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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 74
Sonntag, den 11. März 1928.
191. Jahrgang
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Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
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aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beitreibung fällf ſeder
Rohaft ves. Banſonie Deuſche Boſt und Dame
ſädter und Nationalbank.
Die neue Saar=Regierung.
Ein Erfolg Streſemanns
in der Saarfrage.
eitnennung des Finnländers Ehrnrooth zum
hrhfolger des Belgiers Lambert in der
Regie=
rungskommiſſion des Saargebiets.
* Genf, 10. März. (Priv.=Tel.)
DDer Völkerbundsrat hält heute zwei Sitzungen ab. In ſeiner
ſa mittagsſitzung um 3 Uhr 30 wird der Bericht des
Dreier=
in itees zum St. Gottharder Fall erſtattet werden. — Die
Kung, die heute vormittag 10 Uhr 30 begann, galt der Prüfung die 49. Tagung des Völkerbundsrateé zu ſchließen.
ſchiedener Finanzfragen, wie der bulgariſchen
Stabiliſierungs=
tekhe, der eſtniſchen Finanzreform, den Reſtaurationsanleihen
ſterreichs und Ungarns und den verſchiedenen
Flüchtlings=
ntzen, die vom Völkerbund geleitet werden. Anſchließend an
Wormittagsſitzung fand eine Geheimſitzung des Rates ſtatt,
der die Mitglieder der Regierungskommiſſion des Saargebiets
tEWilton als Präſidenten, Koßmann, Veezenſki und Maurice
ei ergewählt und der frühere Bürgermeiſter von Helſingfors,
mrooth, zum fünften Mitglied neu gewählt wurde. Mit der
aul! Ehrnrooths wurde die Forderung der deutſchen Regierung
6) des Saarvolkes auf eine neutrale Perſönlichkeit erfüllt. Der
uu. Vertreter hat im finniſchen diplomatiſchen Dienſt geſtanden,
ſtericht fließend deutſch und iſt Finanz= und
Verwaltungsfach=
rmn. Er war eine Zeit lang finniſcher Miniſter des Aeußern
0) Handelsminiſter und iſt ſchwediſcher Abſtammung, wie
über=
uuſot ein großer Teil der Intelligenz in Finnland. Da das
bis=
rige Mitglied, der Belgier Lambert, dem der Rat heute für
mu: achtjährige Tätigkeit in der Regierungskommiſſion des
ücken verläßt, wird Ehrnrooth bereits in dieſem Monat in das
gurgebiet reiſen. — In franzöſiſchen Kreiſen wird die Wahl
hyrooths mit einigem Mißvergnügen als ein Sieg
Streſe=
nuns in der Saarfrage bezeichnet.
Die Woche.
* Die Neuwahl der Saarregierung wird in Geuf als ein
tſtolg der deutſchen Politik ausgewertet. Der Belgier Lambert
hrusgebootet worden. Es wurden nicht weniger als acht
Kan=
dirten genannt, die an ſeine Stelle treten ſollten. Die
Fran=
oſ en haben ganz andere Pläne gehabt und haben nur
ath heftigem Widerſtand ihre Zuſtimmung zu
e Wahl des Finnländers Ehrnrooth gegeben.
uch die Saardelegation, die ſich gegenwärtig in Genf aufhält,
ti ſich recht befriedigt ausgeſprochen. Die Regierung wird ſich
ſurtig zuſammenſetzen aus einem Engländer, einem Franzoſen,
na m Tſchechen, der ſtark im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſegelt,
um Deutſchen und dem neugewählten Finnen. Dr. Ehrnrooth
urzeit Bürgermeiſter von Helſingfors. Er war früher
Ab=
gerdneter und auch wiederholt Miniſter. Von Haus aus iſt
Wankfachmann und gilt als beſonderer Fachmann für
Wirt=
zufts= und ſoziale Fragen. Er ſpricht deutſch, franzöſiſch und
uliſch gleich gut. Erfüllen ſich die in ihn geſetzten Erwartungen,
mun wird es vielleicht jetzt, nach acht Jahren, endlich ſoweit
im.men, daß die Saarregierung ſo ausſieht, wie ſie eigentlich
auc dem Friedensvertrag ausſehen ſollte, daß ſie ſich ſtreng
ei tral verhält und nur die Intereſſen des Saargebietes
wahr=
irumt, nicht aber die Belange Frankreichs vertritt.
Der Bericht des Oreier=Komitees
in der Gotihard=Affäre.
Der Rat iſt dann um 12 Uhr zu einer geheimen Beſprechung
enn Generalſekretär des Völkerbundes zuſammengetreten, in der
il heute nachmittag zum Abſchluß kommende Beratung über die
3. Gotthard=Affäre vorbereitet wird. — Die Nachmittagsſitzung
et. Völkerbundsrates galt noch einmal dem St. Gotthard=Fall.
imulescu war der Sitzung ferngeblieben und ließ ſich durch den
änndigen rumäniſchen Telegierten Antoniado vertreten.
Nach=
enm die Vertreter der Kleinen Entente, Veverka und Fotitſch,
„wie der ungariſche General Tanczos am Ratstiſch Platz
ge=
onnmen hatten, brachte der Präſident des Dreier=Komitees, das
u: der Unterſuchung der St. Gotthard=Vorgänge betraut iſt,
inden vorläufigen Bericht zur Verleſung, in dem geſagt wird,
gis die drei Mitglieder des Komitees perſönlich und gemeinſam
mehreren Sitzungen die dem Nat vorliegenden Dokumente
ſorüft hätten. Der Fall verdiene alle
Aufmerk=
umkeit des Rates, und es ſeiunerläßlich, ihn ſo
ollſtändig wie möglich aufzuklären. Dazu ſeien
eſd och noch ergänzende Auskünfte über verſchiedene
Lunkte notwendig, die die ungariſche Regierung nicht vor
ſiulauf einer gewiſſen Friſt liefern könne. Das Komitee werde
teigebenenfalls von dem Rechte Gebrauch machen, techniſche
Sach=
pfrſtändige aus den Organen des Völkerbundes an Ort und
Sigelle zu entſenden. Seinen abſchließenden Bericht werde es
dun Rat im Juni karlegen. Es werde dabei auch auf die Frage
u in guglogen Fällen zu ergreifenden Sicherungsmaßnahmen
eungehen.
Deie Kſeine Eniente beſieht auf der
Inveſti=
gation. — Kehraus in Genf.
In kurzen Erklärungen ſtimmten die Vertreter der drei
inter=
eſſierten Staaten der Kleinen Entente dieſem vorläufigen Bericht
zu.. Es rarei! Labei dieſelben Unkerſchiede feſtzuſtellen, wie am
erſten Tage der Verhandlung der St. Gotthard=Affäre, und zwar
war am gemäßigſten die Erklärung des
rumäni=
ſchen Vertreters Antoniado, während, in etwas
ſchärferer Form ſich der tſchechoflowakiſche Ver=
ſtigation ausſprachen. Letzterer ſchloß ſeine Rede damit, daß wird die allgemeine Erbitterung geſteigert. Daß ſich der deutſchen
laſſen bleibe.
richt ebenſalls an. Er erklärte, er habe bereits betont, daß nach
derlich ſei. Wenn der Rat jedoch Sachverſtändige entſende,
dann werde ſeine Regierung alles tun, um die Arbeit dieſer aber iſt die Lage der Landwirtſchaft, die noch immer ca. 30 Pro=
Organe zu erleichtern.
Die Sitzung ging dann ſchnell zu Ende. Man vergaß ſogar,
die Erklärung des Generals Tanezos ins Engliſche zu übertragen, völkerung nicht verſchließen, ſelbſt wenn hier manche Reminiſzen=
und erledigte in Eile eine belangloſe Flüchtlingsfrage, um dann zen an vergangene Zeiten der Not ſtörend wirken ſollten.
Lang=
engliſch=ägnptiſche Konflift ſoll vor den Rat tion untergegangen war. Dazu kam, daß die notwendige
Inten=
kommen.
* Genf, 10. März. (Priv.=Tel.)
Der engliſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain emp= vorhergehenden Entſchuldung durch die Inflation. Abgeſehen
fing heute nachmittag die Vertreter der internationalen Preſſe, von der Belaſtung für die Zwei=Milliarden=Nentenbank=Grund=
Mit einigen Scherzworten, die Chamberlain bei derartigen Ge= ſchuld, kann man die Verſchuldung der deutſchen Landwirtſchaft
legenheiten liebt, erkundigte er ſich bei den Journaliſten nach heute bei vorſichtigſter Berechnung wohl auf rund 10½
Milliar=
dem Eindruck, den die gegenwärtige Natstagung auf ſie gemacht den beziffern. Zu 3,5 Milliarden Aufwertungshypotheken kommen
habe. In franzöſiſcher Sprache fortfahrend, gab er dann ſeiner 2.7 Milliarden neue Reglkredite, zu 150 Millionen von Krediten
Zufriedenheit Ausdruck über die Entwicklung, die die Völker= mittlerer Laufzeit kommen 2,3 Milliarden kurzfriſtige
Kre=
bundsarbeiten in den letzten Jahren genommen haben. In den dite und annähernd 2 Milliarden Lieferantenſchulden uſw.
Autorität der Inſtitution des Völkerbundes einer Milliarde pro Jahr, wenn man die 100 Millionen Mark
von Jahr zu Jahr vergrößert. Es habe ſich nicht nur biel in der Zinſen für die Rentenbank=Grundſchuld mit einrechnet. Das ſind
ungebiets ſeinen Dank ausſprach, ſchon am 1. April Saar= perſönlichen Zuſammenſetzung des Rates, ſondern überhaupt in außerordentlich bedenkliche Ziffern, auch wenn man berückſichtigt,
ſeiner ganzen Einſtellung zu den Dingen geändert. Er ſtelle mit, daß der Zinſendienſt für die Realkreditverſchuldung der deutſchen
Freuden feſt, daß die Ratsmitglieder heute in einer Landwirtſchaft vor dem Kriege allein ca. 660 Millionen Mark
viel engeren, kollegialeren Form als früher erforderte. Bedenkliche Ziffern, weil die gegenwärtige
Schulden=
zuſammenarbeiteten, und daß es ſich mehr und mehr laſt innerhalb weniger Jahre entſtand und weil, wie ſchon
be=
zeige, wie der Rat über die engen nationalen Intereſſen hinaus merkt, eine Beſſerung der Lage kaum abzuſehen iſt. Es iſt eben
von dem Geiſte der Verantwortlichkeit, für die Welt beſelt ein auf die Dauer unhaltbarer Zuſtand, wenn zur Fortführung
wären.
noch gehofft, dem Völerbund im Juni oder in einer ſpäteren ſamtkapital ſich vielleicht nur mit 5 Prozent verzinſt. Nimmt man
Sitzung noch ein neues Mitglied zuführen zu können, nämlich
Aegypten. Bedauerlicherweiſe jedoch habe die ägyptiſche Re= kann man verſtehen, daß zwei und in manchen Gegenden des
gierung die Vereinbarungen, die England vorgeſchlagen habe, Reiches drei ſchlechte Ernten im Zuſammenhang mit
ausgedehn=
zurückgewieſen, ſo daß vorläufig nicht daran zu denken ſei, daß ten Viehſeuchen geradezu kateſtrophale Folgen zeitigen mußten.
Aegypten im Völkerbund erſcheine. Dazu müßte erſt die Si= Das iſt in kurzen Umriſſen die gegenwärtige Lage. Ein
be=
tuation zwiſchen Aegypten und England geklärt, denklicher Notſtand, dem zu ſteuern die verantwortlichen Stellen
ſein. Es bedauere wahrſcheinlich niemand ſo ſehr wie er das andere Frage allerdings iſt es, oh die Maßnahmen, die man
Scheitern der Verhandlungen. Sowohl er wie der plant oder zum Teil ſchon in Angriff genommen hat, immer ſehr
ägyptiſche Vertreter Sarwat Paſcha ſeien ſich darüber im Klaren, glücklich waren. Denn mit Krediten iſt bei der oben
geſchil=
von welch eminenter Bedeutung der zukünftige Vertrag, derten Lage doch wohl kaum weſentlich zu helfen. Wäre es nicht
zwiſchen England und Aegypten ſei. England zweckmäßiger, die Steuerlaſt zu erleichtern, als ſie auf der einen
könne ſich in Aegypten nicht desintereſſieren, Seite in der Form von Krediten wieder zuzuführen? Inſoweit
denn dort ſtänden vitale Intereſſen für das dürfte wohl kaum irgendeine weſentliche
Meinungsverſchieden=
engliſche Weltreich auf dem Spiel. Es handle ſich heit im deutſchen Volke beſtehen. Hilfe für die notleidende
Land=
um die Frage der Unterhaltung engliſcher Streitkräfte, um die wirtſchaft im Rahmen des Möglichen wird niemand ablehnen.
Organiſierung von Polizeitruppen und um den Schutz der
Fremden, die erſt noch zu klären ſeien. England habe ſich gebungen ſpricht, gerechtfertigt und verſtändlich? Gewiß,
wirt=
bundsrat als Richter und Arbiter entſcheiden artige Erbitterung leicht einen falſchen Sündenbock ſucht. In
zu laſſen. Das ſei, wie Chamberlain mehrfach, betonte in manchen Reſolutionen wird faſt unverblümt mit Gewalt gedroht.
Anbetracht der einſchneidenden Bedeutung aller dieſer Fragen
ein evidenter Beweis dafür, welches Vertrauen England in den in letzter Zeit mehrfach darauf hingewieſen worden, daß doch
Geiſt und die Objektivität des Völkerbundsrates ſetzt.
Auf eine Anfrage wegen der Schwierigkeiten in der Leitung des Reiches verantwortlich iſt, unter maßgebendem Ein=
Gewährung der Völkerbundscknleihe für Por= fluß der Landwirtſchaft ſteht, und man kann auch nicht etwa
tugal betonte Chamberlain, daß es ſich um Differenzen zwi= ſagen, daß der deutſchnationale Landwirtſchaftsminiſter ſich im
ſchen dem Finanzkomitee des Völkerbundes und der portugie= Kabinett nicht hätte durchſetzen können. Wenn auch Herr Schiele
ſiſchen Regierung handle. Der Völkerbund als ſolcher werde da= einen gangbaren Ausweg nicht hat zeigen können, ſo können alſo
von nicht betroffen. Es handle ſich darum, die Meinungsver= die Dinge doch wohl nicht ganz ſo einfach liegen, insbeſondere
ſchiedenheiten zwiſchen den beiden beigegebenen Inſtanzen zu kann man doch wohl nicht behaupten, daß die gegenwärtige
Not=
beſeitigen.
Auf den ungariſchen Optantenſtreit übergehend. Dinge liegen eben ſo, daß die deutſche Landwirtſchaft gegenwärtig
unterſtrich Chamberlain noch einmal in lebhafter Weiſe die Tat= infolge unſerer allgemeinen politiſchen und wirtſchaftlichen Lage
ſache, daß die einmütige Empfehlung des Rates für beide Par= eine Kriſis durchmacht, ähnlich der, mit der ſich unſere Induſtrie
teien von Vorteil ſei. Er ſei überzeugt, daß bei ruhiger Ueber= vor zwei Jahren abzufinden hatte. Der Unterſchied, und zwar
legung beide Parteien dies einſehen und ſich für die Annahme ein ſehr bedeutſamer Unterſchied, liegt alerdings dariul, daß die
der Empfehlung entſcheiden würden. Der Nat habe ſich ſeine „Neinigungskriſis” der Induſtrie nichtleiſtungsfähige
dürſten das bauptintereſſe der ganzen Frage, nicht vergeſſen: Teil während der Inflation erſt entſanden, und daß durch dieſe
Die Bemühungen, den Frieden aufrecht zu erhalten. Es würde Kriſſs das vorhandene leberongebot an Varen auf das Maß
Parteien ſich nicht einigten.
Beſprechungen Streſemanns in Genf.
Der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann hat heute nach= deutſche Wirtſchaft alſo hat das allergrößte Intereſſe daran, die
mittag eine einſtündige Beſprechung mit dem jugoſlawiſchen deutſche landwirtſchaftliche Erzeugung nach Möglichkeit zu ſtei=
Außenminiſter Marinkowitſch gehabt, in der die verſchiedenen
die beiden Staaten intereſſierenden politiſchen Fragen zu=
Sprache gekommen ſind. Heute nachmittag 6 Uhr empfing Dr.
Streſemann den polniſchen Außenminiſter Zaleſki zu einer
Aus=
ſprache über die politiſchen und wirtſchaftlichen aktuellen Pro=
bleme zwiſchen den beiden Ländern. — Wie verlautet, gedenkt
r. Streſemann, Genf erſt am Dienstag vormittag zu verlaſſen.
In allen Gauen des Deutſchen Reiches wird die
Bauern=
ſchaft aufgerufen zum Proteſt gegen die wirtſchaftliche Not, und
treter Veverka und in ſehr energiſcher Weiſe der überall werden außerordentlich ſcharf gefaßte Reſolutionen in
jugoflawiſche Vertreter Fotitſch für die Inve= großen Maſſenverſammlungen angenommen. Bis zur Siedehitze
nunmehr alle Vergutwortlichkeit in dieſer Frage dem Rat über= Landwirtſchaft allmählich eine ſtarke Erregung bemächtigt hat,
iſt für den objektiven Beobachter verſtändlich. Mit Fug und Recht
Der ungariſche General Tanczos nahm den Bes kann man von einer notleidenden Landwirtſchaft ſprechen, und
Anſicht ſeiner Regierung die Entſendung von für eine ſchnelle Wendung zum Beſſern ſind ganz gewiß wenig
Ausſichten vorhanden. Auch durch Proteſtkundgebungen werden
Sachverſtändigen zur Unterſuchung nicht erfor= dieſe Ausſichten nicht gebeſſert. Für die deutſche Volkswirtſchaft
zent der erwerbstätigen Bevölkerung des Reiches beſchäftigt,
außerordentlich bedenklich. Dem ſollte ſich auch die ſtädtiſche
Be=
ſam und ſtetig hat ſich die Kriſis der deutſchen Landwirtſchaft
verſchärft, nachdem der Landwirt bereits im Frühjahr 1924 beim
Uebergang von der Inflation zur feſten Währung dazu gezwun=
Die Preſſevertreter bei Chamberlain. — Der gen worden war, mit Leihkapital zu arbeiten, da der Erlös von
der vorhergehenden Ernte noch in den letzten Strudeln der
Infla=
ſivierung der Landwirtſchaft ſtarke Kapitalien erforderte, die
ebenfalls geliehen werden mußten. So iſt die Verſchuldung zum
Zentralproblem der deutſchen Landwirtſchaft geworden, trotz der
drei Jahren, in denen er Mitglied des Rates ſei, habe ſich die Dieſe Verſchuldung bedingt eine Zinſenbelaſtung von annähernd
des Betriebes notwendige Leihkapitalien mit 8 bis 10 Prozent
Er habe, ſo fuhr Chamberlain fort, bis vor wenigen Tagen verzinſt werden müſſen, während das im Betrieb angelegte
Ge=
dazu die ſtarke ſtenerliche Belaſtung, welche die deutſche
Land=
wirtſchaft ebenſo hart trifft wie das geſamte deutſche Volk, ſo
des Reiches zurzeit mit Recht nach Kräften bemüht ſind. Eine
Seite dem Landwirt abzunehmen und ſie ihm auf der anderen
Iſt nun aber unter dieſen Umſtänden die beiſpielloſe
Er=
bitterung, die aus den Reſolutionen der bäuerlichen
Proteſtkund=
jetzt entſchloſſen, in dieſer Frage den Völker= ſchaftliche Not verbittert. Die Erfahrung aber lehrt, daß der=
Gegen wen ſoll ſie ſich richten? Doch nur gegen die Regierung.
Eine landwirtſchaftsfeindliche Regierung?. Nicht mit Unrecht iſt
die Neichsregierung, die ſeit über einem Jahr für die politiſche
lage ihre Urſache in böſem Willen der Regierung habe. Die
Empfehlung ſehr reiſich überlegt, und Numänien wie Ungarn Unternehmungen ausſchied, unternehnungen, die Zum großen
ein Unrecht gegen alle anderen Staaten ſein, wenn die beiden zurückgeführt wurde, das der Aufahmeſähigkeit unſeres Nartes
im In= und Ausland entſpricht. Bei der Landwirtſchaft aber
kann ganz gewiß von einer Ueberproduktion nicht geſprochen
wer=
den, ſondern unſere paſſive Handelsbilanz beweiſt uns, daß noch
allmonatlich gewaltige Mengen von landwirtſchaftlichen Erzeug=
* Genf, 10. März. (Priv=Tel.) niſſen aus dem Ausland bei uns eingeführt werden müſſen. Die
gern. Die deutſche Wirtſchaft und damit der deutſche Staat
wer=
den infolgedeſſen im eigenſten Intereſſe alles tun müſſen, um
den kriſenhaften Zuſtänden, die gegenwärtig in der deutſchen
Landwirtſchaft herrſchen, zu ſteuern. Das wird ohne tätige
Mit=
hilfe der deutſchen Landwirtſchaft nicht gehen, und weder
Dro=
hungen noch Parteineugründungen werden ihr weſentlich helfen.
Die Gründung einer chriſtlich=nationalen Bauernpartei, die jetzt
Geite 2
Sonntag, den 11. März 1928
Nummer 71
von maßgebenden Führern der Landwirtſchaft angeſtrebt wird,
kann uns hier in Heſſen, wo die Bauernſchaft ſchon ſeit langem
auch politiſch organiſiert iſt, nicht beſonders überraſchen. Sie
be=
wegt ſich ja auch in der Richtung, die unſer Parlamentarismus
ſchon ſeit einiger Zeit eingeſchlagen hat. Trotzdem muß immer
wieder betont werden, daß dieſe Entwicklung ſchließlich
verhäng=
nisvoll wirken muß; da eine politiſche Gruppierung rein nach
wirtſchaftlichen Intereſſen, das parlamentariſche Syſtem letzten
Endes ſchließlich zur völligen Auflöſung bringen muß.
Auch die Deutſche Sozialdemokratiſche Partei krankt ja daran,
daß ſie ſich, unfähig, der großen Maſſe ihrer Gefolgſchaft neue
große Ziele zu zeigen, in einſeitiger Intereſſenvertretung erſchöpft.
Wenn wir gegenwärtig wieder erleben, wie z. B. ſoziale Kämpfe,
unter denen die Arbeiterſchaft naturgemäß am meiſten leidet,
vom Zaun gebrochen werden, um die entfachte Erbitterung der
Maſſen bei den kommenden Wahlen politiſch ausnützen zu können,
ſo wird man nicht behaupten können, daß eine derartige
Ver=
kuppelung von politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen ſehr
erſtrebenswert erſcheint. In den erſten Monaten nach der
Revo=
lution iſt in Deutſchland viel debattiert worden über etwaige
Möglichkeiten einer berufsſtändiſchen Verfaſſung des deutſchen
Volkes, und die Verfechter dieſer Idee beriefen ſich unter
Ableh=
nung des Parlamentarismus auf vergangene Zeiten deutſcher
Geſchichte. Ob ſie recht hatten mit ihrer Behauptung, daß das
deutſche Volk mit dem parlamentariſchen Syſtem der weſtlichen
Völker nichts anfangen können werde, mag heute unerörtert
bleiben. Die Tatſache, daß man das parlamentariſche Syſtem
bei uns eingeführt hat und nun doch jedenfalls nicht ohne
wei=
teres beſeitigen kann, iſt nicht aus der Welt zu ſchaffen. Niemand
aber kann zween Herren dienen: das parlamentariſche Syſtem,
wie wir es haben, und die berufsſtändiſche Idee ſind nicht zu
vereinigen.
M.
Schiedsſpruch in der Berliner
Metallinduſtrie.
Ablehnung des neuen Schiedsſpruchs
durch die Metallarbeiter.
Berlin, 10. März.
Die neu eingeſetzte Schlichtungskammer hat in dem
Kon=
flikt in der Berliner Metallinduſtrie einen Schiedsſpruch gefällt,
wonach bis zum 30. Juni 1928, längſtens aber bis zum
Ab=
ſſchluß eines Lohntarifes für die Facharbeiter und die
angelern=
ten Arbeiter die Stundenlöhne und Akkordverdienſte der
Werk=
zeugmacher in den einzelnen Betrieben oder Betriebsabteilungen
mit dem Arbeiterrat, unter Hinzuziehung von Vertretern der
Werkzeugmacher, einer Nachprüfung unterzogen werden. Kommt
keine Einigung zuſtande, wird eine von den beiden
Vertrags=
verbänden eingeſetzte paritätiſche Kommiſſion die
Mkkordberech=
nungsgrundlage für die einzelnen Werkzeugmachergruppen
ſeſt=
ſetzen.
Der Manteltarif wird durch eine für die Werkzeugmacher
geltende Anlage ergänzt, wonach, ſoweit eine Kalbulation
mög=
lich iſt, Arbeiten der Werkzeugmacher im Akkord ausgeführt
werden können. Bei Streitigkeiten hat eine Kommiſſion der
Arbeitnehmer mit der Betriebsleitung darüber zu verhandeln,
ob die Arbeit im Akkord auszuführen und wie hoch der Akkord
feftzuſetzen iſt. Kommt es nicht zu einer Einigung, ſo ſoll eine
von den beiderſeitigen Verbänden zu ernennende paritätiſche
Kommiſſion von je drei Fachvertretern endgültig entſcheiden.
Die Arbeit wird zum kürzeſten Termin aufgenommen. Der
Streik gilt nicht als Unterbrechung des Arbeitsverhältniſſes im
Sinne des Tarifvertrages. Maßregelungen finden nicht ſtatt.
Die Erklärungsfriſt läuft bis zum 12. März 1928, 10 Uhr
vormittags.
Die erweiterte Streikleitung des Deutſchen Metallarbeiter=
Verbandes hat den neuen Schiedsſpruch des Schlichters heute
abend nach mehrſtündiger Beratung abgelehnt, weil die
feſtge=
ſetzten Löhne nicht den Wünſchen der Werkzeugmacher
ent=
ſprächen. Wie eine Korreſpondenz hört, werden die Parteien
vorausſichtlich am Montag vormittag in das
Reichsarbeits=
miniſterium zu Verhandlungen über die
Verbindlichkeitserklä=
rung dieſes Schiedsſpruches geladen werden. Es ſei damit zu
rechnen, daß der Schiedsſpruch für rechtsverbindlich erklärt
wird, ſo daß beide Parteien an die darin feſtgelegten
Ab=
machungen gebunden ſind. Der Deutſche Metallarbeiter=
Ver=
band hat für Montag mittag eine Verſammlung der ſtreikenden
Werkzeugmacher einberufen, in der über die Lage Bericht
er=
ſtattet werden ſoll. Der Verband Berliner Metallinduſtrieller
wird ſeine Erklärung zu dem Schiedsſpruch Montag vormittag
abgeben.
Vom Tage.
In der Wilhelmshavener Marinewerft entſtand
geſtern ein großer Brand, der beträchtlichen Schaden anrichtete.
Nach dreiſtündigen Bemühungen der Wilhelmshavener und Rüſtringer
Feuerwehr wurde das Feuer gelöſcht.
Der Zentralverband der Schuhmacher hat zum 31. März ſowohl
den Reichsmanteltarif als auch den Reichslohntarif
gekün=
digt. Dieſe Tarife gelten für etwa 100 000 Arbeiter und
Arbeiterinnen der deutſchen Schuhfabriken.
Wie uns mitgeteilt wird, haben die Arbeitgeberverbände der
Rheinſchiffahrt das zurzeit beſtehende Lohn= und
Gehalts=
abkommen zum 1. Mai d. J. gekündigt und eine
Herab=
ſetzung der Löhne und Gehälter gefordert.
Geſtern haben der franzöſiſche Außenminiſter Briand und der
holländiſche Außenminiſter Belaerts van
Block=
land im Hotel des Bergues in Genf einen Schiedsgerichts=
und Vergleichs=Vertrag zwiſchen Holland und
Frankreich unterzeichnet.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain verließ geſtern
abend Genf; der franzöſiſche Außenminiſter Briand wird
wahr=
ſcheinlich heute im Lauf des Vormittags nach Paris zurückreiſen.
Der franzöſiſche Senat hat die Vorlage über die
Einfüh=
rung der einjährigen Dienſtzeit einſtimmig mit 216
Stim=
men angenommen.
Wie aus Liſſabon gemeldet wird, teilt die portugieſiſche
Regierung offiziell mit, daß ihr Vertreter in Genf angewieſen, die
Bedingungen für eine Völkerbundsanleihe
abzu=
lehnen.
Die türkiſche Regierung hat beſchloffen, die Einladung für die
Abrüſtungskonferenz des Völkerbundes anzunehmen.
Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro ſind in Santos durch
einen Erdrutſch des Berges Montſerrat 50 Häuſer zerſtört,
30 Perſonen getötet und 200 verletzt worden.
Seit einiger Zeit beſchäftigt ſich die amerikaniſche Oeffentlichkeit
lebhaft mit dem Schickſal einer Goldſendung von fünf
Millionen Dollar, die aus Sowjetrußland an die
Chaſe National Bank überwieſen wurden. Wie nunmehr gemeldet wird,
ſoll die Bank von Frankreich geſetzliche Schritte
unter=
nommen haben, um auf dieſe Summe Beſchlag zu legen.
Präſident Coolibge hat die Eigentumsvorlage unterzeichnet, die
ſomit Geſetzeskraft erhält.
Immer noch Phöbus.
Die Anfänge der Phöbus=Affäre.
Am Montag wird der Hauptausſchuß des Reichstages die
Denkſchrift der Reichsregierung über den Phöbus=Fall
entgegen=
nehmen und dem Kanzler vermutlich eine Reihe ſehr peinlicher
Fragen vorlegen. In politiſchen Kreiſen wird eigentlich
allge=
mein damit gerechnet, daß es auf dieſe Weiſe gelingen werde, die
Angelegenheit aus der Welt zu ſchaffen und die Fortführung
der ganzen unerquicklichen Debatte zu verhindern. Vorausſetzung
dafür bleibt eigentlich, daß die gegenwärtige Regierung nicht
mehr dafür verantwortlich gemacht wird, ſondern daß man ſich
dahin verſtändigt, den Fall zu entpolitiſieren und anzuerkennen,
daß die eigentlichen Fehler in ſehr viel früherer Zeit liegen. Das
iſt für einzelne Parteien unbequem, die ſich deshalb auch eifrig
nach einem Alibi umſehen, beſonders die Demokraten, die in
ihrer Preſſe einen Enthüllungsfeldzug führen, während ihre
Führer heftig abwinken, um ſich nicht ſelbſt zu kompromittieren.
Denn es iſt nun einmal Tatſache, daß eine Reihe demokratiſcher
Namen mit der Geſchichte verquickt ſind, nicht nur Herr Geßler,
ſondern auch Herr Koch und Herr Reinhold. Die beiden letzteren
haben verſucht, ſich durch Dementis reinzuwaſchen, haben ſich
dadurch allerdings nur tiefer hineingeritten. Herr Koch hat
zu=
geben müſſen, daß er den viel angegriffenen Kapitän Lohmann,
um den ſich der ganze Fall lagert, dem Reichsfinanzminiſter
Reinhold empfohlen hat. Herr Reinhold wieder hat eine längere
Erklärung veröffentlicht, worin er zwar alles abſtreitet, aber doch
nicht leugnen kann, daß er ſeine Unterſchrift unter den erſten
Wechſel ſetzte, auf die Verſicherung des Kapitäns Lohmann hin,
daß auch im ſchlimmſten Fall das Reichswehrminiſterium
im=
ſtande ſein würde, aus anderen Poſten ein eventuelles Defizit zu
decken. Mindeſtens ebenſo auffällig iſt, daß Herr Reinhold ſeinem
ganzen Miniſterium von dieſer Unterſchrift nicht das mindeſte
geſagt hat, nicht einmal ſeinem eigenen Staatsſekretär, der erſt,
als die Dinge ſehr kritiſch wurden, aus dem
Reichswehrminiſte=
rium von der Unterſchrift des Miniſters erfuhr. Es hat ja an
ſich keinen Wert, dieſe Dinge breitzutreten. Wir haben die beiden
Erklärungen nur aus dem Grunde kurz angezogen, um
darzu=
tun, wie weit in die Vergangenheit die Anfänge der
Phöbus=Affäre zurückgehen und wie wenig eine Partei
be=
rechtigt iſt, der andere ndarüber Vorwürfe zu machen.
Zentrumskandidaturen.
Vertrauliche Beſprechung des Parteivorſtandeg
des Zentrums. — Dr. Wirth kommt für Berlin
nicht in Frage, für Baden nur unter gewiſſen
Bindungen.
Der engere Parteivorſtand des Zentrums hat am Freitag in
vertraulicher Ausſprache ſich über die Aufſtellung der
Kandidatenliſte unterhalten. Die endgültige Aufſtellung
der Liſte iſt aber auf Mitte April verſchoben worden. Dabei ho
natürlich auch die Kandidatur Dr. Wirths eine
Roll=
geſpielt. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die
Aufſtel=
lung Dr. Wirths in Berlin, von der vorübergehend
ge=
ſprochen wurde, nicht mehr in Frage kommt, daß
Ba=
den dagegen bereit ſei, ihn wieder aufzuſtellen.
wenn er einen Revers unterzeichnet, worin er
ſich künftig zur Wahrung der Parteidiſziplin
verpflichtet. Dr. Wirth ſoll ſich für ſeine Entſcheidung eine
Bedenkzeit von einer Woche vorbehalten haben, vielleicht um zu
verſuchen, anderswo ohne ſolche Bindung unterzukommen. M
Rheinland wird das Zentrum dem früheren Ernährungs= und
Finanzminiſter Dr. Hermes eine ſichere Kandidatur geben, der e
verſtanden hat, ſich als Vertrauensmann der Landwirtſchaft
langſam in den Vordergrund zu ſchieben, nachdem man noch vo
einem Jahr geglaubt hat, daß er endgültig ausgeſpielt habe.
Die Parteien und die neue Bauernpartei.
*Berlin, 10. März. (Priv.=Tel.)
Die Gründung der Chriſtlich=Nationalen Bauernpartei, die
bereits zu dem nicht ganz freiwilligen Rücktritt des bisherigen
Abg. Hepp aus der Deutſchen Volkspartei geführt hat, bringt
in die alten Parteien eine begreifliche Unruhe. Es iſt kein Zweie
fel, daß die politiſche Durchorganiſation der Bauernſchaft ein
Fraktion von 40 bis 50 Mandaten im Reichstag auf die Beine
ſtellen könnte und daß dadurch innerhalb der Konſtruktion der
bisherigen Parteien eine ſtarke Verſchiebung eintreten müßte, Am
ſchwerſten betroffen davon würden die Deutſchnationalen, die ſich
z. B. im Oſten faſt ausſchließlich auf das Land ſtützen, alsdann
das Zentrum, die Bayeriſche Volkspartei und die Deutſche
Volls=
partei. Kein Wunder, daß deshalb aus dieſen Parteien heraug
alles geſchieht, um die Bewegung zu bremfen. Beſonders
beun=
ruhigt zeigt ſich das Zentrum, dem ſeine Bauernvereine bisher
ein Gegengewicht gegen die Chriſtlichen Gewerkſchaften waren,
Das Zentrum geht dabei davon aus, daß die Neugründung
lediglich eine Kuliſſe für die Deutſchnationalen ſei, daß die
Deutſchnationalen zwar offiziell Stimmen verlieren würden, daß
ſie aber nachträglich durch den Einfluß der Chriſtlich=Nationalen
Bauernpartei ihr wieder zufallen. Dieſe Auffaſſung wird, ſoweit
wir wiſſen, von den Deutſchnationalen nicht geteilt. Sie ſelbſt
ſind von der neuen Gründung ſehr wenig entzückt und haben
ſchon wiederholt die Befürchtung geäußert, daß eher ſchon die
neue Partei auf eine Verbeſſerung der Deutſchen Volkspartei zu
Ungunſten der Deutſchnationalen hinauslaufen könnte. Wer recht
hat, iſt ſchwer zu ſagen. Dagegen läßt ſich ein Geſichtspunkt nicht
von der Hand weiſen, der wieder von Zentrumsſeite in die
Debatte geworfen wird. Es wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß, wenn die Bauernpartei ſich vollkommen ſelbſtändig macht,
ſie im beſten Fall in dem für die landwirtſchaftlichen Intereſſen
beſonders wichtigen Hauptausſchuß nur mit einem Landwirt
ver=
treten wäre. Die anderen Parteien würden, falls ihnen die
Bauern den Rücken kehren, dann keinen Wert mehr darauf legen,
nur Landwirte in den Ausſchuß zu entſenden, wodurch
beiſpiels=
weiſe im landwirtſchaftlichen Ausſchuß des preußiſchen
Land=
tages, von deſſen 29 Mitgliedern heute 19 Landwirte ſind, künftig
nur ein Einziger die Intereſſen der Landwirtſchaft zu vertreten
hätte.
Die Amneſtiewelle.
Der Rechtsausſchuß des Reichstags hat in den letzten Tagen
ſich über eine neue Amneſtie unterhalten, und es ſieht faſt ſo
aus, als ob eine Mehrheitsbildung im Ausſchuß in Ausſicht
ſteht. Die Kommuniſten verlangen die Herausgabe ihres Mag
Hölz, von rechts her wird Begnadigung der Fememörder
ver=
langt. Dieſe beiden Forderungen vertrugen ſich bisher wie
Waſ=
ſer und Feuer. Es ſcheint, als ob eine Verſtändigung zwiſchen
den beiden Flügeln nunmehr möglich iſt, ſo daß eine Mehrheit
für eine neue Amneſtie erreicht würde. Der Reichsjuſtizminiſter
hat ſich bisher zurückgehalten. Es iſt auch bekannt, daß die
Reichs=
regierung einer neuen Amneſtie widerſtrebt, weil ſie
Rückwir=
kungen auf das Rechtsempfinden befürchtet. Wir haben ſeit.
1918 ſchon wiederholt Straferlaſſe gehabt. Wir hatten die große
Amneſtie beim 80. Geburtstag des Reichspräſidenten, und ſchon
wird von einer neuen Amneſtie am 10. Verfaſſungstage
ge=
ſprochen.
*Oer erſte aſiatiſche Herrſcher am Rhein
Von Julius Geißel, Wiesbaden.
(Nachdruck verboten.)
Die Neiſe des Königs von Afghaniſtan nach Europa ruft die
Erinnerung an die Fahrt eines anderen aſiatiſchen Fürſten wach,
der freilich enropäiſcher Geſittung weit ferner ſtand als der
jetzige Gaſt. Es war Naſſr=Ed=Din, der Schah von Perſien, der
im Jahre 1873 als erſter Herrſcher Aſiens eine friedliche Reiſe
in unſere Breiten unternahm. Obwohl zweieinhalb Jahrtauſende
auf die Geſchichte Perſiens herabſehen, war bei Naſſr=Ed=Din,
dem „König der Könige”, dem „Beherrſcher der Sonne”, wie ſein
Titel in Perſien hieß, nu: geringe Kultur zu entdecken.
In Berlin hatte Naſſr=Ed=Din als Gaſt des alten Kaiſers
Wilhelm im Schloß geſveilt. Die Gaſtzimmer wurden von ihm
in einem ſchauderhaften Zuſtand zurückgelaſſen. Im
Wohn=
zimmer des „Beherrſchers der Sonne” wurden Hammel
ge=
ſchlachtet und gleich zubereitet, deren Fleiſch Naſſr=Ed=Din
halb=
roh verzehrte. Die Tapeten waren mit Blut beſpritzt, die
Tep=
piche fürchterlich zugerichtet. Wenn 1873 die Waſſerkloſetts auch
in Deutſchland noch nicht durchweg im Gebrauch waren, ſo
er=
ſchien es doch keineswegs üblich, die Wohnzimmer dafür zu
be=
nutzen, wie es der „König der Könige” im Berliner Schloß tat
Es mag daher auf eine Anekdote, die nach dem Beſuch Naſſr=Ed=
Dins dem Kaiſer Wilhelm in den Mund gelegt wurde, zwar
Giordano Brunos: „Wenn’s nicht wahr iſt, ſo iſt’s doch gut
er=
funden”, angewandt werden, bezeichnend iſt ſie doch. Der
kaiſer=
liche Hof zu Berlin war heilfroh, als der Schah endlich Schloß
und Stadt verließ. Am folgenden Mittag gab Wilhelm I. als
tägliche Parole für die Berliner Garniſon den üblichen
Städte=
namen aus. Er lautete diesmal Schwein—furt.
Von Berlin war „Naſſr=Ed=Din, Schah de Perſe”, wie die
ſon ihm benutzte Beſuchskarte lautete, nach Eſſen gereiſt. Dort
hatte er die Kruppſchen Eiſenwerke beſichtigt. Ueber Koblenz, wo
er ſich einen Tag aufhielt, traf der Schah am 8. Juni 1873 auf
dem alten Rheinbahnhof — das Gebäude ſteht heute noch — in
Wiesbaden ein. Ein Gefolge von nahe an hundert Perſonen
umgab ihn. Der Kommandierende des 11. Armeekorps, zu dem
Wiesbaden damals gehörte, General der Infanterie v. Boyen,
und zwei Vertreter der Wiesbadener Regierung empfingen den
Schah am Bahnhof. Eine Ehrenkompagnie des Heſſ. Füſilier=
Regiments von Gersdorff (Nr. 80), das in Wiesbaden
garni=
ſonierte, präſentierte das Gewehr, als der Schah die Front ab=
ſchritt. In Berlin hatte Naſſr=Ed=Din den preußiſchen
Militär=
gruß raſch gelernt. Er hob nachläſſig zwei Finger der Rechten
an die perſiſche Schaffellkorfbedeckung mit der Diamantagraffe
und dem Federſtutz. Sein mit Brillanten überſäter Galarock
funkelte in der Juniſonne. Keiner ſeiner Begleitung, auch des
deutſchen Empfangs, durfte weniger als zehn Schritte Abſtand
von ihm halten. Denn Naſſr=Ed=Din war darin ganz Majeſtät
ganz „König der Könige‟. Das Muſikkorps der Wiesbadener
Füſiliere ſpielte unter Muſikzneiſter Münch die perſiſche
National=
hymne. Außer dem Bruder Naſſr=Ed=Dins, dem Prinzen Abd
ül Samet=Mirza, waren der perſiſche Geſandte aus Paris,
General Nazare Aga, der perſiſche Großweſir und
Generaliſſi=
mus Hadji=MirzaHuſſein=Khan, nicht ohne Berechtigung der
„perſiſche Bismarck” genannt, ſowie der Miniſter des
Auswär=
tigen in Perſien, Nazim ül Mulk=Mirza=Malcolm=Khan,
beſon=
ders bemerkenswert. Es waren Perſönlichkeiten, die auch jedem
europäiſchen Fürſtengefolge der damaligen Zeit zur Ehre gereicht
hätten. Ihr Benehmen, auch bei der Tafel, unterſchied ſich
weſentlich von der Geſittung des „Beherrſchers der Sonne‟. Im
Wiesbadener Schloß am Marktplatz, wo der Schah mit ſeinem
Gefolge Wohnung nahm, gab es morgens Tee, um die
Mittags=
zeit ein Frühſtück nach europäiſcher Sitte, um 6 Uhr die
gemein=
ſchaftliche Hauptmahlzeit für das geſamte Gefolge, durchaus nach
den Gebräuchen Europas. Nur der Schah ſpeiſte allein auf
ſeinem Zimmer, wo er die Berliner Gepflogenheiten
ungemin=
dert fortſetzte. Naſſr=Ed=Din ſaß auf einem Teppich und aß mit
den Fingern. Den Gebrauch von Meſſer und Gabel kannte er
nicht. Rohe Gurken, Zwiebeln und ſonftige Gewürzpflanzen
ſo=
wie ein friſchgeſchlachtetes, halbgar gebratenes Stück
Hammel=
fleiſch waren ſeine Leibſpeiſe. Dabei warf er die abgenagten
Knochen einfach in die Salons, räumte auf, was ihm im Wege
ſtand, indem er es beiſeite ſchleuderte. Spucknäpfe, Serviette und
Taſchentücher hielt er nicht für nötig. Während der Mahlzeiten
des Schahs war ſelbſt ſeiner perſönlichen Bedienung der
Ein=
tritt in ſeine Gemächer nicht geſtattet. Zwei Berliner Dämchen
tpürde Naſſr=Ed=Din jedoch zu allen Stunden den Eintritt in
ſeine Gemächer im Wiesbadener Schloß geſtattet haben, hätte
die fürſorgliche Polizei die Huldinnen nicht von Wiesbaden
ab=
geſchoben, als Naſſr=Ed=Din gerade eine Sektkellerei in
Schier=
ſtein beſichtigte. Die Berlinerinnen — die eine mit blondem,
die andere mit ſchwarzem Haar, alſo in den preußiſchen
Landes=
farben — waren, als der Schah von Perſien in der deutſchen
Reichshauptſtadt weilte, bereits die Freundinnen des „Köuias
der Könige” geweſen. Sie hatten auch die Fahrt über Eſſen und
Koblenz von Berlin aus im Gefolge Naſſr=Ed=Dins mitgemach
trotzdem die Berliner Polizei dies zu verhindern geſucht. Dog
wurde das Reiſegepäck der Damen” in Verlin zurückgehalten.
In Wiesbaden wollte der Schah erzwingen, daß ſeine
Freun=
dinnen im Schloſſe wohnten, die Behörden ſetzten aber dieſem
Wunſch energiſchen Widerſtand entgegen, ſo daß Naſſr=Ed=Din
ſchließlich darauf verzichtete. Die beiden Berliner
Halbwelt=
damen fielen in Wiesbaden durch ihr keckes, anmaßendes
Be=
nehmen unliebſam auf. Es gelang der Polizei nur ſchwer, ſie
auf den Schub nach Berlin zu bringen. Als Naſſr=Ed=Din von
der Zwangsabreiſe ſeiner Berliner Freundinnen hörte, ſagte er
den Beſuch des Feſtballes im Kurhaus ab, „weil ihn der
Ver=
luſt der beiden Freundinnen ſo traurig gemacht habe‟.
Naſſr=Ed=Din hielt ſich in Wiesbaden fünf Tage auf. Da er
ein großer Naturfreund war, zeigte er für die prächtige
Um=
gebung der Weltkurſtadt viel Intereſſe. Er ritt ſtets auf einem
braunen arabiſchen Fuchs von kleiner Statur durch die
öffent=
lichen Gärten und Wälder. Ein ihm zu Ehren veranſtaltetes
Gartenfeſt mit Feuerwerk im Kurgarten beſuchte er, doch erſchien
er auf einem Tags darauf ſtattfindenen Feſtball nicht, obwohl
ihn 2500 Perſonen — eine für das damalige Wiesbaden ſehr
große Zahl — im Kurhaus erwarteten. Den Ankauf von
Bril=
lanten, ſeine größte Liebhaberei, betrieb er auch in Wiesbaden.
Noch am Abend vor ſeiner Abreiſe kaufte er in zwei
Wies=
badener Juweliergeſchäften für 54 000 naſſauiſche Gulden
Juwe=
len. Die Schloßbedienſteten wurden vom Schah reich mit Uhren,
Gold und perſiſchen Schals beſchenkt. Unter dieſer Dienerſchaft
befand ſich auch der kaiſerliche Kellermeiſter Grund, der vom
Berliner Hofe aus zum Dienſt bei Naſſr=Ed=Din befohlen war.
Sowie ſich Grund blicken ließ, umringten ihn die Perſer mit dem
ſchnell erlernten Ruf: „Schluck! Schluck!” Grund mußte dann
Kognak und Rum ſpendieren. Aus Rheinwein, machten ſich die
Perſer nicht viel. Eines Tages war das Tintenfaß, das der
Kellermeiſter zu ſeinen Eintragungen in die Kellerbücher
be=
nutzte, zerſchlagen worden, und man hatte in der Eile Tinte in
ein Weinglas gegoſſen. Kaum hatte Grund den Rücken gekehrt,
ſo leerte ein Sprößling des Saſſanidenlandes das Glas — mil
Tinte, die er für Num gehalten, auf einen Zug. Der edler Perſek
ſtie fürchterlich danach aus.
Bevor Naſſr=Ed=Din mit ſeinem Gefolge am Freitag, den
13. Juni 1873, in Biebrich zu Schiff ſtieg, um den Rhein zu Tal
zii fahren, nahm er die Parade über die an der Biebricher
Lan=
dungsb=icke aufgeſtellt Chrenkompagnie mit Muſik und Fahne
ab. Kaum hatte der Damtfer von der Köln—Düſſeldorfer Ge=
ſummmer 71
Sonntag, den 11. März 1928
Seite 3
Die engliſch=ägyptiſche Kriſe.
gerſchärfung der Spannung.
Neue engliſche Note.
* London, 10. März. (Priv.=Tel.)
diee nach der Ablehnung des britiſchen Vertragsentwurfes
fühlie Neuregelung der Beziehungen zwiſchen England und
Alkwoen und dem Rücktritt des ägyptiſchen Kabinetts
eingetre=
teiteu geſpannten Beziehungen zwiſchen Kairo und London ſind
jelefdrurch die Ueberreichung einer neuen engliſchen Note weiter
vlſehä-rft worden. Die Note
wuhereits ſeit einiger Zeit in
dbeöiinden des britiſchen
Ober=
kſiſſars. Ihre Uebergabe im
jlleen Augenblick iſt erfolgt,
ypſie britiſche
Regie=
rihe einen Druck auf
9b Wafd=Partei
aus=
üſir will, von ihrer
unver=
ſöldhen Haltung abzugehen
Umgen Widerſtand gegen das
AmHondon erſtrebte Abkommen
Arugeben.
tel letzten Berichte aus Kairo
ſtheen von einer allgemeinen
9Affaſion, da die Note
voll=
lmen unerwartet kam. Trotz=
1b ſſſcheint es, daß die Aktion
ſen gewiſſen Erfolg haben
pdi da in Berichten aus Kairo
Ip ſoer Möglichkeit der
Ueber=
nmre der Regierungsmacht
ſaoh die Wafd=Partei
geſpro=
ſct wird. Der Führer der Wafd=
Fiei, Nahas Paſcha, zieht es
teöſſen vor, Kammerpräſident
Ueleiben und ein jüngeres
ütcllied der Wafd=Partei für
B MMiniſterpräſidium zu dele=
Em, dem die formale
Verant=
mtlung für weitere
unvermeid=
ſe Verhandlungen mit
Lon=
b jüberlaſſen bliebe.
Uzeber den Inhalt der
briti=
in. Note wird bekannt, daß
T angliſche Regierung dem
Ka=
keitt in Kairo in Form einer
ir deutlichen Warnung
be=
ann gibt, daß die britiſche
Re=
gung nicht gewillt iſt, die
An=
wuie von Geſetzesvorlagen
ſrwaltung zu hemmen oder
ſoritiſche Regierung in ihrer
liütcht in der Verteidigung der
m England übernommenen Verpflichtungen zu ſichern. Die
kmt zu beugen.
eſchen ſich nicht unweſentlich von den bisherigen Auslaſſungen, ägyptiſchen Kommandanten gehörten, und verletzten dieſen. Auch
e Zeitung „Al Siaſſa” ſchreibt, dieſe Note, durch die der bri= hatten, ins Krankenhaus gebracht werden.
che Vertreter das Recht für ſich in Anſpruch nehme, jeder
geſetz=
handen oder verwaltungsmäßigen Aktion zu opponieren, die
ch. ſeiner Anſicht den Exekutivbehörden unzureichende
Mög=
reiten laſſe, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, zeige,
le außerordentlich ſchwierig die Situation ſei und wie
jeder=
aurn ſeine Aktionen ſehr vorſichtig erwägen müſſe. Die Zeitung
tarionen zu enthalten und den verantwortlichen Perſönlichkeiten
noſphäre zu befaſſen.
Studentenausſchreitungen in Kairo.
EP. London, 10. März.
Trotz dieſer Aufforderung kam es in Kairo und an anderen
Plätzen zu größeren Zuſammenſtößen zwiſchen Studenten und
der Polizei, wobei eine ganze Anzahl Perſonen verletzt wurden,
darunter ſieben Poliziſten ziemlich ſchwer. In Kairo zogen etwa
1500 Demonſtranten vor die Zentrale der Wafd=Partei. Die mit
Stahlhelm und Schilden ausgerüſtete Polizei vertrieb die
Demon=
ſtranten mit ſchweren Stöcken. Eine Anzahl Studenten drang
in das Gebäude der Wafd=Partei ein und bewarf die einſchrei=
Blutige Straßenkämpfe in Kairo.
ka7 die Fammer zuzugeben. Oben links: Sarwat Paſcha, Miniſterpräſident von Aegypten. — Oben rechts: Der königliche
geeignet wären, die britiſche Pglaſt in Kairo. — Unten links: Oeffentliche Verſammlung der Völkiſchen auf einem Platz in
Kairo. — Unten rechts: Achmed Fuad I., König von Aegypten.
„temeſſen und der Sicherheit der Ausländer zu beeinträchtigen, tende Polizei. Der Gouverneur Nahas Paſcha erſchien perſön=
2 Gritiſche Regierung behält ſich alle Rechte vor, die notwendig lich, und es gelang ihm, die Studenten zu beruhigen, worauf ſich
ehieinenden Schritte zu ergreifen, um die Durchführung der die Dcmonſtranten zerſtreuten. — Auch in anderen Straßen
Kai=
ros kam es zu Zuſammenſtößen. Die Studenten der Scheik=
Schule in Aſſiut traten in den Streik ein. Als die Studenten
Hürfe, mit der England auf der Wahrung ſeiner Rechte beſteht, einer amerikaniſchen Schule ſich weigerten, ihnen Folge zu leiſten,
Uart ſich nur durch die allgemeine politiſche Situation. In griffen ſie das Schulgebäude an, zertrümmerten die Türen,
be=
ſter Stunde wird damit den widerſpenſtigen Wafd=Elementen, warfen das Gebäude mit Steinen und ſchlugen die
Fenſterſchei=
ſeh gt, daß die engliſche Regierung nicht gewillt iſt, ſich ihrem ben ein. Der Rektor und einige andere Perſonen des
Lehrperſo=
nals wurden erletzt. In Tantah demonſtrierten halbwüchſige
DDie Kommentare der ägyptiſchen Preſſe zu der Note unter= Schuljungen, verbrannten drei Automobile, die dem dortigen
hier mußten mehrere Perſonen, die ſchwere Verletzungen erlitten
Das engliſche Weißbuch über die
Verband=
lungen mit Aegypten
EP. London, 10. März.
Das engliſche Weißbuch betreffend die engliſch=ägyptiſchen
chyret an die Studenten die Aufforderung, ſich aller Demon= Allianzverhandlungen iſt nun veröffentlicht worden. Es
hat 62 Druckſeiten und enthält die Memoranden von 13., 18. und
28. Juli, ſowie vom 31. Auguſt 1927, ferner den Schriftwechſel
e Möglichkeit zu geben, ſich mit der Lage in einer ruhigen zwiſchen Chomberlain und Henderſon vom 9. November 1927,
an den Oberkommiſſar vom 24. November 1927 und 1. März 1928,
ſowie Telegramme, die zwiſchen Chamberlain und dem
Ober=
kommiſſar in den erſten Tagen des März ausgetauſcht wurden.
Der Vertragsenwurf ſelbſt enthält 14 Artikel und zwei
An=
hänge und erſcheint unter dem Datum des 22. November 1927.
Von demſelben Tage datiert auch eine Note, betreffend die
Kapi=
tulationen.
Aus der Veröffentlichung geht hervor, daß Sarwat Paſcha
zu einzelnen Artikeln des Vertrages ſchriftliche Erklärungen
haben wollte, und daß die Einrichtung einer militäriſchen Miſſion
anſtatt des Unterhalts von Truppen in Aegypten erwogen
wurde. Am 5. Februar verlangte Chamberlain die Annahme
des Vertrages ohne weitere Verzögerung.
Eine geheimnisvolle
Ver=
ſchwörung im Oonezgebiet.
Verhaftung deuiſcher Ingenieure?
Die Sowjetregierung behauptet, im Donezgebiet einer
um=
fangreichen Verſchwörung auf die Spur gekommen zu ſein, die
ſich zur Aufgabe gemacht habe, Bergwerke zu zerſtören. Die
Verſchwörer hätten ſeit fünf Jahren in dieſer Richtung
gear=
beitet, und auf ihre Tätigkeit ſeien zahlreiche Grubenkataſtrophen
zurückzuführen. Da die Moskauer Herren recht geheimnisvoll
tun und Einzelheiten verſchweigen, erſcheint es angebracht, ihre
Behauptungen mit einer großen Portion Mißtrauen
aufzu=
nehmen. Sie haben allen Grund, die Sowjetunion als
ge=
fährdet hinzuſtellen, um dadurch die durch die Rationierung der
Lebensmittel unruhig gewordene Bevölkerung über die
kata=
ſtrophale wirtſchaftliche Lage der Union hinwegzutäuſchen. Da
aber das Donezbecken von kommuniſtiſchen Behörden und
Ar=
beiterräten aller Art kontrolliert wird und die Arbeiterſchaft
ſelbſt kommuniſtiſch eingeſtellt iſt, berührt es etwas eigenartig,
daß es fünf Jahre lang möglich geweſen ſein ſoll,
Zerſtörungs=
arbeit zu leiſten. Auf die Behauptung hin, daß auch deutſche
Ingenieure wegen Beteiligung verhaftet worden ſeien, hat ſich
der deutſche Botſchafter in Moskau ſofort eingeſchaltet und von
der ruſſiſchen Botſchaft Aufklärung verlangt darüber, ob
tat=
ſächlich deutſche Staatsangehörige verhaftet worden ſind.
Die Anterdrückung
des Deutſchtums in Südtirol.
EP. Bozen, 10. März.
Da die katholiſche Geiſtlichkeit in Südtirol den reſtloſen
Ita=
lieniſierungsbeſtrebungen noch einen gewiſſen Widerſtand leiſtet
und es einmütig ablehnt, den Religionsunterricht in italieniſcher
Sprache zu erteilen, wenden die italieniſchen Behörden dieſer
An=
gelegenheit ihre erhöhte Aufmerkſamkeit zu. Die katholiſchen
Geiſt=
lichen Südtirols haben den Fürſtbiſchof Endrizzi von Trient
er=
ſucht, die Vermittlung des Vatikans anzurufen, damit der
Reli=
gionsunterricht in deutſcher Sprache garantiert werde.
Der außerordentliche fasciſtiſche Oberkommiſſar für Südtirol,
Giarratana, mahnt zur Aufmerkſamkeit und betont in der
fas=
ciſtiſchen „Alpenzeitung”, daß die Verhältniſſe durch energiſche
Maßnahmen geregelt werden müßten. Haarſträubend ſei das
Verlangen des deutſchen Klerus nach einem neutralen
apoſto=
liſchen Viſitator deutſcher Sprache, deſſen Entſendung ſonſt nur
in neutraliſierten Zonen und Abſtimmungsgebieten üblich
ge=
weſen ſei. Man ſtehe einem richtiggehenden Aufruhr gegenüber,
der auch ohne Waffen gefährlich ſei, weil er jenſeits des
Bren=
ners Unterſtützung finde. In Südtirol könnten die religiöſen
Gefühle ſicher zu einem aufrühreriſchen Fanatismus Anlaß geben.
Auf keinen Fall dürfe man der Bewegung der deutſchen Prieſter
nachgeben.
Die Reichseinnahmen und =Ausgaben
im Januar 1928.
Nach einer Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben
des Reiches in den Monaten April 1927 bis Januar 1928 des
Rechnungsjahres 1927 betrugen (in Millionen RM.) im Januar
d. J. beim ordentlichen Haushalt die Einnahmen 1041,0 (von
April 1927 bis Januar 1928 7681,2, bei einem Geſamtſoll von
8733,5). Von den Einnahmen entfielen auf Steuern, Zölle und
Abgaben 1008,0 (7345,5). Die Ausgaben betrugen 840,2 (7413,0,
bei einem Geſamtſoll von 9082,0), ſo daß ſich eine Mehreinnahme
von 200,8 (268,2) ergibt. — Von den Ausgaben entfielen im
ein=
zelnen auf Steuerüberweiſungen an die Länder 360,4 (2560,5),
Verſorgungs= und Ruhegehälter, einſchließlich der
Kriegsbeſchä=
digtenrenten 161,1 (1341,4), Reparationszahlungen 66,0 (675,9),
Beſoldungen 69,3 (620,7), Sozialverſicherung 26,7 (247,5)
Er=
werbsloſenfürſorge 14,3 (218,7). Beim außerordentlichen
Haus=
halt betrugen die Einnahmen 0,8 (105,8) und die Ausgaben 13,12
(472,6).
Udchaft „Deutſcher Kaiſer”, der mit Blumen reich geſchmückt
a=, losgemacht, da kamien eilig zwei Würdenträger an, die es
eiſ äumt hatten, ſich in Wiesbaden dem Gefolge rechtzeitig
an=
sſckhließen. Es waren Aminn’s=Sultan und Gulam=
Huſſayn=
hman. Sie machten auf der Biebricher Landungsbrücke allerhand
eitrhen, ſchwenkten mit den Lammfellmützen, als ſolle das Schiff
unäückkehren. Dies geſchah aber hicht, vielmehr winkte Naſſr=
Ed=
ux ſcherzhaft, die beiden Höflinge ſollten dem Dampfer
nach=
hrwimmen. Da ſie dies nicht tun wollten, wurden ſie mit der
fachn nach Köln beförderi, wo ſie den Anſchluß an den Schah
büc=der erreichten, der von Köln ſofort nach Spa in Belgien
beitterreiſte. Dort wollte er an der Spielbank nachholen, was er
Wiesbaden verſäumen mußte. Denn Naſſr=Ed=Din hatte mit
Rcauern im Wiesbadener Kurhaus gehört, daß die Spielbank
en eits ſeit 31. Dezember 1872 geſchloſſen war.
Das Grab Chriſti im Lichte neuer
Enideckungen.
Die Heilige Grabkirche in Jeruſalem, die ſeit 16
Jahrhunder=
eur als die Stätte der Auferſtehung des Herrn und damit die
ſeilligſte Stätte der Chriſtenheit betrachtet wird, dürfte in dieſer
Oſterzeit von den Beſuchern des Heiligen Landes mit kritiſcheren
Bläicken betrachtet werden, denn der Glaube an die geſchichtliche
Fachtheit dieſes Ortes iſt durch neue aufſehenerregende
Ent=
darkungen erſchüttert worden. Durch dieſe in der letzten Zeit
ge=
nuachten Funde iſt die bereits von verſchiedenen Archäologen
ver=
nt tene Auffaſſung beſtärkt worden, daß der „Schädel=Hügel” an
dem Wege nach Jericho in der Nähe des Damaskus=Tores die
wiahre Stätte von Golgatha iſt und daß das Grab in dem
an=
ſio ßenden Garten, bekannt als das „Gartengrab”, der wahre
Schhauplatz der Auferſtehung war. Die wichtigſten dieſer neuen
Euntdeckungen ſind die Auffindung der dritten Mauer des Herodes
Agrippa und der zufällige Fund eines kleinen geſchnitzten
Stei=
ness. Die Dritte Mauer wurde von Herodes Agrippa etwa
10. Jahre nach dem Tode Chriſti gebaut, um die neue Vorſtadt
eimzuſchließen, die ſich im Norden der Stadt entwickelt hatte. Bei
dar Anlegung einer neuen Chauſſee fand man die Spuren dieſer
Mrauer, und daraufhin iſt es der „Paläſtina=Ausgrabungs=
Geſell=
ſcheaft” gelungen, den Verlauf dieſer Befeſtigung eine beträchtliche
Sttrecke weit zu verfolgen. Durch dieſe Forſchungen wird nun
be wieſen, daß die Zweite Mauer, außerhalb deren Chriſtus ſtarb,
mit der gegenwärtigen Nordmauer übereinſtimmt. Dann muß
aber der Boden, auf dem ſich die Kirche des Heiligen Grabes
er=
hebt, ſtets innerhalb der Stadt gelegen haben.
Die zweite wichtige Entdeckung, der geſchnitzte Stein, der von
der engliſchen Archäologin Miß Huſſey kaum 30 Fuß von dem
Eingang zum Gartengrabe entfernt ausgegraben wurde, iſt ein
kleiner Altarſtein eines Venustempels. Dieſer Fund iſt deshalb
von ſo großer Bedeutung, weil Hadrian nach der Eroberung der
Heiligen Stadt im Jahre 135 nach Chriſti beſchloß, alle den Juden
wie den Chriſten heiligen Stätten zu entweihen und heidniſche
Kulturſtätten zu errichten. Infolgedeſſen wurde auf der Stätte
des Salomoniſchen Tempels ein Tempel des Jupiter erbaut und
auf dem Schauplatz der Auferſtehung ein Tempel der Venus.
Nicht ganz 200 Jahre ſpäter zerſtörte der erſte chriſtliche Kaiſer
Konſtantin dieſen Heidentempel und erbaute eine prächtige
Baſilika zu Ehren des auferſtandenen Heilandes und als Buße
für die Entweihung durch Hadrian. Die Kirche des Heiligen
Grabes ſteht heute auf der Stelle, auf der Konſtantin dieſes
Got=
teshaus faſt im Mittelpunkt der heutigen Stadt errichtete. Es
ſcheint nun nicht unwahrſcheinlich, daß der Kaiſer für den Bau
der Grabeskirche abſichtlich nicht die eigentliche Stätte des Grabes
wählte, ſondern eine, die innerhalb der Mauern und unter dem
Schutz der Befeſtigungen lag. Die Wahrſcheinlichkeit, daß der
„Schädel=Hügel” die im Evangelium genannte Schädelſtätte
Golgatha war, iſt groß, denn dieſe Erhebung zeigt mit ihrer
felſigen Aufwölbung eine erſtaunliche Aehnlichkeit mit einem
grin=
ſenden Schädel, und hier war auch der Ort, au dem die zum
Tode Verurteilten geſteinigt und von dem Felſen herabgeworfen
wurden. War der Schädel=Hügel wirklich Golgatha, dann muß
das Grab Chriſti nahe geweſen ſein, da dieſes von dem
Evange=
liſten Johannes ausdrücklich hervorgehoben wird. Ein ſolches
Grab iſt in einem Garten an den Abhängen des Schädel=Hügels
gefunden worden. Es iſt in den Felſen gehauen und
unvollen=
det; es war mit einem Stein verſchloſſen; es iſt abgelegen und
ſcheint eine prinate Begräbnisſtätte geweſen zu ſein; es entſpricht
in ſeiner Anlage durchaus den jüdiſchen Gräbern der Zeit. Auch
ſind Anzeichen vorhanden, daß über dem Grab ein Gebäude
er=
richtet wurde: Spuren von zwei Boden, Teile eines Steinbodens
und Trümmer einer Säule ſind noch vorhanden. Nimmt man
dazu, daß in der Nähe der Altarſtein eines Venustempels
ge=
funden wurde, ſo darf man wohl annehmen, daß hier der Tempel
geſtanden hat, den Hadrian der Venus üßer der Grabſtätte
errich=
tete. Mit Sicherheit werden ſich die Oertlichkeiten der
Paſſions=
geſchichte wohl nie feſtſtellen laſſen, aber es ſpricht nach den
neueſten Funden ſehr viel dafür, daß der Schädelhügel und das
Grab nahe dabei die hiſtoriſchen Stätten der Ereigniſſe am
Kar=
freitag und am Oſtertag waren. Dieſe Erkenntnis dürfte dazu
beitragen, daß der Schädelhügel und das Gartengrab, die bisher
nur wenig beſucht wurden, zu einem Wallfahrtsort der vielen
Reiſenden werden.
E. K.
* C. von Hendebrand, Künſtleriſche
Unterrichtsgeſtaltung.
Die Vortragende, von der Waldorfſchule in Stuttgart,
ſprach geſtern abend über die Kindheitsentwicklung im
Schul=
alter und führte dabei ungefähr folgendes aus: Die
Voraus=
ſetzung für eine Erziehung in unſerem Sinne, die eine Hilfe
für die organiſche Entwicklung des Kindes ſein ſoll, iſt eine
Selbſterziehung des Lehrers in dem Sinne, daß derſelbe durch
Einfühlung in das Weſen des einzelnen Schülers und der
kind=
lichen Pſyche überhaupt ſich ein Erkenntnisorgan ſchafft, das
eine innere Verbindung zwiſchen Erzieher und Schüler möglich
macht. Auf der anderen Seite muß der Lehrer die
natürlich=
künſtleriſchen Geſtaltungskräfte des Kindes berückſichtigen und
wiſſen, wie beim kleinen Kinde alle Eindrücke noch auf den
ge=
ſamten Organismus einwirken und nicht wie beim
Erwach=
ſenen zu Gedanken und logiſchen Folgerungen verarbeitet
wer=
den. Auf dieſe Entwicklung der plaſtiſch=bildneriſchen Kräfte
muß der Erzieher ſein Hauptaugenmerk richten. In welcher
Weiſe das in der praktiſchen Unterrichtsgeſtaltung vor ſich gehen
kann, führte die Vortragende ſodann an einigen Beiſpielen aus.
So ſollen die Buchſtaben dem Kind erlebnismäßig nahe
ge=
bracht werden; bevor es den Buchſtaben W. zum Beiſpiel leſen
lernt, ſoll es die weiche Wellenlinie, die er bildet, an einer Reihe
von Worten empfinden gelernt haben, damit ſo alle verfrühte
Abſtraktion ferngehalten wird. Die Melodie eines Satzes oder
eines Gedichtes ſoll gefühlt werden, bevor der Sinn begrifflich
erfaßt wird, und die Grammatik ſoll mit den konkreten
Tätig=
keitsworten beginnen und über die gefühlsmäßigen
Eigen=
ſchaftsworte zu den ſchwierigen, weil abſtrakteven Hauptworten
überleiten. Im Vordergrund ſoll zunächſt, etwa bis ins 14.
Le=
bensjahr, das Anſchauliche ſtehen, und auch ſpäter die
Verbin=
dung zwiſchen dem Intellektuellen und Geiſtigen und dem
Kör=
perlichen, eben durch das Künſtleriſche ſtets gewahrt bleiben.
Der Vortrag war von dem Gedanken Rudolf Steiners des
Gründers der Waldorfſchule, getragen, in deſſen pädagogiſchen
Büchern man die hier angedeuteten Fragen näher ausgeführt
findet.
Seite 4
Sonntag, den 11. März 1928
Nummer 74
Berlin-Prag.
Der Konflikt wegen der Mark=Prioritätenfrage.
Wer iſt der Leidtragende?
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 3. März.
Die geſamte tſchechiſche Preſſe iſt in Aufruhr! Spaltenlang
gibt ſie unter ebenſo phantaſtiſchen, wie drohenden
Titelüber=
ſchriften ihrer Entrüſtung über das vom deutſchen
Reichswirt=
ſchaftsminiſter im Reichstag gehaltene wirtſchaftspolitiſche Expoſé
Ausdruck, in welchem Dr. Curtius die Frage der Einlöſung der
Markprioritäten durch die Tſchechoſlowatei (eine Angelegenheit,
die ſeit November 1927 auf ihre Regelung gewartet hat)
aufge=
worfen und feſtgeſtellt hat, daß die vom Prager Parlament
be=
ſchloſſene Einlöſung der Prioritäten — für je 100 Mark
Nomi=
nale will der tſchechiſche Staat 20 Tſchechokronen bezahlen — als
unbefriedigend bezeichnet werden müſſe, ſo daß die deutſche
Re=
gierung genötigt ſein werde, an Retorſionsmaßnahmen zu
den=
ken, die ſich bei den noch immer ſchwebenden
Handelsvertrags=
verhandlungen zwiſchen Berlin und Prag auswirken müßten.
„Deutſchland droht!” ſchreibt das Blatt der tſchechiſchen
Natio=
naldemokraten, die „Narodni Liſty”, und indem es auf die
Un=
möglichkeit eines Widerrufes des Geſetzes über die 2,5proz.
Valo=
riſierung der Markprioritäten hinweiſt, ſchließt es ſeine
entrüſte=
ten Ausführungen über den deutſchen Reichswirtſchaftsminiſter
mit den Worten: „Droht der Miniſter Dr. Curtius mit dem
Ab=
bruch der Handelsvertragsverhandlungen, ſo ähnelt dieſes
Junk=
tim zwiſchen den Markprioritäten und dem Handelsvertrag einer
Erpreſſung!” Ins gleiche Horn ſtößt die übrige tſchechiſche Preſſe,
die durchblicken läßt, daß die Folgen des von Dr. Curtius
ange=
kündigten Schrittes — Herbeiführung eines vertragsloſen
Zu=
ſtandes zwiſchen den beiden Staaten — für die Wirtſchaft beider
Länder unabſehbar ſein müßten.
Man ſieht, daß man in der Tſchechoſlowakei von alten und
kängſt liebgewordenen Gewohnheiten nicht abzuweichen vermag.
Die in dem vom Prager Parlament ſanktionierten Geſetz
feſt=
gelegte Entſchädigung der (in ihrer Mehrzahl reichsdeutſchen)
Beſitzer von Markprioritäten mit je 20 K. für 100 Mk. Nominale
bedeutet eine Umgehung der dem tſchechoſlowakiſchen Staate,
als rechtlichem Nachfolger Oeſverreichs, auferlegten
Verpflich=
tungen; die Prioritäten enthalten ein Gold=, bzw.
Silberver=
ſprechen, und es ruht auf ihnen ein Bahnpfandrecht, deſſen An=
mllierung auf eine ſo einfache Art, wie ſie das Prager
Parla=
ment beſchloſſen hat, ſo unmoraliſch iſt, daß dieſer Vorgang etwa
mit dem Verhalten eines Schuldners verglichen werden kann, der
ſeinen Zahlungsverpflichtungen auf eine Weiſe entgehen will,
die ihn unbedingt mit dem Strafgeſetz in Konflikt bringen
muß..
Es erſcheint weiter nicht vervunderlich, wenn auch von dem
deutſchgeſchriebenen Regierungsorgan „Prager Preſſe” verſucht
wird, den Ausführungen Dr. Curtius' die Bedeutung eines
Unternehmens anzudichten, das einzelnen reichsdeutſchen
Speku=
lanten Vorteile bringen ſoll, wenn damit auch nicht geſagt ſein
will, daß im Prager Außenminiſterium die Entwicklung der
Dinge Befriedigung hervorgerufen hat; es iſt gewiß, daß dieſer
neuerliche Konflikt mit dem für das Wirtſchaftsleben der
Tſche=
choſlowakei ſo außerordentlich wichtigen deutſchen Nachbarn eine
baldige Bereinigung durch die Herbeiführung eines
Ueberein=
kommens auf der Baſis einer auch für die deutſchen Beſitzer von
Markprioritäten annehmbaren Entſchädigung dringend erfordert.
Kommt es allerdings zu den angekündigten Repreſſalien von
deutſcher Seite, dann wird die Volkswirtſchaft der
Tſchechoſlo=
wakei den Unterſchied zwiſchen der von Deutſchland geforderten
und der von der Tſchechoſlowakei zugeſtandenen Aufwertung der
umſtrittenen Markprioritäten zu bezahlen haben. Der Konflikt
ſteht alſo, da für die Tſchechoſlowakei keinerlei Vorteile
finan=
zieller Natur daraus erſprießen können, nach Anſicht der an der
tſchechoſlowakiſchen Wirtſchaft intereſſierten Faktoren kaum dafür,
die Fortführung der handelspolitiſchen Beziehungen zwiſchen
Berlin und Prag ernſtlich zu gefährden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Speher, 10. März.
Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde am Sonntag abend die
ledige Katharina Lelle aus Ludwigswinkel von einem
marok=
kaniſchen Soldaten in bruraler Weiſe vergewaltigt. Als das
Mädchen auf der Station Nothweiler einen Zug verließ, ſppang
ihr aus dem fahrenden Zug ein Marokkaner nach, folgte ihr und
holte ſie an einer im Walde gelegenen, einſamen Stelle der
Eiſenbahnböſchung ein. Er packte ſie, warf ſie zu Boden
und brach den verzweifelten Widerſtand des Mädchens durch
Fauſtſchläge. Er zerriß ſeinem Opfer die Kleider und
vergewal=
tigte es. Auf die Hilfeſchreie der Unglücklichen nach Vater und
Mutter erwiderte er: „Nix Vater, mix Mutter, ihr allein!“ Die
deutſchen Behörden haben ſofort nach Bekannwwerden des
Ver=
brechens die Unterſuchung aufgenommen, die durch die
franzö=
ſiſchen Militärbehörden ebenfalls betrieben wird.
1V.116
Die Wette gewonnen
habe ich ſedesmal, wenn ich meinen Abtei=
Likör und daneben den franzöſ. Benediktiner
von Kennern probieren ließ. Keiner vermochte
bisher, weder mit verbundenen, noch offenen
Augen beide Fabrikate voneinander zu
unter=
ſcheiden. Ebenſo gut kann man auch auf
Char=
täuſer wetten. Oberhaupt alle aus Reichel-
Essenzen ſelbſt hergeſtellten Liköre ſind ſo
zu werten. Sie beſtehen im Vergleich mit den
teuerſten Marken ſede Probe. Erhältlich in
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Das Rheinlandprogramm
der franzöſiſchen Sozialiſten.
Für ſofortige Rückgabe des Saargebietes./Die
Rheinlandbeſetzung zwecklos.
Die franzöſiſchen Sozialiſten haben ihren Wahlkampf mit der
Verbreitung eines Flugblattes eröffnet, worin ſie ihr politiſches
Programm entwickeln. Eingehend beſchäftigen ſie ſich dabei auch
mit der Räumung des Rheinlandes und rücken von den
Plänen Paul=Boncours mit aller Entſchiedenheit ab, indem ſie
eine ſofortige vorbehaltloſe Räumung des beſetzten Gebietes
fordern. Die „Voſſ. Ztg.” bringt Einzelheiten des Flugblattes,
die ſehr intereſſant ſind. Es wird weiter darin ausgeführt, daß
kein Politider, der guten Glaubens iſt, heute noch die Beſetzung
des Rheinufers als eine Garantie für die Sicherheit Frankreichs
oder als eine Garantie für die Reparationszahlungen
Deutſch=
lands bezeichnen könne, da die deutſchen Zahlungen durch den
Dawesplan, die franzöſiſche Sicherheit durch den Locarnovertrag
garantiert ſeien. Die Okkupation ſei alſo zwecklos
ge=
worden. Ihr einziger Effekt beſtehe in der künſtlichen Erhaltung
des Haſſes und in der Paralyſierung der Wirkungen, die der
Vertrag von Locarno und der Eintritt Deutſchlands in den
Völkerbund hätten haben können. Solange Frankreich
fortfahre, einen Teil des deutſchen Gebietes
zu beſetzen, könne es zwiſchen ihm und
Deutſch=
land keinen wahren Frieden geben. Die
Sozia=
liſten hielten es für den größten politiſchen Fehler, den
Frank=
reiche begehen könne, wenn es die Beſetzung bis zum Jahre
1935 ausdehne. Sie lehnen auch die Thoiry=Pläne ab und
in=
terpretieren die Luxemburger Beſchlüſſe, die auf Einſetzung
einer Zivilkommiſſion zur Ueberwachung der entmilitariſierten
Zone durch den Völkerbund abgeſtellt ſind, als ein
Provi=
ſorium, wodurch ſie lediglich den praktiſchen Schwierigkeiten
Rechnung tragen wollten. Sie haben jedoch, wie es weiter
heißt, nicht einen Augenblick daran gedacht, das Ende der
Okku=
pation von einem Vorwand abhängig zu wachen. Gleichzeitig
ſpricht ſich das ſozialiſtiſche Parteiprogramm für die
ſofor=
tige Rückgabe des Saargebietes an
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ſtummer 74
Sonntag, den 11. März 1928
Seite 5
Alus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. März.
Ein märchenhaft ſchönes Winterbild
e ſei geſtern Wald und Flur, Straße und Feld. Nach den
wunder=
ar Vorfrühlingstagen, die vielfach ſchon mehr einem Frühſommer
m, hat geſtern früh in uſerer Gegend ganz überraſchend ſtarker
murefall eingeſetzt, der zwar zunächſt erbitterten Kampf gegen die
nide Milde zu führen hatte, in den Nachmittagsſtunden aber den
ſoi davontrug. Ueberall bietet Wald und Feld mit den zartgrünen
pnenſpitzen ſchon das Bild des Neuerwachens der Natur, und iſt nun
Buich wieder mit dem blütenweißen Leinentuch winterlichen Schlafes
eikt. Der Schnee blieb dank der Windſtille überall, namentlich in
Geäft der Bäume und Sträucher, haften und bor tatſächlich ein
ſ9 von überraſchender Winterſchönheit. Wie lange die Heurlichkeit,
irl die ſich beſonders die Skiläufer und ſonſtige Winterſportler freuten,
irſoings dauern wird, läßt ſich ſchwer ſagen. Wir ſind an
Witterungs=
erraſchungen nachgerade ſo gewöhnt, daß das Wetter eigentlich keine
berrraſchungen mehr bringen kann.
— Ernannt wurden: Am 8. Februar: der
Strafanſtaltsoberwacht=
ihrer bei der Zellenſtrafanſtalt in Butzbach Heinrich Hubmann zum
erf fanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Amtsgerichtsgefängnis in Worms,
* EWirkung vom 1. März 1928; am 21. Februar: der Kanzliſt bei dem
„Sgericht Nioda Franz Cirus zum Kanzleiaſſiſtenten, der Kanzliſt
oem Amtsgericht Gießen Friedrich Hof zum Kauzleiaſſiſtenten, der
msliſt bei dem Amtsgeriht Lich Heinrich Vater zum Kanzleiaſſiſten=
) alle mit Wirkung vom 1. Februar 1928; der Juſtizwachtmeiſter bei
n. Amtsgericht Grünberg Max Schietzel zum Juſtizwachtmeiſter
er Staatsanwaltſchaft in Gießen, mit Wirkung vom 1. April 1928.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus findet heute die
Siegfried=Aufführung dieſer Spielzeit ſtatt. Siegfried:
uo Wolf (Staatsoper München) als Gaſt. Muſikaliſche Leirung
Ge=
uſalmuſikdirekror Dr. Böhm. Beginn der Vorſtellung 17,30 Uhr.
Für das zweite Gaftſpiel Otto Wolfs (Cavalleria-Bafazzo) am
(Utag, den 16. März, erhalten die Mieter Karten zu ermäßigten
Prei=
von 1—10 Mark, jedoch nur moogen Montag. Der allgemeine
Ver=
zu Preiſen von 1,20—12 Mark beginnt Dienstag, den 13. März.
Heute wird im Kleinen Haus Jacques Natanſons „Coeur=Bube‟
erſten Male gegeben. Die Vorſtellung beginnt um 19,30 Uhr. Um
Wihr läuft zum letzten Male der Lubitſch=Film „So iſt Paris” mit
Beiprogramm.
Kleiſts „Käthchen von Heilbronn” wird kommenden
Sams=
den 17. März, als Volksvorſtellung gegeben. Die Preiſe betragen
4 Mark. Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 14. März.
Die erſte Aufführung von Korngolds „Violanta” und Pucci=
„Gianni Schicchi” iſt auf Sonntag, den 25. März, angeſetzt
den.
Das zweiteVolkskonzert, das auf Mittwoch, den 14. März,
geſetzt iſt und zeitlich mit dem Schlusnuskonzert im Saalban
zuſam=
tät=tfällt, läßt ſich nicht, wie in einigen Zuſchriften aus dem Publikum
eusünſcht wird, auf einen anderen Tag verlegen. Auf jenen
Lieder=
bund iſt ſchon inſofern Rückſicht genommen worden, als das zweite
Gaſt=
vieI Otto Wolfs (in „Cavalleria” und „Bajazzo”), das urſprünglih für
14. März vereinbart war, durch beſonderes Entgegenkommen des
ern Kammerſängers Wolf auf Freitag, den 16., verlegt werden
om nte. Eine Wiederholung dieſes Volkskonzerrs kann nicht ſtattfinden.
— Herr Hansjoachim Büttner iſt, wie uns mitgeteilt wird, durch
Frttendant Dr. Jeßner an das Neue Schauſpielhaus Königsberg
Mpflichtet und wird ſeine dortige Tätigkeit mit Hamlet und Taſſo in
nächſten Spielzeit beginnen.
— Der 2. Kammermuſikabend, des Drumm=Quartetts am Montag,
x 12. März, beginnt, wie bereits angekündigt, um 20 Uhr. Die zur
15 fführung kommenden Werke ſind nichſt problematiſcher Art, ſondern
S muſizierfreudigem Herzen geſchrieben. Griegs G=Moll=
Skreichquartett vor einigen Jahren zuletzt hier geſpielt, iſt
es der bedeutendſten Werke des nordiſchen Komponiſten. Melodie
nD Rhythmus, gleich eigenartig gepaart, ſind die Grundelemente ſei=
8 Ausdruckswillens, der ganz in dem Weſen ſeiner nordiſchen Heimat
vurrzelt, Anders iſt Dohnanys Streichqnartett in Des=Dur.
2ehnany, einſt ein Führer der modernen Richtung und einer der
ge=
znlſten Klavierſpieler, iſt Form höchſtes Prinzip. Leicht faßlich läßt er
drei kurzen, thematiſch in Beziehung zueinander ſtehenden Sätzen
ür von höchſtem Klangſinn zeugendes Werk erſtehen. Hugo Wolfs
„errliche italieniſche Serenade iſt zu bekannr, um auf ſie
be=
ſuriders hinweiſen zu müſſen. Sie gehört zu den femſinnigſten Werken
der Kammermuſikliteratur.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Im Anſchluß an die kürzlich
ſv ihren Räumen gezeigte Ausſtellung Pablo Picaſſos hat die
Zcüicherſtube den bekannten Kunſthiſtoriker Dr. Oskar Schürer,
P rag, zu einem Lichtbildervortrag über das Thema: „Pablo
Pi=
uaſſo und die Probleme der heutigen Malerei”
ein=
gu=laden. Da Schürer über ein ausgezeichnetes und reichhaltiges
Licht=
bidermaterial verfügt, darf für dieſe Veranſtaltung der Bücherſabe
Modenheimer mit regem Intereſſe gerechnet werden. (Siehe Anzeige.)
mm Sonntag, 18. März, 11 Uhr vormittags, wird die angekündigte
äthe Kollwitz=Ausſtellung eröffnet.
— Die Buchhandlung Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15, macht uns
uniter Bezugnahme auf unſere geſtrige Beſprechung der Sprachmethode
„MMertner” darauf aufmerkſam, daß ſie zurzeit eine Sonderausſtellung
drer verſchiedenen Lehr= und Unterhaltungsbücher dieſer Methode
ver=
iſtaltet hat. Die Methode „Merrner”, die von der Buchhandlung
Schroth erſtmalig im Jahre 1924 hier eingeführt wurde, erfreut ſich ſtei=
—uder Beliebtheit beim ſprachenlernenden Publikum. Eine einführende
Asroſchüre „Sprachenerwerb ohne Lernzwang” gibt Aufklärug über den
Aufbau und die praktiſche Durchführung des bewährten Syſtems und
weird ernſthaften Intereſſenten gerne koſtenlos abgegeben.
Cöegenwart”. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam. In
wer Geſchäftsſtelle ſind Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen hinter=
—gt. Am gleichen Abend ſingt Frau Maria Maſer=Schilling im
Logen=
aal, Sandſtraße, Lieder von Brahms, Schubert und Hugo Wolf. Auch
ierauf ſei hingewieſen. Ermäßigte Eintrittskarten gibt an unſere
Mit=
lieder die Konzertagentur Heß aus. — Heute abend ſingt
Kammer=
ſänger Otto Wolf, der gefeierte Heldentener der Müncheer Feſtſpiele,
Siegfried‟. Wir machen die K=Micter auf dieſes Gaſtſpiel
aufmerk=
aim. Es iſt dies das letzte Gaſtſpiel des Künſtlers var ſeiner
Amerika=
eiſe. Wolf gilt im Ausland zufolge ſeiner Erfolge in Wien,
Mai=
hand, Barcelona mit Recht äls der derzeitige beſte Heldentenor
Deutſch=
ands. Auch die deutſche Preſſe feiert ſeine Erfolge. Die Vorſtellung
ſt der Miete H zugeteilt.
— Bayreuther Bund der deutſchen Jugend. Am nächſten Sonutag,
gen 18. Marz, abends 8 Uhr, wird in der Schloßeirche eine muſikaliſche
Abendfeier ſtattfinden, bei der zwei Sängerinnen, Frau Helene Röſener
nund Frl. Erna Senger, außerdem Frl. Arla Renz (Violine) und Herr
Drganiſt Weber mitwirken.
— Heſſiſcher Diakonieverein. Wir werden gebeten, darauf
hinzu=
weiſen, daß in dem Bericht über die Hauptverſammlung inſofern ein
Frrtum unterlaufen iſt, als die Ausgaben nicht 146 000 Mark, ſondern
0 383 Mark betrugen. Ferner mußten nicht 11 Schweſtern ihren Beruf
avegen Erkrankung aufgeben, ſondern ſie blieben im Verein und ſetzten
mur eine Zeitlang wegen Erkrankung aus.
— Geflügelzuchtverein Darmſtadt. In der Monatsverſammlung am
Montag, den 11. d. M. (ſiehe Anzeige), wird der ſelbſttätige
Cierſtempel=
apparat vorgeführt. Es iſt dies eine neue Errungenſchaft. Der
Appa=
at wird an dem Tiere befeſtigt, ohne daß dasſelbe in irgendwel her
Weiſe beläſtigt wird, und ſtempelt auf dieſe Weiſe ſelbſttätig die Eier
in dem Augenblic 2s Legens ab. Man kann alſo ohne eine
Fallneſter=
kontrolle konſtatieren, welche Hüyner die Eier gelegt haben. Dieſer
Apparat dürfte Viele intereſſieren, ſo daß ein Beſuch der Verſammlung
ſchon aus dieſem Grunde lohnend iſt. Ferner werden Malayen=Gühner
vorgeführt und über deren Zucht berichtet. Außerdem findet eine reie
haltige Verloſung ſtatt. Gäſte ſind willkommeg.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Un=
ſere 7. Winterverſammlung dürfte wiederum größtes Intereſſe
bean=
ſpruchen. Sie findet am Mittwoch, den 14. März abends
pünktlich um 8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (
Ein=
gang: Weſtportal, gegenüber dem Landestheater) ſtatt. Herr Profeſſor
Dr. E. Stiasny, der Direktor des Inſtituts für Gerbereichemie an
der Teihniſchen Hochſchule, ſpricht, unterſtützt von Lichtbildern, über
„Aus der Technik der Lederbereitung‟. Der Vortrag wird
in großen Zügen die geſchichſtliche Entwicklung der Lederbereitung von
den Anfängen unſerer Kultur bis zur Jetztzeit bringen. Vor allen
Dingen ſollte es kein Teilnehmer unſerer vorjährigen Sonderfahrt nach
Worms, wobei die Heylſchen Lederwerke beſichtigt wurden, verſäumen,
dieſem Vortrag beizuwohnen, der für alle Kreiſe des Handwerks
außer=
ordentlich viel Belehrendes beingen wird. (Näheres ſiehe Anzeige in
vorliegender Nummer.)
— Letzter Vortrag Dr. Wauer bei Müller u. Rühle. Am
Donners=
tag, den 15. März, ſpriht Dr. Wauer in den Räumen der
Buchhand=
lung Müller u. Rühle über den großen Norweger Knut Hamſun,
den Thomas Mann den größten lebenden und Hermann Heſſe einen
der letzten wirklichen Dichter Europas nennt. Hamſuns Werk iſt nicht
nur das Edelſte, was nordiſches Schrifttum in den letzten Jahrzehnten
hervorgebracht hat, ſondern Gemeingut der ganzen literariſchen und
für dichteriſche Werte empfänglähem Welt. Wie ſehr Hamſun noch auf
der Höhe ſeines Schaffens ſteht, beieiſt ſein kürzlich erſchienener
Ro=
man „Landſtreicher”, der, begeiſterr aufgenommer, zu den
meiſtgeleſen=
ſten Büchern der Gegenwart gehörr. Dr. Wauer wird anſchließend an
ſeinen Vortrag aus Werken des Dihters leſen und damit ſeinen
dies=
jährigen Vortragszyklus bei Müller u. Rühle beenden. — Einige
Einzel=
karten zu dieſem Vortrag ſind daſelbſt noch erhältkich. (Siehe auch das
heutige Inſerat.)
BÜCHERSTUBE ALFRED BODENHEIMER
Dr. Oskar Schürer, Prag, Lichtbilder-Vortrag:
„Pablo Picasso u. d. Probleme der heutigen Malerei‟
Donnerstag, den 15. März, 20.15, im Landesmuseum.
Karten zu M. 1.— in der Bücherstube.
4606
— Kulturfilugemeinde. Man ſchreibt uns: Wie unſere Leſeu ſchon
aus dem Anzeigenteil erfahren haben, ſind die Vorarbeiten zur
Grün=
dung einer Kulturfilmgemeinde beendigt. Die Heſſiſchen Lichtſpiele für
Schule und Volksbildug, deren Leiter, Herr Studienrat Dr. Vetter,
durch jahrelange Erfahrung auf dem Gebiete der
Filmbeſucherorganiſa=
ion am beſten dazu berufen war, den in anderen Städten längſt
ver=
wirklichten Gedanken auch in Darmſtadt in die Tar umzuſetzen, haben
mit der Helia ein Abkommen dahin getroffen, daß den Mitgliedern
nennenswerte Vergünſtigungen geboten werden können. Die Leitung
der Kulturfilmgemeinde ſieht es als ihre Hauptaufgabe an, mur
hoch=
wertige Kultur= und Spielfilme ihren Mitgliedern zugänglich zu machen.
Als ſolche gelten die von der Verliner Zentral=Bildſtelle für
volks=
bildend oder kinſtleriſch hochſtehend gekennzeichneten Filme. Jn dieſen
Tagen werden darauf bezugnehmende Schreiben verſchickt.
Richtung=
gebend war der Grundſatz: Verbilligung des Eintrittspreiſes, größter
Spielraum in der Auswahl der Beſuchszeit und Erfaſſung weiteſter
Kreiſe durch Erhebung eines geringen Mitgliederbeitrages. Wem bis
Ende dieſer Woche noch keine Proſpektſendung zugegangen iſt, wird
ge=
beten, ſeine Anſchrift den Heſſiſchen Lichtſpielen für Schule und Volks=
Dilkung, Rheinſtraße 21, mitzuteilen.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Sonntag, den
11. März, abends 8 Uhr, findet im Vereinshaus „Feierabend”
Stift=
ſtraße 51, ein Familienabend ſtatt. Herr Studienrat Dr.
Vet=
ter hält einen Lichtbildervortrag über „Deutſches Volkstum
in Siebenbürgen‟ Der Poſaunenchor der Stadtgemeinden und der
Sängerchor des Vereins werden den Abend durch muſikaliſche und
ge=
ſangliche Darbietungen verſchönen.
Es wird
geſpatt!
Die Guthaben unſerer Spareinleger beirugen:
rd. 10 000 Mk.
am 1. 1. 1924
1 740 000 Mk.
am 1. 1. 1925
5 225 000 Mk.
am 1. 1. 1926
8405000 Mk.
am 1. 1. 1927
am 1. 1. 1928
12,6 Millionen Mark
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche. Unſere Leſer
ſeien noch einmal auf die heute Sonntag abend, 8 Uhr,
ſtattfin=
dende kirchenmuſikaliſche Abendfeier hingewieſen Fräulein Hedvig
Kaufmann (Alt), Herr Adolf Frey (Violine) und Herr
Stadt=
organiſt W. Borngäſſer, wirken dabei mit. Der Eintritt
iſt frei.
— Orpheum. Der Kartenvertauf für die heutige letzte
Sonn=
tagsaufführung der Metro=Revue (Die Geheimniſſe des
Harems) iſt im Verkehrsbureau von 9—12, Zeitungskiosk von 11—18
Uhr und Kaſſe Orpheum ab 15 Uhr. Numerierte Plätze von 1,50 Mk.
an. Begina der Verſtellung 748 Uhr, Ende vor ½11 Uhr. (Siehe
Anzeige.)
— Der Verein von Freunden der Photographie, der im Herbſt
durch die Veranſtaltung einer photographiſchen Ausſtellung im Gewerbe
muſeum in den Kreiſen der Liebhaber=Photographen ſtarke
Anerken=
nung fand, veranſtaltet demnächſt einen Anfängerkurſus. Die
Teilnahme iſt koſtenlos. Näheres iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich.
— Waldorf=Schule. Die Ausſtellung der Bücher der Waldorf=Schuile
in der Buchhandlung Saeng iſt bis Ende der Woche verlängert.
— Die Kunſt des Kochens. So benennt ſich ein Lehrfihm, den Herr
Dr. Albert Hauff in ſehr klarer und überſichtlicher Weiſe hergeſrellt hat.
Nicht nur alle Hausfrauen, ſondern vor allen Dingen auch die
weib=
liche Jugend, werden es außerordentlich begrüßen, daß dieſer ſchon in
mehreren größeren Städten Deutſchlands vorgeführte Film am Montag,
den 20., und Dienstag, den 27. März, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters gezeigt werden wird. Für die Hausfrauen finden zwei
Vorſtellungen ſtatt, und zwar die erſte am Montag, den 26. März,
näch=
mittags 4 Uhr, die zweite am Dienstag, den D7. März, abends ½8 Uhr.
Auf dieſe Weiſe dürfte allen Hausfrauen die Möglichkeit gegeben ſein,
ſich dieſen lehrreichen Film anzuſchauen. Der Eintrittspreis iſt denkbau
niedrig gehauten und beträgt einheitlich für alle Plätze 50 Pf. Ueber
die Eröffwung des Vorverkaufs erfolgt noch nähere Mitteilung in den
Tageszeitungen. Die Hausfrauen werden gut tun, ſich die genannten
Tage jetzt bereits vorzumerken, damit ſie von anderen Verbindlüchkeiten
frei ſind. Für die weiblich= Jugend findet eine Vorſtellung am Diens
tag nachmittag 4 Uhr ſtatt. Hierßei beträgt der Eintrittspreis 20 Pf.,
ein ſo niedriger Betrag, der es jedem evmöglichen dürfte, den Film
anzuſchauen. Der Film beſteht aus 9 Akten und zeigt während etwa
2 Stunden all die vielen Lebensmittel und deren Zubereitungsarien,
mit welchen eine gute Hausfrau vertraut ſein muß. Keine Hausfrau
und niemand, der es werden will, wird von dannen gehen, ohne 50
der fabelhaften Leiſtung dieſes Films erſtaunt zu ſein und aus ichen A
lernt zu haben= Aber auch für die Männer empfiehlt ſich der Beid
Des Films, damit ſie einen Ueberblick darüber ſich verſehaffen können
welche enorme Wiſſenſchaft die Kunſt des Kochens in ſich burgt und
eiche rieſige Aufgabe eine Hausfrau zu bewältigen hat. Weitere Mit=
Eituugen über dieſen lehrreichen Film folger woch. Man beach
die nachſtwöchige Anzeige in den Tageszeitungen und die Platatanſchläge
Sammlungen von Lebensbeſchreibungen
alter Schulfreunde
ſind ſchon vor einigen Jahren von den Herren Geh. Schulrat Otto und
Oberſchulrat Ritſert für die Konabiturienten ihrer Jahrgänge (Ludwig=
Georg=Gymnaſium) veranſtaltet worden. Nunmehr iſt als Privatdruck
in anſprechendem Gewande ein Bändchen erſchienen „Schulzeit und
Lebensſchickſal. Ein beſinnliches Büichlein. Zur Erinnerung an die 50 Jubelfeier unſerer Reifeprüfung am Ludwig=Georg=Gymnaſium
in Darmſtadt. Ende 1927.‟ Das Büchlein bringt nach einem Zweck und
Bedeutung der Sache darlegenden Vorwort, zwei Gedichten und einer
Einleitung über „allerlei Erinnerungen aus unſerer Schulzeit 1869—
1877” in ſeinem Hauptteil 32 Lebensbeſchreibungen der 1877er
Kon=
abiturienten und 10 Lebensbeſchreibungen von Mitſchüilern der aus der
1869er Sexta hervorgegangenen Stammklaſſe, die zwar das 1877er
Maturitätsexamen nicht mitmachten, aber doch die Verbindung mit der
alten Stammklaſſe ſtets aufrecht hielten. Von dieſen 42 alten
Schul=
freunden hat der Tod ſchon 22 dahingerafft. Die noch Lebenden ſtehen
an der Pforte der Siebzig, wenn ſie dieſe noch nicht erreicht oder
über=
ſchritten haben. Die Lebensbeſchreibungen der Verſtorbenen ſind zum
Teil von Angehörigen verfaßt, der Hauptteil iſt in ſehr dankenswerter
Weiſe von Stadtbibliothekar Noack bearbeitet.
Die Sammlung zeigt zunächſt den Schulbetrieb der 1870er Jahre
im Ludwig=Georg=Gymnaſium und es iſt intereſſant zu ſehen, wie die
früheren Schüler ihn keineswegs einheitlich beurteilen. Die alte
Er=
fahrung, daß die Erinnerung meiſt vergoldet, muß bei manchen
Bei=
trägen beachtet werden. Der damalige Schulbetrieb hatte zweifellos
ſeine großen Schwächen; das lag zum Teil in dem Geiſt der Zeit. Die
Hauptbedeutung des Büichleins liegt übrigens nicht in der Erzählung
alter Schulſpäße, ſondern in dem, was über die ſpäteren
Lebens=
ſchickſale berichtet wird. In dieſer Hinſicht beſchränken ſich manche der
Verfaſſer auf einfachere Darſtellungen, andere gehen mehr in die Tiefe
und laſſen die einzelnen Perſönlichkeiten hervortreten. Freud und Leid
wird da erzählt und düſter hebt ſich in mehreren Fällen der Weltkrieg
ab mit ſeinem in die Familien gebrachten Schmerz. Die einzelnen
Bei=
träge ſind nach Umfang und Art der Darſtellung außerordentlich
ver=
ſchieden, und gerade dieſe Verſchiedenheit macht die Samrmlung beſonders
intereſſant; man lernt die Charaktere kennen. Von den 42 Mitſchülern
bezogen 36 die Umiverſität (1 Chemiker, 3 Forſtleute, 2 Germaniſten,
13. Juriſten, 4 Altphilologen, 2 Mathematiker, 7 Mediziner, 1
Neu=
ſprachler, 1 Phyſiker, 2 evangeliſche Theologen), einer widmete ſich dem
Konſulatsdienſt, einer bezog als Maler die Kunſtakademie, drei widmeten
ſich der Offizierslaufbahn und einer ging in den mittleren Finanzdienſt;
zur Technik iſt keiner der 42 übergegangen. Vier ordentliche
Hochſchul=
profeſſoren und mehrere Beamte in hohen Stellungen gingen aus dieſem
Kreiſe hervor.
Solche Sammlungen haben zunächſt für den Kreis der darin
ge=
ſchilderten Perſönlichkeiten, ihre Angehörigen und Freunde Bedeutung.
Aber es wohnt ihnen auch ein kulturgeſchichtlicher Wert bei. Sie ſind
Bilder der Zeit in dem Sinn wie die Lebensſchickſale einſt
zuſammen=
wandernder Schulfreunde ſich nach ihrer Trennung geſtalten und es iſt
kulturell und pädagogiſch beſonders intereſſant zu beobachten, was den
Einzelnen die Schule, und insbeſſondere das humaniſtiſche Gymnaſium
für ihr Leben geworden iſt. In dieſer Hinſicht ſprechen ſich in der
vor=
liegenden Sammlung die Verfaſſer an mehreren Stellen aus. Als
kulturgeſchichtliche Quellen werden ſolche Sammlungem mit weiterem
Ablauf von Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Es wwäre zu wünſchen, daß die gegebenen Beiſpiele Nachachtung
finden und daß ſich noch weitere Kreiſe von Konabiturienten
entſchlie=
ßen würden, ſolche Sammlungen von Lebensbeſchreibungen zu
veran=
ſtalten. Kein ſchöneres Geſchenk könnte dem Ludwig=Georg=Gymnaſium
bei ſeiner im nächſten Jahre ſtattfindenden 300=jährigen Jubelfeier
dar=
gebracht werden. Die Vorbereitungen für die Herſtellung ſolcher
Büch=
lein erfordern eine gewiſſe Zeit. Dieſe iſt bis zur Jubelfeier noch
vor=
handen. Doch gilt es nicht zu ſäumen, dem erfahrungsgemäß ſtellen
ſich ſolchen Veranſtaltungen leicht gewiſſe Hinderungen in den Weg, die
zu beſeitigen Zeit koſtet. Der Unterzeichnete iſt gerne bereit, über die
Art, wie eine ſolche Sache praktiſch anzufaſſen iſt, welche
Vervielfälti=
gungsart ſich empfiehlt und welche Koſten entſtehem werden, auf Grund
der bei der Zuſammenſtellung des Büchleins der 1877er Konabiturienten
gemachten Erfahrungen Auskunft zu erteilen.
Es iſt nicht beabſichtigt, das 1877er Büchlein in den allgemeinen
Buchhandel zu bringen. Es iſt aber in der Gymnaſialbibliothek, in
der Landesbibliothek und im Staatsarchiv vorhanden. Einige nach
Ver=
teilung der Stücke an die überlebenden Konabiturienten uſw. übrig
ge=
bliebene Exemplare können an Intereſſenten zum Selbſtkoſtenpreis von
5½ Mark abgegeben werden. Ein Exenplar iſt zur Anſicht in der
Buch=
handlung Saeng, Kirchſtraße, ausgelegt.
Geheimrat Welcker.
— Sterbekafſeverein Darmſtadt, gegr. 1888.
Hauptverſamm=
lung. Nach Eröffnung der Sitzung durch den erſten Vorſitzenden
ver=
las der ſtellvertretende Schriftführer Herr Haas den Bericht über die
40. ordentliche und im Anſchluß daran den über die außerordentliche
Hauptverſammlung. Den Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr
erſtattete der erſte Vorſitzende. Er empfahl allen Mitgliedern, durch
Werbung neuer Mitglieder die Zahl von 760 im kommenden Jahre um
ein beträchtliches zu erhöhen. Das Vermögen des Vereins erfuhr im
abgelaufenen Geſchäftsjahr abermals eine Erhöhung um 1632 Mark, ſe
daß nunmehr ein Barvorrat von 8254 Mark vorhanden iſt, der dem
Vorſtand die Möglichkeit gibt, die Sterberenten ſofort bei eintretenden
Todesfalle zur Auszahlung zu bringen. Der Wert der Wertpapiere
aus der Vorkriegszeit konnte den Mitgliedern laut Berechnung der Bank
mitgeteilt werden, und ſind einzelne Stücke darunter, die einen
anſehn=
lichen Betrag an Zinſen abwerfen. Wenn daher die Verhältniſſe ſo
bleiben, kann mit Beſtimmtheit angenommen werde
von Jahr zu Jahr durch Ankauf guter Papiere entſprechend erhöht. Für
den verſtorbenen Rechner Herrn Heinr. Spieß wurde als Rechner Herr
Brück gewählt. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder, die Herren
Haas, Hofmann, Mayer, Naumann, Schardt, Schweinsberger und Wille,
wurden wieder= und die Herren Kaffenberger und Ries neu gewählt.
Als Rechnungsprüfer wurden neu gewählt die Herren Eidemüller, Hauff
und Meiſter. Die von ſeiten des Vorſtandes beantragte
Satzungsände=
rung wurde von der Verſammlung genehmigt, und unterliegt noch der
Beſtätigung durch das Aufſichtsamt für Privatverſicherungen. —
Auf=
nahmen können jederzeit erfolgen bis zum 55. Lebensjahre. Wartezeit
iſt nicht vorgeſehen, ſo daß die Auszahlung des Sterbegeldes nach
er=
folgter Aufnahme ſofort geſchehen kann. Anmeldungen nehmen
ent=
gegen der erſte Vorſitzende, Herr E. Kalkhof, Heidelberger Str. 45,
der Rechner Herr Brück, Lauteſchlägerſtraße ½, und die übrigen
Vor=
ſtandsmitglieder.
— Markusgemeinde. Auf die am Montag, 12. März, abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, ſtattfindende Hauptverſammlung des
Männer= und Frauen=Vereins ſowie der „Hilfe am Grabe” wird unter
Hinweis auf die am 26. Februar in dieſem Blatt erfolgte öffentliche
Ein=
ladung nochmals nachdrücklich hingewieſen. Eine möglichſt zahlreiche
Be=
teiligung der Mitglieder der Vereinigungen iſt dringend erforderlich.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Für den bereits bekannt
gege=
benen Vortragsabend der Schiler der Geſangsausbildungsklaſſen von
Mathilde Weber ſtehen Karten zu 1 Mak einſchließlich Programm im
Sekretariat der Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, zur
Ver=
fügung.
— Bund ehemaliger 8ler. Die kameradſchaftliche Wiederſehensfeier
der ehemaligen 8ler findet, wie ſchon bekanntgegeben, vom 9. bis 1I
Juni 1928 in Frankfurt a. M. ſtatt. Alle Kameraden, die daran teil
iehmen wollen, werden gebeten, ſich bald anzumelden, entweder bei deit
betr. 8ler=Verein ihres Wohnſitzes oder bei dem Hauptausſchuß in
Frankfurt a. M., Kamerad Herm. Frank, Frankfurt a. M., Schieleſtr. 20.
Von dieſen Stellen wird auch bereitwilligſt weitere Auskunft erteilt.
Lokale Veranſialtungen.
Die Okerunier erſcheinenden Rotilzen ſind ansſchließlich als Hinweſſe auf Anzeigen zu beiradten.
in keinem Faſſie irgendwie als Beſprechung oder Krittt.
Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute
Sonntag abend erſtklaſſiges Familienkonzert ſtatt. Niemand verſäume,
dieſes Konzert zu beſuchen.
Kameraden auf.
— Stahlhelm, B. d. F. Wir forder
möglichſt zahlreich den Vortrag von Frau Abg. Lehmann über „Bolſche.
zuiſierung der Sitten” am Montag, 12. März, im Fürſtenſaal, Grafen
ſtraße, zu beſuchen.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Conntag, den 11. März 1928
Nummer 71
Seefiſchgenuß.
1. Eßt Fiſche! Fiſchnahrung iſt geſund. Wer Seefiſch ißt, nützt
ſeiner Geſundheit.
2. Fiſche ſind nahrhaft, ſchmackhaft und geſtatten, die Koſt
abwechs=
lungsreich zu machen; Seefiſche wirken durch geeignete Zugaben
auch anhaltend ſättigend.
3. Seefiſche (Kabeliau, Seelachs, kleiner Schellfiſch, Merlan) ſind
billig. Nehmt etwas mehr im Gewicht vom Seefiſch als vom
Schlachtfleiſch! Siedet Fiſche nicht nur, ſondern hackt und bratet
ſie; eßt Gemüſe, Kartoffelſalat, in Fett gebackene Kartoffeln uſw.
dazu! Auch Fiſchſalat, Fiſchklöße, Fiſchpudding ſind
wohl=
ſchmeckend.
4. Seefiſch iſt zu jeder Zeit empfehlenswert und in keiner
Jahres=
zeit ungeſund.
5. Seefiſche laſſen ſich raſch in der Küche, auch unter primitiven
Verhältniſſen, leicht und ſchnell bereiten. Ein Kochtopf, eine
Bratpfanne genügen. Nur Salz, Zwiebeln, ſonſt Fett und Mehl
ſind zur Bereitung nötig.
6. Seefiſche ſind jetzt geſchuppt, auch in Portionsſtücken (
Quer=
ſcheiben und grätenloſen Längsſtreifen, ſog. Fiſchfilet) zu kaufen
und damit kochtopf= und pfannenfertig.
7. Aus Seefiſchen läßt ſich jedes Gericht herſtellen, das wir aus
Warmblüterfleiſch herzuſtellen gewohnt ſind.
8. Mit Seefiſchen können wir unſeren Fleiſchbedarf, unſeren
Eiweiß=
bedarf, unſeren Nahrungsbedauf durch inländiſche Produktion
weitgehend befriedigen.
9. Seefiſche ſind nicht ſchwer verdaulich; ſie werden wie Fleiſch gut
ausgenutzt, und gerade die fettarmen Seefiſche ſind auch für
Kinder zuträglich.
10. Der Hering, grün, geſalzen, mariniert, gebraten, geräuchert (
Bück=
ling), iſt ein billiges, verhältnismäßig fettreiches, die Koſt
ab=
wechſlungsreich geſtaltendes Nahrungsmittel, das ſich in der Koſt
aller finden ſollte.
p. Verwaltungsgerichtshof. 1. Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch des
Konrad Wagner in Worms, Paulusſtraße 2. Konrad Wagner hat
um Konzeſſion nachgeſucht. Der Oberbürgermeiſter, Polizeiamt und
Kreisamt haben die Bedürfnisfrage verneint, die
Stadtverordnetenver=
ſammlung hat ſie bejaht. Der Oberbürgermeiſter hat auch noch auf die
baulichen Mißſtände hingewieſen. Der Provinzialausſchuß Rheinheſſen
hat am 4. Oktober 1927 die Konzeſſion verſagt, weil auch er nach dem
Akteninhalt ein Bedürfnis nicht für vorliegend erachtete. Früher iſt
wohl in den Räumlichkeiten Wirtſchaft betrieben worden, aber ſeit 10
Jahren iſt dies nicht mehr der Fall geweſen. Auch in der Nachbarſchaft
ſind genügend Wirtſchaften vorhanden; auch iſt beabſichtigt, die
Her=
berge zur Heimat wieder ins Leben treten zu laſſen, auch eine ſtädtiſche
Herberge für Wanderer iſt vorhanden. Der Wirteverein hat die
Be=
dürfnisfrage verneint, da der Verkehr allgemein nachgelaſſen hat.
Wag=
ner will beſonders Uebernachtungsgelegenheit für Minderbemittelte
ſchaffen, die ihm von ſeiten der Gewerkſchaften zugewieſen werden. Die
Stadt Worms hat im Anſchluß an das Altersheim eine Herbergſtätte
als ſoziale Fürſorgemaßnahme geſchaffen; deren Verwalter verneint ein
Bedürfnis ebenfalls. Der Berufungskläger Wager hat eine große Zahl
von Zeugen aufgeboten, um ein Bedürfnis nachzuweiſen. Das Urteil
verwirft die Berufung des Geſuchſtellers. — 2. Vorentſcheidung gegen
den Lehrer Walter in Stadecken. Gegen den Lehrer Walter iſt
Anzeige erhoben worden, weil er den Schüler Hans Schott mit einem
dicken Rohrſtock derart geſchlagen habe, daß er das Bett aufſuchen und
ärztliche Hilfe habe in Anſpruch nehmen müſſen. Der Lehrer ſchildert
den Schüler als faul, und will ihn geſchlagen haben, weil er gelogen
habe. Die Schläge hätten nur das Geſäß getroffen. Ein Ueberſchreiten
des Züchtigungsrechts beſtreitet der Lehrer. Aus der Beweisaufnahme
geht hervor, daß der Schüler nach Ausſage der Mitſchüler damals auch
von ſeinem Vater Schläge bekommen haben ſoll. Der Vertreter des
Staatsintereſſes verneint eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts.
In dieſem Sinne erkennt auch der Gerichtshof.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationale Volkspartei Ortsgruppe
Darmſtadt. Am Montag, den 12 März, abends 7,30 Uhr,
veran=
ſtaltet der Frauenausſchuß der Ortsgruppe im „Fürſtenſaal” bei Chriſt,
Grafenſtraße, einen Deutſchen Abend. Nach muſikaliſchen und
deklama=
toriſchen Vorträgen wird Frau Studienrat Annagrete Lehmann=Berlin,
Mitglied des Preußiſchen Landtags, eine der beſten deutſchnationalen
Rednerinen, über „Bolſchewiſierung von Sitte und Sittlichkeit”
ſpre=
chen, alſo ein fehr brennendes Thema behandeln. Wir rechnen auf das
Erſcheinen aller Mitglieder und Freunde der Partei. Auch die
vater=
ländiſchen Verbände fordern wir zur Teilnahme herzlichſt auf.
Ein=
trittspreis 50 Pf. Karten ſind Montag vormittag in der Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtr. 47 pt., und abends ab 7 Uhr am Saaleingang zu haben.
— Frauengruppe der D. V. P. Am Mittwoch, 14. März,
abends 7.30 Uhr (pünktlich), bei Sitte, Karlſtraße, hält Herr Pfarrer
Mangold in der Frauengruppe einen Vertrag über „Moderne
Wohl=
fahrtspflege‟. Die Parteifreundinnen und =freunde ſind herzlichſt zu
dieſem Vortrag eingeladen. Es ſchließt ſich nach einer Teepauſe ein
geſelliges Zuſammenſein an, bei dem muſikaliſche Darbietungen die
Teilnehmer erfrenen werden.
— Deutſche Demokratiſche Partei, Ortsgruppe
Darmſtadt. In der wiſſenſchaftlichen
Arbeits=
gemeinſchaft, die am Montag, den 12. März, abends 8½ Uhr
pünktlich, im Parteilokal, Eſchollbrücker Straße 5, zuſammenkommt, wird
Herr Studienrar Peter Engel aus Worms, der ſich längere Zeit in
Ita=
kien zum Studium des Fascismus aufgehalten hat, das durch Muſſolinis
Verhalten gegenüber dem Deutſchtum in Südtirol aktuell gewordene
Thema des Fascismus behandeln.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Ränfiler oder tün ſtieriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſichenden
Umähnn=
geſchieht, dehält ſich die Redafton ihr Urteil voi
— Saal der Loge Sandſtraße. Maria Moſer=Schilling, die
ihre Studien bei Theodor Heiſer beendigte, ſingt am Montag, den
12. März, Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Hugo Wolf.
Der Abend dürfte in künſtleriſcher Hinſicht beſonders vielverſprechend
ſein, da ſelten gehörte Geſänge aus Tiefs Magelone von Brahms
und eine Ausleſe Wolfſcher Lieder zu Gehör kommen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentiſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redathen leilnerlei Ver.
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volſem Umfangt
der Einſender verantworiſich.) — Einſendungen, die nicht verwenbet werden, können nicht
zuräckgeſandt, die Ableßnung nicht begründet werden.
Um die Diagonalwege durch den „Alten Palais=
Garten”
In dankenswerter Weiſe hat, nun Herr Bürgermeiſter Buxbaum
den Plan über die zukünftige Geſtalten des „Alten Palaisgauten”
ver=
öffentlicht und ſomit den Intereſſenten Gelegenheit gegeben, dazu
Stel=
lung zu nehmen. Man kann wohl ſagen, daß die Löſung in vielen
Teilen durchaus begrüßenswert iſt, wenn man anch ſchließlich noch
geteilter Meinung darüber ſein kann, ob es nicht ſchöner geweſen wäre,
doch die Mauer ganz fallen zu laſſen.
Der Vorſchlag jedoch, die mehrfach gewünſchten Diagonalwege nicht
anzulegen, erfcheint nicht glücklich. Wenn zur Begründung der
Mathil=
denplatz als abſchreckendes Beiſpiel angeführt wird, ſo kann man dazu
nur ſagen, daß die Verkehrsverhältniſſe dort doch ſo weſentlich anders
ſind, als daß man dieſen Platz als Vergleich anführen könnte. Der
Ver=
kehrsſtrom am Mathildenplatz iſt in der Hauptſache nord=ſüdlich und
umgekehrt prientiert, während er am halten Palaisgarken” mindeſtens
in gleicher Weiſe oſt=weftlich fließt. Gerade wenn man die
begrüßens=
werte Abſicht hegt, die im Zentrum der Stadt brachliegenden Straßen
Es iſt nicht einzufehen, warum man auf dieſe Möglichkeit verzichten
will, obwohl durch begrüßenswert breite Anlage des Innenplatzes nur
ein kurzer Verbindungsweg nach den Ecken notwendig wird. Man
könnte m. E. dieſe Verbindungswege um die vorgeſehenen Kioske
her=
umführen. Es bliebe auch zu überlegen, ob man die Seite nach der
Eliſabethenſtraße nicht beſſer in der Mitte — zu der vorgeſehenen
Ver=
breiterung — durch eine halbkreisförmige Einbuchtung noch etwas
ſtäu=
ker verbreitert.
R. Graßmann.
Briefkaſien.
A. T. in S. § 33a des neuen Geſetzes ſagt: „Wird durch Teilung
einer unbenutzten Wohnung von 5 oder mehr Räumen eine neue
räumlich und wirtſchaftlich ſelbſtändige Wohnung gewonnen, ſo finden
auf die neue Wohnung die Veſtimmungen über Mieterſchutz keine
An=
wendung. Das Gleiche gilt, wenn im Einverſtändnis mit dem
Mieter durch Teilung einer benutzten Wohnung der gleichen Größe
eine neue räumlich und wirtſchaftlich ſelbſtändige Wohnung hergeſtellt
wird. Als neue Wohnung gilt der Teil der bisherigen Wohnung, in
dem eine Küche nicht vorhanden war. — Von einer Mietzinserhöhung
über 129 Prozent knnn im allgemeinen keine Rede
Halsentzündunger
und Erkältungen
4rar
14110
A-
Aultaont
PASTILLEN
ERMäULM IM APOTHEKEN U. DRoGeRien.
— 10 HeM— Aerkdind
Wer dewrmi
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 11. März. 8.30: Morgenfeier. Wartburgverein.
11: Saalbau: Akademiſche Feier des Franff. Liederkranzes und
Mo
Feſtrede. O 12: Elternſtunde. Dr. Polag: Onkel Doktor erzählt.
O 12.30: Orgel=Konzert. Org.: Gelbart. O 14: Aus dem deutſchen
Märchenborn: Irma Dresdner lieſt aus eig. Schriften. 15.15:
München: Fußballſpiel in der Süddeutſchen Meiſterſchaftsrunde.
Bayern=München gegen Eintracht=Frankfurt. S 17: Funkorch. O 18:
Geheimrat Frobenius: Technik als reines Ziviliſationsproduit.
O 18.30: Prof. Deſſauer: Technik als FortſeJung der Schöpfung.
O 19: Stunde des Rhein=Mainiſchen Verb. für Volksbildung. Vortr.
Univ.=Prof. Dr. Eibl, Wien. o 20.30: Kammermuſik. Kompoſit.
von Beethoven. Ausf.: Dr. Rottenberg (Flügel), Licco Amar
(Violine), Frank (Violoncello). O 21.30: Belgiſcher Abend. Gretry:
Ouv. Zemire und Azor. — Szene aus dem Spiel von Lanzelot
und der ſchönen Sanderein. — Franck: Paſtorale E=dur. — Aus
der Hochzeitsreiſe” von de Coſter. — Lieder von Benoit und Vreuls.
— Maeterlinck: Aus dem Leben der Bienen. — Jongen:
Streich=
quartett C=moll. — Verhaeren: Die Fabriken. An meine Augen.
— Block: Aus dem Ballett Milenka. Muſ. Leit. und Orgel:
Kapellm. Merten. Mitw.: Gertrude Weinſchenk (Alt), Cäcilie Lvopzky
und A. Engels (Rezit.), Funkorch. — Anſchl.: Sport. — Tanzmuſik
der Kapelle Pinkus=Langer.
Stuttgart.
Sonntag. 11. Mürz. 11: Muſikaliſche Morgenfeier. Ausf.:
Konzertm. Höhler (Viola d'amour), Kammermuſ. Höhler (Viola
da gamba), Haagen (Cembalo). Stamitz: Sonate. — Caix
d’Her=
velois: Suite D=dur. — Cembaloſolo. — Teleinann: Largo und
Allegretto G=dur. — Mayer: Slawiſcher Tanz. O 12: Schloßplatz
Stuttgart: Promenadekonzert. 18. Reiterregiment. Leit.: Muſikm.
Rath. 13.15: Schallplatten. o 15: Dr. Korallus, Königsberg:
Amerikaniſche Rieſenvermögen: Vanderbiit. 15.30: Der
Funf=
heinzelmann erzählt in Stuttgart. O 16: Nur am Rhein, da möcht
ich leben. Eine heitere Dampferfahrt von Mainz nach St. Goar, von
C. Struve. Mitw.: Ingeb. Bernsdorff, Maria Fiechtl, Käte Mann,
Thea Struve=Jöhnsſen, Hanus, Ott, Höger, Thyſſen. Struve,
Maurer, Hofele, Blasorch. o 18.15: Kapitän Schneider: Ueber
Raubtierdreſſuren. 18.45: L. Finckh lieſt aus eig. Schriften.
O 2: Markuskirche, Stuttgart: Bruckner=Abend, veranſt. vom
Württ. Brucknerbund. Ausf.: Prof. Dr. Keller (Orgel) Haas’ſcher
a=cappella=Chor. O 21.30: Frankfurt a. M.: Belgiſcher Abend.
Leit. und Orgel: Kapellm. Merten. Mitw.: Gertrude Weinſchenk
(Alt), Cäcilie Lvovsky und A. Engels (Rezit.). Rundfunk=Streichquart.
Funkorch, Gretry: Ouv. Zemire und Azor. — Szene aus dem
Spiel von Lanzelot und der ſchönen Sanderein. — Franck: Paſtorale
E=dur. — Aus dem Roman „Die Hochzeitsreiſe” von de Coſter.
— Lieder von Benoit und Vreuls. — Aus Maeterlincks „Leben
der Bienen” — Jongen: Aus dem Streichqu. C=moll. — Zwei
Gedichte von Verhaeren. — Block: Aus dem Ballett Milenka.
O 22.40: Nachrichten.
Berlin.
Sonntag, 11. März. 9: Morgenfeier. St. Michaelkirchenchor.
Dir.: Muſitdir. Dr. Kre
Matinee. Gr. Schauſpielhaus. Dir.: Guttmann. Mitw.: Rita Georg
(Sopran), M. Hanſen (Tenor). Nicolai: Ouv. Die luſtigen Weiber
von Windſor. — Strauß: Geſchichten aus dem Wiener Wald.
— Süß durchtanzte fünf Minuten. — Mein Kind, es iſt ſchon lange
her. — Lehar: Fant. luſtige Witwe. — Kollo: Jetzt gehts der
Delln gut. — Granichſtaedten: Wenn du von mir nichts wiſſen
willſt, aus Evelyne. — Blech: Walzer=Intermezzo aus Strohwitwe.
O 14: Einheitskurzſchrift. 14.30: Für den Landwirt. Mitteilungen
und praktiſche Winke. 14.55: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Gerlach:
Der Stalldünger und ſeine Behandlung, 15.30: Funkheinzelmanns
Großſtadtmärchen. O 16: Dr. Olga Stieglitz: Das Tier in der
Literatur. 16.30: Dominator=Orch. Wenneis. Roſſini: Ouv.
Wilhelm Tell. — Andrien: Feſt der Renaiſance. — Schubert:
Scherzo B=dur. — Profes: Sphinx. — Micheli: Gondellied.
— Thomas: Ouv. Raymond. — Kurſch: Legende. — Fresco:
Minneſold. — Gomberto: Was dein Mund verſchweigt, das ſagt
dem Auge. — Blon: Unter der Friedensſonne. O 19: Dr. Feder:
Wie ein Leitartiiel entſteht. 19.30: L. Brieger: Ein Fürſt
der Maler. Zum 200. Geburtstag von Anton Raffael Mengs.
O 20: Dr. Tichauer: Syſtem der Kolonialmandate. O 20.30:
Bel
flämiſche Geſänge. — Coſter: Blanka, Clara und Candilla. — Tinel:
Benediktus und Agnus dei aus der fünfſtimmigen Wkeſſe Zu Ehren
der Jungfrau Maria von Lourdes. — Gilſon: Matroſenlieder und
Tänze aus der ſinf. Dichtung La Mer. — Verhaeren: Das Wort.
Flandern. Die Arbeit. — Maeterlink: Dreißig Jahre. Drei kleine
Mädchenherzen. — Lekeu: Fant. Deur Airs Populaires Angevins.
— Frank: Der wilde Jäger. — Anſchl.: Nachrichten. O 22.30:
Tanzmuſik Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Sonntag, 11. März. 9: Berlin: Morgenfeier.
O 11.30: Funk=Matinee. Gr. Schauſpielhaus. Mitw.: Rita Georg
(Sopran), M. Hanſen (Tenor), Gr. Orch. der Ufa=Sinfoniker.
14: Jens Lützen: Winke für Liebhaberphotographen. O 14.30:
Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt. o 14.55:
Reg.=Rat Prof. Dr. Gerlach: Der Stalldünger und ſeine
Be=
handlung. 16: Dr. Olga Stieglitz: Das Tier in der Literatur.
16.30: Berlin: Dominator=Orch. Wenneis. o 18: Prof. Dr.
Frobenius: Technik als reines Ziviliſationsproduft. o 18.30: Prof.
Dr. Deſſauer: Technik als Fortſetzung der Schöpfüng. o 19: M.
Oehler:
der Völkerbundspolitik. Syſtem der Kolonialmandate. 20.30:
Belgiſcher Abend. Dir.: Selmar Meyrowitz. Werke von Blodkx,
Tinel, Gilſon, Lekeu, Frank, Berliner Funkorch. und Funkchor.
D 22: Preſſenachr. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
HMshlffsiiit
4‟
We
77
Tageskalender für Sonntag, den 11. März 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 17½ Uhr, Ende
22 Uhr, H9 (Bühnenvolksbund): „Siegfried" Kleines Haus,
Anfang 16 Uhr: Lubitſch=Film „So iſt Paris” Anfang 19½ Uhr,
Ende gegen 22 Uhr, Zuſatzmiete II (10): „Coeur Bube‟.
Orpheum, abends 20 Uhr: Metro=Revue „Die Geheimniſſe des
Harems” — Konzerte: Schloßkaffee, Weinh s Maxim,
Bocks=
haut, Hottes (Schloßgaſſe), Kaffee Rheingold, Rheingauer Weinſtube,
Reichshof, Kaffeehaus Bleichſtr. 43, Spaniſche Bodega, Waldſchlößchen,
Reſt. z. Rhönring, Frankfurter Hof, Bismarckeck, Zur Kanone,
Apoſtelhof, Neckartor, Stadt Nürnberg, Alte Poſt. Darmſtädter
Hof, Ludwigshöhe, Rummelbräu, Hotel Prinz Heinrich, Prinz Carl,
Kaffee Jöſt; Schweizerhaus, Eberſtadt. — Orgelkonzert
vor=
mittags 11½ Uhr, Helia. — Saalſportfeſt nachm. 15 Uhr, in
der Turnhalle am Woogsplatz. — Konzert des Orthſchen
Männerchors, nachm. 16 Uhr, im Städt. Saalbau, —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele
Helia.
Verſteigerungskalender für Montag, den 12. März 1928.
Holzberſteigerung, von vormittags 9 Uhr ab, in der Turnhalle
am Woogsplatz. — Holzverſteigerung, vorm. 9½ Uhr, in
der Barthſchen Gaſtwirtſchaft zu Roßdorf. — Stammholzver,
ſteigerung aus dem Stadtwald Pfungſtadt;
Zuſammenkunft=
vorm. 9½ Uhr, am Bahnwärterhäuschen am Malcher Weg.
Stamm’olzverſteigerung aus den Gemeindewaldungen
Gadernheim, in der Wirtſchaft Peter Vetter, Gadernheim,
nachmit=
tags 2 Uhr.
Aus Heſſen.
Siarkenburg.
J. Griesheim, 10. März. Am Sonntag, 11. d. M., abends 8 Uhr.
findet im Feſtſaal „Zum grünen Laub” hier ein Theaterabend
des Evangeliſchen Kirchenchors unter Mitwirkung des Poſaunenchorz
ſtatt. Zur Aufführung gelangt: „Der Schmied von Ruhla” (Landgraf
Ludwig werde hart!). — Die Lehrer Gg. Hopp zu Nieder=Kinzig (Kreis
Erbach) und Karl Vogel zu Schwabenrod (Kreis Alsfeld) wurden
zu Lehrern an der hieſigen Volksſchule ernannt.
Aa. Pfungſtadt, 10. März. Wanderung. Der Turnverein
unternimmt am Sonntag, 11. d. M., ſeine dritte Wanderung in dieſem
Jahre. Dieſe geht nach der Bergſtraße (Auerbacher Schloß, Melibokus)
und dem Felsberg. — Die Stadtkaſſe Pfungſtadt weiſt darauf hin,
daß das 6. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlage
ein=
ſchließlich Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1927 bei
Mei=
dung der Mahnung bis zum 25. März entrichtet ſein muß. —
Thea=
terabend. Der Geſangverein „Liederkranz” hält am Samstag und
Sonntag, den 17. und 18. März, einen Theaterabend ab, bei dem der
bekannte Schwank „Die ſpaniſche Fliege” von F. Arnold und
E. Bach zur Aufführung gelangt. — Auch die hieſige Bürgermeiſterei
weiſt auf die Polizeiverordnung zum Schutze der Vogelwelt hin.
nach der das Beſchneiden ven Hecken und Buſchwerk bis zum 1. Oktober
verboten und jede Zuwiderhandlung ſtrafbar iſt.
Au. Eſchollbrücken, 10. März. Der Storchiſtwieder da. Daß
ſeit Jahren hier niſtende Storchenpaar iſt auf ſeinem luftigen Sinze
am Rathaus wieder eingetroffen.
— Eberſtadt, 9. April. Im „Bergſträßer Hof” fand die
Haupt=
verſammlung des hieſigen Obſt= und
Gartenbauver=
eins ſtatt, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Bei Erledigung des
üblichen geſchäftlichen Teiles erfolgte die Erſatzwahl für zwei verſtorbene
Vorſtandsmitglieder. Die Wahl fiel unter Zuſtimmung ſämtlicher
Mit=
glieder auf die Herren Oberleutnant Krauth und Georg Rückert.
Durch Gratisverloſung einer größeren Anzahl junger Obſtbäume ſuchte
der Verein auch in dieſem Jahre wieder das Intereſſe für die
Pfirſich=
zucht in hieſiger Gemeinde anzuregen, da ſich die Verhältniſſe hierfür
im hieſigen leichten Sandboden beſonders eignen. Im Anſchluß hierau
hielt der Vorſitzende, Herr Lehrer Pörtner, einen Vortrag über
Anpflanzen und Beſchneiden junger Pfirſichbäume im erſten Jahre der
Pflanzung. Die ſich anſchließende lebhafte Ausſprache über dieſen
Gegenſtand bewies das große Intereſſe, das man dieſem Zweig der
Obſtbaumzucht in Eberſtadt entgegenbringt. Zum Schluſſe kamen noch
Fragen bezüglich Umpfropfen, Düngung und Auslichten der Obſtbäume
zur Sprache. Die nächſte Verſammlung findet Ende März ſtatt.
F. Eberſtadt, 10. März. Verloſung des
Ortsbürger=
holzes. Die Verloſung des Ortsbürgerholzes findet am Dienstag
und Mittwoch, den 13. und 14. März, im Rathausſaal ſtatt. Am
Diens=
tag ziehen alle Losholzempfänger, deren Namen mit den Buchſtaben
A.—K., am Mittwoch alle diejenigen, deren Namen mit den Buchſtaben
L.—Z. beginnen. Zur Ziehung berechtigt ſind nur
Haushaltungsvor=
ſtände und erwachſene Angehörige. Die Ausgabe der Losholzſcheine
(Abfuhrſcheine) erfolgt am Freitag, den 16. März, und Samstag, den
17. März. Bei der Ausgabe der Scheine iſt der Holzhauerlohn (für
jedes Los 15,40 Mk.) zu entrichten. — Aufklärungsvortrag.
Am Montag, den 12. März, vormittags 11 Uhr, findet in der
Georg=
ſchule für die zur Entlaſſung kommenden Fortbildungsſchüler ein
Auſ=
klärungsvortrag des Amtsarztes Dr. Schlapp ſtatt. — Röthig=
Konzert. Das Röthig=Quartett aus Leipzig wird am 25. März in
der hieſigen ev. Kinche ein Kirchenkonzert geben.
— Seeheim, 9. März. Nach dem Singen des Turnerliedes „Turner,
auf zum Streite”, wurde die am Samstag abgehaltene
Jahres=
hauptverſammlung des Turnvereins Seeheim, welche eine ſehr
zahlreiche Beteiligung aufwies, von dem erſten Sprecher eröffnet. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gedachte man des verſtorbenen
Vereins=
mitgliedes Theodor Eichler und unſeres verdienten Turnerführers
Ober=
ſtudienrat Max Schwarze. Die Verſammlung ehrte die Toten durch
Erheben von den Sitzen. Nach Verles der ſehr gut ausgearbeiteten
Berichte, der einzelnen Fachwarte und des Jahresberichts des erſten
Sprechers ging man zur Vorſtandswahl über, nachdem dem Rechner für
ſeine Mühewaltung Entlaſtung erteilt worden war. Anſtelle der
ſeit=
herigen beiden Sprecher Turner Georg Schmidt jun. und Turner Georg
Schmidt ſen., die ihr Amt infolge Arbeitsüberhäufung einerſeits und
vorgerückten Alters wegen andererſeits niederlegten, wurden unſere
bei=
den langjährigen Vorſtandsmitglieder, Turner Georg Kammler
zum erſten und Turner Auguſt Anders zum zweiten Sprecher
ein=
ſtimmig gewählt. Bei den übrigen ſeitherigen Vorſtandsmitgliedern
fand eine kleine Umgruppierung ſtatt, ſo daß ſich der Vorſtand nunmehr
wie folgt zuſammenſetzt: Rechner Georg Schäfer ſen., 1. Schriftführer
Heinrich Merz, 2. Schriftführer Georg Liſt, 1. Turnwart Georg
Schäfer I, 2. Turnwart Georg Schäfer II, 3. Turnwart und
Spielwart Georg Hartmann. Als Zeugwart (neu) gewählt wurde
Turner Paul Lang. Adam Daum, Adam Steiner, Chriſtian
Schäfer, Georg Schmidt jr. und Auguſt Dornbach wurden als
Beiſitzer gewählt. Bevor man mit der Beratung weiterfuhr, wurden
noch die Rechnungsprüfer für 1928 beſtimmt, und der ſeitherige zweite
Sprecher Turner Georg Schmidt ſen. wurde in Anbetracht ſeiner
langjährigen Mitgliedſchaft im Verein und ſeiner Verdienſte um unſere
deutſche Turnfache zum Ehrenmitglied ernannt. Ein allgemeiner
Rück=
blick auf das letzte Jahr, über den inneren Betrieb unſeres Vereins,
er=
gab, daß ein ſtarkes Aufblühen des Turnbetriebes und der
Spielabtei=
lung zu verzeichnen iſt, was ein gutes Zeichen dafür ſein dürfte, daß
Vorſtand und aktive Turnerſchaft Hand in Hand für unſere gute Sache
arbeiten. Der erſte Sprecher gab hieran anſchließend Aufklärungen
über das vom 21.—30. Juli in Köln ſtattfindende Deutſche Turnfeſt und
bittet Intereſſenten, die ſich an demſelben zu beteiligen wünſchen, um
ihre Anmeldung bis zum 15. April I. Js. Unter Punkt „Verſchiedenes”
wird mitgeteilt, daß am 11. März ein Auswahl=Mannſchafts
ſpiel und am 18. März der diesjährige Frühjahrswaldlauf
in Seeheim ſtartfinden. Der Beſuch beider Veranſtaltungen wird nicht
allein den Turnern, ſondern allen Freunden und Gönnein unſer
Deutſchen Turnſache angelegentlichſt empfohlen. Durch die Errichtun
der Turnhütte und einiger ſonſtiger notwendigeren Anſchaffungen i
unſere Kaſſe derart in Anſpruch genommen worden, daß wir mit
Ge=
nehmigung der Hauptverſammlung im Laufe des Sommers einen
frei=
willigen Sonderbeitrag erheben müſſen. Ferner bittet der
Verſamm=
lungsleiter, für die innere Ausſtattung der Turnhüitte entbehrlich
ge=
wordene Gegenſtände dem Verein überlaſſen zu wollen, für die ſchon
heute im voraus herzlichſt gedankt wird. Wie alljährlich findet am
Himmelfahrttag unſer Vereinsausflug ſtatt, diesmal nach Felsberg,
Balkhauſen. Als Führer wurden beſtimmt die Turner Adam Walther
und Karl Wilking. — Hiermit war die Tagesordnung erſchöpft, und
ſchloß der erſte Sprecher unter den üblichen Dankesworten die
Ver=
ſammlung, indem er die Geſchicke des Vereins in die Hände des
nei=
gewählten erſten Sprechers legte, mit einem „Gut Heil” auf den
Ver=
ein und unſere Deutſche Turnſache, worauf der neugewählte 1. Sprecher
unter Dankesworten an die ſcheidenden Sprecher, hauptſächlich den
Turner Georg Schmidt jun., für ſeine in ſchwerer Zeit geleiſteten
Dienſte herzlichſte Anerkennung ausſprach mit der Verſicherung, daß
auch er bemüht ſein werde, das Vereinsſchiff nur zum Beſten des
Ver=
ins zu lenken und zu ſteuern. Zum Schluſſe ſang der faſt vollzählig
erſchienene befreundete Männergeſangverein zwei Chöre, die dem
Mz.
Abend einen würdigen Abſchluß gaben.
(f. Ober=Ramſtadt, 10. März. Nutzholzverſteigerung. Die
nächſte Nutzholzverſteigerung im Gemeindewald findet am Freitag, den
16. März, vormittags 9.30 Uhr beginnend, im Forſtort Hainböhl ſtatt.
Zum Ausgebot kommen 171 Eſchen=, Kiefern=, Lärchen= und
Fichten=
ſtämme (unter letzteren 12 Schnittholzſtämme). Zuſammenkunft auf
der Provinzialſtraße Nieder=Modau—Frankenhauſen. (Näheres ſiehe
Anzeige in der Sonntags=Nr. des D. T.)
Bk. Groß=Zimmern, 10. März. Der Männergeſangverein
Groß=Zimmern begeht am 2., 3. und 4. Juni ds. Js. ſeine Fahnenweihe,
die mit einem größeren Sängerfeſte verbunden iſt. Zur Verherrlichung
des Feſtes haben bereits mehrere bedeutende Vereine ihre Zuſage
gegeben.
— Groß=Bieberan. 9. März. Die Bezirksſparkaſſe Groß=Bieberau
katte am 31. Dezember 1927 zur Förderung des Wohnungsbaues 82
Dar=
lehen im Geſamtbetrage von 177 000.— RMk. gegeben.
r. Babenhauſen, 9. März. Seine ordentliche Generalver;
ſammlung hielt der Ortsgewerbeverein am Dienstag abend im
Gaſt=
haus zum Löwen ab. Der Vorſitzende erſtattete den Jahresbericht. Am
Schluſſe des Jahres 1927 betrug der Mitgliederſtand 73. Das Andenken
von 4 verſtorbenen Mitgliedern wurde in der üblichen Weiſe geehrt.
Nach Vorleſung und Genehmigung der Protokolle und Rechnungen des
hergangenen Jahres wurden dem Schriftführer und dem Rechner
Enk=
laſtung erteilt. Die ausſ heidenden Vorſtandsmitglieder Schmiedemeiſter
Heinrich J. Göhrig und Nalermeiſter Fr. H. Richter wurden wiede‟
und Inſtallationsmeiſter Carl Roſe jr. neu in den Vorſtand gewahll=
Auf 3 Mk. wurde der Jahresbeitrag feſtgeſetzt. Nach der Wahl zu
Handwerkskammer ſetzte eine lebhafte Ausſprache über gewerbliche und
kommnunale Angelegenheiten ein „Erſt nach Mitternacht ſchloß der
Vorſitzende, Herr Buchdruckereibeſitzer Gg. Krapp, die ſehr anregend
nd harmoniſch verlaufene Verſammlung.
dmnmer 741
Sonntag, den 11. März 1928
Seite 7
Meichelsheim i. Ddw., 10. März. Zu dem Bericht vom 5. d. M.
(WL6 des Tagbl.) betr. Volkstrauertag, in dem die wohltuende
Ein=
münſtett ſämtlicher Ortsvereine ohne Ausnahme und der Bewohner
beiri Gefallenen=Gedenkfeier rühmend hervorgehoben wurde, ſei der
Vryſiſdigkeit halber noch nachgetragen, daß ſich der hieſige
Militär=
unnſſokeranenverein die Anregung und Vorbereitung zu der
gemein=
ſamm iFeier als Verdienſt zuſchreiben darf. Um dieſer leider hier ſonſt
nintgo, oft in die Erſcheinung tretenden Geſchloſſenheit willen
wuw on einer Aufführung ſämtlicher Vereine, die ſich an der Feier
belwen abgeſehen. Doch mag noch hervorgehoben werden, daß außer
de lſi ilitär= und Veteranenverein nebſt anderen hieſigen Vereinen
au a0ie ſämtlichen Militärvereine des Kirchſpiels, nämlich von
Gum=
ponAserfurth, Ober= und Unter=Oſtern, Erzbach und Rohrbach
ge=
ſahei— mit ihren Fahnen und Abzeichen an dem
Vormittagsgottes=
däſe seilnahmen. In dieſem ſang die „Sängervereinigung” das Lied
„GEr, wohl, mein Kamerad!" Zu dem in Verhinderung des erſten
Whzunden des Militär= und Veteranenvereins von deſſen
Stellvertre=
te hm! Namen und Auftrag aller Vereine am Denkmal niedergelegten
Giy Thatte jeder derſelben ſein Scherflein beigetragen.
I.FReichelsheim i. O., 9. März. Wieſenpflege. Der
Wieſen=
vllno hat bei ſeinem im Februar vorgenommenen Wieſenrundgang
fdAtllt, daß die Pächter des Wieſengebiets „Kirchwieſe” ihre Loſe
der=
a) enmachläſſigt haben, daß die Gefahr der Verſumpfung beſteht.
Des=
hlmweiſt die Bürgermeiſterei dieſe Wieſenpächter darauf hin, daß ſie
b’hul der demnächſt abgelaufenen Friſt für Vertiefung und
Verbreite=
r’ſy bes Hauptgrabens auf 60 Zentimeter und der Seitengräben auf
Bwenttimeter zu ſorgen haben, wenn ſie ſich nicht der Beſtrafung
aus=
ſ4w wollen. Auch durch eine Düngung mit Kalk und Kompoſt ſollen
ſ5 ſert drohenden Verſumpfung vorbeugen. Daß eine gute Wieſenpflege
Abitarbedingung für eine gute und reichliche Ernte iſt, ſcheinen demnach
dßerreffenden Pächter noch nicht zu wiſſen.
Rai Breitenbach, 9. März. Die Bautätigkeit ſetzt jetzt
1fuſſuärz wieder ein. Es ſollen im Laufe des Sommers 2 neue Häuſer
Scheunen neu errichtet werden — Das
Holzſchneide=
w=Beſitzer Tilly u. Wießmann, iſt auch wieder dem Betrieb über=
Ayn. Hier wird in der Hauptſache Bauholz angefahren und ge=
Matnen.
* Erbach, 9. März. In der „Vereinigung für Kunſt und
Wiſſen=
ſa” hielt am vergangenen Freitag Herr Profeſſor Dr. Soeder aus
1R= einen Vortrag über „Haus und Menſch der Gegenwart‟. Der
Rum erläuterte das Problem des heutigen Wohnhauſes, das der
/ushaltung des heutigen Menſchen entſprechen müſſe, und beſprach
iehend die Umwälzung, die auf dem Gebiet des Wohnungsbaues ſich
her letzten Jahren vollzogen hat. Er zeigte an einer Reihe von
Bei=
teis, wie der jeweilige Raumbedarf durch zweckentſprechende
Grund=
hipkeilung, bei der die Raumteilung und Raumvereinigung durch
ver=
nubhy=are Wände eine bedeutſame Rolle ſpielen, in beſter Weiſe und bei
wylter Grundrißform ſich bereitſtellen laſſe und wie auf die richtige
Wunund Größe der Fenſter ein beſonderer Wert zu legen ſei, wodurch
9Bedeutung der Räume auch nach außen hin in Erſcheinung trete.
F WProfeſſor Dr. Soeder belegte ſeine Ausführungen durch eine Reihe
aueichneter Lichtbilder die teils eigene Bauten aus Kaſſel, teils
Amn der Stuttgarter Ausſtellung des vergangenen Jahres
wieder=
ger — Die trefflichen Ausführungen ernteten großen Beifall.
Hetzbach i. Odw., 10. März. Auf die wiederholten Eingaben der
Tgrermeiſterei mit Unterſtützung der intereſſierenden Verkehrsvereine
n. an die Reichsbahndirektion Mainz, betreffenb Verbeſſerung des
querkehrs im hinteren Odenwald, hat uns dieſe Behörde nun
mit=
rik, daß ab 15. Mai täglich der ſeither in Erbach um 9.51 Uhr
umende Perſonenzug Nr. 713 bis Eberbach durchgeführt wird. Ferner
Xghrt täglich der im Vorjahre an Sonntagen gefahrene Perſonenzug
2 i5 30 von Eberbach-Darmſtadt, Eberbach ab 14.20 Uhr. Die
Ein=
um g der beiden Züge iſt verſuchsweiſe und ſoll nach Mitteilung der
ſassbahndirektion bei ungenügender Benützung wieder in Wegfall
nwsen. An den Bewohnern, hauptſächlich der Oberzent mit
anſchlie=
zdrm Neckartal, liegt es nun, die beiden Züge, die doch eine nicht zu
teſſ ſchätzende Verkehrsverbeſſerung bedeuten, recht rege zu benützen,
mik ihre dauernde Beibehaltung gewährleiſtet iſt. Die Vorteile durch
BWegfall der ſeitherigen beiden Zugpauſen von 5 und mehr
Stun=
ſchier aufzuzählen, würde zu weit führen. Der Reichsbahndirektion
hunz für ihr Entgegenkommen auf dieſem Wege unſeren Dank.
EI. Aus dem ſüdlichen Odenwalb, 9. März. Bei der kürzlich
ſtattge=
aenen Wiederverpachtung der Jagd der Gemarkung
Gün=
furſt, eine Gemeinde von 360 Seelen, wurde eine jährliche
Pacht=
mme von 1020 Mark erlöſt, das Doppelte des ſeitherigen Preiſes.
ri glückliche (2) Nimrod iſt ein Herr aus Mannheim.
A. Aus dem Schlierbachtal, 9. März. Beginn der
Früh=
rsarbeit. Früher wie in ſonſtigen Jahren hat man heuer mit
nfFrühjahrsarbeiten in unſerem Tälchen begonnen, verlockt durch das
ſöene Wetter in den letzten Wochen. Ueberall ſieht man Leute auf den
ſeFen beim „Wieſenputzen” und Düngen. Die Bäume werden ſoweit
roch nicht im Herbſt geſchah, geſchnitten. Die Axt in den Wäldern
erſtummt, und die letzten Holzverſteigerungen haben in dieſen Tagen
tin gefunden. Nun werden Hacke, Spaten, Pflug und Egge
hervor=
holt. In Ellenbach ſind die meiſten Gärten ſchon umgegraben.
H. Aus dem Gorxheimer Tal, 10. März. Schadenfeuer. In
wir der letzten Nächte brannte die Scheune des Landwirts Ad. Fiſcher
röſel vollſtändig nieder. Durch das raſche und energiſche
Ein=
reilfen der Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Feuers auf die dicht
vrenzenden Gebäulichkeiten verhindert werden. Zum Glück wurde
in tliches Vieh in Sicherheit gebracht. Die Entſtehungsurſache des
frandes iſt noch nicht feſtgeſtellt.
HI. Aus dem Weſchnitztal, 10. März. Landgeſtüt. Die
Land=
eſüütsbeſchäler ſind für den Deckort Lörzenbach von Darmſtadt dieſer
ſage abgegangen, ebenſo nach dem Deckort Bickenbach. Die
Bürger=
ne ſtereien haben dies in den Gemeinden ortsüblich bekannt machen
ulllaſſen.
a. Von der Bergſtraße, 8. März. Weinbergarbeiten. Der
ſebenſchnitt geht ſeinem Ende allmählich entgegen und das Richten
ins Heften der Reben nimmt ſeinen Anfang. — Obſtbau.
Unge=
nän viele Obſtbäume werden in dieſem Jahre umgepfropft. Die
ört=
icheen Obſtbauvereine ſehen hauptſächlich darauf, daß frühe Obſtſorten
fefoflanzt werden.
Generalverſammlung des
Landespferdezucht=
vereins für Heſſen.
Ab. Der in Mainz ſtattgefundenen Generalverſammlung des
Lan=
despferdezuchtvereins für Heſſen ging zunächſt eine
Vorſtands=
ſitzung voraus, in der Oekonomierat Müller ſich bewegen ließ,
trotz ſeines hohen Alters noch ein Jahr die Leitung des Vereins zu
behalten. Vorgeſchlagen wurde, daß die alljährliche
Haupt=
verſammlung während der Landwirtſchaftlichen
Woche der Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt
ab=
gehalten werden ſolle. Dadurch notwendige
Satzungsände=
rungen wurden in dieſer als auch in der Hauptſitzung genehmigt.
Wei=
terhin, ſollen in den Provinzen Verſammlungen abgehalten werden, um
nähere Fühlung mit den Pferdezüchtern zu bekommen, Anregungen zu
geben und Wünſche entgegenzunehmen. Oekonomierat Dettweiler=
Wintersheim ſah in den Reitervereinen eine Gefahr für die Pferdezucht
dadurch, daß dieſe nur zur Haltung von Reitpferden übergehen.
Dieſem wurde, insbeſondere von Herrn von Willich=Reinheim
widerſprochen. Da die Reitervereine die Reitpferde ſelbſt ziehen, werde
die Zucht gefördert. Sein Vorſchlag, die Vorſtände der Reitervereine
zu den Tagungen des Landespferdezuchtvereins einzuladen, wurde
an=
genommen. Hierauf nurden noch einige geſchäftliche Angelegenheiten
erledigt. Nach einem gemeinſamen Eſſen eröffnete Oekonomierat
Dett=
weiler die Hauptverſammlung und gab zur Kenntnis, daß
dem Landſtallmeiſter i. R., Schörke, in Anerkennung ſeiner
Ver=
dienſte von der Landwirtſchaftskammer die ſilberne Medaille verliehen
worden iſt. In der nächſten Generalverſammlung ſoll Beſchluß gefaßt
werden über die vorzunehmenden Satzungsänderungen, bei denen ein
Vorſchlag der Kreiszüchtervereinigung Groß=Gerau berückſichtigt
wird, der eine Erweiterung des Vorſtandes vorſieht, und zwar ſollen in
ihm alle angeſchloſſenen Vereine vertreten ſein und je nach der
Mit=
gliederzahl des Vereins die Stimmen bewertet werden. Sodann erfolgte
die Bekanntgabe des Jahresberichtes, des Kaſſenberichtes und des
Vor=
anſchlages. Oekonomierat Fritſch ſprach über Aufzuchtfragen, Schau=
und Prämiierungsweſen, Weidegang, Vorbereitung der Pferde für
Schauen, Weidegänge und Hufpflege. Landſtallmeiſter Hertel
ver=
breitete ſich vor allem über die Gefahr des Rückgangs der Deckhengſte,
die nicht im Intereſſe der heſſiſchen Pferdezucht liege und forderte hier
Abhilfe.
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— Bickenbach, 8. März. Geſtern abend hielt der hieſige
Steno=
graphenverein „Gabelsberger” ſeine gut beſuchte
Monats=
verſammlung ab, welche von dem Vorſitzenden, Herrn Georg Wolf,
geleitet wurde. Aus dem Bericht des Vorſitzenden war zu entnehmen,
daß der Werbemonat Februar auch einen annehmbaren Erfolg brachte
und ſechs Neuaufnahmen zu verzeichnen ſind, ſo daß der Verein jetzt
62 Mitglieder zählt. Ganz beſonders wurde auf das am kommenden
Sonntag ſtattfindende Vereins=Wettſchreiben hingewieſen,
und forderte der Vorſitzende die Mitglieder auf, ſich reſtlos an dem
Schreiben zu beteiligen. Für die beſten Arbeiten winken wertvolle
Ehrenpreiſe, die teilweiſe durch Stiftung aufgebracht werden. Herr
Opper erſtattete Bericht über die am letzten Sonntag in Darmſtadt
ſtattgefundene Bezirksvertreterverſammlung, und konnte daraus
ent=
nommen werden, daß der diesjährige Bezirkstag des Bezirks Darmſtadt
am 5. und 6. Mai in Michelſtadt i. Odw. abgehalten wird. Mit dieſer
Tagung iſt das übliche Bezirkswettſchreiben verbunden, deſſen
Durch=
führung in den Händen des Wettſchreibausſchuſſes liegt, dem auch
unſer Ehrenmitglied Heir Lang angehört.
s. Hähnlein, 10. März. Seit geſtern iſt Meiſter Suorch wieder in
ſeinem alten Neſt gelandet, allerdings noch ohne die Storchenmutter.
s. Bensheim, 9. März. Oeffentliche
Kreisausſchuß=
ſitzung. Heute wurde in der Sache Beſoldung der Gemeindebeamten
zu Biblis zum Schluß verhandelt. Wie wir früher an dieſer Stelle
aus=
führten, hatten drei Gemeindebeamten (2 Feldſchützen und 1 Schutzmann)
gegen die Gemeinde Biblis Klage erhoben, nachbem der Gemeinderat
von den Richtlinien abging und die Gehälter als Pauſchale feſtſetzte.
Der Kreisausſchuß konnte ſich dem Standpunkt des Gemeinderats nach
eingehender Prüfung und Verhandlung nicht anſchließen und berurteilte
die Gemeinde koſtenpflichti, die beiden Feldſchützen ud den Schutzmann
in Gruppe IV der heute für die heſſiſchen Staatsbeamten gültigen
Be=
ſoldungsgrundſätze nach Maßgabe ihres Beſoldungsdienſtalters
einzu=
ſtufen. — Punkt 2. Klage der Frau Wwe. Oberfeld zu Lampertheim
gegen die Gemeinde Lampertheim wegen Verweigerung des
Ortsbürger=
nutzens im Jahre 1926. Hier hat die Gemeinde Lampertgeim der
Klä=
gerin den Ortsbürgernutzen, beſtehend aus Losholz, verweigert, weil
die Gemeinde einen Stichtag bei der Ausgabe nicht anerkannte. Die
ganze Sache ſtützte die Gemeinde auf ein Lokalſtatut über den
Ortsbür=
gernutzen. Die Verheiratung der Klägerin habe vor der Ausgabe des
Losholzes ſtattgefnden. Der Kreisausſchuß konnte den Standpunkt der
Gemeinde nicht teilen, vertrat vielmehr die Anſicht, daß nach beſtehenden
geſetzlichen Vorſchriften als Stichtag der 1. Januar zu gelten habe und
dementſprechend dem Antrag der Klägerin ſtattgegeben werden müſſe.
Es erfolgte darauf Verurteilung der Gemeinde Lampertheim, und zwar
koſtenpflichtig. — Zur Zeit erfolgen am hieſigen Gymnaſiu die
Ab=
gangsprüfungen. Am Samstag vormittag findet die feierliche
Ent=
laſſung der Abiturienten im großen Saale des Hotels Deutſches Haus
ſtatt. — Heute (Freitag) vormittag ſtürzte in der Friedhofsſtraße eine
Mauer um und begrub einen Lehrfungen, deſſen Zuſtand die Aufnahme
in das Bensheimer Hoſpital durch die freiwillige Samitätskolonne
er=
forderte.
W Heppenheim a. b. B., 10. März. Heimatverein.
Vor=
geſtern fand im Kathol. Vereinshaus ein Vortrag des hieſigen
Hei=
matvereins ſtatt. Herr Profeſſor Walbe=Darmſtadt ſprach über „Die
Fachwerke Weſtdeutſchlands unter beſonderer Berückſichtigung Heſſens”.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Bürgermeiſter Schiffers,
be=
grüßte die Anweſenden und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß
der Heimatverein, der ſo lange ſeine Tätigkeit eingeſtellt hatte, nun
wieder auflebe. Als die nächſtliegende Arbeit betrachtet der
Heimatver=
ein — nach Ausführungen von Herrn Bürgermeiſter Schiffers — die
Errichtung eines Heimatmuſeums, um die für die Heimatkunde nicht
unbedeutenden geſammelten Gegenſtände unterzubringen. Sodann
be=
gann Herr Prof. Walbe mit ſeinem intereſſanten Vortrag. Die dazu
gezeigten Lichtbilder beſtätigten ſo recht ſeine Worte, daß gerade die
Bauten in ihrer charakteriſtiſchen Art das Heimatlichſte unſerer Heimat
iſt. Liegt doch in der Art der Fachwerkbauten ſo ganz die Eigenart der
betreffenden Bewohner; ſo in Niederdeutſchland das Schwerblütige des
Sachſen, dagegen in Rheinheſſen entſpricht das Fachwerk in ſeiner
un=
ruhigen Art ganz dem frohen, heiteren Rheinländer. Die Bauten im
Oberheſſen deuten unwillkürlich auf den feſten, unbeugſamen Willen der
Bewohner; während uns an den ſchwäbiſchen Fachwerkbauten die Ruhe,
die Kraft und das Herbe entzückt. Zum Schluſſe des Vortrags wies der
Vorſitzende des Vereins darauf hin, daß doch alle in ihrem
Bekannten=
kreiſe dahin wirken möchten, daß die noch vorhandenen Fachwerkbauten
der hieſigen Stadt freigelegt würden, und daß nach dieſer Arbeit
Hep=
penheim mit ſeinen Fachwerkbauten ſicher, wenn es auch Wimpfen nicht
gleichgeſtellt werden könne, ihm doch nicht weit nachſtehe. — Am 12. 3.
werden auf der Kreisſtraße Heppenheim—Erbach 18
Platanen=
bäume auf den Abhieb verſteigert. — Die Gemeinde Lorſch
verſtei=
gert am 12. März Buchen=, Eichen=, Eſchen=, Ulmen=, Kirſchbaum=,
Kie=
fern= und Fichtenſtämme, ſowie Nutzrollen, Scheiter und Knüppel.
Gn. Hirſchhorn, 10. März. Die diesjährige große Kartell=Ausſtellung
für Raſſenhunde fand am 3. und 4 März Ifd. Js. in Stuttgart ſtatt.
Es waren 1056 Raſſenhunde gemeldet. Von Hirſchhorn war der ſchon
mehrmals prämſerte Dalmatiner Rüde „Odo vom Mansfelderland”,
Beſitzer Herr Auguſt Bißdorf, Dentiſt, vertreten. An Dalmatiner waren
4 aus England importierte, deren Beſitzer aus Zürich und Luzern
(Schweiz) kamen und 4 Deutſche in Konkurrenz. Dabei erhielt der Rude
des Herrn Bißdorf, „Odo vom Mansfelderland”, in offener Klaſſe „
Vor=
züglich”, den 1. Preis und Ehrenpreis und iſt zur Zeit der beſte
Dalma=
tiner des In= und Auslandes.
— Hirſchhorn, 10. März. Waſſerſtand des Neckars am
9. März 1 20 Meter, am 10. März 1,18 Meter.
Bn. Darsberg, 8. März. Gemeinderatsſitzung. Auf
Ver=
fügung des Heſſiſchen Kreisamts Heppenheim vom 11. Februar lfd. Js.
ſoll im Jahre 1928 nur ein verbilligtes Baudarlehen der Gemeinde zur
Verfügung geſtellt werden. Als dringlich kamen zwei Bewerber, die im
vorigen Jahre bereits vorgemerkt waren, hier in Betracht. Der
Ge=
meinderat hatte darüber zu entſcheiden, wem das verbilligte
Baudar=
lehen zugewieſen werden ſollte. Da beide Fälle als dringlich zu
be=
zeichnen waren, mußte durch Los entſchieden werden. — Die am
Mitt=
woch, den 29. Februar Ifd. Js. ſtattgefundene Holzverſteigerung wurde
genehmigt. — Unter Punkt Verſchiedenes wurde Herr Bürgermeiſter
Dörſam beauftragt, weitere Erkundigungen einzuholen.
e— Neckarſteinach, 9. März. Der Heſſiſche
Neckartalſänger=
gau hält am 6. Mai ein Gauwertungsſingen im Lokal des
Sänger=
bundes, Gaſthaus „Zum Schwanen” ab. Es nehmen die elf
Gauver=
eine teil. Als Wertungsrichter wurde Herr Kantor Samper=Darmſtadt
einſtimmig beſtellt. — Der Bahnbau Neckarſteinach=Schönau
ſchreitet dank der günſtigen Witterung immer weiter. Die
Unterfüh=
rung der Landſtraße und deren etwa 100 Meter lange Verlegung iſt
zurzeit in Angriff genommen, desgleichen die Verlegung der beiden
Hauptbahngleiſe um 1 Meter ſüdwärts zwecks Platzgewinnung für den
neuen Schienenſtrang. Im Zuſammenhang mit dieſem Bahnbau ſtellt
die Reichsbahndirektion die Herſtellung unterirdiſcher Bahnſteigzugänge
in Ausſicht. Es wäre zu wünſchen, daß deren Fertigſtellung bis zum
Einſetzen des ſtarken Sommerverkehrs gelänge. Wenn auch der
zugs=
jenſeitige Bahnſteig durch Abfertigung der Züge nach Heidelberg auf
dem 3. Gleis ſeit längerer Zeit ſchon vermieden wird, beſtehen
trotz=
dem bei Zugskreuzungen, zumal an Sonntagen, Gefahren, vor denen
die Unfallschronik des benachbarten Bahnhofs Schlierbach eindringlich
genug warnen dürfte.
C. Viernheim, 9. März. Der am letzten Sonntag im „Freiſchütz”
ausgetragene Mannſchaftskampf im Geräteturnen
zwi=
ſchen den Turnvereinen Viernheim, Schriesheim und Ladenburg war
trotz des herrlichen Wetters, das viele Sportanhänger ins Freie
hin=
auslockte, gut beſucht. Es wurden zunächſt ſämtliche Uebungen am Reck
durchgeturnt. Bei der erſten Runde erreichten Viernheim und
Schries=
heim gleiche Punktzahl. Bei der zweiten Runde gelang es Viernheim,
mit 4 Punkten Vorſprung die Führung an ſich zu reißen. Der
ſpan=
nende Kampf endete mit folgendem Geſamtergebnis: Viernheim 218 P.,
Schriesheim 185 P. und Ladenburg 166 Punkte. Anſchließend hieran
wurden noch Stab= u. Freiübungen der Schüilermannſchaften vorgeführt.
Ta mſnaldmgtai asſis
Iot mir siun Rgaalte bie giuw antteie zuse noofent Umisfs raritt
zu Facd M. Zie zurſhe
de uuir sim Sisgatste
jeder UImenried-
Mit Eckstein durch die Welt schönen Reisebilder aus
I. Dr. 2806
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Sonntag, den 11. März 1928
Nummer 71
Bm. Bürſtadt (Heſſen), 9. März. Gemeinderatsſitzung.
1. Für das neueröffnete Baugelände nördlich des Friedhofs haben ſich
bereits 30 Bauluſtige gemeldet und ſollen auf Gemeinderatsbeſchluß
vorerſt zwei Straßen eröffnet werden. 2. Bei der in abſehbarer Zeit
beginnenden Kleinpflaſterung der Lorſcherſtraße ſoll auf der linken
Seite außerhalb des Ortes durch Setzen von Randſteinen ein erhöhter
Fußweg zur größeren Sicherheit geſchaffen werden. 3. Einem Geſuch
des Vereins für Schäferhunde um koſtenloſe Ueberlaſſung der
Hummel=
lache zu Ausbildungs= und Uebungszwecken konnte umſtändehalber nicht
entſprochen werden. 4. Durch Ankauf von abgänglichem Schotter der
Bahnſtrecke ſollen beſonders ſchlechte Straßen ausgebeſſert werden.
Punkt 5 betrifft Rheindammverbeſſerung. Es wird eine Kommiſſion
gebildet, welche mit den in Frage kommenden Nachbargemeinden über
die Sache beraten ſoll. 6. Die zwiſchen Lampertheimerſtraße und
Box=
heimerhof liegende Jagd wurde von dem jeweiligen Pächter gekündigt
und ſoll demnächſt erneut verpachtet werden. Jedoch wird ſich die
Ge=
meinde an den derzeitigen Pachtvertrag halten, um keine finanzielle
Einbuße zu erleiden. 7. Der Gemeinderat beſchließt, zum Unterbringen
des Poſtwagens bei ſchlechter Witterung einen Holzſchuppen herzuſtellen,
and werden hierfür 170 Mark in den Gemeindevoranſchlag eingeſetzt.
g. Gernsheim, 9. März. Die Generalverſammlung des
Krieger= und Militärvereins tagte im Gaſthaus „Zum Löwen‟. Der
Vorſitzende eröffnete die Hauptverſammlung und ging zur
Tagesord=
nung über. Der Schriftführer gab den Jahresbericht bekannt. Den
Rechenſchaftsbericht erſtattete der Rechner. Nach längerer Ausſprache
wurde von einer Aenderung der Statuten Abſtand genommen, jedoch
wurde die Verſammlung dahin ſchlüſſig, daß alle Jahr ein Drittel der
Vorſtandsmitglieder auszuſcheiden habe, die aber wieder wählbar ſeien.
Nach dem Bevicht des Obmanns der Fürſorgeabteilung wurden im
ab=
gelaufenen Jahre 27 Anträge an die Fürſorge geſtellt, die teils mit
Erfolg gekrönt waren. Ueber das bevorſtehende Bezirksfeſt referierte
der Schriftführer, und man kam zu dem Reſultat, dasſelbe am Geſtade
des Rheines abzuhalten. Ein Feſtausſchuß, beſtehend aus dem
Geſamt=
vorſtand und vier weiteren Herren, wurde gebildet. Es wurde
be=
ſchloſſen, daß alljährlich am 2. Sonntag des Monats Januar ein
Familienabend abgehalten werden folle. Einer weiteren Anregung, bei
Beerdigungen wieder die militäriſchen Ehren zu erweiſen, wurde nach
lebhafter Diskuſſion ebenfalls angenommen. Die Ehrung ſoll nur
den=
fenigen Mitgliedern zuteil werden, die auch zu Lebzeiten, ihren
Ver=
pflichtungen dem Verein gegenüber nachgekommen ſind. Innerhalb des
Vereins machte ſich die Gründung einer Schießabteilung bewerkbar.
Sofort traten 15 Mitglieder bei. Die erforderlichen Ausarbeitungen
übernimmt der Expedient Friedrich Hags. Ebenſo wurde auch über die
Frage des Kleinkaliberſchießens verhandelt und auch dieſe zutreffende
Einrichtung gutgeheißen. — Im Gaſthaus von Georg Robert Huber
Wwe. hielt der kahtoliſche Kirchenchor Cäcilia ſeine
Generalverſamm=
lung ab. Nach herzlichen Worten der Begrüßung ſeitens des
Präſiden=
ten trat man zur Tagesovdnung über. Der Jahres= wie auch der
Nechenſchaftsbericht, abgelegt durch die Mitglieder Wilhelm Andres und
Anton Wenz, wurden gutgeheißen. Einſtimmig wählte die
Verſamm=
lung ihren altbewährten ſeitherigen Präſidenten Kauth wieder. In
den Vorſtand zog auf Grund des Wahlergebniſſes Fräulein Eliſabeth
Bicht. Im Verlauf der Verſammlung wurden noch ſonſtige in das
Vereinsleben und in die Vereinstätigkeit einſchlagende Fragen beraten
und entſprechende Beſchlüſſe gefaßt.
— Gernsheim, 10. März. Waſſerſtand des Rheins am
9. März 0,04 Meter, am 10. März 0,08 Meter.
z. Kelſterbach, 10. März. Am Sonntag, nachmittags 2.30 Uhr,
fin=
det die Einweihung des Opferdenkmals für die im
Welt=
kriege gefallenen Gemeindemitglieder ſtatt. Gleichzeitig iſt an dieſem
Tage zugunſten des Denkmalfonds ein Blumentag vorgeſehen.
a. Offenbach, 9. März. Um unſerer Stadt eine kürzere und
bil=
ligere Verbindung mit der Landeshauptſtadt zu geben, wurde vor
einigen Jahren unter Umgehung des überlaſteten Frankfurter
Haupt=
bahnhofes ein Triebwagenverkehr über Sachſenhauſen=Luiſa nach
Darm=
ſtadt eingerichtet. Die Verbindung war in dieſer Ausdehnung niht
lebensfähig und wurde bald auf die Strecke Offenbach-Neu=Iſenburg
beſchränkt, wo in die Züge der Mam=Neckar=Bahn umgeſtiegen werden
muß. Gegenwärtig verkehren täglich drei Triebwagenzüge nach Neu=
Iſenburg. Dieſer Triebwagenverkehr beginnt ſogar einmal am Tage,
13.50 Uhr, in Mühlheim. Es verkehren außeodem täglich drei
Trieb=
wagen über Bieber nach Dietzenbah, wodurch natürlich auch Bieber
ge=
dient iſt, und ein Triebwagen nach Ober=Roden (Rodgaubahn). Alle
diefe Fahrten, die notürlich auh umgekehrt ſtattfinden müiſſen, werden
täglich von einem Triebwagenzug bewältigt, der im Tage auf den
drei Strecken zuſammen 236 Kilometer zurücklegt. Die Wendezeiten an
den Endpunkten betragen dabei doch noch bis zu 10 Minuten. Durch
dieſes planvolle Aneinanderarbeiten der verſchiedenen Triebwagenfahrten
iſt es der Reichsbahnverwaltung gelungen, den Verkehr mit Triebwagen
wirtſchaftlich und einträglich zu geſtalten. Da der Triebwagen ſelbſt
ſich gegemärtig in Ausbeſſerung befindet, verkehrt eben auf den
einzel=
nen Strecken ein Dampfzug als Erſatz.
Rheinbeſſen.
U. Ober=Jugelheim, 9. März. Anſtelle des zum
Beigeord=
neten gewählten Friedrich Jakob Freund tritt Landwirt Wilhelm
Menk 2. in den Gemeinderat ein. — Der als Nachfolger des von hier
verſetzten bisherigen Stationsführers der hieſigen
Gendarmerie=
ſtation Wöll ernannte Gendarmerie=Meiſter Eisfeller aus Schotten hat
ſeinen Dienſt übernommen.
U. Nieder=Ingelheim, 9. März. Die hohen und ſicheren Einnahmen,
die aus der Spargelkultur gezogen werden, veranlaſſen die
Landwirte zu immer größeren Anlagen. Die Waldungen, die zwiſchen
dem Ort und dem Rhein gelegen ſind, verſchwinden mehr und mehr
und machen Spargel= und Obſtfeldern Platz. Auch den Neuanlagen von
Weinbergen wird in Anbetracht der guten Preiſe für Wei wieder
größeres Intereſſe zugewendet.
Oberbeſſen.
Gießen, 10. März. Schweres Autounglück einer
Frank=
fürter Familie. Geſtern nachmittag gegen 1 Uhr ereignete ſich
auf der Landſtraße Gießen—Alsfeld, zwiſchen den Orten Ermenrod und
Ruppertenrod, ein ſchweres Automobilunglück. Ein Herr und eine
Dame aus Frankfurt a. M. ſauſten an einer ſteil abfallenden Stelle
in=
folge Verſagens der Steuerung mit voller Wucht gegen einen Baum der
Landſtraße, wobei das Auto völlig zertrümmert wurde. Die Inſaſſen
Nun bin ich über 100 Jahre alt
Reichels Wacholder=Erfraht Marhe
„Medico” den ich mit beſtem
Er=
folge genommen habe, kann ich nur
als ganz hervorragend zur Erhalfung der
Geſundheit und Lebenskraft, zur
Erhö=
hung des Lebensgefühles und der
Fern=
haltung von Alkersbeſchwerden halten.
Reichels Wacholder=Erkrakt Marke „
Me=
dico” haf mir bisher ſehr wohlgelan und
ich nehme ihn deshalb ftändig weiter.
Nauen, 14. 8. 27, Garkenſtr. 6, Frau Wieſe.
Wieder ein neues Zeugnis ſeitens
Hun=
derkjähriger über die Wirkungskraft
dieſes Lebenselixiers, das die
Konſtihu=
kionskraft ſtärkt, lebhafteren Stoffwechſel
bewirkt, die Abkivität der
Lebensfunk=
hionen ſieigert und Krankheiten durch
gute Blutbeſchaffenheit verhindern hilfk.
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Geſchäftliches.
Lohnt die Kartoffel neben Stallmiſt noch die Kalidüngung? Mi
Recht iſt man in der Praxis darauf bedacht, der Kartoffel Stalldünger
zugute kommen zu laſſen, da kaum eine andere Kulturpflanze die
Nähr=
ſtoffe und die Nebenwirkungen des Stallmiſtes beſſer auszunutzen
ver=
ſteht. Trotzdem kann die Düngung mit 40 Prozent Kalidüngeſalz auch
bei gleichzeitiger Stallmiſtdüngung keinesfalls unterbleiben. Der
Stal=
miſt muß ſich nämlich erſt im Boden zerſetzen und verteilen, ehe die
Wurzeln davon zehren können. Hierzu wird eine beſtimmte Zeit
be=
nötigt und die Kartoffel muß indeſſen an unzureichender
Nährſtoff=
zufuhr leiden, wenn ihr nicht künſtliche Dünger, vor allem aber leicht
aufnehmbares Kali zur Verfügung geſtellt wird. Da weiter die
Kar=
toffel ein ausgeſprochener Kalifreſſer iſt, d. h. ſie hat einen hohen
Be=
darf an dieſem Nährſtoff, unterlaſſe kein Landwirt, gerade den
Kartof=
feln eine erhöhte Gabe von 40 Prozent Kaliſalz 10—14 Tage vor dem
Setzen der Kartoffeln zu verabfolgen.
30 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
27. Tag 5. Klaffſe. In der Vormittags=Ziehung vom 9. 3.
fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 117 578; 6 Gewinne zu je
5000 Mk. auf Nr. 143324 317762 365073; 10 Gewinne zu je 3000 Mark
auf Nr. 38193 191343 238215 288426 333732; 8 Gewinne zu je 2000 Mark
auf Nr. 85710 106717 272156 329995; 16 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 6325 41261 75584 144479 189680 283771 290326 344398; ferner 98
Ge=
winne zu je 500 Mark und 182 Gewinne zu je 300 Mark. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr.
45302 295203; 8 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 25397 171711 258848
336; 10 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 13024 158349 233516
ſvinne zu je 500 Mark und 220 Gewinne zu je 300 Mark. — In dem
Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu
je 75 000 Mk. und zu je 25 000 Mk., 6 Gewinne zu je 10 000 Mt., 8
Ge=
winne zu je 5000 Mk., 22 Gewinne zu je 3000 Mt., 58 Gewinne zu je
2000 Mk., 130 Gewinne zu je 1000 Mk., 366 Gewinne zu je 500 Mark
und 956 Gewinne zu je 300 Mark.
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Sonntag, den 11. März 1928
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* Verlobung ihrer Tochter
Ulse
mit Herrn Dipl.-Ing.
Helmut Tormin
Abeehren sich anzuzeigen
Pol.-Mafor
. Freyer und Frau
Erna, geb. v. Derschau
Darmstadt.
Meine Verlobung mit Fräulein
Ulse Freyer
beehre ich mich anzuzeigen
Helmut Tormin
Dipl.-Ing
Münster i. W.
(*6350
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange meiner herzensguten Frau,
unſerer treubeſorgten Mutter,
ſprechen wir unſeren innigſten,
tiefgefühlteſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Schrickel
und Angehörige.
Darmſtadt, 10. März 1928.
(B
ie Geburt ihres Hans-Jürgen zeigen
ppocherfreut an
Dipl.-Ing. Helmuth Lange
und Frau Jda, geb. Oörlitz.
verlin-Tegel, Schönebergerstraße 60.
MHocherfreut einer glücklichen Geburt
leines gesunden kräftigen
Stamm-
alters zeigt an
Jacob Zeller und Frau
Kirschenallee 30.
4590
hhre Verlobung beehren ſich anzuzeigen:
Kätha Ramge
Fritz Rapp
Darmſtadt
Kaupſtraße 1
März 1928.
Habitzheim
(Dorfmühle)
hre Verlobung beehren sich anzizeigen:
Else Martin
Heinrich Hartmann
Saalbaustraße 15
Mühlstraße 22
10. März 1928.
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Matthi Valerius
Lehi Valerius, geb. Wolf
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11. März 1928.
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Dr. Hugo Eißing
Liſa Eißing
geb. Schaub
Vermählte
Jugenheim, den 10. März 1928
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Am Freitag Abend 11 Uhr entſchlief nach längerem,
mit großer Geduld ertragenen Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Bruder, Großvater u. Schwiegervater
Jay. Aaniky kalgn
Metzgermeiſter und Gaſiwirt
im vollendeten 65. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſ. Ruths, geb. Lork
Georg Ruths und Familie
Philipp Ruths und Familie
Ludwig Ruths und Familie.
Asbach, Darmſtadt. Neutſch.
Die Beerdigung findet Montag, den 12. März 192
nachmittags 2 Uhr ſiatt.
6811
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Verhat. Dalelſkad
Gertrud Knöbel
Jakob Schnitzſpahn
Land= und Gaſtwirt
Gräfenhauſen, im März 1928.
(*6814
Für die uns anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit in ſo reichem
Maße erwieſenen
Aufmerkſam=
keiten ſagen wir hiermit herzlichſt
Dank.
Valentin Stockhammer
und Frau
Beſſungerſtraße 108.
(4612
Sonntag, den 11. ds. Mts. feiern die
Eheleute Kaufmann Friedrich Ewald
und Frau Minna, geb. Wolfſchmitt,
hier, Eliſabethenſtraße 46, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
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Dankſagung.
Tiefgefühlten Dank ſagen wir für die vielen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme, ſowie für die zahlreichen
Kranz=
ſpenden und alle erwieſene Liebe während der Krankheit
und des Hetmganges unſeres lieben Entſchlafenen
Adolf Weber.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Marx für
die Troſtworte am Grabe, der Geſchäftsleitung der
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei für den ehrenden
Nachruf und Kranzniederlegung Ebenſo danken wir
der Schriſtleitung des Darmſtädter Tagblat es, dem
Geſamtperſonal der L. C. Wittich’ſchen Ho buchdruckerei,
ſowie dem Bezirksverein Darmſtadt des Verbande der
Deutſchen Buchdrucker für die Nachrufe und
Kranz=
niederlegungen, und nicht zuletzt allen, die dem
Heim=
gegangenen das letzte Geleite gaben.
In tiefem Schmerz:
Elſa Weber, geb. Beutel, und Kinder
Familie peter Weber.
Darmſtadt, Helfmannſtr. 10, den 10. März 1928.
Meine beleidigenden
Aeußerungen gegen
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Für die vielen Beweiſe
aufricht=
tiger Teilnahme bei dem Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Konrad Scherrer
ſagen wir allen Verwandten,
Freun=
den und Bekannten für die überaus
zahlreichen Kranzſpenden unſeren
herzlichſten: Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Wendel
für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie Herrn Stadtverordneten Hütſch
im Namen des Malerverbandes.
Der liebevollen Pflege des Herrn
Uſchner und den Brüdern des Herz=
Jeſu=Hoſpitals ſei gedacht. Ferner
danken wir der herzlichen Teilnahme
der Firma Wilhelm Klein, ſeiner
Arbeiterſchaft und der Firma Joſeph
Trier.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Konrad Scherrer
und Kinder.
Darmſiadt, den 9. März 1928.
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Teilnahme bei dem Heimgang
unſe=
rer lieben Entſchlafenen
Anna Gräb
insbeſondere Herrn Pfarrer Weiß
für ſeine troſtreichen Worte, den
Schweſtern der Petrusgemeinde
für ihre Aufopferung während des
Krankenlagers und der reichen
Kranzſpende unſeren innigſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ernſt Gräb
und Tochter.
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Donnerstag, den 15. März
Mbschieds- und Ehren-Abend
der Kapelle mit ausgew. Programm
Direktion: Profeſſor Max Ppauer.
86. Studienjahr, zur Zeit 750 Studierende.
Vollſtändige Ausbildung in der Muſik als Kunſt und Wiſſenſchaft:
Theorie der Muſik und Kompoſition, ſämtliche Inſtrumentalfächer. Geſang,
Dirigieren uſw. Orcheſter=, Chor= und Opernſchule. Staatliche Prüfungen.
Im Laufe des Studienjahres finden 6 Orcheſter=, 3 Chor= 10 Soliſten=,
20 Orgelkonzerte, 1 —2 Opernaufführungen und ca. 40 Vortragsabende
(Soliſten= u. Kammermuſikkonzerte) ſtatt. Sämtliche Aufführungen öffentlich.
Kirchenmuſikaliſches Inſtitut
der Evangeliſch=lutheriſchen Landeskirche Sachſens.
Direktion: Prof. Max Pauer und Prof. D. Dr. Karl Straube.
Ausbildung und Prüfungen als Kirchenmuſiker (Kantoren und Organiſten).
Im Inſtitutsgebäude: 1 Konzertorgel und 5 Übungsorgeln.
Aufnahmeprüfungen für beide Inſtitute am 12. und 13. April, vormittags /,9 Uhr.
Proſpekte mit Anmeldeformularen koſtenlog.
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Sonntag, den 11. März 1928
Geite 13
Bismarck=Gedächtnisausſtellung.
ch und Ausland. Eine Schubert=Oenkmünze des Deutſchen Sängerbundes.
Aus Anlaß des 2. Deutſchen Bismarck=Tages in
Köln bereitet der Verein zur Errichtung eines Bis=
=Zug Amſierdam=Bremen
marck=National=Denkmals am 16. Juni d. J. die
Er=
öffnung einer Ausſtellung vor, die in Verbindung
entgleiſt.
denburg. Am Samstag nachmittag,
kuſwur 14 Uhr, entgleiſte bei Auguſtfehn der
Dſeg 125 Amſterdam-Bremen, anſcheinend
in ſhei falſcher Weichenſtellung. Die Lokomotive
ſtühe die Böſchung hinab in den Graben.
Flkri, und Heizer blieben aber unverletzt. Der
PRoyrgen iſt umgeſtürzt. Zwei Perſonenwagen
ſiiſais dem Gleis geſprungen. Einige
Rei=
ſohr ſchaben leichte Prellungen erlitten. Man
hin wie Strecke in einigen Stunden wieder
fyhzu haben. Ein Erſatzzug beförderte die
Mknden nach Oldenburg.
duur Verhaftung des Familienmörders
Wichmann.
u ankfurt a. M. Zu der Verhaftung des
ARess Wichmann erfahren die Blätter noch
fol=
geſe ſEinzelheiten: Wichmann reiſte in den letzten
Däaſrunter fremdem Namen, beſonders unter dem
Yſtal Heuſer. Als er Freitag früh bei der
deutſch=
fyhöfſtſchen Grenzſtation Schweigen die franzöſiſche
Gbzi überſchreiten wollte, wurde er von
Kontroll=
bſſeai feſtgehalten und ſeine Ausweiſe wurden
gbef— Unter ſeinen Papieren fand man noch
WWeſſe, die auf den Namen Wichmann lauteten.
AA flielt ihm vor, daß er der Mörder aus
Frank=
f1ſuſi. Nach kurzem Leugnen legte er auch dem
AEiuen gegenüber ſofort ein Geſtändnis ab. Im
Oße des Vormittags wurde er nach Bergzabern
Abnapt und dem dortigen Gerichtsgefängnis zuge=
HIſt. Bei ſeiner Vernehmung geſtand er, daß er
GbiErt im Einverſtändnis mit ſeiner Frau ausge=
H, und daß die Frau bei der Ermordung der
AEe; mitgewirkt habe. Frau Wichmann habe ſich
fe den Kleidergürtel, als die Kinder erwürgt
ſn, um den Hals gelegt, den er dann zugezogen
Yh. Als Motiv der Tat gibt Wichmann große
Eitaftliche Notlage an. Alle ſeine Verſuche, beim
Slſahrtsamt, ſeinen Verwandten und anderen
ſelan Unterſtützungen zu. erhalten, ſeien erfolglos
Ugeſyen. Wichmann führte nur noch wenig Geld bei
5 Er erklärte, daß er wiederholt verſucht habe, ſich
ſa Beben zu nehmen; einmal habe er ſich erhängen
bar, jedoch ſei der Strick geriſſen. Er macht einen
miedergeſchlagenen Eindruck. Inzwiſchen iſt der
Bder nach Frankfurt überführt und in das hieſige
täutsgefängnis eingeliefert worden.
Bwei Tote bei einem Motorradunfall.
Aeillenburg. Am Samstag vormittag fuhr
Motorradfahrer mit Begleiter auf der Straße
jchen Würgendorf und Burbach gegen einen
y.. Die Maſchine wurde zertrümmert; die
bei=
grahrer ſtürzten die Böſchung hinab und blieben
hzegen. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben,
1 as Motorrad am Freitag abend in Siegen ge=
Nan worden war. Die Toten wurden als die
Lunchloſſer Erich Müller und Heinrich Scherer,
lei aus Siegen, ermittelt.
Wom Poſtauto überfahren und getötet.
zr reuznach. Auf dem Weg zu ſeiner
Arbeits=
ſte” wurde morgens zwiſchen 5 und 6 Uhr ein
Eriger verheirateter Arbeiter aus
Thallichten=
g! von einem Poſtauto erfaßt und überfahren.
mi jungen Mann ging ein Hinterrad über den
bil- ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat.
Das verſetzte Komma.
1Pforzheim. In einer Wirtſchaft in
Pforz=
m! hat kürzlich ein vermutlich internationaler
Be=
gir ſeine Zeche mit einem echten finniſchen 100 Fſchein bezahlt, wobei er durch Vorlage einer
ſälfſchten Kursnotierung aus einer Zeitung angab,
SSchein habe 105,53 Mark Wert. Der Gauner
ttü, aber in der Zeitung das Komma entſprechend
rſt tzt, denn der Schein hatte nur 10,553 Reichsmark
kAufzeichnung eines ſtarken Erdbebens.
ſcohenheim. Freitag abend wurde von den
ſtwumenten der hieſigen Erdbebenwarte ein ſtarkes
nü=beben aufgezeichnet. Der Herd befindet ſich in
re— Entfernung von 9200 Kilometern und iſt in
wu, öſtlicher Richtung zu ſuchen. Die erſten
Beben=
ilnen trafen hier um 19.18 Uhr ein.
Der Präſident der ſpaniſchen
Peppelin=Geſellſchaft in Berlin.
Präſident Gorcbechea,
; frühere ſpaniſche Miniſter des Innern und jetzige
ſeütter der ſpaniſchen Zeppelin=Geſellſchaft, weilt in
Deuutſchland, um die Einrichtung einer ſpaniſch=
ſüd=
ung erikaniſchen Zeppelin=Paſſagier=Linie zu beſprechen.
bierbei hat der Miniſter dem Reichspräſidenten von
Hydenburg die Grüße des Königs von Spanien
per=
ſönlich überbracht.
Vorder= und Rückſeite der Schubert=Denkmünze,
welche der Deutſche Sängerbund aus Anlaß der Wiener Feſtveranſtaltungen zum 100. Todestag
des großen Komponiſten Franz Schubert prägen ließ.
Kataſtrophaler Waſſerrohrbruch in Berlin=Tempelhof.
Die Unglücksſtätte in Tempelhof.
(Elendsmarſch der däniſchen Arbeitsloſen.
Unter Führung eines Gardeoffiziers.
Der Marſch der 800 Arbeitsloſen von Jütland nach Kopenhagen
iſt auf Anordnung des Juſtizminiſters aufgelöſt worden. In vollkommener Ordnung marſchierten
die Achthundert unter Leitung eines Gardehnſarenoffiziers auf der Landſtraße von Jütland. Bei
dem Verſuch, ſich mit der Fähre nach Seeland und Kopenhagen überſetzen zu laſſen, wurden ſie
durch Polizeitruppen zerſtreut.
Unſchädlichmachung einer großen Verbrecher=
Bande.
Caſtrop=Rauxel. Den Bemühungen der
Polizei iſt es gelungen, einer weitverzweigten
Räu=
ber=, Mörder= und Einbrecherbande das Handwerk zu
legen, die ſeit Monaten das weſtfäliſche
Induſtrie=
gebiet und das Münſterland unſicher gemacht hat.
Auf das Konto der Bande ſind zahlreiche ſchwere
Verbrechen zu ſetzen, u. a. ein Raubmord und der
große Silberdiebſtahl im Schloß zu Buldern. Im
Walde wurde ein Verſteck mit Diebesgeräten und
zahlreichem Diebesgut aufgefunden, u. a. 150 000 Mk.
in Wertpapieren, ein Koffer mit Tafelſilber und eine
Schatulle mit Uhren= Gold= und Silberwaren. Bis
jetzt ſind zehn Verhaftungen erfolgt. Weitere
Ver=
haftungen ſtehen bevor.
Vom Sohn überfallen.
Roßlau. In einem Gehöft bei Roßlau wurde
der Beſenbinder Kreuter von einem jungen Mann
überfallen und niedergeſchlagen. Herbeieilende Leute
holten den flüchtenden Täter ein, der als der 19
jäh=
rige Sohn des Ueberfallenen feſtgeſtellt wurde.
Die Rennwetten Arthur Keils.
Berlin. In dem Betrugsprozeß gegen Arthur
Keil wurde am Freitag das Ergebnis der von Keil
während der Gerichtsſitzungen aufgeſtellten
Renn=
bahntips nach ſeinem Staffelſyſtem von den
Sachver=
ſtändigen nachgeprüft. Im Gegenſatz zu den erſten
Mißerfolgen, hat Keil in den letzten Tagen einen
kleinen Erfolg aufzuweiſen. Ein Sachverſtändiger
äußerte ſich jedoch dahin, daß das Syſtem
undurch=
führbar ſei. Keil habe, um ſeine Verluſte
auszu=
gleichen, im letzten Rennen auf Grund ſeines
Staf=
felungsſyſtems 200 000 Mark auf ein einziges Pferd
ſetzen müſſen. Das ſei eine Quote, die überhaupt
nicht unterzubringen ſei.
Beſtätigtes Todesurteil.
Leipzig. Der Erſte Strafſenat des
Reichs=
gerichts verwarf die Reviſion des Bürobeamten
Friedrich Petzold aus Leipzig=Lindenau, der am
28. Oktober 1927 vom Schwurgericht Leipzig wegen
Mordes an ſeiner Ehefrau zum Tode und wegen
Sittlichkeitsverbrechens zu vier Jahren Zuchthaus
und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt worden war.
Ein Banklehrling mit 25 000 Mark flüchtig.
Leipzig. Der bei der Filiale einer Leipziger
Großbank tätig geweſene 17jährige Banklehrling
Karlheinz Engel aus Halle iſt am Freitag, nach
Verübung eines Diebſtahls von 25 000 Mark,
ge=
flüchtet.
Grubenunfall.
Kattowitz. Auf der Czeladz=Grube bei
Sie=
mianowitz brach bei der Neuauszimmerung eines
40 Meter tiefen Schachtes das Gerüſt. Der 52jährige
Arbeiter Felis Ramin und der 53 Jahre alte
Ar=
beiter Kaſimir Bach verunglückten dabei tödlich.
Zugentgleiſung in Oeſterreich.
Wien. Auf der Eiſenbahnſtrecke Poechlarn=
Kienberg bei Gaming entgleiſte bei Bahnhof Scheibs
auf offener Strecke ein Perſonenzug. Der
Lokomo=
tibführer wurde getötet, ſechs Reiſende wurden ve
letzt.
Flug einer Frau von Croydon nach Kapſtadt.
London. Laut „Evening News” iſt die
Flie=
gerin Lady Bailey, die Frau eines ſüdafrikaniſchen
Millionärs, Freitag nachmittag allein auf dem
Flug=
platz Croydon zu einem Fluge von 6000 engliſchen
Meilen nach Kapſtadt geſtartet, der über Frankreich,
Italien, Malta, Aegypten und den Sudan mit
möglichſt wenig Zwiſchenlandungen durchgeführt
wer=
den ſoll.
mit der „Preſſa” Anſpruch auf allgemeine Beachtung
wird erheben können. Dieſe Ausſtellung ſoll in
künſt=
leriſch und kulturhiſtoriſch ſorgfältigſter Auswahl
Bildniſſe (Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen uſw.)
erſter Meiſter und andere Gegenſtände, die
gewiſſer=
maßen in täglicher Verbindung mit dem Wirken und
Schaffen des großen Kanzlers ſtanden, der breiten
Oeffentlichkeit für einige Zeit zugänglich machen, die
ſonſt zu beſichtigen, nur wenigen vergönnt iſt. So
wird man dieſe Ausſtellung gewiſſermaßen als eine
illuſtrierte Biographie des Fürſten Bismarck anſehen
dürfen, wie ſie bisher noch niemals in Erſcheinung
getreten iſt. Sehr erfreulich und wertvoll iſt es, daß
die Fürſtlich Bismarckſche Familie ihre Zuſtimmung
dazu erteilt hat, diejenigen Gegenſtände zur
Verfü=
gung zu ſtellen, die von einem beſonderen
Kunſtaus=
ſchuß ausgewählt werden ſollen. Dieſem
Kunſtaus=
ſchuß gehören eine Reihe maßgebender Fachleute —
Muſeumsdirektoren, Kunſthiſtoriker, Künſtler u. a.
— an, und er hat bereits ſeine Arbeiten
aufgenom=
men. Vor allem kommt es nun darauf an, daß die
Oeffentlichkeit an einem guten Gelingen dieſer
be=
deutungsvollen Ausſtellung mitwirkt. Der Ausſchuß
bittet um recht baldige Mitteilung über das
Vorhan=
denſein künſtleriſch wertvoller Originalgemälde und
=büſten, auch Zeichnungen, von erſten Künſtlern
(Lenbach, Peterſen, Keller, Allers uſw.), ſowie
an=
derer Gegenſtände, die in beſonderer Beziehung zu
Bismarck geſtanden haben und nicht als nebenſächlich
anzuſehen ſind. Erwünſcht iſt in jedem Falle die
genaue Anſchrift der Beſitzer, bzw. der Stellen (
Mu=
ſeen uſw.), wo ſich dieſe Sachen befinden, damit ſich
der Kunſtausſchuß mit den betreffenden Kreiſen in
Verbindung ſetzen kann. Alle Zuſchriften ſind zu
richten an die Geſchäftsſtelle des BND=
Vereins in Köln, Aachener Straße 64.
Fünfzehn Fiſcher von einem Eisbrecher
gerettet.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
brachte ein Eisbrecher 15 Fiſcher, die ſich im
Finni=
ſchen Meerbuſen über zwei Wochen auf Inſeln
auf=
gehalten hatten, nach Leningrad. Einer der Fiſcher
wurde infolge der Entbehrungen irrſinnig.
Das Begräbnis Emil Mayriſchs.
Luxemburg. Die Feierlichkeiten bei der
Beerdigung des Präſidenten der Internationalen
Rohſtahlgemeinſchaft, Emil Mayriſch, geſtalteten ſich
zu einer großartigen Sympathiekundgebung für den
Heimgegangenen. Viele Tauſende Menſchen nahmen
an dem Begräbnis teil, darunter zahlreiche Arbeiter.
Auch die deutſchen Arbeg=Filialen hatten
Delega=
tionen entſandt. Vor dem Verwaltungsgebäude der
Arbeg wurden verſchiedene Reden gehalten. U. a.
ſprachen der luxemburgiſche Staatsminiſter Bech,
ſo=
wie Beamte und Arbeiter namens ihrer
Organiſa=
tionen. Der Trauerzug wurde geführt von dem
Prinzgemahl Philipp von Luxemburg. Die in Paris
verſammelten Mitglieder des Rohſtahlkartells hatten
alle weiteren Beſprechungen abgeſagt und waren
nach Luxemburg gekommen. Der Sarg wurde am
Freitag vormittag in aller Stille auf Schloß
Colpch beigeſetzt.
Havarie eines Dampfers.
Boſton. Der Dampfer „Robert Lee”, der von
Boſton nach New York unterwegs war, berichtet, daß
er an der Manomoyſpitze des Cap Cod auf Grund
geraten ſei und zu ſinken beginne. Ein
Küſtenwach=
kutter eilte ihm zur Hilfe. Infolge der heftigen
Byandung wird es wahrſcheinlich nicht möglich ſein,
die 150 Paſſagiere durch Rettungsmaßnahmen von
der Küſte aus zu bergen. — Der Schiffbruch des
Dampfers „Robert E. Lee” iſt darauf zurückzuführen,
daß das Schiff während eines heftigen Schneeſturmes
den Kurs verlor und der felſigen Küſte der
Maſſa=
chuttes=Bay zu nahe geriet. Die Küſtenwache hatte
den gefahrbringenden Kurs des Schiffes bemerkt.
Ihre Warnung kam jedoch zu ſpät, da der Dampfer
bereits auf eine Felsbank, die von der Küſte eine
Meile, von Plymouth=Harber drei Meilen entfernt
iſt, aufgelaufen war. Der hohe Seegang und
zahl=
reiche Klippen machten es unmöglich, während der
Nacht das Schiff mit Rettungsbooten zu erreichen.
Grubenunglück in Mexiko.
Mexiko. In einem Bergwerk bei Texiutlan
wurden 30 Bergleute verſchüttet. Infolge der
Ent=
wicklung von Grubengaſen beſteht nur geringe
Hoff=
nung, ſie lebend zu bergen.
Tritz Thyſſen — Leiter der
Inter=
nationalen Rohſtahlgemeinſchaft.
Fritz Thyſſen,
der bekannte Führer der rheiniſchen Schwerinduſtrie,
ſat an Stelle des einem Automobilunglück zum Opfer
gefallenen Präſidenten Emil Mayriſch die
proviſo=
riſche Leitung der Internationalen,
Rohſtahlgemein=
ſchaft übernommen. Thyſſen iſt ſtellvertretender
Vorſitzender der J. R. G. und kommt für die
Neu=
beſetzung des Präſidentenpoſtens in erſter Linie in
Betracht.
Seite 14
Sonntag den 11. März 1928
Nummer 74
Sert Spler und Tarnen.
Vor der Handball=Entſcheidung
in dei Bentgrapge.
Sportverein Darmſiadt 98 — V. f. R.
Kaiſerslautern.
Zu dem heute nachmittag 3 Uhr auf dem Platz des
Sport=
bereins 98 ſtattfindenden letzten Spiel der Weſtgruppe, das die
Meiſterſchaftsfrage in dieſer Gruppe klären wird, treten die
Darm=
ſtädter mit der ſtärkſten Beſetzung an, alſo mit
Trautwein
Reuter
Kadel
Delp
Götz
Allwohn
Fiedler
Werner
Jans Dietz Hennemann.
Die genaue Mannſchaftsaufſtellung des Gegners iſt nicht
bekannt, doch dürfte es bei der Bedeutung des Spieles
ſelbſtver=
ſtändlich ſein, daß der V. f. R. Kaiſerslautern den Kampf gegen
den Süddeutſchen Meiſter durch ſeine ſtärkſte Garnitur beſtreiten
laſſen wird. Da der Spielausſchuß des Süddeutſchen Verbandes
dem Spiel beiwohnen wird, dürfte dieſes auch auf die Aufſtellung
der ſüddeutſchen Verbandsmannſchaft für das Pokal=Endſpiel
gegen Berlin von Einfluß ſein.
Ligaaufſtiegſpiele.
„Rot=Weiß”—„Kickers” Offenbach.
„Rot=Weiß” trägt heute in Offenbach ſein 3. Aufſtiegſpiel gegen die
„Kicker” aus. Dieſes Spiel iſt für beide Mannſchaften außerordentlich
bedeutungsvoll. Sollte Offenbach auch diaſes Spiel verlieren, ſo muß
es wohl die Aufſtiegshoffnungen für dieſes Jahr aufgeben. Darum
wird die Mannſchaft wohl alles aus ſich herausgeben, um endlich
Punkte zu gewinnen. Daß ſie zu kämpfen verſteht, hat ſie vorigen
Sonntag gegen die gefürchteten Butzbacher Poliziſten bewieſen, gegen die
ſie unverdient 3:2 verlor. Aber auch „Rot=Weiß” hat nichts zu
ver=
lieren. Es muß unter allen Umſtänden verſuchen, in Offenbach Punkte
zu gewinnen. Die Stärke der Mannſchaft liegt in der Schnelligkeit, und
daß dieſe ſich auch gegen eine körperliche Ueberlegenheit des Gegners
durchſetzen kann, bewies das Spiel gegen Germania Wiesbaden. Es
heißt alſo für „Rot=Weiß” alles hergeben und das Tempo des Spieles
möglichſt zu beſchleunigen. Die Mannſchaft trifft ſich um ½12 Uhr am
Hauptbahnhof. Die Mitfahrt eimiger Schlachtenbummler wäre dringend
zu wünnſchen.
Sportverein 98 1. Jgd.—Sp.V. Wiesbaden 1. Jab.
Auch die 1. Jugendmannſchaft des Süddeutſchen Handballmeiſters
hat heute Sonntag ihren großen Tag. Sie empfängt den ſeit zwei
Jahren ungeſchlagenen Naſſauiſchen Jugendmeiſter, den Sp.V.
Wies=
baden. Die Kurſtädter, welche eine äußerſt kräftige und flinke
Mann=
ſchaft beſitzen, gaben ſchon vielen guten aktiven Mannſchaften das
Nach=
ſehen. Wie werden ſich nun die 98er gegen dieſe Mannſchaft ſchlagen,
gegen die ſie am 1. April in Wiesbaden zum Endſpiel um die
Jugend=
weiſterſchaft im Frankfurter Landesverband zuſammentrifft? Wird am
heutigen Sonntag den Sportvereinlern der Nimbus der Unbeſiegbarkeit
auf eigenem Platze genommen werden?
Aus der Oeutſchen Jugendkraft.
Der erſte Spielſonntag um die Meiſterſchaft des Gaues
Heſſen brachte überraſchend hohe Ergebniſſe. Vor allem das
vor=
entſcheidende Handballtreffen in Lämmerſpiel, wo der vorjährige
Kreismeiſter der Binger Meiſterelf ſich mit 1:5 beugen mußte. Beide
Mannſchaften ſind unſtreitig die ſtärkſten im ganzen Kreiſe, denn ſie
boten ſehr gute Leiſtungen, doch entſpricht das Ergebnis nicht ganz dem
Spielverlauf. Der Fußballkreismeiſter Bürgel lieferte auf ſeinem Platz
wieder ein großes Spiel. Mit 8:1 mußte der oberheſſiſche Vertreter
Vilbel die Kampfſtätte verlaſſen. Die Paarungen des kommenden
Sonn=
tags ſind folgende:
Im Handball: Biſchofsheim 1-Lämmerſpiel 1;
Fußball: Vilbel 1—Bingen 1;
Fußball: Vilbel 1—Bingen 1;
Bürgel 1-Viernheim 1.
Den vorſonntägigen Unterlegenen iſt ſomit Gelegenheit geboten,
die Scharten wieder auszuwetzen. Der Ehrgeiz und Siegeswille des
Rheinmeiſters Biſchofsheim iſt zwar zu bekannt, aber trotz eigenen
Platzes wird er einer Niederlage nicht entgehen können. Ein überaus
ſpannender Kampf iſt dort zu erwarten, dem hoffentlich ein
Maſſen=
beſuch zuteil wird. Offener iſt die Frage ſchon nach dem Sieger in
Vilbel. Die Binger Spielſtärke iſt wenig bekannt und wird deshalb
mit einem knappen Sieg des Platzbeſitzers gerechnet. Der Hauptkampf
des Tages geht in Bürgel vor ſich; denn die beiden Gegner zählen zu
den Anwärtern der diesjährigen Fußballgaumeiſterſchaft. Ein heißer
Kampf wird entbrennen, und erſt der Schlußpfiff wird die Frage nach
dem Sieger beantworten können.
Nicht unbedeutend iſt auch die Ermittelung des 5. Bezirksmeiſters
im Rheinbezirk für Fußball. Die Mainzer Vertreter ſind
end=
gültig ausgeſchaltet, ſo daß nur noch Nieder=Olm und Flörsheim in
Frage kommen. Letztere hat durch die unerwartete Niederlage in
Nie=
der=Olm die Tabellenſpitze eingebüßt, wird aber im letzten Spiel gegen
den Sportverein Lörzweiler ohne weiteres zum klaren Siege kommen,
während Nieder=Olm einen großen und ſchweren Kampf gegen Mainz=
Rhenania zu beſtehen hat, und es ſollte uns nicht überraſchen, wenn der
Altmeiſter zuguterletzt doch das Rennen noch für ſich entſcheidet.
Radfahren.
Saalſportfeſt der Radfahrer, verbunden mit den Gaumeiſterſchaften.
Heute Sonntag, 11. März, nach. 3 Uhr, in der Turnhalle (Woogsplatz).
Nach langer Ruhepauſe wird Darmſtadt wieder einmal zum
Schau=
platz großartiger Kämpfe im Radſport werden. Am heutigen Sonntag
werden nicht nur Schauvorführungen der Radler gezeigt werden
ſon=
dern es werden auch, wie ſchon öfters und ausführlich in dieſem Blatte
crwähnt, die Gaumeiſterſchaften im Der=, Zer=Radball und im 2er= und
6er=Kunſt ausgefahren. Dieſe Meiſterſchaften bilden den Auftakt
zu den Deutſchen Meiſterſchaften, und werden die Titelverteidiger alles
davanſetzen, um ihre Klaſſe zu verteidigen und den innegehabten Titel
wiederum für ſich in Anſpruch nehmen. Andererſeits werden die
Mit=
bewerber ſich nicht ohne weiteres verdrängen laſſen, und die evtl.
feh=
lende Technik durch erhöhten Eifer und Kampfgeiſt euſetzen. Aus
die=
ſem Grunde ſind heute nachmittag höchſt intereſſante Kämpfe in der
Turnhalle am Woogsplatz zu ertvarten, zu denen ſich ein Beſuch beſtimmt
lohnen wind.
Beginn iſt pünktlich um 3 Uhr und iſt jedem Beſucher zu empfehlen,
ſich rechtzeitig mit Karten an der Kaſſe zu verſehen. Die Muſik wird
von der Kapelle Weber unter perſönlicher Leitung des Herrn
Obermuſik=
neiſters M. Weber geſtellt. Ein neutrales Kampfgericht wird ebenfalls
für reibungsloſes Abwickeln der Kämpfe Sorge tragen. Peha.
Die Vorwettbewerbee im 6er=Jugendreigen, Der= und Zer=Radball
beginnen heute früh 9 Uhr, und es iſt ſo einem jedem Intereſſenten er=
möglicht, auch die Ausſcheidungskämpfe zu beſuchen.
Darmſtädter Sportkalender.
Handball.
3.00 Uhr, Stadivn: Spv. 98 — V. f. R. Kaiſerslautem
(Gruppenmeiſterſchaft).
3.00 Uhr, Exerzierpl.: Pol.=Spv., I. — Spv. Wiesbaden.
Fußball.
3.00 Uhr, Arheilger Mühlchen: Sppg. 04 Arheilgen — A. S.
V. Nürnberg.
1.00 Uhr, Stadion: Spv. 98, Ligaerſatz — V. f. R.
3.00 Uhr, Windmühle: Spvg. 21 — Fr. Tſch. Sachſenhauſen.
Radſport.
3.00 Uhr, Turnhalle: Radſportfeſt.
Schwimmen.
Wettkampfabend „Jung=Deutſchland” am Montag 7.30 im Hallenbad. —
Der Deutſche Hochſchulmeiſter im Waſſerball, die Techniſche Hochſchule
Darmſtadt, und Rot=Weiß ſpielen gegen „Jung=Deutſchlands” 1. und 2.
Mannſchaft.
Leider mußte der für den Montag abend vereinbarte Klubwettkampf
zwiſchem Moenus Offenbach und „Jung=Deutſchland” auf einen ſpäteren
Termin verſchoben werden, da die Offenbacher infolge Erkrankung zweier
ihrer Beſten in letzter Minute abgeſagt haben. Die ſportliche Leitung
„Jung=Deutſchlands” beſchloß jedoch, den Kampfabend nicht ausfallen zu
laſſen, da ſich die Techniſche Hochſchule in liebenswürdiger Weiſe bereit
erklärte, für die Offenbacher einzuſpringen und eine 4 mal 100 Meter=
Staffel gegen „Jung=Deutſchland” zu ſchwimmen. Das Programm wird
alſo ſtatt der Staffeln gegen Offenbach eine 4 mal 100 Meter=Staffel
„Jung=Deutſchland” gegen Techniſche Hochſchule und eine geſteigerte
Staffel 50, 100, 150, 200, 150, 100, 50 Meter zwiſchen zwei „Jung=
Deutſchland”=Mannſchaften enthalten. Außerdem werden wie
vorge=
ſehen, zwei Damenrenaen, ein Schauſpringen und die beiden
Waſſer=
ballſpiele durchgeführt werden. Die 4 mal 100 Meter=Staffel verſpricht
äußerſt intereſſant zu werden, da die Hochſchule, mit der Mannſchaft
Kloſtermann, Schwuck, Orlemann und Cordes für den Schwimmklub
mit Richter, Gils, Brandis und Berges einen ſtarben Gegner abgeben
wirb. Berges wird ganz aus ſich herausgehen müſſen, um einen
ge=
ringen Vorſprung gegen den Hochſchulmeiſter Cordes zu verteidigen.
Auch die geſteigerte Staffel, die von zwei ausgeglichenen Mannſchaften
geſchwommen wird, wird zm einem ſchönen Kampfe mit abwechſelnder
Führung werden. Von den Füllwettkämpfen intereſſiert am meiſten das
Schwimmen der Olympigkandidatin Frl. G. Mörſchel (Jung=
Deutſch=
land), die bei ihrer ſtetigen Formverbeſſerung berechtigte Ausſicht hat,
Deutſchland auf der Amſterdamer Olympiade in der Damenſtaffel zu
vertreten. Ein Damenrüchenſchwimmen und ein Schauſpringen, an dem
der ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſter Herbert (S.V. Mainz) von der
Tcch=
niſchen Hochſchule teilnimmt, vervollſtändigen das Programm. Die
Hauptanziehungskraft für das Darmſtädter Publikum dürften jedoch die
beiden Waſſerballſpiele ſein. Jung=Deutſchland, iſt es gelungen, für
ſeine zweite Mannſchaft eine Mannſchaft von Rot=Weiß zu verpflichten,
ſo daß es hier zu einem fogenannten „Lokalderby” kommen wird. Rot=
Weiß, der ſoeben von einer erfolgreichen Weſtfalenreiſe zurückgekehrt iſt,
wird für Jung=Deutſchlands II, einen äußerſt ſtarben Gegner abgeben.
Eine Vorausſage dürfte daher ſehr ſchwer ſein. Den Beſchluß des
Abends bildet dann das mit großer Spannung erwartete Spiel zwiſchen
dem deutſchen Hochſchmlmeiſter im Waſſerball der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt und der erſten Mannſchaft von „Jung=Deutſchland‟. Die
Mannſchaften werden in folgender Aufſtellung antretem:
Techniſche Hochſchule:
Göth oder H. Schmuck
Appfel
Cordes
Kloſtermann.
Orlemann
Berges
Mayer
Richter
Förſter
Jung=Deutſchland:
Fuhrländer.
Der Ausgang des Spiels iſt vollkommen offen, da beide
Mannſchaf=
ten gleichwertig ſind. Jung=Deutſchland hat in Berges und Meyer den
ſchußfreudigeren Sturm und Berges iſt bekanntlich ſehr torhungrig.
Dagegen hat die Hochſchule in Cordes (Hellas Magdeburg) einen
Ver=
teidiger von ganz großer Klaſſe, der den beſten Waſſerballſpielern
Europas, wie Padou=Frankreich, Hommonay und Keſecu=Ungarn,
Bau=
wens=Belgien u. a. nicht nachſteht, und neulich im Länderſpiel
Deutſch=
land— Fraukreich Deutſchlands beſter Mann war. Bis jetzt konnte er
Deutſchland in 17 Länderſpielen international vertreten. Der Sturm
der Hochſchule und die Verteidigung ,„Jung=Deutſchlands”, ſind
gleich=
artig, von den Torwächtern iſt Fuhrländer der Beſſere. Man ſieht, daß
eine Vorausſage ſcher iſt, da jede Mannſchaft das Spiel knapp
ge=
winnen kann. Bei den niedrigem Eintrittspreiſen (Erwachſene 50 Pfg.,
Mitglieder und Schütler 30 Pfg.) kann daher ein Beſuch des Abends nur
empfohlen werden.
K.W. L.
Fußball.
Spielvereinigung 1921, Darmſtadt.
Heute, Sonntag, herrſcht bei der Spielvereinigung Großbetrieb.
Iſt doch die weit über Frankfurts Grenzen bekannte Freie Turnerſchaft
Sachſenhauſen der Gaſt. Mit drei Mannſchaften werden ſie antreten,
um ihre Kräfte mit der Spielvereinigung zu meſſen. — Bereits um
12.30 Uhr ſtehen ſich die Jugendmannſchaften beider Vereine gegenüber.
Um 1.30 Uhr ſind es die 2. Mannſchaften, die ihre Kräfte meſſen. — Das
größte Intereſſe aber beanſprucht das Treffen der 1. Mannſchaften. Es
beginnt um 3 Uhr. Die Mannſchaften ſtehen ſich wie folgt gegenüber:
Spielvereinigung 21:
Pfleger
Schäfer
Schüitze
Gg. Heckmann
Hch. Schmidt
Schidlowſkh
Stahl
Spamer
Wedel
H. Weicker Kieſel.
Meinhardt Mergenthal Küßer Greß Fr. Kullmann
Salzmann
Baſtian
Goldhammer
Schmidt
Hofmann
Sachſenhauſen:
K. Kullmann.
Frankfurt alſo komplett, ein Beweis dafür, daß ſie nicht gewillt ſind,
eine Niedevlage hinzunehmen. Beſonders ſei hier der Tormann
er=
wähnt, der im Verein mit ſeinen beiden Verteidigern ein ſchwer zu
neh=
mendes Hindernis bildet. In der Läuferreihe verdient der Mittelläufer
beſonders hervorgehoben zu werden, ſeine beiden Nachbarn ſtehen ihm
aber nicht viel nach. Der Sturm, der äußerſt flink und ſchußfreudig iſt,
wird der Hintermannſchaft der Spielvereinigung viel Arbeit machen.
Darmſtadt muß leider mit drei Erſatzleuten antreten. Dieſelben aber
ſollten bei einigermaßen gutem Willen die Mannſchaftsſtärke nicht
beein=
fluſſen. Zweifellos wird ſich ein erbitterter Kampf abſpielen, ſo daß dem
Zuſchauer ſchöne Spielmomente geboten werden. Das Spiel findet auf
dem Sportplatze „Windmühle‟ Ecke Gräfenhäuſerweg und
Pallaswieſen=
ſtraße, ſtatt und dürfte ſich ein Spaziergang dorthin lohnen.
Kraftſport.
Aus dem zweiten Kreis des D.A G. V.
Erhöhter Sportbetrieb durch Gründung einer Oberliga.
Lehr=
kurſus an drei zentral gelegenen Orten, durch Fritz Bräun.
Wohl eine der wichtigſten ſportlichen Errungenſchaften des
diesjäh=
rigen Kreistages war die Gründung einer Oberliga für die kommendem
Mannſchaftskämpfe im Ringen. Die Gründung wurde in dem Momenm
zur ſportlichen Notwendigkeit, wo die Kämpfe der Favoriten mit dem
Tabellenletzten Klaſſenunterſchiede unter Beweis ſtellten und für beide=
Teile ſportlich unhaltbar wurden. Man verſpricht ſich von dieſer Grün= eine Neubelebung unſeres Kraftſportes innerhalb der größerem
Städte wie Frankfurt, Mainz, Oberſtein und Kreuznach. Auch lag ess
im Intereſſe der weniger leiſtungsfähigen Vereine, ihr Preſtige nichtt
ganz verſchwinden zu ſehen. Die großen Rivalen bilden nun eine
Klaſſe=
für ſich, und für die Kleineren ſind erneut beſſere Auſſtiegsmöglichkeitem
vorhanden. Die Oberliga beſteht aus folgenden Vereinen: Bad=Kreuz—
nach, Sachſenhauſen, Mainz, Groß=Zimmern, Oberſtein, Frankfurt undo
Neu=Iſenburg. Wie man ſieht, alles Vereine, welche durch
Spitzen=
leiſtungen bei den letzten Mannſchaftskämpfen geglänzt haben.
Dieſe=
angeführten Vereine kämpfen nun in der kommenden Saiſon in Vor=
und Rückkampf um die Mannſchaftsmeiſterſchaft des zweiten Kreiſes in
Ringen. Schon jetzt iſt man bei den einzelnen Vereinen fieberhaft anz
der Arbeit, um noch beſtehende Schwächen der Mannſchaften
auszu=
merzen. Jedenfalls werden wir in der kommenden Periode weit beſſere:
und härtere Kämpfe zu ſehen bekommen, zumal auch die Regeln des:
Mannſchaftskampfes eine Aenderung erfahren haben, indem der Schul= mit drei und der Punktſieg mit zwei Punkten in Zukunft be= wird. Die Kreisliga wurde ebenfalls beibehalten und wird ſehr:
wahrſcheinlich noch eine Erhöhung der Vereinszahl bringen. Da kein:
Verein zum Abſtieg verurteilt iſt, und von jedem Gan der diesjährige:
Gaumeiſter noch hinzukommt, werden die Kämpfe in dieſer Klaſſe
be=
deutend an Intereſſe gewinnen. Außer vorgenannten Vereinen ſind
ebenfalls noch die zweiten Mannſchaften der Oberligavereine mit von;
der Partie. Auch dieſe Blutzufuhr iſt keinesfalls zu unterſchätzen, denn
wir wiſſen, daß beiſpielsweiſe Kreuznach ſowie die beiden Frankfurter
Vereine über ſehr kampfſtarke zweite Mannſchaften verfügen. Die
ein=
zelnen Mannſchaften der Kreisliga können leider noch nicht namentlich
benannt werden, da noch nicht feſtſteht, ob man eine Mannſchaftszahl:
von zehn Mannſchaften, wie beiſpielsweiſe im zweiten Bezirk,
beibe=
halten kann. Alles in allem werden wir in dieſem Jahre in unſerem
Kreisgebiet eine Neuerſtehung und Erſtarkung unſerer
Mannſchafts=
kämpfe erleben.
Der Verband beſtimmte die Tage, an denen der
Verbandswander=
lehrer Fritz Bräun in unſerem Kreisgebiet ſein Feld beackern ſoll. Als
Kurſusorte wurden beſtimmt: Dieburg, Frankfurt und Bingen. Bräun
weilte am 8. und 9. März in Dieburg und ließ an den Abenden beider
Tage über vorbereitende Gymnaſtik und über den Ringkampf ſelbſt ſeine
jahrelange Praxis zu den Kurſiſten ſprechen. Am Samstag abend und
Sonntag vormittag hat er Frankfurt zu ſeiner Wirkungsſtätte
auser=
ſehen, um am Montag und Dienstag in Bingen feine Tätigkeit
inner=
halb des zweiten Kreiſes zu beenden. Der Verband hätte keinen
beſſe=
ren Griff machen können, als den über reiche ringeriſche Erfahrung
verfügenden Bräun zu ſeinem Wanderlehrer zu ernennen. Es iſt für
uns Kraftſportler innerhalb des zweiten Kreiſes eine gewiſſe
Genug=
tuung, denn Bräun iſt für den augenblicklichen Stand unſeres
Ring=
kampfes verantwortlich, und wir können nicht umhin, ihm für ſeine
Tätigkeit auf dieſem Gebiet herzlichen Dank zu ſagen. Als akttver
Ringer von größter Klaſſe beſitzt er große pädagogiſche Kenntniſſe, und
ſeine Lehrtätigkeit zeitigte überall die beſten Früchte. Mögen auch die
kommenden Kurſustage innerhalb des zweiten Kreiſes einen Erfolg
zeitigen. Das beſte Geſchenk, das wir unſerem Fritz Bräun geben
können, iſt wohl eine Maſſenbeteiligung unſerer Aktiven. Sorge jeder
Verein, daß eine gute Beteiligung gewährleiſtet iſt. Der Nutzen dieſer
Kurſe im Gegenſatz zu dem erſten Frankfurter Kraftſportkurſus iſt
offenſichtlich, denn er kemmt nicht nur unſeren Kanonen, ſondern der
Geſamtheit des zweiten Kreiſes zugute.
Tennis.
T. u. E.=Cl. Darmſtadt—Tgde. 1846.
Heute nachmittag findet im Sportplatzreſtaurant am Böllenfalltor
ein Töſchtenniswettſpiel zwiſchen dem Tennis= und Eisklub Darmſtadt
und der Tennisabteilung der Turngemeinde 1846 ſtatt. Vom Tennis=
und Eisklub wird das Tiſchtennisſpiel erſt ſeit kurzem regelmäßig im
Klubzimmer im Sportplatzreſtaurant betrieben. Hoffentlich wirbt das
Wettſpiel dem Tiſchtennis neue Anhänger, beſonders bei den Damen
des Klubs, die bisher die Möglichkeit, nachmittags oder an den
Frei=
tagsſpielabenden zu ſpielen, noch nicht ausgenutzt haben. Beginn des
Wettſpiels 3 Uhr.
Wetterbericht.
Das Nordmeerhoch hat ſich mit dem ſkandinaviſchen vereinigt und
zeigt im Kerngebiet einen Barometerſtand von 780 Millimeter. Da
Mitteleuropa im Strömungsbereich des Hochs liegt und von deſſen
Luftzufuhr aus nordöſtlicher Richtung beeinflußt wird, ſo dauert das
kalte Wetter an. Da nach Ausgleich der noch vorhandenen Störungen
auch die Bewölbung zurückgehen dürfte, ſo iſt tagsüber mit
aufhei=
terndem Wetter zu rechnen. Nächtliches Aufklaren führt gleichzeitig zu
einer weiteren Zunahme des Froſtes.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 11. März 1928.
Zunächſt noch wolkiges, dann aufheiterndes, trockenes Wetter,
Zu=
nahme des Nachtfroſtes, tagsüber Temperaturen um Null.
Witterungsausſichten für Montag, den 12. März 1928.
Keine weſentliche Aenderung der Wetterlage.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ce Wind: Mee
ſchlag
in mm Schne=
decke
in cm Gießen: bedeckt. NO, Aachen: wolkig —20 ONO. gef.*) Hamburg: wolkig — 30 0,1 Berlin: wolkig —4‟ gef. München: Schnee —20 2,0 Königsberg: heiter —9‟ Onio.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) Schnee —70 0,2 Waſſerkuppe:
Feldberg: wolkig —8 SO, (Schwarzw.) Schnee —3‟ Windſtille 0,9 Zugſpitze: wolkig —8" SO. Kahler Aſten: Schnee 0,2 Fichtelberg: Nebel ON0. 62
)Niederſchlag gehalten aber nicht geme ſen.
Sauptichriftiettung. Rudoi Maup=
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; me
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble: Diue
und Verlag: L. C. Wittich — fämtlich in Darmſitadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
Beſchlagnahmefreie
2—3 Zimmerwohnung
in od. b. Darmſt. per
1. 5. oder ſpäter von
tungem Ehepaar
ge=
ſucht.
6734
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Sonntag,den 11. März
Meom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Die in der Vorwoche feſtſtellbare Belebung am Getreidemaukr hat
chf in dieſer Woche angehalten. Trotz der noch auf Europa
ſchwimmen=
ggroßen Weizenmengen hat eine günſtigere Beurteilung des
Brot=
mieidemarktes Platz gegriffen, zumal das Angebot an inländiſchem
emsen und Roggen an den ſüddeutſchen Märkten ſehr klein geworden
Die Aufnahmefähigkeit und das Deckungsbedürfnis traten jedoch
chi nicht gleichmäßig hervor, weshalb es nicht an Srimmen fehlt, die
PPreisbewegung für eine künſtliche erklären. Manitoba=Weizen
trtte, je nach Qualität und Lieferzeit, 13 55 bis 13,95 Fl. (1 Fl.
— holl. Gulden — 1,68,30 RM.). April=Abladung bis 14,20 Fl., eif
ht= und verſicherungsfrei) Rotterdam, Hard Winter II,
rheinſchwim=
rd, 14 (Vorwoche 13,70) Fl. cif Mannheim, rheinſchwimmender
uitralweizen 14,50 (14,35) Fl. Argentiniſcher Weizen hat ſich um 20
85 30 holl. Cents erhöht und frei Waggon Mannheim verlangt man
wte in RM. für die 100 Kg.: Manitoba III 29,75 (29,25), IV 29,25
8775), Hard Winter: I, loko Mannheim, 29,50 (29,25), desgl. II 29,25
Baruſſo, 79 Kg., 29 (28,75), Roſa Fé, 79 Kg., 29.25 (29) und Auſtral=
EEgen 30,50 (29,75); auch Inlandweizen konnte ſich von 25,75 bis 25,25
A.c. auf 26,25 bis 27 RM. befeſtigen. Inland=Roggen ſtieg von 25,75
2T 26,25 auf 26,50 bis 7 RM., Auslands=Roggen von 27 bis 27,25 auf
8ſbis 28,50 RM.
Das Meblgeſchäft zeigte ein etwas freundlicheres Geſicht, und
Mühlen haben ihre Forderungen entſprechend den geſtiegenen
Brot=
e reidepreiſen erhöht für ſüddeutzſches Weizenmehl. Spezial Null, von
un wöchentlichen 36,75 bis 37,50 auf 37,75 bis 38,25 RM., für
ſüddeut=
hies Noggenmehl, je nach Ausmahlung, von 35,50 bis 37 auf 36 bis 38
A04. Auf der Preisgrundlage von 37,25 bis 37,75 RM. entwickelte ſich
iaſanlich gutes Geſchäft, die jetzigen erhöhten Forderungen wurden noch
iahst voll bewilligt, da immer noch Abgaben der zweiten Hand einwirken.
7ahrddeutſches Roggenmehl in 65prozentiger Ausmahlung war mit 35,50
35,75 RMM., norddeutſches Roggenauszugsmehl mit 39,75 bis 41.50
EM. angeboten. — Das Angebot in inländiſcher Braugerſte iſt weiter
unammengeſchrumpft, die Preiſe blieben auf vorwvöchentlicher Höhe,
wo=
gen ſich Futtergerſte um 1 RM. auf 23,25 bis 24,50 die 100 Kg. er=
Gte. Außerordentlih ſeſten Markt hatte Hafer, worin ſich
Aufnahme=
äiigkeit des Konſums und Materialknappheit begegnen, ſodaß für
u unde Ware heute 25,50 bis 26 RM. (Vorwoche 24,50 bis 25,.50 MM.)
Jarität Mannheim, und ſelbſt für beregneten Hafer 24,50 bis 25,25 RM.
22,50 bis 23 RM.) angelegt werden. Alter Mais wurde wenig an=
„boten, die Forderungen zeigen gegenüber der Vorwoche eine Erhöhung
mn 25 bis 50 Pfennig für den Doppelzentner. Für Futtermittel trat
uas beſſere Nachfrage als in den letzten Wochen hervor, ſodaß
verein=
zullt kleine Preisbeſſerungen durchzuſetzen waren.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. Von der 1927er Ernte befindet ſich
noch immer einiges von den Pflanzern ſelbſt fermentiertes Material in
drr erſten Hand, wofür etwa 44 bis 46 MM. der Zentner geboten
wer=
dun. Nachfrage beſtand für Schneidegut zu etwa 100 bis 125 RM., doch
werden auch höhere Preiſe gefordert, ſowie für Pfälzer Zigarrengut.
(nin Poſten Bühlertaler Sandblatt wurde mit 105 RM. angeboten,
unter=
nadiſche Grumpen in heller, großblattiger Ware mit 80 RM. per
Zent=
ver. Der Landesverband der Bayeriſchen Tabakbauvereine ſetzte ſich in
iner Frühjahrsverſammlung energiſch für den Qualitätsbau und
pfleg=
lurhe Behandlung des Tabakes ſowie gegen jede Erweiverung der
An=
unfläche ein. Rippen blieben zu unveränderten Preiſen, unter
Be=
wrzugung von überſeeiſchem Material, geſucht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Eroßhandelsindexziffer vom 7. März 1928. Die auf
ven Stichtag des 10. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Sta=
ziſtiſchen Reichsamts hat ſich mit 137,9 gegenüber der Vorwoche nicht
werändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen ſtellten ſich im
ein=
delnen für Agrarſteffe auf 130,1 (Vorwoche 130,0), für Kolonialwaren
nuf 129,6 (129,9), für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren unverändert
ruf 133,7, und für induſtrielle Fertigwaren auf 157,1 (157,2).
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
twurden in der Zeit vom 26. Februar bis 3. März im Ruhrgebiet in
Arbeitstagen 2368 583 To., in der vorausgehenden Woche bei ebenfalls
s Arbeitstagen 2368 583 To. gefördert. Die Kokserzeugung ſtellte ſich
un den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch
Sonn=
wags gearbeitet) auf 606 616 To. gegen 611 718 To. in dere
vorhergehen=
oen Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 60 351 To. gegen 58 702 To.
in 6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der
Zeit vom 26. Februar bis 3. März 395 786 To. gegen 394 674 To. in
oer vorhergehenden Woche, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung
ſtellte ſich auf 10 059 To. (9784), die arbeitstägliche Kokserzeugung ſtellte
ſtſich auf 86 659 To. (87 388 To.). Die Zahl der wegen Abſatzmangels
ein=
ngelegten Feierſchichten betrug in der Berichktswoche 5778 (arbeitstäglich
D63) gegen 10 942 (1824).
Getreide=, Butter= unb Käſeeinfuhr im Februar. Nach den
Ermit=
ſttelungen des Statiſtiſchen Reichsamts hat die Einfuhr von Getreide,
RButter und Käſe in das deutſche Zollgebiet (Spezialhandel) im Februar
nund in dem Zeitraum Januar bis Februar 1928 betragen:
Januar bis Februar
Februar 1928
Warenbezeichnu
1928
Menge Wert Menge Wert
dz 1000 RM. dz 100) RM.
315 905 660 640 507 13 453
Roggen.
Weizen . . . . . . . 1 785 770 44 451 4004 377 101 481
2 236
Noggenmehl . .
32 933 103
Weizemnehl
68 982 2 107
Gerſte zur Viehfütterung 1 106 887 22 512 2 615 436 52 973
Andere Gerſte
254 024 5 891
422 173 9 638
Hafer
31 263
584
120650 2244
Milchbutter,
Butter=
ſchmalz
Käſe (Hart= u. Weichkäſe)
Ar44
44 658
27 743
7629
221 247
88 122
76 015
14 812
Kündigung des Lohntarifs in der chemiſchen Induſtrie. Nachdem
die Gewerkſchaiften des nördlichen Weſtfalens und für das
Induſtrie=
gebiet die Lohntarife bereits gekündigt haben, ſind inzwiſchen von
Ge=
werkſchaftsſeite die Lohntarife der Sektionen Stettin, Berlin, Köln (
Ge=
biet Köln=Stadt und Köln=Land), Mannheim (Wirtſchaftsgebiet Baden,
Rhempfalz) und Frankfurr ebenfalls zum 31. März gekündigt worden.
Bei der Sektion Berlin wird eine Erhöhung der Tarife um 15 Pf. und
bei der Sektion Mannheim eine ſolche um 20 Prozent, außerdem
Ge=
währung einer 20prozentigen Nachtſchichtzulage gefordert. Insgeſamt
haben von den 13 beſtehenden Sektionen bis jetzt 7 Sektionen die Tarife
geklindigt.
Der Abſchluß der Allgemeinen Deutſchen Eredit=Anſtalt zu Leipzig.
Auch der A. D.C.A hat das Geſchäftsjahr 1927 eine erfreuliche
Weiter=
entwickelung gebracht. Gegenüber dem Vorjahr iſt der Geſamtumſatz
von einer Seite des Hauptbuches von 15,88 Milliarden RM. auf 20,37
Milliarden Reichsmark und die Bilanzſumme von 269 Mill. RM. auf
376 Mill. RM. geſtiegen. Das Roherträgnis hat ſich von 20,05 Mill.
Reichsmark im Jahre 1926 auf 21,18 Mill. RM. und der Reinge vinn
von 3,47 Mill. RM. auf 4,57 Mill. RM. erhöht. Nach dem Beſchluß
des Aufſichtsrats wird auf das im Berichtsjahr von 26 Mill. RM. auf
40 Mill. RM. erhöhte A.K. wiederum eine Dividende von 10 % verteilt.
Mitteldeutſche Metallwarenfabrik A.=G., Offenbach. Die Geſellſchaft
weiſt für 1927 einen Reingewinn von 8871 RM. aus, durch den ſich
der Verluſtvortrag auf 26 606 RM. ermäßigt. Bei 140000 RM. A.=K.,
deven Schuldner mit 70311 (47 973) RM. und Vorräte mit 96 300
(54 125) RM. gegenüberſtehen.
Kapitalserhrhung bei der Südweſtbeutſchen Gas A.=G., Frankfurt
a. M. Die Südweſtkeutſche Gas A.=G. Frankfurt a. M., an der die
Stadt Mannheim mit 50 Prozent des Aktienkapitals beteiligt iſt,
beab=
ſichtigt eine Erhöhung des Aktienkapitals von 50 000 Mk. auf eine
Million Mark vorzunehmen. Von dieſer Erhöhung des Aktieakapitals
übernimmt die Stadt Mannheim, vorbehaltlich der Zuſtimmung des
Bürgerausſchuſſes, 50 Prozent, gleich 475 000 Mark, bei vorerſt 25 Proz.
Einzahlung.
Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Der auf den 31. März
ds. Js. einzuberufenden Generalverſammlung wird eine Dividende
von 9 Prozent (i. V. 8 Prozent) vorgeſchlagen werden. Die Bank
verzeichnet 1927 im Neugeſchäft einen Zuwachs von über 42 Millionen
RM. gegen ungefähr 34 Millionen RM. im Vorjahre Bei gleichem
Kavital erhöhte ſich der Reingewinn auf 930 000 RM. gegen 790 000
RM. im Vorjahre. Eine erhebliche Steigerung weiſen mit 1.77 Mill.
RM. die Geſchäftsunkoſten auf, die im Vorjahre mit 1,13 Millionen
RM. ausgewieſen waren.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich wieder eine gewiſſe
Unſicherheit bemerkbar, und die Kurſe bröckelten überwiegend etwas ab.
Die Spekulation nahm zum Wochenſchluß und im Zuſammenhang mit
der Medioliquidation am Montag verſchiedentlich Realiſationen vor.
Beunruhigend wirkten neue Tarifkündigungen, Streikbewegungen und
die Verſchärfung im Berliner Metallarbeiterkonflikt. Eine ſtärkere
Verſtimmung, namentlich für die Freigabewerte, ging von der Meldung
aus, wonach Präſident Coolidge gegen die Faſſung der Freigabebill
Einwände erhoben habe. Trotzdem war die Börſe im Grundton
wider=
ſtandsfähig, da die weiter lebhafte Nachfrage nach einigen Spezialwerten
eine Stütze bot. So waren im Zuſammenhang mit der Hauſſe in
Glanzſtoffaktien, die im Freiverkehr zu 670 Prozent geſucht waren,
Zell=
ſtoff Waldhof weiter verlangt und 214 Prozent feſter. Ferner ſetzten ſich
in J.=G. Farbenbezügen und J.=G. Bonds die Interventionskäufe
an=
ſcheinend fort. Bezüge waren zu 9 und Bonds zu 132½ Prozent
ge=
fragt. Farbenaktien eröffneten dagegen 1 Prozent gedrückt. Etwas
ver=
langt und je 1½ Prozent höher waren noch Rheiniſche Braunkohlen
und Gef. f. El. Holzmann ſetzten ihre geſtrige Kurserhöhung um
1 Prozent fort. Auf den übrigen Märkten war das Geſchäft
außer=
ordentlich ſtill, bei Kursrückgängen von 1 bis 2 Prozent. Am
Montan=
markt verloren Harpener 2 Prozent. Schiffahrtswerte gaben aus dem
erwähnten Grunde 2 bis 3 Prozent nach. Am Markte der Autoaktien
blieben Daimler und NSü behauptet. Gleich nach der erſten Notierung
konnte ſich die Haltung allgemein beſſern, auf die anhaltende Nachfrage
nach Spezialwerten. So waren beſonders Geſ. f. El. verlangt und
erneut 5 Prozent geſteigert. Deutſche und ausländiſche Renten lagen
vernachläſſigt und faſt geſchäftslos. Ruſſen etwas gedrückt.
Im weiteren Verlaufe blieb die Stimmung freundlich, das Geſchäft
wurde jedoch allgemein ſehr ruhig. Für Elektrowerte erhielt ſich etwas
regeres Intereſſe. Waldhof zogen erneut 1½ Prozent an. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4.1844, gegen Pfunde 20.420,
London-Kabel 4.8785, Paris 124.03, Mailand 92.30, Holland 12:12½.
Tägliches Geld unverändert 7 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 10. März.
An der heutigen Samstagsbörſe war das Geſchäft außer in
Spezial=
wverten nicht ſehr lebhaft. Die Tendenz war aber freundlich und für
die im Vordergrunde ſtehendei Papiere ausgeſprochen feſt. Die
Auf=
imerkſamkeit wurde vor allem von einer ſenſationellen Hauſſe in
Kunſt=
ſeidenwerten in Anſpruch genommen, von denen Vereinigte Glanzſtoff
auf Londoner Käufe und Anſchaffungen des Publikums ſtiegen. Zum
erſten Maje nahmen außer dem Rheinland auch verſchiedene Provinzen
einige Käufe, teilweiſe auch Rückkäuſe, vor. Das Ausland zeigte
In=
tereſſe für Elektrowerte, in denen größere Prämiennachfrage per Ende
Mai ſeirens der Schweiz herrſchte. Dagegen ſind Freigabeaktien heute
etwas zurückgegangen, weil die New Yorker Meldungen von einer
Ver=
zögerung der Unterſchrift durch Staatsſekretär Mellon berichteten. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe begegnete dieſe Nachricht aber berechtigtem
Zweifel, ſo daß ſich die Verſtümmung legte und, ausgehend von Ver.
Glanzſtoffaktien, leicht anzogen. Am Geldmarkt wurde für
Tages=
geld keine weiter Herabſetzung der Sätze vorgenommen, die ſich ſomit
auf 6½ bis 8 Prozent ſtellten. Monatsgeld zirka 7½ bis 8½ Prozent.
Warenwechſel mit Bankgiro zirka 7 Prozent. Am Deviſenmarkt war
das Geſchäft minimal. Die Mark ermäßigte ſich gegen New York auf
4.1840, dagegen zog das Pfund gegen New York auf 4,8796 an. Sonſt
ſchwankte London-Paris mit 124,02½, London-Paris befeſtigt mit
29,13 und London-Mailand mit 92,32. Das Pfund ſtellte ſich in
Ber=
lin auf 20,4170.
Im weiteren Verlauf blieb die Haltung der Börfe freundlich. Die
Freigabeſverte, die anfangs ſchwächer lagen, konnten ſich durcveg
er=
holen, da man der Meldung über Verzögerung der Unterſcheift des
amerikaniſchen Präſidenten keinen rechten Glauben ſchenken wolſte.
Hapag plus 2, Nordo. Lleyd plus 15,5, Orenſtein u. Koppel plus 1.
Daneben konnten ſich einige Spezialwerte erneut befeſtigen, ſo Eſſener
Steinkohle um 3,5, Gesfürel um 7,5, Ludwig Loowe um 6, Schleſ.
Elektr. um 4. Ver. Glanzſtoff konnten ihren höchſten Kurs nicht haltcei
und gaben um 7 Prozent nach.
Bis zum Schluß und auch an der Nachbörſe hielt die freundliche
Tendenz an. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe:
Com=
merzbank 173, Danatbank 223, Hapag 148,5, Nordd. Lloyd 148,25, A. E. G.
154,5, Gesfürel 270, Siemens 263,5, Schultheiß 326, Oſtwerke 259,5,
Zellſtoff Waldhof 263,5, Deſſauer Gas 171, J. G. Farben 253,5,
Kar=
ſtadt 177, Daimler 92,12, Hoeſch 138,75, Ludwig Lo we 236,5, Oberkoks
92, Rhein. Braunkohlen 251, Rheinſtahl 153,75, Bemberg 473, Polyphon
295,5, Aitbeſitzanleihe, Reihe I und II 52,10, dto. III 55,75,
Neubeſitz=
anleihe 14,50.
Aſchaf enb. Zellſtoft.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin".
Berlin el. W..
Berlin KarsruheInd.
Braunkohl. Briketts
Bremer Bulkan".
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Te
Teutſcke Maſchiner
Deutſch.=Nieb. Tei
Deutſche Erdöl
Teutſche Petroleum
Tt. Kalitrerke
Tonnersmarckhütte" ,
Tynamit Nobel
Eleltr Lieferung
J. G. Farben".
R. Friſter
Eaggeuau Vorz.
Eelſenk. Berg
E. f. eiektr. Untern.
Halle Maſchinen
Van.=Maſch.=Egeſt..
Sanſa=Dampfſchf
Kelſingfors
Wien.
Prag ......"
Budapeſt ..."
Sofia ..
Solland
Cslo ...
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos Aires
Neu=York
Belgien".
10 3
244.—
137.—
90.—
108.—
149 25
63.—
234.—
124.—
160.—
130.—
83.—
67.—
95.5
117.—
145.5
146.5
123.5
56 —
60.—
171.875
Deviſenmarkt.
9. 3. 10. 3. Beid /Brief Geld Brief 10.52210.542 10.527 0.547 58.86/ 58.96 58.87 53.99 12.388 12.4081 12.381 12.301 73.11/ 73.25 73.10 73 24 3.022/ 3.028 3.022 3.024 A168.18 168.5. 168.21 168.5: Hrsehttt.54 111.32 11.54 111.98/1 12.20 111.98 112.2* 12.13/112 35 112.12 112.34 20.395 20.43 20.397 20.437 1.783/ 1.793 1.790 1.794/ 4.1805 4.188 4.1800 4.188C 58.26/ 58.36 58.26 3.38 Ftalien .. ...
Paris ........
Schweiz ....."
Spanien. . . . . .
Danzig .......
Fapan. . . . . . ..
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal".
Athen ..
Konſtantinopel"
Kanada. .
Uruguay .. . ."
Produkienberichte.
Berliner Proöuktenbericht vom 10. März. Der Produktenmarkt
nahm von den ſchvächeren Meldungen von Chicago und von Liverpool
keinerlei Notiz, dielmiehr konnte ſich hier der feſte Grundton voll
erhal=
ten. Bereits geſtern hatte ſich nachbörslich eine Vefeſtigung durchſetzen
können und das höhere Preisniveau vermochte ſich heute gut zu
behaup=
ten, da vom Inlande weiter nur geringes Angebot von Weizen und
Noggen vorliegt und die Mühlen, die zwar in naher Ware gut verſorgt
ſind, keine andere Deckungsmöglichkeit als in vorderer Ware haben. Die
Offerten für Auslandsweizen waren nur wenig derändert. Roggen
wurde billiger angeboten, von Umfätzen in Auslandsgetreide war bis
zur Berichtsabfaſſung nichts zu
en. Am Lieferungsmaukte
eßenſo für promdte Ware ſtellten ſich die Preiſe für Weizen und Roggen
um etwa 1 bis 1½ Mark höher. Weizenmehl bei unveränderten
Prei=
ſen in kleinem Konſumgeſchäft; Roggenmehl beſſer gefragt und
verſchie=
dentlich auch etwas höher bezahlt. Hafer bei kleinem Angebot und
reie=
weiſe dringender Nachfrage ſehr feſt. Gerſte unverändert rühig.
Biehsgärkie.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim g. d. B aun 12. 53. M1s. Huri
5ugefuhrt: 418 Schweine. Verkauft wurden 303 Stick. Milc;ſchvein
wurden verkauft das Stück zu 12—21 Mk., Läufer das Stück zu 18 bis
30 Mark.
Die Leipziger Meſſe.
Samsrag war der letzte Tag der Muſtermeſſe. Zahlreiche Ausſteller
bauten aber vorgeſtern ſchon ab. Die Techniſche Meſſe dauert mit der
Vaumeſſe bis einſchließlich 11. März. Da verſchiedene Veranſtaltungen
in Beziehung zur Techniſchen Meſſe gebracht worden ſind, wie die
auto=
mobilrechniſche Vortragsreihe, die internationale
Eiſenbahnwerkſtätten=
tagung und eine betriebstechniſche Tagung, wird der Zuſtrom zu der
Techniſchen Meſſe nicht nachlaſſen. Auch die Internationale
Automobil=
ausſtellung bleibt geöffnet. Von maßgebender Seite war am Freitag
zu hören, daß die Ausſtellung den Erfolg gehabt habe, daß eine ſehr
große Anzahl von Anfragen erledigt werden kenute. Soweit
Deutſch=
land in Betracht kommt, waren es in erſter Linie Intereſſentenverbände,
wie Apotheker=, Drogiſten=, Kolonialwaren= oder Bäckervereinigungen,
die ſich für die Einzelheiten der Anſchaffung und des Betriebes von
Laſtkraftwagen intereſſierten. Es iſt müßig, heute ſchon die Frage zu
erörtern, ob die Laſtkraftwagenſchau in Leipzig bleiben wird oder nicht.
Die Entſchließung darüber liegt bei einer ganzen Reihe von Inſtanzen,
aber im allgemeinen darf man fagen, daß der Verkauf in der
Inter=
nationalen Automobilausſtellung befriedigt hat. Namentlich haben auch
Intereſſenten in großer Zahl aus dem Auslande vorgeſprochen, ſo
haupt=
ſächlich aus der Tſchechoſlowakei, aus Polen, aus den Randſtaaten, aus
Frankreich) und Belgien (hier boten hauptſächlich Auvomobilteile
Inter=
eſſe) und aus Jugoſlawien. Ein abſchließendes Urteil über den
Er=
folg kann freilich noch nicht gebildet werden, da die Ausſtellung noch
andauert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 10. März. (Priv.=Tel.)
Am Weizenmarkte herrſchte anfänglich freundliche Stimmung auf
ungünſrige Wetternachrichten aus Teilen der Staaten Nebraska, Ohio,
Oklahoma und Indiana. Später wurde es ſchwächer, da die Vorherſage
von Regenfällen ſowie die kleinere Exportnachfrage verſtimmte. Die
nordweſtlichen Häuſer nahmen Abgaben vor.
Für Mais, wirkten anfänglich Käufe der Firmen an der Seeküſte
und die Anfänge ungünſtigen Wetters anregend, doch gingen die Preiſe
ſpäter zurück, da die führenden Kommiſſionsfirmen in allen Terminen
Abgaben tätigten.
Am Roggenmarkte bot die beſſere Exportnachfrage und ungünſtige
Wetternachnichten aus Mitteleuropa eine Anregung, doch trat ſpäterhin
wieder eine Abſchwächung ein, da die Locofirmen einige Verkäufe per
Mai und Juli vornahmen.
Am Hafermarkte erfolgten Liquidationen per März. Nach privaten
Nachrichten macht die Saat in Teilen des Staates Ilhinois und im
Süd=
weſten gute Fortſchritte.
* New York, 10. März. (Priv.=Tel.)
Der Zuckermarkt nahm einen überwiegend ſtetigen Verlauf.
An=
fänglich nahm der Handel Käufe vor und auch die Spekulation ſchritt
zu Deckungen, da die ſtetige Verfaſſung des Locomarktes anregend
wirkte. Späterhin ſetzten einige Realiſationen ein.
Am Kaffeemarkt ſchritt die Spekulation zu Deckungen, und auch die
Importeure nahmen auf Grund der ſtetigen Meldungen aus Braſiliem
Käufe vor. Das Angebot war klein.
Am Baumwollmarkte gingen die Preiſe anfänglich auf verſtimmende
Auslandsmeldungen ſowie auf das Niedergehen von Regenfällen in
Texas zurück, doch erfolgte ſpäter wieder eine Erholung, da für
Weſt=
texas froſtiges Wetter angekündigt iſt. Der Handel nahm mäßige Käufe
vor und auch die Sbekulation ſchritt zu Deckungen, ohne daß jedoch ſonſt
über den Verlauf etwas zu berichten wäre.
Am Fettwarenmarkte herrſchte anfänglich auf die feſte Haltung der
Schweinemärkte freundliche Stimmung, doch erfolgte ſpäter ein ernenter
Preisrückgang.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. März:
Getreide. Weizen: März 136, Mai 136, Juli 133½: Mais:
März 93½, Mai 96½, Juli 99½; Hafer: März 54½, Mai 55½,
Juli 52½; Roggen: März 116½, Mai 116¾, Juli 11038.
Schmalz: März 11,52½, Mai 11,60, Juli 11,87½.
Rippen: Mai 11,30, Juli 11,57½, September 11,77½.
Speck, loko 11,00.
Schweine: leichte 7,75—8,35, ſchwere 7,80—8,30;
Schweine=
zufuhren: Chicago 6000, im Weſten 40 000.
Baumwolle (Henriette): Nr. 1, März 18,20, Nr. 2, Mai 18,25.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. März:
Getreide. Weizen: Rotwinter 166½, Hartwinter 154½; Mais,
neu ank. Ernte 108½; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90;
Fracht: nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 9
bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,10; Talg, extra 838.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 50; Loko:
13½; März 13,42, April 13,51, Mai 13,63, Juni 13,77, Juli bis
September 13,87, Oktober 13,69, November —, Dezember 13,28.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der kommenden Woche wird an der Stuttgarter Börſe ein
Liquidationsberein nach dem Muſter des Berline= und Frankfurter
gegründet als erſter Schritt für die Einführung des
Börſentermin=
geſchäftes. Vorausſichtlich erfolgt einmalige Liquidation im Monat.
Am 9. ds. Mts. fand im Weinhaus „Rheingold” in Berlin eine
außerordentliche Verſammlung der Neichsorganiſation des deutſchen
Viehandels ſtart, die unter Leitung des Bundespräſidenten Daniel=
Koblenz gegen eine evtl. reichsſeitige Subventionierung der
Viehverwer=
tungsgenoſſenſchaften proteſtierte. An der Verſammlung nahmen etwa
400 Delegierte der geſamten deutſchen Viehkaufmannſchaft teil.
Der Norddeutſche Lloyd hat dem Bremer Vulkan Vegefack einen
Bauauftrag von zwei Frachtdampfern von 9500 Nrt. erteilt. Es handelt
ſich um Frachtſchiffe modernſten Typs.
Die Eſſener Grundſtücksbörſe, die am 9. Februar gegründet worden
iſt, wurde unter reger Beteiligung am 8. März eröffnet.
Wie verlautet, ſoll der gegen Ende ds. Mts. ſtittfindenden Beirats=
Sitzung der Reichsmonopol für Branntwein eine neue Erhöhung des
Jahresbranntweinkontingents vorgeſchligen werden. Der Antrag
ſtamme aus Kreiſen der landwirtſchaftlichen Brenner, die
Reichsmono=
polverwaltung ſei jedoch dem Antrag ebenfalls nicht abgeneigt.
Nach Blättermeldungen ſollen die deutſch=polniſchen
Handelsver=
trags=Beſprechungen am 15. März in Warſchau wieder aufgenommen
werden. Wie hierzu von zuſtändiger Stelle erklärt wird, trifft dies
nicht zu. Zwiſchen Polen und Deutſchland iſt lediglich vereinbart
wor=
den, daß nach Abſchluß gewiſſer Ermittlungen die Verhandlungen in
den Kommiſſionen wieder aufgenommen werden ſollen.
Die deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die am 11.
Febr=
ds. Js. im Auswärtigen Amt in Berlin aufgenommen wurden, befingen.
ſich im Stadium der Kommiſſionsberatungen. Die Vollverſammlung
der beiden Delegationen hat nach einer allgemeinen Durchſprache des
beiderſeitig vorgebrachten Verhindlungsmaterials den geſamten
Ver=
handlungsſtoff zur weiteren Durchberatung und Vorberatung an drei
Kommiſſionen überwieſen.
förderung Groß=Britanniens ſtellte ſich in der
am 25. Februar endenden Woche
in der am 18. Februar endenden Woche. Die Zahl der Lohnempfänger
ermäßigte ſich im gleichen Zeitraum auf 957 800 gegen 961 500.
Der Steinkohlenkonſum Polens hat ſich ſeit 1925 von Jahr zu Jahr
igert. Er betrug in 1925: 16,97 Mill. To., 1926: 17,40 Mill. To.,
1927: 21,96 Mill. To. Der Zuwachs des Jahres 1927 gegenüber 1925
beträgt demnach 4,98 Mill. To., d. ſ. 29,38 Prozent.
Die Ziffern des ſchweizeriſchen Außenhandels für den Monat
daß dem ſaiſonmäßigen Rückgang des Januar
Februar 1928, ze
ein Anſteigen des Außenhandels gefolgt iſt. Die Einfuhr im Februar
erhöhte ſich gegenüber dem Januar von 219,7 auf 222,9 Mill. Frs., die
Ausfuhr von 153,5 auf 173,6 Mill. Frs.. Die Paſſivität der
Außen=
handelsbilanz ſtellt ſich mithin auf 49,4 Mill. Frs. gegenüber 66,2 Mill.
Frs. im J
ich dem American Petroleum=Inſtitute belief ſich die tägliche
e Nohölförderung in der vergangenen Woche (27. 2. bis
merit
), für den Durchſchnitt gerechnet, auf 2 356 80) bbls. gegen 2 349 200
bbls. in der vorhergehenden Woche und 2 464050 bbls. in der
ent=
ſprechenden Woche des Vorjahres.
Arbeitszentrale für
Er=
werbsbeſchränkte
Abteilung: Fliegende Kolonne
erledigt
Gelegenheitsarbeiten und =
Beſor=
gungen
jeder Art für alle Wirtſchaftszweige,
Be=
hörden und Haushaltungen
durch zuverläſſige Kräfte,
gegen äußerſte Vergütung,
bei Stellung von Arbeitsbehelfen
nach Wunſch.
Ihre Inanſpruchnahme begründet
keinen Arbeitsvertrag,
keine Pflichten aus der
Sozial=
verſicherung. (st4531
Halzverſteigerung Mr. 12
(Letzte Brennholzverſteigerung.)
Montag, den 12. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus den
ſtädt. Förſtereien Heiligkreuz (
Nacht=
weide 43, 44, 45, Eichelacker 56, 57, Spitz
an der Chauſſee 32, Stadtförſterlache 35.
Scheftheimerſchlag 52, Langwieſe 50 und
veiſch. Abteilungen Los Nr. 1485—1706)
und Beſſ. Laubwald (Dieterſchlag 2
und verſch. Abteilungen von Los Nr. 964
ab) verſteigert:
rm Scheiter: 204 Buche, 35 Eiche,
3 Birke, 5 Kiefer, 4 Erle, 11 Fichte, 2
Linde; Knüppel: 40 Buche, 25 Eiche,
1 Birke, 5 Kiefer, 9 Erle, 29 Fichte:
Reiſigknüppel: 3 Buche; Stöcke:
Buche, 4 Eiche, 12 Fichte.
(st4559
Darmſtadt, den 7. März 1928.
Städt. Güterverwaltung.
Mittwoch, den 14. März 1928,
vorm. 9 Uhr, wird in Arheilgen (
Wirt=
ſchaft „Zum Schwanen”) aus Diſtrikt I,
Bauernwieſenfchlag 3. 4, Faulbruch 7, 8,
12, 16. 17. 18, 19, 20. 21, 22, II
Diebs=
fang, 1, 2, 3, Tannacker 6, 7. 9, 10, 23,
Birken, 11, 13, 14, 17. 18. 20, 21, III
Krauſe Buche 7, V Alleeſchlag, 18
nach=
ſtehendes Holz verſteigert:
Stämme tm: Eiche 0,18 1n, 0,48 2n,
Eſche 0,62 2t. 1.06 41, Ulme 0,21 1n,
Kiefer 4,28 2a, 5,43 2b. 2,87 3a, Lärche
1,01 1a, 7,22 1b, 6.09 2a, 4,10 2b 1,36
3a, Fichten 1,98 1a, 15 46 1b, 32,59 2a,
17,05 2b 7,30 3a; Derbſtangen Stück:
Lärche 9 I, 5 II, 9 III, Fichte 7 I, 4 II,
8III; Nutzſcheiter rm: Eiche 1.8 II (
ge=
ſpalten), 7,8 II (rund).
Nutzrollen (Pfoſten 2,5 m lang)
rm Eiche 17 II.
Birke 1 I (rund), Kiefer 11,4 II (rund;
Nutzknüppel (Pfoſten 2,5 m lang) rm:
Eiche 118 II.
Scheiter rm: 347 Buche, 54 Eiche,
1 Birke, 1 Erle, 1 Eſche, 11 Kiefer, 1
Lär=
che, 18 Fichte. Knüppel rm: 199 Buche,
8 Hainbuche, 440 Eiche, hierbei 41 rm
2,5 m lange Baumpfähle, 23 Birke, 13
Erle, 2 Eſche, 52 Kiefer, 1 Lärche, 8 Fichte,
4 Weymouth; Relſerholz 1 Kl. (
Knüp=
pelreiſig)rm: 118 Buche, 19 Eiche, 7
Kie=
fer, 1 Fichte; Reiſerholz III Kl. (
Aſt=
reiſig) 100 Wellen: 8,40 Buche, 2,60
Hain=
buche, 3,20 Erle; Stöcke rm: 41 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Blau unterſtrichene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch die Förſter Klipſtein, Forſthaus
Bayerseich, Tel. Langen 113, Bayerer,
Forſthaus Krauſe Buche, Tel. Langen 114
und unterzeichnetes Amt.
(4523
Darmſtadt, den 9. März 1928
Heſſ. Forſtamt K anichſtetn.
Freitag, den 16. März 1928,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Darmſtadt
Wirtſchaft „Heiliges Kreuz”) aus Diſtr.
VI, Geishecke 58, Schaubertswieſenhege
61, Weiße Sandkaute 64, Trudelhegſtück
66, 67, Separation 69, VIII. Rotſuhl 4,
Hengſtriedlache 3, 10, Rottwieſenſchlag 1,
11, Breiteberg 18, Tiergarien 13, 16, 18,
19, 20, 21, Hirſchgarten 24, VII,
Aſpen=
ſchlag 1, Alter Hegwald 9, 11, Ober d.
Rottwieſe 13, 15. Spitalwieſenhege 22,
1X, Faſanerie 6, 12, 17, 25, 29,
nach=
ſtehendes Holz verſteigert:
Stämme, im: Hainbuche 0,39 1a,
2,51 1n, Linde 0,20 1a, Kiefer 3,78 2a,
V Fernruf: — Stadtamt. 19,87 2b, 7,87 3a, 3,63 3b, 2,19 4n, Fichte
5,06 12, 21,40 1b, 10,12 2a. 1,88 2b, 1,13
3a, Weymouthskiefer 1,17 4a:
Derb=
ſtangen, Stück: Fichte 13 I., 6 II.; Dienstag, 20. März Ifd, Js., vor=
Nutzſcheiter, rm: Eiche 1,1 I. (geſp.).
(rund), Kiefer 3 II. (rund).
Scheiter, rm: 381,5 Buche, 13,2 Hain=
Weymouthskiefer; Knüppel, rm: 141,5 bietenden verſteigert:
Buche, 36 Hainbuche, 104,5 Eiche, 6 Birke,
1 Ahorn, 10,2 Kiefer, 14 Fichte, 1
Wey=
mouthskiefer; Reiſerholz I. Kl. (Knüp= Qualität.
pelreiſig), rm: 5 Buche, 17 Eiche, 6
Kie=
fer: Reiſerholz III. Kl. (Aſtreiſig), 100
Wellen: 2955 Buche, 560 Hainbuche:
Stöche, rm: 103 Buche, 4 Hainbuche, 6
Eiche, 4 Kiefer.
einzuſehen. Mit H geſchlagene Nummern im, III. 53 St. 24,12 Im, II. 97 St. 22,28
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft /im, I. 46 St. 5,69 im;
durch die Förſter Lohfink, Forſthaus! „F‟ Stärkeklaſſe: VI. 4 St. 8,07 fm,
Forſthaus Faſanerie (Tel. Darmſtadt
077) und unterzeichnetes Amt. (4524
Darmſtadt, den 9. März 1928.
Holzverſteigerung
Itr. 6 b. 7. März 26.
Nicht genehmigt: Fichtenſtammholz,
Fichten=Derbſtangen, Eichen=
Nutzſchei=
ter I. und II. Kl.
Holzverſteigerung
9tr. v. 9. Mtarz 28.
Nicht genehmigt: Fichtenſtammholz u.
Erlen=Nutzſcheiter.
(4594
Darmſtadt, den 10. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Rahyors Berſteigerang Mr.u
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
Freitag, den 16. März 1928,
vor=
mittag 9/, Uhr anfangend, werden
im Forſtort Heinböhl verſteigert:
Stämme:
— 1,33 fm
2 St. Eſchen Kl. 3
6 „ Kiefern .„ 2b—3b — 2,99 „
113, Lärchen . 1a—2b — 42,34
50 „ Fichten . 1b—5b — 53,00 „
(darunter 12 Stück Schnittholzſtämme)
Zuſamwenkunft der Steigerer am
ForſtortHainböhl auf der Provinzialſtraße
Nieder=Modau—Frankenhauſen. (4528
Ober=Ramſtadt, den 8. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Rückert.
Mittwoch, den 14. März,
nach=
mittags 3 Uhr, ſoll im Faſelſtall zu
Wishauſen ein junger zur Zucht nicht
verwendbarer
(4515
Faſel
ca. 18 Zentner ſchwer, meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
Wixhauſen, den 10. März 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
Stamm= und Autzhoß=
Verſteigerung.
mittags um 81), Uhr, werden im Bür=
9 II. (rund), Buche 6,4 I. (geſp.), 4,6 II gerſaal des Stadthauſes zu Gernsheim
aus verſchiedenen Diſtrikten des Gemeinde= buch eingetragen waren, ſollen
waldes die nachverzeichneten
Stamm=
buche, 164,3 Eiche, 5 Birke, 2 Fichte, 3/und Nutzholzſortimente an den Meiſt=
Güteklaſſe „A” kennzeichnet
ausge=
zeichnete, „N” normale, „F‟ fehlerhafte
Stämme=Eiche „A"
Stärkeklaſſe: VI. 2 Stück 3,25 im, V.
9 St. 9,59 im, IV. 9 St. 6,69 Im, III.
7 St. 4,05 im;
Das Holz iſt vor der Verſteigerung fm, V. 16 St. 17,45 im, IV. 33 St. 22,11/
Einſiedel (Tel. Meſſel 9), Schmidt, V. 1 St. 128 im, IV. 1 St. 0,76 im,
III. 3 St. 1,22 fm, II. 1 St. 0,34 Im.
Stämme=Buche „A‟
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein. 3 St. 5,01 fm, IV. 2 St. 2,95 fm. „N‟
Stkl. V. 2 St. 2,92 fm, IV. 1 St. 1,50
tm. Abſchnitte=Buche: „N” Stkl. vr. ſtandes tritt.
1 St. 0,19 im, V. 2 St. 0,22 fm, Iv. 4
St. 0,35 fm. Stämme=Hainbuche:
„A‟ Stkl. II. 1 St. 0,39 1m. „N‟ Stkl.
IV. 4 St. 2,09 im, III. 3 St. 078 im,
II 6 St. 1,43 fm. Stämme=Linde:
„N‟ Stkl, III. 2 St. 0,68 fm. Stämme=
Kie er: „A‟ Stkl. INb 2 St. 2,20 im,
IVa 2 St. 2,04 Im, ITla 1 St. 0,60 im,
„N‟ Stkl. IVa 1 St. 1,25 im, IIIb 5
St. 3,24 Im, IIIa 32 St. 17,69 fm, IIb
153 St. 60,59 tm, IIa 390 St. 120,56 fm.
Stämme=Fichte: „N‟ Stkl. IIb 1 St.
0,62 fm, IIa 2 St. 0,76 im, Ib 2 St.
0,55 tm. la 60 St. 8,73 (m Stämme=
IIa 1 St. 0,59 im, Ib 1 St. 0,36 im, 1a hieſigen Rathaus aus dem Roßdörfer
1 St. 0,16 fm. Derbſtangen=Eſchen:
II. Kl. 2 St. 0,12 fm. Fichte I. Kl. 5
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 6. Mär,
ds. Js. in Harras und Trieſch iſt
ge=
nehmigt. Ueberweiſung und erſter
Ab=
fuhrtag Montag, den 12. ds. Mtg. (4547
Groß=Gerau, den 9. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.
St., II. Kl. 46 St., III. Kl. 443 Stück.
Reisſtangen=Hainbuche: VI. Kl. 5St
Eſchen IV. Kl. 12 St. Fichte IV. Kl.
519 St., V. Kl. 702 St, VI. Kl. 1143 St.,
VII. Kl. 3400 St., VIII. Kl. 3420 St.
Weymouthsk eier V1. Kl. 30 St.
Rutz=
ſcheiter I. Kl. Eiche 42,9 rm. „F‟ I. Kl.
2,7 rm, II. Kl. 13,8 rm. Buche I. Kl.
8,8 rm. Hainbuche II. Kl 2rm.
Kie=
fer II. Kl. 38,1 rm. Nutzknüppel=
Eiche II. Kl. 4 m lang 62 rm. 3 m Ig.
61 rm, 2,50 m lg. 215 rm. Kiefer II.
Kl. 11 rm.
Wir bitten, das Holz vor der
Ver=
ſteigerung einzuſehen und ſich wegen evtl.
Auskunft an die Förſter Wetzel und
Fell wenden zu wollen. Gegen
Ver=
gütung tarifmäßigen Lohnes, ſtehen
Ar=
beiter, die das Holz vorzeigen, zur
Ver=
fügung. Waldkarten werden an
Inter=
eſſenten für 1 RM. abgegeben. Gedruckte
Auszüge aus dem
Verſteigerungsproto=
koll können bezogen werden. (4620
Gernsheim, den 9. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Gernsheim.
Hoffmann.
Fahrräder
von Mark 50. — an
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Roßdörferſtraße Nr. 1, Ecke Nieder=Ramſtädierſtraße
Warum kann ich nun ſo billig ſein und doch gute Ware liefern? Weil
ich meine Gelder nicht in große Lagerbeſtände ſiecke, aber trotzdem
große Auswahl habe. Weil mein Geſchäft kein ſtolzer Prachtbau iſt uſw
Der Weg lohnt ſich ganz beſtimmt
Günstige Zahlungsbedingungen. 4107a
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Georg Ruths III., Landwirt in Darmſtadt, im Grund=
Dienstag, den 24. April 1928, nachmittags 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
„N” Stärkellaſſe: VI. 11 St. 18,90/derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Stärkeklaſſe: V1. 2 St. 3,28 im. v. Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Bad, reichl. Zubeh.,
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(2333a
Darmſtadt, den 27. Januar 1928.
*
Hefſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505. wieſe f. 1500 M. z.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
1 III 482 Bauplatz Eckhardtſtraße 88
2 III 483 Hofreite Nr. 33 daſelbſt 243
3 III 484 Grabgarten daſelbſt 160
Schätzung
500 RM.
6500 RM.
1000 RM
StreckeFrankfurt M.,,
7. Zimmer, 2
Kam=
mern, Bad, Zulehör,;
Glasveranda, e eltr.”
Licht, Gas, Waſſer,”
Kanal, großer Gart,
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555 rm Kiefernſcheitholz,
75 „ Kiefernſtockholz,
125 „ alle Sortimente Scheiter und
Knüppelholz.
aus verſchiedenen Abteilungen verſteigert.
Nähere Auskunft erteilt Förſter Kirſchner.
Roßdorf, den 10. März 1928. (4542
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Anl.
b Ausländiſche
5% Bos E.B 1914
58, 2.Inv. 1914
4½% 1898
4½% 1902..
4% Bosnien
5% Bulg. Tabak.02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4½% Oſt. Schaßz. 14
(ſt Innsbr Abk.)
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
((. Innsbr. Abt
42 . einh.R (.).
825 Port. (Spz.III
62Rum. am. R.03
4½%nGold. 13
4½ am kon.
4% „ am. 05
42 Türk./Adm. 03
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) III
4% unif. 1903/
42 .1911 Boll.
4½% Ung. St 1913/
(it. Innsbr.Abk.)
4½.%Ung.St 1914
(it. Innsbr. Abk.
4% Ung. Goldr.
(ik. Jnnsbr. Abk.)
42 Ung. Staatsr.
v. 10
A. Snnsbr. Abr.)
51.8
14.5
6.85
25.5
24.5
24.7
425 Ung. Kronr. .
3% Ung. Eiſ. Tor..
Außer.
europäiſche
5%Mex.am. in.abg.
5% - äuß. 99
47 „Gold 04 ſtf.
3% „konſ. inn.
4½Frigat.
5% Tamaulivast,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Binsberechnung
80 Bad.=Badener
Stadt=Goldanl..
10%Berl. .=Bk. 0.
43%n
Li=
quid.=Pfandbr. ..
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
79
16%
Dresd. St.=G.,
7% Frkrft. St.=G.
6%
„
220 Frit. Hyp.=Bk.
Goldpfor.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.=
Golopfbr
4½%Frrf. Hyp.=B.
Liquid=Pfbr.
8% Frkf. Pfbr.=Bi.
Goldpfbr
7% Frkf. Goldpfbr.
6%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr.=Bl.
Goldpfbr.
4 ½% Hamb. Hyp.
Bk.=Liquid.=Bfbr.
94
A
92
88
88.5
80.5
96
93.5
89
76.25
95.5
90.5
89.5
79
94
12, beidelb=Stadt=
Goldanl. ..
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7% Heſſ. Land.=Bk.)
Goldpfbr.
6% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
8% Klöckn.=Werk. 26
10% Komm. Elektr.
Mark(Hag /Goobl
8% Komm. Lbsbl.
Darmſtadt . ...
18% Land.=Kreditk.
Kaſſel Goldpfbr.
80 Ldwgshf. Stadt!
Goldanl.
72 M. Kraft Höchſt
80 Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
720 M.=Stahlw. 27
82 Naſſ. Ldb. Gold
65
8% Nbg. St. Gldal
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
70 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
4½½ Pfälz Gyp. B.
Liquid.=Pfbr. .
8% Pforzh. St.=G.
8%0 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.,
Cr.Bk. Goldpfbr.
4½5
Liquid.=Pfbr.
80 Pr. Centr.,St.=Gldofbr.
720 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
80 Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr
72
4½% Lig Bfb
7½% Rh. Stahlw.
25 .
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
86.5
96.25
92.75
90
94
95:I,
92.75
—
92.25
93.5
88
76
95.5
93
97.6
97
93
96
93.5
89.5
80.75
91
18% R=V.B. C.B0.,)
79
4½% „ Lig.=Pf.
8% Südb. B. Cr. B.
Goldpfdbr.
70 „
4½%n „Lig.=Pfb.
7½% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=
Gld=
obl.mit Option
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gd.. ohne Option
72 Viag (V. Ind.
unt. Bln.) 27
82 Voigt EHäffner
Goldobl. .....
8% Württ. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zinsberechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 . ..."
6%Heſſ.Bk.=Reg. 23
5% Heſſ. Bolksſtaat
Roggen
23
5%0 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Frkſ. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nord. Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od prov.
garantiert.
Heit. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Aiſ.=Bahn ſtfr.
94
96
78.5
33.5
9u
94I.
104
12.15
13.5
6.4
8.75
6.3
17.72
14.05
14
13.3
6
9.6
42Gali. Carl9. B.)
42
abg.
5% Oſt. Sd. (L.)ſtir.
2,6%Alt. Oſt. Süd.
2.,6% Neue .„
4% Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. 1. b. 8. C.
3% — „ „9. Em.
3% — 1885
3%Oſt. Era. Netz
825 Raab Oedb 83
38 „ „ zu
3% „ „ 97
4% Rud. Silber..
40 Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%0 Anat., S. III
4½% Anat., S.III
82, Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit ..
Bad. Bk. ....
Bk. f. Brauind. . . 168
Barmer Bankv. . 1142
Bay. Hyp.=Wchſ. 1154
Berl. Handelsge).
Shpoth.=Bk. /230
Comm. u. Privatb. /173
375
15
161
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Deutſche Bank.
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. .
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.-Br.
Frkf. Pfdbr.=Bk. 11
Gotha. Grundkr. B
Lux. Interm Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb
Nürnb. Bereinsbk.)
Pfälz. Gyp.=Bl.
Pr. Bb. Creditbank
„ Hhp.=Akt.=Bank!:
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk:. .
Rhei. Shp..Bk.. . 181
221
160
120.5
102
155
155.5
113.5
1a0
142
1a6.
8.
124
212
172
151
133
148
198.5
129.:
Südb. B. Predbitr.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr, Creditanſt.
Wiener Banrverein
Bergwerks=Akt.
Buderns.
Eſchw. Bergw. ..
Gelſenkirch. Bow.
Harp. Bergb.
Iſe Bergb. St.. .
„Genußſchein ...
Kali Aſchersleben
Kali Salzdetfurth
Kali Weſterregeln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte)..
Mannesm.=Röhre . .
Mansfelder
..!1
Oberbedarf ..."
Otavi=Min.=Ant. .
Phönir=Bergb.
Rhein Braunk. ..!
Rhein. Stahlw....
Riebeck Montan. .
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke.
Oſt. Alpine Montan
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hereules Heſſiſche.
Löwenbr.=Münch.
Mainz Aktienbr:
Nicolai, Hofbrauer.
Schöfferhof Bind. /327
Schwarz=Storchen 165
Tucher. Nürnberg.
Verger
49
Abt, Gebr.
Artum. Berlin
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher!! 80
6% A. E. G. Vzg. 2
50 A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm ..
Bad. Maſch. Durlachl137.5
138
38
17:,
93
201
162.5
226.5
119
166
289
176.9
141.75
112
98.25
250
152
196
1111
A
275
178.5
138
317
250
145
172
Bad. Uhren, Furtw.,
Bamag=Meguin.
Baſt Nürnberg ...ſ=
Bahr. Spiegel
Beck e Henkel..
Beromann El. Wr.
Brem.=Beſigh.=O1.
BrownBoveri ECie
Brüning & Sohn.
Bürſtenfbr. Erlang.
Eement. Heidelb..
Eement Karlſtadt. 180
Cement. Lothr.
Chem. Albert. ..
Chem. Brockh.
Chem. Milch.
Da mler=Benz A. G.
Dt. Atlantik Telegr.
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl.
D. G.u. Silb. Sch. A.
D. Linoleumw. Bln.
Dresd. Schnellpr.,
Dürkopp=W. (St.).
Dürr, Ratingen.
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht u. Kraft /210
E. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle.
EmagElekt, Frankf.
Email. ullrich
Enzinger=Werke.
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn /235
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicherl103
Fahr, Pirmaſens „/ 52
Farbenind. F. G. 1251.75
Feitenc Guillegum.
Feinmech. Fetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof 1107
Frf M. Pok. & B.
Geiling & Cie
Geſ. f.elett. Untern. /268
Goldſchmidt. Th
Gritzner Maſch. 142
Grün & Bilfinger. 167
Hafenmühle Frkft.
Haid & Reu .....!
38s
65
67
139.5
70
80
39
90.25
101
121
193
262
126
63.5
71.5
91
36
66
63.25
20.5
35
135
48.5
Hammerſen .
Hanfw. Füſſen .. 140.25
Hanſa=Llond, Br.
Hartm. & Braun. 169
Heſſen=Naſſau Gasl124
Henligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer ... . 116
Hoch=Tief=Eiſen „/ 78.5
Holzmann .. . . .. . 143
Holzverk.=Ind... . . 82
Inag
JunghansSt. . . . 86.4
Kammg. Kaiſersl. /211.5
Karſtadt. N.
geram. W. Offſtein!
glein, Sch. &Becker/108
gnorr. Heilbronn. 160.5
Konſerv. Braun ../ 67.25
grw. All=Württbg. /100
Krauß & Co
Lahmeyer
Lech Augsburg
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle. 38
Ludwigsh. Walzm. /139.25
Lüdenſcheid. Metalll
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg/115
171
Metallgeſ. Frkf.
Miag Mühlenb 138.25
Moenus Stamm. 71.25
Motorenf. Deutz ../ 62
Motorenf. Oberurſ. / 73.5
Münch. Lichtſpielk. 1124.5
Reckarſ. Fahrz
62.5
Neckarw. Eßlingen.
99
Beters UInion
Pfälz. Nähm Kayſerl 51.5
Philipps A.=G.
45.5
Borzellan Weſſel
Rein Gebb. & Schau/103 .
Rhein Eleltr St.
Rhenania, Kunheiml 56.5
Rütgerswerke.
95.5
Schneid & Hanau. 46
Schnellor, Frankth. 69
Schramm Lackfr. 1120
Schriftg. Stempel/119
Schuckert. Elektr.,
26
99
176.25
.185
Schuhfbr. Weſſel.
83.5
Schuhf. Herz
18.5
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff.
Siemens Glas.
Siemens & Halske. 20
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A=G. 132
StrohſtoffV. Dresd
Thür. Liet. Gotha.
unterfr. Kr. El. V. 1108
Beithwerke.
44
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mhm. —
Ver Faßf. Caſſel.. 48
Gummi. Bln.=Frkf. 90
Pinſel=Nürnberg. . 88.5
ultramarin".
.1157.5
Zellſtoff Berl.....
Vogtl. Maſch. . .
Boigt & Saeffner.
Volthom Seil ..../ 69
Wanß & Frentag. 1129.5
WegelinRußfbr...
Zellſt Aſchaffenbg. 173
Zellſt. Memel .... /138
Zellſt. Waldhof. . 260.75
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz./ 97.5
A. Lokalb. u. Kraft
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 145.75
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 136
Hapag
1147
Nordd Llohd
1148.5
Frift. Allg. Ber/. 172
Frankonia Rückv
Darmſtädter Berte
Bahnbedar;
Dampfk Rodberg.
Helvetia Konſ..
Gebr. Lutz
Motorf Daruſt
Gebr. Roeder. .../134.75
BenulethckEllenb.
Es klingt wohl paradox, wenn man verſichert, daß
Amerika außer ſeinen ungeheuren Möglichkeiten, ſeinen
un=
ermeßlichen natürlichen Reichtümern, die noch ſo
unvoll=
kommen ausgebeutet ſind, außer dem ſo überwältigenden
Pulsſchlag des Nieſenhaften, in das in jener jungen Welt
alle Dinge und Verhältniſſe geſteigert ſind, kein
intereſ=
ſantes Land iſt. New Aork iſt ſelbſtverſtändlich
Metro=
polis par excellence. Jede Nation hat dort ihre Straßen,
ihre Kirchen, ihre Cheater, ihre Seitungen, ihre Friſeure,
ihre Speiſehäuſer und Cafés, und dieſe buntgeſtaltige
Viel=
ſeitigkeit hat einen unbedingten Neiz. Aber New York iſt
keineswegs Amerika, und man fragt ſich, ob ſich das übrige
Land, das ſich ſchon mehr „nationaliſiert” hat, unſeren
Ge=
fühlen ſympathiſcher darſtellen würde, als ſeine bedeutendſte
Stadt.
Auch Amerikaner alter Abſtammung, die ziviliſiert und
mit Kultur ausgeſtattet ſind, entbehren doch in den meiſten
Fällen jenes Zaubers, den die Kulturen der alten Welt, die
in vielen Jahrhunderten, in lebendiger Entwickelung
lang-
ſam gereift ſind, dem Europäer von Klaſſe verleihen. Bei
dieſen alten Kulturen iſt nichts Sufälliges, nichts
Impro=
viſiertes. Völkergeſchehen, Kunſt, Literatur, Criumph
ſieg-
reicher Kraft, Wiſſenſchaft haben ſie in ſich gegenſeitig
be=
fruchtender Wachſelwirkung gebildet. In New York iſt
dagegen alles „importiert”. Beſonders die Ideen. Man
ſchneidet ſie mit unerhört praktiſchem Sinn für
amerika=
niſche Verhältniſſe zurecht, häufig ohne ſie bis auf ihren
innerſten Kern zu durchdringen, ohne ſie ganz zu verſtehen.
Man ſteigert ſie ins Gigantiſche, man „merkantiliſiert” ſie.
Keine neue Idee, kein hohes Sdeal durchdringt die
Nieſen=
ſtadt. Ihr gewaltiger monſtröſer Craum iſt Geld, Häufig
geht dieſer leidenſchaftliche Craum in Erfüllung und damit
iſt des Lebens Sweck erfüllt. Amerikaniſierung! Europa iſt
zum Ceil ſchon davon erfaßt und vielleicht keine Stadt in
dem Maße wie Barcelona, wo die Wolkenkratzer
im=
mer mehr Platz greifen, und wo, wie z. B. in der
kommer-
ziellen Aufmachung des Cibidabo die Amerikaniſierung in
ihrer ganzen platten Häßlichkeit ein herrliches Stück Natur
verdorben hat."
Die neuen Cheater in New Aork illuſtrieren das
Ge=
ſagte. Paramount=Palace, das Noxy Cheater (6000 Plätze)
zeugen vom verwerflichſten Geſchmack, und von einer noch
verwerflicheren geiſtigen Einſtellung. Paramount=Palace
iſt beſonders unerquicklich. Seine unendlich vielen
Warte-
läle und Empfangräume, die alle Stilarten vertreten,
er=
wecken unwillkürlich die Vorſtellung einer Ausſtellung
ge-
fälſchter vergoldeter Antiquitäten in dem Nieſenwarenhaus
einer Nieſenſtadt von Neu=Reichen. Das Roxy Cheater
hat ſich die einzige wundervolle Kathedrale von Sevilla
zum Vorbild genommen. Hier waltet heimtückiſch unter
klaſſiſchem Schein in Braun und Gold der übelſte
Ge=
ſchmack. Dieſe koloſſalne Calmi=Bauten, die man über
Nacht aufführt, ſind armſelige Nachahmungen von Venedig
und wie die meiſten Nachahmungen ohne inneres Leben.
Die trockenen Proportionen, denen zudem noch die
geome-
triſche Sorm anhaftet; in der man ſie „gebacken” hat, ſind
architektoniſchen Haubers bar. Ein derartiges
Nieſen=
gebäude enthält unzählige kleine Wohnungen, eine wie die
andere, ohne jede Intimität, ohne irgend eine perſönliche
Note. Crotz ihrem herausgeputzten blinkend=neuen
Ueber=
komfort wirken ſie unſagbar niederſchlagend in ihrer
un=
perſönlichen Monotonie, die nichts für ſich hat, als die
Sweckmäßigkeit.
Derartige Nieſenbauten werden in der fabelhaft kurzen
Seit von drei Monaten aufgeführt. Sie ſind aus Eiſen und
Beton und feuerfeſt. Ihre Lebensdauer iſt auf 25 Jahre
berechnet. Wenn die Cürme mancher dieſer hohen
Wolken=
kratzer beendet ſind, dann verbrennt man der Einfachheit
halber, wie füngſt bei dem neuen Sherry=Netherland Hotel
das Holzgerüſt, welches bei dieſem Bau in 8 Stunden vom
Seuer verzehrt wurde, ohne dieſen ſelbſt irgendwie zu
be=
ſchädigen.
Im Central Park ſind die drei gewaltigſten neuen
über=eleganten Hotels von ganz New York. Ritz Cower,
Sherry Netherland und Plaza Savoy. Die wei letzteren
werden erſt im September eröffnet.
Brooklun, ſo groß wie Berlin, iſt ſchmutzig und häßlich.
Swar gibt es auch dort Villenviertel mit Gärten. Dieſe
liegen neben den Straßen auf gleichem Niveau und haben
weder Einfriedigung noch Hecken. Für die Spaziergänger
nichts weniger als „intim”. Uebrigens findet man in den Man verheiratet ſich raſch, man läßt ſich ebenſo raſch
Parks und Squares keine Blumen. Was ſollte auch dieſer wieder ſcheiden. Eine Dame iſt bei ihrem 7. Gatten an=
„zweckloſe Schmuck”?
Die Amerikaner ſind oberflächlich in ihren Liebens= Bekanntſchaft einen Herrn, der ſich gerade zum funfienms.
würdigkeiten, aber ſie machen das Unmögliche möglich, ſcheiden ließ. Eine junge Dame der Geſelſchaft, Die I"
wenn ſie ſich einen Vorteil verſprechen. Bei ihnen dreht 6 Monaten Witwe iſt und vor 8 Cagen ihr einziges
Söhn=
ſich jede Sache ums Geld, und dieſes niedrige Ideal wird
von ihnen nur zu leicht erreicht. Sie ahnen meiſt gar nicht,
daß es in der übrigen Welt noch Dinge gibt, die nicht
nismus und von einer unglaublichen Intoleranz. Die
vor=
nehme Bewegung Vanderbilk’ſchen Glanzes (1880—1890),
die Dekade des guten Cones, iſt von der unerhörten
„Proſperität, Aller” überſchwemmt worden. Das Kino
droht die kaum entſtehende Literatur zu verſchlingen. Kunſt,
Geſchmack, Sitten, Lebensart werden vom Kino beſtimmt
und beeinflußt. Was uns in hohem Grade unwahrſcheinlich
iſt dieſe „Freiheit” ſehr angenehm, aber für den Eigentümer vorkommt, iſt für den Amerikaner „das wahre Leben”,
gelangt, eine andere „Anfängerin” heiratet nach viertäglger
chen verloren hat, erſcheint zu einem großen Abendeſſen der
Mrs. R. in hellgrünem Orchideenkleid, tief ausgeſchnitten,
mit ſo wenig Stoff wie nur möglich und man ſagt: „Sie iſt
käuflich ſind. Sie ſind auch von einem lächerlichen Chauvi= wirklich von bewunderungswürdiger Selbſtbeherrſchung!”
Dieſe Mentalität iſt ſo verſchieden von unſerer eigenen, daß
der Verſuch ſie verſtehen zu wollen unnütz iſt. Dieſe
Los=
ſagung von allem, dieſer Gefühls= und Empfindungsmangel,
dieſe Herzloſigkeit (nach unſeren Begriffen) machen ſich
überall fühlbar. Die Bewohner New Yorks gehören kaum
einer Nation an. Sie bilden eine Art „Fremden=Legion”
Viele dieſer Sremdenlegionäre würden nicht zögern, in ihre
Heimat zurückzukehren, wenn die wirklich ganz
außerordent-
lichen Verdienſtmöglichkeiten New Yorks ſie nicht dort
feſthalten würden. Man hat in New York häufig noch
Eindrice, die in etwas unſere Vorſtellungen von Far Weſt
wachrufen. Ein Far Weſt, das in Haſt und proviſoriſch von
fiebernden Menſchen auf Goldminen gebaut worden iſt.
Neben dem blendenden Luxus einzelner Viertel kann man
in anderen den Schmutz ſüditalieniſcher Städte beobachten.
New York iſt voller Unrat, voller Löcher. Weggeworfene
Schachteln und Blechbüchſen, ſchmutzige Gewäſſer
verun=
reinigen ganze Viertel. Nur die eleganten Avenüen, Vth.
Avenue, Madiſon, die vornehmen Wohnviertel der Park
Avenue ſind wirklich ſauber. Dagegen ſind die Parks
un=
ordentlich. Ueberall liegen zerknüllte und zertretene
Sei=
tungen maſſenhaft und Obſtſchalen uſw. Ueberall auch rauhe
Nückſichtsloſigkeit des „ſtruggle for life” überall Lärm und
protzige Surſchauſtellung einer unerhörten Proſperität.
Man ſpricht in New York ein fürchterliches Engliſch.
Jedermann hat irgend eine fremde Nationalität für die der
U. S. A. überſtürzt beiſeite gelegt, ſich dem neuen
Lebens=
rhythmus aber noch nicht richtig angepaßt. Die Millionen
Neger, Mulatten und Quarteronen werden mit
unglaub=
licher Geringſchätzung behandelt. Und dennoch ſind manche
dieſer Neger und Miſchlinge intelligent und gut erzogen.
Man geſtattet ihnen keinen geſellſchaftlichen Aufſtieg. Die
meiſten müſſen ſich mit den geringſten Dienſtſtellen
be=
gnügen. Viele ſind Küchenjungen, Liftboys uſw., obwohl ſich
unter den Weißen manche befinden, die der Juſtiz ihres
Landes entwiſcht ſind und weniger taugen, als viele
Schwarze.
Der Anblick mancher Neu=Reichen und ihres Cuns iſt
häßlicher als die traurigſte Armut. In dieſem (ohne jede
Cradition) improviſierten Reichtum ſtößt man fortgeſetzt auf
Ingnoranz und Geſchmacksverirrungen übelſter Art.
Amerika leidet an dem Mangel völkiſcher Ueberlieferungen
und Kultur, mehr noch als wir an Noutine, alten
Ge=
bräuchen und Einrichtungen, die nicht mehr ſo recht in den
modernen Lebensrhythmus paſſen wollen. Wenn wir
tech=
niſchen Fortſchritt und Erfindungen, die uns von drüben
kommen, neidlos anerkennen und bewundern, dann dürfen
wir uns aber auch daran erinnern, daß den Menſchen
Europas aus dem glorreichen Schatz ſeiner alten Kulturen
wunderbar ſchöpferiſche Kräfte ſtrömen, die in den U. S. A.
nicht wirkſam ſind, die man mit allem Gold der neuen Welt
nicht kaufen, und die man trotz aller materiellen
Ueber=
hebung doch nur „importieren” kann.
jnangaagennnEnnngäEnastEagngnannnagagaraggnenEnanagangEznAEnEk
AAEEAaanAaEnannknnäagnEnäßhnagnnngnEn
Banzannannnnanagannnannenn
[ ← ][ ][ → ] zu machen. Hindenburg, Gerhardt Hauptmann ſind Mythen der
deutſchen Nation; Einſtein, Freud, ſind Mythen der
kosmo=
politiſchen „gebildeten” Welt (die ſo klein iſt). Aber das große
Geſicht dieſes Jannings bedeutet etwas für jeden Neger.
Der Geiſtige neigt dazu, ſolchen mehr breiten, als tiefen Nuhm
zu verachten. Ich, für meinen Ceil, ziehe es vor, ihn über die
Maßen großartig zu finden.
Mit einer Legende am gleichen Ciſch zu ſitzen, hat etwas
faſzinierendes, nur der unrettbar Blaſierte kann das in Abrede
ſtellen. Im Falle Jannings begibt ſich nun etwas
Merk=
würdiges: ſeine private, perſönliche, nicht legendäre
Perſönlich=
keit iſt von ſo ſtarker, ja überwältigender Intenſität, daß ſie im
Lauf eines Abends die legendäre Perſönlichkeit — die ſie doch
ſelber geſchaffen — verdrängt und tötet. Der Menſch Jannings
läßt den Mythos Jannings verdlaſſen. Welcher Kraftüberſchuß:
einen Mythos aus ſich zu machen — und dabei auch noch ein
Menſch zu bleiben.
Dieſer Mann hat eine ſchöne Frau, einen ſchönen Hund, und
ein ſchönes Haus. Man ißt und trinkt bei ihm gut. Er iſt klug,
liebenswert, munter. Nach einer halben Stunde fühlt man ſich
ihm menſchlich befreundet.
Sein ſtattliches Haus kennt man von Photographien. Seine
Frau iſt auch ſehr berühmt, ſie heißt Guſſu Holl, die meiſten Leute
wiſſen, wie reizvoll und witzig ſie iſt.
Bleibt alſo der Hund, den zu beſchreiben wichtig iſt. Es iſt,
wie ich mir ſagen ließ, ein chineſiſcher Spitz und das Vornehmſte,
was ſich ausdenken läßt. Seine Weſensart iſt raubtierhaft und
zugleich ſanft. Sunächſt ſcheut man ſich, ihn zu ſtreicheln, denn er
iſt körperlich eine Miniaturmiſchung aus Löwe und Bär —
aber es erweiſt ſich, daß er keine Hinterliſt kennt. Er hat die
müde Gleichgültigkeit alter Raſſen, er ſieht dich aus
unergründ=
lich dummen, kleinen, leeren, goldbraunen Augen an. Goldbraun
iſt auch ſein Fell, ſeidig und wollig, ein orientaliſches Kiſſen. Er
beſitzt verhärtete Knorpelohren und einen kleinen geringelten
Schwanz. Er iſt von Natur ſchweigſam, etwas hochmütig,
furcht-
ſam, aber nach und nach zu gewinnen, durch ſtandhafte
Härt=
lichkeit.
Der berühmteſte Deutſche.
Von Klaus Mann.
Berühmt” iſt der, von dem jeder überraſcht iſt, daß er
tat=
ſächlich lebt. — Bei Lebzeiten legendär werden bedeutet, daß nach
und nach die wirkliche, menſchliche Exiſtenz in dem Grade
un=
glaubhaft wird, in dem der gewollte, der Welt aufgezwungene
Mythos dieſer Exiſtenz an dämoniſcher Nealität
gewinnt.
Der einzige Deutſche, der international legendäre Bedeutung
hat, iſt Emil Jannings. Catſachen, wie dieſe, hat man ſich klar
Die himmliſche
und die irdiſche Liebe.
Eine Ciziannovelle von Elſe Arnhem.
Am Sondaco de Cedeſchi ragte ein hohes Gerüſt in den blauen
Himmel Benedigs, und jeder Cag, der die Königin der Adria
überſonnte, fand zwei Männer auf den ſchmalen Laufbrettern,
einen alten und einen jungen, die mit Farbeimern und Pinſeln ſich
an der Faſſade des ſteinernen Baus zu ſchaffen machten und die
graue Fläche in blühendes Farbland verwandelten, mit Siguren
und Arabesken ſchmückten, als wäre das nur ein Kinderſpiel, ſo
leicht und ſicher ging ihnen die Arbeit von der Hand. Und dennoch
brauchte es Monate, ehe ſie ihr „fertig” darunter ſetzen mochten,
und wenn auch der Alte ſchon mehr als einmal mahnte, „laß es
ſenug ſein, Ciziano”, ſo hatte doch der Jüngere immer noch etwas
zu beſſern. Jaſt hätte man meinen können, er wäre der Aeltere
und Bedächtigere, malte er doch langſamer als ſein Meiſter, und
oftmals kletterte er behende von dem hohen Gerüſt auf die
Straße hinab, um ſich die Wirkung ſeiner Farben aus der Ferne
anzuſehen. Die Farbe, das war es, was ihn gepackt hatte. Nicht
genug wollte ſie leuchten, und am Abend in der Werkſtatt ſaß
er oft ſtundenlang, rieb und miſchte die Farben, ſuchte nach
Bindemitteln, die den Glanz erhöhten, und war überglücklich,
wenn ihm eine neue Suſammenſtellung gelang, die er auf Stein
und Leinwand mit breitem Pinſelſtrich ausprobierte.
Ciziano Vecellio kannte kein Genug, ehe nicht das erreicht
war, was ihm vorſchwebte, und das war immer nur Schönbeit
Dann gibt es im Hauſe Jannings zwei Papageien — einen
grünen und einen ſchmutziggrauen — beide reden nicht gern.
Außerdem einen Vogel, der Sebaſtian Droſſel heißt. Außerdem
einen höchſt bedeutſamen Butler. Die Gunſt dieſes zugleich
gravitätiſchen und anmutigen Herrn entſcheidet, ob du in dieſem
Hauſe wohlgelitten ſein wirſt, oder ob nicht. Ein Sich-Senken
ſeiner ſchweren Augenlieder kann verdammen; ein huldvolles
Lächeln, das in ſeine Wangen Grübchen zaubert, macht dich reich.
Wenn man mit einer legendären Perlönlichkeit Abendbrot
ißt, fühlt man den Drang, ſie zu fragen: Wiſſen Sie eigentlich,
daß Sie ein Muthos ſind? — Jannings konnte nicht leugnen, daß
er um dieſe Catſache wußte. Die Gefühle, die er darüber äußerte,
waren unzweifelhaft echt. Das Phänomen ſeines Nuhmes erfüllt
ihn mit Angſt und mit Glück. Er ſprach von dem Empfang, den
die Amerikaner ihm zu ſeiner Ankunft in Los Angeles bereitet
hatten: Cauſende auf dem Bahnhof und in elektriſcher
Nieſen=
ſchrift das: „Emil Jannings willkommen!” — Wer leugnet, daß
ihn ſo etwas glücklich macht, lügt” — ſagte er einfach. Aber bald
danach, ebenſo echt: „Sie wiſſen nicht, wie ich unter dieſer
Popu=
larität leide. Nirgends hinkommen können, ohne erkannt zu
wer=
den — nirgends, nie anonym zu ſein. Es hat mich wirklich ſchon
ganz traurig gemacht. Früher war ich doch ein fröhlicher
Burſche.”
Sch glaube es ihm aufs Wort. Bei Lebzeiten legendär
wer=
den, iſt ohne Sweifel ein ebenſo verwirrendes, wie großartiges
Schickſal.
Noch einmal: Bewunderungswürdig, daß der Weltruhm ihn
nicht ganz abſorbiert. Er iſt gar kein typiſcher Star, denn er
kümmert ſich auch um Dinge außerhalb ſeines Metiers. Ich
hätte, beiſpielshalber, nie gedacht, daß ſolche Leute Seit zum
Leſen finden. Er iſt literariſch völlig „auf dem Laufenden‟. Wir
unterhielten uns über Waſſermann, Emil Ludwig.
Er iſt nichts weniger als intelektuell, aber er ſieht richtig,
überſchaut Suſammenhänge, was er ſagt, ſitzt.
Wir ſprechen etwa von Amerika. Ich habe von Europäern
hier ſo viel ſinnloſes Schimpfen über dies große Land anhören
müſſen, daß es zur Erquickung wird, wie Jannings ſich äußert.
Er ſchwärmt nicht, er überſieht nicht die Fehler. Die Sehler
drängen ſich auf, ſie ſind fürchterlich deutlich. Darüber vergißt
man leicht die ungeheuren Möglichkeiten. Man ſieht jeden Cag:
Amerika iſt heuchleriſch, geſchmacklos, materialiſtiſch. Aber man
ſage ſich jeden Cag: Amerika iſt groß und iſt jung. — Jannings
will nach Europa zurück, nicht vorübergehend: für immer. „Ich
laſſe Millionen hier, die ich noch verdienen könnte”, ſagt er und
wiederholt mit Betonung: „Viele Millionen! — Aber ich möchte
wieder nach Hauſe.‟ Er wird das Land, in dem er ſo
leiden-
ſchaftlich geliebt wird, niemals verleugnen. „Ich habe hier,
ge=
rade im einfachen Volke, die beſten, hilfsbereiteſten Menſchen
ge=
troffen”, erzählt er, und ich muß beſtätigen, was er ſagt. „Nir=
ſannings in „Der Weg allen Fleiſches”.
und Harmonie; mochten ſich ihm die Dinge noch ſo widerhaarig
entgegenſtellen, er bog ſie um, verwandelte ſie und ſchuf ſie ſchön
und gut.
Wenn dann der Meiſter Siorgione den Kopf ſchüttelte und
ſagte: „Wie kannſt du ſie ſo malen, ſie ſind doch nicht ſo”,
ant=
wortete er fröhlich: „So könnten ſie aber ſein. Und wenn die
Sarben ſinnenfreudig aufblühten unter den Händen des Jungen,
ſtand wieder der Alte dabei und wunderte ſich: „Du ſchwelgſt in
Schwüle, Ciziano, man könnte Furcht haben vor dem Sauber
deiner Farben, und wenn du zum Ende kommſt, leuchtet alles
wie verklärt.”
Ciziano wußte nicht, wie er das machte, es kam alles von
ſelbſt, er brauchte ja nur hinzuſehen, und die Natur war ihm
ver=
klärt und die Alenſchen und auch die Geſtalten, die ſeine
Phan=
taſie ſchauten. Als er, faſt noch ein Knabe, zu Siorgione
ge=
kommen war, hatte er ſchon Werke geſchaffen, wie den
Sins=
groſchen, das Altarbild in Sania Maria della Salute und die
ſchonen Madonnen. Noch war er kein Eigener, der Einfluß des
Meiſters geſtaltete das Vorbild und die Kompoſikion, aber in der
Wiedergabe der Sarbe wuchs er ſchon über Siorgione hinaus, er
fühlte das, und es feuerte ihn an, ſelbſtändiger zu werden.
So kam zuweilen etwas Eigenwilliges über ihn, und Meiſter
Gjorgione hatte das gerade bei der gemeinſamen Arbeit am
Fondace de Cedeſchi ſehr oft ſpüren und tadeln müſſen.
„Morgen wird das Gerüſt abgebrochen”, ſagte er zu dem
jungen Gehilfen und ſtieg die Leiter hinab.
Ciziano murrte, aber der Alte ließ ſeine Einwendungen nicht
gelten. „Unſer Werk iſt gelungen, komm herab, Cisiano, jeder
weitere Strich verdirbt es.
gends fand ich ſo viel Hilfsbereitſchaft, Güte, Großzügigkeit.-
Unſinn, dieſe Großzügigkeit „Buſineß=Geiſt” zu nennen. Wan
verdienen die Leute dabei, wenn ſie Unglückliche, die auf die
Straßenbahn warten, umſonſt in ihren Automobilen mitfahrep
laſſen? Dieſes verruchte, heuchleriſche, kapitaliſtiſche Land hau
trotz allem, einen Hauch von der großen Demokratie. „In vige
lem,” ſagt Jannings ganz ſtockend, als käme es ihm ſelbſt ſonderr
bar vor, „in vielem iſt es ja ganz bolſchewiſtiſch.” — Und g
ahnt plötzlich, intuitiv, halb unbewußt, den Suſammenhanu
Amerika — Nußland.
Er lebt als intenſive Privatperſönlichkeit, während die voo
ihm geſchaffenen Geſtalten — Nero, Louis XIV. oder der letztt
Mann — der Welt immer wieder ſein muthiſches Bild aufft
zwingen und alſo ſein legendäres Leben wirkſam erhalten. G
trinkt, ißt, hat kluge Gedanken. Er beſitzt den ſchönſten Hunät
das ſchönſte Haus und die ſchönſte Frau. Er braut eine Bowiat
ſpricht über große Probleme und iſt guter Dinge.
Er erinnert mich an einen ſehr eindrucksvollen Mann melnes
nahen Bekanntſchaft. Spaßhafter Sufall: nun ſpricht er
ſelbe=
davon. „Was ich für mein Leben gern einmal ſpielen möchte,,
ſagt er, „das iſt der Mynher Peeperkorn aus dem Sauberberg
Das wäre meine Partie! Das bin ich!” — und er macht von
wie dieſer Peeperkorn einen Schnaps beſtellt, wie er geſtikulier:
wie er einer Feſtrunde vorſitzt. Der Menſch Jannings läßt de
Mythos Jannings verblaſſen. Man vergißt Nero, Louis XIW
letzten Mann. —
Man hat Emil Jannings: Eine ausgeſprochene
Per=
ſönlichkeit.
Das Kamel und der Löwe.
Eine Wüſtengeſchichte von Albert Neinicke.
Ein mit Laſten beladenes Kamel lag am Nande einer Oaſe.
um zu raſten. Plötzlich kam ein Löwe daher. Als das Kamel ihrr
ſah, erzitterte es am ganzen Leibe und wollte ſich eilends davon
machen. „Fürchte dich nicht”, ſagte der Löwe leutſelig und liell
ſich neben dem Kamel in den Sand nieder. Das Kamel traut
ſeinen Augen nicht und ſchaute ihn zuerſt ſcheu von der Seite am
Dann ſagte es beſcheiden: Du biſt heute ſehr gnädig,
groß-
mächtiger König. „Mag ſein,” verſetzte der Löwe, „
umſomeh-
wirſt du dieſe Auszeichnung zu ſchätzen wiſſen. Im übrigen habn
ich heute ſehr gut gefrühſtückt. Es war eine Giraffe, wenn es
dich intereſſiert, höchſt pikant und delikat.‟ Dabei wiſchte en
ſich behaglich mit der Sunge um das Maul, daß die ſcharfern
Reißzähne zum Vorſchein kamen. Das Kamel erbleichte be
deren Anblick, was aber bei der dunklen Farbe ſeines Felles nichn
zu bemerken war.
„Es iſt eigentlich nicht recht, daß du deine getreuen Unter—
tanen auffrißt”, ſagte das Kamel und erſchrack im gleichern
Augenblick über die Kühnheit ſeiner Worte. Wider Erwartern
aber war der Löwe nicht erzürnt. Er lachte vielmehr überlegein
und ſagte: „Das verſtehſt du nicht, liebes Kamel. Die Großern
nähren ſich ſtets von den Kleinen. In der ganzen Welt kannſt din
das beobachten. „Das iſt ja eben das Surchtbare”, entgegnete
das Kamel jetzt ſchon etwas ſicherer. „Aber ſiehe, großmächtiger.
König, deshalb fürchten ſich die Ciere und flüchten vor dir. Dein
Gebrüll allein verſetzt ſie ſchon in Angſt und Schrecken.” „Sehr
richtig,” ſagte ſtolz und ſelbſtbewußt der Löwe, „durch Stimme
und Ausſehen unterſcheide ich mich eben von den andern. Ich
kann ſie nicht in meiner Nähe dulden, das verbietet mir mein
Nang. Nur wenn ich ſie rufe, ſind ſie willkommen.
„Ja,” meinte das Kamel, „ſie nahen ſich dir äußerlich mit:
Ehrfurcht, haben aber innerlich ein Grauen vor dir, denn ſie!
wiſſen nie, wie lange deine Gnade währt und wann du ſie doch
endlich auffrißt.”
„Du biſt und bleibſt ein Kamel”, verſetzte der Löwe
ver=
ächtlich. „Ich kann nicht wie du Geſtrüpp und Kräuter freſſen
und mich von den Menſchen als geduldiges Laſttier benutzen
laſſen.”
„Ich bin ſtolz darauf, dem Menſchen dienen zu können und
ſeine Freundſchaft zu beſitzen,” ſagte das Kamel, „und was
meine Nahrung anbetrifft, ſo genügt ſie für mich. Mein Magen
iſt dafür von der Natur aus geſchaffen.”
„Ha, ha, hal” — lachte der Löwe aus vollem Halſe, „du
dreimal beſchränktes Kamel, du Schiff der Wüſte, das acht Cage
ohne zu trinken leben kann. Ich danke für deinen Magen! Dem
Vornehmen geziemt Wildpret.”
Durch ſein unbändiges Lachen zog er die Aufmerkſamkeit des
Beduinen auf ſich. Dieſer nahm die Flinte, ſchoß den Löwen
nieder und zog ihm als Crophäe das Sell über die Ohren. Den
Kadaver ließ er liegen. „Armer Löwe,” dachte das Kamel, indem
es ſich erhob, „was nützt dir deine ganze Majeſtät, ſo du doch
auch deinen Meiſter findeſt.”
Unterwegs ſchaute es ſich noch einmal um und ſah eine Schar
von Aasgeiern, die gierig ihre Mahlzeit hielten.
Aber der junge, kräftige Menſch auf dem Gerüſt achtete nicht
auf den Nat, und nun gab es einen heftigen Wortwechſel. Lachend
blieben die Leute ſtehen, und ein junger Patrizierſohn, der den
Meiſter Siorgione kannte, meinte ſpöttelnd: „Mir ſcheint, euer
Ciziano hat den Gehorſam gegen das Alter noch nicht gelernt.
Das kommt davon, wenn Ihr ihm zuviel Freiheit laßt, Meiſter.”
„Holla, lieber Herr, die Freiheit iſt des Künſtlers gutes
Vor=
recht”, rief Ciziano von ſeiner luftigen Höhe herab und ſpritzte
einen dicken, vollgefüllten Pinſel über den Kopf des Sprechers
aus, mit einer Bewegung, die faſt unbeabſichtigt ſchien und doch
ſo wohlgezielt war, daß ein paar feuerrote Bäche über das
Seidenwams des Herrenſöhnchens rannen, der puterrot vor Sorn
anlief und gleich nach dem Degen griff.
Das gemeine Volk, das gaffend herumſtand und gern laur
gelacht hätte, verhielt den Atem bei dieſer ritterlichen Geſte, die
ſtets imponierte. Der Degen, das Vorrecht des Hochgeborenen,
verſchaffte Neſpekt, aber Ciziano, der Unbekümmerte, war weil
davon entfernt, Achtung vor einem Ding aus Stahl und Gold zu
haben, das in der Hand dieſes ſchmächtigen Menſchleins in Samt
und Seide ein Nichts wog.
Mit ſeinen Farbeimern und Pinſeln ſtieg er die Leiter
hinab und ſtellte ſich breit vor den Sornigen, der mit ſeinem
Degen bedrohlich fuchtelte, ohne einen Angriff zu wagen.
„Steckt ihn ruhig in die Scheide,” ſagte Ciziano, „oder wollt
Ihr, daß ich mit meinem längſten Pinſel ſekundiere? Das iſt
wahrlich keine ſchlechte Waffe, Herr, und es wird einmal eine
Seit kommen, da Cizians Pinſel Weltruf hat.” Sprachs, und
wollte ſeinem Meiſter folgen, der, Händel nicht liebend,
voran=
gegangen war. Aber da rief ihn ein Diener an und flüſterte ihm
Hauswirtſchaftliches aus dem
Bauhaus.
Von den neuen Hausbauten in Deſſau.
Von Annette Nobody.
Die Frau hat manches nachzuholen. Nicht mit Unrecht macht
ournig von ihnen profitiert. In vielen anderen Berufen ſtrebt
ſu. erfolgreich vorwärts, ſie bewährt ſich auf den verſchiedenſten
Arbeitsgebieten. Mit größter Selbſtverſtändlichkeit bedient ſie winnnen, mit breitem Deckel geſchloſſen werden kann. In den
zſiziorte Schaltbretter und Apparate, deren techniſche Boraus= einrichtung mit elektriſchen Maſchinen.
acßungen ſie ſtudiert hat, deren Leiſtungsfähigkeit lie genau
kon=
ſwwolliert. In ihrem eigenen Haushalt erträgt dieſelbe Frau
viel=
küeinen Staubſauger. Was weiß dieſe Frau von ihrem Gasherd,
ndas von den Vohſtoffen (Lebensmitteln), die ihr wirtſchaftlicher
Aöetrieb täglich verarbeitet? Vielleicht hat ſie mit der täglichen
Arrbeit in ihrem Haushalt, die oft neben anderer Berufsarbeit
geleiſtet werden muß, ſoviel zu tun, daß lie noch nicht einmal dazu
ünrer Wirtſchaft zu denken, die doch im Sinn eines rationellen
AGetriebes heute bequem und geräuſchlos nach einmaligem Aufbau
tunßtionieren müßte.
Um dieſer Frau zu helfen, wird fachmänniſch vorgearbeitet
und gedacht, in großen Wirtſchaftsbetrieben, Schulen und
Lehr=
anſtalten, aber die Frau muß dieſe Dinge auch kennen lernen
und vor allem bereit lein, ſich dieſe Erfahrungen und Verſuche
uunutze zu machen. Wertvolle Arbeit wird auch geleiſtet
non der neuen „Hochſchule für Geſtaltung” in Oeilau, dem
.Bauhaus”. Es wird dort nicht nur an der Geſtaltung
künſt=
ſeie Organiſation unſeres Haushaltes, unſerer täglichen Arbeit.
WBei den Neubauten in Oeſſau iſt das
hauswirtſchaft=
ſoa es Neuanlagen ſind, konnten dabei natürlich viele Löſungen
gefunden werden, die für Mietwohnungen, alte Haushalte, die den Deckel mit der Hand zu berühren, ſie braucht auch mit der
unit vielem Vorhandenen rechnen müſſen, nicht in Frage kommen. Beſeitigung der Abfälle nicht zu warten, bis ihre Arbeit fertig
Emmerhin iſt auch für beſtehende Haushaltungen viel
An=
uregung gegeben, viele kleine Erleichterungen ſind ohne große
Moſten nach dem dortigen Vorbild überall einzuführen.
Nach dem Kriege wurde die Forderung nach äußerſter Aus= befeſtigt ſie die Schüſſel an einer einfachen
Feſtſtellvorrich=
mützung und Oekonomie des Naumes überall aktuell. In der tung. Die Schüſſel rutſcht nicht hin und her; man ſpart Kör=
MMNeiſter wurde nach denſelben Grundlätzen verfahren.
ſchalts, in dem ſich zwar helle, geräumige Arbeitsplätze befinden
amüſſen, das aber im ganzen keinen großen Flächenraum zu haben
tbraucht. Unnutzes Hin= und Herlaufen ſoll bei der Arbeit
ver=
umieden werden. Die Arbeitsgeräte müſſen deshalb dicht um den
Arbeitsplatz herum gruppiert ſein. Der Küchentiſch fült die
hebel bequem zu erreichen ſind, ebenſo wie die Anordnung von
Schubladen für die notwendigſten. Zutaten, Salz, Sucker, Mehl,
Grieß uſw. (In vielen Küchen befinden ſich dieſe Behälter an den ihr geſteckten Grenzen dasſelbe tun. Vervollkommnung des
der dem Küchentiſch entgegengeſetzten Wand und ſo hoch, daß
das Herunterlangen jedesmal eine beſondere Mühe iſt.) Ich lah ſondern der Beherrſchung, im Sinne eines Sieges im Kampf mit
yſtem: die Vorderwand der einzelnen kleinen Fächer hatte ſtatt
der Aufſchriften ein Glasfenſterchen, durch welches man den
In=
halt ſehen konnte. Alſo unmöglich zu ſagen: „Anna, holen Sie
den Reis aus dem Copf, auf dem Sago ſteht!” Cöpfe, Pfannen,
Copfdeckel haben ihren feſten Platz unterhalb des Küchentiſches
oder in den Wandſchränken dicht am Herd, der neben dem
Arbeitsplatz im rechten Winkel dazu ſteht.
Man hat die modernſten raum= und wärmeſparenden
Gas=
herde gewählt, daneben befindet ſich der Sentralbeizofen
raunn ihr den Vorwurf, daß ſie auf ihrem eigenſten Gebiet, dem für das ganze Haus, der natürlich auch gleichzeitig zur
Warm=
us Haushalts, nicht Schritt hält mit dem Cempo der Seit, nicht waſſererzeugung und evtl. auch zum Kochen dient. In den
räum-
otrtſchreitet mit den Errungenſchaften der Cechnik und viel zu lich beſchränkten Arbeiterſiedlungen ſchließt direkt der große
Waſchkeſſel an, und neben dieſem befindet ſich in den Boden
ein=
gelaſſen Duſch= und Badeeinrichtung, welche, um Naum zu
ge=
ſich der neuen Burequeinrichtungen, der präzſeſten wiſſenſchaft= Meiſterhäuſern befindet ſich ein modernes Badezimmer zwiſchen
üſchen Methoden; in Laboratorien und Fabriſen bedient ſie kom= den Schlafräumen, und zum Ceil beſitzen dieſe Häuſer Waſch=
Geſchirrabwaſchen und Müllbeſeitigung ſind die
wunden Punkte vieler Haushaltungen. Crotzdem betreibt man,
licht noch die alten vorſiuntflutlichen Einrichtungen, vielleicht hat, wenn auch ſtöhnend, dies tägliche Geſchäft nach alter Weiſe. Hier
ſi= Nippfiguren, die Ceppiche, Kiſſen und Dekorationsſtoffe, aber hat man im Bauhaus einige Erleichterungen eingeführt: in
Drahtkörbe, die in den Abwaſchtiſch pallen, wird das nur von
Gröbſten mit einer Bürſte gereinigte Geſchirr geſtellt, dann mit
einer Schlauchſpritze (mit Vorrichtung für Sodazuſatz) mit heißem
Sodawaſſer gründlich abgeſpritzt, der Korb zum Crocknen auf
einen Ablauf geſtellt und dann kommen die Celler auf ihren Platz
gekommen iſt, an die Durchorganiſierung und Vereinfachung in unmittelbarſter Nähe des Abwaſchtiſches. Das Geſchirr iſt
blank, Handtücher und Handgriffe werden geſpart. Der Spültiſch
befindet ſich im Vorraum der Küche.
Die Wand zwiſchen dieſem Vorraum und dem Eßimmer
beſteht aus einem geräumigen Geſchirr= und Silberſchrank, der
von beiden Seiten zu öffnen iſt. Sum Ciſchdecken kann man im
Speiſezimmer das Geſchirr demſelben Wandſchrank entnehmen,
in den es die Köchin von ihrer Seite hineingeſtellt hat. In der
Mitte der Schrankwand befindet ſich eine Durchgabeöffnung. Es
gibt alſo keine Wege mehr mit ſchweren Cabletts von Küche
zum Speiſezimmer, keinen Seitverluſt, kein Abkühlen der Speiſen.
geriſcher Dinge gearbeitet; dieſe erwächſt erſt aus der Geſtaltung Ebenſo hugieniſch wie einfach iſt das Problem der Beſeiti= die Ehefrau ſich zur Berufsfrau eignet, ob andererſeits eine
„unſerer geſamten Lebensform. Da iſt der nächſtliegendſte Punkt gung der Küchenabfälle gelöſt. Man verwendet mediziniſche Berufsfrau eine wirklich gute Ehefrau abgeben kann. Man
Eimer, wie ſie in jeder chirurgiſchen Klinik von jeher üblich ſind:
Emailleeimer, deren gut ſchließender Deckel durch Critt auf einen die Frau in der Ehe den Beruf aufgibt. Man findet es aber
iche Problem nach allen Richtungen hin durchdacht und, Sußhebel ſich öffnet. Um beiſpielsweiſe Eierſchalen beim Su= andererſeits begreiflich, daß die Künſtlerin, die Schaulpielerin,
bereiten von Kuchenteig zu beſeitigen, braucht die Köchin nicht auch wenn ſie in den Stand der Ehe getreten, ihren Beruf
iſt. Noch idealer iſt eine emaillierte Schublade ſeitlich vom kannte Filmſchauſpielerin, äußert, ſich zu dieſer Frage:
Arbeitstiſch, die direkt in den Müllſchlucker entleert wird.
Muß die Köchin Ceig rühren, Brei durchpalſieren uſw.,
EArbeiterſiedlung des Bauhauſes wurde darauf größter Wert verkraft und Mühe, wenn man die Schüſſel nicht mit der Hand bürgerlichen Geſelſchaft ſtand, ſondern ſich auch zuſammen mit
gelegt, aber auch in den geräumigeren Einfamilienhäuſern der foſthalten muß. Auch das Scheuertuch braucht nicht mehr
mit den Gingern berührt zu werden. Es gibt Wiſcher, an denen tung durch die Polizeibehörden erfreute, liegen weit zurück. In
Sangen wir bei der Küche an, dem Laboratorium des Hauss es ſo angebracht iſt, daß man es durch einen Ving ſpiralförmig manchen Kreiſen hat ſich aber die Anſchauung erhalten, daß der
hochziehen kann, wobei es ſich ſelbſttätig reinigt und auswindet. Beruf des Schauſpielers ſeiner Weſensart nach unbürgerliche
den, iſt ſelbſtverſtändlich (Küchenmotoren, an die man jede kleine lagung die gelellſchaftliche Einordnung unmöglich macht. So ſind
queme Wirtſchaftskleinigkeiten findet man in Menge. Das ſie nach den Bekundungen erfindungsreicher Romanſchriftſteller
Plättbrett iſt ſenkrocht an der Wand befeſtigt. Beim Gebrauch eigentlich verpflichtet wären. Ein Blauſtrumpf hat allerdings
wird es heruntergelaſſen und ſteht dann gleich feſt auf ſeinen an nichts auf der Bühne zu ſuchen, aber Genialität im
Privat=
der Unterſeite zuſammenklappbar angebrachten Beinen. Unter= leben ſagt nichts für die Qualität des Künſtlers und findet ſich
halb des Plättbretts iſt ein kleines Jach für das elektriſche logar häufig bei ſolchen Schauſpielern, deren Genialität auf der
Plätteiſen nicht vergeſſen. Für Leitern, Fahrräder, Werk= / Bühne nicht gerade augenfällig iſt.
zeug iſt auch in der beſchränkteſten Wohnung, und beſonders
da, ein Aufbewahrungsplatz, ein Hängegeſtell, vorgeſehen.
Häuſern nicht, dafür komfortable Sitzmöbel, zum Ceil aus Alus bleiben, wenn der Gatte auch noch ſo knurrig zu ſein beliebt.
minium gefertigt, mit gewebten Gurten beſpannt und bei aller Häusliche Szenen haben für uns gar keinen Neiz, denn auf der
Bequemlichkeit ſo leicht, daß ein Kind ſie von der Stelle be= Bühne kommen die räumlichen und akuſtiſchen Möglichkeiten
wegen kann. Eine breite Schlafchaifelongue kann man mit einer wirkungsvollen Exploſion viel mehr entgegen. Unſer Haus=
und Rückenlehne verwandeln (dies beſonders praktiſch da, wo freudig begrüßte Ablenkung nach künſtleriſcher Arbeit. Da iſt
nur ein Simmer zur Verfügung ſteht!). Bewegliche Lampen es kein Wunder, daß kluge Männer mit Vorliebe
Schauſpiele=
ſorgen für gute Leſe= und Arbeitsbeleuchtung.
Man hat im Bauhaus neben eigenen Löſungen Nutzen aus
allen techniſchen Erfindungen gezogen, alles angewendet, was iſt nicht die Perſon des Ehegatten, ſondern das Kind. Die junge
es Praktiſches und Neues auf dem Gebiet des Haushalts gibt. Mutter darf nicht ihrer wichtigſten Pflicht entzogen werden.
Die Hausfrauen, die das Glück haben, dieſe neuen Häuſer zu Wenn es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe irgendwie zulaſſen,
Fenſterwand aus, er ſteht dicht vor dem Fenſter, deſſen Lüftungs= bowirtſchaften, übernehmen dieſe Einrichtungen nicht mr, um ſollte die verheiratete Frau ihren Beruf aufgeben, wenn es gilt,
darin ſelbſt behaglich zu wohnen, ſondern auch um ſie zu erproben ! für die Kinder zu ſorgen und ſie ſo zu erziehen, wie es eben nur
und um ſie weiter zu entwickeln. Jede Hausfrau ſollte aber in die Mutter vermag.
Haushaltes iſt Befreiung von ihm, nicht im Sinne der Auflöſung, laſtung für die Harmonie der Ehe, aber nach meinen
Beobach=
in einer Bauhausküche ein beſonders praktiſches Schubladen= den tückiſchen Objekten des Alltags, die uns nicht zu Sklaven jungen Frau eine Quelle viel größerer Gefahren für den
Be=
machen, ſondern uns dienen ſollen.
Jede Hausfrau verſuche, auf welche Weiſe ſie ihre Arbeit
vereinfachen und dabei vervollkommnen kann. Sie beſchäftige ſich
mit den Methoden ihrer täglichen Arbeit und räume dabei ebenſo
energiſch mit unnützem Alten in ihrer Arbeitsſtätte auf, wie der
Kaufmann es ſeit langem in ſeinem Bureg , der Produzent es
in ſeiner Fabrik tut. Sie halte ſich ſtets auf dem laufenden über
die Fortſchritte, die auf ihrem Gebiet gemacht werden. Die
kon=
ſequente Arbeit des Bauhauſes und der vorbildliche Cyp, der
dort geſchaffen wurde, iſt eine Cat und wird — hoffentlich —
Schule machen.
Beruf und Ehe.
Noch iſt die Frage nicht endgültig entſchieden worden, ob
findet es natürlich, daß — wenn die Verhältniſſe es geſtatten —
weiter ausübt. Aber die Sweifel, ob dieſe Ehe gut und
glück=
lich ſein kann, haben ſich nicht gelegt. Mady Chriſtians, die be-
Schulter an Schulter kämpfen!
Von Mady Chriſtians.
Die Seiten, als der Schauſpieler nicht mr außerhalb der
Vagabunden und Hauſierern einer beſonders peinlichen Beach=
Daß elektriſche Einrichtungen nach Möglichkeit benutzt wer= Menſchen verlangt, denen Cemperament und genialiſche Veran=
Maſchine anſchließen kann). Staubſauger, elektriſche Apparate, viele Menſchen recht enttäuſcht die im Privatleben mit Bühnen=
Beſen ſtehen in ſparſamſter Naumausnutzung in paſſenden künſtlern zuſammenkommen. Sie gehen nicht auf den Händen,
Hänge= oder Liegefächern im Wandſchrank., Speileſchränke mit klettern nicht auf die Kronleuchter und wiſſen gar nichts von der
Orahtgitter und Lüftung direkt nach außen, und allerhand ber Romantik der Kaffeehäuſer und wildem Sichausleben, zu dem
Wir Schauſpielerinnen ſind für die Ehe beſſer geeignet als
jede andere Frau. Wir haben die Kunſt der Verſtellung von
Ueberflüſig herumſtehende Gegenſtände findet man in dieſen Grund aus gelernt und können liebenswürdig und ſcharmant
wenigen leichten Handgriffen in ein bequemes Sofa mit Seiten= halt bedeutet uns nicht nur eine tägliche Pflicht, ſondern eine
rinnen heiraten.
Die entſcheidende Frage für die Berufstätigkeit der Frau
Sicher iſt die Berufstätigkeit der Frau eine gewiſſe
Be=
tungen iſt die Beſchäftigungsloſigkeit und Langeweile einer
ſtand des Glückes.
etwas ins Ohr, und dieſe Meldung ſetzte Ciziano ſo in
Ver=
legenheit, daß er nicht gleich antworten konnte. „Ich ſoll. . Dio
mio . .. Das iſt nicht möglich! Signora Naffaela wünſcht mich
zu ſprechen, ſagſt du? Du ſiehſt ſelbſt, lieber Freund, daß ich
nicht von der Arbeit zu einer Dame gehen kann, aber ſage deiner
Herrin, Ciziano würde in einer Stunde bei ihr lein.”
Der Diener ging, und ſofort ſprang der junge Patrizier dem
enteilonden Maler nach. „Das war Signora Naffaelas Diener”
ziſchte er böle, „was wollte er?”
„Nichts, das euch ein Necht gibt, mich danach auszuforſchen”,
erwiderte Ciziano ſtolz und ſchritt eilig davon.
Der andere blieb zurück mit gefurchtem Geſicht. „
Verwünſch=
ter Farbenkleckſer,” fluchte er, „du ſollſt noch an mich erinnert
werden.”
In ſpäter Abendſtunde kam Ciziano heim. Sjorgione, bei
dom er wohnte, hörte ihn in ſeiner Kammer ſingen und rumoren
und wunderte ſich. Glücklich war der Junge, was wußte der Alte
von dieſem Glück? Naffaela, die ſchöne Raffaela, zu deren
Balkon er von ſeinem Gerüſt ſo viel hinübergeſchaut, die er im
ſtillen anbetete, hatte ihm ihre Gunſt geſchenkt. Nun mochte man
das Gerüſt abbrechen, er hatte es nicht mehr nötig, die Cür des
Palazo ſtand ihm offen.
Cage vergingen und Wochen, und der junge Ciziano blühte
auf, wurde faſt männlich in ſeinem Gehaben und reifte ſichtlich in
ſeiner Kunſt. Meiſter Giorgione ſtaunte und ſchwieg. Der
Er=
fahrene glaubte zu ahnen, durch welches Erlebnis ſein Schüler
ging, und hütete ſich, in ſein Geheimnis mit Fragen einzudringen.
Aber als man es ihm zutrug, wo Ciziano ſeine Abende ver=
brachte, erſchrak er. Naffaela? Er kannte die Stolze und
Wankelmütige, ſie würde eines Cages des jungen Ciziano
über=
drüſig lein und ihn entlaſſen, wie einen Diener. Seitdem zitterte
der alte Giorgione vor dieſem Augenblick.
Und er kam, früher als der Meiſter geglaubt hatte. Still
und totenbleich kehrte lein Lieblingsſchüler eines Abends heim
und ging gleich hinauf in leine Kammer. Dort blieb alles ſtumm,
wie ausgoſtorben, und wie der Alte auch lauſchte und faſt
ſehn=
lüchtig auf ein Geräuſch, auf einen heftigen Ausbruch des
jungen, getäuſchten Menſchen wartete, nichts geſchah. Da ging
er ſelbſt hinauf, öffnete leiſe die Cür und trat ein. In einem
Stuhl in der dunkelſten Ecke des Naumes ſaß Ciziano, den
ver=
wühlten, blonden Kopf in den Händen vergraben, reglos, kaum,
daß er atmete.
„Cizjianol”
Keine Antwort. — „Ciziano — hörſt du mich?"
„Ja, Meiſter, was wünſcht Ohr?” fragte eine tonlole Stimme
aus dem Dunkel.
„Mir iſt eben ein Gedauke für ein neues Bild gekommen,”
antwortete Giorgione, „aber du mußt mir dabei helfen, der
Ge=
danke iſt mir noch nicht ganz klar. Hörſt du zu, Ciziano?”
„Ja, ich höre, Meiſter.”
„Eine Allegorie ſoll es werden, die Liebe des Künſtlers zur
Kunſt, die einzige Liebe, die den Künſtler glücklich machen kann,
ſt du dich?”
er Andere ſchwieg. Aber ſeine Geſtalt hatte ſich auf=
So ſaß er lange, und der Krampf in ſeinem Geſicht und
en Händen löſte ſich. Giorgione fühlte es mehr, als daß
gte er, „vielleicht
kannſt du mir ſchon morgen deine Vorſchläge ſagen.” Und leiſe
verließ der Alte die Kammer.
In dieſer Nacht ſchlief Ciziano nicht mehr. Bei einer Kerze
arbeitete er bis zum Morgengrauen. Ein großer, mit Leinwand
beſpannter Nahmen ſtand vor ihm und bedeckte ſich unter dem
Piſel, der ſo groß war wie ein Birkenbeſen, mit einer feſten
Farbunterlage. Sie trockenete raſch, und nun ſtrich er mit einem
ſchwer mit Karbe beladenen Pinſel in reſoluten Strichen darüber
hin und gab die Umriſſe zweier Geſtalten an, die auf einem
Brunnenrande ſaßen. Mit roter Pozudierde wiſchte er die
Halbtöne hinein, ſetzte mit Weiß die Lichter ein und modellierte
die Körper mit einem Pinſel, den er abwechſelnd in rot, ſchwarz
und gelb tauchte. Als die Glocken zur Frühmeſſe läuteten, legte
er den Pinſel fort und drehte den Nahmen gegen die Wand.
Om Purpurleuchten der Morgenlonne ſtand er am Fenſter
und ſah über Venedigs Dächer zum blauen Streifen der Adria
hinüber und atmete in vollen Sügen die friſche Luft ein.
Naffaela hatte ihn mit dem eitlen Laffen, dem jungen
Pa=
trizier betrogen, pah. .. Was kümmerte ihn das noch?
Gior=
gione hatte rocht, der Künſtler ſoll nur eine Liebe haben, die
Liobe zur Kunſt, die himmliſche Liebe. Und bietet ſich ihm die
irdiſche Liebe, ſo ſoll er ſie dankbar annehmen, aber nicht ſein
Herz an ſie hängen.
So dachte der junge Ciziano und als Giorgione zu ihm
hinaufkam, nahm er ihn bei der Hand, ſtellte die Leinwand vor
ihm auf und lächelte froh: „Da ſeht, Meiſter, ob Ihr mit der
Kompoſition zufrieden ſeid. Die himmliſche und die irdiſche
Liebe loll das Werk heißen. Ich denke, in einem Jahre werde
ich damit fertig ſein.”
Gannovenzinken.
Mordbrennerzeichen im Mitkelalter. — Saunerzeichen von heute. — „Hier ruft man Polkzei!”. — „Vorſicht, biſſiger Hund!”
Sigenner am Krenzweg. — Der Reiſende ohne Trinkgeld.
Ich habe bei einem Fenſter (Fenſterkreuz) eingebrochen (Stock — Gewalt). Hierbei habe ich Betten (1 Menſch im Bett), Stiefel
und Geld (zugebundener Geldbeutel) geſtohlen, bin verhaftet und habe geſtanden.
Dem wachſamen und geübten Auge des Kriminaliſten fällt
manches auf, an dem ſeine Mitmenſchen, die nicht „vom Bau”
ſind, achtlos vorübergehen. An Hausmauern oder neben den Cüren
der Bauernhäuſer, manchmal auch an Eingängen zu
Stadt=
wohnungen, bemerkt er ſeltſames Gekritzel — Kreiſe, Nechtecke,
Pfeile — die vielleicht ein harmloſes Gemüt für Spielereien
un=
gelenker Kinderhand halten mag, die aber der Kriminaliſt als
das zu werten hat, was ſie ſind: Gaunerzinken,
Verſtändi=
gungsmittel und Loſungszeichen der
Walz=
brüder, der wandernden Kunden, die „von Kaff zu Kaff”
tippeln, um „Klinken zu putzen” (zu betteln) und dabei vielleicht
auch einmal „ein Ding zu drehen”, und die nun ihren Brüdern
von der Landſtraße, die nach ihnen des Weges kommen, die „
aus=
baldowerten” Gelegenheiten auf dieſe Weiſe zur Kenntnis
brin=
gen wollen.
Sweifellos haben ſich dieſe Kennzeichnungen entwickelt aus
den Mordbrennerzeichen des Mittelalters. Ein
intereſſantes kleines Heft: „Der Mordbrenner Seichen und
Lo=
ſungen etwa bey Dreyhundert und vierzig ausgeſchickt anno 1540‟
enthält Seichen, die in ähnlicher Form noch heute von
Land=
ſtreichern verwendet werden. Damals brauchte man dieſe Sinken,
um Häuſer und Gehöfte, die niedergebrannt oder überfallen
wer=
den ſollten, zu kennzeichnen, auch, um Marſchweg oder
Aufent=
halt der Mordbrenner den Geſinnungsfreunden mitzuteilen. An
einer thüringiſchen Waldkapelle iſt uns ein ſolches Seichen
er=
hälten geblieben. Es beſteht aus einem Pfeil, vier nebeneinander
angebrachten ſenkrechten Strichen und einer Darſtellung des
ab=
nehmenden Mondes. Hier die Löſung: „In der Nichtung des
Pfeiles das vierte Haus von hier aus wird in der letzten Nacht,
in der abnehmender Mond iſt, überfallen. Wer ſich beteiligen
will, iſt als Helfer willkommen.”
Heute ziehen keine Mordbrennerbanden plündernd und
ſen=
gend durchs Land. Aber auch heute gibt es noch geheime Sinken,
Kennzeichen für den „Chauſſeehaſen” und „Pennbruder”, der ſich
den „Schlummerkies” für die Herberge erbettelt, oder den
ge=
fochtenen Kies „verſchmort”, in dem er ihn in „Soruff”, alſo
Schnaps, anlegt. Swei Gruppen von Sinken laſſen ſich
unter=
ſcheiden, je nachdem, ob günſtige oder ungünſtige Gelegenheiten
zum Betteln vorliegen. So bedeutet ein einfacher Kreis: „Hier
wird etwas gegeben”. Drei Kreiſe nebeneinander oder
ein größerer Kreis, in deſſen Mittelpunkt ſich ein kleiner be=
findet, machen die erfreuliche Mitteilung, daß Geld gegeben wird.
Wenn der Walzbruder „Kohldampf ſchiebt”, alſo Hunger hat, ſo
wird er auch an einem Hauſe nicht vorüber gehen, das durch ein
von einem Kreis umſchloſſenes ſenkrechtes Kreuz gekennzeichnet
iſt, in dem man alſo Eſſen bekommt. Auch Verhaltungsmaßregeln
gibt der Cippelbruder ſeinen nachfahrenden Kollegen: So
be=
deutet ein ſtehendes Kreuz: man müſſe ſich recht fromm gebärden,
während ein nach unten offener Winkel mit einem wagerechten
Strich durch den rechten Schenkel — etwa wie das große
la=
teiniſche A zum Ausdruck bringt, daß hier Frauen wohnen, die
ſich leicht beſchwatzen laſſen. Swei oder drei aufrecht ſtehende
gleichſchenklige Dreiecke zeigen die immerhin beruhigende
Cat=
ſache an, daß nur Frauen im Hauſe ſind, daß man alſo nicht
allzu blöde ſein braucht.
„Wie anders wirkt dies Seichen auf mich ein” wird der
Cippelbruder denken, wen er ein liegendes Kreuz oder ein
ein=
faches Quadrat erblickt. An einem ſo geſchmückten Hauſe kann
er vorübergehen, denn derartige Sinken bedeuten ihm: „Hier
wirdnichts gegeben!” Nicht beſonders geſchätzt ſind auch
Anſiedlungen, an denen ſich ein Kreis befindet, der von einem
liegenden Kreuz durchſchnitten iſt. Hier erhält man zwar etwas,
aber kein Geld, höchſtens ein Stück Brot oder ein paar Aepfel.
Ebenfalls mit ſehr gemiſchten Gefühlen wird der „dufte Junge‟
vier ſenkrecht nebeneinander angebrachte Striche betrachten, die
ihm kundtun, daß die Einwohner nur etwas geben, wenn er ſich
durch entſprechende Arbeitsleiſtung, wie Holzhacken und
der=
gleichen erkenntlich zeigt. Und von Häuſern, an denen zwei
ſenk=
recht nebeneinander verlaufende Striche von einem Kreis
um=
ſchloſſen ſind, „da wendet ſich der Gaſt mit Grauſen”, denn dieſes
Seichen bedeutet: „Hier holt man Polizei”. Wohl noch
unbehaglicher mag dem Walzbruder zumute ſein, der das dem
Gefängnisgitter nachgebildete Seichen erblickt, das aus ſich
über=
ſchneidenden ſenkrechten und wagerechten Strichen gebildet iſt
und das beſagen will: „Hier droht Gefahr!”. In manchen
Ge=
genden bedeutet es auch: „Hier wohnt ein Polizeibeamter”, eine
Catſache, die ja auch manchem Walzbruder gefährlich werden
kann. Ebenſo gern meidet er Anweſen, die durch eine liegende
Sickzacklinie gekennzeichnet ſind. Sie künden ihm die Warnung:
„Vorſicht, biſſiger Hund!”
Aber die Walzbrüder ſind nicht die einzigen „fahrenden
Ge=
ſellen”, die ſich derartiger Seichen bedienen. Es kann als ſicher
angenommen werden, daß zum Beiſpiel auch die von Dor;
zu Dorfziehenden Scherenſchleifer Merkzeichen an
den Häuſern anbringen, in denen ihnen Scheren oder Meſſer zum
Schleifen übergeben wurden. Ohne dieſes Hilfsmittel wäre
der Scherenſchleifer vielleicht gar nicht in der Lage, die von ihm
eingeſammelten Gegenſtände wieder an den richtigen Mann zu
bringen, da er ſolange ſammelt, bis er eine größere Menge
zu-
ſammen hat und dann erſt mit dem Schleifen beginnt.
Unbedingt erwähnt werden müſſen die Sinken der
Si-
geuner, die den Sweck haben, den Stammesgenoſſen
anzu=
zeichen, daß Sigeuner an einem Ort geweſen ſind und wohin ſie:
ſich gewandt haben. Beliebt ſind ſolche Seichen, die für den
Un=
eingeweihten überhaupt nicht als Sinken erkennbar ſind. So
werden häufig am Wegrande drei Steine verſchiedener Größe
aufeinander gelegt und zwar der größte unten, der kleinſte oben.
Dieſe Pyramide bedeutet, daß auf dieſem Weg Sigeuner
ent=
langgezogen ſind. Die von ihnen eingeſthagene Nichtung wird
durch Fetzen von Kleidungsſtücken oder Wolle gekennzeichnet, die
an Pfähle oder Bäume gehängt werden. Vielfach werden auch
Seichen durch zuſammengeknüpfte Aeſte oder Weidenzweige
ge=
geben. Wie alt dieſe Sinken ſind, geht daraus hervor, daß
Berthold von Negensburg in einer 1250 gehaltenen Predigt
ſagt, der Teufel mache die Menſchen immer glauben, ſie ſeien
auf dem richtigen Wege. Er verfahre dabei genau ſo wie die
Räuber, die durch Anbringen von Seichen die Wanderer in
dieſem Glauben ließen, ſie dabei aber in den Hinterhalt lockten.
Solcher Seichen gebe es, ſagt Berthold, drei: „Gekreuzte
Aeſt=
chen, zuſammengeknüpfte Nuten und aufeinandergelegte Steine‟.
Alſo die gleichen Sinken, die heute noch, wenn auch zu anderen
Swecken, von den Sigeunern gebraucht werden.
Sum Schluß noch eine Beobachtung aus dem Reiſeleben: Es
gibt Gaſthöfe, in denen das Perſonal die Koffer anſpruchsvoller
1. Raubmord (bei der Schaberei hat Blut getropft). — 2. Ein
Vogel zwiſchen zwei Eiern heißt Vorſicht. — 5. Sinken eines
ungariſchen Gauners (Ohrringe).
oder mit dem Trinkgeld ſehr zurückhaltender Reiſenden durch
Geheimzeichen kenntlich macht. Dem ſo Gekennzeichneten
gegen=
über kann ſich dann das Perſonal im nächſten Gaſthof gleich
ent=
ſprechend einſtellen. Alſo: Von Seit zu Seit Koffer nachſehen!
A
Schach=
Mirge
Aufgabe 866.
Dr. Zdenek Mach in Prag.
(1. Preis, Cis Shelku Sachovniko v. Praze, 1921.)
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Beiß: Ka5 Df2 Tc6 841 13 (5);
Schwarz: Kd3 Ta2 Uh7 8e2 c3 Ba4 b3 g7 (); 34
Weiß: Leonhardt. Schwarz: L. Steiner, durchaus befriedigende Spielweiſe iſt
je=
e7—e5
1.e%64
Sb8—e6
2. 8g1—f3
Sg8—f6
3. Sb1—c3
Uf4—7
4. Lf1—B5
eingeführte Zug Se6—d4 geſpielt.
Partie 48.
geſpielt in der 9. Runde des Berliner Meiſterturniers am 15. Febr. 1928.
doch 16. .. . Sb8 nebſt a 7—a5, b7—b8
und Sb8—a6—c5.
Te8—f8
17. Kg1—h2
18. 741—e1
Eh7—h8
Häufig wird hier der von Rubinſtein Um den König aus der Diagonale des
feindlichen Läufers zu entfernen. Beide
Spieler plauen einen Angriff auf dem
17—d6
5. d 2—d3
Königsflügel. Es fragt ſich nun, wer zu=
6. 8c3—62
Ur9—es
erſt kommt.
7. 8e2—g3
19. Sk3—g1. Die Spannung hat ihren
8. 0—0
Le7—t8
zu höhepunkt erreicht: für den Vorſwß der
9. 62—64 Um d6—d5 dauern
verhindern.
E=Bauern ſind beiderſeits die nötigen
Bor=
bereitungen getroffen worden. Weiß aber
10. h2—h3
hat enen Turm mehr im Spele.
kr8. g3
11. Lo1—e3
h7
12 bd1—42
Kg8—h3
um k2—k4 nicht zu geſt Bn.
13. Ub5— 4
20. Sg3—h5 Sehr ſtark komuit auich
14. d3—d4
res-
Sk5 in Betracht. Es droht dann (nach
15. La4—e
D08-e3
20.. . . Lf5:21. e1) (2—f4 uſw.
16. d4—d5
Sc6—d8
20.
k7—15
Damit legt Schwarz den Grund zum Dieſer Zugiſt übereilt und müßte hinaus=
Verluſte der Partie, denn der Springer geſchoben werden, bis die Entwicklung des
ſteht auf 48 unwirkſam und verhindert Turmes a8 gelungen iſt.
das Eingreifen des Damenturmes. Eine 21. 644f5
Ld78t
22. Le2415
TI8Xk5
32. Nk1—f4
Df8—e7
B. 92—g4!
Tf5—17
Schwarz hat nichts Beſſeres.
24. 12—74
g54f4
33. D:5—g5.
Kg7—18
De7—18
25. Laßxf4
34. LeöXf6
De7—d6
26. Sh5Kg3
EhsXg72
35: Sg1—f3
K18—e8
Ein Fehler, der dem Gegner zu einer Schwarz befindet ſich in hilfloſer Lage.
eleganten Erwiderung Gelegenheit gibt. 36. 8f3—e5
Sd8—oß
Aber auch nach 26. . . . Dg7:27. Le3 Falls 36. Tf8, ſo 37. Le7 De7:
ſteht. Beiß entſchieden beſſer, denn es 38. De7:+ Ke7:39, Sg6 + und Weiß
droht 8g1—e2—g3 uſw.
gewinnt.
27. Te1xe5! Eine ſehr ſchöne und 37. Dg5—g8+. Weiß hätte auch ruhig
völlig korrelte Opferkombination von ent= den Springer ſchlagen können.
ſcheidender Kraft.
37...."
Dd6—f8
d6Xe5
R.
38. Dg8Xf8 +
Seßx18
28. Lf4Xe5-+ Sg8—16 auf 28. .
39. Se5xk7
Ke8st7
Eh7 entſcheibet. 29. Dd3 + uſw.
40. Lf6—d8*
Kt7—e8
29. g4 —85!
41. I.d84c7
h6Xg5
Ta8—e8
30. Dd28g5+
Kg7—h7
42. Lc7—a5
b7—bö
Falls 80. . . . Kh8, ſo 31. Tf4 und 43. La5—b4
Sf8—g6
Weiß gewinnt.
44. Tf4—e4+
Ke8—d7
31. Dg5—154
45. 64—05. Schwarz gibt auf.
Eh7—g7
Partie und Anmerkungen aus der B. Z. am Mittag.
Kreuzworträtſel.
Von links nach rechts: 2. Funkſtation, 6. Handwerkertitel,
8. Römiſches Kleidungsſtück, 9. Bibliſche Perſon, 11. Planet, 12.
Männ=
liches Säugetier, 14. Lebeweſen, 15. Geliebte des Zeus, 16. Ferment zur
Käſebereitung, 17. Lebensgemeinſchaft, 18. Germaniſche Waffe, D.
Frau=
zöſiſches Flächenmaß, 21. Flußgott, 22. Gattin des Loki, 23. Göttin der
Erde, 24. Flächenmaß, 25. Italieniſche Tonſtufe, 26. Fluß in Sibrrien.
Von oben nach unten: 1. Fruchtbrei, 2. Volksſtamm, 3.
Er=
zieherin, 4. Griechiſcher Buchſtabe, 5. Naturerſcheinung, 6. Zeitliche
Ge=
ſchmacksrichtung, 7. Frucht, 8. Stadt im Schwarzwald, 10. Bildhauer,
11. Stockwerk, 13. Bibliſcher Frauenname, 19. Papiermaß. 2. Bibliſcher
König I iſt gleich ID.
Buchſtaben=Rätſel.
Mit e und f und g
„In manchem Lied erklingt es,
Mit e zur Winterszeit
Gar vielen Freude bringt es.
Stern=Rätſel.
b e eef f i i i l u o o vss t u.
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die 20 Punkte, ſo daß fünf
Wörter von folgender Bedeutung entſtehen: 1—2 Verwandter, 2—3
Ge=
ſtalt in „Don Carlos”, 3—4 Raubtier, 4—5 Flüſſigkeit, 5—1 ehemalige
deutſche Provinz. — Die Mittelbuckſtaben, richtig abgeleſen, nennen
einen grimmen Geſellen.
CarlDeubel.
Anflöſung der Rätfel ans Nr. 10:
Zahlen=Wirrwarr.
Die klein gedruckten Ziffern deuten an, die wievielten Buchſtaben
von den voranſtehendem groß gedruckten Zahlen zu nehmen ſind; man
erhält: „Schlitten”.
Was iſt das?
„KGis.‟
Kreuzworträtſel,
Druck u. Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdrückerei, Rheinſtr. B. — Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. 6. Nette.
Fernſpr. 1, B89—392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdrut
Kliſches: 8. Haußmann, all in Darmſtadt.
Mutdags iscunddags Bedrattgittge
EAllerdings, es is mer zimmlich ſchleierees, wo nu eichentlich
7 Dunnersdag die landwärtſchaftliche Bauern ihr
Brodäſt=
rmmlung hette kenne abhalte wolle ſolle, wann mer
beiſpiels=
biich den Ooſe=Feſtſtall net gehatt hette. — Unner freiem
mmel?! — Noja, däß weer jo zur Nod aach gange, ganz
be=
ners weils doch aach e Nodverſammlung war. Awwer es
nächt doch en ganz annern Eidruck, wenn mer zu Dauſende un
darmals Dauſende in en geſchloſſene Raum enei gepärcht wärd,
ei die Schoof in ihren Pooſch. Un es ſchallt ganz annerſter,
mun mer zwiſche vier Wend ſeim gepräßte Härze Luft mache
nn. Un zu dem Zweck is nu unſer ſtädtiſch Feſtſcheier wie
ge=
unfffe. Wann ſe ſich aach zu ſunſt gornix eichent, awwer drinn
ennmonſtriern kann mer aus em Eff=Eff, un uff Mord
Kabudd, dann do kimmts uff die Ooſe=Auguſtick abſelud net
Un noch wenicher uff däß, was im allgemeine e Feſthall
zu=
u2 „Feſt”hall mache dhut, un was ſe ſo an ſich hawwe muß,
amits nooch was „Feſtlichem” ausſieht. Im Gäüchedaal, je
nſichderner, un zweckloſer ſoen Raum innwenig ausſieht,
uan ſo beſſer leßt ſichs drinn demmonſtriern. Däß hott
ſtieints der große Schebfer vun däre Feſtſcheier mit erſchreckender
zwlcherichdichkeit vorausgeahnt. Un grad in däre Beziehung
hrutt=er emol ausnahmsweis recht, ſenkrecht un wagrecht,
wann=
e. in Bezug uff „ſei” Feſthall gemaant hott, es kennt die Spur
emn ſeine Erdendage, net in Aone unnergeh. Obgleich ich zu
nteine Schand geſteh muß, daß ich gornet waaß, wie groß, odder
nſtie lang, odder wie dick ſo e aansling „Aon” unner Brieder
eiſ chentlich is, dann in meine Schulzeit hott mer mit „Aone” noch
uet gerächent, ſundern wääche de Leng do hott mer ſich mitm
Menndimeder beholfe, em Gewicht nooch hawwe’s des Lod,
dies Pund, un des Killo, odder wann’s hoch kumme is, de
Zent=
mer gedho, un die Hohlmaße, däß war: s Meesche, 8
Ge=
ſthagd, en Kumb, en Simmer, un en Malter. Awwer „Aone‟?
— Net daß ich wißt. — No ich denk, wann ganer vum Fach mit
erardiche „Maße” um ſich ſchmeißt, dann wärd er aach wiſſe,
wie lang ſe ſin; un mir annern Schwachmahdicker, mir wärns
ſw erläwe, valleicht eh zwaa, drei Johr vergeh.
Alſo mit aam Wort, unſer landwärtſchaftliche Bauern kenne
troh ſei, daß mer hier „Sowas” hawwe, wo ſichs ſtill un
a=
enenehm drinn demmonſtriern leßt, ſunſt weer amn End die ganz
Vera ſtaldung ſchließlich noch ins Waſſer gefalle.
Freilich, noch ſcheener weer’s jo gewäſe, wann die Alt= und
Wungbauern un =Beierinne in=ere richdiche Mackthall hette
ſoemmonſtriern kenne. Schließlich: ſo e „Feſthall”, ſo äbſch ſe an
Eich aach is, awwer ſie hott halt als de Nome. — Dohärngääche
oe Mackhall, däß weer des Gegäwwene for die
imm=
woſaunt Vera ſtaldung gewäſe. Awwer leider, mit=ere Mackhall
Eenne mer in Darmſtadt for’s Erſte noch net uffworte; jetzt
EEimmt erſt der viel notzwennichere Konnzärtſaal, dann mer
nnüſſe uns jo in de Dod eneiſcheeme, wann ſö ganer bun dene
Sähléebgihlede kimmt, un will ſinge, un es is kaan baſſender
Konnzäriſaal do. Zu dem Zweck wolle ſe alſo de Saalbau.
Awwer däß kimmt ſpeder dro, jetzt ſin mer noch an de
land=
wwärtſchaftliche Bauern.
Bidde, kaa Mißverſtändnis, wann ich mit Noochdruck ſag:
ſlandwärtſchaftliche Bauern. Däß hott erſtensmal ſein
aißere Grund, un zweidensmal ſei innere Berechdichung, indem’s
(leider aach Bauern gibt, die mit de Landwärtſchaft in gorkaam
verwandſchaftliche Verhältwis ſtehn; ſundern die wo bleeslich
dorch ihr Benemmedidhät dem Ehrenname „Bquer” alle Unehr
mache. Ich denk, mer wärd mich verſteh.
Jetzt, was mich bedrifft, ſo kann ich mich mit Fug un Necht
zu de Landwärtſchaft zehle. Net bloß, weil ich als emol ſo dhu,
ſundern weil ich vädderlicher= und midderlicherſeits in grader
Linie aus em Vochelsbärch herſtomm, un weil — (ſe alle Woch ſo
en mordsmeßiche Haufe Strohmiſt fawriziert. Der
Setzerlehr=
ling.) (Halts Maul, dummer Bub, was verſtehſt du vun
Acker=
bau un Viehzucht!) — un weil ich ſchun immer ſo e groß
Ju=
dräſſe hab an dene Gäächende, wo Milch un Honich fließt, un wo
die Stadtleit ſage, hier iſt gut ſein, hier laßt uns Hitten bauen,
un wo ſich Summers wie Winders die geſund Luſt bloß im
Freie uffhelt, weil ſe net in die Stuwe eneidärf. No un im
iwwriche hab ich aach e Ahnung vun=ere ratzionell bedriwwene
Landwärtſchaft, un waaß, wie mer e lohnend Schnittlauch=Kultur
vor m Kichefenſter aleeche muß.
Alſo mit aam Wort, mei Härz ſchleecht unner annerm aach
widder for die Landwärtſchaft, un die Zeite ſin vergäſſe, wo ſe
mich behannelt hott, wien Bettler drotzdem ich miteme Nuckſack
voll blanker Babierſchei kumme bin un hab ſchichdern nooch=eme
Eiche, odder nooch=eme Keesche, odder nooch=eme Schöbbche Milch,
odder nooch e paar Kadöffelcher — awwer um Goddeswille net
nooch em Preis gefrogt, ſundern hab, ohne druffzugucke, mein
Ruckſack voll Babiergeld hiegehalte, zur gefälligen Bedienung...
Wie geſagt, die verdrehte Zeite ſin verwunde un vergäſſe, un
ich for mei Daal frei mich jedesmal, wann aach jetzt die
Land=
wärtſchaft widder de Wähk zu uns in die Stadt finne dhut.
s brauch jo net ausgeräächent demmonſtrierenshalwer
zu ſei, ſundern ſo=en „Genoſſenſchaftsdag”, wie anno
neunzeh=
hunnertvierundzwanzich, däß is aach e ganz gemietlich Sach.
No un vorichs Johr, bei däre ſcheene, große landwirtſchaftliche
Ausſtellung, ich maan, do hette mer uns doch aach ganz gut
mit=
nanner verdrage. Domals weer doch kaa Menſch uffs
Demmon=
ſtriern verſalle, obgleichs doch in aam hiegange weer. No,
valleicht is domals die „Feſtleidung” dra Schuld gewäſe, die hott
däß jedenfalls verhobbaßt im Drang der Geſchäfte.
Un ſo hott mers alſo die Woch noochgeholt. Grindlich. Die
Sach hott tadellos geklabbt, un unſer landwärtſchaftliche Bauern
hawwe jetzt aach emol geſähe, wie däß is mit m Demmonſtriern;
meiſtens wärd bloß die Zeit debei vergeiht. Awwer no, for die
Landwärt war däß emol was Neies, un aach däß muß mer
emol mitgemacht hawwe, daß mer dehaam was verzehle kann.
Daß nix debei eraus kimmt, däß wärrn ſe ſchun ſällwer merke.
For uns werktädiche Städter ſin däßhalb ſo
Demmonſtratzious=
ziech aach ſchun lengſt en iwwerwundener Standpunkt, die ziehe
net mehr, domit lockt mer, bildlich geſproche, kaan Hund hinnerm
Owe vor.
Ich will domit nadierlich net ſage, daß die Landwärtſchaft
kaan Grund hott zum Demmonſtriern. Nag, ſoviel Gribbs
bring ich aach noch uff, un kann=ſen noochfiehle, de Bauern, daß
aach bei ihne net alles glenzt, was Gold is, un daß ſe drum
äwenfalls ihr lieb Nood, un net alle Samsdag Metzelſubb, un
alle Sunndag Kerb hawwe. Awwer ich ſag mir bloß däß: mit m
Demmonſtriern is heit net viel gedha, ſundern wann uns net
allmitnanner bald e elektriſch Ferngasverſorchung uffgeht,
wann mer nu net bald märke, wo de Has im Päffer liggt, un
wann jeder Stand immer nor blooß ſei Nod ſieht, un net gach
die vun de annern, — korzum, wann nor jeder vun ſich ſeecht:
erſtkumm ich, dann kumm ich noch emol, dann kumm ich erſt recht,
un dann kumme die annern noch lang neti korzum wann jeder
ſich zum Stamm „Nimm” zehlt un briederlich zum annern ſeecht:
„Was dei is, is mei, un was mei is geht dich nir au ... ſolang
is alles Geredo bun=ere „Nodgemeinſchaft” fauler Zauwer.
No, ich hab zwar net des Gefiehl, als wann die ganz
Dem=
monſtratzion uff uns armſeliche Städter geminzt gewäſe weer,
die Bauern wollte halt emol zeiche, daß ſe aach noch do ſin. Es
hatt zwar gach net grod de Aſchei, als wenn mer bloß mit
Krobbedeckel e Gewidder vordeiſche hett wolle,
Awwer drotzdem, wie ſe ſo friedſam dorch die Stadt marſchiert ſin
un hawwe, wie bei=ere Rechimendsfeier, ihr Sigaache dezu
ge=
raacht, un faſt dorchwäck ſo freehlich in die Welt geguckt, mit=eme
ganze Himmel in de Aage, do hab ich mich gedreſt un hab mer
geſagt: hott uns diß Johr unſer Herrgott die rieſenhafte
Herings=
ſchwärm in die Nordſee gedriwwe, do wärd uns aach de deitſche
Bauer mit ſeine Kadoffel net im Stich loſſe. Schließlich ziehe mer
jo doch all an aam Strang, die Bauern un die Städter . .
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Leider hawwe unſer Bauern all
gleich widder haamgemißt, odder hawwe bei=eme gemiedliche
Schobbe däß „große Erläbnis” noch emol dorchgehechelt. Wann
ſe mehr Zeit gehatt hette, hett ich en gärn aach emol e bißche was
vun de Not in de Stadt gezeicht. — Vun all dene, die wo ihr
ganze Spargroſche verlorn hawwe, un wo jetzt im Ater
kimmer=
lich ihr Daſein friſte, ohne „uff die Straß” zu geh, gornet zu
redde. Aach ſunſt kenne mer in de Stadt mit=ere Nod uffworte,
die wo ihresgleichen ſucht. — Awwer, gottlob, aach mit Härze
un Hend, die wo helfe un lindern wolle! — Um nor aans
erauszugreife: de Klabberſtorch is in de Stadt äwe, in de
ſäl=
denſte Fälle willkummener Beſuch. Wo noch en ausreichende
Ver=
dienſt da is, e hell Zimmerche un e weich Bettche, un geſunde un
glickliche Eltern, do mag s noch geh. Awwer meiſtens ſtellt ſich der
Storch zum Unglick da ei, wo bereits ſchun drei odder vier
Wär=
mercher zuſamme in=eme armſeeliche Pooſch lieje, wo die Stuwwe
dumbf un kalt un die Vorrät knabb ſin, wo die Mudder, erſchöbft
un iwwerarweit, kaum noch die Zeit un Kraft uffbringt zu=eme
frohe Wort un=eme freundliche Blick for die Familie, un wo de
Vadder for Sorje net ei” un aus waaß, wie er die Maiſcher all
ſatt bringe ſoll — alſo do kann mer, wann de Storch kimmt, net
pun=eme „freidiche‟ Ereichnis redde. — Da zu helfe un zu
lin=
dern is Gotteswerk! — un däß is de Sinn vun de
Heiden=
reich=Siebold=Stiftung, die wo dieſer Dag ihr
ſibbzich=
jährich Beſteh feiern kann. Es mag richdich ſei, daß bei all dem
namenloſe Elend die edle Bemiehunge nor en Drobbe uff en
haaße Stag ſin. Awwer drotzdem, wann in Stunde der Nod
bletzlich en Korb mit Läwensmitdel, en Gutſcheil foe e paar
Pund Fleiſch, e bißche Geld for Kohle, Kinner= un Bettweſch in’s
Haus gedrage wärd, ja, wann hilfreiche Hend, die Hausarweit
iwwernemme, bis die Frag widder uff=em Damm is, dann is däß,
mags an ſich noch ſo wenich ſei, immer noch mehr, wie all
des Geredd un Geſchwätz vun de Nod un iwwer die Nod. Däß
is brackdiſcher Sozialismus!
Um nu’ einesdeils den ſibbzichjähriche Gedenkdag zu begeh,
annererndeils de Kaß vun däre menſchefreundliche Stiſdung
wid=
der en namhafte Bedrag zuzuſiehrn, ſoll am nechſte
Sams=
dag im „Saalbau” en Awend ſtattfinne, an dem zwar net vun
de Nod geredd, ſundern all dene, die mithelfe wolle, die Nod
zu lindern, e paar harmlos=freehliche Stunde beſchert wärrn.
Dann däß is jo grad der Sinn vun däre Stiſtung: mer will die
Menſche frohmache, dann macht mer ſe aach gut! Un des alte
Sprichwort ſeecht ſchun: „Den freehlichen Gäber hat Gott lieb!”
Alſo: wer ſich ſälbſt froh mache un domit annern froh
mache helfe will, der ſoll am nechſte Samsdag in de Saalbau
kumme. Es wärd vum Schorſch Bichner „Die Famillie Luſtich”
geſpielt, un de Inſtrumendalverein macht heitere Muſick dezu=
Es koſt net viel un „geſchröbft” wärd niemand, wie däß ſunſt bei
ſo Veraſtaldunge ieblich is. Ich wend mich da beſunners an
mei Mitſchweſtern, dene wo ihr Härz noch net verhärtet 18, die
ſolle ihre Ehegeſpunnſte klar mache, daß es an dem Awend
wärklich Pflicht is, offiziell verdrete zu ſei.
Ganz beſunners hoff ich aach die Stadtverwaldung un die
Stadträt, menn= und weiblichen Geſchelchts, dort zu ſähe.
Aus=
redde wie, daß ſe net eigelade gewäſe weern, kenne ſe in dem
Fall net gäldend mache.
Un was den Saalbau=Umbau bedrifft, den wo ſe
haamdickicherweis noch ſchnell uff die letzt „Dagesordnung” geſetzt
hatte, ohne daß ſe ſich fälbſt richdich klar driwwer warn,
wes=
halb ſen äwe ſo raſch widder abgeſetzt hawwe, alſo do ſchlag
ich en vor, daß ſe ſich die Sach ja noch emol reiflich iwwerleeche
ſolle. Nooch meiner Aſicht is am Saalbau nix umzubaue, der
geheert abgerobbt, ſamſt däre zweckloſe Pärrgola. Und dann
was Vernimfdiches neigebaut, eh mer widder ſo aus=em
Handgelenk e halb Million odder noch mehr nutzlos verpullwert.
Dann mit däre ewiche Umbauerei, do hab ich nu nachgerad die
Nas voll, dö kimmt die Prieh doch immer deierer wie die Brocke;
mer hott Beiſpieler. Wie ich ſeinerzeit emol ſchichdern ageditte
hab, der Trauwe=Umbau dhet uns mindeſtense Million koſte, do
hott mer heecheren Orts geſagt, es weer unverantwortlich,
die Bärjerſchaft mit ſo=ere Summ dorchenanner zu mache. No,
un wer hat recht?! Ich jedenfalls net, dann der Umbau koſt
mehr wie e Million. — Alſo, wann unſer großer
Stadtbau=
maaſter ſeecht, er weer kaan Freund vun „Halbheite”, dann ſoll
er däß Wort wenichſtens emol beim Saalbau wahr mache, un
ſoll worte, bis er Geld hott for was Richdiches. Un am Geld
ſcheints doch vorerſt noch zu fehle, dann wie er vor värrzeh Dag
gefragt is worrn, wie’s eichentlich mit dem bereits bewillichte
Schulhaus in de Waldkollonie weer, do hotter lächelnd mit de
Axel gezuckt un hott geſagt: „
.... .!" — Odder hotter
ſich jetzt en Geldſchiſſer ageſchafft?! — —
For den zurickgewieſene Niebergall=Brunne: Zwanzich Mack!
Danke ſchee!
Der zeitgemäße Haushalt.
Fettflecke aus Parkettfußböden ohne Lauge
zu entfernen. Sind, durch Unvorſichtigkeit Fettflecken im
Parkettfußboden entſtanden, ſo ſtreue man auf die Stellen eine
dicke Schicht geſchabten Bolus (Ton), auf den man ein heißes
Bügeleiſen ſtellt und ein paar Minuten einwirken läßt. Das Fett
zieht durch die Einwirkung der Hitze in das Pulver, das man
dann einſach wegkehrt.
Fenchelöl zur Vertreibung von Ameiſen. Nun
naht bald die Zeit, wo die tieriſchen Schmarotzer wieder ihr
Un=
weſen treiben. Zu dieſen Plagegeiſtern gehören auch die
Amei=
ſen, die ſich ſehr oft in Küche, Speiſekammer, Keller und
Vorrats=
räumen einniſten. Aus dieſen kann man ſie endgültig vertreiben,
wenn man mit Fenchelöl getränkte Bogen Zeitungspapier
aus=
legt und damit auch Schränke und Bortbretter bedeckt.
Gefüllte Dreieckchen (ſüddeutſches Faſtengebäck).
3 Eier, ½ Teelöffel Salz verrührt man mit 1 bis 2 Eßlöffel
Süß=
ſtofflöſung, 1 Päckchen Vanillezucker und dem Abgeriebenen einer
halben Zitrone, worauf man ſie mit ſoviel Mehl, unter das man
1 Päckchen Backpulver miſchte, verknetet, daß es einen weichen
Teig ergibt. Auf bemehltem Brett nicht zu dünn ausgemangelt,
radelt man mit dem Teigrädchen kuvertgroße Stücke, auf deren
Mitte man 1 Teelöffel Himbeer=, Aprikoſen=, Erdbeermarmelade
oder Pflaumenmus gibt, um ſie, dreieckig zuſammengeſchlagen, die
Ränder feſt aufeinander gedrückt, in ſiedendem Schmalz
licht=
braun zu backen.
Seefiſchfilet nach Müllerinnenart. Kabeljau,
Schellfiſch oder Seelachs entgräten, enthäuten, Portionsſtücke
ſchneiden, waſchen und in etwas Eſſig, Salz, Pfeffer,
Gewürz=
körner, Lorbeerblatt, in Scheiben geſchnittene Zwiebel und
Peter=
ſilienſtiele, öfter umgewendet, eine Stunde, auch länger einbeizen.
(Die Zwiebel nicht feinſchneiden und auch keine gehackte
Peter=
ſilie darangeben, was ein grober Fehler iſt, da dieſe ſich im
Fiſch=
fleiſch feſtſetzen, beim Braten ſofort verbrennen und den Fiſch mit
einem bitteren Geſchmack durchziehen.) Die Fiſchfilets werden ſo
feſter und verlieren den Seegeſchmack. Nun die Fiſchfilets von
den Zwiebeln uſw. reinigen (nicht abwaſchen) und zwiſchen einem
Tuch durch ſchwaches Andrücken abtrocknen. Wenn nötig
nach=
ſalzen, in Mehl wälzen und in einer Stielpfanne in warmer
Butter oder Margarine von beiden Seiten hellbraun abbraten.
Vorſichtig die Stücke auf die Platte legen, etwas Zitronenſaft,
Worceſtertunke oder Maggiwürze und gehackte Peterſilie darüber=
geben und nun die heiße Butter, welche man mit etwas Butter
oder Margarine verlängert hat, übergießen.
Fiſchfilet gebacken, Soße Remoulade. Die
Fiſchfilets, wie bereits angegeben, einbeizen, abtrocknen, in Mehl,
Eiweiß (vorher durchſchlagen) und mit geriebenen. Semmeln
panieren. Kurz vor dem Gebrauch in heißem Rindertalg, Palmin,
Erdnußöl oder anderer billiger Fettart braun ausbacken. Beim
Ausbacken muß das Fett die Fiſchſtücke überdecken, und um nicht
zu viel Fett in Gebrauch zu nehmen, benutzt man einen kleinen
Eiſentopf und backt die Stücke nach und nach aus. Das Fett gießt
man nach dem Gebrauch durch und kann es, ſo immer wieder
benutzen. — Remouladentunke für vier Perſonen: Ein Eigelb,
bißchen Zucker und Salz, etwas deutſchen Senf ſowie geringe
Menge Eſſig gut mit einem Schneebeſen verrühren, dann nach
und nach ½4 Liter gutes Lel dazugeben, abſchmecken und mit
ge=
hackter Peterſilie fertigmachen.
Schellfiſch mit Kartoffeln. Zutaten: 1 Pfund
ge=
kochten Schellfiſch, 1½ Pfund in der Schale gekochte Kartoffeln,
50 Gramm Fett, 1 Zwiebel, Salz, etwas Pfeffer. 10 Tropfen
Maggi=Würze, 2 Eßlöffel Senf. — Zubereitung: Den gekochten
Fiſch befreit man ſorgfältig von Haut und Gräten. Die gekochten
und dann geſchälten Kartoffeln ſchneidet man in Scheiben, fügt
die Fiſchſtücke ſowie die feingeſchnittene Zwiebel und den Senf
hinzu. Nun macht man in der Bratpfanne das Fett heiß, ſchüttet
alles zugleich hinein, läßt die Maſſe unter öfterem Rühren gut
durchbraten, ſchmeckt nach Salz ab, gibt etwas Pfeffer hinein und
macht das Gericht mit 10 Tropfen Maggi=Würze fertig.
Feine Gemüſeſülze mit Mayonnaiſenſoße.
Dazu kocht man von Möhren, Sellerie, Kohlrabi, Porree, roten
Rüben je 44 Pfund geſondert weich, ſchneidet mit dem
Bunt=
meſſer alles in dünne Scheiben und legt damit eine mit
wür=
zigem Gelee ausgegoſſene Form, das man erſtarren ließ, gefällig
aus, gießt das Ganze vollkommen aus, nachdem man dazwiſchen
Eiſcheibchen, Sardellen und Kapern verteilte. Zum Gelee
löſt man in ½ Liter Fleiſchbrühe acht Blatt weiße Gelatine auf.
würzt ſie mit Eſſig, Pfeffer und einer kleinen Priſe Zucker pikant
ab. Erkaltet geſtürzt, reicht man Mayonnaiſe und Bratkartoffeln
dazu.
Speiſezettel.
Sonntag: Roſenſuppe; Kalbsnierenbraten gefüllt:
Apfel=
ſinenereme. — Montag: Linſen mit Bratwurſt. —
Diens=
tag: Vikantes Haſchee zu dickem Reis. — Mittwoch: Gefüllte
Krautwickel. — Donnerstag: Zwiebel=Hammelfleiſch.
Freitag: Kartoffelſalat mit gebr. Seeforellen. — Samstag:
Pichelſteiner.
A
„Köchin, woran unterſcheiden Sie ein altes Huhn von einen
„An den Zähnen.”
„Eim Huhn hat doch keine Zähne!”
(„Los Angeles Expreß.”)
„Aber ich!”
Die Trauerbotſchaft. Ein Geſchäftsmann, der ſein Leben mit 200000
Mark verſichert hatte, machte eine Reiſe nach Süd=Amerika. Nach einiger
Zait traf die Nachricht ein, daß das Schiff, auf dem er fuhr,
unter=
gegangen war; über die Geretteten waren in der Meldung keine näheren
Angaben enthalten. Eine Woche ſpäter lief aber bei dem Bruder des
Vermißten eine Kabelmeldung aus Rio de Janeiro ein: „Bin doch
gevettet. Bring’s meiner Frau ſchonend bei.”
Die Ausnahme. „Es iſt doch ſeltſam, daß Frau Schmidt nie einen
Fehler an ihren Kindern entdecken kann”, ſagte Frau Müller — „Ach,
das können Mütter ja niemals”, erwiderte ihr Mann. — „Was redeſt
du da für Unſinn, Fritz! Das kann doch nur ein Mann glauben. Ich
bin ſicher, daß ich jeden Fehler an unſern Kindern ſofort bemerken
würde — wenn ſie einen hätten!”
Der Wohltäter. „Wollen Sie nicht auch eine Summe für unſer
Kinderheim geben?” fragt ein Freund den Villenbeſitzer. — „Gut”
erwidert dieſer „Ich will Ihnen einen Scheck geben, hier iſt er.”
— „Aber der iſt ja nicht unterzeichnet.” — „Ja, wiſſen Sie, ich möchte
gnonym bleiben.”
Es kommt darauf an. „Sind Sie mit Ihrem Gheleben zufrieden?”
— „In gewiſſer Beziehumg — ich möchte nicht mehr davon haben.”
Schwarz=Weiß.
Die gegenwärtige Mode, die trotz
ihrer großen Einfachheit und Eleganz
dennoch niemals der ſo ſehr
gefürchte=
ten Monotonie der Linie verfällt und
ſogar als ſehr abwechſlungsreich
be=
zeichnet werden kann, ſucht ihre
Wir=
kungen nicht nur aus der neuen
Sil=
houette (der Schlankheit und
Sportlich=
keit) zu holen, ſondern bedient ſich auch
guter Farbeffekte, um die erwünſchten
Wirkungen zu erreichen. Angeſichts der
Schlichtheit der Mode wird man
ver=
ſtehen, daß die Kompoſition
intereſſan=
ter Farben notwendig iſt, um dem
Modenbilde jene Buntheit zu geben,
die allein einen großen Erfolg möglich
macht.
Die beliebte Zuſammenſtellung von
Farben führt vielfach auch zu einer
Vereinigung kontraſtierender
Schattie=
rungen, wobei Blau=Weiß, vor allen
Dingen aber Schwarz=Weiß
herauszu=
greifen wären. Die betonte Licht= und
Schattenwirkung dürfte denn auch im
Frühjahre und Sommer häufig zu
ſehen ſein und ein bemerkenswertes
Novum der diesjährigen Mode
darſtel=
len. Tatſächlich handelt es ſich hier auch
um ebenſo wirkungsvolle wie vornehme
Effekte, denn ſelbſt wenn die
Zuſam=
menſtellung dieſer beiden Kontraſte
bis=
weilen etwas gewagt iſt, bleibt der
Endeffekt dennoch ein unbedingt
ele=
ganter und diſtinguierter.
Man bedient ſich dieſer
Farbkompo=
ſition nicht nur für einfache, alſo
vor=
mittägliche Kleider, ſondern auch für
das elegante Beſuchsmodell, ebenſogut
aber auch für das Jackenkoſtüm, den
Mantel und das abendliche Kleid.
Schwarz=weiß=Modelle nehmen ſich
nämlich in Stoff und in Seide gleich
gut aus, und auch die neuen
Mode=
materialien, wie Fresko, Tweed,
Kre=
peila, Wollgeorgette und
Wollmarqui=
ſette, die durchwegs durch ihre poröſe,
weitmaſchige Webart auffallen, ergeben
vortreffliche Effekte, wenn ſie in
Weiß=
ſchwarz verarbeitet werden.
Bisweilen erreicht man dieſe
Wir=
kungen auch in Form von Stickereien,
indem man weiße Motive auf
ſchwar=
zem Grunde oder ſchwarze Stickereien
auf weißem Fond anbringt, wobei aber
feſtzuhalten iſt, daß die diesjährige Mode nur ſtiliſierte,
geo=
metriſche Stickmuſter liebt und den naturaliſtiſchen Motiven
ab=
hold iſt. Ganz beſonders geſchätzt werden Stickereien in Tupfen=
und Streifenform, die für die diesjährige Mode ganz entſchieden
charakteriſtiſch ſind.
Schwarz=weiß bedruckte Seiden ſehen immer gut aus und
ergeben ſehr verwendbare Modelle. Auch die Kombination von
dünnem weißen Schleierſtoff (etwa Kreppgaze) mit ſchwerer
ſchwarzer Seide (Kreppſatin oder Taft) ſichert ausgezeichnete
Effekte, von denen ſpäterhin noch die Rede ſein ſoll.
Für die zahlreichen Möglichkeiten
der Weiß=ſchwarz=Mode, ihren
Ideen=
reichtum und ihre abſolute
Originali=
tät ſprechen die in unſerem Bilde
feſt=
gehaltenen Skizzen, die die neue
Kon=
traſtmode nach allen Richtungen hin
beleuchten:
Das letzte Bild macht mit dem
ein=
fachen Gebrauchskleide vertraut. Der
gerade, in der Mitte mit einer
Quetſch=
falte verſehene Rock iſt entweder aus
ſchwerer, ſtrapazierfähiger Seide oder
aber aus dunklem Stoff verfertigt; auch
die Bluſe kann ebenſogut aus weichem,
ſchmiegſamem Modeſtoff (Krepella oder
Wollgeorgette), wie auch aus Seide
hergeſtellt werden, und iſt mit
ſchwar=
zen Tupfen überſtickt. Der Ausſchnitt
und die Aermel werden mit ſchwarzen
Blenden abgekantet, ein ſchwarzer
Gür=
tel betont die höher gerückte Taille.
Für den Nachmittag wird ſich
unbe=
dingt das Kleid aus deſſinierter Seide
durchſetzen, und auch hier dürften die
Schwarz=weiß=Effekte im Vordergrunde
ſtehen. Bild 2 zeigt ein apartes Modell
aus ſchwarz=weiß gemuſtertem
China=
krepp, ſchief gekreuzt, links ſeitlich über
einem geraden ſchwarzen Unterkleide
geſchlitzt, zur rechten Seite hin glockig
verlaufend. Der Ausſchnitt wird mit
ſchwarzem Streifen gerandet, der untere
Kleidrand von rechts nach links
anſtei=
gend mit einer ſchwarzen Blende
ver=
ſehen, die dem Kleide eine intereſſante
und lebhafte Note verleiht.
Skizze 3 führt einen eleganten
Man=
tel vor Augen, der hier in der
Haupt=
ſache in Weiß mit ſchwarzer
Garnie=
rung aufgefaßt iſt, ebenſogut aber auch
in umgekehrter Anordnung gearbeitet
werden kann und dann als dunkle
Um=
hülle mit weißen Beſätzen vielleicht noch
verwendbarer erſcheint. Unſer Modell 3
iſt aus weißem Modeſtoff verfertigt
ge=
dacht, der untere Rand iſt ſchwarz; drei
ſchmale ſchwarze Blenden laufen
paral=
lel zu dieſem Beſatz. Den gleichen
Effekt bringen auch die etwas
verbrei=
terten Aermel. Originell iſt die)
Wir=
kung des Kragens, die zwiſchen der
weißen oberen Partie und den
ſchwar=
zen Revers einen eigenartigen Kontraſt
ſchafft. Höchſt beachtenswert auch der
Hut zu dieſem Mantel, der aus
glyze=
riniſierten Federn gearbeitet iſt, die wie
dunkle Locken wirken, eine neue
Tech=
nik, die immer weiter um ſich greift.
Sehr intereſſant iſt das im erſten Bilde, feſtgehaltene
Stil=
kleid aus weißer Chiffonſeide mit ſteifem ſchwarzen Taftbeſatz in
Zackenform und ſchmalem ſchwarzen Taftbandgürtel, das für
abendliche Gelegenbeiten der kommenden Jahreszeit ganz
under=
gleichlich ſchön ausſieht.
Schöne Schirme.
Die Regentage des Frühjahrs ſtellen den Schirm wieder
den Vordergrund des Intereſſes, und der neuen Mode zur Ehr
ſei es geſagt, daß niemand in ſeinen Erwartungen getäuſcht wer
den wird. Die neuen Schirme verblüffen durch einen Reichtu
an Formen, Farben und an Adjuſtierung, der bisher völlig ur
bekannt war, ſo daß dieſer Zweig des Kunſtgewerbes (denn d
neuen Schirmtypen haben tatſächlich einen ausgeſprochen kunf
gewerblichen Einſchlag) ganz beſondere Beachtung verdient.
Da wäre vor allen Dingen von der Vielſeitigkeit der neue
Typen zu ſprechen. Sechzehn= und achtzehnteilige Modelle e
hören nämlich heute keineswegs zu den Seltenheiten, und wen
man überdies die bisweilen faſt übertrieben kurze Form der le
ten Schaffungen ins Auge faßt, wird man verſtehen, daß d
neuen Modelle unbedingt etwas Feſſelndes an ſich haben.
Apart wie ihre Formen ſind, auch ihre Farben. Da d
ſchwarze Schirm bekanntlich ganz abgetan iſt und man an ſeine
Stelle nur mehr „Allwetter=Schirme” gebraucht, wählt man
a=
liebſten Mittelblau, ein feines Schokoladebraun, Steingrün od
verſchiedene Streifen= und Karomuſter.
Sehr intereſſant ſind die neuartigen Griffe, von denen wi
einige in unſerem Bilde zeigen: links ein geſchnitzter Schwane
hals und =kopf, daneben die Krücke aus Edelholz auf einem kle
gemuſterten Pepita=Schirm; als vorletztes Bild der geboget
Bambusgriff, der den Herrenſtöcken nachempfunden iſt; als letz
Skizze der Griff mit der Puderkaſſette als Abſchluß, eine Ne=
hſeit, die ſich ſicherlich bald durchſetzen wird, weil ſie ebenſo apart
wie praktiſch iſt.
Das Kind im Regen.
Es iſt ein durchaus veraltetes Syſtem, das Kind an
Regen=
tagen zu vermummen und allzu ſchwer anzuziehen, denn es gibt
nichts Ungeſünderes als die dunſtigen Kleider an warm=feuchten
Frühlingstagen. Hingegen ſollte das Kind allenfalls eine
ent=
ſprechende Regenumhülle beſitzen, um ſo mehr, als die Kleider
darunter vollkommen geſchont werden und das Kind
gegebenen=
falls unter einem Regenmantel auch ein leichtes Kleidchen tragen
kann, was ſich bei dem raſch veränderlichen Wetter als vorteilhaft
erweiſt. Man verfertigt eine ſolche Regenumhülle entweder aus
imprägniertem, waſſerdichtem Stoff oder aus Glanzleder.
In unſerer Skizze zeigen wir ein reizendes Modell, das mit
einem angeſchnittenen Cape verſehen und hoch verſchließbar iſt.
Falls ein ſolches Mäntelchen aus imprägniertem Stoffe verfertigt
wird, tut man gut daran, ein Material mit karierter Innenſeite
zu wählen, da damit immer eine nette Wirkung zu erzielen iſt,
während man Ledermäntel in der Regel mit einem
ausknöpf=
baren Kaſha=Futter verſieht, wodurch man eine ſolche Umhülle
auch für kühle Uebergangstage, für die Reiſe und für die
Som=
merfriſche geeignet erſcheinen läßt.
Ein Hut in der Art der „Bergknappenkopfbedeckungen” aus
dem Materiale des Mantels bildet die nette und
zweck=
entſprechende Ergänzung einer gediegenen Regenkleidung.
Wochenende im Frühjahr.
Die Wochenendfahrt kann nur dann das richtige Vergnügen
bieten, wenn man weiß, daß man auch wirklich entſprechend
ge=
kleidet ſei. Jedes Zuviel iſt hier natürlich durchaus zu
verdam=
men, denn der Ausflug über den Sonntag iſt nicht als
Moden=
ſchau, ſondern als Erholung wertvoll.
Wichtig iſt natürlich eine gute Umhülle; wir empfehlen etwa
einen halblangen, karierten Paletot aus ſchönem, flauſchigem
Stoff. Dazu ein Jumperkleid mit pliſſiertem oder in Hohlfalten
gelegtem Rock (Mitte). Falls man außer dem Jumper noch einen
Pullover anſchafft, darf man die einfach=elegante Hemdbluſe aus
ſchöner Waſchſeide nicht vergeſſen. Pullover und Faltenrock laſſen
ſich dann auch für den Tennisſport verwenden (Skizze oben links),
Die Hemdbluſe in Verbindung mit einer Knickerbocker=Hoſe iſt die
reizendſte und mondänſte Ausrüſtung für Gebirge (oben).
Das Pyjama ſoll einfach ſein. Helle Rohſeide mit dunklerem
Materiale abgekantet und mit dunkler Verſchnürung wirkt immer
gut (rechts unten).
Für den Abend ein leichtes Kleid aus Spitze oder Gaze, das
man unſchwer im Handköfferchen unterzubringen vermag und
das zum Unterſchiede von den kompakten Seiden — wie etwa
Chinakrepp oder Kreppſatin — niemals zerknüllt ausſieht (oben
rechts).
Eine Ausrüſtung, wie wir ſie im Bilde zeigen, genügt ſelbſt
für einen mehrtägigen Ausflug, ohne jedoch ein größeres
Gepäck=
ſtück erforderlich zu machen.
ſtummer 71
Sonntag den 11. März 1928
Geite 23
in Sürttin Tamare
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Der Richter machte ſich ein paar Notizen und fragte weiter:
Und wohin gingen Sie dann?”
Erich Rothe griff noch einmal nach dem offenen
Zigaretten=
das auf dem Schreibtiſch lag:
„Geſtatten Sie?"
Der Richter nickte zuſtimmend.
„Ich werde mich gelegentlich revanchieren, Herr Amtsrichter.”
Der Richter lächelte.
„„Alſo wohin gingen Sie?”
„„Ich ging den ganzen Kurfürſtendamm entlang und —
viel=
aus alter Gewohnheit — ſtatt in meine Penſion zur
Bir=
ol.lee."
„Um welche Zeit war das?"
„Das weiß ich nicht genau, es mag halb elf geweſen ſein.”
„Sie ſchloſſen die Haustür ſelbſt auf?”
„Nein,” ſagte Rothe, „die Tür wurde gerade von innen
fo eſchloſſen.”
„Von wem?”
„Von einem alten Herrn mit grauem Bart.”
„Ach ſo,” ſagte der Richter ironiſch, „der Unbekannte mit dem
ſitt. — Iſt Ihnen ſonſt etwas an dieſem Herrn aufgefallen?”
„Er trug einen flachen Handkoffer.”
„Sie waren alſo auf einmal ſo nüchtern, daß Sie das genau
ocachten konnten und auch behalten haben — dann werden
auch noch wiſſen, was Sie weiter taten.”
„Nein, das iſt die letzte poſitive Erinnerung. Ich glaube —
uhr hinauf — der Aufzug hielt — ich öffnete eine Tür, kam
ſiinen fremden Raum und konnte das Licht nicht finden —‟
„Halt!” rief der Unterſuchungsrichter, „womit öffneten Sie
(e2 Tür?”
„Vielleicht mit dem Aufzugſchlüſſel.”
„Das iſt unmöglich.”
„Vielleicht ſtand die Tür auf, wie Sie ſelbſt ſagten.”
„Angenommen — und weiter?"
„Ich tappte im Dunkeln herum; dann hörte ich, wie die
Elehnungstür aufgeſchloſſen wurde — ich öffnete eine Tür, vor
ich gerade ſtand — kam in das Herrenzimmer und verſteckte
nitch hinter der Portiere.”
Der Richter ſah ihn ſcharf an:
„Achten Sie genau darauf, was ich ſage. — Sie ſtellen die
uche folgendermaßen hin: Sie ſind mit dem Aufzug
hinaufgefah=
wiſſen nicht genau, auf welchen Knopf Sie gedrückt haben
der Aufzug hält — Sie glauben ſich vor Ihrer Wohnungstür
ud verſuchen ſie zu öffnen. Die Tür gibt nach, und Sie
befin=
n ſich in einer fremden Wohnung. — Wären Sie zu Fuß
ſiiaufgegangen, ſo hätte das nicht paſſieren können; denn Sie
hütten unterſcheiden können, ob Sie zwei oder fünf Treppen
ge=
tiegen wären."
„Jawohl.”
„Sie ſind alſo beſtimmt mit dem Aufzug hinaufgefahren?”
„Jawohl.”
Der Richter überlegte einen Augenblick, um ſeine
Gedanken=
gänge nochmals zu kontrollieren, dann ſagte er mit Beſtimmtheit:
„Sie erzählen mir ein Märchen.”
„Wieſo?” fragte der andere in aller Ruhe.
„Sie ſind nicht mit dem Aufzug gefahren; denn als Dr.
Jür=
gens, der, nach Ihrer Darſtellung, kurz nach Ihnen kam, den
Aufzug benutzen wollte, ſtand er im Parterre. Außerdem
wur=
den bei Ihrer Verhaftung uur die Schlüſſel Ihrer Penſion
ge=
funden, und ohne Schlüſſel konnten Sie den Fahrſtuhl nicht
be=
nutzen.”
„Ich habe die Schlüſſel vielleicht im Dunkeln verloren oder
irgendwo hingelegt”, meinte Rothe.
„Dann bleibt immer noch das Argument beſtehen, daß der
Fahrſtuhl nicht von ſelbſt von der zweiten Etage ins Parterre
zu=
rückfahren konnte.”
„Ich bleibe aber bei meiner Darftellung”, ſagte Rothe.
Der Unterſuchungsrichter ſchloß verärgert die Akten und ſagte
zu dem eintretenden Wachtmeiſter:
„Führen Sie den Herrn ab."
Kinderwagen
(3682a
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Ihr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören,
J. Donges & Wiest, Ellsabethenstraße 25½
VI.
Eine „glückliche” Ehe.
Reichstagsabgeordneter Dr. Jürgens ſaß mit ſeiner Frau am
Frühſtückstiſch. Die Balkontüren waren weit geöffnet, die
Mor=
genſonne ſchien freundlich ins Zimmer, eine warme
Frühlings=
luft drang herein, und es herrſchte eine ſonntägliche Ruhe. Dr.
Jürgens las, wie immer beim Morgenkaffee, die Zeitung. Hin
und wieder ſetzte er mit einem Rotſtift einen dicken Strich an den
Rand eines Artikels — das waren die Abſchnitte, die ſein
Sekre=
tär ſpäter ausſchneiden mußte —, trank wieder einen Schluck und
las dann weiter.
Geſprochen wurde weiter nichts, als: „Willſt du noch eine
Taſſe Kaffee? — — „Bitte.” — — Oder: „Soll ich dir noch ein
Brötchen mit Käſe machen?” — — „Danke.” —
Richtete ſie ſonſt eine Frage an ihn, hieß es: „Liebes Kind,
du ſiehſt doch, daß ich beſchäftigt bin!“
An allen anderen Tagen der Woche, wenn von neun Uhr ab
das Telephon ſchrillte und unten der Schofför hupte, — an all
dieſen gehetzten Wochentagen war dieſe Art des gemeinſamen
Frühſtücks, wenn auch nicht unumgänglich, ſo doch verzeihlich.
Heut am Sonntag war ſie weiter nichts als eine ſchlechte
Ange=
wohnheit.
Dr. Jürgens hatte keinen Begriff von Rückſicht. Er richtete
ſein Leben ganz nach ſeinen Intereſſen, ſeiner Arbeit, ſeiner
Be=
quemlichkeit und ſeinen Bedürfniſſen ein und kümmerte ſich nicht
im geringſten um die Wünſche ſeiner Frau. Er ſah ſie meiſtens
nur morgens beim Frühſtück und abends, wenn er müde und
abgeſpannt nach Hauſe kam. Manchmal telephonierte er, ob er
zum Abendbrot da ſei, und wenn er eine Geſellſchaft gab,
ver=
langte er, daß alles wie am Schnürchen klappte und daß Utta mit
der liebenswürdigſten Miene ſeine Gäſte empfing und unterhielt.
Seine vielen Bekannten und offiziellen Gäſte — eigentliche
Freunde hatte er nicht — waren immer entzückt von ſeiner
ſchar=
manten jungen Frau und beneideten ihn um ſie, und er ſelbſt
wwar felſenfeſt davon überzeugt, daß er mit ihr eine überaus
glück=
liche Ehe führte.
Utta ſah träumend vor ſich hin und beobachtete die hellen
Sonnenfleckchen, die zitternd auf dem weißen Tiſchtuch ſpielten.
Sie merkte nicht, daß ihr Mann mit einem kurzen „Guten
Mor=
gen” aufſtand, um in ſeinem Arbeitszimmer die Poſt
durchzu=
ſehen und noch ein paar Briefe zu ſchreiben.
In den letzten Tagen war er ganz und gar unausſtehlich.
Er war mehr zu Hauſe als üblich, hatte wohl auch weniger zu
tun, aber ſeine Stimmung war ſchlechter als je. Er ſprach nur,
um zu mäkeln und ſeine Unzufriedenheit auszudrücken. Selbſt
das Eſſen, das er ſonſt ſo rühmte, ſchmeckte ihm nicht. Die Suppe
war zu heiß, das Bier zu kalt, das Fleiſch zu rot, das Gemüſe
verfalzen und die Nachſpeiſe zu ſüß.
Seine ſchlechte Laune war allerdings begreiflich; denn das
Kabinett war neu gebildet, und er ſtand nicht auf der
Miniſter=
liſte. Nun gab es gewiß eine große Anzahl bedeutender Politiker,
Wirtſchaftler und hoher Beamter, die — beſonders ihrer eigenen
Meinung nach — berufen geweſen wären, Miniſter zu werden
und die nicht mit einem wütenden Geſicht und einer
unausſteh=
lichen Laune herumliefen; aber bei Dr. Jürgens hatte das ſeine
beſondere Bewandtnis. Es war bei ihm geweſen wie mit dem
Zug, der einem gerade vor der Naſe abfährt. Seine Fraktion
hatte ihn für ihren Miniſterſitz in Ausſicht genommen, das wußte
man. Als das Kabinett wankte, fing er plötzlich an, ein
viel=
beachteter und vielbeſprochener Mann zu werden. Er merkte es
daran, daß ihn in den Wandelgängen des Reichstages viel mehr
Leute begrüßten, und daß er von Menſchen umringt wurde, die
ihn früher kaum beachtet hatten. Er hörte von allen Seiten
liebenswürdige und aufmerkſame Redensarten, und ſelbſt die
Saaldiener und Portiers ſchienen ihm ganz beſondere
Aufmerk=
ſamkeit zu ſchenken.
Als dann an jenem denkwürdigen Abend das Kabinett fiel
und der Name Dr. Jürgens” ganz deutlich und offiziell genannt
wurde, wa er nicht da. —
Wußte er als alter erfahrener Politiker nicht, daß man nicht
nur Freunde, ſondern auch Feinde hat, und daß nur die Freunde
laut vernehmlich und deutlich ſichtbar auftreten, während die
Feinde lauernd und wie mnit einer Tarnkappe verhüllt
umher=
ſchleichen? —
Er war nicht da. Genau, wie er es ſich vorgeſtellt hatte,
ſtürz=
ten ſeine Freunde ans Telephon. Aber zuerſt war die Leitung
ſtundenlang — in Wirklichkeit fünf Minuten — beſetzt, ſpäter
meldete ſich niemand, und das Fräulein vom Amt meinte, der
Teilnehmer habe den Hörer ausgehängt.
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100o
291000.—
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75 000000.—
1000
546 000.—
225 000.—
5 100000.—
120 000000.—
1000
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