſind
darin als ein Hochſtaplerpaar beſchrieben, das den Diebſtahl
aus=
führt.
Dieſes erzählte ich ihr und ſagte noch: Hoffentlich ſind Sie
mir deshalb nicht böſe. Bei dieſen Worten ſtand ſie in großer
Erregung auf. Es iſt auch möglich, daß ſie dich in dieſem
Augen=
blick geſehen hat.
Warum biſt du nicht an unſeren Tiſch gekommen?“
Kemp ging erregt auf und ab:
„Ich wußte nicht, daß du es warſt — — ich ſah ſie mit
je=
mand an meinem Tiſch ſitzem und ärgerte mich.”
„Das iſt die alte Gewohnheit aller Liebenden, — — ſie
är=
gern ſich, — — ſie ärgern ſich bei allem, was der andere tut.
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IV.1351
Wir betrachten unſere Geliebte ſtets als Objekt, als Objekt
unſerer Liebe, und vergeſſen, daß ſie auch Subjekt, ſelbſtändige
Perſönlichkeit iſt, und Handlungen vollführt, die ohne Beziehung
zu uns ſind. — — Das iſt der Fehler!”
„Was ſoll ich tun?” fragte Kemp.
„Schlafen — — und warten bis morgen früh.”
„Und wenn ſie mich auch morgen nicht empfängt?”
„Dann ſtimmt etwas nicht — — — oder ſie hat ſich nie em
Jota für dich intereſſiert. Sie wird jedenfalls neugierig ſein,
wird wiſſen wollen, wer die Frau Jürgens iſt und eine
Auf=
klärung verlangen. — — Wenn es aber meine Worte geweſen
ſind, die ſie aus dem Gleichgewicht gebracht haben, ſo muß ich
unangenehme Seiten, vielleicht ſogar die Wahrheit berührt
haben.”
Kemp ſah ihn verſtändnislos an.
Erich ſprang auf und fuchtelte, wie imer, wenn er einen
Gedanken ſpontan verfolgte, mit der rechten Hand in der Luft
herum:
„Wo iſt dieſer Bruder geblieben?”
„Auf der Fahrt nach Amerika.”
„Mit dem Bild vielleicht?”
Das Blut ſchoß Kemp in den Kopf.
„Wie kannſt du dich unterſtehen, ſolche Verdächtigungen
aus=
zuſprechen?” ſchrie er, „— — das iſt eine bodenloſe Gemeinheit
— — dieſe Frau —
— — kennſt du ebenſowenig wie ich!” ſchnitt ihm Erich das
Wort ab, „ſie kam in dein Haus ohne Vermittlung eines
Be=
annten und ohne Empfehlungen!
— Was weißt du von ihr?,
— Nichts!”
Sie ſtanden ſich gegenüber wie Feinde.
„Wie kannſt du es wagen, ſo etwas zu behaupten!“
„Ich habe nichts behauptet, — — — ich glaube nicht mal
daran,” lenkte Erich ein, „ich ſage nur, — — es könnte möglich
ſein.”
„Bei Gott, dieſe Frau iſt ſo rein wie eine Madonna!” rief
Kemp in einem Ausbruch überſchwenglichen Gefühls.
„Das klingt wie ein Glaubensbekenntnis, — — — und über
den Glauben ſoll man nicht ſtreiten,” antwortete Erich ruhig.
Er bot ſeinem Freund eine Zigarette an.
„Danke!” ſagte Kemp tonlos.
Bold darauf trennten ſie ſich, wie zwei feindliche Brüder.
Tatjana hatte ihren heißen Kopf in die weichen Kiſſen
ge=
preßt. Der Mond warf ſein fahles Licht ins Zimmer. Ab und
zu näherten ſich Schritte auf dem Flur, die bald wieder
verklan=
gen. Die kleine Armbunduhr tickte leiſe. Irgendwo in weiter
Ferne ſchlug ein Hund an; ſonſt war es ſtill.
Sie hob den Kopf und lauſchte. Es raſchelte am Schrank.
Sie fuhr erſchreckt empor und drehte das Licht an. Sie hörte
nichts mehr. Es war vier Uhr. Hatte ſie geſchlafen?
Sie ſaß aufrecht im Bett.
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Ntr. 135540
Nr. 174329
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werden nach § 23 der Satzung für
kraft=
los erklärt, wenn ſie nicht innerhalb von
3 Monaten bei uns vorgelegt werden.
Darmſtadt, den 31. März 1928. (st6079
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Bekanntmachung.
In der Zeit vom 29. Februar bis
3. März und 7.—16. März 1928 iſt durch
den Unterzeichneten die Reviſion der
Be=
zirks=Sparkaſſe Groß=Bieberau und deren
Zweigſtelle in Roßdorf, gemäß Arikel 3,
Abſ. 3, des Heſſ. Sparkaſſengeſetzes vom
8. Auguſt 1902 vorgenommen worden.
Kaſſe, Wechſel, Kurspapiere, Depots
und Bankguthaben ſtimmten mit dem
Sollbeſtand überein. Die Fertigung der
Probebilanzen im Aktiv= und Paſſiv=
Verkehr ergab Uebereinſtimmung mit
dem Sollbeſtand; die Darlehnsurkunden
waren vorhanden, und entſprachen dieſe
und die ſonſtigen Sicherheiten den
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Kl. 6 — 51,78, Kl. 7 — 64,43, Kl. 8 —
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