Darmstädter Tagblatt 1928


01. März 1928

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Einzelnummer 10. Pfennige

R4
7
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Nummer 61
Donnerstag, den 1. März 1928.
191. Jahrgang

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Dermmngvei deuſtenmtegangenmeenf

Die Sicherheitsberatungen.
Der deutſche Standpunkt.
* Genf, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Sicherheitskomitee diskutierte in ſeiner heutigen Abend=
ſitzung
die deutſchen Anregungen, die Dr. Simſon am Mitt=
woch
voriger Woche dem Komitee eingereicht hat. Dr. Simſon
betonte in einer kurzen Einleitung, daß es ſich bei den von der
deutſchen Delegation formulierten Gedanken nicht etwa um Vor=
ſſchläge
, ſondern lediglich um Anregungen handele, die die Arbeit
des Komitees und das ganze Sicherheitsproblem fördern ſollten.
Die Anregungen ſeien von fundamentaler Bedeutung und auf
breiteſter Baſis aufgebaut. Beſonders ſei das der Fall bei dem
zweiten und dritten Punkt, die von den Staaten im voraus eine
Verpflichtung verlangen, die Empfehlungen des Rates zur Aus=
führung
zu bringen, die zum Ziele haben, im Falle von Kriegs=
gefahr
die Aufrechterhaltung des militäriſchen Status auo des
normalen Friedensſtandes zu erhalten, zu ſichern oder wieder=
herzuſtellen
, und die Verpflichtungen vorſehen, im Falle eines
bereits erfolgten Einmarſches auf Empfehlung des Rates einen
*Waffenſtillſtand anzunehmen und eventuell bereits auf fremdes.
Gebiet vorgedrunge Streitkräfte wieder zurückzuziehen. Die deut=
ſchen
Anregungen ſehen weiter eine Beſtimmung vor, den Völker=
A bundsrat mit einfacher oder qualifizierter Mehrheit in den Stand
zu ſetzen, ſeine Empfehlungen zu erteilen.
Engliſche Bedenken und Einwände.
Als erſter Redner ſprach Lord Cuſhendun, der er=
klärte
, es handele ſich in erſter Linie darum, die praktiſchen Mög=
lichkeiten
der Anregungen zu prüfen, und dann Punkt für Punkt
die deutſchen Anregungen erledigte. Der erſte Punkt, der
wvon der Verpflichtung zur Annahme vorläufiger Empfehlungen
(des Rates handelt, ſcheine ihm zu unbeſtimmt gefaßt und
könne zu verſchiedenen Auslegungen Anlaß geben. Das gleiche
Argument müſſe er gegen den zweiten Punkt
vorbringen, der nach ſeiner Anſicht dieſen Mangel noch in
größerem Maße aufweiſe. Die Verpflichtung zur Aufrechterhal=
tung
des Satus quo könne ſehr leicht zum Vorteil des Angreifers
dienen, beſonders in einem Fall, wenn ein Staat die feſte Abſicht
habe, einen anderen anzugreifen und ſeine militäriſchen Vorberei=
tungen
zu lange darauf hin einrichte, ſo daß er im Moment des
Konflikts dem anderen Staate überlegen und dieſer ihm dann
ausgeliefert ſei. Würden dann die vorgeſehenen Beſtimmungen
durchgeführt, ſo bliebe das Kräfteverhältnis zwiſchen Angreifer
und angegriffenem Staate immer doch zum Vorteil des Angrei=
fers
weiter beſtehen. Dem dritten Punkt, der die Durch=
führung
eines Waffenſtillſtandes vorſieht, hielt er entgegen,
daß es unerhört ſchwierig ſein werde, zwiſchen
fzweiunter den Waffen ſtehenden Gegnern einen
kWaffenſtillſtand herbeizuführen. Der vierte
PPunkt rühre an dem Prinzip der Einſtimmigkeit
ſiim Rat und könne zu einer Gefahr für die Auto=
rrität
des Nates werden. Gegen ihn ſprach ſich Lord
ACuſhendun ganz in Uebereinſtimmung mit dem letzten engliſchen
Sicherheitsmemorandum aus. Zum fünften Punkt, der von
einem allgemeinen Vertrag ſpricht, brachte Lord Cuſhendun die
igleichen Bedenken vor, die von engliſcher Seite
bereits im Verlauf der Tagung mehrfach geäußert wurden und
die ſich gegen jeden Generalpakt richten. Zum
Schluß betonte Cuſhendun, daß, wie auch das Verfahren mit
Bezug auf die Anregungen ſein möge, ſie jedenfalls vorher den
Regierungen zur Stellungnahme unterbreitet werden müßten.
1Dieſen Vorbehalt müſſe er, obwohl er durchaus für eine Prü=
fung
der deutſchen Anregungen ſei, machen, da er von ſeiner
Regierung für dieſen Fall keine Anweiſungen habe.
Franzöſiſche Vorbehalte auf Einrichtung einer
Kontrolle durch den Rat.
Paul=Boncour, der nach Lord Cufhendun das Wort ergriff,
erklärte mehrfach, daß er die deutſchen Anregungen aus vollem
Herzen und mit aufrichtiger Freude begrüße. Er verwies jedoch
auch wiederholt im Verlaufe ſeiner Ausführungen auf den be=
rreiss
beſtehenden Bericht des Rates zu Art. 11, der alle die Maß=
uahmen
, wie ſie von der deutſchen Delegation angeregt werden,
ſchon in viel weitergehendem und allgemeinerem Umfange vor=
ſehe
. Seine Zuſtimmng zu den Anregungen ſchränkte Paul=
Boncour zum Schluſſe dahin ein, daß er als logiſche und not=
twendige
Folge ſolcher Maßnahmen die Erteilung der Befugnis
an den Völterbund erachte, durch eine eingehende Kontrolle die
Aaisführung der Maßnahmen zu überwachen. Unter dieſen Vor=
behalten
jedoch ſchließe er ſich den deutſchen Anregungen voll an.
Dr. v. Simſon en gegnete in einer kurzen Replik zunächſt
Lord Cuſhendun, indem er darauf hinwies, daß die deutſchen
Anrexungen ja von einem normalen Stand der Militärkräfte
ausgingen, wohingegen Lord Cuſhendun ſeine Kritik auf einen
bereits geänderten militäriſchen Status quo aufgebaut habe. Mit
Boncours Vorbehalten einer Kontrolle durch den Rat erklärte ſich
v. Simſon abſolut einverſtanden und bezeichnete ſie als eine
ſeiner Anſicht nach natürliche Folge der deutſchen Anregungen.
Den Regierungen müſſe ſelbſtverſtändlich, wie Lord Cuſhendun
das verlange, in jedem Falle erſt Gelegenheit gegeben werden,
ſich zu den Anregungen auszuſprechen.

Der japaniſche Oelegierte für die deutſchen
Anregungen.
Im Verlaufe der Debatte ſetzte ſich beſonders der japaniſche
Delegierte Sato zweimal kurz nacheinander mit äußerſtem Nach=
druck
für die deutſchen Anregungen ein. Er bezeichnete ſie als
ſo wichtig und fundamental, daß man ſie ganz genau und ein=
gehend
prüfen müſſe. Es ſollte zu dieſem Zweck ein eigenes
Unterkomitee gebildet werden, das die Durcharbeitung vor=
nehmen
ſolle. Jedenfalls dürfe der Mangel an Zeit nicht dazu
führen, den deutſchen Anregungen nicht die ihnen zukommende
betrauen, wurde jedoch im Laufe einer Diskuſſion über das ein= ken bereit zu ſtellen, die Bautätigkeit alſo in der Hauptſache auf
zuſchlagende Verfahren wieder fallen gelaſſen und beſchloſ=
ſen
, die Anregungen ſo, wie ſie formuliert ſind,
in den Bericht des Sicherheitskomitees aufzu=
nehmen
und ihre Beratung auf eine ſpätere Ta=
gung
zuverſchieben. Es verlautet, daß dieſe zweite Sitzung
des Sicherheitskomitees im Mai oder Juni ſtattfinden
ſoll. Den Regierungen iſt es jedoch freigeſtellt,
ſich ſchon jetzt zu den deutſchen Anregungen zu
äußern.
Das Sicherheitskomitee wird morgen und übermorgen Re=
daktionsſitzungen
, und am Samstag wieder eine Vollſitzung ab=
halten
. Falls die Arbeiten bis zum Samstag nicht erledigt ſind,
iſt eine Abſchlußſitzung für Montag vorgeſehen.
Auswirkungen der Länderkonferenz.
Die Verfaſſungskommiſſion zur Erneuerung
des Reiches.
Auf dem Umweg über ein Berliner Blatt erfährt man, daß
das Neichskabinett jetzt die ihm zur Verfügung ſtehenden neun
Plätze innerhalb der 18gliedrigen Kommifſion beſetzt hat, die
nach dem Beſchluß der Ländertonferenz die Erneuerung des
Reiches ſtudieren ſoll. Das Kabineit hat ſich zur Ernennung
alſo lang genug Zeit gelaſſen. Trotzdem iſt es noch nicht möglich,
im federſührenden Reichsinnenminiſterium Genaueres über die
vom Reich entſandten Perſönlichkeiten zu erfahren. Von den
Miniſtern werden dem Ausſchuß angehören: Herr v. Keudell, Dr.
Curtius, Dr. Köhler und Herr Schätzel, gleichzeitig als Vertreter
der ehemaligen Regierungsparteien, von Staatsrechtslehrern der
Heidelberger Anſchütz und der Berliner Triepel, ferner der frühere
Reichsinnenminiſter Hamm, der den Demokraten angehört; der
Zentrumsabg. Brüning und der ehemalige preußiſche Staatsſekre=
tär
Buſch, der unter dem Sozialdemokraten Lüdemann im
Finanzminiſterium amtierte. Auf Grund welcher Verdienſte
dieſe Auswahl erfolgt iſt, weiß bis jetzt nur das Kabinett. Wir
halten einſtweilen die Zuſammenſetzung nicht für glücklich, ſchon
weil der Gedanke, den Sparkommiſſar Saemiſch als vollberechtig=
tes
Mitglied heranzuziehen, fallen gelaſſen worden iſt. Herr Sae=
miſch
fungiert lediglich als Sachverſtändiger ohne Stimmrecht,
während der Kanzler Marx und in ſeiner Vertretung Vizekanzler
Hergt als Vorſitzender in die Zahl der Kommiſſionsmitglieder
nicht eingerechnet werden. Ob ſich die Länder mit dieſer Ver=
ſchiebung
der Stimmenzahl einverſtanden erklären, iſt mindeſtens
miſſes zwiſchen den verſchiedenen im Kabinett vertretenen Strö=
mungen
und beweiſt, daß die Hoffnungen, die vielfach auch heute
noch in die Arbeiten des Ausſchuſſes geſetzt werden, möglichſt ge=
ring
anzuſetzen ſind.
Die Tarifpolitik der Reichsbahn. Die Ge=
fahr
einer Tariferhöhung.
Zum 31. März laufen die Verträge zwiſchen der Reichsbahn
und ihrer Arbeiterſchaft ab, ſo daß man ſich in dieſen Tagen mit
den Forderungen der Gewerkſchaften wird befaſſen müſſen. Es
wird ſich dann herausſtellen, welche neuen Belaſtungen entſtehen,
wenn man zu Lohnerhöhungen ſchreitet, wie ſie von der Arbeiter=
ſchaft
gewünſcht werden. Mehrbelaſtungen dürften unzweifelhaft
eintreten, wenn auch vielleicht nicht in der Höhe, wie ſie den
etwaigen Forderungen der Gewerkſchaften entſprechen. Die
Reichsbahn muß ſich daher erneut mit der Frage der Ausbalan=
cierung
ihres Haushaltes beſchäftigen. Es iſt ſchon vor einiger
ſein werden. Die Reichsbahn hat eben erſt verſucht, durch eine
dem beſtehen gebliebene Loch in ihrem Haushalt wird durch die
neuen Lohnerhöhungen natürlich noch vergrößert, ſo daß nun=
mehr
die Gefahr einer Tariferhöhun g in greifbare
Nähe rückt. Vorläufig ſind die Erwägungen darüber noch im
Fluß. Manches deutet darauf hin, daß man zu einer Erhöhung
der Frachtſätze, wenn auch nicht auf breiter Front, ſchreiten wird.
Für die deutſche Wirtſchaft würden dadurch nicht unerhebliche
Schwierigkeiten entſtehen, weil die Bahntarife ſchon jetzt eine
bahn auch zu einigen Ermäßigungen bereitgefunden, da ſie ange=
ſichts
der guten deutſchen Kknjunk ur über gute Einnahmen ver=
fügte
und der ſteigende Warenverkehr etwaige Einnahmeausfälle
wieder wettmachte. Jetzt befindet ſich aber die Konjunktur in
abſteigender Richtung, was ſich auch aus einem Nachlaſſen der
Frachteinnahmen der Reichsbahn zeigt. Es iſt allgemein zu be=
dauern
, wenn die Reichsbahn trotzdem zu Tariferhöhungen ſchrei=
ten
würde. Man darf wohl erwarten, daß die Reichsregie
rung nichts unterlaſſen wird, einſchneidende Maßnahmen zu
verhindern und dafür zu ſorgen, daß die Reichsbahn
durch Sparmaßnahmen auf den verſchiedenſten

Ge

bieten ihren Geldbedarf ſenkt,.

Iſt das Wohnungsbaufinanzierungs=
problem
wirklich gelöft?
Die Gefahren der Baufinanzierung mit Zwiſchenkrediten.
Von
Dr. Roland Schupp, München.
So anerkennenswert die Bemühungen der Reichs= und
Länderminiſterien ſowie der Hypothekenbanken und Nealkredit=
inſtitute
um die Löſung des Wohnungsbaufinanzierungsproblems
auch ſind, ſo haben die bisherigen Beratungen und Beſchlüſſe doch
nur Teillöſungen gebracht, die für die Geſtaltung der Bautätig=
keit
im Jahre 1928 wenig erfreuliche Perſpektiven eröffnen. Trotz=
dem
ſich alle zuſtändigen amtlichen und pridaten Stellen darüber
größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Der Vorſchlag Satos, eine einig ſind, daß der inländiſche Kapitalmarkt nicht in der Lage iſt,
Unterkommiſſion mit der Prüfung der deutſchen Anvegungen zu in dem erforderlichen Umfang Mittel für erſtſtellige Bauhypothe=
die
Alimentierung aus öffentlichen Mitteln angewieſen bleibt, hat
ſich die Reichsregierung im Verein mit der Reichsbank bisher
noch niht dazu entſchließen können, die von den Spitzenverbänden
der deutſchen Wirtſchaft und insbeſondere auch von der Bau=
wirtſchaſt
geforderte Freigabe der Aufnahme von Auslands=
anleihen
für den Wohnungsbau bzw. die Befreiung der Woh=
nungsbau
=Auslandsanleihen von der Kapitalertragsſteuer zu ge=
nehmigen
. Nach bewährtem Muſter wird dieſer Entſchluß wahr=
ſcheinlich
erſt zu einem Zeitpunkt gefaßt werden, in dem wie im
vorigen Jahr die Finanzierungskriſe auf dem Baumarkt ihren
Höhepunkt erreicht hat und die unbedingt notwendige Finanzie=
rungshilfe
durch das Ausland wenigſtens für dieſe Bauſaiſon zu
ſpät kommt.
Das einzige, zu dem ſich die Reichsregierung und die Länder=
regierungen
neben der Sicherung der Bauzuſchußmittel aus dem
Hauszinsſteueraufkommen entſchloſſen haben, iſt die Schaffung
eines neuen Fonds von 200 Millionen RM. für Bauzwiſchen=
kredite
. Im Intereſſe der Förderung der Wohnungsbautätigkeit
und insbeſondere der Schaffung, von Kleinwohnungen kann dieſe
Maßnahme zweifellos ſehr begrüßt werden.
Dabei darf jedoch nicht überſehen werden, daß durch dieſe
Bereitſtellung von Zwiſchenkrediten das eigentliche Wohnungs=
baufinanzierungsproblem
in ſeiner Löſung um keinen Schritt
weiter gekommen iſt. Kurzfriſtige Zwiſchenkredite ſind zwar ein
wertvoller Notbehelf, um bei einer vorübergehenden Geldmittel=
verknappung
die weitere Durchführung des aufgeſtellten Bau=
programms
ſicher zu ſtellen. Da jedoch die Löſung der Frage der
Beſchaffung ausreichender Ablöſungskredite vorerſt noch völlig in
der Luft ſchwebt, muß mit beſonderem Nachdruck darauf hinge=
wieſen
werden, daß die Finanzierung des Wohnungsbaupro=
gramms
1928 auf dieſer Baſis Gefahren in ſich birgt, die nicht
ernſt genug genommen werden können.
Das ſtarre Feſthalten der verantwortlichen Regierungsſtellen
an dem Verſuch, den vorhandenen gewaltigen Fehlbedarf, von
rund 600 000 Wohnungen allein aus laufenden Einkünften finan=
zieren
zu wollen, muß, ſo verlockend auch dieſe Löſung des Woh=
nungsbauproblems
iſt, vom rein wirtſchaftlichen Standpunkt aus
als ein Unding bezeichnet werden. Kein privatwirtſchaftliches
Unternehmen würde unter den herrſchenden Verhältniſſen und
vor allem angeſichts der vorhandenen völlig unzureichenden Mit=
tel
die bisherige Marſchrichtung beibehalten, denn gerade durch
die völlig ungenügende Kapitalverſorgung des Wohnungsbau=
marktes
wird die Zinsentwicklung im Realkreditgeſchäft auf einer
Höhe gehalten, die die Entfaltung der privaten Bautätigkeit voll=
kommen
unterbindet. Dabei darf geſamtwirtſchaftlich nicht un=
zweifelhaft
. Die ganze Linie macht den Eindruck eines Kompro= berüclſichtigt bleiben, daß bei einer großzügigen Entfaltung der
Bautätigkeit durch die Bauwirtſchaft als Schlüſſelinduſtrie auch
die geſamten anderen heimiſchen Wirtſchaftszweige eine geſchäft=
liche
Belebung erfahren. Zum Beweis härfür darf nur auf die
letztjährige Geſchäfts= und Baumarktentwicklung hingewieſen
werden. Es iſt jedenfalls höchſte Zeit, daß das auch in Kreiſen
der Reichsbankleitung geglaubte und propagierte Märchen von
der Unproduktivität des Wohnungsbaues endlich einmal ver=
ſchwindet
und durch Aufklärung über die wirklichen Verhältniſſe
richtig geſtellt wird. Das Wohnungsbauproblem kann nicht allein
durch die Bereitſtellung von ſtaatlichen Bauzuſchüſſen und Bau=
zwiſchenkrediten
, ſondern endgültig nur durch eine planmäßig
durchgeführte Verſorgung des Wohnungsbaumarktes mit aus=
reichenden
und niedrig verzinslichen Hypothekenmitteln gelöſt
werden. Ganz von ſelbſt gewinnt dann auch wieder die auf dem
Baumarkt jetzt völlig ausgeſchaltete Privatinitiative an Boden.
Die Bedeutung der kurzfriſtigen Baufinanzierung für die der=
zeitige
Baumarktentwicklung geht aus den im Reichstagsausſchuß
für Wohnungsweſen kürzlich gemachten Ausführungen des Ver=
Zeit auch von dem Reichsbahnkommiſſar darauf hingewie= treters des Reichsarbeitsminiſteriums hervor, wonach die Zwl=
ſen
worden, daß früher oder ſpäter Tariferhöhungen notwendig ſchenkredite allein der Realkreditinſtitute einen Betrag von. 19
Millionen RM. ausmachen. Dieſe Kredite, die zum Teil einge=
Anleihe ihren Bedarf an flüſſigen Mitteln zu ſtillen. Das trotz= froren ſind, müſſen jedoch erſt in Hypothekarkredite ühergeladt"
werden, ehe im Baujahr 1928 überhaupt an die Gewährung neuer
Baukredite gedacht werden kann. Während im Jahre 1926 auf
kurzfriſtige und Zwiſchenkredite insgeſamt nur 14 Prozent der
inveſtierten Wohnungsbaumittel entfielen, hat ſich der Anteil der
gleichen Kredite im Jahre 1927 auf 33 Prozent erhöht.
Die kurzfriſtigen Baukredite durch Privatkapitalmarktmittel
abzudecken, erſcheint, wie ſchon oben ausgeführt, infolge der ſtark
überſpannten Lage am Kapitalmarkt völlig ausſichtslos. Größere
ernſthafte Velaſtung darſtellen und ihre Ermäßigung daher im= Hausziusſteutermitel heranzuzichen dirſte, de die Reichss Lud
mer verlangt wurde. Im vergangenen Fahre hat ſich die Reichs= Länderparlanente bereits die Beibehalzung Der porichrtiet
Steuerſätze und der gleichen Verteilungsſchlüſſel beſchloſſen
haben, ebenfalls kaum gelingen, zumal das Aufkommen aus der
Hauszinsfteuer ſchon vielfach im Vorgriff zur Finanzierung des
letztjährigen Bauprogramms verwendet worden iſt. Die Zukunft
einer geſicherten Baufinanzierung und die Abwendung der Ge=
fahr
des Cinfrierens der Zwiſchenkredite hängt alſo im weſent=
lichen
davon ab, ob entweder im Laufe des Jahres eine fühlbare
Erleichterung der Situation am Inlandskapitalmarkt eintritt
(vorerſt beſtehen dafür jedoch keine Ausſichten!) oder ob die Auf=
nahme
von Auslandsanleihen für Wohnungsbauzwecke frei=
gegeben
wird. Zu einer wirklichen Löſung des Wohnungsbau=
finanzierungsproblems
kann nur der letztgenannte Schritt führen.

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Seite 2

Donnerstag, den 1. März 1928

Nummer 641

*Die landwirtſchaftliche Nottage
im Reichstag.
Das Fieberthermometer im Reichstag iſt etas geſunken.
Der Skeptizisanus, der geſtern noch gegenüber den Möglichkeiten
des Notprogramms überau herrſchte, hat ſich weſentlich gemil=
dert
, weil ſich herausgeſtellt hat, daß das Zentrum in einer der
wichtigſten Fragen dem berühmten Panzerkreuzer die Re=
gierung
unterſtützen will; weil außerdem feſtzuſtehen ſcheint, daß
das Zenirum auch den landwirtſchaftlichen Teil des Notpro=
gramms
mitachen will und nur noch in der Verteilung der
Kredite nach Preußen Schwierigkeiten macht, die aber wenigſtens
nicht unüberbrückbar ſind. Dieſe Stimmungsmomente haben auch
auf die Reichstagsberatngen eingewirkt, die am Mittwoch der
Beratung des Haushaltes des Reichsernährungsminiſters galten.
Herr Schiele leitete die Beſprechungen mit einer längeren Rede
ein, worin er auf die Notlage der Landwirtſchaft hinwies und
den Standpunkt vertrat, daß auch das Hilfspro=
gramm
die Kriſe nicht beſeitige, ſondern nur
mildere. Einen ſtarken Eindruck machten ſeine Angaben, daß
Deutſchland im vorigen Jahre für 4 Milliarden
Mark Lebensmittel aus dem Ausland einge=
führt
habe, von denen wir 3 Milliarden gut
ſelbſt produzieren können. Hier iſt alſo die ſtärkſte
Möglichkeit zum Ausgleich der Paſſivität unſerer Handelsbilanz
gegeben. Aber auch aus den Reden der Parteien klang das Mit=
empfinden
für die Landwirtſchaft heraus, ſogar bei den Sozial=
demokraten
, die einen Neuling, den Abg. Tempel, vorſchickten.
Er ſprach ſo landwirtſchaftsfreundlich, daß er nachher von ſeinen
engeren Parteifreunden privatim dafür gerüffelt wurde. Er hat
die Frage, welche Taktik die Sozialdemokraten dem landwirtſchaft=
lichen
Hilfsprogramm gegenüber einſchlagen werden, nicht beant=
wortet
. Damit aber ſteht und fällt augenblicklich das ganze Not=
programm
; denn wenn die Sozialdemokraten nicht mitmachen,
iſt gegen ihre Oppoſition bei der undurchſichtigen Haltung des
Zentrums kaum etas zu erreichen. Vielleicht erfährt man dar=
über
am Donnerstag etwas näheres.
Im übrigen iſt es begreiflich, daß alle denkbaren Kombina=
tionen
in der Wandelhalle beſprochen werden. Der Vollſtändig=
keit
halber verzeichnen wir noch, daß von der Möglichkeit geſpro=
chen
wird, einen Staatskommiſſar zur Lurchführung des Not=
programms
einzuſetzen. Das iſt von Haus jedenfalls nur ein
ſchlechter Witz geweſen, der lediglich bei einigen Leuten aus Ver=
ſehen
ernſt genommen wurde; denn wenn eine Regierung nicht
mehr die Autorität hat, hat ſie ein eigens dafür eingeſetzter
Staatskommiſſar und ſenn es Herr Luther wäre ganz
ſicher ebenfalls nicht.
Reichsernährungsminiſier Schiele über das
landwirtſchaftliche Notprogramm.
* Berlin, 29. Februar. (Eig. Bericht.)
Im Reichstag brachte heute Reichsernährungsminiſter
Schiele den Etat ſeines Miniſteriums mit einer längeren Rede ein.
Der Miniſter ſchilderte zunächſt in ähnlicher Weiſe, wie er das während
der letzten Woche zuletzt im Landwirtſchaftsrat getan hatte, die ſchwere
Notlage der Landwirtſchaft, die dringender Hilfe bedürfe, wenn nicht ein
ſchwerer Verluſt für die ganze deutſche Wirtſchaft herbeigeführt werden
ſolle. Dann erläuterte er ausführlich die einzelnen, im Notprogramm
der Reichsregierung für die Landwirtſchaft vorgeſehenen bekannten
Hilfsmaßnahmen, die, wie der Miniſter hinzufügte, eine dauernde Hilfe
nicht bringen könnten. Beſonderen Nachdruck legte der Miniſter auf
die Maßnahmen zur Hebung der einheimiſchen Viehzucht, wobei er es
als notwendig bezeichnete, die Einfuhr von Fleiſch und Schlachtvieh zu
dämmen. Deshalb ſehe das Notprogramm eine ratenweiſe Herabſetzung
des zollfreien Gefrierfleiſchkontingentes und die Ausdehnung des Ein=
fuhrſcheinſyſtems
für Schweine und Schweinefleiſch vor. Zum Schluß
wies der Miniſter auf die ungeheure Nachkriegsverſchuldung der Land=
wirtſchaft
hin, die bis zum Herbſt 1927 die erſchreckende Höhe von ſieben
Milliarden Mark erreicht habe, und die mit jährlich einer Milliarde
verzinſt werden müſſe. Von den vier Milliarden, die im letzten Jahre
für die Einfuhr ausländiſcher Nahrungsmittel ausgegeben worden ſeien,
könnten drei Milliarden der inländiſchen Erzeugung zugeführt werden.
Vorausſetzung dafür ſei, daß unſerer Landwirtſchaft durch eine plan=
mäßige
Handelspolitik die unbedingt erforderliche Sicherheit und der
Rückhalt gegeben werde.
Die Agrarpolitik der Parteien.
Abg. Tempel (Soz.) machte dem Miniſter den Vorwurf, ſtatt
neue Wege für die Agrarpolitik aufzuzeichnen, nur das alte Rezept der
Droſſelung der Einfuhr wieder empfohlen zu haben. Der Landwirt=
ſchaft
könne nur geholfen werden durch eine Steigerung der Kaufkraft
der breiten Verbrauchermaſſe. Auch die Sozialdemokratie wiſſe längſt,
daß Bauernnot Volksnot ſei. Sie ſei auch keine Gegnerin des landwirt=
ſchaftlichen
Klein= und Mittelſtandes, ſendern nur des Großbeſitzes.
Es ſei richtig, daß heute eine Kriſe in den Großbetrieben der Landwirt=
ſchaft
beſtehe: aber eine der Haupturſachen dieſer Kriſe ſei in der Land=
wirtſchaft
ſelbſt zu ſuchen, nämlich in der Rückſtändigkeit der landwirt=
ſchaftlichen
Produktion in Deutſchland, die z. B., was die Gemüſe=
und Viehproduktion betreffe, weit hinter dem Auslande zurückgeblieben
ſei. Der Redner erklärt, die Sozialdemokratie werde ſich ihre Stellung=
nahme
zum Agrarprogramm vorbehalten, bis die Einzelheiten der ge=

Vom Tage
Generalkonſul Aſchmann hat die vom Reichspräſidenten am 2. Fe=
bruar
vollzogene Ratifikationsurkunde über den Bei=
tritt
Deutſchlands zur Fakultativklauſel des Haa=
ger
Statutes über die obligatoriſche Schiedsge=
richtsbarkeit
des Ständigen Internationalen Gerichtshofes im
Haag im Völkerbundsſekre tariat zwecks Hinterlegung in
den Archiven des Völkerbundes überreicht.
Die Ernennung Sir Horace Rumbolds zum briti=
ſchen
Botſchafter in Berlin wurde beſtätigt.
Der Führer der deutſchen Handelsdelegation, Dr.
Hermes, iſt wieder in Warſchau eingetroffen, um in mehr=
tägigen
Verhandlungen die mit der Valoriſierung der polniſchen Zölle
verbundenen Fragen zu klären. Alsdann gehen die Verhandlungen in
Berlin weiter.
Der italieniſche Feldmarſchall Diaz, der Fürſt des
Sieges, iſt geſtern in Rom an einer Lungenentzündung geſtorben.
Muſſolini und der König ſprachen der Familie des Oberkonnandieren=
den
der italieniſchen Armee ihr Beileid aus.
Das amerikaniſche Staatsdepartement wird Ende
dieſer Woche oder anfangs kommender Woche die offiziellen Verhand=
lungen
über den Abſchluß neuer Schiedsgerichts=
verträge
mit Großbritannien und Japan eröffnen.

planten Maßnahmen ſich überſehen ließen. Sie verlange ſchon jetzt die
Aufbebung der Futtermittelzölle und Förderung des Fleiſchexportes.
Abg. Jandrey (dnatl.) wies auf die Notgemeinſchaft zwiſchen
Groß=, Mittel= und Kleingrundbeſitz und der Landarbeiterſchaft hin.
Auch der Landarbeiter bekomme beim Verkauf ſeines Schweines einen
ſo niedrigen Preis, daß nicht einmal ſeine Selbſtkoſten gedeckt ſeien. Die
von der Regierung geplante Hilfsaktion könne nur ein Anfang ſein.
Dauernde Hilfe könne nur durch die Wiederherſtellung der Rentabilität
geſchaffen werden. Das bisherige Gefrierfleiſchkontingent von 120000
Tonnen entſpreche einer Menge von 1,2 Millionen Schweinen. Würde
man dieſe Schweine der deutſchen Landwirtſchaft abnehmen, dann wäre
das ſchon eine große Hilfe. Auch die Einfuhr von Südfrüchten und von
ausländiſchem Gemüſe müſſe abgebaut werden.
Abg. Neyſes (Ztr.) erklärte, die Hilfsaktion komme reichlich ſpät.
Die Not der Klein= und Mittelbauern ſei nicht nur ebenſo groß wie die
des Großgrundbeſitzes, ſondern größer, auch größer als die eines Arbei=
ters
und ſogar größer als die eines Erwerbsloſen. Beſonders groß ſei
die Notlage in den öſtlichen und weſtlichen Grenzgebieten. Der Redner
forderte eine Atempauſe für die Landwirtſchaft, damit ſie ihre Betriebe
rationaliſieren könne. Er tritt für Steuerſenkungen ein und wünſcht
die Wiedereinführung des dreijährigen Durchſchnitts bei der Einkommen=
ſteuerveranlagung
.
Zoliſchutzforderungen für die Landwirtſchaft.
Abg. Janſon (D.V.P.) weiſt darauf hin, daß die Landwirtſchaft
durch die Aufzehrung des Betriebskapitals, durch Inflation und Steuern
zu den erheblichen Kreditaufnahmen gezwungen war. Die hohen Zinſen
der Neuverſchuldung ſeien geradezu erdrückend. Dem Notprogramm
müßten weitere Maßnahmen folgen. Selbit die Nebenbetriebe der Land=
wirtſchaft
ſeien heute unrentabel. Die Induſtrie habe ſich in ihrer Not
kartelliert; die Landwirtſchaft konnte das wegen ihrer Abhängigkeit von
den Weltmarktpreiſen nicht. Deshalb brauche ſie Zollſchutz. Die Ar=
beitsloſenverſicherung
müſſe reformiert werden; denn es ſei unmöglich,
daß der Erwerbsloſe mehr bekommt als der tätige Landarbeiter an
Lohn. Der Nedner wendet ſich gegen polniſche Schweine= und Kartoffel=
einfuhr
und erklärt ſich gegen einen Handelsvertrag, der zum Schaden
der Landwirtſchaft wirken müſſe. Der Redner ſchildert zum Schluſſe die
beſondere Notlage der Landwirtſchaft und der Winzer in dem beſetzten
Gebiete.
Abg. Lang (Bay. Vpt.) betonte, daß die Erregung in der Bauern=
ſchaft
ganz natürlich ſei. Die Vernachläſſigung dieſes Standes könne
kaum wieder gutgemacht werden. Beſondere Hilfe bedürfe die bayeriſche
Milchwirtſchaft. Die Landwirtſchaft habe ſich auf dieſem Gebiete beſon=
ders
im Allgäu muſtergültige Selbſthilfeorganiſationen geſchaffen, die
ſtaatlich gefördert werden ſollten.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen. Donnerstag,
13 Uhr: Weiterberatung. Schluß 18.45 Uhr.

* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags erledigte in ſeiner
geſtrigen Sitzung eine Reihe von Kapiteln des Staatsvoranſchlages.
Zunächſt wurde Kap. 4 (Weingüter) beraten, wozu mehrere kommuniſti=
ſche
Anträge abgelehnt wurden und von den Anträgen des Abg. Blank
einem zugeſtimmt wurde, daß an die Staatskaſſe 40 000 Mark abzuliefern
ſind. Das Kapitel ſelbſt wurde angenommen. Die Kapitel 12 (Lotterie),
13 (Münzweſen) und 14 (Staatsrenten) wurden ebenfalls angenommen.
Bei Kap. 15 (Ruhegehalte, ſoziale Fürſorge für die im öffentlichen
Dienſt beſchäftigten Perſonen uſw.) ſtimmten die Sozialdemokraten
gegen die Betriebskrankenkaſſe. Einem Antrag Heinſtadt wegen ſtatiſti=
ſchen
Feſtſtellungen wurde zugeſtimmt. Ein Antrag Dr. Leuchtgens=
Glaſer, die Altersgrenze von 65 auf 70 Jahre heraufzuſetzen, wurde
gegen 2 Stimmen mit drei Stimmenthaltungen abgelehnt. Das Kapitel
wurde darauf angenommen. Zu Kapitel 19 (Staatspräſident) machte
Staatspräſident Adelung längere Ausführungen über die Verhältniſſe
im beſetzten Gebiet, worüber oben berichtet wird. Bei Kap. 20 ( Staats=
verlagsfonds
) führt Abg. Dr. Leuchtgens Beſchwerde über die Darm=
ſtädter
Zeitung und wünſcht eine unparteiiſche Berichterſtattung. Dieſes
Kapitel, ſowie die Kapitel 21 (Auswärtige und Reichsverhältniſſe uſw.),
22 (Oberrechnungskammer), 24 (Staatsarchiv) und 26 (Poſtgebühren)
wurden angenommen.
Der Aelteſtenrat hielt am Mittwoch ebenfalls eine Sitzung
ab. Aus ſeinen Beſchlüſſen iſt bemerkenswert, daß es bei den Beurlau=
bungen
und den Koſten hierfür bei den alten Beſtimmungen verbleiben
ſoll.

Befotzurgsgeſetz
und Perfonalnachtragsetat.
Zweierlei Maß.
* Berlin, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Bei Beſprechung der Regierungserklärung, die Vizekanzler
Hergt am Montag vor dem Reichstagsplenum abgab, hat be=
kanntlich
der Zentrumsabgeordnete von Guérard die viel be=
achtete
Mitteilung gemacht, daß die Reichsregierung noch einen
Perſonaletat als Ergänzungsvorlage einbringen wolle. Er kenne
den Inhalt nicht, müſſe aber ſchon jetzt betonen, daß ſeine Frak=
tion
jeder Beamtenvermehrung und jeder Höherſtufung von Be=
amten
ablehnend gegenüberſtehe. Hierzu iſt zu bemerken, daß
ſich an die Beſoldungsgeſetze im Reiche und in den Ländern Per=
ſonal
=Nachtragsetats anſchließen ſollen. In dieſen ſollen die aus
der Neuordnung der Beſoldung ſich ergebenden Ein= und Um=
gruppierungen
geregelt werden. Bekanntlich iſt Preußen bei der
Beſoldungsordnung über den Rahmen des Reiches noch hinaus=
gegangen
. Vielleicht hätte niemand darauf reagiert, wenn nicht
ſofort vom Zentrum und von den Sozialdemokraten her leb=
hafter
Einſpruch erhoben worden wäre, weil dahinter ein letzter
Verſuch der Deutſchnationalen vermutet wurde, noch vor ihrem
Abgang aus der Regierung einen Teil ihrer Anhänger in Be=
amtenſtellen
hineinzubringen. Sehr zur Unzeit für dieſe Oppo=
ſiition
bringt jetzt der Deutſche, das Organ der chriſtlichen Ge=
werkſchaften
, unter der Ueberſchrift Grober Unfug ein Gegen=
beiſpiel
aus Preußen, aus dem erſichtlich iſt, daß Preußen beim
Perſonal=Nachtragsetat über die maßgebenden Inſtanzen des
Reiches hinweg auch in dieſer Angelegenheit ſeine beſonderen
Wege zu gehen ſcheint. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages
hat der deutſchnationale Abgeordnete Schmidt=Stettin auf das
Vorgehen der preußiſchen Landesregierung hingewieſen und von
der Reichsregierung verlangt, daß die dort vorgeſehenen Höher=
ſtufungen
von Beamten auch auf die Reichsbeamten übertragen
werden müßten, da es nicht angängig ſei, die Reichsbeamten in
dieſer Beziehung ſchlechter zu behandeln als die Länderbeamten.
Der Deutſche teilt nunmehr einen Entwurf mit, der nach dem
Blatte Stegerwalds einer Staatsſekretärbeſprechung zugrunde
lag, und der die Abſichten Preußens auf dieſem Gebiete kenn=
zeichnen
ſoll. Der Deutſche gibt den Entwurf im Wortlaut
wieder, und wir entnehmen den Angaben des genannten Blattes
über den Inhalt folgendes:
Zufolge einer Staatsſekretär=Beſprechung iſt im preußiſchen
Nachtragsſtellenplan für 1927 als Auswirkung der Beſoldungs=
neuregelung
jedem Miniſterium die Umwandlung einer be=
ſtimmten
Anzahl von Miniſterialräten in Miniſterialdirigenten,
einer beſtimmten Anzahl von Oberratsſtellen in Miniſterialrats=
ſtellen
, zugeſtanden worden, und zwar iſt wahlweiſe zugelaſſen,
daß ſtatt einer Miniſteraldirigentenſtelle auch zwei Minifterial=
ratsſtellen
eingeſetzt werden dürfen. Auch in der Provinzial=
inſtanz
ſind in Preußens Nachtragsſtellenplan für 1927 viele
Stellenumwandlungen vorgenommen worden, die beim Juſtiz=
miniſterium
z. B. in viele Tauſende gehen. Außerdem iſt die
Regierung vom Ausſchuß aufgefordert worden, bei den Miniſte=
rien
die Zahl der Oberregierungsratsſtellen für die Regierungs=
räte
als ſtändige Hilfsarbeiter zu vermehren und die Zahl der
im Stellenplan vorgeſehenen ruhegehaltsfähigen Stellenzulagen
von 700, 500 und 300 Mark weſentlich zu vermehren und hierüber
bis zur zweiten Leſung Vorſchläge zu machen.
Der Deutſche bemerkt mit Recht dazu, daß eine ſonderbare
Rolle in dieſer ganzen Angelegenheit die Sozialdemokvaten
ſpielen, die mit großer Entrüſtung die Pläne der Bürgerblock=
regierung
im Reich angreiſen, obwohl die Reichsregierung nur
nach dem Vorbild Preußens handeln wolle, wo die Sozialdemo=
kraten
den Ton angeben.
Der Panzerkreuzer.
* Berlin, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Beſchluß des Zentrums, die erſte Baurate für den
Panzerkreuzer A. zu bewilligen, ſchafft zunächſt einmal etwas
Luft. Dieſer Panzerkreuzer war für den Etat eine der größten
Gefahren. Er iſt im Reichsrat auf den preußiſchen Einfluß hin
abgelehnt worden. Die Reichsregierung ſelbſt mußte aber ſchon
aus Preſtigegründen daran feſthalten. Man hatte zunächſt damit
gerechnet, daß mit dem Ausſcheiden des Reichswehrminiſters Dr.
Geßler gegen den der Beſchluß zum Teil perſönlich gerichtet war,
der Widerſtand ſich verringern würde. Das ſcheint unmittelbar
nicht der Fall zu ſein. Jetzt iſt wenigſtens die Gewähr geſchaffen,
daß die Regierungsparteien für den Bau ſich einſetzen, fraglich,
iſt mur, wieweit die innere Geſchloſſenheit geht. Der Beſchluß iſt
in der Zentrumsfraktion gegen einen ſtarken Widerſtand gefaßt
worden. Eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß ein
mehr oder weniger großer Teil der Fraktion bei der entſcheiden=
den
Abſtimmung draußen bleiben wird, während Sozialdemokra=
ten
und Kommniſten den letzten Mann antreten laſſen. Man
rechnet damit, daß die Wirtſchaftspartei für den Bau des Schif=
ſes
ſtimen wird, und damit eine Mehrheit zuſtandekommt.

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Mittwoch, den 29. Februar.
Die Stumme von Portici.
Die Revolutionsoper iſt ſie genannt worden. In ihr wurde
zum erſten Male auf einen antiken Stoff verzichtet, die Hand=
lung
in die Gegenwart verlegt, ein Volk in den Mittelpunkt ge=
ſtellt
. Sie war der künſtleriſche Ausdruck einer politiſchen Situ=
ation
, und als ſolcher der Vorbote der Julirepolution. 1830 gab
ſie in Brüſſel den Antrieb der Bewegung zur Loslöſung Belgiens
von Holland.
Der flinke Sportsmann Auber, der Meiſter der Unterhal=
tungsmuſik
, tat einen kühnen Griff zur großen hiſtoriſchen Oper.
Scribe ſchnitt ihm einen aktuellen Stoff zurecht. Er füllte ihn mit
leidenſchaftlicher, heroiſcher Muſik. Routinierte Mache, flotte
Melodien, ſüßer Wohlklang, feſſelnde Szenenbilder gaben dem
Werk echt franzöſiſches Gedräge. Es war die Nationaloper der
Franzoſen, das Vorbild der ſtäteren großen Opern: Roſſinis
Tell, Halevys Jüdin, Meyerbeers Hugenotten. Auf ihrem
Siegeszug durch Europa begeiſterte die Stumme unſere Groß=
eltern
und Eltern.
Der Welterfolg des Werkes und das ungeheuere Aufſehen,
das es überall verbreitete, iſt heute kaum mehr verſtändlich.
Horizontal und ſentimental ſcheinen uns Drama wie Muſik.
Staunend leſen wir die Worte überſchwenglicher Anerkennung,
die Richard Wagner dieſer Oper mehrfach widmete, in der er das
Revolutionäre ſofort erkannte, während konſervative Geiſter wie
Goethe, Mendelsſohn, Schumann ſie ſchroff ablehnten.
Die Zeiten ſind darüber hingegangen. Es kam Wagner, der
ſtärkſte muſikaliſche Revolutionär, vor deſſen Sonne Aubers Stern
raſch verdunkelte. Und heute iſt Wagner der Hort konſervativer
Geſinnung und die Operngeſchichte erlebt die neue Revolution
der Atonalität. Was ſind Werturteile?
Unſere heutige Aufführung hat mit dem Auberſchen epoche=
machenden
Werk wenig zu tun. Die Herren Rabenalt, Rein=
king
und Claire Eckſtein haben eine Neubearbeitung für
richtig gehalten, die von dem beliebten Grundſatz ausgeht, alles
dem Regiſſeur unterzuordnen Zweifellos bedarf jedes Bühnen=
werk
einer mit der fortſchreitenden Zeit jeweils wechſelnden Dar=
ſtellungsart
, um wirkungsvoll zu bleiben. Wir könnten zum Bei=
ſeiel
Don Juan, Fidelio, Carmen im Gewand ihrer erſten

Aufführungen heute nicht mehr ertragen. Es beweiſt den Wert
großer Werke, wenn ſie äußeren Verwandlungen ſtandzuhalten
vermögen. Pietät iſt oft Deckmantel für Stillſtand und Rückſchritt.
Aber Ehrfurcht vor dem Werk, Takt bei jeder Aenderung muß
Vorbedingung ſein. Heute ſchien die erlaubte Grenze überſchrit=
ten
. Das Werk kam nicht verjüngt, erhöht heraus, ſondern im
Stil zerſtört. Die Muſik iſt grauſam zuſammengeſtrichen, das
Drama willkürlich geändert, der tragiſche Schluß zugunſten eines
äußerlichen Efſekts weggefallen. Die Ouvertüre entgleiſt, ihrer
Form und ihrem Sinn nach vernichtet, in eine Pantomime. Der
Textdichter Scribe war ja auch nicht ganz dumm, und Auber hat
doch ſeine Muſik auf eine ganz beſtimmte Handlung, auf ganz
beſtimmte Worte komponiert. Ein intereſſanter Vergleich liegt
nahe zwiſchen der jüngſten Oberon=Bearbeitung von Hermann
Kaiſer, auf die geſtern hingewieſen wurde, und der heutigen Be=
arbeitung
der Stummen‟. Dort pietätvolle Konſervierung und
Dienen am Werk, hier ſkrupelloſes Experimentieren und Ver=
gewaltigung
des Ueberkommenen.

Die überall deutliche große Arbeitsleiſtung der Bearbeite
die offenbar das Vorbild Tairoffs nicht ruhen ließ, muß ane=
kannt
werden. Es iſt die Frage, ob überhaupt das Werk die
Arbeit wert war. Man war beſtrebt zu retten, was irgendw
Hoffnung gab. Es iſt aber nichts zu retten. Dieſer betrübend
Eindruck verurteilt jede Neubearbeitung. Daran iſt letzten Ende
die Muſik ſchuld, deren abgeſtorbenes Weſen nicht mehr lebend
zu machen iſt. Trotzdem ein Belcanto=Sänger von höchſter te
niſcher Vollendung und blendendem ſtimmlichen Glanz wie Ka
Jörn ſich des Maſaniello annahm. Trotzdem von den Dame
Albrecht als Elpira und Penſe als Hofdame, den Herre
Biſchoff als Pietro, Deharde als Alfonſo, Ebert u
Grauert in kleineren Rollen vortreffliche Leiſtungen gebote
wurden. Die Wiedergabe der Fenella durch Claire Eckſte
allerdings hat mich nicht befriedigt. Die ganz auf Schönheit un
körperliche Ausdruckskraft geſtellte Rolle fand in einer unbeholf
nen Mimik, der haſtigen und völlig ſeelenloſen Darſtellungswe=
nicht
die überzeugende Verwirklichung. Am Pult dirigierte Ca=
Bamberger die verſtümmelte Partitur mit großer Sicherh=
und Umſicht. Die früheren Ballette waren durch mehr gyn
naſtiſche als tänzeriſche Gruppierungen abſtrakter Urt erſetzt, de
ſich in ſehr erakt ausgeführten Exerzitien erſchöpften. Sie kor
ten, ebenſo wie die von B. Sander trefflich einſtudierten Chö=
1, ihrer aufdringlichen, gekünſtelten Art nur rein äußerlich w

ken. Das Bühnenbild ſtellte eine im Bauhausſtil konſtruierte, die
Sinne ſtändig beſchäftigende Stadt dar, das alle Akte hindurch
ſich nicht veränderte und daber dem Stimmungswechſel der Sze=
nen
und der Muſik alles ſchuldig blieb. Alſo keine Unterſtützung
der Muſik, kein Hintergrund für das Drama, ſondern eine von
Muſik und Handlung dauernd ablenkende Hauptſache, die, von der
Regie tumultuariſch benutzt, Mittelpunkt des Abends wurde und
alles andere erdrückte.
Die Aufführung ſollte eine Senſation ſein. Sie war es in=
ſofern
, als das Publikum aus dem Staunen nicht herauskam.
Das war ja ſchöner als im Kino, ein Drill wie auf dem Exerzier=
platz
, Marſchübungen ſah man, Maſchinengewehre in Stellung
und zwei richtige Schlachten mit Schnellfeuer auf offener Bühne!
In Wirklichkeit war dieſe ſor derbare Feier des 100. Jahrestages
der Uraufführung eine künſtleriſche Enttäuſchung und eine ſtil=
widrige
Veräußerlichung der Bühne.
v. H.

Die Muſikaliſchen Komödien von
Dr. Erich Fiſcher.
Von Emil Ritter von Meißner, München.
Ein alter Kunſtſchrank wird geöffnet. Da liegen ſeidene Ge=
wänder
, bunte Schals mit golddurchſwirkten zarten Muſtern, fein
ziſelierte Silberdoſen; mit leuchtenden Rubinen, Smaragden,
Türkiſen und Amethyſten beſetzte Hals= und Armbänder, aus
goldenen Rähmchen blicken Miniaturen zarter Rokokoköpfchen,
und über allem webt ein feiner, unaufdringlicher Lavendelduft.
Erich Fiſcher hat dieſen Schrank geöffnet und nun breitet
er all die Herrlichkeiten vor unſeren Augen aus. Ein Sonnen=
ſtrahl
empfangender Freude! Wie lange haben wir den nicht
gefühlt! Realiſtiſche, ſtiliſierte, groteske Bühnenkunſt, der ſyn=
koriſche
Gewaltrhythmus der muſikaliſchen und politiſchen Jazz=
band
, der eiſerne Tritt der Weltgeſchichte, ſie alle nahmen uns
die Erinnerung an eine feine Empfindlichkeit, die einſt beſeli=
gend
in uns gelebt hatte.
*) Ein Gaſtſpiel der Muſikaliſchen Komödien in Darmſtadt am
nächſten Samstag wird die Aufführung der reizenden Singſpiele. Der
Herr Doktor von Franz Schubert und Die Spieluhr von Albert
Lortzing bringen,

[ ][  ][ ]

Nummer 61

Donnerstag, den 1. März 1928

Seite 3

Srhalsprafden Abalnng aber sas heiſtchescfehre orbter

Heſſen fordert Uebertragung
der Laſten auf das Reich.
Darmſtadt, 29. Februar 1928.
In der heutigen Sitzung des Finanzausſchuſſes
machte Staatspräſident Adelungbei der Etats=
beratung
zu Kapitel 19 (Staatspräſident) längere
Ausführungen über das heſſiſche beſetzte Gebiet.
Er ſagte etwa folgendes:
Von den weſentlichen Fragen der hohen Politik, die das be=
ſetzte
Gebiet betreffen, iſt die Räumungsfrage in den Vor=
dergrund
zu ſtellen. Die Heſſiſche Regierung weiß ſich einig mit
den nachhaltigen Beſtrebungen der Reichsregierung, die baldige
Räumung des beſetzten Gebietes zu erreichen, da nach Locarno
und dem Abſchluß des Dawes=Abkommens eine innere Berech=
tigung
für die Beſetzung nicht mehr vorhanden iſt. Die Heſſiſche
Regierung billige die von dem Herrn Reichsminiſter des Aus=
wärtigen
beſchrittenen Wege. Der Staatspräſident gibt der Hoff=
nung
Ausdruck, daß es gelingen möge, unſere Brüder im beſetzten
Gebiete möglichſt bald von dem Druck der Beſetzung zu befreien.
Die Bereitwilligkeit des beſetzten Gebietes, dieſe Laſten weiter zu
tragen, wenn etiva die Räumung nur mit großen Opfern erkauft
werden könnte, müſſe dankbar anerkannt werden.
Im Hinblick darauf, daß die Räumungsverhandlungen nur
langſam vorangehen und ihrer Schwierigkeit wegen auch nur
langſam vorwärts kommen können, iſt die zweite Frage der
Rheinlandpolitik von beſonderer Bedeutung: die Frage der Ver=
minderung
der Beſatzungstruppen. Es iſt bekannt,
daß im vergangenen Jahre die Herabſetzung der Beſatzungsſtär=
ken
um 10 000 Köpfe nach langwierigen Verhandlungen erreicht
werden konnte. Die Herabſetzungsaktion hat für Heſſen eine große
Enttäuſchung gebracht, weil insbeſondere die in dem bekannten
Uebermaße unter der Beſetzung leidende Stadt Mainz über=
haupt
keine Erleichterung erfahren hat. Alle erforderlichen Schritte
waren rechtzeitig unternommen worden, um dem Gedanken Gel=
tung
zu verſchaffen, daß die Verminderung der Truppen da ein=
treten
muß, wo die Laſten am ſchwerſten ſind. Leider haben aber
die militäriſchen Belange den Sieg davongetragen. Mainz iſt der
Mittelpunkt der franzöſiſchen Beſetzung, und wird es bleiben, ſo=
lange
die Beſetzung überhaupt dauert.
Die Verminderungsaktion hat ſich in Heſſen im weſentlichen
nur für Worms ausgewirkt, wo die Beſatzung um 800 Köpfe
vermindert wurde. Es ſind dort insgeſamt 20 Wohnungen und
neun Teilwohnungen, ferner ſieben Einzelzimmer freigegeben
worden. Ferner wurde das Munitionsdepot in Wörrſtadt
aufgehoben, dadurch wurde eine Wohnung und rund elf heſſiſche
Morgen Ackerland ſrei. Wenn weiter erwähnt wird, daß in Alzey
eine Lazarettbaracke und eine Feldſcheune freigegeben worden
ſind, ſo ſind die Auswirkungen für das heſſiſche beſetzte Gebiet
erſchöpfend aufgeführt. In negativer Hinſicht iſt noch zu ſagen, die Zuſammenlegung der Mainzer Bühne mit einem der benach=
daß
auch die Vororte von Mainz, Gonſenheim und Wei=
ſenau
, die durch Beſchlagnahmungen ſtark in Mitleidenſchaft
gezogen ſind, keine Erleichterungen erfahren haben. In Bingen
ſind zwei Schulſäle von der britiſchen Beſatzung erneut beſchlag=
(nahmt worden.
Das Fazit iſt für Heſſen alſo ſehr ungünſtig.
Was weiter geſchehen kann, unterliegt zurzeit der Prüfung.
Mainz und das übrige heſſiſche beſetzte Gebiet ſind eben, wie
lbereits erwähnt, der Mittelpunkt der franzöſiſchen Beſatzung, tiſche Geſichtspunkte fordern die Durchführung dieſes Unterneh=
deren
Oberkommando ſich bekanntlich in Mainz befindet. Die
/Folgen dieſes Umſtandes ſind die bekannten übermäßigen Be=
fſatzungslaſten
. Einige Zahlen, die den neueſten bekannten
Stand wiedergeben, ſeien als Beiſpiele in Erinnerung gebracht:
Am 15. September 1927 befanden ſich von 75 443 Beſatzungs=
tangehörigen
faſt 20 000 auf heſſiſchem Boden. Das ſind 26,5 Pro=
tzent
, während die Bevölkerung des heſſiſchen beſetzten Gebietes
rnur 13,1 Prozent der Geſamtbevölkerung der beſetzten Gebiets=
tteile
ausmacht. Da ſich die Verminderung der Beſatzungstruppen
fin Heſſen kaum ausgewirkt hat, iſt der Anteil Heſſens an der Be=
ſſatzung
, der im Jahre 1925 noch 25 Prozent betrug, unterdeſſen
moch weiter geſtiegen. Wenn man die Beſchlagnahmungen
Wetrachtet, ſo kommen die ſchwierigen heſſiſchen Verhältniſſe noch
ſdeutlicher zum Ausdruck. In Mainz waren Ende Januar d. J.
moch 1224 Wohnungen bei der Bevölkerung beſchlagnahmt
mnit 3367 Zimmern. In 117 Fällen beſtand gemein=
ſſame
Küchenbenutzung. 59 Wohnungen mit 199 Zim=
unern
waren in ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäuden beſchlag=
mahmt
, ferner 857 Wohnungen mit 3058 Zimmern in reichs=
eigenen
Gebäuden. Das ſind insgeſamt 2130 Wohnungen mit
B624 Zimmern. In Wormswaren Ende Januar d. J. noch be= tigkeit widerfährt. Hierbei wird auch weiterhin die Tätigkeit der
ſchlagnahmt 115 Wohnungen mit 338 Zimmern bei der Be=
wölkerung
, 67 Wohnungen mit 190 Zimmern in ſtaatlichen,

ſtädtiſchen und reichseigenen Gebäuden, das ſind insgeſamt 182
Wohnungen mit 528 Zimmern. In Gonſenheim ſind zurzeit
bei der Bevölkerung beſchlagnahmt 16 Villen mit 26 Wohnungen,
Gebäuden der Gemeinde 18 Wohnungen mit 54 Zimmern und in
reichseigenen Gebäuden 148 Wohnungen und 52 Einzelzimmer.
Das ſind in einer Gemeinde von 6600 Einwohnern 250 Wohnun=
vorſtehenden
Zahlen liegt, kommt erſt richtig zum Ausdruck, wenn
man die Zahl der Wohnungſuchenden in Vergleich zieht. In
Mainz befinden ſich 8684 Wohnungſuchende, davon 3691 ohne
Wohnung, in Worms 2559 Wohnungſuchende, davon 1103 ohne
Wohnung: in Gonſenheim 158 Wohnungſuchende, davon 80 ohne
Wohnung! Aus den Nachweiſungen des Reiches ſind weiter fol=
gende
Zahlen von Intereſſe: Am 15. September 1927 waren in
den geſamten beſetzten Gebieten beſchlagnahmt in privat=
eigenen
Gebäuden insgeſamt 4101 Wohnungen, davon in
der Pfalz 654, in Heſſen aber 1126. In der geſamten zweiten
Zone iſt die Zahl der beſchlagnahmten Bürgerwohnungen gerin=
ger
als allein in der Stadt Mainz. Auch Bingen, das früher
keine Garniſon hatte, leidet ſehr unter der Beſetzung. Bei aller
Auerkennung der Tatſache, daß das Reich in den vergangenen
Jahren nicht unerhebliche Mittel zur Förderung des Wohnungs=
baues
in den durch die Beſetzung belaſteten Städten bereitgeſtellt
hat, muß mit allem Nachdruck erklärt werden, daß weitere
Maßnahmen, insbeſondere natürlich für Mainz,
unerläßlich ſind. Die erforderlichen Anträge ſind bei der
Reichsregierung geſtellt.
Aber nicht nur die möglichſte Beſeitgung der durch die Woh=
nungsbeſchlagnahmungen
geſchaffenen Verhältniſſe muß für Heſ=
ſen
gefordert werden, ſondern auch die ſonſt durch die Beſetzung
entſtandenen ſchweren Belaſtungen müſſen von den Schultern
des Landes und des beſetzten Gebietes ſoweit irgend möglich
auf die ſtärkeren Schultern des Reiches
übernommen werden. Dabei iſt zunächſt die Forderung Heſſens
zu betonen, einen Ausgleich für die durch die Beſetzung dem
Lande entſtandenen Einnahmeausfälle vom Reich zu erhalten.
Die dahin zielenden Verhandlungen werden hoffentlich bald zu
einem befriedigenden Ergebnis kommen. Weiter iſt aber auf die
Notwendigkeit hinzuweiſen, den beſonderen Schwierigkeiten Heſ=
ſens
auch durch Maßnahmen, die unmittelbar dem beſetzten Ge=
biet
zugute kommen, Rechnung zu tragen. Wir fordern eine
ſtärkere Beteiligung des heſſiſchen beſetzten
Gebiets an den für kulturelle und wirtſchaft=
liche
Zwecke bereitgeſtellten Reichsmitteln. In
kultureller Hinſichtmuß uns das Reich die Mittel ſo aus=
reichend
zur Verfügung ſtellen, daß wvertvolle Kulturinſtitute auf
der bisherigen Höhe gehalten werden können. Dies gilt zum Bei=
ſpiel
für das Stadttheater Mainz, deſſen Erhaltung un=
erläßlich
iſt, zumal Rationaliſierungsmaßnahmen, ſoweit man es
barten Theater aus techniſchen, künſtleriſchen und politiſchen
Gründen nicht in Frage kommen. Gerade an einer ſo gefährdeten
Stelle, wie dem heſſiſchen beſetzten Gebiet, dem Zentrum der fran=
zöſiſchen
Beſatzungszone, müſſen die kulturellen Einrichtungen
unterſtützt und gefördert werden. Es muß aber auch den wirt=
ſchaftlichen
Belangen eine größere Förderung zuteil werden. Es
ſind für die Verbreiterung der Straßenbrücke zu Mainz
Reichsmittel angefordert worden. Dieſe Brücke genügt
längſt nicht mehr dem gewaltig geſtiegenen Verkehr. Auch poli=
mens
, das nicht länger aufgeſchoben werden darf. An ſich wäre ſer Ordonnanz zu fordern.
der Bau einer neuen Brücke notwendig. Man will ſich aber jetzt
auf die Verbreiterung der beſtehenden beſchränken, um den un=
haltbaren
Zuſtänden möglichſt bald ein Ende zu machen. Wenn
Heſſen dieſes Bauvorhaben aus eigener Kraft ausführen müßte,
ſo wäre ſeine Verwirklichung auf weite Sicht ausgeſchloſſen. Es
wäre unerträglich, wenn ein wirtſchaftlich ſo wertvolles Unter=
nehmen
, das der bedrängteſten Stadt des beſetzten Gebietes hel=
fen
ſoll, deshalb unterbleiben müßte, weil das Land infolge der
im weſentlichen durch die Beſetzung verurſachten Finanznot keine
Mittel dazu hat. Das Reich muß hier helfend einſpringen.
Aehnliches gilt für die Zwecke, die aus dem Fonds für Wirt=
ſchaft
und Arbeit und dem ſogenannten Kulturfonds, die
beide vom Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete verwaltet wer=
den
, gefördert werden ſollen. Wenn auch allgemein die Unter=
ſtützungsbereitſchaft
des Reichsminiſteriums für die beſetzten Ge=
biete
anerkannt werden kann, ſo muß doch immer wieder darauf
Bedacht genommen werden, daß bei der Zuteilung der Mittel in tiſchen Schritte werden fortgeſetzt.
allen Fällen den beſonderen heſſiſchen Schwierig=
keiten
Rechnung getragen wird und dem Heſſenland Gerech=
heſſiſchen
Vertretung in Berlin wertvolle Dienſte leiſten. In
dieſem Zuſammenhang ſind auch dem ſogenannten

Grenzfonds de3 Reichsminiſters des Innern
einige Worte zu widmen. Der Fonds wird im Nachtragsetat
1927 angefordert zu einmaligen Beihilfen für wirtſchaftlich und
kulturell beſonders bedrängte weſtliche Grenzgebiete‟. Der Fonds
bezweckr den Ausgleich von wirtſchaftlichen und kulturellen Schä=
den
, die durch die neue Grenzziehung entſtanden ſind. Wenn man
allein an die ſtarken und engen wirtſchaftlichen Beziehungen
denkt, die zwiſchen Rheinheſſen und insbeſondere Mainz und
ferner 58 Wohnungen mit 160 Zimmern und 48 Einzelzimmer; in Worms einerſeits und Elſaß=Lothringen und dem Saargebiet
andererſeits beſtanden haben und die durch die neue Grenz=
ziehung
reſtlos zum Erliegen kamen, ſo ſollte man annehmen,
daß das heſſiſche beſetzte Gebiet, zum minde=
gen
! Welch furchtbare Belaſtung des Wohnungsmarktes in den ſtendie Provinz Rheinheſſen, aus dieſem Fonds
bedacht werden könnte. Das iſt aber merkwür=
digerweiſe
nicht der Fall. Heſſen hat im Reichsrat be=
antragt
, daß es nicht anders behandelt wird wie die Pfalz
und die preußiſchen Gebiete links des Rheins. Wir fordern auch
hier eine gerechte Behandlung.
Selbſt wenn alle Wünſche des beſetzten Gebietes auf wirt=
ſchaftlichen
und kulturellen Gebieten erfüllt werden könnten, die
ſchwerſte Laſt, die auf der Bevölkerung liegt, kann ihr damit nicht
abgenommen werden, das iſt der pſychiſche Druck, den die
Anweſenheit fremder Armeen erzeugt, und überhaupt der Druck,
der infolge der Auswirkungen der Beſatzung auf der Bevölkerung
laſtet. Ein weſentlicher Punkt wurde vorhin erwähnt: die furcht=
bare
Laſt der Wohnungsbeſchlagnahmungen. Wenn nunmehr
noch von anderen Einwirkungen der Beſatzung auf die Bevölke=
rung
zu ſprechen ſein wird, ſo muß vor allem auf das bekannte
Syſtem der Ordonnanzen hingewieſen werden, die das
Leben und Treiben der Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet auf das
tiefſte berühren. Die Verhandlungen des Reichskommiſſars mit
der Rheinlandkommiſſion, das Ordonnanzenſyſtem den durch
Locarno veränderten politiſchen Verhältniſſen anzupaſſen, haben
bisher zu einem Ergebnis nicht geführt. Ob und inwieweit die
Rheinlandkommiſſion den zahlreichen Vorſchlägen des
Reichskommiſſars entgegenkommen wird, die auf dem
Gebiete der Militärgerichtsbarkeit, des Vereins= und Verſamm=
lungsweſens
, der Preſſe= und Filmfreiheit, der Ausweispflicht,
der Luftfahrt, der Verwaltung uſw. Erleichterungen brin=
gen
ſollen, bleibt abzuwarten. Beſonders leidet die Bevölke=
rung
bekanntlich unter der Tatſache, daß jede unbedachte Aeuße=
rung
oder ſonſtige Kleinigkeiten die Gefahr mit ſich bringen, ver=
haftet
und vor das Militärgericht gezogen zu werden. Es
war und iſt eine wichtige Aufgabe der Behörden, in ſolchen Fäl=
len
helfend einzuſpringen, wie überhaupt der Bevölkerung jede
Hilfe in weitgehendem Maße zuteil wird, wie dies ſelbſtverſtänd=
lich
iſt. Es bleiben weiter zu erwähnen die vielen Schwierigkeiten,
die die militäriſchen Uebungen insbeſondere für die Landwirt=
ſchaft
mit ſich bringen. Hierbei ſei erwähnt, daß Ende 1927
in Heſſen über 3100 Hektar Kulturgelände für Schieß=
plätze
und faſt 376 Hektar für Flugplätze beſchlagnahmt
waren. Sehr unangenehm iſt auch die Lage, in die zum Beiſpiel
Groß=Gerau und Oppenheim von Zeit zu Zeit dadurch geraten,
daß ſie durchziehenden Truppen für ein bis zwei Tage Unterkunft
gewähren müſſen. Vor allem aber muß auch hier wiederum auf
heute überſehen kann, kaum noch möglich ſind. Insbeſondere wird, die unerträgliche Ordonnanz 64 hingewieſen werden,
die die Beſitzer von Fahrzeugen und Zugtieren aller
Art zwingt, in regelmäßigen Zeitabſchnitten ſich einer Muſterung
zu unterwerfen. Dieſe Muſterung, die den Betroffenen höchſt
zeitraubende und unangenehme Verpflichtungen auferlegt, hat
den Zweck, ſchon in Friedenszeiten den militäriſchen Bedarf an
Zugtieren und Fahrzeugen ſicherzuſtellen, d. h. ſie bedeutet die
Vorbereitung einer Mobilmachung. Der Kampf gegen dieſe
Ordonnanz, die mir Recht als höchſt unmoraliſch bezeichnet wird,
hat einen Erfolg noch nicht gezeitigt. Die deutſchen Stel=
len
werden nicht aufhören, die Aufhebung die=
Schließlich noch ein Wort zu der Fremdenlegions=
werbung
im beſetzten Gebiet. Es muß feſtgeſtellt werden, daß
die Anweiſung der franzöſiſchen Regierung, die den Beſatzungs=
truppen
eine Mitwirkung bei der Zuführung von jungen Leuten
in die Fremdenlegion unterſagt, in der Praxis nicht befolgt wird.
Noch immer finden die Legionsanwärter im beſetzten Gebiet in
den Kaſernen Aufnahme, ſie werden dort unterſucht, um im
Tauglichkeitsfalle, mit Fahrgeld und Weiſungen verſehen, der
Grenze zugeführt zu werden. Die Abwehrmaßnahmen der deut=
ſchen
Behörden ſind bekanntlich nicht ohne Erfolg geblieben. So
lange jedoch die Beſatzungstruppen ihre Anweſenheit auf deut=
ſchem
Boden dazu benützen, um der Fremdenlegion immer junge
Leute zuzuführen, muß Deutſchland die Beſeitigung
dieſes auf die Dauer unerträglichen Zuſtandes
mit aller Entſchiedenheit fordern. Die diploma=
Wenn man die vorſtehend nur beiſpielsweiſe angeführten
Auswirkungen der Beſetzung überblickt, ſo wird man den Wunſch
der Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet verſtehen, den Wunſch, der
auch der unſere iſt: Möge bald der Tag der Freiheit
kommen!

Was vor vielen Jahrzehnten deutſche Komponiſten,
üvie: Mozart, v. Gluck, Haydn, v. Ditter, Lortzing, Weigl,
Kreutzer, Schubert, Spohr, Marſchner, Reichardt, v. Weber, Bach,
w. Kauer und Hiller auf das Notenblatt gezaubert hatten, Dr.
Erich Fiſcher läßt es in den Muſikaliſchen Komödien wieder auf=
Ueben, und ſeine Mutter Helene hat für die textliche Neubelebung
wurch vollkon iene Neudichtungen mit lebenswarmer, gefühls=
tiefer
und humorvoller Einfühlung geſorgt. Muſik und Text in
Garmoniſcher Geſtaltung, dazu eine ihre Aufgabe geſchickt er=
kennende
Spielleitung und höchſte Darſtellungskunſt, getragen
won den beſtgeſchulten, friſchen Stimmen, dies ſind die Stützen
wes Zuſammenſpiels, wie es zu den beſten Zeiten der Meininger
wie Bühne beſeelte. In dem kleinen Enſemble der Muſikaliſchen
Romödien lebt dies alles in reinſter Form wieder auf, Geiſt,
SGeſchmack, Herz und Können haben ſich wieder einmal vereinigt,
uind es entſtand ein Meiſterwerk. Die Auswahl der Stücke und
Die glückliche Faſſung muſikaliſcher Perlen vergan=
gener
Jahrzehnte, die Miſchung von Gemütstiefe, fein=
finnigem
Humor und ausgelaſſener Bühnengroteske erzeugen
(einen Akkord, der bei Jung und Alt, bei kunſtverſtändigen, aber
nuch bei primitiv genießenden Zuhörern einen nachhaltigen
Widerhall erzeugen muß.
Keine komplizierten Rätſel der Feder oder der Tonformung
rverden vorgelegt; keine dramatiſchen Fineſſen werden ſerviert,
ieine literariſchen Verſtiegenheiten locken auf Gipfel, die ſchließ=
ſich
nur Ausblicke auf troſtloſe Flächen menſchlicher Leere, auf
ſchmutzige Sumpfniederungen bieten. In den Muſikaliſchen
Romödien lebt der erſtorbene Humor neu auf. Aug’ und Ohr,
Gemüts= und Lebensfreude wachen auf zu neuem Genießen, und
mit dem Gefühl froher Lebensbejahung ſcheidet man,
machdem der letzte Klang verhallt iſt.

*Aus den Darmſtädter Lichiſpieltheatern.
Vier Großfilme!
Union=Theater.
Das Union=Theater bringt den dritten Friderieus=Rex=Film,
der nicht mehr Friderieus Rer heißt, ſondern Deralte Fritz.
luch dieſer dritte Film aus der größten Geſchichte Preußens iſt
moch einmal in zwei Teile geteilt. Der zurzeit rollende erſte Teil
beißt Friede‟. Eines vorweg: Die beiſpielloſe Leiſtung des

großen Preußenkönigs, nach den Jahren des alles vernichtenden
Krieges ſein Preußenland und Volk aus dem Chaos herauszu=
führen
, die Wunden des Krieges zu heilen und durch eine, wenn
auch harte, aber ungemein geſchickte Friedenspolitik durch faſt
zweieinhalb Jahrzehnte wieder zum Wohlſtand zu führen, kommt
in dieſem Film zu kurz, wenn nicht der zweite Teil ihm noch ge=
recht
werden ſollte. Auch ſonſt fehlt dieſem Film manches hiſto=
riſch
Bekannte und ſicher ſehr Verwendbare. Er beſchränkt ſich auf
die loſe Aneinanderreihung von geſchichtlichen Szenen, die meiſt
in Sansſouci und Umgebung ſpielen. Wenn auch eine Reihe
außerordentlich intereſſanter Typen wiederkehren und neue hinzu=
treten
, wie die des königlichen Bruders, der Königin, des Thron=
folgers
und ſeiner zwei Gemahlinnen, der Wilhelmine Enke, des
Lordmarſchall Keith, des Marquis d’Argens (dem Emil Heiſe
eine ausgezeichnete Maske gibt), ſo ſteht doch in dem Mittelpunkt
dieſes Films einzig die Figur des alten und ſchließlich ſehr alt
gewordenen Fritz, wiederun; eine einzig daſtehende ſchauſpiele=
riſche
Leiſtung OttoGebührs. Gewiß, Otto Gebühr iſt dank
ſeiner äußeren Erſcheinung für die Darſtellung des Friderieus
Rex wie geſchaffen. Wenn wir uns aber erinnern an den ganzen,
durch Jahrzehnte hindurch glaubhaft verkörperten Werdegang des
Königs, ſo muß gerade die letzte Darſtellung mimiſch, wie auch
in Haltung und Maske Bewunderung abringen. Dieſem Künſtler
bleibt das unbeſtreitbare Verdienſt, den großen Preußenkönig
faſt ſein ganzes Leben hindurch lebendig geſtaltet der Nachwelt
überliefert zu haben. Selbſtverſtändlich muß dieſes Verdienſt auf
die geſamte Verfilmung ausgedehnt werden.

Helia.
Im Helia läuft ſeit geſtern der Großfilm Auferſtehung
nach dem gleichnamigen Roman von Leo Tolſtoi mit Rodla
Roque und Dolores del Rio in den Hauptrollen. Dieſer
Film iſt an und für ſich eine ſehr gute Leiſtung, er iſt aber auch
eine ausgezeichnete Romanverfilmung, wie ſie ſelten zu ver=
zeichnen
iſt. Das gründet darin, daß die geſchickte Regie ſich dar=
auf
beſchränkte, das Weſentlichſte des Romans herauszugreifen
und in Handlung umzuwandeln, ohne aber doch das Innerliche
zu vernachläſſigen. Auch dieſer Film findet ſeine Stärke und
die des tiefen Eindrucks, auch ſoweit nicht Handlungen ſpielen,
in der ſchauſpieleriſchen Leiſtung der Dolores del Rio, die
die Katja, das kleine Landmädel, deſſen Leidensgang Roman und
Film ſchildern, geradezu meiſterhaft verkörpert. Von rührender
Schönheit und Unſchuld zu Beginn des Films, packend in der

Verzweiflung ob der Untreue des fürſtlichen Verführers, und
fabelhaft wahr in der Verkörperung der Dirne, bis ihr Leidens=
gang
, der in Sibirien endet, ſie wieder zur Reinheit ſich durch=
ringen
läßt. So iſt dieſer Film letzten Endes in kleiner Ab=
weichung
von dem Roman ein hohes Lied auf die große, die
größte Liebe, auf die Liebe der Entſagung, die alles opfert, aber
auch Opfer fordert. Rod la Rogue als Fürſt Nechljudow iſt
ihr ein ebenbürtiger Gegenſpieler.
Die Helia=Direktion hat wieder den Balalaika=Virtuoſen
Valerian Schumakoff von der ruſſiſchen Kleinkunſtbühne
Arlekin zu Gaſtſrielen verpflichtet, deſſen glänzende Balalaika=
Vorträge, am Flügel von ſeiner Gattin begleitet, in jeder Vor=
ſtellung
ſtürmiſch bejubelt werden.

Kleines Haus des Landestheaters.
Das große weiße Schweigen.
Am 18. Januar 1912 erreichte der Engländer Kapitin Scott
nit vier Begleitern den Südpol und mußte dort nach allen
ürchterlichen Strapazen und Bemühungen die norwegiſche Flagge
Amundſens vorfinden, der auf kürzerem Weg einige Wochen vor=
ſer
den Pol erreicht hatte. Zwei Mitglieder der kühnen Expe=
ition
ſtarben, bevor die Gletſcher der Eisbarriere überquert
aren, Scott und die beiden anderen Forſcher fanden etwa acht
Lochen ſpäter den Tod, doppelt tragiſch, inſofern ſie nur noch
8 Kilometer von einem Depot entfernt waren. Bis in die letzten
tunden reicht das Tagebuch Kapitän Scotts, ein heroiſches
lokument in der Geſchichte menſchlicher Energie und Forſchung.
Die Hilfsexpedition fand ſpäter das Zelt mit den Erfrorenen,
as Tagebuch und die Aufnahmen, und es gelang, die Bilder
hn Monate nach der Belichtung zu entwickeln.
Erleben wir ſo das tragiſche Ende der Expedition bis in die
tzten Tage in dokumentariſcher und ſchrecklich eindringlicher
reue mit, ſo zeigen uns die erſten Akte des Films die grandioſe
nſamkeit dieſer eiſigen Wüſte, die gigantiſchen Eisberge und die
ſpenſterhafte Beleuchtung der Mitternachtsſonne, ſowie eine
eihe ſchöner Aufnahmen mit den Lebensgewohnheiten der drol=
gen
Pinguine, der räuberiſchen Möven und ſchwerfälligen See=
unde
. Es ſind die einzigen Aufnahmen, die wir aus dieſer
lichſten Gegend der Antauktis beſitzen, und ſchon deshalb wird
genüber dieſem einzigartigen Bericht jede Empfehlung über=
iſſig
. Der Beſuch war, hoffentlich nur am geſtrigen Nach=
tag
, bebauerlich gering.

[ ][  ][ ]

Nummer 61
Donnerstag, den 1. März 1928
Seite 4
relles und völkerrechtswidriges Unrecht an einer unterdrückten
Minderheit geſchieht. Man kann von Rom aus in Italien ſelbſt
Franzöſiſche Wahlſtimmungen.
Südtirol.
auch weiterhin die Meinung derch Preſſe und Reden verbreiten,

Aus Bozen wird uns geſchrieben:
Die Kundgebungen für Südtirol im öſterreichiſchen National=
rat
haben ein wüiſtes Echo in Italien ausgelöſt. Man iſt ja nach=
gerade
einigermaßen an den rüden Ton gewöhnt, mit dem die
italieniſche Preſſe unbequeme Dinge beſpricht, bei denen ihr der
Zenſurmaulkorb geöffnet wird. Wenn von oben her Schimpf=
freiheit
gegeben wird, dann werden alle Regiſter gezogen; vor
allem dann, wenn der Gegner ſich nicht rühren kann und waffen=
arm
, eingeſchnürt durch groteske Friedensverträge nicht einmal
die Arme zu einer abwehrenden Geſte gebrauchen darf. Je ge=
ringer
der Sieg, deſto größer das Wort. Die homeriſchen Helden
ſchimpften doch wenigſtens vor der Schlacht aufeinander. Heut=
zutage
ſchimpfen die Jungen auf der Straße, nachdem ſie ihre
Senge bezogen haben. Oft noch lange nachher. Wann war doch
der Tag von Karfreit? Und jetzt ſchreien ſie, die Helden in Rom
und Mailand die Helden der Preſſe . . . Welche Flut von bil=
ligem
Hohn, überheblicher Großſprecherei, nur weil ein paar
Männer in Wien gewagt haben, einmal das Kind beim Namen
zu nennen.
Wir wiſſen, daß Deutſchland kein materielles Recht auf An=
teilnahme
in Südtirol hat. Das wird immer und immer wieder
betont. Nur unſere kulturelle Anteilnahme iſt begründet, wenn
auch nach italieniſcher Auffaſſung nicht berechtigt. Aber das kann
uns gleichgültig ſein. Solange man in Bozen noch deutſch ſpricht,
wird das dumme deutſche Gemüt nicht des Herrn Walter von der
Vogelweide, nicht des (jetzt geſchloſſenen) Batzenhäuſel vergeſſen,
und Andreas Hofer bleibt deutſch ebenſo wie die Felstürme des
Roſengarten und das Maſſiv des Schlern, auch wenn tauſend
und abertauſend Fasciſten das alte deutſche Land knechten. Aber
Oeſterreich hat unzweifelhaft ein materielles Recht, ſich um das
Schickſal ſeiner abgetrennten Volksgenoſſen direkt zu kümmern.
Es hat ſchon deshalb das Recht, weil ein Königswort und die=
ſes
ſollte doch auch heute noch in Monarchien Geltung haben
verſprochen hat, daß den Deutſchen in Südtirol ihre Rechte als
Minderheiten nicht beſchnitten werden ſollen. Aber dieſes Wort
erklang, als man in Rom noch ganz erſtaunt war, daß man ge=
ſiegt
hatte und ungefährdet bis zum Brenner ziehen konnte. Aber
heute gilt ein Wort offenbar nichts mehr, heute gelten nur Worte.
Wenn dann aber die berechtigten Vertreter der in Südtirol ent=
rechteten
Deutſchen ſelbſt einmal das Wort ergreifen, wenn ſie in
einer eher gemilderten als verſchärften Form auf das Elend jen=
ſeits
des Brenners hinwciſen, dann geifert Italien auf. Das iſt
das Schimpfen desjenigen, der ein ſchlechtes Gewiſſen hat. Wir
alle wiſſen, wie leicht man aufbegehrt, wenn man im Grunde ſich
ſelbſt ſchuldig fühlt. Daß auch ein Staat in der Geſamtheit ſeiner
Preſſe dieſe Schwäche zeigt, iſt doch ein Beweis für die Berech=
tigung
der Vorwürfe von Wien. In Rom fährt man natürlich
nicht nur mit grobem Geſchütz auf, ſondern markiert auch gleich
ganz hohe Politik. Man ſpricht bereits von der Abberufung des
italieniſchen Geſandten in Wien. Man kündigt in geſchwollenen
Ausdrücken eine Interpellation in der Kammer an; in dieſer
Kammer, in der kein Wort geäußert werden darf, ohne daß Muſ=
ſolini
die Erlaubnis gibt.
Mit all dieſem römiſchen Theater kann man aber doch die
Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen, daß in Südtirol ein kultu=

daß Südtirol ein italieniſches Land ſei, und daß es den wenigen
Deutſchen, die dort überhaupt noch vorhanden ſeien, ſehr gut gehe,
aber man kann zum Glück auf die Dauer nicht die Welt davon
überzeugen, daß das Deutſchtum ſüdlich des Brenners unecht
geweſen und erloſchen ſei. In Deutſchland hat man immer wie=
der
geſchwiegen, weil es hieß, man dürfe durch Kritik oder Propa=
ganda
den Deutſchen in Südtirol das Leben nicht noch mehr er=
ſchweren
. Was hat es genützt? Gar nichts. Italien hat nur noch
ungeſtörter ſeine Arbeit in Südtirol fortgeſetzt. Es wird vielleicht
doch Zeit, daß man auch in Deutſchland zu ſchreien anfängt. Die
moderne Geſchichte lehrt, daß nur der, der immer recht laut ſchreit,
beachtet wird. Vielleicht hört dann ſogar einmal die ängſtliche
internationale Dame in Genf mit ihren verſtopften Ohren von
dem Leid der Südtiroler.
Die franzöſiſch=amerikaniſchen Antikriegs=
Verhandlungen.
EP. Paris, 29. Februar.
Wie aus Waſhington gemeldet wird, wurde dort bereits der
Wortlaut der amerikaniſchen Antwortnote an die franzöſiſche Re=
gierung
veröffentlicht. Staatsſekretär Kellogg erklärt darin, es
ſei nicht einzuſehen, warum Frankreich, wenn ihm ſeine Ver=
pflichtungen
gegenüber dem Völkerbund und der Locarno=Vertrag
den Abſchluß des von Briand vorgeſchlagenen franzöſiſch= ameri=
kaniſchen
Antikriegs=Paktes ermöglichten, ſich nicht einem allge=
meinen
Vertrag mit allen Großmächten anſchließen könne. Wenn
die Mitgliedſtaaten des Völkerbundes ſich nicht untereinander
und mit den Vereinigten Staaten über den Verzicht auf den
Krieg einigen könnten, ohne die Beſtimmungen des Völkerbunds=
paktes
zu verletzen, ſcheine es unnütz, über den Vertrag, ganz
gleich ob zwiſchen zwei Mächten oder zwiſchen ſämtlichen Groß=
mächten
, noch weiter zu verhandeln. Staatsſekretär Kellogg
weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß der Panameri=
haniſche
Kongreß in Havanna eine Entſchließung angenommen
habe, in der der Krieg als Inſtrument nationaler Politik verur=
teilt
werde, und daß von den 21 auf dieſem Kongreß vertretenen
Mächten 17 Mitglieder des Völkerbundes ſeien. Falls die Re=
gierungen
öffentlich zugeben, daß ſie über das den gegenwärtigen
Bemühungen zugrunde liegende Ideal nur in techniſchem Geiſt
und nur unter Vorbehalten verhandeln könnten, die die wahre
Bedeutung eben dieſer Bemühungen beeinträchtigten oder gar
zerſtörten, ſo geſtänden ſie damit zur großen Enttäuſchung der
Menſchheit ihre Ohnmacht ein. Die Note ſchließt mit einer neuer=
lichen
Aufforderung an Frankreich, zuſammen mit den Vereinig=
ten
Staaten die übrigen Großmächte Japan, Italien, England
und Deutſchland zu Verhandlungen über den Abſchluß eines
allgemeinen Antikriegspaktes einzuladen.
Der Wunſch der Vereinigten Staaten, nicht nur mit Frank=
reich
, ſondern gleichzeitig auch mit allen Großmächten einen
ſolchen Vertrag abzuſchließen, wird in Paris als wenig be=
deutungsvoll
bezeichnet, nachdem dar franzöſiſch=amerikaniſche
Schiedsgerichtsvertrag am 6. Februar erneuert worden ſei.

Befürch tungen, wegen der Union nationale‟
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. Februar.
Wie verlautet, wünſcht die franzöſiſche Regierung ein neues
Vertrauensvotum. Dieſe Nachricht kommt etwas überraſchend;
hat man doch ſchon die Kammerverhandlungen als erledigt be=
trachtet
. Aber augenſcheinlich hat jetzt die Regierung den Ein=
druck
gewonnen, daß die Lage doch nicht ſo ſehr zu ihren Gunſten
iſt, als man es auf Grund des letzten Vertrauensvotums glau=
ben
konnte.
Wenn ein Vertrauensvotum kommen ſoll, ſo wird es aller
Wahrſcheinlichkeit nach bei der Verabſchiedung des Militärgeſetzes
erfolgen. Das iſt übrigens ein ſchwacher Punkt der Union na=
tionale
. Auf die Anſtrengungen Painlevés iſt man ziemlich
ſchlecht zu ſprechen ſcheinbar nicht ohne Grund. Auch wird
dem Kriegsminiſter vorgeworfen, daß er alles angefangen und
nichts zu Ende geführt hat. Das Militärgeſetz bann nicht vertagt
und der nächſten Kammer überlaſſen werden. Man befürchtet
aber bei ſeiner Behandlung heftige Angriffe von links, von den
Sozialiſten. Die Oppoſition wünſcht die ſofortige Auflöſung der
Kammer. Die Bedeutung der zu erwartenden ſozialiſtiſchen An=
griffe
hängt aber einzig und allein von dem Umſtande ab, in=
wieweit
die Sozialiſten die Radikalen bearbeiten und ihren linken
Flügel mit ſich reißen können.
Die Regierung verſucht, ſich eine möglichſt ſachliche Haltung
zu geben. Sie hat mehrere Gründe dafür. Erſtens hat es ſich
herausgeſtellt, daß Poincaré unter keinen Umſtänden von Steuer=
herabſetzung
etwas wiſſen will; das erhöht ſelbſtverſtändlich die
Volkstümlichkeit der Regierung ſehr mäßig. Außerdem will man
ſich von dem Wirbel der Tagespolitik möglichſt fernhalten. Es
hat ſich man ſteht doch vor den Wahlen eine äußerſt un=
ſympathiſche
Art der perſönlichen Politik herausgebildet, welche
umſomehr zur Geltung kommt, da es keine eigentliche Innen=
politik
gibt. Sie wird ſowohl in den Wandelgängen der Kammer
als auch vor der breiten Oeffentlichkeit betrieben und macht auf
die Wähler einen ſehr üblen Eindruck. Deshalb verſucht man
auch Poincaré ſo ſehr über die Parteien zu heben. Bei den Stich=
und Gemeindewahlen der letzten Zeit hat ſich die vollkommene
Richtungsloſigkeit der Sozialiſten herausgeſtellt. Bald unter=
ſtützen
die Sozialiſten die Radikalen, bald gehen ſie mit den
Kommuniſten. Dasſelbe gilt für die Radikalen. Einmal gehen
ſie mit den Sozialiſten, ein andermal wieder mit der Union
nationale. Die Union nationale für die Wahlen, das iſt eine
etwas ſonderbare Sache. Im Augenblick weiß man noch nicht,
wie eine Regierung der nationalen Einigung nach den Wahlen
überhaupt ausſchauen würde. Franklin Bouillon, der Apoſtel
der Union nationale, würde ſelbſt die Sozialiſten gerne darin
aufnehmen; er wird aber von allen Linksparteien als der ge=
fährlichſte
Vertreter der Rechten angeſehen. Man hat nämlich
bei der Linken und insgeheim auch anderswo eine heilloſe
Angſt vor dem Unionismus, vor der Richtung, welche das Fort=
beſtehen
des jetzigen Syſtems in der nächſten Wahlperiode
wünſcht. Das ändert aber nichts daran, daß der Unionismus
ſehr ſtark iſt.

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Nummer 61

Donnerstag, den 1 März 1928

Seite 5

Hus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. März.
Die Heſſiſche kommunale Gasfern=
verforgung
gegründet.
Am Mittwoch haben ſich unter dem Vorſitz des heſſiſchen
Miniſters des Innern die drei heſſiſchen Provinzen und die
Städte Darmſtadt, Mainz, Worms und Gießen in der Frage der
Gasfernverſorgung mit dem Staat Heſſen zuſammengeſchloſſen
und gemeinſam mit dieſem die Heſſiſche kommunale Gasfernver=
ſorgung
(Hekoga) gegründet. Die Hekoga iſt auf rein kommu=
naler
Grundlage aufgebaut und wird die Rechte einer Körper=
ſchaft
des öffentlichen Rechts erhalten. Es iſt vorgeſehen, daß der
Hekoga noch weitere Städte und kommunale Verbände auch
der an Heſſen angrenzenden Gebiete beitreten. Die Hekoga
ſtellt ſich die Aufgabe, die Gasverſorgung ihres geſamten Ver=
ſorgungsgebietes
nach einheitlichen Geſichtspunkten zu fördern
und hauptſächlich eine Verbilligung des Gaſes für Haushalt,
Gewerbe und Induſtrie unter Ausnutzung aller durch die moderne
Technik gebotenen Möglichkeiten herbeizuführen. Die Gründung
dürfte für das Wirtſchaftsgebiet des Rhein=Mainiſchen Städte=
kranzes
von größter Bedeutung ſein.
In den Ruheſtand verſetzt, wurde der Oberförſter Karl Bon=
hard
zu Bensheim auf ſein Nachſuchen vom 1. März 1918 an.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Die Kirchenregierung hat dem
Pfarraſſiſtenten Karl Emil Lein zu Gonſenheim unter Belaſſung auf
dieſer Dienſtſtelle die Rechte eines definitiven Geiſtlichen ſeinem
Dienſtalter gemäß verliehen und den evangeliſchen Pfarrer Otto Orth
zu Nieder=Wöllſtein auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Mai 1928 an in den
Ruheſtand verſetzt, Geſtorben iſt Pfarrer i. R. Wilh. Eger
von Hainchen bei Heppenheim a. d. B. am 28. Januar d. Js.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Die erſte Wiederholung der
Stummen von Portici in der neuen Inſzenierung findet am
Dienstag, 6. Narz, ſtatt.
Heute beginnt die letzte zykliſche Aufführung von Wagners Ring
mit dem Rheingold‟. Es wirken mit die Damen Albrecht, Jacobs,
Kiesling, Landwehr, Liebel und Penſe, die Herren Balve, Biſchoff, De=
harde
, Theo Herrmann, Karen, Komregg, Kuhn und Vogt. Muſikaliſche
Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Die Vorſtellung beginnt um
19.30 Uhr.
Im Kleinen Haus wird heute das Kriminalſtück Der drei=
Fehnte Stuhl gegeben. Beginn 19.30 Uhr.
Die Erſtaufführung von Natanſons Coeur=Bube im Kleinen
Haus iſt auf Donnerstag, den 8. März, angeſetzt.
Zahlreichen Anregungen aus Mieterkreiſen entſprechend, hat die
Generaldirektion des Landestheaters für den Reſt der Spielzeit die
Wahlvorſtellungen verſuchsweiſe neu organiſiert. Für die
Folge können die Mieter ihr Wahlrecht bei allen Aufführungen aus=
uben
, die nicht ausdrücklich durch Bekanntmachung auf dem Theater=
zettel
ausgenommen ſind. Die Karten werden bis ſpäteſtens eine Viertel=
ſtunde
vor Beginn der Vorſtellung an der Tageskaſſe ausgegeben, doch
empfiehlt es ſich, ſie in den Vormittagsſtunden abzuholen. Zum erſten
Male tritt die Neuregelung bei der heutigen Rheingold=Aufführung
in Kraft.
Im Kleinen Haus gelangt heute um 15 und 17 Uhr ſowie
morgen Freitag, um 16, 18 und 20 Uhr, der große Polarfilm Das
große weiße Schweigen zur Vorführung, der nach den Ur=
teilen
der Preſſe eine außerordentliche Leiſtung der Filmkunſt darſtellt.
Oberregiſſeur Hans Esdras Mutzenbecher wird demnächſt aus
dem Verband des Heſſiſchen Landestheaters ausſcheiden. Er wird ſich
mit einer Inſzenierung von Korngolds Violanta und Puccinis
Gianni Schiechi verabſchieden, zu denen die Bühnenproben in
den nächſten Tagen beginnen.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Unſere
Mitglieder und Freunde treffen ſich morgen abend um 8 Uhr im Gelben
Saal bei Sitte (Karlſtraße) zum Vortrag von Herrn Landgerichtsrat
Naab=Darmſtadt über Rechtsfragen aus dem täglichen
Geſchäftsleben.
Der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und Schloßkirche
bringt am Sonntag, 4. März, mittags 5 Uhr, in der Stadtkapelle das
Oratorium Das Sühneopfer des neuen Bundes
von Karl Löwe zur Aufführung. Die Soliſten ſind: Frl. Albrecht,
Frau Kuhn=Liebel, Herr Pörner und Herr Kuhn vom Landestheater;
Orgel: Herr A. Weber. Das Ganze ſteht unter Leitung von Herrn
Oberreallehrer Hch. Pfaff. Der Eintrittspreis beträgt 1 Mark, für
numerierte Plätze 1,50 Mark. Karten ſind zu haben bei Chr. Arnold
(Weißer Turm), Papierhandlung Heckmann und auf dem Verkehrs=
burenu
.
Volkshochſchule. Nicht nur zu ernſter Arbeit, ſondern auch zu
ſ theiterer Geſelligkeit, ſollen ſich die Mitglieder der Volkshochſchule zu=
fammenfinden
; mit dieſen Worten begrüßte Herr Studienrat Jacob
die große Schar der Teilnehmer bei dem geſelligen Abend der Volks=
Thochſchule im Mozartſaal. Die zahlreichen Darbietungen ernſter und
heiterer Art hielten ſich alle auf einer beachtenswerten Höhe und zeigten
ſädaß in der Volkshochſchule Darmſtadt der Geiſt echten Zuſamnengehörig=
Feitsgefühls eine Pflegeſtätte findet. Um das Zuſtandekommen des
wvohlgelungenen Abends machten ſich vor allem verdient: Die Vortrags=
ſtkünſtlerin
Frau Traute Meerwarth=Sebold, die Gedichte
tvon Münchhauſen, Arno Holz, Storm und Calé in künſtleriſcher Vollen=
Kdung rezitierte, ferner Frau Horn=Stoll, die mit ihrer klangvollen
9Stimme und ihrer mitreißenden Vortragsweiſe die Herzen der Hörer
uim Sturme gewann. Frau Studienrat Jacob las aus ihrem humo=
rriſtiſchen
Skizzenbuch eine kleine Epiſode mit zündender Wirkung vor.
(FFrl. Erna Mann ſpielte einen Walzer von Chopin mit Beſeelung
uind techniſchem Können. Herr Schauſpieler Göbel erntete ſtürmiſchen
Beifall mit ſeinen beherzigenswerten Regeln für Theaterbeſucher und
fſeinen Perlen Darmſtädter Lokalhumors von Robert Schneider. In
Darmſtädter Mundart ſchilderte Herr Sulzmann, der in den Kreihſen
Der Volkshochſchule durch ſeine humorvollen Darbietungen längſt be=
kannt
iſt, die Arbeit, die in der Volkshochſchule geleiſtet wird. Als er
ſDie Tätigkeit der Dozenten humorvoll charakteriſierte, erhob ſich ſtür=
mniſcher
Jubel. Sehr flott wurde der Roßdieb zu Fünſing von Hans
SSachs durch die Spielſchar der Volkshochſchule (unter Leitung des Herrn
BWagner) wiedergegeben. Durch einige ſtimmungsvolle Lieder er=
afreute
Herr Naberg die Anweſenden. Herr Colmar iun. ſang mit
Feinem ſvohllautenden Organ einige Lieder zur Laute, während Herr
Wolmar ſen. mit ſeinem köſtlichen Humor den Anſager des Abends
uſpielte. Der wirkungsvolle Verlauf des Abends wäre undenkbar, wenn
mricht Herr Voltz mit ſeiner nieverſagenden Hilfsebereitſchaft die muſi=
Saliſche Begleitung übernommen hätte. Alles in allem: Ein Abend, an
den die etwa 300 Teilnehmer ſtets gern zurückdenken werden.
Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am Sonn=
rag
fand unſere 10. Wanderung ſtatt. Die prächtigen Tage der letzten
WWoche hatten eine ſtattliche Anzahl Wanderluſtige herausgelockt, zumal
enuch bei dieſer Halbtageswanderung das Darmſtädter Waſſerwerk be=
Gſichtigt werden ſollte. Vom Marienplatz aus marſchierten wir um 8 Uhr
minter Führung der Turner Becker und Hoch durch die Stadtallee nach
toem Griesheimer Haus. Alsdann ging es die Pſungſtädter Hausſchmneiſe
gentlang bis zur Straße nach Eſchollbrücken, wo eine kleine Früh=
ßſtücksraſt
gemacht wurde. Nachdem wir uns friſch geſtärkt hatten,
ymarſchierten wir durch das Griesheimer Eichwäldchen nach der Pump=
fitation
des Waſſerwerks. Hier erwarteten uns die Herren Baurat
GGöbel und Oberinſpektor Hoffmann, die uns in liebenswürdiger
MWBeiſe die Anlagen des Darmſtädter Waſſerwerks zeigten. Zunächſt
arklärte Herr Oberinſpektor Hoffmann an Hand von Plänen die gefamte
helnlage. Alsdann beſichtigten wir an Ort und Stelle die alten und
meuen Brunnen. Hier konnten wir genau ſehen wie ein ſolcher Brun=
men
angelegt wird. Herr Baurat Göbel erklärte an Bohrproben den
Aufbau des Geländes ſowie die Beſchaffenheit des Waſſers. Ferner be=
fächtigten
wir noch das Sammelbccken der Brunnen und die Hebe= und
Wumpanlagen, die das Waſſer in die Reſervoire der Stadt pumpen. Die
heeiden Herren verſtanden es vorzüglich, uns in 2½ſtündiger Führung
eine der wichtigſten Anlagen unſerer Stadt zu erklären, ſo daß wir mit
mollſter Zufriedenheit über das Geſehene und Gehörte nach Hauſe gehen
bonnten. Es ſei daher den beiden Herren an dieſſer Stelle nochmals
füür ihre lehrreiche Führung herzlichſt gedankt. Um ½3 Uhr kamen
1
wir wieder wohlbehalten in Darmſtadt an.

Einzelhandet und Beamte.
Der Deutſche Beamtenbund und der Reichsbund der höheren Beam=
ten
haben ſich als Spitzenvertretungen der Beamtenverbände mit der
Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels auf deren Anregung
im Januar zu einer gemeinſamen Beſprechung zuſammengefunden. Den
Anlaß dazu gab der Wunſch nach Förderung des beiderſeitigen Einver=
ſtändniſſes
, insbeſondere das Beſtreben des Einzelhandels, der Auf=
faſſung
entgegenzutreten, der Einzelhandel treibe etwa wegen der Er=
höhung
der Beamtengehälter die Preiſe in die Höhe. Es wurde von
den Vertretern der Hauptgemeinſchaft erläutert, daß der Einzelhandel
auf die Preisbildung nur zum geringſten Teil ſelbſtändig einwirke und
zum überwiegenden Teil den Preiſen der Lieferanten unterworfen ſei.
Durch Hinweis auf die im letzten Halbjahr bei verſchiedenen Artikeln
erfolgte Steigerung der Einkaufspreiſe und der Unkoſten des Einzel=
handels
konnte dargelegt werden, daß in den Verkaufspreiſen des Ein=
zelhandels
dieſe Bewegung nicht zum Ausdruck kommr. Andererſeits
wurde betont, daß die Hauptgemeinſchaft des Einzelhandels für die
deutſche Berufsbeamtenſchaft und ihre wirtſchaftliche Lage vollſtes Ver=
ſtändnis
habe, und daß ihr eine Bekämpfung dieſes Standes völlig fern=
liege
. Die Spitzenvertretungen einigten ſich dahin, daß die nug auf=
genommene
Fühlung erhalten bleiben und in Zukunft ſowohl unter den
Spitzenverbänden in Berlin, als auch zwiſchen den Landes= und Pro=
vinzialverbänden
und =Kartellen eine regelmäßige Zuſammenarbeit ſatt=
finden
ſolle, um ein gegenſeitiges Verſtehen zu fördern und gegenſeitige
Verunglimpfung zu verbüten.
Die Zuſammenarbeit ſoll ſich vornehmlich auf die Aufklärung der
Verbraucher über die Entwicklung der Lieferantenpreiſe und der eigenen
Unkoſten des Einzelhandels erſtrecken. Sie ſoll darüber hinaus Gelegen=
heit
geben, gegenſeitige Beſchwerden und Klagen zu beſprechen und die
Urſachen dazu nach Möglichkeit aus der Welt zu ſchaffen. Die Haupt=
gemeinſchaft
des Einzelhandels wird in ihren Kreiſen über Weſen und
Lage der Beamtenſchaft aufklärend wirken. Schließlich ſoll die Zuſam=
menarbeit
ſich auf gemeinſames Vorgehen gegen ſolche Wirtſchafts=
unternehmungen
richten, die in ihrer Namensführung oder Propaganda
zu Unrecht für ſich Verbindungen mit der Beamtenſchaft in Anſpruch
nehmen.
Dieſer Anfang einer praktiſchen Zuſammenarbeit von Beamtenſchaft
und Einzelhandel wird von allen beteiligten Spitzenvertretungen
begrüßt.

Meute zund 3 Uhr
Aorgen .ema 8 Uhr

Der große Polarfilm
Das große weiße Schweigen
Im Kleinen Maus
3875

Kunſtgeſchichtliche Geſellſchaft. In der Sitzung am Freitag, den
2. März, wird Herr Archivdirektor Dr. Dieterich über die älte=
ſten
Porträtdarſtellungen Kaiſer Friedrich II. be=
richten
. Die Sitzung findet um 6 Uhr im Hörſaal 41 des Gewerbe=
mnſeums
ſtatt. Zutritt nur für Mitglieder und eingeführte Gäſte.
Miſſionsdirektor D. Dr. Witte. Dem evangeliſchen Darmſtadt iſt
Miſſionsdirektor D. Dr. Witte aus Berlin ein alter Bekannter, ein gern
geſehener Gaſt und gern gehörter Redner. Seine Lobensarbeit iſt ſeit
Jahren der Oſtaſien=Miſſion, dem Allgem, evang.= proteſtan=
tiſchen
Miſſonsverein, gewidmet, der ſeine Arbeitsgebiete in
Japan und China hat. Witte gehört zu den immerhin ſeltenen Men=
ſ
hen, die einen tiefen wiſſenſchaftlichen Sinn mit einer ſtarken praktiſchen
Organiſationsfähigkeit zu verbinden wiſſen. Er iſt ſeit mehr als einem
Jahrzehnt die Seele des genannten Miſſionswerkes. Seine reiche Kennt=
nis
der einſchlägigen Literatur, wovon ſeine dielen wiſſenſchaftlichen und
populären Arbeiten Zeugnis goben, ſeine wiederholten Inſpektionsreiſen
nach Japan und China vor und nach dem Kriege machen ihn zu einer an=
erkannten
Autorität auf dem Gebiete der Miſſion im fernen Oſten.
Wir freuen uns daher, ihn am Sonntag, den 4. März abends
8 Uhr, im Gemeindeſaal der Pauluskirche hören zu
können. Er wird uns in ſeinem Vortrag über Der Freiheitskampf Chi=
nas
und Deutſchland einen Einblick geben in den politiſchen und gei=
ſtigen
Umwalzungsprozeß des Rieſenreiches und deutlich machen, wie wir
uns dazu ſtellen und was wir vom allgemein menſchlirhen und chriſtlichen
Standpunkt aus an poſitiver Kraft dort einzuſetzen haben. Karten
zu 1 Mk. und zu 50 Pf. (auch gültig für den Tee) ſind in der Buch=
handlung
Waitz, Eliſabethenſtraße, zu haben. Dr. Zimmermann.
Engliſcher Vortrag. Die hieſige Ortsgruppe des Allg. Deut=
ſchen
Neuphilologen=Verbandes lädt, wie alljährlich, zu
einem Vortrag in engliſcher Sprache ein. Der neue Lektor für Engliſch
an der Heidelberger Univerſität, Herr W. J. Lucas B.A., wird Freitag,
den 2. März, in der Ludwigs=Oberrealſchule (am Kapellplatz) über
Das engliſche Schulweſen der Gegenwart ſprechen.
Da diesmal ein Gegenſtand mehr allgemeiner Art behandelt wird, dürfte
der Vortrag auch weiteren Kreiſen willkommen ſein. (Siehe Anzeige.)
Der Bußprediger Savonarola und ſein Kloſter San Marco in
Florenz öffentlicher Vortrag. Freitag, den 2. März, abends 8.15 Uhr,
ſpricht Martha Heimeran=Frankfurt, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
über Savonarolas Leben und Feuertod, über den zeitgeſchichtlichen Hin=
tergrund
, aus dem ſich damals in Flosenz ein romfreies Chriſtentum
losringen wollte, und im beſonderen über den Ausgangspunkt von Savo=
narolas
Wirken, das Kloſter von San Marco als Kulturſtätte (die
Fresken von Fra Beato Angelico). Vergl. die heutige Anzeige.
Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft Darmſtadt e. V. Die
Wanderabteilung der Kaufmänniſchen Stenographen=Geſellſchaft
Darmſtadt e. V. unternimmt am Sonntag, den 4. März, ihre zweite
Wanderung im Vereinsjahr 1923. Abmarſch vormittags 7.30 Uhr
ab Luiſenplatz. Von da über Nieder=Ramſtadt, Breitenſtein, Ernſthofen
nach Nieder=Beerbach. Die Mitglieder der vorgenannten Geſellſchaft
ſowie Freunde des Vereins ſind hierzu höflichſt eingeladen.

Siehabenes nicht nötig
einen abgetragenen Hnzug anzuziehen. Für
38., 48. oder 58. erbalten Sie etwas
Gutes, einen modernen Frühjahrs-Hnzug oder flotten Sport-Hnzug im Werbe-Verkauf des bekannten Hauses Stegmüller . Hinterm Schloß

Volkstümliches Konzert im Städtiſchen Saalbau. Am Sonntag,
den 4. März, abends 8 Uhr, konzertiert Herr Matthias Weber mit
20 Mann ſtarkem Streichorcheſter im großen Saal des Saalbaus. Lang
gehegten Wünſchen, wieder mal ein Konzert in guter Orcheſterbeſetzung
zu hören, ſoll hiermit Rechnung getragen werden. Gediegene Werke
populärer Komponiſten werden das Ohr erfreuen, und ſoll das Konzert
im Rahmen der Vorkriegskonzerte ſtattfinden, und zwar mit Reſtau=
ration
und bei denkbar billigſtem Eintrittsgeld. Konzertbeſucher, die
keine Reſtauration wünſchen, finden beſonders reſervierte Plätze. Es
wäre zu wünſchen, wenn das muſikliebende Darmſtädter Publikum dies
Konzert durch regen Beſuch auszeichnen würde. Herr Matthias Weber
leitet das Konzert perſönlich, und ſind jedem Beſucher einige Stunden
der Erbauung ſicher. Allen Freunden und Gönnern unſeres populären
Kapelliieiſters Matthias Weber wird dieſe Mitteilung eine Veranlaſ=
ſung
ſein, ſich den Sonntagabend für dieſen Zweck zu reſervieren.
Saalöffnung 7 Uhr, Konzertbeginn punkt 8 Uhr. Näheres folgt in den
Anzeigenteil.
Revue=Premiere im Orpheum. Die heutige E=ſtaufführung
der farbenprächtigen orientaliſchen Revue Geheimniſſe des
Harems in 30 luſtigen Bildern von Edmund Fritz bringt wieder ein
intereſſantes Allerlei. Revuen ſind zurzeit die begehrteſte
Art der Unterhaltung, und wer die vorangegangenen Revuen Wiſſen
Sie ſchon? und Das lebende Magazin geſehen hat, ſollte auch Die
Geheimniſſe des Harems nicht verſäumen! Von den drei
genannten iſt die letzte die luſtigſte. (Siehe heutige Anzeige!)
Aa. Neuer Fahrkartenautomat im Hauptbahnhof. Eine erfreuliche
Verbeſſerung bei der Fahrkartenausgabe hat die Reichsbahn im hieſigen
Hauptbahnhof vornehmen laſſen. Seit kurzem iſt nämlich unmittelbau
vor den Fahrkartenſchaltern ein Fahrkartenautomat aufgeſtellt worden
der Fahrkarten 4. Klaſſe nach Frankfurt a. M. (Hauptbahnhof
verabreicht. Zur Erlangung einer ſolchen Karte iſt ein Einmaukſtiick ein
zuwerfen. Bei dem regen Verkehr, der zwiſchen Darmſtadt und Fräu. herrſcht, dürfte dieſes vereinfachte Kartenlöſungsverfahren ſtark. a
Anſpruch genommen werden. An demſelben Automat kann, man, Ede
Kaus für 1 Mk. eine Fahrkarte 4. Kl. nach Lorſch (über Bensheim) und
ſach) 2berroden (über Meſſel) erhalten. Der neue Automat ſteht
gleich links vom Haupteingang zum Bahnhof, neben dem Bahnſteig=
kartenſchaltern
.

Die Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädigten und=Hinterbliebenen
hatte im Städtiſchen Saalbau eine große öffentliche Verſammlung, um
die Notlage der Kriegsopfer zu beraten. Trotz des ſchönen Wetters
war der große Saal überfüllt. Auf Einladung waren als Gäſte er=
ſchienen
: Herr Oberregierungsrat Lancelle vom Verſorgungsamt Darm=
ſtadt
, Herr Bürgermeiſter Delp als Dezernent des Wohlfahrtsamtes
Darmſtadt und Herr Oberverwaltungsinſpektor Schwörer von der
Kriegsfürſorge Darmſtadt=Stadt.
Der Vorſitzende Herr Seibert begrüßte alle Anweſenden herz=
lichſt
, beſonders die Vertreter der einzelnen Behörden. Die Referentin,
Frau Detzel=Koblenz, nahm hierauf das Wort zu dem Thema:
Die unzulängliche Verſorgung der Kriegsopfer.
Sie verbreitete ſich in ſachlicher Weiſe über die Aufgaben der Hinter=
bliebenenverſorgung
. Hier ſollte doch die Mißgunſt der Mitmenſchen
in das Gegenteil getätigt werden. Auch die Novellen zum R. V. G.
wurden einer Kritik unterzogen, beſonders die fünfte, ohne daß damit
ein endgültiger Abſchluß des R. V. G. gegeben ſei. Die Referentin zeigte
eine große Sachkenntnis, denn ihre Ausführungen über Zuſatzzente,
Elternrente, Elternbeihilfe, die Vorausſetzungen und Ermittelungen
hierzu erläuterte ſie mit ſo ſchlagenden Beweiſen, daß lauter Beifall
gezollt wurde.
Einen breiten Raum ihres Vortrages nahm die Kriegsfürſorge in
Anſpruch. Im einzelnen ging die Referentin darauf ein, wie die Aus=
legung
der Bedürftigkeit der verſchiedenen Fürſorgefragen durch Be=
amte
und Ermittler getätigt werden, und glaubte durch eigene Erfah=
rung
ſagen zu müſſen, daß oft bei Bewilligung ſolcher Anträge perſön=
liche
Motive maßgebend ſeien. Hieran ſeien aber die Geſuchſteller oft
ſelbſt ſchuld, da dieſe es unterlaſſen, den Vorſtand ihrer Organiſation
vorher zu befragen. Viel Verdruß und unnötige Arbeit könnte da=
durch
erſpart werden. Auch die Heilbehandlung erfuhr eine eingehende
Betrachtung, und wurde mit Recht hervorgehoben, daß die Mittel hier=
zu
nicht ausreichend ſind, daß das Reich die geſamten Laſten wieder zu
übernehmen habe, wenn eine allgemeine beſſere Lage der Kriegsopfer
eintreten ſolle. In ihrem Schlußwort ermahnte die Referentin alle
Hinterbliebenen, ſich noch enger zuſammenzuſchließen wie ſeither alle
noch Fernſtehenden hereinzuholen, denn bei dem Reichsbund als Vater
der jetzigen Verſorgung, als älteſte und ſtärkſte Organiſation, werden
die Intereſſen am ſicherſten gewahrt. Stürmiſcher Beifall folgte dieſen
Ausführungen.
In der Diskuſſion ſprach Herr Oberregierungsrat Lancelle den
Dank für die Einladung aus, wünſchte der Verſammlung vollen Erfolg
und verbreitete ſich über die Ueberlaſtung des Verſorgungsamtes, ver=
anlaßt
durch Neuanträge auf Grund der fünften Novelle des RVG.
Herr Oberverwaltungsinſpektor Schwörer von der Kriegsfür=
ſorge
Darmſtadt ging auf verſchiedene Ausführungen der Neferentin in
Fürſorgefragen ein, verſicherte gewiſſenhafte Behandlung aller der=
artigen
Fragen. Herr Bürgermeiſter Delp, als Dezernent des
Wohlfahrtsamtes pflichtete in vielen Fragen der Referentin bei. Auch
er gab ein klares Bild über die Lage der Kriegsopfer und bedauerte,
daß die Mittel nicht ausreichen, um eine intenſive Fürſorge zu tätigen.
Redner geht mit der Referentin einig, daß die Verſorgung der Kriegs=
opfer
das Reich wieder übernehmen ſolle. Er gibt einen Vergleich zwi=
ſchen
Frankfurt und Darmſtadt; daß unter den beiden Städten ein
Unterſchied in der Schichtung beſteht, die Darmſtadt viel höhere Aus=
gaben
verurſacht, als die reiche Stadt Frankfurt trägt. Auch er wüinſcht,
daß in ſeinem Reſſort alles gekan werden möge, um die gehobene Für=
ſorge
weiter auszubauen.
Mit Worten des Dankes an vorgenannten Herrn ſchloß der Vor=
ſitzende
gegen 6 Uhr die gutverlaufene Verſammlung.

Aus der Schloßgemeinde. In der Hauptverſammlung der
Männervereinigung und der Sterbekaſſe im Konfirmandenſaal begrüßte
zunächſt der Vorſitzende die verhältnismäßig vielen Beſucher und beſon=
ders
Herrn Pfarrer Berck aus Roßdorf als Vortragsredner. Der Schrift=
führer
verlas hierauf den Rechenſchaftsbericht über das verfloſſene Jahr,
aus welchem hervorging, daß die Männervereinigung einen bedeutenden
Zuwachs an Mitgliedern erfahren, dank der ſeit einem Jahr beſtehen=
den
Sterbekaſſe. Die üblichen Monatsverſammlungen mußten durch dieſe
Gründung auf nur wenige beſchränkt werden, weil umſomehr Vor=
ſtands
= und Ausſchußſitzungen erforderlich waren, bis ein geregelter
Verlauf der Sterbekaſſeangelegenheiten eintreten konnte. Nicht weniger
als 12 Sterbefälle mit beachtenswerten Verſicherungsbeträgen, die raſch
und glatt ausgezahlt wurden, bei noch geringen Prämieneingängen, be=
wieſen
das Bedürfnis für eine ſolch ſegensreiche Einrichtung. Wie
manche Not wurde dadurch gelindert. Bei der Ehrung der Dahin=
geſchiedenen
wurde in erſter Linie des verdienſtvollen Vorſtandsmitglieds
Herrn Photograph Kübler und eines der treueſten Mitglieder Sr. Exzel=
lenz
Herrn Oberforſtmeiſter van der Hoop gedacht, ebenſo des von hier
verzogenen, früheren erſten Vorſitzenden, Herrn Karl Kleber, der ſich die
Gründung des Männerheims ſehr angelegen ſein ließ, und nach ſeinem
Rücktritt, zum Ehrenvorſitzenden ernannt, immer noch mit ganzem Her=
zen
bei der Sache war. Auf ſeinerzeitige Anregung des evgl. Bundes
war vorerſt ein Diakon für männliche Krankenhilfe berufen worden,
heute ſind bereits 7 Diakone tätig, und ein neues, großes, eigenes Heim,
das zur Aufnahme von alleinſtehenden Männern bereit, dank der tat=
kräftigen
Unterſtützung des Verbandes der Männervereine. Was ſol=
cher
Zuſammenhalt bedeutet, konnte man der letzten, ſehr zahlreich be=
ſuchten
Tagung in Langen, während des Sommers, enrnehmen, wo es
an Anregungen zu erfolgreichem Weiterſchreiten auf den betretenen
Pfaden wirklich nicht fehlte und jeder Teinlehmer überzeugt wurde, wie
notwendig es iſt, auch die Männerwelt mehr und mehr um die Kirche
zu ſcharen. Dieſem Bericht felgte die Rechnungsablage des Herrn Kahl,
die ein günſtiges Ergebnis aufwies. Die Rechnung wurde von 2 Herren
geprüft und gab zu keiner Beanſtandung Anlaß, weshalb Herrn Kahl mit
Dank Entlaſtung erteilt wurde. Zur Ergänzung des Vorſtandes wurde
einſtimmig Herr Wilhelm Pfeiffer berufen, der ſich gleichzeitig bereit
erklärte, die Geſchäftsführung der Sterbekaſſe zu übernehmen. Nach
Erledigung des geſchäftlichen Teils hielt nun Herr Pfarrer Beuck den
angekündigten Vortrag über die Einheitsbeſtrebungen in der Chriſtenheit
und die neueſte päpſtliche Enztklika. Der Vortrag wies auf die über=
einſtimmende
, grundlegende Auffaſſung der meiſten Teilnehmer in Stock
holm und Lauſanne im Sinne Chriſti hin, erinnerte an die verſchedenen
kirchlichen Einigungsbeſtrebungen früherer Jahrhunderie und erblickte
in den Hauptfragen keine Schwierigkeit bei Berückſichtigung der Eigen=
tümlichkeit
der Bekenntniſſe. Er hegte daher die feſte Hoffnung für eine
ſegensreiche Auswirkung der weltumſpannenden Gedanken des bedeu=
tenden
ſchwediſchen Gelehrten, die in der Liebe zum Nächſten das innere
Weſen des Chriſtentums am beſten erkennen ließen. Die lichtvollen
Ausführungen des Redners fanden den lebhaften Beifall der An=
weſenden
.
Martinsgemeinde. Für die im Gemeindehaus in der Liebfrauen=
ſtraße
erſchienene Zuhörerſchaft war das ihr dort Gebotene nicht nur
eine erſtklaſſige Belohnung, wie ſie eben nur ein mit dem Stoff völlig
verwachſener Fachmann dem Laien zu bieten vermag, ſondern auch ein
hervorragender Genuß doppelter Art in der Vorführung de geeigneten
Lichtbilder, die ſo nur das äſthetiſch geſchulte Auge auf die photogra=
phiſche
Platte zu bannen vermag, wie in den Begleite ten, die das
ſtumme Bild reden ließen. Der Vortragende war der anf dem Gebiet
der Denkmalpflege, und in der Kenntnis der Baudenkmäler unſerer
Heimat führende Gelehrte unſerer Hochſchule, Geh. Hofrat Profeſſor
Dr. Walbe; ſein zukräftiges Thema war: Heſſiſche Landeskirchen aus
der Zeit der Reformation‟ Es war zweifellos das Geſchaute und
Gehörte für viele Zuhörer, die, wie Landeskirchenrat D. Waitz in ſeinen
trefflichen Begrüßungsworten hervorhob, noch durch Kindheit yder Vor=
fahren
die Verbindung mit dem Dorfe haben, ein Heimatgruß und zu=
gleich
eine Stärkung des Heimatgefühls in der Erkenntnis deſſen, was
unſere oberheſſiſchen, ſtarkenburger und rheinheſſiſchen Dörfer an Klein=
odien
der Baukunſt aus einer großen Vergangenheit als deren ſtumme
und gewaltige Zeugen beſitzen. Wir wollen denen, die dieſen Vortrag zu
ihrem Schaden verſäumt haben, auch durch dieſe Zeilen nichts davon
verraten, wie fein es der Vortragende verſtand, die herbe Wucht der
oberheſſiſchen, die ſchlichte Grazie der ſtarkenburger, und die ſtädtiſch
repräſentative Eigenart der rheiniſchen Dorfkirchen aus den Zuſammen=
hängen
mit der Landſchaft und ihren zu ihr paſſenden Bewohnern wie
grenzte Bezirke ſich er=
aus
den Einflüſſen der über beſtit
tformen einer Zuhörerſchaft
ſtreckenden Ausprägungen beſtimmter
Gebotenen ſowohl durch ihren
nahe brachte, die den ſtarken Eindrr
e unausgeſetzt geſpannte Aufmerkſam=
lebhaften
Beifall, wie durch
keit kund gab. Der Berichterſtatter iſt überzeugt, daß nach dieſem Abend
jeder der Zuhörer die Kirchen ſeiner Heimat mit ganz anderen Augen
anſehen wird als ſeither, und nicht nur an ihnen vorüber= ſondern auch
hineingeht. Und wenn dann die Heimatliebe und die Freude an der
Heimat mit dem edlen Stolz auf das, was unſer iſt an edlem Gut, wie
die fromme, deutſche Seele es geſchaffen, eine herzhafte Stärkung erfährt
und dieſe Stärkung der Heimatliebe die Erkenntnis deſſen vertieft, was
wir an unſerer Kirche ſchon allein in dieſen hervorragendſten Zeugen
unſerer Vergangenheit auch fern den großen Kulturzentren haben, dann
Beſinnung auf die tiefſten Quellen unſerer Kraft und
t mi
Eigenart das letzte Ziel unſeres Vortragsabends erreicht.
Im Städtiſchen Leihamt findet die Verſteigerung verfal=
lener
Pfänder ſtatt, und zwar am 7. und 8. März, vormittags von
bis 13 Uhr.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag den 1 März 1928

Nummer 61

Als Beitrag zur kolonialen Frage‟
geht uns nachſtehender Artikel zu, den wir mit Rückſicht auf ſeinen ſehr
beachtenswerten Inhalt unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen;
Volk in Not, ohne Naum und Exiſtenz!
Millionen Deutſche haben keine Wohnung. Jeder füafte Jugenoliche
hat kein eigenes Bett. Millionen Deutſche haben keine richtige, nach
ihren Fähigkeiten und höheren Geiſteseinſtellung geeignete Exiſtenz.
Millionen Deutſche, die akademiſch vorgebildet ſind, ſind erwervslos
oder begnügen ſich mit geringen, untergeordneten Arbeiten. Neun
Zehntel aller Exiſtierenden befinden ſich in einer Zvangslage, die jede
Aufſtiegsmöglichkeit vermiſſen läßt.
Dieſe troſtloſen Zuſtände herrſchen heute, wie wird es erſt ſein,
wenn unſete Kinder und Kindeskinder nach Brot und Erwerb ſchreien,
wenn wir nicht die mit gebieteriſcher Notwendigkeit an uns täglic, näher
herantretende Frage nach Naum und Exiſtenz alsbald löſen.
Iſt dieſes Fleckchen Erde, worauf wir nordürftig nur noch vegetieren
dürfen, wirklich nur für uns beſtimmt, um langſam darauf zugrunde
zu gehen? Gibt es nicht unter der Sonne noch viele geſunde Landes=
teile
, die noch reichlich aufnahmefähig ſind für unſeren Volksüberſchuß?
Gehen nicht ſchon andere Völker, die nach ihrer Bevölkerungsdichte mit
ihrem zugewieſenen Lande nicht mehr auskommen, ſchon längſt dieſen
Weg und geben ſyſtematiſch ihren Volksüberſchuß ſchon jahrelang in
andere aufnahmefähige Länder ab? Allein 60 000 Japaner ſind neuer=
dings
wieder mit ſraatlicher Unterſtützung in Braſilien angeſiedelt wor=
den
. Jeden Monat ſchieben die Chineſen mit 40 000, alſo im Jahre
rund 480 000 ihr Volk mit ſtaatlicher Anregung nach Sibirien hinein.
Und wie hilft der deutſche Staat dem überſchüſſigen deutſchen Volke an
der Exiſtenzgründung im fernen Auslande? Es iſt wirkli.h troſtlos, hier
mit zuſehen zu müſſen, wie die beſten und geſündeſten Teile der In=
vaſionsſtaaten
, wie die ſüdamerikaniſchen Staaten bezeichnet werden,
von Chinefen, Japanern, Italienern uſw. größtenteils mit ſtaatlicher
Unterſtützung beſiedelt werden. Sollen wir wirklich erſt abwarten, bis
die beſten Gebietsteile von anders gearteten Völkern beſiedelt werden,
um hernach, wenn wirklich Not an Mann, wenn wirklich die Notwehr es
zur Pflicht macht, Unterkunft= und Exiſtenzmöglichkeiten zu ſuchen, uater
der Knute dieſer Raſſen Fronarbeit zu leiſten, obwohl der Deutſche auf
Grund ſeiner Raſſe, ſeiner Geiſteshöhe es verdient, ſelbſtändig zu ſein,
anſtatt rechtzeitig die Gelegenheit zu nutzen und rechtzeitig für den
Volksüberſchuß geſunde, geſicherte Erwerbsmöglichkeiten auf fremden
Gebietsteilen mit ſtaatlicher Hilfe zu ſichern, nachdem uns der Krieg
die Möglichkeit einer Ausdehnung auf eigenem Gebiet genommen hat?
Sollten dieſe troſtloſen Zuſtände nicht das öffentliche Gewiſſen wach=
rufen
, ſollte nicht jeder Deutſche hier ſeinen Platz im Leben des Men=
ſchen
und des Volkes auszufüllen haben und mitzuhelfen, dieſer Not zu
ſteuern? Haben wir nicht alle die menſchliche Pflicht, in richtiger Er=
kenntnis
zur produktiven Tat zu ſchreiten, mitzuhelfen, ein Werk zu
unterſtützen, welches uns aus dieſer Zwangslage befreit? Der Weg für
eine neue beſſere Zukunft kann beſchritten werden, wenn ſich das ganze
Volk hinter dieſen Gedanken ſtellt und mithilft, den wichtigſten Schritt
im Leben des Einzelnen ſowie eines Volkes zu tun und Exiſtenzen
gründet
Haben wir nicht allein ſchon die chriſtliche Pflicht, unſeren Nähſten
zu helfen, die erwerbslos oder ohne Exiſtenz iſt? Wir werden ſogar
gezwungen, für dieſe Bedrängten und in Not befindl chen Mitmenſchen
aufzukomien und zahlen jahraus, jahrein dieſe Gelder in Form der uns
auferlegten Steuern, aus denen die Koſten der Ecwerbsloſenfürſorge
gedeckt werden. Hier liegen die Tiefen einer falſchen Einſtellung, d. h.
wir unterſtützen zwangsweiſe den Müßiggang mit ſeinen Laſtererſchei=
nungen
, wir erhalten nur notdürftig mit unſeren eigenen Mitteln die
Erwerbsloſen, wir laſſen ein Teil des Volksganzen langſam, aber ſicher,
bis zu einem gewiſſen Grade ſinken, anſtatt produktiv die Kräfte einzu=
ſetzen
und in anderen Gebietsteilen Exiſtenzen zu ſchaffen, falls der
Ueberſchuß des deutſchen Volkes hierzu aus eigener Kraft und innerhalb
der Landesgrenzen nicht in der Lage iſt. Dies wäre die weiſeſte aller
Vorausſicht für jeden Deutſchen. Wir verlangen deshalb produktive
Erwerbsloſenfürſorge, d. h. die Zurverfügungſtellung eines ausreichenden
Siedlungskredites ohne Unterſchied für alle diefenigen, de innerhalb
oder außerhalb der Landesgrenzen eine Exiſtenz gründen wollen, wie
es andere Staaten in ihrem Volksintereſſe tun.
Die Notwendigkeit der Unterbringung des überſchießenden Volks=
teils
wird zur Pflicht, ſie wird zu der dringendſten und größten Auf=
gabe
des geſamten Volkes, da hiervon Sein oder Nichtſein, Leben und
Exiſtenz auch des Einzelnen mit abhängt. Wohl können noch auf öden,
uufruchtbaren Gebieten in Deutſchland durch harte Arbeit einige wenige
Deutſche ihren notdürftigen Lebensunterhalt finden, aber für den Jahr
zu Jahr ſteigenden Volksüberſchuß reichen dieſe Gebiete bei weitem
nicht mehr aus. Neue Gebiete müſſen gewonnen und durch gemein=
ſame
Mithilfe des ganzen Deutſchen Volkes erſchloſſen werden. Nur
durch gemeinſame Opfer jedes Einzelnen kommen wir zu dieſer groß=
deutſchen
Tat. Ohne Opfer kein neues Werden. Je höher das Opfer,
deſto erfolgreicher und erhabener das geſchaffene Werk.
Dieſes Ziel ſucht zu erreichen die Deutſche Anſiedlungen im Aus=
lande
, eine auf genoſſenſchaftlicher Baſis aufgebaute Fürſorgegemein=
ſchaft
. Nähere Auskunft: R. Oppelt, Darmſtadt, Marienhöhe.

Kreuzer Emden und Linienſchiff Hanovee, trafen ſich am
28. Nopember des Jahres 1926 an der portugieſiſchen Küſte auf der Hühe
der Beriengas=Inſeln. Um 10 Uhr kam Hannover in Sicht und fuhr
in 300 Meter Entfernnung an Backbordſeite der Emden vorüber. Auf
der Haunoper war die geſamte Mannſchaft ang=treien und grüßte die
Emden in herkömmlicher Weiſe. Wer Näheres über die Weltreiſe der
neuen Emden hören will, beſuche den Lichtbildervortrag, der morgen
abend punkt 20 Uhr in der Turnhalle der Liebigsoßerrealſchule ( Lager=
hausſtraße
3) ſtattfindet. Der Eintrittspreis von 30 Rpf. wird es vielen
ermöglichen, zu erſcheinen.
Deutſche Jugendherbergen. Da ſchimpft ſo mancher auf die Zei=
tungen
. Das Leſen ſei vergeudete Zeit. Am Ende ſei man ſo klug wie
zu Anfang und habe ſich ſchließlich nur die Augen verdorben. Wer aber
richtig zu leſen weiß, wird doch manches Wi htige, manche Lebensweis=
heit
und ſogar manches Goldkorn finden. Da gibt es in vielen Blättern
eine Spalte Allerlei Weisheit, die meiſt nur Leute leſen, die viel Zeit
oder einen beſonderen Wiſſensdurſt haben. Und darin finden wir nun
z. B. in einer Zeitung die Meldung: Jedes Dorf auf Samoa
hat eine Herberge, wo Wanderer völlig freie Unter=
kunft
finden‟ Dieſe Nachricht zündot hoffentlich in den Rathäuſern
beſſer als unſere eindringlichſten Bittgeſuche. Müßte das nicht eine Ne=
dolution
hervorrufen? Deutſchland, das Volk der Wanderer, wollte
ſich von Samoa übertreffen laſſen! Im Weltbewerb mit Samoa kann
es wegen der Beihilfen ſür das Jugendherhergswerk im Haushalt 1928
unmöglich noch ein Zaudern geben, zumal die deutſche Jugend gar nicht
ſo anſpruchsvoll iſt, koſtenloſe Aufnahme zu fordern. Sie zahlt gern ihre
Schlafgroſchen, wenn ſie nur gutes und trauliches Obdach findet. Und
darum ſchafft Jugendherbergen.
Schlafwagenzüge. Die nur bis 27. bzw. 28. ds. Mts. vorge=
ſehenen
Schlafwagenzüge D 244 und 241 Frankfurt (Main)Chur (St
Moritz) verkehren noch bis 9. bzw. 10. Marz ds. Js. Letztmalige Ab=
fahrt
des D 244 in Frankfurt (Mcin) am 9. März ds. Js., 23.40 Uhr,
St. Moritz an am 10. März um 12.20 Uhr. Letztmalige Abfahrt des
D 241 in St. Moritz am 10. März um 16.25 Uhr, Frankfurt (Main) an
am 11. März 6.07 Uhr.

Deutſche Jugendherbergen. Nach der ſchönen Kathreiner=
Spende (3000 vollſtändige Kaffeegeſchirre) ſtifteten die Leo=Werke
A.=G., Dresden, zunächſt für alle heſſiſchen Jugendherbergen 3000
Chlorodont=Mundwaſſer=Gläſer. Die Leo=Werke wollen
nun dieſe Gabe auf die übrigen 3000 Jugendherbergen im Reich aus=
dehnen
, ſo daß die Spende auf rund 150 000 Gläſer erhöht wird.
Der Verband für Deutſche Jugendherbergen und mit
ihm die geſamte wandernde Jugend ſagt den Chlorodont= Wer=
ken
für dieſe großartige Spende auch an dieſer Stelle herzlichen Dank.
Auch ſind wir überzeugt, daß beſonders unſere heſſiſche Induſtrie in der
Unterſtützung des Wanderns und des Jugendherbergwerks nicht zurück=
ſtehen
will, noch dazu wir in Heſſen gerade in dieſem Jahre wieder vor
großen Aufgaben ſtehen. Wir nennen u. a. die Einrichtung von Jugend=
herbergen
im Fürſtenlager, in Hirſchhorn, im hiſtoriſchen
Amtshaus in Heppenheim, die Neubauten in Oppenheim,
Miltenberg und Zwingenberg a. d. B. und vor allem den
Ausbau der Veſte Otzberg, zur Heſſiſchen Jugendburg.
Jede Gabe aller Art nach unten und oben unbegrenzt und fede Hilfe
iſt willkommen.
Ueber ſchwer erziehbare Kinder wird Frau Dr. med. Margot
Rothenberger am Freitag, 2. März, im Allgemeinen Deutſchen Frauen=
verein
ſprechen. Aus der großen Gruppe ſchwer erziehbarer Kinder wird
die Referentin in erſter Linie die köperlich geſunden, aber pſychopathi=
ſchen
Kinder herausgreifen, die durch äußere Faktoren zu ſchwer erzieh=
baren
geworden ſind, durch ungünſtig ſoziale Verhältniſſe, falſche Er=
ziehung
im Elternhaus uſſw. Das ängſtliche, das lügneriſche, das eifer=
ſüchtige
, das ſtotternde Kind ſind beſonders zu erwähnen, neben dem ein=
zigen
Kinde, das durch übertriebene Aengſtlichkeit der Eltern ſehr häufig
verweichlicht oder durch übergroße Beachtung zum Egoiſten wird. Zu
dem Vortrag im Fürſtenſaal ſind Gäſte willkommen und Eltern wie
Lehrer herzlich eingeladen.
Ein Dachſtuhlbrand brach geſtern kurz nach 23 Uhr in der
Keramiſchen Fabrik Rößler A.G. in einem der Hauptgebäude aus.
Die hellen Flammen ſchlugen aus dem Dach, als die ſofort alar=
mierte
Städtiſche Feuerwehr in Kürze an der Brandſtelle eintraf.
Unter Leitung des Branddirektors Winter wurde das Feuer
aus mehreren Schläuchen energiſch bekämpft, ſo daß die Gefahr
einer weiteren Ausdehnung behoben werden konnte. Es war ein
Glück, daß der Brand kurz nach ſeinem Entſtehen bemerkt wurde,
denn in demſelben Gebäude wohnen mehrere Familien, die ſchon
bedroht waren. Das elektriſche Licht der ganzen Fabrik verſagte,
ſo daß tiefſtes Dunkel herrſchte und der Brandherd mit Fackeln
abgeleuchtet werden mußte. Dabei ſtellte ſich heraus, daß ſtarke
Balken durchgebrannt waren, jedoch iſt der Sachſchaden verhält=
nismäßig
nicht ſehr erheblich. Die Urſache des Brandes iſt noch
nicht feſtgeſtellt: man nimmt Kurzſchluß an.
Einen Schlaganfall erlitt geſtern vormittag beim Holzſammeln in
der Nähe des Böllenfalltors ein etwa 70 Jahre alter Mann aus der
Weinbergſtraße. Die ſofort alarmierte Städtiſche Rettungswache ver=
brachte
den Erkrankten nach dem Städtiſchen Krankenhauſe, jedoch
ſtarb der bedauernswerte Mann auf dem Transport dorthin.
Einbruchsdiebſtähle. Am vergangenen Sonntag nachmittag wur=
den
hier während der Abweſenheit der Wohnungsinhaber drei Ein=
bruchsdiebſtähle
in Privatwohnungen ausgeführt. Die Täter
öffneten die Wohnungen mittels Nachſchlüſſels; innerhalb der Wohnun=
gen
erbrachen ſie die Behältniſſe mit Stemmeiſen. Außer einigen 100
Mark Bargeld entwendeten die Täter nachfolgend beſchriebene Schmuck=
ſtücke
: 1 goldene Broſche mit roten und blauen Brillanten, 1 runde gol=
dene
Broſche (Größe eines Markſtückes), verziert mit Goldſträußchen in
Brillanten und Steinchen, 1 goldene Vorſtecknadel, länglich, verſchlungen,
in der Mitte ein Amethyſt, eine Vorſtecknadel mit einem Topas und
einer goldenen Fliege mit gelben Steinchen, 1 goldene Damenuhr mit
Sprungdeckel und Monogramm K.M., 1 dünne lange goldene Damen=
uhrkette
, 1 ſchmale goldene Kavalierkette, 1 goldener Damenring mit
einem Saphir und neun Brillanten, ein goldenes Zehn= und zwei gol=
dene
Fünfmarkſtücke und mehrere Jubiläumsmünzen. Perſonen, die
ſachdienliche Angaben zur Ermittelung der Täter und zur Herbeiſchaf=
fung
des Diebsgutes machen können, werden gebeten, der Kriminalab=
teilung
, Zimmer 4, Nachricht zu geben.
Feſtnahme eines Betrügers. Der Ende vorigen Jahres hier
aufgetretene Schwindler, der gegen Anzahlungen Beſtellungen auf das
Buch Die Hausärztin entgegennahm, wurde Mitte Februar d. Js. in
Heidelberg feſtgenommen. Er befindet ſich dort in Unterſuchungshaft.
Es handelt ſich um den von vielen Behörden geſuchten Albert Dilger,
geb. am 25. Mai 1895 zu Ebingen.

Die Herren sind schärfere Beobachte- als Sie es glauben. und sie
beobachten besonders eine Dame in ihren leisesten Bewegungen. Bei
der heutigen Modle wird eine Dame nur dann als vollkommen schön
angesehen wenn sie keine überflüssigen Haare aut Gesicht Armen
Nacken und Beinen hat, die durch die feinen Strümpfe sichtbar eind,
und eine weiche, zarte Haut brsitzt
Bicher bediente sich die Dame des Rasiermessers, um sich aller über-
flüssigen
Härchen zu entledigen; dieses kratzt verursacht Pickel
hinterläßt einen dunklen Schimmer und läßt die Haare schneller und
härter nachwachsen. Viele andere Depilatorien eind kompliziert in der
Anwendung und riechen schlec t. Die neue Entdeckung des Wunder
wirkenden TAKT‟ erlaubt es heute jeder eleganten Dame sich inner-
Halb fünf Minuten an jeder beliebigen Stelle aller lästigen Hare zu
entledigen Takv vernichtet die Haare bis zur Wurzel und verhindert
in vielen Fällen das Nachwachsen.
Machen Sie noch heute einen Versuch mit TAKF und Sie werden
kein anderes Mittel mehr benutzen.
TAKT ist erhältlich in allen einschlägigen Geschäften. Preis
M. 2. Opro Tube. Jeder Tube ist ein Garantieschein beigelügt. General-
vertretung
für Deutschland: A. Bornstein & Co, Berlin W 62,
Kalckreuthstraße 4. Telephon: Nollendorf 6666/67.
(V57

*Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. März 1928.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
5. März: Ablauf der Shonfriſt für die am 25. Februar 1928 fällig
geweſene ſechſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) auf die Grund=
ſteuer
, Gewerbeſteuer und Sondergebäudeſteuer für das Rechnungs=
jahr
1927.
5. März: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß die Summe
der im Februar 1928 abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der
Summe der im Februar einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
(Keine Schonfriſt.)
5. März: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 15.
bis 29. Februar 1928 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis zum
15. Februar 1928 einbehaltenen Beträge 200 Reichsmark nicht er=
reicht
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung für die in der
Zeit vom 1. bis 29. Februar 1928 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.)
5. Mä/z: Fälligkeit der Aufbringungszinſen, erſte Halbjahres=
rate
für 1928 laut Beſcheid. (Keine Schonfriſt.)
10. März: Zahl ung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
Hundeſteuer.
Die Verhandlungen über die etwaige Neuordnung der Abführung
der Hundeſteuer in 1928 ſind noch nicht abgeſchloſſen. Nähere Mittei=
lungen
über die Zahlungstermine erſcheinen rechtzeitig an dieſer Stelle.
Anträge auf Lohnſteuererſtattung.
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die Anträge auf die
Erſtattung von Lohnſteuer aus 1927 ſpäteſtens bis zum 3 1. März
1928 bei dem zuſtändigen Finanzamt geſtellt werden müſſen.
H. W. Wohmann.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach
New York, ab Bremen=Bremerhaven: D. München 6.3., D. Republie
6. 3., D. George Waſhington (USL) 14. 3., D. Berlin 15. 3., D. Derff=
linger
17. 3., D. Dresden 22. 3.; ab Southampton: D. Republic 7. 3.,
D. George Wafhington 15. 3. Nach Kanada (Halifax) New
York, ab Bremen=Bremerhaven: D. Derfflinger 17. 3., D. Karlsruhe
27. 3. Nach Havanna Galveſtone Ausreiſe über Halifax,
ab Bremen=Bremerhaven: D. York 3. 3. Nach Philadelphia
BaltimoreNorfolk, ab Bremen: D. Nienburg 8. 3.
Nach Nordamerika, Weſtküſte: D. Schwaben, ab Hamburg 6. 3.,
ab Bremen 8. 3., D. Ilmar 29. 3. Nach dem La Plata, ab
Bremen=Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung): D. Sierra Morena 3. 3.,
D. Werra 10. 3., D. Sierra Ventana 24. 3. Noch Nordbraſi=
lien
, ab Hamburg: D. Aegina 11. 4. Nach Mittelbraſi=
lien
ab Hamburg: D. Arnfried 7. 3. Nach KubaNew
Orleans, ab Bremen: D. Raimund 5 3. Nach Oſtaſien:
D. Alſter ab Bremen 3. 3. ab Hamburg 7. 3., D. Deſſau ab Bremen
10. 3., ab Hamburg 14. 3. M. S. Trave ab Bremen 17. 3., ab Hamburg
21. 3., D. Aachen ab Bremen 24. 3., ab Hamburg 98. 3 Nach
Auſtralien: D. Köln ab Bremen 28. 2., D. Franken ab Hamburg
28. 3., ab Bremen 31. 3. Nach Südamerika, Weſtküſte, durch
den Panamakanal: D. Wido ab Hamburg 7. 3., ab Bremen 10 3.:
durch die Magelhaens=Straße: D. Wiegand ab Hamburg 7 4. Nach
Weſtküſte Zentralamerika und Mexiko: M.=S. Erfurt
ab Bremen 26. 3., ab Hamburg 31. 3. Fruchtfahrt Kanariſche
Inſeln nach BremenHamburg: D. Amſel 3. 3., D. Aru=
cas
1. 3., D. Orotava 31. 3. Nach der Levante, ab Bremen:
Abfahrten alle 3 bis 10 Tage. Nach Finnland ab Bremen:
14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval, ab Bremen:
Abfahrten alle 10 Tage. Nach Leningrad, ab Bremen: Ab=
fahrten
alle 8 bis 14 Tage. Nach England, ab Bremen: 2 bzw.
Abfahrten in der Woche. Nach Afrika (Weſt=Wfrika) D. Irm=
gard
ab Hamburg 28. 2. Mitgeteilt vom Vertreter Anton
Fiſcher, Telephon 186, Darmſtadt, Frankfurter Straße 1914.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Notlgen find an ſchlieklich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in leinem Falle irgendwie als Deſprechung oder Kritlk.
Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 1. März, Knapp=
ſchaftsabend
. Stud. Kolbe ſpricht über die nationalſozialiſtiſche Be=
wegung
in der akademiſchen Jugend.

Aus den Parieien.

Deutſchnationaler Frauenausſchuß Darmſtadt.
Wir veranſtalten am Montag, den 12. März, im Fürſtenſaal ( Grafen=
ſtraße
) einen Deutſchen Abend. Im Mittelpunkt der Veran=
ſtaltung
wird ein Vortrag von Frau Abg. Lehmann=Berlin ſtehen. Bei
der Beliebtheit der Rednerin dürfte es zweckmäßig ſein, ſich frühzeitig
mit Eintrittskarten zu verſehen. Dieſelben ſind ab heute auf der Partei=
geſchäftsſtelle
, Bismarckſtraße 47 part., von 1012 und 34 Uhr, für
50 Pfg. erhältlich.
Die hieſige Ortsgruppe des Alldeutſchen Verban=
des
hat in ihrer Hauptverſammlung vom 14. Februar d. Js. folgende
Entſchließung gefaßt und dem Herrn Reichspräſidenten ſowie dem
Herrn Reichswehrminiſter übermittelt:
Mit höchſtem Befremden haben wir von der Verurteilung des
Oberleutnants a. D. Schulz und ſeiner Kameraden Fuhrmann, Klapp=
roth
und Umhofer ſowie ihrer Begnadigung zu lebenslänglicher bzw.
ünfzehnjähriger Zuchthausſtrafe Kenntnis genommen, wodurch dieſe
um das Vaterland hochverdienten Männer auf eine Stufe mit den
zwanzigfachen Raubmördern von Leiferde geſtellt werden, obwohl ihnen
ſelbſt das verurteilende Gericht in Anerkennung ihrer ehrenhaften Ge=
ſinnung
die bürgerlichen Ehrenrechte belaſſen mußte.
Wir erheben Einſpruch gegen die Behandlung dieſer Männer, die
im tatſächlichen Kriegszuſtand und in berechtigter Notwehr das Vater=
land
gegen verbrecheriſche Landesverräter geſchützt haben.
Wir verlangen ihre Amneſtierung und Freilaſſung umſomehr, weil
zahlreiche Landes= und Hochverräter für ihre während des Krieges be=
gange
ien Verbrechen bis heute unbeſtraft geblieben ſind.

Tageskalender für Donnerstag, den 1. März 1928.
Landestheater Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
außer Miete: Das Rheingold. Kleines Haus, nachm. 15 und
17 Uhr: Film: Das große weiße Schweigen; abends 20 Uhr, Ende
22 Uhr, F 8 (Darmſt. Volksbühne): Der dreizehnte Stuhl‟
Orpheum, abends 20 Uhr: Metro=Revue: Die Geheimniſſe des
Harems, Konzerte: Schloß=Kaffee, Hotel Schmitz, Weimhaus
Maxim, Waldſchlößchen, Kaffeehaus Bleichſtr. 43, Spaniſche Bodega.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele, Helia.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 2. März 1928.
Nutzholzverſteigerung im Gemeindewald Ober=Ramſtadt. Zu=
ſammenkunft
vorm. 9 Uhr am Eingang zum Forſtort Löhchen.

sind Eigenschaften, die bei vielen Dingen des Leben=
gewünscht
werden und die in ihrer Vereinigung einem
Gegenstand immer den Ausdruck der Gediegenheit
verleihen. Besonders gern wird dies bei Tische ge-
sehen
und hier leisten Ihnen, verehrte Hausfrau, Dr.
Oetker’s beliebte Fabrikate vortreffliche Dienste, denn
Kuchen, Torten, Kleingebäcke aller Art, sowie ein
schmackhaft. Oetker-Pudding werden stets ansprechend
und doch preiswert sein.
Viele Anregungen zum Backen und zur Bereitung von
Süßspeisen bietet Ihnen das neue farb. illustrierte
Octker-Rczeptbuch, Ausgabe F, das für 1S Pfennig
in allen Geschäften erhältlich ist. Sie erfahren aus
dem Buche auch Näheres über den vorzügl. Bace-

apparat Küchenwunder‟, mit dem Sie auf kleiner
Gaskocherflamme backen, braten und kochen können.
In vollständig neuer Bearbeitung ist Dr. Oetker’s
Schulkochbuch, Ausgabe C, wieder erschienen. Das
Buch ist mit seinen ca. 500 Koch-, Back- u. Einmache-
Rezepten und vielen farbigen Tafeln für jede und
besonders für die angehenden Hausfrauen ein guter
Ratgeber für die Haushaltführung. Es berücksichtigt
die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse, soruie die
neuen Forschungsergebnisse in der Ernährungswissen-
schaft
. Wo nicht vorrätig, ist das 150 Seiten starke
Buch in dauerhaftem Pappband gegen Einsendung
von 30 Pfg. in Marken von mir portofrei zu beziehen.
Dr. August Octker, Bielefeld.

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

Aa. Eberſtadt, 22. Febr. Grasbrand. Am Dienstag nachmittag,
kurz nach 5 Uhr, ertönte plötzlich die Feueralarmſirine auf dem Rat=
haus
. In dem ſogenannten Eberſtädter Induſtrieviertel, weſtlich von
der MainNeckar=Bahn=Strecke war eine Fläche hohen Schnittgraſes in
Brand geraten. Bei der Trockenheit drohte das Feuer größere Aus=
maße
anzunehmen. Es konnte jedoch frühzeitig b merkt werden. Mit
allen möglichen Hilfsmitteln wurde dem Feuer zu Leibe gegangen. Die
Eberſtädter Feuepwehr, die mit zwei Schlauchwagen ausgerückt war,
brauchte nicht fonderlich viel in Tätigkeit zu treten. Ueber die Entſtehungs=
urſache
des Brandes war Beſtimmtes nicht in Erfahrung zu bringen.
Brennholzverſteigerung. Die Brennholzverſteigerung Nr. 2
aus dem Eberſtädter Gemeindewald. Diſtrikt Woog, wird am Donners=
tag
, den 1. .z, abgehalten. Die Verſteigerung, die an Ort und Stelle
ſtattfindet, beginnt nachmittags 3 Uhr. Zur Verſteigerung gelangt in
erſt.r Linie Kiefernholz. Beerdigung. Der im Alter von ſechs=
undſechzig
Jahren geſtorbene Karl Stöhr wurde uter großer Betei=
ligung
und unter dem Geleite mehrerer Vereine, denen er als Mitglied
angehört hatte, am Dienstag nachmittag zu Grabe getragen. Der
Geſangverein, Germania hat beſchloſſen, im Sommer dieſes
Jahres den Geſangswettſtreit in Worms=Pfiffligheim zu beſuchen, wo er
in der dritten Klaſſe ſingen wird.
Aa. Pfungſtadt, 29. Febr. Waldankauf. Die Gemeinde Pfung=
ſtadt
hat, dem Vernehmen nach, zwei Waldparzellen, die einen Umfang
von rund 780 Qmadratmeter aufzuweiſin haben, zu günſtigen Bedin=
gungen
angekauft. Lichtleitung nach den Sportplätzen.
Wie verlautet, ſoll in Kürze nach den Sportplätzen eine elektriſche Licht=
leitung
gelegt werden. Die Leitung würde von der Ningſtraße aus ab=
zwveigen
. Die Stadtkaſſe Pfungſtadt weiſt darauf hin, daß die
Beträge für elektriſchen Strom und Zählermiete vom Februar 1928
unbedingt bis zum 9. März zu entrichten ſind. Verſteigerungs=
erlös
. Bei der Verſteigerung von Bohnenſtangen hatte die Gemeinde
eine Einnahme von 160 RM. zu verzeichnen. Keine weitere
Winterbeihilfe. Ein Antrag auf Gewährung einer weiteren Rate
Winterbeihilfe für bedürftige Familien iſt im Gemeinderat abſchlägig
beſchieden worden. Der Gemeinderat ſtand auf dem Standpunkt, daß
Arbeitsbeſchaffung für derartige Perſonen viel vorteilhafter wäre.
47. Pfungſtadt, 29. Febr. Vor der Errichtung des Zoll=
amtsgebäudes
. Wie wir bereits zu Beginn des Monats Februar
melden konnten, kann der Bau eines neuen Zollamtes für Pfungſtadt
als geſichert gelten. Die Verhandlungen, die in der Zwiſchenzeit ins=
beſondere
wegen der Löſung der ſinanziellen Fragen geführt wurden,
ſind nunmehr zu einem derart befriedigenden Ergebnis gelangt, daß
der Gemeindevorſtand von Pfungſtadt ſchon in aller Kürze mit dem Be=
ginn
der Bauarbeiten für das Zollamt rechnet. Erfreulicherweiſe iſt
auch über den Reichsmietzinszuſchuß eine Einigung erzielt worden. Wie
hier zuverläſſig verlautet, ſoll das neue Zollamt außer mehreren modern
eingerichteten Amtsräumen auch zwei Dienſtwohnungen für Beamte ent=
halten
. Eine dritte Wohnung ſoll ſogar der Gemeinde Pfungſtadt
zur Verfügung geſtellt werden. In weiten Kreiſen der Bevölkerung hegt
man die Erwartung, daß nach Fertigſtellung des neuen Zollamts auch
eine Erweiterung des Amtsbereiches und der Amtsbefugniſſe des Pfung=
ſtädter
Zollamts wirkſam werden könne. Insbeſondere tritt man in Ge=
ſchäftskreiſen
für eine erweiterte zollamtliche Abfertigung verſchledener
Waren ein, damit die unbequemen Verzollungsmaßnahmen, die man
ſeither etwa in Darmſtadt vornahm, in Pfungſtadt an Ort und Stelle
durchgeführt werden könnten. Eine Entſcheidung darüber iſt allerdings
noch nicht gefallen. Die geſamte Bauſumme ſtellt ſich für das neue Zoll=
amt
auf ungefähr 50 000 NM. Daß auch die Gemeinde einen Teil der
Koſten trägt, iſt bereits mitgeteilt worden.
Traifa, 29. Febr. Volkstrauertag. Die Gemeindefeier
findet nächſten Sonntag in üblicher Weiſe anſchließend an den Haupt=
gottesdienſt
ſtatt. Sämtliche Vereine mit Fahnen und die übrige Ge=
meinde
marſchieren um 11 Uhr vom Rathaus nach dem neuen Denkmal,
wo Herr Pſarrer Weißgerber die Gedächtnisſeier halten wird. Umrahmt
wird dieſelbe von Chören, der heiden Geſangvereine, die ſich wie immer
in den Dienſt der Soche geſtellt haben. Turnertagung. Der
Nachmittag ſteht im Zeichen des Frühjahrsgauturntages des Main=
Rhein=Gaues der DT. Die Tagung findet ab 2½ Uhr im großen Saal
von K. Scheerer ſtatt und nehmen Vertveter aller Gauvereine daran teil.
Auch hier wind unter Mitwirkung des Geſangvereins Sängerluſt eine
Gedenkfeier vorausgehen, die den gefallenen Turnbrüdern und insbeſon=
dere
auch dem kürzlich verſtorbenen Oberturnwart der D2. Max
Schwarze gilt.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Febr. Säuglingsberatungsſtunde.
Die nächſte Säuglingsberatungsſtunde wird am Montag, den 5. d. M.,
nachmittags von 23 Uhr, im unteren Rathausſaale abgahalten.
Die Ausübung der Baukontrolle hat in letzter Zeit mehrfach dadurch zu
Klagen Anlaß gegeben, als die Baukontrolleure in den Neubauten ent=
weder
verſchloſſene Türen oder unzureichende Zugangsmöglichkeiten zu
den einzelnen Stockwerken antrafen. Es ſei daher auch an dieſer Stelle
darauf hingewieſen, daß den Beamten der Baukontrolle nach 8 38 der
Baupolizeiordnung für die Landgemeinden des Kreiſes Daruſtadt
jederzeit die Möglichkeit gegeben ſein muß, die Bauſtelle in allen
ihren Teilen zu beſichtigen, beſonders nach erfolgter Anmeldung des Neu=
haues
zur Rohbgugbnahme. Iſt dies nicht der Fall, dann iſt das Hoch=
baugmt
berechtigt, für jede durch die Unzulänglichkeit der Zugänge ver=
hinderte
Reviſion der Neubauten eine Gebühn von 3 NM. vom Bau=
hernen
zu erheben. Auf dieſe Beſtimmungen werden die Bauherren in
ihrem eigenſten Intereſſe aufmerkſam gemacht.
1 Noßdorf, 39. Febr. Faſelverkauf. Am Freitag, den 2. März,
vormittags 11½ Uhr, veräußert die Gemeinde Roßdorf zwei zur Zucht
untaugliche, gutgehaltene Faſelochſen auf dem Wege der Submiſſion.
Nehmen Sie morgens, mittags und
Für Korpulente: g e ds 2 Toluba=Kerne. Sie er=
(V.3698
halten die echten Toluba=Kerne in Apotheken.

Donnerstag den 1 Mäz 1928
Le. Groß=Umſtadt, 2. Febr. Denkmäler aus alter Zeit.
Für den Hiſtoriker bietet ſich zurzeit wieder Gelegenheit, alte Denkmäler
aus Groß=Umſtadts Vergangenheit zu beſichtigen. So wurden in dieſen
Tagen am Kurtiſchloß gelegentlich der Herrichtung eines Abzugskanais
drei parallel laufende meterdicke Mauern aufgefunden, die in der Rich=
tung
von Weſten nach Oſten ziehen, während die an dieſer Stelle ver=
laufende
alte Befeſtigungsmauer von Süden nach Norden verlief. Ueber
die Bedeutung dieſer Mauerreſte iſt bisher nichts bekannt geworden.
Dieſelben boſtehen aus rotem Sandſtein, wie er ſich in dem Steinbruch
bei Raibach vorfindet. Bekanntlich iſt auch das Monument in Darm=
ſtadt
aus demſelben Material erbaut. Gleichzeitig wurden bei der Nie=
derlegung
zweier kleinerer Scheunen in der Schloßgaſſe Reſte der alten
Stadtmauer bloßgelegt. In der Hofreite des Jakob Frieß 7. befand
ſich in frühenen Zeiten ein Biehbrunnen, der leider jetzt verſchüttet iſt.
Bei dem Ausputzen desſelben wurde ſeinerzeit eine größere Anzahl von
alten Münzen gefunden.
N. Reſchelsheim i. Obw., 27. Febr. Abendunterhaltung
des Deutſchen Turnvereins, Geſtarn abend veranſtaltete
der hieſige Deutſche Turnverein im Saale Zur Eiſenbahn, eine
Abendunterhaltung für Nichtmitglieder, die mit ihrem reichhaltigen
Programm ihren Zweck als Werbeabend vollkommen erfüllte. In ſei=
ner
Anſprache und Begrüßung, die insboſondere auch dem erſchienenen
Vertreten des Gaues, Herrn Gau=Frauenturnwart Adrian von Kirch=
Brombach, galt, gab der 1. Vorſitzende, Herr Sattlermeiſter Adam
Frölich, dem Wunſche Ausdruck, daß die Veranſtaltung der ſo wich=
tigen
Turmſache neue Freunde und dem Verein neue Mitglieder zu=
führen
möge. Dieſer Gedanke klang auch dunh die ſeitens des Gau=
vertreters
en die zahlreich Verſammelten gerichteten trefflichen Worte
hindunch. Dieſer gedachte rühmend der Verdienſte, die ſich während ſel=
wer
hieſigen Amtszeit der von hier unlängſt nach Alsfeld verſetzte Herr
Oberwachtmeiſter Fiſcher um den Turnverein Reichalsheim erworben
hatte, und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß er einen ebenſo
eifrigen Nachfolger in dem jetzigen Turnwart, Herrn Peter Spalt, habe,
denn die von letzterem geleitete Damenriege zähle zu den beſten des
ganzen Gaues. Beſonders wünſchte der Gauvertreter, daß auch Män=
uer
ſich aktiv an dem Volksturnen und anderen geeigneten Turnübungen
beteiligen möchten. Das von der Schweſter des Turnwarts, Frl. Lieſel
Spalt, ſchwungvoll vovgetragene Gedichte. Die Liebe einer deutſchen
Turnerin leitete zu dem ausſchließlich von der Damenriege beſtrittenen
Teil der Daubietungen und turneriſchen Vorführungen über. Was
dieſe betrifft, ſo waren es ſamt und ſonders glänzende Leiſtungen. Die
größtenteils mit Geſang und Klaviorbegleitung äußerſt flott und tadel=
los
aufgeführten Volks= und Kunſttänze, von denen Der Königswald
(Im Königswald iſt Hochzeit heut), Die Winzerinnen (Wir Mädchen
von des Rheines Strand), Hopſa, hopſa, Schwoba=Lieſel und der
Seppeltanz hervorgehoben ſeien, wurden mit ſolchem Beiſall aufge=
nomunen
, daß ſie wiederholt werden mußten. Die jungen Turnerinnen
zeigten in ihrer den verſchiedenen Körperübungen angepaßten ſchmucken
Kleidung, daß ihre Glieder dunch die Uebungen einen hohen Grad von
Elaſtizität und G=ſchmeidigkeit erlangt hatten. Es war ein Genuß, zu
ſehen, wie ſie im Rhhthmus ihren Körper mit viel Grazie und Aus=
druck
nach den Klängen der Muſik bewagten. Dieſer glänzende Erfolg
iſt in erſter Linie dam eifrigen, erſt Bjährigen Turnwart zu verdanken,
der mit gwoßer Ausdauer und viel Verſtändnis ſich der Einübung unter=
zog
. Aber auch die Turnerinnen ſelbſt bewieſen, daß ſie mit großer
Liebe ſich der Turnſache widmen, wovon ſie den größten Nutzen haben.
Lobend erwähnt ſollen auch die Turnerinnen Frl. Labinski und Lisb.
Bauer werden, die ſich der Aufgabe unterzogen, am Klavier die Muſik
zu den Uebungen in beſter Weiſe auszuführen. Unſere Damensiege hat
gezeigt, daß ſie von echt Jahnſchem Turnergeiſt beſeelt und ihn weiter
zu pflegen gewillt iſt; ſie hat gewiß ſehr viel dazu beigetragen, daß
die edle Turnſache in ihrer Heimnatgemeinde noch mehr an Boden ge=
winnt
. Aber auch mit den zwiſchen die körperlichen Uebungen einge=
flochtenen
, flott und gewandt geſpielten Theaterſtückchen boten die Tur=
nerinnen
anvegende Unterhaltung für die Beſucher und verdienen un=
eingeſchränktes
Lob für ihre mit den Darbietungen verbundene Mühe.
Den ſchuldigen Dank ſtattete am Schluſſe der Vorſitzende im Namen des
Vereins der Damenriege und ihrom Leiter ab.
C. Michelſtadt, 29. Febr. Sorge um die Oberrealſchule
Michelſtadt. Die Eltern der Schüler der Oberrealſchule ſind neuer=
dings
in lebhafte Sorge verſetzt, da ſie im ung=wiſſen ſind über das
Schickſal der Schule. In 5 Wochen läuft das alte Schuljahr ab und noch
weiß niemand, was aus der Anſtalt werden ſoll. Die Gemeindevertre=
tung
von Michelſtadt hat zwar den Beſchluß gefaßt, daß ſie im Intereſſe
der Erhaltung der Oberrealſchule in ſeitherigem Umfange zu ihren
Koſten beitragen will, aber wer die Differenz deckt, ſteht noch nicht feſt.
Die Sorge der Eltern iſt begreiflich, wenn man bedenkt, daß ein Abbau
des aufgebauten Teiles des urſprünglichen Nelſchule ein ſchwerer
Schlag für diejenigen Eltern ſein würde, die, um ihre Kinder einen
Beruf erlernen zu laſſen, ihnen die Möglichkeit ſchaffen müſſen, das
Maturitätseramen zu machen.
b. Erbach i. O., 29. Febr. Schützenverein. Der Vorſtand des
Reichsverbandes Deutſcher Kleinkaliberſchützenverbände gibt für hervor=
ragende
Schießleiſtungen an Mitglieder der ihm angeſchloſſenen Vereine
eine Schießauszeichung, die einen Eichenkranz mit zwei gekreuzten Klein=
kaliberbüchſen
zeigt. Den Bewerbern ſind Bedingungen vorgeſchrieben,
die zur Erlangung zu erfüllen ſind. Der Verein Erbach beginnt dem=
nächſt
, d. h. nach Eintreffen der vorgeſchriebenen Scheiben, mit den Be=
werbungen
um vorgenannte Auszeichnung auf den Ständen im Brudeu=
grund
. Im Kulturkartell Erbach ſprach geſtern abend Herr Lehrer
Zinſer in über zweiſtündigem Vortrag über Bodenreform. Nedner
beherrſcht dieſes äußerſt wichtige Problem bis in die kleinſten Einzel=
heiten
und hatte in den zahlreich erſchienenen Zuhörern ein dankbares
Publikum. Der Turnverein 1860 (DT.) beabſichtigt demnächſt wieder
eine alte Hernenmannſchaft zu gründen. Zur Verſammlung wird dem=
nächſt
eingeladen.
H. Mörlenhach, 28. Febr. Beigeordnetenwahl. Bei der
am Sonntag dahier ſtattgefundenen Beigeordnetenwahl wurden folgende
Stimmen abgegeben: Malermeiſter Kempf erhielt 259, Bäckermeiſter P.
Knapp 216 und Bäckermeiſter Leonh. Jöſt 154 Stimmen. Es findet des=
wegen
Stichwahl zwiſchen Kempf und Knapp ſtatt.

Seite 7
Adreßbuch für die Provinz Starkenburg.
(Adreß= und Geſchäftshandbuch.)
Ausgabe März 1928.
Sowohl die Provinzialdirektion Starkenburg als auch die Kreis=
ämter
haben ebenſo wie die Induſtrie und der Heſſiſche Verkehrsverein
die Neuausgabe nachdrücklich befürwortet und unterſtützt. Nachdem bis
vor kurzem der Verlag R. Lang. München, die Herausgabe betrieben
hatte, iſt jetzt das Adreßbuch in den L. C. Wittich= Ver=
lag
übergegangen. Damit iſt die Gewähr gegeben, daß das
Adreßbuch, zuverläſſig bearbeitet, ſpäteſtens Ende März 1928 erſcheint.
Dieſe Neuausgabe iſt für Induſtrie und Geſchäftswelt unentbehrlich,
da ſie auf Grund amtlichen Materials alle Adreſſen der Induſtriee,
Handel= und Gewerbetreibenden auch der kleinſten Gemeinden enthält
und von allen Orten der Provinz die Behörden (Kreis=, Gemeinde,
Kurchen= und Schulbehörden uſw.: Eiſenbahn. Poſt und Autoverbindun=
gen
) nachweiſt.
Bei den Kreisſtädten iſt eine Chronik beigegeben und, ſoweit kein
Ortsadreßbuch bereits gedruckt vorliegt, auch ein Verzeichnis der Haus=
beſitzer
. Eine ausführliche Einleitung von Direktor Dr. Meller ( Bentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik) erhöht die Bedeutung des Adreßbuches.
Mit dem Verſand der Korrekturen iſt bereits begonnen
worden. Ihre möglichſt umgehende und genaue Erledigung liegt im
Intereſſe der Sache.
Für alle Beſtellungen bis 15. März 1928 gilt der Vorzugspreis von
10 RM. für das gebundene Exemplar (bei portofreier Zuſendung gegen
Nachnahme oder Voreinſendung des Betrages). Nach dem 15. März
1928 koſtet das Exemplar 15 RM. (vgl. Anzeige).
Bs. Günterfürſt, 28. Febr. Wie bereits berichtet, wurde bei der letzt=
hin
ſtattgefundenen Jagdverpachtung dem Höchſtbietenden für das Ge=
bot
von 835 RM. von ſeiten des Gemeinderates der Zuſchlag nicht er=
teilt
. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde dieſe nunmehr zu dem
ſtattlichen Preiſe von 1020 RM. an einen Herrn aus Mannheim ver=
geben
. Es waren verſchiedene Nachgebote, die zwiſchen 900 und 1000
Mark ſchwebten, eingegangen. Somit wurde genau das Doppelte der
ſeitherigen Jagdperiode erzielt. Autounfall. Heute fuhr ein
ſchwverer Laſtwagen einer Hanauer Kolonialwarengroßhandlung beim
Umdrehen auf ſchmaler Straße die zirka 1 Meter hohe Böſchung hin=
unter
und landete ohne irgend welchen Schaden zu nehmen auf einem
Acker. Auf dem weichen Boden wühlte ſich jedoch der Wagen bei den
Verſuchen, dieſen wieder auf ſeine richtige Fahrbahn zu bringen, immer
tiefer in die Erde ein, ſo daß er nur durch ein zufällig hinzukommendes
Laſttauto aus ſeiner Lage befreit werden konnte. Die Arbeiten nahmen
einige Stunden in Anſpruch.
H. Von der Bergſtraße, 28. Febr. Im Dorfbach ertrunken.
Als der Maurer Georg Weber in Schriesheim einen Eimer Waſſer in
den Dopfbach ſchütten wollte, bekam er das Uebergewich und ſtürzte ſo
unglücklich die Böſchung hinab in das Waſſer, daß er ertrinken mußte.
Goldene Hochzeit. Der Landwirt Joh. Hauck 1. in Groß=
ſachſen
feierte geſtern mit ſeinee Ehefran in geiſtiger und körperlicher
Friſche das Feſt der Goldenen Hochzeit. Auch der Staatspräſident
ſandte dem Jubelpaar ein herzliches Glüchwunſchſchreiben. Unvor=
ſichtig
. Eine 27 Jahre alte Arbeitersfrau aus Weinheim ſtach aus
Unvorſichtigkeit ihrem 19 Jahre alten Bruder mit einem Meſſer ſo hef=
tig
in die Bruſt, daß dieſer in das Städtiſche Krankenhaus verbracht
werden mußte.
Bb. Bensheim, 28. Febr. Am Sonntag hatten der evangeliſche
Kirchenchor und der Poſaunenchor die Mitglieder der evangeliſchen Ge=
meinde
zu einem Familienabend eingeladen, deſſen Beſuch, wie alljähr=
lich
, ein außerordentlich ſtarker geweſen iſt, ſo daß bereits lauge vor den
auf 8 Uhr feſtgeſetzten Beginn die Säle des Deutſchen Haus derart
überfüllt waren, daß Späterkommende keinen Platz mehr fanden. Es
wechſelten in flotter Vortragsfolge orcheſtvale Darbietungen des unter
der Leitung des Herrn Oſch zu hohem Aufſchwung gelangten Poſaunen=
chors
mit Geſangsvorträgen des unter Leitung des Herrn Lehrer Mül=
ler
ſtehenden Kirchengeſangvereins und des Frauenchors, mit gemeinſam
geſungenen Liedern und mit humorvoll gehaltenem Theaterſtück und
Tanz von ſechs Waſchfrauen. Herr Dekan Zunbitz ſprach herzlich frohe
Worte der Begrüßung, wobei er zu einem gegenſeitigen Zuſammenſtehen
ermahnte und keinen Unterſchied zwiſchen hoch und niedrig, zwiſchen
reſch und arm gelten ließ. Dabei bat er alle diejenigen, welche Luſt und
Begabung dazu hätten, dem Kirchengeſangverein oder dem Poſaunenchor
beizutreten und mitwirken zu helſen Gott zur Ehr, ſch ſelbſt zur
Freude. Der ſchöne Familienabend verlief recht harmoniſch und ge=
nußreich
. Die Leitung des hieſigen humaniſtiſchen Gymnaſiums beab=
ſichtigt
, wie es anderwärts ebenfalls geſchieht, in dieſem Jahre eine
Wiederſehensfeier aller ehemaligen Schüler des Gymnaſiums zu veran=
ſtalten
. Es werden an alle früheren Schüler einerlei wie lange ſie
Schüler der Anſtalt geweſen ſind , Einladungen ergehen und ſind die
Vorbereitungen zur Feier, die auf Anregung der Zuſammenkunſt frühe=
rer
Jahrgänge vielleicht zu einer dauernden Vereinigung aller früheren
Bensheimer Gymnaſiaſten führt, bereits im Gang. Als Tag der Zu=
ſammenkunft
kommt jedenfalls ein Sonntag im Auguſt in Betracht.
Die Bensheimer Vereinigung für das humaniſtiſche Gymuafium veran=
ſtaltet
am nächſten Freitag wieder einen Vortragsabend. Frau Prof,
Dr. Margarete Bieber von der Landes=Univerſität Gießen wird über
neuere Ergebniſſe der Ausgrabungen in Pompeii ſprechen. Der Vortrag
wird durch zahlreiche Lichtbilder auſchaulich geſtaltet werden und ſteht
der Beſuch auch Nichtmitgliedern offen und kann ſicherlich, wie alle vor=
angegangenen
ähnlichen Veranſtaltungen auf reaſtes Intereſſe Anſpruch
erheben. Am kommenden Vollstrauertag, Sonntag, den 4. März,
wird der hieſige evangeliſche Poſaunenchor, ſowie der Geſangverein
Liederkranz am Ehrenfriedhof durch Vorträge die Feier recht erhebend
geſtalten helfen. Die Gedächtnisrede wird Herr Oberſtudiendirektor i. N.
Dr. Ledroit, der als vorzüglicher Redner bekannt iſt, halten.

Kor Tamſaltt
R
*
ud daher gut iſt eine Zigarete, wenn Einſicht ix das Weſen ud den Zuſammenklag der zahlloſen
Ghoocſantm om Aakzewar.
Edler Cabak und ſorgfäſtige Fabrikation ſind grundſegende Vormusſetzungen. Erſt die Leiſtung des denfenden Kop
fes, des fachlichen Caſents aber verleiht der Miſchung jene Geſchmackseigenart, die Waldorf=Astoria= Ziganmmen
von anderen unterſcheidet und Hervorhebt.
DlAA
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Uodtu
EFrEEEF
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EMTLOE MeEN!

Akusche

[ ][  ][ ]

Seite 8
* Mehr Schutz dem einzigen Natur=
ſchutzpark
Heſſens!
Erklärung!
Wir proteſtieren gegen die bisherige beſtändige und
jede fernere Veunruhigung des Kühkopfs, der Vogelinſel im
heſſiſchen Altrhein.
Soll der Kühkopf wirklich ein Naturſchutzgebiet ſein, ſo darf
die Tierwelt, insbeſondere Vogelwelt, daſelbſt nicht fortwährend
beunruhigt werden durch Exkucſionen und dergleichen. Heſ=
ſiſche
und außerheſſiſche Vortragsrivalen ſcheinen ſich aber mit
derartigen Veranſtaltungen den Rang gegenſeitig ablaufen zu
wollen (Sunkel, Malchus u. a.). Aller derartiger Unfug
muß aufhören. Der heilige Frieden des Naturſchutzparks
wird daduich geſtört, jeder erſprießliche Erfolg einer Schutztätig=
keit
illuſoriſch. Zumal die Schülerexkurſionen in Bandenlager=
leben
ausarten! Der Forſcher gehe ſtill und andächtig und
möglichſt allein durch das Schutzgebiet, für Maſſenveranſtaltun=
gen
und Kulturherden (Exkurſionen) iſt hier kein Platz! Sonſt
wird die ſcheie Waſſervogelwelt bald verſchwunden ſein. Schon
ſtellen ſich die nordiſchen Enten (Reiher=, Tafel= und andere
Enten) weit ſpärlicher als in früheren Jahrzehnten ein. Die
Reiher= und Saatrabenkolonien fühlen ſich beunruhigt, die Rohr=
ſänger
geſtört.
Es ſei außerdem bemerkt, daß der Kühkopf zum Kreis Oppen=
heim"
gehört und daß darum der Vogelſchutzverein Oppenheim
und hauptſächlich die Kreisbehörde daſelbſt ein Recht haben, die
Mißſtände ernſtlich zu rügen und mit allen Miteln für Schutz
und Ruhe auf dem Kühkopf zu ſorgen.
Für den Bund zum Schutze der Naturdenkmäler Großheſſens
und Naſſaus:
1. Vorſ.: Wilhelm Schuſter von Forſtner, Studiendirekter
und Pfarrer a. 2., Gießen, Verf. der Vögel Mitteleuropas,
Für den Vogelſchutzverein in Oppenheim:
Juſtizinſpektor Koch, 1. Vorſitzender.
Für die Rheiniſche Naturforſchende Geſellſchaft in Mainz:
Oberſtudienrat Dr. Mannheimer: Die Rh. N. G. iſt mit
den Beſtrebungen, die in obiger Erklärung in bezug auf den
Kühkopf zum Ausdruck gebracht werden, einverſtanden.
Für den Heſſiſchen Tierſchutzverein in Gießen:
Lehrer W. Fritzel, 1. Vorſitzender.

Donnerstag, den 1. März 1928

Nummer 61

W. Heppenheim a. d. B., 28. Febr. Kleinkinderſchule. Der
Neubau der kath. Kleinkinderſchule naht ſeiner Vollendung. Der Bau,
ſowie deſſen Einrichtung entſpricht ganz den modernen und neuzeitlichen
Forderungen, ſodaß ſich Heppenheim wieder um ein Werk bereichert
weiß, das ſehr zu ſeiner Verſchönerung beiträgt. Da der Bau der
Kinderſchule i. J. 1927 (Kettelerjahr) begann, ſoll er ein Denkmal des
ſozialen Biſchofs ſein und nach ihm Kettelerkinderheim genannt wer=
den
. Zur Deckung der vorhandenen Schuldenlaſt ſoll am 5. und 6. Mai
Ifd. Jahres ein Wohltätigkeitsfeſt veranſtaltet werden, wozu die Vor=
bereitungen
bereits im Gange ſind. Zur Herſtellung der Friedhofs=
anlage
in Erlenbach i. O. werden die entſprechenden Arbeiten vergeben.
In Frage kommen: Erd=, Maurer=, Dachdecker=, Schloſſer=, Schreiner=,
Glaſer= und Weißbinderarbeiten ſowie Kunſtſteinlieferung. Angebote
ſind bis zum 7. März an das Kreisamt Heppenheim zu richten.
Aus dem Gemeindewald Wald=Michelbach wird am 1. März Nutzholz
verſteigert und zwar: Eichen:, Buchen=, Birken=, Fichten=, Kiefern=,
Lärchen= und Strobenſtämme ſowie Scheiter und Knüppel.
Bn. Hirſchhorn, 28. Febr. Autobrand. Der dem in Neckar=
ſteinach
ſeßhaften praktiſchen Tierarzt Herrn Dr. Ferg gehörige Drei=
ſitzer
=Opelwagen, der ſich zurzeit in der Reparaturwerkſtätte des Franz
Bißdorf zu Hirſchhorn in Reparatur befand, geriet geſtern abend bei
einer durch Bißdorf vorgenommenen Probefahrt auf der Straße Hirſch=
horn
-Langenthal, an der ſogenannten geraden Strecke auf unauf=
geklärte
Weiſe in Brand und brannte vollſtändig aus.
* Hirſchhorn, 29. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
28. Februar 1,41 Meter; am 29. Februar: 1,39 Meter.
* Gernsheim, 29. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
29. Februar: 0,77 Meter.
z. Trebur, 28. Febr. Der Gemeinderat beſchließt die Erweite=
rung
des Friedhofs nach Oſten hin, indem drei Grundſtüicke an=
gekauft
werden.
By. Langen, 28. Febr. Vollzählig waren die Mitglieder des
Vogelsberger Höhenklubs am Samstag abend im Hotel Zur Krone‟
erſchienen, um an dem Feſt der Wanderer=Ehrung teilzunehmen. Auch
lockte alle das reichhaltige Programm, das den Abend verſchönen ſollte.
Der Vorſitzende, Herr Steinmann, wies in ſeiner Anſprache noch einmal
auf die wichtigſten Denkmäler aus alter Zeit, Kapersburg, Limes und
Schwedenſäule, hin, die auf den vorjährigen Wanderungen kennen
gelernt wurden. Bei der Ehrung der Wanderer wurden 3 zum vier=
ten
Male, 2 zum dritten Male und 1 zum zweiten Male ausgezeichnet
Die Jugend, die ſich im verganenen Jahre zu einer Gruppe unter Herrn
Lautenſchläger zuſammenſchloß, erhielt das Abzeichen. Gegen 2 Uhr
erſt war das Prrgramm mit Tombolaverloſung abgelaufen, und die
kurze Zeit, die jetzt noch zur Verfügung ſtand, wurde durch Tanz aus=
gefüllt
. Von der Rechten und den Demokraten war hier ein An=
trag
auf Wiedereinführung von Erbbegräbnisplätzen eingebracht wor=
den
. Es wird deshalb auf der Bürgermeiſterei eine Liſte aufgelegt, in
die ſich alle eintragen ſollen, die für die Wiedereinführung ſind. Alle
nicht Einzeichnenden ſollen als Gegner angeſehen werden. Die hie=
ſige
Wohnungskommiſſion wurde neu gebildet. Es wurden gewählt
als Vorſitzender Herr Jäckel, als Beiſitzer und Vertreter der Haus=
beſitzer
die Herren J. W. Beck, Heller, Schlapp, und als Vertreter der
Mieter die Herren Ph. Beck, Emmer, Hartmann.

Dorftirchentag in Lindheim.
Der zweite Dorfkirchentag für das ſüdliche Oberheſſen fand am Mom=
tag
, den 27. Februar in Lindheim ſtatt. Der Sonntag war ein Feſttag
für die Gemeinde ſelbſt. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer Weber=
Kaichen. Der Abend vereinte die Gemeinde zu einem Gemeindeabend,
den der Jungfrauenverein durch Geſang und Schattenſpiele verſchönte,
Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Vortrag des Herrn Pfarrer
Freundlieb=Vilbel über die Gefahren, die dem kirchlichen Leben der Dorf=
gemeinde
von der Groß=Stodt her drohen. Die eigentliche Tagung war
am Montag. Zweihundertzwanzig Kirchenvorſteher aus der näheren
und weiteren Umgebung hatten ſich angemeldet. Der Tag wurde einge=
leitet
durch den in der alten, aus dem 13 Jahrhundert ſtammenden,
Kirche Lindheims ſtattfindenden Feſtgottesdienſt, in dem Herr Pfarrer
Probſt=Frankfurt a.M. die Predigt hielt. Sologeſang und Schulkinder=
(hor verſchönten den Gottesdienſt. Am Nachmittag hielt Herr Pfarrer
Freundlieb einen tiefgehenden Vortrag über Was iſt gegen die entkirch=
lichenden
Einflüſſe der Groß=Stadt zu tun? Der große Beifall am
Schluß der Ausführungen bewies, ebenſo wie die angeregte Ausſprache,
die Zuſtimmung der anweſenden Pfarrer und Kirchenvorſteher zu dem
Referat. Der große Eindruck der Tagung war der, daß man ſpüren
durfte: hier war eine große Anzahl Männer verſammelt, die in einer
Zeit der Unkirchlichkeit gewillt ſind, die Gefahren, durch pflichttreues
Arbeiten im Dienſt der Kirche, zu bekämpfen.

Ac. Worms, 28. Febr. Neue kathol. Kirche. Nachdem durch
die räumliche Ausdehnung der Stadt und die vielen neuen Wohnviertel
ſich die Zahl der katholiſchen Kirchen als zu klein und die Entfernung
der neuen Viertel zu den bisherigen Kirchen als zu groß erwieſen hat,
ſind die Kirchenvorſtände mit Ermächtigung des Biſchofs von Mainz
dem Gedanken der Erbauung einer weiteren katholiſchen Kirche näher ge=
treten
. Für den Neubau wurde das ſogenannte Liebenauerfeld ge=
wählt
, wo die Stadt in der letzten Zeit mehrere hundert Wohnungen er=
richtet
hat. Die nötigen Schritte für die Beſchaffung des Bauplatzes
für Kirche und Pfarrhaus wurden bereits getan. Walter von
Molo wird in der nächſten Woche ſtudienhalber in Worms ſein. Das
neueſte Werk des Dichters ſpielt in Worms und alte Begebenheiten der
Stadt bilden den Hintergrund. Der Schriftſteller hält am 5. März im
Cornelianum einen Vortragsabend ab. Verkehrsunfälle. Eine
70jährige Frau wurde beim Ausſteigen aus der elektriſchen Bahn am
Friedhofe von einem Nadfahrer umgerannt und blieb bewußtlos liegen.
Sie wurde mit dem Krankenauto nach ihrer Wohnung gebracht.
Durch das Spielen zweier Hunde, die plötzlich vor der elektriſchen Bahm
ſtheuten, wurde an der Ecke Gau= und Altmühlſtraße ein Motorrad=
fahrer
zu Fall gebracht, wobei er verletzt und das Rad ſtark beſchädigt
wurde.

ſitzt wieder feſt!
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Nummer 61

Donnerstag, den 1. März 1928

Geite 9

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1. Jahrgang

3874a

Familiennachrichten

Steatt Kerteg.

Die Verlobung meiner Tochter
Ute mit Herrn Max Klüpfel
beehre ich mich anzuzeigen
Frau Marie Pagué
geb. Koepp

Meine Verlobung mit Fräulein
Ute Pagué
gebe ich hiermit bekannt
Max Klüpfel

Darmstadt
Riedeselstraße 25

Worms a. Rh.
Steinstraße 12

März 1928

(5710

Für die anläßlich unſerer
Vermählung
dargebrachten G.ückwünſche und Ge=
ſchenke
un eren innigſten Dank.
5766) Georg Fiſcher und Frau.
Stan Karten.
Für die uns anläßlich unſerer Hochzeit
erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken
herzlichſt
Georg Schleidt und Frau
5792)
Leni, geb. Klockow.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nacht entſchlief ſanft nach
kurzem Leide unſer lieber Vater,
Großvater, Ur großvater. Schwie=
gervater
, Bruder und Onkel
Georg Adam Kramer
im Alter von nahezu 88 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Kramer
Frau Henriette Scholl Witwe.
geb. Kramer und Kinder.
9 Darmſtadt, 29. Februar 1928.
Schießhausſtr. 69.
(3840
Die Beernigung findet am Freitag.
den 2 März, um 4½= Uhr nach=
mittag
:, von der Leichenhalle des
Beſſunger Fried ofs aus ſtatt.

Zur Silberhochzeit
des Herrn Richard Garienzaun
und Frau, geb. Sander
gratulieren herzlichſt
Der ehemalige Stammtiſch Mozart.
5540

Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem
ſchweren Leiden mein innigſt=
geliebter
, treuer Gatte, unſer
guter und treubeſorgter Vater
Herr
Zuu einneid
im 68. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Regina Grünfeld, geb. Höchſter
Gottfried Grünfeld und Frau
Max Grünfeld
Grethel Grünfeld
nebſit 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 29. Februar 1928.
Schloßgaſſe.
(8826
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 3 Uhr vom Portale
des iſrgel. Friedhofs aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme, für die zahl=
reichen
Kranzipenden, jowie für
die tröſiende Grabrede des Herrn
Pfarrer Zimmermann, bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Ver=
luſie
unſerer lieben EEntſchlafe=
nen
fagen wir unſeren innigſten
Dank.
Jakob Herrmann
und Kinder.
5661)

Unſeren Mitgliedern die betrübende
Mitteilung, daß das langjährige und
treue Miiglied unſerer beiden
Vereine
Herr
Löb Grünfeld
verſiorben iſt.
Der Beerdigung, Freitag nach=
mittag
3 Uhr auf dem iſrael. Fried=
hof
, biiten wir recht zahlreich bei=
zuwohnen
.
Die Vorſtände
des Minjan=Vereins
und der Chewra.
Darmſtadt, 29. Febr. 1928. (3825

otatt Karten

Bruno Eilienfeld.
Lotte Bilienfeld
geb. Rothschild
Oermählte

Darmstadt
Markt 2

(3823

Trauung: Conntag, 4. Märs, 12½ Uhr,
Hauptsonagoge Friedrichstr.

(alther Olivier
und
PPhilipp Hagenlocher
haben heute morgen die dtadt ver-
Tassen und wünschen allen Treunden
und Vekannten ein hersliches
Bebewokl!

Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag 9 Uhr verſchied plötzlich uud
unerwartet mein lieber Mann, unſer herzensguter
Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und
Onkel
Herr
Chriſtoph Jäger

nach arbeitsreichem Leben im Alter von 68 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Jäger, geb Sior.
Darmſtadt, den 29. Februar 1928
Die Beerdigung erfolft am Freitag, den 2. März,
nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Beſſunger
Friedhofs aus.
(*5747

Todes=Anzeige.
Am Dienstag Vormittag den 28. Februar ver=
ſchied
nach kurzem ſchweren Leiden meine liebe,
herzensgute Frau, treu ſorgende Mutter meines
Kindes, unſere gute Tochter, Schweſter, Schwieger=
tochter
, Nichte und Schwägerin
Anna Aulbach
geb. Jacobi
im 34. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Aulbach.
Darmſtadt, den 29. Februar 1928.
Heidenreichſtraße 29
Die Beerdigung findet Freitag, den 2. März 1928,
vormittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädter Straße ſtait.
(*5712

Dankſagung.
Für die überaus herzliche Teilnahme an dem
uns ſo jäh betroffenen ſchweren Verluſte unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Eva Rittweger
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank. Ganz be=
ſonders
danken wir jedoch den Gemeindeſchweſtern
der Petrusgemeinde für ihre liebevolle Pflege, ſowie
Herrn Pfarrer zur Nieden für die troſtreichen Worte
am Grabe. In tiefem Schmerz:
3837).
Hermann Rittweger nebſt Kinder.

Berichtigung.
Das Requiem für Herrn Bank=
direſtor
Guſtav Ihringer iſt nicht,
wie irrtümlich in der geſtrigen
Anzeige angegeben, am Dienstag,
ſondern am Hamstag um 7 Uhr
in der St. Eliſabethenkirche. (3868

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Für die vielen Beweiſe herzlicher
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lieben Mannes, unſeres guten Vaters
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank. Ganz be=
ſonders
danken wir Herrn Pfarrer
Köhler für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie dem Verein Heſ=
ſiſcher
Strafvollzugs=Beamten für
die erwieſene Teilnahme.

Fran Kath. Konrad Bwe.
und Kinder. (es6ss
Darmſtadt, den 27. Febr. 1928.

Dankſagung.
Herzlichen Dank für die vielen
Beweiſe inniger Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meiner guten Frau,
beſonders Herrn Pfarrer Lauten=
ſchläger
und Allen, die ſie mit
Kranzſpenden ceehrt und ſie zur
letzten Ruheſtätte geleitet haben.
Karl Fuhrer.
Darmſtadt, den 29. Febr. 1928. 5783

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[ ][  ][ ]

Geite 10

Donnerstag den 1 März 1928

Nummer 61

Sport, Spiel und Zurnen.

Turnen.
Unzufriedenheit mit dem Odenwaldgau. / Die
Zuſammenkunft in Rimhorn.
Am 26. Februar trafen ſich in Rimhorn die Vertreter einer
Anzahl Turnvereine der Deutſchen Turnerſchaft. Es waren meiſtens
kleinere Vereine, die dieſe Zuſammenkunft beſchickt hatten, und deren
Vertreler in eingehender Ausſprache ihre Stellung zur Deutſchen Tur=
nerſchaft
und zum Odenwaldgau im beſonderen darlegten. Den Anlaß
zu dieſer Zuſammenkunft gab die in vielen Vereinen beſtehende Unzu=
friedenheit
mit dem finanziellen Gebaren der Gauleitung. Die kleinen
Landturnvereine können nur mit großer Mühe und unter großen Opfern
weiterbeſtehen. Am guten Willen fehlt es ihnen zwar nicht; in faſt
allen Vereinen iſt ein erprobter Stamm alter Turner und Turnfreunde
vorhanden, die das Rückgrat des Vereinslebens bilden. Und trotzdem
haben die Vereine mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Einmal machen die
in faſt allen Ortſchaften entſtehenden Fußball= und Kraftſportvereine
den Turnvereinen eine nicht zu unterſchätzende Konkurrenz und nehmen
ihnen einen Teil der heranwachſenden Jugend hinweg. Die größte
Gefahr bilden hier die Fußballvereine, denn der Fußballſport iſt eine
Angelegenheit der Maſſen geworden, während das Turnen in den Ver=
einen
mehr unter Ausſchluß, der Oeffentlichkeit geſchieht.
Mit dieſen neueren Sportarten könnten ſich die Turnvereine ab=
finden
und ſie durch geſteigerte turneriſche Leiſtungen und durch Pflege
des Handballſpieles überwinden. Was die Turnvereine aber am meiſten
hemmt, iſt die finanzielle Belaſtung, die ihnen von ſeiten des Gaues
auferlegt wird. Faſt zwei Drittel der Vereinseinnahmen müſſen an den
Gan abgeführt werden. Den Vereinen bleibt zur Deckung ihrer eigenen
Bedürfniſſe wenig übrig. In früheren Jahren war es möglich, durch
Abhaltung von Theaterabenden oder durch turneriſche Vorführungen
größere Beträge einzunehmen. Die in den letzten Jahren bis in die
kleinſten Dörfer eingedrungene Feſtſeuche und die große Zahl der Mas=
kenbälle
machen die Theaterabende der Turnvereine finanziell unren=
tabel
. Als ſichere Einnahmequellen kommen nur die Vereinsbeiträge
in Betracht. Wollen die Vereine davon ihre Gauſteuer richtig abführen,
dann müſſen ſie ihre eigenen Intereſſen vernachläſſigen, oder ſie müſſen,
was ſich wiederum mit dem Geiſt der deutſchen Turnvereine nicht ver=
trägt
, dem Gau eine geringere Mitgliederzahl angeben.
Auch die Vereine, die im vergangenen Jahre die Abhaltung der
Bezirksjugendturnfeſte übernommen hatten, wurden vom Gau in finan=
zieller
Hinſicht benachteiligt. Die kleinen Landvereine, welche die Arbeits=
laſt
eines Turnfeſtes freiwillig übernommen hatten, mußten noch vor
dem Feſt eine Sonderſteuer von 40 Mark an den Gau abführen, ohne
die Gewähr dafür zu haben, den Betrag durch das Feſt wieder einzu=
bringen
. Die Jugendturnfeſte des letzten Jahres litten ſtark unter der
ungüinſtigen Witterung; der Beſuch entſprach nicht den Erwartungen,
die Einnahmen waren ſehr gering und reichten nicht einmal aus, die
Unkoſten zu decken, ſo daß der feſtgebende Verein mit einem Defizit ab=
ſchloß
. Man hätte unter dieſen Umſtänden annehmen müſſen, daß der
Gau, dem durch die Feſte weder Arbeit noch Unkoſten entſtanden waren,
den Vereinen die 40 Mark zurückerſtatten würde, was leider nicht der
Fall war.
Alle dieſe Umſtände haben in den einzelnen Vereinen eine gewiſſe
Gaumüdigkeit erzeugt, die auf der Rimhorner Zuſammenkunft zutage
trat. Die anweſenden älteren Turner verhinderten zwar den Austritt
aus der Deutſchen Turnerſchaft, ſo daß die Verſammlung ergebnislos
auseinanderging. Die Urſachen der Unzufriedenheit ſind damit jedoch
nicht behoben, und die Bewegung wird weitergehen, wenn nicht der
Odenwaldgau der Deutſchen Turnerſchaft den kleinen Landturnvereinen
durch Herabſetzung der Gauſtener die Möglichkeit gibt, fernerhin lebens=
fähig
zu bleiben. Wenn dies auf dem nächſten Gautag geſchieht, dann
hat die Rimhorner Beſprechung ihren Zweck voll und ganz erfüllt.
Oiympig=Vorbereitung der O. T.
Die Deutſche Turnerſchaft verſammelt ihre Anwärter für die
Olympiſchen Spiele in der Zeit vom 1. bis 3. April in Berlin, die
beſten Turnerinnen vom 14. bis 17. April in Köln. Sie ſollen einer
letzten Vorbereitung unterzogen werden, bevor ſie mit den Vertretern
der D.S.B. zuſammengebracht werden, um letzte Ausſcheidungen vor=
zunehmen
. Die Liſte der zu den Lehrgängen Einberufenen lautet
Turner: Zehnkampf: Thymm. Regener, Langbein, Münch, 2.
Kugelſtoßen: Uebler. Speerwerfen: Macke, Stoſcheck.
Hochſprung: Haag, Dornhöft. Weitſprung: Schick=
Gerke, Prieß. Dreiſprung: Böning, Illhardt. Stabhoch=
ſprung
: Müller, Beuſch, Regener, Kern. 100 Meter: Lam=
mers
, Becker. 400 Meter: Bräunig, Danz, Heimann 800 Me=
ter
: Wichmann, Vach, Winkler. 5000 Meter: Schaumburg,
Thiede, Neumann. Marathonlauf: Tietz, Schumann ( brau=
chen
zum Lehrgang nicht zu kommen).
Turnerinnen: 100 Meter: Junker, Holdmann. Kugelſtoßen:
Lagerſen, Gollmitz=Graſſe, Dülfer. Speerwerfen: Schumann,
Goldbach. Hochſprung: Notte. Weitſprung: Müller,
Meyer (Siegen), Furchheim, Junker. Diskuswerfen: Gollmitz=
Graſſe. Vierkampf: Junker, Müller.
Die olympiſchen Reitprüfungen.
Das Porgramm für das olympiſche Reitturnier liegt nunmehr in
ſeinen Einzelheiten vor. Die Konkurrenzen finden vom 9. bis 12.
Auguſt ſtatt. Els wichtigſter Teil hat die Olympiſche Reitprü=
fung
zu gelten. Der Geländeritt über 36 Kilometer wird
in Hilverſum ausgetrgaen und führt teils über Straßen und
Wege, teils über flaches Gelände und über den Parcours
des Hippodroms von Hilverſum. Die Dreſſurprüfung der
großen Konkurrenz entfällt ebenfalls nach Hilverſum; die Hinder=
nisprüfung
iſt nach dem olympiſchen Stadion angeſetzt. Die beiden

weiteren Konkurrenzen ſind die Einzel=Drefſurprüfung, die
wiederum in Hilverſum ſtattfinden wird, and die große Spring=
prüfung
, die im olympiſchen Stadion von Amſterdam vor ſich gehen
wird. Nach der erſten Umfrage ſteht feſt, daß folgende Nationen ver=
treten
ſein werden: Deutſchland, Schweiz, Tſchechoſlowakei, Frank=
reich
, Belgien, Schweden, Vereinigte Staaten, Norwegen, Holland, Un=
garn
, Oeſterreich und Portugal.

Fußball.

Rotweiß Darmſtadt 1. MannſchaftFußballſportverein Groß=Zimmern
1. Mannſchaft 4:5 (3: 1).
Obige Mannſchaften trafen ſich am vergangenen Sonntag nachmittag
3 Uhr auf dem Exerzierplatz zum vereinbarten Freundſchaftsſpiel. Bei
herrlichem Fußballwetter lieferten ſich beide Mannſchaften ein ſehr
ſchönes und faires Spiel. Trotz leichter Ueberlegenheit Groß=Zimmerns
ſtand das Spiel bei Halbzeit 3:1 für Darmſtadt. Nach der Halbzeit
findet ſich der Gäſteſturm beſſer zuſammen und konnte nach ſchönem
Kombinationsſpiel noch viermal erfolgreich ſein, während Rotweiß nur
noch ein Tor entgegenſetzen konnte. Der Rotweiß=Torwart verhütete
eine höhere Niederlage. Der Schiedsrichter war, von einigen Fehlern
abgefehen, gut.

Leichtathletik.

Sabin Carr ſpringt 4,294 Meter in der Halle.
Bei den in New York ausgetragenen amerikaniſchen Hallenmeiſter=
ſchaften
gelang es Sabin Carr mit einem Sprung von 4,294 Meter,
ſeinen eigenen Weltrekord im Stabhochſprung zu
verbeſſern. Sehr intereſſant iſt dabei, wie er dieſe Leiſtung zu=
wege
brachte. Carr hatte die Latte auf 13 Fuß 10,25 inſh. (4,225 Meter)
legen laſſen, nahm einen kurzen Anlauf und glitt 3 Zentimeter über
die Latte weg. Raſender Applaus der 8000 Zuſchauer belohnte dieſe
ausgezeichnete Leiſtung, und unter größter Spannung wurde die Latte
auf 14 Fuß 1 inſh. (4,29425 Meter) gelegt. Höher alſo, als Carrs eige=
ner
Freiluftrekord von 4,262 ſtand. Die volle Länge des Stabes aus=
nutzend
, ſchob ſich Carr an ihr hoch und bewältigte tatſächlich die Höhe.
Sein erſter Blick beim Abſprung galt der Latte, die unbeweglich lag.
Die Höhe wurde ſofort nachgemeſſen, und unter großem Beifall konnte
ihre Richtigkeit und damit der neue Weltrekord feſtgeſtellt werden. Carr
verſuchte, 14 Fuß 3 inſh. (4,30 Meter) zu überſpringen; der Sprung
ſchien ſchon gelungen, als Carr beim Niedergehen die Latte ſireifte und
abwarf.
Eine Million Anmeldungen liegen bereits für das engliſche Pokal=
Endſpiel vor, dabei können aber nur 100 000 Zuſchauer untergebracht
werden.
Deutſchlands Olympia=Schwimmer werden am 14./15, April in
Magdeburg zu einer letzten großen Prüfung zuſammengezogen.
Engel und Steffes erhalten ab 15. April ihre Berufsfahrerlizenz.
Hein Domgörgen hat den Franzoſen Molina um den Titel eines
Europameiſters im Mittelgewichtsboxen herausgefordert.
Europameiſter Paolino, wurde in Los Angeles von dem Neger
Georges Godefrey über 10 Runden nach Punkten beſiegt.
H. L. de Morpurgo, Italiens beſter Tennisſpieler, iſt von ſeinem
Verband wieder requalifiziert worden.
M. Lappalainen gewann den 50 Kilometer=Dauerlauf des Holmen=
kollen
=Skirennens.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
18. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 374 363; 2 Gewinne zu je 5000
Mark auf Nr. 192 897; Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 11 598,
212 523, 370 300; 24 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 36 132, 95 043,
115 063, 124 946, 158 611, 179 085, 199 109, 251344, 271 044, 314 757,
336 496, 354 773: 22 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 119 578, 122 613,
148 924, 168 537, 173 776, 197305, 213 854, 317 871, 337 346, 258 427,
363 231; ferner 68 Gewinne zu je 500 Mark und 196 Gewinne zu je
300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne
zu je 25 000 Mark auf Nr. 231 926; 4 Gewinne zu je 10 000 Mark auf
Nr. 7393, 203 553; 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 154 172, 233 056;
14 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 7901, 96 766, 179 909, 207 569,
233 386, 274 814, 306 929; 18 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 85 930,
131670, 131844, 142 448, 199 391, 214 984, 218 908, 246 125, 255 958;
24 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 24 648, 70 439, 72 147, 85 864,
92 834, 106 189, 114 738 134 139, 177 875, 232 971, 323 584, 363 140; ferner
68 Gewinne zu je 500 Mark und 186 Gewinne zu je 300 Mark. Im
Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark,
2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 200000 Mark, 2 Ge=
winne
zu je 100 000 Mark, 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 6 Gewinne
zu je 25 090 Mark, 36 Gewinne zu je 10 000 Mark, 68 Gewinne zu je
5000 Mark, 140 Gewinne zu je 3000 Mark, 306 Gewinne zu je 2000 Mark,
636 Gewinne zu je 1000 Mark, 1784 Gewinne zu je 500 Mark und 4438
Gewinne zu je 300 Mark.

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Verantwortlich für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſi: Andreas Bauer; für
Die Segenwart, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Drug
und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garanie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

TOrlAIRSTNUR

Geſchäftliches.
Das leibliche Wohl der ganzen Familie iſt in der Hauptſache der
Hausfrau anvertraut und deshalb iſt es durchaus erklärlich, daß viele
Frauen heute dem eigentlichen Nährwert der Speiſen ein größeres Ver=
ſtändnis
entgegenbringen, als wie dies früher geſchah. In der Preſſe
und im Film iſt ſchon mancherlei Aufklärung durch Bekanntgabe von
Forſchungsergebniſſen in der Ernährungswiſſenſchaft verbreitet worden,
Auch die bekannte Firma Dr. Oetker, Bielefeld, hat ihr früher ſehr be=
liebtes
Schulkochbuch dieſen neuen Geſichtspunkten ſowie den verän=
derten
wirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt und in völlig neuer Be=
arbeitung
wieder erſcheinen laſſen. Das 150 Seiten ſtarke Buch, das
durch ſeine zahlreichen farbigen Tafeln außerordentlich anſchaulich und
belehrend wirkt, iſt überall da zu haben, wo Dr. Oetker’s Fabrikats
geführt werden und kann, falls nicht vorrätig, von der Firma direlt
bezogen werden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Donnerstag, 1. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Mittelſchulrektor Hering: Das Unterſeeboot. 16.30: Funkorcheſter:
Ruſſiſche Muſik. Mitw.: Hildegard v. Buttlar (Alt). o 17.45:
Leſeſtunde. Aus den Novellen von Gogol. O 18.15: Vereinsnachr.
Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Garteningenieur Hinze: Die Her=
richtung
des Gemüſegartens. O 18.45: Dir. Grauer: Kalkulationen
in der Landwirtſchaft. O 19.15: H. Schomburgk: Erlebniſſe eines
Elefantenjägers. O 20.15: Stuttgart: Abend der Gegenlätze. Ausf.;
Funkorch. A=cappella=Chor 1923, Kapellm Merten. Werke von
Gluck, Sophokles, Mojart, Paiſiello, Roſſini, Schiller, Shaw, Bach,
Beethoven, Sueton, Marcu, Weber, Wagner, Günther, Holz, Händel,
Strawinsky, Goethe, Dos Paſſos, Morelle und de Rance. O 22.30:
Berlin: Tanzkurſus. Anſchl.: Tanmmuſik.
Stuttgart.
Donnerstag, 1. März. 12.30: Schallplattenkonzert. o 16.15:
Funkorch. Ein; H. Kriſtel. 6 18.15: Freiburg: Prof. Dr. Wueſt:
Bildtelegraphie und Fernſehprobleme. O 18.45: Aerztevortrag: Kopf=
haar
. O 19.15: Schachfunk. O 20.15: Frankfurt: Abend der
Gegenſätze. Ausf.: Eli abeth Kandt (Sopran), Leontine Sagan und
Fr. Odemar (Rezit.), R. Merten (Kiavier, Orch.= u. Chorleit.),
Sprechchor, A=cappella=Chor 1924, Hausorch. Gluck: Ouv. Iphigenie
in Aulis. Sophokles: Chor der Greiſe aus Antigone. Mozart:
Chor aus Idomeneo. Paiſiello: Arie aus Il barbiere de Sevilla,
Mojart: Arie aus Figaros Hochzeit. Schiller: Szene aus
Die Jungfrau von Orleans. Shaw: Szene aus Heilige Johanna,
Fuge aus dem wohltemperierten Klavier. Beethoven: Fuge aus
der Hammerklavierſonate. Sueton: Aus dem Nero. Marcu:
Aus dem Lenin. Weber: Gebet der Agathe aus Freiſchütz,
Wagner: Jſoldes Liebestod. Günther: Zwei Gedichte.
Holz: Zwei Gedichte aus den Daphnisliedern. Händel: Toccata
für Klavier. Strawinsky: Dritter Satz aus der Klavierſonate.
Goethe: Aus dem Wilhelm Meiſter. Dos Paſſos: Aus dem
Roman Manhattan Transfer. Gerſhwin: Rhapſody in Blue.
O 22.30: Berlin: Funktanzſtunde. 0 23: Tanzmuſik.
Berlin.
Donnerstag, 1. März. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30:
Dr. Michaelis: Publikum und Banverkehr. O 16: Dr. Roos,
Mainz: Die Wiederherſtellung der deutſchen Dome. 16.30:
Das Kind in der Dichtung. Werke von Uhland, Hebbel, Grillparzer,
Tagore, Werfel Hofmannsthal, Wildgans, Morgenſtern, Spitteler.
Rezit.: Hede Geber. O 17: Künſtler=Nachwuchs. Maria Peſchfen
(Alt), W. Goldfarb, A. Bernſtein. Strawinsky: Drei Szenen für
Klavier aus Petruſchka. Brahms: Liebestreu. In ſtiller Nacht.
Sapphiſche Ode. Von ewiger Liebe. Paganini: Violinkonzert
D=dur. O 18.30: Franzöſiſch. 6 19: Werbwart Weidenmüller:
Unbemerkte. Werbearbeit. O 19.25: Dr. Heyde: Naturkräfte und
Naturkataſtrophen. Vulkanismus. O 19.55: Miniſterialdir. Prof.
Dr. Richter: Die Brüder Grimm. O 20.30: Sendeſpiel: Ach
wie ſo trügeriſch Einakter von Presber. Verdi=Baſſi: Rigoletto=
Fantaſie. H. Schrader (Klarinette). Der Ehemann, Komödie.
Smetana: Hochzeitsſzenen. Der Junggeſelle Schwank.
Mascagni: Intermezzo aus der Oper Freund Fritz. Berliner
Funforch. Anſchl.: Tagesnächrichten. O 22.30: Funk=Tanzſtunde.
Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 1. März. 14.30: Dr. Berger:
Reiſen und Abenteuer: Ein Schiffbruch im Eismeer. O 15: Bücher,
Blumen, Bilder. O 15.35: Wetter und Börſe. a 15.40: Koch=
anweiſungen
. 6 16: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. O 16.30:
R. Eunz: Kunſtkritik am Rundfunk. O 17: Berli: Konzert des
Künſtler=Nachwuchſes. O 18: G. Moshack: Der deutſche Akademiker
im Auslande. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Oek.=Rat
Cornelius: Das Waſſer in der Weidewirtſchaft. o 19.20: E. Heus=
Knapp: Frauen über ſich ſelbſt (Eckardſtunde). D 20.30: Berlin:
Sendeſpiel. Presber: Ach, wie ſo trügeriſch Einakter. Außerdem:
Funkorch., Dir.: Seidler=Winkler. O 22: Nachrichten. O 22.30:
Tanzſtunde, Tanzmuſik.

Wetterbericht.
Die kontinentale Luftzufuhr des öſtlichen Hochs, die ſich geſtern bis
nach Weſteuropa erſtreckte, hat abgenommen und wärmere Luftmaſſen
des weſtlichen Tiefdruckgebietes dringen vor. Unter ihrem Einfluß kam
es bereits in Aachen in der vergangenen Nacht zu leichten Nieder=
ſchlägen
. Die Luftſtrömung des weſtlichen Tiefs dürfte auch unſerem
Gebiet ſtärkere Bewölkung zuführen. Dabei iſt außerdem mit verein=
zelten
Niederſchlägen zu rechnen.
Ausſichten ſür Donnerstag, den 1. März:
Zeitweiſe ſtärker bewölkt, mild, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 2. März:
Wolkiges Wetter, Temperaturen wenig verändert, weiterhin v
einzelte Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen. Heſſ. Werterdienſtſtelle

Dankschreiben.
Gichtund Rheumatigmus
.. . Möchte Ihnen mitteilen, daß
ich durch die Salus=Kur von meinem
langjährigen Gicht= und rheuma=
tiſchen
Leiden befreit wurde. Auch
habe ich viel von meiner Stärke ver=
loren
, wodurch auch mein ſtarkes
Herzleiden viel beſſer iſt.
Eine treue Salus=Kur=Anhänge
rin wird immer bleiben
Augsburg, Lueginslandg. 80.
Frau Marie Wagner.
Fierenleiden.
Ich litt ſeit dem Jahre 1921 an
ſchwerer Nierenentzündung und lag
deswegen 14 Wochen im Kranken=
haus
. Alle Spezialärzte konnten mi=
nicht
helfen. Seit einem halben
Jahre mache ich die Salus=Kur und
beſtätige gern, daß ich von dem
Nieren= und Magenleiden voll=
kommen
befreit bin. Ich halte die
Salus=Kur für das vollkommenſte
Verfahren, das es gibt.
Magdeburg, Blumenſtr. 3.
Eduard Schloſſer.
Lungen-Taberkulose.
Ich habe mit der Salus=Kur gau;
vorzügliche Erfolge erzielt. Ich leid
an rechtsſeitiger Lungen=Tuber
kuloſe, welche ſtille ſteht.
Hohenlychen, Kreis Templin.
H. M.

Hämorr hoiden.
Ich litt ſeit 1918 an Hämor=
rhviden
. Nach Einnahme von fünf
Flaſchen Salus=Ol, Tabletten und
Kalium iſt mein Hämorrhoiden=
leiden
verſchwunden.
Bad Polzin
Paul Schwandt, Poſtſekretär
Asthma.
Ich wende die Kur ſeit Auguſt
1926 ununterbrochen, wenn auch
ſehr mäßig und vorſichtig an und bin
ganz glücklich über die ſichtbar gute
Wirkung. Mein Aſthma, das mich
jahrelang ſehr quälte, iſt faſt ganz
verſchwunden. Ich bin 61 Jahre alt
und kann jetzt wieder arbeiten wie
vor 20 Jahren
Greiz i. V. Frau G. St.
Herrleiden.
Ich teile Ihnen hierdurch höflich
mit, daß ich durch Anwendung Ihrer
vorgeſchriebenen Salus=Kur von
meinem ſeit dem Kriege beſtehenden
Herzleiden befreit bin, wofür ich
Ihnen meinen aufrichtigſten Dank
ausſpreche.
P. 2.
Braunſchweig.
Darmleider.
Möchte Ihnen mitteilen, daß ich
Ihre Saluskur gegen inein Darm=
leiden
durchgeführt habe und damit
beſten Erfolg erzielt habe. Alle
Menſchen wundern ſich über mein
zutes Ausſehen gegenüber vor
einem Jahre.
Wierborn. Landwirt R.

Jedermann, ob gesund od. Krank
vorzeitig gealtert, fettleibig oder geſchwächt, iſt durch
Bakterien verſchiedenſter Art, beſonders aber durch
die Darmbakterien und die Anhäufung von Abfall=
ſtoffen
in Form von harn= und phosphorſauren
Salzen, wie ſie vorwiegend im Wnter erfolgt, inner=
lich
unrein und vergiftet, wodurch alle nur erdenklichen
Krankheiten und Beſchwerden entſtehen. Allein er=
folgreich
für den Kranken, und vorbeugend für den
Geſunden erweiſt ſich dagegen beſonders jetzt eine
Frühjahrs-Reinigungsktr
mit der ſeit Jahren in ganz Deutſchland bewä rten
und allſeits beliebten
TALUSTKUR
von Dr. med. Ofio Grefther
Unſchädiche natürliche Mittel einfachſte und billigſte
Anwendung ohne Berufsſtörung durchführbar. Hervor=
rasende
Erfolge und tauſendfach be=ährt bei chroniſchen
noch beeinflußbaren Krankheiten der verſchiedenſten Art.
Neubeiebend für Körper und Geiſt alſo eine
Rezeversiien des Gesaut OrBaEisMers.
Brachten Sie nachſtelende Dankſchreiben und ver=
langen
Sie koſtenloſen Proſpekt Heilen Feißt Reinigen‟
und unverbindl. Auskunft vom Saluswers München 9.
Varkaufs- und
Ausskrunftsteltes Hüf füSieel, RNAKSträße 18
Die Waren ſind ausſchießlich in unierer Puskunfts= und
Verkaufsſielle erhältlig.
In unſeren 31 Gro zſtadtfilialen ſind auch alle voll=
zvertigen
und damit geſundheitsfördernden Nalrungs=
m
.ttel vorrätig. Man der ange Sonderpro

SALOSMNUR

Ischias.
Schon nach ca. vierlvöchentlicher
Kur merkte ich eine recht beträchtliche
Gewichtsabnahme. Vor allem aber
verſpüre ich faſt gar nichts mehr vor
meinem ſchweren, hartnäckigen
Ischiasleiden. Meinen Bekannten
habe ich ſchon viel Ihre Kur em=
pfohlen
.
Breslau, Augüſtaſtr. 50
Frau H. Migula.
Hagenicfclen.
Ich litt ſeit dem Jahre 1917
an einem mir im Felde zugezogenen
Magenleiden. Alle Verſuche, mich
von dieſem Leiden zu befreien, miß=
langen
, trotzdem ich auch ver
ſchiedene Spezialärzte aufgeſuch
und mich von dieſen behandeln ließ.
Schon nach Gebrauch einer
Flaſche ſpürte ich Linderung und bis
zum heutigen Tage bin ich frei von
jeglichen Beſchwerden, Salusöl iſt
ein ganz ausgezeichnetes Mittel,
das ich jedem, der gleich mit mir
Magenbeſchtverden behaftet iſt,
nicht warm genug empfehlen kann.
Frankfurt a. M., Töngesgaſſe
Nr. 34.
Heinz Flu=Fhütz.
Kiasonic dien.
Ich kann Ihnen mit Freuden mit=
teilen
, daß mir Ihre Salus=Kur ge=
hoifen
hat. Seit etwa 12 Jahren
litt ich an Blaſenleiden. Bin nun
nach einer Kur von ½ Jahren faſt
gänzlich geheilt. Jedem Kranken
kann ich die Salus=Kur empfehlen.
Braunſchweig, Hagenring 18,
Martha Lhm.

Ner ven eiden.
Ich habe Ihre Salus=Kur gegen
eine allgemeine Nervenabſpannung
und nervöſen Kopfſchmerz ange=
wandt
. Ich habe ſchon nach drei=
monatigem
Gebrauch einen ſo
guten Er olg er ielt, daß ich eine
eifrige Anhängerin Ihrer Kur ge=
worden
bin und die Saluskur in
meinem großen Bekanntenkreiſe
ſchon ofterfolgreich empfohlen habe.
Dresden 16. Frau H. H.
Gallen- und Leberleiden.
Die Salus=Kur, welche ich ſeit
6 Wochen anwende, befreite mich
von meinem längeren Gallen= und
Leberleiden vollſtändig und kann
ich dieſelbe nur beſtens empfehlen.
Kaſſel, Mittelgaſſe 64
W. Mangold.
Stuhlverstopfung.
Wir benützen das Salusöl
ſeit Jahren; beſonders ich kann es
gar nicht mehr entbehren, da ich ſeit
meiner Jugend an Verſtopfung
leide . . Wenn ich Ihr Ol vor 20
Jahren gekannt hätte, wäre ich ein
geſunder Menſch und meine Unter=
leibsoperation
wäre wahrſcheinlich
auch überflüſſig geweſen.
Regensburg. Frau A. Sp.

Die Original=Dankſchreiben
können eingeſehen werden im
Saluswerk München9

[ ][  ][ ]

Nummer 61

Donnerstag, den 1. März

Aus deutſchen Weinbaugebieten.
Die allgemeine Lage am pfälziſchen Weinmarkt hat ſich in der letzten
Soche nicht einſchneidend verändert. Das Einkaufsgeſchäft iſt bei gerin=
gr
Nachfrage in allen Gebieten zurzeit ohne größere Bedeutung. Der
andel verhält ſich zurückhaltend, der zunächſt wieder verkaufen muß,
um Faßraum zu ſchaffen und ſeine in Wein angelegten Kapitalien wie=
Eer zu verflüſſigen. Die Prciſe im Freiverkehr haben ſich behauptet.
Latenn bei manchen Verkaufsabſchlüſſen an der Oberhaardt und im Ober=
land
von einem Zurückgehen der Preiſe geſprochen wurde, ſo ſrimmt
läes nicht ganz. Der Grund hierfür liegt nur darin, daß einzelne Win=
er
notgedrungen verkaufen und dabei Preiskonzeſſionen gewähren
müſſen. An der Oberhaardt ſtellten ſich zuletzt die tauſend Liter 1927er
Taturweißwein um 1000 Mark, vereinzelt bis 1200 Mark. Verbeſſerte
Tungweine koſteten in St. Martin 850900; Edenkoben 850885;
Thodt 880860; Wehher 835875; Hainfeld 820850: Edesheim 820
hms 840; Roſchbach 800825; Flemlingen 800840; Böchingen 800 bis
E0. An der Mittelhaardt ſteht das freihändige Weingeſchäft noch im=
aer
ausſchließlich im Zeichen der Verſteigerungen, von denen dieſe Woche
mur zwei (Forſt und Kallſtadt) ſtattfanden. Die Verſteigerung des For=
wer
Winzervereins verlief gut und brachte hohe Preiſe. Im Freiver=
lehr
kamen dieſe Woche nur kleinere Verkaufsabſchlüſſe vor, wobei be=
wnders
in den ausgeſprochenen QualitätsweinbaiForten Uhr hohe
1Breiſe erzielt wurden. 1B27er Naturweißweine koſteten in Königsbach
W001850 Mk.; in Ruppertsberg 18002000 Mk.; in Wachenheim 1500
tfis 1800 Mk.; in Forſt 15002000 Mk.; in Kallſtadt 16002100 Mk.
W26er Weißweine ſind bedeutend teurer. Umſätze fanden ſtatt in Deides=
beim
zu 24003000 Mk.; Ruppertsberg 23002600 Mk.; Wachenheim
002600 Mk. Für hochwertige Spät= und Ausleſen wurden bis zu
ND00 Mk. bezahlt. Naturreine Rotweine der letzten Ernte ſind an der
Mittelhaardt nun ziemlich rar. Der Preis für die tauſend Liter be=
wegte
ſich zwiſchen 900 und 1000 Mk.; vereinzelt auch bis 1100 Mk.
B325er Flaſchenweine wurden fe nach Güte, Orte, Lage uſv., mit 2,25
Mark bis 5 Mark bezahlt. An der Unterhaardt blieb es auch weiterhin
bei gelegentlichen Verkaufsabſchlüſſen in neuen und alten Weinen ſtill,
Gobei ſich zuletzt die genannten Preiſe kaum verſchoben haben.
In Franken konnte ſich die Nachfrage etwas beleben. Die hohen
Sorderungen der Eigner ſtellen ſich jedoch dem Abſatz hemmend ent=
gegen
. Für hundert Liter nannte man zuletzt Preiſe von 120190 Mk.
An der Nahe kam es in der Berich’szeit zu einigen bemerkenswerten
UTmſätzen. Je nach Qualität wurden für das Stück 12001450 Mk. be=
nahlt
. Unter 1200 Mk. iſt kaum etvas zu haben. Selbſt kleine Weine
und teurer. Die Weinbeſtände ſind ſtark zurückgegangen und an älteren
Weinen iſt faſt nichts mehr vorhanden.
In Rheinheſſen kam es in Nackenheim zu einigen Abſchlüſſen in
Nungweinen zu 15001800 Mk., in Bortzweiler bis 1400 Mk.
Im Rheingan hat ſich im freihändigen Weingeſchäft nichts geän=
Gert. Die Preislage iſt dieſelbe geblieben.
Im Mittelrhein kamen in Oberdiebach, einige Verkäufe zu 1400 bis
E00 Mk. pro Fuder zuſtande. Auch hier ſind die Vorräte nur noch ſehr
perina und ältere Weine faſt reſtlos ausverkauft
An der Mittelmoſel herrſcht immer noch Ruhe. Die Forderungen
ſüir 1927er, der zum Teil den zweiten Abſtich hinter ſich hat, betragen
füir gute und beſſere Durchſchnittsweine bis zu 1500 Mk. ie 960 Liter.
2926er ſtehen etwvas höher im Preis, während von 1925er nur noch
beſte Gewächſe vorrätig ſind, die 2000 Mk. und mehr erfordern. In
Burgen wurden für das Fuder 1927er 1100120; in Longuich 1250
is 1350: in Braunberg 16001800: Minheim 12501400; Mühlkeim
und Veldenz 12001400 Mk.; Cröb 13001600 Mk. bezahlt. 1926er
Brauneberger erlöſte 13001800 Mk.; 1925er 1850 Mk.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsindexziffer für Lebenshaltungskoſten im Februar 1928.
Oie Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernahrung, Woh=
nung
. Heizung, Beleuchtung, Kleidung und ſonſtiger Bedarf) iſt nach
wen Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des
Monats Februar mit 150,6 gegen 150,8 im Vormonat nahezu unver=
undert
geblieben. Die Indexziffern für die einzelnen Gruppen betra=
gen
: (1913/14 100): für Ernährung 151,2: für Wohnung 125,6; für
(Seizung und Beleuchtung 146,1: für Kleidung 167,9; für den ſonſtigen
WSedarf einſchließlich Verkehr 185,8.
Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H. Darmſtadt. Ueber den
Wericht des abgelaufenen Geſchäftsjahres teilt der Vorſtand mit:
Die Darmſtädter Volksbank konnte ſich im vergangenen Ge=
ſchäftsjahre
weiter günſtig entwickeln. Die Bilanzſumme ſtieg
on 5 108 860 Mark auf 8051 401 Mark. Die Umſätze ſtiegen von
4.20 180 000 auf 178 427500 Mark. Das Geſchäftsanteilguthaben
weträgt 710 000 gegen 546 000 i. V. Depoſiten und Spareinlagen
wetragen 3 Millionen gegen 1,8 Millionen 1926. Es wurde ein
Bteingewinn erzielt von 134351 gegen 80 086 Mark. Aus dem
Meingewinn ſollen 10 Prozent Dividende ausgeſchüttet werden.
Den offenen Reſerven ſollen insgefamt 50 000 RM. zugewieſen
werden, ſo daß ſie die Höhe von rund 275 000 RM. erreichen.
AIIs Ruckſtellung für die Vorkriegsſpareinlagen ſind 25 000 RM.
worgeſehen. Dem Unterſtützungsfonds werden 3214 RM. über=
wieſen
.
Lederwerke vorm. Ph. Jac. Spicharz in Liqu., Offenbach am Main.
IIn der G.=V. wurden die Liquidationseröffnungsbilanz per 10. Oktober
2927 und die Schlußbilanz per 31. Dezember 1927 vorgelegt und geneh=
miigt
. Die Gläubiger haben ſich von 82305 RM. auf 22050 RM. ver=
uingert
, der Bilanzüberſchuß von 751 669 RM. auf 717 191 RM. infolge
won in der Zeit vom 10. Oktober bis 31. Dezember 1927 eingetretenen
Werluſten. Demgegenüber ſtehen als Hauptaktivpoſten 641 750 (651 175)
tM. Immobilien. Die Debitoren betragen nur noch 34 928 (115 429)
iM. Für das Jahr 1928 werden die vorausſiehtlichen Abwvicklungskoſten
uuf etwa 33 000 MM. geſchätzt (ohne die vorausſichtlichen Abſchreibungen.)
Univerſum Film A. G. In der Generalverſammlung der Univerſum
AFilm A. G. erſtattete das Aufſichtsratsmitglied Generaldirektor Klitzſch
wen Bericht über die Lage der Geſellſchaft und den Fortgang der Sanie=
uung
im laufenden Geſchäftsjahr. Er begründete die ſpätere Vorlage
der Bilanz mit der zeitraubenden Unterſuchung der Geſchäftslage der
Mutter= und Tochterunternehmungen. Er unterſtrich die ſchweren Fol=
oren
der Luſtbarkeitsſteuer für die deutſche Filminduſtrie, deren Auf=
webung
um ſo dringlicher ſei, als die deutſche Filminduſtrie ab 1. Juli
P929 keinen Kontingentſchutz mehr genießt. Amerika habe 1927 aus dem
(xport ſeiner Filme 700800 Millionen Mark erlöſt, während Deutſch=
and
nur für 20 Millionen Mark ausgeführt hat, wovon 8 Millionen
MNark auf die Ufa entfallen. Das Exportergebnis der deutſchen Film=
umduſtrie
könne unter güinſtigen Umſtänden auf 200 Millionen Mk. und
darüber hinaus jährlich geſteigert werden. Der Redner ging ſodann auf
eie Sanierung der Ufa ein, die ſich naturgemäß über ſehr lange Zeit=
öäume
erſtrecken werde. Die Wirkung der eingeleiteten Maßnahmen
nwete allmählich immer ſtärker in Erſcheinung. Man habe den Eindruck,
der Geſundungsprozeß gut fortſchreite. Die Regularien wurden
A=lsdann ohne Widerfpruch erledigt. Von der Entlaſtung des früheren
Worſtandsmitgliedes S. Jacobs, mit dem die Geſellſchaft noch in einem
rozeß liegt, wurde Abſtand genommen
Dresdener Bank. In der Sitzung des Aufſichtsrats der Dresdener
Wank wurde die Bilanz ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung für
2.927 vorgelegt. Der Geſchäftsabſchluß weiſt einen Nohgewinn von
N7 222 486,96 RM. aus. Die Gewinne auf Effekten= und Konſortialkonto
ſind wiederum vorweg abgebucht worden. Der auf den 3. April d. Js.
afinzuberufenden Generalverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden, 10 Pro=
went
Dividende auf das Aktienkapital von 100 Millionen Mk. zur Aus=
ſtchüittung
zu bringen, 1,6 Mill. RM. wie im Vorjahre dem Reſerve=
ſvonds
zuzuführen, wodurch dieſer ſich auf 32 Mill. RM., gleich 32 Pro=
went
des Aktienkapitals, erhöht, und 300 000 RM. dem Penſionsfonds
zur üiberweiſen. Der Umſatz auf einer Seite des Hauptbuches betrug im
Fahre 1927 rund 185 Milliarden RM. gegen 141,5 Milliarden RM. im
Sahre 1926.
Produkter berichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Februgr. Die Getreidebörſe
ſag allgemein gut gehalten. Hafer 25 Pfg. teurer. Es notierten je 100
Heg.: Weizen 1. 25,50; dito 3. 22,7523,25; Roggen 25,25; Sommergerſte
A.31 50; Hafer inl. 24,525; Mais für Futterzwecke 23; dito für an=
derre
Zwecke 23,70: Weizenmehl ſüdd. 3737,50; Roggenmehl 3436,25,
Eeizentleie 14.1014 25; Roggentkeie 1515,25.
Beuliner Produktenbericht vom 29. Februar. Am Weizenmarkt kam
bieute die Erwartung ſtärkerer Andienungen in einer beträchtlichen Ab=
wächung
der Lieferungspreſſe zum Ausdruck. Da auch vom Auslande

ſchwächere Meldungen vorlagen und die Offerten für Auslaudsweizen
ermäßigt waren, zudem das Weizenmehlgeſchäft immer noch keine An=
regung
zu bieten vermag und auch aus dem Inlande, namentlich von der
Saale und der Elbe in reichlicherem Ausmaße Weizen angeboten wurde.
ergab ſich ein Preisrückgang von etwa 2 Mark pro Tonne. Roggen blieb
demgegenüber gut behauptet. Der feſte Grundton der ausländiſchen
Roggenmärkte bietet hier eine gute Stütze. Das Inlandsangebot iſt
nach wie vor gering und zu geſtrigen Preiſen zeigt ſich rege Kaufneigung.
Am Lieferungsmarkte war Weizen für alle Sichten abgeſchwvächt; Roggen
dagegen gleichfalls ziemlich gut gehalten. Weizenmehl hat auch zu nach=
giebigeren
Preiſen ſehr ſchwieriges Geſchäft, während für Roggenmehl
laufende Konſumnachfrage vorliegt. Am Hafermarkte ſind Forderungen
weiter hoch gehalten, Käufer bekunden größere Zurückhaltung. Gerſten
unverändert.
Frankfurter Effeftenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Februar.
Die Börſe verzeichnete heute einige Anregungen. Die Freigabe iſt
nun bis auf die Unterſchrift des Präſidenten endgültig unter Dach und
Fach gebracht. Aus dem Inland wirkte die Eiſenkonfunktur günſtig auf
die Börſe, vor allem auf Montanwerte, wenn auch in der letzten Zeit
die Auftragseingänge etwas nachgelaſſen haben. Der Rückgang der
Arbeitsloſenziffern ſowie eine beruhigtere Auffaſſung über den Berliner
Streik der Werkzeugmacher regten gleichfalls zu einigen Meinungskäuſen
an. Dazu traten einige Sonderbewegungen, vor allem wieder Motoren=
werte
, ſo Daimler und Adlerwerke Kleyer. Am Bankenmarkt ſtanden
Dresdner Bank im Vordergrund wegen der nahen Bilanzſitzung. Mon=
tanwerte
0,51,25 Prozent gebeſſert. Schwächer lagen Kaliwerte. Die
Farbenaktie litt weiter unter Kursdruck wegen des nahen Bezugsrechtes.
Elektrowerte lagen ziemlich freundlich. Zellſtoffwerte ohne Anregungen.
Freigabewerte lagen zwar etwas lebhafter, doch kaum bis 1 Prozent
höher. Variable Werte verſchiedentlich leicht gebeſſert. Auch für An=
leihen
zeigte ſich etwas Intereſſe. Der Börſenverlauf blieb über die
zweite Stunde hin ſehr ruhig, doch freundlich geſtimmt. Der Geldmarkt
liegt immer noch ſehr angeſpannt. Tagesgeld ſtramm geſucht und
8 Prozent. Privatdiskont 6,75 Prozent; Warenwechſel 7 Prozent;
Monatsgeld 7 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man London gegen
New York 4,88; Pfund gegen Mark 2),43½; Dollar gegen Mark 4,1872½.
Die Abendbörſe war bei ruhigem Geſchäft im Grundton wieder
freundlich. Beſonders beachtet waren Farbenaktien, ferner Montan=
werte
und einige Elektroaktien. Von Banken beſonders beachtet Dres=
dener
Bank in Erwartung eines ſehr günſtigen Abſchluſſes, daneben von
Autowerten Adler=Kleyer in größeren Poſten umgeſetzt und 1 Prozent
höher. Die übrigen notierten Werte verzeichneten durchweg Kurserhöh=
ungen
um 0,5 Prozent. Der Nentenmarkt lag vollkommen ſtill. Der
Börſenverlauf zeigte keinerlei Anzegung, blieb aber freundlich geſtimmt.
Im einzelnen nannte man: Danat 227, Dresdener 161, Metallbank 126,
Gelſenkirchen 134, Harpener 184,5, Mannesmann 150,25, Rheinbraun
239, Rheinſtahl 163,5, Stahlverein 104,5, Hapag 149,87, Nordd. Lloyd
150,75, A. E. G. 158,25, Daimler 90,5, Scheideanſtalt 199, Licht u. Kraft
212,5, Farben 256,75, Geſ. für El. 255, Adlerwerke 85, Waldhof 250,5,
Siemens Halske 268,5. Abenddeviſen: London-Paris 124,02, Mai=
land
92,20, New York 4.87,95, Holland 12,12½, Zürich 25,347/;
Pfunde gegen Mark 20,43½/, Dollar gegen Mart 4,1870
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 29. Februar.
Bei ruhigem Geſchäft eröffnete die Börſe überwiegend freundlicher,
da die Freigabebill mit der Annahme im Senat wieder einen Schritt
witergekommen iſt und vom Eſſenmarkt günſtige Berichte vorlagen. Die
Börſe wurde auch durch lebhaftere Käufe der Großbanken für Rechnung
der Kundſchaft und das Intereſſe für einige Spezialpapiere angeregt.
So wurden ſeitens der Spekulation namentlich Kunſrſeidenwerte, Zell=
ſtoffaktien
, Grammophonaktien und einzelne Maſchinen= ſowie Montau=
werte
beachtet. Die Befeſtigung hielt aber nicht lange an, da bald nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe die am Geldmarkt eingetretene erhebliche
Anſpannung der Sätze auf die Stimmung drückte und die Kündigung
des Mehrarbeitsabkommens im Ruhrbergbau die Gefahren der neuen
Lohnkampfwelle ſtärker in den Vordergrund rückte. Man nannte für
Gelder bis morgen einen Satz von 8,5 Prozent, der aber nur für erſte
Adreſſen galt. Sonſt ſtellte ſich Tagesgeld und Geld über dem Ultimo
gleichmäßig auf 810 Prozent. Auffallend war demgegenüber, daß die
Lage des Monatsgeldmarktes eher günſtiger erſchien und nach Waren=
wechſel
ziemliche Nachfrage beſtand. Der offizielle Satz für Warenwechſel
mit Bankgiro von 7 Prozent und darüber wurde infolgedeſſen unter=
brochen
. Am Deviſenmarkt lag das engliſche Pfund international ſehr
feſt. London-New York notierte 4,8801; der Dollar wurde in Berlin
mit 41867 genannt. Madrid ermäßigte ſich in London auf 28,86 und
Mailand auf 92,20. LondonAmſterdam notierte unverändert 12,1250.
London-Zürich niedriger 25,3450.
Im weiteren Verlauf war die Haltung unſicher, doch konnte ſich das
Kursniveau im ganzen behaupten. Kahrſtadt=Aktien zogen vorüber=
gehend
um 3 Prozent, Aktiengeſellſchaft für Verkehrsweſen um 2,5;
Th. Gas um 2 und Eifenbahnverkehrsmittel um 2 Prozent an. Einige
Großbanken ſetzten ihre Käufe in der zweiten Stunde fort. In Ver.
Glanzſtoffaktien kam ſeitens des Auslandes Material heraus, das von
der Spkulation glatt aufgenommen wurde. Svenſta und Chade wur=
den
ſpäter gefragt. Für die gegen Schluß der Börſe auf allen Markt=
gebieten
erneut eingetretene Befeſtigung war die Tarſache maßgebend,
daß am Geldmarft im Laufe der Mittagsſtunden die Lage eine wcſent=
liche
Entſpannung zeigte, ſo daß man ſich gegen 2.45 Uhr zu einer Er=
mäßigung
der Privatdiskontnotiz um ¼ Prozent auf
65 Prozent für beide Sichten entſchloß, eine für den Ultimotermin ſehr
bemerkenswerte Erſcheinung.
An der Nachbörſe blieb die Stimmung günſtig. Vereinigte
Glanzſtoff ſchloſſen mit 620 etwa 11 Prozent über dem Vortragsſchluß=
kurs
und ſurden nachbörslich mit 619 genannt. Bemberg gingen mit
470 aus dem Verkehr. Sonſt traten an der Nachbörſe keine erheblichen
Bewegungen ein. Man nannte u. a. J. G. Farbeninduſtrie 256: Sie=
mens
268,25; AEG. 157,75: Schultheiß 328; Oſtwverke 266; Phönig
102,25; Ver. Stahl 104,5: Polyphon 252,25; Svenika 402; Norddeutſcher
Lloyd 151: Danatbank 227: Hapag 149,5: Dresdner Vank 159,25; Neu=
befitzanleihe
feſt 14,90; Ablöſungsanleihe 1 und 2 52: dito 3 55,80.

Aſchaf enb. Zellſt
Augsb. Nürnb. Ma
Bamag=Meguin
Berlin el. W
Berlin Karsn
Braunkohl. B:
Bremer Rulkan
Bremer Woll
Teutſch.=Atlant
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
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22 2. 29. 2. Geld Brie Geld rief Selſingfors ..
Wien . 10.537 10.55 10.533 10.553 58.95 59.07 58.95 59.07 Prag. 12.397 2.417 12.40 12.42) Budapeſt. 73.15 73 2 3 11 3.2 Sofia .. 3.022 2.621 3.022 3.0281 Solland. 168.31 8.6* 168.31 63.65 Eslo ...." Hür1.41 11.6: 111.42 111.64 Kopenhagen H12.07 12.29 112.09 12.31 Stockholm 112.26 112.40 12.27 12 4 London". 20.41 20.4: 20.41 120.45 Buenos Aires 1.789 1.793 1.790 1.7944 Ren=York 4 18254 1905 4. 1830 4.1910 Belgien 58,31 58.43 58.31 53.431

Italien.
Paris".
Schweis.
Spanien.
Lanzig".
Japan..
Rio de Janeiro
Fugoflavien.
Portugal".
Athen".
Lonſtantinopel
Kanada. . . . .
ruguah . . . .

28. 2.
Geld / Brie
22.16/ 22.2
15.45 16.43
80.535 30.695
70.83/ 70.87
81.61/ 81.7
1.961/ 1.9851
0.503/ 0.50.
7.358/ 7.372
19.43/ 19.47
5.541/ 5.558
2 094/ 2.0981
4 1741 1.182
6 4.284)

23 2 23. 2
249.5
116.
141.5
94.
107.5
160.
135.75
73.375
98.
12).-
14). 143.5
145.5
55.
60.
18).25

Geld Brie
22.15 22.19
6.455 16.495
80.54 80.70
70.68 70 82
81.63/ 81.79
960 1.964
0.500 0.506
7.360 7.374
19.38 19.42
5.533/ 5.548
2.100/ 2.100
4.178 4.186
4.276. 4.284

Retallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 29. Februar
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
135 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſen=
vorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Dutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
9899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM., des=
gleichen
in Walz oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM., Reinnickel,
9899 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95100 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 78,5079,50 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 29. Fe=
bruar
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 120,50 (120,75), März, April
120,50 (121), Mai 120,75 (120,75), Juni 120,50 (121), Juli, Auguſt,
September 120,50 (120,75), Oktober 120,50 (120,50), November, De=
zember
120,50 (120,75). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: Januar
40,50 (40,75), März 39,25 (39,50), April 39,50 (40), Mai, Juni 40 (40,25)
Juli, Auguſt 40,25 (40,50), September, Oktober, November, Dezember
40,50 (40,75). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar 49,50 (50), März.
April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, September 49,25 (50), Oktober 49,50
(50), November 49,50 (49,75), Dezember 49,50 (50). Tendenz: ſtill.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungcen an der Londoner Börſe vom 29. Februar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: willig): Standard p. Kaſſe 60½/s
bis 60¾, 3 Monate 607¾, Settl. Preis 60½, Elektrolyt 66½, feſt
ſelected, 64¾66, Elektrowirebars 66½; Zinn (Tendenz: willig):
Standard p. Kaſſe 229½, 3 Monate 231¾32, Settl. Preis 229,
Banka, Straits (inoff. Not.) 233; Blei (Tendenz: willig): ausländ.
prompt 19¾, entft. Sichten 20, Settl. Preis 1958; Zink (Tendenz:
ſtetig); gewöhnl. prompt 25½, entft. Sichten 25, Settl. Preis 25½;
Queckſilber (inoff. Not.) 21½½; Wolframerz (inoff. Not.) 14¾;
Weißblech (inoff. Not.) 1778.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die hauſſegünſtigen amtlichen Saatenſtandsberichte aus
Miſſouri, Indiana und Kanſas ließen den Markt in etwas feſterer Hal=
tung
verkehren. Auch die Meldungen aus Oklahoma über Inſekten=
ſchäden
ſtimulierten.
Mais: Meldungen von Ernteſchäden in Südargentinien und Be=
richte
, daß ein Teil der zuerſt beſtellten Felder erneut eingeſät werden
muß, wirkten befeſtigend.
Roggen: Exportabſchlüſſe mit Norwegen, Finnland und England
wirkten anregend. In gleicher Richtung wirkten ungünſtige Wettervor=
ausſagen
.
Hafer: Die Kommiſſionäre nahmen in Mai=Sichten Anſchaffungen
vor. Auch die übrigen Sichten konnten auf die Feſtigkeit der nordweſt=
lichen
Märkte etwas anziehen.
New York, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Nach feſterer Eröffnung bewirkten die Abgaben für
ſüdliche Rechnung und Liquidationen eine Abſchwächung. Gegen Schluß
konnte eine Erholung eintreten.
Kaffee: Die Preiſe hatten heute unter Abgaben der Importeure
und Kommiſſionäre zu leiden, ebenſo unteu größeren Santosankünften.
und der Schwäche der braſilianiſchen Märkte.
Zucker: Liquidationen und Abgaben des Handels bewirkten eine
Abſchwächung zu Beginn des Marktes. Dann griff auf Deckungen eine
Erholung Platz. Gegen Schluß gingen die Gewinne auf Hedgingsver=
käufe
wieder verloren.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Febr.t
Getreide: Weizen, März 135½, Mai 134½, Juli 133½; Mais,
März 95½, Mai 98½, Juli 101½; Hafer, März 56½, Mai 57½,
Juli 537; Roggen, März 113½, Mai 1137, Juli 108½.
Schmalz: März 11,275, Mai 11,575, Juli 11,85.
Fleiſch: Mai 11,275, Juli 11,50, Sept. 11,75; Speck loco 10,875f
leichte Schweine 7,608,40, ſchw. Schweine 7,608,15; Schweine=
zufuhr
Chicago 70 000, im Weſten 125 000.
Baumwolle: März 18,17, Mai 18,27.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 29. Febr.*
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 163¾, hart 149½: Mais neu ank.
Ernt 111½8; Mehl ſpr. wheat clears 6,606,90; Fracht nach
England 1,62,6, nach dem Kontinent 910.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,95; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz: kaum ſtetig. Umſatz in lots 65, loco 13X,
März 13,43, April 13,58, Mai 13,70, Juni 13,84, Juli, Anguſt,
September 13,94, Oktober 13,80, November 13,34.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Von der Reichsbank wird mitgeteilt: Die Auslandsgiroſchecks kön=
nen
künftig entweder über die fremde Wahrung oder über Reichsmark
lauten; in letzterem Fall müſſen ſie den Vermerk tragen, daß der Gegen=
wert
in der betreffenden ausländiſchen Währung vergütet werden ſoll.
Zahlungen in Neichsmarkwährung ſelbſt führt die Reichsbank nach dem
Auslande nicht aus. Die Umrechnung erfolgt glatt zum Briefkurs der
Berliner Börſe.
Nach einer Mitteilung des Verbandes Berliner Metallinduſtrieller
iſt die Meldung, daß der Verband für Samstag die Ausſperrung von
rund 100 000 Berliner Metallarbeitern beſchloſſen habe, unrichtig. Die
Arbeitgeber haben einen Ausſperrungsbeſchluß nicht gefaßt.
Der Oſtpreußiſche Provinziallandtag beſchloß einſtimmig und ohne
Debatte die Aufnahme einer Auslandsanleihe für Straßenbahnzwecke in
Höhe von 4 Millionen RM.
Die Württembergiſche Hypothekenbank hat an ein holländiſches Kon=
ſortium
von Banken vier Millionen Goldmark 7prozentige kapital=
ertragsſteuerfreie
Hypothekenpfandbriefe zum Kurſe von 93,5 Prozent
begeben. Die Emiſſion ſoll zum Kurſe von 96 Prozent holländiſcher
Uſance erfolgen.
Die G.V. der Dediſenbeſchaffungsſtelle G.m.b.H. in Liquidation be=
ſchloß
die Beendigung der Liquidation mit dem 29. Februar 1928. Da=
mit
hat die Tätigkeit dieſer 1919 zum Zwecke der Beſchaffung und Ver=
teilung
von Deviſen gegründeten Geſellſchaft ihr Ende gefunden.
Aehnlich wie in den vergangenen Jahren wird auch in dieſem Jahr
auf dem Gelände der Techniſchen Meſſe in Leipzig im Kopfbau der
Halle 9, links, zuſammen mit dem Reichsverband der Deutſchen Indu=
ſtrie
eine Auskunftsſtelle für allgemeine und Zollauskünfte errichtet wer=
den
, in der Intereſſenten über die Meſſen des In= und Auslandes, üder
Zollbeſtimmungen, Bezugsquellen u. a. koſtenlos Auskunft erhalfen
können.
Auf der letzten Sitzung des Nautiſchen Vereins in Hamburg wurde
Ein Antrag auf Einſetzung einer fünfgliedrigen Kommiſſion angenom=
men
, die die transozeaniſche Luftfahrtmaterie bearbeiten ſoll. Voraus=
ſichtlich
wird Ende April der Seeſchiffertag in Hamburg ſtattfinden, dem
eine Tagung des Deutſchen Nautiſchen Vereins vorangehen wird.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der vorigen Woche
um tveitere 2134 Perſonen zurückgegangen. Sie beträgt nunmehr noch
etiva 76 000.
Die franzöſiſche Saarbergwerksdirektion wird für den 1. März ſtarke
Kündigungen im Saarbergbau eintreten laſſen. Man ſpricht von 3500
bis 4000 Arbeitern, die mit der üblichen Friſt von ſechs Arbeitstagen
gekündigt werden ſollen.
Die franzöſiſche Handelsbilanz zeigt für den abgelaufenen Monat
Jauuar ein Defizit von rund 108,5 Mill. Fr. Die Einfuhr betrug
(2 Mill. weniger als im Dezember 1927), und
1 125 922000 Fr.
die Ausfuhr 4 016 537 000 (d. h. 1003 804 000 Fr. weniger als im Dezem=
ber
1927).
Die Bank von England kaufte geſtern Goldbarren im Werte von
0000 Litr
Auf der norivegiſchen Handelsflotte iſt ein Seemannskonflikt aus=
ebrochen
. Wenn es nicht gelingen ſollte, die bereits einmal abgsoro=
chenen
Verhandlungen zu einem glücklichen Abſchluß zu führen, werden
1315000 Mann am Freitag die Schiffe verlaſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 1. März 1928

Nummer 61

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fün die
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Grenzen Deulschlands: alls Haupt-, Mittel- und Nebenbahnen / Eisen-
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-Direktionen, Knotenpunkte und Umsteigeplätze / Endstationen von
Zweigbahnen und Nebenlinien / alls Schiffahrtslinien mit Ziel und Reise-
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5% Bos E.B. 1914
6%- L.Inv. 1914
½% 1898
% 1902..
4% Bosnien".
6% Bulg. Tabak. 02
4½% Oſt. Staatsr.
v.1913. Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz.14
(lt Innsbr. Abk.
4½%0 Oſt. Silberr.
4% Goldr.
it. Innsbr. Abk.
4% einh.R (k.)
8% Port, (Spz.iII
5%Rum. am. R.03
4½%Gold. 13
4% am kon
4% am. 05
4%0 Türk. Adm 03
4½ (Bagd.)
4% (Bagd.) II
4½ unif 19031
4% 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(lt. Junsbr. Abk.)
4¾ Ung. Goldr.
(lk. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10
(t. Innsbr. Abk.)

55.6
14.5

39
39

2.5

18

29.6
3.75

1.275

5.3
16.85
5.3

13.2

25
24.8

45 Ung. Kronr. 1.3
3% Ung. Eiſ. Tor..
Außer.
europäiſche
5%Mex.am.in.abg.
5% äuß. 99
42 Gold 04 ſtf.. 40
3% konſ. inn.
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88
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Goldpfbr.
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4½%
Liqurd.=Pfbr
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39 Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr
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½% Rh. Stahlw.
109 Rh.=Weſtfi.B.
Cr.=Bk. Goldpf. 103

87
97
92.75
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95.25
96
93
88.5
95.1
92.5
101. 5
90.5
86
96
93.5
88
76.5
95
97.75
79.23
97
9:
99
94
89.5
82.5
1125

8% N.B. B.C. B6.)
4½% Lig.=Pf.
8% Südd. B. Cr. B
Goldpfdbr

6- Lig.=Pfb.
7½% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHnp
.= Gld=
obl
. mit Option
26 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gd.. ohne Option
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Unt. Bln.) 27..
8% Voigt &Häffner
Goldobl.
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Bank Goldpfbrf.
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z0 Großkr. Mnnh.
Kohl. 23
6%Heſſ.Bk.=Reg. 23
5% Heiſ. Volksſtaat
Roggen 23
5%0 Pr. Kaliw.
5%0 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Vortriegs-Hyp.=B.
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Meining. Hyp Bk.
Nord Gr.=Cr.=Bk.
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A 92 3% Oſt. Era. Netz 3% Raab Oedb 83 1 Ae
91 16 89.25 97
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9
6.3

17.67

19.1
14.15

13.2
9.5

Bay. Hyp.=Wchſ. 1156
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.-Bk. /234
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Ban:
D. Eff u Wchſ.=Bk.
D Hyp.=Bk. Mein
D Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bi.
Frantf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1145
Gotha. Grundkr. B.
Lux. Intern Banf
Metallbank
Mitteld. Creditb
Nürnb Vereins=
Pfilz. Hyp.=Bt
Pr. Bd.=Creditban
Hyp.=Akt.=Ban
Reichsbank=Ant. 137
Rhein. Creditbk:. ..
Rhein. Hyp.=Bk..

173.25
224.75
163.75
121
135
103
157.5
158.75
114.75
142
7.5
125. 25
210.75
170
186.25
137
152
129.5
174

Südd. B.=Credbitt
Südd. Disc.=Gef. 1144
Oſterr. Creditanſt.. 37.4
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99
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116
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102
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102.5
Rhein. Braunk.
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Riebeck Montan. . . 147
SalzwerkHeilbronn /199
Tellus Bgb...
111
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Oſt. Alpine Montan
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N colai, Hofbrauer. 149
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Werger
163

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A

83.75
78
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69
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181
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80
42
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197
267
123
75
73
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164
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85.25
18.5
44.75
63
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105.5
52
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79½1,
99.5
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51.25
45
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75
265
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131.75
08.5
103.5
3.
67.5
14.
151
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70
131.5
135
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136
248.25

97.1
200
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[ ][  ][ ]

Seite 16

Donnerstag, den 1 März 1928

Nummer 61

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[ ][  ][ ]

Nummer 61

Seite 15

Donnerstag den 1 März 1928

Reich und Ausland.
Kundgebung der württ.
und hohenz. Lan dwirtſchaft.
Nahezu 50 000 Bauern in Stuttgart!
Der bisher gewaltigſte Notproteſt im Reich!
Bauer in Not!
Noch nie hat dieſer Ruf in Süddeutſchland einen
bſo markannte, überwältigenden Ausdruck gefunden,
wwie durch die große Kundgebung, die der Landw.
ſcauptverband Württemberg u. Hohen=
(Sollern am letzten Samstag im Rahmen der
Landw. Woche in Stuttgart veranſtaltet hat. An
/0 000 Bauern folgten dem Ruf dieſes Verbandes,
ieine Zahl, deren Größe man daran ermeſſen kann,
ſchaß ſie ein Sechſtel allerlandwirtſchaft=
lichen
Betriebe Württembergs ausmacht.
SDie Kundgebung geſtaltete ſich zu der bisher größten
rim ganzen Reich.
An den Reichspräſidenten wurde folgen=
ſces
Telegramm geſandt:
47 000 württembergiſche und hohenzollernſche Land=
wwirte
aller Beſitzgrößen ſind heute in Stuttgart im
Tofe der großen Infanteriekaſerne zu einer gewal=
itigen
Notkundgebung zuſammengekommen und ent=
ſieten
Euer Exzellenz treudeutſche Grüße. Die Be=
matungen
gelten der unvergleichlichen Notlage un=
ſeres
Bauernſtandes, der ſchwere Sorgen hat um die
Wrhaltung von Haus und Hof. Die bisher beſchloſſe=
umen
Hilfsmaßnahmen reichen lange nicht aus, unſere
WBetriebe vor dem Untergang zu bewahren. Eine
Weſſerung kann nur eintreten, wenn unſere heimiſche
landwirtſchaftliche Erzeugung vor der erdrückenden
AAuslandskonkurrenz in genügender Weiſe geſchützt
Avird und die drückenden Steuern und Soziallaſten
mauf ein erträgliches Maß herabgeſetzt werden. Noch
illäßt ſich das Landvolk durch den Einfluß ſeiner
(Führer vor unüberlegten Verzweiflungsſchritten zu=
nrückhalten
und wird morgen wieder ſeine harte und
ſwerluſtbringende Arbeit im Intereſſe der Geſamtheit
haufnehmen, aber nur in der beſtimmten Hoffnung,
ſdaß jetzt alle zuſtändigen Stellen unverzüglich bereit
ſſind, die Grundlagen für eine beſſere Rentabilität
ſSu ſchaffen. Wir dürfen an Euer Exzellenz in dieſer
ernſten und für die ſchwäbiſche Landwirtſchaft be=
Kdeutſamen Stunde die ergebene Bitte richten, auch
iffernerhin ihren hervorragenden Einfluß bei Reichs=
rregierung
und Reichstag in der Weiſe geltend machen
ſtzu wollen, daß dieſe Stellen bei allen ihren Maß=
mahmen
und Beſchlüſſen ſich davon leiten laſſen, daß
die Preisgabe unſerer Landwirtſchaft gleichbedeutend
wäre mit einer Zertrümmerung unſerer geſamten
deutſchen Wirtſchaft.
Landw. Hauptverband Wttbg. u. Hohenz.

Frankfurter Chronik.
WSN. Kampf mit einem Schwerver=
recher
. Am Montag gelang es Kriminalbeamten,
ſiden hier ſeit langer Zeit geſuchten 23jährigen Hein=
rich
Schleedorn aus Krefeld feſtzunehmen. U. a.
wurde Schleedorn wegen ſchweren Raubes und
Mordverſuchs geſucht. Bei dem Transport des
ASchleedorn ins Polizeigefängnis durch zwei uni=
fformierte
Beamte verſuchte ſich Schleedorn auf der
Zeil loszureißen. Er ſchlug und trat auf die
Beamten ein. Bei dem nun entſtehenden Kampf ver=
mochte
Schleedorn dann noch einen Weichenſtellhebel
von einer gerade des Weges kommenden Straßen=
bahn
loszumachen und ſchlug damit auf die Be=
amten
ein. Einer der Beamten trug eine große
klaffende Wunde am Kopf davon und lag einige Zeit
beſinnungslos am Boden. Erſt mit Unterſtützung
einiger beherzter Paſſanten gelang es dann, Schlee=
dorn
ins Gefängnis einzuliefern. Schnell hatte ſich
rnatürlich eine tauſendköpfige Menſchenmenge ange=
ſammelt
, die zum Teil in wenig erfreulicher Weiſe
gegen die Polizeibeamten Stellung nahm, trotzdem
dem Publikum immer wieder durch die beiden Be=
Tamten geſagt worden war, daß es ſich bei der Perſon
FSchleedorns um einen Räuber und Mörder handle.
Große Juwelenbeſchlagnahmungen.
*Dieſer Tage erfolgten durch die Kriminalpolizei um=
t
fangreiche Juwelenbeſchlagnahmungen in dem Gold=
ankaufsgeſchäft
der Witwe Julia T., das ſich auf der
Zeil an der Konſtabler=Wache befindet. In den
Räumen des genannten Geſchäfts übt der Sohn der
Witwe, der Dentiſt Otto T., ſeine Praxis aus, und
er iſt auch nach Mitteilungen der Polizei der eigent=
liche
Leiter des Goldankaufsgeſchäfts bisher geweſen.
Mutter und Sohn ſtehen ſeit Jahren im Verdacht
der Hehlerei, und es ſind jetzt kürzlich dort Juwelen
im Geſamtwert von 18 000 Mark beſchlagnahmt wor=
den
. Weder die Inhaberin noch ihr Sohn vermochten
genau anzugeben, woher ſie die Schmuckſachen, die
faſt ausnahmslos Stücke älterer Ausführung ſind, er=
langt
haben. Man vermutet, daß die beſchlagnahmten
Sachen etwa vom Jahre 1920 an angekauft wurden.
Die Hauptwertſtücke ſind ein Paar mit drei Bril=
lanten
beſetzte Ohrringe, die auf 7000 Mark geſchätzt
werden, ſowie ein Damenbrillantring mit lupen=
reinem
3,20karätigem Brillant, eingefaßt mit recht=
eckigen
Rubinen im Werte von 5500 Mark. Außerdem
wurden u. a. noch beſchlagnahmt: Damenbrillant=
ringe
, Herrenmanſchettenknöpfe, ein Pnazerkettenarm=
band
und eine mit Brillanten beſetzte Stabbroſche.

Eiſenbahnunglück in Plattling an der Jſar.
FU. Bünchen. Am Mittwoch morgen fuhr im
Bahnhof Plattling a. Jſar eine rangierende Loko=
motive
auf den zur Abfahrt nach Eiſenſtein bereit=
ſtehenden
Perſonenzug. Drei Reiſende wurden er=
heblich
und 17 leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt
unerheblich und der Betrieb konnte aufrecht er=
halten
werden.
Ein ſchwerer Betriebsunfall.
Herne. Am Mittwoch vormittag gegen 9,40 Uhr
ereignete ſich auf der Gasverarbeitungsanlage in
Sodingen ein bedauerlicher Unfall. Aus einer außer
Betrieb befindlichen Leitung, die abmontiert wurde,
entzündeten ſich austretende Gaſe und verbrannten
drei Arbeiter, darunter einen lebensgefährlich. *
Ausbruch des Veſuvs.

Neapel. Der Veſuv iſt wieder in reger Aus=
bruchstätigkeit
. Der Krater wirft in kurzen Abſtän=
den
Lavaſteine aus. Eine weiße Dampfwolke erſtreckt
ſich von dem Krater über den ganzen Golf von Ne=
apel
. In den ſüdlichen Veſuvgemeinden wird unter=
irdiſches
Rollen bemerkt, das zuweilen auch die
Fenſterſcheiben erklirren läßt, doch liegt nach den Er=
klärungen
des Leiters der Veſuvwarte kein Grund
zur Beunruhigung vor.

NewYork=Panama=Flug des Zeppelin=Luftſchiffs LosAngeles
Ein 4000=Kilometer=Dauerflug.

Das Luftſchiff Los Angeles
beflog die 4000 Kilometer lange Strecke von New York zum Panamakanal ohne Unterbrechung
in 39 Stunden.
Ein unverſenkbares Rettungsboot.
Vor der Probefahrt NotterdamAmerika,

Das unverſenkbare Boot Schuttevaer im Hafen.
Der Erfinder Schuttevaer hat ein Boot konſtruiert, das unverſenkbar ſein ſoll und ſich als Ret=
tungsbott
für die großen Paſſazierdampfer beſonders eignen dürfte. Kapitän Smit will in dem
kleinen Boote, eine Fahrt von Rotterdam nach Amerika wagen, um ſo die Seetüchtigkeit der
neuen Konſtruktion zu erweiſen. Unſer Bild zeigt rechts den Kapitän, und links den Erfinder
des Bootes.

Das Theater der Zukunft.
Eine neue Konſtruktion von Profeſſor Gropius.

Die Arena des Gropius=Theaters.
Profeſſor Walter Gropius, der Schöpfer des Deſſauer Bauhauſes, hat ein neuartiges Theater=
modell
geſchaffen, das für Berlin beſtimmt iſt. Das Theater enthält nicht nur drei Bühnen, auf
denen gleichzeitig geſpielt werden kann, und ein tief in den Publikumsraum gezogenes Proſzenium,
ſondern auch eine Vorrichtung, die es geſtattet, den unteren Teil des Zuſchauerraumes um 180
Grad zu drehen. So kann das Theater in eine Art Arena verwandelt werden, in der das Publi=
kum
nicht vor der Bühne, ſondern um die Bühne herum ſitzt.

Autobuskataſtrophe in Moabit.
Berlin. Kurz nach Mitternacht fuhr ein Auto=
bus
der Linie 19 in voller Fahrt gegen einen= Be=
leuchtungspfahl
und wurde vollſtändig zertrümmert.
19 Perſonen wurden leicht verletzt und konnten nach
Anlegung eines Notverbandes ihre Wohnungen auf=
ſuchen
, während ein Schwerverletzter, der eine Ge=
hirnerſchütterung
erlitt, ins Moabietr Krankenhaus
überführt wurde. Zum Unglück ſelbſt wird mit=
geteilt
, daß der Autohus durch den furchtbaren An=
prall
umſtürzte und ihm der obere Teil glatt weg=
geriſſen
wurde.

Zum Kinobrand in Moriago.
us Mailand gemeldet wird, hat ſich die
bei dem Kinobrand in Moriago ums Leben
en Perſonen auf 36 erhöht. 20 Schwerver=
en
noch in den Krankenhäuſern. Der Be=
Kinos und ſeine Tochter wurden verhaftet,
der Sohn flüchtig iſt. Als ſich der
von Treviſo zur Unglücksſtätte begeben
ß ſein Auto gegen einen Baum. Der Prä=
aus
dem Wagen geſchleudert und zog ſich
em Beinbruch ſchwere Verletzungen zu. An
ufkommen wird gezweifelt.

Wagner=Prozeß.
Der zweite Verhandlungstag brachte den Abſchluß
der Vernehmung des Hauptangeklagten Wanger. In=
tereſſant
, geſtaltete ſich die Verhandlung, als man
beim Fall Caſtell (Beamtenbeſtechung) angelangt war.
Wagner hat die Poſttransporte in der Pfalz in der
Zeit des paſſiven Widerſtandes wo er als einziger
für die Pfalz zugelaſſen war, gemacht. Wie die Ver=
handlung
ergab, hatte Wagner nach ſeiner Ausſage
im Poſtminiſter Höfle einen guten Fürſprecher. Von
dieſem will er auch einmal, als es ihm ſchlecht ging,
200 000 Mark aus dem Reichsfiskus als Darlehen
überwieſen bekommen haben. Caſtell hat Wagner
auch einmal mit 40 000 Mark ausgeholfen. Beim
Poſtbau in Ludwigshafen hat Wagner nach ſeiner
Ausſage den Firmen, die ſich beim Angebot mit be=
teiligen
ſollten, je 10 000 Mark Abſtand gegeben, und
ſo habe er den Bau allein durchführen können. Weder
die Unterlagen für die beſchränkten Submiſſionen
noch Mitteilungen über die Konkurrenzangebote habe
er vor Abſchluß der Submiſſion von Caſtell er=
halten
. Als Wagner auf Widerſprüche ſeiner Aus=
ſagen
aufmerkſam gemacht wird, erklärt er: Dieſe
kleinen Widerſprüche ſind nicht erſtaunlich, denn ich
habe die 1800 Seiten des Vernehmungsprotokolls
nur zwei Stunden leſen dürfen, während der Herr
Staatsanwalt monatelang darauf geſeſſen hat. Bei
dieſen Worten ſpringt der Staatsanwalt auf und
verbittet ſich die Ungezogenheiten. Wagner beſtreitet
im weiteren Verlauf der Verhandlung, dem tech=
niſchen
Oberpoſtinſpektor beim Reichsvermögensamt
Kaiſerlautern Beträge in Höhe von 7000 Mark über=
mittelt
zu haben. Er habe ledglich der in Nor
befindlichen Familie 100 Dollar geſchenkt. Dem
früheren Poſtbauführer Weber in Oppau will er nur
einige Flaſchen Wein für die kranke Frau geſchickt
haben, nicht aber will er durch Auftragserteilung
dazu veranlaßt worden ſein.
Als Abſchluß der Vernehmung Wagners wurde
zu Beginn des dritten Vrehandlungstages eine
Kaſſiberaffäre verhandelt. Wagner hat nach
ſeiner Verhaftung verſucht, ſich mit einigen ſeiner
Angeſtellten, vor allem mit dem Leiter ſeines Be=
triebes
in Merſeburg in Verbindung zu ſetzen. Der
Vertreter der Nebenklage fragte daraufhin Wagner,
ob er nicht nach der Beilegung der ſogenannten
Schönberg=Affäre in Leuna, in die auch der jetzt
angeklagte Rechtenberg verwickelt iſt, dem Stallmann
in Gegenwart des früheren Direktors Krämer An=
leitung
gegeben habe, wie er ſich verhalten ſolle,
wenn einmal die Durchſtechereien und Betrügereien
der Firma Wagner aufgedeckt werden ſollten. Wag=
ner
gab dies zu. Als erſter Mitangeklagter wurde
ſodann der frühere Leiter der bautechniſchen Abtei=
lung
, Oberingenieur Schönberg, vernommen. Dieſer
beſtritt jede Schuld, ſtellte auch in Abrede, daß er in
ſeinem geſchäftlichen Verkehr mit Wagner über die
Grenzen des üblichen hinausgegangen ſei. Zu der
Behauptung Wagners, daß er Schönberg die Ge=
nehmigung
von Preiszuſchlägen bei der Lieferung
von Flanſchen und Schieberkappen gegeben habe, er=
klärte
Schönberg, daß er ſich nicht daran erinnern
könne. Im Gegenſatz zu der Behauptung Wagners
erklärte Schönberg, daß er den Verhandlungen über
die Ausführung der Kappen beigewohnt habe. Er
gebe zu, daß er von Wagner eine Kiſte Wein er=
halten
habe, die er jedoch bezahlt haben will. Als
der Vertreter der Nebenklage, Juſtizrat Wagner, au
den Angeklagten die Frage richtete, ob er nicht auch
von anderen Lieferanten des Leunawerkes Geſchenke
erhalten habe, erhebt die Verteidigung dagegen Ein=
ſpruch
. Nach einer Begründung dieſer Frage von
ſeiten des Vertreters der Nebenklage ließ der Vor=
ſitzende
die Frage jedoch zu, die Schönberg aber
dahin beantwortete, daß er Geſchenke, die er als
Schmiergelder hätte betrachten müſſen, nicht ange=
nommen
habe. Es wurde ſodann der Mitangeklagte,
Ingenieur Frühauf, vernommen. Der Angeklagte
gab zu, von Wagner Geldbeträge erhalten zu haben,
beſtritt aber, daß dies regelmäßig geſchehen ſei und
die Beträge die Höhe von 2 Prozent des Umſatzes
ausmachten. Der Angeklagte bezifferte die von Wag=
ner
erhaltenen Beträge mit 67000 Mark. Die
Geſchenke Wagners habe er nicht als Schmiergelder
angeſehen. Erſt bei Einleitung der Vorunterſuchung
ſei er ſich darüber klar geworden, daß er bei der An=
nahme
des Geldes leichtſinnig gehandelt habe. Darauf
vertagte ſich das Gericht auf nachmittags 3 Uhr.

Verſchwundene Dokumente aus der
friderizianiſchen Zeit.
Wie bereits kurz gemeldet, iſt gegen einen Be=
amten
des Reichsarbeitsminiſteriums, bei dem man
unter vorläufig noch ziemlich myſteriöſen Umſtänden
aus dem Invalidenhaus ſtammende Dokumente der
friderizianiſchen Zeit beſchlagnahmt hat, ein Er=
mittlungsverfahren
wegen Aktenbeſeitigung einge=
leitet
worden. Nach Darſtellung des betreffenden
Beamten, der ſich auf freiem Fuß befindet, handelt es
ſich bei dieſer ganzen Wffäre um einen angeblichen
Racheakt. Wie der Rechtsbeiſtand des betreffenden,
Beamten, Rechtsanwalt P. Uloch, mitteilt, iſt es
auch unrichtig, daß dieſe alten Dokumente in deſſen
Privatwohnung beſchlagnahmt worden ſeien. Man
habe ſie vielmehr im Dienſtzimmer des Beamten in
eiem Schrank gefunden, der jedermann in dieſer
Behörde zugänglich geweſen ſei. Der Beamte habe
ſie lediglich aus Privatintereſſe vorübergehend an ſich
nehmen wollen. Vom juriſtiſchen Standpunkt ſei
es ferner mehr als zweifelhaft, ob dieſe alten Doku=
mente
des Invalidenhauſes heute noch als Akten be=
zeichnet
werden könnten. Die polizeilichen Ermitt=
lungen
in dieſer Affäre ſind zum Abſchluß gekom=
men
, und die Akten gehen nunmehr der Staatsan=
waltſchaft
III zur weiteren Veranlaſſung zu.
Ein ſchreckliches Verbrechen.
Im Walde von Armainvilliers in der Nähe von
Paris wurde am Dienstag die in einem Sack ver=
ſchnürte
und vollſtändig verkohlte Leiche des Dig=
mantenmaklers
Gaſton Trupheme aus Paris auf=
gefunden
. Die Tat dürfte bereits zwei Tage zurück=
liegen
und die Leiche erſt nachträglich im Walde mit
Benzin übergoſſen und angeſteckt worden ſein. Die
bisherigen Nachforſchungen haben ergeben, daß ſie in
einem eleganten Kraftwagen in den Wald gefahren
und dort von dem Führer mit Benzin übergoſſen und
verbrannt wurde.

Rieſenüberſchwemmungen des Gelben Fluſſes.
Nach Berichten aus Peking hat der Gelbe Fluß
die Uferdämme in der Nähe ſeiner Mündung bei
Litſinghſien durchbrochen und 80 Dörfer in der Um=
gebung
überſchwemmt. 20 000 Chineſen ſind obdachlos.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Donnerstag, den 1. März 1928

Nummer 61

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Ecke Alexanderſtr.
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Am Dienstag, den 6. März
1928, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
(st3869
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 1. März 1928.
Städtiſches Leihamt.

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gegen Einſendung von RM. 1.50 bezogen
werden.
Die Angebote ſind bis 5. März 1928
einzureichen.
Darmſtadt, den 18. Febr. 1928.
Der Miniſter des Innern.
J. V.: Spamer. (3644y

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Rudolf Schmidtmann, zugleich als
alleinigen Inhabers der Firma
Friedrich Schmidtmann, Kürſch=
nerei
und Pelzwarenhandlung in
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtraße 14,
iſt heute, am 28. Februar 1928, vormit=
tags
11 Uhr, das Konkursverfahren er=
iffnet
worden. Der Rechtsanwalt Dr.
Reuß in Darmſtadt wird zum Konkurs=
verwalter
ernannt. Offener Arreſt mit
Anzeigefriſt und Forderungsanmeldefriſt
ſind bis zum 19. März 1928 beſtimmt.
Erſte Gläubigerverſammlung iſt auf
Montag, den 19. März 1928, vor=
mittags
9 Uhr,
Zimmer 202 und allgemeiner Prü=
fungstermin
auf
Montag, den 16. April 1928, vor=
mittags
9 Uhr,
Zimmer 202, vor dem unterzeichneten
Berichte, Neues Gerichtsgebäude, Ma=
hildenplatz
, anberaumt.
Darmſtadt, den 28. Febr. 1928. (3795
Heſſiſches Amtsgericht I.

Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld der hieſigen höheren
Schulen ſowie der ſtädtiſchen Maſchinen=
bau
=, Gewerbe=, Handels= und Haushal=
tungsſchulen
für den Monat Februar
1928 iſt bei Meidung der Beitrei=
bung
bis zum 10. März 1928 hierher
(st3801
zu zahlen.
Darmſtadt, den 29. Febr. 1928.
Stadthaſſe Darmſtadt.

Dertderfteigerang Mr. 10
Dienstag, den 6. März, vorm.
9 Uhr, wird in der Wirtſchaft Zum
Kaiſerſaal in Griesheim das nach=
tehende
Holz aus Harras, Abt. 16, 18,
23 und 30, ſowie das zerſtreut ſitzende
Dürr= und Windfallholz aus den Diſtrik=
en
Harras und Trieſch verſteigert:
Nutzſcheiter, rm: 16 Kiefern; Scheiter,
cm: 13 Buchen, 65 Eichen, 39 Kiefern,
1 Fichte; Knüppel, rm: 44 Buchen, 50
Eichen, 3 Fichten, 57 Kiefern, 1 Wey=
nouthskiefer
; Reiſig I. Kl. ( Knüppel=
reiſig
) rm: 56 Eichen, 3 Kiefern; Reiſig,
Wellen: 8345 Buchen, 4050 Kieſern;
Stöcke, rm: 5 Buchen, 81 Eichen, 85
Kiefern. Blau unterſtrichene Nummern
werden nicht verkauft. Die Nutzſcheiter
ſind ſchwarz unterſtrichen. Auskunft
rteilt Herr Förſter Ahlheim zu Forſt=
ſaus
Harras. Das Holz iſt vor der
Verſteigerung zu beſichtigen. (3811
Groß=Gerau, den 28. Febr. 1928.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.

Bekanntmachung.
Die Brennholzverſteigerung vom
27. Februar iſt genehmigt. Ueberwei=
ſungs
= und erſter Fahrtag Mittwoch, den
7. März 1928 mit Zuſammenkunft vor=
mittags
9 Uhr am Forſthaus Schlichter.
Ablauf der dreiwöchigen Barzahlfriſt den
(3815
20. März 1928.
Mörfelden, den 28. Febr. 1928.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.

Am Freitag, den 2. März 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtr. 40 fol=
gende
Pfänder gegen Barzahlung ver=
ſteigert
werden:
3 Büfetts, 4 Klubſeſſel, 2 Schreib=
tiſche
, 3 Küchenbüfetts, 1 Bücher=
ſchrank
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Motorrad, 3 Damenräder, 2 Muſik=
auromaten
, 4 Schreibzeuge, 1 Schreib=
mappe
, 2 Papierkörbe, 1 Regiſtrierkaſſe,
24 Pakete Keks, 2 Schreibtiſche, ein
Warengeſtell, 2 Schreibtiſchſeſſel, eine
Schreibmaſchine, 16, Flaſchen Wein=
brand
, 6 Fl. Kirſchwaſſer, 150 Putz=
tücher
, 5 Kiſten Käſe, 1. Schweizer=
käſe
, 2 Theken mit Glasaufſatz
und anderes mehr.
(3873
Darmſtadt, den 29. Febr. 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

din Sünstin Tamane

2.

Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)

Die Beamten betreten das Zimmer von zwei Seiten. Zu=
nächſt
mit äußerſter Vorſicht. Die dünnen Lichtkegel der kleinen
Laternen huſchen hin und her. Es iſt nichts zu ſehen. Dann
wird der große ſiebenarmige Leuchter angedreht. Ueber die Ge=
ſichter
der Poliziſten huſcht ein ironiſches Lächeln. Wie oft wer=
den
ſie umſonſt gerufen. Irgendein Geräuſch, ein knarrender
Schrank, eine Maus, Schritte in der Wohnung nebenan, und
ſchon ſtürzt die übernervöſe Großſtädterin ans Telephon: Ueber=
fall
.
Aber auf dem Tiſch, mitten im Zimmer liegt eine kleine,
umgeſtoßene Blumenvaſe, und das vergoſſene Waſſer, das von
der ſchweren Tiſchdecke noch nicht aufgeſogen iſt, deutet darauf
hin, daß tatſächlich jemand in den letzten fünf Minuten an den
Tiſch geſtoßen haben muß.
Iſt hier jemand? ruft der Wachtmeiſter mit energiſcher
Stimme.
Da bewegt ſich ganz ruhig die ſchwere dunkelrote Portiere,
und ohne ein Wort zu ſagen, kommt ein ſehr eleganter junger
Mann aus ſeinem Verſteck hervor. Drei Revolver ſind auf ihn
gerichtet. Er hebt, als ob es ſich um die Einſtudierung einer
Filmaufnahme handelt, die Hände hoch und macht ein Geſicht,
als ob ihn die ganze Sache nichts angehe.
Der elegante junge Mann iſt etwa dreißig Jahre, er hat
dunkelblondes, an der Seite geſcheiteltes Haar, große braune
Augen und ein weiches, ſüdländiſches Geſicht. An ſeiner ſchlan=
ken
Figur und der ſtraffen Haltung erkennt man ſofort den
durchtrainierten Sportsmann; der tiefe Blick und die ſchmalen
Hände kennzeichnen den geiſtig Schaffenden.
Er trägt einen hellen Sommeranzug ohne Weſte, ein roh=
ſeidenes
Hemd mit weißem Kragen und fein nuancierter Kra=
watte
, rotbraune Halbſchuhe und ſeidene Strümpfe. Er hat eine
goldene Armbanduhr am linken Handgelenk und am Ringfinger
einen ſchweren ſilbernen Ring mit einem rotbraunen Skara=
bäus
.
Die Beamten taſten ſeine Taſchen ab, aber wenn ſie gehofft
haben, geladene Revolver, Dietriche oder ſonſtige Einbrecher=
werkzeuge
zu finden, ſo müſſen ſie enttäuſcht ſein. Er hat nichts
bei ſich als ein goldenes, halbgefülltes Zigarettenetui, ein paar
Schlüſſel und einige Mark Kleingeld. Keine Brieftaſche, keine
Papiere, nichts.
Und auf die üblichen Fragen: Wie heißen Sie? Was iſt
Ihr Beruf? Wie kommen Sie hierher? Was wollen Sie hier?
antwortet er mit der liebens vürdigſten Geſte: Ich weiß es
nicht. Ich kann mich auf nichts mehr beſinnen.

Je wütender und unhöflicher der Wachtmeiſter wird, der ihn
ausfragen will, deſto ruhiger und liebenswürdiger wird er. Bis
er endlich ſagt: Bitte fuhren Sie mich doch ab, ich muß eine
Nacht darüber ſchlaſen und nachdenken, vielleicht bin ich betrun=
ken
oder träume nur. Ja wirklich, ich glaube zu träumen.
Eigenartig, wenn man mitten im Traum, träumender Weiſe zu
der Erkenntnis kommt, daß man nur träumt.
Es handelt ſich natürlich um ein politiſehes Attentat, ſagt
der Herr des Hauſes wichtig, als der Häftling abgeführt wor=
den
iſt.
Mein Naye iſt Dr. Jürgens, Reichstagsabgeordneter Dr.
Jürgens. Sie kennen mich natürlich dem Namen nach!"
Nicht daß ich wüßte antwortete der Wachtmeiſter, der ſich
darüber ärgert daß man ihm keine Zigarre angeboten hat.
Und Jürgens, dem es ſonſt nicht auf eine Zigarre ankommt,
hat ihm keine gegeben, weil er wütend iſt, daß man ihn nicht
angerufen hat, ob er Miniſter werden will.
II.
Zwei Madonnen und ein Hund.
Die Jazzband auf dem Dachgarten des Edenhotels ſpielt
zum ſiebenten Male Valencia‟ Es iſt eigentümlich, daß man
als hochmuſikaliſcher und muſikliebender Menſch zwar mit eini=
gem
Vergnügen ſiebenmal Valencia über ſich ergehen laſſen
kann, und dies ſieben Abende in der Woche, aber daß man ſich
bedanken würde, drei Abende hintereinander die Fünfte von
Beethoven anzuhören.
Jedenfalls applaudiert, das gute Publikum nach dem
ſiebenten Male ebenſo ſtürmiſch wie nach dem erſten. Und nicht
bevor der Klavierſpieler mit einer ſchrillen Diſſonanz das be=
kannte
Zeichen gibt, daß dieſe Tanzrunde endgültig zu Ende iſt,
geht man nach den Anſtrengungen und Verrenkungen des ſoeben
beendeten Charleſtons, nicht wenig erhitzt und derangiert, zu den
Eisgetränken und Zigaretten zurück.
An einem der Seitentiſche mit dem Ausblick auf die wogen=
den
Baumgipfel des Zoologiſchen Gartens ſitzt Baron Kemp.
Im Gegenſatz zu der Beifall klatſchenden Menge ſitzt er ſtill in
ſeinen Korbſeſſel zurückgelehnt und ſchaut ſinnend dem Rauch
ſeiner Zigarette nach.
Seine Begleiterin, eine auffallend ſchöne Frau mit pech=
ſchwarzem
, glatt nach hinten gekämmtem Haar, das in einem
kleien Knoten im Nacken zuſammengefaßt iſt, ſieht ihn mit ihren
glühenden Augen von der Seite an:
Sie ſind wieder ſehr ſtill, Baron, fagt ſie mit leiſem Vor=
wurf
. Er nickte lächelnd.
Wären Sie Diplomat, oder Landwirt, oder Offizier, müßte
ich annehmen, Sie hätten eine unglückliche Liebe. Nur weil Sie
ein Künſtler ſind und dazu ein ſehr ernſter Künſtler, führe ich
Ihre Schweigſamkeit auf eine melancholiſche Stimmung zurück.
Trotzdem, wenn ich ehrlich ſein ſoll: ich finde es etwas lang=
weilig
.

Sie lacht, wobei ſie ihre blendend weißen Zähne zeigt, und
legt vertraulich ihre Hand auf ſeinen Arm.
Baron Kemp ſieht ſie ſchweigend an. Die Nähe dieſer Fpau
verwirrt ihn.
Vor drei Wochen, kurz nach ſeiner Rückkehr aus Amſterdam,
hatte er ſie kennengelernt. Sie beſuchte ihn in Begleitung ihres
Bruders, des ruſſiſchen Fürſten Samaroff, in ſeinem Atelier und
bat ihn, ſie in Lebensgröße zu porträtieren. Er hatte dankend
abgelehnt, denn er malte nicht auf Beſtellung und nicht zum
Gelderwerb; aber ſie hatte ſo darauf beſtanden, gerade von ihm
gemalt zu werden, daß er ſchließlich einwilligte und ſchon am
nächſten Tage mit der Arbeit begann. Seitdem kam ſie faſt täg=
lich
zu ihm, meiſtens in Begleitung ihres Bruders, der eine
Weile der Arbeit zuſah und dann ohne eine Wort zu ſagen das
Atelier verließ, um ſie pünktlich um fünf Uhr zum Tee abzuholen.
Zuerſt hatte Samaroff einen ungünſtigen Eindruck auf Kemp
gemacht. Der junge Fürſt hatte auf den erſten Blick etwas, was
ihm nicht gefiel. Aber das korrekte Auftreten, ſein liebenswür=
diges
Weſen und ſeine geiſtreichen, immer ſcharmanten Rede=
wendungen
verwiſchten bald dieſe aufängliche Antipathie.
Hingegen fühlte er ſich vom erſten Augenblick an zu Alexeis
Schweſter, Tatjana Michailowna, ſtark hingezogen.
Nachdem er ein Honorar endgültig abgelehnt hatte, über=
häufte
ihn Fürſt Samaroff mit kleinen Aufmerkſamkeiten.
Ein Künſtler, ſagt er, hat die Senſiblität einer Frau.
Sie dürfen deshalb nicht böſe ſein, lieber Baron Kemp, wenn ich
meine Beſunderung und Dankbarkeit in einer Form zum Aus=
druck
bringe, die im allgemeinen nur dem zarten Geſchlecht
gegenüber üblich iſt. Nehmen Sie dieſe Orchideen, ſie werden in
dem Atelier eines Malers ebenſogut Platz finden, wie in dem
Boudoir einer ſchönen Frau.
Und ſo verging faſt kein Tag, an dem er nicht Blumen,
Konfekt, Likör, beſondere Früchte oder ſonſt eine Kleinigkeit
mitbrachte.
Einmal kam die Fürſtin allein. Ihr Bruder hatte eine ge=
ſchäftliche
Beſprechung und ließ ſich entſchuldigen. Sie ſetzte ſich
ſtill auf ihren gewohnten Platz und blätterte ruhig in einem
Buch. Kemp betrachtete ſie eine Weile aufmerkſam. In ihrem
Geſicht lag etwas Gequältes, Unzufriedenes, das er bisher nicht
bei ihr geſehen hatte. Selbſt ihre Haltung, der ganze Ausdruck
ihrer Erſcheinung ſchien verändert.
Das Bild ſtand kurz vor der Vollendung. Kemp hatte mit
wachſender Freude und Befriedigung daran gearbeitet. Und
jetzt ſah er au feinmal eine Fremde. Die freie, ſtolze Haltung war
einer verzerrten Poſe gewichen. Die leidenſchaftlich glühenden
Augen waren matt. Um den rot leuchtenden, ſorglos lächeluden
Mund lag ein müder Zug. Die Frau ſchien um Jahre gealtert.
Seine helle Begeiſterung für ihre herbe Schönheit machte einem
tiefen Gefühl von Mitleid und Zuneigung Platz. Zum erſten
Male ſah er ſie nicht mit den Augen des Malers, ſondern mit
denen des Menſchen.
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Seite 18

Donnerstag, den 1. März 1928

Nummer 64

Palast-Lichtspiele
Eine Sensatlon ist die Aufführung des mit Spannung
erwarteten Großfilmwerkes, von dem es stadtbekannt ist, daß es
jede, auch die größte Stadt auf die Beine gebracht hat und
dadurch der erfolgreichste und populärste Film der Saison ist
Ein Meisterfilm von nie gesehener glanzvoller Pracht!
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Alle haben vom Allen Fritz
gelesen. Alle werden den letzten
Film, das Ende eines großen
Königs sehen
I. Teil
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Ein vollständig neu verfaßtes
Filmwerk, nicht zu verwechseln
mit den bereits gezeigten Fride-
ricus
Rex-Filmen!
Titelrolle:
Otto Gebühr
Der II. Teil erscheint anschließend!
Im Beiprogramm:
Das Pferd durch
die Zeitlupe
Wir bitten, nach Möglichkeit die
Nachmittags-Vorstellungen zu
besuchen (3871

Hestaund Fkedter

Ein entzückender Heimatluft atmender Großfilm aus
der märchenhaften Landschaft des schönen Wesertals!
giMr del Veuek
(Hier hab ich so manches liebe Mal..)

hierzu:

Gesangseinlage

Hauptdarsteller:
Grete Reinwald, Frida Richard, Ernst Winer, Karl
Platen, Hermann Picha
Wer sich jung fühlt und noch mal jung sein möchte,
sehe sich diesen Film an.
Im Beiprogramm:
Auf dem Dache hängt

ein Junge!

Komödie in 2 Akten

Jugendliche haben in beiden Theatern Zutritt

Vortrog mit musikalischen Beispielen
veranstaltet von

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des Darmſtädier Solo=Quartetts
Preisgekrönt. Leitung Herr Emil Sulzmann

Saalöffnung 19 Uhr
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Heppenheim: Jacob Mainzer, Friedrichstr. 19/21
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Außer Miete
(Zyklus)
Donnerstag, den 1. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.00 Uhr
Wahlvorſtellung
Der Ring des Nibelungen
Ein Bühnenfeſt piel für 3 Tage und einen
Vorabend von Richar) Wagner
Vorabend
Das Rheingold
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenarchitektur: Artur Pohl
Mitwirkende
Margarete Albrecht, Anna Jacobs, Ellen
Kiesling, Roſe Landwehr, Ma tha Liebel,
Grete Penſe, Rudolf Balve, Johannes
Biſchoff, Guſtav Deharde, Theo Hermann.
Alfred Karen, Hans Komreg), Heinrich
Kuhn, Eugen Vogt
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätz: 1 10 Mark
Kleines Haus
Donnerstag, den 1. März 1928
Anfang 15.00 und 17.00 Uhr
Der große Polarfilm:
Das
große weiße Schweigen
Preiſe der Plätze: 0.802 Mk.
Anfang 20.00 Uhr
Ende 22.00 Uhr
Miete F (8. Vorſtellung)
Gruppe 1 und 2 Darmſtädt. Volksbühne
Der dreizehnte Stuhl
Kriminalſtück in drei Akten
von Bayard Veiller
Aus dem Engliſchen übertragen, von Rita
Matthias
Inſzenierung: Hans Aſchaffenburg
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende (V3832
Johanna Blum, Annelieſe Born, Käthe
Gothe, Beſſie Hoffart, Käte Meißner,
Kitty Stengel, Mela Wigandt; Hans Bau=
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Klupp, Willy Krichbaum, Paul Maletzki,
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Spielwart: Willy Krichbaum
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Donnerstag, den 1. März, ab 4 Uhr
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