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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
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Nummer 86 
Montag, den 26. März 1928. 
191. Jahrgang
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchticher Beſtreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankionio Deuiſche Bank und Darme 
ſädter und Nationalbank
 Das Fazit der Abrüſlungskonferenz. 
3 um erſien Mal ſachliche Verhandlungen — 
eine Folge der ruſſiſchen und deutſchen Haltung. 
* Genf, 25. März. (Priv.=Tel.) 
Die Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion iſt 
uenmehr nach neuntägigen, äußerſt wechſelvollen, vielfach aus= 
UFprochen politiſchen Ausſprachen zum Abſchluß gelangt. Ohne 
Zrweifel bedeutet dieſe Tagung einen Wendepunkt in den 
            bis=
grigen Arbeiten der Kommiſſion. Man ſah ſich vor ein 
            Ent=
ſeder — Oder geſtellt, man hat durch die ruſſiſchen Vorſchläge 
-lens Folens zum erſten Male die Methode dilatoriſcher 
            Ver=
hendlungen und fortgeſetzter Verſchiebung auf dieſer Tagung 
            ver=
öſen müſſen und iſt in das Stadium unmittelbarer Vorbereitung 
in die Weltabrüſtungskonferenz eingetreten. Man hat ſich 
            viel=
eicht zum erſten Male darauf beſiinnen müſſen, was die 
            eigent=
liche Aufgabe der Kommiſſion iſt: die Einberufung der Welt= 
IW rüſtungskonferenz vorzubereiten, das Programm hierfür 
            auszu=
arbeiten und nicht in endloſen theoretiſchen Diskuſſionen die 
A ethode zu einer möglichen Abrüſtungskonferenz zu erörtern. 
Im Vordergrund der Verhandlungen ſtanden die Vorſchläge 
dir ſowjetruſſiſchen Delegation. Die Taktik der Moskauer 
            Regie=
ringsdelegation war — wie man es bei ihr gewohnt iſt — von 
au ßergewöhnlichem Geſchick, Klugheit und Beherrſchung aller 
dislomatiſchen und parlamentariſchen Mittel gekennzeichnet. Die 
Telegation legte der Kommiſſion zunächſt einen 
            Konventions=
en twurf vor, der eine ſofortige allgemeine und uneingeſchränkte 
9Srüſtung, Beſeitigung aller Rüſtungen, Heere und Armeen uſw. 
ftrrderte. Wie zu erwarten war, ſtieß dieſer Vorſchlag auf den 
h ftigen Widerſtand ſämtlicher übrigen Delegationen, die aber 
aem taktiſchen Vorgehen der ſowjetruſſiſchen Delegation 
            keines=
negs gewachſen waren. Das Fehlen Paul=Boncours, dem die 
Ywrbereitung für die Wahlen als geeignetes Mittel gelegen kam, 
um den für ihn zweifellos wenig angenehmen 
            Auseinanderſetzun=
gen mit der ſowjetruſſiſchen Delegation aus dem Wege zu gehen, 
machte ſich außerordentlich bemerkbar. Die engliſche Delegation 
führ ſogleich zu Beginn der Verhandlungen ſchweres Geſchütz auf. 
8ord Cuſhendun, der Nachfolger Lord Robert Cecils, richtete in 
ſeſuter mehrſtündigen Rede die ſchärfſten Angriffe gegen die 
            ſowjet=
riaſſiſche Delegation, der er Unehrlichkeit vorwarf. Ihre Abſicht, 
den Krieg zwiſchen den Völkern zu beſeitigen, ſtimme, wenig mit 
den innenpolitiſchen Methoden der Aufrechterhaltung des 
            Bürger=
ieges überein. Die Kontroperſe zwiſchen der engliſchen und 
der ſowjetrufſiſchen Delegation geſtaltete ſich zu einer rein 
            poli=
tüſichen Ausſprache über die großen Gegenſätze der engliſchen und 
der ruſſiſchen Politik in der Gegenwart. Die Vorſchläge 
            Litwi=
usws erfuhren, wie zu erwarten war, eine Ablehnung ſämtlicher 
2 elegationen bis auf die deutſche und die türkiſche Delegation. 
2ie Folge war, daß die ſowjetruſſiſche Delegation ihre Taktik 
entwurf einreichte, der das Prinzip der allgemeinen Abrüſtung die Initiative für eine tatſächliche Abrüſtung ergreifen ſollte. 
aeifhob und eine progreſſive Abrüſtung der Großmächte forderte. 
Aber auch diefer Vorſchlga erfuhr eine, wenn auch zunächſt rein deutſche Entwaffnung ſei ſeinerzeit als Auftakt zur allgemeinen 
Prorſchläge auf die ſpätere Tagung der Kommiſſion verſchoben 
wurden. 
Praktiſch haben ſomit die Ruſſen diesmal in Genf ſo gut wie 
gar nichts erreicht. Politiſch geſehen dürften ſie dagegen zweifel= daß Deutſchland von neuem rüſte. Dieſer Gefahr ſollte 
            vor=
lps mit großen Vorteilen nach Hauſe kommen. Sie haben es 
            er=
reicht, daß die Abrüſtungsverhandlungen ausſchließlich von ihren des Genfer Protokolls von 1924 das Wort. 
Borſchlägen beherrſcht waren, daß ſämtliche Großmächte ſich in 
ſtundenlangen Ausſprachen mit ihren Anträgen befaßt haben 
umd daß ihre Initiative wohl auch für die Zukunft im Mittelpunkt 
ter Abrüſtungsarbeiten des Völkerbundes ſtehen wird. 
Die Haltung der deutſchen Delegation war diesmal 
            gleich=
falls von ganz ungewöhnlichem Offenſivgeiſt. In den langen tiſchen Fragen Stellung genommen. So erdlärte er über die 
uusgedehnten Verhandlungen entwickelte Graf, Bernſtorff mit Sanierung der Währung, Eaß gegenwärtig ein Heilungsprozeß 
täner, wie in gewiſſen Genfer Kreiſen betont wurde, häufig „on 
Rückſichtsloſigkeit grenzenden” Offenheit den Standpunkt, daß die 
Abrüſtungskommiſſion bisher völliges Fiasko erlitten habe, daß Reparationstzohlungen ſührte er aus, daß von 1920 bis Ende 
dier Deutſchlaud von den Alliierten im Verſailler Vertrag aus= 1923 angeſichts des beſtändigen Verſagens Deutſchlands die 
            Hal=
geſtellte Wechſel auf völlige Abrüſtung bisher noch immer nicht 
tängelöſt ſei und daß die bisherige Methode dilatoriſcher Ver= habe Düſſeldorf und die anderen Stödte, die das Ruhrgebiet 
            be=
handlungen jetzt aufgegeben werden müſſe. Graf, Bernſtorff herrſchen, beſetzen laſſen. Erſt ein Jahr ſpäter, nachdem die 
            Re=
drrachte eine Reihe von Anträgen ein, in denen er u. a. die 
            Ein=
herufung der Weltabrüſtungskonferenz noch für dieſes Jahr for= geſtellt hatte, Habe ſüh Frankreich entſchloſſen, neue Pfänder zu 
derte, damit die bisherigen Arbeiten nicht als völlig ergebnislos ergreifen und in das Ruhrgebiet einzurücken. Dieſe Operaticn ſei 
betrachtet werden müſſen. Die Kommiſſion befand ſich 
            gegen=
urber dieſem deutſchen Vorgehen in einer äußerſt ſchwierigen weſen. Poincaré kündigte dann einige Reſormen an und betonte 
vonnte. Erſt nach langen mühſomen Verhandlungen kam eine 
Einigung zuſtande, die aber von der deutſchen und der 
            ſowjet=
uſſiſchen Delegation ausdrücklich abgelehnt wurde. Die 
            Kom=
miſſion beſchloß, die bisherige Methode beizubehalten und eine 
Einberufung der Abrüſtungskonferenz jetzt noch nicht 
            vorzuneh=
uen, die ſowjetruſſiſchen Vorſchläge abzulehnen und zu einem 
ſtpäteren, vom Präſidenten noch anzuſetzenden Zeitpunkt wieder 
zuſammenzutreten, um die zweite Leſung des engliſch=
            franzöſi=
ſchen Konventionsentwurfes vorzunehmen. 
Somit ſind die praktiſchen Ergebniſſe dieſer „Togung als die ſich im März v. J. ereignet hatten, erzielt worden iſt. Die 
ſäußerſt gering zu bezeichnen. Jekoch hat die gegenwärtige Verhandlungen werden zwiſchen den chineſiſchen Behörden und 
Tagung inſofern eine außerordentliche Bedeutung, als bei der 
niächſten Tagung entweder merkliche praktiſche Fortſchritte in der geſührt werden. Inoſfiziell wird mitgeteilt, daß die Verhand= 
Alusarbeitung eines Abkommen=Entwurfes erzielt werden müſ= lungen abgebrochen würden wegen der chineſiſchen Forderung, 
 
ſen, oder aber der deutſche Antrag auf Einberufung der Welt= 
 
mbrüſtungskonferenz nicht mehr zur Seite geſchoben werden kann. z 
DDie Debotten der gegenwärtigen Tagung haben vor aller Oef= Forderung der Rebiſion der britiſch=chineſiſchen Verträge. 
            Groß=
gemeine Abrüſtung als Folge der deutſchen Entwaffnung 
            kom=
aen muß und nicht mehr aufgeſchoben werden kann. 
Vom Tage.
 Geſtern iſt in Berlin der Handels= und 
            Schiffahrtsver=
trag zwiſchen dem Deutſchen Reich und Griechenland von Das neue ägyptiſche Kabinett. — Entſpannung? — Iſt Englands 
den Bevollmächtigten beider Regierungen, dem Legationsrat Joachim 
Wendel und dem außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten 
Miniſter Canellopuos unterzeichnet worden. 
Bismarck ein ſchweres Unglück. Auf der vierten Sohle ging und Kairo ſind heute allerdings nicht ſo gut, wie ſie es lange 
ein Verbindungsſtück zu Bruch, wodurch drei dort arbeitende 
            Berg=
leute verſchüttet wurden. Einer von ihnen konnte ſofort als 
Schwerverletzter aus den Geſteinsmaſſen herausgeholt werden, während Uebergabe der engliſchen Proteſtnote. Die kurze Zeitſpanne bis 
die beiden anderen, zwei Brüder Kattay, nach eifrigen Rettungsarbeiten 
erſt gegen Mittag als Leichen zutage gefördert werden konnten. Ueber 
die Urſache des Unglücks iſt bisher nichts bekannt. 
Die am 30. März in Königsberg zuſammentretende 
            pol=
lediglich den Charakter einer Vorkonferenz tragen und nicht länger als 
vier bis fünf Tage dauern. Die Hauptkonferenz ſoll nach Oſtern 
            eben=
falls in Königsberg ſtattfinden. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, 
der polniſche Geſandte Olſzowſti, der litauiſche Miniſterpräſident 
            Wolde=
maras und der litauiſche Geſandte Sidzikauſtas, die an der Vorkonferenz 
teilnehmen, werden vorausſichtlich nach etwa zwei Tagen wieder 
            ab=
reiſen. 
Die geſtrigen Wahlen zum Landesrat des 
            Saargebie=
tes haben ſich ohne Zwiſchenfälle vollzogen. Die Wahlbeteiligung 
erhalten die Sozialdemokraten 43 411 gegen 46 627 Stimmen im Jahre 
1922, die Kommuniſten 46 407 (40 235), die Wirtſchaftspartei 9156 
(10 396), die Deutſch=demokratiſche Partei 3. (0), die Saarländiſche 
Volkspartei 26 228 (37 571), die Chriſtlichſoxialen 9302 (0), die 
            Deutſch=
nationalen 10 496 (0), die Zentrumspartei 128 886 (108 211) Stimmen. 
Es erhalten vorausſchtlich die Sozialdemokraten 5 (6) Sitze, die 
            Kom=
muniſten 5 (5), die Wirtſchaftspartei 1 (1), die Demokraten 0 (0), die 
Saarländiſche Bolkspartei 3 (4), die Chriſtlichſozialen 1 (0), die 
            Deutſch=
nationalen 1 (0), das Zentrum 14 (14) Sitze. 
Wie der Korreſpondent des „Temps” in Kolmar berichtet, wird 
nunmehr auch gegen den Schriftleiter der „Elſaß=
            Loth=
ringiſchen Heimatſtimme” der Zeitung der Elſaß=Lothringer 
im Reich, Dr. Robert Ernſt in Berlin, Anklage wegen 
            Betei=
ligung an einem Komplott gegen die Sicherheit des franzöſiſchen 
            Staa=
tes erhoben. Falls Dr. Ernſt, wenn der Prozeß Anfang Mai in Kolmar 
zur Verhandlung kommt, nicht erſcheinen ſollte, werde über ihn in 
            Ab=
weſenheit geurteilt werden, wie auch über den Bankier Pienek, Dr. 
Roos und Paſtor Hirtzel, die ſich im Auslande befinden. 
Eine amerikaniſche Gruppe von Luftfahrtintereſſenten ſchloß die 
Vorbereitungen für eine am 8. Seytember beginnende 
            amerikani=
ſche Flugzeug=Geſellſchaftsreife ab. Ihre Geſamtdauer 
einſchließlich der Seefahrt ſoll 52 Tage betragen, die Gefamtlänge 10 000 
Meilen einſchließl. eines 3000 Meilen=Fluges über Deutſchland. 
            Oeſter=
veich, die Schweiz, Holland, Frankreich und England. Vorgeſehen iſt 
der Beſuch der wichtigſten europäiſchen Flugbetriebe.
 Lord Robert Cecil zum Ergebnis der 
Abrüſiungsverhandlungen. 
EP. London, 25. März. 
Die „Sunday Times” veröffentlicht einen Artikel von Loro 
Robert Cecil über die Abrüſtungskonferenz in Genf. Er 
            be=
ärrderte und im letzten Augenblick einen neuen Konventions= dauert den Fehlſchlag der Konferenz und fordert, daß England 
Es genüge nicht, daß nur Deutſchland entwaffnet werde. Die 
gsſchäftsordnungsmäßige Ablehnung, indem die neuen ruſſiſchen Entwaffnung gedacht geweſen. Man könne ſich auch fragen, ob 
Deutſchland gehalten werden könne, Vertragsverpflichtungen zu 
erfüllen, die von den anderen Unterzeichnern nicht erfüllt 
            wer=
den. Wenn man wolle, daß die internationale Abrüſtung nicht 
ein bloßer Traum bleibe, müſſe man ſich darauf geſaßt machen, 
gebeugt werden. Zum Schluß redet Cecil der Wiederaufnahme 
Eine Wahlrede Poincarés in Bordeaux. 
w. Paris, 25. März. 
In einer Rede in Bordeaux hat Poincaré zu zahlreichen 
            poli=
begonnen habe, vom dem man wünſchen müſſe, daß die neu zu 
wählende Kammer ſeine glückliche Vollendſung ſicherſtelle. Zu den 
zung aller franzöſiſchen Kabinette die gleiche gebveſen ſei. Brind 
parationskommiſſion das beharrliche Verſagen Deutſchlands 
            feſt=
im Gegenfatz zu zahlreichen Behauptungen ſehr produltib ge= 
Situation, aus der zunächſt kein Ausweg gefunden werden ſchließlich die Notwendigleit mit einem Vekenntnis zu einer 
            Po=
litik des Friedens und der Annäherung. 
Abbruch der engliſch=ſüdchineſiſchen 
Verhandlungen. 
w. Schanghai, 25. März. 
Der britiſche Geſandte Lampſon iſt nach Peking zurückgekehrt, 
ohne daß eine Regelung über die Ausſchreitungen in Nanking, 
den britiſchen Generallonſuln in Schanghai und Naſking ſoit= 
England ſollte ſein Bedauern ausſprechen ſür die Beſchießung 
des Hügels der Standard Oil Geſellſchaft, der erfolgt war, um 
den Rückzug der Ausländer zu decken, und wegen der chineſiſchen 
fientlichkeit gezeigt, kaß die im Verſailler Vertrag feſtgelegte all= brita nien dagegen ſteht auf dem Stauspuntt, daß die Frage 
der Reviſion bei der Regelung der Nankinger Angelegenheit nicht 
angeſchnitten werden ſoll.
 Aegypten zögert. .. 
Oberherrſchaft das geringſte Uebel? 
Ueber Nacht, wie die engliſch=ägyptiſche Kriſe entſtand, iſt ſie 
In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich auf der Zeche Graf auch wieder verſchwunden. Die Beziehungen zwiſchen London 
Zeit unter dem verſtändigungsbereiten Sarwat Paſcha waren, 
aber ſie ſind ſicher auch nicht mehr ſo ſchlecht wie gleich nach der 
zur Bildung eines neuen ägydtiſchen Kabinetts unter Führung 
von Nahas Paſcha, dem Erbverwalter Zaghlul 
Paſchas, als Führer der Wafdpartei und als Kammerpräfident, 
niſch=litauiſche Konferenz wird, wie zuverläſſig verlautet, iſt für die Beurteilung der engliſch=ägyptiſchen Beziehuugen recht 
lebrreich. Sie ſtellt die Einleitung einer neuen Entwicklung dar, 
deren Ende ſich bereits mit ziemlicher Deutlichkeit abzeichnet: ein 
irgendwie modifizierter Vertrag zwiſchen beiden Staaten, der 
England die beherrſchende Stellung in Aegypten ſichert, auf die 
es ihm allein ankommt. 
Die von beiden Regierungen kürzlich veröffentlichten 
            Doku=
mente über die Entwicklung der mehr als ſechsmonatigen 
            Ver=
tragsverhandlungen geben Aufſchluß über die beiderſeitigen 
            For=
betrug etwa 63½ Prozent. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis derungen. Am 13. Juli vorigen Jahres begannen in London 
die Vertragsverhandlungen zwiſchen Sir Auſten Chamberlain 
und dem ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Sarwat Paſcha, die nach 
mehreren Unterbrechungen nach halbjähriger Dauer in einem 
britiſchen Entwurf gipfelten, der einen Vertrag auf zehn Jahre 
vorſah und der im weſentlichen feſtſtellte, 
1. daß die britiſche Armee für die Vertragsdauer in 
            Aegyp=
ten verbleibt und daß nach deren Ablauf, wenn ein 
            endgül=
tiges Uebereinkommen, hierüber inzwiſchen nicht erreicht ſein 
ſollte, die Frage, der britiſchen Beſatzungsarmee der 
            Schieds=
gerichtsbarkeit des Völkerbundes unterbreitet werden ſollte, 
2. daß der Sudan weiter unter britiſcher Kontrolle 
            ver=
bleibt. Daneben verpflichtete ſich England, bei den übrigen 
Mächten für die Abſchaffung der Kapitulationen (internationale 
Sondergerichte für Ausländer) einzutreten und die Aufnahme 
Aegyptens in den Völkerbund zu fördern. Es behielt ſich aber 
die Oberaufſicht über die ägyttiſche Verwaltung und ſein 
            Ein=
ſpruchsrecht bei allen Auslandsverträgen Aegyptens vor. 
Noch 1921 hatte ſich England vorbehalten, den Suezkanal als 
wichtige Reichsverbindungslinie zu verteidigen, Aegypten gegen 
einen ausländiſchen Angriff zu ſchützen, die Kontrolle über den 
Sudan auszuüben und das Kapitulationsrecht aufrecht zu 
            erhal=
ten. Auf engliſcher Seite iſt der neue Vertragsentwurf als eine 
bedeutende Konzeſſion gegenüber der unter der Deklaration von 
1921 feſtgelegten Lage hingeſtellt worden. Der Vergleich der 
            ein=
zelnen Hauptpunkte mutet aber nicht wie eine ſtarke Konzeſſion 
an, da nur in einem Punkt, dem Kapitulationsrecht, ein 
klares Zugeſtändnis vorliegt, deſſen praktiſcher Wert auch 
vor Vertragsunterzeichnung durch die engliſche Haltung zu der 
in Vorbereitung befindlichen internationalen Konferenz für die 
Kapitulationsrechte bewieſen worden war. Daneben blieb das 
Verſprechen, Aegyptens Eintritt in den Völkerbund zu fördern, 
deſſen Wert ein prominenter ägyt tiſcher Politiker mit den derben 
Worten umſchrieb, daß Aegypten auf den Eintritt in den Bund 
pfeife. Auf ägyptiſcher Seite wurde dagegen die 
            Wiederher=
ſtellung der vollen Souveränität Aegyptens angeſtrebt, die den 
Abzug der engliſchen Truppen, volle innere und äußere 
            Hand=
lungsfreiheit, Verzicht der engliſchen Vormachtſtellung im Sudan 
und einiges mehr bedingte. Zwiſchen dieſen Forderungen und 
dem engliſchen Angebot klafft eine breite Lücke, die die 
Ablehnung des Vertragsentwurfé durch die Nationaliſten 
            ver=
ſtändlich erſcheinen läßt. Das Gegenteil wäre faſt verwunderlich 
geweſen, ſtellte ſelbſt, ein engliſches Blatt feſt, das allerdings 
allein blieb. 
Aber mit der rein äußerlichen Wertung von Forderung und 
Angebot iſt das engliſch=ägyptiſche Problem nicht gelöſt. Das 
wußte man in Kairo und London recht wohl, und mittlerweile 
haben es auch die ägyptiſchen Nationaliſten erfahren. Tatſächlich 
ſtellt der engliſche Vertragsentwurf einen Schritt, vielleicht noch 
nicht für die Wiederherſtellung der ägyptiſchen Souveränität, 
ſicher aber für die Lockerung der ägyptiſchen Feſſeln. 
dar, dem grundſätzliche Bedeutung beizumeſſen iſt. Es kann nicht 
überſehen werden, daß man in England ſelbſt in der 
            Neurege=
lung des Verhältniſſes zu Aegypten noch etwas zaghaft operiert. 
Das iſt verſtändlich, da die britiſche Herrſchaft in Aegypten noch 
jungen Datums iſt, der Suczkanal aber entſcheidende Bedeutung 
für das engliſche Weltreich hat. Die Haltung der ägyptiſchen 
Nationaliſten war überdies für Zugeſtändniſſe nicht ſehr 
            ermuti=
gend. Bei der traditionellen Vorſicht der britiſchen 
Außenpolitik in den für das engliſche Weltreich lebenswichtigen 
Fragen kam daher auch einem kleinen Zugeſtändnis 
            grundſätz=
liche Bedeutung zu. Tatſächlich aber können die britiſchen 
            Vor=
ſchläge mehr bedeuten, wenn nämlich Aegypten in London die 
Gewißheit zu ſchaffen weiß, daß Aegypten ein freundſchaftliches 
Verhältnis mit Großbritannien will. In dieſem Falle kann 
die ägyptiſche Handlungsfreiheit für den Eintritt in den 
            Völker=
bund weſentlich werden, da zum mindeſten die Möglichkeit 
            be=
ſteht, daß England nach zehn Jahren in einen Erſatz der 
            eng=
liſchen durch eine Völkerbundskontrolle einwilligt, d. h. gegen 
Verbürgung der ägyptiſchen Sicherheit durch 
den Völkerbund die britiſchen Truppen zurückzieht. Auch 
die innere Verwaltungshoheit Aegyptens iſt wahrſcheinlich 
            aus=
baufähig. Dagegen iſt allerdings nicht zu ſehen, wie und wann 
der britiſche Einfluß im Sudan jemals gelockert werden kann, 
ebenſowenig wvie eine Art Oberaufſicht über Aegyptens 
            außen=
politiſche Vertragsbetätigung auszuſchalten iſt. 
Das alles ſind naturgemäß nur Entwicklungs 
            möglich=
keiten, die, wie geſagt, vor allen Dingen an den guten Willen 
Aegyptens gebunden ſind. Daneben bleibt die fundamentale 
            Tat=
ſache beſtehen, die von den ägyptiſchen Nationaliſten erſt 
            über=
ſehen, aber nun allmählich erfaßt wird und die für die Verfechter 
der Theorie der Freiheit der Nationen in jeder Form und in 
jedem Fall ſchwer verdaulich iſt, daß an eine volle ägyptiſche 
            Un=
gbhängigkeit nach ſeiner gergraphiſchen Lage überhaupt nicht zu 
denken iſt. So ſchmerzlich es für Aegypten ſein mag, es bleibt 
im günſtigen Falle — wir halten dieſe Möglichkeit nicht für ge=
 eran 
tung 
Holu 
An 
            Vol=
nich 
Opf 
und 
            frei=
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Er 
Ru 
du
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 geben — nur die Wahl zwiſchen der engliſchen oder 
einer anderen Oberaufſicht. Auf engliſcher Seite hat 
man das freimütig zugegeben, vielleicht nicht ohne die 
            Neben=
abſicht, in Kairo verſtanden zu werden. So führt eine 
            Würdi=
gung aller Umſtände immer wieder zu dem Schluß, daß England 
ſeine beherrſchende Stellung über den Suezkanal nicht aufgeben 
kann und nicht aufgeben wird, ſolange die engliſche Flotte ihre 
Ueberlegenheit in die Entſcheidung werfen kann. Auf ſie allein 
kommt es aber an. Die engliſchen Truppen in Aegypten 
            ver=
lieren in dem Augenblick ihre Bedeutung, in dem Großbritannien 
ſicher iſt, daß Aegypten ſich freundſchaftlich den Notwendigkeiten 
einer von dieſem Geſichtspunkt aus unglücklichen geographiſchen 
und vom Standpunkt der ägyptiſchen Souveränität geradezu 
            hoff=
nungsloſen weltpolitiſchen Lage beugt. Ein Kompromiß iſt hier 
für England nicht möglich, und vermutlich iſt man auch in Rom 
klug genug, es nicht auf einen gegenteiligen Verſuch ankommen 
zu laſſen. Die engliſch=italieniſche Freundſchaft würde darunter 
zweifellos beträchtlich leiden. 
Die engliſche Note vom Anfang dieſes Monats hat alle dieſe 
Hintergründe blitzartig beleuchtet. Sie war allerdings nicht der 
Ausdruck einer Politik für die Herſtellung der Freiheit der 
            Na=
tionen, ſondern ein rein machtpolitiſches Inſtrument. Aber da, 
wo engliſche Lebensintereſſen auf dem Spiele ſtehen, vertraut 
man in London immer noch der Machtpolitik. Der neue 
            ägyp=
tiſche Miniſterpräſident kennt alle dieſe Zuſammenhänge recht 
wohl und ſeine erſte inoffizielle Erklärung klingt auch recht 
            ver=
ſöhnlich. Aber es bleibt ungewiß, ob er die Freiheit des 
            Oppo=
ſitionsführers nicht bereits zu weit ausgenutzt hat, um noch 
ganz Herr ſeiner Entſcheidungen als Regierungschef zu ſein. 
Zaghlul Paſcha, ſein großer Vorgänger als Führer der Wafd, 
ruht ſtill in ſeinem Grabe, der einzige Mann, der fähig war, 
im günſtigſten Augenblick das Meiſte aus Großbritannien 
            heraus=
zuholen. Aber die Grenzen kannte er recht wohl. So wird es 
vermutlich noch gute Weile haben, bis in den engliſch=ägyptiſchen 
Beziehungen wieder jener Normalzuſtand erreicht iſt, der den 
Boden für den Abſchluß eines Vertrages abgibt. Bis dahin 
gilt die Deklaration von 1921. Nahas Paſcha und ſeinen 
            Freun=
den wird die Erfahrung kaum erſpart bleiben, daß es kein 
Herrſchen ohne Verantwortlichkeit gibt. E.F.
 Die Internationale Handelskammer über die 
Wirtſchaftslage Deutſchlands. 
EP. Waſhington, 25. März. 
Die Internationale Handelskammer veröffentlicht eine 
            Er=
klärung über die Wirtſchaftslage Deutſchlands. Es wird 
            an=
erkannt, daß Deutſchland die ihm durch den Dawesplan 
            auf=
erlegten Verpflichtungen immer genau eingehalten habe. Die 
deutſche Wirtſchaft ſei in den letzten Jahren zuſehends erſtarkt. 
Man könne ſagen, daß die Iſolierung während des Krieges 
ſowie die Einſchränkungsnotwendigkeiten nach dem Kriege für 
Deutſchland von Nutzen geweſen ſeien, denn dadurch ſei 
            Deutſch=
land darauf angewieſen worden, immer mehr dafür zu ſorgen, 
ſeine Bedürfniſſe im eigenen Lande zu decken. Charakteriſtiſch 
ſei vor allem, daß die deutſche Produktion von künſtlichem 
Kautſchuk in den letzten Jahren bedeutend geſtiegen ſei. Es ſei 
vorauszuſehen, daß Deutſchland in einigen Jahren als ernſter 
Konkurrent auf dem Kautſchukmarkt auftreten könne. 
Dr. Köhler 
über die Probleme der Landwirtſchaft. 
Gleiwitz, 25. März. 
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hielt hier heute auf einer 
Mittelſtandskundgebung der oberſchleſiſchen Zentrumspartei 
eine Rede, in der er eingehend auf die Probleme der 
            Landwirt=
ſchaft und des gewerblichen Mittelſtandes zu ſprechen kam. Die 
deutſche Landwirtſchaft könne die auf ihr laſtende Verſchuldung 
auf die Dauer nicht tragen. Die Produktion müſſe geſteigert 
und damit der Inlandsmarkt geſtärkt werden. Er befürchte, 
daß weite Teile der Landwirtſchaft zu parteipolitiſchen Zwecken 
ausgenutzt würden. Ebenſo wichtig wie die Landwirtſchaft ſei 
der gewerbliche Mittelſtand. Es dürften ſich aber nun nicht 
Verufsorganiſationen zu Parteien auswachſen, ſondern jeder 
ſolle ſich in ſeiner Berufsorganiſation organiſieren, dann aber 
aus der Organiſation heraus Einfluß auf die politiſche Partei 
zu gewinnen ſuchen. 
Auch im komenden Reichstag würden die großen politiſchen 
Parteien und nicht die kleinen Wirtſchaftsgruppen maßgebend 
ſein. Auch die Phoebus=Angelegenheit, bemerkte der Miniſter 
weiter, ſei von der jetzigen Regierung übernommen worden. Es 
ſei ungeheuerlich, daß ein Volk, das vor wenigen Jahren 
            zer=
ſchmettert am Boden lag, 13 Milliarden Reichswark für die 
öffentliche Hand aufzubringen habe, was für die Dauer 
            unmög=
lich ſei. Um die Ausgaben zu ſenken, ſei eine ganz radikale 
Reform der Verwaltung notwendig.
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadt, 26. März. 
Neue Beſiimmungen über die Zuſatzrente für 
Kriegsbeſchädigte und Kriegerhinterbliebene. 
Die Zahlung eines Teiles der Rente für Schwerkriegsbeſchädigte 
und Kriegerhinterbliebene erfolgt in Form einer Zuſatzrente durch die 
Fürſorgeſtellen und iſt von der Bedürftigkeit des Empfängers abhängig. 
Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr, wie der Verband der 
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen 
des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” 
mitteilt, eine neue Zuſammenſtellung der Beſtimmungen über die 
            Zu=
ſatzrente herausgegeben. Abgeſehen davon, daß rentenberechtigte 
            Wit=
wen mit einer Witwenrente von 60 v.H. Anſpruch auf die durch die 
fünfte Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz eingeführte erhöhte 
            Zuſatz=
rente von 450 Mk. haben, wenn ſie lediglich auf die Rente angewieſen 
ſind und keine verſorgungsberechtigten Waiſen haben, ſind weſentliche 
Aenderungen in den Grundſätzen für die Bewilligung der Zuſatzrente 
nicht zu verzeichnen. Bei Witwen und Waiſen von 
            Pflegegeldempfän=
gern, die auf Grund der 4. und 5. Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz, 
die bis zum vollen Betrage der Witwen= und Waiſenrente erhöhte 
            Bei=
hilfe erhalten, kann gegebenenfalls auch die Zuſatzrente bis zu dem 
vollen für die Witwen und Waiſen vorgeſehenen Beträge erhöht 
            wer=
den. Die Beſtimmungen geben auch Richtlinien für die Gewährung der 
Zuſatzrente beim Bezug von Rente im Härteausgleich nach T 113 RVG. 
— Eine nach Bemerkung 1 Abſatz 2 zu 8 88 RVG. vorſchußweiſe 
            ge=
zahlte Zuſatzrente, die überhoben iſt, weil das Urteil durch das 
            Reichs=
verſorgungsgericht wieder aufgehoben wurde, kann durch die 
            Hauptfür=
ſorgeſtelle in Ausgabe belaſſen werden. Das gleiche gilt, wenn 
            Zuſatz=
rente neben Elternrente überhoben iſt, ſoweit es ſich um Beträge bis 
zu 300 RM. handelt. Im allgemeinen werden die Fürſorgeſtellen 
            ange=
wieſen, in gewiſſen, genau bezeichneten Fällen beſonders wohlwollend 
zu verfahren und auf die wirtſchaftliche Lage Rückſicht zu nehmen. 
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtr. 5, 
teilt uns Vorſtehendes mit; ſie iſt gerne bereit, Rat und Auskunft zu 
erteilen. 
— Heſſiſches Landestheater. In der neuen Inſzenierung des 
„Egmonk” ſpielen abwechſelnd Charlotte Jaeke=Joſt und Martha 
Ziegler das Klärchen. 
— Kleines Haus des Heſſiſchen Landestheaters. Vorführung des 
Lehrfilms „Die Kunſt des Kochens” am Montag nachmittag 4 Uhr und 
Dienstag abend 8 Uhr. Der Film iſt äußerſt lehrreich und zeigt dig 
Erfahrungen von Fräulein Walther, Vorſteherin der Haushaltungsſchule 
des Lettevereins, Berlin, auf dem umfangreichen Gebiete der 
            häus=
lichen Kochkunſt. Einheitspreis 50 Pf. Vorverkauf an der 
            Theater=
kaſſe im Kleinen Haus und im Verkehrsbureau. Für Jugendliche und 
Schulen Sondervorführung Dienstag nachmittag ½5 Uhr zum 
            er=
mäßigten Preis von 25 Pf. für alle Plätze. 
— Bühnenvolksbund. Unſeren Mitgliedern, die unſerer 
            Morgen=
feier am zweiten Weihnachtstage im Kleinen Haus beiwohnten, wird 
die Darſtellung des Weihnachtsſpieles durch die „Darmſtädter 
            Spiel=
ſchar” noch in guter Erinnerung ſein. Zwei Veranſtaltungen mit 
            ähn=
lichem Feſtcharakter finden Mittwoch und Donnerstag, den 28. und 29. 
März, abends um 8 Uhr, in der Johanneskirche ſtatt. „
            Darmſtäd=
ter Spielſchar” und „Muſikantengilde Darmſtadt” bringen 
das Leiden Chriſti=Spiel von Fritz Weege zur Darſtellung. 
In ſtetem Wechſel mit Chorgefang und Orgelmuſik ſpielt ſich in ihrer 
natürlichſten Umgebung, dem Kirchenraum, die Paſſionsgeſchichte ab. 
Die Veranſtaltung, eine Einleitung in die Karwoche, wird unſeren 
            Mit=
gliedern ſehr empfohlen. Der Kauf eines Programms (20 Pfg.) 
            berech=
tigt zum Eintritt. Verkaufsſtellen: Buchhändler Saeng (Kirchſtr.), Chr. 
Arnold (Ernſt=Ludwigſt.r), Frau Lina Paul (an der Johanneskirche), 
Haus der Jugend (Stiftſtr.), Gelbe Läden „Deutſche Werkarbeit” (
            Land=
raf=Georgſtraße) und am Eingang der Kirche. (Näheres ſiehe Anz.) 
— Darmſtädter Spielſchar. Wie bereits mitgeteilt, bringt die „
            Darm=
ſtädter Spielſchar” und die „Muſikantengilde Darmſtadt” ein 
            Paſſions=
ſpiel, das „Chriſti Leiden=Spiel” von Fritz Weege, am 
            Mitt=
voch, den 28., und Donnerstag, den 29. März, in der 
            Johannes=
kirche abends 8 Uhr zur Aufführung. Das geſprochene Wort im 
harmoniſchen Einklang mit Lied und Muſik ſoll die Paſſionsgeſchichte 
weihevoll dem andächtigen Zuſchauer zur Darſtellung bringen. Um 
weiteren Kreiſen den Beſuch zu ermöglichen, wird der Eintritt an den 
Erwerb eines Programms geknüpft, das zum Preiſe von 20 Pfg. am 
Eingang der Kirche, bei Buchhändler Saeng (Kirchſtraße), Chriſtian 
Arnold (Ernſt=Ludwigſtraße), Frau Lina Paul (an der Johanneskirche), 
Haus der Jugend (Stiftſtraße) zu erhalten iſt. Wir machen unſere 
Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die Karten nicht, wie üblich, von 
einem Boten gebracht werden, ſondern bei der Firma Chriſtian Arnold 
zu erhalten ſind. 
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir 
machen erneut auf unſere 8. Winter=Verſammlung aufmerkſam, bei der 
Herr Syndikus, Dr. Kollbach über „Zeitgemäße 
            Pro=
bleme aus der deutſchen Reichsverfaſſung” ſprechen 
wird. Dieſer Lichtbildervortrag findet im „Fürſtenſaal” des 
Reſtaurants Chriſt, Grafenſtraße, und zwar am kommenden 
            Mitt=
woch, den 28. März, abends um 8 Uhr, ſtatt. Es ſollte niemand 
unſerer Mitglieder verſäumen, dieſem intereſſanten Vortrag 
            beizu=
wohnen. Freunde des Handwerks ſind herzlich willkommen.
Was geht im
Murminsoierter
vor?
 Beachten Sie die Schaufenſter bei Hugo Neurohr, Glas, Porzellan, 
Steingut, Haus= und Küchengeräte. 
(5543
 Märzſitzung der Familiengeſchichtlichen 
Vereinigung. 
Die Märzſitzung wurde nicht durch einen einzelnen Vortrag aus.5 
gefüllt, ſondern hatte einen gemiſchten Inhalt. Er war ſehr anregendch 
und kurzweilig. Zunächſt berichtete der Vorſitzende über neue familien=; 
geſchichtliche Literatur. Es wurden vorgelegt und beſprochen: Alt=
            Fal=
kenberg, Familie Wille, Iſenburg=Büdingen, der Katalog der Fürſtlichk= 
Stolberg=Stolbergiſchen Leichenpredigten; Regina, die ſchwäbiſcheu 
Geiſtes=Mutter, von der Hölderlin, Uhland, Mörike, Schelling u. ag 
abſtammen. Neu erſcheint das Archiv für Sippenforſchungn 
Familiengeſchichtliche Quellen, 
            Familiengeſchicht=
liches Suchblatt, Nachrichten der Geſellſchaft für 
Familienkunde in Kurheſſen und Waldeck, die 
            Fami=
lien=Zeitſchrift der Wölfe in Berſtadt. Große Heiterkeit, 
erregte die von Profeſſor Hammann vorgelegte Familienchronik dern 
Familie Hamann in Kaſſel, die ganz wie eine alte Chronik einen 
ſehr kurzweilige Geſchichtsklitterung darbietet. Sehr viel einem 
            Darms=
ſtädter Familienforſcher Wichtiges bringt das Marburger Ge 
ſchlechterbuch; es ſeien hier nur genannt die Familien Piſtor, 
Iller, Euler, Schäfer, Wolf u. a. Dabei erwähnte der Berichtende, daßs 
die bekannte engliſche Familie Livingſtone, aus der der berühmter 
Forſchungsreiſende David L. hervorgegangen iſt, eine oberheſſiſche 
            Familie=
mit Namen Löwenſtein iſt. Darauf berichtete Herr Profeſſorn 
O. Prätorius über die in Heſſen und Nordamerika weitverzweigtes 
Familie Dieffenbach. Ein hervorragendes Glied, der Erzieher 
Ludwigs III. und ſpätere Profeſſor in Friedberg, Philipp D., der auch6 
eine Geſchichte von Darmſtadt geſchrieben, gab 1853 „Genealogiſche Nach= über die Familie heraus. Dieſe ergänzte der Enkel, damalss 
Oberförſter in Stockhauſen, dann Forſtrat in Lich, jetzt im Ruhe= hier lebende Dr. L. Dieffenbach 1889. Nach einem Menſchenalter 
machte ſich eine Erneuerung und Ergänzung geltend. Nachdem ſich 
            in=
zwiſchen der General der Infanterie Karl D. in Düſſeldorf mit 1 
der Familiengeſchichte beſchäftigt, griff der jetzt leider erblindete Ober= Georg D. dieſe Arbeit wieder auf. Es gelang 
ihm nach jahrelangem Forſchen der Nachweis, daß ſein Zwingenberger 
Stamm mit den oberheſſiſchen Familien verwandt iſt. Er diktierte 
            ſei=
nem Vetter, dem ſchon erwähnten Forſtrat Dr. D., die Geſchichte der 
Familie D. in die Feder, und ſo entſtand das ſtattliche Buch. Bemerkt 
ſei noch, daß die erwähnten beiden Herren auch eine Zeitung, „
            Nach=
richten der Familie Dieffenbach”, herausgeben. Da viele bedeutende 
Gelehrte, u. a. der Familie angehören, z. B. außer dem 
            Geſchichts=
forſcher Philipp D. der berühmte Berliner Chirurg Prof. Dr. med. 
Johann Friedrich D. (1792—1847), der bekannte Dichter Geh. 
Kirchenrat G. Chriſtian D. (1822—1901), der Profeſſor der 
Geognoſie in Gießen (1811—1855), der Dichter und Sprachforſcher Dr. 
Lorenz D. (1806—1883), ſei erwähnt, daß das Bgch auch an andere 
abgegeben wird. (Preis 4.— Mk., ſchön gebunden 4,50 Mk.) Die 
            bedeu=
tendſte Leiſtung auf dieſem Gebiet iſt die nach jahrelangem Forſchen 
ürzlich herausgegebene Geſchichte der Familie Seip, verfaßt von dem 
eifrigen Vereinsmitglied Staatsrat Georg Seip. Die Heimat 
der Familie iſt Rothenberg bei Hirſchhorn, im ſüdlichen 
            Oden=
wald. Das mit zahlreichen Bildern ausgeſtattete Buch enthält nicht bloß 
eine ſorgfältigſt ausgearbeitete Familien=, ſondern auch eine ſehr 
leſenswerte Heimatgeſchichte mit vielen wertvollen geſchichtlichen 
und kulturgeſchichtlichen Nachrichten über den ſüdlichen Odenwald, 
            ins=
beſondere Rothenberg, Hetzbach, Michelſtadt u. a. Es iſt ein wichtiger 
Beitrag zur Geſchichte des Odenwalds. Es kann für 5 Mk. von dem 
Verfaſſer (Darmſtadt, Martinſtraße 19) bezogen werden. Ich werde an 
anderer Stelle noch darauf zurückkommen. 
K. Noaz.
UW
 — Das Orpheum iſt von heute Montag, den 26., bis Freitag, 
den 30. März, geſchloſſen. 
— Erleichterungen im Kraftradverkehr. In den nächſten Tagen iſt 
die Veröffentlichung einer neuen Verordnung des 
            Reichsverkehrsmint=
ſters zu erwarten, die gewiſſe Aenderungen und Erleichterungen für den 
Kraftradverkehr mit ſich bringen wird. Der Kreis der Kleinkrafträder, 
zu deren Führung es bekanntlich keines Führerſcheins bedarf, wurde 
            er=
heblich erweitert, und zwar haben in Zukunft alle Krafträder mit einem 
Zylinderinhalt (Hubraum) bis zu 200 Kubikzentimeter als 
            Kleinkraft=
räder zu gelten. In nicht unbedeutendem Umfange ſollen nunmehr 
auch gewiſſe dreirädrige Fahrzeuge, die bisher als Kraftwagen galten 
und deren Führer eines Führerſcheins nach Klaſſe 3a bedurften, als 
Krafträder angeſehen werden. Ihre Führer brauchen daher nur noch 
im Beſitze eines Führerſcheins nach Klaſſe 1 zu ſein. In der 
            Verord=
nung iſt nämlich das zuläſſige Eigengewicht der Krafträder auf 350 Xilo 
heraufgeſetzt worden. Soweit ſich die bisherige Einteilung für 
            Fahr=
zeuge verſchoben hat, ſind Uebergangsfriſten und die koſtenloſe 
            Erwei=
terung der Führerſcheine auf die neue Klaſſe vorgeſehen. Die 
            Aende=
rungen ſtehen im übrigen im Zuſammenhang mit der vom Reichstag 
beſchloſſenen Neuregelung der Kraftfahrzeugſteuer. 
— Wochenmarkt=Kleinhandels=Tagespreiſe vom 24. März (pro Pfd. 
bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 10—12, Gelberüben 18—20, 
            Rote=
rüben 18—20, Schwarzwurzeln 80—100, Spinat 40—45, Rotkraut 35 bis 
40, Weißkraut 18—20, Wirſing 35—40, Grünkohl 35—40, Roſenkohl 65 
bis 70, Zwiebeln 20—25, Knoblauch 70—80, Tomaten 100—120, Feldſalat 
100—120, Endivienſalat 20—30, Kopfſalat 35—40, Blumenkohl ausländ. 
70—130, Rettich 5—15, Meerrettich 70—80, Radieschen 25, Kartoffeln 5 
bis 6, Tafeläpfel 15—35, Wirtſchaftsäpfel 10—20, Wirtſchaftsbirnen 10 
bis 15, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, Bananen 55—65, 
            Süßruym=
zutter 200—240, Landbutter 180—200, Weichkäſe 25—35, Handkäſe 6—15, 
Friſche Eier 12—14, Hühner 124—150, Tauben 80—10), Ziegenlämmer 
65—70, Rindfleiſch, friſch 100—120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch — 
Schweinefleiſch 94—120, Dörrfleiſch 140, Schinken 200, Wurſt 60—140, 
Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 90. 
Heidelberger Schloßbeleuchtung an Pfingſten. In ſeiner letzten 
Sitzung hat der Stadtrat beſchloſſen, daß am Pfingſtſonniag auf Koſten 
der Stadt eine Schlloßbeleu=ötung veranſtaltet wird.
  
April, 
un iech e 
Aibgkrick 
in dieſer 
ur Mi But 
zuicher 2i 
Re 
Laptioc. 
200
Warth 10M
Stadikirche.
 Vor zwei Jahren hat Studienrat Borngäſſer ſchon die 
Johannes=Paſſion von Heinrich Schütz in der Bearbeitung von 
Arnold Mendelsſohn aufgeführt; die tiefe Wirkung, die Werk und 
Wiedergabe damals erzielten, veranlaßte ihn zur Wiederholung 
in dieſem Jahre, der gleicher künſtleriſcher Erfolg beſchieden war. 
Dies kaum eine Stunde dauernde Werk iſt wirklich ein 
            Meiſter=
werk. Es ſtellt die Vertonung der Kapitel 18 und 19 bis Vers 30 
des Johannes=Evangeliums dar; der erzählende Bericht und die 
redend eingeführten Perſonen werden von Einzelſtimmen 
            vor=
getragen, die Gruppen dagegen, Jünger, Volk, Hoheprieſter, vom 
Chor. Die Muſik hat der ganzen Anlage nach nicht die 
            gigan=
tiſchen Ausmaße der Bach’ſchen Paſſionen; der Komponiſt 
            ver=
zichtet auf Orcheſter, nur drei Männerſtimmen ſind Soliſten; keine 
Arien und Duette, und trotzdem lagert über dem ganzen der tiefe 
Ernſt und die erhabene Weihe des Geſchehens, liegt weiche, 
            weh=
mütige, unendlich rührende Stimmung, die in der 
            charakteriſti=
ſchen Polyphonie der Worte und Rufe des Volkes, der Jünger 
und der Hoheprieſter Belebung erhält, wie ſich auch die 
            Deklama=
tion des Pilatus zu großem Ausdruck ſteigert. Getragen von einer 
würdigen Aufführung hinterläßt und hinterließ geſtern das Werk 
tief ergreifende Eindrücke. Stadtorganiſt W. Borngäſſer 
feinfühlend und treu wie immer, war liebevoller Einſtudierer und 
iter; Johannes Biſchoff (Jeſus), Hans Hubertus (Evan=
 und wie der ſchön und rein ſingende Kirchengeſangver= 
O. 
ein für die Stadtkirche. 
*Zur (röffnung des neuen Dürerſaales 
in der Ae. Pinakothek in München. 
Im kommenden Monat ehrt Deutſchland den 400. Todestag 
ſeines größten Künſtlers aller Zeiten, A. Dürers. Es war 
daher eine vornehme Aufgabe der Bayeriſchen Staatsſammlung, 
die den reichſten und berühmteſten Beſtand an Gemälden des 
Meiſters aufweiſt, die ſeither zerſtreut hängenden Werke in einem 
beſonderen Raume zu vereinen und zur erhöhten Geltung zu 
bringen. Losgelöſt von einer künſtleriſch ſchwächeren Umgebung 
und in paſſendes Seitenlicht gebracht, verkünden die Werke aus 
den verſchiedenſten Schaffensperioden Dürers ſeine geniale 
            Bild=
nerkraft. Nur in München offenbart ſich des Meiſters große 
Wandlung von gotiſcher Innigkeit und Krausheit zur Monu=
 mentalität, zur „antikiſche Art”, die er im Venedig Giopanni 
Bellinis kennen lernte. — Um den neuen Ehrenſaal zu gewinnen, 
mußten freilich zwei kleinere Kabinette, die Köſtlichkeiten der 
Kölner und Altniederländer Schule beherbergten, geopfert 
            wer=
den. Es beſtand daher für die Galerieleitung die zweite und 
ſchwerere Aufgabe, für eine würdige Unterbringung des 
            Kunſt=
gutes zu ſorgen, nachdem ſie ſchon eine einſchneidende 
            Verände=
rung des bis jetzt unerreichten Baues von Klenze vorgenommen. 
Das Erreichte ſpricht aber eindringlicher als jede Feier zum 
Beſchauer und beſtätigt die klaſſiſchen Worte M. Liebermanns 
aus ſeiner Feſtrede: „Einen innerlich wahreren Meiſter als 
Dürer hat es nicht gegeben. Daher iſt er auch der größte 
            Natu=
raliſt in der Kunſt.” 
Die Dürer=Originale fanden den einzig würdigen 
            Hinter=
grund. Dunkelgrauer Plüſch als Wandbeſpannung, von einfach 
polierten Paneelen umrahmt, erhöhte die Weiheſtimmung des 
Raumes. Die Konzentration des Dürerbeſitzes verlangte zugleich 
eine durchgreifende Umhängung ſämtlicher altdeutſcher Säle und 
Kabinette. Auch hier konnte eine erhöhte Harmonie erzielt 
            wer=
den. Holbeins d. A. Kaisheimer Altar wurde zu Seiten des 
            herr=
lichen Heil. Mauritius von M. Grünewald neu aufgebaut. In 
einem der kleineren Kabinette entſtand eine eigene Wand mit 
Werken des H. Baldung=Grien. — Die Altniederländer Memling, 
G. David, R. v. d. Weyden, D. Bouts u. a. m. feierten auf neu 
errichteten Scheerwänden im erſten Saal unter beſter 
            Seiten=
beleuchtung ihre Auferſtehung. — Der Altar M. Wohlgemuts, des 
Lehrers von Dürer, fand im Pocherſaal einen günſtigen Platz, 
womit vor allem die intereſſanten, noch unberührten Rückſeiten 
dem Beſchauer zugänglich gemacht wurden. — Ferner feſſelte 
eine wichtige Neuerwerbung die zahlreich Geladenen, die 
am Eröffnungstage die neuen Räume füllten. Ein Bildnis des 
Markgrafen Caſimir von Brandenburg=Kulmbach, 1511 datiert 
und bezeichnet, vertritt die ſeltene Kunſt Hans v. 
            Kulm=
bachs, als Porträtmaler, durch feine Abtönung der 
            Farben=
kontraſte in künſtleriſcher Vollendung und bildet eine wichtige 
Ergänzung der faſt lückenloſen altdeutſchen Abteilung in München. 
— Als es Geh. Rat Dörnhoffer glückte, die lange vernachläſſigte 
„Neue Pinakothek” zu einer modernen vollwertigen Galerie 
            um=
zugeſtalten, glaubte man, daß dieſe Leiſtung nicht mehr 
            über=
troffen werden könnte. Um ſo größer die Ueberraſchung, als D. 
durch den jetzt erſtandenen Dürer=Saal und die Neuordnung 
der Altdeutſchen und Altniederländer bewies, daß es trotz 
            grund=
legender Vorarbeit Tſchudis erleſenem Geſchmack und reicher 
            Er=
fahrung gelingt, auch im Reiche der alten Meiſter eine geſteigerte 
Wirkung zu erzielen. 
Dr. A. G.
 Von Deutſchlands Hohen Schulen. 
Brünn: Von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule wurden der 
            Mini=
ſter für Schulweſen und Volksaufklärung Dr. Milian Hodza, der 
            Ab=
geordnete Fr. Stanek und der ordentliche Profeſſor für 
            Pflanzen=
produktion und Agrochemie an der tſchechoſlowakiſchen Techniſchen 
            Hoch=
ſchule in Prag Dr. phil. Julius Stocklaſſa, in Anerkennung ihrer 
beſonderen Verdienſte um die Landwirtſchaft und um die 
            Agrikulturwiſ=
ſenſchaft zu Ehrendoktoren ernannt. 
Leipzig: Der Privatdozent Dr. jur. Karl Heldrich iſt vom April 
d. Js. ab zum planmäßigen a.o. Profeſſor des römiſchen und deutſchen 
bürgerlichen Rechts ernannt worden. — Dem Regierungsrat Dr. jur. 
Gottfrcied Langer aus Dresden iſt die Lehrberechtigung für 
            Kirchen=
recht, deutſche Rechtsgeſchichte und Staatsrecht und dem Aſſiſtenten am 
Inſtitut für politiſche Auslandskunde Dr. jur. Paul Ritterbuſch 
die Lehrberechtigung für allgemeine Staatslehre und Staatsrecht in der 
Juriſtenfakultät der Univerſität Leipzig erteilt worden. 
München: Die a.v. Profeſſoren für Pſychiatrie Dr. Franz Jahnel 
und Dr. Johannes Lange, Abteilungsleiter in der Deutſchen 
            For=
ſchungsanſtalt für Pſychiatrie (Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut) ſind zu 
            wiſſen=
ſchaftlichen Mitgliedern der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur Förderung 
der Wiſſenſchaften ernannt worden.
 Juda und die Andern. Roman von Heinrich Siemer. Mit einem 
Geleitwort von Max Brod. Oktav, VI u. 306 Seiten. Gebrüder 
Paetel, Berlin=Leipzig. 1928. Geheftet 5 RM.; in Ganzleinen 7 RM. 
Dieſer Roman iſt das erſte großangelegte Werk der modernen 
            deut=
ſchen Literatur über das Grſamtproblem des jüdiſchen Mennſchen der 
Gegenwart. Der Verfaſſer ein Norddeutſcher, iſt kein Jude und har 
kein jüdiſches Blut, er ſtammt aus niederſächſiſch=frieſiſcher Familie mit 
rheiniſch=woſtphäliſchem Einſchlag. Gründliche theoretiſche und practiſche 
Vorſtudien ermöglichten es dem Dichter, die mannigfaltigen Lebens= und 
Erſcheinungsformen der deutſchen Juden eindringlich zu ſchauen und ſie 
in ihren ſtark kriſenhaften Konflikten, in ihren gegenſätzlichen 
            Beſtrebun=
gen und Hoffnungen lebendig und plaſtiſch darzuſtellen. — Die 
            Objak=
tivität und Sachkunde, mit der dieſer epochemachende Roman des 
            mo=
dernen Judentums den vielgeſtaltigen und ſchwierigen Problemen zu 
Leibe rückt, veranlaßte Max Brod, den großen füdiſchen Dichter, dem 
Werk Heinrich Siemers ein ausführliches und kritiſches Geleitwort zu 
wvidmen, in dem es u. a. heißt: „Siemens Buch iſt ein großer Schritt 
voran. Es zeigt ſich tapfer im Ernühlen des Trennenden, unerſchrocken 
im Aufzeigen der Konflikte, groß und gütig im Verſtändniswillen ſalbie 
ſolchen Phänomenen gegenüber, vor denen der Autor innerlich 
            zurück=
ſchaudert. Lange genug hat man nur das „Elementare” als 
            literatur=
fähig angeſehen. Es hat ſich hemmungslos ausgetobr, in Schriften und 
in Folgen fürs Leben. Ein mahnender Ton der Vernunft wie vom 
Standbild Leſſings her erklingt aus Siemers Buch. Sollte es neben au 
dem Elementaren nun doch auch wieder einmal einen elementaren Durſt 
nach Gerechtigkeit geben?.!“
Nummer 86
Montag, den 26. März 1928
Seſte 3
 Sonntagsrückfahrkarten für Oſiern. 
Sonntagsrückfahrkarten werden an Oſtern 1928 
            ausge=
den vom Gründonnerstag, 5. April, bis Oſtermontag, 9. April, 
            ein=
ſiBlich. 
Sie gelten zur Hinfahrt: am Gründonnerstag von mittags 
üchr an, am Karfreitag, am Karſamstag, am Oſterſonntag, am 
            Oſter=
uurag, und zur Rückfahrt am Karfreitag, am Karſamstag bis 
tyr vormittags, am Oſterſonntag, am Lſtermontag ſowie am Diens= 
Nt, den 10. April, bis 9 Uhr vormittags. 
Am Gründonnerstag gelten Sonntagsrückfahrkarten auch ſchon zu 
Miz—Inen zwiſchen 11 und 12 Uhr vormittags verkehrenden 
            Perſonen=
i. Dieſe Züge ſind auf den Stationen durch Schalteranſchlag 
            be=
ſtnrtgegeben. 
Sofern die Rückfahrt mit Sonntagsrückfahrkarte ſchon am Karſams= 
Durchgeführt wird, muß ſie an dieſem Tage ebenſo wie am Dienstag, 
SApril, auf der Zielſtation oder auch auf einer Unterwegsſtation 
4 dem letzten vor 9.01 Uhr vormittags auf der Zielſtation der 
            Sonn=
ſgtückfahrkarte abgehenden Zug ang=treten werden. Die Rückfahrt 
z, in dieſen Fällen nach 9 Uhr nicht mehr unterbrochen werden; ſie 
bei Zugwechſel nach 9 Uhr mit dem nächſten anſchließenden Zuge, 
ticer die der Fahrkarte entſprechende Wagenklaſſe führt, zurückzulegen. 
Schnell= und D=Züge mit Ausnahme der FD=Züge ſind zur Be= 
Ntrung mit Sonntagsrückfahrkarten gegen Löſung des tarifmäßigen 
18 rellzugszuſchlags freigegeben.
 — Einen ſchweren Autvunfall erlitt geſtern der Konditor 
rth von hier bei Heidelberg. Er wurde ſchwer verletzt ins 
eſcelberger Krankenhaus gebracht. 
— Fürſorge=Erziehung. In der vergangenen Woche fand in 
            Frank=
die Hauptverſammlung des Verbandes der edangeliſchen 
ſistalten und Vereine für Fürſorgeerziehung in Heſſen ſtatt. Alle 
            an=
ſeichloſſenen Inſtitute hatten ihre Vertreter entſandt, auch die oberſten 
ſattlichen und kirchlichen Behörden, insbeſondere die heſſiſchen Kreis= 
Und Stadtjugendämter waren außerordentlich zahlreich vertreten. Nach 
ner herzlichen Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Dekan 
            Rös=
ſſen, hielt Herr Geh. Nat Prof. Dr. Mittermaier von der 
            Uni=
eißität Gießen einen aufſchlußreichen Vortrag über die Bedeutung der 
Uischiatrie für die Fürſorgeerziehung, der lebhafte Zuſtimmung und 
rißen Dank erntete. Die Ausſprache wies auf die Wichtigkeit des 
            gegen=
ſiägen Vertrauensverhältniſſes im Zuſammenwirken von pädagogiſcher 
nd mediziniſcher Seite hin, damit der Jugend geholfen werden könne. 
öcDann trug der Vorſitzende den Jahresbericht vor. Danach wurden 
u alten Jahre 1013 Zöglinge durch die Dekanatserziehungsvereine 
n5 152 durch die Erziehungsanſtalten betreut. Im ganzen lautet der 
Ufihresbericht recht günſtig über die gemachten Erfahrungen. — Ein 
keFerat des Vorſitzenden: „Rückblick und Ausblick auf die 
Uinrtwicklung der Dekanatserziehungsvereine, die in 
iſem Jahre auf eine 40jährige Geſchichte zurückblicken können, fand 
arke Beachtung und löſte eine fruchtbringende, klärende und anregende 
ir sſprache aus; ſie zeigte wieder einmal deutlich, wie unendlich wichtig 
erade in ſolcher Fürſorgearbeit die perſönliche Bekanntſchaft und der 
evenſeitige Meinungsaustauſch iſt, ſo daß alle Teilnehmer dem 
            Vor=
zenden einen befonders warmen Dank für ſeine ſchätzenswerten 
            An=
exungen zollten und die diesjährige Tagung zu größter Befriedigung 
Frlief. 
— Oſterpaketverkehr. Die Deutſche Reichspoſt bittet, mit der 
            Ver=
let dung der Oſterzakete möglichſt frühzeitig zu beginnen, damit 
            Anhäu=
imgen in den letzten Tagen vor dem Feſt vermieden werden, die 
            Ver=
ünerungen zur Folge haben können. Es empfiehlt ſich, die Pakete gut 
u verpacken, die Aufſchrift haltbar anzubringen und den Beſtimmungs= 
, wenn er micht allgemein bekannt iſt, unter näherer Bezeichnung der 
inge beſonders groß und kräftig niederzuſchreiben. Ferner darf nicht 
eickerlaſſen werden, auf dem Paket die vollſtändige Anſchrift des 
            Abſen=
ders anzugebem und in das Paket obenauf ein Doppel der Anſchrift 
t legen. Ebenſo ſind Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu 
            ver=
cwüren; etwaige Hohlräume ſind mit Holzwolle uſw. auszufüllen, 
            da=
nt die Sendungen nicht eingedrückt werden können.
 Zirkus Kapitän Schneider. 
Kapitän Alfved Schneider iſt kein Unbekannter. Wir kennen ihn, 
kennen ihn als den „Löwenſchneider”, kennen ihn als den tollkühnen 
Regiſſeur und Darſteller aus — ſage und ſcheibe 99 — in Worten 
neunudneunzig! — Löwenfilmen, — deren berühmteſter der Fülm 
„Quo vadis” war. Damals paſſierte es leider, daß die Löwin „Europa” 
den unglücklichen Statiſten, Polombo, im römiſchen Filmatelier tötete. 
Nicht aus Bosheit hatte das Tier den Menſchen augegriffen. Der 
            Un=
glückliche — ein älterer Mann — war in der drückenden Hitze des 
            Ate=
liers ohnnächtig gewerden und ſtürzte aus der Loge in die Arena 
herab, wobei er direkt auf das Tier fiel. Kein Wunder, daß dieſes den 
Sturz des Statiſten als einen ſchweren Angriff auffaßte, den es ſofort 
durch einen tödlichen Biß ins Genick beantwortete. Im nächſten 
            Augen=
blick war ſchon der Kapitän zur Stelle und zwang — das erregte Tier 
mit eiſerner Fauſt im Genick packend — die Löwin in den Käfig zurück. 
Aber das Unglück war geſchehen, die Behörden prüften den Fall und 
konnten Schneider nichts anhaben, er ſetzte ſeme Aournee in Italien 
fort, — — um nach Jahresfriſt, längſt wieder nach Deutſchland 
            zurück=
gekehrt, zu erfahren, daß man ihm nachträglich noch den Prozeß 
            ge=
macht und ihn „in Abweſenheit” zu ſechs Monaten Gefängnis 
            verur=
teilt hatte. Allerdings hatte der italieniſche König ſelbſt dafür Sorge 
getragen, daß ihm „Bewährungsfriſt bewilligt wurde. Aber der 
            Ka=
pitän ließ die Sache nicht auf ſich beruhen. Er mietete ein Flugzeug 
und flog nach Rom und betrieb das Wiederaufnahmeverfahren, das 
zurzeit noch ſchuebt. — Die Löwin wurde damals durch drei 
            Nebolver=
ſchüſſe ſchwer verwundet, und der Kapitän zeigt noch heute in jeder 
Vorſtellung das Tier und weiſt auf die deutlich erkennbaren Narben an 
ſeinem Körper. — 115 Löwen, die gewaltigſte Schau der Welt, nennt 
der Kapitän ſein eigen. Seit den allerälteſten hiſtoriſchen 
            Ueberlieferun=
gen hat es Gewualtigeres nicht gegeben. 
Iu 
Turnhalle Woogsplatz 
Samstag. 31. März, 20 Uhr 
Europameister 
DOMGOROEN 
und 
DUBBERS 
beim Kampfabend des Sportv. 98 
(5552 
irn Rind. 
Vorverkauf ab Donnerstag, Zigarrenh. Becher 
Grafenstr. und Sportbuchh, Skurnik, Grafenstr.
 Tageskalender für Montag, den 26. März 1928. 
Heffiſches Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines 
Haus, 18 Uhr: Film=Vorführung „Die Kunſt des Kochens”. 
Orpheum: Keine Vorſtollung. — Konzerte: Schloßkaffe, Kaffee 
            Rhein=
gold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Spaniſche Bodega. Weinhaus 
Maxim, Boßler (Markt 12). — Atelier=Ausſtellung Anguſte von 
            Bel=
lersheim, Wilhelmimenſtr 42 I., von 11—1 Uhr und von 3½—5 Uhr. 
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Pheater, Palgſt=Lichtſpiele, 
Helia. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 27. März 1928. 
Stammholzverſteigerung aus dem Gemeindewald Arheilgen, 
            Zuſammen=
kunft vormittags 9 Uhr, an der Kreuzung Dreiſchlägerweg und 
            Neu=
wieſenweg. — Holzverſteigerung, Gormittags 10 Uhr, zu Burg 
            Fran=
kenſtein (Gberſtadt). — Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, in Groß= 
Gerau, im Hotel „Zur Krone‟. — Nutz= und Brennholzverſteigerung, 
vorm. 9 Uhr, in Griesheim, im Goſthaus „Zum Darmſtädter Hof”.
 Parteitag der Deutſchen 
Demokratiſchen Partei Heſſens. 
Dr. Willi Hellpach Spitzenkandidat. 
F. Die Deutſche Demokratiſche Partei Heſſens trat geſtern 
nachmittag in Frankfurt a. M. zur Vorbereitung der 
            Reichstags=
wahlen in einem außerordentlichen Parteitag 
            zu=
ſammen. Der Parteivorſitzende, Abgeordneter Schreiber, 
            wid=
mete vor Eintritt in die Tagesordnung der am Samstag 
verſtorbenen Frau Landtagsabgeordneten Karoline Balſer 
einen warmen Nachruf, indem er die vorbildliche Arbeit dieſer 
hervorragenden Frau mit herzlichen Worten ſchilderte. Er 
            ge=
dachte ferner der langjährigen Wirkſamkeit und Verdienſtes des 
leider noch kranken Miniſters Henrich, der mit Rückſicht auf 
ſeine Geſundheit es abgelehnt hat, die ihm von dem 
            Partei=
vorſtand angebotene Reichstagskandidatur anzunehmen. Da auch 
Miniſter Korell, deſſen Verdienſte als Reichstagsabgeordneter 
der Vorſitzende hervorhob, ſich nicht mehr für den Reichstag zur 
Verfügung ſtellen könne, müſſe nunmehr der Parteitag eine neue 
Kandidatur aufſtellen. 
Nachdem Dr. Cohnſtädt für den Reichsparteivorſtand und 
Stadtverordneter Korff für den Provinzialverband Heſſen= 
Naſſau herzliche Grüße und Wünſche für die Beratung 
            über=
bracht hatten, begann eine eingehende Ausſprache über die 
            Kandi=
datenauswahl. In ihr lehnte Landtagsabgeordneter Reiber 
mit Rückſicht auf ſeine Tätigkeit im Heſſiſchen Landtag die ihm 
angetragene Reichstagskandidatur ab. Der Vorſchlag des 
            Vor=
ſtandes, die Kandidatur dem früheren badiſchen 
            Staatspräſiden=
ten Dr. Willi Hellpach anzutragen, fand ſtärkſte Zuſtimmung, 
und der Parteitag proklamierte ihn daher zum 
            Spitzenkan=
didaten für den Wahlkreis Heſſen=Darmſtadt im 
Bewußtſein, damit eine hervorragende Perſönlichkeit für die 
            Ver=
tretung Heſſens im Reichstag ausgewählt zu haben. Die zweite 
Stelle auf der Kandidatenliſte wurde mit dem Kaufmann 
            Wil=
helm Chriſt=Mainz beſetzt. An dritter Stelle erſcheint als 
            Ver=
treterin der Frauen Frau Grein=Offenbach. Auch die übrigen 
Namen auf der Liſte fanden einſtimmige Zuſtimmung. 
Folgende Entſchließung fand einſtimmige Annahme: Der 
Parteitag nimmt Kenntnis von der Erklärung ihres verehrten 
Parteifreundes, des Miniſters Henrich, die ihm angebotene 
Reichstagskandidatur aus Geſundheitsrückſichten abzulehnen. Der 
Parteitag dankt auch heute nochmals Herrn Miniſter Henrich für 
ſeine hervorragenden Verdienſte um die heſſiſche Demokratie und 
hofft, ihn nach ſeiner völligen Geſundung bald wieder in unſeren 
Reihen als unſeren politiſchen Führer begrüßen zu können.”
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei 
            Ver=
antwortung; für ſe bleibt auf Grund des K21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem 
            Umfang=
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht 
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden. 
Zuwendungen bon Brennmaterial an die 
            Klein=
rentner von ſeiten des Wohlfahrtsamtes. 
In dieſer Sache wurde in einer Stadtverordnetenſitzung b. J. auf 
Anfrage mitgeteilt, daß in dieſem Winterhalbjahr (192/B8) in fünf 
            Ab=
ſchnitten Brennmaterial an die Rleinrentner zu Ausgabe gelangen 
würde. Trotzdem die Kälteperiode ſchon Anfang Oktober einſetzte, iſt 
bis jetzt nur an einem Termin (Degzember) die Zuteilung von 
            Gut=
ſcheinen erfolgt. Es würde ſehr dankbar empfunden werden, wenn die 
Belieferung der weiteven Raten baldigſt erfolgen würde. 
Einer für Alle.
 TautldagagebTaltagfide= 
U
 Der Raucher wird jetzt oft in Anpreisungen von 
Zigaretten mit geruchfreiem Papierbrand zu lesseln 
gesucht. Ein jüngstes Erzeugnis 
empliehlt sich sogar mit einemk 
Tapier, das mit Magermilch be-k 
handelt wird. Man setzt diesemt 
Zigaretten=Papier also Fett zu. 
Solche,Erlindungens bekommenk 
wir auch mit periodischer Regel-5 
mäßigkeit angeboten. Es ergißtK 
sich aber stets beim Ausprobierenk 
ein vernichtendes Urteil. Wic ha=f 
ben auch sonst wiederholt die 
verschiedensten Papiere für 
            Zi-
garetten- geprült”, 
            gelangten-
aber imer zu der Feststellung,
 nach allen- Splahrungen- gualitativ unbedingt 
die Spitze halten. Daß wir die besten 
            Zigaretten-
papiere, die es gibt, verwenden, 
ist eine Sellstverständlichkeit", 
Adenn es wäre ein Unding, das 
roma unserer guten Jabake, 
Für die wir so hohe Preise an= 
Legen, durch ein schlechtes 
            Zi=
garettenpapier zu vernichten-.
 2Ausgezeichnete Gualität ist für 
Aunsere Greiling-Auslese vor 
Aallen anderen Faktoren durch 
die gute Auswahl hochwertiger 
Jabake garantiert. Sie ist als 
Marke von- überlegenem Ge= 
Aschmack die tägliche Konsum=
 daß die von uns veruendeten Sigaretten=Japiere zigarette des vervöhnten Rauchers, der allein wählt 
DAsgte4 
Faitig 
Zür Besonders Vestdiche Anlässe emplehlen wie unsere „Zuuel” au 6P/g.
 an 
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Holz 
An 
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rumn 
gut
Selte 4
Montag den 26 März 1928
Nummer 86
 Aus Heſſen. 
Aus der Bensheimer Stadtverordneten= 
Verſammlung. 
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 24. März. 
Der Bürgermeiſter der Stadt Bensheim hatte auf Donnerstag zu 
einer dringlichen Stadtverordnetenſitzung eingeladen. Die Dringlichkeit 
der Sitzung war wohl durch die verwaltungsſeitig angeforderten 
            Kre=
dite zur Bereitſtellung von Notſtandsarbeiten begründet. Bei der 
Sitzungseröffnung, die diesmal durch den beſoldeten Beigeordneten 
Krenkel — der Bürgermeiſter war verhindert — ſind von dem 
            Ple=
num des Kollegiums (21) erſt 8 Mitglieder zur Stelle; erſt nach und 
nach wird dasſelbe nahezu vollzählig. Stadtv, Roß als Sprecher der 
Linken behält ſich vor, gegebenenfalls die Verſchiebung der 
            Beſchluß=
faſſung über Gegenſtände der Tagesordnung zu verlangen, da ſeine 
Fraktion wegen der überaus kurzfriſtigen Sitzungsanberaumung ſich 
noch nicht habe befprechen können. — Unter Punkt 1 der Tagesordnung 
berat man, wie geſagt, über die Bereitſtellung von Mitteln zur 
Ausführung von Notſtandsarbeiten. 
Nach Vorſchlägen des Stadtbauamts ſollen eine Mehrzahl meiſt neu 
angelegter Straßen kanaliſiert werden, ſo vor allem das Baugelände 
Roonſtraße—Mühlweg. Für dieſe Kanaliſationsarbeiten wird 
ein Kredit in Höhe von 41 600 RM. angefordert. Davon werden 25 000 
RM., zu 2 Prozent verzinslich, aus Mitteln der öffentlichen 
            Erwerbs=
lofenfürſorge reichsſeitig vorgeſchoſſen, ein Reſt von 8000 RM. ſoll am 
pribaten Kapitalmarkt beſchafft werden. Nicht ohne Intereſſe iſt es, in 
dieſem Zuſammenhange zu hören, daß das Reich, ebenſo auch der Staat, 
jetzt dazu übergehen, an Kommunen in Zukunft nur Darlehen zu 
            ge=
währen, wenn ſich die Gemeinden damit einverſtanden erklären, daß im 
Nichtrückzahlungsfall der Gläubiger (Reich oder Staat) dem Schuldner 
(den Gemeinden) gegenüber zu Abzügen an den Steuerüberweiſungen 
befugt iſt. — Stadtv. Fleck regt an, auch die Kanaliſation bzw. 
            Pfla=
ſterung der Schönberger Straße in das Notſtandsprogramm 
            aufzuneh=
men. Nach längerer Debatte, in welchem man ſich darüber unterhält, 
warum die Kanaliſation der Schönberger Straße bis jetzt unterblieben 
iſt, wird der angeforderte Kredit in ſeiner Höhe von 41 600 RM. 
            be=
willigt und die Kanaliſation der Schönberger Straße in das Programm 
mit aufgenommen. — In einer neu anzulegenden Straße „Am 
            Meer=
bach” beabſichtigt ein Kriegsbeſchädigter, ſich ein Haus zu erbauen. Er 
bittet um Anſchluß ſeiner Bauſtelle an die ſtädtiſche Waſſerleitung. Das 
Geſuch wie die Koſten der Anſchlußleitung in Höhe von 550 RM. 
            wer=
den genehmigt. — Durch den Umbau des jetzt Saurerſchen Anweſens 
(früher Eiſengießerei) wird eine Aenderung in der Fernmeldeleitung, 
die Hochbehälter und Pumpſtation miteinander verbindet, notwendig. 
Es ſoll ein Erdkabel von 80 Meter Länge neu verlegt werden. Die 
            da=
durch entſtehenden Materialkoſten in Höhe von 240 RM. werden 
            bewil=
ligt. — Schon in einer früheren Sitzung war man ſich einig geworden, 
daß aus Gründen der Verkehrsſicherheit das kleine Gäßchen, weiches 
Marktplatz und Stadtmühle miteinander verbindet, für den 
            Fuhrwerks=
verkehr geſperrt werden ſoll. Eine diesbezügliche Polizeiverordnung 
liegt der Verſammlung zur Zuſtimmung vor. Wie der zur Verleſung 
kommende Wortlaut erkennen läßt, wird auch die Straßenunterführung 
am Fleckſchen Hauſe in dieſe Sperrung mit einbegriffen. Die 
            Polizei=
verordnung wird debattelos gutgeheißen. Im Anſchluß hieran regt 
Stadtv. Dr. Flamm auch die Sperrung der Neugaſſe, wenigſtens in 
ihrer Ausmündung nach der Hauptſtraße zu, an. Der Erlaß einer 
            ſol=
chen Polizeiverordnung ſoll bei der ſtaatlichen Ortspolizei beantragt 
werden. — Einer Anregung, die vom Kreisausſchuß Bensheim ausgeht, 
folgend, ſollen die Inventare der Gemeindearchive des Kreiſes 
            gemein=
ſam gedruckt werden, um ſie ſo der Verwertung zu hiſtoriſcher 
            For=
ſchung leichter zugänglich zu machen. Die Stadt Bensheim ſoll mit 
100 RM. zu den Druckkoſten beiſteuern, eine Summe, die bewilligt 
wird. — Beim letzten Punkt der öffentlichen Sitzung unterhält man ſich 
über die Drucklegung des Referats des Bürgermeiſters: „25 Jahre 
Städteordnung in Bensheim”, das in einer Auflage von 
750 Exemplaren gedruckt werden ſoll. Man hält die in dem Referat 
behandelte Periode für derart bedeutungsvoll, daß es in 
            Broſchüren=
form herausgegeben werden ſollte. Man gibt ſich der Hoffnung hin, 
das Buch werde auch von der Einwohnerſchaft in großer Zahl gekauft. 
Erſt die Anfrage des Stadtv. Loew lenkt das Intereſſe auf die 
            Koſten=
frage. Dieſelben werden bei etwa acht Druckbogen (die Seiten in 
            Oktav=
format) auf etwa 800 RM. veranſchlagt. Die Drucklegung wird 
            beſchloſ=
ſen. Nach dreiviertelſtündiger Dauer war die öffentliche Sitzung zu Ende.
 ratur” die Gemeinde als koſtenpflichtig angeſehen werden könne. Das 
Kreisamt iſt anderer Meinug. Der Gemeinderat beantragt einen 
ſpezialiſierten Koſtenvoranſchlag und gemeinſchaftliche Beſprechung 
            zwi=
ſchen Behörde, Kirchenvorſtand und Gemeinderat. Der Bürgermeiſter 
lehnt es entſchieden ab, ein Diktat für die Gemeinde zu übernehmen, 
warnt aber auch vor einer Verwicklung in einen Prozeß. — Geſuch des 
Zentralverbandes der Invaliden um Beihilfe zu einem Kurfus wird 
            er=
ledigt. — Einer Verfügung des Miniſteriums betreffs Hundemarken 
wird ſtattgegeben. — Dem Polizeidiener werden wie ſeither für 
            Be=
kamntmachungen uſw. 50 Mk. bewilligt. Dem Feuerwehrkommandanten 
und dem Elektrotechniker Ganßmann wird für einen Kurſus eine 
            Ver=
gütung genehmigt. 
0. Groß=Bieberau, 24. März. Berbeſſerung der 
            Land=
ſtraßen. Die Straße von Groß=Bieberau nach Brensbach wird wohl 
zu den ſchlechteſten Straßen Heſſens gehören. Zurzeit wird 
            Straßen=
ſchotter angefahren, um ſie wieder in beſſeren Zuſtand zu verſetzen. Zu 
dieſer Straße gehört auch ein Teil der hieſigen Ortsſtraße, ſoweit ſie 
als Bismarckſtraße benannt iſt. Da auch die hieſigen Ortsſtraßen längſt 
nicht mehr dem ungeheuren Verkehr gewachſen ſind und ſtets 
            voparatur=
bedürftig ſind, von der großen Staubentwicklung innerhalb unſeres 
ſchönen Dorfes nicht zu ſprechen, ſo erwacht in der Bürgerſchaft der 
Gedanke und der Wunſch, die Ortsſtraßen, die dem durchgehenden 
            Ver=
kehr dienen, zu pflaſtern, wie es im benachbarten Reinheim der Fall 
iſt. Daß das Geld koſtet, wird jeder vorausſehen. Doch mit gutem 
Willen zur Verſtändigung mit der Provinzialverwaltung, kann ein 
            gang=
barer Weg gefunden werden. Hoffentlich zeigt der hieſige Ortsvorſtand 
hierfür das richtige Verſtändnis. 
— Langen, 23. März. Uns war Gelegenheit gegeben, einer 
            Auf=
führung der Lortzingſchen Oper „Der Waffenſchmied” 
im Evangel. Gemeindehaus in Langen beizuwohnen, veranſtaltet von 
der Kunſtgemeinde Langen. Der hohe künſtleriſche Ernſt, von dem die 
ganze Aufführung getragen war, ließ die primitiven Bühnen= und 
            Be=
leuchtungsverhältniſſe vollkommen vergeſſen; ein Beweis, daß wirkliche 
Kunſt nicht auf äußere Ausſtattungseffekte angewieſen iſt. Kein 
            Ge=
ringerer als der Oberſpielleiter des Frankfurter Opernhauſes, Herr Joſ. 
Gareis, hatte ſich mit Liebe und Sorgfalt der ſchönen Sache 
            angenom=
men und gab auch den „Ritter aus Schwaben”. Herr E. A. Weill, der 
erſte Baſſiſt des Frankfurter Opernhauſes, lieh der Hauptpartie ſeine 
reife Kunſt. Alle anderen Künſtler waren mit Eifer bemüht, ſich ihrer 
berühmten Kollegen würdig zu erweiſen. Die Muſik wurde in der 
Lortzingſchen Originalbeſetzung vom Städtiſchen Orcheſter Darmſtadt 
unter der umſichtigen Leitung von Herrn Kapellmeiſter R. C. Frieß 
beſtens beſorgt. Was die Kunſtgemeinde Langen ſowie Herr 
            General=
direktor Willy Römheld hier geleiſtet haben, iſt Kulturarbeit im 
            wahr=
ſten Sinne des Wortes. 
O Weinheim, 24. März. Die Einweihung der 
            Wein=
heimer Ehrenhalle. Vorbereitungen zur Pfingſt= 
Jubiläumstagung des W. S. C. Anläßlich der diesjährigen 
Pfingſttagung wird der Weinheimer Senioren=Convent ſein 65jähriges 
und gleichzeitig der Weinheimer Alte Herrenverband ſein 25jähriges 
Beſtehen in beſonders feſtlicher Weiſe begehen. Den Hauptakt dabei 
wird die Weihe der neuen Ehrenhalle auf der Wachenburg bilden. Der 
Neubau iſt ſoweit vorgeſchritten, daß auf der diesjährigen Pfingſttagung 
die von Prof. Wienkoop=Darmſtadt als den bauleitenden Architekten 
erſtellte Denkmalsanlage dem aktiven W. S.C. ſeitens des Vorſtandes 
und des Bauausſchuſſes wird übergeben werden können. Auf fünf 
ehernen Tafeln ſind die Namen von 714 gefallenen Angehörigen des 
W. S. C. feſtgehalten. Die Halle, die man über zwei monumental 
            an=
gelegte Freitreppen erreicht, hat eine Größe von 140 Quadratmetern. 
Die innere Längsſeite wird von fünf Niſchen eingenommen, die ſtarke 
Reliefpfeiler flankieren. Dieſe Niſchen werden die aus Bronzeguß 
            ge=
ſchaffenen Tafeln mit den Namen der Gefallenen bergen. Nach Weſten 
öffnet ſich die Halle in fünf großen wuchtigen Toren. Die Nordſeite des 
Turmes iſt durch eine maſſive Galerie geſchloſſen, die wieder von fünf 
großen Bogenöffnungen durchbrochen, den Blick über Berge und Täler 
umrahmt. Die Einweihung der Ehrenhalle iſt auf den 21. Mai, und 
tags darauf eine Burgenbeleuchtung anberaumt.
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 26. März. Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30: Lehrer 
Fr. Voigt: Im Kampf mit Eis und Sturm im Südpolargebiet 
Berichte verſchiedener Forſcher). O 16.30: Rundfunkor eſter: Die 
Oper der Woche. Mitw.: A. Permann (Bariton). o 47.45: Aus 
dem Roman „Jvanhoe” von Walter Scott. O 18.15: 
            Vereins=
nachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: 
            Haus=
putz und beſondere Gardinenwäſche. O 18.45: Syndikus Dr. Kem= 
Die Freigabe des deutſchen Eigentums in Amerika. O 19.15: 
            Eng=
liſcher Sprachunterricht. O 19.45: Die Schachſtunde. O 20.15: Abend 
der fünf Mikrophone. Dialekt=Austauſch zwiſchen den Städten 
Frankfurt, Kaſſel, Stuttgart, Mannheim und Freiburg. — Anſchl.= 
Schallplatten: Ungariſcher Abend. 
Stuttgart.
 Beutel: Johannes Kepler der ſchwäbiſche Aſtronom. o 19.48: 
Einf. in die ſpaniſche Sprache. O 20.15: Abend der fünf Mikrophone, 
Dialektabend der Städte Kaſſel, Frankfurt a. M., Stuttgart, 
Freiburg und Mannheim. O 22.45: Nachrichtendienſt. 
Berlin. 
Montag, 26. März. 15.30: Hildegard Margis: Die Schweßer 
Hausfrauenbewegung. O 16: Ing. J. Boehmer: Techniſche 
            Wochen=
plauderei. O 16.30: „Der Pilger” Eine Novelle von M. Gorki, 
Gel.: M. Maur. O 17: Konzert. Mitw.: Francis Aranyi (Violine), 
Roſe Fuchs=Fayer, Th. Mackeben (Flügel). O 18.30: A. von 
Coffrane: Wie Wohnhaus und Wolkenkratzer entſtehen. O 19:Dr., 
Ing. Paul Zucker: Neues Sehen (Neuentdeckung der Landſchaft), 
O 19.25: W. Föllmer: Die Ausſichten deutſcher Akademiker im 
            Aus=
land. O 19.55: Prof. Dr. Nickliſch: Umlaufskalkulationen. O 20.30= 
Arien. Mitw.: Marquerite Salvi (Sopran), Funkorch. Dir.: Seidler= 
Winkler. Verdi: Vorſpiel zu „La Traviata”. „s iſt ſeltſam, ſehr 
ſeltſam”, aus „La Traviata‟. — Donizetti: Ouv. „Don Pasquale", 
Wahnſinnsſzene „Lucia di Lammermoor”, — Reſpighi: Antike Tänze
 Delbes: NachkeMuſt. Mar Nah nit ſeinen Oiceſer: De. Peck 
Bach (eigene Geſänge zur Laute). 
Deutſche Welle. Montag, 26. März. 12: Engliſch für Schüler. 
O 14: Dr. Wieg: Der Dienſt am Kunden in der Geſchäftsbilanz. 
14.30: Märchen und Geſchichten: „Der Heuſchreck und die Blumen”, 
von Max Dingler. O 15: Frl. Dr. Silberkuhl=Schulte: Ländliche 
Küchen auf der Ernährungsausſtellung der DLG. in Leipzig, 
6 15.35: Wetter und Börſe. 15.40: Kochanweiſungen. 16: 
Frenzöſiſch. Kulturukndlich=literariſche Stunde. O 16.30: Dr. Kern: 
Die Philoſophie des Lebens von Herder bis zur Gegenwart. o 17: 
Berlin: Roſe Fuchs=Fayer (Sopran), Aranyi (Violine), o 18: 
Maſchinenbauſchuloberlehrer Guttwein: Spanloſe Formung. O 18.30: 
Engliſch für Anf. O 18.55: Prof. Dr. Neubauer: Die Beſtimmung 
des Düngerbedürfniſſes mit Hilfe der Keimpflanzenmethode. o 19.20:
 o. Erzhauſen, 24. März. Gemeinderatsbericht. Vergebung 
der Rohrmeiſter= und Nachtſchutzmannsſtelle: Hierzu wurden vom 
            Ge=
meinderat 10 Stimmen abgegeben, wovon dem D. Verbert ſechs 
            zufie=
len. — Anſchluß der Pfarrhofreite an die Waſſerleitung: Der Gemeinde 
wird es zur Pflicht gemacht, die Koſten der Waſſerleitungsanlage zu 
übernehmen. Nach einem Gemeinderatsbeſchluß vom 21. Auguſt 1848 
uind vom 30. Juni 1885 verpflichtet ſich die Gemeinde, alle 
            Reparatur=
koſten für alle Zeiten für die Pfarrhofreite zu übernehmen. Der 
            Ge=
meinderat iſt der Anſicht, daß die Einrichtung der Waſſerleitung keine 
Reparatur, ſondern neue Herſtellung iſt, ein juriſtiſches Gutachten liegt 
vor, worin geſagt wird, daß die Einrichtung der Waſſerleitung in der 
Pfarrhofreite den Wert derſelben erhöhe und nicht im Sinne „Repa=
 Schweres Auiomobilunglück in Kaſſel. 
Sechs tödlich Verletzte. 
Kaſſel, 24. März. Der 26jährige Kaufmann Freſenius hatte 
mit ſieben ſeiner Freunde in der Nacht zum Samstag eine Bierfahrt 
zu einem Ausflugsort unternommen. Dort war dem Alkohol ſtark 
            zu=
geſprochen worden, und in wüſtem Tempo ging es in den 
            Morgenſtun=
den nach Kaſſel zurück. Als der Lenker im 95 Klm.=Tempo eine Kurbe 
nehmen wollte, kam der Wagen ins Schleudern, ſchlug gegen einen 
            Lei=
tungsmaſt und rannte mit voller Fahrt über einen Bürgerſteig in ein 
Kolonialwarengeſchäft, das fürchterlich verwüſtet wurde. Von den 
            In=
ſaſſen des Wagens wurde einer ſofort getötet und fünf weitere, 
            dar=
unter eine Dame, ſo ſchwer verletzt, daß ihr Aufkommen unmöglich 
            er=
ſcheint. Der Wagen liegt vollkommen zertrümmert unter Mauerſchutt 
und Glasſcherben in dem Geſchäft, in dem ſich glücklicherweiſe zur 
            Un=
glücksſtunde niemand aufgehalten hatte. Die übrigen drei Inſaſſen 
des weit überlaſteten Wagens kamen mit leichteren Verwundungen 
davon.
Familiennachrichten
 Todes=Anzeige. 
Am 24. März entſchlief nach 
langer Krankheit meine liebe Frau, 
unſere gute Mutter, 
            Schwieger=
mutter, Großmutter, 
            Urgroß=
mutter und Tante 
533 
Frau Käthchen Große 
geb. Kumpf 
im Alter von 76 Jahren. 
Für die trauernden Hinterbliebenen: 
Karl Große u. Kinder. 
Darmſtadt, Ballonplatz 9, Dieburg, 
Mainz, Staufenberg, 26 März 1928. 
Die Beerdigung findet ſtatt am 
Dienstag, den 27. März, nachm 
3 Uhr, von der Kapelle des 
            Wald=
friedhofs aus.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme und für alle 
            Kranzſpen=
den bei dem Hinſcheiden unſeres 
lieben Entſchlafenen 
Georg Trietſch 
ſagen wir unſeren innigſten Dank. 
Insbeſondere Dank Herrn Pfarrer 
Vogel für ſeine troſtreichen Worte 
(*8296 
am Grabe. 
Im Namen der trauernden Hinteröliebenen: 
Frau M. Trietſch und Kinder. 
Darmſtadt, 24. März 1928.
Heilerde
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Braunwarth 
Ernst-Ludwigstr. 3.
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Nach langem und arbeitsreichem Leben verſchied heute 
9 morgen, wenige Tage nach Vollendung ſeines 89. 
            Lebens=
jahres, unſer treuer, unbergeßlicher Vater, 
            Schwieger=
vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel 
Herr 
PeterRodenhäuſer XIV. 
früher Gaſtwirt „Zur Goldnen Traube‟ 
in Ober=Ramſtadt. 
Darmſtadt, Mühlſtr. 64, Frankfurt a. M. 
den 25. März 1928. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Margareie Schäfer Wwe., geb. Rodenhäuſer 
Eliſe Fick, geb. Rodenhäuſer 
Luiſe Rodenhäuſer 
Auguſt Fick 
Auguſt Kraffert 
Enkel und Arenkel. 
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 27. März, 
nachmittags 2½ Uhr, in Ober=Ramſtadt ſtatt. (5560 
 
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Seidler=Winkler. Soliſtin: Marguerite Salvi (Sopran). o 22: 
Preſſenachr. O 22.30: Nachtmuſik. Mitw.: Dr. Bach (eigene 
            Ge=
länge zur Laute) und M. Roth mit ſeinem Orch. 
Wetterbericht. 
Tiefer Luftdruck, der ſich über Weſt= und Nordweſteuropa erſtreckt, 
läßt an ſeiner Rückſeite unter Barometeranſtieg kühlere Luftmaſſen 
            vor=
dringen. Die Rückſeitenwirkung dürfte auch bei uns zu veränderlichem 
Wetter führen und in Begleitung der kühleren Luftmaſſen mehrfach 
leichte Schauer auftreten. 
Ausſichten für Montag, den 26. März: 
Wechſelnde Bewölkung, kühler, vereinzelte leichte Niederſchläge. 
Ausſichten für Dienstag, den 27. März: 
Wolkig mit vorübergehendem Aufklaren, Temperaturen nur wenig 
verändert. 
Kauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; fü= 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Drud 
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen. 
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Seite 3
Nummer 86
Montag, den 26. März 1928
 Süddeutſchland gewinnt den Handbaupokal der OSB., die 
            Ehren=
preiſe des Reichspräfidenten und des Seſſiſchen Staatspräſidenten 
EEin wunderbares Spiel. — Glänzende Leiſtungen beider Mannſchaften in der erſten Halbzeit. — Süddeutſchland ſteigert 
eine Form noch in der zweiten Halbzeit und erringt dadurch einen hohen und vollkommen verdienten Sieg. — Der 
Sturm der 98er in allerbeſter Spiellaune. — Bender=Schwanheim die Ueberraſchung des Tages. 
Herr Pöthmann, Barmen, war dem Spiel ein 
            muſter=
einer kurzen Drangperiode der Berliner; in dieſem Zeitraum hält 
Bender kurz hintereinander ſehr ſchwere Bälle, darunter einen gültiger Leiter. Unauffällig, korrekt und ſicher leitete er den 
Süddeutſchland — Brandenburg 
Kampf, ohne daß ihm überhaupt eine Fehlentſcheidung unter= 
Straſwurf, den er fliegend eben noch unter großem Applaus aus
13:6 (7:4).
 Das Pokolendſpiel, das größte ſportliche Ereignis, das Darmſtadt 
beisher in ſeinen Mauern geſehen hat, iſt vorüber, Und nur eine 
MReinung wird über dieſes Spiel geſprochen werden können: Der 
Rampf zwüſchen ber Auswahlelf des bisher als am ſpielſtärkſten 
angeſehenen Landesverbandes Brandenburg gegen die Süd= 
Beutſche Elite hat in jeder Beziehung all das gehalten, was man 
ſepwarten konnte; es iſt wohl nicht zuviel geſagt, daß dieſe 
            Er=
wwartungen noch ſtark übertroſfen wurden. Wenn wir unbedingt 
eu dieſem Ergebnis kommen müſſen, ſo iſt dies nicht allein 
waraus zu erllären, daß die Süddeutſchen einen vielbejubelten 
und hohen Sieg in volllommen einwandfreier und überlegener 
ſelrt erzielen lonnten, und zwar über einen Gegner, der allgemein 
mls Favorit angeſehen wurde. Mag auch dieſes Ergebnis im 
Blugenblick wichtig ſein, ſo wird es an Bedeutung üübertroffen von 
wer Tatſache, daß dieſes Spiel auf beiden Seiten Prachtleiſtungen 
Feigte und in derartig vornehmer, vorbildlicher Form zur Durch= 
Führung gelangte, daß dieſes Spiel mehr als alle Handballſpiele, 
wie wir bisher in Darmſtadt geſehen haben, Anſpruch danauf er= 
Heben konnte, als Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des Wortes 
Sezeichnet zu werden. So iſt es kein Wunder, daß die Maſſen 
Singeriſſen wurden und daß Beifallsftürme das Spielfeld 
            um=
bpauſten, weitaus ſtärker, wenn die Einheimiſchen, Süddeutſchen, 
brillierten, leiſer, doch immer noch ſportlich anerkennend, wenn 
Berlin ſeine Erfolge erzielte. Kein Mißton ſtörte ſo das Spiel, das 
Ewohl jedem, der es miterlebt hat, ſtets in beſter Erinnerung 
bleiben wird. 
Schon bange vor Spielbeginn war der Platz der 98er dicht 
gefüllt. Das dem Handballſpiel vorausgehende Fußballſpiel, das 
eine ſtavk verjüngte Ligamannſchaft der 98er gegen Koblenz= 
Miederlahnſtein austrug — die Darmſtädter gewannen den 
„Kampf 5:3 — hatte durch den folgenden Kampf zahlreiche 
            Zu=
ſſchauer. Als pürnktlich um 4 Uhr die Berliner in ihrem bekannten 
Sweißen Dreß mit rotem Querſtreifen den Platz betraten, wies 
Die Kampfbahn einen Maſſenbeſuch auf. Mit 7000 Zuſchauern 
wwar ein Rekord für den Beſuch eines raſenſportlichen Ereigniſſes 
ffür Darmſtadt aufgeſtellt. Zahlreich waren prominente 
            Perſön=
ichkeiten erſchienen. So ſah man u. a. den heſſiſchen 
            Innenmini=
ſter Leuſchner, Schulrat Haſſinger, Oberbürgermeiſter Dr. 
            Gläſ=
ſſing ſowie mehrere Bürgermeiſter der Stadt Darmſtadt, als 
            Ver=
reter der D. S.B. Herrn Burmeiſter=Hamburg, für den 
            Süddeut=
ſchen Fußballverband Herrn Huber und als Vertreter des 
            Frank=
furter Verbandes Herrn Schiff. Viele, die bisher der Sport= 
Bewegung noch vollkommen fern ſtanden, waren durch die 
            Werbe=
trommel angelockt. Wir ſind gewiß, daß bei nächſter Gelegenheit 
niemand von denen, die zum erſten Male ein Handballſpiel 
            ge=
ſehen haben, fehlen wird, daß er Freunde, Bekannte und 
            Ver=
wandte mitnehmen wird. 
Während die Süddeutſchen in der angekündigten Aufſtellung 
antraten, hat Berlin ſeine Mannſchaft noch auf einem Poſten 
verändert. Die brandenburgiſche Auswahlmannſchaft ſtand: 
Gramſch 
(Brandenburg) 
Kopiſchbe Stagge 
(D. H. C.) 
Preuß 
Schlegel 
Stamm 
(S.C.C.) 
(B.T. S.V. 1850) (D.H. C.) 
Schelenz Kaudynia Heine 
Klatt Zabel 
(Siemens) 
(D.H.C.)
 Der Spielverlauf. 
Berlin hat Anſtoß und liegt auch gleich vor dem Tor der 
Süddeutſchen. Eben noch ſtreift ein ſcharfer, tieſer Ball knapp 
neben dem Tor vorbei, als auch ſchon im nächſten Augenblick 
der ſüddeutſche Torwächter eingreifen muß. Der Spielbeginn 
ließ das Endreſultat gewiß nicht ahnen. Schelenz, der Berliner 
Mittelſtürmer, ſchickt ſeine Außenſtürmer immer wieder auf die 
Fahrt, doch vergebens. Bender hält. Erſt in der 4. Minute 
            kom=
men die Süddeutſchen zu ihrem erſten Angriff; gleich wird es 
auch im Gäſteſtrafraum gefährlich. Schon der 2. Angriff der 
            Süd=
deutſchen bringt ihnen die Führung, die ſie bis Spielende hin 
ſich nicht mehr abnehmen laſſen: Dietz, der Außenſtürmer ſpielte, 
hat ſich allein durchgelämpft, hoch in die linke Tonecke fauſt der 
ſcharfe Ball, den Gramſch mit dem beſten Willen nicht mehr 
            er=
reichen konnte. 3 Minuten ſpäter kämpft ſich zur Abwechſlung 
der rechte Außenſtürmer durch, Gramſch fängt zwar zuerſt den Ball, 
der von Fiedler tief in die kürzere, untere Torecke gezielt war, doch 
vergebens: Der Ball prallt vom Tonwächter ab ins Netz. Der 
Berliner Towwächter iſt ſichtlich durch die gute Wurffähigkeit der 
Süödeutſchen überraſcht und wird leicht nervös. Zwar kann 
Heine ſür Berlin in ſchöner Manier ein Tor auſholen, doch 
Hennemann kann im anmittelbaren Anſchluß für Süddeurſchland 
wieder erfolgreich ſein; dieſen Torepfolg härte der gegneriſche 
Toywächter allerdings vermeiden können. Wieder kommt es zu
 der Ecke boxt. Einer glänzenden Kombination des linken 
Flügels iſt er jedoch nicht gewachſen: Zobel, Berlins beſter und 
erfolgreichſter Spieler, ſtellt das Reſultat 3:2. Zur Abwechſlung 
dominierte jetzt der Süddeutſche Sturm, der offenſichtlich viel 
geſährlicher iſt als das gegneriſche Angriffsquintett. Innerhalb 
3 Minuten heißt es ſo 6:2 für Süddeutſchland, und zwar durch 
Strafwurf von Hennemann, durch Doppelhänder von Jans und 
durch Drehball von Dietz. Das ſtark forcierte Tempo fordert ſein 
Opfer, der Kampf ſlaut gegen Ende der 1. Halbzeit hin etzwas 
ab. Wieder holt Kaudynia und Zabel für Berlin auf; kurz vor 
dem Halbzeittfiff iſt Fiedler erfolgreich, ſo das Halbzeitergebnis 
auf 7:4 ſtellend. 
Das für Süddeutſchland günſtige Halbzeitergebnis 
            befrie=
digte allgemein. Trotz des Vorſprunges von drei Toren war 
jedoch der Enderfolg noch nicht geſichert. Berlins Leiſtung hatte 
allgemein imponiert; man war keineswegs ſicher, ob 
            Süddeutſch=
land die bisherige Leiſtung weiter durchführen konnte. Um ſo 
angenehmer konnte man mit Wiederbeginn erkennen, daß jetzt 
auch die geſomte ſüddeutſche Hintermannſchaft zur großen Form 
auflief. In taktiſch durchaus richtiger Weiſe ſpielten die Läufer 
defenſiv, drängten den gegneriſchen Sturm ſo zuſommen und 
ließen ihn auf dieſe Weiſe nur ganz ſelten zum Wurf kommen. 
Der Berliner Sturm wurde immer wieder kaltgeſtellt; Roſen= 
Neutter ergänzten ſich glänzend und in der Läuferreihe lieferten 
Gebhardt und Voß ein geradezu muſtergültiges Spiel, wogegen 
Böhm etwas abſiel. Da man gleichzeitig auch den Sturm 
            er=
giebig mit weiten Vorlagen fütterte, iſt am Spiel der 
            Hinter=
maunſchaft in der zweiten Halbzeit nicht das geringſte 
            auszu=
ſetzen. Berlin fällt dauernd auf die Taktik der Süddeutſchen 
            her=
ein. Während man Jans und Fiedler ſcharf abdeckt, ſteht 
            Wer=
uer und Hennemann frei im Feld und leiten mit den weiten 
Bällen aus der Hintermannſchaft Angriff auf Angriff ein. Die 
Maſſe iſt begeiſtert durch die Fangtechnik der beiden 
            Süddeut=
ſchen Halbſtürmer; beſonders wenn Werner die Bälle fängt, hört 
man erſtaunte Beiſallsrufe aus dem Publikum. Das Spiel der 
ſüddeutſchen Stürmer wird, geſtärkt durch das Gefühl der 
Ueberlegenheit, ideenreicher; ſelten geſehene Täuſchungsmanöver 
laſſen den Gegner doch etwas verzagen. Zwar iſt Berlin zuerſt 
in der zweiten Halbzeit durch Strafwurf von Zabel erfolgreich. 
Von da ab funktioniert jedoch die ſüddeutſche Angriffsmaſchine 
fabelhaft. Auf Kombination Hennemann=Jans fällt für 
            Süd=
deutſchland das achte Tor. Wenig ſpäter wehrt Berlins 
            Tor=
wächter ab, im Nachwurf erzielt jedoch Fiedler in 
            unnachahm=
licher Manier Nr. 9. Jans ſpielt Hennemann frei und „Lord”, 
der heute erfolgreichſte Stürmer, läßt die Chance wiederum 
nicht aus. Ein Drehball von Fiedler (Nr. 11) und wiederum 
Kombination Jans=Hennemann läßt die Niederlage für Berlin 
langſam kataſtrophal werden. Der Berliner Strafwurfſpezialiſt 
Zabel verwandelt einen Freiwurf zum letzten Erfolg der Gäſte. 
Süddeutſchland hat jedoch das letzte Wort durch Dietz, der den 
13. Torerfolg erzielt. 
Die Kritik der Berliner Mannſchaft, die wohl noch nie in 
derartiger Höhe geſchlagen wurde, muß davon ausgehen, daß 
            ſo=
wohl die Berliner Fachzeitungen als auch die Führer des 
            Bran=
denburgiſchen Verbondes ihre Auswahlelf für die ſtärkſte 
            Be=
ſetzung angeſehen haben, die geſtellt werden konnte. Der 
            Ber=
liner Auswahlelf wurde zum Verhängnis, auf einen Gegner in 
Glanzform zu ſtoßen. Nicht ganz auf der Höhe ſchien uns das 
vielgerühmte Abwehrtrio der Gäſte, das den vielen Variationen 
Darmſtädter Angriffskunſt nicht gewachſen war. Glänzend 
            da=
für war Preiß als Mittelläufer und die linke Sturmſeite, 
            ſelbſt=
verſtändlich auch Zabel. Schelenz als Mittelſtürmer konnte dem 
Tempo der zweiten Halbzeit nicht nachkommen; ſeine 
            Inten=
ſivierung des Innenſpieles in der zweiten Hälfte war 
            keines=
wegs angebracht. Trotz und alledem muß feſtgeſtellt werden, daß 
die Berliner ein ganz großes Spiel lieferten. 
Süddeutſchland hatte einen Sturm, der 13 Tore ſchoß; 
            da=
mit erübrigt ſich eine Kritik dieſes Mannſchaftsteiles. Es war 
ein Triumph der Darmſtädter Stürmer, wie wir ihn in dieſem 
Ausmaße nicht zu erhoffen gewagt haben. Ganz beſonders 
            be=
währte ſich die Umſtellung von Hennemann und Dietz. Beide 
            ſtan=
den geſtern auf dem richtigen Poſten. Dietz konnte als Linksaußen 
ſich ſeiner bekannten Schußkraft erinnern und machte auch 
            erfreu=
licherweiſe mit Erfolg recht ausgiebigen Gebrauch davon. Die 
Hintermanſchaft litt in der erſten Halbzeit, unter mangelndem 
Verſtändnis; als dieſer Schaden jedoch behoben war, klappte es 
auch in dieſem Mannſchaftsteil hervorragend. 
Süddeutſchland iſt mit ſeinem Siege Pokalmeiſter 
            gewor=
den. Der Sieg, auch in der errungenen Höhe vollkommen 
            ver=
dient, wurde mit größtem Beifall aufgenommen; als Jans, 
Süddeutſchlands Spielführer, glückſtrahlend aus den Händen 
des Herrn Miniſters des Innern Leuſchner und des 
            Handball=
ausſchußvorſitzenden der D.S.B., Herrn Burmeiſter, die in kurzen 
Anſprachen den Mannſchaften aufrichtige Anerkennung für die 
gezeigten Leiſtungen zollten, die Ehrenpreiſe in Empfang nahm, 
gaben begeiſtert aufgenommene Sportrufe dem Tage einen 
            wür=
digen Abſchluß.
 lief. So hat er nebem den Mannſchaften ein gut Teil dazu 
            bei=
getragen, dieſes Spiel zum Erlebnis werden zu laſſen. 
            Aller=
dings machten ihm alle Spieler ſein Amt inſofern leicht, als 
jeder Einzelne beſtrebt war, nur auf die ſportlich einwandfreieſte 
Art zu kämpfen. 
Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft der Damen. 
Die Frage nach dem Süddeutſchen Handballmeiſter der 
Damen iſt weiter ungeklärt, da die beiden Favoriten, der 
            Titel=
verteidiger Sportfreunde Landau und Poſt S. V. 
Frankfurt, am Sonntag in Landau 1:1 (Halbzeit 0:0) 
ſpielten. 
Weſideutſche Handball=Meiſterſchaft. 
Das intereſſanteſte Spiel des Sonntags, das Treffen 
zwiſchen dem Tabellenführer VfB. 08 Aachen und den Kurheſſen 
Kaſſel, mußte abgeſagt werden. In den beiden anderen 
            Spie=
len gab es Ueberraſchungen. Preußen Eſſen konnte gegen die 
Siegener Sportfreunde nur 4:4 ſpielen, nachdem es bei 
            Halb=
zeit 3:0 geführt hatte. Die ſehr robuſt ſpielenden Südweſtfalen 
verletzten allerdings kurz nach der Pauſe einen Eſſener 
            Ver=
teidiger ſchwer. VfL. Münſter konnte die Sp.Vg. Oberhauſen 
3:1 (Halbzeit 0:0) ſchlagen. — In der Tabelle führt. Aachen 
weiter mit zwei Punkten Vorſprung vor Solingen 95. Es folgt 
dann eine Mittelgruppe, die ſich aus Preußen Eſſen, VfL. 
            Mün=
ſter, Kurheſſen Kaſſel und Sportfreunde Siegen zuſammenſetzt. 
Ausſichtslos am Schluß ſteht die Sp.Vg. Oberhauſen. 
Nol. S. V. Stettin 
Baultenerbands. Hapdbalmneiſe. 
Zum entſcheidenden Spiele um die Handballmeifterſchaft 
des Baltiſchen Sportverbandes trafen in Danzig die Polizei= 
Sportvereine von Danzig und Stettin zuſammen. Stettin 
konnte einen knappen 3:2 (3:0)=Sieg erringen und ſich damit 
erſtmalig in den Beſitz des Titels bringen.
 Handball. 
Turngemeinde Darmſtadt 1846 — Turnverein Bensheim 9:3 (4:1). 
Die Tuvngemeinde Darmſtadt hatte für geſtem die beiden 
erſten Mannſchaften des Turnvereins Bensheim zu 
            Handball=
ſtielen verpſlichtet. Infolge Erkrankung verſchiedener Spieler 
Bensheims ſonnte dieſes jedoch nur eine Maniſchaft, die aus 
Spielern der erſten und der zweiten Mannſchaft zuſammengeſetzt 
war, ſtellen. Darmſtadt ſtellte deshalb eine ebenſo 
            zuſammen=
geſetzte Mannſchaft gegenüber. 
Darmſtadt war Bensheim entſchieden überlegen, was die 
1846er venanlaßte, das Spiel etwas zu leicht zu nehmen. Die 
Folge dovon war, daß von Darmſtadt in der erſten Halbzeit nicht 
das ſchöne Zuſammenſbiel gezeigt wurde, das man ſonſt von 
ihnen gewohnt iſt. Im Gegenſatz hierzu war Bensheim mit 
            gro=
ßem Eiſer bei der Sache. Im Stuvm Mappte es vorzüglich, es 
konnte jedoch durch die Störungsarbeit Dammſtadts vorerſt nichts 
erreicht werden. Erſt in der 22. Minute, nachdem das Spiel ſchon 
einige Zeit auuf 3:0 für Darmſtadt ſtand, fiel burch 16.50=Meter 
das erſte Tor für Bensheim. Kurz vor Hallbzeit konnte Darmſtadt 
nochmals einſenden. — Nach Seitenwechſel nahm Darmſtadt das 
Spiel erniſter und zeigte ein ſchönes Spiel. Bensheim wehrte ſich 
gewaltig, Konnte jedoch nicht verhindern, daß Darmſtadt noch 
            fünf=
mal den Ball ins Tor ſetzte. Demgegenüber war Bensheim nur 
noch zweimal erfolgreich. Mit 9:3 für Darmſtadt trennte 
            Schieds=
richter Weicker=Roßdorf die Parteien. 
Deutſch=ſchweizeriſcher Kunſtturn=Wettkampf. Der 
            traditio=
nelle deutſch=ſchweizeriſche Wettkampf der Kunſt=Turner zwiſchen 
den Städtemannſchaften von Göggingen und Bern, der auf 
Berner Boden ausgetragen wurde, ſah beide Mannſchaften faſt 
gleichwertig. Nur mit ganz geringem Punktvorſprung konnte 
Göggingen 362 gegen Bern 359,75 gewinnen. 
Eine Fußball=Senſation gab es im Endſpiel um den 
            ſchwei=
zeriſchen Pokal. Servette Genf ſchlug die Grashoppers Zürich 
mit 5:1 (3:1). 
Der Deutſche Meiſterſchaftsfechter Casmir wird an den 
tſchechiſchen Fecht=Meiſterſchaften, die am 31. März und 1. April 
in Kaſchau ſtattfinden, teilnehmen. 
Das Straßenrennen „Quer durch die Lüueburger Heide‟ 
über 144,8 Kilometer wurde in Klaſſe 4 eine Beute von Kaſpar= 
Berlin im 4:B Stb.
Seite 6
Montag, den 26. März 1928
Nummer 86
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in 
Er 
Ry 
du
 Die Süddeutſchen Fußball= 
Endſpiele. 
Faboritenſiege bei den Meiſtern. — Der „Club” 
erneut geſchlagen. 
Auch der letzte Märzſonntag brachte Ueberraſchungen, von 
denen aber keine beſonders ins Gewicht fiel. Die Niederlage des 
1. F.C. Nürnberg, die allerdings wohl von entſcheidender 
            Be=
deutung iſt, bann eigentlich nicht als beſondere Ueberraſchung 
            ge=
wertet ſperden. 
In der Runde der Meiſter 
verliefen die Kämpſe normal. Allerdings hatten die Favoriten in 
allen Hämpfen ſſchwer zu ringen, um die Punkte ſicherzuſtellen. 
Eintracht Frankfurt rang dem K.F.V. in Karlsruhe vor 10 00)0 
Zuſchauern ein 2:1 (2:0) ab, die Sp. Vg. Fürth ſchlug Wormatia 
Worms 3:1 (Haſbzeit 3:01) und Bayern München blieb in 
            Saar=
brücken üüber den F.V. 4:2 (2:1) ſiegreich. Es wwar ein Ereignis 
für den Fußball des Saargebiets, 15 000 Zuſchauer kamen, um ein 
ſehr gutes Spiel des ſaarländiſchen Meiſters zu erleßen. Die 
Bayern mußten ſich mächtig ſtrecken, um gewinnen zu können. 
Im vierten Spiele des Tages trennten ſich S. V. Waldhof und die 
Sturtgarter Kickers mit einem 2:2 (1:1). — Die neuen 
            Punkt=
verluſte von Karlsruher F. V. und Stuttgarter Kickers nehmen 
dieſen Mannſchaften die letzten Ausſichten, den ſertvollen weiten 
Platz noch erreichen zu können. Der Anwärterkreis auf Meiſter=
 In der Gruppe Sü doſtkonnte der S. V. München nach hartem 
Kampf den Deutſchen Meiſter 1. F.C. Nürnberg 1:0 (0:0) ſchlagen 
und damit für die im Vorſpiel erlittene 0:5=Niederlage Revanche 
nehmen. Der „Cbub” ſcheidet mit dieſer neuerlichen Niederlage 
im Kampf um den Gruppenſieg aus, er hat wieder vier 
            Verluſt=
punckte mehr als Wacker. Ueberraſchend glatt, mit 4:0 Treffern, 
ſchlug Union Böckingen den Freiburger S.C.
 In der Gruppe Nordweſt hat der Tabellenführer F. S. V. 
FranFfurt einen ſſeiner gefährlichſten Rüvalen, den V.f. L. Neckarau, 
diadurch verloren, daß ſich dieſer von Mainz G5 — allerdings 
            un=
verdient hoch — 3:1 ſchlagen ließ. Einige Ueberraſchung löſten 
die Ergebniſſe Rot=Weiß Franüfurt — Saar 05 Saarbyücken 1:2 
und Boruſſia Neunkirchen — V.f.L. Neu=Iſenburg 2:3 aus. Die 
Dabelle"
 Karlsruher F. P. unterliegt der Eintracht 1:2. 
Ein harter Kampf vor 10 000 Zuſchauern. 
Zu dieſem bedeutenden Treffen hatten ſich auf dem KFV.= 
Platz 10 000 Zuſchauer eingefunden. Als Schiedsrichter 
            fun=
gierte Fritz=Oggersheim, der gegen die beiden Kampfleiter, die 
an den letzten beiden Sonntagen die Karlsruher Spiele leiteten, 
ſehr günſtig abſtach. Das Spiel ſelbſt war wenig ſchön. Beide 
Mannſchaften ſpielten etwas zu ſehr verkrampft. Während die 
Eintracht in der erſten Halbzeit faſt ohne Unterbrechung 
            domi=
nierte und auch durch Ehmer und Dietrich zwei Treffer erzielen 
konnte, mußte ſie ſich in der zweiten Halbzeit faſt ganz auf die 
Verteidigung beſchränken. Die im Torſchuß wieder ſeh= 
            un=
ſicheren KFV.=Stürmer konnten aber nur einen Treffer 
            auf=
holen und mußten ſo den Gäſten aus Frankfurt, die wieder 
mit Erſatz für Schaller ſpielten, einen knappen Sieg überlaſſen. 
der allerdings der etwas beſſeren Geſamtleiſtung nach auch 
verdient war. 
F. P. Saarbrücken — Bahern München 2:4. 
Ehrenvolle Niederlage der gut ſpielenden Saarländer. 
Die Fußballgemeinde des Saargebiets hatte wieder einmal 
ein Ereignis. Von nah und fern ſtrömten die Maſſen herbei, 
um den wahrſcheinlichen ſüddeutſchen Meiſter ſpielen zu ſehen. 
15 000 Zuſchauer umſäumten ſchließlich den Platz im 
            Ludwigs=
park und boten im Verein mit dem milden Frühlingswetter 
dem Großkampf einen würdigen Rahmen. Die Ueberraſchung 
des Spieles war aber nicht etwa eine imponierende Leiſtung 
der „Bayern” ſondern das ſehr gute Spiel der ſaarländiſchen 
Elf, die noch weit beſſer, als am letzten Sonntag gegen den 
KFV. ſpielte. Die Bayern mußten ihr Letztes aus ſich 
            heraus=
geben, um die in Angriff und Verteidigung elanvoll und gut 
ſpielenden Saarländer 4:2 (Halbzeit 2:1) ſchlagen zu können. 
Beſonders verdient machten ſich bei Saarbrücken um das 
            ehren=
volle Ergebnis der vorzügliche Tormiann Dahlheimer, der 
            wie=
der ſpielende Zeimet, der als rechter Läufer, den gefährlichen 
linken Flügel der „Bayern” in Schach hielt. 
S. C. München 1860 — 1. 3BC. Nürnberg 1:0. 
Mäßige Leiſtungen. — München ſiegt aber verdient. 
18 000 Zuſchauer. — Halbzeit 0:0. 
Der Deutſche Meiſter vermochte vor 18000 Zuſchauern nicht 
die letzte große Chance, die ihm die Niederlage des Vorſonntags 
von Wacker München verſchafft hatte, zu nutzen und die 1260er 
haben die große Befriedigung, nun doch die beiden Tabellen= 
Kührer zur Strecke gebracht zu haben. Das Treffen ſtand unter 
der ausgezeichneten Leitung des Schiedsrichters Weingärtner= 
Offenbach, enttäuſchte aber faſt auf der gamzen Linie. Die 
heutige Leiſtung der Nürnberger beweiſt, daß ſie zurzeit wirklich 
für einen erſten Tabellenplatz nicht reif ſind. Ueberkombination 
auf der gawzen Linie mit dem ſtets gleichbleibenden Ergebnis, daß 
die Münchener Hintermannſchaft die Chancen zerſtören konnte. 
Aber auch Münchens Strm befriedigte nicht voll und zeigte bei 
totſicheren Gelegenheiten mangelndes Schußvevnögen. Daß 
unter dieſen Umſtänden die erſte Halbzeit torlos endete, kann 
gicht Wunder nehmen. Aber auch in der zweiten Halbzeit fand 
Möünchen nur einmal in der Mitte der Spielzeit durch Hornauter 
das Tor uud der jeden Schwunges ennbehrende Kamf ging mit 
Dieſem Engppen Ergebnis zu Ende.
 Sp. Pg. Fürth — Wormatia Worms 3:1. 
Fürth glänzt in der erſten, Worms in der zweiten Halbzeit. 
Ecken 10:0. — Halbzeit 3:0 für Fürth. 
In Füruh ſcheint ſich allmählich wieder das Vertrquen zu 
den Einheimiſchen und der Geſchmack an den ſüddeutſchen 
            End=
ſpielen einzuſtellen. Jedenfalls wollten 8000 Zuſchſauer das 
            Auf=
treten der Wormſer Ueberraſchungswannſchaft ſehen, die Fürth 
im Vorſpiel einen Punkt abgenoymen hatte. Die wieder zu ſich 
ſelbſt gekommenen Kleeblättler führten aber in der erſten 
            Halb=
zeit ein ſolch beſtechendes Spiel vor, daß Worms ſich bis zur 
Pauſe durch Franz (2) und Rupprecht dreimal geſchlagen bekennen 
mußte. Nach dem Wechſel kam wie inmner die rgoße Leiſtung ber 
Gäſte, die umſo höher einzuſchätzen iſt, als ſie durch die wieder 
auftretende alte Verletzung ihres Sturmführers Winkler in ihren 
Aktionen ſtark gehandikapt blieben. Fürth mußte zeitweilig ſchwer 
verteidigen und verſchuldete auch einen Fonl=Elfer, der durch 
Müller das Ehrentor brachte. 
SB. Waldhof — Stuttgarter Kickers 2:2 (1:1) 
Waldhof die beſſere Mannſchaft. — Ein überaus harter Kampf. 
Der Schiedsrichter verſagt. 
Das mit Spannung erwartete Treffen nahm leider durch 
das völlige Verſagen des Schiedsrichters Huſſel=Nürnberg einen 
ſehr unſchönen Verbauf. Diefer verſagte nicht nur in 
            Abſeits=
entſcheidungen, ſondern überſah auch verſchiedentlich grobe Fouls. 
Dadurch turde die Spielweiſe beider Maunſchaften ſehr hart 
und das Spiel drohte auszuarten. Auch die Leiſtungen wurden 
Dadurch naturgemäß ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, namentlich 
in der zweiten Halbzeit fiel das Spiel ganz auseiwander, machdem 
es vor der Pauſe immerhin noch befriedigen konnte. Bei 
            Stutt=
gart wrde der gute Mittelläufer Niederbacher Genletzt und mußte 
ſpäter auf Linksaußen als Statiſt mitwirken, während der 
Mittelſtürmer Welz ſeinen Poſten verſah. Bei Walldhof wurde 
bald nach Begimn der Halblinke Engelhardt II verletzt und war, 
nachdem er einige Zeit ausgeſchieden war, nach ſſeinem 
            Wieder=
eintritt ebenfalls zu einer Statiſtenrolle auf dem rechten Flügel 
verurteilt. Beide Mannſchaften waren alſo durch dieſſe 
            Vor=
komnniſſe gleich ſtark benachteiligt. In der erſten Halbzeit zeigte 
Wadhof ein recht ſchönes Spiel uund hätte eien knappen Sieg 
verdient gehabt. Bei der Pauſe ſtand das Treffen 1:1. Auch in 
der zweiten Halbzeit wwar jede Partei noch einmal enfolgreich. 
Dem Treffen wohnten 6000 Zuſchauer bei. 
Mainz 05 ſchlägt den P. f. T. Neckarau 3:1. 
5000 Zuſchauer ſahen ein typiſches Punkteſpiel, das aber 
ſtets ſo intereſſant war, daß die Zuſchauer bis zum Schluß in 
Bann gehalten wurden. Der Sieg der Mainzer fiel — wenn en 
überhaupt verdient war — etwas zu hoch aus. Neckarau hatte 
ungewöhnlich viel Pech, beſonders in der erſten Halbzeit, in der 
zahlreiche Schüſſe gegen die Latten oder knapp neben die Pfoſten 
gingen. Im Feldſpiel waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig. 
Mainz hatte ein großes Plus in ſeinem ausgezeichneten 
            Tor=
wart. Lautner ſtand wieder zwiſchen den Pfoſten der 
            Rhein=
heſſen, und ihm iſt es faſt allein zu verdanken, daß die Gäſte 
nicht zu dem verdienten Ausgleich kamen. 
Lipponer gab den Mainzern in der 28. Minute nach einer 
ſchönen Vorlage von Kaiſer die Führung. Zahlreiche, gut 
            durch=
geführte Vorſtöße von Neckarau ſcheiterien an verſchiedenen 
Hinderniſſen. Vor allem hielt ſich Lautner im Mainzer Tor 
ganz hervorragend. Fünf Minuten nach Wechſel erhöhte 
            Lip=
poner durch direkte Verwandlung eines Strafſtoßes auf 2:0 für 
Mainz und in der 17. Minute konnte der Mainzer 
            Mittelſtür=
mer Neiſche ſogar ein drittes Tor erzielen. Dann wurden die 
Gaſtgeber ganz in die Verteidigung zurückgedrängt, jedoch 
            ge=
lang es Neckarau erſt zwei Minuten vor Schluß durch den 
            Halb=
rechten, eine Flanke des Linksaußen zum Ehrentor zu 
            ver=
wandeln. 
Sp. Pg. Sandhofen— Sp. Pg. Arheilgen 3:2(2:1) 
Das Reſultat iſt für Arheilgen etwas ſchmeichelhaft 
            aus=
gefallen. Die Ueberlegenheit der Platzbeſitzer war größer als es 
die Zahlen beſagen. Die Gäſte ſtellten einen wieſelflinken Sturm 
ins Feld, der jedoch in bezug auf Ballbehandlung ſehr viel zu 
wünſchen übrig ließ. Die Verteidigung zeichnet für das knappe 
Ergebnis verantwortlich. Leider nahm das Spiel gegen Schluß 
ziemlich ſcharfe Formen an, ſodaß der Mittelſtürmer Beier vom 
Platzverein wegen Tätlichkeit vom Platz geſtellt werden mußte. 
In der 9. Minute gingen die Gäſte durch ihren Halblinken in 
Führung. Gleich darauf zog aber Sandhofen wieder gleich.. 
Kurz vor dem Wechſel köpft der Mittelläufer Staatsmann vom 
Platzverein eine Flanke von rechts zum zweiten Treffer ein. 
Die 60. Minute ſieht die Platzherren abermals erfolgreich, und 
zwar durch ihren Halblinken. Beim Stande von 3:1 kommt 
Arheilgen wieder etwas auf und verbeſſert durch Murmann 
auf 3:2. 
Fußball=Städtekampf Paris — Berlin 4:1 
Eine blamable Niederlage der Reichshauptſtädter. 
Paris, 25. März. (Drahtber.) 
Der Berliner Fußball kann in Paris nicht zur Geltung 
            kom=
men. Nachdem der Meiſter Hertha=BSC. bereits vor einigen 
Monaten in der franzöſiſchen Hauptſtadt zweimal geſchlagen 
wurde, mußte ſich am Sonntag auch die Berliner 
            Stadtmann=
ſchaft im fünften Paris-Berlin=Kempf einwandfrei ſchlagen 
laſſen. Die äußeren Umſtände für den im Stade Colombes zum 
Austrag gekommenen Kampf waren nicht gerade die beſten. Das 
Wetter war ſehr kühl und außerdem ging ein feiner Sprühregen 
nieder. Trotzdem wohnten dem Kampf 15 000 Zuſchauer bei, 
darunter auch der Fifa=Präſident Rimet und ein Vertreter der 
Deutſchen Botſchaft. Berlin ſpielte in der erſten Halbzeit mit 
dem Wind aber ſchon bald nach dem Anpfiff verfehlte die rechte 
Abwehrſeite den anſtürmenden linken Pariſer Flügel und nach 
Flankenwechſel und Vorlage konnte der Pariſer Rechtsaußen 
das Führungstor buchen. Berlin erzielte zwar in der vierten 
Minute durch Sienholz den Ausgleich, fand ſich aber nie recht 
zuſammen und mußte froh ſein, daß die Franzoſen im weiteren 
Verlauf der erſten Halbzeit viele Torchaucen ausließen. In der 
zweiten Halbzeit waren die Pariſer klar überlegen, Gehlhaar im 
Berliner Tor hatte dauernd eine Rieſenarbeit. Durch ſeinen 
famoſen Rechtsaußen kam Paris in der 10., 18. und letzten 
Minute noch zu drei ſchönen Treffern.
 F. C. Eintracht — Sportverein 98 Reſerve 4:2 (1:2). 
Mit einem ſchönen und überzeugenden Siege gegen die beſte 
Mannſchaft des Gaues beſchloß Eintracht die Verbandsſpiele. 
Das Spiel war eines der ſchönſten, das auf dem Eintrachtplatze 
ausgetragen wurde. Es wurde, beſonders bei dem Stande 2:2, 
hart gekämpft, ohne daß die Grenzen des Erlaubten überſchritten 
wurden. Beide Mannſchaften zeichneten ſich durch große 
            Schnel=
ligkeit aus und man ſah feſſelnde Kampfbilder. Während der 
erſten Hälfte war das Spiel ausgeglichen, beide Stürmerreihen 
trugen erfolgverſprechende Angriffe vor, die aber zum größten 
Teile an der Hintermannſchaft ſcheiterten. Sportverein konnte 
Eintrachts Abwehr zweimal ſchlagen, was demgegenüber 
            Ein=
tracht nur einmal durch ſchönen flachen Schuß des Halblinken 
gelang. Die zweite Hälfte ſah Eintracht überlegen, was auch in 
drei weiteren Toren zum Ausdruck kam. Der flinke Sturm 
            über=
traf ſich ſelbſt in ſinnvollem Zuſammenſpiel und brachte die ſtarke 
Verteidigung Sportvereins oft genug in ſchwierige Situationen,
 die dann auch nur mit viel Mühe geklärt werden konnten. 27 
Läuferreihe zeigte Vorbildliches an Zerſtörungsſpiel und Spie:, 
aufbau und hat an dem Erfolg großen Anteil. Die ſchwierigin= 
Aufgabe hatte die Verteidigung zu löſen, was ihr voll und 
            gau=
gelang. In der zweiten Halbzeit hatte der Sturm 
            Sportvereir=
nichts mehr zu beſtellen, die grün=weiße Verteidigung ſtellte in 
mit ganz wenigen Ausnahmen vollkommen kalt. Der Tormann 
hielt, was zu halten war, darunter einige ganz gefährliche Sache=, 
Die Tore konnte er nicht verhindern. Alles in allem zeigte 
            Ein=
tracht eine Leiſtung, die den Sieg vollauf rechtfertigt. Sportveres, 
hatte ſeine beſten Leute in der Läuferreihe und Verteidigumu 
Der Sturm war nur in der erſten Halbzeit als gut anzuſpreches 
Der Tormann hat die beiden letzten Tore auf dem Gewiſſes, 
ſonſt ſpielte er ohne Tadel. Der Schiedsrichter pfiff viel. 
Eintrachts 2. Mannſchaft konnte gegen Bensheims 2. 
            Man=
ſchaft einen verdienten 5:3=Sieg erkämpfen.” 
Sportv. 98 (Jugend). 
1. Jgd.—1. Jgd. Meſſel, dort, 2:1: 2. Jgd.—1. Jgd. 
            Wolff=
kehlen, hier, 7:2: 3. Jgd.—2. Jgd. Arheilgen, dort, 3:2. — An4 
übrigen Spiele fielen aus. 
Alemannia Mannheim=Rheinau — Unſon Darmſtadt 4:6 (1:31 
Wir kommen auf dieſes Treffen zurück. 
Viktoria Griesheimr —V.f.R. Darmſtadt 1:2 (0:1). 
Mit obigem Reſultat konnte der friſchgebackene A=Meiſter e: 
neut ſeine Spielſtärke unter Beweis ſtellen, denn Griesheim n 
nicht die Mannſchaft, welche ſich ſo ohne weiteres auf eigener 
Platze ſchlagen läßt. Dem Schiedsrichter ſtellten ſich die 
            Manug=
ſchaften, Griesheim kompl., erſtmals wieder mit Loos in der 
            Ve=
teidigung, V.f.R. ohne Müller, Römer und Bräuer. Spielver 
lauf: Der Anſtoß Griesheims wird abgeſchlagen, und die Darnn 
ſtädter werden durch ihr flaches, genaues Zuſpiel ſofort 
            gefähri=
lich. Deuker im Griesheimer Tor macht alles zunichte. V.f.7 
geht mächtig aus ſich heraus, und ſpielt vollſtändig überlegen, 
der Sturm arbeitet ſehr gut zuſammen; es fehlt jedoch mit 
            Mürl=
ler die Durchſchlagskraft. Endlich in der 30. Minute gelingt e= 
Vogelmann, den Führungstreffer zu erzielen. Griesheim vem 
ſucht mit allem Mitteln den Ausgleich herzuſtellen, aber diü 
Darmſtädter Hintermannſchaft iſt auf dem Poſten. Das Reſux. 
tat bleibt bis Halbzeit. Nach dem Wechſel ſtellt Griesheim um 
und wird viel gefährlicher, jedoch wird außer einigem Ecken 
nichts erzielt. Das Spiel wird ausgeglichener. Beide Hinter, 
mannſchaften arbeiten zuverläſſig. In der 25. Minute kommr 
V.f. R. gut vor, der Ball kommt zu Vogelmann, welcher an derr 
herauseilenden Deuker vorbei den zweiten Treffer einſendet. Die= 
Niederlage Griesheims iſt beſiegelt, aber dennoch werden 
            die=
ſelben eifriger als zuvor. 5 Minuten vor Schluß gelingt durch 
einen Weitſchuß des Halblinken der Ehrentreffer. — Kritik. 
Griesheim verfügt über eine ſtabile Mannſchaft, welche durch 
            da=
halbhohe Spiel ſehr gefährlich iſt. Der beſte Teil iſt die Hinter 
mannſchaft, während der Sturm in den beiden Außen ſein= 
Gefährlichkeit beſitzt. Von den Raſenſpielern hatte man im 
Griesheim wohl ſolche Leiſtungen nicht erwartet. Seitdem mart 
bei der vorhandenen Technik den Eifer ſieht, iſt die Mannſchaf 
ſehr ſchwer zu ſchlagen. Die eingeſtellten Erſatzleute konnten bis 
auf den Linksaußen ſehr gut gefallen. 
Untere Mannſchaften: 
V.f.R. 2. — Sportv. Geinsheim 2. 3:0. 
V.f.R. 3. — Sportv. Meſſel 3:1. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. 
In Karlsruhe: Karlsruher FV. — Eintr. Frankfurt 1:2 (0:2). 
In Fürth: Sp.Vg. Fürth — Wormatia Worms 3:1 (3:0). 
In Waldhof: SV. Waldhof — Stuttgarter Kickers 2:2 (1:1). 
In Saarbrücken: FV. Saarbr. — Bayern München 2:4 (1:2), 
Troſtrunde Nordweſt. 
In Frankf.: Rot=Weiß Frankf. — Saar 05 Saarbrück. 1:2 (0:1). 
In Neunkirchen: Bor. Ncunkirch. — VfL. Neu=Iſenb. 2:3 (2:1)- 
In Mainz: FSV. Mainz — VfL. Neckarau 3:1 (1:0). 
Troſtrunde Südoſt. 
In München: SV. München 1860 — 1. FC. Nürnberg 1:0 (0:0)- 
In Böckingen: Union Böckingen — SC. Freiburg 4:0 (2:0). 
Weſtdeutſchland. 
Runde der Meiſter. 
In M.=Gladbach: Köln=Sülz 07 — Preußen Krefeld 2:3 (1:1)= 
In Buer: Schalke 04 — Boruſſia Rheine 5:1 (3:0). 
In Hagen: Hagen 72 — Kurheſſen Kaſſel 1:3 (1:1). 
Runde der Zweiten. 
In Hamborn: Duisburger Sp.V. — Hagen 1911 5:2 (3:2). 
In Dortmund: Schwarz=Weiß Eſſen — VfB. Bielef. 1:1 (1:1), 
In Siegen: VfR. Köln — Kaſſeler SC. 03 0:3 (0:0). 
3 Entſcheidungsſpiel um die 
            Bezirks=
meiſterſchaft. 
Berg.=Märkiſcher Bezirk in Elberfeld: Schwarz=Weiß Barmen 
— Fortuna Düſſeldorf 4:1 (2:0). 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Berg.=Märk. Bezirk: BV. 05 Düſſeldorf — Solingen 95 3:1. 
Berlin. 
Preußen Berlin — Meerane 07 3:2. Hertha=BSC. — 
            Ger=
mania 88 Berlin 9:1. Wacker 04 Tegel — Union Potsdam 4:4. 
Verbandsſpiele. 
Tasmania Neukölln — Corſo Berlin 5:1. Alemannia Berlin 
Weißenſee 1900 3:1. Blau=Weiß Berlin — Spandauer SV. 0:4, 
Norddeutſchland. 
Runde der Erſten. 
Hannover 96 — Hamburger SV. 0:3. Viktoria Hamburg — 
Arminia Hannover 3:0. Raſenſport Harburg — St. Pauli Sport 
Hamburg 0:2. 
Runde der Zweiten. 
Werder Bremen — Sp.Vg. Hannoder 1:0. Union Hamburg 
— Union/ Teutonia Kiel 3:3. 
Mitteldeutſchland. 
Um die Meiſterſchaft. 
Naumburg G — Wacker Halle 2:3. Gotha 01 — Wacker 
Gera 1:2. 
Südoſtdeutſchland. 
6. Meiſterſchaftsrunde. 
Breslau 08 — Sportfreunde Breslau 3:1. Brandenburg 
Kottbus. — Kottbus 98 4:1. Preußen Zaborze — VfB. 
            Lieg=
nitz 1:2. 
Baltenverband. 
1. Meiſterſchaftsrunde. 
VfB. Königsberg — Schupo Danzig 3:1. Preußen Stettin 
— Sp. Vg. Memel 4:0. 
Fußball im Ausland. 
Länderſpiele. 
In Rom: Italien — Ungarn 4:3 (0:2). In Budapeſt; 
Uingarn B — Jugoſlawien 2:1 (2:1). 
Städteſpiel. 
In Paris: Paris — Berlin 4:1 (1:1),
 rt 3400 
2. Böt 
Meter; 
mann 
B0 
zurück. 
4650 M 
Weter; 5.
Nummer 86
Montag den 26. März 1928
Seite 7
 Motorländerfahrt des A. O. A. C. 
Beie erſie Etappe Köln—Osnabrück. — 6 Fahrer 
ausgeſchieden. — 121 ftrafpunktfrei. 
Osnabrück, 25. März. (Draht=Ber.) 
Die große Zuverläſſigkeitsprüfung des ADAC., die dieſer 
rährige Verband als Motorradländerfahrt über rund 3000 Km. 
diirch Deutſchland, Polen, Ungarn, Oeſterreich und die 
            Tſchecho=
ſwwakei ausgeſchrieben hatte, erfreute ſich eines ausgezeichneten 
trtſpruchs ſeitens der ſportfreudigen Aktiven. Nicht weniger als 
1.—8 Meldungen waren für die beiden Wertungsgruppen 
            einge=
ſaufen, von denen bei der Abnahme am Samstag nur 16 fehlten, 
ſo daß alſo insgeſamt 132 ins Rennen gingen, darunter als 
            ein=
zwe Dame die beiannte Motorſportlerin Frl. Hanni Köhler, die 
f—r die Prüfung eine ſchwere Mabeco=Maſchine benutzt. Das 
Präſidium des ADAC. hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den 
ärhrtteilnehmern einen Empfang zu geben, der in überaus 
            har=
noniſcher Weiſe im Saale des Kölner Zoologiſchen Gartens in 
Cegenwart zahlreicher Vertreter von ſtaatlichen und ſtädtiſchen 
A ehörden verlief. Präſident Fritz=München legte den 
            Fahrtteil=
nehmern insbeſondere ans Herz, auch im Auslande gute Sport= 
8rſziplin zu wahren. In Anbetracht des frühzeitigen Starts 
arn Sonntag begab man ſich ſchon zeitig zur Ruhe. Die erſte 
Ctappe, die in Abänderung des urſprünglich vorgenommenen 
2slanes nicht durch Holland, ſondern über die 362,3 Kilometer 
lange Strecke von Köln nach Osnabrück führte, wurde am 
            Sonn=
ing morgen pünktlich in Angriff genommen. In früher Stunde 
lwtten ſich zahlreiche Zuſchauer vor der Baſtei am Rheinufer 
erngefunden. Alle 132 abgenommenen Fahrzeuge waren am 
Start und die letzten Vorbereitungen wurden noch getroffen. 
„arte Hände ſchmückten die Fahrzeuge noch mit Blumen. 
            Bür=
termeiſter Billſtein brachte noch ein Hoch auf die Bewerber aus, 
iche er die Maſchinen der Wertungsgruppe 1 um 7,30 Uhr unter 
tren Heilrufen der Zuſchauer abfahren ließ. 21 Solo=Maſchinen 
deer Klaſſe bis 250 Kubikzentimeter und 20 Seitenwagen bis 600 
ubikzentimeter ſtarteten in dieſer Wertungsgruppe. Eine halbe 
Stunde ſpäter folgte die Gruppe 2 mit 85 Solo=Maſchinen über 
250 Kubikzentimeter und 8 Beiwagen über 600 Kubikzentimeter. 
Auf dieſer ausgezeichneten Strecke ging es dann der erſten 
            Kon=
zrolle Aachen entgegen, wo die Fahrer äußerſt freundliche 
            Auf=
ahme fanden, wie überhaupt das Intereſſe der Bevölkerung ein 
ſehr großes iſt. Ueberall bildeten Menſchen Spalier, die den 
Fahrern freundlich zuwinkten und ihnem bei kleineren Defekten 
Fehilflich waren. Unangenehm bemerkbar machten ſich nur die 
hahlreichen Bahnübergänge, die verſchiedenen Fahrern zum 
            Ver=
hrängnis wurden. Als einer der Erſten mußte Hanni Köhler 
grran glauben, die kurz hinter Köln ſtürzte, ſich aber glücklicher 
Peiſe nur Hautabſchürfungen und eine Schulterprellung zuzog, 
gedoch tapfer weiter fuhr. Obwohl ſich die Straßen in gutem 
Zuſtande befanden, gab es verſchiedene Reifendefekte. Cleve war 
deie zweite Kontrolle. Kurz vor Weſel befand ſich beim 
            Rhein=
übergang eine der zahlreichen Geheimkontrollen. Als am Abend 
deie Kontrolle in Osngbrück geſchloſſen wurde, waren insgeſamt 
ſechs Fahrer ausgeſchieden, darunter der bebannte Holländer Jan 
Doorn. Fünf Fahrer hatten ſich ebenfalls infolge 
            Zeitüber=
whreitung Strafpunkte geholt, ſo daß alſo insgeſamt 121 Fahrer 
Trafpunktfrei ſind. 
Wie uns telegraphiſch mitgeteilt wird, haben die Fahrer 
mus Darmſtadt die erſte Etappe ſtraſpunktfrei überwunden. 
Radfahren. 
Saiſonbeginn auf der Frankfurter Stadionbahn. 
Chriſtmann gewinnt alle Dauerrennen. 
Den Eröffnungsrennen der Frankfurter Stadionbahn 
wohnten bei ſchönem Wetter an die 8000 Zuſchauer bei, obwohl 
Die Nennen mit einer Ausnahme lokal beſetzt waren. In allen 
wrei Dauerrennen erwies ſich der Frankfurter Chriſtmann 
ſeinen Lokalrivalen und dem Holländer Dickentmann als ſtark 
Liberlegen. In einem Dreierradballſpiel ſchlug Wanderluſt 
Frankfurt=Bockenheim den RC. Oberrad knapp mit 3:2 Treffern. 
Die Ergebniſſe: 
Dauerrennen: 10 Km.: 1. Chriſtmann=Frankfurt 9:31 Min.; 
2. Schäfer=Frankfurt 580 Meter zurück; 3. Dickentmann=Holland 
570 Meter; 4. Böttgen=Frankfurt 720 Meter; 5. Huppertz=Frank= 
Furt 3400 Meter zurück. — 20 Km.: 1. Chriſtmann 17:07 Min.; 
2. Böttgen 1540 Meter; 3. Schäfer 1810 Meter: 4. Huppertz 2200 
Meter; 5. Dickentmann 2790 Meter zurück. — 30 Km.: 1. 
            Chriſt=
mann 23:43 Min.: 2. Dickentmann 1910 Meter zurück; 3. Böttgen 
2390 Meter; 4. Schäfer 3190 Meter; 5. Huppertz 4920 Meter 
jzurück. — Geſamtergebnis: 1. Chriſtmann 60 Km.: 2. Böttgen 
44650 Meter zurück: 3. Dickentmann 5360 Meter; 4. Schäfer 5580 
Meter; 5. Huppertz 10 520 Meter zurück. 
 
Kegeln. 
Darmſiadt Bezirksmeiſtier im Kegeln. 
Im Keglerheim des Verbandes Frankfurt=Niederwald 
            gin=
gen heute die Kämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft des 3. Bezirkes 
Zu Ende. Es ſtarteten noch die Verbände Gelnhauſen, Groß= 
Gerau und Darmſtadt. Der Vorſprung, den Darmſtadt beim 
Vorkampf ſich geſichert hatte, konnte nicht mehr überholt werden. 
s erreichten heute: Gelnhauſen 4863, Groß=Gerau 4529, 
            Darm=
ſtadt 5179. Die Geſamtergebniſſe von Vor= und Rückkampf 
ſind folgende: 1. Darmſtadt 10 435, 2. Aſchaffenburg 10 233, 
3. Hanau 10 168, 4. Bensheim 10 040, 5. Gelnhauſen 9816, 6. Gr.= 
Gerau 8830. Darmſtadt iſt ſomit wiederum wie im vergangenen 
„Jahre Bezirksmeiſter und damit zur Gaumeiſterſchaft 
            ſtart=
berechtigt, die am 30. Juni in Saarbrücken ausgetragen wird. 
Seniorenkegeln. 
Am Mittwoch vergangener Woche haben noch drei verhindert 
geweſene Kegelbrüder nachgeworfen und iſt damit das 
            Senioren=
kegeln zum Abſchluß gekommen. Das endgültige Ergebnis iſt 
            nun=
mehr folgendes: 1. Schinnerl (Zwölfer) 273, 2. Schieferdecker 
(Zwölfer) 259, 3. Bäumer (D.K. 1911 BV.) 254, 4. Lucius 
(Chattia) 254. Daß gerade letzterer ſich noch als 4. Sieger 
            pla=
cieren konte, iſt beſonders bemerkenswert und erfreulich. Trotz 
ſchwerer, glücklich überſtandener Operation hat er in ſeinem 
            Idea=
lismus zum Kegelſport die Energie aufgebracht, bei den Senioren 
mitzukämpfen. Er hat bewieſen, daß er immer noch verſteht, die 
Kugel zu meiſtern. Sei ihm beſonders „Gut Holz” zugedacht. 
 
Der S.C. Frankfurt 1880 holte ſich in Berlin von dem 
Meiſter Berliner S.C. eine verdiente 3:6=Niederlage im Hockey. 
Auf der Berliner Olympiabahn holte ſich Bauer die 15 
            Kilo=
meter vor Lewanow, Roſellen die 25 Kilometer vor Bauer und 
 
Lewanow die 30 Kilometer vor Roſellen.
 Schießſport. 
Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt. 
Aur Donnerstag, den 22. März, hielt die Privil. Schüttzengeſellſchaft 
im gelben Saal der Reſtauration Sitte eine Mitgliederverſammlung ab, 
bei der Herr Inſpektor Kröh einen Vortrag über den geſchichtlichen 
Werdegang der Geſellſchaft hielt. Der hochintereſſante Vortrag wird 
im folgenden auszugsweiſe wiedergegeben: 
Die Schützengeſellſchaften ſind aus den mittelalterlichen Gilder 
            her=
vorgegangen, die ſich zufolge der allgemeinen Waffenfähigkeit der 
            Bür=
ger zur Uebung in der Handhabug der Schußwaffen gebildet hatten. 
Urſprüiinglich war die Schußwaffe die Armbruſt, ſpäter trat an ihre 
Stelle die Feuerbüchſe. Die Schützengilden nannten ſich auch 
            Kompag=
nien, hatten aber mit den Berufsſoldaten nichts zu tun, bildeten 
            viel=
mehr eine Art Bürgerwehr. Je nach den örtlichen Verhältniſſen traten 
ſie mehr oder weniger aufwendig auf und ſpielten im öffentlichen Leben 
eine hervorragende Rolle. Im Hinblick auf ihre ſtagtenerhaltende 
            Ver=
wendbarkeit genoſſen ſie die beſondere Beachtung und Protektion der 
Lande ürſten. Ganz beſonders prunkend vepräſentierten ſich die 
Schützengilden der durch den Ueberſeehandel ſo reich gewordenen 
            Nie=
derlande, was in den Gemälden, den ſog. Doelenſtücken, d. h. 
            Schützen=
ſtücke, von Malern wie Holſt, Rembrandt u. a. deutlich zum Ausdruck 
kommt. Rembrandts berühmtes Gemälde, die ſog. Nachtwache (1642), 
ſtellt nichts anderes dar, als den Auszug der Amſterdamer Schützengilde 
zu einem Preisſchießen. 
Aus der Chronik der Privil. Schützengeſellſchaft Darmſtadr, die auf 
Urkunden des heſſiſchen Staatsarchivs fußt, geht hervor, daß die 
            Darm=
ſtädter Schützenkompagnie aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchon vor dem 
Jahre 1530 als ſolche beſtanden hat. Nachwveislich einer Urkunde wurde 
ſie 1538 durch ein Handſchreiben des Fürſtem von Iſenburg=Büdingen 
zu einem „Freyſchießen mit der Armbruſt” eingeladen. Die 
            Feuer=
waffe war alſo um dieſe Zeit noch nicht ſo verbreitet, als daß ſie die 
althergebrachte Armbruſt verdrängt hätte. Erſt 35 Jahre ſpäter konnte 
der Landgraf Georg I. (1567—1596) ein erſtmaliges „Büchſenſchießen” 
veranſtalten. Aus den Regierungszeiten der nachfolgendem Landgrafen 
und über die Zeit des 30jährigen Kriegs ſind wemige Aufzeichnungen 
über die Kompagnie vorhanden. Erwähnt ſei mur, daß im Jahre 1653 
der Oberamtmann von Katzenelnbogen eine Schießordnung aufgeſtellt 
hat. — Einen Hauptfaktor für die Exiſtenz der Kompagnie bildete 
natrrgenraß der für die Schießübungen novwendige Schießplatz. Für 
das Armbruſtſchießen genügte urſprünglich ein Platz, der dicht vor dem 
Beſſunger Tor (etwa Ausgang der Hügel= und Garlſtraße) gelegew war 
und anfänglich auch für das Büchſenſchießen benutzt wurde. Infolge 
der größeren Gefährlichkeit der Feuerwaffen wurde er aufgegebem und 
die Kompagnie benutzte behelfsmäßig die Kieskaute am Böllenfalltor, 
vorübergehend auch ein geeignetes Gelände in der Nähe des 
            Stein=
brückerteiches zu ihren Schießübungen. Schließlich erbaute ſie ſich 
            zwi=
ſchen der „Scheppen= und der Bellem=Allee” mach den Plänem des 
            Bau=
meiſters Schuhrnecht ein feſtes Heim wit Schießſtänden. Dieſes 
            Ge=
bäude beſteht heute noch; es iſt der allbekannte Holzhof. Mit der 
            Ver=
größerung des Mihitärs verloren die Schützenkompagnien ihren 
            ehe=
waligen Charakter als Bürgerwehren. Die Schießkunft wurde mehr und 
mehr eine Liebhaberei und Sportangelegenheit. Im Jahre 1800 legte 
dann auch die Kompagnie ihre ſeitherige Bezeichmung ab und nannte 
ſich Schützengeſellſchaft. Die große Vevarmmg, die die napoleoniſchen 
Kriege über Deutſchland gebracht hatten, machte ſich auch bei der 
Schüitzengeſellſchaft äußerſt fühlbar. Sie war ſchließlich nicht mehr in 
der Lage, das Schießhaus zu erhalten und mußte es zwangsweiſe 
            ver=
äußern. Erſt 15 Jahre ſpäter, im Jahre 1828, kam die Geſellſchaft 
            wie=
der in geordnete Verhältniſſe, indem ein Mitglied in großherziger Weiſe 
ein Grundſtück am Traiſaer Weg der Geſellſchaft zur Verfügumg ſtellte 
mit dem Sewimt der Schießgerechtſamen für alle Zeiten. Vier Jahre 
ſpäter verſieh der Großherzog Ludwig II. der Geſellſchaft das Privileg 
zum Ausüben der Schießkunſt und ſpendete die Mittel für einen 
            Jagd=
ſtand. Seit dieſer Zeit nennt ſich die Geſellſchaft: Privilegierte 
Schützengeſellſchaft. Die Schießſtände am Troiſaer Weg wvurden noch 
erheblich ausgebaut und erfreuten ſich eines ſtarken Beſuchs. Allmählich 
gab es fedoch Schwierigkeiten, vor allem angebliche Störungen durch 
das Schießen bei Beerdigungem auf dem benachbarten Friedhofe und 
dergleichem mehr. Da die Stadt ſich nicht bereit finden ließ, in ihren 
ausgedehntem Waldungem der Schützengeſellſchaft einem Platz für ihre 
Schießübumgen einzurawmen, ſah mam ſich gezwumgen, in der 
            Nachbar=
ſchaft Umſchau zu halten. Ein geeignetes Terpain wurde in der 
            Gries=
heimer Gemarkung, der Tanne, erworben, wo ein neues Schießhaus 
mit modernen Schießanlagen errichtet und bereits im Jahre 1903 
            ein=
geweiht wurde. Aber auch in dieſer Abgeſchiedenheit wurde die 
            Geſell=
ſchaft vom Unglück verfolgt und zwar in Geſtalt der feindlichen 
            Be=
ſatzung. Seit 1918 iſt der Geſellſchaft die Benutzung ihrer Schießſtände 
unmöglich gemacht. Verhandlungem mit der Beſatzungsbehörde haben 
nur erveicht, daß im Jahr 2—3 Preisſchießem abgehalten werdem dürfen. 
Da die Stadt Darmſtadt auch fetzt wie früher keine Mittel und Wege 
fand — trotzdem dieſe vorhanden ſind —, einen ihrer älteſten Vereine 
durch Schaffung einer Schießgelegenheit tatkräftig zu unterſtützen, ſo 
bleibt nur der Wunſch beſtehen, daß die Schießanlage in der Tanne 
von der Beſatzung bald freigegeben werde. Mit dieſem Wunſche ſchloß 
Redner ſeinem intereſſangen und mit ſtarkem Beifall aufgenommenen 
Vortrag. 
Erwähnt ſei noch, daß die Gildentruche, die alte Fahne von 1717 
ſowvie die große Trommel der Schüttzenkompagnie im Städtiſchen 
            Mu=
feum auufbewahrt werden.
Boxen.
 Europameiſter Domgörgen und Dübbers beim Kampfabend des 
Sportvereins 1898 am 31. März im Ring. 
Als vor faſt bier Monaten die Boxabteilung vom 
            Sport=
derein 98 ihren erſten Internationalen Kampfabend aufzog, 
glaubte niemand in Darmſtadt ernſtlich an die Möglichkeit einer 
Steigerung in der Qualität der folgenden Veranſtaltungen 
dieſer Art bei uns in der Reſidenz. Wir denken dabei an die 
glänzenden Debuts der Südweſtdeutſchen Meiſter, die, gepaart 
mit Luxemburger Meiſtern, dem damaligen Kampfabend eine 
bis dahin im Darmſtädter Boxſport nie erreichte Note verliehen. 
Wenn es heute nun Tatſache geworden iſt, daß der nächſten 
            Box=
veranſtaltung des Sportvereins 98 eine noch größere Bedeutung 
zukommt, dann hat dies ſeine Urſache im Mitwirken ſo 
            welt=
bekannter Kämpfer wie der beiden Europameiſter Domgörgen 
und Dübbers vom SC. Colonia=Köln. Das Können und die 
Erfolge der beiden Europameiſter aus Koln ſind heute ſchon 
derart populär, daß es ſich wirklich erübrigt, darüber viel Worte 
zu verlieren. Trotzdem ſei der alle Welt ſtaunend machenden 
Kämpfe gedacht, welche Domgörgen und Dübbers gelegentlich 
der im Vorjahr ein Berlin ſtattgefundenen 
            Amateurmeiſterſchaf=
ten von Europa lieferten. Domgörgen gelang damals, wie noch 
beſtens bekannt, die große Revanche gegen ſeinen Widerſacher 
bei der erſten Europameiſterſchaft (Stockholm 1925), den 
            berühm=
ten Schweden Berggren, und im Schlußkampf mit dem Däniſchen 
Meiſter Sande holte ſich der Kölner den Titel eines Meiſters 
von Europa. Sein Klubkamerad Dübbers kam am ſelben Tag 
zu Meiſterehren, als er den Schwedenmeiſter Wolf in 
            imponie=
rendem Stil klar nach Punkten ſchlug. Dübbers, der dazu 
            aus=
erwählt iſt, die deutſchen Farben bei der diesjährigen 
            Olym=
piade in Amſterdam zu vertreten, gilt unter allen Nationen der 
Erde mit als ausſichtsreichſter Anwärter auf den erſten Sieg, 
was wohl das beſte Zeugnis für ſeine große Klaſſe iſt. 
            Dom=
görgen beſtreitet hier in Darmſtadt ſeinen letzten Kampf als 
Amateur, weil er bereits im April zu den Berufsboxern 
            über=
tritt, wo ihm ſicherlich ebenfalls eine neue, erſtklaſſige Laufbahn 
bevorſteht, da er über eine ſelten hohe Ringpraxis verſügt. Alles 
in allem haben wir es hier mit zwei Boxern von 
            außergewöhn=
lichem Format zu tun, und der Ruf, der ihnen vorausgeht, 
            wer=
den die Kölner auch bei ihrem Auftreten am kommenden 
            Sams=
tag im Ring des SV. 98 zu wahren wiſſen. Als Gegner 
            Dom=
görgens ſteht der hier ebenfalls beſtens bekannte 
            Mainbezirks=
meiſter Eckert, Mainzer Boxklub, feſt; auch ein ſo überzeugender
 Kämpfer, der dem Kölner die Partie beſtimmt ſehr hart machen 
wird. Für Dübbers ſind Bleul 1., TV. 60 Frankfurt (Zweiter 
bei den Mainbezirksmeiſterſchaften) oder der vorzügliche 
            Win=
terbauer, Eintracht Frankfurt, auserſehen, die beide das Zeug 
in ſich haben, würdige Antipoden für den Europameiſter zu ſein. 
Die Kölner bringen noch ihren beſten Schwergewichtler mit, 
nämlich Kluthe, der unſeren einheimiſchen Trumpfheller auf 
eine überaus harte Probe ſtellen wird. Des weiteren geht die 
geſamte übrige Kampfmannſchaft der hieſigen 98er in den Ring, 
und zwar Rügener, Ganßert, Hechler, Weimer, Schäfer, Heß 
und Oßburg, für die gute Gegner aus Mainz, Frankfurt und 
Fechenheim gewonnen ſind. Die Veranſtaltung, die nächſten 
Samstag, abends 8 Uhr, in der Woogsplatz=Turnhalle vom 
Stapel geht, verſpricht mit Recht, von allen boxſportlichen 
            Er=
eigniſſen in Darmſtadt überhaupt, der Clou zu werden. Nach 
dem Beſuch des letzten Kampfabends zu urteilen, wird der 
            Zu=
ſpruch diesmal noch ſtärker werden als bisher. Es iſt daher 
            rat=
ſam, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen, wozu im 
            Vorver=
kauf, der ab Donnerstag einſetzt, beſte Gelegenheit iſt. 
            Vorver=
kaufsſtellen: Zigarrenhaus Becher, Grafenſtraße, und 
            Sport=
buchhandlung Skurnik, Grafenſtraße. (Siehe heutiges Inſerat.) 
Pferdeſport. 
Peginn des Berliner Reitturniers. 
Im Berliner Sportpalaſt, der Stätte, die bis vor wenigen 
Jahren Schauplatz der traditionellem großen Berliner Turniere 
war, die dieſen in der Reichshquptſtadt eine anhaltende 
            Popu=
larität verſchafft haben, tummeln ſich wieder Reiter und Pferde. 
Die große Berliner Reiterſchau hat am Samstag ihren Anfang 
genommen. Der Auftakt brachte keine große Entſcheidung. Der 
Junioren=Preis ſtand neben verſchiedenen Neulingsprüfungen 
auf der Tagesbarte, ſinngemäß hatte man daher dem Programm 
„Tag der Jugend” vorangeſchrieben. Die Zahl der Zuſchauer 
hielt ſich in Anbetracht des Gebotenen in beſcheideneren 
            Gren=
zen. Leider geſtaltete ſich die Abwicklung des Programms recht 
ſchleppend. Die Schuld daran trug vielleicht das einleitende 
Amazonen=Jagdſpringen, in dem nicht weniger als 25 Pferde 
über den Kurs gingen. Eine beſondere Leiſtung reiterlicher wie 
körperlicher Art zeigte in dieſer Konkurrenz die routinierte und 
zweifellos beſte deutſche Springreiterin, Käthe Franke, die nicht 
weniger als zehnmal in den Sattel ſtieg und auch die beiden 
erſten Plätze mit Frau Glahns Thomas und Graf Hohenaus 
Urſus belegte. Die Reiterinnen=Neulings=Klaſſe ſah Fräulein 
Boner auf der hübſchen hannoverſchen Stute Nelly vor Frau 
Major Moſer auf dem groziöſen Schimmelwallach Kakadu 
            er=
folgreich. Nachſtehend die Einzelergebniſſe: 
Amazonen=Jagdſpringen: 1. Frau Glahns Thomas (Frau 
K. Franke), 3 Fehler, 60 Sek.; 2. Graf F. C. Hohenaus Urſus 
(Frau K. Fronke), 3 Fehler, 68 Sek.; 3. Frl. Sauermanns Henry 
(Beſ.), 5 Fehler, 61 Sek.; 4. Frau W. Spillners Bob 5. (Beſ.), 
8 Fehler, 63 Sek.; 5. Major Lotz” Provinz (Frau Franke), 10 
Fehler, 67 Sek.; 5.* M. Aldenhovens Blacker (Frau Franke), 
10 Fehler, 67 Sek.; 25 Teilnehmer. 
Eignungsprüfung für Reitpferde, a) leichte Pferde: 
1. G. Hackebeils Zeus (Maj. Bürkner); 2. Gutsverwalter 
            Wil=
desmorrs Kaiſermantel (A. Holſt); 3. Geheimrat Stiers 
            Coeffi=
cient (Frau v. Gottberg); 4. Stall Holtz=Wojenthins Kaiferlingk 
(Frau Holtz); 32 Teiln. — b) mittlere Pferde: 1. Frau F. 
Kellers, Ritter Blaubart (Beſ.); 2. Maj. Bergers Diamant 
(Beſ.); 3. R. Wätjens Ortrud (Freoſe); 4. Oberlt. Baldamus 
Calvello (Beſ.); 29 Teiln. — c) ſchwere Pferde: 1. Frau 
R. Dünſings Kampfführer (Lietz); 2. Stall O. Lörkes Bachus 
(O. Lörke); 3. R. Franks Naſeweiß (Frau Franke); 4. P. 
            Hollen=
ders Karpuk (Major Schaeffer); 11 Teiln. 
Reiterinnen=Neulings=Klaſſe: 1. Dr. F. Boners Nelly (Frl. 
A. Boner); 2. Oblt. Steins Kakadu (Frau Moſer); 3. Dr. 
            Saal=
felds Armbruſter (Frau v. d. Burg); 4. Frl. v. Bergers Cyklame 
(Beſ.); 15 Teiln. 
Preis von Oſtpreußen (Materialprüfung für Reitpferde): 
a) leichte Pferde: 1. R. Müller=Bremens Cabalier (Frau 
Althée Müller); 2. Frau R. Duenſings Anzeiger (Beſ.); 3. 
            Guts=
verwolter Wildemorres Kaiſermantel (A. Holſt); 4. Dr. 
            Pau=
lings Schatzmeiſter (Maj. Bürkner); 11 Teiln. — b) ſchwere 
Pferde: 1. Frau R. Duenſings Sigrid (Litz); 2. Dr. Heinzes 
Skalde (Frhr. v. Süßkind); 3. J. Wendenburgs Paſſepartout 
(Beſ.); 5 Teiln. 
Dreſſurprüfung für Reitpferde: 1. Belgarder Stalls 
            Schwar=
zer Prinz (Linneweber); 2. *H. Hermanns Sonnenbruder (A. 
Staeck); 2. *Maj. Bergers Diqmant (Beſ.); 4. Stall Holtz 
            Wo=
jenthins Phänomen (Czeranowſki); 5. Frl. Penzlins Suraja 
(H. Kreiſſig); 30. Teiln. 
Junioren=Preis. a) Kinder unter 11 Jahren: 1. FBendler 
Tatterſalls Cob (E. Michel); 1. *Stall Bürkners Queeny (Urſ. 
Bürkner); 2 Teiln.; b) ältere Kinder: 1. Frl. v. Simſons Toledo 
(Urſula Meyer=Houſſelle); 2. Stall Werſtens Kirſch. 8 Teiln. 
Sportverein Weiterſtadt wurde geſtern durch einen 
            über=
zeugenden 5:1=Sieg über den Sportv. Roßdorf Gau= und 
            Be=
zirksmeiſter der Klaſſe B. 
Lammers ſiegt in Nürnberg. Der Sprintermeiſter der 
Deutſchen Turnerſchaft ſtartete am Sonntag in Nürnberg bei 
einem Hallenſportfeſt in einem Sprinter=Dreikampf. Seine 
Konkurrenten waren ſämtlich aus dem Frankenlande. Es wurde 
über 50, 80 und 100 Meter gelaufen. Lammers belegte in allen 
drei Läufen den erſten Platz. Er bewältigte die 50 Meter in 
5,7 Sek., die 80 Meter in 9,1 Sek. und die 100 Meter in 11 Sek. 
Er ſiegte demnach im Geſamtergebnis mit 3 Punkten vor Bock= 
Schweinfurt mit 6 P., Eichhorn=Ansbach mit 10 und Stöhre 
Fürth mit 11 Punkten. 
Berliner Frühjahrswaldläufe. Der Verband 
            Brandenbur=
giſcher Athletikvereine brachte ſeine traditionellen 
            Frühjahrs=
waldläufe zum 24. Mal zur Durchführung. Start und Ziel 
            be=
fanden ſich diesmal in Eichkamp. In der Hauptklaſſe ſiegte 
erwartungsgemäß Teutonia, nachdem bis zu Dreiviertel des 
Weges der S.C. Charlottenburg geführt hatte. Die Mannſchaft 
von Teutonia legte die etwa 6 Kilometer lange Strecke in 
22,10,8 Min. zurück. Zweiter wurde der SC. Charlottenburg 
in 22,25,6 vor Polizei 22,45,2, dem Poſt=Sportverein, der AEG. 
und dem DSC. ſowie Komet und B.A.K. Bei den 
            Jugend=
lichen belegte wie ſchon im Vorjahre Komet in 11,36,2 vor 
            OS=
ram 11,38,6 den erften Platz in der 3 Kilometer langen Strecke. 
Hamburger Waldlaufmeiſterſchaft. Zu einem 
            durchſchlagen=
den Erfolg für die Hamburger Polizei geſtaltete ſich die 
            dies=
jährige Waldlaufmeiſterſchaft von Hamburg, die auf einer 10 
Kilometer langen Strecke ausgetragen wurde. In Abweſenheit 
von Petri ſiegte der vorjährige Meiſter Huſon (Polizei 
            Ham=
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