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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 55
Freitag, den 24. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der
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auffräge und Feiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Banfonio Deuiſche Bank und Darme
Kädier und Nationalbank.
Suhmng den bemſchen kanoniſchafistmien
Bindenburg auf der Tagung.
MReichsernährungsminiſter Schiele über das
Notprogramm für die Landwirtſchaft.
Berlin, 23. Februar.
Der Deutſche Landwirtſchaftsrat trat am Donnerstag
vor=
wiittag im Bürgerſaal des Schöneberger Rathauſes zu ſeiner
5.:. Vollverſammlung zuſammen, um über beſondere
Maß=
wahmen zur Milderung der deutſchen
Agrar=
kriſe zu beraten und die Notforderungen der Land=
Anirte zu formulieren. Der Bürgerſaal ſelbſt war bis auf den
hlttzten Platz beſetzt mit Vertretern des Deutſchen
Landwirt=
ſchaftsrats, der landwirtſchaftlichen Verbände uſw. Unter den
Ührengäſten bemerkte man außer dem Reichspräſidenten von
indenburg zahlreiche Vertreter der Reichs= und
Landes=
m. iniſterien, weiterhin der verſchiedenen Wirtſchaftsorganiſationen
u. a. die Reichsminiſter Schiele, Dr. v. Keudell, Dr. Köhler,
Hergt, Dr. Koch, Gröner, den Berliner Oberbürgermeiſter Boeß,
den Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller. Das preu=
Flrſche Kabinett iſt durch Miniſter nicht vertreten. Anweſend iſt
wutr Geh. Regierungsrat Burkhardt vom Preußiſchen
Landwirt=
ſichaftsminiſterium. Präſident Brandes ergriff zunächſt
duas Wort zur Eröffnungsrede und begrüßte die zahlreich
Er=
ſſchienenen, insbeſondere den Reichspräſidenten. Er bedauerte,
daaß der Reichskanzler durch Krankheit am Erſcheinen verhindert
ſiri und erklärte, die Verſammlung übermittle ihm die beſten
Wünſche für baldige Geſundung. In ſeinen weiteren Worten
ſoies der Präſident dann darauf hin, daß
Bauernnot Volksnot
hredeute, und daß die Landwirtſchaft, trotz dem Willen zur
Selbſt=
häilfe und dem Mut zur Arbeit, aus eigener Kraft nicht aus
jorer Miſere herauskommen könnte. Das Wort „
Reinigungs=
iriſe” laſſe ſich aber nicht auf die Landwirtſchaft anwenden. Auf
das von der Reichsregierung ausgearbeitete Notprogramm
ein=
ehend, betonte der Redner, daß es, falls es verwirklicht werde,
ſüir die Landwirtſchaft manche Erleichterung bringen werde.
Seine Wirkung dürfte jedoch nicht überſchätzt werden. Es könne
ſeeiner ganzen Natur nach nur über die nächſte Zeit
hinweg=
ſelfen. Ein umfaſſendes Programm zur Geſundung der
deut=
ſrhen Landwirtſchaft könne von einem ſterbenden Reichstag nicht
mehr erwartet werden. — Hierauf ſprach der
Reichsmini=
ſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Schiele,
ſüber die Notlage der Landwirtſchaft, die durch die
TTatſache charakteriſiert werde, daß ſeit vier Jahren ein
Betriebs=
oefizit von etwa 1,5 Milliarden RM. zu verzeichnen ſei. Die
SSaupturſache dieſes ſtarken Betriebsverluſtes der letzten Jahre
ſiiege in der Preis= und Marktlage. Bei den zu treffenden
Ab=
ſcilfemaßnahmen müſſe unterſchieden werden zwiſchen den
gegen=
rvärtigen Nothilfen und den grundſätzlichen Hilfen. Die erſte
und dringendſte Aufgabe beſtehe darin, daß die deutſche
Land=
wirtſchaft, insbeſondere die gefährdeten Betriebe, bis zur
kom=
nnenden Ernte durchgebracht würden. Miniſter Schiele ſprach
Genn dem gegenwärtig amtierenden Reichskabinett den Dank
ſaſür aus, daß es dieſe öffentliche Gefahr erkannt habe und
be=
reit ſei, mit ſtarken Händen und Mitteln des Reiches zuzufaſſen,
um dem bedrohten Beruf zunächſt über dieſes Jahr
hinwegzu=
ſchelfen. Der Miniſter ging dann im Einzelnen auf die im
Not=
programm vorgeſehenen
Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft
gein und fügte hinzu, die Reichsregierung ſei feſt entſchloſſen,
ſdieſe Maßnahmen ſo raſch wie möglich in die Tat umzuſetzen.
SSie werde zu dieſem Zweck vom Reichstag die Ermächtigung
gerbitten, noch vor Verabſchiedung des Haushalts über einen
BTeil der angeforderten Mittel im Wege des Vorgriffes
ver=
ffügen zu können. Die grundſätzliche Einſtellung der
Reichsregie=
rrung gehe dahin, daß für die Maßnahmen der deutſchen Han=
Kdelspolitik die Erhaltung der Landwirtſchaft ein weſentliches
Ziel darſtelle. Dieſes Ziel ſei insbeſondere auch bei den noch
ausſtehenden Verträgen mit Polen und anderen Oſtſtaaten in
Rechnung zu ſtellen. Dies bedeute, daß bei neuen
Vertrags=
ſchlüſſen der um ihre Exiſtenz ringenden deutſchen
Landwirt=
fſchaft weitere Opfer nicht gut zugemutet werden könnten. Unſere
zukünftige Wirtſchafts= und Handelspolitik müſſe ausgehen von
dem Prinzip der Erhaltung und Stärkung aller
Produktions=
kräfte der Nation. Wir dürften nicht durch überflüſſigen Import
fremder Fertigfabrikate, ſeien ſie landwirtſchatflicher oder
indu=
ſtrieller Art, unſeren einzigen Reichtum, die lebendige, tüchtige
deutſche Arbeitskraft, entwerten und in den ungewollten und
verderblichen Zuſtand der Erwerbsloſigkeit verſetzen.
Deutſch=
land müſſe ſich wieder eine eigene agrariſche Grundlage ſchaffen,
auf der ſeine Volkswirtſchaft ſicher ruhen könne, und das werde auf
keinem anderen Wege geſchehen können, als durch beſſere Pflege
des deutſchen Bauernſtandes.
Nach der Rede des Reichsernährungsminiſters Schiele
wur=
den die
Notforderungen der deutſchen Landwirtſchaft
in einzelnen Referaten beſprochen. Für die preußiſche Regierung
ſprach noch Oberregierungsrat Burkhard vom preußiſchen
Landwirtſchaftsminiſterium. Unter der Unruhe der
Verſamm=
lung teilte er mit, daß der Landwirtſchaftsminiſter durch andere
Dienſtgeſchäfte am perſönlichen Erſcheinen verhindert ſei. Die
preußiſche Regierung ſei ſich aber der Notlage der Landwirtſchaft
durchaus bewußt. Sie ſei auch gewillt, im Rahwen der eigenen
Leiſtungsfähigkeit und in ſtändiger Fühlungnahme mit dem
Reiche zur Linderung der Notlage alles zu tun. Präſident von
Flemming betonte, daß die Landwirtſchaft immer noch
kredit=
fähig ſei. Das zeige der Verkaufswert der landwirtſchaftlichen
Produktion. Vor allem die Zinshöhe verhindere jede
Rentabili=
tät. Die Verſchuldung mache heute rund 11 Milliarden aus.
Da=
von entfielen 3,5 Milliarden auf Aufwertungsſchulden, drei
Mil=
liarden auf den organiſierten Realkredit und 4,5 Milliarden auf
den Perſonalkredit. Die Rentenbandgrundſchuld von 2
Milliar=
den wirke ſich natürlich auch als Belaſtng aus. Die deutſche
Landwirtſchaft ſei in der Größe der verſchiedenen Betriebsarten,
wie in der verſchiedenen geographiſchen Lage gleich hoch
ver=
ſchuldet. Die Kreditſorgen der Landwirtſchaft erforderten die
Schaffung einer Reichsſtelle, die zur Kreditbearbeitung eng mit
Landwirtſchaft, Regierung und Reichsbank zuſammenarbeite.
Der zweite Redner, Freiherr von Lüninck, erklärte,
daß auch für den Weſten Deutſchlands die Regel gelte, daß die
intenſivſten Betriebe am verſchuldetſten ſeien. Von einer
ge=
ringeren Durchſchnittsverſchuldung der Kleinbetriebe könne keine
Rede ſein. Wenn einzelne Klein= und Mittelbetriebe geringer
verſchuldet ſeien, ſo läge dies an der überaus ſchlechten
Lebens=
weiſe ihrer Beſitzer, die weit unter der Lebensweiſe ſtädtiſcher
Arbeitsloſer liege. Dringendſte Nodwendigkeit ſei die
Umwand=
lung der kurzfriſtig gewährten Kredite in langfriſtige
Tilgungs=
kredite. Das treffe für 1,5 Milliarden eingefrorene Schulden zu.
Etwa 600 Millionen Mark müßten dazu für die Uebergangszeit
herbeigeſchafft werden. Zur Umſchuldung müßten alle
öffentlich=
rechtlichen Kapitalſammelſtellen 250—300 Millionen mehr als
ſonſt für die Landwirtſchaft hergeben. Mit maßgebender
Betei=
ligung des Reiches müßte die Preußenkaſſe um etwa 100
Mil=
lionen Mark Eigenmittel geſtärkt werden und eine 300 Millionen=
Anleihe, zum Teil im Ausland getätigt, müßte aufgelegt werden.
Nach dieſem Referat verließ der Reichspräſident wieder die
Ver=
ſammlung, von ſtürmiſchen Ovationen begleitet.
Als nächſter Redner ſprach
Oekonomierat Henſel, Präſident der Heſſiſchen
Landwirtſchaftskammer.
Er ſtellte feſt, daß die angebliche Beſſerung der Wirtſchaftslage
politik, beſtrebt die Ausfuhr zu ſteigern, habe Labei die
Land=
wirtſchaft geopfert. Ausländiſcher Weizen und ausländiſche
But=
ter würden im Uebermaß eingeführt werden. Die
Einfuhrbe=
ſchränkung müſſe nicht nur den induſtriellen Fertigwaren gelten,
erſt recht der bisher vernachläſſigten Landwirtſchaft. Angeſichts zu wirken. Paul=Boneour, Frankreichs allgewaltiger
Ver=
der Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen und der Tſchechoſlowakei
ſei dies eine elementare Forderung der Landwirtſchaft.
Der ſächſiſche Landwirtſchaftkammerpräſident Vogelſang
ſtellte feſt, daß die Sozialpolitik keineswegs im Einklang mit der
bedrohlichen Lage, der Wirtſchaft ſtehe. Für Sachſen habe die
Statiſtik feſtgeſtellt, daß die Sozialverſicherung im Jahre 1913
eine Belaſtung von 8,70 Mark pro Hektar gebracht habe. Die
Be=
laſtung machte 1927 bereits 26,39 Mark aus.
ſchaftsrates.
Berlin, 23. Februar.
Am Schluß der Tagung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates
wurde eine Entſchließung einſtimmig angenommen, die die
Not=
der Entſchließung heißt es, daß die Ordnung der
landwirtſchaft=
lichen Produktionsverhältniſſe endgültig nur durch ein
geſchloſſe=
nes Syſtem einer jährlich aufeinander abgeſtimmten Steuer=,
kann. Der Deutſche Landwirtſchaftsrat bedauert, daß ſeinen am
7. Mai 1926 bereits unter der damaligen Regierung in einer
zuſammengefaßten Entſchließung erhobenen Forderungen nicht
entſprochen worden iſt, ſo daß die Not der Landwirtſchaft nicht
behoben, ſondern weſentlich verſchlimmert wurde. Die
jahre=
lange Unrentabilität der landwirtſchaftlichen Betriebe habe ſich
ausgewirkt, deren Zinſenlaſt erheblich über die der Vorkriegszeit
hinausgehe. Es müſſe daher als ſofortige Notmaßnahme die
Um=
wandlung der zwangsläufig eingefrorenen kurzfriſtig gegebenen
Einwirkung auf alle öffentlich=rechtlichen Kapitalſammelſtellen,
einen erheblichen Anteil ihrer verfügbaren Mittel in landwirt=
Eigenmittel des landwirtſchaftlichen genoſſenſchaftlichen
Kredit=
ſyſtems unter maßgebender Beteiligung des Reiches, Auflegung
Ausfallbürgſchaften der öffentlichen Verbände oder ſonſt
geeig=
neter Stellen; die ſachgemäße Verwendung der
Umſchuldungs=
kredite ſei unter maßgeblicher Beteiligung der
landwirtſchaft=
lichen Selbſtverwaltungskörper zu gewährleiſten. Den
Verbän=
den für gemeinnützige Siedlung ſeien ausreichende Mittel zur
Verfügung zu ſtellen, um Betriebe, welche im Rahmen der
bis=
her getroffenen Maßnahmen nicht mehr zu halten ſind, ganz oder
gemäßer Finanzpolitik müſſe eine allgemeine Zinſenſenkung
zwecks Annäherung an die Ertragsrente der landwirtſchaftlichen ton und London feſt glaubt — wird beſonders viel erörtert. Man
Betriebe ſein. Mit außerordentlichen Maßnahmen ſei hierbei
den Pachtbetrieben zu Hilfe zu kommen.
Pariſer Betrachtungen.
Die abgekühlte franzöſiſch=engliſche Freundſchaft. — Rüſtung
und Sicherheit.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Februar 1928.
Der Wechſel in der engliſchen Botſchaft in Paris hat auch die
Aufmerkſamkeit der breiten Oeffentlichkeit auf das engliſch=
fran=
zöſiſche Verhältnis gelenkt. Während die Blätter das
bevor=
ſtehende diplomatiſche Ereignis in höflichem Tone kommentieren
— Lord Crewes Nachfolger Sir William Tyrrell wird
voraus=
ſichtlich Mitte Juli ſein Amt antreten — ergeht man ſich in den
politiſchen Kreiſen in tiefergehenden Betrachtungen über die
Na=
tur dieſes Ereigniſſes.
Man geſteht mit ziemlicher Offenheit zu, daß ſich die
engliſch=
franzöſiſche Freundſchaft in der letzten Zeit ſtark gelockert hatte.
In London, wo man dies mit Unbehagen ſah, ſollen gewiſſe
Kreiſe die allzu zurückhaltende und allzu vornehme Politik Lord
Crewes dafür verantwortlich gemacht haben. Sein Nachfolger
ſoll eine ſehr aktive Perſönlichkeit ſein, was man von Lord Crewe
nicht gerade ſagen konnte. Aber jedenfalls wird ſein Abgang in
Paris aufrichtig bedauert. Er hat den hieſigen politiſchen Kreiſen
vollkommen zugeſagt, um ſo mehr, da man franzöſiſcherſeits
neuerdings auf einen allzu intenſiven Ideenaustauſch mit
Eng=
land weiniger Wert gelegt hatte, als auf die alte
Freund=
ſchaft und — die engliſche Sicherheitsgarantie. Denn die
eng=
liſche Mittelmeerpolitik blieb nicht ohne Wirkung auf
den Quai d’Orſay. Es gab ſogar einen Augenblick, wo man in
Paris für alle Schwierigkeiten mit Italien und Spanien nur
England verantwortlich machte. Die Wirkung dieſer Auffaſſung
äußerte ſich in zwei Richtungen, zuerſt hat man verſucht — und
nicht ohne Erfolg — mit Madrid und Rom direkt ein beſſeres
Verhältnis anzubahnen, und dann iſt man London
gegen=
über kühler geworden. Der eklatante Mißerfolg, der
eng=
liſchen Diplomatie bei der Vermittlung zwiſchen Paris und Rom
hat in dieſer Beziehung viel verraten.
Gelockert wurde aber die engliſch=franzöſiſche Freundſchaft
auch durch die Völkerbundspolitik. Der Gegenſatz zwiſchen
Frank=
reich und England in Genf iſt eben zu tief begründet. Man
ver=
folgt entgegengeſetzte Ziele; London will vor allem ſeine
Hand=
nur eine vom Ausland erborgte ſei. Die bisherige Handels= lungsfreiheit und Unabhängigkeit bewahren, Paris dagegen
möchte das Netz der Verträge und Bindungen noch feſter
und ſicherer geſtalten. London will die Bedeutung des
Völkerbundes einſchränken, Paris dagegen möchte ſie
nach Möglichkeit ſteigern. Darüber hinaus ſcheinen aber
auch noch andere Motive zwiſchen Paris und London ſtörend
treter in Genf, erweiſt ſich als ein Freund Rußlands. Die
Sowjets in den Völkerbund hineinzulocken, iſt eines ſeiner
höch=
ſten Ziele, und man muß geſtehen, daß er in dieſer Richtung nicht
ganz erfolglos arbeitet. Gleichzeitig aber iſt Boncour in Genf
beſtrebt, die Stimmen einiger Kleinſtaaten möglichſt zur
Geltung zu bringen, und dieſe Stimmen fordern faſt immer
Dinge, an denen die engliſche Diplomatie keinen Gefallen findet.
Die Arbeit Sir William Tyrrells in Paris verdient alſo
jeden=
falls aufmerkſam verfolgt zu werden.
Großem Intereſſe begegnet auch die Miſſion Adatchis, des
neuen japaniſchen Botſchafters in Paris. Die Ver=
Entſchließungen des Deutſchen Landwixt= bindung zwiſchen Paris und Tokio iſt ſeit langem vorzüglich, die
Tatſache aber, daß eine Perſönlichkeit von dem politiſchen Gewicht
Adatchis nach Paris kommt, läßt darauf ſchließen, daß ſie in
Zu=
kunft noch mehr ausgeſtaltet werden ſollen. Vorerſt iſt Adatchis
Programm die Herbeiführung eines franzöſiſch=japaniſchen
Ver=
trages über Indochina.
Die Ausſichten der Tagung des
Sicherheitskomi=
maßnahmen für die Landwirtſchaft nochmals zuſammenfaßt. In tees werden hier nach wie vor, trotz der intenſiven Arbeit der
Diplomatie ziemlich ſkeptiſch beurteilt, wenn auch nach der
an=
fänglichen Mißſtimmung, mit der man hier die Ausſichten des
Sicherheitskomitees betrachtete, ſich der Horizont etwas zu lichten
ſcheint. Nicht, als ob man hier ſich zu einem prinzipiellen Opti=
Handels=, Sozial=, Verkehrs= und Kreditpolitik erreicht werden mismus durchringen könnte, aber man ſagt wenigſtens ſchon, daß
Paul Boncour in Genf große Erfolge erreichen könnte, wenn
die engliſche Politik nicht alles hintertreiben würde. Nach des
franzöſiſchen Aufaſſung muß das Sicherheitskomitee jetzt oder
nie einen Erfolg erreichen, ein weiteres Hinausſchieben der Sache
käme beinahe der endgültigen Niederlage gleich. Die Haltung
Englands, welche ſowohl dem Völkerbunde als auch dem
Sicher=
heitskomitee alles andere als günſtig iſt, wird hier
außerordent=
lich verübelt. Man glaubt, daß der einzig gangbare Weg zur
ſeit der Stabiliſierung in einer erſchreckenden neuen Verſchuldung Sicherheit — und für Frankreich iſt Sicherheit und nicht
Ab=
rüſtung die prinzipiell wichtige Frage — in einer Wiederbelebung
des Genfer Protokolls in irgend einer Form beſteht. Die
eng=
liſche Politik beſteht aus Reſerven und Ausweichen, und es
be=
ſteht ſehr wenig Ausſicht darauf, daß der engliſche Vertreter in
Kredite in langfriſtige erfolgen. Dazu ſeien geboten: Geſetzliche Genf, Lord Cuſhendun, ſeine Haltung ändern wird.
Wahrſchein=
lich in der Folge der bitteren Erfahrungen der Vergangenheit
hat ſich nämlich die konſerrative Regierung in London dazu
ent=
ſchaftlichen Hypotheken anzulegen; erhebliche Verſtärkung der ſchloſſen, nach Genf einen ſehr wenig ſelbſtändigen Dintoma.”
zu entſenden. Lord Cufhendun gilt als das Sprachrohr der
eng=
liſchen Regierung, ja als ein blindes Werkzeug der Londoner
Machthaber, ohne einen eigenen Willen und eigene Auffaſſung.
einer Umſchuldungsanleihe unter Sicherung durch angemeſſene. Von ihm iſt alſo nichts Gutes zu erwarten. Man langr. DerL. LS
England als den gefährlichſten Feind des Völkerbundes
anzu=
ſehen, und das verurſacht gerade bei den fortſchrittlicher
orien=
tierten Franzoſen eine Stimmung, die der neue engliſche
Bot=
ſchafter Sir William Tyrrel nur ſchwerlich überwinden wird
können. Man befürchtet alſo, daß es bei dem großen Gegenſatz
zwiſchen Paris und London ſchwer ſein wird, einen ſichtbaren
Erfolg zu erzielen. Ein ſolcher Erfolg täte den Franzoſen aber
ſchon aus Preſtigerückſichten dringend not.
Hier denkt man jetzt, wenn man über Rüſtungen ſpricht, in
teilweiſe einer ſachgemäßen Siedlung zuzuführen. Das Ziel ſach= eiſter Linie an Amerika, dann an England und Italien. Das
engliſch=amerikaniſche Wettrüſten — an deſſen Vorhandenſein
man in Paris trotz beſchwichtigender Erklärungen aus
Waſhing=
fühlt ſich ausgeſchaltet. Viel Unruhe verurfachen aber auch die
italieniſchen Rüſtungen, und dieſe Rüſtungspſychoſe verfehlt
Seite 2
Freitag, den 24. Februar 4928
Vom Tage.,
Der deutſchnätionale Abgeordneve. Dr. Hoetzſch
wurde in Paris von Briand und Poincarg empfangen.
ſelbſtverſtändlich nicht die gewünſchte Wirkung auf die
Oeffent=
lichkeit. Mit den Fortſchritten der Marine iſt man im
allgemei=
nen zufrieden, und nicht ohne Stolz zitiert man die
anerkennen=
den Urteile der engliſchen Fachleute über die neueſten
franzöſi=
ſchen Konſtruktionen. Um ſo größer iſt aber die Unzufriedenheit
mit dem Flugweſen, das nach den Wahlen zweifellos eine
gründliche Reform erfahren wird. Die Linke befürchtet, daß nach
den Wahlen in England, Amerika und Frankreich eilß neues und
verſchärftes Wettrüſten entſtehen wird. Die
amerika=
niſchen Anregungen in der Abrüſtungsfrage hält man für nicht
beſonders aufrichtig. Neuerdings verlautet ſogar, daß auch die
Aktion zur Abſchaffung der Unterſeeboote von Waſhington nicht
ganz ernſt gemeint ſei.
In Frankreich beſchäftigt man ſich alſo ernſtlich mit der
Rüſtungsfrage, Keineswegs bedeutet dies aber, daß man
geneigt wäre, ſelbſt in der Abrüſtung porzugehen, vielmehr
iſt die Ueberzeugung allgemein, daß man während der
Anſtren=
gungen der anderen zurückgeblieben ſei. Und dieſe
Zurückgeblie=
benheit verurſacht viele ernſte Sorgen, wenigſtens für den Fall,
daß es binnen kurzem nicht gelingen ſollte, in der
Sicherheits=
beziehungsweiſe Abrüſtungsfrage einen poſitiven Erfolg zu
erreichen.
Der Nachtragsetat für 1922.
Die Millionen=Nachforderungen des Reichstags
Der ſchon ſeit Wochen angekündigte Nachtragsetat für das
Rechnungsjahr 1927 iſt jetzt dem Reichsrat zugegangen. Er wird
alſo auch dem Reichstag vermutlich am kommenden Montag
vor=
gelegt werden können. Er bringt insgeſamt Mehrausgaben
von 596 Millionen. Da aber im Etat des
Reichsarbeits=
miniſteriums beim Kapitel der Arbeitsloſen= und Kriſenfürſorge
durch die niedrige Erwerbsloſenziffer Erſparniſſe in Höhe von
etwa 180 Millionen gemacht worden ſind, ſtellt ſich der
Geſamt=
mehrbedarf, der durch den Nachtragsetat ausgewieſen wird, auf
416 Millionen Mark. Gedeckt wird der Bedarf durch
Erhöhung des Steuereinkommens auf Grund
des bisherigen Aufkommens. Davon ſind 64
Mil=
lionen auf die Steigerung der Zolleinnahmen und 155 Millionen
auf die Einkommenſteuer zu verbuchen. Die geſamten
Steuereinnahmen werden auf 702 Millionen
be=
rechnet, von denen die Länder als ihren geſetzlichen
Anteil 126 Millionen bekommen. Auf das Reich
entfallen 5 76 Millionen. Gegenüber einem Mehrbedarf von
416 Millionen bleibt alſo ein Reſt von 160 Millionen, die auf
den Etat von 1928 vorgetragen werden.
Die Nachforderungen des Nachtragsetats
beruhen größtenteils auf Beſchlüſſen des
Reichstages. 120 Millionen ſind erforderlich für
Ruhe=
gehälter und Verſorgungen einſchließlich der
Kriegs=
beſchädigtenrente. Dazu kommen für die
Beamten=
beſoldung 45 Millionen, für Arbeiterlöhne und
Ge=
hälter 7 Millionen. Sehr erhebliche Mittel ſind für die
Durchführung des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes
notwendig, und zwar werden hierfür 160 Millionen eingeſetzt.
Dazu kommen für die Grenzgebiete reichlich 80 Millionen,
66 Millionen für den Oſten und 18,5 Millionen für den Weſten.
Weitere 25 Millionen für Sozial= und Kleinrentner,
4 Millionen für Flüchtlingsſiedler und 2 Millionen für
privgte Wohlfahrtspflege. Der Landwirtſchaft
ſollen zur Linderung der Unwetterkataſtrophen 18 Millionen und
1½ Millionen als Unterſtützung der Milchwirtſchaft zugeleitet
werden. Außerdem übernimmt das Reich zur Beſchaffung
von Düngemitteln in den Ernteſchädengebieten
eine Garantie von 3½ Millionen. Von den für die
Boden=
verbeſſerung bewilligten 30 Millionen, die bis 1931 als
Zinszuſchüſſe gegeben werden, ſollen 6 Millionen aus den
Mit=
teln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge verwendet werden.
Endlich wird, der Kredit der deutſchen
Getreide=
handelsgeſellſchaft in Höhe von 30 Millionen, der
eigentlich am 1. April nächſten Jahres zurückgezahlt werden ſoll,
um fünf Jahre verlängert. Für Anleihegblöſung
werden 44 Millionen gebraucht. Für Abgeltung von
Länder=
anſprüchen ſind 56 Millionen angeſetzt. Endlich auch noch 7
Mil=
lionen für die Abrechnung der Phöbus=Angelegenheit, dabei
wer=
den weitere Verbindlichkeiten in Höhe von 3 Millionen noch
an=
gekündigt. Man kann ſich unſchwer vorſtellen, daß gerade dieſer
Teil im Reichstag noch ausgiebig Gelegenheit zu Erörterungen
geben wird.
Die Notgeſetze ſelbſt ſind immer noch nicht fertiggeſtellt, und
zwar, um im Amtsſtil zu ſprechen, weil die Reſſortberatungen
längere Zeit in Anſpruch nehmen, als man erwartete, d. h. die
textlichen und juriftiſchen Fragen der Formulierung ſind noch
nicht alle geklärt. Das Kabinett will aber am Freitag ſeine letzte
Sitzung abhalten, ſo daß am Samstag dem Reichsrat die
Vor=
lage zugehen kann, der dann eine Sonderſitzung einſchieben muß,
wenn am Montag die Vorlagen dem Reichstag zugehen ſollen.
Das deutſch=franzöſiſche Abkommen, über den
Handel mit dem Saargebiet iſt geſtern nachmittag im Pariſer
Handelsminiſterium paraphiert worden. Die endgültige
Unter=
zeichnung wird erfolgen, nachdem der deutſche Botſchafter von Hoeſch
wieder nach Paris zurückgekehrt ſein wird.
Im franzöſiſchen Handelsminiſterium wurde das
franzöſiſch=
belgiſche Handelsabkommen unterzeichnet. Das
Ab=
kommen bleibt in Kraft bis 1. Juli 1929. Es darf unter keinen
Um=
ſtänden vor dem 1. April 1929 gekündigt werden. Der genaue
In=
halt des Abkommens iſt noch nicht bekannt.
Die franzöſiſche Kammer hat die wirtſchaftlichen
Abkommen mit Deutſchland, Italien und der
Schweiz ratifiziert.
In der franzöſiſchen Kammer, entſpann ſich um den
Zuckerzoll eine ſcharfe Kontroverſe. Alle
Abände=
rungsvorſchläge wurden abgelehnt und der neue
Zoll=
ſatz mit 305:215 Stimmen angenommen.
Der Oberſte Rat ber franzöſiſchen Eiſenbahnen
be=
ſchloß, die Erhöhung der Güter= und Poſttarife ab
1. März durchzuführen. Die Erhöhung ſoll bis 8 Prozent des
gegen=
wärtigen Tarifes betragen.
Der Voranſchlag für das engliſche Heer wird im
neuen Budget ungefähr 41 Millionen Pfund Sterling betragen, was
eine Exſparnis von ungefähr 500 000 Pfund bedeuten würde.
Die chileniſche Regierung hat im Zuſammenhang mit der
Erhebung der Beuliner Gefandtſchaft zur
Bot=
ſchaft den erſt kürzlich nach Paris verſetzten Geſandten Seguxo
zum Botſchafter ernannt und wieder mit dem Berliner Poſten
betrnut.
Nach den letzten aus Tokio vorliegenden offiziellen
Wahl=
refultaten haben erhalten: die Regierungspartei 54
Sitze, die Oppoſitionspartei 67 Sitze und die übrigen
Parteien 21 Sitze.
Die Südtiroſer Frage.
Kundgebung im öſterreichiſchen Nationalrat
zugunſien der Deutſchen Südtirols.
Wien, 23. Februar.
Im Verlauf der Budgetdebatte ergriff heute vormittag der
Tiroler Abgeordnete Kolb das Wort zur ſüdtiroler Frage und
führte u. a. aus, die ſüdtiroler Frage ſei nicht mehr eine Frage
Italiens, auch keine reine Tiroler Frage, noch eine rein
öſter=
reichiſche oder deutſche Frage, ſondern eine Weltfrage geworden.
Als Beweis dafür diene, daß ſich alle Kulturvölker für die
ſüd=
tiroler Kultur intereſſieren. Ueberall würden Stimmen und
Pro=
teſte gegen das Vorgehen Italiens laut. Ich ſtelle ausdrücklich
feſt, daß die Deutſchen Südtirols unter italieniſche Herrſchaft als
loyale Staatsbürger getreten ſind. Sie ſind kein Volk von
Revo=
lutionären. Dieſes Volk hat die Loyalität des Geſetzes
eingehal=
ten. Die Lohalität auch des Herzens zu erzwingen, kann man
von keinem Volke verlangen. Die feierlichen Verſprechungen, die
durch die Erklärungen Titonis und Luzattis und durch die
Thron=
rede des Königs von Italien gegeben wurden, ſind in ihr
Gegen=
teil verkehrt worden. Die eine Million Andersſprachiger beſtehen
juriſtiſch für Italien nicht. Es ſteht heute auf dem Standpunkt,
die Deutſchen Südtirols hätten kein Recht auf nationale
Eigen=
exiſtenz, da ſie erſt in den letzten 50 Jahren über den Brenner
ein=
gewandert ſeien. Die Ungeheuerlichkeit einer ſolchen Behauptung
zu widerlegen, halte ich für überflüſſig, denn der ganze
Urkunden=
beſtand Deutſch=Südtirols beweiſt, daß bereits vor 1300 Jahren
eine geſchloſſene deutſche Volksmaſſe dort vorhanden war, und
daß die Sprachgrenze im allgemeinen damals ſchon ſo feſtgelegt
wurde, wie ſie heute beſteht.
Die neue ſüdſlawiſche Regierung.
EP. Belgrad, 23. Februgr.
Die neue Regierung Wukitſchewitſch hat heute mittag den
Eid in die Hände des Königs abgelegt. Damit hat die ſeit
16 Tagen beſtehende Regierungskriſe ihr Ende
gefunden. Die neue Regierung beruht nach wie vor auf der
Koglition der Radikalen Partei, der
Demokra=
ten und der Sloweniſchen Volkspartei. Die
wich=
tigſte Veränderung, gegenüber dem alten Kabinett
be=
deutet die Beſetzung des Miniſteriums des Innern
mit dem Führer der Sloweniſchen Volkspartei
und ehewaligen öſterreichiſchen Reichstagsabgeordneten Dr.
Koro=
ſchetz. Seit dem Beſtehen des Königsreichs S.H.S. tritt zum
erſten Male ein nicht ſerbiſcher Politiker, an die Spitze dieſes
wichtigen Reſſorts.
*Goetheſpuren in Rom.
Von Oscar A. H. Schmitz.
Die wenigſten Deutſchen, die heute in acht oder vierzehn
Tagen Rom ſehen wollen, werden ſich die Zeit nehmen, dort
Goethes Spuren nachzugehen, denn tatſächlich werden ſie nicht
vieles finden. Wer hingegen, aus Ermangelung einer Zeit=
Maſchine, im Geiſt in vergangenen Zeiten ſpäzieren zu gehen
vermag, den wird immerhin manche Goetheſpur in Rom zu ſolch
erleſenem Vergnügen anregen. Der Verfaſſer dieſer Zeilen nun
gehört zu jenen Käuzen, die, wenn es nicht zu umſtändlich iſt,
gerne Orte beſuchen, ſvo zwar an ſich nichts zu ſehen iſt, wo aber
ihm wichtige Perſonen der Vorzeit geweilt haben. Vielleicht
ent=
wickelt ſich dieſer Einn erſt in reifen Jahren, wenigſtens kann
ich mich nicht entſinnen, daß ich vor dreißig Jahren, ſo wie ich
dieſes Jahr tat, auf dem Palatin träumend vor den verblichenen
Fresken im Hauſe der Livia verweilt wäre, und zwar nicht, weil
auf dem Bilde vieles zu erkennen iſt, ſondern nur, weil auf
dieſen Umriſſen zwiſchen unerhörten Schickſalen und ſchauerlichen
Palaſtintrigen der Alltagsblick jener großen, tragiſchen Römerin
hingeglitten iſt. Solche hiſtoriſche Schauer, in denen man
Ge=
ſchichte als Alltag erlebt, hat man wohl erſt, wenn man anfängt,
ſelber ein beträchtliches Stück Vergangenheit mit ſich zu tragen.
So weiß ich auch gar nicht, ob ich dem Touriſten ernſtlich
empfehlen ſoll, Goethes täglichen Morgenſpaziergang nach Ponte
Molle zu wiederholen. Vor dreißig Jahren pflegte ich hier noch
mit „römiſchen Künſtlern deutſcher Nation” hopaziſch bei
Faler=
ner zu ſchwärmen. Heuer wandelte ich hier an einem
Sonntag=
morgen mit einem alten Freund, der ebenfalls Wurzeln in dieſem
Boden hat, den Tiber entlang. Noch ragt das alte, von Bernini
rrichtete Brunnenhaus der Aqua Acetoſa, deren Säuerling
Goethe morgens koſtete, und die auf ſo vielen römiſchen Veduten
ſeit dem 17. Jahrhundert wiederkehrt. Noch erfriſchen ſich hier
Hirten und Maultiere, noch ragt ferne der alte Soracte, aber
alles dies ſpricht nur noch zu dem, für den hiſtoriſche
Erinne=
rungen lebendig ſind, beſonders wenn ſie ſich mit perſönlichen
Jugenderinnerungen vermiſchen. Tatſächlich geſehen, iſt das alles
heute nichts mehr als moderne Bannmeile, wo ländliche Geſtalt
von großſtädtiſchem Ausſatz angefreſſen iſt. Motorräder knattern
hier durch die Campagna, Staubwolken aufwirbelnd. Aus alten
Oſterien ſchmettern Grammophone Negertänze, Freilich gibt es
auch noch die alte Campagna. Wer etwa jenſeits des Grabmals
der Cäcilia Metella, bis wohin der Autobus fährt, und in deren
Nähe es ſogar ein nicht unwillkommenes Tea=Room gibt, nur
zehn Minuten weiter wandert, der kann noch auf geborſtenen
Säulenſchäften junge Hirten zwiſchen Ziegen und Lämmern
ſitzen ſehen, vielleicht ſogar eine primitive Flöte blaſen hören, und
zwar nicht nur, wenn er Glück hat, ſondern auf Schritt und Tritt.
Auch das „Goethehaus” in Rom, auf dem Corſo Nr. 20, bietet
dem Tatſachenmenſchen wirklich gar nichts; es iſt ein alter, der
Zeit etwas angepaßter Palazzo, wie die meiſten Nachbarhäufer.
Ueber dem Torbogen befindet ſich die Inſchrift: „In auesta Casa
immaginä & serisse cose immortali Wolfango Goethe." (In
dieſem Haus erſann und ſchrieb unſterbliche Dinge Wolfgang
Goethe.) Aber durch dieſen Bogen iſt er ſelber täglich gegangen,
und darum ſchlich ich mich durch und die enge Treppe hinauf.
Unterwegs wurde ich zweimal freundlich gefragt, ob ich jemand
ſuche. Nun bin ich auf ſo etwas vorbereitet, da ich gern
ver=
ſtohlen Häuſer beſuche, an die ſich für mich Erinnerungen
knüp=
fen, Fragt man mich dort, wohin ich wolle, ſo gebe ich irgend
einen Namen an und gehe weiter. Dieſes Mal nun wollte ich
gerade ſagen, ich ſuchte den Dottore Roſſi, aber zu meiner
eigenen Verwunderung fagte ich: „den Doktor Goethe aus
Frankfurt a. M., einen Landsmann.‟ Die alte Hausmeiſterin
ſchüttelte den Kopf. Ein junger Mann aber — bekanntlich iſt
die Jugend, beſonders aber die italieniſche, ſchnell fertig mit dem
Wort, das leicht ſich handhabt wie des Meſſers Schneide —
er=
klärte, den Herrn aus Frankfurt zu kennen, ja, er erbot ſich mit
ſüdländiſcher Hilfsbereitſchaft, mich zu ihm zu führen. Nun war
ich aber wirklich neugierig. Vielleicht gibt es tatſächlich ſo etwas,
was die Okkultiſten Austreten der Seele aus dem Leib nennen,
wodurch ſie in Stand kommt, die Grenzen von Raum und Zeit
zu durchſchreiten. Mein Begleiter läutete ſiegesgewiß im vierten
Stock, er war ganz ſicher, daß der, den er kannte, genau derſelbe
war, den ich ſuchte. Nach einiger Zeit öffnete eine reife Matrone
in mattrofa Morgenkleid und mit ſüßem Lächeln. Ich überließ
nun alle Verantwortung für das Weitere meinem Begleiter
Nach einem umſtändlichen Geſpräch zwiſchen den beiden wurde
ein fettſüchtiger Knabe von ungefähr 16 Jahren herbeigeholt, der
mich ſchläfrig anblickte. Ob es dieſer ſei, fragte mein Begleiter.
Nein, er ſei es nicht, erwiderte ich. Wen ich denn ſuchte, fragte
nun die Dame wißbegierig. Was blieb mir anderes übrig, als
wieder zu ſagen, den Dottore Goethe aus Frankfurt a. M.
Plötzlich leuchteten die ſchwarzen Augen der Dame, als
durch=
zucke ſie die anmutigſte Erinnerung, und ſie erklärte, o, dieſen
Die Genfer Sicherheits=Konferenz
Die Spezialdiskufſion. — England gegen einen
allgemeinen Schiedsvertrag.
* Genf, 23. Febr. (Priv.=Tel.)
Bei dem Sicherheitskomitee reichten Lord Cuſhendun, Sokal,
Markowitſch und der rumäniſche Vertreter verſchiedene
Reſo=
lutionsentwürfe ein, die dem Büro des Komitees zur
Bearbei=
tung zugeleitet worden ſind. In den Entwürfen kommt noch
ein=
mal ziemlich ſcharf und deutlich der Unterſchied in den
Auffaſſun=
gen vom Begriffe der Sicherheit zum Ausdruck. Während in
der engliſchen Auslaſſung die Auffaſſung zum Ausdruck kommt,
daß der Völkerbundspakt ausreichende Sicherheit ſchaffe, geht die
polniſche Note von dem Standpunkt aus, daß die durch den Pakt
geſchaffene Sicherheit verbeſſerungsbedürftig ſei, und daß es
mög=
lich ſei, die Verpflichtungen des Paktes durch Regionalabkommen
zu verſtärken. Der jugoſlawiſche Vertreter wünſcht darüber
hinaus eine Eyweiterung der Kompetenzen des Rates für
Kriſen=
fälle.
Aehnliche Reſolutionsentwürfe lagen auch in der Frage der
Schiedsverträge vor. Die franzöſiſche Delegation erklärte ſich als
Anhänger der Idee, alle Streitigkeiten ohne Ausnahme der
Schiedsgerichtsbarkeit zu unterwerfen und befürwortete zum
mindeſtens die Schaffung eines allgemeinen Cadre=Akkordes, der
den Staaten alle wünſchenswerte Entſchlußfreiheit laſſe. Darin
ſollte die Möglichkeit für Reſerven und die Wahl der
Schieds=
inſtanz gegeben ſein.
Lord Cuſhendun erklärte im Laufe der Debatte mit klaren
Worten, daß England einem allgemeinen Schiedsvertrag nicht
zuſtimmen könne.
Der deutſche Delegierte Dr. v. Simſon unterſtrich, daß beim
Abſchluß von Regionalverträgen jeder wie auch immer geartete
Druck auf die betreffenden Staaten fernbleiben müſſe.
Die Spezialdiskuſſion wurde um 18.30 Uhr geſchloſſen und
wird morgen nachmittag um 16 Uhr weitergeführt.
Deutſchland und die fakultative Klauſel.
* Berlin, 23, Febr. (Priv.=Tel.)
In der Ratstagung vom September hat Dr. Streſemann,
um einen Beweis für den aufrichtigen deutſchen
Friedenswillen zu erbringen, die Erklärung abgegeben,
daß wir bereit ſeien, die fgkultative Klauſel über
die Erweiterung der Befugniſſe des ſtandigen
Haager Gerichtshofes zu unterzeichnen. Der
Ge=
richtshof gilt an ſich nur für juriſtiſche Streitfragen. Die
Mit=
glieder des Völkerbundes können aber durch Aerkennung der
falultativen Klquſel ſeine Kompetenzen erweitern, daß ſeine
Ge=
richtsbarkeit, für alle Rechtsſtreitigkeiten
ob=
ligatoriſch wird. Der Zweck dieſer Zuſtimmung iſt alſg der,
die Möglichkeit eines Krieges faſt vollkommen auszuſchalten und
alle Differenzen, die zwiſchen den Staaten vorkommen könnten,
zunächſt dem Urteil des Gerichtshofes zu unterbreiten. Eine
ent=
ſprechende Vorlage iſt inzwiſchen von der Reichsregierung
aus=
gearbeitet und von dem Reichstag angenommen worden. Wie
wir hören, wird die Ratifizierung der deutſchen Zuſtimmung in
den nächſten Tagen in Genf erfolgen. Gergde alſo während der
Sicherheitsausſchuß tagt, wird durch dieſe neue Tat Deutſchlands
gezeigt, wie ernſt es uns darum zu tun iſt, durch praktiſche
Ar=
beit den Frieden zu ſichern.
Deutſchland will aber noch einen Schritt weitergehen. In
den erſten Schiedsgerichtsverträgen, die wir nach 1918
ausge=
arbeitet haben, iſt dieſe erweiterte Zuſtändigkeit des
Internationalen Gerichtshofes noch nicht
varge=
ſehen. Das ſind vornehmlich die Verträge mit der Schſweiz und
Schweden. Das Auswärtige Amt hat bereits Vorverhandlungen
eingeleitet, um auch auf dieſe Verträge die evweiterte
Zuſtändig=
keit des Haäger Tribunals möglichſt einzuſchalten. Dieſe
Ver=
handlungen werden vermutlich auch zu einem poſitiven Ergebnis
führen.
10. Jahresfeier der Roten Armee.
Moskau, 23. Februar.
Heute begeht die Rote Armee den 10. Jahrestag ihres
Be=
ſtehens. In der ganzen Sowjetunion finden in den
Truppen=
teilen, Fabriken uſw. feierliche Verſammlungen ſtatt. Das
Prä=
ſidium des Zentralexekutipkomitees traf eine beſondere
Beſtim=
mung, die eine Reihe von Vergünſtigungen und Vorrechten für
Partiſanen und Rotgardiſten in bezug auf Steuern, Penſionen
uſw. feſtlegt. Die Beſtimmung ſieht ferner die Bereitſtellung
beſonderer Beträge während zweier Jahre in Geſamthöhe von
10 Millionen Rubel zu Kultur= und Aufklärungszwecken der
Roten Armee, ſowie zur Verbeſſerung der Lebensbedingungen
vor. Zugleich beſchloß das Präſidium des Zentral=
Exelutw=
komitees, einer Reihe von Perſonen, darunter Kalinin, Rykoff,
Petrowſki, Unſchlicht, Mikojan und anderen den Roten
Banner=
orden zu verleihen.
Simpatico kenne ſie woht, der wohne zwei Häuſer weiter im
dritten Stock.
Ich ſtieg nun wieder die Treppe hinunter, der junge Mann
bot mir an, mich weiter zu begleiten, ich lehnte aber ab, da es
mir nun für heute zu ſpät geworden ſei. Dies alles iſt weniger
phantaſtiſch, als es ſcheint. Wer den Süden kennt, wird wiſſen,
daß dies die Art iſt, wie dort Auskünfte gegeben werden: ſtets
mit apodiktiſcher Sicherheit und ohne die geringſte Beziehung
zur Wirklichkeit. Auch daß niemand in dem Namen Goethe
den=
ſelben erkannte, der auf jener Marmortafel über dem Tor ſteht,
ift nicht weiter verwunderlich, denn ſo heftig die Neugier des
Südländers iſt, ſie reicht nicht über das augenblicklich Sicht= und
Hörbare hinaus. Forſchend iſt ſie nicht. Uebrigens kann ich
Touriſten, die Zeit haben, Land und Leute kennen zu kernen,
ſehr empfehlen, zu tun, wie ich getan habe, dann aber
fortzu=
fahren und an der Hand ſolch eines erdichteten Ariadnefadens
einen halben Tag von Haus zu Haus zu gehen, wie ich nicht
getan habe. Sie werden immer bereitwillige, liebenswürdige
Leute finden, die ſie von Pontius zu Pilatus führen und ſo aufs
ſchnellſte einen Einblick in ſüdliches Leben gewinnen. Wer
in=
deſfen tatſächliche Reſte der Vergangenheit ſehen will, kommt
mehr auf ſeine Koſten, wenn er das Albergo dell Orſo beſucht.
Das iſt eine Herberge, die ſeit dem Mittelalter geführt wird und
bei aller Einfachheit einen ganz vertrauenerweckenden Eindrug
macht. Das Gebäude iſt eines der ſeltenen mittelalterlichen
Privathäuſer Roms. Dies für den Tatſachenmenſchen, für den
hiſtoriſchen Träumer dagegen die Mitteilung, daß hier wahre
ſcheinlich Goethe in der erſten Nacht abgeſtiegen iſt, ehe er
Dauer=
quartier gefunden hatte, und daß hier ſicher Rabelais und
Mon=
taigne wohnten.
Gleich beleidigend für den Tatſachenmenſchen und den
Träu=
mer iſt indeſſen das Goethe=Monument auf dem Pincio, von
Eberlein auf Wilhelms II. Befehl angerichtet in einer Zeit, wo
in Italien ein Hildebrand und ein Tuaillon lebten. Trotzdem
braucht man ſich dieſes Zuckerbackwerks als Deutſcher gerade in
Italien heute nicht mehr zu ſchämen, denn was die Italiener
mit ihrem Nationaldenkmal auf der ehedem ſo ehrwürdigen
Piazza Venezia angerichtet haben, das ſchlägt wirklich alle unſere
marmornen Sünden.
Auch die Villa Malta über Rom, wo heute Fürſt Bülow
wohnt, hat eine Goethe=Erinnerung, denn in ihrem Garten
pflanzte der Dichter eine Palme. Hier aber ſchlug in mir der
hiſtoriſche Träumer plötzlich in den Tatſachenmenſchen um. Tal=
Nummer 35
Freitag, den 24. Februar 1928
Seite 3
Das afghaniſche Königspaar in Berlin.
Beſuch auf dem
Flug=
platz Tempelhof.
Der König erhält ein Flugzeug
won der deutſchen Regierung zum
Geſchenk.
Berlin, 23. Februar.
Das afghaniſche Königspaar hatte ſich heute
wormittag mit ſeinem Gefolge zur Beſichtigung
mach dem Flugplatz in Tempelhof begeben. In
einer Begleitung befanden ſich
Reichsverkehrs=
mminiſter Dr. Koch, Staatsſekretär Gutbrod und
Der Dezernent für das Luftfahrtweſen im
EReichsverkehrsminiſterium, Miniſterialdirigent
Brandenburg. Ferner waren von ſeiten der
BBehörden Staatsſekretär v. Seefeld vom preu=
Wiſchen Handelsminiſterium, Landtagspräſident
BBartels, Oberbürgermeiſter Dr. Böß,
Polizei=
vizepräſident Dr. Weiß, Kommandeur
Hei=
mnannsberg und Regierungsdirektor Wündiſch
gerſchienen. Bei Eintreffen der Gäſte warden 21
eKanonenſchüſſe abgefeuert. Stadtbaurat Adler
begrüßte die Gäſte und wies in ſeiner Anſprache
auf die Bedeutung des Flugplatzes Tempelhof
hin. Hieran ſchloß ſich ein Rundgang unter
Führung der Direktoren der Deutſchen
Luft=
hanſa an, worauf der König mit großem
Inter=
eſſe die einzelnen techniſchen Einrichtungen
be=
ſichtigte. Eine große Anzahl von Verkehrs= und
verſchiedentlich Kunſtflüge zeigten. Nach einem
kurzen Imbiß begaben ſich die Gäſte zu der Hanſa=Luftbild=
G. m. b. H., für die ſich der afghaniſche König ganz beſonders
intereſſierte.
*
Wie wir erfahren, hat die deutſche Regierung dem König
von Afghaniſtan ein Flugzeug geſchenkt. Es iſt eine Junkers
D 24=Maſchine, von dem gleichen Typ, wie ſie im ſtändigen
Verkehr in Deutſchland und in Mitteleuropa gebräuchlich ſind.
Dem König von Afghaniſtan ſind die Junkersflugzeuge bekannt,
denn in Kabul ſind mehrere ſtationiert, die von dort aus
Ver=
kehrsflüge veranſtalten.
Sportflugzeugen war auf dem Flugplatz auf= König Aman=Ullah mit dem Reichspräſidenten beim Verlaſſen des Bahnhofs. Links vom König
geſtellt worden, die während des Rundganges afghaniſche Studenten der Berliner Hochſchulen. Hinter dem König ſein Bruder und Adjutant.
Königin Turaja von Afghaniſtan mit ihren
Ver=
wandten und ihrem Gefolge.
Hergt und Aman Ullah.
* Berlin, 23. Febr. (Priv.=Tel.)
Als Vertreter des Reichskanzlers hat der Vizekanzler Hergt
dem König von Afghaniſtan einen Beſuch abgeſtattet und dabei
eine längere politiſche Ausſprache gehabt. Es iſt nicht
üblich, daß über derartige Unterhaltungen, die, da ſie durch
Dol=
metſcher erfolgen, an ſich wohl nicht ſehr inhaltsreich ſind,
be=
richtet wird. Trotzdem ſind diesmal Inhaltsangaben erſchienen,
die bedenklich ſtimmen könnten. Der „Lokalanzeiger” behauptek,
daß Herr Hergt auch bei der Gelegenheit erklärt habe, Deutſchland
verſtehe das afghaniſche Volk deshalb beſonders gut, weil auch
Afghaniſtan in einem dauernden Kampf um die Sicherheit und
Unabhängigkeit des Landes ſtehe. Die Sozialdemokraten
ver=
muten in dieſem Satz eine außenpolitiſche Aktion, die ſie als eine
„unglaubliche Taktloſigkeit gegenüber England” bewerten, —
wenn der Bericht wahrheitsgetreu wäre, vielleicht nicht ganz mit
Unrecht, denn Afghaniſtan iſt für England ein wunder Punkt.
Zwiſchen beiden Staaten beſteht ſeit Jahren offiziell Frieden,
und England iſt gezwungen, die Unabhängigkeit Afghaniſtans
anzuerkennen, wenn es natürlich auch gar zu gerne ſeine
Inter=
eſſenſphäre ſolveit nach Norden vorführte. Tatſächlich aber hat
König Aman=Ullah mit Hindenburg im Auto auf dem Pariſer Platz. Gegenüber den beiden
Staatsoberhäuptern hat der Bruder und Adjutaut des Königs Platz genommen.
König Aman=Ullah in Begleitung des Reichspräſidenten von Hindenburg vor dem Prinz=
Albrecht=Palais.
ſächlich hat ja der ausgewachſene Baum nicht mehr viel mit dem
Samenkorn zu tun, das in Goethes Hand lag, andererſeits aber
feſſelte mich das geiſtreiche Geſpräch des alten Staatsmannes
derart, daß ich gar nicht dazu kam, nach der Palme zu fragen.
Auch dieſes Geſpräch führte übrigens gleich nach Frankfurt, denn
es ſtellte ſich heraus, daß der Fürſt noch das alte Gymnaſium
in der Predigerſtraße beſucht hatte, und zwar in den Jahren, als
ſein Direktor Tycho Mommſen, der Bruder des großen Theodor, noch
ein dichtender Jüngling war, während ich dieſelbe Anſtalt in der
Junghofſtraße beſuchre, als Tycho ein Greis war, der die geſamte
griechiſche Literatur von Homer bis Suidas und Tzetzes noch
einmal darauf hin unterſuchte, ob außer bei cenophon und gußer
in der Verbindung „mit den Göttern” die Präpoſition „ſün” in
der Bedeutung „mit” vorkam.
Meine wertvollſte Goethe=Erinnerung in Rom aber verdanke
ich folgendem glücklichen Zufall: Eines Nachmittags, als es ſchon
gegen Abend ging, ſchlenderte ich in der Gegend des
Marzellus=
theaters umher, das zurzeit unzugänglich iſt, da Muſſolini die
antiken Mauern freilegen läßt von alten Häuſern und Hütten,
die ſich dort ringsum im Laufe der Jahrhunderte angeſchoppt
haben. Auf der nahegelegenen, maleriſch verfallenen Piazza
Montanara macht Baedeker, dem ich das leichte Finden dieſer
Goetheſpuren verdanke, auf die alte Oſteria della Campana
auf=
merkſam, wo Goethe gern verkehrt haben ſoll. Dieſer Platz hat
ſich ſeit jener Zeit nicht verändert, und ſo konnte man wirklich
noch das Stadtbild ſehen, auf dem Goethes Auge beim Weme
geruht. Meine Blicke ſuchten an der Front des von Baedeter
angegebenen Hauſes. Nr. 80, in deſſen Erdgeſchoß ich eine recht
ärmliche Wirtſchaft gewahrte. Als die an der Tür ſtehende
Wirtin mich bemerkte, fragte ſie lächelnd: „Gede, Gede?” Ich
bejahrte und wurde eingelaſſen. In dem Halbdunkel herrſchte
ein unbeſchreibliches Durcheinander: Stühle und Bänke ſtanden
auf den Tiſchen, vollgepackte Körbe und Kaſten verſperrten den
Weg, dazwiſchen ſtand Handwerkszeug von Maurern. Beim
Schein einer trüben Petroleumlampe, die mir freundlichſt gereicht
wurde, ſtieg ich auf einen Tiſch und fand an der Wand die
wahr=
ſcheinlich von Ludwig I. von Bayern angebrachte, auf Goethes
Beſuch in dieſer Schenke bezügliche Marmortafel. Die Wirtin
entſchuldigte ſich wegen der Unordnung, aber ſie müßten heute
noch ausziehen; wenn ich morgen gekommen wäre, hätte ich das
Tor geſperrt gefunden. Der Grund war, daß das Haus mit
dem Rücken an das Marzellustheater ſtieß und abgeriſſen
wer=
den ſollte. Die Frau wies in den dunklen Hintergrund der
Schenke, der wie ein Keller wirkte. Ich ging mit der Lampe
einige Schritte weiter und ſtand nun vor dem antiken Gemäuer
jenes römiſchen Bauwerkes. Ich verſuchte noch etwas weiter in
die Finſternis vorzudringen. Offenbar befand ich mich in einem
der Zugänge von der früheren Straße zu den Sitzen des
Zu=
ſchauerraumes. Bald aber ſperrten mir Haufen von Quadern
den Weg.
In den folgenden Tagen kam ich noch mehrmals vorüber.
Tatſächlich waren Läden und Tür des Hauſes ſowie der
Ein=
gang zur Schenke feſt verſchloſſen. So bin ich wohl der Letzte
geweſen, der zu dieſer Stätte gepilgert iſt.
*Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
„Helia”.
„Helia” bringt eine Verfilmung von Karl Sternheims
bürgerlichem Luſtſpiel „Die Hoſe”, das wir im Laufe dieſer
Saiſon im Landestheater kennen lernten. Zwei Künſtler von
beſonderem Format haben ſich dieſer Verfilmung gewidmet:
Werner Kraus in der Rolle des fürſtlichen Kanzleiſekretärs
Theobald Maske und Jenny Jugo, die eine ganz entzückende
kleine Frau Maske darſtellt.
Die Verfilmung der „Hoſe” iſt mehr noch wie das Stüick eine
Satire auf philiſtröſes Kleinbürgertum. Es geiſelt ſeine
Schwä=
chen ſehr liebenswürdig, ſehr pikant. Im Film erleben wir, im
Gegenſatz zu dem Luſtſpiel, die Vorgeſchichte: Das Verlieren der
Hofe durch die kleine Frau Maske mit allen pikanten
Begleit=
erſcheinungen. Im Gegenſatz zu dem Schauſpiel, in dem nur der
Dichter und der Friſeur als begeiſterte Anbeter der kleinen Frau
auftreten, tritt in dieſem Film auch der Fürſt handelnd in die
Erſcheinung, d. h. ihm iſt hier ſogar die Hauptrolle zugeteilt. Bei
allem Spiel mit der Gefahr, bei der Sehnſucht der kleinen Frau,
einmal im Leben frei und aus der bürgerlichen Enge
heraus=
geriſſen zu ſein, bleibt ſie letzten Endes doch die kleine Fran,
deren zartes Empfinden der Fürſt in einem ganz entzückend
ge=
zeichneten téte ä téte achtet. Er läßt die kleine Maske träumend
genießen, ohne ihr das Opfer ihrer ſelbſt dafür abzunehmen.
Deſſen ungeachtet avanciert der Kanzleiſekretär und erhält auch
ſemen Orden. Die Tendenz des Luſtſpiels iſt in dem Film etwas
verſchoben, aber er gewinnt dadurch unendlich viel an Sympathie.
Als Beiprogramm läuft eine intereſſante Phantaſie: „Der
Geiſterzug”, nach der engliſchen Komödie von Arnold Ridley.
Eine phantaſiereiche kriminaliſtiſche Handlung, in der techniſch
außerordentlich viel geboten wird. Eine Handlung voll Spannung,
*
aber auch voll köſtlichen Humors.
Neuſchnee. Nach den neueſten Meldungen aus den deutſchen
Bergen iſt in den verſchiedenen Gebieten Deutſchlands Neuſchnee
gefallen. — Hat der Sprachverein auch dagegen etwas
einzu=
wenden? Gegen das Wort Neuſchnee gewiß nicht, obwohl es
dem Deutſchen Wörterbuch noch 1899 nicht bekannt iſt. Aber es
iſt doch wohl ein Zeugnis für die Gedankenloſigkeit der
Zei=
tungsberichterſtatter, wenn ſie immer wieder Neuſchnee fallen
laſſen. Sollte wirklich jemand glauben, es könne auch einma
Altſchnee fallen?. Wie wollte man den auf der Erde von neuem
unterſcheiden? Für uns iſt aller friſchgefallene Schnee neu, ſelbſt
wenn es in höheren Gebieten (nicht Regionen!) noch erhebliche
„Beſtände” von altem Schree geben ſollte. Auch die
Wetterſach=
verſtändigen können uns nicht ſagen, auf wie lange man ſich
oben mit Schnee „eingedeckt” hat, wie lange „der Vorrat reichen”
wird, oder ob die alten Beſtände geräumt ſind. Wie können ſie
da vorausſagen: das Gebi ge erhält Neuſchnee? Die Leute in
den Bergen ſagen höchſtens: da oben liegt Neuſchnee, vielleicht
auch: es fällt Schnee (einfacher jedoch: da oben ſchneits),
nie=
mals aber: es fällt Neuſchnee. Dieſe „Sprachdummheit”
über=
läßt er den Städtern, insbeſondere den Zeitungsmenſchen, die
bielleicht auch in dem Satze: „dieſer Berg iſt faſt immer mit
ewigem Schnee bedeckt” nichts Anſtößiges finden.
C. M. (Deutſcher Sprachverein.)
— „Mädchen aus dem Walſertal” iſt der Titel eines reizenden
Ge=
mäldes von Georg Rall, das die eben erſchienene Nr. 8 der „Jugend”
als Titelblatt bringt. Eine farbige Wiedergabe des maleriſch beſonders
intereſſanten. Kind mit Seifenblaſen” von dem jungen Münchener Otto
Herbig, graphiſche Arbeiten von Kellerer, Kleh, Wencher, ein
vorzüg=
liches Porträt des Dichterakademikers Däubler von Fritz Schaefler und
dann noch eine Reihe vorzüglicher humoriſtiſcher Zeichnungen zum
Thema des ſterbenden Karnevals von Heubner, Dugo, Werth und
an=
deren beleben die übrigen Seiten, deren Lektüre den Leſer nicht minder
feſſeln wird. Denn außer dem luſtigen Sittenbild des modernen
ruſſi=
ſchen Humoriſten Romanow. „Eine beneidenswerte Anſtellung” und
einer hübſchen kirgiſiſchen Sage, die Lilja Slutfkaja nacherzählt und
seichneriſch ergänzt hat, gibt es noch eine Fülle von größeren und
klei=
neren Beiträgen in Vers und Proſa, wie die „Bweifelhafte Sache” von
Hunrad Heiden, das Stammtiſchgeſpräch von Ernſt Hoferichter und die
De Nora uſw.
43, 5
Boſſen bu;
Seite 4
Freitag den 24 Februar 1928
Nummer 85
Heir Hergt, wie uns mitgeteilt wird, eine derartige Aeußerung
nicht getan. Er hat ſich darauf beſchränkt, auszudrücken, daß in
beiden Ländern der gleiche Trieb nach Freiheit und
Unabhängig=
keit vorhanden ſei und hat nur hinzugefügt, daß Deutſchland
durch den verlorenen Krieg ein armes Land geworden ſei und
daher auch äußerlich den König nicht mit einem ſolchen Pomt
empfangen könne wie andere europäiſche Staaten. Gerade das
auszuſprechen, war vielleicht notwendig. Die Orientalen ſind
nun einmal prachtliebend, und es könnte ſchon ſein, daß, wenn
der König Vergleiche zieht zwiſchen ſeinem Empfang in Paris
und Berlin, dieſer Vergleich nicht zu unſeren Gunſten ausfällt.
Ihm die Gründe darzulegen, war nützlich. Im übrigen ſollte
dieſer Beſuch, der außenpolitiſch von Bedeutung iſt und
wirt=
ſchaftspolitiſch, für das deutſche Volk bedeutungsvoll werden
kann, nicht dazu dienen, um den innerpolitiſchen Krieg mit
au=
deren Mitteln fortzuſetzen,
Aman Ullah Gaſi des Reichstagspräſidenten.
Um 1 Uhr begab ſich der König zum Reichstagspräſidenten
Loebe, der zu Ehren des Gaſtes ein Frühſtück gab. Unter den
68 Geladenen befanden ſich Vizekanzler Hergt, die
Staatsſekre=
täre Meißner, von Schubert und Pünder, die Vorſitzenden der
Reichstagsfraktionen und eine Anzahl anderer Abgeordneten,
Oberbürgermeiſter Pöß, der Präſident der Handelskammer,
Franz von Mendelsſohn, Generalintendant Jeßner und
Gehei=
uer Kommerzienrat Felix Deutſch,
König Aman Ullah beſucht das Zeughaus.
Ehrung der deutſchen Gefallenen.
Der König von Afghaniſtan, der in Paris am Grabe des
unbekannten Soldgten einen Kranz niedergelegt hatte, hatte den
Wunſch ausgeſprochen, gich das Andenken der deutſchen
Kriegs=
gefallenen auf die gleiche Weiſe zu ehren. Auf Veranlaſſung der
Reichsregierung hatte deshalb der preußiſche Miniſtexpräſident
Braun den König auf Donnerstag nachmittag 3 Uhr in das
Zeughaus, das der preußiſchen Verwaltung unterſteht, geladen.
Wenige Minuten vor der Ankunft des Königs kam
Reichspräſi=
dent von Hindenburg an. Der König von Afghaniſtan wurde
ſo=
dann in der unteren Halle des Zeughauſes vom Reichspräſi=
denten und dem preußiſchen Miniſterpräſidenten, der ſich in
Be=
gleitung von Staatsſekretär Weismann befand, empfangen und
begrüßt. Miniſterpräſident Braun führte dann ſeinen Gaſt
und den Reichspräſidenten in die Gedenkhalle, die der
Er=
innerung an die Gefallenen gewidmet iſt. König
Aman=Ullah legte dort einen Kranz nieder mit einer
Schleife in den afghaniſchen und deutſchen Farben. Auf der
Rückſeite der Schleife ſteht: „Aman=Ullah, König von
Afghani=
ſtan”. An die Kranzniederlegung ſchloß ſich ein Rundgang durch
das Zeughaus an.
Feſieſſen im Reichskanzlerpalais zu Ehren des
afghaniſchen Königs.
Im Reichskanzlerpalais fand heute abend zu Ehren des
afghaniſchen Königspaares ein Feſteſſen ſtatt. Das Königspaar,
der Reichspräſident, das beiderſeitige Gefolge und die geladenen
Gäſte wurden durch Frau Reichskanzler Dr. Marx, unterſtützt
durch den Stellvertreter des Reichskanzlers, Exz. Hergt, und
Staatsſekretär Pünder, begrüßt. Nach der Vorſtellung der
Reichs= und Staatsminiſter begaben ſich die geladenen Gäſte in
den Kongreßſaal. Während des Eſſens begrüßte Vizekanzler
Hergt in Vertretung des Reichskanzlers das Königspaar mit
einer Anſprache, in der er u. a. darauf hinwies, daß das, was
die Gäſte in Deutſchland vor ſich ſehen werden, kein äußerer
Glanz oder prachtvolle Machtentfaltung ſei. Das Bild der
deut=
ſchen Arbeit ſei es, das ihnen vorgeführt werde, und dieſes Bild,
ſo hoffe er, werde ſeinen Eindruck nicht verfehlen. Voller
Be=
wunderung ſehe man in Deutſchland auf die Erfolge der
Ar=
beiten des Königs, der ſeinem Lande binnen weniger Jahre die
Anerkennung der ganzen Welt verſchafft habe. Mit beſondever
Genugtuung erfülle es, daß ſich der König bei ſeinem Werke
deutſcher Mitarbeiter bediene. Deutſchland werde auch in
Zu=
kunft ſeine eigenen Kräfte zur Verfügung ſtellen, um die
beider=
ſeitigen Beziehungen auf das fruchtbarſte zu geſtalten.
Deutſch=
land habe nicht vergeſſen, was es den Freunden zu verdanken habe,
die ſich in ſchwerer Zeit nicht von ihm abgewandt hätten. Die
Sympathien Afghaniſtans würden von deutſcher Seite wit der
Verſicherung erwidert, daß auch Afghaniſtan ſtets mit
der Zuneigung Deutſchlands rechnen könne.
Der Beſuch werde ſicher eine weitere Befeſtigung und
Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen den beiden Ländern zur Folge haben und
dadurch dem Wohle beider Länder dienen. Exz. Hergt erhob
dar=
auf ſein Glas auf das Wohl des Königspaares, das Glück
Afghaniſtans und die Freundſchaft zwiſchen den beiden Völkern.
Hierauf erwiderte König Aman=Ullah in afghaniſcher Sprache
mit Worten des Dankes, die von einem Dolmetſcher überſetzt
wurden. Er wies darauf hin, daß er die ihm und ſeiner
Re=
gierung zum Ausdruck gebrachten innigen Gefühle niemals
ver=
geſſen werde. Er ſei deſſen ſicher, daß die Freundſchaft zwiſchen
den beiden tapferen Völkern für immer beſtehen bleiben werde.
Er wünſche eine friedliche Weiterentwicklung des deutſchen
Vol=
kes und trinke auf das Wohl der Anweſenden und auf eine
bal=
dige Geſundung des Reichskanzlers.
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
In der geſtrigen Sitzung des Finanzausſchuſſes des
Heſſi=
ſchen Landtags wurden zu Beginn der Verhandlungen kommuniſtiſche
Anträge bekannt gegebenz drei von dieſen beziehen ſich auf den
Staats=
voranſchlag im allgemeinen und 22 ſind zu Kapitel 1 des
Staatsvoran=
ſchlags geſtellt. Von den Anträgen allgemeiner Natur verlangt der erſte
für alle Staatzarbeiter und =arbeiterinnen eine Lohnerhöhung von 30
Prozent; er wurde abgelehnt. Der zweite Antrag fordert den
Acht=
ſtundentag für alle Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Regierung
er=
klärte dazu, daß durchſchnittlich in den Staatsbetriehen acht Stunden
lang gearheitet wird; die reichsgeſetzlichen Beſtimmungen würden
voll=
kommen eingehalten. Der Ausſchuß erklärte den Antxag durch die
Re=
gierungZantwort für erledigt. Die dritte der kommuniſtiſchen
Forde=
rungen geht dahin, daß kein Beamter ein Dienſteinkommen über 7500
Mark haben dürfe; dieſer Antrag wurde ebenfalls abgelehnt. Der
Aus=
ſchuß trat hierauf in die Beratung des Kapitels 1 des Staatsvoranſchlags
(Forſt= und Kameralgüter unter Forſtverwaltung) ein, worüber Abg.
Glaſer Bericht erſtattete. Er teilte u. a. auch den Wortlautz der 22
kom=
muniſtiſchen Anträge mit, von denen ſich manche in der Wirkung
wider=
ſprechen, denn auf der einen Seite werden beträchtliche Verringerungen
der Ausgaben, auf der anderen aber erhebliche Lohnerhöhungen
gefor=
dert. In der „Ausſprache wurden an die Regierung einige Anfragen
geſtellt und von dieſer beantwortet; die Beratungen über dieſes
Ka=
pitel ſind noch nicht abgeſihloſſen. Nächſte Sitzung Freitag.
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Geofg Fischer
Elge Fischer, geb. Fath
Darmstadt
Hetschbach
Heinheimerstr. 20
b. Höchst i. O.
Die Trauung findet Samstag, den 25, Februar, nachm.
1½ Uhr, in der Martinskirche statt.
Afe
Pir erfüllen hiermit die
trau=
rige Pflicht, unſere Alten Herren und
Philiſter von dem Ableben unſeres
lieben inaktiven Burſchen
Robert Zuchs
Cand. rer, nat.
aktip 1920—23
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Ehre ſeinem Andenken!
In tiefer Trauer:
Die O. B. „Germania”
3478
Otto Koch X
Verachte keinen Menſchen ſeines
Alters wegen, denn auch aus uns
werden einige alt werden.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unſere liebe
Großmutter, Schweſter und Tante
Frau
Anna Maria Wiskirchen
geb. Barion
nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden,
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, zu
ſich in die Ewigkeit zu nehmen.
Um ſtille Teilnahme bittet;
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Albert Wiskirchen.
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 87, Großbüllesheim.
Die Beerdigung indet Samstag, den 25. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtruße, das Seelenamt Montag, den 27.
Feb=
ruar, vormittags 6½ Uhr, in der Kapelle der
Barm=
herzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädterſtraße ſtat
Todes=Anzeige.
Mittwoch Abend 6 Uhr entſchlief nach kurzem, ſchwerem, tapfer
ertragenem Leiden, nach der Geburt unſeres Kindes, meine innigſigeliebte
Frau, unſere liebe, gute Tochter, Schweſter, Schwägerin,
Schwieger=
tochter und Tante
Frau
Dunnd Shhnb!
geb. Rath.
In tiefer Trauer;
Willi Schmidt und Tochter Chriſta
Vermeſſungsrat A. Rath und Frau,
Geislingen a. d. Steige.
Darmſtadt, den 22. Februar 1928.
3474
Emilſtraße 28.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 23. Februar, vormittags 44 Uhr,
auf dem alten Friedhot an der Nieder=Ramſtädterſiraße ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Liebe und
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben Tante
und Großtante
Frau Katharina Schmidt Vwe.
geb. Glöckner
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Im Namen aller Verwandten:
Natalie Glöckner.
Darmſiadt, Heidelbergerſtraße 84, 3465
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TF.901
Nummer 35
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Februar.
Bserufsberatung und Lehrſiellen=Vermittelung
Folgender Bericht nach dem Stand vom 1. Februar
28 wird uns zugeſtellt: Seit Beginn des laufenden Geſchäftsjahrs
. Juli 1927) fanden bei der Berufsberatung 1439 Beſuche für
eraaben ſtatt, und zwar aus Darmſtadt=Stadt 835, aus dem Kreiſe
Larrmſtadt 417 und außerhalb des Kreiſes 187; für Mädchen: 325
Aie ſuche, und zwar aus Darmſtadt=Stadt 270, aus dem Kreiſe
Darm=
tadt 39 und außerhalb des Kreiſes 16.
Insgeſamt ſuchten in dieſem Geſchäftsjahr (bis 1. Februar 1928)
8 Knaben und 197 Mädchen die Berufsberatung auf. Von dieſen
ſtrtſuchenden konnten bis zum 1. Februar d. J. in Lehrſtellen vermittelt
parden: a) Knaben: Autolackierer 1, Autoſchloſſer 1, Bäcker 6.
Bank=
icmter 2, Bauſchloſſer 12, Buchbinder 1, Buchdrucker 2,
Bürſten=
macher 1, Chemiegraph 1. Dachdecker 1, Dekorateur 1,
Dekorations=
nlaler 1, Dreher 10 Elektroinſtallateur 7, Eiſenformer 1, Friſeur 3,
Gärtner 1, Glasſchleifer 1, Heizungsmonteur 2, Herdſchloſſer 1,
Kraufmann 21, Kellner 1, Konſtruktionsſchloſſer 1, Küfer 1.
Land=
wartſchaft 2, Maſchinenſchloſſer 46, Maler und Lackierer 4, Maurer 1,
Io echaniker 3, Metzger 2, Möbelſchreiner 2, Modellſchreiner 2,
Ofen=
ſeiser 4, Polſterer und Tapezierer 3, Sattler 1, Schneider 4, Schreiner 9,
=Fhriftſetzer 1, Schuhmacher 3, Spengler und Inſtallateure 10,
Stein=
metzen 2, Techniker und Zeichner 2, Wagner 5, Zimmermann 1,
Weiß=
bumder 7, allgemeine Beratung 1, 9. und 10. Schuljahr 10, Hochſchule 5,
inssgeſamt vermittelt 210 Berufsanwärter in 48 verſchiedenen
Yerufen.
Für die Beſetzung von zirka 170 weiteren Lehrſtellen ſchweben noch
Aeerhandlungen bzw. ſind die von den Arbeitgebern verlangten
Eig=
mingsprüfungen noch nicht abgeſchloſſen.
b) Mädchen: Für Mädchen konnten bisher 25 Lehrſtellen in
wachſtehenden Berufen vermittelt werden: Büglerin 1, Bureau 3, Putz
(ANodiſtin) 2, Schneiderin 8, Verkäuferin 8, Weißnäherin 3.
Leider muß immer wieder betont werden, daß ſich die Arbeitgeber
im Baugewerbe immer noch nicht davon freimachen könuen, ſich ihre
Leehrlinge von bei ihnen beſchäftigten Gehilfen mitbringen, wenn man
ill, vielleicht auch aufoktroieren zu laſſen. Es iſt bedauerlich, daß für
väele Jungen aus der Stadt, die körperlich in ſehr gurer Verfaſſung
ſund und geiſtig dem Landſchüler meiſt weit voraus, kaum eine
Möglich=
neit beſteht, ſie einem Beruf im Baugewerbe zuzuführen.
Ein einziger Zimmermeiſter in Darmſtadt hat Intereſſe für unſere
Tätigkeit gezeigt und 2 Lehrſtellen angemeldet und daraufhin 2
zu=
gewvieſene Lehrjungen eingeſtellt, die ſicher in jeder Hinſicht ſeinen
An=
ſwrüchen genügen werden.
Nicht eine einzige Maurer=Lehrſtelle iſt uns in Darmſtadt zur
Ver=
ſüüigung geſtellt worden, und wir ſind überzeugt, daß trotzdem auch in
ieſem Jahre wieder eine ganze Reihe von Maurerlehrlingen an Oſtern
m Darmſtadt in die Lehre treten. — Iſt der Maurerberuf erwa ein
Monopol für die Landbevölkerung?
Aehnlich wie im Zimmer= und Maurergewerbe liegen die
Verhält=
iniſſe bei dem Weißbinder=, Maler= und Lackierergewerbe. Auch hier
unind Lehrſtellen nur in ganz beſchränktem Maße zu erhalten.
Es liegt unbedingt im Intereſſe unſerer Volkswirtſchaft, wenn man
ſoie Regelung von Angebot und Nachfrage nach werdenden Menſchen,
mach Berufsanwärtern, einer zentralen Stelle überläßt, die vermag, in
ohem Maße und ſtreng objektiv, die jungen Menſchen je nach ihrer
Weranlagung den Berufen zuzuführen, in denen ſie vorausſichtlich ihre
Söchſte Leiſtungsfähigkeit entfalten werden.
In dem Schneiderinnengewerbe, das noch immer einen der
begehr=
okeſten Berufe darſtellt, ſind die Verhältniſſe leider ähnlich wie oben
ſGeſchrieben, und ein gut Teil der wirklich begabten Anwärterinnen muß
Sen ungeprüften weichen, die oft nur die Lehrſtelle auf Fürſprache einer
Kundin der Meiſterin oder ſonſt jemanden erhalten haben, der über die
WEignung gar kein Urteil haben kann.
Hoffentlich wird dieſer erneute Mahnruf nicht ungehört verhallen,
rund die Arbeitgeber, die trotz wiederholten Bittens uns bisher kein
9Gehör ſchenkten, auch noch zur Zuſammenarbeit mit uns veranlaſſen.
— Ernannt wurde: Am 15. Februar: der Juſtizpraktikant bei dem
uſtizminiſterium Karl Koch zum Oberjuſtizſekretär bei einem noch zu
Ebeſtimmenden Gericht, mit Wirkung vom 1. März 1928 ab.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Freitag bleibt das
Große Haus wegen Vorbereitung zur Aufführung der „Stummen von
Portici” geſchloſſen; im Klemen Haus wird Shaws „Candida” zum
erſten Male wiederholt. Die Vorſtellung beginnt um 19,30 Uhr.
Die Aufführung der „Zauberflöte” am Samstag, den 25. Februar,
dirigiert Carl Bamberger.
Im Kleinen Haus wird „Coeur=Bube”, eine Komödie von Jacques
Natanſon vorbereitet, deren Erſtaufführung in Hartungs Berliner
Re=
naiſance=Theater ungewöhnlichen Erfolg hatte.
Für die Wiederholungen bes Lubiſch=Films Lady Windermeres
Fächer” Samstag, den 25., und Sonntag, den 26. Februar (ſiehe
beſon=
dere Anzeige), wurde eine weſentlich beſſere Kopie evworben.
— Grete Penſe vom Heſſiſchen Landestheater wurde nach
erfolg=
reichem Gaſtſpiel für mehrere Jahre als dramatiſche Altiſtin an das
Stadttheater in Bremen verpflichtet.
— Der Ortsgewerbeverein und Handwerkeevereinigung Darmſtcst
erinnert ſeine Mitglieder noch einmal an ſeine heute abend um 8 Uhr
bei Sitte (Gelber Saal) ſtattfindende Hauptverſammlung.
— Hiſtoriſcher Verein. Für den Ausflug nach Lorſch und Worms
(Samstag 12,51) werden Eiſenbahnfahrkarten zum ermäßigten Preis
von 3 Mark ausgegeben. Es wind gebeten, ſie am Samstag bis 11 Uhr
im Staatsarchiv abzuholen. Der Reſt wird durch den Schriftführer in
der Vorhalle des Hauptbahnhofs ausgegeben.
— Dr. Johannes Müller, der in Darmſtadt aus vielen Vorträgen
in weiten Kreiſen bekannte Redner über Fragen des perſönlichen Lebens,
wird auch in dieſem Jahre wieder in Darmſtadt einen Vortrag halten.
Der Vortrag findet am Samstag, den 3. März, pünktlich abends 8 Uhr,
in der Otto=Berndt=Halle ſtatt. Alles Nähere über die Karten und die
Verkaufsſtellen wird noch bekannt gegeben.
— Der Krankenpflegeverein Barmherziger Schweſtern hält ſeine
Mitgliederverſammlung am Dienstag, den 28. Februar 1928, abends
8 Uhr, Nieder=Ramſtädter Straße 30 ab. Um zahlreiches Erſcheinen
wird gebeten. Der Verein, dem alle Konfeſſionen angehören, fordert
im Intereſſe unſerer Krankey Darmſtadts alle Einwohner, die noch
nicht Mitglied des Vereins ſein ſollten, zum Beitritt auf. Näheres
Telephon Nr. 2542.
— Maria Jvogün. Die für das 7. Akademie=Konzert vorbeſtellten
Karten ſind bis zum Samstag, den 25. Februar, mittags 12 Uhr,
abzu=
holen, da ſie ſonſt ab Montag zum Verkauf gegeben werden.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846, Wanderabteilung. Am Sonntag,
den 26. Februar, findet unſere nächſte Wanderung ſtatt. Es iſt eine
Vormittagswanderung. Abmarſch iſt pünktlich um 8 Uhr am
Marien=
platz. Wir gehen durch die Tanne nach der Pumpſtation des
Darm=
ſtädter Waſſerwerks. In entgegenkommender Weiſe hat uns die
Direk=
tion der Städtiſchen Betriebe die Genehmigung zu deren Beſichtigung
erteilt. Nach der Beſichtigung werden wir nach Eberſtadt marſchieren
und von hier aus mit der Straßenbahn weiterfahren, ſo daß wir kurz
nach 1 Uhr wieder in Darmſtadt ankommen. Perſonalausweis iſt
unbe=
dingt mitzunehmen.
— Turngemeinde Beffungen 1865 Darmſtadt E. V. Kommenden
Samstag, den 25. Februar d. J., abends 8½ Uhr, findet in den oberen
Näumen unſeres Vereinshauſes die diesjährige Hauptverſammlung ſtatt.
Die Tagesordnung enthält wichtige Fragen, die wohl alle Turnerinnen
und Turner in gleichem Maße intereſſieren dürſten. Der Vorſtand gibt
ſich deshalß der angenehmen Hoffnung hin, am Samstag recht viele
Mit=
glieder begrüßen zu können.
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am 25. Februar, vormittags 9.15 Uhr: Klagen der Gemeinden Langen
und Egelsbach gegen ihre Heranziehung zu den Koſten der Unterhaltung
des Landgrabens.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Herunter erſcheinenden Notlzen ſind aneſchllcklich als Hinwelſe auf Anzeigen iu betrochten.
in keinem Falle irgendwie alt Beſrechung oder Kritk.
— Deutſchorden, Kommende Darmſtadt. Nächſtes
Gefolgsmeiſterkapitel ausnahmsweiſe Dienstag, den 28.
Fe=
bruar, 8,30 Uhr abends (Treuenau). — Freitag, den 2. März,
pünkt=
lich 8,30 Uhr abends, Kommendeabend bei Sitte. Von 9 Uhr ab ſind
eingeführte Gäſte willkommen (Lichtöilder aus der deutſchen Oſtmark
und aus Polen, Darbietungen der Knappſchaft).
Freitag den 24. Februar 1928
Geite 5
Kunſtflieger Jährling tödlich abgeſtürzt.
Geſtern nachmittag um 3 Uhr ſtürzte der
be=
kannte Pilot Jährling bei Ausübung von
Loo=
pings tödlich ab.
* Wie ein Lauffeuer durcheilte dieſe Schreckensnachricht die
Stadt und rief größte Beſtürzung und Trauer hervor. Man
konnte zunächſt nicht glauben, daß dieſer kühne Pilot, der unter
den ſchwierigſten Verhältniſſen die waghalſigſten Kunſtſtücke
ausgeführt hatte, an dem ruhigſten und ſchönſten
Vorfrühlings=
tag abgeſtürzt ſein ſollte, und man wollte ſelbſt dann die
Todes=
nachricht noch nicht begreifen, als ſie längſt feſtſtand. Jährlings
Name war geſtern im Munde eines jeden Darmſtädters. Man
erinnerte ſich ſeiner fabelhaften Leiſtungen, die man ſo oft
be=
wundert hatte, und der großen Erfolge auf vielen
Flugkonkur=
renzen. Gar mancher gedachte des pflichttreuen
Hauptwacht=
meiſters, der noch am Tag zuvor an der Ecke Heinrichsſtraße
und Nieder=Ramſtädter Straße ſeinen Dienſt verſehen hatte
und kurz vor ſeiner letzten Fahrt zum Flugplatz noch ſcherzend
einige Bekannte begrüßt hatte.
Jährling ſtieg kurz vor 3 Uhr in einem Klein=Flugzeug der
Firma Gebr. Müller, Griesheim, auf, um, wie tags zuvor, einen
kurzen Uebungsflug zu unternehmen. Nach prachtvollen
Kurven=
flügen und einem tadelloſen Looping zunächſt faſt über der
Stadt, kehrte er auf den Flugplatz zurück. Hier verſuchte er
nochmals Sturzflüge auszuführen, als plötzlich
der Sturz
erfolgte. Der ganze Apparat barſt auseinander, und fünf Teile
ſauſten aus etwa 300 Meter Höhe einzeln zur Erde. Jährling
ſelbſt erlitt einen ſchweren Schädelbruch, ſo daß er ſofort tot
war. Er hatte noch den Schnallgurt unverſehrt um den
Kör=
per, ſo daß anzunehmen iſt, daß der Sturz auch für ihn
voll=
kommen unerwartet kam. In einem Umkreis von etwa 200
Me=
tern lagen die verſchiedenen Teile des vollkommen zerſtörten
Apparats. Der eine Flügel, der Rumpf mit den Steuerteilen
und der tief in die Erde eingegrabene Motor mit dem
zer=
brochenen Propeller lagen zerſtreut in den Schrebergärten in
unmittelbarer Nähe des Flugplatzes hinter dem Friedhof. Ein
Flügel war in den Friedhof ſelbſt gefallen. Die zerſtörten
Ein=
zelteile boten in dem Frühlingsſonnenſchein ein erſchütterndes
Bild. — Die Flugplatzpolizei hatte, als ſie den Abſturz bemerkte,
ſofort die Sanitätswache alarmiert, leider war aber jede
menſch=
liche Hilfe unmöglich.
Herr Regierungsrat Dr. Kayſer traf kurz nach dem
Un=
fall auf dem Flugplatz ein und ordnete die polizeiliche
Abſper=
rung, ſowie die ſofortige photographiſche Aufnahme der
Unfall=
ſtelle durch den Erkennungsdienſt an. In Kürze trafen dann auf
telephoniſche Benachrichtigung Herr Polizeidirektor Uſinger,
der Kreisarzt und eine Sachverſtändigenkommiſſion ein, u. a.
Herr Prof. Eberhard vom Lehrſtuhl für Luftſchiffahrt an
der Techniſchen Hochſchule, um
die Urſache des Unglücks
feſtzuſtellen. Natürlich fand der Laie für dieſen bedauerlichen
Unfall ſofort alle möglichen Gründe. Jedoch war nach Anſicht
der Sachverſtändigen der Apparat und der Motor vollkommen
in Ordnung. Die Maſchine, deren Gewicht mit voller Zuladung
450 kg betrug, war bereits zugelaſſen und hatte etwa 120
glück=
liche Starte hinter ſich, war alſo vollkommen eingeflogen. Nach
menſchlichem Ermeſſen war aber dieſer leichte Apparat für Loo=
pings nicht geeignet und konnte dem ſtarken Luftdruck, der beim
Wiederaufrichten der Maſchine nach dem letzten Looping
ent=
ſtand, nicht ſtandhalten. Wahrſcheinlich gab der Pilot, der bei
derartigen Kunſtflügen ſchwere Apparate gewohnt war, Vollgas,
ſo daß infolge des erwähnten Luftdrucks der Apparat unbedingt
berſten mußte. Mit dieſer Auffaſſung decken ſich auch die
verſchiedenen
Berichte der Augenzeugen.
Man hatte die Maſchine Jährlings, das Klein=Flugzeug
G. M. G., zunächſt über Darmſtadt geſichtet und dann den letzten
Looping über dem Flugplatz. Plötzlich flatterten zunächſt die
Verwindungsklappen davon, und in einem Zeitraum von wenigen
Sekunden flogen der Pilot, die beiden Flügel, der Rumpf und
der Motor (vor dem Führerſitz) einzeln durch die Luft. Eine
ſtarke Detonation war gleichzeitig zu hören. Die Teile barſten
in der Luft förmlich auseinander und fielen dann ſenkrecht zur
Erde, wo ſie, wie bereits oben erwähnt, in einem Umkreis von
200 Metern aufgefunden wurden. An die Unfallſtelle war die
Witwe des Verunglückten geeilt, auch hatte ſich ſofort eine große
Menſchenmenge eingefunden, die in tiefem Ernſt das jähe Ende
des beliebten Piloten beſprach.
Friedrich Jährling war am 22. Mai 1895 geboren,
ſeit 19. Juli 1921 bei der Schutzpolizei, ſpäter beim Polizeiamt
Offenbach und ſeit 1. Auguſt 1923 beim Polizeiamt Darmſtadt.
Gar bald pflegte er, ohne dabei ſeine dienſtlichen Pflichten im
geringſten aufzugeben, den Flugſport und hatte in Sportkreiſen,
aber auch bei der Bevölkerung weit über die Grenzen Heſſens
einen bedeutenden Namen. Der Verſtorbene hinterläßt eine
Frau und drei Kinder.
Verhaltungsmaßregeln bei Notlandungen von
Flugzeugen.
Aus dem Staatsminiſterium wird uns geſchrieben:
Unzweckmäßiges Verhalten der Bevölkerung bei Notlandungen von
Flugzeugen außerhalb von Flughäfen hat wiederholt die Beteiligten
gefährdet; es empfiehlt ſich daher die Beachtung folgender Richtlinien:
1. Wenn ein Flugzeug landen will, muß das in der Landerichtung
liegende Gelände freigemacht werden. Ein zur Landung anſetzendes
Flugzeug ſchwebt und rollt in der Regel mehrere hundert Meter,
ehe es zum Stillſtand kommt. Erſcheint es unmöglich, einem
lan=
denden Flugzeug auszuweichen, ſo werfe man ſich zu Boden.
2. Kinder ſollten grundſätzlich ferngehalten, Tiere entfernt oder
feſt=
gelegt werden.
3. Solange die Propeller laufen, iſt die Annäherung an das
Flug=
zeug mit Lebensgefahr verbunden und zu vermeiden.
4. In unmittelbarer Nähe gelandeter Flugzeuge iſt wegen der
Benzin=
dämpfe der Motoren das Rauchen gefährlich und daher unbedingt
zu unterlaſſen.
5. Unterſtützung der Flugzeuginſaſſen iſt auf deren Verlangen oder,
ſoweit es die Umſtände erfordern (z. B. bei Verletzung der
In=
ſaſſen), erwünſcht; den Anordnungen des Flugzeugführers iſt im
Intereſſe der Sicherheit von Leben und Eigentum Folge zu leiſten.
6. Flurſchaden iſt zu vermeiden. Menſchenanſammlungen bei
Not=
landungen verurſachen häufig mehr Flurſchaden als das Flugzeug
ſelbſt. Wegen der Schäden, die das Flugzeug verurſacht hat, iſt der
Grundeigentümer zur Feſtſtellung des Flugzeughalters und Führers
berechtigt; nach Feſtſtellung der Perſönlichkeiten darf der
Weiter=
flug oder die Abbeförderung des Flugzeugs nicht verhindert werden.
— Paulusgemeinde. Der Frauenverein der Paulusgemeinde hält
ſeine diesjährige Hauprverſammlung am Freitag dieſer Woche abends
8 Uhr, im Gemeindeſaal. Unmittelbar daran ſchließt ſich ein Teeabend
an, in deſſen Mittelpunkt ein Vortrag ſteht, den der Direktor des
Heſſi=
ſchen Landesvereins für Innere Miſſion, Herr Pfarrer Röhricht, über
das Thema „Frauengeſtalten aus der Inneren Miſſion” halten wird.
Fräulein Mundſchenk wird die Güte haben, einige Lieder vorzutragen.
Zu dieſer Veranſtaltung werden die Mitglieder des Frauenvereins und
auch die übrigen Gemeindemitglieder herzlich eingeladen. Teekarten
können am Saaleingang gelöſt werden.
Mochmals der große Lubitsch-Fllm
Lady Windermeres Fächer
im Landestheater, Kleines Haus, Samstag 18 und 20 Uhr, Sonntag
16 Uhr. Preiſe: 0.70 und 1 Mark.
(3507
„... fabelhaft geſchickte Regie ... hervorragende Darſtellung . .
Tiefe Wirkung.‟ Darmſtädter Tagblatt, 17. Februar.
— Unfälle. Geſtern Nachmittag wurde eine Modiſtin aus
Mutter=
ſtadt wegen Geiſtesſtörung im Hauptbahnhof aufgegriffen und von der
Städtiſchen Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus verbracht.
Auf dem Bahnhof Nieder=Ramſtadt wurde beim Rangieren eines
Güter=
zuges dem Rangierer Joſef Müller aus Aſchaffenburg, als er gerade
einen Hemmſchuh unterlegte, von dem Wagen der linke Fuß geſpalten.
Nach dem Transport durch die Rettungswache in das Stadtkrankenhaus
mußte dem Verletzten dort der Fuß amputiert werden. — Gegen
½8 Uhr abends wurde in der Alexanderſtraße der Kultusbeamte der
iſraelitiſchen Religionsgemeinde Salomon Saffra beim Ueberqueren
der Straße von einem Radfahrer überfahren. Er erlitt innere
Ver=
letzungen und wurde ebenfalls von der Städtiſchen Rettungswache nach
dem Stadtkrankenhaus transportiert.
— Vorführung einer 5=PS=Gartenfräſe in Gonſenheim. Die
Land=
wirtſchaftskammer läßt am Mittwoch, den 29. Februar 1928, vormittags
10½ Uhr, in Gonſenheim bei Mainz eie neue Siemens=Schuckert=
Gartenfräſe auf ihrem Lehrbetrieb für Gemüſebau vorführen.
Gleich=
zeitig iſt den Intereſſenten Gelegenheit geboten, die gerade im Aufbau
begriffenen Einrichtungen (Gurken= und Tomatenhäuſer) zu beſichtigen
und Anleitung hinſichtlich der Kulturen einzuholen. Eine Gebüihr für
die Teilnahme wird nicht erhoben.
Käitssäntsr M Mann
— Nächſte Dampferfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo Stinnes Linien). (Ohne
Verbind=
lichkeit. — Aenderungen vorbehalten.) Nach New York: D. Albert
Ballin ab Hamburg am 23. 2., ab Cuxhaven am 24. 2., D. Thuringia
ab Hamburg am 29. 2., direkt, D. New York ab Hamburg am 1. 3.,
ab Cuxhaven am 2. 3. D. Deutſchland ab Hamburg am 8. 3., ab
Cux=
haven am 9. 3., D. Cleveland ab Hamburg am 13. 3., ab Cuxhaven
am 14. 3., D. Hamburg ab Hamburg am 22. 3., ab Cuxhaven am
23. 3., D. Weſtphalia ab Hamburg am 28. 3., direkt, D. Albert Ballin
ab Hamburg am 5. 4., ab Cuxhaven am 6. 4. Nach der Weſtküſte
Nordamerika: M. S. Heidelberg am 18. 2., M. S. San
Fran=
cisco am 10. 3., M. S. Odenwald am 24. 3. Nach Philadelphia,
Baltimore, Norfolk: D. Lübeck am 9. 3., D. Idarwald am
23. 3., D. Iſerlohn am 5. 4. Nach Weſtindien, Weſtküſte
Zentralamerika: D. Cuba am 25. 2., D. Eupatoria am 3. 3.,
D. Galicia am 10. 3., D. Antiochia am 24. 3., D. Atto am 31. 3., D.
Rugia am 7. 4. Nach Porto Rico San Domingo und
Santiago de Cuba: D. Mira am 28. 2. D. Krera am 13. 3.,
M. S. Marie Horn am 27. 3. Nach Cuba: D. Seſoſtris am 15. 3.
D. Danzig am 14. 4., D. Cuba am 15. 5. Nach Mexiko: D.
Schleswig=Holſtein am 29. 2., M. S. Rio Bravo am 13. 3., D. Feodoſia
am 24. 3., D. Mexiko am 5. 4., M. S. Rio Panuco am 17. 4. Nach
der Oſtküſte Südamerika: D. Liguria am 25. 2., D. Oliva
am 29. 2., D. Württemberg am 7. 3., D. Harburg am 16. 3. Nach
der Weſtküſte Südamerika: D. Tirpitz am 25. 2., D. Berengar
2. Itauri am
D. Elmshorn am 24. 3. Nach D
D. Preußen am 3. 3., F. S. Fri
17. 3., M. S. Ruhr am 24. 3., 9
dorff am 7. 4., D. Albert Vögler
4Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Wegen fahrläfſiger Körperverletzung hat ſich ein in Kallſtadt
(Kreis Heppenheim) wohnhafter 72jähriger Privatier zu verantworten.
Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er am N. Oktober v. J. in Füirth
ein Mädchen mit ſeinem Hanomag angefahren habe. Der Angeklagte
behauptet, die Verletzte, die die Straße queren wollte, ſei ihm direkt vor
das Auto gelaufen, obwohl er wiederholt Signal gegeben habe. Die
Verletzte wurde durch das Fahrzeug nach rechts auf den Bürgerſteig
ge=
ſchleudert.
Der ärztliche Sachverſtändige ſtellt ſchwere Verletzungen und ſchwere
Folgen feſt, der linke Schlüſſelbeinbruch iſt nicht ideal geheilt.
Erheb=
liche Schäden beſtehen noch, von denen nicht feſtſteht, daß ſie ganz
weg=
gehen.
Der Staatsanwalt vertritt die Anſchauung, daß Angeklagter bei
mäßigem Bremſen noch in der Lage geweſen wäre, ſein Fahrzeug vor
dem Anfahren zum Halten zu bringen. Es wird eine Geldſtrafe von
300 Mark beantragt.
Der Verteidiger betont die mehr oder minder ſubjektive Einſtellung
der Fürther Zeugen und die Unzuverläſſigkeit ihrer Schätzungsangaben;
das Mädchen ſei durch das Hupenſignal auf das Herannahen des
Hano=
mag aufmerkſam gemacht worden. Ein Schuldbeweis zum Nachteil des
Angeklagten ſei nicht klargeſtellt.
Das Urteil erkennt auf 100 Mark Geldſtrafe.
2. Ein Poſtaushelfer hat in amtlicher Eigenſchaft empfangene
Geld=
beträge unterſchlagen und in bezug auf dieſe Unterſchlagung die Bücher
unrichtig geführt, weiter auch eine Quittung auf einer Poſtanweiſung
gefälſcht. Der Schaden wurde inzwiſchen gedeckt. Urteil: 6 Monate
Gefängnis.
*p. Große Strafkammer. Der Kaufmann Karl Scherer in
Büdin=
gen ſteht unter der Anklage des Wuchers. Die Sache liegt weit — 1921 —
zurück. Der Bewucherte war ein früherer Kinobeſitzer in Offenbach.
Das Bezirksſchöffengericht Offenbach hat am 20. Januar d. J. auf 9
Mo=
nate Gefängnis erkannt und ſofortige Verhaftung angeordnet. Weiter
wurde dem Verurteilten eine Geldſtrafe von 6000 Mark aufgebürdet.
Auf beide ſeitige Berufung fand nochmalige Beweisaufnahme ſtatt mit
dem Ergebniſſe, daß unter Aufrechterhaltung des Urteils im übrigen
der Angeklagte wegen gewerbsmäßigen Wuchers zu einer
Ge=
fängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten unter Anrechnung von 1 Monat
Unterſuchungshaft verurteilt wurde. Das Urteil iſt rechtskräftig.
— Der radfahrende Bär auf der Straße! Einen nicht alltäglichen
Anblick hatten die Paſſanten geſtern nachmittag in der Umgebung des
Orpheums, — — nämlich einen radfahrenden
Nieſen=
bär! Es handelt ſich dabei um den derzeitig mit ſeiner geſamten
Fa=
milie im Orpheum gaſtierenden Bär „Cherry”, der nachmittags ſeine
Spazierfahrten per Rad unternimmt.
Tageskalender für Freitag, den 24. Februar 1928.
eſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete IV (9)4
Candida‟. — Orpheum, abends 20 Uhr: Der fenſationelle
Veinhaus Marim, Waldſchlößchen. — Chriſtengemeinſchaft,
20½4 Uhr, in der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße:
Oeffentl. Vortrag „Das moderne Leben und die Voroſterzeit” —
Odenwaldklub, 20 Uhr, im Fürſtenſaal: Hauptverſammlung.
Heaghaus, Luiſenſtraße 16, abends 20 Uhr: Vortrag. Die
Elektrizität im Haushalt‟. — Waldſtraße 18, abends 20 Uhr:
eichtbildervortrag „Urſachen und Bedeutung der Reformation”.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Reſidenz=Theater,
Pa=
aſt=Lichtſpiele, Helia.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
itag, den 24. Febr.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 45 Min,
istag, den 25. Febr.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min;
erklärung. — Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min.
ttesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 30 Min. —
5 Uhr 30 Min
ſeiten n der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
nstag, den 25. Febr.: Vorabend 5 Uhr 25 Min. — Morgens
— Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min.
hengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Abends 5 Uhr,
Seite 6
Freitag, den 24. Februar 1928
Nummer 55
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 23. Febr. Dieſer Tage verſchied hier infolge
über=
mäßiger Anwendung eimes Schlafntittels eine Frau. Dieſelbe ſtand
anfangs der 40er Jahre. — Geſtern ſtürzte hier bei
Spengler=
reparaturarbeiten an dem ebangeliſchen Gotteshauſe ein Ar= ſowie Unterricht.
beiter ab und mußte mittels Näderbahre abtransportiert werden. —
Nächſten Samstag, abends 8 Uhr, findet hier im Auftrage des
Garten=
bauvereins im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” ein
Lichtbilder=
vortrag über „Dahlien” ſtatt. Dieſer Vortmag ſei beſonders den
Frauen der Mitglieder aufs wärmſte empfohlen. — Am 25. und 26.
dieſes Monats findet hier im „Löwenſaal”, der Bezirkstag des
2. Bezirks des Gaues 18 des Arbeiter= und Radfahrer=Bundes ſtatt. Am verloren haben, doch braubare Glieder der menſchlichen Geſellſchaft wer=
Samstag wird zu Ehren der auswärtigen Gäſte unter Mitwirtung der
dem Freunde und Gönner herzlichſt eingeladen ſind. — Der Geſangverein
Eintracht” beteiligt ſich am 8. Juli d8. J3. an dem
Geſangwett=
ſtreit des Männergeſanovereins „Cäcilia”, in Winkel (Rheingau).
Er ſingt in der 1. Landklaſſe. Konkurrierende Vereine ſind: „
Ein=
tracht”, Kohlſcheid bei Aachen, und „Konkordia”, Nieder=Brechen bei
Limburg.
J. Griesheim, 23. Febr. Ein Urteil, das für die
Kraftwagen=
beſitzer von allgemeinem Intereſſe iſt, fällte kürzlich die Kleine
Straf=
kammer in Mainz. Der Kraftwagenbeſitzer Paul Hemming von hier
befaßt ſich ſeit einiger Zeit mit dem Transport von Perſonen und
Gemüſewaren nach dem Mainzer Wochenmarkt. Da ihm eine
Beför=
derung in regelmäßigen Fahrten zur Laſt gelegt wurde, die einen
Vorſtoß gegen die Beſtimmungen des Kraftliniengeſetzes darſtellen
würde, wurde ein Strafbefehl in Höhe von 25 Mark gegen ihn erlaſſen.
Gegen dieſen Strafbefehl legte Hemming Einſpruch ein. Er beſtritt
in ſeinem Einſpruch die regelmäßigen Beförderungen und behauptete,
daß er die Falrten nur nach jedermaligen vorgängiger Beſtellung
ausführe. Da eine ebentuelle Unrichtigkeit dieſer Behauptung nicht
ſprechung des Angeklagten. Dieſes freiſprechende Urteil wurde ſeitens
des Staatsanwalts mit Berufung angefochten, weshalb ſich die Kleine
Strafkammer in Mainz mit der Angelegenheit zu befaſſen hatte. Das
Ergebnis der neuen Beweisaufnahme vor dem Berufungsgericht konnte
des Angeklagten bezüglich der nur auf vorgängige Beſtellung erfolgenden
Ermeſſen des Gerichts anheim. Da nach der Anſicht des Gerichts die haglichen Stimmung und dem familieren Charakter des Abends bei. Im
Beweisaufnahme zu einer Entkräftung der Behauptung des
Angeklag=
ten nicht geführt hat, wurde die ſtaatsanmaltliche Berufung verworfen Gelingen der Feier heigetragen hatten, den Dank des Vereins aus.
und das freiſprechende Urteil der erſten Inſtanz beſtätigt.
J. Griesheim, B3. Febr. Wegen Bücherabſchluß iſt am Freitag, den
24. bs. Mts, die Gemeindekaſſe den ganzen Tag geſchloſſen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, B. Febr. Der Zugangsweg (Fußpfad) zum
Bachnhof Nieder=Ramſtadt wird gegenwärtig entſprechend höher gelegt,
um einesteils einen bequemeren Zugang, andernteils aber auch einen
trockenenen Weg zu erreichen. Wegen dieſer Maßnahmen bleibt der
Fuß=
weg auf einige Tage geſperrt. Der Zugang zum Bahnhof hat während
Obſtbäume. In den nächſten Tagen wird mit der erſten Arbeit des
Umpfropfens, nämlich dem Abſetzen der Obſtbäume, begonnen werden.
verſonen jederzeit in der Lage ſind, die in Frage kommenden Bäume zu
erkemen. Die Koſten belaufen ſich auf etwa 20 Pfg. pro Pfropfkopf. 2
wovon vorausſichtlich 10 Pfg. zugeſchoſſen werden. Die Pfropfreiſer
wevden unentgeltlich geſtellt. — Heſſ. Sängerbund (Gau
Darm=
ſtadt=Land). Kommenden Sonntag, den B. Februar l. Js, nachmittags Kirchenchores fand der genußreiche Abend ſeinen Abſchluß.
3 uhr ſindet im Gaſthaus „Zur Poſt” GBeſitzer Breidert) eine
Vor=
ſtandsſitzung des Gaues ſtatt. — Krüppellehrlingsheim der
letzten Jahre errichtete Heim ſeiner Beſtimmmg zugeführt. Dieſes hat 7
zum Ziele, verkrüppelte, jedoch geiſtig normale männliche Lehrlinge im
Alter von 14—18 Jahren auszubilden, um ſie dadurch erwerbsbefähigt
zu machen, ſo daß ſie eine ſelbſtändige Exiſtenz aus eigener geraſt haben
und als vollgültige Glieder in die Vollsgemeinſchaft eingereiht werden
können. Zunächſt erfolgt Ausbildung in Schuhmacherei, Schneiderei,
Stuhl=, Rohr= und Korbflechterei, Büyſtenmacherei, in einzelnen Fällen
auch Bürodienſt. Zunächſt können in dem Heim nur eine beſchränkte An=
* zahl Lehrlinge aufgenommen werden und zwar 25 Stück. Das
Pflege=
geld beträgt 3 RM. täglich und umfaßt vollſtändige Verpflegung, Rein=
und Inſtandhaltung der Kleidung und Wäſche, hausärztliche Behandlung
G. Ober=Ramſtadt, B. Febr. Morgen, Freitag abend, foll in der
girche, hier, der Film über Krüuppelfürſorge „Der hillige Born”
vor=
geführt werden. Der Film, der in verſchiedenen Gemeinden der
Um=
gebung bereits gezeigt worden iſt, gibt einen tieſen Eindruck von den
Leiden verkrüppelter Menſchen, aber auch von der Hilfe, die ihnen
zu=
teil wird. Er zeigt uns, wie aus Kindern, die einen Arm oder ein Bein
den können, die ſich ihven Lebensunterhalt verdienen und im Lebem
hieſigen Drcheſtewereinigung, des Geſangvereins „Treue” und des etwas Tüchtiges leiſten. Es ſind zwei Vorführungen des Films vorge=
Sportvereins ſowie einer Reigenabteilung ein Kommers abgehalten, zu ſehen, eine für Schulkinder um 6 Uhr, und eine für Erwachſene um
8.15 Uhr. Programme, die zum Eintritt berechtigen, koſten für
Er=
wachſene 30 und für Kinder 20 Pfennig. Der Reinerlös iſt für den
Neubau der Nieder=Ramſtädter Krüppel=Lehrwerkſtätte beſtimmt.
Le. Groß=Umſtadt, 23. Febr. Volksbildungsverein.
Näch=
ſten Samstag, den 25. d8. Mts. abends 8.30 Uhr, kommt von ſeiten des
in unſerer Stadt in guitem Rufe ſtehenden Frankfurter Künſtlertheater
der Schwauk „Gharleys Taute” zur Aufführung. Den Vorverkauf der
Eintrittskarten hat Friſſeur Kurz, Obergaſſe, übernommen. — Der
evan=
geliſche Kirchengeſanaverein hielt am Donnerstag abend ſeine diesjährige
Familienfeier ab. Die ſchön gedeckten Tiſche und der geſchmückte Saal
des Gaſthauſes zum „Weißen Roß” hatten für den Eintretenden ſchon
gleich etwas Anheimelndes und Behagliches. Pfarrer Hartmann
be=
grüßte die in ſo großer Zahl Erſchienenen, gedachte dabei der
ſcheiden=
den Dirigentim, Frau Abels, und des jetzigen Ghorleiters, Herrn
Zeichen=
oberlehrers Frey, in herzlichen Worten. Darauf trug der Chor in
zwangloſer Folge einige Lieder vor und die beiden Mitglieder, Fräuleim
Hillerich und Schneider, überraſchten die Anwpeſenden dunh zwei in
klangſchöner Weiſe zum Vortrag gebrachte Mendelsſohnſche Duette. Im
nachgewieſen werden konnte, erging beim Amtszericht Mainz Frei= Mittelpunkt der Feier ſtand die von Adolf Stolze verfaßte Humoreske
„Verſpekuliert” Alle Mitwirkenden emtledigten ſich ihrer Rolle aufs
beſte, und ſie verſtanden es, durch ihr gutes Spiel die Lachmuskeln der
Anwoſenden fortgeſetzt in Tätigkeit zu halten. Einige
Klaviervor=
träge von ſeiten des Herrn Lehrers Krauß ſowie die mundartlichen
Ge=
indeſſen ebenfalls keinerlei Anhaltspunkte für die Schuld des Ange= dichte, die von dem Dirigenten des Vereins und bem Primanen Otto
klagten erbringen. Der Staatsanwalt führte aus, daß die Behauptung Völzing dargeboten wurden, erhielten die heitere, auf, edler Freude Lichtbildervortrag des Herr Geheimrat Prof. Dr. Panzer=Geidelberg
baſierende Stimmung bis zuletzt. Auch der duſtende Kaffe und der
Beförderung nicht genügend erwieſen ſei und ſtellte das Urteil dem von den Damen geſtiſtete Kuchen trugen nicht undveſentlich zu der be=
Schlußworte drückte Herr Pfarrer Thaer allen denen, die zum ſchönen aus dem Wald der ebangeliſchen Kirche Erbach ſtatt. — Hier iſt über=
Langſtadt, 23. Febr. Der hieſige Zweioverein des evang. Bundes
hatte am Sonntag zu einem Familienabend im Gaſthauſe. Zur Noſei, das bisher im Beſitze der politiſchen Gemeinde Darsberg war, und als
eingeladen. Dieſer Einladung leiſteten zahlreiche Ortseinwohner Folge.
Nach einen einleitenden Liedervortrag, des hieſigen Kirchenchors fand gegangen. Es wird von derſelben demmächſt gründlich renoviert, da der
der Ortsgeiſtliche, Hern Pfarrer Becker, herzliche Begrüßungsworte. Im
nommen hatte. Er ſchilderte an Hand von Lichtbildern Land und
dieſer Zeit auf der Chauſſe zu erfolgen, — umpfrotzfen der Leute des ſo reich mit herrlichen Naturſchönheiten geſegneten Gebietes, ſoll in Zukumft der Gottesdienſt öſters in dem neurenovierten Kirchleim
wie er ſie während ſeiner dortigen mehrjährigen Wirkſamkeit als Seel= abgehalten wverden. Die katholiſche Gemeinde Neckarſteinach zieht im
ſorger kennen lernen durſte. Alsdann gab Redner noch einen geſchicht=
Vorher werden die Bäume durch Beauftragte des Obſt= und Gartenbau= lichen Ueberblick über die konfeſſionellen Verhältniſſe des Landes, wobei und einmal im Monat Mat. Nach Vollendung der Renovierungsarbeitem
vereins mit Nummern verſehen, damit die Pfropfkolonne und Aufichts= er nicht verſäumte, alte kulturhiſtoriſche Rauten und Baudenbmäler auf wird auch das ſogenannte Landſchadenaltäuchen, die berühmte „
Darz=
der Leimwand erſtehen zu laſſen. Für ſeine klaren und anſchaulichen berger Mutergottes”, um die vor einigen Jahren ein längerer Streis
Ausführungen, welche bei den aufmerkſamen Zuhörern lebhaftem
In=
melten warme Worte des Dankes. Mit dem Vortrag zweier Lieder des auch weiterhin gemeinſames Eigentum der beiden Konfeſſionen. Mit=
Schwebel geb. Röder, die Witwe des verſtorbenen Schuhmacher= zuliebe den Weg hierher nicht ſcheuen. Das Dorf Darsberg ſowohl,
Nieder=Ramſtädter Anſtalten. Im Frühjahr dieſes Jahres wird das im meiſters H. Schwebel, begeht am 24. d. M. in körperlicher und geiſtiger zur ebangeliſchen wie auch zur katholiſchen Kirchengemeinde gehörig, war”
Friſche ihren 83. Geburtstag. Der Jubilarin mögen noch viele, ſchon immer mit der Geſchichte von Neckarſteinach aufs engſte verbunden,
geſunde Jahre beſchert ſein!
„Feldberenlaungsanbeien im dorderen
Odenwald.
Aa. Schaafheim, 23. Febr.
In der hieſigen Gegend werden gegenwärtig eine ganze Reihe von=
Feldbereinigungsarbeiten, Wieſenentwäſſerungen uſw., ausgeführt,
die=
in der Hauptſache nach einem ganz beſtimmten und möglichſt
einheit=
lichen Plan entworfen ſind. Die Wieſenentwäſſerungsarbeiten iu dem
ſogenannten „Schaafheimer Wieſen” an der heſſiſch=baheriſchen
Landes=
grenze gehen bereits ihrem Ende entgegen. Sehr zu begrüßen iſt, daßs
die Feldbereinigung im Anſchluß an dieſe Arbeiten in der Geſamtges
markung von Schaafheim demnächſt zur Ausführung gelangen foll. Die=
Vorarbeiten für die Wieſenentwäſſerungen in den Nachba=gemarkungem
Mosbach, Radheim uſw. ſind ebenfalls bereits im Gange. Dazu
komit=
daß auch jenſeits der heſſiſchen Grenze die bahertſchen Gemeinden
ähn=
liche Arbeiten durchführen laſſen, deren Ausführungen durchaus
iu=
beiderſeitigen Intereſſe liegen, da ſie ſich gegenſeitig ergänzen könnem
und für die Nechbargemeinden jenſeits und diesſeits der rot=weißen und
und blau=weißen Grenzpfähle von weſentlichem Vorteil ſind. Dies
hat=
man ſchon bei dem letzten Hochwaſſer des Mains in der vergangenen=
Woche ſehen können, wo die Meliorationen ſich ſehr nützlich
bemerlhar=
machien und die Ueberſchwemmungen, die ſonſt nicht zu uungehen waren,
auf ein beträchtliches Mindeſtmaß herabgeſetzt waren.
Beſonders läßt die bayeriſche Grenzgemeinde Stockſtadt a.M. größere=
Entwäſſerungs= und ſouſtige Gbrabenarbeiten ausführen.
In den Feldbereinigunen innerhalb der Gemarkungen Richem
und Semd werden gegenwärtig größere Wieſenentwäſſerungen und ſog.
Drainagearheiten ausgeführt. Auch in der Gemarkung Kleeſtadt iſt
mit den Meliorationsarbeiten begonnen worden. In Reinheim
Ober=Klingen, Groß=Bieberau, Ueberau bei
Niu=
heim uſw. gehen die Feldbereinigungen ihvem Ende ebenfalls entgegen.
In dieſom Zuſammenhana kann auch erwähnt werden, daß zurzeit
Wie=
ſenentwäſſerungen und Fluß=, ſowne Bachreinigungsarbeiten in den
Gemarkungen Zellhauſen, Klein=Steinheim und Groß=
Steinhelu=
zur Durchführung gelangen. Die Vorarbeiten für ähnliche Melioratios
nen in anderen Gemeinden im vorderen Odenwald ſind bereits im=
Gange. Mit der Ausfsührung der eigentlichen Arbeiten kann
daher=
ſchen im Kürze gerechnet werden.
b. Erbach i. O.. B. Febr. Odenwäldervereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft. Am Freitag, den 24. d3. Mts. abends
8½ Uhr, findet im Zeichenſagle der Oberrealſchule in Michelſtadt ein
über „Die Maneſſiſche Liederhandſchrift und ihr Bilderkreis” ſtatt.
Am Samstag, den 25. Februar, nachmittags 4 Uhr, findet im
evangeli=
ſchen Gemeindehaus in Erbach eine Brenn= und Nutzholzverſteigerung
Nacht leichtes Froſtwetter eingetreten.
Bn. Darsberg, B. Febr. Vom Kirchlein. Das alte Gotteshaue,
Stmultaneum von beiden Konfeſſionen benutzt wurde, iſt durch
Ver=
trag in das Eigentum der heſſiſchen evangeliſchen Landeskirche über=
Gemeinde die nötigen Mittel fehlen. Das Kirchlein wird auch in Zukuuft
Mittelpunkt des Abends, ſtand ein Vortrag über Kärnten, den Herr beiden Religionsgemeinſchaſten für ihre Gottesdienſte zur Verfügung
Pfarrer Weißgerber aus Traſſa b. D. in liebenswürdiger Weiſe über= ſtehen. Während nach altem Herkommen die Evangeliſchen fährlich am
zwölf Sonntagen Anſpruch auf Abhaltung von Gottesdienſten hatten,
Jahre zweimal mit Prozeſſionen hierher und zwar am Sebaſtianstag
tereſſe begegneten, ſprach Herr Pfarver Becker im Namen der Verſam= tolte, ein Kunſtwerk vermutlich Nürnberger Herkuft, das ſch z. 8t. im
Darmſtädter Muſeum befindet, wieder aufgeſtellt werden. Sie
bleiſt=
dem Aufſtellen dieſes Kunſtwerkes wind Darsberg eine beſondere An=
Groß=Bieberau 22. Febr. Hohes Alter, Frau Gliſabethe ziehungstraft bekommen, mancher Kunſt= und Altertumsfreund wird ihm
es war ganz f.
im Landſchadenſcher Meierhof.
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Nummer 55
Freitag den 24 Februar 1928
Seite 7
* Erhebung einer Kurtaxe in Auerbach.
Aa. Auerbach, 23. Febr.
Die Ortsſatzung über die Erhebung eier Kurtaxe in der Gemeinde
Auerbach, die die Zuſtimmung des heſſiſchen Innenminiſteriums
gefun=
den hat, iſt nunmehr in Kraft getreten.
Die Taxe muß von jedem Kurfremden entrichtet werden, der ſich
in Auerbach zur Kur aufhält. Kurtaxepflichtig iſt jeder Fremde, der
länger als drei Tage in Auerbach bleibt. Die Kurtaxe beträgt zehn
Reichspfennig für den Tag. Für die Zeit vom 1. Oktober bis 1. Mai
wird nur die Hälfte des Betrages erhoben. Von der Kurtaxe ſind nur
Kinder unter 14 Jahren und Hausangeſtellte befreit. Der Erlös aus
ber Kurtaxe dient zur Deckung des Aufwandes der für Kurzwecke
ge=
troffenen Veranſtaltungen, wie Kurmuſik, Unterhaltung der Wege,
Schutzhütten, Ruhebänke uſw. Mehrere Paragraphen beſtimmen im
ein=
zelnen die Handhabung der Erhebung der Taxe. Daraus iſt erſichtlich,
daß die Kurtaxe an die Eigentümer bzw. Pächter der Hotels,
Logier=
häuſer, Wohnungsvermieter uſw. entrichtet werden muß, die ihrerſeits
berechtigt und verpflichtet ſind, die Kurtaxen zu erheben, und für deren
richtigen Eingang zu haften. Bemerkt ſei noch, daß Unbemittelten mit
Genehmigung der Bürgermeiſterei die gezahlte Kurtaxe zurückerſtattet
werden kann.
— Hirſchhorn, B. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
22. Februar 1.90 Meter, am B. Februar 1,78 Meter.
H. Neckarſteinach, 23. Febr. Krabbenfrang und ſein Ende.
„Krabbenfranz” war hier und in der weiten Umgegend eine allbekannte
Perſönlichkeit, Kürzlich fand man ihn in ſeiner Klauſe mit geleerter
Schnapsflaſche tot vor. Der Verlebte war zu ſeiner Art ein Original.
H. Von der Bergſtraße, B3. Febr. Viehſeuche. In dem Dorfe
Zell bei Bensheim iſt in etwa 30 Ställen unter den Rindviehbeſtänden
der anſteckende Scheidekatarrh ausgebrochen. Die entſprechenden
Vor=
ſichtsmaßregeln wurden bereits angeordnet. — Diebſtahl. Geſtern
früh wurden in einem Gaſthauſe in Reinheim 500 Mark geſtohlen. Als
Täter ſoll eine Maske in Frage kommen. — Nückkehr der Störche.
An verſchiedenen Orten der oberen Bergſtraße ſind die Störche wieder in
ihr altes Quartier zurückgekehrt. — Milchpantſcher. Wegen
Milch=
fälſchung wurde der Milchhändler O. G. aus Weinheim vom hieſigen
Amtsgericht zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt.
W. Heppenheim a. b. B., 23. Febr. Unterhaltungsabend
in der Heil= und Pflegeanſtalt. Unter muſikaliſcher Leitung
von Herrn Dr. Städtler veranſtaltete das Perſonal der hieſigen Heil=
und Pflegeanſtalt für die dortigen Kranken einen Theaterabend. Zum
Vortrag kamen gemiſchte Chöre, Theaterſtücke und Couplets. Derſelbe
Unterhaltungsabend wurde dann auch für das Perſonal und deren
nächſte Angehörige gegeben. — Zum Neubau der Zentralwaſchanſtalt
bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt werden die Arbeiten im
öffent=
lichen Wettbewerb vergeben. In Frage kommen: Glaſer= Schreiner=
Schloſſer= und Weißbinderarbeiten, Waſſer=, Zu= und Ableitung
außer=
halb des Gebäudes, ſowie das Verlegen der Buchenriemenfußböden.
An=
gebote ſind bis zum 25. Februar an das Hochbauamt Bensheim
einzu=
reichen. — Infolge der milden Witterung findet man hier an geſchützten
Stellen bereits blühende Mandelbäume. Selbſt an Frühapfelbäumen
haben ſich einige Blüten geöffnet. Viele Hechen und Büſche zeigen
grün=
ſchimmernde Knoſpen und hie und da ſind bereits zarte, kleine Blättchen
zu ſehen.
g. Gernsheim, B3. Febr. Hauskauf. Herr Johann Gerſtung
kaufte das dem Rentner Ludwig Fiſcher 3. gehörige und in der
Schöffer=
ſtraße gelegene Wohnhaus zum Preiſe von RM. 14 000.
— Gernsheim, B. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
22. Februar 237, am B. Februar 195.
z. Rüfſelsheim, 23. Febr. Zur Wahl des Bürgermeiſters
haben die Sozialdemokraten den Beigeordneten, Landtagsabgeordneten
und jetzigen ſoz. Parteiſekretär in Darmſtadt, Harth, als Kandidaten
aufgeſtellt. Die bürgerlichen Parteien beabſichtigen, den ſeitherigen
Bür=
germeiſter Müller (früher Leiter der hieſigen Realſchule) wieder als
Kandidat aufzuſtellen. Die Kommuniſten planen eine Zählkandidatur.
. Raunheim, B. Febr. Holzverſteigerung. Bei der
abge=
haltenen Holzverſteigerung aus dem Mönchwald wurden ziemlich hohe
Preiſe erzielt. Es wurden gelöſt für: Eichennutzholz im Durchſchnitt
25—30 Mk. pvo Meter: Eichenſcheitholz 15—20 Mk. Alle Sorten
Knüp=
pelholz 8—12 Mk.: Reiſer 4—6 Mk.; Stockholz 6—8 Mk.; Wellen 4—6
Mk. für 100 Stück.
Mainz Sitz der
Reichswaſſer=
ſtraßendirektion.
Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern
haben in der Frage des Sitzes der Reichswaſſerſtraßendirektion
neuer=
dings eine nochmalige Entſchließung gefaßt und ſie an die zuſtändigen
Stellen gerichtet. Die
Entſchließung
hat folgenden Wortlaut:
„Nach dem übereinſtimmenden Urteil der Sachverſtändigen ſowie
nach dem Entwurf des Reichsverkehrsminiſteriums über die
Verreich=
lichung der Waſſerſtraßenverwaltung ſprechen alle ſachlichen Gründe
für die Wahl von Mainz als Sitz der Reichswaſſerſtraßendirektion für
das Rheingebiet. Aus dieſen Gründen haben ſich bereits früher nicht
nur die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern, ſondern auch der
Verband Heſſen=Naſſauiſcher Induſtrie= und Handelskammern unter
Führung des Vororts Frankfurt a. M., ſowie die Handelskammer
Mannheim für Mainz ausgeſprochen.
Die heſſiſchen Kammern wenden ſich mit aller Entſchiedenheit gegen
Verſuche von gewiſſer Seite, dieſe aus ſachlichen Gründen gegebene
Löſung zu verhindern und eine andere Stadt, nämlich Koblenz, als Sitz
der Direktion zu beſtimmen. Die zukünftigen Aufgaben der
Reichs=
waſſerſtraßenverwaltung, deren Schwerpunkt am Mittel= und Oberrhein
liegt, können nicht in gleich rationeller und einer den Erforderniſſen
der Schiffahrt entſprechenden Weiſe von dort erfüllt werden, wie dies
von Mainz aus geſchehen könnte.
Die Wirtſchaft fordert auf das nachdrücklichſte, daß ſolche
Ent=
ſcheidungen lediglich aus ſachlichen Gründen
erfol=
gen. Es würde eine ſchwere Enttäuſchung für die Befürworter einer
Reichsvereinheitlichung aus wirtſchaftlichen Gründen bedeuten, wenn
der Grundſatz der Wirtſchaftlichkeit in ſo offenſichtlicher Weiſe beiſeite
geſchoben würde und unſachliche Gründe partikulariſtiſcher,
parteipoliti=
ſcher und parteitaktiſcher Art den Ausſchlag gäben.”
Heſſiſcher Siraßenbericht
für die Woche vom 26. Februar bis 5. März 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg bei Bahnhof
Ba=
benhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere
Umleitungs=
ſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer. Wagen über 5,5
Ton=
nen 12 Kilometer fahren dürfen.
Gießen—Reißkirchen bis zum Hochdruckbehälter bei Annerod iſt
teil=
weiſe mit Erdaushubmaſſen und Materjalien belegt. Vorſicht!
Mainz—Worms (zwiſchen Dienheim und Ludwigshöhe Km. 9—26)
vom N. Februar bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Waldülvers=
heim und Guntersblum.
Ortsdurchfahrt Bürſtadt (öſtlicher Ortsausgang bis zum Waldanfang)
im Zuge der Straße Bürſtadt—Vorſch vom 24. Februar bis 16. März
geſperrt. Umleitung: Bobſtadt-Biblis-Jägersburg.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Grünberg (Londorfer Straße von der Gallusſtraße
bis zur Höfentränke) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Bahnhofſtraße.
Stauffenberg—Mainzlar vom 5. November bis auf weiteres geſperrk.
Umleitung: Daubringen
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim—
Köppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Elenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach.
Ortsdurchfahrt Nack im Zuge der Straßen Erbes=Büdesheim—
Nack-Nieber=Wieſen und Wendelsheim—Nack—Bechenheim vom 13. 2.
bis 31. 3. geſperrt. Umleitung: Für den Verkehr Erbes=Büdesheim—
Nieder=Wieſen über Wendelsheim und für den Verkehr Wendelsheim—
Bechenheim über Nieder=Wieſen.
Ortsdurchfahrt Großen=Buſeck (Zeilgaſſe) vom 16. Februar bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung über die Kaiſerſtraße in Großen=Buſeck.
By. Langen, 23. Febr. Nächſten Sonntag findet hier im
Saalneu=
bau „Bum Lindenfels” abend3 7,30 Uhr, unter Leitung des
Obermuſik=
meiſters Herrn M. Weber, Darmſtadt, ein großes populäves Konzert
ſtatt, ausgeführt von dem Orcheſter der Freiwilligen Feuerwehr Neu=
Iſenburg, das beim Konkurrenzſpiel auf der Internationalen
Muſik=
ausſtellung in Franbfurt a. M., den 1. Preis errang. Im 1. Teil wird
klaſſiſſche, im zweiten volkslümliche und im dritten heitere Muſik gebracht,
ſo daß em recht genußreicher Abend bevorſteht. Der Eintrittspreis iſt
nur gering.
Rheinheſſen.
Ad. Schwabsburg, B. Febr. Vom Unglück verfolgt wird
der Eiſenbahner Bingenheimer von hier. Nachdem er erſt vor einigen
Wochen auf dem Wege nach Nachenheim nahezu 500 Mark verlor, die er
nicht wieder bekam, fiel er im Nierſteiner Bahnhof bei Ausübung ſeines
Berufes ſo unglücklich, daß er wegen Bruchs einiger Rippen vorerſt
dienſt=
unfähig iſt.
z. Hechtsheim, 22. Febr. Der hier wohnhafte Adam Franz Schäfer
iſt eine der wenigen noch am Leben gebliebenen
Chambord=
kämpfer, die am 9. Dezember 1870 das mit einer franzöſiſchen Diviſion
beſetzte Schloß Chambord ſtürmten. Er befindet ſich im 83. Lebensjahr
und hat den Krieg 1866 mitgemacht.
TABLETTEN
die unübertroftenen
2 Schmerzstiller!
m ailen Apotheken erhältlich.
V.1361
f. Eſſenheim, 23. Febr. Uebles Denunziantentum. Ein
hieſiger Einwohner, der einen Gewerbeſchein zum Verkauf von
Jagd=
gowehren hatte, beſorgte unſtatthafterweiſe einem jungen Mann aus
Sber=Olm einen kleinen Revolver. Als dieſer ihn reinigen wollte, ging
er plötzlich los, und die Kugel ging dem Mann in den Unterleib. In
ſchwerverletztem Zuſtande wurde er nach Mainz ins Krankenhaus
ver=
bracht. Ein Bürger von hier erſtattete nun bei der franzöſiſchen
Be=
höude Anzeige daß der Jagdflintenhändler, einen Revolver berkauft
habe. Daraufhin beſchlagnahmte die franzöſiſche Feldgendarmerie des
Händlers ſämtliche Flinten, gab ſie aber ſpäter auf Grund ſeines
Ge=
werbeſcheines wieder frei. Der Händler wird ſich wegen des
Revolver=
verkaufs zu verantworten hoben.
Oberbeſfen.
h. Vom Vogelsberg, 23. Febr. Es wird uns geſchrieben: Von
In=
tereſſe iſt eine Zuſammenſtellung der Rindviehzucht in
dem höchſtgelegenen Kreiſe Schotten. Hier war zu Väters Zeiten das
rote Vogelsberger Rind der einzige Vertreter ſeiner Raſſe; zäh,
genüg=
ſam und widerſtandsfähig, hatte es ſich in Jahrhunderren dem Klima
und den Bodenverhältniſſen angepaßt. Da kam in den 80er Jahren
die Einführung des ſtärkeren Simmentaler Viehes, das natürlich auch
größere Milcherträge lieferte als das kleinere Rotvieh. Dann traten
die Rückſchläge ein; das Fleckvieh zeigte ſich nicht widerſtandsfähig
genug und war im Gebirge ein ſchlechtes Zugtier. Seit etwa 10 Jahren
greift man wieder zum Rotvieh, deſſen Ausbreitung allmählich wieder
zu ſteigen beginnt. Von den 53 Gemeinden des Kreiſes Schotten
züch=
ten bereits ſchon 26 Gemeinden das bodenſtändige Rotvieh; 1928 waren
es nur 21 Gemeinden; ſieben Gemeinden treiben reine Rotviehzucht.
Die Simmentaler= oder Fleckviehraſſe überwiegt im geſamten
Vogels=
berg, geht aber ſeit dem letzten Jahre dauernd zurück. In dem Kreiſe
Schotten wurde im Jahre 1926 noch in 32 Gemeinden reine
Fleckvieh=
zucht getrieben, heute nur noch in 27 Gemeinden. 39 Gemeinden halten
noch Schafherden.
SAbutat
Kabkolaſau bant
Hat auch das Wirtſchaftsleben dieſer Länder, deren Köſtlichſte Gabe der Cabak iſt, zöllig
um=
geſtaltet. — Eine moderne Vöfkerwanderung verpfſanzte mit zahlloſen Ortsgemeinſchaf.
ten auch ganze Cabakkulturen von einem Gebiet ins andere.—
Wieſe Umſchichtung veranſaßte den Chef unſeres Hauſes als führenden Cabaßfachmann, die neuen Ven
Häſtniſſe auf mehrmonatiger Orientreiſe zu ſtudieven und bei leiſtungsfähigen Cabakbauern eine Aus.
wahl unter den edelſten Sorten perſönſich zu treffen. Wir ſind damit in der Jage unſere aſtbeuzährten
Marken in einer Gualität zu bringen, die in feiner Abtönung dem Zeitgeſchmack aufs
glück=
ſichſte entſpricht. —
Freitag, den 24. Februar 1928
Letzte Ergebniſſe der Kriminalſtatiſtik.
Krrpaimall.
Safstk.
Sallschlands
DIE RRMMALTAT OES ASLANDEK M DEUTSSKNND
w UAMRE 1926 MACHMATIONALITATEN
Sonstige Länder
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Tschechoslowak
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DIE KRIMINALITATSZIFFERW DEUTSCHLAND 1920-26
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Unſere Tabelle I zeigt, wie bedrohlich die Kriminalität in den Kataſtrophenjahren der Inflation
zunahm und wie erfreulich ſie nach der Stabiliſierung geſunken iſt. Viele ſind allein durch die
Not unehrlich geworden. — Tabelle II zeigt den Anteil der einzelnen ausländiſchen Nationen an
den innerhalb der Reichsgrenzen abgeurteilten Verbrechen und Vergehen. Da die Nachbarvölker
Polen, Tſchechen, Oſterreicher, Ruſſen und Holländer zahlenmäßig am ſtärkſten in Deutſchland
vertreten ſind, iſt es nur ſelbſtverſtändlich, daß ſie auch eine entſprechend große Quote an
Ver=
brechern ſtellen. — Beſonders intereſſant iſt die Tabelle III. Während die Verbrechen und
Vergehen gegen die Perſon (Mord, Totſchlag, Körperverletzung, Beleidigung, Verleumdung uſw.)
und im Amte ſich zahlenmäßig nur wenig ändern, nahmen die Verbrechen gegen das Vermögen
in den Inflationsjahren gewaltig zu, um nach der Stabiliſierung erfreulicherweiſe um mehr als
die Hälfte zurückzugehen. Dagegen haben ſich die politiſchen Prozeſſe ſeit 1920 unaufhaltſam und
in höchſt bedauerlichem Maße vermehrt.
Ein Schiff vom Sturm in zwei Teile geriſſen.
Furchtbare Schiffskataſtrophe in der Nordſee.
Der verunglückte Dampfer „Shonga” nach dem Unwetter.
Im Vordergrund das an den Strand getriebene abgeriſſene Schiffsheck. Im Hintergrund der
vordere und mittlere Teil des Schiffes.
Ein wütender Sturm warf den engliſchen Dampfer „Shonga” bei Ymuiden (Niederlande) auf
eine Sandbank und zerbrach ihn in zwei Teile. — Unſer Bild zeigt, wie weit der ſtundenlang
tobende Sturm das abgeborſtene Heck vom Hauptwrack abgetrieben hat.
Seite 8
Reich und Ausland.
Großadmiral von Koeſter †
Der Erzieher des deutſchen Seeoffizierkorps
geſtorben.
Großadmiral Hans v. Koeſter mit ſeiner Frau.
Der langjährige Führer der deutſchen Kriegsflotte,
Großadmiral Hans von Koeſter, iſt 84jährig
geſtor=
ben. Er trat 1859 in die damalige preußiſche Marine
ein, hat 1878—1880 eine Weltreiſe mit dem ihm zur
Erziehung anvertrauten Prinzen Heinrich von
Preußen gemacht, wurde dann Leiter des Marine=
Unterrichtsweſens, 1889 Konteradmiral und Direktor
im Reichsmarineamt, 1899 Generalinſpekteur der
Marine und 1905 Großadmiral. 1906 trat der große
„Exerziermeiſter” der Flotte in den Ruheſtand. Seine
Töchter ſind mit den Admiralen Abg. Brüninghaus
und von Mantey vermählt.
Riga im Geſellſchafts=Programm des
Nord=
deutſchen Lloyd.
Auf der zweiten, im Sommer 1928 mit dem
Dampfer „Vützow” des Norddeutſchen Lloyd
vorge=
ſehenen Skandinavien=Oſtſeefahrt ſoll anſtatt
Hel=
ſingfors die lettiſche Hauptſtadt Riga angelaufen
werden. Somit erfährt das Programm dieſer
Ge=
ſellſchaftsfahrten wiederum eine für viele
willkom=
mene Abwechſlung, zumal dieſe alte Hanſaſtadt des
Oſtens viel des Sehenswerten bietet. Ein Viſum iſt
zum Beſuch Rigas für die Teilnehmer an der
zwei=
ten Skandinavien=Oſtſeefahrt nicht erforderlich, da
die lettiſche Regierung dem Norddeutſchen Qloyd die
koſtenloſe Erteilung eines Sammelviſums zugeſagt
hat. Alle wiſſenswerten Mitteilung über die
Skan=
dinavien=Oſtſeefahrten, die ſowohl Oslo, Kopenhagen
und Stockholm, als auch auf der erſten Fahrt
Hel=
ſingfors, anſtatt Riga, ferner Danzig und die Kieler
Bucht berühren, enthält eine bebilderte Druckſchrift,
die allen Intereſſenten beim Norddeutſchen Lloyd
oder ſeinen Vertretungen koſtenlos zur Verfügung
ſteht.
Tödlicher Unfall.
Frankfurt a. M. Am Mittwoch, gegen
15.40 Uhr, wurde der 34jährige Weichenſteller
Wil=
helm Protzmann aus Rothenbergen, Kreis
Geln=
hauſen, im Gleis 3 (Frankfurt a. M.=Süd) beim
Kilo=
meterſtein 3 — wo er mit Schraubenanziehen
beſchäf=
tigt war — tot aufgefunden. Er iſt wahrſcheinlich von
dem Schnellzug Frankfurt—München überfahren
worden.
Schweres Schadenfeuer auf dem Lande.
Fulda. Durch ein Schadenfeuer wurde in
Hainzell das Wohnhaus der Witwe Engel, ſamt
Stallung und Scheune eingeäſchert. Der Schaden
wird auf 10 500 Mark veranſchlagt. Die
Brandur=
ſache iſt noch unbekannt.
Schwerer Gerüſteinſturz.
Wattenſcheid. Auf der Zeche Hannover I
und II ſtürzte in einem Querſchacht ein Gerüſt ein.
Ein auf ihm befindlicher Bergmann und ein Maurer
wurden dabei mit in die Tiefe geriſſen, wobei der
letztere einen Bruch des Rückgrats erlitt. Er ſtarb
bereits auf dem Wege zum Krankenhaus. Auch der
Bergmann hat ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß
an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.
Kinder als Ladendiebe.
In der letzten Zeit wurden in den Altenburger
Geſchäftshäuſern eine große Anzahl Ladendiebſtähle
verübt, ohne daß die Spitzbuben gefaßt werden
konn=
ten. Jetzt iſt es der Kriminalpolizei gelungen, die
Täter zu ermitteln. Es kommen nicht weniger als
22 Schulknaben und Arbeitsburſchen im Alter von
12 bis 16 Jahren in Frage. Die Unterſuchung
er=
gab, daß die jugendlichen Spitzbuben bei der
Aus=
führung ihrer Streifzüge auf ganz raffinierte Weiſe
zu Werke gegangen ſind.
Schweres Exploſionsunglück.
Schwabach (bei Nürnberg). In den
Mittags=
ſtunden ereignete ſich in der Bronzefabrik von
Wei=
gand in Jgelsdorf ein ſchweres Exploſionsunglück,
deſſen Entſtehungsurſache noch nicht geklärt werden
konnte. Kurz vor 11 Uhr flog mit einer mächtigen
Detonation das Fabrikgebäude zur Herſtellung von
Aluminiumbronze in die Luft, nachdem eine
Stich=
flamme, die teilweiſe über 30 Kilometer ſichtbar war,
das Unglück angekündigt hatte. Das ungefähr ein
Jahr im Betrieb befindliche neue Werk wurde bis
auf die Grundmauern vernichtet. Ein Arbeiter wurde
getötet, ein zweiter ſchwer verletzt.
Autvunglück.
Hof. Auf der Staatsſtraße Hof—Schleiz
ereig=
nete ſich ein ſchweres Autounglück. Das
Perſonen=
auto des Dr. Bachmann=Hof fuhr gegen einen
Chauſ=
ſeebaum. Der Kühler des Wagens wurde
zertrüm=
mert und das Steuerrad hochgeriſſen, ſo daß die
Lenkerin des Autos, Frau Dr. Bachmann, ſofort
ge=
tötet wurde. Der zweite Inſaſſe des Wagens, der
Vertreter des augenblicklich in Urlaub weilenden
Dr. Bachmann, erlitt ſchwere Verletzungen.
Das Karwendelgebiet Naturſchutzgebiet.
Innsbruck. Die am 24. Februar zur
Veröf=
fentlichung gelangende Verordnung des
Landeshaupt=
mannes, durch die das Karwendelgebiet als
Natur=
ſchutzgebiet erklärt wird, beſagt u. a., die
Veräuße=
rung von Staatsgut ſolle tunlichſt vermieden
wer=
den, die Fauna ſolle erhalten und auch das
Raub=
wild, insbeſondere der Edelmarder, in mäßigen und
unſchädlichem Ausmaß vor Ausrottung bewahrt
werden. Die Erbauung neuer Bergwirtshäuſer und
Unterkunftshütten dürfe nur unter der Bedingung
erfolgen, daß der Natur und dem Almbetrieb kein
Schaden erwächſt. In dieſem Naturſchutzgebiet iſt
das Pflücken und Ausgraben geſchützter Pflanzen
verboten.
Das Schiffsunglück bei Haugeſund.
Oslo. Gegenüber übertriebenen Nachrichten zu
dem Schiffsunglück bei Haugeſund iſt feſtzuſtellen, daß
die Zahl der Ertrunkenen im ganzen zehn beträgt,
darunter ſieben Mann der Beſatzung der „Norge‟
und drei Paſſagiere norwegiſcher Nationalität.
Das größte Schiff der norwegiſchen
Handels=
marine geſtrandet.
Oslo. Der etwa 17 000 Tonnen große
nor=
wegiſche Walfiſchfänger „C. A. Larſen” iſt auf ein
Riff gelaufen. Das entſtandene Leck iſt ſo groß, daß
eine Bergung des Dampfers nicht mehr möglich
er=
ſcheint. Der Dampfer hatte 78 000 Sack Walfiſchtran
im Werte von einer halben Million Pfund
Ster=
ling geladen, die rettungslos verloren ſein dürften.
Die „C. A. Larſen” war das größte Schiff der
nor=
wegiſchen Handelsmarine.
Verurteilter Scheckſchwindler.
Paris. Der ehemalige Juſtizminiſter im
Ka=
binett Kerenſki, Alexander Schreider, wurde von
der Strafkammer zu zwei Monaten Gefägnis mit
Bewährungsfriſt verurteilt, weil er im Auftrag
ſei=
nes ehemaligen Kollegen, des Poſtminiſters Rochlin,
einen Wechſel von 11000 Franken einkaſſiert, das
Geld aber für ſich behalten hatte. Schreider berief
ſich auf ſeine ſchwierige finanzielle Lage und
ver=
ſprach, das Geld zurückzuzahlen.
Beſteigung des Montblanc in einem Tag.
Paris. Dem „Journal” wird aus Chamonix
gemeldet, daß der norwegiſche Skilehrer Emil
Pe=
terſen mit zwei franzöſiſchen Bergführern das erſte
Mal im Winter in einem Tage die Beſteigung des
Montblanc durchgeführt hat. Die drei Touriſten
be=
nutzten von Chamonix aus die Zahnradbahn bis zum
Gletſchermeer (2700 Meter Höhe), ſind dann bis zum
Gipfel des Montblanc geſtiegen und genau 13
Stun=
den nachdem ſie Chamonix verlaſſen hatten, dorthin
wieder zurückgekehrt.
Erdſtöße in Paläſtina.
London. Wie aus Jeruſalem berichtet wird,
wurden am Mittwoch dort zwei Erdſtöße verſpürt.
Der erſte um 3 Uhr morgens war nur leicht,
wäh=
rend der zweite um 7.50 Uhr an Heftigkeit baum
hinter dem Erdſtoß vom 11. Juli letzten Jahres
zu=
rückſtand. Im Juli 1927 wurde damals ſchwerer
Schaden in Paläſtina und Transjordanien angerichtet
Ein Krupp=Prozeß in Spanien.
Madrid. Vor dem Schiedsgericht in Burgos
haben ſoeben die Berufungs=Verhandlungen im
Prozeß Krupp gegen die engliſche Geſellſchaft
Or=
conera Iron Ore Cie, ſtattgefunden. Der
Prozeß=
wert beträgt etwa 100 Millionen Peſetas. Die
Vor=
geſchichte iſt folgende. Vor etwa 30 bis 35 Jahren
wurde in der Provinz Biscaya obengenannte
eng=
liſche Minengeſellſchaft mit ſpaniſchem, engliſchem
und deutſchem Kapital gegründet. Zu den Gründern
gehörte Krupp; das inveſtierte Kapital betrug
ins=
geſamt 20 000 Pfund Sterling. Die Geſellſchaft hatte
ihren Sitz in England, ihr Zweck war die
Erzbelie=
ferung der Teilhaber. Der Gründungsvertrag, bzw.
deſſen Lieferbeſtimmungen, wurden nach
Kriegsaus=
bruch durch die engliſchen Gerichte annulliert, worauf
Krupp bei den Gerichten in Bilbao eine Klage zur
Erfüllung einleitete. Von gegneriſcher Seite wurde
die Zuſtändigkeit ſpaniſcher Gerichte angefochten. Das
ſoeben gefällte Urteil beſtätigt die Zuſtändigkeit der
ſpaniſchen Gerichte und iſt für Krupp günſtig
ausge=
fallen. Das Urteil der 1. Inſtanz lautete auf
Ab=
weiſung der Klage Krupps.
Nummer 55
Zum Untergang der „Principeſſa
Mafalda‟.
Der amtliche Unterſuchungsbericht.
Rom. Die amtliche Unterſuchungskommiſſion
über Umſtände, Urſachen und Verantwortung beim
Untergang des Ueberſeedampfers „Principeſſa
Ma=
falda”, hat ihre Erhebungen beendet und einen
Be=
richt veröffentlicht. Er beruht auf der Befragung
aller überlebenden Mitglieder der Bemannung und
der Paſſagiere im In= und Ausland und der
Be=
richte von Augenzeugen und Preſſe. In dem Bericht
wird erklärt, daß der Dampfer am 11. Oktober
1927 nach der vorſchriftsmäßigen Kontrolle in See
gegangen war, aber zugegeben, daß ſchon bei ſeiner
vorhergehenden Fahrt einige Zwiſchenfälle eingetreten
waren, durch die die linke Maſchine fünfmal für die
Geſamtdauer von mehreren Stunden ausgeſetzt
wer=
den mußte. Während des Aufenthalts in Genua
wurde eifrig an der Behebung der Störungen
gear=
beitet; aber auf der verhängnisvollen Ueberfahrt
wiederholten ſie ſich ſofort nach der Abfahrt von
Barcelona und in verſtärktem Maße auf dem Ozean,
ſo daß die Maſchinen wieder etwa 20 Stunden
ſtillſtehen mußten. Die Kommiſſion glaubt, daß dieſe
Störungen als mittelbare Urſache zu der
Havari=
beigetragen haben, die das Unglück verurſachte. Die
direkte Urſache bildete jedoch die Loslöſung der
lin=
ken Schraubenwelle infolge Materialbruches. Die
Pumpen wurden ſofort in Tätigkeit geſetzt, aber
nicht in hinreichendem Maße, was hauptſächlich der
Tatſache zugeſchrieben wird, daß der Aufſeher des
Maſchinenraumes vom erſten Augenblick an jede
Ret=
tungsmöglichkeit für den Dampfer aufgab und ſeine
Ueberzeugung auf das Perſonal übergriff. Es iſt
feſtgeſtellt, daß der Dampfer mehr als hinreichend
mit Rettungsgürteln, Booten und Flößen
ausge=
ſtattet war. Das Waſſer drang ſo raſch durch die
Tunnel der Schraubenwelle ein, daß einzelne
Schließ=
vorrichtungen der Schotten verſagten, ſo daß das
Waſſer allmählich bis in das Lokal der
Handſteue=
rung vordrang. Die Rettungsoperationen gingen
infolge der unbezähmbaren Panik der Paſſagiere und
namentlich der an Bord befindlichen 110 Araber nicht
regelmäßig und geordnet vor ſich. Dieſe Panik
wurde auch durch den überſtürzten Befehl zur
Aus=
ſetzung der Boote verurſacht. Indeſſen trifft die
Matroſen keine Schuld, da ſie unter den
außerge=
wöhnlichen Umſtänden ihr möglichſtes getan haben.
Die Kommiſſion gelangt zu dem Schluß, daß ſie
kein Urteil juriſtiſcher Verantwortung der
Mann=
ſchaft, der Schiffsgeſellſchaft oder der Kontrollorgane
fällen könne. Die eingetretene Havarie gehöre zu
den ſeltenen, aber möglichen Schiffsſtörungen, und
ihre verhängnisvollen Folgen ſeien dem
mangelhaf=
ten Unterhalt einiger Schließvorrichtungen der
Schotten und der peſſimiſtiſchen Ueberſchätzung der
Lage zuzuſchreiben, die nach der ſorgfältigen
Unter=
ſuchung nicht der Wirklichkeit entſprächen, aber im
Augenblick der unmittelbaren Gefahr auch erfahrenen
und geſchickten Technikern natürlich erſchienen, die
jetzt ihr Vorgehen nicht mehr rechtfertigen könnten,
weil ſie beim Ausharren auf ihrem Poſten
umge=
kommen ſeien.
Der Auſtralienflieger Hinkler.
London. Der aus Auſtralien gebürtige
Flie=
ger Hinkler hat am 16. Tage nach ſeinem Abfluge
von London Port Darwin in Auſtralien erreicht.
Er beabſichtigt von dort aus nach ſeinem
Geburts=
ort Bundaberg in Queensland weiterzufliegen. Er
wurde ſehr ſtürmiſch begrüßt und empfing
Glück=
wunſch=Telegramme vom Premierminiſter und
an=
deren Stellen. Bisher hat Hinkler folgende Rekorde
erzielt: den längſten Flug in einem Leichtflugzeug;
den längſten Einzelflug, den erſten Dauerflug von
London nach Rom im Leichtflugzeug, die kürzeſte
Flugdauer zwiſchen Großbritannien und Indien—
Auſtralien. Er hat die 20 000 Kilometer lange Strecke
London—Auſtralien mit einem Tagesdurchſchnitt von
1250 Kilometern zurückgelegt. — Cobham hatte im
Jahre 1926 45 Tage und der Flieger Smith im
ver=
gangenen Jahre 28 Tage benötigt.
Ein Automobilrennfahrer verunglückt.
Dayton Beach (Florida). Frank Lockhart
verſuchte am Mittwochabend, den von Campbell
auf=
geſtellten Welt=Schnelligkeits=Rekord mit ſeinem
Stutz=Rennwagen zu brechen. Als Lockhart eine
Stundengeſchwindigkeit von etwa 225 engliſchen
Mei=
len erreicht hatte, überſchlug ſich ſein Wagen in der
Luft und ſtürzte in den Ozean. Der Rennfahrer
trug Verletzungen davon, die ſchwerer Natur ſind.
Ein Opernhaus im Wolkenkratzer.
Entwurf des 42ſtöckigen Opern=Wolkenkratzers.
Es gab ſchon alles in einem amerikaniſchen
Wolken=
kratzer, nur ein Opernhaus nicht. Die Civic Operc
Company in Chicago iſt als erſte auf den Einfall
gekommen, ein Operntheater in einen 42ſtöckigen
Wolkenkratzer hineinzubauen. Durch Vermietung
bie=
ler tauſend Büroräume im Hochhauſe will man die
zu erwartende Unterbilanz der Oper decken. Was der
Hausbeſitzer verdient, ſoll der Operndirektor
ver=
lieren. Eine höchſt praktiſche, aber ſchwer
nachzu=
ahmende Art der Kunſtpolitik.
Nkummer 35
Freitag, den 24. Februar 1928
Seite 9
Briefkaſien.
MOer Anfrage iſt die letzte Bezugégulttung belzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
M. B.K. Nach 8 1568 BGB. kann ein Ehegatte auf Scheidung
kla=
twenn der andere Ehegatte durch ſchwere Verletzung der durch die
Abegründeten Pflichten oder durch ehrloſes oder unſittliches
ühalten eine ſo tiefe Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes
ver=
hlget hat, daß dem Ehegatten die Fortſetzung der Ehe nicht zugemutet
aen kann. Der Richter hat nach den Umſtänden des einzelnen Falles
ihr urteilen, ob der Tatbeſtand für eine Scheidung vorliegt. Es kann
iönn einzelnen von Ihnen angegebenen Tatſachen zuſammen genom=
In, die aber bewieſenwerden müſſen ein ſolches ehrloſes
rlalten gefunden werden. — Der Ehemann iſt verpflichtet, einem
müinſchaftlichen Kinde Unterhalt zu gewähren; die Ehefrau iſt
ver=
jattet, ihm aus den Einkünften ihres Vermögens und dem Ertrag ihrer
Hüfit oder eines von ihr ſelbſtändig betriebenen Erwerbsgeſchäfts einen
gaaneſſenen Beitrag zu den Koſten des Unterhalts zu leiſten, ſoweit
dieſe durch die dem Manne an dem Vermögen des Kindes zuſtehende
inießung gedeckt werden. — Wird die Ehe nach § 1568 BGB.
ge=
oen, ſo ſteht, ſo lange die geſchiedenen Ehegatten leben, die Sorge
ſieie Perſon des Kindes, wenn ein Ehegatte allein für ſchuldig erklärt
em anderen Ehegatten zu; ſind beide Ehegatten für ſchuldig erklärt,
leht die Sorge für einen Sohn unter 6 Jahren oder für eine Tochter
EM.ter, für einen Sohn, der über 6 Jahre alt iſt, dem Vater zu.
9 Vormundſchaftsgericht kann eine abweichende Anordnung, wenn aus
ſoinderen Intereſſen des Kindes geboten, treffen.
. in 1. Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium in Ber=
Im Uebrigen verweiſen wir Sie auf die in den letzten
Reichs=
goberichten enthaltenen Ausführungen des neuen Reichswehrminiſters.
D. B. Da die Wohnung vorher ein Beamter inne hatte, iſt die
Be=
ſehe an ſih zit der Maßnahme befugt. Es empfehlen ſich gütliche
Ver=
melungen mit der beſchlagnahmendem Behörde.
„„Heag”. Im Streitfalle unterliegt die Auslegung des Reverſes der
ierlichen Tatigkeit. Bei der Auslegung einer Willenserklärung iſt
rlwirkliche Wille zu erforſchen und nicht in dem buchſtäblichen Sinne
s1 Ausdrucks zu haften, und weiter ſind Verträge ſo auszulegen, wie
ur und Glauben mit Rückſicht auf die Verkehrsſitte es erfordern. Iſt
FPlombe unſachgemäß angebracht und infolge dieſes Umſtandes
be=
dSigt worden, ſo wird für dieſes Verſchulden wohl immer derjenige
fübar gemacht werden können und müſſen, der ſie in dieſer
unſachge=
wyxen Weiſe angebracht hat. In dieſem Sinne wird auch der Richter
uichtiger Auslegung des Reverſes entſcheiden. Wir empfehlen Ihnen,
gl-benenfalls einen unparteiiſchen Fachmann aus der Elektrizitätsbranche
zziehen. Vielleicht nimmt dieſer dann Anlaß, den betreffenden Aus=
„u6 der Stadtverordneten anzugehen, damit Abhilfe erfolgt.
„Roli”. Nein, weil das Rechtsgeſchäft beiderſeits erfüllt ud ſomit
iltedigt iſt.
W. 100. Nein. Das haben wi= wieberholt an dieſer Stelle
aus=
eflährt. Dieſer Mietzins iſt ein Teil des Waſſergeldes.
Marken=
fahrräder
r langjähr. Garan
eß zu bedeutend
zu=
ün geſetzten Preiſen
amnend billig 193a
A. M. Hörz
2u gerhausſtraße 16
AMStellengeſuche
Weiblich
Rontoriſtin
— allen Büro= und
31chhaltungs=Arbei=
2., ſowie
Steno=
ry phie und
Schreib=
niſſch. beſtens rer
raait, ſucht ſich per
Alpril zu verändern
Ing. u. A. 4 Geſchſt.
( 5070
A-elteres Fräulein
urht paſſ.
Wirkungs=
rs is in kl. Haushalt,
unch einz. Herrn vd.
Dinme, evtl. auch
Ge=
aväftsh., wo ſie mit
Geſchäft tätig ſein
öninte. Gute Behandl.
v1 hoh. Lohn vorgezg.
ung. u. A 17 Geſchſt.
194230
Ueue
ngstreis auch Pflege,
wgut. Hauſe zu einz.
Lmme od. Herrn.
An=
gebb. unt Z 238 an d.
beſchäftsſt. (*5043fg0
G
Ehrl.,
tucht, Fräulein
aus achtb Fam. ſucht
Stellg. i. Haush.
aus=
wärts. Ang u. A 13
an die Geſchſt. (45094
„Rolf.‟ Das Rechtsverhältnis iſt nach mietähnlichen Grundſätzen
zu beurteilen. War eine beſtimmte Zeit für die Ueberlaſſung des
Rau=
mes nicht vereinbart, alſo die Ueberlaſſung für unbeſtimmte Zeit
er=
folgt, ſo hätte das Verhältnis, und zwar ſpäteſtens am 15. eines
Mo=
nats, auf den Schluß des Monats gekündigt werden müſſen. Verjährung
ihrer Anſprüche iſt nicht eingetreten. Unſeres Erachtens können Sie alſo
unter den geſchilderten Verhältniſſen Zahlung für die beiden Monate
verlangen bzw. bei Zahlung des Mietzinſes i Aufrechnung bringen.
Daß Sie mit dieſer Forderung aufrechnen werden, erklären Sie dem
anderen Teil gegenüber am beſten jetzt ſchriftlich.
A. R. P., hier. Als Grundſatz iſt aufzuſtellen, daß der Verwieter
zum Erlaß einer Hausordnung an ſich befugt iſt und der Mieter wird
ſich ihr als einem Vertragsbeſtandteil zu unterwerfen haben;
Gegebenen=
falls hat über ihre Auslegung der Richter zu befinden. Zu beachten
bleibt dabei auch der Einfluß der örtlichen Verkehrsſitte als
Auslegungs=
moment. Die Hausordnung wird insbeſondere das Reinigen im
Ein=
zelnen hinſichtlich des vom Mieter mitbenutzten Zubehörs vorſchreiben
dürfen. Dies gilt auch hinſichtlich eines mitvermieteten Trockenbodens.
Behördliche Verordnungen beſtehen unſeres Wiſſens nicht. — 2.
Vor=
ſchriften über die Badezeit derart, wie Sie angeben. zu machen, dürfte
der Vermieter unſeres Erachtens nicht berechtigt ſein. Die
Waſſerver=
ſorgung iſt im Fragefalle vom Vermieter zu gewähren, wenn nichts
anderes ausgemacht iſt. Beſondere Vorſchriften beſtehen hier nicht. —
3. Bis 10 Uhr abends; nicht bei offenem Fenſter. Hier exiſtiert eine
Polizeiverordnung, über die näheren Aufſchluß das zuſtändige 4.
Poli=
zeirevier erteilen dürfte. — 4. Nein. Der Mſllkaſten iſt vom Mieter
am Eingang des Hauſes an den Tagen zur Abholung bereit zu ſtellen,
an denen die Müllabfuhr ſeitens der Stadtverwaltung erfolgt. — 5.
Hauswände kann der Mieter inſofern benutzen, als ihm das Anbringen
eines Briefkaſtens zu geſtatten iſt. Dies entſpricht der Verkehrsſitte.
A. K. D. 1. Die frühere Witwe St. kann letzwillig ungehindert
über das im Witwenſtande von ihr erworbene Vermögen verſügen,
ebenſo kann ein gemeinſchaftliches Teſtament der beiden jetzt lebenden
Ehegatten errichtet werden, da es ja nur den Erwerb dieſer
Ehe=
gemeinſchaft zum Gegenſtand hat. Das alte Teſtament muß bei Gericht
bleiben, bis der Erbfall aus ihm eintritt. Das frühere gemeinſchaftliche
Teſtament kann nicht mehr widerrufen werden, nachdem der eine
Ehegatte bereits mit Tod abgegangen iſt. Wollen Sie eine
Beſſer=
ſtellung, die eimtreten könnte, vermeiden, ſo wäre es rätlich, eine
be=
züigliche Beſtimmung im neuen gemeinſchaftlichen Teſtamente zu treffen.
2. Das ſelbſtgeſchriebene Teſtament kann zu Hauſe aufbewahrt werden.
Zur Errichtung eines ſolchen gemeinſchaftlichen Teſtaments iſt nötig:
1. eine von dem einen Ehegatten unter Angabe des Ortes und Tages
eigenhändig geſchriebene und unterſchriebene Erklärung, der der andere
Ehegatte die Erklärung beifügt, daß das Teſtament auch als ſein
Teſta=
ment gelten ſolle. Dieſe Erklärung muß unter Angabe des Ortes und
Tages eigenhändig geſchrieben und unterſchrieben werden.
P. H. Sobald Sie Invalidenrente beziehen (und das iſt ja der Fall)
ſind Sie berechtigt, Sozialrente zu verlangen. Bei der Rente kann
der Arbeitsverdienſt (auch die Koſt) angerechnet werden. Der Antrag
iſt bei der Bürgermeiſterei des Wohnorts, die auch nähere Auskunft
erteilt, zu ſtellen.
ehmf zum Scheuern
Nr. 100. Der Fabrikant ſt, nachdem Sie ihn vergeblich aufgefordert
haben, zur Herausgabe ſowie zur Leiſtung des Schadenerſatzes (in Form
des entgangenen Gewinns) verpflichtet, nur müſſen Sie in letzterer
Hin=
ſicht wohl bedenken, daß Sie beweiſen müſſen, daß Ihnen und in
welcher Höhe durch Verzögerung der Herausgabe ein poſitiver
Schaden erwachſen iſt. Der Umſtand allein, daß Sie keine Offerten
machen konnten, wird allein nicht genügen, einen
Schadenerſatz=
anſpruch mit Erfolg zu begründen.
K., hier. Sie haben ja wohl die Kopie noch in Händen. Wir
glau=
ben, daß Sie e8 auf eine Klage ankommen laſſen können.
R. Wenn in einem gewöhnlichen Briefe Geld oder Geldeswert
abgeſandt wird, ſo hat natürlich der Abſender den Schaden zu
tragen, der entgegen den poſtaliſchen Beſtimmungen die Wertſendung
einem gewöhnlichen Briefe anvertraut hat.
„Karl”. Wir glauben, daß der Hausbeſitzer für einen entſtehenden
Unfall haftbar gemacht werden kann. Inwiefern der Hausbeſitzer
aber ſeinerſeits die Verſicherungsgeſellſchaft aus einer
Haftpflichtver=
ſicherung in Anſpruch nehmen kann, wird weſentlich vom Inhalt des
Verſicherungsvertrags abhängen. — Das Reichsgericht hat kürzlich
einen Fall behandelt, wo in einem Schalterraum einer Bank infolge
eines gewichſten Linoleumsbelags ein Kunde ſich eine Verletzung
zu=
zog, und es hat in dieſem Falle die Bank als für den Schaden haftbar
erklärt.
Nr. 1000. Für das Rechnungsjahr 1927 iſt durch das
Steuervoraus=
zahlungsgeſetz vom 29. März 1927 nur eine proviſoriſche Regelung
getroffen worden und ſind die Vorſchriften der für das
Rechnungs=
jahr 1926 erlaſſenen Geſetze und Verordnungen in Geltung geblieben.
Wir verweiſen im Uebrigen auf den in Nr. 292 vom 21. Oktober 1926
enthaltenen Aufſatz: „Sondergebäudeſteuer für das
Rech=
nungsjahr 1926”, der durch unſere Geſchäftsſtelle wohl
erhält=
lich iſt.
G. Sch., hier. Wenden Sie ſich an das Verſorgungsamt hier (
Eſcholl=
brücker Straße).
W. G. hier. 1. und 2. Wenden Sie ſich an das Städtiſche
Fürſorge=
amt. 3. Nichts bekannt.
G. F. Die Verſicherungsgeſellſchaft haftet nur dem
Verſiche=
rungsnehmer bezüglich des verſicherten Mobiliars. Dagegen
wer=
den Sie den Nachbar mit Erfolg aus nützlicher Geſchäftsführung ohne
Auftrag für den gehabten Verluſt in Anſpruch nehmem können.
Hauptſchriftleitung: Rudolt Mauve
Verantwortlich ſür Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue r; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittlch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Die lrübung des Getränkes hat Sie überrascht 2 Sie
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Vergleichen Sie damit Kaffee, der mit Weber’s
Earlsbader bereitet wurde. Die Trübung ist
verschwun-
den, der größte Teil der schwimmenden Stoffe hat sich
gelost, also gleichsam ein WWertzuwachs; denn die
Kaf-
feebohne wird besser ausgenutst, der Kaffeegeschmack
nachhaltiger, das Getränk voller
und abgerundeter
Am besten überzeugen Sie
sich selbst !
Geite 10
Freitag, den 24. Februar 1928
Nummer 53
Shotn Shiet und Tarnen.
Geſchäftliches.
Der Sport des Sonntags.
Neben den raſenſportlichen Wetrbewerben tritt diesmal der
Winter=
ſport mit einigen großen Veranſtaltungen noch einmal ſtark in
Erſchei=
nung. Unter bedeutender ausländiſcher Beteiligung kommen in Triberg
die Deutſchen Ski=Meiſterſchaften und im Berliner Sportpalaſt die
Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen, ſowie ein großes internationales
Eishockey=Turnier zur Durchführung. Auh im Rad=, Bex=,
Schwimm=
ſport und in der Schwerathletik ſtehen bemerkenswerte Veranſtaltungen
auf der Tagesordnung.
Fußball.
Die ſüddeutſchen Endſpiele
werden mit vier Spielen der Meiſter und je zwei Spielen in den beiden
Troſtrunden fortgeſetzt. Beſonders überragende Spiele gibt es nicht.
In der Runde der Meiſter ſpielen:
In Frankfurt: Eintracht Frankfurt—Wormatia Worms,
In Mannheim: S.V. Waldhof-Karlsruher F.V.
In München: Bayern München—Stuttgarter Kickers,
In Saarbrücken: F.V. Saarbrücken—Sp Vg. Fürth.
In Frankfurt ſteht der Tabellenzweite, die Emtracht, vor einer
nicht zu unterſchätzenden Aufgabe. Wormatia iſt eine zähe, energiſch
kämpfende und ſchwer zu ſchlagende Mannſchaft. Da aber auch die
Ein=
tracht nicht nur über große phyſiſche und techniſche Fähigkeiten
ver=
fügt, ſondern ebenfalls zu kämpfen verſteht, ſprechen wir ihr, als der
zweifelsohne beſſeren Mannſchaft, die größeren Siegesausſichten zu.
In Mannheim müßte es eigentlich, nach dem bisherigen Verlauf
der Endſviele zu urteilen, einen Sieg der durchſchlagskräftigeren und
ausgeglicheneren K. F.V.=Elf geben. Vielleicht findet ſich aber Waldhof
endlich einmal zuſammen und erreicht wenigſtens ein Unentſchieden. —
Für das Treffen in München gilt der Tabellenführer „Bayern” als
Favorit. Die Kickers müßten ſchon einen ſehr guten Tag und etwas
Glück haben, wenn ſie den unbedingt beſſeren Bahern auch nur einen
Punkt entreißen wollten. — In Saarbrücken wird u. E. die
Sp.Vg. Fürth trotz ihrer zurzeit niht überragenden Form zu einem
Erfolge kommen.
Die Troſtrunden.
In der Gruppe Südoſt wird der Tabellenführer Wacker
München zu Hauſe mit einem ſicheren Siege über V.f.R. Fürth
auf=
warten. Der 1. F.C. Nürnberg dagegen muß im Spiele gegen Union
Böckingen weſentlich beſſere Stürmerleiſtungen als zuletzt auſweiſen,
um die ſtabile Hinvermannſchaft der Schwaben ſchlaggen zu können.
Die Gruppe Nordweſt bringt die Spicle F. S.V. 05 Mainz—
Saar 05 Saarbrücken und Vf.L. Neu=Iſenburg—Ludwigshafen G8.
Mainz und Ludwigshafen dürften hier ihr Punktkonto wieder
ver=
mehren.
Prtsatſpie’ gibt es diesmal wieder eine ganze Menge. Zu
erwähnen ſin die Treffen Sportfreunde Saarbrücken—Union Niederrad,
F. V. 04 Würzburg—F.C. 93 Hanau, Haſſia Bingen-Kreuznach 02,
Ger=
mania Wiesbaden—Sp.Vg. 02 Griesheim. A. S.V. Nürnberg—
Stuttgar=
ter S.C und F. C. Konſtanz—F.C. Freiburg. Der F. S.V. Frankfurt
macht einen Abſteher nach dem Norden, um ein Freundſchaftsſpiel gegen
den Hamburger SV. auszutragen. — Im Reich werden u. a. die
ſüdoſtdeutſchen Endſpiele, die Endkämpfe um die Bezirksmeiſterſchaften
bon Ruhr und Niederrhein in Weſtdeutſchland fortgeſetzt und das
Ent=
ſcheidungsſpiel um die Pommern=Meiſterſchaft zwiſchen Titania und
Preußen Stettin ausgetragen.
ſportlih ergiebig werden. Gleichzeitig hält der Deutzſche Ski=Verband in
Triberg eine Tagung ab. — Im Berliner Sportpalaſt gibt es am
Samstag und Sonntag eine intereſſante Doppelveranſtaltung. Die
Weltmeiſterſchaften für Herren im Eis,
Kunſtlau=
fen, bei denen es wieder zu dem Duell Böckl—Grafſtröm bommen
wird, und ein internationales Eishockey=Turnier kommen zur
Dunchführung. Am Eishockeh=Turnier nehmen die Olympiamannſchaften
von Kanada und Schweden, ſowie die internationale Mannſchaft des
Berliner Schlittſchuh=Clubs teil. — Von weiteren Veranſtaltungen des
Sonntags ſind noch die Bayeriſchen Eis=Schnellauf=
Mei=
ſterſchaften zu erwähnen.
Fettige Ränder an Eimern Wannen, Ausgüffe=
und Spülſteinen laſſen ſich leicht durch das alwbewährte Henka
Putz und Scheuermittel „Ata” entfernen. Aus der handlichen Streu,
flaſche ſchüttet man etwas Ata auf feuchten Lappen und reibt die
Stellen ab. Aber auch für alle anderen Küchengeräte aus Holz, Metall
Glas und Stein, wie auch zum Herdputz iſt Ata ein vortreffliches
Mittel. Für Aluminiumſachen nimmt man Ata auf trockenen Lapwen
und reibt auch trocken nach.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
Winterſport.
Oeutſche Skiſpringer in Oavos und Pontreſina.
Recknagel Sieger in Pontreſina.
Die Schweizer Winterſport=Verbände und =Vereine nutzen die
An=
weſenheit zahlreicher Olympiakämpfer in der Schweiz noch aus, um
in=
ternationale Veranſtaltungen aufzuziehen, in denew die Ausländer ihr
Können erneut beweiſen können. So gab es auf der Berniua=Schanze
bei Pontreſina internationale Skiſpringen, bei denew glänzende
Leiſtungem erzielt wurden. Durch Erich Recknagel wurden die
deutſchen Farben zum Siege geführt, denn Recknagel gewann mit Note
17,666 bei geſtandenen Sprüngen von 62,70 und 62 Metern. An zweiter
Stelle folgte der Deutſch=Böhme Purkert mit Note 17,291 bei Weiten
von 61½, 66 und 63 Metern vor dem Schweizer Trofami, Note 16,874,
und ſeinem Landsmann Wuilleumier, Note 16,513. An 5. Stelle folgte
Walter Glaß=Oberſachſenberg mit Note 16.333 vor Max Kröckl=
Neuhaus (16,152), Martin Neuner=Partenkirchen (15,513) und dem
Schweizer Feuz (15,027).
Auch in Davos waren deutſche Skiläufer am Start, ſtanden hier
aber vor einer ungleich ſchwereren Aufgabe, da ſie es wit den
norwegi=
ſchen Springern zu tun hatten. So blieb hier natürlich ein Sieg aus,
aber dennoch ſchnitten die deutſchen Vertreter ausgezeichnet ab. Den
Sieg errang der Norweger Vinjarengen mit Note 17,861 bei Sprüngen
von 39, 40 und 43 Metern vor ſeinen Landsleuten Kolterud und Holmen
und den beiden Deutſchen Kratzer und Lohſe, die die gleiche Note
erreichten. Ludwig Böck=Neſſelwang belegte den ſechſten Platz. Der
Norweger Snersrud kam bei 45 Metern, dem weiteſten Sprung des
Tages, zu Fall. In der Altersklaſſe gab es dafür einen deutſchen Sieg,
und zwar gewann hier Luther=Münchem mit Note 16,442.
Ein in Davos ausgetragenes Eishockeyſpiel zwiſchen der kanadiſchen
Olympia=Mannſchaft und dem E.H.C. Davos endete mit einem 6:1=Sieg
der Kanadier.
13. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
6 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 68 933, 316 251, 325 908; 8 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 22827, 49 271, 278 042, 341 534; 12 Gewinne
zu je 2000 Mark auf Nr. 52265, 149 964, 201 415, 215 992, 224 412,
271 169; 12 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 80 886, 114 685, 195 713.
244 778, 308 103, 372 490; ferner 72 Gewinne zu je 500 Mark und 170
Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf N. 157 464; 2 Gewinne zu je 5000
Mark auf Nr. 356 290; 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 47 199.
89 269, 330 788; 16 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 34 760, 114858.
130 228, 139 995, 148 574, 228 429, 267 713, 333 483; 24 Gewinne zu je
1000 Mark auf Nr. 24 698, 26 612, 29 630, 30 551, 47 717, 48 677, 53 838,
72 646, 129 951, 144 359, 205 304, 211 413; ferner 70 Gewinne zu je 500
Mark und 170 Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade
verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je
500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 200 000 Mk., 2 Gewinne zu je 100000
Mk., 2 Gewinne zu je 75 000 Mk., 4 Gewinne zu je 50 000 Mk.,
10 Gewinne zu je 25 000 Mk. 50 Gewinne zu je 10 000 Mk., 92. Gewinne
zu je 5000 Mk., 210 Gewinne zu je 3000 Mk., 460 Gewinne zu je
2000 Mk., 920 Gewinne zu je 1000 Mk., 2490 Gewinne zu je 500 Mk.,
6338 Gewinne zu je 300 Mk.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Fußball.
Univerſität Gießen-Techniſche Hochſchule Darmſtadt 3:7 (2:3).
Freitag, 24. Febr. 13: Schallplatten=Konzert. O 15.30: Bei
rufsberaterin Loewe: Die Frau im mittleren Laboratoriums= und
Bibliotheksdienſt. O 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. Lehrer Stricker:
Iſt Erziehung unſerer Kinder nötig und möglich? 17.45: Marg,
Wolf: Briefe der Frau Rat Goethe. O 18.30: Kaſſel: Literariſche
Stunde der Kaſſeler Preſſe. O 19: Südweſtd. Radio=Club. O 19.30:
Die Durchſchlagskraft prähiſtoriſcher Pfeilſpitzen aus Stein. —
Eine meteorologiſche Expedition nach Island. o 19.50: Film=
Wochenſchau. O 20: Kurhaus Wiesbaden: Konzert des Kurorcheſters,
— Anſchl.: Rezitationsabend Willy Buſchhoff=Berlin. Alte Balladen,
— Bürger: Lenore. — Poe: Der Untergang des Hauſes Uſher,
— Liliencron: Heitere Gedichte. — Darauf: Kaſſel: Spätkonzert
der Hauskapelle.
Stuttgart.
Handball.
Der Endkampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft
der Deutſchen Sportbehörde bringt in den beiden Gwwppen die erſten
Spiele der zweiten Serie. In der Gruppe Oſt, wo nach Abſchluß
der erſten Serie die drei Endſpielteilnehmer Sp.Vg. Fürth,
Stuttgar=
ter Kickers und D.S V. Münhen gleiche Punktzahl aufweiſen, empfängt
die Sp.Vg. Furth die Stuttgarter Kickers. Fürth blieb beim erſten
Spiel in Stuttgart ſiegreich und wird ſich auch auf eigenem Gelände
wohl kaum ſchlagen laſſen. In der Gruppe Weſt hat der
ſüd=
deutſche Meiſter, S.V. 98 Darmſtadt, im Vorſpiel auf eigenem Platz
den Pol. S.V. Mannheim 10:0 geſchlagen. Das Rückſpiel in Mannheim
wird wohl zwar nicht ſo hoch ausfallen, zweifelsehne aber wieder einen
Sieg der Darmſtädter bringen.
Am Aſchermittwoch ſtanden ſich in Gießen die obigen Mannſchaften
zum Vorſchlußſpiel um die Südweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft
gegen=
über. Das Spiel war in der erſten Halbzeit ein rechtes
Aſcherwett=
wochsſpiel, ohne Schwung, ohne Energie und von großer
Schwerfällig=
keit. Erſt in der zweitem Halbzeit wurde das beſſer, beſonders die
Darmſtädter, die ſehr ſchwache Leiſtungen gezeigt hatten, ſpielten jetzt
etwas lebhafter und zeigten in Kombination und Ballbehandlung
an=
ſprechende Leiſtungen. Die Gießener, die in der erſten Halbzeit leicht
überlegen waren, fielen nach der Pauſe ganz ab. Nur ihr Innenſturm
hielt ſich noch einigermaßen. Beim Sieger zeigte die Hintermannſchaft
nicht die gewohnte Güte.
Freitag, 24. Febr. 12.30: Schallplattenkonzert. 16.15:
Funkorch. Einl.: Lotte Mönch=Krupkat. o 18:
Landwirtſchafts=
nachrichten. O 18.15: Dr. Elwenſpoek: Arabiſche Geſandte an
germani
führer. o 19.15: Eſperanto. o 19.45: Ueberſicht über die
Haupt=
veranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto). O 20: „Die
Jagd nach dem Glück”. Eine Reiſe um die Welt in zwölf
Sende=
folgen. Rundfunkzyklus von K. Struve. 5. Abend: Colombo,
Schießſport.
Südweſtdeutſcher Sportverband für Kl.=Kal.=Schießen, „Gau
Neun=
kircher=Höhe‟.
Mitw.: Die drei Weltbummler: G. Ott, E. Stockinger, K. Struve.
Hilde Binder, Thea Struve=Jöhnsſen, Hildegard von Zedtwitz,
Elſe Rüthel, K. Karner, E. Baudiſtel, Fr. Höger, Funkorch. O 21.15:
Frankfurt: Vortragsabend Willi Buſchoff. Balladen.
Volkslied=
mäßige alte Balladen. — Bürger: Lenore. — Poe: Untergang
des Hauſes Uſher. — Keller: Tanzlegendchen. — Märchen von
Anderſen: Der Zauberer Kribbel=Krabbel. — Des Kaiſers neue
Kleider. — Anſchl.: Nachrichten.
Schwimmen.
Das ſchwimſportliche Programm des Sonntags bringt zwei
intereſſante Klubkämpfe. Bayern 07 Nürnberg und Slavia
Prag treffen ſich in Nürnberg, Hellas Magdeburg und Poſeidon Leipzig
m Leipzig.
Kraftſport.
Länderringkampf Deutſchland-Dänemark. Nach
dem eindrucksvollen Sieg gegen Frankreich ſtehen unſere Amaveurringer
im Länderkampf mit Dänemark am kommenden Sonntag in
Kopen=
hagen vor einer ungleich ſchwereren Aufgabe. Das vorjährige Treffen
auf deutſchem Boden konnten unſere Vertreter mit 6:1 gewinnen, im
fremden Lande und vor fremdem Publikum dürfte es den Deutſchen
ſchwerer fallen, die vorjährige Leiſtung zu wiederholen. Die Dänen
haben ſich ſehr ſorgfältig auf das Treffen vorbereitet und die erſt
die=
ſer Tage ermittelten Landesmeiſter zur Vertrstung aufgeboten. In
den ſieben Gewichtsklaſſen werden ſich alſo gegenüberſtehen:
Fliegengewicht: Gerſtacker (Nürnberg)Paul Madſen (Kopenhagen).
Bantamgewicht: Ohl (Groß=Zimmern)—Hermann Anderſen (Aarhus),
Federgewicht: Sürth (Köln)—Aage Meier (Hopenhagen).
Leichtgewicht: Sperling (Dortmund)Garly (Kovenhagen).
Mittelgewicht: Simon (Koblenz)—J. Jacobſen (Kopenhagen).
Halbſchwergewicht: Rupp (annheim)—Svent Nilſen (Aarhus).
Schwergewicht: Gehring (Ludwigshafen)—Emil Larſen (Kopenhagen)
Die 2. Gauverſammlung des Gaues Neunkircher=Höhe fand am 19.
ds Ms. bei Jak. Böhm, Lützelbach, ſtatt und war von ſämtlichen
ange=
ſchloſſenen Vereinen zahlreich beſchickt. Die Tagesordnung wickelte ſich
glatt ab. Zum Gauſportwart wurde einſtimmig Gg. Stöhr=Lützelbach
gewählt. Kamerad Bürgermeiſter Meher=Neunkirchen wurde für
beſon=
dere Verdienſte um den Kl.=Kal.=Schießſport auf Antrag zum
Ehren=
mitglied ernannt. Das diesjährige Hanptgauſchießen wunde auf den
13. Mai feſtgelegt und ſoll in Lützelbach ſtattfinden.
Berlin.
Neue D.F.B.=Olympiakandidaten. Der Spielausſchuß des Deutſchen
Fußball=Burndes hat die Zahl der Olympiakandidaten, die ſich in der
Hauptſache aus ſüddeutſchen Spielern zuſammenſetzt, noch um einige
Berliner und norddeutſche Spieler vermehrt. Zu den weiteren
Vor=
beveitungen für das Amſterdamer Fußball=Turnier ſollen noch die
Ham=
burger Beier und Harder, ſowie die Berliner Spieler Brunke,
Mart=
wig und Geelhaar (früher Königsberg) hinzugezogen werden.
England tritt aus der Fifa aus. Der Engliſche Fußball=Verband
hat aus dem Beſchluß des Internationallen Fußball=Verbandes (Fifa),
beim Olympiſchen Fußball=Turnier Lohnausfallentſchädigungen zu
zahlen, ſeine Konſequenzen gezogen und iſt aus der Fifa ausgetreten.
Daß etwas faul im Staate Dänmark ſei, konnte man ſchon aus der
Tat=
ſache erſehen, daß England bei ber letzten Fifa=Vorſtandsſitzung in Köln
nicht vertreten war. An eine Beteiligung Englands beim Olympiſchen
Fußball=Turnier iſt natürlich jetzt nicht mehr zu denken.
4700 engl. Pfund zahlte Aſton Villa für die Uebernahme des
Mit=
telſtürmers Waring, den ſie von Tranmere Rovers „kaufte‟.
Winterſport.
In der Zeit vom B. bis 26. Februar kommen auf dem Feldberg
im Schwarzwald die Deutſchen Skimeiſterſchaften unter
ſtarker Beteiligung der beſten Skiläufer aus dem Reich, aus Norwegen,
der Schweiz, Deutſch=Böhmen, Oeſterreich, Tſchechoſlowakei, Japan und
Polen zum Austrag. Die Kämpfe werden zweifelsohne ſehr hart und
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 25. Februar 1928.
(Nach der Wetterlage vom 23. Februar 1928.)
Wolkiges Wetter, milder, Neigung zu vereinzelten Niederſchlägen.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Freitag, 24. Febr. 15.30: Dr. Gertrud Haupt: Das Kid.
im Wandel der Zeit. O 16: Prof. Heine: Düngung des
Klein=
gartens. O 16.30: Hymnen. Shakeſpeare: Mailied. — Goethe:!
Nachtgeſang. Prometheus. — Schiller: An die Freude. — Nietzſche:
An Hafis. An den Miſtral. — Heine: Hymnus. — Verhaeren?
Novemberwind. Rezit.: Gad Shelaſo. — Danach: Uebertr, der
Tanz=
teemuſik. Kapelle Hoffmann. 18.30: Italieniſch. o 19: Prof.
Dr. Kaßner: Das Wetter in Dichtung, Mythe und Leben. O 19.25:
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Waetzold: Kunſtwerke haben Schickſale.
Gefälſchte und geſtohlene Werke. O 19.55: Miniſterialrat Goslar:
Volkswille, Wahlſyſtem. 20.30: Knut Hamſun. Einl. Worte:
Dr. Ruppel. — Aus: Landſtreicher, gel. von Lina Loſſen. O 21.05:
Ernſtes und Heiteres. W. Groß und W. Kauffmann (auf zwei
Flügeln); Gregor Piatigorſky (Cello). O 22.30: Aus fernen Landen.
Orch. Kermbach; Frida Weber=Fleßburg (Sopran). Roſſini: Ouv.
Die Italienerin in Algier. — Ackermans: Arabiſcher Hochzeitszug.
— Yoſhitomo: Das japaniſche Alphabet. Japaniſches
Hochzeits=
liedchen. — Bratton: In Japan. — Nicholls: Shanghai. —
Sullivan: Die Sonne lacht, Lied aus Mikado. — Jones: O tanz,
du kleine Geiſha. — Potp. aus Geiha. — Friml: Indiſcher
Liebes=
ruf. — Percy: Liebeswunder. Indiſche Hochzeit. — Humphries: In
Hongkong=Street. — Capelle: Ja, ſo ine Nacht im Orient.
Deutſche Welle. Freitag, 24. Febr. 14.30; Kinderlieder. O 15:
Dr. Kaldewey: Der Beruf des Zahnarztes. 15.35: Wetter
und Börſe. o 16: Prof. Dr. Pallat: Das künſtleriſche Lehramt
für höhere Schulen. (Berufsberatung). O 16.30: Dr. Dix: Afrika
in der heutigen Weltpolitik. O 17: Leipzig: Aus Opern. Dresd,
Funkorch. O 18: Min.=Rat Dr. Verlohr: Der Kreislauf des Waſſers.
O 18.30: Engliſch für Fortgeſchr. O 18.55: Senatspräſident Reichert:
Verbreitung von Rechtskunde im Volk. o 19.20: Wiſſenſchaftl,
Vortrag für Tierärzte. O 20.30: Berlin: Knud Hamſun. Einl.
Worte: Dr. Ruppel. — Aus: Der Landſtreicher gel. von Lina
Loſſen. O 21.05: Berlin: Ernſtes und Heiteres. Mitw.: W. Groß
und W. Kauffmann (auf 2 Flügeln), G. Piatigorſky (Cellol
O 22: Nachrichten. 22.30: Aus fernen Landen. Mitw.: Konzert=
Orch. Kermbach, Frida Weber=Fleßburg (Sopran).
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Freitag,den 24. Februar
GeſſNeueſte Nachrichten
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Januar 1928. Die Lei=
.7 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnung im
ore 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges
5. ſetzte die Dividende auf 12 Prozent feſt. Aus der Rede des A.R. getzung des letzten Jahres ungeſund ſchnell eingetreten ſei und keine
iüherheit biete, daß der jetzige Beſchäftigungsgrad längere Zeit mit
un= geringen Schwankungen anhalten wird. Der Geſchäftsgang im
ſeiffenden Jahre hat ſich bisher befriodigend entwickelt. Die
Abliefe=
ſusgen ſind gegenüber dem Monatsdurchſchnitt des Vorjahres, der aber und 2 Prozent erholt. Hapag und Norddeutſchev Lloyd gewannen nur
uah die ſchlechten erſten Monate enthält, noch etwas geſtiegen, wenn
ürgängig ſind. Die Aufträge haſten ſich, mit Ausnahme weniger
Ge=
ſiore, im großen und ganzen noch auf der durchſchnittlichen
Vorjahrs=
öhse. Ein gewiſſer Rückgang, der ſich gegen Ende des Kalenderjahres
emate, hat ſich am Anfang des neuen Kalenderjahres nicht verſtärkt.
ss elektriſche Geſchäft iſt auch heute noch in ſeinem weſentlichſten Teil
eunr Geſchäft von Konſumartikeln, ſondern in erſter Linie liegt der
ſeabrauch in der Ergänzung und Erweiterung von Anlagen. Es iſt
ſonger guich in ſtarkem Maße von der Kapitalbildung des Landes
ab=
ſanngig.
Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrentenbank, Frankfurt a. M. Die
Gemwaltung der Banken nimmt erneut zu den jüngſten Kurserhöhungen
bwgendermaßen Stellung: Der Kurs für die Aktien dieſer Banken hat
ſui der letzten Zeit wiederum eine Steigerung erfahren. Es hängt dies
iü lleicht damit zuſammen, daß die Erledigung des
Kriegsſchädenſchluß=
ſen etzes in das Notprogramm des Reichstages aufgenommen wurde und
i. Entſchädigungsſätze in dem Entwurf eine gewiſſe Beſſerung auch
ſue die Großſchäden erfahren haben. Dieſe Verbeſſerungen kommen,
alls ſie Geſetze werden, in erſter Linie den Inhabern der Obligationen
urgzute, deren Kurs zurzeit unter dem vom 31. Dezember 1927 liegt,
err Wert der Obligationen hängt überwiegend davon ab, ob die
Ban=
eir als Wiederaufhauer anerkannt werden. Die Verwaltung iſt in
die=
ei Richtung eifrig bemüht und hofft auf einen Erfolg ihrer Bemühun=
zeut. Jedoch wird vor Inkrafttreten des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes eine
Eürtſcheidung hierüber nicht fallen.
Neue Eiſenpreiſe der ſüddeutſchen Eiſenzentrale. Die neuen
Eiſen=
preiſe der ſüddeutſchen Eiſenzentrale lauten für Werklieferungen an
burndler der Liſte: Fermeiſen 133,20 (bisher 130), Stabeiſen 136,20
163); an Verbraucher: Formeiſen bei 15 bis unter 30 Tonnen 135,70
us2,50), 30 bis unter 50 Tonnen 134,70 (131,50), 50 Tonnen und mehr
138,20 (133), alles Frachtgrundlage Neunkirchen. Der
Bandeiſengrund=
ſusis für geſchloſſene Ladungen Bandeiſen beträgt für 5 Tonnen und
mlehr und für Bandeiſen in kombinierten Ladungen in jeder Menge ab
Werk für Händler der Liſte 155,50 je Tonne, für Verbraucher 178,50
Ma6), Frachtgrundlage Homburg; für Univerſaleiſen 143 RM.,
Fracht=
gnuundlage Neunkirchen.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Februar. Die heutige Pro=
Aktenbörſe verkehute auf der ganzen Linie in befeſtigter Haltung. Nur
Füttergerſte unverändert. Man verlangte für die 100 Kilogramm ohne
Sack waggonfrei Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. 25,50—26,25,
as Sl. 28,75—30,75, Roggen inl. 25,50—26, ausl. 27—27,25, Hafen inl.
22.50—24,75, ausl. 25—26,50, Braugerſte ausl. 30,50—25, pfälziſche
Af.75—32, hadiſche, heſſiſche und württembergiſche 30—31. Futiergerſte
20-75—23,50, Mais mit Sack 23,25—23,50, füddeutſches Weizenmehl
zopezial 0) 36,75—37,50, ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausmahlung
75—36,75, Weizenkleie 14—14,25.
Frankfurter Häuteauktion vom 23. Februar. An der Frankfurter
häuteauktion gelangten zum Ausgebot 6800 Großviehhäute, 9200
Kalb=
felle und 2500 Hammelfelle. Die Gebote erfolgten im allgemeinen
lang=
ſann, und die Stimmung war keine beſonders rege. Die Schaffelle
er=
züelten bis zu 8 Prozent höhere Preiſe als wie im Voymonat und
güößere Poſten Blößen konnten bis zu 15 Prozent mehr im Preiſe
hrrausholen. Die Kalbfelle dagegen erlitten eine ſtarke Einbuße, teils bis
zu. 15 Proz, gegen den Vormonat. Der Verlauf der Auftion ergab für
Grroßviehhäute auch einen erheblichen Preisrückgang gegen den
Vor=
mwnat. So verloren mittelſchwere Ochſenhäute bis zu 12 Prozeit; bei
dan Rinderhäuten ſchwankten die Preisrückgänge zwiſchen 2 und 8
Pro=
zut. Der Verlauf der Auktion war ſehr ſchleppend, ſo daß die Auktion
e heblich länger dauerte als ſonſt.
Berliner Produktenbericht vom 23. Februar. Die Feſtigkeit des
Auslandes wirkt auch heute nur unbedeutend auf den hieſigen Markt.
dfie Cifforderungen haben ſich zwar ziemlich einheitlich um 10 bis 15
Grents erhöht und auch die Provinz hatte teilweiſe etwas feſtere Offerten
vorliegen, es konnten ſich aber auf dieſer Baſis kaum Geſchäfte
ent=
mſickeln, da die Käufer kaum geſtrige Preiſe bezahlen wollen. Der
Akehlabſatz iſt weiter zu klein, um über die luſtloſe Stimmung
hinweg=
zuubringen. Höhere Forderungen als geſtern ſind jedenfalls nicht
durch=
zurſetzen. Am Lieferungsmarkt konnte ſich für Weizen, fün den immer
noch etwas Deckungsbedarf zu beſtehen ſcheint, eine Befeſtigung von 1
be8 1½ Mark durchſetzen. Dagegen lag der Roggenmarkt ſehr ruhig
mnd kaum verändert. Mehl iſt unverändert, das Geſchäft iſt wieder
fü ſt ganz ins Stocken geraten. Hafer feſt; alles Material, was
einiger=
maßen brauchbar iſt, wird gekauft. Für Gerſte iſt die Situation
un=
werändert. Gute Qualitäten bleiben knapp.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieggo, 23. Fehr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Preisſchwankungen am heutigen Markt waren
an=
jangs nicht ſehr groß, eiſt gegen Schluß wurden ſie etwas größer,
An=
jarngs war die Stimmung zienlich feſt auf den Regierungsbericht über
due Auswinterung im Ohiotal und die größere Exportnachfrage in
Kanitobaweizen, In der Schlußſtunde erfolgten Gewinnſicherungen.
Mais: Der Markt verlief vorwiegend ſchwach auf die größeren
Zu=
ſtuhren an den Hauptſtapelplätzen und die ſchwächere Haltung in Buenos=
M ires und Liverpool. Es wurden auch umfangreiche Realiſationen,
be=
ſgenders in Maiware, vorgenommen.
Noggen: Die größere Exportnachfrage bewirkte Kaufluſt des Han= Bamag=Meguin
els und der Kommiſſionäre, beſonders in Mai= und Juliware. Gegen
=chluß wurden auch hier Glattſtellungen vorgenommen.
Hafer: Das gute Geſchäft in greifharer Ware bewirkte einen feſten / Kraunkohl.=Oritets
Bseginn, daun wurde aber die Tendenz ſchwächer im Eintlang mit Mais.
* New York, B. Febr. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Zunächſt konnten die Preiſe etwas anziehen auf Käufe
des Handels. Dann ſchlug die Stimnung um auf gute Wetterberichte
gurs Texas und Abgaben in Märzſichten.
Kaffee: Deckungen des Handels und des Kontinents bewirkten eine
PSefeſtigung, die durch Stützungskäufe braſiligniſcher Intereſſenten noch Tynamit Nobel
werſtärkt wurde.
Zuser: Nach ſchwächerem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf
Nintewvention fubgniſcher Firmen und Deckungskäufe.
Es notierten nach Meldungen aus Chieago am 23. Febr.:
Getreide. Weizen: März 133, Mai 133½8, Juli 131X; Mais: Halle Maſchinen .
M0ärz 94½, Mai 98, Juli 100½; Haſer: März 54½, Mai 55½,
Näuli 5234; Roggen: März 111½, Mai 11178, Juli 106½.
Schmalz. März 11,25, Mai 11,30. Juli 11,57½.
Fleiſch; Mai 10,92½, Juli 11,17½, Sept. —: Speck, loko;
10,87½; leichte Schweine 7,50—8,15, ſchwere Schweine 7,50 bis
90; Schweinezufuhren: Chicago 97 000, im Weſten 345 000.
Baumwolle: März 17,87—17,90, Mai 17,99—18,00.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. Febr.: Budgpeſt,
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 162½, hart 1497: Mais: neu / Sofia‟.....
urnk. Ernte 110½; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90; Fracht: Holland..
rach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 9—11 Cts. Kopenhagen
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,70; Talg, extra 8½,
Kakao. Tendenz: ſtramm: Umſatz in Lots: 306; Loko; 1351 London ..
Februar 13,53, März 13,55, April 13,62, Mai 13,80, Juni 13,94, New=York ..
Wuli und Auguſt 14,03, September 14,02, Oktober 13,80.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Februar.
Die Börſe eröffnete in etwas freundlicherer Stimmung, und die
Kurſe konnten ſich nach den Abſchlägen der beiden letzten Tage meiſt
Arbeitstäglich wurden im Durchſchnitt 41 835 Tonnen (41 740 leicht erholen. Die Spekulation, die verſchiedentlich leer verkauſt hatte,
Vormonat) hergeſtellt. Dieſe arbeitstägliche Gewinnung entſpricht nahm Deckungen vor, da der Beſchluß der Metallarbeiter, am Freitag
die Arbeit wieder aufzunehmen, befriedigte und die Stimmung etwas
beruhigen konnte. Eine Anregung bot ferner die Ha uſſe in Kunſt=
Siemens u. Halske A.G., Berlin. Die G.V. der Siemens u. Halske ſeidenwerten an der geſtrigen Londoner Börſe. Im allgemeinen jedoch
herrſchte dieſelbe Geſchäftsſtille wie an den Vortagen, und die Börſe
ſarſitzenden iſt u. a. bemerkenswert die Feſtſtellung, daß die Konjunktur= litt wieder ſtark unter dem fortdauernden Ordermangel. Gegen die
geſtrige Abendbörſe konnten ſich überwiegend kleine Kurserholungen
von ea. 1 Prozent durchſetzen. Nur auf einigen Spezialgebieten war
die Nachfrage etwas reger. So nahmen in Freigabewerten die
Deckungs=
käufe größeres Ausmaß an. Namentlich Scheideanſtalt waren verlangt
34 bzw. ½ Prozent, doch konnten die Kurſe imn Verlaufe weiter leicht
uh beſonders in der letzten Zeit die Abnahmen der Reichspoſt ſtark ſteigen. Etwas lebhafter umgeſetzt wurden ferner Zellſtoff Waldhof, die
2½ Prozent höher eröffneten. Aſchaffenburger Zellſtoff blieben dagegen
nur knapp behauptet. Am Montanmarkt beſtand für Harpener,
Man=
nesmann, Rheiniſche Braunkohle und Rheinſtahl etwas Intereſſe bei
durchſchnittlich lprozentigen Kursbeſſerungen. Elektrowerte gewannen
1 bis 2 Prozent, Gesfürel jedoch nur behauptet. J. G. Farben blieben
vernachläſſigt und nur gut behauptet, auch Banken außerordentlich ſtill
und faſt unverändert. Der Markt der Autoaktien wurde etwas
ange=
regt durch die Opelexpanſion. Adlerwerke gewannen 1 Prozent und
Daimler 1½ Prozent. Deutſche Anleihen lagen ſtill, von Ausländern
waren Türken, beſonders Zölle, wieder etwas gefragt.
Im weiteren Verlaufe kam das Geſchäft faſt zum vollkommenen
Stillſtand. Die Kurſe bröckelten überwviegend leicht ab. J. G. Farben
lagen im Angebot und 1½ Prozent ſchwächer, Schiffahrtswerte blieben
dagegen widerſtandsfähig und gut behauptet. Der Geldmarkt blieb
un=
verändert. Tägliches Geld 6 Prozent. Am Deviſenmarkt lagen Deviſen
etwas erholt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1893, gegen Pfunde
20 445, London=Kabel 487 Paris 12402, Mailand 32,12. Madrid
28,76.
An der Abendbörfe wurden die Ausführungen in der
Sie=
mens G.V. geteilt aufgenozmen. Die Umſätze waren ziemlich gering,
jedoch blieb man zu den Mittagskurſen ſehr gut gehalten. Vereinzelt
zogen an Gelſenkirchen um 1. Waldhof um 94. Nordd. Lloyd um 14
Pro=
zent. Lebhaft waren die Umſätze in Adlerwerke Kleher, die einen
Tagesgewinn von rund 4 Prozent verzeichneten. Das Paket von
eini=
gen hunderttauſend Reichsmark, das, wie gemeldet, kürzlich den Markt
drückte, hat munmehr ſeinen Beſitzer getwechſelt, ſo daß ſich jetzt der Kurs
wieder angleihen kann. Die Börſe blieb bis zum Schluſſe
außerordent=
lich ſtill und ohne weſentlichen Veränderugen. Im einzelnen nannte
man: Commerzbank 176,25, Deutſche 165, Gelſenkirchen 134, Harpener
186,5, Weſteregeln 183, Manuesmann 151,73, Phönix 100, Rheinſtahl
167, Stahlverein 102,25, Hapag 154, A.E.G. 166, Scheideanſtalt 22,
Farben B9,87, Gesfüvel 261, Holzmann 139, Waldhof 23,25.
Im Abenddeviſenverkehr lag Mailand ſchuuach. London
gegen Paris 124,02, gegen Mailand 92,15, gegen Neſu York 4,88, gegen
Holland 12,12½8, gegen Madrid 28,70, gegen Zürich 25,33½, Pfunde
gegen Mark 20,4418, Dollar gegen Mark 4,1887)
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, B. Februar.
Die Börſe empfing heute einige Anregungen aus verſchiedenen
Spezialbewegungen, die in das eintönige Bild etwas Abwechſelung
brachten. Die Tendenz war nach der geſtrigen Abſchwächung
freund=
licher, ausgehend von erheblichen Steigerungen der Kunſtſeidenaktien.
Augeblich wurden dieſe Papiere für eine ausländiſche
Spckulanten=
gruppe gekauft, die Tauſchoperationen von Svenska= und Chade=Aktien
in Glanzſtoff und Bemberg vorgenommen haben ſoll. Da gleichzeitig
aus London feſte Notierungen für Kunſtfeideaktien gemeldet wurden,
ſchloß die Platzſpekulation ſich den auswärtigen Käufen an. Vereinigte
Glanzſtoff und Bemberg je 6 Prozent höher. Daneben beobachtete man,
daß die ſog. Freigabepapiere wieder ſehr Beachtuig fanden,
insbeſon=
dere Hapag und Nordd, Lloyd. Zur Begründung wurde angeführt,
daß dem Vernehmen nach eine Londoner bekannte Bankenamppe
be=
trächtliche Käufe in hieſigen Schiffahrtowerten ausführte und auch an= oden Rotterdam (Notierung der Pereinigung f. d. Dt.
Elektrolyttupfer=
her vielfach um 1 Prozent unterpoten. Monatsgeld zog infolge des
Einfluſſes der Ultimonähe mit 7,235—8,25 leicht an. Warenwechſel nickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Fein=
zirka 6,75. Im Peuiſenverkehr ſchwi hte ſich die Mark gegen den Dollar ſilber (1 Kilogramm fein) 78,50—79,50 RM.
auf 4,1905 und gegen London auf 20,4425 gb. Das engliſche Pfund
ſtieg gegen den Dollar auf 4,8785. Amſterdam—London gefragt und ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz; ruhig) Standard per Kaſſe
mit 12,12 befeſtigt.
fangsniveau halten. Bemberg zogen nochnals um 9 Prozent an, gaben (Tendenz; ruhig) Standard per Kaſſe 227½—28, drei Monate B0½
aber hierven 4 Prozent wieder her.
Im weiteren Verlauf machte ſich größeres Intereſſe für Schiffahrts= Blei: (Tendenz: feſt) ausländ, prompt 20, entf. Sichten
Wluo=
werte bemerkbar, von denem ſich Hamburo=Süd um 5,75 und Hanfa Settl. Preis 2 — Zink: (Tendenz; ruhig) gewöhnl. prompt, entf,
Dampf um 3,25 erhöhen konnten. Auch Freigabewerte, wie Stöhr Sichten und Settl. Preis 25. — QAueckſilber (inoff.) 2144—21½;
Kammaarn, Chem. Heyden und Orenſtein u. Koppel, waren etwas ge= Wolframerz (inoff.) 14½.
beſſert. An den übrigen Märkten bröckelten dagegen die Kurſe bei der
Prozent für beibe Sichten unverändert geblieben. Die Neuheſitzanleihe, März 40/4 (41), April 40 (4014), Mai und Juni 40 (40½) Jull und
die ſich gegen geſtern etwas erholt hatte (15,6), gab auf 15,4 nach.
an der Nachbörſe blieb die Tendenz weichend. Das Reportgeld wurde und September 49½3 (50), Oktober bis Dezember 49½ (4934), Tendenz:
auf 7.5—8 Prozent feſtgeſetzt, Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende ruhig. — Für Zink fanden kein Notierungen ſtatt. (Die eiſten Zah=
Kurſe: Hapag 154,5, Nordd. Lloyd 155, Dresdener Bank 160, Danat= len bedeuten Geld, die in Klammern Brief.)
bank 229, Commerzhank 175,5, A. E.G. 166. Siemens 285. Charlottend.
Waſſer 126,5, Deſſauer Gas 171,5, J. G. Farben 259, 75, Mannesmann
152,25 Rheinſtahk 166,75. Rütgerswerke 98,5, Oſtwerke M5, Schultheiß
336, Zellſtoff Waldhof 252, Ver. Glanzſtoff 600, Altbeſitz I und II 52,10,
dto. III 55,70, Neubeſitzanl. 15,40.
Aſchaffenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Berlin el. W.
Berlin KarsruheInd.
Bremer Pulkan.
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl
Teutſche Betroleum
Tt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Elelftr Lieſerung:
J. G. Farben.
R. Friſter
Gaggenau Vorz=
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Ban.=Maſch.=Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf ..
23. 2
261.5
103.75
142.5
87.—
103.25
155.
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161.—
138.—
88.75
72.5
98.-
51.
147,25
130.
54 75
6o.—
186.—
Marktpreiſe für Rindvieh und Schafe.
Feſtſtellungen an verſchiedenen Plätzen Deutſchlands.
Die Preiſe für Rinduieh ſind im Laufe des letzten halben
Jahres ziemlich beträchtlich heruntergegangen, und zwar ſowohl in
Norddeutſchland wie in Bayern (vollfleiſchige Ochſen in Bayern,
voll=
fleiſchige Kühe in Breslau).
Kälber, *
Berlin Eksiber, Künchen Loch Mnet Hüncher
Kühe, Erf R f-Schsfo,
„ Berlin 3—-f Aete Rindrieh-und Scht
Nanee nI in Deutschlar
(RM für 100 „a ka) 1928 * Jun. Nuf- TAug. Dr. OFt. MMov. Der. Jan. Feb.
Für Kälber iſt die Preisbewegung weniger gleichmäßin; e3
zei=
gen ſich hier beträchtliche Abweichungen zwiſchen den norddeutſchen und
ſüddeutſchen Preiſen (mittlere Kälher in Bexlin und München). Im
ganzen iſt — wie alljährlich — dem Hochſtand der Preiſe im Herbſt ein
beträchtliches Nachlaſſen gefolgt, das in Norddeutſchland mit einer
ge=
wüiſſen Schwankung um die Weihnachtszeit im ganzen ſeit mehreven
Mongten auf ungefähr der gleichen Preishöhe verharrt. In München
ſteigen die Preiſe ſeit der Erreichung des Tiefſtandes im November
ziemlich gleichmäßig an und liegen wieder beträchtlich höher als in
Berlin.
Die Preiſe für fleiſchige Schafe, in Berlin ſind nach einem
vou=
übergehenden Anziehen im Hochſommer ſeit dem Herbſt wieder
her=
untergegangen und bewegen ſich in einer nur langſam anſteigenden
Richtung.
Viehmärkte.
Maunheimer Kleinviehmarkt vom 23. Februar. Zum heutigen
Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 59 Kilogramm je nach
Klaſſe gehandelt: 61 Kälber 58—72, 21 Schafe 42—48, 219 Schweine
48—57, 933 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 13—17, über
4 Wochen 18—22, Läufer 94—30. Marktverlauf; Kälbee mittelmäßig,
geräumt, Schweine, Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 23. Februar. Der Auftrieb des
heu=
tigen Nebenmarktes beſtand aus 49 Rindern, 893 Kälbern, 206 Schafen
und 644 Schwveinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
der Vorwoche waren 140 Kälber und 140 Schafe weniger angetrieben,
während 270 Schweine mehr zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wu=de pro
Zentner Lebendgewicht: Kälber b 51—54, 40—50, 35—39: Schweine
55—56, 6 55— 56, d 53—55, 8 52—54. Im Vergleich zu den
Notie=
rungen vom letzten Hauptmarkt waren Kälber 1 bis 2 Mark und
Schweine ca. 3 Mark billiger. Schafe zogen dagegen etwa 1 Mark an.
Marktverlauf; Kälber und Schafe rege, ausverkauft. Schweine ruhig,
nahezu geräumt. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen= und Rindfleiſch 1 90—95,
II 85—90; Bullenfleiſch 80—90; Kuhfleiſch I 70—80, II 55—65, III 30
bis 50; Kalbfleiſch II 90—100; Hammelfleiſch 90—95; Schweinefleiſch
70—78; Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 50 und Hinterviertel
58—60.
Metallnotierungen.
Oeviſenmarkt.
Selſingfors
Wien .
Prag .......
Eslo....."
Stockholm
Auenos Aires
Belgien ....
geid Brief
10.53010.559
55.9
12.3011
7714
2.034
168.3611
11.40
12.12
12.32
59.08
12.421
72.39
3.030
168.701
Muf.62
Mi2.34
Mis 54
23. 2.
Geld Briell
10.542 10.562)Italien ...
50.97/ 59.09
12.30712.327
3.029/ 3.031
169.50 168.641
117.49 111.71
Paris .....
Schweit zu.
13,15/ 73 291 Spanien. .744
Danzig ........
Japan. . .. 1."4
Rio pe Janeiro
112.18 112.40 Fugoſlavien ...
5o.30 58.42lurugugh.:
23. 2.
Geld Briet ſceld / Briel
22.18/ 22.22k2.17522.215
16.455 16.493/18.465 16.505
80.52/ 80,60l8
70.38 71 1
Bi.65 21.81
1.963 1.9671
0.503/ 0.5o5
1.359 7.372
19.43 19,47
5.574 5.5881
0.575 00.735
9 70.91 71.05
g1.65 21.81
1.963/ 1.967
0.503/ 0.505
7.360 7.374
19.43 19.47
5.544/ 5.556
2.718 2.120/ 2 110 2.114
4.178 4.184 4.117 4.1g5
4.276 4.209 1.276 4.264
Die Metallnotierungen in Berlin am 23. Februan für je 100
Kilo=
gramm ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
dere Intereſſenten für dieſe Werte vorhanden waren. Sonſt blieb das notiz) 135 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berlinen
Geſchäft aber in den jetzt ſchon gewohnten engen Grenzen. Am Geld= Metallbörſenvoyſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deutſch=
markt war Tagesgeld in großen Summen angeboten und vielfach nicht land für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Original=
glatt unterzubringen. Der offizielle Kurs von 5—7 Prozent wurde da= hüttenaluminium, 98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oden Drahtbauren
210 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 98proz,. 214 RM., Rein=
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 23. Februat
61½he—61½, drei Monate 663 ha—61½, Settl. Preis 61½, Elektroltzt
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte ſich das günſtigere An= 66½4—66¾, beſt ſeleeted 65—66½, Elektrowirebars 66½. — Zinn;
bis 23074, Settl. Preis 228, Banka (inoff.) 23134, Straits 231½. —
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
vollkommenen Geſchäftsſtille leicht ab. Der Prwatdiskont iſt mit 6½ 23. Februar ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 40X (41),
Auguſt 40½ (40¾), September bis Dezember 40¾ (41). Tendenz:
feſter. — Für Blei: Januar 49½ (4934), Februar 49½ (51), März
Gegen Schluß der Börſe gab das Kursniveau weiter nach und auch / 49½ (49¾), Aprik und Mai 49½ (50), Juni und Juli 49½4 (50), Auguſt
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Hauptvorſtand der deutſchen Eiſen= und Stahlinduſtriellen hielt
unter Vorſitz der Herren Juſtizrat Dr. Wilhelm Meher=Hannover und
Kommerzienrat Paul Reuſch=Oherhauſen mit dem Ausſchuß der
Fach=
gruppe der eiſenſchaffenden Induſtrie eine gemeinſame Sitzung zu
Ber=
lin ab.
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Deutſchen Linoleumwerke
A.=G. Berlin=Bitigheim wurde die Errichtung einer kontinentalen
Linoleumunion beſchloſſen.
Der Gouverneur der Bank von Frankreich iſt nach London gereiſt,
um, wie das „Echo de Paris” meldet, mit dem Leiter der Bank von
England, Montague Norman, über verſchiedene England und
Frank=
reich intereſſierende Fragen Gedankenaustauſch zu pflegen. Da der
Präſident die Reiſe in Begleitung des Vizegouverneurs der Bank von
Frankreich unternahm, wird den Verhandlungen beſondere Bedeutung
beigemeſſen.
Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung zur Durchführung des
Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 22. Februar ab
für eine Unze Feingold 84 Schilling 11½ Pence, für ein Gramm
Fein=
gold demnach 32,7777 Pence.
Aus Moskau wird gemeldet, daß der Handelskommiſſar der
Sow=
jetunion einen Bericht erſtattete und dabei auf die Steigerung des
deutſch=ruſſiſchen Handelsverkehrs hinwies. Er hob hervor, daß in den
letzten vier Monaten die ruſſiſche Ausfuhr nach Deutſchland um 35
Pro=
zent geſtiegen ſei. Die Sowjetunion habe dagegen in Deutſchland und
anderen Ländern in dieſer Zeit für 218 Millionen Rubel Maſchinen
und Waren bezogen.
Wie aus Moskau amtlich gemeldet wird, betrug die Ausfuhr der
Sowjetunion über europäiſche Grenzen im Januar 44 Mill. Rubel bei
einer Einfuhr von 58 Mill. Rubel. Somit belief ſich der Paſſivſaldo
auf 14 Mill. Rubel. Der Einfuhrüberſchuß iſt beſonders auf den
erhöh=
ten Textilimport zurückzuführen.
Nach langwierigen Verhandlungen iſt in dieſen Tagen der für
ganz Italien geltende Mantelvertrag zum Abſchluß gelangt, durch den
Arbeitszeit und Arbeitslohn für etwa eine halbe Million
Metallarbei=
ter geregelt werden.
Nach einer Meldung der Blätter aus Chicago hat ſich die Bank
von Chieago b=reit erklärt, dem Vatikan eine 1½=Millionen=
Dollar=
anleihe zu gewähren für die Errichtung eines neuen großen Gebäudes
für das Zentralinſtitut für die Miſſionsarbeit,
Geite 12
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Anl.
b Ausländiſche
5% Bos E.B. 1914
5% L.Inv. 1914
1898
„ 1902.
4% Bosnien .. .."
5% Bulg. Tabak.02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz. 14
(t Innsbr Abk.)
4½%0 Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
(. Innsbr. Abk.
4% einh. R. (k.).
820 Port. /Spz.II
5%Rum. am. R.03
4½%„Gold. 13
4% „am kon.
4% am. 05
470 Türk. Adm. 10:
4%• (Bagd.)
4% (Bagd.) I.
4% unif. 1903/
1% 1911 Boll.)
4½% Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
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v. 10
(t. Innsbr. Abl
55.75
15.25
7.3
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39.5
18
4.05
1.35
9.6
5.25
10.2
13.5
24.8
24.8
%a ung. Kronr.
320 Ung Eiſ. Tor.: 1.52
Außer.
europäiſche
5%Mex.am. in.abg.
5% äuß. 99
42 „Gold 04 ſtf.
3% „ konſ. inn. .„
4½%„Irrigat.
5% Tamaulipas!,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
80 Bad.=Badener
Stadt=Goldanl.
10%Berl. 6.=Bk. G
41
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quid.=Pfandbr.
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
Dresd. St.=G..
% Frkrft. St.=G.
80 Frri. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
½% Frkf. Hyp.=B.
Liquid.=Pfbr.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
70 Frrf. Goldpfbr.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
4½% Hamb. Hyp.,
Bk.=Liquid.=Pfbr.
27.25
95
104.5
98
93
93
97.5
94
89
8
89
89
97
93.5
89
77
98.5
91.5
82.5
81
82.25
72 beidelb=Stadt=)
Goldanl.
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7% Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.
6% Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.
8%Klöckn.=Werk. 26
10%Komm. Elektr.
Mark(Hag /Goobl
8% Komm. Ldsbk.
Darmſtadt . .
8% Land.=Krebitk.
Kaſſel Goldpfbr.
8% Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
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80 Mainz.=St.-G.
8% Mannh. St.=G.
70 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
32 Nbg. St. Gldal
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
726 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
4½½ Pfälzöyp. B.
Liquid.=Pfbr. . .
8% Pforzh. St.-G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.-Bk. Goldpfbr.
4½%
Liquid.=Pfbr.
80 Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.
7%0 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
33
73
4½%-9
7½% Rh. Stah
25..
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
87
9n.75
93
90
94.25
102.5
95.5
96.6
92
88.75
92.95
95
93
101.25
90.5
86
97
93.5
88
95
93
28
79.25
92
93
99
94
89.5
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126
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7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gd.. ohne Option
7% Viag (V. Ind.=
Unt. Bln.) 27...
8% Voigt &Häffner)
Goldobl. .....
8% Württ. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zinsberechnung
5% Bdw. Kohl 23/
6% Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 ......
6%Heſſ. Bk.=Reg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
5% Pr. Kaliw. .. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Borkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.- u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nord Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp..B..
Landeskr. Caſſel".
Naſſauiſche Lbsb..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
Aos
79
33.35
76.5
91
89I.
94.5
96
13.45
9
—
2.22
17.77
14.15
14.2
13.25
9.55
42Galiz.-Carl2.B.)
abg.
5% Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
2,6%Alt. Oſt. Süd.
2,6% Neue „„
4% Oſt. Staatsb. 83
3%0 Oſt. 1. b. 8. E.
„ 9. Em.
„ 1885
3%Oſt. Erg.Netz
3% Raab Oedb 83
3
„ 91
30.
„ 97
42 Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
½0 Anat., S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec".
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit ..
Bad. Bk.
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Barmer Bankv. . .
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpoth.=Bk.
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D. Vereins=Bk.
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Pr. Bd.=Creditbank!”
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Reichsbank=Ant. . .
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Rhein. Hyp.=Bk...
3.1
15
15
21.5
19.25
16
14.75
18.5
19.75
14
145
173
175
148.25
158.5
233
175.5
165
122.5
139.5
102.5
158.5
159.75
116
141.25
143
7.5
126
220
150
196
137.5
154
192
130
174
Südd. B.=Credbitk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
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145
17.5
201
134
123
173
252
82.5
151.25
111
14.5
275
180
149
325
167.5
155
1163
52
215
80.75
87.75
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150
129
137.5
180.25
60
116.5
81.25
85.75
130.5
201
266
129
74
215
86
79
45
67
230
71.25
52.5
R
150
106
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76
256
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122
92
79.5
139
78.25
99.5
86.5
141
101
115.25
39
118.25
63.5
74.2.
121
111
53.5
45
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13
36
[ ← ][ ][ → ]Nummer 53
Freiteg, den 24 Februar 1928
Seite 13
Als ich noch Prinz war....
Roman von Pgul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
(Nachdruck verboten)
Sternheim führte Anita zu dem Flügel, der auf einem
Giodium ſtand. Die Muſiker hier hatten außer dem Pianiſten
hren Standplatz verlaſſen. Aller Augen hingen an der
anmu=
inyen Erſcheinung der Sängerin, und ſo mancher dachte: Wie iſt
9 möglich, daß dieſes ſchlanke, zierliche Mädchen eine ſo maßlos
uäichtige Stimme beſitzen kann!
Anita blickte übe den Saal.
Die Herzogin lächelte freundlich. Die Herzogin von
Wald=
iuerg hatte ihe unvermeidliches Lorgnon an die Augen
genom=
men und muſterte Anita wie ein Schauobjekt. Karl Ferdinand
tnund fern in einer Ecke. Aber Anitas Blick fand ihn. Und es
biar ein ſtiller Gruß — hin und her.
Dann ſang ſie. Nichts war in dem großen Saal als ihre
itimme, der Wohlklang ihres machtvollen Geſangs. Hier —
I. dieſen Minuten — war ſie Herrſcherin, war ſie die
Mäch=
üicſte, und alle hatten zu ſchweigen.
Karl Ferdinand war erſchüttert.
„Anita — Anita —
Sein Herz ſchlug raſend.
Und dann wurde es auf einmal ſtill und eine tiefe
Seligkeit=
zug durch ſein Fühlen, eine unnennbare Heiterkeit erfüllte ihn
Maf1z.
Anitg hatte wieder einen Blick zu ihm hinübergeſchickt —
kuin Menſch ahnte es — und dann hatte ſie dem Pianiſten
ldrchelnd zugenickt — und nun fang ſie das Lied, das ſie einſt
fyar ihn geſungen hatte, für ihn ganz allein, das Lied, das aus
en nem übervollen Herzen kam und das immer in ſeinem Blut
kuingen würde. Das ſelige Schubertlied, das keinesgleichen hatte,
„Ich ſchnitt es gern’ in jede Rinde ein,
Ich grub’ es gern’ in jeden Kieſelſtein,
Ich pflanzt es gern auf jedes friſche Beet
Mit Kreſſenſamen, der es ſchnell verrät —
Auf jedes weiße Blatt möcht ich es ſchreiben,
Dein iſt mein Herz,
Dein iſt mein Herz,
Dein iſt mein Herz,
2
Und ſoll es ewig bleiben —
Karl Ferdinand fühlte es in jedem Herzſchlag: Sie ſang
ſtes für ihn: Sie ſchenkte es ihm zum Abſchied. Nun — wurde
ſüäe bald gehen — er ahnte es!
Das aber — durfte nicht ſein, bevor er ihr nicht gedankt
hatte. Bevor er ihr nicht allein hatte ſagen können, wie — alles
gekommen war.
Eine verzweifelte Sehnſucht packte ihn.
Rauſchender Beifall knatterte durch den Saal.
Karl Ferdinand hatte ſeinen Platz verlaſſen. In dem
Wirr=
warr der ſich nun von ihren Plätzen erhebenden Menſchen ſuchte
er nach ſeiner Mutter.
Anita war umringt von einem Schwarm begeiſterter
Ver=
ehrer.
„Mutter —
Anna=Luiſe Branzell blickte Ferdi ernſt an.
„Mutter — weißt du nun, wer — Anita Wielandt iſt?”
Sie nickte.
„Komm, Ferdi — du biſt ſo erregt —. Ich ahne alles.”
„Ich — ich muß ſie ſprechen —‟
Die Mutter hatte ihre Hand in ſeinen Arm gelegt. Sie
ſchritt mit ihm einem der Nebengemächer zu, wo man ungeniert
plaudern konnte.
„Ich habe ſie ſeit damals nicht mehr geſehen, Mutter —”
„Ich gkaube, du hätteſt vergeſſen —
„Kaan man lie vergeſſen, Mutter? Ich bitte dich, du mußt
ſie aufſuchen — führe ſie irgendwo in eins der kleinen Zimmer
— ich will—”
„Ferdi —”
Zärtlich=vorwurfsvoll kam es von ihren Lippen.
„Nein, du darſſt nichts Schlechtes denken, Mutter. Nur
ſprechen will ich ſie — allein — es iſt ein Abſchied — ſei gut,
Mutter —‟
„Du verlangſt viel —"
„Haſt du kein Vertrauen?”
Da blickte ſie ihn voll an.
Nickte leiſe,
„Ich — kann dich ja verſtehen, Ferdi —”
Legen spröde Haut:
HHEE
wirkt sofort und gibt
sammet-
weichen Teint.
Bcochth m D. A d 1DB.
Toben zu 60 und 100 M
Sie ſchritten wieder zurück. Kurz darauf fand die Herzogin
Anita und entführte ſie dem Schwarm der Anbeter.
„Ich muß Ihnen doch auch danken, gnädiges Fräulein —
Sie ſind von Gott begnadet. Wollen wir ein wenig plauderns”
„Sie beſchämen mich —,” flüſterte Anita.
„Kommen Sie. Ich habe ſo viel Liebes und Seltſames ſchon
von Ihnen gehört —‟
Anita wurde rot.
„O — man erzählt ſo viel über eine Künſtlerin.”
„Was müſſen Sie für Mut gehabt haben!“
„Sie verſchwanden im nächſten Raum. Schritten weiter. Die
Zimmerflucht ſtieß an den Wintergarten. Die hohe Glastüs.
ſtand offen. Es duftete nach Winterblumen, künftlich gezüchtet.
Eine warme Temperatur herrſchte. Blattpflanzen, Oleander,
Kakteen ſtanden in hohen Kübeln — in dem Dämmerlicht alles
wie eine romantiſche, ſchattenreiche, exotiſche Waldlandſchaft
wir=
kend. Dieſer Wintergarten war des Erzherzogs beſondere
Paſſion.
„So, hier iſt es ruhig — ſetzen Sie ſich nur. Und — feien
Sie mir nicht böſe, Anita Wielandt. Es will Sie jemand
ſprechen, bevor Sie gehen. Jemand, der mir ſehr lieb iſt und
der mir einſt — ſo viel von Ihnen erzählte, als Sie noch ein
kleines Nähmädel waren —
„O—
Anita ſtreckte erſchrocken die Hände aus.
„Gönnen Sie ihm — einen Abſchied, Anita Wielandt. Er
hat viel gelitten um Sie.”
Sie glitt hinaus. Anita war es, als wäre ſie von einem
ſeltſam=ſchwülen Traum umfangen. Sie ſaß ſtill in dem Seſſel,
im Schatten der hohen Blattgewächſe.
Da hörte ſie eine Stimme.
„Anita —”
Ferdi ſtand neben ihr.
Lautlos war er eingetreten.
Sie fah ihn an — und ihre Augen waren ein großes
Leuchten.
„Ich danke dir, Anita —”
Und dann verließ ihn dennoch die Beherrſchung. Er ſtürzte
vor ihr hin und bedeckte ihre Hände mit heißen Küſſen,
„Anita — du haſt für mich geſungen. Wie ſoll ich dir das
danken? Und — daß du hier biſt — und auf mich gewartet
haſt! — Du — wie ſtolz und groß biſt du geworden!“
Sie ſahen einander an. Unendliche Zärtlichkeit war in
ihren Augen.
(Fortſetzung folgt.)
A
Rils
aa
N2
O
DIm
SEA
TAAEN
Lnd Helllgkelten
6 Knäuel Stopfgarn, verschiedene Farben . . 259
10 Kärtchen 4 5 m Seidenglanztwist in den mod
Strumplfarben .
253
8 Stern Leinenzwirn, schwarz und weiß . . . 25₰
500 m Maschinengarn, schwarz oder weiß „ . LS9
200 m Maschinengarn, sehwarz oder weiß . . . 125
1000 m Untergarn. weiß . . . .
... 329
3X3‟½, m Halbleinenband . . . . . . . . . . 259
25 3.
3X3 m Köperband, schwarz und weiß".
258
2½ m Gummilitze, Seide .. . .
25 3
3½4 m Gummil tze, Baumwolle . . . .
258
5) Stück Sicherheitsnadeln, sort. Größen
259
6 Paar Schuhsenkel, 100 em lang".
5 Paar la Sehuhsenkel, 100 em lang . . . . . 50
258
3 Dtzd. Perlmuttknöpfe, sortiert . .
259
4 Dtzd. Wäscheknöpfe, sortiert . .
259
Garnitur Schuklöffel mit Knöpfer.
259
1 Dtzd. Kragenknöpfe, sortiert
Dam.-Strumpfbänder, reich garn,, jed. Paar 68, 359
Sockenhalter, gute Qualit., zum Aussuehen Paar 259
1a Gummiband-Abschnitte in Seideu Bwolle 35 25
Hemdenpassen, Stiek, od Klöppel St. 95, 65, 38, 189
Madapolam-St ckereien in großer Auswahl. . . Mtr. 38, 20. 12. Ge
Klöppel-Spitzen, ea. 10 em breit Spinnenmuster . . . . Mtr. 18)
Festons und Besätze in vielen Mustern . . . . Atr. 12. 8, 6. 49
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Darmstadt, 24. Februar 1928.
Betr./ Adreßbuch für die Provinz Starkenburg
Tir geben auf diesem Wege
noch-
mals zur Kenntnis, daß der Verlag
des Adreßbuches für die Prozinz
Star-
kenburg seit Anfang dieses Monats von
dem Verlag R. Lang, München, auf uns
übergegangen ist. Das Adreßbuch
er-
scheint, zuverlässig bearbeitet und auf
den neuesten Stand gebracht, spätestens
in der zweiten Hälfte Märs 1928.
Korrekturabzüge aller bis jetzt
er-
teilten Anzeigen-Aufträge werden Ende
des Monats versandt; wir bitten schon
jetzt um gefällige umgehende Frledigung.
Firmen, die bisher mit einem
Anzei-
gen-Auftrag gezögert haben, bitten wir,
Ihren Anzeigen-Auftrag
bis spätestens Ende ds. Mts. zu erteilen.
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Feldbergſtraße 28.
die den Nachweis erbringen können, daß
am 21. Dezember 1927, von 6 Uhr abends
ab, in der Grafenſtr., Eliſabethenſtr, und
Saalbauſtr. die Trottoirs bei Begnn des
Glatteiſes nach den geſetzlich po izei ichen
Beſtimmungen nicht beſtreut wurden und
keine Vorkehrungen dafür getroffen worden
ſind. Gefälli;e Mi teilungen unter A 16
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Meinen werten Freunden, Bekanntenu,
Nachbarſchaft teile ich mit, daß ich am
24, Febr. 1928 mein Geſchäft eröffne.
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Wir beehren uns, unſere verehrte Kundſchaft hierdurch zu
benachrichtigen, daß wir in der Zeit vom
Freitag, den 24. Februar 1928 bis einschl. Samstag, den 3. Härz 1928
eine
Werbe-Hoche
in Kaffee u. Tee
veranſtalten.
Während dieſer Zeit verabfolgen wir A gratls Z
Bei einem Einkauf von 1 Pfd. Kaffee oder 1, Pfd. Tee
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Tee
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Tee eine Taſſe
oder eine dekor. Kaffeedoſe
oder 1 Pfund Würfelzucker
Bei einem Einkauf von //. Pfd. Kaffee oder 1/., Pfd. Tee, 1 Taf. Schokol, 4 100 gr.
Die üblichen Gutſcheine werd. außerdem beigefügt
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ſelbſtverſtänd=
lich die gleichen wie bisher und zwar:
Th. & G. Braſil= Miſchung
/,Pfd. 0.60, 1 Pfo. 2.40
Th. & G. Konſum=Miſchung
1. Pfd. 0.70, 1 Pfd. 2.80
Th. & G. Haushalt=Miſchg.
4 Pfd. 0.85, 1 Pfd. 3.40
Th. & G. Hamburger Miſch.
(.Pfd. 0.90, 1 Pfd. 3.60
Th. & G. Spezial=Miſchung
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1/. Pfd. 1.—, 1 Pfd. 4.—
Th. & G. Perl
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Die Rechnung der
Paulusge=
meinde für 1926 liegt 8 Tage lang zur
Einſicht im Pfarrhaus offen. (3469
Darmſtadt, den 23. Febr. 1928.
Der evang. Kirchenvorſtand.
Rückert.
Lieferungsbergebung.
Es ſoll vergeben werden:
1. die Lieferung von ungefähr 800 kg
Kochſalz, 400 kg weißen Bohnen, 400
kg geſpaltenen Erbſen, 400 kg Linſen,
100 kg Gerſte, 100 kg Gerſtengrütze,
100 kg Grieß, 100 kg Haferflocken,
200 kg Reis, 400 kg Malzkaffee, 200
kg Kaffee (gebrannt), 900 kg
Ochſen=
fleiſch, 400 kg Schweinefleiſch, 50 kg
Speck, 500 kg Schweineſchmalz, 500 kg
Pflanzenfett, 500 kg weiße
Schmier=
ſeife, 300 kg weiße Kernſeife, 500 kg
Soda;
2. der Bezug der Küchenabfälle ſowie der
Knochen und Lumpen.
Die Bedingungen liegen auf dem
Ge=
ſchäftszimmer des Oekonomen,
Runde=
turmſtraße 8, am 27. und 28. Februar
1928, vormittags von 10—12 Uhr zur
Einſicht offen.
Angebote und Warenmuſter (letztere
getrennt von den Angeboten) ſind, ver=
Zim. mit 2 Bett., el ſchloſſen und mit der Aufſchrift „
Liefe=
rungsvergebung” verſehen, bis zum
Er=
öffnungstermin:
Montag, den 5. März 1928,
vormittags 10 Uhr,
auf oben bezeichnetem Geſchäftszimmer
niederzulegen.
Jeder Lieferungsgegenſtand iſt nur
einmal anzubieten.
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Zuſchlagsfriſt: 2 Wochen.
Darmſtadt, den 23. Febr. 1928.
Heſſiſches Landgerichtsgefängnis.
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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Rudolf Deckart, Kaufmann in Darmſtadt,
Pankratius=
ſtraße 14½/,, im Grundbuch eingetragen war, ſoll (34047
Dienstag, den 15. Mai 1928, nachmittags 3:, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimmer
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. Februar 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
ſes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band VIII, Blatt 423.
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