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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 59
Dienstag, den 28. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Rabatt weg. Banſlonte Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Natlonalbank.
Das Wetterhäuschen.
Das Notprogramm vor dem Reichstag.
Es gibt noch aus der Vergangenheit her alte Wetterhäuschen,
bei denen ein Pärchen auf einer Stange ſo angeordnet iſt, daß
Die Zuſtändigkeit des Kabinetts. — Erledigung des Etats. — Verabſchiedung
des Laudatonsſchädengeſetzes.—Die ciſtaltion für die Londwirſchaſ. De
Fürſorge für die Kleinreniner.
Durch die Ereigniſſe, die mit dem Scheitern des Reichsſchulgeſetzes iu
Zuſammenhang ſtehen, iſt die verfaſſungsmäßige Zuſtändigkeit des Ka=
Del Aag ver Hegierungserntarung. hinets nicht beinrächtigt. Es iſt kein geſchiſtsſührends Kabinet,
ſun=
dern bildet nach wie vor die orbnungsmäßige Negierung, die der Reichs=
Der Streit um das Kabinett. — Ausblick auf verfaſſung entſprechend die volle politiſche Verantwortung für, ihre
Tätigkeit trägt. Recht und Pflicht zugleich ſind die Grundlagen, auf
den Wohlkampf.
denen der Entſchluß der Reichsregierung beruht, die notwendigen poli=
Im Reichstag hatte man wirklich geglaubt, daß die Ver= und aller Beſchleunigung zu betreiben. Mit dieſer Auffaſſung befindet
leſung der Regierungserklärung und des Notprogramms, ſo ſich die Reichsregierung in voller Uebereinſtimmung mit dem Herrn
etwas wie ein großer Tag ſein würde. Das geſamte Kabinett Reichspräſidenten, der wiederholt zum Ausdruck gebracht hat, daß aus
mit Ausnahme des erkrankten Kanzlers und des Reichsaußen= vaterländiſchen Rückſichten alles daranzuſetzen ſei, um neben der
ab=
miniſters war erſchienen. Auch die Tribünen waren überfüllt ſchließenden Erledigung des Haushalts den augenblicklichen lebenswich=
und das Haus gut beſetzt. Nur die Senſationen blieben aus, tigen geſetzgeberiſchen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen. Das Ar=
Das Kabinett war in der unbequemen Lage, daß alles was es beitsprogramm, das dieſen Euwägungen entſpricht, mußte ſich der Natur
der Sache nach in engen Grenzen halten. Sollen, wohin die feſte
Ab=
ſchließlich ſagen wollte, bekannt war. Es handelte ſich lediglich ſicht der Regierung geht, noch bis Beginn des neuen Haushaltsjahres
um die Formulierung, die ja ſchließlich Schwierigkeiten genug die entſprechenden Vorlagen endgültig verabſchiedet werden, ſo mußte
gemacht hat. Wenn man bedenkt, daß eine ganze Woche ge= die Negierung guf die Durchführung noch bedeutſamer Voylagen
ver=
braucht wurde, um die Entwürfe und die Regierungserklärung zichten. Sachlich betreffen die einzelnen Teile des Arbeitsprogramms,
ſelbſt fertigzuſtellen, die dann endlich am Moutag, wenige Stun= abgeſehen vom Etat im allgemeinen, die Kriegs= und
Liquidations=
den vor Beginn des Reichstages die Zuſtimmung der Miniſter ſchädenſchlußregelung, eine landwirtſchaftliche Hilfsaktion und
Notmaß=
ſanden: ein Beweis, wie gering das taktiſche Geſchick des Ka= nahmen für Klein= und Sozialrentner. Dicſe Telle ſind enüſprechend den
Bedürfniſſen der Beteiligten und der Geſamtleiſtungsfähigkeit des
binettes iſt, ein Beweis aber auch, wie heikel das ganze Thema, Reichshaushalts miteinander forgſam abgewogen. Die Gerachtigkeit
ver=
da ja eigentlich das Kabinett der einzige ruhende Pol imn der langt es, daß jeder dieſer Bevölkerungsgmppen die ihr zugemeſſene
Erſcheinungen Flucht iſt, nachdem die Koalition ſelbſt zerfiel.
Leiſtung zügleich mit der der übrigen unverkürzt erhält. Durch die Er=
Der ganze Tag iſt ſchließlich nur ein Streit um die weiterungen an einer Stelle darf die Tragfähigkeit des Geſamtpro=
Konſtruktion des gegenwärtigen Syſtems. Das gramms nicht gefährdet werden. Das Arbeitsprogramm erſcheſnt daher
Kabinett vertritt den Standpunkt, daß es kein geſchäſtsführendes, als ein einheitliches Ganzes, das in einem Zuge verwirklicht werden
ſondern ein ordnungsgemäßes Kabinett iſt, das der Reichsver= muß. Aus dieſem Grunde haben die vorbereiteten Geſetzentwürfe eine
Schlußklauſel erhalten, wonach der Zeitpunkt des Inkrafktretens
dem=
faſſung entſprechend die volle politiſche Verantwortung für ſeinſe nächſt durch ein beſonderes Geſetz beſtimmt werden ſoll, — ein Zeit=
Tätigleit trägt. Dieſes Recht wird der Regierung von den ver= punkt, der hei Annahme des Reichshaushaltsplanes für 1928 zugleich
ſchiedenſten Seiten ſtreitig gemacht. Nicht ſo ſehr einmal von der mit deſſen Wirkſamkeit bis 1. April 1938 feſtzulegen ſein würde. So
früheren Oppoſition, ſondern eher aus den eigenen Reihen her= weit das Arbeitsprogramm im Verordnungswege durchzuführen iſt, wird
aus. Hier iſt es auffällig, daß der deutſchnationale Graf Weſtarp durch beſondere Terminwahl der Verkündung denſelben Geſichtspunkten
den Satz verficht, daß das Kabinett, auf die bisherigen Re= Rechnung getragen werden. Im einzelnen iſt zu den Abſchnitten des
gierungsparteien geſtützt, im Amte bleibe, während Herr v. Gus= Arbeitsprogramms und zu den finanziellen Auswirkungen folgendes zu
bemerken:
rard vom Zentrum mit aller Entſchiedenheit dieſe Auffaſſung
ab=
lehnt und von den „ſieben Parteien” ſpricht — alſo der ehe=
Das Kriegsſchädenſchlußgeſetz
maligen Koalition und den Sozialdemokraten und
Demo=
hat in der von der Reichsregierung vorgelegten Form zunächſt Angriffe
kraten —, die ſich um dieſes Notprogramm gruppieren. Herr erfahren. Einmal erſcheinen den Geſchädigten die Sätze unzulänglich,
b. Guerard kommt alſo zu dem Schluß, daß dieſes Kabinett gar dann aber beſtand in weitem Umfange der Wunſch, das Geſetz nur als
keine Daſeinsberechtigung habe, und wenn man ſehr genau hin= eine Zwiſchenlöſung zu betrachten und eine Verpſlichtung des
Reichs=
hört, dann glaubt man aus ſeinen Worten, oder vielmehr aus tages in dem Geſetz aufzunehmen, die für die Zukunft weitere
Leiſtun=
dem, was er nicht ſagt, herausleſen zu können, daß er lieber gen in Ausſicht ſtellten. Dieſer letztere Gedanke, der das Problem der
heute als morgen mit der ganzen Geſchichte Schluß machen Entſchädigung für den deutſchen Reichshaushalt nicht zur Nuhe kommen
würde auch unter Aufopferung des Notprogrammes. Rechnet läßt, konnte von der Reichsregierung nicht aufgenommen werden. Von
man dazu, daß die Sozialdemokraten und Demokraten ſich aus= dem Bewußtſein der ſchweren Verantwortung für die Schickſale der
Geſchädigten geleitet, hat die Negierung auf der anderen Seite nicht
drücklich vorbehielten, als Oppoſitionsparteien frei und unge= den Wünſchen derer ſich verſchloſſen, die die Entſchädigung in einem
bunden das Programm der Regierung zu prüfen, daß aber die etwas höheren Ausmaße zubilligen wollten. Die Neichsvegierung iſt
Sozialdemokraten jetzt bereits feſtſtellen, einzelne Dinge ſeien für daher bei der Bemeſſung des Geſamtenſchädigungskapitals den
Vor=
ſie ganz untragbar, in dem ſelben Augenblick, wo der Vizekanzler ſchlägen gefolgt, die der Reichswirtſchaftsrat zu den ſeinen gemacht hat.
Hergt das Programm als einen einheitlichen Block bezeichnet, Dies bedeutet gegenüber der Regierungsvorlage ein
Entſchädigungs=
dann iſt der Eindruck dieſer mit ſtarker Spannung erwarteten kapital von rund 300 Millionen Mark mehr. Von weſentlicher
Be=
deutung iſt von den einzelnen Aenderungen insbeſondere die Gewährung
Ausſprache doch eigentlich recht niederdrückend.
der vollen Entſchädigung aus Schäden nicht nur bis zu 2000, ſondern
Es iſt zwar viel die Rede geweſen von vaterländiſchem Ver= bis zu 4500 Mk., die Erhöhumg der Entſchädigungsprozente für die
Mittel=
antwortungsgefühl, von der Notwendigkeit, den Etat zu verab= ſtandsgeſchädigten fowie die Tilgung des bisher untilgbaren Wiederauf= deren Tendenz aber darauf hinausläuft, die Gewinner des
Welt=
ſchieden, aber die Augen ſind doch ſchon ſehr ſtark auf den Wahl= bauzuſchlages und die Gewährung eines beſonderen, nach 14 Jahven zu
kampf gerichtet und das kann, wenn nicht ſehr viel Energie da= tilgenden Wiederaufbauzuſchlages für die großen Geſchädigten. Was
hinterſteht, nicht nur für das Notprogramm, ſondern auch für
die Hilfe für die Landwirtſchaft
den Etat ſchädlich ſein. An dieſer Prognoſe äudert es nichts,
wenn der Reichstag am Montag ſtarken Arbeitseifer an den Tag betrifft, ſo ſollen alle bedrängten landwirtſchaftlichen Betriebe, ſoweit
legte und die Etats des Reichskanzlers und der Reichskanzlei, ſich ihre rationelle Fortführung erwarten läßt, dadurch ſtabiliſiert
wer=
gleich verabſchiedete unter Ablehnung eines kommuniſtiſchen Miß= den, daß eine Orönung der Schulbverhältniſſe durch die Umſchuldung
trauensantrages, wo wenigſtens, die Regierungsparteien ge= von drohenden landwirtſchaftlichen Schulden in niedrigere verzinsliche um unbotmäßige Staaten zur Ordnung zu rufen, falls ſie etwa
ſchloſſen ſtimmten.
Hypothekarkredite herbeigeführt wird. Zu dieſem Zwecke ſollen die
territorialen Kreditinſtitute, die Umſchuldungskredite gewähren, durch
eine beſondere Organiſation unterſtützt werden, an der ſich auch Reich
Das Arbeitsprogramm der Reichsregierung. und Länder beteiligen follen. Um die Durchführung der Umſchuldung
* Berlin, 27. Februar. (Eig. Bericht.) nach Möglichkeit zu beſchleunigen, wird die Reichsregierung an die ter=
Der Reichstag nahm heute nach achtägiger Pauſe ſeine Plenar= ritorialen Kreditinſtitute Kaſſenvorſchüſſe in Höhe von zunächſt ein= rüſteten Staaten umgeben ſind, kann natürlich auch Herr
Poin=
beratungen wieder auf. Noch vor Eintritt in die Tagesordnung gab es hundert Millionen Mark gewähren. Einer beſonderen Hilfe bedarf
einen kleinen Zwiſchenfall Von der Publikumstribüne rief ein jüngerer das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen. Hierfür werden 25 Mil=
Mann in den Saal: „Volksvertreter, tut Eure Pflicht, das deutſche lionen im Etat für 1928 angefordert. Die Reichsregierung hält weitere
Volk hat ein Recht darauf!” Nachdem der Rufer von der Tribüne ent= Maßnahmen zur Organiſation und Förberung des Abſatzes von Vieh
fernt worden war, widmete Präſident Loebe einen von den Abge= und Fleiſch für erforderlich. Sie ſieht vor, für dieſen Zweck einen
prdneten ſtehend augehörten Nachruf dem ſozialdemokratiſchen Abge= Betrag von 22 Millionen Mark durch Uebernahme einer Bürgſchaft des
ordneten Stolberg, dir in den letzten acht Tagen geſtorben iſt, und zwar Reichs im Reichshaushaltsgeſetz ſicherzuſtellen und acht Millionen Mk. weiß, daß in Deutſchland keine Regierung gebildet werden kann,
noch ehe er die parlamentariſch= Vertretung des verſtorbenen Abg, im Ergänzungshaushalt für 1928 anzufordern. Den Zweck dieſer Maß= die auch im Oſten die neue Grenze bedingungslos anerkennt.
Silberſchmidt übernehmen konnte. Dann nahm Vizekanzler Hergt nahmen erblickt die Reichsregierung neben einer Stabiliſierung der
das Wort zu der angekündigten Erklärung der Reichsregierung. Er Viehpreiſe auch darin, die auf dem Vieh= und Fleiſchmarkt zwiſchen laufen, daß wir vor die Frage geſtellt würden, ob wir überall
führte u. a. aus: „Durch das Scheitern der Verhandlungen über das Erzeuger= und Verbraucherpreiſe beſtehende hohe Spanne zu verrin=
Reichsſchulgeſetz wurde die Reichsregierung vor die Frage geſtellt, wie gern. Eine weitere Förderung des Abſatzes von Vieh und Fleiſch wird
die Geſamtheit der ihr obliegenden geſetzgeberiſchen Arbeiten nunmehr auch in der Erweiterung des Einfuhrſcheinſyſtems auf die Ausfuhr von
zu behandeln ſei. Es blieben andere hochwichtige Aufgaben zu löſen. Schweinen und Schweinefleiſch beſtehen. Ein entſprechender
Geſetzent=
deren Unaufſchiebbarkeit erſt noch im letzten Monat der Entwicklung der wurf iſt dem Reichsrat zugeleitet. Der Rentenbankkreditanſtalt ſoll
Dinge aufs eind ingliclſte dargetan wurde. Dringende Bedürfniſſe, ja durch ein beſonderes Geſetz die Möglichkeit gegeben werden, die
land=
vielfach bittere Not in den verſchiedenſten Bevölkerungsgruppen und die wirtſchaftliche Produktion wirkſam zu finanzieren. Zur Verhütung
Lebensnotwendigkeit der Landwirtſchaft, zugleich aber auch der Zwang, von Tierſeucheneinſchleppung aus dem Auslande iſt eine gleichmäßigere
die Produktibität des deutſchen Volkes auf wichtigen Gebieten wieder Handhabung der veterinärpolizeilichen Grenzſperre erforderlich. Das
herzuſtellen und zu heben, erheiſchten unmittelbare Hilfsmaßnahmen. Reichsminiſterium des Innern hat mit den Ländern Vereinbarungen
Dazu trat gebieteriſch der Geſichtspunkt, daß im Intereſſe der Ordnung getroffen, die dieſe Maßnahme ſicherſtellen. Ferner iſt eine ratenweiſe
Herabſetzung des zollfreien Gefrierfleiſchkontingents entſprechend dem
unſerer Staats= und Finanzverhältniſſe
Stande der Fleiſchverſorgung der Bevölkerung geboten. Der dem
der Reichshaushaltsplan für 1928 zuzüglich des 50000 Tonnen. Bei der Verteilung ſoll darauf Rückſicht genommen land ſich ziemlich paſſib verhält. Es darf alſo nirgends ein Zwei=
Nachtragsetats 1927 rechtzeitig verabſchiedet zuzuführen. Zur Förderung der Geflügelhaltung und Organiſation
und die in dieſen Voranſchlägen vorgeſehenen Aufwendungen für die des Eierabſatzes werden Mittel in Höhe von insgeſamt einer Million
elant deläetſchaft Frei Zuecten ebtete zugeiſct, derdein Mart ungeſäitdert. unch bet giſäſie. Dusckfifrung der gelcfen ncte Genalreit ertiertern, ir ike Wnarnehnder Rad, ide
Miſet. Di diſen, berchligten Anftrüichen der Allenenfeit gab s Mäfnuahnen veden dbringende Naſtäude ein ſoſrtiges Ginſeßen der dasß die Widglichitet, inesr Sicherſeitzperfahrens fitr den Bolter,
für das Nrichskabinett nur einen Weg: Mit aller Kraft dafür zu öffentlichen Mittel erforderlich machen. Für Aatſtandszentralen werden, bund nur in der Nichtung der deutſchen Anregungen gegeben iſt.
ſorgen, daß vor dem Auseinandergehen des Neichstages ein feſt um= 30 Mlonen Mark beſtinmt, die gleichfals duch den Eiat 1984 zur
uiſſen s Arbeitsbrogramm durchgefihrt, wurde. Die ſtagtsrechtlichen Verfigung geſtelt werden ſolln. Das vorgeſchlagene Hilfpropramn, lich wieder igendein Kompromiß eutſteht, aber auch da wird die
(Fortſetzung Seite 2, 1. Spalte."
Vorbedingungen für dieſe Aktion der Reichsregierung ſind gegeben.
bei gutem Wetter die Frau mit dem Sonnenſchirm erſcheint, bei
ſchlechtem Weter dagegen der Mann mit dem Regenſchirm;
nie=
mals aber ſind beide zuſammen ſichtbar. Nach der gleichen
Methode hat Frankreich ſeine europäiſche Politik aufgezogen,
in=
dem es abwechſelnd die Sicherheit und die Abrüſtungen in den
Bordergrund zu ſchieben ſucht, je nachdem, was ihm im
Augen=
blick bequemer iſt, immer aber mit dem Ziele, am liebſten alles
beim alten zu laſſen, um ſeine in Verſailles verankerte Stellung
als herrſchende Kontinentalmacht feſtzuhalten. Deshalb wurde
gegen den deutſchen Widerſpruch die Löſung der Sicherheitsfrage
mit dem Abrüſtungsproblem zuſammengekoppelt und zunächſt
ſo=
gar die Sicherheit in den Vordergrund geſchoben. Herr Beneſch
als Vorſitzender des Ausſchuſſes hat ſich ſtark gemacht, bis zum
tiſchen Arbeiten durch geſetzgeberiſche Vorlagen mit aller Entſchiedenheit 15. März brauchbare Vorſchläge auszuarbeiten. Der Ausſchuß,
dem dieſes ehrenvolle Amt anvertraut iſt, tagt nun ſeit mehr als
einer Woche in Genf; er iſt mit Denkſchriften, Memoranden und
Vorſchlägen überſchütter und gibt ſich alle Mühe, die Makulatur,
die in den Diplomatenſtuben zur Sicherung des europäiſchen
Friedens ſich häuft, zu vermehren. Daß in Deutſchland für dieſes
Beginnen nur ein ſehr geringes Intereſſe vorhanden, darüber
darf ſich niemand wundern. Wir haben alle das inſtinktive
Ge=
fühl, daß der ganze Zweck der Uebung nur iſt, Rauch zu erzeugen,
um dahinter das eigentliche Feuer zu verbergen. Wir wiſſen
zu=
dem, daß mit juriſtiſchen Formulierungen der europäiſchen
Krank=
heit nicht beizukommen iſt und leſen deshalb, zum großen Teil
intereſſenlos hinweg über die mehr oder minder ſchönen Reden,
die in Genf vom Stapel gelaſſen werden. Und doch iſt es falſch,
denn ſchließlich können wir nicht darüber im Zweifel ſein, daß
auch dieſer Ausſchuß nur das Ziel verfolgt, mit fein
ausgeklügel=
ten Paragraphen die deutſche Friedenspolitik zu verdächtigen.
Und wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, dann hat es die
franzö=
ſiſche Kunſt verſtanden, die Genfer Unterhaltungen auf ein
Ge=
leiſe zu ſchieben, das uns ungünſtig iſt. Um ſo notwendiger iſt
es, daß man ſich einmal bemüht, aus dem Wuſt der diplomatiſchen
Rabuliſtik den nüchternen Tatbeſtand herauszuſchälen und den
Gegenſatz aufzudecken, um den eigentlich der Streit geht. Er
läßt ſich auf eine ganz kurze Formel bringen: Deutſchland
ver=
folgt auf der Sicherheitskonferenz den allein vernünftigen Weg,
etwa entſtehende Konflikte zu beſeitigen und dadurch Kriege zu
verhindern. Die franzöſiſche Gruppe dagegen will das uebel nicht
an der Wurzel packen, ſie ſieht Kriege als eine gottgegebene
Not=
wendigkeit an und will ſich darauf beſchränken, den Krieg
ge=
wiſſermaßen zu organiſieren. Deutſchland iſt dabei bis an die
Grenzen des Möglichen gegangen, es hat den Vorſchlag gemacht,
daß, falls ein militäriſcher Konflikt zwiſchen zwei Staaten ſchon
ausgebrochen iſt, der Völkerbundsrat das Recht haben ſoll, ſogar
ohne Einſtimmigkeit Waffenſtilſtand zu befehlen, ebenſo ſoll ihm
die Befugnis zuſtehen, zwei Staaten, die ſich in einem
diploma=
tiſchen Konflikt befinden, die Durchführung ihres Konflikts zu
verbieten. Im Gegenſatz dazu verſicht Frankreich ein Syſtem von
Defenſiv=Allianzen, das ſich wie ein Netz über ganz Europa
aus=
ſrannen ſoll und an deſſen Ende als Krönung ein
Sanktionsver=
fahren ſteht. Eine ſolche Sanktionsmöglichkeit iſt auch von
deut=
ſcher Seite vorgeſehen, nur mit dem grundlegenden Unterſchied,
daß ſie für uns ein Friedensmittel iſt, während ſie für die
fran=
zöſiſche Auffaſſung lediglich ein Prozeßmittel ſein ſoll, das dazu
dient, den Angreifer feſtzuſtellen und zu defamieren.
Was Frankreich damit bezweckt, iſt ziemlich durchſichtig.
Frankreich iſt durch die Pgriſer Verträge mehr als hinreichend
ſaturiert, es hat zudem ſchon eine große Reihe von Bündniſſen
abgeſchloſſen, die als Verteidigungsverträge aufgezogen ſind,
krieges zu einer Verſicherung auf Gegenſeitigkeit
zuſammenzu=
ſchließen und ſich den Länderraub untereinander zu garantieren.
Womit Frankreich dann erreicht hätte, daß es auch die Aufrüſtung
mit einem Friedensmäntelchen umgeben kann und ſeine
Militär=
macht ebenfalls als ein Mittel zur Erhaltung des Friedens
dar=
ſtellt, indem es ſich in die Rolle des Mandatars des
Völker=
bundes hineinlebt und behauptet, einer müſſe ſchließlich da ſein,
den Wünſchen des Völkerbundes nicht nachgeben oder im
Sank=
tionsverfahren als Schuldige feſtgeſtellt werden.
Daß Deutſchland einer ſolchen Löſung nicht zuſtimmen kann,
ſolange wir bis zum letzten Karabiner abgerüſtet und von
über=
caré nicht überſehen. Das will er ja aber gerade, er will uns
zwingen, dieſe Vorſchläge abzulehnen, um uus dann als die
eigentlichen Friedensſtörer anprangern zu können. Denn die
Vorausſetzung der Defenſidbündniſſe iſt die Anerkennung des
Status quo. Auch das iſt für uns untragbar. Die ganze Welt
Das franzöſiſche Vertragsſtſtem würde alſo darauf
hinaus=
den Satus quo gnerkennen wollen und darauf mit einem Nein
antworten müſſen. Dabei hilft es uns nichts, daß wir immer an
eine friedliche Aenderung der Grenze im Oſten denken, dabei hilft
es uns auch nichts, daß wir den Frieden wollen, denn ſo wird
ja nach franzöſiſcher Abſicht die Frage überhaupt, nicht geſtellt
werden. Deshalb iſt es wichtig, daß nicht nur die deutſche
Regie=
rung, ſondern auch die deutſche Oeffentlichkeit, die Fußangeln
erkennt, die uns hier gelegt werden ſollen, damit wir nachher vor
peinlichen Ueberraſchungen geſichert ſind. Wir haben zwar bei
unſeren Vorſchlägen die Unterſtützung von Holland, von
Schwe=
den, von Chile und auch von Kanada, aber Frankreich iſt doch
Reichsrat vorgelegte Geſetzentwurf bemißt das neue Kontingent auf, hier eben durch ſeine Hilfstölker der Mächtigere, zumal da
Eng=
werden, dieſe Menge der minderbemittelten Bevölkerung unmittelbar fol darüber beſtehen, daß Vorſchläge, wie die franzöſiſchen, eben
weil ſie unter dem Deckmantel der Friedensſicherung nur die
Währſcheinlich iſt ja freilich, daß in der Genfer Temperatur
ſchließ=
deutſche Delegation ſorgſam aufpaſſen müſſee.
Geite 2
wird die gegenwärtige landwirtſchaftliche Kriſe nicht beſeitigen, ſondern
nur mildern können. Das Mißverhältnis zwiſchen den Einnahmen
bes Landwirts und ſeinen Betriebsausgaben, Schulden, Zinſen und
öffentlichen Laſten, iſt nur durch weitere grundlegende Maßnahmen zur
Hebung der landwirtſchaftlichen Rentabililtät zu beſeitigen. — Was
die ſozialpolitiſchen Maßnahmen
betrifft, ſo muß die Reichsregierung feſtſtellen, daß bedauerlicherweiſe
die Fürſorge für die Kleinrentner nicht ſo durchgeführt wird, wie es
dem Sinne und Geiſt der Reichsgrundſätze entſpricht. Sie hat daher
dem Reichsrat den Entwurf einer Verordnung zur Aenderung der
Reichsgrundſätze vorgelegt, der die vorhandenen Mängel abſtellen ſoll.
Nach dieſem Entwurf darf die Fürſorge ihre Hilfe künftig nicht mehr
vom Verbrauch oder der Verwertung kleiner Vermögen abhängig
machen. Den 65 Jahre alten Kleinrentnern hat die Fürſorge zur
Deckung des notwendigen Lebensbedarfs wenigſtens den erhöhten
Rechtsſatz ſicherzuſtellen. Um den Fürſorgeverbänden die Verbeſſerung
der Fürſorge zu erleichtern und zu ermöglichen, iſt im Notprogramm
der Betrag von 50 Millionen Mark vorgeſehen. Auch die Verbeſſerung
der Renten aus der Invalidenverſicherung iſt ein Gebot der Stunde.
Im Reichsdurchſchnitt beträgt die Invalidenrente 20 bis 30 Mark pro
Monat. Die Erhöhung tritt daher bereits beim Steigerungsſatze für
Beiträge vor der Inflation ein. Die Erhöhung beträgt 40 Prozent
der Steigerungsſätze. Dafür ſind 100 Millionen Mark erforderlich.
Aus Rückſicht auf die notwendige Umrechnung der Renten ſoll die
Er=
höhung am 1. Juli d. Js. in Kraft treten. Da den Verſicherten und
den Arbeitgebern zur Zeit ein neuer Beitrag nicht zugemutet werden
kann, wird der Mehrbedarf von 100 Millionen durch einen jährlich, mit
der Zeit abnehmenden Reichsbeitrag gedeckt werden müſſen, der für das
Jahr 1928 noch 75 Millionen Mark beträgt. Füir die
Angeſtelltenver=
ſicherung wird eine entſprechende Maßnahme vorgeſchlagen. Zur
Ver=
beſſerung der Bezüge aus den ſogenannten Werkpenſionskaſſen wird
das Reich drei Millionen Mark bereitſtellen. Es iſt möglich, die für
das Programm notwendigen Beträge auszugleichen, einmal durch
ge=
wiſſe Einſparungen bei den Ausgabenpoſten des bereits vorliegenden
Etats, und ferner auf der Einnahmeſeite durch entſprechende Erhöhung
der Sätze für die Zölle. Nach den jetzt vorliegenden Ergebniſſen des
bisher abgelaufenen Rechnungsjahres 1927 erſcheint es unbedenklich,
den Zollanſatz um 150 Millionen zu erhöhen. Daraus ergibt ſich, daß
die vorgeſchlagenen Ausgaben und Mehrausgaben das Höchſtmaß des
finanziell Vertretbaren bedeutet. Nach der mit Zuſtimmung des Herrn
Reichspräſidenten erfolgten Kundgebung der Reichsregierung vom 18.
Februar ſoll ſich der parlamentariſchen Erledigung des
Arbeitspro=
gramms
die Auflöſung des Reichstages
anſchließen. Die vorbereitende Tätigkeit der Regierung, wie die
parla=
mentariſche Behandlung der zu erledigenden Aufgaben ſoll ſo
einge=
richtet werden, daß in jedem Falle die Wahlen in der zweiten Hälfte
des Monats Mai ſtattfinden können. Das iſt nur eine kurze Friſt, die
bei höchſter geſchäftlicher Anſpannung ſtarke Anforderungen an das
Verantwortungsgefühl des hohen Haufes ſtellt. Die Reichsregierung iſt
ſich der ſchweren Verantwortung für das Gelingen dieſes Werkes
be=
wußt. Sie weiß, wie ſehr die weiteren Verhandlungen dadurch
beein=
flußt werden können, daß die kommenden Wahlen ihre Schatten
vor=
auswerfen. Sie wird alles tun, um trotz dieſer Schwierigkeiten ihr
Arbeitsprogramm zum Wohle des Volksganzen durchzuführen. —
Nach der Regierungserklärung eröffnete Abg. Stampfer (Soz.)
die allgemeine Ausſprache,
und zwar zunächſt mit einer Sympathieerklärung für die Deutſchen
und Oeſterreicher in Südtirol. Dann ging Abg. Stampfer zur
Regie=
rungserklärung über und wandte ſich zunächſt gegen die vom
Vizekanz=
ler gebrauchte Bezeichnung einer „ordnungsmäßigen” Regierung. Die
Regierung würde beſſer tun, wenn ſie an ihr bevorſtehendes Ende
denken würde.
Die Sozialdemokratie ſtehe im Kampfe gegen dieſe Regiewng,
ſo=
ange ſie exiſtiere. Nicht der Parlamentarismus habe verſagt, ſondern
die Regierung. Der Redner warnt davor, Teile des Programms auf
dem Verordnungswege durchführen zu wollen und aus der „
ordnungs=
gemäßen” eine verordnungsgemäße Begierung zu machen. Die
Zu=
ſſammenfaſſung des Notprogramms zu einem Mantelgeſetz ſci unzuläſſig.
Ganz ungenügend ſind die Regierungserklärungen über die Fürſorge für
Klein= und Sozialrentner. Der Redner ſchließt mit der Erklärung, die
Sozialdemokraten würden dem Bürgerblock einen Block der Arbeit
ent=
gegenſetzen.
Abg. Graf Weſtarp (deutſchn.) bedauerte das Scheitern des
Schulgeſetzes, an deſſen Zielen die Partei für die Zukunft unbedingt
feſthalte. Der Redner betonte dann, daß es in der Geſchichte der
bis=
herigen 17 Reichsregierungen noch nie dageweſen ſei, daß eine aufgelöſte
Koalition zur Erledigung eines beſtimmten Arbeitsprogramms
zu=
ſammenbleibt. Die deurſchnationale Fraktion ſtehe rückhaltslos auf dem
Boden dieſes Entſchluſſes. Der Nedner ſtimmte der Auffaſſung zu, daß
das Programm ein unteilbares Ganzes iſt. Der Redner fordert
Ra=
tionaliſierung und organiſche Zuſammenfaſſung des Abſatzmarktes der
Landwirtſchaft. Der Schutz der Landwirtſchaft vor vernichtender
Kon=
kurrenz des Auslandes müſſe nach wie vor im Vordergrunde aller
Maßnahmen ſtehen. Der jetzige Reichstag und die jetzige Negierung
dürften auf handelspolitiſchem Gebiet neue Bindungen mit neuen
Opfern der Landwirtſchaft nicht eingehen. Das gelte beſonders wegen
der Verhandlungen mit Polen. Die Deutſchnationale Volkspartei diene
mit ihrer Agrarpolitik dem ganzen Volke, denn Bauernnot ſei Volksnot.
Abg. von Gucrard (Ztr.) erinnerte daran, daß der Vizekanzler
geſagt habe, die Regierung ſei kein geſchäftsführendes Kabinett.
Dem=
gegenüber müſſe er feſtſtellen, daß dadurch, daß eine der früheren
Regievungsparteien die Koalition gelöſt hat, auch die Stellung der
Re=
gierung parlamentariſch und politiſch eine andere geworden iſt. Sie ſei
zwar nicht dem Worte nach, wohl aber der Sache nach geſchäftsführenb.
Dienstag, den 28. Februar 1928
Vom Tage.
Wie verlautet, wird Henry Ford im April in Berlin
eintreffen. Seine Reiſe ſteht im Zuſcmmenhang mit der Autoproduktion
in Deutſchland, die für den ruſſiſchen Markt beſtimmt ſein ſoll.
Nach einer Meldung aus Nizza ſoll Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann erklärt haben, er werde ſeinen Aufenthalt m Cap Martin
bis zum 3. März verlängern, da Briand am 4. März in
Genf eintreffen werde.
Der deutſche Botſchafter Dr. Solf iſt vom Reichspräſidenten
er=
mächtigt worden, in ſeiner Eigenſchaft als Doyen des Diplomatiſchen
Korps bis nach Beendigung der Krönungsfeierlichkeiten in Tokio zu
bleiben.
Bei der demnächſtigen Tagung des Völkerbundsrates
in Genf wird Ungarn in der St. Gottharder
Waffen=
angelegenheit durch den Außenminiſter Walkv und
in der ungariſch=rumäniſchen Optantenfrage wie bisher durch Graf
Ap=
ponyi vertreten werden.
Der Wiener italieniſche Geſundte hatte geſtern nach ſeiner Ankunft
erſt eine längere Unterredung mit Grandi und ſpäter mit Muſſolini ſelbſt.
Der litauiſche Geſandte in Riga überreichte geſtern
der polniſchen Geſandtſchaft die Antwort der litauiſchen
Regierung auf die letzte Note Polens.
Der ruſſiſche Gefandte Afghaniſtans erklärte Preſſovertretern, daß
der afghaniſche König Rußlanb Anfang Maibeſuchen
werde.
Der frühere amerikaniſche Geſandte in Bern und
Hauptdelegierte auf der Schiffahrtskonferenz, Gibſon, iſt in Genf
ein=
getroffen. Gibſon befindet ſich auf einer Urlaubsreiſe, ſein Beſuch ſteht
deshalb augenblicklich nicht mit politiſchen Fragen in Zuſammenhang.
Aus Tanger wird berichtet, daß zwiſchen Frankreich und
Spa=
nien nunmehr endgültig eine Einigung über die Neviſion
des Tangerſtatuts erzielt wurde, und zwar verlautet in
unterrichteten Kreiſen, daß Spanien die Kontrolle über die
neutrale Zone erhalten wird.
Die portugieſiſchen Präſidentenwahlen werden nach
Kabinettsbeſchluß am 25. März ſtattfinden.
Staatsſekretär Hughes, Chef der amerikaniſchen
Delega=
tion auf der panameribaniſchen Konferenz in Havanna, iſt von dort
wieder in NewYork eingetroffen.
Mit der Erledigung der Aufgaben, auf die ſich die Pardeien geeinigt
haben, finde auch dieſes Kabinett ſeinen Abſchluß. Es iſt nicht richtig,
daß die Erledigung dieſes Programms erfolgen foll, geſtützt auf die
bis=
herigen Regierungsparteien. Das enrſpricht nicht den Vorgängen der
letzten Zeit. Nach den beiden Reden, die wir jetzt gehört haben, iſt bei
meinen Freunden die Hoffnung auf Erledigung des Arbeitsprogramms
und des Etats nicht gerade gewachſen. (Hört, hört!) Es iſt eigenartig,
daß ein Kabinett, das eigentlich gar keine Daſeinsberechtigung mehr hat,
mit Zuſtimmung von ſieben Parteien Aufgaben von ſolcher Tragweite
noch löſen ſoll. Da kann man nicht von einem Bankrott des
Parla=
ments ſprechen, ſondern der Reichstag hat hier ein ſtarkes
Verant=
wortungsbewußtſein bewieſen. Wenn die Erledigung des Notprogramms
ſich wider Erwarten nicht erreichen läßt, dann wird das nicht unſere
Schuld ſein. Der Redner betonte, daß der Reichstag nach Oſtern nicht
noch einmal zuſammentreten könne.
Abg. Dittmann (Soz.) richtet dann an den Vizekanzber Hergt die
Frage, welihe Materien auf dem Verordnungswege geregelt werden
ſollen.
Vizekanzler Hergt erwiderte ſofort, daß lediglich die
Aende=
rung der Grundſätze ſür die Kleinrentnerfürſorge im Verordnungswege
erfolgen ſolle, ſonſt ſei an keiner einzigen anderen Stelle der
Verord=
nungswveg beabſichtigt.
Abg. Dr. Scholz (Dt. Vp.) wies darauf hin, daß das Parlament
jetzt wohl zum erſten Male in ber Lage ſei, ſeine Pflicht gegenüber der
Geſamtheit durch die Tat zu beweiſen. Der Redner erkannte die lohale
Haltung der Oppoſitionsbarteien an, die hier gleichfalls eine
vaterlän=
diſche Pflicht zu erfüllen hätten. Bedeuſtende Aufgaben ſeien noch durch
das ſterbende Parlament zu erledigen. Seine Partei werde dem Rufe
des Reichspräſidenten folgen und alle Kräfte für die Durchführung des
Programms einſetzen.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) lehnte es ab, daß etwa auch die
Oppoſitionsparteien jetzt hmter der Regierung ſtänden. Die
Regie=
rungsparteien hätten nach wie vor die Verantvortung zu tragen. Nicht
der Parlamentarismus, ſondern die gegenwärtige Regierungskoalition
habe Bankrott gemacht. Für das Notprogramm ſei die Oppoſition ohne
jede Verantwortung.
Abg. Drewitz (Wirtſch. Vgg.) erklärte ſich zu ſachlicher Mitarbeit
bereit.
Abg. Leichte (Baher. Vp.) erklärt, die Bayeriſche Volkspartei
werde an dem Programm neitarbeiten.
Die Streichung des Gehalts des Reichskanzlers wurde gegen die
Stimmen der Kommuniſten abgelehnt. Der Ausſchußbeſchluß, die
Ver=
tretung der Reichsregierung in München als künftig wegfallend zu
be=
zeichnen, wurde ohne beſondere Abſtimnmring beſrätigt. Der
kommuni=
ſtiſche Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung wurde gegen die
Stimmen der Sozialsemokraten, Kommuniſten, Natonalſozialiſten und
eines Teiles der Demokraten abgelehnt. Das Haus vertagte ſich auf
Dienstag 14 Uhr: Haushalt für Verſorgung und Ruhegehälter, Haushalt
des Miniſterrums für Ernährung und Landwirtſchaft.
Schluß 19.15 Uhr.
Nummer 39
Die öſterreichiſch=italieniſche
Spannung.
Engliſche Beſorgniſſe: „Erhöhte Gefahr für
den Frieden an der Oonau”.
EP. London, 27. Februar.
Die Spannung zwiſchen Oeſterreich und Italien hat in
Lon=
doner diplomatiſchen Kreiſen und in der Preſſe ziemliches
Auf=
ſehen und auch erhebliche Beſorgniſſe erregt, da dieſe Vorgänge
ſymptomatiſch ſind für den Charakter der Südtiroler Frage als
einer der zahlreichen Gefahrenquellen in Europa. Andererſeits
tritt jedoch das Beſtreben zutage, der Südtiroler Frage keine
all=
zu große Bedeutung beizumeſſen. Der diplomatiſche
Korreſpon=
dent des „Daily Telegraph” erinnert daran, daß Italien
keinen Vertrag über den Schutz der
Minderhei=
ten unterſchreiben mußte, als es Teile des alten
Oeſter=
reich übernahm, und daß deshalb der Völkerbund
außer=
halb der ganzen Angelegenheit ſtehe. Die
gan=
zen Vorgänge müßten der Kleinen Entente ihr
Spiel erleichtern, Oeſterreich in Gegenſatz zu
Ungarn und Italien zu bringen und es in ihren
In=
tereſſenkreis zu ziehen. Es ſei als ſicher anzunehmen, daß vom
Quai d Orſay an Dr. Beneſch, in dieſem Sinne
beſtimmte Winke gegeben worden ſeien. Deutſchland
habe mit Oeſterreich zuſammen dieſelben Sympathien für die
deutſche Bevölkerung in Südtirol. — Die ganze Lage zeige die
erhöhte Gefahr für den Frieden an der Dongu.
Italiens Haltung.
EP. Rom, 27. Februar.
Die Regierungsblätter deuten auch heute wieder an, die Frage
der Rückkehr des Wiener Geſandten Auriti auf ſeinen Poſten
hänge von den Aufklärungen ab, die die Wiener Regierung zu
der letzten Debatte im Nationalrat geben werde. Eine raſche
Klärung der Beziehungen zwiſchen Italien und Oeſterreich ſei
unerkäßlich. Die italieniſche Regierung habe weder ihre Nuhe
noch ihre Beſonnenheit eingebüßt. Die zweideutige
Stellung=
nahme Dr. Seipels zu den gegen Italien gerichteten Reden habe
den Fall verſchlimmert. Dr. Seipel hätte als verantwortlicher
Miniſter erklären ſollen, daß für Oeſterreich eine Süd=Tiroler
Frage nicht beſtehe. Seine Haltung habe die diplomatiſchen
Ge=
pflogenheiten durchbrochen und die Beziehungen zwiſchen Italien
und Oeſterreich getrübt.
Zu der heutigen Wiedereröffnung der italieniſchen Kammer
ſind mehr Abgeordnete als gewöhnlich nach Rom gekommen.
Die politiſchen und parlamentariſchen Kreiſe erwarten mit
größ=
tem Intereſſe die Erklärungen, die Muſſolini nach
Entgegen=
nahme des Berichtes des Wiener Geſandten Auriti, der in Rom
eingetroffen iſt, über die Haltung der öeſterreichiſchen Regierung
zur Süd=Tiroler Frage in der Kammer abgeben wird. Obwohl
die Verleſung der Anfvage der fasciſtiſchen Abgeordneten auf den
Schluß der heutigen Kammerſitzung feſtgeſetzt iſt, ſteht es noch
nicht feſt, ob Muſſolini ſofort antworten oder die Behandlung
dieſer Interpellation auf einen der nächſten Tage feſtſetzen wird.
Heute ſtehen nur die Behandlung einiger nebenſächlicher Anfragen
und die Genehmigung verſchiedener Geſetzentwürfe auf der
Tagesordnung. Am Dienstag beginnen die Beratungen über
das Budget.
Weiterer leichter Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
Berlin, 27. Februar.
In der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Gefamtzahl der
Haupt=
unterſtützungsempfänger in der Zeit vom 31. Januar bis 15.
Februar wiederum leicht zurüdkgegangen (von rund 1 333 000 auf
1 291000). Die Abnahme betrug ſomit rund 42000 oder 3,2 vom
Hundert. Der Rückgang entfällt faſt ausſchließlich auf die
männ=
lichen Arbeitsloſen. In der Kriſenfürſorge hat ſich die
Geſamt=
zahl der Hauptunterſtützungsempfänger faſt auf dem gleichen
Stande gehalten. (Rund 215500 am 15. Februar gegenüber
214800 am 31. Januar). Die geringe Zunahme von rund 700
Perſonen kann als unerheblich angeſehen werden. Während die
Zahl der männlichen Hauptnterſtützungsempfänger um etwa
1800 oder 1 v. H. zugenommen hat, ift die der weiblichen um 1100
oder um 3,2 v. H. geſunken. Die Zahl der Notſtandsarbeiter hat
in den letzten 14 Tagen um 23,0 v. H. zugenommen und beträgt
fetzt insgeſamt 58 200. Davon entfallen auf Perſonen, die in der
Arbeitsloſenverſicherung unterſtützt worden ſind, rund 43 600, auf
Perſonen, die in der Kriſenfürſorge unterſtützt worden ſind, rund
14 600.
*Die deutſche Meiſterſchaft auf dem
Feldberg.
Von Kaſimir Edſchmid,
Kurz nach dem „Olympia” in St. Moritz fand die deutſche
Meiſterſchaft auf dem Feldberg im Schwarzwald ſtatt. Man
kann ſich kaum zwei größere Kontraſte denken. Die Skifahrer
kamen aus einer weuig ſportlichen Atmoſphäre in eine der
ſport=
lichſten, die es gibt. Sie kamen aus einem furchtbaren Trubel in
die runde, ſtille, faſt tragiſche Großartigkeit des deutſchen
Ge=
birges. Die meiſten Nationen in St. Moritz hatten für die
deutſche Meiſterſchaft gemeldet, die Japaner, Polen und Tſchechen
fielen aus. Dagegen kamen die Schweizer, finniſchen,
jugofla=
wiſchen und norwegiſchen Läufer. Acht Tage lang ſtand die
Sonne glühend über den Schneeprärien des Feldberges, unter
denen die Schwarzwaldberge, dunkel und goldgrün, in die
Rhein=
ebene hineinlaufen. Kaum eine deutſche Meiſterſchaft war ſo von
der erſten Klaſſe beſucht, bei keiner fand ſich die Qualität an
beſten europäiſchen Skifahrern, ſo ſehr mit einer glänzenden
Organiſation, mit einer bezaubernden Landſchaft und mit ſo
aus=
geſprochenem Sportinggeiſt der Veranſtalter zuſammen. Die
Skizunft Feldberg hatte die Meiſterſchaft mit einer Ruhe,
Klar=
heit und Umſicht vorbereitet, wie es nur ein difziplinierter
männ=
licher und unbekümmerter Geiſt verſteht. Die Organiſation war
ſo unheimlich diskret, daß noch am Tage vor Beginn der
Meiſter=
ſchaft auf dem Feldberg faſt nichts, nicht einmal Nervoſität zu
bemerken war. Man muß ſich dabei vorſtellen, daß auf dem
Feldberg in 1500 Meter Höhe nur ein großes Hotel, der
Feld=
bergerhof, das allerdings glänzend geleitet iſt, und daneben der
kleine Hebelhof zur Verfügung ſteht, und daß an dem Haupttag
der Meiſterſchaſt mit Extrazügen aus Weſtdeutſchland gegen
zehn=
tauſend Menſchen heraufkamen. Dieſe Arbeit ſportlich zu
be=
wältigen, wäre nicht möglich, wenn die Skizunft im engeren und
der Schwarzwald im weiteren Sinn, nicht einen Stamm von
Menſchen zur Verfügung hätte, für die die männliche Figur des
Dr. Brohl ſymboliſch wäre, das heißt, Sportsleute, die für die
Idce ihres Sportes nicht nur ſich zu begeiſtern, ſondern auch
dafür ſich einzuſetzen wiſſen. Hinter dem fabelhaften Verlauf
der Meiſterſchaft ſieht niemand die Männer, deren Geiſt im
Schwarzwald den Sport zu einer ebenſo kühnen wie noblen
Selbſtverſtändlichkeit macht, den Gentleman=Geiſt von
Sports=
leuten wie Villinger, Goſeriſch, Warnotte, Dr. Geßner, Dr.
Gelbke, Hauptmann Brennert. Sie ſind wie viele andere in den
Feldberg verliebt und in den kameradſchaftlichen Sportgeiſt, der
in paar Dutzend der verſchiedenartigſten Menſchen zu einer
Feld=
berg=Ariſtokratie vereinigt, die keine Verſchiedenheit der Anſichten
rennen kann. Dazu gehören Leute wie der „Heilige vom
Arl=
berg” Hannes Schneider, ebenſo wie Wilhelm von Opel, der
Maler Koſte und der erſte Flieger Staatsſekretär Euler, der
Kugellager=Erfinder Geheimrat Sachs ebenſo wie der
Reichs=
finanzminiſter Köhler. Darum und dazwiſchen eine Elite von
Sportsleuten. Das gibt dem Feldberg den Geiſt und den
einzig=
artigen Stil. Es iſt kaum klar zu machen, warum und wie ſehr
dieſe Leute alle von dieſer Leidenſchaft beſeſſen ſind. Vor dieſem
Publikum, mit dieſen Menſchen als Hintergrund, auf den
melo=
diſch groß geſchwungenen Bergen des Schwarzwaldes, ging die
deutſche Meiſterſchaft 1923 vor ſich. Sie war für die Deutſchen
kein beſonderer Erfolg, aber ein großartiges europäiſches Schauſpiel.
Den Hauptakzent gab dieſer Meiſterſchaft die geſchloſſene
Be=
teiligung der Norweger, Finnen und Schweizer, wenigſtens was
die Kombination betrifft. Wenn auch Tullin Thams nicht da
war, ſo waren Norweger von allererſtem Rang vorhanden, die,
der Olympia=Mannſchaft angehörend, nicht wie Thams nur
Springer waren, ſondern den Langlauf und das Springen
be=
ſtritten, aus deren beider Beſtehen erſt die Meiſterſchaft ſich
zu=
ſammenſetzt. Die Meiſterſchaft umfaßt den Langlauf über 18
Kilometer, den Dr. Brohl abgeſteckt hatte, ſowie die
Spring=
konkurrenz, die Hauptmann von Bauer ausgezeichnet abwickelte.
Daneben war ein Reichswehrpatrouillenlauf, in dem die
Lands=
berger Mannſchaft ſehr anſtändig und ſportlich vor den
Kemp=
tener Jägern ſiegte. Außerdem ein Staffellauf, eine Stafette,
an der ſich die Schweiz beteiligte und geſchlagen wurde. In
der Stafette ſiegten die Bayern vor den Thüringern, ſodann
folg=
ten die Schweizer und dann die Schwarzwälder, die falſch beſetzt
hatten. Was die beiden Konkurrenzen betrifft, ſo zeigte ſich
deut=
lich, daß die deutſche Mannſchaft vollſtändig verſagte, obwohl ſie
der Qualität nach dicht hinter den Skandinaven liegt. Es zeigt
ſich klar, daß dieſe Mannſchaft vollſtändig übertrainiert aus St.
Moritz kam. Wenn die Deutſchen, welche Leute wie Glaß und
Bquer, Recknagel, Mueller und Neuner beſitzen, ſo miſerabel
ab=
ſchnitten, ſo lag der Fehler, was offen geſagt werden muß, an
der Trainings=Organiſation. Damit wird überhaupt der
wun=
deſte Punkt des Sportweſens, das Züchten des Crack=Weſens,
berührt. Sportsleute ſind keine Maſchinen, die man zu
Rekord=
zahlen dreſſieren und induſtrialiſieren kann, ſondern lebendige
Sachen, die ein wohlverſtandenes Maß von Freiheit und
Diſziv=
lin, aber keinen methodiſchen Zwang benötigen, um ihre Nation
mit bravouröſen Leiſtungen zu repräſentieren. Nicht die deutfchen
Skifahrer haben verſagt, wenn die erſten zehn Plätze beim
Sprin=
gen von Norwegern, Finnen und Schweizern beſetzt wurden, ſon=
dirn es iſt der Fehler der für Olympia verantwortlichen Stellen,
die dieſe fiten Burſchen einfach in den Nerven zerſchmettert haben.
Die deutſche Mannſchaft kam einfach troſtlos aus St. Moritz.
Dafür gibt es keine zwei verſchiedenen Anſichten, und keiner der
Sportsleute auf dem Feldberg war darüber anderer Anſicht.
Das ändert nichts an der Tatſache, daß die Skandinaven
ohne Zweifel immer noch Extraklaſſe ſind. Der Langlauf lag über
achtzehn Kilometer zwiſchen den Norwegern und Finnen mit
ſiebzehn Sekunden Differenz. Chancen für die Meiſterſchaft hatte
hinter ihnen nur der Allgäuer Böck, aber dieſe Chancen waren
rein theoretiſch. Der Finne Järvinnen und der Norweger
Vinja=
rengen hätten unverſtändlich ſchlecht ſpringen müſſen, um Böck,
der mittelmäßig ſpringt, vorzulaſſen, der im Langlauf auch
erheb=
lich hinter ihnen lag. Immerhin nahmen die Skandinaven beim
Springen Rüclſicht darauf, daß es um die Meiſterſchaft ging, und
nahmen die beiden Sprünge vorſichtig. Außer Konkurrenz legten
ſie dann als Zugabe wie die Teufel los. Der Nörweger Jon
Snerſrud kam auf beinahe 52 Meter, was für die Max=Egon=
Schanze des Feldberges vielleicht ſoviel bedeutet wie 70 in St.
Moritz. Die Norweger wie die Finnen ſind entzückende, kleine,
friſche Kerle, zum Teil Förſter und Briefträger, für die Dreißig=
Kilometer=Läufe ſozuſagen täglicher Beruf ſind. Mit dem etwas
herben knabenhaften Charme, der den fkandinaviſchen
Sports=
leuten eigen iſt. Der Gewinner der deutſchen Meiſterſchaft Hans
Vinjarengen iſt, mutatis mutandis, derſelbe Typ wie Lindbergh,
ein wenig kleiner, mit einer mehr barocken Naſe, worin der
Nor=
weger ſich immer von dem Schweden unterſcheidet. Auch die
Finnen ſind kleine Kerle, ſehr wendig, elegant und beſcheiden.
Gute faire Jungen. Die Hauptüberlegenheit der Norweger und
Finnen vor den Schweizern und Deutſchen liegt in der Miſchung
von Kraft und Eleganz, die ihr Sprung beſitzt. Ihr Sprung,
mit wahnſinniger Vorlage, iſt vollkommen rund und geſchloſſen.
Dabei ſpringen ſie koloſſal ab, während die Schweizer, wenigſtens
die Chaux de Fonds=Schule, mehr gleiten. Willeumier kam mit
dieſem Gleitflug gegen die Vehemenz der Norweger nicht durch.
Sie gleiten auch, ſie liegen auch auf den Skiſpitzen, aber ſie
be=
wegen ſich mit enormer Kraft nach vorn. Weder Trojani, noch
Kaufmann, noch Zogg kamen an die wunderbare Totalität der
Skandinaven heran, obwohl ſie in der Leiftung ſie manchmal zu
erreichen ſchienen. In der erſten Altersklaſſe ſiegte Dr. Baader
mit einem vornehmen, was den Stil betrifft, herrlichen Ausdruck,
ohne die Sturzflugtechnik der jungen Springer, aber mit einer
ſportlichen Nobleſſe, die Deutſchland klar und gut, wenn auch
nicht überlegen, repräſentierte. Das Schauſpiel diefer
Meiſter=
ſchaft war herrlich. Die Springer ſprangen von dem
Schnee=
hügel direkt ſcheinbar in den grünen tiefen Schwarzwald hinein.
Dienstag, den 28. Februar 1928
Seite 3
Nummer 59
Die Genfer Sicherheitsberatungen
Ein neues engliſches
Sicherheitsmemorandum.
Zurückweiſung der Hauptforderungen
Frank=
reichs und der Kleinen Entente.
* Genf, 27. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Redaktionsausſchuß des Sicherheitskomitees hat heute
vormittag ſeine Beratungen über einige techniſche Spezialfragen
der auszuarbeitenden Typenverträge fortgeſetzt.
Die Sicherheitsberatungen werden bei den langſamen
Fort=
ſchritten, die ſie machen, ſicher noch bis Ende dieſer Woche dauern.
Die Verhandlungen gleichzeitig mit der Ratstagung fortzuſetzen,
dürfte nach Anſicht des Völkerbundsſekretariats auf große
tech=
niſche Schwierigkeiten ſtoßen.
Das am Samstag überreichte neue engliſche
Sicherheitsmemorandum findet in den
franzö=
ſiſchen Kreiſen keine günſtige Beurteilung, da
man in ihm eine glatte Zurückweiſung der
Haupt=
forderungen Frankreichs und der Kleinen
En=
tente erblickt. Jedoch äußert man in dieſen Kreiſen immer noch
Hoffnungen, daß England in der Frage des Initiativrechtes des
Rates, den Abſchluß von Regionalverträgen herbeizuführen,
ſchließlich doch noch Entgegenkommen zeigen wird, wofür aber
nach Lage der Dinge nur geringe Ausſicht beſteht. Vorausſichtlich
wird auch die deutſche Delegation die Hauptpunkte
der deutſchen Auffaſſung nochmals ſchriftlich
fixieren und dem Sicherheitskomitee unterbreiten.
Im Sicherheitskomitee,
deſſen Beratungen jetzt von dem wiederhergeſtellten Präſidenten
Beneſch geleitet werden, gab der ſchwediſche Delegierte
Undén die Erklärung ab, daß er ſich dem deutſchen, engliſchen,
italieniſchen und holländiſchen Standpunkt anſchließe, wonach
Verträge, die gegenſeitige militäriſche Hilfeleiſtung vorſehen, leicht
ihren Charakter in gegen dritte Staaten gerichtete Allianzen
än=
dern könnten und daß derartige Pakte deshalb nicht
empfehlens=
wert ſeien. Auf keinen Fall dürfe der Völkerbund den Abſchluß
derartiger Verträge von ſich aus fördern.
Der rumäniſche Delegierte Antoniado ſprach ſich für
Nicht=
angriffsverträge mit der Verpflichtung zur ſchiedsgerichtlichen
Regelung von Streitfällen und zur gegenſeitigen militäriſchen
Hilfeleiſtung aus. Derartige Verträge bezeichnete er als ein
Minimum, das für die Sicherheit und die von ihr abhängige
Ab=
rüſtung notwendig ſei. Er vertrat die Auffaſſung, daß das
Syſtem der Regionalpakte allmählich zu einem Generalſyſtem der
Sicherheit werden müſſe, und daß man deshalb dem
Völker=
bundsrat die Mittel geben müſſe, die Staaten zum Abſchluß
ſolcher Verträge zu veranlaſſen.
Eine ſcharfe Erklärung der deutſchen
Dele=
gierten: Deutſchland beſteht auf der Abrüſtung
der Mächie.
Der deutſche Vertreter Dr. v. Simſon gab
dar=
aufeine ſehrſcharfformulierte Erklärung ab, in
der er ſeine abſolut entgegengeſetzte Auffaſſung zu dem
franzö=
ſiſchen Standpunkt und dem der Kleinen Entente ausſprach. Die
in der Debatte mehrſach gebrauchten Worte von der meßbaren,
realen, garantierten Sicherheit dürften nicht dazu dienen, die
Ab=
rüſtung ſchließlich unmöglich zu machen. Der Artikel 9 des
Völkerbundspaktes ſtelle den Mächten die ganz
präziſe Aufgabe, abzurüſten, und die müſſe
un=
ter allen Umſtänden erfüllt werden. Der
Völker=
bundspakt ſelbſt gebe bereits eine genügende
Sicherheit, und er, Simſon, ſei mit dem engliſchen
Delegierten der Auffaſſung, daß man dieſe
be=
reits beſtehende Sicherheit nicht in Abrede
ſtel=
len könne. Außerdem ſeien auch in dem finniſchen Vorſchlag
und in den Beſtimmungen des Paktes ſelbſt genügend Mittel
gegeben, um zu einem Reſultat zu kommen. Der Vorſchlag des
rumäniſchen Delegierten, daß die Mächte, falls ein Staat die
An=
regung des Völkerbundes zum Abſchluß von Regionalpakten
zu=
rückweiſe, ihre Konſequenzen daraus ziehen müßten, könne von
ihm ebenſowenig akzeptiert werden, wie die poſitive Verſtärkung
der Ratsinitiative, in ſolchen Fällen. Paul=Boncour, der die
gegenſeitige militäriſche Hilfe als einen eſſentiellen Beſtandteil der
Regionalverträge bezeichnet hatte, hielt er das ſüdamerikaniſche
Beiſpiel entgegen, wo ſich die Staaten durch einfache
Nicht=
angriffsverträge mit Schiedsgerichtsverpflichtung begnügten und
gute Erfolge zu verzeichnen hätten. — Bei der
Diskuſſion über die Frage der Schaffung von
entmilitariſierten Zonen
in Konfliktsfällen, für die ſich der finniſche Delegierte mit
Nach=
druck einſetzte, erklärte der italieniſche General de
Ma=
rinis, daß ſein Land ſich von einer ſolchen
Maß=
nahme nichts verſprechen könne, da ſie techniſch
und militäriſch ſchwer durchführbar und in vielen
Fällen auch von zweifelhaftem Vorteil ſei.
Paul=Boncour entgegnete, daß die Frage nicht nur
eine militäriſche und techniſche, ſondern vor allem eine
große politiſche Bedeutung habe.
Der kanadiſche Delegierte Riddel führte als
Bei=
ſpiel die ungeſchützten Grenzen zwiſchen Kanada und den
Ver=
einigten Staaten an.
Lord Cuſhendun unterſtrich nochmals die bekannte
eng=
liſche Haltung der Lücke in Artikel 15 des Völkerbundspaktes
gegenüber, die es den Staaten erlaube, zum Kriege zu ſchreiten,
falls der Völkerbund in einem Konfliktsfall nicht zu einem
ein=
ſtimmigen Beſchluß komme.
Das Sicherheitskomitee, das dann ſehr ſchnell hintereinander
die noch offenſtehenden Paragraphen erledigte, beſchloß, morgen
vormittag eine Sitzung des Redaktionsausſchuſſes und
nachmit=
tags 4 Uhr eine Vollſitzung abzuhalten, in der der Bericht
Rut=
gers beraten werden ſoll. Anſchließend werden die deutſchen
Vor=
ſchläge diskutiert werden. Dann dürfte die Spezialdebatte morgen
geſchloſſen werden. Mittwoch und Donnerstag wird der
Redak=
tionsausſchuß die Texte der Modellverträge fertigſtellen und ſie
am Freitag in der Vollverſammlung des Komitees zur Debatte
ſtellen. Die Beratungen dürften dann am Samstag vormittag
ihren Abſchluß finden.
Fürſt Lichnowſki †
* Berlin, 27. Februar. (Priv.=Tel.)
Ein faſt bergeſſener Mann, iſt Karl Max von Lichnowſki im
Alter von 68 Jahren am Montag geſtorben. Es hat eine Zeit
gegeben, wo er europäiſche Bedeutung hatte. Er kam nach dem
Tode des Freiherrn von Marſchall als deutſcher Botſchafter nach
London und hat dort gerade in den Jahren von 1912 bis 1914
amtiert. Auf ſeine Berichte war die deutſche Beurteilung der
eng=
liſchen Abſichten im weſentlichen eingeſtellt, und man kann nicht
gerade ſagen, daß er richtig geleſen hat. Er war zwar nicht ganz
ſo hoffnungslos Optimiſt wie der damalige Reichskanzler v.
Beth=
mann=Hollweg, aber auch er hat an den vollen Ernſt der Lage
nicht geglaubt. Er hat ſich durch den perſönlichen und
geſellſchaft=
lich glänzenden Empfang, der ihm bei ſeinem Eintreffen in
Lon=
don zuteil wurde, täuſchen laſſen und hat eigentlich bis zum
letz=
ten Augenblick mit der Möglichkeit einer deutſch=engliſchen
Ver=
ſtändigung gerechnet.
Nachklänge zum Cavell=Zwiſchenfall.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 27. Februar.
Der „Daily Expreß” ſchreibt: „Bevor der Film von dem
Zen=
ſor verboten wurde, gaben wir der Meinung Ausdruck, daß er
niemals hätte produziert werden ſollen. Wir ſehen keinen Grund,
dieſe Anſicht zu ändern, und es kann keinem Zweifel unterliegen,
daß Miß Cavell ſelber ſie geteilt haben würde. Sie war die letzte
Perſon in der Welt, ein Unternehmen zu billigen, das, wie auch
immer gehandhabt, unvermeidlich ſich dahin entwickeln mußte,
aus der Wiederbelebung und der Ausbeutung von Kriegs=
Haß=
gefühlen Geld zu machen. Die Agitation gegen das Verbot des
Zenſors kann man leicht verſtehen. Die Produzenten haben in
die Herſtellung des Films Kapital geſteckt und ſind beſorgt, es
wieder herauszuholen. Aber es iſt beklagenswert, daß dieſe
Agi=
tation die Form eines Erregens neuer Leidenſchaften gegen
Deutſchland durch Proteſte gegen die angebliche deutſche „
Ein=
miſchung”, angenommen hat. Es war das anſtändige
britiſche Empfinden und nicht eine fremde
Be=
einfluſſung, was ſich dem Film in den Weg
ſtellte. Dieſe an ſich dem Weltfrieden ſchädliche Agitation iſt
eine böſe Folge einer ſchlecht beurteilten Unternehmung”.
Den unqualifizierbaren Ausfällen im „Evening Standard”
der einen engliſchen Juriſten den Anwalt Morgan K. C., für
ſeine Agitation gewann, — der merkwürdiger Weiſe nicht nur
über internationales Militärrecht, und die Vorgänge bei dem
Ver=
fahren gegen Miß Cavell, ſondern auch über die Haltung der
Deutſchen im Kriege eine abſolut falſche Auffaſſung beſitzt —,
können wir füglich ein Stillſchweigen gegenüberſtellen. Er hat
ja durch das Schreiben des bedeutendſten Juriſten, den England
heutzutage beſitzt, des Lord Birkenhead, an den „Daily
Telegraph”, eine vernichtende Abfuhr erhalten. (Wir geben den
Text ſeines Schreibens der Sicherheit halber unten noch einmal.)
Es war der „Daily Telegraph”, der ſchon vorher endlich den
Bann brach, der die Kriegsſilme ſchützend umgab. Er ſchrieb:
„Es wird lange dauern, bis die aus dem Kriege ſtammenden
Ani=
moſitäten ganz vergeſſen ſein werden. Aber der Geiſt des Tages,
der unter den Leuten von gutem Willen herrſcht, iſt darauf
gerich=
tet, das Möglichſte für den Friedensgedanken zu tun und ſeine
Dauer zu ſichern. Wenn das zugegeben wird, dann kann kein
Zweifel darüber herrſchen, wie unratſam es iſt, auf der Leinwand
Vorgänge zu zeigen, welche dahin zielen, die Animoſität zu einer
dauernden zu machen oder die glimmenden Funken des Haſſes
wieder anzufachen. Der ganze Zweck der Kriegsfilme wird
ver=
eitelt, wenn ſie im Geiſte des Beſchauers irgendein Empfinden
wecken, außer dem Entſchluß, jede Neigung zum Mißtrauen
zwi=
ſchen den Raſſen auszurotten und die möglichſt freundlichen
Be=
ziehungen zwiſchen den Völkern zu feſtigen. Die alleinige
Exiſtenz=
berechligung für die Kriegsfilme lag in dem Argument, daß ſie
in dem Geiſte der heranwachſenden Bevöllkerung einen geſunden
Schrecken vor allem Kriegsführen großziehen ſollten. Der
Kriegs=
film hat ausgezeichnete Ausſichten gehabt. Aber er ſetzt einen
Feind voraus. Es iſt das Hauptziel unſerer modernen
Ziviliſa=
tion die Nationen in Freundſchaft nebeneinander leben zu
machen. Das geſchieht nicht dadurch, daß man an der
Vergangen=
heit haftet, ſondern durch das Ausſtreuen einer Friedensſaat für
die Zukunft. Die öffentliche Meinung wendet ſich ſchnell zu der
Anſicht, daß es nicht nur ein Akt der Courtoiſie, ſondern ein
ſol=
cher des geſunden Menſchenverſtandes iſt, wenn man aus dem
Film Szenen beſeitigt, die möglicherweiſe internationale
Vor=
arteile verlängern oder ein Empfinden des Mißbehagens in den
Gemütern empfindlicher Beobachter verurſachen
könnten.”
Lord Birkenhead ſchrieb: „Es ſcheint mir, als ob in
den Diskuſſionen über den Cavell=Film entſcheidende Momente
überraſchend ignoriert worden ſind. Die Frage iſt nicht, ob die
deutſche Regierung ingendein Recht hat, eine Zenſur über den
bri=
tiſchen Film zu verlangen. Ganz offenbar hat ſie nicht ein ſolches
Recht. Die Frage iſt auch nicht, ob unſer gegenwärtiges
Zenſur=
ſyſtem, wie es iſt, zufriedenſtellt. Wahrſcheinlich iſt das nicht der
Fall. Die Frage iſt endlich nicht die, ob irgendwelche bisher in
Deutſchland gezeigte Filme berechnet waren, in alliierten
Län=
dern zu verletzen. Die beiden beſtehenden Fragen gehen viel
tiefer. Die erſte iſt: Liegt es im Intereſſe des Friedens und des
internationalen guten Willens, daß wir die Vorfälle des Krieges,
welche die Erinnerung an ihn am meiſten verbittern, dauernd
öffentlich ſchauſtellen? Wünſchen wir, oder wünſchen wir es
nicht, daß eine neue Aera des Friedens in Europa aufdämmern
ſoll? Wünſchen wir oder wünſchen wir nicht mit allen Mitteln
in unſerer Macht das wechſelſeitige gute Empfinden zu
verſtär=
ken, das hervorgerufen werden muß, wenn nicht alle zuſammen
in Ruinen untergehen ſollen? Dienen wir ingend einem
nütz=
lichen Zweck, wenn wir eine Regierung erbittern und demütigen,
die durch ihre Ablehnung der Hohenzollern=Dynaſtie ihre Anſicht
von jener Dynaſtie und ihrem Wirken gezeigt hat? Iſt es
wirk=
lich unſer Wunſch, daß, wähernd wir den Locarno=Bau zu voll=
*Oarmſtädter Ausſtellungen.
Im Gewerbemuſeum
wurde am Sonntag eine Ausſtellung von Entwürfen, Kartons
und Studien des jungen Darmſtädter Malers Anton
Hart=
mann für die Ausmalung der Fideliskirche in Darmſtadt
eröff=
net. Eine große Anzahl Geladener hatte ſich zu der Eröffnung
eingefunden. Profeſſor Haupt begrüßte die Erſchienenen
herz=
lichſt und gab im Anſchluß an die Begrüßung eine Einführung
in die eigenartige Kunſt Hartmanns, wobei er mit beſonderer
Genugtuung feſtſtellte, daß hier der ſeltene Fall zu verzeichnen iſt,
daß die Kirchengemeinde dem Künſtler vollſtändig freie Hand
ge=
laſſen habe. Das Reſultat ſei außerordentlich erfreulich
gewor=
den, vielleicht gerade darum, weil man den Künſtler vollſtändig
frei ſchaffen ließ und nicht ingendwie durch Wünſche oder
Vor=
ſchriften künſtleriſche Feſſeln auferlegte.
Die große Zahl teilweiſe farbiger Kartons, teilweiſe
original=
großer Blätter, die die Figuren und Handlungen überlebensgroß
zeigen, bewweiſt eine ganz ungewöhnliche Begabung des erſt
D2jährigen Künſtlers nicht nur für feines Einfühlen in religiöſe
Kunſt auch eines ganz zeitgemäßen Menſchen, ſondern vor allem
für monumentale Wirkung. Monumental nicht nur formatlich
gemeint, ſondern auch rein im Gefühlsmäßigen, gedanklich Tiefen,
Packenden. Alle dieſe Darſtellungen wirken aus ſich heraus
reli=
giös führend und fühlend, auch ohne daß in den Darſtellungen
ſelbſt irgendwie religiöſe Handlungen unmittelbar zum Ausdruck
kommen. Ein ungewöhnlich ſtarkes zeichneriſches Talent iſt hier
frei ſchaffend tätig und gelangt zu einer Entfaltung, die der
Auf=
gabe unbedingt gewachſen und würdig iſt. Ueber das
Zeichne=
riſche hinaus iſt die in dieſer Ausſtellung allerdings vielfach nur
andeutungsweiſe ſichtbare Farbengebung harmoniſch mit der
ſtar=
ken Zeichnung an überraſchend eindrucksvollen Bewegungen der
Figuren in Einklang gebracht. Die Ausſtellung verdient ſtärkſte
Beachtung.
In der Kunſthalle am Rheintor
wurde ebenfalls am Sonntag eine neue Ausſtellung eröffnet, in
der ſich ein Dreigeſtirn von beſonderer Eigenart zuſammenfand.
Ueberraſchend weiter entwickelt hat ſich der Darmſtädter Auguſt
Soeder. Die ſtarke, robuſte Kraft dieſes Künſtlers, die wir
von ihm ſeit je, ſowohl in der paſtoſen Technik wie in der
Auf=
faſſung der Landſchaft, des Gegenſtändlichen, in den
Kompoſitio=
nen ſeiner Bilder gewohnt ſind, iſt geblieben. Ueberraſchend aber
iſt namentlich in den neueren und jüngſten Bildern das
unend=
lich viel feiner gewordene Faxbgefühl. Sein Kolorit iſt bei aller
Kraft des farbigen Ausdrucks unendlich reich, rauſchend
gewor=
den, und wird beſonders in den Blumenſtücken zu einer faſt
ſinfo=
niſchen Feinheit entwickelt, die die robuſte Technik völlig
über=
ſtrahlt. In der reichen Fülle der Kollektion zeigt, ſich auch die
Vielſeitigkeit der Landſchaft, die nicht nur in allen Jahreszeiten
wiederkehrt, ſondern auch in der verſchiedenſten Nuancierung der
Gegenden, in denen der Künſtler malte. Hier iſt gleich ſtark die
idylliſche Waldlandſchaft wie das gigantiſche Gebirgsbild,
wenn=
gleich das Heroiſche der Landſchaft ſtark bevorzugt iſt und hinter
ihm das Weiche, Anmutige zurücktritt. Das aber kommt im
Kolo=
rit bei allem lauten Klang der Farben ſtets überraſchend zum
Ausdruck und verleiht den Vildern eine beſonders tiefe Wirkung.
Techniſch von gleicher Kraft, breit und flächig und in der
Farbengebung von gleichem Reichtum ſind die Bilder von
C. Felber=Dachau, in deren Geſellſchaft ſich Auguſt Soeders
Werke ausgezeichnet behaupten. Hier aber — es ſind durchwegs
Landſchaften und eine große Anzahl Schwarz=weiß=Blätter — iſt
das Sachliche, Reife, Ruhige überwiegend. Hier fehlt das hin
und wieder ſtark Brauſende, Aufſchäumende, das ſich auch nicht
ſcheut vor ſtarken Wagniſſen in koloriſtiſcher Beziehung. Felbers
Bilder ſtehen durchweg auf dem gleichen guten Niveau, hinter
dem ein reifer Künſtler ſteht.
Der Dritte im Bund, von den beiden allerdings ganz
ver=
ſchieden, iſt Franz Huth. Ueber dieſen Künſtter durften wir ſehr
oft Gutes und Anerkennendes ſagen. Wir konnten heute nur das
gleiche wiederholen. Dieſe wundervollen Interieurs, die Franz
Huths Meiſterſchaft begründen, werden immer ihre Freunde
fin=
den. Sie ſind ungemein intim in Farbe und Zeichnung, ſind alle
ſchöne, anmutige Stimmungen von koloriſtiſcher Eigenart.
Den=
noch möchte ich die Blumenſtücke, auch die Stilleben anderer
Art, von denen leider nur wenige ausgeſtellt ſind, höher ſchätzen.
Die Glockenblumen zum Beiſpiel ſind von einer geradezu
wunder=
baren duftigen, lebendigen Friſche und Farbigkeit. U. St.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Rr. Hellmuth Ungers „Legende vom Tod” kam
am 24. Februar in Plauen zur Uraufführung. Unger
hat eine aus nordiſcher Sagenwelt heraus volkstümlich
entſtan=
dene Novelle der Lagerlöf „Der Fuhrmann des Todes”
verwen=
det, dabei aber den ſtofflichen Kern auf das Rein=Menſchliche
eines ſchuldigen Lebens augeſichts des Todes geſtaltet. BEBe”
der poetiſchen Sprache, dem Handlungsaufbau und der ſtarken
Ethik des Werkes wurde es ein guter Erfolg, was der reiche
Bei=
fall des Publikums bewies.
*Siebentes Akademie=Konzert.
Montag, den 27. Februar 1928.
Arien= und Lieder=Abend Maria Jvogün.
Wohl alle Hörer, die das Große Haus des Landestheaters bis
zum letzten Platz füllten, werden der Städtiſchen Akademie Dank
wiſſen für die Vermittlung eines ſo herrlichen und genußreichen
Abends. Wollte man bei ſolch einem Können und ſolch
liebens=
würdigem Geben Cinzelheiten kritiſierend zerpflücken, ſo wäre
dies ein liebloſes Bekritteln, das einer außergetvöhnlichen
Künſt=
lerin gegenüber falſch am Platz iſt. Bei einer Perſönlichkeit wie
Maria Jvogün wirkt alles original und ſelbſtverſtändlich. Wenn
eine herrliche, wohllautende Stimme techniſch und klanglich ſo
beherrſcht wird, dann ſoll man dies Ereignis auf ſich wirken
laſ=
ſen und nicht, wie dies mancher kritiſche Kopf im Publikum ſo
gern tut, mit irgendlvelchen anderen Stimmen vergleichen, deren
Weſensart vollkommen anders iſt. Wichtig iſt für die Künſtlerin,
daß ſie ihr Programm ſo wählt, daß die Vorzüge ihres Könnens”
und ihrer künſtleriſchen Befähigung voll zur Geltung kommen.
Dies war in jeder Beziehung der Fall. Ueberaus ſtilvoll und
fein kamen die Proben der älteren Oper von Mozart und
Pergo=
leſe zur Geltung, wundervoll wurde Schuberts Liedſtil getroffen,
voll Charme und Grazie in den leichteren Liedern, empfindungs=
Hief im Gretchen am Spinnrad. Mit gleicher Selbſtverſtändlichkeit
der Beherrſchung hörte man dann die bekannte Romanze aus
der Oper „Lakme” von Delibes und ein reizendes, weniger
be=
kanntes Lied desſelben Meiſters: „Die Mädchen von Cadix”. Faſt
die größte Ueberraſchung waren die Volkslieder, in denen die
Verbindung von höchſter Kunſt und friſcheſtem, natürlichſtem
Ausdruck unnachahmlich wirkte. Ganz beſonders ſei noch die
aus=
gezeichnete Ausſprache der Sängerin hervorgehoben, die in
Ver=
bindung mit dem lebhaften Miencnſpiel und der liebenswürdigen
Anmut den künſtleriſchen Eindruck weſentlich vertiefte. Den
Schluß der Vortragsfolge bildeten „G’ſchichten aus dem Wiener
Wald”, zuſammengeſtellt aus Walzern des alten Strauß. Nach
ſolchen Darbietungen empfinde ich immer, daß der laute Beifall
ganz beſonders berechtigt iſt. Man möchte ſeiner Freude
Aus=
druck geben, man möchte mitjubeln und der Künſtlerin noch ſo
Zugaben entlocken, als nur möglich iſt. So geſchah es auch
in reichſtem Maße.
Michael Raucheiſen=Berlin begleitete techniſch
meiſter=
haft und mit hervorragender Anpaſſungsfähigkeit.
P. N.
Seite 4
Dienstag den 28 Februar 1928
Nummer 39
enden ſuchen, wahre oder falſche Baralong=Filme in Deutſchland
und Cavell=Filme in den alliierten Ländern gezeigt werden?
Ich hätte gedacht, es ſei ein Gemeinplatz, daß jeder Mann und
mehr noch jede Frau mit guten Abſichten, welche die Teilnahme
ihres Sohnes in einem neuen Kriege nicht wünſchen, mit allen
Kräften danach ſtreben würden, das Gedächtnis an dieſe alten
unſeligen Dinge auszulöſchen, um neue menſchlichere
Beziehun=
gen zu ſchaffen. Es wird geſagt, daß das Vorhandenſein eines
Standbildes dieſer heroiſchen und unvergleichlichen Frau in
Lon=
don mit dieſen Anſichten unverträglich iſt. Das iſt nicht der Fall.
Ein würdiges Denkmal dieſer unſterblichen Toten ſteht in ſo
ge=
ringer Beziehung zu den Szenen eines hektiſchen Films wie ein
klaſſiſches Gemälde des gekreuzigten Jeſus zu dem Verſuch, ſeine
Qual für die Zwecke von Hollywood geſchäftlich auszunutzen.
Der zweite Punkt erſcheint mir ſogar noch einſchneidender. Was
würde die Pflegerin Cavell ſelber zu dieſem Vorſchloge ſagen?
Die wahren Ziele dieſer geheiligten Frau, ihre einzige Botſchaft
an die Welt, ſind auf ihrem Denkwal eingraviert: „Patriotismus
ift nicht genug. Ich muß weder Haß noch Bitterkeit gegen irgend
jemand hegen”. Nimmt irgend jemand an, daß die Frau, die
gerade im Moment ihrer Agonie ſo reden konnte, erlauben würde,
daß ihr Tod geſchäftlich ausgenutzt wird mit dem ſicheren
Ergeb=
nis, daß die mit ihm verbundenen bitteren Erinnerungen am
Leben erhalten und genährt werden, um die ſüße
Wiederherſtel=
lung der Freundſchaft und der guten Beziehungen zwiſchen den
Völkern der Erde zu verhindern?
Und was iſt das Ziel dieſes Abenteuers, über deſſen
Vereite=
lung wir Tränen vergießen ſollen? Soll es eine heilige
Bot=
ſchaft verkünden? Sollen die Erträge einem wohltätigen Zweck
gewidmet werden? Wollen ſie Stipendien gründen, um eine
neue Generation von Frauen nach dem Cavell=Muſter zu ſchulen?
Oder ſollen ſie dem Produzenten und ſeinen Verbündeten
Pro=
fite bringen? Iſt es für dieſen Zweck anſtändig, Agonie und
Opfer der edelſten Frau auszubeuten, die der Krieg
hervorge=
bracht hat? Nichts würde ihrer tapferen, ſtolzen, feinfühlenden
Natur ſchrecklicher geweſen ſein.”
Der Miß Cavell=Film vor dem Unterhaus.
EP. London, 27. Februar.
Die parlamentariſchen Anfvagen an Chamberlain über den
Miß Cavell=Film führten zu einer neuen Verſicherung des
Außenminiſters, daß er den Film nicht zu ſehen wünſche und daß
er ihn verurteile. Hinſichtlich ſeiner Unterredung mit dem
deut=
ſchen Botſchafter hatte er ſeinen früheren Erklärungen nichts
hin=
zuzufügen. Chamberlains Aeußerung, daß die
Aufführung des Films ein Verbrechen an der
Menſchlichkeit ſein würde, wurde im Unterhaus
lebhaft zugeſtimmt. Die von dem Filmherſteller Wilcox
gegebene Darſtellung der Erſchießungsſzene bezeichnete
Chamber=
lain als völlig unrichtig (aproeryphical).
Der Kolonialminiſter verneinte, daß Deutſchland irgendwelche
Wünſche bezüglich dieſes Films beim Kolonialamt geltend
ge=
macht habe. — Der Vertreter des Innenminiſteriums erſuchte die
Abgeovdneten, alle Fragen über die Filmzenſur auf Donnerstag
zu verſchieben, damit der Innenminiſter ſelbſt dazu Stellung
nehmen könne. — Ein Mitglied des engliſchen Komitees, das
1919 zur Unterſuchung angeblicher deutſcher Kriegsverbrechen
tagte, ſtellt feſt, daß dieſes Komitee die vollſtändige
Recht=
mäßigkeit des deutſchen Kriegsgerichtsver=
fahrens anerkannt hatte. Die Handlungsweiſe
der Miß Cavell habe das Urteil völlig
gerecht=
fertigt, denn Miß Cavell habe wohl gewußt, daß ſie ſich
ſchuldig gemacht habe. Hierdurch könne natürlich die Erinnerung
an ihren Patriotismus nicht getrübt werden.
Autonomiſtiſcher Sieg in Hagenau.
EP. Paris, 27. Februar.
Aus Straßburg wird gemeldet, daß bei den geſtrigen
Ge=
meindewahlen in Hagenau 17 Kandidaten der Union Populaire
(Nationale Eintracht), darunter der frühere Bürgermeiſter Weiß,
gewählt wurden. Für die übrigen zehn Sitze werden am nächſten
Sonntag Stichwahlen ſtattfinden. Die früheren
Mit=
glieder des Gemeinderates, der von
Poincars=
aufgelöſt worden war, ſind ſomit in großer
Mehrheit wiedergewählt worden. Der frühere
Gemeinderat war bekanntlich aufgelöſt worden,
weil er als autonomiſtiſch galt.
Die Zeitungen unterſtreichen denn auch den Sieg der
Auto=
nomiſten bei den Gemeinderatswahlen. Das rechtsſtehende
„Journal de UEſt” bedquert, daß die Liſte der Nationalen
Ein=
tracht nicht mehr Erfolg erzielt habe und ergeht ſich in heftigen
Ausfällen gegen die deutſche und deutſchfreundliche Preſſe.
Die ſozialiſtiſche „Freie Preſſe” meint, die Autonomiſten
verdank=
ten ihren Sieg allein der kommuniſtiſchen Unterſtützung. — Das
klerikale „Journal de Haguenou” meint, die große Mehrheit, die
für die Nationale Eintracht geſtimmt hätte, wollte damit nur
be=
zeugen, daß ſie den religiöſen Traditionen des Elſaß treu bleiben
wolle.
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Nummer 59
Dienstag den 28 Februar 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 28. Februar.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Ausſtellung der 150
Zeichnungen aus den Beſtänden des Kabinetts geht am Sonntag, den
4. März, zu Ende. — Vorbereitet wird eine Ausſtellung der Graphik
Albrecht Dürers als eine Erinnerung an die 400jährige
Wieder=
kehr ſeines Todestages. Die ſchon ſeit längerem vorgeſehene
Ausſtel=
lung der Handzeichnungen des Schweizer Bildhauers Carl
Burck=
hardt, verſtorben 1994, iſt auf den Sommer verſchoben worden.
— Heſſiſches Landestheater, Kleines Haus. „Das große weiße
Schweigen”, der grandioſe, die Polar= und Todesfahrt Kapitän
Scotts zum Südpol im Jahre 1910 behandelnde Kulturfilm wird ab
morgen im Kleinen Haus des Landestheaters vorgeführt. Bei ſeiner
Erſtaufführung in Darmſtadt im Kleinen Haus im Jahre 1925 hatte
dieſer Film einen ganz ungewöhnlichen Erfolg bei Publicum und Preſſe
zu verzeichnen. Der Film wurde von einem Mitglied der Scottſchen
Südvol=Expedition, Herbert G. Ponting, aufgenomuen. Wir ſehen
neben Aufnahmen von Eisbergen, Gletſchern uſv. die für die Autarktis
chauakteriſtiſchen Tiere, Pinguinen, große Raubmövei, Seehunde und
Raubwale und deren Eigenart in bezug auf Leben innerhalb der
Gat=
tung und im Kampfe gegen ihre Feinde. Am 14. Januar 1912 gelangte
Scott mit vier Begleitern an den Südpol. Aber der Norweger Navul
Amundſen hatte bereits am 18. Dezember 1911 auf einem kurzeren
Wege den Südpol erreicht. Wohl überſtand er dieſe Enttiuſchung, aber
der Rücluveg vom Süidpol zum letzten Proviantlager wurde fir die
fünf kühnen Männer zur Todesfahrt. Die unendliche Eiswüſte wurde
— nur noch 18 Kilometer vom Proviantplatz entfernt — ihr Grab.
— Das Darmſtädter Tagblatt ſchrieb über den Film unter anderem:
Das „Große Schweigen” iſt ein Film gleich ſchön und lehrreich wie in
der grandioſen erſchitternden Tragik, tiefwirkender, als es der
phan=
taſievollſte Film ſein könnte.
In Aubers Oper. Die Stumme von Portici”, die im
Großen Haus morgen Mittwoch in völlig neuer Bearbeitung und
In=
ſzenierung zum erſten Male gegeben wird, wirken mit die Damen
Margarethe Albrecht, Claere Eckſtein, Grete Penſe und die Herren
Johannes Biſchoff, Guſtav Deharde, Carl Ebert=Beher, Oscar Grauert,
Herbert Grohm und Karl Jörn a. G.
In der Aufführung von Shaws „Candida” ſpielt heute Beſſie
Hoffart die Proſerpina Garnett.
Am Samstag, 3. März, wird im Großen Haus Der
Zigeu=
nerbaron” von Johann Strauß als Volksvorſtellung zu
er=
näßigten Preiſen (1 2, 3 und 4 Mk.) gegeben. Der Vorverkauf
beginnt am Mittwoch, 29. Februar.
Die Komödie „Coeur=Bube” von Jaques Natanſon wird
in=
ſzeniert von Robert Klupp.
Noſſinis „Barbier von Sevilla” wird im Kleinen Haus
Mitte März neueinſtudiert herauskommen.
Die zweite, letzte zykliſche Aufführung von Wagners Ringtetralogie
beginnt übermorgen Donnerstag mit Rheingold”. Heute
Diens=
tag iſt der letzte Tag des Vorverkaufs der Zykluskarten an Nichtmieter.
Sinfoniekonzerte: Im ſechſten Sinfoniekonzert Montag,
den — März, dirigiert Generalmuſikdirektor Dr. Böhm Werke von
Mozart, Schumann und Pfitzner. Soliſtin: Alma Moodie.
— Jubiläum. Am 1. März 1928 beſteht das
Bürſtenwaren=
lager B. Dornbuſch, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 26, fünfzig
Jahre. Das Geſchäft wurde am 1. März 1878 von den Eltern der
jetzigen Inhaberin, Fräulein Johanna Dornbuſch, im Hauſe des
Metz=
germeiſters Dintelmann, Ecke der Großen und Kleinen Ochſengaſſe,
eröffnet und iſt ſpäter nach der Eliſabethenſtraße 26 verlegt worden.
Fräulein Johanna Dornbuſch hat im Verein mit ihrer Schweſter das
Geſchäft durch alle Gefahren der Zeit, durch Krieg und Inflation,
erhalten und weiterentwickelt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
erinnern unſere Mitglieder daran, daß am Freitag, den 2. März,
abends 8 Uhr, bei Sitte (Gelber Saal), Karlſtraße, der in den Kreiſen
unſerer Mitglieder rühmlichſt bekannte Herr Landgerichtsrat und Vertreter aus Fliegerkreiſen, ſowie einer überaus großen
Raab=Darmſtadt einen Vortrag hält über: „Rechtsfragen aus
dem täglichen Geſchäftsleben”. Bei der beſonderen
Wichtig=
keit gerade dieſes Vortrages dürfte ſich ein recht zahlreicher Beſuch ſehr
empfehlen.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat Dr. Erich
Fiſchers „Muſikaliſche Komödien” aus München für nächſten
Samstag, den 3. März, 8 Uhr, zu einem Gaſtſpiel im Kleinen. Nachruf, dem die Abſchiedsworte Jeſu Ev. Joh. 12, 27—28, zu=
Haus des Heſſiſchen Landestheaters gewonnen. Was ſind die Muſikali= grunde lagen: „Jetzt iſt meine Seele betrübt, und was foll ich
ſchen Komödien?, Verſuche, längſt vergeſſene, oft nur in Handſchriften
vorhandene Melodien alter deutſcher Meiſter für Singſpiele zu
ver=
werten, deren Stoffe und Texte neu ſind, die ſich aber ganz dem Cha= in dieſer Stunde gekommen. Vater, verkläre deinen Namen.”
Erich Fiſcher alte Schätze gehoben und wieder lebendig gemacht, die
dem Volke beſonders in einer Zeit nahegebracht werden ſollen, die
mehr denn je Gefahr läuft, den Sinn für alte deutſche Melodien zu
verlieren. Die Aufführungen durch das Enſemble der Münchener
Kammeroper haben in Deutſchland wie in Holland, Dänemark. Schweiz
u. a. ſtets einen glänzenden Erfolg erzielt, der ihnen auch in Darmſtadt
zuteil werden dürfte.
— Orpheum. Zum Gaſtſpiel der Berliner Metro= Revue ab
Donnerstag, 1. März, ſiehe heutige Anzeige.
Kurſus wegen plötzlicher Verhinderung des Leiters abgeſagt werden; heit zu geben, ſich bekanntzumachen mit den geltenden Beſtimmungen.
er findet vorausſichtlich 3 Wochen ſpäter ſtatt. Neuanmeldungen wer= Der Elternabend war ſehr gut beſucht. Die Einrichtungen der
ver=
den in unſerer Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, noch angenommen.
der ſchwerſten Zeit der Not, die je ein Volk erdulden und ertragen iſt — wie mit der Ludwigs=Oberrealſchule und dem Realgymnaſium —
mußte, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, in den Kämpfen am ein „Reformrealgymnaſium verbunden. Reformrealgymnaſium
Nhein und der Saar unſeren Volksbrüdern und Landsleuten hilfreich und Oberrealſchule haben von Sexta bis Quarta, d. h. in den erſten
zur Seite zu ſtehen. Wie kein anderer Volksſtamm innerhalb der Gren= drei Jahren, gemeinſamen Unterbau. Die Eltern, die ſich dafür
ent=
zen unſeres Vaterlandes iſt das Volk an der Saar vom Schickſal dazu ſcheiden, daß ihre Kinder in Sexta mit einer modernen Fremdſprache
beſtimmt, an die Spitze der Kämpfer in den Entſcheidungskämpfen am beginnen, brauchen alſo erſt in drei Jahren die endgültige Entſcheidung
Rhein und der Saar zu treten. Dort haben die jahrelangen Machen= zu treffen, ob ſie ihr Kind in ein Reformrealgymnaſium oder in eine
ſchaften einer uns feindlichen Regierung das ganze Volk zu einem Gan= Oberrealſchule gehen laſſen wollen. Zur Anmeldung in die
Liebigs=
zen zuſammengeſchweißt. Die bittere Not hat die Einigkeit unſerer Hei= Oberrealſchule kommen die in der Rheinſtraße, Alexander= und
Die=
mat gefeſtigt und die inneren Parteikämpfe vor der geſaltigen For= burgerſtraße und nördlich davon wohnenden, ferner die von auswärts
derung unſerer Zeit zurücktreten laſſen, und dieſe hohe Forderung der auf dem Hauptbahnhof eintreffenden und die von Arheilgen, Eberſtadt
Zeit iſt für alle Volksmitglieder die gleiche: Deutſch ſein, deutſch denken und Griesheim mit der elektriſchen Bahn kommenden Schüler in Be=
und deutſch fühlen! Das Ziel, das wir alle verfolgen, iſt die Erlangung tracht. Die Anmeldungen finden ſtatt am Donnerstag, den 1. März,
unſeres guten Rechtes in der Heimat. Wir bitten Gott um ein Ge= von 10—1 Uhr und von 3—5 Uhr nachm., und Freitag, den 2. März,
lingen unſerer Befreiung vom Joch der Unterdrücker. Um die Ziele von 10—1 Uhr.
wirkſam zu erreichen, ſtehen uns, wie am Rhein und der Saar, nur die
geiſtigen Waffen, die Waffen der Einigkeit und der Begeiſterung zur Monatsverſammlung am Donnerstag, 1. März, abends 8.15 Uhr, im
Verfügung. Es iſt Pflicht aller Saarflüchtigen und Ausgewieſenen Gemeindehauſe (Eichwieſenſtr. 8) wird Herr Studienrat Dr. Vetter
ſowie aller Saardeutſchen im unbeſetzten Deutſchland, ſich um unſere den Film „Glaube und Heimat” (nach dem gleichnamigen Drama von
Fahne zu ſcharen. Um unſere Ziele zu erreichen, iſt es aber auch unbe= Karl Schönherr) laufen laſſen. Damit wird ein erſchütterndes Bild
dingt notwendig, daß auch unſere Volksbrüder einig mit uns und be= von Glaubenstreue und Opfermut vor Augen und Seele gemalt, das
geiſtert an unſere Seite treten. Deutſche jeder Partei und jeden Sinn’s! ſeinen Eindruck nicht verfehlen wird. Deshalb ſeien zu dieſem Abend
Es iſt ein deutſches Land, nach dem die gierige Fauſt welſcher Erobe= nicht bloß die Mitglieder der Männervereinigung, ſondern noch
beſon=
rungsſlcht greift. Es ſind deutſche Schweſtern und Brüder, die unter ders die des Frauenvereins und der Jugendbünde, darüber hinaus
der gawaltſamen Unterdrückung franzöſiſcher Machtpolitik leiden. Es aber alle Gemeindeglieder herzlich eingeladen. Auch die Glieder anderer
ſind deutſche Herzen, die an der Saar wegen ihrer Treue zum deutſchen evangel. Gemeinden ſind willkommen. Ein geringes Eintrittsgeld —
Vaterland verbluten. Helft uns das Leid zu lindern. In unſeren Ver= Erwachſene 30 Pfg., Jugendliche 20 Pfg. — wird erhoben.
ſammlungen ſchlagen Euch unſere Herzen warm entgegen, dort findet
Ihr die Nichtlinien und Beſtrebungen unſeres Vereins. Als Mitglieder tag (4. März) findet im Albenzimmner des Reſtaurants Sitt= (
Karl=
unſerer gerechten Sache ſchließen wir Euch in unſere Arme zur macht= ſtraße) eine Bezirksvertreterverſammlung ſtatt. In dieſer
Verſamm=
vollen Zuſammenarbeit an dem gewaltigſten Werk unſerer Zeit, der lung wird der Termin für den dieſes Jahr in Michelſtadt
ſtattfin=
gebiet hat bei der Jahrtauſendſeier ſein Deutſchtum bewicſen und mit das damit verbundene Bezirkswettſchreiben gebildet werden.
Flammenſchrift in das ewige Buch der Geſchichte eingetragen: Deutich
iſt die Saar, jetzt und immerdar! Unſere Verſammlungen finden
jeweils am 1. Donnerstag im Monat, abends 8½ Uhr, in
unſerem Vereinslokal „Sitte”, Karlſtraße (Alpenzimmer), erſtmalig am
1. März d. J., ſtatt.
— Alle Freunde der Tierſchutzbeſtrebungen ſeien nochmals auf den
am Mittwoch, den 29. Februar abends, im Bürgerhof”,
Eliſabethen=
ſtraße 2, ſtattfindenden Vortrag ges Herrn Oberreallehrer Frank über
„Notzwendigkeit des Tierſchutzes und ſeine praktiſche Auswirkung”
auf=
merkſam gemacht und herzlichſt dazu eingeladen. Wer die Leiden der
ſeufzenden Kreatur kennt und wem die vielen Tierquälereien zu Herzen
gehen und wer deren Beſeitigung wünſcht, der bekennt ſich zu uns durch
ſein Erſcheinen, damit es eine machtvolle Kundgebung wverde zum Schutze
unſerer hilfloſen, ſtummen Mitgeſcköpfe.
Sährlings letzte (hrung.
* Ein herrlicher, leuchtender Sonnentag. Blauer, wolkenloſer
Himmel. Ein echtes Fliegerwetter. So war der Tag, an dem
Jährling ſeinen letzten Flug ausführte, und ſo der Tag, an dem
die ſterbliche Hülle des beliebten Piloten zur letzten Ruhe gebettet
wurde. Nicht allein die Heſſenflieger und ſeine Berufskollegen
ſtanden erſchüttert an der Bahre des allzu jung Dahingegangenen,
ſondern ganz Darmſtadt, alle, die dieſen liebenswürdigen,
beſchei=
denen Menſchen und unerſchrockenen Flieger kannten, trauern um
ihn. So nimmt es nicht wunder, daß Tauſende von
Leidtragen=
den ihm die letzte Ehre erwieſen, wenn auch nicht verſchwiegen
werden ſoll, daß viele ihre Sympathie dem kühnen Piloten beſſer
bewieſen hätten, wenn ſie ſeinen herrlichen Flugleiſtungen
ſtärke=
res Intereſſe entgegengebracht und ihn durch den Beſuch ſeiner
Veranſtaltungen erfreut hätten. Leider kann an dieſer Tatſache
durch die Maſſenbeteiligung an der Trauerfeierlichkeit nichts mehr
geändert werden, aber die ſtarke Anteilnahme an dem tragiſchen
Geſchick wird den ſchwer geprüften Hinterbliebenen, ein kleiner
Troſt ſein, denn ſie erkennen, daß dem jugendfriſchen Piloten ein
Denkmal im Herzen aller geſetzt iſt, das dauernder als Erz und
Stein iſt. Leider war während des feierlichen Aktes der
Bei=
ſetzung nicht abgeſperrt, ſo daß viele Leidtragende, die dem
Ver=
blichenen im Leben nahe ſtanden, kaum Gelegenheit hatten, ihn
im Tode ſo zu ehren, wie es in ihrer Abſicht lag.
Der Trauerzug ſetzte ſich vom Portal, des alten Friedhofs
durch eine dichte Menſchenmenge unter Vorantritt der
Muſik=
abteilung der Polizeibeamten des Polizeiamts Darmſtadt in
Be=
wegung. Die Einſegnung fand durch Pfarrer Rückert im Beiſein
der nächſten Angehörigen, der dienſtfreien Beamten der
Einzel=
dienſt= und Bereitſchaftspolizei, zahlreicher behördlicher Vertreter
Zahl Leidtragender ſtatt. Langſam wurde bei dem ergreifenden
Geſang der Geſangsabteilung der hieſigen Polizeibeamten „Wie
ſie ſo ſanft ruhen” der blumenbedeckte Sarg in das tiefe Grab
geſenkt, und ſtumm, entblößten Hauptes ſtand die Menge.
Pfar=
rer Rückert ſprach ernſte Gebete und hielt einen ergreifenden
ſagen? Vater, hilf mir aus dieſer Stunde? Doch darum bin ich
rakter und Geiſt der alten Melodien anpaſſen. — So wurden durch Ergreifend ſchilderte er das Leben des meiſterhaften Piloten, der
ſchon im Weltkriege Hervorragendes geleiſtet und ſpäter durch
ſeine Unerſchrockenheit und ausgezeichneten Leiſtungen geholfen
hatte, den Flugſport zu heben und zu fördern. Warme, herzliche
Troſtesworte ſpendete er den Hinterbliebenen, denen ihr Stolz
— Liebigs=Oberrealſchule und Reformrealgymnaſium. Die Liebigs=
D.=R. veranſtaltete einen Elternabend, um den Eltern, welche
— Hausfrauenbund, Kochkurſus. Zu unſerem Bedauern mußte der Oſtern 1928 ihre Kinder in die höhere Schule ſchicken wollen,
Gelegen=
ſchiedenen Schularten wurden erläutert, die Anforderungen, die bei der
— Der Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt, E. V., ſchreibt uns: In Aufnahme geſtellt werden, beſprochen. Mit der Liebigs=Oberrealſchule
— Petrusgemeinde. Männer=Vereinigung. Zur nächſten
— Bezirk Darmſtadt Gabelsbergerſcher Stenographen. Am Sonn=
Wiedererlangung der uns in Verſailles geſtohlenen Freiheit! Das Saar= denden 23. Bezirkstag feſtgelegt und der Wettſchreibeausſchuß für
Sbei Erkältungsanzeichen
rheumatischen Schmerzen.
In allen Apotheken erhältlich.
r, und ihr alles nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß ſo jäh
ent=
riſſen wurde. Und wohltuend klangen die hoffnungsvollen
Worte, die ein Wiederſehen kündeten, all den vielen Trauernden,
die ſich mit dem Tode und dem tragiſchen Geſchick des
Verunglück=
ten noch nicht abfinden konnten. Nach ſtillem Gebet und feierlichem
Segen wurden zahlreiche Kränze niedergelegt. Zunächſt ſprach
Polizeidirektor Uſinger einen warmempfundenen Nachruf:
„Im Namen des Polizeiamts Darmſtadt und aller ſeiner
Be=
amten rufe ich unſerem lieben Jährling die herzlichſten
Abſchieds=
grüße zu. Mit dem Hinſcheiden des pflichttreuen und lieben
Kameraden, den wir heute zur Ruhe geleiten, hat ſich ein Leben
vollendet, das noch nicht auf ſeiner Höhe ſtand, zu großen
Hoff=
nungen berechtigte und das im 33. Jahre zu aller Trauer einen
wahrhaft tragiſchen Abſchluß finden ſollte. Friedrich Jährling iſt
am 1. Auguſt 1923 an das Polizeiamt Darmſtadt verſetzt worden.
Er hat den Feldzug als freiwilliger Infanteriſt, dann nach
zwei=
maliger ſchwerer Verwundung mit Auszeichnung als Flieger
mit=
gemacht und dabei Hervorragendes geleiſtet. Sein Name iſt
ſchon damals in der Armee bekannt geworden, und die
aus=
gezeichneten Zeugniſſe ſeiner Vorgeſetzten aus dieſer Zeit
bezeu=
gen, wie geſchätzt er als Flieger und Soldat, wie beliebt er als
Kamerad geweſen iſt. Seine leidenſchaftliche Vorliebe für den
Flugſport ließ ihn hier bei den Heſſenfliegern wieder aktiven
Anteil an allen Veranſtaltungen nehmen, die mit ſeinem Beruf
für ihn als Flieger nun einmal die Erfüllung ſeines Lebens
bedeutet haben.
Seitens des Polizeiamts, dem der Flugplatz mit der dortigen
Flugwache dienſtlich unterſteht und deſſen Verbindung mit dem
Flugweſen in Darmſtadt ſich nicht zum wenigſten durch Jährling
immer enger geſtaltete, wurde Jährling im Intereſſe dieſes
wahr=
haft kühnen und zukunftsreichen Sports jede Förderung zuteil.
Mit Stolz blickten daher auch wir, ſeine Kameraden, auf ihn,
wenn er, umjubelt von Tauſenden, ſo oft mit Sicherheit und
Wagemut ſeine Kreiſe zog, und niemand dachte, daß der ſtrahlende
Vorfrühlingstag des vergangenen Freitags ſein letzter ſein ſollte.
Er war uns allen ein lieber Kamerad, im Dienſte treu und
ge=
wiſſenhaft, immer für andere bereit und daher bei uns allen
beliebt.
So betten wir ihn heute zur letzten Ruhe, umſtrahlt von der
Sonne, der er ſtets näher war wie wir.
Dieſe Blumen ſollen ihm ein letzter Gruß ſein aller
Kame=
raden des Polizeiamts Darmſtadt, die geloben wollen, ſein
An=
denken ſtets im Herzen zu bewahren.”
Für die Heſſenflieger legte mit Worten tiefer Trauer
Ge=
werberat Krämer einen Kranz nieder. Weitere
Kranznieder=
legungen mit warmempfundenen Nachrufen erfolgten durch
Poli=
zeimeiſter Wink für den Landesverband der Polizeibeamten
Heſſens, durch Bürgermeiſter Mueller im Namen der Stadt
Darmnſtadt und der Hefag, durch den ehemaligen Flugzeugführer
Polizeihauptwachtmeiſter Keller (Polizeiamt Worms) für die
Beamten des Polizeiamts Worms, die ehemaligen Feldflieger
Worms, die Luftpolizei Mannheim, den Flughafen Mannheim
und Frankfurt und die Rundfunkgeſellſchaft Frankfurt, und durch
Direktor Deku im Namen des treuen Flugkameraden Piloten
Buſch, der ſich zurzeit noch im Krankenhaus befindet. Kränze
wurden u. a. noch von Vertretern des 6. Bezirks=Polizeireviers, der
3. Bereitſchaft und von Flugzeugkonſtrukteur Dipl.=Ing.
Hoff=
mann niedergelegt. Mehrere Flugzeuge mit Trauerfloren
kreuz=
ten während der Trauerſeier über dem Friedhof. — Noch ein
letztes Muſikſtück: „Ich hatt’ einen Kameraden”, und die Feier
für den mit den höchſten fliegeriſchen Ehren beſtatteten Piloten
war beendet. Aber noch lange umſtanden Leidtragende das Grab,
und noch viele Tage werden Hinterbliebene und Trauernde die
letzte Ruheſtätte ihres toten Freundes beſuchen, und ewig
un=
vergeßlich wird im Herzen all derer, die den unerſchrockenen
Pilo=
ten kannten, der Name Friedrich Jährling nachklingen mit dem
letzten Wunſche: „Roguiescat in pace!”
Elefantenanmarſch auf Heſſen
Der Emir von Afghaniſtan, der Schah von Perſien, der Kronprinz
von Siam, der Maharadſchah von Nungupure ſind kürzlich durch
Deutſchland gereiſt, mit dem Pomp echter orientaliſcher Fürſten. Aber
ihre Elefanten hatten ſie zuhauſe gelaſſen, und darin werden ſie nun
von einem Deutſchen übertrumpft werden: der ſächſiſche Zirkusmeiſter
Sarxaſani rückt mit 22 indiſchen Elefanten, 14 bengaliſchen
Kö=
nigstigern, 42 afrikaniſchen Löwen, mit Scharen von Kamele i, Zebras,
Eisbären, Nilpferden, und mit Hunderten von Chineſen, Indern,
In=
dianern, Negern, Japanern, Tſcherkeſſen, Kalmücken, Geuſinern,
Mu=
lattinnen auf Heſſen los! Hans Stoſch=Sarraſani, der Herr und
Mei=
ſter dieſer exotiſchen Heerſcharen, hat, wie noch erinnerlich, in Heſſen
ſchon mehrmals mit koloſſalem Erfolg gaſtiert, zuletzt Dezember—Jan.
1926/27 in der Feſthalle in Frankfurt a. M. kurz nach der
Amerika=
fahrt. Heute iſt Sarraſani auf einer Höhe wie nie zuvor! Sarraſani
bringt jetzt nach Heſſen auf 180 Laſtautozügen ſeine „Schönſte Schau
zweier Welten”, eine fliegende Zirkusſtadt von koloſſalen Ausmaßen.
Im Glanze von 15 000 elektriſchen Lampen leuchtet dieſe Zeltſtadt an
jedem Gaſtſpielort wie ein Wunder aus „Tauſend und einer Nacht”
auf. Ein gewaltiges Spielzelt, das größte Viermaſtenzelt, das je
kon=
ſtruiert wurde, faßt zehntauſend Zuſchauer; mächtige Stallbauten für
Hunderte der ſeltenſten exotiſchen Tiere,, Garderobenräume für
Künſt=
ler aller Raſſen und Farben gruppieren ſich herum. Sarraſani macht
das amerikaniſche Syſtem der drei Manegen nicht mit; er zeigt ſeine
Maſſenſzenen exotiſcher Menſchen und exotiſcher Tiere fabelhafter
Artiſten und edler Pferde in einem einzigen Ring, der mit 17 Metern
Durchmeſſer die größte Manege der Welt iſt. Alles in allem:
Sarra=
ſani wird in Heſſen die modernſte, großartigſte, techniſch vollkommenſte
Zirkusſchau der Gegenwart zeigen. Sarraſani, Deutſchlands
populär=
ſter Zirkusmann, wagte 1923 als erſter deutſcher Großunternehmer mit
ſeinem ganzen gewaltigen Troß die Fahrt über den Atlantiſchen Ozean
und ſpielte zwei Jahre mit größtem Erfolg in Argentinten, Braſilien,
Uruguay. Dieſe kühne Pionierfahrt für das Deutſchtum hat man
Sar=
raſani nicht vergeſſen. Die maßgebenden deutſchen und
ſüdamerikani=
ſchen Amtsſtellen haben ihm ihre Anerkennung immer wieder
zugeſpro=
chen. Vertreter von 55 ausländiſchen Staaten behrten —
hiſtoriſch gewordenen Sarraſani=Vorſtellung am 3. März 1927 zu
Bel=
lin. Die Südamerikaner verſuchen immer noch, Sarraſani, den ſie
lieb gewonnen haben, wieder zu ſich herüberzuziehen, auch Nordamerika
umwirbt den weltberühmt gewordenen deutſchen Zirkusmann
Sarra=
ſani aber will ſeine neueſte Schau zuerſt durch ſeine deutſchen
Heimat=
gaue führen. Nach dem maßgebenden Urteil deutſcher Amtsſtellen iſt
Sarraſani heute kein Zirkus mehr, ſondern ein einzigartiges
Volks=
theater der Maſſen von hoher künſtleriſcher und volksbildender
Bedeu=
tung. Schon mehrmals war Sarraſani früher in Heſſen, 1928 aber
kommt ein ganz neuer, ganz großer Sarraſani in unſer Land, ein
deutſcher Zirkus, der an ſich ſelbſt die höchſte Anfordeung ſtellt,
näm=
lich: Weltbedeutung zu haben.
— Bund der Sechzigjährigen. Wir bitten unſere Mitglieder und alle,
welche Intereſſe an unſerer Vereinigung haben, ſih am Freitag,
2. März, abends 8½ Uhr, bei Gaſtwirt Nipper einfinden zu wollen.
(Siche Inſerat im Anzeigenteil.,
Säm liche Unkoſten
Eine Weltreiſe für alle Leſer des „Darmſtädter Tagblatt”! nur zo pfg. pro Woche.
Wer möchte nicht erfahren, wie die weite Welt mit all ſehenswert iſt. Sie werden mit uns von Land zu Land, Reiſe gehört aber auch eine allgemeine Orieniieraug i
tröme, Seen, die beſucht
wer=
den Wundern der Natur ausſieht und wie die Menſchen von Ort zu Ort reiſen. Wir verſprechen unſeren Leſern Länder, Städte, Gebir
darauf leben. Aber zum Reiſen gehört Zeit u. Geld. Soll genußreiche Stunden und wollen ihnen ein freundlicher den. Es erhalten daher alle Abonnenten in
Lieferun=
darum der Wunſch, die fremden Länder u. Völker kennen aufmekſamer Führer ſein. Trete jeder mit uns getroſt die
einen
zu lernen, für weiteKreiſe auf immer unerfüllbar bleiben? Weltreiſe an und lerne durch unſere Zeitſchrift „Durch
Neit Meiſehde und Kunfer ind deshrlb inaus anle Welt ietaft de dſteturn de Sten und diebräie gueten Banzpartds BraLS
ausg
gegangen, tief in die entlegenſten Länder hinein, um uns
int Wort und Bild von dem zu berichten, was ſchön und
der verſchiedenſten Wenſchenraſſen ohne Reiſebeſchwerden,
teure Ausrüſtungen und Reiſegelder kennen. — Zu einer
Sobald
Anmel deſchein
die Leſer des „Darmſtädter Tagblatt”,
An die Expedition „Durch all= Welt”
Oer in=Schöneberg C 15 „Durch ale Welt”
hr. jede Woche ein Heft für 30 3
Seite 6
Dienstag, den 28. Februar 1928
Nummer 59
(E.V.)
Tulngeneinde Beffangen 10us (o.z.)
Er.Fr. Ein höchſt erfreuliches Bild geſunden Vereinslebens und
friſch=fröhlichen turneriſchen Strebens bot die am 25. Februar
abgehal=
tene Hauptverſammlung der Turngemeinde
Beſſun=
gen 1865. Eingeleitet wurden die Verhandlungen durch einen mit
großer Präziſion vorgetragenen Chor der Geſangsabteilung: „Wie ſoll
ein deutſcher Turner ſein?‟ Darauf begrüßte der erſte Sprecher
W. Hering die überaus zahlreiche Verſammlung. Der Saal war
bis zum letzten Platz gefüllt — ein Beweis für das rege Intereſſe, das
unſere Mitglieder der Turnſache entgegenbringen. Ganz befonders
begrüßte er den Senior und einzig noch lebenden Mitgründer des
Ver=
eins, den 82jährigen Turner Baumbach, der dem Verein
gleich=
zeitig ſein Bildnis widmete. Dann feierte er in ſchlichten, ernſten
Worten die verſtorbenen Mitglieder des letzten Jahres, deren Andenken
durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde.
Es folgten nunmehr die Berichterſtattungen der einzelnen
Abtei=
lungen und Ausſchüſſe durch ihre Vorſitzenden, die ſämtlich Zeugnis
davon ablegten, mit welcher Gewiſſenhaftigkeit und Sorgfalt jeder ſein
Amt zum Segen des Ganzen verwaltete. Von den Kaſſenverhältgiſſen
darf kurz erwähnt werden, daß de3 abgelaufene Jahr trotz erheblicher
Anforderungen an die Vereinskaſſe mit einem Ueberſchuß von rund
450 Mark und mit einem Neſerbefonds von 1100 Mark abſchließt; ein
Bewveis dafür, mit welch haushälteriſcher Umſicht der Vereins echner
Heil ſeines Amtes waltet, wofür ihm der Dank der Verſammlung
gezollt wurde.
Es folgten nunmehr die Ehrungen: 1. für 50jährige Mitgliedſchaft:
Gg. Kropp und Gg. Hch. Wolf, beide zugleich zu Ehrenmitgliedern
des Vereins ernannt; 2. für 25jährige Zugehörigkeit: Oberſtudienrat
L. Balſer, Oberturnwart A. Beringer, Otto Möſer, Anna
Chriſtine Mohr, Ph. Reimund, Eugen Schleckmann, Karl
Stier II. und Gg. Weber. Außerdem erhielten noch ſieben
Mit=
glieder für erſprießliche verdienſtvolle Mitarbeit den
Vereinsehren=
brief. — Sodann gab Oberturnwart Beringer die Namen der
preisgekrönten Turner und Turnerinnen vom Gauturnfeſt bekannt und
üiberreichte ihnen das Diplom; eine ſtattliche Zahl. — Gauvertreter
und Mitglied Roth gab hierauf in anerkennenden, lobenden Worten
ſeiner Freude Ausdruck über die ſorgfältige, gewiſſenhafte Arbeit der
Abteilungsleiter, über ihr harmoniſches Zuſammenwirken, ſowie über
den geſunden, friſchen Geiſt, der in der Turngemeinde herrſche. Nicht
die Einzelleiſtung Einzelner als ſolche ſei die Hauptſache in den
turne=
riſchen Beſtrebungen, ſondern die Erziehung derſelben zu brauchbaren,
arbeitsfreudigen und arbeitswilligen Menſchen im großen Vollsganzen.
Der Ruhm verblaßt, aber die Freude an der Arbeit und die innere
Harmonie ſei das Bleibende. In ähnlichem Sinne ſprach
Oberſtudien=
rat Balſer, der neben ſeinem Dank für die Ehrung in
anerkennen=
den Worten die erfreuliche Weiterentwicklung der T.G.B. in den letzten
25 Jahren hervorhob und auf die hohe Bedeutung der Deutſchen
Tur=
nerſchaft und ihrer Aufgaben gerade für unſere Zeit hinwies.
Die nun folgenden Wahlen ergaben keine weſentliche Verſchiebung
der Aemter. Einſtimmig wurden durch Zuruf wiedergewählt: als euſter
Sprecher W. Hering, zweiter Sprecher Gg. Küntzel,
Geſchäfts=
führer L. Heeb, 1. Schriftführer K. Hirſch, 1. Rechner A. Heil.
Ebenſo wurden die Abteilungsleiter, ſoweit ſie ihr Amt nicht
niederleg=
ten, wiedergewählt. — Einzelne geſtellte Anträge fanden auch ohne
große Debatte die Zuſtimmung der Verſammlung. Der Voranſchlag
des Rechners bewegt ſich in Ausgabe und Einnahme mit 12300 Mart
und fand auch Genehmigung.
So darf im Hinblick auf die ſo harmoniſch und ohne jeden
Miß=
klang verlaufene Hauptverſammlung die berechtigte Hoffnung
ausge=
ſprochen werden, daß auch das neue Vereinsjahr ein in der Linücht
geſegnetes, gedeihliches und erſprießliches für die T. G.B. ſein möge.
Mit einem kräftig aufgenommenen „Gut Heil” auf die Deutſche
Tur=
nerſchaft ſchloß der erſte Sprecher die Hauptverſammln ig.
p. * Kleine Strafkammer. Infolge eines defekten Aborts iſt es zu
einer Anklage wegen fahrläſſiger Körperverletzung gegen einen hieſigen
Hausbeſitzer und einen Gewerbetreibenden gekommen. In der Sache
wurde auch ein richterlicher Augenſchein eingenommen. Die erſte
In=
ſtanz hat eine Geldſtrafe von je 30 Mark ausgeſprochen, wogegen die
Angeklagten mit Berufung ankämpfen. Der Verteidiger des
Haus=
beſitzers betont, dieſer habe Maßnahmen getroffen und die im Verkehr
erforderliche Sorgfalt geübt, er müſſe freigeſprochen werden; da es ſich
um eine Bagatelle handle, möge von einer Beſtrafung abgeſehen
wer=
den. Auch der Verteidiger des Handwerkers tritt für die Freiſprechung
ein, nicht jeder Verſtoß gegen baupolizeiliche Vorſchriften ſei als
Fahr=
läſſigkeit zu werten; die Arbeit ſei abgeſchloſſen geweſen. Dagegen
ſteht der Staatsanwalt auf dem Standpunkt, daß ein Verſchulden
bei=
der Angeklagter vorliege; an dem Abort hätte eine Aufſchrift „
Un=
benutzbar” oder dergleichen angebracht werden müſſen. Der Anwalt der
Verletzten verweiſt darauf, daß der Hausbeſitzer ſich hier um die
Arbei=
ten ſelbſt gekümmert habe, er komme als Bauherr in Betracht.
Durch=
aus richtig habe die Staatsanwaltſchaft hier im Intereſſe der
Allgemein=
heit Anklage erhoben. Das Urteil ſpricht den Handwerker frei und
verwirft die Berufung des Hausbeſitzers. Letzterer habe gewußt, daß
ein Wirtſchaftsabort in Frage ſtehe und habe, da auch Bewohner des
Hinterhauſes den Abort benutzten, mit einem Mißbrauch rechnen müſſen.
— Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 4. März, nachmittags
230 Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße
Taubſtummengottes=
dienſt mit Feier des heil. Abendmahls ſtatt. Wegen Fahrtausweis
wende man ſich an Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½,
Lokale Veranſfaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Notlyen find ant ſchllelich als Hinweiſe auf Kneigen zu befrachten
e keinem Falle irgendwir alt Beſprechung oder Kritf.
M. Es wird hiermit auf die heute abend ſtattfindende
Hauptver=
ſammlung des Bezirksvereins Innen= und Altſtadt hingewieſen,
in der auch das Palgisgartenprojekt erörtert wird.
Aus den Parteien.
— Der Deutſchnationale Arbeiterbund
Darm=
ſtadt hält ſeine nächſte Verſammlung am Mittwoch, den 29. Februar,
abends 8.15 Uhr, in der Reſtauration „Zum Palaisgarten”,
Saalbau=
ſtraße 37, ab. Es werden ſprechen Herr Dr. Brehm über „
Deutſch=
nationale Arbeiterpolitik” ſowie Herr Kleinert über Spezialfragen der
Arbeiterſchaft. Unſeren Mitgliedern ſei das Erſcheinen zur Pflicht
ge=
macht. Freunde unſeres Bundes ſind als Gäſte willkommen.
Großer Eier=Abſchlag.
la friſche Sied= u. Trink=Eier v. 10 pfg. an
Im Hundert
la ſchwere Eier
12.— Mk.
Ia ſchwerſte boll. Eier 14.50
Hen
Ia goldgelbe Handkäse, Kſſte (60 Sick.
Gentals
Inhalt) ca. 3½/, pfd. 1.50 Mk.
Waſch=u
Friedrich Ewald
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Die Fahrt des hiſioriſchen Vereins nach Lorſch
und Worms.
Angeregt duntch die Ausgrabungsberichte in dieſom Blatte, hatten
ſich über 100 Teilnehmer zu der Fahrt am Bahnhof eingefunden, in
Lorſch waren noch 230 Mitglieder des Wormſer Vereins anweſend, ſo daß
Herr Profeſſor Dr. Behn und zwei ſeiner Aſſiſtenten, die Herren Dr.
Schmidt und Völzing, vollauf mit der Führung und Erklärung
beſchäftigt waven.
Zunächſt einige Worte zur Einführung. Das Kloſter Lorſch iſt auf
einer Sanddüne zwiſchen zwei Weſchnitzarmen 764 von dem Erzbiſchof
Chordegang von Metz gegründet worden. Durch die Freigebigteit Karls
des Großen und anderer Fürſten im Beſitze großer Reichtümer ſpielte
das Kloſter mehrere Jahrhunderte eine führende Rolle im Kulturleben
des ſüdweſtlichen Deutſchlands. In der Geſchichte des Kloſters ſind zwei
Einſchnitte, der Brand von 1090 und 1621 der von den ſpaniſchen
Trup=
pen angelegte. Danach verfiel das Kloſter immer wehr. Die
Ge=
meinde Kleinhauſen kaufte 1797 die ziemlich baufällig gewordene Kapelle
von der kurmainziſchen Regierung auf den Abbruch. Landgraf Ludwig,
ſpätever Großherzog Ludwig I., hat das große Verdienſt, das älteſte
Baudenkmal deutſcher Art auf deutſchem Boden vor gänzlichem
Unter=
gang gerettet zu baben; er gab zu dem Kapellenbau einen Zuſchuß und
kauſte ſelbſt die „Torhalle”, wie ſie Adam 1890 in ſeinen
Unterſuchun=
gen als ſolche angeſprochen. Dieſe Anſicht war bis heute die
allge=
meine Annahme. Behn hatz nun dadurch, daß er dig durch die
vor=
geſchichtliche Wiſſenſchaft ausgebildeten Grabungsmethoden dabei
an=
wandte, herverragende Ergebniſſe erzielt. Nachdem Behn die
Anweſen=
den kurz von dem Stande der Gpabungen unterrichtet hatte, wurde die
große Maſſe in einzelne Abteilungen abgeteilt und von ihm und ſeinen
beiden Aſſiſtenten die Einzelheiten gezeigt und an Plänen erklärt.
Zu=
erſt wurde uns die ſog. Torhalle erläutert. Es iſt nicht die Torhalle in
dem Kloſterbezirk, ſondern der Reſt der öfter ſog. ecelesia varia,
der bunten Kirche, ſo genannt nach deren wundervollem Faſſabenſchmuck.
Darin wurden uns nun allerlei Fundſtücke, ſo das Stück des einzigen
Bildwerks aus karolingiſcher Zeit, gezeigt. Indem wir im übrigen
auf die genauen Berichte Profeſſor Behns in dieſem Blatte, zuletzt am
13. Februar, hinweiſen, ſei hier nur kurz auf den Umfang und die
kunſt=
geſchichtliche Bedeutung des Kloſters und ſeiner Kinhe eingegangen.
Durch farbige Abzeichen über den Gräbem konnte man ſich von der
ge=
waltigen Größe der Kinche und des ganzen Kloſters, ſoweit bis jetzt die
Grabungen ausgeführt ſind, überzeugen. Die Kloſterkirche iſt danach
eine der größten der damaligen Zeit geweſen. Der Prunkhof
(Atrium) war beiderſeits von Säulenhallen eingeſchloſſen,
ähn=
lich wie dies in kleineren Ausmaßen an der Pfalzkapelle in Aachen, in
Maria=Lauch und in St. Ambrogio in Mailand zu ſehen iſt. Der
Ein=
gang in das Kloſter liegt noch viel weiter als die bisher dafür gehaltene
ſogenannte Torhalle, er iſt noch nicht gefunden. Die Grabungen
wer=
den noch fortgeſetzt und es kann noch mancher wichtige Fund ans
Tages=
licht gefördert werhen. Wber auch jetzt ſchon iſt der Beſuch der Lorſcher
Grabungen ſehr anziehend und lohnend. Der Vorſitzende dankte dem
Leiter, Prof. Dr. Behn, herzlich für ſeine Mühe im Namon des
Ver=
eins. Nachdem man ſich nit Kaffee ud Kuchen etwas erfriſcht hatte,
ging es, einer Einladung des Wormſer Altertumsvereins Folge leiſtend.
nach Worms zur Beſichtigung der für das Paulusmuſeum,
deſſen Räume wieder als Kirche benützt werden ſollen, umgebauten
Andreaskirche. Hier führten und erklärten uns Bürgermeiſter
Metzler und der Vorſtand des Paulusmuſeums, Dr. Grill, die
Geſchichte des Andreasſtifts. Urſprünglisz vor den Mauern auf dem
Andreasberg gelegen, wurde es vom Biſchof Burkhardt um 1025
in die Stadt an deren höchſten Punkt unmittelbar an die Stadtmuer
begonnen worden ſein; von dieſer urſprünglichen Kinche ſind noch der
Chor und die vier unteren Steclwerke der beiden Türme erhalten,
wäh=
rend dis Mittelſchiff und der obere Teil der Türme dem 12.
Jahrhun=
dert angehören. Kunſtgeſchichtlich wichtig iſt auch der Kreuzgang. Seine
eine Seite iſt echt romaniſch in Rundbögen, die andere Seite iſt gotiſch,
trotzdem hat ſie aber auch Rundhögen; dies kommt im der Frühgotik
vor. Da3 Stift wurde 1802 aufgehoben, Kirche und Kreuszgaiig, von
dem ein Teil niedergeriſſen wurde, dienten ſeither als Speicher. Jetzt
wird das Ganze neu hergerichtet, die Näume und namenklich der
Kreuz=
gang werden einen vorzüglichen Nahmen für das Paulusmuſeum ab= terabend ab. Es handelt ſich um eine Wiederholung der kürzlich
ſtatt=
geben. — In der hübſch ausgemalten Gildenſtube wurden wir
vorzüglich verpflegt. Hier wurden wir im Namen des Vorſtandes des Die nächſte Beratungsſtunde für Mutter= und Säuglingsfürſorge ſindet
Wormſer Vereins von Herrn 1. Dr. jur Frehrn. v. Heyl mit einer
war=
men, deutſchgeſinnten Anſprache he zlth begrüßt, auf die der Vorſitzende,
die Freundſchaft der beiden Vereine betonend, erwiderte und für die
Gaſtfreundſchaft herzlich im Namen der Darmſtädter dankte. Zuletzt
brachte noch Herr Photogruph Herbſt einen hübſchen Trinkſpruch auf
die Damen, den „Frühling”, aus. — Jetzt ging es ans
Abſchied=
nehmen. Ganz erfüllt noch von dem Geſehenen und Gehörten, kehrten
wir aus der Nibelungenſtadt nach Hauſe zurück.
K. Noack.
Tageskalender für Dienstag, den 28. Februar 1928.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus, Auf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete 1 (9): Candida‟,
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Konzerte: Schloß=Kaffee,
Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Kaffeehaus Bleichſtr. 43. —
Vor=
tragsſaal, Waldſtr. 18 abends 20 Uhr, Vortrag: „Die ſieben
Poſaunen”, Redner: G. Knecht — Kißovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Blut und Giftſtoffe!
Stark ſein bedeutet eine Gefahr für die Geſundheit.
Bekannte ärztliche Autoritäten haben feſtgeſtellt, daß beſtimmte
Mineral=
ſalze durch ihre Wirkung auf die Organe das Blut waſſerärmer machen.
Eine ärztliche Autorität ſchreibt:
„Das Bitterſalz, wie überhaupt die Mittelſolze, en ziehen dem
Kör=
per Waſſer. Es kommt mit den dünnen Stühlen mehr Waſſer aus
dem Körper heraus, als das getrunkene Salzwaſſer beträgt. Bas Blut
wird aiſo waſſerärmer.”
Die zuverläſſigſte Methode iſt die Anwendung des Kruſchen=Salzes. welches
die beſonderen Mineralſalze in chemiſch reiner Form unter Berückſichtigung
geeigneter kleiner Gaben in genauer Anaiyſe enthält. Die
Schwachdoſie=
rung wie beim Kruſchen=Salz iſt von großen ärztlichen Autoritäten anerkannt
wurden. Je mehr Waſſerverluſt im Stuhl, um ſo mehr Harnſäure, Gifte
und Schlacken werden aus bem Körper herausgezogen und dadurch findet
natürlich ein beſſerer Stoffwechſel ſtiatt. Eine Kruſchenkur reicht für 100
Tage, ſomit tägliche Geſundheitspflege 3 Pf.
UV. 1006
Henko=Bleichſoda macht das umſtändliche Vorwaſchen der)
eWBäſche überflüſſig. Ueberlegen Sie bitte, wieviel Zeit und!
Arbeit Sie dadurch ſparen können.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
4n. Arheilgen, 27. Febr. Die Vorbereitungen für das 25jährige
Jubiläumsfeſt des Arbeiter=Turn= und Sportvereins am 21.,
22. und 23. Juli d8. Js. ſind in vollem Gange. Die einzelnen
Aus=
ſchüſſe ſind gewählt und in Tätigkeit getreten. Die Herausgabe eines
Feſtbuches iſt geplant und ſoll dasſelbe unter anderem die Gründer
und Jubilare im Bilde bringen, wozu die photographiſchen Aufnahmen
nächſten Sonntag gemacht werden. — Die 1878 Geborenen, die eine
gemeinſame 50jährige Geburtstagsfeier abzuhalten gedenken,
treffen die hierfür notwendigen Vorbereitungen. — Die
Frei=
willige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hielt geſtern
ihre diesjährige Schlußprüfung ab. Leiter des Unterrichtsturſus war
Herr Dr. Walter Ritſert, und den Erſchienenen wurde gezeigt, was als
erſte Hilfsleiſtung bei Unglücksfällen zu geſchehen hat und wie
Not=
verbände anzulegen ſind. — Morgen Dienstag ſpricht in der
evange=
liſchen Männervereinigung der von früheren Vorträgen
be=
kannte Profeſſor Prätorius aus Darmſtadt über das Thema: „Aus
den Sternenwelten‟. Redner wird in die Geheimniſſe der
Stergen=
welt einführen und feinen Vortrag durch Lichtbilder erläutern. —
Der Plan über die Herſtellung einer oberirdiſchen
Tele=
graphenlinie in der Kranichſteinerſtraße liegt bei dem hieſigen
Poſtamte auf die Dauer von vier Wochen offen.
* Weiterſtabt, V. Febr. Bei der Gemeitderatsſitzung,
deren Tagesordnung ſchon zweimal wegen Beſchlußunfähigkeit
zurück=
geſtellt werden mußte, wurden Beſchlüſſe wie folgt gefaßt: Für die
Lichtmaſten zum Sportplatz werden als einmalige Abfindung 4 Mark
pro Maſt bezahlt. Der Antrag des Johs. Beſt, die Waſchküche im
Gemeindehaus als Küche einzurichten, um einen weiteren Wohnraum
zu gewinnen, wurde abgelehnt, da fonſt in den Wohnungen gewaſchen
werden müßte, was dieſen zu ſehr ſchade. Wegen des Ankaufs einer
Baracke ſoll erſt ein Koſtenvoranſchlag über Abbruch, Transport,
Ver=
wendungsmöglichkeit uſw. eingeholt werden. Das Waldgelände der
J. Petri Wwe, ſoll wegen evtl. Ankaufs eingeſehen werden. Einige
Baugeſuche werden nunmehr wegen einer notwendigen Umlegung des
Bauplans abgelehnt bzw. zurückgeſtellt, das Geſuch des Joh. Konr.
Geißler dagegen genehmigt. Ein Antrag der hieſigen Vereine, um
Erlaß der Vergnügungsſteuer muß, da es laut Reichsgeſetzblatt
unzu=
läſſig iſt, abgelehnt werden. Der Gemeinderat kann hier nur von
Fall zu Fall entſcheiten. Zur Verſicherung der Gemeindehebamue
trägt die Gemeinde die Hälfte bei. Die von der Wohlfahrtskommiſſion
ausgewählten Empfänger von Konfirmationsausſtattungsbeihilfen und
Armenholz werden gutgeheißen. Das von den Bauunternehmern der
Friedhofsmauer eingereichte Geſuch wegen Nachforderung für
Waſſer=
haltung wird abgelehnt, da ſie nicht vorher angemeldet war. Dem
Arbeitergeſangverein, der an Pfingſten 1928 ſein 24jähriges
Stiftungs=
feſt feiert wird der Sportplatz zu den üblichen Bedingungen überlaſſen.
4a. Pfungſtadt, N. Febr. Zuchtviehmarkt. Der diesjährige
Pfungſtädter Zuchtvichmarkt findet am Samstag, den 25. Auguſt, ſtatt.
Mit den Vorbereitungen wird in Kürze begonnen werden, nachdem erſt
dieſer Tage die Abrechnungsverſammlung vom vorjährigen
Zuchwieh=
markt abgehalten wurde. Mit dem Ergebnis des letzten
Zuchtvieh=
marttes kann man zufrieden ſein, trotzdem keine größeren finanziellen
Uaterſtützungen gFährt wurden und die Am Sonntag abend wurde
im Saale des Eogl. Gemeindehauſes „Das Lied von der Glocke”
auf=
geführt, das bereits vor Jahren einmal zur Aufführung gelangt war.
verlegt. Um dieſe Zeit mag der Bau der Kirche in vomaniſchem Stik ! Wie damals, fanden die einzelnen mehrſtimmigen Chöre, Duette ſowie
Deklamationen, die Lehrer Saal vorbereitet hatte, großen Anklang. Wie
verlautet, wird das „Lied von der Glocke” auch auswärts aufgeführt
werden. — Turnerverſammlung. Der Turnverein Pfungſtadt
hielt am Samstag abend in ſeinem Vereinslokal eine Verſammlung ab,
auf der u. a. Fragen des bevorſtehenden Turnhallenbaues und des
großen Kölner Deutſchen Turnſeſtes zur eingehenden Beratung ſtanden.
Man nimmt an, daß ſich viele Mitglieder des hieſigen Vereins an dem
Deutſchen Turufeſt in Köln beteiligen werden. — Die Fr.
Turn=
gemeinde Pfungſtadt hält am kommenden Samstag abend einen
Theg=
gehabten Abendunterhaltung. — Säuglingsfürſorge.
am Dienstag, den 28. Februar, nachmittags 2½ Uhr, in der
Handwer=
kerſchule ſtatt.
P. Eberſtadt, 27. Febr. Miſſionsfeſt. Am geſtrigen Sonntag
fand in der ev. Kirche im Vormittagsgottesdienſt ein Miſſionsfeſt ſtatt.
Miſſionsprediger Rottmann von der Baſeler Miſſion predigte über
Ev. Johannes 1, 9—12. Der Poſaunenchor, unter Leitung ſeines
Füh=
rers Lange, wirkte dabei mit und half den Gottesdienſt recht feierlich
geſtalten. Am Schluſſe des Gottesdienſt wurde eine Kollekte für die
Baſeler Miſſion erhoben, die über 60 Mark einbrachte. Abends 8 Uhr
fand in der Kirche ein Lichtbildervortrag über „Kamerun als
Miſſions=
feld” ſtatt. Miſſionsprediger Rottmann führte die zahlreich erſchienene
Gemeindeglieder durch ſchöne farbige Lichtbilder in die ehemals deutſche
Kolonie Kamerun, die uns nach dem Weltkrieg von den Franzoſen
und Engländern entriſſen wurde, in dem heute engliſchen Beſitztum aber
gegenwärtig wieder deutſche Miſſionare wirken. In anſchaulicher Weiſe
machte der Vortragende die Anweſenden mit dem Lande, ſeiner
Ge=
ſchichte, dem Götterberg, den vielfach zerklüfteten Plateauflächen, mit
dem Urwald und ſteil anſteigenden fahlgelben Grasfeldern, den ſich aus
zerbröckelten, graugrünen Lavamaſſen erhebenden Aſchenfeldern, den
Eingeborenendörfern, ihrer Bevölkerung, deren Sitten und Gebräuchen
bekannt, um weiter an vielen Bilder zu zeigen, welche ſchwere und
ſegensreiche Arbeit gerade die deutſchen Miſſionare in Kamerun geleiſtet
haben und heute noch leiſten. Der Vortrag und die Lichtbilder erweckten
großes Intereſſe.
P. Eberſtadt, 27. Febr. Vereinsjubiläum. Der
Geſang=
verein „Liederkrauz” kann in dieſem Jahre auf ſein 25jähriges Beſtehen
zurückblicken. Er hat beſchloſſen, dieſes Jubiläum am 30. Juni, 1. und
2. Juli ds. Js. feſtlich zu begehen. Am Samstag, den 30. Juni, ſoll
das Feſt durch einen großen Kommers im Saale des Gaſthauſes „Zum
Bergſträßer Hof” eingeleitet werden. Dann folgt am Sonntag, den
1. Juli, das eigentlich Jubiläum auf dem Feſtplatz im Walde, beſtehend
aus Feſtzug, Feſtrede, geſanglichen Darbietungen und Beluſtigungen.
Eine große Anzahl auswärtiger Geſangvereine ſind eingeladen und
haben bereits ihre Mitwirkung zugeſagt. Am geſtrigen Sonntag fand
aus Anlaß des Feſtes eine Delegiertenverſammlung im Gaſthaus „Zum
Bismarck” (Volk) ſtatt, in der die verſchiedenen Feſtausſchüſſe gebildet
wurden. Zum Feſtpräſidenten wurde Nektor Becker berufen. Zum
Feſtſchriftführer wurde Peter Heißt, zum Feſtreihner Karl Schwinn
einſtimmig gewählt. Vorſitzender des Vereins iſt Wilhelm Kirſchner 3.,
Dirigent: Paul Horan.
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Dienstag den 28 Februar 1928
42. Eberſtadt, V. Fehr. Kirchenkonzert. Das berühmte
Möthig=Quartett aus Leipzig wird in der hieſigen evangeliſchen Kirche
am 24. März ein Kirchenkonzert veranſtalten, in dem insbeſondere
Waſſions= und Oſterlieder zum Vortrag gelangen ſollen. — Die Witwe
Philipp Rund, wohnhaft Waldſtraße 11, konnte in dieſen Tagen
ihren 91. Geburtstag begehen. — Bahnarbeiter i. R. Philipp
Krämer 2. und Ehefrau, geb. Blum, wohnhaft Goetheſtraße,
feier=
ten dieſer Tage das Feſt der Goldenen Hochzeit.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Febr. Aus Anlaß des am kommenden
Sonntag ſtattfindenden Volkstrauertages findet in der evangeliſchen
Kirche ein Gottesdienſt ſtatt, bei dem der Ortsgeiſtliche, Herr Pfaurer
Weigel, auf die Bedeutung des Tages hinweiſen wird. Im Anſchluß
an den Gottesdienſt wird alsdann eine öffentliche allgemeine Feier am
Ehrenmal für die im Weltkrieg Gefallenen abgehalten werden, bei der
ebenfalls Herr Pfarrer Weigel die Gedenkanſprache halten wird.
Gauvorſtandsſitzung des Heſſ. Sängerbundes,
Gan Darmſtadt, Land. In der geſtern ſtattgefundenen Sitzung
wurde unter möglichſter Beachtung aller Wünſche der 2. Pfingſtfeiertag
(28. Mai I. J.) als Termin für das Gauwertungsſingen in Ober=
Ram=
ſtadt feſtgeſetzt. — Das wundervolle Wetter am geſtrigen Sonntag
brachte einen Ricſenverkehr. Sämtliche Gaſtwirtſchaften waren bis auf
den letzten Platz beſetzt. Die wenigen Züge, die zur Heimfahrt der
Aus=
flügler zur Verfügung ſtanden, reichten bei Weitem nicht hin, um den
Maſſenverkehr zu bewältigen. Es machte ſich ſo reiht wieder das Fehlen
einer beſſeren Verkehrsmöglichkeit geltend. Hoffentlich läßt die „Heag‟
jetzt bald die unbedingt notwendigen Omnibuſſe laufen, denen aber noch
im Laufe des Sommers die Elektriſche Straßenbahn folgen muß.
G. Ober=Ramſtadt, 27. Febr. Nutzholzverſteigerung. Am
kommenden Freitag, den 2. März, vormittags 9 Uhr anfangend, werden
im Forſtort Löhchen Eichen=, Lärchen= und Fichten=Stämme, Lärchen=
Derbſtangen und 2700 Stük Fichten=Reisſtangen (Bohnenſtangen)
ver=
ſteigert. (Näheres ſiehe Anzeige in der Mittwocl=Nmmer d. D. T.). —
Wohnungsweſen. In den Flachbguten der Gemeinde, rechts des
Frankenhäuſerpfades, wurden nunmehr 3 Zweizimmerwohnungen
be=
zogen. Drei weitere Wohnungen werden daſelbſt demnächſt fertiggeſtellt.
* Frankenhauſen, 9. Febr. Geſtern fand in der Gaſtwirtſchaft
Schuchmann ein evangeliſcher Familienabend ſtatt. Der
vollzählig verſammelten Gemeinde ſchilderte Herr Pfarrer Waldeck=
Darxi=
ſtadt in anſchaulicher, tief die Herzen packender Weiſe, Licht und
Schat=
tenbilder aus dem Eliſabethenſtift. Er erzählte don dem dortigen Leben
in Kleinkinderſchule, Krippe, Marthahaus und Krankenhaus und gab ein
trefflich gezeichnetes Bild von der Liebes= und Glaubensarbeit, die dort
geleiſtet wird. Der Kirekenchor und der Männergeſangverein
Franken=
hauſen, beide unter ihrem Dirigenten, Herin Lehrer Hofmann, trugen
ebangeliſchen Gemeinſchaftsgefühls.
Le. Groß=Umſtadt, 27. Febr. Handballwettſpiel. Am
Freitag nachmittag ſtellte ſich der Schüler=Handballverein der hieſigen
Oberrealſchule der Handballelf der Michelſtädter Höheren Schule.
Ob=
wohl die erſie Halbzeit mit 1:1 abſchloß, ſo zeigte ſich doch die
Michel=
ſtädter Mannſchaft nicht nur körperlich, ſondern auch ſpertlich
über=
legen. Trotz des herrlichen Sonnenwetters ließ doch der im Stadion
gelegene Sportplatz in bezug auf ſeine Bodenbeſchaffenheik manches zu
wünſchen übrig. Das Spiel endete mit 3:2 für Michelſiadr. — Ueber
2000 Sänger des Heſſiſchen Sängerbundes werden ſich an dem großen
deutſchen Sängerbundesfeſt zu Wien unter Führung des Vorſitzenden,
Herrn Miniſterialrat Dr. Siegert, beteiligen. Darunter befindet ſich
auch eine Anzahl Groß=Umſtädter Sänger. — Nächſten Sonntag, den
4. März, wird auch in unſerer Stadt unter Beteiligung aller Vereine
eine Gedenkfeier für die Gefallenen im Weltkriege ſtattſinden. Nach
Beendigung der kirchlichen Feier wird eine kurze Feier an dem auf
bem Friedhof gelegenen Ehrenhain abgehalten werden.
r. Babenhauſen, 27. Febr. Gründung einer
Abſatge=
noſſenſchaft für Obſt und Gemüſe in Babenhauſen. Am
Sonntag nachmittag fand im Gaſthaus „Zum Löwen” unter dem
Vor=
ſitz des Herrn Bürgermeiſters Krapp=Sickenhofen eine Verſammlung
ftatt, zu der eine große Anzahl Landwirte, Spargel= und Obſtzüchter
von hier und der ganzen Umgegend ſich eingefunden hatten. Nach
herzlichen Begrüßungsworten durch den Vorſitzenden berichtete dieſer
über die Vorarbeiten zur Gründung einer Genoſſenſchaft. Dieſe waren
dank der unermüdlichen Arbeit der Kommiſſion ſo weit gediehen, daß
man zur Beratung der vorläufig aufgeſtellten Statuen ſchreiten konnte.
Zuvor werden Herr Holzfey vom Reviſionsverband der heſſiſchen
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zum Schriftführer der Verſamnlung
und die Herren H. Löw und F. Willand zu Stimmzählern gewählt.
Die Beratung der rund 50 Paragraphen zählenden Satzungen vollzieht
ſich in flotter Folge. Der Vorſitzende gibt je nach Bedarf die nötigen
Erläuterungen, und die Verſammlung nimmt ſofort Stellung zu jedem
Satzungsparagraphen. Die wichtigſten Punkte daraus ſeien in Kürze
mitgeteilt: Die eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
hat ihren Sitz in Babenhauſen. Gegenſtand des Unternehmens inr der
gemeinſame Abſatz von Gemüſe (Spargeln) und Obſt. Die Höhe des
Geſchäftsanteils bei der Abſatzgenoſſenſchaft wird auf 50,— Mark
feſt=
geſetzt, von denen 5.— Mk. als Pflichtanzahlung beſtimme werden.
Mit=
glieder, die bis zum 15. April ds. Js. eintreten, haben kein
Eintritts=
geld als Mitgründer zu zahlen. Wer ſpäter eintritt, zahlt 5.— Mk.
an. Die Höhe der Haftſumme wird ebenfalls auf 50.— Mk. feſtgeſetzt.
Der Vorſtand beſteht aus 5 Mitgliedern, der Aufſichtsrat aus mindeſtens
6, höchſtens 9 Mitgliedern, die alle 3 Jahre neu zu wählen ſind.
Jähr=
lich ſollen 4 Vorſtandsſitzungen ſtattfinden. Das Geſchäftsjahr fällt mit
dem Kalenderjahr zuſammen und die Kündigung erfolgt
vierteljähr=
lich. Die Genoſſenſchaft tritt dem Reviſionsverband der heſſiſchen
Genoſſenſchaften bei. Das Geſamtftatut der Genoſſenſchaft wird ohne
Widerſpruch einſtimmig angenommen. 41 Anweſende erklären durch
Unterſchrift ihren ſofortigen Beitritt. Die Wahl des Aufſichtsrates
ergibt folgendes Bild: Hch. Löw=Babenhauſen, Hch. Sehnert=
Schaaf=
heim, W. Fendt=Altheim, J. Krapp 2.=Langſtadt, W. Spiehl 2.=
Sicken=
hofen und Th. N. Jäger=Hergershauſen. Zum Direktor der
Genoſſen=
ſchaft wird unter ſtarkem Beifall der Verſammlung Herr Bürgermeiſter
Krapp=Sickenhofen einſtimmig gewählt. Rechner und Geſchäftsführer
wird Herr Fr. Willand=Babenhaufen. Als Beiſitzer werden in den
Vorſtand gewählt: Herr Bürgermeiſter Rühl=Babenhauſen, Herr
Gärt=
ner W. Grünewald 1. und Landwirt Th. Roſe, beide von hier. In
ſeinen Schlußworten führt der Vorſitzende die Obſtmärkte Nauheim und
Heidesheim als vorbildliche Abſatzgenoſſenſchaften an, teilt mit, daß er
mit Nauheim und der Konſervenfabris Helvetia (Groß=Gerau) ſchon
ausſichtsvolle Verbindungen angeknüpft habe, rät zur Verbeſſerung der
wirtſchaftlichen Notlage die Bepflanzung ganzer Baumſtücke mir Bühler=
Frühzwetſchen und wünſcht unter dem Beifall der Verſammlung der
jungen Genoſſenſchaft Erfolg und reichen Segen zum Wohle
Baben=
hauſens und ſeiner ganzen Umgebung.
* Hirſchhorn, 27. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
26. Februar: 1,50 Meter; am 27. Februar: 1,49 Meter.
T. NaiBreitenbach, N. Febr. Volkstrauertag 1928 am
4. März. Auf Anregunder Ortsgruppe Rai=Breitenbach des
Volks=
bundes deutſche Kriegsgrä”rfürſorge findet auch in dieſem Jahre am
Volkstrauertag an dem Kriegerdenkmal eine Gedächtnisfeier ſtatt. Um
2 Uhr nachmittags verſammeln ſich die Vereine und die Schuljugend,
um ſich gemeinſam nach dem Ehrenmal zu begeben. Am Schluß der
Feier wird zu Gunſten der Kriegsgräberfürſorge eine Tellerſammlung
vorgenommen werden.
b. Erbach i. O., 27. Feör. Vom Verkehrsvexein. Der
Vor=
ſtand befaßte ſich in einer Sitzung mit dem Arbeitsplan des Jahres 1928.
Zunächſt ſoll alsbald eine Verſammlung ſämtlicher Erbacher
Geſchäfts=
leute und anderer Kreiſe, die an der Hebung des Fremdenverkehrs
eiter=
eſſiert ſind, eingerufen werden, die ſich alsdann über weitere
Maßnah=
men und über die erforderliche Reklame ſchlüſſig zverden ſoll. — Von einer
eigenen Veranſtaltung ſoll im laufenden Jahre abgeſehen werden, da
durch die ſonſtigen Feſtlichkeiten der Verein, bzw. ſeine leitenden
Per=
ſönlickkeiten, ſchon genügend in Anfpruch genommen ſind. — Die
Generalverſammlung findet am 5. Gründungstage, am 12. April d. J.,
ſtatt. — Das Material über das der Verein durch ſeine große
Werbe=
ausſtellung gelegentlich der Feier des Eulbacher Marktes 1927 verfüigt,
ſoll gegen mäßige Vergütung weiteſten Kreiſen zugänglich gemacht
wer=
den. — Ortsausſchuß für Leibesübungen. Der
Ortsaus=
ſchuß für Leibesübungen Erbach bcabſichtigt, Ende des Monats März
mit einem Sportwerbeabend, an dem ſich ſämtliche ihm angeſchloſſenen
Vereine beteiligen, an die Oeffentlichkeit zu treten. Die Veranſtaltung
ſoll in der ſtädtiſchen Feſthalle abgehalten werden. Einzelheiten werden
noch bekannt gegeben. — Volkstrauertag. Anläßlich des
Volks=
trauertages für die Gefallenen des Weltkrieges am 4. März hat der
Volksbund für Kriegsgräberfürſorge in Verbindung mit dem Militär=
und Veteranenverein, dem Reichsbund der Kriegsbeſckädigten und
Hinterbliebenen, der Kadallerievereinigung und der Offiziersvereinigung
eine größere Veranſtaltung geplant. Verſchiedene andere Vereine, ſowie
gute Solokräfte haben ihre Mitwirkung zugeſagt, ſo daß ein würdiger
Verlauf der Gedenkfeier garantiert iſt.
Bn. Hirſchhorn, 25. Febr. Gemeinderatsſitzung. Nach
der dem Gemeinderat eröffneten kreisamtlichem Verfügung vom 11. d. M.
ſollen in dieſem Jahre drei ſtaatliche verbilligte Baudarlehen von je
3000 Mark hierher überwieſen werden. Nachdem der Hermann Heinr.
Iſſel Ehefrau von hier die Wirtſchaftskonzeſſion für die in ihrem Hauſe
verkehrendem Fremden bereits erteilt worden iſt, erklärt ſich der
Ge=
meinderat mit der Erteilung der allgemeinen Wirtſchaftskonzeſſion an
dieſe nicht einverſtanden, da nicht anzunehmem iſt, daß Frau Iſſel in
ihrem Hauſe, das nicht den nötigen Umfang hat, auch ein neuzeitliches
Hotel errichten kann. Die Anſchaffung einer weiteren Nähmaſchine für
die hieſigen Schulen auf Gemeindekoſten wird genehmigt. Der hieſige
Neckarlauer wird vom 1. Januar 1928 ab auf weitere drei Jahre dem
ſeitherigem Pächter, Chriſtian Liſcher, auf deſſen Nachſuchen gegen das
Pachtgeld von jährlich 36 Mark verpachtet, dabei wird aber beſonders
beſtimmt, daß beim Verladen von Grubenholz am Neckar ſolches am
hinteren Lauer, hinter dem Amtsgericht, zu verweiſen iſt. Ferner iſt
am Neckarlauer die Treppe unterhalb des Rathauſes für das Anlegen
der Verkehrsboote freizuhalten. Füir das durch die hieſige Gemeinde
im Jahre 1923 bei der Spar= und Darlehnskaſſe in Hirſchhorn
aufge=
nommene Kabital von 2 900 000 Papiermark wird der vorgenannten
Kaſſe der geſetzliche Aufwertungsbetrag von rund 50 Mark bewilligt
und dieſe Summe ſofort ausbezahlt. Der Verkauf von Gemeindegelände
am Schießbuckel an Franz Ackermann und Salomon Salomon wird nicht
genehmigt, jedoch iſt die Gemeinde bereit, das fragliche Gelände an die
beiden vorgenannten auf die Dauer von zehn Jahren zu verpachten.
Das Recht der Gemeinde über dieſes Gelände zur Vornahme etzvaiger
nötige: Arbeit an der Brunnenquellenkammer daſelbſt bleibt vorbehalten.
—e— Aus dem heſſiſchen Neckartal, 27. Febr. Mit dem geſtrigen
Tage wurde der Poſtautoverkehr Hirſchhorn-Beerfelden endgültig
ein=
geſtellt. Die Poſtſachen und, ſoweit es der Platz geſtattet, auch Perſonen
werden in Richtung Hainbrunn—Finkenbach auf Grund eines durch die
Reichspoſt abgeſchloſſenen Vertrages durch einen Pridatunternehmer
be=
fördert werden, während die Orte Rothenberg und Kortelshütte ſich ihre
eigene Autoverbindung mit Hirſchhorn ſchaffen wollen. Sehr von
Nach=
teil wirkt ſich die Einſtellung der Poſtautoverbindung mit Beerfelden für
alle diefenigen aus, die mit dem in Beerfalden ſtationierten Finanzamte
zu tun haben. Sie ſind fetzt auf die recht mangelhafte Zugsverbindung
über Eberbach-Hetzbach durch die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft nach
Beerfelden zu kommen, angewieſen. Um Beerfelden zu Beginn der
all=
gemeinen Amtsſtundem zu erreichen, muß man von Neckarſteinach uſw.
aus um 244 Uhr morgens abfahren und einen genau zweiſtüindigen
Auf=
enthalt in Eberbach (von 4—6 Uhr früh) hinnehmen. Der nächſte Zug,
Neckarſteinach 6,21 Uhr ab, hat zwar in Eberbach wunderbaren Anſchluß
nach Hetzbach mit dem beſchleumigtem Perſonenzug Stuttgart—
Darm=
ſtadt, findet aber in Hetzbach den ſüddeutſchen Berg=Expreß nach
Beer=
ſelden nimmer vor, welcher 17 Minuten vorher enteilt. Es dürfte nur
dieſer Anregung bedürfen, um künftig den Zug 8,30 Uhr in Hetzbach
ſo=
lange warten zu laſſen, bis der beſchleunigte Perſonenzug von Eberbach
um 8,47 Uhr eingetroffen iſt. Dadurch wären auch die in Hetzbach aus
Nichtung Hanau—Höchſt ankommenden Reiſenden, die heute „bevorzugt”,
befördert werden, kaum aufgehalten, mit dem Neckartal aber jedenfalls
eine unbedingt notwendige Verbindung geſchaffen.
H. Aus dem Weſchitztal, R. Febr. Holzverſteigerungen.
Große Nutz= und Brennholzverſteigerung der Gemeinde Fürth findet
am 2. März, nachmittags 3 Uhr, im „Kurhaus Tromm” in Steinbach
ſtatt. Weiter wird eine ſolche im Gaſthaus „Zum Schützenhof”, in
Mörlenbach am 2. März, nachmittags 3 Uhr, abgehalten.
W. Heppenheim a. d. B., 27. Febx. Mieterverein. Vorgeſtern
abend fand bei großer Beteiligung die diesjährige Generalverſammlung
des hieſigen Mietervereins ſtatt. Nach Ablegung des Jahresberichtes
und der Neuwahl des Vorſtandes, ſprach Herr Verbandsſekretär Fuchs
aus Mainz über alle Mietangelegenheiten, hauptſächlich über das
Kün=
digungsrecht der Hausbeſitzer, das mit dem 1. April 1928 in Kraft tritt,
und über die Verſchlechterung des Mieterſchutzgeſetzes. — Der Bezirk
Starkenburg=Rheinheſſen der deutſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft
Darmſtadt konnte im Monat Februar 100 zinsloſe Baudarlehen
ver=
geben, wovon auf Heppenheim wieder Darlehen für 3 Häuſer gefallen
ſind, ſo daß hier bereits 28 Häuſer durch die Bau= und
Siedlungs=
gemeinſchaft erbaut worden ſind. — Am Ortsausgang von Lorſch
werden am 1. März 47 Platanenbäume bis zu 59 Zentimeter mittlerer
Durchmeſſer auf dem Stand verſteigert.
C. Viernheim, 25. Febr. Gemeinderatsbericht. 1.
Wald=
rezeßvertrag von 1786. Bezüglich der Aufwertung der von dem heſſ.
Staat an die Gemeinde jährlich zu zahlenden Bauholzrente von 41605
Mark ſteht das Finanzminiſterium immer noch einer angemeſſenen
Aufwertung entgegen und beruft ſich auf den geſetzlichen
Aufwertungs=
ſatz von 25 Prozent. Dieſer Anſicht hat der von der Gemeinde
konful=
tierte Heidelberger Univerſitätsprofeſſor Geh. Hofrat Dr. Heinsheimer
in ſeinem umfangreichen Rechtsguthaben nicht beigepflichtet, da die
Gemeinde ſ. Zt. auf alle Eigentumsrechte an dem großen=Viernheimer
Wald zu Gunſten des Staates verzichtet hat und es ſich deshalb um eine
Geite 7
immer gleichbleibende dingliche Laſt handelt. Nachdem nun alle
Ver=
handlungen mit dem Finanzminiſterium zu keinem Erfolg geführt haben,
hat der Gemeinderat beſchlloſſen, gegen den Heſſiſchen Staat wegen voller
Aufwertung klagend vorzugehen. — Reichsreform. Auf ein
dies=
bezügliches Rundſchreiben der Stadtverwaltung Wimpfei wurde
be=
ſchloſſen, in dieſer Sache vorläufig nichts zu unternehmen. — Staatl.
Baudarlehen für 1928. Der Gemeinderat nahm mit Bedauern
davon Kenntnis, daß der Gemeinde Viernheim nur 7 Baudarlehen
zugewieſen werden ſollen. Mit Nückſicht darauf, daß Viernheim eine
Notgemeinde mit mehreren Hundert Wohnungsſuchenden ift, ſoll beim
Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft energiſch Proteſt eingelegt
wer=
den. — Fußſteige. Zur planmäßigen Fortſetzung der im vorigen
Jahre begonnenen Herſtellung der Fußſteige in den
Hauptverkehrs=
ſtraßen wurden für das Jahr 1928 ein Betrag von 24000 Mk. bewilligt.
Die Fußſteige werden mit Randſteinen und Zementplattenbelag
ver=
ſehen. Von den Koſten trägt die Gemeinde ½=, während der Rreſt von
den Hauseigentümern in 10 Jahresraten an die Gemeinde erſtattet
wird. Desgl. wurde für die Kanalerweiterung in der Bismarckſtraße
ein Betrag von 4500 Mk. bewilligt. — Das neuerſtellte Gemeindehaus
am Tivoli ſoll auf Antrag an 2 Mieter zum Selbſtkoſtenpreis verkauft
werden. — Die mit der Erbauung der Waſſerleitung betrauten
vereinig=
ten Maurermeiſter wurden von der zweijährigen Garantiezeit für
Straßenſchäden entbunden, nachdem feſtgeſtellt wurde, daß eine
Be=
ſtückung ordnungsmäßig erfolgt iſt. — Die aufgeſtellte Ortsſatzung über
die Erhebung einer Filialſteuer wurde gutgeheißen. — Die Mittel
zur Beſchaffung von größeren Schulbänken für die Berufsſchule wurden
bewilligt. — Ein Antrag der Sportvereinigung Amicitia auf
Ueber=
laſſung von Gemeindegelände für die Dauer des Beſtehens des Vereins
wurde abgelehnt, da das Gelände bei Bedarf als Induſtriegelände an
die Gemeinde zurückzufallen hat. — Der Gemeinderat nimmt mit
Be=
friedigung davon Kenntnis, daß nunmehr die Gemeinde Viernheim
dem Landesarbeitsbezirk Baden zugeſchlagen werden ſoll.
Bm. Bürſtadt (Heſſen), 27. Febr. Straßenſperre. Die
Orts=
durchfahrt Bürſtadt (öſtlicher Ortsausgang bis zum Waldanfang) im Zug
der Provinzialſtraße Bürſtadt—Lorſch iſt wegen Ausführung von
Kanal=
bauarbeiten vom 24. d. M. ab bis zum 16. März 1928 für Kraftfahrzeuge
jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangsberkehr geht über
Bobſtadt-Biblis-Jägershaus. Die aufgeſtellten Schilder ſind zu
be=
achten. Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht.
Bm. Hofheim (Ried), 26. Febr. Von einem Faſel
ange=
griffen. Da der hieſige Faſelwärter zur Zeit erkrankt iſt und für
ihn kein Erſatz vorhanden iſt, mußte der Feldſchütz Joſeph Hofmeiſter
die Fütterung und Bedienung des Faſel vorübergehend übernehmen.
Beim Anbinden eines der Tiere wurde Hofmeiſter von demſelben
ange=
griffen und ſo heftig weggeſchleudert, daß er mehrere Verletzungen
da=
vontrug. Erſt der aus dem Bett geholte Faſelwärter konnte das Tier
an ſeine Kette bringen.
* Gernsheim, 27. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
2. Februar: 1.09 Meter.
By. Langen, 27. Febr. Hohes Alter. Herr Jakob Scherer
feierte heute in voller Rüſtigkeit ſeinen 91 Geburtstag. — Die hieſige
Bahnſtraße wird zur Zeit kanaliſiert und iſt in 2 Loſen vergeben an
Herrn Gg. Fr. Werner und Heinr. Werner. Die Rohrlieferung hat
Gg. Ph. Werner erhalten. — Mit der Herſtellung der Bürgerſteige
der Darmſtädter Straße iſt begonnen worden. Sie werden im
Durch=
ſchnitt 2,50 Meter breit. Die Ausführung der Arbeiten wurden Herrn
Ph. Chr. Werner übertragen. Für die Herſtellung der Straßen und
Kanäle ſind von der Stadt 50 000 Mark zu beſchaffen, die bei der
Be=
zirksſparkaſſe aufgenommen werden ſollen. — In Dreieichenhain
feierte der Kirchengeſangverein geſtern ſein 24jähriges Stiftungsfeſt.
Den Feſtgottesdienſt hielt Herr Pfarrer Knodt=Offenbach. Abends fand
ein Familienabend im Saal „Drei Eichen” ſtatt, der gut beſucht war.
Bp. Langen, 27. Febr. Am Mittwoch, den 2. d. M., tritt
Schneider=
meiſter Adam Vetter ins 81. Lebensjahr. Es iſt erſtaunlich, mit welch
geiſtiger und körperlicher Friſche der 80jährige ſeinen Beruf ausüibt, und
ſein Zwveirad fährt. Da er bis jetzt nur 19mal ſeinen Geburtstag
be=
gehen konnte, iſt für Mittwoch eine größere Feier geplant.
Rheinbeſſen.
Ah. Bingen a. Rh., 26. Febr. Erfindung. Dem Max Krocker
in Biebelsheim (Rheinheſſen) iſt eine Erfindung gelungen, die
einen erheblichen Fortſchritt in der Schädlingsbekämpfung im Obſt= und
Weinbau bedeutet. Es iſt ein Spritzautomat, der das Spritzen
durch Gasdruck ermöglicht, das in einer einfachen Vorrichtung durch
Karbid erzeugt wird. Dadurch wird die Anſchaffung einer Druckpumpe
überflüſſig. Der Automat hat die Form der üblichen Batterieſpritzen,
faßt 20 Liter Brühe und iſt kurze Zeit nach dem Füllen gebrauchsfähig.
Der Druck beträgt etwa 10 Atmoſphären.
1. Gau=Algesheim, 27. Febr. Beigeordnetenwahl. Die
Wahlvorſchläge für die am 18. März ds. Js. ſtattfindende
Beigeord=
netenwahl ſind bis ſpäteſtens 6. März bei dem Bürgermeiſter
einzu=
reichen. — Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich dahier.
Der Händler Sch. befand ſich mit ſeinem Pfuhlkarren auf dem
Heim=
weg vom Felde, und ſaß auf dem Fuhrwerk. Vor einem
entgegen=
kommenden Auto ſcheute das Pferd. Dabei fiel Sch. vom Wagen, wurde
überfahren und mehrere hundert Meter von dem durchgehenden Pferde
nachgeſchleift, bis dasſelbe von einigen an der Straße beſchäftigten
Arbeitern angehalten werden konnte. Die Verletzungen des Sch. ſind
bedenklich.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 27. Febr. Bedeutſames Urteil des
heſſiſchen Oberlandesgerichts. Das hieſige Amtsgericht
hatte gegen einen Eiſenbahnbeamten zu verhandeln, bei dem eine
Piſtole belgiſchen Fabrikat, vorgefunden worden war, die er im Kriege
von einem Bekannten gekauft hatte. Wegen unbefugten Beſitzes einer
Heereswaffe erhielt er einen Strafbefehl, auf ſeinen Einſpruch wurde
er aber freigeſprochen, da das Gericht der Anſicht war, daß es ſich
nicht um eine „Heereswaffe” handele. Gegen dieſes Urteil legte der
Staatsanwalt Reviſion ein mit dem Erfolg, daß das heſſiſche
Ober=
landesgericht das freiſprechende Urteil aufhob. Das Oberlandesgericht
ſieht in einem ſehr weitgehenden Urteil, eine Piſtole ſchon dann als
Heereswaffe an, wenn ſie die entſprechende Gefährlichkeit beſitzt. In
der daraufhin notwendigen erneuten Verhandlung vor dem
Amts=
gericht Gießen wurde vom Richter zwar feſtgeſtellt, daß unter dieſetz
Geſichtspunkt die fragliche Waffe zwar eine Heereswaffe iſt, deren
Be=
ſitz unter das Strafgeſetz falle. Trotzdem ſprach es nun erneut den
Angeklagten frei auf Grund der Irrtumsverordnung von 18. Januar
1917 und 12. Februar 1920, da unverſchuldeter Irrtum über das
Be=
ſtehen und die Anwendbarkeit der übertretenen Vorſchrift von Strafe
befreit. Ein ſolcher Irrtum ſei hier als vorliegend zu erachten. Trotz
dieſes Prozeßausganges wird es aber gut ſein, die Stellungnahme des
Oberlandesgerichts peinlich zu beachten, wenn man ſich vor
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In tiefer Trauer:
Die freie Verbindung
„Suevia‟
3718) J. A.: Hans Zeinecke X
Durch einen Unglücksfall folgte
heute nachmittag ½8 Uhr unſerem
im Dezember heimgegangenen
Adolf unſer liebes, braves Kind
und Brüderchen
im Ater von eis Jahren in die
Ewigkeit.
In tiefer Trauer:
Familie Leo Reinfurt.
Darmſtadt, den 26, Febr. 1928.
Schulſtr. 4,
(5453
Beerdigung findet Mittwoch nachm
13 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Seite 8
Familiennachrichten
Gott ſchenkte uns am
23. Februar einen geſunden
Sohn.
In dankbarer Freude
Pfarraſſiſtent Rndulf Beringer
und Fran Helma, geb. Sell.
Aeußere Ringſtr. 103.
(5418
Für die uns anläßlich unſrer
Vermählung erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlichſi
Walter Löſch u. Frau
Gretel, geb. Flander.
(5451)
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Plötzlich und unerwartet
der=
ſchied durch Herzſchlag unſere liebe
Schwägerin und Tante
Frau
Käthe Frommann Bwe.
geb. Neßling
im 88, Lebensjahr.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Durmſtadt, den 25, Februar 1928.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 28. Februar, vormittags
11½ Uhr. vom Portal des
Fried=
hofs an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt. (3673
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir die
traurige Mittet ung, daß mein
lieber Mann, unſer lieber Vater,
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Herr Karl Stöhr
Weißbinder
am Samstag Nachmittag ½7 Uhr
ſanft entſchlafen iſt.
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Eberſtadt, den 27. Februar 1928.
Die Beerdigung findet Dienstag
Nachmittag 3½ Uhr vom
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Dienstag, den 28. Februar 1928
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zimmer des durch Umbau einem anderen Zwecke zugeführten großen
Ausstellungsgebäudes der altbekannten Firma
Alter’s Möbel- und Kunstgewerbehaus G. m. b. H.
Darmstadt
müssen die Restbestände und Einrichtungen auf dem Wege der
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wegen dringender Räumung des Gebäudes veräußert werden.
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Besichtlgung: Miktwoch, den 29. Februar 1928
Donnerstag, den 1. März 1928
Verskelgerung: Freltag, den 2. März 1928
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28. Mai) ſowie zur Kirweihe (12., 13.
und 19. Auguſt) und Ernte=Dankfeſt
(28. Oktober) ſollen an den
Meiſtbieten=
den öffentlich verpachtet werden.
Schrift=
liche Angebote mit entſprechender:
Auf=
ſchrift ſind bis längſtens Donnerstag,
den 15. März 1928, nachm. 3 Uhr,
bei der Bürgermeiſterei einzureichen,
wo=
ſelbſt auch die näheren Bedingungen zu
(3656
erfahren ſind.
Eberſtadt, den 24. Febr. 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Dr. Uecker.
Die Weißbinderarbeiten für das
WohlfahrtsgebäudeimGaswerk
ſollen vergeben werden. Die
Vergebungs=
unterlagen liegen in den üblichen
Dienſt=
ſtunden auf unſerer Direktion,
Frank=
furterſtraße 100, Zimmer 29, zur
Ein=
ſicht offen. Die Angebote ſind bis
Diens=
tag, den 6. März, vormitt. 10 Uhr,
hierher einzureichen.
(st3706
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
Faſel=Verkauf.
Am Freitag, den 2. März 1928,
vormittags 11:/. Uhr, werden auf der
Bürgermeiſterei Roßdorf im Wege der
öffentlichen Submiſſion zwei zur Zucht
untaugliche, gutgehaltene
Faſel
verkauft. — Angebote müſſen auf das
Pfund Lebendgewicht erfolgen und ſind
getrennt für jedes Tier bis zum
vorge=
nannten Termin bei der unterzeichneten
Stelle einzureichen, woſelbſt auch die
Verkaufsbedingungen eingeſehen werden
können.
(3661
Roßdorf, den 25. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
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kraft bemerkbar machen, so gebrauchen Sie
Sanatogen, denn es gleicht die Verluste aus, die der
Körper, besonders die Nerven, durch Anstrengungen,
Überrcizung und Erschöpfung erfahren haben.
Ein berühmter Arzt und Forscher, Cch. ded.-Rat
Prof. Dr. Eulenburg in Berlin, faßte sein Urtell über
Senatogen zusammen in den Worten:
„Selt dem Bekanntwerden des Sanatogens habe ich
von diesem Nährpräparat bei funktionellen
Nerven-
leiden in immer steigendem Maße Cebrauch gemacht
und seine Verwendung nie zu bedauern gehabt.”
Auch Sie werden den Cebrauch von Sonatogen nicht
bereuen, denn es wird Ihnen überraschend schnell
neue Frische und Belebung Ihrer Geisteskräſte geben.
Seine Bestandteile, Elweiß und Clycerophosphat sind
dle natärlichen und wichtigsten Baustoffe für die
Nerven wie für Blut- und Muskelbildung.
Arnähren mnd stärken Sie Ihre Nerven durch
Sana-
fogen, es wird Sie zu höchster Lcistung befähigen!
Schon nach wenigen Wochen zeigt sich die
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bar kräftigende Wirkung, und von Ihrer Gesundheft
hängt doch Ihr ganzes Glück und Ihre Schaffenskraft ab.
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Jeder Raucher — ganz gleich ob
er Zigarren, Zigarekten oder Pfeife
raucht — ſowie jeder Schnupfer kann auf
ſchnelle, milde und leichte Weiſe die
Sucht dafür überwinden. Ich habe eine
einfache zuverläſſige Methode entdeckt.
welche abſolut harmlos iſt. Wer nicht
mehr Sklave des Tabaks iſt, erfreut ſich
der Gemütsruhe u. beſſerer Geſundheit.
Nervoſicät, Verdauungsſtörungen,
Dy-
ſpepſie, Herzſchwäche, Nieren= und
Blaſenleiden, Verſtopfung.
Kopf=
ſchmerzen, Augenſchwäche, Verluſt der Manneskraft,
Nach=
laſſen des Gedächtniſſes, Melancholie und viele andere
Störungen im Körper= und Nervenſyſtem werden durch die
giftigen Beſtandteile des Tabaks verurſacht. Ich habe ein
Buch geſchrieben, welches Aufklärung gibt, wie man das
unwiderſtehliche Verlangenl nach Tabak in drei Tagen
los wird. Wer ſich dafür intereſſiert, Eann das Buch gratis
und porkofrei erhalten. Teilen Sie mir Ihre Adreſſe per 15-
Pfennig=Poſtkarte mit und ich werde
Ihnen=
umgehend meine Broſchüre zuſtellen. Schieben Blch)
Sie es nicht hinaus: Sie werden überraſcht
und erfreut ſein. Mit der in dieſem Buche er= fre)
klärten Methode haben Raucher ihre
Gewohn=
heit beſiegt, nachdem Willenskraft u. andere Verſuche
fehlſchlu=
gen. Verlängern Sie Ihr Leben und erfreuen Sie ſich deſſen.
EDWARD J. W00DS. 167, Strand 76 TG. Londor, WC.2
Seite 10
Reich und Ausland.
Eine Frau unter Spionageverdacht verhaftet.
Lpd. Wiesbaden. Kürzlich wurde die hier
wohnhafte unverheiratete Carola Woll, die eine
Zeit=
lang in dem von den Franzoſen beſetzten Griesheim
in einer Wirtſchaft beſchäftigt war, auf Veranlaſſung
des Oberreichsanwaltes von der heſſiſchen
Staatsan=
waltſchaft verhaftet und in das Darmſtädter
Landes=
gefängnis überführt. Die Verhaftete ſoll ſich gegen
§ 6 des Spionagegeſetzes vergangen haben, alſo mit
Angehörigen einer fremden Nation Dinge — wenn
auch ohne Abſicht des Landesverrates — beſprochen
haben. Die Angelegenheit befindet ſich noch im
Sta=
dium der Unterſuchung, es bleibt abzuwarten, in
wel=
cher Beziehung die Verdächtigte zu den Franzoſen
geſtanden hat.
Großfeuer in Kreuznach.
Lpd. Kreuznach. In der Nacht zum Samstag
gegen 2 Uhr brach in der Lagerhausfirma Müller
u. Co. ein Großfeuer aus. Die ſofort zur
Brand=
ſtelle geeilte Feuerwehr hatte große Mühe, das
Feuer zum Stillſtand zu bringen; dies gelang ihr
erſt mit mehreren Schlauchleitungen. Das maſſive
zweiſtöckige Gebäude brannte mit ſeinem wertvollen
Inhalt an Maſchinen faſt vollkommen aus. Der
Wert der zerſtörten Maſchinen iſt außerordentlich
groß.
Beim Probeflug tödlich abgeſtürzt.
Augsburg. Am Samstag früh ſtürzte über
dem Frauenplatz in Augsburg der Pilot Hackmack
beim Einfliegen des Meſſerſchmidt=Flugzeuges M. 20
aus 60 Meter Höhe tödlich ab. Hackmack hatte bereits
gelungene Gleitflüge hinter ſich, als man plötzlich
ſah, wie die Beſpannung der Tragflächen des
Flug=
zeuges auseinanderriß. Das Flugzeug ging darauf
aus 600 Meter Höhe auf 60 Meter herunter. Man
ſah noch, wie der Pilot in dieſer Höhenlage nach dem
Fallſchirm griff. Kurz darauf trat das Unglück ein;
das Flugzeug ſauſte zu Boden. Eine Kommiſſion des
Deutſchen Verſuchsamts für Luftfahrt wird die
Ur=
ſache des Unglücks prüfen.
Exploſion in einer Brikettfabrik.
Vier Tote und 25 Verletzte.
TU. Köln. Am Samstag abend gegen nem
Uhr ereignete ſich in der Brikettfabrik auf der Grube
„Hubertus” der Rheiniſchen Braunkohlenwerke in
Brüggen an der Erft eine Exploſion, bei der vier
Apbeiter getötet und 25 zum Teil ſchwer verletzt
wurden. Unter den Verletzten befindet ſich der
Be=
triebsdirektor. Als Urſache wird
Kohlenſtaub=
exploſion angenommen.
Waldbrand bei Köln.
TU. Köln. Auf bisher ungeklärte Weiſe
ge=
rieten am Sonntag gegen zwei Uhr einige
Quadrat=
kilometer der bei Köln gelegenen Wahner Heide in
Brand. Der Wind unterſtützte das ſchnell um ſich
greifende Feuer. Als erſte Hilfe eilten aus einigen
Kilometer Entfernung Pfadfinder herbei. Mit großer
Mühe wurden ſie des Feuers Herr. Durch Qualm
und die teilweiſe oft mannshohen Flammen erlitten
mehrere Pfadfinder leichte Brandwunden.
Verlegung der Verwaltungsräume der Preſſe
und der Kölner Meſſe.
Die Ausſtellungsbauten in Köln=Deutz ſind ſo
weit fertiggeſtellt, daß die Büros der Internationalen
Preſſeausſtellung Köln 1928, Preſſa, und der Kölner
Meſſe wieder nach Köln=Deutz verlegt werden
kön=
nen. Von Montag, 27. Februar, ab lautet die
An=
ſchrift: Internationale Preſſeausſtellung Höln 1938
(Preſſa), bzw. Meſſe= und Ausſtellungsamt, Köln=
Deutz, Meſſeplatz. Die Fernſprechnummern bleiben
die gleichen wie bisher: Freiheit 10 331, 10 41, 10 531.
Schwere Schneeſtürme in der Türkei.
FU. Berlin. Wie ein Berliner Blatt aus
Konſtantinopel meldet, hat ein ſeit fünf Tagen
an=
haltender Sſtneeſturm die Bahnverbindung zwiſchen
der Türkei und Europa unterbrochen. Bei Tſchataldja
blieben die aus Konſtantinopel erwarteten
Expreß=
züge im Schnee ſtecken. Ein von Stambul entſandter
Hilfszug entgleiſte. Die Telegraphenlinien waren
zeitweiſe unterbrochen.
Bergmann des Konkursverbrechens beſchuldigt.
Die Vorunterſuchung in der Lombardhausaffäre
Bergmann hat dazu geführt, daß gegen Bergmann
nicht nur das Verfahren wegen Betruges, ſondern
auch wegen Konkursverbrechens eröffnet wurde, das
darin erblickt wird, daß Bergmann in der letzten
Zeit, als ſein geſchäftlicher Zuſammenbruch bereits
drohte, einen großen Aufwand getrieben hat. Gegen
Staatsanwalt Jakoby kommt laut „Montagspoſt”
möglicherweiſe auch Beihilfe zum Konkursvergehen
in Frage.
Die dritte Kajüte für Touriſten auch auf dem
Norddeutſchen Lloyddampfer „Columbus”.
Bekanntlich iſt vor einigen Jahren der
Nord=
deutſche Lloyd dazu übergegangen, auf ſeinen großen
im Nordamerikadienſt verkehrenden
Paſſagier=
dampfern eine neue Klaſſe, die dritte Kafüite für
Touriſten zu ſchaffen, um durch ſie einem beſtehenden
Bedürfnis auf Errichtung einer preiswerten und in
ihrer Benutzung angenehmen Ueberfahrtsgelegenheit
entgegenzukommen. Tatſächlich hat ſich dieſe neue
Klaſſe einer ſo großen Beliebtheit zu erfreuen, daß
ſich der Norddeutſche Lloyd entſchloſſen hat, eine
Ausdehnung dieſer Einrichtung vorzunehmen, und
zwar dergeſtalt, daß mit Beginn der diesjährigen
Reiſezeit erſtmalig am 29. März 1928, auch der
32 500 B.Reg.=T. große Paſſagierdampfer „
Colum=
bus” des Norddeutſchen Lloyd die dritte Kajüte für
Touriſten führen wird. Die Einrichtungen dieſer
Klaſſe, die über gemeinfame Speiſe= und
Geſellſchafts=
räume uſw. verfügt und in der die Unterbringung
der Fahrgäſte in Kammern von 2 bis 4 Perſonen
er=
folgt, ſind in ihrer Benutzung, namentlich für
Be=
ſuchs= und Informationsreiſen zwiſchen Deutſchland
und Nordamerika, außerordentlich vorteilhaft,
zu=
mal ſich die Fahrpreiſe für dieſe Klaſſe im
Verhält=
nis zu den anderen höheren Klaſſen weſentlich
niedriger ſtellen, insbeſondere auch deswegen, weil
der Norddeutſche Lloyd verbilligte
Rundreiſefahr=
karten Bremen—New York-Bremen ausgibt. Der
erwähnte Entſchluß des Norddeutſchen Lloyd dürfte
daher von allen, die im Laufe des Jahres eine
preiswerte Amerikareiſe unternehmen wollen,
durch=
aus begrüßt werden, da die Klaſſe allen
Anforde=
rungen ent pricht, die der Reiſende an die
Behag=
lichk it der für ſeinen Aufenthalt während der Reiſe
verfügbaren Räume zu ſtellen berechtigt iſt.
Dienstag, den 28. Februar 1928
Neues Sinfoniehaus für Baden=Baden.
Entwurf des Baden=Badener Sinfonie=Hauſes.
Am ſchönſten Punkte Baden=Badens ſoll ein Sinfoniehaus errichtet werden, um die Meiſterwerke
deutſcher und ausländiſcher ſinfoniſcher Muſik in feſtſpielmäßigem Rahmen erklingen zu laſſen.
Den Vorſitz des Vereins hat Gerhart Hauptmann übernommen. Der Entwurf des Hauſes
ſtammt von dem Münchene; Architekten Profeſſor Ernſt Haiger.
Fünf Amazonen reiten von Paris an die Riviera.
900 Kilometer im Sattel.
Die fünf Konkurrentinnen des Diſtanzrittes Paris—Cannes.
Fünf Reiterinnen ſtarteten in Paris nach Cannes. Jede 50 Kilometer unterſucht ein mitreitender
Tierarzt die Pferde auf ihren Zuſtand und veranlaßt diejenige der Teilnehmerin zum
Ausſchei=
den, die durch unſachgemäßes Reiten ihr Pferd unnötig müde gemacht hat. Man darf auf den
Ausgang dieſes 900=Kilometer=Diſtanzrittes geſpannt ſein. Unſer Bild zeigt von links nach rechts:
Fräulein Cody (Frankreich), Fräulein Gayaty (Indien), Fräulein Marie Feraud (Frankreich),
Fräulein Groſſi (Frankreich) und Fräulein Edie Weed (England).
Drahtloſe Telephonie auf hoher Gee.
Eine drahtloſe Telephonſtation an Bord des Hapag=Dampfers „New York”.
Die drahtloſe Telephonie macht Rieſenfortſchritte. Schon hat die Hamburg=Amerika=Linie auf
einigen ihrer großen zwiſchen Hamburg und New York verkehrenden Dampfern neben der
Sta=
tion für drahtloſe Telegraphie auch eine ſolche für drahtloſe Telephonie eingerichtet. Durch
dieſe Neueinrichtung wird es den Reiſenden der Hapag=Schiffe ermöglicht, von Bord aus bis zu
einer Entfernung von 300 bis 600 Meilen von der letzten Küſten=Radioſtation Telephöngeſpräche
mit dem europäiſchen bzw. ameri aniſchen Feſtland zu führen. Unſer Bild zeigt: 1. Wellenmeſſer,
2. Luftdraht=Stromzeiger, 3. Antennengerät, 4. Verkürzung, 5. Umſchalter=Direkt=Zwiſchenkreis,
6. Zwiſchenkreisgeräte, 7. Röhrengerät, 8. Taſtanordnung und Vorverſtärker für die Telephonie,
9. Lautſprecher, der die Stimme des Gegenſprechers wiedergibt, 10. Aufnahmemikrophon für den
von Bord des Schiffes aus Sprechenden.
Ein viertes Opfer des Raubmörders Hein
geſtorben.
Ohligs. Der bei dem Raubüberfall auf das
Poſtamt in Ohligs am 21. Dezember von dem
in=
zwiſchen verhafteten Raubmörder Hein durch einen
Schuß in den Rücken ſchwer verletzte Poſtſekretär
Karl Schmidt iſt nun nach zweimonatigem
Kranken=
lager ſeinen Verletzungen erlegen.
Unwetterkataſtrophe in Rio de Janeirv.
FU. London. Nach Berichten aus Rio de
Janeiro ſind bei einem Wirbelſturm über 200 Häuſer
zuſammengeſtürzt. Acht Perſonen wurden getötet
und etwa 20 verletzt. Der Verkehr in Rio de
Janeiro iſt unterbunden. Wolkenbrüche, die dem
Sturm folgten, ſetzten die Straßen unter Waſſer.
Lawinenunglück.
Drei Leipziger getötet.
Wien. Nach einer Meldung aus Steinach am
Brenner ſind drei Leipziger Touriſten, die am
Pa=
daſter=Joch einen Skiausflug unternahmen, in eine
Lawine geraten und getötet worden. Es handelt ſich
um den 23jährigen Schriftſetzer Reiche, den 22jährigen
Mechaniker Schmidt und einen dritten Leipziger,
deſſen Name bisher noch nicht bekannt iſt.
Flugzeugabſturz bei Lyon.
TU. Paris. Auf einem Flugplatz bei Lyon
ſtürzte bei einem Probeflug ein Verkehrsflugzeug
aus 200 Meter Höhe ab. Die beiden Inſaſſen
ſtar=
ben burz nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus.
Kinobrand — 30 Tote.
EP. Mailand. Aus dem Dorfe Moriago am
Piave in der Provinz Trebiſo wird ein ſchrecklicher
Kinobrand gemeldet. Die Zahl der Opfer überſteigt
30, nebſt annähernd ſo viel Schwerverletzten. Das
Feuer war während der Vorſtellung am Sonntag
abend ausgebrochen, als das mit nur einem einzigen
Ausgang verſehene und im erſten Stock gelegene
Dorfkino bis auf den letzten Platz gefüllt war. Der
brennende Film ſetzte ſofort die hölzerne
Vor=
führungskabine in Brand, der auch auf den
Zu=
ſchauerraum übergriff. Es entſtand eine ungeheure
Panik. Alles ſtürzte unter Schreckensrufen nach dem
Ausgang. Die Fenſter waven mit Gitter verſehen
und erlaubten keine Flucht. In dem ungeheuren
Gedränge wurden Frauen und Kinder erdrückt oder
torgetreten. Der Kinooperatenr ſcheint ſich ebenfalls
unter den Opfern zu befinden. Der anweſende
Bür=
germeiſter des Dorfes und ſeine Gattin konnten ſich
mit knapper Not retten. Er hatte vergeblich verſucht,
auf die erregte Menge beruhigend einzuwirken. Aus
Treviſo und Venedig wurde die erſte Hilfe entſandt.
Unter der Bevölkerung des Dorfes, die insgeſamt
2000 Einwohner zählt, herrſcht verzweifelte Stimmung,
da faſt keine Familie ohne Opfer iſt. Viele Mütter
ſuchen troſtlos nach ihren Kindern, doch ſind viele
der bis jetzt aufgefundenen 25 Leichen bis zur
Un=
kenntlichkeit verkohlt. Die Brandſtelle wurde
abge=
ſperrt; die Rettungsarbeiten dauern fort.
Dampferzuſammenſtoß.
Danzig. Am Sonntag mittag ſtießen im
Dan=
ziger Hafen der däniſche Tourendampfer „Niels
Eb=
beſen” und der polniſche Dampfer „Warta” ſo heftig
zuſammen, daß beide Schiffe ſtarke Beſchädigunger
erlitten. Während die „Warta” mit beſchädigter
Bug ihre Fahrt zum Löſchplatz fortſetzen konnte,
mußte der däniſche Dampfer ſeine Fahrt aufgeben.
Die Paſſagiere mßten wieder an Land gehen. Dem
Dampfer waren mittſchiffs über Waſſer in einer
Länge von 5 Metern mehrere Planken eingedrückt.
Die Schiffkataſtrophe im Kanal.
Vondon. Das ruſſiſche Kadettenſchulſchiff „
To=
waritſch”, das bei dem Zuſammenſtoß mit dem
ita=
lieniſchen Dampfer „Alcantara” ſchwer beſchädigt
wurde, während die „Alcantara” geſunken war, traf
am Sonntag in Southampton mit einem
Ueber=
lebenden des italieniſchen Schiffes ein. An der Suche
nach weiteren Ueberlebenden beteiligten ſich auch
Flugzeuge, doch blieben alle Nachforſchungen
ergeb=
nislos, ſo daß keine Hoffnung mehr beſteht, daß
noch ein weiteres Mitglied der Beſatzung am
Leben iſt.
Nach den Ausſagen des einzigen Ueberlebenden
der 23 Mann ſtarken Beſatzung des bei dem
Zu=
ſammenſtoß mit einem ruſſiſchen Schulſchiff
geſunke=
nen italieniſchen Dampfers „Alcantara” ereignete ſich
die Kataſtrophe nicht, wie bisher angenommen wurde,
infolge des dichten Nebels. Der überlebende
In=
genieur Pavon erklärte, daß ſein Schiff unmittelbar
nach dem Zuſammenſtoß zu ſinken begann und durch
eine folgende Keſſelexploſion in Stücke geriſſen wurde.
Obwohl das ruſſiſche Schiff ſofort vier Rettungsboote
ausſandte und die See ſofort mit Scheinwerfern
ab=
geſucht wurde, konnte außer dem Ingenieur kein
wei=
terer Mann gerettet werden. — Wie zu dem
Zu=
ſammenſtoß der beiden Schiffe weiter gemeldet wird,
konnte die Urſache des Zuſammenſtoßes bisher noch
nicht einwandfrei ermittelt werden. Es ſcheint jedoch,
daß der italieniſche Dampfer auf das ruſſiſche
Schul=
ſchiff aufgelaufen iſt. Bisher ſind vier Tote von der
„Aleantara” geborgen worden.
Zum Untergang der „Alcantara”.
Southampton. Es wird amtlich beſtätigt,
daß von der B Mann ſtarken Beſatzung des
italie=
niſchen Dampfers „Alcantara”, der in der Nacht zum
Samstag mit dem ruſſiſchen Schulſchiff „Towaritſch”
auf der Höhe von Dungeneß zuſammenſticß, 22 Mann
ertrunken ſind. Der einzige Ueberlebende der „
Al=
cantara” erzählte, daß die „Aloantara” den Kanal
hinauffuhr, als ſie plötzlich auf der Breitſeite
ge=
rammt wurde. Der Kapitän Friedmann des
ruſſi=
ſchen Schiffes weigerte ſich, vor morgen nähere
Aus=
kunft über ſeinen Widerruf der S.O.S.=Signale zu
geben.
Großfeuer in Baltimore.
Sprengung von Häuſern.
Baltimore. In der Bowker Chemical Comp.
brach Großfeuer aus. Da durch den Brand
zahl=
reiche andere chemiſche Fabriken bedroht wurden,
mußte die Feuerwehr zur Eindämmung des
Brand=
herdes mehrere Gebände mit Dynamit in die Luft
ſprengen.
Eine 25köpfige Verbrecherbande verhaftet.
TU. New York. Im Zuſammenhang mit dem
letzten Räuberüberfall auf einen Eiſenbahnzug in
der Nähe von Chicago konnte eine 25köpfige aus
Männern und Frauen beſtehende Verbrecherbande
verhaftet werden. Unter den Verhafteten befinden
ſich ein bekannter Politiker und ein ebenſo bekannter
Kriminaliſt.
Der norwegiſche
Regierungs=
kommiſſar tür die „Preſſa‟
Jakob Vidnes,
Preſſechef des norwegiſchen Außenminiſteriums, iſt
von der norwegiſchen Regierung zum
Regierungs=
kommiſſar für die „Prcſſa” (Internationale Preſſe=
Ausſtellung Köln 1928) ernannt worden.
Nummer 59
Dienstag den 28. Februar 1928
Seite 41
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Die Opelwagen sind keine „Massenfabrikate‟! Daß
ihre Preise dennoch nicht zu unterbieten sind,
ist-
das Ergebnis einer in ihrer sinnvollen
Zweckmäßig=
keit wohl einzig dastehenden Herstellungsweise.
Die Opel=Wagen sind deutsche Erzeugnisse, das m
heiht: Erzeugnisse, die mit dem Begrift der Qualität 1
unlöslich verbunden sind. Ob einfache
Gebrauchs=
wagen oder luxuriöse Sechszylinder, alle sind sie mit
der gleichen Liebe und der gleichen Sorgtalt
herge=
stellt, die das Hauptmerkmal deutscher
Werkmanns=
arbeit bilden. 20 Modelle in 20 Formen und Farben
bieten die Gewähr, jeden individuellen Bedarf und
Geschmack zu treffen, jeden noch so hohen Anspruch
auf Leistung und Bequemlichkeit zu erfüllen. Sie
be=
sitzen jene zähe Gesundheit, jene unermüdliche
Treue, die selbst schwierigsten Straßen zu spotten
scheint. Uber 1000 Opel=Wagen wurden allein in den
letzten 8 Wochen auf Grund einer Preiskrönung
festgestellt, die mehr als 200.000 Km Id. i. 5-mal um
die Erdel zurückgelegt haben und unbekümmert
weiter ihre Dienste tun. Der hohen Qualität
ent=
spricht die Wirtschattlichkeit. Steuersätze sind aufs
letzte ausgenutzt, Betrieb und Haltung auf das
kleinste Maß gebracht. Buchungen belegen, daß der
jährliche Verschleiß am Opelwagen im Durchschnitt
nicht einmal 2‟ beträgt.
FAHREN SIE DEUTSCHE WAGENI
FAHREN SIE OPEL!
Sie haben nicht nur das Beste für ihr Geld, Sie haben
auch das gute Gewissen, das Geld der heimischen
Wirtschatt erhalten zu haben.
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Dienstag, den 28. Februar 1928
Eoll, Spief und Tarnen.
Turnen.
Bezirksturntag des 4. Bezirks Main=Rheingau D.T.
Münſter und einer von Langen wurden mit je drei Monaten Sperre
bedacht; ein weiterer Münſterer darf ſchon ſechs Monate pauſieren.
Damit ſchließen ſich die Akten über einen unangenehmen Fall, ohne
den Münſter beſtimmt nicht in Abſtiegsgefahr gekommen wäre.
Bei ſtarker Beteiligung der Bezirksvereine, insbeſondere ihrer
Vorſtände und Turnwarte, fand genannte Tagung am vergangenen
Sonntag in Ober=Ramſtadt ſtatt.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Bezirks=
Oberturn=
wart Löffler, des viel zu früh verſtorbenen Oberturnwarten der
Deutſchen Turnerſchaft Max Schwarze, deſſen Leben und Wirken
in der D.T. unvergeßlich bleiben wird. — Nach einem allgemeinen
Rückblick auf das arbeitsreiche Jahr 1927, das Jahr des Kreisturnfeſtes
in Darmſtadt, folgten die Berichte der übrigen Bezirkswarte, die alle
Zeugnis davon ablegten, daß im Bezirk eifrig geſtrebt und gewirkt
wird an der Erreichung der Ziele der D.T. Für die geſchickte Führung
des Bezirks dankte Turner Lehmann, Vorſitzender der
Turngeſell=
ſchaft 75 Darmſtadt aus der Verſammlung heraus dem Bezirksausſchuß.
Die vorliegenden Anträge der Bezirksleitung konnten in voller
Ueber=
einſtimmung mit dem Bezirkstag ihre Erledigung finden. Die Wahl
bzw. Beſtätigung des Wanderwarten wurde vorgenommen, während
diejenige des Bezirks=Sportwarten bei der nächſten Bezirksübungsſtunde
erfolgen muß. Das Jugendturnen und der Geräte=Mannſchaftskampf
werden dieſes Jahr verſuchsweiſe zeitlich und örtlich voneinander
ge=
trennt abgehalten. Dem Turnverein Ober=Ramſtadt wird das
Jugend=
turnen übertragen, welcher dasſelbe mit ſeiner 50jährigen
Jubiläums=
feier am 8. Juli d. Js. verbindet. Der Turn= und Sportverein Nied.=
Modau führt den Mannſchaftskampf im Herbſt durch. Die allgemeine
rege Ausſprache zu den verſchiedenen Punkten der Tagesordnung ließ
erkennen, daß man ſeitens der Vereine im Rahmen des kleinſten
Ver=
bandes der D.T., des Bezirks, großen und idealen Anteil nimmt an
den Belangen unſerer deutſchen Turnſache. Anregungen auf den
ver=
ſchiedenſten Gebieten wurden gegeben, an deren Verwirklichung in dem
begonnenen Jahre des 14. Deutſchen Turnfeſtes in Köln tatträftig
ge=
arbeitet werden ſoll.
Mit aneifernden und dankenden Schlußworten des Bezirks=
Ober=
turnwarten, die darin gipfelten, unter Hintanſtellung von Einzel= und
Sonderwünſchen ſtets Dienſt an unſerer deutſchen Turnſache und
da=
mit dem Volksganzen zu leiſten, nahm die wirklich einmütig verlaufene
Tagung ihr. Ende, die vollends ausklang in dem Kreisfeſtlied: „
Freund=
ſchaft, Mut und Treue‟.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Veberraſchungen auf der ganzen Linie. — Internes aus
dem Kreis.
1. F.C. Langen—T. u. Sp. V. Mörfelden 1 1 (0:1).
Union Darmſtadt-Viktoria Walldorf: Walldorf nicht angetreten.
Viktoria Urberach—Union Wixhauſen 6:2 (3:1),
F. V. Sprendlingen-Polizeiſportverein Darmſtadt 10 :0 (5:0).
Germania 03 Pfungſtadt—Viktoria Griesheim 0:1 (0:1).
Dieſer 26. Februar wird im Kreis noch lange beſprochen werden.
Nicht ein Ergebnsi brachte er, das man annähernd ſo erwartet hatte.
Aber gleichzeitig brachte er auch die notwendige Klärung am
Tabellen=
ende. In Langen fing die Senſation ſchon an. Der Kreismeiſter
ver=
mochte es nicht, ſein letztes Spiel zu einem Sieg zu geſtalten. Für
Mörfelden ſtand die Sicherung der Kreisliga auf dem Spiel, und das
ließ die Mannſchaft mit unneheurem Elan kämpfen, ſo daß ſie bei der
Pauſe mit 1:0 führen konnte. Möglicherweiſe legte man auch in
Lan=
gen nicht allzu viel Wert auf das Spiel, zum anderen wird auch die
Nachbarrivalität den Ausgang etwas beeinflußt haben. Mörfelden hat
ſich damit für das nächſte Jahr geſichert. — In Darmſtadt
war=
tete man vergeblich auf die Gäſte aus Walldorf. Ehe hier zu deren
Nichtantreten Stellung genommen werden ſoll, muß man erſt einmal
abwarten, was eigentlich daran Schuld war, denn ein beſtimmter Grund,
von vornherein, nicht anzutreten, wird für Walldorf kaum vorgelegen
haben, zumal das Vorſpiel durchaus ordnungsgemäß verlief. Die
Punkte ſind bereits für Darmſtadt gewertet. — In Urberach gab
es inſofern eine Ueberraſchung, als das Ergebnis reichlich hoch
aus=
gefallen iſt. Mehr als ein 3:1 hatte man nicht erwartet. — Auch in
Sprendlingen wurde man förmlich überraſcht. Man hatte wohl
mit einem Erfolg der Einheimiſchen gerechnet, aber dieſe Höhe des
Reſultates kommt einem Zuſammenbruch der Gäſte gleich.
Sprend=
lingen iſt nun auch über den Berg, während die Polizei nun im
un=
giinſtigſten Falle mit Münſter ein Entſcheidungsſpiel austragen muß.
Ob das nötig wird, hängt von dem Abſchneiden des 1. F.C. Langen
in den Aufſtiegſpielen ab. Nach den bisherigen Beobachtungen liegen
die Ausſichten für Langen durchaus günſtig, und es iſt möglich, daß
ſowohl Münſter wie auch die Polizei der Kreisliga erhalten bleiben.
— Eine Senſation erlebte man in Pfungſtadt. Man hatte hier
auf Grund alter Erfahrung mit einem ſicheren Sieg der Einheimiſchen
gerechnet, ſah ſich aber bitter enttäuſcht. Dabei ſpielte Pfungſtadt nicht
einmal ſchlecht. In der erſten Hälfte ſah man ein verteiltes Spiel,
wobei die eifrigen Gäſte ihr Tor ſchoſſen. Nach der Pauſe ſpielte nur
noch Pfungſtadt, war drückend überlegen, aber es fiel kein Tor. Durch
dieſes Ergebnis wird auch die kürzliche Niederlage der Beſſunger in
Griesheim verſtändlicher, wie man überhaupt ſagen kann, daß die ganze
Meiſterſchaft möglicherweiſe revidiert worden wäre, hätten die Vereine
von Anbeginn an die jetzige Spielſtärke gezeigt. Dieſe iſt nämlich
durch=
weg derart, daß man den Kreis mit als den ſpielſtärkſten im Bezirk
an=
ſprechen darf.
Die Tabelle nach dem 26. Februar 1928.
1. Fußball=Club Langen . 20 14
Union Darmſtadt
Viktoria Walldorf".
Viktoria Urberach
Union Wixhauſen
T. u. S.V. Mörfelden
Germania Pfungſtadt
F.V. Sprendlingen
Polizei Darmſtadt
10
40:54 16
Sportverein Münſter
48:65 16
Viktoria Griesheim
19
18 27775 10
Die noch ausſtehenden Spiele finden am kommenden Sonntag ſtat
Aus dem inneren Leben des Kreiſes werden zwei wichtige Tatſache
bekannt: Kreisvorſitzender Dr. Mehner=Darmſtadt iſt von ſeine
Poſten zurückgetreten. „Trübe ſportliche Erfahrungen der letzte
Wochen” veranlaßten ihn zu dieſem Schritt. Die Geſchäfte des Krei
übernimmt bis auf weiteres Gauvorſitzender Dröll=Darmſte
rhält acht Wod
Zwei Spieler
Chattia=Wolfskehlen I—Sp.V. Weiterſtadt 6:1 (2:1.)
Am vergangenen Sonntag trafen ſich unter der Leitung des
Un=
parteiiſchen Müller=Griesheim obige Mannſchaften zum fälligen
Rück=
ſpiel in Wolfskehlen. Weiterſtadt hatte vier Erfatzleute, Wolfskehlen
deren zwei eingeſtellt. Mit dem Anpfiff entwickelte ſich ein ſpannendes
Spiel, das abwechſelnd beide Parteien in Tornähe ſah. Wolfskehlen
führte bald 1:0 durch den Mittelſtürmer. Schnell glich Weiterſtadt
jedoch wieder aus: 1:1. Vom Anſtoß weg geht Wolfskehlen durch und
ohne daß ein Weiterſtädter den Ball berührte, erringt Wolfskehlen
er=
neut die Führung. Halbzeit 2:1. Die zweite Hälfte gehörte meiſt den
Platzbeſitzern. In regelmäßigen Abſtänden fielen noch fünf Tore,
worunter das ſchönſte wegen Abſeits nicht gegeben wurde. Mit dem
Schlußpfiff verließ Wolfskehlen unter dem Jubel ſeiner Anhänger als
verdienter Sieger über den neugebackenen B=Meiſter das Feld.
Oihmpiſche Spiele in Amſterdam.
Zeiteinteilung der Leichtathletik=Wettbewerbe.
Vom Organiſations=Comité der Amſterdamer olympiſchen Spiele
wird jetzt die genaue Zeiteinteilung für die Leichtathletik=Wettbewerbe,
die vom 29. Juli bis 5. Auguſt ſtattfinden, bekanntgegeben. Neben
zahlreichen Vorkämpfen bringt jeder der acht Tage auch einige
Ent=
ſcheidungen. Der Zehnkampf gelangt am ſechſten und ſiebenten Tage,
die Staffelwettbewerbe am vorletzten und letzten Tage zur
Durch=
führung. Den Höhepunkt ſtellt der Marathonlauf am 5. Auguſt dar;
die Ankunft der Läufer bildet den Schluß des Leichtathletikprogramms.
Nachſtehend die genaue Zeitfolge:
Sonntag, 29. Juli: 14,00 400 Meter Hürden, Vorkämpfe; 14,00
Hochſprung m. A. Vorkämpfe; 14,00 Speerwerfen=Entſcheidung;
14,30 100 Meter Vorkämpfe: 15,30 800 Meter Vorkämpfe; 16,00
100 Meter Zwiſchenläufe; 16,00 Hochſprung=Entſcheidung; 16,30
400 Meter Hürden=Vorentſcheidung; 17,00 10000 Meter=Entſcheid.
Montag, 30. Juli: 14,00 100 Meter Vorentſcheidang; 14,00
Hammerwerfen=Entſcheidung; 14,30 100 Meter Damen=
Vor=
kämpfe: 15,15 400 Meter Hürden=Entſcheidung: 15,45 800
Meter Vorentſcheidung; 16.15 100 Meter Damen=Vorentſcheidung;
16,45 100 Meter Entſcheidung, Herren.
Dienstag, 31. Juli: 14,00 110 Meter Hürden=Vorkämpfe; 14,00
Weitſprung=Entſcheidung; 14,00 Diskuswerfen Damen=
Entſcheidung; 14,30 200 Meter Vorkämpfe; 15,15 800 Meter
Entſcheidung, Herren; 15,30 100 Meter Entſcheidung, Damen; 15,45
110 Meter Hürden=Vorentſcheidung: 16.15 5000 Meter Vorkämpfe;
17,00 200 Meter Zwiſchenläufe.
Mittwoch, 1. Auguſt: 14,00 200 Meter Vorentſcheidung; 14,00
Stabhochſprung=Vorkämpfe; 14,30 800 Meter Damen=Vorkämpfe; 15,15
110 Meter Hürden=Entſcheidung; 15,30 3000 Meter Hindernisl.,
Vorkämpfe; 16,45 200 Meter Entſcheidung, Herren; 16.30
Stab=
hochfprung=Entſch.; 16,30 1500 Meter Vorkämpfe.
Donnerstag, 2. Auguſt: 14,00 400 Meter, Vorkämpfe; 14,00
Kugelſtoßen=Entſcheidung, Herren; 14,00 Dreiſprung=
Ent=
ſcheidung; 15,00 1500 Meter Vorentſcheidung, Herren: 15,30 800
Meter Entſcheidung, Damen; 16,00 400 Meter Zwiſchenläufe.
Freitag, 3. Auguſt: 10,00 Zehnkampf, 100 Meter; 11,00
Zehn=
kampf=Weitſprung; 14,00 400 Meter Vorentſcheidung; 14,00
Zehn=
kampf=Kugelſtoßen; 14,30 5000 Meter Entſcheidung, Herren; 15,00
Zehnkampf=Hochſprung; 16,40 400 Meter Entſcheidung, Herren;
17,00 Zehnkampf, 400 Meter.
Samstag, 4. Auguſt: 10,00 Zehnkampf, 110 Meter Hürden;
11,00 Zehnkampf=Diskuswerfen; 14,00 4X100 Meter Vorkämpfe.
Herren; 14,00 Zehnkampf=Stabhochſprung; 14,45 4X105 Meter
Vor=
kämpfe, Damen; 15,30 3000 Meter Hindernislaufen=
Ent=
ſcheidung; 16,00 Zehnkampf=Speerwerfen; 16,00 4X100 Meter,
Zwiſchenlauf, Herren; 17,00 Zehnkampf 1500 Meter.
Sonntag, 5. Auguſt: 13,00 Start zum Marathonlauf; 13.15
Hoch=
ſprung=Vorkämpfe, Damen; 13,15 Diskuswerfen=Entſcheidung,
Herren; 13,30 4mal100 Meter Vorentſcheidung, Herren; 14,00 4X100
Meter Entſcheidung, Damen; 14,15 4X100 Meter Entſcheidung,
Herren; 14,30 Hochſprung=Entſcheidung, Damen: 15,00 4X400
Meter Entſcheidung, Herren; 15,35 Ankunft der Marathonläufer.
Leichtathletik.
Die engliſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften 1928
werden acht Tage vor den deutſchen Meiſterſchaften ausgetragen, und
zwar am 6. und 7. Juli in Stamford Bridge. Die Strecke
für den Marathonlauf (6. Juli) iſt zwiſchen Windſor und London
ge=
legt. Ob die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik ſich in dieſem
Jahre an den engliſchen Meiſterſchaften beteiligen kann, läßt ſich nod
nicht abſehen.
Das Jahrbuch der International Amateur Athletie Federation
in deutſcher Sprache.
Erſtmals iſt das Jahrbuch des internationalen Leichtathletik=
Ver=
bandes im Jahre 1928 auch in deutſcher Sprache erſchienen. Es
enthält die internationalen Wettkampfbeſtimmungen für Leichtathleti
und die allgemeinen Regeln für die Olympiſchen Spiele. Die Deutſche
Sportbehörde für Leichtathletik hat eine Anzahl Jahrbücher käuflich
er=
worben und gibt ſie zum Preiſe von je 2,50 Mk. und 10 Pfg.
Ver=
ſandſpeſen ab.
Ausreichender Anlauf für unſere Springer in Amſterdäm geſichert.
Einer ausdrücklichen Mitteilung des Olympiſchen Komitees an die
Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik entnehmen wir, daß die
An=
laufſtrecke für Stabhoch= und Weitſprung nun doch 45 Mete=
und für den Hochſprung 30—40 Meter beträgt, ſo daß auch hier
allen berechtigten Wünſchen nunmehr Rechnung getragen iſt.
Der Hindernislauf bei den Olympiſchen Spielen 1928.
Wie leider noch viel zu wenig bekannt iſt, wird bei den Okympiſchen
Spielen auch ein Hindernislauf als Wettbewerb ausge
tragen. Die Länge dieſes Laufes beträgt 3000 Meter. Für
unſere Vereine und Aktiven iſt es ſicher intereſſant, die einſchlägiget
Beſtimmungen kennen zu lernen. Sie lauten:
Die Hürden dürfen nicht höher als 91,4 Zentimeter ſein
ferner muß ein Sprung über einen Waſſergraben ausgeführt werden.
Jeder Teilnehmer muß über oder durch das Waſſer ſpringen: Aus
weichen nach der Seite hat Ausſchluß zur Folge. Für jede Bahnrunde
Nummer 59
von 400 Meter ſind fünf Sprünge einſchließlich eines
Waſſerſprunges vorzuſehen. Die Hürde vor dem Waſſergraben
muß ſicher befeſtigt ſein; Höhe 91,4 Zentimeter (3 Fuß). Der
Waſſer=
graben ſoll 3, 66 Meter breit und lang ſein. Die Waſſertiefe an
der Hürdenſeite beträgt 76 Zentimeter; nach der anderen Seite ſteigt
der Boden allmählich bis zur Bahnhöhe an. Die Teilnehmer müſſen
jeden Sprung ausführen, können aber jedes Hindernis mit Hilfe der
Hände überſetzen.
30 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
16. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
25. Februar fielen: 2 Gewinne zu je 10000 Mk. auf Nr. 136 910;
2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf Nr. 299 890; 6 Gewinne zu fe 3000 Mk.
auf Nr. 4882, 232 134, 339 148; 16 Gewinne zu je 2000 Mk. auf Nr.
1188, 30 463, 78 951, 96 054, 117 450, 307 721, 329 209, 367 711;
34 Gewinne zu je 1000 Mk. auf 19 436, 25 988, 80 594, 86 851, 100 036,
136 088, 145 545, 158 405, 205 367, 228 446, 256 232, 288 586, 308 134,
313 562, 326 190, 3R7 797, 362 156; ferner wurden gezogen: 84
Ge=
inne zu je 500 Mark und 178 Gewinne zu je 300 Mark. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 10000 Mark
auf Nr. 170 123; 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf Nr. 210 365; 4
Ge=
winne zu je 3000 Mk. auf Nr. 9158, 276 061; 8 Gewinne zu 2000 Mk.
auf Nr. 53 545, 215 001, 317 579, 341 382; 30 Gewinne zu je 1000 Mk.
auf Nr. 63 708, 64872, 81671, 110085, 155 994, 213 663, 243 678,
261 597, 272 479, B1185, 284 009, 301 256, 302686, 313 891, 361 742;
erner wurden gezogen: 58 Gewinne zu je 500 Mark und 226 Gewinne
zu je 300 Mark. — Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mk.; 2 Gewinne zu je 500 000, 2 zu je 200 000, 2 zu ja
100 000, 2 zu je 75 000, 10 zu je 25000, 42 zu je 10000, 82 zu je 5000,
172 zu je 3000, 378 zu je 2000, 734 zu je 1000, 2062 zu je 500, 5170 zu
je 300 Mark.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Dienstag, 28. Febr. 12.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.39:
Lehrer Stricker: Vogelzug und Vogelfang. O 16.30: Funkorcheſter:
Neue Schlager. O 17.45: Leſeſtunde. Aus der Geſchichte der
Ab=
deriten, von Wieland. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.
O 18.30: Kaſſel: Stunde der Frau. Mathilde Meißel: Neue Wege
der Geſelligkeit. O 18.45: Kaſſel: General a. D. von Einem, Wien:
Wien und Franz Schubert im Jahre 1928. O 19.15: Funkhochſchule.
Prof. Stern=Gießen: Arzt und Erzieher. O 19.45: Schachſtunde.
O 20.15: Stuttgart: „Die Geiſha”. Operette in drei Akten von
Sidney Jones.
Stuttgart.
Dienstag, 28. Febr. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16: Aus
dem Reiche der Frau. O 16.15: Funkorch. — Einl.: Ellen Beck.
O 18.15: H. Neuberger, Nürnberg: Komiker=Anekdoten. O 18.45:
Amtsgerichtsdir. Dr. Kallee: Aus der Praxis des Arbeitsrechts. Das
Recht des Lehrvertrags. O 19.15: Prof. Eierach, Reichenberg (Böhm.):
Altdeutſche Dichtung in Böhmen. O 19.45: Funkverems=Nachrichten.
O 20.15: „Die Geiſha” oder Die Geſchichte eines japan. Teehauſes”.
Muſik von Jones. Muſ. Leit.: Kahn. Perſ.: Offziere S. M. S.
Schildkröte”: Leutnants Fairfax, Bronville, Cunningham, Grimſton;
Wun=Hſi, Chineſe, Eigentümer des Teehauſes „Zu den zehntauſend
Freuden” Marquis Imari, Polizeipräfekt und Gouverneur einer
japaniſchen Provinz; Leutnant Katana von der japan. Artillerie;
Lady Conſtance Wynne; Molly Seemone; Marie Worthington;
Edith Grant; Juliette, Franzöfin, im Teehaus als Mousme; Geiſhas.
— Anſchl.: Zirkus Schneider, Stadthalle Stuttgart: Unterhaltung
m Löwenkäfig. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 28. Febr. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30:
H. Kaſack: Köpfe der Dichter=Akademie. Alfred Döblin und Leonhard
Frank. O 16: Dr. Blumenthal: Lebenskampf und Lebenskunſt,
O 16.30: F. Salten lieſt aus ſeinem Buch „Bambi”. — Danach:
Tanztee=Muſik der Kapelle Hoffmann. o 18.30: Stunde mit
Büchern. O 19: O. Zarek: Die Hochgebirgs=Univerſität in Davos.
O 19.25: Oberſchulrat Geh. Reg.=Rat Doblin: Aus dem Muſik=
Unterricht der höheren Schule. O 19.55: Dr. Hoffmann=Harniſch:
Arbeitsſtätten in der Dichtung. Von Schreibſtuben und Redaktionen.
O 20.30: Grotesken. Haas: Geſpenſtige Stunde. Kobold Laune.
Konzertm. Berger (Violoncell) und Seidler=Winkler (Flügel). —
P. Bildt rezitiert: Radio, von Leacock; Elegant möbl. Zimer, von
Klabund. — Graener: Das Knie. Igel und Agel. Gebet. Die
weg=
geworfene Flinte. Der Gingganz. Die zwei Wurzeln. Himmel und
Erde. Bronsgeeſt (Bariton). Am Flügel: Der Komponiſt. — Bildt
rezitiert: Der Steinbruch, von Schmitz; Das feinſte Geſchäft der
Welt, von Heller. — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 19: H. Neuert: Der Einkauf von Rundfunkgerät.
Deutſche Welle. Dienstag, 28. Febr. 12: Franzöſiſch f. Schüler.
O 14.30: Dr. Berger: Kinder, Tiere und Blumen. Der
Blumen=
garten auf dem Meeresgrund. O 15: Dr. Margarete Jacobſohn:
Hausangeſtellte bei uns und in Amerika. O 15.35: Wetter und
Börſe. O 16: Schulkundliche Fragen (Dialog). 16.30: Dr. Osborn:
Die Kunſt des Rokoko. O 17: Leipzig: Muſik für die Jugend.
Mitw.: Meuſel (Sopran), Schmidt=Guthaus (Violine) Dr.
Neſt=
mann (Klavier). O 18: Schuldir. Mayer: Techn. Zahlen=, Tabellen=
und Buchſtabenrechnen (Anfänger=Einf.=Kurs für Facharbeiter und
Werkmeiſter). O 18.30: Spaniſch für Anf. o 18.55: Prof. Dr.
Meyer=Breslau: Vom Antlitz der Erde. O 20.30: Berlin: Grotesken.
Mitw.: Bronsgeeſt (Bariton), Konzertm. Berger (Violoncell), Seidler=
Winkler (Flügel), Bildt (Rezit.). O 22: Nachrichten.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 29. Februar
(nach der Wetterlage vom 27. Februar).
Vielfach neblig=wolkig, tagsüber aufheiternd, mild und trocken,
nachts ſtellenweiſe Temperaturen unter Null.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Sauptchrittleitunig. Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdleuſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Nummer 59
Dienstag, den 28. Februar
eifNeueſte Nachrichten
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom B. Februar hat ſich die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Eff.kten um 75,0 Mill. auf 2041,5 Mill. RM. verringert. Im einzelnen
haben abgenommen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 39,2 Mill.
auf 1924,7 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 35,8 Mill. auf 22,6
Mill. RM. Die Anlage in Effekten iſt mit 94,3 Mill. RM. nahezu
un=
verändert geblieben.
An Reichsbanknoten und Nentenbankſcheinen zuſammen ſind 136,3
Mill. aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an
Reichsbanknoten um 131,6 Mill. auf 3652,9 Mill. NM., derjenige an
Rentenbankſcheinen um 4,7 Mill. auf 601,0 Mill. NM. verringert.
Dem=
zufolge und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche
Nenten=
baukſcheine in Höhe von 2,0 Mill. RM. getilgt wurden, hat ſich der
Be=
ſtand der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 47.7 Mill. NM. erhöht.
Die fremden Gelder zeigen mit 604,2 Mill. RM. eine Zunahme um
71,6 Mill.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind
mit 2181,4 Mill. MM. ausgewieſen, im einzelnen Gold mit 1886,3 Mill.
RM. und deckungsfähige Deviſen mit 285,1 Mill. RM. Die Deckung der
Notzen durch Gold allein beſſerte ſich von 49,8 Prozent in der Vorwoche
auf 51,6 Prozeut, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von
57,6 Prozent auf 59,7 Prozent.
Die größeren Veränderungen auf den Konten Sonſtige Aktiva und
Sonſtige Paſſiva hängen mit Jahresabſchlußbuchungen zuſammen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Nochmals Erhöhung des Privatdiskontſatzes. Nachdem am
Sams=
dag infolge verſtärkten Wechſelangebotes der Satz für Privatdiskonte um
¼ auf 6½ Prozent heraufgeſetzt wurde, hielt man es für ratſam, der
Geld= und Wechſelmarktlage entſprechend am Montag den Satz für
Privatdiskonte erneut um ¼ auf 6/o Prozent zu erhöhen. Es ſcheint,
daß die Großbanken zum Ultimo wenig Wechſel zur Reichsbank geben
wollen, da der Reichsbankdiskontſatz von 7 Prozent ihnen hoch erſcheinen
dürfte. Denn nur ſo kann man ſich die Vorverſorgung zum Ultimo in
Privatdiskonten ſelbſt zu dem erhöhten Satze von 8½9 Prozent erklären.
Auf die Börſe macht dieſe ſprunghafte und raſche Erhöhung einen ſehr
ungünſtigen Eindruck, da man im Gegenſatz zu den ausländiſchen
priva=
ten Diskontſätzen die vegelnde Hand am deutſchen Diskontmarkte vermißt
und ſich gegen das Umherwerfen der Sätze wendet, wenn dieſe auch der
Geldmarktlage angepaßt werden.
Zementplattenfabrik Bernharb Löhr A.=G., Frankfurt a. M. Die
G.=V. genehmigte für 1927 10 Prozent Dividende auf die 100 000 RM.
St.=A. und 6 Prozent auf die 5000 RM. V.=A. ſowie Kapitalerhöhung
um 150 000 RM. St.=A. auf 250 000 RM. St.=A. Die neuen Aktien
werden von der Bankfirma Jakob Wolf u. Co, Frankfurt am Main,
übernommen, die bisher ſchon 98 Prozent des Stammkapitals und die
5000 RM. V.A. beſaß. Die Ausſichten für 19B8 werden als günſtig
be=
zeichnet und man rechnet mit mindeſtens wieder 10 Prozent Dividende
auch auf das erhöhte A.=K. Die Bilanz für 1927 weiſt an Aktiven
Grundſticke 6000 RM., Gebäude 30 000 RM., Maſchinen Utenfilien und
Anſchlußgleiſe auf je 1 RM. abgeſchrieben, Land= und Kiesgruben 5000
RM., Debitoren 48 399 RMM., Warenvorräte 25 216 und Bankguthaben
68 900 RM. aus, zvährend andererſeits bei 105 000 RM. Kapital die
Reſerven 29 000 RM. und 3000 RM. und die Kreditoren 26 400 RM.
betrugen. Als Reingewinn wurden 20 686 RM. ausgewieſen.
Erloſchene Firma. Bei der ehemaligen Badenia Lederwerke vorm.
Gg. Burckhardt Söhne A.=G. in Wiesloch iſt die Vertvetungsbefugnis
des Liquidators beendet und die Firma erloſchen.
Rheiniſche Handelsbank Mannheim. Eine Gruppe hieſiger Banken
befaßt ſich durch Vermittlung einflußreicher Aufſichtsratsmitglieder der
Rheiniſchen Handelsbank in der Angelegenheit der Sanierung dieſes
Juſtituts mit einer Nachprüfung der ganzen Angelegenheit. Es ſoll
feſt=
geſtellt werden, ob eine Sanierungsmöglichkeit vorhanden iſt und man
erwarte teine Entſcheidung dieſer Gruppe für den kommenden
Wochen=
beginn.
Metallnotierungen.
Die amtlichen Preisfeſtfetzungen im Metallterminhandel vom 27.
Fe=
bruar ſtellten ſich für Kupfer: Januar 121.50 (121,75), Februar 121
(123), März 121,50 (122), April, Mai, Juni, Juli 121,50 (121,75),
Auguſt, September, Oktober 121,75 (121,75), November, Dezember 121,50
(121,75). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 41,25 (41,25), Februar
39,50 (40,50), März 39,75 (40), April 40 (40,50), Mai, Juni 40,50 (40,75),
Juli, Auguſt 40,75 (41), September 40,75 (40,75), Oktober, November
40,75 (41), Dezember 41 (41,25). Tendenz; wuhig. Für Zink: Januar
49,75 (50), Februar 49,75 (51), März 49,50 (50), April 49,50 (50,25),
Mai 49,75 (50), Juni 49,50 (50), Jali 49,75 (50), Auguſt, September,
Oktober, November, Dezember 49,50 (50). Tendenz: ruhig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am . Februar
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
135 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgleichen in Walz oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM.,
Reinnickel, 98—99 Prozent 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Feinzilber (1 Kg. fein) 78,25—79,25 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 27. Februar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 60½
bis 601/,, 3 Monate 60½—11/,,, Settl. Preis 60¾, Elektrolyt 66½—½,
beſt felected 6434—66, ſtrong fheets 92, Elektrowirebars 66½; Zinn
(Tendenz: feſt); Standard p. Kaſſe 232½—33, 3 Monate 235½—½
Settl. Preis 23250 Banka (inoff. Not.) B32½, Straits (inoff. Not.)
26½; Blei (Tendenz: feſt): ausländ, prompt 20/zo, entft. Sichten
200 uo, Settl. Preis 2½4z Zink (Tendenz: fſt): gewöhnl. prompt
entft. Sichten, Settl. Preis B½; Aluminium fſtr Inland (inoff. Not.)
105, für Ausland (inoff. Not.) 112; Antimon Reg. engl. Erzeug=Preis
(inoff. Not.) 64½—65, chineſ per (inoff. Not.) 41; Queckſilber (inoff.
Not.) 21½—½; Pkatin (inoff. Not.) 1734; Wolframenz (inoff. Not.)
14½: Nickel für Inland, für Ausland (inoff. Not.) 175; Weißbleich
(inoff. Not.)
Kupferſulphat (inoff. Not.) 2—77; Cleveland
Guß=
eiſen Nr. 3 (inoff. Not.) 65.
Praduktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 27. Februar. Tendenz ruhig.
Man verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim:
Weizen inl. 26—26,50, ausl. 28,75—30,50; Roggen inl. 2,50—26, ausl.
27—R,25; Hafer inl. 23—25,50, ausl. 25—26,50; Braugerſte ausl. 30
bis 35, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 30—31; Futtergerſte 21,75
bis 23,50; Mais mit Sack 23—23,25; ſüddeutſches Weizenmehl Spezial 0
37,50; ſüddeutſches Roggenmehl 35—37; Weizenkleie 14—14,50.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. Februar. Die Getreidebörſe
lag auch heute wieder feſt infolge der anziehenden Auslandsnotierungen.
Das Geſchäft war etwas lebhafter. Es notierten ie 100 Kg.: Weizen 1.
25,50; dito 2. —: ditv 3. 22,75—23,25; Roggen 25,25; Sommergerſte 29
bis 31,50: Hafer ink. 24 50—24.75; Mais für Futterzwecke B: dito für
andere Zwecke 23,70; Weizenmehl 37—37,50; Roggenmehl 34—36,25;
Weizenkleie 14,10—14,25; Roggenkleie 15—15,25: Erbſen 34—60; Linſen
55—110; Heu ſüdd. 8—8,50; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50;
dito gebündelt 3,25; Treber getrocknet 17.25—18.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln in Frankfurt a. M. am
27. Februar. Bei luſtloſem Geſchäft notierten je 50 Kg. Induſtrie
hieſi=
ger Gegend 3,50 RM.
Berliner Produktenbericht vom 27. Februar. Bei leicht nachgebenden
Preiſen hielt ſich die Geſchäftstätigkeit am Produktenmarkt heute in recht
engen Grenzen. In erſter Linie iſt hierfür wieder die Luſtloſigkeit des
Mehlmarktes verantwortlich zu machen. Aber auch die ſchwächeren
Mel=
dungen von den überſeeiſchen Terminmärkten und aus Liverpool blieben
hier nicht gan, ohne Eindruck. Die erſthändigen Offerten für
Auslands=
weizen waren ſowohl von Nord= als auch von Südamerika nur wenig
verändert. Die zweite Hand zeigte ſich dagegen, namentlich für
ſchwim=
mende und Lokopartien, wieder nachgiebiger in den Forderungen. Noggen
wurde auch von der erſten Hand etwas billiger als am Samstag ange=
boten; von Umſätzen war aber noch nichts zu hören. Das inländiſche
Brotgetreideangebot iſt zwar nicht fehr umfangreich, überſteigt aber die
vorhandene Nachfrage. Am Lieferungsmarkte war Weizen für alle
Sichten um 1 Mark abgeſchwächt. Noggen vermochte ſeinen Preisſtand
dagegen ziemlich gut zu behaupten. Mehl bei unveränderten Forderun= gehandelt: 166 Ochſen 30—62, 103 Bullen 32—54, 242 Kühe 16—45, 263
Export und für Konſumzwecke zeigt ſich zwar Nachfrage, Abſchlüſſe
ſchei=
tern aber häufig an zu hohen Forderungen. Gerſte unverändert.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Februar.
Die Börſe ging in allgemein ſchwächerer Haltung in die neue Woche.
Zum heutigen Ultimo kam wieder Prämienware heraus, die, wenn das
Angebot auch nicht beſonders groß war, doch genügte, um bei der Enge
des Marktes einen ziemlich ſtarten Druck auf das Kursniveau auszuüben, 56; b) 48—51; Kühe a) 45—48: b) 40—44; c) 33—39; 0) 25—32; Färſen
da imfolge des weiter herrſchenden Ordermangels von privater Seite die Schafe a) 51—55: Schweine a) 55—57; b) 55—57: C) 56—57: d) 54 bis
Aufnahmefähigkeit gering war. Verſtimmend wirkte vor allem die
Un=
ſicherheit über die weitere Geſtaltung des Geldmarktes, der im Zu= Hauptmarktes vom 20. Februar behauptet. Kälber, Schafe und Schweine
ſammenhang mit der Ultimoligmdation angeſpannt war. Ferner
ver=
wies man auf die italieniſch=öſterreichiſche Spannung und den
enttäu=
ſchenden Verlauf der AEG.=Generalverſammlung. Demgegenüber konnte
der Reichsbankausweis, der eine weitere, aber verlangſamte
Entſpan=
nung des Inſtituts anzeigt, keine ſtärkere Anregung bieten. Gegenüber
den Schlußburſen vom Samstag gaben die Kurſe bei der erſten
Notie=
rung überwiegend 1 bis 2 Prozent nach, Spezialwerte waren jedoch
ſtärker abgeſchwächt. So lagen J. G. Farben mit minus 2½ Prozent
waren ferner vor allem die Elektrowerte, die meiſt 2 bis 2,5 Prozent
verloren, Bergmann lagen jedoch 3,5 Prozent und Siemens ſogar
5 Prozent ſchwächer. Zellſtoff Waldhof eröffneten 4,25 Prozent
nied=
die bekannten Dividendeſchätzungen von 12 Prozent. Auch Daimler
ge=
wannen 3 Prozent, angeblich auf Großbankkäufe. Am Montanmarkt gegen Abend wenig Ueberſtand verblieb. Die Preiſe bewegten ſich
verloren Mannesmann und Klöckner je 2,5 Prozent, Rheinſtahl 2 Proz.
Deutſche Anleihen gaben bei kleinen Umſätzen etwas nach, ausländiſche
Renten lagen geſchäftslos.
Im weiteren Verlaufe ſchritt die Spekulation zu Deckungen, und die
Tendenz konnte ſich etwas erholen. Gegen die erſten Kurſe ſetzten ſich
meiſt 1= bis 2prozentige Beſſerungen durch. J.G. Farben waren etwas
bevorzugt. Es wurde faſt nur noch per Medio gehandelt. Tägliches
Geld 7,5 Prozent. Geld bis Medio 72—825 Prozent. Am
Deviſen=
markt lag die Mark unberändert feſt. Im Zuſammenhang mit der
Aus=
landsabteilung an den neuen Reichsbahnvorzugsaktien ſoll das Ausland
Markkäufe vongenommen haben. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1873,
gegen Pfunde 20/425; London=Kabel 4,877/s: Paris 12402; Mailand
92,10: Madrid 28,88.
An der Abendbörſe war die Umſatztätigkeit minimal und
die Stimmung blieb luſtlos auf den andauernden Ordermangel und im
Zuſammenhang mit der Erhöhung des Privatdiskontes verſtärkte
Geld=
marktbeſorgniſſe. Gegen den Berliner Schluß waren die Kurſe jedoch
meiſtens behauptet, wobei nennenswerte Veränderungen, wieder kaum
eintraten. Autoaktien waren nur knapp behauptet. Montanwerte
blieben ſtark vernachläſſigt und faſt ohne Umſatz. Renten lagen
ge=
ſchäftslos. Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft allgemein
außerordent=
lich ſtill. Ablöſungsſchuld 14,4, Barmer Bank 145, Commerzbank 172,75,
Danatbank 225,50. Deutſche Bank 162,50, Diskonto=Geſellſchaft 156,
Dresdener Bank 157, Buderus 96, Gelſenkirchen 132, Harpener 182,50,
Aſchersleben 169, Weſteregeln 180. Mannesmann 147 Phönis 98,50,
Rheiniſche Braunkohlen 235,50, Stahlverein 103. Adlerwerke 82,50,
A. E. G. 162, Daimler 88,25, Scheideanſtalt 195,50, Licht u. Kraft 210,50,
J.G. Farben 254, Felten 119,50, Geſ. für El. 255, Holzmann 135,
Rüt=
gerswerke 96,50, Schuckert 173, Siemens u. Halske 264,20, Zellſtoff
Aſchaffenburg 171, Hapag 149, Nordd. Llohd 149,75.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, M. Februar.
In der neuen Woche ließ ſich die Tendenz an den
Wertpapiermärk=
ten wenig günſtig an. Nachdem im Vormittagsverkehr verhältnismäßig
freundliche Kurſe genannt wurden, war ſchon kurz vor Börſenbeginn ein
Umſchwung zu erkennen, der von erheblichen Abgaben in Freigabewerten
ausging. Erſte Kurſe lagen infolgedeſſen unter den letzten
Schluß=
notierungen, teihwveiſe ſogar um 3—4 Prozent ermäßigt. Allerdings
ſpielten bei den Verkäufen poſitionstechniſche Umſtände eine Hauptrolle,
da heute Stichtag für die Ultimo=Liquidation und gleichzeitig
Prämien=
erklärung war. Zu der Verſtimmung trug auch die Verſteifung des
Geldmarktes bei. Tagesgeld wurde ſtärker als bisher gefragt, ſodaß der
Satz auf 6—8 Prozent anzog. Für Gelder auf einige Tage über den
Ultimo wurden 8—9,5 Prozent gefordert. Monatsgeld zirka 75—8,25.
Trotzdem wurde der Bedarf glatt befriedigt. Für Warenwechſel mit
Bankgiro beſtand kein Intereſſe. Der Diskont ſtellte ſich daher rein
nominell auf 67½ bis 7 Prozent. Im Deviſenverkehr lag der Dollar
international ſchwächer. Man nannte in Berlin einen Dollarkurs von
4,18693 in London von 4,8790. Die Peſeta gab in London auf 28,89
nach. Sonſt waren am Deviſenmarkt die bisherigen Kuyſe kaum
ver=
ändert. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſetzte ſich die Abſchwächung
noch um einhalb bis ein Prozent fort. Lediglich Haliwerte konnten ſich
nach ihren ſtarken Ermäßigungen leicht erholen.
von den Freigabewerten und verſchiedene Spezialpapiere kleinere Be= zweige erfolgt iſt. Der neue Zuſammenſchluß trägt den Namen „
Reichs=
feſtigungen verzeichnen konnten. So ſtiegen 2. Tietz um 3 Prozent, verband des Baumwoll= und Leinenwaren=Großhandels e. V.”
Sbenfka um 2,5 Mark. In der Mitte der zweiten Stunde wurde die
Börſe aber durch tie Erhdhung der Privatdiskontnotiz um ½ auf 2ſo fabriken hat einſtimmig die Verlängerung des Druckpavierſyndikatz=
Prozent erneut ugünſtig beeinflußt. Der Markt ſchloß unſicher und
zurückhaltend.
An der Nachbörſe bröckelten die Terminnotierungen, die
erſt=
malig per Medio März lauteten, überwiegend um Bruchteile eines Pro=
Zinn notierten an der Nachbörſe mit 218.25 ſſehr feſt. Sonſt namte man
im Spätverkehr u. a. J. G. Farbeninduſtrie 253,75; Geſ. für Elektr.
255,5; Siemens 264: AEG. 161,75: Rheinſtahl 161,5; Schultheiß 325;
beſitz 14,70; Ablöfungsanleihe 1. und 2. 52; dito 3. 55,70.
Augsb. Nürnb. Maſch. 25.2
168.5 27. 2. Hemoor=Zement. 259.— 25. 2 27. 2.
as3. 107. Hirſch Kupfer. 111.— 113.— Bamag=Meguin 25.5 Höſch Eiſen 140.25 140.125 Berlin el. W. 2. Hohenlohe Werke 97.5 96.— Verlin KarsruheInd. n9 375 79.75 Kahla Porzellan; 108,5 107.5 Braunkohl. =Briketts 167.— 168.— Lindes Eismaſch. 153.5 154 75 Dremer Pulkan 146.— Lingel Schuh 68.— Premer Volle. 220 — 220— Linke u Hofmann Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen 105. L. Loewe u. Co. 249.— 246.— 62.25 60.s75 C. Lorenz 167.— Teutſch.=Nied. Tel. Niederlauſitzer gohlel 166.— 160.25 Teutſche Erdöl 128.— 127.5 Nordd. Gummi. Teutſche Betroleum 69.5 69.5 Orenſtein 135.75 134 Tt. Kalimerke. Rathgeber Waggon 87.— Tonnersmarckhütte Rombacher Hütten Tynamit Nobel.. 125.— 124.5 Roſitzer Zucker . Eleltr Lieferung!. 165. I= 183,5 Rütgerswerke . 3is 97.25 J. G. Farben 256.— 254 5 Sachſenwer i. R. Friſter 103. Sichſ. Gußſtahl 146— Caggenau Vorz.: 33.125 Siemens Glas 143.25 143.— Gelſenk. Berg 131.75 Ve.. Lauſitzer Glas /130. G. f. elektr. Untern. 258 — 2 255.875 Bolkſtedter Porzell. 53 75 53.75 Halle Maſchinen 135.25 Weſtf. C. Langendreel Ban.=Maſdl „„Egeſt. 63 25 64.— Wittener Gußſtahl 6o. 6o— Ganſa=Tampfſchf ..! 216,5 215.5 Wanderer Werke . 186.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors".
Wien
Prag".
Budapeſt.
Sofia ...
Solland
Cslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
Nen=York .
27. 2.
Geld Briet
22.16 2.20
455 16.425
80.56 80.72
70.641 70 78
81.60/ 81.76
1.9611 1.985
0.503/ 0.505
7.367/ 1.358 7.372
19.43 19.47
5.5441 5.556
2.1141 2.0941 2.098
4.174 4.182
4.2841 4.27ü1 4.284
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 27. Fbruar. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gen ſehr ſtill. Hafer iſt in den Forderungen ſehr feſt gehalten; für den Farſon 36—62, 546 Kälber 48—78, 35 Schafe 42—48, 6 Ziegen 12—22,
3186 Schweine 46—62, 140 Arbeitspferde, pro Stüick 900—1700 Mark,
74 Schlachtpferde, pro Stück 50—120 Mark. Marktverlauf: Großvieh
mittelmäßig, geräumt; Kälber mittel ausverkauft; Schweine mittel
ge=
räumt; Arbeitspferde ruhig; Schlachtpferde mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 27. Februar. Der Auftrieb des
heuti=
gen Hauptmarktes beſtand aus 1268 Rindern (darunter 277 Ochſen, 79
Bullen, 575 Kühen, 327 Färſen); ferner aus 549 Kälbern, 79 Schafen
und 6032 Schweinen. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht:
Ochſen al) 58—60; g2) 55—57; b1) 51—54; b2) 45—50; Bullen a) 52 bis
a) 58—62; b) 53—57; c) 47—52; Kälber b) 72—77: c) 65—71: d) 52—64;
56; e) 50—53; g) 50—53. Rinder waren gegenüber den Preiſen des
wanen im Vergleich zu den Preiſen des Nebenmarktes der vergangenen
Woche je eine Mark teurer. Marktverlauf: Rinder mäßig rege
ausver=
kauft. Kälber und Schafe rege; Markt geräumt. Schweine ſchleppend,
es verblieb etwas Ueberſtand. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1. 90
bis 98; 2. 85—90; Bullenfleiſch 60—75; 2. 50—60; 3. 30—50: Kalbfleiſch
2. 90—100; Schweinefleiſch 1. 70—76; Gefrierfleiſch Rindfleiſch,
Vorder=
viertel 51 und Hinterviertel 58—60.
Frankfurter Pferdemarkt vom 27. Februar. Ein lebhafter
Auf=
ſtärker im Angebot, auch Scheideanſtalt verloven 2,5 Prozent. Angebotzen trieb von Pferden aller Raſſen, Maultieren und Eſeln am
Vormarkt=
tage war die Eröffnung zu einem beſonders lebhaften Handelstag.
Insgeſamt ſtanden 759 Pferde und 87 Wagen, darunter ſchwere
Prit=
ſchenwagen, Halbverdeck= und Ponny=Wägelchen, zum Verkauf. Am
riger. Gtwas anziehen konnten Reichsbonk mit plus 2,5 Prozent auf frühen Morgen ſetzte das Geſchäft lebhaft ein, und bis gegen Mittag
hatten etwa zwei Drittel der Tiere ihren Beſitzer gewechſelt, ſo daß bis
durchweg in den Grenzen der vormonatlich notierten Preiſe, wenn
auch einzelne Pferde zu beſonderen Liebhaberpreiſen über Notiz bezahlt
wurden. Schlachttiere waren im Preiſe anziehend. Der nächſte
Pferde=
markt findet am 26. März ſtatt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, N. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Weitere Berichte über Auswinterungsſchäden und
un=
günſtige Wetterberichte aus dem geſamten Winteranbaugebiet ließen nach
ſtetiger Eröffnung eine kräftige Auſwärtsbewegung Platz greifen.
Mafs: Umfangreiche Zufuhren hatten zunächſt Liquidationen im
Gefolge. Im Verlaufe trat dann ein Umſchwung ein auf beſſere
Loko=
nachfrage und Käufe für den Export.
Roggen: Nach anfänglicher Schwäche auf günſtiges Wetter
bewirk=
ten die Exportnachfrage und Deckungen eine nachhaltige Erholung.
Hafer: Käufe der Lokoſivmen per Mai und Juli gaben dem Markt
nach ſtetiger Eröffnung ein recht feſtes Gepräge.
* New York, N. Febr. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Auf die ermäßigten Liverpooler Kobel und
Liquf=
dationen kam es zu einer Abſchwächung. Auf teihveiſe Deckungen wurde
die Haltung ſpäter ſtetig.
Kaffee: Der Markt verlief auf die Feſtigkeit der braſilianiſchen
Märkte unter Deckungskäufen in feſter Stimmung. Später zeigte ſich
einige Nogliſationsneigung.
Zucker: Liquidationen und Verkäufe kubaniſcher Firmen bewirkten
eine ſchwache Markteröffnung. Später wurde auf Deckungen die Haſtung
ſtetig.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Febr.:
Getreide: Weizen, März 133½4, Mai 134½, Juli 133½: Mais,
März 95½, Mai 9838, Juli 101; Hafer, März 55½, Mai 56¾,
Juli 53½; Roggen, März 112½, Mai 113½, Juli 108.
Schmalz: März 11,325, Mai 11,60, Juli 11,875.
Fleiſch: März 11,20, Juli 11,45: Speck loco 10,875: leichte
Schweine 7,75—8,40, ſchwere Schweine 7,75—8,30;
Schſveinezu=
fuhr Chicago 15 000, im Weſten 185 000.
Baumwolle: März 18,36, Mai 18,39—18,40.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. Febr.;
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 163½, hart 150½: Mais neu ank.
Ernte 11½: Mehl ſpr. wheat clears 6,60—6,90; Fracht nach
England 1,6—2,6, nach dem Kontinent 9—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,95; Talg extra 8,50.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 135, loco 1334, März
13,54, April 13,70, Mai 13,82, Juni 13,95, Juli 1404, Auguſt
14,05, September 14,06, Oktober 13,97, Dezember 13,48.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In Ergänzung zu Mitteilungen, die letzthin über den
Zuſammen=
ſchluß des geſamten Baumwoll= und Leinenwaren=Großhandels gemacht
wurden, können wir heute berichten, daß dieſer Zuſammenſchluß in
Im weiteven Verlauf wurde die Stimmung ruhiger, da der Druck Berlin unter Führung der angeſehenſten Firmen dieſer Großhandels=
Die Geſellſchaftsverſammlung des Verbandes deutſcher
Druckpapier=
vertrages um weitere zwei Jahre beſchloſſen.
Das Leipziger Meſſeamt hat ſeit dem 1. Januar d. J. an Stelle
ſeiner ehrenamtlichen Vertretung eine eigene Geſchäftsſtelle für
Braſi=
zentes ab. Das Geſchäft war ſtill. Bemberg, die ihren Verluſt bald lien eingerichtet, zu deren Leiter Herr Carl Vedder ernannt worden
wieder einholten, gewannen darüber hinaus noch 6 Prozent, Stolberger iſt. Die Anſchrift lautet: „Rio de Janeiro, Rua da Alfandega 5,
II=and”.
Wie wir hören, hat die Frankfurter Hypothelenbank mit einem
holländiſchen Konſortium, beſtehend aus den Herren Mendelſohn u.
Oſtwerke 266,5: Hapag 148 75; Nordb. Lloyd 150; Danatbank 224; Neu= Co., Amſterdam, Pierſon u. Co., Amſterdam, und R. Mees u. Zoone,
Notterdam, eine Pfandbriefanleihe von 4 Millionen Goldmark
abge=
ſchloſſen, die in den nächſten Tagen in Holland zur Zeichnung aufgelegt
wird.
Vom Freiſtaat Mecklenburg=Schwerin ſind 15 Millionen 8prozentige
Anleihe auf Feingoldbaſis an Gebr. Arnhold, Dresden=Berlin, für
Rechnung eines Konſortiums gegeben worden. Die Kündigung der
Anleihe iſt für die nächſten fünf Jahre ausgeſchloſſen. Die Anleihe
wird in kürzeſter Friſt zur Zeichnung aufgelegt werden.
Die Werkzeugmacher der Berliner Metallinduſtrie beſchloſſen, in
den Streik zu treten. Geſtern morgen hat die Bewegung denn auch in
einem Teil der geſamten Induſtrie eingeſetzt. Insgeſamt ſind bisher
etwa 1000 Werkzeugmacher in den Streik getreten.
Zum erſten Male ſeit langer Zeit iſt der Notenumlauf der
däni=
ſchen Nationalbank unter 300 Millionen Kronen zurückgegangen. Das
Deckungsverhältnis iſt 66,4 Prozent, da der Goldfonds 195,8 Millionen
Kronen beträgt.
Die däniſche Handelsbilanz war im Januar mit 6 Millionen Kr.
gegen 25 Millionen Kr. im Dezember vorigen Jahres paſſiv.
Die Inlandsaufträge für die polniſche Eiſen= und Stahlinduſtrie
haben am Ende des Jahres 1927 weiter abgenommen. Sie betrugen
nach den ſoeben veröffentlichten Zahlen des polniſchen Eiſenſyndikates
im Dezember 29 058 To. gegenüber 33 943 To im November und 43670
To. im Oktober.
Zwiſchen der griechiſchen Regierung und der griechiſchen
National=
bank iſt ein Uebereinkommen abgeſchloſſen worden, das die Errichtung
einer Landwirtſchaftsbank vorſieht. Die Nationalbank wird die neue
Bank zehn Jahre lang durch Garantierung von Krediten unterſtützen,
Die Nachrichten über die Zuſpitzung der Lage in den Beziehungen
ziviſchen Oeſterreich und Italien haben eine ungünſtige Rückwickuag
auf die italieniſchen Werte zur Folge gehabt. Die ſprozentigen
Itck=
liener ſind um einen Punkt zurückgegangen und die von den Städten
Nom und Mailand ausgegebenen Obligationen ſind gleichfalls in
Baiſſe begriffen.
Der ſeinerzeit erteilte Auftrag von 40 Lokomotiven der
Südafrika=
niſchen Union an die Hanomag in Hannover iſt termingemäß und zur
enheit des Auftraggebers erledigt worden. Sämtliche
Lokomoti=
ven befinden ſich in Südafrika. Die zufriedenſtellende Erledigung des
Auftrages hat bereits der Hanomag eine Nachbeſtellung eingebracht.
Seite 14
Dienstag, den 28 Februar 1928
Nummer 59
Palast-Lichtspiele
Heute letzter Tag!
Turund Palacher
Woinanen
8 Akte, amüsant und lustig wie immer (3674
DER ROTE BLITZ
Akte mit Harry Carey, Amerikas genialstem Wildwest-Reiter
Jugendliche haben Zutrist
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Chorſchule der Stadtkirche (Leitung Herr
Overreallehrer Weide) und das Orcheſter
des Heſſ. Landestheaters (Leitung Herr
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm).
Am „lügel: Herr Walter Engelter
Die Gedächtnisrede hält Herr
Ober=
regierungsrat Dr. Meller, Direktor der
Heſſ. Zentrale für Landesſta iſtik.
Bu zahlreichem Beſuche ladet ein
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Aus der Bllderfolgei
Leben im Harem
Die süßen Früchte
Jeder hat seinen Schatz.
Des Paschas Lieblingstänzer
Jahrmarkt am Bosporus
Das telephonische Dreieck
Die lustigen Matrosen
Der eppichhärdler
Schlaf mein Bübchen
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übertreffende Meisterwerk die HAUPTROLLE
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weist der Film auf, die mit den bekanntesten
Schauspielern besetzt sind.
Der II. und letzte Teil folgt anschließend!
Diese beiden letzten Teile sind nicht mit den früher
gezeigten Rex-Filmen zu verwechseln.
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Das große weiße Schweigen
Kapltän Scott’s Todesfahrt zum Südpol
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D. Rchsanl. Ablöf.=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Scheinen
D. Rchsanl. Ablöf.=
Schuld ohne
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5% Bulg. Tabak. 02
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4½% Oſt. Schaß. 14
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4½% Oſt. Silberr.
4%. „ Goldr.
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4½ einh. R. (k.).
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4% =unif. 1903
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4½%Ung. St 19141
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4¾ Ung. Goldr.
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Goldanl.
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8% Mannh. St.=G.
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Goldpfbr.
6%0 Pfälz. Hyp. Bk.
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8% Pirmaſ. St.=G.
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Kohl. 23
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Frkf. Pfandbr.=Bk.
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Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
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97.5
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97
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88‟,
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4% Rud. (Salzkg.)
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4½% Anat., S.III
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4½%
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Allg. D.=Kredit ...
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. . ..
Barmer Bankv. 1145
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatk
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein. /135
D. Vereins=Bk. 1102.5
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Lux. Intern Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Nürnb Vereinsb f./170
Pfälz. Hyp.=Bk 187
Pr. Bd.=Creditbank/137
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. 196
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Südd. B.=Credbitk.
Südd. Disc.=Geſ...!
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus..
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Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.. ..
„Genußſchein
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Kali Salzdetfurth .
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Riebeck Montan. . .
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A. E. G. Stamm ..
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163
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265
128
70
28
210.5
163
84.5
45
67
2.-5
1108
51.25
254.5
120
92
35
150
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255
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176
138
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Nummer 59
Oienstag, den 28. Februar 1928
Geite 13
Als ich noch Prinz war....
42)
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsfchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
(Nachdruck verboten)
Männer drängten ſich vor. Hielten mit wütenden Fäuſten
ſchreiende Frauen zurück.
Ein Schuß knallte.
Einer der feigen Egoiſten ſank zuſammen. Er riß noch im
Fallen eine Frau mit ſich. Die anderen wichen zurück.
„Komm” — komm!!”
Thereſe drängt nach vorn — ſinnlos — angſtverzerrt.
„Warte doch — es ſind noch mehr Boote!”
Sie ſchlägt ihm die Fcuſt gegen die Bruſt.
„Komm” — oder laß mich allein!”
Ihre Stimme kreiſchte:
„Ich bin die Prinzeſſin Branzell — Platz für mich!”
Das erſte Boot ſtößt ab. Ueberfüllt. Kippt um. Entſetzen
ſchreit aus dem Waſſer. Niemand kann helfen.
Das nächſte Boot.
Da reißt ſich Thereſe los. Ein ſeidener Fetzen ihres Aermels
bleibt dem Prinzen in der Hand hängen. Sie rennt nach vorn
— ſtößt Kinder zur Seite — ihr Stimme überſchlägt ſich:
„Ich bin die Prinzeſſin Branzell —
Ein Offizier fängt ſie in den Armen auf — bachnt ihr den
Weg zum Boot — ſie lacht angſtbefreit — wie jubelnd — das
Boot ſenkt ſich —
Fährt davon — Arme ringsum im Waſſer — die ſich
feſthal=
ten wollen —
Fährt davon —
Schwimmt es noch —?
Karl Ferdinand zog Anita feſt am ſich. Erſchüttert
mur=
melt er:
„Ich hab’ ſie nicht halten können —‟
Sie lehnte das Geſicht an ihn:
„Ich bleibe bei dir, Ferdi —
Umnterbrochen arbeiteten die Telegraphiſten, und die
Hilfe=
ſignale ſtachen über die durkle Seel Raketen ſtiegen auf!
Noch war keine Antwort da.
Es ging alles zu ſchnell. Schneller, als ſelbſt der Kapitän
es dachte. Die unteren Schiffsräume mußten ſchon voll Waſſer
gelaufen fein. Die elektriſchen Dynamos funktionierten nicht
mehr. Das Licht erloſch. Und mit ihm die Hoffnung auf Rettung.
Unmöglich, die Meuge noch in Schach zu halten. Die
Offi=
ziere ſteckten die Waffen ein. Dieſe Tragödie war nicht mehr
zu verhindern! Und es gab beinen Gott im Himmel!
Fackeln waren verteilt worden. Sie leuchteten geſpenſterhaft.
Beleuchteten grauenvolle Szenen, die ſich um die letzten
Ret=
tungsboote abſpielten. Jammergeſchrei aus dem Waſſer —
Hun=
derte, die bei dem unmenſchlichen Kampf über die Reling oder
aus den Booten geſtürzt waren, ſchrien da um ihr Leben. Aber
die eiſige Kälte ließ das Schreien bald ſchwächer und ſchwächer
werden.
Ein Häuflein Menſchen noch ſtand auf dem Heck des „
Levia=
than”, das ſchon weit in die Luft hochragte. Der Kapitän, ein
baar Offiziere — und einige Paſſagiere, die den Tod nicht fürch=
teten. Die klar erkannt hatten, daß der Tod in jedem Falle ſicher
war — ſo oder ſo — wenn nicht Hilfe kam.
Keiner ſprach ein Wort.
Anita, die einzige Frau in dieſer Geſellſchaft der
Tod=
geweihten, hatte beide Arme um Karl Ferdinand geſchlungen.
„Nun wird es — keine Sünde mehr ſein, Ferdi —,” flüſterte
ſie innig.
„Ich bin — dem Schickſal für dieſes Sterben dankbar, —
Anita —
Aber es ſollte kein Sterben werden!
Die letzten Raketenſchreie waren von dem engliſchen
Dampfer „Lord Donglas” gehört worden. Er eilte mit
Voll=
dampf herbei — zu ſpät, um allen Rettung zu bringen, nicht
ſpät genug, um nicht wenigſtens der kleinen Schar der
Uner=
ſchrockenſten das Leben wiederzugeben.
Die engliſchen Sceleute ſetzten dabei ihr eigenes Leben aufs
Spiel. Die klare, ſtille Nacht machte es ihnen wohl leicht, an
den „Leviathan” heranzukommen — aber jede Sekunde konnte
dieſer in die Tiefe ſauſen. Es war ein Hazardſpiel. Rouge
et noir!
Und „rouge” — das Leben! — gewann!"
Kaum hatte die ausgeſetzte Barkaſſe des Engländers die
letzten Ueberlebenden in das Bereich ihres Dampfers gebracht,
da reckte ſich das Heck des „Leviathan” turmhoch in die Luft und
tauchte dann jäh in die Wogen, die hochaufgeſchäumten — immer
tiefer — tiefer — ein ungeheurer Wellentrichter — brodelte und
riß alle, die noch im Waſſer ſchwammen, mit ſich in die Tiefe —
in die grauenvolle, unerforſchte Tiefe, die nichts mehr
wieder=
gibt. — —
In Southampton wurben die Geretteten abgeſetzt. Anita
und Karl Ferdinand hatten vorerſt hier in einem kleinen Horel
Wohnung genommen. Ueber Geldmittel verfügten ſie kaum —
aber Anita hatte den wenigen Schmuck verkauft, den ſie an ſich
getragen, und Karl Ferdinand hatte inzwiſchen telegraphiſch
nach Wien und Waldburg von ſeiner Rettung Kenntnis gegeben.
Einige Tage ſpäter brachten die Zeitungen die genaue Liſte
aller der bei dem furchtbaren Unglück ums Leben Gekommenen.
Auch die Prinzeſſin Thereſe befand ſich unter ihnen. Von allen
ausgeſetzten Rettungsbooten hatte nur eines einen Dampfer
erreicht, aber von den Schiffbrüchigen darin hatten nur wenige
gelebt. Die meiſten, darunter die Prinzeſſin, waren von der
eiſigen Kälte und dem Entſetzen oder bei den
Verzweiflungs=
kämpfen im Boot getötet worden.
Karl Ferdinand nahm Abſchieb von Anita, die noch einige
Wochen in England bleiben wollte, bevor ſie die Reiſe nach
Amerika fortſetzte. Sie wußte überhaupt nicht, ob ſie es noch
tun würde. Das Grauen vor dem Waſſer war noch in ihr.
„Ich muß nach Hauſe, Anita. Es wird — mancherlei zu
er=
ledigen ſein —
Feſt lagen ihre Hände ineinander.
„Aber — ich komme wieder, Anita. Das Schickſal will es
ſo! Glaubſt du jetzt daran?”
Sie blickte ihm ernſt in die Augen. Aber hinter dem Ernſt
ſchimmerte doch das alte, liebe Leuchten.
„Jetzt glaube ich es, Ferdi —!”
Anita fuhr nicht nach Amerika. Man verdachte es ihr
„drüben” nicht, nach dem was ſie erlebt hatte, und hoffte auf
nächſtes Jahr. Dafür nahm ſie ein Engagement an der Berliner
Staatsoper an. Sie hatte Mühe, die vielen Bewerber um ihre
Hand jeweils abzuſchütteln. Aber ſie verlor nie ihr freundliches,
anmutiges Lächeln — denn in dem Geheimfach ihres kleinen
Schreibtiſches häuften ſich die Briefe, die aus Wien kamen.
Briefe, in denen jede Zeile voll inniger Zärtlichkeit war und vön
einer ſchöneren Zukunft ſang. —
Der Winter war ein einziger, großer Erfolg für ſie. Aber er
kam ihr lang, ſo ſehr lang vor, wie nie ein Winter vorher. Das
machte, weil ſie auf den Frühling wartete.
Und der Frühling kam.
An einem ſonnenhellen, duftſchweren Maienvormittag
län=
teten die Glocken der alten Schloßkirche über die kleine Stadt, die
Anitas Kindheit behütet hatte. Vor dem Kirchenportal hatten
ſich troß der frühen Stunde doch viele Neugierige eingefunden.
So ganz hatte es doch nicht verheimlicht bleiben können, daß
heute Anita Wielandt, die große Sängerin, mit einem Prinzen
vor dem Altar die Ringe wechſeln würde. Der alte Lachmann
und Frau Wielandt allein waren als Trauzeugen zugegen —
und ihrer beider Geſichter glänzten ſo hell, daß die vielen Falten
darin beinahe ganz verſchwanden.
Die Sonne ſchien ſieghaft durch die Kirchenfenſter und warf
ihr Gold wie eine Krone auf das blonde Haas der Braut.
Der Paſtor wechſelte die Ninge.
Sie blitzten hell auf.
Und unter dem feſtlichen Lied der Orgel, das beſonders laut
und feierlich durch die faſt einſame Kirche tönte, ſchritten Karl
Ferdinand und Anita ins Freie, in die lockende, ſelige
Früh=
lingspracht. —
Ein einfaches Mahl vereinte alle vier in Tante Wielandts
Haus. Anitas Freunde und Kollegen hatten keine Ahnung von
ihrer Hochzeit. Dieſe Neuigkeit mußte wie eine Bombe
ein=
ſchlagen. Aber doch war ein Telegramm gekommen. Und das
hatte — Anna Luiſe Branzell geſchickt. Es waren Worte tiefer,
mütterlicher Liebe für das junge Paar.
Am Nachmittag fuhren ſie beide ab. Nach einem kleinen
Ort, mitten in den Bergen — dort wollten ſie wenige Wochen
nur für ſich und ihre Lieben leben. Mit ſteiler, ſtolzer Schrift
ſchrieb Karl Ferdinand in das Logierbuch: „Ferdinand Branzell,
Arzt, und Frau Anita.”
Lächelnd ſahen ſie einander an.
„Du wollteſt keinen Prinzen haben, Anita —
„Ich habe dich.”
„Und ſo wird es bleiben! Du haſt mich frei gemacht, Anital
Der Prinz iſt tot — es lebe Ferdinand Branzell! Und ſeine
kleine Frau!"
„Das wollte ich auch meinen!” lachte ſie ihn ſelig an.
„Du wirſt mit deiner Kunſt die Menſchen von ihrem
Gries=
gram befreien und ihre Seelen rein und lauter machen — und
ich werde, ſo gut ich kann, mit meiner Kunſt die körperlich
Kranken heilen. Anita — wird das nicht ein glückſeliges Leben
werden?”
Sie nickte eifrig. Dann ſchmiegte ſie ſich eng an ihn und
flüſterte:
„Aber jetzt haben wir Ferien, Ferdi! Wirkliche Ferien!
O du, das iſt wie damals — den einen Sommer lang — du —,”
ſie flüſterte heiß an ſeinem Ohr — „als ich noch Nähmädel war
und du — ein Prinz —
Er lachte.
„Jg — als ich noch Prinz war! Aber jetzt bin viel mehr,
du! Wer bin ich jetzt?”
„Mein Ferdi!” jauchzte Anita ihm ins Ohr.
— Ende. —
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1 Müchtopf mit Ausgug, 14 em 95 8
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