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Nummer 25
Donnerstag, den 15. März 1928.
191. Jahrgang
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ſtädter und Nationalbank
Der Wehretat vor dem Reichstag.
Drrogrammatiſche Erklärungen
Groeners.
Von unſerer Berliner Redaktion.
iges Jahr am ſauerſten verdienen müſſen. Er kam in die
gan=
on erſten Tage an ſich nach allen Nichtungen hin ſchlagen müſ= Landesverteidigung.
u. Das hat für ihn den Vorteil gehabt, daß zur Beratung
en ug iſt, immer noch einen leiſen Schleier über ſeine tiefſten
nichten zu decken, ſchon damit er die Verbindung nach links hin, maligen Reichswehrminiſters Dr. Geßler und des Generals von Seeckt
no auch um den Panzerkreuzer durchzuſetzen, der wohl Verdächtigung der Treue der Reichswehr zum heutigen Staat durch
och im Mittelpunkt der Reichstagskämpfe ſtehen
türd. Beim Beginn der zweiten Beratung ſeines Etats begnügte
a. der Reichswehrminiſter denn auch mit einigen kurzen
pro=
nammatiſchen Bemerkungen, bei denen er zwei
wich=
ſähſt, daß er die militäriſchen Geſichtspunkte unter allen
Um=
ſarauf feſt, daß die Reichswehr als Organ des
Staa=
as aus der ganzen Politik draußen bleiben
nüiſſe. Wenn wir boshaft wären, könnten wir darauf
hin=
ſatt, aber das wird ihm wohl ſchon von links her aufs
Butter=
ſer von ſich ſelbſt verkündete, daß er eine ſachliche Kritik üben
Nebendingen und begnügte ſich, eine Wahlrede zu halten, die er
zielleicht für andere Zwecke gerade ausgearbeitet hatte. Da bei
dar ſtraffen Kontingentierung der Redezeit jede Partei nur eine
Skrunde Zeit hat, um alles Nötige zu ſagen, ſo wird der Reichs= Weiterberatung. — Schluß nach 19 Uhr:
au wohl das Kunſtſtück fertig bekommen, den ganzen Wehretat
in zweiter Leſung bald zu erledigen.
Der Kampf um den Panzerkreuzer.
Berlin, 14. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag begann heute die zweite Leſung des
Reichswehr=
e tats. Nach Entgegennahme des Ausſchußberichts ergriff das Wort
Reichswehrminiſter Groener
zu einer etwa halbſtündigen Rede.
Der Miniſter wies darauf hin, daß er ſich bereits im
Haushalts=
ausſchuß zu den meiſten Fragen der Wehrmacht geäußert habe und daß
e— daher auf Einzelheiten heute nicht eingehen wolle. Er wolle nur
ſi ine grundſätzliche Stellung zu den Hauptproblemen nehmen, die
ein=
yral in der Wehrpolitik, zum zweiten in der politiſchen Haltung der
4eichswehr beſtünden. Der Miniſter erkannte an, daß ſich im Ausſchuß
jämtliche Parteien, von den Deutſchnationalen bis zu den
Sozialdemo=
lraten, einig waren in dem Bekenntnis zur Notwendigkeit eines
bewaff=
weten Landesſchutzes. Er ging dann näher auf die letzte Nede des
preu=
fiſchen Miniſterpräſidenten Braun im Landtag ein und pflichtete deſſen
Unſicht bei, daß militäriſche Geſichtspunkte den politiſchen nachſtehen
wrüßten. Er betonte aber, daß in der Frage des Panzerſchiffes für ihn
als Wehrminiſter nicht die Anſicht der preußiſchen Negierung, ſondern
ganz allein die Anſicht der Reichsregierung maßgebend ſei. Nachdem
rusgeſprochen habe, ſei dieſe Frage politiſch völlig geklärt. Gegenüber
hoen vielfachen Bedenken, ob es Zweck habe, nur um den Rahmen des
Werſailler Vertrages auszunutzen, das Panzerſchiff zu bauen, erklärte
ſoer Miniſter, daß er nach reiflicher Ueberlegung zu dem Ergebnis
ge=
ſommen ſei, daß eine im Rahmen des Verſailler Vertrages
moderni=
ſierte Flotte für den Schutz unſerer Grenzen von größter Bedeutung ſei.
Wenn Oſtpreußen und Oberſchleſien gleichzeitig überfallen werden
ſoll=
gen, dann würde das Panzerſchiff eine ſehr weſentliche Ergänzung
uinſerer Landſtreitkräfte ſein. Wenn es uns gelinge, die Grenzen nur ſo
lange zu ſchützen, bis die internationalen Inſtanzen eingreifen oder
ſbis das ſogenannte Weltgewiſſen ſich rege, dann würden Landheer und einen Bericht des Reichsaußenminiſters über
EMarine ihren Zweck erfüllt haben. Seien aber erſt einmal deutſche
Webiete verloren, ſo ſei es ſehr ſchwer, ſie wieder zu erringen. Mit
MMilitarismus habe dieſer Standpunkt nichts zu tun. Er ſelbſt — ſo
ſteilnehmer, zu einem geſunden, vernünftigen Pazifismus; allerdings
mnicht zu einem Pazifismus, der einer knechtiſchen Geſinnung entſpringe, verhandlungen erörtert werden, die immer noch nicht recht
Die Wehrpolitik
ſei die Dienerin der Außenpolitik. Man könne aber eine ungünſtige
außenpolitiſche Wirkung aus der Bewilligung des Panzerkreuzers nicht
erwarten. Der Miniſter verſicherte ferner, daß er dem Reichstag
gegen=
über ſtets Wahrheit und Klarheit in Reichswehrangelegenheiten an den
Tag legen werde. Als ſeine hervorragendſte Aufgabe ſehe er es an,
die Reichswehrangehörigen zum Staatsgedanken und zum rückhaltloſen die Beſſerung der deutſch=rufſiſchen
Wirtſchaftsbe=
gleiſung und Taktloſigkeit der Reichswehrangehörigen werde er
rückhalt=
los einſchreiten. Nicht durch den Ehrgeiz nach kriegeriſchen Lorbeeren
den ehrlichen Willen, dem Frieden zu dienen. Der Miniſter erklärte,
er werde jederzeit dankbar ſein für vernünftige Kritik und berechtigte
Volk verſündigten, indem ſie Stoff zu Senſationen ſchüfen. Im In=
und Ausland ſpreche man von dem Auftreten unſerer Reichswehr= und
Marineleute im Tone höchſter Anerkennung. So ſolle es auch bleiben.
Die Ausſprache über den Wehreiat.
Wehretats ein. „Der Redner verlangte beſonders den Abbau des
Be=
datenmißhandlungen, beſſere Verſorgungsmöglichkeit für entlaſſene Summe nicht alzu hoch ſein wird, da die kommunale Sammel=
Reichswehrangehörige und beſſere Lebensbedingungen für die Arbeiter
der Heeresverwaltung.
Abg. Graf von der Schulenburg (Dnatl.) bezeichnete es als
eine Frage der nackten Selbſterhaltung, alles zu vermeiden, um den
durch den Verſailler Vertrag verurſachten Vorſprung der anderen
Armeen auf techniſchem Gebiete noch durch eine Unterlaſſung künſtlich
zu vergrößern. Der Redner verlangte engere Zuſammenlegung der
Truppeneinheiten, die jetzt auf 127 Standorie zerſplittert ſeien, ſcharfe Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Auswahl im Offizierkorps, keine Bevorzugung, aber auch keine
Benach=
teligung des Adels, und Fernhaltung der Politik vom Heere. Wir
Von allen Reichsminiſtern hat ſich Herr Groener ſein Gehalt könnten aber nur dann zur völligen Befriedung kommen, wenn
Deutſch=
land ſeine nationale Freiheit auf dem Boden der völligen
Gleichberech=
n. Kämpfe um den Phöbusſkandal hinein und hat eigentlich tigung wieder zurückgewinne. Hierzu gehöre auch der Ausbau unſerer
Abg. Erſing (Ztr.) wandte ſich dann gegen die Haltung der
preußiſchen Regierung zum Wehretat. Die preußiſche Regierung ſei in
in es Etats eigentlich nicht mehr allzuviel zu ſagen iſt. Er hat ihrem eigenen Hauſe auch nicht ſehr ſparſam. Ihre Streichungsrn= Komplott” verwickelt ſeien, erhöht die Unſicherheit. Gerade jetzt
wen letzten Wochen ſo oft ſprechen müſſen, daß die Parteien, träge zum Wehretat entſprächen weniger ſachlichen als politiſchen
Mo=
bar das, was er ſagen will, unterrichtet ſind, wenn er auch klug tiven. Der Redner wies die Behauptung von geheimen deutſchen
Auf=
rüſtungsabſichten als völlig haltlos zurück.
Abg. Brüninghaus (D.V.P.) wies auf die Verdienſte des
ehe=
jcht verliert, die er braucht zur Liquidierung des Phöbusfalles, um den Aufbau der Reichswehr hin. Er wandte ſich dann gegen die
die Linke. Auf dieſe Weiſe könne man nicht gerade die Sympathien der
Wehrmacht für die Linksparteien ſteigern. Weitere Abſtriche am
Wehr=
etat hielt der Redner nicht für möglich. Auch er war der Anſicht, daß
bei der Zuſammenſetzung des Offizierkorps kein Stand bevorzugt, aber
ge Geſichtspunkte in den Vordergrund ſtellte. Er betonte zu= auch keiner benachteiligt werden dürfe. Der in der Vorkriegszeit übliche
Unterſchied zwiſchen „vornehmen” und anderen Regimentern dürfe auf
keinen Fall wiederkehren. Parteipolitik müſſe der Reichswehr
fernblei=
änden den politiſchen unterordnen werde, und er legte ſich dann ben. Auch in der Beurteilung der Reichswehr durch die
Sozialdemo=
kraten iſt ein erfrenlicher Fortſchritt gegenüber dem Vorjahre
feſtzu=
ſtellen.
Abg. Dr. Haaß (Dem.) erklärte, er hege trotz ſcharfer ſachlicher
pn iſen, daß der Miniſter das Wort „Republik” peinlich vermieden Gegenſätze große Verehrung, für den nusgeſchiedenen Miniſter. Dr.
Geßler ſei es leider nicht gelungen, ſein bei der Amtsübernahme
ver=
kündetes Programm zu verwirklichen. Dem neuen Miniſter bringe
zwot geſchmiert werden. Die Sozialdemokraten freilich haben ihr ſeine Partei ein hohes Maß von Vertrauen entgegen, weil er in ſchwer=
Eaalver wohl ſchon verſchoſſen. Ihr Fraktionsredner Künſtler, ſter Zeit ſich als Mann bewährte und ſich Verdienſte um Volk und
Vo=
terland erworben habe. Von der Notwendigkeit des Panzerkreuzers
nlirde, beſchäftigte ſich mit dem Wehretat eigentlich nur in habe der Miniſter ſeine Partei nicht überzengen können. Der Redner
ſprach die Hoffnung aus, daß ſeine Partei bei der nächſten
Etatsbera=
tung ſagen könne: Herr Reichswehrminiſter, wir haben nichtz mehr zu
beapſtanden.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen. Donnerstag, 13 Uhr,
Wechſel in der Marineleitung. — Rücktriit
Venkers”
* Berlin, 14. März. (Priv.=Tel.)
Iu unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen wird eigentlich
ziemlich allgemein damit gerechnet, daß über kurz oder lang ein
Wechſel in der Perſon des Chefs der
Marine=
leitung erfolgen wird. Wir hatten die Andeutung des
Reichs=
wehrminiſters in der Dienstagſitzung des Hauptausſchuſſes, daß
er es nicht billigen könne, wenn die Vorgeſetzten des Kapitäns
Lohmann dieſem ſo weitgehende Vollmachten ohne dauernde
Kontrolle erteilten, in der gleichen Richtung gedeutet. Nun iſt
zwar die Blankovollmacht des Kapitäns Lohmann von dem
frühe=
ren Marinechef Admiral Bennecke erteilt. Im Jahre 1923,
wäh=
rend des Ruhrkampfes, waren auch wohl beſondere Maßnahmen
zwiſchen einfach weiterliefen. Admiral Zenker, dem Kapitän Loh= merkſam gemacht hätten. Sogar die G.P.U., der man wahrlich
mann unmittelbar unterſtellt iſt, trägt alſo formell in erſter Linie
die Verantwortung. Die Sozialdemokraten haben alſo formal
recht, wenn ſie außer der Beſtrafung Lohmanns fordern, daß
auch die vorgeſetzten Stellen büßen müſſen. Das iſt bedauerlich,
hie Reichsregierung ſich in ihrer Geſamtheit für den Panzerkreuzer denn Admiral Zenkeriſt einer unſerer tüchtigſten Parteimehrheit und Oppoſition wiſſen, auch inſzeniert hat, foll
Marineoffiziere. Er wird aber wohl von ſich aus die
ver=
ſteckten Vorwürfe des neuen Wehrminiſters ſich nicht gefallen
laſſen und ſchon jetzt die Konſequenzen ziehen.
* Berlin, 14. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett findet am Donnerstag ein ſehr
umfang=
reiches Programm für ſeine Beratungen vor. Zunächſt wird es
die letzte Genfer Tagung und die Nebenverhandlungen
gerklärte der Miniſter — bekenne ſich, wie wohl die Mehrheit der Kriegs= polniſchen Außeuminiſter Zaleſki. Im Anſchluß daran dürfte
der Stand der deutſch=polniſchen
Wirtſchafts=
vom Fleck kommen, weil Polen bisher nichts unternommen hat,
um ſeine Grenzzonenverordnung ſo abzuändern, daß ſie mit dem zuziehen.
Niederlaſſungsrecht übereinſtimmt. Von den diesbezüglichen
Maßnahmen der Warſchauer Regierung hängt es ab, welchen
weiteren Verlauf die Verhandlungen nehmen werden. Ein
an=
zu Rußland. Zurzeit finden in Berlin Beſprechungen über ſtrieſirmen und des polniſchen Spionagedienſtes” Maſchinen be=
Gehorſam gegenüber der Verfaſſung zu erziehen. Die außenpolitiſche ziehungen unter beſonderer Berückſichtigung des der Sowjet= Auslande ſollen von ihnen abſichtlich veraltete oder ungeignete
Stellung der Reichswehr müſſe gewahrt werden. Auch gegen jede Ent= union eröffneten 300 Millionen Kredites ſtatt. Dieſe
Beſprechun=
gen haben bisher keinen allzu befriedigenden Verlauf genommen.
Juzwiſchen iſt eine neue Spannung wegen der
Ver=
ſolle ſich die Reichswehr das höchſte Anſehen erringen, ſondern durch haftung der deutſchen Ingenieure und Tech= durch den Interbentionsarmeen zu helfen, den Widerſtand der
niker eingetreten, wodurch ſich innerhalb des Kabinetts die An=
Klagen. Er werde dafür ſorgen, daß ſolche Reichswehrangehörigen ſchauung befeſtigt hat, daß es wohl richtiger wäre, die Berliner 28, daß einen. Tag vor den Verhaftungen, im Donsbecken die
verſchwänden, die ſich an der Reichswehr und am ganzen deutſchen Verhandlungen ſo lange zu unterbrechen, bis der hier entſtan= wirtſchaftliche „Gkonomitſcheſtaia Shin” darüber lagte, daß
dene Konſlikt beigelegt iſt.
Die kommunalen Anleihen.
anleihen zuſammen, um ſich mit den vorliegenden kommunalen
Abg. Künſtler (Soz.) trat für eine erhebliche Herabſetzung des Auslandsanleihegeſuchen zu beſchäftigen. Es ſind nicht weniger
amten= und Offzierkorbs im Reichswehrminiſterium, beſſere Vertfſegung als 240 Geſuche eingelaufen, über deren Geſamthöhe vorbereitet iſt, vor denen die Partei und der Staat ſtehen. Von
und Behandlung der Mannſchaften, ſcharfes Einſchreiten gegen ale Sokz noch Stilſchweigen bewahrt wird. Doch nimmt man an, daß die den 6 Vorſitzenden der ſtaatlichen Induſtrietuſts ſeien 70
Pro=
anleihe vom Auguſt 1924 8 Millionen Dollar ausmachte, die ſich 2
auf nicht weniger als 188 Gemeinden verteilte.
Die Deutſchenverhaftungen
in Rußland.
Wachſende Schwierigkeiten für ausländiſche
Fachleute.
Moskau, im März 1928.
In den ausländiſchen Kreiſen Moskaus herrſcht große
Be=
ſtürzung. Die Verhaftung der ſechs deutſchen Ingenieure und
Techniker im Donezbecken hat ſtark deprimierend gewirkt. Die
unklaren Hinweiſe Aykows, daß auch „andere ausländiſche
Fir=
men” darunter angeblich engliſche, in das „gegenrevolutionäre
weilen in Moskau zahlreiche Vertreter ausländiſcher Firmen. In
Leningrad ſitzen Delegierte Farquahrs, um die Einzelheiten des
großzügigen Makejewka=Projekts zu klären, das bekanntlich unter
deutſcher Beteiligung ausgeführt werden ſoll. Vielfach hört man
die Meinung, daß die Donez=Verhaftungen ſehr ungünſtige
Rück=
wirkungen auf alle ſchwebenden Verhandlungen ausüben
wür=
den. Man fragt ſich auch, ob es jetzt möglich ſein wird,
auslän=
diſche Ingenieure und Techniker für die Arbeit in Rußland zu
gewinnen. Während dieſe bisher nur über Schikanen und
Be=
ſchränkungen zu klagen hatten, werden ſie nach dem Vorgehen
gegen die Deutſchen im Donezbecken auch noch für ihre perſönliche
Sicherheit bangen müſſen. Man weiſt darauf hin, daß, wenn es
zu Verhaftungen von Vertretern einer Weltfirma wie die A.G. G.
kommen kann, die als eine der erſten ausländiſchen Firmen zu
einer Zeit mit Sowjetrußland Geſchäfte tätigte, als Europa noch
im „Kriegszuſtande” mit dem Bolſchewismus lebte, es den
ein=
zelnen ausländiſchen Fachleuten erſt recht ſchlimmer ergehen
könnte, die auf eigenes Riſiko Stellungen in der Sowjetinduſtrie
annehmen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß dieſe Befürchtungen
durchaus nicht unbegründet ſind. Die Sprache der Moskauer
Preſſe zeigt deutlich, daß eine neue Kampfwelle gegen
den „Bourgeois”, den in= und ausländiſchen Klaſſenfeind,
im Anziehen iſt. Die Sowjetblätter ſprechen von „neuen
Kampf=
methoden der Gegenrevolution”. Sie erklären, daß der Angriff
der Gegenrevolutionäre nicht nur im Kohlenbergbau, ſondern
auch in den anderen ruſſiſchen Induſtriezweigen erfolgt. Sie
er=
innern an die Brandſtiftungen in Lenimgrad, Sormowo, Brjanſk,
Baku uſw. Bedeutet dies, daß wir in allernächſter Zukunft von
Verhaftungen und Beſchuldigungen auch auf anderen
Wirtſchafts=
gebieten hören werden? Vieles läßt darauf ſchließen. Vor allem
der herbe Tadel, den das Zentralorgan der herrſchenden Partei,
die „Prawda” den ſtagtlichen und Parteiorganen zukommen
läßt. „Himmelſchreiende Mißſtände” in den eigenen Reihen ſtellt
die „Prawda” feſt. Das „revolutionäre Fingerſpitzengefühl” der
ſtaatlichen Wirtſchaftsorgane ſei abgeſtumpft, die
kommuniſtiſche Wachſamkeit” eingeſchlafen. Vor der Naſe der
kommuniſtiſchen Leiter hätten die „eingeſchworenen Feinde der
Sowjetmacht” ihr teufliſches Werk vollführt. Die kommuniſtiſchen
Wirtſchaftler ſtünden „im Banne der bürgerlichen Fachleute‟. Die
Gewerkſchaften hätten „außergewöhnliche Blindheit”
ge=
zeigt. Jede Verbindung mit der Induſtrie ſei ihnen verloren
ge=
gangen. Auch bei den Parteiorganen die gleiche „
außer=
gewöhnliche Blindheit”, obwohl die Grubenarbeiter ſie mehrfach
notwendig. Der Fehler liegt jetzt nur darin, daß die Dinge in= auf das „unerhörte Benehmen” der bürgerlichen Fachleute
auf=
nicht den Vorwurf machen kann, daß ſie von ſentimentalen
Rück=
ſichten beim Vorgehen gegen gegenrevolutionäre Verſchwörer
ge=
plagt wird und die gerade im letzten Jahr oft genug ſolche
Ver=
ſchwörungen „entdeckt” und, wie wir aus der Diskuſſion zwiſchen
jetzt „nur mit größter Verſpätung” eingegriffen haben.
Der Zweck dieſer Vorwürfe iſt durchſichtig. Die „Prawda‟
ſelbſt macht kein Geheimnis daraus. Die „wachſame und
wirk=
ſame Kontrolle” der bürgerlichen Fachleute durch die Partei ſoll
Die Kabineitsſitzung vom Donnerstag. verſtärkt werden. Die Pelitik der Partei müſſe heute weitaus
mehr als je bisher auf die Erſetzung der „fremden Elemente‟
durch „rote proletariſche Fachleute” an der geſamten
Wirtſchafts=
front gerichtet werden. Der Zentralrat der Gewerkſchaften der
Sowjetunion beſchließt die Einſetzung eines beſonderen
Dreier=
ausſchuſſes, der die Aufgabe hat, „konkrete Vorſchläge” anläßlich
der Entdeckung der gegenrevolutionären Tätigkeit der Ingenieure
entgegennehmen, vor allem auch über die Ausſprache mit dem im Donezbecken auszuarbeiten. Eigenartig klingen in dieſem
Zu=
ſammenhang die Warnungen der „Prawda” vor einer „
Spezia=
liſtenfreſſerei” und die Aufforderung, die bürgerlichen Fachleute
in immer ſtärkerem Maße auf die „proletariſche Seite” hinüber=
Die Schwere der Beſchuldigungen gegen die Donez=
Juge=
nieure zeigt, wie der Wind weht. Fünf Jahre lang ſollen
Inge=
nieure, Steiger, Angeſtellte unter Leitung einer ausländiſchen
derer, nicht weniger wichtiger Punkt iſt unſer Verhältnis Zentrale und in Verbindung mit. Agenten deutſcher
Judl=
ſchädigt, Brandſtiftungen verurſacht, Gruben erſäuft haben. Im
Anlagen beſtellt, die Arbeiter bei Lohnzahlungen beſchwindelt
und unwürdig behandelt, Streiks provoziert worden ſein. Dies
alles, um die Wehrhaftigkeit des Landes zu ſchwächen, um hier=
Roten Armee niederzuzwingen. Eine Fronie des Schickſals wollte
ausländiſche Fachleute monatelang auf die Einreiſeerlaubnis nach
Rußland warten müſſen. Das Blatt brachte in derſelben
Num=
mer einen langen Artikel über die großen Mängel des
techniſchen Perſonals in der Sowjetinduſtrie. Die
Am 15. und 16. März tritt die Beratungsſtelle für Auslands= „Ekonomitſcheſkaja Shifn” ſtellte in Fettdruck feſt, daß „weder das
vorhandene leitende adminiſtrative, noch das ingenieurtechniſche
Perſonal genügend für die Bewältigung der ungeheueren Aufgaben
zent Leute mit nur Elementarſchulbildung, von den 823 leitenden
Direktoren ſogar 73 Prozent. Die alten Induſtriefachleute ſeien
während des Weltkrieges und auch in den Nachkriegsjahren von
Seite 2
Donnerstag, den 15. März 1928
Nummer 75
der Welttechnik abgeſchnitten geweſen, ſie hätten ihre
Qualifika=
tion in dieſen Jahren daher nicht erhöht, ſondern würden immer
„disqualifizierter”. Um die jüngeren Fachleute, die erſt nach der
Revolution ausgebildet worden ſind, ſei es noch ſchlimmer
be=
ſtellt, ihre Kenntniſſe ſeien noch geringer. Weder das Netz der
techniſchen Spezialſchulen und Lehranſtalten, noch der Aufbau
und die Durchführung des Studiums entſprächen den
Erforder=
niſſen der Sowjetinduſtrie. Noch immer werde darüber geſtritten,
„welcher Typus eines Fachmanns” für die Induſtrie am beſten
geeignet ſei. Vom Sowjetingenieur verlange man, daß er
owohl auf einem relativ engen Spezialgebiet Beſcheid wiſſe, als
auch leitende techniſche Arbeit in den Induſtrietruſts verrichten
und darüber hinaus allgemeine planwirtſchaftliche Aufgaben „im
Bundesmaßſtabe” löſen könne. Der Verfaſſer erklärte
abſchlie=
ßend, daß es noch einen Ausweg gebe: Berufung
auslän=
diſcher Fachleute. Er gibt aber ſelbſt zu, daß aus „einer Reihe
von Gründen” die Ausſichten auf dieſem Gebiet peſſimiſtiſch
be=
urteilt werden müſſen. Nach den letzten Ereigniſſen erſcheint
die=
ſer Peſſimismus als durchaus berechtigt.
Parlamentariſches aus Heſſen.
*Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags begann ſeine geſtrigen
Beratungen des Staatsvoranſchlags bei Kapitel 67 (
Landesuni=
berſität). Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Streichung des Kapitels
wurde einſtimmig abgelehnt. Ein Antrag Reiber zu dieſem Kapitel
erſucht die Regierung, unverzüglich 1., die Beiträge der heſſiſchen
Stu=
denten für die „Deutſche Studentenſchaft” aus den Haushaltsplänen der
heſſiſchen Studentenſchaft zu ſtreichen; 2., eine Verfügung zu erlaſſen
des Inhalts, daß unter Aufrechterhaltung der ſtudentiſchen
Selbſtver=
waltung a) die heſſiſchen Studentenſchaften allen eingeſchriebenen
reichs= und auslandsdeutſchen Studenten die Mitgliedſchaft gewähren
müſſen. Als auslandsdeutſche Studenten ſind alle außerhalb des
Reichs=
gebietes beheimateten Studenten anzuſehen, deren Zugehörigkeit zur
deutſchen Kulturgemeinſchaft durch Sprache, Bildung und Bekenntnis
zu dieſer Gemeinſchaft erweisbar iſt. Oeſterreichiſche Staatsbürger
gel=
ten als Auslandsdeutſche, wenn ſie ſich nicht zu einem fremden Volkstum
bekennen. Die Entſcheidung darüber, ob ein Student als
Auslands=
deutſcher anzuſehen iſt, trifft der Vorſtand der Studentenſchaft. Gegen
dieſe Entſcheidung iſt der Einſpruch bei dem Rektor zuläſſig. b) Die
heſſiſchen Studentenſchaften ſich nur mit ſolchen Organiſationen an
anderen deutſchen Hochſchulen vereinigen dürfen, die alle reichs= und
auslandsdeutſchen Studenten umfaſſen und deren Satzungen nicht im
Widerſpruch mit der zu erlaſſenden heſſiſchen Verfügung über die
Bil=
dung von Studentenſchaften ſtehen. 3. Nach Erlaß der Verfügung
feſt=
zuſtellen, daß die beſtehende „Deutſche Studentenſchaft” den
Anforderun=
gen dieſer Verfügung nicht entſpricht. Der Antrag wurde gegen drei
Stimmen angenommen. — Ein Antrag Birnbaum, zwei
Verſuchstech=
niker beim Landwirtſchaftlichen Inſtitut zu belaſſen, da die techniſchen
Kräfte ſchon ſehr vermindert ſeien, wurde abgelehnt. Ein weiterer
An=
trag Birnbaum, die Stelle eines Afſiſtenten zur Verbindung zwiſchen
der veterinärmediziniſchen Fakultät und der mediziniſchen Fakultät
ein=
zuſtellen, wurde ebenfalls abgelehnt. Ein Antrag Birnbaum=Dingeldey,
die bisherige Stelle eines Abteilungsvorftehers für experimentelle
Pſy=
chologie und Pädagogik in ein Extraordinariat umzuwandeln, wurde
gegen eine Stimme abgelehnt. Ein Antrag Birnbaum=Dingeldey, eine
unbedingt erforderliche zweite Aſſiſtentenſtelle am Botaniſchen Inſtitut
einzuſtellen, wurde gleichfalls abgelehnt. Dasſelbe geſchah mit einem
Antrag Birnbaum=Dingeldey, dem Univerſitäts=Reitlehrer eine
Ver=
gütung von 1500 Mark zu gewähren. Ein Antrag Storck, der ſich auf
einen Dispoſitionsfonds bezog, wurde auch abgelehnt und dann das
Kapitel gegen eine Stimme genehmigt. — Zu Kapitel 68 (Techniſche
Hochſchule) lag ein Antrag Hammann und Genoſſen vor, daß die
Vorbildung der Lehrer an den Volksſchulen in gleicher Weiſe zu regeln
ſei wie die an den höheren Schulen und daß, anſtatt des 4ſemeſtrigen
Studiums das Vollſtudium zu verlangen ſei. Der Antrag wurde gegen
drei Stimmen der Regierung als Material überwieſen. Ein anderer
Antrag der Kommuniſten, die Lehrerbildung an den heſſiſchen
Hoch=
ſchulen hat ſtreng im Sinne der Weltlichkeit des Schulweſens zu
er=
folgen, wurde abgelehnt. Das Karitel wurde angenommen. — Ferner
wurden genehmigt: Kapitel 69 (Landesbibliothek), 70 (Landesmuſeum),
71 (Förderung der Landesgeſchichte) und 74 (Denkmalpflege). Eine
Ein=
gabe der Stadt Heppenheim um Bewilligung eines Zuſchuſſes für die
Erhaltung des Rathauſes wurde abgelehnt. Zu Kap. 62 (Höhere
Bürgerſchulen und Höhere Mädchenſchulen) lag noch
ein Antrag Heinſtadt vor, den Zuſchuß für private Lehranſtalten auf
10 Mark (ſtatt 5 Mark) für jeden Schüler zu bemeſſen. Der Antrag
wurde angenommen. Die zum Miniſterium des Innern gehörenden
Kapitel des Staatsvoranſchlags waren hiermit erledigt. Es wurde
ſo=
dann in die Beratung des Miniſteriums für Arbeit und
Wirtſchaft eingetreten. Ein Antrag Dr. Leuchtgens=Glaſer zu
Kapitel 75 (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft), das Miniſterium
als ſelbſtändige Zentrale aufzuheben, wurde abgelehnt. Ein Antrag
Gußmann=Fenchel, bei Saatgutbeihilfen von Witterungsgeſchädigten iſt
keine unterſchiedliche Behandlung nach Größenklaſſen vorzunehmen; die
Unterſtützungen ſind möglichſt nicht als Darlehen, ſondern als Zuſchuß
zu geben und der Zuſchuß iſt möglichſt nicht in bar, ſondern als
ver=
billigtes Saatgut zu gewähren, wurde durch die Maßnahmen der
Re=
gierung für erledigt erklärt. Gegen eine Stimme wurde eine
Regie=
rungsvorlage, die Stelle eines ſtändigen Hilfsarbeiters im Miniſterium
für Arbeit und Wirtſchaft etatsmäßig einzuſtellen, angenommen. Das
Kapitel wurde ge iehmigt. Angenommen wurde ferner Kap. 76 (Stell=
*Cdte d’Azur.
Von Paula von Rezuicek.
Die blaue Küſte erlebt ihre Hochſaiſon in vollen Zügen!
Ganz gleich, ob es der neu eingerichtete Pullmancar oder der
„Omnibus” iſt, den der biedere Chemnitzer zuerſt für einen
Auto=
bus, ſtatt für den normalen Perſonenzug hält. Seit Weihnachten
iſt kaum ein Platz in Luxushotels und Penſionen zu haben.
Doch wie hat ſich das Geſicht dieſes einſt berühmten
Land=
ſtrichs verändert, — es iſt, als ob die Zeit hier ſtehen geblieben
iſt und man nun verſucht, Verſäumtes nachzuholen. Deutlich
ſichtbar markiert ſich wieder einmal die Expanſion nach dem
Weſten, wie überall in der Welt! Die Riviera hat ihre zwei
Heerlager, das eine von der Italiengrenze Ventimiglia bis etwa
Nizza, das andere anſchließend weit über Cannes hinaus nach
St. Raphael.
Extravaganz und Exkluſivität drängen ſich im zweiten
Ab=
ſchnitt zuſammen, deſſen Hochburg die „Cercles” und Hotelhallen
von Cannes bilden.
Rings um Monte Carlo iſt ein ſeltſames Völkergemiſch
bei=
einander. Man macht Rieſenanſtrengungen, um verlorenen Boden
wiederzugewinnen, alte Faſſaden, ſchon brüchig und glanzlos
ge=
worden, werden „auf neu poliert” weitere Schulden
aufgenom=
men, um auch verwöhnten Fremden wieder etwas bieten zu
können. Wie aus leeren Augenhöhlen ſtarren einen geſpenſtiſch
die gelblich=fadenſcheinigen Barockbögen und Zinnen der
unzäh=
ligen, auf „pictoresque” ſtaffierten Privatpalais, Landſitze und
Miethäuſer en=gegen. Die idhlliſche Schönheit der romantiſchen
Umgebung läßt das Talmi noch ſtärker hervortreten. Ruckſäcke
durchziehen die Stadt, im „Café de Paris” glaubt man ſich zur
Mittagsſtunde in ein Alſtercafé oder eine „Wienerringſtraßen=
Konditorei” verſetzt. Deutſchland ſtellt 50 Prozent der Gäſte, —
die Einheimiſchen wetteifern im Radebrechen deutſcher Laute,
„Wiener Schrammeln” fiedeln Kalman und Lehär, die
Kur=
theater geben neben den Wagner=Feſtivals „Luſtige Witwe” und
„Dreimäderlhaus‟. Der Beurgeois ſchwelgt in Erinnerungen ..
Doch binnen Stunden ändert ſich das zum Schema erſtarrte
Bild, wenn die großen Tage, Ereigniſſe von Format, auftauchen.
Dann iſt es, als ob unter den Zehntauſenden der Engländer,
Amerikaner, Italiener, Südländer und Ueberſeeiſchen ſich die
Elite, einer ſtillſchweigenden Parole folgend, zuſammenſchließt
und eine geſellſchaftliche Fata Morgana hervorzaubert, wie ſie
berückender und verſchwenderiſcher nicht gedacht werden kann.
Nicht nur Nizza mit ſeiner 500. Wiederkehr des Karnevals,
auch Mentone und Monte Carlo haben ihre „Batailles des
fleurs”, ein Aufmarſch feenhaft aufgeputzter Karoſſen unter einem
Vom Tage.
Der Herr Reichspräſident empfing den Reichsminiſter
des Auswärtigen Dr. Streſemann zum Vortrag über die
letzte Tagung des Völkerbundsrats in Genf.
Wie wir erfahren, wird Polen die letzte litauiſche Note in den
nächſten Tagen beantworten. Es gilt als ſicher, daß die polniſche
Regierung den litauiſchen Vorſchlag, die
polniſch=
litauiſchen Verhandlungen am 30. Marz in
Königs=
berg zu beginnen, annehmen wird.
Wie verlautet, wird Litwinow heute zu Beginn der erſten Sitzung
der fünften Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion eine
ru ſſiſche Erklärung zu dem Ergebnis der
Sicher=
heitsverhandlungen abgeben.
In offiziellen franzöſiſchen Kreiſen wird erklärt, daß die
Tan=
gerverhandlungen zwiſchen England, Italien, Frankreich und
Spanien vorausſichtlich nicht vor dem 20. März in Paris
be=
ginnen werden.
Briand empfing den amerikaniſchen Botſchafter
Herrick der ihm die in dieſen Tagen vom Staatsdepartement nach
Berlin und Madrid gemachten Vorſchläge für den Abſchluß von
Schieds=
gerichtsverträgen nach dem Vorbild des franzöſiſch=amerikaniſchen
be=
kannt gab.
Die franzöſiſche Kammer hat geſtern die
Sozialvor=
lage mit 477 2 Stimmen angenommen. Vorher wurde ein
ſozialiſtiſcher Antrag, den erkrankten Arbeitern vom 6. Tage an den
vollen Gehalt ſtatt der Hälfte zu zahlen, abgelehnt.
Die indiſche geſetzgebende Verſammlung hat mit
66 gegen 59 Stimmen jegliche finanziellen Beiträge zur
Bezahlung der Ausgaben für die engliſche
Verfaſſungs=
kommiſſion unter Sir Simon abgelehnt. Dagegen ſtimmten
außer den Nationaliſten auch Mohammedaner.
Das nicaraguaniſche Deputiertenhaus lehnte mit
ſtarker Mehrheit das Geſetz, das eine Wahlüberwachung
durch die Vereinigten Staaten vorſieht, ab.
vertretungs= und Aushilfskoſten), 77 (Poſtgebühren), 78 (Hochbauweſen),
79 (Geologiſche Landesanſtalt) und 80 (Koſten der
Pachteinigungs=
ämter).
*Geſetzgebungs=Ausſchuß.
Der Geſetzgebungsausſchuß ſetzte am Mittwoch ſeine Beratungen
des Polizeibeamtengeſetzes bei Artikel 8 fort. In
Poſi=
tion a dieſes Artikels iſt vorgeſehen, daß Polizeibeamte während der
erſten drei Jahre entlaſſen oder gekündigt werden können, wenn ſie bei
ihrer Einſtellung wiſſentlich falſche Angaben gemacht haben. Die
Ab=
geordneten Schreiber und Schül beantragten die Beſchränkung auf drei
Jahre zu ſtreichen, ſo daß ihnen jederzeit gekündigt werden kann. Zur
näheren Begründung wurde noch hinzugeſetzt, daß Kündigungen nur
dann erfolgen ſollen, wenn die hierüber ermittelten Tatſachen ſie als
un=
geeignet für einen Polizeibeamten erſcheinen laſſen. Der Abg. Sturmfels
wünſchte, daß in den Kündigungsbedingungen zum Ausdruck käme, daß
eine Entlaſſung nur dann erfolgen ſoll, wenn es ſich bei den falſchen
Angaben um ſchwere und ehrenrührige Verfehlungen handel:. Die
Ziffer b, die von der Entlaſſung beim Eingehen einer Ehe handelt,
und die Ziffer d, die die Entlaſſung bei Dienſtverweigerung ausſpricht,
ſollten geſtrichen werden. Der Antrag Sturmfels wurde angenommen.
Der übrige Teil des Artikels wurde nach der Regierungsfaſſung
an=
genommen. Ein Antrag der Kommuniſten auf Streichung des Artikels
wurde abgelehnt. Artikel 9 wurde in der Faſſung der
Regierungsvor=
lage angenommen, ebenſo Artikel 10 mit einem Zuſatz. Artikel 11, der
den Uebergang in die unkündbare Anſtellung regelt, erhielt eine
redak=
tionelle Aenderung, wonach ein Antrag auf Entlaſſung erfolgen kann,
ſoweit ausnahmsweiſe voranſchlagsmäßige Stellen nicht
verfüg=
bar ſind. Zu Artikel 12 hat das Miniſterium eine neue Faſſung
vor=
geſchlagen; ſie lautet: Scheiden jüngere Polizeibeamte freiwillig aus,
ſo kann, falls für ihre Ausbildung beſondere Aufwendungen gemacht
worden ſind, ein völliger oder teilweiſer Erſatz verlangt werden. Zu
Artikel 13 wurde von der Regierung eine Ergänzung hinzugefügt,
wo=
nach den in Artikel 6 genannten Polizeibeamten der Uebertritt in die
Stellen der Gemeindepolizei offenſteht. Der Artikel wurde
angenom=
men. Die Artikel 14, 16 und 17 wurden zurückgeſtellt und die Artikel
15, 18—23 im weſentlichen in der Faſſung der Regierungsvorlage
an=
genommen.
Dem Landtag ging folgende Anfrage des Abgeordneten Dr.
Wolf zu: Laut dem „Gläubiger und Sparer” vom 3. Auguſt 1927,
Nummer 36, hat der württembergiſche Staatspräſident Bazille im
Juli 1927 vor dem Württembergiſchen Rentnerbund unter anderem
folgendes ausgeführt: „ . . . Nach Erlaſſung der Aufwertungsgeſetze
ſuchte die Reichsregierung eine Vereinbarung der Landesregierungen
dahin zuſtande zu bringen, daß ſie ſich verpflichteten, auf dem
Verwal=
tungswege dafür zu ſorgen, daß den Gemeinden bei Ablöſung ihrer
Anleihen die Freiheit höherer Aufwertung genommen werde. Dieſem
Plane ſtimmten die Regierungen, in denen die Sozialdemokratie
ver=
treten iſt, zu. Er ſcheiterte lediglich an dem Widerſpruch der
württem=
bergiſchen Regierung, die von ihrem Standpunkte trotz vielfacher
Ein=
wirkungen nicht abging . . . ." — Ich frage an:
1. Iſt die Heſſiſche Regierung bereit, darüber Auskunft zu geben,
welchen Standpunkt ſie damals zu dieſer ungeheuerlichen Zumutung
der Reichsregierung eingenommen hat und welche Beweggründe
ſie hierbei leiteten?
2. Iſt die Regierung bereit, darüber Auskunft zu geben, ob und welche
Weiſungen ſie auf Grund dieſes Anſinnens der
Reichsregie=
rung an die Gemeinden in Heſſen erlaſſen hat?
beſtimmten Motto, der Farbe und Geſtaltung, blumenüberſät,
preisgekrönt eine Viktoria im alten Stil, mit Parmaveilchen und
malvenfarbenen Lilien geſchmückt, der „Poſtillon” und die zwei
„Piquere” in der Tracht Ludwigs des Vierzehnten.
Ohne Auto iſt kein rechtes Fortkommen, obwohl Expreß= und
Luxuszüge alle Minuten für wenige Franken Fahrgeld die Orte
untereinander verbinden; aber das Auf und Ab in den
terraſſen=
förmig aufſteigenden Baſtionen der,Corniche”ermüdet ohne Wagen.
Die öſtliche Riviera konkurriert mit der teureren Schweſter
erfolgreich auf ſportlichem Gebiet. Beaulieu iſt ſo eine Oaſe mit
ſeinem ſchwelgeriſch ausgeſtatteten Briſtol=Hotel und dem
faſhio=
nablen Tennisklub, von wo aus der Start für die weiteren
Wettkämpfe, Matches und Turniere einſetzt. Beim Sport trifft
man endlich auch die Jugend, die ſonſt in der erdrückenden
Majo=
rität der Generation über Vierzig vollkommen verſchwindet.
Am ſteilen Abhand „Noque bruns” dem Monte Carlo=
Vorort, liegt „La Feſta”, der „Country=Club” und das
Parade=
ſtück Monacos. Eine ganz tolle Angelegenheit! Spitzhacke und
Dynamit waren ein Jahr lang an der Arbeit, um aus den
Fel=
ſen eine Arena herauszuſprengen, wie ſie für den Tennisſport
nur Wimbledon beſitzt. Mag letzteres dem ſeriöſen Sportsmann
mehr bieten, ſo iſt „La Feſta” ein idealer Tummelplatz der
mon=
dänen Welt, die lieber ſich ſelbſt beſtaunt und bewundert, als
Sportkritik zu üben. Zehn Millionen Mark hat der Spaß bisher
gekoſtet, nicht genug damit — es werden noch weitere gigantiſche
Zubauten unterhalb am Meeresufer vorgenommen, ein
künſt=
licher Strand an Stelle der zerklüfteten Felſen, Spielſäle bei
Wellenſchlag und moderne „Dancings” — und mit dieſen Waffen
hofft man Cannes zu ſchlagen.
Unwillkürlich denkt man beim Eintritt durch die „Goldene
Pforte”, vor der ſich die roten Spezialautos ſtauen, an das
Werden eines Rieſenfilms. Zwiſchen ziegelfarbenen „Courts”,
dehnen ſich Steinpromenaden, Raſenflächen, Betonbögen,
lau=
ſchige Niſchen mit reizenden Springbrunnen aus — die im
Sturmwind feinen Sprühregen auf maronbraune Kompleté
fegen, und man wandert planlos wie in einem Irrgarten umher,
bis man müde und ermattet ſein Stelldichein erfüllen kann.
Thea=
traliſche Treppen führen in die Tiefe, jeden Augenblick könnte ſich
auf der Szenerie ein Reinhardtſches „omelette suprise”
präſen=
tieren. Man vermißt förmlich Ankündigungen und Plakate: „Die
weiße Feſtung — Filmpremiere!"
Das vompöfe Klubhaus iſt ſchon ein Hotel, mit nichts
weni=
ger als preiswertem Reſtaurant, Schreib= und Leſezimmern,
Bars, ein Unikum die Garderoben mit 400 Schränken, Dutzenden
von Telephonen, ja ſogar 40 Bädern und „Allround=Duſchen”,
faſt könnte man von den 300 Turnierteilnehmern ſagen: „Jeder
ſein eigenes W. C.‟.
Das Arbeitsprogramm
des Reichstages.
Neuwahlen am 20. Mai?
* Berlin, 14. März. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag entwickelt in den letzten Tagen einen
erſtaun=
lichen Eifer. Er bewältigt ſein Penſum ſo ſpielend, daß aller
Vorausſicht nach die rechtzeitige Fertigſtellung des Etats möglich
ſein wird. Es ſteht noch aus der Etat des
Reichswehrminiſte=
riums, der Finanzverwaltung, des Innenminiſteriums und der
Neichspoſt. Finanzen und Inneres werden noch manche heftige
Debatte im Plenum auslöſen. Herr Köhler wird manches
un=
freundliche Wort zu hören bekommen und Herr v. Keudell wird
ſich beſonders mit der Linken herumſchlagen müſſen. Aber der
Arbeitsplan wird ſich einhalten laſſen. Es ſieht auch im
Augen=
blick noch nicht darnach aus, als wenn das Notprogramm
zer=
ſchlagen würde.: Späteſtens in der Karwoche wäre dann alſo
das Programm erledigt. Ein endgültiger Termin für die
Neu=
wahlen iſt noch nicht feſtgeſetzt. Die Auffaſſungen ſchwanken noch
zwiſchen dem 13. und 20. Mai. Vermutlich wird aber das
Kabi=
nett auf den 20. Mai abkommen. Sollte wider Erwarten das
Notprogramm doch noch zu Bruch, gehen und damit gleichzeitig
auch die Fertigſtellung des Etats gefährdet werden, ſo wäre
auch dann vermutlich mit einem früheren Wahltermin nicht zu
rechnen. Der Reichsinnenminiſter hat alle Vorkehrungen
in=
zwiſchen getroffen, um den Apparat in Gang zu ſetzen. Die
Schwierigkeiten liegen aber darin, einen früheren Sonntag zu
bekommen. Nach der Reichsverſaſſung muß die Wahl ſpäteſtens
am 60. Tage nach der Auflöſung ſtattfinden. Der kritiſche Tag
für die Einhaltung dieſer Friſt auch für den 20. Mai iſt in der
kommenden Woche erreicht und bis dahin wird wohl eine Kriſe
nicht eintreten. Die Parteien können ſich alſo mit aller Ruhe
darauf vorbereiten, daß ſie entweder am 13. oder 20. Mai zur
Wahl gehen.
Oberpräſident Noske gegen die Agitation
des Landbundes.
Bei der Eröffnung des Provinziallandtages der Provinz
Hannover hielt Oberpräſident Noske heute eine Anſprache, in der
er ſich auch zu den Kundgebungen des hannoberſchen Landvolkes
äußerte. Der Oberpräſident begrüßte zunächſt alle wirkfamen
Maßnahmen zur Hebung der deutſchen Landwirtſchaft. Die
gro=
ßen Demonſtrationen des hannoverſchen Landvolkes verdienten
ernſteſte Beachtung. Nachdrücklich betonte der Oberpräſident, daß
er bemüht ſein werde, von den zur Linderung und Beſeitigung
von Notſtänden bereitgeſtellten Mitteln einen mögkichſt großen
Anteil in die Provinz hineinzubekommen. Oberpräſident Noske
ſagte weiter:
„Agitatoriſche Uebertreibungen, die in den
Proteſtverſamm=
lungen in den letzten Wochen laut geworden ſind, habe ich ſo
be=
wertet, wie ſie es werdienten. Mit dem Gedanken, daß das
Zer=
ſchlagen von Fenſtern in den Finanzämtern hilft, ſollte man ſich
und andere nicht betrügen. Ein Redner hat es als möglich
be=
zeichnet, daß einmal die Parole lauten könnte: „Die weiße Armee
ſteht bei Göttingen!” Mir erſcheint das wenig wahrſcheinlich. Er
ſoll hinzugeſetzt haben: „Dann weiß jeder, daß er ſeine Pflicht
zu tun hat!” Was meine Pflicht in einem ſolchen Falle wäre,
und die Schuldigkeit der Polizei und Landjägerei, unterliegt nicht
dem geringſten Zweifel. Eine weiße Armee, d. h. eine
revoltie=
rende Menge, würde nicht lange bei Göttingen ſtehen, ſondern
laufen, und zwar ſchnell nach Hauſe, ausgenommen die ins
Ge=
fängnis geſteckten Rädelsführer!“
Mit der Frühjahrsbeſtellung und den Hilfswaßnahmen werde
die Stimmung in den landwirtſchaftlichen Kreiſen ruhiger
wer=
den. Weitere Beruhigung würde eintreten, wenn von den
Führern des Landvolkes wahrheitsgemäß beſprochen würde, was
die preußiſche Staatsregierung in den letzten Jahren getan hat
und in den nächſten Jahren tun wird.
Von franzöſiſchen Soldaten überfallen.
Mainz, 14. März.
Nach Meldungen aus Ludwigshafen wurde ein 17 Jahre
altes Dienſtmädchen, als es ſich in der Nähe der franzöſiſchen
Kaſerne befand, von zwei franzöſiſchen Soldaten überfallen, die
es auf den anſtoßenden Militärübungsplatz ſchleppten, wo ſie es
zu vergewaltigen verſuchten. Da es ihnen wegen der heftigen
Gegenwehr des jungen Mädchens nicht gelang, ihr Ziel zu
er=
reichen, ließen ſie von ihrem Vorhaben ab, nachdem ſie das
Mäd=
chen mißhandelt hatten. Der Oberbürgermeiſter von
Ludwigs=
hafen begab ſich zum franzöſiſchen Platzkommando und erhob
Proteſt mit der Bitte um ſtrenge Beſtrafung der Täter. Die
bei=
den Soldaten wurden von der Beſatzungsbehörde verhaftet.
Am Einweihungstage war die ganze „Cöte d’Azur” pünktlich
auf ihren 200=Francs=Sitzen, die trotzdem nicht vor ſchweren
Er=
kältungen ſchützen konnten, ſo ſehr wehte die Briſe. Sportsleute
ſind eine einzige Familie, ob Herzog von Norfolk, Lord
Chol=
mondely, Präſident Gillou von der franzöſiſchen Fédération,
Prinz Nikolaus von Rumänien, Prinzeſſin Hatzfeld, H. v.
Bleich=
roeder oder der Souverän von Monaco. Erfolge werden
beglück=
wünſcht, „Parties” beſprochen und die ſoignierten „älteren
Gent=
lemen” erkundigen ſich nach den Namen der hübſchen
Spielerin=
nen, deren kurze Seidenleinenröckchen oder Piquekleidchen über
dem weißen Pagenſtrumpf in der Hitze des Gefechts eine
Hand=
breit roſiger Haut zum Vorſchein bringen. Leider haben die
Hübſcheſten immer das größte „Handicap”. — Neuankömmlinge
bringen Nachrichten aus Berlin. „Haben Sie ſchon gehört,
Grä=
fin Schulenburg iſt diesmal nicht in Cannes — ſie ſoll ſich mit
Graf Voß, ihrem alten Rivierapartner und Meiſter, verlobt
haben!“ „Geſtern waren wir beim Bankett des Präfekten
Bene=
detti, das er zu Ehren Streſemanns gegeben hat!” „Ich habe
ſogar Claude Anet als Tiſchnachbar gehabt und von ſeinem
neuen großen Sportroman gehört — er muß jeden Augenblick
hier erſcheinen.” „Streſemann fährt heute fort, vorher wollte er
noch Motta, den früheren ſchweizeriſchen Bundespräſidenten, im
Hotel Helvetia beſuchen.” „Der große junge Menſch, der mit der
braunen Engländerin ſpricht, iſt Wolfgang Streſemann.” „Die
kleine Benett wird immer hübſcher.” „König Guſtav von
Schwe=
den ſtärkt ſich mit einer Orangeade zum kommenden Match.”
„Der freche amerikaniſche Flapper ſagte eben zu einem Flirt höchſt
indigniert: Ich bin ſchwer enttäuſcht, daß der „train bleu” ſchwarz
iſt!” „Kommen Sie in meinem Huiſpano mit nach Beauſite?”
„Ach, wegen der Reiterinnen, die von Paris nach Cannes
unter=
wegs ſind und heute hier eintreffen ſollen?” „Hoffentlich
ge=
winnt die hübſche Hindutäuzerin Gaiatry, die die Spitze hält —‟.
„Cannes iſt mir zu vornehm, es gibt dort mehr „Rolls=Royces”
als Nadfahrer!“
Nach dem Fünfuhrtee geht man in die Spielſäle, als ob es
ſich um Skat oder Bridge handele. Im Straßendreß oder hellem
Sportanzug. Die nervös elektriſierende Atmoſphäre an den
grü=
nen Tiſchen iſt dahin, nur die beſcheidenen Touriſten zittern um
ihre Zehnfrancsſcheine oder Chips, man fürchtet ſich förmlich zu
gewinnen, um die Bank nicht in Verlegenheit zu bringen, wie
vor Wochen an die „Dolly=Siſters” zweimal das Maximum
aus=
zahlen zu müſſen. Die Leidenſchaften der „oberen Zehntauſend”
werden im „Sporting=Club” geſtillt, wohin man noch zu ſpäter
Morgenſtunde ſeine Schritte lenkt, ohne unter Palmen und
blü=
henden Sträuchern auf verſteckten Bänken verzweiſelten:
Lebens=
müden zu begegnen — tvie ehemals oſt.. . ..."
Naummer 75
Donnerstag den 15 März 1928
Seite 3
ie Gärung in der füdruſſiſchen
Kohleninduftrie.
tleſie Konflikte im Jenakiiewo=Gebiet. / Die
Agenieur=Verhaftung ein raffiniertes
Ver=
ſchleierungsmanöver.
* Kowno, 14. März. (Priv.=Tel.)
Aeluf die einſtweilen noch unaufgeklärten Motive der
Verhaf=
zg einer Anzahl deutſcher Ingenieure und Techniker im
ſüd=
üü chen Kohlengebiet fällt ein Licht durch die aufſehenerregende
ri ffentlichung der Gewerkſchaftszeitung „Prut‟. Dieſes Blatt
ubet aus Charkow, daß das Allukrainiſche Komitee des
Berg=
nei terverbandes das Bergwerkskomitee (Rudkom) in
Jenaki=
pi, mit allen Schachtbüros aufgelöſt und zum 15. April
Neu=
ihren angeſetzt habe. Als Grund für dieſe auffallende
Maß=
hnne gibt das Allurrainiſche Komitee an, daß das
Bergwerks=
mutee die einzelnen Schachtbüros und die Arbeitermaſſen „nicht
aungend geleitet” habe. Die einzelnen Mitglieder des Komitees
tuen die Verbindung mit den Maſſen verloren und für deren
bies nicht genügend Verſtandnis gezeigt. Weiter wird von einem
ryf.ſten Konflirt” in der Sofijewta=Grube berichtet, der durch
PPVerhaftung eines Arbeiters entſtanden ſei. Es wird von
hrveren Konflikten” und „groben Fehlern” dieſes Komitees
ſnrochen. Die Zahl der tödlichen Unfälle habe ſich ebenfalls
unr vermehrt, was auch dem Bergwerkskomitee zur Laſt gelegt
nch, da es die für Sicherheitsmaßnahmen ausgeworfenen
Mit=
isu anderen Zwecken verwendet habe.
Die Veröffentlichung des Gewerkſchaftsblattes fördert eine
aſſache an das Licht, die von den ſowjetruſſiſchen Behörden
bis=
zu peinlichſt geheimgehalten wurde, nämlich, daß ſich das
ſüd=
ufſſiſche Kohlenrevier bereits, ſeit längerer
mit in einem Zuſtand der Gärung befand und daß
ſe treibenden Kräfte dabei nicht etwa die Sozialiſten,
eſſthweige denn Ausländer oder gar deutſche Ingenieure,
ſon=
emn die ruſſiſchen Arbeiter ſelbſt geweſen ſind. Es
t ein offenes Geheimnis, daß die Lage der Arbeiterſchaft im
aen „Arbeiterparadies” keine roſige iſt. Niedrige Löhne,
ge=
abrezu troſtloſe Wohnungsverhältniſſe und endlich die
Bevor=
nyendung und Beſpitzelung durch die kommuniſtiſche Partei ſind
Emund genug, um die Arbeiter von Zeit zu Zeit zu ſpontanen
Alitausbrüchen aufzuſtacheln. Die in letzter Zeit vielfach
vorge=
hmmmenen Sabotageakte der Bergarbeiter, über die
in wandfreie Berichte vorliegen, ſind allerdings von Rykow in
eimer großen Moskauer Rede nicht erwähnt worden. Es iſt
Füsher ſtets ſo geweſen, daß Arbeiterunruhen in der
Sowjet=
inion von den bolſchewiſtiſchen Machthabern entweder glatt
ge=
eungnet oder als harmloſe Mißverſtändniſſe bezeichnet, oder
end=
üc als von der gegenrevolutionären Bourgeoiſie ins Werk
ge=
eiste Aktionen hingeſtellt wurden. Zahlloſe Streiks haben ſich
m der Union trotz brutalſten Streikverbots abgeſpielt, von denen
eniſt nach Jahr und Tag etwas ins Ausland und an die
Oeffent=
ichkeit gedrungen iſt, was bei dem Fehlen der Preſſefreiheit in
Neißland und angeſichts der Tatſache, daß es keine unabhängigen
dewerkſchaften und Arbeitervertretungen gibt, nicht weiter
ver=
inuinderlich iſt.
Welche Vorgänge ſich im Jenakijewo=Gebiet abgeſpielt
huben, iſt einſtweilen noch unklar. Die bolſchewiſtiſche Meldung
voon einer „Reihe ernſter Konflikte” legt jedoch die Vermutung
niahe, daß es ſich zum mindeſten um Streiks gehandelt hat.
Die=
ſtlbe Folgerung muß auch aus der rigoroſen Natur der
Gegen=
maßregeln gezogen werden. Die Rolle, die das aufgelöſte
Berg=
werkskomitee bei der Sache geſpielt hat, iſt durch die Meldung
wrcht klargeſtellt. Die Auflöſung erfolgte auf Grund des Artikels
58 der Satzungen des Bergarbeiterverbandes, der Unfähigkeit der
betreffenden aufzulöſenden Organe vorſieht. Es erſcheint jedoch
führ fraglich, ob das Komitee wirklich ſo ſchuldig iſt, wie die
aFfizielle Darſtellung es ſchildert. Die Dinge können auch
umge=
hehrt liegen. Die unteren Gewerkſchaftsbeamten ſind im
allge=
uneinen nichts weiter als Vollſtrecker der ihnen von der Zentrale
zuigehenden Befehle der kommuniſtiſchen Gewerkſchaftsbonzen
urnd daher bei der Arbeiterſchaft meiſt ſehr unbeliebt, wenn nicht
werhaßt. Treten ſie jedoch ausnahmsweiſe einmal wirklich für
Nie Intereſſen der Arbeiterſchaft ein, ſo werden ſie unter
irgend=
ginem Vorwand aufgelöſt. Es wäre daher möglich, daß auch in
eieſem Falle die Sache ſich ſo verhält, daß das Bergwerkskomitee
ſäch infölge der troſtloſen Lage der Arbeiter für dieſe einſetzte und
miit ihnen gemeinſame Sache machte, was dann der Grund zur
Maßregelung war.
Charakteriſtiſcherweiſe iſt die Meldung über die Unruhen
Uinter den Bergarbeitern des Donezgebietes genau an demſelben
Tage erfolgt, an dem der Staatsanwalt des Oberſten Gerichtes
Der Sowjetunion, Graßnikow, ſeine Aufdeclungen einer gegen=
rebolutionären Verſchwörung machte, nämlich am 9. März. Es
dürfte daher ziemlich einwandfrei daraus hervorgehen, daß
zwi=
ſchen beiden Ereigniſſen ein gewiſſer Zuſammenhang beſteht.
Sollten in der Tat irgendwelche Sabotageakte von Ingenieuren
ſtattgefunden haben, die bisher in keiner Weiſe durch glaubhaftes
Material bewieſen worden ſind, ſo hat die Sowjetregierung es
jedenfalls in meiſterhafter Weiſe verſtanden, dieſe Vorkommniſſe
aufzubauſchen und ſenſationell aufzumachen. Der ſehr
durchſich=
tige Zweck der Uebung iſt natürlich der, die viel ernſteren Er=
ſcheinungen der Arbeiterunruhen zu verſchleiern und die
Auf=
merkſamkeit der Arbeiter von ihrer eigenen Notlage abzulenken.
Daß man es für richtig ielt, dabei auch deutſche
Staatsange=
hörige in dieſes Manöver zu verſtricken, ſoll offenbar ein
beſon=
derer Appell an das nationale Empfinden der Arbeiter
gegen=
über den ausländiſchen Kapitaliſten und ihren Vertretern
be=
wirken. Die Ruſſen haben dabei aber überſehen, daß ſie mit den
Ausländern nicht ebenſo umſpringen können wie mit der Maſſe
ihrer politiſch entrechteten Bevölkerung.
Märzarbeiten des Völkerbundes.
Vor der Abrüſtungs=Konferenz.
Der Stand der Verhandlungen. — Die
Be=
ratung des ruſſiſchen Vorſchlages. — Die
Aus=
ſichten der im Verſailler Vertrag verlangten
Abrüſiung.
* Genf, 14. März. (Priv.=Tel.)
Morgen tritt die Vorbereitende Abrüſtungskonferenz
zuſam=
men. Ein Teil der Delegationen weilt bereits in Genf, oder
wird heute im Laufe des Tages eintreffen. Graf Bernſtorff hat
den Sicherheitsberatungen teilweiſe beigewohnt, die ruſſiſche
Delegation iſt in ſtärkſter Beſetzung erſchienen, die Vereinigten
Staaten entſenden dieſes Mal ihren bekannten Unterhändler
von der Navalkonferenz, Gibſon, und die Türkei wird zum erſten
Male durch ihren Beauftragten bei den
Waffenhandelsberatun=
gen, den temperamentvollen und geſchickten Tewfik Ruchdi Bey,
auch an den Abrüſtungsverhandlungen teilnehmen.
Das Spiel um die Teilnahme der Türkei, die
erſt von den Ruſſen, dann von den Polen lanciert wurde, der
ganze Apparat, mit dem die Ruſſen und die Nordamerikaner
er=
ſcheinen, die franzöſiſchen Verſuche, die Dauer der
Tagung ſchon von vornherein zu verkürzen: alles das
deutet darauf hin, daß die Verhandlungen ſehr
leb=
haft ſein und vielleicht auch einige Ueberraſchungen
bringen werden. Man rechnet mit einer Dauer von mindeſtens
zehn Tagen.
Das Programmder Tagung bringt die Beratung
des Standes der Sicherheitsarbeiten, die
Dis=
kuſſion über den ruſſiſchen
Konventionsent=
wurf/zu einer allgemeinen Abrüſtung und die
Beratung des augenblicklichen Standes der Arbeiten der
vorbe=
reitenden Abrüſtungskommiſſion ſelbſt, alſo die ſogenannte zweite
Leſung der Entwürfe vom März 1927, oder mit anderen Worten
eine neue Generaldiskuſſion über das geſamte
Problem.
Die Beratung der Sicherheitsarbeiten dürfte nur kurz ſein.
Das Ergebnis dieſer Verhandlungen hat eine ziemlich
weit=
gehende formale Annäherung der Meinungen gebracht; die
Typverträge und Entſchließungen ſind fertig
und der Abrüſtungskommiſſion, die ja faſt aus den gleichen
Dele=
gationen beſteht, wird an den Beſchlüſſen ihres Unterkomitees
wenig zu ändern bleiben. Zur Sichereitsfrage werden lediglich
die Ruſſen und wahrſcheinlich auch der amerikaniſche Vertreter
Gibſon prinzipielle Erklärungen abgeben, die allerdings im Fall
Amerikas in Verbindung mit den jüngſten Kelloggſchen
Vor=
ſchlägen von beſonderer Bedeutung ſein dürften.
Der ruſſiſche Konventionsentwurf wird wohl
die intereſſanteſten Erörterungen bringen. Trotz ſeiner radikalen
Faſſung werden ihn die Militär= und Siegerſtaaten nicht
ein=
fach als ein reines Propagandaerzeugnis der Sowjetpolitik
be=
handeln und, wie Paul=Boncour das im November getan hat,
als „ſimpel” und kindiſch abtun können. Das läßt weder die
innerpolitiſche Stimmung in ihren eigenen Staaten noch die
Front der abgerüſteten oder abrüſtungswilligen Staaten zu. Mit
einer Annahme des ruſſiſchen Entwurfes iſt
natürlich nicht zu rechnen; daran glauben auch die Ruſſen
ſelbſt nicht. Sie werden aber den Militärſtaaten die Diskuſſion
nicht leicht machen und haben in ihren Mappen noch manches
Material, das ſie zu taktiſchen Nadelſtichen benutzen werden. Da
die Ruſſen auch trotz der zu erwartenden Ablehnung ihres
Ent=
wurfes weiter an den Abrüſtungsverhandlungen teilzunehmen ;
gedenken, werden die Militärſtaaten in Zukunft ihre
Verhand=
lungsweiſe ändern und dieſer neuen Verſtärkung des
abrüſtungs=
willigen Elementes etwas mehr Rechnung tragen müſſen.
Da die Ergebniſſe des Sicherheitskomitees Ausflüchte und
Forderungen wie „erſt Sicherheit, dann Abrüſtung”, heute nicht
mehr plauſibel erſcheinen laſſen, wird die Kommiſſion
diesmal kaum um die Erörterung konkreter
Tatſachen herumkommen. Die bis jetzt vorliegenden
Entwürfe haben aus der im Verſailler Vertrag verlangten
Ab=
rüſtung erſt eine Rüſtungsverminderung und zuguterletzt nur
noch eine Rüſtungsbegrenzung werden laſſen. Die
Militärſtaa=
ten wollen dieſe Rüſtungsbegrenzung außerdem nur auf den
ſo=
genannten Friedensſtand, d. h. auf das Perſonal und Material
im aktiven Friedensdienſt, angewandt wiſſen und alles
Mobil=
machungsmaterial, die geſamten Reſerven an Menſchen und
Material außerhalb der Abrüſtung ſtellen. Aehnlich iſt es bei
den Rüſtungen zur See, wo die großen Seemächte den kleinen
Staaten die Mittel zum Handelskrieg entziehen, ihrerſeits jedoch
nicht auf die ſchweren Ueberſeeſchlachtſchiffe verzichten wollen.
Dieſer Streit, ſo theoretiſch er iſt, hat bisher noch in keinem
Punkte zu einer Einigung geführt. Praktiſch ſind die
Rüſtungen unterdeſſen aber weiter gegangen,
und ſo entfernt ſich das Problem in Wirklichkeit immer mehr von
ſeinem Ausgangspunkt, der feierlich proklamierten Abrüſtung.
Die kommende Tagung dürfte dieſe uferloſe Debatte
wenig=
ſtens teilweiſe etwas einſchränken und auf ihren wahren Zweck
hinlenken. Bei der augenblicklichen Zuſammenſetzung der
Kom=
miſſion dürfte es den Militärſtaaten jedoch recht ſchwieria
wer=
den, die Dinge weiter dilatoriſch zu behandeln; noch ſchwerer
dürfte es ihnen fallen, angeſichts ihrer eigenen Rüſtungen die
vollſtändige Abrüſtung der unterlegenen Staaten auf die Dauer
rechtlich und moraliſch zu begründen.
Im Zeichen der Abrüſtung.
Ausbau der belgiſchen Oſigrenze gegen
Deutſchland.
EP. Brüſſel, 14. März.
Vor der gemiſchten Militärkommiſſion ſprach ſich General
Borremans dahin aus, das belgiſche Verteidigungsſyſtem dürfe
kein zuſammenhangloſes Feſtngsſyſtem ſein, ſondern müſſe aus
einem Syſtem befeſtigter Zonen beſtehen, die als Stützpunkte für
die Feldarmee zu dienen hätten; dem entſprächen die Regionen
Lüttich, Namur und Antwerpen. Schon in Friedenszeiten müßten
die Zerſtörungen und Ueberſchwemmungen vorbereitet werden.
Die Streitkräfte in Lüttich ſeien zur Bildung eines Lütticher
Brückenkopfes zu verwenden. Die ſtändige Verteidigung der
Oſt=
grenze müſſe ſichergeſtellt werden. In Uebereinſtimmung mit der
Entſchließung der Kommiſſion vom Jahre 1926 erklärte der
Ge=
neral, die Einführung der ſechsmonatigen Dienſtzeit werde den
Wert der belgiſchen Armee derart herabmindern, daß die
Landes=
verteidigung nicht mehr dicht genug an die Grenze vorgeſchoben
werden könne; vielmehr müſſe man in dieſem Falle dem Feinde
einen großen Teil des belgiſchen Gebietes kampflos überlaſſen.
Ausbau der italieniſchen Marine.
EP. Rom, 14. März.
In der Kammer machte der Unterſtaatsſekretär der Marine,
Sirianni, intereſſante Mitteilungen über die Leiſtungsfähigkeit
der italieniſchen Flotte und ihren Ausbau. Für eine Summe von
1400 Millionen Live ſind Flottenbauten in Ausführung begriffen;
doch mußten für die Ausführung des Programms Aufſchübe in
Kauf genommen werden, um die neuen Einheiten mit den
modernſten techniſchen Einrichtungen ausſtatten zu können. Das
neue Programm wird im Jahre 1931 fertiggeſtellt ſein.
Außer=
dem iſt noch der Bau von zwei weiteren Kreuzern zu 10000
Ton=
nen, 4 Torpedozerſtörern und 4 Unterſeebooten vorgeſehen.
Ita=
lien wird 1931 über ein modernes Geſchwader von vier
Panzer=
kreuzern zu je 10 000 Tonnen, vier leichteren Kreuzern zu je 5000
Tonnen, 12 Auftlärungsſchiffen zu je 2000 Tonnen, 20
Torpedo=
zerſtörern zu je 1200 bis 1700 Tonnen und 25 Tauchboote
ver=
fügen, von denen 5 mit einem Tonnengehalt von 1400 und die
übrigen mit einem ſolchen von je 800 vorgeſehen ſind.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 14. März.
Zweites Volkskonzert des Landestheater=Orcheſters
Dieſe Konzerte erfreuen ſich großer Beliebtheit. Trotz des
Schlusnus=Konzertes zeigte das Große Haus nur wenige leere
Plätze. Das Programm war wieder ſehr geſchickt
zuſammen=
geſtellt: Händel, Mozart, Beethoven. Drei Zeugen dreier
Stil=
epochen: Barock, Rokoko, Revolution. Gleichzeitig ein Vorſchreiten
von der Muſik ſpieleriſchen Muſizierens bis zur Muſik
perſönlich=
ſten Bekenntniſſes.
Den Beginn machte, ein Händelſches Concerto grosso in
C=Dur von herrlichſter Faktur, bearbeitet von Seiffert, darin als
Partner drei Soloinſtrumente (die Herren Drumm, Spohr,
Andreae) und das Gros des Orcheſters gegeneinander und
zuſammen in zwei ſchnellen und einem langſamen Satz ſich
aus=
ſpielen. Darauf zwei berühmte Arien aus dem Meſſias: „Das
Volk, das im Dunkeln wandelt” und „Warum entbrennen die
Heiden”. Hier ſtellte ſich unſer ausgezeichneter Baſſiſt Theo
Herrmann zum erſten Male als der vorzügliche
Oratorien=
ſänger vor, der er iſt. Was die von uns ſo ſehr geſchätzte Stimme
in der Kantilene und der Koloratur brachte, hatte den großen
Stil einer vornehmen Kultur und die Sicherheit reiſer
Künſt=
lerſchaft.
In der Mitte des Programms ſtand eine reizende Mozartſche
Serenade Nr. 6, die mit ihren zwei muſizierenden kleinen, auch
getrennt aufgeſtellten Orcheſtern eine äußerliche Anlehnung an
das Concerto grosso verriet, auch nur drei Sätze hat, aber in
Form, Stoff und Ausarbeitung mit der heroiſchen Welt Händels
nicht das mindeſte gemeinſam hat. Hier iſt echter Rokokogeiſt
ſpür=
bar, der beſonders im entzückenden Trio des Menuetts und im
Schlußſätzchen hervorbricht.
Die gewaltige 7. Sinfonie Beethovens in A=Dur machte den
Schluß, deren dithyrambiſche Rhythmik äußerſt temperamentvoll
vorgetragen, wieder von hinreißender Wirkung war. Es iſt heute
unbegreiflich, daß man ſich früher um die Deutung des idealen
Gehaltes gerade dieſer Sinfonie am wenigſten einigen konnte.
Richard Wagner wies in die richtige Richtung, wenn er ſie erklärte
als „die Apotheoſe des Tanzes, der in Tönen idealiſch
verkörper=
ten Leibesbewegung” — ohne damit Erſchöpfendes und durchweg
Zutreffendes geſagt zu haben. Wir ſehen in ihr unter Verzicht
auf alle Deutungen im einzelnen ganz allgemein das vielleicht
temperamentvollſte Bekenntnis eines Feuergeiſtes, der all” ſeine
Lebensluſt und Daſeinsfreude zum muſikaliſchen perſönlichſten
Ausdruck gebracht hat.
Das Orcheſter ſpielte, von ſeinem vortrefflichen Führer
Dr. Böhm begeiftert, mit Friſche und Schwung und großem
Stilgefühl.
V. H.
Lieder= und Arien=Abend.
Kammerſänger Schlusnus im Saalbau! — Alſo
ausver=
kauftes Haus und Feſtesſtimmung! Das iſt auch in der Tat eine
gottbegnadete Stimme; ſie iſt eine tönende Glocke von edelſtem
Metall; ſie ſtrömt frei und klar in Höhe und Tiefe und gibt
wundervolle Reſonanz für jede Gefühlsregung. Dabei iſt des
Sängers Vortrag ſo gewinnend natürlich, die Art, ſich zu geben,
ſo einfach und liebenswürdig, daß der Jubel, der ihn umbrauſte,
berechtigt iſt. Auch daß er ſich nicht begnügt, nur Virtuoſe zu ſein,
ſpricht für ihn. Schumann und Hugo Wolf, und zwar nicht nur
bekannten Schumann und beliebten Hugo Wolf ſang er: „
Talis=
mane‟, „Provencaliſches Lied”, „Lotosblume‟, „Aufträge”, das
letztere mit bezaubernder Anmut, das erſtere meinem Gefühl nach
ein wenig — zu wenig zart und hingehaucht (mitverſchuldet
allerdings vom Begleiter am Flügel); von Hugo Wolf „Der
Geneſene an die Hoffnung”, „Der Tambour”. „An die Geliebte‟
und „Morgenſtimmung” (ſtrahlend und ſieghaft geſteigert); dann
kamen vier bibliſche Lieder von Dvorak und es folgten zwei
ita=
lieniſche Arien aus „Macht des Schickſals” von Verdi und „
An=
drea Chenier” von Umberto Giordano. Und überall leuchtete
das ſinnbetörende Organ; und immer williger folgte das
hin=
geriſſene Publikum. Dann raſte und tobte es — und dann
hagelte es Zugaben. —
Franz Rupp ſcheint ein glänzender Pianiſt zu ſein; manches
geriet aber zu laut.
Der Saalbau wird immer unmöglicher! Er ſtürzt eines
Tages noch zuſammen. Hoffen wir, daß es recht bald geſchieht. O.
* Liederabend.
Im Saal der Loge in der Sandſtraße ſang die Darmſtädter
Liederſängerin Maria Maſer=Schilling am Montaß
abend Geſänge von Schumann, Schubert, Brahms und Wolſ=
Da ich beruflich verhindert war, dem ganzen Konzert beizuwoge
nen, ſo iſt es nicht leicht für mich, zu urteilen. Ich hörte nut
Lugd Wolf und glaube, auf Grund deſſen ſagen zu dürfen, daß
die Stimme der Dame nach Fülle und Tragfähigkeit ſie wohl
berechtigt, als Liederſängerin zu wirken. Schon die Auswahl der
berſchiedenen Komponiſten ſpricht für den Ernſt ihres Strebens,
und in den Wolf=Liedern war Intelligenz des Vortrages und
Beſeelung neben den ſtimmlichen Vorzügen erfolgreich am
Werke. In der tiefen Lage ſchien uns der Stimmklang etwas
ſpröde und nicht ſo ausgeglichen wie in der gefeſtigten Mittellage
und Höhe. Die Dame fand beim Publikum großen Beifall,
des=
gleichen ihr ganz vorzüglicher, pianiſtiſch und muſikaliſch
vollwer=
tiger Begleiter Hans Simon.
O.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: Der durch die Emeritierung des Geh.
Regierungs=
rates M. Friedwanger an der hieſigen Univerſität erledigte Lehrſtuhl
der romaniſchen Philologie iſt dem ordentlichen Prof. Geh. Rat Dr.
Karl Voßler in München angeboten worden. Geheimrat Voßler hat
früher eine Berufung nach Frankfurt und ſpäter nach Berlin abgelehut.
Marburg: Zum Nachfolger des Geh. Rats Eugen Korſchelt auf
dem Lehrſtuhl der Zoologie an der hieſigen Univerſität iſt Profeſſor
Dr. Alverdes in Halle a. S. auserſehen.
Bonn: Dem Beigeordneten Kirſten iſt ein Lehrauftrag für
kommunale Finanz=, Steuer= und Kaſſentechnik in der philoſophiſchen
Fakultät der hieſigen Univerſität erteilt worden.
München: Anläßlich ſeines 80. Geburtstages iſt der hieſige
Rechts=
hiſtoriker, Geheimrat Profeſſor Dr. Karl von Amira, von der
Uni=
verſität Innsbruck zum Doktor der Staatswiſſenſchaften ehrenhalber
ernannt worden.
Seipzig: Das Miniſterium für Volksbildung hat den Ordinarius
der engliſchen Sprache und Literatur an der Univerſität Dr. phil.
Schücking zwecks Studienaufenthalts in England für Sommer 1928
Urlaub erteilt und mit ſeiner Vertretung als Direktor des Engliſchen
Seminars Profeſſor Dr. hil. Borowſk beauftragt. — Wegen der
Uebertragung von Lehrſtühlen an der Univerſität Leipzig ſind
Verhand=
lungen eingeleitet worden mit Profeſſor Dr. Scheumann in Berlin
(Mineralogie und Petrographie), Profeſſor Dr. Blaſchke in
Ham=
burg (Mathematik), Dr. Rodenwaldt, Generalſekretär des
Archäo=
logiſchen Inſtituts des Deutſchen Reiches und Honorarprofeſſor an der
Univerſität Berlin (klaſſiſche Archäologie), Privatdozent Liz, thepl.
Rückert in Berlin (Kirchengeſchichte). — Das gleiche Miniſterium
hat an Stelle des in den Ruheſtand verſetzten Oberbibliothekars Dr.
phil, Schmidt die planmäßige Bibliothekarſtelle an der Leipziger
Univerſitätsbibliothek dem bisherigen wiſſenſchaftlichen Hilfsarbeiter Dr.
phil, Schreiber übertragen, und weiterhin mit der Stellung eines
Lektors der franzöſiſchen Sprache am Romaniſchen Seminar der
Uni=
verſität Leipzig bis zum 31. März 1930 den Dr. phil. Wengler
betraut.
Jena: Der perſönliche ordentliche Profeſſor Dr. med. Bodo
Spiet=
hoff iſt vom 1. Januau 1928 ab zum ordentlichen Profeſſor für
Derma=
tologie der hieſigen Univerſität ernannt worden.
Hannover: Der Leiter der Praktikantenſtelle der deutſchen
Tech=
iſchen Hochſchulen, Praktikantenamt Dortmund, Dr.=Ing. h. c. Arthur
Thiele, iſt zum Honorarprofeſſor in der Fakultät für
Maſchinen=
dirtſchaft der hieſigen Techniſchen Hochſchule ernannt worden.
Wien: Hier iſt am 5. März der frühere langjährige Direktor der
Wiener Handelsakademie Hefrat Anton Kleibel geſtorben.
Seite 4
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Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 46. (*7205
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Am Dienstag vormittag entſchlief ſanft nach
ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden meine liebe,
treue Frau, unſere gute Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau Eliſabeth Bernhardt, geb. Daum
im 67. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Bernhardt.
Darmſtadt, den 14. März 1928.
Waldſtraße 32.
Die Beerdigung findet Freitag, den 16. ds. Mts.,
nachmittags 2½ Uhr, von der Kapelle des Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. 7206
Fräulein Katbarina Eidenmüller
aus Kirchbeerfurth kann heute auf eine
25jährige Tätigkeit in der Familie
des Herrn Heinrich Nodnagel,
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ſtraße 29, zuröckblicken. 7209
Dankſagung.
All denen, die beim Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen herzlichen Anteil
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Mummer 25
Donnerstag, den 15 März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 15. März.
— Eruannt wurden: am 20. Februar: der Schulamtsanwärter Ad.
ungeldein aus Reichelsheim (Kreis Exbach) zum Lehrer an der
ſ=A4sſchule zu Kirch=Beerfurth (Kreis Erbach), die prov.
Handarbeits=
erin an der Voltsſchule in Bieber (Kreis Offenbach) Marie
Spiel=
nn zur Handarbeitslehrerin an dieſer Schule; am 23. Februar:
zerſorgungsanwärter Friedrich Wurm aus Hagsfeld (Kr.
Karls=
ub.e) zum Amtsgehilfen an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium und
herrealſchule) in Friedberg mit Wirkung vom 1. Februar 1928 ab, die
zulamtsanwärterin Gretel Weinmann aus Darmſtadt zur
Leh=
nän an der Volksſchule zu Bockenrod (Kreis Erbach), am 29. Februar:
prov. Handarbeitslehrerin Juſtine Hannemann zu Geinsheim
is Groß=Geran) zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule zu
duinsheim und Umgegend (Kreis Groß=Gerau); am 6. März: der
zuädatdozent Lic. Dr. Heinrich Adolph in Gießen zum
außerplan=
ſnäßigen außerordentlichen Profeſſor an der Landesuniverſität Gießen;
10. März: die Lehrerin Gertrud Seiberz zu Bieber (Kreis
ß enbach) zur hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrerin an der
Mäd=
hamfortbildungsſchule zu Bieber und Umgegend (Kr. Offenbach a. M.).
Verſetzt wurde am 6. März: der Förſter Heinrich Ganl zu
eKddingen in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Liederbach des
fa rſtamts Romrod.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden am 3. März: Studienrat Otto
Hrros an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach a. M.
uff ſein Nachſuchen vom 23. April 1928 ab; der Gefängniswachtmeiſter
di dem Amtsgerichtsgefängnis in Homberg in Oberheſſen Wilhelm
W aldſchmidt auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 16. April
Js. ab.
— Erledigt ſind: die Stelle eines evangeliſchen Religionslehrers
Aheplogen) an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz in Offenbach.
Feewerber wollen ſich bis ſpäteſtens zum 1. April 1928 bei dem obigen
MTiniſterium melden; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
darr Volksſchule in Nieder=Mörlen (Kreis Friedberg).
Dienſt=
nwohnung iſt vorhanden und wird demnächſt frei.
— Heſſiſches Landestheater. In der Aufführung von „Cavalleria”
uſtid „Bajazzo”, in der Otto Wolf morgen Freitag ſein letztes
Gaſt=
ſpeiel gibt, ſingt Theodor Heuſer als Gaſt den Alfio und den Tonio.
Die Premiere von Korngolds „Violanta” (Neuinſzenierung)
uurd Puccinis „Gianni Schicchi” (Erſtaufführung) wird Sonntag,
uen 25. März, ſtattfinden. Beide Werke inſzeniert Hans Esdras
Mut=
zenbecher.
Anzegungen aus Mieterkreiſen entſprechend, wird die
Neuinſzenie=
mung der „Stummen von Portici” doch noch einmal vor Oſtern
fiviederholt, nämlich Donnerstag, den 29. März.
Die Preiſe zum Dorſch=Gaſtſpiel ſind für Mieter auf 1,50—7,50
Mark ermäßigt. (Vorverkauf vom Samstag, 17. März, bis Montag,
D. März.) Im allgemeinen Verkauf, der Dienstag, den 20. März,
be=
minnt, koſten die Plätze 2—10 Mark.
Heute erſcheint Nr. 13 der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters;
e enthält unter anderem Aufſätze von Alfred Wolfenſtein („Volk
en Theater”) und Oskar Bie („Der Ba=bier von Sevilla”).
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Der heute abend ſtattfindende
Wortrag des Kunſthiſtorikers. Dr. Oskar Schürer=Prag über:
.Pablo Picaſſo und die Probleme der heutigen Malerei” beginnt um
S.15 Uhr im Landesmuſeum (Eingang Turmeſeite).
— Evangeliſche Markusgemeinde. Wie ein ſehr anregendes Beiſpiel
ür die Darſtellung der mannigfachen und vielſeitigen Aufgaben einer
gevangeliſchen Stadtgemeinde wirkte am Montag abend die Jahres=
Hauptverſammlung unſeres Männer= und Frauenvereins nebſt
Der Unterſtützungskaſſe „Dilfe am Grabe‟. Der Gemeindegeiſtliche Herr
EPfarrer Vogel, der am kommenden Lätare=Sonntag in der Stadt=
Eirche ſeinen 30. Jahreskreis von Konfirmanden zur Einſegnung um
beich verſammelt, gab in gewohnter vollendeter Redeform mit ſeinem
Bericht für 1927 eine Ueberſicht über alle kirchlichen Ereigniſſe: von
Taufen und Trauungen, Beerdigungen und Krankenpflege, dem
Kinder=
ſwottesdienſt und ſeinen Helferinnen, von Notſtänden aller Art und ihrer
SBekämpfung mit leider noch allzu beſcheidenen Mitteln, wurde da
ein=
ngehend geſprochen; von dem noch gar nicht genug geſchätzten
Kirchen=
geſangverein mit ſeinen Dienstags=Proben im Gemeindehauſe unter
geinem verdienten Dirigenten Borngäſſer, dem neue aktive und inaktive
EMitglieder willkommen ſind, von deſſen muſikaliſchen Unternehmungen,
von den baulichen Nöten des Aeußeren und Inneren der Stadtkirche
rwurde erzählt. Herr Lehrer Helmreich als Vereinsvorſitzender
nrundete dieſes intereſſante Bild kirchlichen Lebens ab mit ſeinem
Rechen=
ſchaftsbericht über die werktätige Liebe im Vereinsjahr, über die
ſchaf=
fensfreudige Sehnſucht nach Geltendmachung der verborgenen Kräfte
chriſtlicher Gemeinſamkeit und dem Hinweis auf die neu erwachſenden
Aufgaben. Sachlich ergänzte dazu Herr Rechnungsdirektor Koller
mit den Zahlen der Jahresrechnungen; die „Hilfe am Grabe” braucht
Zugang aus den jüngeren Lebensaltern, von denen, die friſch im
Er=
werbsleben oder in den erſten gemeinſamen Jahren der Ehe ſtehen.
Dieſe ſollten die Hilfe für die älteren Jahrgänge der Gemeinde ſtützen
und fortführen. Vorzügliche Werbung in ſeiner Opferwilligkeit leiſtet
der Frauenverein, in ihm an erſter Stelle die Rechnerin Frau Pfarrer
Beunhardt. Erfreulich entwickelt ſich von hier aus die Pflege
weib=
licher Gemeindejugend. Die Neu= und Wiederwahl zu Vorſtand und
Vertrauensämtern erfolgte nach Herrn Helmreichs Vorſchlägen ohne
jede Weiterung. Ein bemerkenswertes Ccho fand die Verhandlung ſo
vieler verſchiedenartiger Dinge in der Ausſprache, bei der ſich die Herren
Studienrat Pickert, Laufer und Geheimrat Stroh zu gegenwärtigen
Fragen des bürgerlichen chriſtlichen Lebens, der Kirche und der
Gottes=
häuſer in der alten Darmſtädter Stadtmitte höchſt dankenswert
ausführ=
lich äußerten. Dabei wurde gegen den kürzlichen Faſtnachtsunſug
leb=
haft Stellung genommen und für ſtrenge Heilighaltung der hohen
chriſt=
lichen Feſttage eingetreten. Möchten die guten Wünſche zum neuen
Vereinsjahr, mir denen der Vorſitzende ſchloß, der Markusgemeinde
mit ihren 6000 Seelen und darüber hinaus dem ganzen evangeliſchen
Darmſtadt in Erfüllung gehen.
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Am nächſten Sonntag, abends
8 Uhr, veranſtaltet die Darmſtädter Ortsgruppe des Bayreuther
Bundesder deutſchen Jugend in der Schloßkirche eine
muſi=
kaliſche Abendfeier, bei der Frau Helene Roeſener (Sopran), Frl.
Erna Senger (Alt), Frl. Arla Renz (Violine) und Herr Lehrer
Adam Weber (Orgel) mitwirken. Die Vortragsfolge trägt, der
Zeit entſprechend, hauptſächlich Paſſions haratter. So wird Fräulein
Senger je eine Arie aus der Matthäus=Paſſion und dem „Meſſias” und
ein geiſtliches Lied von Bach ſingen, die textlich alle das Leiden Chriſti
und der Menſchheit zum Ausdruck bringen, während die vier von Frau
Roefener zu ſingenden Hugo Wolf=Lieder (in der Regerſchen Orgel=
Bearbeitung) vorwiegend auf einen leiſen, traurigen Troſt abgeſtimmt
ſind. Inſtrumental wird ein Werk von Reger für Violine allein,
Prä=
ludium und Fuge in G=Moll, von beſonderem Intereſſe ſein; vor allem
aber die bisher in Darmſtadt noch nicht geſpielte, erſt vor wenigen
Jah=
ren entſtandene Kirchenſonate für Violine und Orgel in F=Dur von
Joſeph Haas. Anfang und Schluß der Vortragsfolge bilden zwei in
D=Moll ſtehende Orgelſtücke, eine Paſſa caglia von Buxjehude und eine
Fuge von Rheinberger. — Der Eintritt iſt unentgeltlich.
— Polizeibericht. Diebſtähle: In einer hieſigen Bäckerei wurde
ein Einbruch verübt und etwa 80 Eier und 10 Pfund Butter entwendet.
— In den letzten Tagen wurden zwei Herrenräder. Marke
„N. S. 1.” Fabriknummer 242800 und Marke „Mars”, Fabriknummer
129 973, geſtohlen. Perſonen, die Angaben zur Ermittelung der Täter
und des Diebsguts machen können, werden gebeten, der
Kriminalabtei=
lung Nachricht zu geben. — Warnung vor einem
Schwind=
ler. Der ehemalige Geſchäftsſtellenleiter der A.G.3.=Geſellſchaft
Loth=
ringen, Heinrich Schermann, geboren 29. Sept. 1898 zu Duisburg,
ſucht unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen bei bekannten Firmen Geld
zu erſchwindeln. Es iſt ihm bereits gelungen, einen größeren Betrag
zu erhalten. Sollte Schermann auch hier auftreten, wird um
fernmünd=
liche Benachrichtigung der Kriminalabteilung gebeten. — Feſtnahme.
Das vor einigen Tagen hier zugezogene Servierfräulein Juliane
Lie=
derer geboren am 4. Dez. 1905 zu Ornau, verſuchte bei der Paßſtelle
des Polizeia ites einen Auslandspaß zu erhalten. Nachprüfung ergab,
daß die Liederer von einer auswärtigen Gerichtsbehörde wegen Betrugs
zur Feſtnahme ausgeſchrieben war. Sie wurde dem hieſigen
Amts=
gericht zugeführt und kam in Unterſuchungshaft.
*Sieuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 15. bis 31. März 1928.
Ausſchneiben!
Aufbewahren!
20. März: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. März 1928 erfolgten Lohnzahlungen im
Marken=
verfahren und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren
jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Kalen=
dermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in
einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von
200 RM. überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
25. (26.) März: Sechſte Vorauszahlung (letztes gemeindliches Ziel) laut
Anforderungszettel für die Grundſteuer,
Gewerbe=
ſteuer und Sondergebäudeſteuer für das
Nech=
nungsjahr 1927. „(Schonfriſt bis 5. April.)
31. März: Letzter Tag für die Einreichung von Anträgen auf
Er=
ſtattung von Lohnſteuer aus 1927.
31. März: Letzter Tag für den Umtauſch der ab 1. Januar 1928
ungül=
tig gewordenen, auf Goldpfennig und Goldmark lautenden
Wechſelſteuermarken nur bei den mit der
Verwal=
tung der Wechſelſteuer befaßten Finanzämtern (in Heſſen die
Finanzämter Gießen für Oberheſſen, Mainz I für
Rhein=
heſſen, Offenbach=Stadt für die Finanzamtsbezirke Offenbach=
Stadt, Offenbach=Land und Seligenſtadt, Darmſtadt=Stadt
für den übrigen Teil von Starkenburg.) Verordnung vom
16. Dezember 1927, abgedruckt im Reichsſteuerblatt. Nr. 27
vom 29. Dezember 1927.
31. März: Letzter Tag desgleichen für den Umtauſch von auf
Gold=
pfennig und Goldmark lautenden
Geſellſchafts=
ſteuermarken und
Börſenumſatzſteuermar=
ken. (Zuſtändigkeit der Finanzämter und Verordnung wie
vorſtehend bei den Wechſelſteuermarken.)
31. März: Letzter Tag für die Einreichung von Anträgen auf
Er=
ſtattung der Kapitalertragsſteuer bei einem
Einkommen unter 1300 RM. im Jahre 1927. (Vgl. die 88 20
und 21 der Ausführungsbeſtimmungen über den
Steuerab=
zug vom Kapitalertrag vom 8. Mai 1926)
31. März: Zahlung des vierten Zieles der Beiträge zur
Handwerkskammer an die Stadtkaſſe in Darmſtadt,
Grafenſtraße. (Bei verſpäteter Zahlung Mahngebühren.)
Hundeſteuer:
Die Anforderungszettel für die Entrichtung der Hundeſteuer
1928 gehen im Bezirk des Finanzamts Darmſtadt—Stadt in den nächſten
Tagen heraus. Da der Termin für das erſte Ziel 1928 (der 15. Febr.
1928) bereits verſtrichen iſt, iſt demgemäß das erſte Ziel der
Hunde=
ſtener für 1928 alsbald nach Erhalt des Anforderungszettels zu
zahlen.
H. W. Wohmann.
Verzinſung von
Aufwertungs=Sparguthaben.
Um unſeren Spargläubigern ein allzulanges Anſtehen bei
der Abfertigung zu erſparen, ſehen wir uns veranlaß”, die
alten Sparbücher zwecks Beiſchreibung der Jah
es=
zinſen für 1927 nach Nummern aufzurufen Hiermit
werden aufgerufen:
Die alten Sparbücher No. 1 bis 40000
Die Vorlage der Bücher erfolgt bei der
Aufwertungs=
ſtelle im 1. Stock.
Kaſſenſtunden: Vormitiags von 8½ —1 Uhr und
Nach=
mitags von 3— 4½, Uhr. Sams ags nachm geſchloſſen.
Weitere Nummern werden beſonders aufgerufen! (st4073
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
— Dr. Wauer ſpricht über Knut Hamſun, heute abend in den
Ge=
ſchäftsräumen der Buchhandlung von Müller u. Rühle,
Eliſa=
bethenſtraße 5, worauf nochmals aufmerkſam gemacht wird. Der
Vor=
trag beginnt pünktlich um 8.30 Uhr. Einige Karten ſind daſelbſt noch
erhältlich.
— „Ein Abend deutſcher Muſik”, veranſtaltet vom Deutſchorden
Darmſtadt findet am Mittwoch, den 21. März, abends 8 Uhr, in
der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Er iſt gedacht als Kompoſitions=
Abend des hier lebenden Tonſetzers Major a. D. Ernſt Schaefer
eines Kompoſitionsſchülers von Bernhard Sekles. Unter anderem bringt
das Programm unter Mitwirkung namhafter Kräfte des Darmſtädter
Muſiklebens verſchiedene Uraufführungen, von denen beſonders der
Madrigalchor „Selig die Toten” das Streichquartett in C=Moll und
die dramatiſche Ouvertüre für großes Orcheſter erwähnt ſeien. Die
Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten, ſo daß allen Kreiſen der
Be=
völkerung ein Beſuch des Konzerts ermöglicht iſt. Alles Nähere aus
dem Programm — gleichzeitig Einlaßkarte — und den Voranzeigen
erſichtlich.
Berichtigung.
Infolge eines Satzfehlers iſt in der am Montag
er=
ſchienenen Anzeige der Fiuma
Grodhaus am weißen Turm
der Preis des Blockſtücks Kernſeife mit 6.25 angegeben,
während es heißen muß:
Gelegenheitskauf
Kernseife
per Blockstück Gache
— Orpheum. Nelſon=Gaſtſpiel. Heute Donnerstag wegen
Vorbereitung geſchloſſen. Morgen Freitag Erſtaufführung:
Ma=
dame Revue” in 21 Bildern von Hans Heinz Zerlett.
Mitwir=
kende: Rudolph Nelſon, Käthe Erlholz, Senta Born, Adolf
Hille uſw. (Siehe auch heutige Anzeige.)
— Ein Lichtbildervortrag: „Die neue Wohnungskultur”, der vom
Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten am
Freitag, 16. März, im Kaiſerſaal, Darmſtadt, veranſtaltet wird, bringt
die Erfahrungen der Werkbundausſtellung „Die Wohnung” in
Stutt=
gart. Der Vortrag wurde bereits an verſchiedenen Orten gehalten und
iſt in der Preſſe ſehr günſtig beurteilt. Der Eintritt iſt niedrig gehalten
für Mitglieder und Angehörige. An der Abendkaſſe alle Karten 50 Pfg.
(Siehe Anzeige.)
Känstier-Tapeten!
Aochstaetten
4509a)
— Dr. Alfred Heidenreich=Frankfurt a. M., Pfaurer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, ſpricht am Freitag, 16. März, abends 8.15 Uhr, in der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt über den Leidensweg Chriſti als
Enthüll ung der Todesrätſel. Dieſer erſte Paſſionsvortrag führt in das
Leiden Chriſti an dem Punkte ein, wo der Menſch aus ſeinem eigenſten
Erleben heraus nach dem Verſtändnis der ſchwerſten Menſchheits= und
Erden=Schickſalsfrage ringt. (Vgl. die heutige Anzeige.)
— Sonderſchönſchreibkurſe. Zur Erlangung einer ſchönen
Hand=
ſchrift eröffnet auf vielfachen Wunſch das Inſtitut Hans Schlöſſer
Darmſtadt, Schwanenſtraße 30 I., Sonderſchönſchreibkurſe für die an
Oſtern 1928 aus der Schule austretenden Schier und Schülerinnen.
Auch für die neuen Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben werden
ſchon jetzt Anmeldungen entgegengenommen. (Siehe Anzeige.)
* Große Strafkammer.
D. Der fahrläſſigen Tötung und Körperverletzung iſt der
Kraftwagen=
führer Richard Knauer von Franffurt a. M. angeklagt. Das in
Heppenheim a. d. B. am 25. November 1927 tagende
Bezirksſchöffen=
gericht hat auf 6 Monate Gefängnis erkannt. Es iſt eine große Reihe
von Zeugen geladen. Der von der Verteidigung geſtellte Antiag auf
Ablehnung des geladenen, bereits in erſter Inſtanz vernommenen
Sach=
verſtändigen wird abgelehnt, der weiter geſtellte Antrag auf Einnahme
eines richterlichen Augenſcheins zurückgeſtellt. Der Autounfall hat am
5. April 1927 zwiſchen Bensheim und Heppenheim ſtattgefunden. Der
Angeklagte fuhr mit dem neben ihm ſitzenden Dienſtherrn am fraglichen
Tage von Frankfurt a. M. nach Ludwigshafen; der Benzwagen
geriet=
ins Schleudern und fuhr auf einen aus entgegengeſetzter Richtung, von
Karlsruhe kommenden Fiatwagen auf. Der Dienſtherr. Direktor
Albrecht, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb bald darauf, die Infaſſen
des Fiatwagens erlitten erhebliche Verletzungen. Der Angeklagte kam
mit geringen Hautabſchürfungen davon. Das Gericht erſter Inſtanz
hat angenommen, daß der Angeklagte einen ihm vorfahrenden
Stehr=
wagen habe überholen wollen, welche Abſicht dieſer beſtreitet. Nur der
Angeklagte hat Berufung verfolgt. Die Beweisaufnahme geſtaltet ſich
bei Vernehmung des Chauffeurs des Steyrwagen als Zeugen dramatiſch:
er hat ſich wiederholt in Eingaben als klaſſiſchen Zeugen bezeichnet und
ſich dafür eingefetzt, um des Angeklagten Unſchuld zu beweiſen. Da der
Zeuge ſich in auffällige Widerſprüche verwickelt, beſchließt das Gericht,
ihn vorläufig feſtzunehmen, da der Verdacht des Meineids beſteht. Der
Sachberſtändige vertritt die Anſicht, daß der Angeklagte das Schieudern
ſeines Wagens habe vermeiden können und müſſen. Einen weiteren
Augenſchein lehnt das Gericht ab, da es nicht möglich ſei, die damalige
Situation in allen Einzelheiten wieder herzuſtellen; einen weite en
Sachverſtändigen hält das Gericht für unnötig, da zwei ſolcher bereits
gehört ſind. — Der Verteidiger betont, daß der Prozeß hier weſentlich
um die Frage der Schadenshaftung gehe, die Nebenkläger hätten ein
außerordentliches Intereſſe an dem Ausgang der Sache. Ein
Ver=
ſchulden treffe allein den Lenker des Fiatwagens. — Der Staatsanwalt
hält nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme die Schuld des
Ange=
klagten für bewieſen, dabei ſcheide er die Ausſagen der Nebenkläger
völlig aus. — Das Urteil verwirft die Berufung.
— Verband kaufmänniſcher Berufskrankentafſen (Erſatzkafſen). Der
Vortrag des Herrn Dr. med. Th. Schmidt, Facharzt für innere
Krankheiten, über Entſtehung und Verhütung von
Infektionskrankhei=
ten, findet heute abend 8.15 Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtatt. (Siehe
Anzeige in der Sonntagsnummer.)
* Schwankſpiele. Die Darmſtädter Spielſchar bringt
heute abend 8 Uhr in der Aula der Höheren Landesbauſchule,
Neckar=
ſtraße 3, nochmals drei humoriſtiſche Spiele („Das böſe Weib”, „Der
Fremde‟, „Die Kreatur”) zur Aufführung. Da die ſehr gute
Vorfüh=
rung durch die jungen Künſtler der Darmſtädter Spielſchar einige
ge=
nußreiche Stunden gewährleiſtet, und da die Preiſe der Plätze ſehr
niedrig gehalten ſind (Nichtmitglieder 80 Pfg.), iſt ein Beſuch dieſer
Veranſtaltung ſehr zu empfehlen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846, Wanderabteilung. Der
geſtrigen Notiz iſt noch nachzutragen, daß ſich die Teilnehmer an der
am Sonntag, 18. März, ſtattfindenden Wanderung Reinheim-Nieder=
Modau—Darmſtadt um 7. 45 Uhr am Oſtbahnhof treffen und
bis nach Reinheim fahren.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Mrunter erſcheinenden Notizen find ansſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſdrechung oder Kriik.
— Ehren= und Abſchiedsabend der ungariſchen
Orig inalkapelle in der Rheingauer Weinſtube.
Heute abend wird die ungariſche Künſtlerkapelle, die ſich viele Freunde
in Darmſtadt erworben hat, zum letzten Male in der Rheingauer
Wein=
ſtube konzertieren. Wer Gelegenheit hatte, den faſzinierenden Klängen
dieſer Kapelle einmal zu lauſchen, der wird ihren Weggang von
Darm=
ſtadt ſehr bedauern. Kapellmeiſter Dezſo=Karoly=Bieskey hat
für den Ehren= und Abſchiedsabend eine beſonders künſtleriſche
Vor=
tragsfolge zuſammeng=ſtellt, die vorwiegend den Vortrag von klaſſiſchen
Muſikſtücken vorſieht. Der Beſitzer der Rheingauer Weinſtube, Herr
Moog, hat Verlängerung der Polizeiſtunde beantragt. (Vgl. auch
be=
ſondere Anzeige.)
— Die Vereinigung ehemal. 116er Darmſtadt bringt
ſeinen Kameraden zur Kenntnis, daß die Vereinigung ehemal. 115er zu
ihrem 14jährigen Stiftungsfeſt für Samstag, den 17. März, abends
8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz eingeladen hat, und bitten um
zahlreiche Beteiligung. (Näheres ſiehe Anzeige der 115er.)
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 15. März,
Abend=
ſpaziergang der Ordensknappen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſiler eder Knftleriſche Veranſialiungen, deren Im Nachſiehenden drwihnung
geſchieht. behält ſich die Redaktion ihr (rteil voc
— Palaſt=Lichtſpiele: „So küßt nur eine Wiene
rin”. . . . Er führt die Handlung mit vieler Grazie und leiſer
Senti=
mentalität durch. läßt das Motiv Wien wie eine ferne Sehnſucht
anklingen, die Handlung rankt ſich aufwärts an den Erlebniſſen. Wien
— Wunſcherfüllung, heiteres Leben, goldenes Herz und jugendliche
Liebe. Ein modernes Märchen, ein Märchen für große Leute. Arthur
Bergen hat mit feinem Verſtändnis Sentimentalität nur ganz leiſe
an=
gedeutet und den Humor zu ſeinem Rechte kommen laſſen. Seine
Dar=
ſteller einfach und wirkſam wie in einem gediegenen ſoliden Volksſtück.
Ein munteres Spiel, geſchickt gemacht, ſauber in der Regie, mit allen
Mitteln, die ein breites Publikum entzücken können. Bunt wirbelt es
durcheinander, alles in beſter Verpackung von ſchönen,
temperament=
vollen Frauen wie Erna Morena, Greta Graal und Evi Eva. Arthur
Bergens beſte Regietat: die Auswahl reizvoller Landſ haften. — Im
Beiprogramm: Ein großer Luſtſpielſchlager mit Pat und Patachon.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am kommenden Freitag, abends 8 Uhr findet im Jagdzimmer des
Saalbaureſtaurants ein „Politiſcher Abend” ſtatt, zu dem alle
Mitglieder der Partei eingeladen ſind. Dieſe Abende ſollen künftig
regelmäßig an jedem 3. Freitag im Monat abgehalten werden. Es
ſoll durch ſie Gelegenheit zur Ausſprache über aktuelle, politiſche
Prob=
leme gegeben ſein, auch ſollen dabei die Mitglieder in die Lage
ver=
ſetzt werden, ihre Anregungen und Wünſche für die Partei und ihre
Arbeit anzubringen. An dem morgigen Abend ſoll eine Ausſprache
über die kommende Reichstagswahl ſtattfinden.
Briefkaſien.
A. B. C. in D. Dieſe Anfrage kann Ihnen zuverläſſig nur das
Kreisamt Erbach beantworten
„Dem, der alles beſſer weiß‟. Die Kraftpoſtlinie Bensheim-
Linden=
fels iſt am 11. Auguſt 1920 eröffnet worden. Vor dem Kriege wurde
auf der Strecke eine Privatkraftfahrlinie unterhalten.
1.=O. Wenden Sie ſich an die Kriegerkameradſchaft „Haſſia” hier,
Ahaſtraße 5.
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helie
Verſteigerungskalender für Freitag, den 16. März 1928.
Nutzholzverſteigerung in Griesheim, Wirtſchaft „Zum
Kaiſer=
ſaal”, vormittags 9 Uhr
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Meſſel, 14. März. Am Sonntag abend veranſtaltete der
Volks=
bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge einen Vortragsabend unter dem
Vorſitz des Bürgermeiſters Keller, der ſich eines guten Beſuches
er=
freute. Lehrer Germann aus Darmſtadt ſprach an Hand gut
ge=
lungener Lichtbilder über „Was iſt aus unſeren Kriegergräbern in
Feindesland geworden?‟ Der Redner zeigte Bilder von
Soldaten=
friedhöfen auf den verſchiedenſten Kriegsſchauplätzen, die auf alle
An=
weſenden einen tiefen Eindruck machten, die aber deutlich zum Ausdruck
brachten, daß hier noch viel zu tun übrig bleibt. Möchten darum ſich
recht viele bewogen fühlen, als Mitglieder der genannten Vereinigung
beizutreten, denn es gilt nicht nur die Friedhöfe der Gefallenen
her=
zurichten, ſondern ſie auch in einem Zuſtand zu erhalten, der der
Toten und unſeres Volkes würdig iſt.
O. Erzhauſen, 13. März. Durch den Volksbund Deutſche
Kriegsgräberfürſorge war im Frankfurter Hof ein
Licht=
bildervortrag veranſtaltet. Als Einleitung ſpielte die Muſikkapelle
Kannſtätter, dann trug der Geſangverein „Sängerluſt” ein Lied vor.
Hierauf ergriff Herr Bürgermeiſter Lorenz das Wort, hieß die Gäſte
willkommen und gedachte der Helden, die für uns gekämpft und in
fremder Erde ruhen. Feierlich und ernſt begann dann Her
Provin=
zialkaſſenrechner Willmann ſeinen Vortrag mit Erklärung der Lichtbilder,
welche durch Herrn Zinſel=Darmſtadt und Herrn Lehrer Kauth von hier
vorgeführt wurden. Tiefes Schweigen herrſchte in dem Saal, da in
den anweſenden Mitkämpfern und denen, die ihre Angehörigen in
Feindesland verloren haben, ernſte und traurige Erinnerungen
wach=
gerufen wurden. Doch als Herr Willmann ſchilderte, wie wichtig und
nötig die Kriegsgräberfürſorge iſt und welchen Erfolg ſie auf dieſem
Gebiet zu verzeichnen hat, trat eine wohltuende und dankbare
Stim=
mung ein. Herr Bürgermeiſter Lorenz dankte am Schluſſe der
Vorfüh=
rung den Herren für die Ausführungen ſowie den Erſchienenen.
* Weiterſtadt, 13. März. Familienabend der Turngemeinde
e. V. am 10. März. Nach herzlicher Begrüßung durch den erſten
Vor=
ſitzenden, Herrn Chriſtoph Hirſch, trug die Muſikkapelle Kalbfleiſch
einen flott geſpielten Marſch vor, in der die Kapelle zeigte, wie fleißig
ſie in letzter Zeit an ihrer Vervollkommnung arbeitet. Tiefen
Ein=
druck hinterließ der von 3 Turnern, die die Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft perſonifizierten, geſprochene Prolog, dem als Ausklang
eine von Turnern geſtellte Jahngruppe und einige Brunnengruppen
ſich anſchloſſen. Nun folgten in bunter Reihe die Vorführungen der
Turner, Turnerinnen und Sportler. Viel Freude bot die zum erſten
Mal aufgetretene Altersriege, die je eine Frei= und Geräteübung zeigte.
Alle turneriſchen Darbietungen wurden gut durchgeführt und fanden
bei dem dankbaren Publikum lebhaften Beifall. Eine beſondere Weihe
erhielt der Abend dadurch, daß der 1. Vorſitzende zwei Turnern, die
auf eine 25jährige Mitgliedſchaft zurückblicken können — es ſind dies
die Herren Chriſtoph Schwarz und Adam Steinbrecher — mit Worten
herzlicher Anerkennung die ſilberne Ehrennadel überreichen durfte.
Unſere namhafteſten Sänger erfreuten die Anweſenden durch ſchön
vorgetragene Lieder, die Muſikkapelle K. durch ihre neueſten Schlager,
und man blieb gern noch längere Zeit in froher Stimmung zuſammen.
J. Griesheim, 14. März. Am Donnerstag, den 15. d. M., abends
8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender
Tagesordnung ſtatt: 1. Gaswerksvertrag; 2. Anſchaffung eines
Stand=
rohrwaſſermeſſers; 3. Vergebung der Gemeindefuhren; 4. Anſchaffung
von Ausrüſtungsgegenſtänden für die Freiwillige Feuerwehr; 5.
Bau=
geſuch des Philipp Diefenbach 4.; 6. Abgabe von Baugelände; 7.
Vor=
rangseinräumung für eine Hypothek und Verzicht auf ein Vorkaufsrecht;
8. Bürgſchaftsübernahme; 9. Mitteilungen: 10. Stundung und Erlaß
von Gemeindegefälle; 11. Wohlfahrts= und Armenſachen.
Aa. Eberſtadt, 14. März. Vortrag in der
Fortbildungs=
ſchule. Am Montag fand in der hiefigen Georgenſchule ein
Auf=
klärungsvortrag für die an Oſtern aus der Fortbildungsſchule
ſcheiden=
den Schüler ſtatt. Es handelt ſich um eien Aufklärungsvortrag des
Amtsarztes Dr. Schlapp aus Darmſtadt. — 70. Geburtstag.
Jakob Fiſcher 2., wohnhaft Hügelſtraße, konnte dieſer Tage ſeinen
70. Geburtstag begehen.
Aa. Eberſtadt, 14. März. Herrenloſes Pferd. Hier wurde
ein herrenloſes Pferd eingefangen. Es handelt ſich um einen Fuchs=
Wallach, der ohne Geſchirr und Zaumzeug iſt. Näheres kanm durch die
Bürgermeiſterei mitgeteilt werden.
Aa. Pfungſtadt, 14. März. Stammholzverſteigerung.
Bei der letzten Stammholzverſteigerung, bei der ungefähr 120 Feſtmeter
zum Ausgebot kamen, wurde für den Feſtmeter ein Durchſchnittspreis
von 58 RM. erzielt. Die Verſteigerung iſt bereits genehmigt.
Abfuhr=
ſcheine ſind auf der Bürgermeiſterei gegen Barzahlung oder
Bürg=
ſchaftsleiſtung erhäiltlich.
Aa. Pfungſtadt, 14. März. Notwohnungen. Die Gemeinde
hat für Notwohnungen zwei Güterwagen käuflich evworben. Wie
ver=
lautet, ſollen die beiden Wagen in der Nähe der Flachhauten, weſtlich
von Block 4, Aufſtellung finden. — Feuerwehrübung. Die
hie=
ſige Frezwillige Feuierwehr hat am kommenden Sonndag nachmittag
zuſammen mit der Pflichtfeuerwehr eine gemeinſame Uebung.
Hinſicht=
lich der Zugehörigkeit zur Pflichtfeuerwehr iſt hervorzuheben, daß der
Jahrgang 1927 zur Entlaſſung kommt und dafür der Jahrgang 1928
für den Feuerwehrhilfsdienſt verpflichtet wird. Die Angehörigen des
alten Pflichtfeuerwehrjahrganges müſſen ihre Armbinden abliefern. Die
Uebung beginnt nachmittags um 2 Uhr. —
Kanalbenutzungs=
gebühren. Wie die Bürgermeiſterei mitteilt, liegt das Verzeichnis
über die Kanalbenutzungsgebühren für das Rechnungsjahr 1927 vom
14. März ab auf dem Bürgermeiſtereibureau zur allgemeinen
Einſicht=
nahme offen. Die Offenlegung deuert acht Tage, während der
Ein=
wendungen gegen den Inhalt des Verzeichniſſes erhoben werden können.
— Das Forſtamt Eberſtadt hält am Samstag, den 17. März,
die 3. Holzverſteigerung ab. Es kommt Nutz= und Brennholz aus den
Reſtparzellen des Stallbergsgrunds und der Bahnpartien zur
Verſteige=
rung (Akazien, Kiefern, Reiſig uſw.).
42. Eſchollbrücken, 14. März. Holzverſteigerung. Am
Donnerstag, den 15. März, findet eine Holzverſteigerung ſtatt. Das
Holz ſtammt aus den Diſtrikten Sand und Hardt des Eſchollbrücker
Gemeindewaldes und wird an Ort und Stelle verſteigert. Es handelt
ſich um 90 Raummeter Kiefernholz und 700 Stück Kieferwellen.
=ſtämme und =derbſtangen.
Aa. Seeheim, 14 März. Neuer Gemeindewiegemeiſter
Georg Dornbach 3. aus Seeheim iſt zum Wiegemeiſter für die Gemeinde
Seeheim verpflichtet worden. Als Fe ierviſitator für die Gemeinden
Alsbach, Auerbach, Balkhauſen, Bickenbach, Hähnlein, Jugenheim.
Langwaden, Ober=Beerbach, Rodau, Seeheim und Zwingenberg iſt
Wil=
helm Ruppel 3. aus Seeheim verpflichtet worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. März. Obſt= und
Gartenbau=
verein. Die Hauptverſammlung war wiederum gut beſucht. Als
Gäſte waren erſchienen der Vorſitzende des Kreisverbandes, Herr Reg=
Rat Schäfer aus Darmſtadt, ſowie Herr Rektor Preſſer von der
Knaben=
arbeitsſchule daſelbſt. Nach kurzen Begrüßungsworten des 1.
Vorſitzen=
den, Herrn Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, trat man in die
Tages=
ordnung ein. Geſchäfts= und Rechenſchaftsbericht wurden ohne Debatte
einſtimmig gutgeheißen. Anſchließend hieran referierte Herr Rektor
Preſſer über das Thema „Obſtbaumſchnitt” Anhand von praktiſchen
Beiſpielen zeigte der Vortragende den aufmerhſam Zuhörenden die
Be=
handlung eines Obſtbaumes vom Pflanzen bis zur endgültigen
Entwick=
lung hinſichtlich des vorzunehmenden Schnittes. Leider konnte aus
Zeit=
mangel der durchaus intereſſante Vortrag nicht zu Ende geführt werden,
immerhin kann man aber ruhig behaupten, daß aus den praktiſchen
Bei=
ſpielen anhand mitgebrachter Bäumchen und Zweige mit entſprechender
Belehrung zweifellos Vieles haften geblieben ſein dürfte. Herr Reg.=
Nat Schäfer nahm alsdann das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprahe,
in der er ſeiner Freude darüber Ausdruck verlieh, daß der Nieder=
Ram=
ſtädter Verein ſeine bisherige gute Entwicklung beibehaltem hat, in der
er aber auch bemängelte, daß noch Viele der gemeinnützigen Sache
ab=
ſeits ſtänden. Im Anſchluß daran nahm er die Verteilung der
Prä=
miem der zur Anmeldung gekommenen Obſtgärten und
Wandſpalierobſt=
anlagen vor. Auch hier marſchierte der Nieder=Ramſtädter Verein an
der Spitze. Weit über 20 Prämien in Form wertvoller Bücher kamen
zur Verteilung. Den Schluß der ſonſt recht eindrucksvoll verlaufenen
Verſammlung bildete eine reichhaltige Gratisverloſung in Buſchroſen,
Dahlienknollen und Blumenſtöcken. — Kriegerverein. Am
Sams=
tag, den 17. ds. Mts., findet im Saale des Gaſthauſes Leißler (frühe
Krug) ein Familienabend ſtatt. Bei dieſem wird auch eine Ehrung
lang=
jähriger Mitglieder vorgenommen werden. Muſikaliſche Darbietungen
werden die Feier verſchönern. — Odenwaldklub. Die für
kom=
menden Sonntag, den 18. ds. Mts., angeſetzte 2. Wanderung fällt aus,
dafür wird am 25. ds. Mts. eine gemeinſame Wanderung mit dem
Wan=
derklub „Falke‟ Darmſtadt in die Bergſtraße angeſetzt. Sammlung und
Abreiſezeit wird noch bekannt gegebem. Am Samstag, den 17. ds. Mts.,
abends 8 Uhr beginnend, findet im Vereinslokal „Gaſthaus zur Poſt”
ein Lichtbildervortrag über den Odenwald und Jugendherbergem ſtatt,
Vortragender iſt ein Herr Brommer aus Darmſtadt.
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Nummer 75
Domerstag, den 15 März 1928
Seite 7
C. Okeu=Ramſtadt, 14. März. Belanntlich wurde das diesjährige
Krartungsſingen des Bundes Darmſtadt=Land vom Heſſchen
Sänger=
mnd dem Geſanaverein „Germania” Ober=Ramſtadt übertragen, das
üsſer, mit der Feier ſeines 35jährigen Beſtehens verbindet. Es findet
mnmehr beſtimmt an Pfingſten ſtatt. Der Pfingſtſamstag iſt der
Kubelfeier des Geſangvereins „Germania” gewidmet. Das
Wertungs=
imgen der Bundesvereine findet am Pfingſtmontag ab 9 Uhr
vormit=
gos im „Schützenhof” ſtatt. An dieſem Singen beteiligen ſich 18
Ver=
mne und dürfte in geſanglicher Hinſicht Gutes zu erwarten ſein. Die
inrigen Veranſtaltungen anläßlich dieſes Feſtes beſchäftigen bereits rege
dau hierfür gebildeten Ausſchuß.
W. Klein=Umſtadt, 14. März. Der elektriſche Haushalt.
Auorgeſtern abend ſprach Herr Alb. Heß von der Verbeabteilung der
ag Darmſtadt im Saale von Herrn Bürgermeiſter Sturmfels zor
ter ſelten großen Zuhörerſchaft über den elektriſchen Haushalt.
Ob=
ohl durch Plakate und Bekanntmachungen genügend uler den
Vor=
tnagsabend unterrichtet worden war, iſt das Intereſſe, das der Sache
ſegengebracht wurde, bedeutend. Zuerſt lief der bekaunte Filur
elektriſche Schwiegerſohn”, der von den Zuſchauern mit guößter
Luaufmerkſamkeit derfolgt wurde. Alsdaun verſtand es Herr Heß, in
morvoller Weiſe die Anweſenden durch ſeine trefflichen
Ausführun=
n zu feſſeln. Es wurden dann prattiſche Arbeiten gezeigt: gekocht,
broten, geſchmort und gebacken. Alle erdenklichen elektriſtchen
Apparate und Gebrauchsgegenſtäude waren auf mehreren Tiſchen
auf=
eſtellt und wurden der Reihe nach vorgeführt. Alle Anwveſenden
ſrorachen ihre vollſte Zufriedenheit üüber das Gebotene aus. — Dem
Ahepaar Sturmfels wurde anläßlich des Feſtes der goldenen
Hoch=
zze it ein Glückwunſchſchreiben von Herrn Reichspräſidenten von
Hin=
ſenburg zugeſtellt. — Am Samstag feierte unſer Polizeidiener, Herr
Wilhelm Münch, in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 71.
Ge=
hrurtstag.
N. Reichelsheim i. Odw., 12. März. Beziukstagung des
1obſt= und Gartenbauvereins. Die äußerſt zahlreich
be=
ſuuchte Jahreshauptverſammlung des Bezirks Reichelsheim und der ihm
ungeſchloſſenen Orte der Umgebung fand geſtern nachmittag im
Gaſt=
waus „Zum goldenen Engel”, hier, ſtatt. Eröffnet wurde dieſelbe
won dem Vorſitzenden des Vereins, Herrn Baumſchulenbeſitzer Phil.
Abilh. Werner, mit Worten der Begrüßung und des Dankes fü: den
Aruten Beſuch. Aus der reichhaltigen Tagesordnung wurden einige
Wunkte, wie Erſtattung des Rechenſchaftsberichts durch den Vorſitzenden.
WVerleſung des Protokolls der letzten Verſammlung und der
Vor=
utandsſitzungen, durch den Schriftführer, Herrn Provinzialſtraßenwart
AJufbauer, ſowie Rechnungsablage durch Herrn Gg. Klingler
vöraus=
uenommen und erledigt, bis zum Eintreffen des Herrn
Obſtbauminſpek=
nors Behne von Darmſtadt, der im Auftrag des
Landwirtzſchafts=
ammer=Ausſchuſſes einen Vortrag über das bereits vorbereitete und
Am Frühjahr vorzunehmende planmäßige Umpfropfen der
bſtbäume hielt. Die umfangreiche Vorarbeit für dieſe Aufgabe
watte bereits der Vorſitzende erledigt, der auch die unter den
Mitglie=
ſoern ſtattfindende Verloſung vornehmen ließ, u. a. wichtige Mitteilungen
wbekannt gab. Er machte darauf aufmerkſam, daß am Sonntag, den
II8. März, die Kreisobſtbauverſammlung in Neuſtadt abgehalten wird,
gu deren Beſuch er einlud. Desgleichen empfahl er den Beſuch des
. Ueber die Rentabilität der Geflügelzucht”, der im Auftrag der
Land=
ſavirtſchaftska mmer gehalten wird. Des weiteren gab er bekannt, daß
zuund 700 Obſtbäume mit annähernd 7000 Köpfen im Bezirk zur. Um= ſtorbenen Gräflichen Hoffägers Adam Köbler ihren B. Geburtstag. Die
ſpfropfung angemeldet ſeien. Mit dieſer Arbeit ſeiem beauftragt die
Bbſtbäumwärter Johs. Daum und Ad. Leiſt von hier für Reichelsheim,
FFrohnhofen und Bockenrod; Pet. Friedrich für Eberbach; für Laudenau.
Pet. Weimau; für Gumpen Mich. Trautmann; für Erzbach und
Eſohrbach Ad. Arras von Unter=Oſtern. Den Hauptgegenſtand der
TTagung bildete der erwähnte wichtige Vortrag des Sachverſtändigen
wüber die heutige Obſtbaumzucht, namentlich über die Notwendigkeit des
BBehne auf die ſo dringend nötige Schädlingsbekämpfung hin,
der auch im hieſigen Bezirk leider nicht die volle Aufmerkſamkeit ge=
Uſcheukt werde. Beſonders mußte er rügen, daß die Obſtbaumbeſpritzung
nicht genügend vorgenommen, ja daß die Obſtbaumſpritzen zu anderen
Zwecken als zur Bekämpfung der Schädlinge des Obſtbaues in manchen
Orten benutzt werden, ferner daß die Ermahnungen zur beſſeren
Obſt=
baumpflege zwar gehört, aber nicht überall befolgt würden. Von der
Landwpirtſchaftskammer, ſeien in der Provinz Starkenburg jetzt ſechs
Motorbaumſpritzen verteilt worden, mit denen der geſamte Baum= entfallen auf die evangeliſche Schule neun (drei Knaben und ſechs
beſtand der Gemeinden beſpritzt werden ſollte. Necht eindringlich war. Mädchen), auf die katholiſche Schule vier ein Knabe und drei Mädchen).
die Ermahnung des Redner, daß wir Deutſche in dieſer Beziehung Nach Schluß des alten Schuljahres wird Herr Lehrer Heupt der bereits
vom Ausland lernen ſollten, das nur ſauberes großes Obſt, ſorgfältig
werpackt, in den Handel bringe. Die Landwirte ſollten mehr als bisher
den Anforderungen des Großhandels gerecht werden, der möglichſt
wvenig Sorten, aber dieſe in großen Mengen ſchön verpickt und in fels. Von Donnerstag, den 15. März, ab fährt nach Bekanntmachung
guter Ware beſſer abſetzen könne. Eine wichtige Vorbedingung für
beſſere Abſatzmöglichkeit deutſchen Obſtes ſei auch die Gründung von Uhr=Anſchlußzüge, in Lindenfels 5.29 Uhr ab. Die Rückfahrt geht in
Obſtabſatz= und Verwertungsgenoſſenſchaften. Deshalb regte er an,
im Gerſprenztal zwei ſolcher Genoſſenſchaften zu gründen, eine hier, im ſeitherigen Fahrplau vorgeſehen.
und die andere in Groß=Bieberau. — In ſeinem Schlußwort wandte
ſich der Referent nochmals an die Mitglieder, daß jedes dafür ſorgen
möge, damit der Obſtbau nicht mehr ſo ſtiefmütterlich behandelt werde
wie früher, ſondern jeder Okſtbaumzüchter müſſe mit ſeinen Bäumen Beiſinger als Regierungsvertreter fand am 9. und 10. März die münd=
Zwieſprache halten, ob beide (Zichter und Baum) ihre Schuldigkeit liche Reifeprüfung der beiden Oberprimen an der hieſigen
Oberreal=
getan haben.
e. G. m. b. H. Höchſt, hielt ihre ordentliche Generalverſammlung im kunde, 2 für Neuphilologie, 1. für Pharmazie, 1 für Mathematik, 2 für
Hotel „Zum Löwen” ab. Der Präſident des Aufſichtsrates, Herr Lehrer
Mathes, begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder, insbeſondere
Herrn Direktor Hahnemann als Vertreter der Landesgenoſſenſchaftsbank
Darmſtadt, und gab einen kurzen Rückblick über das verfloſſene 38.
Ge=
ſchäftsjahr. Der Vorſitzende gedachte der im abgelaufenen Jahre ver= waltungsdienſt und 1 für die mittlere Beamtenlaufbahn. — Ein weiterer 2
ſtorbenen fünf Mitglieder, deren Andenken die Verſammlung dunch Er= auswärtiger Amtstag des hieſtigen Kreisamts findet am
heben von den Sitzen ehrte. Sodann erſtattete der Direktor der
Ge=
nung, Bilanz und Mitgliedetbewegung, worauf der Rechner, Herr A.
Göttmann, beſonders die beiden erſten Punkte hinſichtlich der Berech= 9
nung näher erläuterte. Herr Direktor Hahnemann von der
Landes=
genoſſenſchaftsbank Darmſtadt gab hierauf in ſehr intereſſanten, länge= buche war geſucht.
ven Ausführungen ein anſchauliches Bild von der Bilanz und referierte
über Kreditfragen, Rücklagen, Ziaſen u. a. m. Da Einwendungen gegen dere Ortſchaften des Rieds hat nunmehr auch unſere Gemeinde ſeit dem
die Jahresrechnung und Bilanz nicht gemacht wurden, gelten dieſelben
als einſtimmig angenommen. Den Verwaltungsorganen wurde Ent= (
laſtung erteilt. Die Verteilung des Neingewinns, welcher ſich auf
10 048,70 RM. (i. V. 11 232,33 RM.) beläuft, iſt folgende: 10 Prozent für unſere Gemeinde nach der Auffaſſung des Gemeinderats eine Not=
Aufvertung der alten Geſchäftsanteile 1791,63 RM., 8 Prozent
Divi=
dende 2380 ,12 RM., Zuweiſung zum Reſervefonds B79,15 RM., Zu= v
weiſung zur Betriebsrücklage 245 RM., Vortrag auf neue Rechnung n
der einzelnen Poſten um Zuſtimmung des Vorſchlages und richtete an Kärcher, hier. Ludwigſtraße 9. — Am kommenden Sonntag, den
alle Mitglieder die dringende Mahnung, dafür zu ſorgen, daß jede freie 1
Mark der Bank zur Verfügung ſtehe. Die ſatzungsgemäß aus dem
Vor=
ſtand ausſcheidenden Mitglieder Fr. Hofferberth und Gg. Hofferberth e
ſowie die Aufſichtsratsmitglieder K. Scherer. H. Probſt und Ph. Mark
wurden durch Zuruf wiedergewählt. Der Bitte des Vereins für kirch= ſt
liche Gemeindepflege um Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen wurde durch (
Gewährung eines jährlichen Zuſchuſſes von 100 RM. entſprochen. Herr (
Apotheker Haas brachte die räumlichen Verhältniſſe der Bank zur Sprache
und bat, die Errichtung eines Bankgebäudes in Erwägung zu ziehen, d
was ſich aber als vorläufig nicht durchführbar erwies. Mit Wünſchen h
für das neue Jahr ſchloß der Vorſitzende hierauf, die Jahresver=
I
ſammlung.
Proteſt=Kundgebung
Sie huſten?
Dmmmmmmm
Paſtillen hellen beſtimmt. I.24
am 18. März 1928 im Schützenhof in Erbach i. O.
M. Der Bezirksverkand der Gewerbevereine und Innungen des
Kreiſes Erbach ruft alle Handwerker, Kaufleute,
Gewer=
betreibenden zu einer gemeinſchaftlichen Kundgebung, zu einem
Steuerproteſt auf. Es wird in dem Arfruf betont, daß der
Mehr=
bedarf an Steuern wächſt und daß dieſer in der Hauptſache aus den
ge=
werblichen Betrieben und vom Haus= und Grundbeſitz herausgeholt
wird. Es wird keine Einſtellung oder weſentliche Einſchränkung der
Ausgaben für kulturelle oder ähnliche Zwecke gefordert, doch ſoll eine
vernünftige Einſchränkung der Ausgaben ſtattfinden und eine gerechtere
Form in der Verteilung der Laſten gefunden werden. Es wird
ge=
fordert ein weſentlicher Abbau der überſpannten Steuern der
gewerb=
lichen Betriebe, Abbau der Sonderſteuer auf bebaute: Grundbeſitz,
Ver=
einfachung des Steuerweſens und Vereinfachung der Verwaltungen,
weſentliche Senkung der Gebührenſätze, da es bei den derzeitigen
Ge=
bührenſätzen vielen Stactsbürgern unmöglich iſt, ein Rechtsmittel zu
ergreifen, Erlaß der Gewerbeſteuer für alle Betriebe, die dieſe Steuer
nicht aus dem Erträgnis zahlen können, es wird verlangt der in der
Reichsverfaſſung zugeſicherte Schutz vor Ueberlaſtung und Ausſaugung.
Dieſe Kundgebung dient außerdem dem Zweck, einen feſt gefügten
Zu=
ſammenſchluß ſämtlicher kleinen Organiſationen des Kreiſes zu einem
Kreisderband herbeizuführen.
4i. Vielbrunn, 12. März. Be=irksſingen. Das geſtrige
Be=
zirksſingen des Bezirks König vom Mümling=Gau im vollbeſetzteu Saale
des Bürgermeiſters Wolf kann der Geſangverein Germania hier als
ſchönen Erfolg buchen, denn trotz der unerwartet die Landſchaft
der=
hüllenden Schneedecke hatten ſich die Vereine des Bezirks eingefunden
um durch wohlgeſchulte Geſangesvorträge Zeugnis abzulegen von der
Pflege des uns zeitweiſe aus dem Alltagsgetriebe emporhebenden
deut=
ſchen Liedes. Nach einer kernigen Begrüßungsanſprache des
Vorſitzeu=
den, Kaufmann Horn eröffnete Geſangverein „Germania” mit einem
Begrüßungschor das Singen, worauf programmatiſch ernſte wie heitere
Chöre gebotem wurden von den Vereinen: „Liederkranz” König. „
Ein=
tracht” Etzen=Geſäß, „Sängerluſt” Kimbach, „Liederkranz” Momart.
„Männergeſangverein”, Zell. „Liedertafel” König, Geſangverein
Wei=
tengeſäß und „Germania” Vielbrunn. Zwanzig Chöre wuurden
ſwpunder=
voll zu Gehör gebracht. In einem von Heimatzſinn durchwvehten
Schluß=
wort übermittelte Bezirksvorſitzender Daum=König die Grüße des am
Kommen verhinderten Gauchormeiſters Göhel=Beerfelden, dankte den
Herrem Dirigenten und den Vereinen für ihre Mühe und Beteiligung,
wies auf die Bedeutung des deutſchen Sanges hin und und ermahnte
zur weiteren gemeinſamem Pflege desſelben. Zwei dem Saal
durchbrau=
ſenden Maſſenchöre unter der Leitung des Herrn Rektors Heil=König
krönten und beſchloſſen die Feier.
* Hiltersklingen, 13. März. Vorgeſtern Abend fand im Gaſthaus
„Zum Hiltersklinger Hof” eine Theater=Aufführung der
hie=
ſigen Jugendgeſellſchaft ſtatt. Die Veranſtaltung hatte einen äußerſt
guten Beſuch aufzuweiſen. Vor allem hatte die Theater=Aufführung
„Mutterleid im Bettlerkleid” einen rieſigen Erfolg. Die Beſetzung der
einzelnen Rollen bewährte ſich aufs beſte. Es hat ſich hiermit bewieſen,
m nächſten Sonntag im „Adler”, hier, ſtattfindenden Vortrags, daß auch in Hiltersklingen ſehr gute Kräfte ſind, die ſich auf den
Bret=
tern ſehr gut ausnehmen.
b. Erbach, 14. März. Am 15. März d. J. feiert die Witwe des ber=
Frau iſt die älteſte Einwohnerin Erbachs und der näheren Umgebung.
Sie erfreut ſich noch verhältnismäßiger körperlicher und geiſtiger
Rüſtig=
keit, lebt allein und kann ihrem kleinem Haushalt noch vorſtehen. Möge
der Greiſin ein gefegneter Lebensabend beſchieden ſein. —
Geſellen=
prüfung der Freien Metzgerinnung für den Kreis
Erbach. Die geſetzlich vorgeſchriebene Geſellenprüfung ſoll demnächſt
ſtattfinden. Anmeldungen ſind unte Benutzung des vorgeſchriebenen
planmäßigen Umpfropfens. Einleitend wies Herr Obſtbauinſpektor Formulars unter Beifügung der ordnungsgemäß abgeſchloſſenem
An=
lagen bis ſpäteſtens B. März 19B8 an den Schriftführer, Herrn
Gram=
mig in Erbach, einzureichen. Ein theoretiſcher Vorbereitungskurſus durch
die Innung iſt bei genügender Beteiligung in Ausſicht genommen.
* Hirſchhorn, 14. März. Waſſerſtand des Neckars am
13. März: 1.15 Meter; am 14. März: 1.411 Meter.
4e. Hammelbach, 12. März. Schulentlafſung. Die beiden
hieſigen Schulen entlaſſen dieſes Jahr insgeſamt 18 Schüler. Davon
26 Jahre an der enangeliſchen Schule wirkt, Hammelbach verlaſſen, um
nach ſeinem neuen Wirkungskreis, Neu=Iſenburg, überzuſiedeln.
4. Lindenfels, 14. März. Kraftpoſt Bensheim—
Linden=
der Poſtverwaltung die erſte Kraftpoſt nach Bensheim an die Sieben=
Bensheim 8.10 Uhr ab. Die anderen Fahrten bleiben vorläufig, wie
W. Heppenheim g. d. B., 14. März. Reifeprüfung an der
Hberrealſchule. Unter Vorſitz des Herrn Oberſtudiendirektors
ſchule ſtatt. Sämtliche zugelaſſenen Oberprimaner beſtanden. Von den 2
33 Oberprimanern entſchloß ſich der größte Teil zum Weiterſtudium. So
4l. Höchſt i. Odw., 13. März. Die Odenwälder Volksbank entſchieden ſich 4 für Medizin, 1 für Veterinärmedizin, 1 für Zahnheil=
Chemie, 4 für ev. Theologie, 3 für Maſchinenbau, 2 für
Rechtswiſſen=
ſchaft, 1 für Volkswirtſchaft, 2 für Architektur, weiter entſchieden ſich
3 für die Kaufmannſchaft, 1 für die Offizierslaufbahn bei der
Handels=
warine 1 für Flugtechnik, 1 für Bankfach, 1 für Zolldienſt, 1 für Ver=
19. März im Rathaus zu Wimpfen ſtatt. — Die meiſten Stamm= und
noſſenſchaft, Herr Rektor Weidmann=Höchſt, Bericht über die Jahresreilr Brennholzverſteigerungen ſind beendet. Trotzdem bei den letzten
Ver=
ſteigerungen die Nachfrage nach Stammholz geringer war und auch die
Preiſe zurückgegangen ſind, war man im allgemeinen doch mit dem
Er=
lös zufrieden. Beſondere Nachfrage war nach Pavierholz, auch die Rot=
D. Biblis, 14. März. Verſchiedenes. Wie verſchiedene an=
10. März ds. Js. eine Ortszeitung, die „Bibliſer Zeitung‟. Durch
Gemeineratsbeſchluß vom 29. Februar ds. J8. iſt die „Bibliſer Zeitung”
ins Leben gerufen worden und die Herausgabe einer eigenen Zeitung
wendigkeit geweſen. Mit dem Erſcheinen des Blattes, das als
Amts=
organ der Gemeinde Biblis gilt, hört das ſeither übliche Ausſchellen
mit der Ortsſchelle auf, nur dringende Fälle ſind ausgenommen. Die theken und Drogerien. Wir verweiſen auf den unſerer heutigen Aus=
552,89 RMl. Herr Direktor Weidmann hat unter näherer Erläuterung Geſchäftsſtelle der „Bibliſer Zeitung” befindet ſich bei Herrn Valentin gabe beiliegenden Proſpekt der Virma Bauer n. Cie, die auch Proben,
18. März, veranſtaltet der Krieger= und Soldatenverein Biblis im
Gaſt=
haus „Zum weißen Löwen” eine Filmvorſtellung, in der ſehr
inter=
eſſante Kriegsfilme gezeigt werden. — Der Maurermeiſter Joh.
Drackert 2. in Biblis wurde vom Heſſiſchen Kreisamt Bensheim als
ſtellvertretender Feuerviſitator für den 5. Bezirk (Biblis, Bobſtadt,
Groß=Rohrheim, Hofheim, Nordheim und Wattenheim) verpflichtet. —
Ein hieſiger verheirateter Eiſenbahner erlitt in Worms einen
bedauen=
lichen Unfall. Er wurde von einem Triebwagen geſtoßen und erlitt
dermaßen ſchwere Kopfverletzungen, daß er ſich in ärztliche Behandlung
nicht lebensgefährlich. — Wahrſcheinlich durch das herrliche
Vorfrüh=
ingswetter der letzten 14 Tage irritiert, hat ſich Freund „Adebar”
be=
reits eingeſtellt und hat ſein altes Heim wieder bezogen. Der
winter=
liche Witterungsumſchlag kommt auch ihm nicht gerade gelegen und ſetzt
ihm ganz erheblich zu, ſo daß der arme Geſelle ganz verfroren ſich
ins Neſt berkriecht. — Nachdem nach den letzten kalten Nächten auf
Gräben und Teichen eine dünne Eisſchicht gefroren war, unterſuchten
auch ſchon wieder Kinder undernünftigerweiſe das Eis auf ſeine
Trag=
fähigkeit. Dabei brach ein Junge in einem tiefen Graben eia und
wäre faſt ertrunken, kätte ihn nicht im letzten Augenblick ein gerade
des Wegs kommender Landwirt gerettet.
D. Biblis, 13. März. Nachdem uns noch zu Beginn der vorigen
Woche herrliches, ſonniges Vorfrühlingswetter erfreute, ging Mitte der
Woche das Wetter in regnerige, alltagsgraue Tage über, um uns dann
am Samstage mit einem „weißen Tage” im wahrſten Sinne des
Wor=
tes zu überraſchen. Es ſchneite vom frühen Morgen bis in die ſpäte
Abendſtunde, und zwar recht ausgiebig in dicken Flocken; während das
Thermometer noch in der Nacht auf 4 Grad unter Null ſank. Für den
Landwirt iſt dieſer abnorme Witterungsumſchlag densbar ungünſtig,
zumal die meiſten Landwirte bereits mit den erſten Feldarbeiten
be=
gonnen haben und es auch an der Zeit T, die Gerſte zu ſäen. Die
bereits grünenden Wieſen deckte eine ca. 20 Zentimeter hohe Schneedecke.
Nauhreif zierte Baum und Sträucher und das Wild in Feld und Wald
hat Mühe, ſein Futter zu finden.
* Gernsheim, 14. März. Waſſerſtand des Rheins au
13. März: —0.00 Meter; am 14. März: —007 Meter.
4a. Langen, 14. März. Autounfall. Auf der Landſtraße
zwiſchen Dietzenbach und Offenbach erlitt ein aus Altheim ſtammendes
Auto, das von einer Dame geſte uert wurde, einen Reifenſchaden und
fuhr gegen einen Baum. Die beiden Inſaſſen, die junge Dame und
ihre Mutter, wurden verletzt. Das Auto mußte abgeſchleppt werden.
Rheinheſſen.
4c. Worms, 14. März. Abſchiedsfeier für den Heſſ.
Geſandten. Auf Veranlaſſung des Windthorſtbundes fand
Sonu=
tag früh in der Kapelle der Dominikaner eine kirchliche Feier ſtatt,
nachmittags folgte im „Herrenkeller” eine ſtark beſuchte Abſchiedsfeier
der Zentrumspartei aus Stadt und Kreis Worms für ihren
ſcheiden=
den 1. Vorſitzenden, Landtagsabgeordneten Nuß, ſtatt. Stadtverordneter
Vinnefeld=Worms, Kreisvorſitzender Lenhart=Abenheim, der 2.
Vor=
ſitzende Lehrer Gröninger, Redakteur Lokay=Worms für die
Zentrums=
preſſe, Pfarrer Ihm=Worms und Pfarrer Jakobi=Hohenſülzen ſprachen
ihm herzliche Dankes= und Abſchiedswokte. Die Feier war von
Muſik=
vorträgen umrahmt. — Turnhallen=Grundſteinlegung.
Am Gründungstage der Turngeſellſchaft Worms 1899 wurde am
Sonn=
tag vormittag unter zahlreicher Beteiligung der Grundſtein gelegt zu
der neuen Turnhalle, die im neuen Stadtteil „Liebenauer Feld” an der
Würtweinſtraße nach Plänen des hieſigen Architekten Weil errichtet
werden ſoll. Chöre des Geſangvereins Harmonie leiteten die Feier
ein und beſchloſſen ſie. Nach der Feſtrede des 1. Sprechers Herrn Deſch
und Verleſung der Urkunde wurden die Hammerſchläge von
Kreis=
direktor Wolff, Oberbürgermeiſter Rahn. F. Weber=Worms als
Ver=
treter der Deutſchen Turnerſchaft, Freiherr Ludwig von Hehl, dem
Ehrenmitgliede des Vereins, Kröhler=Worms für die Turngemeinde
Worms ſowie von Vertretern der Turnvereine Heurnsheim, Hochheim
und Neuhauſen mit markigen Worten getan. Beſonders treffend
waren Freiherrn von Hehls Worte: „Selbſtvertrauen, Gottvertrauen,
Vaterlandsliebe! Sie ſchaffen dieſen Bau, ſie mögen unter ſeinem
Dache das Tun und Laſſen beſtimmen.” Mit dem gemeinſamen Liede
„Deutſchland über alles” endete die eindrucksvolle Feier.
Worms, 14. März. Als ein hieſiger Arzt vor vierzehn Tagen ein
Mädchen in Narkoſe verſetzt hatte und mit der Operation beginnen
wollte, biß ihm die zu Operierende in einen Finger. Es entſtand
hier=
durch eine Blutvergiſtung, an deren Folgen jetzt der Arzt verſtorben iſt.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
30. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 2000 Mk. und 2 Prämien zu 500 000 Mk. auf Nr.
257 291: 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf Nr. 349 527: 2 Gewinne zu
je 3000 Mk. auf Nr 329 451; 4 Gewinne zu je 2000 Mkauf Nr. 17 908,
93 238: 22 Gewinne zu je 1000 Mk. auf Nr. 13 102, 34 460, 134811,
141 487, 177 069, 194 621, 224 347, 258 170, 269 096, 320 644, 372 033.
Ferner wurden gezogen: 62 Gewinne zu je 500 Mk. und 148 Gewinne
zu je 300 Mark.
In der Schlußziehung wurden die beiden Prämien von 500 000
R.Mark der mit je einem Gewinn von 2000.— RM. gezogenen Loſe
Nr. 257 291 zugeſchlagen. Sie fielen in der Abteilung 1 nach Groß=
Berlin, in der Abteilung 2 nach Nienburg (Weſer). — Die Ziehung der
erſten Klaſſe 31.,/257. Klaſſenlotterie findet am 20. und 21. April
1928 ſtatt. (Ohne Gewähr.)
Geſchäftliches.
Eine Reiſe durch die Welt kann ſich kaum einer leiſten. Aber die
Welt in packenden farbigen Bildern kennen zu lernen, vermag heute ein
jeder. In den Packungen der berühmten Eckſtein=Zigarette „Ulmenvied”
— einer der führenden deutſchen 5 Pfg.Marken — ſinden ſich die
ſchönſten Bilder aus allen Gegenden der Erde. Deutſche Städte und
Landſchaften, amerikaniſche Wolkenkratzer die Ruinen Griechenlands,
das Wunderland Aegypten, Bilder des Nordens und des Südens, die
Metropolen der Welt wie London, Paris, Petersburg — der
Ulmenried=
raucher kann ſich eine vollſtändige Sammlung dieſer intereſſanten Serie
anlegen und ſie in handlichen Alben zu ſteter Erinnerung ſich
zu=
ſammenſtellen.
Vorurteile gegen fertige Suppen, ſeien es Suphenwürfel, oder
Suppenwürſte, mögen früher berechtigt geweſen ſein. Schmeckten 6och
manche derartige Suppen nur nach Salz und einem ungewiſſen Etwas.
Doch heutzutage, wo wir in Knorr Suppenwurſt ein Fabrikat beſitzen,
das nach jahrelangen, endlich mit Erfolg gekrönten Verſuchen dank
ſorg=
fältigſter Auswahl und Zuſammenſtellung der beſten Rohſtoffe eine
Suppe ergibt, die auch den verwöhnteſten Gaumen befriedigt, kann
wirt=
lich jede Hausfrau, und wäre ihre Küche noch ſo vornehm, darauf
veu=
zichten, die einzelnen Zutaten für eine Suppe zuſammenzutaufen und
herzurichten. Dabei iſt eine Knorr=Suppe ſchnell und kinderleicht
heu=
zuſtellen, bedarf keiner weitenen Zuſätze und koſtet nur 6 Pfg. bro
Teller. Knorr=Suppe in Wurſtform gibt es als Erbs fein, Erbs mit
Reis. Erbs mit Speck, Ochſenſchwanz, Blumenkohl, Pilz, Spargel,
Grünkern, Krebs, Tomaten, Gierſternchen, Eierfadennudeln, Eierringe,
Gierriebele.
Gin zuverläſſiges Schutz= und Desinfetionsmittel, beſonders in der
Zeit der Erkältungen, Halsentzündungen und Grippegefahr, ſind die
alt=
bewährten Formamint=Tabletten. GBequemer im Gebrauch und
nach=
haltiger in der Wirkung als Gurgelungen.) Erhältlich in allen Apo=
und Broſchüre koſtenlos verſendet.
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für den Handel: Dr. C. H. Quetſchi für den Schlußdienſi: Andreas Bauer” für
begeben mußte, jedoch ſind die ſchweren Verletzungen glücklicherweiſe ! „Die Gegenwaf”: Dr. Herbert Neites ſir den Mergtentel: Wily Kuhle: Drnd
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſſadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Pappband, wo nicht vorrätig, gegen Einsendung von 30 Pfennig in Marken von
verlangt von der Hausfron, der das leibliche Wohl der ganzen Familie anvertraut
ist, heute ein größeres Verständnis für den Nährwert der Speisen, als wie das
früher der Fall war. Deshalb hat das wieder neu erschienene Dr. Oelker’s
Schul-
kochbuch Ausgabe C bereits begeisterte Aufnahme gefunden, weil es für jede
Hausfrau und besonders für die angehenden ein guter Ratgeber für die
Haushalt-
führung sein will, denn es trägt den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen
Rechnung und berücksichtigt die neuen Forschungs-Ergebnisse in der
Ernährungs-
wissenschaft. Zahlreiche farbige Tatelg über Fleisch, Gemüse, Pilze, Kuchen, Torten,
über die Anrichtekunst uaw. vervollständigen die Sammlung von fart 500 Koch-,
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Dr. August Octker, Bielefeld.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
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zeichniſſe der einzelnen Abnehmer und
eine Verpflichtungserklärung abgeben
Vordrucke ſtehen koſtenlos zur
Ver=
fügung.
(st4789
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe
Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Kürſchners
Hermann Rau in Darmſtadt,
Hügel=
ſtraße 29, iſt heute, am 12. März 1928,
vormittags 10 Uhr 30 Minuten, das
Konkursverfahren eröffnet worden. Der
Rechtsanwalt Dr. Hermann
Neuſchäf=
er in Darmſtadt wird zum
Konkurs=
verwalter ernannt. Offener Arreſt,
An=
zeigefriſt und Forderungsanmeldefriſt
ſind bis zum 16. April 1928 beſtimmt.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder di
Wahl eines anderen Verwalters ſowie
über die Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls über die
in § 132 der Konkursordnung
bezeichne=
ten Gegenſtände auf
Montag, den 16. April 1928,
vor=
mittags 9 Uhr,
Zimmer 202 — und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Montag, den 7. Mai 1928,
vor=
mittags 9 Uhr,
Zimmer 202, Termin anberaumt.
Darmſtadt, den 12. März 1928. (4749
Heſſiſches Amtsgericht I.
Am Freitag, den 16. März 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
eine große Anzahl gepfändete
Ge=
genſtände öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung.
(4800
Vorausſichtlich wird beſtimmt
verſteigert:
1 Photo=Apparat, 1 Standuhr, ein
Automobil.
Darmſtadt, den 14. März 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.
Lernmittel=Bedarf
für 192829.
Der Bedarf an Lernmitteln, wie
Lehr=
bücher, Zeichen= und Schreibwaren für
die ſtädt. Schulen ſoll für das Schuljahr
1928/29 vergeben werden.
Die Bedingungen und die
Verzeich=
niſſe über Anzahl und Art der
Lern=
mittel können, auf dem Geſchäftszimmer
der ſtädt. Materialverwaltung im
Stadt=
haus vom 16. März 1928 ab, vorm. von
8—12 Uhr, eingeſehen werden.
Verſchloſſene Angebote mit der
Auf=
ſchrift „Vernmittel=Bedarf” ſind bis 21.
März 1928 an obige Dienſtſtelle
abzu=
geben.
(st4774
Der Oberbürgermeiſter,
Die Lieferung der Schreibmittel
mit Ausnahme der Aktendeckel und
Brief=
umſchläge für das Landgericht, die
Staats=
anwaltſchaft bei demſelben ſowie für das
Oberlandesgericht und der
Staatsanwalt=
ſchaft bei demſelben ſoll im Wege der
öffentlichen Ausſchreibung vergeben
werden.
Angebote mit Muſtern ſind bei der
Kanzlei des Landgerichts — Altes
Ge=
richtsgebäude am Mathildenplatz,
Zim=
mer 17, Erdgeſchoß — verſchloſſen bis
ſpäteſtens Samstag, den 24. März
1928, vorm. 10 Uhr, einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 1 Woche.
(4781
Darmſtadt, den 12. März 1928.
Geſchäftsſtelle Heſſ. Landgerichts
der Provinz Starkenburg.
Donnerstag, den 22. März 1928,
von vorm. 9 Uhr ab, kommen in der
Gaſtwirtſchaft von Friedr. Chriſt. Lehr
zu Altheim aus verſchiedenen
Abthei=
lungen der Staatswalddiſtrikte Ober=,
Mitttel= u. Lützelforſt zum Ausgebot:
Stammholz und Abſchnitte,
Güte=
klaſſe A (Schnittholz:
Eiche: Kl. 4 — 2,70 fm, Kl. 5 — 3,90
Im, Kl. 6 — 1,45 (m;
Buche: Kl. 4 — 13,40 fm, Kl. 5— 11 im;
Kiefer: Kl. 2b — 3.40 fm, Kl. 3a —
27 Im, Kl. 3b — 36,10 fm, Kl. 4a —
10,30 im, Kl. 4b — 4,90 im, Kl. 5 —
2,70 fm.
Stammholz, Güteklaſſe N (
Stamm=
holz):
Eiche: Kl. 1 — 6,70 im, Kl. 2 — 13,50
im, Kl. 3 — 5,10 fm, Kl. 4 — 4,90
im, Kl. 6 — 2,80 fm, Kl. 7 — 1,20 im;
Buche: Kl. 3 — 13,80 fm, Kl. 4 —
17,50 fm, Kl. 5 — 2,90 fm, Kl. 6 —
3,70 fm:
Eſche: Kl. 2 — 0,30 fm:
Birke: Kl. 2— 1,15 fm. Kl. 3 — 080 im;
Kiefer: Kl. 2a — 1,10 fm, Kl. 2b —
11,10 fm, Kl. 3a — 14,80 Im, Kl. 3b
— 2,90 im, Kl. 4a — 0,80 fm, Kl. 4b
0,70 fm, Kl. 5 — 6,90 fm:
Lärche: Kl. 1b — 0.40 fm, Kl. 2a —
2.45 fm, Kl. 2b — 5,90 fm, Kl. 3a —
7,50 fm, Kl. 3b — 2 Im, Kl. 4a —
2,60 fm:
Fichte: Kl. 1a—2a — ca. 30 fm.
Derbſtangen 1.—3. Kl.
Fichte: ca. 200 Stück — 14 fm.
Reisſtangen (Bohnenſtangen)
4.—7. Klaſſe:
Fichte u. Douglastanne: 700 Stück
— 8 fm.
Nutzſcheit 2. Klaſſe:
Eiche: 14 em.
Die Hölzer ſind vorher einzuſehen.
Nachträgliche Beſchwerden über die Güte
des Holzes können nicht berückſichtigt
werden.
Stammholz=Auszüge zum Preiſe von
1 RM. können durch das Forſtamt be
zogen werden. Auskunft erteilt die
untel=
zeichnete Stelle ſowie die Förſter
Men=
ger, Altheim, Jacob, Richen. (4786
Dieburg, den 10. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Dieburg.
ge.
Am Freitag, den 16. März 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtr. 40
fol=
gende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſondere:
Fahrräder, 1Schreibmaſchine (Kappel),
1 Sekretär, 3 Stücke Stoff zu Anzügen,
6 Frottierhandtücher, 1 Stück Stoff
zu Bluſe, 1 Stück Hemdenſtoff, 6 Säcke
gequetſchter Hafer, 1 Ladenkaſſe,
1 Warenregal, 1 Theke, 28 Paar
Damenſtiefel, 10 Wintermäntel, 1
Teppichkehrmaſchine, 6 Paar
Damen=
halbſchuhe, 1 Theke mit Glasaufſatz,
4 Marmorſchreibzeuge, 46
Bilder=
rahmen, 2 Papierkörbe, 1
Schreib=
mappe (Leder), 150 Karton Kurzbriefe,
1Regiſtrierkaſſe, 30 Sektzipfel (Silber),
25 Weinzipfel (Silber), 20 Bierzipfel
(Silber), 3 Weinzipfel (Gold), 7 gold.
Mittelſtücke z. Weinzipfel, 1
Schreib=
zeug (3teil., bunt. Marmor), 1
Glas=
ſchrank mit Schiebetüren, 2 Fächer
(Elfenbein), 4. Küchenbüfetts, 4
Anrichten, 1 Bücherſchrank,
2 Schreibtiſche, 2 Büfetts,
6 Küchenſchränke.
Darmſtadt, den 15. März 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Bleichſtraße 53. (4806
Wäſcheſchränkch. od.
Waſchtiſch,
Leder=
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ſtraummer 25
Neue Formen
weiblicher Lehrtätigkeit.
Zur Mädchenberufswahl.
Won Dipl.=Handelslehrerin Dr. Erna Barſchak, Berlin.
Wenn wir an die Mitwirkung der Frau an der
Volks=
ebeungsarbeit denken, ſo wird unwillkürlich die Tätigkeit der
sra=rin in den verſchiedenſten Schulformen im Mittelpunkt
unſe=
rb eberlegung ſtehen, und deshalb ſoll in den folgenden
Aus=
frurngen von der Ausbildung, der beruflichen
Stel=
lugg und dem Aufgabenkreis einzelner Lehrberufe die
B” ſein.
(Eine grundlegende Aenderung hat in den letzten Jahren die
Sneildung der Volksſchullehrer und Lehrerinnen
M ord= und Mitteldeutſchland erfahren. Während früher die
Sſeildung auf Seminaren (meiſt Oberlyzeen genannt) erfolgte,
ſoieſe Ausbildung gänzlich aufgehört. Ein junges Mädchen,
Die Volksſchullehrerinnentätigkeit erſtrebt, muß jetzt zunächſt
MReife einer neunklaſſigen Lehranſtalt beſitzen, d. h. ſie muß ihr
ſinutrium machen, um in einer der neuen
Lehrerbildungsanſtal=
mufgenommen zu werden. Welche Form der höheren Schule
nurchläuft, iſt für dieſen Zweck gleich, humaniſtiſches
Gym=
ſunm, Realgymnaſium, Oberrealſchule oder Deutſche
Ober=
ſi e: in der Berechtigung zum Eintritt in die neue
Lehrerbil=
mgsanſtalt ſind die Reifeprüfungen ſämtlicher Schulformen
ſüchgeſtellt. Die eigentliche Berufsausbildung erfolgt nun auf
ſchſſchulmäßiger Grundlage, und zwar auf einer pädagogiſchen
ſademie in einem zweijährigen Lehrgang. Als
Aufnahme=
dungung verlangt die Pädagogiſche Akademie außer der
Ab=
gung der Reifeprüfung auch den Nachweis einer ausreichenden
ſanglichen und inſtrumentalen muſikaliſchen Vorbildung, von
ri nur in beſonderen Ausnahmefällen abgeſehen werden ſoll.
wiſſenſchaftliche Ausbildung der Akademiebeſucher
follgt in Vorleſungen und Uebungen, ihre praktiſche
Aus=
lu ung durch Unterrichtsbeſuche und eigene Unterrichtserteilung.
ſü: die technifche und künſtleriſche Ausbildung ſorgen
everetiſche Unterweiſungen und praktiſche Uebungen. Die Aus=
Ueung ſchließt mit einer Lehramtsprüfung ab. Da die erſten
te: Akademien Oſtern 1926 eröffnet worden ſind, ſo werden die
ſien Prüfungen im Frühjahr 1928 abgelegt werden.
Die Spezialiſierung der Berufe, die ſich auf
ſämt=
chien Gebieten unſeres Lebens zeigt, hat auch vor der
Lehrerin=
eut tätigkeit nicht haltgemacht. Während früher die Ablegung des
erprerinnenexamens zum Schuldienſt an einer ganzen Reihe
ver=
ſandter Anſtalten berechtigte, iſt heute die Vorbildung für die
uBelnen Schulen einer weitgehenden Differenzierung
mrerworfen. Das zeigt ſich ganz beſonders bei den neuen
ſozial=
äuoagogiſchen Lehrberufen, ſo bei der Gewerbe= und bei der
dſandelslehrerin. Noch vor zwanzig Jahren erfolgte ihre
lu sbildung in Seminarkurſen, die auf irgend eine andere
Be=
u7 Stätigkeit aufbauten (oft war es die Lehrtätigkeit der
Volks=
chutllehrerin, von der der Uebergang zur Lehrerin an
Berufs=
ind Fachſchulen erfolgte), während heute die Ausbildung zu
die=
eir in den letzten Jahren ſehr begehrten Berufen zum Teil ſchon
m neuartiger Form vor ſich geht.
Die ſchnelle Entwicklung der beruflichen
Ausbildungsanſtal=
an der Mädchen in den letzten Jahren hat eine große Nachfrage
ich Gewerbelehrerinnen zur Folge gehabt, die aller
Ywrausſicht nach noch andauern wird, ſo daß der Beruf der
Ge=
werbelehrerin als einer der Berufe mit günſtigen Ausſichten
be=
ſEchnet werden darf.
„Wie wird man nun aber Gewerbelehrerin?” Gegenwärtig
ent tſtammen die zurzeit amtierenden oder ſich in der Ausbildung
bäf findlichen Gewerbelehrerinnen entweder einem praktiſchen
Beruf oder ſie hatten die Volksſchullehrerinnen= oder die Prü=
Donnerstag, den 15. März 1928
fung als techniſche Lehrerin beſtanden, bevor ſie die
Ausbildungs=
anſtalten beſuchten, die für den Beruf der Gewerbelehrerin
vor=
bereiten. Die neuen erhöhten Anſprüche, die man mit Recht an
die Ausbildung und Tätigkeit einer Lehrergruppe ſtellt, die den
geſamten Nachwuchs im Gewerbe unterweiſen ſoll, führen zu
einem Umbau in der geſamten Ausbildung der männlichen wie
der weiblichen Gewerbelehrerſchaft. Dieſer Umbau iſt noch nicht
abgeſchloſſen, jedoch laſſen ſich die Tendenzen bereits deutlich
aufzeigen, nach denen ſich dieſer Neubau eines der wichtigſten
Ge=
biete moderner Lehrtätigkeit vollziehen wird. Man darf heute
ſchon behaupten, daß der Zugang zur
Gewerbelehrerinnenlauf=
bahn am vorteilhafteſten auf einer der neuen höheren
Fach=
ſchulen für Frauenberufe erreicht wird. Die eigentliche
Berufsausbildung der Gewerbelehrerin iſt wie die ihrer
männ=
lichen Kollegen zurzeit in einer Umbildung begriffen, deren
Ein=
zelheiten noch nicht feſtſtehen. Immerhin läßt ſich bereits ſagen,
daß die neue Gewerbelehrerbildung wie die aller anderen
Lehrer=
gruppen auf einer Hochſchule erfolgen wird und erfolgen muß,
um den unendlich ſchwierigen Anforderungen, die die Tätigkeit
in der Fach= und Berufsſchule an fachliches Können, ſoziales
Verſtändnis und pädagogiſches Geſchick der Lehrkräfte ſtellt, auch
voll genügen zu können.
Einen breiten Raum in der Lehrtätigkeit der
Gewerbelehre=
rin nimmt die Unterweiſung des weiblichen Nachwuchſes in
prak=
tiſcher Arbeit ein: ſei es in den eigentlichen
Frauengewer=
ben wie Schneiderei, Putz, Wäſcheanfertigung, ſei es in
haus=
wirtſchaftlicher Arbeit. Aus dieſem Grunde gehört auch eine
prak=
tiſche Tätigkeit in einem der erwählten Zweige der ſpäteren
Unterrichtspraris zur Ausbildung der Gewerbelehrerin: für die
Fachgewerbelehrerin iſt eine längere Praxis in einem
Frauenhandwerksbetrieb, für die
Hauswirtſchaftslehre=
rin in einem Betrieb der Hauswirtſchaft unerläßlich. Für die
Lehrerin an Berufsſchulen, die ſich beſonders dem Unterricht der
jungen Induſtriearbeiterin widmen will, erſcheint eine
ſozial=
fürſorgeriſche Praxis ſowie praktiſche Arbeit, in einem
Fabrik=
betrieb erforderlich, um den beſonderen Aufgaben der
Lehrtätig=
keit an Arbeiterinnenſchulen gerecht werden zu können.
Es ſind alſo hohe Anforderungen, die in bezug auf
Eig=
nung, Vorbildung und Ausbildung an die Gewerbelehrerin
ge=
ſtellt werden. Entſpricht nun die Ausſicht, in dem erwählten
Be=
ruf vorwärts zu kommen, all den Anſtrengungen, die die
Aus=
bildung verlangt? Wie bereits erwähnt, ſind die
Berufsausſich=
ten für die Gewerbelehrerin durchaus als günſtig anzuſprechen,
und es iſt anzunehmen, daß mit der fortſchreitenden Einrichtung
gewerblicher und hauswirtſchaftlicher Mädchen=Berufsſchulen
auch die Nachfrage nach Gewerbelehrerinnen nicht ab=, ſondern
eher noch zunehmen wird.
Nicht ſo günſtig wie für die Gewerbelehrerinnen ſehen
zur=
zeit die Berufsausſichten für die Handelslehrerinnen
aus. Während noch vor einigen Jahren die
Anſtellungsverhält=
niſſe der Handelslehrerin als beſonders günſtig angeſehen
werden konnten, ſcheint zurzeit die Ausſicht auf Anſtellung nicht
mehr ſo gut zu ſein. Immerhin iſt die Berufslage als eine ſolche
zu bezeichnen, daß einem für den Lehrberuf beſonders begabten
Mädchen mit ausgeſprochener praktiſch=kaufmänniſcher Begabung
und ſozialem Verſtändnis nicht davon abgeraten zu werden
braucht, die Prüfung als Handelslehrerin abzulegen. Dies iſt
beſonders deshalb möglich, weil die Handelslehresn, wie dies
kein anderer Beruf zuläßt, durch die Verbindung von
praktiſch=
beruflicher Leiſtung und pädagogiſcher Eignung in der Lage iſt,
auch den Beruf zu wechſeln, d. h. die Handelslehrerin wird unter
Umſtänden in die kaufmänniſche Praxis übergehen können, wenn
ihr vorübergehend der Zugang zum Schulamt verſchloſſen bleiben
ſollte. Die Ausbildungsbewegung iſt in dieſem Beruf durch die
Reformbeſtrebungen der letzten Jahre zum Stillſtand gekommen
und geſtaltet ſich heute folgendermaßen; entweder muß das
junge Mädchen, das den Beruf einer Handelslehrerin erſtrebt,
das Abiturium machen, genau wie die zukünftige Philologin oder
Volksſchullehrerin, und muß dann nach einer kaufmänniſchen
Geite 9
Praris ein ſechsſemeſtriges Studium auf der Handelshochſchule
abſolvieren, um zur Prüfung für das Lehramt an kaufmänniſchen
Schulen zugelaſſen zu werden, oder ſie wählt den Weg über die
höhere Handelsſchule, legt dann die Erſatzreifeprüfung ab und
kommt ſo zum Studium und zur Handelslehrerprüfung. Dieſer
zweite Weg über eine anerkannte höhere Handelsſchule wird
be=
ſonders in all den Fällen gewählt werden, in denen die pekunjäre
Lage des Elternhauſes eine ſo langwierige und teuere
Ausbil=
dung, wie der Weg über das Abiturium einer höheren
allgemein=
bildenden Lehranſtalt erfordert, nicht zuläßt. Für die künftige
Handelslehrerin ſcheint mir dieſer Weg über die Praxis deshalb
beſonders erwünſcht zu ſein, weil die ſpätere Lehrerin bei dieſer
Form der Ausbildung als Berufskollegin mit ihren ſpäteren
Schülerinnen zuſammenarbeitet und ſo die Nöte und Vorzüge
des Berufes ſelbſt als Berufsangehörige erlebt hat.
Unter den verſchiedenen Zweigen, der
Handelslehrerintätig=
keit ſcheint beſonders aufnahmefähig für künftige
Berufsaſpiran=
ten die Lehrpraxis an Verkäuferinnenklaſſen zu
ſein. Faſt alle Städte, die die Berufsſchulpflicht für weibliche
kaufmänniſch tätige Jugend eingeführt haben, gehen dazu über,
die Kontoriſtinnenklaſſen von den Verkäuferinnenklaſſen zu
tren=
nen. Das bedeutet aber eine Nachfrage nach beſonders dafür
ausgebildeten Lehrerinnen. Eine Einſtellung auf die beſonderen
Anforderungen für den Unterricht an dieſen Klaſſen würde auch
die Berufsausſichten der künftigen Handelslehrerin, nicht
un=
weſentlich verbeſſern. Daß dazu aber Praxis im Verkauf,
möglichſt eine längere Tätigkeit als Verkäuferin im Einzelhandel
notwendig iſt, braucht wohl kaum erwähnt zu werden.
Noch eine weitere Kategorie von Handelslehrerinnen wird
günſtige Ausſicht auf Beſchäftigung haben: das ſind Lehrerinnen
mit dem Examen für eine oder zwei fremde Sprachen und
Aus=
landsaufenthalt. Der Sprachunterricht nimmt naturgemäß in den
Handelsſchulen einen breiten Raum ein, und eine beſondere
Ein=
ſtellung und Eignung für dieſe Seite des Unterrichts in den
kauf=
männiſchen Lehranſtalten wird die Berufsausſichten der jungen
Lehrerin verbeſſern können.
Ueber die Befriedigung, die alle dieſe Lehrberufe zu bieten
vermögen, entſcheiden natürlich Ausbildungswege und
Eingrup=
vierung in Gehaltsklaſſen in keiner Weiſe. Und für die
Berufs=
wahl junger Mädchen ſollten dieſe Fragen, ſo weſentlich wir ſie
vom Standpunkte der Bewertung eines Berufes auch anſehen
mögen, niemals an erſter Stelle ſtehen. Denn nicht „wo ſtehe ich
in der Beſoldungsordnung?” wird die Frage heißen, die ein
jun=
ger Menſch ſtellt, wenn er vor der wichtigen Frage der
Berufs=
entſcheidung ſteht, ſondern: „werde ich den ſachlichen und
menſch=
liſchen Anforderungen genügen, die die Arbeit auf einem Gebiete
der Volkserziehung von mir erfordert?”
Wer glaubt, daß ihm die Beſchäftigung mit der
Volksſchul=
jugend im Alter von 6 bis 14 Jahren mehr Freude macht, wer
gern die grundlegende Bildung unſerer Jugend übermitteln
möchte, wird ſich mit Erfolg dem Beruf der Volksſchullehrerin
widmen; wer glaubt, daß er mehr Begabung und Neigung beſitzt,
die Jugend im Entwicklungalter von 14 bis 19 Jahren zu
unter=
weiſen und wer Freude an praktiſchem Tun beſitzt, wird ſich eher
zur Gewerbe= und Handelslehrerin eignen. Und ſicherlich wird
bei dieſen beiden Zweigen des Lehrberufes auch erheblich die
Freude an der Einführung in Fragen der ſozialen
Zuſammen=
hänge und in die Welt der Wirtſchaft mitſprechen, die die
Ausbil=
dung gerade hier vermittelt.
Und doch wird bei aller Verſchiedenheit der Anforderungen,
die der einzelne Beruf ſtellt, all dieſen Betätigungsgebieten etwas
gemeinſam ſein: alle dieſe Berufe ſtellen in gleicher Weiſe hohe
intellektuelle Anforderungen an die jungen Mädchen, die ſich
ihnen widmen wollen, und verlangen pädagogiſche Neigungen,
ſoziales Verſtändnis und Einfühlungsvermögen.
Dafür werden ſie aber auch den jungen Mädchen, die dieſe
Berufe wählen, das Bewußtſein geben, nicht an totemt Stoff,
ſon=
dern am edelſten Material, an Menſchen und für Menſchen
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Beckerſtr. 23, I. (7163
Seite 10
Donnerstag, den 13. März 1928
Nummer 75
32000 Landwirte demonſtrierten in Breslau.
Die Kundgebung der 32 000 Landwirte auf dem Schloßplatz.
In neunzehn Sonderzügen rückten die Mitglieder des Schleſiſchen Landbundes in Breslau an,
um für die wirtſchaftlichen Forderungen der agrariſchen Verbände zu demonſtrieren. Zahlreiche
Redner beklagten ſich, über die Not der Landwirtſchaft und verlangten dringende Kredithilfe von
der Regierung.
Ein Berg ſtürzte auf die Stadt Santos berab!
Anſicht der braſilianiſchen Hafenſtadt Santos.
Dei Dammoracf in Kanforiien.
300 Toie feſigeſiellt. — 865 Perſonen werden vermißt. — Ein
Auf=
ſeher rettet 42 Menſchen und ertrinkt. — 150 Millionen Dollar
Sachſchaden.
Los Angeles, 14. März.
ſen. Die Menſchenverluſte ſind hier gering, da die
Bis Mitternacht ſind faſt 300 Tote feſtgeſtellt
wor=
den. Die Zahl der Vermißten überſteigt 700. Man
glaubt, daß die Zahl der Toten ſich noch erhöhen
wird. Die Höhe des Sachſchadens wird auf 150
Mil=
lionen Dollar geſchätzt. Das verwüſtete Tal, in dem
Pfähle, die man in den Schlamm geſteckt hat, den
Fundort von Toten bezeichnen, erinnert an
Maſſen=
friedhöfe der Kriegszeit. Hier befanden ſich vorher
in dem landſchaftlich reizvollen Canop Pflanzungen
von Zitronenbäumen. Aus Los Angeles wurden
außer tauſend Freiwilligen auch tauſend Polizei=
Agenten für den Rettungs= und Ordnungsdienſt
ab=
geſchickt, doch befürchtet man, daß ſie nur noch die
Identifizierung der Leichen vornehmen können, ſo
ſchnell und vollſtändig hat die Kataſtrophe gewirkt.
Nach den letzten Ermittlungen werden im Tale San
Fernando infolge des Dammbruches im ganzen 865
Perſonen vermißt, wobei aber noch nicht feſtſteht, ob
alle als tot anzuſehen ſind. Die Zeitungen berichten
von zahlreiche Heldentaten und merhwürdigen
Ret=
tungen. Ein Aufſeher der Ediſon Company kam in
den Fluten um, nachdem er 47 Menſchenleben gerettet
hatte. Eine Mutter rettete ſich mit ihren drei
Kin=
dern auf eine alte Federmatratze, die vom
Waſſer=
ſtrom aus dem Haus heraus zwei Meilen weit
fort=
geriſſen wurde, bis ſie auf einem Baumgipfel
lan=
dete. Ein Mann ſchwamm mit ſeinem ſechs Monate
alt Kind am Halſe meilenweit. Er fand mit anderen
zuſammen an der Steilfeite des Canons Rettung, als
eine zweite 25 Meter hohe Woge donnernd
heran=
flutete. Die Gewalt der Fluten riß noch über 20
Meilen von der Bruchſtelle entfernt zehn Brücken
weg. Von der Stadt Santa Paula wurde nur der
Südteil zerſtört, etwa 100 Häuſer wurden weggeriſ=
Bevölkerung Zeit zur Flucht gehabt hatte.
Die Urſache der Kataſtrophe.
Das Staubecken gehört zu einer 320 Kilometer
langen Waſſerleitung, die nach Los Angeles
Trink=
waſſer liefert. Der eingebrochene Damm iſt 65 Meter
hoch und 8 Kilometer lang. Er war 1926 vollendet
worden. Ueber die Urſache der Kataſtrophe iſt man
ſich noch immer nicht im Klaren. Ein Erdbeben wird
für nicht ganz wahrſcheinlich gehalten. Die größte
Möglichkeit beſitzt die Annahme, daß das Waſſer
be=
reits ſeit Monaten den Damm unterſpülte, daß ferner
auch Dynamitſprengungen in der Nähe den Damm
erſchütterten. Seltſamerweiſe iſt der mittlere Teil
des Dammes ſtehen geblieben, während beide Flügel
vollkommen herausgedrückt wurden. Die
Poſtmeiſte=
rin der in der Nähe gelegenen Stadt Saugus
er=
klärte, die Pflanzer, die an dem San Franzisco=
Damm wohnten, hätten ſchon im letzten halben
Mo=
nat von nichts anderem mehr geſprochen als von den
Riſſen in dem Damm und von der Möglichkeit eines
Dammbruches. Zahlreiche Autofahrer beſtätigen auf
Grund ihrer in den letzten Tagen gemachten
Beob=
achtungen, daß Beſchädigungen in dem Damm
vor=
handen geweſen waren. Der „New York Hevald”
ver=
öffentlicht eine Meldung, wonach der Dammbruch
auf einen Racheakt zurückzuführen ſei. Die Farmer
in der Nähe des Dammes ſeien nämlich ſchon ſeit
längerer Zeit mit der Stadt Los Angeles im Streit
und hätten ſich rächen wollen. Die Behauptung,
wo=
nach der Dammbruch auf ein Erdbeben
zurückzu=
führen ſei, ſei nicht richtig, denn es ſei kein Erdbeben
verſpürt worden. Die Zeitung behauptet, daß der
Damm durch Dynamit geſprengt worden ſei.
10 Jahre Zuchthaus wegen verſuchten
Raubmordes.
Wiesbaden. Der bereits in einer früheren
Verhandlung wegen verſuchten Raubmordes zu ſieben
Jahren Zuchthaus verurteilte frühere
Freuden=
legionär., Otto Ludwig Müller aus Marxheim im
Kreiſe Höchſt hatte ſich am Montag wegen eines
wei=
teren Raubmordverſuchs zu verantworten. Das
Ge=
richt verurteilte ihn zu einer Geſamtzuchthausſtrafe
von zehn Jahren, zehn Jahren Ehrverluſt und
Stel=
lung unter Polizeiaufſicht.
Das Urteil im Elzer Brandſtiftungsprozeß.
Limburg. Am Dienstag gegen 10 Uhr
ver=
kündete nach dreiſtündiger Beratung der Vorſitzende
des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Dr. Lehr,
folgendes Urteil: Wegen Brandſtiftung in
Tatein=
heit mit Verſicherungsbetrug werden verurteilt:
Ja=
kob Schmitz zu 3½ Jahren Zuchthaus, Meta Schmitz
zu 2½ Jahren Zuchthaus, Juliane Schmitz zu 2
Jahren Zuchthaus, Joſeph Schmitz zu 1½ Jahren
Zuchthaus und Willy Schmitz wegen Anſtiftung zu
dieſem Verbrechen zu einem Jahr Zuchthaus. Jakob
und Meta Schmitz werden die bürgerliche Ehrenrechte
auf 5 Jahre, Juliane und Joſeph Schmitz auf 3
Jahre aberkannt. Juliane, Joſeph und Willy Schmitz
wird die erlittene Unterſuchungshaft angerechnet.
Wagner=Prozeß.
14. Tag.
Frankenthal. Die Kontrolle im Leunawerk
iſt nach den Bekundungen des Regierungsbaumeiſters
Hamm in den Zeiten der mitteldeutſchen Aufſtände
wie überhaupt in der Inflation nicht ſo ſtraff
gehand=
habt worden wie heutzutage. Im Gegenſatz zu ſeinen
Angaben in der Vorunterſuchung nennt der Zeuge
ſeinen ehemaligen Vorgeſetzten Schönberger einen
überaus korrekten Mann. Der Leuna=Zeuge Zſcheye=
Neu=Röſſen kann ſich auf viele Einzelheiten beim
Zu=
ſtandekommen des Kappenauftrags nicht mehr
be=
ſinnen. Der erſte Waggon Kappen ſei genau
nach=
gewogen worden. Bei den Nachweiſungen habe er
keine Unregelmäßigkeiten bemerkt. Die
Gegenüber=
ſtellung des als Separatiſt bezeichneten Zeugen
Engel=
mann=Kaiſerslautern mit Göttel brachte Vorwürfe
zwiſchen beiden. Göttel ſoll Wagnerſche Projekte mit
Abſicht verlottert haben, um Aufträge an ſeine
ſpä=
tere Arbeitgeberin zu bringen. Diplomingenieur
Wälder vom Dampfbetrieb des Leunawerks ſagt aus,
daß die gelieferten Kappen erſt von dem Zeitpunkt
an einwandfrei waren, als das Leunawerk
rekla=
mierte. Erſt nach Eröffnung der Vorunterſuchung
habe Zeuge von Unregelmäßigkeiten gehört. Der
Einbau von Winkeleiſen ſei nach ſeiner Anſicht
un=
nötig. Hamman halte er für nicht ganz rein. Als
Abſchluß der Donnerstagsſitzung wurde um 7 Uhr
abends noch der Sachverſtändige Denninger
vernom=
men. Die Winkeleiſen ſeien vom wärmetechniſchen
Standpunkt gänzlich unzweckmäßig. Die
Gewichts=
berechnung bei den Schieberkappen ſei nicht angängig.
Ein Preis von 6 Mark pro Kilo einſchließlich
Mon=
tage könne nicht als Uebervorteilung angeſehen
wer=
den. Im allgemeinen gelte bei Berechnung die Fläche
des äußerſten Mantels der Kappe als Grundlage.
Die Aufklärung der Mordtat im Berliner
Zeitungsviertel.
Berlin. Die ſchnelle und unevwartete
Auf=
klärung der Mordtat im Berliner Zeitungsviertel
hat allenthalben großes Aufſehen erregt. Die
Mör=
derin, die 24jährige Kontoriſtin Erna Anthony, hat,
wie ſchon kurz gemeldet, am Dienstag nachmittag
ein völliges Geſtändnis abgelegt. Es handelt ſich
nicht, wie man zuerſt annahm, um eine
Eiferſuchts=
tat, ſondern um einen Mord im Wutrauſch begangen.
Die ermordete Frau Schüler wußte, daß Erna
An=
thony ſeit längerer Zeit mit einem verheirateten
Mann ein Liebesverhältnis unterhielt. In der letzten
Zeit hat nun Frau Sch. häufig durchblicken laſſen,
daß ſie dieſe Beziehungen an die Oeffentlichkeit
brin=
gen würde. Daraufhin hat ſich Erna Anthony
ver=
anlaßt geſehen, der Frau kleinere Geldgeſchenke zu
machen. Die Kontoriſtin ſagt nun aus, daß Frau
Sch. ihr am Montag nachmittag gedroht habe, ihre
Kenntniſſe am nächſten Tage zu offenbaren. Darauf
habe ſie, die Kontoriſtin, ein Meſſer, das zum
Kar=
tonſchneiden verwendet wurde, an ſich geriſſen und
blindlings auf die Frau eingeſtochen. Sie ſei dann
in einer Autodroſchke nach Haufe gefahren, habe ſich
dort umgezogen, ihren Vater begrüßt und längere
Zeit Klavier geſpielt. Am nächſten Morgen wurde
ſie bereits verhaftet.
Ex=Meiſier Rudi Wagener
reiſt nach Amerika.
Rudi Wagener,
der deutſche Ex=Meiſter im Schwergewicht, trifft in
den nächſten Tagen in New York ein. Sein
Aufent=
halt in Amerika wird hauptſächlich Studienzwecken
dienen. Vor allem wird Wagener im Trainingslager
Jack Dempſeys verweilen, um den klaſſiſchen Stil
der Amerikaner, ihre Angriffs= und
Verteidigungs=
methoden kennen zu lernen und dadurch ſelbſt ſeinen
Stil zu verbeſſern. Unſer Bild zeigt den Ex=Meiſter,
als er ſich an Bord des Amerikadampfers „München”
begibt.
Der Mörder des Poſtagenten Karl verhaftet?
München. Unter dem Verdacht, den
Raub=
mord an dem Poſtagenten Karl aus Fall verübt zu
haben, wurde am Montag der 21jährige
Schäfte=
macher Lorenz Kernlinger in ſeiner Wohnung in
München verhaftet. Unter dem Verdacht, ſeinem
Bruder Vorſchub geleiſtet zu haben, wurde auch der
verheiratete 27jährige Schuhmacher Sebaſtian
Kern=
linger verhaftet.
Vier Bergarbeiter durch giftige Gaſe getötet.
Kattowitz. Im Dombrowaer Revier
verun=
glückten auf der Grube „Baska”, die an ein
Privat=
unternehmen derpacſtet und techniſch ſehr primitiv
ausgeſtattet iſt, vier Bergleute bei der Einfahrt durch
Gasvergiftung. Die Wiederbelebungsverſuche hatten
keinen Erfolg.
Dreifacher Mord in Caſablanca.
Paris. In einer Villa in Caſablauca wurden
der Bruder des Biſchofs von Orleans, deſſen Frau
und Neffe ermordet aufgefunden. Der Mörder, ein
eingeborener Diener der Familie, konnte beim
Ver=
kauf der geſtohlenen Juwelen verhaftet werden.
Zu dem Eiſenbahnunglück auf Ceylon.
London. Nach neueren Berichten aus Colombo
hat ſich die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück ums
Leben gekommenen Perſonen auf 25 erhöht. Die
Zahl der Verletzten beträgt 40. Das Unglück iſt
darauf zurückzuführen, daß einer der Züge nicht
vor=
ſchriftsmäßig auf ein Nebengleis abſchob, um den
Expreßzug auf der eingleiſigen Stricke paſſieren zu
laſſen.
Der engliſche Ozeanflug.
Hincheliffe an der
neufund=
ländiſchen Küſie geſichtet?
New York, 14. März.
Der engliſche Ozeanflieger Hinchcliffe, der umten
normalen Umſtänden heute vormittag Neufundloe
hätte erreichen müſſen, iſt nunmehr ſchon mehrer=
Stunden überfällig. Nach Berichten aus Neufund.
land iſt das Wetter an der dortigen Atlantiſchn
Küſte günſtig. Von Land aus wird ſcharfe Ausſchou
nach dem Flieger gehalten. Eine neuſeeländiſch=
Fiſchereiflotte, die etwa 200 Meilen von der
Küſt=
entfernt iſt, wurde ebenfalls benachrichtigt, nach den
Flieger auszuſchauen.
New York. Nach einem hier aufgefangenen
Funkſpruch ſichtete ein Dampfer ein großes Flugzeug
über dem Atlantiſchen Ozean in weſtlicher Nichtumg
fliegend. Es wird angenommen, daß es ſich um das
Flugzeug Hincheliffes handelt.
London. In einigen Kreiſen glaubt man, daß
der einzige Paſſagier in dem Flugzeug Hinchcliſfe
Miß Mackay iſt, die Tochter des bekannten Needer
Lord Inchcape.
Bis Mittwoch mittag iſt weiter keine Nachricht
über den Verlauf des Verſuchsfluges Hincheliffes zu
Ueberquerung des Ozeans eingetroffen. Das
Weit=
über dem Ozean iſt ſchön und fluggünſtig.
EP. London, 14. Män.
Die Weſtern Union Cabel=Cie, hat von einem An
geſtellten in Hearts Content in Neufundland en
Telegramm erhalten, wonach dieſer zwiſchen Külſt
grews und Holyrood um 1,30 Uhr nachmittags Ont
zeit ein Flugzeug geſichtet hat, das in nordweſtlich=
Richtung flog.
Aus New York wird gemeldet: Nach einem Teſ
gramm aus St. John (Neufundland) hat ein Beamt
der Telegraphengeſellſchaft in Brigues Conception
Bay, etwa 60 Kilometer nordweſtlich von St. John
das Geräuſch eines Flugmotors gehört. Nach einen
anderen Telegramm aus Winnipeg iſt an der Küſr
von Neufundland ein Flugzeug geſichtet worden. De
beiden New Yorker Meldungen bedürfen allerding)
noch der Beſtätigung.
Wie verlautek, befindet ſich an Bord des Apparatl
auch noch der Pilot Sinclair. Mit Sicherheit iſth
bannt, daß ſich außerdem eine ſchwarze Katze an Bou
befindet, die dem Flieger Hinchcliffe von ſeiner
Mut=
ter als Talisman geſchenkt wurde.
Großer Einbruchsdiebſtahl.
Sorau. Ein Einbruchsdiebſtahl wurde in der
vergangenen Nacht in einem hieſigen Goldwarem
geſchäft verübt. Geſtohlen wurden Schmuckſachen in
Geſamtwerte von etwa 10 000 Mark ſowie etwa 300
Mark Bargeld. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Zur Ermordung des Juweliers Truphéme.
EP. Paris. Der Geldſchrank des vor einiger
Zeit als völlig verkohlte Leiche in einem
Straßen=
graben aufgefundenen Pariſer Juweliers Lruphöme
wurde am Dienstag gerichtlich geöffnet. Er war
voll=
graben aufgefundenen Pariſer Juweliers Trupheme
als er ermordet wurde, ſeinen ganzen Beſitz bei ſich
führte. Außerdem ſind Schmuckſachen im Werte von
270 000 Franken verſchwunden, die Trupheme von
anderen Juwlieren übergeben worden waren. — Die
Blätter melden, daß ein anderer Pariſer Juwelier,
Armand Drobny, ſeit mehreren Tagen mik ihm
an=
vertrauten Schmuckſachen im Werte von 500000
Franken verſchwunden iſt.
Millionenunterſchlagung beim Belgrader
Stadtmagiſtrat.
Sieben Millionen Dinar veruntreut.
DD. Belgrad. Am Sonntag wurde hier der
Chef der Rechnungsabteilung der Belgrader
Stadt=
gemeinde, Milutin Nafdanovie, verhaftet, nas in
der ganzen Stadt großes Aufſehen hervorrief. Ueber
die Angelegenheit erfährt man folgende Einzelheiten:
Gegen Ende des Vorjahres erſchien unerwartet eine
Kontrollkommiſſion in der von Najdanovie geleiteten
Abteilung und nahm eine Prüfung der Bücher vok.
Intereſſant iſt dabei die Tatſache, daß Najdanovie h
zu dieſem Zeitpunkte niemals kontrolliert worden
war, obwohl er bereits 20 Jahre in dieſem Bureal
tätig war. Die Kontrollkommiſſion ſtellte tatſächlich
ein Manko von 63 000 Dinar feſt. Najdanovie ſolle
deshalb ſofort unter Anklage geſtellt werden, be
ſchwor jedoch unter ſcheinbar reumütigem Geſtandnis
die Kommiſſion, ihm bis zum 7. Januar 1928 Zeit
zu laſſen, da er bis zu dieſem Zeitpunkte den Schaden
wieder gutmachen werde. Um keinen Skandal
aufzu=
wirbeln, ging die Kommiſſion auf dieſen Vorſchlag
ein. Am 7. Januar erſchien die Kommiſſion wieder,
erfuhr aber, daß ſich Najdanovie ſeit Ende Dezember
im Bureau nicht mehr habe blicken laſſen, den
Scha=
den aber nicht gutgemacht habe. Die Kommiſſion
nahm ſogleich eine abermalige, noch rigoroſere
Duraß=
ſicht der Bücher und der Kaſſe vor. Es wurde feſte
geſtellt, daß die unterſchlagene Summe nahezu ſieben
Millionen betrage. Dieſen Betrag hatte Najdanobie
vom Jahre 1923 bis Ende 1927 allmählich
unter=
ſchlagen. Die Kommiſſion erſtattete die Anzeige bei
der Polizei, durch die bald feſtgeſtellt wurde, daß
Najdanovic Belgrad noch nicht verlaſſen hatte. Am
Sonntag erkannte ein Polizeiagent Najdanovie aul
der Straße und nahm ihn feſt. Der betrügeriſche
Beamte geſteht ſeine Schuld im vollen Umfange ein. —
Die Leiche Kinkeads geborgen.
Southampton. Die Leiche des Fliege:s
Kinkead, der, wie bereits gemeldet, beim Einfliegen
eines Rennflugzeuges ertrunken iſt, wurde am
Diens=
tag im Führerſitz des ins Meer geſtürzten
Flug=
zeuges aufgefunden und geborgen.
Weitere Erdrutſchgefahr in Santos.
Die tropiſchen Regenfälle in Santos haben die
Gefahr neuer Erdrutſche außerordentlich vermehrt.
Die Ingenieure der Stadt erklärten nach der
In=
ſpektion des auf dem Gipfel des Berges Mont Ser=ak
befindlichen Kaſinos, daß es in den nächſten 24
Stun=
den zuſammenſtürzen werde. Die Erdrutſche vom
Samstag ſind nach den bisherigen neuen
Feſtſtellun=
gen geringer, als zuerſt angenommen wurde und
umfaſſen etwa eine halbe Million Tonnen. Die
ge=
borgenen Leichen ſind bereits ſtark verweſt und
be=
drohen dadurch die Stadt mit einer gefähriſchen
Epidemie.
wurden in der letzten Zeit von folgenden Delegatlonen studiert
und als technisch vollkommenste Anlagen der Welt anerkanntt
Die Reemtsma-Werke
Fabrlkationsleiter des schwedischen Tabak- =Deleglerter ingenleur des türklschen
Tabak-
monopols
monopols
Generaldirektor der polnischen Tabakregie zDelegation des Picardo-Konzerns, Buenos-Alres
Inspektor der österreichischen Tabakregie sDelegation des Veado-Konzerns, Rio de Janeiro
Delegierter der französischen Tabakregie sDelegation der italienischen Tabakregie
und viele weitere Delegationen aus Brüssel, Oslo, Kopenhagen, Amsterdan, Pernambuco uS0.
Dies beweist das
über den ganzen Erdkreis reichende-
Ansehen der Mischungswerkstatt der
REEMTSMA
CIGARETEN
Seite 12
Donnerstag, den 15. März 1928
Nummer 75
Opotl Shiel und Tarnen.
Handbalſ=EndſpielederOSB.
Die Situation in den einzelnen
Landes=
verbänden.
In faſt allen Landesverbänden der Deutſchen Sportbehörde ſtehen
die Handballkämpfe vor ihrem entſcheidenden Abſchluß.
Süddeutſch=
land hat fetzt in SV. 98 Darmſtadt und Deutſcher SV. München ſeine
beiden Gruppenmeiſter ermittelt, die am 18. März und 1. April den
Endkampf um die Verbandsmeiſterſchaft austragen. — Auch in
Nord=
deutſchland ſtehen die beiden Teilnehmer am Endſpiel feſt.
Nach=
dem am Vorſonntag der „Titelverteidiger Pol. SV. Hannoder im
Zwiſchenrundenſpiel die Boruſſia Harburg geſchllagen hatte, qualifizierte
ſich jetzt der Pol.SV. Hamburg durch einen 12:0=Sieg über die
Har=
burger Boruſſen für das Endſpiel. Es iſt alſo alles den Erwartungen
entſprechend gekommen: die Poliziſten von Hannover und Hamburg
werden wieder um den Titel kämpfen. — In Berlin gab es beim
erſten Endſpiel um die Brandenburgiſche Meiſterſchaft eine nicht
ge=
inge Ueberraſchung. Der langjährige Titelhalter Pol. SV. Berlin
mußte ſich vom Deutſchen Handball=Club Berlin, der unter der
Sturm=
führung des bekannten Leichtathleten Schelenz eine ausgezeichnete
Partie lieferte, nach hartem Kampf 5:6 (1:5) geſchlagen bekennen. Die
Poliziſten haben nun ja noch die Chance, im Rückſpiel die Scharte
wieder auszuwetzen, aber das wird nicht leicht ſein. —
Weſtdeutſch=
ands Hacndballer trugen die zweite Runde von ſechs fälligen aus.
In Oberhauſen ſchlug der Favorit VfB. Aachen die Sp.=Vg.
Ober=
hauſen 6: 3. „Preußen”=Eſſen unterlag gegen Solingen 95 2:4. Die
Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: 1. VfB. Aachen 6:0 Punkte,
2. Solingen 95 4:0 Punkte, Sportfreunde Siegen 2:2 Punkte, VfL.
Münſter kein Spiel, Kurheſſen Kaſſel 0:2 Punkte, Preußen Eſſen und
Sp.=Vg. Oberhauſen je 0:4 Punkte. — Mitteldeutſchland
trug am 11. März ſeine Zwiſchenrunde aus. Es gab dabei inſofern
eine Ueberraſchung, als ſich der ſonſt ſehr ſchußgewaltige SC. 04
Frei=
tal vom Pol.SV. Leipzig 1:2 ſchlagen laſſen mußte. Der
Titelvertei=
diger Pol. SV. Halle kornte TuB. Werdau erſt nach Verlängerung 5:4
bezwingen. Zwei Verlängerungen wurden im Spiele zwiſchen Pol. SV.
Magdeburg und Pol.SV. Erfurt notwendig. Die Magdeburger ſiegten
ſchließlich 7:6. Miteldeutſchland beſitzt alſo — nach dieſen Ergebniſſen
zu urteilen — ſechs ziemlich gleichwertige Mannſchaften. Auf den
End=
kampf darf man mit Recht geſpannt ſein.
Säddeutſchlands neue Handball=Elf.
Für das am 25. März in Darmſtadt zum Austrag kommende
End=
ſpiel um den Handball=Pokal der DSB. gegen Brandenburg iſt die
fol=
gende Süddeutſche Mannſchaft aufgeſtellt worden: Bender (VfN.
Schvan=
heim); Roſen (Schwaben Augsburg), Reuter (SV. 98 Darmſtadt);
Geb=
hardt (SpVg. Fürth); Böhm (Pol. SV. Babenhauſen), Allwohn,
Fied=
ler, Werner, Jans, Dietz, Hennemann (alle SV. 98 Darmſtadt).
Vom ſüddeutſchen DSB.=Handball.
Nach der Verſchmelzung von Fußball und Leichtathletik in
Süd=
deutſchland wird auch eine Gebiets=Neueinteilung im
Hand=
ball notwendig. Diefe erfolgt am 1. Auguſt in Angleichung an die vier
beſtehenden Fußball=Bezirke Bayern, Württemberg=Baden, Rhein=Saau
und Main=Heſſen. — Das Verbot für Handballſpiele, im
Monat Juli bleibt auch in dieſem Jahre in Kraft.
Liga=Aufſtiegſpiele.
Rot=Beiß Darmſtadt — Polizeiſportverein Butzbach.
Am kommenden Sonntag beginnt die Rückrunde der
Ligaaufſtieg=
fpiele. Rot=Weiß empfängt den Polizeiſportverein Butzbach, der die
Spiele der Vorrunde ohne Punktverluſt abſolvieren konnte. Wir werden
giif dieſes intereſſante Spiel noch zurückkommen.
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D.T.
Der dritte Lenzmondſonntag (18. März) wird wieder zu einem der
arbeitsreichen Sonntage in der Turnarbeit des Gaues werden. Zunächſt
bringt dieſer Tag die Entſcheidung im Gauwaldlauf für Turner und
Jugendturner in Seeheim. Die Wettkämpfe beginnen nachmittags
2½ Uhr und finden dieſe mit einer Siegerehrung im Turnerheim des
Tv. Seeheim (Darmſtädter Hof) ihren Abſchluß. Seeheim, welches bereits
im Jahre 1925 zum erſtenmal die Turner des Main=Rhein=Turngaues
zum Gauwaldlauf in ſeinen Mauern begrüßen konnte, hat für den
be=
vorſtehenden Lauf alle Vorbereitungen auf das vorbildlichſte getroffen,
ſo daß eine reibungsloſe Abwickelung dieſes Wettkampfes geſvährleiſtet
erſcheint. — In Büttelborn findet unter Leitung von Gau=
Kinderturn=
wart Schneider=Eberſtadt die erſte Gauübungsſtunde für Leiter und
Leiterinnen von Kinderturnabteilungen ſtatt. Die Turnordnung
um=
faßt, neben allgemeiner Ausbildung, die Wettübungen zu den einzelnen
Bezirtsjugendturnen für 1928. Dieſe Uebungsſtunde findet in der neu
erbauten Turnhalle des Tv. Büttelborn ſtatt. — Der vierte Bezirk
des Gaues ruft zum 18. März die Leiter und Leiterinnen von
Turnerin=
nen= und Frauenabteilungen zur gemeinſamen Uebungsſtunde, die
vor=
nehmlich den Vorbereitungen zum 9. Gaufrauenturnen in Crumſtadt
ſo=
wie dem 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln dienen ſoll, nach Traiſa,
vor=
mittags 8½ Uhr, zuſammen. Die Uebungsſtunde beſchließt eine
Be=
ſprechung der bevorſtehenden Gauveranſtaltungen ſowie Ausgeſtaltung
der Wettkämpfe zum Frauenturnen in Crumſtadt und Köln. Die Leitung
unterſteht dem Bezirksleiter für Frauenturnen, Turnwart L. Schwarz,
Tgſ. Darmſtadt.
Radfahren.
Dir ſportlichen Ergebniſſe bei dem Radſportfeſt des Gaues 70 Heſſen=
Darmſtadt.
Nachdem nunmehr faſt alle Ergebniſſe errechnet ſind, dürfte es ſich
lohnen, einen Rückblick auf das gelungene Feſt zu werſen. — Mit einem
flotten Eröffnungsmarſch von der Kapelle Weber wurde das Feſt
einge=
leitet. Hierauf folgte, von Mitgliedern des DBC. 83 flott gefahren, ein
16er Begrüßungsreigen. Die Begrüßungsanſprache hielt der erſte
Gau=
vorſitzende Herr Frahnert. Darauf ſtanden ſich die beiden
Jugendmamn=
ſchaften vom RV. Michelſtadt im Endſpiel gegenüber, das die erſte
Jugendmannſchaft ſicher gewann. Im Wettbewerb ſtanden ſich die beiden
6er Damenmannſchaften des RV. Groß=Gerau und des Darmſtädter
Bichcle=Club 83 gegenüber, das die routiniertere Mannſchaft des DBC.
für ſich entſcheiden konnte. Zur 2er Kunſtmeiſterſchaft des Gaues hatten
gemeldet: der RV. Groß=Gerau als Titelverteidiger, der Velozipedklub
Darmſtadt und der RV. Erbach. Das Ergebnis dürfte die Groß=Gerauer
wiederum als Gaumeiſter ſehen. Bei der Gaumeiſterſchaft im 2er
Rad=
ball gab es eine kleine Ueberraſchung. Michelſtadt wurde ſicherer Sieger
über den RV. König. Einen berechtigten langanhaltenden Beifall
er=
rang der von Kindern des VCD. ſchön und fehlerfrei gefahrener 6er
Reigen. Der Velozipedklub 1899, der mit ſeiner erſten Jugendmannſchaft
als Sieger aus dem Wettbewerb um den Wanderpreis des
Darmſtädter Tagblatts hervorging, fuhr ſeinen ſiegreichen 6er
Jugendreigen.
Eine Klaſſe für ſich waren die Leiſtungen des 1er Kunſtfahrers,
Herrn Heidenreich=Breslau. Was Heidenreich alles auf ſeinem Rade
vor=
führte, ſei es im Steiger oder Steuerrohr, das läßt ſich nicht zu Papier
bringen. Dieſer erſtklaſſige Kunſtfahrer eroberte ſich im Sturm die
Herzen ſeiner aufmerkſamen Zuſchauer. Dieſe hielten auch nicht mit
ihrem herzlichen Beifall zurück. — Die geplante Revanche im 8er
Stab=
ſchmuckreigen gegen den RV. Aſchaffenburg=Damm iſt dem DBC. nicht
geglückt.
Im 6er Kunſtreigen errang der VCD. zum wiederholten Male die
Gaumeiſterſchaft durch ſeine ganz hervorragende Fahrweiſe. Im Zer
Radball um die Gaumeiſterſchaft ſiegte die erſte Mannſchaft des RV.
Michelſtadt über die zweite Mannſchaft des gleichen Vereins. Wahre
Lachſalven rief die Nummer 15 des Programms hervor, die mit drei
Fragezeichen bezeichnet wurde. Die zwei humoriſtiſchen Kunſtradfahrer
bewahrten auch nach der Vorſtellung ihr Inkognito, ſo daß es uns nicht
möglich iſt, ſie namentlich zu benennen.
Mit größter Spannung ſah man dem Einladungskampf im 2er
Radball zwiſchen Straßburg und dem neuen Gaumeiſter entgegen. Es
ſtanden ſich gegenüber: der Velo=Club Cronebourg und der Gaumeiſter
RV. Michelſtadt. Nach intereſſantem, äußerſt fairem Kampfe gewannen
die Cronebourger mit 7:5 Toren.
Die Ergebniſſe:
2er Radball um die Gaumeiſterſchaft: 1. RV. Michelſtadt; 2. RV. König.
3er Radball um die Gaumeiſterſchaft: 1. RV. Michelſtadt 1 Mannſchaft;
2. RV. Michelſtadt 2. Mannſchaft.
2er Jugend=Radball: 1. RV. Michelſtadt; 2. RV. Michelſtadt: 3. VC.
Darmſtadt.
6er Kunſtreigen um die Gaumeiſterſchaft: Velozipedklub 1899
Darmſtadt 11,19 Punkte.
8er Stabſchmuck=Reigen um den Ehrenpreis des Herrn Fabrikanten
Konzelmann: 1. RV. Aſchaffenburg=Damm 8,12 Punkte: 2. DBC. 83
Darmſtadt 8,06 Punkte.
6 erDamen=Reigen um den Ehrenpreis des Herrn Heinrich Sames:
1. DBC. 83 Darmſtadt 8,15 Punkte; 2. RV. Groß=Gerau 7,69 P.
6er Jugend=Reigen um den Wanderpreis des Darmſtädter Tagblattes:
1. Velozipedklub 1899 8,15 Punkte. — Die nächſten Sieger ſtehen
noch nicht endgültig feſt.
Fußball.
Verein für Raſenſpiele e. B.
Der VfR. ſchreibt uns: Schon heute weiſen wir die Mitglieder und
Anhänger des Vereins auf das am kommenden Sonntag in Seeheim
ſtattfindende Verbandsſpiel unſerer erſten Mannſchaft hin. Als letztes
Spiel in dieſer Saiſon bildet dasſelbe auch zu gleicher Zeit das ſchwerſte,
denn wir alle wiſſen, daß es gerade der Sportverein Seeheim fertig
brachte — mit wenigen Ausnahmen — alle Spiele auf ſeinem Platz zu
gewinnen. An Schlachtenbummlern wird es ſicher nicht mangeln, zumal
die Zugverbindung mit dem Zuge ab Hauptbahnhof 1,28 Uhr ſehr
gün=
ſtig iſt, und außerdem ein ſehr ſpannendes Treffen zu erwarten ſein
dürfte. Näheres über die Mannſchaft erfolgt an gleicher Stelle.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 15. März. 13.30: Raſſel: Hauskapelle. o 15.30:
Mittelſchullehrer Hering: Die Buchdruckerkunſt. O 16.30: Funkorch.
Mitw.: Eliſabeth Friedkich (Sopran). 17.45: Aus den Novellen
von Gogol. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30:
Kaſſel: Mathilde Meißel: Die Frau und die Blumen. o 18.40:
Kaſſel: Dir. Dr. Grauer: Kalkulation im landwirtſchaftlichen Betrieb.
O 19.20: Vortrag von Colin Roß. O 20.10: Buer bei Osnabrück:
Glockenſpiel für die Baſilica de la Mercede in Santiago de Chile.
O 20.30: Stuttgart: Dalibor”. Oper in drei Akten, Muſik von
Smetana. Perſ.: Wladislaw, König von Böhmen: Dalibor;
Budiwof, Befehlshaber der Wache; Beneſch, Kerkermeiſter; Veit,
Dalibors Knappe; Milada, Schweſter des ermordeten Burggrafen;
Jutta, ein Waiſenmädchen; Ort: in der Burg von Prag und Umgeb.
Zeit: Um 1500. O 23: Berlin: Tanzkurſus. — Anſchl.: Tanzmuſik.
Siuttgart.
Donnerstag, 15. März. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Fum.
orch. Einl.: Lieſel Sauter. O 18.15: Freiburg: Prof. van Calter=
Meeresfreiheit. O 18.45: Die Verſchiedenartigkeit der menſchlichenn
Wuchsform und ihre kliniſch=ärztliche Bedeutung. O 19.15: E. Wittch=
Ueber die fahrenden Puppenſpieler. O 19.40: P. Deiſenhofer;
Ver=
kaufskunſt. Warenkenntniſſe. O 20.10: Buer b. Osnabrück:
Vyr=
führung des für die Baſilica de la mercede in Santiago de Chiler
beſtimmten Glockenſpiels. O 20.30: Dalibor”. Oper in drei Akten.
Muſik von Smetana. Perſonen: Wladislaw, König von Böhmen
v. Wiſtinghaufen; Dalibor: Hanus; Budivoi, Befehlshaber derr
Wache: Hofele; ein Richter: Thyſſen; Beneſch, Kerkermeiſter:
Conzel=
mann; Veit, Dalibors Knappe: Harlacher; Milada, Schweſter d..
ermordeten Burggrafen: Colette Wyß; Jutta, ein Waiſenmädchen= =
Maria Fiechtl: Vaſallen des Königs, Räte des königlichen Gerichts.
Männer und Diener, Dalibors Volk. O 23: Berlin: Funktanzſtunde.,
— Anſchl.: Tanzmuſik.
Berlin.
Donnerstag, 15. März. 12.30: Mitteilungen und praktiſche=
Winke für den Landwirt. o 15.30: Prof. Dr. R. Schmidt: Gotiſche*
Bild=Teppiche. O 16.15: „Jüngſte Dichter”, Einl. H. Kaſak. Wernern
Türk und Wolfgang Hellmert leſen eigene Werke. O 17: Konzert.
Werke von Carol Rathaus. Mitw.: H. Schrader (Klarinette), dern
Komponiſt (Klavier), Margarete Roll (Sopran). O 18.30: Eſperanto.
Dir. J. Glück: Enciklopedia Vortaro de Eugen Wüſter. o 19: Dr.:
Cohn=Weber: Die großen Kulturen des Oſtens”. (Das alte
Perſer=
reich.) 19.30: Prof. Dr.=Ing. Hanemann: Die Metallographie, eme*
neuzeitliche Wiſſenſchaft. (Der innere Aufbau der Metalle., a 20.
Miniſterialrat Dr. J. Krohn: Siedlungs=Erleichterungen für Unfalle=
Verletzte. O 20.30: Vortrag. O 21: Abendunterhaltung. Tango=Orch.
„Manuel, Romeo”. Borel=Clerc: Madelon=Madeleine. — Biancos;
Plegaria, Tango mit Geſang. — David: Abendſtimmung. —
Vaporjieff: Cadenza. — Laupie: Sueno, Tango. — Moſzkowſty=;
Parodiſtiſche Variationen über einen Gaſſenhauer. — Chriſtine:;
Un bon Mouvement, Step mit Geſang. — David: Romanze. —
Vaporiieff: Allegro (Moto perpetuo.) — Donato: A Media Luz.=
Tango mit Geſang. — Padilla: Das iſt Paris, Oneſtep mit Geſang.,
O 22: Die letzte Stunde des Berliner Sechstagerennens aus dem z
Berliner Sport=Palaſt. — 23: Funk=Tanzſtunde. — Anſchl.:
Tages=
nachrichten. — Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Stettin: 20.30: „Faſchings=Nachklänge. Mitw.: Mandolmen;
Quintett (Ernſt Pittelkow), Karl Heinz Graumann vom Stadt==
Theater Stettin (Tenor), Giſela Klärmann vom „Trocadero‟”
Stettin (Sopran), Dore Millbrett und Fred Krüger, H. Scheiben= (Flügel). — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 15. März. 14:
Ernährungs=
wiſſenſchaftl. Bewertung der vegetariſchen Küche und der Ro Iſt..,
O 14.30: H. v. Bismarck: Reiſen und Abenteuer in Chma. o 15:-
Seefiſchernährung im Haushalt. O 15.35: Wetter und Börſe—
O 15.40: Kochanweiſungen. O 16: Erziehungsberatung. O 16.30::
Prof. Dr. Rießer: Einige Grundfragen körperlicher Leiſtung. o 177-
Berlin: Konzert. Werke von Carol Rathaus u. Mitw. des Komp==
O 18: Schulrat Meyer, Heydekrug: Deutſche Schularbeit im Memel=. O 18.30: Spaniſch f. Fortgeſchr. O 18.55: Oberforſtm. a. D.-
Lach: Die Bedeutung der Forſtgutſaatanerkennung für die
Wald=
kultur. O 19.20: Oſtdeutſche Dichtungen. K. Lange (Einleitg.),,
Dr. Lüdtke (Rezit.). O 20.10: Langenberg: Buer bei Osnabrück.
Geläute des für die Baſilika de la Mercede in Santiago m Chile;
beſtimmten Glockenſpiels. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Berlin:
Abendunterhaltung. Mitw.: Tango=Orch. Manuel Romeo, Asto
D=Orio (Kontrabaß), A. Schmidt=Badekow (Klavier). — Anſchl.:
Preſſenachrichten. O 22: Berliner Sportpalaſt: Die letzte Stunde;
des Berliner Sechstage=Rennens. O 23: Funk=Tanzſtunde. — Danach:
Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Wärmere Luftmaſſen ſind vorgeſtoßen und haben auch in unſerem
Gebiet zu Temperaturanſtieg geführt. So lag in der vergangene
Nacht das Minimum nur um Null und vereinzelt etwas darunter. —
Ueber Skandinavien, Deutſchland und Frankreich iſt der Luftdruck arn
geſtiegen. Gleichzeitig rückt von Weſten eine neue Störung nach der
europäiſchen Kontinent vor, deren Vorderſeitenwirkung über Nordweſx.
europa kräftigen Temperaturanſtieg und bereits Niederſchläge gebrackt
hat. Bei uns erfährt zunächſt der Witterungscharakfer noch wenin
Aenderung.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. März: Wolkiges Wetter, Tempera
turen nur wenig verändert, vereinzelt Neigung zu leichten Nieder
ſchlägen.
Ausſichten für Freitag, den 16. März: Zeitweiſe ſtärker bewölkt, Temu
peraturen wahrſcheinlich langſam weiter anſteigend, Neigung zu
Niederſchlägen.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Miife H
Temp. Wind:
Ort:
ſchlag decke
Wetter:
in C0
in mm in em
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) wolkig NO Waſſerkuppe:
Feldberg: Nebel —3 1,0 (Schwarzw.) Nebel NO. gef Zugſpitze: wolkig —1‟ Kahler Aſten: Schnee Fichtelberg: Nebel —4
Iin jeder Umemied. Fadkuns eines der schönen Reisebider
Mit Eckstein durch die Welt aus aler Herten Tander!
ſusmmer 75
ImſtädterCagblatte
Donnerstag, den 15. März
Die Reichsbank im Jahre 1927.
drr Abſchluß der Reichsbank für das Jahr 1927 ergibt eine ſtarke
Segrung des Rohgewinns von 112,9 Millionen i. V. auf 149 Millio=
1— DDas Anwachſen des Gewinnes erklärt ſich in der Hauptſache aus
Dücfteigerten Kreditbeanſpruchung bei der Reichsbank, die ſich beſon=
Dymn Wechſelankaufsgeſchäft aber auch im Lombardgeſchäft
auswirk=
uu ſEs verbleibt ein Reingewinn von 26 058 459 (22 792247) RM. Der
9wlrhen Rücklage werden hiervon 20 Prozent — 5 211 692 (4 558 449)
39 üütberwieſen. Nach dem Bankgeſetz ſtehen von dem verbleibenden
3um Reich 5 511 860 (4 205 375) RM. und den Aktionären 15 334 908
ſ12 : 423) RM. zur Verfügung. 12 (10) Prozent Dividende au
188 100 RM. begebene Reichsbankteile erfordern 14 734 572
E7S810) RM. Der Reſt von 600 335 (1749 613) RMM. wird dem
Gütalreſervefonds für künftige Dividendenzahlung zugeführt, der da=
Goauf 45,4 Mill. anwächſt. Der geſetzliche Reſervefonds beträgt nach
4üeberweiſung 43 721 874 RM.
*Verwaltungsbericht gibt in gewohnter Weiſe eine Analyſe des
arktes in der Berichtszeit. Er gibt die Gründe wieder, weshalb
ſichsbank zu Beginn des Jahres den Diskontſatz auf 5 Prozent
ſetzt habe. Bei der Darſtellung der Steigerung des
Wechſel=
es bemerkt er, der größte Teil der Wechſeleinreichungen entfalle
e Banken und ſonſtigen Geldinſtitute. Bei der ſteigenden Tendenz
Geſtandes hätten ſich auch die durchſchnittlichen Laufzeiten der
dis=
tit—rten Wechſel erhöht. Er geht dann kurz auf die Transaktionen der
ſdioiskontbank ein. Nur ein zentraler Geldmarkt ſei in der Lage,
el verfügbaren Mittel nach allen Teilen des Reiches zu disponieren.
ſitzſchland ſei nicht reich genug, um ſich den
Luxusunzweckmäßi=
riKapitalverwendung leiſten zu können. Auch in den
Aus=
ſrmangen über die Auslandskredite kommt die bekannte Anſicht des
e Sbankpräſidenten erneut zum Ausdruck. Bei der privaten
Wirt=
könne man in der Regel annehmen, daß mit Hilfe von
Auslands=
tenhen eine befriedigende Produktionsſteigerung erzielt werden könne.
e TTätigkeit der Beratungsſtelle habe das Vertrauen des Auslandes zu
uſ ſchlands Finanzgebarung verſtärkt. Die Gold= und Neviſenpolitik
WReichsbank ſei weitgehend von den Auslandskrediten beeinflußt
ge=
ſſer. Die Vermehrung des Zahlungsmittelumlaufes ſei vertretbar,
Die Geſamtumſätze erhöhten ſich von 626 924 auf 729 930 Milliarden.
e) Hauptziffern der Bilanz ſind bereits aus dem Reichsbankausweis
EI1. Dezember 1927 bekannt. Ende 1927 ſtanden 8495 Beamte, 811
reisſtellte und 632 Arbeiter und Arbeiterinnen im Dienſte der Bank.
er Zahl der Zweiganſtalten hat ſich durch Errichtung einer Reichsbank=
Gmſtelle mit Kaſſeneinrichtung von 453 auf 454 erhöht, darunter 17
bischsbankhquptſtellen und 84 Reichsbanknebenſtellen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Die Hamburg=Amerika=Linie im Jahre 1927. Wie bereits
angekün=
wird die Hapag (Hamburg=Amerikaniſche=Paketfahrt=A.=G.,
Ham=
rnſg) eine von ſechs Prozent im Vorfahre auf acht Prozent erhöhte
ichidende verteilen. Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt das
Ge=
mtterträgnis von 49,5 Millionen RM. gegen 32,5 Millionen RM. im
uſ=jahre aus. Aus dem Betriebsertrag von 32,6 Millionem RM. gegen
Millionen RM. im Vorjahre dienen 19,9 (14,1) RM. zu
Abſchreibun=
auf die Flotte. Die Dividende auf 130 Millionen RM. alte Aktien
30 Millionen RM. junge Aktien erfordert 11,6 Millionen RM. Der
linttenbeſtand der Geſellſchaft ſetzt ſich am Ende des Jahres aus 168
ſchiffen, fünf Seebäder=Dampfern, 24 See= und Flußſchleppern und
ſonſtigen Fahrzeugen mit insgeſamt 1 051 882 Brutto=Regiſter=
Ton=
eil zuſammen. Auf den Schiffen der Geſellſchaft wurden im Jahre 1927
i eſamt 114 135 Paſſagiere befördert.
J. G. Farbeninduſtrie A.G. Zur Fabrikation und dem Verkauf von
hetographiſchen Produkten in Amerika iſt Anfaug ds. Js. in
Verbin=
ung mit der Ansko Photopvoducts Inc. de Agfa=Ansco Photoproduets
i) gegvündet worden. Wie wir hören, wird die Abſicht im Hinblick auf
hohen amerikaniſchen Zoll, der die Einfuhr der in Wolfen hergeſtell=
Rohfilme erſchwert, eine Rohfilmfabrik in der Nähe von Neuv York,
Pinghampton, zu errichten, jetzt verwirklicht. Die Fabrik ſoll bereits
mſ Herbſt ds. Js. betriebsfähig ſein.
„Miag”, Mühlenbau und Induſtrie A.=G., Frankfurt am Main.
ei der Geſellſchaft waren 1927, wie uns beſtätigt wird, an Steuern
1834 (873 363) RM. notwendig, für Abſchreibungen wurden 824 860
8i-5 000) RM. verwendet. Die Handlungsunkoſten konnten in
Aus=
varkung der Sanierungsmaßnahmen von 9,94 auf 9,45 Mill. RM.
her=
uingedrückt werden. Bekanntlich werden wieder 10 Prozent Dividende auf
17-80 Mill. RM. umlaufendes Stammkapital verteilt. Der Umſatz
über=
treg 1927 um gut ein Drittelprozent den des Vorjahres. Der
Auftrags=
bäſſtand am 1. Januar 1928 und die Umſätze in den zwei erſten Monaten
dess laufenden Jahres ſeien gegenüber der gleichen Zeit 1927 weſentlich
g5 ößer. Den Vorſitz im Aufſichtsrat wird Jakob Goldſchmidt anſtelle
vun Generalkonſul Hinke übernehmen.
Frankfurter Brauhaus, e.G.m.b.H., Frankfurt a. M. Wegen der
ſachwebenden Verkaufsverhandlungen mit dem Braubankkonzern ſoll der
wericht für 1927 erſt in der auf den 21. März einberufenen
General=
werſammlung bekanntgegeben werden, in der auch dieſer Punkt der
Ver=
la=ufsverhandlungen, ferner Beſchlußfaſſung üier evtl. Auflöfung der
Genoſſenſchaft auf der Tagesordnung ſtehen. Der Roherlös ſtellte ſich
m uf 1,67 (1,48) Mill. RM. Nach Abzug von 1,04 (0,92) Mill. RM.
Un=
täeſten, 308 000 (223 000) RM. Bierſteuer und nach 87 000 (69 000) RM.
Mbſchreibungen verbleiben 260 000 (293 000) RM. Reingewinn, woraus
10 (12) Prozent Dividende verteilt werden ſollen. Ende 1927 betrug
ter Mitgliederſtand 572 (560) mit 2088 (1747) Anteilen, die Haftſumme
M.09 Millionen Reichsmark.
Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Der auf den 31. März ds.
As. einzuberufenden Generalverſammlung wird eine Divibende von
Prozent (i. V. 8 Prozent) vorgeſchlagen werden. Die Bank verzeichnet
1:027 im Nengeſchäft einen Zuwachs von über 42 Millionen RM. gegen
mngefähr 43 Millionen RM. im Vorjahre. Bei gleichem Kapital erhöhte
ſ nh der Reingewinn auf 990 000 RM gegen 790 000 RM. im Vorjahre.
ine erhebliche Steigerung weiſen mit 1,77 Millionen RM. die
Geſchäfts=
mnkoſten auf, die im Vorjahre mit 1,13 Millionen RM. ausgewieſen
woaren.
Badiſche Affeeuranz=Geſellſchaft Mannheim. Die ſeit dem 1. Januar
9928 dem Deutſchen Transportverſicherungsverband nicht mehr ange=
Hörende Geſellſchaft beſhloß in ihrer geſtrigen Aufſichtsratsſitzung, der
ginzuberufenden Generalverſammlung eine Dividende von 15 Mark auf
deie Stammaktien (wie im Vorjahre) vorzuſchlagen. Aus dem
Geſchäfts=
wericht des Vorſtandes entnehmen wir, daß die Prämieneinnahmen keine
weſentliche Veränderung erfahren haben. Der Reingewinn iſt der
sleiche geblieben wie im Vorjahre.
Schiffahrts=Affeeuranz=Geſellſchaft Mannheim. In der geſtrigen
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung eine
Dividende von zwei Reichsmark auf die Aktien zu 20 RM. vorzuſchlagen.
Der Reingewinn iſt im weſentlichen der gleiche geblieben wie im
Vor=
jahre. In dem Bericht des Vorſtandes wird beſonders über die
außer=
wordentliche Belaſtung durch Steuern geklagt, die nicht weniger als 71½
Prozent des Reingewinnes bzw. 43 Prozent des eingezahlten Kapitals
erfordert hätten.
Zur Kapitalserhöhung der Brown Boveri u. Co. A.=G., Mannheim.
Wie wir erfahren, werden bei der angekündigten Kapitalserhöhung um
10 auf 25 Mill. RM. die neuen Aktien von dem Bankkonſortium der
Ge=
ſellſchaft übernommen und den Aktionären, ein Bezugsrecht 3:2
an=
geboten.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 14. März. Die Stimmung iſt
feſt. Das Angebot in Weizen iſt verhältnismäßig blein bei ſteigenden
Preiſen. Roggen wird nur wenig offeriert. Braugerſte, die in guten
Qualitäten bis zu 32 Mark bezahlt wird, iſt nur noch wenig vorhanden.
Hafer iſt lebhaft gefragt. Das Mehlgeſchäft iſt immer noch ſchleppend
bei erhöhten Preiſen, ſowohl Weizen= wie Roggenkleie ziehen im Preis
an. Auch Futter= und Nachmehle ſind beſſer gefragt. Weizen 1. 26,50
bis 26,75; Roggen 26,25—26,50; Sommergerſte 29—31,50; Hafer inl. 26
bis 26,75; Mais für Futterzwecke 2.,50; Mais für andere Zwecke 24,50;
Weizenmehl 38—38,25; Roggenmehl 36—37,75: Weizenkleie 14,50—14,60;
Roggenkleie 15,50—16.
Berliner Produktenbericht vom 14. März. Liverpool ſtellte ſich
heute in Gegenſatz zu den feſteren Chicagoer Vortagskurſen und bewirkte
damit im Berliner Getreidegeſchäft ſtärkere Realiſationsneigung.
Natur=
gemäß haben auch die Preisbefeftigungen der letzten Tage größere
Ab=
gabeluſt hervorgebracht, zumal die anfänglichen Froſtbefürchtungen in
den neueſten Saatenſtandsberichten nicht allgemein ihre unbedingte
Be=
ſtätigung in vollem Umfange finden. Im Lieferungsgeſchäft wurde der
Märzweizen um 2 Mark, Mai und Juli 1,50 Mark gedrückt. Roggen
wird etwa eine Mark niedriger gehandelt, für Hafer ſind die Gebote
nachgiebiger. Mai blieb 1 Mark niedriger. Braugerſte gur gefragt,
Mehl ruhig.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. März.
Im Anſchluß an die feſtere Abendbörſe blieb die Stimmung zu
Be=
ginn der heutigen Börſe freundlich. Der Markt ſtüitzte ſich wieder vor
allem auf die weiter ziemlich lebhafte Nachfrage nach einigen
Spezial=
werten. Im allgemeinen jedoch blieb das Geſchäft außerordentlich ſtill,
und der andauernde Ordermangel machte ſich wieder ſtärker fühlbar.
Ferner drückte die Ungewißheit hinſichtlich der Zukunft des Geldmarktes
weiter auf die Stimmung, wenn auch die Entſpannung am Geldmarkt
heute eher Fortſchritte machen konnte. Günſtig aufgenommen wurden
an der Börſe der Reichsbankabſchluß und der Geſchäftsbericht der Hapag,
ein ſtärkerer Einfluß konnte jedoch nicht von ihnen ausgehen. Gegen die
Abendbörſe war die Kursentwicklung bei der erſten Notierung nicht
ein=
heitlich, da verſchiedentlich kleinere Abgaben vorgenommen wurden, die
Kurſe blieben fedoch meiſt gut behauptet, während Spezialwerte weiter
anzogen. So erhielt ſich für Rheiniſche Braunkohle großes Intereſſe
(erneut plus 5,75 Prozent). Am Schiffahrtsmarkte gewannen Hapag
auf die Abſchlußziffern 1,75 Prozent; Nordd. Lloyd plus 1 Prozent. Am
Elektromarkt waren Geſ. für Elektr, weiter gefragt und 3 Prozent höher,
auch Siemens lagen ſtärker beachtet. Für Zellſtoff Waldhof war weiter
einiges Intereſſe feſtzuſtellen, doch blieb der Kurs nur gut behauptet.
J. G. Farben eröffneten wenig verändert, auch Scheideanſtalt nur
be=
hauptet. Rütgerswerke konnten 2 Prozent und Deutſche Erdöl 1,25
Pro=
zent anziehen. Autoaktien lagen faſt unverändert. Am Bankenmarkt
gaben Commerzbank 1,25 Prozent nach, Montanwerte lagen ſtill.
Deutſche und ausländiſche Anleihen lagen weiter faſt vollkommen
ge=
ſchäftslos. Zolltürken zogen geringfügig an, Bagdad dagegen eher
ſchwächer.
Im weiteren Verlauf hielt die Nachfrage nach Spezialwerten an.
Siemens zogen 1 Prozent an, Geſ. für Elektr. plus 1,25 Prozent; J. G.
Farben wurden jetzt ebenfalls lebhafter gehandelt und 1,25 Prozent im
Kurſe erhöht. J. G. Bezugsrechte 9,05 Prozent. Waldhof lagen
da=
gegen auf Realiſationen eher angeboten und 2 Prozent abgeſchwächt.
Im übrigen blieb das Geſchäft ſtill. Tägliches Geld 6 „Prozenu. —
Am Deviſenmarkt behauptete ſich die Mark auf dem hohen Kursſtand.
Mark gegen Dollar 4,1828; gegen Pfunde 20,414; London=Kabel 4,8790;
Paris 124.02½; Mailand 92,37: Holland 12,12½; Madrid 29,00.
Die Abendbörſe war freundlich, ausgehend von einigen
Son=
derbewegungen. So konnten Rheiniſche Braunkohlen wieder 2,5
Pro=
zent gewinnen. Am Elektromarkt ſtanden Geſ für El. im
Vorder=
grunde, die 0,75 Prozent anzogen. Die Siemensaktie lag behauptet.
Der Farbenmarkt war ebenfalls etwas lebhafter, beſonders für
Farben=
bezüge, die von 9,02½ bis 9,15 Geld anzogen. Farbenbonds zuletzt mit
133,75 Geld genannt. Die Glanzſtoffaktie war wieder 4 Prozent höher
genannt. Anleihe ſehr ſtill, doch gehalten. Die Börſe blieb bis zum
Schluß auf die Sonderbewegungen beſchränkt, war jedoch im Grunde
allgemein freundlich. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 172,75,
Danat 224,25, Metallbank 123, Gelſenkirchen 129, Harpener 160,
Man=
nesmann 140, Rhein. Braunkohlen 263.5, Rheinſtahl 153, Hapag 149,5,
AEG. 153,5, Bergmann 173,5, Farben 253,75, Geſ. für El. 276,
Holz=
mann 142, N.SU. 63,5, Siemens 264, Aſchaffenburg 273, Waldhof
266,75. — Abenddeviſen: London gegen Paris 124,02, gegen
Mai=
land 9236, gegen New York 4,8786, gegen Holland 12,122/,, gegen
Madrid 29,06, gegen Zürich 25,342/8; Pfunde gegen Mark 20,41,
Dol=
lar gegen Mark 4,1837½.
Die Schwankungen am Privatdiskontenmarkt halten weiter an.
Nachdem erſt kürzlich der Satz um /. Prozent herabgeſetzt wurde, iſt
heute wieder eine Erhöhung um ½ Prozent auf 6¾4 Prozent
einge=
treten-
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. März.
Die Börſe empfing heute einige Anzegungen aus lebhaften
Spezial=
hauſſen in Kunſtſeidenwerten, einigen Braunkohlen= ud Elektrowerten
ſowie Zellſtoff=Waldhofaktien. Namentlich Glanzſtoff und Bemberg
gin=
gen ſchwunghaft in die Höhe, wobei man von angeblichen Großaufkäufen
ſprach. Da außerdem die Provinz etwas Intereſſe für Terminwerte
be=
kundete, entſchloß ſich die Spekulation zu Deckungskäufen. Die Tendenz
war infolgedeſſen durchweg freundlich und für die erwähnten
Sonder=
gruppen ausgeſprochen feſt. Am Geldmarkt nannte man Tagesgeld mit
6—8 Prozent, Monatsgeld 7,5—8,5 Prozent und Warenwechſel mit 6‟/8
bis 7 Prozent. Das Angebot an kurzfriſtigen Geldern nahm eher etwas
zu. Im Deviſenverkehr lag der Dollar international befeſtigt. New
York-Berlin ſtellte ſich im Uſancenhandel auf 4,1837; London-New
York auf 4,8786; London-Berlin zirka 4,2087; London-Madrid weiter
rlickgängig 29,07; London—Amſterdam gebeſſert 12,1247.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe zogen Elektrizitätswerte erneut
kräftig an. Siemens plus 6, AEG. plus 3,25. Auch Spritwerte lagen
freundlich. Sonſt behauptete ſich das Anfangsniveau. Die Börſe ſchritt
im weiteren Verlauf mehr und mehr zu Abgaben. Das Kursniveau
fenkte ſich im allgemeinen um 1 bis 3 Prozent. Vereinigte Glanzſtoff
verloren gegen den Anfangskurs 12 Prozent und Bemberg 14 Prozent.
Man ſprach hier von Londoner Realifationen. Das Geſchäft ſchrumpfte
ſehr zuſammen, was ebenfalls die ungünſtige Stimmung förderte. Der
Privatdiskont wurde von 6¾½ auf 6,75 Prozent erhöht.
Privatdiskont für beide Sichten 6,75 Prozent. Die Erhöhung des
Privatdiskonts übte auf die Börſe keine beſondere Wirkung aus. Die
Spekulation ſchritt beſonders in Bemberg und Glanzſtoff zu
Deckungs=
käufen, wodurch Bemberg wieder 19 Prozent und Glanzſtoff 5 Prozent
gewinnen konnten. Auch die Nachbörſe war feſt, und zwar auf allen
Märkten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe:
Commerz=
bank 173: Danatbank 223,5: Deutſche Bank 159; Hapag 148,5; Nordd.
Lloyd 148,75: AEG. 154; Geſ. für Elektr. 276,5; Siemens 264,5;
Zell=
ſtoff Waldhof 255; Ver. Glanzſtoff 693: Schultheiß 321; Rütgerswerke
199; Oſtwerke 255; J. G. Farben 253,25; Daimler 90; Ludwig Loewe
240; Harpener 160; Holzmann 140: Mannesmann 140,25; Oberkofs
94,75; Phönix 98,25: Rhein. Braunkohle 261,75; Rheinſtahl 151,75;
Bem=
berg 515; Polyphon 287,5; Altbeſitz, Reihe 1 und 2 52; dito 3 55,40;
Neubeſitz 14,25.
Aſchaſſenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ...
Berlin el. W..
Berlin KarsruheInd
Braunkohl. Briketts
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Tynamit Nobel".
Eleltr Lieferung.
J. G. Farben ..
R. Friſter.
Eaggenau Vorz..
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Ban.=Maſch.=Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf
Helſingfors
Wien .......
Prag ..!....
Budapeſt ....
Sofia ......."
Kolland ...."
Cslo ........
Kopenhagen
Stockbolm
London.
Buenos Aires
Nei=York ...
Belgien .....
173.— Heioor=Benwnt. . . 245. — 13. 3 Af Hirſch Kupfer ... 116.75 23.— 23.75 Höſch Eiſen. 135.125 73.— 73— Hohenlohe Werke 88.— 80.— 79.25 Kahla Porzellan . . . . / 106.— 166.75 167.25 Lindes Eismaſch 146.— 143.— 143.— Lingel Schuh 62.875 2215 219.25 Linke u Hofman 102.5 102. L. Loewe u. Co...." 232.— 53.125 55.5 C. Lorenz 104.— Niederlauſitzer K= 160.— 120.— 122.— Nordd. Gummi. 64.— 64.— Orenſtein 130.— Nathgeber Waggo 84.5 Rombacher Hüitten 121.125 121.5 Roſitzer Zucker. 65.5 162.— 162.5 Rütgerswerke .. 95.5 250.— 252 5 Sachſenwer †. 117. 102.— 102.— Sichſ. Gußſtahl 142.5 33.625 33.— Siemens Glas 146.— Ver, Lauſitzer Glas 127.75 265 25 271.5 Volkſtedter Porzell. 545 135.— 135.— Weſtf. C. Langendre 62.5 62.25 Wittener Gußſtahl 67.5 221.— Wanderer Werke .. 177.—
Deviſenmarkt.
13. 3. 14. 3. 13. 3. Geld Brief Geld Brief Geld / Brie Huo.522 10.54 10.522/ 0.542/Italien .. 22.075 22.115 58.841 58.90 58.85 58.97 Paris .." 16.44 16.48 12.383 12.403 12.385 12.4051 Schweiz ...." 90.4 80.581 73.07/ 73 21 73.0 73.22) Spanien. . . . .. 70.23 70.37 z.017 3.023 3.017 3.023/ Danzig ........" 81.50/ 81.66 168 09 168.431 168.15 168.4 Fapan. . . . . . . 1.963 1.96 Hurt.s0111.52 111.28 111.51 Rio de Janeiro". 0.503 0.505 111.93 112.15 111.93 112.1‟ Fugoſlavien ..." 18 68/ 19.72 7.353/ 7.36 Hire. 14112.3e 112.14 12 36 Portugal ...." 120.389 20.429 20.392/20.432 Athen. 1.788 1.794 1.788 1.70 Nonſtantinopel". 2 1184.174 2.1221
4.1821 4. 17904 1870 4.1795 4.1e75 ranada. . . . . . . . 158.25 58.3: 58,241 58.36 Urugugy.. . . . ." 4.276
14. 3.
245.—
116.75
135.5
90.—
107.—
1475
62.875
237.—
103.—
159.—
130.—
84.5
66.25
99.—
119.75
142.5
146.—
126.—
54.—
Riee
180.—
14. 3.
Geld / Brief
22.075 22.115
16.44/16.48
80.461 80.62
70.08/ 70 22
81.52/ 81.68
1.963/ 1.967
1.5025 0.5045
7.358/ 7.372
16.981 17.02
5.594/ 5.5061 5.-4941 5.506
4.284 4.2761 4.584
Rekordergebnis der Leipziger Frühjahrsmeſſe.
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe hat geſtern ihren Abſchluß gefunden.
In ihrem Geſamtergebnis betrachtet ſtellt ſie ſich als die größte und
er=
folgreichſte internationale Meſſe ſeit der deutſchen Markſtabiliſierung dar.
Der gewaltige Wirkungskreis der Meſſe wird dadurch beleuchtet, daß ſie
rund 175 000 geſchäftliche Beſucher zählte, darunter 30000 Ausländer.
Die Zahl der Ausſteller betrug über 10 000, darunter über 1100
auslän=
diſche Firmen aus 23 verſchiedenen Ländern. Für die Zwecke der Meſſe
waren insgeſamt 30000 Qnadratmeter bebauter Ausſtellungs= und
Ver=
kehrsfläche belegt, womit dieſe Leipziger Meſſe weitaus jede
Weltaus=
ſtellung übertroffen hat. Der geſchäftliche Erfolg der Meſſe wird durch
Berichte von Wirtſchaftsorganiſationen und führenden Perſönlichkeiten
aus den verſchiedenſten Produktionszweigen beſtätigt. Das
Inlandsge=
ſchäft der Meſſe gab ein Spiegelbild der gegenwärtigen Wirtſchaftslage.
Es ließ das allmähliche Fortſchreiten der Geſundung des deutſchen
Wirt=
ſchaftslebens erkennen und eröffnete einen verheißungsvollen Ausblick
auf die weitere Entwicklung. Das deutſche Exportgeſchäft wurde durch
die Meſſe ſtark angeregt, was ſich im Ausfuhrergebnis der nächſten
Monate offenbaren wird. Auch die ausländiſchen Ausſteller ſind von
dem geſchäftlichen Ergebnis ſehr befriedigt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 14. März
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 612/1—¾
3 Monate 61½—us, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—¾, beſt ſelected
64¾—66, Elektrowirebars 66¾; Zinn (Tendenz: ſtetig): Standard B.
Kaſſe ausgeblieben, 3 Monate 227½—½, Settl. Preis 225, Banka (inbff.
Not.) 230½, Straits (inoff. Not.) 229½; Blei (Tendenz: ſtetig)
aus=
länd, prompt 1912/, entft. Sichten 201 Settl. Preis 19¾; Zink
(Tendenz: feſt): gewöhnl. prompt 25½, entft. Sichten 25½/ze, Settl. Preist
25½; Antimon Reg. chineſ. per. (inoff. Not.) 39; Quechſilber (inoff. Not.)
21½—58; Wolframerz (inoff. Not.) 14½8.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 14. März
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer promt eif Hamburg, Bremen oder
Rot=
terdam (Notierung der Vereinigung f d. Dt. Elertrolytkupfernotiz 134,75
RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preife verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM., Reinnickel, 98—99
Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM., Feinſilber (1 Kg.
fein) 79—80 RM.
Die amtl. Preisfeftfetzungen im Metallterminhandel vom 14. März
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 122 (122,25), März 121,50
(122,25), April 121,50 (122), Mai, Juni 122 (122,25), Juli, Auguſt,
Sep=
tember 122 (122,50), Oktober 122 (122,25), November 122,25 (122,25),
Dezember 122 (122,25). Tendenz: ruhig. Für Blei: Januar, Februar
40,50 (40,75), März 39,25 (39,75), April 39,50 (39,75), Mai 40,25 (40,25),
Juni, Juli 40,25 (40,50), Auguſt 40,25 (40,25), September 40,50 (40,50),
Oktober 40,25 (40,50), November 40,50 (40,50), Dezember 40,50 (40,75).
Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar, Februar 49 (49,75), März 49 (51),
April 49,25 (50,25), Mai, Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober,
No=
vember 49 (50), Dezember 49,25 (49,75). Tendenz: ſtill. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Viehmärkte.
Rindermarkt in Gießen. Auf dem geſtrigen Rindermarkt waren
946 Stück Großvieh und 305 Kälber aufgetrieben. Der Handel war
vom Anfang bis zum Ende ſchleppend. Es wurden bezahlt: für
Kühe 1. Qual. 550—600 Mk., 2. Qual. 400—500 Mk., 3. Quak. 250
bis 300 Mk.; Rinder ein= bis zweijährig 150—250 Mk.; Kälber je Pfd.
Lebendgewicht 55—60 Pfg. Beſſere Tiere erzielten Preiſe über Notiz.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 14. März. (Priv.=Tel.)
Weizen eröffnete unter dem Eindruck günſtiger Wetterberichte aus
Kanſas in ſchwächerer Haltung. Im Verlaufe führren Anſchaffungen
des Handels und die feſtere Veranlagung der nordweſtlichen Märkte
zu einer Erholung.
Die Wieispreiſe ſetzten heute ſchwächer ein auf den amtlichen
Wetter=
bericht über rapides Fortſchreiten der Feldarbeiten und kleinſte
Export=
nachfrage. Später konnte auch hier eine Erholung platzgreifen auf
Käufe für Rechnung ſüdlicher Firmen.
Am Hafermarkt gingen die Preiſe anfangs etwas zurück auf
Liqui=
dationen in Juliware. Die erlittenen Verluſte ſpäter auf die Beſſerung
des Exportgeſchäiftes wieder aufgeholt.
* New York, 14. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle zeigte heute eine feſtere Tendenz auf den günſtigen
Baumvollverbrauchsbericht und lebhaftere Kauftätigkeit. Später
führ=
ten Realiſationen und günſtige Wetterprognoſen zu einer Abſchwächung.
Kaffee litt anfangs unter Liquidationsdruck und Abgaben der
Kommiſſionäre, die durch die Schwä he der braſilianiſchen Märkte
aus=
gelöſt wurde. Später waren Deckungen zu beobachten, die einen
Stim=
mungsumſchwung herbeiführten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. März:
Getreide: Weizen, März 138½, Mai 137½, Juli 135½: Mais,
März 95½, Mai 98½, Juli 100¾; Hafer, März 57½, Mai 57½,
Juli 53½; Roggen, März 118, Mai 118½, Juli 111½.
Schmalz: März 11,325, Mai 11,675, Juli 11,95.
Fleiſch: Mai 11,75, Juli 11,50, Sept. 11,80; Speck loco 11:
leichte Schweine 7,85—8,65, ſchw. Schweine 8—8,40;
Schweinezu=
fuhr Chicago 23 000, im Weſten 150 000.
Baunwolle: März 18,41, Mai 18,43.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. März:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 169½, hart 156; Mais neu ank.
Ernte 111½; Mehl ſpr. wheat clears 6,60—6,90; Fracht nach
Eng=
land 1,6—2,6, nach dem Kontinent 9—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,05! Talg extra 8¾
Kakav: Tendenz: willig, Umſatz in lots 66, loco 13½, März
13,50, April 13,58, Mai 13,68, Juni 13,84, Juli 13,93, Anguſt 13,94,
September 13,95, Oktober 13,78, Dezember 13,37.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Oppoſition bei N.S.1. hat nunmehr unter Beteiligung
meh=
verer Frankfurter Bankinſtitute eine Vereinigung gebildet „zum Schutze
der verletzten Aktionär=Intereſſen. Die Rechtsanwälte Dr. Eisner ung
Dr. Spier in Frankfurt a. M. erbitten Beitritts=Anmeldungen.
Die ſeit faſt 100 Jahren beſtehende Lederwarenfabrik Ludwig
wirſchfeld u. Co. in Frankfurt a. M. geriet in Schwierigkeiten. Das
gerichtliche Vergleichsverfahren iſt beautragt, und zwar werden bei
b18 G0 RM. Aktiven und 726 000 RM. Paſſiven 30 Prozent geboten.
Pon dem Vergleichsverfahren werden 514 000 RM. nicht betroffen, da
dieſe teils durch Hypotheken geſichert und teils bevorrechtigt ſind.
Kommerzienrat Fritz Henkel, Düſſeldorf, der Herſteller
des weltbekannten Perſil, wird am 20. März 80 Jahre alt.
Die luxemburgiſche Regierung hat beim Staatsrat einen
Geſetz=
entwurf eingebracht, der die Aufwertung der Staatsrenten, der
Indu=
ſtrierenten ſowie der Obligationen vorſieht.
Im Laufe der letzten Woche iſt die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen
von 74 412 auf 71 612 zurückgegangen.
Der Wochenausweis der ſchwediſchen Reichsbank zeigt am 10. März
Metalle mit 233 066 904 Kr., Inlandswechſel mit 167 489 532 Kr.,
Aus=
landswechſel mit 65 128 147 Kr., Noten mit 457 812 423 Kr. und
Depo=
iten mit 175 216 283 Kr.
In italieniſchen Finanzkreiſen erwartet man, daß der Diskont der
Vank von Italien, der erſt vor wenigen Tagen auf 6½ Prozent
herab=
geſetzt wurde, innerhalb weniger Wochen noch um ein weiteres halbes
Prozent geſenkt wird.
rikaniſche
walter unterzeichnete die
Anſvei=
ſung zur offiziellen Freigabe von ſechs deutſchen Patenten auf Grund
der Eigentumsge
Geite 14
Donnerstag, den 13 Mörz 1928
Nummer 73
Palask-Lichtspiele
Der große Wiener Film
vom heiteren Leben, vom goldenen Herz und
von zugenalicher riehe
Heute letzter Tag!
geht
Liebe seitsame Wege
Ein deutscher Revue-Film
Der schneidigste Herl der Jarz-Zeit
Eine Sport-Sensations-Groteske
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Jugendliche haben Zutritt,
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bewegten Leben.
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Greta Graal, Erna Morena, En Eva, Jack
Mylong-Münz, Teddy Bill u. a. m.
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Kamnpf mit den Drachen
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Heute Donnerstag, den 43. März
Abſchieds=Konzert
der ungariſchen Künſiler=Kapelle
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Die Kapelle bittet das
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liebende Publikum zu ihrem
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dbend um zchlechen Zuſeruich.
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1928, abends 8½ Uhr, im Vereins= Telephon 4403.
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ordentl. Generalberſamglung
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eingeladen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes über das Ver= abziehen, abrelben.
einsjahr 1927.
2. Rechnungsablage und Entlaſtung des lbel & Lotz
Rechners.
3. Ergänzungswahl des Vorſtandes, es/Telephon 461. f3821a
ſind 4 Herren auf die Dauer von 3
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Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr
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Smyrna
ober: Die fürchterlichen Erlebnifſe des
Türken Ali beim Thegter.
Luſtſpiel in drei Akten
von Carlo Goldoni
Neu bearbeitet von Paul Kornfeld
Inſzenierung: Günter Haenel a. G.
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende /4768
Johanna Blum, Käthe Gothe, Beſſie
Hof=
fart, Werner Finck, Hermann. Gallinger,
Richasd Fürgas, Hugo Keßler. Baul Ma=, Haus Ney, Kurt Weſtermann.
Spielwart: Willy Krichbaum.
Preiſe der Plätze 1— 10 Mark
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Donnerstag, den 15. März 1928
Keine Vorſtellung
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„Die neue Bohnungskultur”
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T. 1. Reichs=,
Länder=und
Schutz=
gebletsanleihen
8% Dtſche. Reichs
anleihe von 1927
609 Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927
79 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4. 1
Ablöſungsanleih.
Dtſche, Anl.
Abld=
ſungsſch. (Neub.)
Otſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
2. Stadtanleihe
88 Bad.=Bad. b.28
6% Berlin v. 241
8% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
Frkf. a.M.b. 281
6 Heidelb. v. 29
275 Ludwahf. b. 20
820 Mainz v. 25.
10% Mannh. v. 25/1
8% Mannh. v. 28/ 95
805 Nürnberg v. 28
8% Pforzh. v. 261
825 Pirmaſens b. 26
3. Pfandbr.
n.
Schuld=
verſchreibungen
72 Bad Gold=
KemAnleihev. 28
8% Berl. Hyp.=Bk.)
77,
4½% „ Lig.=
Pfandbriefe. ..
8% Frkf. Hyp.Bk.
73.
„Lig.=Pfl
4½%y
8%o „ Pfbrfbankl
85
4½% Gotha Gr.=)
Fred. Pfomdat=
Bfardbiefs .„ 77.5
87.25
80.25
s2.25
81.5
27.5
51.85
14.25
6.9
93.5
88
88
86
92.5
103
95:I.
93
89.5
98‟
93
93.5
89
98
31
88
4%0 Hamb. Khp.7
Dr. Lia=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbr.
88 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
518% Landesbank d.).
Rheinprovinz/:
2ſo
8% Landesrr. Kaff.
2 Mein. Ohp.Bk.
8% Naſſ. Landesbk.
825 Pfälz. Hyp. Bk.
„ „ Lig.
Pfandbriefe. .
820 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred..
41% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandhr.
8% Preuß. Ctr.
Stadtſchaft.
82 Rhein. Hyp.=Btl
7%e 7
4½% „Lic=
Pfandbriefe.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit.
4½% „L=Pf.!
82 Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
„Dl..
4½% „ „Lig=
Pfdbr.
82a Bürtt. Ghp.=B.
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.Anl.
96.75 t Ausloſ. SerU
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=bbl.
Frrf. Shp.=Bk. 2.
Fbl. Ser. 1r.=
Frff. Bſdbr.=Dork.!
Vork.=Pfadbr.
97.75
30
95.25
100
109
96
93
96
52
95
90.5
96.55
33.5
76
97.6
78
94
79I.
96
80
78
96.5
93,5
76.25
9s
52.25
66.25
17.751
Heſſ. Sbs=Gyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
bgl. Kom=Obl.
S. 1-16
Kom.=Hbl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Breuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
k.=Ko =bbligat.
Beſtd Bodencred.
anſtalt Bork.=Pf
4. Znduſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau, b. 25
8% Klöchn=Berke
Berlin v. 26. .
109 Kom. Hektr.
Mark. .......
7%0 Mainkrw v. 26
77 Mitteld,
Stahl=
werke von 27.
1 8% Neckarſulm v.26
8%SalzmanncCo.
P
720 Ber Stahlw.)
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.b. 26
IT Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bab. Holz.
5% Baden.
Kohlen=
anleihe
6% Heſſ. Braunk
u. Roggenanleihel
15% Heſſ. Bollsſt.
Roggenanleihe.
5% Preuß.
Kali=
wertanleihe.
52 Preuß.
Roggen=
wertanleihe ..
52 Sächſ.
Roggen=
wertanleihe —
57 Sübd. Fektw.)
beak ..uen.
13.2
7.28
2.39
14.07
14
13.5
4.7
13.9
94
94
102.,4
8s*
92.25
46
90I.
89
21.1
12
6.4
8.75
8.65
2221
IIT. Ausländ,)
Staatsanleihen
5% Bosn. 9cB. v.
1914.
59. Bosn. L.=Inb.=
Anl. v. 1914 .
41,2 Bosn. v. 62
5% Bulg. Tab. vo2
1,82o Griech, v. 30
192 Griech. Mon.
53 Mex inn. (abg.)
5%0 Mex.äuß. (ab.)
425 Mex.
Goldan=
leihe ſabg.). .
32 Mer inn ſabg.)
4½% Mex. Frig.
Anleihe (abg.).
52 Mex.
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
CC.C.=Stücke).
47 Oſt. Goldrentel
(E.C.=Stücke).
4½% Rum. Gold)
von 1918
42 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin.
475 1. Bagd.
48 „ 2. Bagb.
Zollank.
4½% Ungarn von
1913 CC. C.=St.)
4½% dito von
1914 E.C.=St.)
4% dito Goldr!
C. C.=St.)..
4% dito von
1910 CE. C., St.)
42 dito Kron.
rente (abg.!
41 % 1913 dito
C. C. St..
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
48 Kopenh. p. 61
4½ Liſſab. b. 1988
42 Stoch. v. 1880
3. Pbligationen v.
Transportanſt.
42 Dur=Bodenb.
von 1891 —
4% Sliſabethbahn!
von 1883 ..z.
38.5
55.25
4s"
15.45
96
—
21.3
25.05
24.1
58
52
10.4
98*
12.2
747 Lemberg=Ezer.)
ſteuerpflichtig.
42 Lemberg=Gzer.
ſteuerfrei.
2l.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.)
4% Oſt. Staatsb.b.
1883
3½ Raab=Odenbg.
b. 1883
425 Rudolfb. j. S. 4.3
42 Rudolfb. i. G.
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Ahtien
Alg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank. ..
Bk. f. Brauinduſtr.)
Barm. Bankverein
Bayr. Hhyp.= und
Wechſelbank. . ..
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypoth.Bk. 1229
Comm. u. Privatb.)”
Darmſt. u. Nt.=Bk. /222.5
Deutſche Bank..!!
Dt. Eff.eu.
Bechſel=
bank.
Dt. Vereinsbank. /102
Diskont.=Geſelſch.
Dresdener Bank:.155.5
Frankſ. Bk. ..
Gyp.=Bk..11
Pfdbr.=Bk. 143
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank/133.5
Metallbank. 122.25
Mitteld. Creditbk.
Rürnb. Vereinsbk. 3
Oſt. Erebitanſtalt.
Pfälr Hyp.=Banklus8
Br. Bod.=Preditbr. 1
Pr. Hyp.Akt.=Bk. 147
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank/129,5
Rhein. Hyp.=Bankl181
Südd. Bod.Er.Bk.
Südd. Disc.=Geſ..11
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101.
10.5
15
4.6
4.6
23.
16.75
H1au.5
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155
171
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120.5
154.25
114,5
141
132,75
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152
35.55
133
138
12.
185
96.75
Hapag
Nordd. Llohd. ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
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Aeeum. Berlin. ..
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23.5
238
67
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157
48
70
112
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../108
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150
107.5
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Ludwigshaf.
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Rütgerswerke .. 99
38
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Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
ſie anfing müde zu werden, kehrte ſie um. Zurück ging es
leiſſt. Kaum war ſie in ihrer Kabine, als der Wärter gegen die
Tiſſltepfte, bald knirſchten die Muſcheln, unter den ſchweren
Nöſän, der Karre, und wenige Minuten ſpäter war ſie wieder
auſyiny Trockenen. Sie zog ſich ſchnell an, watete durch den
wei=
chdhienund bis zu dem ſchmalen Laufbrett und ging an den
be=
flöbeir Sorbetbuden vorbei, die breiten Treppen hinauf zu dem
hoſtily=genen Boulevard, der ſich am Scheveninger Strand
ent=
lafpeot.
hen, auf der Verbindungsbrücke zwiſchen Kurhaus und
Piſ Sielte die Promenadenkapelle, Autos, Fahr= und
Motor=
räſpnihren langſam vorbei, hell gekleidete Damen und Herren
ſplhrwen auf und ab, und braunverbrannte Kinder ſchlenderten,
dilſechäppen klappernd nachziehend, etwas müde ſchon, nach Hauſe.
die ſtrahlende Sonne und der tiefblaue Himmel gaben dem
ſohum dieſe Zeit noch wenig beſuchten Badeort ein
ſüdlän=
difts Gepräge.
dirs Morgenkonzert hatte gerade begonnen, es war alſo kurz
nihahlalb zwölf.
Thrtjana blieb einen Augenblick ſtehen und ließ ihre Blicke
ülße bas weite Meer ſchweifen. Am Horizont ſtieg der Rauch
eiki WDampfers auf, ſonſt war nichts zu ſehen als blaues,
wogen=
dbelloaſſer.
Soxe blieb nur ſtehen, um ſich über ihre Unruhe und
Nervoſi=
t/küünwegzutäuſchen. Sie quälte ſich mit jedem Augenblick, den
ſüſinmötig verweilte. Dann ſah ſie, wie die Flut langſam ſtieg.
FAeute ringsherum ließen ſchon die Strandkörbe zurücktragen.
Wsenn die Flut bis an die Burg gekommen iſt, ſagte ſie ſich,
brngehe ich.
ASie lange es dauerte! Der weiße Schaum ſpielte über den
Ed. Endlich kam eine Sturzwelle und ſchlug gegen den
vorder=
fiſſt beügel der Sandfeſtung.
Ma wandte ſie ſich ab und ging langſam am Kurhaus
vor=
barn den großen Hotels entlang zur Poſt. Sie kam zur rechten
A:1 denn das Amt wurde um zwölf Uhr für eine Stunde
ge=
ſeizsen.
„Iſt ein Telegramm angekommen, poſtlagernd, Fürſtin
Enmroff?” fragte ſie.
MOer Beamte ſuchte eine Weile zwiſchen allerlei Briefſchaften
pſſagte: „Als t—1—blieft Mevrouw.” Und überreichte ihr
* TTelegramm.
Donnerstag den 15 März 1928
Seite 15
Dann ſtand er auf und ſteckte ſich eine Pfeife an, denn es
ſchlug zwölf Uhr.
Bevor ſie das kleine Gebäude verließ, ſah ſie ſich nach allen
Seiten ſcheu um, ob ihr auch niemand gefolgt wäre; als ſie das
Telegramm öffnete, zitterten ihre Hände.
„Ankomme morgen früh, neun Uhr, Haag.
Gruß Kemp.” —
Sie machte ein ſo ſtrahlendes Geſicht, daß ſich die Leute auf
der Straße nach ihr umfahen. Sie ging langſam zurück, an den
kleinen, friſchgeſtrichenen Villen vorbei, in deren ſauber
gepfleg=
ten Vorgärtchen ſchmale Pfade mit weißen Muſcheln beſtreut
waren.
Im Hotel nahm ſie eilig ihren Lunch und ging danach auf
ihr Zimmer. Ihr Bruder war nach Amſterdam gefahren und
wollte erſt Ende der Woche wiederkommen. Sie war etwas müde,
legte ſich auf den Diwan und ſchob behaglich eines der weichen
Kiſſen unter ihr ſchönes ſchwarzes Haar. Von draußen her kam
eine friſche ſalzige Seebriſe, und ſie hörte deutlich das
gleich=
mäßige Rauſchen des Meeres. Sie faltete das Telegramm
noch=
mals auseinander und las wieder und wieder die wenigen Worte,
die ſie eigentlich ſchon kannte.
Vor einigen Tagen war eine Wendung in ihrem ſeit vielen
Jahren gleichmäßigen Leben eingetreten.
Jeder Menſch, der bewußt lebt, der nicht nur vegetiert und
ſich vom Alltag ins Schlepptau nehmen läßt, ſteht eines Tages
vor einem Scheideweg. Unabhängig vom äußeren Wohlergehen
tritt ein Gedanke in ihm auf, der ſich von Tag zu Tag mehr und
mehr ausbreitet, der ſchließlich ſein ganzes Denken erfüllt und
mit einem Male zu einer klaren Entſcheidung drängt.
Tatjana war aufgewacht aus einem Halbſchlaf, in dem ſo
diele Menſchen leben, die den Kampf um das Daſein nicht zu
füh=
ren brauchen, die keine Sorgen und Leiden, aber auch keine
Er=
folge und Höhepunkte im Leben kennen und die ihren Schmerz,
ihre Sehnſucht betäubt oder nie empfunden haben.
Tatjana hatte ihre Sehnſucht nur betäubt. —
Sie lebte unter dem Zwang eines Mannes, der ſich Fürſt
Samaroff nannte und ſie wie ſeine Schweſter behandelte, der aber
in Wirklichkeit nicht ihr Bruder war. Und doch hatte ſie eine
Nei=
gung zu ihm wie zu einem Bruder. Oder liebte ſie ihn —?
Sie zog mit ihm von Hotel zu Hotel, und — das kam ihr erſt
in dieſem Augenblick zu klarem Bewußtſein — ihre Handlungen
waren alle von ſeinen Wünſchen diktiert.
Einmal, ganz im Anfang ihrer Bekanntſchaft, war er plötzlich
in ihr Schlafzimmer eingedrungen. — — — Warum hatte ſie nach
der Klingelſchnur gegriffen, warum gedroht, zu ſchreien und
Skandal zu machen? Sie erinnerte ſich noch ihrer Worte: „Ich
dachte, ich ſollte deine Schweſter ſein!“
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Er hatte dann kurz aufgelacht:
„Wie du willſt, — ich glaubte, du liebteſt mich.” — Seit jenem
Abend war über dieſes Thema nie mehr ein Wort geſprochen
worden. Er hatte überall Liebſchaften mit Barmädchen und
Halb=
weltdamen angefangen, und ſie flirtete hier und da, ohne jemals
eine ſtärkere Neigung empfunden zu haben.
Vielleicht kam es daher, daß ihre Bekanntſchaften von zu
kurzer Dauer waren und Alexei jeden Mann, der ernſtliches
Intereſſe für ſie zeigte, von ihr fernzuhalten wußte. Meiſtens
reiſten ſie unerwartet ab. Er ſagte ſelten, wohin, und gab auch
keine Gründe an. Er lehnte es überhaupt ab, ſie irgendwie an
ſeinen Plänen und Geſchäften teilnehmen zu laſſen. Das einzige,
was ſie von ihm wußte, war, daß er ſpielte, und mit erſtaunlich
glücklicher Hand.
Vor ſechs Wochen waren ſie ganz unerwartet von Amſterdem
nach Berlin gefahren, und dort hatte er den merkwürdigen
Ein=
fall gehabt, ſie in Lebensgröße malen zu laſſen.
Tatjana hatte ihre Sehnſucht betäubt —
Nur wenn irgendwo ruſſiſche Balalaikaklänge ertönten oder
wenn ſie am Flügel alte Lieder ſpielte, die ſie in ihrer Kindheit
gehört und geſungen hatte, ſchwand das Lächeln um ihren Mund.
Dann ſchloß ſie die Augen, Erinnerungen erwachten, und ein
Gefühl kam auf, das ſie nicht beſchreiben, nicht einmal in
Gedan=
ken faſſen, kaum klar empfinden konnte. Es war eine Sehnſucht,
ein Verlangen nach etwas Unbekanntem — — — vielleicht war
es Heimweh. Sie weinte dann oft eine ganze Nacht; und wenn
Alexei ſie am andern Morgen ſah, meinte er mit einem ironiſchen
Zug an der Unterlippe: „Liebe Tatjana Michailowna” — wenn
er eine unangenehme Bemerkung machte, gebrauchte er dieſe
for=
melle Anrede —— „Tatjana Michailowna, du warſt wieder einmal
ſentimental. Bedenke, daß wir in einem ſehr wenig romantiſchen
Zeitalter leben. — — — Haſt du dir geſtern den alten Herrn
angeſehen, der uns ſo liebenswürdig einen Tiſch anbot? —
Das war Fürſt. . . . (er nannte den Namen einer alten ruſſiſchen
Familie). Die junge Dame, von der ich das Konfekt kaufte, war
eine Baroneſſe; ebenſo das ſchwarze Barmädchen, das dir
auf=
gefallen iſt. Und der Stextänzer, den wir vorige Woche geſehen
haben, war Leutnant in der kaiſerlichen Garde — — — alle dieſe
Leute haben keine Zeit, um ſentimental zu ſein. Sie haben die
goldene Wiege vergeſſen, in der ſie geboren ſind, und kämpfen
um ihr Daſein wie jeder andere. — — — Du haſt allen Grund,
zufrieden zu ſein. — — Mache alſo wieder ein freundliches
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ſicht, denn es ſteht dir beſſer, und im übrigen weißt du, daß ich
Tränen nicht vertrage.”
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