Darmstädter Tagblatt 1928


07. März 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 67
Mittwoch, den T. März 1928.
191. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
und Natſonalban

Wie Verhandlungender Staats=
männer
.
Einlenken Frankreichs?
* Genf, 6. März. (Priv.=Tel.)
WVon den Staatsmännern ſind bisher keiner=
i
Erklärungen über ihre Beſprechungen in der
.)Gotthard=Affäre abgegeben worden. Chamber=
u
hat jede Auskunft über dieſe Frage mit dem Hinweis abge=
ymt
, daß er als Natsmitglied und Richter in dieſer Sache nicht
ſer Lage ſei, ſeine Auffaſſung darüber öffentlich mitzuteilen.
8 läßt ſich jedoch nach dem Beſuch Scialojas bei
riand ein gewiſſes Einlenken auffranzöſiſcher
eite feſtſtellen. Solange jedoch die Vertreter der intereſſierten
rmßmächte nicht zu einem vollkommenen Austauſch ihrer Mei=
ungen
gekommen ſind und ſolange vor allem das Ergebnis der
eſtrechungen Scialojas mit Chamberlain nicht bekannt und
e: Zuſammenkunft ChamberlainStreſemann, die eventuell
uin e vormittag ſtattfinden ſoll, noch nicht erfolgt iſt, läßt ſich
eſ immtes über das vom Völkerbundsrat vorausſichtlich einzu=
lyrgende
Verfahren nicht ſagen.
eäne mi itäriſche Inveſtigation, ſondern Unter=
ſuchung
durch zivile Sachverſtändige.
Der Völkerbundsrat iſt um 10 Uhr 30 zu einer ge=
enmen
Sitzung zuſammengetreten, um ſich mit dem St.
ſott tharder Fall zu beſchäftigen. Ueber die Frage des
nuatſchlagenden Verfahrens iſt ſeit geſtern zwiſchen den Staats=
än
=nern lebhaft diskutiert worden. Briand hat in den ver=
ſichdenen
Unterhaltungen geſtern nachmittag und geſtern abend
mmer wieder betont, welchen Wert er auf eine Unter=
ſGung
legt, die er für unbedingt nötig hält.
abei ſoll auch Italien, das ſich anfänglich gegenüber jedem
ineſtigationsverfahren vollkommen ablehnend verhielt, für
mre Unterſuchung an Ort und Stelle gewonnen
vuchen ſein, jedoch zur Bedingung gemacht haben, daß
ſe Unterſuchung mit Zuſtimmung Ungarns
ois ſich gehen müſſe. Die Beſprechung zwiſchen
ſcäaloja und Chamberlain hat ſich, wie verlautet, in
r/ Hauptſache um die Modalitäten dieſer Unterſuchung gedreht.
am hat den Eindruck, daß die Affäre mehr und mehr als ein
al= von Waffenſchmuggel angeſehen wird, und daß die
nnerſuchung dementſprechend weniger einen militäriſchen
nweſtigationscharakter haben, als vielmehr ziviler Natur ſein
ins. Man wird deshalb wahrſcheinlich auf eine Anwen=
um
g des Inveſtigationsreglements verzichten
id. die Unterſuchungskommiſſion, die evtl. mit be=
nſoeren
Vollmachten ausgerüſtet werden ſoll, aus zivilen
ſachverſtändigen zuſammenſetzen. Der Rat wird ſich in
iner Geheimſitzung zuerſt mit der Klärung der Moda=
tääten
des Verfahrens beſchäftigen und, falls es die
ei= erlaubt, vielleicht direkt daran anſchließend in die öffentliche
eh andlung der Frage eintreten. Titulescu ſeinerſeits wird
RRat in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Rates ſprechen
nd. eine Erklärung abgeben, die die Auffaſſung
eis Kleinen Entente über den St. Gottharder
allkl wiedergibt. Beneſch und Marinkowitſch werden an
Verhandlungen nicht teilnehmen, um zu unterſtreichen, daß
el Kleine Entente, den Fall als eine Angelegenheit zwiſchen
huxarn und dem Völkerbund anſieht, von dem die Kleine Entente
m. mittelbar berührt wird.
* In Genf geht es wie jedesmal bisher: Von den eigent=
chien
Verhandlungen erfährt man ſehr wenig. Sie gehen in
eiſtiſtem Kreis vor ſich. Die Franzoſen treiben aber eine
eſſchickte Propaganda für ihre Ideen, während die
eſſutſche Delegation ſich mehr reſerviert zeigt
üt dem Ergebnis, daß zunächſt ganz Europa die
innge durch die franzöſiſche Brille ſieht. Die
ſryrnzoſen haben in dem für uns wegen ſeiner Folgerungen
ſiäctigen ungariſchen Fall zunächſt eine Inveſtigation gefordert.
jülleicht waren ſie von vornherein überzeugt, daß ſie ſich damit
ichnt durchſetzen würden und haben dieſes Verlangen nur ge=
elltt
, um ſpäter auf die Hälfte akkordieren zu können. Sie treten
dyenfalls jetzt ſchon mit dem Gedanken einer Enquete hervor,
e nicht militäriſch aufgezogen werden ſoll, ſondern nur ein=
elngen
Zivilperſönlichkeiten, die vom Völkerbund beglaubigt
nd.e, ſoll die Möglichkeit gegeben werden, den Waffenſchmuggel
on St. Gotthard nachzuprüfen. Sie rechnen vermutlich damit,
gegen eine ſolche harmloſe Nachprüfung auch Italien und
ingland, die für eine Inveſtigation kaum zu haben ſein wer=
en
,, ſich einſetzen werden, nur um den Fall aus der Welt zu
hof ffen. Aber auch das iſt eine Löſung, die Deutſchland nicht
unrehmen kann. Die Inveſtigation iſt immerhin eine etwas
zmliplizierte Maſchinerie, die nur ſehr ſchwer und unter ſtarken
ſeymmungen in Genf in Bewegung geſetzt werden kann. Kommt
tan aber einmal auf den Ausweg, daß die Mobiliſierung dieſes
lpwarates nicht unter allen Umſtänden notwendig iſt, ſondern
auch ſchon eine kleine bewegliche Kommiſſion aus wenigen
ſüſtgliedern im Auftrage des Völkerbundes Handlungen vor=
ehrmen
kann, die auf eine Inveſiigation hinauslaufen, dann
ſintd die Gefahr, daß derartige unterſuchungen

ſpäter bei der geringſten Gelegenheit in An=
wendung
kommen, nur um ſo größer. Woraus ſich ohne
weiteres ergibt, daß Deutſchland ſehr ſtarke Hem=
mungen
gegen eine derartige franzöſiſche An=
regung
haben muß und ſich von ſeinem Wider=
ſtand
durch allerhand Bemäntelungsverſuche nicht ab=
bringen
laſſen darf.
Konferenz der Fünf über den Inveſtigations=
antrag
der Kleinen Entente gegen Ungarn.
Die Geheimſitzung des Völkerbundsrates, die heute morgen
ſtattfinden ſollte, wurde auf morgen Mittwoch verſchoben, weil
heute nachmittag die private Beſprechung zwiſchen den Staats=
männern
in dieſer Angelegenheit fortgeſetzt werden ſoll. Der
Stand der Dinge in der St. Gottharder Affäre
hat ſich bis zur Stunde noch nicht geändert. Von
ungariſcher Seite iſt, wie verlautet, eine umfangreiche Dokumen=
tation
über den bisherigen Verlauf und die von Ungarn ſeiner=
ſeits
ergriffenen Maßnahmen zur Klärung der St. Gottharder
Waffenſchmuggel=Angelegenheit zuſammengeſtellt worden, die in
allen Punkten ſehr eingehend die ungariſche Auffaſſung
wiedergibt.
Die Vertreter der fünf Großmächte ſind kurz nach 5 Uhr im
Hotel des Bergues zu der bereits angekündigten Beſprechung
zuſammengetreten. Man rechnet mit einer ziemlich langen Dauer
dieſer Ausſprache. Falls die Zeit es noch ermöglichen ſollte, wird
ſich heute abend Dr. Streſemann noch mit Chamberlain treffen.
Die finniſche Delegation hatte heute mittag zu einem Früh=
ſtück
eingeladen, an dem Dr. Streſemann, Chamberlain, Scialoja,
Zaleſki, Politis, Lindſah, Sukimura und für Briand das fran=
zöſiſche
-Delegationsmitglied Maſſigli teilnahmen.
Einſetzung eines Dreier=Ausſchuſſes.
Bei der zwiſchen den Vertretern der fünf Großmächte ſtatt=
gefundenen
Beſprechung, die von 5 bis 7 Uhr nachmittags dauerte,
kam es zu einem erſten Gedankenaustauſch über den
auf der Tagesordnung der morgigen nichtöffentlichen Rats=
tagung
ſtehenden Inveſtigationsantrag der Kleinen
Entente gegen Ungarn. Vorgeſehen iſt, was man bis
jetzt hört, morgen, nachdem Titulesen die Auffaſſung der Kleinen
Entente, und General Tanczos die Anſicht Ungarns dargelegt
haben, die Einſetzung eines Dreier=Komitees aus
unintereſſierten Staaten vorzuſchlagen. Dieſem Ko=
mitee
wird es obliegen, ähnlich wie im litauiſch=polniſchen Kon=
flikt
, die Angelegenheit während der Ratstagung in Genf zu
ſtudieren und über das Ergebnis dem Rat einen Bericht zu er=
ſtatten
. Es wird von der Entſcheidung dieſer Kommiſſion ab=
hängen
, ob man zu einer ſogenannten Zivilenqugte oder
zu einer Verwarnung Ungarns, oder zu irgend einer
Empfehlung gelangt, durch die die Angelegenheit beigelegt wird.
In der Beſprechung wurde auch die rumäniſch= unga=
riſche
Optantenfrage behandelt, die vorläufig noch immer
offen ſteht. Auch der polniſch=litauiſche Konflikt
wurde beſprochen, und zwar in dem Sinn, daß der holländiſche
Berichterſtatter Belaerts ſeine guten Dienſte zu einer endgültigen
Regelung des Konfliktes zur Verfügung ſtellen ſoll. Eine Ant=
wort
Woldemaras iſt bisher in Genf nicht eingegangen. Man
ſpricht davon, daß der litauiſche Geſandte in Berlin als Beauf=
tragter
zu den Beratungen nach Genf geſandt werden wird.
Briand wünſcht die Schaffung eines
Präzendenzfalles.
Briand erklärte nach der Beſprechung vor einigen Preſſe=
vertretern
, daß man einen Verſuch machen müſſe, zu einer mög=
lichſt
ſchnellen Löſung zu gelangen. Ob die Maſchinengewehre
vorhanden ſind oder verſchwunden ſeien, intereſſiere heute nie=
mand
, da jedermann wiſſe, daß dieſe Waffen einmal in St. Gott=
hard
gelagert hätten. Die Hauptſache ſei heute, für die Zu=
kunft
zur Klärung eine Prozedur zu fordern,
die ſpäter in analogen Fällen Anwendung fin=
den
könnte.
Eine ungariſche Oenkſchrift über die
Gotthard=Affäre.
* Genf, 6. März. (Priv.=Tel.)
Wie verlautet, wird die ungariſche Delegation in
der St. Gottharder Affäre heute abend oder morgen
eine Denkſchrift über die Vorgänge und Unter=
ſuchung
, die die ungariſche Regierung in der Angelegenheit
veranſtaltet hat, dem Rat übergeben. In dieſer Denk=
ſchrift
ſoll auch die ungariſche Auffaſſung, daß es ſich nicht um
ein Ereignis handle, das eine Inveſtigation rechtfertige, zum
Ausdruck gebracht werden.
Es verlautet, daß mit dem Präſidium der Unter=
ſuchungskommiſſion
für die St.=Gotthard=
Affäre der augenblickliche Vorſitzende der Ständigen Inbeſtle
gationskommiſſion für Ungarn, der engliſche General
Clife ernannt werden ſoll. Es wird jedoch dabei be=
lbnr
, daß trotz dieſer Ernennung die Unterſuchungskommiſſion
keinerlei Inveſtigations= oder militäriſchen
Charakter haben ſoll.

Eheſcheidungsreform.
Von
Landgerichtsdirektor Dr. O. Loening, Berlin.
Unſer heutiges Eheſcheidungsrecht beruht auf dem Verſchul=
dungsprinzip
. Nur im Falle der Geiſteskrankheit eines Ehegatten
kann auch ohne Verſchulden geſchieden werden. Vor dem In=
krafttreten
des Bürgerlichen Geſetzbuches im Jahre 1900 hat in
den meiſten Teilen Deutſchlands das Verſchuldungsprinzip nicht
gegolten, namentlich kannte das preußiſche Allgemeine Landrecht
auch die Eheſcheidung bei unüberwindlicher Abneigung. Das
jetzige Verſchuldungsprinzip hat dazu geführt, daß trotz allgemein
anerkannter Zerrüttung der Ehe eine Scheidung oft nicht durch=
geführt
werden kann, oder daß die Ehegatten, die unter allen
Umſtänden auseinander wollen, unter ſich vereinbaren, daß der
eine oder der andere einen Grund zur Scheidung ſchafft. Meiſt
muß dafür ein wirklicher oder vorgetäuſchter Ehebruch herhalten.
Daß dieſer Zuſtand weder den heutigen Anſchauungen ent=
ſpricht
, noch der Autorität der Gerichte dienlich iſt, wird nur von
ſehr wenigen verkannt. Allerdings ſtehen bekanntlich auch heute
noch weite Volkskreiſe meiſt aus religiöſen Gründen der Erleich=
terung
der Eheſcheidung nicht gerade freundlich gegenüber, aber
das wird doch allgemein anerkannt, daß der heutige rechtliche
Zuſtand in keiner Weiſe befriedigend iſt. Es iſt ſehr oft eine
geradezu widerwärtige Tatſache, wie Eheleute ſich nicht ſcheuen,
das Intimſte des intimen Ehelebens dem Gericht vorzuerzählen,
nur um einen Scheidungsgrund dem Gericht darzulegen, obwohl
dieſe Intimitäten für das Gericht in den meiſten Fällen völlig
belanglos ſind, da ſie nicht bewieſen werden können.
Seit einiger Zeit beſchäftigt ſich der Rechtsausſchuß des
Reichstages mit einer Umgeſtaltung des Scheidungsrechts.
Uebrigens haben ſich in den letzten Jahrzehnten die gleichen Be=
ſtrebungen
auch in anderen Ländern geltend gemacht und viel=
fach
auch zu dem erhofften Erfolg geführt. Eine ganze Reihe
von Staaten hat in den letzten Jahren ſogar die Scheidung bei
unüberwindlicher Abneigung eingeführt. Das iſt namentlich in
den ſkandinaviſchen Staaten geſchehen. Dabei iſt die eigenartige
Beobachtung zu machen, daß in Staaten mit überaus erleichterter
Eheſcheidung die Eheſcheidungen im Verhältnis zum Deutſchen
Reich ganz bedeutend zurückgegangen ſind. Es iſt alſo der Schluß.
gerechtfertigt, daß die erleichterte Scheidungsmöglichkeit die tat=
ſächlichen
Scheidungen keineswegs zu vermehren braucht. Selbſt=
verſtändlich
würden bei einer Umgeſtaltung des Scheidungsrechts
in Deutſchland zunächſt die Scheidungsziffern in die Höhe ſchnel=
len
, nachdem aber die heute nicht ſcheidungskräſtigen Ehen dann
geſchieden ſind, würde die Ziffer ſehr bald abnehmen.
Die Beratungen im Rechtsausſchuß des Reichstags drehen
ſich im weſentlichen darum, daß man die heutigen Scheidungs=
gründe
um den der Ehezerrüttung ohne feſtſtellbares Verſchul=
den
des einen Ehegatten vermehrt. In dieſer Richtung bewegt
ſich der Antrag, den die Abgeordneten Kahl, Hampe, Frau
Lüders und Roſenfeld dem Ausſchuß unterbreitet haben.
Danach ſoll die Scheidung auch möglich ſein, wenn eine ſo tiefe
Zerrüttung der ehelichen Verhältniſſe eingetreten iſt, daß eine
dem Weſen der Ehe entſprechende Fortſetzung der Lebensgemein=
ſchaft
nicht mehr erwartet werden kann. Vorausſetzung ſoll aber
noch weiter ſein, daß infolge der Zerrüttung die Lebensgemein=
ſchaft
der Ehegatten ſeit mindeſtens einem Jahre vor der Schei=
dungsklage
nicht mehr beſteht. Hat ein Ehegatte ſelbſt einen
Scheidungsgrund gegeben, oder iſt vorwiegend durch ſein Ver=
halten
die Ehe zerrüttet, ſo ſoll er nicht wegen Ehezerrüttung
klagen können. Der Antrag will aber noch weiter auch das
gegenſeitige Einverſtändnis als Scheidungsgrund anerkennen,
wenn die Ehegatten mindeſtens fünf Jahre völlig voneinander
getrennt gelebt haben. Hier ſoll ſogar nur dieſer Grund, nicht
die bisherigen Verſchuldungsgründe geltend gemacht werden
können. Auch der Scheidungsgrund wegen Geiſteskrankheit ſoll
vereinfacht werden, es ſoll in Zukunft genügen, daß die Ausſicht
auf Wiederherſtellung der geiſtigen Gemeinſchaft zwiſchen Ehe=
gatten
ausgeſchloſſen iſt.
Sollten dieſe Anträge Geſetz werden, ſo würde zweifellos
gegenüber dem bisherigen Rechtszuſtand die Eheſcheidung ganz
bedeutend erleichtert werden, theoretiſch wenigſtens. Es iſt ſchon
hervorgehoben, daß bei beiderſeitigem Einverſtändnis auch heute
ſchon die Eheſcheidung ſehr einfach iſt und auch ſehr ſchnell von=
ſtatten
gehen kann. Die Schwierigkeit in der Praxis iſt nur dann
gegeben, wenn ein Teil ſich nicht ſcheiden laſſen will. Allerdings
hat heute das Gericht von ſich aus die Pflicht, feſtzuſtellen, ob
tatſächlich auch ein Scheidungsgrund vorliegt, aber dem Gericht
ſind zur Beſchaffung der Wahrheit die Hände ſehr gebunden. Ja,
das Gericht hat vielfach gar nicht die tatſächliche Möglichkeit, die
angegebenen Eheſcheidungsgründe auf ihre Richtigkeit zu prüfen.
Man denke an Ehebrüche, wo die Ehebrecher die Ausſage ver=
weigern
. Man darf ſich aber nicht der Einſicht verſchließen, daß
nach den erwähnten Anträgen in der Praxis, ſoweit Zerrüttung
der Ehe geltend gemacht wird, eine allzu große Vereinfachung
der Eheſcheidung nicht eintritt, falls ein Teil die Eheſcheidung
nicht will. Will er ſie nicht aus Unterhaltsſorgen, ſo iſt aller=
dings
nach den Anträgen eine Erleichterung geſchaffen. Denn
die Scheidung ſoll bei Zerrüttung oder Einverſtändnis erſt dann
ausgeſprochen werden, wenn die Ehegatten ſich über die Unter=
haltspflicht
und auch über die gemeinſamen Kinder geeinigt
haben. Bei erfolgloſen Einigungsverſuchen hat das Gericht die
Regelung vorzunehmen. Das ſogenannte Abkaufen der Ehe=
ſcheidung
würde in Zukunft fortfallen. Daß dieſes trotz der
Rechtſprechung des Reichsgerichts ſehr häufig vorkommt, weiß
jeder Eheſcheidungsrichter. Bei der Scheidung wegen Ehezerrüt=
tung
wird, falls dieſe Momente nicht mitſprechen, auch in Zu=
kunft
es ſich nicht ganz umgehen laſſen, daß die Ehegatten ſich
gegenſeitig mit Schmutz bewerfen. Lüge und Schmutz werden
auch dann nicht beſeitigt ſein, denn der auf Scheidung Klagende
wird ja die Ehe als ſo zerrüttet darſtellen müſſen, daß geſchieden
werden kann. Und läuft nicht die Zerrüttungsfrage letzten Endes
mit der Verſchuldungsfrage parallel? Zumal dann, wenn nach
dem Antrage der Teil, der die Zerrüttung vorwiegend durch ſein
ſchuldhaftes Verhalten herbeigeführt hat, nicht klagen darf? In
der Praxis läuft dieſe Regelung auf die Frage des Verſchuldens
hinaus. Denn der Teil, der ſich nicht ſcheiden laſſen will, wird.

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Seite 2

Mittwoch den 2 März 1928

dieſe Frage doch aufrollen. In den meiſten Fällen handelt es
ſich dann darum, daß der andere Teil den ehebrechenden Teil
nicht loslaſſen will, damit er nicht eine neue Ehe eingehen kann.
Es ſind das aber meiſt die erſchütterndſten Tragödien, die ein
Eheſcheidungsrichter erlebt. So ſelten ſind ſie übrigens nicht.
Hier hilft der theoretiſch ſehr anmutende Zerrüttungsgrund in
der Praxis in keiner Weiſe. Hier werden auch weiter alle die
Schikanen und Gehäſſigkeiten weiterbeſtehen, mit denen der Ehe=
gatte
, der ſich ſcheiden laſſen will, den andern verfolgt, um ihn
mürbe zu machen. Etwas Widerwärtigeres als ſolche Schei=
dungsprozeſſe
kann man ſich kaum denken. Und zu was dient
eine ſolche in Wahrheit doch kaum mehr beſtehende Ehe? Doch
nur, um zu zeigen, welchen Haſſes der Menſch fähig iſt. Zu
bedauern ſind hier nur die Kinder, die das bei ihren Eltern
miterleben müſſen. Will man tatſächlich die Eheſcheidung von
ihren ſchlimmſten Schlacken befreien, ſo muß man auch dem
ſchuldhaften Zerrütter der Ehe das Scheidungsrecht gewähren.
Gerade das ſind heute auch die Fälle, in denen eine Reform
des Scheidungsrechts notwendig erſcheint. Alles andere iſt mehr
oder weniger in der Praxis heute von den meiſten Gerichten
ſchon längſt ermöglicht.
Erwähnt ſei von den Anträgen noch, daß bei Scheidung
ohne Schuldigerklärung die Ehegatten gegenſeitig unterhalts=
pflichtig
ſein ſollen nach Maßgabe der Billigkeit, insbeſondere
unter Berückſichtigung der Vermögensverhältniſſe. Das iſt an
ſich zu billigen. Vielleicht wäre es hier angemeſſen, dem Gericht
zu überlaſſen, die Negelung im Scheidungsurteil auszuſprechen.
Prozeſſe würden dadurch vermieden.

Die Wriſchafsdebatte im Reichstag.

Bevorſiehende Kündigung des Handels=
vertrages
mit England.
Der Reichstag hat vor faſt leerem Haus auch am Dienstag
die wirtſchaftspolitiſche Debatte fortgeſetzt. Politiſch intereſſant
iſt dabei, daß der Reichswirtſchaftsminiſter ſich veranlaßt ſah,
auf Angriffe zu antworten, die tags zuvor von dem Deutſch=
nationalen
Lejeune=Jung erhoben worden waven. Allerdings
hat Herr Dr. Curtius, wie uns ſcheinen will, dieſen deutſch=
nationalen
Vorſtoß zu Unrecht als gegen ſich gerichtet empfun=
den
. Er war wohl mehr gedacht gegen die ganze Wirtſchafts=
politik
, die wir ſeit 1923 verfolgt haben, ſo daß die Deutſchnatio=
nalen
und der Miniſter etwas aneinander vorbeiredeten. Dr.
Curtius hat dabei aber anerkannt, daß die Erfahrungen, die wir
mit den Handelsverträgen gemacht haben, nicht überall günſtig
ſind und er hat angekündigt, daß er beabſichtige, das
Handelsabkommen mit England bei der näch=
ſten
Gelegenheit zu kündigen, um es durch ein
beſſeres zu ergänzen.
Der Reichstag hat dann endlich mit der Durchführung des
Notprogramms begonnen, indem er den erſten vorliegenden
ſozialen Geſetzentwurf dem Ausſchuß überwies. Die anderen
Vörlagen ſind von der Regierung leider immer noch nicht aus=
gearbeitet
, ſo daß das Schickſal des Notprogramms ſich auf die
letzten Märztage zuſammendrängen wird. Eine wichtige Rolle
ſpielt dabei der Perſonalnachtragsetat, der von
der Regierung angekündigt wurde. Es fiel auf, mit
welcher Schärfe ſeinerzeit das Zentrum durch Herrn v. Guérard
dagegen Einſpruch erheben ließ, und zwar, wie vom Zentrum
aus angedeutet wurde, weil der ganze Perſonalnachtragsetat
nur den Zweck habe, einige deurſchnationale Beamte in Stel=
lungen
unterzubringen. Inzwiſchen war der Etat im Sparaus=
ſchuß
vertraulich vorgekegt worden, und es hat ſich dabei her=
ausgeſtellt
, daß das Zentrum die beiden Dage benutzt hat, um
ſich mit den Deutſchnationalen über die Verteilung der neuen
Stellen zu verſtändigen, ſo daß jetzt vom Zentrum kaum mehr
ein Widerſtand zu erwarten iſt. Dagegen hat die Deutſche
Volkspartei beſchloſſen den Nachtragsetat
abzulehnen. Sie ſtützt ſich dabei darauf, daß auch das
Reichsfinanzminiſterium, vor allem Staatsſekretär Popitz, ſehr
erhebliche Einwendungen dagegen geltend gemacht hat.

Im Reichstag wurde heute die Ausſprache über den Haushalt des
Reichswirtſchaftsminiſterium fortgeſetzt. Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Curtius nahm gleich zu Beginn der Sitzung das Work, um auf ver=
ſchiedene
in der Ausſprache aufgeworfene Einzelfragen einzugehen. Er
gab u. a. zu, daß ſich die Baſis des deutſch=engliſchen Handelsvertrages
verſchoben habe, und daß die Regierung deshalb die Abſicht habe, dieſen
Vertrag bei der erſten möglichen Gelegenheit zu kündigen, um bei neuen
Verhandlungen die zutage getretenen Mißſtände abzuſtellen. Sehr ent=
ſchieden
wandte ſich der Miniſter gegen die von deutſchnationaler Seite,
beſonders von dem Abg. Hugenberg, propagierte Grenzſperre für land=
wirtſchaftliche
Produkte. Dieſe Forderung ſteht in Widerſpruch zu den
von der Genfer Wirtſchaftskonferenz von der landwirtſchaftlichen Gruppe
unter Zuſtimmung der deutſchen Landwirtſchaftsvertreter feſtgelegten
Grundſätzen. Der Miniſter betonte, daß ſeine Zollpolitik und ſeine Be=

Vom Tage.
Dr. Streſemann ſoll Briand zu verſtehen gegeben haben,
daß er die Räumungsfrage während der gegenwärtigen Völker=
bundsratstagung
nicht aufrollen, die ganze Angelegenheit vielmehr im
Juni zur Sprache bringen werde.
Dem Stadtrat von München wurde die Abrechnung über die
Ausſtellung Das bayeriſche Handwerk, München
1927 vorgelegt. Nach dieſer Abrechnung iſt ein Ausfall von
718 000 Mark rechnungsmäßig zu decken.
König Aman Ullah wird heute Berlin verlaſſen.
Er begibt ſich zunächſt nach Eſſen, wo er am Mittwoch noch einige
größere Induſtriewerke beſichtigen wird. Hiernach wird er ſich über
Paris nach London begeben, wo er für den 11. d. M. erwartet
wird.
Der des Einverſtändnifſes mit dem Feind angeklagte Belgier Laperre
wurde von einem franzöſiſchen Kriegsgericht zu lebenslänglicher
Feſtungshaft außerhalb desfranzöſiſchen Feſtland=
gebietes
verurteilt.
Die am 2. März paraphierte Vereinbarung zwiſchen
Danzig und Polen über die Eiſenbahnerfrage iſt
geſtern von den Vertretern beider Regierungen unterzeichnet
worden.
Zum amerikaniſchen Militärattaché für Deutſch=
land
und die Schweiz wurde Oberſt Carpenter vom Küſten=
Artilleriekorps ernannt. Carpenter wird im Sommer ſeinen Poſten
in Berlin antreten.
Das britiſche Weißbuch über die Verhandlungen
mit Aegypten wird am Donnerstag veröffentlicht werden.
Der Direktor des Wirtſchaftskomitees der Bank
von Frankreich, Qesnay, wird wahrſcheinlich begleitet vom
Untergouverneur Riſt, in der nächſten Woche zu Beſprechungen
mit dem Gouverneur der Federal Reſervebank nach
New York reiſen.
Der franzöſiſche und der ſpaniſche Botſchafter
beſuchten gemeinſam das Foreign Office und machten offiziell
Mitteilung von dem Abſchluß des vorläufigen
Tangerabkommens zwiſchen Frankreich und Spanien. Das
nächſte Stadium der Verhandlungen iſt nunmehr die wach Paris ein=
berufene
Konferenz der vier Tangermächte Spanien, Frankreich, Eng=
land
und Italien.

mühungen und Zollermäßigungen ſich nach ſeiner Ueberzeugung auch
zugunſten der Landwirtſchaft ausgewirkt haben. Den Grundſätzen, die
geſtern der deutſchnationale Redner aufgeſtellt habe, ſeien ja zum Glück
er ſelbſt und ſeine deutſchnationalen Freunde in der Regierung nicht
gefolgt. An dem Zuſtandekommen des deutſch=franzöſiſchen Handelsver=
trages
habe der Reichsernährungsminiſter Schiele den ſtärbſten Anteil
gehabt. Wenn wir fetzt mit Polen zu einem ähnlichen Vertrag kommen
würden, ſo werde das auf den Grundlagen erfolgen, die die Miniſter
Schiele und Streſemann zuſammen geſchaffen haben. Der Miniſter er=
klärte
, er ſei überzeugt, daß ſich die Deutſchnationalen bald wieder auf
den Boden einer vernünftigen Handelspolitik zurückfinden würden, denn
mit den Plänen des Abgeordneten Hugenberg würde ſich niemals deutſche
Handelspolitik treiben laſſen.
Nach der Rede des Miniſters wurde die Ausſprache mit der zwei=
ten
Rednerreihe weitergeführt, ohne daß ſich ſachlich neue Geſichts=
punkte
ergaben. Erwähnenswert iſt vielleicht, daß ſich die Redner aller
größeren Parteien mit Entſchiedenheit gegen die Wirtſchaftspartei
wandten, namentlich gegen den Verſuch, ſich ſelbſt als die einzige maß=
gebende
Vertretung des Handwerks und Geweibes hinzuſtellen.
Darauf wurde die Beratung des Wirtſchaftsetats abgebrochen. Das Haus
ging über zur erſten Beratung des Geſetzentwurfs über Leiſtungen
in der Invaliden= und Angeſtelltenverſicherung. Die Vorlage iſt ein
Teil des Notprogramms und bringt die Erhöhung der Leiſtungen.
Abg. Karſten (Soz.) bezeichnete die Vorlage als unbefriedigend
und erklärte, ſeine Partei könne ſich an die 100 Millionen, die das Not=
programm
für ſoziale Zwecke vorſieht, nicht gebunden erachten. Abg.
Frau Arendſee (Komm.) trat gleichfalls für Erhöhung der Bezüge
der Sozialrentner ein. Die Vorlage wird dem Sozialpolitiſchen Aus=
ſchuß
überwieſen.
Das Haus vertagte ſich auf Mittwoch 14 Uhr: Etät des Wirtſchafts=
miniſteriums
und des Verkehrsminiſteriums.
Hepps Austritt aus der Deutſchen Volkspartei.
Der Reichstagsabgeordnete Hepp, der bisher der Deutſchen
Volkspartei angehörte, hat der Parteileitung mitgeteilt, daß er
aus der D. V. P. ausſcheide und hat gleichzeitig um ſeinen Aus=
tritt
aus der Reichstagsfraktion gebeten. Er iſt zu dieſem Ent=
ſchluß
gekommen, weil er die ihm von der Chriſtlich=Nationalen
Bauernpartei angetragene Kandidatur in dem Wahlkreiſe, den er
bisher für die D. V. P. vertrat, angenommen hat. Allerdings iſt
ſein Entſchluß wohl nicht ganz freiwillig geweſen. Er ſelbſt hatte
mit der Möglichkeit gerechnet, daß er Kandidat der Chriſtlich=
Nationalen Bauernpartei ſein könne, ohne ſeine Beziehungen
zur Deutſchen Volkspartei löſen zu müſſen. In der Fraktion
der D. V. P. iſt ihm aber ſchon in der vergangenen Woche klar
gemacht worden, daß das nicht ginge; er müſſe die Entſcheidung
möglichſt raſch treffen und, wenn er die Kandidatur der Chriſt=
lich
=Nationalen Bauernpartei annehme, ſich darüber klar ſein,
daß dann ſeines Bleibens bei der Deutſchen Volkspartei nicht
mehr ſein könne. Herr Hepp hat die Konſequenzen gezogen und
das Tiſchtuch zur Deutſchen Volkspartei zerſchnitten.

Nummer 67

Der Phöbus=Fall.
Beſprechungen des Reichskanzlers mit den
Parteiführern. Auf dem Wege zur
Liquidierung.
Der Reichskanzler iſt von ſeiner Krankheit nunmehr ſoweit
hergeſtellt, daß er in den nächſten Tagen ſeinen Erholungsurlaub
anzutreten gedenkt. Er hält aber vorläufig noch daran feſt, daß
er die Pauſe benutzen will, um ſelbſt den reichlich peinlichen
Phöbus=Fall zu bereinigen. Dazu hat er die Parteiführer zum
Mittwoch nachmittag, zu ſich gebeten, zunächſt die Regierungs=
parteien
, dann die Oppoſitionsparteien. Er hat ſich am Dienstag
jachmittag noch einmal mit dem Kabinett über die Möglich=
keiten
unterhalten, die für die Liquidierung der gan=
zen
Geſchichte beſtehen. Die Ausſichten, daß man mit An=
ſtand
darüber hinwegkommt, ſind heute nicht mehr ſo günſtig
wie am Ausgang der vorigen Woche. Es zeigt ſich, daß Sozial=
demokraten
und Demokraten ſo ziemlich reſtlos auf dem Mate=
rial
ſitzen, und es im Intereſſe der Wahlkampfagitation tropfen=
weiſe
von ſich geben. Der Reichswehrminiſter hat in=
zuiſchen
erklärt, daß er die ganze Seetransport=
abteilung
des Reichswehrminiſteriums die,
wenn man ſo will, die etattechniſche Grundlage des Phöbus=
Falles bedeutet auflöſen wird, um dadurch künftig
eine Wiederholung ſolcher Unglücksfälle unmöglich
zu machen. Aber die Sozialdemokraten ſcheinen ſich
damit nicht zu beruhigen. Sie verlangen bei der Gelegen=
heit
auch ein gründliches Revirement im ganzen
Reichswehrminiſterium. Merkwürdig genug iſt ja die
Entſtehung der Zeetransportabteilung. Sie hatte urſprünglich
den Zweck, einzelne Nebenbetriebe, wie den Betrieb von Trans=
portſchiffen
, die Maſchinenzertrale in Kiel, die Marine= Waſch=
anſtalten
in Kiel und Rüſtringen, durchzuführen, hat aber ſchon
bald nach Kriegsſchluß ſehr viel weiter gehende Aufgaben über=
wieſen
erhalten. Sie übernahm die Zufuhr von Lebensmitteln
in den Zeiten der Seeſperre, ſpäter auch die Organiſation des
Gefangenenaustauſches über See und die Bewirtſchaftung der
Reſtbeſtände aus dem Kriege einſchließlich der Priſenſchiffe. Die
Möglichkeiten, die hier in einem ſelbſtändigen Geſchäftsgebaren
lagen da nach § 15 der Reichshaushaltsordnung anſtelle einer
getrennten Veranſchlagung der Einnahmen und Ausgaben nur
das vorausſichtliche Endergebnis im Haushaltsplan aufzuweiſen
ſt , hat den Leiter der Abteilung, Kapitän Lohmann, dazu
verführt, ſeine Aufgaben immer weiter zu ſtecken und ſich in
Experimente einzulaſſen, die ihm weit über den Kopf gewachſen
ſind, zumal, da er teilweiſe an Perſönlichkeiten geriet, die mit
den geſchäftlichen Methoden der Inflationszeit arbeiteten und
ihn hineinlegten. Die Oppoſition zählt bereits jetzt ein ganzes
Dutzend von Betrieben auf, die zu allerlei geheimnisvollen
Zwecken von der Seetransportabteilung gegründet worden ſind,
und ſpricht etwas boshaft von einem Lohmann=Truſt, deſſen
einzelne Verzweigungen noch nicht zu überſehen ſind.
Wir ſind nach wie vor der Meinung, daß die ganzen Dinge
eine öffentliche Erörterung nicht vertragen, daß ſie aber irgend=
wie
ausgeräumt werden müſſen, um das Vertrauen aller Par=
teien
zur Reichsmarine nen zu begründen. Dazu iſt vor allem
iotwendig, daß die Abwickelung aus dem parteipolitiſchen Ge=
zänk
herausbleibt. Bisher lagen die Dinge ſo, daß die Regief
rungsparteien aus nationalen Gründen eine
öffentlichen Ausſprache aus dem Wege gingen
während die Sozialdemokraten mit gezückter Piſtole vor M
Regierung ſtanden und immer neue Forderungen aufſtellten, i
dem feſten Glauben, daß die Regierung dem Wunſche nach Ver=
öffentlichung
nicht entgegenkommen könne. Da iſt es vielleicht
ganz gut, wenn jetzt die Deutſchnationalen den Spieß umkehren
und von ſich aus mit aller Kraft auf eine öffentliche Ausſprache
drängen, ſchon um den Nachweis zu führen, daß die gegenwär=
tige
Regierung mit der Angelegenheit weiter nichts zu tun hat,
als daß ſie eine vernünftige Abwickelung verſuchte, während der
Anfang der Verfehlungen in früheren Kabinetten begründet iſt
und bis tief in die Kreiſe der heutigen Oppoſition hineinreicht.
Vielleicht wird es den Sozialdemokraten und Demokraten nun
doch etwas bedenklich, ob es für ſie zweckmäßig iſt, den Fall bis
auf die Spitze zu treiben, und auf dieſe Weiſe könnte durch eine
gründliche Ausſprache mit Vertrauensmännern der einzelnen
Fraktionen vielleicht doch noch eine befriedigende Erledigung ge=
funden
werden. Allerdings wird ſich ein Rechenſchaftsbericht über
den ganzen Fall nicht vermeiden laſfen, fchon um den Gerüchten
die Spitze abzubiegen, die jetzt ſchon das Defizit des Reiches au
iber 45 Millionen ſchätzen.

*Kant über Republ:k, Pazifismus und
Völkerbund.
Eine Klarſtellung.
Von Prof. Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Nachdem das Werk Bismarcks durch die Revolution zerſtört
und an die Stelle der alten, wohlfundamentierten Verfaſſung die
Schöpfung der die Weimarer Nationalverſammlung beherrſchen=
den
Mehrheitsparteien getreten war, ſuchte man angeſichts der
zerſtörten geſchichtlichen Realitäten und des Mangels an Tradi=
tion
Stützen und Hilfen in der Ideenwelt der großen deutſchen
Denker der Vergangenheit. Schon in ſeiner Antrittsrede vor der
Nationalverſammlung entdeckte der erſte Reichspräſident zarteſte
Beziehungen zwiſchen dem genius loci von Weimar und dem
Geiſte der Revolution. Dieſes Beiſpiel weckte Nacheiferung: es
hvurde tagtägliche Gewohnheit vieler Repräſentanten des neuen
Syſtems (man denke nur an Dr. Strecker, den erſten Präſidenten
des Heſfiſchen Landesamtes für das Bildungsweſen), die Großen
des weltbürgerlichen, klaſſiſchen Jahrhunderts, ohne Rückſicht auf
alle weiteren Entwicklungen, für die demokratiſchen und ſozialiſti=
ſchen
Ideale, für den Pazifismus und Kosmopolitismus von
heute in Anſpruch zu nehmen. Der große Kant gehörte zu den
Bevorzugten unter den angeruſenen Schwurzeugen und Not=
helfern
.
Der Königsberger Philoſoph, der nach einem Worte ſeines
Biographen M. Kronenberg neben Friedrich dem Großen als
Inbegriff aller beſten Triebkräfte des brandenburgiſch=preußiſchen
Staates zu gelten hat, jener Triebkräfte, auf welchen deſſen
Größe beruht begrüßte in der Tat die franzöſiſche Revolution
gleich den meiſten großen Deutſchen jener Zeit mit Freuden, und
zwar als einen (vermeintlichen) Schritt zum Zuſtand der größ=
ten
Uebereinſtimmng der Verfaſſung mit Rechtsprinzipien.
Nach ſeiner Lehre war das Fundament und der einzige Daſeins=
zweck
des Staates Gerechtigkeit, nicht etwa Glückſeligkeit und
Willtür des einzelnen. Von dieſem Standpunkt aus tritt Kant
(was gewiß nicht im Sinne der heutigen Demokratie iſt) für die
Todesſtrafe ein, verwirft er ſogar jedes Begnadigungsrecht. Nun
erhebt ſich die Frage; wie muß der Staat beſchaffen ſein, damit
er wirklich ſich als ein ſichtbares Abbild der Idee der Gerechtig=
keit
darſtelle? Kant kommt zu dem Ergebnis, die republikaniſche
Staatsform ſei die einzige, die der Vernunft und Sittlichkeit ent=
ſpreche
.

Was aber verſteht er unter republikaniſcher Verfaſſung
Er kennt drei verwirklichte Siaatsformen: die abſolute Monarchie
die Ariſtokratie und die Demokratie. Letztere, die Demokratie, i
das, was auch in der heutigen deutſchen Republik Tatſache g
worden iſt; ihre Schöpfer haben ſie errichtet im Gegenſatz
dem Bismarckiſchen Reiche, einer machtvollen konſtitutionellen
Monarchie, die ſie als Deſpotie in Verruf zu bringen verſud
ten. Bei Kant aber liegen die Dinge umgekehrt. Er mahnt aus
drücklich, daß man die republikaniſche Verfaſſun
nicht, wie gemeiniglich geſchieht, mit der demokrat
ſchen verwechſelt; von dieſer Staasform, bei der da
Volk ſowohl Geſetzgeber als Herrſcher iſt, ſpricht der Weiſe mi
größter Geringſchätzung. Die Demokratie iſt ihm im eigen
lichen Verſtande des Wortes ein Deſpotismus, weil alle
da Herr ſein will und ihm Volksmajeſtät ein ungereimter Aus
druck iſt, deſſen Verwirklichung einen Widerſpruch mit ſie
ſelbſt und der Freiheit bildet. Die heutige deutſche Republit
die die Volksſouveränität zur Grundlage hat, könnte alſo f!
Kant kein Gegenſtand der Bewunderung, ſondern nur der ent
ſchiedenſten Ablehnung ſein. Er hält auch die abſolute Monarchi
und die Ariſtokratie für mangelhaft, aber bei ihnen erklärt er
doch für möglich, bei der Monarchie noch mehr als bei der Ariſt=
kratie
, daß ſie eine dem Geiſte eines repräſentativen Syſten
gemäße Regierungsart annähmen, wofür ihm Friedrich de
Große ein Beiſpiel iſt; bei der Demokratie aber ſieht er jede Hof
nung ausgeſchloſſen, daß ſie ſich ſeinem Ideal annähere: ih
Deſpotismus iſt nach Kant nur durch gewaltſame Revolution
niemals durch allmähliche Reformen zu überwinden.
Wenn Kant alſo die abſolute Monarchie unter den beſtehen
den Staatsformen noch für die relativ beſte hielt und für die an
meiſten kazu befähigte, zu ſeiner einzigen vollkommenen, recht
lichen Staatsform zu gelangen, ſo kann ſein idealer Republika
nismus unmöglich in feindſeligen Gegenſatz zum monarchiſch=
Gedanken ſtehen. Kants Ideal muß vielmehr in der Entwie
lungslinie dieſes Gedankens liegen. Und in der Tat, der Philo
ſoph, dem ſelbſt ein Königtum wie das Ludwigs XIV (Deſpo
tismus unter der Obergewalt eines Einzigen) weit, weit erträ=
licher
ſchien, als der demokratiſche Deſpotismus, die Tyranne
aller, hatte wit ſeiner idealen Saatsform nichts anderes i
Sinne als den Rechtsſtaat unter der Herrſchaft eines verfaſſung=
mäßigen
umſchränkten Einzigen. So ergibt ſich der Schluß
wenn unſere heutigen demokratiſchen Revuhlikaner ſich auf Kau
als den Fürſprecher ihres Syſtems berufen, ſo iſt das eine Sünd.
wider die Wahrheit.
Kants Weisheiten werden aber auch von den Schwärmer
für ein paradieſiſches Friedensreich, den Pazifiſten, mißverſtan

den und mißbraucht. Kants kleine Schrift Zum ewigen Frie=
den
ſoll ihnen die Waffen zum Kampf für die Rechtfertigun
ihres Friedfertigkeitswahnes liefern. Bei dem Philoſophen, daß
wollen jene Utopiſten nicht ſehen, iſt die Idee des ewigen Fri
dens ein notwendiges Glied innerhalb eines tiefgründigen Ge=
dankenſyſtems
. Das größte Problem für die Menſchengattung iſt
nach Kant die Errichtung eines Staates mit vollkommen gerechiel
Verfaſſung. Dieſer Rechtszuſtand aber bleibt ewig unmöglich
wenn der Staat von außen her beſtändig mit Gewalt bedroht !ſ
daher iſt die Sicherung der Gerechtigkeit im Völkerleben, der
ewige Friede und die Herſtellung eines auf Rechtsgrundlagen
ruhenden Staatenbundes, die notwendige Ergänzung jenes Pro=
blems
, ohne die es nicht gelöſt werden kann. Dieſe Idee bezeice=
net
ein Endziel, nach dem die Menſchheit immerfort ſtreben ſol=
ſelbſt
auf die Gefahr hin, daß ſie es nie ganz erreiche; ausdrücklich
erklärt Kant in ſeinem Schlußwort, daß der ewige Friede nur in
einer ins Unendliche fortſchreitenden Annäherung wirklich zu
machen iſt. Leute aber, die, gleich unſeren heutigen Pazifiſtell
das für die Unendlichkeit Aufgegebene morgen ſchon gelöſt ſehen
wollen und die heute ſchon ſo handeln, als ob die Löſung bereils
erfolgt ſei, würde Kant, der nichts weniger als ein Utopiſt wan
ideologiſche Narren nennen.
Einſtweilen, ſo erklärt der große, weltkundige. Denker, iſe=
nicht
der Friedenszuſtand der Naturzuſtand unter den Vols
kern, ſondern der Kriegszuſtand‟. Wie ſoll ſich da der Staais=
mann
verhalten, der doch unter der ſittlichen Aufgabe ſteht, dis
Leben ſeines Volkes zu ſichern und zu behaupten? Darf er, wie=
die
Pazifiſten möchten, alle anderen Völker im Sinne des ſchonel.
Friedfertigkeitsgedankens behandeln, ſie als Freunde betrachiel.
und ſein Volk einlullen mit den Rufen Die Waffen niedek!
Nie wieder Krieg! während jene vielleicht ſchon auf Erfüllung
ihrer Raubgier ſinnen? Die Frage klingt für jeden nicht Wahlle
befangenen närriſch, Kant aber hat offenbar die Verirrungen Mie
piſtiſcher Ausleger ſeiner Gedanken vorausgeſehen; denn er füch2
hinzu, ſolange ein Volk nicht unbedingte Sicherheiten erhalte."
habe, müſſe es ſich immerwährend von Feindſeligkeiten N
droht fühlen, auch wenn ſolche noch nicht zum Ausbruch gekoſſe
men ſeien. Ja, ſo heißt es weiter, in ſolchem Zuſtand darf ſe
gegen den Nachbar bereits feindlich verfahren, bevor er mie=
tätig lädiert hat; denn das Volk im bloßen Naturzuſtaſſoe
benimmt mir die Sicherheit und lädiert mich ſchon durch en‟
dieſen Zuſtand, indem es neben mir iſt, obgleich nicht tätig, doe
durch die Geſetzloſigkeit (Vertragsloſigkeit) ſeines Zuſtandes, wl.
durch ich beſtändig von ihm bedroht werde, und ich kan"
ihn nötigen, entweder mit mir in einen gemeinſchaftlichegeſen
lichen Zuſtand (Bündnis) zu treten oder aus meiner Nachbarſchel

[ ][  ][ ]

Ntummer 67

Die öffentliche Ratsſitzung.
Streſemanns Bericht
19 die Beſeitigung von Zollmauern, Gleichſtellung von
4hdelsniederlaſſungen und Vereinheitlichung der Ein= und
Ausfuhrgeſetzgebung angenommen.
* Genf, 6. März. (Priv.=Tel.)
Aeie öffentliche Sitzung begann mit dem Bericht des
ſtiiſchen Außenminiſters Dr. Streſemann über
1b ſrbeiten des Wirtſchaftskomitees in ſeiner
9efizung. Der Bericht befaßt ſich in dem erſten Teil mit den
gich en den europäiſchen Ländern beſtehenden Zollſchran=
ᛋuund bezeichnet die allmähliche Beſeitigung von Zoll=
nu
ern als eines der wichtigſten Probleme der
nſopäiſchen Wirtſchaft. Ein Mittel zum graduellen
Taut der Zollhinderniſſe ſeien die Handelsverträge. Auf dem
ein te eines allgemeinen Programms der Handelspolitik und
* Wereinheitlichung der Zollnomenklatur ſeien ſchon bedeu=
bi
Fortſchritte gemacht worden. Der Bericht behandelt
ſem die Hinderniſſe, die dem Handel und der
Antſchaft durch die unterſchiedliche Behand=
ſlig
von Angehörigen fremder Staaten ent=
ggienſtehen
und ſchlägt vor, den Generalſekretär damit zu
kuu tragen, den Mitgliedern des Völkerbundes den Text eines
n? Wirtſchaftskomitee für Beſeitigung dieſer Hinderniſſe aus=
erhreiteten
Projektes zuzuſtellen, durch das man allmählich zu
ei handelspolitiſchen und handelsrechtlichen
(eſichſtellung in allen Staaten zu gelangen hoffe.
In der beſonders für die europäiſchen Länder ſehr wichtigen
nege der Ausfuhrverbote für Häute und Leder,
rwoer ſich ein Unterkomitee des Wirtſchaftskomitees zu beſchäf=
ru
. hat, iſt eine Zuſammenkunft der Vertreter der intereſſierten
notten für den 14. März vorgeſehen. Die Arbeiten dieſes Ko=
rei
=s werden auf Vorſchlag Streſemanns vom Präſidenten des
uſſſchaftskomitees, Serruys, geleitet. Für die Vereinheit=
hhmung
der Aus= und Einfuhrgeſetzgebung für
bbiendes Vieh wird im Einvernehmen mit dem Präſidenten
9 WWirtſchaftskomitees ein Datum für die Beratungen feſtgeſetzt
irb en. Das Ergebnis der Beratungen für Schaffung eines
iemnationalen Wechſelrechts wird den Mitgliedern des Völker=
hes
in Kürze mitgeteilt werden.
Der Rat nahm den Bericht mit einer Reſolution an, in der
due Arbeiten des Wirtſchaftskomitees vom Dezember 1927 gut=
= und den Generalſekretär beauftragt, die nötigen Maß=
himien
zu ergreifen. Der Zuſammentritt des beraten=
Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes, über
ſm Arbeiten ebenfalls Streſemann Bericht erſtattete, wurde
den 15. Mai d. J. feſtgeſetzt. Der Tagungsort
Genf ſein. Der Bericht über die wirtſchaftlichen und
jariziellen Beziehungen der verſchiedenen Staaten in bezug auf
leventuelle Anwendung des Art. 16 des Völkerbundspaktes,
oem das Generalſekretariat eine umfangreiche Dokumentie=
ns
geliefert hat, wurde vom Rat angenommen.
elbhaf e Oebatte über die bisher erfolgte Rati=
fikation
der verſchiedenen Verträge.
Wine ſehr lebhafte Debatte entwickelte ſich über den
ilhojahresbericht des Generalſekretariats, in dem die bisher
ſnolgte Ratifikation der verſchiedenen Ver=
äge
und Konventionen aufgezählt wird. Scialoja er=
iwe
in ſeinem Bericht dazu, die vorliegende Liſte erlaube es
nRatsmitgliedern, ſich über die bisher erfolgten Ratifikationen
Annahmen zu orientieren, und wenn ſie es für nötig erach=
ein
, die Aufmerkſamkeit des Rates auf die wei=
me
Entwicklung der einen oder anderen Kon=
Ition zu lenken. Er für ſeinen Teil ſehe keine Veran=
ſſnang
dazu, irgendwelche Vorſchläge zu machen, und glaube,
ißl der Rat ſich darauf beſchränken könne, die Liſte des General=
inetärs
zur Kenntnis zu nehmen. Er habe jedoch den Vor=
lung
zu machen, in Zukunft die Reſerven, die der eine oder
ihere Staat bei der Annahme von Verträgen macht, irgendwie
wer Liſte entweder durch genaue Aufzählung oder durch Hinzu=
gung
eines Sternes keuntlich zu machen.
Zuumäniſche Aufforderung an England zu
ratifizieren. Chamberiain weicht aus.
Titulescn ſchloß ſich dieſen Anregungen an und betonte, daß
wichtig wäre, zu wiſſen, in welcher Form ſich
verſchiedenen Staaten, durch die Ratifika=
un
von Verträgen binden.

wveichen. Doch ſelbſt wenn ein Bundesverhältnis geſchloſſen
hrum den Strom der rechtſcheuenden, feindlichen Neigungen
uſ=suhalten, ſieht Kant die beſtändige Gefahr ihres Aus=
rlochs
. Aus alledem ergibt ſich, daß der Philoſoph des ewigen
nedens nicht nur den Krieg, ſondern unter Umſtänden auch
en Vorbeugungskrieg für recht und notwendig hält. Die Ver=
ihſeigung
des Vaterlandes gilt ihm auf alle Fälle als Kriegs=
rumid
, ihm, der es ein Jahr nach dem Siebenjährigen Kriege
haben genannt hatte, Gefahren für das Vaterland zu über=
emmen
. Wenn aber einer ſeiner Präliminarartikel zur An=
gunung
des ewigen Friedens lautet: Stehende Heere ſollen
di der Zeit (wohlgemerkt: mit der Zeit!) ganz aufhören, ſo
len nte er ſicherlich die damals beſtehenden Söldnerheere; ſonſt
äute er nicht hinzufügen können: Ganz anders iſt es mit
ei! freiwillig periodiſch vorgenommenen Uebung der Staats=
ürger
in Waffen bewandt, ſich und ihr Vaterland dadurch
eznen Angriffe von außen zu ſichern. Das iſt nichts anderes
(z1 der Gedanke des Volksheeres, des Volkes in Waffen! Nein,
aſtit war kein Pazifiſt! Er hat aus dem bezwingenden Lebens=
ei
=ſpiel Friedrichls II., des königlichem Willensmenſchen, die
tämnliche Kraft ſeiner Pflichtenlehre entnommen, und beide
ahen den Gedanken der Hingabe und des Opferwillens dem
rarußiſchen Volke tief in die Seele geprägt. Aus der Zucht des
kamtiſchen kategoriſchen Imperativs gingen die Reformer des
zunates hervor, von ſeinem Geiſte waren die Kämpfer der Be=
reiu
ungskriege erfüllt.
Auf Kant berufen ſich mit Unrecht auch alle, die einen Gren=
en
und Nationalitäten verwiſchenden Univerſalſtaat, einen
Fälllkerbrei, erſtreben. Da genügt der Hinweis auf die Tatſache,
afs Kant einen Bund freier Völker im Sinne hatte und mit
euftſchiedenheit auf dem Boden des Nationalitätenprinzips blieb.
diſeſe durch freiwilligen Zuſammenſchluß zu bildende Menſch=
ſeitsorganiſation
hat aber auch nichts gemein wit dem in Genf
guenden Völkerbund, deſſen Verwerfung beſchloſſen iſt in der
Lumtiſchen Erklärung, er wolle kein auf Statut nach Miniſterial=
lin
nen errichtetes Völkerrecht, welches in der Tat nur ein Wort
hune Schale iſt und auf Verträgen beruht, die in demſelben Akt
hner Beſchließung zugleich den geheimen Vorbehalt ihrer Ueber=
en
=ung enthalten. Auch für ſeinen Staatenbund erwartet Kant,
zie für den ewigen Frieden, nur eine allmähliche, vom Glück der
impſtände abhängige, dem Ideal ſchrittweiſe ſich annähernde Ver=
vürklichung
.
Alles in allem: Kant iſt kein brauchbarer Nothelfer für die
anokratie, den Pazifismus und die Völkerverbrüderungs=
chwärmer
.

Mittwoch den 7 März 1928

Auch Chamberlain erklärte, daß durch die in vielen
Fällen nicht erfolgenden oder verknüpften Ratifikationen die In=
kraftſetzung
eines internationalen Abkommens verhindert würde,
weil nicht die nötige Anzahl von ratifizierten Teilnehmern er=
reicht
werde. Er führte dafür als Beiſpiel verſchiedene See= und
Luftſchiffahrtsabkommen auf. Freilich müßten die Abkommen
von vornherein ſo ausgearbeitet werden, daß die Ratifikation den
Staaten praktiſch nicht unmöglich gemacht werde, was man durch
eine größere Berückſichtigung der einzelnen ſtaatlichen. Wünſche
bei der Feſtſetzung der Texte und den Beratungen in den Komi=
tees
erreichen könne.
Titulescu erklärte in einer zweiten Bemerkung, daß Rumä=
nien
in nächſter Zeit das Opium=Abkommen ratifizieren werde,
das ebenfalls von einer größeren Anzahl von Staaten immer
noch nicht angenommen und deshalb nicht in Kraft getreten ſei,
und daß Rumänien bisher als einziger Staat
ohne Vorbehalte das Waſhingtoner Abkommen
über den Achtſtundentag ratifiziert habe. Die bei=
den
Beiſpiele, die Titulescu aufführte, richteten ſich in erſter
Linie an die engliſche Adreſſe, da England bis
jetzt noch keines dieſer beiden Abkommen ange=
nommen
hat. Titulescu bezeichnete den Völkerbund
ſolange man noch keine obligatoriſche Schieds=
gerichtsbarkeit
habe, als vorläufig das einzige
Inſtrument internationalen Lebens, weshalb er
darauf dringen müſſe, daß die ihm anvertrauten internationalen
Abkommen unter ſeiner Aegide von den Staaten angenommen
würden.
Dr. Streſemann ſiellt die Unterzeichnung des
Opium=Abkommens durch Deutſchland
in Ausſicht.
Briand warnte davor, durch die Ausarbei=
tung
von internationalen Abkommen große
Hoffnungen zu erwecken, die nachher niemals
verwirklicht würden, weil die Staaten dieſe Abkommen
nicht unterzeichneten. Darin erblicke er eine ſchlimme Gefahr.
Beſondere Aufmerkſamkeit verdiene ſeiner Anſicht nach die Ra=
tifikation
des internationalen Abkommens über den privaten
Waffenhandel, das von Frankreich ratifiziert ſei.
Dr. Streſemann ſtellte die Unterzeichnung
des Opiumabkommens durch Deutſchland für die
nächſte Zeit in Ausſicht, wenn der Forderung
Deutſchlands nach einer Vertretung in einem Zentral=
ausſchuß
entſprochen worden ſei. Titulescu un=
terſtützte
den Antrag Streſemanns. Es genüge
vielleicht, wenn man die Durchberatung der noch ausſtehenden
Ratifikationen auf die Tagesordnung des Rates ſetze, um damit
einen entſprechenden moraliſchen Druck auf die Staaten auszu=
üben
. In vielen Fällen ſeien innere Schwierigkeiten der Grund
für die Verzögerung. Jeder Staat glaube, daß ſeine Schwie=
rigkeiten
die größten ſeien und vergeſſe darüber die Erledigung
ſeiner auswärtigen Geſchäfte. Er tritt ebenfalls für eine ſchär=
fere
Diſziplin in der Ratifikation der internationalen Ab=
kommen
ein.
Scialoja machte ſodann den Vorſchlag, auf die
Tagesordnung einer der nächſten Ratstagungen
die Beratung der Ratäfikationen im allge=
meinen
zu ſetzen.
Der Rat nahm zum Schluß den Bericht mit den Abän=
derungsvorſchlägen
an und entſchied im Sinne des Antvages
Scialojas, der einen Bericht über den ganzen Umfang der Frage
auszuarbeiten hat.
Der japaniſche Vertreter Barin Adatei erläuterte während
der Diskuſſion die Gründe, die Japan bisher daran gehindert
hätten, die Opiumkonvention zu unterzeichnen. Es handle ſich
für Japan in erſter Linie darum, ſeine innere Geſetzgebung mit
dieſem internationalen Abkommen in Einklang zu bringen, doch
geſchehe alles, um möglichſt bald eine Annahme der Opium=
konvention
zu ermöglichen.
Als letzten Punkt nahm der Rat den Bericht des cubaniſchen
Delegierten Cespedes über den Neubau des Völkerbundspalaſts
entgegen. Der Bericht behandelt ſehr eingehend die Beratungen
des Fünferkomitees und zählt alle Abänderungen auf, die das
Komitee zu dem Nennon=Fleggenheimerſchen Entwurf beſchloſ=
ſen
hat. Der ſchweizeriſche Bundesrat Motta beglückwünſchte
das Komitee zu ſeinem Werk und vor allen Dingen zu ſeiner
guten Zuſammenarbeit mit den ſchweizeriſchen Sachverſtändigen.
Briand ſtellte einen großen Fortſchritt in der Frage feſt. Der
Bericht wurde vom Rat angenommen. Die noch zu regelnden
Fragen bleiben der Entſcheidung des Generalſekretärs über=
laſſen
.
Der Rat ſchloß ſeine Sitzung um 13 Uhr und beraumte ſeine
nächſte Beratung auf Mittwoch, 10.30 Uhr, an.

Seite 3

Ibn Sauds Heiliger Krieg
Englands Orientpolitik in Gefahr.
EP. London, 6. März.
Die Nachricht, daß der König des Hedſchas, Ibn Saud,
den heiligen Krieg gegen die in den britiſchen
Mandatsgebieten Irak und Transjordanien
anſäſſigen Mohammedaner ausgerufen habe, hat
in England große Beſtürzung hervorgerufen. Der engliſche Luft=
ſchiffahrtsminiſter
, Sir Samuel Hoare, teilte in einer ſchriftlichen
Antwort auf eine Anfrage mit, die engliſchen Luftſtreitkräfte, die
gegen die plündernden Akwhans an der Irakgrenze eingeſetzt
worden ſeien, umfaßten 40 Bombenflugzeuge und 12 Jagdflug=
zeuge
. Trotz der Luftexpedition hätten die Plünderungen zuge=
nommen
. Eine ganze Anzahl von Stämmen habe ſich den Plün=
derern
angeſchloſſen, und ihre Führer hätten einen Druck auf
Ibn Saud ausgeübt, damit dieſer die Plünderungen unterſtütze.
In engliſchen offiziellen Kreiſen fragt man ſich noch, ob die
Erklärung des heiligen Krieges nur ein Mittel Ibn Sauds
ſei, um ſeine Stellung und ſeinen Thron zu feſtigen, oder ob er
wirklich die Abſicht habe, ſämtliche Streitkräfte des
Nedſchd und des Hedſchas in einen Krieg gegen die eng=
liſchen
Streitkräfte einzuſetzen. Die engliſche Regie=
rung
hat Maßnahmen getroffen, um im Notfall engliſche Luft=
ſtreitkräfte
aus Aegypten, Paläſtina und ſelbſt aus Indien heran=
zuziehen
.
Die Freigabe=Vorlage.
Waſhington, 6. März.
Nachdem, wie kurz gemeldet, Staatsſekretär Mellon die for=
melle
Zuſtimmung zu dem Geſetzentwurf über die Freigabe des
beſchlagnahmten Eigentums in der von den beiden Häuſern des
Parlaments angenommenen Form gegeben hat, wird damit ge=
rechnet
, daß ſchon in den nächſten Tagen Präſident Coolidge das
Geſetz unterzeichnen wird. Der Entwurf war von dem Präſi=
denten
dem Schatzſekretär zur Begutachtung zugeleitet worden,
weil die Zahlung der Entſchädigung für die deutſchen Schiffe,
Radioſtationen uſw. die Bereitſtellung von 50 Millionen Dollar
aus der Staatskaſſe für das laufende Finanzjahr erforderlich
macht. Mellon hatte den Entwurf ſofort an den Budgetdirektor
Lord zur endgültigen Ueberprüfung weitergeleitet.
Die Genfer Sicherheitsberatungen.
Oas Projekt des Kollektivſicherbeitsvertrages
in einen gegenſeitigen Hilfsvertragumgeändert.
* Genf, 6. März. (Priv.=Tel.)
Das Sicherheitskomitee iſt heute nachmittag, nach einer über
zwei Stunden dauernden Redaktionsausſchuß=Sſitzung zu einer
Vollſitzung zuſammengetreten und hat die verſchiedenen Kon=
ventionsentwürfe
über den allgemeinen Schieds= und Vergleichs=
vertrag
angenommen. Das Sicherheitskomitee hat im weiteren
Verlauf ſeiner Sitzung, die erſt um ½8 Uhr zu Ende war, das
Projekt des Kollekrivſicherheitsvertrages beraten und ohne Dis=
kuſſion
angenommen. Der Name des Vertragsent=
wurfes
wurde aus Kollektiver Sicherheits=
vertrag
in Gegenſeitiger Hilfsvertrag um=
geändert
.
Die Beſprechungen, die einen rein formellen Charakter
trugen und die Vertragsentwürfe Paragraph für Paragraph
ohne Diskuſſion erledigten, werden morgen nachwittag um
3.30 Uhr fortgeſetzt. Die morgige Sitzung wird vorausſichtlich
das Ende der Beratungen bringen.
Litwinoff wünſcht Teilnahme der Türkei im
Abrüſiungskomitee.
Das Generalſekretariat des Völkerbundes hat heute nach=
mittag
von dem Vorſitzenden der ruſſiſchen Abrüſtungskommiſ=
ſion
Litwinoff ein Telegramm erhalten, in dem unter Hinweis
auf die weltpolitiſche Bedeutung der Türkei und ihre geogra=
phiſche
Lage der ruſſiſche Delegierte den Vorſchlag
macht, zu beantragen die Einladung an die
Türkei zu den Abrüſtungsarbeiten ergehen zu
laſſen, da die Bedeutung der Abrüſtungskommiſſion dadurch
gewinnen würde. Der Vorſchlag Litwinoffs iſt allen Mitglie=
dern
des Völkerbundes mitgeteilt worden. Litwinoff wird zu
den Beratungen der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion vor=
ausſichtlich
am Montag, aber kaum früher, in Genf eintreffen.

Ein Beſuch bei Ibſen.
Perſönliche Erinnerung von Alfred Bock.
Der Münchener Generalintendant Freiherr von Per=
fall
hatte ein Rundſchreiben veröffentlicht, worin er zum Aus=
druck
brachte, die modernen Bühnen mit ihrem ſchweren, äußerſt
komplizierten Apparat ſtänden in einem ganz entſchiedenen Ge=
genſatz
zu den Shakeſpeareſchen Dramen, die, ungeachtet
ihrer verſchlungenen und doch ſo klaren Kompoſition, ohne Rück=
ſicht
auf jeden Mechanismus gedichtet und geſchrieben, wären.
Perfall wollte eine Bühne ſchaffen, die in ihrer Einfachheit
als eine Nachbildung der Shakeſpeareſchen Bühne, den
Dramen des großen Briten eine freie und uneingeſchränkte Ent=
wicklung
geſtattete. Obgleich ſich gegen Perfalls Bühnen=
reform
Stimmen erhoben, die von einem Zurückſchieben der hiſto=
riſchen
Bühnenentwicklung um dreihundert Jahre ſprachen, führte
er ſeine Beſtrebungen erfolgreich durch. Am 1. Juni 1889 konnte
König Lear zum erſtenmal auf der neu eingerichteten Bühne
in München zur Darſtellung gelangen. Die Tragödie ſpielte
ſich ohne Stockung, ohne Aufenthalt, ohne Weglaſſung und Zu=
ſammenlegung
von Szenen in ihrer überwältigenden Größe vor
einer zahlreichen Zuhörerſchaft ab. Dem Ereignis beizuwohnen,
war ich nach München gefahren. Der Zufall fügte es, daß ich in
unmittelbarer Nähe Henrik Ibſens ſaß. Man hatte das
Gefühl: hier iſt ein Menſch, der nichts zur Hebung ſeines per=
ſönlichen
Eindruckes zu tun brauchte, der unbewußt die Merk=
male
des Ungewöhnlichen, Außerordentlichen trug. Er hatte die
Brauen ein wenig gehoben, die Muskeln in ſeinem Geſicht waren
geſpannt, ſein Blick war von den Vorgängen auf der Bühne ge=
feſſelt
. Er ſaß bewegungslos. Nur einmal gewahrte ich, daß er
nachdenkſam ſeine Körperhaltung veränderte. Die Vorſtellung
ſchien ſeinen Beifall zu finden.
Paul Heyſe hatte mir geſagt, Ibſen ſei eine durchaus
geſellige Natur, er komme öſters mit ihm im Garten des Hotels
Achatz zuſammen. Ich beſchloß, den Dichter zu beſuchen. Er
wohnte im Hemeterhaus, Ecke der Kanal= und Maximilianſtraße,
Ich übergab dem Dienſtmädchen meine Karte. Es verſchwand,
erſchien wieder und führte mich in Ibſens Arbeitszimmer. Der
Dichter kam mir, ſchwarz und ſehr ſorgfältig gekleidet, mit elaſti=
ſchen
Schritten entgegen. Er beherrſchte die deutſche Sprache
vollkommen, nicht der leiſeſte Ton erinnerte an das nordiſche
Idiom. Wohltuend berührte mich ſeine Friſche und die Warme
ſeiner hochgeſtimmten Seele. Das Geſpräch drehte ſich zunachlt
um die Shakeſpeare=Aufführung. Ibſen war der neuen
Snlzenierung mit wachſender Anteilnahme gefolgt, auch auf die

ſchauſpieleriſchen Leiſtungen ging er ein, charakteriſierte die Künſt=
ler
mit der Einſicht des Denkers und Geſtalters. Ich erzählte ihm,
daß ich wenige Tage zuvor im Stuttgarter Hoftheater eine vor=
treffliche
Darſtellung der Stützen der Geſellſchaft erlebt hatte.
Obwohl der Dichter jetzt in einer anderen höheren Gedankenwelt
Erlöſung und Erfüllung ſuchte, erkundigte er ſich aufs genaueſte
nach den Einzelheiten der Aufführung. Ich konnte ihm ſagen,
daß man in Stuttgart der überreichen Handlung mit bewun=
dernswertem
Feingefühl gerecht geworden war. Ibſen hob
hervor, wie zufrieden er mit dem Vertrieb ſeiner Stücke in
Deutſchland ſei, und nannte einen bekannten Theaterverlag, dem
er vertrauensvoll alles Geſchäftliche übergeben hatte. Ohne daß
ich mich vermaß, den Dichter in Weihrauchwolken zu hüllen,
konnte ich nicht umhin, zu bekennen, daß die hohen Impulſe ſeines
Schaffens Begeiſterung in mir geweckt, daß ſie ſtumpfen Wider=
ſtand
entgegen in ideale Fernen wieſen. Ueber ſeine dichteriſchen
Pläne verharrte Ibſen in vollkommenem Schweigen. Offen=
bar
war es ihm nicht angenehm, darüber zu diskutieren. Er
ſprach von ſeinem Aufenthalt in Rom griff das Weſentliche
ſeiner Eindrücke heraus, wobei man von der Ernſthaftigkeit ſeiner
Studien, ſeiner fein abwägenden künſtleriſchen Ueberlegung eine
Vorſtellung gewann. Er zeigte mir die Kopien von Werken be=
rühmter
Meiſter, die er aus Italien mitgebracht hatte. Bei ſeinen
Worten ward in den Nachbildungen die hinreißende Schonheil,
der Zauber der Originale lebendig.
Ein Stündchen verflog. Ich brach auf. Ibſen fragte mich,
in welchem Gaſthof ich abgeſtiegen ſei, er wolle mir einen Gegen=
beſuch
machen. Ich erwiderte, daß ich leider nachmittags abreiſen
müſſe. Er drückte mir die Hand und ſagte: Auf Wiederſehen!
Wenige Stunden ſpäter wars, daß mich der Blitzzug gen
Süden führte. Und Ibſens Worte klangen mir im Ohr: Man
hat bei verſchiedenen Anläſſen mir nachgeſagt, ich ſei Peſſimiſt.
Aber ich bin auch Optimiſt inſofern, als ich feſt und voll an die
Fortpflanzungskraft der Ideale und an ihre Entwicklungsfähig=
keit
glaube!
Klabund: X 9 Z. Spiel zu Dreien in drei Aufzügen. 60 Seiten.
Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 6836. Heft 40 Pfg.
Ein geiſtvolles Luſtſpiel von der Liebe zu Dreien: Hochſtadler,
Komteſſe und Graf. Den Rahmen der Handlung bildet ein dremali=
ger
Rollentauſch zwiſchen Hochſtapler und Graf als Ehemann und Kpm=
teſſe
. Der eigene Reiz dieſes Stückes beruht auf der Unwirklichkeit und
Unwahrſcheinlichkeit der Vorgänge, die das Leben im Hohlſpiegel der
Parodie zeigen. Echtheit des Weſens und Echtheit des Nameſts wer=
den
unaufdringlich miteinander verglichen. Der leichtbeſchwingte Dialog
mit feinen glänzenden Einfällen und die prickelnden Situatkonen ſind
mit freier, geiſtiger Sicherheit geſtaltet.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 2 März 1928

Nummer 67

Die Verlobung unserer Tochter
Gisela mit Herrn Dr. jur. Kurt Stamm, Gisela Prager beehre ich mich an-
Regierungsassessor im Reichsministe-
rium
f. d. b-Setzten Gebiete, beehren Zu4eigen
sich anzuzeigen"
Dipl.-Ing. Willy Prager und Prau
Helen2, geh. Kimmel
Darmstadt
leckarstraße 11.
im März 1928

Meine Verlobung mit Fräulein
Dr. Jur. Kurt Stamm

Todes=Anzeige.
Nach kurzem Leiden verſtarb am 6. März,
nachmittags 2½ Uhr, meine liebe Frau, unſere
innigſtgeliebte Muttr, Großnutter, Schwieger=
mutter
, Schweſter, Schwägerin und Tante
Jettchen Levi
geb. Flörsheim
im Alter von 59 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Levi
Hermann Levi und Frau Elſe,
geb. Guckenheimer
Tilli Ganz, geb. Levi
Arthur Ganz
Guſtav Flörsheim und Frau.
Griesheim, Wiesbaden. Mainz, Bürffadt,
den 7. März 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 8. März,
nachmittags 1 Uhr, vom Trauerhauſe, Darmſtädter=
ſtraße
67 aus ſtatt.
(4302

Nachruf.
Plötzlich und unerwartet wurde heute
nachmittag um 5 Uhr unſer allſeits geſchätzter
Betriebsleiter
Herr Ingenieur
Berner Summer
in ein beſſeres Jenſeits abberufen.
Wir verlieren in ihm einen treuen, ſiets
hilfsbereiten und aufrichtigen Vorgeſetzten,
deſſen Andenken wir allſeits in Ehren halten
werden.
Das Perſonal der ſtädt Betriebe
und der Verwaltung.

Erbach i. Odw., 5. März 1928.

(4278

Nachruf!
Nach 6 Tage Krankenlager iſt im Alter von 59 Jah=
ren
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau
Margarete Petry Wtw.
geb. Büchſel
ſanft entſchlafen.
Als wir noch in den Wiegenjahren,
Ward unſer Vater ſchon zur Ruh getragen.
Für dich war das ein ſchwer Gebot,
Zu ſorgen für unſer täglich Brot,
Bei jeder Arbeit griffſt du zu,
So blieb dir Tag und Nacht keine Ruh.
Dies tats du bis zur letzten Stund,
Weil deine Hand keine Rule fand.
Wir ſind dir dankbar immerzu,
Nun ſchlafe wohl in ewiger Ruh.
Du warſt ſo gut und ſtalbſt ſo früh,
Doch wir vergeſſen deiner nie.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Michael Langendorf und Fran nebſt Kinder
Georg Petry und Frau nebſt Kinder
Ludwig Petey und Fran nebſt Kinder
Adam Petry und Fran nebſt Kinder.
Wixhauſen, am 2. März 1928.

Dankſagung.

Für alle beim Hinſcheiden unſerer teuren
Entſchlafenen uns in ſo reichem Maße er=
wieſene
Teilnahme ſagen wir allen Be=
teiligten
auf dieſem Wege unſeren ver=
bindlichſien
Dank.
Carl Alten
Ludwig Alten.
Darmſiadt, den 7. März 1928
(4269

Berlin-Charlottenburg
Kuno Fischerstraße 13

Rfe

liefert, repariert
Parkettböden und reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (3468a) Telephon 1433

Statt Korten.

Allen denen, die uns anläß ich unſerer
Silbernen Hochzeit u. Geſchäftsjubiläums
mit Blumen und Karten ſo herzlich er=
freuten
, ſei auf dieſem Wege herzlichſt
gedankt.
Wilhelm Trietſch, Metzgermeiſſer
und Frau Kätha, geb. Hoffmann
6427) Wendelſtadtſtr. 48.

Für die mir anläßlich meines 40 rigen Dienſtjubiläums bei derFirma
E. Merck, Darmſtadt zuteil gewordenen
zahlreichen Glückwünſche, Geſchenke
und Blumenſpenden danke ich herzlichſt
D. Jayme.
Darmſtadt, den 5. März 1928.
(4235
Liebfrauenſtr. 86.

Todes=Anzeige.
Heute morgen 2½ Uhr verſchied meine herzens=
gute
Frau, unſere liebe, gute, treubeſorgte Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter und Tante
Orau Mutie echtiatt
geb. SHattler
im 67. Lebensjahre.
Die trauernden Hinierbliebenen:
Heinrich Schrickel
und Angehörige.
Darmſtadt, den 6. März 1928.
Beſſungerſtraße 30.
(B.4265
Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſe=
rer
lieben Entſchlafenen
Babette Riebel
geb. Heldmann
ſowie für die vielen Kranz= und Blu=
menſpenden
ſprechen wir auf dieſem
Wege unſeren allerherzlichſten ank
aus. Beſonders danken wir den
Schweſtern der Petrusgemeinde für
i re Pflege und Herrn Pfarrer zur
Nieden für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Peter Riebel nebſt Kinder
und Angehörige.
Darmſtadt, Eichbergſtraße 18. (6460

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſerer lieben Entſchlafe=
nen
, ſowie für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Heß
am Grabe und für die Blumen
und Kranzſpenden ſagen wir
Allen unſeren aufrichtigſien
Dank
Heinrich Wagner
nebſt Kinder.
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[ ][  ][ ]

Nummer 67

Mittwoch den 7. März 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. März.
Ernaunt wurde am 15. Februar der Lehrer Heinrich Kilian
: Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau) zum hauptamtlichen Fortbildungs=
mnillehrer
an der Fortbildungsſchule daſelbſt.
Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evingeliſchen Lehrer
der Volksſchule in Lützel=Wiebe lsbach (Kreis Erbach i. O.),
Denſtwohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
ochrer an der Volksſchule in Wallerſtädten, Dienſtwohnung wird
ennächſt frei; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Zlelksſchule in Aſtheim, Dienſtwohnung iſt vorhanden.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
warde dem Pfarrverwalter Otto Munk zu Reichelsheim i. Odw. die
weite evangeliſche Pfarrſtelle zu Reichelsheim (Dekanat Erbach) über=
riagen
.
Heſſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderung. Wegen
ung. geſvöhnlich zahlreicher Krankheitsfälle im Orcheſterperſonal muß die für
morgen, Donnerstag, angekündigte Aufführung der Salome abgeſetzt uer=
ui
; ſie findet ſtatt, ſobald die Zahl der Erkrankungen wieder ein normales
Maß erreicht hat. Statt Salome wird Cavalleria ruſticana
in d Bajazzo gegeben; die Vorſtellung, die der Miete C zugeteilt
ueibt, beginnt bereits um 19. 30 Uhr.
Hans Schmid, Oberſpielleiter an den Städtiſchen Bühnen Mün=
kuen
=Gladbach, inſzeniert als Gaſt Roſſinis Barbier von Se=
vüIla
, die nächſte Opernneneinſtudierung im Kleinen Haus. Die
uſikaliſche Leitung hat Berthold Goldſchmidt inne.
Wilhelm Michels Vortrag über Deutſche Theaterprobleme der
E:2genwart findet Montag, den 12. März, im Roten Foyer des
G=roßen Hauſes ſtatt.
Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch wird im Großen Haus
Kuarl Zuckmahers Schinderhannes mit Walter Kuliſch als
ſiaaſt in der Hauptrolle gegeben. Kuliſch, der, wie erinnerlich, bereits
erv einigen Monaten als Bückler gaſtieren ſollte, dann aber krankheits=
hel
lber abſagen mußte, wird gewiß mit Freude von der großen Anzahl
du rer begrüßt werden, die ihn von ſeiner früheren Tätigkeit am Landes=
ehrater
her ſchätzen.
Der zweite Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts findet am
Meontag, den 12. März, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Qmndestheaters ſtatt. Die Vortragsfolge wurde geändert. An Stelle des
tuergeſehenen Quartets von Tſchaikowſky wird ein Quartett von Ernſt
vyent Dohnanyi und die italieniſche Serenade von Hugo Wolf geſpielt.
Aas Programm des 3. Abends bleibt wie angekündigt; es gelangen
en treichquartette von Schumann, Reger und Ravel zur Aufführung.
W. Hofferberth 25 Jahre Turnerführer. In dieſen Tagen konnte
dar Ganoberturnwart des Main=Rhein=Turngaues, Wilhelm Hoffer=
berth
, auf eine 25jährige Führerſchaft, die weit über die Grenzen
uſiſeres Gaues bekannt iſr, zurüchblicken. Am 4. März waren es 25
Jahre, ſeit Hofferberth in hervorragend leitender Stellung dem Gau
guigehört, ein Vierteljahrhundert mit ihm Freud und Leid teilt, das iſt
g=wvißlich ein Zeichen beſonderer Treue, die volle Anerkennung verdient.
mm Jahre 1903 als Bezirksturnwart in den Gauturnausſchuß des Main=
heingaues berufen, ſtand Hofferberth dem erſten Bezirk des Gaues
muſtergüiltiger Weiſe vor. Seine Führereigenſchaften, welche ihm
a.s Turner angeboren, ließen bald innerhalb des Gaues ihn zu Höhe=
mm
berufen erſcheinen, und ſo übertrug man Hofferberth bereits im
Ihahre 1904 des Amt des zweiten Gauturnwarts. Kein anderer als er
war geeigneter nach dem Ausſcheiden des ſeinerzeitigen Gauoberturn=
marts
Maurer, die Stellung als Gauoberturnwart einzunehmen, unv
berief der Main=Rheingau im Jahre 1911 Hofferberth an dieſe ver=
Dntwortungsvolle Stelle. Neben dieſen Aemtern im Gau nahm er be=
ſuendere
Stellung in ſeiner Turngemeinde Darmſtadt 1846 ein, die ihm
täeles zu verdanken hat. Noh iſt mit dieſer Tätigkeit in Gau und Ver=
elen
nicht alles erſchöpft und ſeine Verdienſte gewürdigt. Die tureriſche
usbildung in den Schutzmannsſchulen vor dem Kriege war eine dank=
hatre
Aufgabe, die Hofferberth geſtellt wurde, der er ſich mit beſonderer
greude ſowie echt turneriſchem Eifer unterzog und ſomit auch dem
staate und der Stadt beſondere Dienſte leiſtete. Nicht unerwähnt muß

rreſen iſt. Das 33. Mittelrhciniſche Krcisturnfeſt 1927 in Darmſtadt
ſtab Hofferberth mit an erſter Stelle ſtehend und iſt die Durchführung
d:s Durnfeſtes mit ein Hauptverdienſt ſeines wackeren Turnerführers. Zu
im Main
ſy inem Ehrentage

Xurnertreue noch reiht lange halten zu können, ſei auch an dieſer Stelle
der Wunſch der geſamten Main=Rheingau=Turnerſchaft.
Kunſtgeſchichtliche Geſellſchaft. Am Samstag, 10. März, veran=
üraltet
die Kunſtgeſchichtliche Geſellſchaft einen Ausflug nach Frank=
burt
a. M. zum Beſuch der Ausſtellung mittelalterlicher
ſSlasmalereien im Städelſchen Inſtitut. Abfahrt in Darmſtadt
1 3.56 Uhr, Rückfahrt 17.31 Uhr. Für Teilnehmer, die ſich bis Donners=
mag
, 8. März, im Gewerbemuſeum anmelden, können Fahrkarten zu er=
umäßigtem
Preis beſorgt werden.
Waldorfſchule. Am Samstag, 10. März, hält Fräulein Dr. von
Seydebrand von der Waldorfſchule im Saale der Loge einen Vor=
rag
über Künſtleriſche Unterrichtsgeſtaltung
ine Forderung der Kindheitsentwicklung im Schul=
talter
, und wird damit in das Weſen der von Rudolf Steiner erſtreb=
ven
Erziehung einführen. Die von der Bewegung für ein freies Schul=
zweſen
herausgegebenen Schriften und die Bücher Rudolf Steiners über
EErziehung, vor allen Dingen die für ſeine Pädagogik ſo wichtige
Eurythmie, ſind in einem Fenſter der Buchhandlung Saeng, Kirchſtraße,
o auch der Kartenvorverkauf ſtattfindet, ausgeſtellt.
Konzert. Montag, 12. Mäcz, abends 8 Uhr, in der Otto=
ſBerndt
=Halle, veranſtaltet auch in dieſem Jahre die Eliſabethen=
chule
ein Konzert, bei dem wieder der Schülerchor und das Schnurr=
ſöuſchquartett
mitwirken werden. Der erſte Teil, der dem Gedächtnis
Franz Schuberts gewidmet iſt, bringt ein Quastett in D=Moll, zwei
höre aus der Deutſchen Meſſe und den 23. Pfalm. Der zweite Teil
ietet tiefempfundene Volkslieder aus vergangenen Jahrhunderten, die
arm modernen Gewande des polyphonen Satzes durchaus an Reiz ge=
murinnen
, ſolvie einige liebenswürdige Tanz= und Scherzlieder, 2 Violin=
oli
von Tſchaikowſky und Dvorak und ein Streichquartett von Sini=
ſaglia
in Form einer Konzertetude. Die Freunde der Eliſabethenſchule
neien beſonders auf das Konzert hingewieſen. Karten zu 2,50 Mk. und
,50 Mr. ſind in der Schule, Sandſtraße 12, durch Schülerinnen, ſowie
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, und an der Abendkaſſe zu
haben. Der Ertrag des Konzerts iſt zum Beſten der Eliſabethenſchule
Weſtin mt.
Oskar Fritz Schuh, der in der vergaugenen Spielzeit 1926/27 am
andestheater tätig war, wurde als erſter Opernregiſſeur an das Reu=
iBiſche
Theater in Gera verpflichtet.
Soloquartett für Kirchengefang. Ueber das Leipziger Quartett,
Das am 23. März unter Leitung von Profeſſor Bruno Röthig in der
hieſigen Stadtkirche ſingt, ſchreibt die Preſſe: Die innere Schönheit
er alten geiſtlichen Volkslieder wurde offenbar. Jedes Lied war
eine köſtliche Klangeinheit voll künſtleriſcher Beſeelung. Das Vor=
Wildliche iſt die hohe Kultur des Vortrages. Höchſte Vollendung lag
räm hau hartigen Verklingen, ſo daß den Schlüſſen der Kompoſitionen
in Schimmer von Weltentrücktheit beigegeben war‟. Der Vorverkauf
at im Verkehrsbureau begonnen.
Pfarrer Dr. Laibles Vortrag über das Thema Unſer Auf=
ttrag
an unſere Zeit findet am Donnerstag abend um
8½ Uhr im Evang. Vereinshaus, Mühlſtraße 24, ſtatt. Alle Mi= und Freunde der Stadtmiſſion, die Lefer des Laibleſchen
WLirchemblattes die Kenner ſeiner Schriften und Andachtsbüicher, die
ſſFrcunde der ihm naheſtehenden Kirchlich=poſitiben, d. h. bekenntnistreuen
WVereinigung, die Mitglieder der von ihm geleiteten Bibelkreiſe ſind
Aherzlichſt zu dem Referat dieſes bekannten lutheriſchen Bibliziſten ern=
ngeladen
.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die dritte Wanderung
dam kommenden Sonntag geht in ein Gebiet, das von Wanderern nicht
allzu oft beſucht wird. Der Gerauer Wildpark, Mönchbruch wird be=
ſffucht
und Schluß in Langen gemacht. Es iſt eine Flochwanderung, die
viel Schönes bietet, auch ohne den Blätterſchmuck der Baumrieſen. Da
Abeſetztes Gebiet durchwandert wird, darf der Perſonalausweis nicht ver=
ngeſſen
werden. (Näh. ſ. Anz.)
Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Am kommenden Sonntag,
den 11. d. M., findet die nächſte Wanderung ſtatt. Sie führt durch den
WMieſſeler Park nach dem alten Städtchen Drcieichenhain mit ſeiner Burg
nund von da nach Langen. Hier iſt Zuſammentreffen mit den Zweigver=
einen
Langen, Frankfurt und Offenbach, ſo daß wieder einige gemütliche
2Stunden in Ausſicht ſtehen. Zahlreiche Beteiligung iſt erwünſcht. Abes
4Nähere iſt aus der heutigen Anzeige zu erſehen.
Rudolf Nelſon kommt! Nach Beendigung ſeines derzeitigen
Gaſtſpiels im Frankfurter Schauſpielhaus kommt Rudolf Nelſon mit
Enſemble zu einem kurzen Gaſtſpiel nach Darmſtadt.

Dei Satien un Anen Puatb.

Der Auffatz des Herrn Bürgermeiſter Buxbaum in der Freitags=
Nummer dieſes Blattes richtet ſich zum großen Teil gegen die Kritik,
die ich an dem Entwurf des Stadtbauamtes geübt hatte. Ich kann um
der Sache willen nicht darauf verzichten, gegen den Aufſatz Stellung zu
nehmen. Die weſentlichſten Punkte will ich herausgreifen:
Der Palaisgarten ſoll zum Volksgarten werden. Richtig. Aber muß
deshalb wirklich die jetzige Anlage vollkommen beſeitigt und durch eine
ganz neue erſetzt werden? Das eben beſtreite ich. Regelmäßige und
unregelmäßige Palaisgärten gab es früher, vegelmäßige und unregel=
mäßige
Volksgärten gibt es heute. Meiſt ſogar ſind die Volksgärten
unregelmäßig, und ich glaube, daß die unregelmäßigen unſerem Volke
im allgemeinen ſympathiſcher ſind als die regelmäßigen. Alſo warum?
Maßgebend allein ſoll ſein das Formgefühl des Architekten und
das Programm unſerer Zeit. Bleiben wir zunächſt beim Programm
unſerer Zeit für den Garten: Der Platz in der Mitte ſoll ein Ruhe=
punkt
ſein und nicht allzu diel geſtört werden durch den Straßenver=
kehr‟
. Er ſoll aber zugleich Spielplatz ſein. Da ſcheint mir doch Pro=
gramm
gegen Programm zu ſtehen. Iſt die abgezirkelte Form mit dem
Springbrunnen in der Mitte das Ideal eines Spielplatzes? Jeder Päda=
goge
wird zugeben, daß die Kinder ſich lieber um einen Baum herum=
tummeln
, als dauernd auf Sandhaufen ſpielen. Der Spielplatz, der
die ſchönſten Kindheitserinnerungen bei der Jugend zurückgelaſſen hat,
war der Herrngartenberg, doch wohl, weil er unregelmäßig war und die
Phantaſie der Kinder anregte. Die Gartenkunſt des Planes iſt aus=
geſprochen
höfiſche Kunſt, und unſerer Jugend iſt ganz gewiß nichts
ſo zuwider wie dieſe. Den mit beſchnittenen Hecken umzirkelten Platz,
an deſſen Rand ruhebedürftige Erwachſene ſitzen, wird die Jugend mei=
den
, um ſich auf die Straße zu flüchten.
Jeder Pädagoge wird auch zugeben, daß, wenn Spielplätze inmitten
der verkehrsreichſten Straßen liegen, ein gediegener Abſchluß notwendig
iſt. Deshalb iſt von allen äſthetiſcher Geſichtspunkten abgeſehen
die Mauer nötig.
Man will die Mauer auf zwei Drittel oder drei Viertel erniedri=
gen
, um hinüber ſehen zu können. Wenn das Gelände im Innern eben
wäre und wenn kein Spielplatz hinter der Mauer wäre, könnte man
ſich ſchließlich damit abfinden; das Mittelding zwiſchen Mauer und
Brüſtung wird trotzdem nicht gerade glücklich ſein. Wird die Mauer
aber erniedrigt, ſo ſchneidet der Raſen an der ſüdlichen Strecke längs
der Wilhelminenſtraße in gleicher Höhe mit der Mauerkrone ab, wäh=
rend
er ſich nach Norden zu allmählich ſenken würde. Das wäre bei
einem regelmäßigen Garten meiner Anſicht nach künſtleriſch ganz un=
möglich
.
Ich nehme alſo an, daß der Garten eingeebnet werden ſoll. Dann
müßten alle Bäume an der ſüdlichen Strecke der Wilhelminenſtraße
fallen! Wird der Garten nicht eingeebnet, müßte man an dieſer Stelle
noch ein Geländer auf die Mauer ſetzen. Ich glaube doch, die Mauer
bleibt am beſten, wie ſie iſt.
Die Allee längs der Luiſenſtraße ſoll auch fallen, vollkommen fallen?
Was ſoll eine Allee an dieſer Stelle? Ein Zielpunkt, ein Ausblick iſt
nicht vorhanden; ſie verbindet auch nicht, hat alſo heute gar keinen Zweck
mehr. Als ob Gartenwege, mögen ſie nun mit Bäumen bepflanzt ſein
oder nicht, immer etwas verbinden müßten. Sie ſind Selbſtzweck, ſind
zum Wandeln da. Deshalb hat der Architekt von 1803 die Allee im
Palaisgarten erhalten. Er hat auch empfunden, daß die Allee dem Gar=
ten
die Wandung gibt, hat er doch auch an der Wilhelminenſtraße eine
entſprechende, aber einreihige Wandung geſchaffen.
Der Plan des Stadtbauamtes iſt Flächenkunſt. Höher als
Flächenkunſt ſteht Raumkunſt, heute zumal, und vor allem
im Städtebau. Die Fortſetzung des Hofraumes durh den Gartenraum
am Alten Palais iſt beſte Raumkunſt. Die unvermittelte Anfügung des
durch Wilhelminen= und Luiſenſtraße über Gebühr erweiterten Platzes
wäre ſchlecht. Seine Wandung im Norden: links und rechts die Oeff=
nung
einer Straße, in der Mitte das Loch des Hofes hat man dar=
über
gar nicht nachgedacht?
Die alten Architekten mit ihren Gärten haben eigentlich nie für
ihre Zeit gearbeitet; es mußten Jahrzehnte vergehen, bis das, was
ſie wollten, zur vollen Wirkung gelangte, bis die kleinen Stämmchen, die
ſie pflanzten, ſich zu den raumbildenden Maſſen entwickeln konnten.
Erſt die letzten Generationen genießen ſo recht, was die Gartenkunſt
vor 100 und 200 Jahren angelegt hat. Und wir ſollten undankbaren
Sinnes wirklich das beſeitigen, was uns der Gartenkünſtler jener Zeiten
und ein Jahrhundert des Wachſens ſchließlich in letzter Vollendung
beſchert haben? Es wäre ein Frevel,
Ein Blickpunkt fehlt der Allee. Welchen Blickpunkt hat der neue
Mittelweg? Die Grenze zwiſchen dem Schürmannſchen und dem Waitz=
ſchen
Hauſe! Der Allee aber gebe man einen Blickpunkt oder einen
Ausgangspunkt durch ein breites Tor an der Eliſabethenſtraße. Ein
Tor mit einem Blick in eine alte Allee hinein iſt etwas ganz wunder=
bar
Schönes, hat Reiz, zieht an, lädt ein. Es iſt wenn ich ein ab=

* Revue im Orpheum. Die 30 farbenrauſchenden Bilder umfaſſende
Revue Geheimniſſe des Harems, die nur noch einige Tage
im Orpheum gaſtieren kann, erfreut ſich bei dem Publikum dauernden
Intereſſes. Wer im Zeitalter des Rundfunks und des Radios, der Jazz=
Muſik und der Revue=Operetten eine wirklich glänzende, mondäne Revue
ſich anſehen will, der verfehle nicht, die Geheimniſſe des Harems im
Orpheum mitzuerleben. Blendende Ausſtattung und Koſtüme, ſchmiſſige
Muſik und flottes, luſtig bewegtes Spiel, die bildhübſchen Metro=Girls
und allerlei ſonſtige Ueberraſchungen harren dort der Beſucher und
Beſucherinnen.

Das Lubitsch-Film-Lustspiel
8o ist Panis
Donnerstag bis Sonntag, täglich ab 6 Uhr, im Kleinen Haus
des Landestheaters. Preise 0.70 bis 1.50 RM.
(4303

Wanderabteilung der Kaufmänniſchen Stenographengeſellſchaft
E. V. Am Sonntag unternahmen wir unſere zweite diesjährige Wan=
derung
in den vorderen Odenwald. Das ſchöne Frühlingswetter, das
auch noch an dieſem Tage anhielt, lockte eine ſtattliche Anzahl Wander=
luſtige
hinaus in die freie Natur. Um 28 Uhr marſchierten wir unter
der Führung von Th. Denneke am Luifenplatz ab. Von hier aus ging
es durch die Stadt zum Böllenfalltor, Nieder=Ramſtadt, über den Brei=
tenſtein
nach Nieder=Modau, wo wir bei Gaſtwirt Schaller Frühſtücks=
raſr
machten. Nachdem wir uns geſtärkt hatten, verließen wir das
Modautal und marſchierten nach Frankenhauſen, dann zum Endziel
Nieder=Beerbach, dortſelbſt Einkehr im Darmſtädter Hof. Allzu ſchnell
verliefen die gemütlichen Stunden, ſo daß wir bald wieder unſeren Heim=
weg
durch das Mühltal nach Eberſtadt antreten mußten. Von da ab
brachte uns die Vorortbahn nach Darmſtadt. Uwſerem vortreffliehen
Führer Th. Denneke ſei an dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedaukt. Um
7 Uhr kamen wir alle wohlbehalten in Darmſtadt an.

Es wird wieder
geſpatt!
Die Guthaben unſerer Spareinleger betrugen:
am 1. 1. 1924
rd. 10 000 Mk.
am 1. 1. 1925
1 740 000 Mk.
am 1. 1. 1926
5 225 000 Mk.
am 1. 1. 1927
8 405 000 Mk.
am 1. 1. 1928
12,6 Millionen Mark
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Schloß=Café. Auf die in dieſer Woche ſtattfinden
mals erwähnt, daf
tungen ſei beſonders hingewieſen, ebenſo wird
Mittwochs, Samstag und Sonntags das Café bis 3 Uhr nachi’s ge=
öffnet
iſt. (Näheres ſiehe Anzeige.)

gebrauchtes Wort wählen darf ein ſo herrliches Motiv, daß dagegen
keine Raſenfläche und kein Heckenplatz und kein Springbvunnen und
kein Pavillon aufkommen kann.
Ueber die Durchführung einer Fahrſtraße im Zuge der Waldſtraße
will ich nicht reden. Ich habe bisher auch noch nie dazu Stellung ge=
nommen
. Vorläufig wird ſie jedenfalls nicht gebaut, weil noch kein
Bedürfnis vorliegt. Daß aber der Durchgangsweg geſchaffen wurde,
habe ich ſehr begrüßt, weil von ihm aus der Blick geöffnet wurde, auf
den der ganze Garten eingeſtellt iſt, der Blick über das Waſſerbecken
hinweg in die Ausbuchtungen der Baumpflanzungen, in den Raum.
Sollte die Fahrſtraße kommen, ſo kann man das Becken um das
notwendige Maß verſchieben. Der Sinn des Gartens würde dadurch
nicht leiden.
Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen: ich habe niemals von Diago=
nalwegen
geſprochen, weiß auch nicht, wer es ſonſt getan hat. Von
einem Diagonal verkehr habe ich geredet und zum Vergleich auf
Plätze hingewieſen, die den Diagonalverkehr ermöglichen, ohne Diago=
nalwege
zu haben. Darin liegt eine alte, ſtädtebauliche Weisheit, die
dem Stadtbauamt auch ſchon einmal für den Bebauungsplan des Exer=
zierplatzes
empfohlen wurde.
Der Mathildenplatz iſt verfehlt, das iſt richtig. Hier mag man ſich
betätigen, wenn Geld da iſt.
Daß ſpäter einmal die Eliſabethenſtraße verbreitert werden kann,
daß die Ecken gebrochen werden und dergleichen, hat mit der Entſchei=
dung
für den einen oder anderen Plan nichts zu tun. Das iſt in bei=
den
Fällen möglich. Bedürfnisanſtalten ſind zu begrüßen. Könnte
man ſie nicht in die niedrigen Anbauten des Alten
Palais einfügen? Die Notwendigkeit der Pavillons ſehe ich
nicht ein.
In heutiger Zeit muß man leider mehr als früher die Frage auf=
werfen
, welcher Plan billiger durchzuführen iſt. Sie iſt leicht zu be=
antworten
.
Herr Bürgermeiſter Buxbaum iſt kein Freund von hiſtoriſch= thevre=
tiſchen
Erwägungen in künſtleriſchen Fragen. Das iſt zu bedauern. Der
Geiſt jener Zeit, in welcher der Herrngarten umgeſtaltet wurde, wo die
Große Landgräfin und Johann Heinrich Merck in Darmſtadt lebten,
wo Goether, Herder, Gleim hier verkehrten, jener Geiſt der Sentimen=
talität
, der iſt auch heute noch im deutſchen Volke lebendig, nicht nur
unter Gebildeten, ſondern vielleicht noch mehr wenn auch unbewußt,
in der großen Maſſe unſeres Volkes, in den Hund rten und Tauſen=
den
die den Garten beſuchen. Und dieſer Geiſt iſt der ſchlechteſte nicht.
Durch hiſtoriſch=theoretiſche Erwägungen über ſolchen Geiſt ſich klar zu
werden, iſt für den Architekten einfach Pflicht, wenn er
vor Aufgaben geſtellt wird, wie die Umgeſtaltung des Herrngartens.
Aber, was ich bisher zur Kritik des Palaisgartenplanes geſagt habe,
das waren doch ausnahmslos praktiſche und künſtleriſche Geſichtspunkie,
beide auf Anſchauungen der Gegenwart gegründet. Hiſtoriſch=theoretiſche
Erwägungen, die auch hier ſehr lehrreich ſind, habe ich abſichtlich unter=
drückt
. Man höre doch endlich auf, es ſo darzuſtellen, als wären wir
Denkmalpfleger ganz welt= und gegenwartsfremde Menſchen. Wir haben
vielleicht die Belaſtung, daß wir aus der Vergangenheit für die Gegen=
wart
zu lernen mehr Gelegenheit haben als andere. Wir wiſſen auch
ganz genau, daß wir unſeren Denkmälern den ſchlechteſten Dienſt er=
weiſen
würden, wollten wir uns dem flutenden Leben entgegenſtellen;
wir wiſſen, daß die Denkmäler, wenn ſie erhalten bleiben ſollen, ins
Leben hineingezogen werden müſſen.
Herr Bürgermeiſter Buxbaum ſchreibt: Die Anſicht, das alte Darm=
ſtadt
müßte erhalten werden, um den Geiſt Darmſtadts zu dokumentie=
ren
, iſt gewiß nicht richtig‟. Eine ähnliche Bemerkung über die Er al=
tung
des alten Darmſtadt habe ich gemacht, aber mit dem wohlüherleg=
ten
Zuſatz, deſſen ich mich noch genau erinnere: ſolange nicht der
Verkehr oder andere Notwendigkeiten (z. B. hygieniſche) eine Aenderung
wirklich erfordern. Solch einen Nebenſatz ſollte man nicht unter=
drücken
.
Es würde zu weit führen, auf die Buxbaumſche Deutung der ſo
wertvollen Schulze=Naumburgiſchen Betrachtungen einzugehen. Sie
iſt meines Ermeſſens nicht zutreffend. Die Bemerkungen über Reifrock
und Sänfte gehören gar nicht in unſere Meinungsverſchiedenheit; ſie
können vielleicht Eindruck machen auf Leute, die nicht erfaſſen, worauf
es ankommt, die auch nicht wiſſen, daß der Plan des Stadtbauamtes
den Palaisgarten von 1803 in einen Garten von 1700 verwandeln will.
Die Leute von der Ratzenburg, die ihren ſchönen Ort nicht früh
genug zur nichtsſagenden Großſtadt umwandeln konnten, haben auch
geglaubt, nach dem Formgefühl ihres techniſchen Beraters und nach
dem Programm ihrer ſo herrlich weit vorgeſchrittenen Zeit handeln zu
müſſen. Gottfried Keller hat dazu ein Gedicht gemacht, das ſchließt
mit den Worten:
So iſt gelungen jeder Plan,
Doch keiner ſieht das Neſt mehr an.
Walbe.

Turngemeinde Beſſungen 1865. Nachdem die Turnſtunde von
Freitags wieder auf Samstags verlegt worden iſt, findet von Samstag,
den 10. März ab, regelmäßig nach dem Turnen wieder Kneipe bzw.
Wochenverſammlung ſtatt. Am kommenden Samstag wird zur Einlei=
tung
Turnbruder Fritz Frank einen Vortrag halten, betitelt Ein deut=
ſcher
Turnerführer‟. Das Thema iſt intereſſant genug, um recht viele
Turnſchweſtern und Turnbrüder anzulochen, denn es ſteht außer Zweifel,
daß ein echter Turner auch geiſtiger Nahrung bedarf. In unſeren Reihen
ſind eine Menge Turner, die ganz gerne ihr Wiſſen der Allgemeinheit
zur Verfügung ſtellen. Die Redewarte planen deshalb, in regelmäßigen
Zwiſchenräumen belehrende Vorträge halten zu laſſen, damit das Ver=
einsleben
wieder Anregung und Befriedigung erhält. Hoffentlich ſind
die Bemühungen der Redewarte von Erfolg gekrönt, daß ſie mit Luſt
und Liebe zur Sache weiterarbeiten können.
Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zu dem Vortrag
von Oskar A. H. Schmitz Die Verwirrung der Geſchlech=
ter
veranſtaltet von der Bücherſtube Alfred Bodenheimer, ermäßigte
Karten in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17. Der Vortrag fin=
det
ſtatt am Donnerstag, den 8. März, abends 8½ Uhr, im Hotel zur
Traube. Auch zu dem Lubitſch=Film im Kleinen Haus des Landes=
theaters
So iſt Paris ſind für unſere Mitglieder ermäßigte Karten
in unſerer Geſchäftsſtelle zu haben.
Die flotte Berliner Metro=Revue Die Geheimniſſe des Harems
bleibt nur noch wenige Tage im Orpheum. (Siehe heutige Anzeige.)
Verzinſung von Aufwertungs=Sparguthaben. Der Andrang der
alten Spargläubiger zum Beiſchreiben der Jahreszinſen für 1927 iſt
derart ſtark, daß die Abfertigung verhältnismäßig langſam vor ſich geht.
Um den Spargläubigern ein allzulanges Anſtehen zu erſpaven, war die
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt genötigt, die Bücher nach Nummern auf=
zurufen
. Zunächſt ſind laut Anzeige in der heutigen Nummer die alten
Sparblicher Nr. 140 0/0) zum Beiſchreiben der Zinſen vorzulegen. Die
Aufrufung weiterer Nummern erfolgt demnächſt an gleicher Stelle.
Nacheichung. Das Polizeiamt teilt mit: Trotz unſerer Bekaunr=
machung
vom 12. Dezember 1927 und unſerer Hinweiſe in den Tages=
zeitungen
über die Nacheichung der im eihpflichtigen Verkehr befind=
lichen
Meßgeräte (Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwverkzeuge für
Flüſſigkeiten. Hohlmaße, Gewichte und transportable Handelswaggen
bis einſchließlit, 3000 Kg.) ſind nacheichungspflichtige Gegenſtände von
einer großen Anzahl von Perſonen zur Nacheichung nicht eingelieferr
worden. Wir weiſen erneut darauf hin, daß für die Einlieferung beim
Eichamt Darmſtadt die folgenden Zeiten feſtgeſetzt ſind: 4. Polizelbezirk
bis 8. März 1928, 5. Polizeibezirk vom 14. bis 22. März 1928, 6. Po=
lizeibezirk
vom 10. bis 18. April 1928, 7. Polizeibezirk vom 25. Aprit
bis 5. Mai 1928.
Polizeibericht. In der letzten Zeit gehen faſt täglich Anzeigen bei
der Kriminalabteilung ein über Demolierungen oder Entwendungen von
Firmenſchildern uſw. Da die Schilder für den Täter in den wenigſten
Fällen materiellen Wert haben, ſteht feſt, daß ſie nicht in Bereicherungs=
abſicht
, ſondern aus planloſer Zerſtörungswut abgeriſſen und unbrauch=
bar
gemacht werden. Um den Tätern auf die Spur zu kommen, werden
alle Perſonen gebeten, etwaige, zur Ermittelung der Täter dienende
Wahrnehmungen der Kriminalabteilung, Zimmer 25, mitzuteilen.
Feſtnahmen. Auf Grund eines Ausſchreibens der Staatsanwalt=
ſchaft
Elberfeld wurde der Anſtreicher Nichard Krähkamp, geb. 17. Sep=
tember
1899 zu Barmen, wegen Strafverbüßung, und der Arbeiter Hein=
rich
Kienz von Groß=Zimmern wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen
und dem Amtsgericht zugeführt.
Fahrrasdiebſtähle. Nachſteheud aufgeführte Fahrräder wurden
hier in den letzten Tagen entwendet: Herrenfahrräder, Marke Herkules,
Marke Alpina Nr. 7735, und ein Damenfahrrad, Marke Vici Nr.
Herrenloſes Fahrrad. Im Walde zwiſchen Darmſtadt und Eber=
ein
Herrenfahrrad, Marke Wittler, aufgefunden. Per=
ſonen
, die Eigentumsrechte geltend machen können, werden gebeten, bei
der Kriminglabteilung, Zimmer 5, vorzuſprechen.

[ ][  ][ ]

Seite 6
*Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſ. Landtags begann ſeine geſtrigen Beratun=
gen
bei Kapitel 3 (Kameralgüter unter Bauverwaltung); es wurde,
nachdem die Regierung auf verſchiedene Fragen geantwortet hatte, ange=
nommen
. Zu Kapitel 40 (Dierärztlicher Dienſt) lag ein Antrag Sturm=
fels
vor, wazu die Regierung erklärte, daß er in dieſer Form wicht durch=
führbar
ſei; es wurde dann ein Antrag angenommen, in dem die Re=
gierung
ermächtigt wird, die in den Ziffern 1 bis 5 vorgeſehenen Be=
träge
insgeſamt um 25 000 Mark zu überſchreiten, um in den Fällen,
in denen geſetzlich eine Entſchädigung oder Beihilfe nicht gewährt wer=
den
kann, in denen ein Verſchulden des Tierhalters nicht vorliegt und
eine Verſagung der Entſchädigung eine Härte wäre, eine ſolche zuzu=
billigen
. Die Entſcheidung, ob und in welcher Höhe eine Entſchädigung
zuzubilligen iſt, trifft der Miniſter des Innern. Der Antrag wurde
einſtimmig angenommen und damit der Antrag Sturmfels ſowie ein
Antrag WecklerBlank für erledigt erklärt. Zu Kapitel 14 (Hebammen=
Lehranſtalt in Mainz) lag eine Regierungsvorlage über die Anſchaffung
eines Univerſalanſchlußapparates für Wechſelſtrom vor. Die Vorlage wurde
genehmigt und das Kapitel angenommen. Zu Kapitel 42 (Landes=Heil=
und Pflegeanſtalt uſw.) lag ein Antrag Ritzel vor, daß auch in den An=
ſtalten
Heppenheim und Gießen möglichſt Landwirtſchaft betrieben wird,
um ſo zu einer Verbilligung des Anſtaltsbetriehes zu kommen. Dieſer
Antrag wurde mit 6 gegen 5 Stimmen angenommen. Ein Antrag
Reuter will, daß im nähſtjährigen Voranſchlag das Ergebnis der land=
wirtſchaftlihen
Betriebe in Einnahmen und Ausgaben und in detaillier=
ter
Form mitgeteilt wird. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenom=
men
und das Kapitel ſelbſt gegen 2 Stimmen. Kapitel 43 (Anſtalt für
Geiſtesſchwache Aliceſtift bei Darmſtadt) wurde genehmigt, ebenſo Ka=
pitel
44 (Volksgeſundheitspflege). Zu Kapitel 45 (Jugendfürſorge und
beſondere Maßnahmen zur Bekämpfung von Volkskrankheiten) wurde
ein Antrag Heinſtadt einſtimig angenommen, in dem die Regierung
erſucht wird, eine nach Kapiteln des Voranſchlags geſonderte Aufſtellung
der einzeluen Fonds, Stöcke uſw. vorzulegen. Das Kapitel wurde gegen
1 Stimme angenommen. Ferner wurden genelyigt die Kapſitel 46
(Staatsunterſtützungskaſſe), 49 (Jonds für öffentliche und gemeinnützige
Zwecke) und 50 (nichtſtaatliche Bauſachen). Zu Kapitel 51 (Hochbauweſen)
lag ein Antrag Lückel vor über die Herſtellung von Wohnungen für
Perſonal der Heil= und Pflegeanſtalt in Alzey. Der Antrag wurde,
nachdem die Regierung ſich hierzu geäußert hatte, für erledigt erklärt
und das Kapitel angenommen. Kapitel 52 (Straßenverwaltung) wurde
genehnnigt. In den nächſten Beratungen werden die Kapitel über die
Polizei, den Landtag und das Landestheater beraten.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags
hielt heute eine Beratung ab, in der eine Regierungsvorlage über die
Pachtſchutzordnung beraten und angenommen wurde. Es wurde ein
Zufatz im Sinne eines Antrages des Abgeordneten Weckler genehmigt
und damit Anträge der Abgeordneten Weckler und Angermeier für er=
ledigt
erklärt. Die Regierungsvorlage, durch die die Geltung des
Polizeigeſetzes bis zum 31. März verlängert wird, wurde genehmigt;
über das Polizeibeamtengeſetz wird erſt i der näähſten Woche beraten.
Ein Geſuch, die Strafverfolgung des Abgeordncten Sturmfels zu ge=
wehmigen
, wurde abgelehnt. Eine Regierungsvorlage über den Ent=
wurf
eines Geſetzes zur Abänderung der Ausführungsverordnung zum
deutſchen Gerichtsverfaſſungsgefetz und ſeinem Einführungsgeſetz wurde
angenommen; ferner ſtimmte der Ausſchuß einer Regierungsvoulage zu
über den Entwurf eines Geſetzes zur Abänderug des Geſetzes, die Aus=
führung
des Geſetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerölſts=
barkeit
betr, vom 18. Juli 1839. Der Ausſchuß nahm auch einen An=
trag
der Abgeordneten Schreiber, Reiber und Genoſſen entgegen zur
Neubearbeitung des Hoſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzes vom 30. Oktober 185,
in der Faſſung vom 10. Oktober 1871. Nächſte Sitzung Dienstag. V.

Das Abbrennen von Hecken und Buſchwerk iſt nach der Polizei=
verordnung
vom 31. März 1913 verboten; ebenſo das Beſchneiden von
Hecken und Buſchwerk in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober jeden
Jahres. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
p. Große Strafkammer. Wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
hat ſich ein Polizeiwachtmeiſter zu verantworten, nachdem die Staats=
anwaltſchaft
gegen das ergangene freiſprechende Urteil des Bezirksſchöf=
fengerichts
Berufung verfolgt hat. Die Oeffentlichkeit wird wiederum
ausgeſchloſſen, die Preſſe zugelaſſen. Das Urteil verwirft die
Berufung der Staatsanwaltſchaft.
*p. Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung hat
ſich ein Steinhauer a is dem Odenwald zu verantworten. Auf dem
Küchenſchrank bewahrte er zwei Sprengkapſeln in einer Kaffcekanne
auf. An dieſen Sprengſtoff geriet in Abweſenheit der Eltern ſein klei=
ner
Sohn, nahm ihn und Zündſchnur mit auf den Stetnbruch und han=
tierte
daran herum. Die Wirkung blieb dann auch nicht aus, er wurde
leicht und zwei weitere Schulkinder erheblich verletzt. Der ärztliche
Fundbericht ſtellt letzteres feſt. Der chemiſche Sachverſtändige betont,
daß es ſich im Fragefall um Sylphit handele, der Inhalt der Kapſeln
fällt unter das Sprengſtoffgeſetz. Sylphit beſitze keine größere Fern=
wirkung
, wohl aber wirke es lokal ſehr briſant. Der Strafantrag geht
auf 3 Monate Gefängnis. Das Urteil lautet dementſprechend.
2. Wegen Betrugs, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung hat ſich ein
Chepaar und deſſen Sohn zu verantworten. Der Vater und Sohn ſollen
bei Ankauf eines Schweißapparates falſche Vorſpiegelungen gemacht und
trotz ihrer Mittelloſigkeit die Hergabe des Apparates auf Kredit ver=
anlaßt
haben. In ähnlicher Weiſe ſoll der Sohn eine Frankfurter
Firma beim Ankauf von Bindegarn getäuſcht haben, ſo daß auch hier
Hergabe der Ware auf Kredit erfolgte; auch den Empfangsſchein ſoll
er mit falſchem Namen unterſchrieben haben. Alle drei Angeklagte wer=
den
ſchließlich beſchuldigt, den mit Eigentumsvorbehalt belaſteten
Schweißapparat weiterverkauft und ſich ſomit einer Unterſchlagung ſchul=
dig
gemacht zu haben. Der Ehemann will den Apparat mit Rückſicht
auf größere, ihm in Ausſicht ſtehende Arbeiten eines plötzlich verſtor=
benen
Fabrikanten beſtellt haßen. Gegen den Vater wird eimne Geſamt=
ſtrafe
von 5 Monaten, den Sohn von 4 Monaten und die Ehefrau von
1 Monat Gefängnis beantragt. Das Urteil ſpricht die Ehefrau frei,
der Vater erhält 4, der Sohn 2 Monate Gefängnis.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Rünſtler oder künſtleriſche Veranftaliungen, deren im Nachſichenden drifhnuns
geſchiebt. behält ſich die Redakiien ihr Ürtell vor
Deutſchlands gefeiertſter Sänger ſingt, am
14. März in Darmſtadt. Im Rahmen eines außergewöhnlichen
Sonderkonzertes gibt der außerordentlich beliebte 1. Baritoniſt der Ber=
liner
Staatsoper, Kammerſänger Heinrich Schlusnus, am Mittwoch,
den 14. März 1928, im Städtiſchen Saalbau (großer Saal) ſeinen ein=
zigen
dieswinterlichen Lieder= und Ariemabend. Heinrich Schlusnus
wird von dem bekannten Pianiſten Franz Rupp=Berlin am Flügel be=
gleitet
und ein ausgewähltes neues Programm zu Gehör bringen. Uober
die außergewöhnlich großen Erfolge des deutſchen Sangesmeiſters iſt
bereits berichtet worden, und dürfte von Intereſſe ſein, daß der Künſt=
ler
für den nächſten Konzertwinter nochmals nach den Vereinigten
Staaten zu einer größeren Konzertreiſe eingeladen iſt. Schlusnus
Stimme iſt heute ſchöner denn je, und ſo wird denn dem angekündigten
ſeltenen Konzertabend auch ein außergewöhnliches Intereſſe entgegen=
gebracht
. Einlaßkarten ſind in den verſchiedenen Preislagen in der
Muſikalienhandlung Wilhelm Heß, Eliſabethenſtraße 34, erhältlich.
Näheres durch die Anzeigen.
Lokale Veranſialtungen.
Die dierunter erſchelnenden Notizen ſind anzſchlieſiich als Hinweiſe auf Kuzelgen zu beirachten.
in keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Jugendgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks=
partei
. Heute abend um 8 Uhr findct im Heime, ein
Unterhaltungsabend ſtatt. Wir bitten um zahlreiches Erſchei=
nen
unſerer Mitglieder.

Tageskalender für Mittwoch, den 7. März 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
nach 22 Uhr, B 15: Schinderhannes. Kleines Haus, Anfang 19½
Uhr, Ende 22½ Uhr, G 11 (Darmſt. Volksbühne): Zar und Zimmer=
mann
Orpheum, abends 20 Uhr: Metro=Revue Die Geheim=
niſſe
des Harems Konzerte: Schloßkaffee, Weinhaus Maxim,
Rheingauer Weinſtube, Café Rheingold, Bockshaut, Hottes ( Schloß=
gaſſe
), Hotel zur Poſt, Kaffeehaus Bleichſtr. 43. Vortrags=
ſaal
Waldſtraße 18, abends 20 Uhr: Vortrag Der kommende
Weltbrand; R=dner: G. Knecht. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 8. März 1928
Städt Leihamt, Kirchſtr. 9, vorm. von 913 Uhr: Verſteigerung.
Stammholzverſteigerung aus dem Babenhauſener
Stadtwald, Zuſammenkunft vormittags 9 Uhr im Diſtrikt Kleiner
Bremergarten und nachm. 13½ Uhr im Diſtritt Groß Heege.
Schnitt= und Bauholzverſteigerung aus dem Gemeinde=
wald
Weiterſtadt; Zuſammenkunft vorm. 9½ Uhr an Mercks Waſſer=
werk
. Holzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, in der Turnhalle
am Woogsplatz.

Mittwoch den 7. März 1928
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 6. März. Nach einer Bekanntmachung der hieſigen
Bürgermeiſterei werden die Baumbeſitzer aufgefordert, ihre
Bäume, Sträucher und Hecken bis ſpäteſtens 30. März ds. Js. von
Raupenneſtern und Miſteln zu ſäubern ſowie die dürren Aoſte aus Feld
und Gärten innerhalb 4 Wochen zu entfernen. Der Obſt= und Gar=
tenbauverband
für den Kreis Darmſtadt veranſtaltet gemeinſam mit dem
Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für die Provinz Starkenburg durch
Herrn Obſtbau=Inſpektor Behne in hieſiger Gemeinde am Mittwoch, den
7. März ds. Js., nachmittags 3 Uhr, einen Gemarkungsrund=
gang
mit anſchließendem Vortrag über Umpropfen von Obſtbäumen.
O Erzhauſen, 6. März. Am 11. März veranſtaltet die Samariter=
vereinigung
einen Theaterabend im Erzhäuſer Hof. Der
Bezirkskonſumverein Darmſtadt hält am 17. März für ſeine hieſigen
Mitglieder im Erzhäuſer Hof ein Kaffeekränzchen ab.
F. Eberſtadt, 6. März. Eberſtadt im Lichte des Ver=
kehrs
. Zu dem Artikel unter dieſer Spitzmarke in Nr. 60 vom 29.
Februar 1928 muß nach nachgetragen werden, daß der hieſige Poſtver=
walter
, Maykemper, ſich für die bisher aufgerretenen Verkehrs=
wünſche
, ſoweit ſie die Poſt betreffen, immer ſehr warm ein=
geſetzt
hat. In der Sitzung der Verkehrsdeputation iſt von indu=
ſtrieller
Seite ſogar darauf hingewieſen worden, daß Herr Maykemper
für Sonderwünſche, auf die er dienſtlich nicht emnzugehen brauchte, Ver=
ſtäudnis
und Enrgegenkommen gezeigt hot. Zweifellos ſind auch ſon=
ſtige
Verbeſſerungen und Erleichterungen im örtlichen Poſtbetriebe
ſeiner Initiatwe und Fürſorge zu verdanken. Die drei neuen Forderun=
gen
müſſen bei der Oberpoſtdirektion vertreten werden, die
dafür allein zuſtändig iſt. Den Forderungen Gehör zu verſchaffen, iſt
Aufgabe der neuen Verkehrsdeputation. Sie iſt ſich einig darüber, daß
die hieſige Poſtverwaltung hierbei Hand i Hand mit ihr arbeiten wird.

* Sandbach, 6. März. Motorradunfall. Am letzten Freita=
abend
lief ein Hund einem Motorradfahrer aus Hainſtadt (Kreis Erbach).
der gerade vom Höchſter Zahnarzt kam, ins Fahrzeug, ſo daß ſelbiger
ſtürzte. Er fiel ſich einen goldenen Zahn heraus und kugelte ſich einen
Arm aus. Das Motorrad wurde beſchädigt. Maturitätspru,
fung. Die Oberprimaner Karl Hallſtein und Daniel Brunner beſtan=
den
am letzten Samstag ihre Reifeprütfung an der Oberrealſchule Groß=
Umſtadt. Von 12 Schülern der betreffenden Klaſſe hat einer das Examen
nicht beſtanden.
A. Groß=Gumpen, 6 März. Unglück beim Holzmachen
Beim Holzmachen verunglückte der Knecht des Landwirtes Balz vo
hier dadurch, daß er das Umbrechen eines Baumſtammes nicht recht=
zeitig
bemerkte und nicht mehr genügend ausweichen konnte. So wurde
ihm das eine Bein einmal und das andere doppelt gebrochen.
Höchſt i. Odw., 6. März. Der Stenographenverein Gabelsberger=
hielt
in ſeinem Vereinslokal, Gaſthaus Zum Odemwald, die General=
verſanmmlung
ab. Nach der Begrüßung überreichte der Vorſitzenpe,
Herr L. Gieg, dem Ehrenvorſitzenden des Vereins, Herrn Bauinſpektor
Philipp Fleckenſtein, ein künſtleriſches Ehrendiplom und übergab das
Tiſchbanner ſeiner Beſtimmung. Der Schriftführer verlas den Jahres=
bericht
, der Rechner den Kaſſenbericht. Dem Vorſtand wurde Entlaſtug
erteilt. Bei der Neuwahl des Vorſtandes erklärte der 1. Vorſitzenoe,
infolge ſeines Geſundheitszuſtandes das Amt nicht weſter behalten zu
können. Für ihn wurde Herr A. Hackmer zum Vorſitzenden gewähll,
Die weitere Wahl geſchah durch Zuruf. Der weitere Vorſtand ſetzt ſſch
hiernach folgendermaßen zuſammen: 2. Vorſitzender. Herr L. Gieg,
Schriftführer Herr H. Knieriem, Rechner Herr Old, 1. Beiſitzer Herr W.
Würtemberger, Kaſſier. Herr Gg. Schäfer. Die geplante Satzungs=
änderung
bezügl. der Umſtellung auf die Einheitskurzſchrift wurde ge=
nehmigt
. Unter Verſchiedenes wurde u. a. die Errichtung eier Ge=
denktafel
für die im Weltkriege gefallenen Mitglieder des Vereins i
Erwägung gezogen und über die Unterrichts= und Werbetätigkeit m
neuen Geſchäftsjahre geſprochen.

März an der Bergſtraße.

Von Walter Schweter.

* Man muß nicht warten, bis Blüten aus jedem Zweig dringen
ehe man zur Bergſtraße geht, denn es gibt kaum ewas Köſtlicheres,
als dort einen freien Nachmittag im Märzſonnenſchein zu verſchlendern.
Es riecht zwar in den Straßen erſt nur ein wenig nach Oelfarbe.
Aber Engel in hellen, buntbetupften Gewändern halten die Farbtöpfe,
und hinter dem Gartenzäunen blüht es ſchon gelb und weiß. Die
Pfingſtroſe ſpreizt ſchon die Finger, und es knoſpet in Baum und
Strauch. Gehſt du dann aber aus den Mauern und ein Stück den
Berghang hinauf und ſetzt dich ein Stündchen auf ein Rebenbündel in
die Sonne, wie ich es getan habe, dann iſt dir der Himmel näher als
den Farbtopfengeln an der ſtaubigen Landſtraße, die nur da zu ſein
ſcheint, um die Menſchen in raſender Eile an der ſchönſten aller Berg=
ſtraßen
vorüberzutragen.
Unermüdlich ruft hier oben ſchon die Meiſe ihr Spitz die Schar,
der Fink iſt auch nicht faul, und vom nächſſten Hausgiebel oder Fichten=
wipfel
kommt das ſüße Lied der Amſel. Darein miſcht ſich das der
fleißigen Rebſchere und das der Kinder, die auf den ſchmalen Wingerts=
pfädchen
hin und her gehen und die Bündel der abgeſchnittenen Reb=
ſtvckreiſer
an den Weg buckeln.
Alles liegt im warmen Sonnenſchein, zur Rechten die alten Mauern,
Dächer und Türme Zwingenbergs, im Süden Auerbach und ſeine
Schloßruine. Hinter mir ſteht, wie der Wächter all des Schönen, der

Traiſa, 6. März. Das ſchöne Wetter des letzten Sonntags brachte
eine Menge Ausflügler aus Darmſtadt und den umliegenden Dörfern
ſowie zahlreiche Wanderklubs aus der weiteren Umgebung hierher ſo
daß ſich in den Dorfſtraßen lebhafter Verkehr envwickelte. Zum Teil
wurde von denſelben eine kurze oder größere Raſt in den Gaſthäuſern
gemacht. Unter anderen hatte die Ortgruppe Langen des Odenwald=
klubs
einen größeren Aufenthalt im Gaſth us Zum heſſiſchen Hof
(Ph. Walter), wo dann auch die Klubmirglieder der hieſigen Ortsgruppe
des Odenwaldtlubs ſich einfanden, um mit den Wanderfreunden aus
Langen, mit denen ſie ſtets gute Freundſchaft pflegen, einige frohe
Stunden zu verbringen. Der 1 Vorſitzende der hieſigen Ortsgvuppe,
Herr Beigeordneter Brehm, begrüßte die Wanderfreunde aufs herzlichſte
und wies darauf hin, daß ſolche Freundſchaft überall gepflegt werden
ſollte, und wäre es eine Freude für die hieſige Ortsgruppe, öfters Wan=
derfreunde
auch anderer Ortsgruppen hier begrüßen zu können. Nach=
dem
der Gefangverein Sängerluſt, der beſonders hierzu eingeladen war,
einige Chöre vorgetragen hatte, kam ſo die richtige Stimmung unter
ſämtliche Anweſende, und die Stunden des gemütlichen Beiſammenſeins
vergingen nur allzuraſch, als der Zeitpunkt zum Aufbruch gekommen
war. Für das leibliche Wohl, das nicht vergeſſen werden darf, ſorgte
der Gaſtwirt aufs beſte. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Langen dankte
im Namen ſeiner Ortsgruppe mit herzlichen Worten für den freundlichen
Empfang, dem Geſangverein für ſeine Geſangsvorträge und ferner für
alles Gebotene, was dazu beitrug, dieſe vergnügten Stunden zu be=
reiten
.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5 März. Obſt=und Gartenbauver=
ein
. Die diesjährige Hauptverſammlung findet am Samstag, 10. März,
abends präzis 8.30 Uhr beginnend, im Vereinslokal Gaſthaus zum =
wen
: (oberer Saal) ſtatt. Außer der Eeledigung der allgemeinen Ver=
einsangelegenheiten
wird der noch vom vorigen Jahre her bekannte
Herr Rektor Preſſer aus Darmſtadt ſeinen Vortrag über Pflanzen=
zucht
, Entwicklung und Ernährung fortſetzen und beendigen. Das inter=
eſſante
Thema dürfte wiederum, wie im vorigen Jahre, eine zahlreiche
Zuhörerſchaft anlocken. Den Schluß bildet eine Gratisverloſung in
Buſchroſen, Blumenſtöcken und Dahlienknollen. Ferner ſei darauf auf=
merkſam
gemacht, daß bei dieſer Gelegenheit auch die zuerkannten Prä=
mien
für die Obſtgärten und Wandſpalierobſtbäume zur Verteilung
kommen. Aller Vorausſicht nach wird auch der Vorſitzende des Kreis=
obſtbauverbandes
, Herr Regierungsrat Schäfer aus Darmſtadt, der
Hauptverſammlung wieder beiwohnen. Pünktliches Erſcheinen iſt ge=
boten
, da die Verſammlung im Intereſſe der auswärtigen Gäſte recht=
zeitig
begonnen werden muß. Auch der letzte Sonntag mit ſeinem
ſchönen Vorfrühlingsweter lockte wiederum zahlreiche Ausflügler ins
Freie. Am Nachmittag ſetzte eine wahre Völkerwanderung nach den
beiden Vorortgemeinden Darmſtadts, Nieder=Ramſtadt und Traiſa, ein.
Die Folge davon war, daß wieder eine Ueberfüllung der Wirtslokale
eintrat. Die Gaſtwirtſchaft und Metzgerei Zum Deutſchen Haus,
derzeitiger Beſitzer Adolf Thoma, wurde verkauft an einen gewiſſen
Herrn Gräf aus Auerbach. Die Geſchäftsübergabe erfolgt am 1. April
dieſes Jahres.
G. Ober=Ramſtadt, 6. März. Lichtbildervortrag. Auf
Veranlaſſung des Volksbundes Deutſche Kriegergräberfürſorge, finvet
am nächſten Samstag, den 10. März, abends 8.15 Uhr, in der hieſigen
Kirche ein Lichtbildervortrag über Unſere fernen Gräber und die Ar=
beit
des Volksbundes Deutſche Kriegergräberfürſorge ſtatt. Redner
iſt Herr Willem E. Zinſel. Hierzu iſt jedermann freundlich eingeladen.
Der Eintritt iſt frei.
* Reinheim, 6. März. Der Männer=Geſangverein Reinheim ( Lei=
tung
: Chormciſter W. Etzold=Darmſtadt) veranſtaltet am 18. März,
abends 8 Uhr, im Saalbau Zur Spitze (Inhaber Georg Dörr) ein
Volkslieder=Konzert unter Mitwirkung von Fräulein Liſel
Böhm=Darmſtadt (Mezzoſopran) und eines Inſtrumental= Künſtlerquin=
tetts
. Das Programm iſt ſehr reichhaltig.
Ernſthofen, 6. März. Am Samstag feierte die Ortsgruppe des
Odenwaldklubs im feſtlich geſchmückten Saal des Gaſthaufes Zur
Sonne (W. Maul) ihr Wandererehrungsfeſt. Mit dem Gol=
denen
ausgezeichnet wurden 12 Mitglieder, davon 4 zum zweitenmal;
4 Mitglieder erhielten das Abzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft. Der
recht flott geſpielte Einakter Junge Ehe von Schaffnit und die ſchnei=
digen
Märſche des Zither= und Mandolinenklubs Ober=Ramſtadt hatten
den Hauptanteil am Gelingen des Feſtes.
P. Kirchbrombach, 6. März. Der Verkehrsausſchuß des
Odenwaldklubs arbeitet bereits für den Sommer 1928. Im Kirchberg
werden zwei Spazierwege angelegt. Der eine führt in Serpentinen
zum Tempel und berührt dabei den Steinernen Tiſch, der andere
windet ſich weſtwärts zum Rodland empor, von wo aus bequem Alert
und Böllſteiner Höhe zu erreichen ſind. Beide Wege werden mit Bän=
ken
verſehen. Eine größere Anzahl wurde zur Neuanfertigung in Auf=
trag
gegeben. Von ihnen kommen auch welche an die Hembacher
Chauſſee und den Schimmberg. Zu hoffen iſt nun auch, daß die Ein=
wvohnerſchaft
die Bemühungen des Ausſchuſſes unterſtützt, indem ſie zuu
Verbeſſerung und Verſchönerung des Straßenbildes durch Inſtandſetzung
der Däuſer und Anbring ing von Blumenſchmuck mithilft, daß ſich der
Fremde im Ort wohlfühlt.

Malchen im Blau des Frühlingshimmels und hat ſchon den Mond auf
ſeiner brauncn Schulter. Und vor meinen Augen dehnt ſich, im Duſt
der Ferne verſchwindend, die weite Ebene des Rheines, in der unter den
hohen Maſten der Pappeln die Waſſer der feuchten Wieſen aufblitzen.
Iſt es nicht, als ſäße man am Geſtade des Südmeeres, und weiß
man nicht, daß jetzt Vogel= und Kinderlied, Sonnenſchein und Blüten=
duft
und auch der aus den Farbtöpfen das Vorſpiel ſind zu dem märchen=
haften
Zauber der Bergſtraße, das man doch auch aurf der Bühne nicht
miſſen will? Und da raſen ſie in ihren Staub= und anderen Wolten
daran vorbei, als ſäße ihnen der Teufel im Nacken!
Als ich nachher vor der ſchönen Kirche Zwingenbergs ſtand und.
über die Mauer gelehnt, noch einmal ins Weite ſah, da kräuſeltn ſich
ſchon die Rauchfahnen vom Abendmahlfeuer der Zwingenberger über
den Dächern, über den kleinen Höfen und Gärten und dem Unrat,
den Faulenzer über die Mauer geworfen hatten, als ob es für leere
Heringsdoſen keinen beſſeren Platz gäbe, als den ſchönſten von Zwin=
genberg
. Aber unter mir lag auf der warmen zweiten Mauer
ein kleiner Junge, weltvergeſſen in das langſam vergehende Blau des
Himmels ſchauend, und neben ihm ſaß ein anderer und pfiff träumeriſch:
In der Heimat iſt es ſchön! in das litzte Lied der Amſel. Da ſah
ich nicht mehr die abſcheulichen Büchſen vor der Mauer und nicht mehr.
die endloſe Staubſäule der Raſer zwiſchen den ſauberen Bergſtraße=
hänſern
. Aber es wäre doch gut, wenn beides verſchwände.

4i. Vielbrunn, 6. März. Generalverſammlung des Ver=
kehrs
= und Verſchönerungsvereins. Nachdem der erſte Vorſitzende, Herr
Lehrer Knop, die im Kurhaus Odenwaldheim ſtattfindende Veifamm=
lung
eröffnet und die Mitglieder begrüßt hatte, erſtattete er Bericht=
uber
die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahr, welche
ſich in der Erbauung des Dreimärkervurms, Hubertustempels, anlage=
mäßiger
Herrichtung bisher unſcheinbarer Plätze, Anpflanzung von
Bäumen und Zierſträuchern, Vermehrung der vorhandenen Ruhebän
uſw. auswirkte, und drückte Herrn Bürgermeiſter Wolf den der G=
meindeverwaltung
gebührenden Dank für ihr Entgegenkommen auf
Anſchließend erörterte er die Vereinsaufgaben im laufenden Vereins=
jahr
; in Ausſicht find genommen: die Errichtung einer Schutzhütte auf
der Lichteplatte, Vermehrung der Ruhebänke, Wiederingebrauchnahme
des Poſtrcklameſtempels Höhenluftkurort Vielbrunn (die Mietgebühr
tragen die Beſitzer der Kurhäufer), das Anlegen von Vorgärtchen mit
Blumenbeeten vor den Häuſern wurde angeregt, es ſoll jedoch kein
Druck in dieſer Hinſicht ausgeübt werden. Für den ſchönſten gezüchteten,
von der Straße aus ſichtbaren Blumenſchmuck wurden Preiſe ausgeſetzt
und vieles andere wurde beſprochen. Nach Rechnungsablage des Rech=
ners
, Kaufmann Jochim, wurde demſelben Entlaſtung erteilt und ihm
der Dank der Mitglieder für ſein gewiſſenhaftes Walten ausgeſprochen.
Die Finanzlage des Vereins kann gegenüber dem Vorjahre als günſtig
bezeichnet werden. Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß Gaſtwirt und
Metzger Fritz Hofmann, bei dem vor Jahren die erſten, von Jahr zu
Jahr zahlreicher erſcheinenden Kurgäſte Aufenthalt nahmen und er ſomit
als Gründer unſeres Ortes als Kurort anzuſehen iſt, wie im Vorjahr
auch heuer wieder eine Anzahl Ruhebänke ſtiftet und Kurhausbeſitzer
Saul in ebenſo hochherziger Weiſe dem Verein einen Geldbetvag zu=
weiſt
. Die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder wurden durch Zuruf wieder
gewählt, neugewählt wurde Kurhausbeſitzer Saul.
j. Von der Weſchnitz, 5. März. Behufs Verbeſſerung der Bienen=
weide
ſind am Weſchnitzdaym bis Weinheim einige Hundert großkätzige
Weiden angepflanzt worden, die eine Spczialzucht der Fürſtlich Fürſten=
berg’ſchen
Gartenverwaltung in Donaueſchingen find. Für Verlängerung
der Tracht werden längs der Drahteinfriedigung Schneebeeren gepflanzt.
Auf den Umbruchswieſen an der Weſchmitzniederung werden z. 3. Ver=
ſuchssbeete
mit den verſchiedenen Klceſorten angelegt, was der Bienen=
weide
zuſtatten kommt. Ferner ſind junge Zitronenbäuuchen angepflanzt
worden, ſodaß der einheimiſche Honig den Duft der ſüdländiſchen Fauna
haben wird.
v. Zwingenberg, 6. März. Obſtverwertangsverein. Der
Verein beabſichtigt, auf ſeinem großen Grundſtück am Bahnhofe eine
neue große Verkaufshalle, die in jeder Hinſicht der Neuzeit entſpricht,
zu erbauen. Dem Verein ſteht die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt
mit Rat und Tat zur Seite, und wird die Halle einzig in ihrer Art in
unſerer Gegend ſein. Gemeindeeinnehmer. Da Herr
Gemeindeeinnehmer P. Oſt ſein Amt niederlegt, wurde von dem Ge=
meinderat
Herr Hermann Klein von hier gewählt. Um die Stelle hatte
ſich eine große Anzahl Bewerber gemeldet.
n. Auerbach, 6. März. Gaſthof=Einweihung. Der Be=
ſitzer
des bekannten Reſtaurants am Bahnhof, Herr Ph. Rechel, hat die=
ſes
durch Um= und Neubau derart erweitert, daß jetzt ein moderner
Gaſthof hier vorhanden iſt. Derſelbe wird kommenden Samstag abend
durch ein Feſteſſen in dem prächtigen neuen Saale, zu dem zahlr iche
Einkadungen ergangen ſind, eingeweiht und wird am Sonndag mit Kon=
zert
dem allgemeinen Verkehr übergeben werden. Die Bauarbciten wer=
den
geleitet von Herrn Architekt Keßler=Bensheim, der cin hübſches
Gaſthaus mit großem Saal und einer großen Anzahl komfortabel ein=
gerichteter
Fremdenzimmer geſchaffen hat. Von letzteren, wie von der
großen Terraſſe über dem Saal genießt man einen wundervollen Fern=
blick
auf die Bergſtraße. Zentrale Heizung wurde eingebaut und die
Fremdenzimmer ſind mit laufendem kaltem und warmem Waſſer ver=
ſehen
. Auch ein Badezimmer mit beſonders großer Wanne ſteht zul
Verfügung. Herr Architikt Keßler und Auerbachs Handwerker haben
hier ihr ganzes Können aufgeboten und ein Wirtsetabliſſement geſchaffen,
das viele Beachtung erfahren wird.
* Fehlheim, 6. März. Die Generalverſammlung des Heſſ. Bauern=
vereins
in Lorſch, verbunden mit der Gedenkfeier des Todestages ors
bekannten Bauernführers Pfarrer Mauer=Fehlheim, findet am Mitt=
woch
, den 7. März, ſtatt. Vormittags 8 Uhr iſt feierliches Seelenamt
zu Ehren des Herrn Pfarrer Mauer. Sodann um 9.30 Uhr Delegier=
tenverſammlung
in der Wirtſchaft von Phil. Mehl und um 2 Uhr bei
Phil. Geffert Vollverfammlung mit einem Vortrag des Abgeordneten
H. Weckler=Rockenberg: Bauer in Not‟ Abends 8 Uhr Filmvorfüh=
rung
mit Vortrag von Landwirtſchaftslehrer Ils=Karlsruhe.

mittag

80

[ ][  ][ ]

Nummer 67

Mitiwoch den 2 März 1928

Geite 7

Gefallenen=Gedenkfeiern in Heſſen.

.. Ober=Ramſtadt, 5. März. Volkstrauertag. Im Vor=
haigsgottesdienſt
des geſtrigen Sonntags, in welchem der Poſaunen=
urnter
Leitung ſeines Dirigenten Herrn W. Neuroth mitwirkte, hielt
?Pfarrer Wags eine der Weihe des Tages angepaßte tiefgründende
Aeygt, die den Zweck und Charakter des Volkstrauertages beleuchtete
mnusklang in der Mahnung, unſere lieben Gefallenen nicht zu ver=
aiy
aber auch nicht in unfruchtbarer Trauer beiſeite zu ſtehen wenn es
ſte gilt, Wiederaufbauarbeit an und in unſerem Vaterlande, das ſie
Einſatz ihres Lebens beſchützt, zu leiſten. Anſchließend daran fand
Gsefallenendenkmal auf dem Friedhof eine kurze Feier ſtatt, bei wel=
Ie mm Narien der Gemeinde Herr Bürgermeiſter Rückert und für den
2iſhär= und Kriegerverein Germania Herr H. Muhl Kränze niederleg=
Auch diefe Feier wurde durch Vorträge des Poſaunenchors um=
m
.k.
Kirchbrombach, 5. März. Volkstrauertag. In eindrucks=
Weiſe beging unſere Gemeinde den Volkstrauertag. Um 1 Uhr
ran ſämtliche Glochen an zu läuten. Der Ortsvorſtand, die Vereine
ſhren Fahnen und die Schüler zogen in geſchloſſenem Zuge an das
4m rieg=Denkmal, das mit Tannengrün geſchmückt und von zwei auf
ihnnaſt geſetzten Fahnen umſtellt war. Die ganze Gemeinde war ver=
zm
elt und harrte in andächtiger Stille, die Seele erfüllt mit Ge=
hugiſſen
aus dem großen Kriege, das Ende des Geläutes ab. Ein
ſtkchor der Schüler: An Deutſchlands Heldengräbern! leitete die
ein. Die Sängervereinigung trug hierauf das tiefſinnige Lied
Ihr Helden, die ihr euer Leben.. In ſeiner Anſprache führte
Bürgermeiſter Meiſinger uns zurück in die Zeit des Weltkrieges,
DDeutſchlands gewaltige Leiſtung hervor, erreicht mit dem Blute der
falenen. Die Einſetzung ihres Lebens hielt der Heimat die Schreck=
ſei
des Krieges fern. Der Gefallenen zu gedenken iſt darum heiligſte
ſiu)t. Im Namen der Geſamtgemeinde legte er für ſie einen Kranz
dn r. Sie ſind uns nicht verloren, ſo erſcholl aus Sängermunde
aller Gelöbnis. Deutſcher Dank! vorgetragen von einer
fülerin, gab tiefſtem Empfinden nochmals Ausdruck. Gemeinſam ſang
Werſammlung: Ich hatt einen Kameraden und begab ſich dann
* 11870/71er Denkmal, um auch hier einer Pflicht zu genügen. Die
Gmapete von Vionville führte ein in die Zeit dieſes Krieges. Herr
huer Naumann=Langenbrombach gedachte der Gefallenen und legte für
cnen Kranz nieder. Nachdem der Männergeſangverein das gedanken=
Lied: Stumm ſchläft die Heldenſchar . . . vorgetragen hatte,
die Feier ihr Ende erreicht. Mögen die Gedanken in vielen noch
lange nachklingen.
MAl. Höchſt i. O., 5. März. Volkstrauertag. Ein blauender
ſüſelingstag, der ein Totengedenbtag ſein ſollte, ein Sonntag von
dwendem Ahnen und Auferſtehungsglauben, ſo galt der geſtrige Sonn=
enen, die in dem großen Schickſalskampfe von uns gehen mußten,
ſaren Vätern, Söhnen und Brüdern, die für uns ſtarben. Auch un=
e
Gemeinde gedachte in ſtolzer Trauer ſeiner Heldentoten. Ein ſtatt=
Zug, an dem der Ortsvorſtand und faſt alle Vereine mit umflor=
n
Fahnen ſehr zahlreich teilnahmen, bewegte ſich in den frühen Vor=
ſtuagsſtunden
unter Vorantritt der Kapelle der Freiſvilligen Feuer=
zum
Gefallenen=Denkmal, wo ein Gedächtnisgottesdienſt ſtattfand.
Feuerwehrkapelle leitete hier die Feier mit dem ſchönen Lied Wo
det die Seele die Heimat, die Ruh ein. Herr Pfarrer Koch gedachte
neiner Gedächtnisrede in herzergreifenden und zugleich mahnenden
wurten derer, die ihr Leben für uns dahingegeben. Nach einem von
ſe Schulkindern vorgetragenen ſinnreichen Vorſpruch legte der Vor=
ſehade
der Ortsgruppe Höchſt des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräber=
Eſrorge, Herr Lehrer Matthes, einen Kranz nieder. Er wies auf das
Werk der Herrichtung und Inſtandhaltung der Kriegsgräber hin
forderte zur tatkräftigen Unterſtützung des Volksbundes auf. Im
gogen der Gemeinde Höchſt legte Herr Beigeordneter Bernhard in Ver=
etrung
des erkrankten Bürgermeiſters einem prächtigen Kranz nieder.
olhann ſprach Herr Bernhard im Auftage der Ortsgruppe des Reichs=
ſwniers
, das die toten Kämpfer nicht vergeſſen werde. Die Toten des
ſelnkrieges mahnen die Menſchheit vor kommendem Kriegen. Damit
ei ihr Tod nicht ſinnlos geweſen, trete das Reichsbanner ein für die
des der Verſtändigung und der Verbrüderung der Völker. Der Red=
r
! legte einen Kranz in den Farben des Deutſchen Reiches nieder.
gun entblößten ſich die Häupter und die Kapelle ſpielte den Guten
auxeraden, während ſich die Fahnen ſenkten. Die Feierſtunde war
nwahmt von geſanglichen Darbietungen des Arbeiter=Geſangvereins,
SGeſangvereins Liederkranz und des Männergeſſangvereins Höchſt.
TL. Michelſtadt, 6. März. Volkstrauertag. Bei ſehr ſtarker
Eneiligung der Bevölkerung fand der Volkstrauertag ſtatt, der am
ommittag durch einen Gottesdienſt in der Stadtkirche eingeleitet wurde.
me Beendigung des Gottesdienſtes formierte ſich am Marktplatz ein
z an dem die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr, die Feuerwehr,
Stadtvorſtand, die Vertreter der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
r Kriegerverein, der Reichsbund für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinter=
ſiabene
, das Reichsbanner, der Poſaunenchor, die Geſangvereine Ein=
auht
, Liederkranz und Sängerluſt und die Sanitätskolonne vom Roten
rurz teilnahmen. Die Organiſationen hatten ſich darauf geeinigt, daß
w: kleine Feier an dem Kriegerdenkmal und die Hauptfeier auf dem
hpenfriedhof ſtattfinden ſolle. Auch war man übereingekommen, daß
mſtz=prachen nur durch Herrn Bürgermeiſter Ritzel als Vertretere der
t6 dr gehalten und auch nur ein Kranz namens der Stadt niedergelegt
entden ſollte. Die drei Geſangvereine trugen am Denkmal am Linden=
las
ein gemeinſames Lied vor. Bürgermeiſter Ritzel hielt eine An=
mache
, die in die Worte ausklang: Ehre, dem Ehre gebührt, und der
oo aunenchor beſchloß unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn
ſcamidt, dieſe kurze Feier. Die Hauptfeier fand auf dem Friedhof ſtatt,
ſoh elbſt ſich die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr, der Poſaunenchor

und die drei Geſangvereine Eintracht, Liederkranz und Sängerluſt in
das Programm teilten. Bürgermeiſter Ritzel hielt eine längere An=
ſprache
, in der er auf die hohe Bedeutung des Tages hinwies, dem
Dank des Volkes für die gebrachten Opfer Ausdruck gab, der Erziehung
der Jugend im Geiſte der Verſtändigung das Wort redete und endgültige
Befreiung des beſetzten Gebietes als im Sinne und Geiſte dir Toten
des Weltkrieges liegend, forderte Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß
niemals mehr die Schrecken des Krieges über das deutſche Volk herein=
brechen
möchten, und verwies auf einen Ausſpruch des Feldmarſchalls
Moltke, der einmal hervorhob, daß ſelbſt ein glücklicher Feldzug mehr
koſtet, als er einbringt, und daß es kein Gewinn ſei, materielle Güter
mit Menſchenleben zu erkaufen. Für jeden einzelnen Volksgenoſſen
müſſe das Kantſche Sittengeſetz leitendes Motiv ſein. In dieſem Geiſte
werde man des großen Opfers unſerer Gefallenen würdig. An dem
Ehrenmal des Friedhofes legte der Bürgermeiſter hierauf einen Kranz
in den Reichs= und Stadtfarben nieder. Die Feier hinterließ allgemein
einen tiefen Eindruck. Den Abſchluß des Volkstrauertages bildete ein
gut beſuchtes Kirchenkonzert in der Stadtkirche, das hervorragende muſi=
kaliſche
und geſangliche Darbietungen, die der Bedeutung des Tages
angepaßt waren, brachte.
* Würzberg, 6. März. Volkstrauertag. Als am Sonntag
vormittag die Glochen zum Gottesdienſt ertönten, war unſer Gotteshaus
ſchon bis zum letzten Platz gefüllt. Wie alljährlich, ſo waren auch heute
wieder der geſamte Ortsvorſtand mit dem Herrn Bürgermeiſter erſchie=
nen
, um am Gottesdienſt teilzunehmen, ferner der hieſige Militärverein
ſowie der Männergeſangverein Eintracht. Herr Stadtpfaurer Hofmayer
hielt eine dem Tage entſprechende tief zu Herzen gehende Predigt. Nach
der Predigt wurde dann eine vom Geſangverein geſtiftete Ehrentafel für
die im Weltkrieg gefallenen und verſtorbenen Sänger eingeweiht. Er=
öffnet
wurde dieſe Feier durch das vom Geſangverein vorgetragene
Lied Tod in den Aehren, worauf dann Herr Stadtpfarrer Hofmayer
eine dieſem Zwecke angepaßte Anſprache hielt, bei welcher Gelegenheit
von zwei der älteſten Mitglieder die Tafel enthüllt und dann vom
Herrn Stadtpfarrer geweiht wurde. Zum Schluß dieſer Feier trug der
Geſangverein das Reiterlied Morgenrot vor. Nach beendigtem Gottes=
dienſt
verſammelten ſich die Teilnehmer am Kriegerdenkmal zur ſchlichten
Feier. Der Geſangverein ſang Still ruht dein Herz, worauf der Geiſt=
liche
abermals eine ergreifende Anſprache hielt, wobei ſehr viele Tränen
vergoſſen wurden. Zum Schluß ſang die ganze Gemeinde Wo findet die
Seele, die Heimat die Ruh‟. Nach beendigter Feier marſchierte dann
der Geſangverein Eintracht geſchloſſen in ſein Vereinslokal Zum grü=
nen
Baum, um die Ehrentafel daſelbſt aufzuhängen. Die Ehrentafel
iſt ein Werk des bekannten Odenwälder Malers Herrn Vetter aus König.
In der Mitte ein ſterbender Krieger, rechts und links die Namen von
14 Sängern, die der Weltkrieg aus der Mitte des Vereins heraus=
geriſſen
hat.
T. Rai=Breitenbach, 6. März. Volkstrauertag. Die Feier
am vergangenen Sonntag war nicht nur ein Gedenktag für unſere Ge=
fallenen
, ſonder gleichzeitig eine gewaltige Kundgebung für den Tag
ſelbſt. Man mußte erkennen, das war der einhellige Wille, für die Feſt=
fetzung
eines Volkstrauertages. Am Nachnittag um 2 Uhr gingen Ver=
eine
und Schule geſchloſſen in die Kapelle zum Gottesdienſt, der im Zei=
chen
des Volkstrauertages ſtand. Der Redner, Pfarrer Strack, wies dar=
auf
hin, daß es allen denen, die noch abſeits ſtehen, klar werden müſſe,
daß unſere Gefallenen aus dem Weltkriege ein unantaſtbares Recht
haben, von den Ueberlebenden einen einzigen Tag im Jahre zu fordern,
an dem dieſe ihrer in einmütiger Liebe und Treue gedenken. Nach dem
Gottesdienſt verteilten ſich die Anweſenden um das Kriegerdenkmal, um
hier der eigentlichen Gefallenengedächtnisfeier beizuwohnen. Nach den
Vorträgen Morgenrot (Schule), Heilige Gräber im Feindesland
(Hch. Köbeler), Vergiß mein Volk die teuren Toten nicht (Katharine
Romig) hielt Herr Lehrer Hartmann die Gedächtnisrede. Die an=
ſchließende
Kranzniederlegung erfolgte mit den Worten: Es gibt ein
Lieben, ſo abgeklärt. / Es gibt ein Lieben, das ewig währt. / Es gibt
ein Lieben, das macht ſo reich. / Ihr ſeligen Toten, ſo lieben wir Euch.
Die Vorträge Unſere Toten (Suſanne Schwinn), An den Frühling
(Kath. Heuſel) und Mütterleins Lied bildeten den Abſchluß der denk=
würdigen
Feier. Das Symbol eines einigen deutſchen Volkes iſt der
Volkstrauertag.
de. Hammelbach, 6. März. Volkstrauertag. Die vorgeſtrige
Feier, die aus Anlaß des Volkstrauertags am Ehrenmal, für die im
Weltkrieg gefallenen Söhne der Gemeinde Hammelbach abgehalten
wurde, nahm einen würdigen Verlauf. Nach den Morgengottesdienſten
verſammelten ſich die Orts=, Kirchen= und Schulvorſtände, die Schulen
ſowie alle Vereine auf dem Marktplatz zum gemeinſamen Gang nach
dem Friedhof. Dort gedachte Herr Bürgermeiſter Röth unſerer in frem=
der
Erde ruhenden Brüder. Umrahmt war ſeine Nede von Gedichten
der Schulkinder und Trauerhymnen der einzelnen Geſangvereine und
der Kinder.
4e. Gras=Ellenbach, 5. März. Gefallenenfeier. Anläßlich
des Volkstrauertages fand hier am Denkmal eine Gedenkfeier für unſere
21 gefallenem Väter, Gatten und Brüder ſtatt. Nach einleitendem Lied
des Geſangvereins und Gedichten der Schulkinder ergriff Herr Pfarrer
Winkler das Wort zu einer tiefergeifenden Rede. Kranzniederlegungen
von ſeiten der Gemeinde und der einzelnen Korporationen und das Lied
Der treue Kamerad bildeten den Schluß dieſer erhebenden Feier.
Pg. Vilbel, 5. März. Hier fand auf dem Friedhofe eine ſchöne
Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Faſt alle Vilbeler Ver=
eine
hatten ſich mit Fahnen und Muſikkapellen eingefunden. Der Vor=
ſitzende
des Kriegervereins, Herr Hook, und Herr Pfarrer Freundlieb
hielten Anſprachen. Mit dem Liede Ich hatt einen Kameraden, dem
mit entblößtem Haupte zugehört wurde, ſchloß die Feier.

4r. Bensheim, 8. März. Dienſtfnbiläum eines ſtädti=
ſchen
Beamten. Am 1. März d. Js. waren es gerade 25 Jahre,
ſeitdem Stadtoberinſpektor Joh. Heinr. Schader in den Dienſt der
Stadt Bensheim getreten iſt. Durch einen vorbildlichen Eifer und Fleiß
hat es Herr Schader verſtanden, ſich bis zur Stellung eines geſchäftslei=
tenden
Beamten des Bürgermeiſtereibureaus emporzuarbeiten. Wer
mit ihm beruflich in Fühlung getreten iſt und wer hätte ſich auf dem
Rathaus noch nicht an ihn gewandt , konnte und kann ſich immer wie=
der
von der umfaſſenden Sachkenntnis und von dem hilfsbereiten Ent=
gegenkommen
dieſes tüchtigen ſtädtiſchen Verwaltungsbeamten überzeu=
gen
. Nicht bloß in Kreiſen ſeiner Berufskollegen genießt denn auch der
Jubilar ein beſonderes Anſehen. Eine heimatkundliche
Tagung der Lehrerſchaft im Kreiſe Bensheim. In
der vergangenen Woche hatte das Kreisſchulamt Bensheim die Mitglie=
der
der an den einzelnen Schulen des Kreiſes unter der Lehrerſchaft
beſtehenden heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften zu einer gemein=
ſamen
Tagung nach Bensheim eingeladen. Kreisſchulrat Kremer war
es gelungen, einen anerkannten Fachmann auf dem Gebiete dee Heimat=
kunde
, Herrn Prof. Dr. Blecher aus Friedberg, zu einem Referat
über Fragen und Erfahrungen im heimatkundlichen Unterricht zu ge=
winnen
. Aus dem Inhalt des Vortrages möge das folgende geſagt
werden: Volkskunde und Geſchichtsunterricht ſind beide bedeutſame Fak=
toren
in der ſtaatsbürgerlichen und ſittlichen Erziehung der Jugend. Die
junge Seele des Volksſchulkindes ſtellt, zumal im Geſchichtsunterricht,
den Lehrer vor eine Reihe methodiſcher Schwierigkeiten. Der ſtofflichen
Abſtraktheit des Geſchichtsunterrichts gegenüber gilt es, ideelle Anknüp=
fungspunkte
zu ſuchen; ſolche dürften zweifelsohne im Heimatkund=
lichen
gefunden werden. Die Verknüpfung des allgemeinen Geſchichts=
unterrichts
mit dem Heimatgeſchichtlichen iſt alſo ein wertvolles Moment
zur Verlebendigung des Geſchichtsunterrichts ſchlechthin. So ſoll dem
Volksſchulkind das allgemeingeſchichtliche Verſtändnis an ſeiner Heimat=
geſchichte
nähergebracht und verdeutlicht werden. Ueber die verſchiedenen
Möglichkeiten, wie und wo man Heimatſtoffliches für den Unterricht
gewinnen und in demſelben praktiſch verwerten könne, unterhielt man
ſich in der Ausſprache. Dabei wurde aber auch das Bedürfnis nach fach=
männiſch
=hiſtoriſcher Führung laut, um nicht der Gefahr eines unhiſto=
riſchen
Dilettantismus zu verfallen. Der Weg, etwa zwangsweiſe hei=
matkundliche
Ergebniſſe zu zeitigen, müſſe allerdings verworfen werden,

Rheinbeſſen.
Worms, 4. März. Aus der Heſſiſchen Sängerbund=
bewegung
. Der Sängergau Worms hält am 6. Mai ſeinen erſten
Liedertag ab, an dem ſich über 30 Vereine beteiligen werden. Dem Kri=
tikſingen
am Vormittag ſchließt ſich nach dem Eſſen ein kleiner Feſtzug
an, dem auf dem Marktplatz eine große Kundgebung für das deutſche
Lied folgt. Bei dieſer Kundgebung, die Maſſenchöre von 1500 Sängern
bringt, wird Miniſterialrat Dr. Siegert die Feſtrede halten. Der
Liedertag ſteht unter dem Protektorat von Oberbürgermeiſter Dr. Rahn
WSN. Oppenheim, 6. März. Vom D=Zug zermalmt. Die
Schranke nicht rechtzeitig geſchloffen. Geſtern abend
21.49 Uhr wurde zwiſchem Nierſtein und Oppenheim an einem Bahm=
übergang
infolge nicht rechtzeitigen Schließens der Schranke ein mit
zwei Perſonen beſetztes Hanomag=Auto von dem D=Zug 162 überfahren.
Die beiden Inſaſſen, der Mechaniker E. Hanauer und der Handlungs=
gebilfe
und Stadtverordnete Guſtav Laufer, beide aus Oppenheim, wur
den getötet. Der Sachverhalt wurde von der Staatsanwaltſchaft auf=
genommen
.
Oberbeffen.

Lpd. Gießen, 6. März. Der Einbruch in die Gießener
Krankenkaſſe. Die Täter zu Zuchthaus verurteilt.
Der Einbruch in die hieſige Ortskrankenkaſſe im September 1925, bei
welchem den Einbrechern etwa 15000 Mark in die Hände fielen, beſchäf=
tigte
geſtern das Schöffengericht in Gießen. Angeklagt warem die beidem
polniſchen Staatsbüirger Anton Zalubſki und Guſtov Walz. Die beiden
Polen waren nachts in die Gebäude der Gießener Ortskrankenkaſſe ein=
gedrungen
und hatten dort mit Gewalt den Geldſchrank erbrochen, wobei
ihnen der genannte Betrag in die Hände fiel. Sie verſchwanden nach
vollbrachter Tat, ohne daß es zunächſt gelang, auf ihre Spur zu kommen.
Durch einen Einbruch in die Ortskrankenkaſſe in Magdeburg, wobei der
Angeklgate Zalubſti auf friſcher Tat gefaßt wurde, kam man erſt auf
ihre Spur und hierdurch gelang es ſchließlich, im Wege eines umfang=
reichen
Ermittelungsverfahrens einen ſchlüſſigen Indizienbeweis herbei=
zuführen
. Die beiden Polen, die wegen des Magdeburger Einbruchs
bereits in Straf= bzw. Unterſuchungshaft ſind, erhielken wegen des
Gießener Einbruchs unter Einbeziehung ihrer Magdeburger Strafe ins=
geſamt
Zalubſki 3 Jahre 1 Woche Zuchthaus und Walz 2 Jahre Zucht=
haus
. Ferner wurde die Zulaſſung der Polizeiafſicht erklärt.

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Seite 8

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[ ][  ][ ]

Mummer 62

Mittwoch, den 7. März 1928

Geite 9

Der gute Ton in Schweden.
Kleiner Knigge für Schwedenreiſende.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. AI. Stuckholm, März 1928.
Skik fölge, eller Land fly, ſagt der Däne was ſoviel
tisen foll wie: Schicke dich in die Sitten des Landes, oder ver=
ſt
es! Ob dieſer kategoriſche Imperativ nun gerade als
uſtterbeiſpiel duldſamer Gaſtlichkeit gelten darf, bleibe dahin=
ſth
=llt. Jedenfalls können wir unbeſchadet davon lernen, denn
2. Deutſchen iſt ja bekanntlich nichts verehrungswürdiger, un=
tirſtbarer
, nachahnnenswerter als fremde Sitte (ſelbſt wenn ſie
dmoch ſo plump gebärdet). Der ſehr viel konziliantere Schwede
gunügt ſich mit dem höflichen Hinweis: Man ta’r ſeden dit man
mmer! (Man nimmt die Sitte an, wo man hinkowmt)
rürit jedoch ungefähr dasſelbe. Beide Völker aber geraten voll=
munen
aus ihrem nordiſchen Gleichgewicht, wenn man in un=
uin
dsvoller Unwiſſenheit gegen den patentiert= landes=
b’sichen
guten Ton verſtößt. Wie leicht das geſchehen
mn, dürften folgende Erfahrungen eines durch Schaden klug ge=
on
denen Zeitgenoſſen, was Schweden anbelangt, außer Zweifel
iien:
Wer im deutſch=ſchwediſchen Wörterbuch den entſprechenden
hu=druck für unſer Sie als Anrede ſucht, wird unſchwer das
ſürtchen ni finden. Es iſt wirklich leicht zu behalten, und
ai: läge daher näher, als es nunmehr möglichſt an paſſender
tülle auf den ſchwediſchen Mitmenſchen loszulaſſen. Nicht
arur? Trotzdem muß ich, im Intereſſe der Wohlanſtändigkeit
n)., des guten Eindruckes, dringend davor warnen, ſich von vorn=
ſrüein
eine ſo ſchwere Entgleijung zu leiſten. Es gilt nämlich
8) Gipſel der Unhöflichkeit, jemanden in der Anrede den ihm zu=
henden
Namen, Titel oder Stand vorzuenthalten. Man frage
ſt auf ſchwediſch beileibe nicht Sprechen Sie deutſch?, ſon=
inn
mache den kleinen Unweg über die dritte Perſon und ſage:
Snericht Herr Spenſſon (reſp. der Miniſter die Waſchfrau
r Gutsbeſitzer der Großkaufmann) deutſch? Wenn irgend
ölglich, verſchaffe man ſich vorher die Perſonalien. Das macht
nunier den beſten Eindruck und läßt auf gediegene Erziehung
hließen. Im Notfalle aber iſt es empfehlenswert, nach kurzer
bichätzung der Perſönlichkeit, Herr Carlſſon, der Ingenieur
dix der Direktor zu ſagen. Nach der Wahrſcheinlichkeitstheorie
u man bei Carlſſon etva 50 Prozent Chance, ins Schwarze
ſtreffen, Ingenieur iſt ſchließlich auch keine Beleidigung und
2nrektor von irgendetwas dürfte erfahrungsgemäß jeder dritte
hübare Durchſchnittsſchwede ſein. (In meiner Stockholmer
ſtürdienzeit nannten wir nachts jeden Schutzmann Carlſſon und
w. immer gut dabei gefahren.) Den Titel Doktor benutze
ſani nur, weun ſich deutlich Jodoformgeruch feſtſtellen
ſe, denn andere Doktoren gibt es in der Praxis gar nicht. Bei
mer Dame genügt es übrigens keineswegs zu wiſſen, daß ihr
aſtte Herr X. heißt, denn ſie führt den Titel ihrer Geburt und
rüſß eventuell Gräfin oder Freifrau X. genannt werden. Wenn
gur in eine fremde Geſellſchaft koymt, laſſe man ſich vorher doch
eier die Einladungsliſte geben und lerne ſie auswendig.
Wenn man mit einem guten Bekannten gemütlich beiſammen=
6 und etwas außerordentlich Alkoholiſches trinkt (wann täte
ium das in Schweden trotz der halben Prohibition wvohl nicht?!),
gurn tritt bald nach Mitternacht der pſychologiſche Moment ein,
fo der wackere Schwede ſein Glas erhebt und einen auffordert,
di-e Titel abzulegen Iſt der Mann Akademiker, dann
ehrnt er wohl auch nur das Jahr, in welchem er Student
urrde‟. Wer die Formel nicht kennt, wird mit der myſtiſchen
fachreszahl nicht viel anzufangen wiſſen und ſeinen guten Be=
twmiten
dadurch ſchwer verletzen. Es handelt ſich natürlich um
Duzbrüderſchaft, in die, bei ſehr vorgerückter Stimmung, auch
icht dfremde Menſchen und der Oberkellner Wachtmeiſter ge=
auant
, in Bauſch und Bogen mit eingeſchloſſen werden. Zum
unen Ton gehört letzteres allerdings nicht unbedingt!
Auf der Straße muß ſtets hartnäckig danach getrachtet wer=
ey
, die linke Seite des jeweiligen Begleiters zu gewinnen. Im
ſoeifelsfalle in bezug auf höheres Alter oder größere Wür=
ickkeit
pſlegt ein edler Wettſtreit zu en brennen, dem nur
urch kluge Abſchätzung des Terrains ein räumlich bedingtes
Ehäde bereitet werden kann.
In guter Geſellſchaft iſt natürlich jedweder Kraftausdruck,
ſych ganz beſonders jede unſachliche Erwähnung des Teufels,
rungſtens vervönt. Angeſichts unbezwingbar=exploſiver Not=
pomdigkeit
darf man gelegentlich ſiebzehn ſagen, was einen
alvonfähigen Hinweis auf die 7000 Teufel des gemeinen Man=
e
18 enthält.
Wenn meine Eltern gelegentlich meiner Geburt ſich bewogen
ſeſiihlt hätten, eine Wiege anzuſchaffen, dann hätte ſie unter den
ſürichen Deutſchen Europas geſtanden. Ich führe das hier nur
m um begreiflich zu machen, daß Zigaretten in kleinen Mengen
ü mich vogelfrei ſind und nicht eigentlich unter den Begriff
els Privateigentums fallen. Anläßlich meines Beſuches bei einem
ſoickhbeamteten ſchwediſchen Staatsmann, mit beſſen Sohn ich eng
ei reundet war, unternahmen wir eine längere Autotour. Mein

Freund und ich vielverſprechende Jünglinge um die Zwan=
zig
hatten unſeren Rauchvorrat aufgebraucht, und da ich
wußte, daß der alte Herr ſtets mindeſtens hundert Zigaretten bei
ſich führte, bat ich ihn ebenſo harmlos wie höflich, uns auszuhel=
fen
. Natürlich zog er ſofort ſein Etui, ſah mich dabei aber ſo be=
fremdet
und mißbilligend an, daß ich eine konfuſe Entſchuldigung
hervorſtotterte ohne recht zu wiſſen, warum. Der Gouverneur
ſchwieg einige Minuten und wandte ſich mir dann wieder in alt=
gewohnter
Freundlichkeit zu: Ich hatte vergeſſen, daß Sie Aus=
länder
ſind. Sie haben aber ſicher nicht darüber nachgedacht, daß
Sie mir durch Ihre Bitte indirekt den Vorwurf machen, nicht
aufmerkſam und höflich genug geweſen zu ſein, um Ihnen von
ſelbſt eine Zigarette anzubieten. Entſchuldigen Sie mich. Auf
den Gedanken war ich wirklich nicht gekommen, habe es mir aber
für die Zukunft gemerkt.
In Schweden gibt es in allen Reſtaurants in der Mitte des
Raumes eine lange Tafel, auf der mindeſtens fünfzehn verſchie=
dene
Vorſpeiſen, einſchließlich Hummermayonnaiſe, ſtehen. Man
bediente ſich früher ſelbſt und für 50 Oere oder gar koftenlos,
ſoviel man wollte, um dann natürlich ſeinen Platz einzunehmen
und etwas Warmes zu beſtellen. Während des Krieges als
ungezählte Fremde nach Stockholm kamen mußte man plötzlich
vorher ein Menu beſtellen oder für die Vorſpeiſen höhere Preiſe
zahlen. Ich fragte den mich bedicnenden Kellner, was dieſe Neue=
rung
zu bedeuten habe und erhielt die peinliche Antwort: Was
ſoll man machen die Ausländer eſſen uns alles auf und gehen
dann fort ohne ein Mittag zu beſtellen. Uebrigens präziſierte
der Kellner die Ausländer näher, und das war noch vor der Nah=
rungsmittelnot
Aber die alte gute Sitte iſt auch heute noch
nicht wieder eingeführt.
Die ſchwediſchen Trinkſitten ſind ein umfangreiches
Kapitel für ſich und beanſpruchen daher auch eine Sonderbehand=
lung
, die hier nicht in den Rahmen paßt. Ein richtiges Feſt=
eſſen
in gutem ſchwediſchen Hauſe iſt ein äußerſt komplizierter
und durch die Tradition geheiligter feierlicher Akt, der keinerlei
Willkür duldet. Ganz beiläufig will ich nur noch verraten, daß
das Diner ſtets mit einer Anfprache des Hausherrn beginnen
und mit einer Dankesrede des Tiſchherrn der Hausfrau (der man
übrigens niemals zutrinken darf) ſchließen muß. Da darf es
einem natürlich nicht paſſieren, daß man aus lauter Unwiſſenheit
friedlich neben der Gaſtgeberin ſitzen bleibt und zehn Minuten
lang gar nicht begreifen kann, warum alle einen ſo erwar=
tungsvoll
anſtarren. Kürzlich hat ſich bei einer derartigen
Gelegenheit das Entſetzliche ereignet, daß ein allgemein geſchätzter
deutſcher Ehrengaſt abſolut nicht zum Reden zu bewegen
war und ſchließlich auf die nervös=befangene Frage der lie=
benswürdigen
Wirtin, ob man nicht vielleicht bald aufſtehen
ſollte, die joviale Antwort gab: Von mir aus ſchon
lange, gnädige Frau!

Geſchäftliches.
Greiläng=Fußballſpiel.
Oft genug ſchon iſt verſucht worden, das Fußballſſpiel graphiſch zu
überſetzen. Viele Hevausgeber ſolcher Spiele begingen den Fehler,
komplizierte Regeln vorzuſchreiben, die von vornherein eine ſchnelle,
ausgedehnte Verbreitung verhinderten. Die Zigarettenfabrik Greiling
bringt ſoeben ein Fußballſpiel heraus, das bei den vielen Anhängern
ihrer Fabrikate große Freude auslöfen wird. Wer fünf klcine bunte
Sportbilder aus den 10=Stück=Packungen oder 2 große aus den 25=Stück=
Packungen mit einem entſprechenden Hinweis auf dieſes Spiel oder
100 kleine oder 40 große bunte Bilder ohne dieſen Hinweis einem der
Greiling=Fabriklager, die in etwa 50 größeren Städten Deutſchlands
eingerichtet ſind, vorlegt oder einſendet, bekommt ein ſolches famoſes
Greiling=Fußballſpiel gratis ausgehändigt. Die Bilder werden wieder
zurückgegeben.
Reklamewiſſenſchaft.
Die zeitgemäße Kundenwerbung iſt ein Hauptfaktor in der neuzeit=
lichen
Betriebsführung. Ohne Reklame kein Geſchäft. Thevretiſche
Kenntniſſe und praktiſche Erfahrungen verbinden ſich hier zum Erfolg.
Mit Rückſicht auf die Reklamekoſten wird der Kaufmann biejenigen
Reklamemittel wählen, die bei geringſtem Aufwand die wwirkſamſte Kun=
denwerbung
ermöglichen. Nur eine ſyſtematiſche, auf wiſſenſchaftliche
Erkenntniſſe aufgebaute Reklame bringt Erfolge. Reklamelviſſenſchaft
wurde bisher nur an vereinzelten Hochſchulen gelehrt. Die Aufnahme
der Wevbelehre in den Lehrplan der höheren Handelsſchulen iſt aber
eine durch die Zeitverhältniſſe bedingte Nowwendigkeit. Dieſe Forderung
wurde bereits in der Spöhrerſchen Höheren Handelsſchule in Calw
verwirklicht, die eine Vorleſung über die Reklame des Kaufmanns in
ihren Unterrichtsplan aufgenommen hat. Der Schule wurde von be=
deutenden
Firmen umfangreiches Reklamematerial (Proſpekte, Zei=
tungs
= und Zeitſchriftenreklame, Plakate, Warenausſtattungen u. a.) zur
Verfügung geſtellt, ſo daß es im Unterricht vorgeführt, beſprochen und
von den Schülern beurteilt werden kann. Es wäre zu begrüßen, wenn
die höheren Handelsſchulen dem Beiſpiel dieſer Privatſchule folgen
und Werbekunde als beſonderes Unterrichtsfach lehren würden. Wir
brauchen Kaufleute mit zeitgemäßer wirtſchaftlicher Schulung. Reklame
machen iſt teuer, aber nicht ſo teuer wie keine Reklame. Der Aufwand
für eine erfolgreiche Werbung wirkt ſich in einer Vergrößerung und
Beſchleunigung des Umſatzes aus und verbilligr damit Erzcugung und
Vertrieb. Nur durch organiſche Verbindung der ſchulmäßig zu lehren=
den
Reklamewiſſenſchaft und der Reklamepraxis nützen wir dem kauf=
männiſchen
Nachwuchs und unſerer Wirtſchaft.

Der geheimnisvolle Reiz.
der von manchen Menſchen ausgeht, bewaht nicht zuletzt auf dem Ge=
pflegtſein
ihres Aeußeren. Ein Menſch von Kultr wird ſtets darauf
bedacht ſein, den Eindruck ſeiner Perſönlichkeit zu ſteigern. Er tut dies,
indem er Körper= und Schönheitspflege mit richtigen Mitteln treibt.
Nichts darf ihm für ſeinen Körper zu gut ſein, und darum iſt es not=
wendig
, daß er zur Pflege ſeiner Haut, die doch für das Ausſehen eines
Menſchen maßgebend iſt, nur das führende kosmetiſche Hautpflegemittel,
die Aok=Seeſand=Mandelkleie verwendet. Sie iſt ein Umiverſalmittel
gegen alle Unreinheiten der Haut, wie Mikeſſer, Pickel, Puſteln, Wim=
merln
und dergleichen. Sie ertüchtigt wie kein anderes Präparat die
Haut und verleiht ihr jugendfriſches Ausſehen.
Jedem Exemplar der heutigen Nummer unſerer Beitung liegt eine
Beilage der bekannten Samenfirma Theophfl Ziegler in
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nur 300 drucken laſſen und auch uns dieſe Liſte zugeſchickt. 4B8
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Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsaulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindiſchkelt.
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müßten Sie ſich an die Stadtkaſſe wenden.
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am beſten an die Induſtrie= und Handelskammer hier.
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Mittwoch, 7. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. 15.30:
Rektor Wehrhan: Vom Leben und Treiben der Landsknechte,
D 16.30: Funtkorcheſter: NNeue Operetten. O 17.45: Bücherſtunde.
18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.45: Vortrag
Pfarrer Taesler. 0 19.15: Franzöliſch. O 19.45: Dr. Mertens:
Ein zoologiſcher Ausflug in die Umgebung von Colombo autf Ceylon.
O. 2: Stuttgart: Sinfonie=Konzert. Soliſti: Erika Mormi
(Violine). Anſchl.: Kaſſel: Kammermuſik. Emborg: Oktober=
Quartett. Schubert: Der Tod und das Mädchen, Quartett D=
moll
. Ausf.: Kaſſeler Streichquartett vom Staatstheater,
Stuttgart.
Mittwoch, 7. März. 12.30: Schallplatten. O 15: s Gretle
von Strümpfelbach erzählt. O 16: Briefmarkenkunde für die Jugend.
16.15: Funkorch. Einl.: Fr. Löffler. 18: Landwirtſchaftsnachr.
O 18.15: Prof. Dr. Fels: Irland, Land und Leute. O 18.45:
Freiburg: Fachvermittler Scherer, Freiburg: Kellner und Koch,
O 19.15: Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Liederhalle Stuttgart:
Gaſtkonzert Erica Morini mit dem Philh. Orch. Leit.: Kapellm.
Kurtz. Tſchaikowsky: Fünfte Sinfonie E=moll. Brahms: Violin=
konzert
. Kleine Stücke für Violine und Klavier. Anſchl.: Nach=
richten
. Funkſtille.
Berlin.
Mittwoch, 7. März. 15.30: D
Wiſotzki: Verletzungen beim
Raſenſport. O 16: B. Bleyhoeffer: Wert und Bedeutung der
chineſiſchen Kultur. O 16.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: Die Uhr.
Frau Nähmaſchine. In der Malerſtube. 0 17: Kapelle Emil Rooſz.
O 18.30: Einführung zu dem Sendeſpiel am 8. März. o 18.55:,
Prof. Dr. Scheler, Köln: Die philoſophiſche Weltanſchauung. O 19.30:
Dr. W. Schütz: Der neuzeitliche Turſ=Unterricht in unſeren Schulen.
S 20: Dr. W. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. O 20.30: Vortrag.
O 21: Orcheſterkonzert. Dir.: Seidler=Winkler. Mitw.: Konzertm. van
den Berg, Berliner Funkorch. Beethoven: Große Fuge B=dur.
Brahms: Konzert D=dur für Violine mit Begl. des Orch. Anſchl.:
Tagesnachrichten. O 22.15: 16. Berliner Hallenſportfeſt: Spriter=
Dreikamwf (3. Lauf). 3 Mal 100=Meter=Staffel. Handballſpiel Poli=
zei
=Sportverein, Berlin, gegen Deutſcher Handball=Klub, Berlin.
O 22.45: Tanzmuſik. Dr. Becces Symphoniker.
Steitin. Konzerthaus Stettin: Die Jahreszeiten. Oratorium.
Muſik von Haydn. Mitw.; O. Müller (Baß), Maria Lohring
(Sopran). Jan Trip (Tenor), Konzertverein Volkschor Stettin ( Chor=
meiſter
: C. Füſſel), Verein ehemaliger Militärmuſiker.
Deutſche Welle. Mittwoch, 7. März. 12: Einheitskurzſchrift
für Schüler. O 12.30: Mitteil. des Reichsſtädtebundes. O 12.45=
Mitteil, des Verbandes der Preuß. Landgemeinden. o 14.30:
Kindertheater: Der Rattenfänger von Hameln. o 15: Aus dem
Zentralinſtitut. O 15.35: Wetter und Börſe. O Min.=Rat Dr.
Südhof: Der deutſche Auslandlehrer. 16.30: Prof. Dr. H. Mers=
mann
: Einführung in das Verſtehen von Muſik (Volksliedanalyſen).
17: Hamburg: Geſänge mit obligaten Inſtrumenten. o. Ing.
Behr: Werkzeuge und Werkzeugmaſchinen (Techn. Lehrgang für Fach=
arbeiter
und Werkmeiſter). 18.30: Franzöſiſch für Anfänger.
0 18.55: F. Spliedt: Lebenshaltung der Arbeiter. O 19.20: Prof.
Dr. Kähler: Geſchichte der großen Revolutionen des 17. und 18.
Jahrhunderts. 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Orch.=Konzert.
Dirigent: Seidler=Winkler. Beethoven: Große Fuge. Brahms:
Violinkonzert. O 22: Preſſenachrichten. O 22.15: 16 Berliner Hallen=
ſportfeſt
(Uebertragung eines Ausſchnittes der Veranſtaltung des
VBAV. aus dem Berl. Sportpalaſt. 22.45: Tanzmuſik.

Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Veranwortlich für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handei: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienff: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Meſttssmiee oaleſap tinofpaise

Nauftsstastt ue ssttttt:
Hi uns tauft marans
Mimttti
Zu ihrer adar Millaug lüß uad ants
MAatsit
Kaotttn
D

Mit Eckstein durch die Welt
In jeder Ulmenried-Packung eines der schönen Reisebilder
aus aller Herren Länder!

L.Dr.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Mttwoch den 7 März 1928

Nummer 67

Reich und Ausland.
Betrugs= und Beſtechungsprozeß Wagner.
Frankenthal. Im weiteren Verlauf der
Beweiscufnahme fand die Vernehmung des Ober=
ingenieurs
Helmuth Weber ſtatt, der über den
Fall des früheren Poſtbauführers Weber vernom=
men
wird. Letzterem wird vorgeworfen, die Firma
Albert Wagner bei Vergebung der Leivungsanlagen
im Poſtgebäude Rockenhauſen begünſtigt zu haben.
Im Anſchluß daran wurde der Zeuge Roth ver=
nommen
, der die Art und Weiſe ſchildert, wie Wag=
ner
und Caſtell bei der Vergebung von Poſtarbeiten
vorgegangen ſind. Er äußert ſich auch über das Ver=
hältnis
Wagners zu Caſtell. Als der Zeuge die An=
gebote
für den Poſtneubau in Langmeil ausarbeitete,
ſagte ihm Wagner, er möchte ihn nicht mehr bei der=
artigen
Arbeiten ſehen. Wenn Angebote für die Poſt
zu machen wären, ſo ſolle er zu Caſtell gehen und
ſich die Angebote geben laſſen. Das hat der Zeuge
auch getan. Der Zeuge hatte immer das Gefühl, daß
die Sache nicht ganz korrekt war. Als der Zeuge
ſpäter einmal zu Wagner äußerte, Caſtell ſcheine
noch mehr gute Freunde zu haben, ſagte Wagner, er
könne ganz beruhigt ſein, er habe Caftell wit eigener
Hand ins Notizbuch geſchrieben, daß er von jedem
Auftrag 1 bis 1½ Prozent erhalte. Der nächſte
Zeuge, Ingenieur Gebauer, früher im Leuna=
werk
, wurde während der Beweisaufnahme über den
Fall Caſtell zum Fall Leunawerk vernommen. Der
Zeuge äußerte ſich zunächſt über die Vergebung der
Lieferungen der Flanſchenkappen und über das Ver=
wiegen
der Schieberkappen. Von unkorrektem Ver=
wiegen
weiß der Zeuge nichts und erklärt, keine
Schmiergelder erhalten zu haben. Die ſtarke Verſtei=
fung
der Kappen durch Winkeleiſen iſt ihm aufge=
fallen
. Die Beweisaufnahme wird fortgeſetzt.
Entwichene Zuchthausgefangene.
Aus dem Zuchthaus Kaſſel=Wehlheiden entſprang
Mitte Dezember ein Schwerverbrecherkleeblatt mit
Namen Hermann Jung, Wilhelm Gröninger und
Karl Titus. Wie feſtgeſtellt werden konnte, haben ſie
nach ihrer Flucht ſich in Frankfurt wieder als Laden=
und Büroeinbrecher bemerkbar gemacht. Jung konnte
vor einiger Zeit feſtgenommen und ihm neun in
Frankfurt begangene Einbrüche nachgewieſen werden,
die er zum Teil mit Gröninger ausgeführt haben
will. Gröninger, der es bei ſeinen Einbrüchen haupt=
ſächlich
auf Zigarren und Zigaretten abgeſehen hat,
führt wahrſcheinlich den Namen Karl Kiefer. Grö=
ninger
und Titus, die noch nicht ergriffen ſind, haben
noch langjährige Zuchthausſtrafen zu verbüßen, und
es iſt bei ihrer Feſtnahme Vorſicht geboten.
Ein Einbrecher zu 15 Jahren Zuchthaus ver=
urteilt
.
Dresden. Das gemeinſame Schöffengericht
verurteilte den 34 Jahre alten Wärter Koſtyrok aus
Hirſchberg in Schleſien wegen ſchweren Rüchfalldieb=
ſtahles
in 37 Fällen zu einer Geſamtſtrafe von fünf=
zehn
Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt.
Außerdem wurde auf Zuläſſigkeit der Polizeicufſicht
erkannt. Der mitangeklagte 55 Jahre alte Glasſchlei=
fer
Böhme wurde wegen Hehlerei und Begünſtigung
zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Ein=
brüche
ſind in der Zeit von Oktober 1926 bis Juni
1927 in vielen Gegenden Sachſens und der Provinz
Schleſien begangen worden. Der Anklage gegen
Koſtyrok hatten über 600 Diebſtähle zugrunde ge=
legen
.
Mauereinſturz.
Berlin. Auf dem Gelände der Firma Lind=
ſtröm
, A.=G., in der Schleſiſchen Straße in Berlin
ereignete ſich ein ſchwerer Mauereinſturz. Auf dem
Grundſtück werden zurzeit umfangreiche bauliche Ver=
änderungen
vorgenommen. Am Dienstag mittag ver=
ſuchte
man, eine alte Mauer niederzureißen, die aber
allen Bemühungen zunächſt noch ſtandhielt. Es
wurde beſchloſſen, die Mauer durch eine Sprengung
niederzulegen. Ganz unerwartet erfolgte die Detona=
tion
, und zwei Arbeiter warden unter den einſtürzen=
den
Mauerteilen begraben. Die Verunglückten wur=
den
befreit und in ſchwerverletztem Zuſtand in das
Krankenhaus gebracht.

Ein 95jährige Krankenpflegerin.
Drei Kriege mitgemacht. Mit dem Eiſernen
Kreuze ausgezeichnet.

Frau Roſine Stiefel

hat in Sturtgart ihren 95. Geburtstag gefeiert. Sie
hat nicht nur die Feldzüge 1866 und 1870/71, ſon=
dern
auch den Weltkrieg als Krankenpflegerin mitge=
macht
. Nebſt zahlreichen anderen Auszeichnungen
ſchmückt auch das Eiſerne Kreuz die Bruſt der hoch=
betagten
und verdienſtvollen Frau.

Die Leipziger Meſſe.

Bewegtes Straßenbild
im meſſefröhlichen Leipzig.

Eingang zu der vielbewunderten techniſchen Abteilung der Leipziger Frühjahrsmeſſe.

gezeitigt !.
benſpiele 00
trotzdem Ve

Volkstrauertag in Berlin.

Nach der Gedenkfeier im Reichstag.
Störungsfreier Radio=Empfang.
Senſationelle Erfindung eines deutſchen Ingenieurs.

Dr. A. Riſiow am Steuer ſeiner Konſtruktion.
Dem bekannten Funkforſcher Dr. Riſtow iſt es gelungen, eine Vorrichtung zu konſtruieren, die
ſelbſt in der ſchlechten Empfangszone der Großſtädte einen ſtörungsfreien Empfang ermöglicht.
Eine erfreuliche Vervollkommnung unſeres Radios!

Funk und Flugzeug.
In der Erkenntnis, daß der ſtändige Nachrichte=
austauſch
zwiſchen dem in der Luft befindlichen
Flugzeug und den Flughäfen für die Sicherheit des
Luftverkehrs von größter Bedeutung ſei, wurde die
Ausſtattung der Verkehrs=Flugzeuge mit F.=T.= Gerä=
ten
nach der Aufhebung der Begriffsbeſtimmungen
des Londoner Ultimatums ſehr beſchleunigt, ſo daß
heute ſämtliche, auf den internationalen Strecken
eingeſetzten mehrmotorigen Maſchinen mit Sende=
und Empfangsgerät ausgerüſtet ſind. Die im Be=
triebe
befindlichen F.=T.=Geräte haben zweckentſpr=
chend
geringes Gewicht, kleine Ausmaße, aber größt
Reichweite. Sie ſind bei den älteren Flugzeugtypen
in der Paaſſgierkabine in unmittelbarer Nähe der zu
dem Führerraum gehenden Verbindung ür und in
den modernſten Groß=Flugzeugen in einem eigenen,
abſolut ſchalldichten Raum untergebracht. Zur Be=
dienung
der F.=T.=Station wird ein Funker mitge=
nommen
, der ſofort nach dem Start der Maſchine die
Verbindung mit der Bodenſtation aufnimmt, um die
Gewißheit zu haben, dauernd Nachrichten geben,
bzw. empfangen zu können. Die Ausſtrahlung und
der Empfang der elektriſchen Wellen erfolgt durch
die Antenne, welche aus einem etwa 70 Meter langen
und am Ende mit einem leichten Gewicht beſchwertg
Kupferdraht beſteht und vermittels einer Haſt
während des Fluges aufgewickelt, bzw. abgen
wird. Der zum Betrieb erforderliche Strom
durch einen Dynamo erzeugt, der durch einen kleing.
vom Fahrwind in Umdrehungen verſetzten Propelle
angetrieben wird. Die F.=T.=Geräte ſind für drahle
loſe Telegraphie und Telephonie eingerichtet. Wäh
rend telephoniſch bis zu 250 Kilometern geſprochen
werden kann, iſt eine Uebermittlung von Nachrichten
mit Hilfe des Telegraphie=Gerätes unter normalen
Umſtänden bis zu 600 Kilometer möglich. Dank der
Ausrüſtung der Verkehrsflugzeuge mit F.=T.=Stu
tionen können der Beſatzung dauernd Wettermele
dungen und andere wichtige Nachrichten ſchmellſtens
gegeben werden. Die Anlage von Peilſtationen,
welche die Feſtſtellung des jeweiligen Standortes der
Maſchine auf Nebel= und Schlechtwetterflügen er
möglichen, ſteht in Ausſicht.
Zum Strausberger Autounglück.
Meſeritz. Zu der Meldung über einen bi
Strausberg ih voller Fahrt explodierten Kraftwagen
wird mitgeteilt, daß der Beſitzer des Wagens, dei
amerikaniſche Staatsangehörige, gebürtige Ruſſe
Dickhoff, ſich ſeit September vergangenen Jahres
Meſeritz aufgehalten hatte. Dickhoff, der nach Ruß
land reiſen wollte, befand ſich auf dem Wege nah
Berlin, um ſich die erforderlichen Papicre zu ber
ſchaffen. Unterwegs trat dann das gemeldete In
glück ein. Die von mehreren Blättern aus9
ſprochenen Vermutungen, daß es ſich um einen Vee=
ſicherungsbetrug
oder um einen Spionagefall hoſ
delt, werden hier für unrichtig erklärt.
Ein däniſcher Dampfer geſtrandet.
Kopenhagen. Wie aus Stockholm gemelde.
wird, iſt der däniſche Dampfer Marie in der Nähe
von Kalmarſund geſtrandet. Nachdem es der Manſe
ſchaft gelungen war, den Dampfer auszupumpe)
und wieder flott zu machen, ſtieß er kurze Zeit d‟
auf zum zweiten Make auf Grund.
Ein Poſtflugzeug verſchollen.
Paris. Das erſte Poſtflugzeng auf der Lihd
FrankreichSüdamerika, das am Freitag Ca
blanca verlies, iſt bis jatzt nicht in St. Louis eiſl
getroffen. Da Nachrichten über ſeinen Verbleib ſel
len, haben mehrere Flugzeuge ſich auf die Suche n09
dem vermißten Poſtflugzeug begeben.

Exploſion einer japaniſchen Fabrik
Berlin. Wie ein Abendblatt aus Batavia
meldet, iſt bei Samerong eine Fabrik in die Luft ge=
flogen
. Die Exploſion war von ungeheurer Stärke.
Ungefähr hundert Häuſer ſind zerſtört. Es läßt ſich
noch kein genaues Bild darüber gewinnen, wieviel
Menſchen der Kataſtrophe zum Opfer gefallen ſind.
Bisher ſind aber bereits 20 Leichen geborgen worden.
Ferner ſollen 50 Perſonen verletzt ſein.
Das Flugzeug als Lebensretter.
Berlin. Wie ein ruſſiſcher Funkſpruch meldet,
iſt es dem ruſſiſchen Flieger Babuſchkin gelungen,
nach acht Tagen zwei von den auf einer Eisſcholle
ins Weiße Meer abgetriebenen Fiſchern zu finden.
Sie befanden ſich auf Eismaſſen weit von der Küſte.
Vom Flugzeuge aus wurden ihnen Nahrungsmittel
und Kleidungsſtücke herabgeworfen und die Stelle be=
zeichnet
, wo das Flugzeug ſie aufnehmen könne.

Elftauſend Eier zerſchlagen.
Berlin. In der Nacht zum Dienstag wurden
früheren Flugplatz in Karlshorſt, in einem der Wirt=
ſchaftsgebäude
Kiſten mit 11 000 geſtempelten Eiern,
die am Dienstag als Bruteier verſandt werden ſoll=
ten
, von Einbrechern geöffnet und ſämtliche Eier ſo
zerſchlagen, daß ſie nur noch eine breiige Maſſe bil=
deten
. Die Eigentümerin der Farm, die Ergon=A.=G.,
vermutet einen Racheakt.
Lawinenunfall am Ortler.
Innsbruck. Am Ortler iſt, wie die hieſigen
Blätter melden, eine aus einem Bergführer und vier
Soldaten beſtehende Kolonne, die ſich auf dem Marſch
zur ehemaligen Schaubachhütte befand, um dieſe zu
verproviantieren, von einer Lawine in die Tiefe ge=
riſſen
und verſchüttet worden. Dem Bergführer ge=
lang
es, ſich herauszuarbeiten und auch die vier Sol=
daten
nach längeren Bemühungen zu retten.

Nachricht von dem vermißten Poſtflugzenb
FrankreichSüdamerika.
Von dem vermißten erſten Poſtflugzeug Fraſle
in einer Geflügelfarm der Ergon=A.=G., auf dem reich-Südamerika liegt nunmehr eine Nachricht I.=
Danach hat das Flugzeug infolge dichten Nebels ſch
gezwungen geſehen, auf ſeinem Wege nach St. Louſe
in Senegal eine Zwiſchenlandung vorzunehmen.
Ueberfall auf einen Zug in Mexiko.
Veracruz. Unweit Jalapa überfielen gut be
waffnete Banditen einen Eiſenbahnzug. Drei Paſſce
giere wurden getötet und zehn verwundet. Nach
Plünderung des Gepäckwagens entflohen die Rau=
ber
. Bundestruppen ſind zur Verfolgung entſand
worden.
Sechs Kinder verbrannt.
Fife Lake (Saſkatſchewan). Bei einer Feuers
brunſt, die ein Farmhaus zerſtörte, fanden ſeon
Kinder den Tod in den Flammen. Der Vater erlſ.
Verletzungen bei einem vergeblichen Verſuch, ſie 7
retten.

[ ][  ][ ]

Nrummer 67

Mit woch den T. März 1928

Geite 11

Sport, Spiel und Turnen.
Tor und ſchießen das 1. Tor für Arheilgen. Kurz darauf kann aber=
mals
Arheilgen das 2. Tor einſchießen. Im weiteren Verlauf des Spiels
Handball.
erhält Nauheim einen Strafwurf zugeſprochen, den es zum 1. Tor ver=

Sportverein Darmſiadt 98 Vf. R.
Kaiſerslautern.
enn vor einigen Wochen, d. h. vor Beginn der Endſpiele um die
Mitſche Meiſterſchaft, an dieſer Stelle der Meinung Ausdruck ge=
harwurde
, daß in dieſem Jahre der Kampf um die Meiſterſchaft in
hext= und Weſtgruppe ſchärfer und ſchwerer würde als in den ver=
henen
Jahren, ſo lag dieſer Vorausſage die Tatſache zugrunde, daß
Aſien ten Monate eine überraſchend ſchnelle Anpaſſung der Spielſtärken
g9tt hatten. So überraſcht es nicht weiter, daß, obwohl die Grup=
boiele
am nächſten Sonntag vor ihrem unmittelbaren Abſchluß ſtehen,
wam die Meiſterſchaft in beiden Gruppen noch nicht entſchieden iſt.
Dmächſte Sonntag wird allerdings die Klärung bringen.
Bres kann mit aller Beſtimmtheit von der Oſtgruppe behauptet
Abar. Für die Meiſterſchaft kommen dort noch die Spielvereinigung
Fh. und der DSV. München in Betracht. Die mit einem Punkt im
9Atung liegenden Fürther müſſen in München antreten. Gewinnt
Fh oder ſpielen die Kleeblättler nur unentſchieden, dann ſind ſie
SAtar. Kann hingegen der DSV. ſeinen in Fürth erzielten Sieg des
AtTels wiederholen, dann iſt München Meiſter. Daß letzten Endes
5s Spiel eine vollkommen offene Sache iſt, liegt auf der Hand. Hier
gie re Spielerfahrung, dort Vorteil des eigenen Platzes: Wer getraut
md.:, den endgültigen Ausgang vorauszuſagen?
(was anders liegt die Angelegenheit in der Weſtgruppe. Das
SSpiel dieſer Gruppe muß nicht unbedingt die Meiſterfrage löſen.
vrochmaliges Unentſchieden im Spiel der einheimiſchen 98er gegen
KRfR. Kaiſerslautern würde nämlich ein Entſcheidungsſpiel der bei=
4 Wereine auf neutralem Platz notwendig machen. Ein Sieg der
en oder anderen Partei bringt fedoch dem Sieger gleichzeitig die
ewwenmeiſterſchaft. Etwas überraſchend kommt ja dieſe Zuſpitzung
ſogarnzen Meiſterſchaftsfrage, da man vor Beginn der Spiele den Badi=
ſt
EMeiſter, den Polizeiſportverein Mannheim, ſpielſtärker eingeſchätzt
Gas s den Rheinheſſen=Saar=Meiſter. Wider alles Erwarten hat jedoch
45SfR. Kaiſerslautern es genau ſo wie die 98er fertig gebracht, im
2=haund Rückſpiel den Badenmeiſter zu ſchlagen. Fielen auch die Siege
KGüddeutſchen Meiſters mit 10:0 unb 7:1 bedeutend eindrucksvoller
ls der 1:0= und 6: 3=Sieg der Pfälzer, ſo wäre es trotzdem
ſehllt, hieraus von vornherein eine Ueberlegenheit der Ber zu kon=
ſtieen
. Dazu ſpricht das Remis der Darmſtädter in Kaiſerslautern
* nu deutliche Sprache, zumal der hartnäckige Widerſtand der Pfälzer
der nicht zu überbietende Eifer, mit dem dieſe das Vorſpiel beſtrit=
Eüir das Rückſpiel einen gleichen Kampfheroismus erwarten laſſen.
eieslautern wird mit aller Gewalt beſtrebt ſein, die Vormachtſtellung
Doarmſtädter zu beſeitigen; die Einheimiſchen werden allerdings nicht
geeringſte Neigung verſpüren, dieſem Ehrgeiz des Saar=Meiſters
Gu ung zu tragen. Ein ganz großes Meiſterſchaftsſpiel ſteht alſo be=
ſein
Spiel, das unter Vorausſetzungen vor ſich gebt, wie ſie ein=
tlu
voller auch von dem geſchickteſten Regiſſeur nicht geſchaffen werden
Hiomt
Pol.=Sportverein 1.Sportverein Wiesbaden (Liga), 15 Uhr.
9rach einer Reihe von Spielen, die die 1. Handball=Elf des Heſſ.
.Sportvereins in letzter Zeit außerhalb getätigt hatte, empfängt ſie
hommenden Sonntag die in Darmſtadt genügend bekannte Ligamann=
if
des Sportvereins Wiesbaden. Den Kurſtädtern war es nicht ver=
rw
, bei den diesjährigen Meiſterſchaftsſpielen ſich unter die Spitzen=
knne
zu placieren. Daß es ihnen nicht gelang, beſſer abzuſchneiden,
Heils an widrigen Umſtänden, mit denen die Mannſchaft zu kämpfen
ke, teils an dem großen Pech, von dem ſie während der Saiſon ver=
t
! wurde. Trotzdem gibt ſie einen gefürchteten Gegner ab. Die
1.Sportvereinsmannſchaft wird mächtig kämpfen müſſen, wenn ſie in
terr das Treffen am kommenden Sonntag beſtehen will. Zu einem
kong, wie ſie ihn am letzten Sonntag aus der Nibelungenſtadt (9:0)
mLHauſe bringen konnte, wird es wohl nicht langen. Der Tip geht
Unentſchieden oder einen knappen Sieg. Leider iſt es der Leitung
Bandballabteilung des Pol.=Sportvereins nicht gelungen, eine Ver=
luu
g des Spiels auf den Vormittag zu erreichen, weil die Gäſte dann
hrangen wären, allzu früh abzufahren. Das Spiel muß deshalb not=
grungen
nachmittags 15 Uhr ausgetragen werden. Um für die kom=
nien
Verbandsſpiele gerüſtet zu ſein, iſt von der Leitung ein inten=
s
: Training angeordner worden, dem ſich alle Spieler, ſoweit ſie An=
us
auf Aufſtellung in einer Mannſchaft in den Verbandsſpielen er=
ſeie
, unterziehen müſſen. Wer zu dieſen Uebungsſtunden nicht er=
in
=t, braucht auf Aufſtellung nicht zu rechnen.
TV. Arheilgen 1TV. Nauheim 1. 6:2.
DV. Arheilgen 2.TV. Nauheim 2. 2: 6.
In je einem Freundſchaftsſpiele haben ſich obige Mannſchaften am
imitag in Arheilgen getroffen. Die 2. Mannſchaften traten zuerſt auf
EPlan. Gleich nach Beginn des Spieles zeigte ſich die techniſche Ueber=
ey
heit der Gäſtemannſchaft, gegen die die Arheilger Turner nicht auf=
nuien
konnten. Erſt im weiteren Verlauf des Spiels fand ſich auch
Urheilger Mannſchaft beſſer zuſammen. Das durchaus offene Spiel,
Dem die Gäſte mehr hatten, zeitigte obiges Refultat. Der Gäſtetor=
war
der Beſſere.
Unſchließend daran ſtellten ſich die 1. Mannſchaften beider Vereine
mi Schiedsrichter. Hier kehrten die Arheilger Turner den Spieß um,
zwohl die Nauheimer Mannſchaft Meiſterklaſſe ſpielt,
amtten ſie ſich ihrem Gegner gegenüber nicht durchſetzen. Hervorragend
der Arheilger Mannſchaft war das Innentrio der Stürmer. Ihr
farſt kurzes und ſicheres Zuſpiel wurde durch verſtändnisvolle Unter=
tung
der Läuferreihe erleichtert. Der ſchwächſte Teil der Arheilger
crnſchaft iſt zurzeit die Verteidigung, die jedoch in dem Tormann
tan äußerſt zuverläſſigen Hintermann hat. Zum Spiel ſelbſt: Nau=
in
= hat Anwurf und zieht ſofort vor das Arheilger Tor. Die Vertei=
zumg
macht einen Fehler, der einen 16,50 Meter Strafſtoß zur Folge
t, dieſer wird jedoch vom Arheilger Torhüter vereitelt. Nun tragen
lArheilger Stürmer in ſcharfem Tempo den Ball vor das Nauheimer

wandelt. Bis zur Halbzeit war Arheilgen mit 3:1 in Führung. Nach
Seitenwechſel beginnt ſofort wieder ein lebhaftes und offenes Spiel, in
deſſen Verlauf jedoch Arheilgen die Oberhand behält. Der Nauheimer
Sturm brachte ſchöne Durchbrüche zuwege, die fedoch immer wieder an
dem Arheilger Torhüter ſcheiterten. Dreimal noch konnten die Gaſt=
geber
erfolgreich ſein, während es Nauheim verſagt blieb, ſein Reſultat
weſentlich zu erhöhen. Beim Schlußpfiff mußten ſich die Gäſte mit 6:2
geſchlagen bekennen. Der Sieg der Arheilger Mannſchaft war ver=
dient
, da ſie die beſſere Geſamtleiſtung bot und im Spiel ſchneller
war als Nauheim. Der Schiedsrichter hatte das Spiel ſtets ſicher in
Händen.
DSB. Handball=Endſpiele im Reich.
In Norddeutſchland konnten ſich Polizeiſportverein Hannover, der
Titelverteidiger, Polizeiſportverein Hamburg und Boruſſia Harburg für
die Zwiſchenrunde qualifizieren. Das evſte Zwiſchenrundenſpiel kam
bereits am 4. März zwiſchen Polizeiſportverein Hannover und Boruſſia
Harburg zum Austrag. Hannover ſetzte ſich mit einem 10:2=Sieg über
die Boruſſen für das am 18. März zum Austrag kommende Endſpiel
durch. Harburg und Hamburg tragen am 11. März das zweite Zwi=
ſchenrundenſpiel
aus. In Mitteldeutſchland ſtand am 4. März eben=
falls
die Zwiſchenrunde auf der Tagesordnung. Die hohen Torziffern
der Vorrunde blieben diesmal aus. Die Favoriten konnten ſich zwar
behaupten, aber es gab auf der ganzen Linie erbitterte Kämpfe. In der
zweiten Zwiſchenrunde am 11. März werden ſich die folgenden Mann=
ſchaften
begegnen: Polizeiſportverein 21 Leipzig SC. 04 Freital in
Leipzig, Polizeiſportverein Erfurt Polizeiſportverein Magdeburg in
Erfurt, TuB. Werdau Polizeiſportverein Halle (Titelverteidiger) in
Werdau. An der Zwiſchenrunde der Damen, die erſt am 18. März zum
Austrag kommt, werden Viktoria Magdeburg, Fortua Leipzig, Guts
Muts Dresden und VfB. Apolda teilnehmen. In Berlin ſtehen nun=
mehr
die beiden Abteilungsmeiſter feſt. Es ſind Polizeiſportverein Ber=
lin
(der Titelverteidiger) und DHC. Berlin. Beſonders eindrucksvoll
kämpfte der Polizeiſportverein, der ſämtliche Spiele ſiegreich beendete
und ein Torverhältnis von 103: 32 erzielte. Die Brandenburgiſche
Frauenmeiſterſchaft iſt an den SC. Charlottenburg gefallen. Weſt=
deutſchland
trägt ſeine Endſpiele nach dem Syſtem Alle gegen Alle‟,
alſo nach Punktwertung aus. Teilnehmer an den Endſpielen find:
Sportfreunde Siegen. Kurheſſen Kaſſel, VfB. Aachen, Preußen Eſſen.
Sp.Vg. Oberhauſen, FC. 95 Solingen. In der erſten Runde blieben
Siegen 7:1 über Kaſſel ſiegreich, Aachen ſchlug Eſſen 6:3, Oberhauſen
unterlag in Solingen 0: 1. Die nächſte Runde wird am 11. März aus=
getragen
.
Radfahren.
Großes Gala=Saalſport=Feſi des Gaues
Heſſen=Darmſiadt.
Nachdem nun der Termin für den Meldeſchluß der einzelnen in
Konkurrenz ausgeſchriebenen Reigen beendet iſt, kann man nunmehr in
großen Umriſſen über die einzelnen Programmnummern berichten
Mit einem von dem Darmſtädter Bichcle=Club 83 gefahrenen 16er Be=
grüßungsreigen
wird das Feſt eröffnet werden. Alsdann werden die
Sieger aus den Vorkonkurrenzen des Vormittags im 6er Jugend=, Ger
Damen= und 8er Stabſchmuckreigen fahren. Zwiſchen dieſen Vorfüh=
rungen
werden Zwiſchen= und Endſpiele um die Gaumeiſterſchaft im
2er und der Radball und die Gaumeiſteyſchaft im 2er und 6er Kunſt=
fahren
bzw. Kunſtreigen ausgetragen bzw. ausgefahren. An Ueber=
raſchungen
wird es jedenfalls nicht fehlen, und der Humpr wird auch zu
ſeinem Rechte kommen. Hierüber zu berichten, wäre verfehlt, und darum
müſſen wir uns mit dieſer Bemerkung begnügen. Ebenſo kommen die
füngſten Nadfahrer des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt zu Wort und werden
dieſe auf den kleinſten Rädern der Induſtrie einen Reigen zur Vorfüh=
rung
bringen.
Sind die Leiſtungen bis dahin ſchon geſteigert und glaubt man ſchon
beſtimmt, daß man mit weit prächtigeren Leiſtungen nicht mehr aufwar=
ten
könnte, ſo wird man ſich angenehm enttäuſcht ſehen, wenn die beiden
Glanznummern: 2er Radballſpiel Velo=Club Cronebourg (Straßburg)
gegen den am Nachmittag durch das Endſpiel feſtgeſtellten Gaumeiſter
und der zweite Deutſche Meiſter im 1er Kunſtfahren Heidenreich=Breslau
vorgeführt werden. Bei dem erſteren wird man einen erſtklaſſigen Kampf
ſehen, den der neue Gaumeiſter für ſich nur ehrenvoll geſtalten kann,
wenn er gegen einen ſolch routinierten, kampferprobten Gegner alles aus
ſich herausgibt.
Die Höchſtleiſtung auf dem Rade wird zweifellos Herr Heibenreich=
Breslau vollbringen, der bei den Deutſchen Meiſterſchaften 1927/28 mit
ganz geringem Punktunterſchied hinter dem Deutſchen Meiſter den zwei=
ten
Platz belegte. Wer Herrn Heidenreich ſeine Kunſt auf einem Rade
ausführen ſah, der wird dies nie vergſſen und immer wieder dieſen
Menſchen bewundern, der neben einem äußerſt anſtrengenden Beruf
ſeinen Sport als Amateur betreibt und ſich zu ſolchen Leiſtungen
emporſchwingen konnte.
Einen harten Kampf wird es auch zwiſchen dem Radfahrerverein
Aſchaffenburg=Damm und dem Darmſtädter Bichele=Club geben, die die
Klingen im Wettſtreit um den erſten Platz im 8er Stabſchmuckreigen
kreuzen. In den letzten Jahren iſt es dem D.B.C. 83 noch nicht gelungen
den Sieg in gleichem Wettſtreit gegen die Bayern davonzutragen, und
die Heiner werden ſich doppelt anſtrengen, um auf heimiſchem Boden
die längſt erſehnte Nevanche herbeizuführen.
Aus Vorſtehendem iſt ein äußerſt reichhaltiges, abwechſlungsreiches
Programm zu erſehen, um das ſich ſchon Beſuch lohnen dürfte. Der
Anfang des Feſtes iſt pünktlich um 3 Uhr in der Turnhalle am Woogs=
platz
. Es ſei auf den Vorverkauf der Eintrittskarten im Zigarren=
geſchäft
des Herrn S. Guttmann, hier, Wilhelminenſtraße 8, aufmerkſam
gemacht. Aus Plakaten und Anzeigen iſt das Nähere zu erſehen.

Schwimmen.
Der Abſchluß der Weſfalenreiſe Rot=Weiß
S.V. GlabbeckRot=Weiß Darmſtadt 3:3.
Am Montag ſpielte die 1. Mannſchaft von Rot=Weiß gegen den
S.V. Gladbeck und bonnte gegen dieſen durch ſeine ſeitherigen Erfolge
in Weſtfalen einen guten Ruf beſitzenden Verein ein Unentſchieden er=
zielen
. S.V. Gladbeck iſt in ſeinem eigenen Vad noch nicht geſchlagen.
Das Spiel fand im neuen Stadtbad, dem ſchönſten und größten Hallen=
bad
Weſtfalens, ſtatt. Not=Weiß trat zum erſten Male mit einer 7er=
Mannſchaft an und mußte daher zwei ſeiner Jugendſpieler in die erſte
Mannſchaft ſtellen. Wider Erwarten fand ſich die Mannſchaft glänzend
zuſanmnen und konnte wie am Vortage bei Halbzeit mit 3 Toren führen.
In der zweiden Halbzeit ließ dann die durch die vorausgegangenen
Staffelwettkämpfe geſchwächte Mannſchaft nach und mußte ſich den Aus=
gleich
von der körperlich überlegenen Mannſchaft Gladbecks gefallen
laſſen.
Blau=Weiß BochumNot=Weiß Darmſtadt 7:1.
Aegir Eſſen (Jugeud)Rot=Weiß (Jugend) 2:4.
Der Aufenthalt in Bochum war für die Darmſtädter ein Erleb=
nis
. Der Tag wurde ausgenutzt, um die Sehenswürdigkeiten Bochums
und die Zechen und Kokereien zu beſichtigen. Nach den Anſtrengungen
der vorausgegangenen Tage hatte man ſich offenbar vor dem letzten
und ſchwerſten Treffen zu viel zugemutet und mußte deshalb bei dem
Spiel am Abend erleben, daß eine rationellere Kräfteeinteilung dien=
lich
geweſen wäre. Gegen die ausgeruhte Mannſchaft von Blau=Weiß
Bochum, die in glänzender Verfaſſung und durch den ehemaligen
Mittelſtürmer Döpper=Erfurt verſtärkt war, konnte Rot=Weiß wihts
ausrichten. Blau=Weiß Bochum, das bekanntlich hier in Darmſtadt bei
ſeiner Süddeutſchlandroiſe die einzige Niederlage hatte hinnehmen
müſſen, konnte ſich vernichtend revanchſieven. Von den 7 Toren ſchoß
Döpper 4, die reſtlichen 3 erzielten Hackenberg und Haas. Für Darm=
ſtadt
ſchoß Erich Hanſt das Ehrentor. Rot=Weiß mußte in den letzten
5 Minuten mit 4 Monn ſpielen.
Die Jugendmannſchaft von Rot=Weiß ſetzte ihren Siegeszug fort,
Es gelang ihr, Aegir Eſſen überzeugend 4:2 zu ſchlagen. Dieſes Spiel
litt ſtark unter einem unzureichenden Schniedsrichter.
Die Mannſchaften von Not=Weiß treffen heute abend um 11 Uhr
5 Minuten am Hauptbahnhof ein.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
23. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung ſielen:
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Mark auf Nr. 84 697, 258 266; 10 Gewinne zu je 3000 Mar kauf Nr.
244 688, 266 952, 297 408, 312 134, 364 699; 10 Gcwinne zu je 2000 Mark
auf Nr. 43 087, 65358, 131 762, 196 151, 215 199; 32 Gewinne zu je
1000 Mark auf Nr. B384, 55 127 60 720, 64 049, 103 227, 115 G74, 126 308,
151871, 154 381, 161 075, 253 756, 269 167, 313 357, 326 819, 353 829,
355 411; ferner 74 Gewinne zu je 500 Mark und 242 Gewinne, zu je
300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne
zu je 5000 Mark auf Nr. 189 171; 2 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr.
35 271; 14 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 33 785, 34 341, 167 184,
258 920 316 044, 320 916, 344 698; 22 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 13 200, 52985, 84 499, 146 851, 171066, 255 338 263 729, 326 462,
342 104, 346 831, 357 870; ferner 62 Gewinne zu je 500 Mark und 184
Gewinne zu je 300 Mark. Im Gewinnrade verblieben:
2Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark 2 Ge=
winne
zu je 75 000 Mark, 2 Gewinne zu je 25 000 Mark, 16 Gewinne zu
je 10000 Mark, 42 Gewinne zu je 5000 Mark, 84 Gewinne zu je 3000
Mark 156 Gewinne zu je 2000 Mark, 376 Gewinne zu je 1000 Mark,
980 Gewinne zu je 500 Mark, 2464 Gewinne zu je 300 Mark.
Wetterbericht.
Der Einfluß des öſtlichen Hochs, der in unſerem Gebiet ſeit 21.
Februar zu trockenem und msiſt heiterem Wetter führte, geht dem Ende
zu. Tiefdruckſtörungen von Weſten her führen zu wolbigem Wetter.
Dabei dürften zunächſt nur ganz vereinzelt Niederſchläge auftreten und
von unbedeutender Art ſein. Die Temperatuven bloiben mild und
werden ſich mehr ausgleichen, ſo daß ſie auch nachts über Null zu lie=
gen
kommen werden.
Ausſichten für Mittwoch, den 7. März:
Wolkiges Wetter, auch zeitweiſe aufheiternd, Temperaturen zwiſchen
Tag und Nacht mehr ausgeglichen, meiſt trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 8. März:
Temperaturen wenig verändert, woiterhin wolkiges Wetter, ſtrich=
weiſe
Neigung zu Niederſchlägen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter: Temp.
in Ce Wind: Mefe
ſchlag
in mm Ke
decke
in em Gießen: heiter Aachen: Hamburg: Nebel SO, Berlin: heiter ss0. München: wolkig NO. Königsberg: heiter SW. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen * Feldberg:
(Taunus) heiter 30 SSW. Waſſerkuppe:
Feldberg: (Schwarzw.) heiter SW. Zugſpitze: wolkig Windſtille Kahler Aſten: SW. 250 Fichtelberg:

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Mittwoch, den 7. März

Deſ Neueſte Nachrchten

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aus dem Konzern der Vereinigten Stahlwerke. Auf Grund der
Intereſſengemeinſchafts= und Pachtverträge mit den Vereinigten Stahl=
werken
, A.=G., werden die Stahlwerke Brüninghauſen, A.=G., in Wer=
dohl
und Friedrich Thoma A.=G. in Werdohl je 4 Prozent, die Eiſen=
induſtrie
A.=G. zu Menden und Schwerte, das Eiſenwerk Kraft A.=G.
in Duisburg und die Weſtfäliſche Eiſen= und Drahtwerke A.=G. Werne
bei Langendreer je 5½ Prozent Dividende ausſchüitten. Die Dividende
iſt wie bei den Vereinigten Stahlwerken fällig.
Diskontogefellſchaft, Berlin. Der A.R. wird der auf den 30. März
enizuberufenden Generalverſammlung aus einem Reingevinn von
15374 430 RM. (15 347 165) die Verteilung einer Dividende von 10
Prozent in Vorſchlag bringen. Nach Zuweiſungen der Gewinnbeteili=
gungen
des A.R. und Uebeiweiſung an die beſondere Reſevve in Höhe
von 1 Mill. RM. (1 Mill.) verbleiben 217 674 (190 408) RM. zum Vor=
trag
auf neue Rechnung.
Frankfurter Hof A.=G., Frankfurt a. M. Das Geſchäftsjahr ſchließt
mit einem Bruttogewinn von 965 123 (900 200) RM. Nach Abzug von
143 300 (115 500) RM. für Pacht und Miete, 11600 (11700) RM. für
Verſicherungen, 187 068 (195 728) RM. Abſchreibungen und 347 600
(340 000) RM. Steuern verbleibt ein Reingewinn von 332 741 (293320)
RM., woraus auf die 32000 RM. Vorzugsaktien wieder 6 Prozent
Dividende und auf Lie 3,6 Mill. RM. Stammaktien 7 (6) Prozent ver=
teilt
werden ſollen. Tantiemen beanſpruchen 21060 (18 000) RM.,
ſodaß 58 000 (57 000) RM. zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben.
Das vergangene Jahr habe eine Erhöhung der Uebernachtungsziffer
um 16,6 Prozent gebracht, und zwar der deutſchen Gäſte um etwa 15
Prozent, der ausländiſchen Beſucher um etwa 22 Prozent. Mit den
Einnahmen ſeien jedoch gleichzeitig die Ausgaben geſtiegen, wobei be=
ſonders
über die Belaſtung durch Steuern, die annähernd 12 Prozent
des Aktienkapitals ausmachen, geklagt wird. Zur Ablöſung der alten
Aufwertungshypotheken wurde eine 6 prozentige Hypothek von 1 Mill.
RM. aufgenommen. Der dabei übrig gebliebene Reſtbetrag erſcheint
als Bankguthaben von 653 200 RM. Sonſt verzeichnet die Bilanz auf
der Aktivſeite 1,05 (0,93) Mill. RM. Vorräte und unverändert 0,16 Mill.
Debitoren, auf der Paſſivſeite unverändert 0,27 Mill. Debitoren. Der
bisherige Verlauf des neuen Geſchäftsjahres könne als befriedigend
bezeichnet werden. (G.=V 30. März).
Eliſabeth=Goldſchuldverſchreibungen. Das tſchechoſlowakiſche Geſetz
über die Regelung der alten Eiſenbahnſchulden ſieht gemäß den Be=
ſtimmungen
des Friedensvertrages u. a. auch die Uebernahme des
tſchechoſlowakiſchen Anteiles an der 4prozentigen Kaiſerin Eliſabeth=
bahn
=Anleihe v. J. 1890 (Eliſabethgoldſchuld) nach dem vollen Gold=
nennwerte
vor. Hierdurch erſcheint der (allerdings kleinere) tſchechoflo=
wakiſche
Anteil an dieſem Schuldtitre formell geregelt, während die
Uebernahme des größeren Teiles der Schuld durch die Republik Oeſter=
reich
noch ihrer geſetzlichen Regelung harrt. Da gerade hinſichtlich
der Eliſabethbahn=Anleihe v. J. 1890 dr Friedensvertrag in einer jeden
Zweifel ausſchließenden Weiſe eine 100 prozentige Regelung vorſieht,
wird, nachdem nunmehr die Tſchechoflowakei den erſten Schritt getan
hat, wohl auch Oeſterreich nicht mehr zögern können, ſeinen Verpflich=
tungen
nachzukommen. Wie der DHD. meldet, dürfte dies materiell
umſo weniger Schwierigkeiten bieten, als heute kaum mehr als etwa
15 000 000 Goldgulden Nominale der Eliſabethbahn=Anleihe von 1890
im Umlaufe ſind.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. März.
Die Börſe hatte verſchiedentlich Anregungen, die einen Tendenz=
zuechſel
nach oben herbeiführten. Man verweiſt auf das bisher günſtige
Ergebnis der Leipziger Meſſe, auf den erhöhten Kaliabſatz und vor
allem auf die Sonderbewegungen an den einzelnen Märkten. Hier ſtand
im Vordergrunde die weitere Hauſſebewegung der Grammophonwerte,
ſpwie der gewaltige Kursanſtieg der Rheiniſchen Braunkohlenaktien.
Gerüchte wollen nun von einem Umtauſch in Harpener 3:2 wiſſen,
während man früher einen Umtauſch in Farbenaktie 1:1 vermutete
Unſerer Keuntnis nach wird tatſächlich bei der Rheiniſchen Braunkohlen=
A.G. eine größere Transaktion vorbereitet, die jedoch erſt im Juli
abſchlußreif ſein ſoll. Inhaltlich dürfte der günſtige Geſchäftsgang be:
Rhein. Braunk, die heutige Kurserhöhung um 7 Prozeut wicht beein=
fluſſen
. Daneben Ilſe Bergbau 3,5 Prozent feſter. Die Farbenaktie
ſetzte 1 Prozent, Rheinſtahl 3 Prozent höher ein. Freundlich lagen
Schiffahrtswerte auf die 8 Prozent Nordd.=Loyd=Dividende. In der
morgigen A.R.=Sitzung bei Hapag dürfden gleichfalls, den Erwartungen
entſprechend, 8 Prozent Dividende beſchloſſen werden. Banken gleich=
fells
freundlicher. Am Anleihemarkt Deutſche Renten gut gehalten.
Von fremden Anleihen Ruſſen wieder zu erhöhten Kurſen geſucht. Auch
Mexikaner wieder etwvas anziehend. Der Börſenverlauf wurde wieder
außerordentlich ruhig, blieb jedoch ziemlih gut gehalten.
Am Geldmarkt iſt Tagesgeld etwas leichter und 7,5, Monatsgeld
7 Prozent, Privatdiskont 63 Prozent, Waxenwechſel 7 Prozent. Am
Devifenmartt liegt die Reichsmark gegen Devſſen weiter feſter. Mailand
gegen London etwas abgeſchwächt. Pfunde gegen Mark 20,40¾, Dollar
gegen Mark 4,1820, London gegen New York 4,8795, gegen Mailand
92,40, gegen Zürich 25,34½, gegen Holland 12,1½, gegen Madrid W,87.
Die Abendbörſe hatte ruhiges Geſchäft, doch war ſie ziemlich=
gut
gehalten. Fauben faſt vollkommen ſtill und erſt zum Schluß
/ Prozent niedriger notiert. Feſter lagen dagegen Rheinſtahl, Har=
pener
und Licht und Kraft. Auch Daimler etvas freundlicher. Am
Anleihemarkt Ruſſenwerte gefragt und vor allem Deutſche Neubeſitz=
anleihe
bei lebhafterem Geſchäft feſter. Rheiniſche Reſtquoten bei ſehr
großen Umſätzen mit 65 Prozent gehandelf. Schöfferhofaktien mit
5 Prozent höher. Der Verlauf blieb ſtill und behauptet. Es notierten:
Danat 226,25, Diskonwo 157, Gelſenkirchen 232, Harpener 169, Rhein=

brc un 235, Rheinſtahl 161, Stahlverein 102, Hapag 151, Nordd. Lloyd
153,5, A. E.G. 156, Daimler 93, Licht u. Kraft 212,5, Farben 254,5,
Siemens u. Halske 267, Zellſtoff Aſchaffenburg 167.
Abenddeviſen: Die Reichsmark etwas abgeſchwächt, Zürich
ebenfalls etwas leichter. London gegen Paris 124,02, gegen Mailand
92,40, gegen New York 4,878, gegen Holland 12,1258, gegen Zürih
25,34½, Pfunde gegen Mark 20,41½, Dollar gegen Mark 4,1840.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. März.
Die unbefri=digende Lage am Geldmarkt wirkte ſich auch heute
ſtörend auf das Wertpapiergeſchäft aus. Die am geſtrigen Tage fällige
Zahlung auf die Reparations=Induſtrie=Obligationen führte im Laufe
der Nachmitjagsſtunden noch zu ſtarker Nachfrage nach kurzfriſtigen Gel=
dern
, ſo daß man mit einer Maſſeneröffnung der Dienstagsbörſe rech=
nete
. Da auf der anderen Seite aber ein beträchtliches Decouvert be=
ſtand
und größere Rückkäufe vorgenommen wurden, vor allem angeblich
ſeitens einer holländiſihen Gruppe, die ſeit Monaten Baiſſe= Engage=
ments
in Harpener Aktien unterhielt, und außerdem die Feſtigkeit der
rheiniſchen Braunkohlenaktien und der Polyphonaktien anregte, konnte
ſih das Kursniveau gut behaupten und teilweiſe ſogar befeſtigen. Das
Geſchäft war allerdings, abgeſehen von einigen Spezialpapieren, ſehr
klein. In Bankaktien kamen die erſten Kurſe z. B. nur bei Umſätzen
von 61200 RM., verſchiedentlich ſogar lediglich durch Kompenſation
zuſtande. Am Schiffahrtsmarkt beſchäftigte man ſich lebhaft mit dem
vorausſichtlichen Hapagabſchluß und glaubte, daß die Geſellſchaft viel=
leicht
nur 7 Prozent Dividende ausſchütten, dafür aber den Aktionären
zuſichern werde, daß ihnen aus der Freigabe ein gewviſſer Betrag zu=
fließe
. Dieſe Verſionen trugen zu ſtärkerer Zurückhaltung der Speku=
lation
an dieſem Markt bei, obwohl man außerordentlich günſtige
Abſchlußziffern des Nordd. Lloyd nannte. Am Geldmarkt koſrete Tages=
geld
7,59 Prozent und Monatsgeld 7,258,50 Prozent. Warenwechſel
mit Bankgiro ca. 6½ Prozent. Im Deviſenverkehr lag der Dollar auf=
fallend
ſchwach. In Berlin ging der Dollarkurs auf 4,1826, in London
auf 4,8790 zurück. Gegen London ermäßigten ſich ferner Mailand auf
92,43, Madrid auf 28,94 und Berlin auf 20,4270.
Im weiteren Verlauf war die Haltung der Börſe zunächſt unein=
heitlich
. Später fand aber eine allgemeine Befeſrigung in mäßigem
Umfange ſtatt. Man wollte heute wieder größere Käufe eines erſten
Berliner Privatbankhauſes beobachtet haben. Polyphon, die bis auf
285 zurückgegangen waren, konnten ſich auf 291 erhöhen. Auch Nord=
deutſche
Wolle gewannen im Verlauf 7.5 Prozent. Hier weiſt man auf
das Bezugsrecht von 2:1 hin. Ver. Glanzſtoff hörte man mit 615
(plus 4), Deſſauer Gas mit 173,5 (plus 3), Stolb, Zink, deren Noviz bis
zum Kaſſakurs angeſetzt wurde, ermäßigte ſich auf 190 (geſtr. Schlußkurs
20c). Der Privatdiskont blieb mit 6½ Prozent für beide Sichten un=
derandert
.
Bis zum Schluß der Börſe konnten ſich die höchſten Kurſe infolge
von Gewinnmitnahmen nicht behaupten. Auch nachbörslich gab das
Kursnivean üiberwiegend leicht nach. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.
folgende Kurſe: A. E.G. 155,5, Bergmann 174, Siemens 267,5, Schult=
heiß
330, Oſtwerke 267, Ver. Elanzſtoff 609, Zellſtoff Waldhof 254,5,
Oeſſauer Gas 173, Deutſche Erdöl 126,5, J. G. Farben 254,5, Karſtadt
176,75, Haxag 150,75, Norod. Lloyd 150 75, Commerzbank 174,5, Danat=
bank
227, Polypbon 289, Harpener 168, Mannesmann 147,75, Rhein.
Braunkohlen 253, Altbeſitz, Reihe I und II 52,1, Reihe III 55,87, Neu=
beſitz
14,70.

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Van.=Maſch.=Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf

5. 3. 6. 3 5 Gemoor=Zement. . 251. 47.5 100. Hirſch Kupfer. 117.75 117.875 5.25 25. 125/6öſch Eiſen 142. 142.- 71.5 Hohenlohe Werke 93. 93. 81.5 83.625 Kahla Vorzellan 105. 108. 168. 167 5 Lindes Eismaſch. 151 75 151. 144.5 1445 Lingel Schuh 66. 65. 22775 223 Linke u Hofmann 102. 109.5 L. Loewe u. Co...." 249.125 248. 60.875 60.375 C. Lorenz 234.5 10525 Niederlauſitzer Koh 161.25 161.125 127.5 127. Nordd. Gummi 67. 67. Oren tein 135. 134.25 Rathgeber Waggon 87.75 86.25 Rombacher Hütten 125. 125. Roſitzer Zucker ... 70. 665 168. 164. MRütgerswerke. 98.75 98.5 254 25 254.25 Sachſenwer 1 119.75 1195 104. 104. Sichſ. Gußſtahl 148. 148. 34.25 34.125 Siemens Glas 145. 144. Ver. Lauſitzer Gla= 123. 128. 256.25 257 Volkſtedter Porzell. 56.5 585 141.75 140.875 Weſtf. C. Langendre 62.25 62. Wittener Gußſtahl 60. 60. 22775 228. Wanderer Werke 180. 177.5

Deviſenmarkt.

Selſingfors ..
Wien ..
Prag ...."
Budapeſt.
Sofia ..
Solland.
Cslo.
Kopenhage
Stodholm
London
Ruenos Aires
Ner=York ...
Belgien

5. 3.
Geld Brief!
1o.527110.54
58.89/ 59.01
73.12/ 73.26
4.022/ 3.026
111.33/111.55
112.0i/112.2:
112.22/112 44
20.395/20.435
1.788/ 1.792
4. 18054.1885
58.26 58.38

6. 3.
Geld / Brie
10.523 10,543r
58.841 58.96/ Paris.."
12.392/12.4121 12.382 12.4021
73.10 73 24
3.017/ 3.023
168. 18/168.52 168.151168.49
111.29111.51
111.98 112.20
112.14 112.36
0.397 20.427
1.788 1.7c
4.17904 1870
58.24 58,36

ztalien ....
Schweiz ..
Spanien....
Danzig.
Fapan . . . . . . . .
Rio de Janeiro".
Jugoſlavien .. ..
Portugal.
Athen".
Konſtantinopel".
Kanada.
Truguat.

5. 3. 8. 3. Geld Brief Geld Brief 22.075 2.115 22.06 2.10 16.445 16.435 16.441 16.48 80.475 B0.63! 80.44 80.60 70.65 70.79 0.315 70.455 81.53 81.6S 81.52 81.68 1 961 1.965 1.960 1.964 0.5035 0.5055 0.503 0.505 7.353/ 7.36 7.353 7.367 19.33 19.3 19.33 19.37 5.534/ 5.546 5.574 5.586 2.096 2 100 2 100 2.104 4. 173 4.181 4.172 4.180 4.276/ 4.284 1.276 4.284

Generalverſammlung der Darmſtädter
Volksbank.
Geſtern abend fand im Reſtauraut des Herrn Georg Chriſt ( Für=
ſtenſaal
) die diesjährige, ſehr ſtark beſüchte ordentliche Generalverſamm=
lung
der Darmſtädter Volksbank ſtatt. Der Leiter der Verſammlung,
Herr Fabrikant Nohl, erteilte gleich zu Beginn Herrn Direktor Weiler
das Wort zu ſeinem Geſchäftsbericht, welcher ungefähr folgendes aus=
führte
:
Die Verwaltungsorgane der Darmſtädter Volksbank ſeien in der
glücklichen Lage, den Mitgliedern einen günſtigen Abſchluß für das Ge=
ſchäftsjahr
1927 vorzulegen. Die Umſätze hätten ſich von 120 Millionen
Mark auf rund 180 Millionen Mark gehoben, und damit ungefähr das
Dreifgche des Friedensumſatzes erreicht. Das Kreditgeſchäft ſei natur=
gemäß
hieran am ſtärkſten beteiligt geweſen. Auch die Bilanzſumme
habe im Berichtsjahre eine Steigerung von 60 Prozent erfahren und be=
laufe
ſich nun auf rund 8 Millionen Mark. Das Verhältnis der leicht
greifbaren Mittel zu den täglich fälligen Verbindlichkeiten ſei kein un=
günſtiges
. Die Zahl der Konten in laufender Rechnung ſei im Berichts=
jahre
geſtiegen von 1623 auf 1865. Im neuen Jahre ſoll nun dem Ge=
ſchäftsanteil
= und Spar=Konto größere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden
und zwar geſtützt auf die Rentabilität der Bank und bis jetzt erfolgte
Rücklagebildung. Die offenen Reſerven betragen jetzt 276 000 Marf.
Das erzielte Ergebnis von rund 134 000 Mark habe befriedigt. Der Un=
koſtenſſatz
, gemeſſen an den Umſätzen, habe ſich von 148 Prozent auf
12,6 Prozent geſenkt. Das ſei hauptſächlich auf die im Berichtsjahre
vollzogene Maſchinenumſtellung zurückzuführen. Das Beſtreben der
Bank ginge dahin, ſobald der Zeitpunkt dafür gekommen ſei, der Frage
einer Zinsverminderung näherzutreten. Alles in allem genommen hab=
die
Volksbank auch im Berichtsjahre ihre beſondere genoſſenſchaftliche
Aufgabe erfüllt und eine Kreditgenoſſenſchaft ſei die einzige und wahre
geldliche Intereſſenvertretung des erwerbstätigen Mittelſtandes. Die
Rückſtellung von 25 000 Mark zugunſten der Vorkriegsſpareinleger wurde
dankbar begrüßt. Der Bericht fand ſtarken Beifall.
Darauf berichtete Herr Nohl über die Tätigkeit des Aufſichtsrates
und gab ein anſchauliches Bild über die gegenwärtige wirtſchaftliche
Lage: Das hinter uns liegende Geſchäftsjahr ſei ein günſtiges Konjunk=
turjahr
geweſen und habe eine gute Beſchaftigung gebracht, allerdings
bei mäßigen Gewinnen. Die innere Kapitalbildung, die an den Fort=
ſchritten
der Spareinlagen zu beobachten ſei, habe jedoch nicht ausgereicht,
um den Bedarf der Wirtſchaft zu dechen. Deshalb ſei man immer noch
auf Auslandskapital angewieſen, wenn auch zu hohen Zinſen. Es ſei
für die Wirtſchaft bedauerlich, daß man den Zuſtrom fremder Gelder
abgebremſt habe. Etwas mehr Ruhe und Stetigkeit in unſerer Wirt=
ſchaftspolitik
und mehr Vertrauen auf uns ſelbſt wäre für die Wirtſchaft
dienlicher geweſen und hätte uns vor großem Schaden bewahrt. Die
Laſten des ausgedehnten behördlichen Verwaltungsapparates feien un=
tragbar
. Die Bauern rührten ſich ſchon. Wenn unſere Behörde nicht
rechtzeitig auf dieſes Zeichen achte, könne ſie erleben, daß die Wirtſchaft
ihr nicht mehr Gefolgſchaft leiſte. Er forderte zum Schluß zum Beitritt
in die Darmſtädter Volksbank auf, denn es handele ſich nicht nur darum,
bei der Genoſſenſchaft Geldgeſchäfte zu machen, ſondern dieſe ſei auch
da, jeden Einzelnen mit Rat und Tat zu unterſtützen und dadurch vor
Schaden zu bewahren.
Die Bilanz, Gewinn= und Verluſtrechnung und die Gewinnverwen=
dung
wurden daraufhin genehmigt und den Verwaltungsorganen ein=
ſtimmig
Entlaſtung erteilt. Punkt 4 der Tagesordnung, die Feſtſetzung
der Höchſtkreditgrenze, wurde den Voyſchlägen der Verwaltung entſpre=
chend
genehmigt. Zu neuen Mitgliedern des Aufſichtsrates wurden ge=
wählt
die Herrem Fabrikant Zinkann, Kaufmann Vierheller, Malermeſſter
Klump.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 6. März ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektroly=
kupfernotiz
) 134,75 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Ber=
liner
Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttengluminium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder
Drahtbarren 210 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz.
214 RM., Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 95
bis 100 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 78,25 bis 79,25 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
6. März 1928 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123 (123), Februar
123 (123½), März 122½ (123), April 122½ (123), Mai und Juni 122¾
(123), Juli, Auguſt und September 123 (123½), Oktober, Nov mber
und Dezember 123 (123). (Tendenz: feſt.) Für Blei: Januar 41½
(41¾4), Februar 41½ (41¾), März 40 (40½), April, Mai und Junr
403, (41), Juli 41 (41½), Auguſt und September 411 (41½), Oftober
41½ (41½), November und Dezember 41½ (41¾). (Tendenz: feſt.)
Für Zink: Jan. , Febr. 50 (50½), März 49½ (50½), April und
Mai 49¾ (50½), Juni bis Dezember 4934 (50½). (Tendenz: ruhig.)
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 6. März ſtell=
ten
ſich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 61614 /u=
drei
Monate 60½601/,, Settl. Preis 61, Elektrolyt 66½66¾, beſt
ſelected 64½65! Elektrowirebars 66¾. Zinn; (Tendenz: ſtetig)
Standard per Kaſſe 231½232½, drei Monate 234½234½4, Settl.
Preis 232, Banka (inoff.) 237, Straits 236. Blei: (Tendenz:
ſtramm) ausländ, prompt 20½, entf. Sichten 2058, Settl. Preis 20½
Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl. prompt 25, entf. Sichten 25/
Settl. Preis 25½. Queckſilber (inoff.) 21½21½, Wolfé
ramerz (inoff.) 15.

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.=
Schuld einſchl.
Auslof.=Scheinen
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus=
lofungsſcheine
..
4% Dt. Schutzgeb.
Anl.
0) Ausländiſche
5% Bos E.B. 1914
5% L.Inv. 1914
1898
1902...
42 Bosnien ...

51.8
14.6
7.15

39
38
2.75

525 Bulg. Tabak.02/ 18.5
4½‟ Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918/ 2.25
4½% Oſt. Schatz. 14
(lt Innsbr. Abk.)/ 29.25
4½%0 Oſt. Silberr. 3.75
4% Goldr.
(t. Innsbr. Abk. 34.5
42 einh. R (k.) 1.55
8% Port, /Spz./III/ 9.8

6%Rum. am. R.03
4½%,Gold. 13
4½ am kon.
4% am. 05
4% Türk. (Adm 03
4¾ (Bagb.)
40 (Bagd.) II
4% unif. 19031
4% . 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung. Goldr.
(l*. Innsbr. Abk.
4% Ung. Staatsr
v. 10.
(4. Irnsbr. Abk.)

6.25
16.45
5.35

40 Ung. Kronr.. .
3%0 Ung. Eif. Tor. / 17.25
Außer.
enropäiſche
5%Mex.am. in. abg.
O äuß. 99 V 39.5
40 Gold 04 ſtf., 27
O konſ. inn.
4 ½%Irrigat.
2 Tamaulipas!,,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit
Zinsberechnung

80 Bad.=Badener
Stadt=Goldanl..
10%Berl. H.=Bk. G.

24.7

24.8

Si=
quid
.=Pfandör.
30 Bert. St. Gold
Darmſt. St.=G.
80 D. Hyp.=Bank!
Meining. Goldpf.
Dresd. St.=G.
Frkrft. St.=G.
Frrl. Shp.=Bl
Goldpfbr.
Frkf. Hyp.=B
Goldpfbr.
3%0 Frif. Hyp.=Bk.
Goldpfbr
4½%Frkf. Hyp.=B
Liquid.=Pfbr
8% Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
Frkf. Goldpfbr
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldofbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk.=Liquid.=Pfbr.

98
93

93
97.25
9:
88
88.25
89.25
81
98.25
93.5
89
76.75
98.5
91.5
89
79.5

g beidelb==Stadt=
Goldanl.
8% Heſi. Land.=Bk.
Goldpfbr.
Heſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. . ....
6% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
8%Rlöckn.=Werk. 26
10%Komm. Elektr.
Mark(Hag /Gdoblſ=
Komm. Ldsbk.
Darmſtadt . .
26 Land.=Krebit!
Kaſſel Golopfbr.
8% Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
M. Kraft Höchſt
Mainz.=St.=G.
O Mannh. St.=G
% M.=Stahlw. 2
8O Naſſ. Ldb. Gold/101.s
0 Nbg. St. Gldal
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
720 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
6%0 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
4u0 PfälzHyp.B.
Liquid.=Pfbr..
8½ Pforzh. St.=G
80 Pirmaſ. St.-G
8% Pr. Centr. Bd.
Cr.-Bk. Goidpfbr
41%
Liquid.=Pfbr
8% Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.
% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
80 Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.

. . Lig. Pfb
2% Rh. Stahlw.
25
10% Rh.=Weſif.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.

97.5
93
A
94.25
102.1
96.5
96.5
93
88I.
95
92.25
89.5
85.5

96.5
93.5
88
Ru
95
93.5
97.6
81
97
93
98.5
93.5
89.5
82.6

103

% R=W. B.=C.BG./ 9
90
2%0 Lig.=Pf./ 78.
8% Südd. B.Cr. B
Goldpfdbr.
9'

9:
u Lig.=Pfb./ 88
7½ V. Stahlw. Düf=
ſeldorfHyp
.= Gld=
obl
. mit Option ./ 91
V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gd.. ohne Optioni 89
Viag (V. Ind.=
Unt. Bln.) 27..
8 Voigt &Häffner
Goldobl.
97
Württ. Hyp
Bank Goldpfbrf./ 96

Ohne
Zinsberechnung
5 Bdw. Kohl 23/ 12.15
D Großkr. Mnnh.
Kohl. 23
6%beſſ.Bk.=Reg. 23/
5%Heiſ. Volksſtaat
Roggen.
23 8.5
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw
5% Südd. Feſt. BG./ 22.35
Vortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkf. Pfandbr.=Bk. 17.825
Hamb. Hyp=Bf.
Mecklb. Hyp.. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk. 14
Nord Gr.-Cr.=Bk./ 14.1
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk./ 13.1
Württ. Hhp.=Bk..
Staatl. od prov.
garantiert
Heiſ. L.=Gyp.=B. 13.2
Landeskr. Caſſel.
Naſſauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.

42 Galiz.=CarlL. B./
abg.
5% Oſt. Sd. /L.)ſtir.
2,6%Alt. Oſt. Süd.
2,60 Neue n
4% Oſt. Staatsb. 83
30 Oſt. 1. b. 8. E.
30 9. Em.
1885
2 Lſt. Erg. Netz
% Raab Oedb 83
91
9
429 Rup. Silber.
4½ Rud. (Salzkg.
4½%Anat-: S=I
4½% Anat., S. III
4½‟ Anat., S.III
%o Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec
4½½
Bank=Aktien
Allg. D.=Krebit .. . 143‟/,
Bad. Bk..
Bk. f. Brauind. . . . 170.5
Barmer Bankv. . 145
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein. /136
D Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. . . 158
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Lux. Intern. Bank. 7.5
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Nürnb Vereinsbf.
Pfälz. Hyp.=B1. 187
Pr. Bd.=Creditban
Hyp.=Akt.=Ban
Reichsbank=Ant
Rhein. Crebitbk:. 1129
Rhein. Hyp.=Bk...

15

R.
18.5
16
14.5

18
17
13.75

170

235
173.5
162.25
121
102.5
157.5
114.5
143
144
144
227
211
172
133.5
148
1977,
180.5

Südd.B.Fredbitk.
Südd. Disc.=Geſ...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

139
37.5
17(.

Bergwerls=Akt.
Buderus..... . ..
95.5

Eſchw. Vergtv. ...
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
169.75
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein .. . /122.5
Kali Aſchersleben ./168.25
Kali Salzdetfurth /250
Kali Weſterregeln . /178.5
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte)...!

Mannesm.=Röhre
Mansſelder
115.25
Oberbedarf
103
Otavi=Min=Ant.. . 44
Phönir=Bergb. . . . 101
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . .
Riebeck Montan. . . 144.5
SalzwerkHeilbronn /198
Tellus Bgb. . .. . 112
Ver. Laurahütte.
Ver Stahlwerke
Oſt. Alpine Montan/ 77.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/275
Henninger ..
.. /178
Hercules Heſſiſche.
Löwenbr.=Münch 326
Mainz. Aktienbr: 252
Nicolai, Hofbrauer.
Schöfferhof(Bind.)/325
Schwarz=Storchen /165
Tucher. Nürnberg.
Werger.

Abt, Gebr. . . . . . .
Aktum. Berlin . . . . 151
Adler E Oppenh..

Adlerw. (v. Kleher)
6% A. E. G. Vzg. 2
5% A. E. G. Vzg. T
A. E. G. Stamm
Bad. Maſch. Durlack

82
81.75
76
1551
138.5

Bad. Uhren, Furtu
Bamag=Meguin..
Baſt Nürnberg ..."
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Brem.=Beſigh.=2!
BrownBoveri ECie
Brüning & Sohn.
Bürſtenfbr. Erlang.
Sement. Heidelb. ..
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem. Albert . ..
Chem. Brockh. .
Chem Milch.
Da mler=Benz A. G.
Dt. Atlantik Telegr.
Dt. EiſenhandelB!
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb Sch.A
D. Linoleumw. Bln
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.)
Dürr Ratingen.
Eiſenw Kaifersl.
El Licht u. Kraft ..
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
EmagElekt. Frankf.
Email Ullrich
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. F. G.
Feltenck Guilleaum.
Feinmech. Jetter
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf M Pok. & W.
Geiling & Cie.
Geſ f. elekt. Untern.
Goldſchmidt. Th
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Haid & Neu.

11
242,5
67.5
69
69.75
150
53.25
141.5
180
3.
78.5
40
92
101
90
197
264
127.5
72
26.25
212
35.5
93.5
40
235
69
108
52.75
254
90.5
35.5
108.5
70
108
145.5
136
47.5

Hammerſet.
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun. . 169
Heſſen=Naſſau Gas/122
Henligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 90
Hindrichs=Aufferm. 108
Hirſch, Kupfer.
118
Hoch=Tief=Eſſen
78.5
Holzmann
135.25
Holzverk.=Ind
82
Fnag
99
Junghans St
85
Kammg Kaiſersl. 210
Karſtadt, N.
174
Keram. W. Offſtein/142.5
Klein. Sch. &Becker/107
Knorr, Heilbronn.
Konſerv. Braun ..
Krw. All=Württbg. /102
Krauß & Co
Lahmeyer .. . . . . . 156
Lech Augsburg . 116
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle. 39
Ludwigsh. Walzm./ 135
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 114
Mars=W. Nürnberg/117.25
Metallgeſ Frkf. 1174.5
Miag Mühlenb 140
Moenus Stamm
Motorenf. Deutz 63.5
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtfpielk. 125
Neckarf. Fuhrz
76
Neckarw Eßlingen
Peters Inion
101
Pfälz. Nähm Kayſer/ 47
Philipps A.=G. 46.5
Vorzellan Weſſel
Rein Gebb.& Schalll
Rhein Eleltr. St.
Rhenania,Kunheim) 54.1
Rütgerswerke 97.75
Schneid & Hanau. 46
Schnellpr. Frankth.
Schramm Lackfr. . 1122
Schrift g. Stempel 122
Schuckert. Elektr. 1174.5

Schuhfhr Weſſel..
Schuhf. Herz
17.25
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff. .
76
Siemens Glas.
Siemens & Halske.
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47
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Ver. d. Olfbr. Mhm./ 80
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Zellſt. Waldhof.
Zuckerf, Rheingau.
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz. 97
A. Lokalb. u. Kraft 200
Dt. Eiſenb.=Geſ. 143.5
Schantung E.B.
Südd Eiſenb.=Geſ. 136
Hapag
150
Nordd Lloyd
11531,

Frrft. Allg. Ver
Frankonia Rückv
Darmſtädter Wertel
Bahnbedar;
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.. ..
Gebr. Lutz...."
Motorf Darmſt.
Gebr. Roeder.....!"
VenulethckEllenb. ..

173.5
36
40
134.5

[ ][  ][ ]

Nummer 67
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. März. Die Getreidebörſe lag
oreder ſehr feſt, beſonders Mais ſtärker anziehend. Mais für Futter=
recke
25 Pf., Mais für andere Zwecke 2,G Mk. teurer. Auch Hafer um
. Pf. im Preiſe höher. Daneben Weizenmehl um 25 Pf., Roggenmehl
mn 75 Pf. teurer bezahlt. Es notierten je 10) Weizen 1 26, Rog=
an
B,75, Sommergerſte 2931,50, Hafer inl.
Mais für Futter=
mrecke
2333,25, dto. für andere Zwecke 25,50,0, Weizenmehl 37.50
NS 38, Roggenmehl 35,2537,50, Weizenkleie 14,1014,25, Roggen=
nrie
1515,25.
Berliner Produktenbericht vom 6. März. Die geringen ſofort greif=
hurren
Inlandvorräte dämmen die Umſätze für heimiſches Getreide
inn Berliner Produktenhandel ſehr ein. Das Hauptgeſchäft wickelte ſich
ds shalb geſtern nachmittag und auch noch heute im Vorverkehr zum
garößten Teil in Auslandsware ab, die ſowohl von Nordamerika, wie
anch von Plata etwas höher gefordert wurde. Die Tendenz war des=
hlalb
bei Beginn für Effektiv= und Termingeſchäfte allgemein feſter,
B8eizen war für März annähernd 1 Mk., ſonſt 2 Mk. befeſtigt. Roggen
mer Mai und Juli 1,75 reſp. 1 Mk. höher. Eine Ausnahme bildete
mur Märzroggen, der bei größeren Verkaufsordres um 1 Mk. zurück=
arng
. Lieferung Hafer war nur wenig verändert, Gerſte ſtetig und
ur laufendem Umſatz.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 6. März. Der heutige Auf=
hiieb
brachte auf dem Großviehmarkt einen kleinen Rückgang um 3 Stück
G roßvieh gegenüber der Vorwoche. An Kälbern waren 111 Stück
weniger angetrieben. Das Geſchäft fetzte ſofort lebhaft ein, flaute aber
ſſoäter ſtark ab und wurde nur langſam geräum:. Die Preiſe erfuhren
eine Veränderung. Auf dem Schweinemarkt waren 177 Stück mehr
amgetrieben. Es wurde ſehr ſchwach gekauft und verblieb ein großer
Meberſtand. Die Preiſe gingen 23 Mark zurück. Angetrieben waren
42 Ochſen, 28 Bullen, 501 Kühe und Färſen, 243 Kälber und 1285
(Schweine. Es wurden fir 100 Pfund Lebendgewicht je nach Qualität
folgende Preiſe erzielt: Ochſen 4554, Bullen 3545, Färſen 5263,
KSühe 3545, 2535, 1822, Kälber 5265, 4052, Schweine 5759,
759 und 5457 Mark.
m. Der Viehmarkt in Beerfelden zeigte trotz des wunderbaren Wet=
gers
an Vieh keinen ſonderlichen Auftrieb, dagegen blühte der Schweine=
ſaandel
. Während gegenwärtig die Preiſe für fette Schweine ziemlich
wiedrig ſind, wurden pro Paar Milchſcheine 4045 Mk. bezahlt; auch
vie Läuferſchweine erfreuten ſich lebhafter Nachfrage, wodurch der Preis
ro Paar etiva 90 Mk. betrug, einzelne Läufer wurden mit über 50 Mk.
brezahlt.

Mittwoch den 7 März 1928
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 6. März. (Priv.=Tel.)
Weizen eröffnete anfangs befeſtigt, doch gingen die Kurſe im Verlauf
erneut zurück, da die Wetterberichte verſtimmten.
Mais bermochte ſich dagegen etwas zu befeſtigen auf ungünſtige Wet=
terberichte
und Berichte über den Rückgang der Erntebewegung im Zen=
tral
= und Nordweſten. Gegen Schluß ſetzten teilweiſe Realiſationen ein.
Roggen ſtand unter dem Einfluß mangelnder Exportnachfrage und
Abgaben per Mai und Juli.
Hafer war heute verhältnismäßig gut gehandelt auf kleine Andie=
nungen
. Später wurde die Haltung ſchwächer in Uebereinſtimmung
mit Mais.
* New York, 6. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt verlief ruhig und ſtetig. Die Preisſchwan=
kungen
hielten ſich in engen Grenzen. Anregend wirkten die ungünſtigen
Wetterberichte, andererſeits verſtimmten die ausländiſchen Berichte. Der
Handel zeigt eine abwartende Haltung.
Kaffee: Deckungen der Spekulation und des Handels und die braſi=
lianiſchen
Kabel ſtimulierten anfangs. Späterhin wurden Realiſationen
beobachtet.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt war die Tendenz anfangs durch=
aus
ſtetig. Anregend wirkten die foſteren Londoner Kabel. Im Ver=
laufe
gingen die Preiſe etwas zurück, da Liquidationen erfolgten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. März:
Getreide. Weizen: März 136½, Mai 137½, Juli 135½;
Mais: März 95, Mai 98½, Juli 100½; Hafer: März 57, Mai
57½, Juli 53½; Roggen: März 117, Mai 116½, Juli 111.
Schmalz: März 11,52½, Mai 11,80, Juli 12,10.
Fleiſch: Mai 11,45, Juli 11,70, Sept. 11,25: Speck, loko 11,00;
leichte Schweine 7,758,45, ſchwere Schweine 7,758,25; Schwei=
nezufuhren
: Chicago 30000, im Weſten 115 000.
Baumwolle: März 18,30, Mai 18,2818,29.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 6. März:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 167½, hart 155½; Mais: neu
ank. Ernte 110½; Mehl, ſpring wheat clears 6,606,90; Fracht:
nach England 1,62,6 Schill., nach dem Kontinent 910 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,20; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 118; März 13,56,
April 13,69, Mai , Juni 13,92, Juli, Auguſt, September 14,00,
Oktober 13,82, November , Dezember 13,39.

Seite 13

Mus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
MSarmſtadt und den Belanntmachungen des
Polizelamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 graubraungemuſtertes
(Sandtäſchchen mit kleinem leeren Po te=
monnaie
. 1 farbiges Ba täſchchen mit
* Paa; Kinderſtrümpfen. 1 Ruckſack. Ein
Uleine ſchwarz; Handtaſche mit Schlüſſel
inſw. 1 ſchwarzes Lackledertäſchchen mit
Drücker, Taſchentuch und Spie el. 1 grau=
geſtrichener
zweirädriger Sto karren, gez.
St. B. D. 1. 1 grauleinene Metzgerſchürze.
EEine A. zahl verſchiedene Schlüſſelbunde
uund Schlüſſel. 1 ſilberne Perlenhalstette.
dunkelbraunes halbrundes Portemonnaie
nnit über 3 Mk. 1 ſchwarzes Portemonnaie
nnit 1,68 Mk. 1 braungemuſtertes Hand=
bäſchchen
mit Portemonnaie und 50 Pg.,
aſchen uch uw. (auf Faſtnacht, 1 braun
Minderhandſchuh mit farb’gen Stauchen.
blaue Arbeitshoſe. 1 braunes gepreßtes
PPortemonnate mit 2 Mk. 1 dunkelbraunes
PPortemonnaie mit 1,92 Mk. 1 ſchwarzes
Sacklederportemonnaie mit über 10 Mc.
4 Zehnmarkſchein. 1 ſilberne Herrenuhr/,
mnit Goldrand. 1 Portemonnaie mit über
S Mk Fünfzigmark olle. 1 Auto apſel.
I ſilbernes Halskettchen mit grünem An=
Gänger. Zugelaufen: 1 kleiner junger
grauer Hund.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Geſtern fand die Sitzung des Auffichtsrats der Disconto=Geſellſchaft
ſtatt, i der über die Ergebniſſe des abgeiaufenen Geſchäftsjahres be=
richtet
wurde. Auf Vorſchlag der Geſchäftsinhaber wurde beſchloſſen,
der auf den 30. März einzuberufenden Generalverſammlung die Ver=
veilung
einer Dividende von 10 Prozent in Vorſchlag zu bringen.
Die Preiſe für deutſche Neparationskohle in Frankreich bleiben ab
1. März unverändert wie bisher. Lediglich die Lieferungsvergütungen
wurden etwas erhöht
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats, G. m. b. H., im Monat
Februar 1928 betrug 2084 462 Dz. Reinkali gegen 1826 596 Dz. Reinkali
im gleichen Monat des Vorjahres. Der Abſatz in den erſten zwei
Monaten des laufenden Kalenderjahres beträgt 4 104 033 Dz. Reinkali
gegen 3 730 237 Dz. Reinkali in den erſten zwei Monaten des Kalender=
jahres
1927.
Die Heſſen=Naſſauiſche Gas A.=G., Höchſt a. M., ſchließt das Ge=
ſchäftsjahr
1927 mit einem Reingewinn von rund 400 000 (287 135) RM.,
aus dem eine erhöhte Dividende und 7 (5,5) Prozent auf das 5,12
Mill. RM. betragende A=K. vorgeſchlagen werden ſoll.
Das belgiſche Spiegelglasſyndikat hat die Quote auf 95 Prozenk
(bisher 80 Prozent) der Geſamtbeteiligung der Werke feſtgeſetzt. Der
gute Abſatz ſcheint auch weiterhin anzuhalten. Ein Abflauen iſt bisher
nirgendwo bemerkt worden.
Das innerfranzöſiſche Walzdrahtſyndikat ſetzt die Preiſe für Frank=
reich
um etwa 25 Fr. pro To. mit ſofortiger Wirkung herauf. Die
Grundpreiſe liegen nunmehr zwiſchen 790 und 910 Fr. pro To. unter
den üblichen Lieferbedingungen.
Wie aus London berichtet wird, ſollen die Verhandlungen der Nor=
diſchen
Filmkompagnie mit großen engliſchen Filmgeſellſchaften nur ein
Teil von Beſtrebungen ſei, die auf einen Zuſammenſchluß der euro=
päiſchen
Filmproduktion abzielen.
Die Prager tſchechiſche Agrarbank beabſichtigt, aus dem Reingewinn
von 6½ Millionen Kronen (i. V. 6 Millionen Kr.) eine Dividende von
6 Prozent, gleich 24 tchechiſche Kronen pro Aktie (i. V. 5 Prozent), d. h.
3½ Millionen tſchechiſche Kronen auszuzahlen.
Die Banca d’Italia hat mit Wirkung ab 5. März den Bankdiskont
von 7 auf 6½ Prozent herabgeſetzt. Die 7prozentige Diskontrate war
ſeit Mitte 1927 in Kraft.
Die transatlantiſche Schiffahrtskonferenz, auf der 26 Firmen ver=
treten
waren, hat ihre dreitägigen Beratungen beendet. Die offizielle
Erklärung beſagt, daß die Ozeanraten wicht erörtert wurden und unver=
ändert
bleiben.

Stammholz=Verſteigerung.
Nächſten Montag, den 12. ds.
Mis., nachmitt, 2 Uhr anfangend,
werden aus den Waldungen der Ge=
meinde
Gadernheim, Diſtrikt Hüttenwald
und Gehrenſtein, in der Wirtſchaft des
Peter Vetter dahier folgende Holzſorti=
mente
verſteigert:
Buchen=Stämme:
6 Stück 3. Kl. 4,74 fm
17, 4. . 17,91.
1 . 5. 199
Fichten=Stämme:

Lieferung.
ſcher Lebensmittel für das Stadtkranken=
ſchaus
Darmſtadt, für die Zeit vom 1. April
is 30. September 1928.
Die Lieferung des Bedarfs an Lebens=
mitteln
uſw. ſoll, wie ſeither, im Wege
Dder Verdingung vergeben werden. Die
Bu liefernden Mengen ſind auf dem Ver=
wwaltungsbüro
vormittags zwiſchen 10
rund 12 Uhr zu erfahren, woſelbſt auch
(die Lieferungsbedingungen eingeſehen
wwerden können. Diejenigen Einleger, die
Enicht Einblick in die Lieferungsbedingun=
ggen
genommen haben, können bei der
Vergebung der Lieferung nicht berück=
ſichtigt
werden. Es wird nur beſte Ware
verlangt. Die Preiſe ſind für das Kilo=
gramm
, bezw. Liter zu ſtellen.
Wer ſich an der Lieferung beteiligen
will, den bitten wir, ſeine verſchloſſenen
mit bezügl. Aufſchrift verſehenen Ange=
bote
nebſt Warenproben
Samstag, den 17. März, vormit=
tags
zwiſchen 10 und 12 Uhr,
im Verwaltungsbüro des Stadtkranken=
hauſes
, Grafenſtraße 9, abzugeben. Die
Warenproben dürfen nicht mit dem Na=
men
des Einlegers, ſondern nur mit
einem Zeichen pder Buchſtaben perſehen
ſein. Das gleiche Zeichen muß auch in
dem Angebot enthalten ſein.
Die Genehmigung der Vergebung ſo=
wie
die Auswahl unter allen Anbieten=
den
bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter
vorbehalten.
(st4261
Die Krankenhausdirektion.

.Otädtangorg Beiſteigerang
Montag, den 12. März 1928, vor=
mittags
90, Uhr anfangend, wird
aus dem Stadtwald Pfungſtadt, Diſtrikt
Malchertanne, Abtlg. 27 (Kahlhieb) und
aus den Abtlg. 1, 6, 12, 20a u. b. das
nachverzeichnete Stamwholz an Ort und
Stelle öffentlich verſteigert:

Klaſſe 4b 3 Stück 5,17 fm 4a 21 22,00 3b 24 21,11 . 3a 66 47,21 2b 33 18.34

Zuſammenkunft am Bahnwärterhäus=
chen
am Malcherweg.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis Martini 1928 gewährt. Nähere Aus=
kunft
erteilt. Herr Förſter Weingärt=
ner
Bahnhofſtraße 16.
Bemerkt wird, daß das Holz gut ab=
zufahren
iſt und daß es ſich um ältere
Beſtände mit ſchönem Schnittholz und
etwa 17 Oberſtänder handelt. (4296a
Pfungſtadt, den 5. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.

Samstag früh 9 Uhr
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1. 3a 1,13
Kiefern=Stämme:
1 Stück 2a Kl. 0,49 fm
Tannen=Derbſtangen 4,95 fm.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Reinhard in Brandau.
(4291
Gadernheim, den 6. März 1928.
Der Bürgermeiſter.
Böhm.
Holzverſteigerung.
Freitag, den 9. März, vormit=
Geldverkehre Grundſchn. dbriefltags 9 Uhr anfangend, werden aus
7000 an 1. St. dem Niedernhäuſer Gemeindewald nach=
Schätzung 27000 ſtehende Holzſortimente an Ort u. Stelle
ſofort mit großem/öffentlich meiſtbietend verſteigert:
a) Nutzholz:
Lärche 1 2b 0,59
Fichte 3 3a 2,30
Derbſtangen: Lärche 52 Stück, Fichte
20 Stück.
b) Brennholz:
Scheiter, rm: Buche 132, Eiche 30,
Fichte 4 (rund);
(e6417 Kiefer 105;
Reiſig, Wellen: Buche 1300, Eiche 1150,
kraft ert gründl. Pri= Kiefer 1160, Fichte 300:
vatunterr. ſpez.Mathe= Stöcke, rm: Buche 290, Eiche 64,
und Beaufſichtigung! Blau unterſtrichene Nummern kom=
von
Schularb. uſw men nicht zum Ausgebot. Das Holz im
die Geſchſt. 63z2 Diſtrikt Steinwald wird nicht vorge=
zeigt
und iſt vorher einzuſehen.
Zuſammenkunft der Steigerer auf der
hohen Straße von Werſau nach Nonrod
bei Brennholz Nr. 680.
(3971a
Niedernhauſen, den 29. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Niedernhanſen.
Daab.
Für das Arbeitshaus in Dieburg
ſoll für die Zeit vom 1. April 1928 bis
31. März 1929 im Wege des öffentlichen
Angebois vergeben werden. Die Liefe=
rung
des Bedarfs an: Schweineſchmalz,
Bohnen, Erbſen, Linſen, Gerſte, Hafer=
grütze
, Weizengrieß, Reis, Fadennudeln,
Gemüſenudeln, Kochſalz, Bohnenkaffee
(ungebrannt), Kaffee=Erſatz (Enrilv), Rind=
fleiſch
, Schweinefleiſch und Wurſt.
Gleichzeitig wird das ſich in der glei=
chen
Zeit ergebende Spülicht, die Kar=
toffelſchalen
und die Lumpen vergeben.
Die Lieferungsbedingungen liegen hier
offen. Angebote und Muſter ſind ge=
trennz
bis zum Eröffnungstermin
den 15. März 1928, vorm. 10 Uhr,
einzureichen.
(4257
Dieburg, den 5. März 1928.
Heſſiſche Arbeitshausverwaltung.
Lämmermann.

[ ][  ][ ]

Seite 14

Mittwoch, den 7 März 1928

Nummer 67

Palast-Lichtspiele
Heute letzter Tag!
TaSaloTa
Ein Meisterwerk der Filmkunst 12 Akte
mit lwan Mosjukin (4270
Glänzendes Beiprogramm.
Anfang 3½ Uhr. Neueste Wochenschau. Abends 8 Uhr

ORPHEUM

Nur noch Wevige Tage!
Gastspiel der Metro-Revue
D1e uenermnisse
e Harems *

O mit Kalll Agri
D
WIllI Zlegler
Margok Schwarz
B Heinz Ecke
Ree Hagen
A u. Artur Bord usw.
O 20 Metro-Glris 20 U
Hur noch Wenige Tage!
Kl. Preise: 100, 1.50, 2.00
2.50 und 300
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Kaffe= und Kuchentag
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Ein Kännchen Ia Kaffee mit
2 Kuchen preis Mart 1.00
Herrliche, idylliſche ſtaubfreie Lage. Vom
Böllenfalltor aus linhs durch einen herrlich.
Waldſpaziergang in ca 20 Min. zu erreichen

3730a
o
S

Das Tagesgespräch von Darmstadt

bildet

PusAosseletdel Kaulek
am Sonntag den 11. März 1928, nachm. 3 Uhr,
in der Turnhalle Woogsplatz zu Darmstadt
U. a. Austragung der Gaumeisterschaften im
Kunstreigen, Kunstfahren und Radballspiel
Einladungs-Radballkampf
Straßburgsesen Gaumeister 1928
Start des Einer-Meisterkunstfahrers
K. Heidenreich, Breslau
Abends ab 8 Uhr
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Veranstalter:

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Ammeldungen ſeden Tag von 1012, 24 und 210 Uhr abends.
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Klein=Geran
Mönchbruch
Langen.
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Wilhelminenſtraße19
und Freitag abend
im Klublokal (Krone
P rſonalausweis be:
der Wanderung nicht
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Darmſtadt.
3. Wanderung

Heute unwieder-
ruflich
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In der Titelrolle:
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Gebann
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nicht die letzten
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Mittwoch, den 7. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr
Schinderhannes
Schauſpiel in 4 Akten ſieben Bildern) von
Carl Zuckmayer
Inſzenierung: Friedrich Neubauer
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mitwirkende V4268
Johanna Blum, Margarethe Carlſen, Käthe
Gothe, Charlotte Jaeke=Joſt, Elſa Knott,
Hans Baumeiſter, Hansjoachim Büttner,
Hans Debus, Eduard Domeck, Karl Ebert=
Beyer, Werner Finck, Ulrich Fol mar, Her=
mann
Gallinger, Eduard Göbel, Otto
Horina, Friedrich Jachtmann Richard
Jürgas, Hugo Keßler, Rudolf Klix, Adolf
Klotz, Robert Klupp, Joſef Kreuter, Willy
Krichbaum, Wal er Kuliſch a. G., Hans
Langer, Paul Maletzki, Hans Ney, Karl
Paryla, Gothart Portloff, Jakob Schaaf,
Hans Schambach, Artur Schettler, Artur
Seidler, Artur Vetter, Kurt Weſtermann
Spielwart: Willy Krichbaum
Preiſe der Plätz= 1 10 Mark
Kleines Haus
Miete G (11. Vorſtellung

Kaufmännischer Verein Darmstadt-
Frankturt a. Main
Achtung Vereinsabendt
Unſer März=Bereinsabend finde am
Mittwoch, den 14. März 1928
20 Uhr, im Fürſtenſaal ſtatt.
An dieſem Abend Filmvorführung:
Ein Gang durch die Maggi= Guts=
wirtſchaft
und die Maggi=Werke in
Singen am Hohentwiel‟.
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Der Vorſtand

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Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
Inſzenierung: Rudolf Scheel
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Tänze: Manda von Kreibig
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Paula Kapper, Martha Liebel, Leo Bar=
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[ ][  ][ ]

Nummer 67

Mittwoch, den T. März 1928

Win Sürstin Tamans
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
2000 Mark auf einem Brett! Er wollte gleich nach Italien
führen; das war ſchon lange ſeine Sehnſucht. Er wollte die ſüd=
lnndiſche
Sonne ſehen, wieder malen können, endlich wieder
Akenſch ſein können und er rechnete keinen Augenblick damit,
Laß 2000 Mark auch mal zu Ende gehen.
Gegen 10 Uhr klopfte es plötzlich heftig gegen ſeine Tür. Es
hatte ſchon ein paarmal beſcheiden geklopft, aber das hatte er
ücberſchlafen. Nun rief er, noch mit halbem Unterbewußtſein in
Ittalien:
A. reviderei!"
Der Lehrjunge der Weltrekord, der kein Italieniſch ver=
ſiend
, nahm es nicht ſo genau und trat ein.
Hanſemann nahm einen Brief in Empfang und betrachtete
neugierig den Kopf. Als er Weltrekord ſah und die Schutz=
wrarke
: eine Weltkugel und darüber ein Engel mit ausgebrei=
titen
Flügeln, gab er dem Jungen die Mark, die auf ſeinem
Arachttiſch lag er legte ſein Barvermögen immer auf den
Arachttiſch , und dachte: Das iſt entgegenkommend die Leute
ſichicken einem die Proviſion gleich ins Haus.
Die Weltrekord teilte ihm aber mit, daß das von ihm ver=
ſtaherte
Objekt in der vergangenen Nacht abhanden gekommen ſei,
umd bat um ſeinen ſofortigen Beſuch. Er hatte das Gefühl, daß
er heute ſeine Proviſion nicht bekommen würde, und er ſtieß
gänen ſaftigen franzöſiſchen Fluch aus.
Es flucht ſich nämlich am beſten auf Franzöſiſch.
Eine Stunde ſpäter hielt ein elegantes Auto vor dem Hauſe
BBirkenallee 108, und fünf Herren mit ſehr ernſten Mienen ſtiegen
ſie vielen Treppen zum Atelier des Herrn Baron Kemp hinauf.
hein dem Fahrſtuhl hing ein Schild Außer Betrieb, denn die
WPortierfrau hatte keine Zeit. Sie mußte überall dabei ſein, um
boen Dienſtboten und Chauffeuren nachher haarklein erzählen zu
ſönnen, was ſich alles zugetragen hatte.
Die fünf Herren betraten das Atelier und wurden von
WBaron Kemp höflich, aber etwas kühl empfangen.
Das ging nun ſchon den ganzen Vormittag ein und aus,
wvie in einem Taubenſchlag. Zuerſt die Kriminalpolizei, die ihn
ürine Stunde lang beſchäftigt hatte. Man hatte ihn ausgefragt
Fingerabdrücke photographiert, die ganze Wohnung durch=
ſittöbert
, alle Schlöſſer genau geprüft und war auf dem Dach
boerumgeklettert
Man hatte die alte Haushälterin in ein Kreuzverhör ge=
miommen
, bis ſie ſo verwirrt war, daß ſie kein Wort mehr heraus=

bringen konnte, hatte natürlich wiſſen wollen, wer zuletzt oben
geweſen war und ob er irgend jemanden verdächtigte. Aber er
hatte niemanden in Verdacht.
Nach dem bisherigen Verlauf der Unterſuchung kommen
nur vier Perſonen als Täter in Frage, hatte der Kommiſſar
geſagt, Fürſt Samaroff und ſeine Schweſter, Herr Rothe und die
Haushälterin.
Aber Baron Kemp hatte dem ſofort widerſprochen. Er hatte
zu Protokoll gegeben: Die alte Marie kommt nicht in Betracht.
Fürſt Samaroff hat das Haus etwa eine Stunde vor uns ver=
laſſen
. Bevor ich mit Fürſtin Samaroff und Herrn Rothe fort=
ging
, habe ich in dem ſogenannten Madonnenzimmer wie es
meine Gewohnheit iſt die Fenſter verſchloſſen und verriegelt.
Als ich die Wohnung verließ, habe ich die Tür, die mit einem
Yaleſchloß und einem zweiten Kunſtſchloß verſehen iſt, feſt zu=
gezogen
, ſo daß niemand ohne Schlüſſel öffnen konnte.
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Demnach beſteht doch nur die eine Möglichkeit, meinte der
Kommiſſar beim Abſchied, daß ihre Haushälterin irgend je=
mand
hereingelaſſen hat und an der Sache beteiligt iſt.
Kemp glaubte daran keinen Augenblick. Die alte Marie war
über 25 Jahre im Dienſt der Familie; ſie hatte ſchon mit ihm
geſpielt, als er noch ein kleiner Junge war, ſie hatte ſich nie
das Geringſte zuſchulden kommen laſſen, im Gegenteil, ſie hatte
ſich ſtets für ihn aufgeopfert; ſie ging faſt nie aus, hatte keinen
Verkehr und beſuchte nur in ſeltenen Fällen eine verheiratete
Schweſter, die irgendwo in einem Vorort wohnte.
Hanſemann ſtellte Baron Kemp ſeinen dicken Direktor, der
noch ettoas keuchte von den vielen Treppen, und die anderen
Herren, den Kriminilkommiſſar a. D. Engel, den Schadeninſpek=
tor
Ullrich und den Propagandachef Kohl vor.
Haben Sie den Diebſtahl ſchon bei der Polizei angezeigt?
fragte der Inſpektor Ullrich.
Jawohl, antwortete Kemp, es waren ſchon ein paar
Kriminalbeamte hier. Sie haben alles unterſucht, aber ſie kön=
nen
ſich bis jetzt nicht erklären, wie das Bild hinausgebracht
werden konnte. Jetzt nahm auch Kommiſſar Engel eine genaue
Unterſuchung der Räumlichkeiten, der Schlöſſer und der Fenſter=
vergitterung
vor, aber alles war unverſehrt, und nirgends zeig=
ten
ſich Spuren eines gewaltſamen Einbruchs.
Eines ſteht auf alle Fälle feſt, meinte er, es kann nur
jemand geweſen ſein, der im Beſitze von Nachſchlüſſeln war.
Hat außer Ihrer Haushälterin, die ich perſönlich für völlig un=

Seite 15
beteiligt halte, jemand Ihre Schlüſſel vielleicht vorübergehend
in Verwahrung gehabt?
Baron Kemp dachte einen Augenblick angeſpannt nach, dann
lachte er etwas ironiſch und ſagte:
Ja, aber der kommt natürlich nicht in Frage.
Wer iſt es? fragte Kommiſſar Engel oder begehe ich eine
Indiskretion?
Nicht im geringſten, gab Baron Kemp zur Antwort. Es
iſt mein Freund Erich Rothe. Aber wie geſagt, Herr Komi=
miſſar
, es wäre mir ſehr unangenehm, wenn Sie ihn irgendwie
verdächtigen würden, denn er iſt mein älteſter und beſter
Freund.
Nehmen Sie es mir nicht übel, meinte der Kommiſſar,
aber in meiner langjährigen Praxis habe ich da manche Ueber=
raſchung
erlebt Wer iſt dieſer Herr?
Erich Rothe, ſagte Baron Kemp, und man merkte es ihm
an, daß es ihm unangenehm war, durch eine Ausſage die Schuld
ſeines Freundes in den Bereich der Möglichkeit zu ziehen, Erich
Rothe iſt ein junger Schriftſteller, deſſen Roman Pech vor
kurzem in der Illuſtrierten Zeitung erſchien und ihn plötzlich
berühmt machte.
Wie ſind ſeine Vermögensverhältniſſe? fragte der Komi=
miſſar
weiter.
Bis vor kurzem lebte er in ziemlicher Bedrängnis. Aus
dieſem Grunde wohnte er oft bei mir, und während meiner
Reiſen übergab ich ihm das Atelier zur Ueberwachung. Jch
konnte meine Wohnung ohnehin nicht ſchließen, denn meine
Haushälterin hat keine andere Unterkunft und außerdem mufte
mein Hund auch verſorgt werden.
Der Kommiſſar machte jetzt ein überlegenes Geſicht:
Ihr Hund iſt auch verſchwunden, ſagten Sie. War der
Hund dreſſiert?
Er war ein ſcharf dreſſierter Wolfshund antwortete Kemp,
und er ſchämte ſich, daß in dieſem Augenblick auch bei ihm ein
leiſer Verdacht gegen ſeinen Freund aufkam.
Hörte der Hund auch auf Herrn Rothe? forſchte der andere
weiter.
Wollen Sie mir die Adreſſe von Ihrem Freund geben
ſagte der Kommiſſar und zog ſein Notizbuch aus der Taſche.
Selbſtverſtändlich, er wohnt am Nürnbergerplatz 6.
Wie iſt denn jetzt ſeine finanzielle Lage? miſchte ſich der
Juſpektor UUrich ein
Kemp freute ſich, endlich etwas Günſtiges über Erich aus=
ſagen
zu können und meinte:
Im Augenblick glänzend. Er hat einen außergewöhnlich
hohen Preis für das Buch bekommen und hat von zwei Seiten
feſte Aufträge für einen neuen Roman.
Hm machte der Kommiſſar und nach einer Weile: Ich
danke Ihnen, Herr Baron, einſtweilen weiß ich genug.
(Fortſetzung folgt.)

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