Hau=
K
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 74
Mittwoch, den 14. März 1928.
191. Jahrgang
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Konltus oder gerſchtiſcher Beſtreiſbung fäll” ſeder
Robat weg. Banſſonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbar
Bie Liquidierung der Phöbus=Angelegenheit
Das Begräbnis.
Einſetzung eines Unterausſchuſſes.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Es ſcheint nun wirklich gelungen zu ſein, den Phöbus=Fall
un tragharer Weiſe aus der Welt zu ſchaffen. Der Bericht, den Treviranus, der ſich mit der Nachprüfung in einem
Unter=
das Reichswehrminiſterium erſtattet hat, lag am Dienstag dem ausſchuß einverſtanden erklärte und beſonders Klarheit über den
1ſche in den Vordergrund geſchoben, ſo daß damit eine Diskuſ= floſſen ſind.
iu onsbaſis gefunden war, auf der ſich alle Parteien, vielleicht mit
Ausnahme der Kommuniſten, finden konnten. An herber Kritik
liat es auch am Dienstag nicht gefehlt. Den Verſuchen, den
on verſchiedenen Seiten entgegengetreten worden. Mit Recht
cehen die Vorwürfe in erſter Linie gegen das ganze Syſtem,
ie Angelegenheit, mit ihren Anfängen bei der Liguidierung des unterſuchung und rückſichtsloſer Aufdeckung aller
Der Reichswehrminiſter hat in entſchiedener Weiſe zugeſagt, daß
künftig derartige Zuſtände ausgeſchloſſen wären. Er hat in aller
Form um Amneſtie nachgeſucht, hat in beachtlicher Weiſe die
ſSrenze der Verantwortlichkeit inſofern etwas
weiter=
greſteckt, als er den Vorgeſetzten des Kapitäns Loh=
.usſprach wegen der weitgehenden
Vollmach=
en, die ſie ihm gegeben hätten. Das iſt eine
An=
mterpretieren, daß der Reichswehrminiſter bereit iſt, den
For=
ſi erungen der Sozialdemokratie zu entſprechen und
ſern den maßgebenden Stellen der Marine einen
PPerſonenwechſel eintreten zu laſſen, ſchon um zu
ſeierung der Angelegenheit etwas hängen bleibt. Jedenfalls ging
neon den Sozialdemokraten der Gedanke aus, die weitere
Beſpre=
grroßen Parteien drei Sitze, Kommuniſten und Volkspartei mit
1wei Stimmen und die kleineren Parteien mit einer Stimme ver=
Gürfen damit rechnen, daß der Phöbus=Fall auf die weitere Be= werden. Wehrmacht und Marineleitung hätten den dringenden
Tatung des Etats keine Schatten mehr wirft. Schaden genug hat
ſchon, daß das Geſchwür gründlich ausgeſchnitten wird, damit
much für das Ausland Feine Fragezeichen mehr übrigbleiben.
Wir find ja immerhin ſchon ſoweit, daß auch von der Oppoſition
ſoie rein parteipolitiſche Ausſchlachtung aufgegeben wurde, und
uvenn man ſich erſt einmal ſachlich über die Dinge unterhält,
uvenn man ſich darüber klar iſt, daß das Reich die Millionen
ver=
loren hat, dann wird aus der Zuſammenarbeit der Parteien die unlautere Manipnlationen behauptet hatten. Die
Unter=
auch am raſcheſten die Löſung gefunden werden, wie nach außen
Fönnen.
Der Haushaltsausſchuß zur Phöbus=
Angelegenheſt.
Berlin, 13. März.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages begann am
Diens=
tag vormittag die Beſprechung des Berichtes über die Phöbus=
Angelegenheit und die Lohmannſchen Unternehmungen.
Reichs=
drei Stunden vorgeſehen ſeien. Werde der Ausſchuß in dieſer programms.
Zeit nicht fertig, ſo müßte heute eine Nachtſitzung ſtattfinden. Als
erſter nahm Abg. Heinig (Soz.) das Wort. Er erklärte, es
werde feſtzuſtellen ſein, was in dem Bericht ganze und was halbe
Wahrheit ſei und ob mit dieſer Apparatur wirklich keine
politi=
ſchen Gedanken verbunden geweſen ſeien. Ehe nicht volle
Klar=
von ſieben Millionen nicht genehmigen.
als Sündenbock hingeſtellt werden könne.
zen Reichswehr.
der kommuniſtiſche Redner einer Täuſchung zum Opfer gefallen ihre Probefahrten beginnen.
ſei und daß in dem Originalbericht und dem Material nichts von
dem ſtehe, was der kommuniſtiſche Vertreter geſagt habe.
Wahr=
ſcheinlich ſtamme dieſer Bericht aus einer Fälſcherwerkſtatt.
Der Zentrumsabgeordnete Erſing erklärte, die
Schuld an der parteipolitiſchen Behandlung der Angelegenheit
Etatsverletzungen ſchwerſter Art. Das Anſehen der Marine im
Lande ſei ſchwer geſchädigt.
angeblichen Originalbericht aufrecht.
Abgeordneter Müller=Franken (Soz.)
for=
dert ſofortige Auflöſung der Seetransport=Abteilung und
er=
klärt, die Einzelheiten könnten am beſten in einem
Unierausſchuß voll geklärt werden. Auch
Abgeordne=
klärt ſich durch den vorgelegten Bericht nicht voll befriedigt.
usſchuß vor. Er konnte natürlich nicht auf alle Fragen Ant= Entwicklungsgang der einzelnen Unternehmungen und über die einer politiſchen Weiterentwicklung geführt hat. Man war ſich
wort geben, er hat aber doch die etattechniſche Seite vor die poli= finanziellen Zuwendungen forderte, die den Beteiligten zuge= bitatoriſcher Macht das Ergebnis annuliert worden wäre.
=apitän Lohmann als den alleinigen Sündenbock hinzuſtellen, iſt ner das Wort. Der Miniſter erklärte, daß er ſich heute in der von den 444 dem Pilſudſkiblock hätten zufallen müſſen. Praktiſch
was allerdings vielleicht erklärlich wird, wenn man bedenkt, daß dern bedürfe einer ſehr eingehenden, lange dauernden Arbeit, volniſchen Rechten durch Pilſudſki den Putſch von 1926 billigt,
Ruhrkanpfes liegt, vo die Begriffe ſich ſtark verſchoben haten. Dinge. Für den dem Ausſchuß vorgelegten Bericht liche politiſchen und Weltanſchauungsunterſchiede verwiſcht
wer=
übernehme er die volle Verantwortung. Der den und die Mehrheit ſich auf eine Perſon ohne Programm
uiann wenigſtens unmittelbar einen gewiſſen Tadel an, zuzugeben, daß die Schuld nicht allein an Kapitän, haben wählen laſſen, um auf Pilſudfkis Kommando Ja zu ſagen.
Lohmann liege; esſei aber nicht ſeine Aufgabe,
Schuld zu ſprechen und zu Gericht zu ſitzen. Im
euttunc, die verſtanden ſein will. Sie iſt vermutlich dahin zu übrigen handelte es ſich um Dinge, die weit zurücklägen und überſpannten Nationalismus abgewirtſchaftet hat. Sie haben
werhindern, daß an der Marine ſelbſt aus der endgültigen Liguis betonte weiter, daß er die volle Garantie übernehme, übrig, die nicht ihre unbedingte Gefolgſchaft erklären können.
ſhung in einem Unterausſchuß zu begraben, in dem die geſunden Menſchenverſtand nicht, wieder vordommen, gegangen iſt und mit deren Führern ihn auch heute noch teilweiſe
Ein Syſtem für dieſe Dinge gebe es nicht; er räume jedes Syſtem enge perſönliche Beziehungen verknüpfen,
und Reſte eines Syſtems, die irgendwo noch ſitzen ſollten, reftlos
reten ſind. Damit iſt hoffentlich Gewähr für abſolute Vertrau= auf. Was hier verbockt worden ſei, dürfe aber nicht der Marine rer dieſer Partei eine Unterredung, in der mir erklärt wurde, daß
ichkeit zur Beſeitigung auch der letzten Zweifel gegeben und Dir als Ganzem, und nicht der geſamten Wehrmacht zur Laſt gelegt die volniſchen Sozialiſten trotz aller Anerkennung für die Leiſtun=
Wunſch, aus allen ſolchen untragbaren Dingen herauszukommen.
er ja angerichtet. Im Ausland beginnt man bereits ſich über Der Miniſter bat deshalb den Ausſchuß, aus der Geſchichte keine den, wenn er auf ſeinen diktatoriſchen Maßnahmen beharrt. Bei
was deutſche „Panama” aufzuregen. Um ſo notwendiger iſt es Folgerungen für die Beurteilung der Marine zu ziehen. Zum einer Anerkennung des demokratiſchen Prinzips von ſeiten
Pil=
der ganzen Angelegenheit beim Finanzminiſterium ſtattfinden
müſſe.
Regierungsrat Dr. Eckart, der zur Unterſuchung der
Trayag=Angelegenheit nach Lübeck entſandt worden war berich= Freiheit des Staates ſtehen.
tete dann über die Vernehmung der drei Angeſtellten der Trayag,
mnd innen die letzten Spuren des Mißtrauens beſeitigt werden gert hätten, Angaben zu machen, wenn ſie nicht die Garantie, zuſtandekäme, ſo würde die Regierung über eine abſolute
Mehr=
erhielten, daß ſie ſofort wieder in den Betrieb eingeſtellt
wür=
den. Auch eine Unterſuchung durch die Reviſions= und Treuhand= iſt aber zunächſt rein theoretiſcher Natur, denn die größte Schwie=
Geſellſchaft ſei ohne Ergebnis verlaufen.
Ein Unterausſchuß zur Unterſuchung
der Phöbus=Angelegenheit eingeſetzt.
Der Haushaltsausſchuß beſchloß dann gegen die Stimmen
wehrminiſter Gröner und Admiral Zenker nahmen an den Ver= der Kommuniſten die Einſetzung eines Unterausſchuſſes, der die
handlungen teil. Der Vorſitzende teilte mit, daß im Rahmen Einzelheiten der Angelegenheit durchprüfen ſoll. Auf der Tages= gramm nicht in ſich ſchließt.
der parlamentariſchen Kontingentierung für die Beſprechung nur ordnung der Mittwochſitzung ſtehen Gegenſtände des
Not=
heit geſchaffen ſei, werde ſeine Partei die Nachtragsforderungen 113 und 114 fertiggeſtellt, deren Taufe am 15. März ſtattfindet, wie hinter allem der Gedanke ſteht: Was wird der alte Mann im
Die neuen 800 Tonnen großen Boote werden mit den bereits
Der demokratiſche Abgeordnete Dr. Haas ver= fertiggeſtellten Booten Itis” und „Wolf” eine Bauſerie dar= matiſche Verherrlichung zu einer mythiſchen Geſtalt in Polen
laugte gleichfalls volle Klarheit und betonte gleichzeitig, daß die ſtellen. Gegenüber den früheren Neubauten weiſen ſie nicht un= geworden. Sein Einfluß iſt in allen Verwaltungszweigen zu
Sache nicht parteipolitiſch behandelt und Lohmann nicht einfach erhebliche Vorzüge bezüglich Armierung und Schnelligkeit auf. fühlen. Wenn man mit Vertretern der Minderheiten ſpricht, ſo
Der kommuniſtiſche Abg. Schneller verlas eine über 9 Meter, ihr Tiefgang etwa 2,5 Meter. Nach dem Bau= dienſte um die Ordnung im Lande erworben hat. Dieſe Vorherr=
Reihe von Stellen aus dem angeblichen Originalbericht des Prä= programm der Marine ſollen von den uns nach dem Verſailler ſchaft des einen ſtarken Mannes in Polen hat zwar gewiß ihre
ſidenten Sgemiſch, wonach die ganze Angelegenheit nicht unter Vertrag erlaubten 16 Booten der 800=Tonnen=Klaſſe nur 12 ge= Vorteile, und die beſſere Ordnung im Lande kann man ſelbſt auf
den Geſichtspunkt der ſubjektiven Verantwortung Lohmanns, baut werden. Zehn alte Boote ſind moderniſiert und ſollen bis Schritt und Tritt beobachten, aber dieſes Regiment hat auch ſeine
ſondern der generellen Verantwortlichkeit eines Syſtems betrach= zum völligen Verſchleiß in Dienſt gehalten werden. Von den Schattenſeiten. Jedem muß bei einer Fahrt durch das heutige
tet werden müſſe. Es handele ſich um Dinge ähnlich der Schwar= neuen Booten ſind „Möve”, „Greif”, „Seeadler” und „Falke” in Polen, das politiſierende Militär auffallen. Im Eiſenbahn=
Reichswehrminiſter Groener erwiderte ſofort daß Frühjahr folgen, während „Iltis” und „Wolft in dieſem Herbſt überall findet man Offziere, die eine Art politiſchen debatier=
Berlin, 13. März.
trage zum großen Teil das Reichswehrminiſterium mit ſeinen die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft den Reichsarbeitsminiſter um Vilſudſli=Wahlblocks waren Generäle, die von Pilſudſki
ein=
vielen Dementis. Man ſollte auch nicht Lohmann als Allein= die Einleitung eines Schiedsverfahrens in ihrem Lohnſtreit mit geſetzten Aufſichtsräte in den Staatsunternehmungen ſind
Gene=
ſchuldigen hinſtellen. Sämtliche ausgegebenen Summen ſeien den Tarifgewerkſchaften erſucht, weil die Reichsbahngeſellſchaft räle, und Generälen begegnet man in Polen auf Schritt und Tritt.
gegenüber den weitgehenden Forderungen der Gewerkſchaften
Für die Deutſche Volkspartei ſtimmt Abgeord= eine ablehnende Stellung einnahm. Auf Anregung des Reichs= fügt, wenn er das Militär des geſamten Staates faſt in
be=
neter Brüninghaus der Verurteilung der Vorgänge zu. arbeitsminiſters iſt heute nochmals mit den Gewerkſchaften bek= dingungsloſer Gefolgſchaft hinter ſich hat. Auf die Dauer aber
Offenheit ſei notwendig, damit ſich aus den Vorkoumniſſen kein handelt worden. Da beide Teile von ihren Standpunkten nicht kann ein Miltärregiment nicht die Aufgaben des ſtaatlichen Auf=
Vorurteil gegen die Marine entwickele. Im weiteren Verlauf abgingen, konnte eine Verſtändigung nicht erzielt werden. Die baues und der ſtaatlichen Wittſchaft erfüllen. Das Militär als
der Ausſprache hielten die Kommuniſten ihre Angaben aus dem Reichsbahngeſelſchaft hat deshalb ihren Antrag auf Einleitung Träger der Politik kann vielleicht eine Zeitlang ein ſtraffes
Poli=
eines Schlichtungsverfahrens wiederholt.
Pilſudſkis „Experiment”.
Die politiſche Evolution in Polen.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Etwa eine Woche vor den polniſchen Wahlen ſprach ich bei
ter Leicht von der Bayeriſchen Volkspartei er= einem Beſuch in Warſchau mit einem Pildſudſki ſehr nahe
ſtehen=
den Politiker, den ich fragte, welche Bedeutung man den Wahlen
in Polen beilegt. Die Antwort war ſehr kurz und lautete: „Es iſt
Für die Deutſchnationalen ſprach Abgeordneter ein Erveriment Pilſudſtis. Dieſes Experiment ſollte beweiſen,
daß die Revolution, der Putſch vom Mai 1926 zu einer Evolution,
darüber klar, daß bei einem Fehlſchlag dieſes Experiments mit
Das Experiment iſt aber nicht fehlgeſchlagen. Es iſt jedoch
Reichswehrminiſier Groener zum Phöbus=Fall auch nicht reſtlos geglückt. Der Führer der Sozialiſten,
Nied=
zialkowſki, hat zum Teil recht, wenn er ſagt, daß bei einer
Am Schluß der Ausſprache nahm Reichswehrminiſter Groe= rechtlichen Anerkennung der Herrſchaft Pilſudſkis 223 Mandate
Lage befinde, die ganze unangenehme Angelegenheit aufzuräus iſt das natürlich niemals möglich, denn ſelbſt wenn der größte
men. Das könne natürlich nicht in einem Zuge geſchehen, ſon= Teil der Bevölkerung den Sturz des früheren Regiments der
ſo bedeutet das noch nicht, daß bei einer politiſchen Wahl ſämt=
Bericht habe ſelbſtverſtändlich nicht auf alle Dinge eingehen kön= einigt. Auch der Block der „Unparteiiſchen Zuſammenarbeit mit
nen. Er ſei aber gern bereit, in einem Unterausſchuß über der Regierung” wird zu einer Partei werden müſſen, wenn er
Einzelheiten und Fragen, die zweckmäßig nicht in einem größe= politiſche Arbeit leiſten will. Man kann ia nicht annehmen, daß
ren Kreis behandelt würden, Auskunft zu geben. Er ſtehe nicht 135 führende Perſönlichkeiten in Polen ſich nur zu dem Zweck
Die Wahlen in Polen haben bewieſen, daß das Syſtem des
deren geiſtiger und moraliſcher Urſprung in überwundenen Zei= aber nicht bewieſen, daß die Bevölkerung gewillt iſt, ſich willenlos
ten zu ſuchen ſei; es ſeien die letzten Ausſtrahlungen von Ver= einem autokratiſchen Regiment zu beugen. Selbſt angenommen,
wirrungen des Geiſtes. Er bedauere, daß Kapitän Lohmann daß der Pilſuofki=Block dieſen Willen hat und beibehält, was
nicht eine Kontrolle ſeiner Arbeit gefordert habe. Der Miniſter praktiſch unmöglich iſt, ſo bleiben immer noch 309 Abgeordnete
daß, derartige Fonds nicht mehr entſtehen und Die größte Bedeutung von dieſen Gruppen hat dabei die polniſche
derartige Verſtöße gegen die Haushaltsordnung und den ſozialiſtiſche Partei, aus deren Reihen Pilſudſki einmal hervor=
Wenige Tage vor den Wahlen hatte ich mit einem der
Füh=
gen Pilſudſkis immer in ſchärfſter Oppoſition zu ihm ſtehen wür=
Schluß äußerte der Miniſter den Wunſch, daß die Liquidation ſudſtkis, nicht nur mit Worten, wie bisher, ſondern auch mit der
Tat, wäre aber eine Einigung durchaus möglich. Eine der
Grund=
bedingungen dafür iſt die Aufhebung gewiſſer Verordnungen, wie
des Preſſedekrets, die im Widerſpruch mit der demokratiſchen
Eine ähnliche Stellung wie die Sozialiſten nimmt auch die
ihnen naheſtehende Bauernpartei „Wyzwokenie” ein. Wenn eine
ſuchung ſei ergebnislos verlaufen, da die drei Herren ſich gewei= Einigung mit dieſen beiden Gruppen und dem Regierungsblock
heit im Parlament verfügen. Die Erörterung dieſer Möglichkeit
rigkeit liegt nicht in dem Verhalten dieſer Partei, ſondern in der
Zuſammenſetzung des Regierungsblockes ſelbſt.
Der „Block der Unparteiiſchen Zuſammenarbeit mit der
Regierung” umfaßt Anhänger der verſchiedenſten
Weltanſchau=
ungen, die ſich nicht auf ein gemeinſames Programm, ſondern auf
einen Namen geeinigt haben, auf einen Namen, der zwar über
eine große Popularität verfügt, der aber ein politiſches Pro=
Es wäre falſch, wenn man den Einfluß Pilſudfkis
unter=
ſchätzen wollte. Er hat es in anderthalb Jahren verſtanden, ſich
einen Stamm von Anhängern zu ſchaffen, die ihm kritiklos fol=
Torpedoboots=Taufe in Wilheimshaven. gen. Bei einer Reiſe durch Polen erhält man auf Schritt und
Tritt neue Beweiſe dafür. Warſchau ſelbſt ſteht ganz unter dem
* Berlin, 13. März. (Prib=Tel.) Zeichen Pilſudikis. Man fühlt bei jedem politiſchen Beamten,
In Wilhelmshaven ſind vier neue Torpedoboote W. 111, 112, wie unſicher und unſelbſtändig er in ſeinen Entſchlüſſen iſt, und
Belvedere dazu ſugen? Pilfudſki iſt allmählich durch die ſyſte=
Ihre Länge beträgt ungefahr 90 Meter, ihre größte Breite ſindet man ſogar auch dort Anerkennung dafür, daß er ſich
Ver=
die Front eingetreten. Kondor” und „Albatros” werden im wagen, im Warteſaal, in der Penſion, im Hotel in den Bergen,
klubs um ſich verſammelt haben und in von Sachkenntnis nicht
allzuſehr getrübter Weiſe die politiſchen Probleme des Staaies
Die Lohnbewegung bei der Reichsbabn. behandeln. Der Offizier gilt eben im Staate Pilludſkis als
Auto=
rität, und im Zuge von Krakau nach Zakopane hörte ich einen
Oberleutnant Kaufleuten über Obligationen und Staatsanleihe
zur Bermeldung einer Geſähdung des Arbeisfriechens hate einen Wertrag Ralen der Aunaer ueich Srchlentais vertict, den
aber andächtig gelauſcht wurde. Die Verſammlungsredner des
Gewiß iſt das eine gewaltige Macht, über die Pilſudſki
ver=
zeiregiment aufrechterhalten. Es birgt aber in ſich den Keim zu
Seite 2
Mittwoch, den 14 März 1928
Nummer 74
neuen Unruhen. Politiſierende Generäle ſind immer gefährlich.
Man wird dabei zu ſehr an die ſüdamerikaniſchen Staaten
er=
innert.
Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die jetzige Regierung
in Polen ſich ein gewiſſes Verdienſt erworben hat um die
Be=
ſchneidung der Auswüchſe im Nationalitätenkampf, wenn man
auch von einem nationalen Frieden noch keineswegs ſprechen
darf. Das Experiment der Wahlen hat bewieſen, daß große Teile
der polniſchen Bevölkerung in Anerkenntnis der zweifelloſen
Verdienſte der Regierung Pilſudſki ein Vertrauensvotum
aus=
geſprochen haben, für die parlamentariſche Arbeit aber ſind neue
Schwierigkeiten entſtanden. Es iſt ſchon vorher darauf
hingewie=
ſen, daß dieſe Schwierigkeiten in erſter Linie in der
Zuſammen=
ſetzung des Regierungsblockes ſelbſt liegen. In geſevgeberiſcher
Arbeit werden ſich abgeſplitterte Gruppen der Sozialiſten und
der demokratiſchen Parteien mit Monarchiſten kaum
zuſammen=
finden. Unter den gewählten Abgeordneten der Regierungsliſte
ſind aber 19 ausgeſprochene Monarchiſten mit extremen
Vertre=
tern der Feudalherrſchaft, wie Fürſt Radziwill und Graf
Lu=
bienſki an der Spitze. Wie will die Regierung zum Beiſpiel
gemeinſam mit dieſen Vertretern ein Agrarreformprogramm
aus=
arbeiten? Ein großer Teil der Vertreter des Regierungsblockes
ſind gerade Kleinbauern. Das iſt jedoch nur eine von vielen
Fragen, in denen ſoziale und Weltanſchauungsgegenſätze
inner=
halb des Regierungsblocks gegeneinanderſtoßen müſſen. Die Idee
der „moraliſchen Sanierung” iſt gewiß ſehr ſchön, aber darüber
hinaus muß die Regierung eines Staates wie Polen, der noch in
den Kinderſchuhen ſteckt, praktiſche geſetzgeberiſche Arbeit leiſten.
Dieſe Arbeit kann nur geleiſtet werden, wenn ſich eine Koalition
zu einem Programm, zu einer Kompromißlöſung
zuſammen=
findet.
Pilſudſki hat jetzt zu wählen, nachdem das Volk gewählt hat.
Er hat ſich zu entſcheiden, ob er gewillt iſt, ſeine demokratiſchen
Worte zu Taten zu machen, ob er bereit iſt, aus ſeinem „
Experi=
ment” die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen. Will er
den Weg friedlicher ſtaatlicher Aufbauarbeit beſchreiten, ſo
wer=
den ihm auch die nationalen Minderheiten, die mit 93
Abgeord=
neten eine große Macht repräſentieren; die Gefolgſchaft nicht
ver=
weigern. Will er aber den Weg der Diktatur einſchlagen, ſo
ſtehen ihm heute noch die Machtmittel dazu zur Verfügung, aber
poſitive ſtaatliche Aufbauarbeit kann auf dieſe Weiſe nicht
ge=
leiſtet werden. Ja, er wird nicht einmal ſeine jetzigen Anhänger
längere Zeit zuſammenhalten können. Die Revolution vom Mai
1926 muß zur poſitiv gerichteten Evolution werden, wenn die Tat
Pilſudſkis nicht nur eine trübe Epiſode in der Geſchichte des
polniſchen Staates bleiben ſoll. Wenn er dem Schickſal entgehen
will, das allen militäriſchen Diktatoren einmal beſchieden iſt, daß
ein anderer Militärputſch ſie aus ihrer Stellung ſtürzt und daß
das Volk in die grauenhaften Wirren eines Bürgerkrieges
ver=
wickelt wird. Pilſudſki und mit ihm ganz Polen muß jetzt
be=
weiſen, ob es zu ſtaatlichem Leben fähig iſt, ob es den inneren
Frieden des Landes wahren, den Ausgleich der Nationalitäten
herbeiführen kann oder ob es ein Teil des balkaniſierten
Oſt=
europas bleiben will.
Die Beamten=Peſoldung in Heſſen.
Amtlich wird mitgeteilt: Dem Landtag iſt jetzt der Entwurf
des neuen Beſoldungsgeſetzes nebſt der Beſoldungsordnung zur
Beratung und Beſchlußfaſſung von der Regierung übermittelt
worden. In ihm ſind, gegenüber dem Referentenentwurf, der
bereits vorher den Beamtenorganiſationen zugänglich gemacht
worden war, noch einige Verbeſſerungen vorgenommen worden.
Der Entwurf iſt auf der Grundlage des Reichsbeſoldungsgeſetzes
aufgebaut und lehnt ſich, ſoweit die beſonderen Verhältniſſe in
den Ländern eine andere Regelung bedingen, an die Maßnahmen
an, die in den Nachbarländern, insbeſondere in Preußen und
Baden, getroffen worden ſind. Bei den Beamten des höheren
Dienſtes konnten wegen der Finanzlage die Anſätze, die im
Reiche gelten, nicht in vollem Umfange übernommen werden;
auch iſt bei ihnen ebenſo wie bei den Beamten des mittleren
Dienſtes durch Einlegen von Zwiſchengruppen eine Abweichung
von der Reichsbeſoldungsordnung feſtzuſtellen. Dieſe
Anord=
nung iſt aber durch den Behördenaufbau geboten, ſie trägt den
beſtehenden Verhältniſſen in Heſſen Rechnung. Bei den Beamten
der unteren Gruppen iſt gegenüber der ſeitherigen Regelung eine
Verbeſſerung in der Verteilung der Stellen auf die verſchiedenen
Gruppen der Beſoldungsordnung uſw. vorgeſehen, ſoweit es ſich
nur irgend ermöglichen läßt. Für die heſſiſchen Beamten wird
durch die Vorlage im Rahmen der für die Reichsbeamten und
für die Beamten anderer Länder getroffenen Anordnungen in
den Grenzen des Möglichen eine Neuregelung vorgeſchlagen, die
für die Beamten nicht zurückgeſtellt werden konnte und die für
alle anderen Erwerbszweige nicht ohne Vorteile bleiben wird.
Vom Tage.
Die Ratifikationsurkuuden zum deutſcheitalieniſchen
Luftverkehrsabkommen vom 20. Mai 1927 ſind in Berlin
aus=
getauſcht worden. Das Abkommen iſt daher gemäß ſeinem Artiſkel 22
heute in Kraft getreten.
Das afghaniſche Königspaar traf geſtern vormittag in
Dover ein und wurde vom Prinzen von Wales empfangen,
Der frühere Bürgermeiſter von Helſingfors, Ehrenroth, hat
dem Generalſekretariat des Völkerbundes mitgeteilt, daß er die Wahl
zum Mitglied der Regierungskommiſſion des
Saar=
gebietes annimmt.
Die ruſſiſche Delegation für die Vorbereitende
Abrüſtungskonferenz beſteht aus Litwinow, Lunatſcharski, dem
Admiral Jegorieff, der den Admiral Behrens erſetzt, dem General
Pou=
gatſcheff, Boris Stein und verſchiedenen Sekretären.
Wie aus New York gemeldet wird, verlautet in dortigen
Finanz=
kreiſen, daß in Kürze eine rumäniſche
Stabiliſierungs=
anleihe in Höhe von 60 Millionen Dollar in New
York und Paris aufgelegt werden wird.
Aus Albanien kommt die Meldung, daß der albaniſche
Staatspräſident Achmed Zoghu ſchwer erkrankt iſt.
Der Verlauf der Krankheit wird aus politiſchen Gründen geheim
gehalten.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages beſchäftigte ſich in
ſeinen geſtrigen Beratungen des Staatsvoranſchlags zunachſt mit einem
Antrag Ritzel zu Kapitel 61 (Gymnaſien uſw.), in dem die
Regie=
rung, ähnlich wie in einem Antrag Dr. Niepoth=Dingeldey,
erſucht wird, einen Geſetzentwurf über die Koſten der höheren Schulen
vorzulegen, und zwar noch vor Beendigung der Etatsberatungen. Der
Antrag wurde der Regierung zur Berückſichtigung überwieſen. Hierauf
wurde Kap. 62 (Höhere Bürgerſchulen und Höhere Mädchenſchulen)
be=
raten, wozu ein Antrag Heinſtadt vorlag, den Zuſchuß für
Privat=
ſchulen auf 10 Mk. für jeden Schüler feſtzuſetzen. Der Antrag ſoll erſt
noch geprüft und dann ſpäter über ihn abgeſtimmt werden. Das
Ka=
pitel wurde genehmigt. Zu Kapitel 62a (Gewerbliche und kaufmänniſche
Unterrichtsanſtalten) lag ein Antrag Ritzel vor, worin die Regierung
erſucht wird, dem Entwurf eines Geſetzes über die Neuregelung der
Koſten der gewerblichen Unterrichtsanſtalten in Heſſen mir
Beſchleu=
nigung vorzulegen. Der Antrag wurde gegen 2 Stimmen au genommen
und das Kapitel ſelbſt auch. Kapitel 63 (Fortbildung der Lehrer an
Volks= und höheren Schulen) wurde einſtimmig genehmigt. In einem
Antrag zu Kapitel 64 (Jugendpflege) erſüchen die Abgeordneten
Reu=
ter und Storck, den in der Vorlage eingeſetzten Betrag um 30000
Mark zu erhöhen. Die Regierung erklärte ſich damit zufrieden, wenn
ihr die Ermächtigung erteilt wird, bis zu 30 000 Mk. die Ausgaben zu
erhöhen. Der Antrag wurde in dieſem Sinne angenommen gegen zwei
Stimmen und in gleicher Weiſe auch das Kaditel. Di Dapilel 65
(Volksbildung) lag ein Antrag Kaul, Ritzel und Gen. vor, den
Ausgabeſatz von 30 000 Mk. auf 60 000 Mk. zu erhöhen. Die
Regie=
rung erklärte hierzu dasſelbe wie zu dem vorhergehenden Antrag. In
demſelben Sinne wurde dann der Antrag Kaul gegen drei Stimmen
angenommen. Ein Antrag Reiber will, daß die Stelle des Leiters
der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung geſtrichen wird und
daß die Stelle in Kapitel 53 als ſtändiger Hilfsreferent eingeſtellt wird.
Der Antrag wurde gegen drei Stimmen der Regierung zur
Berückſich=
tigung empfohlen. Das Kapitel 65 wurde ſodann genehmigt. Kap. 66
(Förderung der Kunſt) wurde gegen eine Stimme angenommen. Der
Ausſchuß trat hierauf in die Beratung des Kapitels 67 (
Landesuniverſi=
tät) ein, wozu eine Anzahl Anträge vorliegt. — Nächſte Sitzung
Mitt=
woch.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen
Landtags
trat am Dienstag zu einer Sitzung zuſammen, um das Polizei
beamtengeſetz zu beraten. Die Verhandlungen begannen mit
einer längeren Ausſprache über Zweck und Ziele des Gefetzes, worüber
der Miniſter des Innern einen Uebeublick gab. Es lagen mehrere
An=
träge von der Demokratiſchen und Kommuniſtiſchen Partei vor. Es
wurde dann beſchloſſen, in die erſte Leſung einzutreten. Artikel 1 des
Geſetzes wurde in der Faſſung der Regierungsvorlage angenommen.
Ein Antrag Schreiber auf Einbeziehung der vollbeſchäftigten
Ge=
meindepolizei in das Geſetz und ein Antrag der Kommuniſten,
den Artikel 1 zu ſtreichen, wurden abgelehnt. Ein Antrag Dr.
Mül=
ler auf nähere Bezeichnung des Wortes „Sicherheitspolizei” wurde
ebenfalls abgelehnt. Zu Artikel 2 hat die Regierung eine neue Faſſung
vorgeſchlagen, wonach jedem Polizeibeamten nach Maßgabe ſeiner
Bil=
dung, Fähigkeit und Leiſtung der Aufſtieg zu allen Stellen der Polizei
offenſteht. Die allgemeinen Vorſchriften zur Ausbildung der Polizei
werden vom Miniſter des Innern erlaſſen. Der Artikel wurde
ange=
nommen und Anträge hierzu abgelehnt. Artikel 3, der vorſieht, daß
Polizeianwärter der Genehmigung zur Eingehung einer Ehe bedürfen,
vor Vollendung des ſeihſten Dienſtjahres, wurde abgelehnt. Die Artikel
4, 5, 6 und 7 wurden in der Faſſung der Regierungsvorlage gegen eine
Stimme angenommen. — Nächſte Sitzung Mittwoch.
Dem Landtag ging folgender Autrag der Abgeordneten
Dingel=
dey und Genoſſen betr. Wiedereinführung des
Ehren=
zeichens für Lebensrettung im Volksſtaat Heſſen
zu: „Wir beantragen, der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu
erſuchen, auch im Volksſtaat Heſſen, wie das in anderen deutſchen
Län=
dern bereits geſchehen iſt, das Ehrenzeichen für Lebensrettung wieder
einzuführen und dem Landtag alsbald eine Vorlage in dieſer Richtung
zu unterbreiten.”
Paris und die Genfer Ereigniſſe.
Neuorientierung der franzöſiſchen Politik?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. März.
Die Kommentare, die Briand bei ſeiner Rückkehr aus Genf
zu leſen bekam, klangen wenig begeiſtert. Man beklagt die
fran=
zöſiſchen Mißerfolge, und die Abkühlung der Freundſchaft zu der
Kleinen Entente wird mehr oder weniger offen zugegeben. Man
kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß die franzöſiſche
Außenpolitik ſich durch die unbedachten Kaprizen der Kleinen
Entente in eine unbegründete und ausſichtsloſe Aktion
hinein=
reißen ließ, in eine Aktion, die ihr nur einen ſchweren Mißerfolg
bringen konnte. In der St. Gotthard=Affäre ſtand Frankreich zu
allen Großmächten in Gegenſatz in einer Sache, welche es im
Grunde genommen kaum etwas anging. Man grollt der Kleinen
Entente, die man für den Genfer Ausgang verantwortlich macht:
dementſprechend wird auch der Einfluß der Kleinen Entente in
der nächſten Zeit in Paris ein klein wenig abnehmen.
In der franzöſiſchen Preſſe betont man jetzt auch, daß die
letzte Genfer Tagung nicht von ausſchlaggebender Bedeutung
war. Vor Tiſche las man’s anders. Vor allem wußte die breiteſte
Oeffentlichkeit darum, daß die Reiſe Berthelots nach Genf ihres
tieferen Hintergrundes nicht entbehrte. So kam denn
ſelbſtver=
ſtändlich den vertraulichen Beſprechungen zwiſchen den drei
Außenminiſtern die größte Wichtigkeit zu. Ueber dieſe bewahrt
man aber ſtrengſtes Stillſchweigen. Immerhin wird offiziös die
Auffaſſung lanciert, daß ſie in keiner Richtung ausſchlaggebend
ſein konnten, da man vor den deutſchen und franzöſiſchen Wahlen
ſteht. Darüber kann man denken, wie man will. Das einzige
Aktivum dieſer Tagung für Frankreich ſtellt die
Wiederannähe=
rung Spantens an den Völkerbund dar. Angeſichts der
ſpani=
ſchen Erfolge in der Tangerfrage war ſie eine
Selbſtverſtändlich=
keit. Dagegen wird die Haltung Braſiliens äußerſt, ſkeptiſch
be=
urteilt.
Einem Teil der franzöſiſchen Oeffentlichkeit bereitet auch die
Tatſache eine Enttäuſchung, daß die Frage der Kriegsächtung in
Genf nicht geklärt worden iſt, worauf man doch nach den
offi=
ziöſen Erklärungen gefaßt ſein mußte. Niemand ahnt auch nur
im geringſten, wie die Antwort Briands auf die letzte Note
Kel=
loggs lauten wird. Aber nicht nur die Genfer Politik Briands
wird kritiſch unter die Lupe geſtellt. Viele erblicken in den
Gen=
fer Ereigniſſen im allgemeinen ein Zeichen der langſamen
Neu=
orientierung der franzöſiſchen Politik. Die
An=
näherung an Italien gewinnt an Wahrſcheinlichkeit, und die
diplomatiſchen Verhandlungen werden mit wachſender
Aufmerk=
ſamkeit verfolgt. Selbſtverſtändlich wird das alles erſt nach den
Wahlen ſichtbar ſein.
Etwas rätſelhaft erſcheint Frankreich jetzt die engliſche
Außen=
politik. Es iſt wahr, daß man in Genf keinen Eindruck von ihr
bekommen konnte. „Die Engländer waren in Genf nur halbwegs
bei der Sache” lautet das Urteil eines aus Genf heimgekehrten
Diplomaten. In der Tat ſcheinen die ägyptiſchen und arabiſchen
Sorgen die engliſche Außenpolitik für einige Augenblicke zu
para=
lyſieren. Die ägyptiſchen Ereigniſſe beurteilt man hier
opti=
miſtiſch; überhaupt beſitzt man in Paris die Neigung, die
ägyp=
tiſche Politik in ihren Vorſtößen gegen England nicht allzu ernſt
zu nehmen. Anders denkt man aber über die vermeintlichen
Pläne Ibn Sauds. Was in Transjordanien und im Irak
geſchieht, das berührt Frankreich auf das empfindlichſte; denn die
Folgen der arabiſchen Unruhen pflegen ſich beinahe automatiſch auf
Syrien auszuwirken. Die Methoden der engliſchen Politik und
Ver=
waltung in Arabien wurden in Frankreich immer auf das ſchärfſte
verurteilt. Man machte bisher ſtets die angeblich laxen und
kon=
füſen Verhältniſſe in den engliſchen Mandatsgebieten; für die
franzöſiſchen Schwierigkeiten in Syrien verantwortlich.
Ueber die Ausmaße und Bedeutung der engliſchen
Schwierig=
keiten kann man hier aber, trotzdem dieſes Thema überall — mit
Ausnahme der Preſſe — ſehr viel erörtert wird, kein klares Bild
gewinnen. Die Nachrichten, die aus den bedrohten engliſchen
Gebieten kommen, ſind offiziell geſiebt und aufgeputzt, und auf
die Gerüchte, die hauptſächlich an der Börſe zirkulieren und von
Ihn Sauds Abſichten wiſſen wollen, kann man ſich keineswegs
verlaſſen.
Der Kampf um den Lather=Film.
* Berlin, 13. März. (Priv.=Tel.)
In der „Tägl. Rundſchau” findet ſich eine kurze Mitteilung,
wonach ihr von ſehr vertrauenswürdiger Seite mitgeteilt
wor=
den ſei, daß das bayeriſche Innenminiſterium ſich mit der Abſicht
rage, den Lutherfilm für Bayern zu verbieten, auch wenn ein
günſtiger Entſcheid der angerufenen Oberprüfſtelle einlaufen
ſollte. Kardinal Faulhaber ſoll im bayeriſchen Innenminiſterium
erklärt haben, daß die katholiſchen Vereine bereit ſtänden, um die
Vorführung des Lutherfilms zu ſtören und dieſe Störungen auch
auf die Straße hinauszutragen.
* Deutſche Theater=Fragen der Gegenwart.
Vor vier Jahren hat die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Ge=
ſellſchaft die Kriſis der Künſte mit einer Reihe von Vorträgen in
Darmſtadt und in dieſer ſyſtematiſchen Ausführlichkeit wohl zum
erſten Male in Deutſchland zur öffentlichen Erörterung geſtellt.
Herr Wilhelm Michel=Darmſtadt knüpfte in dem
inter=
eſſanten Vortrage, den er auf Veranlaſſung des
Landesthea=
ters nach Begrüßung durch Herrn Generalintendant Ebert im
Roten Foher über „Deutſche Theaterfragen der
Ge=
genwart” hielt, an die früheren Erörterungen an und wies
darauf hin, daß die damals ausgeſprochenen Anſchauungen
in=
zwiſchen allgemeine Geltung in Deutſchland gefunden haben, daß
ſich aber auch eine Ausſicht auf Beſſerung der Verhältniſſe zeigt.
Die Zeichen ſchwierigen Ueberganges treten auf allen
Gebie=
ten der Kunſt auf. Die Architektur ſchiebt den Bau=Künſtler zur
Seite und ſetzt den Tcchniker, den Ingenieur an ſeine Stelle. Das
Intereſſe für bildende Kunſt iſt geſunken. Auf dem Büchermarkt
iſt die Lyrik verſchwunden, die dingliche Schilderung menſchlicher
Zuſtände und Handlungen, wie Denkwürdigkeiten,
Reiſeſchilde=
rungen, wiſſenſchaftliche Erörterungen finden eher Anklang. Dieſe
Verſchiebung des Kunſtmarktes iſt nicht durch wirtſchaftliche Not
verurſacht. Dieſelben Menſchen, die früher ein Bild, eine Plaſtik
gekauft haben, kaufen heute Auto oder Motorrad. Der
Kunſt=
markt hat an Geltung verloren.
Inmitten dieſer Kunſtfeindſchaft ſteht das Theater. Seine
Schwierigkeiten zeigen ſich im Rückgang der Beſucher, im
häu=
figen Wechſel der Intendanten, in den Angriffen der politiſchen
Parteien, die ſich überall einmiſchen, wo es etwas zu ſtreiten gibt
und wo ſie nichts zu ſuchen haben. Die dramatiſche Erzeugung
liegt darnieder.
Das Theater ſieht ſich einer Beſucherſchaft gegenüber, die in
viele Partikel zerſchlagen iſt. Eine einheitliche,
weltanſchauungs=
mäßige Bindung fehlt. Höher als der „Geſinnungsgenoſſe” jedoch
ſteht der Menſch.
Der Vortragende glaubt Spuren der Beſſerung zu ſehen.
Die Politiſierung des Theaters war eine Ueberrumpelung der
Nachkriegszeit; es iſt höchſte Zeit, daß ſie überwunden wird, und
Anze hen hierfür ſind vorhanden. Der Mangel an
ſchauſpiele=
riſchem Nachwuchs ſcheint zum Teil behoben zu ſein.
Auch gegenüber dem Film dürfte das Theater allmählich
ſeine beſondere Stellung wieder erkämpfen. Die Eindrücke des
Films haben keine Dauerwirkung. Das Filmerlebnis bleibt in
der Fläche und dringt nicht in die Seele des Menſchen, wie es
das echte Erlebnis des Theaters, der künſtleriſchen Perſönlichkeit
tut. Dieſe Erkenntnis ſetzt ſich mehr und mehr durch. Das
The=
ater muß immer ſtärker den Weg der Mobiliſierung des
ideen=
haften Menſchen gehen. Erfaßt es mit ſeinem Geiſte den ganzen
Menſchen, dann wird es, wie Michel am Schluſſe betonte, ſeine
Aufgabe wie in der klaſſiſchen Zeit wieder erfüllen.
Die überzeugenden Ausführungen des Redners fanden
leb=
haften Beifall.
Der Vortrag umfaßte die deutſchen Theaterfragen de
Gegenwart. Wertvoll wäre es, das deutſche Theater einmal i
Rahmen des europäiſchen Theaters zu betrachten. Deutſchlan
liegt zwiſchen den beiden Polen Rußland und Frankreich. Ruß
land hat eine klaſſiſche Literatur wie Deutſchland nicht aufz
weiſen. Der Sowjetſtaat propagiert auf friſchem Boden de
Geſinnungstheater als politiſches Kampfmittel. Die kulturel
Tradition in Deutſchland iſt zu alt und zu hoch, als daß ſie a
dieſem vorausſetzungsloſen Unternehmen ein Genüge find
könnte. Das franzöſiſche Theater kennt keine „Kriſis d.
Kunſt‟. Es zerbricht ſich nicht den Kopf über dramatiſche Pr
bleme; es läuft in ſeiner alten, gepflegten Form weiter und i
zum ſtarken Teil eine geſellſchaftliche Angelegenheit. Es erfrei
ſich ſchönen Beſuches und ſchöner Einnahmen, obwohl auch i
Frankreich die Inflation den Mittelſtand ſchwer geſchädigt ha
Von hier laſſen ſich manche Anregungen ſchöpfen.
Dem deutſchen Theater blieb es ſtets vorbehalten,
Prr=
bleme im Drama zu ſuchen und zu löſen. Ibſen und Strindber
fanden auf der deutſchen Bühne den ſtärkſten Widerhall. D
Gegenwart beſitzt leider keine bedeutenden Problem=Dichte
Ohne die Verſuche der Jüngſten auszuſchließen, wird man ſ
um ſo ſtärker den Klaſſikern zuwenden. Mit Recht wies aud
Wilhelm Michel auf die unvergänglichen Gegenwartswerte d
„Taſſo”, der „Iphigenie”, des griechiſchen Altertums hin. D
zwiſchen kann man das gute, ſpannende Geſellſchaftsſtück pfleger
das dem Bedürfnis der Beſücherſchaft nach Tatſächlichkeit en
gegenkommt.
Man kann dem Theater Helle und Freudigkeit geben!
Man kann poſitive Aufbauarbeit nach der geiſtigen und ſittlichen
Seite leiſten. Dann liegt zum Verzweifeln kein Grund vor. 2.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
— Der Privatdozent Dr. Wolfgang Kunkel an der Univerſitat
Freiburg i. Br. wurde zum ordentlichen Profeſſor für Römiſches
und bürgerliches Recht ernannt. Kunkel iſt am 20. November 1902 in
Fürth i. Odw. geboren und beſuchte zu Darmſtadt, wo ſein Vater,
Profeſſor Friedrich Kunkel, Oberlehrer an der Viktoriaſchule war, von
1911 bis 1920 das Ludwig=Georgs=Gymnaſium. In Frankfurt und in
Gießen ſtudierte er Rechtswiſſenſchaft und Philologie und wurde 1924
in Berlin Aſſiſtent des bekannten, inzwiſchen verſtorbenen
Völkerrechts=
lehrers Profeſſor Partſch. Seit 1926 iſt er Privatdozent in Freiburg
und dürfte als Fünfundzwanzigjähriger gegenwärtig der jüngſte
deutſche Profeſſor ſein.
Zum Rektor der Techniſchen Hochſchule Stuttgart, wurde für das
Amtsjahr 1928/29 wiederum Profeſſor Schmoll von Eiſenwerth
berufen.
— An Geheimrat Profeſſor Dr. Karl Voßler, den Inhaber des
Münchener Lehrſtuhls für romaniſche Philologie, iſt ein Ruf nach
Frankfurt a. M. ergangen auf den Lehrſtuhl des jüngſt
verſchie=
denen Geheimen Regierungsrat Friedwanger an der Frankfurter
Univerſität.
Gießen: Der hieſige a. o. Profeſſor der Zoologie Dr. Hubert
Er=
hard hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſor an die Univerſität
Freiburg (Schweiz) als Nachfolger von Prof. A. Reichenſperger erhalten
und angenommen.
Mannheim: Hier iſt der Vorſtand des Laboratoriums der
Städti=
ſchen Krankenanſtalten Dr. Ernſt Joſef Leſſer, der Erfinder des
Inſulins im Alter von 48 Jahren plötzlich geſtorben.
Göttingen: Der Münchener Profeſſor Dr. Johannes Stroug har
den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der klaſſiſchen Philologie
an der hieſigen Univerſität als Nachfolger von Geheimrat R.
Reitzen=
ſtein abgelehnt. Dieſer Lehrſtuhl wurde daraufhin dem ordentlichen
Profeſſor Dr. Eduard Fränkel in Kiel angeboten.
Königsberg: Miniſterialdirektor im Auswärtigen Amt und
Honorar=
profeſſor an der Univerſität Kiel Dr. Oswald Schneider hat den
an ihn vor einiger Zeit ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der
Staats=
wiſſenſchaften an der hieſigen Univerſität als Nachfolger von Profeſſor
Mann zum 1. April d. Js. angenommen.
München: Hier promovierte bei Geheimrat Profeſſor. Dr.
v. Drygalſki cand. phil. Irmfried Siedentop aus Eiſenach magna
um laude zum Dr. pbil, mit einer geographiſchen Arbeit über das
Rhöngebirge. Dem Privatdozenten für Bakteriologie an der Techniſchen
Hochſchule und Konſervator an der Hauptverſuchsanſtalt für
Landwirk=
ſchaft, Dr. phil. Traugott Baumgärtel, iſt der Titel und Rang
eines außerordentlichen Profeſſors verliehen worden. — Von der
Techniſchen Hochſchule iſt der emerit. Profeſſor der Geodäſie an der
Techniſchen Hochſchule in Hannover, Geh, Regierungsrat Dr. phil. Karl
Oertel in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die
Geodäſie, beſonders um das baheriſche Landesnivellement und um oie
aſtronomiſchen geodätiſchen Arbeiten in Bahern zum Dr.=Ing. ehrene
halber ernannt worden.
Nummer 74
Mittwoch den 14 März 1928
Seite 3
Sieberafaininentit ven keichmiägs.
Deutſchlands Fleiſchverſorgung. / Das Gefrierfleiſchkontingent. / Wohnungsbau
und Wohnungsnot.
nommen, ebenſo nach kurzer Debatte eine Novelle zum Geſetz über das
Verfahren im Verſorgungsweſen, wodurch den Kriegsbeſchädigten in
Herabſetzung des zollfreien
der Regel Gebührenfreiheit eingeräumt werden foll.
Gefrierfleiſchkontingents.
Die Wohnungsnot und ihre Bekämpfung.
Es folgte die Entgegennahme des Berichts des Wohnungsausſchuſſes
Meichsernährungsminiſter Schiele über die zu der Dentſchrift der Wohnungsnot und ihre Bekämpfung. Wie
ſchlimm die Dinge zehn Jahre nach Abſchluß des großen Kriges in 1 Uhr nachts ſtartende Maſchine von Hannover ab bereits das
Gefrierfleiſcheinfuhr.
dieſer Hinſicht in Deutſchland ſtehen, ergibt ſich aus den Feſtſtellungen
* Berlin, 13. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt ohne weſentliche Ausſprache
eige kleine Vorlagen; unter anderem wurde der Nachtragsetat für
1227 dem Haushaltsausſchuß überwieſen. Dann beſchäftigte ſich das
hraus mit dem Geſetzentwurf über die Herabſetzung des zollfreien
Ge=
ſyierfleiſchkontingents von 120 000 auf 50 000 Tonnen und mit der
Nwvelle zum Zolltarifgeſetz, in welcher das Einfuhrſcheinſyſtem auch
ginf Schweine ausgedehnt wird. Der Wert dieſer Einfuhrſcheine ſoll
hei tragen bei lebenden Schweinen 16 Mk., bei Schweinefleiſch 21 Mk.,
ultid bei Schweineſchinken in Büchſen 27 Mk. pro Doppelzentner.
In der Ausſprache wandte ſich die Abg. Frau Wurm (Soz.)
mit großer Entſchiedenheit gegen die Herabſetzung des zollfreien
Ge=
f ierfleiſchkontingents, die eine antiſoziale Maßnahme ſein und
keines=
ugegs dem Produzenten die erwartete Hilfe bringen würde, denn der
mnteil des Gefrierfleiſches am geſamten Fleiſchverbrauch betrage nur
Prozent. Die Rednerin beantragte volle Zollfreiheit für
Gefrier=
igeiſch.
In einer kurzen Rede erklärte Reichsernährungsminiſter
GSchiele, urſprünglich ſei beabſichtigt geweſen, die zollfreie
Gefrier=
f eiſcheinfuhr nur der minderbemittelten Bevölkerung zugängig zu
wrachen. In der Zwiſchenzeit habe ſich jedoch erwieſen, daß mit dem
(öefrierfleiſch allerlei Mißbrauch getrieben werde. Der Miniſter
ver=
cherte, daß bei der Verteilung des Kontingents nur diejenigen Gebiete
berückſichtigt werden ſollen, in denen ſich ſchon bisher Bedarf gezeigt
ſabe. Der Miniſter ſuchte dann die Richtigkeit ſeines von der
ſozial=
emokratiſchen Rednerin bemängelten Zahlenmaterials, das er in
frü=
eren Neden für die Not der viehzüchtenden Landwirtſchaft angeführt
watte, nochmals nachzuweiſen. Er betonte beſonders, daß ſich die
deut=
ſthe Landwirtſchaft unmöglich den billigen Preiſen des zollfreien
Ge=
ſirierfleiſches von 30—37 Pfg. pro Pfund anpaſſen müſſe. Der Miniſter
Außerte ſich dann über
doie Lage des Rindvieh= und Schweinemarktes
yand beſtreitet, daß die Rind= und Rindfleiſchpreiſe gegenüber der
Vor=
nriegszeit geſtiegen ſind. Wenn man die veränderten Preiſe zugrunde
vege, ſei der heutige Rinderpreis ſogar 20 Mark niedriger als der von
4913. Bei Fortdauer des jetzigen Zuſtandes würden die kleinſten
Be=
nriebe, zu denen auch die Landarbeiter gehörten, monatlich 30 Millionen
zuſetzen. Die Eigenverſorgung mit Fleiſch ſei in Deutſchland im
weſent=
u ichen erreicht. Es ſei Pflicht gegenüber allen dieſen mißlichen
Umſtän=
wen, den bei der Viehhaltung erzielten gewaltigen volkswirtſchaftlichen
WFortſchritt feſtzuhalten, ihn nach Möglichkeit zu fördern und nicht durch
ruinöſe Abſatzverhältniſſe zunichte zu machen. Aus der
Schlachtvieh=
roduktion ergebe ſich heute in Deutſchland ein Wert von 5,5 Milliarden
MMark, allein aus der Schweinehaltung ein ſolcher von 3,75 Milliarden.
DDer heute darniederliegende Schlachtviehmarkt beweiſe, daß die Pro=
Suktion auf dieſem Gebiete ſo nicht aufrecht erhalten wverden könne,
wenn nicht bald eine Aenderung eintrete. Der ſchlechte Stand der
Heutſchen Fleiſchverſorgung, der urſprünglich die Zulaſſung des
zoll=
reien Gefrierfleiſchkontingents nötig machte, ſei heute nicht mehr
vor=
ſhanden. Daher ſei auch der Abbau des Kontingents voll berechtigt.
Abg. Meyer=Berlin (Dem.) ſtimmte zwar der Ausdehnung des
AEinfuhrſcheinſyſtems auf Schweinefleiſch zu, äußerte jedoch ſtarke
Be=
wenken gegen die Herabſetzung des Gefrierfleiſchkontingents. Mindeſtens
müſſe bei einer Herabſetzung des Kontingents eine allgemeine
Zollher=
mabſetzung für Gefrierfleiſch verbunden werden.
Abg. Hörnle (Komm.) lehnte die beiden Regierungsvorligen
hals Geſetze zur Ausſpucherung der Maſſen ab.
Abg. Döberich (Chr.=natl. B.P.) forderte völlige Aufhebung des
Fzollfreien Gefrierfleiſchkontingents.
Von den früheren Regierungsparteien nahm niemand das Wort,
Die Vorlage wurde hierauf dem handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen.
Ohne Ausſprache angenommen wurde das Geſetz über die
Wiederzu=
laſſung von Hilfsmitgliedern beim Reichspatentamt.
—Es folgte die erſte Leſung des von der Deutſchen Volkszartei
ein=
gebrachten Ueberleitungsgeſetzes für
der allgemeinen Wohnungszählung, die auf Grund des Geſetzes vom
Nach den erſt vorläufigen Ergebniſſen dieſer Erhebungen ergibt ſich ganz
unzweifelhaft, daß als Hauptherd der Wohnungsnot die
großſtädtiſchen Wohngebiete anzuſprechen ſind und daß Oſten des Reiches mit dem hierfür geſchaffenen einheitlichen
mit der wachſenden Größe der Gemeinden auch die Zahl der
woh=
nungsloſen Haushaltungen unverhältnismäßig
ſtark angeſtiegen iſt. Auf je 100 Wohnungen eutfallen im noch abends in Berlin eintreffen und Berlin um 1 Uhr nachts
Durchſchnitt Haushaltungen oder Familien ohne eigene Wohnung: in
Gemeinden mit 5000—20 000 Einwohnern 6,3, in ſolchen bis zu 50 000 linien tritt aber keine Trennung des Frachtverkehrs vom Per=
Einwohnern 7,8, bis zu 100 000 Einwohnern 9,1; in Gemeinden von ſonenverkehr ein, vielmehr werden auch weiterhin alle Paſſagier=
100 000 und mehr Einwohnern ſind 10,3 Haushaltungen ohne eigene
Wohnung. Wenn man bedenkt, daß die Großſtädte mit annähernd
ins=
geſamt 17 Millionen Einwohnern insgeſamt mehr als ein Viertel der
geſamten Reichsbevölkerung ausmachen, ſo ergibt ſich aus dieſer nackten
Statiſtik, daß in den Großſtädten etwa eineinhalbmal ſo viel wohnungs= Frachtluftverkehr, jedoch nicht auf regelmäßigen Linien, ſondern
loſe Haushaltungen und Familien anzutreffen ſind als innerhalb der
etwa gleichſtarken klein= und mittelſtädtiſchen Bevölkerung. Die
En=
gen bzw. Familien heute in fremden Wohnungen deutung verloren hatte, weiter ausgebaut werden.
aufgenommen ſind. Während vor dem Kriege in den Großſtädten
nur rund 2 Prozent aller Wohnungen mit zwei oder mehr
Haushaltun=
gen belegt wurden, ſind gegenwärtig rund 10 v. H. des geſamten
Wohnungsbeſtandes doppelt und mehrfach in
An=
ſpruch genommen. Das Bedenklichſte iſt dabei, daß gerade in den
Großſtädten die Bautätigkeit nach dem Kriege gerniger ſt als in den
mittleren und in den Kleinſtädten und daß die Zuſammenpferchung vor
allem ſich auf die mittleren und kleinen Wohnung erſtreckt. Auch die halten bekanntlich die deutſchen Berechtigten vorerſt nur 80 v. H.
Unterſuchung der Wohnungsverhältniſſe der Haushaltungen ohne eigene
Wohnung zeigt, daß das Zuſammendrängen dieſer
woh=
nungsloſen Haushaltungen und Familien faſt
aus=
ſchließlich in den Mittel= und Kleinwohnungen er= der von der dazu eingeſetzten Kommiſſion anerkannten
amerika=
folgt. Rund 56 v. H. von den 480 000 wohmungsloſen großſtädtiſchen
Haushaltungen ſind in Mittelwohnungen, 30 v. H. in Kleinwohnungen aus den eingehenden Entſchädigungszahlungen erſtattet zu
wer=
zuſammengepreßt und der Reſt von noch nicht 15 v. H. iſt teilweiſe zu den. Da die Einbehaltung der 20 v. H. die Freigabe erſt
ermög=
drei und vier Haushaltungen in Großwohnungen untergebracht. Der
Hauptnotſtand konzentriert ſich alſo, wie man ſieht, auf die
Kleinwoh=
nungen. Für das Wohnungsbeſchaffungsprogramm ergeben ſich aus der
Statiſtik jedenfalls wertvolle Geſichtspunkte.
Der Ausſchuß fordert ein Wohnungsbauprogramm bis Ende 1935
und eine
jährliche Herſtellung von 200000 Wohnungen ſer Vertreter die Erklärung des Einverſtändniſſes für ſeinen
650 Millionen Mark gedeckt werden. Die Beſchlüſſe des
Wohnungsaus=
ſchuſſes wurden nach kurzer Debatte mit großer Mehrheit angenommen, der Erklärung ermächtigt. Nach den Beſtimmungen des Geſetzes
Das Haus nahun dann noch die letzten Freitag zurückgeſtellten
Abſtim=
mungen zum Etat des Reichsverkehrsminiſteriums vor. Ein kommu= len. Wird dieſe Friſt verſäumt, ſo werden die
Vermögensgegen=
niſtiſcher Antrag auf Streichung des Miniſtergehaltes wurde abgelehnt,
Entſchließungen wird u. a. größere Berüichichtigung der ortsanſäſſigen
Handwerker bei Auftragsvergebung, eine Kontrolle der Reichsbeteiligung Einwilligungserklärung gelten, und zwar dergeſtalt, daß
An=
au Kraftverkehrsgeſellſchaften uſw. gefordert. Der Antrag der Deutſchen
Volkspartei und der Demokraten auf Bewilligung von zwei Millionen träge, wenn die Einwilligungserklärung nicht beiliegt, von der
Stimmen der Antragſteller abgelehnt.
Ein Vorſchlag des Präſidenten, die Beratungen abzubrechen, wurde
hierauf abgelehnt und beſchloſſen, bereits mit der Beratung des Reichs= Freigabeantrages vorgeſehenen Friſt von einem Jahre noch
nach=
wehretats zu beginnen. Da jedoch das Reichswehrminiſtertum infolge gereicht wird.
der urſprünglichen Dispoſitionen im Hauſe nicht vertreten war, blicb
es ſchließlih doch bei der vom Präſidenten vorgeſchlagenen Vertagumg.
Nächſte Sitzung Mittuoch mittag 2 Uhr. Auf der Tagesordnung
ſteht die Beratung des Reichswehretats.
Sireſemanns Heimkehr.
die Strafrechtsreform.
Das Geſetz beſtimmt im weſentlichen, daß die jetzt im Rech=sausſchuß
behandelte Vorlage auch den kommenden Reichstag beſchäftigen ſoll,
ohne das es ihrer erneuten Einbringung bedarf und daß die Entwürfe
als neue Vorlagen zu gelten haben.
Abg. Kahl (D.Vpt.) begründete ausführlich dieſen Antrag, gegen
den ſich nur die Kommuniſten ausſprachen, während Abg. Dr.
Lands=
berg (Soz.) erklärte, ſeine Partei ſtimme dem Ueberleitungsgeſetz zu;
dieſe Zuſtimmung ſei jedoch gleichbedeutend mit einer Zuſtimmung zu
dem Strafgeſetzentwurf in der ihm von der Mehrheit des Ausſchuſſes
bereits gegebenen Form. — Das Ueberleitungsgeſetz wurde ſodann in
erſter und zweiter Leſung gegen die Stimmen der Kommuniſten au ge=
Der Reichsaußenminiſter iſt mit der deutſchen Delegation am
Dienstag in Berlin eingetroffen. Da er von ſeiner Reiſe ziemlich
ermüdet war, hat er ſeine urſprüngliche Abſicht, noch am gleichen
Abend Bericht zu erſtatten, aufgegeben. Er wird erſt am
Mitt=
woch dem Reichspräſidenten ſeinen Beſuch machen und im
An=
ſchluß daran den Reichskanzler aufſuchen. Eine Kabinettsſitzung
iſt erſt für Donnerstag vorgeſehen. Mit einer gewiſſen
Betont=
heit ſcheint man diesmal von dem großen Apparat, der ſonſt
regelmäßig nach Genf in Bewegung geſetzt wurde, abgeſehen zu
haben. Dazu iſt die Möglichkeit um ſo eher gegeben, als auf der
diesmaligen Ratstagung die unmittelbar Deutſchland
berühren=
den Fragen nicht behandelt worden ſind.
*Die neuen Frachtexpreßlinien
der Lufthanſa.
Lufigüteriransport nach Paris und London.
Mit Beginn der diesjährigen Sommerſaiſon im deutſchen
Luftverkehr (Ende April) werden zum erſtenmal die
angekündig=
ten Frachtexpreßlinien der Lufthanſa in Betrieb genommen, auf
denen man in Verbindung mit dem Flug=Eiſenbahnverkehr (Flei=
Verkehr), Luftgüter in Spezialfrachtmaſchinen transportieren
wird. Vorgeſehen ſind vorläufig die beiden Linien Berlin—Paris
und Berlin—London. Die Güter fliegen zunächſt über Hannoper
nach Köln und gabeln ſich dann nach Frankreich oder England.
Da die Nachtbefeuerung einſtweilen nur bis Hannover
eingerich=
tet iſt, wurde der Flugplan ſo gelegt, daß die in Berlin um
Tageslicht für ihren Weiterflug vorfindet. In Köln werden
2. März v. J. für das gefamte Reichsgebiet durchgeführt worden iſt, die Güter in andere Frachtmaſchinen umgeladen und treffen dann
ungefähr 10 Uhr vormittags in Paris bzw. London ein. Die
Startzeit in Berlin ermöglicht es, Luftgüter zum Beiſpiel im
Frachtbrief am Morgen bei der Eiſenbahn aufzugeben, ſo daß ſie
auf dem Luftweg verlaſſen. In Verbindung mit dieſen
Fracht=
maſchinen der Lufthanſa Güter transportieren. Daneben befaßt
ſich ein privates Unternehmen, die „Luftfracht” in Leipzig, mit
Unterſtützung Sachſens und der Junkersflugzeugwerke mit dem
unter Einſatz von Frachtmaſchinen nach Bedarf. Zu dieſem Zweck
ſoll auch der alte Flughafen Leipzig=Mockau, der ſeit Aufnahme
quete zeigt, daß rund 480 000 großſtädtiſche Haushaltun= des Verkehrs auf dem Flugplatz Leipzig=Schkeuditz ſtark an Be=
Erläuterungen zum Freigabegeſetz.
Berlin, 13. März.
Eine amtliche Verlautbarung gibt einige zweckdienliche
Er=
läuterungen zum amerikaniſchen Freigabegeſetz. Nach dieſer
er=
ihres Eigentums, während die reſtlichen 20. Prozent zuſammen
mit anderen für dieſe Zwecke verfügbaren Beträgen zur Deckung
niſchen Schadenerſatzforderungen verwendet werden, um ſpäter
licht, wird der „Alien Propenty Cuſtodian” in Waſhington von
den deutſchen Freigabeberechtigten die Abgabe der Erklärung
verlangen, daß ſie mit der vorläufigen Zurückbehaltung der 20
Prozent einverſtanden ſeien. Dieſe Erklärung iſt zweckmäßig
gleich dem Antrag auf Freigabe beizufügen. Hat der deutſche
Berechtigte bereits in Amerika einen Vertreter, ſo wird auch die=
Klienten abgeben können, falls er von ſeinem Auftraggeber eine
Der 1927 gebliebene Fehlbetrag ſoll durch Auslandsanleihen bis zu Vollmacht vorlegen kann, die ihn zur rechtswirkſamen Abgabe
ſind die Anträge auf Freigabe innerhalb eines Jahres zu
ſtel=
ſtände als Eigentum der deutſchen Regierung behandelt und zur
der Etat ſelbſt ſowie verſchiedene Entſchließungen angenommen. In den Befriedigung der amerikaniſchen Forderungen gegen Deutſchland
verwendet werden. Dieſe Friſt dürfte auch für die Vorlegung der
Mark zur Vollendung des neuen Zeppelm=Luftſchiffes wurde gegen die Berückſichtigung bis auf weiteres zurückgeſtellt und ſchließlich als
nicht rechtzeitig eingegangen angeſehen werden, wenn die
Ein=
willigungserklärung nicht innerhalb der für die Stellung des
Rückkehr zur Lateiniſchen Münzunion?
EP. Paris, 13. März.
Wie die Radio=Agentur aus New York berichtet, ſind dort
heute die franzöſiſchen Bankiers, an deren Spitze ſich Vertreter
der Bank von Frankreich befinden, eingetroffen. In den Kreiſen
der Wallſtreet glaubt man, daß Frankreich aus den Vereinigten
Staaten Goldmengen zurückziehe, die nicht nur für eine etwaige
Aufwertung des Franken, ſondern auch für eine gleichzeitige
Wiederherftellung des Goldſtandards in Rumänien und
Süd=
ſlawien ausreichten. Das „Journal of Commerce” will aus gut
unterrichteter Quelle erfahren haben, daß Frankreich gegenwärtig
einen Plan ausarbeite, nach dem der ſüdſlawiſche Dinar und der
rumäniſche Lei in neue Währungseinheiten umgewandelt werden
ſollen, die den gleichen Wert wie der franzöſiſche Franken
erhiel=
ten. Dieſe Reform bedeute eine Rückkehr zu den Grundſätzen
der ehemaligen Lateiniſchen Münzunion.
*Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Im Helia läuft jetzt der große Charlie Chaplin=Film
„Zirkus”. Die Vorſtellungen ſind wegen des außerordentlichen
Andranges der Beſucher vermehrt worden. Der Film läuft
vier=
mal am Tage, ein Beweis dafür, daß dieſer wirklich einzigartige
Film auch auf das Darmſtädter Publikum ſeine ſtarke
Anzie=
hungskraft ausübt, die er überall erwieſen hat. Wir haben
gelegentlich der Frankfurter Erſtaufführung über „Zirkus”
aus=
führlich berichtet und können auch nach dem zweiten Sehen das
ſeinerzeit Geſagte wiederholen: Dieſen Film muß man ſehen!
Union=Theater.
„Der alte Fritz” — Ausklang.
Eine geſchichtliche Perſönlichkeit, wie die des großen
Preußen=
königs iſt, in einem ſo umfangreichen Filmwerk der
Vergangen=
heit ſo zu entreißen, daß er der Nachwelt ſo ungemein lebendig
überliefert werden kann, iſt eine der Großtaten des Films, die
im Grunde genommen ſeine ganz große techniſche und kulturelle
Bedeutung überzeugend erweiſen. Konnte man nach dem
zuge=
ſtandenermaßen filmiſch und inhaltlich ſchwachen vorletzten Teil
„Friede” Bedenken haben, daß dieſes ſo groß angelegte Filmwerk
ſeine Größe bis zum Schluß behaupten oder doch wenigſtens am
Schluß dieſe Größe ausklingen laſſen könne, ſo ſind dieſe
Beden=
ken reſtlos zerſtreut. Dieſer Ausklang iſt groß, iſt in ſeiner Größe
in vielen Szenen erſchütternd. Allerdings gründet dieſe Größe
faſt ausſchließlich wiederum in der fabelhaften ſchauſpieleriſchen
Leiſtung Otto Gebührs. Wenn man ſich zurückerinnert des
erſten Auftretens als junger prinzlicher Taugenichts und die
ſchauſpieleriſche Leiſtung dann verfolgt durch Jahre und
Jahr=
zehnte, ſteht man bewundernd vor dem Künſtler, der es ſo
ver=
ſtanden hat, ſich in den durch die Geſchichte überlieferten Charakter
ebenſo wie in die äußere Maske des großen Königs hinein zu
leben. Bewundernd und erſchütternd! —
Im Ausklang erſcheint, abgeſehen von dem Beginn dieſes
Teiles, der alte Fritz ſchon nicht mehr als Menſch, ſondern
— trotz körperlicher Gebrechen, verbiſſen, verärgert, durch
Krank=
heit geplagt — als über menſchlichen Dingen ſtehend. Das iſt
kein Menſch mehr, auch kein König, das iſt ein Auserwählter, dem
es gegeben war, Herrſcher zu ſein und Vater, Lehrer und Er=
zieher, im beſten Sinne des Wortes Führer eines ganzen Volkes,
daß er in ſeinem Erdenwallen durch tieffte Tiefen und
aufleuch=
tende Höhen geführt hat.
Erſchütternd — ich habe keinen anderen Ausdruck dafür —
rollt das Leben des alten Fritz, rollen die verſchiedenen in den
letzten Jahrzehnten noch bedeutſamen Epiſoden ſeines Wirkens
ab. Tragiſch und erſchütternd, wvie in dieſem körperlich
Gebroche=
nen, Hinſiechenden ein Geiſt lebt und ſpricht, der ſchon losgelöſt
ſcheint vom Körperlichen und ſeine Unſterblichkeit ſelbſt zu
be=
ſtimmen vom Schickſal berufen ſcheint. Tief tragiſch der alte
krie=
geriſche Ausklang. Im Feldlager in Schleſien, im Kreis ſeiner
durchweg 70jährigen Generäle, tief tragiſch und erſchütternd jedes
neue Aufflackern dieſes harten, ſtarren, eigenſinnigen Lebens, in
dem immer wieder Gutes und Böſes hart kämpfen, der ſchließlich
einſam und allein auf der Höhe des Lebens wandelt und ſeine
große Liebe, die, ſolange er wirken konnte, ſeinem Volk und
ſeinem Reich gehörte, überträgt auf ſein treues Hündchen
Alk=
mene, der zuliebe er ſeine letzte Revue in Schleſien abbricht, um
ſich auf der beſchwerlichen Reiſe in Wind und Wetter nach Berlin
den Todeskeim zu holen. Tief erſchütternd ſchließlich das ihm
ſelbſt bewußte, jedenfalls von ihm gefühlte Ende, das Sterben.
Und immer wieder bewundernswert die Eindringlichkeit der
ſchauſpieleriſchen Leiſtung Otto Gebührs. Wenn je ein Künſtler,
ganz gleich auf welchem Gebiete, ſich unſterblich machen konnte,
ſo war es Otto Gebühr in ſeinem alten Fritz beſchieden. Auf
dem Sterbelager erſcheint die Maske des Künſtlers wie die
Toten=
maske des großen Friedrich ſelbſt.
M. St.
Palaſt=Lichtſpiele.
Der Ufa=Großfilm „Die Hölle der Jungfrauen” ein
Film von Leidenſchaft und echtem Leid, bringt packende Bilder
aus dem Leben junger Mädchen, die aus irgendeinem Grund
hier namentlich die zwveite Heirat des Vaters — einem Penſionat
anvertraut werden, in dem ſie körperlich und ſeeliſch verkümmern,
ſchließlich gar in den Tod gehetzt werden. Es mag in manchem
dieſer Film Uebertreibungen bringen, grundſätzlich iſt er woyt
dem Leben entnommen. Die Handlung iſt nach Rumänien
ver=
legt worden und bringt eine Reihe ſehr hübſcher und intereſſanter
Bilder. In den Hauptrollen wirken Werner Krauß, André
Ndx, Eliza La Porta, Dagny Servaes, Jules
Meſ=
aro, Maria Forescu mit. Rein ſchauſpieleriſch intereſſiert
ſeloſtverſtändlich in erſter Linie Werner Krauß, dem wir in
letzter Zeit mehrfach im Film begegneten, der aber in dieſem
ſeine ſtärkſte mimiſche und ſchauſpieleriſche Begabung zeigt. Er
ſpielt den Bauernſohn, der Klavierlehrer wurde, mit dem ganzen
Raffinement eines berechnenden brutalen Emporkömmlings und
mit einer Leidenſchaft, die in allen Szenen überzeugend wirkt.
Daneben Eliza La Porta, das kleine Penſionsmädchen, das in
rührender Naivität die Leidenſchaften auch der anderen Akteure,
die in ihr Leben eingreifen, über ſich ergehen laſſen muß.
Als Beifilm läuft eine gleich große Handlung von ähnlichem
Vorwurf: „Lolotte, das Modell” nach dem Theaterſtück
Die nackte Frau”. Hier ſind in den Hauptrollen tätig, und zwar
ſehr wirkſam tätig, Louiſe Lagrange, Iwan Petrowitſch,
*4
Nita Naldi.
Kunſtausſiellung in Amſierdam 1928.
Bei Gelegenheit der LK. Olympiade Amſterdam 1928
wer=
den auch internationale Kunſtwettbewerbe ſtattfinden.
Es ſind zugelaſſen Werke der Malerei (Gemälde,
Zeichnun=
gen, Graphik) und der Bildhauerkunſt (Figuren, Reliefs,
Medau=
len), deren Darſtellung ſich auf Sport — im weitgefaßteſten
Sinn — bezieht. Die Werke werden in den einzelnen Ländern
von Kunſtkommiſſionen juriert. An der Spitze der deutſchen ſteht
Dr. Redslob; ihre weitere Zuſammenſetzung iſt noch nicht bekannt.
Die Beteiligung heſſiſcher Künſtler iſt durch den Ständigen
Rat geſichert worden. Einſendungen oder Anmeldung
entſpre=
chender Werke wird bis 25. März ins Stadthaus Darmſtadt,
Zimmer 70, erbeten, wo auch alles Nähere über die Wettbewerbe
zu erfahren iſt. Die von der Neuen Arbeitsgemeinſchaft jurierten
Werke werden alsdann Dr. Redslob angemeldet, und von
die=
ſem, ſoweit ſie ihm geeignet ſcheinen, der in Düſſeldorf
zuſam=
mentretenden Geſamtjury vorgelegt werden. Die
Kunſtausſtel=
lung in Amſterdam auf dem Gelände des Stadions iſt vom
7. Mai bis 12. Auguſt vorgeſehen. Es werden Ehrenmedaillen
verliehen und Verkäufe vermittelt.
Bühnenchronik.
Theo Bögel, ſeither Oberſpielleiter des Schauſpiels
am Stadtheate: Würzkurg, iſt durch Intendant Edgar Klitſch
als Oberſpielleiter an das Stadttheater in Mainz verpflichtet
worden.
Seite 4
Nummer 74
„Ja Bauer...
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Rom, 13. März.
„Ja, Bauer, das iſt ganz was anderes!” Wenn ein Deutſcher
in Südtirol nicht deutſch reden darf, ſo iſt das ein italieniſcher
Belang. Wenn aber auf Malta ein Italiener nicht nur italieniſch
bei Amtshandlungen gebrauchen darf, ſondern auch noch
Eng=
liſch oder der Maltadialekt gleichberechtigt gelten ſollen, ſo
wer=
den die Rechte der Italiener im Auslande, die rulturellen Rechte
der Minderheit vergewaltigt. „Ja Bauer, das iſt ganz was
anderes.”
In den letzten Tagen konnte man in zahlreichen Zeitungen
Italiens über die Rechte oder auch die Behandlungen von
Min=
derheiten in allen möglichen Ländern lehrreiche Aufklärungen
er=
halten. Selbſtverftändlich immer ſchön paſſend zu den italieniſchen
Maßnahmen in Südtirol oder als Widerlegungen gedacht gegen
irgendwelche Auslaſſungen des Auslandes in der
Minoritäten=
frage. Wohl faſt alle dieſe Elaborate der italieniſchen Preſſe
ſtammten aus dem römiſchen Topf, in dem zurzeit ein Buch über
Minderheitsfragen zuſammengekocht wird. Die unlängſt
er=
wähnten, endlos langen Artikel im „Corriere della Sera” über
die Minderheiten in Deutſchland und ihre Behandlung waren
— wie bereits geſagt wurde — natürlich keine Berliner Artickel
des Berliner Berichterſtatters, als die ſie aufgezogen waren,
ſon=
dern kamen direkt aus dem Palazzo Chigi in Rom und ſind
Teile des genannten Buches. Man ſieht, die ſüdtiroler Debatte
in der Weltpreſſe ſchlägt immer noch Wellen bis nach Rom, auch
in dem italieniſchen bedruckten Papier. Man hat, um den
Edel=
mut der Italiener in Südtirol noch beſonders zu dokumentieren,
ſich verſchiedene Danktelegramme und Entrüſtungsäußerungen
von Stdenten aus dem Bozener Gebiet und von der Univerſität
in Bologna ſchicken laſſen, die natürlich ebenſo wie unlängſt das
Mitwwoch, den 14. März 1928
Ergebenheitstelegramm der Bozener Gaſtwirte deütlich miit Den
deutſchen Namen unterzeichnet waren. Man hat dann wiederholt
und mit großer Wärme von dem „Italiener deutſcher Zunge‟
in den Zeitungen geſprochen, der bei den verluſtreichen Kämpfen
in Tripolis zu Beginn des Monats gefallen iſt. Der arme
Leut=
nant aus Meran iſt als Heros gefeiert worden, der durch ſeinen
Opfertod gerade gezeigt habe, wie ſehr die Deutſchen in Südtirol
ſchon mit der italieniſchen Mutter verwachſen ſeien.
Es geſchieht etwas ſehr viel, um zu zeigen, wie innig das
deutſche Südtirol unter dem Glück, zu Italien zu gehören, vor
Wolluſt ſtöhnt. Es geſchieht überhaupt erſtaunlich viel, aus dem
man den Eindruck erhält, daß der Hausherr immer noch Angſt
hat, er werde nicht genug von den andern „eſtimiert‟. Das
Ge=
habe in den Preſſenotizen ſteht nicht ganz im Einklang mit der
Tonart der großen Worte in Reden und Leitartikeln. Wenn nun
in dem Falle von Malta das „Giornale d’Italia” gleich Lärm
ſchlägt, weil die italieniſche Sprache in Gefahr ſei, ſo wirkt das
gerade jetzt recht als Satyrſpiel zur ſüdtiroler Tragödie. Und
was geſchieht denn Großes in Malta?
Eine neue Beſtimmung will die alleinige Vorherrſchaft der
italieniſchen Sprache bei Notariatsakten nicht mehr aufrecht
er=
halten. Das Italieniſche ſoll aber nicht etwa verdrängt oder in
ſeiner Andendung geſchmälert werden, ſondern es ſoll nur
er=
laubt ſein, daß notarielle Maßnahmen auf Wunſch der
Beteilig=
ten auch nur in engliſch oder im malteſer Dialekt aufgenommen
werden dürfen. Außerdem müſſen alle notariellen Akte, bei denen
die engliſche Krone beteiligt iſt, in engliſcher Sprache gefaßt ſein.
Hier handelt es ſich wirklich nicht um eine Verdrängung oder
Einſchränkung der italieniſchen Sprache. Aber ſchon die Tatſache,
daß der malteſiſche Dialekt gleichberechtigt mit dem Italieniſchen
werden ſoll, entrüſtet den Berichterſtatter in Malta. Denn der
Dialekt von Malta iſt nur ein Miſchmaſch von arabiſchen,
nord=
afrikaniſchen Dialekten mit mehr oder weniger verſtümmelten
italieniſchen Worten. Die italieniſche Sprache iſt in Gefahr.
Aus=
gerechnet in Malta! „Ja Bauer...
Die Verhaftungen im Oonezgebiet.
Starkes Befremden in Berliner politiſchen
Kreiſen.
An amtlicher Stelle liegen neue Berichte aus Moskau über
die Vorgänge im Donezgebiet nicht vor. Es ſcheint, als ob die
Ruſſen die Aufklärung über die Verhaftung der deutſchen
Inge=
nieure abſichtlich hinauszögern. In der Wilhelmſtraße herrſcht
mit Recht darüber eine gewiſſe Mißſtimmung, die noch verſtärtt
wird durch die Art, wie die Ruſſen die ganze Angelegenheit von
Anfang an behandelt haben. Es ſteht feſt, daß ſie die
Verhaf=
tungen zunächſt durch Anſchlag in ihren Fabriken bekannt gaben.
daß es alſo ihre Abſicht von vornherein geweſen iſt,
innenpoli=
tiſche Wirkungen zu erzielen. Daß ſie ſich dazu gerade
Deutſch=
land ausſuchen, iſt ein Akt, der bei uns allgemein als eine
beſon=
dere Unfreundlichkeit empfunden wird und der auch auf die
wei=
tere Geſtaltung der deutſch=ruſſiſchen Beziehungen nicht ohne
Folgen bleiben muß. Der Reichsaußenminiſter wird ſich am
Mittwoch Bericht erſtatten laſſen und dann wohl neue
Inſtruk=
tionen nach Moskau geben.
Die deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die ſeit
Wochen nun in Berlin hin und her gehen, waren ſchon ziemlich
auf dem toten Punkt angelangt. Man hat ſich in einem
Unter=
ausſchuß zuſammengefunden, um neue Möglichkeiten zur
Fort=
führung zu finden. Daß aber durch die Verhaftung der deutſchen
Arbeiter die Geneigtheit, ein neues Wirtſchaftsabkommen mit
Rußland abzuſchließen, nicht gerade gefördert wird, verſteht ſich
im Rande.
Für die uns anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit er wieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlichſt
Richard Gartenzaun
7065) u. Frau, geb. Sander.
Für die uns anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit in ſo reichem Maße erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſagen wir hiermit
herzlichſt Dank.
Wilhelm Bauch und Frau
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Dankſagung.
Tiefgefühlten Dank ſagen wir für
die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme, ſowie für die zahlreichen
Kranz=
ſpenden und Allen, die mir ſo treu
zur Seite ſtanden während der
Krank=
heit und Heimgange unſrer ſo
ge=
liebten Entſchlafenen
Frieda Luiſe Nau.
Insbeſondere danken wir Herrnt
Pfarrer Weiß für ſeine zu Herzen
gehend tröſtenden Worte am Grabe
und Herrn Lehrer Huſer für ſeine ſo
liebevollen Worte und
Kranznieder=
legung, ihren Mitſchülerinnen und all
denen die ihr das letzte Geleit gaben.
In tiefem Schmerz:
Fran Marſe Rau, geb. Ackermann
nebſt Kind und Angehörigen.
Darmſtadt, den 13. März 1928.
(*7107
Sandbergſtr. 47, I.
Heute morgen kurz nach 9 Uhr entſchlief
in großem Frieden
Pfarrer
Junas Tullns
Großherzogl. hefſ. Präzeptor u. Inſtitutsvorſteher
Marie Lucius, geb. Kiſſner.
Forſthaus b. Echzell, am 13. März 1928.
Die Trauerfeier findet am Freitag, den 16. März, um
123 Uhr miittags, in unſerer Hauskapelle ſiatt und
an=
ſchließend die Beerdigung auf dem Echzeller Friedhof.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns betroffenen
Verluſte unſerer lieben, guten Mutter
ſagen wir Allen auf dieſem Wege,
insbeſondere dem Herrn Pfarrer
Weiß für die troſtreichen Worte
unſeren tiefgefühlſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Lotte Müller.
Darmſiadt, den 12. März 1928.
Beſſungerſtr. 79,
7039
Heute verſchied ſanft nach langem ſchweren
Leiden meine liebe Schweſter
Fräulein
Katyarina Spangenverg
im Alter von 67 Jahren.
In tiefer Trauer:
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie Georg Spangenberg.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Niddaſtraße 8,
den 9. März 1928.
(*7045
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
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nach vollendetem 55. Lebensjahre
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Offenbach a. M., Eberbach a. N.
den 13. März 1928.
Die Beerdigung findet in
Darm=
ſtadt am Donnerstag den15. d. Mts.
nachm. 3½ Uhr. von der Kapelle
des riedhofs an der
NiederRam=
ſtädterſtraße aus ſtatl (474
Todes=Anzeige.
Am 13 März um 1 Uhr ſtarb nach ſchwerer
Krank=
heit unſer lieber Mann und Vater
Herr Apotheker
im 37. Lebensjahre.
Im Namen der Angehörigen:
Frau Chriſta Logel, geb Gerhard
Studienrat Dr. Glitſch u. Fran Friedel, geb. Togel
philipp Heinrich Logel.
Darmſtadt, den 13. März 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 15. März, 3 Uhr nachm.,
auf dem Waldtriedhot ſtatt. Einſegnung vorher in der Kapelle."
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
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[ ← ][ ][ → ]„Nummer 74
Mittwoch, den 14 März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 14. März.
— Heſſiſches Landestheater. Im heutigen zweiten
Volks=
anzert, das um 20 Uhr im Großen Haus ſtattfindet, ſingt Theo
dierrmann zwei Arien aus Händels „Meſſias”. An
Orcheſterwer=
e-bringt das Programm Händels Concerto groſſo, Mozarts Serenade
u: zwei Streichorcheſter und Beethovens 7. Sinfonje. Muſikaliſche
feätung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
Am Freitag gaſtiert Kammerſänger Otto Wolf als Turriddu in
avalleria ruſticana” und als Canio im „Bajazzo‟. Der
logemeine Vorverkauf hat begonnen.
Heute beginnt der Kartenverkauf zu der für Samstag, 17. März,
Großen Haus angeſetzten Volksvorſtellung von Kleiſts „Käthchen
ſon Heilbronn”.
Käthe Dorſch bringt bei ihrem Gaſtſpiel in der kommenden
oche zwei literariſch bedeutſame Werke, und zwar am Donnerstag,
dun 22. März, Hauptmanns „Roſe Bernd”, und am Freitag, den 23.
W5ärz, Shaws „Pygmalion”. Beide Werke ſind ſeit längerer Zeit hier
Eht mehr gegeben worden. Die Mieter haben zu dieſen beiden
Gaft=
wielabenden ein Vorkaufsrecht zu ermäßigten Preiſen von Samstag,
darn 17., bis einſchließlich Montag, den 19. März. Der allgemeine
Vor=
vu rkauf beginnt am Dienstag, den 20. März.
— Oskar Grauert vom Landestheater wurde von Intendant Edgar
Klitſch als Baſſiſt an das Stadttheater in Mainz verpflichtet.
— Heute ſingt Kummerſänger Heinrich Schlusnus in Darmſtadt.
Deutſchlands gefeiertſter Sänger, Heinrich Schlusnus (Bariton der
Si taatsoper Berlin), gibt heute, 20 Uhr, im großen Saale des
Städti=
ſu en Saalbaues ſeinen einzigen Lieder= und Arienabend,
wer zugleich als Abſchiedskonzert zu betrachten iſt, da Schlusnus ſchon
wiieder einer Einladung zu einer längeren Konzertreiſe nach Amerika
Innichzukommen gedenkt.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Der Baritoniſt Joſef
Herr=
us ann, der ſeine künſtleriſche Ausbildung an der Opernſchule der
dStädtiſchen Akademie für Tonkunſt beendet hat, wurde nach
erfolgrei=
aem Gaſtſpiel in Kaiſerslautern als „Rigoletto” als 1. lyriſcher und
harakterbariton an das dortige Stadttheater unter ſehr günſtigen
vSedingungen verpflichtet. Die „Pfälziſche Volkszeitung” ſchreibt über
as Gaſtſpiel: „Joſef Herrmann, der Rigolettodarſteller — ein Gaſt
meom Landestheater Darmſtadt, der auf Anſtellung ſang — gab dem
Mkarren ſehr ſympathiſche Züge. Sein wohldurchdachtes Spiel, auf
mollendeten ſchauſpieleriſchen Fähigkeiten und einer beſonders
markan=
nen Charakteriſierungskunſt, war natürlich fußend, frei von allen
Exzeſ=
wen, wie man ſie gerade in der Rolle des Rigoletto oft zu ſehen
boekommt. Dazu erwies ſich der Rigoletto=Darſteller noch als ein Sänger
„on Format. Ein umfangreiches, angenehm klingendes Organ, eine
ygeſchmackvolle Vortragskunſt und ſtimmliche Ausdrucksfähigkeit ſind
meine hervorſtechenden Vorzüge. Daß der Sänger dabei noch hohe
prachliche Kultur beſitzt, mag beſonders anerkannt werden. So war es
u richt verwunderlich, daß ſein ausdrucksvoller Geſang das begeiſterte
heaterpublikum zu ſpontanem Beifall auf offener Bühne hinriß. Von
„en beiden Künſtlern, die wir bisher als „Rigolettogäſte” zu hören
be=
amen, verdient meines Erachtens der geſtrige Sänger den Vorzug."
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
NHeute abend um 8 Uhr findet unſere 7. Winterverſammlung, und zwar
ſim Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang
Weſt=
wortal, gegenüber dem Landestheater) ſtatt. Herr Profeſſor Dr. G.
*Stiasny, der Direktor des Inſtituts für Gerbereichemie, ſpricht über
„Ausder Technik der Lederbereitung”. Es ſollte niemand
uunſerer Mitglieder verſäumen, dieſem hochintereſſanten
Lichtbildervor=
ntrage beizuwohnen. Freunde des Handwerks ſind herzlichſt willkommen.
F Pünktliches Erſcheinen iſt geboten.
— Bücherſtube Alfrcd Bodenheimer. Dr. Oskar Schürer der
im Rahmen der Veranſtaltungen der Büicherſtube Bodenheimer in dem
Landesmuſeum mit Lichtbildern über das Thema „Pablo Picaſſo
gund die Probleme der heutigen Malerei” ſpricht, hat
ſich ſeit vielen Jahren mit den Fragen der modernen Malerei
beſchäf=
tigt; einem Problem, in deſſen Kern der ſpaniſche, ſeit langem in Paxis
lebende Maler Pablo Picaſſo ſteht. Schürer hat auch den kleinen und
vorzüglichen Abbildungsband in der Reihe „Junge Kunſt” Verlag
Klinkhardt und Biermann, zuſammengeſtellt und die Einführung dazu
geſchrieben. Schürer verſteht es, mit Hilfe ſeines ausgezeichneten
Licht=
bildermaterials, auch dem Laien den großen europäiſchen Künſtler
Pi=
caſſo verſtändlich zu machen. — Maurice Rayual ſchreibt über ihn in
ſeinem reichilluſtrierten Werk über Picaſſo: „Die Tatſache, daß die
an=
geſehenſten Kunſtkritiker vor dem Werke Picaſſos ſtumm geblieben ſind,
inſofern ſie es nicht heftig angegriffen haben, iſt ſo einer der beſten
Beweiſe für die Macht und die Bedeutung der perſönlichen Leiſtung
Picaſſos.
— Aufführung zum Beſten der Heidenreich—v. Sybold=Stiftung=
Samstag, den 17. März, findet im Saalbau eine Wiederholung des
kürzlich vom Muſikverein mit ſo großem Erfolg aufgeführten
Dialekt=
ſtückes „Die Familje Luſtig” von Dr. Georg Büchner ſtatt, und
zwar zum Beſten des Heidenreichvereins, der in dieſem Jahr auf ein
nahezu 70jähriges Beſtehen zurückblickt. Der Verein macht es ſich zur
Aufgabe, bedürftige Wöchnerinnen aller Konfeſſionen zu betreuen und
zu unterſtützen und wirkt dadurch außerordentlich wohltätig. Es ſind
gerade die Aermſten der Armen, denen er beizuſtehen ſich bemüht, ſoweit
es ſeine beſcheidenen Mittel erlauben. — Die Darſteller, welche durch
ihr ausgezeichnetes Spiel unter Herrn Eduard Goebels Regie an dem
Erfolg der erſten Aufführung ſtark beteiligt waren, haben ſich alle
aus=
nahmslos in den Dienſt der guten Sache geſtellt; den Vorſpruch wird
Frau Henuy Ollendorf ſprechen. Der Inſtrumentalverein unter Leitung
des Herrn Direktor Schmidt hat in liebenswürdiger Weiſe die
muſika=
liſche Umrahmung des heiteren Stückes übernommen. Auch die Firmen
Roetherdruck, Stritzinger und Heinrich Bender haben durch ihr
freund=
liches Entgegenkommen, die Vorbereitungen zu dieſer Veranſtaltung
weſentlich erleichtert. Möge der Veranſtaltung durch recht regen Beſuch
der Vorſtellung, der im Intereſſe der guten Sache erwünfchte Erfolg
beſchieden ſein. Es darf noch daran erinnert werden, daß im Jahre
1905 das gleiche Stück zum gleichen Zweck hier gefpielt wurde und dem
Verein einen ſchönen Betrag einbrachte. — Karten zu 3, 2, 1 und 0,50
Mark ſind bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße, und an der
Abend=
kaſſe erhältlich.
— Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zu dem Lichtbilder=
Vortrag des Kunſthiſtorikers Dr. Oskar Schürer=Prag über „Pablo
Picaſſo und die Probleme der heutigen Malerei”,
veranſtaltet von der Bücherſtube Bodenheimer, ermäßigte Karten
zum Preiſe von 1 Mk. in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17. Der
Vortrag findet ſtatt am Donnerstag, den 15. März, 20.15 Uhr, im
Landesmuſeum (Turmeingang). — Auch zu der Volksvorſtellung „Das
Käthchen von Heilbronn” am Samstag, 17. März, im Großen
Haus des Landestheaters ſind ermäßigte Kauten in unſerer
Ge=
ſchäftsſtelle zu haben.
— Das Realgymnaſium beabſichtigt. Mittwoch, den 28. d. M.,
abends 8 Uhr, im Großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz
eine Schubertfeier zum Gedächtnis des 100. Todesjahres
abzu=
halten. Der Chor, das Orcheſter und unſere Soliſten bringen
aus=
ſchließlich Werke aus allen Gebieten ſeines reichen Schaffens zur
Auf=
führung. Mit dieſer Veranſtaltung ſoll die Ueberreichung der Prämien
aus der Jubiläumsſtiftung an die betreffenden Schüler verbunden
wer=
den. Der Ertrag wird auch diesmal unſerer Wohlfahrtskaſſe zugute
kommen. Einlaßkarten zu 1 Mk. und 50 Pfg. ſind durch unſere Schüler
und in der Buchhandlung von Schlapp, Schulſtraße, erhältlich.
— Die Wander=Abteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846
unter=
nimmt am Sonntag, den 18. März, ihre nächſte Wanderung und
lädt hiermit alle Mitglieder herzlichſt ein. Der Weg führt von
Rein=
heim über den Galgenberg, die Hohe Straße, durch Rohrbach nach
Nie=
der=Modau, woſelbſt im „Darmſtädter Hof” Einkehr gehalten wird. Der
Rückmarſch führt über den Breitenſtein nach Darmſtadt. Die
Geſamt=
marſchzeit beträgt etwa diereinhalb bis fünf Stunden. Die Teilnehmer
am Mittagstiſch ſowie die Jugendlichen unter 20 Jahren werden
ge=
beten, ſich in die beim Hausmeiſter aufliegenden Liſten einzuzeichnen.
— Tagesordnling zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Pro=
vinz Staukenburg am Samstag, 17. März, vormittags um 9 Uhr:
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt=Land gegen den
Be=
zirksfürſorgeverband Darmſtadt=Stadt wegen Erſatz der für Eliſabeth
Grimm geb. Huf Wwe. in Braunshardt bzw. deren eheliche Kinder
aufgewendeten Unterſtützungskoſten. — 2. Berufung des
Kinder=
heims „Waldheim” zu Lindenfels gegen das Urteil des
Kreis=
ausſchuſſes Bensheim vom 21. Oktober 1927 betr. die Erteilung der
Er=
laubnis zur Errichtung eines Schlachthauſes des Johann G. Pfeifer
zu Lindenfels. — 3. Klage der Minna Eckſtein Wwe. geb. Richter
zu Bensheim, Wohnwagen Wormſer Straße, gegen den Beſcheid des
Kreisamtes Bensheim vom 12. Januar 1928, wegen Nichterteilung
eines Wandergewerbeſcheins. — 4. Berufung der Gemeinde
Mör=
felden gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Groß=Gerau vom 29.
September 1927 wegen Veränderung der Gemarkungsgrenze zwiſchen
Mörfelden und Walldorf. — 5. Geſuch der Emma Frey von
Frank=
furt a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer
Schankwirt=
ſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Großer Biergrund 24. zu
Offenbach a.
9onenbogmchen.
Von Rechnungsrat Trilling, Hannover.
* Nach Fabian Sebaſtian ſoll drängen der Saft ins Gezweige.
Mit dem Ausholzen der Obſtbäume wird — nicht bei hartem
Froſt — bei offenem Wetter bald aufgeräumt ſein, denn die
Sonne kreift höher und höher und zwingt die Natur zur
Auf=
erſtehung und neuem Leben. Es huſchelt die Spitzmaus im
Ge=
büſch durch das Laub unter trockenen Gräſern und Hecken, ſie
ſpringt und piepſt, macht frei ſich vom Staub und dann
freund=
nachbarliche Beſuche. Das Rotkelchen im Unterholz, an Ufern und
Hängen und im Mooſe hält Umſchau nach einer paſſenden
Kin=
derſtube. Die erſten Mücken ſchwirren bei Windſtille emſig ihre
Reigen. Und dann erſt die Stare, ſie kehren wieder und ſuchen
ihre alten Wohnungen in Kaſten und hohlen Bäumen auf, und
jubilieren, zwitſchern und tanzen. Im Walde vereinſamt leuchtet
an unvermuteter Stelle der Seidelbaſt mit ſeinen wundervollen,
ſüßduftenden, roten Traubendolden, und beſcheiden am Boden
Leberblümchen, rot und blau, umflattert vom erſten
Zitronen=
falter an ſonnigen Plätzen.
Und der Gartenbeſitzer? Nach altgewohnter, lieber Tätigkeit
ſich ſehnend, in ſeinem Hain, in ſeinem Paradieſe, begrüßt den
Vorfrühling mit dankerfülltem Herzen. Denn im Garten, ob groß
oder klein, bei gewohnter lieber Tätigkeit vergaß er allen
Kum=
mer, alles Herzeleid, alle Nöte und Bitterkeiten verwichener
Jahre, und Liebe, Luſt und Leben halten bald wieder bei ihm
Einkehr. Beim erſten Betreten des Gartens wieder wird er
viel=
leicht jetzt auch die Frage an ſich richten: Und wie beſchaffe ich mir
den billigſten Erſatz für altes, müdes oder nicht mehr zeitgemäßes
Beerenobſt? Ja, ich möchte gern einige, ſelbſtverſtändlich gute
und ertragsreiche Sorten Stachel= und Johannisbeeren mir
zu=
legen. Aber kann ich das erſchwingen im Koſtenpunkte, der
über=
all zu beachten bleibt?
Er wird, je nachdem, mit Freunden, Bekannten oder
Nach=
barn dieſen Punkt zufällig, mit Vorſicht berühren und
verſchie=
dene Anſichten hören, je nach Erfahrung und Verſtändnis. Der
Liebhaber wird intereſſiert fragen, ein anderer vielleicht dieſen
Zweig der Gartenkultur für zu nebenſächlich und wenig lohnend
ablehnen. Ein anderer wieder wird die Bedenken wegen der
Koſtenfrage beim Erwerb neuer Sachen damit abtun, daß man
zu Setzlingen (Senkern) ſeine Zuflucht nehmen ſolle wie bisher,
das Zeug treibe und gedeihe ganz von ſelbſt und man züchte
ſchnell über Bedarf. Man wird auch auf die Veredelungen —
Hochſtämme — hinweiſen, die nur wenige anſchaffen können. Das
Ende vom Liede bleiben natürlich die Setzlinge.
Wer nun aber mit der Vermehrung von Beerenobſt durch
Setzlinge einige Erfahrung geſammelt, beachte die läſtigen
Neben=
triebe der Setzlinge, die früher oder ſpäter unter dem Erdboden
ſich entwickeln und das Sonnenlicht ſuchen. Dieſe Nebentriebe
aus dem Wurzelſtock kehren immer und immer wieder, ſie leiſten
dem ausgiebigſten Gebrauch des Meſſers den größten
Wider=
ſtand, weil ihnen unter der Bodenfläche nicht beizukommen iſt.
Iſt man der Arbeit zur Entfernung der Wurzeltriebe
über=
drüſſig geworden, dann überwuchern ſie den Stock, und nach ein
paar Jahren bildet jeder Buſch einen unförmigen dichten Wulſt.
Abgeſehen davon, daß ſolche Wulſte keine Zierde des Gartens ſein
önnen, ſind ſie die beſten Raumverſchwender.
Höchſt läſtig wirken ſich ſolche Stachelbeerbüſche erſt bei der
Aberntung aus, wenn ſie große, ſcharfe und ſtarke Dornen
bil=
den. Das Abernten wird dann zur Plage.
Schön ſind offenbar die hochſtämmigen Verebelungen, ſie
bil=
den eine Zierde des Gartens und liefern gute Erträge. Billiger
ſtellen ſich die Kronenbüſche. Sie trotzen Sturm und Platzregen,
größere Vögel dürfen ſich darauf niederlaſſen, ſogar Hühner
kön=
nen ſolchen Büſchen nichts anhaben, weil ſie deren Gewicht
aus=
halten. Um dauerhafte Kronenbäumchen auf einfache Weiſe zu
erzielen oder zu gewinnen, verfahre man wie folgt:
Die vollentwickelten, waſſerreichen Vorjahrsausſchläge oder
Triebe werden auf etwa 20 Zentimeter zurückgeſtutzt und die
Augen am unteren — dickeren — Ende ausgeſchnitten. Hierbei
darf der Stamm aber möglichſt nicht verletzt werden.
Die Setzlinge werden an den verwundeten Stellen durch
einen Lehmbrei gezogen und an den ausgewählten Platz im
Garten geſetzt.
Als Standort im Garten (Zuchtplatz) wählt man am beſten
ein Beet oder Plätzchen öſtlich von Bäumen mit nicht zu voller
Belaubung, oder öſtlich eines don Norden nach Süden
verlaufen=
den Stakets, damit die Setzlinge während der heißen und, je
nachdem, auch dürren Sommermonate — Juni und Juli — nicht
den ganzen Tag von der Sonnenglut getroffen werden.
Vor dem Setzen iſt der Boden gut umzugraben, zu düngen
und von Unkraut zu reinigen. Stellen, an welchen die
Acker=
winden, Diſteln oder Huflattich ſich eingeniſtet haben, ſind zu
meiden.
In Entfernung von 5 bis 10 Zentimeter ſind die Setzlinge
etwa 5 bis 7 Zentimetr tief zu ſtecken. An der Setzfläche ſind ſie
nach Möglichkeit drei Jahre zu belaſſen zwecks kräftiger
Bewur=
zelung.
Gefährliche Krankheiten und Schädlinge für die benannten
Beerenſträucher ſind der Meltau, für die Stachel= und
Johannis=
beeren insbeſondere der Stachelbeerſchwärmer,
Stachelbeerſpan=
ner oder Harlekin.
Die Motte, in Farbe gelb geſprenkelt, gedeiht ausgeſprochen
maſſenhaft in dürren Jahren und ſchwirrt in der
Abenddämme=
rung. Das Gelege an Eiern iſt wiederum maſſenhaft. Die bald
entwickelten Raupen — Spanner — wiſſen jedes Blättchen und
jeden neuen Trieb zu finden, ſie verzehren alles Grün mit
Stumpf und Stiel. Auf ſolche Weiſe abgeweidete Setzlinge gehen
zugrunde.
Beim Auftreten der Motten beſtäubt man befallene Stachel=
und Johannisbeerbüſche und die Setzlinge gründlich mit Holz=,
Torf= oder Brikettaſche außen und innen. Zeigen ſich dennoch die
Spanner (Raupen), ſind ſie von den Büſchen ſtoß= oder ruckartig
abzuſchütteln und zu zerdrücken. Das Beſtäuben iſt möglichſt zu
wiederholen, auch unter die Büſche iſt gut Aſche zu ſtreuen. Durch
einſetzenden Regen wird die Aſche von den Blättern abgewaſchen,
der Strauch bekommt ſein friſches, geſundes Ausſehen wieder, die
angeſetzten Früchte werden wieder blank, erleiden keinen Schaden
und gedeihen normal. Durch den Regen werden die Motten und
die Raupen wiederum weiter bekämpft. Der Regen kann auch
durch ſtarkes Bebrauſen erſetzt werden. In ſolchem Falle
ver=
geſſe man aber das Beſtäuben mit der Aſche nicht, da die warme
Luft das Waſſer ſchnell zur Verdunſtung bringt.
Die Meltaubekämpfung, Beſtäubung der ergrünten Büſche
mit Kalkmehl, iſt wohl allgemein bekannt. Das abgefallene Laub
erkrankter Büſche iſt zu verbrennen.
Es wird wieder
geſpart!
Die Guthaben unſerer Spareinleger betrugen:
am 1. 1. 1924
rd. 10 000 Mk.
am 1. 1. 1925
1 740 000 Mk.
5 225 000 Mk.
am 1. 1. 1926
8 405000 Mk.
am 1. 1 1927
am 1. 1. 1928
12,6 Millionen Mark
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
t 4059
— Orpheum. Heute Mittwoch iſt die letzte Vorſtellung der
Metro=Revue „Geheimniſſe des Harems”, und zwar bei beſonders
eu=
mäßigten Preiſen von 60 Pfg. bis 2 Mk. Morgen Donnerstag
wegen Vorbereitung für die Nelſon=Revue geſchloſſen. Freitag,
den 16. März, Premiere: „Madame=Revue” in 21 Bildern von
Hans Heinz Zerlett, Muſik von Rudolph Nelſon. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
Vorbeugend bei
Neigung zu Gicht,
Rheumatismus
USw.
V. 1790
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45/6
— Oeffentliche Impfung. Auf die heute nachmittag 15. 30
Uhr im Schulhauſe in der Rundeturmſtraße ſtattfindende öffentliche
unentgeltliche Impfung wird nochmals hingewieſen. Zu dieſem
Impf=
termin ſind nur ſolche Kinder vorzufühcen, die im Jahre 1926 uno in
den vorhergehenden Jahren geboren und bis jetzt noch nicht geimpft
wurden.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrente, für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner
und Altrentnerinnen erfolgt am Donnerstag, den 15. März,
vor=
mittags von 8—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
/4734a
TAPER
DFFE
WiLHELM EHRHAR
AM WEISSEN TURM
— Die Wanderabteilung der Turngeſellſchaft Darmſtadt unternahm
am vergangenen Sonntag ihre zweite Wanderung. Trotz des
plötzlichen Wetterumſchlags hatte ſich eine ſtattliche Zahl von
Mitglie=
dern eingefunden. Von Lengfeld führte uns J. Kochendörfer durch
den Ort nach dem Otzberg, wo eine kleine Frühſtücksraſt abgehalten
wurde. Nach Beſichtigung der Burg ſowie Brunnen wurde der
Weitec=
marſch auf dem Höhenweg fortgeſetzt, um nach der Burg Breuberg zu
gelangen. Hier wurde eine Aufnahme gemacht, und dann ging es
hin=
unter nach Neuſtadt. Im Gaſthaus „Zum Ochſen” war Mittagsraſt,
und nach der leiblichen Stärkung ging es dem Endziel Höchſt entgegen,
von wo das Dampfroß alle Teilnehmer wieder heim brachte. Herrliche
Bilder boten ſich dem Auge des Wanderers während der Wanderung
in der ſchneebedeckten Landſchaft, und bei vielen wird der Reiz einer
ſo überraſchenden Schneewanderung noch lange in Erinnerung bleiben.
— Wanderklub „Falke 1916” ſchreibt uns: Unſere diesmalige
Schnitzeljagd war ein Ereignis inſofern, als es den Jägern erſtmals
gelang, die Füchſe im freien Felde zu fangen und nicht, wie bisher
üblich, erſt in ihrem Bau auszuheben. Daß uns hierbei der am
Sams=
tag gefallene Schnee bei Auffindung der richtigen Spur ſehr behilflich
war, wollen wir nicht verſchweigen, denn ſelten war es den Füchſen
möglich, ihre Fährte ſo zu verwiſchen, daß ſich dieſelbe ohne die
mar=
kierenden Papierſchnitzel nicht feſtſtellen ließen. Von Lengfeld aus ging
es zunächſt auf drei verſchiedenen Wegen. Einmal in Richtung Nieder=
Klingen, das andere Mal nach dem Otzberg, während der dritte Weg
nach Zipfen führte. Die beiden letzten Wege waren die
beſchwer=
licheren und weiteren, ſie führten nach vielen Umwegen, die wohl zur
eingehenden Bewunderung der herrlichen Winterlandſchaft reichlich
Ge=
legenheit gaben, ebenfalls nach Nieder=Klingen, wo allerdings die auf
dem kürzeſten Wege angekommenen Jäger ſchon wieder abgerückt
waren. Ueber Ober=Klingen führte die Fährte weiter in Richtung
Höllerbach, aber bereits unweit der Kohlbacher Mühle konnten die drei
Füchſe raſch hintereinander eingeholt und gefangen werden, wodurch
die größer vorgeſehene Jagd ein frühzeitiges Ende fand. Nach einer
gemeinſamen Mittagsraſt im „Kühlen Grunde” bei Werſau, bei der
leider noch einige abſeits Geratene fehlten, führte die Wanderung dang
weiter, die Nonroder Höhe kreuzend, nach Lichtenberg und nach einer
kurzen Kaffceraſt zurück nach Groß=Bieberau, von wo wir die Heimfahrt
antvaten alle erfreut über den herrlich verlebten Wintertag.
— Turngemeinde Beffungen 1865, Darmſtadt, e. V. Wander=
Abteilung. Am kommenden Sonntag, 18. März, findet die dritte
diesjährige Wanderung ſtatt. Die Zuſammenkunft der wanderluſtigen
Turnſchweſtern und Turnbrüder iſt am Nordeingang (Schießhausſtraße)
des Orangeriegartens, von wo pünktlich um 12.30 Uhr der Abmarſch
nach Ober=Ramſtadt erfolgt. Führer iſt diesmal unſer Wanderwaxt
Schulz. — Der Wanderausſchuß hat zugleich mit dieſer Wanderung
die Dekorierungsfeier verbunden, und damit ſich recht viele
Mitglieder beteiligen, nur einen kurzen Marſch vorgeſehen. Jung und
alt kann deshalb mitkommen; Anſtrengungen ſind keine zu erwarten,
und ſollte trotzdem einigen Mitgliedern der Weg zu weit oder der
Ab=
marſch (12.30 Uhr) zu früh ſein, können dieſe die Eiſenbahn um 13.41
oder 15 Uhr ab Oſtbahnhof benutzen. In Ober=Ramſtadt wird im
Gaſt=
haus „Zum Löwen” Einkehr gehalten. — Turnerinnen und Lurner,
folgt zahlreich dem Rufe der Wander=Abteilung, es ſtehen Euch einige
recht vergnügte Stunden in Ausſicht.
— Die Prämie der Preußiſch=Süddeutſchen Klaffenlotterie. In der
Dienstag=Vormittagsziehung der 5. Klaſſe der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie entfiel auf die Nummer 257 291 ein Gewinn von
2000 Mark und die Prämie in Höhe von 500 000 Mark. Die
Num=
mer wird in einer Abteilung in Berlin, in der anderen in Nienburg
(Hannover) geſpielt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Känſtier oder künftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſichenden Zrwilnmns
geſchleht behält ſch die Redakion ihr Urtell vor
— gaufmänniſcher Verein Darmſtadt=rankfurt. „Ein
Gang durch die Maggi=Gutswirtſchaft und die Maggiwerke in Singen am
Hohentwiel”, ſo iſt der Film betitelt, der heute abend im Fürſtenſaal
räuft. Dieſer Film zeigt eindrucksvolle Bilder aus einer großen
deut=
ſchen Nahrungsmittelfabrik mit den modernſten Einrichtungen, ihren
landwirtſchaftlichen Betrieben, Gemüſe= und Getreideanbau uſw. Der
Beſuch iſt außer den Mitgliedern des Kaufmänniſchen Vereins
jedes=
mann bei freiem Eintritt geſtattet. Näheres ſiehe Anzeige.
Aus den Parieien.
Frauengruppe der D. V. P. Wir erinnern unſere
Par=
undinnen und =freunde nochmals an den heute abend ſtattfindenden
Vortrag des Herin Pfarrer Mangold. Der Vortrag findet bei Sitte
um 7.30 Uhr ſtatt. Nach dem Vortrag geſelliges Zuſammenſein. Wir
bitten um zahlreichen Beſuch.
Seite 6
Mittwoch, den 14. März 1928
Rummer 74
Jiu=Jitſu — Selbſiverteidigung.
— Man ſchreibt uns: Jedes Volk hat ſeine charakteriſtiſche
Eigen=
art. Daraus erklärt ſich ſeine Entwicklung und Auffaſſung der Dinge.
Beſonders deutlich zeigt ſich dies in dea Leibesübungen, die den
Men=
ſchen im Kampf einem anderen gegenüber ſtellen. Der kräftige
Ger=
mane trat gerne ſeinem Gegner mit dem Schwert oder im Ringkampf
gegenüber, wo größere Kraft den Sieg entſcheidet. Der ſchlankere
Engländer mißt ſich lieber im Boxkampf, in dem es weniger auf Kraft
als auf Gewandtheit ankommt. Der kleinere hitzige Romane greift
gern zur Stichwaffe; der Japaner, noch ſchmächtiger gebaut, bedient
ſich äußerſt vorteilhaft des Jiu=Jitſu, das hauptſächlich geiſtige und
kör=
perliche Gewandtheit erfordert. Es iſt die hohe Kunſt der Selbſtwehr
und des Kampfes, wiſſenſchaftlich gut durchdacht und eigenartig,
auf=
gebaut auf der Erfahrung, daß der menſchliche Körper eine Reihe
Stel=
len beſitzt, an denen ein Druck das betreffende Glied ſofort lähmt. Der
Umſtand, daß die Gelenke des Menſchen beim Verbiegen oder Verdrehen
entgegengeſetzt der Natur keinen Widerſtand leiſten können, wird
aus=
genutzt, und weiter auch der ungünſtig hochliegende Schwerpunkt des
Körpers durch gewiſſe Hebelwirkungen. Alle dieſe Griffe erfordern
mehr Gewandtheit als Kraft, hauptſächlich aber ſchnelle Auffaſſung der.
Lage, Geiſtesgegenwart und Mut. Ein ſchwächerer Menſch kann einen
weitaus ſtärkeren raſch wehrlos machen. Neben der Erlernung der
Anwendung dieſer Kunſtgriffe ſteht die Abhärtung des Körpers, die
Hebung der Widerſtandsfähigkeit, Atemübungen und Gymnaſtik. Je
gewandter und beherrſchter der Körper iſt, deſto zielſicherer und
erfolg=
reicher ermöglicht er die Anwendung des Jiu=Jitſu. Dieſe
Selbſtver=
teidigungsart iſt ſeit zwei Jahrzehnten auch in Deutſchland erfolgreich
aufgenommen worden und hat in faſt allen größeren Städten
begei=
ſterte Anhänger gefunden. Der Darmſtädter Fechtklub
ver=
anſtaltet ſeit Jahren jährlich mehrere Lehrgänge für Anfänger und
Fortgeſchrittene unter Leitung eines tüchtigen Lehrers, an denen ſich
auch Nichtmitglieder beteiligen können. Ebenſo gibt er neben ſeinem
Fechtſportbetrieb in ſeiner Jiu=Fitſu=Abteilung Gelegenheit
zur weiteren ſportlichen Uebung. Wegen eines neuen Kurſes wird auf
die heutige Anzeige derwieſen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter urſcheinenden Noliten ſind andſchlieflich als Kinweiſe auf Ameigen zu bafrachten.
in keinem Falie irgendwie alt Beſprechung oder Krlikk.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten,
Darm=
ſtadt. Wie aus heutiger Anzeige erſichtlich, findet am Samstag, den
17. März 1928, abends 8 Uhr, im Saale der Turngemeinde 1846, am
Woogsplatz, das 14. Stiftungsfeſt der Vereinigung früherer
Leibgar=
diſten ſtatt. Der Eintritt iſt für die Mitglieder gegen Vorzeigen des
Quittungsabſchnittes — 1. Vierteljahr 1928 — frei, dagegen zahlen
Nichtmitglieder Mk. 1.— Eintritt. Das aufgeſtellte Programm
ver=
ſpricht einige genußreiche Stunden, ſodaß mit einem Maſſenbeſuch an
dieſem Abend zu rechnen iſt. Die Mitglieder tun gut, wenn ſie
recht=
zeitig, d. h. bei Saalöffnung um 7 Uhr, erſcheinen, da pünktlich um
8 Uhr die Feier beginnt. Die Darbietungen werden ſich würdig an die
Seite der früher ſo beliebten und außerordentlich gut beſuchten
Veran=
ſtaltungen ſtellen können. Wir wollen daher nicht verſäumen, die
Mit=
glieder und deren Angehörigen, ſowie die Kameraden anderer
Regi=
mentsvereine auf die Feier aufmerkſam zu machen.
— Der Verein Heſſ. ehemal. Leib=Drag. bringt
feinen Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Vereinigung ehemal.
Leib=
gardiſten die Kameraden zu ihrem 14. Stiftungsfeſt für Samstag, den
17. März, abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz eingeladen
hat.
— Reſtaurant Darmſtädter Hof. Das mit großem
Er=
folg eingeſetzte Erlanger=Bierfeſt dauert unverändert fort. Das ganz
vorzügliche Erlanger Hofbräu (hell und dunkel) findet allgemeine
An=
erkennung. Die Hof=, Haus= und Feſtkapelle im Sinne Matth. Webers
hält mit den Gäſten erfolgreichen Kontakt. Heute und folgende Tage
beſondere Ueberraſchungen. (Siehe auch Anzeige.)
Briefkaſien.
B. in R. Das Geſetz über die Altersgrenze der Staatsbeamten
vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 beſtimmt, daß Staatsbeamte mit
dem Ablauf des Monats in den Ruheſtand treten, der auf den Monat
folgt, in dem ſie das 65. Lebensjahr vollendet haben. Die Beſtimmungen
dieſes Geſetzes gelten auch für die hauptberuflich tätigen Beamten der
Gemeinden mit Ausnahme der gewählten Beamten. Die in dem Art. 1,
2—9 und 15 der Perſonalabbauverordnung vom N. Oktober 1923
ent=
haltenen allgemeinen Grundſätze ſowie Art. 10 jener Verordnung gelten
entſprechend für die Beamten und Angeſtellten des heſſiſchen Staates
und der heiſiſchen Gemeinden.
Nach dem Verſicherungsgeſetz für gemeindliche Beamte vom 3. Juli
1923 haben Verſicherte, die 1. wegen köpperlichen Gebrechens oder wegen
Schwäche ihrer körperlichen oder geiſtigen Kräfte zur Ausübung des
Dienſtes dauernd unfähig geworden, 2. das 65. Lebensjahr zurückgelegt
haben oder 3. durch Krankheit länger als 1 Jahr von Veyſehung des
Dieuſtes abgehalten worden ſind und aus einem dieſer Gründe (1—3)
ausſcheiden, Anſpruch auf Ruhegehalt. Wir verweiſen hinſichtlich der
Höhe desſelben auf Art. 19 ff. des Geſetzes, das im Heſſ.
Regierungs=
blatt Nr. 37 vom 31. Oktober 1923 abgedruckt iſt.
Tageskalender für Mittwoch, den 14. März 1928.
Landestheater, Großes Haus, abends 20 Uhr: Zweites
Volks=
konzert. — Kleines Haus, abends 20 Uhr, Ende 22 Uhr,
Zuſatz=
miete V (11): „Coeur Bube” — Orpheum, abends 20 Uhr, Metro=
Revue: „Die Geheimniſſe des Harems” — Städt. Saalbau,
abends 20 Uhr: Schlusnus=Konzert. — Konzerte: Schloß=Kaffee,
Weinhaus Maxim, Bockshaut, Kaffee Rheingold, Rheingauer
Wein=
ſtube, Spaniſche Bodega, Kaffeehaus Bleichſtr, 43. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palgſt=Lichtſpiele, Helia.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 15. März 1928.
Holzverſteigerungen: Turnhalle am Woogsplatz: vormittags
9 Uhr: Nutzholzberſteigerung. Vorm. 11 Uhr: Brennholzverſteigerung.
Geſchäftliches.
Haarerneuerung.
Nichts wird peinlicher empfunden, wie der Verluſt des Haares, des
ſchönſten Schmuckes, den uns die Natur verliehen. „Endlich ein Mittel”,
das von der Fachwiſſenſchaft in bezug auf den Haarwuchs ernſt
genom=
men wird, ſo berichtet begeiſtert ein Arzt über das Silvikrin=Verfahren.
Auch Univerſitäts=Profeſſor Polland hat durch ſeine Aufſehen erregende
Veröffentlichung viel dazu beigetragen das Silvikrin=Verfahren der
Allgemeinheit zugänglich zu machen. Man weiß heute, daß bei
Haar=
ſchwund und ſogar bei ſchon eingetretener Kahlheit die Silbikrin=Gaarkur
das Gegebene iſt.
Hiervon, wie von den anderen zwei Präparaten des Silvikrin=
Ver=
fahrens, dem Silvikrin=Fluid als Haappflegemittel und dem Silvikrin=
Shampoon als Kopfwaſchmittel, erhalten Sie auf Ihre Anfrage
koſten=
los und portofrei je eine Probe vom Silvikrin=Vertrib, Berlin B6
Alexandrinenſtraße 26.
WV 3175
30 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
29. Tag der 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung vom
12. März fielen: 2 Gewinne zu je 75 000 Mk. auf Nr. 173 246;
2 Gewinne zu je 25 000 Mk. auf Nr. 149 176; 2 Gewinne zu je
10 000 Mk. auf Nr. 248 055; 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 43 719,
313 090; 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf Nr. 58 732, 214 085, 246 224;
6 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 61 721, 341 882, 353 573; 42 Gewinne
zu je 1000 Mk. auf Nr. 14948, 47 396, 58 317, 64 564, 79 133, 94 594,
116075, 117 119, 132 468, 163 799, 187 869, 194 899 205 193, 27 506,
211 253, 248 510, 263 827, 316 212, 346 046, 346 488, 355 994; ferner
wurden gezogen: 82 Gewinne zu je 500 Mark und 214 Gewinne zu
je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung ſielen: 6
Ge=
winne zu je 3000 Mk. auf Nr. 262 133,, M9 346, 311 405; 2 Gewinne
zu je 2000 Mk. auf Nr. 122B, 4844, 79044, 174 489, 218 286,
223 683, 292 659, 328 063, 351 351, 354 765; 16 Gewinne zu je 1000 Mk.
auf Nr. 52887, 81 396, 116 992, 121 199, 152519, 182 106, 220 492,
286 742; ferner wurden gezogen: 74 Gewinne zu je 500 Mark und
226 Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrad verblieben:
2 Prämicn zu je 500 000 Mk.: 2 Gewinne zu je 500 Mk., 2 zu je
3000 Mk., 6 zu 2000 Mk., 22 zu je 1000 Mk., 62 zu je 500 Mk. und
148 zu je 300 Mk. — (Ohne Gewähr.)
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 13. März. Der hieſige Obſt=und Gartenbau=
Verein hatte Herrn Obſtbau=Inſpektor Behne=Darmſtadt um
Ab=
haltung eines Vortrags über Maſſenumpfropfen von Obſtbäumen
er=
ſucht. Eine größere Anzahl von Intereſſenten und die Schüler der
landwirtſchaftlichen Fortbildungsſchule unternahmen deshalb zu dieſem
Zweck unter Führung des Herrn Behne zuerſt einen Rundgang durch
einen Teil der hieſigen Gemarkung. Hierbei wurde zunächſt der Zweck
der Gemarkungsrundgänge erläutert und der Schnitt an verſchiedenen
Bäumen theoretiſch und praktiſch gezeigt. Für die Praxis des Alltags
führte Herr Behne die Steimobſtarten an, die beim Pflanzen ſofort zu
ſchneiden ſind, währnd bei Aepfeln und Birnen der Schnitt erſt im
nächſten Jahre fachgemäß auszuführen iſt. Der Schnitt muß ſich
unbe=
dingt 3 bis 4 Jahre fortſetzen, damit eine richtige Form und ein
kräf=
tiges Aſtwerk entſteht. Später iſt nur noch auszulichten. Und welch
traurige Geſtalten von jungen Obſtbäumen ſtehen noch da; wie könnte
denen geholfen werden. In dem längeren Vortrag kam zum Ausdruck,
daß beſondere Sorgfalt bei der Sortenauswahl zu treffen ſei. Daher
müſſen alle die Sorten verſchwinden, die kleines, weiches,
ſchwarz=
fleckiges Obſt liefern. Es wurden die empfehlenswerteſten Obſtſorten
zur Anpflanzung in Vorſchlag gebracht und für unſeren Ort wegen
ſeiner Nähe bei der Stadt die Anpflanzung von recht viel Frühobſt
empfohlen.
F. Eberſtadt, 13. März. Nutzholzverſteigerung. Am
Freitag (16. März), vormittags 10 Uhr beginnend, werdem aus dem
Eberſtädter „Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertonne, meiſtbietend
öffentlich verſteigert: 312 Rm. Kiefern=, Scheit=, Knüppel= und Stockholz.
5 Rm. Buchen=, Scheit= und Knüppelholz: 2080 Kiefern=Wellen und 170
Buchenwellen. Zuſammenkunft der Steigerer an dem Bäckerweg am
Eingang des Waldes. — Spülung des Wafſerrohrnetzes.
Mittwoch (14. März) wird die Waſſerleitung des vördlichen,
Donners=
tag (15. März) die des ſüdlichen Ortsteils geſpült. Die Spülung
be=
ginnt um 8 Uhr. Die Einwohnerſchaft wird gut davan tun, ſich an den
beiden Tagen mit dem nötigen Waſſer vorzuſorgen. — Vergebung
von Lieferungen und Arbeiten. Die gemeindlichen
Fuhr=
leiſtungen, das Abfahven von Straßenſchlamm, das Fahren des
Spreng=
wagens, die Lieferung von Kies, Splitt, Deckſteinen und
Verbrauchs=
artikeln für Schulen, Putzgerätſchaften, Farben uſw. ſowie
Pflaſterer=
arbeiten im Rechnungsjahre 1928 ſollen auf dem Submiſſionswege
ver=
geben werden. Angebote ſind bis Montag (19. März) nachmittags 3 Uhr
an die Bürgermeiſterei einzureichen.
T. Gberſtadt, 12. März. Geſangverein Frohſinn 1842. Die M:—
gabe der Operette „Winzerliefel”, die der Verein im Saale „Zum
Bergſträßer Hof” veranſtaltete, war ebenſo wie die erſte Aufführung
des reizenden Stückes am Neujahrstage von ſtarkem Erfolg begleitet
Die Beſetzung der einzelnen Rollen war die gleiche wie damals. Alle
Mitwirkenden ſpielten mit inniger Hingabe und fanden ſich mit Eifer
in die ihnen geſtellte ſchwierige Aufgabe. Unter der zielbewußten Regie
des Vereinsverſitzenden Brückner wurde auch dieſesmal ein treffliches
Zuſammenſpiel erzielt. Froh und heiter bewegt gingen die drei Akte
über die Bretter. Das Publikum ſpendete toſenden Beifall. Einige
be=
ſonders reizende Geſangsſzenen mußten auf ſtürmiſches Verlangen
wiederholt werden. An dem erzielten Erfolg hat natürlich auch der
Muſikverein „Edelweiß” Anteil, der ſich unter Leitung ſeines
Dirigen=
ten Geißler den nicht leichten Anforderungen voll gewachſen zeigte.
Losholzempfänger. Die Liſte der Ortsbürger verzeichnet ihrer
788, die zum Bezuge von Losholz berechtigt ſind. Die genannte Zahl
iſt ſeit altersher feſtſtehend. Das Nachrücken der jüngeren Generativn
der Ortsbürger in den Kreis der Losholzempfänger richtet ſich nach dem
Freiwerden der Plätze (Wegzug, Verzicht, Tod). Die Reihenfolge des
Nachrückens richtete ſich nach dem Zeitpunkt der Eheſchließung des
Ortsbürgers. Die Zeit vor dem vollendeten 25. Lebensjahr wird dabei
nicht berückſichtigt. Beim Nachrücken muß nach altem Brauch das
ſpge=
mannte Feuereimergeld, das zurzeit 5 Mark beträgt, entrichtet werden.
Jeder Losholzempfänger erhält alljährlich von der Gemeind= lediglich
gegen Erſtattung der Holzhauerkoſten (z B. 15,40 Mark für 1928) eint
Los Brennholz, auf das jeweils entfallen: 1½ Raummerer Scheitholz,
1 Raummeter Knüppelholz und 40 Wellen. — Stellenbeſetzung.
Nach dem mit der Bekanntmachung des Heſſiſchen Miniſters des Innern
vom 4. Juni 1926 herausgegebenen Verzeichnis der den
Verſorgungs=
anwärtern vorbehaltenen Stellen bei den Provinzen, Kreiſen und
Ge=
meinden des Volksſtaates Heſſen müſſen in hieſiger Gemeinde die
Stel=
len der Wachtmänner (Nachtſchutzmänner), Feldſchützen, Schreibgehilfen,
Hausmeiſter (Schuldiener) und Friedhofsaufſeher künftig ganz und die
Stellen der Schutzmänner, Oberſchutzmänner, Waſſerwerksgehilfen,
Kaſ=
ſengehilfen, Oberaſſiſtenten, Sekretäre, Betriebsaufſeher (
Waſſerwerks=
meiſter) und Gemeinderechner künftig zur Hälfte mit
Verſorgungsan=
wärtern bzw. Anſtellungsanwärtern beſetzt werden. Durch dieſe
Vor=
ſchriften iſt die Gemeinde gezwungen, die Stelle des Waſſerwerksmeiſters,
die infolge Erreichung der Altersgrenze des derzeitigen Stelleninhabers
in dieſem Jahr noch frei wird, durch einen Verſorgungsanwärter zu
beſetzen. Das gleiche iſt der Fall bei der durch den Tod des Gehilfen
Flamminger freigewordenen Stelle eines Gehilfen bei der
Gemeinde=
kaſſe und der infolge Ausſcheidens des Nachtſchutzmanns a. Pr. Wolf
freigewordenen Stelle eines Wachtmanns. Die letzteren beiden Stellen
ſind bereits zur Beſetzung in den „Anſtellungsnachrichten”
ausgeſchrie=
ben worden.
Die Arbeiten beidenKommunalverwaltungen
An. Arheilgen, 12 März. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Gemeinderatsſitzung wurde zu Punkt: Ortsbauplan, hier:
Flucht=
linienänderung zwiſchen Hammelstrift und Weinbergſtraße weſtlich der
Darmſtädter Straße, die Ueberweiſung an die Hoch= und
Tiefbaukom=
miſſion beſchloſſen. — Dem Baugeſuch des Ph. Krug außerhalb des
Orts=
bauplanes an der Frankfurter Straße wurde die Genehmigung erteilt.
— Die Anſchaffung eines dritten Waſſerboilers zur Heizungsanlage für
das Gemeindebad in der Schule wurde beſchloſſen, und ſoll die Lieferung
zur Ausſchreibung kommen. — Die Beſchlußfaſſung über das Geſuch des
J. M. Heymann um Kanalanlage in der Neckarſtraße wurde bis zur
Klärung der Koſtenübernahme vertagt. — Die Anbringung einer
Waſ=
ſerzapfſtelle für Fremde an der Dreſchhalle wuude, da das Gelände nicht
Eigentum der Gemeinde iſt, abgelehut. — Die Weiterverpachtung eines
Waldgrundſtücks in der Täubcheshöhle an den Verein „Orplid” wurde
genehmigt. — Die Vorlage betr. die Verwendung von Arbeitsloſen
bei der gemarkungsweiſen Umpfropfung von Obſtbäumen in der
Ge=
meinde findet Genehmigung. — Die Genehmigung der Holzverſteigerung
vom 1. d. M. wird gutgeheißen. — Das Geſuch des Ewald Reubold
um Erlaß der Gemeindehundeſteuer wird vertagt. — Die Ueberweiſung
von Armenholz (Klaſſenholz) wird zur weiteren Feſtſtellung an die
Verwaltung verwieſen. — Das Geſuch des Ludwig Sauerwein um
Ab=
änderung der Umzäunung in der Weinbergſtraße wird auf Widerruf
genehmigt. — Es folgt geheime Sitzung. — Die zur Erbauung von
Notwohnungen nötigen Maurer=, Zimmerer= und
Dachdecker=
arbeiten ſind zur Vergebung ausgeſchrieben. Die Unterlagen hierfür ſind
bei der hieſigen Bärgermeiſterei erhältlich, and ſind Angebote bis zum
16 d. M., nachmittags 3 Uhr, daſelbſt einzureichen. Freie Wahl unter
den Bewerbern bleibt vorbehalten. — Die Neuverpachtung der
Wirtſchaft im Gaſthaus „Zum Goldenen Löwen” iſt ausgeſchrieben.
Der vom Odenwaldverein veranſtaltete „Heimatabend
mit Lichtbildervortrag erfreute ſich eines recht guten Beſuches und war
man befriedigt von den ſehr gelungenen Vorführungen.
b. Erbach, 13. März. Gemeinderatsbericht. Der geſtern
nachmittag um 5 Uhr ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung lag eine
um=
fangreiche Tagesordnung zur Beratung vor. Die Sitzung wird mit
dem Punkt „Mitteilungen” eröffnet. Herr Bürgermeiſter Dengler
ver=
lieſt ein Schreiben des jetzigen Inhabers der Firma F. Seior=Erbach
mittels desſelben jedem Gemeinderatsmitglied ein Bild des hier allſeits
verehrten, verſtorbenen Herrn Friedrich Scior, der dem Stadtvorſtand
36 Jahre angehörte, überreicht wird. — Der eventuelle Evwerb des
Michelſchen Grundſtückes an der Eulbacher Straße (Sandgrube) ſteht
erneut zur Beratung. Der Gemeindevat kann jedoch den Forderungen
des Eigentimers nicht zuſtimmen und beauftragt den Bürgermeiſter, in
der Sache nochmals zu verhandeln. — Die Straßenbeleuchtung zu dem
neu erſtellten Staatsbeamtenhaus ſoll erſtellt werden. — Die vor einigen
Tagen ſtattgefundene Nutz= und Brennholzverſteigerung, die im
allge=
meinen befriedigende Ergebniſſe brachte, wird genehmigt. — Der
Ge=
meinderat wird ſodann mit einer längeren Eingabe an das
Landes=
arbeitsamt bekgnnt gemacht, die ſich mit allem Nachdruck gegen die
beab=
ſichtigte Auflöſung des Arbeitsamtes Erbach bzw. um die Umwandlung
desſelben in eine Nebenſtelle eines anderen Amtes wendet. — Dem
An=
trag des Faſelhalters Hübner auf Uebernahme der Prämie für eine
Haftpflichtverſicherung bezüglich der Faſeltiere wird zugeſtimmt. — Dem
Gemeinderat wird außerdem von einer Eingabe an die
Provinzialdirek=
tion Kenntnis gegeben, die ſich mit den unhaltbaren Zuſtänden auf der
Straße Erbach—Erlenbach, insbeſondere mit dem ſogenannten „Roten
Rain” befaßt. Die Stadt Erbach und die ſonſtigen Geländeeigentümer
haben ſich der Provinzialdirektion gegenüber bereit erklärt, das zur
Um=
leitung dieſer gefährlichen Verkehrsſtelle erforderliche Gelände zur
Ver=
fügung zu ſtellen. — Ein Antrag auf Abgabe eines Lärchenſtammes aus
er Hand, muß mit Rückſicht darauf, daß es ſich um ein beſonders ſchönes
Cxemplar handelt, der Konſequenzen wegen, der Ablehnung verfallen.
Der Geſuchſteller wird auf den Erwerb desſelben bei der ſtattfindenden
Verſteigerung verwieſſen. — Es kommt nun der hier ſchon öfter
be=
ſprochene Kraftſtromtarif mit Bemtzungsdauerrabatt des ſtädtiſchen
Elektrizitätswerkes, nach nochmaliger intenſiver Ausſprache, die von den
Gemeinderäten Volk, Rebſcher und Stetter beſtritten wird, zur
Abſtim=
mung. Gemeinderat Volk erklärt, gegen den Antrag ſtimmen zu müſſen,
da er nach ſeiner Anſicht durch die zu weit auseinandergehende
Staffe=
lung Ungerechtigkeiten, beſonders für Kleinhandwverk= und
Gewerbe=
treibende, enthalte. Der Tarif wird gegen die Stimme des
Gemeinde=
rats Volk angnommen. Ueber den weiter einzuführenden ſogenannten
Haushaltungstarif ſoll die Elektrizitätswverksdeputation nochmals be=
Kicde Eart. Wach Gelcd aunf er derſecritet, des Stctistäget.
betreffenden Punkte gedenkt der Bürgermeiſter in herzlichen Worten des
heimgegangenen Betriebsleiters, Herrn Werner Sommer. Die
Ver=
ſammlung erhebt ſich zu Ehren des Verſtorbenen von ihren Sitzen. — Die
Marktkommiſſion gibt Bericht über die bis jetzt gepflogenen
Verhandlun=
geu über die Vergebung der Plätze für die diesjährige Feier des Eul=
R
MUNDWASSER-KUGELN
verbinden mit größter Wirksamkeit völlige
Unschäd-
lichkeit und sind für die Kinder-Zahn- und
Mund-
pflege sehr zu empfehlen. Eine Mundspülung mit
Ortizon wirkt köstlich
ertrischend.
Original-Packung „Bandt” zu ſ=
RM 1.28 u. 2,25 in allen ein-
6N
schlägigen Geschäften erhältlich.
bacher Marktes. Der Gemeinderat ſtimmt den Vorſchlägen der
Kommiſ=
ſion zu und beauftragt die Stadtverwaltung mit der Durchführung der
weitenen Maßmahmen. — Es ſteht ſodann ein Antrag des Baugeſchäſtes
Wilhelm Lang u. Co. auf käufliche oder pachtweiſe Ueberlaſſung des
nächſt dem Bahndamm gelegenen Bauplatzes im Brühl zur Beratung.
Nach eingehender Ausfprache beſchließt der Gemeinderat von einer
Vek=
äußerung des Platzes Abſtand zu nehmem. Wegen einer eventuellen
Verpachtung au die vorgenannte Firma ſoll die Stadtverwvaltung mit
derſelbenn nochmals eingehend verhandeln und dann eventuell neue
Vor=
lage machen. — Der Bürgermeiſter gibt ſodann Bericht über die Taguug
des Odenwaldverkehrsbundes in Michelſtadt, die ſich mit der
Onmibus=
verbindung Main=Mümling befaßte. Ueber die Verhandlungen iſt in
den Zeitungen bereits berichtet. — Zu 5 ſteht der Antrag der
Freiwil=
ligen Feuerwehr Erbach zur Errichtung eines neuen Spritzenhaufes zur
Debatte. Der Gemeinderat beſchließt einſtiurmig, zunächſt das ſeitherige
zum Verkanf auszuſchreiben und behält ſich weitere Entſchließung nachl
dem vorliegenden Ergebnis des Verkaufsverſuches vor. — In den zu
bildendem Lotterieausſchuß werden auf Vorſchlag des Bürgermeiſters die
Herren Beigeordneter Goner, Stadtoberſekretär, Lorz, Gemeinderäte
Volk, Fehr und Stetter und Herr Kunkelmann gewählt. — Dem Antrag
der Stadtverwaltung auf Einſtellung einer Hilfskraft zur Bewältigung
der Mehrarbeit, die durch die Vorbereitungen zum Eulbacher Markt und
zur Einweihung des Sport= und Erholungsparkes eutſteht, wird
ein=
ſtimmig zugsſtimmt. Dem Antrag der „Deutſchen Landreklame” auf
Genehrigung zur Aufſtellung einer Plakatſäule wird im Prinziu
zuge=
ſtimmk. Die Beſtimmang des Platzes jedoch, behält ſich der
Gemeinde=
rat noch vor. — Unter Punkt 8 ſteht die Aufhebung des ſtädtiſchen
Fuhrwerkes zur Beratung. Der Gemeinderat iſt ſich mit der
Stadtver=
waltung darüber einig, daß, nachdem in dieſem Jahre eine ſtädtiſche
Bautätigkeit nicht zu erwarten iſt, das Fuhrwerk nicht mehr länger
ge=
halten werden kann. Nach eingehender Ausſprache wird der eventuelle
Verkauf wegen der zurzeit noch zu erledigenden, umaufſchiebbaren
Arbei=
ten auf vier Wochen zurückgeſtellt. Die Verwaltung macht ſeiner Zeit
dem Gemeinderat neue Vorlage. — Es folgt nunmehr eine halbſtündige
Pauſe, die von 737 bis 8½ Uhr dauert. — Nach Wiedereröffnung der
Sitzung folgt die Wahl des zweiten Schutzmames. Der Gemeinderat
hat zunächſt die Aufgabe, aus der Beverberliſte, die faſt 30 Namen
auf=
weiſt, ſeihs Vewerber in engere Wahl zu bringen. Aus dieſer geheu
hervor: Wilhelm Groll, Ludwig Ehrhardt, Georg Jäger und Johann
Fink mit je 10 Stimmen, Otto Hilpert, Johann Mohr und Willi
Leh=
mann mit je 6 Stimmen. Um unter den drei letztgenannten Bewerbern
Stichwahl zu vermeiden, wird auch der ſiebente zur Prüfung, die
nun=
mehr vorgenommen werden muß, zugelaſſen. Der Punkt 10
Veranſtal=
tungen des llaufenden Jahres) wind zur Verhandlung in nichtöffentlicher
Sitzung abgeſetzt. — Die Herausgabe eines neuen Profpektes ſoll wegen
der in dieſſem Jahre durch die verſchiedenen Veranſtaltungem gebotenen
Propagandamöglichkeit bis zum nächſten Jahre zurückgeſtellt werden. —
Eine längere Ausſprache entſpinnt ſich über den Punkt „
Arbeitsloſen=
fürſorge in Erbach‟. Der Bürgermeiſter gibt nach einleitenden Worten
zur Arbeitsloſenverſicherung davon Mitteilung, daß die
Stadtverwal=
tung am 1. April vor der Unterbringung von 30 zurzeit in
Kriſen=
fürſorge befindlicher Erwerbsloſer ſtehe. Die Gefamtzahl der
Erwerbe=
loſen beträgt zurzeit rund 50. Der Gemeinderat war ſich darüber im
klaren, daß zur Unterbringung der Ausgeſteuerten unbedingt die
erfor=
derlichen Maßnahmen ergriffen werden müſſen. In welcher Weiſe dies
geſcheben ſoll, darüber ſoll zunächſt in einer Verwaltungsſitzung und
dann in der nächſten öffentlichen Sitzung weiter beraten werden. — Der
Antrag des Odenwaldklubs, Ortsaruppe Erbach, auf Erwerb der
korpo=
rativen Mikgliedſchaft durch die Stadt wird debattelos einſtimneig
ange=
uommen. Der jährliche Beitrag wird auf 50 RM. feſtgefetzt. — Der
Antrag der Firma F. Seior auf Ueberlaſſung einiger Quadratmeter
Ge=
lände zwiſchen deren Anweſen und dem öffentlichen Bruunen in der
Langgaſſe wird zurückgeſtellt, da der Gemeinderat zunächſt Lokaleinſicht
nehmen will. — Es folgt die Rechmungsablage des ſtädtiſchen
Elektrizi=
tätswerkes für die Rechnungsjahre 1924/25 und 1925/26 unter Vorſitz
des Gemeinderats Stetter. Beide Rechnungen werden nach der
erfor=
derlichen Ausſprache einſtimmig genehmigt. Der Rechnung des
Kreis=
krankenhauſes Erbach für das Rechnungsjahr 1926/27 wird ebenfalls
Genahmigung zuteil. Hier gibt der Bürgermeiſter intereſſante
Gegeu=
überſtellungen, aus denen hervorgeht, daß die Leiſtungen des Inſtituts
gegenüber früher bedeutend geſtiegen ſind. Sämtliche
Unterbringungs=
möglichkeiten feien andauernd ausgenützt und leider ſteht die
Verwal=
tung ſehr oft vor der Tatſache, Kranke, die Unterkunft ſuchen, wegen
Ueberfüllung abwveiſen zu müſſen. Der von dem Bürgermeiſter in ſeiner
Eigenſchaft als Mitglied des Kreisausſchuſſes geſtellte Antrag auf
Er=
weiterung des Baues habe leider wegen der zurzeit gänzlich fehlenden
Mittel keine Annahme finden können. Doch iſt man ſich darüßer emig,
daß über kurz oder lang der unbedingten Erweiterung durch die in
Frage kommenden Inſtanzen näher getreten werden muß. Die äußerſt
anregend verlaufeue Sitzung wurde — wenigſtens bezüglich des
öffent=
lichen Teiles — um 11 Uhr geſchloſſen. Der Gemeinderat ſetzt ſeine
Be=
ratungen in nichtöffentlicher Sitzung fort.
Bn. Hirſchhorn, 13. März. Aus dem Gemeinderal. Die
auf den Gemeinderatsbeſchluß vom 23. Februar Ifd. J3. ergangene
kreisamtliche Verfügung vom 29. Februar Ifd. J3. wurde vorgeleſen.
Es wurde hierauf beſihloſſen, daß uuter den drei Bewerbern die für
das noch in Ausſicht ſtehende ſtaatliche Baudarlehen von 3000
Reichs=
mark in Betracht kommen, das Los darüber entſcheiden ſoll, wem dieſes
vorhandene Baudarlehen zuzuweiſen iſt. — Für die Waſſerleitung in
Igelsbach wird nach Verleſung der kreisamtlichen Verfügung beſchloſſen,
keine beſonderen Satzungen zu erlaſſen, da die Satzungen für die
Waſſerleitung in Hirſchhorn ſinngemäße Anwendung für die
Waſſeu=
leitung in Igelsbach finden. — Von der zum
Wirtſchaftskonzeſfions=
geſuch Iſſel auf den Gemeinderatsbeſchluß vom 23. Februar Ifd. Js.
er=
gangenen kreisamtlichen Verfügung ſpurde dem Gemeinderat Kenntnis
gegeben, von dieſem hierauf die Bedürfnisfrage verneint, da in
Hirſch=
horn bereits auf je 120 Einwohner eine Wirtſchaft entfällt. — Dem
hieſigen Sankt=Bonifazius=Krankenhaus werden vom Rechnungsjahr
1928 ab jährlich 10 Raummeter Schälholz 2. Klaſſe oder, wenn das
nicht vorhanden, ein ähnliches gleichwzertiges Holzſortiment aus dem
Gemeindewald Hirſchhorn unentgeltlich abgegeben. — Die Mieten
für die Wohnungen im Gemeindehaus an der Heinbrunnerſtraße
tver=
den teilweiſe neu feſtgeſetzt.
Mummer 74
442. Pfungſtabt, 13. März. Muſikſchülerabend. Wie all=
Alich, ſo hielt auch in dieſem Jahre Muſiklehrer Guſtav Hofmann
ſom Muſikabend ab, deſſen Programm in der Hauptſache von
Schü=
des Muſiklehrers beſtritten wurde. Die einzelnen Darbietungen
guen wertvolles Zeugnis ab von dem vielſeitigen Können des Meiſters.
i Fiklehrer Hofmann kann übrimns in dieſem Jahre noch auf eine
ſiAhrige Tätigkeit als Muſiklehrer zurückblicken. —
Winterwan=
eiSung. Am Sonntag unternahm die Wanderabteilung des hieſigen
wvereins eine ſelten ſchöne Winterwanderungi entlang der
Berg=
ööße (Felsberg, Auerbacher Schloß, Melibokus uſw.). Es war die dritte
tamderung in dieſem Jahre. — Vortrag. Im Auftrag des Volks=
Cuungsvereins Pfungſtadt hielt am Sonntag Oberpoſtſekretär Traub
Jugenheim einen Lichtbildervortrag übere „Land und Leute in
Sa=
ua‟. Der Redner, der nahezu 20 Jahre in der betreffenden deutſchen
ſn vnie tätig war, ſchilderte in anſchaulicher Weiſe an Hand der
Licht=
ils er das Leben und Treiben in der ehemaligem deutſchen Kolonie. Die
allußfolgerung ſeiner Ausführung war das Recht Deutſchlands auf
Eidererlangung ſeiner Kolonien.
Ak: Nieder=Ramſtadt, 13. März. Volksliederkonzert mit
ühubertfeier des Geſangvereins „Harmonie‟. Das Programm
verr treffend gewählt, der Saal voll beſetzt. Der Chorkeiter führte
zu=
cEhſt in einer kurzen Anſprache die Zuhörer in die Begriffe des
Volks=
ieSes ein. Der aktive Chor legte alsdann eine Probe ſeines Könnens
. durch den Vortrag der verſchiedenſten Volkslieder, wie: „Im Krug
urn grünen Kranze‟. „Da droben auf jenem Berge”, „Wenn alle
Burünnlein fließen” „Kein Feuer, keine Kohle”, „In der Nacht”,
Arauber und Täubin‟. Die Chöre waren gut einſtudiert; der Vortrag
zolang vorzüglich. Die beiden Soliſten des Vereins, die Sänger
F.*: Rückert und W. Heil, bemühten ſich, ihrer Aufgabe gerecht zu
wer=
dam. Eine Glanzleiſtung bot das unter der Litung des
Konzert=
meiſters H. Crößmann unter Hinzuziehung der Herxen Konzertmeiſter
Ay einberg (Violine), Cauer (Viola), Andrae (Cello) zuſammengeſtellte
Iſtiſtrumental=Quartett. Jedem einzelnen der vier Künſtler muß
be=
ſtustigt werden, daß er ohne Neigung zu beſonderem Hervortreten ſeine
Krraft zur geſchloſſenen Wirkung des ganzen einſetzte. Der zweite Teil
byrachte die eigentliche Schubertfeier. Eingeleitet wurde dieſe durch
emen Vortrag des Herrn H. Kaiſer, hier, über Schubert, ſein
Werde=
gang, Leben und Wirken. Der Chor ſowohl als auch die Soliſten
brachten nur Schubertſche Sachen. In dieſem Teil wirkte eine junge
Drankfurter Künſtlerin, die Konzertſängerin Fräulein Elſe Karl, mit.
Was an der Singweiſe der jungen Sopraniſtin nach der techniſchen
gSeite angenehm auffällt, iſt die ſorgfältig geführte Verbindung von
Mron zu Ton. Der Klang des Organs wäre vornehmlich in der Höhe,
weo noch nicht alle Reſonanzmöglichreiten ausgenutzt werden,
veredlungs=
ſähig (die Stimme iſt mehr „Alt” als „Sopran”). Im Allgemeinen
befriedigte aber die Künſtlerin und erntete lebhaften, verdienten
Bei=
all. Des Begleiteramtes am Flügel waltete mit Sicherheit und ge=
Möriger Anpaffung Herr Lehrer Fritz Thöt dahier. Der Abend brachte
ledenfalls für den Verein einen vollen Erfolg. Die Zwiſchenpauſe
nurde ausgenutzt durch die Ehrung alter verdienter Mitglieder,
wo=
wunter ſich der Sänger Heinrich Caſtritius einer 50jährigen
Vereins=
zugehörigkeit rühmen kann; die übrigen Geehrten, die Herren Heinrich
WFährling, Heinrich P. W. Müller; Peter Ritſert von hier und Georg
„eppenheimer aus Darmſtadt können eine 25jährige
Vereinszugehörig=
eit aufweiſen.
C. Ober=Ramſtadt, 13. März. Der Volksbund Deutſche
Kriegsgräberfürſorge veranſtaltete in unſerer evangeliſchen
„irche einen Lichtbildervortrag, der einen tiefen und ergreifenden Ein=
Oruck machte. Kriegergräber und Kriegerfriedhöfe von allen
Kriegs=
chauplätzen, Friedhöfe, die Dank der Arbeit des Volksbundes ſchön
ge=
oflegt ſind, und andere, an denen noch viel geſchehen muß, um ſie
wür=
ig herzurichten, zeigten uns die Notwendigkeit und Wichtigkeit dieſer
EArbeit Einzelgeſänge von Fräulein Tietze, Darmſtadt, Chorgeſänge
Des Edangeliſchen Kirchengeſangvereins und Orgelvorkräge des Heurn
Wehrers Adelberger rahmten den Vortrag ein, den Herr Willem
V. Zinſel aus Darmſtadt hielt und in einen warmen Abpell zum Ein=
„ritt in den Volfsbund ausklingen ließ. Die Sammlung am Ausgang
vergah die Summe von 32 Mark.
Reinheim, 12. März. Sonntag, den 18. März, nachmittags 2
Uhr, findet im Gaſthaufe „Zum Schwanen” hier, eine große
Hand=
werker=Kundgebung des Bezirksverbands der Handwerker und
Gewerbe=
treibenden für den Krcis Dieburg ſtatt. — Die hieſige Freiwillige
Feuer=
tvehr kann in dieſem Jahre ihr 25jähriges Beſtehen feiern. Aus dieſem
Anlaß findet hier am 2., 3. und 4 Juni ds. Js, der
Bezirksfeuerwehr=
tag, verbunden mit Bannerweihe der hieſigen Wehr, ſtatt.
Mittwoch, den 14. März 1928
Le. Gr.=Umſtadt, 12. März. Baudarlehen. In den letzten
Wochen wurden die Baudarlehen von ſeiten der Gemeinde gekündigt,
und zwar, wie es heißt, auf Veranlaſſung des Miniſteriums. Da die
von „dieſer Kündigung Betroffenen in dieſer Maßnahme eine nicht
tragbare Härte erblicken, hielten dieſelben im Gaſthaus „Zur Krone‟
eine diesbezügliche Beſprechung ab. Man kam zu dem Entſchluß, ſich
mit den Fraktionen des Landtages ins Benehmen zu ſetzen und das
Heſſiſche Miniſterium zur Zurücknahme dieſer nicht zu verſtehenden
Verfügung zu veranlaſſen. Der Vorſtand der Volksrechtspartei,
Orts=
gruppe Groß=Umſtadt, hat ſich bereit erklärt, die erforderlichen
Ver=
handlungen zu führen.
* Schmal=Beerbach, 12. März. Die Junglandbund=Ortsgruppe
Sckyal=Beerbach=Allertshofen und Umgebung hielt im Saale von Herrn
Dr. Joſt zu Allertshofen eine trotz dem plötzlich eingetretenen Schmeefall
gutbeſuchten Filmabend ab. Die drei gezeigten Filme, ein Lehrfilm
(Fiſchzug an der Adria), ein Luſtfilm (Der Schrei nach dem Kind) und
zuletzt der vaterländiſche Film „Volk in Not” fanden bei den Beſuchern
guten Anklang. Beſonders letzterer, der u. a. den Ruſſeneinfall 1914
in Oſtpreußen und dann die Befreiung durch Hindenburg in der Schlacht
bei Tannenberg behandelte, machte auf die Beſucher tiefen Eindruck.
* Ernſthofen, 13. März. Der Geſangberein Ernſthofen=Herchenrode
veranſtaltete im Gaſthaus zum Odenwald von Ludwig Roßmann ſeine
Abendunterhaltung. Trotz der Ungunſt der Witterung war der Saal
gut beſetzt, der beſte Beweis dafür, daß die Spielveiſe des Vereins
überall in der Umgebung beſtens bekannt iſt. Und ſo endete auch dieſer
Abend wieder mit einem vollen Erfolge. Ueber die Bretter ging „Der
rote Wolf”, ein romantiſches Volksſtück in 5 Akten. Faſt drei Stunden
lang wurden die Zuſchauer in der größten Spannung gehalten.
Spiele=
rinnen und Spieler haben ihre Aufgabe in trefflichſter Weiſe gelöſt.
L. Michelſtadt, 13. März. Jahreshauptverſammlung
des Gewerbevereins. Die diesjährige Hauptverſammlung im
Altdeutſchen Hof erfreute ſich eines außerordentlich ſtarken Beſuches.
Nachdem der Jahres= und Rechnungsbericht erſtattet war, wurde dem
Vorſtand Entlaſtung erteilt. Wie aus dem Rechnungsbericht zu
ent=
nehmen war, verfügt der Verein über einen Vermögensbeſtand von
einigen hundert Mark. Die Neuwahl des Vorſtandes ſoll einer
dem=
nächſt ſtattfindenden Generalverſammlung vorbehalten bleiben. Es
wird erwartet, daß durch eine inzwiſchen vorzunehmende Werbetätigkeit
die Mitgliederzahl bis zu dieſer Verſammlung eine bedeutende
Erweite=
rung erfahren wird. In der Hauptverſammlung ſelbſt wurden 18 neue
Mitglieder aufgenommen. Ueber den Ausbau des Gewerbevereins zu
einem Handels= und Gewerbeverein, der möglichſt alle Michelſtädter und
Steinbacher Handwerker und Kaufleute erfaſſen ſoll, wurde ausführlich
geſprochen. Hierdurch ſoll die Bildung einer regen, ſich gegenſeitig
unterſtützenden Gemeinſchaft erreicht werden, die für eine umfangreiche
Provagadatätigkeit unerläßlich iſt. Aus der Verſammlung kam ferner
die Anregung, durch das Gewerbeblatt den Austauſch der ausgelernten
Lehrlinge zu betreiben, um den ſtrebſamen jungen Leuten die
Möglich=
keit zu geben, andere Betriebe kennen zu lernen und ihre Fachkenntniſſe
bereichern zu können. Nachdem noch über die beſonders den
Handwver=
kerſtand in großem Maße drückenden Steuern geſprochen war, wurde
auf die am 18. März in Erbach ſtattfindende große
Handwerkerverſamm=
kung hingewieſen und deren Beſuch empfohlen. —
Schützengeſell=
ſchaft Michelſtadt. Am Mittwoch, den 14. März, hält die
Schützengeſellſchaft Michelſtadt im „Fürſtenauer Hof” eine
Generalver=
ſammlung ab, bei der über die Errichtung einer neuen Schießanlage
Beſchluß gefaßt werden ſoll.
b. Erbach i. D., 12 März. Beratungsſtunden der
Be=
zirks=Fürſorgeſtelle. Um den Eltern von unbemittelten
Kin=
dern mit Wachstumsſtörungen bei der jetzigen Jahreszeit den Beſuch
einer unentgeltlichen Beratungsſtunde zu ermöglichen, hat die Bezirks=
Fürſorgeſtelle Erbach hierzu in einer amtlichen Bekanntmachung auf den
21. d. M., vormittags 9 Uhr, im Kreiskrankenhaus Erbach eingeladen.
Die Beratungsſtunde, die bis jetzt immer ſehr ſtark in Anſpruch
genom=
men wurde, hat den Hilfeſuchenden ſtets einen befriedigenden Erfolg
gewährleiſtet. Sie ſteht unter der fachmänniſchen Leitung des Herrn
Dr. med. Kohlſchütter, Facharzt für Orthopädie in Darmſtadt.
Sprechſtunde der Handwerkskammer=Nebenſtelle.
Eine Sprechſtunde der Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach findet
heute, Dieustag, den 13. März, nachmittags von 3½ bis 5 Uhr, im
Rathausſaale zu Erbach ſtatt. — Arbeitsmarkt. Nach dem Bericht
des Arbeitsamts Erbach iſt auf dem Arbeitsmarkt des Kreiſes Erbach
in den letzten Wochen eine leichte Beſſerung eingetreten, allerdings macht
ſich gegenüber den Vorwochen eine Stockung bemerkbar, die vor allem
darauf beruht, daß das Baugewerbe eine nennenswerte Belebung noch
nichr erfahren hat. Im Kreisgebiet werden zurzeit noch 1132 Arbeit=
Seite 7
ſuchende verzeichnet. Das Aubeitsamt fordert ſowohl Arbeitſuchende, als
auch Arbeitgeber dringend zur Benützung ſeiner unentgeltlichen
Stellen=
vermittlung auf.
H. Aus dem Ueberwald, 13. März. Die Vorführung von
Wieſengeräten, veranlaßt durch das Landwirtſchaftsamt
Heppen=
heim, die am heutigen Dienstag geplant war, muß nun für die
Ge=
meinde Affolterbach wegen des eingetretenen Froſtwetters verſchoben
werden. Der neue Termin der Vorführung wird bekannt gemacht. —
Holzverſteigerung. Am Samstag, den 16. ds. Mts., mittags
1 Uhr, wird bei Gaſtwirt Dörſam in Gras=Ellenbach eine
Nutzholzver=
ſteigerung aus dem Gemeindewald Gras=Ellenbach abgehalten werden.
* Hirſchhorn, 13. März. Waſſerſtand des Neckars am
12. März: 1,14 Meter; am 13. März: 1,15 Meter.
II. Von der Bergſtraße, 13. März. Folgen der
Trunken=
heit. Am vergangenen Samstag wollte ein Metzgerburſche in einenr
Orte der oberen Bergſtraße in betrunkenem Zuſtande ein Auto
anhal=
ten, um ſeine Stärke zu zeigen. Dabei geriet er unter das Auto und
erlitt ſchwere innere Verletzungen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.
Bb. Bensheim, 12. März. Am Samstag vormittag traf eine
Hundertſchaft der Darmſtädter Polizeiſchule, die auf einem
Uebungs=
marſch begriffen war, hier ein. Auf dem Marktplatz wurde von einem
Teil derſelben eine Revolte inſzeniert, die von dem anderen Teil „der
Polizei”, die mit Karabiner und Gummiknüppel gegen die „
Demonſtran=
ten” vorging, auseinandergeſprengt wurde. Der ganze intereſſante
Vor=
gang, der ſofort eine große Zahl Neugieriger anlockte, ſpielte ſich in
wenigen Minuten ab und die Uebungsmannſchaften verſchwanden wieder
ſo ſchnell, wie ſie gekommen waren, auf den mitgeführten
Mannſchafts=
automobilen. Die Uebung der Polizeitruppe leitete Polizeihauptmann
Schmidt=Darmſtadt.
* Gerusheim, 13. März. Waſſerſtand des Rheins am
12. März: 0,04 Meetr; am 13. März: 0 Meter.
O. Erzhaufen, 13. März. Der Gemeindevoranſihlag iſt fertiggeſtellt
und liegt nächſten Donnerstag in öffentlicher Sitzung dem
Gemeinderat=
vor. Im voraus iſt zu bemerken, daß die Gemeindeſteuern nicht erhöht
worden ſind, ein Zeichen, daß das verfloſſene Jahr kein ſchlechtes
Wirt=
ſchaftsjahr geweſen iſt.
Aa. Dreieichenhain, 12. März. Waſſerverſorgung. Nach
langen Beratungen innerhalb des Gemeinderats hat ſich die Gemeinde
Dreieichenhain entſchlofſen, ſich der ſog. Weſtgruppe des Kreiſes
Offen=
bach für die Errichtung eines gemeinſamen Gruppenſvaſſerwerkes nicht
anzuſchließen. Dagegen hat der Gemeinderat beſchloſſen, über die
Waſ=
ſerverſorgung Dreieichenhains mit den Nachbargemeinden Sprendlingen
und Langen in Verbindung zu treten. Von der Errichtung eines
eigenen Waſſerwerks, das an dem Kirchbornweiher angelegt werden
follte, hat die Gemeinde abgeſehen.
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 11. März. Die Beerdigung von Guſtav
Laufer und Ernſt Hanaueu, der beiden Opfer des
Auto=
unglücks, geſtaltete ſich zu einer Trauerkundgebung, wie ſie Oppenheim
faſt noch nicht geſehen hat, nahm doch die ganze Stadt Anteil an dem
ſchweren Geſchick der betroffenen Familien.
4d. Guntersblum, 12. März. Dem neugegründeten
Verkehrs=
verein, der den Zlveck hat, die Intereſſen Guntersblums nach innen
und außen zu wahren, ſind bis jetzt etwa 70 Perſonen beigetreten. In
der letzten Vorſtandsſitzung wurde die Errichtung eines Strandbades
bei der Waſſermaſchine, die Verbeſſerung der Rheinchauſſee und ihre
Bepflanzung mit Pappeln, der Poſtautoverkehr an Sonntagen angeregt.
I. Gau=Algesheim, 12. März. Der approbierte Apotheker Otto
Lauterbach ans Blaſewitz bei Dresden wurde mit dem
ausdrück=
lichen Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs vom Miniſterium des Innern,
Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege, mit der Verwaltung
der Apotheke in Gau=Algesheim betraut und vom Kreisamt
Bin=
gen eidlich verpflichtet.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 13. März. Es gibt noch ehrliche Leute.
Ein junger Mann aus der Umgebung verlor Freitag abend in der
Wartehalle des Gießener Bahnhofs ſein Portemonnaie mit etwa 1000
Mark bar Geld. Alle Nachforſchungen der Bahn= und der ſtaatlichen
Polizei blieben erfolglos. Am folgenden Morgen meldete ſich nun ein
alter Mann aus dem benachbarten Großen=Buſeck bei der Gießener
Polizei, der das Portemonnaie in dem lebhaften Gedränge bei den
Abendzügen gefunden und an ſich genömmen hatte. Dem ehrlichen
Finder wurde eine gute Belohnung zuteil.
K
f777,1
ie einen tun es aus Nervosität, aus dewvohnheit-weil eben
jeder raucſt. Es sind im Hinne des Fachmanns die „schlechten
Raucher: He sind schon zufrieden, wenn die Bigarette)
gualmt und wenn sie nicht gerade auf derZunge beisst.Wie andern,
die guten Raucher, suchen in der Orientzigarette einen edfen
Genuss. Me sind ansprucksvoll und verwöhnt, re Kunge reagiert
sofort auf unedie oder unveife Uabake. 0iir behaupten, dass win
nurKigaretten, für den guten GaudRer fabrinieren.
Mdöllen die als Kaucher Hemder (llarken bei uns einmal einigedage
in die Kür gehen und unserem fackmännischen Rat folgeng.
bis Ge sichk selbst überzeugt Raben? Gie können dabei nur gewinnend.
Wielleicht werden auch. He zum„guten Kaucher finden edlen
Genuss an edlem Orient Jabak und brauchen, sick auc nickt meſir
über OUlnbekömmlickkeit des Kauchens zu beklagen.
Waufen Ge sick eine schacfitel OVERSTOLT. Kauchen. Gie diese 50
wie de sonst zu rauchen gewoknt. sind. Mber rauchen die keute
Eine,
Kur
WirGigareitet
Wiöche
444443
444
44½F93
R
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Nummer 74
Zur Heimkehr des Kreuzers
„Emden”
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmrann.
Unter den flotten Klängen des Heimatmarſches hat der
Kreuzer „Emden” in der Frühe des 9. März das gaſtliche Geſtade
der nordſpaniſchen Küſte verlaſſen, um nach faſt
anderthalbjähri=
ger Weltumſchiffung in die Heimat zurückzukehren. Hochſtimmung
beherrſcht nach getanem und nicht immer leichtem Werk die
wetter=
gebräunte Beſatzung, zu deren Häupten jetzt der ſich weit
achter=
aus im Kielwaſſer verlierende Heimatwimpel luſtig im Winde
flattert. In freudiger Erwartung rüſtet man aber auch in
unſe=
rem nordweſtlichen Kriegshafen zum Empfang des Schiffes, das
im Laufe des 14. März zurückerwartet wird. Und nicht nur die
zahlloſen Anverwandten und Freunde, die ſich zur Begrüßung
eingefunden haben, ſondern die ganze deutſche Heimat wird ihm
ein herzliches Willkommen entbieten. Denn wie kein anderer hat
der Name der „Emden” der Welt auf epochemachender Fahrt die
Kunde von der wenngleich langſamen Wiedergeneſung eines mit
Waffen unbeſiegt gebliebenen großen Volkes übermittelt. —
Als erſtes modernes Schiff der
Nachkriegs=
flotte wurde der Kreuzer „Emden” bekanntlich im Herbſt 1925
in den Verband der Seeſtreitkräfte eigereiht. Nach längeren, in
erſter Linie der Erprobung ſeiner neuzeitlichen Einrichtungen
dienenden Uebungsfahrten wurde er dann nach Jahresfriſt ſeinem
für die folgende Zeit in Ausſicht genommenen Sonderzweck als
Kadettenſchulſchiff zugeführt. Bereits am 14. November
1926 trat er mit ſiebzig Anwärtern für die See= bzw.
Ingenieur=
offizierslaufbahn, die künftig einen Teil der etwa 500köpfigen
Beſatzung bildet, die Ausreiſe an.
Er folgte damit dem Beiſpiel des alten Kreuzers „Hamburg”
der dreiviertel Jahre zuvor als erſtes deutſches Kriegsſchiff nach
dem Friedensſchluß die Heimat zu einer Schulſchiffsreiſe um die
Erde verlaſſen hatte und ſich nun auf der Rückkehr im Indiſchen
Ozean befand. Der durch den unglücklichen Ausgang des Krieges
bedingte Ausfall ſtändiger überſeeiſcher Stationen machte ſolche
ausgedehnten Ausbildungsreiſen erforderlich. Denn nur die Weite
des Ozeans und die mit den aufgeſuchten Himmelsſtrichen ſtändig
wechſelnden Eindrücke und Erfahrungen können den Geſichtskreis
unferes jungen Nachwuchſes in dem notwendigen Umfange
ver=
größern und den Grundſtock für das gerade für den Seeoffizier
unumgängliche Maß an ſeemänniſchem Können und
maritim=
politiſcher Urteilskraft legen. Inzwiſchen hat bekanntlich auch der
Kreuzer „Berlin” eine ähnliche Fahrt nach den Gewäſſern des
Stillen Ozeans angetreten.
Entgegen einer hie und da in der Oeffentlichkeit vertretenen
Auffaſſung ſei auch an dieſer Stelle nochmals betont, daß von
Mittwoch, den 14. März 1928
einer Ueberlaſtung der Haushaltsmittel infolge ſolcher
Auslands=
ausbildungsreiſen billigerweiſe nicht geſprochen werden darf. Der
Schwerpunkt einer jeden geſunden Flotte liegt auf der hohen See.
Es iſt hierbei letzten Endes belanglos, in welchen Gewäſſern
ſich dieſe Uebungsfahrten abſpielen. Die Erfahrung lehrt
über=
dies, daß die Ergänzung der notwendigen Brennſtoff= und
Pro=
diantbeſtände im Auslande häufig mit geringeren Mitteln
mög=
lich iſt als in der Heimat.
Die Fahrt der „Emden” geſtaltete ſich allerorten zu einem
reichen Gewinn für die deutſche Sache. Sie führte das Schiff
über Spanien und die Inſelwelt der Kanaren nach dem einſamen
St. Helena, deſſen hiſtoriſchem Boden ein kurzer Beſuch
abge=
ſtattet wurde. Den nächſten Aufenthalt bot im Frühjahr 1927 die
Kapkolonie. Dort, an einem Brennpunkt ehedem
deutſchfeind=
licher Strömungen, zeigten ſich Bedeutung und Erfolg der
„Emden”=Reiſe in ihrer vollen Tragweite. Es bedurfte der
gan=
zen, auch von den Engländern mit beſonderem Nachdruck
aner=
kannten Umſicht des Wachperſonals und der Beſatzung, um des
täglich erneut einſetzenden Anſturmes von Beſuchern Herr zu
wer=
den, ohne daß ſchwerwiegende Unglücksfälle eintraten.
Wenige Monate ſpäter war es der „Emden” beſchieden, bei
der Kokosinſel in würdig=ſchlichter Feier ihrer heldenmütigen
Vorgängerin zu gedenken, die dort nach beiſpielloſem Wirken ihr
Grab gefunden hat."
Weiter ging die Fahrt, über namhafte Häfen Holländiſch=
Indiens nach dem Reiche der aufgehenden Sonne, das dem
Kreu=
zer wie kurz zuvor der „Hamburg” ebenfalls einen überaus
herz=
lichen und würdigen Empfang bereitete. Einen Höhepunkt
bil=
dete der Aufenthalt, in den Häfen Alaskas, welches über die
Aleuten angeſteuert wurde. Der der „Emden” in Seattle von
einem amerikaniſchen Schlachtgeſchwader dargebrachte Empfang
ging weit über das Maß des Hergebrachten hinaus. Er brachte
in ſeinen Auswirkungen ſchlechthin zwei Völker einander nahe.
Und mehr als manche dickbändige Abhandlung bewies der
deutſche Kreuzer als Meiſterwerk militäriſchen und techniſchen
Er=
ſinnens und Könnens mit ſchlagender Deutlichkeit der Neuen
Welt die Leiſtungsfähigkeit unſerer ſonſt ſo viel geſchmähten
Na=
tion und — ihr Recht, Teil zu haben an dem Tun und Treiben
auf dem freien Ozean, ohne das ein modernes, ſeiner ſelbſt ſich
bewußtes Volk heute nicht mehr gedacht werden kann.
Der weitere Kurs führte längs der amerikaniſchen Weſtküſte
nach Süden. In Mexiko, Panama und Ekuador, in Peru und
Chile, wo großenteils ſelbſt die Staatspräſidenten ihre wärmſte
perfönliche Teilnahme an dem deutſchen Beſuch bekundeten, wurde
der „Emden” eine begeiſterte Aufnahme zuteil. Nicht zum
wenig=
ſten betraf dies unſere draußen vielfach noch ſchwer um ihre
Exi=
ſtenz ringenden Landsleute, deren Anſehen weiterhin merklich
gehoben wurde. Einen Glanzpunkt bildete hier Valparaiſo. Es
zeigte ſich, daß die Erinnerung an den Grafen Spee und ſein
Ge=
ſchwader ſeit jenen Novembertagen 1914 bis auf den heutigen
Tag unvermindert wach geblieben iſt. Seinen Spuren folgend.
paſſierte die „Emden” das Schlachtfeld von Coronel und
über=
brachte ſpäter den Toten von Falkland die Grüße der fernen
Heimat.
Nach kurzer Kreuzfahrt in der romantiſchen Pracht des
Feuer=
landes wurde Kap Horn gerundet. Argentinien und Braſilien, m
deſſen Haupthafen Rio die Beſatzung das Weihnachtsfeſt
ver=
brachte, bildeten den Abſchluß. Dann begann über Weſtindien.
die Azoren und den nordſpaniſchen Hafen Villa Garcia die
Heim=
reiſe, und flatternd ſtieg nach altem Seemannsbrauch am
Groß=
maſt der trotz aller fremdländiſchen Schönheiten lang erſehnte
Heimatwimpel empor.
Mit Befriedigung kann die jetzt heimkehrende Beſatzung auf
die hinter ihr liegende Zeit zurückblicken. Die Fahrt der „Emden”
war eine nationale Tat in des Wortes echteſter Bedeutung. Wie
vor Jahresfriſt die „Hamburg” brachte auch ſie, wo immer ſie
er=
ſchien, die deutſche Flagge zu Ehre und Anſehen. „So ſind wir:
ſo ſehen wir aus; das iſt unſere, iſt deutſche Art! Nun ſeht, was
von den über uns ausgeſtreuten lügneriſchen Verleumdungen
der Feinde übrig bleibt!“ Der Erfolg war durchſchlagend. Mit
allem Nachdruck dies große Verdienſt immer wieder
hervorzu=
heben, welches unſere braven Beſatzungen ſich auf den
Auslands=
reiſen der Flotte ſtändig erworben haben und zu deutſchem Nutz
und Frommen weiterhin erwerben werden, iſt ein Gebot der
Gerechtigkeit, nicht zum wenigften in unſeren heutigen Tagen.
Ein nicht geringerer Getinn wurde hinſichtlich der
Ausbil=
dung erzielt. In Tropenglut und winterlicher Kälte, auf
ſtürmi=
ſchem Ozean wie in der ſchützenden Hut ſtiller Buchten galt es, ein
überaus umfangreiches Arbeitsgebiet zu meiſtern. Nur wer das
Weſen ſolcher Reiſen aus eigener Anſchauung kennt, wird es
ganz ermeſſen können, was für den einzelnen
Beſatzungsangehöri=
gen, ob Offizier oder Mann, nach des Dienſtes Härte die
inter=
national hergebrachten geſellſchaftlichen Veranſtaltungen im
frem=
den Hafen bedeuten. Nicht Vergnügungen und rauſchende Feſte,
ſondern harte ſoldatiſche und ſeemänniſche Arbeit und die
ſtän=
dige Pflich=, das deutſche Vaterland in der Welt auch unter
widrigen Verhältniſſen würdig zu vertreten, machen das innere
Weſen ſolcher Reiſen aus. Daß der Emdenbeſatzung dies durch
ihr makelloſes Auftreten allerorts gelungen iſt, entſprach
deut=
ſcher Pflichtauffaſſung und hat nicht zum wenigften zum vollen
Erfolge beigetragen.
Der Schulkreuzer „Emden” iſt geſtern vormittag von ſeiner
16monatigen Weltreiſe auf der Schillingreede bei Wilhelmshaben
eingetroffen und wird nach einer Beſichtigung durch den
Inſpel=
teur des Bildungsweſens morgen nachmittag 16 Uhr in
Wil=
helmshaven einlaufen, wo er etwa vier Tage bleiben wird, um
dann nach Mürwik bei Flensburg weiterzufahren.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 brauner Nappa=
Herren=
handſchuh. 1 braunes Nappa=
Kinderhand=
täſchchen mit Taſchentuch, Spiegel und
Roſenkranz. 1 Patent=Flügelſchlüſſel. Ein
ſchwarzes Portemonnaie mit 1,73 Mk. Ein
braunes Portemonnaie mit 1 Mk. 1
brau=
ner Kinderhandſchuh. 4 kleine Schlüſiel
am Ring. 1 Zehnmarkſchein. 1 ſchwarzes / Friedrichſtraße 2 dahier, feſtgeſetzt
wor=
ſchmales Handtäſchchen mit 65 Pfg. und
Taſchentuch. 1 ſchwarze Lackledertaſche mit
Portemonnaie mit über 3 Mk. und zwei
Taſchentücher. 1 Stoßkarren. 1 braune
Stofftaſche mit Portemonnaie und 13 Mk.
1 Schild „Vorſicht, Ausfahrt”. 1 ſchwarzes
Bocklederportemonngie mit 1,40 Mk. —
Zugelaufen: 1 gelber Baſtard. 1
dunkel=
grauer Wolfshund. 1 ſchwarzer
Schäfer=
hund mit gelben Abzeichen.
2. Mühhulz-Detſteigetung.
Montag, den 19. März 1928,
vor=
aus dem Stadtwald Pfungſtadt, Diſtrikt
nachverzeichnete Kiefernholz an Ort und
Stelle öffentlich verſteigert:
I. Stammholz.
Klaſſe 2b 56 Stück — 30,53 in
Klaſſe 3a 90 Stück — 66,90
Klaſſe 3b 25 Stück — 23,05
Klaſſe 4a 5 Stück — 6,03
Klaſſe 4b 2 Stück — 2.21
11. Nutzſcheit.
60 Rm Nutzſcheit.
Zahlungsfriſt bis Martini 1928 gewährt.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Wiemer, Forſthaus.
Bemerkt wird, daß das Holz gut
ab=
zufahren iſt und daß es ſich um 132
jäh=
rigen Beſtand mit ſchönem Schnittholz
handelt.
Pfungſtadt, den 12. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
(47452
Bekanntmachung.
Am Mittwoch, den 14. März Ifd.
Js., nachmittags 5 Uhr, werden auf
dem Rathaus zu Nieder=Ramſtadt die
nachverzeichneten Grundſtücke auf
frei=
willigen Antrag meiſtbietend, öffentlich
verſteigert: Hofreite nebſt Grabgarten
in der Fahrſtraße 27.
Eine Wohnung wird frei gemacht.
Nieder=Ramſtadt, den 12. März 1928
Heſſ. Ortsgericht.
Jährling.
4722)
Suomiſſton.
Aus Domanialwald, Diſtrikt Eichen,
Abt. 9, 10, 11, 14, 17. 18, 19, 20, 22, 23,
24 (Förſterei Thomashütte) werden unter
den allgemein gültigen
Submiſſionsbe=
dingungen verkauft: Stämme: Fichten=
Langholz: 49,15 Fm. 1a Kl.; 65,89 Fm.
1b Kl.; 38,05 Fm. 2a Kl., 8,12 Fm. 2b Kl.;
3,32 Fm. 3a Kl. Schriftliche Angebote je
Fm. und Klaſſe, verſchloſſen, mit der
Auf=
ſchrift „Submiſſion auf Fichten=
Stamm=
holz” bis 20. März I. J., 10 Uhr
vor=
mittags, an unterzeichnete Stelle erbeten.
Eröffnung der Gebote im Termin.
Meſſeler Jorſthaus b. Darmſtadt.
12. März 1928.
(4717
Heſſ. Forſtamt Meſſel.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenutnis
unſerer Gemeindemitglieder, daß der
Termin zur diesjährigen
Ergänzungs=
wahl des Vorſtandes auf Sonntag,
den 25. März 1828, von 19—12 Uhr
vormittags u. von 2—4 Uhr
nach=
mittags in unſerem Gemeindezimmer,
den iſt.
Es ſcheiden aus die Herren:
1. Dr. Max Roſenthal.
2. Siegmund Salomon.
Die Verzeichniſſe der bei dieſer Wah
Stimmberechtigten und der zu
Vor=
ſtandsmitgliedern Wählbaren ſind von
14. ds. Mts ab drei Tage lang in
unſerem Gemeindezimmer offen gelegt.
Einwendungen gegen den Inhalt
die=
ſer Verzeichniſſe ſind, vor Ablauf der
mittags 9½= Uhr anfangend, wird/Offenlegungsfriſt bei dem
unterzeich=
neten Gemeindevorſtande vorzubringen,
Klingsackertanne Abtlg. 16 (Kahlhieb) das welcher binnen 3 Tagen über dieſelben
entſcheiden wird. Gegen die getroffenen
Entſcheidungen des Vorſtandes kann
Re=
kurs an das Kreisamt ſtattfinden.
Derſelbe muß jedoch innerhalb einer
un=
erſtrecklichen Friſt von drei Tagen, vom
Tage nach der Eröffnung der
Entſchei=
dung an gerechnet, bei dem
unterzeichne=
ten Gemeindevorſtand angezeigt und
binnen derſelben Friſt bei dem Kreisamt
Darmſtadt gerechtfertigt werden.
Nur diejenigen ſind zur Teilnahme
Zuſammenkunft an der Holzbrücke — an der Wahl berechtigt, welche in die
Sandſchollſchneiſe. Gegen Bürgſchaft wird feſtgeſtellte Liſte aufgenommen und mit
ihren Gemeindeſteuern nicht länger als
3 Monate im Rückſtande ſind. (4695
Darmſtadt, den 13. März 1928.
Der Vorſtand
der iſrgelit. Religionsgemeinde.
Mahyolf: Serſteigeräng.
Donnerstag, den 22. März ds.
Js., vormittags 9 Uhr, wird in
Groß=Gerau im Gaſthaus „Zum
Adler” das nachſtehende Nutzholz aus
verſchiedenen Abteilungen des Gerauer
Domanialwaldes verſteigert:
Stämme: Eiche 1. Kl. 93 Stück —
17,03 fm. 2. Kl. 103 St. — 40,33 fm, 3.
Kl. 64 St. — 56,60 fm, 4. Kl. 38 St. —
51,62 fm: Buche 2. Kl. 15 St. — 7,63
im, 3. Kl. 50 St. — 39,81 fm, 4. Kl. 59
St. — 78,07 fm, 5. Kl. 12 St. — 22,00
fm, 6. Kl. 4 St. — 7,71 fm, 7. Kl. 4St.
— 12,01 fm: Hainbuche 2.—4. Kl. 36
St. — 15,64 im: Eſche 1.—4. Kl. 23 St.
— 10,69 fm; Birke 1.—4. Kl. 155 St.
— 34,71 fm: Erle 1.—2. Kl. 44 St. —
13,45 im; Ahorn 1.—4. Kl. 33 St. —
12,55 Im; Aſpe 1.—3. Kl. 11 St. — 4,71
Im; Nußbaum 2. Kl. 3 St. — 0,68 Im);
Linde 3. Kl. 1 St. — 0,95 fm; Fichte
1a—2a Kl. 51 St. — 8,43 im:
Derb=
ſtangen, Stück: 42 Birke, 212 Fichte,
39 Dvuglas, Fichte; Reisſtangen: 503
Fichte und Donglas.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
zu beſichtigen. Auskunft durch uns und
die Herren Förſter Luley u. Scholtz.
Nummernverzeichniſſe können von uns
gegen Einſendung von 1,50 RM. ab 15.
März bezogen werden. Auch kann auf
unſerem Büro die Verſteigerungsurkunde
4724
eingeſehen wverden.
Groß=Gerau, den 12. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.
(7134md
von
belzwaren
der Firma Rudolf Schmidtmann, Ernſt=
Ludwigſtr. 14, tägl. von 9—1 u. 3—6 Uhr.
Der Konkursverwalter.
Am Donnerstag, 15. März 1928,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale,
Luiſen=
ſtraße 32, zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
1 Ladentheke, 1 Warenſchrank, 1
Bade=
ofen, 1 Schreibmaſchine, 1 Staubſauger,
1Grudeherd, 1 Fahrrad, 1 Kraftwagen,
1 Sprechapparat, 2 Klublampen, 3
Gasherde, 1 Gemälde, 1 Nabitwage
(Börkel), 1. National=Regiſterierkaſſe,
1 Ambos, 1. Kiſte Autoteile, 1
Korb=
möbelgarnitur, 1 Klavier, 2,6
Mantel=
ſtoff, ſchwarz, 1 ſilberne Uhr ſowie
Möbel aller Art.
Daran anſchließend, verſteigere ich
Kiesſtraße 24:
1 Zuſchneidetiſch, 1 Schreibtiſch, 1
Stoffregal, 1Wandſchrank, 1
Garderobe=
ſtänder, 2 elektr. Zeiß=
Beleuchtungs=
körper, 1 elektr. Stehlampe, 2
Arbeits=
tiſche, 2 Nähmaſchinen, 1 elektr.
Bügel=
einrichtung, 1 Gasbügelofen, 1
Koks=
bügeloſen, 2 Anprobierbüſten, 1
Gar=
derobefach für Arbeitskleider. (4743
Darmſtadt, 14. März 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Möbet=Verkauf.
Nachſtehende Möbel ſtehen in meinem
Auktionslokale
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Ztür., Speiſezimmer, eich., Büfett
mit Vittinenauffatz, Herrenzimm.,
eich., Biicherſchrank, 2 Meter,
Kü=
chen. mod. prachtvolle Form.
Ferner: Einf. Herren= und
Speiſe=
zimmer, Rollpult und Rollſchrank. D.=
Schreibtiſche, Glas= und Bücherſchränke,
Kleiderſchränke, 1= und 2tür.,
Spiegel=
ſchränke, Büfett, eich., kl. Mahag.=Büfett,
Vertiko, Auszug=, O, runde u
Küchen=
tiſche, Schreib=, Korb= und Plüſchſeſiel,
Stühle, Trumeauſpiegel, Waſchkoinmode
init Marmor und Spiegel, Nachttiſche,
Kommode. Diwan, Sofa, Sofa mit gep.
Stühlen, kl. Diwan mnit 2 Seſſeln,
Bett=
ſtellen, vollſt. Betten, Spiral=, Woll= u.
Roßhaarmatr, Regulator= und
Stand=
uhren, Bilder, Flurgarderoben,
Garde=
robeſtänder uſw.
Bitrine, nußb., 2 runde Tiſche, dirſch=
und nußb., Nähtiſche u. Hocker, kirſchb.,
Aufſtellſachen, Oelbilder, Zinn,
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Darmſtadt, den 12. März 1928.
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überrascht auch den Anspruchsvollen.
Nummer 74
Mittwoch, den 14. März 1928
Seite 9
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WERDEN BEI DIESER GELEGENHEIT HANDGEARBEITETE DECKEN UND VORHANGE NDENKBAR GUNSTIGSTEN
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SIND IM STANDE DIESE EINZIGARTIOEN VORTELLE ALLEN ZU GEWAHREN, DA SIE UBER EINEN OROSSEN
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—M. 55— Ml 45— Ml. 65— TTATSCHNER SARNTTD REN
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nrittags 10 Uhr, werden aus dem
Gberſtädter Gemeindewald, Diſtr.
Klings=
atkertanne, Abt. 63, die nachverzeichneten
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3 „ Buchen=
48 „ Kiefern=Knüppelholz
2 . Buchen=
2080 St. Kiefern=Wellen
170 „ Buchen=
75 rm Kiefern=Stockholz.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
rirſchner, Müllerſtr. 11. Gegen ſichere
Bürgſchaft wird kreditiert bis 11. Nov.
1.928. Zuſammenkunft der Steigerer auf
voem Bäckerweg am Eingang des Waldes
Eberſtadt, den 12. März 1928. (4719
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Dr. Uecker.
Montag, den 19. März 1fd. Js.,
w Uhr vorm., werden im Germannſchen
SSaal zu Meſſel verſteigert aus Diſtrikt
VEichen, Abt. 14, 23, 24, 31, 32, 34, 41,
443, 45, 50, 51 und Röder Mark Verſch.
rund Dieburger Mark 4 und Verſchied.
2Stämme, im: Buche 0,53 2. Kl., 31,72
*3. Kl. 13,76 4. Kl., 1,37 5. Kl.; Ulme
10.53 2. Kl., 0,81 3. Kl: Erle 0,41 2. Kl.;
Hainbuche 1,10 2. Kl, 0,42 3. Klaſſe
Krefern 18,44 2b Kl., 21,79 3a Kl., 6.26
3b Kl., 2,64 4a Kl.; Lärche 0,65 1a Kl.,
2,66 1b Kl., 2,73 2a Kl., 2,57 2b Kl., 0.75
3a Kl.; Fichte 5.03 12, 12,45 1b, 6,09
2a, 2,09 2b Kl.; Derbſtangen: 3
Hain=
buche, 18 Birke, 2 Eſche, 3 Lärche: Fichte
32 I., 47 II., 131 III. Kl.; Reisſtangen:
Fichte: 43 IV.—V. Kl.
Auskunft wegen Beſichtigung bezügl.
Abt. 14—32 durch Förſter Schmidt zu
Forſthaus Thomashütte, bezügl. Abt. 34
und folgende, Röder Mark und
Diebur=
ger Mark durch Förſter Engel u.
Forſt=
gehilfen Hofmann zu Meſſel. (4718
Meſſeler Forſthaus, 12. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Meſſel.
Frdl. möbl. Zim.
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Seite 10
Reich und Ausland.
Keine Staatezuwendung mehr
für das Frankfurter Goethe=Haus.
Gvethes Geburtshaus in Frankfurt a. M.
Das Goethe=Haus in Frankfurt iſt bisher zum Teik
aus ſtaatlichen Mitteln erhalten worden. Nunmehr
ßat das Staatsminiſterium die jährliche Zuwendung
von 15 000 Mark eingeſtellt und der Stadt Frankfurt
anheimgeſtellt, das Haus aus den Eintrittsgeldern
der 60 000 Beſucher und aus ſtädtiſchen Mitteln
zu erhalten.
Frankfurter Chronik.
Ein neuer franzöſiſcher Konſul in
Frankfurt. Aus Paris wird uns gemeldet, daß
anſtelle des Barons de Carnot der Konſul erſter
Klaſſe Gaillard zum franzöſiſchen Konſul in
Frank=
furt am Main ernannt wurde. —
Straßen=
räuber. Wegen verſuchten Straßenraubes wurde
am Montag der Bäcker Franz X. aus der
Brückhof=
ſtraße ins Polizeigefängnis eingeliefert. Er
ver=
langte von einem Bekannten und deſſen Freund Geld,
bebam jedoch nur einen ſehr geringen Betrag und
ſtürzte ſich deshalb mit einem Dolch auf die beiden,
als ihm ſein Spazierſtock — mit dem er vorher
ge=
ſchlagen hatte — abgenommen worden war. Verletzt
wurde niemand. — Einnetter Ehemann. In
der Theobaldſtraße verſuchte der Arbeiter Alfred B.
ſeine Frau mit Spiritus zu überſchütten und
anzu=
ſtecken; er wurde als gemeingefährlich nach der Städt.
Heilanſtalt gebracht.
Der älteſte Bayer geſtorben.
Aſchaffenburg. Der 105 Jahre alte Nage= Joh. Ruckdäſchl in Wunſchſiedel, der älteſte
Einwohner Bayerns, iſt an Altersſchwäche geſtorben.
Im letzten Herbſt hat ihm noch die Süddeutſche
Luft=
hanſa ſeinen ſehnlichſten Wunſch erfüllt, einmal einen
Flug mitzumachen.
* Staatliche Hilfe für Idſtein.
Regierungspräſident Ehrler beſichtigte am Montag
mit verſchiedenen anderen Herren der Regierung,
einem Vertreter des Landeshauptmanns und dem
Landrat des Kreiſes Untertaunus die
Felsabrutſch=
ſtelle am Rathaus und drückte dabei gleichzeitig dem
Bürgermeiſter die Anteilnahme der Regierung aus,
wobei er ausdrücklich betonte, daß hier aus
öffent=
lichen Mitteln geholfen werden müſſe. Das Rathaus
müſſe leider infolge der ſchweren Beſchädigungen
ab=
geriſſen werden.
Der Wagnerprozeß.
Dreizehnter Tag.
Frankenthal. Die Beweisaufnahme im Falle
Leuna wurde in der dritten Prozeßwoche mit der
Vernehmung des Zeugen Löſer fortgeſetzt, der
Maga=
zinverwalter in dem Betrieb Wagners in Merſeburg
wau und die Kappen zu verwiegen hatte. Neu war
die Angabe des Zeugen, daß bei Zweiladungen auch
einzelne Stücke von Kappen mitgegeben wurden, die
erſt im Werke ſelbſt zuſammengeſetzt worden ſind. —
Der Zeuge Otto wurde von Direktor Krämer
beauf=
tragt, 1000 Mark auf das Privatkonto Wagners zu
buchen, die er an Schwarz gegeben habe. Der Zeuge
hat ſich ſehr darüber gewundert, daß ein Beamter
Geld annimmt. Zu dem Anklagepunkt „unberechtigte
Lohnſicherungsgelder” bemerkte der Zeuge, daß ihm
die von der Rheiniſchen Kreditbank überwieſenen
hohen Beträge auffielen, weil ſämtliche Angeſtellten
und faſt alle Arbeiter arbeiteten und infolgedeſſen
nicht lohnſicherungsberechtigt waren. Weitere
Aus=
fagen über den Fall Leuna machte Oberingenieur
Göttel, der gehört hatte, daß eine Firma ſich um die
Lieferung von Kappen bemühte, daß ihr aber von
einem Angeſtellten des Werks nur komplizierte
Kap=
pen gezeigt wurden, ſo daß das Angebot zu hoch
ausfiel und deshalb nicht berückſichtigt wurde. Der
Zeuge Mees, der früher Buchhalter bei Wagner war,
hat die ſogenannte Schmiergelderliſte ſelbſt in der
Hand gehabt. Die Liſte iſt bekanntlich während der
Vorunterſuchung aus dem Kaſſenſchrank Wagners
verſchwunden. Mit den Büchern ſei Wagner für die
Jahre 1924 bis 1925 im Rückſtand geweſen.
Todesſturz vom Felſen.
Cochem. Der Beſitzer der Marienburg bei Alf=
Bullay (Moſel) wurde in einem Weinberg mit
ge=
brochenem Genick tot aufgefunden. Er iſt
wahrſchein=
lich bei einem abendlichen Spaziergang vom Wege
ab=
ſeirrt und abgeſtürzt.
Eine Leichtſinnstat mit dem Tode gebüßt.
Dillenburg. In Eiershauſen im Dillkreis
wollte ein 20 Jahre alter Arbeiter auf ein fahrendes
Laſtauto ſpringen, glitt aber aus und kam unter
die Räder, die ihn überfuhren und ſchwer verletzten.
Kurz nach dem Unglück iſt der junge Mann geſtorben.
Mittwoch, den 14. März 1928
Staudamm=Kataſtrophe in Kalifornien.
Bruch eines Staudammes. — Die Anſiedler von den Fluten im Schlaf
überraſcht. — 300 Tote. — Verhängung des Ausnahmezuſtandes.
Los Angeles, 13. März.
Die Verwaltung der Waſſerkraftwerke in
New Hall erhielt die Nachricht, daß durch den
Bruch eines Staudammes 150 Angeſtellte der
Werke umgekommen ſind. Nur einer wurde
ge=
rettet. Der ganze Umfang der Kataſtrophe iſt
noch nicht zu überſehen. Der Bruch des
Stau=
dammes erfolgte um 4 Uhr nachts. Der Damm
gehörte zu dem Waſſerleitungsſyſtem, das das
Trinkwaſſer über 300 Kilometer durch die Wüſte
nach Los Angeles leitet. Durch den
Damm=
bruch wurden etwa 1344 Millionen Gallvnen
Waſſer frei. Der San=Francisquito=Canon
bil=
det an der Durchbruchſtelle ein enges Tal mn
ſteilen Uferwänden. Er verläuft in ſüdweſtlicher
Richtung nach Los Angeles. Mehrere Kilometer
unterhalb des Staubeckens, das etwa acht
Kilo=
meter lang war, breitet ſich ein wellenförmiger
Landſtrich mit zahlreichen Farmen und
Wohn=
ſtätten aus. Saugus, New Hall, El Rio und
andere Talorte liegen ſüdlich des Dammes.
Etwa 500 Menſchen wohnten im oberen Canon
unterhalb des Dammes. Eine auf 75 Fuß Höhe
geſchätzte Waſſermaſſe ergoß ſich in der Richtung
auf die ſchlafenden Ortſchaften und richtete ein
furchtbares Chaos an. Bis 5 Uhr morgens
waren erſt drei Leichen geborgen. Nach einer
ſpäteren Meldung überſchwemmte die Flutwelle
nach dem Bruch des 185 Fuß hohen
Staudam=
mes zunächſt das Beſitztum des
Filmſchau=
ſpielers Carey. Man befürchtet, daß 30 dort
lebende Jndianer den Fluten zum Opfer
ge=
fallen ſind. Die Zweiglinie der Southern=
Paci=
fic=Bahn wurde unterſpült. Um 4 Uhr früh
näherten ſich die Waſſermaſſen dem Orte Santa
Paula, dem Mittelpunkte des Zitronengebietes.
Die Flutwelle hielt ſich jedoch im Bette des
Santa=Paula=Fluſſes. Es wird befürchtet, daß
ſie weiter ſüdlich in den Oelfeldern von Ventura
Schaden angerichtet hat. Die Meldung, daß die
Kataſtrophe auf ein Erdbeben zurückzuführen
ſei, findet keine Beſtätigung. Ein Erdbeben
wurde nirgends wahrgenommen.
Nach den letzten Meldungen aus Los
An=
geles rechnet man jetzt damit, daß bei der
furcht=
baren Ueberſchwemmungskataſtrophe 500
Men=
ſchen ums Leben gekommen ſind. Es iſt aber
durchaus möglich, daß die Zahl der Todesopfer
noch ſteigt, da der Umfang der Kataſtrpphe noch
nicht zu überſehen iſt. Ueber das betroffene
Ge=
biet wurde der Belagerungszuſtand verhängt.
Tauſend Mark Belohnung für dier
Aufdeckung eines Mordes.
Aufklärung des Berliner Fruenmordes.
Berlin. Für die Ergreifung des Mörders de
am Montag gegen Abend in der Charlottenſtwßes
ermordet aufgefundenen 39jährigen Aufwartefrwm
Schüler, iſt eine Belohnung von 1000 Reichsmachn
ausgeſetzt worden. Die Ermordete lebte mit ihrem
Mann in glücklicher Ehe. Auch an ihren beiden Rinm
dern, einem 14jährigen Sohn, der jetzt eingeſeneis
werden ſollte, und einer achtjährigen Tochter, hinen
ſie mit großer Liebe. Feſtgeſtellt iſt, daß ſich dieſt
Frau von ihrem Arbeitgeber zehn Mark hatte gebens
laſſen, während bei ihr nur noch 1,41 Mark vorge
funden wurden. — Die letzten Meldungen beſagenn
Die Kriminalpolizei hat den Mord an der Botenſrug
Schüler im Hauſe Charlottenſtraße 79 bereits aufu
klären können und zwar hat ſich herausgeſtellt, daßn
der Mord von der 24jährigen Kontoriſtin Erya Anm
toni verübt wor) iſt, die bei derſelben Firma anu
geſtellt iſt wie Fraſt Schüler. Bereits in den Abendd
ſtunden des Montag lenkten beſtimmte Umſtände dens
„Verdacht auf die Kontoriſtin, die inzwiſchen verhaftey
wurde. Sie gab nur widerwillig Auskunft und ſuchtct
ihre Hände zu verbergen, weil ſie an beiden Hänn
den Schnittwunden hatte. Noch am Dienstag vor
mittag leugnete ſie hartnäckig, mußte aber ſchließlicht
ein Geſtändnis ablegen. Das Motiv des Mordes liegg
in Streitigkeiten, die bereits ſeit längerer Zeit zmit
ſchen den beiden Frauen beſtanden.
Autofahrer!
Achtung!
Vorſicht ſelbſt vor geſicherten Eiſenbahnübergängen!
Das Verſagen des Schrankenmechanismus hat ſchon mehrmals zu Unglücksfällen geführt!
(Originalzeichnung von Oehlſchlägel.)
Heimkehr des Weltrekordfahrers.
Kapitän Malcolm Campbell
iſt an Bord der „Berengaria” aus Florida, wo er mit ſeinem Reunwagen eine
Stunden=
geſchwindigkeit von 331 Kilometern erzielt und den Weltrekord gebrochen hat, nach England
heim=
gekehrt. Im Hafen von Southampton ſpurde der Weltrekordmann von dem bekannten weiblichen
Bürgermeiſter der Stadt, Mrs. M. L. Foſter=Welſh, begrüßt. Unſer Bild zeigt Campbell mit
Gattin und der Frau „Bürgermeiſter”.
Der Schierauer Vatermörder geſtändig.
Bitterfeld. Zu dem Totſchlag in Schierau
wird uns mitgeteilt, daß der Stiefſohn des
Erſchoſſe=
nen, Karl, ein Geſtändnis abgelegt hat. Er hat ſeinen
Stiefvater Dölle mit drei Kopfſchüſſen getötet. Grund
des Totſchlages ſind Familienſtreitigkeiten. 1.
Betriebsunfall.
Gelſenkirchen. Im Betriebe der
Vereinig=
ten Stahlwerke, Abteilung Schalterverein, ſtürzten
am Montag aus bisher noch nicht aufgeklärter
Ur=
fache zwei Schloſſer aus einer Höhe von etwa 10 bis
12 Metern von einem Gerüſt herab. Einer war
ſofort tot, während der andere lebensgefährliche
Ver=
letzungen davontrug.
Fernflug Kapitän Hincheliffes.
London. Der engliſche Flieger Kapitän
Hinch=
cliffes iſt am Dienstag von Cranwell (Lincolnſhire)
mit unbekanntem Ziel geſtartet. Er beabſichtigt, den
Weltrekord im Weitflug zu brechen.
Eine Brandſtifterbande feſtgenommen.
Bückeburg. Nachdem in der letzten Zeir
Schaumburg=Lippe und die angvenzenden Gebiete faſt
täglich von Brandſtiftungen heimgeſucht worden
waren, iſt es der Polizei nun gelungen, eine Reihe
von Perſonen feſtzunehmen, denen in mehreren
Fäl=
len Brandſtiftungen auf Veranlaſſung der
Haus=
eigentümer nachgewieſen werden konnten. In Rinteln
wurde der Korbmacher Peel verhaftet, der für jede
Brandſtiftung zehn Mark erhielt. Ferner hat die
Unterſuchung ergeben, daß Hausbeſitzer den
Brand=
ſtiftern 100 Mark Belohnung anboten, wenn ſie ihr
Beſitztum in Brand ſteckten, um auf dieſe Weiſe in
den Genuß der Verſicherungsſumme zu gelangen und
neu aufbauen zu können.
Abſturz eines Flugzeuges in Südafrika.
Kapſtadt. Bei dem Abſturz eines Flugzeuges
wurden der Führer und ein als Paſſagier
mit=
fahrender Arzt getötet.
Ehetragödie in Berlin=Lankwitz.
Berlin. Am Montag abend wurden in einem
Hauſe Berlin=Lankwitz ein 29 Jahre alter Geſchäftst
reiſender und ſeine 28jährige Frau tot in ihren
Beu=
ten aufgefunden. Das Ehepaar wohnte ſeit mehrerers
Jahren in dem Hauſe in zwei ärmlichen Dachkamn
mern und lebte ſeit langer Zeit in ſtändigem Unn
frieden. Der Gashahn des Automaten war geöffnet:
doch war in den Räumen Gas nicht mehr vorhandern
Die Leute ſind am 26. Februar zum letztenmal ge,
ſehen worden und haben wahrſcheinlich an dieſend
Tage auch bereits ihren Tod gefunden. Es wird ver
mutet, daß der Ghemann ſeine Ehefrau erwürgt un d
dann den Gashahn geöffnet hat, um auch ſich felefi
das Leben zu nehmen.
Benzinexploſion im Fahrſtuhlſchacht.
Berlin. In einer Lampenfabrik in Köpenick em
eignete ſich am Montag bei der Reinigung der Gleitt
ſchienen des Fahrſtuhls mit Benzin ein ſchwerer Um
fall. Aus bisher noch ungeklärter Urſache ſchoß plötzst
lich aus dem Beuzinbehälter eine gewaltige Stiaz
flamme hervor, die die Kleider aller umſtehender
Perſonen ergriff und in Brand ſetzte. Der Lagervers
walter der Firma ſtarb an den erlittenen Brmchd
wunden und vier weitere Perſonen liegen, zum Tec
ſchwer verletzt, im Krankenhaus.
Zwei Perſonen im Auto verbrannt.
Paris. Ein mit viev Reiſenden beſetztes Aut /
fuhr am Montag in der Nähe von Lyon gegen einer=
Baum und geriet in Brand. Zwei von den vier Im
ſaſſen verbrannten, während die beiden anderen i.n
ſchwerverletztem Zuſtand in das Krankenhaus
über=
führt wurden.
Ein Diamant für 1,2 Millionen Mark gekauft.
NewYork. Der Amerikaner Peggy Hopkinſog
hat einen Diamant im Werte von 1,2 Millionen ME
gekauft. Der Stein ſoll der größte und einzigſt:
ſeiner Art ſein.
Schweres Eiſenbahnunglück bei Valencia.
Einer Madrider Meldung des „Petit Journal”.
zufolge ereignete ſich bei Valencia ein Eiſenbahn)
unglück, wobei 185 Perſonen verletzt worden ſein!
ſollen. Tote werden nicht gemeldet.
Das Erdbeben in Perſien.
Teheran. Zu dem gemeldeten Erdbeben durchl
das die Hälfte der Stadt Nebandan in der Provihs
Siſtan zerſtört ſpurde, wird noch berichtet, daß wegein
des Ramadanfeſtes die meiſten Einwohner zur Zeir*
der in der Nacht erfolgten Kataſtrophe nicht ſchliefen.
Infolgedeſſen wurden nur vier Perſonen getötet und
eine ſchwer verletzt. Die von Schrecken ergriffelen
Einwohner leben jetzt in Zelten außeralb, der zee
ſtörten Ortſchaft.
Eiſenbahnunglück auf Ceylon.
Colombo. Etwa 28 Meilen ſüdlich von
Cd=
lombo ſind zwei Perſonenzüge zuſammengeſtoßei.
21 Reiſende wurden getötet. Beide Maſchinen und
fünf Wagen wurden ſchwer beſchädigt.
Kataſirophaler Erdrutſch
in Südamerika.
250 Todesopfer.
Auf unſerer Karte iſt die Lage der braſilianiſchen
Hafenſtadt Santos, wo eine grauenvolle Erdrutſch=
Kataſtrophe ein Krankenhaus und ſechzehn
Wohn=
häuſer zerſtört hat, mit einem X beſonders kenntlich
gemacht. 250 Menſchenleben ſind dem entſetzlichen
Unglück zum Opfer gefallen.
Füuh imn
m
ein
[ ← ][ ][ → ]nummer 74
Mittwoch den 14. März 1928
Geite 17
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Elm Süddeutſchlands höchſien Titel.
wortverein Darmſtadt 98 — Deutſcher Sportverein München.
uun haben die Endſpiele in den beiden Gruppen Süddeutſchlands
bo cch eine Ueberraſchung gebracht. Während das Spiel in
Darm=
ſtoſoggegen den Saar=Meiſter den erwarteten Sieg der einheimiſchen
MFeſwhaft gezeitigt hat, hat die Begegnung in München mit der ſich
Ac uden Zeitraum von fünf Jahren erſtreckenden Vormachtſtellung der
S/ßprreinigung Fürth in der Oſtgruppe aufgeräumt. Die Leute des
m. Kleeblattes, voreinſt Süddeutſcher Meiſter und Anwärter auf
beiel eines Deutſchen Meiſters — die Spielvereinigung Fürth —
we Wekanntlich im Jahre 1923/24 nur mit 2:1 im Endſpiel um die
Dhche Meiſterſchaft vom Berliner Polizeiſportverein beſiegt — ſind
diſ an dieſem Jahre nicht berechtigt, an den beiden Endſpielen um
diMuchdeutſche Meiſterſchaft teilzunehmen. Die Treffen der 98er mit
biemapathiſchen Fürther Mannſchaſt, in Darmſtadt ſchon faſt
traditio=
mhearvorden, werden ſich in dieſ hh Jahre nicht wiederholen; ſtatt
deſ=
ſ9Ferit=d die Lofung der Endſpiele am 18. März in Darmſtadt und am
1/Amü-I in München heißen: Deurſcher Sportverein München — Sport=
Abe? Darmſtadt 98.
fur viele, ia für faſt alle, kommt dieſer Aufſchwulg der Münchener
Hſe überraſchend. Der DSV. München, bekanntlich hervorgegangen
cwdem bekannteſten und populärſten Münchener Turnverein, dem
OAmerturnverein von 1879, aus deſſen Reihe auch Ritter von Halt
ent=
ſ=, kann in dieſem Jahre auf eine große Erfolgsſerie zurückblicken.
hmund die Fußballer des Vereins unter der Leitung des ehemaligen
Uhr ſchen Internationalen Schaffer die neuerdings wieder errungene
ſArlsliga im imponierenden Stile erhalten konnten, errangen die Hand=
Yert zum erſten Male die Meiſterſchaft des Südbayeriſchen Verbandes,
wam ſeither auf dieſem Gebiete der Sportverein München 1880
er=
ſrach geweſen war. Daß nun gerade dieſe junge Mannſchaft im
br5 mit den Routiniers der Spielvereinigung Fürth und dem
Würt=
vargiſchen Meiſter Kickers Stuttgart ſiegreich bleiben ſollte, war nicht
zwwarten. Es ſtellt den Münchenern das beſte Zeugnis aus, daß ſie
ſvyen der im erſten Gruppenſpiele erlittenen Niederlage, die ſie dazu
y hauf eigenem Platze gegen die Kickers wit 2:3 einſtechen mußten,
Tuirritieren ließen. Der Elan der fungen Mannſchaft war dadurch
—gebrochen. Schon am darauffolgenden Sonntag gewannen ſie in
71 mit 1:0. Das Rückſpiel in Stuttgart endete bekanntlich
unent=
rhen (3:3) und brachte der Mannſchaft gerade den Punkt, der für die
Aſperſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung geworden iſt. Ohne
die=
unkt hätte der Mannſchaft die Wiederholung des Sieges gegen
*1 in München, der am letzten Sonntag mit 2:0 Toren errungen
Ele. nichts genützt, da ja ſonſt ſämtliche an der
Oſtgruppenmeiſter=
f beteiligten Vereine punktgleich geweſen wären. So aber iſt der
9.:. München mit 1 Pumkt Vorſprung Meiſter vor der
Spielvereini=
ſyi Fürth, die wiederum mit demſelben Punktunterſchied vor
Stutt=
ft! den zweiten Platz einnimmt. Wie hart der Meiſterſchaftskampf in
ſtgruppenſpielen war, zeigen die äußerſt knappen Ergebniſſe, die
mm engliſche Fußballrefultate erinnern. Um ſo verdienſtvoller, daß
rpgerade der jüngſte Meifteryerein ſich durchſetzen konnte.
K=Zein Wunder, daß man in Darmſtadt auf den neuen Meiſter, der
ſes Spielvereinigung Fürth zu entthronen verſtand, geſpannt iſt. Wird
ampf der Lilienträger mit den Leuten aus der bayeriſchen Haupt=
G” ſich auf derſelben großen Linie halten können, der in ſämtlichen
ziül len mit Fürth bisher zu beachten war?. Man wird wohl dieſe Frage
ih=dingt bejahen können, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß Fürth,
den letzten Spielen verſtärkt durch den Fußballmittelſtürmer Seiderer,
wieswegs in ſeiner Form zurückgegangen iſt, alſo von einer Mannſchaft
ſingt wurde, die das Können des früheren Finaliſten noch überragen
fute. So erwartet man in Darmſtadt einen Endſpielkampf ganz
onen Formats.
Bei dem großen Intereſſe, das die Begegnung des nächſten Sonntags
Darmſtadt auslöſen wird, hat der Sportverein 98 einem Vorverkauf
nn erichtet. Vorverkaufsſtellen zu ermäßigten Preiſen ſind ab heute
nn erichtet in der Sportbuchhandlung Skurmik (Grafenſtr.) und im
arrenhaus Becher (Grafenſtr.)
Schwimmen.
Weitkampf= und Waſſerball=Abend
„Jung=Deutſchlands”.
ſugng=Deutſchland ſchſägt die Techniſche Hochſchule 4:3; Rot=Weiß
ge=
winnt 5:0. Neuer Bahnrekord von Frl. Mörfchel.
Tvotz der Abſage der Offenbacher hatte es Jung=Deutſchland
ver=
fahrden, am Montag abend vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge einen
u— verlaufenen Wettkampf= und Waſſerball=Abend durchzuführen. In
iwer kurzen Anſprache begrüßte Herr Gießmann anſtelle des
verhinder=
ei: erſten Vorſitzenden, Herrn Medizinalrat Dr. Friedrich, das
Publi=
um und dankte ihm für ſein Erſcheinen. In der Einleitungsſtaffel,
zuh al 100 Meter Freiſtil, zwiſchen der Techniſchen Hochſchule und Jung=
2n utſchland zeigte es ſich, daß die Hochſchüler dem Schwimmklub nicht
zenvachſen ſind, denn jeder Mann Jung=Deutſchlands war ſeinem
Gegen=
ilner um einige Meter überlegen, ſo daß Jung=Deutſchland mit 10 Meter
V=orſprung ſiegte. Jung=Deutſchland gewann das Nennen mit Richter,
Brandis, Berges in 3:32,6 vor der Techmiſchen Hochſchule mit
Kloſter=
mann, Orlemann, Cordes in 3:43. In dem folgenden Damen=Freiſtil=
Shwimmen 100 Meter zeigte Frl. Mörſchel erneut große Klaſſe und
konnte mit 1:20,3 einen neuen Bahnvekord aufſtellen. Die Zeit iſt für
die Schwere des Bades ganz hervorragend und beweiſt wiederum, daß
Frl. Mörſchel die erſte Anwärterin für den 4. Platz in der Olympiſchen
4mal 100 Meter Staffel für Amſterdam iſt. Frl. Wallhäuſer konnte die
6 Sekunden Vorgabe nicht halten, zeigte aber mit 1:30 eine gute
Leiſtung. In einem Strechentauchen 50 Meter in 39,4 führte ſich auch
Appfel, Jung=Deutſchland, als neuer Bahnretordmann ein. Ein
Schau=
ſpringen mit Herbert (Techniſche Hochſchule), G. Federlin und Heckmann
(Jung=Deutſchland) brachte recht gute Leiſtungen, beſonders durch den
ſüdweſtdeutſchen Hochſchulmeiſter Herbert. Wunderbar ſchwamm in
einem Damenbruſtſchwimmen, 100 Meter mit Vorgabe, die kleine Alix
Gebauer, indem ſie ihre älteren Konkurrentinnen ſämtlich überholte
und mit 1:39,8 eine glänzende Zeit erreichte. Frl. H. Weicker folgte mit
1:47,2 als Zweite. Den Beſchluß der Schwimmwettkämpfe bildete eine
geſteigerte Staffel 50, 50, 100, 200, 100, 50 Meter, die von der
Mann=
ſchaft Wißmann, Mager, Fuchs, Berges, Bvandis und Schwartz durch
den 200 Meter=Mann vor der Mannſchaft Orlemann, Cordes, Richter,
Ihrig, Förſter umd Kloſtermann mit 4 Meter Vorſprung gewonnen
wurde.
Zum Schluß folgten dann die mit großer Spanung erwarteten
beiden Waſſerballſpiele. Das erſte Spiel zwiſchen Rot=Weiß komb. und
Jung=Deutſchland 2. und 3. komb. endete wit einer großen
Ueber=
raſchung, da Rot=Weiß das Spiel verdient, aber etwas unverdient hoch
mit 5:0 gewann. Rot=Weiß ſtellte hierzu die Mcnſchaft: Dahmer 2.;
Frommann, Gimbel; Merz und E. Hanſt; während Jung=Deutſchland
mit Fuhrlander; Schmuck, Hirſchauer; Schwartz und Ihrig antrat.
Da Gils kranheitshalber nicht ſpielen konnte und Laumann
augen=
blicklich nicht in Darmſtadt weilt, ferner neun weitere Waſſerballſpieler
Jungdeutſchlands in dem zweiten Spiel des Abends beſchäftigt waren,
mußte Jung=Deutſchland mit einer ziemlich erſatzgeſchwächten zweiten
Mannſchaft antreten, die man eigentlich nicht mehr zweite Mannſchaft
nennen kann. Jedoch ſoll hierdurch nicht das ſchlechte Spiel Jung=
Deutſchlands entſchuldigt werden, denn die einzelnen Leute, außer dem
Torwächter, ſpielten in einer ſo ſchlechten Form, wie man ſie ſchon lange
nicht mehr geſehen hat. Rot=Weiß bot unbedingt die beſſere Leiſtung
und hat das Spiel verdient gewonnen, doch hat man auch die Rot=Weiß=
Leute ſchon in beſſerer Form geſehen. Das Spiel konnte alles andere
als werbend für den Waſferballſport wirken. Hoffentlich bietet ſich bald
einmal eine Gelegenheit, daß Jung=Deutſchland mit ſeiner kompletten
zweiten Manmſchaft der erſten Mannſchaft von Rot=Weiß
gegenüber=
treten kann, damit man einmal ein richtiges Bild über das
Stärke=
verhältnis der beiden Mannſchaften erhält. Als großer Nachteil erwies
es ſich auch, daß das Spiel in der erſten Halbzeit von Herrn Dahmer,
Rot=Weiß, und in der zweiten Hälfte von Herrn Leyerzapf, Jung=
Deutſchland, geleitet wurde, denn beide Herren erregten nicht immer
die Zuſtimmung der beiden Parteien und ihrer Anhänger.
Ein Glück war es, daß mach dieſem unſchönen Spiel, das Spiel der
Techniſchen Hochſchule gegen die erſte Manmſchaft Jug=Deutſchlands
ein wirkliches Werbeſpiel für den Waſſerballſport wurde und man hier
ein Waſſerballſpiel reich an ſpannenden Momenten und Schönheiten zu
ſehen bekam. Es ſpielten hier eigentlich zwei Jung=Deutſchland=
Mann=
ſchaften unter ſich, da ſämtliche Spieler der Techniſchem Hochſchule, auch
Cordes, Mitglieder von Jung=Deutſchland ſind. Dem Schiedsrichter,
Herrn Leherzapf, der ſowohl Jung=Deurſchland als auch der Techniſchen
Hochſchule angehört, ſtellten ſich die beiden Mannſchaften in der
ange=
kündigten Aufſtellung, die Techniſche Hochſchule mit Göry; Cordes,
Appfel; Orlemann, Kloſtermann, und der Schwimmklub mit Fuhrländer;
Förſter, Richter; Berges, Mayer.
Es zeigte ſich ſofort zu Begim des Spieles, daß ſich hier zivei
aus=
geglichene Mannſchaften gegenüberſtehen. Im Zweikampf mit
Fuhrlän=
der gelingt es Cordes bald, die Hochſchule mit 1:0 in Führung zu
bringen, doch kann Berges bald ausgleichen und mit zwei weiteren
Toren das Halbzeitreſultat auf 3:1 für Jung=Deutſchland ſtellen. In
der zweiten Hälfte geht das Spiel in ſcharfem Tempo weiter. Die
Hoch=
ſchule drückt bald etwas und kann durch zwei wunderbare Tore von
Orle=
mann den Ausgleich wieder herſtellen. Erſt kurz vor Schluß gelingt es
Berges durch ein viertes Tor den knappen 4:3 Sieg Jung=Deutſchlands
ſicher zu ſtellen, der dem Spielberlauf vollkommen entſpricht. Bei Jung=
Deutſchland überragten heute beſonders Richter ud Berges, während
die Hochſchule in Cordes und Orlemann ihre beſten Leute hatte. Aber
auch die anderen beider Mannſchaften waren in guter Form. Angenehm
berührte es, daß der Schiedsrihter dunh die Fairneß der beiden
kampf=
erprobten Mannſchaften zu keiner Herausſtellung geswungen war.
R. W. L.
Turnen.
Odenwald=Turngau. — Frühjahrs=Gauturntag.
Wie alljährlich, ſo ruft der Odenwald=Turngan nach
vorhergegange=
ner Gaurvorturnerſtunde, mehreren Bezirksvorturnerſtunden für
Frauen=
turnen und einer Gauvorturnerſtunde für Kinderturnen mit dem
Früh=
jahrsgauturntag, der am 18. März in Heubach ſtattfindet, auf den
Plan. Aus allen Teilen des Gerſprenz= und Mümlingtales werden über
hunderr Vertreter der einzelnen Turmvereine kommen, um in ernſter
Arbeit turneriſche Fragen zu beraten. Im Mittelpunkt des Gautages
ſteht ein Vortrag des Turners Thierolf von Harpertshauſen „Jahns
grundſätzliche Forderung und unſer heutiges Turnen‟. Ebenſo wwird die
Beratung neuer Gauſatzungen die Vertreter längere Zeit beſchäftigen.
Hauptichriftleitung. Rudoi/ Mauve
Verantwortlich für Polltil und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſieton, Reich und
Alusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Engen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schſußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilty Kuhle: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 14. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Rektor Wehrhan: Andere kurzweilige Geſchichten von den
Lands=
knechten. O 16.30: Funkorch. Alte Tanzmuſik. 17.45:
Bücher=
ſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten. Mitteilungen. O 18.30: Pfarrer
Taesler: Die Religion bei Homer und Aiſchylos. O 19: K. Eger:
Zur Verminderung der Auto=Unfälle. O 19.30: Franzöſiſch. O 20:
Cand. geol. Schwarz: Der Boden der Tiefſee. O 20.15: Liederhalle
Stuttgart: Sinfonie=Konzert des Philh, Orch. — Anſchl.:
Schall=
platten. Märſche.
Stutigart.
Mittwoch, 14. März. 12.30: Schallplatten. 15: sGreile
von Strümpfelbach erzählt. O 16.15: Funkorch. Einl.: Ilſe
Seeliger. O 18: Landwirtſchaftsnachrichten. 18.15: Enderling:
Klopſtock (zum 125. Todestag). O 18.45: Berufsberater Digel:
Wie entſteht ein Haus? o 19.15: Eif. in die ſpan. Sprache,
O 20.15: Sinf.=Konzert des Philh. Orch. Stuttgart. Leit.: Kapellm.
Kurtz. — Spohr: Ouv. Jeſſonda. — Mendelsſohn: Dritte Sinfonia.
S 21.15: Am Wörther See” Kärntneriſches Liederſpiel in einem
Akt von Koſchat. Muſ. Leit.: Kühn. Perſ.: der Seewirt; Moizi,
ſeine Tochter; der Waldhofer, ein reicher Bauer aus Gailtal; Stöfel,
ſein Sohn; die Seebacherin, eine Bäuerin; Waberl, ihre Tochter,
Stöfels Braut; Hans, Reſerviſt des vaterländiſchen Regiments; Jürg,
Nöz, Sep, Valt, Bauernburſchen aus Viktring; Reſi, Zenzi,
Bäue=
rinnen; Raderl. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 14. März. 13.30: Regine Deutſch: Parlamentarſſche
Frauenarbeit. 6 16: Jugendbühne (Sende=Spiele): „Die Braut von
Meſſina”, Trauerſpiel von Schiller. O 18.20: Generalſekretär Dr.
med. K. Bornſtein: Aus dem Gebiete der Hygiene. O 18.45: Sigurd
Erikſen, Norwegen: Ein Tag bei den Lappen. O 19.10: E.
Schön=
born: Das Tennisſpiel in der Halle. O 19.45: Dr. K. Singer:
Eint. zu nachfolgendem Oratorium. — Anſchl.: „Mutter Erde‟ Ein
Chorwerk mit 4 Soloſtimmen von G. P. Cabanis. Muſik von H.
Kaun. Dirig. Prof. H. Rüdel. Mitw.: Anni Reichner=Feiten (Alt)
Helene Elsner=Renner (Sopran), E. Tranſky (Tenor) C. Bronsgeeſt
(Baß=Bariton), Funkchor und Funkorch. — Danach: Tagesnachrichten,
O 22.30: Tanz=Muſik. Kapelle Marek Weber.
Kindertheater: Der Klabautermann. O 15: Ob.=Stud.=Dir. Fiſcher:
In welche höhere Schule ſchicke ich meinen Sohn? O 15.35: Wettes
und Börſe. — 16: Min.=Rat Dr. Südhof: Der deutſche
Ausland=
lehrer. O 16.30: Prof. Dr. Mersmann: Eif. in das Verſtehen
von Muſik. O 17: Hamburg: Wagner=Konzert. Soliſt: Jakſchtat,
D 18: Ingenieur Behr: Techn. Lehrgang. Werkzeuge und
Werk=
zeugmaſchinen. O 18.30: Franzöſiſch für Anf. O 18.55: Dir. Lemz:
Lebenshaltung der Beamten. O 19.20: Prof. Dr. Rießer: Emige
Grundfragen körperlicher Leiſtung. O 19.45: Berlm: Einf. zum
nachf. Chorwerk. „Mutter Erde” Mit 4 Soloſtimen, von Kaun.
O 22: Preſſenachr. O 22.30: Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Das Noudmeerhoch breitet ſich mehr oſtwärts nach Skandinavien hin
aus, und eine Hochdruckbrücke erſtreckt ſich von dem im Norden lagernden
hohen Druck nach dem rwſſiſchen aus. Eine weſentliche Aenderung der
Wetterlage iſt deshalb noch nicht zu erwarten. Der Froſt ſchwächt ſich
jedoch zunächſt weiter ab.
Ausſichten für Mittwoch, den 14. März: Zeitweiſe ſtärker bewölkt,
Tem=
peraturen nachts etwas unter Null, nur vereinzelt umbedeutende
Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. März: Noch keine weſentliche
Aen=
derung.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ca Wind: Mee
ſchlag
in mm Gießen: bedeckt 2.00 NO, Aachen: wolkig Hamburg: heiter O, Berlin: heiter O. München: wolkig 1,0 SW. Königsberg: wolkig —3,0‟ wSV.
Fe
decke
in om
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) Waſſerkuppe:
Feldberg: (Schwarzw.) heiter S Zugſpitze: heiter SSO, B5 Kahler Aſten: Nebel SO, Fichtelberg: Nebel SG. 7
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Die Kranken= und Sterbekaſſe für ſelbſtändige
Hand=
werker, Gewerbetreibende, Beamte, Kaufleute und
Land=
wirte, Sitz Darmſtadt, ſetzt in einer Bekanntmachung in
Nr. 7 des Darmſtädter Tagblatts vom 26. Februar 1928
ihre Mitglieder von ihrer Liquidation in Kenntnis.
Da es ſich bei dem Namen oben genannter Kaſſe um
eine ähnliche Bezeichnung unſeres früheren Namens
han=
delt, wurde durch die angegebene Bekanntmachung in die
Kreiſe unſerer Mitglieder Verwirrung getragen, wie wir
auf Grund verſchiedener Anfragen feſtſtellen mußten.
Wir ſetzen unſere Mitglieder davon in Kenntnis, daß
unſere Verſicherungsanſtalt nach wie vor beſteht und mit
der Liquidation obiger Kaſſe nichts zu tun hat.
Wir weiſen darauf hin, daß wir für den Bezirk der
Handwerkskammer Darmſtadt die allein vom Reichsverband
des Deurſchen Handwerks und der Handwerkskammer
Darmſtadt anerkannte berufsſtändige Fürſorge=
Verſiche=
rungsanſtalt des ſelbſtändigen Handwerks ſind.
Unſere Verſicherungszweige ſind: Kranken=, Lebens=,
Alters=, Penſions= und Sachverſicherung.
Unſere Bezirksverwaltung in Darmſtadt befindet ſich
wie ſeither in Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 10, Telephon 3572.
Südweſtdeutſche Verſicherungsanſtalt für ſelbſt. Handwerker
u. Gewerbetreibende a. G. in Frankfurt a. M., Braubachſtr. 18 22, I.
gegrunde, im Jahre 1893
früher
(4732
Kranken= und Sterbekaſſe für ſelbſtändige Handwerker
und Gewerbetreibende a. G., Sitz Frankfurt a. M.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. März.
Nachdem im vorbörslichen Verkehr die Tendenz allgemein
freund=
licher war und eine gewiſſe Beruhigung zutage trat, war der Beginn
des offiziellen Verkehrs allgemein ſchwächer. Obwohl der Medio glatt
überwunden iſt und die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches
in der Metallindnſtrie, wodurch die Arbeit bald wieder aufgenommen
wird, bekannt waren, war eine Unſicherheit der Marktlage nicht zu
ver=
kennen. Die Spekulation ſchritt in größerem Ausmaße zu Abgaben,
denen faſt keine Aufnahme gegenüberſtand. Der Börſe fehlt
hauptſäch=
lich immer noch die zweite Hand, ſo daß geringe Abgaben genügten,
um größere Kursabſchwächungen hervorzurufen. Auch blieb der
gün=
ſtige Abſchluß der Darmſtädter und Nationalbank ohne Einfluß auf die
Allgemeintendenz. Trotzdem Tagesgeld reichlich angeboten und billiger
zu haben iſt, hegt man hier Beſorgniſſe infolge des bevorſtehenden
Zahltages. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe betrugen die
Kurs=
berluſte durchſchnittlich 1—3 Prozent. Spezialwerte waren beſonders
ſtark angeboten und hatten noch größere Verluſte aufzuweiſen. So
waren im Einklang mit Glanzſtoffaktien Zellſtoff Waldhof ſtärker
an=
geboten und 4 Prozent ſchwächer. J.G. Farben, die anfangs gut
be=
hauptet lagen, kamen ebenfalls ſtärker an den Markt (minus 3.75 Proz.).
Am Montanmarkt überwog das Angebot, Buderus verloren 3,5 Proz.
Harpener 2,5 Prozent und Mannesmann 4 Prozent. Am Bankenmaukt
war das Geſchäft klein. Deutſche mußten 2 Prozent nachgeben,
wäh=
rend Danatbank aus dem ſchon erwähnten Grunde gut behauptet
blie=
ben. Am Elektromarkt lagen beſonders Licht u. Kraft minus 3,25
Pro=
zent, Siemens mit minus 3,5 Prozent und Geſ. für El. mit minus
2,5 Prozent ſtärker angeboten. Auch Deutſche Erdöl lagen ſehr ſchwach
und 3,5 Prozent niedriger. Am Bauunternehmungsmarkt lagen Wayß
u. Freytag im Angebot und 2,5 Prozent ſchwächer. N. S.U. lagen
da=
gegen 0,5 Prozent erholt. Am Rentenmarkt lagen Deutſche und
aus=
ländiſche Renten ſtill und vernachläſſigt, während Ruſſenwerte etwas
lebhafteres Geſchäft hatten. Guldenruſſen 3,72½ Prozent. Im
wei=
teren Verlauf blieb die Tendenz unſicher, vereinzelt konnten ſich jedoch
auf Deckungen leichte Kurserholungen durchſetzen. J.G. Farben
ge=
wannen 1,25 Proz. zurück, auch Bezüge lagen bis 9 Prozent erholt.
Etwas lebhafter gefragt waren Rheiniſche Braunkohle. Am Geldmarkt
wurde der Satz für Tagesgeld auf 6 Prozent ermäßigt. Am
Deviſen=
markt ſchritt die Kursſteigerung der Mark weiter fort. Mark gegen
Dollar 4.1825, gegen Pfunde 20.410, London-Kabel 4.8795, Paris
124.02½, Mailand 92.37, Madrid 28.95, Holland 12.121
An der Abendbörſe konnte ſich die erſt nachbörslich
eingetre=
tene Befeſtigung ſehr gut erhalten, teilweiſe wurden noch neanenswerte
Kursgewinne erzielt. Das Hauptgeſchäft lag am Farben= Kunſtſeiden=
und Zellſtoffmarkt. Auch Elektrowerte ſehr beachtet. Im einzelnen
lagen höher Scheideanſtalt um 4 Prozent, Aſchaffenburger Zellſtoff 4,
Waldhof 3, Rheinſtahl 2,5 Prozent. Die übrigen Kurserhöhungen 1—2
Prozent. Anleihen gleichfalls etwas freundlicher, doch noch ſehr ruhig.
Der Börſenverlauf blieb angeregt und man ſchloß ſehr gut gehalten.
Es notierten: Comm. 171,75, Danat 224, Gelſenkirchen 127.75, Harpener
160.5, Mannesmann 140.5, Rheinbraun 256, Rheinſtahl 152.75, Hapag
148, AEG. 153, Scheideanſtalt 197.75, Farben 252.75, Geſ. für El. 269,
Goldſchmidt 106, Holzmann 142, Lahmeyer 153.5, Schuckert 0, Siemens
262.5, Zellſtoff Aſchaffenburg 174, Waldhof 268. Im
Abenddeviſenver=
kehr nannte man: London-Paris 124.02, —Mailand 92.3), —New York
4.8790, —Holland 12.1240, —Madrid 28.98, —Zürich 25.347/=; Pfunde—
Mark 20.41, Dollar—Mark 4.1830.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 13. März.
Die Regelung des Lohnkonfliktes in der Berliner Metallinduſtrie
trug am Vormittag zu einer Befeſtigung der erſten Kurſe bei, blieb
aber an der amtlichen Börſe eindruckslos, weil man dort auf den wahr= Dremer Volle,
fcheinlichen Geldbedarf der Reichspoſt hinwies und außerdem
befürch=
tete, daß in New York zur Eindämmung der Ueberſpekulation eine / Teutſch.=Nied. Tel.
Diskonterhöhung vorgenommen werde. Die Tendenz war infolgedeſſen
fehr unſicher und überwiegend ſchwächer. Angeſichts des faſt völlig
ſtockenden Geſchäfts genügten ſchon geringe Abgaben der Spekulation, Tt. Falmmerke
um das Kursniveau um 1—2 Prozent zu ſenken. Beſonders ſtark
be=
unruhigte die Tatſache, daß am Markt der Farbenaktien im Hinblick
auf die Bezugsrechtsnotiz (19. März) ſtändig beträchtliche
Glattſtellun=
gen erfolgen und auch heute wieder drückendes Angebot vorlag.
An=
regungen einer dem Farbenkonzern naheſtehenden Bank zur Schaffung Eaggenau Vorz
eines Interventionskonſortiums für Farbenaktien ſollen,
Börſengerüch=
ten zufolge, auf Ablehnung bei den übrigen Großbanken geſtoßen ſein. Salle Maſchine
Am Geldmarkt nannte man Tagesgeld mit 6—8 Prozent unter Hun= Ban.=Maſch.=Egeſt
dert, Monatsgeld mit 7,5—8 Prozent und Warenwechſel mit 6‟/s—7
Prozent. Man befürchtete, daß ſich der Geldmarkt im Zuſammenhang
mit den kommenden Anſprüchen in nächſter Zeit wenig gunſtig geſtalten
werde. Im Deviſenverkehr befeſtigte ſich die Mark gegenüber dem
Dol=
lar auf 4,1825. Dagegen ging das engliſche Pfund gegenüber New York
auf 4,8790 zurück. London—Mailand wurde im Uſancenhandel mit,
92,39 ſchwächer genannt, ebenſo gab London-Madrid auf 29,02 ach.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe kam die rückläufige Bewvegung zum
Stillſtand, doch waren nur vereinzelt kleine Beſſerungen zu beobachten.
Im weiteren Verlaufe blieb die Haltung der Börſe zunächſt ſchwächer.
Später konnten ſich Ver. Glanzſtoff um 12 Prozent (682) und Zellſtoff
Waldhof um 5,5 Prozent erhöhen. Man wollte hier Intereſſenkäufe
beobachtet haben. Ausgehend von dieſem Markt trat im allgemeinen
eine Erholung ein, die Kursbeſſerungen im Durchſchnitt bis zu 1 Proz.
brachte. J.G. Farben zogen um 0,5 Prozent auf 250,75 an. Intereſſe
beſtand auch für Rheiniſche Braunkohle, die 6,5 Prozent geſinnen
konnte. Das Geſchäft blieb auch im Verlauf ſehr gering. Der Privat=
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. März.
Die Finanzpolitik entwickelt ſich langſam. Nur die Londoner Reiſe
des Gouverneurs der Banque de France wurde viel kommentiert. Ueber
das Schickſal der Staatsrenten ſind viele unwahrſcheinlich anmutende
Gerüchte in Umlauf, ſo zum Beiſpiel ſpricht man von einer
Entſchä=
digung der Rentner. Poſitives über die Entſchädigung weiß aber
nie=
mand. Uebrigens ſcheint es ganz unwahrſcheinlich, daß vor den Wahlen
irgendwelche Entſcheidung über die Renten getroffen wird. Vielmehu
entſpricht die Hauſſe der Nenten der allgemeinen Tendenz an der
Börſe. Die anhaltende Geldflüſſigkeit ſoll — ſo behauptet man
wenig=
ſtens hier — eine weitere Herabſetzung der Diskonttaxe nach ſich ziehen.
Wann dies aber erfolgen wird, weiß man vorläufig noch nicht.
Das Jutereſſe der Wirtſchaft konzentriert ſich jetzt hauptſächlich auf
die Zoll= und Handelsvertragspolitik der Regierung, die nach
Mög=
lichkeit ausgebaut werden ſoll. Die Schwierigkeiten mit den Belgiern,
ſowie mancher Mangel des Zollſyſtems haben in der letzten Zeit dem
franzöſiſchen Export viel geſchadet.
Eine große Genugtuung hat in den Wirtſchaftskreiſen die
Votie=
rung von Geſetzesvoplagen hervorgerufen, welche die Fuſion der
Geſell=
ſchaften erleichtern und die darauf bezügliche Steuer bedeutend
herab=
ſetzen. Zwei große Fuſionen in der chemiſchen Induſtrie betrachtet man
daher als bevorſtehend.
Der Rohſtoffmarkt war deprimiert, es ſcheint ein charakteriſtiſcher
Zug der neueſten Wirtſchaftsentwicklung zu ſein, daß die Rohſtoffe
langſam aber fortwährend billiger werden.
Die Lage des franzöſiſchen Kohlenbergbaues iſt wenig roſig. Man
erwartet jetzt alles von den Schutzzöllen, die auf „Goldbaſis” auf die
Höhe der Vorkriegszölle gehoben werden ſollen. Denn die aufgehäuften
Vorräte fangen an „unerträglich” zu werden. Die Kohlenwerte waren
trotz alledem ſehr feſt, manche haben ſogar Rekordkurſe erreicht.
Die Schwerindnſtrieprodukte ſind in langſamer aber ſtändiger
Hauſſe begriffen. Die außerordentliche Feſtigkeit des amerikaniſchen
Stahlmarktes verfehlt auch hier ihre Wirtung nicht. Aber der
euro=
päiſche Markt zeigt ebenfalls ausgezeichnete Inſtruktionen. Die
Vor=
räte ſind erſchöpft und die Werke ſind mit Beſtellungen reichlich
ver=
ſehen. Beſonders die Stahlwerke ſind ſämtlich mit vollem Betrieb
beſchäftigt. Die Schwerinduſtriewerte lagen unregelmäßig.
Auf dem Metallmarkt herrſcht eine anhaltende, ſtarde
Baiſſe=
bewegung, die beſonders bei dem Zinn ganz ſenſationelle Maße
er=
reichte. Der Preis des Zinns iſt zurzeit ungefähr 2 Prozent niedriger
als im Juni des Vorjahres und um 15 Prozent niedriger als er am
1. Januar war. Die Zinnpreiſe ſollen kürzlich wur durch die
ame=
rikaniſche Spekulation ſo ſtark gedrückt worden ſein, überhaupt ſollen
ie jetzigen Schwankungen der Zinnpreiſe Auswirkungen des
engliſch=
amerikaniſchen Rohſtoffkrieges darſtellen, der i der letzten Zeit eine
ingewöhnliche Schärfe annahm. Die Zinnkonkurrenz ähnelt in vielem
der Kautſchukkonkurrenz, allerdings beurteilt man erſtere weit
peſſimi=
ſtiſcher. Denn die Produktion iſt im Laufe des Vorjahres ſtark
ge=
wachſen und es haben ſich bedeutende Vorräte gebildet. Die amerika=
niſche Konſerbeninduſtrie foll zuuar rieſige Meugen Zinns
berbrauchen=
ſie nimmt aber die indochineſiſche und afrikaniſche Produktion dog
nur teilweiſe auf. Die Zinnproduzenten unternehmen alles möglichch
um die früheren Preiſe wieder zu erreichen. Man ſpricht von einem
„Amalgamiſierung” der Geſellſchaften d. h. von Kartellbildungen unm
Fuſionen. Ferner plant man die Schaffung einer zentralen Verkaufsn
agentur.
Die Kupferpreiſe zeigen ebenfalls Baiſſeneigung. Die
außerorden=
lich hohen Preiſe im Januar konnten nicht aufrecht erhalten
werder=
wie wir an dieſer Stelle ſchon des öfteren betont haben. Das amern
kaniſche Kupferkartell wird verſuchen, die Preiſe ſolange auf
ihren=
jetzigen Niveau zu halten, bis die induſtrielle Nachfrage dort wieden
lebhafter wird. Was übrigens noch lange dauern kann.
Die Geſundung am Petroleummarkte ſcheint günſtig fortzuſchreitern
Man ſpricht viel von der Einigung zwiſchen der Royal Dutch und der
Standard Oil. Der Krieg zwiſchen den zwei großen Truſts iſt ſchan
zwweifellos beendigt, ſeine Konſequenzen aber werden ſicherlich noch langg
fühlbar ſein. Denn die Preiſe ſind auf ein ſehr tiefes Niveau infolgae
des Konkurrenzkampf’s gedrückt worden. Da aber der Kampf zwiſche3u
den übrigen amerikaniſchen Geſellſchaften mit der gleichen Schäm
weiterdauert, können ſich die Preiſe nur ſchwer erholen. Seit 1900
hat man noch keine ſo niedrigen Petroleumpreiſe verzeichnet, wie die
jetzigen. Gegen die Ueberproduktion ſind nur wenige Maßnahmen geu
troffen worden. Die Einigung zwiſchen der Royal Dutch und der Stann
dard Oil würde die Regelung, beziehungsweiſe die Einſchränkung den
in der neueſten Zeit außerordentlich bedeutend gewordenen venezuelc
niſchen Produktion zur Folge haben. Auf dem Gebiete der Vereinigte
Staaten ſelbſt können die Einſchränkungsmaßnahmen gar nicht, odes
nur mit den größten Schwierigkeiten durchgeführt werden. Die rumä
niſche Petroleuminduſtrie, die im Rückgang begriffen zu ſein ſchiern
macht jetzt große Anſtrengungen, um beſonders durch Ausführung voo
neuen Bohrungen einen erneuten Aufſchwung zu erreichen. Die
Petro=
leumwerte lagen feſt, beſonders die rumäniſchen und galiziſchen.
Der Preis des Kautſchuks hat eine ganz ſenſativnelle Baiſſf
erfahren. Seit 1924 gab es keine ſo niedrigen Kurſe. Die ſtürmiſchä
Baiſſe wurde durch die ungünſtigen Nachrichten über dem Stevenſonn
Plan hervorgerufen. Dazu hat aber auch die New Yorber
Spekulatio=
das ihrige getan. Ueber die Zukunft des Stevenſonplanes herrſcht noce
vollkommenes Dunkel, nur ſoviel ſcheint ſicher zu ſein, daß bis zunn
erſten Mai an dem Plane nichts geändert wird. Die Unſicherheit übch
auf den Markt eine ſehr ungünſtige Wirkung aus. Eine günſtige LEr
ſung für den Kautſchukmarkt könnte nur das Zuſtandekommen eine
Einigung mit den holländiſchen Produzenten, die bisher eine außern
ordentlich ſcharfe Konkurrenz trieben, bringen. Ob und wnun dieſ /
erreicht wird, iſt fraglich, da es dem holländiſchen Produzenten nur auu
den Verkauf von großen Mengen ankommt, denn die
Unternehmunger=
arbeiten ſelbſt bei der derzeitigen Preislage durchaus gewinnbringenat
Im übrigen iſt die Lage am Kautſchukmarkt inſofern viel beſſer gen
vorden, als die Vorräte ſtark zurückgegangen ſind.
Augsb. Nürnb. Maſch 12. 3.
171.— 13 3. Hemoor=Zement. 12. 3
245.- 13. 3
245. 39. 95.25 Hirſch Kupfer. 116.75 Bamag=Meguin. 23.25 23.— Höſch Eiſen 135.125 135.125 Berlin el. W. 73.— Hohenlohe Werke 90.— 88.— Berlin KarsruheJ 86.75 80. Kahla Porzellan 108.— 1o6.— Braunkohl. = Brike 167.— 168 75 Lindes Eismaſch. 148 — 146.— Bremer Vulkan". 143.— 143. Lingel Schuh 61.25 62.875 226.— 2215 Linke u Hofmann Deutſch.=Atlant.
Deutſche Maſchine 103. 102.,5 2. Loewe u. Co. 234.— 232.— 56.125 53.125 C. Lorenz 102.— 104.— Niederlauſitzer Kohle 161.5 160.— Deutſche Erdöl 123.125 12o. Nordd. Gummi. Deutſche Petroleun 64—65 64.— Orenſtein.. 132.— 130.— Rathgeber Waggon 83.— 84.5 Donnersmarckhütte. Rombacher Hütten Tyuamit Nobel 122.— 121.125 Roſitzer Zucker 67.— 65.5 Eleltr Lieferung 164.— 162.— Rütgerswerke. 95.5 95.5 J. G. Farber 254.— 250.— Sachſenwer 5. 117.5 117.— R. Friſter 102.— 102.— Sächſ. Gußſtahl 142.5 142.5 33.— 33.625 Siemens Glas 146.— 146.— Eelſenk. Berg Ver, Lauſitzer G. 124.75 127.75 E. f. elektr. Untern. 271.5 265 25 Volkſtedter Por S4.— 545 136.— 1.35. — Weſtf. C.
R 62.— 625 Wittener Gußſtahl 63.75 67.5 Hanſa=Dam
* 223.— ſ. 221.— Banderer Werke 176.— 177.—
Deviſenmarkt.
Gelſingfors ..
Wien .....!
Prag ....."
Budapeſt ...
Sofia ...."
Solland ...
LSlo ........
Kopenhagen.!
Stockbolm
London ..
Buenos Aires
Nei=Yor?
Belgien".
12. 3.
Geld Brief
10.522,10.5421
58.96/ 58.98
12.385112.405
73 08 73.22
40i7 3.023
68.20 168.54
jurr. zehttt.54
ritsstt2.19
12. 121112 34
20.39 20.4:
1.789/ 1.7831
4.1700/4.1870
8.26/ 58.38
13. 3.
Geld /Brief
10.522 10.542/Italien ..
58.84/ 58.201 Paris ..
12.383 12.403/ Schweiz.
73.07 73 211 Spanien.
3.017/ 3.0231 Danzig
168 09 168.431Fapan..
111.30 111.524Rio de Janei
111.23 112.15) JZugoflavier
112.14 112.361 Portugal
20.389 20.4290 Athen".
4. 1780 4 1870 Kanada
58.25 58.371Urug
1.788 1.792/Konſtantinopel
. 3 13. 3. Geld Brie/ /Geid Brief 22.085 22.125 22.07‟ 522.115 16.44 16.48 16.44 16.48 80.46 80.62 30.4. 80.58 70.45 70 59 70.23 70.37 s1.51 81.67 81.50 31.66 1.903 1.967 1.963 1.967 0.503 0.505/0.503 0.505 7.360 7.374 7.353 7.367 18.93 18.37 18 68 18.72 5.494 5.506 5.594 5.506 2. 125 2. 12. 2 119 2.122 4.174 4.182 4.174 4.182 4.276 4.58 4.276 4.284 diskont für beide Sichten mit 65ſ= unverändert. Die Aufwärtsbewegun.)
machte bis zum Schluß der Börſe weitere Fortſchritte. Auch an de
Nachbörſe war die Stimmung überwiegend freundlich, ſo daß erneutt
Kursbeſſerungen eintraten, wobei Glanzſtoff und Bemberg die Fuhrun!
hatten. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Danatb anm
222.75, Deutſche Bank 159.25, Diskonto 153.6, Hapag 148.25, Norddeutn
ſcher Lloyd 145.87, A. G. G. 152.5, Bergmann 169.5, Schuckert 167, Sie
mens 259,75, Geſ. für El. 268.7, Vereinigte Glanzſtoff 693 (Tagesgewinnn
23 Proz.), Bemberg 490, Zellſtoff Waldhof 266, Polyphon 289,
Schult-
heiß 320.5, Oſtwerke 254, Deſſauer Gas 168.25, J.G. Farben 251.25
Karſtadt 176, Mannesmann 140, Harpener 161.5, Phönix 99, Rhein
Braunkohle 253.5, Rheinſtahl 150.5, Altbeſitz I und II 52, desgl IIm.
55.62, Neubeſitz 14.25.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 13. März. Auf dem Groß
biehmarkt erreichte der Auftrieb dieſelbe Ziffer wie auf dem Vormarkt
nur an Kälbern waren 89 Stück mehr zu verzeichnen. Auf den
Schweinemarkt waren 123 Stück weniger angetrieben. Das Geſchäfne
war ruhig und blieben die Preiſe unverändert. Auf dem Großviehmartn.
wurde langſam geräumt, während auf dem Schweinemarkt ein kleiner!
Ueberſtand verblieb. Angetrieben waren 14 Ochſen, 8 Bullen, 541 Kühe
und Färſen, 332 Kälber und 1162 Schweine. Im einzelnen wurde für
100 Pfund Lebendgewicht je nach Qualität folgender Preis erzielt:
Ochſen 45—54, Bullen 35—45, Färſen 52—63, Kühe 35—45, 25—35, 18
bis 22, Kälber 52—65, 40—52, Schweine 57—59, 56—59, 50—57 Mark.-
Produkter berichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. März. Die Stimmung au
der heutigen Börſe blieb feſt bei kleinem Beſuch und wenig Geſchäft.
Die Preiſe für ſämtliche Artikel ſind durchweg die gleichen wie geſtern,
nur Kleie, insbeſondere für nahe Termine, war ſtark gefragt und imn
Preiſe um zirka 0,25 Mark höher gehalten. Die Preiſe wurden wie
folgt feſtgeſetzt: Weizen 1 26,25—26,50, Roggen 26,25, Sommergerſte 2
bis 31,50, Hafer inländ. 25,75—26,50, Mais für Futterzwecke 2350,
Mais für andere Zwecke 24,25, Weizenmehl 37,75—38, Roggenmehl 3,50
bis 37,75, Weizenkleie 14,35—14,50, Roggenkleie 15,25—15,50.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Scheinenl 51.8
D. Rchsanl. Ablöf.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine... 14.2
4% Dt. Schutzgeb.
Anl.
6.85
b Ausländiſche
50 Bos E.B. 1914/ 38.5
6 L.Inv. 1914/ 37.5
1898
2.5
2.5
„ 1902..
425 Bosnien
2.5
57 Bulg. Tabak. 02/ 17.5
49.% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918 9
4½20 Oſt. Schatz.14
(t Innsbr. Abk.)
41% Oſt. Silberr. 3.5
* „ Goldr.
ſt. Innsbr. Abk.
4½ einh. R (k.).
625 Port, (Spz=III
59Rum. am. R.03
4½.%, Golb. 13
4% am kon.
4½ am. 05
47 Türk.(Adm 03
4% • (Bagd.)
49 (Bagd.) II
4% unif 1903
49 . 1911 Zoll.
4½2% Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4½ Ung. Staatsr.
v. 10
(lt. Inusbr. Abk.)
15.45
5.4
12.5
24.
24.7
Ung Kronr.
27o Ung. Eiſ. Tor.; / 17.5
AM
europäiſche
5%Mex. am. in. abg
äuß. 99
g „ Gold 04 ſtf.. 27.5
„ konſ. inn.
%a„Irrigat.
5% TamaulipasT,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
80 Bad.=Badener
Stadt=Goldanl.
10%Berl. 6.-Br. G./103
4120,
quid.=Pfandbr.
60 Berl. St. Gold
82 Darmſt. St.=G
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
Dresd. St.=G.,
Irkrft. St.=G. 88
2 Frri. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frtf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B.
Liquid.=Pfbr
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
7%6 Frkf. Goldpfbr. / 91
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr.=Bl.
Goldpfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk.=Liquid.=Pfbr. 79
98
93
94
98
92
88
80.5
96.75
93.5
89
76‟
94
88
79
Me u
Goldanl.
8% Heſi. Land.=Bk.
Goldpfbr.
Hefſ. Land.=Bk.
Golopfbr.
6% Heſſ.Land.=B
Goldpfbr
8%Klöckn.=Werk. 20
10%Komm. Elektr.
Mark(Hag /Gbobl
2⁄ Kommt. Ldsbk.
Darmſtadt.
8% Land.=Krebitk
Kaſiel Goldpfb=
8% Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
D M. Kraft Höchſt
0 Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
v M.=Stahlw. 2
Naſſ. Ldb. Gold
Nbg. St. Gldal
3% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
7%0 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
6%0 Pfälz. Hyp.Bk.
Goldpfbr
41% PfälzHyp. B.
Liquid.=Pfbr.
Pforzh. St.=G
8% Pirmaſ. St.=G.
80 Pr. Centr. Bd.=
Cr.-Bk. Go dpfb=
4½0
Liquid.=Pfbr
80 Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr
8% Rh.=Hyp.=Bf.
Goldpfbr.
. Lig. Pfb
26 Rh. Stahlw.
25.
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
95.25
96
92.5
92.75
95
97.25
*0-
86
96.75
93.5
88
76.35
95
92
97.6
78
97
93
99
94
89.5
80.2
N.V. B. CB
Lia.=Pf.)
8% Sübd. B. Cr. B.
Goldpfdbr
„P
on „ Lig.=Pfb.
7½ V. Stahlwv.
Düſ=
jeldorfHhzp.=
Gld=
obl. mit Option
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſelderfHyp.=Gd.. ohne Option
D Viag (V. Ind.
Uint. Bln. ) 27...
8% Voigt &Häffner
Goldobl.
Württ. Hhs.
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zinsberechnung
2 Bdw. Kohl 23/
Großkr. Munh.
Kohl. 23 .....
5%Heſſ. Bk.=Reg. 23
%Heſſ. Volksſtaat
Roggen ... . . 23
5%0 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Bortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkſ. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb,Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp.Bk..
Nord Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Preuß Pfdbr.=Bl
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
12.15
13.6
6.4
8.75
17.75
14.2
14
13.7
13.5
13.2
2.75
Galiz.=CarlL. B.)
„ abg.
O Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,6%Alt. Oſt. Süd.
2,60 Neue „
420 Oſt. Staatsb. 83
390 Oſt. 1. b. 8. E.
38 . . 9. Ert.
„ 1885
3%Oſt. Erg. Netz
Raab Oedb 83
91
25 Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.
4½Anat., S. I
Anat.,
410 Angt., S.III
3½ Salon. Monaſt.
50 Tehuantepee.
4120
Bank=Aktien
Allg. D.=Krebit . . . 142.75
Bad. Bk. ..
Bk. f. Brauind. /164.75
Barmer Bankv. 141.5
Bay. Hyp.=Wckſ. 1154.75
Berl Handelse
„
th.-Bk. /232
Comm. u. Privatb. 171
Darmſt. u. Nt.=Bk. 221.5
Deutſche Bank . . 159.5
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. /120.5
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk 102
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf Bf.
Frankf. Hypth.=Bk./140.5
Frtf. Pfdbr.=Bk. 1141
Gotha. Grundkr. B. /139.5
Lux. Intern Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb 213
Nürnb Vereinsb k. /172
Bfälz. Hyp.=B1. 156
Pr. Bd.=reditbank /133
„ Hhp.=Akt.=Bank/148
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk:. . . 129.5
Rhein. Hyp.=Bk.. . 1182
*.
2.
18
15
13.75
3.9
2.4
16.5
15.75
158
249.5
154.25
155.5
1114
8.3
122.5
Mi Huce
Südd. Disc.=Gef...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein!
Bergwerks=Akt.
Buderus.
Eſchw. Ber
Gelſenkirch. 2
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
„Genußich
Kali Aſchers
Kali Salzdetfurth
Kali Weſter
Klöcknerwerke (o
Lothr.=Hütte).
Mannesm.=Röhre..
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min =Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan
SalzwerkHeilbronn!“
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke
Oſt. Alpine Montan
38
17
90.5
201
160
119
165
247
175
139.5
95
97.25
196
1111
A
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/275
Henninger
178
Hereules Heſſiſche 1142
Löwenbr.=Münch 314
Mainz Aktienbr: 252
Nicolai, Hofbrauer.
Schöfferhof(Bind.)/330
Schwarz=Storchen
Tucher. Nürnberg
Werger
165
152
172
49
Abt, Gebr. . ..
Attum. Berlin . .
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)! 78
6L A. E. G. Vzg. 9
50 A. E. G. Vzg. B/ 75
A. E. G. Stamm 151.25
Bad. Maſch. Durlach/437.5
Bad. Uhren, Furtw.)
Bamag=Meguin..
Baſt Nürnberg ...
Bahr. Spiegel ..! 65
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Brem.=Beſigh.=O
BrownBoveri cCiel 157
Brüning E Sohn.
Eement. Heibelb. . 139
Cement Karlſtadt. /180
Cemen:. Lothr. . ..
Chem. Albert. . ...
Chem. Brockh. ...."
Chem Milch ..
Da mler=Ben; A. G. 88
Dt. Atlantik Telegr. 1102
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl . 1119.5
D. G. u. Silb Sch. A. 1194
D. Linoleumw. Bln. /264
Dresd. Schnellpr. 126.5
Dürkopp=W. (St.). 68
Dürr Ratingen.
Eiſenw Kaifersl.
Gl Lichtu Kraft 1206.5
El. Lieferung .
Eli. Bad. Wolle 32
EmagElekt. Frankf.
Email Ullrich
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher/103
Fahr, Pirmaſens 51
Farbenind J. G.
Feitenc Guilleaum
Feinmech. Jetter);
Feiſt, Sek
Frankfurter Gas 150
Frankfurter Hof
Frkf M. Pok. & W.
Geiling & Cie.
Geſ f. elekt. Untern. /
Goldſchmidt. Tl
Gritzner Maſch. 141.5
Grün & Bilfinge
Hafenuri
paid & Neu
238
68
170
Bürſtenfbr. Erlang. 48.5 Hoch=Tief=Eſſen
„K
80
3
68.5
26‟.
41.5
65.1
235
60.25
250.5
90
34
107
75
83
.5
78.5
141
80.5
99
86.4
167
./135
48.5
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . 140.25
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun. 169
eſſen=Naſſan Gas 120
Heyligenſtaedt:
Hilpert, Armatur. 88
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer..
Holzmann
Holzverk.=Ind..
Inag
FunghansSt.
Kammg Kaiiersl. /211
Karſtadt, N.
Keram. W. Offſtein
glein. Sch. CBecker/106
Knorr, Heilbronn.
Konſerv. Braun",
Krw. All=Württbg. 100
grauß & Co
Lahmeher".
Lech Augsburg 115
Lingel Schuhw.
Löhnberg Mühle. 38
Ludwigsh. Walzm./140
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 1114.75
Mars=W. Nürnberg/114
Metallgeſ. Frkf.
172.5
Miag Mühlenb 138.5
Moenus Stamm 69.5
Motorenf. Deutz
62
Motorenf. Oberur
73
Münch. Lichtſpielk. 124.5
Reckari. Fahrz
67
Neckarw Eßlingen.
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Dt. Eiſenb.=Geſ. 148.5
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/148
Nordd Lloyd 148.5
Frrft. Allg. Ver)
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94.5 Dampft Rodberg
Helvetia Konf.. . .
Gebr. Lutz.....
Motorf Darmſt
VenulethckEllenb. . 1
172.5
35
134.5
ſtummer 74
Mittwoch, den 14. März 1928
Geite 13
Wirtſchaftliche Rundſchau.
SSie Pianofortefabrik Heinrich Arnold (Konzert=Arnold)
aumſtadt, Wilhelminenſtr. 9, die im November vorigen Jahres
Zahlungen einſtellen mußte, hat im Wege des
Vergleichs=
ührens zur Abwendung des Konkurſes mit ihren Gläubigern
eZwangsvergleich abgeſchloſſen, der dieſen eine 33prozentige
m.edigung ihrer Forderungen ſicherſtellt. Die Firma ſelbſt iſt
Kder Firma Carl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold),
Eliſa=
hunſtr. 14, übernommen worden, die ſowohl die Fabrikation
EArnold=Klaviere, wie auch den Vertrieb von
Muſikinſtru=
ngen und Muſikalien aller Art fortſetzt. Die Mitarbeit der
ſeit=
nioren Inhaber der Firma Heinrich Arnold iſt geſichert.
A6kitteldeutſche Creditbank, Frankfurt a. M. In der heutigen
alverſammlung der Mitteldeutſchen Creditbank wurden ſämuliche
ſe der Verwaltung genehmigt und die Verteilung einer Dividende
Prozent beſchloſſen. Die turnusmäßig ausſcheidenden Mitglieder
Tufſichtsrates wurden wiedergewählt.
Rheiniſche Kreditbank A. G., Mannheim. Im abgelaufenen
Geſchäfts=
zielte das Inſtitut einen Reingewinn von 2 565 481 RM. einſchl.
i. V. 2 511 182) RM. Der Aufſichtsrat beſchloß, der
General=
milung am 30. März die Abſchüttung einer Dividende von wieder
sozent vorzuſchlagen. Aus Liegenſchaften ſollen 150 000 (150 000)
ibgeſchrieben werden. Der Delkredererücklage ſollen 175 000
00) RM., der Beamtenpenſionskaſſe 75 000 (50 000) RM. zugeführt
wen. Der Anteil des Aufſichtsrates beträgt 124 050 (120 000) RM.
u. Neuvortrag verbleiben 121 431 (121 182) RM.
Metallnotierungen.
DDie Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 13. März
Unren ſich für Elettrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
byrerdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
4 7 5RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
irn envorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
vumpte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
unminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
A.—., desgleichen in Walz= oder Dvahtbarren, 99 Prozent, 214 RM.,
euainickel, 98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
ürſilber (1 Kg. fein) 78,50—79,50 RM.
? Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 13. März
eltten ſich für Kupfer: Januar, Februar 122,25 (122,25), März
-75 (122,50), April 122 (122,50), Mai, Juni Juli, Auguſt, September,
kiwber 122 (122,50), November, Dezember 122,25 (122,25). Tendenz:
hroach. Für Blei: Januar, Februar 40,25 (40,50), März, April 39,50
27 75), Mai 40 (40), Juni 40 (40,25), Juli 40 (40,50), Auguſt, Septem=
Oktober, November, Dezember 40,25 (40,50). Tendenz: ruhig. Für
unk: Januar 49 (49,75), Februar 49 (49,50), März 49,75 (50,75),
kkuil 49,25 (50,25), Mai 49 (50), Juni 49 (49,75), Juli 49,25 (49,75,
t, September, Oktober November, Dezember 49 49,75). Tendenz:
die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beige=
ef.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 18. März
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: willig); Standard p. Kaſſe 612ſu
bis 61½, 3 Monate 61½—us, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—34,
beſt ſelected 64½—66, ſtrong ſheets 92, Elektrowirebars 66¾; Zinn
(Tendenz: flau): Standard p. Kaſſe 224½—¾, 3 Monate 226¾—227,
2½, entfſt Sichten 25, Settl. Preis B½;
bis 21¾; Wolframerz (inoff. Not.) 147.
rechiber (inoſ. Not) Ais
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 14. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die erhöhten Frachtraten für prompten Verſand von
Ar=
gentinien nach Europa und ungünſtige Wetterberichte vom Kontinent
hatten ein weiteres Anziehen der Preiſe zur Folge. Mais konnte
eben=
falls anfangs etwas anziehen auf beſſere Exportnachfrage an den
Golf=
plätzen und ungünſtiges Wetter in den Anbaugebieten. Später gingen
die Gewinne wieder verloren auf Realiſationen.
Roggen konnte ebenfalls in feſter Haltung verkehren auf
Anſchaf=
fungen nordweſtlicher Firmen in Mai= und Juliware und auf
ungün=
ſtige Wetterberichte.
Hafer: Käufe des Handels und beſſere Exportnachfrage waren
maß=
gebend für die feſte Haltung des Marktes.
* New York, 11. Närz. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Ungünſtige Wetterberichte aus Weſttexas und ſtetige
Kabelmeldungen bewirkten Anſchaffungen. Die kleinen Andienungen
boten dem Markte ebenfalls eine Stütze.
Kaffee: Die Preiſe ſetzten niedriger ein auf Liquidationen
euro=
päiſcher Firmen und ſchwächere Kabel aus Braſilien. Später wirkten
Deckungskäufe befeſtigend.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. März:
Getreide: Weizen, März 138½, Mai 137½, Juli 135½: Mais.
März 94½, Mai 97½, Fuli 100½: Hafer, März 56½, Mai 57½,
Juli 53½; Roggen, März 118½, Mai 1177, Juli 111½.
Schmalz: März 11,375, Mai 11,675, Juli 11,975.
Fleiſch: Mai 11,225, Juli 11,50, Sept. 11,70; Speck loco 11;
leichte Schweine 8—8,75, ſchwere Schweine 8,15—8,55;
Schweine=
zufuhr Chicago 30000, im Weſten 135 000.
Baumwolle: März 18,40, Mai 18,40.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. März:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 169½, hart 156½: Mais neu ank.
Ernte 110%; Mehl ſpr. wheat clears 6,60—6,95; Fracht nach
England 1,6—2,6, nach dem Kontinent 9—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,10; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 76, loco 13½, März
13,63, April 13,68, Ma 13,78, Juni 13,92, Juli 14,01, Muguſt 14,06,
September 14,04, Oktober 13,87, Dezember 13,45.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In einer in Hanau abgehaltenen Sitzung des ſüddeutſchen
Reichs=
verbandes des Deutſchen Graveur= und Ziſeleur=Verbandes wurde
ein=
ſtimmig die Gründung des Mitteldeutſchen Graveurverbandes beſchloſſen,
der die ſelbſtändigen Graveure von Kaſſel, Wiesbaden, Frankfurt,
Darm=
ſtadt, Karlsruhe und Mannhem umfaſſen ſoll.
In der ordentlichen Hauptverſammlung der Zigarettenfabrik
Mu=
ratti AG., Bevlin, wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1927
ge=
nehmigt. Die Roheinnahmen belaufen ſich auf 2 794 087 (3017 550) RM.
Nach Abzug der Unkoſten von 2394 980 (2579 143) RM. ſowie nach
Ab=
ſchreibungen von 121 623 (106 264) RM. verbleibt ein Reingewinn von
257 483 (105 927) RM. Es wurde beſchloſſen, hieraus eine Dividende
von 21 Prozent zu verteilen, ſowie auf das Aktienkapital von 500 000
NMM. einen Bonus von 150 000 RM. auszuſchütten.
Der Bund der techniſchen Angeſtellten" für die Eiſen= und
Stahl=
induſtrie, nordweſtliche Gruppe, hat beſchloſſen, das Arbeitszeit= und
Lohnabkommen zu kündigen.
Am Sonntag abend ſind in den Eingängen zur Techniſchen Meſſe
und zur Baumeſſe über 500 000 Beſucher ſeit Beginn der Meſſe
regi=
ſtriert geweſen. Am Montag hat der Reichsverkehrsmiwiſter Dr. Koch)
der Meſſe einen Beſuch abgeſtattet.
Für die am Mittwoch, den 14. März, im Gewerbehaus ſtattfindende
129. Auktion des Verbandes Norddeutſcher Häuteverwertungen ſind, zum
Verkauf gemeldet: 16327 Kalbfelle, 537 Freſſerfelle, 18 414
Großvieh=
häute, 902 Roßhäute und 5137 Schaffelle.
Die Verwaltung der Vereinigten Hüttenwerke Burbach=Eich=
Düde=
lingen, Luxemburg, ſchlägt für das abgelaufene Geſchäftsjahr die gleiche
Dividende wie im Vorjahr (250 Frs. pro Aktie) vor. Man hatte
be=
kanntlich mit einer erhöhten Dwvidende gevechnet.
Der belgiſhe Finanzminiſter hat einen Geſetzenwurf eingereicht, der
die Herabſetzung der Bergbaugewinnſteuer von bisher 9 Prozent auf
bis zu 4 Prozent vorſieht.
Wie aus Paris gemeldet wird, rechnet man in parlamentariſchen
und finanzpolitiſchen Kreiſen mit der Möglichkeit einer neuen
franzöſi=
ſchen Anleihe, die dazu beſtimmt ſein ſoll, den verhältnismäßig großen
Banknotenumlauf zu vermindern.
Der Zuſatzvertrag zum franzöſiſch=ſchweizeriſchen Handelsabkommen
vom Januar 1928 iſt vom Handelsminiſter Bokanowski und Serruys
einerſeits und dem Vorſitzenden der Schweizer Wirtſchaftsdelegation
Stucki und drei weiteren Schweiger Delegierten andererſeits
unterzeich=
net worden.
Die am 18. April in Rom zuſammentretende Finanz=Konferenz der
Nachfolgeſtaaten der altem Monarchie iſt als Fortſetzung der im
Novem=
ber v. J. in Paris ſtattgehabten Konferenz anzuſehen und wird ſich daher
mit der definitiven Regelung der alt=öſterreihiſch=ungariſchen
Renten=
titres und Eiſenbahnſchulden befaſſen.
Wie aus New York gemeldet wird, verlautet i dortigen
Finanz=
kreiſen, daß in Kürze eine rumäniſche Stabiliſierungsanleihe in Höhe
von 60 Millionen Dollar in New York und Paris aufgelegt werden wird.
Palast-Lichtspiele
Mur noch Reute!
4710
Bie Hölle der
BangFrauen
lch klage an, die an meinem unverdienten
Schicksal schuld sind! Ein Film von
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schaft und echtem Leid in 8 Akten.
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8 Akte nach dem berülimten Theaterstück
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Der letzte Teil des größten deutschen Filmwerkes!
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Bild. — Tätig bis zum leizten Augenblick für das Wahl
seines geliebten Volkes so scheidet der greise König aus
dem Leben — voi. niemand geliebt — von wenigen betrauert,
doch der größte seines Jahrhunderts! ( 7147
Gutes Beiprogramm. Vorführungsdauer 2½/, Stunden
Residenz Theater
19
Der große Revue Film:
Liebe geht seltsame Wege
Hauptdarsteller: Maly Delschaft und Walter Slecak
Die Revue-Aufnahmen wurden in der Haller-Revue „An und Aus‟
7 Akte im Berliner Admirals-Palasb gedreht 7 Akte
Der schneidigste Kerl der Jazz-Zeit
Eine amüsante Sport-Groteske in. 6 Akten ( 7148
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Nichtmitglieder Eintritt ℳ
Saalöff ung 7 Uhr. Der Vorſtand.
Heute Mittwoch
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Morgen Donnerstag
geschlossen!
Freitag llb. März
Sonntag, 18. März
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Moſſau—
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„Madame Reuue"
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Mittwoch, den 14. März 1928
A(nfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr
2. Volkskonzert
des Lande theater=Orcheſters
Leitung: Generalmuſikdirektor Dr K. Böhm
Soliſt: Theo Herrmann Geſang
Vortragsfolge:
1. Georg Friedrich Händel: Concerto grosso,
C-dur
2. Georg Friedrich Händel: Zwvei Arien für
Baß aus dem Oratorium „Der
Meſſias”
a) „Das Volk, das im Dunkeln
wandelt‟
b) „Warum entbrennen die
Heiden” Theo Herrmann)
3. W. A. Mozart: Serenade Nr. 6 /Notturno)
4. Ludwig van Bee hoven: Sinfonie Nr. 7
A-dur, pp. 92
Preiſe der Plätze: 0.50—2 Mk.
Kleines Haus
Zuſatzmiete V (11. Vorſtellung)
Mittwoch, den 14. März 1928
Anfang 20.00 Uhr Ende nach 22.00 Uhr
Zum erſten Male wiederholt:
Coeur=Bube
Komödie in drei Akten
von Jaques Natanſon
Inſzenierung: Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
V4708
Mitwirkende
Annelieſe Born, Elſa Knott, Ulrich Folkmar
Rudolf Klix, Hugo Keßler, Karl Paryla
Spielwart: Willy Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1.20—6 Mark
liefert, repariert
Parkettböden” und reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (3468a) Telephen 1433
Geite 14
din Sürstin Tamsrst
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
15)
Hanſemann kletterte die Treppen wieder hinauf und ſchellte
bei der Generalswitwe.
Ein altes Fraulein öffnete vorſichtig die mit einer Kette
ge=
ſicherte Tür und fragte durch die ſchmale Spalte nach ſeinem
Wünſch.
„Iſt Herr Konſul Bergmann zu Hauſe?”
Die Jungfer muſterie ihn mißtrauiſch von oben bis unten,
bevor, ſie die Tür öffnete.
„Bedauere ſehr, Herr Konſul iſt nicht zu Hauſe — — Herr
Konſul iſt verreiſt.”
„Wann kommt er wieder?”
„Das iſt unbeſtimmt. Herr Konſul bekam ein Telegramm
und mußte plötzlich fort.”
„Dürfte ich einen Blick in ſeine Zimmer werfen? Seine alte
Tante hat mich gebeten, ihn zu beſuchen, und wenn ich nach
Wien zurückkehre, ohne ihn angetroffen zu haben, möchte ich ihr
wenigſtens erzählen können, wie ſeine Zimmer ausſehen und ob
er gut untergekommen iſt.”
„Das tut mir ſehr, ſehr leid, mein Herr, aber ich kann Ihnen
die Zimmer nicht zeigen, denn ſie ſind verſchloſſen. Als der Herr
Konſul abreiſte, hat er uns die Miete für drei Monate im
vor=
aus gegeben.”
Hanſemann überlegte einen Augenblick.
„Können Sie mir vielleicht genau ſagen, wann der Herr
Konſul abgereiſt iſt?”
„Warten Sie mal — — — das war vor zehn Tagen — —
ich weiß es noch genau, dem an dieſem Abend war die große
Aufregung im Haus. Die Polizei war da — — es iſt ein Bild
geſtohlen worden und der ſchöne Hund vom Herrn Baron oben
— das arme Tier lag tot im Aufzugsſchacht.”
„Hat denn der Herr Konſul viel Gepäck mit auf die Reiſe
genommen?” fragte er weiter. „Ich frage nur, weil ich daraus
erſehen kann, wie lange er wegbleibt.”
„Ich glaube, er hatte nur einen Handkoffer”, ſagte das
Fräu=
lein. „Denn es hat ihm niemand das Gepäck hinuntergetragen
—— ich will Exzellenz mal fragen, die weiß vielleicht mehr —”
„Nein, danke,” unterbrach er, „vielen Dank für die
liebens=
würdige Auskunft.”
Er ging befriedigt hinunter. Eines ſtand jedenfalls feſt:
Erich Rothe hatte die Wahrheit geſagt — — ein Herr mit grauem
Bart und einem Koffer in der Hand hatte abends gegen zehn Uhr
das Haus verlaſſen.
Mittwoch, den 14 März 1928
— In dieſem Koffer befand ſich das Bild — dachte der
friſch=
gebackene Detektiv.
Auf dem Heimweg durch einſame Straßen — er ging mit
Ab=
ſicht zu Fuß, um ſeine Gedanken zu ſammeln — überlegte er, wie
er es bewerkſtelligen würde, wenn er als ganz Fremder ein Bild
aus dem Atelier von Baron Kemp ſtehlen wollte. Er wandte
dabei die Methode der Kinder an, die einen kleinen Gegenſtand,
einen Knopf, eine Nadel oder dergleichen verloren haben und
nun einen zweiten, auf den ſie genau achten, zu Boden werfen,
um dadurch auf die Spur des erſten zu kommen.
In Gedanken ließ er ein zweites Bild ſtehlen und führte den
Diebſtahl im Rahmen der bisherigen Ermittlungen ſelbſt aus.
Er mietete unter den Atelierräumen zwei möblierte Zimmer.
Zwiſchen ſeinen Räumen und dem Schauplatz des Diebſtahls
be=
ſtand alſo nur ein Hindernis: die Decke. Sie mußte
durch=
brochen werden. Das ging leichter von oben nach unten, als von
unten nach oben. Oben bohrte man ein kleines Loch — das
(3682a
Kinderwagen
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es iet Ihr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½
konnte man mit einem guten Bohrer in einigen Minuten —
ſteckte einen zuſammengerollten Regenſchirm hindurch, den man
unterhalb des Loches aufſpannte, und bröckelte dann den Kalk
und Mörtel, die Steine und Holzteile ringsherum ab. Alles fiel
in den Schirm und machte kein nennenswertes Geräuſch. Nach
dem Diebſtahl reiſte man ab, bezahlte drei Monate im Voraus
die Miete unter der Bedingung, daß die Zimmer verſchloſſen
bleiben mußten.
Bis dahin war alles ganz einfach und Hanſemann kam ſich
vor, wie ein Sherlock Holmes.
— Ich habe meinen Beruf verfehlt — dachte er. Die
Tätig=
keit eines Detektivs iſt intereſſant und gewinnbringend. — Er
ging mit bedächtigen Schritten weiter, und als ihm an einer Ecke
ein Schupomann begegnete, nickte er kollegial, wenn auch mit
einem Gefühl von großer Ueberlegenheit, an ſeinen Hut.
Der Poliziſt erwiderte ſeinen Gruß nicht, ſondern ſah ihm
mißtrauiſch nach. Denn fremde Leute, die in einer abgelegenen
Gegend die Organe der Polizei ſo freundſchaftlich grüßen, haben
meiſt etwas auf dem Kerbholz.
Am nächſten Morgen hatte Hanſemann eine längere
Unter=
redung wit Kriminalkommiſſar a. D. Engel. Der alte Fachmann
lachte ihn unverhohlen aus.
„Sie haben wohl mal Lord Liſter oder Nie Carter geleſen
mein Lieber — aber glauben Sie allen Ernſtes, daß weder der
Nummer 74
Polizei noch mir ſelbſt dieſes fantaſtiſche Loch in der
Decke=
gangen wäre? — — Und wie kam der Hund in den
Aufzu=
ſchacht? Und wie kam der alte Herr ins Atelier? — — Wenn
einmal oben war, konnte er ebenſogut durch die Tür hiugu;
gehen — — wozu alſo dieſes Loch? Viel wichtiger iſt Ihreu
Ermittlung, daß Baron Kemp eine, wie er ſelbſt geſagt hat, ſehnf
wichtige Mitteilung aus Scheveningen erhielt. Denn wie ich ſo
eben erfahren habe, iſt er plötzlich abgereiſt und die Vermutung
liegt nahe, daß er dorthin gefahren iſt. Ich werde der Direktion
vorſchlagen, Sie zu beauftragen, ihm nachzureiſen und feſtzuſtele
len, was ihn zu ſeiner plötzlichen Abreiſe veranlaßt hat.”
In bezug auf Reiſeſpeſen war die „Weltrekord” ſtets
groß=
zügig, insbeſondere wenn es ſich darum handelte, einen Schade
aufzuklären. Am ſelben Abend fuhr Paul Hanſemann, ganz erl
füllt von ſeiner Miſſion, mit äußerſter Spannung und großes
Erwartungen und aller Bequemlichkeit eines Reiſenden zweiten
Klaſſe die gleiche Strecke, die Baron Kemp am Abend vorher ge
fahren war: nach Scheveningen.
EIII.
Enthüllungen.
Fürſtin Samaroff fuhr in einer Badekutſche durch dioſt
wogende Brandung des Scheveninger Strandes. Der Bad.
wärter mit nackten Beinen und aufgekrempelter roter Hoſel
planſchte hinter ſeinem alten Klepper durch das Waſſer. Donn
machte er eine geſchickte Wendung, und das Treppchen, über dasu
ſie vor einigen Minuten noch trockenen Fußes eingeſtiegen wau
befand ſich ſeewärts und ſtand einen halben Meter unter Waſſeru
Dann klopfte er mit dem Stiel ſeiner Peitſche gegen die Türn
hakte mit einem einzigen Griff ſeine Deichſel aus und führte dast
Pferd zurück, um eine neue Kabine zu holen.
So wird der Badebetrieb in Scheveningen geregelt, wo diei
Sittlichkeit es verbietet, daß Badende vom Straud aus geſehem
werden können und wo vor dem Damen= und Famlienbad Poli=;
ziſten auf und ab patrouillieren, un mit ernſten Mienen dasst
Phtographieren zu unterſagen.
Tatjana konnte ſehr gut ſchwwimmen. Sie ließ ſich von
der=
nächſten Welle aufnehmen und ſah bald die anderen Badendeng
nur noch als ſchwarze Punkte, die auf dem Waſſer hin und her
tanzten. Sie achtete nicht auf die Trillerpfeife der Wärter, die
warnend mit ihren unförmig breiten Strohhüten winkten,
ſon-
dern ſchwamm ruhig weiter und weiter, bis der ganze Strandd
mit ſeinen unzähligen Badekarren, Strandkörben und
Sandbur=
gen, Fähnchen und Luftballons, kaum zu erkennen war und nurn
der „Pier” die rieſige Promenadenbrücke, deren Ende ſie nochd
lange nicht erreicht hatte, ihr einen Maßſtab für die zurückgelegtes
Strecke gewährte.
(Fortſetzung folgt.)
Stacknadeln
Brief, 200 Stück
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Eintritt frei!
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Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials. Mit einer Einleitunng
von Direktor Dr. Meller. Druck und Verlag L. C. Wittich, Darmstadt.
Die Provinzialdirektion Starkenburg hat ebenso wie der
Hessische Verkehrsverband die Neuausgabe nachdrücklich
befür-
wortet und unterstützt. Nachdem bis vor kurzem der Verlag R. Lang,
München, die Herausgabe betrieben hatte, ist fetzt das Adreßbuch
in unseren Verlag übergegangen. Damit ist die Gewähr gegeben,
daß das Adreßbuch zuverlässig bearbeitet, bestimmt in der zweiten
Hälfte März 1928 erscheint.
Für Industrie und Geschäftswelt ist die Neuausgabe
unentbehr-
lich, da sie auf Grund amtlichen Materials, alle wichtigen Adressen
der Industrie-, Handel- und Gewerbetreibenden auch der kleinsten
Ge-
meinden enthält und von allen Orten der Prorinz die amtlichen
Daten (Kreis-, Gemeinde-, Kirchen- und Schulbehörden etc.;
Eisen-
bahn, Post und Autoverbindungen) nachweist.
Bei den Kreisstädten ist eine Chronik beigegeben und, soweit
kein Ortsadreßbuch bereits gedruckt vorliegt, auch ein Verzeichnis
der Hausbesitzer. Eine ausführliche Einleitung von Direktor Dr.
Meller (Zentralstelle für die Landesstatistik) erhöht die Bedeutung
des Adreßbuches.
Vorzugspreis, gültig nur bis 18. III. 1928: Das gebundene
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Zusendung unter Nachnahme oder Vorauszahlung des Betrages.
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