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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſf. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 86
Montag, den 26. März 1928.
191. Jahrgang
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
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Rabatt weg. Bankionio Deuiſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank
Das Fazit der Abrüſlungskonferenz.
3 um erſien Mal ſachliche Verhandlungen —
eine Folge der ruſſiſchen und deutſchen Haltung.
* Genf, 25. März. (Priv.=Tel.)
Die Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion iſt
uenmehr nach neuntägigen, äußerſt wechſelvollen, vielfach aus=
UFprochen politiſchen Ausſprachen zum Abſchluß gelangt. Ohne
Zrweifel bedeutet dieſe Tagung einen Wendepunkt in den
bis=
grigen Arbeiten der Kommiſſion. Man ſah ſich vor ein
Ent=
ſeder — Oder geſtellt, man hat durch die ruſſiſchen Vorſchläge
-lens Folens zum erſten Male die Methode dilatoriſcher
Ver=
hendlungen und fortgeſetzter Verſchiebung auf dieſer Tagung
ver=
öſen müſſen und iſt in das Stadium unmittelbarer Vorbereitung
in die Weltabrüſtungskonferenz eingetreten. Man hat ſich
viel=
eicht zum erſten Male darauf beſiinnen müſſen, was die
eigent=
liche Aufgabe der Kommiſſion iſt: die Einberufung der Welt=
IW rüſtungskonferenz vorzubereiten, das Programm hierfür
auszu=
arbeiten und nicht in endloſen theoretiſchen Diskuſſionen die
A ethode zu einer möglichen Abrüſtungskonferenz zu erörtern.
Im Vordergrund der Verhandlungen ſtanden die Vorſchläge
dir ſowjetruſſiſchen Delegation. Die Taktik der Moskauer
Regie=
ringsdelegation war — wie man es bei ihr gewohnt iſt — von
au ßergewöhnlichem Geſchick, Klugheit und Beherrſchung aller
dislomatiſchen und parlamentariſchen Mittel gekennzeichnet. Die
Telegation legte der Kommiſſion zunächſt einen
Konventions=
en twurf vor, der eine ſofortige allgemeine und uneingeſchränkte
9Srüſtung, Beſeitigung aller Rüſtungen, Heere und Armeen uſw.
ftrrderte. Wie zu erwarten war, ſtieß dieſer Vorſchlag auf den
h ftigen Widerſtand ſämtlicher übrigen Delegationen, die aber
aem taktiſchen Vorgehen der ſowjetruſſiſchen Delegation
keines=
negs gewachſen waren. Das Fehlen Paul=Boncours, dem die
Ywrbereitung für die Wahlen als geeignetes Mittel gelegen kam,
um den für ihn zweifellos wenig angenehmen
Auseinanderſetzun=
gen mit der ſowjetruſſiſchen Delegation aus dem Wege zu gehen,
machte ſich außerordentlich bemerkbar. Die engliſche Delegation
führ ſogleich zu Beginn der Verhandlungen ſchweres Geſchütz auf.
8ord Cuſhendun, der Nachfolger Lord Robert Cecils, richtete in
ſeſuter mehrſtündigen Rede die ſchärfſten Angriffe gegen die
ſowjet=
riaſſiſche Delegation, der er Unehrlichkeit vorwarf. Ihre Abſicht,
den Krieg zwiſchen den Völkern zu beſeitigen, ſtimme, wenig mit
den innenpolitiſchen Methoden der Aufrechterhaltung des
Bürger=
ieges überein. Die Kontroperſe zwiſchen der engliſchen und
der ſowjetrufſiſchen Delegation geſtaltete ſich zu einer rein
poli=
tüſichen Ausſprache über die großen Gegenſätze der engliſchen und
der ruſſiſchen Politik in der Gegenwart. Die Vorſchläge
Litwi=
usws erfuhren, wie zu erwarten war, eine Ablehnung ſämtlicher
2 elegationen bis auf die deutſche und die türkiſche Delegation.
2ie Folge war, daß die ſowjetruſſiſche Delegation ihre Taktik
entwurf einreichte, der das Prinzip der allgemeinen Abrüſtung die Initiative für eine tatſächliche Abrüſtung ergreifen ſollte.
aeifhob und eine progreſſive Abrüſtung der Großmächte forderte.
Aber auch diefer Vorſchlga erfuhr eine, wenn auch zunächſt rein deutſche Entwaffnung ſei ſeinerzeit als Auftakt zur allgemeinen
Prorſchläge auf die ſpätere Tagung der Kommiſſion verſchoben
wurden.
Praktiſch haben ſomit die Ruſſen diesmal in Genf ſo gut wie
gar nichts erreicht. Politiſch geſehen dürften ſie dagegen zweifel= daß Deutſchland von neuem rüſte. Dieſer Gefahr ſollte
vor=
lps mit großen Vorteilen nach Hauſe kommen. Sie haben es
er=
reicht, daß die Abrüſtungsverhandlungen ausſchließlich von ihren des Genfer Protokolls von 1924 das Wort.
Borſchlägen beherrſcht waren, daß ſämtliche Großmächte ſich in
ſtundenlangen Ausſprachen mit ihren Anträgen befaßt haben
umd daß ihre Initiative wohl auch für die Zukunft im Mittelpunkt
ter Abrüſtungsarbeiten des Völkerbundes ſtehen wird.
Die Haltung der deutſchen Delegation war diesmal
gleich=
falls von ganz ungewöhnlichem Offenſivgeiſt. In den langen tiſchen Fragen Stellung genommen. So erdlärte er über die
uusgedehnten Verhandlungen entwickelte Graf, Bernſtorff mit Sanierung der Währung, Eaß gegenwärtig ein Heilungsprozeß
täner, wie in gewiſſen Genfer Kreiſen betont wurde, häufig „on
Rückſichtsloſigkeit grenzenden” Offenheit den Standpunkt, daß die
Abrüſtungskommiſſion bisher völliges Fiasko erlitten habe, daß Reparationstzohlungen ſührte er aus, daß von 1920 bis Ende
dier Deutſchlaud von den Alliierten im Verſailler Vertrag aus= 1923 angeſichts des beſtändigen Verſagens Deutſchlands die
Hal=
geſtellte Wechſel auf völlige Abrüſtung bisher noch immer nicht
tängelöſt ſei und daß die bisherige Methode dilatoriſcher Ver= habe Düſſeldorf und die anderen Stödte, die das Ruhrgebiet
be=
handlungen jetzt aufgegeben werden müſſe. Graf, Bernſtorff herrſchen, beſetzen laſſen. Erſt ein Jahr ſpäter, nachdem die
Re=
drrachte eine Reihe von Anträgen ein, in denen er u. a. die
Ein=
herufung der Weltabrüſtungskonferenz noch für dieſes Jahr for= geſtellt hatte, Habe ſüh Frankreich entſchloſſen, neue Pfänder zu
derte, damit die bisherigen Arbeiten nicht als völlig ergebnislos ergreifen und in das Ruhrgebiet einzurücken. Dieſe Operaticn ſei
betrachtet werden müſſen. Die Kommiſſion befand ſich
gegen=
urber dieſem deutſchen Vorgehen in einer äußerſt ſchwierigen weſen. Poincaré kündigte dann einige Reſormen an und betonte
vonnte. Erſt nach langen mühſomen Verhandlungen kam eine
Einigung zuſtande, die aber von der deutſchen und der
ſowjet=
uſſiſchen Delegation ausdrücklich abgelehnt wurde. Die
Kom=
miſſion beſchloß, die bisherige Methode beizubehalten und eine
Einberufung der Abrüſtungskonferenz jetzt noch nicht
vorzuneh=
uen, die ſowjetruſſiſchen Vorſchläge abzulehnen und zu einem
ſtpäteren, vom Präſidenten noch anzuſetzenden Zeitpunkt wieder
zuſammenzutreten, um die zweite Leſung des engliſch=
franzöſi=
ſchen Konventionsentwurfes vorzunehmen.
Somit ſind die praktiſchen Ergebniſſe dieſer „Togung als die ſich im März v. J. ereignet hatten, erzielt worden iſt. Die
ſäußerſt gering zu bezeichnen. Jekoch hat die gegenwärtige Verhandlungen werden zwiſchen den chineſiſchen Behörden und
Tagung inſofern eine außerordentliche Bedeutung, als bei der
niächſten Tagung entweder merkliche praktiſche Fortſchritte in der geſührt werden. Inoſfiziell wird mitgeteilt, daß die Verhand=
Alusarbeitung eines Abkommen=Entwurfes erzielt werden müſ= lungen abgebrochen würden wegen der chineſiſchen Forderung,
ſen, oder aber der deutſche Antrag auf Einberufung der Welt=
mbrüſtungskonferenz nicht mehr zur Seite geſchoben werden kann. z
DDie Debotten der gegenwärtigen Tagung haben vor aller Oef= Forderung der Rebiſion der britiſch=chineſiſchen Verträge.
Groß=
gemeine Abrüſtung als Folge der deutſchen Entwaffnung
kom=
aen muß und nicht mehr aufgeſchoben werden kann.
Vom Tage.
Geſtern iſt in Berlin der Handels= und
Schiffahrtsver=
trag zwiſchen dem Deutſchen Reich und Griechenland von Das neue ägyptiſche Kabinett. — Entſpannung? — Iſt Englands
den Bevollmächtigten beider Regierungen, dem Legationsrat Joachim
Wendel und dem außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten
Miniſter Canellopuos unterzeichnet worden.
Bismarck ein ſchweres Unglück. Auf der vierten Sohle ging und Kairo ſind heute allerdings nicht ſo gut, wie ſie es lange
ein Verbindungsſtück zu Bruch, wodurch drei dort arbeitende
Berg=
leute verſchüttet wurden. Einer von ihnen konnte ſofort als
Schwerverletzter aus den Geſteinsmaſſen herausgeholt werden, während Uebergabe der engliſchen Proteſtnote. Die kurze Zeitſpanne bis
die beiden anderen, zwei Brüder Kattay, nach eifrigen Rettungsarbeiten
erſt gegen Mittag als Leichen zutage gefördert werden konnten. Ueber
die Urſache des Unglücks iſt bisher nichts bekannt.
Die am 30. März in Königsberg zuſammentretende
pol=
lediglich den Charakter einer Vorkonferenz tragen und nicht länger als
vier bis fünf Tage dauern. Die Hauptkonferenz ſoll nach Oſtern
eben=
falls in Königsberg ſtattfinden. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki,
der polniſche Geſandte Olſzowſti, der litauiſche Miniſterpräſident
Wolde=
maras und der litauiſche Geſandte Sidzikauſtas, die an der Vorkonferenz
teilnehmen, werden vorausſichtlich nach etwa zwei Tagen wieder
ab=
reiſen.
Die geſtrigen Wahlen zum Landesrat des
Saargebie=
tes haben ſich ohne Zwiſchenfälle vollzogen. Die Wahlbeteiligung
erhalten die Sozialdemokraten 43 411 gegen 46 627 Stimmen im Jahre
1922, die Kommuniſten 46 407 (40 235), die Wirtſchaftspartei 9156
(10 396), die Deutſch=demokratiſche Partei 3. (0), die Saarländiſche
Volkspartei 26 228 (37 571), die Chriſtlichſoxialen 9302 (0), die
Deutſch=
nationalen 10 496 (0), die Zentrumspartei 128 886 (108 211) Stimmen.
Es erhalten vorausſchtlich die Sozialdemokraten 5 (6) Sitze, die
Kom=
muniſten 5 (5), die Wirtſchaftspartei 1 (1), die Demokraten 0 (0), die
Saarländiſche Bolkspartei 3 (4), die Chriſtlichſozialen 1 (0), die
Deutſch=
nationalen 1 (0), das Zentrum 14 (14) Sitze.
Wie der Korreſpondent des „Temps” in Kolmar berichtet, wird
nunmehr auch gegen den Schriftleiter der „Elſaß=
Loth=
ringiſchen Heimatſtimme” der Zeitung der Elſaß=Lothringer
im Reich, Dr. Robert Ernſt in Berlin, Anklage wegen
Betei=
ligung an einem Komplott gegen die Sicherheit des franzöſiſchen
Staa=
tes erhoben. Falls Dr. Ernſt, wenn der Prozeß Anfang Mai in Kolmar
zur Verhandlung kommt, nicht erſcheinen ſollte, werde über ihn in
Ab=
weſenheit geurteilt werden, wie auch über den Bankier Pienek, Dr.
Roos und Paſtor Hirtzel, die ſich im Auslande befinden.
Eine amerikaniſche Gruppe von Luftfahrtintereſſenten ſchloß die
Vorbereitungen für eine am 8. Seytember beginnende
amerikani=
ſche Flugzeug=Geſellſchaftsreife ab. Ihre Geſamtdauer
einſchließlich der Seefahrt ſoll 52 Tage betragen, die Gefamtlänge 10 000
Meilen einſchließl. eines 3000 Meilen=Fluges über Deutſchland.
Oeſter=
veich, die Schweiz, Holland, Frankreich und England. Vorgeſehen iſt
der Beſuch der wichtigſten europäiſchen Flugbetriebe.
Lord Robert Cecil zum Ergebnis der
Abrüſiungsverhandlungen.
EP. London, 25. März.
Die „Sunday Times” veröffentlicht einen Artikel von Loro
Robert Cecil über die Abrüſtungskonferenz in Genf. Er
be=
ärrderte und im letzten Augenblick einen neuen Konventions= dauert den Fehlſchlag der Konferenz und fordert, daß England
Es genüge nicht, daß nur Deutſchland entwaffnet werde. Die
gsſchäftsordnungsmäßige Ablehnung, indem die neuen ruſſiſchen Entwaffnung gedacht geweſen. Man könne ſich auch fragen, ob
Deutſchland gehalten werden könne, Vertragsverpflichtungen zu
erfüllen, die von den anderen Unterzeichnern nicht erfüllt
wer=
den. Wenn man wolle, daß die internationale Abrüſtung nicht
ein bloßer Traum bleibe, müſſe man ſich darauf geſaßt machen,
gebeugt werden. Zum Schluß redet Cecil der Wiederaufnahme
Eine Wahlrede Poincarés in Bordeaux.
w. Paris, 25. März.
In einer Rede in Bordeaux hat Poincaré zu zahlreichen
poli=
begonnen habe, vom dem man wünſchen müſſe, daß die neu zu
wählende Kammer ſeine glückliche Vollendſung ſicherſtelle. Zu den
zung aller franzöſiſchen Kabinette die gleiche gebveſen ſei. Brind
parationskommiſſion das beharrliche Verſagen Deutſchlands
feſt=
im Gegenfatz zu zahlreichen Behauptungen ſehr produltib ge=
Situation, aus der zunächſt kein Ausweg gefunden werden ſchließlich die Notwendigleit mit einem Vekenntnis zu einer
Po=
litik des Friedens und der Annäherung.
Abbruch der engliſch=ſüdchineſiſchen
Verhandlungen.
w. Schanghai, 25. März.
Der britiſche Geſandte Lampſon iſt nach Peking zurückgekehrt,
ohne daß eine Regelung über die Ausſchreitungen in Nanking,
den britiſchen Generallonſuln in Schanghai und Naſking ſoit=
England ſollte ſein Bedauern ausſprechen ſür die Beſchießung
des Hügels der Standard Oil Geſellſchaft, der erfolgt war, um
den Rückzug der Ausländer zu decken, und wegen der chineſiſchen
fientlichkeit gezeigt, kaß die im Verſailler Vertrag feſtgelegte all= brita nien dagegen ſteht auf dem Stauspuntt, daß die Frage
der Reviſion bei der Regelung der Nankinger Angelegenheit nicht
angeſchnitten werden ſoll.
Aegypten zögert. ..
Oberherrſchaft das geringſte Uebel?
Ueber Nacht, wie die engliſch=ägyptiſche Kriſe entſtand, iſt ſie
In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich auf der Zeche Graf auch wieder verſchwunden. Die Beziehungen zwiſchen London
Zeit unter dem verſtändigungsbereiten Sarwat Paſcha waren,
aber ſie ſind ſicher auch nicht mehr ſo ſchlecht wie gleich nach der
zur Bildung eines neuen ägydtiſchen Kabinetts unter Führung
von Nahas Paſcha, dem Erbverwalter Zaghlul
Paſchas, als Führer der Wafdpartei und als Kammerpräfident,
niſch=litauiſche Konferenz wird, wie zuverläſſig verlautet, iſt für die Beurteilung der engliſch=ägyptiſchen Beziehuugen recht
lebrreich. Sie ſtellt die Einleitung einer neuen Entwicklung dar,
deren Ende ſich bereits mit ziemlicher Deutlichkeit abzeichnet: ein
irgendwie modifizierter Vertrag zwiſchen beiden Staaten, der
England die beherrſchende Stellung in Aegypten ſichert, auf die
es ihm allein ankommt.
Die von beiden Regierungen kürzlich veröffentlichten
Doku=
mente über die Entwicklung der mehr als ſechsmonatigen
Ver=
tragsverhandlungen geben Aufſchluß über die beiderſeitigen
For=
betrug etwa 63½ Prozent. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis derungen. Am 13. Juli vorigen Jahres begannen in London
die Vertragsverhandlungen zwiſchen Sir Auſten Chamberlain
und dem ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Sarwat Paſcha, die nach
mehreren Unterbrechungen nach halbjähriger Dauer in einem
britiſchen Entwurf gipfelten, der einen Vertrag auf zehn Jahre
vorſah und der im weſentlichen feſtſtellte,
1. daß die britiſche Armee für die Vertragsdauer in
Aegyp=
ten verbleibt und daß nach deren Ablauf, wenn ein
endgül=
tiges Uebereinkommen, hierüber inzwiſchen nicht erreicht ſein
ſollte, die Frage, der britiſchen Beſatzungsarmee der
Schieds=
gerichtsbarkeit des Völkerbundes unterbreitet werden ſollte,
2. daß der Sudan weiter unter britiſcher Kontrolle
ver=
bleibt. Daneben verpflichtete ſich England, bei den übrigen
Mächten für die Abſchaffung der Kapitulationen (internationale
Sondergerichte für Ausländer) einzutreten und die Aufnahme
Aegyptens in den Völkerbund zu fördern. Es behielt ſich aber
die Oberaufſicht über die ägyttiſche Verwaltung und ſein
Ein=
ſpruchsrecht bei allen Auslandsverträgen Aegyptens vor.
Noch 1921 hatte ſich England vorbehalten, den Suezkanal als
wichtige Reichsverbindungslinie zu verteidigen, Aegypten gegen
einen ausländiſchen Angriff zu ſchützen, die Kontrolle über den
Sudan auszuüben und das Kapitulationsrecht aufrecht zu
erhal=
ten. Auf engliſcher Seite iſt der neue Vertragsentwurf als eine
bedeutende Konzeſſion gegenüber der unter der Deklaration von
1921 feſtgelegten Lage hingeſtellt worden. Der Vergleich der
ein=
zelnen Hauptpunkte mutet aber nicht wie eine ſtarke Konzeſſion
an, da nur in einem Punkt, dem Kapitulationsrecht, ein
klares Zugeſtändnis vorliegt, deſſen praktiſcher Wert auch
vor Vertragsunterzeichnung durch die engliſche Haltung zu der
in Vorbereitung befindlichen internationalen Konferenz für die
Kapitulationsrechte bewieſen worden war. Daneben blieb das
Verſprechen, Aegyptens Eintritt in den Völkerbund zu fördern,
deſſen Wert ein prominenter ägyt tiſcher Politiker mit den derben
Worten umſchrieb, daß Aegypten auf den Eintritt in den Bund
pfeife. Auf ägyptiſcher Seite wurde dagegen die
Wiederher=
ſtellung der vollen Souveränität Aegyptens angeſtrebt, die den
Abzug der engliſchen Truppen, volle innere und äußere
Hand=
lungsfreiheit, Verzicht der engliſchen Vormachtſtellung im Sudan
und einiges mehr bedingte. Zwiſchen dieſen Forderungen und
dem engliſchen Angebot klafft eine breite Lücke, die die
Ablehnung des Vertragsentwurfé durch die Nationaliſten
ver=
ſtändlich erſcheinen läßt. Das Gegenteil wäre faſt verwunderlich
geweſen, ſtellte ſelbſt, ein engliſches Blatt feſt, das allerdings
allein blieb.
Aber mit der rein äußerlichen Wertung von Forderung und
Angebot iſt das engliſch=ägyptiſche Problem nicht gelöſt. Das
wußte man in Kairo und London recht wohl, und mittlerweile
haben es auch die ägyptiſchen Nationaliſten erfahren. Tatſächlich
ſtellt der engliſche Vertragsentwurf einen Schritt, vielleicht noch
nicht für die Wiederherſtellung der ägyptiſchen Souveränität,
ſicher aber für die Lockerung der ägyptiſchen Feſſeln.
dar, dem grundſätzliche Bedeutung beizumeſſen iſt. Es kann nicht
überſehen werden, daß man in England ſelbſt in der
Neurege=
lung des Verhältniſſes zu Aegypten noch etwas zaghaft operiert.
Das iſt verſtändlich, da die britiſche Herrſchaft in Aegypten noch
jungen Datums iſt, der Suczkanal aber entſcheidende Bedeutung
für das engliſche Weltreich hat. Die Haltung der ägyptiſchen
Nationaliſten war überdies für Zugeſtändniſſe nicht ſehr
ermuti=
gend. Bei der traditionellen Vorſicht der britiſchen
Außenpolitik in den für das engliſche Weltreich lebenswichtigen
Fragen kam daher auch einem kleinen Zugeſtändnis
grundſätz=
liche Bedeutung zu. Tatſächlich aber können die britiſchen
Vor=
ſchläge mehr bedeuten, wenn nämlich Aegypten in London die
Gewißheit zu ſchaffen weiß, daß Aegypten ein freundſchaftliches
Verhältnis mit Großbritannien will. In dieſem Falle kann
die ägyptiſche Handlungsfreiheit für den Eintritt in den
Völker=
bund weſentlich werden, da zum mindeſten die Möglichkeit
be=
ſteht, daß England nach zehn Jahren in einen Erſatz der
eng=
liſchen durch eine Völkerbundskontrolle einwilligt, d. h. gegen
Verbürgung der ägyptiſchen Sicherheit durch
den Völkerbund die britiſchen Truppen zurückzieht. Auch
die innere Verwaltungshoheit Aegyptens iſt wahrſcheinlich
aus=
baufähig. Dagegen iſt allerdings nicht zu ſehen, wie und wann
der britiſche Einfluß im Sudan jemals gelockert werden kann,
ebenſowenig wvie eine Art Oberaufſicht über Aegyptens
außen=
politiſche Vertragsbetätigung auszuſchalten iſt.
Das alles ſind naturgemäß nur Entwicklungs
möglich=
keiten, die, wie geſagt, vor allen Dingen an den guten Willen
Aegyptens gebunden ſind. Daneben bleibt die fundamentale
Tat=
ſache beſtehen, die von den ägyptiſchen Nationaliſten erſt
über=
ſehen, aber nun allmählich erfaßt wird und die für die Verfechter
der Theorie der Freiheit der Nationen in jeder Form und in
jedem Fall ſchwer verdaulich iſt, daß an eine volle ägyptiſche
Un=
gbhängigkeit nach ſeiner gergraphiſchen Lage überhaupt nicht zu
denken iſt. So ſchmerzlich es für Aegypten ſein mag, es bleibt
im günſtigen Falle — wir halten dieſe Möglichkeit nicht für ge=
eran
tung
Holu
An
Vol=
nich
Opf
und
frei=
fülle
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gut
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Ku
194
Er
Ru
du
Ju
geben — nur die Wahl zwiſchen der engliſchen oder
einer anderen Oberaufſicht. Auf engliſcher Seite hat
man das freimütig zugegeben, vielleicht nicht ohne die
Neben=
abſicht, in Kairo verſtanden zu werden. So führt eine
Würdi=
gung aller Umſtände immer wieder zu dem Schluß, daß England
ſeine beherrſchende Stellung über den Suezkanal nicht aufgeben
kann und nicht aufgeben wird, ſolange die engliſche Flotte ihre
Ueberlegenheit in die Entſcheidung werfen kann. Auf ſie allein
kommt es aber an. Die engliſchen Truppen in Aegypten
ver=
lieren in dem Augenblick ihre Bedeutung, in dem Großbritannien
ſicher iſt, daß Aegypten ſich freundſchaftlich den Notwendigkeiten
einer von dieſem Geſichtspunkt aus unglücklichen geographiſchen
und vom Standpunkt der ägyptiſchen Souveränität geradezu
hoff=
nungsloſen weltpolitiſchen Lage beugt. Ein Kompromiß iſt hier
für England nicht möglich, und vermutlich iſt man auch in Rom
klug genug, es nicht auf einen gegenteiligen Verſuch ankommen
zu laſſen. Die engliſch=italieniſche Freundſchaft würde darunter
zweifellos beträchtlich leiden.
Die engliſche Note vom Anfang dieſes Monats hat alle dieſe
Hintergründe blitzartig beleuchtet. Sie war allerdings nicht der
Ausdruck einer Politik für die Herſtellung der Freiheit der
Na=
tionen, ſondern ein rein machtpolitiſches Inſtrument. Aber da,
wo engliſche Lebensintereſſen auf dem Spiele ſtehen, vertraut
man in London immer noch der Machtpolitik. Der neue
ägyp=
tiſche Miniſterpräſident kennt alle dieſe Zuſammenhänge recht
wohl und ſeine erſte inoffizielle Erklärung klingt auch recht
ver=
ſöhnlich. Aber es bleibt ungewiß, ob er die Freiheit des
Oppo=
ſitionsführers nicht bereits zu weit ausgenutzt hat, um noch
ganz Herr ſeiner Entſcheidungen als Regierungschef zu ſein.
Zaghlul Paſcha, ſein großer Vorgänger als Führer der Wafd,
ruht ſtill in ſeinem Grabe, der einzige Mann, der fähig war,
im günſtigſten Augenblick das Meiſte aus Großbritannien
heraus=
zuholen. Aber die Grenzen kannte er recht wohl. So wird es
vermutlich noch gute Weile haben, bis in den engliſch=ägyptiſchen
Beziehungen wieder jener Normalzuſtand erreicht iſt, der den
Boden für den Abſchluß eines Vertrages abgibt. Bis dahin
gilt die Deklaration von 1921. Nahas Paſcha und ſeinen
Freun=
den wird die Erfahrung kaum erſpart bleiben, daß es kein
Herrſchen ohne Verantwortlichkeit gibt. E.F.
Die Internationale Handelskammer über die
Wirtſchaftslage Deutſchlands.
EP. Waſhington, 25. März.
Die Internationale Handelskammer veröffentlicht eine
Er=
klärung über die Wirtſchaftslage Deutſchlands. Es wird
an=
erkannt, daß Deutſchland die ihm durch den Dawesplan
auf=
erlegten Verpflichtungen immer genau eingehalten habe. Die
deutſche Wirtſchaft ſei in den letzten Jahren zuſehends erſtarkt.
Man könne ſagen, daß die Iſolierung während des Krieges
ſowie die Einſchränkungsnotwendigkeiten nach dem Kriege für
Deutſchland von Nutzen geweſen ſeien, denn dadurch ſei
Deutſch=
land darauf angewieſen worden, immer mehr dafür zu ſorgen,
ſeine Bedürfniſſe im eigenen Lande zu decken. Charakteriſtiſch
ſei vor allem, daß die deutſche Produktion von künſtlichem
Kautſchuk in den letzten Jahren bedeutend geſtiegen ſei. Es ſei
vorauszuſehen, daß Deutſchland in einigen Jahren als ernſter
Konkurrent auf dem Kautſchukmarkt auftreten könne.
Dr. Köhler
über die Probleme der Landwirtſchaft.
Gleiwitz, 25. März.
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hielt hier heute auf einer
Mittelſtandskundgebung der oberſchleſiſchen Zentrumspartei
eine Rede, in der er eingehend auf die Probleme der
Landwirt=
ſchaft und des gewerblichen Mittelſtandes zu ſprechen kam. Die
deutſche Landwirtſchaft könne die auf ihr laſtende Verſchuldung
auf die Dauer nicht tragen. Die Produktion müſſe geſteigert
und damit der Inlandsmarkt geſtärkt werden. Er befürchte,
daß weite Teile der Landwirtſchaft zu parteipolitiſchen Zwecken
ausgenutzt würden. Ebenſo wichtig wie die Landwirtſchaft ſei
der gewerbliche Mittelſtand. Es dürften ſich aber nun nicht
Verufsorganiſationen zu Parteien auswachſen, ſondern jeder
ſolle ſich in ſeiner Berufsorganiſation organiſieren, dann aber
aus der Organiſation heraus Einfluß auf die politiſche Partei
zu gewinnen ſuchen.
Auch im komenden Reichstag würden die großen politiſchen
Parteien und nicht die kleinen Wirtſchaftsgruppen maßgebend
ſein. Auch die Phoebus=Angelegenheit, bemerkte der Miniſter
weiter, ſei von der jetzigen Regierung übernommen worden. Es
ſei ungeheuerlich, daß ein Volk, das vor wenigen Jahren
zer=
ſchmettert am Boden lag, 13 Milliarden Reichswark für die
öffentliche Hand aufzubringen habe, was für die Dauer
unmög=
lich ſei. Um die Ausgaben zu ſenken, ſei eine ganz radikale
Reform der Verwaltung notwendig.
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 26. März.
Neue Beſiimmungen über die Zuſatzrente für
Kriegsbeſchädigte und Kriegerhinterbliebene.
Die Zahlung eines Teiles der Rente für Schwerkriegsbeſchädigte
und Kriegerhinterbliebene erfolgt in Form einer Zuſatzrente durch die
Fürſorgeſtellen und iſt von der Bedürftigkeit des Empfängers abhängig.
Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr, wie der Verband der
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”
mitteilt, eine neue Zuſammenſtellung der Beſtimmungen über die
Zu=
ſatzrente herausgegeben. Abgeſehen davon, daß rentenberechtigte
Wit=
wen mit einer Witwenrente von 60 v.H. Anſpruch auf die durch die
fünfte Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz eingeführte erhöhte
Zuſatz=
rente von 450 Mk. haben, wenn ſie lediglich auf die Rente angewieſen
ſind und keine verſorgungsberechtigten Waiſen haben, ſind weſentliche
Aenderungen in den Grundſätzen für die Bewilligung der Zuſatzrente
nicht zu verzeichnen. Bei Witwen und Waiſen von
Pflegegeldempfän=
gern, die auf Grund der 4. und 5. Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz,
die bis zum vollen Betrage der Witwen= und Waiſenrente erhöhte
Bei=
hilfe erhalten, kann gegebenenfalls auch die Zuſatzrente bis zu dem
vollen für die Witwen und Waiſen vorgeſehenen Beträge erhöht
wer=
den. Die Beſtimmungen geben auch Richtlinien für die Gewährung der
Zuſatzrente beim Bezug von Rente im Härteausgleich nach T 113 RVG.
— Eine nach Bemerkung 1 Abſatz 2 zu 8 88 RVG. vorſchußweiſe
ge=
zahlte Zuſatzrente, die überhoben iſt, weil das Urteil durch das
Reichs=
verſorgungsgericht wieder aufgehoben wurde, kann durch die
Hauptfür=
ſorgeſtelle in Ausgabe belaſſen werden. Das gleiche gilt, wenn
Zuſatz=
rente neben Elternrente überhoben iſt, ſoweit es ſich um Beträge bis
zu 300 RM. handelt. Im allgemeinen werden die Fürſorgeſtellen
ange=
wieſen, in gewiſſen, genau bezeichneten Fällen beſonders wohlwollend
zu verfahren und auf die wirtſchaftliche Lage Rückſicht zu nehmen.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtr. 5,
teilt uns Vorſtehendes mit; ſie iſt gerne bereit, Rat und Auskunft zu
erteilen.
— Heſſiſches Landestheater. In der neuen Inſzenierung des
„Egmonk” ſpielen abwechſelnd Charlotte Jaeke=Joſt und Martha
Ziegler das Klärchen.
— Kleines Haus des Heſſiſchen Landestheaters. Vorführung des
Lehrfilms „Die Kunſt des Kochens” am Montag nachmittag 4 Uhr und
Dienstag abend 8 Uhr. Der Film iſt äußerſt lehrreich und zeigt dig
Erfahrungen von Fräulein Walther, Vorſteherin der Haushaltungsſchule
des Lettevereins, Berlin, auf dem umfangreichen Gebiete der
häus=
lichen Kochkunſt. Einheitspreis 50 Pf. Vorverkauf an der
Theater=
kaſſe im Kleinen Haus und im Verkehrsbureau. Für Jugendliche und
Schulen Sondervorführung Dienstag nachmittag ½5 Uhr zum
er=
mäßigten Preis von 25 Pf. für alle Plätze.
— Bühnenvolksbund. Unſeren Mitgliedern, die unſerer
Morgen=
feier am zweiten Weihnachtstage im Kleinen Haus beiwohnten, wird
die Darſtellung des Weihnachtsſpieles durch die „Darmſtädter
Spiel=
ſchar” noch in guter Erinnerung ſein. Zwei Veranſtaltungen mit
ähn=
lichem Feſtcharakter finden Mittwoch und Donnerstag, den 28. und 29.
März, abends um 8 Uhr, in der Johanneskirche ſtatt. „
Darmſtäd=
ter Spielſchar” und „Muſikantengilde Darmſtadt” bringen
das Leiden Chriſti=Spiel von Fritz Weege zur Darſtellung.
In ſtetem Wechſel mit Chorgefang und Orgelmuſik ſpielt ſich in ihrer
natürlichſten Umgebung, dem Kirchenraum, die Paſſionsgeſchichte ab.
Die Veranſtaltung, eine Einleitung in die Karwoche, wird unſeren
Mit=
gliedern ſehr empfohlen. Der Kauf eines Programms (20 Pfg.)
berech=
tigt zum Eintritt. Verkaufsſtellen: Buchhändler Saeng (Kirchſtr.), Chr.
Arnold (Ernſt=Ludwigſt.r), Frau Lina Paul (an der Johanneskirche),
Haus der Jugend (Stiftſtr.), Gelbe Läden „Deutſche Werkarbeit” (
Land=
raf=Georgſtraße) und am Eingang der Kirche. (Näheres ſiehe Anz.)
— Darmſtädter Spielſchar. Wie bereits mitgeteilt, bringt die „
Darm=
ſtädter Spielſchar” und die „Muſikantengilde Darmſtadt” ein
Paſſions=
ſpiel, das „Chriſti Leiden=Spiel” von Fritz Weege, am
Mitt=
voch, den 28., und Donnerstag, den 29. März, in der
Johannes=
kirche abends 8 Uhr zur Aufführung. Das geſprochene Wort im
harmoniſchen Einklang mit Lied und Muſik ſoll die Paſſionsgeſchichte
weihevoll dem andächtigen Zuſchauer zur Darſtellung bringen. Um
weiteren Kreiſen den Beſuch zu ermöglichen, wird der Eintritt an den
Erwerb eines Programms geknüpft, das zum Preiſe von 20 Pfg. am
Eingang der Kirche, bei Buchhändler Saeng (Kirchſtraße), Chriſtian
Arnold (Ernſt=Ludwigſtraße), Frau Lina Paul (an der Johanneskirche),
Haus der Jugend (Stiftſtraße) zu erhalten iſt. Wir machen unſere
Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die Karten nicht, wie üblich, von
einem Boten gebracht werden, ſondern bei der Firma Chriſtian Arnold
zu erhalten ſind.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
machen erneut auf unſere 8. Winter=Verſammlung aufmerkſam, bei der
Herr Syndikus, Dr. Kollbach über „Zeitgemäße
Pro=
bleme aus der deutſchen Reichsverfaſſung” ſprechen
wird. Dieſer Lichtbildervortrag findet im „Fürſtenſaal” des
Reſtaurants Chriſt, Grafenſtraße, und zwar am kommenden
Mitt=
woch, den 28. März, abends um 8 Uhr, ſtatt. Es ſollte niemand
unſerer Mitglieder verſäumen, dieſem intereſſanten Vortrag
beizu=
wohnen. Freunde des Handwerks ſind herzlich willkommen.
Was geht im
Murminsoierter
vor?
Beachten Sie die Schaufenſter bei Hugo Neurohr, Glas, Porzellan,
Steingut, Haus= und Küchengeräte.
(5543
Märzſitzung der Familiengeſchichtlichen
Vereinigung.
Die Märzſitzung wurde nicht durch einen einzelnen Vortrag aus.5
gefüllt, ſondern hatte einen gemiſchten Inhalt. Er war ſehr anregendch
und kurzweilig. Zunächſt berichtete der Vorſitzende über neue familien=;
geſchichtliche Literatur. Es wurden vorgelegt und beſprochen: Alt=
Fal=
kenberg, Familie Wille, Iſenburg=Büdingen, der Katalog der Fürſtlichk=
Stolberg=Stolbergiſchen Leichenpredigten; Regina, die ſchwäbiſcheu
Geiſtes=Mutter, von der Hölderlin, Uhland, Mörike, Schelling u. ag
abſtammen. Neu erſcheint das Archiv für Sippenforſchungn
Familiengeſchichtliche Quellen,
Familiengeſchicht=
liches Suchblatt, Nachrichten der Geſellſchaft für
Familienkunde in Kurheſſen und Waldeck, die
Fami=
lien=Zeitſchrift der Wölfe in Berſtadt. Große Heiterkeit,
erregte die von Profeſſor Hammann vorgelegte Familienchronik dern
Familie Hamann in Kaſſel, die ganz wie eine alte Chronik einen
ſehr kurzweilige Geſchichtsklitterung darbietet. Sehr viel einem
Darms=
ſtädter Familienforſcher Wichtiges bringt das Marburger Ge
ſchlechterbuch; es ſeien hier nur genannt die Familien Piſtor,
Iller, Euler, Schäfer, Wolf u. a. Dabei erwähnte der Berichtende, daßs
die bekannte engliſche Familie Livingſtone, aus der der berühmter
Forſchungsreiſende David L. hervorgegangen iſt, eine oberheſſiſche
Familie=
mit Namen Löwenſtein iſt. Darauf berichtete Herr Profeſſorn
O. Prätorius über die in Heſſen und Nordamerika weitverzweigtes
Familie Dieffenbach. Ein hervorragendes Glied, der Erzieher
Ludwigs III. und ſpätere Profeſſor in Friedberg, Philipp D., der auch6
eine Geſchichte von Darmſtadt geſchrieben, gab 1853 „Genealogiſche Nach= über die Familie heraus. Dieſe ergänzte der Enkel, damalss
Oberförſter in Stockhauſen, dann Forſtrat in Lich, jetzt im Ruhe= hier lebende Dr. L. Dieffenbach 1889. Nach einem Menſchenalter
machte ſich eine Erneuerung und Ergänzung geltend. Nachdem ſich
in=
zwiſchen der General der Infanterie Karl D. in Düſſeldorf mit 1
der Familiengeſchichte beſchäftigt, griff der jetzt leider erblindete Ober= Georg D. dieſe Arbeit wieder auf. Es gelang
ihm nach jahrelangem Forſchen der Nachweis, daß ſein Zwingenberger
Stamm mit den oberheſſiſchen Familien verwandt iſt. Er diktierte
ſei=
nem Vetter, dem ſchon erwähnten Forſtrat Dr. D., die Geſchichte der
Familie D. in die Feder, und ſo entſtand das ſtattliche Buch. Bemerkt
ſei noch, daß die erwähnten beiden Herren auch eine Zeitung, „
Nach=
richten der Familie Dieffenbach”, herausgeben. Da viele bedeutende
Gelehrte, u. a. der Familie angehören, z. B. außer dem
Geſchichts=
forſcher Philipp D. der berühmte Berliner Chirurg Prof. Dr. med.
Johann Friedrich D. (1792—1847), der bekannte Dichter Geh.
Kirchenrat G. Chriſtian D. (1822—1901), der Profeſſor der
Geognoſie in Gießen (1811—1855), der Dichter und Sprachforſcher Dr.
Lorenz D. (1806—1883), ſei erwähnt, daß das Bgch auch an andere
abgegeben wird. (Preis 4.— Mk., ſchön gebunden 4,50 Mk.) Die
bedeu=
tendſte Leiſtung auf dieſem Gebiet iſt die nach jahrelangem Forſchen
ürzlich herausgegebene Geſchichte der Familie Seip, verfaßt von dem
eifrigen Vereinsmitglied Staatsrat Georg Seip. Die Heimat
der Familie iſt Rothenberg bei Hirſchhorn, im ſüdlichen
Oden=
wald. Das mit zahlreichen Bildern ausgeſtattete Buch enthält nicht bloß
eine ſorgfältigſt ausgearbeitete Familien=, ſondern auch eine ſehr
leſenswerte Heimatgeſchichte mit vielen wertvollen geſchichtlichen
und kulturgeſchichtlichen Nachrichten über den ſüdlichen Odenwald,
ins=
beſondere Rothenberg, Hetzbach, Michelſtadt u. a. Es iſt ein wichtiger
Beitrag zur Geſchichte des Odenwalds. Es kann für 5 Mk. von dem
Verfaſſer (Darmſtadt, Martinſtraße 19) bezogen werden. Ich werde an
anderer Stelle noch darauf zurückkommen.
K. Noaz.
UW
— Das Orpheum iſt von heute Montag, den 26., bis Freitag,
den 30. März, geſchloſſen.
— Erleichterungen im Kraftradverkehr. In den nächſten Tagen iſt
die Veröffentlichung einer neuen Verordnung des
Reichsverkehrsmint=
ſters zu erwarten, die gewiſſe Aenderungen und Erleichterungen für den
Kraftradverkehr mit ſich bringen wird. Der Kreis der Kleinkrafträder,
zu deren Führung es bekanntlich keines Führerſcheins bedarf, wurde
er=
heblich erweitert, und zwar haben in Zukunft alle Krafträder mit einem
Zylinderinhalt (Hubraum) bis zu 200 Kubikzentimeter als
Kleinkraft=
räder zu gelten. In nicht unbedeutendem Umfange ſollen nunmehr
auch gewiſſe dreirädrige Fahrzeuge, die bisher als Kraftwagen galten
und deren Führer eines Führerſcheins nach Klaſſe 3a bedurften, als
Krafträder angeſehen werden. Ihre Führer brauchen daher nur noch
im Beſitze eines Führerſcheins nach Klaſſe 1 zu ſein. In der
Verord=
nung iſt nämlich das zuläſſige Eigengewicht der Krafträder auf 350 Xilo
heraufgeſetzt worden. Soweit ſich die bisherige Einteilung für
Fahr=
zeuge verſchoben hat, ſind Uebergangsfriſten und die koſtenloſe
Erwei=
terung der Führerſcheine auf die neue Klaſſe vorgeſehen. Die
Aende=
rungen ſtehen im übrigen im Zuſammenhang mit der vom Reichstag
beſchloſſenen Neuregelung der Kraftfahrzeugſteuer.
— Wochenmarkt=Kleinhandels=Tagespreiſe vom 24. März (pro Pfd.
bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 10—12, Gelberüben 18—20,
Rote=
rüben 18—20, Schwarzwurzeln 80—100, Spinat 40—45, Rotkraut 35 bis
40, Weißkraut 18—20, Wirſing 35—40, Grünkohl 35—40, Roſenkohl 65
bis 70, Zwiebeln 20—25, Knoblauch 70—80, Tomaten 100—120, Feldſalat
100—120, Endivienſalat 20—30, Kopfſalat 35—40, Blumenkohl ausländ.
70—130, Rettich 5—15, Meerrettich 70—80, Radieschen 25, Kartoffeln 5
bis 6, Tafeläpfel 15—35, Wirtſchaftsäpfel 10—20, Wirtſchaftsbirnen 10
bis 15, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, Bananen 55—65,
Süßruym=
zutter 200—240, Landbutter 180—200, Weichkäſe 25—35, Handkäſe 6—15,
Friſche Eier 12—14, Hühner 124—150, Tauben 80—10), Ziegenlämmer
65—70, Rindfleiſch, friſch 100—120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch —
Schweinefleiſch 94—120, Dörrfleiſch 140, Schinken 200, Wurſt 60—140,
Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 90.
Heidelberger Schloßbeleuchtung an Pfingſten. In ſeiner letzten
Sitzung hat der Stadtrat beſchloſſen, daß am Pfingſtſonniag auf Koſten
der Stadt eine Schlloßbeleu=ötung veranſtaltet wird.
April,
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Stadikirche.
Vor zwei Jahren hat Studienrat Borngäſſer ſchon die
Johannes=Paſſion von Heinrich Schütz in der Bearbeitung von
Arnold Mendelsſohn aufgeführt; die tiefe Wirkung, die Werk und
Wiedergabe damals erzielten, veranlaßte ihn zur Wiederholung
in dieſem Jahre, der gleicher künſtleriſcher Erfolg beſchieden war.
Dies kaum eine Stunde dauernde Werk iſt wirklich ein
Meiſter=
werk. Es ſtellt die Vertonung der Kapitel 18 und 19 bis Vers 30
des Johannes=Evangeliums dar; der erzählende Bericht und die
redend eingeführten Perſonen werden von Einzelſtimmen
vor=
getragen, die Gruppen dagegen, Jünger, Volk, Hoheprieſter, vom
Chor. Die Muſik hat der ganzen Anlage nach nicht die
gigan=
tiſchen Ausmaße der Bach’ſchen Paſſionen; der Komponiſt
ver=
zichtet auf Orcheſter, nur drei Männerſtimmen ſind Soliſten; keine
Arien und Duette, und trotzdem lagert über dem ganzen der tiefe
Ernſt und die erhabene Weihe des Geſchehens, liegt weiche,
weh=
mütige, unendlich rührende Stimmung, die in der
charakteriſti=
ſchen Polyphonie der Worte und Rufe des Volkes, der Jünger
und der Hoheprieſter Belebung erhält, wie ſich auch die
Deklama=
tion des Pilatus zu großem Ausdruck ſteigert. Getragen von einer
würdigen Aufführung hinterläßt und hinterließ geſtern das Werk
tief ergreifende Eindrücke. Stadtorganiſt W. Borngäſſer
feinfühlend und treu wie immer, war liebevoller Einſtudierer und
iter; Johannes Biſchoff (Jeſus), Hans Hubertus (Evan=
und wie der ſchön und rein ſingende Kirchengeſangver=
O.
ein für die Stadtkirche.
*Zur (röffnung des neuen Dürerſaales
in der Ae. Pinakothek in München.
Im kommenden Monat ehrt Deutſchland den 400. Todestag
ſeines größten Künſtlers aller Zeiten, A. Dürers. Es war
daher eine vornehme Aufgabe der Bayeriſchen Staatsſammlung,
die den reichſten und berühmteſten Beſtand an Gemälden des
Meiſters aufweiſt, die ſeither zerſtreut hängenden Werke in einem
beſonderen Raume zu vereinen und zur erhöhten Geltung zu
bringen. Losgelöſt von einer künſtleriſch ſchwächeren Umgebung
und in paſſendes Seitenlicht gebracht, verkünden die Werke aus
den verſchiedenſten Schaffensperioden Dürers ſeine geniale
Bild=
nerkraft. Nur in München offenbart ſich des Meiſters große
Wandlung von gotiſcher Innigkeit und Krausheit zur Monu=
mentalität, zur „antikiſche Art”, die er im Venedig Giopanni
Bellinis kennen lernte. — Um den neuen Ehrenſaal zu gewinnen,
mußten freilich zwei kleinere Kabinette, die Köſtlichkeiten der
Kölner und Altniederländer Schule beherbergten, geopfert
wer=
den. Es beſtand daher für die Galerieleitung die zweite und
ſchwerere Aufgabe, für eine würdige Unterbringung des
Kunſt=
gutes zu ſorgen, nachdem ſie ſchon eine einſchneidende
Verände=
rung des bis jetzt unerreichten Baues von Klenze vorgenommen.
Das Erreichte ſpricht aber eindringlicher als jede Feier zum
Beſchauer und beſtätigt die klaſſiſchen Worte M. Liebermanns
aus ſeiner Feſtrede: „Einen innerlich wahreren Meiſter als
Dürer hat es nicht gegeben. Daher iſt er auch der größte
Natu=
raliſt in der Kunſt.”
Die Dürer=Originale fanden den einzig würdigen
Hinter=
grund. Dunkelgrauer Plüſch als Wandbeſpannung, von einfach
polierten Paneelen umrahmt, erhöhte die Weiheſtimmung des
Raumes. Die Konzentration des Dürerbeſitzes verlangte zugleich
eine durchgreifende Umhängung ſämtlicher altdeutſcher Säle und
Kabinette. Auch hier konnte eine erhöhte Harmonie erzielt
wer=
den. Holbeins d. A. Kaisheimer Altar wurde zu Seiten des
herr=
lichen Heil. Mauritius von M. Grünewald neu aufgebaut. In
einem der kleineren Kabinette entſtand eine eigene Wand mit
Werken des H. Baldung=Grien. — Die Altniederländer Memling,
G. David, R. v. d. Weyden, D. Bouts u. a. m. feierten auf neu
errichteten Scheerwänden im erſten Saal unter beſter
Seiten=
beleuchtung ihre Auferſtehung. — Der Altar M. Wohlgemuts, des
Lehrers von Dürer, fand im Pocherſaal einen günſtigen Platz,
womit vor allem die intereſſanten, noch unberührten Rückſeiten
dem Beſchauer zugänglich gemacht wurden. — Ferner feſſelte
eine wichtige Neuerwerbung die zahlreich Geladenen, die
am Eröffnungstage die neuen Räume füllten. Ein Bildnis des
Markgrafen Caſimir von Brandenburg=Kulmbach, 1511 datiert
und bezeichnet, vertritt die ſeltene Kunſt Hans v.
Kulm=
bachs, als Porträtmaler, durch feine Abtönung der
Farben=
kontraſte in künſtleriſcher Vollendung und bildet eine wichtige
Ergänzung der faſt lückenloſen altdeutſchen Abteilung in München.
— Als es Geh. Rat Dörnhoffer glückte, die lange vernachläſſigte
„Neue Pinakothek” zu einer modernen vollwertigen Galerie
um=
zugeſtalten, glaubte man, daß dieſe Leiſtung nicht mehr
über=
troffen werden könnte. Um ſo größer die Ueberraſchung, als D.
durch den jetzt erſtandenen Dürer=Saal und die Neuordnung
der Altdeutſchen und Altniederländer bewies, daß es trotz
grund=
legender Vorarbeit Tſchudis erleſenem Geſchmack und reicher
Er=
fahrung gelingt, auch im Reiche der alten Meiſter eine geſteigerte
Wirkung zu erzielen.
Dr. A. G.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Brünn: Von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule wurden der
Mini=
ſter für Schulweſen und Volksaufklärung Dr. Milian Hodza, der
Ab=
geordnete Fr. Stanek und der ordentliche Profeſſor für
Pflanzen=
produktion und Agrochemie an der tſchechoſlowakiſchen Techniſchen
Hoch=
ſchule in Prag Dr. phil. Julius Stocklaſſa, in Anerkennung ihrer
beſonderen Verdienſte um die Landwirtſchaft und um die
Agrikulturwiſ=
ſenſchaft zu Ehrendoktoren ernannt.
Leipzig: Der Privatdozent Dr. jur. Karl Heldrich iſt vom April
d. Js. ab zum planmäßigen a.o. Profeſſor des römiſchen und deutſchen
bürgerlichen Rechts ernannt worden. — Dem Regierungsrat Dr. jur.
Gottfrcied Langer aus Dresden iſt die Lehrberechtigung für
Kirchen=
recht, deutſche Rechtsgeſchichte und Staatsrecht und dem Aſſiſtenten am
Inſtitut für politiſche Auslandskunde Dr. jur. Paul Ritterbuſch
die Lehrberechtigung für allgemeine Staatslehre und Staatsrecht in der
Juriſtenfakultät der Univerſität Leipzig erteilt worden.
München: Die a.v. Profeſſoren für Pſychiatrie Dr. Franz Jahnel
und Dr. Johannes Lange, Abteilungsleiter in der Deutſchen
For=
ſchungsanſtalt für Pſychiatrie (Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut) ſind zu
wiſſen=
ſchaftlichen Mitgliedern der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur Förderung
der Wiſſenſchaften ernannt worden.
Juda und die Andern. Roman von Heinrich Siemer. Mit einem
Geleitwort von Max Brod. Oktav, VI u. 306 Seiten. Gebrüder
Paetel, Berlin=Leipzig. 1928. Geheftet 5 RM.; in Ganzleinen 7 RM.
Dieſer Roman iſt das erſte großangelegte Werk der modernen
deut=
ſchen Literatur über das Grſamtproblem des jüdiſchen Mennſchen der
Gegenwart. Der Verfaſſer ein Norddeutſcher, iſt kein Jude und har
kein jüdiſches Blut, er ſtammt aus niederſächſiſch=frieſiſcher Familie mit
rheiniſch=woſtphäliſchem Einſchlag. Gründliche theoretiſche und practiſche
Vorſtudien ermöglichten es dem Dichter, die mannigfaltigen Lebens= und
Erſcheinungsformen der deutſchen Juden eindringlich zu ſchauen und ſie
in ihren ſtark kriſenhaften Konflikten, in ihren gegenſätzlichen
Beſtrebun=
gen und Hoffnungen lebendig und plaſtiſch darzuſtellen. — Die
Objak=
tivität und Sachkunde, mit der dieſer epochemachende Roman des
mo=
dernen Judentums den vielgeſtaltigen und ſchwierigen Problemen zu
Leibe rückt, veranlaßte Max Brod, den großen füdiſchen Dichter, dem
Werk Heinrich Siemers ein ausführliches und kritiſches Geleitwort zu
wvidmen, in dem es u. a. heißt: „Siemens Buch iſt ein großer Schritt
voran. Es zeigt ſich tapfer im Ernühlen des Trennenden, unerſchrocken
im Aufzeigen der Konflikte, groß und gütig im Verſtändniswillen ſalbie
ſolchen Phänomenen gegenüber, vor denen der Autor innerlich
zurück=
ſchaudert. Lange genug hat man nur das „Elementare” als
literatur=
fähig angeſehen. Es hat ſich hemmungslos ausgetobr, in Schriften und
in Folgen fürs Leben. Ein mahnender Ton der Vernunft wie vom
Standbild Leſſings her erklingt aus Siemers Buch. Sollte es neben au
dem Elementaren nun doch auch wieder einmal einen elementaren Durſt
nach Gerechtigkeit geben?.!“
Nummer 86
Montag, den 26. März 1928
Seſte 3
Sonntagsrückfahrkarten für Oſiern.
Sonntagsrückfahrkarten werden an Oſtern 1928
ausge=
den vom Gründonnerstag, 5. April, bis Oſtermontag, 9. April,
ein=
ſiBlich.
Sie gelten zur Hinfahrt: am Gründonnerstag von mittags
üchr an, am Karfreitag, am Karſamstag, am Oſterſonntag, am
Oſter=
uurag, und zur Rückfahrt am Karfreitag, am Karſamstag bis
tyr vormittags, am Oſterſonntag, am Lſtermontag ſowie am Diens=
Nt, den 10. April, bis 9 Uhr vormittags.
Am Gründonnerstag gelten Sonntagsrückfahrkarten auch ſchon zu
Miz—Inen zwiſchen 11 und 12 Uhr vormittags verkehrenden
Perſonen=
i. Dieſe Züge ſind auf den Stationen durch Schalteranſchlag
be=
ſtnrtgegeben.
Sofern die Rückfahrt mit Sonntagsrückfahrkarte ſchon am Karſams=
Durchgeführt wird, muß ſie an dieſem Tage ebenſo wie am Dienstag,
SApril, auf der Zielſtation oder auch auf einer Unterwegsſtation
4 dem letzten vor 9.01 Uhr vormittags auf der Zielſtation der
Sonn=
ſgtückfahrkarte abgehenden Zug ang=treten werden. Die Rückfahrt
z, in dieſen Fällen nach 9 Uhr nicht mehr unterbrochen werden; ſie
bei Zugwechſel nach 9 Uhr mit dem nächſten anſchließenden Zuge,
ticer die der Fahrkarte entſprechende Wagenklaſſe führt, zurückzulegen.
Schnell= und D=Züge mit Ausnahme der FD=Züge ſind zur Be=
Ntrung mit Sonntagsrückfahrkarten gegen Löſung des tarifmäßigen
18 rellzugszuſchlags freigegeben.
— Einen ſchweren Autvunfall erlitt geſtern der Konditor
rth von hier bei Heidelberg. Er wurde ſchwer verletzt ins
eſcelberger Krankenhaus gebracht.
— Fürſorge=Erziehung. In der vergangenen Woche fand in
Frank=
die Hauptverſammlung des Verbandes der edangeliſchen
ſistalten und Vereine für Fürſorgeerziehung in Heſſen ſtatt. Alle
an=
ſeichloſſenen Inſtitute hatten ihre Vertreter entſandt, auch die oberſten
ſattlichen und kirchlichen Behörden, insbeſondere die heſſiſchen Kreis=
Und Stadtjugendämter waren außerordentlich zahlreich vertreten. Nach
ner herzlichen Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Dekan
Rös=
ſſen, hielt Herr Geh. Nat Prof. Dr. Mittermaier von der
Uni=
eißität Gießen einen aufſchlußreichen Vortrag über die Bedeutung der
Uischiatrie für die Fürſorgeerziehung, der lebhafte Zuſtimmung und
rißen Dank erntete. Die Ausſprache wies auf die Wichtigkeit des
gegen=
ſiägen Vertrauensverhältniſſes im Zuſammenwirken von pädagogiſcher
nd mediziniſcher Seite hin, damit der Jugend geholfen werden könne.
öcDann trug der Vorſitzende den Jahresbericht vor. Danach wurden
u alten Jahre 1013 Zöglinge durch die Dekanatserziehungsvereine
n5 152 durch die Erziehungsanſtalten betreut. Im ganzen lautet der
Ufihresbericht recht günſtig über die gemachten Erfahrungen. — Ein
keFerat des Vorſitzenden: „Rückblick und Ausblick auf die
Uinrtwicklung der Dekanatserziehungsvereine, die in
iſem Jahre auf eine 40jährige Geſchichte zurückblicken können, fand
arke Beachtung und löſte eine fruchtbringende, klärende und anregende
ir sſprache aus; ſie zeigte wieder einmal deutlich, wie unendlich wichtig
erade in ſolcher Fürſorgearbeit die perſönliche Bekanntſchaft und der
evenſeitige Meinungsaustauſch iſt, ſo daß alle Teilnehmer dem
Vor=
zenden einen befonders warmen Dank für ſeine ſchätzenswerten
An=
exungen zollten und die diesjährige Tagung zu größter Befriedigung
Frlief.
— Oſterpaketverkehr. Die Deutſche Reichspoſt bittet, mit der
Ver=
let dung der Oſterzakete möglichſt frühzeitig zu beginnen, damit
Anhäu=
imgen in den letzten Tagen vor dem Feſt vermieden werden, die
Ver=
ünerungen zur Folge haben können. Es empfiehlt ſich, die Pakete gut
u verpacken, die Aufſchrift haltbar anzubringen und den Beſtimmungs=
, wenn er micht allgemein bekannt iſt, unter näherer Bezeichnung der
inge beſonders groß und kräftig niederzuſchreiben. Ferner darf nicht
eickerlaſſen werden, auf dem Paket die vollſtändige Anſchrift des
Abſen=
ders anzugebem und in das Paket obenauf ein Doppel der Anſchrift
t legen. Ebenſo ſind Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu
ver=
cwüren; etwaige Hohlräume ſind mit Holzwolle uſw. auszufüllen,
da=
nt die Sendungen nicht eingedrückt werden können.
Zirkus Kapitän Schneider.
Kapitän Alfved Schneider iſt kein Unbekannter. Wir kennen ihn,
kennen ihn als den „Löwenſchneider”, kennen ihn als den tollkühnen
Regiſſeur und Darſteller aus — ſage und ſcheibe 99 — in Worten
neunudneunzig! — Löwenfilmen, — deren berühmteſter der Fülm
„Quo vadis” war. Damals paſſierte es leider, daß die Löwin „Europa”
den unglücklichen Statiſten, Polombo, im römiſchen Filmatelier tötete.
Nicht aus Bosheit hatte das Tier den Menſchen augegriffen. Der
Un=
glückliche — ein älterer Mann — war in der drückenden Hitze des
Ate=
liers ohnnächtig gewerden und ſtürzte aus der Loge in die Arena
herab, wobei er direkt auf das Tier fiel. Kein Wunder, daß dieſes den
Sturz des Statiſten als einen ſchweren Angriff auffaßte, den es ſofort
durch einen tödlichen Biß ins Genick beantwortete. Im nächſten
Augen=
blick war ſchon der Kapitän zur Stelle und zwang — das erregte Tier
mit eiſerner Fauſt im Genick packend — die Löwin in den Käfig zurück.
Aber das Unglück war geſchehen, die Behörden prüften den Fall und
konnten Schneider nichts anhaben, er ſetzte ſeme Aournee in Italien
fort, — — um nach Jahresfriſt, längſt wieder nach Deutſchland
zurück=
gekehrt, zu erfahren, daß man ihm nachträglich noch den Prozeß
ge=
macht und ihn „in Abweſenheit” zu ſechs Monaten Gefängnis
verur=
teilt hatte. Allerdings hatte der italieniſche König ſelbſt dafür Sorge
getragen, daß ihm „Bewährungsfriſt bewilligt wurde. Aber der
Ka=
pitän ließ die Sache nicht auf ſich beruhen. Er mietete ein Flugzeug
und flog nach Rom und betrieb das Wiederaufnahmeverfahren, das
zurzeit noch ſchuebt. — Die Löwin wurde damals durch drei
Nebolver=
ſchüſſe ſchwer verwundet, und der Kapitän zeigt noch heute in jeder
Vorſtellung das Tier und weiſt auf die deutlich erkennbaren Narben an
ſeinem Körper. — 115 Löwen, die gewaltigſte Schau der Welt, nennt
der Kapitän ſein eigen. Seit den allerälteſten hiſtoriſchen
Ueberlieferun=
gen hat es Gewualtigeres nicht gegeben.
Iu
Turnhalle Woogsplatz
Samstag. 31. März, 20 Uhr
Europameister
DOMGOROEN
und
DUBBERS
beim Kampfabend des Sportv. 98
(5552
irn Rind.
Vorverkauf ab Donnerstag, Zigarrenh. Becher
Grafenstr. und Sportbuchh, Skurnik, Grafenstr.
Tageskalender für Montag, den 26. März 1928.
Heffiſches Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus, 18 Uhr: Film=Vorführung „Die Kunſt des Kochens”.
Orpheum: Keine Vorſtollung. — Konzerte: Schloßkaffe, Kaffee
Rhein=
gold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Spaniſche Bodega. Weinhaus
Maxim, Boßler (Markt 12). — Atelier=Ausſtellung Anguſte von
Bel=
lersheim, Wilhelmimenſtr 42 I., von 11—1 Uhr und von 3½—5 Uhr.
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Pheater, Palgſt=Lichtſpiele,
Helia.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 27. März 1928.
Stammholzverſteigerung aus dem Gemeindewald Arheilgen,
Zuſammen=
kunft vormittags 9 Uhr, an der Kreuzung Dreiſchlägerweg und
Neu=
wieſenweg. — Holzverſteigerung, Gormittags 10 Uhr, zu Burg
Fran=
kenſtein (Gberſtadt). — Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, in Groß=
Gerau, im Hotel „Zur Krone‟. — Nutz= und Brennholzverſteigerung,
vorm. 9 Uhr, in Griesheim, im Goſthaus „Zum Darmſtädter Hof”.
Parteitag der Deutſchen
Demokratiſchen Partei Heſſens.
Dr. Willi Hellpach Spitzenkandidat.
F. Die Deutſche Demokratiſche Partei Heſſens trat geſtern
nachmittag in Frankfurt a. M. zur Vorbereitung der
Reichstags=
wahlen in einem außerordentlichen Parteitag
zu=
ſammen. Der Parteivorſitzende, Abgeordneter Schreiber,
wid=
mete vor Eintritt in die Tagesordnung der am Samstag
verſtorbenen Frau Landtagsabgeordneten Karoline Balſer
einen warmen Nachruf, indem er die vorbildliche Arbeit dieſer
hervorragenden Frau mit herzlichen Worten ſchilderte. Er
ge=
dachte ferner der langjährigen Wirkſamkeit und Verdienſtes des
leider noch kranken Miniſters Henrich, der mit Rückſicht auf
ſeine Geſundheit es abgelehnt hat, die ihm von dem
Partei=
vorſtand angebotene Reichstagskandidatur anzunehmen. Da auch
Miniſter Korell, deſſen Verdienſte als Reichstagsabgeordneter
der Vorſitzende hervorhob, ſich nicht mehr für den Reichstag zur
Verfügung ſtellen könne, müſſe nunmehr der Parteitag eine neue
Kandidatur aufſtellen.
Nachdem Dr. Cohnſtädt für den Reichsparteivorſtand und
Stadtverordneter Korff für den Provinzialverband Heſſen=
Naſſau herzliche Grüße und Wünſche für die Beratung
über=
bracht hatten, begann eine eingehende Ausſprache über die
Kandi=
datenauswahl. In ihr lehnte Landtagsabgeordneter Reiber
mit Rückſicht auf ſeine Tätigkeit im Heſſiſchen Landtag die ihm
angetragene Reichstagskandidatur ab. Der Vorſchlag des
Vor=
ſtandes, die Kandidatur dem früheren badiſchen
Staatspräſiden=
ten Dr. Willi Hellpach anzutragen, fand ſtärkſte Zuſtimmung,
und der Parteitag proklamierte ihn daher zum
Spitzenkan=
didaten für den Wahlkreis Heſſen=Darmſtadt im
Bewußtſein, damit eine hervorragende Perſönlichkeit für die
Ver=
tretung Heſſens im Reichstag ausgewählt zu haben. Die zweite
Stelle auf der Kandidatenliſte wurde mit dem Kaufmann
Wil=
helm Chriſt=Mainz beſetzt. An dritter Stelle erſcheint als
Ver=
treterin der Frauen Frau Grein=Offenbach. Auch die übrigen
Namen auf der Liſte fanden einſtimmige Zuſtimmung.
Folgende Entſchließung fand einſtimmige Annahme: Der
Parteitag nimmt Kenntnis von der Erklärung ihres verehrten
Parteifreundes, des Miniſters Henrich, die ihm angebotene
Reichstagskandidatur aus Geſundheitsrückſichten abzulehnen. Der
Parteitag dankt auch heute nochmals Herrn Miniſter Henrich für
ſeine hervorragenden Verdienſte um die heſſiſche Demokratie und
hofft, ihn nach ſeiner völligen Geſundung bald wieder in unſeren
Reihen als unſeren politiſchen Führer begrüßen zu können.”
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſe bleibt auf Grund des K21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Umfang=
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Zuwendungen bon Brennmaterial an die
Klein=
rentner von ſeiten des Wohlfahrtsamtes.
In dieſer Sache wurde in einer Stadtverordnetenſitzung b. J. auf
Anfrage mitgeteilt, daß in dieſem Winterhalbjahr (192/B8) in fünf
Ab=
ſchnitten Brennmaterial an die Rleinrentner zu Ausgabe gelangen
würde. Trotzdem die Kälteperiode ſchon Anfang Oktober einſetzte, iſt
bis jetzt nur an einem Termin (Degzember) die Zuteilung von
Gut=
ſcheinen erfolgt. Es würde ſehr dankbar empfunden werden, wenn die
Belieferung der weiteven Raten baldigſt erfolgen würde.
Einer für Alle.
TautldagagebTaltagfide=
U
Der Raucher wird jetzt oft in Anpreisungen von
Zigaretten mit geruchfreiem Papierbrand zu lesseln
gesucht. Ein jüngstes Erzeugnis
empliehlt sich sogar mit einemk
Tapier, das mit Magermilch be-k
handelt wird. Man setzt diesemt
Zigaretten=Papier also Fett zu.
Solche,Erlindungens bekommenk
wir auch mit periodischer Regel-5
mäßigkeit angeboten. Es ergißtK
sich aber stets beim Ausprobierenk
ein vernichtendes Urteil. Wic ha=f
ben auch sonst wiederholt die
verschiedensten Papiere für
Zi-
garetten- geprült”,
gelangten-
aber imer zu der Feststellung,
nach allen- Splahrungen- gualitativ unbedingt
die Spitze halten. Daß wir die besten
Zigaretten-
papiere, die es gibt, verwenden,
ist eine Sellstverständlichkeit",
Adenn es wäre ein Unding, das
roma unserer guten Jabake,
Für die wir so hohe Preise an=
Legen, durch ein schlechtes
Zi=
garettenpapier zu vernichten-.
2Ausgezeichnete Gualität ist für
Aunsere Greiling-Auslese vor
Aallen anderen Faktoren durch
die gute Auswahl hochwertiger
Jabake garantiert. Sie ist als
Marke von- überlegenem Ge=
Aschmack die tägliche Konsum=
daß die von uns veruendeten Sigaretten=Japiere zigarette des vervöhnten Rauchers, der allein wählt
DAsgte4
Faitig
Zür Besonders Vestdiche Anlässe emplehlen wie unsere „Zuuel” au 6P/g.
an
tung
Holz
An
vf
und
Stü
rige
mer
biet
Her
die
rumn
gut
Selte 4
Montag den 26 März 1928
Nummer 86
Aus Heſſen.
Aus der Bensheimer Stadtverordneten=
Verſammlung.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 24. März.
Der Bürgermeiſter der Stadt Bensheim hatte auf Donnerstag zu
einer dringlichen Stadtverordnetenſitzung eingeladen. Die Dringlichkeit
der Sitzung war wohl durch die verwaltungsſeitig angeforderten
Kre=
dite zur Bereitſtellung von Notſtandsarbeiten begründet. Bei der
Sitzungseröffnung, die diesmal durch den beſoldeten Beigeordneten
Krenkel — der Bürgermeiſter war verhindert — ſind von dem
Ple=
num des Kollegiums (21) erſt 8 Mitglieder zur Stelle; erſt nach und
nach wird dasſelbe nahezu vollzählig. Stadtv, Roß als Sprecher der
Linken behält ſich vor, gegebenenfalls die Verſchiebung der
Beſchluß=
faſſung über Gegenſtände der Tagesordnung zu verlangen, da ſeine
Fraktion wegen der überaus kurzfriſtigen Sitzungsanberaumung ſich
noch nicht habe befprechen können. — Unter Punkt 1 der Tagesordnung
berat man, wie geſagt, über die Bereitſtellung von Mitteln zur
Ausführung von Notſtandsarbeiten.
Nach Vorſchlägen des Stadtbauamts ſollen eine Mehrzahl meiſt neu
angelegter Straßen kanaliſiert werden, ſo vor allem das Baugelände
Roonſtraße—Mühlweg. Für dieſe Kanaliſationsarbeiten wird
ein Kredit in Höhe von 41 600 RM. angefordert. Davon werden 25 000
RM., zu 2 Prozent verzinslich, aus Mitteln der öffentlichen
Erwerbs=
lofenfürſorge reichsſeitig vorgeſchoſſen, ein Reſt von 8000 RM. ſoll am
pribaten Kapitalmarkt beſchafft werden. Nicht ohne Intereſſe iſt es, in
dieſem Zuſammenhange zu hören, daß das Reich, ebenſo auch der Staat,
jetzt dazu übergehen, an Kommunen in Zukunft nur Darlehen zu
ge=
währen, wenn ſich die Gemeinden damit einverſtanden erklären, daß im
Nichtrückzahlungsfall der Gläubiger (Reich oder Staat) dem Schuldner
(den Gemeinden) gegenüber zu Abzügen an den Steuerüberweiſungen
befugt iſt. — Stadtv. Fleck regt an, auch die Kanaliſation bzw.
Pfla=
ſterung der Schönberger Straße in das Notſtandsprogramm
aufzuneh=
men. Nach längerer Debatte, in welchem man ſich darüber unterhält,
warum die Kanaliſation der Schönberger Straße bis jetzt unterblieben
iſt, wird der angeforderte Kredit in ſeiner Höhe von 41 600 RM.
be=
willigt und die Kanaliſation der Schönberger Straße in das Programm
mit aufgenommen. — In einer neu anzulegenden Straße „Am
Meer=
bach” beabſichtigt ein Kriegsbeſchädigter, ſich ein Haus zu erbauen. Er
bittet um Anſchluß ſeiner Bauſtelle an die ſtädtiſche Waſſerleitung. Das
Geſuch wie die Koſten der Anſchlußleitung in Höhe von 550 RM.
wer=
den genehmigt. — Durch den Umbau des jetzt Saurerſchen Anweſens
(früher Eiſengießerei) wird eine Aenderung in der Fernmeldeleitung,
die Hochbehälter und Pumpſtation miteinander verbindet, notwendig.
Es ſoll ein Erdkabel von 80 Meter Länge neu verlegt werden. Die
da=
durch entſtehenden Materialkoſten in Höhe von 240 RM. werden
bewil=
ligt. — Schon in einer früheren Sitzung war man ſich einig geworden,
daß aus Gründen der Verkehrsſicherheit das kleine Gäßchen, weiches
Marktplatz und Stadtmühle miteinander verbindet, für den
Fuhrwerks=
verkehr geſperrt werden ſoll. Eine diesbezügliche Polizeiverordnung
liegt der Verſammlung zur Zuſtimmung vor. Wie der zur Verleſung
kommende Wortlaut erkennen läßt, wird auch die Straßenunterführung
am Fleckſchen Hauſe in dieſe Sperrung mit einbegriffen. Die
Polizei=
verordnung wird debattelos gutgeheißen. Im Anſchluß hieran regt
Stadtv. Dr. Flamm auch die Sperrung der Neugaſſe, wenigſtens in
ihrer Ausmündung nach der Hauptſtraße zu, an. Der Erlaß einer
ſol=
chen Polizeiverordnung ſoll bei der ſtaatlichen Ortspolizei beantragt
werden. — Einer Anregung, die vom Kreisausſchuß Bensheim ausgeht,
folgend, ſollen die Inventare der Gemeindearchive des Kreiſes
gemein=
ſam gedruckt werden, um ſie ſo der Verwertung zu hiſtoriſcher
For=
ſchung leichter zugänglich zu machen. Die Stadt Bensheim ſoll mit
100 RM. zu den Druckkoſten beiſteuern, eine Summe, die bewilligt
wird. — Beim letzten Punkt der öffentlichen Sitzung unterhält man ſich
über die Drucklegung des Referats des Bürgermeiſters: „25 Jahre
Städteordnung in Bensheim”, das in einer Auflage von
750 Exemplaren gedruckt werden ſoll. Man hält die in dem Referat
behandelte Periode für derart bedeutungsvoll, daß es in
Broſchüren=
form herausgegeben werden ſollte. Man gibt ſich der Hoffnung hin,
das Buch werde auch von der Einwohnerſchaft in großer Zahl gekauft.
Erſt die Anfrage des Stadtv. Loew lenkt das Intereſſe auf die
Koſten=
frage. Dieſelben werden bei etwa acht Druckbogen (die Seiten in
Oktav=
format) auf etwa 800 RM. veranſchlagt. Die Drucklegung wird
beſchloſ=
ſen. Nach dreiviertelſtündiger Dauer war die öffentliche Sitzung zu Ende.
ratur” die Gemeinde als koſtenpflichtig angeſehen werden könne. Das
Kreisamt iſt anderer Meinug. Der Gemeinderat beantragt einen
ſpezialiſierten Koſtenvoranſchlag und gemeinſchaftliche Beſprechung
zwi=
ſchen Behörde, Kirchenvorſtand und Gemeinderat. Der Bürgermeiſter
lehnt es entſchieden ab, ein Diktat für die Gemeinde zu übernehmen,
warnt aber auch vor einer Verwicklung in einen Prozeß. — Geſuch des
Zentralverbandes der Invaliden um Beihilfe zu einem Kurfus wird
er=
ledigt. — Einer Verfügung des Miniſteriums betreffs Hundemarken
wird ſtattgegeben. — Dem Polizeidiener werden wie ſeither für
Be=
kamntmachungen uſw. 50 Mk. bewilligt. Dem Feuerwehrkommandanten
und dem Elektrotechniker Ganßmann wird für einen Kurſus eine
Ver=
gütung genehmigt.
0. Groß=Bieberau, 24. März. Berbeſſerung der
Land=
ſtraßen. Die Straße von Groß=Bieberau nach Brensbach wird wohl
zu den ſchlechteſten Straßen Heſſens gehören. Zurzeit wird
Straßen=
ſchotter angefahren, um ſie wieder in beſſeren Zuſtand zu verſetzen. Zu
dieſer Straße gehört auch ein Teil der hieſigen Ortsſtraße, ſoweit ſie
als Bismarckſtraße benannt iſt. Da auch die hieſigen Ortsſtraßen längſt
nicht mehr dem ungeheuren Verkehr gewachſen ſind und ſtets
voparatur=
bedürftig ſind, von der großen Staubentwicklung innerhalb unſeres
ſchönen Dorfes nicht zu ſprechen, ſo erwacht in der Bürgerſchaft der
Gedanke und der Wunſch, die Ortsſtraßen, die dem durchgehenden
Ver=
kehr dienen, zu pflaſtern, wie es im benachbarten Reinheim der Fall
iſt. Daß das Geld koſtet, wird jeder vorausſehen. Doch mit gutem
Willen zur Verſtändigung mit der Provinzialverwaltung, kann ein
gang=
barer Weg gefunden werden. Hoffentlich zeigt der hieſige Ortsvorſtand
hierfür das richtige Verſtändnis.
— Langen, 23. März. Uns war Gelegenheit gegeben, einer
Auf=
führung der Lortzingſchen Oper „Der Waffenſchmied”
im Evangel. Gemeindehaus in Langen beizuwohnen, veranſtaltet von
der Kunſtgemeinde Langen. Der hohe künſtleriſche Ernſt, von dem die
ganze Aufführung getragen war, ließ die primitiven Bühnen= und
Be=
leuchtungsverhältniſſe vollkommen vergeſſen; ein Beweis, daß wirkliche
Kunſt nicht auf äußere Ausſtattungseffekte angewieſen iſt. Kein
Ge=
ringerer als der Oberſpielleiter des Frankfurter Opernhauſes, Herr Joſ.
Gareis, hatte ſich mit Liebe und Sorgfalt der ſchönen Sache
angenom=
men und gab auch den „Ritter aus Schwaben”. Herr E. A. Weill, der
erſte Baſſiſt des Frankfurter Opernhauſes, lieh der Hauptpartie ſeine
reife Kunſt. Alle anderen Künſtler waren mit Eifer bemüht, ſich ihrer
berühmten Kollegen würdig zu erweiſen. Die Muſik wurde in der
Lortzingſchen Originalbeſetzung vom Städtiſchen Orcheſter Darmſtadt
unter der umſichtigen Leitung von Herrn Kapellmeiſter R. C. Frieß
beſtens beſorgt. Was die Kunſtgemeinde Langen ſowie Herr
General=
direktor Willy Römheld hier geleiſtet haben, iſt Kulturarbeit im
wahr=
ſten Sinne des Wortes.
O Weinheim, 24. März. Die Einweihung der
Wein=
heimer Ehrenhalle. Vorbereitungen zur Pfingſt=
Jubiläumstagung des W. S. C. Anläßlich der diesjährigen
Pfingſttagung wird der Weinheimer Senioren=Convent ſein 65jähriges
und gleichzeitig der Weinheimer Alte Herrenverband ſein 25jähriges
Beſtehen in beſonders feſtlicher Weiſe begehen. Den Hauptakt dabei
wird die Weihe der neuen Ehrenhalle auf der Wachenburg bilden. Der
Neubau iſt ſoweit vorgeſchritten, daß auf der diesjährigen Pfingſttagung
die von Prof. Wienkoop=Darmſtadt als den bauleitenden Architekten
erſtellte Denkmalsanlage dem aktiven W. S.C. ſeitens des Vorſtandes
und des Bauausſchuſſes wird übergeben werden können. Auf fünf
ehernen Tafeln ſind die Namen von 714 gefallenen Angehörigen des
W. S. C. feſtgehalten. Die Halle, die man über zwei monumental
an=
gelegte Freitreppen erreicht, hat eine Größe von 140 Quadratmetern.
Die innere Längsſeite wird von fünf Niſchen eingenommen, die ſtarke
Reliefpfeiler flankieren. Dieſe Niſchen werden die aus Bronzeguß
ge=
ſchaffenen Tafeln mit den Namen der Gefallenen bergen. Nach Weſten
öffnet ſich die Halle in fünf großen wuchtigen Toren. Die Nordſeite des
Turmes iſt durch eine maſſive Galerie geſchloſſen, die wieder von fünf
großen Bogenöffnungen durchbrochen, den Blick über Berge und Täler
umrahmt. Die Einweihung der Ehrenhalle iſt auf den 21. Mai, und
tags darauf eine Burgenbeleuchtung anberaumt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 26. März. Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30: Lehrer
Fr. Voigt: Im Kampf mit Eis und Sturm im Südpolargebiet
Berichte verſchiedener Forſcher). O 16.30: Rundfunkor eſter: Die
Oper der Woche. Mitw.: A. Permann (Bariton). o 47.45: Aus
dem Roman „Jvanhoe” von Walter Scott. O 18.15:
Vereins=
nachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel:
Haus=
putz und beſondere Gardinenwäſche. O 18.45: Syndikus Dr. Kem=
Die Freigabe des deutſchen Eigentums in Amerika. O 19.15:
Eng=
liſcher Sprachunterricht. O 19.45: Die Schachſtunde. O 20.15: Abend
der fünf Mikrophone. Dialekt=Austauſch zwiſchen den Städten
Frankfurt, Kaſſel, Stuttgart, Mannheim und Freiburg. — Anſchl.=
Schallplatten: Ungariſcher Abend.
Stuttgart.
Beutel: Johannes Kepler der ſchwäbiſche Aſtronom. o 19.48:
Einf. in die ſpaniſche Sprache. O 20.15: Abend der fünf Mikrophone,
Dialektabend der Städte Kaſſel, Frankfurt a. M., Stuttgart,
Freiburg und Mannheim. O 22.45: Nachrichtendienſt.
Berlin.
Montag, 26. März. 15.30: Hildegard Margis: Die Schweßer
Hausfrauenbewegung. O 16: Ing. J. Boehmer: Techniſche
Wochen=
plauderei. O 16.30: „Der Pilger” Eine Novelle von M. Gorki,
Gel.: M. Maur. O 17: Konzert. Mitw.: Francis Aranyi (Violine),
Roſe Fuchs=Fayer, Th. Mackeben (Flügel). O 18.30: A. von
Coffrane: Wie Wohnhaus und Wolkenkratzer entſtehen. O 19:Dr.,
Ing. Paul Zucker: Neues Sehen (Neuentdeckung der Landſchaft),
O 19.25: W. Föllmer: Die Ausſichten deutſcher Akademiker im
Aus=
land. O 19.55: Prof. Dr. Nickliſch: Umlaufskalkulationen. O 20.30=
Arien. Mitw.: Marquerite Salvi (Sopran), Funkorch. Dir.: Seidler=
Winkler. Verdi: Vorſpiel zu „La Traviata”. „s iſt ſeltſam, ſehr
ſeltſam”, aus „La Traviata‟. — Donizetti: Ouv. „Don Pasquale",
Wahnſinnsſzene „Lucia di Lammermoor”, — Reſpighi: Antike Tänze
Delbes: NachkeMuſt. Mar Nah nit ſeinen Oiceſer: De. Peck
Bach (eigene Geſänge zur Laute).
Deutſche Welle. Montag, 26. März. 12: Engliſch für Schüler.
O 14: Dr. Wieg: Der Dienſt am Kunden in der Geſchäftsbilanz.
14.30: Märchen und Geſchichten: „Der Heuſchreck und die Blumen”,
von Max Dingler. O 15: Frl. Dr. Silberkuhl=Schulte: Ländliche
Küchen auf der Ernährungsausſtellung der DLG. in Leipzig,
6 15.35: Wetter und Börſe. 15.40: Kochanweiſungen. 16:
Frenzöſiſch. Kulturukndlich=literariſche Stunde. O 16.30: Dr. Kern:
Die Philoſophie des Lebens von Herder bis zur Gegenwart. o 17:
Berlin: Roſe Fuchs=Fayer (Sopran), Aranyi (Violine), o 18:
Maſchinenbauſchuloberlehrer Guttwein: Spanloſe Formung. O 18.30:
Engliſch für Anf. O 18.55: Prof. Dr. Neubauer: Die Beſtimmung
des Düngerbedürfniſſes mit Hilfe der Keimpflanzenmethode. o 19.20:
o. Erzhauſen, 24. März. Gemeinderatsbericht. Vergebung
der Rohrmeiſter= und Nachtſchutzmannsſtelle: Hierzu wurden vom
Ge=
meinderat 10 Stimmen abgegeben, wovon dem D. Verbert ſechs
zufie=
len. — Anſchluß der Pfarrhofreite an die Waſſerleitung: Der Gemeinde
wird es zur Pflicht gemacht, die Koſten der Waſſerleitungsanlage zu
übernehmen. Nach einem Gemeinderatsbeſchluß vom 21. Auguſt 1848
uind vom 30. Juni 1885 verpflichtet ſich die Gemeinde, alle
Reparatur=
koſten für alle Zeiten für die Pfarrhofreite zu übernehmen. Der
Ge=
meinderat iſt der Anſicht, daß die Einrichtung der Waſſerleitung keine
Reparatur, ſondern neue Herſtellung iſt, ein juriſtiſches Gutachten liegt
vor, worin geſagt wird, daß die Einrichtung der Waſſerleitung in der
Pfarrhofreite den Wert derſelben erhöhe und nicht im Sinne „Repa=
Schweres Auiomobilunglück in Kaſſel.
Sechs tödlich Verletzte.
Kaſſel, 24. März. Der 26jährige Kaufmann Freſenius hatte
mit ſieben ſeiner Freunde in der Nacht zum Samstag eine Bierfahrt
zu einem Ausflugsort unternommen. Dort war dem Alkohol ſtark
zu=
geſprochen worden, und in wüſtem Tempo ging es in den
Morgenſtun=
den nach Kaſſel zurück. Als der Lenker im 95 Klm.=Tempo eine Kurbe
nehmen wollte, kam der Wagen ins Schleudern, ſchlug gegen einen
Lei=
tungsmaſt und rannte mit voller Fahrt über einen Bürgerſteig in ein
Kolonialwarengeſchäft, das fürchterlich verwüſtet wurde. Von den
In=
ſaſſen des Wagens wurde einer ſofort getötet und fünf weitere,
dar=
unter eine Dame, ſo ſchwer verletzt, daß ihr Aufkommen unmöglich
er=
ſcheint. Der Wagen liegt vollkommen zertrümmert unter Mauerſchutt
und Glasſcherben in dem Geſchäft, in dem ſich glücklicherweiſe zur
Un=
glücksſtunde niemand aufgehalten hatte. Die übrigen drei Inſaſſen
des weit überlaſteten Wagens kamen mit leichteren Verwundungen
davon.
Familiennachrichten
Todes=Anzeige.
Am 24. März entſchlief nach
langer Krankheit meine liebe Frau,
unſere gute Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter,
Urgroß=
mutter und Tante
533
Frau Käthchen Große
geb. Kumpf
im Alter von 76 Jahren.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Große u. Kinder.
Darmſtadt, Ballonplatz 9, Dieburg,
Mainz, Staufenberg, 26 März 1928.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Dienstag, den 27. März, nachm
3 Uhr, von der Kapelle des
Wald=
friedhofs aus.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und für alle
Kranzſpen=
den bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen
Georg Trietſch
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere Dank Herrn Pfarrer
Vogel für ſeine troſtreichen Worte
(*8296
am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinteröliebenen:
Frau M. Trietſch und Kinder.
Darmſtadt, 24. März 1928.
Heilerde
Reformhaus (5440a
Braunwarth
Ernst-Ludwigstr. 3.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langem und arbeitsreichem Leben verſchied heute
9 morgen, wenige Tage nach Vollendung ſeines 89.
Lebens=
jahres, unſer treuer, unbergeßlicher Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel
Herr
PeterRodenhäuſer XIV.
früher Gaſtwirt „Zur Goldnen Traube‟
in Ober=Ramſtadt.
Darmſtadt, Mühlſtr. 64, Frankfurt a. M.
den 25. März 1928.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margareie Schäfer Wwe., geb. Rodenhäuſer
Eliſe Fick, geb. Rodenhäuſer
Luiſe Rodenhäuſer
Auguſt Fick
Auguſt Kraffert
Enkel und Arenkel.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 27. März,
nachmittags 2½ Uhr, in Ober=Ramſtadt ſtatt. (5560
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3 Slper 1. April 1928 zu
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länge zur Laute) und M. Roth mit ſeinem Orch.
Wetterbericht.
Tiefer Luftdruck, der ſich über Weſt= und Nordweſteuropa erſtreckt,
läßt an ſeiner Rückſeite unter Barometeranſtieg kühlere Luftmaſſen
vor=
dringen. Die Rückſeitenwirkung dürfte auch bei uns zu veränderlichem
Wetter führen und in Begleitung der kühleren Luftmaſſen mehrfach
leichte Schauer auftreten.
Ausſichten für Montag, den 26. März:
Wechſelnde Bewölkung, kühler, vereinzelte leichte Niederſchläge.
Ausſichten für Dienstag, den 27. März:
Wolkig mit vorübergehendem Aufklaren, Temperaturen nur wenig
verändert.
Kauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; fü=
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Drud
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Seite 3
Nummer 86
Montag, den 26. März 1928
Süddeutſchland gewinnt den Handbaupokal der OSB., die
Ehren=
preiſe des Reichspräfidenten und des Seſſiſchen Staatspräſidenten
EEin wunderbares Spiel. — Glänzende Leiſtungen beider Mannſchaften in der erſten Halbzeit. — Süddeutſchland ſteigert
eine Form noch in der zweiten Halbzeit und erringt dadurch einen hohen und vollkommen verdienten Sieg. — Der
Sturm der 98er in allerbeſter Spiellaune. — Bender=Schwanheim die Ueberraſchung des Tages.
Herr Pöthmann, Barmen, war dem Spiel ein
muſter=
einer kurzen Drangperiode der Berliner; in dieſem Zeitraum hält
Bender kurz hintereinander ſehr ſchwere Bälle, darunter einen gültiger Leiter. Unauffällig, korrekt und ſicher leitete er den
Süddeutſchland — Brandenburg
Kampf, ohne daß ihm überhaupt eine Fehlentſcheidung unter=
Straſwurf, den er fliegend eben noch unter großem Applaus aus
13:6 (7:4).
Das Pokolendſpiel, das größte ſportliche Ereignis, das Darmſtadt
beisher in ſeinen Mauern geſehen hat, iſt vorüber, Und nur eine
MReinung wird über dieſes Spiel geſprochen werden können: Der
Rampf zwüſchen ber Auswahlelf des bisher als am ſpielſtärkſten
angeſehenen Landesverbandes Brandenburg gegen die Süd=
Beutſche Elite hat in jeder Beziehung all das gehalten, was man
ſepwarten konnte; es iſt wohl nicht zuviel geſagt, daß dieſe
Er=
wwartungen noch ſtark übertroſfen wurden. Wenn wir unbedingt
eu dieſem Ergebnis kommen müſſen, ſo iſt dies nicht allein
waraus zu erllären, daß die Süddeutſchen einen vielbejubelten
und hohen Sieg in volllommen einwandfreier und überlegener
ſelrt erzielen lonnten, und zwar über einen Gegner, der allgemein
mls Favorit angeſehen wurde. Mag auch dieſes Ergebnis im
Blugenblick wichtig ſein, ſo wird es an Bedeutung üübertroffen von
wer Tatſache, daß dieſes Spiel auf beiden Seiten Prachtleiſtungen
Feigte und in derartig vornehmer, vorbildlicher Form zur Durch=
Führung gelangte, daß dieſes Spiel mehr als alle Handballſpiele,
wie wir bisher in Darmſtadt geſehen haben, Anſpruch danauf er=
Heben konnte, als Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des Wortes
Sezeichnet zu werden. So iſt es kein Wunder, daß die Maſſen
Singeriſſen wurden und daß Beifallsftürme das Spielfeld
um=
bpauſten, weitaus ſtärker, wenn die Einheimiſchen, Süddeutſchen,
brillierten, leiſer, doch immer noch ſportlich anerkennend, wenn
Berlin ſeine Erfolge erzielte. Kein Mißton ſtörte ſo das Spiel, das
Ewohl jedem, der es miterlebt hat, ſtets in beſter Erinnerung
bleiben wird.
Schon bange vor Spielbeginn war der Platz der 98er dicht
gefüllt. Das dem Handballſpiel vorausgehende Fußballſpiel, das
eine ſtavk verjüngte Ligamannſchaft der 98er gegen Koblenz=
Miederlahnſtein austrug — die Darmſtädter gewannen den
„Kampf 5:3 — hatte durch den folgenden Kampf zahlreiche
Zu=
ſſchauer. Als pürnktlich um 4 Uhr die Berliner in ihrem bekannten
Sweißen Dreß mit rotem Querſtreifen den Platz betraten, wies
Die Kampfbahn einen Maſſenbeſuch auf. Mit 7000 Zuſchauern
wwar ein Rekord für den Beſuch eines raſenſportlichen Ereigniſſes
ffür Darmſtadt aufgeſtellt. Zahlreich waren prominente
Perſön=
ichkeiten erſchienen. So ſah man u. a. den heſſiſchen
Innenmini=
ſter Leuſchner, Schulrat Haſſinger, Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſ=
ſſing ſowie mehrere Bürgermeiſter der Stadt Darmſtadt, als
Ver=
reter der D. S.B. Herrn Burmeiſter=Hamburg, für den
Süddeut=
ſchen Fußballverband Herrn Huber und als Vertreter des
Frank=
furter Verbandes Herrn Schiff. Viele, die bisher der Sport=
Bewegung noch vollkommen fern ſtanden, waren durch die
Werbe=
trommel angelockt. Wir ſind gewiß, daß bei nächſter Gelegenheit
niemand von denen, die zum erſten Male ein Handballſpiel
ge=
ſehen haben, fehlen wird, daß er Freunde, Bekannte und
Ver=
wandte mitnehmen wird.
Während die Süddeutſchen in der angekündigten Aufſtellung
antraten, hat Berlin ſeine Mannſchaft noch auf einem Poſten
verändert. Die brandenburgiſche Auswahlmannſchaft ſtand:
Gramſch
(Brandenburg)
Kopiſchbe Stagge
(D. H. C.)
Preuß
Schlegel
Stamm
(S.C.C.)
(B.T. S.V. 1850) (D.H. C.)
Schelenz Kaudynia Heine
Klatt Zabel
(Siemens)
(D.H.C.)
Der Spielverlauf.
Berlin hat Anſtoß und liegt auch gleich vor dem Tor der
Süddeutſchen. Eben noch ſtreift ein ſcharfer, tieſer Ball knapp
neben dem Tor vorbei, als auch ſchon im nächſten Augenblick
der ſüddeutſche Torwächter eingreifen muß. Der Spielbeginn
ließ das Endreſultat gewiß nicht ahnen. Schelenz, der Berliner
Mittelſtürmer, ſchickt ſeine Außenſtürmer immer wieder auf die
Fahrt, doch vergebens. Bender hält. Erſt in der 4. Minute
kom=
men die Süddeutſchen zu ihrem erſten Angriff; gleich wird es
auch im Gäſteſtrafraum gefährlich. Schon der 2. Angriff der
Süd=
deutſchen bringt ihnen die Führung, die ſie bis Spielende hin
ſich nicht mehr abnehmen laſſen: Dietz, der Außenſtürmer ſpielte,
hat ſich allein durchgelämpft, hoch in die linke Tonecke fauſt der
ſcharfe Ball, den Gramſch mit dem beſten Willen nicht mehr
er=
reichen konnte. 3 Minuten ſpäter kämpft ſich zur Abwechſlung
der rechte Außenſtürmer durch, Gramſch fängt zwar zuerſt den Ball,
der von Fiedler tief in die kürzere, untere Torecke gezielt war, doch
vergebens: Der Ball prallt vom Tonwächter ab ins Netz. Der
Berliner Towwächter iſt ſichtlich durch die gute Wurffähigkeit der
Süödeutſchen überraſcht und wird leicht nervös. Zwar kann
Heine ſür Berlin in ſchöner Manier ein Tor auſholen, doch
Hennemann kann im anmittelbaren Anſchluß für Süddeurſchland
wieder erfolgreich ſein; dieſen Torepfolg härte der gegneriſche
Toywächter allerdings vermeiden können. Wieder kommt es zu
der Ecke boxt. Einer glänzenden Kombination des linken
Flügels iſt er jedoch nicht gewachſen: Zobel, Berlins beſter und
erfolgreichſter Spieler, ſtellt das Reſultat 3:2. Zur Abwechſlung
dominierte jetzt der Süddeutſche Sturm, der offenſichtlich viel
geſährlicher iſt als das gegneriſche Angriffsquintett. Innerhalb
3 Minuten heißt es ſo 6:2 für Süddeutſchland, und zwar durch
Strafwurf von Hennemann, durch Doppelhänder von Jans und
durch Drehball von Dietz. Das ſtark forcierte Tempo fordert ſein
Opfer, der Kampf ſlaut gegen Ende der 1. Halbzeit hin etzwas
ab. Wieder holt Kaudynia und Zabel für Berlin auf; kurz vor
dem Halbzeittfiff iſt Fiedler erfolgreich, ſo das Halbzeitergebnis
auf 7:4 ſtellend.
Das für Süddeutſchland günſtige Halbzeitergebnis
befrie=
digte allgemein. Trotz des Vorſprunges von drei Toren war
jedoch der Enderfolg noch nicht geſichert. Berlins Leiſtung hatte
allgemein imponiert; man war keineswegs ſicher, ob
Süddeutſch=
land die bisherige Leiſtung weiter durchführen konnte. Um ſo
angenehmer konnte man mit Wiederbeginn erkennen, daß jetzt
auch die geſomte ſüddeutſche Hintermannſchaft zur großen Form
auflief. In taktiſch durchaus richtiger Weiſe ſpielten die Läufer
defenſiv, drängten den gegneriſchen Sturm ſo zuſommen und
ließen ihn auf dieſe Weiſe nur ganz ſelten zum Wurf kommen.
Der Berliner Sturm wurde immer wieder kaltgeſtellt; Roſen=
Neutter ergänzten ſich glänzend und in der Läuferreihe lieferten
Gebhardt und Voß ein geradezu muſtergültiges Spiel, wogegen
Böhm etwas abſiel. Da man gleichzeitig auch den Sturm
er=
giebig mit weiten Vorlagen fütterte, iſt am Spiel der
Hinter=
maunſchaft in der zweiten Halbzeit nicht das geringſte
auszu=
ſetzen. Berlin fällt dauernd auf die Taktik der Süddeutſchen
her=
ein. Während man Jans und Fiedler ſcharf abdeckt, ſteht
Wer=
uer und Hennemann frei im Feld und leiten mit den weiten
Bällen aus der Hintermannſchaft Angriff auf Angriff ein. Die
Maſſe iſt begeiſtert durch die Fangtechnik der beiden
Süddeut=
ſchen Halbſtürmer; beſonders wenn Werner die Bälle fängt, hört
man erſtaunte Beiſallsrufe aus dem Publikum. Das Spiel der
ſüddeutſchen Stürmer wird, geſtärkt durch das Gefühl der
Ueberlegenheit, ideenreicher; ſelten geſehene Täuſchungsmanöver
laſſen den Gegner doch etwas verzagen. Zwar iſt Berlin zuerſt
in der zweiten Halbzeit durch Strafwurf von Zabel erfolgreich.
Von da ab funktioniert jedoch die ſüddeutſche Angriffsmaſchine
fabelhaft. Auf Kombination Hennemann=Jans fällt für
Süd=
deutſchland das achte Tor. Wenig ſpäter wehrt Berlins
Tor=
wächter ab, im Nachwurf erzielt jedoch Fiedler in
unnachahm=
licher Manier Nr. 9. Jans ſpielt Hennemann frei und „Lord”,
der heute erfolgreichſte Stürmer, läßt die Chance wiederum
nicht aus. Ein Drehball von Fiedler (Nr. 11) und wiederum
Kombination Jans=Hennemann läßt die Niederlage für Berlin
langſam kataſtrophal werden. Der Berliner Strafwurfſpezialiſt
Zabel verwandelt einen Freiwurf zum letzten Erfolg der Gäſte.
Süddeutſchland hat jedoch das letzte Wort durch Dietz, der den
13. Torerfolg erzielt.
Die Kritik der Berliner Mannſchaft, die wohl noch nie in
derartiger Höhe geſchlagen wurde, muß davon ausgehen, daß
ſo=
wohl die Berliner Fachzeitungen als auch die Führer des
Bran=
denburgiſchen Verbondes ihre Auswahlelf für die ſtärkſte
Be=
ſetzung angeſehen haben, die geſtellt werden konnte. Der
Ber=
liner Auswahlelf wurde zum Verhängnis, auf einen Gegner in
Glanzform zu ſtoßen. Nicht ganz auf der Höhe ſchien uns das
vielgerühmte Abwehrtrio der Gäſte, das den vielen Variationen
Darmſtädter Angriffskunſt nicht gewachſen war. Glänzend
da=
für war Preiß als Mittelläufer und die linke Sturmſeite,
ſelbſt=
verſtändlich auch Zabel. Schelenz als Mittelſtürmer konnte dem
Tempo der zweiten Halbzeit nicht nachkommen; ſeine
Inten=
ſivierung des Innenſpieles in der zweiten Hälfte war
keines=
wegs angebracht. Trotz und alledem muß feſtgeſtellt werden, daß
die Berliner ein ganz großes Spiel lieferten.
Süddeutſchland hatte einen Sturm, der 13 Tore ſchoß;
da=
mit erübrigt ſich eine Kritik dieſes Mannſchaftsteiles. Es war
ein Triumph der Darmſtädter Stürmer, wie wir ihn in dieſem
Ausmaße nicht zu erhoffen gewagt haben. Ganz beſonders
be=
währte ſich die Umſtellung von Hennemann und Dietz. Beide
ſtan=
den geſtern auf dem richtigen Poſten. Dietz konnte als Linksaußen
ſich ſeiner bekannten Schußkraft erinnern und machte auch
erfreu=
licherweiſe mit Erfolg recht ausgiebigen Gebrauch davon. Die
Hintermanſchaft litt in der erſten Halbzeit, unter mangelndem
Verſtändnis; als dieſer Schaden jedoch behoben war, klappte es
auch in dieſem Mannſchaftsteil hervorragend.
Süddeutſchland iſt mit ſeinem Siege Pokalmeiſter
gewor=
den. Der Sieg, auch in der errungenen Höhe vollkommen
ver=
dient, wurde mit größtem Beifall aufgenommen; als Jans,
Süddeutſchlands Spielführer, glückſtrahlend aus den Händen
des Herrn Miniſters des Innern Leuſchner und des
Handball=
ausſchußvorſitzenden der D.S.B., Herrn Burmeiſter, die in kurzen
Anſprachen den Mannſchaften aufrichtige Anerkennung für die
gezeigten Leiſtungen zollten, die Ehrenpreiſe in Empfang nahm,
gaben begeiſtert aufgenommene Sportrufe dem Tage einen
wür=
digen Abſchluß.
lief. So hat er nebem den Mannſchaften ein gut Teil dazu
bei=
getragen, dieſes Spiel zum Erlebnis werden zu laſſen.
Aller=
dings machten ihm alle Spieler ſein Amt inſofern leicht, als
jeder Einzelne beſtrebt war, nur auf die ſportlich einwandfreieſte
Art zu kämpfen.
Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft der Damen.
Die Frage nach dem Süddeutſchen Handballmeiſter der
Damen iſt weiter ungeklärt, da die beiden Favoriten, der
Titel=
verteidiger Sportfreunde Landau und Poſt S. V.
Frankfurt, am Sonntag in Landau 1:1 (Halbzeit 0:0)
ſpielten.
Weſideutſche Handball=Meiſterſchaft.
Das intereſſanteſte Spiel des Sonntags, das Treffen
zwiſchen dem Tabellenführer VfB. 08 Aachen und den Kurheſſen
Kaſſel, mußte abgeſagt werden. In den beiden anderen
Spie=
len gab es Ueberraſchungen. Preußen Eſſen konnte gegen die
Siegener Sportfreunde nur 4:4 ſpielen, nachdem es bei
Halb=
zeit 3:0 geführt hatte. Die ſehr robuſt ſpielenden Südweſtfalen
verletzten allerdings kurz nach der Pauſe einen Eſſener
Ver=
teidiger ſchwer. VfL. Münſter konnte die Sp.Vg. Oberhauſen
3:1 (Halbzeit 0:0) ſchlagen. — In der Tabelle führt. Aachen
weiter mit zwei Punkten Vorſprung vor Solingen 95. Es folgt
dann eine Mittelgruppe, die ſich aus Preußen Eſſen, VfL.
Mün=
ſter, Kurheſſen Kaſſel und Sportfreunde Siegen zuſammenſetzt.
Ausſichtslos am Schluß ſteht die Sp.Vg. Oberhauſen.
Nol. S. V. Stettin
Baultenerbands. Hapdbalmneiſe.
Zum entſcheidenden Spiele um die Handballmeifterſchaft
des Baltiſchen Sportverbandes trafen in Danzig die Polizei=
Sportvereine von Danzig und Stettin zuſammen. Stettin
konnte einen knappen 3:2 (3:0)=Sieg erringen und ſich damit
erſtmalig in den Beſitz des Titels bringen.
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt 1846 — Turnverein Bensheim 9:3 (4:1).
Die Tuvngemeinde Darmſtadt hatte für geſtem die beiden
erſten Mannſchaften des Turnvereins Bensheim zu
Handball=
ſtielen verpſlichtet. Infolge Erkrankung verſchiedener Spieler
Bensheims ſonnte dieſes jedoch nur eine Maniſchaft, die aus
Spielern der erſten und der zweiten Mannſchaft zuſammengeſetzt
war, ſtellen. Darmſtadt ſtellte deshalb eine ebenſo
zuſammen=
geſetzte Mannſchaft gegenüber.
Darmſtadt war Bensheim entſchieden überlegen, was die
1846er venanlaßte, das Spiel etwas zu leicht zu nehmen. Die
Folge dovon war, daß von Darmſtadt in der erſten Halbzeit nicht
das ſchöne Zuſammenſbiel gezeigt wurde, das man ſonſt von
ihnen gewohnt iſt. Im Gegenſatz hierzu war Bensheim mit
gro=
ßem Eiſer bei der Sache. Im Stuvm Mappte es vorzüglich, es
konnte jedoch durch die Störungsarbeit Dammſtadts vorerſt nichts
erreicht werden. Erſt in der 22. Minute, nachdem das Spiel ſchon
einige Zeit auuf 3:0 für Darmſtadt ſtand, fiel burch 16.50=Meter
das erſte Tor für Bensheim. Kurz vor Hallbzeit konnte Darmſtadt
nochmals einſenden. — Nach Seitenwechſel nahm Darmſtadt das
Spiel erniſter und zeigte ein ſchönes Spiel. Bensheim wehrte ſich
gewaltig, Konnte jedoch nicht verhindern, daß Darmſtadt noch
fünf=
mal den Ball ins Tor ſetzte. Demgegenüber war Bensheim nur
noch zweimal erfolgreich. Mit 9:3 für Darmſtadt trennte
Schieds=
richter Weicker=Roßdorf die Parteien.
Deutſch=ſchweizeriſcher Kunſtturn=Wettkampf. Der
traditio=
nelle deutſch=ſchweizeriſche Wettkampf der Kunſt=Turner zwiſchen
den Städtemannſchaften von Göggingen und Bern, der auf
Berner Boden ausgetragen wurde, ſah beide Mannſchaften faſt
gleichwertig. Nur mit ganz geringem Punktvorſprung konnte
Göggingen 362 gegen Bern 359,75 gewinnen.
Eine Fußball=Senſation gab es im Endſpiel um den
ſchwei=
zeriſchen Pokal. Servette Genf ſchlug die Grashoppers Zürich
mit 5:1 (3:1).
Der Deutſche Meiſterſchaftsfechter Casmir wird an den
tſchechiſchen Fecht=Meiſterſchaften, die am 31. März und 1. April
in Kaſchau ſtattfinden, teilnehmen.
Das Straßenrennen „Quer durch die Lüueburger Heide‟
über 144,8 Kilometer wurde in Klaſſe 4 eine Beute von Kaſpar=
Berlin im 4:B Stb.
Seite 6
Montag, den 26. März 1928
Nummer 86
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Die Süddeutſchen Fußball=
Endſpiele.
Faboritenſiege bei den Meiſtern. — Der „Club”
erneut geſchlagen.
Auch der letzte Märzſonntag brachte Ueberraſchungen, von
denen aber keine beſonders ins Gewicht fiel. Die Niederlage des
1. F.C. Nürnberg, die allerdings wohl von entſcheidender
Be=
deutung iſt, bann eigentlich nicht als beſondere Ueberraſchung
ge=
wertet ſperden.
In der Runde der Meiſter
verliefen die Kämpſe normal. Allerdings hatten die Favoriten in
allen Hämpfen ſſchwer zu ringen, um die Punkte ſicherzuſtellen.
Eintracht Frankfurt rang dem K.F.V. in Karlsruhe vor 10 00)0
Zuſchauern ein 2:1 (2:0) ab, die Sp. Vg. Fürth ſchlug Wormatia
Worms 3:1 (Haſbzeit 3:01) und Bayern München blieb in
Saar=
brücken üüber den F.V. 4:2 (2:1) ſiegreich. Es wwar ein Ereignis
für den Fußball des Saargebiets, 15 000 Zuſchauer kamen, um ein
ſehr gutes Spiel des ſaarländiſchen Meiſters zu erleßen. Die
Bayern mußten ſich mächtig ſtrecken, um gewinnen zu können.
Im vierten Spiele des Tages trennten ſich S. V. Waldhof und die
Sturtgarter Kickers mit einem 2:2 (1:1). — Die neuen
Punkt=
verluſte von Karlsruher F. V. und Stuttgarter Kickers nehmen
dieſen Mannſchaften die letzten Ausſichten, den ſertvollen weiten
Platz noch erreichen zu können. Der Anwärterkreis auf Meiſter=
In der Gruppe Sü doſtkonnte der S. V. München nach hartem
Kampf den Deutſchen Meiſter 1. F.C. Nürnberg 1:0 (0:0) ſchlagen
und damit für die im Vorſpiel erlittene 0:5=Niederlage Revanche
nehmen. Der „Cbub” ſcheidet mit dieſer neuerlichen Niederlage
im Kampf um den Gruppenſieg aus, er hat wieder vier
Verluſt=
punckte mehr als Wacker. Ueberraſchend glatt, mit 4:0 Treffern,
ſchlug Union Böckingen den Freiburger S.C.
In der Gruppe Nordweſt hat der Tabellenführer F. S. V.
FranFfurt einen ſſeiner gefährlichſten Rüvalen, den V.f. L. Neckarau,
diadurch verloren, daß ſich dieſer von Mainz G5 — allerdings
un=
verdient hoch — 3:1 ſchlagen ließ. Einige Ueberraſchung löſten
die Ergebniſſe Rot=Weiß Franüfurt — Saar 05 Saarbyücken 1:2
und Boruſſia Neunkirchen — V.f.L. Neu=Iſenburg 2:3 aus. Die
Dabelle"
Karlsruher F. P. unterliegt der Eintracht 1:2.
Ein harter Kampf vor 10 000 Zuſchauern.
Zu dieſem bedeutenden Treffen hatten ſich auf dem KFV.=
Platz 10 000 Zuſchauer eingefunden. Als Schiedsrichter
fun=
gierte Fritz=Oggersheim, der gegen die beiden Kampfleiter, die
an den letzten beiden Sonntagen die Karlsruher Spiele leiteten,
ſehr günſtig abſtach. Das Spiel ſelbſt war wenig ſchön. Beide
Mannſchaften ſpielten etwas zu ſehr verkrampft. Während die
Eintracht in der erſten Halbzeit faſt ohne Unterbrechung
domi=
nierte und auch durch Ehmer und Dietrich zwei Treffer erzielen
konnte, mußte ſie ſich in der zweiten Halbzeit faſt ganz auf die
Verteidigung beſchränken. Die im Torſchuß wieder ſeh=
un=
ſicheren KFV.=Stürmer konnten aber nur einen Treffer
auf=
holen und mußten ſo den Gäſten aus Frankfurt, die wieder
mit Erſatz für Schaller ſpielten, einen knappen Sieg überlaſſen.
der allerdings der etwas beſſeren Geſamtleiſtung nach auch
verdient war.
F. P. Saarbrücken — Bahern München 2:4.
Ehrenvolle Niederlage der gut ſpielenden Saarländer.
Die Fußballgemeinde des Saargebiets hatte wieder einmal
ein Ereignis. Von nah und fern ſtrömten die Maſſen herbei,
um den wahrſcheinlichen ſüddeutſchen Meiſter ſpielen zu ſehen.
15 000 Zuſchauer umſäumten ſchließlich den Platz im
Ludwigs=
park und boten im Verein mit dem milden Frühlingswetter
dem Großkampf einen würdigen Rahmen. Die Ueberraſchung
des Spieles war aber nicht etwa eine imponierende Leiſtung
der „Bayern” ſondern das ſehr gute Spiel der ſaarländiſchen
Elf, die noch weit beſſer, als am letzten Sonntag gegen den
KFV. ſpielte. Die Bayern mußten ihr Letztes aus ſich
heraus=
geben, um die in Angriff und Verteidigung elanvoll und gut
ſpielenden Saarländer 4:2 (Halbzeit 2:1) ſchlagen zu können.
Beſonders verdient machten ſich bei Saarbrücken um das
ehren=
volle Ergebnis der vorzügliche Tormiann Dahlheimer, der
wie=
der ſpielende Zeimet, der als rechter Läufer, den gefährlichen
linken Flügel der „Bayern” in Schach hielt.
S. C. München 1860 — 1. 3BC. Nürnberg 1:0.
Mäßige Leiſtungen. — München ſiegt aber verdient.
18 000 Zuſchauer. — Halbzeit 0:0.
Der Deutſche Meiſter vermochte vor 18000 Zuſchauern nicht
die letzte große Chance, die ihm die Niederlage des Vorſonntags
von Wacker München verſchafft hatte, zu nutzen und die 1260er
haben die große Befriedigung, nun doch die beiden Tabellen=
Kührer zur Strecke gebracht zu haben. Das Treffen ſtand unter
der ausgezeichneten Leitung des Schiedsrichters Weingärtner=
Offenbach, enttäuſchte aber faſt auf der gamzen Linie. Die
heutige Leiſtung der Nürnberger beweiſt, daß ſie zurzeit wirklich
für einen erſten Tabellenplatz nicht reif ſind. Ueberkombination
auf der gawzen Linie mit dem ſtets gleichbleibenden Ergebnis, daß
die Münchener Hintermannſchaft die Chancen zerſtören konnte.
Aber auch Münchens Strm befriedigte nicht voll und zeigte bei
totſicheren Gelegenheiten mangelndes Schußvevnögen. Daß
unter dieſen Umſtänden die erſte Halbzeit torlos endete, kann
gicht Wunder nehmen. Aber auch in der zweiten Halbzeit fand
Möünchen nur einmal in der Mitte der Spielzeit durch Hornauter
das Tor uud der jeden Schwunges ennbehrende Kamf ging mit
Dieſem Engppen Ergebnis zu Ende.
Sp. Pg. Fürth — Wormatia Worms 3:1.
Fürth glänzt in der erſten, Worms in der zweiten Halbzeit.
Ecken 10:0. — Halbzeit 3:0 für Fürth.
In Füruh ſcheint ſich allmählich wieder das Vertrquen zu
den Einheimiſchen und der Geſchmack an den ſüddeutſchen
End=
ſpielen einzuſtellen. Jedenfalls wollten 8000 Zuſchſauer das
Auf=
treten der Wormſer Ueberraſchungswannſchaft ſehen, die Fürth
im Vorſpiel einen Punkt abgenoymen hatte. Die wieder zu ſich
ſelbſt gekommenen Kleeblättler führten aber in der erſten
Halb=
zeit ein ſolch beſtechendes Spiel vor, daß Worms ſich bis zur
Pauſe durch Franz (2) und Rupprecht dreimal geſchlagen bekennen
mußte. Nach dem Wechſel kam wie inmner die rgoße Leiſtung ber
Gäſte, die umſo höher einzuſchätzen iſt, als ſie durch die wieder
auftretende alte Verletzung ihres Sturmführers Winkler in ihren
Aktionen ſtark gehandikapt blieben. Fürth mußte zeitweilig ſchwer
verteidigen und verſchuldete auch einen Fonl=Elfer, der durch
Müller das Ehrentor brachte.
SB. Waldhof — Stuttgarter Kickers 2:2 (1:1)
Waldhof die beſſere Mannſchaft. — Ein überaus harter Kampf.
Der Schiedsrichter verſagt.
Das mit Spannung erwartete Treffen nahm leider durch
das völlige Verſagen des Schiedsrichters Huſſel=Nürnberg einen
ſehr unſchönen Verbauf. Diefer verſagte nicht nur in
Abſeits=
entſcheidungen, ſondern überſah auch verſchiedentlich grobe Fouls.
Dadurch turde die Spielweiſe beider Maunſchaften ſehr hart
und das Spiel drohte auszuarten. Auch die Leiſtungen wurden
Dadurch naturgemäß ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, namentlich
in der zweiten Halbzeit fiel das Spiel ganz auseiwander, machdem
es vor der Pauſe immerhin noch befriedigen konnte. Bei
Stutt=
gart wrde der gute Mittelläufer Niederbacher Genletzt und mußte
ſpäter auf Linksaußen als Statiſt mitwirken, während der
Mittelſtürmer Welz ſeinen Poſten verſah. Bei Walldhof wurde
bald nach Begimn der Halblinke Engelhardt II verletzt und war,
nachdem er einige Zeit ausgeſchieden war, nach ſſeinem
Wieder=
eintritt ebenfalls zu einer Statiſtenrolle auf dem rechten Flügel
verurteilt. Beide Mannſchaften waren alſo durch dieſſe
Vor=
komnniſſe gleich ſtark benachteiligt. In der erſten Halbzeit zeigte
Wadhof ein recht ſchönes Spiel uund hätte eien knappen Sieg
verdient gehabt. Bei der Pauſe ſtand das Treffen 1:1. Auch in
der zweiten Halbzeit wwar jede Partei noch einmal enfolgreich.
Dem Treffen wohnten 6000 Zuſchauer bei.
Mainz 05 ſchlägt den P. f. T. Neckarau 3:1.
5000 Zuſchauer ſahen ein typiſches Punkteſpiel, das aber
ſtets ſo intereſſant war, daß die Zuſchauer bis zum Schluß in
Bann gehalten wurden. Der Sieg der Mainzer fiel — wenn en
überhaupt verdient war — etwas zu hoch aus. Neckarau hatte
ungewöhnlich viel Pech, beſonders in der erſten Halbzeit, in der
zahlreiche Schüſſe gegen die Latten oder knapp neben die Pfoſten
gingen. Im Feldſpiel waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig.
Mainz hatte ein großes Plus in ſeinem ausgezeichneten
Tor=
wart. Lautner ſtand wieder zwiſchen den Pfoſten der
Rhein=
heſſen, und ihm iſt es faſt allein zu verdanken, daß die Gäſte
nicht zu dem verdienten Ausgleich kamen.
Lipponer gab den Mainzern in der 28. Minute nach einer
ſchönen Vorlage von Kaiſer die Führung. Zahlreiche, gut
durch=
geführte Vorſtöße von Neckarau ſcheiterien an verſchiedenen
Hinderniſſen. Vor allem hielt ſich Lautner im Mainzer Tor
ganz hervorragend. Fünf Minuten nach Wechſel erhöhte
Lip=
poner durch direkte Verwandlung eines Strafſtoßes auf 2:0 für
Mainz und in der 17. Minute konnte der Mainzer
Mittelſtür=
mer Neiſche ſogar ein drittes Tor erzielen. Dann wurden die
Gaſtgeber ganz in die Verteidigung zurückgedrängt, jedoch
ge=
lang es Neckarau erſt zwei Minuten vor Schluß durch den
Halb=
rechten, eine Flanke des Linksaußen zum Ehrentor zu
ver=
wandeln.
Sp. Pg. Sandhofen— Sp. Pg. Arheilgen 3:2(2:1)
Das Reſultat iſt für Arheilgen etwas ſchmeichelhaft
aus=
gefallen. Die Ueberlegenheit der Platzbeſitzer war größer als es
die Zahlen beſagen. Die Gäſte ſtellten einen wieſelflinken Sturm
ins Feld, der jedoch in bezug auf Ballbehandlung ſehr viel zu
wünſchen übrig ließ. Die Verteidigung zeichnet für das knappe
Ergebnis verantwortlich. Leider nahm das Spiel gegen Schluß
ziemlich ſcharfe Formen an, ſodaß der Mittelſtürmer Beier vom
Platzverein wegen Tätlichkeit vom Platz geſtellt werden mußte.
In der 9. Minute gingen die Gäſte durch ihren Halblinken in
Führung. Gleich darauf zog aber Sandhofen wieder gleich..
Kurz vor dem Wechſel köpft der Mittelläufer Staatsmann vom
Platzverein eine Flanke von rechts zum zweiten Treffer ein.
Die 60. Minute ſieht die Platzherren abermals erfolgreich, und
zwar durch ihren Halblinken. Beim Stande von 3:1 kommt
Arheilgen wieder etwas auf und verbeſſert durch Murmann
auf 3:2.
Fußball=Städtekampf Paris — Berlin 4:1
Eine blamable Niederlage der Reichshauptſtädter.
Paris, 25. März. (Drahtber.)
Der Berliner Fußball kann in Paris nicht zur Geltung
kom=
men. Nachdem der Meiſter Hertha=BSC. bereits vor einigen
Monaten in der franzöſiſchen Hauptſtadt zweimal geſchlagen
wurde, mußte ſich am Sonntag auch die Berliner
Stadtmann=
ſchaft im fünften Paris-Berlin=Kempf einwandfrei ſchlagen
laſſen. Die äußeren Umſtände für den im Stade Colombes zum
Austrag gekommenen Kampf waren nicht gerade die beſten. Das
Wetter war ſehr kühl und außerdem ging ein feiner Sprühregen
nieder. Trotzdem wohnten dem Kampf 15 000 Zuſchauer bei,
darunter auch der Fifa=Präſident Rimet und ein Vertreter der
Deutſchen Botſchaft. Berlin ſpielte in der erſten Halbzeit mit
dem Wind aber ſchon bald nach dem Anpfiff verfehlte die rechte
Abwehrſeite den anſtürmenden linken Pariſer Flügel und nach
Flankenwechſel und Vorlage konnte der Pariſer Rechtsaußen
das Führungstor buchen. Berlin erzielte zwar in der vierten
Minute durch Sienholz den Ausgleich, fand ſich aber nie recht
zuſammen und mußte froh ſein, daß die Franzoſen im weiteren
Verlauf der erſten Halbzeit viele Torchaucen ausließen. In der
zweiten Halbzeit waren die Pariſer klar überlegen, Gehlhaar im
Berliner Tor hatte dauernd eine Rieſenarbeit. Durch ſeinen
famoſen Rechtsaußen kam Paris in der 10., 18. und letzten
Minute noch zu drei ſchönen Treffern.
F. C. Eintracht — Sportverein 98 Reſerve 4:2 (1:2).
Mit einem ſchönen und überzeugenden Siege gegen die beſte
Mannſchaft des Gaues beſchloß Eintracht die Verbandsſpiele.
Das Spiel war eines der ſchönſten, das auf dem Eintrachtplatze
ausgetragen wurde. Es wurde, beſonders bei dem Stande 2:2,
hart gekämpft, ohne daß die Grenzen des Erlaubten überſchritten
wurden. Beide Mannſchaften zeichneten ſich durch große
Schnel=
ligkeit aus und man ſah feſſelnde Kampfbilder. Während der
erſten Hälfte war das Spiel ausgeglichen, beide Stürmerreihen
trugen erfolgverſprechende Angriffe vor, die aber zum größten
Teile an der Hintermannſchaft ſcheiterten. Sportverein konnte
Eintrachts Abwehr zweimal ſchlagen, was demgegenüber
Ein=
tracht nur einmal durch ſchönen flachen Schuß des Halblinken
gelang. Die zweite Hälfte ſah Eintracht überlegen, was auch in
drei weiteren Toren zum Ausdruck kam. Der flinke Sturm
über=
traf ſich ſelbſt in ſinnvollem Zuſammenſpiel und brachte die ſtarke
Verteidigung Sportvereins oft genug in ſchwierige Situationen,
die dann auch nur mit viel Mühe geklärt werden konnten. 27
Läuferreihe zeigte Vorbildliches an Zerſtörungsſpiel und Spie:,
aufbau und hat an dem Erfolg großen Anteil. Die ſchwierigin=
Aufgabe hatte die Verteidigung zu löſen, was ihr voll und
gau=
gelang. In der zweiten Halbzeit hatte der Sturm
Sportvereir=
nichts mehr zu beſtellen, die grün=weiße Verteidigung ſtellte in
mit ganz wenigen Ausnahmen vollkommen kalt. Der Tormann
hielt, was zu halten war, darunter einige ganz gefährliche Sache=,
Die Tore konnte er nicht verhindern. Alles in allem zeigte
Ein=
tracht eine Leiſtung, die den Sieg vollauf rechtfertigt. Sportveres,
hatte ſeine beſten Leute in der Läuferreihe und Verteidigumu
Der Sturm war nur in der erſten Halbzeit als gut anzuſpreches
Der Tormann hat die beiden letzten Tore auf dem Gewiſſes,
ſonſt ſpielte er ohne Tadel. Der Schiedsrichter pfiff viel.
Eintrachts 2. Mannſchaft konnte gegen Bensheims 2.
Man=
ſchaft einen verdienten 5:3=Sieg erkämpfen.”
Sportv. 98 (Jugend).
1. Jgd.—1. Jgd. Meſſel, dort, 2:1: 2. Jgd.—1. Jgd.
Wolff=
kehlen, hier, 7:2: 3. Jgd.—2. Jgd. Arheilgen, dort, 3:2. — An4
übrigen Spiele fielen aus.
Alemannia Mannheim=Rheinau — Unſon Darmſtadt 4:6 (1:31
Wir kommen auf dieſes Treffen zurück.
Viktoria Griesheimr —V.f.R. Darmſtadt 1:2 (0:1).
Mit obigem Reſultat konnte der friſchgebackene A=Meiſter e:
neut ſeine Spielſtärke unter Beweis ſtellen, denn Griesheim n
nicht die Mannſchaft, welche ſich ſo ohne weiteres auf eigener
Platze ſchlagen läßt. Dem Schiedsrichter ſtellten ſich die
Manug=
ſchaften, Griesheim kompl., erſtmals wieder mit Loos in der
Ve=
teidigung, V.f.R. ohne Müller, Römer und Bräuer. Spielver
lauf: Der Anſtoß Griesheims wird abgeſchlagen, und die Darnn
ſtädter werden durch ihr flaches, genaues Zuſpiel ſofort
gefähri=
lich. Deuker im Griesheimer Tor macht alles zunichte. V.f.7
geht mächtig aus ſich heraus, und ſpielt vollſtändig überlegen,
der Sturm arbeitet ſehr gut zuſammen; es fehlt jedoch mit
Mürl=
ler die Durchſchlagskraft. Endlich in der 30. Minute gelingt e=
Vogelmann, den Führungstreffer zu erzielen. Griesheim vem
ſucht mit allem Mitteln den Ausgleich herzuſtellen, aber diü
Darmſtädter Hintermannſchaft iſt auf dem Poſten. Das Reſux.
tat bleibt bis Halbzeit. Nach dem Wechſel ſtellt Griesheim um
und wird viel gefährlicher, jedoch wird außer einigem Ecken
nichts erzielt. Das Spiel wird ausgeglichener. Beide Hinter,
mannſchaften arbeiten zuverläſſig. In der 25. Minute kommr
V.f. R. gut vor, der Ball kommt zu Vogelmann, welcher an derr
herauseilenden Deuker vorbei den zweiten Treffer einſendet. Die=
Niederlage Griesheims iſt beſiegelt, aber dennoch werden
die=
ſelben eifriger als zuvor. 5 Minuten vor Schluß gelingt durch
einen Weitſchuß des Halblinken der Ehrentreffer. — Kritik.
Griesheim verfügt über eine ſtabile Mannſchaft, welche durch
da=
halbhohe Spiel ſehr gefährlich iſt. Der beſte Teil iſt die Hinter
mannſchaft, während der Sturm in den beiden Außen ſein=
Gefährlichkeit beſitzt. Von den Raſenſpielern hatte man im
Griesheim wohl ſolche Leiſtungen nicht erwartet. Seitdem mart
bei der vorhandenen Technik den Eifer ſieht, iſt die Mannſchaf
ſehr ſchwer zu ſchlagen. Die eingeſtellten Erſatzleute konnten bis
auf den Linksaußen ſehr gut gefallen.
Untere Mannſchaften:
V.f.R. 2. — Sportv. Geinsheim 2. 3:0.
V.f.R. 3. — Sportv. Meſſel 3:1.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
In Karlsruhe: Karlsruher FV. — Eintr. Frankfurt 1:2 (0:2).
In Fürth: Sp.Vg. Fürth — Wormatia Worms 3:1 (3:0).
In Waldhof: SV. Waldhof — Stuttgarter Kickers 2:2 (1:1).
In Saarbrücken: FV. Saarbr. — Bayern München 2:4 (1:2),
Troſtrunde Nordweſt.
In Frankf.: Rot=Weiß Frankf. — Saar 05 Saarbrück. 1:2 (0:1).
In Neunkirchen: Bor. Ncunkirch. — VfL. Neu=Iſenb. 2:3 (2:1)-
In Mainz: FSV. Mainz — VfL. Neckarau 3:1 (1:0).
Troſtrunde Südoſt.
In München: SV. München 1860 — 1. FC. Nürnberg 1:0 (0:0)-
In Böckingen: Union Böckingen — SC. Freiburg 4:0 (2:0).
Weſtdeutſchland.
Runde der Meiſter.
In M.=Gladbach: Köln=Sülz 07 — Preußen Krefeld 2:3 (1:1)=
In Buer: Schalke 04 — Boruſſia Rheine 5:1 (3:0).
In Hagen: Hagen 72 — Kurheſſen Kaſſel 1:3 (1:1).
Runde der Zweiten.
In Hamborn: Duisburger Sp.V. — Hagen 1911 5:2 (3:2).
In Dortmund: Schwarz=Weiß Eſſen — VfB. Bielef. 1:1 (1:1),
In Siegen: VfR. Köln — Kaſſeler SC. 03 0:3 (0:0).
3 Entſcheidungsſpiel um die
Bezirks=
meiſterſchaft.
Berg.=Märkiſcher Bezirk in Elberfeld: Schwarz=Weiß Barmen
— Fortuna Düſſeldorf 4:1 (2:0).
Meiſterſchaftsſpiele.
Berg.=Märk. Bezirk: BV. 05 Düſſeldorf — Solingen 95 3:1.
Berlin.
Preußen Berlin — Meerane 07 3:2. Hertha=BSC. —
Ger=
mania 88 Berlin 9:1. Wacker 04 Tegel — Union Potsdam 4:4.
Verbandsſpiele.
Tasmania Neukölln — Corſo Berlin 5:1. Alemannia Berlin
Weißenſee 1900 3:1. Blau=Weiß Berlin — Spandauer SV. 0:4,
Norddeutſchland.
Runde der Erſten.
Hannover 96 — Hamburger SV. 0:3. Viktoria Hamburg —
Arminia Hannover 3:0. Raſenſport Harburg — St. Pauli Sport
Hamburg 0:2.
Runde der Zweiten.
Werder Bremen — Sp.Vg. Hannoder 1:0. Union Hamburg
— Union/ Teutonia Kiel 3:3.
Mitteldeutſchland.
Um die Meiſterſchaft.
Naumburg G — Wacker Halle 2:3. Gotha 01 — Wacker
Gera 1:2.
Südoſtdeutſchland.
6. Meiſterſchaftsrunde.
Breslau 08 — Sportfreunde Breslau 3:1. Brandenburg
Kottbus. — Kottbus 98 4:1. Preußen Zaborze — VfB.
Lieg=
nitz 1:2.
Baltenverband.
1. Meiſterſchaftsrunde.
VfB. Königsberg — Schupo Danzig 3:1. Preußen Stettin
— Sp. Vg. Memel 4:0.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele.
In Rom: Italien — Ungarn 4:3 (0:2). In Budapeſt;
Uingarn B — Jugoſlawien 2:1 (2:1).
Städteſpiel.
In Paris: Paris — Berlin 4:1 (1:1),
rt 3400
2. Böt
Meter;
mann
B0
zurück.
4650 M
Weter; 5.
Nummer 86
Montag den 26. März 1928
Seite 7
Motorländerfahrt des A. O. A. C.
Beie erſie Etappe Köln—Osnabrück. — 6 Fahrer
ausgeſchieden. — 121 ftrafpunktfrei.
Osnabrück, 25. März. (Draht=Ber.)
Die große Zuverläſſigkeitsprüfung des ADAC., die dieſer
rährige Verband als Motorradländerfahrt über rund 3000 Km.
diirch Deutſchland, Polen, Ungarn, Oeſterreich und die
Tſchecho=
ſwwakei ausgeſchrieben hatte, erfreute ſich eines ausgezeichneten
trtſpruchs ſeitens der ſportfreudigen Aktiven. Nicht weniger als
1.—8 Meldungen waren für die beiden Wertungsgruppen
einge=
ſaufen, von denen bei der Abnahme am Samstag nur 16 fehlten,
ſo daß alſo insgeſamt 132 ins Rennen gingen, darunter als
ein=
zwe Dame die beiannte Motorſportlerin Frl. Hanni Köhler, die
f—r die Prüfung eine ſchwere Mabeco=Maſchine benutzt. Das
Präſidium des ADAC. hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den
ärhrtteilnehmern einen Empfang zu geben, der in überaus
har=
noniſcher Weiſe im Saale des Kölner Zoologiſchen Gartens in
Cegenwart zahlreicher Vertreter von ſtaatlichen und ſtädtiſchen
A ehörden verlief. Präſident Fritz=München legte den
Fahrtteil=
nehmern insbeſondere ans Herz, auch im Auslande gute Sport=
8rſziplin zu wahren. In Anbetracht des frühzeitigen Starts
arn Sonntag begab man ſich ſchon zeitig zur Ruhe. Die erſte
Ctappe, die in Abänderung des urſprünglich vorgenommenen
2slanes nicht durch Holland, ſondern über die 362,3 Kilometer
lange Strecke von Köln nach Osnabrück führte, wurde am
Sonn=
ing morgen pünktlich in Angriff genommen. In früher Stunde
lwtten ſich zahlreiche Zuſchauer vor der Baſtei am Rheinufer
erngefunden. Alle 132 abgenommenen Fahrzeuge waren am
Start und die letzten Vorbereitungen wurden noch getroffen.
„arte Hände ſchmückten die Fahrzeuge noch mit Blumen.
Bür=
termeiſter Billſtein brachte noch ein Hoch auf die Bewerber aus,
iche er die Maſchinen der Wertungsgruppe 1 um 7,30 Uhr unter
tren Heilrufen der Zuſchauer abfahren ließ. 21 Solo=Maſchinen
deer Klaſſe bis 250 Kubikzentimeter und 20 Seitenwagen bis 600
ubikzentimeter ſtarteten in dieſer Wertungsgruppe. Eine halbe
Stunde ſpäter folgte die Gruppe 2 mit 85 Solo=Maſchinen über
250 Kubikzentimeter und 8 Beiwagen über 600 Kubikzentimeter.
Auf dieſer ausgezeichneten Strecke ging es dann der erſten
Kon=
zrolle Aachen entgegen, wo die Fahrer äußerſt freundliche
Auf=
ahme fanden, wie überhaupt das Intereſſe der Bevölkerung ein
ſehr großes iſt. Ueberall bildeten Menſchen Spalier, die den
Fahrern freundlich zuwinkten und ihnem bei kleineren Defekten
Fehilflich waren. Unangenehm bemerkbar machten ſich nur die
hahlreichen Bahnübergänge, die verſchiedenen Fahrern zum
Ver=
hrängnis wurden. Als einer der Erſten mußte Hanni Köhler
grran glauben, die kurz hinter Köln ſtürzte, ſich aber glücklicher
Peiſe nur Hautabſchürfungen und eine Schulterprellung zuzog,
gedoch tapfer weiter fuhr. Obwohl ſich die Straßen in gutem
Zuſtande befanden, gab es verſchiedene Reifendefekte. Cleve war
deie zweite Kontrolle. Kurz vor Weſel befand ſich beim
Rhein=
übergang eine der zahlreichen Geheimkontrollen. Als am Abend
deie Kontrolle in Osngbrück geſchloſſen wurde, waren insgeſamt
ſechs Fahrer ausgeſchieden, darunter der bebannte Holländer Jan
Doorn. Fünf Fahrer hatten ſich ebenfalls infolge
Zeitüber=
whreitung Strafpunkte geholt, ſo daß alſo insgeſamt 121 Fahrer
Trafpunktfrei ſind.
Wie uns telegraphiſch mitgeteilt wird, haben die Fahrer
mus Darmſtadt die erſte Etappe ſtraſpunktfrei überwunden.
Radfahren.
Saiſonbeginn auf der Frankfurter Stadionbahn.
Chriſtmann gewinnt alle Dauerrennen.
Den Eröffnungsrennen der Frankfurter Stadionbahn
wohnten bei ſchönem Wetter an die 8000 Zuſchauer bei, obwohl
Die Nennen mit einer Ausnahme lokal beſetzt waren. In allen
wrei Dauerrennen erwies ſich der Frankfurter Chriſtmann
ſeinen Lokalrivalen und dem Holländer Dickentmann als ſtark
Liberlegen. In einem Dreierradballſpiel ſchlug Wanderluſt
Frankfurt=Bockenheim den RC. Oberrad knapp mit 3:2 Treffern.
Die Ergebniſſe:
Dauerrennen: 10 Km.: 1. Chriſtmann=Frankfurt 9:31 Min.;
2. Schäfer=Frankfurt 580 Meter zurück; 3. Dickentmann=Holland
570 Meter; 4. Böttgen=Frankfurt 720 Meter; 5. Huppertz=Frank=
Furt 3400 Meter zurück. — 20 Km.: 1. Chriſtmann 17:07 Min.;
2. Böttgen 1540 Meter; 3. Schäfer 1810 Meter: 4. Huppertz 2200
Meter; 5. Dickentmann 2790 Meter zurück. — 30 Km.: 1.
Chriſt=
mann 23:43 Min.: 2. Dickentmann 1910 Meter zurück; 3. Böttgen
2390 Meter; 4. Schäfer 3190 Meter; 5. Huppertz 4920 Meter
jzurück. — Geſamtergebnis: 1. Chriſtmann 60 Km.: 2. Böttgen
44650 Meter zurück: 3. Dickentmann 5360 Meter; 4. Schäfer 5580
Meter; 5. Huppertz 10 520 Meter zurück.
Kegeln.
Darmſiadt Bezirksmeiſtier im Kegeln.
Im Keglerheim des Verbandes Frankfurt=Niederwald
gin=
gen heute die Kämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft des 3. Bezirkes
Zu Ende. Es ſtarteten noch die Verbände Gelnhauſen, Groß=
Gerau und Darmſtadt. Der Vorſprung, den Darmſtadt beim
Vorkampf ſich geſichert hatte, konnte nicht mehr überholt werden.
s erreichten heute: Gelnhauſen 4863, Groß=Gerau 4529,
Darm=
ſtadt 5179. Die Geſamtergebniſſe von Vor= und Rückkampf
ſind folgende: 1. Darmſtadt 10 435, 2. Aſchaffenburg 10 233,
3. Hanau 10 168, 4. Bensheim 10 040, 5. Gelnhauſen 9816, 6. Gr.=
Gerau 8830. Darmſtadt iſt ſomit wiederum wie im vergangenen
„Jahre Bezirksmeiſter und damit zur Gaumeiſterſchaft
ſtart=
berechtigt, die am 30. Juni in Saarbrücken ausgetragen wird.
Seniorenkegeln.
Am Mittwoch vergangener Woche haben noch drei verhindert
geweſene Kegelbrüder nachgeworfen und iſt damit das
Senioren=
kegeln zum Abſchluß gekommen. Das endgültige Ergebnis iſt
nun=
mehr folgendes: 1. Schinnerl (Zwölfer) 273, 2. Schieferdecker
(Zwölfer) 259, 3. Bäumer (D.K. 1911 BV.) 254, 4. Lucius
(Chattia) 254. Daß gerade letzterer ſich noch als 4. Sieger
pla=
cieren konte, iſt beſonders bemerkenswert und erfreulich. Trotz
ſchwerer, glücklich überſtandener Operation hat er in ſeinem
Idea=
lismus zum Kegelſport die Energie aufgebracht, bei den Senioren
mitzukämpfen. Er hat bewieſen, daß er immer noch verſteht, die
Kugel zu meiſtern. Sei ihm beſonders „Gut Holz” zugedacht.
Der S.C. Frankfurt 1880 holte ſich in Berlin von dem
Meiſter Berliner S.C. eine verdiente 3:6=Niederlage im Hockey.
Auf der Berliner Olympiabahn holte ſich Bauer die 15
Kilo=
meter vor Lewanow, Roſellen die 25 Kilometer vor Bauer und
Lewanow die 30 Kilometer vor Roſellen.
Schießſport.
Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
Aur Donnerstag, den 22. März, hielt die Privil. Schüttzengeſellſchaft
im gelben Saal der Reſtauration Sitte eine Mitgliederverſammlung ab,
bei der Herr Inſpektor Kröh einen Vortrag über den geſchichtlichen
Werdegang der Geſellſchaft hielt. Der hochintereſſante Vortrag wird
im folgenden auszugsweiſe wiedergegeben:
Die Schützengeſellſchaften ſind aus den mittelalterlichen Gilder
her=
vorgegangen, die ſich zufolge der allgemeinen Waffenfähigkeit der
Bür=
ger zur Uebung in der Handhabug der Schußwaffen gebildet hatten.
Urſprüiinglich war die Schußwaffe die Armbruſt, ſpäter trat an ihre
Stelle die Feuerbüchſe. Die Schützengilden nannten ſich auch
Kompag=
nien, hatten aber mit den Berufsſoldaten nichts zu tun, bildeten
viel=
mehr eine Art Bürgerwehr. Je nach den örtlichen Verhältniſſen traten
ſie mehr oder weniger aufwendig auf und ſpielten im öffentlichen Leben
eine hervorragende Rolle. Im Hinblick auf ihre ſtagtenerhaltende
Ver=
wendbarkeit genoſſen ſie die beſondere Beachtung und Protektion der
Lande ürſten. Ganz beſonders prunkend vepräſentierten ſich die
Schützengilden der durch den Ueberſeehandel ſo reich gewordenen
Nie=
derlande, was in den Gemälden, den ſog. Doelenſtücken, d. h.
Schützen=
ſtücke, von Malern wie Holſt, Rembrandt u. a. deutlich zum Ausdruck
kommt. Rembrandts berühmtes Gemälde, die ſog. Nachtwache (1642),
ſtellt nichts anderes dar, als den Auszug der Amſterdamer Schützengilde
zu einem Preisſchießen.
Aus der Chronik der Privil. Schützengeſellſchaft Darmſtadr, die auf
Urkunden des heſſiſchen Staatsarchivs fußt, geht hervor, daß die
Darm=
ſtädter Schützenkompagnie aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchon vor dem
Jahre 1530 als ſolche beſtanden hat. Nachwveislich einer Urkunde wurde
ſie 1538 durch ein Handſchreiben des Fürſtem von Iſenburg=Büdingen
zu einem „Freyſchießen mit der Armbruſt” eingeladen. Die
Feuer=
waffe war alſo um dieſe Zeit noch nicht ſo verbreitet, als daß ſie die
althergebrachte Armbruſt verdrängt hätte. Erſt 35 Jahre ſpäter konnte
der Landgraf Georg I. (1567—1596) ein erſtmaliges „Büchſenſchießen”
veranſtalten. Aus den Regierungszeiten der nachfolgendem Landgrafen
und über die Zeit des 30jährigen Kriegs ſind wemige Aufzeichnungen
über die Kompagnie vorhanden. Erwähnt ſei mur, daß im Jahre 1653
der Oberamtmann von Katzenelnbogen eine Schießordnung aufgeſtellt
hat. — Einen Hauptfaktor für die Exiſtenz der Kompagnie bildete
natrrgenraß der für die Schießübungen novwendige Schießplatz. Für
das Armbruſtſchießen genügte urſprünglich ein Platz, der dicht vor dem
Beſſunger Tor (etwa Ausgang der Hügel= und Garlſtraße) gelegew war
und anfänglich auch für das Büchſenſchießen benutzt wurde. Infolge
der größeren Gefährlichkeit der Feuerwaffen wurde er aufgegebem und
die Kompagnie benutzte behelfsmäßig die Kieskaute am Böllenfalltor,
vorübergehend auch ein geeignetes Gelände in der Nähe des
Stein=
brückerteiches zu ihren Schießübungen. Schließlich erbaute ſie ſich
zwi=
ſchen der „Scheppen= und der Bellem=Allee” mach den Plänem des
Bau=
meiſters Schuhrnecht ein feſtes Heim wit Schießſtänden. Dieſes
Ge=
bäude beſteht heute noch; es iſt der allbekannte Holzhof. Mit der
Ver=
größerung des Mihitärs verloren die Schützenkompagnien ihren
ehe=
waligen Charakter als Bürgerwehren. Die Schießkunft wurde mehr und
mehr eine Liebhaberei und Sportangelegenheit. Im Jahre 1800 legte
dann auch die Kompagnie ihre ſeitherige Bezeichmung ab und nannte
ſich Schützengeſellſchaft. Die große Vevarmmg, die die napoleoniſchen
Kriege über Deutſchland gebracht hatten, machte ſich auch bei der
Schüitzengeſellſchaft äußerſt fühlbar. Sie war ſchließlich nicht mehr in
der Lage, das Schießhaus zu erhalten und mußte es zwangsweiſe
ver=
äußern. Erſt 15 Jahre ſpäter, im Jahre 1828, kam die Geſellſchaft
wie=
der in geordnete Verhältniſſe, indem ein Mitglied in großherziger Weiſe
ein Grundſtück am Traiſaer Weg der Geſellſchaft zur Verfügumg ſtellte
mit dem Sewimt der Schießgerechtſamen für alle Zeiten. Vier Jahre
ſpäter verſieh der Großherzog Ludwig II. der Geſellſchaft das Privileg
zum Ausüben der Schießkunſt und ſpendete die Mittel für einen
Jagd=
ſtand. Seit dieſer Zeit nennt ſich die Geſellſchaft: Privilegierte
Schützengeſellſchaft. Die Schießſtände am Troiſaer Weg wvurden noch
erheblich ausgebaut und erfreuten ſich eines ſtarken Beſuchs. Allmählich
gab es fedoch Schwierigkeiten, vor allem angebliche Störungen durch
das Schießen bei Beerdigungem auf dem benachbarten Friedhofe und
dergleichem mehr. Da die Stadt ſich nicht bereit finden ließ, in ihren
ausgedehntem Waldungem der Schützengeſellſchaft einem Platz für ihre
Schießübumgen einzurawmen, ſah mam ſich gezwumgen, in der
Nachbar=
ſchaft Umſchau zu halten. Ein geeignetes Terpain wurde in der
Gries=
heimer Gemarkung, der Tanne, erworben, wo ein neues Schießhaus
mit modernen Schießanlagen errichtet und bereits im Jahre 1903
ein=
geweiht wurde. Aber auch in dieſer Abgeſchiedenheit wurde die
Geſell=
ſchaft vom Unglück verfolgt und zwar in Geſtalt der feindlichen
Be=
ſatzung. Seit 1918 iſt der Geſellſchaft die Benutzung ihrer Schießſtände
unmöglich gemacht. Verhandlungem mit der Beſatzungsbehörde haben
nur erveicht, daß im Jahr 2—3 Preisſchießem abgehalten werdem dürfen.
Da die Stadt Darmſtadt auch fetzt wie früher keine Mittel und Wege
fand — trotzdem dieſe vorhanden ſind —, einen ihrer älteſten Vereine
durch Schaffung einer Schießgelegenheit tatkräftig zu unterſtützen, ſo
bleibt nur der Wunſch beſtehen, daß die Schießanlage in der Tanne
von der Beſatzung bald freigegeben werde. Mit dieſem Wunſche ſchloß
Redner ſeinem intereſſangen und mit ſtarkem Beifall aufgenommenen
Vortrag.
Erwähnt ſei noch, daß die Gildentruche, die alte Fahne von 1717
ſowvie die große Trommel der Schüttzenkompagnie im Städtiſchen
Mu=
feum auufbewahrt werden.
Boxen.
Europameiſter Domgörgen und Dübbers beim Kampfabend des
Sportvereins 1898 am 31. März im Ring.
Als vor faſt bier Monaten die Boxabteilung vom
Sport=
derein 98 ihren erſten Internationalen Kampfabend aufzog,
glaubte niemand in Darmſtadt ernſtlich an die Möglichkeit einer
Steigerung in der Qualität der folgenden Veranſtaltungen
dieſer Art bei uns in der Reſidenz. Wir denken dabei an die
glänzenden Debuts der Südweſtdeutſchen Meiſter, die, gepaart
mit Luxemburger Meiſtern, dem damaligen Kampfabend eine
bis dahin im Darmſtädter Boxſport nie erreichte Note verliehen.
Wenn es heute nun Tatſache geworden iſt, daß der nächſten
Box=
veranſtaltung des Sportvereins 98 eine noch größere Bedeutung
zukommt, dann hat dies ſeine Urſache im Mitwirken ſo
welt=
bekannter Kämpfer wie der beiden Europameiſter Domgörgen
und Dübbers vom SC. Colonia=Köln. Das Können und die
Erfolge der beiden Europameiſter aus Koln ſind heute ſchon
derart populär, daß es ſich wirklich erübrigt, darüber viel Worte
zu verlieren. Trotzdem ſei der alle Welt ſtaunend machenden
Kämpfe gedacht, welche Domgörgen und Dübbers gelegentlich
der im Vorjahr ein Berlin ſtattgefundenen
Amateurmeiſterſchaf=
ten von Europa lieferten. Domgörgen gelang damals, wie noch
beſtens bekannt, die große Revanche gegen ſeinen Widerſacher
bei der erſten Europameiſterſchaft (Stockholm 1925), den
berühm=
ten Schweden Berggren, und im Schlußkampf mit dem Däniſchen
Meiſter Sande holte ſich der Kölner den Titel eines Meiſters
von Europa. Sein Klubkamerad Dübbers kam am ſelben Tag
zu Meiſterehren, als er den Schwedenmeiſter Wolf in
imponie=
rendem Stil klar nach Punkten ſchlug. Dübbers, der dazu
aus=
erwählt iſt, die deutſchen Farben bei der diesjährigen
Olym=
piade in Amſterdam zu vertreten, gilt unter allen Nationen der
Erde mit als ausſichtsreichſter Anwärter auf den erſten Sieg,
was wohl das beſte Zeugnis für ſeine große Klaſſe iſt.
Dom=
görgen beſtreitet hier in Darmſtadt ſeinen letzten Kampf als
Amateur, weil er bereits im April zu den Berufsboxern
über=
tritt, wo ihm ſicherlich ebenfalls eine neue, erſtklaſſige Laufbahn
bevorſteht, da er über eine ſelten hohe Ringpraxis verſügt. Alles
in allem haben wir es hier mit zwei Boxern von
außergewöhn=
lichem Format zu tun, und der Ruf, der ihnen vorausgeht,
wer=
den die Kölner auch bei ihrem Auftreten am kommenden
Sams=
tag im Ring des SV. 98 zu wahren wiſſen. Als Gegner
Dom=
görgens ſteht der hier ebenfalls beſtens bekannte
Mainbezirks=
meiſter Eckert, Mainzer Boxklub, feſt; auch ein ſo überzeugender
Kämpfer, der dem Kölner die Partie beſtimmt ſehr hart machen
wird. Für Dübbers ſind Bleul 1., TV. 60 Frankfurt (Zweiter
bei den Mainbezirksmeiſterſchaften) oder der vorzügliche
Win=
terbauer, Eintracht Frankfurt, auserſehen, die beide das Zeug
in ſich haben, würdige Antipoden für den Europameiſter zu ſein.
Die Kölner bringen noch ihren beſten Schwergewichtler mit,
nämlich Kluthe, der unſeren einheimiſchen Trumpfheller auf
eine überaus harte Probe ſtellen wird. Des weiteren geht die
geſamte übrige Kampfmannſchaft der hieſigen 98er in den Ring,
und zwar Rügener, Ganßert, Hechler, Weimer, Schäfer, Heß
und Oßburg, für die gute Gegner aus Mainz, Frankfurt und
Fechenheim gewonnen ſind. Die Veranſtaltung, die nächſten
Samstag, abends 8 Uhr, in der Woogsplatz=Turnhalle vom
Stapel geht, verſpricht mit Recht, von allen boxſportlichen
Er=
eigniſſen in Darmſtadt überhaupt, der Clou zu werden. Nach
dem Beſuch des letzten Kampfabends zu urteilen, wird der
Zu=
ſpruch diesmal noch ſtärker werden als bisher. Es iſt daher
rat=
ſam, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen, wozu im
Vorver=
kauf, der ab Donnerstag einſetzt, beſte Gelegenheit iſt.
Vorver=
kaufsſtellen: Zigarrenhaus Becher, Grafenſtraße, und
Sport=
buchhandlung Skurnik, Grafenſtraße. (Siehe heutiges Inſerat.)
Pferdeſport.
Peginn des Berliner Reitturniers.
Im Berliner Sportpalaſt, der Stätte, die bis vor wenigen
Jahren Schauplatz der traditionellem großen Berliner Turniere
war, die dieſen in der Reichshquptſtadt eine anhaltende
Popu=
larität verſchafft haben, tummeln ſich wieder Reiter und Pferde.
Die große Berliner Reiterſchau hat am Samstag ihren Anfang
genommen. Der Auftakt brachte keine große Entſcheidung. Der
Junioren=Preis ſtand neben verſchiedenen Neulingsprüfungen
auf der Tagesbarte, ſinngemäß hatte man daher dem Programm
„Tag der Jugend” vorangeſchrieben. Die Zahl der Zuſchauer
hielt ſich in Anbetracht des Gebotenen in beſcheideneren
Gren=
zen. Leider geſtaltete ſich die Abwicklung des Programms recht
ſchleppend. Die Schuld daran trug vielleicht das einleitende
Amazonen=Jagdſpringen, in dem nicht weniger als 25 Pferde
über den Kurs gingen. Eine beſondere Leiſtung reiterlicher wie
körperlicher Art zeigte in dieſer Konkurrenz die routinierte und
zweifellos beſte deutſche Springreiterin, Käthe Franke, die nicht
weniger als zehnmal in den Sattel ſtieg und auch die beiden
erſten Plätze mit Frau Glahns Thomas und Graf Hohenaus
Urſus belegte. Die Reiterinnen=Neulings=Klaſſe ſah Fräulein
Boner auf der hübſchen hannoverſchen Stute Nelly vor Frau
Major Moſer auf dem groziöſen Schimmelwallach Kakadu
er=
folgreich. Nachſtehend die Einzelergebniſſe:
Amazonen=Jagdſpringen: 1. Frau Glahns Thomas (Frau
K. Franke), 3 Fehler, 60 Sek.; 2. Graf F. C. Hohenaus Urſus
(Frau K. Fronke), 3 Fehler, 68 Sek.; 3. Frl. Sauermanns Henry
(Beſ.), 5 Fehler, 61 Sek.; 4. Frau W. Spillners Bob 5. (Beſ.),
8 Fehler, 63 Sek.; 5. Major Lotz” Provinz (Frau Franke), 10
Fehler, 67 Sek.; 5.* M. Aldenhovens Blacker (Frau Franke),
10 Fehler, 67 Sek.; 25 Teilnehmer.
Eignungsprüfung für Reitpferde, a) leichte Pferde:
1. G. Hackebeils Zeus (Maj. Bürkner); 2. Gutsverwalter
Wil=
desmorrs Kaiſermantel (A. Holſt); 3. Geheimrat Stiers
Coeffi=
cient (Frau v. Gottberg); 4. Stall Holtz=Wojenthins Kaiferlingk
(Frau Holtz); 32 Teiln. — b) mittlere Pferde: 1. Frau F.
Kellers, Ritter Blaubart (Beſ.); 2. Maj. Bergers Diamant
(Beſ.); 3. R. Wätjens Ortrud (Freoſe); 4. Oberlt. Baldamus
Calvello (Beſ.); 29 Teiln. — c) ſchwere Pferde: 1. Frau
R. Dünſings Kampfführer (Lietz); 2. Stall O. Lörkes Bachus
(O. Lörke); 3. R. Franks Naſeweiß (Frau Franke); 4. P.
Hollen=
ders Karpuk (Major Schaeffer); 11 Teiln.
Reiterinnen=Neulings=Klaſſe: 1. Dr. F. Boners Nelly (Frl.
A. Boner); 2. Oblt. Steins Kakadu (Frau Moſer); 3. Dr.
Saal=
felds Armbruſter (Frau v. d. Burg); 4. Frl. v. Bergers Cyklame
(Beſ.); 15 Teiln.
Preis von Oſtpreußen (Materialprüfung für Reitpferde):
a) leichte Pferde: 1. R. Müller=Bremens Cabalier (Frau
Althée Müller); 2. Frau R. Duenſings Anzeiger (Beſ.); 3.
Guts=
verwolter Wildemorres Kaiſermantel (A. Holſt); 4. Dr.
Pau=
lings Schatzmeiſter (Maj. Bürkner); 11 Teiln. — b) ſchwere
Pferde: 1. Frau R. Duenſings Sigrid (Litz); 2. Dr. Heinzes
Skalde (Frhr. v. Süßkind); 3. J. Wendenburgs Paſſepartout
(Beſ.); 5 Teiln.
Dreſſurprüfung für Reitpferde: 1. Belgarder Stalls
Schwar=
zer Prinz (Linneweber); 2. *H. Hermanns Sonnenbruder (A.
Staeck); 2. *Maj. Bergers Diqmant (Beſ.); 4. Stall Holtz
Wo=
jenthins Phänomen (Czeranowſki); 5. Frl. Penzlins Suraja
(H. Kreiſſig); 30. Teiln.
Junioren=Preis. a) Kinder unter 11 Jahren: 1. FBendler
Tatterſalls Cob (E. Michel); 1. *Stall Bürkners Queeny (Urſ.
Bürkner); 2 Teiln.; b) ältere Kinder: 1. Frl. v. Simſons Toledo
(Urſula Meyer=Houſſelle); 2. Stall Werſtens Kirſch. 8 Teiln.
Sportverein Weiterſtadt wurde geſtern durch einen
über=
zeugenden 5:1=Sieg über den Sportv. Roßdorf Gau= und
Be=
zirksmeiſter der Klaſſe B.
Lammers ſiegt in Nürnberg. Der Sprintermeiſter der
Deutſchen Turnerſchaft ſtartete am Sonntag in Nürnberg bei
einem Hallenſportfeſt in einem Sprinter=Dreikampf. Seine
Konkurrenten waren ſämtlich aus dem Frankenlande. Es wurde
über 50, 80 und 100 Meter gelaufen. Lammers belegte in allen
drei Läufen den erſten Platz. Er bewältigte die 50 Meter in
5,7 Sek., die 80 Meter in 9,1 Sek. und die 100 Meter in 11 Sek.
Er ſiegte demnach im Geſamtergebnis mit 3 Punkten vor Bock=
Schweinfurt mit 6 P., Eichhorn=Ansbach mit 10 und Stöhre
Fürth mit 11 Punkten.
Berliner Frühjahrswaldläufe. Der Verband
Brandenbur=
giſcher Athletikvereine brachte ſeine traditionellen
Frühjahrs=
waldläufe zum 24. Mal zur Durchführung. Start und Ziel
be=
fanden ſich diesmal in Eichkamp. In der Hauptklaſſe ſiegte
erwartungsgemäß Teutonia, nachdem bis zu Dreiviertel des
Weges der S.C. Charlottenburg geführt hatte. Die Mannſchaft
von Teutonia legte die etwa 6 Kilometer lange Strecke in
22,10,8 Min. zurück. Zweiter wurde der SC. Charlottenburg
in 22,25,6 vor Polizei 22,45,2, dem Poſt=Sportverein, der AEG.
und dem DSC. ſowie Komet und B.A.K. Bei den
Jugend=
lichen belegte wie ſchon im Vorjahre Komet in 11,36,2 vor
OS=
ram 11,38,6 den erften Platz in der 3 Kilometer langen Strecke.
Hamburger Waldlaufmeiſterſchaft. Zu einem
durchſchlagen=
den Erfolg für die Hamburger Polizei geſtaltete ſich die
dies=
jährige Waldlaufmeiſterſchaft von Hamburg, die auf einer 10
Kilometer langen Strecke ausgetragen wurde. In Abweſenheit
von Petri ſiegte der vorjährige Meiſter Huſon (Polizei
Ham=
burg) in 32,54,6 mit 2 Meter Vorſprung gegen ſeine
Vereins=
kameraden Nitſche, Schlemmer, Mack und Groth. Der Favorit
Dreckmann zog ſich eine Sehnenzerrung zu und mußte aufgeben.
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