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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 70
Samstag, den 10. März 1928.
191. Jahrgang
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ſede Verpfiſchtung auf Erfüllung der
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auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalban”
Ein ſchwerer Tag in Genf.
Der Optanten=Konflikt.
SGamberlain appelliert an die politiſche
Ver=
nunft der ſireitenden Parteien.
* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Im ungariſch=rumäniſchen Optantenkonflikt gab in der
Vor=
ei Frage iſt, eine ſehr eindrucksvolle Erklärung ab. Nach einem
uf zen hiſtoriſchen Rückblick auf den Verlauf der Angelegenheit
no auf die bisher immer wieder geſcheiterten Bemühungen des
tattes, in dieſer Frage eine Einigung zwiſchen den beiden
Län=
enn herbeizuführen, appellierte Chamberlain,
ſicht=
o. bewegt, an die politiſche Vernunft beider
Par=
eäen. Seit 1923 beſchäftige der Streit unabläſſig den
Völker=
ultrid, und zum 18. Male werde er jetzt ſchon diskutiert. Der
sölkerbund habe keine Mittel, ſeine
Mitglie=
arzur Annahme ſeiner Empfehlungen zu
zwin=
un. Es hänge von der Einſicht und dem guten Willen der
eſtden Parteien ab, wenn es zu einer Löſung kommt. Der
tat habe alle Mittel erſchöpft und ſtehe heute auf
ſeunſelben Punkt wie im September. Man ſei um keinen Schritt
ſarwärts gekommen. Mit beſchwörend erhobenen Händen rief
ri. zu Titulescu und Apponyi gewandt, aus: „Der Fall hat
ſ-Beziehungen zwiſchen den Staaten ſeit langer Zeit vergiftet.
. läßt im Herzen Europas eine Wunde, die
une dauernde Gefahr für den Weltfrieden iſt.
Dſäe beiden Länder ſollen Hand in Hand den Weg
eur8 Friedens gehen."
Chamberlain ſchlägt ein Fünfer=Komitee
zur Löſung des Falles vor.
Chamberlain machte den Vorſchlag, der Rat
olle zwei Perſönlichkeiten ernennen, die Staatsangehörige von
u: Kriege neutral gebliebenen Ländern ſind, die als Beiſitzer zu
dann auf Grund der Beſtimmungen des Trianon=Vertrages
ge=
büldeten ungariſch=rumäniſchen Schiedsgerichts treten. Der
rumä=
nüſſche Richter, der von ſeinem Lande zurückgezogen worden iſt,
ſahl von ſeiner Regierung erneut beſtimmt werden. Dieſes
Ge=
ruht, das damit zu einem Fünfer=Komitee erweitert wird, ſoll
dyrnn noch einmal eine Löſung des Falles ſuchen.
Der Ratspräſident Urrutia forderte die
Ratsmit=
glieder auf, dieſem Vorſchlag beizutreten, da er der einzige noch
guangbare Weg in der Angelegenheit ſei.
Briand beſchwört die Parteien im Intereſſe
des Friedens Chamberlains Vorſchlag
anzunehmen.
Briand, der darauf das Wort ergriff, hob den Konflikt
au 1s dem engen Rahmen des Streites zwiſchen den zwei Staaten
heraus und wies auf ſeine ungeheure Bedeutung als
immternationales und europäiſches Problem hin.
Ueber dieſe Dinge müſſe der Rat in aller Oeffentlichkeit ſprechen.
Eir als der Vertreter Frankreich3 werde ſich nicht ſcheuen, ſo klar
uund deutlich die Dinge beim Namen zu nennen, wie es die
Ge=
ſtahr der Situation erfordere. Der Rat müſſe in dieſem Falle
Sötifter des Friedens ſein, und in dieſer Eigenſchaft habe er das
kecht, zu entſcheiden. Zu Apponyi gewandt, erklärte er, daß der
A8orſchlag, den der Rat mache, das heilige Prinzip des Schieds= Erkundigungen bei Perſönlichkeiten des Völkerbundes
einge=
werichts nicht antaſten wolle. Man müſſe hier alles verſuchen,
as möglich ſei, um den Frieden zu erhalten. Er bat die beiden
WParteien darum, in dieſem Falle nicht auf ihrem formalen
Rechtsſtandpunkt zu beharren, ſondern die lebendige Entwicklung
um der Politik als Maßſtad für ihre Handlungen zu nehmen. In
inem heute noch unruhigen Europa, das mit bewundernswerter
AAlusdauer einen Weg zur Geſundung fuche, müßten alle Kräfte
Maran geſetzt werden, das große Friedenswerk zu fördern. Cham=
Im Intereſſe des Friedens, im Intereſſe des
WVölkerbundes und im Intereſſe Europas flehe
ſerdarum die Parteien an, ſich mit dem Vorſchlag
(Chamberlains einverſtanden zu erklären.
Ernſte Mahnung Dr. Streſemanns.
ſeine ernſte Mahnung an die Parteien, alles zu
kun, um den Frieden aufrecht zu erhalten. Es
ſchandle ſich hier nicht nur um einen Streit zwiſchen den beiden
Wändern. Die Bedeutung des Konflikts gehe weit darüber
hin=
mus. Man müſſe das einzige Mittel, das bleibe,
an=
wvenden, und das ſei die Schiedsgerichtsbarkeit.
DDieſer Gedanke ſei eines der größten Prinzipien, vielleicht das
mallergrößte des Völkerbundes. Es ſei der Punkt, um den ſich
Ddie Bemühungen des Völkerbundes immer wieder drehten, um
(darin ein Inſtrument zur Sicherung des Friedens zu ſchaffen.
Er müſſe an einen Ausſpruch Friedrichs des Großen denken, der
eimmal gefragt habe, wo ein ſolches Inſtrument zur Verhin=
derung des Krieges beſtehe. Man dürfe hier nicht
er=
klären, daß man keine Mittel mehr habe, und
daß die Möglichkeiten des Völkerbundes
er=
ſchöpft ſeien. Bei den Feinden des
Völkerbun=
des würde eine ſolche Ohnmachtserklärung ein
Hohngelächter auslöſen, und ſie würden mit Schaden= ausgeſprochen. Sie ſoll für das ganze Deutſche Reich Unterbau
tütstagsſitzung des Rates Chamberlain, der Berichterſtatter in der Völkerbund nur mit den alten Mitteln Politik machen könne.
Bei einem ſolchen Verſagen wäre dem Völkerbund vielleicht das ſchloſſen worden war. Leider kam es auf dem Städtetag über den
Rückgrat gebrochen. Alles müſſe geſchehen, um das langſam fort= Entwurf nicht zu einer Einigung. Wenn auch gegen eine
Reichs=
dauernde Feuer zwiſchen den Nationen endgültig auszulöſchen.
Das müſſe das Ziel ſein, abgeſehen von den juriſtiſchen oder poli= künftigen Städteordnung, ob Magiſtrats= oder
Bürgermeiſter=
tiſchen Argumenten, die in dieſem oder jenem Streitfall
vorge=
bracht würden. Wenn man dem Völterbund undankbare und einer Entſcheidung dieſer Frage kam es daher nicht. Der
Städte=
ungerechtfertigte Vorwürfe mache, daß die Erledigung ſolcher
Konflikte allzulange Zeit dauert, ſo müſſe er darauf hinweiſen,
daß auch in Zivilprozeſſen ſolche Streifälle ſich jahrelang hinaus= regierung vorzulegen. Daß die Einführung einer
Reichsſtädte=
ſchleppten. Dr. Streſemann führte das Beiſpiel an, daß in ordnung nicht ohne Aenderung der Reichsverfaſſung möglich
vorigen Jahrhundert zwei kriegführende Staaten ſich entſchloſſen,
unterzeichnet worden ſei. Er glaube, auch bei dieſer Gelegenheit warten wollen oder können — von möglichen partikulariſtiſchen
an den Vorſchlag Sir Auſten Chamberlains erinnern zu müſſen,
eine Verminderung der Natstagungen eintreten zu laſſen, denn
bei dem augenblicklichen Zuſtande erwarte die Welt alle, Viertel= Städtetag Anhäuger und Gegner; jeder Redner vertrat diejenige
jahre, daß irgendwelche großen politiſchen Probleme geregelt
die beiden Parteien zur Annahme des Vorſchlages bequemten.
Ebenſo glücklich wie er wäten ſicher ſämtliche Mitglieder des Notwendigkeit der Beſchlußfaſſung durch zwei Körperſchaften
Völkerbundsrates.
Nachdem auch Adatci, Tſcheng Lo, Prokop und Urrutia ihre
Zuſtimmung zu dem Vorſchlag Chamberlains ausgeſprochen
hatten, wurde beſchloſſen, den beiden Parteien Gelegenheit zum
Nachdenten zu geben und die Beratungen über den Vorſchlag
Chamberlains heute nachmittag 16 Uhr fortzuſetzen.
Der polniſch=litauiſche Konflikt bis zur
Juni=
tagung vertagt.
Die Sitzung ſelbſt ging weiter. Das holländiſche
Ratsmit=
glied Belaerts van Blockland gab davon Kenntnis, daß
Wol=
demaras in der polniſch=litauiſchen Angelegenheit
mitge=
teilt habe, daß es ihm unmöglich ſei, während
dieſer Seſſion nach Genf zu kommen. Die
Bericht=
erſtattung über die Löſung des Konflikts wird auf die
Tagesordnung der Junitagung geſetzt. Belaerts erklärte,
daß er beiden Parteien für die Verhandlungen, die am 30. März
in Königsberg beginnen, zur Erleichterung ihrer Aufgabe zur
Verfügung ſtehe.
Ruſſiſch=polniſcher Antrag auf Einladung der
Der rumäniſche Delegierte Antoniado brachte ſodann einen
Antrag des polniſchen Außenminiſters Zaleſki
zur Verleſung, in dem unter Hinweis auf die Beteiligung der
die Türkei zu den Abrüſtungsverhandlungen
einzuladen. Polen habe ſchon vor drei Monaten offiziös
zogen, um ſich darüber zu vergewiſſern, in welcher Form die
dem man jetzt feſtgeſtellt habe, daß die Teilnahme der Türkei als
ſehr erwünſcht betrachtet werde, bitte die polniſche Regievung
darum, der Regierung der Türkei eine formelle Einladung
zu=
gehen zu laſſen. — Das etwas zu advobatiſche Spiel, das auf
dung der Türkei getrieben werden ſollte, wurde jedoch von dem
tigt, als Streſemann den Antrag ſtellte, auch an Litwinow
herlains Vorſchlag zeige dazu einen erfolgverſprechenden Weg, vom Rate aus eine Antwort auf den erſten
ruſ=
ſiſchen Antrag, die Türkei einzuladen, zu
ge=
ben. Der Rat nahm weiter die Texte der Briefe und
Reſolu=
tionen an, in denen Spanien und Braſilien zum Wiedereintritt,
werden. Der Rat trat dann in eine nichtöffentliche Sitzung ein.
In dieſer
Gebeimſitzung,
Auch die Ausführungen Dr. Streſemanns waren die um 12.45 Uhr ſchloß, kamen die Saarfragen noch nicht zur
handlungen zu einem günſtigen Ergebnis geführt haben. Weder
Zaleſki, noch Sahm, welch letzterer am Ratstiſch Platz genommen
hatte, ergriffen das Wort zu den Fragen. Dr. Streſewann ſchlug
in ſeiner Eigenſchaft als Berichterſtatter vor, in den neuen Wirt= verordnetenverſammlung auszuführen hat, muß auch zur
berant=
ſchaftsrat, Herrn. Lucien Iſtman der Morgan=Geſellſchaft New wortlichen Mitwirkung bei jenen Beſchlüſſen berufen ſein. Dieſer
York als amerikaniſches Mitglied zu berufen. Nach der
An=
nahme der Rockefellerſtiftung für die Bibliothek ſtellte Streſe=
tung des neuen Gebäudes dem Nat ein würdigeres und
Verſammlungslokal zu ſchaffen.
Heute nachmittag 15.80 Uhr findet eine öffentliche
ſtatt.
Sitzad
Diekünftige deutſche Städteverfaſſung
Von einem höheren Verwaltungsbeamten erhalten wir
mach=
ſtehende Zuſchrift:
Von der Reichsſtädteordnung iſt ſchon lange nicht mehr die
Rede geweſen. Die Frage des künftigen deutſchen Städterechts
hat m. W. zuletzt auf dem 6. deutſchen Städtetag (Hannover,
25. und 26. September 1924) eine Rolle geſpielt. In
ausge=
zeichneten Referaten haben damals Oberbürgermeiſter Blüher=
Dresden und Dr. Luppe=Nürnberg ſich für die Einheitsverfaſſung
der Kommunalverwaltung bilden. Zugrunde lag den Vorträgen
freude darauf hinweiſen, daß es ja nun erwieſen ſei, daß auch ein Entwurf, der von einer vom Vorſtand des Städtetags
er=
nannten Studienkommiſſion bearbeitet und vom Vorſtand
be=
ſtädteordnung grundſätzlich Einwendungen nicht geltend gemacht
wurden, ſo klafften doch in der Frage nach dem Syſtem der
oder Stadtratsverfaſſung, die Meinungen weit auseinander. Zu
tag beſchränkte ſich vielmehr darauf, ſeinen Vorſtand zu
beauf=
tragen, den Entwurf unter Berückſichtigung der eingebrachten
An=
träge noch einmal überzuarbeiten und ihn danach der
Reichs=
wäre, mag gleich hier in Parentheſe bemerkt werden. Das will
beſagen, daß der Weg bis zur Erreichung des geſteckten Zieles
ſich friedlich über die Aenderung ihrer Grenzen zu verſtändigen, kein kurzer und es überdies fraglich iſt, ob die einzelnen Länder
daß dieſer Akkord aber auch erſt nach dreißig Jahren wirklich mit ihren die Städteverfaſſung betreffenden Reformen bis dahin
Gegenſtrömungen gegen eine Regelung von Reichswegen ganz
zu ſchweigen.
Jedes der genannten drei Verfaſſungsſyſteme fand auf dem
Verfaſſung als koſtbares Gut, unter der er lebte und wirkte.
würden. Er erklärte, daß er ſehr glücklich ſein würde, wenn ſich. Kein Zweifel, daß jede von ihnen ihre Licht= und Schattenſeiten
hat. Der Magiſtratsverfaſſung wird von den Gegnern nachgeſagt,
daß ſie zu wenig beweglich, zu ſchwerfällig ſei, daß die
einen ſtarken Zeitverluſt bedeute und nicht zuletzt, daß ſie
das Verantwortungsgefühl, der Stadtverordnetenverſammlung
ſchwäche, indem ſie dieſe dazu verleite, populäre Beſchlüſſe zu
faſſen in der Erwartung, der Magiſtrat werde doch ſeine
Zu=
ſtimmung verweigern. Demgegenüber wurde es als ein Vorteil
der Magiſtratsverfaſſung bezeichnet, daß die Beratung der
Vor=
lagen durch zwei Organe — Stadtvertretung und
Stadtverwal=
tung — regelmäßig eine viel gründlichere ſei, als die einer
ein=
zigen Körperſchaft und obendrein der Verwaltung eine
gewich=
tigere Rolle zufalle, als bei jedem anderen Syſtem.
Die rheiniſche Verfaſſung iſt zweifellos weitaus beweglicher.
Stadtverordnetenverſammlung und Stadtverwaltung beſchließen
— ſofern nicht Deputationen oder Kommiſſionen zu ſelbſtändiger
Beſchlußfaſſung ermächtigt ſind — gemeinſchaftlich, und die
Ver=
waltung führt die Beſchlüſſe aus, ſofern ſie keinen Grund hat,
von ihrem Beanſtandungsrecht Gebrauch zu machen. Die
rhei=
niſche Verfaſſung gilt bekanntlich auch für die drei Provinzen
des Volksſtaates Heſſen (nicht die Stadtratsverfaſſung, wie
Dr. Luppe auf dem Städtetag ausführte), allerdings mit
erheb=
lichen Abweichungen. Während nämlich in Rheinpreußen in der
Stadtverordnetenverſammlung nur der Bürgermeiſter oder der
ihn im Vorſitz vertretende Beigeordnete ſtimmberechtigt iſt, haben
in Heſſen außer dem Bürgermeiſter die ſämtlichen (beſoldeten
und unbeſoldeten) Beigeordneten Stimmrecht. Das iſt im Volks=
Türkei zu den Abrüſiungsverhandlungen. ſtaat Heſſen ſchon ſeit 1874 ſo. Ich möchte deshalb ſagen, daß
die heſſiſche Verfaſſung ſo ungefähr die Mitte hält zwiſchen der
Magiſtratsverfaſſung und der noch zu beſprechenden
Stadtrats=
verfaſſung. Sie ähnelt der Magiſtratsverfaſſung in vielem
aller=
dings mehr als die Stadtratsverfaſſung, und zwar deshalb,
Türkei an der Waffenhandelskonvention darum gebeten wird, weil in den heſſiſchen Städten, wenigſtens in den größeren,
regelmäßige Verwaltungskonferenzen in Uebung gekommen ſind,
in denen alle wichtigen Angelegenheiten zwiſchen dem
Bürger=
meiſter und den Beigeordneten unter Hinzuziehung von
Ober=
beamten durchgeſprochen werden, und weil das Gewicht von
Zulaſſung der Türkei zu dieſen Bevatungen erfolgen könne. Nach= 5 bis 8 Stimmen in der Sitzung der
Stadtverordnetenverſamm=
lung vielfach von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Die
Verwal=
tung muß ſich zwar den Beſchlüſſen der
Stadtverordnetenver=
ſammlung auch dann fügen, wenn dieſe ihren Anträgen
zuwider=
laufen; ſie iſt aber, tritt ſie geſchloſſen auf — Ausnahmen ſind
dieſe Weiſe mit dem urſprünglich ruſſiſchen Antrag auf Einla= höchſt ſelten —, ſtets oder doch regelmäßig das Zünglein in der
Waage. Allerdings iſt das Stimmrecht der Beigeordneten
viel=
deutſchen Reichsaußenminiſter Streſemann inſofern berich= fach ein Stein des Anſtoßes geweſen. Bei Beratung der zurzeit
geltenden Städteordnung in der 2. heſſiſchen Kammer hatte z. B.
ein Abgeordneter u. a. ausgeführt: „Die Zahl der Beigeordneten,
insbeſondere in den größeren Städten, wächſt ſtändig. Wir haben
im Mainz in der Verwvaltung jetzt 5 oder 6 Beigeordnete. Es
beſteht alſo dort das ſogenannte Bureau jetzt aus 7 Perſonen.
bzw. zur Zurücknahme ihrer Austrittserklärungen aufgefordert Dadurch kommt es, daß das Schwergewicht der Abſtimmung
eigentlich in die Bürgermeiſterei verlegt wird, die, je nach dem
ſie ſich der einen oder anderen Meinung anſchließt, in der Regel”
ausſchlaggebend iſt. So iſt es heutzutage faſt ſtändig, und es
iſt die Frage, ob das eigentlich dem Sinne des Geſetzes entſpricht.
Nach den Geſetzen liegt die Sache doch ſo, daß das Schwergewicht
Sprache. Dagegen nahm der Rat mit Befriedigung davon der Entſcheidung in der Stadtverordnetenverſammlung liegen
Kenntnis, daß in allen drei Danziger Fnagen die direkten Ver= ſoll, und nicht in dem Perſonal der Bürgermeiſterei.” Wenn
dieſer Abgeordnete mit ſeiner Anſicht nicht durchdrang, ſo kam es
daher, daß die von einem anderen Abgeordneten ins Treffen
ge=
führten Gegengründe: „Derjenige, der die Beſchlüſſe der Stadt=
Grund ſpricht für den Bürgermeiſter wie für die Beigeordneten;
denn in größeren Gemeinweſen hat ſich doch die Stellung der
Beigeordneten längſt ſo ausgewachſen, daß die Beigeordneten ein
felbſtändiges Dezernat haben und daß ſie in dem Dezernat auch
das auszuführen haben, was die Stadtverordneten beſchließen.
eben nicht lediglich die Adjunkte des Bürgermeiſters, ſie
haben eine gewiſſe Selbſtändigkeit” der Kammer gewichtiger
er=
ſchienen. Richtig iſt, daß in manchen Stadtverordnetenkreiſen die
Samstag, den 10. März 1928
Nummer 20
Seite 2
„Fraktion Bürgermeiſterei” wegen ihrer Bedeutung für das
Er=
gebnis der Beratungen im Plenum nicht gerade beliebt iſt; ſie
iſt aber der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht, und
des=
halb halte ich das Stimmrecht der Beigeordneten für
wünſchens=
wert und zweckmäßig. Wenn eingewendet werden wollte, daß
unter der heſſiſchen Städteverfaſſung jeder Dezernent,
unbe=
kümmert um die Anſicht des Bürgermeiſters in der
Stadtverord=
netenverſammlung ſeiner eigenen Anſicht zum Durchbruch
ver=
helfen könne, ſo würde verkannt, daß der Bürgermeiſter als Chef
der Verwaltung das Recht hat, durch eine abweichende
Ent=
ſchließung und gegebenen Falles durch Uebernahme und eigenen
Vortrag der Sache im Plenum die Verantwortung auf ſich zu
nehmen; mit anderen Worten: der Bürgermeiſter kann im Falle
einer Meinungsverſchiedenheit jeden Augenblick eine Sache dem
unmittelbaren Einfluß der Beigeordneten entziehen. Fälle dieſer
Art ſind übrigens, ſoweit mir bekannt, in der mir naheſtehenden
Verwaltung bisher niemals vorgekommen. Es geht eben hier
wie überall: das Temperament und der Takt müſſen für
mög=
lichſte Einheitlichkeit in der Auffaſſung über die an die
Ver=
waltung herantretenden Dinge ſorgen.
Es iſt alſo nicht ſo, wie vor längerer Zeit einmal in einem
Artikel in der „Frankfurter Zeitung” ausgeführt worden iſt, daß
neten in der Stadtverordnetenverſammlung es ihm gelingen
wird, ſeinen Einfluß auch gegen die Tendenzen des
Bürger=
meiſters durchzuſetzen. Der Verfaſſer dieſes Artikels fügte hinzu,
das ſei im Bereich der Magiſtratsverfaſſung ſo gut wie
ausge=
ſchloffen, denn hier trete nach außen nur der einheitliche Wille
des Magiſtrats hervor, und es ſeien kaum Fälle denkbar, in
denen etwa ein Stadtrat (d. h. wohl ein in der Minderheit
ge=
bliebener) Beſchlüſſe des Magiſtrats auf eigene Fauſt bei der
Stadtverordnetenverſammlung zu durchkreuzen ſuche. Alſo hier
wie dort! Nicht zuſtimmen kann ich ferner dieſem Verfaſſer,
wenn er behauptet, die Offenheit und Ehrlichkeit der Verwaltung
werde durch die Magiſtratsverfaſſung ſtärker geſichert als durch
die Bürgermeiſtereiverfaſſung. Hierfür den Beweis zu führen,
dürfte ihm ſchwer fallen.
Mit großer Begeiſterung ſprach ſich Oberbürgermeiſter Dr.
Luppe auf dem Deutſchen Städtetag für die ſeit 1919 in Bayern
geltende Stadtratsverfaſſung aus. Viel Beifall ſcheint er mit
ſeinen Lobliedern auf dieſe Verfaſſung nicht gefunden zu haben.
Welche ſind denn eigentlich ihre großen Vorzüge? Nach dem
bayeriſchen Selbſtverwaltungsgeſetz beſteht der Stadtrat aus
dem erſten Bürgermeiſter, aus höchſtens drei weiteren
Bürger=
meiſtern und aus höchſtens 50 ehrenamtlichen Stadträten, und im die Mitwirkung der geſetzlichen Vertretung der Beamten an allen
Falle des Bedürfniſſes aus einem oder mehreren berufsmäßigen
Stadträten. Dieſe zuſammen bilden die Sradtvertretung und die
Stadtverwaltung. Eine Teilung der Gewalten gibt es nicht.
Dieſes Einkammerſyſtem ſoll nach Dr. Luppe das einzig
demo=
kratiſche, das allein ſeligmachende ſein. Er glaubt, daß man
damit den Stein der Weiſen gefunden habe. Ich bin im Gegen= kann man vielleicht anders über die Frage denken, ob nun noch
ſatz zu ihm der Meinung, daß das rheiniſche Syſtem ebenſo
demokratiſch iſt wie das bayeriſche, daß es ſich zudem weniger
um eine Frage der Grundſätzlichkeit, als um eine ſolche der
Zweckmäßigkeit handelt. Und für zweckmäßig halte ich das
bayeriſche Syſtem keineswegs. Konſequent durchgeführt iſt zwar
keines von den dreien, das bayeriſche aber erſt recht nicht, ſonſt
dürfte der erſte Bürgermeiſter und dürften die andern
Bürger=
meiſter (dieſe für ihren Geſchäftsbereich) in den
Stadtrats=
ſitzungen kein Stimmrecht haben. Das würde natürlich die Be= in dieſem Kapitel 100 000 Mark einzuſtellen, die als Beihilfe für
Ge=
deutung ihrer Stellungen weſentlich herabdrücken. Konſequenter
iſt es zweifellos, Vertretung und Verwaltung der Stadt in
ge=
trennte Hände zu legen. Ob man dem Bürgermeiſter und den ermächtigen, die in Ausgabe unter Titel 8, Biffer 9 angeſetzten Koſten
gewähren will, iſt wiederum eine reine Zweckmäßigkeitsfrage.
Im Gebiet der heſſiſchen Städteordnung hat ſeit vielen Jahren
die Mitwirkung des Bürgermeiſters und der Beigeordneten bei
der Beſchlußfaſſung keinerlei Unzuträglichkeiten hervorgerufen,
und es iſt eigentlich etwas Selbſtverſtändliches und geht auch mit
der Verfaſſung des Reichs und der Länder konfomm, daß die vom lehnt. Ein Antrag Dr. Leuchtgens erſucht die Regierung, dafür Sorge
Plenum gefaßten Beſchlüſſe nicht von dieſem, ſondem unter
ſeiner Kontrolle von einer beſonderen Stelle — der Verwaltung gegeben wird, Verwendung in ſtüädtüſchen Volksſchulem zu finden. Der
bürgermeiſter einer größeren Stadt z. Z. ebenfalls imn der „
Frank=
furter Zeitung” geäußerten Meinung nicht beipflichten, als er ſchäftigen ſich mit Geſetzesänderungen uſtp. weshalb ſie an den
Geſetz=
behauptete, in der Praxis unterſcheide ſich die
Stadtratsver=
faſſung. Ich finde im Gegenteil einen recht großen Unterſchied Schulſtelle, wurde der Regierung als Material überwieſen. Das Kapitel
darin, daß bei dem bayeriſchen Einkammerſyſtem jeder
Stadt=
bei der Polizei. Daß darin zugleich die Gefahr liegt, daß die ſtänden. Zu Kabitel 61 (Gymnaſien uſw.) lag ein Antrag Dingeldeh
ehrenamtlich tätigen Stadträte die Verwaltungsgeſchäfte als
ihren Hauptberuf behandeln und mit der Zeit eine Anſtellung die Verteilung der perſönlichen Koſten geregelt wird. Der Antrag
wähnten Artikel m. E. zutreffend ausgeführt. Ich kann mir die ſchulen) wurde ein Antrag Storck-Reiber angenommen, die Regierung
bayeriſche Stadtratsverfaſſung, die in einer der unruhigſten
Zeiten nach der Staatsumwälzung und mit größter Plötzlichkeit / Stimmen angenommen und das Kapitel ſelbſt ebenfalls. — Nächſte
Aus=
entſtanden iſt, nur aus ihrem Geburtsdatum erklären und bin
Vom Tage.
Deutſchland hat für die Unterbringung der armeniſchen
Flüchtlinge eine Million Mark gezeichnet.
Der Präſident der Regierungskommiſſion hat die
Sitzungs=
periode des ſaarländiſchen Landesrats mit Wirhung vom
8 März für geſchloſſen erklärt. Die Neuwahlen, die von
allen Fraktionen unter der Deviſe „Zurück zum Reich!”
geführt werden, finden am 25. März ſtatt.
Die belgiſche Kammer hat mit 64 gegen 3 Stimmen das
franzöſiſch=belgiſche Handelsabkommen
ange=
nommen.
Der Ingenieur Max Holung, der in Mexiko unter der
gon vorbereitet zu haben, iſt freigelaſſen worden, nachdem ſich gilt nicht nur die Vorlagen des Notprogramms durch die Auss
ſeine unſchuld erwieſen hat.
handlungen mit Italien über den Abſchluß eines
Schieds=
dertrage3 begonnen, der ſich auf der Linie derjenigen mit
Frank=
reich, England und Japan bewegen ſoll.
überzeugt, daß es heute in Bayern nicht wenige gibt, die das
je nach dem Geſchick und dem Anhang des einzelnen Beigeord= Eindammerſyſtem ſo, wie es jetzt beſchaffen iſt, gerne
durch die alte Magiſtratsverfaſſung erſetzen würden. Dieſe von
vielen geteilte Ueberzeugung berechtigt andererſeits zu der
Hoff=
nung, daß es in der Reichsſtädteordnung auch nicht fakultativ
zugelaſſen wird — trotz ſeiner angeblichen großen Vorzüge! —
Wohl das einzige poſitive Ergebnis, daß der Städtetag von
1924 zeitigte, war die Ausmerzung einer Beſtimmung des
Ent=
wurfs, wonach die ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten zur
Stadtverordnetenverſammlung nicht wählbar ſein ſollten. Dieſe
Beſtimmung war vom Vorſtand des Städtetags gegen die
An=
ſicht des Studienausſchuſſes in den Entwurf eingefügt worden.
Der Vorſtand war in ſeiner Mehrheit der Meinung, daß Beamte
und Angeſtellte, wenn ſie zu Stadtverordneten gewählt würden,
ſehr leicht in Konflickt mit ihrer Tätigkeit als Beamte und ihrer
Stellung als Vertreter der Bürgerſchaft geraten könnten. Für die
Mehrheit des Vorſtandes waren für ihre Stellungnahme wohl
die gemachten Erfahrungen maßgebend. Ich will mich einer
Mei=
nungsäußerung zu dieſem Punkt enthalten. Man wird, ſieht
man von den Schlagworten ab, die vielfach gebraucht werden,
ebenſoviel Gründe für wie gegen das paſſive Wahlrecht der
Beamten geltend machen können. Ob übrigens die bayeriſche
Einrichtung, mit der man nach Dr. Luppe bisher gut gefahren iſt:
Sitzungen des Perſonalausſchuſſes und des Stadtrats, in denen
Perſonalien behandelt werden, nachahmenswert iſt, ſcheint mir
zweifelhaft. Dr. Luppe ſchien ſie als einen Ausweg aus einer
Verlegenheit zu betrachten, wenn er ſagte: „Wenn eine ſolche
geſetzliche Vertretung für die Beamtenſchaft geſchaffen wird, damn
außerdem Beamte Mitglieder des Gemeindevorſtandes ſein
ſollen.”
S.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landiags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags ſetzte in ſeiner geſtrigen
Sitzung ſeine Beratungen bei Kapitel 57 (Volksſchulen) fort. Ein
An=
trag Heinſtadt, die Regierung zu ermächtigen, unter einem neuem Titel
meinden zur Errichtung von Schulhausneubauten zu verwenden ſind,
wurde einſtimmig angenommen. Ein Antrag Reiber, die Regierung zu
Beigeordneten oder dem Erſteren allein im Plenum Stimmrecht für nebenſchulamtliche Leitung und Unterricht von 300 000 Mark, um
25 000 Mark zu erhöhen, wurde mit 8 gegem 5 Stimmen angenommen.
Ein kommuniſtiſcher Andrag über eine Schulentlaſſenenbeihilfe will, daß
die Gemeinden beauftragt werden, an alle zu Oſtern 1928 aus der
Volks=
ſchule zu entlaſſenden Kinder von Erwerbsloſen und ſonſtigem
Bedürf=
tigen eine Beihilfe von 50 Mark zu gewähren. Die Mittel ſollen den
Gemeinden vom Staat zurückerſtatter wenden. Der Antrag wurde
abge=
zu tragen, daß Schulverwalter nicht allzu lange in den Städten
feſtge=
halten werden, damit den älteren Lehrern auf dem Lande Gelegenheit
— ausgeführt werden. Inſofern kann ich der von dem Ober= Antrag wunde gegen 1 Stimme der Regierung zur Erwägung
überwie=
ſen. Dreizehn kommuniſtiſche Antuäge, die dem Ausſchuß vorlagen,
be=
gebungsausſchuß und an andere Ausſchüſſe verwieſen wurden. Eine
faſſung nicht weſentlich von der rheiniſchen Bürgemeiſterei=Ver= Vorſtellung der Gemeinde Wonsheim auf Wiederbeſetzung der zweiten
wurde gegen zwei Stimmen genehmigt. Die Kapitel 58 (Schul=,
Turn=
vertreter auch zur Mitwirkung bei der Ausführung der Beſchlüſſe und Sportweſen), 59 (Taubſtummenanſtalten) und 60 (Blindenanſtalt
zu Friedberg) wurde genehmigt, zu dem letztgenannten Kapitel auch ein
berufen iſt, ja ſogar in reinen Auftragsangelegenheiten wie z. B. Antrag auf Bewilligung von 1000 Mark zur Beſchaffung von
Lehrgegen=
vor, worin die Regierung erſucht wird, ein Geſetz vorzulegen, durch das
und Beſoldung anzuſtreben ſuchen, iſt in dem eingangs er= wurde angenommen, ebenfalls das Kapitel. Zu Kapitel 614 (
Auſbau=
zu ermächtigen, an der Aufbauſchule für Mädchem in Darmſtadt die
Muſiklehrerſtelle wieder zu beſetzen. Der Antrag wurde gegen zwei
F.
ſchußſitzumg Dienstckg.
Reichstagspauſe.
Der Stand des Notprogramms. — Aus dem
Nachtragsetat für 1927.
Der Reichstag hat am Freitag eine kurze Pauſe in ſeinem
Beratungen eintreten laſſen. Er hat den Etat des Verkehrss
miniſteriums zu Ende beraten und ſich dann auf Dienstag nächg
ſter Woche vertagt, um Kräfte zu ſammeln für die letzten beidem
Märzwochen, die an die Nerven und die Arbeitskraft unſere=
Beſchuldigung verhaftet worden war, Attentate gegen Calles und Obre= Parlamentarier wohl ſtärkere Anforderungen ſtellen werden. E.;
ſchüſſe zu jagen, ſondern auch den Etat mit dem Nachtragsetay
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat Ver= im Plenum fertigzuſtellen, wobei man ohne Nachtſitzungen niche
auskommen wird.
Da der Reichstag nur noch kurze Zeit bis zum April zur,
Verfügung hat, um die ihm vorliegenden zahlreichen
Geſetz=
entwürfe zu verabſchieden, iſt es von Intereſſe, den heutiger
Stand der Erledigung des Notprogramms zuu
ſkizzieren: Das Geſetz über die Einfuhrſcheine und die Vorlagee
über das Gefrierfleiſchkontingent ſind am Donnerstag im Ple= des Reichsrates angenommen worden. Am Freitag ſind ſo
dem Reichstag zugegangen. Das Rentenbankkredit= liegt dem Reichsrat noch vor und wird gleichfalls in der
nächſten Woche erledigt werden. Der Geſetzentwurf zur
Er=
höhung der Invaliden= und Sozialrenten iſt im
Reichstag in der erſten Leſung im Plenum beendet. Augenblick= ſteckt die Vorlage im Sozialpolitiſchen Ausſchuß. Die erſte=
Leſung des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes im Ausſchuß iſt
ebenfalls=
beendet. In der nächſten Woche ſoll die zweite Leſung im Aus= vor ſich gehen. Der Nachtragsetat für 1927
ha=
den Reichsrat bereits paſſiert und geht dem Reichstag zu. Dem
Ergänzungshaushalt für 1928 wird dem Reichsrat zurzeit
über=
wieſen. Er enthält den ſogenannten Perſonaliennach= und die finanziellen Auswirkungen des Notpro=. Schließlich bleibt noch die Verordnung über die
Klein=
rentnerfürſorge. Sie liegt im Reichsrat und wird von
der Regierung mit Zuſtimmung dieſer Körperſchaft verkündigr
werden.
In dem Nachtragsetat für 1927, der dem Reichstag
ſoeben zugegangen iſt, befindet ſich beim Haushalt der
Reichz=
ſchuld eine beſondere Rubrik über die Verwaltung den
vormaligen Länderſchulden. Darin iſt angefordert als
nommenen üratmk. JahrEtatachgssSlA=xdendenſtS ucht
„Vergütung an Heſſen für die Verwaltung der
aus Anlaß des Erwerbs der heſſiſchen
Staats=
eiſenbahn auf das Reich übernommenen
heſſi=
ſchen Staatsſchuld eine neue Forderung vom
150 000 Mark.” In der Begründung wird darauf
hinge=
wieſen, daß dieſe Forderung notwendig ſei, um den Ländernu
eine Entlaſtung zukommen zu laſſen für die Verluſte, die
ſie=
mittelbar und unmittelbar aus dem Uebergang ihrer Bahnen!
an das Reich gehabt haben.
Reichstagsſitzungsbericht.
* Berlin, 9. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag ſetzte heute die Beratung des Etats des
Reichsber=
kehrsminiſteriums fort. Zunächſt erörterte der Abg. Engberding
(D.Vpt.) die Bedeutung der Frachten auf die Produktionskoſten, die
in mancher Gegend eine größere Rolle ſpiele, als die Lohnfrage. Die
deutſche Wirtſchaft brauche unbedingt eine wirkſame Regelung der
Frach=
tenfrage durch die Regierung. Der Redner machte dann verſchiedene
Ausführungen zum Mittellandkanal und die Binnenſchiffahrt, die das
gegebene Transportmittel für Erz und Kohle ſei. Mit der billigen
Waſſerfracht könne die Reichsbahn unmöglich konkurrieren.
Es ſprachen dann noch eine Reihe deutſchnationaler und
ſozialdemo=
kratiſcher Abgeordneten, die aber nur Verkehrswünſche des deutſchen
Oſtens in lokaler Beziehung vertraten.
Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch nahm ebenfalls im
Laufe der Debatte nochmals das Wort, um zunächſt zu betonen, daß
nach den bisherigen Zuſtändigkeitsverhältniſſen das
Reichsver=
kehrsminiſterium nicht in der Lage ſei, irgendwelche
Zuſchüſſe für Straßenbauten zu geben. Die Regierung
werde aber dafür ſorgen, daß das veraltete Schlagbaumweſen nicht
er=
neuert werde. Der Miniſter kündigte an, daß der Bau der neuen
Rheinbrücken bei Ludwigshafen und Speyer
voraus=
ſichtlich im Spätherbſt beginnen werde. Zu dem Antrag der Deutſchen
Volkspartei auf Bewilligung von zwei Millionen RM. zur
Fertig=
ſtellung des Zeppelinluftſchiffes erklärte der Miniſter, daß die dazu
not=
wendigen Mittel ſchon bereitgeſtellt ſeien. Sie würden allerdings nicht
ausreichen für die notwendigen Verſuchsfahrten. Der Miniſter erwähnte
ferner, daß ihm die Verkehrsnotſtände im Aachener Gebiet bekannt ſeien.
Leider halte die Reichsbahn eine Vergünſtigung für die Aachener Kohle
für unmöglich. Sie ſei immerhin bereit, bei der Ausführung des
Aachen=Rhein=Kanals ihre Frachten den Kanalfrachten anzupäſſen.
Dann wurde die Ausſprache geſchloſſen, und das Haus vertagte
ſich auf Dienstag, den 13. März, nachmittags 2 Uhr.
Schlafkrankheitsbekämpfung.
Von
Geheimrat Profeſſor F. K. Kleine,
Leiter des „Robert=Koch”=Inſtitutes, Berlin.
Seit zirka 30 Jahren haben faſt alle Kulturvölker ſich durch
wiſſenſchaftliche Expeditionen an der Erforſchung der afrikaniſchen
Schlafkrankheit beteiligt. Als die wichtigſten Ergebniſſe führe ich
an, daß David Bruce in dem ſogenannten Trypanosoma
gam-
biense den Erreger der geheimnisvollen Seuche erkannte und daß
es mir gelang, ſeinen Entwicklungsgang in der Tſetſefliege zu
beweiſen. Zwiſchen Trypanoſomen und Fliegen beſteht danach
ein ähnliches Verhältnis wie zwiſchen Malariaplasmodien und
Anopheles. Ohne Mücke keine Malaria, ohne Tſetſefliege keine
Schlafkrankheit.
Trypanoſomen ſind einzellige Urtierchen, die mit einer Geißel
zur Fortbewegung verſehen, im Blut und in den Geweben des
infizierten Menſchen leben. Tſetſefliegen oder Gloſſinen ſind eine
Stechfliegenart, die nur in Afrika vorkommt. Hat die Fliege
beim Saugen am kranken Menſchen den Paraſiten aufgenommen,
ſo iſt nach etwa 3 Wochen ſeine Entwicklung abgeſchloſſen und das
Inſekt wird infektiös. Bis zum Ende ihres Lebens, deſſen
Dauer wir auf etwa 1 Jahr bemeſſen, verbreitet die Gloſſine mit
jedem Stich die tödliche Krankheit. Auf die Nachkommenſchaft des
Inſekts aber geht bei der Larvenablage der Paraſit nicht über.
In Oſtafrika waren nach dem Krieg in bis dahin
unberühr=
ten Gegenden neue Krankheitsausbrüche zu verzeichnen. Der
Para=
ſit glich zwar bei der mikroſkopiſchen Blutunterſuchung der
Kran=
ken durchaus dem Trypanosoma gambiense, aber nach
Ueberimp=
fung auf Ratten und Meerſchweinchen zeigten ſich beſtimmte
mor=
phologiſche Unterſchiede. Der Paraſit hatte bei feinem erſten
Auf=
treten in Rhodeſia einen beſonderen Namen (Trypanosoma
rho=
desiense) erhalten und manche Forſcher glaubten, er ſei identiſch
mit dem gewöhnlichen Viehtrypanoſoma (Trypanosoma brucei),
das man weit verbreitet im Wilde trifft. Es wurde die Anſicht
laut, unter dem Einfluß gewiſſer äußerer Umſtände könne die
Trypanoſomiaſis der Tiere, die den Eingeborenennamen
„Nagana” trägt, zur menſchlichen Seuche, zur „Schlafkrankheit”
werden.
Dieſe und einige andere weniger wichtige Fragen
veranlaß=
ten den Völkerbund, zum Beginn des Jahres 1926 eine inter=
) Der vorſtehende Artikel iſt von dem bekannten Erfinder des
Germanin (Baher 205) auf Grund ſeiner Eindrücke geſchrieben worden,
die er während der im Auftrage des Völkerbundes kürzlich
ausgeführ=
ten Afrikareiſe erhielt.
nationale Kommiſſion zum weiteren Studium der menſchlichen
Trypanoſomiaſis nach Afrika zu entſenden. An der Expedition
beteiligten ſich die durch ihren Kolonialbeſitz intereſſierten Völker:
England, Frankreich, „Belgien, Italien, Portugal. Außerdem
wurde ich im Hinblick auf meine früheren Arbeiten zur Teilnahme
aufgefordert. Zum Sitz der Kommiſſion wurde Entebbe, die
Hauptſtadt des Britiſchen Uganda Protektorats, zum Präſidenten
der Direktor des dortigen bakteriologiſchen Laboratoriums Dr.
H. L. Duke, beſtimmt. Bei der Schilderung des Verlaufs der
Expedition gehe ich nicht auf die bedeutenden Forſchungen meiner
ausländiſchen Kollegen ein, ſondern beſchränke mich nach dem
Wunſch der Rebaktion auf die Darlegung meiner perſönlichen
Erfahrungen. Anfang Februar langten meine Frau und ich in
Entebbe an; wir brachten aus Deutſchland, in Trägerlaſten
ver=
packt, eine vollſtändige Laboratoriumsausrüſtung mit, die uns ein
unabhängiges Arbeiten an beliebigen Plätzen im Innern Afrikas
gewährleiſten ſollte. Nach wiſſenſchaftlichen Beratungen mit Dr.
Duke und dem erfahrenen belgiſchen Delegierten Dr. L. van Hoof
ſiedelte ich bald nach Homa Point (Homa heißt in der
Eingebo=
renenſprache „Fieber”) ſüdweſtlich von Kiſuma am Viktoriaſee
über. Ich wohnte dort mit meiner Frau anfangs im Zelt, dann
in einem Strohſchuppen und ſchließlich in einem mückenſicheren
Wellblechhäuschen, das die Regierung zu anderem Zwecke dort
baute und mir freundlichſt zur Verfügung ſtellte. Das Wohnen
und Arbeiten unter Mückenſchutz war recht angenehm, denn Homa
Point führt ſeinen Namen mit vollem Recht. Es wimmelte von
Moskitos, und jeder einzelne von den vielen hundert
Eingebore=
nen, die ich unterſuchte, hatte Malariaparaſiten im Blut. Wir
ſelbſt nahmen prophylaktiſch täglich 0,3 Gramm (5 Grains) Chinin
und blieben während des geſamten Aufenthalts in Afrika geſund.
Dies ſei ausdrücklich betont, da es neuerdings Mode wird, den
ſegensreichen Schutz des Chinins in Zweifel zu ziehen.
Schlafkranke ſahen wir hier nur wenige. Es handelte ſich um
einen alten, erlöſchenden Herd, als deſſen Urſache ſchon früher
das bekannte Trypanosoma gambiense feſtgeſtellt war. Um ſo
mehr war ich erſtaunt, nach der Ueberimpfung des Paraſiten auf
Meerſchweinchen im Blut der Tiere einige Formen zu finden, die
in ihrer Morphologie dem zweiten Erreger der Schlafkrankheit,
dem ſogenannten Trypanosoma rhodesiense entſprachen. Wenn
es nun gelang, andererſeits bei friſchen, anerkanntermaßen durch
das Trypanosoma rhodesiense bedingten Seucheausbrüchen im
Tanganyika=Territory typiſche Gambienſeſtämme nachzuweiſen,
ſo lag der Schluß nahe, daß beide Paraſiten identiſch ſind.
Zur Vornahme derartiger Unterſuchungen reiſten wir im
September 1926 in das Tanganyika=Territory und richteten uns
in der etwa acht Tagemärſche, von dem Ufer des Viktoriaſees
entfernten, ſtark verfallenen Feſtung Jkoma ein, die einſt die
Deutſchen zum Schutze der Eingeborenen gegen räuberiſche Maſa
gebaut hatten. Der Regierungsarzt Dr. J. F. Corſon ſammelt
in der Umgebung Kranke, impfte ihr Blut auf Ratten und
Meer=
ſchweinchen über und behandelte dann die Schlafkranken mit
wi=
ſchiedenen pharmazeutiſchen Präparaten. Ich ſelbſt beſchäftgte
mich vorwiegend mit Tierexperimenten und Blutunterſuchungen,
die uns im Verlaufe von 10 Monaten zu der Annahme führten,
daß auf Grund des mikroſkopiſchen Befundes Trypanosomg
gambiense und rhodesiense nicht zu trennen ſind. Die neuen
Seuchenherde in Oſtafrika ſind meines Erachtens durch
Verſchlep=
pung des Trypanosoma gambiense von Weſten her entſtanden.
Einfache Erklärungen pflegen die richtigen zu ſein. Warum ſol
man nach hypothetiſchen Urſachen für die Neuausbrüche ſuchen,
wo es ſo nahe liegt, ſie auf Einſchleppung ſeitens kranker
Ein=
geborener zurückzuführen! Die Gelegenheit hierzu war während
des Weltkrieges wahrlich reichlich vorhanden. Häufige
Truppen=
verſchiebungen vom Viktorioſee und Tanganyika geſtatteten nicht,
die alten, vom deutſchen Gouvernement befohlenen Maßnahmen
aufrecht zu erhalten, und aus dem ſchwerverſeuchten Belgiſchen
Kongo zog eine Armee mit ſtarkem Troß in das Tanganyika=
Territory.
Von den Medikamenten, die wir bei der Krankenbehandlung
benutzten, bewährte ſich Germanin (Bayer 205) am beſten, weit
beſſer als alle Arſenpräparate, die in anderen Teilen Afrikas bei
weniger virulenten Trypanoſomen Gutes leiſten ſollen.
In Tageszeitungen wird bisweilen von einem
außerordent=
lichen Anwachſen der Schlafkrankheit in Oſtafrika erzählt. Die
engliſchen Sanitätsberichte bieten für dieſe Behauptung keine
Unterlagen. Natürlich iſt es in einem unkultivierten Lande mit
ungeheueren Entfernungen durchaus möglich, daß viele
Krank=
heitsfälle den beamteten Aerzten entgehen. Andererſeits darſ
man aber auch mit ſtarken Uebertreibungen der Eingeborenen
rechnen. Ich ſelbſt erinnere mich, wie Robert Koch 1906 die
Nach=
richt erhielt, auf der Inſel Ukerewe im Viktoriaſee ſeien bereits
1000 Eingeborene der Schlafkrankheit erlegen. Sofort begab ich
mich dorthin und — fand nicht einen einzigen Schlafkranken.
Wenn die Seuche auch ſicherlich noch manchesmal verſchleppt
werden wird, ſo ſind in Oſtafrika Epidemien, wie wir ſie Anfang
des Jahrhunderts erlebten, doch kaum zu erwarten. Damals war
die Diagnoſe der Seuche ſchwer, jetzt iſt ſie für den Geübten
äußerſt leicht. Ferner geſtatten uns die Medikamente, die heute
zur Verfügung ſtehen — ich denke in erſter Linie an Bayer 205—
eine große Zahl von Kranken zu heilen oder zum mindeſten ihr
Blut zu ſteriliſieren. Sie fallen damit als Infektionsquelle für
die Gloſſinen fort und bilden für die Umgebung keine Gefahr
mehr. Ohne Zweifel laſſen ſich die therapeutiſchen Refultate noch
Nummer 70
Samstag den 10 März 1928
Seite 3
Dermgung den Ppantenshienſiitien.
Dramatiſcher Verlauf
derNach=
mittagsſitzung.
Rumäniens Vorbehalte zum Vorſchlag
Chamberlains.
* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Die heutige Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates nahm
ennen dramatiſchen Verlauf. Zu Beginn der Sitzung erklärte
Mitulescu, daß er den Vorſchlag Chamberlains, zwei
Zuſatz=
idchter zu dem Gemiſchten ungariſch=rumäniſchen Schiedsgericht
zu ernennen, annehme, jedoch nur unter dem Vorbehalt, daß die
heiden Richter an die vom Völkerbundsrat in ſeinem Beſchluß
m September 1927 feſtgelegten drei Prinzipien gebunden ſeien.
Britulescu verfocht in längeren Ausführungen dieſe Theſe und
mollte wiederholt einen Widerſpruch zwiſchen den Entſcheidungen
dies Rates vom September und von heute konſtatieren. Wenn
dier Rat auf ſeine Septemberbeſchlüſſe verzichte und das neue
4Schiedsgericht nicht an die drei Prinzipien binde, dann werde
uas in der Doktrin der Optanten dahin ausgelegt werden, daß
en Ungarn eine Hypothek auf Transſylvanien gebe. Wenn man
werart in die Souveränität Rumäniens eingreife, dann ſage er
eie im „Kaufmann von Venedig”: „Jawohl, ein Pfund Fleiſch,
ber keinen Tropfen Blut‟. Dann beſtehe er darauf, daß der
Wuchſtabe der Verträge gewahrt bleibe. Rumänien nehme die
eſchlüſſe von 1923 und 1927 an. Wenn die beiden Zuſatzrichter
ſiedoch nicht an die vom Rat ſelbſt feſtgelegten Prinzipien
gebun=
en würden, dann müſſe er Chamberlains Vorſchlag
zurück=
wweiſen. Dann bleibe Rumänien dem Beſchluſſe des Rates von
1927 treu.
Graf Apponyi nahm ohne jeden Vorbehalt den Vorſchlag
(Shamberlains an und glaubte evtl. einen Mittelweg zu finden,
undem man die Vorbehalte Tituleseus als ei Amendement
auf=
vaſſe.
Whamberlain warnt Rumänien vor
unüber=
legten Schritten.
Chamberlain jedoch, der darauf das Wort ergriff, ſprach
ru energiſcher Form gegen die rumäniſchen
Worbehalte. Die Bedingungen, die Titulescu
urufſtellte ſeien nichts anderes, als die glatte
Zurückweiſung des Vorſchlages, den der Rat
ſcheute morgen einſtimmig gutgeheißen habe.
KMan könne als einen Akt der Höflichkeit die geſamten Texte der
Werhandlungen an das Schiedsgericht leiten, jedoch würde es
für die beiden Zuſatzrichter eine Beleidigung
ſſein, wenn man ſie vorher in ihrer
Unabhängig=
tkeit einſchränken und feſtlegen wollte. Titulescu ſolle
lieber noch einmal oder noch zweimal überlegen, was ihm der
Rat vorgeſchlagen habe. Es gehe um den Frieden in
Europa, das müſſe Rumänien bedenken.
Briand redet Titulescu gütlich zu.
Nach einer kurzen Erwiderung Titulescus, in der er ſeine
Vorbehalte aufrecht erhielt, ſprach Briand. Er
fandväter=
lich zuredende Worte für Titulescn und ſetzte.
aus=
einander, daß es doch hier um ein Spezialgericht gehe, u eine
Empfehlung, die Rumänien ſehr wohl imſtande ſei, anzunehmen.
Man werde keine Richter, finden die ſich ihre
Haltung vorſchreiben ließen. Aber was habe
Ru=
mänien denn zu riskieren, wenn es den Rats=Vorſchalg
an=
nehme? Was habe Tituslescu für innerpolitiſche Schwierigkeiten
zu befürchten, wenn er ſich zu einem Akt der Vernunft bekenne?
Die Freundſchaft Briands und Frankreichs für
Titulescu und Rumänien müßten ihm Beweis
genug ſein, daß der Vorſchlag annehmbar ſei.
Denn niemals würden weder er, noch ſeine Regierung einem
Beſchluß zuſtimmen, der Rumänien ſchaden könne. Rumänien
habe nichts zu riskieren und könne die Vorſchläge ruhig
an=
nehmen. Titulescu ſolle ſich Zeit laſſen, noch einmal
nachzuden=
ken und noch einmal mit ſeiner Regierung in Fühlung treten.
Sachliche Auseinanderſetzungen Streſemanns
mit den Zweifeln Titutescus.
Streſemann ſetzte ſich ſachlich mit dem Widerſpruch
ausein=
ander, den Titulescu zwiſchen den Ratsbeſchlüſſen von 1927 und
heute feſtſtellen wollte. Wenn Titulescu immer wiederhole, der
Rat ſei ſich ſelbſt untreu geworden, ſo müſſe man fragen: Wie
war die Lage im September? Es habe ſich damals darum
ge=
handelt, eine Baſis zu finden, auf der die beiden Parteien ſich
zuſammenfinden könnten. Der Beſchluß des Rates ſei damals
von ihm als eine Empfehlung, von dem holländiſchen
Delegier=
ten als eine Baſis zu Diskuſſionen, von anderer Seite als ein
Vorſchlag oder als eine Propoſition bezeichnet worden, die man
noch als durchaus modulationsfähig und veränderlich für die
direkten Verhandlungen der beiden Parteien bezeichnet habe. Es
habe nicht die Abſicht beſtanden, weder auf Rumänien, noch auf
Ungarn einen Zwang auszuüben. Auch heute habe ſich die
Si=
tuation nicht geändert. Es bleibe den beiden Parteien immer
noch jeder Entſchluß offen, und auch heute gebe der
Völ=
kerbundsrat, nichts anderes, als eine
Empfeh=
lung. Streſemann ſchloß ſich dem Vorſchlage
Chamberlains an, alle Dokumente über die
Verhandlungen dem Schiedsgericht zur
Infor=
mierung zu unterbreiten.
Titulescu bleibt allen Belehrungen und
Er=
mahnungen gegenüber unzugänglich.
Der Rat verſuchte dann noch weiter auf
Titulescu einzuwirken, um ihn zur Annahme
des Beſchluſſes zu bewegen. Titulescu jedoch
war nicht zugänglich und wollte die Anerkennung der
drei Prinzipien gewahrt wiſſen. Der Ratspräſident ſchlug
des=
halb vor, den beiden Negierungen den Beſchluß
des Völkerbundsrates mitzuteilen und ſie zur
Gegenäußerung aufzufordern im übrigen
jedoch die Frage auf die Juni=Tagung zu
ver=
tagen. Nun entwickelte ſich eine Auseinanderſetzung darüber,
ob der Beſchluß als eine Emdfehlung oder als eine Reſolution
des Rates an die Regierungen gehen ſollte. Graf Apponyi
machte geltend, daß bei einer Vertagung
Un=
garn ſich ſeinen Standpunkt für den Juni
vor=
behalten müſſe, während Chamberlain, diesmal franzöſiſch
ſprechend, Titulescu an ſeine perſönliche Freundſchaft erinnerte
und ihn bat, doch nicht ſo peſſimiſtiſch zu ſein. Es ſetzte dann
eine lebhafte Ausſprache am Ratstiſch ein; die Mitglieder
ver=
ließen ihre Plätze, fanden ſich in Gruppen zuſammen und
dis=
kutierten über die Faſſung des Beſchluſſes, wobei es zu
ſpitz=
findigen Auslegungen des zu redigierenden Textes kam.
Titu=
lescu und Streſemann ereiferten ſich beide in deutſcher Sprache
darüber, ob man „Empfehlung” ſagen oder ein anderes Wort
wählen ſolle. Schließlich hielt es der Ratspräſident doch für
angezeigt, die Sitzung in eine
vertrauliche Ausſprache der Ratsmitglieder
umzuwandeln. Man trat deshalb kurz nach 6 Uhr in eine
nicht=
öffentliche Sitzung ein. Die Geheimſitzung, die auf einige
Augen=
blicke berechnet war, dauerte 1½ Stunden und war um ½8 Uhr
noch nicht zu Ende. Währenddeſſen wurde in der Wandelhalle
lebhaft unter den ungefähr 150 Journaliſten die Bedeutung
des heutigen Tages diskutiert, der allgemein als
einer der wichtigſten in der Geſchichte des
Völ=
kerbundes angeſehen wird. Geſpannten Blickes
ver=
folgte man durch die großen Glasfenſter die Vorgänge in dem
hellerleuchteten Sitzungsſaal, wo ein eifriges Hin und Her unter
den Delegierten vor ſich ging. Man ſah, wie Briand zwanzig
Minuten lang ununterbrochen auf das eindringlichſte auf
Titu=
lescu einredete und wie ſchließlich die ungariſche Delegation mit
beſorgten Geſichtern zu einer kurzen Beſprechung zuſammentrat.
Nach mehr als einer Stunde eines allgemeinen
Meinungsaus=
tauſches nahmen die Ratsmitglieder wieder am Tiſche Platz und
traten in die nichtöffentliche Diskuſſion ein.
Das Ergebnis: Erweiterung des
Schieds=
gerichts durch zwei neutrale Richter. —
Ver=
tagung des Konflikts bis zum Juni.
Endlich, kurz vor 8 Uhr, war die Geheimſitzung zu Ende.
Wie verlautet, iſt der Beſchluß des Rates von
heute vormittag, nach dem Rumänfen ſeinen
zurückgezo=
genen Richter zu dem Gemiſchten ungariſch=rumäniſchen
Schieds=
gericht ernennt und außerdem zwei, neutralen Staaten
ange=
hörende ergänzende Richter ernannt werden, um die auf Grund
des § 250 des Vertrages von Trianon gegen die Agrarreform
in den früheren ungariſchen Gebieten Rumäniens erhobenen
Einwände zu regeln, einſtimmig angenommen
wor=
den, unter Hinzufügung einer Präambel, in
der geſagt wird, daß der Rat im Jahre 1927 als
beſtes Mittel für die friedliche Einigung beider
Parteien drei Rechtsprinzipien vorgeſchlagen
habe, deren Berückſichtigung bei der Regelung
des Konflikts als nützlich erachtet werde. Der
Rat bringt damit ſeinen im Jahre 1927 eingenommenen
Stand=
punkt mit ſeinem Entſchluß von heute vormittag in Einklang.
Es wird außerdem den Parteien nahegelegt, bis zum Juni ihre
Stellungnahme zu dieſer Entſcheidung mitzuteilen, und im
übri=
gen wird die Frage auf die Ratstagung im Juni verſchoben. —
Nächſte Sitzung morgen früh 10 Uhr 30.
Briands Schwierigkeiten.
Franzöſiſche Mißerfolge in Genf. — Die Kleine
Entente eine unangenehme Laſi.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. März.
Die Lage des franzöſiſchen Außenminiſters war in Genf von
dem erſten Augenblick an nicht beneidenswert. Seine früheren
Erfolge ſind zerfloſſen, und zu dieſen Enttäuſchungen hat ſich
eine zum mindeſten theoretiſche Niederlage geſellt. Seinerzeit
war der Völkerbund, und vor allem Briand, auf das
Vermitt=
lungswerk zwiſchen Polen und Litauen ſtolz. Heute hat es ſich
nicht nur herausgeſtellt, daß alles, was man zur
Ver=
ſöhnung Polens mit Litauen unternahm, falſch
war, ſondern auch, daß Litauen überhaupt ſehr wenig Reſpekt
gegenüber dem Völkerbunde bekundet. Die ablehnende Antwort
Woldemaras' auf die Einladung von Chamberlain und Belaerts
faßt man in Paris als eine Beleidigung für die Genfer
Staats=
männer auf, und die Art und Weiſe, wie Woldemaras ſein
Fernbleiben von Genf begründet hat, als eine doppelte
Beleidi=
gung für den Völkerbund. Es hat ſich herausgeſtellt, daß es
„rebelliſche Nationen” gibt, Nationen, die ſich vor der
Autorität=
des großen Rates nicht beugen. Eine davon iſt Litauen, das
ſeine Geſchäfte mit Polen in Königsberg erledigen will,
ſchein=
bar ohne Einmiſchung des Völkerbundes, und die andere iſt
Ungarn, ganz zu ſchweigen von Italien.
Die St. Gotthard=Affäre hat Briand eine Niederlage
ein=
gebracht. Während der ganzen Verhandlung ſtand Frankreich im
Grunde genommen iſoliert zwiſchen Italien, England und
Deutſchland. Briand hat ſich mit dem Vorgehen des
Ratspräſi=
denten Tſcheng=Lo identifiziert, und nun erweiſt ſich das
Vor=
gehen Tſcheng=Lo’s als zumindeſt ſehr anfechtbar. Der Vorſtoß
Briands in der St. Gotthard=Affäre iſt mißglückt, und darüber
gibt man ſich auch in Frankreich Rechnung. Am
unangenehm=
ſten empfindet man in der ganzen Sache, daß die St. Gotthard=
Affäre einen Augenblick lang das mit ſo viel Weh und Ach
her=
geſtellte gute Verhältnis mit Italien bedroht hat, womit ſie ja
an Bedeutung — wenigſtens für Frankreich — ſich gar nicht
meſſen kann. Die Folge iſt eine leiſe Verſtimmung gegen Briand
und eine ſtarke Verſtimmung gegen — die Kleine Entente. Man
fängt an, die Kleine Entente als eine unangenehme
Laſt zu empfinden, und wenn dies auch noch nicht ausgeſprochen
wurde, ſo wird Beneſch und Marinkowitſch doch ziemlich viel
Ungeſchicklichkeit und Taktloſigkeit vorgeworfen. Und, was
Un=
eingeweihte überraſchen könnte, ſogar die rechtsſtehende Pariſer
Preſſe: es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die franzöſiſche
Außen=
politik nach der jetzigen Tagung einſehen wird, daß ſie in Genf
nicht allein herrſchen kann. Dies muß nicht nur für den
Völker=
bund, ſondern auch für die franzöſiſchen Intereſſen ſchädlich ſein.
Stillſiand in den deutſch polniſchen
Handels=
vertragsverhandlungen.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Es ſind in letzter Zeit immer wieder Notizen durch die
Preſſe gegangen, wonach Mitte des Monats in Warſchau die
Beratungen fortgeſetzt würden. Das iſt nicht ganz richtig. Es iſt
lediglich vereinbart worden, die Verhandlungen dann wieder
aufzunehmen, wenn, die Unterſuchungen in
Deutſch=
land über die Auswirkungender polniſchen
Ver=
ordnung über die Zollvaloriſierung abgeſchloſſen
ſind und man ſich bei uns darüber ſchlüſſig geworden iſt, welche
deutſchen Zollforderungen nunmehr zu ſtellen ſind.
Erſt dann wird man daran denken können, die Verhandlungen
fortzuführen, wobei aber auch noch zu berückſichtigen iſt, daß
ſeinerzeit der polniſchen Regierung die Frage über die
endgül=
tige Geſtaltung des Niederlaſſungsrechts in den Grenzgebieten
geſtellt worden iſt. Ehe auch nicht eine uns zufriedenſtellende
Antwort eingelaufen iſt, werden die Verhandlungen nicht vom
Fleck kommen.
erheblich verbeſſern, ſofern es gelingt, die Patienten unter
dau=
ernder ärztlicher Kontrolle zu halten. Neben behördlichen
Ver=
ordnungen über Karawanenverkehr, Arbeiteranwerbung uſw. ſind
Frühdiagnoſe und Therapie unſere Waffen im Kampfe gegen die
Schlafkrankheit. Eine Beſeitigung ihres Ueberträgers, der
Tſetſe=
fliege, iſt leider nur in verhältnismäßig beſchränktem Umfang
durchführbar, nämlich nur an Orten, wo eine dichte
Eingeborenen=
bevölkerung vorhanden iſt.
4Uraufführungim Mainzer Stadttheater
„Der falſche Harlekin.”
Muſikkomödie in zwei Teilen von G. Francesco Malipiero.
Wert und Bedeutung von Uraufführungen werden vielfach
ganz erheblich überſchätzt. Es gehört zu den guten
Ueberliefe=
rungen des Mainzer Stadttheaters, die moderne Hetzjagd
ge=
wiſſer Großſtadtbühnen, möglichſt häufig Uraufführungen
heraus=
zubringen, nicht mitzumachen, die eine geſunde und ſolide
Ent=
wicklung nur erſchweren, wo nicht überhaupt unmöglich machen
muß. An Erſtaufführungen hat es in dieſer Saiſon nicht gefehlt,
und durchweg waren es gute Griffe, denen der erhoffte Erfolg
zumeiſt entſprach. Wie ſehr jede Neuigkeit hemmend auf den
Spielplan einwirken muß, haben ja die vergangenen Wochen
gezeigt, denen eine gewiſſe Sterilität in der Geſtaltung des
Spielplans nicht abgeſprochen werden kann. Es waren alle
Kräfte eingeſetzt für einen beſonderen Schlag, der am
Donners=
tag abend mit dem Herausbringen von vier Neuheiten, darunter
eine Uraufführung, erfolgte. Von ihnen ſind zwei: Hindemiths
„Hin und zurück” und Tochs „Prinzeſſin auf der
Erbſe”, in dieſer Saiſon am Heſſiſchen Landestheater
Darm=
ſtadt zur Aufführung gekommen und entſprechend gewürdigt.
Das Hauptintereſſe des Abends wandte ſich der Uraufführung
der Muſikkomödie „Der falſche Harlekin” (I1 fino
Arle=
chino) von G. F. Malipiero zu. Man mag bedauern, daß es
kein deutſcher Komponiſt war, der in Mainz erſtmalig
heraus=
kam. Aber ſolange es dem Mainzer Kunſtinſtitut aus Mangel
an geeigneten Kräften und den notwendigen und erforderlichen
Mitteln verſagt bleiben muß, die wertvollſte und größte
Opern=
ſchöpfung neuerer Zeit, Hindemiths „Cardillac”,
herauszu=
bringen, müſſen wir uns mit dem kleinen Werke des Italieners
zufrieden geben. Bis zu einem gewiſſen Grade iſt ja die Muſik
übervölkiſch. F. Malipiero iſt der Schlechteſte nicht. Zweifellos
eine ſcharf umriſſene Perſönlichkeit. Ein Revolutionär iſt er
aller=
dings nicht. Und zumal die in Mainz aufgeführte Kleinigkeit iſt
eine epochale Tat. E modern Malipiero ſich auch gebärdet, ſo
kann er doch den Italiener nicht verleugnen. Vor dem Abſacken
in unfruchtbare Atonalität bewahrt ihn die lange Tradition der
italieniſchen Nationalmuſik, und er geht darum den Melodien
und den Wohlklängen nicht aus dem Wege. Die melodiöſe
Zeich=
nung iſt ſehr klar. Die Inſtrumentierung dezent und
charakte=
riſtiſch. Von motiviſchem Aufbau macht er ausgiebig Gebrauch,
weniger im Wagnerſchen Sinne, als zur flächenhaften
Charakte=
riſierung der Situation.
Die Handlung iſt anſpruchslos: Eine ſchöngeiſtige Dame
ver=
anſtaltet ein Wettſingen um ihre Hand. Sieger wird ein
Jüng=
ling, der ſich als Harlekin verkleidet in das Haus eingeſchlichen
hat. Die Aufführung war richtig auf harmloſes Scherzo
einge=
ſtellt. Generalmuſikdirektor Paul Breiſachs muſikaliſche
Lei=
tung brachte alle Feinheiten der unkomplizierten Partitur
präch=
tig heraus und legte lebhafte Farben auf. Von den zahlreichen
Mitwirkenden, die nicht alle genannt werden können, traten
Donna Laura (Margarete Jenſen) und der falſche Harlekin
(Hans Hoefflin) mehr in den Vordergrund. Auch alle
an=
deren Mitwirkenden wurden der mehr oder weniger ſcharf
kon=
turierten Eigenart ihrer Rollen durchaus gerecht. Einen
hervor=
ragenden Anteil an dem Erfolg hatte Oberſpielleiter Paul
Weißleders geiſtvolle, lebendige Regie. Als Bühnenbildner
gaſtierte auf Anſiellung Ludwig Goerz vom Stadttheater
Dort=
mund. Seine Leiſtung zeigte ſo feines Verſtändnis für den Stil
des Werkes, daß ſeine Anſtellung durchaus in Frage kommen
dürfte.
Das zahlreich erſchienene Premieren=Publikum nahm die
Neuheit freundlich auf.
*Sprachmethode Meriner.
Es iſt kein Zweifel, daß die Methode des guten und verdienten
Dr. Plötz, nach der wir einſt die mühſamen Regeln ſamt Ausnahmen
und Ausnahmen von Ausnahmen der franzöſiſchen Grammatik gelernt
haben, nicht das glücklichſte Syſtem zur Sprachaneignung war; den
Grund hierfür und zugleich die Begründung ſeiner eigenen Methode
gibt Mertner mit dem Ausgangspunkt, daß die Sprache kein
Wiſſens=
gebiet, ſondern ein pſychiſcher Organismus iſt. Das Kind lernt
des=
halb ſeine Mutterſprache, oder in mehrſprachigen Gebieten auch me9 ſo relativ mühelos, weil es die Sprache als lebendigen Orgaul=”
mus erlebt, und die gleichen hier wirkſamen pſychologiſchen Geſetze de=
Aneignung benutzt die Reformmethode Mertners, wenn ſie auf IbBe.
mechaniſch=ſuggeſtivem Wege und unter weitgehender Vermeidung
ab=
ratter grammatiſcher Regeln die Fremdſprachen dem Lernenden
bei=
bringt. Dabei wäre über die techniſchen Einzelheiten noch mancherlei
zu ſagen; über das Schlüſſelhitem, das das mühſame Nachſchlagen in
Wörterbuch überflüſſig macht, über die ſehr geſchickte Umſchreibung der
Ausſprache, die von vornherein auch das lautliche Erfaſſen möglich
macht, und über die Berückſichtigung des Häufigkeitswertes der
ein=
zelnen Worte.
Was die uns vorliegende Ausgabe Engliſch für Deutſchſprechende
im Umfang von 480 Seiten anbelangt, ſei noch auf die Stoffauswahl
hingewieſen, denn dadurch, daß die erſte Serie aus aktuellen
Zeitungs=
ausſchnitten beſteht (ſpäter folgen Novellen und Bühnenſtücke), wird
der Lernende gleich in die lebendige realiſtiſche Umgangsſprache
ein=
geführt. Ein Vorteil, bei dem man ſich beſonders ſchmerzlich der
papiernen und geſchraubten Dialoge eigener Schulzeit erinnert. Dr. N.
Agues von Zahn=Harnack: Die Frauenbewegung. Geſchichte
— Prooleme — Ziele. Deutſche Buchgemeinſchaft, Berlin SW 68,
Alte Jakobſtraße 156.
Es iſt außerordentlich ſchwer, ſich über die moder e Frauenbeivegung
ein Urteil zu verſchaffen. Die ganze Literatur über dieſen Gegenſtand
iſt verſtreut und verzettelt. Das vorliegende Werk hilft dieſem Mangel
ab. Es will dem Leſer, und zwar auch dem, der ſämtlichen
Frauen=
problemen bisher ferngeſtanden hat, einen Einblick eröffnen in den
ge=
ſchichtlichen Gang der Entwicklung, es will die Probleme zeigen, um die
die Frauen zur Zeit ringen, und die Ziele aufweiſen, nach denen die
Bewegung als Ganzes ſtrebt. Es wird gezeigt, wie die Frauenbewegung
ſich der drei Lebenskreiſe bemächtigt hat, in denen jeder einzelne Menſch
ſteht. Zunächſt werden ihre Beziehungen zur Familie, zur Ehe und zur
Mutterſchaft dargelegt; hierbei kommt die Stellung der Frau im
Güter=
recht und im Eherecht, ihre berufliche und menſchliche Stellung in der
Ehe ſowie die wichtige Frage der Volksvermehrung zur Abhandlung;
anſchließend daran wird der Kampf der Frau um die Hebung der
Volks=
ſittlichkeit geſchildert. Der zweite große Lebenskreis, den die
Frauen=
bewegung ergriffen hat, iſt Bildung und Beruf. Die ſchweren Kämpfe,
die die Frauen um eine den Männern gleichwertige Bildung
ausge=
fochten haben, werden dargeſtellt — ſie liegen kaum zwei Jahrzehnte
hinter uns und ſcheinen doch einer anderen Welt angehörig! Dabei wird
nicht außer acht gelaſſen, daß noch ferne Ziele vor uns liegen, vor allem
in der Geſtaltung des Verufsſchulweſens. Der dritte große Lebenskreis
umichließt das öffentliche Leben. Der Kampf um das politiſche
Stimm=
recht, um das kommunale Stimmrecht und endlich um die
Gleichberech=
tigung der Frau in der evangeliſchen Kirche iſt hier das Thema. Auch
hier läßt ſich zeigen, daß bei allen äußeren Erfolgen innerlich uoch ſehr
tiel für die Frauen zu tun bleibt, ja, daß wir nicht am Ende, ſondern
ganz am Anfang einer großen Menſchheitsumwandlung ſtehen
Eine Fülle von lebensvollen Perſönlichkeiten tritt uns entgegen.
he Situationen wechſeln mit ſolchen, über die wir heute lächeln
ieftra
önnen, wenn ſie auch den Teilnehmern ſeinerzeit nichts weniger als
lächerlich vorgekommen ſein mögen. Nicht immer erſcheinen der Staat
chthaber in günſtigem Lichte, und auch hier läßt ſich häufig
der Humor nicht ganz unterdrücken. Aber am meiſten wird der Leſer
den, daß alle die behandelten Probleme heute im wahrſten Sinne
des Wortes Gegenwartsfragen ſind, an denen niemand
vorüber=
gehen kann, der ſeine eigene Zeit verſtehen will.
Seite 4
Samstag, den 10 März 1928
Nummer 20
Preußens Eigenbrötelei.
Geſpannte Beziehungen zwiſchen dem Reich
und Preußen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Preußenkoalition, die ſich im Gefühl ihrer Mehrheit von
kaum einer Stimme etwas unſicher fühlt, hat das Beſtreben,
zum Schluß der Seſſion ihre Nützlichkeit zu erweiſen. Sie hat
des=
halb die Abſicht, zum erſten Male ſeit der Nevolution das zu
tun, was man im Reichstag ſchen längſt eingeführt hat, daß ſie
nämlich den Etat rechtzeitig zum 1. April fertigſtellt. Ganz leicht
iſt das bei dem Redebedürfnis nicht. Aber wir haben doch ſchon
wieder von einem neuen Erſolg gehört: Es wird der Weimarer
Koalition als beſonderes Verdienſt angerechnet, daß es ihr
ge=
lungen ſei, den preußiſchen Etat ins Gleichgewicht zu bringen.
Dazu wäre zu ſagen, daß dieſes Verdienſt auch den
Oppoſitions=
parteien zugute kommt, da ſie im gleichen Sinne mitgearbeitet
haben; daß aber der Ausgleich des Etats nur möglich wurde,
weil aus früheren Jahren noch Ueberſchüſſe
vor=
handen ſind, die ſeit drei Jahren langſam
auf=
gezehrt werden, und von denen jetzt der letzte
Reſtin den Etat hineingepulvert worden iſt. Ein
beſonderer Beweis politiſcher Tüchtigkeit iſt alſo der Ausgleich
des Etats ganz gewiß nicht. Es iſt aber unvermeidlich, daß die
Kriſe, die im Reich ausgebrochen iſt, ihre Schatten nach Preußen
hinüberwirft und daß dadurch die Temperatur im Landtag in
den letzten Wochen erheblich geſtiegen iſt. Die Deutſchnationalen
haben wohl nicht ganz mit Unrecht den Eindruck, daß von
Preu=
ßen aus alles geſchehen iſt, um der Reichsregierung
Schwierig=
keiten über Schwierigkeiten zu machen. Dieſe Auffaſſung kam
auch am Freitag im Landtag zum Ausdruck, als der Etat des
Miniſterpräſidenten zur Debatte ſtand. Die Deutſchnationalen
benutzten den Anlaß, um Herrn Braun einen Spiegel aller ſeiner
Sünden vorzuhalten. Kerr Braun iſt nicht ungeſchickt,
wort=
gewandt und ſchlagfertig und ſuchte den Spieß umzukehren. Er
wies es mit Entrüſtung von ſich, daß Preußen jemals daran
gedacht habe, aus Rechthaberei oder Bockigkeit ſich mit dem Reich
anzubinden, es ſeien im Gegenteil immer ſachliche Geſichtspunkte
geweſen, wie ſie zu allen Zeiten vorkämen. Auch den Vorwurf,
daß Preußen gegen den Panzerkreuzer im Reichsrat geweſen
ſei, will er nichtigelten laſſen, er beruft ſich vielmehr auf die
wviderſtreitenden Anſichten der Sachverſtändigen. Aber ſein
gan=
zer Wortreichtum hilft doch nicht darüber hinweg, daß trotz aller
Rechtfertigungsverſuche ein Reſt zu tragen peinlich für ihn übrig
bleibt. Gewiß hat Preußen in manchen ſeiner Beſchwerden gegen
das Reich das Recht ſormal auf ſeiner Seite. Die Art aber, wie
Preußen und namentlich Herr Braun die Anſprüche verfochten,
machten aus dem formalen Recht ein moraliſches Unrecht und
mußten außerhalb der engeren Weimarer Koalition den Eindruck
erwecken, daß nicht ſachliche, ſondern politiſche Gründe für das
Vorgehen Preußens maßgebend waren. Das iſt auch in der
Ausſprache von volksparteilicher Seite unterſtrichen worden.
Wenn die Beziehungen zwiſchen Preußen und Reich kaum mehr
normal ſind, ſo liegt die Schuld dafür auf preußiſcher Seite,
weil die Sozialdemokraten glaubten, hier den Hebel anſetzen zu
können, um die Deutſchnationalen im Reich aus der Regierung
zu drängen.
Die neue Eiſenbahnverkehrsordnung. —
Zu=
ſammengehen mit Oeſierreich.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Am Freitag iſt in Berlin der Ständige Ausſchuß des
Reichs=
eiſenbahnrates zuſammengetreten, um den ihm vorliegenden
Ent=
wurf einer neuen Eiſenbahnverkehrsordnung zu beraten. Die
neue Verkehrsordnung, ein umſangreiches Werk von faſt hundert
Paragraphen, iſt notwendig geworden, weil die letzte
Verkehrs=
ordnung aus dem Jahre 1908 ſtammt und inzwiſchen die
Bedeu=
tung der Eiſenbahn für das Wirtſchaftsleben ganz anders
ge=
worden iſt. Sie iſt aber auch notwendig, weil im vergangenen
Jahr ein internationales Uebereinkommen über den
Eiſenbahn=
güterverkehr, ſowie über den Perſonen= und Gepäckverkehr
ratifi=
ziert wurde, das am 1. Oktober in Kraft tritt. Die Eiſenbahn
hat den Wunſch, gleichzeitig auch die neue
Verſicherungs=
ordnung durchzuführen. Der Ständige Ausſchuß wird
ber=
mutlich manche Aenderungen vorſchlagen. Wenn auch im
ein=
zelnen weſentliche Verbeſſerungen im Enwurf enthalten ſind,
ſo ſcheit es doch, als ob die Eiſenbahn den Verſuch
machen, will, bei dieſer Gelegenheit das Maß
ihrer Haftpflicht zu verringern, wobei ſie auf
ſtar=
ken Widerſpruch ſtoßen dürfte. Auch in dieſem Fall iſt, ebenſo wie
beim Strafgeſetzbuch, beabſichtigt, mit Oeſterreich
zu=
ſammenzugehen. Der Entwurf iſt vom
Reichsver=
kehrsminiſterium mit der öſterreichiſchen Verwaltung
beſprochen und in allen Hauptfragen auf die
öſterreichiſchen Beſtimmungen abgeſtellt, ſo daß
nur kleine Unterſchiede bleiben, die ſich aus der beſonderen
inner=
ſtaatlichen Geſetzgebung heraus notwendig machen.
Aman Ullah beſucht erneut Berlin.
Der König von Afghaniſtan, der urſprünglich die Abſicht
hatte, über Paris und London direkt nach dem Oſten zu fahren,
kehrt Mitte April noch einmal zu einem zehntägigen Aufenthalt
nach Berlin zurück. Der Beſuch ſoll dazu benutzt werden, um
die mit deutſchen induſtriellen Unternehmungen eingeleiteten
Verhandlungen fortzuſetzen und abzuſchließen.
Der Berliner Metallarbeiterkonflikt.
Schwierige Verhandlungen. — Noch
keineEnt=
ſcheidung. — Ausdehnung des Streifs.
Die Verhandlungen vor dem Schlichter, Reichsminiſter a. 9.
Dr. Wiſſel, wurden am Freitag gegen abend abgebrochen, da es
nicht gelang, die Parteien auf eine Kompromißformel zu
vereinigen. Der Schlichter wird alſo von ſich aus eine
Entſchei=
dung fällen, die den beiden Parteien am Samstag zugeſtellt
wer=
den wird. Auf welcher Grundlage die Entſcheidung aufgebaut
wird, läßt ſich bei der äußerſt ſchwierigen Situation kaum
vor=
ausſehen. Die Verhandlungen am Freitag hatten ſich ſo
außerordentlich ſchwierig geſtaltet, daß der Verſuch
des Schlichters, eine Einigungsbaſis zu finden, mehrmals zum
Scheitern verurteilt war. Im Laufe der Verhandlungen machte
er den Vorſchlag, feſte Mindeſtlöhne für die
Verkzeugmacher einzuführen und auch die
Ai=
kordberechnung in einem gewiſſen Sinne feſtzulegen.
Während die Arbeitgebervertneter trotz ſchwerwiegender Bedenken
gegen eine derartige Regelung ſich zu gewiſſen Zugeſtändniſſen
bereit erklärten, lehnten die Vertreter des Deutſchen
Metallarbei=
terverbandes den Vorſchlag ab mit der Begründung, daß die
feſtgeſetzten Mindeſtlöhne nach ihrer Anſicht zu niedrig wären.
Nachdem dieſer letzte Verſuch erfolglos geblieben war, ſchloß
Dr. Wiſſel die Sitzung. Er will nun ſeine bindende
Entſchet=
dung ohne Mitwirkung der Parteien treffen. Die
Werkzeug=
macher haben daraufhin die Ausdehnung des Streikes
beſchloſſen.
Von den Deutſchnationalen zu den Altſozialiſien
Die bevorſtehende Auflöſung des Reichstages und des
Preu=
ßiſchen Landtages hat in dieſen beiden Parlamenten zu
zahl=
reichen intereſſanten Verſchiebungen geführt, zu der jetzt eine
neue beachtenswerte hinzukommt: In Preußen hat der
Land=
tagsabgeordnete Kaſer der deutſchnationalen Fraktion den
Rücken gekehrt und ſich der Altſozialiſtiſchen Partei angeſchloſſen.
Herr Kaiſer iſt auf der völkiſchen Liſte in den Landtag
hinein=
gewählt worden, hat aber ſehr bald erkannt, daß er angeſichts
der unfruchtbaren Oppoſition der Rechtsradikalen ſeiner
Wähler=
ſchaft keinen Dienſt erweiſen könne. Er iſt zu den Deutſchnato
nalen hinübergewechſelt, hat es aber auch hier nicht lange
aus=
gehalten. Für die Altſozialiſten iſt die Aufnahme Kaiſers
zu=
nächſt ein Gewinn. Sie können zum erſten Male eine
Vertre=
tung im Preußenparlament verzeichnen. Da ſie die Abſicht haben,
ſich außerhalb Sachſens in ſtärkerem Maße feſtzuſetzen, werd.
ſie auch bei den künftigen Wahlen aufmarſchieren.
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Familiennachrichten
Auguſie Schmitt
Geog Rick
Verlobte
Tagerhausſtr. 4
Hermannſtr. 35
10. März 1928. (*6770
Allen denen, die uns anläßlich
unſe=
rer Silbernen Hochzeit mit Geſchenken
und Gratulationen beehrten, ſei auf
dieſem Wege herzlichſt gedankt.
Johannes Feldmann u. Fran
Margarete, geb. Noß.
Griesheim, den 9. März 1928 (6654
Am 22. Februar 1928
ver=
ſchied zu Göppingen (
Würt=
temberg) mein lieber Bruder
Apotheker
Carl Joſt.
Luiſe Joſi.
Darmſtadt, den 9. März1928
Kiesſiraße 111.
cersg
U
Parkettböden und reinigt.
Gebrilder Lang
Mühlſtraße 26 3468a) Telephon 1433 /
Heute, den 7. März, vormittags um 9.15 Uhr, entſchlief in
Frieden im Krankenhaus zu Laubach meine liebe Frau, unſere
teure Mutter und Großmutter
Magdalena Nebei
im 65. Lebensjahre.
geb. Moſer
Lanbach, den 7. März 1928.
Theodor Nebel, Pfarrer i. R.
Wilhelm Nebel, Forſtmeiſter zu Alzey
Johs. Nebel, Geflügelfarm zu Ortenberg
Anna Nebel
Sophie Nebel
Antonie Nebel, geb. Hahn
Elſe Nebel, geb. Hahn
und drei Enkel.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
An=
teilnahme beim Heimgang unſererlieben
Mutter
Frau Kath. Pabſt Wwe.
geb. Meyer
ſowie für bie troſtreichen Worie des
Hermn pfarrer Tautenſchläger und für
die Blumen und Kranzſpenden ſagen
wir Allen unſeren aufrichtigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt den 10. März 1928.
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fc
Nummer 70
Samstag, den 10 März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. März.
— Ernannt wurden am 7. März die Kanzleigehilfin Johanna
Ilefontaine in Darmſtadt zur Kanzliſtin bei dem Miniſterium
Innern, mit Wirkung vom 12. März 1928; am 14 Februar der
er-meſſungsanwärter Auguſt Otterbein zum Kanzleiaſſiſtenten bei
ein Kreisamt Offenbach a. M., mit Wirkung vom 1. März 1928.
— Aus dem Staatsdienſt entlaffen wurde am 2. März der
Kriminal=
maptwachtmeiſter Wilhelm Bechtold zu Darmſtadt auf ſein
Nach=
nachen mit Wirkung vom 15. September 1927.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für eine evangeliſche Lehrerin
der Volksſchule in Arheilgen (Kreis Darmſtadt).
— Im Schloßmuſeum finden Führungen täglich nur
vormit=
s 11 und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen Sonntag findet im Kleinen
ſunts die Erſtaufführung von Natanſons Komödie „Coeur=Bube‟
att. Es wirken mit die Damen Aunelieſe Born und Elſa Knott und
Herzen Ulrich Folkmar, Hugo Keßler, Rudolf Klix, Karl Paryla,
ſzenierung: Robert Klupp, Bühnenbild: Lothar Schenck von
app. Die Vorſtellung beginnt um 19,30 Uhr. Vorher wird, wie
uckh heute Samstag, um 16 Uhr der Lubitſch=Film „So iſt Paris”
derholt. (Preiſe: 0,70 bis 1,50 Mark).
Die Neuinſzenierung von Goethes „Egmont”, die noch in dieſem
Nnonat im Großen Haus herauskommt, beſorgt Generalintendant Carl
Gert.
Der Vortrag, den Wilhelm Michel am Montag, den 12. März,
wi Foher des Großen Hauſes hält, beginnt um 20 Uhr. (Siehe
beſon=
ſare Anzeige.)
Das zweite Volkskonzert, das Mittwoch, den 14. März,
totttfindet, bringt folgendes Programm: Händel: Concerto groſſo C=Dur,
iwei Arien aus dem Oratorium „Der Meſſias” (geſungen von Thco
Heerrmann), Mozart: Serenade Nr. 6 für zwei kleine Streichorcheſter
m.d Pauken, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A=Dur.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Göſta Andreaſſon,
Mit=
red des Buſch=Quartetts und Lehrer der Violinmeiſterklaſſen der
Sstädtiſhen Akademie für Tonkunſt, trat Ende Februar mit Profeſſor
Aoolf Buſch im Auguſteum in Rom auf. Ueber das erfolgreiche
Kon=
zdat berichtet „Populo di Roma‟: . . . Das Konzert für 2 Violinen von
Mich wurde von den beiden Geigenkünſtlern Bufch—Andreaſſon auf das
guEinzendſte wiedergegeben. Göſta Andrcaſſon hat hierauf eine noch
iuverzeugendere Probe ſeines Wertes gegeben, indem er mit Buſch
zu=
ſmmmen eine Serenata von Viotti erklingen ließ. Wir müſſen ſagen,
1.6 die beiden Künſtler ſich zu einer Gleichheit, einer rhythmiſchen
I0bereinſtimmung, einer Verſchmelzung der Geiſter und der Stimmen
reinigten, die wahrhaft wunderbar iſt. Man kann ohne Scheu vor
Ux bertreibung verſichern, daß die Ausführung dieſer Serenata etwas
Sel=
tmes, Köſtliches und Unnachahmliches geweſen iſt. — Die „Tribuna”
ſxeibt: . . . Buſch vereinigte ſich dann mit ſeinem tüchtigen Kollegen
uuid Quartettgenoſſen Göſta Andreaſſon zu dem Bach=Konzert D=Moll
mrr 2 Geigen. Das Publikum wurde zu höchſtem Entzücken getrieden
und Buſih mußte ſich mit ſeinem ausgezeichmeten Partner zu der
Zu=
gabe der anmutigen Serenate von Viotti entſchließen. Die zwei
Viobi=
iinſten haben ſich in gleichem Maße die ſtürmiſchen Ovationen verdienr.
— Die Bücherſtube Bobenheimer teilt auf verſchiebene Anfragen hin
msit, daß die Ausſtellung der graphiſchen Arbeiten von Elſe
ſeeiß=Darmſtadt an den Sonntagen nicht geöffnet iſt, jedoch an den
Asserktagen zu den Geſchäftszeiten bis 7 Uhr abends. Es ſind inzwiſchen
mrnige Neuarbeiten noch hinzu gekommen, welche einen nochmaligen
BBeſuch lohnen dürften. Die Ausſtellung iſt frei.
— Bühnenvolksbund. Frau Marie Maſer=Schilling ſingt am
Mon=
tag, den 12. März, abends 8 Uhr, im Logenſaal, Steinſtraße, Lieder von
ASchubert, Schumann, Brahms und Hugo Wolf. Der Künſtlerin geht der
MTuf einer ausgezeichneten Sängerin voraus. Wir empfehlen deshal6
mnſeren Mitgliedern den Beſuch des Konzertes. Gegen Vorzeigen der
Mitgliedskarten gewährt die Konzertagentur Heß, Eliſabethenſtraße,
Er=
nnäßigung.
— Darmſtädter Spielſchar. Wie bereits mitgeteilt, finden am
Mitt=
wwoch und Donnerstag, den 14. und 15. März, in der Aula der
Landes=
wauſchule (Neckarſtraße 3), abends 8 Uhr, unſere beiden
Schwank=
ſ*bende ſtatt: „Das böſe Weib” (Wieſebach), „Der Fremde” (
Lien=
ward), „Die Kreatur” (Moliére) ſind drei Spiele von köſtlicher Komik,
eſſen friſch bewegte Handlung fröhlichſtes Lachen zaubert und dabei
viefe Lebenswahrheiten enthüllt. Möchten viele Beſucher ſich einfinden!
Marten ſind bei Muſik=Arnold (am Weißen Turm) zu 80 Pfg. zu haben.
— Volkshochſchule. Auf wiederholte Anfrage teilen wir mit, daß
heer Kurſus für Aktzeichnen für Intereſſenten aller Berufe auch
wwährend der Ferien fortgeſetzt wird. Anmeldungen können jederzeit
er=
olgen in den Uebungsabenden, Montags von 7—9 Uhr, in der Höheren
Wandesbauſchule, Neckayſtraße 3, Erdgeſchoß.
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche. Am nächſten
Sonntag, den 11. März, abends 8 Uhr, findet in der Stadt=
Eirche wieder eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier ſtatt. Es wirken dabei
mnit: Fräulein Hedwig Kaufmann (Alt), Adolf Frey (
Vio=
line) und Herr Stadtorganiſt W. Borngäſſer (Orgel), Der
Ein=
tritt iſtfrei. Zettel können beim Eingang in Empfang genommen
ſaverden.
— Bezirksverband Darmſtadt für Handwverk und Gewerbe. Der
ezirksverband Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe veranſtaltet am
kommenden Sonntag 11. März, unter Leitung des Vorſitzenden
Herrn J. Nohl nachmittags 3 Uhr in Eberſtadt im „Darmſtädter
Hof” (bei Laun ſeine diesjährhige Mitgliederverſammlung.
— A.=H.=Vereinigung ehemaliger Schüler der Maſchinenbauſchule
Darmſtadt. Nähſte Zuſammenkunft heute Samstag, den 10. März 1928,
8 Uhr, im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße.
— Großes Saalfportfeſt in der Turnhalle. Die Preiſe zu dieſem
Feſte ſind ab heute in dem Juweliergeſchäft der Firma Borne, Ernſt=
Ludwigſtraße, ausgeſtellt.
— Der Verband der Zimmervermieter ſchreibt uns: In den Reihen
der Vermieter möblierter Zimmer wird, jetzt zu Beginn der Ferien
„wieder einmal die Frage lebhaft erörtert, in welcher Höhe die Miete für
möblierte Zimmer während der Ferien weiter zu zahlen iſt, wenn der
Mieter für dieſe Zeit in die Heimat reiſt. Früher beſtand im vielen
Hochſchulſtädten die Gepflogenheit, möblierte Zümer je für ein Semeſter
zu vermieten und die Miete ſemeſterweiſe zu berechnen. Zwei Semeſter
koſteten ſo viel als das Zimmer für das ganze Jahr aufbringen mußte.
Reiſte der Mieter in den Ferien nicht nach Hauſe, ſo war die
Mietever=
gütung durch den Semeſterſatz ſchon gedeckt und es war im allgemeinen
nur noh eine Vergütung für Bedienung und beſondere Leiſtungen zu
bezahlen. Im Gegenſatz zu jenem älteren Syſtem gilt jetzt für die
möblierten Zimmer allgemein das Monatsſyſtem. Die für Monatsmiete
angemeſſenen Preiſe werden nun aber ſo berechnet, als ob es ſich um
Dauermieten handelte, d. h. es iſt keinerlei Ausfall einkalkuliert. So
ſind auch die von uns ab 1. Oktober v. J. für ein einfach möbliertes
Durchſchnittszimmer empfohlenen 32 Mk. monatlich genau auf ein
Zwölf=
tel einer Jahresmiete berechnet. Faſt zwei Drittel der Miete für em
möbliertes Zimmer entfällt auf die darin enthaltene Vergütung für den
leren Raum, die der Zimmervermieter in ſeiner Wohnungsmiete dem
Hauseigentümer unter allen Umſtänden bezahlen muß. Zu einem
Nach=
laß gegenüber dem Untermieter liegt kein Grund vor. Aehnliches gilt
für die in der Miete möblierter Zimmer enthaltene Möbelvergütuny.
Nur für den in der möbl. Miete enthaltenen Bedienungsſatz iſt, wie wir
ſchon oft ausgeführt haben, ein Nachlaß für die Ferienzeit gerehtfertigt.
Da der Bebienungsfatz bei 32 Mk. Monatsmiete nach unſerer Berechnun.
7.50 Mk. beträgt, ſo kommt man zu einemr Nachlaß von rund einem
Viertel der Miete für Ferienzeiten. Herabſetzung auf die Hälfte, wie
vielfach verlangt wird, ſtimmt mit der ganzen Art der Mietverrechnung
nicht überein. Sollte dies aber allgemeiner Gebrauch werden, ſo müßte
eine Erhöhung der Monatsmieten eintreten, damit das Jahresergebnis
wieder dem früheren entſpricht. Daß die Nebeuvergütungen für
Bett=
wäſhe, Feueranzünden, Licht, Frühſrück und ſonſtige Verpflegung uſ.v.
in den Ferien ganz wegfallen, iſt ſelbſtverſtändlich.
— Preisausſchreiben. Das Württemb. Landesgewerbemuſeum
ver=
anſtaltet auf Wunſch der Württemberg. Gardinenweberei L. Joſeph u.
Co., A.G., in Stuttgart, ein Preisausſchreiben zur Erlangung von
Entwürfen für engliſche Tüllgewebe. Zur Beteiligung
ſind die Künſtler des ganzen Deutſchen Sprachgebietes eingeladen. Die
Bedingungen des Ausſchreibens können in dem Leſeſaal des
Gewerbe=
muſeums eingeſehen werden.
*p. Bezirksſchöffengericht. Betrug, Urkundenfälſchung und
Dieb=
ſtahl werden in vier Fallen einem jungen Mann zur Laſt gelegt. In
einem Orte des Odenwaldes entnahm er nach der Anklage Warei auf
Kredit unter falſchem Namen und verſchwand aus demſelben, ohne ſeine
Verpflichtungen zu erfüllen. Er iſt weiter beſchuldigt, einem
Studen=
ten ein Damenfahrrad entwendet zu haben; zwei weitere Punkte der
Anklage betreffen wieder Betrug und Urkundenfälſchung. Der ärztliche
Sachverſtändige ſtellt bei dem Angeklagten eine Erkrankung des
Vor=
ſtellungslebens feſt und bezeichnet als Pſychopathen mit hyſteriſchem
Einſchlag. Das Urteil erkennt auf 1 Monat Gefängnis, welcher
durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Im übrigen wird der Ange=
Uagte freigeſprochen.
Um die Gruppenmeiſterſchaft
im Hanooan.
Morgen Sonntag, den 11. März, nachm. 3 Uhr, im Stadion.
Darmſtadt iſt an den kommenden drei Sonntagen der
Schau=
platz der größten denkbaren Handballſpiele, wenn man von dem
Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft abſieht, das unter
Um=
ſtänden aber auch noch in dieſem Jahre hier ausgetragen
wer=
den kann.
Am 11. März, alſo morgen nachmittag, um 3 Uhr, geht es
um die Meiſterſchaft der Weſtgruppe. Sportverein 98 Darmſtadt
und V. f. R. Kaiſerslautern, die punktgleich ſtehen, treffen hier
zuſammen. Im Vorſpiel in Kaiſerslautern konnten die
Kaiſers=
lautener den Darmſtädtern ein Unentſchieden abtrotzen. Der
Sieger des morgigen Spieles — nach unſerer Meinung der
Sport=
verein 98 Darmſtadt — kämpft dann am 18. März mit dem
Meiſter der Oſtgruppe — Fürth oder München — um die
ſüd=
deutſche Meiſterſchaft.
Auf Sonntag, den 25. März, iſt dann das Endſpiel um den
deutſchen Handballpokal, zu dem ſich Süddeutſchland und
Bran=
denburg qualifiziert haben, nachmittags 4 Uhr in Darmſtadt
(Platz des Sportvereins 98) angeſetzt. Damit erhält Darmſtadt
zum erſten Male ein Endſpiel und ſomit ein Spiel ganz
über=
ragender Bedeutung.
Hess. Landestheater / Grosses Haus
Im Roten Foyer
Montag, den 12. März 1928, 20 Uhr
Vortrag
Wilhelm Michel
wwoarschernecter Prodtene der aegenkart
Karten zu 1, 2, 3 Mark an der Tageskasse (4514
— Beethoven=Klavier=Abend Guſtav Beck. Für jeden muſikliebenden
Darmſtädter dürfte es von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß der viel
gefeierte Darmſtädter Piawiſt in ſeiner Vaterſtadt am 19. März, abends
8 Uhr, im Saale der Loge, Sandſtraße 10, einen Beethoven=Abend
ver=
anſtaltet. Der Künſtler durfte bei ſeinen letzten Konzerten überall große
Erfolge buchen und iſt deshalb dieſes Konzert ſehr zu empfehlen.
Kar=
ten im Vorverkauf bei Muſikalienhandlung Chriſtian Arnold am Weißen
Turm. (Siehe Anzeige.)
— Prominenten=Gaſtſpiel — Rudolph Nelſon. Rudolph Nelſon
der mit ſeiner entzückenben Revue „Madame Revue” gegenvärüg mit
großem Erfolg zum zweiten Male i Schauſpielhaus Frankfurt a. M.
gaſtiert, kommt ab Donnerstag, 16. März, für einige Tage nach
Darm=
ſtadt. Rudolph Nelſon, deſſen Name weit über Deutſchlands Grenzen
durch ſeine Schlager=Kompoſitionen bekannt iſt, iſt auch in Darmſtadt
kein Unbekannter. Weitere Mitreilungen folgen.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Nächſter Vereinsabend Donnerstag abend 8 Uhr im Eintrachtſaal,
Eli=
ſabethenſtraße 12. Vortrag von Herrn Oberſchulrat Rikſert über das
Thema: „Aus dem Blumengärtlein unſerer deurſchen Sprache‟. Nur
Mitglieder und Angehörige. Gäſte ſind vorzuſtellen.
Nur heute noch diese
unglaublichen Sinheitspreise
Darum schnell zu
Otegmäller
Hinterm oſchloß 451.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am Freitag ſprach
Herr Stud. phil. nat. Wandel, von zahlreichen Lichtbildern
unter=
ſtützt, in dankenswerter Weiſe über ſeine Fahrt auf der neuen „Emden”
Dieſe erſte Weltreiſe des Kreuzers „Emden” ging über La Coruna, die
Kanariſchen Inſeln, St. Helena, Kapſtadt, Sanſibar, Mombaſſa,
Su=
matra, Kokosinſeln, Java, Bali, Celebes nach Japan und über Amerika
zurück nach Deutſchland. Die Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule war
faſt überfüllt. Die Beſucher bewieſen durch ihr Erſcheinen, daß die
Heldentaten der alten „Emden” nicht vergeſſen ſind. Am 9. November
1914 war die erſte „Emden” bei den Kokosinſeln nach dreimonatiger
ritterlicher Kriegsführung von der Uebermacht des Feindes beſiegt und
vernichtet worden. An derfelben Stelle hielt die neue „Emden” einen
Gedächtnisgottesdienſt ab, um hierdurch die Taten der alten zu ehren.
Dies Ereignis wurde ebenfalls in zwei guten Lichtbildern gezeigt.
Nach dem Vortrag vereinigte ein Werbeabend unſere Gäſte und
Mitglie=
der im „Frankfurter Hof”, deſſen fröhlicher Verlauf die Teilnehmer recht
lange zuſammenhielt und uns neue Mitglieder erwarb.
Gdolf Geiger
gegr. 1885
Putz= und Modewaren
Budwigsplatz 10
Vekannt gute Qualitäten
Wenckstraße 22
Wittmannstraße
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Aochstaetter
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 11. März, 17½ Uhr, Ende 22 Uhr. H 9 (
Bühnen=
volksbund), Zuklus, keine Wahlvorſtellung. Gaſtſpiel
Kammerſänger Otto Wolf, München. „Der Ring des
Nibelungen” Zweiter Tag: „Siegfried” von
Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 M.
Montag, den 12. März, 20 Uhr: Im Roten Foyer des
Landes=
theaters Vortrag von Wilhelm Michel: „Deutſche
Theaterprobleme der Gegenwart”. Preiſe:
1, 2 und 3 M.
Dienstag, den 13. März, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. K 14
(Bühnenvolksbund). „Die Stumme von Portici”,
Oper von Auber. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, den 14. März, 20. Uhr: Zweites Volkskonzert.
Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Geſang: Theo
Herrmann. Werke von Händel, Mozart, Beethoven. Preiſe:
50 Pf. bis 2 M.
Donnerstag, den 15. März, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. G 15.
„Der Impreſario von Smyrna”, von Goldoni.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Freitag, den 16. März, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. D 16 (keine
Wahl=
vorſtellung). Gaſtſpiel Kammerſänger Otto Wolf,
Mün=
chen. „Cavalleria ruſticana” von Mascagni.
Hier=
auf: „Der Bajazzo” von Leoncavallo. Preiſe: 1.20 bis
12 Mark.
Samstag, den 17. März: Unbeſtimmt.
Sonntag, den 18. März, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. E 17 (Zyklus),
keine Wahlvorſtellung. „Der Ring des
Nibelun=
gen”. Dritter Tag: „Götterdämmerung” von
Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 11. März, 16 Uhr: Der Lubitſch=Film „So iſt
Paris”. Preiſe: 70 Pf. bis 1.50 M.
19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II (10). Zum
erſten Male: „Coeur=Bube”, Komödie von Natanſon.
Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Montag, den 12. März, 20 Uhr: Zweiter
Kammermuſik=
abend des Drumm=Quartetts. Werke von
Dohnanyi, Hugo Wolf und Grieg. Preiſe: 1, 2 und 3 M.
Dienstag, den 13. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. F 8 (Darmſt.
Volksbühne), Gruppe 3 und 4. „Der dreizehnte
Stuhl”, Kriminalſtück von B. Veiller. Preiſe: 1 bis 5 M.
Mittwoch, 14. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete V (11).
„Coeur=Bube” Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Donnerstag, den 15. März: Keine Vorſtellung.
Freitag, 16. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete VT (11).
„Coeur=Bube” Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Samstag, den 17. März, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. H 10 (
Bühnen=
volksbund). In neuer Inſzenierung: „Der Barbier
von Sevilla”, Oper von Roſſini. Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Sonntag, den 18. März, 19½ Uhr, Ende 21¾ Uhr.
Sonntags=
fremdenmiete weiß, 11. Vorſtellung. „Candida”,
Schau=
ſpiel von Shaw. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaiſen.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtr. 5,
teilt uns nachſtehendes mit:
Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr im Einvernehmen mit dem
Reichsfinanzminiſter Richtlinien für die Verteilung der
von der Reichsregierung jährlich zur Verfügung geſtellten und vom
Reichstage bewilligten 20 Millionen Reichsmark für
Bei=
hilfen zur Erziehung und Berufsausbildung von
Krie=
gerwaiſen erlaſſen. Der Verband der Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes
„Kyffhäuſer”, Berlin W. 30, Geisbergſtraße 2, teilt hierüber
fol=
gendes mit:
Die Erziehungsbeihilfe beträgt 10 RM. monatlich. Sie kann, wenn
das Kind das 15. Lebensjahr vollendet hat, bis auf 25 M, und in ganz
beſonders gelagerten Einzelfällen bis auf 35 RM. monatlich erhöht
wer=
den. Hinterbliebenenbezüge aus anderen Quellen werden angerechnet.
Die Beihilfe kann bis zum 24. Lebensjahre gewährt werden.
Voraus=
ſetzung iſt, daß die Waiſen, die als Kriegerwaiſen anerkannt werden
müſſen, ſich in der Schulausbildung oder in der Ausbildung für einen
Lebensberuf befinden und daß hierdurch beſondere Koſten entſtehen, die
aus dem Einkommen der Waiſen und ihrer unterhaltspflichtigen
An=
gehörigen nicht ohne Gefährdung ihrer wirtſchaftlichen Verhältniſſe
be=
ſtritten werden können.
Die Anträge ſind an die amtlichen Fürſorgeſtellen zu richten.
Die Beihilfen werden früheſtens vom Antragsmonat an gewährt. Bei
Anträgen, die bis zum 1. April 1928 geſtellt werden, kann die Beihilfe
rückwirkend vom 1 „Oktober 1927 ab gewährt werden.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia iſt gerne bereit, ihren Mitgliedern
koſtenlos mit Rat und Bearbeitung zur Seite zu ſtehen.
— Vortrag in der Paulusgemeinde. Wir hatten Gelegenheit, am
Freitag, den 2. März d. J., einen Vortragsabend des Rezitators Walter
Lehmann zu erleben. Wir nahmen wahr, daß der Vortrag, der mit
großer Freude aufgenonomen wurde, auch mit der gleichen Freurde von
ſeiten des Sprechenden dargevoten wurde. Er brachte in freier Nede
eine große Anzahl wertvoller und anſprechender Dichtungen zu Gehör
und erſchöpfte den ſeeliſchen Inhalt der Vortragsgegenſtände reſtlos und
aufs feinſte. Er fand den lebhafteſten Beifall, und dieſer Abend wird
allen, die an ihm anweſend waren, in angenehmer Erinnerung ſtehen,
— Vortrag. Am nächſten M
troffenen Vereinbarung erhalten die Mitglieder der Freien Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft zu dem intereſſanten Vortrage für die Plätze
zu 2 und 3 Mark gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte an der Tageskaſſe
Karten zu halben Preiſen.
es gelungen, als Soliſtin die „japaniſche Nachtigall”, Hatyue;
aus Tokro zu verpflichten, die gegenwärtig auf einer Welkreiſe
be=
griffen iſt und mit erſtaunlichem Können und beiſpielloſem
Einfühlungs=
utſche Kunſtlied zur Geltung bringt.
— Die Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege
Ge=
fallenen kann im März auf den Tage zurückblicken, an dem vor zehn
Jahren der Generalfeldmarſchall von Hindenburg das Ehrenpräſidium
der Nationalſtiftung übernahm und ſich damit an die Spitze dieſer
ſegenſpendenden Organiſation ſtellte. Des Nationalſtiftung iſt aus
An=
laß dieſes Tages folgendes Schreiben des Herrn Reichspräſidenten von
Hindenburg zugegangen: „Sehr geehrte Herren! Für Ihr freundliches
Schreiben vom 6. Februar ſage ich Ihnen meinen verbindlichſten Dank.
Ich habe aus Ihrem Bericht mit lebhafter Befriedigung erfahren, daß
die Fürſorgetätigkeit der Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der
im Kriege Gefallenen auch in letzter Zeit ſegensreich gewirkt und vielen
Kriegerswitwen und Waiſen Hilfe in ihrer Notlage gebracht hat. Ich
hoffe, daß ihre Arbeit auch weiterhin von Erfolg begleitet ſein wird.
Mit freundlichen Grüßen! von Hindeaburg.”
— Petrusgemeinde, Männervereinigung. Man mag zu
der Frage, ob die Verfilmung eines wertollen, die diefſten Belange des
Menſchenlebens berührenden Dramas vom künſtleriſchen und rein
menſch=
lichen Standpunkte aus zuläſſig erſcheinen kann, ſtehen, wie man will —
der Berichterſtatter verneinte bislang dieſe Frage — wer bei der letzten
Monatsverſammlung der Männervereinigung der Vorführung des
Films „Glaube und Heimat” durch Herrn Stdienrat Dr. Vetter
beigewohnt hat, wird nicht anders ſagen können, als daß er einen
er=
ſchütternden Eindruck bekommen hat, der nicht ſo bald wieder durch die
flüichtig wehſelnden Erſcheinungen des Tages auszulöſchen iſt. Das
wilde Weh der von Haus und Hof, aus Heimat und Vaterland
Verkrie=
benen, aber auch ihre unbeugſame Glaubenstreue, ihr trotziger
Bekenner=
mut, ihre epferwillige Drangabe von Hab und Gut, Leib und Leben mit
ihre religiöfe Ueberzeugung, rollten in packenden, lebenswahren Bildern
auf der Leinwand vor den Augen des im Innerſten ergriffenen
Zuſchall=
ers ab. Wer das Karl Schönherr’ſche Drama auf der Bühne geſehen
har, wird zugeben, daß auch ohne das geſprochene Wort, dunch die
Wiedergabe der Handlung im bewegten Lichtbild, eine gewaltige
Wir=
kung erzielt worden iſt; ja, er wird erkannt haben, daß im Film
Mög=
lichkeiten gegeben ſind, welche ſich auf der Bühne nicht in gleicher Weiſe
verwirblichen laſſen. Die außerordentlich zahlreich Erſchienenen — viele
fanden keinen Sitzplatz mehr — folgten der Darbietung mit tiefernſter
Anteilnahme und gaben derſelben durch den beſeelten Geſang paſſender
Choräle, vorab des evangel. Trutzliedes „Ein feſte Burg”, treffenden
Ausd=uck. Die Geſänge wunden zu gegebener Zeit durch den Organiſten
der Gemeinde, Herrn Muſikdirektor Stammler, auf dem Flügel
angeſtimmt und begleitet, wie er es auch verſtand, im fein
zurückhalten=
der= oft nun leiſe andertender Weiſe durch melodramatiſche Zugaben die
im Bilde wiedergegebene Stimmung zu vertiefen. Der Vorſitzende, Herr
Oßerreallehver Frank, gab vor Beginn des Filmablaufs eine kurze
„eichichtliche Einleitung, welche dem Verſtändnis des Gebotenen ſehr
förderlich war. Herr Pfarrer Weiß faßte am Schluſſe des Abenbs die
durch die Vorführung des Films ausgelöſten Gefühle der Anweſenden in
trefflichen, die Herzen aufrifttelnden Worten zuſammen und betonte,
worin der bleibende Wert dieſer Veranſtaltung beſtehen müſſe: Daß
wwir erkennen, welch ſieghafte Kraft im wahren evangeliſchen Glauben
uß, wenn um desſelben willen tatſächlich alles — „Leib, Gut,
Kind und Weib” — dahingegeben worden iſt; daß wir aber auch
die Stimmen vernehmen, die laut aus längſt vergangenen Tagen zu
uns herüberklingen: Seid der Väter wert, und haltet hoch das heilige
Erbe der Reformation!
Seite 6
Die Dreijahrhundertfeier des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums zu Darmſiadt.
Das Darmſtädter Ludwig=Georgs=Gymnaſium, das der Landgraf
Georg II. im Jahre 1629, eine ihm von ſeinem Varer, Ludwig V
letzt=
willig gemrachte Auflage erfüllend, ins Leben rief, blickt im nächſten Jahre
auf ſein dreihundertjähriges Beſtehen zurück. Dieſes Ereignis darf nicht
ſang= und klanglos vorübergehen, ſondern ſoll feſtlich begangen werden,
wie ſchon frühere Jubelfeiern, zuletzt die zweihundertfünfzigjährige im
Jahre 1879. Die Feier iſt ſowohl eine Sache der zu dieſer Zeit dem
Gymnaſium angehörenden Lehrer und Schüler, als auch der ehemaligen
Schüler und Lehrer der Anſtalt. Die Vorbereitung einer ſolchen Feier
läßt ſich nicht von heute auf morgen treffen, ſondern verlangt eingehende
und reifliche Ueberlegung. Nachdem das Lehrerkollegium einen
allgemei=
nen Plan — Begrüßung und Kommers, akademiſche Feier, gemeinſames
Eſſen, Schüleraufführungen theatraliſcher und ſportlicher Art, ſowie
Ausflug in die Bergſtraße — entworfen hatte, ſetzte es ſich in einer am
1. März im Fürſtenſaal abgehaltenen Vorbeſprechung mit einem
klei=
neren Kreis ehemaliger Schüler in Verbindung, um mit ihnen dieſen
Plan, der allgemein gutgeheißen wurde, und die Art und Weiſe ſeiner
Ausführung zu beraten und die dazu erforderlichen Arbeitsausſchüſſe zu
bilden. Die erſte Frage war die des Zeitpunktes der Feier; als ſolcher
wurde der Anfang September 1929 in Ausſicht genommen, die
endgül=
tige Feſtſetzung wird von der Möglichkeit der Ueberlaſſung des Großen
Hauſes des Landestheaters für die akademiſche Feier und die
Schüler=
aufführung abhängen. Die zweite Frage betraf die Ermittelung der
Anſchriften ehemaliger Schüiler, die als Feſtteilnehmer in Betracht
kom=
men. Die dritte Frage war die Herausgabe einer Feſtſchrift, die die
Ge=
ſchichte der letzten fünfzig Jahre des Gymnaſiums im Anſchluß an die
1879 erſchienene „Geſchichte des Großherzoglichen Gymnaſiums zu
Daum=
ſtadt” von Wilhelm Uhrig darzuſtellen hätte, ſowie der Herausgabe von
bunten Schülererinnerungen, etiva unter dem Titel „Unter der
Dilthey=
kaſtanie‟. Dann wurde über die außer dem Landestheater für die
ver=
ſchiedenen Veranſtaltungen in Betracht komnenden Räumlichkeiten und
die Unterbringung der Feſtgäſte geſprochen, ſowie vor allem die Frage
der Finanzierung der Feier erörtert. Ein weiteres wichtiges Ergebnis
der ſehr anregend verlaufenen Verſammlung, an der etwa
fünfundzwan=
zig Herren teilnahmen, war die Gründung eines Vereins der ehemaligen
Angehörigen der Schule unter dem Namen „Ludwig=Georgs=Gymnaſium”,
Man erwartet, daß ſich dieſem Vereine die ehemaligen Darmſtädter
„Pennäler”, denen die Feier eine einzigartige Gelegenheit des
Wieder=
ſehens mit ihren Schulkameraden bietet, möglichſt vollzählig anſchließen
werden.
Der Zweck dieſer Ausführung iſt, die ehemaligen Angehörigen des
„Ludwig=Georgs=Gymnaſiums” und des im Herbſt 1890 von ihm
abge=
zweigten und Oſtern 1921 mit der Mutteranſtalt wieder vereinigten
„Neuen Gymnaſiums” auf die 1929 ſtattfindende Dreijahrhundertfeier
ihrer Schule aufmerkſam zu machen und ſie zu veranlaſſen, wofern das
noch niht geſchehen, ihre Anſchrift Herrn Studienrat Profeſſor Keßler,
Darmſtadt, Ludwig=Georgs=Gymnaſium, mitzuteilen. Sie werden dann
von der endgültigen Anordnung der Feier in Kenntnis geſetzt, damit ſie
ſich für dieſe freihalten können. Mit der Anſchriftenmitteilung kann
auch die Beitrittserklärung zu dem Verein „Ludwig=Georgs=Gymnaſium”,
verbunden werden. Den Vorſitz des Vereins hat in dankenswerter Weiſe
Herr Sanitätsrat Dr. Nöllner=Darmſtadt übernommen; Schriftführer iſt
Herr Major a. D. Külp, ſtaatlicher Lotterie=Einnehmer, Darmſtadt,
Hügelſtraße 2, an den ebenfalls Beitrittserklärungen oder Anfragen
gerichtet werden können.
Rudern! Jeden Sonntag kann auf dem Großen Woog
ab 2 Uhr gerudert werden.
— Verein ehemaliger 186er Darmſtadt und Umgebung. Eine
Zu=
ſammenkunft der ehem 186er von Darmſtadt und Umgebung fand im
Kaiſerſaal ſtatt. Aus allen Teilen des Odenwaldes waren die
Kamera=
den herbeigeeilt, um wieder einmal einige Stunden im Kreiſe alter
Regimentskameraden zu verleben. Es dauerte denn auch nicht
allzu=
lange, bis echte 186er=Stimmng im Saale herrſchte. Alte
Erinnerun=
gen wurden ausgekramt, Grüße derjenigen Kameraden, die leider nicht
anweſend ſein konnten, übermittelt und manches toten treuen Kameraden
gedacht. Der Vertreter des Frankfurter Vereins, Kam. Prof. Dr.
Pfef=
fer, ſprach Worte der Begrüßung. Nachdem den im Felde gefallenen
Kameraden einige ehrende Worte des Gedenkens gewidmet waren, wies
er auf den demnächſr in Frankfurt ſtattfindenden Regimentstag hin.
Es wurde beſchloſſen, an demſelben teilzunehmen. In einer
darauf=
folgenden Beſprerhumg der Darmſtädter Kameraden wurde Kamerad
Voeglin=Darmſtadt einſtimig mit der Leitung des Darmſtädter
Ver=
eins beauftragt. Kamerad Voeglin dankte den Kameraden für das ihm
bewieſene Vertrauen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich recht bald
wieder alle ehemaligen 186er zuſammenfinden ud den Geiſt, den das
Regiment an der Front betätigte, den Geiſt der Aktivität, wach erhalten.
Ein gemütliches Tänzchen ſchloß ſich an. Als erſte Veranſtaltung ſoll
ein Abfchnitt aus der ruhmreichen Geſchichte des Regiments „Die 186er
in der Schlacht an der Somme 1916” in Geſtalt eines
Lichtbildervor=
trages dieſen Abend verſchönen.
Aus den Parteien.
Von der Natzonalen Arbeitervereinigung in Darmſtadt wird uns
geſchrieben:
In der deutſchnationalen Preſſe Heſſens werden ſeit einiger Zeit
Behauptungen über die Nationale Arbeitervereinigug aufgeſtellt, die
eriesteils den Betveis erbringen ſollen, daß der ehemalige
Deutſchnatvo=
nale Arbeiterbund, aus dem die Nationale Arbeitervereinigung
hervor=
gegangen iſt, noch weiter beſteht, zum anderen aber die Angaben über
unſere Mitgliederzahl anzweifeln.
Wenn wir der Auffaſſung waren, daß der Deutzſchnationale
Ar=
beiterbund nicht mehr beſteht, dann deswegen, weil der frühere
Kaſſierer des D.N.A.B. ſelbſt dreimal die Zahlung der Miete
für das ehemalige Bundesheim mit der Begründung vevweigert hat,
daß der Verein nicht mehr beſtünde eine Feſtſtellung, die
er auch vor Gericht bezeugt hat. Außerdem hat ſeinerzeit nach unſerem
Uebertritt die Bundesleitung des Deutſchnationalen Arbeitepbundes ſich
geweigert, die vorliegenden Rechnungen des Deutſchnationalen
Arbeiter=
bundes zu bezahlen, dies vielmehr uns überlaſſen, und hat abſo damit
anerkannt, daß wir die Rechtsnachfolgerin des Deutſchnationalen
Arbeiter=
bundes ſind.
Wenn weiter behauptet wird, daß der Deutſchnationale
Arbeiter=
bund bei ſeinem Uebertritt zur Deutſchen Volkspartei nur noch 25
zah=
lende Mitglieder wurfaßt habe und dieſe bei dem Deutſchnationalen
Ar=
beiterbund geblieben ſind, ſo iſt das eine grobe Unwahrheit; es liegt
z. B. eine Erklärung vom 23. Auguſt vor, alſo des Tages, an dem unſer
Vorſitzender Voeglin aus der Deutſchnationalen Partei angeblich „
aus=
geſtoßen” wurde, in der allein 45 Mitglieder dem Vorſitzenden ihr
Ver=
trauen ausſprechen. In der einige Tage ſpäter ſtattfindenden
Mit=
gliederverſammlung, die den Austritt aus der Deutſchnationalen
Par=
tei und den Anfchluß an die Deutſche Volkspartei beſchloß, waren
ſchätzungsweiſe 60 Mitglieder zugegen, die (bei 2 Stimmenthaltungen)
die vorſtehenden Beſchlüſſe faßten. Es iſt unwahr, wenn behauptet wird,
daß in dieſer Verſammlung Generalſekretär Welkow zum Uebertritt in
die Deutſche Volkspartei aufgefordert habe; der Beſchluß zum
Ueber=
tritt war damals bereits gefaßt, und zwar unter beſonderer
Mitwir=
kung des Herrn Wilfried Völker, der heute den traurigen Mut beſitzt,
gegen unſeren Vorſitzenden zu zeugen. Dieſer Herr Völker iſt auch
das einzige Vorſtandsmitglied geweſen, das ſpäter den Uebertritt
nicht mitgemacht hat, womit auh die Behauptung, daß faſt der geſamte
damalige Vorſtand dem Deutſchnationalen Arbeiterbund treu geblieben
ſei, widerlegt wird, denn von 8 Vorſtandsmitgliedern des D.N.A.B. ſind
heute noch 6 im Vorſtande der Nationalen Arbeitervereinigung.
Schließ=
lich ſind wir auf Grund unſecer einwandfrei geführten Bücher in der
Lage, jederzeit über die Höhe des damaligen und jetzigen
Mitglieder=
beſtandes Auskunft zu geben, und haben es nicht nötig, von dem kleinen
und unbedeutenden deutſchnationalen Grüppchen unſere ſtattliche
Mit=
gliederzahl anzweifeln zu laſſen.
Schwerer wirken die Anwürfe, die in der deutſchnationalen Preſſe
gegen unſeren Vorſitzenden Voeglin perſönlich erhoben werden. Wenn
dort erzählt wird, daß Voeglin wegen Beleidigung eines
deutſchnatio=
nalen Vorſtandsmitgliedes beſtraft worden ſei, ſo möge man nicht zu
früh triumphieren, ſondern das Ergebnis des Berufungsverfahrens
ab=
warten. Wir ſind im Beſitze von zu viel Anerkennungsſchreiben der
maß=
gebenden deutſchnationalen Parteiinſtanzen an unſeren Vorſitzenden
Boeglin und werten die Ausfälle der gleichen Organe heute nur noch als
Ausdruck des ohnmächtigen Zornes. Da Kollege Voeglin ſowohl gegen
den derzeitigen Vorſitzenden des Deurſchnationalen Arbeiterbundes wie
auch gegen den Redakteur, der für den Abdruck der beleidigenden
Zu=
ſchriften verantwortlich iſt, Strafantrag geſtellt hat, verzichten wir
darauf, uns im einzelnen mit den Vorwürfen und Verdächtigungen zu
befaſſen. Wir bedauern lebhaft, daß es ſoweit kommen mußte, ſehen
uns aber infolge der wiederholten Unwahrheiten, die verbreitet werden
und die allzu offenſichtlich ihre Herkunft aus dem deutſchmationalen
Parteibureau verraten, außerſtande, noch länger zu ſchwveigen.
Der Vorſtand der Nationalen Arbeitervereinigung:
Ganßert
Hildenbeutel,
Adam Hof
2. Vorſitzender.
Keſſiever.
Schriftführer,
Samstag, den 10. März 1928
Die Deutſche Landsmannſchaft
blickt in dieſen Tagen auf ein zehnjähriges Beſtehen als Verband zurück.
In Kaſſel ſchloſſen ſich in jener Zeit die auf deutſchen Hochſchulen
be=
ſtehenden Landsmannſchaften zu einem Landsmannſchafter=Verband, dem
ſpäteren Coburger LC., zuſammen, der heute als „Deutſche
Landsmann=
ſchaft” 105 örtliche Landsmannſchaften und annähernd 30 Alt=Herren=
Vereinigungen mit mehr als 20000 Mitgliedern auf allen Hochſchulen
des deutfchen Sprachgebiets umfaßt. Die Landsmannſchaft hat in
Au=
knüpfung an die ſoziale und nationale gedankliche Grundlage der
älte=
ren Landsmannſchaften (der Urform ſtudenkiſcher Verbindungen
über=
haupt) den Wahlſpruch „Ehre, Freundſchaft, Vaterland” angenommen.
Sie geht dabei von der Erwägung aus, daß dem Ehrgefühl die
ent=
ſcheidende Bedeutung für den Wert und die Stärke und für das
Selbſt=
bewußtſein des deutſchen Menſchen und entſprechend für das
National=
bewußtſein des Volkes zukommt, und daß im Freundſchaftsgefühl, dem
umfaſſenden Begriff für Treue und Hingabe, die Urkraft liegt, die der
Perſönlichkeit den Auftrieb gibt zur höheren Gemeinſchaft im deutſchen
Volkstum. Zum Wiederaufbau des Volkes und Vaterlandes ſucht die
Landsmannſchaft dia in der Landſchaft ſelbſt wurzelnden Urkräfte zu
nutzen in der Erkenntnis, daß die Kultun eines Volkes bedingt iſt durch
die innige Verknüpfung des Menſchen mit dem Grund und Boden und
ſeinen Eigenheiten. Die Landsmannſchaften wollen den friſchen
Erd=
geruch der Heimatſcholle mächtig und beſtimmend werden laſſen im
Charakter der Volksgenoſſen, damit dieſe in Liebe zu deutſchem Feid
und Wald und dem Boden, dem ſie entſproſſen, immer mehr den Wert
der ihnen eigenen Kultur ſchätzen lernen und aus eigenſtem Triebe ihre
Verteidigung gegen alles Fremde durchführen.
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die Heag die Abſicht, ab 15. März eine neue Omnibuslinie zu errichten,
die ihren Ausgangspunkt am Schloß haben ſoll und durch die Eunſt=
Ludwigſtraße, Schulſtraße, Roßdörferſtraße nach dem
Botaniſchen Garten als Endſtation geht.
— Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: „George Waſhington” 14. 3.
„Berlin” 15. 3., „Derfflinger” 17. 3., „Dresden” 22. 3. — Nach New
York ab Southampton: „George Waſhington” 15. 3. — Nach
Ka=
nada (Halifax) New York ab Bremen=Bremerhaben: „Derfflinger”
17. 3., „Karlsruhe” 27. 3. — Nach Hapanna=Galveſton,
Aus=
reiſe über Halifax, ab Bremen=Bremerhaven: „Sehdlitz” 7. 4. — Nach
Nordamerika, Weſtküſte: „Ilmar” 29. 3. — Nach dem La
Plata ab Bremen=Bremerhaben (Paſſagiereinſchiffung): Werra” am
10. 3., „Sierra Ventana” 24. 3., „Weſer” 31. 3. — Nach
Nordbra=
ſilien ab Hamburg: „Aegina” 11. 4. — Nach Kuba—New
Or=
leans: Ingram” ab Hamburg 11. 4., ab Bremen 13. 4. — Nach
Oſtaſien: „Deſſau” ab Bremen 10. 3., ab Hamburg 14. 3., „Trave‟
ab Bremen 17. 3., ab Hamburg 21. 3., „Aachen” ab Bremen 24. 3.,
ab Hamburg 28. 3. — Nach Auſtralien: „Franken” ab Hamburg
28. 3., ab Bremen 31. 3., „Aller” ab Bremen 1. 5. — Nach
Süd=
amerika=Weſtküſte durch den Panamakanal: „Wido” ab
Bre=
men 10. 3., durch die Magellanſtraße: „Wiegand” ab Hamburg 7. 4
— Nach Weſtküſte, Zentralamerika und Mexiko: „Erfurt”
ab Bremen 26. 3., Hamburg ab 31. 3. — Fruchtfahrt
Kanari=
ſche Inſeln nach Bremen-Hamburg: „Arucas” 17. 3., „
Oro=
tava” 31. 3. — Nach der Levante ab Bremen: Abfahrten alle 3
bis 10 Tage. — Nach Finnland ab Bremen: 14tägiger Dienſt
nach allen Haupthäfen. — Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle
10 Tage. — Nach Leningrad ab Bremen: Abfahrten alle 8—14
Tage. — Nach England ab Bremen: 2 bzw. 4 Abfahrten in der
Voche. — Nach Afrika (Weſtafrika): „Winfried” ab. Hamburg
am 20. März. — Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fiſcher,
Darm=
ſtadt, Frankfurterſtraße 12—14. Tel. 186.
Gegen spröde Haut:
NE
CAEI
S
Indexziffern nach Dr. M. Elſas. Die Koſten der Lebenshaltung
haben ſich bis zum 1. März auf 143,2 geſenkt. Gegen den 1. Januar
be=
trägt der Rückgang 0,7 Punkte oder ½ Prozent. Der Rückgang iſt durch
die Senkung der Preiſe für Nahrungsmittel entſtanden. Die innere
Kaufkraft der Mark, an der Lebenshaltung gemeſſen, beträgt zurzeit
70 Vorkriegspfennige. Der ſoziale (Geſamt)=Wohlſtand war rückgängig.
Der Kapitalſvohlſtand weiſt innerhalb der Mongte Dezember und
Ja=
nuar eine Zunahme von 3 Punkten auf infolge Umſatzfteigerung und
Erhöhung des Aktien=Index; er liegt aber immer noch unter dem Stand
des Vorjahres. Der Maſſen=Wohlſtand hat ſich im Dezember und
Ja=
nuar geſenkt, und ſtellt ſich Ende Januar auf 95 Prozent ſeines
Vor=
kriegsſtandes. Auch in früheren Jahren war der Maſſenwohlſtand zu
Beginn des Jahres vergleichsweiſe niedrig; vor einem Jahre ſtand er
noch 8 Prozent tiefer wie heute. Wichtig wäre, daß durch Senkung der
Steuern und Abgaben die Belaſtung der Wirtſchaft geringer wird,
ins=
beſondere durch Vereinfachung und Rationaliſierung der Verwaltung.
Im Januar ſind über eine Milliarde an Reichsſteuern und Zöllen der
Wirtſchaft entzogen worden, alſo faſt ¼ Milliarde mehr wie im gleichen
Monat des Vorjahres. Hier könnte am eheſten durch Sparamkeit die
Möglichkeit geſchaffen werden, die Löhne in ihrem realen Wert zu heben
und die Kaufkraft zu ſteigern, ohne daß die Wirtſchaft darunter
Scha=
den litte.
Trinkt
Re
rufrksamkte Magenbittel
Ausschank erhsitlieh
Tageskalender für Samstag, den 10. März 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
gegen 22 Uhr, E 16: „Der Impreſario von Smyrna”, — Kleines
Haus, Anfang 16 Uhr: der Lubitſch=Film „So iſt Paxis”; abends
19½ Uhr, Ende 22½ Uhr, G11 (Darmſt. Volksbühne): „Zar und
Zimmermann”. — Orpheum, abends 20 Uhr: Metro=Revue „Die
Geheimniſſe des Harems”. — Konzerte: Schloßkaffee, Weinhaus
Maxim, Bockshauz, Hottes (Schloßgaſſe), Kaffee Rheingold,
Rhein=
gauer Weinſtube, Kaffeehaus Bleichſtr. 43, Spaniſche Bodega,
Wald=
ſchlößchen, Reſt. z. Rhönring, Frankfurter Hof, Bismarckeck, Zur
Kanone, Apoſtelhof (Kaffee Haſſia), Neckartor, Stadt Nürnberg,
Reichshof. — Kinovorſtellungen: Union=. Reſidenz=Theater
Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
E. Wixhaufen, 9. März. Amerikauswanderung. Die
Rei=
nach Amerika trat ein hieſiger funger Mann am Dienstag abend an
Bei ſeiner Abfahrt fammelten ſich am Bahnhof fehr viele Menſchen an.
um von dem Scheidenden vor ſeiner Fahrt in die weite Welt noch
ein=
mal Abſchied nehmen zu können. Auch der Gefangverein „Sängerlut”
ließ es ſich nicht nehmen, ſeinem Sangesgenoſſen Lebewohl zu ſagen und
ihn durch Vortragen von Abſchiedsliedern, die dieſer Stunde entſprachen,
zu erfreuen.
J. Griesheim, 9. März. Beim Aushub einer Grube im
Garten des Herrn Peter Krauter 8. in der Weichgaſſe wurde neben
anderen menſchlichen Knochen auch ein noch ziemlich gut erhaltener
Menſchenſchädel zutage gefördert. Man geht wohl nicht fehl in der
Annahme, daß man es hier mit den Gebeinen von Menſchen zu tun
hat, die in der Zeit des dreißigjährigen Krieges entweder der ver
heerenden Peſt erlagen oder auf andere Art ums Leben gekommen ſind.
In der Gegend hat man früher ſchon mehr Menſchenknochen
ausgegra=
ben, vor einer langen Reihe von Jahren wurden ſogar beim
Aus=
graben eines Brunnens noch die gut erhaltenen Skelette zweier
Sol=
daten ausgegraben, die noch in Uniformreſten ſteckten. — Nach einer
Be=
kanntmachung der Bürgermeiſterei wird wiederholt darauf hingewieſen,
daß die Reinigung der Ortsſtraßen wöchentlich zweimal, und
zwar Mittwochs und Samstags, zu erfolgen hat. Fällt auf einen dieſer
Tage ein geſetzlicher Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden
Tage vorzunehmen. Auch wird noch immer die Wahrnehmung gemacht,
daß Abfallwaſſer aus den Hofreiten in die Floßrinne geſchüttet ſowie
Kehricht und Schmutz in die Kanalöffnungen geſpült wird. Das
Pol=
zeiberſonal iſt angewieſen, alle genannten Uebertretungen
unnachſicht=
lich zur Anzeige zu bringen.
Aa. Eberſtadt, 9. März. Fleiſch= und
Wurſtpreisab=
ſchlag. Die Vereinigten Metzgermeiſter Eberſtadts haben einen
Ab=
ſchlag der Schweinefleiſch= und Wurſtpreiſe eintreten laſſen.
Schweine=
fleiſch mit Beilage koſtet beiſpielsweiſe jetzt 90 Pfg., ohne Beilage 120
RM. Fleiſchwurſt koſtet 1 RM. pro Pfund. — Wanderungen.
Die Ortsgruppe Eberſtadt des Odenwaldklubs führt am
kommenden Sonntag, 11. d. M., ihre dritte Wanderung in die nähere
Umgebung durch. Der Odenwaldklub hielt übrigens dieſer Tage ſeine
Generalverſammlung ab, bei der der Vorſtand in der Hauptſache
wie=
dergewählt und ſogar noch erweitert wurde. Anſtelle des langjährigen
Rechners N. Bergſträßer wurde Ludwig Delp gewählt. Vorſitzender des
Odenwaldklubs iſt nach wie vor Fabrikant Fritz Bickelhaupt. —
Außer=
dem unternimmt am kommenden Sonntag der Turnverein ſeine
dritte Wanderung, und zwar nach Roßdorf und Ober=Ramſtadt.
Fahrradfund. Im Walde zwiſchen hier und Darmſtadt iſt ein
herrenloſes Fahrrad aufgefunden worden. Man nimmt an, daß das
Fahrrad geſtohlen und ſchließlich im Walde verſteckt worden iſt. — Di
Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß das in Abt, 4 und 6 lagernde Nutz
holz wegen Inangriffnahme von Rigolarbeiten längſtens bis zum
ds. Mts. abzufahren iſt.
E. Eberſtadt, 9. März. Gemeinderatsſitzung. Bein
Betreten des Rathaus=Sitzungsſaales fallen uns heute zwei große Kreide
und Kohlezeichnungen in das Auge, die, mit ſchönen ſchwarzen Nahmer
verſehen, die eine Wand zieren. Den Zeichnungen, die von dem Mal
Winkel kommen, ſind Motive aus Alt=Eberſtadt zu Grunde gelegt. Auf
der einen Zeichnung der viel bewunderte Kirchenaufgang mit der alfen
Kirchenlinde und dem unter Denkmalſchutz ſtehenden alten Fachwerkbau
an der Seite, auf der anderen ein Motiv aus der Kirchſtraße mit der
alten Modaubrücke. Zwei weitere Zeichnungen, Partien aus dem
Mühl=
tal, ſind für die Volksſchule beſtimmt und ſollen dort einen würdigen
Platz finden. Alle vier Motive ſind in künſtleriſcher Hinſicht gut
ausge=
fallen und erregen Bewunderung. Auch ſchmückt den Ratzhausſaal nun
mehr eine ſchöne Wanduhr deren Anſchaffung der Gemeinderat in
ſeiner letzten Sitzung boſchloſſen hatte. Die heutige Sitzung wird von
dem Bürgermeiſter Dr. Uecker geleitet. Er teilte dem Plenum mit,
daß die Bemühungen der Gemeinde wegen Weiterführung der
elektri=
ſihen Bahn bis zum Friedhofe von Erfolg begleitet geibeſen ſeien und
der Betrieb in Kürze wieder aufgenommen wurde.
Nach einer Mitteilung der Heag ſeien die Arbeiten hierzu bereits vei
geben. Der Kredit für einen neuen Vervielfältigungsgpparat zu
dieni=
licheir Zwecken der Bürgermeiſterei wird bewilligt. Für die Fertigſte! der Arbeiten in der Frankenſteinerſtraße iſt ein weiterer Kredit
von 2000 Mark erforderlich. Dieſer ſoll im Voramſchlag 1928 bereit
ge=
ſtellt und auf dem Wege einer Anleihe beſchafft werden. Als ein ziſ
kräftiges Mittel zur Beitreibung rückſtändiger Mieten aus
Gemeinde=
ſvohnungen haben ſich die Eiſenbahnwagen erwieſen, welche die Gemeinde
zur Unterbringung böswilliger Mietſchuldner gegenwärtig in der Nähe
der Provinzial=Pflegeanſtalt aufſtellt. Die Drohung mit der Exekution
in dieſe Wagen allein hat genügt, innerhalb weniger Tage von den Mie,
rückſtänden in Höhe von 4712,15 Mark nicht weniger als 1302,20 Man
hereinzubekommen. Dieſes bequeme Mittel, Mietrüchſtände beizutreiben,
wird nach dieſem Verſuch die Gemeinde dauernd im Auge behalten. Auch
werden Säumige genannter Art künftig in öffentlicher
Gemeinderats=
ſitzung namhaft gemacht und in der Preſſe veröffentlicht werden. D
rat beſchließt, vom neuen Waldwirtſchaftsjahr (1. 10. 1928) ab bei Bar
zahlung von Holzgeldern anſtatt 2 Prozent wie bisher, 5 Prozent
Nach=
laß zu gewähren. Ein Geſuch des Auguſt Hofmann II. um Aufhebung
der Beſtimmung, welche die Zahlung einer Mindeſtgebühr für den
Waſſerverbrauch vorſieht, wird abgelehnt. Bezüglich ſeines Antrages auf
Aufhebung der Miete für Gas= und Elektrizitätszähler wird er an das
Gaswerk verwieſen. Der öffentlichen Sitzung folgte eine dreiſtündige
ge=
heime Sitzung, in der über verſchiedene Perſonalfragen,
Stundungs=
geſuche, Ankauf einer Hofreite, Verkauf von Gelände und
Wohlfahrts=
ſachen beraten wurde. Anſchließend referierte der Büürgermeiſter in
einer Sitzung der beſonderen Kommiſſion für die ſchwebende
Gaswerks=
frage über den Stand der Verhandlungen.
Aa. Pfungſtadt, 9. März. Feuerwehrverſammlung. Die
hieſige Freiwillige Feuerwehr hält am Samstag, 10. März, im Gaſthaus
Feidel ihre diesjährige Generalverſammlung ab. — Todesfall. Der
Weißbindermeiſter Karl Grund III., ein weit über Pfungſtadt hinau
bekannter Handwerksmeiſter, iſt im 71. Lebensjahre einem Herzſchlu
erlegen
4a. Hahn bei Pfungſtadt, 9. März. Der Gemeinderat!
beſchloſſen, den Viehweg, der ſich in einem ſehr ſchlechten Zuſtand !
findet, ausbeſſern zu laſſen und dabei ein neues Verfahren in Anwel
dung zu bringen. Der Weg ſoll bis zur Bachbrücke wiederhergeſtell
werden. Außerdem genehmigte der Gemeinderat die zur endgültig=
Prüfung vorgelegte Geſamtabrechnung der Gemeinde für das
Rechſ=
nungsjahr 1926.
G. Ober=Ramſtadt, 9. März. Die am 2. März im Forſtort Löhchen
des Gemeindewaldes abgehaltene Nutzholzverſteigerung wurde
nur bezüglich der Stämme, Derbſtangen und Fichten=Reißſtangen Kl. 4
genehmigt. Bezüglich der Reißſtangen Kl. 5—8 wurde der Zuſchlag
nicht erteilt. Die Abfuhrſcheine können bei der Gemeindekaſſe an den
Zahltagen eingelöſt werden. Auf den am Samstag, den 10. d5.
Mts., abends 81 Uhr, in der hieſigen Kirche ſtattfindenden
Lichtbilder=
vortrag über „Unſere fernen Gräber und die Arbeit des Volksbundes
Deutſche Kriegsgräberfürſorge”, ſei auch an dieſer Stelle nochmals hiue
gewieſen. Der Eintritt iſt frei.
f. Roßdorf, 8. März. Frühjahrskonzert. Am
Somtag=
den 11. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, deranſtaltet der
Geſangverein „Sängerluſt” unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn
Rei=
tor i. R. Heß und unter Mitwirkung des Kirchenchors ſein diesjähriges
Frühjahrskonzert. Im erſten Teil kommen Männerchöre ſowie
Solis=
der Herren Herm. Reinfrank und Fritz Felger und im zweiten Teil.
Volkslieder des Kirchenchors zum Vortrag. Ein größeres Chorwerk,
ge=
ſungen von Mitgliedern des Gefangvereins „Sängerluſt” und dem
Rir=
chenchor, gelangt am Schluß unter Mitwirkung eines Teils der Kapelle
Kreiſe und anderen bewährten Kräften zur Aufführung. Für jeden
Muſik= und Geſangsfreund kann der Beſuch des Konzerts nur
emp=
fohlen werden. — Verpachtung von Gemeindegelände-
Am Montag, den 12. ds. Mts., abends 7½ Uhr, findet in der
Wirt=
ſchaft Barth die letztmalige Verpachtung der gemeinheitlichen
Grund=
ſtücke ſtatt.
Bk. Groß=Zimmern, 9. März. Die Heſſiſche
Wanderaus=
ſtellung für Geſundheitspflege und ſoziale
Für=
ſorge wird in der Zeit vom 9. bis einſchließlich 13. d. M. in Groß=
Zimmern im Saalb u „Harmonie” gezeigt werden. Die Ausſtellung ub
geöffnet an den Werktagen nachmittags von 15—22 Uhr, und am
Sonn=
tag, 11. März, vormittags von 11 Uhr bis nachmittags 18 Uhr. Im
Rahmen der Ausſtellung finden noch folgende Vorträge ſtatt: Ank
Samstag abend ſpricht der Leiter der Ausſtellung, Herr
Avemaric=
über das Thema: „Volkskrankheiten, ihre Verhütung
und Heilung”. Am Sonntag iſt die Ausſtellung für jedermanlk
geöffnet von vormitags 11 Uhr bis nachmittags 18 Uhr. Montaſk
abend iſt Vortrag des Herrn Medizinalrats Dr. med. Vix, Kreisarzk
in Dieburg, über das Thema: „Kind, Familie und Staat”-
Die Vorträge ſind insgeſamt im Ausſtellungsraum und beginnen
püinet=
lich um 20 Uhr.
Die
Ate
wiuf
Mur
biedi
durckt
mon
HVer!
buwva=
al
Moch
füch
caus
3 Fr0.
Kleiwllm
Uhr, findet in
Btrg mit Filmt
iſt berr Albert
— Die
Wirgerm
wunte
tpildklahz
ſi
Nummer 20
Dieburg, 8. März. Arbeitsmarktbericht des
Arbeits=
am? Dieburg. In der zweiten Februarhälfte iſt der Zugang von Ar
BſetSenden hauptſächlich auf die Beendigungen der Holzfällerarbeiten
Ameinzelnen Gemeinden innerhalb unſeres Bezirks zurückzuführen.
2 Sugang entfiel größtenteils auf die Berufsgruppe „Lohnarbeit
uwi nder Art” auf das Baugewerbe, und nur vereinzelt auf das
ARus=, Holz= und Schnitzſtoffgewerbe. Der Abgang erſtreckte ſich faſt
awcnntliche Berufsgruppen. So konnten der Landwirtſchaft zahlreiche
Aſrisskräfte zugeführt werden; jedoch konnte der wachſende Bedarf,
Bßſtℳt durch die Vorbereitung der Frühjahrsbeſtellung, nicht ganz ge=
Eſwerden. Im Metallgewerbe machte ſich ein ſtarker Abgang
be=
ybxr, da wir die von der Firma Opel angeforderten Spezialarbeiter
Ele fer, Dreher und Spengler) reſtlos vermitteln konnten. Die
Be=
ſchtgungsverhältniſſe des Spinnſtoffgewerbes ſind noch ſehr ungünſtig,
Die Zahl der in den Strickwarenfabriken unſeres Bezirks
beſchäf=
ſe weſenen weiblichen Arbeitskräfte iſt noch ungemein hoch. In der
hrwaren= und Portefeuillerinduſtrie iſt die Arbeitsmarktlage konſtant
heieben, dagegen konnten den Gerbereien unſeres Bezirks mehrere
hrcekundige Arbeitskräfte vermittelt werden. Eine allgemein ungün=
0i Dage beſteht im Holz= und Schnitzſtoffgewerbe, da jüngere
Bau=
ſti er und Sägewerksarbeiter immer noch zur Entlaſſung kamen.
N Bekleidungsgewerbe weiſt inſofern einen nicht unbedeutenden
Ab=
hir auf, als die Nachfrage nach jugendlichen Arbeiterinnen für die
Erf fabriken in Frankfurt und Offenbach größtenteils gedeckt werden
karte. Desgleichen wurden Näherinnen und vereinzelt Maßſchneider
hirren früheren Arbeitsſtellen wieder untergebracht. Infolge des
Arsückſchlages der litzten Tage ſetzte eine rückläufige Bewegung des
Aersmarktes im Baugewerbe ein, da wieder zahlreiche Maurer zur
Elffſung kamen, dagegen konnten mehrere Kolonnen Pflaſterer nach
Rtickt und Freiburg vermittelt werden. Im allgemeinen war die
Rmittlungstätigkeit im Februar gegenüber dem Vormonat ſehr rege,
w Hauptſachlich der ſteigenden Inangriffnahme von Erd= und
Außen=
geisen und im einſetzenden Bedarf der Landwirtſchaft beruht, ohne
je=
ho u einem erheblichen Rückgang der Hauptunterſtützungsempfänger zu
ſiem, da durch die hinzukommenden Holzfäller der Ab= und Zugang
aigeglichen wurde. Am 1. März 1928 waren vorhanden:
Stellungs=
pende 2217 (gegen 2231 am 15. Februar), davon ſind 1933 Männer
Iue und 284 Frauen (B82). Unterſtützungsempfänger. In der
Ar=
bsroſenverſicherung waren vorhanden: 1399 Männer (1416) und 226
duen (200), zuſammen 1625 (1616). Kriſenunterſtützte: 90 Männer
13 Frauen (13), zuſammen 103 (95).
w. Klein=Umſtadt, 7. März. Am Montag, den 12. März, abends
BUm, findet in der Wirtſchaft von Bürgermeiſter Sturmfels ein
Vor=
zurwit Filmvorführung über den elektriſchen Haushalt ſtatt. Redner
MFerr Albert Heß von der Werbeabteilung der H.E. A. G. Darmſtadt.
Tie B=zugs= und Abſatzgenoſſenſchaft hielt in der Wirtſchaft von
AAr ermeiſter Sturmfels ihre Generalverſammlung ab. Es wurde
we anderem beſchloſſen, die Stammeinlage in Höhe von 10 Mark zu
GaFen und dieſelbe mit 10 Prozent jährlich zu verzinſen. Der geringe
Cmnn ſoll als Reſervefonds gelten. Im allgemeinen wurde ſehr
ge=
tg. über ſchlechten Umſatz. Das iſt darauf zurückzuführen, weil in
Itrr Zeit die Ortsgruppe des Heſſiſchen Landbundes mit ihren Pro=
2t—n ſehr guten Abſatz findet. Beſtellungen auf Brennmaterial und
ſtangut jeder Art können bei dem Rechner der Gegoſſenſchaft, Herrn
ſernas Sturmfels, gemacht werden. — Bei der heutigen
Brennholzver=
ſtoerung wurden wieder enorme Preiſe erzielt.
Br. Langſtadt, 8. März. Der hieſige Geſangverein „Liederkranz”
ſilger ſchon bedeutende Preiſe errungen hat, beteiligt ſich im Laufe
I.8 Sommers an dem Wettſingen in Babenhauſen und Michelbach im
ühgrund. Bei erſterem tritt er in der 3. Landklaſſe mit noch folgen=
Im Vereinen in den friedlichen Wettbewerb: Eintracht Urberach,
Sän=
ielrrſt Roßdorf bei Darmſt., Eintracht Ober=Eſchbach und Frohſinn
ömlingen.
— Ernſthofen, 7. März. Die Ortsgruppe Ernſthofen des
Oden=
taTdklubs feierte ihr zweites Wandererehrungsfeſt im Gaſthof zur
orme. Nach dem Eröffnungsmarſch durch den Mandolinenklub
Ober=
hurrſtadt hielt der Vorſitzende die Begrüßungsanſprache. Es erhielten
Mitglieder, darunter 2 Damen, das goldene Abzeichen, 4 Mitglieder
chielten das Abzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft. Eine Tombola mit
nällich Gewinnen, meiſtens geſtiftet von Mitgliedern, darunter einige
ſhirzartikel, trug viel zur Erheiterung der Anweſenden bei. Das
Luſt=
ſi E „Junge Ehe” von Schaffnit wurde von den Mitgliedern Herren
ſarth und Schwörer und Frl. v. Stein ausgezeichnet geſpielt. Ueber
ſeBBedeutung des Odenwaldklubs und das Wandern hielt das Mitglied
ſanth=Herchenrode eine Anſprache. Daß nun zum zweitenmal niemand
dn: Hauptausſchuß anweſend war, war eine Enttäuſchung für die Orts=
Fiwpe und beſonders für den Vorſitzenden, der unter ſchwierigen
Um=
ſ.Den die Ortsgruppe wieder ins Leben gerufen hat.
IN. Reichelsheim i. O., 8. März. Wiederholung der
Abend=
intterhaltung des „Deutſchen Turnvereins” Vielfachen
ſäorrſchen entſprechend, hat der Vorſtand des „Deutſchen Turnvereins”,
ſtloſſen, die von ihm unlängſt veranſtaltete, in Nr. 61 des Tagblatts
vur 1. März geſchilderte Abendunterhaltung, in ſeinem Vereinslokal,
nl „Zur Ciſenbahn”, am Sonntag abend, den 11. März, zu
wieder=
olen. Hoffentlich nehmen recht Viele die dargebotene Gelegenheit wahr,
chſan den von der Damenriege in größter Vollendung zur Ausführung
m-menden turneriſchen Uebungen, Volkstänzen uſw. zu erfreuen.
Samstag den 10 März 1928
Regierungsbeſuch bei Opel.
Die jährliche Hauptverſammlung der höheren Verwaltungsbeamten
Heſſens ſchloß in dieſem Jahre mit einer Beſichtigung der Opelwerke in
Rüſſelsheim.
Die Provinzialdirektoren von Mainz. Darmſtadt ud Gießen, faſt
ſämtliche Kreisdirektoren, eine größere Anzahl von
Oberregierungs=
räten, Regierungsräten und Regierungsaſſeſſoren, Vertreter der
Heſſi=
ſchen Miniſterien und Kreisämter fanden ſich am 5. März in
Rüſſels=
heim ein, um nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles einen Rundgang
des Werkes anzutreten.
Die Fabrikationsanlagen ſtehen im Zeichen des Saiſonbeginnes und
es wird fieberhaft gearbeitet, den Betrieb auf ſeine volle Produktions=
Kapazität von 5—600 Automobilen und 5000 Fahrrädern pro Tag zu
ſteigern. Die gewaltigen Werksanlagen mit ihren vielen, auch noch in
Arbeit befindlichen Erweiterungsbauten verfehlten ihren Eindruck auf die
Herren der Regierung nicht. Gegen 6 Uhr fand die Beſichtigung ihren
Abſchluß. Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Kreisdirektor Dr.
Geb=
hardt, dankte für die Gelegenheit zur Bsſichtigung der Opelwerke, deren
Ergebnis alle ſeine Herren Kollegen mit ſichtlicher Zufriedenheit erfüllt
hatte. Seine liebenswürdigen Worte fanden eine herzliche Erwiderung
in der kurzen Anſprache des Geheimen Kommerzienrats Dr. Wilhelm
von Owel, der die Herven der Verwaltung bat, ihren ganzen Einfluß
auf die Förderung des Abſatzes deutſcher Fabrikate einzuſetzen,
— Allertshofen, 9. März. Der Junglandbund. Ortsgruppe
Schmal=Beerbach—Allertshofen und Umgebung, veranſtaltet am
kom=
menden Sonntag, den 11. März, im Saale des Herrn Dr. Joſt zu
Allertshoſen einen Filmabend. Zur Vorführung gelangen außer einem
Luſtſpielfilm der große vaterländiſche Film „Volk in Not”, ein ſpannender
Film aus Deutſchlands großer Vergangenheit. Dieſe Veranſtaltung wird
ſich würdig allen ſeitherigen, durch unſere hieſige Junglandbund=
Orts=
gruppe gebotenen Abende anreihen, und iſt deshalb fung und alt aufs
wärmſte zu empfehlen. Beginn ½9 Uhr.
— Brensbach, 8. März. Der hieſige Geſangverein Sängerluſt
ver=
anſtaltet am nächſten Sonntag abend im Saale „Zur Poſt” ſeine
dies=
jährige Abendunterhaltung. Es kommen eine Reihe
ausge=
ſuchter Chöre und Konzertſtücke ſowie verſchiedene humoriſtiſche
Ge=
ſangsvorträge, unter anderem „Das fidele Gefängnis” „Kriſchan und
Stine” und der „Reichstagskandidat”, letzterer vorgetragen von unſerem
Lokaldichter und Gefangshumoriſten Gg. Müller, zum Vortrag.
Ai. Vielbrunn, 8. März. Bezirksſingen. Das Bezirksſingen
des Odenwaldſängergaues, Bezirk König, findet nächſten Sonntag im
Saale des Bürgermeiſters Wolf hier ſtatt.
L. Michelſtadt, 8. März. Liederabend. Im Saale des
Schloſſes Fürſtenau bei Steinbach wird am kommenden Samstag, den
10. d. M., abends 8 Uhr, Herr Joſef Herrmann vom Heſſiſchen
Lan=
destheater in Darmſtadt einen Liederabend veranſtalten. Die
Beglei=
tung am Flügel wird durch Frau Oberforſtmeiſter Heher=Michelſtadt
ausgeführt, die als Meiſterin auf dieſem Gebiete einen beſonderen Ruf
genießt. Vor etwa zwei Jahren ſang Herr Herrmann bereits in
unſe=
rem Städtchen, und zwar im Auftrage der Geſellſchaft der
Muſik=
freunde, die ihn ſeinerzeit zu einem Konzert, das im Saale der
Ober=
realſchule Michelſtadt ſtattfand, verpflichtet hatte. Die Erinnerung an
ſeine angenehme Baritonſtimme dürfte dieſerhalb bei den Beſuchern
des damaligen Konzerts noch wach ſein, die ſicherlich den ſich nun
wie=
derholt bietenden muſikaliſchen Kunſtgenuß ſich nicht werden entgehen
laſſen. — Vortrag. Am Freitag, 9. März, abends 8.15 Uhr, ſpricht
im Auftrage der Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft
im „Anker” zu Stockheim Herr Prof. Liebrich von der
Oberreal=
ſchule Michelſtadt über „Einiges aus der Phyllobiologie‟. Die Aus=
Kaisers Brust-Caramellen
mit den, 5 lannen.”
gehen Sie die reizende junge Dame im Schneel Wintersport ist ein
Ver-
gnügen, wenn Se diese köstlich schmeckenden Hustenbonbons bei
sich führen. Nie gibt es eine Erkältu g. sofort beseitigen sie jeden
Katarrh, jeden Husten und das lästige Kratzen im Hals. — Kaiser’s
Brust-Caramellen schmecken köstlich, ind gleichzeitig nahrhaft:
15000 Zeugnisse! Kaufen Sie nichts anderes! Paket 40 J, Dose 80 Z.
Zu haben in Apotheken, Drogrieen und wo Plakate sichtbar. (II. St.65
Geite 7
führungen werden durch Vorführung von Lichtbildern unterſtützt
wer=
den. — Geſellenprüfung. Der Vorſitzende des
Geſellenprü=
fungsausſchuſſes des Ortsgewerbevereins Michelſtadt weiſt darauf hin,
daß die Frühjahrs=Geſellenprüfung im April ſtattfindet und
Anmel=
dungen hierzu bis zum 7. April zu erfolgen haben. —
Vorſtands=
wahl der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe
Michel=
ſtadt. In der am 26. Februar d. Js. erfolgten Wahl der
Vorſtands=
mitglieder der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für den Kreis Erbach in
Michelſtadt wurden auf die Dauer von 5 Jahren gewählt: a) Gruppe
der Arbeitgeber: 1. Fritz Kumpf, Fabrikant, Erbach; 2. Eberhard
Volk, Kaufmann, Erbach; 3. Heinrich Arzt, Fabrikant, Michelſtadt;
4. Chriſt. Enſinger, Autohändler, Michelſtadt; — b) Gruppe der
Ar=
beitnehmer: 1. Chriſt. Kopp, Michelſtadt; 2. Wilh. Schwally, Erbach;
3. Adam Walther, Michelſtadt; 4. Georg Gerrman, Michelſtadt; 5. W.
Hüfner, Steinbach; 6. Leonh. Volk, Erbach; 7. Adam Villhard V.=
Kirch=Brombach; 8. Wilh. Kunkelmann IV.=König.
b. Erbach i. D., 9. März. Beerdigung. Eine unüberſehbare
Menſchenmenge folgte geſtern nachmittag dem Trauerzuge, der die
ſterb=
lichen Ueberreſte des allſeits verehrten Betriebsleiters, des ſtädtiſchen
Elektrizitätswerkes, Herrn Werner Sommer, zur letzten Ruhe brachte.
Herr Stadtpfarrer von de Au widmete dem Veſtorbenen herzliche Worte
und verſtand es vortrefflich, deſſen Charaktereigenſchaften als Menſch der
Allgemeinheit zu ſchildern. Nach dem Choral des Männergeſangvereins
Liederkranz „Auferſteh’n, ja auferſteh’n wirſt Du” ergriff Herr
Bürger=
meiſter Dengler das Wort, der dem verſtorbenen Mitarbeiter und Freund,
ſichtbar ergriffen, letzten Gruß und Dank für ſein Mühen und Walten
im Dienſte unſerer Vaterſtadt und der breiten Allgemeinheit bot. Ihm
folgte Herr Oberſtadtſekretär Lorz, der namens der Beamten der
ſtädti=
ſchen Betriebe und der Verwaltung einen Kranz niederlegte. Es folgten
Vertreter der Gewerkſchaft der Gemeindebeamten aus der Oberzent und
aus König. Der Geſchäftsführer der Gewerkſchaft Heſſiſcher
Gemeinde=
bamten, Herr Reck=Offenbach widmete Herrn Sommer herzliche Worte,
in denen er beſonders die Verdienſte als Vorkämpfer der Sache der
Gaſamtheit der Heſſiſchen Gemeindebeamten betonte. Mit der
Verſiche=
rung umverbrüchlichen treuen Gedenkens ſchloß er ſeine Ausführungen.
Der Verein der Jäger im Odenwald ließ ſeinem treuen Mitglied, als
letzten Gruß einen grünen Bruch durch Herrn Otto Rexroth widmen.
Im Auftvag des Gaues Südweſt der Deutſchen Jugendherbergen ſprach
deſſen Geſchäftsführer dem verſtorbenen Freund der wandernden Jugend
herzlichen Dank für ſeine geleiſtete Arbeit aus. Ein Vertreter der
Ab=
teilung Frankfurt der Techmniſchen Nothilfe des Reichsminiſteriums des
Innern würdigte die Verdienſte des verſtorbenen Herrn Sommer als
Begründer der Kreisgruppe Erbach der Techniſchen Nothilfe. Als
Ver=
treter des Turnvereins Erbach 1860 (D. T.) legte Herr Hübner einen
Kranz nieder. Die Worte des Herrn Oberſtudiendirektors Kiſſinger=
Darmſtadt, der dem Verblichenen im Auftrage des Hauptausſchuſſes des
Odenwaldklubs ehrte, hinterließen bei der ganzen Trauerverſammlung
einen tiefen Eindruck. Die Ortsgruppe Vielbrunn des O.W.K. widmete
dem treuen Kameraden einen ſchlichten Kranz aus dumklem Tannengrün.
Herr Julius Lang als 2. Vorſitzender der Ortsgruppe Erbach des O.W.K.
gab dem verſtorbenen Freund und Wanderkameraden herzliche
Abſchieds=
worte in tiefſter Ergriffenheit. Als Letzter entbot ein Herr des
Schwei=
zer Vereins Darmſtadt dem verſtorbenen Landsmann den letzten Gruß.
Das Leben und Wirken des Verſtorbenen hat ihm bei der Allgemeinheit
ein Denkwal geſetzt.
m. Beerfelden, 9. März. Generalverſammlung bes
Orts=
gewerbevereins. Vorgeſtern abend hielt in ſeiner Gewerbeſchule
der hieſige Ortsgewerbeverein ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
Der Vorſitzende, Herr Sägewerkbeſitzer H. Weber, eröffnete die
Verſamm=
lung und bgrüßte die Erſchienenen, worauf alsbald in die Beratungen
eingetreten wurde. Als erſter Punkt wurde die Handwerkskammerwahl
erledigt. Zunächſt wurde feſtgeſtellt, wer von den Anweſenden
wahl=
berechtigt iſt bei der Wahl zur Handwerkskammer, dann wunde die
Wahl=
kommiſſion gewählt; ſie beſtand aus den Herren H. Weber, W. Groß und
H. Veit. Die nun folgende Wahl hatte zum Reſultat, daß die
vorliegen=
den Wahlvorſchläge einſtimmig angenommen wurden. Der
Wahlvor=
ſchlag A, Kammermitglieder, lutet: J. O. Nohl, Inſtallationsfirma,
Darmſtadt; Rudolf Neſſel, Dachdeckermeiſter, Seligenſtadt; Adam
Ber=
ger, Schloſſermeiſter, Beerfelden; B) Erſatzmitglieder: L. Hahn,
Maler=
meiſter, Darmſtadt; Hch. Wolſchläger, Dachdeckermeiſter, Bensheim; Hch.
Pfaff, Glaſermeiſter, Michelſtadt. Die Rechnungsablage erſtattete der
Rechner, Herr Arzt; als Rechnungsprüfer fungierten die Herren Veit
und Preiß. Der Rechner wurde entlaſtet, der Vorſitzende dankte ihm
im Namen des Vereins. Die ſtatutengemäß aus dem Vorſtand
ausſchei=
denden Herven Arzt, Lang und Reis wurden wiedergewählt. Unter
Punkt Verſchiedenes wurden eine ganze Reihe von Handwerkerfragen
mit Intereſſe und Sachbenntnis beſprochen. Falls nötig, ſoll im
Früch=
jahr eine Geſellenprüfung ſtattfinden, da bei der Herbſtprüfung nicht ſlle
Gemeldeten ihre Lehrzeit beendet hatten und ſomit damals nicht an der
Prüfung teilnehmen konnten. Eingehend beſchäftigte man ſich mit den
Vorbedingungen für Geſellen= und Meiſtewrüfug. Mit einem Dank
an alle Erſchienenen für die rege Beteiligung an allen Fragen ſchloß der
Vorſitzende die erfreulich verlaufene Verſammlung.
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( 6612fs
Seite 8
Samstag, den 10. März 1928
Bz. Trüſel, 9. März. In vergangener Nacht bramnte die Scheune
des Adam Fiſcher von hier vollſtändig nieder. Nur dunh das rafhe
und tatkräftige Zugreifen der hieſigen Feuerwehr konnte ein Uebergreifen
des Feuers auf die dicht angrenzenden Gebäude verheitet werden. Eine
Unterſtüitzung durch die Feuerwehr von Unterflockenbach, die ebenfalls
in kurzer Zeit an der Brandſtelle erſchien, was nicht mehr novwendig,
da das Feuer bereits gedämpft war. Die Anordnungen zur Bekämpfung
des Feuers waren von der hieſigen Feuerwehe ſehr gut getroffen,
wo=
durch größeres Unheil verhütet wurde. Sämtlähes Vieh konnte gerettet
werden. Die Entſtehungsurſache des Brand=3 iſt noh nicht bekannt.
Ag. Lindenfels, 8. Mär; Verkehrsverein. Der hieſige
Verſchönerungs= und Verkehrs=Veroin E. V. hielt diesmal ſeine
General=
verſammkung im Hotel „Heſſ. Haus” ab. Wenn der Verein auch weit
über 100 Mitglieder zählt, ſo bleibt es doh ſehr bedauerlich, daß die
Mitglieder nicht mehr Intereſſe aufbringen, um wenigſtens der
General=
verſchinmlung beizuwohnen. So kam es, daß noch nicht einmal die
Hälfte der Mitglieder erſchienen waren. Der rührige Vorſitzende, Herr
Ph. Pfeifer (Kaiſerwirt), bedauerte in ſeiner Begrüßungsanſprache dieſe
Intereſſeloſigkeit der Intereſſenten. Die Arbeiten, die der
Verſchöne=
rungsverein jeifrer, kommen der ganzen Gemeinde zugut, und darum
wird auch der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung künftig noch
niehr wie ſeither die Beſtrebungen des gemeinnützigen Verſchönerungs=
und Verkehrs=Vereins unterſtützen. Mit vieler Mühe und Arbeit iſr
hier ein Schtimm=, Licht=, Luft= und Sonnenbad eingerichtet worden.
Es war ſchon jahrelang ein Schmerzenskind; im letzten Jahre hat die
Jahre ift dort eine große Veranſtaltung geplant. Ein beſſerer, bequemer
Zugangsweg iſt von den Kurgäſten im letzten Jahr gefo=derr worden.
Man wird diefem, ſchon viel geäußerten Wunſch nun endlich Rechnung
tragen müſſen; der Vorſtand wird gemeinſam mit der
Gemeindeverwal=
tung die Fortſetzung des Weges zum Schuimmbad (auf der nördlichen
Seite) durchführen, was nur eine Verbeſſerung der Wieſen bedeutet. Die
drei oder dier Wieſenlosinhaber werden ihre Zuſtimmung hierzu geben
und ſind ſomit keine Schwierigkeiten zu übevrinden. DerBadewärder
Scherer und der Vereinsdiener Strohmenger erhalten feſte Anſtellungen.
Die Lefehalle im Graben wirb dieſes Jahr noch freundlicher ausgeſtalket
werden; die Benutzung von ſeiten der Kurgäſte war recht rege. Große
Tageszeitungen liegen hier während der Saiſon koſtenlos offen. Die
abgehaltenen Kurbonzerte tuurben von den Gäſten aufs Freudigſte
de=
grüßt. Ein abgehaltener Spinnſtubenabend brachte die alten Trachten
auf der Burg zuſammen. Die parkartigen Anlagen auf der Burg
wer=
den i dankenswerter Weiſe von Herrn Ferſtrat Buß weiter gepfiegr
und geheat. Im Schenkenberg wurden allein 12 neue Bänke aufgeſtellt,
andere Bänte und Schutzhütten wurden gründlich renoviert. Die
wrr=
kungsvolle Reklame im letzten Jahre brachte uns viele neue Kurgäſte
hierher. In diefem Jahre wird die Neklame fortgeſetzt werden. Die
ganze Reklameangelegenheit hat nunmehr ein beſonderer Ausſchuß über.
nommen; damit wurde dem Vorſtand eine Hauptlaſt abgenommen. Wir
möchten nur wüinſchen, daß die erſprießliche Arbeit, die im
Verſchöne=
rungs= und Verkehrsverein geleiſtet wird, auch im neuen Geſchäftsjahre
den Erfolg bringen wird zur Hebung des Fremdenverkehrs und damit
die vorwärtsſihreitende Entwicklung für unſeren Kurort Lindenfels, die
„Perle des Oenwaldes”,
Bt. Fürth, 9. März. Holzverſteigerung. Die Gemeinde Fürth
hält anr 12. dieſes Monats, nachmittags 3 Uhr beginnend, im Gaſihaus
„Zur Wage” eine größere Holzverſteigerung in verſchiedenen
Holz=
arten ab
H. Birkenau, 9. März. Verſammlung. Am nächſten
Sonn=
tag, den 11. ds. Mts., nachmittags, finder auf Antrag des hieſigen
„Rotvieh=Vereins” in der Wirtſchaft von Adam Eberle am Bahnhof
dahier eine Verſammlung ſtatt. Bei dieſer wird Herr
Oberveterinär=
rat Nuß aus Darmſtadt einen Vortrag halten über „Tubevkuloſe und
deren Bekämpfung‟. Die Landwirte von hier und Umgegend werden
hierzu freundlichſt eingeladen. Wegen der Wichtigkeit des Themas
dürfte auf ſtarke Beteiligung ſeitens der Landwirte zu rechnen ſein.
H. Von der Bergſtraße, 9. März. Rohe Bubenſtreiche.
Einige halbwüchſige rohe Burſchen aus der Umgegend von Schriesheim
licßen gelegentlich des letzten Marktes ihrem frechen Mutwillen freien
Lauf. Sie bearbeiteten an mehreren Fahrrädern, Motorrädern und
Kraftwagen die Gummibereifungen mit Meſſern, daß es eine Art hatte.
Ein Burſche aus Großſachſen machte ſich außerdem noch der
Unter=
ſchlagung eines Fahrrades ſchuldig. Die ganze Wande konnte
feft=
genommen werden.
Bb. Bensheim, 8. März. Der Verein zur Erhaltung des
Deutſch=
tums im Ausland wird in der Woche nach Oſtern in Bensheim einen
Schulungskürfus für die Führer und Führerinnen der
Jugend=
gruppen von Heſſen, Heſſen=Naſſau und Baden veranſtalten, nachdem
Bensheim für die Tagung ſich erfolgreich eingeſetzt hat. Die Tagung
umfaßt programmatiſch Vorträge, Ausſprachen, Berichte und ſonſtige
Angelegenheiten und wird in erſter Linie dazu dienen, das Intereſſe an
der Erhaltung des Deutſchtums im Ausland rege zu erhalten und zu
ſtärken. Herr Profeſſor Breidenbach=Darmſtadt wird die Verhandlungen
lciten. Es ſind drei Tage für die Verhandlungen, und zwar die Tage
vom 10. bis 12. April vorgeſehen, und wird die hieſige Aufbauſchule für
die Verſammlungen und Vorträge ihre Räume zur Verfügung ſtellen.
Für gute Unterkunft der Teilnehmer und Teilnehmerinnen iſt beſtens
geſorgt, ſie geſchieht für erſtere in einer benachbarten Jugendherberge, für
letztere in Privatquartieren. Die kommende Oſterzeit wird den
Teil=
nehmern den Aufenthalt an der ſchönen Bergſtraße zu einem
erfreu=
lichen geſtalten und waren gewiß für die Wahl Bensheims als
Tagungs=
ort auch die landſchaftlichen Vorzüge der Stadt und ihrer Umgebung
maßgebend, gilt doch die Bergſtraße mit ihrem Mittelpunkt Bensheim
längſt als deutſche Riviera. — Wiederholt ſchon wurde die eiſerne
Einfriedigung des ſtädtiſchen, früher Aulerſchen Anweſens in der
Prome=
nadenſtraße gewaltsmäßig in der roheſten Weiſe zerſtört oder beſchädigt.
Im Verlauf einer der letzten Nächte gelang es auf Berreiben des
Hausverſvalters des Grundſtückes einer Polizeiſtreife, 2 Rohlinge, die
im Verein mit einem dritten wiederum ganze Felder der Einfriedigung
mit Gewalt herausgebogen hatten, zu faſſen und ihre ſowie den Namen
des dritten Täters feſtzuſtellen, denen eine exemplariſche Strafe ſicher
ſein dürfte und die auch für die erheblichen Wiederherſtellungskoſten in
Anfdruch genommen werden. Es iſt unbegreiflich, daß die heutige
Jugend, dazu aber auch ältere und verſtändiger handeln ſollende
Men=
ſchen ſich zu ſolch ſinnloſem Zerſtören hinreißen laſſen. — Im hieſigen
Gymnaſium findet Samstag, den 10. März, vormittags 10 Uhr, die
feierliche Entlaſſung der diesjährigen Abiturienten ſtatt. Die durch
ein ſehr gewähltes Programm altklaſſiſcher und ſich daran anlehnender
Werke ſehr wirkungsvoll geſtaltende Feier wird, da dem Gymnaſium
geeignete Räume mangeln, im großen Saale des „Deutſchen Hauſes”
ſtattfinden und ſind die Eltern der Schüler und Freunde des
Humani=
ſtiſchen Gymnaſiums zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen.
W Heppenheim a. d. B., 8. März. Die Vertrauensmänner ſowie
Erfatzmänner der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der
Ortsausſchmß=
bezirke Heppenheim und Bensheim halten ihre erſte Sitzung in der
nenen Wahlperiode gemäß Beſcheid der R.V.A. am Samstag, den 17.
März 1928, nachmittags 17 Uhr, in Heppenheim, Gaſthaus Schömperre
gemeinſam ab. Zur Leitung der Geſchäfte ſollen die erſchienenen
Ar=
beitgeber und Verſicherten, einſchließlich=der ſtimmberechſtigten Erſatzmnn=
Anſchließend daran findet auf Wunſch evtl. eine Ausſprache ſtatt. — Zur
Gründungsverſammlung iſt der zuſtändige Ueberwachungsbeamte, Vewv.=
Oberinfpektor Fibranz in Darmſtadt, eingeladen, der auf Wunſch
Aus=
kunft über unklare Fragen erteilt. — Die diesjährige Geſellenprüfung
der Zimmerlehrlinge des Kreiſes Heßt
und Februar ds. Js. haben ſich die Spareinlageguthaben der
Bezirrs=
fparkaſſe Heppenheim um 250 000 Mark vermehrt. 256 neue Sparer ſind
hinzugekommen. — Der Heimatverein Heppenheim, der ſeine Tätigkeit
wieder aufgenommen hat, wird in den nächſten Monaten einige
in=
tereſſante Vorträge bieten. Der erſte Vortrag von Geheimrat Prof
Valbe=Darmſtadt, „Die Fachwerke Weſtdeutſchlands unter beſonderer
Berückſichtigung Heſſens”, findet am 8. März im kath. Vereinshaus ſtart.
Der Heimatverein will durch Vertiefung des hiſtoriſchen Sinnes einen
Einblick in das allmähliche Werden der Dinge erzielen und ſo warme
Liebe zum heimatlichen Boden erwecken. Als nächſtliegende Arbeit
betrachtet der Heimatverein die Gründung eines Heimadmuſeums, um
die nißt geringe Zahl, für die Heimatkunde wertvoller Gegenſtände
Uinterzußrin
Bm „Hofheim (Ried), 8. März. Schubert=Abend. Den 100 Todestag des großen Komponiſten Schubert begeht am
Sonn=
tag, den 11. ds. Mts., der hieſige Arbeiter=Geſangverein „Sängerbund”
mit einem Schubert=Abend im großen Saale „Zum ſchwarzen Adler
Gebr. Lameli). Neben dem Vereinschor (Leitung Lehrer Schmitt,
Heppenheim a. d. B.) wird auch eine Konzertſängerin mitwirken.
diesjährige Familienabend der Ortsgruppe Hofheim der
Deutſchen Volkspartei fand in der „Krone” (Jak. Lamcli) ſtatt und
erfreute ſich eines ſchönen, gemütlichen Verlaufs.
S. Lampertheim, 7. März. Kirchenkonzert. Anſchließend
an die Gefallenenehrung fand in der evangeliſchen Kirche ein Konzert
des evangel. Kirchenchors ftatt. Unter der Leitung von Lehrer Moos
zeigte der C
chtensſverte Leiſtungen: Außer „Die Himmel
rühmen” von Beethoven, „Dir, dir Jehova” und „Lobe den Herren”
von Joh. Seb. Bach, „Herr, unſer Herrſcher” von J. Mühling und
dem 121. Pſalm kamen mit Inſtrumentalbegleitung „Hoffe Herz nur
mit Geduld” von Karl Kühn und der 126. Pſalm von Max Thiede
äußerſt wirkungsvoll zum Vortrag. Den inſtrumentalen Teil hatten
Fräulein Helene Grunert (Harmonium), die Herren Krämer und
Gru=
nert (Violine), Alles (Viola), Dr. Keilmann (Cello) und Mießner (Baß)
übernommen. Mit „Ave Verum” für Kammermuſikbeſetzung von
Mo=
zart, „Largo aſſai”, Streichquartett von Haydn, „Andante cantabile‟
Streichquartett von Mozart boten dieſelben ſehr Beachtliches. Dankbar
aufgenommen wurden außerdem die beiden Solovorträge „Adagio”
von Arcangelo Corelli und „Air” von Joh. Mattheſon, wobei ſich Herr
Dr. Keilmann als vorzüglicher Celliſt zeigte.
g. Gernsheim, 7. März. Am Sonntag fand in der Turnhalle der
hieſigen Realſchule ein Vortrag des Herrn Reallehrers
Möſin=
ger über Kinderzeichnen mit zahlreichen Lichtbildern aus den
neueſten kinderpſychologiſchen Werken und nach Zeichnungen
Gerns=
heimer Kinder ſtatt. Da nicht der Einfluß des Lehrers, überhaupt
nicht Schulzeichnungen vorgeführt wurden, waren nur freie und
un=
beeinflußte Zeichnungen aufgeführt worden. — Diroler=Abend.
Der Beſitzer des Saalbaues „Darmſtädter Hof”, Herr Karl Beck, richtet
zu einem zweiten Feſt, und zwar diesmal zu einem Tiroler=Abend, am
Samstag und Sonntag, den 10. und 11. März. Die Saalräume ſind
dem Feſtcharakter entſprechend hergerichtet, und beſonders die Bühne,
deren Aufmachung ein Produkt des Feſtwirtes ſelbſt iſt, wird den
Be=
ſuchern ſofort ins Auge fallen. Für die beiden Abende iſt ein
erſt=
klaſſiges Großſtadt=Künſtlerunternehmen engagiert, das für ein
vor=
vonntagswetter lockte
ſehr guten Beſuches. Auch viele Auswärtige waren in unſerem
Städt=
ihen anweſend, und zwar war deren Ziel der Vater Rhein. — Im
Monat Februar wurden beim hieſigen Standesamt beurkundet
6 Geburten, 6 Eheſchließungen und 3 Sterbefälle.
— Gernsheim, 9. März. Waſſerſtand des Rheins am
8. März 0,08 Meter, am 9. März 0,04 Meter
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D. Biebesheim, 8. März. Zuchtviehmarkt in
Biebes=
heim. Es iſt eine alte Ueberbieferung, daß alljährlich im Vorfrühling
hier ein Zuchtviehmarkt abgehalten wird, an den ſich gleichzeitig eine
Verloſung vonr Zbchtvieh angliedert. Bereits in den Wintermonaten
ſetzen die Vorbereitungen für dieſen weir über die Grenzen unſeres
Heſſenkandes bekannten Markt ein und iſt die ganze Aufmachung
dem=
entſprechend gut organiſiert. Dies gilt vor allem auch für den
Loſe=
vertrieb, riß man ſich doch auch in dieſem Jahre um die Loſe des
Biebes=
heimer Faſel= und Zuchtviehmarktes, wie um die warmen Semmel, ſo
daß beifpielsweiſe bereits Ende voriger Woche in Darmſtadt kein
der=
artiges Los mehr erhältlich war. Da in dieſem Jahre die Maul= und
Klauenſeuche, durch die der Markt vor zuei Jahren ausfallen mußte,
vollkommen beſeitigt war, hatte der Markt einen rieſigen Zuſpruch und
war mit jeglichen Viehſorten äußerſt gut beſchickt. Den Auftakt zu
die=
ſem allgemeinen Bauernfeſte im wahren Sinne des Wortes bildeten
die Vorführungen des Viehes, und hatte man hier Gelegenheit,
erſt=
klaſſige Faſel, fowie ſonſtiges Zuchtvieh aller Gattungen zu bewundern.
Das Marktkomitee hatte alle Hände voll zu tun, dem lebhaften Treiben
ſowie dem ai es geſtellten Anforderungen gereiht zu werden, jedoch
wickelte ſich die ganze Angelegenheit zu aller Zufriedenheit ab. Den
Vorführungen folgte die Prämiierung des Viehes, und daran ſchloß ſich
dann der allgemeine Jahrmarrkt an. Es wurde nun das Feilſchen und
Handeln in erhöhtem Maßſtabe fortgeſetzt, zumal die Gemüter durch
reichlichen Genuß von Alkohol allgemein inzwiſchen erregter waren, und
fehlte es demzufolge an luſtigen Szenen nicht. Die Jugend beluſtigte
ſich an Schiffſchaukel und ſonſtigem Jahrmarktkram, auch war
Gelegen=
heit geboten ,das Tanzbein zu ſchnvingen. Inzwiſchen war man zur
Verloſung geſchritten und war das Intereſſe für dieſen Teil des
Mark=
tes denn auch allgemein. Es kam für 6000 Mark Zuchtvieh zur
Ver=
loſung und wurde das Reſultat der Ziehung bereits noch am Abend des
Markttages durch beſondere Ziehungsliſten veröffentlicht. Die drei erſten
Gewinne fielen auf die Nummern: 1. Gewinn 5839, 2. Ge inn 2185,
3. Gewinn 6468. Gemäß den Verloſungsbeſtimmungen werden die
Ge=
winne nur gegen Vorzeigung des Loſes abgegeben und müſſen
inner=
halb achr Tagen nach der Ziehung abgeholt werden, andernfalls pro
Tag 50 Pf. bzwv. 2 Mk. Futtergeld bezahlt werden muß. Sollten jedoch
Geſvinne 12 Tage nach der Ziehung niht abgeholt worden ſein, ſo
wer=
den dieſelben verſteigert und der Erlös, abzüglich Futtergeld und
ſon=
ſtigen Koſten, weitere 3 Monate nach der Ziehung auf der
Bürger=
meiſterei hinterlegt, doch fällt nach dieſem Termin der Erlös für die
verkauften bzw. nicht abgeholten Gewinne dem nächſten Markte zu.
Den=
jenigen glüicklichen Gewinnern aber, die für den ihnen zugefallenen
Ge=
winn keine Verwendung haben, iſt Gelegenheit gegeben, den
betreffen=
den Gewinn an Ort und Stelle in Bargeld umzuſetzen, jedoch mit 20
Prozent Nachlaß.
— Ginsheim, 8. März. Der hieſige Ortsausſchußfür
Volks=
bildung und Jugendpflege veranſtaltete im Saalbau des
Heurn Meixner ein wohlgelungenes Künſtler=
Inſtrumental=
konzeut. Der Saal war überfüllt. Die ausführenden Künſtler vom
Mainzer Konzertorcheſter zeigten ihr beſtes Können. Die
Darbietungen waren vorzüglich, beſonders gefiel der Solo „Lied an
den Abendſtern” aus „Tannhäuſer” geſungen von Herrn
Peter Reinhard (Bariton). Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand
ein äußerſt beifällig aufgenommener Vortrag des Herin Schulrat Haſ
ſinger, des Leiters der Zentrale zur Förderung der
Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen. Herr
Schuluat Haſſinger zeigte in kurzer, erſchöpfender und humorvoller Weiſe
den Zuhörern den Sinn und die Aufgaben wahrer Volksbildung, welch,
letztere mit äußerem Schliff und Benehmen nichts, mit Wiſſen und
Kön=
nen weniger zu tun haben, aber vor allem für ein Volk Kultur und
Volksbildung bedeutet. Volk iſt nichts Untergeordnetes, kein
Gegenſatz zu gebildet: Volk find wir alle, vom Reichspräſidenten
bis zum ärmſten Arbeitsloſen. Herr Haſſinger ſtreifte die
Ueberſchnei=
dungen des Lebenskreiſes des Einzelnen durch die Lebenskreiſe der
An=
dern. Familie, Erwanderung der Heimat, Beruf, Volk und Menſchheit
ſind einzelne Punkte, die wir aus der Fülle des Vortrags erwähnen
möchten. Durch ſoche Arbeit in einer Gemeinde wird beſonders das
Verbindende, der Gemeinſchaftsgedanke gefördert.
In=
dem die Gemeindeglieder in idealer Weiſe zuſammenarbeiten für das
Gemeinwohl, wird auch der innere Friede in einem Gemeinweſen
gewährleiſret. Der Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege in
Ginsheim bat mit dieſer Veranſtaltung bewieſen, daß er auf dem beſten
Wege iſt, Volksbildung als Volk=Bildung auch in unſerm Orte
zu treiben. Er verdient daher weitmöglichſte Unterſtützung.
By. Laugen, 8. März. Der Geſangverein „Rheingold”
feierte im Saale „Zum Lindenfels” ſeine Fahnenweihe. Ueber
20 auswärtige Vereine waren deshalb erſchienen, und Maſſenchöre und
Einzeldarbietungen wurden in reicher Fülle zu Gehör gebracht. Die
Fahne, ein Prachtſtück, ſtammt aus der erſten Thüringer Fahnenfabri
in Koburg. — Nächſten Sonntag findet hier die Geſellenvrü=
Nummer 70
Heſſiſcher Siraßenbericht
für die Woche vom 11. bis 17. März 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg bei Bahnhof
B=
benhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere Umleitungs,
ſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer, Wagen über 5,5
Ton=
nen 12 Kilometer fahren dürfen.
Gonterskirchen-Laubach—Schotten (Ortsdurchfahrt Einartshauſen)
vom 1. März bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder Uffg=
Eichelsdorf.
Gießen—Reißkirchen bis zum Hochdruckbehälter bei Annerod iſt teiſ,
weiſe mit Erdaushubmaſſen und Materialien belegt. Vorſicht!
Mainz—Worms (ziviſchen Dienheim und Ludwigshöhe Km. 25—26)
vom 27. Februar bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Waldülvers,
heim und Guntersblum.
Worms—Bensheim (Ortsdurchfahrt Bürſtadt, öſtlicher Ortsausgana
bis zum Waldanfang vom 24. 2. bis 16, 3. geſperrt. Umleitung:
Boß=
ſtadt—Biblis—-Jägersburg.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Grünbeng (Londorfer Straße von der Gallusſtraße
bis zur Höfentränke) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Bahnhofſtraße.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim—
Köppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach.
Ortsdurchfahrt Nack im Zuge der Straßen Erbes=Büdesheim—
Nack-Nieder=Wieſen und Wendelsheim-Nack-Bechenheim vom 13. 9.
bis 31. 3. geſperrt. Umleitung: Für den Verkehr Erbes=Büdesheim-
Nieder=Wieſen über Wendelsheim und für den Verkehr Wendelsheim-
Bechenheim über Nieder=Wieſen.
Ortsdurchfahrt Großen=Buſeck (Zeilgaſſe) vom 16. Februar bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung über die Kaiſerſtraße in Großen=Buſcck,
Offenbach-Bürgel—Rumpenheim (von Staudenſtraße bis
Gemar=
kungsgrenze) vom 28. 2. bis 8. 5. geſperrt. Umleitung: Ueber
Villen=
kolonie Waldheim bzw. Mühlheim a. M.
Gau=Bickelheim—Frei=Laubersheim (Ortsdurchfahrt Wöllſtein) von
der Alzeherſtraße bis zur Einmündung Kirchſtraße vom 5. 3. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung von der Alzeyerſtraße durch die Kirch
ſtraße.
Ortsdurchfahrt Mainzlar (Bahnhofſtraße) vom 29. 2. bis 15. 3.
ge=
ſperrt. Umſeitung: Stauffenberg—Daubringen.
Rheinheſſen.
U. Schwabenheim a. d. S., 8. März. Die ebangeliſche
Kirch=
hat nun auch wieder Erſatz für ihre „Kriegsglocken” erhalten. Herr
Jakob Klos 2. und deſſen Schwägerin Philippine Baum haben die eim
geſtiftet, während die Koſten der beiden anderen durch Sammlungen in
der Gemeinde aufgebracht werden. Die katholiſche Kirche iſt bereits
mit dem Aufſtellen neuer Glocken vorangegangen. Und da auch die
Ge=
meindevertretung beſchloſſen hat, auf dem Rathaus wieder ein Glöckchen
aufzuhängen, ſo iſt das früher gewohnte Geläute in Schwabenheim
wieder vollſtändig.
Oberheſſen.
WSN. Büdingen, 8. März. Ein Markſtück in der Speiſe
vöhre. Ein ſieben Jahre altes Mädchen in dem benachharten Dorfe
Gelnhaar erhielt von ſeiner Mutter den Auftrag, Bror zu holen, und
bekam zu dieſem Zwecke von der Mutter ein Markſtück ausgehändigt. Das
Kind wollte unterwegs mit ſeinem Balle ſpielen und nahm, um die
Hände frei zu bekommen, das Geldſtück in den Mund. Hierbei verſchluckte
es im Eifer des Spielens die Münze, die in der Speiſeröhre hängen
blieb und ſich dann unterhalb des Kehlkopfes feſtſetzte. Aerztliche Hilfe,
die bald herbeigerufen wurde, vermochte nicht den unliebſamen
Eindring=
ling in der Speiſeröhre zu entfernen. Das Kind mußte auf Anordnung
des Arztes nach Gießen in die Chirurgiſche Klinik gebracht werden, wo
man durch eine Kehlkopfoperation verfuchen will, die Mark wieder
her=
auszubringen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 10. März. 13: Kaſſel: Hausfapelle. 15.30:
Aus dem deutſchen Liederkranz. Suſanne Horn=Stoll, Darmſtadt,
ſingt Lieder i Volkston und Kinderlieder. o 16.30: Funkorch.:
— Roſen: Eine ſchöne, weiße Chryſantheme. — Engel=Berger: Mein
Herz iſt eine Jazzband. — Fall: Wenn ich in deine falſchen Augen
ſchaue. — Roſen: In Omſt, m Tomſt, in Aſtrachan. — Ripp: Creola
(Denk an mich!). — Raymond: Ich reiß mir eine Wimper aus. —
Markuſch: Rozſi. — Borchert: In der Bar zum Krofodil. — Love:
Das alte Lied. O 17.45: Leſeſtunde. Aus dem Roman Der Oberhof
von Immermann. 18.15: Vereinsnachrichten. Mitteilungen.
18.30: Brieftaſten. 18.45: Prof. Naumann: Deutſche Dichtung
um 1100. O 19.15: Stenographiſcher Fortbildungskurſus. O 19.45:
Rechtsanwalt Dr. Rothbarth: Recht und Sittlichfeit. 20.15:
Bunter Abend. O 22.30: Berlin: Tanzfurſus. — Anſchl.:
Tanz=
muſik aus Berlin.
Stuttgart.
Samstag, 10. März. 12.30: Schallplatten. o 14: Jugendſtunde.
Eiſa Pfeiffer, K. Köſtlin, Funforch. O 15: Allerlei Beliebtes!”
Leit.: Struwe. Mitw.: Maria Fiechtl, Käte Mann, Baudiſtel,
Hanus, Funkorch. Aus Werken von Suppe, Strauß, Urbach, Lortzing,
Popy, Toſelli, Liſzt, Komzak, Lehar, Meyer=Helmund, Brüll.
Gilbert, Strauß, Teike, Langer, Jurek. O 18.15: Freiburg: Prof.
Dr. Kantorowicz: Der engliſche Volkscharakter. O 18.45: Diplom=
Landwirt Hecht, Heilbronn: Neuzeitliche bäuerliche GeflügeTaltung.
O 19.15: Karlsruhe: Prof. Dr.=Ing. Ammann: Bedeutung der
Eiſenbahn im Rahmen der modernen Verkehrsmittel. O 20.15:
Ar=
beiterdichtung H. Lerſch. Leit.: Stockinger. Mitw.: R. Arndt von
den Landestheatern, Enderling, Stockinger, Funkorch. — Einf. —
Wanderſchaft. Die Hände. Dank dir, Schickſal. — Berlioz: Ouv.
Der Korſar. — Aus „Menſch im Eiſen” — Brahms: Andante aus
der F=moll=Sonate. — Aus „Manni” Geſchichte von meinem
Jungen. Geſang vom Eiſen. Legende. — Rachmaninoff: Prelude.
O 21: Funkbrettl. Leit.: Struve. Mitw.: Hilde Binder, Trude=
Marie Kauffmann, Käte Mann, Hanus, Höger, Stockinger, Reichert,
Funkorch. Profes: Lene Lehmann, Fox. — Einmal kommt die
Liebe. — Flem: Deine Hand, du Feine. — Chanſon. — Goetze: Im
Wirtshaus zum Greifen. — Gilbert: Such dein Glück nicht in den
Sternen. — Yoſhitomo: In Yokohama. — „Dynamit”. Ein Akt von
William Kahn. — Gade: Jalouſie, Tango. — Chanſon. — Stolz:
Süß locken die Geigen. — Alle Vöglein ſind ſchon wieder da. —
Reichert: Heiteres. — Fleiſchmann: Frühlingsreigen. — Ziegler:
Wann werden wir uns wiederſehen? — Rolfs: Die Braut vom
Alexander, Fox. S 22.,30; Berlin: Funktanzſtunde. 23:
Tanz=
muſik.
Berlin.
Sonuabend, 10. März. 15.30: Dr. Schacht: Aeſthetik der
Photographie. 16: L. Lehmann: Das Erwachen einer neuen Zeit.
Wir können fliegen! o 16.30: Salonquartett Raue. o 18.30:
Dr. Breyne: Afrikaniſche Küſtenbilder. Die Nelkeninſel Zanzibar.
O 19: Prof. Dr. Verweyen: Wege zur poſitiven Lebensführung.
19.30: F. Engel: Einführung in das Sendeſpiel Götz von
Ber=
lichingen. O 20: Sendeſpiel. „Götz von Berlichingen‟ Hörſpiel aus
dem Goetheſchen Drama. Perſ.: Götz von Berlichingen; Eliſabeth,
ſeine Frau; Maria, ſeine Schweſter; Weißlingen; Adelheid von
Walldorf; Franz, Weißlingens Bube; Kaiſer Maximilian; Karl,
Sohn des Götz von Berlichingen; Georg, ſein Bube; Biſchof von
Bamberg; Bruder Martin; Hans von Selbitz; Franz von Sickingen;
Lerſe. Berliner Funkorch. — Anſchl.: Tagesnachrichten. 22.30:
Funk=Tanzſtunde. — Danach: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Sonnabend, 10. März. 11.50: Für die Schule:
„Frühlingsfreude in Wort und Ton aus dem 18. Jahrhundert”.
O 14.30: Baſtelſtunde: „Ein Segelſchiff für die Straße‟ 15:
B. K. Graef: Sprechtechnik. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16:
Oberſchullehrer Weſtermann: Kurzſchriftdiktate. O 16.30: Min.=Rat
Dr. Kaiſenberg: Hauptprobleme der Verwaltungsreform. o 17:
Hamburg: Schubert=Nachmittag unter Ltg. von Generalmuſikdir.
Eibenſchüötz. o 18: Dr. O. Neurath: Die neue Bildſtatiſtik als
Mittel ſozialer Aufklärung. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.55: Dr. Müller=Freienſels: Fauſt 2. Teil. 6 19.20: Prof. Dr.
G. Schumann: Joh. Sebaſtian Bach. 20: Berlin: Götz von
Berlichingen” Hörſpier aus dem Goetheſchen Drama. Muſik: Th.
Mackeben. 22: Preſſenachrichten. O 22.30: Funk=Tanzſtunde,
da=
nach Tanzfunk.
ſtummer 20
1 mſtadt und den Berhnntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Eefunden: 1 ſchwarzſeidener
Kragen=
ſaar mit blauen Streifen. 2 ſilberne
Aenn mit Perlchen beſetzt. 1
Aufgabe=
ſiber Buchführung und Bilanz. Eine
4aek Schlüſſelbunde und Schiüſſel Ein
Ewoollener Schal, mit bunten Streifen.
1afofahrerlaterne. 1 ſilbernes Halskett=
Ia mit viereckigem grünem Anhänger
ucune Stofftaſche mit braunem
Zellu=
uc=kles Portemonnaie mit 1,92 Mk. Ein
perr braungefütterter
Motorradfahrer=
fodchuh. Karton mit 10 Glühbirnen
ra unes Portemonnaie mit 1 Mk. —
Zu=
gürfen: 1 junger kleiner grauer Baſtard.
Eur ungetigerter Jagdhund.
Geonntagzdienſt un Nachtdienſt in
AApotheken Darmſtadts: Es verſehen
Sonntagsdienſt und in der daran ſich
ihließenden Woche den Nachtdienſt vom
MNärz bis einſchließlich 17 März die
ſor heke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
ah orneAlpotheke, Kirchſtraße 10½
Samstag, den 10. März 1928
Seite 9
isberfteigerang M. (
Nutz= und Brennholz.
(Letzte Verſteigerung.)
Wonnerstag, den 15. März 1928,
ſich in der Turnhalle am
Woogs=
ſantz verſteigert.
.. vorm. 9 Uhr beginnend: Das
luſttzholz aus dem Staatswald der
60 ſtereien:
1.Baſſinteil=Holzhof: Diſtr. „
Baſſin=
ih Nr. 1—107 und 198—319.
Aus=
inft durch Herrn Förſter Gg.
Klip=
ein, Holzhofallee 10 zu Darmſtadt,
ſen nruf 3678.
1.. Beſſunger Forſthaus: Dürr= u
Lmdfallholz aus verſchied. Diſtrikten.
tr. 467 96. Auskunft durch Herrn
förſter Kolb zu Beſſunger Forſthaus,
ferznruf 2666.
18. Böllenfalltor: Diſtrikte „
Kirch=
chrag, Moosberg, Ludwigshöhe, Spitze‟
inc Dürr= und Windfallholz aus
ver=
chiedenen Diſtrikten, Nr. 229 —381.
Aus=
umft durch Herrn Förſter Benſel zu
fa rſthaus Böllenfalltor, Fernruf 3445.
Außerdem wird das auf der
Ab=
wiebsfläche des
Philippshoſpital=
diſſtriktes Grabenſtück (Ecke
Nieder=
ſeamſtädterſtr. und Lichtwieſenweg) mit
etnva 15 fm angefallene Nutzholz (Kiefer,
mütverſteigert. Auskunft wie zu A 1.
Sixämme, im: Birke II. 0,68, Buche III.
9,05, IV. 4,73, V. 132, VI. 1,70; Eiche
II. 7,13, II. 27,12, III. 11,80, TV. 1,77
IX. 2,48; Fichte la 0,58, Ib 9,97, IIa
119,77, IIb 2,11, IIIa 1774, IIIb 0,71
Kiefer Ib 5,69, IIa 24,88, IIb 34,33,
IIIa 16,29, IIIb 9,48, IVa 1,73; Lärche
la 0,84, Ib 2,34, IIa 2,07;
Weymouths=
kiefer IIb 0,77, IIIa 2,16.
Verbſtangen, Stück: Douglas III. 3,
Fichte I. 1, II. 1.
Mrutzſcheiter, rm: Eiche 2.
B. vorm. 11 Uhr beginnend: Das
Mörennholz aus dem Staatswald der
M örſtereien:
1. Beſſunger Forſthaus: Dürr= und
Mindfallholz aus verſch. Diſtrikten, Nr.
(21, 622 und 625. Auskunft wie zu A 2.
2. Böllenfalltor, Diſtrikte „Spitze u.
(Brabenſtück” und Dürr= und
Windfall=
molz aus verſch. Diſtrikten, Nr. 1260 bis
1263, 1441—1781, 1803—1854. Auskunft
wie zu 43.
sScheiter, rm: Buche I. 345, II. 7; Eiche
1. 5, II. 4, Fichte 1, Kiefer 1.
(Rnüppel, rm: Birke 3, Buche 125, Eiche
8, Linde 1, Fichte 1, Kiefer 111,
Wey=
mouthskiefer 2.
SStammreiſig, H. W.: Ahorn 1,00,
Birke 2,50.
Meiſig, H. W.: Buche 15,45.
Stöcke, rm: Buche 9,8, Eiche 4.
Außerdem wird das auf der
Ab=
triebsfläche des
Philippshoſpital=
ſoiſtrißtes Grabenſtück mit etwa 20
„Im angefallene Brennholz mitverſteigert.
Auskunft wie zu A. 1.
Blau unterſtrichene Nummern
kom=
men nicht zum Ausgebot. Sämtliches
(4480
olz iſt vorher einzuſehen.
Darmſtadt, den 9. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
Letzte.
Brennholzverſteigerung
des Heſſ. Forſtamts Mörfeiden
Montag, den 19. März 1928,
vor=
mittags 9 Uhr beginnend, wird zu
Mörfelden im Gaſthaus zum Saalbau,
Bahnhofſtraße 5, Avemary, folgendes
Brennholz verſteigert:
1. aus der Förſterei Wieſental,
Ab=
teilung 26 und 37
Scheiter Rm.: Buche 88, Hainbuche 8
Eſche 2, Eiche 6, Birke 7, Erle 2, Kiefer 7.
Knüppel Rm.: Buche 55,
Hain=
buche 13, Eiche 4. Birke 2, Kiefer 437.
Reiſig: 100 Wellen: Buche 9.1, Eiche
0.4, Kiefer 19.3.
Blauunterſtrichene Nummern werden
nicht ausgeboten.
2. aus verſchiedenen Abteilungen der
Förſtereien Schlichter, Wieſental und
Sensfelder Tanne an Windfallholz
Scheiter Rm.: Buche 20, Hainbuche 6,
Eſche 10. Eiche 44, Birke 12, Erle 7,
Kiefer 15.
Knüppel Rm.: Buche 12, Hainbuche
14, Eſche 2, Eiche 15, Birke 9, Erle 1,
Kiefer 32.
Auskunft erteilen, die Herren Förſter
Vöglin zu Forſthaus Schlichter,
Sommer=
lad zu Forſthaus Wieſental, und Köhres
zu Forſthaus Apfelbachbrücke, ſowie
Forſt=
gehilfe Heldmann daſelbſt.
(4492
Mörfelden, den 8. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.
Auen Amtoverkünplgungen des Krelgamto!. Für die Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt „Philippshoſpital” bei
God=
delau ſollen, auf dem Wege des
öffent=
lichen Anerbietens zur Lieferung für die
Zeit vom 1. April bis 30. September 1928
vergeben werden:
A. Mehlwaren und Futtermittel:
47000 Kilo Kornmehl 01, 17000 Kilo
Weizenmehl I, 19000 Kilo
Weizenaus=
zugsmehl Spez. 0, 21000 Kilo
Zucker=
rübenſchnitzel, 30 000 Kilo Biertreber,
öyägel und Portemonnaie mit 13 Mk /18000 Kilo Weizenſchalen, 18000 Kilo
Maizena, 28000 Kilo Roggenkleie.
B. Verbrauchsgegenſtände:
10 000 Stück Zigarren, 600 Kilo
Rauch=
tabak (Fein= und Grobſchnitt), 3000
Rollen Kautabak, 86 Kilo Wolle, 700 Kilo
weiße Kernſeife, 1500 Kilo Seifenſchnitzel
800 Kilo gelbe Schmierſeife, 500 Kilo
kriſtalliſierte Soda, 1500 Kilo kalzinierte
Soda, 1500 Kilo Seifenpulver, 335 Kilo
Sohlenleder, 240 Kilo Abfalleder, 80 Kilo
Oberleder (Rind= und Raupenleder), 250
Quadratfuß Maſtkalbleder, 60
Quadrat=
fuß Futterleder, 30 Kilo Oberleder (
Rind=
leder=Abfallſeiten).
C. Verzehrungsgegenſtände:
3500 Kilo Margarine, 600 Kilo
Kokos=
fett, 600 Kilo Mohnöl, 400 Kilo
Schweine=
ſchmalz, 600 Kilo Rinderfett, 200 Kils
Senf, 2500 Kilo Boynen, 2000 Kilv
Erb=
ſen, 500 Kilo Linſen, 1500 Kilo
Miſch=
obſt, 6000 Kilo Marmelade, 2000 Kilo
Apfelgelee, 200 Kilo Kakao, 15 000 Stück
Eier, 7000 Liter Eſſig, 900 Kilo geſchälte
Gerſte, 900 Kilo grüne Kern, 200 Kilo
Kaffee (geröſtet), 400 Kilo Kaffee=Eſſenz.
3500 Kilo Malzkaffee, 25 000 Stück
Hand=
käſe, 1500 Kilo Limburger=Käſe, 100 Kilo
Edamer=Käſe, 100 Kilo Schweizerkäſe,
6 Tonnen Heringe, 2000 Kilo
Hafer=
flocken, 3000 Kilo Gemüſenudeln (10mm),
200 Kilo Makkaroni, 3000 Kilo Reis, 100
Kilo Sago, 2600 Kilo Grieß, 700 Kilo
Würfelzucker, 2500 Kilo, Kriſtallzucker,
500 Kilo geſtoßenen Zucker, 50 Kilo
Kandiszucker, 75 Kilo Tee.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen dahier am
12., 13. und 14. März 1928 offen.
An=
gebote und Muſter ſind bis zum
Eröff=
nungstermin, den 21. März 1928,
vor=
mittags 10 Uhr, einzureichen.
Die Lieferung iſt ganz frei entweder
Anſtalt oder Station Goddelau=Erfelden
anzubieten. Von jeder Gattung darf
nur ein Muſter angeboten werden.
Die einzureichenden Muſter
müffen getrennt von den
Ange=
boten verpacht mit der Aufſchrift
„Muſter zum Angebot” verſehen
werden. Angebotsformulare können
von der Anſtalt bezogen werden. (4457
Goddelau, den 8. März 1928.
Direktion der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt „Philippshoſpital”
bei Goddelau.
LANZ
Fahrräder
auf beg Teilzahlung.
Baumert
Erbacherſtr. 1, (674989
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung A,
wurde bei der Firma Fr. Ruths I. in
Groß=Bieberau heute eingetragen:
Ge=
ſchäft ſamt Firma iſt auf Mühlenbeſitzer
Georg Friedrich Daab III. in Groß=
Bieberau übergegangen. Die Firma iſt
geändert in: Fr. Ruths I. Nachf.
Ge=
org Fr. Daab. Die Prokura der Mar=
(4454
garete Ruths iſt erloſchen.
Reinheim, den 1. März 1928.
Heſſiſches Amtsgericht.
Burzoerſteigerang M. 0
Mittwoch, den 14. März 1928,
vorm. 9 Uhr, wird in Arheilgen (
Wirt=
ſchaft „Zum Schwanen”) aus Diſtrikt I,
Bauernwieſenſchlag 3. 4. Faulbruch 7, 8,
12, 16, 17, 18, 19, 20, 21. 22, II
Diebs=
fang, 1, 2, 3, Tannacker 6, 7, 9, 10, 23
Birken, 11, 13. 14, 17, 18. 20, 21, II
Krauſe Buche 7, V Alleeſchlag, 18
nach=
ſtehendes Holz verſteigert:
Stämme tm: Eiche 0,18 1n, 0,/48 2n,
Eſche 0,62 2t, 1,06 41, Ulme 0,21 1n,
Kiefer 4,28 2a, 5,43 2b. 2,87 3a, Lärche
1,01 1a, 7,22 1b, 6,09 2a, 4,10 2b 1,36
3a, Fichten 1,98 1a, 15.46 1b, 32,59 2a,
17,05 2b 7,30 3a; Derbſtangen Stück:
Lärche 9 1, 5 II, 9 III, Fichte 7 I, 4 II,
8 III: Nutzſcheiter rm: Eiche 1.8 II (
ge=
ſpalten), 7,8 II (rund).
Nutzrollen (Pfoſten 2,5 m lang
rm Eiche 17 II.
Birke 1 II (rund), Kiefer 11,4 II (rund;
Nutzknüppel (Pfoſten 2,5 m lang) rm:
Eiche 118 II.
Scheiter rm: 747 Buche, 54 Eiche,
1 Birke, 1 Erle, 1 Eſche, 11 Kiefer, 1
Lär=
che, 18 Fichte. Knüppel rm: 199 Buche,
8 Hainbuche, 440 Eiche, hierbei 41 rm
2,5 m lange Baumpfähle, 23 Birke, 13
Erle, 2 Eſche, 52 Kiefer, 1 Lärche, 8 Fichte,
4 Weymouth; Reiſerholz 1 Kl. (
Knüp=
pelreiſig) rm: 118 Buche, 19 Eiche, 7
Kie=
fer, 1 Fichte; Reiſerholz III Kl. (
Aſt=
reiſig) 100 Wellen: 8,40 Buche, 2,60
Hain=
buche, 3,20 Erle; Stöcke rm: 41 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Blau unterſtrichene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch die Förſter Klipſtein, Forſthaus
Bayerseich, Tel. Langen 113, Bayerer,
Forſthaus Krauſe Buche, Tel. Langen 114
und unterzeichnetes Amt.
(4495
Darmſtadt, den 9. März 1928
Heſſ. Forſtamt Kranichſtetn.
Schlacht=
Freibant hof
von 8—11 Uhr
nachm. ab 4 Uhr
Schweine= u. Rindflei
1969
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und schwarz . . .
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fein, u. klar. Gewebe, 1. Riesen-Farbsort. 3.25, Oe
nSocken
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4
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Größe 1
farbig . . .
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Kinder-Strümpfe
Rothschilds Reklamestrumpf, schwarz und
Größe 1
farbig . . .
jede weitere Größe 10 ₰ mehr)
Kinder-Strümpfe
Rothschilds Schulstrumpf, gute Qualität
Größe 2
in schwarz .
(jede weitere Größe 10 9 mehr)
35
50=
80=
Seidenflor, in grau und modefarbig, Marke
„Erika‟
. . Größe 1 — J9
(iede weitere Größe 15 ₰ mehr)
Kinder-Strümpfe
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Größe 11 und 12 1.10, Größe 9 und 10 V —*
Kinder-Strümpfe
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in schwarz und farbig . . . . Größe 4
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Ihrem warmen Wohnraum. Nur
dann? — — — Dasselbe wohlige
Gefühl soll Sie täglich, stündlich,
stetsfort umfirten, — wann immer
Sie sich in Ihren Räumen bewegen.
Wie viel hunderte Mal im Tage
er-
erblickt Ihr Auge da die Wand? Ja,
diese Wand! — Ist sie kalt und
frostig, so ist es der ganze Kaum. —
Ist sie düster, so wrd es bald Ihr
Gemüt. — An der Wand liegt das
Geheimnis Ihres
Beha-
gens oder Unbehagens.
Und für dieses Ihr
Wohl-
behagen im Raum
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beiten seitMonaten viele
die edle Linien und
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können, damit keine Kratzer, Risse
und Sprünge entstehen. Ihre
Wän-
de sollen neben den Bildern gleich
bleiben, wie hinter diesen. Flecken
sollen mit Leichtigkeit wegzuwaschen
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Samstag den 10. März 1928
Geite 13
Reich und Ausland.
lerr Mörder Wichmann verhaftet.
FFrankfurt. Entgegen anderslautenden
Aloungen iſt der Mörder Wichmann, der vor
nozen Tagen hier ſeine Frau und ſeine drei
Unveer getötet hat und ſeit dieſer Zeit flüchtig
u geſtern in Bergzabern in der Pfalz
feſtge=
mnen worden.
Vorfrühling im Frankfurter Zoo.
— Das ſchöne Wetter der letzten Zeit hat die
tein Frühlingsblüten im Garten hervorgebracht.
88 Waſſergeflügel an den Weihern trifft ſeine erſten
ſrsvereitungen zum Brutgeſchäft. Ein Teil der in
FWinterherbergen befindlichen Tiere iſt in
Frei=
ſtygeſetzt. Die hochaſiatiſchen Kragenbären
bumm in dieſem Jahr das erſte Junge, das
h— in Kürze ſeine erſten Ausflüge in den
Außen=
tic antreten wird. Die neue Wolfsanlage, das
Steinbockgehege und der Aquariumsumbau
hurn ihrer Vollendung entgegen. Anſtelle der alten,
zuweckmäßigen Wolfskäfige an der Thüringerſtraße
wach der Freilegung des Aquaviumseinganges ein
nn geſtreckter Felsbau entſtanden, der ſoeben alpine
PFlanzung erhält.
mm Geldſchrank=Einbruch im Verſorgungsamt.
maer, der noch 27 Jahre Zuchthaus zu verbüßen hat.
F Frankfurt a. M. Bekanntlich iſt in der Nacht
n. 28. Februar ein Einbruch in den Kaſſenraum
s! Verſorgungsamts in der Marienſtraße verübt
ouden, wobei etwa 500 Mark geſtohlen wurden.
imer Polizeimeldung zufolge ſteht der Weißbinder
ti helm Gröninger im Verdacht der Täterſchaft.
ſryeninger, der noch 27 Jahre Zuchthaus zu verbüßen
a) iſt mit dem Zimmermann Hermann Jung und
=Arbeiter Karl Titus aus der Strafanſtalt Kaſſel=
8eSlheiden ausgebrochen. Jung iſt wieder verhaftet
i hat angegeben, daß er mit G. wieder
verſchie=
ele Einbrüche ausführte, und daß ſich G. einen
nueißapparat anſchaffen wollte. Ein ſolcher wurde
eil der Tat auch benutzt.
Auflagenſchwindel bei der „Menſchheit”?
hSoettcher vor dem Wiesbadener Schöffengericht.
Wiesbaden. Der Schriftſteller und Redakteur
ei „Menſchheit” Boettcher und deſſen Frau,
el . Mertens, ſtanden vor dem Erweiterten
Schöf=
enſchericht, angeklagt wegen einer Reihe von
Betrugs=
ilſen. Es wird ihnen vorgeworfen, in den Jahren
975 und 1926 Probagandaſchreiben an zahlreiche
fiurmen geſandt zu haben, in denen die Zahl der
liunnenten der „Menſchheit” viel zu hoch angegeben
vrr. Für tauſend Beilagen waren zehn Reichsmark
es echnet worden. Die Verfehlungen kamen dadurch
us Tageslicht, daß ein im Verlag der Menſchheit
urn 1. April 1925 bis ebendahin 1926 tätig
gewe=
en er kaufmänniſcher Angeſtellter Anzeige erſtattet
ſaste. Die Zahl der Auflage der Menſchheit war in
iufſem Schreiben meiſtens mit zwölftauſend
ange=
esen, obwohl die Auflage zu dieſer Zeit
ſechstau=
ei d betrug. Die Verteidiger der Angeklagten
bean=
rugten die Prüfung der Bücher, um die tatſächliche
A-flage jeder Menſchhefts=Nümmer feſtzüſtellen, Auf
en Ausgang dieſes Prozeſſes, ſo erklärte der
Ver=
eicdiger, der einen ſchweren politiſchen Hintergrund
zabe, komme es an, um die Unſchuld des angeklagten
Bwoettcher darzutun, denn Boettcher, der in Leipzig
75 wegen ſchwerer Vergehen demnächſt zu
verant=
worten — der Zeuge E. iſt vom Unterſuchungsrichter
inſ der Leipziger Sache auch gehört worden — und
ölelleicht eine Zuchthausſtrafe von ſieben bis acht
Jjahren zu erwarten habe, müſſe unbelaſtet dort vor
de Schranken des Reichsgerichts treten. Die hieſige
Sitrafſache ſpiele in Leipzig eine Rolle. — Das
Ge=
riüht beſchloß, dem Antrag der Verteidigung, einem
Aruichſachverſtändigen die Bücher der Druckerei zur
Prüfung zu überlaſſen, ſtattzugeben und vertagte
diee Strafſache auf unbeſtimmte Zeit.
Wagner=Prozeß.
Frankenthal. Der mit Spannung erwartete
Kronzeuge, Wagners Direktor Krämer, nach ſeinem
Arisſcheiden aus Wagners Firma mit 95000 Mark
ciögefunden, zeigte ſich bei ſeiner Vernehmung von
ſeihr ſchwachem Gedächtnis. Weder weiß er etwas
von den Beſtechungen, noch hat er an ſolchen
teilge=
wommen. Er weiß nicht, wie er Direktor geworden
ſii, hat als ſolcher nie etwas zu ſagen gehabt und
rill auch nie etwas zu verantworten gehabt haben.
éiseine Unterſchrift ſei nichts als eine Formſache
ge=
wieſen. Immerhin glaubt er, den Angehörigen
Wag=
wers und Caſtells zuviel gewußt zu haben, da dieſe
ſron erſucht hätten, ins Ausland „abzurollen‟. Der
mpit ſo viel Verantwortung und Titeln belaſtete Zeuge
ſitt immerhin mit 95 000 Mark Abfindung von
Wag=
wer gegangen. Das ominöſe Miniſterauto taucht auch
woieder einmal auf. Der Zeuge weiß um Dr. Höfles
wöerzenswunſch nach dem Beſitz eines Autos, weiß,
waß eines Tages ein Wagnerſcher Benzwagen
ver=
hwand, neu lackiert wieder in der Garage erſchien
urnd — nicht an den Miniſter abging. Ein verleſenes
(Schreiben des Miniſters aus der Zeit des Höfle=
ASkandals bittet um Wagners Beſuch in Berlin,
nach=
cem viele Freunde ihn — den Miniſter — verlaſſen
Bzätten. Krämer muß zugeben, daß er auf Grund
meiner Kenntnis der Geſchäftsvorgänge Meeſm, Otto
vand Ullrich im September 1926 verriet, wie man
(Seld aus Wagner herausholen könne. Die übrigen
Beugen gaben nur Aufſchluß über den
Arbeitsvor=
ugang uſw. an den Kappen. Zeuge Krämer hatte er=
Mlärt, er habe einmal in den Büchern einen Betrag
voon 40 000 Mark für zwei Pfandbriefe als nicht
richtig gebucht beanſtandet, worauf Wagner
aus=
weichend geſagt habe, daß er im Falle einer an ihn
gerichteten Frage einfach ſagen würde, es handle ſich
mim zwei Pfandbriefe des Abgeordneten Hermann beck, die am Hammerſteindamm bei ihren Eltern
Hofmann (Zentrum). Tatſächlich handelt es ſich um
ſioie beiden Pfandbriefe Caſtells, den Wagner wahr=
6 cheinlich durch die Ausrede gegenüber Krämer hat
Secken wollen. Jedenfalls gab der ſofort telephoniſch
werſtändigte Reichstagsabgeordnete Hofmann aus dem
Reichstag folgende Erklärung ab: „Mir iſt von
ſolchen Pfandbriefen michts bekannt. Ich habe von
errn Albert Wagner noch niemals etwas verlangt
uund niemals etwas erhalten.‟ Der Hauptangeklagte
Wagner gab vor Schluß der Verhandlung eine mit
cher Erklärung des Abg. Hofmann übereinſtimmende phiſch benachrichtigt wurde, auch dort Beamte in das
Kden Antrag auf Ladung des Dekans Walzer als
Zeugen für die gut deutſche Geſinnung Wagners. Mädchen und den 24jährigen Schuhmacher Heinrich
Morgen wird die Zeugenvernehmung fortgeſetzt.
Erdbeben in Meſſina.
Blick auf Meſſina.
Die ſchöne ſizilianiſche Stadt Meſſina iſt wieder von einem Erdbeben heimgeſucht worden. Die
gewaltigen Bodenerſchütterungen dauerten 15 Sekunden lang. Glücklicherweiſe iſt der Sachſchaden
erträglich, da der Großteil der Bevölkerung ſeit dem entſetzlichen Erdbeben von 1908 in
Holz=
baracken lebt. Doch das Wirtſchaftsleben iſt in der Stadt, die 180000 Einwohner hat, ſehr
empfindlich geſtört worden.
Ein Tunnel zwiſchen Bahnhof und Hotel.
Der neue Tunnel,
welcher das größte Hotel des europäiſchen Kontinents, das Hotel „Exelſior”, mit dem Berliner
Anhalter Bahnhof verbindet, wird demnächſt eröffnet. Die am Bahnſteig ankommenden Gäſte
können vom Bahnhof unmittelbar in den Tunnel gelangen und mit wenigen Schritten die
Fahr=
ſtuhlzentrale des Hotels erreichen. Der Reiſende kann aus ſeinem Schlafwagenbett in ſeine
Hotelbadeſtube kommen, ohne die Straße betreten zu müſſen.
Die einzige Eskimo=Studentin der Welt.
Nan Palan,
ein liebenswürdiges, kluges und warmherziges Eskimomädchen, ſtudiert in Amerika Medizin, um
ihren Stammesverwandten im nördlichen Alaska mit den Mitteln der modernen Heilkunde helfen
zu können. Unſer Bild zeigt die junge Studentin beim Verbinden einer Patientin. — Es gibt
etwa 40 000 Eskimos in der Welt. Sie ſind in Grönland und im arktiſchen Amerika anſäſſig.
Eine Entführung mit tragiſchem Ausgang.
Heidelberg. Zu dem von uns bereits
ge=
meldeten Selbſtmord eines Hamburger Liebespaares
bei Ziegelhauſen erfahren wir noch folgendes: Seit
dem 2. Februar war die 16jährige Helga
Schnacken=
wohnte, aus Hamburg verſchwunden. Die Vermißte
hatte einen Betrag von 225 Mark zum Einkaufen
empfangen und war mit einem angeblichen
Privat=
detektiv Bauer wenige Tage nach dem 28. Februar
noch in Hamburg geſehen worden. Die Eltern
emp=
fingen am 5. März eine Karte ihrer Tochter, auf
welcher ſie mitteilte, daß ſie und Bauer gemeinſam
in den Tod gehen wollten. Trotzdem ſofort die
Kri=
minalpolizei in Heidelberg telephoniſch und telegra=
Erklärung ab. Die Verteidigung überreichte heute aufgehobene Logis eilten, wurde das Paar nicht mehr
angetroffen. Am Dienstag fand man dann das
Bauer erſchoſſen auf.
Tauchunterſuchungen im Neckar.
Heidelberg. Im Neckar, zwiſchen Marſtall
und Alter Brücke, arbeitet ein Taucher, um die Lage
der im Strombett liegenden Felsblöcke feſtzuſtellen.
Da der zukünftige Schiffahrtsweg an der Stadtſeite
entlang führt, müſſen die einzelnen Felsblöcke unter
Waſſer weggeſprengt werden. Dabei macht beſonders
die jetzt unter Waſſer liegende ehemalige „
Roberts=
inſel” Schwierigkeiten.
Gasvergiftungen im Geſellenzimmer.
Berlin. Als geſtern früh der Fleiſchermeiſter
Fritz Weiß in Moſau bei Züllichau ſeine Geſellen
wecken wollte, erhielt er keine Antwort. Er erbrach
die Tür und fand alle ſechs von Oxydgaſen betäubt
vor. Die Verunglückten wurden ſofort in das
Zül=
lichauer Krankenhaus geſchafft, wo
Wiederbelebungs=
verſuche angeſtellt wurden. Bei einem der Gefellen
waren die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Bei
zwei anderen Verunglückten beſteht noch ſchwere Le
bensgefahr, während ſich die letzten drei auf dem
Wege der Beſſerung befinden.
Die Pfingſitagung des Vereins für
das Deutſchtum im Ausland
in Gmunden.
Die 47. Jahrestagung des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland findet auf Einladung des
Deutſchen Schulvereins „Südmark”, des Verbandes
Oeſterreich des V.D.A., vom 25. bis 29. Mai in
Gmunden ſtatt. An Arbeitsſitzungen ſind
vorge=
ſehen: Freitag, den 25. Mai: Frauentagung,
Sams=
tag, den 26. Mai: Hauptausſchußſitzung und
Haupt=
verſammlung, Pfingſtſonntag: Haupttagung des
Deutſchen Schulvereins „Südmark”,
Studententa=
gung und Jugendtagung. Die V.D.A.=Jugend aus
allen Teilen des Reichsgebietes und Oeſterreichs
fin=
det ſich mit zahlreichen Jugendabordnungen des
Aus=
landeutſchtums zu einem Jugendtreffen am Traunſee
zuſammen. Die Jugend wird in Gmunden ſelbſt,
ſowie in den umliegenden Ortſchaften untergebracht.
Für Freitag ſind Jugendveranſtaltungen des
Ver=
bandes Oeſterreich, Spielaufführungen uſw.
vorge=
ſehen. Die Turn= und Wettſpiele finden am
Pfingſt=
ſonntag ſtatt. Am gleichen Tage ſind auch die
Feſt=
gottesdienſte. Der Pfingſtmontag bringt den äußeren
Höhepunkt der Tagung mit einer Morgenfeier, einem
Feſtzug und Fackelzug. Der Dienstag ſchließt die
Tagung mit Sonderbeſprechungen und Ausflügen ab.
Die Anmeldungen liegen ſchon in großer Anzahl,
beſonders auch aus dem Auslande vor. Die
bekann=
teſten Führer des Auslanddeutſchtums haben ihr
Erſcheinen angemeldet und werden zum Teil auch in
den Verſammlungen und Kundgebungen ſprechen.
Die Anmeldungsliſte der Jugend mußte mit der
Zahl 14000 geſchloſſen werden, da Heranſchaffung
und Unterbringung einer größeren Anzahl örtlich
nicht möglich iſt. In der Stadt Gmunden ſelbſt ſind
die Vorbereitungen durch eine große Anzahl von
Arbeitsausſchüſſen bereits ſeit längerer Zeit
aufge=
nommen. Die Pfingſttagung in Gmunden verſpricht,
wie die in Kufſtein, bei der beſonders großen
Gaſt=
lichkeit und Herzlichkeit der öſterreichiſchen
Bevölke=
rung wieder ein bedeutſames Ereignis in der
Schutz=
vereinsbewegung zu werden.
Mord und Selbſtmord.
Nürnberg. In einem Hauſe der
Stabius=
ſtraße erſchoß, nach vorausgegangenen
Mietsſtreitig=
keiten, ein Kohlenhändler einen Kaufmann. Der
Täter brachte ſich ſelbſt einen Schuß in die Schläfe
bei, an deſſen Folgen er einige Stunden ſpäter im
Krankenhaus verſtarb.
Von Zigeunern überfallen und beraubt.
Köln. Ein am Zigeunerlager Köln=Nippes
vorüberkommender Iſolateur wurde von mehreren
Zigeunern um Zigaretten und Geldbeträge
ange=
ſprochen. Im Verlaufe der Unterredung wurde er
von einem Zigeuner plötzlich zu Boden geſchlagen,
mißhandelt und ſeiner Brieftaſche mit 47 Mark
be=
raubt. Ein Zigeuner wurde wegen Verdacht des
Raubes feſtgenommen.
Einſturz der Straßendecke.
Berlin. Geſtern früh, kurz nach 5 Uhr,
er=
folgte in Tempelhof, in der Berliner Straße, ein
Waſſerrohrbruch in der Hauptleitung der
Waſſer=
werke. Das Waſſer floß in den Bauſchacht der
Unter=
grundbahn und unterfpülte die Straße, die um 7.30
Uhr in fünf Meter Breite auf 45 Quadratmeter
einſtürzte. Der geſamte Straßenbahn= und
Fuhr=
werksverkehr mußte über Schöneberg umgeleitet
wer=
den. Um 7.30 Uhr wurde feſtgeſtellt, daß auf der
öſtlichen Straßenſeite ein zweites Rohr geplatzt
war. Die Feuerwehr war an der Unfallſtelle tätig.
Grubenunglück.
Bunzlau. Ein ſchweres Grubenunglück
er=
eignete ſich am Donnerstag auf der benachbarten
Grube Herſchelswaldau. Bei der Auffahrt eines
Förderſtuhles riß das Seil, und der Förderkorb, der
von einem Beamten verbotswidrig zum Befördern
von Holz benutzt wurde, ſtürzte ab. Der Beamte
erlitt hierbei ſchwere Verletzungen. Das ſchadhafte
Geſtell, das von der Rettungsmannſchaft
verbots=
widrig zur Bergung des Verunglückten benutzt wurde,
ſtürzte bei der folgenden Auffahrt abermals ab,
wo=
bei der ſchwerverletzte Beamte und ein Bergmann
ſofort getötet wurden und ein weiterer Bergmann
ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß an ſeinem
Auf=
kommen gezweifelt wird.
Schwere Dampfkeſſelexploſion.
Bielitz. In einer hieſigen Spiritusfabrik
explo=
dierte beim Spiritusbrennen ein Dampfkeſſel. Durch
die Exloſion wurden fünf Arbeiter ſchwer verbrannt,
während drei leichtere Verletzungen erlitten.
Schweres Autvunglück bei Guhrau.”
Guhrau. Der Sohn des Reiſenden Schulz aus
Breslau, der den Kraftwagen ſeines Vaters auf der
Landſtraße Guhrau-Herrnſtadt ſteuerte, fuhr gegen".
einen Baum, wobei ſich der Wagen überſchlug. Zwei
Inſaſſen wurden getötet und zwei weitere leicht
ver=
letzt. Schulz ſelbſt mußte ſchwer verletzt
abtranspor=
tiert werden.
Rettung der 200 Paſſagiere von einer ſinkenden
Fähre.
London. Eine ſchwimmende Brücke, die als
Fahre zwiſchen Southampton und Woolſton benutzt
wird, ſtieß geſtern nachmittag mit einem Frachtboot
zuſammen und trieb ſinkend den Fluß Itchen hinab.
Die 200 Paſſagiere der Fähre konnten alle gerettet
werden. Eine große Zahl von Booten, die mit
Werftarbeitern beſetzt waren, eilten zur Hilfeleiſtung
herbei. Der letzte Paſſagier wurde gerade in dem
Augenblick von der Fähre übernommen, als dieſe im
Fluß verſank.
Die Landſtreicher=Demonſtration in Jütland.
Kopenhagen. Dem großen
Demonſtrations=
zug der Landſtreicher nach Kopenhagen iſt jetzt ein
unerwartet ſchnelles Ende bereitet worden, indem der
Juſtizminiſter eine Verordnung erlaſſen hat, wonach
der Zug morgen aufgelöſt werden ſoll und jeder
Teilnehmer an ſeinen Herkunftsort zurückkehren muß.
Aus Kopenhagen iſt eine große Patrouille an Ort
und Stelle nach Jütland entſandt worden, um den
dortigen Behörden behilflich zu ſein, falls Unruhen
entſtehen ſollten. Alles deutet darauf hin, daß die
vielen Hunderte von Landſtreichern in aller Ruhe
auseinandergehen werden. Jeder von ihnen erhält
eine Freikarte für die Eiſenbahn. Eine Deputation
wird in den Reichstag entſandt werden, um ihre Not
darzulegen und Hilfsmaßnahmen zu erbitten.
Seite 12
Samstag, den 10. März 1928
Nunmer 70
Vom Hauſe Habsburg.
Bella gerant aljl tu, telix Austria, nube!
Nam guae Mars alis, dat tibi regna Venus!
ſtehend ſterben”; hiermit drückte der aus einfacher Familie hervor= ſtätigte eigentlich erſt das deutſche Königtum Rudolfs von
gegangene Kaiſer aus, daß er ſich des ganzen Stolzes ſeiner Habsburg und ſetzte ihn gleichzeitig in den Beſitz der öſterreicht=
Stellung bewußt war.
Konradin, der letzte Hohenſtaufe, ſtarb auf dem Schafott.
geſchlechts der Staufer war, daß mehrere kriegserfahrene deutſche
Lehns= und Bannerherren, darunter ſein Oheim Ludwig von Schwaben, ſowie Böhmens und Ungarns, gingen nicht in Erfül=
Bayern und Rudolf von Habsburg, ihn in Italien verließen, lung, desgleichen nicht ſein Beſtreben, die deutſche Königswürde
als Schwierigkeiten und Geldnot ſich einſtellten.
Rudolf von Habsburg gehörte zur Hohenſtaufenpartei. Er
radins; dem jungen Konradin hatte er ſich dadurch, daß er ſich noch alle Mitglieder des Hauſes Habsburg, die von 1438—1806
von ihm mit ſeinen Erbrechten auf die Kyburgſche Erbſchaft be=
Konradin ſeiner am meiſten bedurfte, verließ ihn Rudolf von
Habsburg, obgleich er ihm ſelbſt zu der Heerfahrt nach Italien
zur Wiedergewinnung ſeines Erbreichs dringend geraten hatte,
und zog aus Italien nach ſeinen deutſchen Beſitzungen heim. In
der Schlacht bei Tagliacozzo am 23. Auguſt 1268 hatte ſich der
Sieg ſchon auf Konradins Seite geneigt, die Deutſchen hatten
die Franzoſen bereits geworfen und folgten über den Fluß Salto;
Konradin wurde bereits als Sieger beglückwünſcht. Aber dem
ſechzehnjährigen Konradin fehlte der Rat des kriegserfahrenen geführt haben. Anders die Habsburger: Um den Papſt für ſich
Rudolf von Habsburg und Ludwigs von Bayern, Konradin
überfiel.
Mit größter Ruhe und Würde beſtieg der letzte Hohenſtaufe
rend der ihm verpflichtete Rudolf von Habsburg in der Heimat
ſeine eigenen Intereſſen vertrat.
wird meiſt als Stammburg der Habsburger angeſehen; erwieſen bzw. geſichert. Auch im Innern Deutſchlands blieb ſein Wirken
dereien im Aargau frühzeitig in den Beſitz des ſpäteren Kaiſer= niemals unterſchätzt werden, darf, ſind die Lande am Rhein
geſchlechts gekommen iſt, das aber auch große Beſitzungen am wichtig für Deutſchland! Es iſt bezeichnend für das Haus Habs=
Oberrhein zwiſchen Baſel und Breiſach hatte; ſo wird vielfach burg, daß es auch das „Haus Oeſterreich” genannt wird!
vermutet, daß die einſtige Stammburg des Geſchlechts der
Habs=
burger im Elſaß lag, und zwar in der Nähe des Kloſters
Ottmarsheim.
der Hohenſtaufen bis zur Erfindung der Buchdruckerkunſt iſt im und Spanien mit ſeinen Kolonien. Nach Kaiſer Karls V.
Ab=
ſchlecht der Habsburger den Grundſtein ſeiner Entwicklung zu eine jüngere deutſche bzw. öſterreichiſche Linie. Als die ſpaniſche
hoher, teilweiſe höchſter Macht.
rich von Hohenzollern, der inſonderheit auch den Erzbiſchof von reich im Utrechter Frieden 1713, der den ſpaniſchen Erbfolgekrieg
Mainz für den Habsburger gewann. Im Alter von 55 Jahren beendete, Spanien für ſeinen Enkel Philipp V. von Anjou zu
er=
einer der mächtigſten Grafen vom Oberrhein, Landvogt im obe= gen an die deutſche bzw. öſterreichiſche Linie des Hauſes
Habs=
ren Elſaß und Fähnrich der Stadt Straßburg, als Kriegsmann burg fielen.
erfahren und bewährt, mutig und von ſchnellem Entſchluß. Aber
ſeine Nachfölger trachteten daher danach, ſich eine ſtattliche Haus= hätte eine Einigung mit dem Mönch von Wittenberg auf dem
macht zu ſchaffen und dieſe immer mehr zu vergrößern. Zur Er=; Reichstage zu Worms 1521 gelingen müſſen, zumal Luther da=
reichung dieſes Zweckes hat das Haus Habsburg im Laufe der
Jahrhunderte auch keine Kämpfe geſcheut, aber es ſuchte dieſe
möglichſt zu vermeiden, bemühte ſich vielmehr, durch Heiraten
das Ziel der Vergrößerung der Macht des Hauſes Habsburg zu
erreichen. In der Schlacht auf dem Marchflede im Jahre 1278
— ſie war die letzte Ritterſchlacht, in der die alte Turnierweiſe
Als der römiſche Kaiſer Vespaſian am 23. Juni des Jahres mit großem Erfolge angewendet wurde — ſiegte Rudolf von
79 n. Chr. ſtarb, waren ſeine letzten Worte: „Ein Kaiſer muß Habsburg über König Ottokar von Böhmen. Dieſe Schlacht
be=
ſchen Lande, die ſeinerzeit von Kaiſer Friedrich I., Barbaroſſa,
als deutſche Oſtmark zum erblichen, mit beſonderen Vorrechten
Schuld an dieſem tragiſchen Abſchluß des mächtigen Kaiſer= ausgeſtatteten Herzogtum Oeſterreich erhoben worden waren.
Rudolfs weitgehende Pläne auf die Erwerbung des Herzogtums
dem Hauſe Habsburg erblich zu ſichern.
Für das Haus Habsburg, war Kaiſer Rudolf, ein großer
war ein Patenkind Kaiſer Friedrichs II., des Großvaters Kon= Ahn, aber nicht ebenſo für das Deutſche Reich. Weder Rudolf
auf dem Deutſchen Kaiſerthron folgten, ſind vergleichbar mit
lehnen ließ, zur Unterſtützung verpflichtet. Aber gerade, als den deutſchen Königen und Kaiſern aus den Häuſern der
Sach=
ſen, der Franken und der Staufer! Und es iſt bezeichnend für
das Haus Habsburg, daß als „groß” eigentlich nur ein
Mit=
glied dieſes Geſchlechts bezeichnet werden kann, und dies war
eine Frau: Maria Thereſia!
War die Frau ein Unglück für das Deutſche Reich, ob
Kaiſer=
macht oder Papſtmacht den Vorrang haben ſollte, ſo muß
aner=
kannt werden, daß die ſächſiſchen, fränkiſchen und ſtaufiſchen
Kaiſer mit Energie und großenteils mit Erfolg dieſen Kampf
zu gewinnen, trat Rudolf von Habsburg die Romagna, dieſes
hatte in der Siegesfreude alle Truppen zur Verfolgung aufgelöſt, uralte, kaiſerliche Gebiet, deſſen Zugehörigkeit, zum Deutſchen
und ſo hatte er keine geſchloſſene Kampftruppe zur Hand, als Reich ſelbſt von päpſtlicher Seite niemals beſtritten worden war,
Karl von Anjou ihn und die Seinen aus einem Hinterhalt an den Pabſt ab! Als ſpäter Kaiſer Rudolf ſeinem Sohn
Albrecht Ungarn zum Lehen geben wollte, erklärte der Papſt die
ungariſche Königskrone als päpſtliches und nicht als kaiſerliches
Konradin das Blutgerüſt auf dem Marktplatz von Neapel, wäh= Lehen! Und der Gegenkönig Andreas wurde König von Ungarn!
So wie Rudolf von Habsburg ſein perſönliches Intereſſe
nach dem Oſten des Reiches, nach Oeſterreich lenkte, ſo hat er
Die Habsburg — eigentlich Habichtsburg — an der Aar die Weſtgrenzen des Deutſchen Reiches nicht wiederhergeſtellt
iſt dies nicht. Sicher iſt, daß dieſe Habichtsburg mit vielen Län= gering. Aber ebenſo wie der deutſche Oſten, deſſen Bedeutung
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Haus Habsburg auf
dem deutſchen Kaiſerthron ſeine Macht durch Erbverträge
be=
deutend erweitert und hierdurch auch zum Anſehen des
Deut=
ſchen Reiches beigetragen. Zu Oeſterreich, Kärnten und Steier=
Der Zentraum der deutſchen Geſchichte nach dem Ausſterben, mark kamen Tirol, Böhmen, Ungarn, die Niederlande, Burgund
algemeinen wenig bekannt. In dieſem Zeitraum legte das Ge= dankung zerfiel das Haus Habsburg in eine ältere ſpaniſche und
Linie, zu der auch Burgund und die Niederlande, ſowie Mai=
Rudolf von Habsburg wurde im Jahre 1273 zum deutſchen land. Neapel, Sizilien nud Sardinien gehörten, im Jahre 1700
König gewählt. Der tätigſte Werber für ſeine Wahl war Fried= im Mannesſtamme ausſtarb, gelang es Ludwig XTV, von
Frank=
beſtieg Rudolf von Habsburg den deutſchen Königsthron. Er war langen, während die Niederlande und die italieniſchen Beſitzun=
Als ein Plus iſt es dem Hauſe Habsburg auch nicht
anzu=
gegen die großen Reichsfürſten war Rudolf von Habsburg aus rechnen, daß es Karl V. nicht gelungen ift, die Glaubensſpaltung
Mangel an eigener Hausmacht nur ein kleiner Herr. Er und zu verhindern. Einem Großen auf dem deutſchen Kaiſerthron
mals, wenn auch äußerlich ſchon von Rom losgeſagt, innerlich
noch an ſeiner alten Kirche hing, von der er ſich erſt in der
Folgezeit allmählich löſte. Dann wäre der Dreißigjährige Krieg
mit allen ſeinen Folgen dem Deutſchen Reiche erſpart geblieben.
Durch das Hausgeſetz der Pragmatiſchen Sanktion kam als
letztes Mitglied des Hauſes Habsburg Maria Thereſia auf den
Thron Oeſterreichs, auf den Deutſchen Kaiſerthron — nach einer
kurzen Zwiſchenregierung Karls VII. von Bayern — Marig
Thereſias Gemahl Franz von Lothringen, Großherzog von
Tos=
cana. Mit ihm beſtieg das Haus Habsburg=Lothringen den
Deutſchen Thron, bis am 6. Auguſt 1806 Franz II. — als der
Rheinbund gebildet war und ſeine Mitglieder aus dem
Reichs=
verbande ausgetreten waren, — die Deutſche Kaiſerwürde
nieder=
legte und ſich zum Erbkaiſer von Oeſterreich erklärte. Dieſem
Kaiſertum ſetzte das Jahr 1918 ein Ziel.
Tu felix Austria nube! Die Hausmacht und die Erblande
feſſelten das Haus Habsburg mehr als die Länder am Rhein.
War es den Habsburgern auch gelungen, dem Vordringen der
Türken im Südoſten des alten Deutſchen Reiches Einhalt zu
ge=
bieten — Bosnien und ein großer Teil Ungarns kamen
aller=
dings doch für längere Zeit unter türkiſche Oberherrſchaft — ſo
entfalteten ſie nicht die genügende Energie zur Erhaltung der
Länder am Rhein bei Deutſchland. Unter der Herrſchaft der
Habsburger trennten ſich die Schweiz und die Niederlande, zu
denen damals auch Belgien gehörte, vom Deutſchen Reiche —
gerade die Loslöſung Belgiens iſt im und nach dem Weltkriege
verhängnisvoll für Deutſchland geworden —, Lothringen mit
Metz, Toul und Verdun ging an Frankreich verloren und im
17. Jahrhundert wurde das Elſaß mit Straßburg von
Lud=
wig XIV. geraubt, um 1800 ging das linke Rheinufer verloren
und auf dem Wiener Kongreß verzichtete der Habsburger
Franz I. auf das Elſaß, anſtatt die Wiedervereinigung dieſer
alten deutſchen Länder mit dem deutſchen Mutterlande nicht nur
zu fordern, ſondern zu erzwingen.
Der urſprünglich einköpfige deutſche Reichsadler erhielt mit
der Thronbeſteigung der Habsburger zwei Köpfe, die natürlich
auch zwei Zungen haben.
Ebenſo wie Rudolf von Habsburg den letzten Hohenſtaufen
in ſeiner Not verlaſſen hatte, handelte im Weltkriege der letzte
Habsburger Karl auf dem öſterreichiſchen Throne an dem
ver=
bündeten Deutſchen Reiche, an deſſen Spitze ein Nachkomme
jenes Friedrichs von Hohenzollern, ſtand, der in energiſchſter
Weiſe für die Königswahl ſeines Ahnen Rudolf gewirkt und
dadurch zur Machtentfaltung und zum Glanze des Kaiſerhauſes
Habsburg beigetragen hatte: „Dank vom Hauſe Habsburg!”
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259991 303494 337122 372059, ferner 78 Gewinne zu 500 Mark und 196
Gewinne zu 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung fielen:
6 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 44545 170649 365240, 8 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 9819 74962 177106 344580, 10 Gewinne zu je
2000 Mark auf Nr. 45460 159679 230566 255867 374995, 40 Gewinne zu
je 1000 Mark auf Nr 10336 15702 43799 53250 79081 109495 144910
148633 149006 164316 25908 W05R 288496 308887 311097 318430 323288
333756 342390 367155, ferner 64 Gewinne zu je 500 Mark und 172
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winne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben;
2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 2
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winne zu je 25 000 Mark, 8 Gewinne zu je 10 000 Mark, 18 Gewinne
zu je 5000 Mark, 40 Gewinne zu je 3000 Mark, 76 Gewinne zu je 200
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3
[ ← ][ ][ → ]Rummer 70
Samstag, den 10. März 1928
Seite 13
DEOTDOMIL DANNIA
Geschäftsbericht für das Jahr 1927
Im Jahre 1927 hat unsere Wirtschaft, eben erst aus schwerer
lse. s zur Erholung gelangt, eine Produktionshöhe erreicht wie nie
vorr. Zu dem normalen Verzehr an Konsumgütern, durch den Arbeits
wcienst von 1½ Millionen allmählich zur Beschäftigung gebrachter
biiitsloser gesteigert, kam in großem Maßstab der Bedarf zur
Er-
terung und Verbesserung unserer Produktionsmittel, deren
Durch-
iming übrigens bei weitem noch nicht beendet ist und nur wegen
TBegrenztheit der zur Verfügung stehenden Gelder auf längerer
ts-aum verteilt werden muß. Insbesondere stellten sich der
Geld-
sachaffung für öffentliche Körperschaften, in deren Hand zum ganz
enwiegenden Teil die Erzeugung und Verteilung von Gas, Wasser
H Elektrizität liegt, und die für öffentliche Bauten und
Wohnungs-
lebhafte Tätigkeit entfalteten, mannigfache Schwierigkeiten
wbegen, die ebensosehr auf wirtschaftspolitischem Gebiete liegen wie
Fi finanziellem.
1Als dritter nicht zu untersehätzender Faktor für den Aufschwung
ülie Vorratsbildung hervorzuheben, die in immer stärkerem Maße
Erscheinung tritt. Die Preissenkungstendenz des Jahres 1926 hatte
*TLagerhaltung zunächst auf dem niedrigen Stande belassen, der
nich die Krisis erzwungen worden war. Die Geldflüssigkeit zu Beginn
sl. Jahres 1927, die Steigerung der Löhne die, noch bescheiden, im
otläl einsetzte, nun aber größeres Ausmaß anzunehmen droht, und
eisallgemeine Ansicht, daß die Preise den Löhnen folgen, haben zu
csutender Verstärkung des Lagers weniger in der Industrie als
jim Handel, und zwar vorwiegend beim Einzelhandel geführt.
agen seiner wirtschaftlichen Zusammenhänge verdient dieser Punkt
sondere Aufmerksamkeit. Wenn es nicht bestritten ist, daß der
Ver-
ib derung der Vorräte zum großen Teil die günstige Gestaltung
iverer Handelsbilanz im Jahre 1926 zu danken war, so wird es nicht
eultiger zweiflos sein, daß der große Passivsaldo des Jahres 1927
ent-
hieidend durch die neue Lageranhäufung beeinflußt worden ist.
So-
eK das Defizit nicht dadurch entstanden ist, daß schlechte Ernte
ernehrte Lebensmitteleinfuhr nötig gemacht hat, findet es also im
unwachs der Warenläger seinen Gegenposten. Nimmt der
Milliarden-
innme des Einfuhrüberschusses und der damit zusammenhängenden
uzfristigen Auslandsverchuldung diese Sachlage auch viel von
mem Schrecken, so bringt sie auf der anderen Seite unserer
Wirt-
laft große Unzuträglichkeiten. Bereits am 30. Juni hatte das
Vchselportefeuille der Reichsbank das Doppelte seines niedrigsten
fandes vom 23. Februar erreicht. Nur auf Inlandswechsel bezogen,
az die Zunahme noch bedeutender. Wie die Erträge der
Wechsel-
ternpelsteuer zeigen, trat aber im zweiten Semester die größte
tüigerung des Wechselumlaufs ein, der am Jahresschlusse gewiß 3
1üljarden RM. mehr betrug als zu Beginn. Wenn die Reichsbank
uren Diskont im Juni auf 60 und im Oktober auf 7% erhöht hat, so
tbdas, wie die Zunahme des Wechselumlaufs überhaupt, zum größten
el1 der Ansammlung von Warenvorräten zuzuschreiben. Die unnötig
ene Anhäufung beansprucht zu viel Geld und verteuert daher den
IIgemeinen Zins. Vermehrung wie Verminderung der Vorräte in
uzer Frist und in großem Ausmaße gestalten aber auch die Kurven
es Aufstiegs und Abstiegs der Wirtschaft besonders steil.
Die angespannte Tätigkeit in Industrie und Handel gab weitesten
Lieisen mehr Verdienst und Gelegenheit zur Kapitalbildung. Für ihr
e.smaß ist die Zunahme der Spareinlagen bei Sparkassen mit wieder
0 Millionen RM., die von Festbesoldeten, Arbeitern,
Hausangeste-
tIIten und Handwerkern stammen, ein Anhaltspunkt. Der
Unterneh-
naerschaft freilich ist die Kapitalbildung sehr erschwert. Die
Lohner-
tücungen durch Preissteigerung auszugleichen, verbietet die
Welt-
nurktlage und die Rücksicht auf den Export. Der schnelle Wandel
nioderner Technik bedingt höhere Abschreibungen, und die
Steuer-
ait, durch Reparationszahlungen und teuren Staatsvertrieb hoch
ge-
ladten, drückt zu sehr. Für die übermäßige Besteuerung geben wir
inn Schlusse des Berichts einen deutlichen Beleg. Immerhin nähern
nr uns in ganzen einer Kapitalbildung, die ohne
Rationalisierungs-
beidlarf, zu dessen Befriedigung wir auf das Ausland angewiesen
dlieiben, imstande ist. unsere Wirtschaft mit Inlandsmitteln zu
finan-
tinren, 4½ Milliarden Reichsmark an Schuldverschreibungen und
Mztien konnten durch die deutschen Börsen untergebracht werden,
diune daß Unzuträglichkeiten anderer Art zutage traten, als mit der
in gleichmäßigen Verteilung der Emissionen über das Jahr hin
ver-
bu nden waren.
Zu dieser Kapitalbildung haben die landwirtschaftlichen Kreise
Mie allgemeinen nicht beitragen können. Zwei schlechte Erneten haben
lie Notlage der Landwirtschaft in voller Schärfe offenbart; die
u urzeln liegen tiefer. Durch Verschuldung zu unerträglich hohen
Zansen, ohne daß die aufgenommenen Beträge in ausreichendem
bitaße zu produktiver Rationalisierung verwandt worden sind, blieb
de Landwirtschaft darauf angewiesen, von der Hand in den Mund
uir wirtschaften und konnte keine Reserven zum Ausgleich schlechten
Erneteausfalls bilden. Lohnhöhe und Uberbesteuerung kamen dazu.
Hieraus erklärt sich das Mißverhältnis der Erzeugungskosten zu dem
Ertragserlös. Die öffentliche Hand kann höchstens die Not
vorüber-
siehend mildern. Ackerbau und Viehzucht aber dauernd wieder auf
gesicherte Produktionsgrundlage zu stellen, liegt nicht nur im
linteresse der landwirtschaftlichen Kreise selbst, sondern ebenso im
luteresse der Gesamtwirtschaft. Es ist wichtigstes Ziel, durch
Er-
turagssteigerung des Bodens die Einfuhr von Agrarprodukten zu
gissetzen; nur s0 könnte unserer Handelsbilanz auf die Dauer
wach-
faende Aktivität verliehen werden. Von der steigenden Ausfuhr an
ldustrieerzeugnissen allein kann dies nicht erwartet werden; die
Ferbesserung unseres Produktionsapparates und die zunehmende
uaternationale Wirtschaftsverflechtung durch Abschluß von
Handels-
ſperträgen fördern zwar den Export, er findet aber seine Grenzen
zm der Aufnahmefähigkeit und dem Aufnahmewillen der
Einfuhr-
länder, die bestrebt sind, eigene Industrien aufzubauen und zu
Achützen.
An den Geldmarkt wurden duseh den zunehmenden Güterum-
Whlag große Anforderungen gestellt. Die Flüssigkeit der ersten Monate
wrerführte — auch die Banken — dazu, seine Kraft zu überschätzen.
Hals durch übermäßige Spekulation bewirkte Kurssteigerungen in
eängstigendem Maße Aktien aus festem Besitze lockten und in
gpekulative Hand überführten, die sie nur mit Leihgeld, zumal vom
HAuslande besorgtem, aufnehmen konnte, sahen sich die Banken
ver-
uinlaßt, durch gemeinsamen Beschluß ihre Ausleihungen an die
Speku-
ation einzuschränken. Der Zweck, weitere Besitzlockerung zu
unter-
noinden und die schwimmenden Aktien wieder in feste Hand
zurück-
nruführen, ist unter bedauerlichen, aber unvermeidlichen Opfern
er-
greicht worden. Wenn im zweiten Halbjahr das Börsengeschäft immes
nehr ansammenschrumpfte, so lag das nicht so sehr an den
Nach-
wwirkungen der Besitzumschichtung als an der Ernüchterung der
Spekulation, die im Zusammenhang mit dem Schriftwechsel des
Beparationsagenten und der Reichsregierung von einem Gefahl der
Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft ergriffen
wwurde.
Tatsächlich kann ja von einer stabilen Entwicklung unserer
Wirt-
sschaft keine Rede sein, solange nicht das Reparationsproblem
end-
wültig und für uns erträglich gelöst ist. Wenn vielleicht auch Vorgänge,
weie der erwähnte Schriftwechsel, die periodischen Berichte des
AReparationsagenten, seine Haltung den Auslandsanleihen der
WKommunen gegenüber, sein Eingriff bei der Emission der preußischen
AAnleihe, insofern förderlich sind, als sie auf beiden Seiten Stimmung
schaffen und Schritte zeitigen, die die Endlösung vorbereiten, s0
bleibt, bis diese erreicht ist, eben unsere Wirtschaft den durch das
ungelöste Problem jederzeit möglichen Störungen ausgesetzt.
Die Nachfrage aus unserer Kundschaft nach Investitionskrediten,
deren Laufzeit länger zu bemessen war, als im Bankgeschäfte
nor-
malerweise möglich, und die durch Emission zu befriedigen wogen
Geringfügigkeit der Einzelbeträge oder weil nicht von Aktien-
Gesell-
schaften stammend, untunlich war, hat uns veranlaßt, einen von der
Firma Dillon, Read & Co. in New Tork angebotenen Kredit von 25
Millionen Dollars auf fünf Jahre anzunehmen. Hlieraus haben wir
unserer Kundschaft folgende Darlehen gewährt:
24. 369,047.6
F 21,672,489.21 sind von uns gegen Deckung und 8 3,196,558.41
ohne Deckung gegeben worden. Erwas mehr als die Hälfte des
Be-
trages, diente dazu kurzfristig gegebene Darlehen entsprechend zu
verlängern, mit dem Rest befriedigten wir neue Kreditgesuche. Weil
wir das Disagio für die ganze Laufzeit dem Konto „Langfristige
Dollar-Vorschüsse‟ belastet haben, weicht der Buchwert von der
Summe der verzeichneten Einzelkredite ab. Dieses Disagio im ganzen
aus dem Jahresgewinn abzuschreiben, schlagen wir der
General-
versammlung vor.
In Laufe des Geschäftsjahres übernahmen wir durch Fusion die
Lübecker Privatbank, deren Geschäft wir als Filiale unserer
Bank weiterführen, In geicher Weise gliederten wir durch Fusion im
Februar 1928 die HildesheimerBank an. Mit beiden
Unter-
nehmungen standen wir seit Jahrzehnten in freundschaftlicher
Ver-
bindung und stimmten daher den Vorschlägen ihrer Verwaltungen
gern zu, nachdem sie zur Uberzeugung gelangt waren, ihre
Organi-
sation und ihre Beziehungen im Rahmen der Deutschen Bank besser
ausnützen zu können als mit den eigenen beschränkten Mitteln. Die
zum Umtausch des Aktienkapitals beider Banken, soweit wir es nicht
selbst bereits besaßen, erforderlichen Aktien der Deutschen Bank
konnten wir uns beschaffen, ohne zur Kapitalerhöhung schreiten zu
müssen.
Unter Berücksichtigung dieses Zuwachses hat die Deutsche Bank
jetzt an 182 Plätzen Niederlassungen. Daneben werden 100 Stadt-
Depositenkassen unterhalten, von den auf Berlin 37 entfallen. Im
Laufe des Berichsjahres haben wir 3 kleinere Niederlassungen
ge-
schlossen.
Unsere in- uns ausländischen Filialen haben zu unserer
Zu-
friedenheit gearbeiteb.
Die Zahl der Konten beträgt 375889 gegen 338686 am Ende des
Vorjahres.
Die Umsätze sind von RM. 165,282,051,000 auf RM.
207,792,606,000 gestiegen.
Die Frage der Unkosten, hauptsächlich der Personalunkosten
bildet für uns nach wie vor einen Gegenstand ernster Sorge. Der
Personalbestand, der zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres
13856 Köpfe betrug, ist immer noch um 22% höher als Ende 1913
unter Hinzurechnung der inzwischen übernommenen Institute.
Ob-
wohl die Personalziffer sich gegenüber dem Vorjahre insbesondere
infolge Beendigung des größeren Teiles der Aufwertungsarbeiten
verringert hat, ist der Gesamtbetrag der Unkosten für die
Tarif-
angestellten durch eine im März 1927 eingetretene erneute
Tarif-
erhöhung wiederum gestiegen. Bei dieser Entwicklung konnten die
bisherigen Rationalisierungsmaßnahmen, zu denen wir mit
Rück-
sicht auf die gesunkene Rentabilität des Bankgeschäfts gezwungen
sind, noch keine genügende Entlastung des Unkostenkontos bringen.
Daher werden wir auch weiterhin einer arbeitsparenden
Organi-
sierung unseres Betriebes besondere Aufmerksamkeit zuwenden
müssen; wir werden jedoch versuchen, die Personalverminderung,
die sich im Zusammenhang hiermit als möglich und geboten erweisen
sollte, tunlichst im Rahmen des natürlichen Abganges zu halten, im
übrigen aber, wie bisher, den betroffenen Beamten, soweit sie nicht
in den Ruhestand übergeführt werden, den Ubergang in einen anderen
Wirkungskreis weitgehend erleichtern. In unserer Personalpolitik
verfolgen wir nach wie vor das Ziel, uns einen Stamm langjähriger
bewährter Mitarbeiter zu erhalten. In wie hohem Maße das der Fall
ist, ergibt sich daraus, daß bei unserem Gesamtinstitut 41 % der
kaufmännischen und gewerblichen Angestellten über 35 Jahre alt
sind; in Berlin sind etwa 36% sogar über 40 Jahre alt. Leider hindert
uns die schematische Arbeitszeit-Gesetzgebung und ihre rigorose
Durchführung daran, auf weniger leistungsfähige Angestellte soviel
Rücksicht zu nehmen, wie wir es aus sozialen Gründen wünschen
würden.
Unsere seit Jahren verfolgten Bestrebungen zur Ausbildung des
Nachwuchses sind im Berichtsjahre in Berlin durch die von der
In-
dustrie- und Handelskammer vorgenommene Gründung einer
Bank-
berufsschule wirksam unterstützt worden. Daneben blieben die von
uns abgehaltenen Unterrichtskurse in Kurzschrift und fremden
Sprachen sowie die Veranstaltung banktechnischer Vorträge
be-
stehen.
In den Erholungsheimen Johannaberg und Sellin haben im
Be-
richtsjahre über 600 Beamte während ihres Urlaubs kostenlose
Unterkunft und Verpflegung erhalten. In Johannaberg haben
außerdem während der Wintermonate wiederum erholungsbedürftige
Kinder unserer Beamten für die Dauer je eines Monats Aufnahme
gefunden.
Unsere Sport- und sonstigen Wohlfahrtseinrichtungen haben sich
weiter bewährt.
Zu den einzelnen Positionen der Bilanz und der Gewinn- und
Verlust-Rechnung bemerken wir folgendes:
Die Nostroguthaben bei Banken und Bankfirmen bestehen
zu mehr als 85% aus fremden Währungen.
Die Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte
Waren, lediglich mit dem Außenhandel zusammenhängende Kredite,
enthalten über 95% Valuta-Vorschüsse.
Die Reports und Lombards gegen börsengängige Wert-
Papiere haben wir planmäßig verrirwrt, um die steigenden
Kredit-
ansprüche des Warenhandels besser befriedigen zu können.
Unsere Beteiligung an Gemeinschafts-Unternehmungen
ist im Laufe des Berichtsjahres erheblich gewachsen.
Das Erträgnis der Dauernden Beteiligungen bei anderen
Banken stellt die Einnahme aus den Dividenden für 1926 dar. Der
Bestand des Kontos ist durch Ubernahme von Aktien des Wiener
Bank-Vereins erhöht worden. Das Ergebnis der Deutschen
Uber-
seeischen Bank wird auch für das Jahr 1927 ungeachtet des sich
weiter verschärfenden Wettbewerbs wiederum befriedigend werden,
Auf den Konten Bankgebäude und Sonstiger
Grund-
besitz haben wir bereits in der Bilanz eine Abschreibung von rund
Staunend billige
Preise.
Thüringer Allgemeine Zeitung
Erfurt
5,833,829.59
RM 1,000,000 vorgenommen. Zur weiteren Abschreibung schlagen
wir der Generalversammlung vor, RM. 1 500,000 auf Bankgebäude
und auf Sonstigen Grundbesitz aus dem Reingewinn zu verwenden.
Da der Buchwert der Bankgebäude der Lübecker Privatbank durch
kleinere Hausverkäufe ausgeglichen ist, würde sich nach dieser
Ab-
schreibung der Buchwert unserer Bankgebäude und des Sonstigen
Grundbesitzes, auch nach dem Zuwachs den uns die Hildesheimer
Bank bringt, gegenüber den jetzigen Bilanzziffern nicht erhöhen.
Bei unseren inländischen Niederlassungen hat sich der Anteil der
Ausländer an der Gesamtsumme der Gläubiger unserer inländischen
Niederlassungen auf 32,8% erhöht, wovon auf Valuta-Guthaben
25,6% und auf Reichsmark-Guthaben 7,2% entfallen. Uber 70%
unserer Währungs-Verpflichtungen an Ausländer und Inländer
zu-
sammen deckt der Devisenbesitz unserer inländischen
Nieder-
lassungen innerhalb der ersten fünf Bilanzposten. Die letzten 30%
sind leicht aus sonstigen Valuta-Aktiven und Währungs-Schuldnern
Hlüssig zu machen.
Die von uns geleisteten Bürgschaften in Höhe von
Reichs-
mark 168,972,773.35 sind hauptsächlich im Zusammenhange mit
Reparations-Sachlieferungen und gestiegenen Zoll-Garantien gegen
das Vorjahr (RM. 87,988,576.54) fast verdoppelt.
Den Dr. Georg von Siemens-Wohlfahrtfonds schlagen wir
vor, durch Zuwendung in Höhe von RM 715,615,50 auf RM 6,750,000
zu erhöhen.
Zinsen und Gebühren haben sich infolge der
Geschäftsaus-
dehnung erhöhen lassen, obwohl bei den Zinsen die Konkurrenz um
Geldeinlage, namentlich von seiten der öffentlichen Banken,
gewinn-
schmälernd wirkte und sich in Gebühren der Ausfall der
Effekten-
provision von Börsengeschäften stark bemerkbar machte.
Die Belastung mit Steuern und Abgaben ist wieder gewachsen.
Abgesehen von den sonstigen gesetzlichen sozialen Lasten in Höhe
von RM 1,642,619.79 stellten sich im abgelaufenen Jahre die Beträge
für Körperschaftssteuer . . . . . . . . . auf RM 4,420,912.20
Gewerbesteuer . . . . . . . .. .
„ Vermögenssteuer . . . . . . ...
„ Dawes-Belastung. . . . . .....
„ Lohnsummensteuer. . . . . . . . . .)
91,554.22
„ allgemeine Umsatzsteuer . . . . . ..
441,863.75
Arbeitslosenversicherung . . . . . . .
821,558.94
Grund- und Gebäudesteuer . . . . . .
671,219.87
„ Hauszinssteuer und Wohnungsbauabgabe
500,000.—
„ periodische Grunderwerbssteuer
verschiedene kleinere Steuern einschl. der
449, 225.47
Steuern unserer Auslandsfilialen . . . .
zusammen Rif 13. 330, 164.03
Das sind über 88% der Dividende
Jede dieser Steuern wird im besonderen Verfahren von besonderer
Stelle veranlagt und eingezogen. Jede Beanstandung ist bei besonderer
Stelle vorzubringen und zu verhandeln. Daß diese Dezentralisation
und die Rechtsverschiedenheit der einzelnen Länder in Real- und
Gewerbesteuerfragen unnötig großen Beamten- und Arbeitsaufwand
nicht nur beim Fiskus, sondern auch beim Besteuerten erfordert,
liegt auf der Hand. Die Gesamtbesteuerung ist aber auch ihrer Höhe
nach um so unerträglicher, als der Dividendenempfang vom Aktionär
nochmals versteuert werden muß. Diese Doppelbesteuerung führt
dazu, daß selbst derjenige Aktionär, dessen Gesamteinkommen unter
RM 8,000 liegt, mehr als die Hälfte an Steuern bezahlen muß. Mit
höherem Einkommen des Aktionärs steigt die Steuer bis auf 65½ %-
Die Verteilung des Gewinnes der Deutschen Bank (nach
Ab-
setzung der Reservestellung und Abschreibungen) zwischen Steuer
und Aktionär zeigt folgendes Bild:
es entfallen in Prozenten
bei einem
Gesamt-
einkommen eines Aktionärs auf die Besteuerung auf den Aktionär
47,82
52,18
bis zu RM 8,000
40,91
59,09
50,000
* z
37,19
62,81
„ z z 100,000
34,54
65,46
200,000
Einschließlich des Vortrags aus dem Jahre 1926 von
Reichs-
mark 1,939,031.28 und nach Vornahme der Abschreibungen auf
Bankgebäude, Sonstiger Grundbesitz und Mobilien von
insgesamt RM 1,168,041.27 beläuft sich das
.. . . . . RM 25,521,656.59
Erträgnis des Jahres 1927 auf
Hiervon erhalten zunächst die Aktionäre (nach
8 33b der Satzungen) 4% Dividende auf
6.000,000.—
RM 150,000,000. . . . . .....
Von den verbleibenden . . . . . . . . . . RM T19,521,656.59
beantragen wir,
der Reservezwecks Erhöhung
auf RM 77,500,000.— . . . RM 2,500,000.—
dem Dr. Georg von Siemens-
715,615.50
Wohlfahrtsfonds . . . .
zu überweisen und
als Abschreibung des
Dis-
agios auf das 6% Dollar-
3,215,625.
Darlehn. . . . . . ..
sowie als Sonder-
Abschrei-
bungauf unseren
Grund-
besitz zur Herabminderung
des Buchwertes auf
7.931, 240,50
1,500,000.—
RM 43,500,000.— . .
zu verwenden.
RM 11,590,416.90
Von dem übrigbleibenden Betrage von
abzüglich RM 1,912,996.74 Vortrag auf neue
Bechnung erhält (nach § 33d der Satzungen) der
677.419.35
Aufsichtsrat .. . . . . . . . . . .
Wir schlagen vor, von den restlichen „ . . RM 10,912,996.74
6% Superdividende auf RM 150,000,000 mit .
9,000,000.—
RN T.,912,996,74
zu verteilen und den Uberschuß von . . . .
auf neue Rechnung vorzutragen.
Es würde demnach erhalten
jede Aktie von nom. RM 60.—:RM 6.-
„ 100.—1 „ 10.—
120.—: 12.— — 10% Dinidende.
500.—1 „ 50.—
Wenn die Generalversammlung die vorstehenden Anträge
ge-
nehmigt, erhöht sich das
eigene Vermögen der Bank
(Aktienkapital und bilanzmäßige Reserve)
zum 31. Dezember 1927 auf RM. 227,500,000.
(1V:4503
Berlin, im März 1928
Der Vorstand der Deutschen Bank
A. Blinzig S. Fehr P. Millington-Herrmann 0. Schlitter
E. G. v. Stauß F. Wassermann
Seitvertretend: 0.Abshagen J.Berne P.Bonn P. Brunswig W. Kehl
J. Kiehl 0. Sperber K. Weigelt F. Wintermantel
4=Röhren=Lautſprech.
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maſſiv abſchlb., für
50-60 Kücken. Petr.=
Heiz. z. vk. Kiesſtr 3,
6!
(
Seite 14
Samstag, den 10 März 1928
Nummer 70
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 1. März: Eliſabeth Keller, ohne Beruf, 65 Jahre,
Karlſtr. 19, ledig. Hedwig Wenner, geb. Rappolt, Ehefrau des
Kauf=
manns, 52 Jahre, aus Goddelau. Luiſe Meier, geb. Blum, Ehefran des
Friſeurs, 44 Jahre, Moosbergſtr. 97. Paul Eckert, 2 Monate, Große
Kaplaneigaſſe 27. — Am 2. März: Adolf Andreas Weber, Schriftſetzer,
24 Jahre, Helfmannſtr. 10. Barbara Riebel, geb. Heldmann, Ehefrau
des Schutzpolizei=Zivilarbeiters, 40 Jahre, Eichbergſtraße 18. — Am
3. März: Johanna Fertig, geb. Gutmann, 54 Jahre, Ehefrau des
Tag=
löhners, Nieder=Ramſtadt, r Erbacher Straße 25. Karoline Teucher,
Leihbibliotheksbeſitzerin, 53 Jahre, ledig, Emilſtr. 15. Anna Keller,
2 Tage, Ober=Ramſtadt, + Lagerhausſtr. 24. Katharina Pabſt, geb.
Mayer, 54 Jahre, Witwe, Grafenſtraße 16. — Am 4. März: Eva
Grö=
ninger, geb. Zorn, 48 Jahre, Witwe, Roßdörfer Straße 5. Jakob
Schaffner, Eiſenbuhnſtationsarbciter i. R., 71 Jahre, Goddelau, †
Gra=
fenſtraße 9. Anna Gräb, geb. Wild, Ehefrau des Kaufmanns, 33 Jahre,
Moosbergſtr. 97. — Am 5. März: Dorothea Dickel, geb. Lang, Witwe,
71 Jahre, Hinkelsgaſſe 2. Maria Weſtenberger, Privatin, ledig, 60
Jahre, Wendelſtadtſtraße 15. — Am 6. März: Schinkel, Mavie
Eliſa=
bethe, geb. Sattler, 66 Jahre, Ehefrau des Schuhmachermeiſters,
Beſſunger Straße 30. Elfriede Schnellbächer, 2 Monate, Schloßgaſſe 17.
Adam Hornung, Gärtner, 75 Jahre, Beſſunger Straße 104. Maria
Fügen, geb. Lutz, 79 Jahre, Zugführerswitwe. Nieder=Namſtädter
Straße 30. Settchen Levi, geb. Flörsheim, 59 Jahre, Ehefrau des
Kauf=
wanns, Grieshei mb. D., † Erbacher Straße 25. Franziska Klink, geb.
Schäfer, Lokomotivführers=Witzwve, 87 Jahre, Hügelſtraße 32. Anna
Maria Grünewald, Köchin, 85 Jahre, ledig, Heinrichſtr. 143. — Am
7. März: Johann Konrad Scherer, Weißbinder, 66 Jahre,
Sandberg=
ſtraße 8. Peter Müller, Schneidermeiſter, 75 Jahre Wieſenſtr. 9
Eliſa=
kbeth Günther, geb. Bitſch, 40 Jahre, Chefrau des Feldſchützen, Eberſtadt
bei Darmſtadt, f Grafenſtr. 9. — Am 8. März: Emil Strubler,
Rech=
nungsrat i. R., 65 J., Olbrihweg 19.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Oeuli (11. März 1928).
Samstag, 10. März.
Stadtkirche. Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. — Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Schloßkirche. Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt. Pfarrer
Ziumermann.
Sonntag, 11. März.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation
und Feier des heiligen Abendmahls für die Reformationsgemeinde (
Weſt=
bezirk). Pfarrer Wagner, (Kollekte für die Reformationsgemeinde.) —
Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Nachm. 3 Uhr:
Borſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel. — Abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Paſſionsfeier.
Eintritt frei.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Kleber=
ger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Mittwoch, 14. März,
abends 6 Uhr: 4. Paſſionsandacht: „Vor Hannas und Kaifas”. Pfarrer
Heß.
Schloßkirche. Vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Konſir=
mation und Feier des heiligen Abendmahls für die Knaben der
Schloß=
gemeinde. Pfarrer Zimmermann. (Kollekte für die Schloßgemeinde.) —
Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Mädchen. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Vereinigung zur
Ab=
haltung lutheriſcher Gottesdienſte: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, 11. März, abends 8 Uhr:
Chriſtlicher Jugendverein. — Montag, 12. März, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung): Pofaunenchor. —
Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Schloß=
gemeinde. — Mittwoch, 14., und Samstag, 17. März, nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 11. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Familien=
abend der Reformationsgemeinde. Lichtbildervortrag von Herrn
Studienrat Dr. Krämer: „Java, die Sonneninſel”. — Montag, 12.
März, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde —
Hauptver=
ſammlung des Frauen= und Männervereins ſowie der „Hilfe am Grabe‟
für die Markusgemeinde. — Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr:
Kir=
chenchor der Stadtgemeinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung). — Monatsverſammlung des Frauewvereins der
Kaplaneigemeinde. — Mittwoch, 14. März, nachm. 3 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde Gruppe 2. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abteilung). — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr:
Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Samstag,
17. März, nachm. 3 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2,
Sportplatz am alten Arheilger Weg.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 14., und Samstag, 17. März,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler.
Krankenpflege durch Digkonen. 1. Hanpkſtation Heidelbergerſtr. 21,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Evang Woblfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von
8—12 und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Weſtgemeinde.
Pfarrer D. Waitz. — Nachm. 3.30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden des Weſtbezirks. Pfarrer D. Waitz. — Abends 8 Uhr:
Paſſionsgottesdienſt. Pfarrer Beringer — Mittwoch, 14. März, abends
8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag 12. März, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mütterabend Oſt. — Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift: Kirchenchor. —
Donners=
ag, 15. März, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
Weſt; im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; Mauerſtraße 5:
Po=
ſaunenshor. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ält. Abteilung); Mütterabend Weſt; im
Martins=
ſtift: Kirchenchor.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 14. März, abends
8 Uhr: 4. Paſſionsandacht i der Kirche. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdicnſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Dienstag, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Befſunger=Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dr.
Avemarie. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt (3. Paſſionsandacht).
Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 11. März, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 12. März, abends 8.15 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. Lichtbildervortrag über das Baltenland. — Dienstag, 13.
März, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 14. März, abends
8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtenr Lic. zur Nieden. —
Donners=
tag, 15. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 16. März,
abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund.
— Mittwoch, abends 8 Uhr in der Kirche: 4. Paſſionsandacht.
Pfarr=
aſſiſtent Dr. Wendel, — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Freitag, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, abends 8 Uhr:
Turnen der Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Samstag, 10. März, abenbs 8 Uhr: Paſſionsbetſtude.
— Sonntag, 11 März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein. Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Mittwoch, 14. März,
abends 8 Uhr: 4. Paſſwnsandacht.
Stadtmiffion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11.15 Uhr: Kindevgottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Prediger Semmel. — Abends 8 Uhr: Mitglieder=
Familien=
abend. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem.
Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Semmel.
— Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderf hule,
Beſſunger=
ſtraße 80. Prediger Kleinſchmidt. — Samstag, abends 8.30 Uhr:
Poſaunenchor. — Am N. März: Miiſſonsverkauf.
Jugendbund für E. C. Mühlſtraße 2). Sonntag, nachm. 2.30 Uhrt
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr: Bibel,
beſprechſtunde für Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchen=
kreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer,
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22.
Infan=
teriekaſerne, Hof liks.) Sonntag, 11. März, vorm. 9 Uhr: Pflichtver,
ſammlung der tätigen Mitglieder. — Nachm. 2 Uhr: Handballſpiel
hinter der Turnhalle, Soderſtraße. — Abends 8 Uhr:
Mitgliederver=
ſammlung. — Montag, 12. März, abends 8.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
(J.=C.). — Mittwoch, 14. März, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport der
Jungſchar. — Abends 8.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde. (Herr Pfarrer
Büchner). — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Heimabend. (Wie
wird der Landheimſonntag?) — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr:
Turnen und Körperſchule (Ludwigsoberealſchule). — Samstag, 17. März.
nachm. 4 Uhr: Jungſcharſtunde. (Wir kochen Pudding.)
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sonn=
tag, 11. März, abends 8 Uhr: Familienbibelſtunde. — Montag, 12. März.
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 14. März, abends 8 Uhr=
Unterhaltungsabend. — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Arbeits,
ausſchuß. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Turnen (Ludwigsoben
realſchule). — Samstag, 17. März, abends 8 Uhr: Jugendbibelſtunde,
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stifts.
ſtraße 51). Sonntag, 11. März, abends 8 Uhr: Familienabend mit
Lihtbildervortrag.
41
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 11. März, vorm. 10 Uhr:
Menſchenweiche=
handlung mit Predigt. — Vorm. 11.15 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
— Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Kultiſche Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40) Sonntag, den
11. März, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bund. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſatwn. — Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4 (früher Waldſtraße 181.
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Kinderſchule; nachm. 4.30 Uhr:
Wortver=
küindigung — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 12. März, abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftſtraße 51, Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 11. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Wächter=
Frankfurt a. M. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags
16 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 14. März, abends 20).15 Uhr: Bibel=
und Gebetsſtunde. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 11. März. Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der
Gro=
ßen. — Um ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Um 8 Uhr
abends: Paſſionsandacht (unter Mitwirkung der Jugendgemeinde und
der Konfirmanden). — Dienstag: E.J.G. Mädchenabend. — Mittwoch:
E. J. G. Jugendabend. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 11. März
(Deuli). Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Abends 8 Uhr:
Paſſionsandacht. — Montag: Jugendvereinigung. — Dienstag:
Kir=
chenchor. — Mittnoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag:
Frauen=
verein.
Evangel. Gemeinde Roßdorf. Sonntag vorm. 10 Uhr
Hauptgottes=
dienſt, vorm. 11 Uhr Chriſtenlehre; abends 8 Uhr Paſſionsgottesdienſt.
— Montag: Frauenverein. Dienstag: Kirchengeſangverein und
Po=
ſaunenchor. Donnerstag:Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 11. März, 10 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarrer Paul. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Mon=
tag, 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Dienstag, 8 Uhr: Frauenverein.
— Mittwoch, 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Donnerstag, 8 Uhr:
Wart=
burgverein. — Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt. Gottesdienſt 1,30 Uhr. Pfarrer Paul.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Samstag, nachm. von 5—7 Uhr
und abends von 8 Uhr an Veichtgelegenheit. — Sonntag, vorm. von
—7.15 Uhr: Beichte. Vorm. 7 Uhr: Heilige Meſſe. Heil. Kommmion
vor und in der heil. Meſſe. Vorm. 9.30 Uhr: Hochamt und Predigt.
Vorher heilige Kommunion. — Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenlehre,
2.30 Uhr: Andacht. 8 Uhr abends Faſtenpredigt von Herrn Geiſtl. Rat
Prof. Laufer und kurze Andacht. — Werktags 347 Uhr: Heilige Meſſe.
Martinskapelle (Herdweg). Sonntag, vorm. 8 Uhr: Heilige Meſſe
mit Predigt. Vor und in der heiligen Meſſe heilige Kommunion. —
Dienstag und Freitag, vormittags 347 Uhr: Heilige Meſſe mit heiſiger
Kommunion. Vorher Beichtgelegenheit.
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Mummer 70
Samstag den 10 Mätz 1928
Seite 15
Nrr danne iiit Aiapiſrp
im die Gruppenmeiſierſchaft
im Handball.
dwortv. Darmſiadt 98-V. f. R. Kaiſerslautern
Morgen nachmittag 3 Uhr im Stadion.
Nachdem nunmehr das Endſpiel um den deutſchen
Handball=
kä.1 ebenfalls in Darmſtadt ſtattfindet, iſt Darmſtadt an den
eil bevorſtehenden Sonntagen der Schauplatz ganz großer
Hand=
ürämpfe. Für das am morgigen Sonntag zum Austrag
ge=
nugende Spiel der 98er gegen V. f. R. Kaiſerslautern muß die
nb eimiſche Sportgemeinde verlangen, daß die Spieler des
Süd=
uuſrſchen Meiſters angeſichts der hervorragenden Bedeutung des
biseles unter Einſatz des ganzen Könnens um den Sieg
kämp=
nl der, wie ja allgemein bekannt iſt, uns auch für den 18. März
nan Meiſterkampf in Darmſtadt (Spiel gegen den Meiſter der
ſtnrruppe) ſichert. Es bedarf wohl keines weiteren Appells, um
r einheimiſchen Mannſchaft zur Erkenntnis zu bringen, daß
mnorgigen Spiel viel, ja ſehr viel auf dem Spiel ſteht. Der
enner darf in keiner Beziehung leicht genommen werden. Wir
glnben jedoch nicht, daß die Sportvereins=Elf enttäuſchen wird,
mral dieſe wahrſcheinlich in vollſtändiger Beſetzung antreten
tuS.
Was Handbalſpokal=Endſpiel am 25. März
in Darmſiadt.
Wrandenburg und Süddeutſchland kämpfen,
nach=
ur Mittel=, Weſt=, Nord=, Südoſtdeutſchland und die Balten in
n Vor= bzw. Zwiſchenrundenſpielen ausgeſchieden ſind, am
5! März in Darmſtadt um den Handballpokal der
Deut=
hm Sportbehörde für Leichtathletik. Im Vorjahre (27. 3. 1927)
aden ſich in Halle vor einer vieltauſendköpfigen, begeiſterten
ub chauermenge Süddeutſchland und Mitteldeutſchland
gegen=
berr. Die Auswahlmannſchaft Mitteldeutſchlands konnte damals
ü 10:7 das Spiel für ſich entſcheiden und damit den Preis
m= eine Erinnerungsgabe des Reichspräſidenten v.
Hinden=
uarg gewinnen. Die Leitung des Spieles liegt wieder
wen Händen Pöthmanns (Barmen). Spielbeginn: 4 Uhr.
Sſchiedsrichterlehrgang - Main=RheingauOT.
* Die Ausbildung von Schiedsrichtern für das Handballſpiel iſt mehr
mn je notvendig geworden. Der Gauſpielausſchuß des Mai=Rhein= im Süddeutſchen Jußball= und Leichtathletikverband; bemiht iſt, alle
rues D. T. hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, dies vor Beginn der
Hand=
ilrrunde 1938/29 mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zur
Durch=
irung zu bringen. Bereits morgen, den 11. März, vormittags 9 Uhr,
ſuc ein Lehrgang eröffnet. Dieſe erſte Tagung ſoll in Seeheim
ſtatt=
hinen. Verpflichtet, an dieſem Lehrgang teilzunehmen, ſind ſo viel
entreter der einzelnen Bauvereine, als dieſe Mannſchaften zu den vom
muen. Den erſten Lehrgangstag beſchließt ein um 3 Uhr nachmittags
u findenden Spiel zweier Gaumannſchaften, deren Aufſtellung
mmehr endgüiltig durch den Gauſpielausſchuß feſtgeſetzt iſt und aus fol= häuger” beſorgt zu ſein. Das Urteil dürfte einem gauzen Teil von
Ver=
moen Repräſeutanten des Gaues beſteht:
AMannſchaft:
Semmler
(Bensheim)
Nickel
Dingsldey
(Pfungſtadt) (Bickenbach)
Meher
Noth
Krän.
(Eberſtadt) (Eberſtadt) (Groß=Gerau)
Gräf
Sinner
Röttiger
Fuchs
Hofferberth
(Pfungſtadt)
Nauheim) (Wolfskehlen) (Tgſ. Darmſt.)
Gedultig
Schneider
Kreutzer
Schäfer
Schmitt
ſiSickenbach) (Tade. Darmſt.) (Bensheim) (Seeheim) (Sprendling.) intereſſant, als man in Pfungſtadt eine ganz neue Beſetzung auspro=
Reifenratch
Linder
Eifinger
K
(Bickenbach) (Griesheim)
Müller
Winter
(Griesheim) (Gr.=Gerau)
Fuchs
(Groß=Gerau)
AMannſſchaft.
mieſetzt, um allen Spielmannſchaften Gelegenheit zu geben, das Spiel
eil Gaumannſ haft in Seeheim zu ſehen.
Leichtathletik.
16. Berliner Hallenſportfeſt.
Das Zuſammentreffen von Lammers und Körnig.
Das 16. Hallenſportfeſt des Verbandes Brandenburgiſcher
Arbletik=
ſenzeine war ein glänzender Erfolg, obwohl es gerade in der Mitte der
Boche ſtattfinden mußte. Die erſtklaſſige Beſetzung hatte aber ihre
Wir=
wrg nicht verfehlt umd ſo konnte über einen ganz hervorragenden
Be=
uch quittiert werden. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand natürlich
gi: Sprinterdreikampf zwiſchen Lammers und Körnig. Hier hatte der
Emrnermeiſter Gelegenheit, zu beweiſen, daß er den beſten Sportlern
ſlaichwertig iſt. Leider hatte Houben wegen einer Verletzung abgeſagt,
er auch ſo nahm das Rennen einen intereſſanten Verlauf und erbrachte
uich tatſächlich den Beweis der Gleichwertigkeit zwiſchen Lammers und geführt werden.
karnig. Im erſten Lauf des Dreikampfes kam Lammers nach neun
fäſchlſtarts am beſten ab und konnte dieſen kleinem Vorſprung bis zum
Schluß erfolgreich verteidigen, obwohl Körnig größte Anſtrengungen
nächte ihn einzuholen. Im zweiten Lauf gelang der Start gleich beim
„oen Verſuch. Wieder gab es einen mörderiſchen Kampf, aber diesmal
mehte Körnig den Spieß um und ließ Lammers um eine Bruſtbreite
zuürück. GBei Redaktionsſchluß dauerte die Veranſtaltung noch an.) Die
ziü=herigen Ergebniſſe:
WSehmann=Berlin 4:48,8 Min. — 10 mal 50 Meter=Pendelſtaffel: 1.
Ber=
inter SC. 60 Sek.; 2. DG. Berlin Handbreite; 3. Bar Kochba. — Gleichwertigkeit dieſer Mannſchaften iſt eine Vorherſage äußerſt ſchwie=
51 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin 8,5 Sek. — 4 mal 400 Meter=
Smaffel: 1. Teutonia Berlin 4:01 Min.; 2. DSC. Berlin 15 Meter
zu=
rütk; 3. Berliner SC. — Sprinterdreikampf: 1. Lauf 55 Meter: 1. Lam=
msite: 3. Becker; 4. Scheibel; 5. Schlößke; 6. Aſſeher.
Dank des ſehr umfangreichen Programms zog ſich das 16.
Hallen=
ſpwortfeſt des VBAV. ziemlich ſpät hin. Sportlich kamen die Zufchauer
müll auf ihre Koſten, es gab auf der ganzen Linie intereſſante Kämpfe.
Daer Sprinterkampf wurde doch von Körnig gewonnen, der im
dritten Lauf klar in Front war; immerhin bewies Lammers, daß er
(mum ſchlechter iſt. Ein abſoluter Maßſtab iſt auf Grund der kurzen
Wrufe im Sportpalaſt natürlich nicht möglich, da hier die Starts viel zu
ſchör ausſchlaggebend ſind. Im dritten Lauf waren drei Starts nötig,
du. Schlößke zweimal zu früh abgelauffen war. Die reſtlichen Ergebniſſe
lwurten:
Sprinterdreikampf: 3. Lauf 55 Meter: 1. Körnig 6,2 Sek.: 2.
Lam=
mers 2 Meter zurück: 3. Becker; 4. Schlößke; 5. Aſſeyer; 6. Scheibel —
Gsſamtergebnis: 1. Körnig 17 Punkte; 2. Lammers 16 Punkte; 3. Becker
Punkte; Scheibel und Schlößke je 8 Punkte; Aſſeher 4 Punkte.
8 mal 1000 Meter=Staffel: 1. Teutonia Berlin 8:14,6 Min.; 2. Preu=
Fam Berlin 8:18,6; 3. SC. Charlottenburg 8:20 Min.
3000 Meter: 1. Boltze=Hamburg 8:54,4 Min.; 2. Kohn=Teutonia
9.001,5 Min.; 3. Klinzing=Berlin 9:03,8 Min.
Handball: Verbandsmannſchaft gegen Deutſcher Handballklub 7:6.
Große Hallenſtaffel 25 mal 2 Ru.=den: 1. DSC. Berlin 16:37,4 Min.;
2. Bar Kochhr: 3. Teutonia: 4. SC. Charlottenburg.
Fußball.
Sportvereinigung 04 Arheilgen-N. G.V.
Nurnberg.
Zum morgigen Spiel am Arheilger Mühlchen erſcheint
A. S V. mit folgender Mannſchaft:
Weng
Appis
Wachtler
Heidner
Lammermann
Staib
Schramm
Lang.
Scherm
Dierſch
Sorg
Bohl
Stork
Krug
Benz
Reitz
Mutrmamn
Groth
Heib
Aitte
Barnewald
Hodecker.
Arheilgen:
A. S.V. kommt komplett. Die bekannteſten Spieler der Elf ſind
Scherm, einer der beſten ſüddeutſchen Rechtsaußen, Sorg, Wachtler und
der Tormann Wenz, die ſämtlich ſchon ſüddeutſche Farben in
Repräſen=
tativſpielen vertraten.
Bei Arheilgen wurde eine kleine Umſtellung im Sturm vorgenommen, die
ſich teilweiſe am letzten Sonntag gegen Offenbach bewährte. Murmann hat
wieder die Führung übernommen und wird durch ſeinen rechten
Neben=
mann Groth ſehr gut ergänzt.
Wir verweiſen nochmals auf die Fahrtgelegenheiten, die wir bereits
bekannt gaben: Abf. Heſſ. Hof nach Mühlchen 2 Uhr und 2.30 Uhr (
Ein=
ſtiegsſtelle am Rhönring), Rückfahrt 5 Uhr ud 5.30 Uhr.
Sportverein 98 (Jugenb).
1. Jgd.—1.Jgd. Eintracht Frankfurt, dort, 3 Uhr. 2. Jgb.—1. Jgd.
Groß=Gerau, dort 9.30 Uhr. 3. Jgd.—1. Jad. Roßdorf, hier, 10.45 Uhr.
4. Jgd.—V.f.R. Darmſtadt 9.45 Uhr. 2. Schüler—1. Schüler Dieburg,
hier 1.30 Uhr. — Das Verbandsſpiel der 3. Schüler gegen Eberſtadt
1. Schüler fällt auf Wumſch von Eberſtadt aus.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Der Spielbetrieb am 11. März 1928.
Es ſoll kurz in einigen Zeilen noch einmal auf die
Starken=
burger Kreisliga eingegangen werden. Mitte voriger Woche
wurde auch der Grund des ſeinerzeitigen Nichtantretzens von Viktoria
Walldorf in Darmſtadt bekannt. Der Walldorfer Verein iſt auf Grund
von im Herbſt vorigen Jahres von ſeinen Anhängern begangenen Aus=
2ess Wche rn e ee e e etehe
die hart erſcheimnende Strafe verhängt. Doch zeugt dieſe davon, daß man
unliebſamen Vorkommniſſe zu unterbinden. Nachdem milde Strafen und
Ermahnungen in verſchiedenen Fällen nichts genützt haben, mußte eben
zu ſolchen drakoniſchen, abſchreckenden Mitteln gegriffen werden, um
auch auf den Fußballfeldern wieder einmal zu gutten Sitten zu kommen.
Die Walldorfer Beſtrafung iſt inſofern intereſſant, als vielleicht nicht
ein=
wal der Verein direkt beteiligt war. Das Urteil bringt aber klar zum
7. Sepvember 138 ab ſtattfindenden Handball=Meiſterſchaftsſpielen ent= Ausdruck, daß es in den meiſten Fällen ſchwer halte, zwiſchen Mitgliedern
und „Anhängern” zu unterſcheiden, und daß die Vereine es ſich
ange=
ligen ſein laſſen müſſen, auch für ein anſtändiges Betragen ihrer.
An=
einen als Warnung dienen.
Am morgigen Sonntag ſoll nu auch das letzte Spiel der
Kreisliga, das Wiederholungstreffen Union Wirhauſen—
Sport=
verein Münſter, ſeine Erledigung fiden. Eine amtliche
Termin=
feſtlegung war zwar wicht erfolgt, doch iſt es immerhin möglich, daß eine
direkte Benachrichntigung der Beteiligten dunch den Kreis erfolgt iſt.
Des=
halb ſei das Treffen, deſſen Ausgang offen erſcheint, hier erwähnt. —
Die Kreisliga meldet dagegen einige recht intereſſante
Privat=
ſpiele. Der Meiſter, 1. F.C. Langen, beſucht den
Nordmainkreis=
meiſter Sportverein 07 Heddernheim. In Sprendlingen erwartet
man die Spielvereinigung Kickers Aſchaffenburg und in
Pfung=
ſtadt den Sporwerein Stockſtadt a. M. Letzteres Spiel iſt inſofern
bieren will. Weitere Abſchlüſſe ſind nicht bekannt geworden.
Die Bergſträßer A=Klaſſe
hak am letzten Sonntag ebenfalls eine Reiche recht intereſſanter
Ergeb=
niſſe gebracht. So konnte der Meiſteranwärter, R.f.R. Darmſtadt, gegen
die Arheilger Reſerven wr eim 4:4 (1:3) herausholen. Zum Glück für
den V.f.R. geht das Treffen außer Konkurrenz. Auch Germania Eber=
Für den 11. März iſt für alle Gauve eine ab 13 Uhr Spielverbot ſtadt, der Rivale der Darmſtädter, brachte gegen den F.V. Seeheim nur
ein recht mageres 2:1 (1:1) heraus. Dagegen gewann die Darmſtädter
Eintracht überraſchend ſicher mit 4:2 (4:2) gegen die in letzter Zeit
wie=
der erſtarkten Legfelder. Weitere Ergebniſſe wurden nicht bekannt.
Am morgigen Sonntag ſteigen in der 4=Klaſſe folgende
Spiele: V.f.R. Darmſtadt—S.V. 98 Reſerve, V.f.L. Michelſtadt—
Ein=
tracht Darmſtadt, Boruſia Dornheim—Germania Eberſtadt, Sporwverein
Lengfeld—F. S.V. Seeheim und Sportvgg. Arheilgen Reſ.—Sportverein
Groß=Gerau. Auf die Meiſterſchaft haben alle dieſe Spiele keinen direkten
Einfluß, da dieſe erſt acht Tage ſpiter im Spiel Seeheim—V.f. R.
Darm=
ſtadt entſchieden wird.
Fußballſportverein Groß=Zimmern 1.—Sportverein 98 Darmſtadt,
Liggerſatz.
Aus Groß=Zimmern wird uns geſchrieben: Für die Privatſpielſaiſon
iſt es dem Spielausſchuß des hieſigen Fußballſportvereins gelungen,
mehrere namhafte Gegner zu verpflichten. So tritt am kommenden
Sonntag, nachmittags 3½ Uhr, die Liggerſatzwanſchaft des
Sport=
vereins 98 Darmſtadt auf dem Sportplatz Rabenſee an. Den
Fußball=
anhängern der hieſigen Gemeinde dürſte ein faires, ſchönes Spiel vor=
Radfahren.
Meldungen zum großen Saalſportfeſt der Radler.
Bei dem großen Saalſportfeſt am konmenden Sonntag in der Turne
halle am Woogsplatz wird es äußerſt ſcharfe Konkurrenzkämpfe geben.
Nur eimige intereſſante Kämpfe ſeien hiervon erwähnt. Beſonderes
In=
tereſſe wird man dem 6eu=Jugendreigen angedeihen laſſen müſſen, zu
dem nicht weniger als 5 Manmſchaften gemeldet haben. Um den erſten
1000 Meter: 1. Müller=Zehlendorf 2:39 Min.; 2. Schoemann=Bres= Platz werden kämpfen: Rad=Club Erbenheim, Radfahrerverein Adler
an Handbreite; 3. Merkel=Charlottenburg. — 1500 Meter=Hindernislauf: Frankfurt a. M., Radfahre=verein Groß=Gerau und die beiden hieſigen
Veroine Velociped=Club und der Darmſtädter Bichcle=Club. Bei der
rig. Die Frage nach dem Siege halten wir offen. — Im der=Radball
haben gemeldet: Radfahrerverein König i. O., R.V. Groß=Gerau, R.V.
Erbach und R.V. Michelſtadt mit nicht weniger als 3 Mannſchaſten. Ob
es dem Titelverteidiger, dem R V. König i. O., wiederum gelingen wird,
die Gaumeiſterſchaft im Ler=Nadball an ſeine Fahnen zu heſten, wird
ſich erſt im Endſpiel entſcheiden. u. E. werden ſich im Endſpiel um die
Gaumeiſterſchaft im Der=Radball Michelſtadt und König gegenüberſtehen.
Jedoch dürfen auch die beiden anderen Teilnehmer, Groß=Gerau und
Erbach, nicht unterſchätzt werden. — Ebenſo iſt es auch im Zer=Radball,
wo ſich König und Michelſtadt einen erbitterten Kampf liefern werden.
Eine Vorausſage für dieſen Kampf iſt nicht angebracht und wird dieſer
erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden ſein und der Gaumeiſter feſtſtehen.
— Um die Gaumeiſterſchaft im Der=Kunſtfahren werden fahren:
Velo=
eiped=Club Darmſtadt, RV. Erbach und der R.V. Grotz=Gerau.
Letz=
terer hatte die Gaumeiſterſchaft im 2er=Kunſtfahren inne und wird alles
daran ſetzen, um dieſe auch zu behalten. Auf alle Fälle muß bei dieſer
Gaumeiſterſchaft auch mit den anderen Teilnehmern ſehr ernſt gerechnet
werden. Man kann den Groß=Gerauern nicht ohne weiteres die
Gau=
meiſterſchaft auh in dieſem Jahre zuſchreiben. — Die 6er=Kunſtreigen=
Gaumeiſterſchaft dürfte wohl dem langjährigen Meiſter, dem Veloeiped=
Club 1899, hier, nicht zu nehmen ſein. Eine ſolch gut durchtrainierte
Mannſchaft wie dieſe beſitzt mit gutem Recht dieſen Titel. — Im 2er=
Jugend=Radball kämpfen die Mannſchaften des R.V. Groß=Gerau, R.V.
König, RV. Michelſtadt mit zwei und der hieſige Veloeipeb=Club mit
zwei Maunſchaften. Die Jugendradballſpieler ſind hier noch zu wenig
bekannt, um eine Vorherſage erlauben zu können. — In unſeuem
Mitt=
beillsbericht iſt uns leider ein Jrrtunr Unterkuufen. Deu angekündigte
6er=Reigen wird nicht von der Gau=Jugend, ſyndern von 6 Kindern,
dem Velociped=Club angehövig, gefahren, was wir hiermit gerne feſt=
Pecha.
ſtellen.
Deutſche Turnerſchaft.
und Wirtſchaftsſorgen.
Die Abgaben der Vereine.
Es iſt klar, daß ſich die wirtſchaftliche Not unſeres Volkes auch im
turneriſchen Leben widerſpiegelt und ihm allerlei Hemmungen
aufer=
legt. Aber größer als alle Not war immer noch der Wille zur
Selbſt=
erhaltung. Nicht zum erſten Male hat die Deutſche Turnerſchaft ſolche
äußeren Nöte zu überwinden. Es wird ſich auch hier zeigen, daß die
Kräfte, die in ihr lebendig ſind, ſtärker ſind als die Anſtürme der Zeit.
Aus dem Odenwald ſind Klagen über die angeblich zu hohen
Bei=
träge der D. T. laut geworden. Sind die Abgaben der Deutſchen
Tur=
nerſchaft wirklich zu hoch und unerſchwinglich? Sie betragen für die
über 14 Jahre alten Mitglieder 2 Mk. im Jahre und ſetzen ſich wie
folgt zuſammen:
1. Für die D. T. zur Beſtreitung der Verpflichtungen im allgemeinen
0,45 Mk., im beſonderen für Verſicherung gegen Haftpflicht und
ſchwere Unfälle 0,10 Mk. zur Goetz=Stiftung 0,10 Mk.;
2. für den 9. Kreis: zur Beſtreitung der Verpflichtungen im
allge=
meinen 0,41 Mk. für die Unfall=Unterſtützungskaſſe 0,24 Mk.;
3. für den Gau: 0,70 Mk.
Das ſind zuſammen noch nicht 17 Pfg. für das Mitglied im Monat,
doch gewiß — ſelbſt in dieſer Notzeit — keine unbillige Zumutung, noch
viel weniger ein Oxfer für die gute Sache, der man dienen will. Andere
Verbände erheben 0,25—0,88 Mk. monatlich, zahlbar bis zum 1. April
des betreffenden Jahres, während ſich die niedrigeren Steuern der D.T.
auf drei Raten durch das ganze Jahr verteilen. Zu gern zieht man
Vergleiche mit den früheren Beitragsleiſtungen, bedenkt aber gar nicht,
daß einmal die Anforderungen, die man an alle Leiſtungen der D.T.
ſtellt, gewaltig gewachſen ſind, und daß auf der anderen Seite die
Kauf=
kraft des Geldes bedeutend vermindert iſt. Groß iſt zwar das Heer der
ehrenamtlichen Arbeiter, die in der DT. ohne Lohn und Dank die
„bitterſüße Führerſchaft” auf ſich nehmen. Bei manchem wird die
frei=
willige Arbeitsleiſtung zur Aufopferung. Trotzdem ließ es ſich nicht
mehr umgehen, eine Geſchäftsſtelle einzurichten, an deren Spitze ein
beſoldeter Geſchäftsführer ſteht. Sie iſt das Bindeglied zwiſchen den
Gauen und Kreiſen des großen Verbandes und ſtellt die lebendige
Füh=
lung mit ben anderen Verbänden und den Behörden her. Dieſe
Ge=
ſchäftsſtelle iſt jetzt in dem eigenen Heim der D.T. untergebracht, das
entſtehen konnte, ohne daß kazu auch nur ein Steuerpfennig nötig
ge=
weſen wäre. Das Haus der D.T. war bitter notwendig, und daß es
ſo glänzend eingerichtet iſt, darüber ſollte ſich jeder deutſche Turner
freuen. Selbſt wenn in den Abgaben der Vereine keine Beiträge für
Unfallverſicherung und Verſicherung gegen Haftpflicht enthalten wären,
wären ſie noch nicht zu hoch. — Wie vielen Vereinen iſt durch die Goetz=
Stiftung ſchon zu einer eigenen Halle verholfen worden! — Auch die
Erinnerungs= und Gedenkſtätten der D.T., das Jahnhaus und das
Jahn=Muſeum in Freyburg an der Unſtrut, ſowie das Goetzhaus in
Leipzig=Lindenau müſſen unterhalten werden. Wenn ſie auch, vom
wirtſchaftlichen Standpunkt aus geſprochen, Sorgenhäuſer” ſind, ſo iſt
es doch eine Ehrenpflicht der D. T., dieſe Stätten der Nachwelt zu
er=
halten. Wie viele andere Einrichtungen können noch genannt werden,
die alle Ausgaben verurſachen, die aber tauſendfach durch den Segen,
den ſie ſtiften aufgewogen werden: Lehrgänge, Auslandsabteilung,
Turnpreſſe, Bücherei, Beratungsſtelle für Steuer= und Rechtsfragen,
Beratungsſtelle für Turnhallenbau u. a. m. — Die Beiträge ſind nicht
zu hoch. Sie können vom Allerärmſten aufgebracht werden. Daß
ge=
rade bei den kleineren Vereinen von Beitragsnot geſprochen wird, liegt
neiſtens daran, daß ſie keine geregelte Kaſſenführung haben. Dazu
gehört, daß zu Beginn des Jahres ein Voranſchlag aufgeſtellt und auch
eingehalten wird. Ferner müſſen die Vereinsbeiträge regelmäßig
er=
hoben werden. Wenn der Vereinsdiener mehrere Monate
zuſammen=
kommen käßt, ſo fällt es dem Mitglied ſchon ſchwerer, ſeinen
Verpflich=
tungen nachzukommen. Auch in beſſeren Zeiten gab es ſchon Vereine,
die es in dieſer Beziehung fehlen ließen. Ueberall da, wo die
Vereins=
vorſtände ihre Schuldigkeit tun, hat es keine Not, die
Mitgliederbei=
träge hereinzubekommen. Und 17 Pfg. muß man monatlich für eine
Deutſche Turnerſchaft noch aufbringen können, die ſo hohen
vater=
ländiſchen und volkstümlichen Zwecken dient!
(Wir geben gerne auch dieſem Artikel, der als Erwiderung auf die
Klagen aus dem Odenwald zu betrachten iſt, Raum, und ſchließen damit
die Ausſprache über die oben angeſchnittenen Fragen. Red.)
Kegeln.
Keglerverband Darmſtadt und Umgebung. — Klubmeiſterſchaftskämpfe
und Seniorenkegeln.
Der morgige Sonntag bringt Hegelſport in verſchiedener Geſtaltung.
Im Bürgerverein beginnen die Kämpfe um die Klubmeiſterſchaft für
1998. Dieſelben werden mit Her=Mannſchaften und 100 Kugeln pro
Mann in Vor= und Rüchſpiel ausgetragen. Die Kämpfe werden
vor=
ausſichtlich ſehr ſpannend werden und dürfte es ſich auch für
Nichtbetei=
ligte empfehlen, dem Kegeln Aufmerkſamkeit entgegenzubringen.
Vertei=
diger der Verbandsklubmeiſterſchaft iſt der Klub „Hafſia‟. Derſelbe wird
wohl alles daranfetzen, auch dieſes Jahr die Meiſterſchaft zu behalten,
was bei ſeinem guten Keglermaterial wohl erwartet werden kann.
Die Senioren treffen ſich auf der Bahn bei Krichbaum, um dort
im 50=Kugelkampf ſich gegeneinander zu meſſen. Es ſind als Prämien
eine Anzahl Medaillen ausgeſetzt. Die Meldungen der Fünfzigjährigen
und Aelteren ſind zahlreich eingelaufen. Auch dieſes Kegeln iſt von
be=
ſonderem Intereſſe, und dürfte es ſich empfehlen, auch den Senioren
gegenüber ſich dunch einem Beſuch aufmerkſam zu erweiſen.
Im Bürgerverein beginnt das Kegeln um 10 Uhr und bei
Krichbaum um 1 Uhr.
Miche
Gießen, 9. März.
Der hohe Luftdruck im Norden breitet ſich, ſüdwärts aus, und die
wveitere Kaltluftzufuhr brachte bereits im nördlichen Teil Deutſchlands
verbreiteten Nachtfroſt und heute morgen Schneefälle. Aber auch in
Mitteldeutſchland und Süddeutſchland ſetzte Temperaturrückgang ein,
und die Werte lagen um Null. Da die Kaltluftzufuhr weiter anhält,
ſo iſt auch bei uns in der kommenden Nacht ſchon mit leichtem
Nacht=
froſt zu rechnen. Sonſt herrſcht unter Bewölkungsabnahme trockenes
Wetter vor.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 11. März 1928.
Leichter Nachtfroſt, tagsüfber meiſt heiter, trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Ort:
Wetter:
Temp.
in ab
Wind:
Nieder=
Schnee=
ſchlag decke
in mm in em
Gießen:
Aachen:
Hamburg:
Berlin:
München.
Königsberg:
Nebel
Schnee
Schnee
Nebel
heiter
0N0,
NNO,
Vo.
Windſtille
N0.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Nebel
Nebel —12‟
—5
NO,
NO,
Windſtille
W.
NO,
W.
Feldberg:
(Taunus)
Waſſerkuppe: „Nebel
Feldberg:
—
(Schwarzw.) heiter
Zugſpitze:
—6‟
Kahler Aſten: wolkig
Fichtelberg: Nebel
Sauptichrittleitung. Rudolf Maupe
Veranwornich für Poltil und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feulleten Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. 8. Quetiſchi ſür den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari”, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wiliy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wlitſich — ſämtlich in Darmſſad”
Jür unverlangie Manu kriste wird Garantte der Rückſendung nich übernemmen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
Nummer 70
Samstag, den 10. März
Franffurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. März.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe ſich die Haltung erholen
konnte, eröffnete die heutige Börfe in weiter gebeſſerter Haltung. Kleine
Interventionskäufe in J.=G. Farbenaktien und Bezugsrechten
veran=
laßten die Spekulation, die geſtern zu Leerabgaben geſchritten war,
Deckungskäufe vorzunehmen. Die etwas erleichterte Geldmarktſituation
wurde heute etwas ſtärker beachtet. Die Umſätze bewegten ſich jedoch
wieder im allgemeinen in engſten Grenzen, da der Ordereingang bei
den Banken nach wie vor minimal blieb. Im Grundton der Börſe war
veiterhin eine gewiſſe Unſicherheit nicht zu verkennen, im
Zuſammen=
bang mit der Ablehnung des Schiedsſpruchs in der Berliner
Metall=
nduſtrie durch die Arbeitnehmer, wodurch die Lage eine außerordentliche
Verſchärfung erfuhr. Auf einigen Spezialmärkten konnte ſich ein etwas
lebhafteres Geſchäft entwickeln. So waren am Elektromarkt Geſ. f. E.
gefragt und 3 Prozent feſter. Von den Zellſtoffwerten konnten Aſchaf
fenburger 3½ Proz. und Waldhof 21 Prozent anziehen. J.=G, Far
ben eröffneten nur behauptet, J.=G.=Bezüge waren jedoch bis 8,50 Proz
erholt. Im übrigen überwogen bei der erſten Notierung die 1= bis
2proz. Kurserholungen. Am Montanmarkt blieben Phönix und
Rhein=
ſtahl nur knapp behauptet, auch Banken lagen meiſt wenig verändert,
nur Danatbank gewannen 2 Proz. Der Abſchluß der Deutſchen Bank
entſprach den Erwartungen und konnte keine beſondere Anregung
bieten. Am Elektromarkt lagen AEG. Felten und Siemens nur etwn
behauptet. Kali Weſteregeln konnten 2¾ Proz. anziehen. Am Markte
der Autoaktien gewannen Adlerwerke 2 Proz., NSlk konnten ſich
be=
haupten. Deutſche Anleihen lagen ſtill, ausländiſche Renten faſt
geſchäfts=
los. Im Freiverkehr war das Geſchäft in Ruſſenwerten wieder ſehr
leb=
haft. Guldenruſſen 4,22½.
Der Verlauf hlieb freundlich, und es ergaben ſich meiſt weitere leidtte
Kursbeſſernngen bis etwa 1 Prozent. Später ſchrumpfte das Geſchäft
auf ein Minimum zuſammen. Tägliches Geld 7 Prozent. Am
Deviſen=
markt lagen Deviſen leicht erholt. Mark gegen Dollar 4,1843, gegen
Pfunde 20,415, London=Kabel 4,8785, Mailand 92,27, Paris 124,02,
Madrid 29,15, Holland 12,12½
Die Abendbö=ſe verlief ziemlich ruhig, war jedoch einheitlich
ſehr gut gehalten. Eine Stütze bot die Aufwärtsbewegung in
Glanz=
ſtoffaktien, die bis 660, Polyphon, die bis 292 anzogen, Waldhof um 1.5
Prözent, Farbeninduſtrie um 0,5 Prozent beſſer. Am Anleihemarft
Eußen etwas leichter. Die großen Aufkäufe ſcheinen vorläufig beendet
zu ſein. Der weitere Verlauf der Abendbörſe blieb unverändert. Das
Geſchäft in Farbenbezügen bei 8,9 und Farbenbonds bei 133 blieb
an=
geregt. Cs notierten: Kommerzbank 172. Deutſche 160,25, Gelſeukirchen
129, Harpener 161, Klöckner 115, Mannesmann 142,5, Phönix 100,
Rhein=
braun 247,5, Rheinſtahl 152,25, Stahlverein 99,5, Hapag 148,5, Nordd.
Lloyd 149,25. A.E.G. 152, Daimler 90,5, Scheideanſtaſt 193, Farben
251,75. Gesfürel 262,5, Holzmann 142, Siemens 281, Waldhof 258.
Im Abenddeviſenverkehr war Mailand leicht erholt, dagegen Madrid
etwas ſſchwächer. London-Paris 124,02½, —Mailand 92,28, —New York
4,8793, —Madrid 24.19, —Zürich 25,34, —Holland 12,12½. Pfunde-
Mark: 2,41½ Dollar—Mark 4,1840.
Berliner (ffektenbörſe.
Berlin, 9. März.
Die Börſe war heute zu Rückkäufen geneigt, da ſie die ſcharfe
Ab=
ſärtsbewegurng des geſtrigen Tages als übertrieben anſah und einige
Spezialhauſſen die Glattſtellung von Baiſſe=Engagements auf anderen
Gobieten beſchleunigten. Die Tendenz woar dadurch auf der ganzen
Linie erholt. Die in letzter Zeit bevorzugten Einzelpapiere nahmen
ihre Aufwärtsbewegung ſogar in kräftigem Tempo wieder auf.
Ver=
einzelt fanden auf der ermäßigten Kursbaſis auch Auslandskäufe ſtatt.
Das Rheinland ſchritt ebenfalls zu Rückkäufen. Die Befeſtigung wurde
durch Deckungsbedürfnis zur beuorſtehenden Medioliquidation noch
ge=
ſrüitzt. In der Schiebung wuaren vor allem Ver. Glanzſtoffaktien,
Mannesmaun und Harpener geſucht. Die Lage im Metallarbeiterkonflikt
dürfte nach Auſicht der Börſe binnen kurzem durch
Verbindlichkeitserklä=
rung des Schiedsſpruches geklärt werden, womit ein beunruhigendes
Mo=
ment in Wegfall käme. Anregung gab der Börſe auch die etwas
leich=
tere Situation am Geldmarki, wo der Tagesgeldſatz auf 6½—8 Prozent
zurückging. Monatsgeld wurde unverändert mit 7½—8½ Prozent
ge=
nanut. Der Diskont für Warenwechſ;” mit Bankgiro ſtellte ſich am freien
Markt auf ca. 7 Prozent. Im Deviſenverkehr befeſtigte ſich der Dollar
gegen die Reichsmark auf 4,1838, gab aber gegen das engliſche Pfund
auf 4,8786 nach. London-Mailand ſchwächer 92,30, London-Madrid
ebenfalls niedriger 29,20, London-Zürich gab auf 25,3425 nach.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe geſtaltete ſich die Tendenz unter
Schwankungen eher etwas ſchwächer, nur Ver. Glanzſtoff plus weitere
5 Prozent.
Im weiteren Verlaufe der Börſe hielt zunüchſt die freundliche
Hal=
tung an. In Farbenaktien fanden heute größere Rückkäufe ſtatt, die
der geſamten Börſe eine Stütze boten. Als man ſpäter jedoch
umfang=
reiche Abgaben in Harpener=Aktien, die ſich nach 163 auf 159 ermäßigten,
beobnchtete, wurde die Tendenz ſchwach. Die Kursrückgänge bewegten
ſich ungefähr auf 1—2 Prozent. Eine Ausnahme machten Holzinann=
Aktien, die ihre Steigerung auf 112 (Anfangskurs 138,5) fortſetzen
konnten. Im Zuſammenhang hiermit verwies man auf die Beziehungen,
die zwiſihen Holzmann und Berger Tiefbau beſtehen. Stöhr
Komm=
garn konnten nochmals 7 Prozent (213) geſvinnen. Der Privatdiskont
blieb mit 65 Prozent für beide Sichten unverunder
Bis zum Schluß konnten ſich die meiſten Werte wi der etins er
holen, doch die Nachbörfe zeigte ſchon wieder Schlväche. Gegen 2.30 Uhr
hörte man u. a. folgende Kurſe: Zellſtoff Waldhof 254, Ver. Glanzſtof
Schuliheiß 324, Oſtwerke 259, J. G. Farben 251, Karſtadt 175,75
Bergmann 170, Siemens 260, A. E.G. 151, Conzerzbank 171,5,
Danat=
bank 221,5, Hapag 148,25, Dresdener Bank 155,5, Nordd. Lloyö 149,25,
Klöckner 115, Mannesmann 142,5, Rhein. Braunkohle 247,5, Rheinſtahl
152, Altbeſitz I und II 52,10, dto, III 55,80, Polyphon 287.
Neu=
beſitz 14,50.
Aſchaf enb. Zellſtoff. / 164.75 170.—
Augsb. Nürnb. Maſch. / 99.— 99.
Bamag=Meguin
Berlin el. W3
Verlin KarsruheFt
Braunkohl. Briketts / 166.
Bremer Aulkan
Bremer Wolle..
237.— 241.—
193.75 f.101.25 12. Loewe u. Co.
Teutſch.-Atlant. 2
105.—
103.—
Teutſche Maſchinen / 59.8751 59.875/. Lorenz
Deutſch.=Nied. Tel.
161.— 160.—
Niederlauſitzer K
Deutſche Erdöl".
122.— 1122.625/Nordd. Gummi
130.5 130.5
Deutſche Petroleum / 65.— 65.— Orenſtein
Rathgeber
Dt. Kaliwerke
82.5 82.—
Donnersmarckhütte
Rombacher Hütt
69. 8751 66.—
Roſitzer Zucker
121.125/121.-
Tynamit Nobel ..
94.75 95.5
Eleltr Lieferung ... / 163.— 1161.— Rütgerswerke.
117.—
J. G. Farben ..
116
249.— 1251.—
Sachſenwer 1.
145.5 145.5
102.— 1102.— 1Sichſ. Gußſtahl
R. Friſter.
145.— 146.—
Eaggenau Vorz..
34.— 33.5 Siemens Glas
124.— 127.75
Eelſenk. Berg
Ver. Lauſitzer (
56 5 56.—
260,75 Volkſtedter Porze
G. f. elektr. liutern. 258
Salle Maſchinen
140.— 1140.— Weſtf. C. Langendre
80.—
Ban.=Maſch.=Egeſt. 64.— 62.— WWittener Gußſtahl . / 60.—
172.—
170.—
224. — 1223.5 1Wanderer Werke
Hanfa=Damnpfſchf
246. — Hirſch) Kupfer. 117. 25 1115. 24.5 24.25 Lööich Eiſen 137. 137.— 71. Hohenlohe Werke 90.25 90.25 80.125/ 79.75 MKahla Vorzellan... / 103.25 107.- 166.— Lindes Eismaſch 149.— 149 — 143.— 143. Lingel Schuß 65.— 62.5 226 5 225.75 (Linke u Hofmann
Deviſenmarkt.
Selſingfors ..
Wien .."
Prag ..
Budapeſt..
Sofia ......"
Solland .....
4 Slo ........
Kopenhagen".
Stockholi ..
London.
Buenos Aires
New=York".
Belgien ..
10.52 h0.54
153.835 58.955
12.363 12.30
73.10/ 73 24
3.022/ 3.024
168. 13/168.47
fitt.30111.52
Hyf.s2/112-14
Hir2. 1ott2.3:
20.385’20.42
1.788/ 1.7921
4.17854 186
158,24 53.36
Italien
Paris ..
Schweiz
Spanien.
Danzig
Fapan. .
io de Janeiro
Fugoflavien ..
Portugal ..."
Athen ......"
Konſtantinopel
Kanada
Nrnguay .. ..
8. 3.
Geld/ Brie
22.08522.125
16.435 16.47
80.455 80.6
70.13 (70.2
s1.47 a1.6
1.9621 1.96
10.503 0.505
7.353 7.36
19.231 19.2
5.5341 5.544
2 130/ 2.134
4.176/ 4.184
4.276/ 4.284
5.544
2. 121
4.176
4.276
5.556
2. 125
1.184
4.584
Produkten berichte.
Wormſer Praduktenbericht vom 9. März. Bei feſter Tendenz
notier=
tei heute: Weizen 26, Roggen 26 Gerſte 29—31, Ausſtich 31, 32,
Futter=
gerſte 22—23, Hafer 24,25—25, Weizenmehl Baſis Null 38—38,25,
Rog=
genmehl 60proz. 37,5—38,5, Weizenfuttermehl 16—23, Roggenfuttermehl
und Nachmehl 18,5—24, Roggenkleie 15,25—15,5, grobe Weizenſchalen
14,5—14,75, feine Weizenkleie 14—14,25, getrocknete Biertreber 18—18,75,
Malzkeime 18—18,5, Maisſchrot 25. Trockenſchnitzel 13, Heu 8,5—9,5,
Stroh 2—4,5, Kartoffeln 6—6,75. Gerſte ohne Angebot.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. März. Der Markt iſt
unver=
ändert bei ruhigem Geſchäft. Lediglich Weizenkleie iſt etwas feſter. Gut
geſucht iſt Hafer. Auch gute Qualitäten Braugerſte finden Käufer, doch
iſt das Geſchäft unbedeutend. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Weizen I 26—26,25, Roggen 25,75—26, Sommergerſte 29—31,50, Hafer
inl. 25—26, Mais für Fütterzivecke B—23,50, Mais für andere Zwecke
Weizenmehl 37,75—38,25, Roggenmehl 35,50—37,75, Weizenkleie
14,25, Roggenkleie 15—15.B
Frankfurter Gemüſemarkt vom 9. März. Marktlage: Gemüfe:
Zu=
fuhr im allgemeinen gut, beſonders reichſich waren inl. Spinat und
ausl. Koofſalat ſowie Blumenkohl angefachren. Verkauf gut, teilweiſe
höhere Preiſe. — Obſt und Südfrüchte: Gegen die Vorwoche
unver=
änderte Marktlage. Angebor beſonders in Aepfeln und Apfelſinen ſtark,
Geſchäft nur in Apfelſinen befriedigend, in Aepfeln ziemliche
Ueber=
ſtände. Preiſe faſt unverändert.
Berliner Produktenbericht vom 9. März. In den heutigen
Vor=
mittagsſtunden waren auf Grund der ſchwächeren Auslandsmeldungen
beträchtlich niedrigere Lieferungspreiſe genannt worden. Zu Beginn
der Börfe erwies es ſich jedoch, daß das inländiſche
Brotgetreideangebot=
lviederum nnu ſehr ſpärlih war, und da auch Liverpool unveränderte
Preiſe meldete, nahm hier der Markt einen zwar ruhigen, aber ſtetigen
Verlauf. Die Auslandsforderungen für Weizen und Roggen zeigten
gegeniber geſtern nur geringfügige Veränderungen; infolge der
dauern=
den Preisſchwankungen am Weltmarkt iſt die Unternehmungsluſt auf
allen Marktgebieten nicht ſehr groß. Für Inlandsbrotgetreide zu
prompter Lieferung wurden ungefähr geſtrige Preiſe genannt.
Frühjahrspferdemarkt am 8. März 1928 im Schlacht= und Viehhof
in Mainz. (Amtliche Notierung.) Der Auftrieb zum Mautt betrug
460 Pferde. Beſonders zahlreich vertreten waren die Pferde Oldenburger
und Oſtfrieſen. Auch die Zahl der Belgier ſtand der des Vorjahres
nicht zurück. Unter letzteren waren beſonders zahlreiche, ſchöne
Ge=
ſpanne zu finden. Der Handel war ruhig, die Käufer, namentlich aus
landwirtſchaftlichen Kreifen, hielten, wohl infolge ihrer ſchweren
wirt=
ſchaftlichen Lage mit den Käufen ziemlich zurück. Die Geſchäfte
unte=
den Händlern dagegen
ren etwas lebhafter; die Preiſe bewegten
ſich für erſtrlaſſige Pferde von 1300—1500 RM., 2. Klaſſe 1000—1200
NM., 3. Klaſſe 800—1000 RM. Beſonders gute Tiere wurden über
Notiz verkauft. Die Zahl der Marktbeſucher betrug gegen 1500.
Die Börſe wird in dieſem Jahre von den Veröffentlichungen
der Jahresabſchlüſſe beſonders ſtark in Spannung gehalten.
Wäh=
end ſonſt wenig aufregende wirtſchaftliche Ereigniſſe vorlagenn
und dementſprechend das Börſengeſchäft insgeſamt ſehr zu wün= übrig ließ, brachten einige Gerüchte über vorausſichtliche:
9. 3.
Geld /Brief
22.10 22.14
16.44 116.48
80.45580.615
69.90/ 70 04
81.561 81.72
1.961/ 1.965
1.503 0.505
7.352/ 7.367
19.18/ 19.22
Dividendenkürzungen abfinden, ſo z. B. bei den Eſſener Stein=, der Hartener Bergbau=A.=G. uſw. und erwar= auch unbefriedigende Gewinnanteile bei den norddeutſchen
Großreedereien. Die Hapag und der Norddeutſche Lloyd haben!
nun doch, wie mian früher glaubte, 8 Proz. Dividende gegen:
6 Proz. i. V. beantragt, allerdings erſt, nachdem an der Börſe:
mehrere Tage lang eine ziemlich empfindliche Nervoſität geherrſcht
hatte. Die Daimler=Benz A.=G. vermochte die Dividendenzahlungy
nach der Sanierung noch nicht wieder aufzunehmen. Angeſichts;
der gegenwärtigen Lage im Kohlenbergbau hat man außerdem:
die Dividendenhoffnungen bei den meiſten Montangeſellſchaften
herabgeſchraubt, nicht ohne Hinweis auf das Beiſpiel der ſchon!
erwähnten Eſſener Steinkohlenbergwerke und daneben der Stol= Zinkgeſellſchaft. Die Börſe empfing alſo in den letzten
Tagen von dieſer Seite her keine anregenden Einflüſſe. Dass
Publikum ſcheint neuerdings etwas nervös geworden zu ſeinn
und ging in der Mitte der Woche zu größeren Realiſationen über.
Die Wirkung derartiger Abgaben wurde, noch durch Baiſſe= vervollkommnet. Trotz der andererſeits nicht abzuleug= günſtigen Motive iſt die Stimmung ſomit in
Börſen=
kreiſen neuerdings erheblich ſchlechter geworden und die
Konter=
mine wieder zum Leben erwacht. Spezialbewegungen wie dier
am Polyphonmarkt blieben Sondererſcheinungen, die die
allge=
meine Tendenz durchaus nicht maßgebend leiteten. Mau hatzt
jetzt die kritiſche Lage im Berliner Metallarbeiterkonflikt und dies
drohenden großen Lohn= und Arbeitsdifferenzen an der März=
April=Wende vor ſich. Das hemmt immer wieder, wenn die
Um=
ſätze einmal etwas aufzuflackern beginnen. So geſtaltet ſich die
Börſenlage im Augenblick wenig intereſſant.
Die Geldverhältniſſe ſind ebenfalls nicht derartig, um denn
Eindruck der übrigen, für die Börſe in Betracht kommenden
Vor=
gänge aufzuheben. Die Ultimoanſprüche waren Ende Februarz
beträchtlich und führten zu einer ſcharfen Anſpannung der Sätze—
die ſeither kaum einer Erleichterung Platz gemacht hat. Nachn
dem Ultimo kam am 5. März der Termin für die Abführung dern
Zahlungen aus der Induſtriebelaſtung, außerdem war die
Ab=
deckung der am Ultimo in Anſpruch genommenen
Lombardkredite=
der Reichsbank notwendig. Die Induſtriebelaſtungszahlungeny
umfaßten den Betrag von 150 Mill. RM. Die im Vorjahre auf= Summe ſtellte ſich bekanntlich noch auf 250 Mill.
RM., iſt aber für das vierte Reparationsjahr 1927/28 auf 300
Mill. RM. geſtiegen. Die jetzigen Zahlungen ſtellen die
halb=
jährlich aufzubringende Reparationsbelaſtung der Induſtrie dar.
An den Reparationsagenten erfolgt die Weiterleitung der Gelder
am 2. April. Bis dahin ſind ſie den Großbanken bzw. der
Gold=
diskontbank zur Verfügung geſtellt. Der am freien Wechſelmarkt
zu zahlende Diskont für Warenwechſel mit Bankgiro bewegt ſich
mit 6” bis 7 Proz. nur wenig unter der Höhe der offiziellen
Reichsbankrate. Die Privatdiskontnotiz iſt nach dem Ultimo
zu=
nächſt am 5. März um ¼ Proz. auf 6¾ Proz. erhöht worden,
hat jedoch am 7. März wieder auf 6”’s Proz, nachgelaſſen, dau
einige ausländiſche Nachfrage vorlag. Die Großbanken verſehen!
ſich ſchon jetzt in Erwartung eines ſchwierigen Quartalstermins
mit ausreichenden Barmitteln.
Die Deutſche Vank verteilt für das Geſchäftsjahr 1927 wiederum
10 Prozent Dividende. Aehnlich wie bei den anderen Großbankinſtituten
hrat das Geſchäft im abgelaufenen Jahr eine ſtarke Ausdehnung erfahren.
Der Geſamtumſatz iſt von 165 Milliarden RM. im Jahre 1926 auf 2078
Nilliarden RM. geſtiegen, der Rohge inn von 124,5 Millionen RM.
auf 129,1 Millionen RM. während der Reingewinn von 24,9 Millionen
i. V. auf 23,6 Millionen RM. zurückgegangen iſt. Die leichte
Verminde=
rung des Reingewinns iſt insbeſondere auf erhöhte Steuerabführungen
und vermehrte Wohlfahrtsausgaben, zum anderen Teil auf die Erhöhung
der Handlungsunkoſten zurückzuführen
Abſchluß der Commerz= und Privatbank. Der Abſchluß der
Com=
merz= und Privatbaak für 1927 weiſt einen Roßgewinn von 61,80 Mill.
Reichsmark (i. V. 54,01 Mill. RM.) und einen Reingewinn von 10,21
Millionen Rei=hsmark (8,05) auf. Der Au=fſichtsrat beſchloß, der
General=
verſammlung auf das um 18 Mill. RM. erhöhte Aktienkapital die gleiche
Dividende wie im Vorjahre, nämlich 11 Prozent, vorzuſchlagen, und
wie im Vorjahre 1,5 Mill. RM. dem Reſervefonds zuzuweifen und 1,54
Millionen Reichsmauk auf neue Rechnung vorzutragen.
Staatspapiere
a) Deutfche
D. Rchsanl. Ablöf
Schuld einſch!
Ausloſ.=Scheinen! 51.8
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine. .. 14.5
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. . .. .. ..
6 Ausländiſche
5% Bo3. E. B. 1914
5%, 2.Juv. 1914
auo „ 1898.
2.75
4128 „ 1902
2
4% Bosntien
5% Bulg. Tabal.02/ 18.5
4½% Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4½%0 Oſt. Schatz. 14
(lt Junsbr Abk.)
zs% Lſt. Silberr. 3 5
4 „ Goldr.
(t. Innsbr. Abt
42 einh. N. (k.) 1.6
82 Port./Spz.II
o Ung Eiſ Tor.: 170.
eurobäiſche
52Rum. am. R.03
41.%.,Gold. 13
*½ „ am kon.
4% am. 05
400 Türk. Adm. 03
. (Bagd.)
4% (Bagd.) II
4½ unif 1903
4% . 1911 Zoll.
4½5%6 Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.
4½%Ung. St 1914
(lt. Innsbr. Abk.
12 Ung. Go
Innshr. Ab
* Ung.
Staats=
v. 1
(t. Innsbr. Ab
6.1
16.2
5.2
5.2
12.95
22
24.
18.95
2Mex. am. in. abg
„ äuß.
„ Gold 04 ſtf.
konſ. inn. „
„Irrig
Tamaulipas!,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Zinsberechuun
80 Bad.=Badener
Stadt=Goldan!.
10%Berl. H.=Bk. G.
quid.=Pſandbr.
60 Berl. St. Gold
30‟ Darmſt. St.=G.
80 D. Hyp.=Bant
Meining. Goldpf. 9
Dresd. St.*G
Frkrft. St.=G.
Frit. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
20 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
4½% Frtf. Hyp.=B.
Liauid=Pfbr..
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
Frrf. Goldpfk
Frtf. Pfbr.=Bk.
Opfb
Frkf. Pfbr.,B
Goldofbr.
Bk.=Liquid.=Bfb
39.75
277
93.5
88
88.5
80.5
98.25
33.5
89
76
98.5
91
59.5
9.5
8
„Heidelb=Stadt)
Goldan!
% Heiſ. Land.=T
Goldpfbr.
6 Heſſ. Land.=B
Goldpfbr.
30 Heſſ. Land.=B
Goldpfbr.
3½Klöckn.=Werk. 2
10%Komm. Elekt:
Mark(Hag /Gdobl
⁄ Komm. Lds
Darmſtadt.
Land.=Kred
Kaſſel Goldpfs
% Ldwgshf. Stad
Goldanl.
M. Kraft Höch
Mainz.=St.=G
8% Mannh. St.=G
O M.=Stahlw. 27
102.25
96.5
96.5
92.75
88.75
93
95
92.75
z0 Naſſ. Ldb. Gold/101.25
90.25
86
Nbg. St. Gldal
Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
96
Pfäl;. Hyp. Bk.
Goldpfdr. .. . . 93.5
6% Pfälz. Hyp.Bk.
Goldpfbr.
88
4½% PfälzHyp. B.
Liquid.=Pfbr. . . . 76.25
8½ Pforzh. St.=G./ 95‟
% Pirmaſ. St.=G./ 93
Pr. Centr. Bd.=
Tr.-Bk. Goidpfbr. 97.6
Liquid.=Pfbr. 78.75
o Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.. 97
%⁄ Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 93
Rh.=Hyp.=Bk.
Goidd
99
93.5
B9.5
81.5
102
Süd
Goldpfdhr
93.5
„ „Lig.=Pfb
m V. Stahliv,
Düſ=
ſeldorfHtp.-
Gld=
obl. mit Option ./ 91
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.-Gd.. ohne Option/ 89
Viag (V.Jud
Unt. Blz./ 27
3%0 Voigt EHäffner
Goldobl.
94/,
Württ.
Bank Goldpfbrf. 96
Ohne
Zinsberechnung
Bdw. Kohl 23/ 12.15
Großkr. Mnnh.
Kohl. 23..
13.5
⁄Heſſ. Bk.=Reg. 23 6.4
Heſſ. Volksſtaat
Roggen ... . . 23 8.75
—
5% Pr. Kaliw.
% Pr. Roggenlv.
5% Südd. Feſt. BG. 2.22
Vortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkſ. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nord Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od prov.
garantiert
Hefſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Cafſel
Naſiauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
%a Eliſ.=Bahn ſtfr.
17.7
13.95
14
13.5
13.3
9.6
DM
ſt. Sd. L.ſtiſt.
2,6% Alt. Oſt. Süd./ 15
Neue
15
42, Oſt. Staatsb.83/ 3.2
50 Oſt. 1. b. 8. E.
„ „ „ 9. Em.
„ 1885
%Oit. „ Erg. Netz 22
3‟ NaubOebb. 83/ 17.75
91/ 14.5
13.6
Rud. Silber.
4‟ Rud. (Salzkg.)
4½20Anat., S. I
O Anat., S. I.
D Anat., S.III
Salon. Monaſt
Tehuantepec
19
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit . . . 140.5
Bad. Bk
161
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 142
Bah. Hyp.=Wchſ. 1156.25
Berl. Handelsgeſ.
„ Sypoth.=Bk. /230
Comm. u. Privatb. /171‟/,
Darmſt. u. Nt.=Bk.. /221
Deutſche Bank
160.25
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. /120.5
D. Hyp.=Bk. Mein. 1.36
D. Vereins=Bk. 1102.5
Disk.=Geſellſch. 154.5
Dresdener Bk. . 154.75
Frankf. Bk.
1113.5
Frankf. Hypth.=Bk./140
Frkf. Pfdbr.=Bk. /141
Gotha. Grundkr. B. /141.5
Zux. Intern. Bank.
8
Metallbank.
223.25
Mitteld. Creditb. (208
Nürnb Vereinso f./172
Pfälz. Hhp.=Bt. 150
Pr. Bd.-Creditbank/132.5
„ Hyp.=Akk.=Bank/148
Reichsbank=Ant. . 197
123.5
Rhein. Creditbf:
Rhein. Hyp.=Bk.. 1479
Südd.V. Credbitk.
Südd. Dist.=Gef.. /138
Oſterr. Creditanſt.. / 37.5
Wiener Bankerein/ 17‟,
Bergwerks=Akt.
Buderus. . . . . . . . . / 94
Eſchw. Bergw. . . . 1201
Gelſenkirch. Bglv. 1128.75
Harp. Bergb. ....
Ilſe Bergb. St....
„Genußſchein .. . /119.5
Kali Aſchersleben ./160.75
Kali Salzbetfurth . 1248.5
Kali Weſterregeln".
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte).
Mannesm.=Röhre . /142.25
Mansfelder ...... 111
Oberbedarf ... . . . 93
Otavi=Min.=Ant.. . 42.75
Phönix=Bergb. . . . ! 99‟,
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw. . . . 152
Riebeck Montan. .
SalzwerkHeilbronn /196
Tellus Bgb...
111
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke. 99.5
Oſt. Alpine Montan
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. )/275
178
Henninger ..
Hercules Hefſiſche. 138
Löwenbr.=Münch. 316
Mainz, Aktienbr: . . 250
Nicolai, Hofbrauer. 145
Schöfferhof(Bind.)/325
Schwarz=Storchen 165
Tucher. Nürnberg.
Werger...
1170
Abt, Gebr. .
Af. um. Berlin . .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher
20 A. E. G. Vzg. A/ 80
5%0 A. E. G. Vg. B/ 75
A. E. G. Stamm . . 150.75
Bad. Maſch. Durlach/137.5
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin. .
Baſt Nürnberg ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. W.
Brem.=Beſigh.=O1.
BrownBoveri ECie
Brüning & Sohn.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb. ..
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem. Albert. . . . . 113
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch.
Daimler=Ben; A. G
Dt. Atlantik Teleg
Dt. EiſenhandelBl.
D. G. u. Silb. Sch. A.
D. Linoleumw. Bln
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.)
Dürr. Ratingen.
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht u. Kraft.
Elſ. Bad. Wolle
EmagElekt. Frankf
Email. Ullrich ..
Enzinger=Werke 37
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Feltenc Guilleaum.
Feinmech. Jetter
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frkf. M. Pok. & W.
Geiling & Cie.
Geſ. f. elekt. Untern.
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger. 1165
Haid & Neu .....!
180
Deutſche Erdöl ... 121.25 Konſerv. Braun ..! 67.5
262
72
207
El. Lieferung .. . . / 160.25-Lüdenſcheid. Metall
32
91
235
Hammerf
25.5 Hauftv. Füſſen .
Hanſa=Llohd, Br..
65.25 )Hartm. & Braun. 169
Heſſen=Naſſau Gas/122
67
Heyligenſtaedt.
25.5
67.5 Hilpert, Armatur. 88.5
150 Hindrichs=Aufferm. 106
Hirſch, Kupfer . . . . 117
Hoch=Tief=Eſſen ../ 77.5
141
139.5 Holzmann ..."
Holzuerk.=Ind...
80.5
70 Inag
99
JunghansSt.
83.9
80 Nammg. Kaiſersl. 211
40 Karſtadt, N.
175
90 Keram. W. Offſtein/146
102 Klein, Sch.EBecker/106
Knorr, Heilbronn..
193.5 Krw. All=Württbg. /102
Krauß & Co.
126.25 „Lahmeher ..
Lech Augsburg . . /115
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle. 38
Ludwigsh. Walzm./135.5
Mainkraft Söchſt 113
Mars=W. Nürnberg/115
Metallgeſ. Frkf. 170
Miag Mühlenb 158.25
Moenus Stamm 65.25
Motorenf. Deutz ..! 62
Motorenf. Oberurſ.
73
Münch. Lichtſpielk. 124.5
52.25 1Neckarſ. Fahrz
61
Farbenind. J. G. (251 Neckarw Eßlingen.
98
Peters UInion
90.5 Pfälz. Nähm Kayſer/ 48.75
35 Philipps A..G. 45.5
Porzellan Weſſel
Frankfurter Hof 1107:25 Rein Gebb.e Schau —
Rhein Eleltr. St. 148.5
76
Rhenania,Kunheim! 56
Rütgerswerke
95.5
Goldſchuidt, Th. 1105 Schneid E Hanau. 46
140.5 Schnellpr. Frankth. 62.5
Schramm Lackfr. 120
Hafenmühle Frkft. 1135 Schriftg. Stempel 117.5
47.5 Schuckert. Eleftr.. . —
Schuhfbr. Weſſel.
Schuhf. Herz.... 18.,6
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff. . . .! 76
Siemens Glas. ..
Siemens & Halske, /261
98.5
Südb. Immob.
Südd. Zucker=A=G. /130.25
StrohſtoffV. Dresd 311
Thür. Lief. Gotha.
Unterfr. Kr. El. V., /107.5
Beithwerke.
44
Ver. f. Chem. Ind./ 92
Ver. d. Olfbr. Mhm.
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf./ 90
Pinſel=Nürnberg.
liltramarin
135.5
Zellſtoff Berl.. . . . 151
68
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner. . 1173
Volthom Seil.
68
Wayß & Frehtag. 1130
WegelinRußfbr. . . 135
Zellſt Aſchaffenbg. /167.5
Zellſt. Memel .. . . 139
Zellſt. Waldhof. 1254.5
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz.! 97
A. Lokalb. u. Kraft 196
Dt. Eiſeno.=Geſ.. 1144
Schantung E.B..
Südd Eiſenb.=Gef. 137
148.5
Hapag
Nordd Lloyd 149.5
Frkft. Allg. Ver)
Frankonia Rückv
Darmſtädter Werte
Bahnbedarf
Dampff. Rodberg.
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz".
Motorf Darmſt..
Gebr. Roeder. .. . .
VenulethcEllenb. .
ſtaummer 70
Samstag, den 10. März 1928
Geite 17
2fie Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Koh=
ri=duktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Januar 1928
ſurDe Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert 36 443
Irn—n, verkauft wurden davon 13 392 Tonnen; der größte Teil der
Mählen wurde weiterverarbeitet. Unter Berüchſichtigung der aus
Amonaten übernommenen Beſtände ſowie des Abſatzes und
Selbſt=
ar —uchs verblieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 6833 Tonnen
Roh=
huy— 120 Tonnen Briketts, 215 Tonnen Naßpreßſteine, zuſammen 7168
Imrn Braunkohlen und Braunkohlenprodukte im Geſamtwert von
W RM.
Arown. Boveri u. Cie A.=G., Mannheim. In der Bilanzſitzung
deefellſchaft wurde beſchloſſen, der auf den 30. März einzuberufenden
W. vorzuſchlagen: Für das Geſchäftsjahr 1927 wind erſtmals auf das
amute Stammkapital von 15 Mill. RM. eine Dividende von 9 Prozent
(08. 8 Prozent auf 4,3 Mill. RM. Stammaktien und 6 Prozent auf
7MD. RM. Vorzugsaktien) verteilt. Die Barablöſung der im Mai
9 wusgegebenen 4½prozentigen und 5prozentigen Genußrechtsurkunden
ſtarif Grund der Paragraphen 43 Abſ. 2, und 44 des
Aufwertungs=
azss durchgeführt werden. Eine Penſionskaſſe für die Angeſtellten
Gseſellſchaft ſoll mit einem Grundſtock von 1 Mill. RM. errichtet
an. Ferner ſoll beſchloſſen werden, das Stammkapital um 10 Mill.
a26 Mill. RM. zu erhöhen, und dem Aufſichtsrat und Vorſtand die
bickhtigung erteilt werden, dieſelbe zu einem geeignet erſcheinenden
Frmunkte durchzuführen. Bei wiederum beträchtlich geſteigertem
Um=
wurde nach 1584 514 RM. Abſchreibungen ein Reingewinn von
15X42 RM. erzielt. Die Geſellſchaft iſt mit einem ſehr guten
Auf=
sGeſtand in das neue Geſchäftsjahr eingetreten.
Metallnotierungen.
Mie Metallnotierungen in Berlin am 3. März ſtellten ſich für je
KSilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
4tardam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
176 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
hanvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
tunpte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
numm, 98= bis 99 proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM.,
ig.— in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 214 RM., Reinnickel, 98= bis
tri z. 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM., Feinſilber (1 Kilogr.
78,25—79,25 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
Mö.ärz ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 1233/ (123),
ſing 122½ (123½), April bis Dezember 12234 (123). Tendenz: ſtill. —
ſrBBlei: Januar und Februar 41 (41), März 40 (40½), April 40½
M0), Mai bis Auguſt 40½ (40¾), September 40½ (41), Oktober und
varmber 40¾ (41), Dezember 41 (41). Tendenz: ſtetig. — Für Zink:
wuar und F=bruar 50 (50½), März 50 (51), April und Mai 50 (50¾),
bis November 50 (50½), Dezember 50 (50¾). Tendenz: ſtill. —
egerſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin am 9. März ſtellten ſich für je
ffür Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 612/ᛋ8—61¾,
72 Monate 61¾/a——61½, Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½—66¾4, beſt
exced 64½—66, Elictrowirebars 66¾; für Zinn: (Tendenz: ſtetig)
falrdard per Kaſſe 229½—22934, drei Monate 231½—232, Settl. Preis
229½, Banka (inoff.) B4¾, Straits (inoff.) B3¾; für Blei: (
Ten=
denz: ſtetig) ausländ, prompt 2/us, entf. Sichten 20½, Settl. Preis 20;
für Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl. prompt 25¾, entf Sichten 25½
Settl. Preis 25¾. — Inoffizielle Notierungen: Queckſilber 91½ bis
215, Wolframerz 15, Kupferſulphat 2½—26½.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 9. März. (Priv.=Tel.)
Weizen zog anfangs auf gute Exportnachfrage und ſchlechte
Saaten=
ſtandsberichte aus Oklahoma und Indiaa an. Später ſetzten Verkäufe
ein auf die guten Wetterprognoſen.
Mais verlief ebenfalls anfangs befeſtigt auf Käufe der Kommiſſionäre
per Mai und Juli und Exportnachfrage. Später wechſelte die Tendenz
auf Berichte über größere Anbaufläche Argentiniens als im Vorjahre
und auf Realiſationen.
Roggen konnte anfangs etwas anziehen auf Export= und
Lokonach=
frage. Gegen Schluß erfolgten jedoch auch hier Glattſtellungen und
Ab=
gaben öſtlicher Firmen.
Haſer profitierte zu Beginn durch das der Ausſaat ſchädliche Wetter
im Nordweſten und Käufe des Handels. Der Schluß war abbgeſchwächt
auf Meldungen über eine größere Anbaufläche in Ohio.
* New York, 9. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Anfangs nahm der lokale Handel Käufe vor auf die
beſſeren Berichte aus der Textilinduſtrie und ungünſtige Wetterberichte
aus Texas. Nach vorübergehender Abſchwächung konnte ſich der Markt
wieder erholen auf Käufe in neuer Ware gegen Abgabe alter Ware.
Kaffee: In Rio wurden mäßige Deckungskäufe vorgenommen,
wäh=
rend europäiſche Firmen vor allem in Santos Käufe tätigten. Später
gaben aber beide Sorten nach, da Liquidationen erfolgten.
Zucker: Am Terminmarkt drückten anfangs Liquidationen und
Hed=
gingsverkäufe. Später erfolgte eine Befeſtigung auf Käufe des
Han=
dels. Der Schluß war leicht abgeſchwächt auf teilweiſe Realiſationen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. März:
Getreide. Weizen: März 136½, Mai 136, Juli 134: Mais:
März 95, Mai 97½8, Juli 100½; Hafer: März 55½, Mai 56½,
Juli 52½; Roggen: März 115½, Mai 116½, Juli 109½.
Schmalz: Januar 11,35, März 1162½, Mai 11,90.
Fleiſch: Januar 11,30, März 11,57½, Mai 11,80; Speck, loko
1,00; leichte Schweine 7,75—8,40, ſchwere Schweine 7,75—8,20;
Schweinezufuhren: Chicago 38000, im Weſten 110000.
Baumwolle: März 18,15, Mai
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am9. März:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 167, hart 154; Mais, neu ank.
Ernte 109½; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90; Fracht: nach
England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 9—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,10: Dalg, extra 838.
Kakao. Umſatz in Lots 66; Loko: 1338; März 13,40, April
13,50, Mai 13,63, Juni 13,77, Juli 13,87, Auguſt und September
13,88, Oktober 13,71, November —, Dezember 13,28.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Aufſichtsratsſitzung vom 9. März 1928 legte die Direktion der
Commerz= und Privat=Bank die Abrechnung für das Geſchüftsjahr 1927
vor. Es wurde beſchlofſen, der Generalverſammlung die Verteilung
einer Dividende von 11 Prozent vorzuſchlagen.
Die Branchen=Vellverſammlung der Mannheimer Elektroinduſtvie
beſchloß einſtimmig, das Lohnabkommen, das am 31. d. M. abläuft, zu
küindigen.
Mit Wirkung vom 9. März hat die Süddeutſche Zinkblechhändler=
Vereinigung, Sitz Frankfurt a. M., die Preiſe um zirka 1 Prozent erhöht,
nachdem am 24. Februar eine Ermäßigung um 1½ Prozent
einge=
treten war.
Nachdem die Sawierungsaktion der Holex=Schokolade A. G.
fehl=
gegangen iſt, hat ſich der Glährbigerausſchuß nunmehr auf ein
Liquida=
tionsverfahren unter Vermeidung eines Konkurſes geeinigt. Man hofft,
den Betrieb lebensfähig erhalten zu können, doch erwartet man einen
Eigentumswechſel.
Im 65. Lebensjahre iſt Kommerzienrat Hermann Magirus an einer
ſchweven Lungenentzündung unerwartet ſchnell geſtorben. Ihm
verdan=
ken die weltbekannten Magiruswerke vor allem ihr Aufblühen. Nach
Umwandlung der Firma in eine Aktiengeſellſchaft wurde er
Aufſichts=
ratsvorſitzender. Seit 1908 war er außerdem Präſident der Ulmer
Handelskammer.
Die Sitzungen der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft werden ſich
durch den Tod des Präſidenten Mayriſch voransſichtlich noch bis zum
9. März hinziehen. Man nimmt an, daß lediglich das Programm der
Erma=Sitzungen in der vorgeſehenen Weiſe erledigt werden wird,
nach=
dem die Quote für das kommende Jahr unverändert beibehalten
wor=
den iſt.
Die bekannte holländiſche Zuckerproduktionsgeſellſchaft Amſterdamſche
Handelsvereenigig teilt die Auflegung einer 10 Millionen 4½proz.
Gulden=Anleihe zu 99 Prozent mit. Infolgedeſſen wird die
Aktienaus=
gabe mit einem wertvollen Bezugsrecht für die alten Aktionäre nicht
ſtattfinden. Die Aktiennotierungen der Geſellſchaft haben in den
letz=
ten Tagen einen Rückgang um 50 Pcozent zu verzeichnen.
Der Londoner Goldpreis ſeit dem 7. März 1928 ſtellt ſich für eine
Unze Feingold auf 84 sh 10¾ d, für ein Gramm Feingold demnach
auf 32,7536 pence.
Die Rückkehr der deutſchen Handelsdelegation nach Warſchau zur
Fortſetzung der Vollverhandlungen mit Polen wird dort am 13. März
erwartet.
Das Bankhaus Rothſchild u. Söhne in London hat den ungariſchen
Eiſenbahnen eine langfriſtige Auleihe in Höhe von 120 Millionen Pengö
gewährt. Die Ausgabe der Obligationen ſoll nach dem
Uebereinkom=
men zwiſchen dem ungariſchen Finanzminiſterim und dem Bankhaus
Rothſchild u. Söhne im April erfolgen.
Bei der zurzeit ſtattfindenden Wollverſteigerungsſerie wurden neue
Rekordpreiſe dieſer Saiſon erreicht. Das Kaufintereſſe ſeitens
euro=
päiſcher, amerikaniſcher und japaniſcher Intereſſenten war ſehr ſtark.
Folgende Preiſe wurden erzielt: Merio Schweißwollen 35½,
Comeback=
wollen 31, Kreuzzuchten 30½ Pence per engl. lb. Das Angebot des
März belief ſich auf 10 150 Ballen.
Vergebung von
Kanalarbeiten.
Die Arbe ten für die Herſtellung von
rmnd 2700 Ifde. Meter En
wäſſerungs=
tarmal in der Gemeinde Nieder=
Ingel=
huim ſollen, ohne Rohrlieferung)
ver=
ge ben werden. Die Pläne liegen bei
ues zur Einſichtnahme offen.
Ange=
botsvordrucke können — ſoweit
vor=
ritig — gegen Voreinſendung von
180 RM. von uns bezogen werden.
Eröf nungstermin: Freitag den 16.
März 1928, vormittags 11 Uhr.
Mainz, den 6. März 1928.
Heſſ. Kulturbauamt Mainz.
J. V. Bruſius. (TV4494
Sitn
TWillernieerleloer!
enäehbares
Einfa=
ibenhaus od.
Eta=
n aus bei gut.
An=
ih.. zu kaufen
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ſchtt. Büro=Räume
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Ntummer 20
Gamstag, den 10. März 1928
Seite 19
vSrstin Tamaee
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
lnnd wann haben Sie die Schlüſſel wieder abgegeben?”
„Wor ungefähr vier Wochen, als Baron Kemp zurückkam.”
Der Unterſuchungsrichter ſah ihn jetzt ſcharf an: „Alle?”
Mrothe zögerte keinen Augenblick und antwortete: „Jawohl,
„Wie kommt es denn,” fragte der Richter weiter, daß die
Itrerfrau geſehen hat, daß Sie am fraglichen Nachmittag die
6stür und den Aufzug ſelbſt aufgeſchloſſen haben?”
(er bekam keine Antwort.
„ie geben alſo zu, den Schlüſſel gehabt zu haben?”
DOer Gefragte überlegte einen Augenblick:
„Jawohl, den Hausſchlüſſel und den Aufzugſchlüſſel.”
SWoher hatten Sie dieſe?” war die nächſte Frage.
„Ich habe ſie mal auf der Treppe gefunden.”
AUnd da haben Sie ſie nicht beim Portier abgegeben?”
FNein.”
FWarum nicht?”
Ein paarmal war die Portierfrau nicht da, ſpäter habe ich
utr mehr daran gedacht!“
Sie behaupten alſo, nur den Hausſchlüſſel und den
Fahr=
pl chlüſſel gehabt zu haben?”
„Jawohl.”
Der Richter ſchlug jetzt mit der Fauſt auf den Tiſch:
„Und ich ſage Ihnen, daß Sie die Unwahrheit ſagen, denn
SSie konnten das Atelier betreten; jeden anderen hätte der
mo, ein dreſſierter Wolfshund, zerfleiſcht.”
„Vielleicht hat man den Hund erſchoſſen?”
Der junge Amtsrichter ſah den Gefangenen jetzt mit kalten
ſchen an und ſagte ſchneidend:
„Nein, der Hund hatte keine Schußwunde, und ein dreſſierter
blüfshund läßt ſich nicht von einem Fremden einfach aufnehmen
di in den Aufzugſchacht werfen.”
Erich Nothe tat den letzten Zug aus ſeiner Zigarette, warf
n=Stummel nervös auf den Boden und ſah den
Unterſuchungs=
er faſſungslos an.
„Ich werde Ihnen den Hergang genau erzählen”, fuhr dieſer
t einer tiefen Verachtung in der Stimme fort. „Gegen halb
bnn beſuchten Sie Baron Kemp. Sie fanden ihn in Geſellſchaft
rFürſtin Samaroff. Sie hörten, daß der Baron mit der
Für=
n ausgehen wollte. Sie wurden aufgefordert, mitzugehen,
oniten aber dieſe Einladung unter dem Vorwand ab, eine
ander=
riige Verabredung zu haben. Mit wem waren Sie verabredet?”
„Ich war nicht verabredet, aber ich merkte, daß ich ſtörte.”
„Sie wußten, daß das Atelier unbewacht war, daß die
Haus=
hälterin früh zu Bett geht und ſchwerhörig iſt, und daß der Hund
Ihnen nichts tut. Sie wußten auch, wo das Bild hing. Sie
gingen abends zurück, ließen den Fahrſtuhl auf dem fünften
Stock ſtehen, gingen mit dem Hund, der Ihnen aufs Wort folgte,
hinunter zum vierten Stock, öffneten dort die Fahrſtuhltür —
„Das geht ja gar nicht”, unterbrach ihn Rothe.
„Im allgemeinen geht das nicht, aber Sie ſcheinen den
Mechanismus des Fahrſtuhls ſo genau ſtudiert zu haben, daß
Sie es eben fertiggebracht haben. Sie haben alſo die
Fahrſtuhl=
tür geöffnet und haben den Hund, der ahnungslos neben Ihnen
ſtand, in roheſter Weiſe hinuntergeſtoßen. Der Hund iſt durch
Zufall unten gefunden worden, natürlich mit zerſchmettertem
Schädel. Dann haben Sie in aller Ruhe das Bild herausgeholt,
ſind anſcheinend auf der Treppe zum zweiten Stock überraſcht
worden und haben ſich in der Wohnung des Dr. Jürgens, die
vielleicht offen ſtand, verſteckt.”
Erich Rothe lächelte:
„Demnach müſſen Sie das Bild in der Wohnung des Dr.
Jürgens gefunden haben!“
„Ja!” log der Unterſuchungsrichter.
„Sie fragten mich aber doch am Anfang, wo ich das Bild
verſteckt hätte”, meinte Rothe.
Der Richter tat erſt ſo, als ob ihm die Bemerkung entgangen
ſei, ſagte dann aber nach einiger Ueberlegung:
„Ich wollte ein Geſtändnis von Ihnen haben. Sind Sie
be=
reit, dieſes Geſtändnis abzulegen?”
„Ich habe weder das Bild geſtohlen, noch den Hund in den
Aufzugſchacht geworfen,” ſagte Rothe beſtimmt, „— ich habe
über=
haupt das Atelier nach meinem Beſuch um ſechs Uhr nicht mehr
betreten."
„Dann wollen Sie mir vielleicht ſagen, wo Sie in der Zeit
von ſieben Uhr bis zu Ihrer Verhaftung geweſen ſind!“
„Ich bin mitgefahren bis Ecke Paulsbornerſtraße.”
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„Dann nahm ich die Elektriſche zum Kurfürſtendamm, bin
dort etwas auf und abſpaziert und habe zu Abend gegeſſen.”
„Wo?” unterbrach ihn der Richter.
Rothe nannte ein kleines Bierlokal am Kurfürſtendamm.
„Ich war etwas betrunken”, fuhr er fort.
„Was hatten Sie denn getrunken?”
„Drei Glas Bier.”
„Und davon wollen Sie betrunken geweſen ſein?”
„Betrunken iſt zuviel geſagt, aber nicht mehr ganz klar im
Kopf — ich kann eben kein Bier vertragen.”
Der junge Richter lächelte etwas mitleidig bei dem Gedanken,
daß einer von drei Glas Bier nicht mehr ganz klar im Kopf ſein
könnte, und meinte:
„Warum trinken Sie’s denn?”
„Die Kellner ſind es ſo gewöhnt, nur Gäſte zu haben, die
Bier trinken, daß ſie einem ſchon ein Glas Bier hingeſtellt haben,
bevor man ſich geſetzt hat. Sie können ſich anſcheinend gar nicht
vorſtellen, daß es Leute gibt, die nicht gerne Bier trinken. Und
wenn man beim Eſſen das Glas ausgetrunken hat, murmeln ſie
im Vorbeigehen etwas und ſtellen das zweite hin und das ſo
fort.”
„Sie ſehen aber gar nicht ſo aus, als ob Sie ſich vom Kellner
Ihr Getränk aufoktroyieren ließen.”
Rothe lehnte ſich etwas zurück. Er vergaß faſt, daß er vor
dem Unterſuchungsrichter ſaß:
„Nehmen Sie an.” fuhr er fort, „daß man verſtimmt iſt, man
iſt unglücklich und traurig, man iſt unzufrieden mit ſich ſelbſt, mit
der Welt und mit dem ganzen Leben; man hat vernunftsmäßig
Dinge erkannt, gegen die man ſich mit dem Gefühl auflehnt; man
lehnt ſich auf gegen ſein inneres Ich, alſo gegen ſein Schickſal —
— glauben Sie, daß man ſich dann noch gegen einen Kellner
auflehnen kann, der einem ein Glas Bier hinſtellt? — — Das iſt
doch dann ganz gleichgültig, ganz unwichtig! — — Man nimmt
das Glas und trinkt es aus; und wenn man, wie ich, kein Bier
vertragen kann, iſt man eben nach drei Glas betrunken.”
Der Richter hörte ihn ruhig an. Auf einmal ſah er nicht
mehr den verſtockten Verbrecher vor ſich, der ſeinen Freund, von
dem er jahrelang über Waſſer gehalten wurde, beſtohlen hatte,
ſondern einen gequälten Menſchen, der in einem vielleicht
unzu=
rechnungsfähigen Augenblick zum Verbrecher geworden war.
„Sie waren alſo etwas betrunken, als Sie wieder auf die
Straße kamen?”
„Jawohl!”
„Haben Sie irgendeinen Bekannten getroffen, oder hat Sie
jemand geſehen, den Sie mir als Zeugen nennen können?”
„Nein."
„Sind Sie in dem Lokal bekannt, wo Sie gegeſſen haben?”
„Nein, ſonſt hätte man mir Tee, aber kein Bier gebracht.”
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Vortrag
Dr. C. von Heydebrand
Waldorfschule Stuttgart
am Samstag, den 10. März 1928 in der Loge
Sand-
straße 10, 20,15 Uhr
über
„Künstlerische Unterrichtsgestaltung — eine Forderung
der kindlichen Eutwicklung im Schulalter.”
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an der Abendkasse.
Wie der Staubsauger dunch bloßes
Saugen den Staubentfernt, so zicht Suma
durch seine wunderbare Sprudelwirkumng
schon beim Kochen allen Schmutz aus
der Wäsche:
Das verdankt Suuna neben geinem
hohen Seifengehalt seiner ganz
neuar-
tigen Zusammensctzung. Es entwickelt
beim Kochen einen lebendigen Strom von
Seifenbläschen, die den Schmunz förmlich
herausspülen. — Betrachten Sie die L.auge
nach dem Kochen, und beachten Sie
wie viel mehr Schmuz Suma aus der
Wäsche herausgeholt hat als andere
Waschmittel!
Suma macht Waschbren und Bürste
Überflüssig und gibt ohne schädliche
günstliche Bleichwirkung eine blärenreine
Wäsche. — jedes Fädchen unverschn!
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Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
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1. Passacaglia in cmoll . . . Joh. Seb. Bach
2. Freie Improvisation mit Vortührung der
einzelnen Register und Registergruppen
3. Choral in a-moll . . . . . . . César Franck
4. Introduktion u. Passacaglia in fmollMax Reger
5. Fantasie und Fuge über den Namen BACH
Franz Liszt
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Bon Samstag, den 10. März ab, bis auf weiteres
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Morgen Sonntag, den 11. März 1928
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Samstag und Sonntag, von 8 Uhr ab
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Türken Ali beim Theater
Luſtſpiel in drei Akten
von Carlo Goldoni
Neu bearbeitet von Paul Kornfeld
Inſzenierung: Günter Haenel a. G.
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Johanna Blum, Käthe Gothe, Beſſie
Hof=
fart, Werner Finck, Hermann Gal inger,
Richard Jürgas, Hugo Keßler, Paul
Ma=
letzki, Hans Ney, Kur
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