Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 49
Samstag, den 18. Februar 1928.
191. Jahrgang
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(t Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällit ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationalbank.
G
er Kampf um das Notprogramm.
Das Schwergewicht beim Kabinett. — Das Notprogramm: Verabſchiedung
des Etats, des Nachtragsetats und des Liquidationsſchädengeſetzes. —
Notſtands=
maßnahmen für die Landwirtſchaft. — Sozialpolitiſche Forderungen.
der Altersverſicherung in der Invalidenverſicherung verlangt hat,
Der 40degrampf des Reichstages, wofüir etwa 100 Millionen bereitgeſtellt werden. Dazu kommen
dann noch weitere 3 Millionen zur Erhöhung der Renten der
Widerſtände der Fraktionen gegen das Not= Werkspenſionäre.
Mit dieſem Programm iſt die Reichsregierung vor die
Par=
programm.
teiführer getreten, die dann in den ſpäten Abendſtunden
Von 10 Uhr morgens ab iſt faſt ununterbrochen im Reichstag
verhandelt worden, um Klarheit darüber zu ſchaffen, ob für das
Parlament nach Auffaſſung der Fraktionen die Möglichkeit
be=
ſteht, wenigſtens die dringendſten Aufgaben vor der Auflöſung
noch zu erledigen, und nachdem 12 Stunden vergangen waren,
wußten ſelbſt die klügſten Leute noch nicht, was nun eigentlich
geſchehen würde. Daß der Reichstag nebenbei noch tagte, war
eigentlich eine Farce. Er hat die Abſtimmungen zum
Arbeitsetat erledigt, hat ſich dann auf 6 Uhr abends
vertagt, weil bis dahin die Entſcheidung vielleicht gefallen ſein
konnte. Als das aber nicht der Fall war, hat er ſich auf
Sams=
tag vertagt, um zur Verfügung zu ſtehen, falls über nacht ſein
Schickſal entſchieden werden und eine Auflöſung ſich als
unver=
meidbar herausſtellen ſollte.
Das Schwergewicht lag hauptſächlich bei dem Kabinett, dem
die nicht gerade angenehme Aufgabe zugefallen war, das
Not=
programm aufzuſtellen, das nicht nur die Zuſtimmung der
ehe=
maligen Regierungsparteien, ſondern auch den Beifall der
Oppo=
ſition finden mußte, damit nicht von dorther Widerſtände
ein=
ſetzten. Dabei herrſchte ſchon am Donnerstag abend Klarheit
darüber, daß es ſich nur um eine befriſtete
Lebensver=
längerung des Reichstages handeln könne. Auch
die ehemaligen Oppoſitionsparteien wollten
der Regierung nicht für unbegrenzte Zeit
Voll=
machten geben, ſondern verlangten, daß wenigſtens
unge=
fähr der Wahltermin feſtgelegt würde. Dieſer Forderung ſchloß
ſich das Zentrum an. Immerhin die grundſätzliche
Be=
reitwilligkeit derOppoſition war nicht
zweifel=
haft und erleichterte nach der techniſchen Seite die Möglichkeit
der Verhandlungen. Um ſo ſchwieriger geſtaltete ſich die
Frage, was in das Notprogramm
hineinzuneh=
men ſei und was unter den Tiſch fallen müſſe.
Hier hat das Ningen der Parteien am ſchärfſten
eingeſetzt, weil jede für ihre Wählerſchichten noch möglichſt viel
herausſchlagen wollte. Die Möglichkeit, überhaupt Geldmittel
zur Verfügung zu ſtellen, verdankt der Reichsfinanzminiſter
über=
haupt nur dem guten Eingang der Zölle, die den Etatanſatz
weſentlich überſchritten haben und auch weiterhin geſteigerte
Ein=
nahmen ſicherſtellen. Hierdurch iſt ein Ueberſchuß von etwa 150
Millionen gegenüber dem bisherigen Etatanſatz zu erwarten, der
nun ratenweiſe verteilt werden ſoll.
Nach ſiebenſtündiger Beratung hatte das Kabinett ein
Not=
programm aufgeſtellt, das es ſofort den Parteien zuleitete. Es
umfaßt die Verabſchiedung des Etats und des
Nach=
tragsetats, und die Verabſchiedung des
Liquida=
tionsſchädengeſetzes. Hier iſt die Regierung dabei
ge=
blieben, daß es ſich um ein Schlußgeſetz händle. Sie will aber
gemäß den Vorſchlägen des Reichswirtſchaftsrates die
Geſamt=
ſumme von etwas über 1 Milliarde auf 1,3 Milliarden Mark
er=
höhen und dementſprechend eine Mehrbelaſtung des Etats von
15 Millionen jährlich bewilligen. Einen Beſſerungsſchein zu
Gunſten der Geſchädigten lehnt ſie ab. Dafür ſoll eine
Entſchlie=
ßung des Reichstages angenommen werden, worin die Regierung
aufgefordert wird, bei ſpäteren Reparationsverhandlungen von
unſeren Gläubigern eine Beſſerſtellung der
Liquidationsgeſchädig=
ten zu erzielen.
Eine große Rolle ſpielen weiter die
Notſtandsmaß=
nahmen für die Landwirtſchaft. Hier hat die
Regie=
rung mehrere Vorſchläge au sgearbeitet, die als Geſamtkomplex
zu betrachten ſind. Sie will 30 Millionen Kredite
bereit=
ſtellen zur Organiſation des Fleiſch= und
Vieh=
abſatzes, um die übermäßigen Gewinne des Zwiſchenhandels
auszuſchalten, wovon etwa 10 Millionen à fond verdu gegeben
werden ſollen. 30 Millionen ſollen weiter zur
Abwen=
dung unmittelbarer Notlagen einzelner
Land=
wirte in den Etat eingeſtellt werden, weitere 20
Mil=
lionen zur Hebung der landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften und 1 Million für die Förderung
der deutſchen Geflügelzucht Außerdem will die
Reichsregierung alles verſuchen, den Betrag von 200
Mil=
lionen im Anleiheweg zu vermitteln, der zur
Um=
ſchuldung der Landwirtſchaft dienen kann. Darüber
hinaus wird an eine Erweiterung des Syſtems der
Einfuhr=
ſcheine für Schweine und Schweinefleiſch gedacht und an einen
allmählichen Abbau des Gefrierfleiſchkontingents. Schließlich
ſoll der Rentenbank das Recht gegeben werden, direkt Kredite
an die Landwirtſchaft zu veimitteln unter Abänderung ihres
bisherigen Statuts.
Die dritte große Gruppe umfaßt die ſozialpolitiſchen
Forderungen. Hier iſt von der Deutſchen Volkspartei
ver=
langt worden daß für die Kleinrentner etwas
Entſcheiden=
des geſchehe. Die Parteien haben ſich aber davon überzeugt, daß
im Augenblick nichts Endgültiges zu erreichen iſt und wollen ſich
alles weitere für den nächſten Reichstag vorbehalten. Immerhin
hat ſich durchſetzen laſſen eine Aenderung der Richtlinien, die
bisher für die Fürſorge der Kleinrentner geltend waren, eine
Abänderung der Kann=Vorſchriften und Muß=Vorſchriften, ſo daß
ein gewiſſer Rechtsanſpruch den Kleinrentnern, gegeben wird.
Dafür hat die Reichsregierung 15 Millionen Mark vorgeſehen.
Sehr viel großzügiger will ſie den Wünſchen des Zentrums
nachgeben, das eine Erhöhung der Steigerungsſätze
ihre Fraktionen wieder einberiefen, um deren Zuſtimmung
zu gewinnen. Sie ſtießen dabei aber auf erhebliche
Wider=
ſtände. Die Deutſche Volkspartei verlangt eine
Erhöhung der Zuſchüſſe für die Kleinrentner
von 15 auf 30 Millionen Mark, eine Erhöhung
der Sätze für die Liquidationsgeſchädigten um
5 Millionen Mark jährlich und Herabſetzung der
Be=
träge für die Invalidenverſicherung von 100 auf
60 Millionen. Gegenforderungen wurden nunmehr
wie=
der von Zentrum und Deutſchnationalen geltend
gemacht, und um 10 Uhr abends ließ ſich noch immer nicht
über=
ſehen, ob der Ausgleich gelingt oder ob die Parteien den
Ver=
ſuch einer Verſtändigung aufgeben. Der
Reichs=
präſident ſelbſt hält nach wie vor daran feſt, daß er nur
höchſt ungern ſeine Zuſtimmung zur
Reichstags=
auflöſung im gegenwärtigen Augenblick geben würde.
Er hat ſeinen Staatsſekretär am Freitag in den Reichstag
ge=
ſchickt, um den Fraktionen ſeine Auffaſſung mitzuteilen. Im
Reichstag ſelbſt iſt die Stimmung peſſimiſtiſch, im Kabinett mehr
optimiſtiſch, und es iſt unſicher, ob im Laufe der Nacht
über=
haupt noch die Entſcheidung fällt. Das Zentrum hat auf 12 Uhr
nachts noch eine Fraktionsſitzung einberufen, läßt es aber noch
ofſen, wieweit dieſes Programm eingehalten wird.
Sozialdemo=
kraten und Demokraten wollen am Samstag morgen erſt
Stel=
lung nehmen.
Das Communigué der Reichsregierung.
Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett hat heute
nach=
mittag ſeine Beratungen über das Arbeitsprogramm
abgeſchloſ=
ſen. Im Anſchluß an die Sitzung des Kabinettes fand eine
ge=
meinſame Sitzung wit den Führern der Fraktionen der
Deutſch=
nationalen Volkspartei, des Zentrums, der Bayeriſchen und der
Deutſchen Volkspartei ſtatt, bei der das Arbeitsprogramm der
Reichsregierung mitgeteilt wurde. Dann wurden die Führer der
Fraktionen der Sozialdemokratiſchen und der Demokratiſchen
Partei über das Arbeitsprogramm unterrichtet. Nachdem die
Fraktionen noch heute abend zu dem Arbeitsprogramm Stellung
genommen haben, iſt für 22 Uhr eine nochmalige Sitzung der
Führer der Fraktionen der bisherigen Regierungsparteien mit
den Mitgliedern des Kabinettes vorgeſehen.
Vertagte Entſcheidung.
* Berlin, 18. Februar. (Priv.=Tel.)
Bis nach Mitternacht haben die Regierungsparteien getagt
und ſich davon überzeugt, daß eine Verſtändigung nicht zu
er=
zielen iſt. Das Ergebnis der Verhandlungen iſt das, daß die
Deutſche Volkspartei nur geringe Abänderungsvorſchläge zum
Notprogramm gemacht hat. Die Deutſchnationalen ſind mit dem
Regierungsprogramm einverſtanden, wollen ſich jedoch auf keinen
Termin für Neuwahlen und Auflöſung des Reichstages feſtlegen.
Dieſer Anſicht ſteht die Meinung des Zentrums ſchroff gegenüber.
Die Oppoſitionsparteien, die mit dem Vizekanzler Hergt
verhan=
delt hatten, lehnten eine Stellungnahme ohne Fühlungnahme mit
ihren Fraktionen ab. Dieſe Tatſache diente zum Vorwand, um
alles weitere auf den heutigen Samstag zu vertagen. So iſt der
Ausgang der Kriſe nach wie vor zweifelhaft. Die Stimmung iſt
ſehr peſſimiftiſch und gedrückt. Da man annimmt, daß die
Demo=
kraten auf Beratung des Kleinrentnergeſetzes beſtehen werden,
muß auch die Deutſche Volkspartei an ihrer Forderung feſthalten.
Man will verſuchen, ob die Demokraten mit ſich reden laſſen,
in=
dem ſie das Begehren auf Beratung des Kleinrentnergeſetzes
zurückziehen, ſo daß man auf ein Kompromißabkommen rechnen
kann. Gelingt dieſes nicht, ſo bleibt nichts weiter als die
Reichs=
tagsauflöſung übrig, wenn nicht der Reichspräſident das
ent=
ſcheidende Wort ſpricht.
Die Oeutſche Volkspartei für Erledigung
des Notprogramms.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei faßte heute
mittag folgenden Beſchluß: Nach wie vor hält die Fraktion die
Erledigung der auch im Briefe des Herrn Reichspräſidenten
her=
dorgehobenen wichtigen geſetzgeberiſchen Maßnahmen,
insbeſon=
dere Etat, Notetat, Notmaßnahmen für die Landwirtſchaft,
Kriegsſchädenſchlußgeſetz und Rentnerverſorgung für Fragen
zwingender Notwendigkeit. Sie würde es für unverantwortlich
halten, wenn der Reichstag vor Erledigung dieſer Aufgaben
aus=
einanderginge. Weiter wünſcht die Fraktion eine
Verkür=
zung der Mehrforderungen, die das Arbeitsprogramm
für die Invalidenverſicherung enthält. Die hierdurch
freiwerden=
den Beträge ſollen dem Notprogramm für die Landwirtſchaft und
fur die Liquidationsgeſchädigten hinzugefügt werden. Im
An=
ſchluß an die Fraktionsſitzungen trat um 22½ Uhr unter dem
Vorſitz des Vizekanzlers Hergt der interfracktionelle Ausſchuß er= k
neut zuſammen.
Auslandskredite
für die deutſche Landwirtſchaft.
Von
Dr. F. X. Schwab, Berlin.
Die Frage, wie der gefahrdrohenden Ueberſchuldung der
deutſchen Landwirtſchaft geſteuert werden kann, ſcheint nach den
parlamentariſchen Berichten nun doch endlich einer Löſung
nähergebracht zu werden. Die Gefahr liegt bekanntlich in der
Kurzfriſtigkeit der meiſten Verdflichtungen und in der Höhe des
Zinsfußes, die in einem gewiſſen Maße mit der Kurzfriſtigkeit
zuſammenhängt. Es ſoll daher durch die Rentenbank=Kreditanſtalt
unter Heranziehung der Landesbanken ein Weg geſucht werden,
um die kurzfriſtigen Kredite, ſoweit ſie „eingefroren” ſind, durch
zweite Hypotheken mit niedrigerem Zinsſatz und längerer
Rück=
zahlungsfriſt zu erſetzen.
Das Intereſſanteſte an dieſem Plan iſt, daß — und zwar
mit Zuſtimmung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht — zur
Beſchaffung der notwendigen Mittel auf den ausländiſchen
Geld=
markt zurückgegriffen werden ſoll. Zweifellos wird dies nur für
einen beſtimmten Teil des erforderlichen Geſamtbetrages
ge=
ſchehen können und ſollen. Aber auch unabhängig von der Höhe
des Betrages eröffnen ſich hier eine Reihe, von intereſſanten
Problemen.
Was zunächſt die Frage nach den Geldgebern anbelangt,
ſo wird, wie für alle Zwecke ſo auch für dieſen, in erſter Linie,
mindeſtens für den größten Teil des Betrages, an Amerika
gedacht ſein. Leider wird man gut tun, in dieſer Richtung von
vornherein eine gute Portion Skerſis mitzubringen und ſich den
Verlauf ſolcher Verhandlungen nicht allzu leicht und nicht allzu
raſch vorzuſtellen. Denn abgeſehen von den Fragen der
Sicher=
heiten und des Zinsfußes, über die noch zu ſprechen ſein wird,
iſt ſchon der Verwendungszweck einer derartigen Anleihe
geeig=
net, gerade in Amerika Schwierigkeiten hervorzurufen.
Zweifellos liegt eine gewiſſe, durch die Not der Zeit uns
aufgezwungene Paradoxie darin, zur Unterſtützung der
Land=
wirtſchaft, zur Erreichung gtößerer Unabhängigkeit von der
aus=
ländiſchen Lebensmittelzufuhr ausländiſches Kapital in
Anſpruch zu nehmen. Dieſe Paradoxie wird wahrſcheinlich, was
Amerika anlangt, aus dem Bereich des Begrifflichen heraustreten
und zu einer praktiſchen Tatſache werden. Denn den
amerika=
niſchen Farmern, deren Lage ohnehin nicht roſig iſt, kann es nicht
ganz gleichgültig ſein, ob amerikaniſches Kapital dazu beiträgt,
den deutſchen Lebensmittelmarkt vom Ausland unabhängiger zu
machen. Und wenn ſie auch auf die Entſchlüſſe der großen
Geld=
mächte in Wallſtreet keinen direkten Einfluß haben, ſo wird doch
jtzt, wo das amerikaniſche Leben ſchon ganz eiter dem Schatten
der kommenden Wahlen ſteht, ihre Stimme bei Regierung und
Parteien zweifellos ſorgfältig beachtet werden.
Kaum viel günſtiger liegen die Dinge in England. Der
Londoner Kapitalmarkt iſt bekanntlich viel, weniger fähig und
geneigt zur Aufnahme deutſcher Wertpapiere als New York. Das
Gegenintereſſe, das ſich außerdem in London geltend machen
dürfte, iſt das des Getreidehandels, der naturgemäß mit den
maßgebenden engliſchen Banken aufs engſte zuſammenhängt.
Zweifellos wird es möglich ſein, die hier angedeuteten
Schwierigkeiten zu überwinden. Aber bei der Frage, welche
Opfer dazu nötig ſein werden, iſt an erſter Linie an die ſchon
erwähnten Punkte zu denken: Sicherheiten und Zinsſätze.
Die Frage der Sicherheiten iſt bis jetzt, ſoweit die
vor=
liegenden Nachrichten erkennen laſſen, noch in keiner Weiſe
ge=
klärt. Bei der Fremdheit des deutſchen Hypothekenrechts in den
angelſächſiſchen Ländern, bei der daraus entſtehenden Abneigung
gegen die Form der Hypothek und bei der praktiſchen
Unmöglich=
keit, die einzelnen Objerte vom Ausland her zu beurteilen, muß
natürlich ein deutſches Zentralinſtitut als Kreditträger
einge=
ſchoben werden, wie das ja auch vorgeſehen iſt. Ob dieſes
Inſti=
tut ſeinerſeits eine marktgängige Unterlage, ein Wertpapier in
Art eines Pfandbriefes oder einer Obligation oder dergleichen
ſchaffen muß, oder ob es einen Geſamtkredit mit ausreichend
langer Laufzeit ohne ſolche börſenfähigen Schuldverſchreibungen
bekommt, iſt noch offen. Wahrſcheinlicher iſt das erſtere. In
die=
ſem Falle muß man ſich auf eine ſehr gründliche Prüfung der
rechtlichen und materiellen Unterlagen gefaßt machen, die hinter
einem ſolchen Papier ſtehen, und es wird kaum zu umgehen ſein,
daß im Zuſammenhang demit die Geſamtlage der deutſchen
Landwirtſchaft international zur Diskuſſion geſtellt wird. Auch
eine Garantieleiſtung der Provinzen, an die gedacht wird — eine
Garantie des Reiches dürfte nicht in Frage kommen — wird
daran kaum etwas ändern.
Im Zinsſatze wird ſich eine gewiſſe Spanne gegenüber
den heutigen deutſchen Zinsſätzen erzielen laſſen. Doch ſollte
man auch hier die Erwartungen nicht allzu hoch ſpannen.
Nachdem vor kurzem die Federal Reſerve Bank von Chicago
ihren Rediskontſatz von 3½ auf 4 Prozent heraufgeſetzt hat, iſt
ſoeben das New Yorker Juſtitut dieſem Schritt gefolgt, und es
ſpricht die größte Wahrſcheinlichkeit dafür, daß auch die übrigen
amerikaniſchen Reſervebanken ſich dieſem zunächſt als
Warnungs=
zeichen für die New Yorker Spekulation gedachten Vorgehen
an=
ſchließen. Dies kann weiterhin dazu führen, daß auch der
Lon=
doner Diskontſatz zunächſt wenigſtens nicht, wie man vielfach
er=
wartet hatte, herabgeſetzt wird. Zudem iſt nicht zu vergeſſen, daß
für langfriſtige erſtklaſſige deutſche Induſtrie= und
Kommunal=
obligationen am New Yorker Markte, doch immer noch zirka
8 Prozent Zinſen bewilligt werden mußten.
Andere Schwierigkeiten ſeien nur angedeutet, ſo die Frage
der Befreiung des zu ſchaffenden Papiers von der
Kapital=
ertragsſteuer, die Konkurrenz der Landwirtſchaftsanleihe mit
dem Anleihebedarf der Induſtrie, der Länder und Gemeinden,
der Hypothekenbanken. Daß etwas Durchgreifendes für die
deutſche Landwirtſchaft geſchehen muß, darin ſind ſich heute ja
offenbar faſt alle Parteien und Wirtſchaftsgruppen einig. Um
ſo weniger darf man überſehen, daß auf dem Wege zur
Auslands=
kredithilfe noch manche Steine liegen, die nur mit großem
Ver=
haltungsgeſchick, Takt und vereinten Bemühungen aller
Beteilig=
en beiſeite geräumt werden können.
Seite 2
Samstag, den 18. Februar 1928
Nummer 49
Vor der Zuſammenkunft
Streſemann=Titulescu.
Rumäniſche Schadenerſatzforderungen.
/Kom=
promißvorſchläge. / Auflegung einer
rumä=
niſchen Anleihe auch in Deutſchland?
* Berlin, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Heute trifft der rumäniſche Außenminiſter Titulescu an der
franzöſiſchen Riviera ein, um, wie bereits ſeit längerer Zeit
geplant, mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann
zu=
ſammenzutreffen. Damit erfolgt endlich die ſchon lange geplante
Ausſprache dieſer beiden Staatsmänner, die grundlegend für die
weitere Behandlung der deutſch=rumäniſchen Verhandlungen ſein
dürfte. Bekanntlich ſind die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen
Deutſchland und Rumänien noch nicht in vollem Umfange
ge=
regelt; insbeſondere fehlt der Abſchluß eines
Handelsabkom=
mens, das notwendig iſt, um der deutſchen Wirtſchaft den
durch=
aus nicht unbedeutenden rumäniſchen Markt wieder in vollem
Umfange zu erſchließen. Die ſtarke Betätigung deutſcher
Kauf=
keute in Rumänien kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die
Wirtſchaftsbeziehungen noch nicht befriedigend ſind und daß eine
vertragliche Regelung erfolgen muß, um die wirtſchaftlichen
Be=
ziehungen Rumäniens zu Deutſchland ſo zu geſtalten, wie es im
Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft erforderlich iſt.
Jedoch beſtehen zwiſchen Deutſchland und Rumänien einige
Meinungsunterſchiede, die bedeutſam genug ſind, um bisher alle
Verhandlungen ſchwierig zu geſtalten, da Rumänien Anſprüche
an Deutſchland ſtellt, die Deutſchland aus grundſätzlichen
Er=
wägungen ablehnen muß. Es handelt ſich im weſentlichen dabei
um Entſchädigungen, die Rumänien als Folge
wirtſchaftlicher Maßnahmen Deutſchlands
wäh=
rend der Okkupationszeit zu fordern berechtigt
zu ſein glaubt, die deutſcherſeits aber abgelehnt werden
müſſen. Deutſchland ſteht auf dem Standpunkt, daß ſeine
Be=
ziehungen durch ſeine wirtſchaftlichen Verpflichtungen gegenüber
den ehemals Krieg führenden Ländern durch den Dawesplan
erſchöpfend geregelt ſind und daß darüber hinaus irgendwelche
beſonderen Anſprüche an Deutſchland nicht geſtellt werden
kön=
nen. An dieſem Grundſatz hat auch Rumänien ſich wiederholt
geſtoßen, ohne daß es bisher gelungen iſt, Rumänien davon zu
überzeugen, daß dieſe rumäniſche Forderung nicht geeignet iſt,
die Aufnahme deutſch=rumäniſcher Wirtſchaftsverhandlungen zu
erleichtern. Es ſcheint allerdings, als ob Rumänien neuerdings
von ſeinem bisherigen intranſigenten Standpunkt abzugehen
ge=
willt iſt und Kompromißvorſchläge zu machen
beabſich=
tigt, die deutſcherſeits erwogen werden könnten. Insbeſondere
ſcheinen gewiſſe Andeutungen über die Auflegung einer
rumäniſchen Anleihe auch in Deutſchland in
die=
ſer Richtung zu gehen, die jedoch wohl ebenfalls nicht eher
ernſt=
genommen werden kännen, als bis man weiß, in welcher
Rich=
tung ſich die rumäniſchen Vorſchläge bewegen. Es iſt jedoch nicht
daran zu zweifeln, daß Deutſchland für den Fall, daß Rumänien
Deutſchland entgegenkommen würde, ſeinerſeits auch entſprechend
einige rumäniſche Forderungen bewilligen könnte.
Die Begegnung des rumäniſchen Außenminiſters mit dem
deutſchen Außenminiſter an der franzöſiſchen Riviera wird ſich
jedoch noch nicht mit den Einzelheiten der deutſch=rumäniſchen=
Verhandlungen zu befaſſen haben, da die Dinge ſo weit noch
nicht gediehen ſind. Der deutſche Außenminiſter iſt zu ſeiner
Er=
holung an die Riviera gefahren und hat, ſoweit bekannt iſt,
bis=
her auch keinen Sachverſtändigen für die rumäniſchen Fragen
mitgenommen. Unter dieſen Umſtänden kann der Beſuch des
rumäniſchen Außenminiſters bei dem deutſchen Außenminiſter
nur als Höflichkeitsbeſuch augeſehen werden, der aber zweifellos
wichtig genug iſt, um einen eiſten Kontakt zwiſchen den beiden
Staatsmännern zu ſchaffen. Ueber das Grundſätzliche hinaus,
daß Deutſchland bis zu gewiſſen Grenzen bereit ſein würde, den
Rumänen entgegenzukommen, dürfte daher die Unterhaltung
nicht geführt werden. Das Programm für die deutſch=
rumäni=
ſchen Beſprechungen wird ſomit wohl erſt in Genf feſtgeſetzt
wer=
den, wo ja der deutſche Außenminiſter wieder Gelegenheit haben
wird, erneut mit dem rumäniſchen Außenminiſter
zuſammenzu=
kommen. Erſt dann wird feſtgeſetzt werden, wann und unter
welchen Vorausſetzungen die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen
fortgeſetzt werden. Bis dahin wird man ſomit wohl auch
ab=
warten müſſen, ob man über die Ausſichten der deutſch=
rumä=
niſchen Verhandlungen nähere Mitteilungen erwarten darf.
Ob der rumäniſche Außerminiſter von Paris her beſondere
Aufträge mitbringen wird, iſt nicht bekannt. Aus den Berichten
der Pariſer Preſſe ſcheint hervorzugehen, daß dies jedenfalls
nicht der Fall ſein wird, ſoweit franzöſiſche Angelegenheiten in
Frage ſtehen, da Titulescu in Paris ſehr kühl aufgenommen
worden iſt und offenbar keine beſonders erfolgreichen
Verhand=
lungen geführt hat.
=Afrikaniſches Tagebuch.
Graf Ottokar Czernin, früherer öſterreichiſcher Miniſter
des Aeußern, hat ein hochintereſſantes Buch „Mein
afrika=
niſches Tagebuch” (mit 23 Abbildungen, Amalthea Verlag,
Zürich=Leipzig=Wien) heiausgegeben, in dem er die Erlebniſſe
ſeiner viermonatigen Reiſe durch das frühere Deutſch=Oſtafrika
und den Sudan im Winter 1926 ſchildert. Zweck ſeiner Reiſe
war, ſeinen auf einer Farm in Kenga arbeitenden Sohn zu
be=
ſuchen. Czernin iſt ein begeiſterter Schilderer der „
gottbegnade=
ten, unbeſchreiblich ſchönen Natur” des ſchwarzen Erdteils. Wenn
das Buch erſcheint, ſo ſchreibt er in der Vorrede, ſo habe dies den
Zwech, einem oder dem anderen Jäger Luſt zu machen, ſeinem
Beiſpiel zu folgen und für einige Monate in dies Jagdparadies
zu fahren. Und vielleicht wird auch einer oder der andere der
jungen Leſer finden, daß es in Afrika noch Möglichkeiten des
Weiterkommens gibt, die in unſerem, ſeit dem Krieg ſo entſetzlich
gewordenen Europa ausgeſchloſſen ſind. Der junge Mann, der
ein hartes Leben, reich an Strapazen, nicht fürchtet, der die Arbeit
nicht ſcheut, wird gewiß auf einer Farm oder ſonſtwo
Verwen=
dung finden können; er wird keine der Freuden und
Zerſtreuun=
gen erhalten, welche die jungen Leute in Europa gewöhnlich
ſuchen — aber er wird in der herrlichen Natur und in den
Auf=
regungen der Jagd einen tauſendfachen Erſatz hierfür finden.
Das Buch iſt nichts weniger als eine trockene geographiſche
Beſchreibung oder Aufzeichnung von Jagderlebniſſen, ſondern
verbreitet ſich mit lebhafter Auffaſſung und Schilderung eines
Reiſenden, der für alles ein offenes Auge und Herz hat, über
alles, was er auf der Reiſe geſehen und erlebt hat, über Sitten
und Gebräuche, Lebensgewohnheiten von Land und Leuten, die
Fauna und Flora und Naturſchönheiten Afrikas, über die
Kämpfe in Deutſch=Oſtafrika und deutſche Heldentaten, die
deutſche und engliſche Koloniſation, die Sklaverei und das Los
der Schwarzen, Jagdgebräuche und Jagdexpeditionen. Auf der
Jagd bediente er ſich meiſtens eines Ford=Wagens — das
Durch=
queren der Gegend mit dem Auto iſt noch relativ ſelten, da die
Straßen zum Teil fürchterlich ſind —, und die drawatiſchen
Schilderungen ſeiner in Begleitung von Schwarzen
unternom=
menen Jagden auf Löwen, Zebras, Büffel, Nashörner,
Leopar=
den, Gazellen uſw. ſind ebenſo abwechſlungsreich wie ſpannend.
Herrliche Naturſchilderungen ziehen ſich durch das Buch
hin=
durch, wie folgendes poetiſche Stimmungsbild vom anbrechenden
Vom Tage.
In einem Berliner Mittagsblatt wird die Behauptung aufgeſtellt,
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann habe die Abſicht, von ſeinem
Poſten zurückzutreten. Demgegenüber erfahren wir an zuſtändiger
Stelle, daß dieſe Nachricht jeglicher Grundlage entbehrt.
Die Reichstagsabgeordneten Döbrich, Dorſch und Hänſe
haben ſich im Reichstag zu einer ſelbſtändigen Parteigruppe unter dem
Namen „Chriſt.=Nationale Bauernpartei”
zuſammen=
geſchloſſen.
Der Zentrumsabgeordnete Dr. Roß iſt aus der
Reichs=
tagsfraktion ausgeſchieden.
Die deutſche Delegation für die in der nächſten Woche
in Genf beginnende Sicherheitskonferenz begab ſich geſtern
nach Genf. Der Delegation gehören an: Staatsſekretär a. D. Simſon,
Geheimrat von Weizsäcker und Geſandtſchaftsrat Frowein.
Im franzöſiſchen Senat wurde geſtern die Vorlage
über die Mobiliſierung der Nation in Kriegszeiten
angenommen.
Nachdem Poincaré der franzöſiſchen Kammer ſeinen Dank dafür
ausgeſprochen hatte, daß ſie den totgeborenen Nachtragsetat lebensfähig
geſtaltet habe, wurde das Geſamtbudget mit 400 gegen 120
Stimmen angenommen. Das Haus vertagte ſich darauf auf
Dienstag.
In Waſhington verlautet, daß Staatsſekretär Kellogg
beab=
ſichtige, eine Antwort auf die letzte Note Briands
über den Antikriegspakt nach Paris zu ſchicken.
Beſprechungen Streſemanns in San Remo?
Paris, 17. Februar.
Nach einem Bericht der Havas=Agentur aus San Remo
laufen dort Gerüchte um, wonach zwiſchen dem ungariſchen
Juſtizminiſter, der demnächſt zu einem dreiwöchigen Aufenthalt
in San Remo eintreffen dürfte, ſowie dem ungariſchen
Innen=
miniſter und Titulescu eine Begegnung vorgeſehen ſei, an der
auch Dr. Streſemann teilnehmen ſolle. Die Zuſammenkunft
die=
ſer Staatsmänner habe den Zweck, eine Löſung der verſchiedenen
zwiſchen Ungarn, Rumänien und Deutſchland ſchwebenden
Fra=
gen zu ſuchen. Wie weiter aus Nizza gemeldet wird, ſoll Dr.
Streſemann den früheren franzöſiſchen Botſchafter Cambon
empfangen haben.
v. Hoeſch bei Briand.
EP. Paris, 17. Februar.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte heute vormittag mit
dem franzöſiſchen Außenminiſter Brianbd eine längere
Unter=
redung, über deren Inhalt weder ein von der deutſchen
Bot=
ſchaft ausgegebenes Communigus noch die franzöſiſche
Nachmit=
tagspreſſe Mitteilung machen. Es iſt jedoch anzunehmen, daß der
deutſche Botſchafter, der bekanntlich in kurzem wit dem an der
Riviera weilenden Reichsaußenminiſter Streſemann
zuſammen=
treffen wird, Wert darauf legte, vor ſeiner Abreiſe noch einmal
alle zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſchwebenden Fragen zu
beſprechen.
Partei=Neugründungen.
* Berlin, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß auch bei den
kom=
menden Wahlkämpfen die
Parteizerſplitte=
rung weitere Fortſchritte machen wird. Die
klei=
nen Gruppen haben ſich bereits zu Worte gemeldet. In Halle
hat ſich dieſer Tage eine Haus= und Grundbeſitzerpartei aufgetan,
und im Reichstag haben die drei
deutſchnationa=
len Abgeordneten Döbritz, Dorſch=Heſſen und
Hänſe=Thüringen ihren Austritt aus der
deutſch=
nationalen Fraktion erklärt, indem ſie gleichzeitig
eine Gruppe der Chriſtlich=Nationalen
Bauern=
partei gründeten. Das iſt für die Deutſchnationalen ein
bedenkliches Zeichen. Die drei Abgeordneten ſind zwar in ihren
Wahlkreiſen nicht auf Liſten der Deutſchnationalen gewählt,
ſon=
dern auf einer eigenen Landbundliſte. Sie haben ſich,der
deutſch=
nationalen Fraktion als Hoſpitanten angeſchloſſen. Wenn ſie jetzt
der Fraktion den Rücken kehren, dann bekunden ſie damit auch
weiterhin den Wunſch, ſelbſtändig zu bleiben, und für die
Deutſchnationalen beſteht die Gefahr, daß aus dieſer Bewegung,
die ihren Ausgangspunkt in der allgemeinen Unzufriedenheit mit
den parlamentariſchen Ergebniſſen findet, eine Konkurrenz
ent=
ſteht, die ihnen gerade auf dem Lande ſtarken Abbruch tut und
eine Zerſchlagung der Landwirtſchaft in eine
Bauernpartei und eine
Großgrundbeſitzerpar=
tei herbeiführt.
Die Sitzung des Zentrums.
Die Zentrumsfracktion des Reichstages beſchäftigte ſich in
einer Sitzung, die um 21 Uhr begann, wit dem Arbeitsprogramm
der Regierung. Aus den Verhandlungen der Fraktion iſt
feſt=
zuſtellen, daß ſie dem Arbeitsprogramm zuſtimmt. Eine zweite
Fraktionsſitzung iſt auf 24 Uhr vorgeſehen.
Tage: „Ein leiſer Morgennebel liegt über den Tälern. Noch
kämpft die Nacht mit dem Tag. Es iſt völlig windſtill. Im Oſten
glänzt es wie ein rieſiges Feuer, und durch die Luft zieht ein
leiſer, erfriſchender Hauch, jenes unſagbare Etwas, das den
kom=
menden Tag verkündet. Herrlich iſt das Leben in der Wildnis,
Nichts zu wiſſen von all den täglichen Miſeren des
Kultur=
lebens, allein mit dem Gewehr voller Erwartung, was der
an=
brechende, prachtvolle Tag wieder bringen wird — das iſt Glück
und Zufriedenheit. Der Nebel wogt hin und her. Merkwürdige
Laute dringen aus ihm heraus; das Wiehern der Zebras
ver=
miſcht mit dem Schrei der Raben und ganz vereinzelt das
un=
heimliche Heulen von Hyänen, die ſich von ihrem Fraße
weg=
ſtehlen, wenn die Sonne kommt. Plötzlich, wie auf dem Theater,
geht der Nebel auf. Die Sonne iſt da, grell, blendend, und mit
einem Schlage ändert ſich das Bild. Unendlich liegt das
afri=
kaniſche Hügelland da, ewig gleich und doch ſo verſchieden,
über=
all Leben. Ein paar tauſend Meter vor mir fließt Waſſer. Waſſer
iſt das erſte Element Afrikas, alles drängt zu ihm, denn die
ver=
dorrende Sonne tötet ohne Waſſer. Beim Waſſer wuchert das
Leben. Hoher Papyrus bildet ein faſt undurchdringliches Dickicht,
Bananenbäume, in ſtrotzender Fülle, dazwiſchen mannshohes
Schilf, durchſät von blühenden Dornengebüſchen, ſchillerndes,
ſtrahlendes Leben, die einzelnen Gewächſe und Bäume erdrückt
von wuchernden Schlingpflanzen. Kluge kleine Affen turnen
in den Zweigen, Enten flattern umher, große Reiher ziehen mit
ſchwerfälligem Flügelſchlag vorüber, Hunderte von Tauben ſitzen
auf den Aeſten; Marabus mit ernſtem philoſophiſchen Geſicht
ſchreiten langſam und gravitätiſch das Ufer entlang. Eine Herde
Waſſerböcke zieht zur Tränke. Kongonis (große Gazellen) trollen
herbei und ſtürzen ſich auf das Waſſer. Ein paar hundert Meter
weiter ſteht ein rieſiges Etwas, das man für einen Felsblock
hält. Aber der Felsblock beginnt zu wandern, und jetzt ſieht
man auch die unförmige Geſtalt eines gewaltigen Rhinos,
ge=
folgt von ſeinem Jungen. Es trollt davon, und je weiter es
geht, deſto mehr gleicht es einem Panzerauto, das davonrollt,
da die dicken Läufe im hohen Graſe überhaupt nicht zu ſehen
ſind. Plötzlich hört man ein dumpfes Grollen, und mit einem
Schlage ſcheint die ganze Natur den Atem anzuhalten. Die Affen
ſind plötzlich mäuschenſtill geworden, die Tauben hören auf zu
gurren, die Marabus ſteigen in die Luft, die Kongonis und
Waſſerböcke heben den Kopf und lauſchen. Er iſt in der Nähe
Der Löwe hat geſprochen, alle wiſſen es
Intereſſant iſt, wie Graf Czernin, der für den Naturzuſtand
ſchwärmt, über die Segnungen der Kultur denkt. Diogenes in
Ungewißheit im Reichstag.
Das Mißtrauensvotum der Kommuniſien
gegen den Reichsarbeitsminiſier abgelehnt.
* Berlin, 17. Februar. (Eig. Beriht.)
Der Reichstag begann heute ſeine Beratungen ſchon um 12 Uhr
mittags. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragten die
Kommu=
niſten, daß ſofort über ein von ihnen gegen das geſamte Reichskabinett
eingebrachtes Mißtrauensvotum beraten würde. Von rechts wurde
jedoch widerſprochen, ſodaß der Mißtrauensantrag nicht auf die
Tages=
ordnung geſetzt werden konnte.
Das Haus ſetzte dann die Einzelausſprache des Etats des
Reichs=
arbeitsminiſterims beim Kapitel Siedlungsweſen, das ſchon geſtern in
Angriff genommen worden iſt; fort.
In einer kurzen Zwiſchenbemerkung teilte Präſident Loebe mit, daß
er die feſte Abſicht habe, die Beratung des Etats auf jeden Fall zu Ende
zu führen und beſonders die notwendige Abſtimmung zu erledigen. Der
Präſident bat daraufhin die Abgeordneten, ſich darauf einzurichten, daß
ſie noch über die Erledigung des Etats hinaus zuſammenbleiben müßten,
weil dies notwendigerweiſe aus anderen Gründen erforderlich ſein
könnte. In parlamentariſchen Kreiſen legt man dieſe Aeußerung des
Reichstagspräſidenten dahin aus, daß Herr Loebe dayuit andeuten wollte,
daß
der Reichstag zuſammenbleiben müſſe, um für den Fall
des Scheiterns der Verhandlungen über das Notprogramm
noch ein Ermächtigungsgeſetz für die Reichsregierung
er=
ledigen zu können.
Dann ging das Haus zur Beratung über das Verſorgungsweſen
über. Die Beratung des letzten Kapitels nahm nur kurze Zeit in
An=
ſpruch. Dann wurde auch die Einzelberatung des Etats des
Reſchs=
arbeitsminiſteriums vorgenommen und das Haus ging zur Abſtimmung
über. Vorher erklärte noch Präſident Loebe, das Haus müſſe ſich die
Möglichkeit offen halten, entgegen der früheren Abſicht auch morgen
eine Sitzung abzuhalten. Der Aelteſtenrat werde nach der Sitzung
zu=
ſammentreten. Der Zeitpunkt der nächſten Sitzung könne erſt heute
abend bekamt gegeben werden.
Das Haus lehnte ſodann den kommunniſtiſchen Mißtrauensantrag
gegen den Reichsarbeitsminiſter gegen die Stimmen der Konrmuniſten
und Nationalſozialiſten ab. Angenommen wurde ein ſozialdemokratiſcher
Antrag. 5 Millionen zur Zinsverbilligung bei Baudarlehen bei
land=
wirtſchaftlichen Bauvorhaben zu bewilligen. Zahlreiche andere Anträge
und Entſchließungen wurden dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen
und der Etat des Reichsarbeitsminiſterims nach den Vorſchlägen des
Haushaltausſchuſſes angenommen. Danach wird ein deutſchnationaler
Antrag abgelehnt, in der Novelle zum Betriebsrätegeſetz den Einfluß
der Gewerkſchaften zu vecmindern. Die Beſtimmungen der Novelle, die
die Betriesratswahlen betreffen, wurden in der Ausſchußfaſſung
ange=
nomen. Dann wurde in zweiter und dritter Leſung der
Geſetzent=
wurf über die Lohn= und Gehaltspfändungsgrenze, die auf 195 Mark
monatlich, 65 Mark wöchentlich und 7,50 Mark täglich feſtgeſetzt iſt,
genehmigt. Das Haus nahm dann noch den Geſetzentwurf über 10
Mil=
lionen zur Gewährung von Zwiſchenkrediten für den Klein=
Wohnungs=
bau an. Damit war die Beratung des Etats des
Reichsavbeitsminiſte=
riums beendet. Darauf trat um 4 Uhr nachwittags eine zweiſtündige
Pauſe in den Beratungen ein, während der der Aelteſtenrat
zuſammen=
trat, um Fühlung mit der Reichsregierung vor Feſtſetzung der nächſten
Plenarſitzung zu wehmen. Um 6 Uhr abends eröffnete Präſident Loebe
die Sitzung wieder, um im Einvernehmen mit den Beſchlüſſen des
Aelte=
ſtenrates vorzuſchlagen, die nächſte Sitzung Samstag mittag 1 Uhr
ab=
zuhalten.
Für den Fall, daß die Verhandlungen zwiſchen den
Par=
teien über die Erledigung des Arbeitsprogramms zu
kei=
nem Ziele führen ſollten, würde auf die Tagesordnung der
Samstagsſitzung die erſte, zweite und dritte Leſung eines
Notetats geſetzt werden, um die Auflöſung des Reichstags
zu ermöglichen. Kommt es zu einer Einigung, ſo wird das
Haus morgen nach dem Vorſchlag des Präſidenten Lvebe
den Haushalt für Verſorgungs= und Ruhegehälter beraten.
Nach kurzer Geſchäftsordnungsdebatte ſchloß ſich die überwiegende
Mehrheit des Hauſes den Vorſchlägen des Präſidenten an. Ein
kommu=
niſtiſcher Antrag, das kommuniſtiſche Mißtrauensvotum auf die
Tages=
ordnung der morgigen Sitzung zu ſetzen, wurde abgelehnt. Von
volks=
parteilicher Seite wurde gefordert, daß das Ueberleitungsgeſetz zur
Strafrechtsreform und auch ein Notgeſetz für das
Liquidationsſchäden=
geſetz ebenfalls auf die Tagesordnung geſetzt werden ſollen. Präſident
Loebe erklärte dazu, daß Aenderungen und Ergänzungen der
Tages=
ordnung zwar möglich ſeien, daß dann abey der Reichstag
vorausſicht=
lich auch am Montag tagen müſſe.
Nächſte Sitzung Samstag mittag 1 Uhr.
Die Deutſchnationale Reichstagsfraktion
trat nach der Sitzung des interfraktionellen Ausſchuſſes
gleich=
falls zu einer Sitzung zuſammen, um ſich wit dem
Arbeitsnot=
programm zu beſchäftigen. Die Fraktion beſchloß, im
interfrak=
tionellen Ausſchuß noch gewiſſe Aenderungsvorſchläge zum
Pro=
gramm zu wachen. Sie würde dem Programm nur
zu=
ſtimmen können, wenn auch wirklich ſeine
Durch=
führung geſichert erſcheint. Sie tritt außerdem dafür
ein, daß ein Termin für die Auflöſung des
Reichs=
tages und die Neuwahlen noch nicht feſtgeſetzt wird.
Die Fraktion will nach den interfraktionellen Verhandlungen
gleichfalls gegen Mitternacht noch eine Fraktionsſitzung abhalten.
ſeinem Faß, ſagt er, wird von den Sudaneſen geſchlagen, die
Genügſamkeit dieſer Menſchen verträgt keine Steigerung mehr.
Völlig nackt leben ſie in einer aus Lehm und Zweigen gebauten.
Hütte und nähren ſich von dem, was ſie finden. Ich habe ſtets
den Eindruck erhalten, daß diejenigen Schwarzen, die nicht
ge=
reiſt ſind und nichts anderes kennen, als das armſelige Leben,
das ſie führen, viel glücklicher und zufriedener ſind als die meiſten
Europäer. Kein Neger im Sudan kann verhungern, ein Los,
das täglich Hunderte in unſeren Kulturzentren trifft, und der
Kampf ums Daſein exiſtiert eigentlich bei dieſen ganz wilden
Völkern nicht, ſo wenig wie für unſere Vorfahren in der
Stein=
zeit. Begreiflich, daß dieſe Menſchen alle „Segnungen der
Kul=
tur”, welche die Europäer ihnen bringen, mit gemiſchten
Ge=
fühlen endgegennehmen.
In einem epiſodiſchen Kapitel beſpricht Graf Czernin, der
zahlloſe Unterredungen mit Kaiſer Wilhelm II. gehabt hat, das
Buch von Emil Ludwig „Wilhelm II.” das nicht ein Porträt,
ſondern eine fratzenhafte Karikatur des ehemaligen Kaiſers ſei.
Die Verdienſte des Kaiſers um die Erhaltung des Friedens und
den Aufſchwung Deutſchlands hat Ludwig einfach unterſchlagen.
Der Kaiſer iſt zeitlebens betrogen und belogen worden, er hätte
die Stacheln furchtloſer Kritik gebraucht, die Selbſtſucht und die
Feigheit der Schmeichler und Kriecher aber hat ihm dieſe Kritik
vorenthalten. Wenn ſie heute einſetzt, kommt ſie nicht nur zu
ſtät, ſondern ſie iſt auch ein trauriges Zeichen für jene Menſchen,
die ſo gerne einem toten Löwen einen Fußtritt verſetzen. In
einem weiteren Kapitel äußert ſich der Verfaſſer über Autokratie,
Demokratie und Korruption, und im Anſchluß an den Beſuch des
Tempels von Dendera, der zum Andenken der Cleopatra erbaut
worden iſt, gibt er ein wundervolles Lebensbild der Königin
Cleopatra, die „Profeſſorentölpel” zur Dirne geſtempelt haben.
Graf Czernin ſchließt ſein Tagebuch mit den Worten: Wie
ein Traum iſt die ſchöne Zeit vergangen, wo ich wie ein Wilder
unter Wilden leben konnte, in dieſer gottbegnadeten Natur des
ſchwarzen Erdteils. Ich habe gehungert und gedürſtet, ich habe
Fleiſch gegeſſen, das ſo zähe war, daß ich es nicht beißen konnte,
ich habe warmes, ſtinkendes Waſſer getrunken, ich habe wir die
Haut von Dornen zerreißen laſſen, ich war erſchöpft von Hitze
und Anſtrengungen — aber ich war glücklich, und da ergreift
mich plötzlich die Sehnſucht mit der Gewalt eines ſtechende
bohrenden, phyſiſchen Schmerzes: zurück nach Afrika, zurück in
dieſes Paradies, nicht hinein in dieſe entſetzliche, dieſe verhaßte
Kultur Europas!.
Dr M.
Nummer 49
Samstag den 18. Februar 1928
Seite 3
Rekordeinnahmen des Reiches.
Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen, Abgaben für die Zeit vom
1. April 192Z bis 31. Januar 1928. — Kommentarlofe Viffern. — Ein trüge= Die Beratung der Freigabebill, die geſtern vom Senat
auf=
riſches Bild. — Die Rückwirkung auf Deutſchlands Gläubiger.
Die eberſicht des Reichsfinanz=
Miniſteriutns.
Steuer eingänge mit geborgtem Geld.
Nach der vom Reichsſinanzminiſterium veröffentlichten
Ueber=
ſicht betrugen im Januar 1928 die Einnahmen des Reiches an
Beſitz= und Verkehrsſteuern für fortlaufende Steuern 726,68
Mil=
lionen Mark, vom 1. April 1927 bis 31. Januar 1928 4845,92
Millionen. Im Reichshaushaltsplan iſt die Einnahme für das
Rechnungsjahr 1927 veranſchlagt auf 5 280 Millionen Mark. Die
Einnahmen an einmaligen Steuern betrugen im Januar 1928
1,15 Millionen, vom 1. April 1927 bis 31. Januar 1928 24,50
Mil=
lionen. (Im Reichshaushaltsplan für 1927 veranſchlagt auf 25
Millionen Mark.) Die Geſamtſumme an Beſitz= und
Verkehrs=
ſteuern betrug demnach im Januar 727,83 Millionen und vom
1. April bis 31. Januar 4 870,48 Millionen Mark. Im
Reichs=
haushaltsplan iſt die Einnahme für 1927 veranſchlagt auf 5305
Millionen. Die Einnahmen an verpfändeten Zöllen und
Ver=
brauchsabgaben für Januar betrugen 275,92 Millionen und für
die Zeit vom 1. April 1927 bis 31. Januar 1928 2435,72
Mil=
lionen Mark. Im Reichshaushaltsplan iſt die Einnahme für das
Rechnungsjahr 1927 veranſchlagt auf 2410 Millionen Mark. Die
nicht verpfändeten Zölle und Verbrauchsabgaben erbrachten im
Januar 4,31 Millionen, vom 1. April 1927 bis 31. Januar 1928
39,32 Millionen. Im Reichshaushaltsplan für 1927 iſt die
Ein=
nahme veranſchlagt auf 35 Millionen. An Zöllen und
Verbrauchs=
abgaben wurden alſo zuſammen vereinnahmt im Januar 280,B
Millionen und für die Zeit vom 1. April 1927 bis zum 31. Januar
1928 2475,03 Millionen Mark. Im Reichshaushaltsplan iſt die
Einnahme für das Rechnungsjahr 1927 veranſchlagt mit 2445
Millionen Mark. An ſonſtigen Einnahmen wurden vereinnahmt
im Januar 327 RM., und in der Zeit vom 1. April 1927 bis zum
31. Januar 1928 19 987 Mark. Im ganzen ſind alſo vereinnahmt
an Steuern, Zöllen und Abgaben im Januar 1928 1008,06
Mil=
lionen Mark und für die Zeit vom 1. April 1927 bis 31. Januar
1928 7345,53 Millionen Mark. Im Reichshaushaltsplan für das
Rechnungsjahr 1927 iſt die Einnahme veranſchlagt auf 7750
Mil=
lionen Mark. In den erſten 10 Monaten des Rechnungsjahres
1927 ſind alſo bisher im ganzen 7345,05 Millionen aufgekommen.
Der Haushaltſoll von 7750 Millionen Mark iſt alſo jetzt ſchon
nahezu erreicht.
* Das Reichsfinanzminiſterium hat ſoeben eine Ueberſicht
über die Einnahmen des Reiches in den erſten zehn Monaten des
laufenden Haushaltsjahres 1926/27 herausgegeben. Danach ſind
ansgeſamt 7,3 Milliarden Mark vereinnahmt worden. Im Etat
ſind aber nur 7,7 Milliarden aufgeführt, ſo daß ſchon vor Ablauf tigen Amtes und höheren Reichswehroffizieren das Königspaar
des Jahres das Etatſoll erreicht iſt. Im einzelnen gehen die
Einnahmen bis zum Mai über die Milliardengrenze hinaus, wo= riſchen Grenze abholen. Der Zug mit dem vom Reich geſtellten
bei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß im Anfang eines jeden
Quartals die Einnahmen aus der Körperſchaftsſteuer fällig
wer=
den. Außerdem hat man diesmal noch nicht unerhebliche
Zollein=
nahmen in Rechnung geſetzt, die in den Vormonaten aus den
ver=
ſchiedenſten Gründen nicht berückſichtigt werden konnten.
Es iſt für den Finanzminiſter ſicherlich erfreulich, daß die
Steuern nicht nur flott eingehen, ſondern ſchon zwei Monate vor
Ablauf des Haushaltsjahres den veranſchlagten Einnahmebetrag
erreicht haben. Das bedeutet nun aber nicht, daß in Zukunft mit
ähnlichen oder gar weiterſteigenden Einnahmen zu rechnen iſt.
Wir müſſen berückſichtigen, daß das hinter uns liegende Jahr eine
voll beſchäftigte Wirtſchaft und eine ſtarke Einfuhr ſah, ſo daß die
Einnahmen des Reiches weiter nicht wundernehmen, beſonders
wenn man weiter ſein Augenmerk auf die ſcharfe
Ein=
ziehung der Steuern richtet, die nicht ſelten mit
ge=
borgtem Geld bezahlt wurden. Aus außenpolitiſchen
Gründen iſt es allerdings recht bedauerlich, daß das
Reichs=
finanzminiſterium ſang= und klanglos ſeine Ueberſicht in die
Welt ſetzt, ohne entſprechende Erläuterungen zu geben. Man
wird ſich docy darüber ſchließlich auch Gedanken gemacht haben,
ob die Steuerquellen weiterhin ſo ergiebig
bleiben oder ob mit einem empfindlichen Rück= gung der Berliner Sehenswürdigkeiten in der Reichshauptſtadt
ſchlag zu rechnen iſt. Da man doch gerade im
Finanz=
miniſterium über praktiſche Erfahrungen verfügt, wäre es doch
vorteilhafter geweſen, einen Ausblick auf die Zukunft zu
er=
öffnen, das vor allem deswegen, weil die Rekordziffer nvom
Aus=
land zweifellos zur Einleitung einer neuen Propaganda für die
Beibehaltung der gegenwärtigen Reparationslaſt gemacht werden.
Danach fragt man bei unſeren Gläubigern herzlich wenig, wie
ſich die Einnahmen zuſammenſetzen und wie
leiſtungsfähig unſere Wirtſchaft heute iſt. Im
Berlin, 17. Februgr. Reichsfinanzminiſterium ſollte man von nun ab endlich vorſichtiger
ſein, zumal da wir uns dem Endkampf umdie
Repara=
tionen nähern, der uns in feſten Poſitionen ſehen muß, die
man nicht durch kommentarloſe Ziffern über
Milliarden=
einnahmen des Reiches erſchüttern darf.
Geldverkngppung bei der
Arbeitsloſen=
verſicherung.
Die Arbeitsloſenverſicherung fängt an, in finanzielle
Schwie=
rigkeiten zu geraten. Bezeichnend dafür iſt das heftige
Zuſam=
menſchrumpfen der Mittel des ſogenannten Notſtocks, der zur
Unterſtützung von mindeſtens 600 000 Erwerbsloſen für einen
Zeitraum von 3 Monaten geſchaffen worden iſt. Im Oktober,
November und Dezember war noch kein Grund zur Beſorgnis
vorhanden, obwohl auch damals ſchon die Erwerbsloſenziffer in
ſcharfer Aufwärtsbewegung ſich befand. Am 4. Januar aber
konnten zum erſtenmal Veränderungen zu Ungunſten des
Not=
ſtocks feſtgeſtellt werden, und zwar in Höhe von 21,7 Millionen
Mark. Das iſt ein ſehr erheblicher Betrag, weil überhaupt nur
140 Millionen Mark für den Notſtock vorgeſehen waren. Die
Verminderung ging dann raſch vorwärts, ſo daß am 1. Februar
nur noch ein Beſtand von 91.1 Millionen Mark feſtzuſtellen war.
Mit einer merklichen Verbeſſerung der Zahl der Erwerbsloſen
iſt vorläufig auch noch nicht zu rechnen. In den nächſten
Mona=
ten wird der Notſtock noch weiter zuſammenſchrumpfen, ſo daß
das Reich ſehr wahrſcheinlich Mittel
bereit=
ſtellen muß, um ein gänzliches Verſiegen dieſer
Unterſtützungsquelle zu verhindern. Gelingt es
aber, mit den vorhandenen Mitteln über die kritiſche Zeit
hin=
wegzukommen, dann werden im Sommer und Herbſt die
ver=
auslagten Summen wieder zurückfließen.
Der Beriiner Aongsbeſuch, deutſche Berechtigte zurückerſtattet.
Die Vorbereitungen für den Empfang
des Königs von Afghaniſtan.
Berlin, 17. Februar.
Die Vorbereitungen, für den Empfang des Königs von
Afghaniſtan ſind nunmehr abgeſchloſſen. Wie verlautet, wird
Reichsminiſter a. D. Roſen mit einigen Beamten des
Auswär=
am 21. Februar von Weil=Leopoldshöhe an der deutſch=
ſchwveize=
dem Lehrter Bahnhof ein, wo Reichspräſident v. Hindenburg und
die Spitzen der Behörden das Königspaar begrüßen werden.
Nach Abſchreiten einer Ehrenkompagnie auf dem Bahnſteig
be=
gibt ſich der König im Auto unter Eskorte einer Reiterſchwadron
der Reichswehr zum Palais Prinz Albrecht. Nachmittags ſtattet
das Königspaar dem Reichspräſidenten, einen Beſuch ab und
empfängt dann den Reichskanzler und das diplomatiſche Korps.
Am Abend gibt Reichspräſident v. Hindenburg ein großes Diner
zu Ehren des Monarchen, dem ſich ein großer Zapfenſtreich
an=
ſchließen wird. Am 23. Februar findet eine Beſichtigung des
Flugplatzes Tempelhof, anſchließend ein Frühſtück beim
Reichs=
tagspräſidenten und am Nachmittag eine ſportliche Veranſtaltung gehen, wie es ſcheint, auf ſehr breiter Baſis vor ſich. Die ganze
im Sportforum und abends ein Diner beim Reichskanzler ſtatt.
Berlin! Vorgeſehen iſt ein Empfang im Rathaus mit
anſchlie=
ßendem Frühſtück und am Abend eine Feſtvorſtellung im
Städti=
ſchen Opernhaus Charlottenburg. Am 25. Februar wird eine
Truppenübung in Döberitz und abends in der afghaniſchen
Ge=
ſandtſchaft ein Diner zu Ehren des Reichspräſidenten ſtattfinden.
Inoffiziell werden die Gäſte dann noch einige Tage zur
Beſichti=
bleiben. Anſchließend an den Berliner Beſuch wird der König
von Afghaniſtan einige deutſche Städte beſichtigen.
Die Oebate über die Freigabebill.
Amerikas Gegenrechnung. — Die Regelung
der deuſchen Anſprüche.
Waſhington, 17. Februar.
genommen wurde, wurde durch eine Rede des Senators
Smoot eröffnet, in der er zunächſt eindringlich darauf
hin=
wies, daß die Vorlage nunmehr endlich erledigt
werden müſſe, damit die Anſprüche der amerikaniſchen
* Bürger gegen die deutſche Regierung befriedigt und das ſolange
zurückgehaltene deutſche Privateigentum zurückgegeben werden
könne. Smoot führt folgende Zahlen an: Die Anſprüche
amerikaniſcher Bürger betragen 191,7 Millionen Dollar,
ungerechnet die Forderungen der Regierung der
Vereinigten Staaten in Höhe von 62,2 Millionen
Dol=
lar, die die Freigabebill zunächſt unberückſichtigt läßt. Befriedigt
werden nach der Vorlage ſofort die von der gemiſchten
Kommiſ=
ſion anerkannten Entſchädigungsforderungen für Tod oder
Kör=
ververletzung von Amerikanern in 385 Fällen mit insgeſamt
4 Millionen Dollar; ferner alle amerikaniſchen Anſprüche unter
100 000 Dollar in 3046 Fällen mit insgeſamt 29 Millionen Dollar;
ſchließlich bei Fällen, in denen über 100 000 Dollar zugebilligt
wurden, zunächſt 100 000 Dollar, der Reſt ratenweiſe. Es handelt
ſich hierbei um 178 Fälle, von denen 16 noch unentſchieden ſind,
und um insgeſamt etwa 158 Millionen Dollar. Dieſe Beträge
dürften bis zum 1. September 1928 ausgezahlt ſein. Die Vorlage
fordert den Präſidenten auf, mit der deutſchen Regierung über
die Zulaſſung von verſpätet angemeldeten Anſprüchen zu
ver=
handeln. Es ſind insgeſamt etwa 5000 Fälle, in denen eine
Nach=
friſt bis 1. Juli 1928 gewährt werden ſoll. Das deutſche
Privateigentum, das auf 200 Millionen Doklar
geſchätzt wird, foll bis auf 20 Prozent oder 40
Millionen Dollar ſofort zurückgegeben werden.
BeiAnſprüchen unter 2000 Dollar ſoll kein
Ab=
zug gemacht werden. Die Anſprüche der deutſchen
Reede=
reien und Patentinhaber ſollen von einem amerikaniſchen
Schiedsrichter feſtgeſtellt und bis zur Geſamthöhe von 100
Mil=
lionen Dollar befriedigt werden. Hiervon werden zunächſt nur
50 Prozent der zugebilligten Beträge ausbezahlt, der Reſt
raten=
weiſe. Bedingung iſt ferner, daß die Schiffe tatſächlich nur als
Handelsſchiffe, nicht als Hilfskreuzer verwendet wurden. Der
zur Zahlung dieſer 50 Prozent erforderliche Betrag von 50
Mil=
lionen Dollar ſoll vom Schatzamt bereitgeſtellt werden, ſchließlich
ſollen alle privaten öſterreichiſchen und ungariſchen Werte
zurück=
gegeben werden, ſobald die betreffenden Regierungen Sicherheit
für die Befriedigung der privaten Anſprüche gegen, ſie
hinter=
legen, Falls die Vorlage, die morgen weiter beraten wird,
an=
genommen wird, werden nach obiger Berechnung zunächſt etwa
200 Millionen Dollar oder über 800 Millionen Goldmark an
Die Debatte über die Freigabebill erlitt nach Beendigung
der Rede des Senators Smoot, der verſchiedene Fragen anderer
Senatoren beanwortete, eine längere Unterbrechung, da Senator
King aus Utha einen ausführlichen Vortrag über ſeine Bedenken
gegen das Marinebauprogramm hielt, das ihm als
ungerecht=
fertigt und als militariſtiſch erſcheint. Als er ſchloß, war die Zeit
ſoweit vorgeſchritten, daß die Beratung auf morgen verta t
wurde. Nach der Geſchäftsordnung des Senats braucht kein
Senator zur Sache zu ſprichen, ſondern kann ein beliebiges
Thema behandeln, es ſei denn, daß die Vornahme der Abſtim=
Salonwagen trifft am 22. Februar, vormittags gegen 11 Uhr, auf mung beſchloſſen wird. Senator Smoot rechnet daher damit, daß
man erſt Samstag oder Montag zur Abſtimmung gelangt.
Ob=
wohl andere dringende Geſetzentwürfe nicht vorliegen, kann den
Zeitpunkt der Abſtimmung im gegenwärtigen Stadium niemand
vorausſagen.
Die deutſch=rufſiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen
Berlin, 17. Februar.
Die deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die ſeit
vori=
gen Samstag im Auswärtigen Amt in Berlin geführt werden,
Woche wurde mit einer allgemeinen Ausſprache ausgefüllt. Von
Am Freitag, den 24. Februar, iſt das Königspaar Gaſt der Stadt deutſcher Seite legte Miniſterialdivektor Wallroth, von ruſſiſcher
das Mitglied der Handelskommiſſion, Schleifer, die Auffaſſungen
der Parteien dar. Am nächſten Montag ſollen die
Kommiſſions=
beratungen beginnen, und zwar ſind bisher drei Kommiſſionen
gebildet worden. Eine Kommiſſion ſoll über die Fragen des
deutſch=ruſſiſchen Geſchäftsverkehrs, eine zweite über die ſtatiſtiſche
Unterſuchung des deutſch=ſowjetruſſiſchen Handelsverkehrs und
eine dritte über gerichtliche Fragen beraten.
*Leopold Friedrich von Göcking.
Zu ſeinem 100. Todestage am 18. Februar.
Ap. Zu den Männern, die am Ende des 18. Jahrhunderts
einen entſcheidenden Einfluß auf die deutſche Literatur gewonnen
haben, gehört Leopold Friedrich von Göcking, der ſeine
dichte=
riſchen Beſtrebungen mit den vielſeitigen Pflichten eines höheren
Beamten in ſeltener Weiſe zu vereinigen verſtand. Geboren
am 13. Juli 1748 zu Gröningen im Halberſtädtiſchen, wo ſein
Vater als Kriegs= und Domänenrat angeſtellt war, erhielt er
ſeine Schulbildung auf dem Pädagogium zu Halle, wo er
Bür=
gers Mitſchüler war, mit dem er bis zu deſſen Tode in
Freund=
ſchaft verbunden und in ſtetem Briefwechſel blieb. Nach
Abſol=
vierung ſeines Studiums in Halle wurde er 1768 Referendar in
Halberſtadt, wo er in ein näheres Verhältnis zu dem
Gleim=
ſchen Dichterkreiſe trat. 1770 wurde er Kanzleidirektor in Ellrich
bei Nordhauſen, 1786 Kreis= und Domänenrat in Magdeburg
und zwei Jahre ſpäter Land= und Steuerrat und preußiſcher
Oberkommiſſar in Wernigerode; 1789 vom König geadelt, wurde
er 1792 als Geheimer Oberfinanzrat des Generaldirektoriums
nach Berlin berufen und zu mehrfachen Miſſionen im
Staats=
dienſt verwendet. Nach dem Tilſiter Frieden erhielt er ſeinen
ehrenvollen Abſchied aus dem Staatsdienſte, kehrte jedoch 1814
nach Berlin zurück, wo er ſich bis in ſein hohes Alter mit
lite=
rariſchen Arbeiten beſchäftigte. Die beiden letzten Jahre verlebte
er bei ſeiner verheirateten Tochter in Wartenberg bei Breslau,
vo er am 18. Februar 1828 ſtarb.
Göcking hat ſich beſondere Verdienſte durch die Heransgabe
des von Boie begründeten Göttinger Muſenalmanachs
erwor=
ben, den er von 1776 bis 1778 redigierte. In den Jahren 1779
bis 1786 redigierte er ſodann mit Joh. Heinr. Voß zuſammen
den von dieſem übernommenen Muſenalmanach, der von den
Verfaſſern des bisherigen Göttinger Muſenalmanachs
heraus=
gegeben wurde. Seinen dichteriſchen Ruf begründete er durch
die 1777 erſchienenen „Lieder zweier Liebenden”, einen kleinen
Roman in Gedichten von zärtlicher Form, denen ein Briefwechſel
zwiſchen ihm und ſeiner Geliebten und ſpäteren Gattin
Ferdi=
nandine Vopel zugrunde lag, ein bräutliches Wettdichten
zwi=
ſchen Amaranth und Nantchen, die wegen der Reinheit, Anmut
und Natürlichkeit Bürgers und ſeiner Zeitgenoſſen hohen
Bei=
fall fanden. Außerdem verfeßte er poetiſche Epiſteln moraliſchen
Inhalts, die ſich von den Nachahmungen franzöſiſcher Epiſtel
Bhmm mmmmm mm mmmm m nnnn nmnnngnnmnnm
und ungeſchminkte Sprache und Wahrheit des Gefühls
unter=
ſchieden. Neben ſeinen gereimten Sinngedichten, die ſich antiker
Form nähern, finden ſich manche geſungene, die auch heute noch
Intereſſe erwecken. Weniger bedeutend ſind ſeine lyriſchen
Ge=
dichte. Eine neue Ausgabe ſeiner Gedichte erſchien, 36 Jahre
nach der erſten, im Jahre 1821. Außerdem gibt es noch eine
Anzahl proſgiſcher Schriften von ihm. Er gab u. a. „Nicolais
Leben und literariſchen Nachlaß” und Ramlers poetiſche Werke
heraus. Das von ihm im Jahre 1874 begründete „Journal von
und für Deutſchland” mußte er infolge von Konflikten mit der
Mainzer geiſtlichen Behörde nach kurzer Zeit wieder abgeben.
*Pablo Picaſſo=Ausſtellung
in der Bücherſtube Bodenheimer.
Die Bücherſtube Bodenheimer bringt zurzeit eine kleine,
aber für Feinſchmecker intere ſſante Auswahl von Werken Pablo
Picaſſos zur Ausſtellung. Picaſſo iſt unzweifelhaft einer der
begabteſten Vertreter der jungen Kunſt geweſen und iſt es wohl
heute noch. Wenn man beim Betrachten ſeines Geſamtwerkes
auch wohl den Kopf ſchütteln darf ob der Tatſache, daß die
un=
glaublichen Erzeugniſſe aus der Sturmgruppe von dem gleichen
Künſtler ſtammen wie die ſehr feinen Zeichnungen und
Radie=
rungen. Man kann ſich manchmal des Eindrucks nicht erwehren,
als hätten begabte Künſtler ſich zu gewiſſen Zeiten des Neo=
Expreſſionismus, des Futurismus, der Sturmerzeugniſſe uſw.
mit ihren Mitmenſchen einen Scherz erlaubt. Immer aber noch
werden die Erzeugniſſe dieſer Periode als Kunſt bezeichnet,
aus=
geſtellt und — gekauft.
Von Picaſſo bringt die Bücherſtube Bodenheimer neben dem
Gemälde eines Negerportzäts, das mehr noch als durch ſeine
Farbe und Kompoſition durch den hohen Verkaufspreis
inter=
eſſiert, einige weitere Gemälde, die im Vorwurf undefinierbar
ſind, eine ganze Reihe ſehr iutereſſanter Blätter aus den Jahren
1904 bis 1910 und einige ſehr feine Zeichnungen neueren
Da=
tums. Für den Kunſthiſtoriker iſt dieſe Ausſtellung, wenn ſie
auch klein iſt, von ſtarkem Irtereſſe.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Zum 100. Geburtstag Miquels. Der junge
Göt=
tinger Hiſtoriker Wilhelm Mommſen veröffentlicht bei der
Deut=
ſchen Verlagsanſtalt in Stuttgart eine Biographie Johannes
Miguels, von der der erſte bis zur Gründung des Norddeutſchen
Bundes reichende Band noch im Laufe dieſes Monats erſcheinen wird.
Die Perſönlichkeit Miquels und ſeine vielſeitige politiſche Tätigkeit
er=
fahren in dieſem Werke zum erſten Male eine umfaſſende Würdigung.
— Todesfall. Anfang Februar ſtarb in Wolfenbüttel
Ober=
ſchulrat Dr. Wilhelm Brandes, ein naher Freund und
Stammtiſch=
gefährte Wilhelm Raabes. Brandes iſt als Herausgeber der
ſämt=
lichen Werke Wilhelm Raabes bekannt geworden. Er war ein warmer
Freund ſeiner braunſchweigiſchen Heimat, deren reichen Sagenſtoff er
dichteriſch verarbeitete. Bekannt ſind ſeine „Balladen”.
— Der ehemalige Militärbevollmächtigte Oeſterreich=ungarns in
der Türkei, Fmlt. J. Pomiankowski, ſchildert in ſeinem reich
illuſtrier=
ten, ſoeben erſchienenen Werk: „Der Zuſammenbruch des
Ottomaniſchen Reiches (Amalthea=Verlag, Zürich=Leipzig=
Wien) die wirtſchaftlichen, politiſchen, kulturellen und militäriſchen
Ver=
hältniſſe der Türkei, dem Kaukaſus, Paläſtina, Meſopotamien, Perſien
und Afghaniſtan vor, während und nach dem Weltkriege.
Ap. Das Buch Richter. Verdeutſcht von Martin Huber,
gemein=
m mit Franz Roſenzweig (Berlin, Lambert Schneider). Das
duch bildet den Bond Ill der von den Genannten verdeutſchten
ſchrift” und gibt die 21 Kapitel des Buches Rihter in 9 Abſchnitten
jeder Die Ueberſetzung hält ſich mehr an den Urtext als die
Bibel=
verſetzung und behält auch deſſen Namen bei, wie Jehoſchua (Joſua),
chimſchon (Simſon), Jehuda (Juda), Jißrael ze. Der Name „Gerr”
ird jedesmal durch die dritte Perſon Er, Ihn uſw. erſetzt. Wenn es
B. in der Bibel heißt. „Der Geiſt des Herrn geriet über ihn”, ſo
eißt es hier: „Sein Geiſthraus geriet über ihn”, oder dort: „Die Kin=
* Ifrael taten fürder übel von dem Herrn”, nud hier: „Die Söhne
ßraels fuhren fort, das in Seinen Augen Böſe zu tun”. Wie ſehr
Ueberſetzung oft von derjenigen der Bibel abweicht, zeigt die Stelle
16 Kapitel: „Sie ſprachen: Unſer Gott hat uns unſeren Feind
Sim=
in unſere Hände gegeben. Deshalbengleichen, als ihn das Volk
h. lebten ſie ihren Gott; denn ſie ſprachen: Unſer Gott hat uns unſern
eind in unſere Hände gegeben, der unſer Land verderbte und unſer
erſchlug”. In der vorliegenden Verdeutſchung lauten die Verſe:
jie ſprachen: Unſer Gott hat zugewaudt — unſerer Hand —
Schim=
on, der uns widerſtand — Auch das Volk, ſie ſahen ihn ſich an. —
brieſen ihren Gott, indem ſie ſprachen: Unſer Gott hat zugewandt —
ſrer Hand — dieſen der uns widerſtand. — der verheert hat unſer
ind — und unſer viel hinabgeſandt.‟ Dieſe Beiſpiele mögen
genü=
n Wie viele Freiheiten, ſich die Ueberſetzer ſonſt geſtattet haben,
ßt ſich nur auf Grund ausführlicher Vergleichung mit dem Urtext im
zelnen nachweiſen.
Seite 4
Samstag den 18 Februar 1928
Nummer 49
Der polniſch=litauiſche Konflikt.
Verſtimmung in Kowno über die polniſche
Note. — Woldemaras in Nöten.
* Kowno, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Wie nicht anders zu erwarten war, hat der ultimative
Charakter der polniſchen Note in Kowno ſtark
verſtimmt. Nicht nur der herausfordernde, ironiſche Ton der
polniſchen Antwort, ſondern insbeſondere auch die
herausfor=
dernde Frage, ob Litauen endlich gewillt ſei, die Verhandlungen
aufzunehmen oder nicht, hat alles andere als eine für Polen
günſtige Stimmung hervorgerufen. Dies geht auch daraus
her=
vor, daß die polniſche Note bisher amtlicherſeits noch nicht
ver=
öffentlicht worden iſt. Man wollte anſcheinend durch die
Veröf=
fentlichung der Note keinen Mißklang in die Feier des
zehn=
jährigen Beſtehens des litauiſchen Staates hineintragen. Man
hat aber nicht verhindern können, daß der Wortlaut der Note von
der litauiſchen Preſſe aus ausländiſchen Blättern übernommen
wovden iſt. Die Kownoer Preſſe iſt im allgemeinen der
Auf=
faſſung, daß die Aufnahme der Verhandlungen in
hohem Maße davon abhängen werde, ob Polen ſich
mit der Wiedergutmachung der Beſetzung
Wil=
nas einverſtanden erklären werde. Auf die polniſche
Frage, ob Litauen gewillt iſt, die Verhandlungen aufzunehmen,
andwortet die Preſſe mit der Gegenfrage, ob Polen bereit ſei,
über Dinge zu verhandeln, die nicht nur für Polen, ſondern auch
für Litauen Intereſſe haben. Das heißt, man will nicht über die
Frage der Wiederaufnahme der Beziehungen zu Polen
verhan=
deln, ohne daß die Wilnafrage in dieſe Verhandlungen mit
hin=
einbezogen wird.
Die durch die Note geſchaffene Lage iſt alſo eine recht
un=
erquickliche. Dabei darf nicht verkannt werden, daß Litauen durch
die polniſche Note, die übrigens von Pilſudſki ſelbſt redigiert ſein
ſoll, in eine außerordentlich ſchwierige Lage gebracht worden iſt.
Es wird Litauen nunmehr nicht anderes übrig bleiben, als auf
die unzweideutige Frage wegen der Aufnahme der
Verhand=
lungen eine präziſe Antwort zu geben, wobei eine ausweichende
Erklärung einer Ablehnung gleich zu erachten iſt. Wird
Wolde=
maras zu Verhandlungen gezwungen, ſo iſt er ſicher die längſte
Zeit litquiſcher Miniſterpräſident geweſen, da insbeſondere im
litauiſchen Offizierskorps die Abneigung gegen die
Polenverhand=
lungen nach wie vor eine unüberbrückbare zu ſein ſcheint. Lehnt
er jedoch Verhandlungen ab — und darauf warten anſcheinend
die Polen nur — dann muß er gewärtig ſein, daß die Weſtmächte
ihm bei der nächſten Völkerbundstagung im März die Piſtole auf
die Bruſt ſetzen. Natürlich wird Litauen in Genf kaum eine ſo
günſtige Situation wie bei der Dezembertagung vorfinden.
Viel=
mehr wird man, da man in Ratskreiſen entgegen Woldewaras
der Auffaſſung iſt, daß der Rat ſich bei ſeiner Entſcheidung im
Dezember auf den Wilnabeſchluß der Botſchafterkonferenz geſtützt
hat, Litauen als den allein Schuldigen hinſtellen.
Daß bereits Vorkehrungen getroffen werden, um Woldemaras
in Genf breizuſchlagen, geht unzweideutung daraus hervor, daß
der polniſche Geſandte in Paris dieſer Tage
ein=
gehend mit Briand über den litauiſch=polniſchen
Konflikt konferiert hat und daß weiter der franzöſiſche
Geſandte für Litauen ſich vor wenigen Tagen bei ſeinem
Me=
eſſiert hat. Man vermutet wohl nicht mit Unrecht, daß
Frank=
reich die Nichterfüllung der Memelkonvention,
insbeſondere die Sperrung des internationalen Memelſtromes,
machen beabſichtigt. Daneben enthält auch die franzöſiſche
Preſſe Aeußerungen, die auf keine günſtige Stimmung für
Li=
tauen ſchließen laſſen. Noch größere Beunruhigung aber müſſen
die Aeußerungen der engliſchen Preſſe auslöſen. So ſchrieb die
„Times” anläßlich des zehnjährigen Unabhängigkeitstages,
Li=
tauen täte gut daran, die Gelegenheit des Feſtes zu einer defini=
tiven Erklärung zu benutzen, ob und wie es ſich eine friedliche
Regelung mit Polen eigentlich denke, zumal es ſich ſelbſt am
meiſten ſchade, wenn es dauernd den Verſuch mache, den in Genf
übernommenen Verpflichtungen zu entgehen. Das iſt deutlich
genug. Wie ernſt die Lage iſt, geht weiter auch aus der
ſowjet=
ruſſiſchen Preſſe hervor, die ſich wieder ſtark beunruhigt zeigt.
Die Sowjetblätter wollen ſogar in der Ueberreichung der
pol=
niſchen Note und den kürzlich gemeldeten Ueberfällen der Polen
auf die litauiſche Grenze einen Zuſammenhang erblicken. Auch
wird das Werben der Polen um den neuen lettiſchen
Außen=
miniſter Ballod dahin gedeutet, daß man in Warſchau alles daran
ſetzt, die politiſche Einkreiſung Litauens zu einer
vollſtändigen zu geſtalten. Alles in allem ſcheint der
polniſch=
litaufſche Konflikt nunmehr einer Entſcheidung entgegenzugehen.
Welchen Weg die litauiſche Regierung zu gehen gedenkt, werden
wahrſcheinlich ſchon die nächſten Tage zeigen.
Die jugoſlawiſche Regierungskriſe.
EP. Belgrad, 17. Februar.
Die Regierungskriſe geht nunmehr ihrem Ende entgegen.
Zwiſchen dem bisherigen Miniſterpräſidenten Wukitſchewitſch,
der mit der Kabinettsbildung betraut wurde, und dem Führer
der demokratiſchen Partei Davidowitſch iſt geſtern im Prinzip
ein Einvernehmen erzielt worden. Wuritſchewitſch hat
die Forderung der Demokraten angenommen,
wonach ein ſtändiger Ausſchuß der Koalitionsparteien eingeſetzt
meler Beſuch außerordentlich für memelländiſche Fragen inter= wird, der die wichtigſten aktuellen Fragen noch vor der
Behand=
lung durch den Miniſterrat prüfen und über die Tätigkeit
ein=
zelner Miniſter eine gewiſſe Kontrolle ausüben ſoll. Davidowitſch
zum Anlaß eines Vorgehens gegen Litauen zu hat dagegen ſeine Zuſtimmung zur Ernennung des Führers der
ſloweniſchen Volkspartei, Dr. Koroſchetz, zum Innenminiſter
ge=
geben. Es wird demnach die bisherige Koalition
wieder hergeſtellt. Wukitſchewitſch teilte den Journaliſten
mit, daß die neue Regierung vorausſichtlich ſchon heute gebidet
werden wird.
Wasch mit
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Inbe=
grl)f neuzeitlicher Wäschepflege.
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Darmſtadt, Koblenz, Frankfurt, Flonheim.
Darmſiadt, den 17. Februar 1928.
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Die Beerdigung findet Montag, den 20. Februar,
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mittags 2½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
aus ſſatt.
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Leiden erlöſt, heimgegangen.
In tiefem Schmerz:
Magdalene Stein, geb. Luft
Familie Leonhard Heiſt
Familie Joh. Schleich.
Darmſtadt, den 18. Februar 1928.
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Die Beerdigung findet Samstag, den 18. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Städt. Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (4622
Die Beerdigung von
Herrn Wilhelm Glaub
Oberpoſiſekretär
findet am Montag, den 20. Februar 1928 nicht
auf dem Waldfriedhof, ſondern auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße um
3 Uhr nachmittags ſiatt. (3201
Dankſagung.
Für die große Anteilnahme und reichen
Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Söhnchens und Brüderchens
Arno
ſagen wir allen Verwandten und Bekannten,
ſowie den Mitbewohnern der Kaſerne,
ins=
beſondere Herrn Pfarrer Lautenſchläger für ſeine
troſtreichen Worte und den Brüdern im Herz=
Jeſu=Hoſpital für ihre liebevolle Pfiege
herz=
lichen Dank
Familie Gottfried Strecker.
Darmſiadt, den 17 Februar 1928
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſigeliebten, treubeſorgten Mann, unſeren Bruder,
Schwager und Onkel
Herrn
Ludwig Finger
Piehhändler
im Alter von 64 Jahren in die ewige Heimat
abzu=
rufen.
In tiefer Trauer:
Marg. Finger, geb. Kunkel.
Darmſtadt, Brensbach, New=Vork (Amerika),
den 16. Februar 1928.
Die Beerdigung findet am Montag, den 20. Februar, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen. (3224
Dankſagung.
Für die übergroße
Anteil=
nahme und reichen
Blumen=
ſpenden bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Schweſter und
Tante
Frau
herzinnigen Dank.
Fran Helene Lack Bwe.
und Angehörige.
Darmſtadt, den 17. Febr. 1928.
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Nummer 49
Samstag den 18. Februar 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 18. Februar.
* Faſchingstreiben in den Faſinachtstagen.
Von den Litfaßſäulen und Anſchlagtafeln herab locken tauſend
Plakate zum Beſuch von Maskenbällen nud närriſchen Sitzungen. Trotz
der wirtſchaftlich ſchweren Zeit ſcheint man ſich in allen Schichten der
Bevölkerung dem Genuſſe des Faſchingstreibens mit einer Intenſität
Hinzugeben, der einer beſſeren Sache würdig wäre. Allerdings darf
man es gerade, weil die Zeit ſo ſchlecht, ſo ſchwer iſt, niemand
ver=
lübeln, wenn er die Sorgen des Alltags wenigſtens ein paar Stunden
Hindurch vergeſſen und durch fröhliche Laune in gleichgeſtimmtem
Kreiſe erſetzen will.
Außer den Maskenbällen und karnevaliſtiſchen Sitzungen, die von
aſt allen Vereinen veranſtaltet werden, iſt aber auch denjenigen Ge=
Tegenheit geboten, im Faſching fröhlich zu ſein, die nicht nur als Zu=
Hörer oder Zuſchauer irgendwo gebunden ſein wollen, die vielmehr
elbſt aktiv an der fröhlichen Laune teilhaben wollen. Nach altem
Brauch haben viele Lokale der Stadt, in erſter Linie die Kaffees und
Die intimen Weinſtuben, ihren Lokalen karnevaliſtiſchen Schmuck
ge=
geben und veranſtalten an den Faſtnachtstagen — Samstag bis Diens=
Eag —, an denen auch die Polizei inſofern Milde walten läßt, als ſie
Die Polizeiſtunden aufgehoben oder doch bis 6 Uhr früh ausgedehnt
Cat, Konzerte, und, ſoweit irgend ein freies Plätzchen verfügbar iſt,
Tanzmöglichkeit. Vielfach haben ſich die Inhaber der Lokale Künſtler
werſchrieben, die ihrer Laune Zügel ſchießen ließen und den Kaffees
nind Weinlokalen köſtlichen Karnevalſchmuck gaben Fred Salicat
at die „Rheingauer Weinſtube” mit ganz köſtlichen
Wand=
nnalereien verſehen, die ſich gut dem übrigen Geſchmack einpaſſen. Eine
Feurig=temperamentvolle ungariſche Jazzkapelle ſorgt hier für beſte
Stimmung. — Philipp Barths Weinſtube verdankt ihre
karne=
waliſtiſche Ausmalung dem Theatermaler Langer. Im übrigen haben
Tier durch duftigen Apfelblütenſchmuck die Räume einen farbenfrohen
Mahmen erhalten. — Auch das Schloß=Café, in dem ſeit Jahren
in der Faſchingszeit bei beſter Unterhaltung und Tanzmuſik durch eige=
—es Orcheſter karnevaliſtiſcher Hochbetrieb herrſcht, hat ſeine Räume
wieder hübſch ausgeſchmückt, und auch unſer älteſtes Café Ernſt
Ludwig hat für die vier Faſtnachtstage bei Konzert und
Faſchings=
betrieb „Vier Tage Freiheit” angekündigt. Dazu kommen Kaffee=
Reſtau=
rant „Zur Oper, Reſtaurant Bender, Der Ratskeller,
„Kaffee Rheingold” u. v. a., die ebenfalls Opfer zur
Asſchmük=
kung ihrer Lokale gebracht haben.
Veſondere Anſtrengungen macht von jeher das Hotel „Zur
Traube”, deſſen neuer Beſitzer Herr Gabler ſowohl was die Art,
Rahmen und Umfang der Veranſtaltungen anbelangt, wie auch die
Ausſchmückung der Räumlichkeiten etwas durchaus Großſtädtiſches nach
Darmſtadt gebracht hat. In dem reichen Kranz der Veranſtaltungen
in der Traube dürfte der heutige Abend und die im Karneval klaſſiſch
gewordene Roſenmontagsveranſtaltung den Clou bilden. — Es iſt alſo,
wie geſagt, in reichſtem Maße dafür geſorgt, ſich an den
Hauptfaſchings=
tagen vollem Genießen hinzugeben.
— Ernannt wurden: am 10. Februar der hauptamtliche
Fortbil=
dungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Herchenhain und
Um=
gegend (Kreis Schotten) Auguſt Steinmann zum hauptamtlichen
Fortbildungsſchullehrer an den Fortbildungsſchulen im Bezirk Gießen;
am 14. Februar der Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Guſt. Kauß
zu Wenings (Kreis Büdingen) mit Wirkung vom 15. Februar 1928 ab
zum Lehrer an der Volksſchule daſelbſt. Durch Beſchluß des
Landes=
amtes für das Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr.
Ha=
rald Kaesberger aus Gebweiler im Elſaß zum Studienaſſeſſor
ernannt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 9. Februar der
Polizei=
verwaltungsoberſekretär Wilhelm Winter zu Darmſtadt und der
Polizeihauptwachtmeiſter Nikolaus Adler zu Viernheim auf ihr
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. 4. 1928 ab. Auf Grund des s1 des
Ge=
ſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw.
19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
(Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. März 1928 in den Ruheſtand Lehrer Phil.
Dexheimer an der Volksſchule zu Frei=Weinheim (Kreis Bingen);
ferner tritt auf Grund der gleichen geſetzlichen Beſtimmungen in den
dauernden Ruheſtand die Lehrerin im einſtweiligen Ruheſtaad
Eliſa=
beth Berdolt zu Mainz.
— Erledigt ſind im Kreis Heppenheim: eine Schulſtelle für einen
Lehrer an der evangeliſchen Volksſchule in Hammelbach.
Dienſt=
wohnung wird in abſehbarer Zeit frei; eine Lehrerſtelle für einen
katholiſchen Lehrer an der Volksſchule zu Kirſchhauſen.
Dienſt=
wohnnug wird in abſehbarer Zeit frei; eine Lehrerſtelle für einen
katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Erbach. Dienſtwohnung iſt
vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Volksſchule in Fürth i. Odw. Mietwohnung iſt vielleicht zu
be=
ſchaffen.
— Jubiläum. Vergangene Woche waren es 25 Jahre, daß Herr
Auguſt Clemens, Werkführer, Herderſtraße 12, beim Verband
der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften tätig iſt.
— Goldene Hochzeit. Herr Peter Schnellbacher und Frau
Babette geb. Wachtel, Dieburger Straße 19, feierten geſtern, am 17.
Februar, ihre Goldene Hochzeit.
—Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags
11 und 11½ Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
Gewerbemufeum. Am Sonntag, den 19. Febr., um 11 Uhr,
findet in der Ausſtellung von Schreinerarbeiten von Schülern der
Morneweg= und Schillerſchule eine Führung ſtatt. Der Eintritt iſt
frei. Am 20. d. M. wird die Ausſtellung geſchloſſen.
— Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zu den
Vorſtellun=
gen „Der Vetter aus Dingsda”, „Der Lumbeawend”,
„Der Vogelhändler” und „Mein Vetter Eduard” am
Montag und Dienstag im Großen und Kleinen Haus des
Landes=
theaters ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle,
Mithilden=
platz 17.
Darmſtädter Zuriſtiſche Geſellſchaft.
Am 8. Vortragsabend referierte Rechtsanwalt Dr Mainzer
von hier über „Das Dumping”.
Bereits vor dem Krieg hat ſich die Wirtſchaftswiſſenſchaft der
Kul=
turvölker über die Abgrenzung deſſen geſtritten, was als Dumping zu
bezeichnen ſei. Während des Krieges haben franzöſiſche und italieniſche
Schriftſteller vornehmlich den Begriff in einer Weiſe formuliert, der
die Erfolge der deutſchen Induſtrie in dieſen Ländern ohne weiteres
unter ihn fallen ließ. Sie haben dabei bewußt die Erörterung der
Frage vermieden, wie weit zum Dumpingbegriff ein unlauteres,
un=
ſittliches Vorgehen gehöre.
Unter Dumping iſt zu verſtehen die Bekämpfung des
Mitbewer=
bers im Ausland unter Anwendung privatwirtſchaftlicher Mittel, die
der ausländiſche Mitbewerber nicht anwenden kann und die ihn
zwin=
gen, unter Selbſtkoſten zu verkaufen, um ſich zu wehren. Das ideale
Wirtſchaftsziel, weitmöglichſte Bedarfsbefriedigung zum billigſten Preis,
ſieht ſich auf dem Weg zu ſeiner Verwirklichung mancherlei
Hinder=
niſſen gegenüber: In einer der heutigen entſprechend organiſierten
Wirtſchaft vornehmlich das private Gewinnſtreben, das möglichſt teueren
Verkauf der Produktion erſehnt. Die Verſchiedenheit der
Unternehmer=
perſönlichkeiten, monopoliſtiſche Vorteile, die der Einzelne hat,
ver=
ſchiedenes Vorkommen der Rohſtoffe, Verfügbarkeit von mehr oder
weniger billigen Arbeitskräften, all das ſorgt für Differenzierung der
Koſten und demgemäß der Preiſe. Hoheitsakte des Staates,
Sub=
vention, Zölle, beſondere Protektionsmaßnahmen zu Gunſten des
Er=
ports kommen hinzu. Preisſenkung auf Grund nicht gegen das
Völ=
kerrecht verſtoßender ſtaatlicher Maßnahmen iſt kein Dumping.
Die äußere Erſcheinung des Dumping iſt Verkauf von Waren im
Ausland zu billigerem Preis als im Inland. Etwas anderes iſt das
Valutadumping: Denn dabei liegt der noch ſo billige Auslandspreis
über dem Inlandspreis. Dieſer bleibt hinter dem Weltmarktspreis
zurück, weil die innere Kaufkraft der Währung nicht gleichen Schritt
mit dem Sinken der Deviſenkurſe hält. Auch die Tatſache, daß dieſelbe
Ware an verſchiedenen Orten verſchiedene Preiſe hat, iſt an und für
ſich kein Anzeichen für unlauteres Geſchäftsgebaren; auch nicht, wenn
der Preisunterſchied auf dem inländiſchen und ausländiſchen Markt
beſteht. Das kann unter Umſtänden aus wirtſchaftlichen Gründen,
Ueberſättigung des Inlandsmarktes uſw., notwendig ſein. Auch die
Abſicht der Verdrängung des Mitbewerbers und der Eroberung neuer
Märkte allein genügt nicht. Das verſteht ſich bei jedem Wettbewerb
von ſelbſt. Inſoweit iſt niemand verpflichtet, ſeine eigenen
Inter=
eſſen fremden hintan zu ſetzen.
Das unſittliche und unlautere Moment wird erſt durch die Art
der Kampfmittel hereingebracht. Sie dürfen nicht über das notige
Maß hinausgehen und auf dieſe Weiſe zum Ruin des anderen führen.
Wird auf ſolche Weiſe der Unterſchied zwiſchen Inlands= und
Aus=
landspreis herbeigeführt, dann kann echtes Dumping vorliegen. Der
Maßſtab dafür, ob ein unſittliches Geſchäftsgebaren vorliegt oder nicht,
iſt den Sittenbegriffen des Importlandes zu entnehmen. Wichtige
Fälle des Dumping kommen dann vor, wenn es von großen
Rohſtoff=
ſyndikaten oder Konzernen, die Monopolmacht beſitzen, betrieben wird.
Auf dieſe Weiſe wird oft eine ſchwere Schädigung des Inlandsmarktes,
in dem die Produktion verteuert wird, hervorgerufen; aber auch eine
gleiche des Auslandsmarktes; denn die ausländiſche Induſtrie wird
teil=
weiſe tot gemacht. Im Inland beſchützt uns die Kartellgeſetzgebung.
Ein beſonderer Fall iſt das ſoziale Dumping. Die Preisdifferenz
wird dadurch erzielt, daß das Exportland nach den Begriffen des
Im=
portlandes unſittliche Mittel verwendet; Sklavenarbeit, ausbeuteriſche
Arbeitsmethoden uſw.
Ein Ueberblick über die ausländiſche Geſetzgebung findet ſich in
einer Denkſchrift der Reichsregierung, die ſie dem Reichstag vorgelegt
hat. Viele Staate haben Antidumpinggeſetze eingeführt. Zuerſt
Kanada im Jahre 1907. Gerade die wichtigſten dieſer Geſetze ſind
genau betrachtet aber nichts anderes als Hochſchutzzollgeſetze, die die
Frage ob Dumping oder nicht einzig und allein auf die Preishöhe, aber
nicht auf die Urſache des niedrigen Preiſes und ſeine kaufmänniſche
Bewertung zurückführen. Deutſche Geſetze beſtehen nicht. Es iſt
aber nicht zu bezweifeln, daß die Rechtſprechung auf dem Poſten ſein
wird, ausländiſchem Dumping zu wehren. Eine endgültige Löſung
kann nur auf internationalem Wege erfolgen. Die Genfer
Weltwirt=
ſchaftskonferenz hat auch die Bedeutung dieſer Fragen unterſtrichen
und in ihrer Reſolution zum Ausdruck gebracht.
Der Vortrag behandelte wirtſchaftlich außerordentlich intereſſante
und weitſchichtige Fragen klar, großzügig und in der Form vollendet;
er gab in gleicher Weiſe nach der rein rechtlichen Seite anregende
Aus=
blicke. Dem Redner dankte deshalb mit Recht lebhafter Beifall. In der
anſchließnden Diskuſſion wurde insbeſondere von Herrn Dr. Röhm
darauf hingewieſen, daß die Gefahr, von ausländiſchem Dumping im
Inland bedrängt zu werden, viel größer ſei, als die Möglichkeit für
die deutſche Induſtrie, im Ausland Dumping zu treiben.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute
Sams=
tag abend zum Beſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Genoſſenſchaft
deutſcher Bühnenangehöriger Carlo Goldonis Luſtſpiel „Der
Im=
preſario von Smyrna” (oder die fürchterlichen Erlebniſſe des
Türken Ali beim Theater) in der Bearbeitung von Paul Kornfeld zum
erſten Male gegeben. Es wirken mit die Damen Blum, Gothe,
Hof=
fart und die Herren Finck, Jürgas, Keßler, Maletzki, Ney, Weſtermann;
außerdem tritt in dieſer erſten Vorſtellung das geſamte Opernenſemble
auf. Inſzenierung: Günther Haenel a. G., Bühnenbild: Lothar
Schenck v. Trapp. Die Vorſtellung beginnt um 19.30 Uhr.
Das Programm des Volkskonzerts am Sonntag vormittag bringt
die Wiener Walzer: Roſen aus dem Süden, G’ſchichten aus dem
Wiener Wald, Frühlingsſtimmen (Soliſtin: Käthe Walter), An der
ſchönen blauen Donau von Johann Strauß, Die Schönbrunner von
Joſeph Lanner, ſowie die Fledermaus=Ouvertüre von Johann Strauß.
Das Konzert beginnt um 11.30 Uhr.
In Shaws „Candida”, die morgen Sonntag im Kleinen Haus
zum erſten Male gegeben wird, ſpielt Charlotte Jaeke=Joſt die
Candida, Carl Ebert den Paſtor Morell, Karl Paryla den
Marchbanks, Rudolf Klix den Burgeß, Martha Ziegler die
Pro=
ſerpina und Werner Finck den Mill.
Heute nachmittag findet im Kleinen Haus das erſte Gaſtſpiel von
Lieſel Simons „Münchener Kaſperltheater” ſtatt. Beginn
16 Uhr.
Heute erſcheint Heft 11 der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters.
Es enthält unter anderem einen Aufſatz von Arthur Eloeſſer über
Shaws „Candida‟.
— Orpheum: 3. Feſtvorſtellungen! Heute Samstag, morgen
Sonntag, ſowie Roſenmontag ſind drei
Feſtvorſtellun=
gen des großen Faſchings=Varieté=Spielplans bei
feſt=
lich geſchmücktem und beleuchtetem Hauſe. Das 9 Attraktionen
umfaſſende Feſtprogramm wurde vorgeſtern Donnerstag und geſtern
Freitag mit größtem Beifall von Publikum und Preſſe aufgenommen.
(Siehe geſtrige Kritiken des Tagblatts und der Landeszeitung.) Die im
Orpheum traditionelle Roſenmontag=Feſtvorſtellung ſteht diesmal unter
Mitwirkung der Karnevalgeſellſchaft „Harmloſe”. Jul. Simon
wird konferieren. — Kartenverkauf: „Verkehrsbureau, H. de Waal
(Rheinſtraße 14) und Zeitungskiosk Ernſt=Ludwigsplatz. Preiſe 1 bis 3
Mark. (Siehe heutige Anzeige.)
— Für das Tohuwabohu=Feſt der Darmſtädter Sezeſſion macht ſich
auch in der zweiten Auflage heute abend in der Kunſthalle am
Rhein=
tor ſehr ſtarkes Intereſſe bemerkbar. Wer die netten Stunden am
letz=
ten Samstag in fröhlichſter Stimmung miterlebte, wird gern die
Ge=
legenheit wahrnehmen, ſich auch heute abend einige Stunden
harm=
los fröhlichen Faſchingstreibens in Gemeinſchaft mit den Künſtlern
hinzugeben. Wer die Auswirkung toller Künſtlerlaune in den
Wand=
dekorationen der Kunſthalle noch nicht geſehen hat, dem ſei der Beſuch
dringend angeraten.
— Meteorologen der Flugplätze. Geſtern ging der ſeit etwa drei
Monaten hier unter Leitung von Herrn Profeſſor Georgii laufende
Kurſus der Meteorologen der deutſchen Flugplätze zu Ende.
Aus dieſem Anlaß fand in der „Traube” ein gemeinſchaftliches
Mittag=
eſſen ſtatt, an dem u. a. auch Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
und die Herren Geheimrat Hergeſell und Regierungsrat Dr.
Bencken=
dorff, der zuſtändige Referent im Reichsverkehrsminiſterium,
teilnah=
men. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing begrüßte die
Teil=
nehmer im Namen der Stadt Darmſtadt und gab ſeiner Freude
Aus=
druck, daß gerade unſere Stadt und die Techniſche Hochſchule durch
dieſe wiſſenſchaftliche Veranſtaltung eine beſondere Auszeichnung
er=
fahren haben. Er hoffe, daß durch die Tatſache, daß hier in
Zu=
kunft eine ſtändige meteorologiſche Flugſtation
er=
richtet werde, die Teilnehmer in jedem Jahre nun nach Darmſtadt
geführt werden. Herr Geheimrat Hergeſell dankte für die
Be=
grüßung und wies darauf hin, daß Darmſtadt einen guten Namen in
der Geſchichte der Entwicklung der Fliegerei habe. Er erwähnte
hier=
bei u. a. den Piloten Euler und die vor dem Kriege von hier
aus=
gehenden Prinz=Heinrich=Flüge. Der Flugplatz Darmſtadt müſſe
unbe=
dingt im Intereſſe der Stadt und der Hochſchule ſowie ihrer
Bedeu=
tung für die Förderung der wiſſenſchaftlichen Zweige des Flugweſens
erhalten bleiben. Seine Wünſche galten der Stadt Darmſtadt und ihrer
Zukunft.
— „Nemmt’s, wie der’s wollt!“ Der heute abend im närriſch
ge=
ſchmückten Städtiſchen Saalbau ſtattfindende Große Gala=
Mas=
kenball der Karnevalgeſellſchaft Narrhalla iſt als
das letzte große Ereignis in der diesjährigen Faſchingszeit zu
bezeich=
nen. Alle Genüſſe, die ein Maskenball zu bieten vermag, ſind hier
zu finden. Verſchiedene Muſikkapellen, darunter ein Jazzbandorcheſter,
werden den tanzfreudigen Närrlein Gelegenheit geben, nach den heute
üblichen Tanzweiſen zu tanzen oder auch in allen möglichen
Körper=
verrenkungen ihrer Tanzkunſt zu fröhnen. Lauſchige Niſchen und
Nebengemache werden zum Genuſſe ſtiller Freuden einladen. Der
Einzug der Karnevalkönigin nebſt Gefolge wird die Stimmung
er=
höhen helfen. — Auch das Kindermaskenfeſt, das um 2.30 Uhr
heute nachmittag unſere Kleinen in den Saalbau ruft, iſt ſo
vorbe=
reitet, daß es nur fröhliche Geſichter und glückliches Kinderlachen geben
wird.
— Karneval 1928 — Kappenfahrt. Der von der
Karneval=
geſellſchaft Narrhalle e. V. am Sonntag veranſtalteten
Kap=
penfahrt wird von ſeiten der Bevölkerung ein derart großes Intereſſe
entgegengebracht, und die Zahl der Teilnehmer, insbeſondere die Zahl
der originellen und humoriſtiſchen Gruppen iſt ſo groß, daß der
Um=
zug ohne weiteres als Faſtnachtszug zu bezeichnen iſt, der jedem
Ver=
gleich mit früheren gleichartigen Veranſtaltungen gewachſen iſt. —
Eine Aenderung oder Erweiterung der Fahrtichtung iſt aus techniſchen
Gründen nicht durchführbar, da die jetzt ſchon vorgeſehene Strecke
von rund 13 Klm. vor Eintritt der Dunkelheit zurückgelegt ſein muß.
— Heute Samstagnachmittag wird in der Kaſerne am Woogsplatz die
Prinzengarde eingekleidet. Daran anſchließend werden auf
allernär=
riſchſten Befehl verſchiedene Gardeabteilungen in der Stadt zum
Re=
quirieren ausſchwärmen. Der Sonntag wird eingeleitet mit einem um
7 Uhr beginnenden großen Wecken der Gardeſpielleute, nach deſſen
Schluß vor dem Palais der Karnevalkönigin (Saalbauſtraße 65) die
Ehrenwache aufziehen und den Schutz Ihrer Närriſchen Hoheit bis zu
dem Beginn der Kappenfahrt übernehmen wird. — Die Teilnehmer
am Korſo werden gebeten, rechtzeitig am Aufſtellungsplatz zu erſcheinen,
und der Bevölkerung gilt der Aufruf: „Schmückt Eure Häuſer!
Es ist kein Winter mehr und noch
kein Frühjahr. Was Sie für dic
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Nummer 49
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 19. Februar, 11½ Uhr, Ende 1234 Uhr: Wiener
Walzer aus der Vortragsfolge des 1. Volkskonzerts.
Leitung: Dr. Böhm. Geſang: Käthe Walter. Preiſe 0.50,
0.80 und 1 Mk.
19 Uhr, Ende nach 21½ Uhr. B 13. „Der Mikado”.
Operette von Süllivan. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Montag, den 20. Februar, 19 Uhr, Ende 21½ Uhr. Vorſtellung
zu Einheitspreiſen. Zum letzten Male: „Der Vetter
aus Dingsda”, Operette von Künnecke. Preiſe 1, 2,
3 und 4 Mk.
Dienstag, den 21. Februar, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete,
Vorſtellung zu Einheitsxreiſen. „Der
Vogelhänd=
ler”, Operette von Zeller. Preiſe 1, 2, 3 und 4 Mk.
Mittwoch, den 22. Februar, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. B 14.
„Der Impreſario von Smyrna” von Goldoni.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 23. Februar, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. C 13.
„Carmen” Oper von Bizet. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 24. Februar. Keine Vorſtellung.
Samstag, den 25. Februar, 14½ Uhr, Ende nach 17½ Uhr.
Samstags=Fremdenmiete, 6. Vorſtellung. „Die
Zau=
berflöte” Oper von Mozart. Preiſe 0.70 bis 7 Mk.
— 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. K 12 (Bühnenvolksbund).
„Der Reviſor”, Schauſpiel von Gogol. Preiſe 0.80
bis 8 Mk.
Sonntag, den 26. Februar, 18 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Sonn=
tags=Fremdenmiete weiß (10) und grün (7). „Das
Käthchen von Heilbronn”, Schauſpiel von Kleiſt.
Preiſe 1 bis 10 Mt.
Kleines Haus.
Sonntag, den 19. Februar, und folgende Tage, 16 Uhr.
Mün=
chener Kaſperltheater L. Simon. Preiſe 0.50
bis 1.80 Mk.
19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete III (9). Zum erſten
Male: „Candida”, Schauſpiel von Bernard Shaw.
Preiſe 1.50 bis 7.50 Mk.
Montag, den 20. Februar, 19 Uhr, Ende 21½ Uhr. Außer Miete.
„Der Lumbeawend oder Mann is Mann‟.
Dar=
geſtellt von der Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, den 21. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer
Miete, Vorſtellung zu Einheitspreiſen. Mein Vetter
Eduard”, Schwank von Roberts und Friedmann=
Frede=
rich. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Mittwoch, den 22. Februar, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. H 8
(Bühnenvolksbund). „Zar und Zimmermann”,
Oper von Lortzing. Preiſe 1.50 bis 7.50 Mk.
Donnerstag, den 23. Februar, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zuſatzmiete V 410). „Das Spiel von Liebe und
Tod”, Schauſpiel von Romain Rolland. Preiſe 1.20 bis
6 Mk.
Freitag, den 24. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
1V (9). „Candida”, Schauſpiel von Bernard Shaw.
Preiſe 1.20 bis 6 Mk.
Samstag, den 25. Februar, 18 und 20 Uhr. Film.
Sonntag, den 26. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. L 11. „Die
verkaufte Braut”, Oper von Smetana. Preiſe 1.20
bis 6 Mk.
— Siebentes Akademie=Konzert. Das Auftreten der Kammerſängerin
Frau Maria Jvogün mit Michael Raucheiſen (Berlin) am
Flügel, bedeutet für jede Stadt eine Senſation. Wie zu erwarten war,
begegnet der Arien= und Liederabend der einzigartigen Künſtlerin im
Nahmen der Akademie=Konzerte Montag, den 27. Februar, 19.30 Uhr,
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters auch in Darmſtadt
ganz beſonderem Intereſſe. Es ſtehen nur noch wenig: Karten im
Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 30,
zur Verfügung. Der Kartenverkauf hat äußerſt lebhaft eingeſetzt. Die
Künſtlerin ſingt u. a. Arien aus „Schauſpieldirektor” von Mozart und
„La Serva Padrona” von Pergoleſe, ſowie die Romanze aus Lakme
und „Die Mädchen von Cadix” von Delibes. Neben Liedern von
Schubert und Volksliedern ſteht zum Shluß des Programus der
Wal=
zer „G’ſchichten aus dem Wiener Wald” von Johann Strauß. Die
ſeltene Gelegenheit, von Frau Maria Jvogün ein ſo umfangreiches
Programm zu hören, ſollte ſich kein Muſikliebhaber entgehen laſſen.
— Immer noch zu große Poſtkarten. Poſtkarten mit größeren
Abmeſſungen als 14,8:10,5 Zentimeter werden ſchon ſeit 1. Oktober
vorigen Jahres nicht mehr gegen die Poſtkartengebühr befördert,
ſon=
dern unterliegen der Briefgebühr. Obwohl in der Tagespreſſe
ſchon auf dieſe Beſtimmung hingewieſen wurde, müſſen täglich noch
hunderte ſolcher unzuläſſigen Poſtkarten — beſonders im
Geſhäftsver=
kehr — mit Nachgebühr belegt werden, was von den Empfängern
immer unangenehm empfunden wird. — Es empfiehlt ſich daher, die
noch vorhandenen Poſtkartenbeſtände mit größeren als den
bezeich=
neten Abmeſſungen durch Abſchneiden der Ränder den zuläſſigen
Höchſtmaßen anzupaſſen und bei der Neubeſchaffung von
Geſchäfts=
poſtkarten ſich die amtlichen Karten genau zum Muſter zu nehmen.
— Bürgerverein Darmſtadt. Um Verwechſlungen mit dem in
unſeren eigenen Räumen ſtattfindenden Künſtle=feſt zu
vermei=
den, ſeien nuſere Mitglieder und Freunde nochmals darauf
hingewie=
ſen, daß unſer Maskenball heute Samstag abend, 8.11 Uhr, in
der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtraße 36, ſtattfindet. Die
Vorberei=
tungen ſind in jeder Hinſicht ſo getroffen, daß jeder Teilnehmer dieſe
Veranſtaltung in angenehmer Erinnerung behalten wird.
Aufgeklärte Ladeneinbrüche. Die in der vergangenen Woche
verübten Einbrüche in das Schuhgeſchäft Roſenkopf, Lautenſchlägerſtr.,
Kleiderfabrik Stegmüller, Schloßgraben, und das Lebensmittelgeſchäft
Faßbender, Ludwigſtraße, wourden aufgeklärt. Als Täter kommen die
beiden aus der Erziehungsanſtalt Ohlyſtift entwichenen
Fürſorgezög=
linge Max Schlatterer und Theodor Wedel in Frage. Die
Täter waren bei der Feſtnahme mit entwendeten Anzügen nud
Stie=
feln bekleidet; das übrige Diesgut hatten ſie in einer Hütte in der
Nähe von Arheilgen, worin beide auch verſchiedene Nächte
übernachte=
ten, vergraben. Außer den hier verübten Einbrüchen haben beide noch
einen Eier= und Hühnerdiebſtahl in Arheilgen und Wedel allein einen
Einbruch in ein Mainzer Schuhgeſchäft verübt. Sie wurden dem
Amts=
gericht zugeführt.
Erregung öffentlichen Aergerniſſes durch einen Unbekannten.
Weſtlich der Bahnlinie Haupt—Südbahnhof, zwiſchen Griesheimer= und
Eſchollbrückerſtraße, treibt ſich ein Unbekannter herum, der Frauen in
ärgerniserregender Weiſe gegenübertritt. Der Unbekaunte iſt etwa 20
Jahre alt, mittekgroß und hat ſchmales Geſicht. Er iſt betleidet mit
braunem Anzug, trägt ebenſolche Klappmütze und führt ein Fahrrad
mit ſich, deſſen Felgen mit roten Streifen verſehen ſind. Perſonen,
die Angaben zur Ermittelung des Täters machen können, werden
ge=
beten, der Kriminalabteilung, Zimmer 28, Nachricht zu geben.
Tageskalender für Samstag, den 18. Februar 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr:
Der Impreſario von Smhrna‟ — Kleines Haus, Anf. 19½ Uhr,
Ende 22 Uhr, K 10 (Bühnenvolksbund): „Der Liebestrank” —
Dr=
pheum, Anf. 20 Uhr: Gaſtſpiel des Schumann=Theaters Frankfurt
a. M. mit dem geſamten Varietéprogramm. —
Karnevalsge=
ſellſchaft Narrhalla, nachm. 15,11 Uhr im Städt. Saalbau:
Kindermaskenfeſt; abends 20,11 Uhr im Städt, Saalbau: Gr.
Narr=
halla=Maskenball. — Hotel Traube: Ball der Kunterbunten. —
Turnhalle am Woogsplatz, Liederzweig: „Maskenball.
Mathildenhöhſaal Turngeſellſchaft 1875: Maskenball.
Vereinigte Geſellſchaft, Bürgerverein E. V.: Maskenball.
— Beſſunger Turnhalle, Turngemeinde Beſſungen 1865:
Maskenball. — Chaufſeehaus, Heidelbergerſtraße, Geſangverein
„Einigkeit” Beſſungen, 7,11 Uhr: Gala=Maskenball. „Eine Nacht in
San Remo”. — Konzerte und karnevaliſtiſche
Veran=
ſtaltungen: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Weinhaus Maxim, Darmſtädter Hof, Kaffee Ernſt Ludwig, Reſtaurant
Bender, Rheingauer Weinſtube, Chaufſeehaus, Waldſchlößchen,
Rat=
hausglöckle, Bismarckeck, Frankfurter, Hof, Alice=Eck, Kaffe Schütz,
Reichskrone, Nummelbräu, Reichshof, Prinz Heinrick;
feehaus
Bleickſtr. 43. Natskeller, Neſtaurant Sitte, Barths Weinſtube
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lich
ſpiele, Helia.
Samstag, den 18. Februgr 1928
Ausbau der Straßenbahn in die Pororte.
Erſchließung des vorderen Odenwaldes. — (lekttiſche Bahnverbindung nach
NiederNamſtadt-Traiſ-Ober=Namſtat— Gröſſung noch in dieſem Jahre?
Die Erſchließung des vorderen Odenwaldes durch beſſere
Verbin=
dungen war ſchon vor Jahrzehnten nicht nur der Wunſch Darmſtadts
und weiter Touriſtenkreiſe, ſondern lag andererſeits auch im Intereſſe
der in Frage kommenden Orte, deren Bevölkerung ſehnſüchtig wünſchte,
mit den Verkehrszentren, zunächſt alſo hier mit der Landeshauptſtadt,
enger und beſſer verbunden zu ſein. Der rührige Verkehrsausſchuß
Nieder=Ramſtadt —Traiſa hat unter dem Vorſitz des Herrn Keil
be=
reits in zahlreichen vorbereitenden Verſammlungen dieſe Gedanken
und Anregungen aufgegriffen und Wege geſucht, den Plan einer
enge=
ren Verbindung zu verwirklichen. Man kam zu dem Ergebnis, daß
ein elektriſcher Bahnverkehr durch Verlängerung der Linie
Böllenfall=
tor von Darmſtadt nach den Ortſchaften Nieder=Ramſtadt—Traiſa das
Gegebene iſt, beſonders da neben der reſtloſen Erſchließung der
pracht=
vollen Darmſtädter Waldungen für die Bewohner aller angeſchloſſenen
Stellen auch erhebliche wirtſchaftliche Vorteile für die Stadt und
Ge=
meinden zu erwarten ſind, und daß weiter außer den erheblichen
an=
gedeuteten Vorteilen auch die werktätige Bevölkerung durch bequeme
Erreichung ihrer Arbeitsſtätten weitgehendſte Intereſſen am
Zuſtande=
kommen dieſes Projektes hat.
Die ſchwierigen vorbereitenden Arbeiten zur Erreichung dieſer
neuen Straßenbahnlinie ſind nun in ein entſcheidendes Stadium
getre=
ten. Daher war es erforderlich, daß in Gemeinſchaft mit den
betei=
ligten Körperſchaften und Organiſationen ſowie mit den
Ortsvorſtän=
den der in Frage kommenden Gemeinden eine ausgiebige Ausſprachs
ſtattfand, zu der Bürgermeiſter Jährling=Nieder=Ramſtadt geſtern
abend in den kleinen Saal des Gaſthauſes „Zur Poſt” eingeladen hatte.
Da man auch gleichzeitig beſchloſſen hatte, der Gemeinde Ober=
Nam=
ſtadt die Früchte dieſer langwierigen und ſicherlich nicht immer ganz
leichten Arbeiten einer endgültigen Durchführung dieſer Linie zugute
kommen zu laſſen, hatte man auch den Ortsvorſtand von Ober=Ramſtadt
eingeladen, der korporativ (d. h. der Bürgermeiſter und ſämtliche
Ge=
meinderatsmitglieder) an der Verſammlung teilnahm.
Bürgermeiſter Jährling begrüßte herzlich die zahlreich
Erſchie=
nenen und erteilte dem Vorſitzenden des Verkehrsausſchuſſes Nieder=
Ramſtadt—Traiſa, Herrn Keil, das Wort, der zunächſt betonte, daß
das bereits vor 22 Jahren beſchloſſene Projekt einer engeren
Verbin=
dung von Ober=Namſtadt—Nieder=Ramſtadt—Traiſa gerade von Nieder=
Ramſtadt abgelehnt wurde. Heute habe man
die Wichtigkeit dieſer Verbindung
reſtlos anerkannt und nichts unverſucht gelaſſen, um das Projeft im
Intereſſe der Bevölkerung der genannten Gemeinden zu verwirklichen.
Zu beſonderem Dank ſei man den maßgebenden Stellen verprlichtet, die
ſich mit aller Energie für den Plan eingeſetzt hätten. Herr Direktor
Bohnenberger von der Heag habe erklärt, man könne die
elektriſche Bahnverbindung Darmſtadt—Ober=Raſtadt
ſchon dieſes Jahr
fertigſtellen; er habe für den Fall, daß das Projekt auch die
Zuſtim=
mung der Gemeinden fände, bereits einen fertigen Plan der Liſiie und
den Fahrplan ausgedacht. Man erwarte darum nur die
Konzeſſions=
erteilung und werde zunächſt, vielleicht ſchon die nächſten Wochen, bis
zur endgültigen Fertigſtellung des Baues des Bahnkörpers, einen
Auto=
busverkehr einrichten. Herr Regierungsrat Dr. Roeſener von der
Heſ=
ſiſchen Induſtrie= und Handelskammer habe in Erkenntnis der
Wichtig=
keit die Angelegenheit weitgehendſt gefördert und taktvoll vorbereite:
Auch die Stadt Darmſtadt, der Darmſtädter Verkehrsverein, haben, wie
alle in Frage kommenden Stellen die größte Sympathie für den Plan
gezeigt. Zum Schluſſe bat der Redner, dem Projekt keine
Schwierig=
keiten in den Weg zu legen, ſondern es tatkräftig zu fördern.
Direktor Bohnenberger von der Heag ſchilderte den
Werde=
gang dieſes Projektes bis zum Eintreten in das nunmehrige endgültige
Stadium. Insbeſondere wies er auf die ſich einſtellenden
Schwierig=
keiten hin, die aber alle behoben ſeien. Es beſtehe keineswegs die
Ab=
ſicht, wie befürchtet worden ſei, den Ominibusverkehr beizubehalten,
ſondern nur zunächſt einzuſchieben. Die Schienen, Maſten, Wagen uſto.
könnten ſofort beſchafft werden, falls das Projekt zuſtandekäme; es
be=
dürfe nur eines Abrufes. Man habe ſogar ſchon den Fahrplan
vor=
bereitet, und zwar ſolle in der Zeit von 6—7.30, von 12—13.30, von
16—17.30 Uhr ein Stoßbetrieb, ſonſt regelmäßiger Stundenbetrieb
eingerichtet werden. Der Fahrpreis richte ſich nach der in Darmſtadt
üblichen Tarifierung, alfo die Strecke Böllenfalltor—Traiſa koſte 15 Pf.,
bis Nieder=Namſtadt 20 Pf. und bis Ober=Namſtadt 30 Pf. Die
Nen=
tabilitätsberechnung habe ſich, abgeſehen von einem Fehlbetrag von
5000 Mark, der leicht zu decken ſei, als günſtig erwieſen. Wochen= und
Monatskarten= und Fahrtarifeinnahmen hätten — ungefähr — eine
Einnahme von 250 000 Mark ergeben. Baukoſtenzuſchüſſe würden keine
verlangt, ſondern es ſollten lediglich Garautieverträge — ähnlich wie
mit Griesheim und Arheilgen — abgeſchloſſen werden. Die
Geſamt=
koſten (Bau= und Materialkoſten) betragen vorausſichtlich 1 Mill. Mk.
Die Linienführung
ſolle möglichſt auf eigenem Bahnkörper gehen, um eine ſchnellere Fahrt
zu ermöglichen. Durch Ober=Namſtadt wolle man zur Bequemlichkeit
der dortigen Bewohner durckfahren und etwa zwei bis drei Halteſtellen
einrichten. Darmſtadt ſtehe geſchloſſen hinter dem Projekt, das könne
er im Auftrage des Herrn Bürgermeiſters Ritzert, den er heute abend
hier vertrete, ſagen; ebenſo ſei der Aufſichtsrat der Heag einverſtanden.
Negierungsrat Dr. Roeſener von der Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt betrachtete das Projekt von objektiver Seite und
befürwortete es wärmſtens im Intereſſe aller Bevölkerungskreiſe, nicht
allein Darmſtadts, ſondern auch der in Betracht kommenden
Gemein=
den, insbeſondere, da der in Ausſicht ſtehende Fahrpreis durchaus
trag=
bar ſei. Nur vollſte Einheitlichkeit könne den Plan, für den ſich ſo
viele einſichtige Stellen und Körperſchaften bemühten, zum Gelingen
bringen. Er erzählte ein kleines Intermezzo, nämlich, daß er auf einem
Spaziergang den Vüirgermeiſter von Ober=Ramſtadt zu Fuß von
Darm=
ſtadt kommend, nach Hauſe gehen ſah, wie es Tauſenden ergehe, weil
keine günſtige Verbindung beſtand. Dabei unſtreicht er ausdrücklich die
Notwendigkeit der Ausfüllung dieſer Verkehrslücke, und gab der
Hoff=
nung Ausdruck, daß eine Omnibusverbindung in Kürze,
eine Bahnverbindung aber noch dieſes Jahr zuſtande
komme. Zum Schluſſe verſicherte er, daß er das bedeutſame Werk in
Zukunft weiter fördern helfen wolle.
In der folgenden Ausſprache wurd; eine Anfrage dahingehend
be=
antwortet daß die Reichsbahn zuar geiviſſe Bedenken habe, daß aber,
wie 1913, als das Projekt bereits beſchleſſen war, die Reichsbahn
ein=
ſehe, daß dieſe Linie eine „Zubringerlinie”, alſo eine notwendige
Er=
gänzung der Reichsbahn, iſt.
Bürgermeiſter Rückert=Ober=Namſtadt betont zunächſt, daß man
dem Gemeindevorſtand von dem Projekt offiziell früher hätte
Mittei=
lung machen ſollen, hält aber im Intereſſe der Bevölkerung eine
freund=
liche Unterſtützung des Planes für richtig. — Es kam dann durch den
Verſammlungsleiter zur Verleſung folgender
Entſchließung.
Eine von der Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt einberufene,
überaus zahlreich beſuchte Verſammnlung, in der insbeſondere die
Gemeinderäte Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt und Traiſa, der
Verlehrsausſchuß für Nieder=Ramſiadt und Traiſa, ſerner die
Stadt Darmſtadt, die Jnduſtrie==und Handelskammer Darmſtadt
ſerie der Verkehrsverein Darmſtadt vertreten waren, faßt
ein=
ſtimmig die folgende Entſchließung:
„Es iſt dringend geboten, daß der bereits ſeit Jahrzehuten
beſtehende Plan des Ausbaues der Vorortverbindungen von
Darmſtadt nach Traiſa, Nieder=Ramſtaot und Ober=Ramſtadt
nunmehr mit aller Beſchleunigung in die Tat umgeſetzt wird.
Bis zum Zeitpunkt der Eröffnung der elektriſchen Vorortbahn
iſt eine Kraſtwagenlinien vom Endpunft der elektriſchen
Straßenbahn am Yöllenfalltor über Traiſa und Nieder=
Ram=
ſtadt nach Ober=Ramſtadt einzurichten. Für die
Betriebsfüh=
rung ſowohl der Kraftwagenlinie wie auch der Vorortbahn
kommt angeſichts des engen Zuſammenhanges der neuen
Ver=
bindung mit dem bereits beſtehenden Netz der Darmſtädter
Straßen= und Vorortbahnen einzig und allein die Heſſiſche
Eiſenbahn=Altiengeſellſchaft in Darmſtadt in Frage.”
Nach einer weiteren Ausſprache, in der einige Einzelheiten
debat=
tiert wurde und beſonders Gemeinderat Braband=Ober=Ramſtadt
mehrere Fragen anſchneidet und u a. Rechnungsrat A ff, ein
eifri=
ger Förderer des Projektes intereſſante Ausführungen machte, findet
eine interne Beratung des Gemeinderats Ober=Ramſtadt
in einem Nebenzimmer ſtatt. Dieſe Beratung dauerte aber nicht allzu
lange. Es beſtand der allgemeine Eindruck, daß man zum Wohle der
Bevölkerung dieſes Projekt unbedingt unterſtützen müſſe. So kam es,
daß nach Fortſetzung der Verhandlung die Entſchließung einſtimmig
angenommen wurde. — Dann wurde dieſe Verſammlung, die in
ge=
wiſſem Sinne hiſtoriſch ſein wird, da ſie den endgültigen Beſchluß über
die Linienführung der Elektriſchen Darmſtadt- Nieder=Namſtadt—
Traiſa—Ober=Ramſtadt brachte, von Bürgermeiſter Jährling
ge=
ſchloſſen.
— Glückslos 312 883. In der geſtrigen Nachmittagsz ehnng der
Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde ein Hauptgewinn von
300 000 Mark auf die Nummer 212883 gezogen. Das Los wurde
geſpielt in Friedberg in Heſſen und in Stuttgart.
Lofale Veranſtaltungen.
— „Mir mache, woas ma kenne!” Unter dieſem Motto
hält der „Schmetterlingsklub 05” in ſämtlichen Räumen des Reſtaurants
„Rummelbräu”, wie alljährlich, ſeinen Maskenball ab. Der Klub,
wel=
cher die Karneval=Veranſtaltung in ganz beſonderem Miße ſchon ſeit
der Gründung im Jahre 1905 zum Ziele hat, verſäumte auch diesmal
weder Koſten noch Mühe, um ſeinen Anhängern noch einige ſorgenfreie
Stunden zu gewährleiſten.
— Kavallerieverein Darmſtadt. Unſer „Maskenball
findet morgen, Faſtnachtſonntag, ab 7.11 Uhr, im Rummelbräu ſtatt.
Allen, die Freude am Tanz, am Lachen und am Frohſinn haben, iſt
Gelegenheit geboten, im Anſchluß an die Kappenfahrt einige frohe
Stunden bei uns zu verbringen. Eine verſtärkte erſtklaſſige Jazz=
Kapelle wird dafür ſorgen, daß in den närriſch geſchmückten Räumen
des Nummelbräu die Sorgen des Alltags vergeſſen werden und luſtige
Faſchingsfreude Platz greift.
— Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtrafe). Niemand verſäume
die karnevaliſtiſchen Tanzabende am Sumstag, Sonntag und Dienstag
zu beſuchen. Treffpunkt aller fidelen Geiſter.
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Künſtier oder künſtleriſche Veranfiaitungen, deren Im Nachſiehenden Erwtynung
geſchieht, bebäklt ſich die Redatfien ihr Urfell vor
Palaſt=Lichtſpiele: „Quo vadis”, hiſtoriſches
Ge=
mälde aus der römiſchen Kaiſerzeit frei bearbeitet nach dem
gleich=
namigen Roman von Henryk Sienkiewicz. Emil Jannings als
Nero. Der Letzte aus dem Geſchlecht der Cäſaren. Kaiſer Nero erſteht
in ſeiner zügelloſen Grauſamkeit, in ſeinem bis zum Ungeheuerlichen
geſteigerten Orgasmus, in ſeiner ganzen Größe und Schamloſigkeit
noch einmal vor dem Auge des Beſchauers. Ein grandioſes Gemälde
von dem Rom der Ausſchweifungen, dem Rom der Entartung und
Sittenloſigreit, dem Rom der Chriſtenverfolgungen. Mord und
Brand=
ſtiftung, Marter und Verführung — alles im Dienſte ſchwelgender
Sinnenluſt! Maßloſer Deſpotismus wühlt das Volk auf, die „Erſten
werden die Letzten”, und eine ſchrankenloſe Günſtlingswirtſchaft läßt
Liebe und Haß zur einzigen Richtſchnur für die Allgewaltigen eines
innerlich verfaulten Regierungsſyſtems werden, bis ſchließlich Nero
gehaßt und verachtet von allen, die er zu ſich emporzog, verlaſſen von
den Prätorianern und dem Senat, den Tod ſucht. Alles in allem,
ein von Georg Jacoby und G. d’Annunzio geſchaffener Film von
be=
trächtlichem Ausmaß und imponierendem, kunſtgeſchichtlichem
Reich=
tum, der in der geſamten Kulturwelt freudigſte Aufnahme finden
dürfte. Ein bis zum Schluß anhaltendes Tempo, deſſen Furioſo den
Beſchauer mitreißt, löſt ſpontanen Beifall aus. Eine begeiſterte
Auf=
nahme. Ein impoſantes Werk — ein ſtarker Publikumserfol
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4Bezitksſchöffengericht.
v. 1. Zunächſt wird unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit eine
An=
klage wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verhandelt. Der
Auf=
geklagte hat fünf Jahre in der Fremdenlegion gedien:. Das Urteil
erkennt auf 2 Jahre Gefängnis unter Anrechnung von fünf
Monaten Unterſuchungshaft.
2. Wegen verſuchter Erpreſſung und verſuchten Betrugs hat ſich
der Landwirtſchaftsgehilfe Schulz aus Oſterburg, wohnhaft in
Schwanheim (Bergſtraße), zu vecantworten. Er bezeichnet ſich als
kom=
muniſtiſchen Kämpfer in Wort und Schrift. Die verſuchte Erpreſſung
wird in einem an einen Schwanheimer Landwirt gerichteten Brief vom
27. November 1927 gefunden, der eines Sittlichkeitsverbrechens bezichtigt
wird. Angeklagter gibt an, er ſei von ſeiner Partei zu politiſcher
Organiſation in die Gegend geſandt worden und habe durch das
Ar=
beitsamt Heppenheim in Schwvanheim Stellung gefunden. Er bezeichtiet
ſich als Akademiter, der in Verlin Jura und dann an der
Landwirt=
ſchaftlichen Hochſchule daſelbſt ſtudiert habe. Vor dem Krieg ſei er im
Bund der Landwirte tätig geweſen und nach dem Kriege Mitglied des
Reichslandbundes und beim Deutſchen Bauernbund (Dr. Böhme)
ge=
wveſen. In der Umgegend von Schwanheim will er in der freien Zeit
politiſch tätig geweſen ſein. Der Arbeitgeber ſei als Mitglied des
Bauernbundes tätig geweſen; dieſer Umſtand habe ihm ermöglicht, die
geheimen Fäden dieſer Organiſation kennen zu lernen. Dies alles ſetzt
der Angeklagte mit großer Redſeligkeit auseinander. Die Arbeit im
Orte Schwanheim ſei ihm nur Mittel zum Zwecke geweſen. Nach dem
Briefe wollte Angeklagter mehrmals ungevollter Zeuge gewiſſer
Ver=
traulichkeiten ſeines Arbeitgebers mit einem ſehr jungen Kindermädchen
geweſen ſein, wobei er Anſpielungen auff gewiſſe Paragraphen des
Strafgeſetzbuchs machte. Erpreſſerabſichten habe er nicht gehabt. Ueber
die Einzelheiten des behaupteten Umgangs will ſich der Angeklagte nichr
auslaſſen, zudem ſei er der Anſicht geweſen, daß der Brief nüht in die
Hände der Behörde gelangen werde. Im Briefe war eine Friſt geſtellt,
nach deren fruchtloſem Ablauf der Schreiber jede Rückſicht fallen laſſen
wollte. Der Arbeitgeber ſollte innerhalb der Friſt von 24 Stunden
dem Brieffchreiber ſagen, was er ihm bieten wolle, wenn dieſer ſich zu
owigem Schweigen verpflichten würde. Der Angeklagte will bei der
Ab=
faſſung des Briefes nur ſeine Lohnforderung und deren Begleichung im
Auge gehabt haben; fern habe es ihm gelegen, einen poliriſehen Gegner
tueffen zu wollen.
Die Betveisaufnahme ergibt, daß der Angerlagte auläßlich der
Land=
tagswahl Verſammlungen abhielt und agitatoriſch tätig wurde, wodurch
er öſters von Schwanheim abweſend wat. Der Arbeitgeber bezeichnet
die Beſchuldigugen als erlogene Sachen; er ſei damas an
Rheumatis=
mus leidend geweſen. Das Mädchen ſchilderte, unbeeidigt, daß
unzüch=
tige Handlungen dreimal vorgekominen ſeien.
Der Staatsanwalt betont die Unglaubwürdigk=it des unbeeidigt
ge=
bliebenen Mädchens, das unter dem Einfluß der MMutter und des
Auge=
klagten ſtehe. Angeklagter habe ſich in den Beſitz von Geldmitteln, auf
die er keinen Anſpruch hatte, ſetzen wollen. Der Betrugsverfuch ſei völlig
erwieſen. Angeklagter ſei ein geſetzeskundiger Mann. Es wird auf eine
Geſamtſtuafe von 7 Monaten Gefängnis angetragen und dabei
anheim=
geſtellt, einen Teil der Unterſuchungshaft anzurechnen.
Das Urteil erkennt auf 6 Monate 1 Woche Gefänguis; angerechnet
werden 1 Monat 1 Woche der Unterſuchungshaft. Da Gericht habe
erwvogen, noch eine höhere Strafe zu erkennen. Der Arbeitgeber ſei aus
der ganzen Sache einwandfrei hervorgegangen. Dies falle
ſtraferſchwe=
gend in Betracht. Kinderausſagen ſeien mit der größten Vorſicht zu
beiverten.
Geſegenheitsdiebſtähle. Auf einem hieſigen Anwaltsburean
ſvurden in der letzten Zeit faſt täglich aus einer verſchloſſenen
Schub=
ade Geldbcträge eutwendet. Als Täter wurden zwei mit der Reinigung
des Bureaus beauftragte Mädchen ermittelt.
Nummer 49
Geite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
P Eberſtadt, 17. Febr. Brennholzverſteigerung Nr. 4.
Alm Montag, den 20. Februar vormittags 10 Uhr beginnend, werden
aus dem Gemeindewald (Diſtrikt Klingsackertanne) öffentlich meiſtbietend
an Ort und Stelle verſteigert: 51,5 Rm. Kiefern=Scheitholz, 164 Rm.
Kiefern=Knüppelholz, 970 Kiefern=Wellen, 93,8 Rm. Kiefern=Stöcke.
Nähere Auskunft erteilt Förſter Kirſchner, Müllerſtr. 11. Gegen ſichere
Bürgſchaft wird geſtundet bis Martini. Zuſammenkunft der Steigerer
auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes. — Gegenwärtig findet
Hier eine Kontrolle über die Beitragsleiſtungen zur
Invalidenverſiche=
rung ſtatt. Alle Arbeitgeber ſind verpflichtet, die Quittungskarten ihrer
Arbeiter und Angeſtellten dem Kontrollbeamten auf Verlangen vorzu=
Tegen. — Kappenabend. Am Sonntag, den 19. Februar,
veran=
ſtaltet der Fußballverein „Germania 1911” im Gaſthaus „Zur Roſe‟
(Hill) einen Kappenabend. Am gleichen Tage findet im Saale „Zum
Bergſträßer Hof” unter dem Motto: „Woas nutzt des veele Schenne,
es hott net annerſcht kumme kenne”, der Kappenabend des Geſangvereins
„Germania” ſtatt.
Aa. Pfungſtadt, 16. Febr. Das 4. Ziel der Kirchenſteuer muß
His zum 2. Februar bei der Untererhebeſtelle Pfungſtadt entrichtet ſein.
G. Ober=Ramſtabt. 16. Febr. Turnverein E. V. Der
Turn=
verem hält ſeine diesjährige große karnepcliſtiſche Damen= und
Herren=
ſitzung am Sonntag, den 19. Februar, abends 8,11 Uhr, im
Eliſenbad=
ſaale (Suppes) ab. Die Vorbereitungen hierzu laſſen auch diesmal
wie=
der auf hervorragende Leiſtungen auf allen Gebieten ſchließen und
nie=
mand wird den Beſuch des „Turner=Kappenabends” zu bereuen haben.
— Schwimmbadgeſellſchaft Ober=Ramſtadt. Als
Bade=
meiſter für das Jahr 1928 wurde in der kürzlich ſtattgefundenen
Mit=
gliederverſammlung der Schwimmbadgeſellſchaft Herr Friedrich
Schuch=
mann 9. hier, Brückengaſſe 20, gewählt.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Febr. Die nächſte
Säuglingsbera=
tungsſtunde findet Montag, den 2. Februar, nachmittags von
2—3 Uhr, im unteren Rathausſaale ſtatt.
Gamstag, den 18. Februar 1928
Bk. Groß=Zimmern, 17. Febr. Die hieſige
Gemeindeverwal=
tung gibt betreffend Aufſtellung des Verzeichniſſes der Anmeldungen
für Darlehen zu Wohnungsbauten im Jahre 1928 bekannt:
Intereſſen=
ten für Baudarlehen im Jahre 1928, die bis jetzt Antrag auf Gewährung
von Darlehen bei dem Kreisamt Dieburg noch nicht geſtellt haben,
wer=
den hiermit aufgefordert, dies umgehend nachzuholen. Die Liſte über
die beantragten Baudarlehen aus Landesmitteln wird am Donnerstag,
den 1. März, abgeſchloſſen. Anträge, die nach dem fraglichen Termin
bei dem Kreisamt Dieburg einlaufen, können in der Liſte für 1928 nicht
mehr berückſichtigt werden. Es wird hierbei darauf aufmerbſam gemacht,
daß die Liſte bereits überſetzt iſt und nur eine geringe Anzahl von
An=
tragſtellern in 1928 überhaupt Berückſichtigung finden kann. Die zur
Verfügung ſtehenden Darlehen für 1928 betragen nur etwa ein Drittel
der Mittel des Jahres 1927. Die Bauluſtigen werden daher gewarnt,
voreilig mit dem Bauen zu beginnen. Bis zum 5. März Ifd. Js.
wer=
den die geſamten Anträge, die in 1928 Berückſichtigung finden ſollen, an
den Herrn Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft abgegeben. Aus dieſem
Grunde haben auch die Antragſteller die erforderlichen Unterlagen (
Vor=
lage der genehmigten Pläne) bis ſpäteſtens 1. März 1998 dem
zuſtän=
digen Bauinſpektor Herrn Wolfenſtädter zuzuſenden und mit dieſem
perſönlich an den belannten Amtstagen Rückſprache zu nehmen. Wer
die Unterlagen bis zu letztgenanntem Termin nicht beigebracht hat, hat
keine Ausſicht mehr auf Gewährung von Baudarlehen in 1928. In
erſter Linie werden die bereits vorgemerkten Anträge berückſichtigt. —
Die durch Gemeinderatsbeſchlüſſe vom B. Juli 1927 und 13. Februar
1928 vorgeſchlagene Polizeiordnung, betreffend den Verkehr mit
Kraft=
fahrzeugen in den Ortsdurchfahrten, liegt vom Donnerstag, den 16. d8.
Mts, eine Woche lang zur Einſichtnahme und Entgegennahme von
Ein=
wendungen offen, ebenſo der Plan über die Abänderung von
Bauflucht=
linien der verlängerten Ringſtraße nach der Obermühle und
Hirſchbach=
weg in der Zeit vom 16. 2. bis 1. 3. auf der Bürgermeiſterei offen.
— Semb, 17. Febr. Vom Turnverein. Am kommenden
Sonntag abend hält der Turnverein in ſämtlichen Räumen der
Har=
monie eine äußerſt närriſche Damen= und Herrenſitzung mit
reichhalti=
gem Programm ab. Am Faſtnacht=Dienstag findet in obengenannten
Räumen ein Maskenball ſtatt.
— Brensbach, 17. Febr. „Will man denn? Man muß!” ſagt unſer
bekannter Humoriſt Otto Reutter, und mit dieſen fünf Wörtern
veran=
ſtaltet der Deutſche Turwerein Brensbach ſeinen Maskenball im
Ver=
einslokal, Gaſthaus „Zur Poſt” am 19. Februar 1928, 19,65 Uhr. „Will
man dem” wirklich dieſen Faſchingsrummel nicht mitmachen?!;
„man muß!”
— Fränkiſch=Crumbach, 17. Febr. Der hieſige
Geflügelzucht=
verein hält am 19. Februar im Gaſthaus „Zur Traube” ſeinen
Mas=
kenball ab mit dem Motto: „Mer wolles ſaou loſſe‟ Um 8.11 Uhr
fin=
det der Einzug des närriſchen Komitees und damit die Eröffnung ſtatt.
Für die richtige Karnevalsſtimmung ſorgt das Programm.
Ai. Vielbrunn, 17. Febr. Kirchenſteuer. In der geſtrigen
gemeinſamen Sitzung des Gemeinderats und des evang.
Kinhenvor=
ſtandes, zwecks Aufbringung des von der Gemeinde zu leiſtenden
Fehl=
betrags an Kirchenſteuer, wurde nach eingehender Beratung eine aus
Gemeinderats= und Kivchenvorſtandsmitgliedern, ſowie Ortsbürgern ſich
zuſammenſetzende Veranlagungskommiſſion gebildet und zwar in dem
Sinn, daß möglichſt alle Berufsſtände darin vertreten ſind
L. Michelſtadt, 17. Febr. Trauriges Schickſal. Im Städt.
Krankenhaus dahier vergiftete ſich in der Nacht vom 15. auf 16. Februar
eine etwa 30jährige Frau, die, von auswärts kommend, im Krankenhaus
entbunden hat. Dem Vernehmen nach wollte ſie den Namen des Vaters
des Kindes nicht nennen und benützte ihren erſten Ausgang nach der
Ent=
bindung, um ſich Salzſäure zu beſchaffen, an deren Genuß ſie verſchied.
Es handelt ſich um eine aus Köln ſtammende Dame aus beſter Familie.
b. Erbach i. O., 17. Febr. Feier der Fünfzigjährigen
des Kirchſpiels Erbach. Die Fünfzigjährigen, d. h. diefenigen,
die im Jahre 1878 geboren und im Jahre 1892 konfirmiert wurden,
treffen ſich wegen der diesjährigen Feier am Sonntag, den 19. d. M.,
bei Karl Glenz, Gaſthaus „Zum Haſen”. — In ſämtlichen Räumen des
Gaſthauſes „Zum Schützenhof” findet am Samstag abend ein großer
Gala=Maskenball ſtatt. Der gute Ruf des närriſchen Schützenhofwirts
wird dieſem ein volles Haus ſichern, da man von vornherein davon
überzeugt iſt, daß jeder Einzelne auf ſeine Koſten kommt. — Der große
Maskenball des Karnevalvereins „Ulk” findet am Roſenmontag im
gleichen Saale ſtatt. Der gleiche Verein veranſtaltet am
Faſtnacht=
dienstag eine große Kappenfahrt durch die Straßen der Stadt.
HALPAUS-CIGARETTEN-FABRIK G.M.B. H. KOLN
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Samstag, den 18. Februar 1928
Nummer 49
Bn. Hirſchhorn, 17. Febr. Maskenball. Am kommenden
Sonn=
tag, den 19. I. M., hält der Geſangverein „Sängerbund Hirſchhorn” in
den närriſch dekorierten Näumen des Erbach=Fürſtenauer=Hofes zu
Hirſchhorn ſeinen Maskenball ab. Hierbei iſt eine Prämierung der
ſchönſten und originelſten Masken vorgeſehen.
Hirſchhorn, 17. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
16. Februar: 4,08 Meter; am 17. Februar: 3,75 Meter.
Bt. Fürth, 16. Febr. „Alles rennt, groß und kloa, uff Fürth in
die Turnhall na”. Unter dieſem Motto hält der hieſige Turn= umd
Sport=
verein in dem närriſch dekorierten Saale der Turnhalle am 19. Februar
ſeinen diesjährigen Maskenball mit Prämiierung ab.
H. Aus dem Weſchnitztal, 16. Febr. Goldene Hochzeit.
Näch=
ſten Sonntag feiern die Eheleute Landwirt Nikolaus Keil und Frau
Gertrude, geb. Haaf, in Großbreitenbach in guter Geſundheit das Feſt
der Pzoldenen Hochzeit. Das Jubelpaar iſt in der ganzen Umgegend
vorteilhaft bekannt und wohl geachtet. — Ehrenmal. Auch die
Ge=
meinde Bonsweiher iſt nun fleißig bemüht, ein Ehrenmal für die im
Weltkriege Gefallenen der Gemeinde zu erſtellen. Die Ausführung des
Denkmals wurde kürzlich dem Bildhauer Schaab aus Birkenau
über=
tragen. Der freie Platz zum Denkmal, mitten im Orte gelegen, wurde
vom Beſitzer, Herrn Landwirt Joh. Losmann, dem Kriegerverein
un=
entgeltlich zur Verfügung geſtellt.
A4. Mitlechtern, 17. Febr. Giftmordverſuch. Die in Nr. 34
dieſes Blattes gebrachte Nachricht vom Giftmordverſuch eines hieſigen
Wirtes iſt nach Bekanntwerden des Unterſuchungsergebniſſes dahin zu
berichtigen, daß dieſer am 22. Dezember 1977 aus der
Unterſuchungs=
haft entlaſſen wurde, da die Unterſuchung ergab, daß ein
Giftmordver=
ſuch nicht vorlag, wie man zuerſt Verdacht hegte. Das Verfahren iſt
ebenfalls eingeſtellt. Die verbreiteten Gerüchte waren demnach ſtark
übertrieben und zum größten Teil unwahr.
s. Bensheim, 16. Febr. Der Bürgermeiſterverein des
Kreifes Bensheim hatte durch ſeinen Vorſitzenden, den Herrn
Altbürgermeiſter Schnellbächer im kleinen Saal des Hotels „Deutſches
Haus” zu Bensheim ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung eingeladen,
zu der gleichzeitig auch das Kreisamt zu einer an dieſe Sitzung
an=
ſchließenden Bürgermeiſterverſammlung eingeladen hatte. Sämtliche
Bürgermeiſtereien waren — mit einer Entſchuldigung — vertreten.
Nach herzlichen Begrüßungsworten wurde in die Erledigung der
reich=
haltigen Tagesordnung eingetreten. Die Begrüßungsworte galten
be=
ſonders Herrn Kreisdirektor Reinhart, dem Herrn Rechnungsrat
Zeun=
ges und deſſen Nachfolger, Herrn Verwaltungsoberinſpektor Hofmann.
Aus dem Gang der Verhandlung ſei noch ein Voutrag des Herrn
Direktors Düllmann der Bezirksdirektion Frankfurt a. M. des
Deut=
ſchen Herold=Begräbnis= und Lebensverſicherungsvereins A. G. erwähnt.
Auch die Punkte Sozial= und Kleinrentnerfürſorge, Aufwertungsfragen,
Förderung des Wohnungsbaues 1928 erforderten größere Ausſprachen,
die von den Anweſenden mit regem Intereſſe verfolgt wurden. Nach
Beendigung der Verſammlung und Erledigung der Tagesordnung fand
ein gemeinſames Mittageſſen ſtatt, wobei das Haus Müller durch
zuvorkommende, freundliche Bedienung und vorzügliche Küche lohend
erwähnt werden muß. Die Herrn Bürgermeiſter hatten auch während
des Mittageſſens noch hinreichend Gelegenheit, mit ihrer vorgeſetzten
Behörde über Verwaltungsfragen der verſchiedenſten Art ſich
auszu=
ſprechen, was in beiderſeitigem Intereſſe liegt und nur von Nutzen iſt.
Die Bürgermeiſterverſammlung nahm wie üblich, einen harmoniſchen
Verlauf, und wenn unſere Lindenfelſer Bahn rollen würde, dann wäre
die Abſchiedsſtunde für Vicle ſicher „etwas” hinausgeſchoben worden.
A. Aus dem Kreiſe Bensheim 16. Febr. Kuraufenthalt
kränklicher Schulkinder. Die Ortskrankenkaſſe des Kreiſes
Bensheim beabſichtigt, wie voriges Jahr, ſo auch dieſes Jahr wieder
be=
ſonders kränklichen Kindern einen Kuraufenthalt zu gewähren und läßt
zurzeit in den Schulen des Kreiſes ein diesbezügliches Nundſchreiben
zirkulieren. Es iſt ſehr anerkennenswert, daß man dadurch vielen
Kin=
dern einen Kuraufenthalt ermöglicht, der mangels finanzieller Mittel
feitens der Eltern unmöglich wäre.
W. Heppenheim a. d. B., 17. Febr. § 218. Dieſer Tage wurden
hier 3 Perſonen durch die Kriminalpolizei verhaftet. Angeblich beſteht
Verdacht wegen Vergehens gegen 8 218 R. St.G.B. — Am
Faſtnacht=
dienstag hält der Männergeſangverein „Sängerbund”, gegr. 1903, einen
Maskenball ab unter dem Motto: „Meer ſin weure die letſchte uff
alle Fäll, drum mache merr aa de Kuom und de Bell.” — Am 2. Febr.
wird aus dem Mörlenbacher Wald Nutz= und Brennholz verſteigert. An
Nutzholz: Fichten= und Lärchenſtäme und Derbſtangen; an Brennholz:
Buchen=, Eichen= und Birkenſcheiter, Knüppel und Aſtwellen ſowie
Stock=
holz. Am 27. Febr. wird in Lorſch Kiefernſtammholz verſteigert.
S. Lampertheim, 17. Febr. Aufgeklärter Diebſtahl.
Ver=
gangenen Herbſt wurden aus einem Häuschen am Altrhein ein Faltboot,
ſowie einige Badeanzüge und Badetucher geſtohlen. Die damals
ein=
geleiteten Ermittlungen waren erfolglos. Nun iſt es gelungen, die Diebe
in Worms ausfindig zu machen und zur Anzeige zu bringen. —
Holz=
preiſe. Die Nutz= und Brennholzverſteigerung aus den ſtaatlichen
Forſtbezirken und Obere Wildbahn zeitigte folgende Durchſchnittspreiſe.
Echne Nutzſcheiter 1. Kl. per Rm 45 RM. Kiefer Nutzreiſig per Rm.
1,12 RM., Buche Scheitholz per Rm. 12 RM., Eiche Scheitholz per Rm.
8,83 RM., Kiefer Scheitholz per Rm. 13 RM., Buche Knüppel per. Rm.
11,33 RM., Eiche Knüppel per Rm. 8,86 RM., Kiefer Knüppel per Rm.
9,47 RM., Eiche Wellen per 100 Stück 3,40 RM., Buche Reiſerwellen
100 Stück 10 RM. Eiche Reiſerwellen 100 Stück 5,20 RMM., Kiefer
Reiſig=
wellen per 100 Stück 4,85 RM., Eiche Stöcke per Rm. 4,17 RM., Kiefer
Stöcke per Rm. 5,81 RM. — Kirchenkonzert. Am 4 März,
nachmittags 1/4 Uhr, veranſtaltet der evang. Kinhemhor unter Leitung
von Lehrer Moos ein Kirchenkonzert. Zu demſelben hat ein
erſt=
klaſſiſches Kammeroncheſter ſeine Mitwirtung zugeſagt.
Bm. Hofheim (Ried), 16. Febr. Buchführungskurſus. Durch
einen viermonatigen Buchführungskurſus, der von Herrn Bücherrebiſor
Finninger aus Worms geleitet wurde, war den Mitgliedern des hieſigen
Ortsgewerbevereins die Gelegenheit geboten, eine perfekte Buchführung
zu erlernen. Die Beteiligung hätte ſtärker ſein dürfen. — Die
Mitglie=
der haben bei einer Zuſammenkunft gemeinſam ihre Steuererklärungen
geregelt. — Landwirtſchaftlicher Vortrag. Der
Vortrags=
abend im „Schwarzen Adler” war für die Landwirte und Intereſſenten
äußerſt lehrreich. Zunächſt hielt Herr Landwirt Uffer=Flomborn einen
längeven Vortrag über Zuckerrübenbau 1927/B. Als zweiter Nedner
ſprach Herr Dr. Krämer vom Landwirtſchaftsamt Worms über „
Hede=
richbekämpfung‟ Er ſchilderte die Anwendung der verſchiedenen
Be=
kämpfungsmittel, zog Vergleiche zwiſchen der künſtlichen und mech.
Be=
kämpfungsart und gab am Schluß ſeiner lehrreichen Ausführungen die
Ergebniſſe einer vorjährigen Probe.
Auſtantſche eingememoung Aueroucs nau Sensgenn!
Auerbach, 17. Februar.
Man ſchreibt uns: Seit einigen Wochen ging in Auerbach das
Ge=
rücht von der Auflöſung des Poſtamts Auerbach
zum 1: April. Man war geneigt, es für einen Karnebalsulk oder
ver=
frühten Aprilſcherz zu halten. Jetzt wird von der Verwaltung die
Nich=
tigkeit beſtätigt. Der Grund liegt in der zu geringen Ausnutzung des
Poſtamtes Bensheim, dem nun durch Hinzuſchlagung Auerbachs auf
die Beine geholfen werden ſoll. Der Poſtſtempel Auerbach ſoll in
Weg=
fall kommen. Dafür ſagt man dann Bensheim 2! U. E. iſt dieſer Plan
der Poſtverwaltung wenig glücklich. Er iſt auch ſicher ohne Zuſtimmung
der örtlichen Inſtanzen gefaßt worden. Er kann doch nach den bei der
Portverhöhung im vergangenen Jahre vom Poſtminiſterium bekannt
gegebenen Grundſätzen, die vor allem doch dem Publikum
Erleichterun=
gen briugen und den Verkehr rationgliſieren und beſchleunigen wollen,
nur damit begründet werden, daß die neue Negelung dem Publikum
Verbeſſerungen bringt. Ein falſcher Standpunkt der Verwaltung iſt es,
einem unrentablen Poſtamt dadunch auf die Beine helfen zu wollen,
daß ein rentables aufgelöſt und mit ihm vereinigt wird. Schließlich
haben die 3060—4000 Einwohner, hat der Fremdenkurort Auerbach ein
Intereſſe daran, poſtaliſch nicht ſchlechter geſtellt zu werden als bisher,
ja, ſie haben ein Recht auf beſſere Bedienung! Dies, zumal die „
Rentabi=
lität” des Poſtamts Auerbach zugegeben wird. Es kann der Bevölkerung
Auerbachs nicht gleichgültig ſein, ob z. B. die Rentenempfänger nach
Anerbach oder in Zukunft nach Bensheim zu gehen haben, ob Pakete in
Auerbach oder in Bensheim oder in Zwingenberg zur Poſt gegeben
wer=
den müſſen. Bleibt aber in Auerbach eine Annahmeſtelle, dann iſt nicht
einzuſehen, weshalb der Poſtſtempcl Auerbach wegfallen ſoll, der den
Namen unſeres Luſtkurorts weit hinausträgt, dann iſt nicht einzuſehen,
weshalb das Poſtamt Auerbach zu einer Agentur degradiert werden ſoll.
Die Poſtverwaltung kann ſich nicht auf die mit der Neuregelung
ver=
knüpften Verbeſſerungen berufen. Hier iſt überhaupt zunächſt
feſtzuſtel=
len, daß heute der Betrieb des Poſtamts Auerbach einfach miſerabel iſt.
Das liegt nicht an dem hieſigen Perſonal, das — zahlenmäßig
unzurei=
chend — ſtets gern ſeine Pflicht getan hat, es liegt an der Leitung in
der O.P.D. Der Zuſtand iſt unerträglich, daß die Briefträger in der
heutigen Zeit in einem Orte wie Auerbach nicht nur Briefbeſtellungen,
ſondern auch Geld= und Paketbeſtellumgen zu gleicher Zeit vorzunehmen
g. Gernsheim, 17. Febr. Bei der dieſer Woche ſtattgefundenen
Brennholzverſteigerung für Holzſortimente aus hieſigem Gemeindewald
wurden nachſtehende Dunhſchnittserlöſe pro Naummeter erlöſt. Buche
Scheiter 1. Kl. RM. 19,70; Hainbuche Scheiter 1. Kl. RM. 15,62; Eiche
Scheiter 1. Kl. RM. 14,05; Eiche Scheiter 2. Kl. RM. 7,75; Birke Scheiter
1. Kl. RM. 10; Kieſer Sckeiter 1. Kl. RM. 11,50; Buche Knüppel RM.
16; Hainbuche Knüppel RM. 11,62: Ahorn Knüppel RM. 9,50; Eiche
Knüppel RM. 8,32: Kirſchbaum Knüppel RM. 8,33; Linde Kwüppel
RM. 6,48; Kiefer Knüppel RM. 8,45; Hainbuche Reiſerholz 1. Kl. RM.
2,00; Eiche Reiſerholz 1. Kl. RM. 1,82; Linde Reiſerholz 1. Kl. RM.
1.44: Kiefer Reiſerholz RM. 1,61, Buhe Stöcke RM. 4,75 und Eiche
Stöcke RM. 3.96 — Der lange Jahre am hieſigen Platze tätig geweſene
praktiſche Arzt Dr. med. Winkler hat ſeine Praxis hierorts aufgegeben
und iſt nach Urberach bei Darmſtadt übergeſiedelt.
Gernsheim, 17. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
16. Februar: 1.76 Meter; am 17. Februar: 3,25 Meter.
Aa. Groß=Gerau, 17. Febr. Der Kreisausſchuß des Kreiſes
Groß=Gerau behandelte in ſeiner letzten Sitzung den Einſpruch des
Apo=
thekers Donath=Goddelau gegen die Gültigkeit der Stichwahl zur
Beige=
ordnetenwahl in Goddelau. Der Ausſchuß kam zu dem Reſultat, den
Einſpruch als unbegründet zu erkennen und koſtenfällig abzuweiſen.
z. Kelſterbach, 16. Febr. Auf eine Eingabe hin wurden für die
hie=
ſigen Sportvereine ſeitens der Regierung 1000 Mark bewilligt. — Nach
den vorliegenden Pläinen für die Mainkanaliſierung wird nach
Fertig=
ſtellung der neuen Wehre der normale Waſſerſpiegel des Mains um etwa
80 Zentimeter gehoben.
Br. Egelsbach, 17. Febr. Unſer erſt im Dezember v. J.
neugewähl=
ter Bürgermeiſter, Herr Wannemacher, iſt geſtern feinen, ſchweren
Verletzungen im Krankenhaus zu Langen erlegen. Bekanntlich war er
am 21. Januar beim Ueberqueren der Straße Frankfurt-Darmſtadt,
als er ſich zur Gemeindewaſſerleitung begeben wollte, von einem Auto
überfahren und ſehr ſchwer verletzt worden, ſo daß ihm ein Bein
ab=
genommen werden mußte. — Der hieſige Konſumperein beabſichtigt,
auf ſeinem Grundſtück ein Schlachthaus zu errichten. — Zwecks
Ver=
breiterung der Landſtraße Frankfurt—Darmſtadt wurde der bisher
un=
benutzte Raſen am öſtlichen Rande aufgepflügt und von den Landwirten
zur Verbeſſerung ihrer Felder abgefahren. Dieſer Teil der Straße ſoll
Radfahrerweg werden.
4a. Dreieichenhain, 16. Febr. Geländeabtretung. Die
Gemeinde Dreieichenhain hat nach längeren Verhandlungen auf das
Anſuchen der Nachbargemeinde Sprendlingen dieſer einen gewiſſen
Geländekomplex abgetreten. Die Gemeinde Sprendlingen benötigt das
Gelände durch den Hinzuerwerb des ſog. Geländes „Mariahall”. Ueber
die Höhe der Abfindungsſumme, die Sprendlingen an Dreieichenhain
zu zahlen hat, iſt eine Einigung erzielt worden. Auf dem Gelände
Mariahall ſoll das Freibad Sprendlingens entſtehen, mit deſſen Arbeiten
im Frühjahre begonnen werden wird.
Rheinheſſen.
Ad. Nackenheim, 16. Febr. Sportverein Alemannia. Die
1. Ringermannſ chaft des Sportvereins Alemannia wurde am Sountag
von etwa 100 Einheimiſchen zu ihrer Kampfesfahrt nach Amöneburg
begleitet, wo es ihr nach einenn 12 zu 2=Punktſieg gelang, mit den
Amö=
neburgern auf gleiche Punkthöhe zu kommen. Infolge dieſes
Verhält=
niſſes hat zwiſchen Amöneburg und Nackenheim ein Entſcheidungskampf
ſtattzufinden, der auf neutralem Gebiet ausgetragen wird. —
Faſtnachts=
umzüge finden in dieſem Jahre zu Gimbsheim und Wörrſtadt ſtatt.
k. Nieber=Olm, 14. Febr. Vergangenen Sonntag veranſtaltete der
Katholiſche Jugend= und Jungmännerverein”, im Saalbau Mertens
einen gut beſuchten und ſchön verlaufenen Bunten Abend. Die Muſik
wurde von der Kapelle des Jünglingsvereins unter Leitung von Herrn
Kapellmeiſter Meyer ausgeführt.
haben. Es iſt unwürdig, zu ſehen, wie die Poſtboten ihre ſchweren,
vo=
ſintflutlichen Karren die ſteil anſteigenden Straßen hinaufdrücken müſſen.
Kein Wunder, daß halb Auerbach ſeine Morgenpoſt um 10 Uhr, vielfach
gegen 11 Uhr, die zweite Poſt um 5 oder 6 Uhr abends erhält. Hier
hätte längſt einmal eingegriffen werden müſſen. Es verrät nicht das
vom Reichspoſtminiſterium ſo oft betonte Verſtändnis, für die
wirtſchaft=
lichen Belange der Gegenwart, wenn man ſieht, wie primitiv z. B. die
öffentliche Fernſprechſtelle eingerichtet oder der Markenverkauf geregelt
iſt. Die Poſtzuſtellungen laſſen ſich unſchwer ändern, indem geſonderte
Geld= und Paketzuſtellung eingerichtet wird, ſo daß der Briefträger
dann um 9 Uhr ſeinen Rundgang beendet hat, wie dies heute an
Sonn=
tagen ſchon der Fall iſt. Der Geſchäftsmann hat dann Zeit, eilige
Ant=
worten bis mittags wieder zur Poſt zu geben und auch die zweite Poſt
noch am gleichen Tage zu erledigen, was heute faſt unmöglich iſt. Es
muß ferner gefordert werden, daß in der Mitte des Ortes eine
öffent=
liche Sprechſtelle mit Münzfernſprecher eingerichtet wird, und daß dort
und am Bahnhof ein Markenautomat zur Aufſtellung kommt. Die
Ober=
poſtdirektion, die ja ſelbſt auf dem Ausſterbeetat ſitzt, ſagt zu, daß die
Briefbeſtellung von Bensheim aus raſcher bewerkſtelligt werden könnte.
In Auerbach kann man das nicht einſehen. Zum mindeſten wird dieſe
Regelung für die Verwaltung teuerer! Es wird ferner eine ſpätere
Lee=
rung der Briefkäſten am Abend verſprochen. Bleibt es bei, den
bis=
herigen Leerungszeiten am Tage, ſo wiegt die eine Stunde, um die es
ſich hier höchſtenfalles handeln kann, nicht die Nachteile auf, die die
Be=
völkerung auf der anderen Seite zu tragen hat, der Hinweis der O.P.D.,
die Auerbacher Poſtſachen hätten in Zukunft eine beſſere
Beförderungs=
möglichkeit durch die von Beusheim abgehenden D=Zugpoſtwagen, iſt
dann völlig bedeutungslos. Es bleibt: Auerbach lehnt nicht aus
klein=
liche— partikulariſtiſchen Erwägungen, ſondern aus den Bedürfniſſen des
täglichen Lebens die geplante Neuregelung ab. Es verlangt
Verbeſſe=
rung und Ausgeſtaltung ſeines Poſtamtes, auf die es bei der
zugeſtan=
denen Nentabilität des Betriebes ein Recht hat. Es wünſcht weiter, daß
das Amt aus den Mieträumen im abgelegenen Winkel am Bahnhof mehr
in die Mitte des Ortes kommt. Es erwartet, daß Gemeindevorſtand und
Verkehrsverein ſich hier energiſch ins Zeug legen, denen es doch nicht
gleichgültig ſein kann, ob unſer Auerbach in Zukunft „Auerbach” iſt
oder „Bensheim 2‟.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 19. bis 25. Februar 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heffen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg bei Bahnhof
Ba=
benhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere
Umleitungs=
ſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer, Wagen über 5,5
Ton=
nen 12 Kilometer fahren dürfen.
Gießen—Reißkirchen bis zum Hochdruckbehälter bei Annerod iſt
teil=
weiſe mit Erdaushubmaſſen und Materialien belegt. Vorſicht!
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Grünberg (Londorfer Straße von der Gallusſtraße
bis zur Höfentränke) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Bahnhofſtraße.
Stauffenberg—Mainzlar vom 5. November bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Daubringen
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim—
Köppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Elenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach.
Ortsdurchfahrt Nack im Zuge der Straßen Erbes=Büdesheim—
Nack-Nieder=Wieſen und Wendelsheim-Nack-Bechenheim vom 13. 2.
bis 31. 3. geſperrt. Umleitung: Für den Verkehr Erbes=Büdesheim—
Nieder=Wieſen üher Wendelsheim und für den Verkehr Wendelsheim—
Bechenheim über Nieder=Wieſen.
Roßdorf—Reinheim wegen Gleisumbau in dem Wegübergang
Nr. 17 bei Bahnhof Reinheim am 21. und 23. 2. von 22 bis 24 Uhr
geſperrt. Umleitung Habitzbeim.
U. Grolsheim, 16. Febr. Die hiefige, 1500 Morgen umfaſſende
Feld=
jagd wurde auf weitere 9 Jahre an die bisherigen Pächier, die Herren
Bürgermeſſter Lorey=Genſingen und Mühlenbeſitzer Graf=Grolsheim, die
mit 1517 Mark Höchſtbietende blieben, wieder verpachtet. Die
gleich=
zeitig angeſetzt= Verpachtung der Fiſchiagd in der Nahe wurde
zurück=
geſtellt, da dem bisherigen Pächter der Wert der Taxe (175 Mark) zu
hoch erſchien und weitere Liebhaber nicht erſchienen waren.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 16. Febr Tödlicher Unglücksfall im
Gießener Bahnhof. Heute vormittag wurde der bei der
Bahn=
meiſterei 1 in Gießen beſichäftigte Rottenmeiſter Lepper aus Wieſeck im
Gießener Güterbahnhof von einer Rangierabteilung überfahren. Dem
bedauernswerten Mann rollten drei Güterwagen über die Bruſt,
wo=
durch der ſofortige Tod herbeigeführt wurde. Um den Verunglickten
trauern ſeine Frau und zwei unverſorgte Kinder. Seine Leiche wurde
von der Staatsanwaltſchaft bereits freigegeben.
EPH. Rodheim v. d. H. (Oberh.), 16. Febr. Geſtern hielt hier die
Vereinigung der Freunde der Dorfkirche im füdlichen Oberheſſen ihre
12. Dorfkirchenvorſtehertagung ab. Ungefähr 30 Gemeinden, auch ſolche
aus der benachbarten naſſauiſchen Landeskirche, waren durch ihre
Kivchen=
vorſteher vertreten. Der Vorſitzende, Dekan Serſba=Nidda, konnte bei
der Eröffnung begrüßen den Vertreter des Kirchenregiments, Herrn
Oberkirchenrat Waguer, und den Vertreter des Kreisamts, Herrn
Re=
gierungsrat Grein. Die Feſtpredigt hielt der bekannte Frankfurter
Pfarrer Probſt, das Hauptreferat. „Was können wir gegen die
ent=
kirchlichenden Einflüiſſe der Großſtadt tun?” der Pfarrer Freundlieb=
Vilbel. Die ganze Tagung ſtand unter dem bewußten Bekenntnis zu
den Werten des deutſchen Dorfes und zu den aufbauenden Kräften des
Evangeliums.
MNi
Oi
biar noin zu haute sinnt man
un Auler Kautemi
Rrmtltttr
dab 11 Diu killig 59Bgorttle uu Frur unzate Wilkung Wk mud mitt -Attanalick Mitsk!
Rummer 49
Seite 9
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
B. H. Es will uns nicht einleuchten, warum Sie nicht
Kleinrentner=
firſorge noch daneben beziehen ſollten. Es dürfte aber für Sie praktiſch
ſein, abzuwarten, bis das Rentneroerſorgungsgeſetz vom Reichstag
ver=
abſchiedet iſt.
Nach S. Sparguthaben bei Banken unterliegen der Aufwertung
nicht. Eine Ausnahme machen nur Einlagen des Arbeitnehmers bei
ſeinem Arbeitgeber oder Gutahben bei Fabrik= oder Werkſparkaſſen
ſowie Anſprüche an Betriebspenſionskaſſen. Die weitere Anfrage kann,
weil zu allgemein gehalten, nicht beantwortet werden.
W. R., hier. Wurde die Leiſtung vom Gläubiger im März oder
Ppril 1922 angenommen, ſo findet eine Aufwertung der Hypothek und
1er perſönlichen Forderug nur dann ſtatt, wenn ſich der Gläubiger
lei Annahme der Leiſtung ſeine Rechte vorbehalten hat. Aufgewertet
erden alle Arten von Hypotheken, da § 4 des Geſetzes vom 16. Juli
1D25 unter ihnen keinen Unterſchied macht.
M. W. Der Graben um die Burg Otzberg war auch in Fehdezeiten
Uhne Waſſer. Er konnte nicht künſtlich gefüllt werden und hatte den
Sweck, als Annäherungshindernis zu dienen, die Höhe der
Zwinger=
rauer zu vergrößern.
H. B. Es beſtehen Auskunfteien, über die das Adreßbuch näher
Enterrichtet.
W. Sch. Das iſt Redaktionsgeheimnis.
Nach Z. 1. Treuhänder der Alten Leipziger, die jetzt Leipziger
Tebensverſicherungs=A.=G. (Neue Leipziger) firmiert, iſt Franz Riedel
mr Leipzig, Gohlisſtraße 1. — 2. Die Adreſſe des Treuhänders können
wir nicht angeben. Wenden Sie ſich um Auskunft an das Aufſichtsamt
ir Privatverſicherung in Berlin.
A. E. Das müſſen Sie ſchon ſelbſt ausprobieren. Der Fachmann
Dat Reiht: Die Geſchmäcker ſind verſchieden.
W. O. Die Mitteilung in Nr. 38 vom 7. ds. ſtellen wir dahin
—ichtig, daß die erſwähnte mimiſterielle Zulaſſung in der Folge wieder
rufgehoben worden iſt.
G. M. Darüber wird ein deutſches Konſulat in England oder der
Seutſche Botſchafter in London zuverläſſige Auskunft erteilen können.
T. L. Wegen eines Mietzuſchuſſes müſſen Sie ſich an das ſtädtiſche
Mohlfahrtsamt wenben.
P. P. Ihre Anfrage iſt nicht ganz verſtändlich. Wir verweiſen auf
Die Antwort im Briefkaſten in Nr. 16 vom 16. Januar.
Film: Wenden Sie ſich an die Ufa, Neubabelsberg=Berlin.
Geſchäftliches.
Schönheitspflege
iſt eine Frage des guten Geſchmacks, die insbeſondere den Damen am
„Herzen biegt. Ihr ſehnlichſter Wunſch iſt ſchön zu ſein. Ein viel
ange=
wandtes Mittel, nach außen ſchön zu wirken iſt eine geſchmackvolle
„Kleidung; aber etwas, das auf die Umgebung ungleich angenehmer und
berückender wirkt, iſt ein wohlgepflegter Teint, ein Teint, der
rei iſt von allen entſtellenden Hautunreinigkeiten, von Pickeln, Miteſſern,
Runzeln (Riſſen) und dergleichen, ein Teint, der glatt, weich und roſig
iſt und jedes Geſicht um Jahre jünger erſcheinen läßt. In
Obermeyers Herba=Seife
und
Obermeyers Herba=Creme
haben die Damen die Mittel, ohne große Koſten das zu erreichen, was
ihnen beſonders am Herzen biegt. In der regelmäßigen Anwendung
dieſer Mittel liegt die Erfüllung ihres ſehnlichſten Wunſches; darum:
Pflege die Haut mit Herba=Seife,
der unübertroffenen, milden, dezent parfümierten, überfetteten,
medi=
ziniſchen Toilettenſeife.
Pflege die Haut mit Herba=Creme,
der nicht fettenden, angenehm parfümierten Hautereme der vornehmen
Welt. Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien, Parfümerie= und
Friſeur=Geſchäften.
Samstag den 18 Februar 1928
Anläßlich der bevorſtehenden Jubiläumstage des Mainzer
Karne=
vals bringt die Mainzer Aktien=Bierbrauerei in Mainz unter dem
Namen „Faſtmachtsbock” ein beſonders ſtark eingebrautes ganz helles
Bier zum Ausſtoß.
Der neue Zeitungskatalog 1928, welchen der Verband Deutſcher
Annoncen=Expeditionen E. V., Berlin W 9, Potsdamerſtr. 134, im
Auf=
trage ſeiner über ganz Deutſchland verteilten Mitglieder zeitgemäß
be=
arbeitet und ergänzt hat, iſt nunmehr erſchienen und liegt in eimem
ſehr handlichen, ſtattlichen Bande vor. Er enthält überſichtlich geordnet
die ganze deutſche Tages= und Fachpreſſe, auf insgeſamt 24
Druck=
ſeiten verteilt. Anſchließend folgt die Tages= und Fachpreſſe des
euro=
päiſchen Auslandes, die weitere 66 Druchſeiten einnimmt. Wenn man
ſich näher in den Inhalt des Werkes vertieft, ſo muß man zur
Ueber=
zeugung kommen, daß hier eine wertvolle Aufgobe mühevoll, fleißig und
erfolgreich gelöſt iſt, ein lückenloſes Bindeglied zwiſchen Verlegern,
Annoncen=Expeditionen und Inſerenten zu ſchaffen, welches dem
Zei=
tungsinſerat ſeine ſieghafte Weiterentwicklung ebnet.
Daß ſehr viele Verleger in dem vorhandenen, umfangreichen
An=
zeigenanhang des Verbandskataloges ſelbſt zum Worte gegriffen haben,
um ihre Verlagsorgane zu erläutern und textlich zu ergänzen, beweiſt
am beſten, was man ſich vom Werbewert der Anzeige verſpricht.
Bad Kreuznach auf der Leipziger Meſſe.
Auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmeſſe vom 4.—14. März
wird in Halle 5 (Meßgelände der Techniſchen Meſſe) in der Abteilung
„Bäder und Verkehr” auch das altberühmte Radium=Solbad Kreuznach
vertreten ſein. Die künſtleriſche Ausgeſtaltung des 15 Quadratmeter
großen Meſſeſtandes dieſes Bades wird von dem Architekten Hauſchildt,
Hamburg, vorgenommen. Als Hauptſchmuck und Wahrzeichen wird
dieſen Meſſeſtand das Original der berühmten „Badenymphe” von
Pro=
feſſor L. Cauer zieren. Dieſe Plaſtik iſt ſeinerzeit auch von Profeſſor
Ludwig Hohlwein als Vorwurf für das in aller Welt bekannte und in
Amerika preisgekrönte Plakat von Bad Kreuznach gewählt worden. —
Proſpekte über Bad Kreuznach werden koſtenlos am Meſſeſtand
aus=
gegeben, ſonſt ebenſo durch die Kurverwaltung verſandt.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
8. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 4583, 49 968; 8 Gewinne zu je
3000 Mark auf Nr. 166 176, 216 953, 222 273, 249 144; 10 Gepinne zu je
2000 Mark auf Nr. 207 839 229 762, 251 971, 303 441, 309 694; 22
Ge=
winne zu je 1000 Mark auf Nr. 3832, 34 741, 35 825, 46 252, 58 897, 64 213,
89 832, 136 362, 218 030, 231 966, 322 725; ferner 74 Gewinne zu je 500
Mark und 164 Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 300000 Mark auf Nr. 3128; 2
Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 325 621; 6 Gewinne zu je 3000 Mark
auf Nr. 103 383, 141 822, 310 021; 14 Gewinne zu je 200 Mark auf Nr.
3003, 94 261, 144 695, 180 803, 299 749, 340 960, 362 721; 2 Gewinne zu
je 1000 Mark auf Nr. 6812, 68 276, 105 095, 108066, 110 229, 138.354,
166 485, 213 582, 241 874, 245 430, 261 584, 262749, B7 267; ferner 66
Gewinne zu je 500 Mark und 182 Gewinne zu je 300 Mauk. — Im
Ge=
winnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu
je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 200 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000
Mark, 4 Gewinne zu je 75000 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 10
Gewinne zu je 25 000 Mark, 58 Gewinne zu je 10 000 Mark, 120 Gewinne
zu je 5000 Mark, 314 Gewinne zu je 3000 Mark, 584 Gewinne zu je
2000 Mark, 1174 Gewinne zu je 1000 Mark, 3210 Gewinne zu ja 500
Mark, 8300 Gewinne zu je 300 Mark. — In der heutigen
Nachmittags=
ziehung fiel der 2. Hauptgewinn von 300000 Mark auf die Losnummer
312883 in Abteilung I nach Friedberg (Heſſen), im Abteilung II
nach Stuttgart.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 18. Febr. 13: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Liedervorträge Frankfurter Schulen: Arndtſchule, Kleiner Chor. Leit.*
Bartholmes. O 16.30: Funkorch. O 17 45: Aus dem Roman
„Der Oberhof” von Immermann. O 18.15: Vereinsnachrichten.
O 18.30: Briefkaſten. O 18.45: Funkhochſchule. Prof. Dr. Naumann:
Einfluß des Chriſtentums auf den deutſchen Volksglauben. O 19.15:
Stenogr. Fortbildungskurſus. O 19.45: Dr. Kade: Schleiermacher
und die Gegenwartspädagogik. O 20.15: Von und nach Stuttgart:
Bunter Abend. Mitw.: Inge van Heer (Soubrette), F. W. Bittke
(Amerikaniſche Schlager), Studienrat Gaetke (Poſaune), G. Gaubatz
(Mundharmonika). O 22.30: Berlin: Tanzkurſus. — Anſchl.:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 18. Febr. 13.50: Nachrichten. O 14: Jugendſtunde.
Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin. O 15: Konzert. Mitw.: Martha Schulz=
Körner, Paula Menari, A. Harlacher, H. Conzelmann, Funkorch.
Mozart: Türkiſcher Marſch. — Boieldieu: Ouv. Kalif von Bagdad.
— Mozart: Arie aus Die Entführung aus dem Serail. — Cherubini=
Aus Ali Baba. — Mozart: Arie aus Zauberflöte. — Weber: Arie
aus Abu Haſſan. — Gauwin: Türkiſche Suite. — Cui: Oriental.
— Grieg: Arabiſcher Tanz aus Peer Gynt. — Yoſhitomo: Japan.
Suite. — Jones: Lied der Mmoſa, aus Geiſha. — Sullwans
Bachſtelzchenlied des Ko=Ko aus Mikado. — Fall: Potp. Roſe von
Stambul. — Siede: Chin. Straßenſerenade. O 18.15: Freiburg:
Prof. van Calker: Luftherrſchaft. 18.45: Anna Roſe Bube,
Berlin: Mode und Kultur. O 19.15: Ober=Reg.=Rat Dr.
Küm=
merlin, Stuttgart: Sozialfürſorge: Militärverſorgung. O 20.15:
Gemeinſamer Unterhaltungsabend der Sender Frankfurt und
Stutt=
gart und Freiburg. — Anſchl.: Nachrichten. O 22.30: Berlin=
Funktanzſtunde. O 23: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 18. Febr. 16: Dr. Bollmam: Die Sportſchau
des Monats. O 16.30: Kapelle Rooſz. O 18.20: Einf. zu der
Uebertr. der Operette „Münchhauſen” O 18.45: Dr. Richter: Wer
fürchtet ſich vorm ſchwarzen Mann? O 19.10: Prof. Tarachand Roy,
Lahore: Die Indogermanen. Geiſtige Kultur. O 19.35: Dr. Breyne:
Afrikaniſche Küſtenbilder. Bordbetrachtungen eines Unpolitiſchen.
Am Kap der Guten Hoffnung. O 20.11: Große karnevaliſtiſche
Sitzung. Mitw.: Paul Heidemann, K. Jöken, R. Koppel, Käthe
König, K. de Vogt, K. Wallauer, Berl. Funkorch. — Anſchl.=
Nachrichten. O 22.30: Funktanzſtunde. — Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Sonnabend, 18. Febr. 11.50: Künſtleriſche
Darbietungen für die Schule: Ein muſikaliſcher Wandertag. O 14.30:
Kinder=Baſtelſtunde. Anfertigung des Spiels „Menſch, ärgere dich
nicht!“ 15: Graef: Sprechtechnik. 15.35: Wetter und
Börſe. O 16: Prof. Dr. Lampe: Das Neueſte aus der pädagog.
Zeitſchriftenliteratur. O 16.30: Geh.=Rat Falkenberg: Ein Gang
durch die ſtaatliche Beamtenfürſorge. O 17: Hamburg: Aus nordiſchen
Suiten. Dir.: Generalmuſikdir. Eibenſchütz. O 18: W. Schumann:
Handarbeiter und Kopfarbeiter in ihren Beziehungen zueinander.
O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr. Müller=
Freienfels: Fauſt 1. Teil. 19.20: Prof. Dr. Schumann:
Johann Sebaſtian Bach. O 20.11: Berlin: Große Karnevaliſtiſche
Sitzung. Mitw.: Käte König, P. Heidemann, K. Jöken, R. Koppel,
K. de Vogt, K. Wallauer, Berl. Funkorch. O 22: Preſſenachr.
O 22.30: Funk=Tanzſtunde. — Nachdem: Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 19. Februar
(nach der Wetterlage vom 17. Februar).
Vielfach weblig=wolkiges Wetter mit „Aufheiterung. Temperaturen
nachts um Null, meiſt trochken. Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Zur Bereitung
Suppen und Soßen
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Samstag den 18 Februar 1928
Geite 11
Der Idſteiner Felsſturz.
Vorderanſicht des durch Balken geſtützten Rathauſes von Idſtein.
Reich und Ausland.
Tödlicher Unglücksfall auf einer
Umformer=
ſtation.
Lpd. Oberurſel. Der im Neubau des
Elek=
trizitätswerkes der Lokalbahn beſchäftigte Monteur
Johann Bieber aus Oberurſel, der bei den Main=
Kraftwerken A.=G. Höchſt am Main angeſtellt war,
kam der Hochſpannungsleitung (50 000 Volt) zu nahe
und wurde durch den Strom ſofort getötet. Durch
den Unfall wurde ein Kurzſchluß hervorgerufen, der
vorübergehend den Straßenbahnverkehr der Linien
24 und 25 unterbrach. Der Vevunglückte hinterläßt
eine Frau und vier Kinder.
Von falſchem Verdacht befreit.
Münſter (Weſtf.). Der Rennſtallbeſitzer C. A.
Koning, der im Zuſammenhang mit dem Brande in
ſeinem Rennſtall auf der Telgter Rennbahn unter
dem Verdacht der Brandſtiftung vor einigen Tagen
verhaftet worden war, iſt inzwiſchen aus der Haft
wieder entlaſſen worden. Der Beweis, daß Koning
zur Zeit des Brandes nicht am Tatort ſein konnte,
wurde einwandfrei erbracht.
Zwei Aufſehen erregende Erfindungen.
Zwei jungen Leuten, den Herren Joſef und Hubert
Möß in Euskirchen bei Köln, wurden zwei Patente
erteilt, die von großer Bedeutung ſein dürften. —
Eines dieſer Patente (Nr. 10 16360) ermöglicht es,
daß in Zukunft der Lokomotivführer eines
Eiſen=
bahnzuges im Augenblick der Abfahrt des Zuges
alle Türen des geſamten Zuges von der Maſchine
aus vermittelſt Druckluft ſchließt. Ein Unglück durch
unbeabſichtigtes Oeffnen einer Türe und das
Her=
ausfallen von Paſſagieren aus fahrenden Zügen iſt
damit unmöglich geworden. Ebenſo dürfte dieſe
Er=
findung manches Verbrechen während.
Eiſenbahn=
fahrten in Zukunft verhindern. Ein Auf= und
Ab=
ſpringen von fahrenden Zügen iſt ebenfalls damit
zwecklos und unmöglich geworden. — Das zweite
Patent bezieht ſich auf den Verkehr der
Kraftfahr=
zeuge. Durch einen ſinnreich konſtruierten Apparat,
welcher mit einer neben dem Kühler anzubringenden
Signalſcheibe in Verbindung ſteht, werden
nachein=
ander elektriſche Kontakte geſchloſſen, durch welche
den einzelnen Geſchwindigkeiten entſprechende
ver=
ſchiedenfarbige Glühlampen zum Aufleuchten
ge=
bracht werden, wodurch dann weithin ſichtbar wird,
in welcher Geſchwindigkeit ſich ein Kraftwagen
be=
findet. — Täglich einlaufende Kaufangebote des In=
und Auslandes für dieſe Patente beweiſen deren
großen Wert für den Verkehr der Zukunft. — Eus=
Eirchen, ein Induſtrieſtädchen zwiſchen Köln und
Trier, war vor dem Kriege die Heimat der größten
Militärtuchfabrikation in Deutſchland. Aus ſeinen
Mauern ging der bedeutende Chemiker Profeſſor
Emil Fiſcher hervor, der Erfinder des künſtlichen
Erweißſtoffes. Unſer jetziger Vizepräſident des
Reichs=
tages, Herr Thomas Eſſer, iſt ebenfalls geborener
Euskirchener.
Die Kriegerfahne von Wallerfangen.
Lpd. Saarbrücken. Wie wir bereits kürzlich
ausführlich berichteten, hatte der Fabrik= und
Groß=
grundbeſitzer Fabvien, damaliger Adjutant bei der
Kommandantur in Saarlouis vom Kriegerverein
Wallerfangen die Ablieferung der Reichsfahne
ge=
fordert. Der Kriegepverein Wallerfangen hatte ſich
nunmehr an den Fabrikbeſitzer Gérard Fabvien
ge=
wandt, um wieder in den Beſitz der Fahne zu
ge=
langen. Fabvien hat nunmehr aus Paris
mitge=
teilt, daß er die fragliche Fahne nach dem Einzug
der Franzoſen, bei denen er als Adjutant in
Saar=
louis diente, an die oberſte Militärverwaltung in
Saarbrücken abgeliefert habe, und zwar auf Befehl
der Mibitärverwaltung des Kreiſes Saarlouis.
Fab=
vien beſſtreitet die Verantwortung für eine evtl.
weiter erfolgte Ablieferung, wenn ſie wirklich
ſtatt=
gefunden haben ſollte. Der Kriegerverein
Waller=
fangen wird ſich nunmehr an das Kriegsminiſterium
in Paris wenden. Bekanntlich ſollte die Fahne als
Kriegstrophäe in Paris ausgeſtellt geweſen ſein.
Gewitter im Rieſengebirge.
WSN. Jdſtein i. T. Die unter dem Weſtflügel
des Torbogengebäudes befindlichen Felmaſſen zeigen
größere Riſſe, ſo daß ſie unter genauer Beobachtung
gehalten werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei
einer weiteren Ausdehnung das Torbogengebäude
ge=
räumt werden muß, um die darin befindlichen
Mie=
ter vor Schaden zu bewahren. Die Beſeitigung der
gewaltigen Felsmengen hinter dem Rathaus bereitet
erhebliche Schwierigkeiten. Es muß mit allergrößter
Vorſicht vorgegangen werden, um einen Nachrutſch zu
vermeiden. Obwohl die Abſprießungen des ganzen
Rathausgebäudes, des Bogens und der Fundamente
außerordentlich umfangreich vovgenommen worden
ſind, zeigen die Abſprießungsſtreben ſeit Donnerstag
eine hohe Spannung, ein Beweis, daß die
Fels=
maſſen auch jetzt noch einen außerordentlichen Druck
ausüben. Ein Vertreter des Hochbauamts in
Wies=
baden iſt auf der Unglücksſtelle anweſend und leitet
die Abbauarbeiten. Weiter iſt am Donnerstag noch
der Vertreter des Bezirkskonſervators aus
Frank=
furt am Main eingetroffen, um die Unfallſtelle zu
beſichtigen.
Karneval in Nizza.
Prinz Karneval
Hirſchberg. Am Freitag nachmittag gegen
14 Uhr trat im Rieſengebirge ein ziemlich heftiges
Wintergewitter auf. Mehreren Blitzſchlägen folgte
kräftiger Donner. Darauf ſetzte ziemlich ſtarker
Schneefall ein.
Geheimrat Prof. Busleyz †
Ein großer deutſcher Schiffsbautechniker
geſtorben."
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Karl Busley,
der berühmte Schiffsbautechniker, iſt an Bord des
Lloyddampfers „Fulda” an einer Lungentzündung
geſtorben. Die Leiche des 78jährigen Gelehrten wird
in Colombo (Ceylon) gelandet. — Er lehrte 1879
bis 1896 als Profeſſor an der Marineakademie in
Kiel, veröffentlichte bereits 1887 ein Buch über „Die
Verwendung flüſſiger Heizſtoffe für Schiffskeſſel”,
widmete ſich dann ſelbſt ſeinen wiſſenſchaftlichen
Ar=
beiten der Förderung des Segel= und
Motorboot=
ſports und war Mitgründer des Kaiferlichen
Jacht=
klubs, des Deutſchen Flottenvereins und der
Schiffs=
bautechniſchen Geſellſchaft.
zieht, begleitet von einem bunten, luſtigen Hofſtaate, durch die Straßen des
faſchings=
trunkenen Nizza.
Hochwaſſergefahr in aller Welt.
Der Hochwaſſerdienſt am Rhein
eröffnet.
Koblenz. Die Rheinſtrombauverwaltung teilt
amtlich mit, daß der Hochwaſſerdienſt eröffnet
wor=
den iſt. Für Koblenz, das am Freitag früh einen
Waſſerſtand von 5,15 hatte, wird für Samstag ein
Pegelſtand von 6 Metern erwartet. Die unterwegs
befindlichen Hochwaſſerwellen des Mains und der
Moſel werden für den Mittel= und Niederrhein nur
ein langſames Steigen bringen. Fröſte auf den
Höhen bedingen ein weiteres Abfallen der ſeitlichen
Zuflüſſe des Rheins, abgeſehen von dem
rheiniſch=
weſtfäliſchen Bergland, das erneut überregnet iſt.
Hochwaſſer der Donau.
EP. Wien. Aus allen Teilen Oberöſterreichs
laufen Stunde für Stunde kataſtrophale Meldungen
über Hochwaſſergefahr und plötzliche
Ueberſchwem=
mungen ein, durch die ungeheurer Schaden
verur=
ſacht wurde. In Wien iſt infolge des plötzlich
ein=
getretenen Tauwetters und der ausgiebigen
Nieder=
ſchläge die Donau raſch geſtiegen. Das Anſteigen
der Donau und ihrer Zuflüſſe hält auf der ganzen
Strecke unverändert an. Das linke
Ueberſchwem=
mungsgebiet der Donau iſt in der Nacht zum
Frei=
tag teilweiſe überflutet worden. Auch die kleinen
Zuflüſſe der Donau in der Nähe Wiens ſind
ange=
ſchwollen.
Ueberſchwemmungen in Steiermark.
Graz. Wie aus Oberſteiermark gemeldet wird,
verurſachen Föhn und Regen und die damit
ver=
bundene raſche Schneeſchmelze in den Gebirgen ein
raſches Anſteigen der Waſſerläufe. An mehreren
Orten ſind Ueberſchwemmungen eingetreten. In
Lainbach in der Gemeinde Landl hat ein Erdrutſch
einen Bach verſchüttet, wodurch ein Sägewerk
über=
ſchwemmt wurde.
Dammbruch am Oberrhein.
Straßburg. Das anhaltende Steigen des
Rheins, der am Donnerstag einen Waſſerſtand von
4,50 Metern erreichte, hat am Neuhofer Walde
ſüd=
lich Straßburgs zu einem Dammbruch über 25 Meter
Länge geführt; ein zweiter Damm hielt die
vor=
dringenden Fluten ab, ſo daß die Arbeiten am neuen
Straßburger Hafen nicht allzuſehr in Mitleidenſchaft
gezogen wurden.
Die Hochwaſſerkataſtrophe im Rhonetal.
TU. Paris. Die Rhone in der Gegend von
Lyon iſt erneut geſtiegen. Durch das raſche Steigen
der Fluten wurden beſonders die Bewohner der
Ebene von Vaulx überraſcht, die ſich auf die Dächer
ihrer kleinen Häuſer flüchten mußten. Durch
Ab=
feuern von Revolver= und Gewehrſchüſſen gaben ſie
Alarmzeichen und wurden von der Feuerwehr von
Lyon und den Rettungsgeſellſchaften in der Nacht
mit Kähnen geborgen und in einem Krankenhauſe
und Hoſpiz untergebracht. In St. Fons und Oullins
mußte ebenfalls eine Rettungsaktion unternommen
werden und die Bewohner wurden aus den Fenſtern
heraus geborgen. In Lyon drang das Waſſer in
verſchiedenen Stadtteilen in die Keller ein und ſtieg
ſtellenweiſe ſo hoch, daß es bis in Hüfthöhe reichte.
Das Hochwaſſer iſt das bedeutendſte, das ſeit 1856
verzeichnet wird, wo der große Damm von den
Fluten eingeriſſen wurde.
Ueberſchwemmungen in Lyon.
Paris. Aus Lyon wird gemeldet, daß am
ag dort die Rhone über die Ufer getreten
rere Straßen der Stadt ſind überſchwemmt.
n Straßen kann der Verkehr nur noch
ſte aufrecht erhalten werden. Die Bewohner
r Häuſer mußten von der Feuerwehr
ge=
rden. Seit 1884 hat Lyon kein Hochwaſſer
rt mehr gekannt. Es beſtehen große Be
en mit Bezug auf eine Carbidfabrik, die,
Hochwaſſer anhalten ſollte, zur Exploſio
könnte.
Was wird aus dem
Krantz=Prozeß?
*Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Um den Ausgang des Krantzprozeſſes hat in
Ber=
lin ein großes Rätſelraten begonnen. Der
Ange=
klagte befindet ſich ſeit geſtern im Krankenhaus, deſſen
Leiter es für ausgeſchloſſen hält, daß Krantz bis zum
Samstag vernehmungsfähig ſei. Der bisherige
Ver=
treter erklärt, es könne ihm jetzt nicht mehr
zuge=
mutet werden, die Verteidigung wieder aufzunehmen,
nachdem der Vorſitzende den durch den
Offizialver=
teidiger angebotenen Vermittlungsvorſchlag von
oben herab abgelehnt habe. Nun darf nach den
Vor=
ſchriften der Strafprozeßordnung eine Verhandlung
nicht länger als vier Tage unterbrochen werden;
iſt die Einlegung einer längeren Pauſe notwendig,
ſo muß die Hauptverhandlung ohne Rüchſicht auf die
bisher durchgeführte Sitzung von neuem beginnen.
Darauf möchte es man nicht gern ankommen laſſen,
würde doch ſolche Verzögerung neben allen anderen
Nachteilen die Folge haben, daß neue beträchtliche
Koſten entſtehen. Die Staatsanwaltſchaft erwägt
deshalb bereits, ob man am Samstag oder auch am
Sonntag eine ganz kurze formelle Sitzung ſtattfinden
laſſen wolle, wenn es gar nicht anders möglich iſt,
vielleicht am Krankenbette. Dagegen wehrt ſich jedoch
der leitende Arzt des Krankenhauſes, der für Krantz
aus dieſer Verhandlung neue
Geſundheitsſchädigun=
gen befürchtet und es zudem vermieden wiſſen möchte,
daß Aufregung in das Haus getragen wird. Man
muß alſo damit rechnen, daß eine Vertagung des
Prozeſſes nötig wird. Das würde bedeuten, daß
Krantz erſt in einigen Monaten abgeurteilt würde.
Auch die Zuſammenſetzung des Schwurgerichts wird
in dieſem Falle eine ganz andere ſein.
Rechtsanwalt Fretz übernimmt
die Verteidigung wieder.
TU. Berlin, 17. Febr.
Wie wir aus beſt unterrichteter Quelle erfahren,
haben die Verhandlungen zwiſchen Rechtsanwalt Dr.
Frey und dem Landgerichtsdirektor Dr. Duſt zu
einer gütlichen Beilegung des Konfliktes geführt.
Dr. Frey wird ſchon in der morgigen Sitzung erneut
die Verteidigung von Paul Krantz übernehmen. —
Die Samstagsſitzung, die im Auguſta=Viktoria=
Kran=
kenhaus ſtattfindet, trägt nur den Charakter einer
formalen Sitzung, um die Ausſetzung des Prozeſſes
zu verhindern. Sollte ſich die Vernehmungsfähigkeit
von Krantz herausſtellen, dann wird das Gericht nach
Moabit überſiedeln und dort die Verhandlungen in
vollem Umfang wieder aufnehmen.
Windhoſenſchaden im Harz.
Im Luttertalkeſſel bei Bad Lauterberg richtete
eine Windhoſe großen Schaden an. Der ganze Weg
bis zur Kupferhütte iſt ein einziges großes
Trüm=
merfeld. Im dortigen Forſthaus durchſchlug eine
ſtarke Fichte das Dach des Stalles; das Haus ſelbſt
blieb unbeſchädigt. Dagegen iſt die vom Tal
auf=
wärts führende Starkſtromleitung völlig zerſtört
worden. Der Frühzug der Grubenbahn der
Deut=
ſchen Barytinduſtrie konnte erſt nach mehrſtündigen
Aufräumungsarbeiten abgehen.
Die Exploſionskataſtrophe in den Rutſchenkow=
Bergwerken.
Mühlheim (Ruhr). Zu der Moskauer
Mel=
dung über die Exploſionskataſtrophe in einer Grube
der Rutſchenkow=Bergwerke in Stalino im
Donez=
becken teilt die Firma Schachtbau=Thyſſen G. m. b. H.
ergänzend mit, daß die Exploſion in Stalino nicht
auf das Verſchulden des bei dem Exploſionsunglückes
getöteten Steigers Lüſſelbeck zurückzuführen iſt. Die
inzwiſchen eingetroffenen genaueren Mitteilungen
be=
ſagen, daß der Steiger ſeinen Dienſt bereits beendigt
hatte. Die Exploſion erfolgte in dem Raum, in
welchem Sprengſtoffe zum Zwecke des Auftauens
untergebracht waren. In dieſem Raume befand ſich
zur Zeit des Unglücks niemand. Daß der
Spreng=
ſtoff nicht in einem von dem Aufenthaltsraume
ge=
nügend entfernten Raume aufgetaut werden konnte,
beruht auf Umſtänden, für welche uns kein
Ver=
ſchulden trifft. Für die Zukunft der vom Unglück
ſo ſchwer getroffenen deutſchen Familien iſt geſorgt.
Zwei weitere Zollbeamte in Danzig verhaftet.
Danzig. Die Unregelmäßigkeiten, die bei der
Oberzollkaſſe in den Jahren 1925 und 1926
vorge=
kommen ſind, haben ſich noch immer nicht aufklären
laſſen. Am Donnerstag ſind nun zwei weitere
Be=
amte der Oberzollkaſſe in Haft genommen worden,
weil ſie ebenfalls mit den bereits früher verhafteten
Beamten zuſammen „gearbeitet” haben. — Am 23.
d. Mts. beginnt vor dem erweiterten Schöffengericht
in Danzig der Prozeß gegen ſieben Danziger
Zoll=
beamte. Die Anklage lautet auf Urkundenfälſchung,
Zollhinterziehung, begangen durch wiſſentlich
un=
richtige Zolldeklarationen und Beamtenbeſtechung.
Ein Skifahrer von einer Lawine verſchüttet.
Brieg (Schweiz). Am Dienstag abend geriet
eine aus vier Herren beſtehende Geſellſchaft 300
Meter oberhalb des Hotels Eggishorn in eine
La=
wine, wobei einer der Teilnehmer, ein Engländer,
den Tod fand.
Ein Schiff mit Mann und Maus
unter=
gegangen.
TU. Kopenhagen. Wie aus Aalborg
ge=
det wird, iſt am Donnerstag mittag ein
unbe=
intes Motorſchiff an der Oſtküſte von Jütland
ötzlich geſunken. Die Kataſtrophe nahm einen ſo
nellen Verlauf, daß Hilfe nicht mehr gebracht
rden konnte. Die Rettungsboote fanden nur eine
iſſertonne an der Unglücksſtelle vor. Die geſamte
ſatzung des Schiffes hat den Tod gefunden.
Schweres Einſturzunglück beim Bau der
New York. Am Donnerstag nachmittag
ſtürz=
ten mit ungeheurem Getöſe drei unbewohnte
Ge=
bäude am Weſtrande des New Yorker Theaterviertels
in die für den Bau der Untergrundbahn
vorge=
nommene Ausſchachtung in der Achten Straße.
Zahl=
reiche Arbeiter wurden hierbei begraben. Es wird
angenommen, daß von den 30 in dem Schacht
be=
ſchäftigten Arbeitern vier getötet worden ſind.
Zu=
erſt ſtürzte ein vierſtöchiges, als Gerätehaus benutztes
Gebäude in den darunter befindlichen Schacht.
We=
nige Minuten ſpäter ſtürzten dann die beiden
Nach=
bargebäude, die anläßlich des Bahnbaues abgebrochen
werden ſollten, ebenfalls in den Schacht.
Seite 12
Samstag, den 18. Februar 1928
Nummer 49
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Sterbefälle. Am 9. Febr.: Hans Sturm, 3 Tage., Heinheimerſtr. 29.
Arbeiter Adolf Ihrig, 47 J., Weinbergſtr. 45. Am 10. Febr.: Marie
Lorenz, 11 Mte., Mühlſtr. 25. Am 10. Febr.: Friedrich Steinmetz,
Friſeur, 30 J., aus Nieder=Ramſtadt. Irmgard. Grete Anna Lang,
1 J., Saalbauſtr. 24. Maſchinenfabrikant Guſtav Göckel, 78 J.,
Lands=
kronſtr. 61. Eliſabeth Schäfer, geb. Kneiſch. Witwe des Metzgers,
63 J., Blumenthalſtr. 111. Am 11. Febr.: Marie Lang, geb. Merk,
Ehefrau des Fabrikarbeiters, 25 J., Fuhrmannſtr. 3. Wilhelmine Scheid,
ohne Beruf, 65 J., ledig, Hochſtr. 11. Gärtner Valenrin Georg
Blüm=
lein, 72 J., Heinrichſtr. 113. Am 12. Febr.: Katharina Friedrich, geb.
Muhn, Ehefrau des Straßenwärters i. R., 64 J., aus Brensbach j. Odw.
Bankvorſtand i. R. Karl Auguſt Friedrich Ludwig Gottlieb Klump,
78 T. Heidelberger Str. 21. Margareta Schäfer, geb. Ries, Ehefrau
des Fabrikarbeiters, Herdweg 58. Am 13. Febr.: Arno Strecker, 6 J.,
Marienplatz 1. Weißbinder Georg Peter Günther, 31 J., aus
Roß=
dorf. Eliſabeth Horſr, ohne Beruf, 49 J., Heinrichſtr. 53. Johanna
Auguſte Hirſchhäuſer, geb. Hirſchhäuſer, Witwe des Privatiers, 77 J.,
Langgaſſe 8. Eliſabeth Spatz, ohne Beruf, 71 J., Karlſtr. 12. Am
14. Febr.: Metzgermeiſter Johann Chriſtoph Friedrich Schmtt, 82 J.,
rheilger Straße 6. Landwirt Heinrich Frendel, 41 J., aus Etzeam.
Güiter Zimmer, 1 Tag, Waldſtraße 15. Gertrude Elfriede
Stein=
brecher, 4 Mte., Waldſtraße 23. Margarete Gaß, geb Kraft, Witwe
des Oberbahnaſſiſtenten, 68 J., Gervinusſtr. 43. Am 15. Febr.:
Eliſa=
bethe Luft, geb. Vay, Witwe des Schneiders, 70 J., Stiftſtr. 56. Marie
Magdalene Anna Herche, geb. Schmidt, Ehefrau des Fabrikarbeiters,
45 J., Neue Niederſtr. 11. Gefangenenaufſeherin i. R. Luriſe
Marga=
rete Renner, 66 J., Kranichſteiner Str. 594/,o. Katharina Elfriede
Eiden=
müller, 19 Tage, ans Wolfskehlen. Amalie Bickelhaupt, geb. Dechert.
Ehefrau des Taglöhners, 63 J., Niederſtr. 14.
Kirchliche Nachrichten
Sonntag Eſtomihi (19. Februar 1928).
Epangeliſche Gemeinden.
Stadtkirche. Samstag, den 18. Februar, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 19. Februar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Zim=
mermann. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. Abends
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Mittwoch, den
22. Februar, abends 6 Uhr: 1. Paſſionsandacht: „Hinauf zu
Jeruſa=
lem”. Pfarrer Zimmermann.
Schloßkirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann. Vormittags 111 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann. — Donnerstag, den 23. Februar, abends 8 Uhr:
Ver=
einigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: 1. Paſſionsandacht.
Pfarrer Lautenſckläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, den 19. Februar abends
8 Uhr: Chriſtlicher Jugendverein. — Montag, den 20. Februar,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Ab=
teilung): Poſaunenchor. — Dienstag, den 21. Februar, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den 22., und
Samstag, den 25. Februar, nachmittags von 2—4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 19. Februar, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Montag, den 20. Februar, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukas=
gemeinde. — Dienstag, den 21. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor
der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Ab=
teilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeine (jüngere
Ab=
teilung). — Mittwoch, den 22. Februar, nachmittags 3 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung), Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abteilung). — Donnerstag, den 23. Februar, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag, den 24.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund
der Kaplaneigemeinde. Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere
Abteilung). — Samstag, den 25. Februar, nachmittags 3 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2, Sportplatz am Arheilger Weg.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, den 22., und Samstag,
den 25. Februar, nachmittags 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde,
Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Bergér.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Haupiſtation im neuen Diakonen=
und Männerheim, Heidelbergerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2.
Neben=
ſtation Mauerſtraße 5 (in der Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
Edang Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von
8—12 und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
D. Waitz. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Oſtgemeinde.
Pfarrer Köhler. Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer. — Mittwoch,
den 22. Februar, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer
Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 20. Februar,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im
Mar=
tinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Dienstag, den 21. Februar,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im
Martins=
ſtift: Kirchenchor. — Donnerstag, den 23. Februar, abends 8 Uhr im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mädchen=
vereinigung Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, den
24. Februar, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung); Mütterabend Weſt; im Martinsſtift:
Mütter=
abend Oſt.
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. Vormittags 111 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den
22. Februar, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer
Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vormit=
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, abends 8½ Uhr:
Männer=
abend. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelabend der
Jugendvereini=
gung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Vormittags 11¾ uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Abends Uhr:
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 19. Februar, abends
8½ Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, den 20. Februar, abends
8½ Uhr: Mädchenvereinigung. — Dienstag, den 21. Februar, abends
8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, den 22. Februar, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus über Jeremias. Pfarrer Weiß.
Bibel=
ſtunde im Saal der neuen Train=Kaſerne, Eſchollbrückerſtraße 44, über
den Philipperbrief. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. — Donnerstag,
den 23. Februar, nachmittags 2½ Uhr: Verſammlung der
Frauenver=
eine des Verbandes im Rummelbräu mit Vortrag über: „Ehe unter
Geſetz und Evangelium”. Abends 8½ Uhr: Mütterabend. — Freitag,
den 24. Februar, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Dr. Wendel. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Dr. Wendel. Abends 8 Uhr; Jugendvereinigung. — Montag,
abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
— Miwoch, abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, abends 8 Uhr:
Hauptverſamlung des Frauenvereins mit Teeabend und Vortrag des
Herrn Pfarrers Röhricht über: „Frauengeſtalten aus der Inneren
Miſſion”
Stiftskirche. (Für Schwerhörige ſind Hörapparate vorhanden; ſie
wollen ſich bei der Kirchenſchweſter melden.) Sonntag, vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vormittags 11¾ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher Sonntagsverein. Nachmittags
4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Mittwoch, den 22. Februar, abends
8 Uhr: 1. Paſſionsandacht.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Pfarrer Grein.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. Abends 8½ Uhr: Deklamatorium:
„Stern, auf den ich ſchaue‟. — Montag, nachmittags 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. Blaukreuz=
Werbe=
abend. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Chor. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule Beſſungerſtr. 80.
Prediger Semmel. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. —
Am 29. Februar: Philadelphia=Konferenz. Paſtor Simſa und
Grüne=
wald.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachmittags
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachmittags 4¾ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für
junge Männer (Vortrag). — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Männer.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 20. Februar, abends
8½ Uhr, im Feierabend (Stiftsſtraße 51): Bibelſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal Schloßkirche).
Sonn=
tag, den 19. Februar, nachmittags ½3 Uhr: Kreppelnachmittag. (
Krep=
pel bitte mitbringen). Abends 8 Uhr: Unterhaltungsabend. —
Mon=
tag, den 20. Februar, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch,
den 22. Februar, abends 8½ Uhr: Jugendbibelſtunde. — Donnerstag,
den 23. Februar, abends 8 Uhr: Arbeitsausſchuß.
Freitag, den
24. Februar, abends 8 Uhr: Turnen (Ludwigsoberrealſchule).
Samstag, den 25. Februar, abends 8 Uhr: Geſellſchaftsſpiele.
Sonntag, den 26. Februar, abends 8 Uhr: Familienabend mit
Bewir=
tung und Lichtbildervortrag. Anſprache: Herr Pfarrer Waldeck.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtr.). Sonntag, den 19. Febr., vorm. 10 Uhr: Menſchen=
Weihe=Handlung mit Predigt. — Freitag, den 24. Febr., abends 8½
Uhr: Oeffentlicher Vortrag.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44. Samstag, 18. Febr.,
abends 8 Uhr: Vierteljahrs=Konferenz für den Vorſtand der Gemeinde.
— Sonntag, 19. Februar, vormittags 10 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt mit Abendmahlsfeier. Die Gottesdienſte werden
ge=
halten von Prediger Rapp=Herrenalb. — Montag: Jugendverein. —
Dienstag: Unterhaltungsabend. — Mittwoch: Frauenmiſſionsverein.
— Donnerstag: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
19. Februar, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3,30 Uhr:
Jugend=
bund. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtl. Verſammlung, Zimmerſtraße 4 (früher Waldſtraße 18).
Sonntag, vorm. 11. Uhr, Kinderſchule; nachm. 4,30 Uhr:
Wortverkün=
digung; von Montag bis einſchl. Sonnabend jeweils abends 8,15 Uhr:
Vorträge; Evangekiſt Schwefel aus Berlin. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr: Gottesdienſt; 16 Uhr: Predigt. Br.
Schatz aus Homburg v. d. H. — Donnerstag, 23. Febr., 20,15 Uhr:
Bibelſtunde. Zu allen Verſammlung ladet herzlichſt ein die
oben=
ſtehende Gemeinde.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 19. Februar,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; abends 8 Uhr:
Abendmahl=
gottesdienſt in Waſchenbach. — Montag: Jugendvereinigung. —
Diens=
tag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag:
Frauenverein.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 19. Febr., vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen;
nach=
mittags ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Montag:
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch: E. J.J., Jungengruppe. — Donnerstag:
Aelteren=
kreis. (Der Mädchenabend am Dienstag fällt aus.)
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt; vor n. 11 Uhr: Kindergottesdienſt; abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Montag: Frauenverein. — Donnerstag:
Jungmädchen=
verein. — Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 19. Februar,
10 Uhr: Gottesdienſt. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 8 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Dienstag, 8 Uhr: Frauenverein. — Mittwoch,
8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Donnerstag, 8 Uhr Wartburgverein. —
Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt, Gottesdienſt 1,30 Uhr.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße) Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen Meſſe
Austeilung der heiligen Kommunion. Generalkommunion der
Maria=
niſchen Jungfrauenkongregation. 9,30 Uhr Hochamt und Predigt.
Vorher Austeilung der heiligen Komynion. — Nachmittags 2 Uhr
Chriſtenlehre. 2.30 Uhr Andacht. 3 Uhr Verſammlung der
Maria=
niſchen Jungfrauenkongregation, in der Kirche mit Vortrag. 4,30 Uhr
weltliche Verſammlung. — Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn,
d. i. 37 Uhr. — Mittwoch: Weihe der hl. Aſche. Nach der hl. Meſſe,
Austeilung der geweihten Aſche. In der Faſtenzeit jeden Mittwoch,
5 Uhr, Faſtenandacht und jeden Sonntag, abends 8 Uhr, Faſtenpredigt.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. — Während der
Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunde vor Schulbeginn heilige
Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion in der heiligen Meſſe.
Vorher Beichtgelegenheit.
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fettfreie Creme Leodor, welche den Händen und dem Geſicht
jene matte Weiße verleiht, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt.
Ein beſonderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe unſichtbare
Matt=
ereme wundervoll kühlend bei Juckreiz der Haut wirk und
gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage für Puder iſt. Der nachhaltige
Duft dieſer Creme gleicht einem taufriſch gepflückten Frühlingsſtrrauß
von Veilchen, Maiglöckchen und Flieder, ohne jenen berüchnigten
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Die A.E. O. Kohlenstaub=
Lokomotive.
Von
Dipl.-Ing. A. Wipprecht, Düsseldorf.
Die Möglichkeit, minderwertige Brennſtoffe, die ſich auf
Roſten nicht verfeuern laſſen, wirtſchaftlich zu verbrennen, iſt
durch die Kohlenſtaubfeuerung gefunden. Raſtloſe
Ingenieur=
arbeit hat auch hier den Weg gezeigt, große Werte der
Volks=
wirtſchaft nutzbar zu machen. Das Intereſſe wurde naturgemäß
zuerſt auf die Befeuerung von ſtationären Dampfkeſſeln und
Induſtrieöfen gelenkt. Es lag allerdings von vornherein der
Gedanke nahe, die Kohlenſtaubfeuerung auch für Lokomotiven
in Anwendung zu bringen. Jedoch ſtieß die Entwicklung der
letzteren auf weit größere Schwierigkeiten, die in dem
prinzi=
piellen Unterſchied der verſchiedenen Brennkammergrößen bzw.
in dem Unterſchied der Raungrößen liegen, welche für die
Ver=
brennung nutzbar zur Verfügung ſtehen. In vielen Ländern
ſind ,Verſuche mit Lokomotiven angeſtellt worden; ſie haben
jedoch keine Erfolge gehabt. Um ſo mehr kann mit Genugtuung
feſtgeſtellt werden, daß es hier in Deutſchland der A.E.G.
ge=
lungen iſt, die erſte brauchbare Kohlenſtaubfeuerung für
Loko=
motivbetrieb zu entwickeln.
Die Verſuche wurden an einem normalen Keſſel einer 1 D
Heißdampf=Güterzuglokomotive der Type G8 der Deutſchen
Reichsbahn durchgeſührt, und zwar derart, daß dieſer Keſſel
zu=
nächſt ortsfeſt aufgebaut wurde. Es ſei betont, daß dieſe
ge=
wählte Keſſeltvpe für Kohlenſtaubfeuerung beſonders ungünſtig
war, weil die ſehr kurze Feuerbüchſe nur einen geringen
Ver=
brennungsraum zuläßt und außerdem kurze Siederohre bei
großen Rohrdurcheneſſern hat. Der Grund für die Wahl dieſer
Keſſeltype lag in dem Beſtreben, das Problem der
Kohlenſtaub=
feuerung für ſämtliche Keſſel im Lokomotivbau zu löſen. Bevor
eine einwandfreie Löſung gefunden, wurden von der A.E.G.
mannigfache Verſuche und Anordnungen des Feuerraums und
der Kohlenſtaubzu eilvorrichtung durchgeführt. Der Erfolg iſt
nicht ausgeblieben. Die günſtigen Verſuchsergebniſſe mit
Stein=
ſowie mit Braunkohle haben die Deutſche Reichsbahn veranlaßt,
der A.E.G. zwei der genannten Lokomotivtypen mit
Kohlen=
ſtaubfeuerung in Auftrag zu geben.
Von anderen Lokomotiven unterſcheidet ſich, wie die
Abbil=
dung zeigt, die mit Kohlenſtaub gefeuerte Lokomotive nur durch
den äußerlichen Aufbau des Tenders. Der zylindriſche Körper
enthält den Kohlenſtaub, welcher vorher in einer
Aufbereitungs=
anlage getrocknet und zu der für die Verbrennung erforderlichen
Feinheit vermahlen iſt. Der Kohlenſtaubbunker iſt ſo bemeſſen,
daß das Staubpolumen für die Erzeugung einer
Geſamtdampf=
menge, welche dem Aktionsradius wie vorher bei Verfeuerung
von Stückkohle entſpricht, ausreicht. Die Hilfsvorrichtungen,
welche erforderlich werden, um den Kohlenſtaub der Feuerung
zuzuführen, ſind als zuſammenhängendes Ganzes im
Führer=
ſtand an der Vorderſeite des Tenders in ſinnreicher Anordnung
bei geringſtem Platzbedarf untergebracht. Sie beſtehen aus den
Zuführungsſchnecken und dem Ventilator, je mit
Antriebs=
maſchine. Die Staubſchnecken liegen am Boden des Bunkers,
ſie befördern den Kohlenſtaub in die Leitungen zu den Brennern.
Die beiden Schnecken ſind links und rechts von einer kleinen
Dampfmaſchine, der Antriebsmaſchine, angeordnet. Ihre
Dreh=
zahl iſt regulierbar, dan=it die Staubmenge, die dem Feuerraum
aufgegeben wird, jeweils dem Bedarf angepaßt werden kann.
Der Ventilator, der geſondert von einer kleinen Dampfturbine
angetrieben wird, erzeugt die ſogenannte Primärluft, mittels
deren der Kohlenſtaub durch die Leitungen zu den
Brenner=
düſen gelangt. Der Luftſtrom tritt am Ende der Schnecken in
die Leitungen ein und macht nur einen geringen Teil, etwa 40
Prozent, der geſamten, zur reſtloſen Verbrennung erforderlichen
Luftmenge aus. Der größere Reſt der Verbrennungsluft von
etwa 60 Pozent gelangt auf dem normalen Wege durch die
Saugwirkung des Auspuffs der Maſchine in die Feuerung.
Zwiſchen Tender und Lokomotive befinden ſich zwei bewegliche
Leitungen, welche den Kohlenſtaub, den Brennern und dem
Feuerraum zubringen. Die Düſen ſind in viele Oeffnungen
unterteilt und zu beiden Seiten der Feuerbüchſe angeordnet.
Die ſich bei der Verbrennung entwickelnden Stichflammen
ſchla=
gen gegeneinander, bedingen eine gute Durchwirbelung der
Staubteilchen und eine gute Verbrennung, ohne daß ſich
ſchäd=
liche Einwirkungen auf die Ausmauerung geltend machen.
Die beſchriebene Konſtruktion arbeitet, wie durch zahlreiche
Verſuche dokumentiert, abſolut einwandfrei und betriebsſicher.
Die Erfindung iſt als großer techniſcher Erfolg anzuſprechen
und verdient nicht nur wegen ihrer wirtſchaftlichen Vorteile,
ſondern auch wegen der Verbeſſerung des Eiſenbahnbetriebes
größte Beachtung.
Die ſchwere körperliche Arbeit des Heizers kommt infolge
der denkbar einfachen Bedienung der Feuerung in Fortfall. Der
Heizer unterſtützt demgemäß den Lokomotivführer in der
Beobachtung der Strecke und der Sigwale und erhöht die Be=
Je höher man ſieigt
Je beſcheidener wird man —
Wie der Berg, der über die Wolken reicht,
Sich immer verkleinert, je höher er ſteigt —
Es ragt ſeine Spitze am weitſten,
Ganz unten macht er ſich am breitſien
Fr. Bodenſtedt (1819—92)
Eisenbeton-Schornstein
von 110 m Höhe.
Von
Prof. Dr. Ing. Kleinlogel-Darmstadt.
Vor kurzem iſt für die Elektrizitätswerke in Kiel=Wik nach
den Berechnungen und Plänen des Verfaſſers ein Schornſtein
gebaut worden, welcher in verſchiedener Hinſicht die Beachtung
der techniſchen Fachwelt verdient. Während die bisher in
Deutſch=
land ausgeführten Eiſenbetonſchornſteine faſt ganz
ausſchließ=
lich in der Weiſe hergeſtellt wurden, daß einzelne, vorher
ange=
fertigte und genügend erhärtete Formſteine mauerwerksartig
triebsſicherheit. Die Feuerung paßt ſich ſchnell jedem
Dampf=
bedarf an und iſt imſtande, auf eine längere Steigung bei
glei=
cher Geſchwindigkeit etwa 40 Prozent größere Tonnage zu
beför=
dern, als die gleiche Lokomotive bei Stückkohlenfeuerung. Der
wirtſchaftliche Vorteil liegt in erſter Linie in der Möglichkeit
der Verwertung minderwertiger Brennſtoffe, wie Fein= und
Abfallkohle, Rohbraunkohle, Torf uſw., da bisher für
Lokomotiv=
feuerungen nur hochwertige Steinkohle auf Roſten zu verwenden
iſt, und in der als weitere Folge hierdurch gegebenen Steigerung
des Kohlenexportes hochwertiger Stückkohle. Funkenauswurf iſt
reſtlos beſeitigt und die Rauchplage ganz weſentlich verringert.
21000 Lokomotiven.
Am 16. Februar wurde bei Henſchel & Sohn G. m. b. H.,
Kaſſel — bekanntlich die größte Lokomotivfabrik Europas —, die
21 000. Lokomot be fertiggeſtellt und an die Deutſche Reichsbahn=
Geſellſchaft abgeliefert. Es handelt ſich um eine moderne 1 E —
Zwei=Zylinder=Heißdampf=Güterzug=Lokomotive (Einheitstyp der
Deutſchen Reichsbahn). Die rieſige Lokomotive iſt für den
ſchwe=
ren Güterzugsdienſt beſtimmt; ſie hat einen Achsdruck von 20000
Kilogramm, ein Dienſtgewicht (einſchließlich Tender) von 184 130
Kilogramm und eine Zugkraft von 20 600 Kilogramm.
Bild 1. Eine Fabrikesse aus einem Siein.
verſetzt und zuſammen mit entſprechenden Eiſeneinlagen
ver=
mörtelt wurden, beſteht der Kieler Schornſtein nach einem aus
Amerika herübergenommenen Verfahren ſozuſagen aus einem
Guß. Er beſitzt alſo weder Lagerfugen noch Stoßfugen, wie
ſolche bei den Formſteinkaminen ſelbſtverſtändlich ſind, er
ver=
körpert vielmehr das von jeher auch bei Schornſteinen angeſtrebte
Ideal des einheitlichen Zuſammenhangs aller
Teile ohne trennende Fugen. Man wußte wohl ſchon bisher,
daß der ſog. monolitiſche Eiſenbetonſchornſtein in mancher
Hin=
ſicht empfehlenswerter und beſſer iſt, jedoch fehlte es immer auch
an einem entſprechenden guten Schalungsverfahren. Dieſe
Auf=
gabe iſt nun durch das amerikaniſche „Syſtem Heine‟
in anerkennenswerter Weiſe gelöſt worden. Es ſind
nach dieſem Syſtem in den Vereinigten Staaten ſchon
mehr als 500 Eiſenbetonſchornſteine unter den
ver=
ſchiedenſten Verhältniſſen und mit den
unterſchied=
lichſten Abmeſſungen bis zu 125 Meter Höhe
herge=
ſtellt worden, ohne daß auch nur ein einziges Mal
ein Fehlſchlag zu verzeichnen geweſen wäre. Die aus
feſten Stahlblechen beſtehende Rundſchalung wird
mittels beſonderer Vorrichtungen derart genau
ver=
ſetzt, daß dabei auch der Anlauf des Schornſteins, d. h.
die Verminderung des inneren und äußeren
Durch=
meſſers von unten nach oben auf den Millimeter genau ſo wie
gewünſcht ausgeführt werden kann. Der Kieler Schornſtein hat
eine Höhe von 110 Metern von Gelände Oberkante aus
ge=
rechnet und eine ſolche von 116 Meter ab Oberkante Fundament.
Der „obere äußere Durchmeſſer beträgt 4,64 Meter, der untere
äußere Durchmeſſer 9,06 Meter. Die Wandſtärke beträgt unten
am Boden 40 Zentimeter, nimmt dann abſatzweiſe auf 30 bzw.
25 Zentimeter ab und beträgt in der oberen Hälfte nur noch
15 Zenmmeter. Die ſtatiſche Berechnung des Schornſteins
er=
folgte unter Berückſichtigung dieſer Abmeſſungen für einen
Wind=
druck von 225 kgim” und für eine Eintrittstemperatur der
Rauch=
gaſe von 250 Grad Celſius. Zur Abminderung der
Wärme=
wirkung der Rauchgaſe auf den Eiſenbetonmantel erhielt der
Schornſtein ein von unten bis oben durchgehendes
Schamotte=
futter, das im unteren Teil 25 Zentimeter, im oberen Teil
12 Zentimeter ſtark iſt; zwiſchen beiden iſt eine Luftſchicht von
5 Zentimeter vorhanden. Die Kieler Spezialfirma Fr. Ohle
u. Loviſa hat die ſelbſtändige Ausnützung der amerikaniſchen
Patente für Dutſchland erworben und hat dieſem Verfahren
außer dem Kieler Schornſtein auch ſchon einen ſolchen von
100 Meter Höhe für die bekannte Spinnerei und Weberei Ulrich
Gminder in Neutliugen (Württemberg) mit beſtem Erfolg
aus=
geführt.
Der Oelschiefer
der Grube Messel.
Von
Bergreferendar Dr. Ing. Peter Rauch.
Ganz in der Nähe von Darmſtadt, etwa 10 Kilometer
nord=
öſtlich, im Gebiet der nördlichſten Ausläufer des Odenwaldes
liegt unmittelbar am Bahnhof Meſſel das Meſſeler
Oelſchiefer=
flöz in einer Talmulde. Alle umgebenden Erhebungen werden
außer der öſtlichen von Geſteinen des Rotliegenden gebildet.
Oeſtlich des Vorkommens, vom Mainzer Berg aus nördlich nach
der Meſſeler Höhe hin, verläuft die Waſſerſcheide dieſer Gegend,
welche die Zuflüſſe nach dem Rhein= und dem Maintal trennt.
(Bild 1.)
Der ſyſtematiſche Aufſchluß des Meſſeler
Oelſchiefervorkom=
mens erfolgte erſt in jüngſter Zeit, als man zur Berechnung der
möglichen Lebensdauer des ganzen Vorkommens durch ſtrahlen=
förmig angeordnete Bohrungen planmäßig erforſchte, um die
Mächtigkeit des Lagers und die das Flöz unterlagernden
Schich=
ten genau feſtzuſtellen. (Bild 2.) Auch wurde eine größere
An=
zahl von Unterſuchungsſtrecken im Tiefbau angeſetzt, die
eben=
falls das Liegende, d. h. die unterlagernden Schichten,
aufſchlie=
ßen ſollten.
Die genaue Kenntnis der liegenden Schichten war deshalb
unbedingt notwendig, weil es von ihrer Beſchaffenheit abhängt,
wie weit der Bergbau in die Teufe zu gehen vermag. In feſtem
Gebirge kann bei dem muldenförmigen Vorkommen auf den
ein=
zelnen horizontalen Abbauflächen bis zum Liegenden abgebaut
werden, während man bei nochrutſchendem Gebirge einen
ge=
nügenden Böſchungswinkel ſtehen laſſen muß
die einzelnen Schichtfolgen wurden nach genauer
Unter=
ng der Bohrproben unter einem Binokularmikroſkop den in
2 verzeichneten Profilen AM, BM uſw. zugrunde gelegt;
ſind in Bild 3 bis 6 wiedergegeben.
Das Liegende des Oelſchieferflözes iſt bisher nur durch
Boh=
n aufgeſchloſſen und in dem über Meſſel vorhandenen
fttum teils dem Rotliegenden, teils dem kriſtallinen
Grund=
ge zugerechnet worden; doch beruhen alle meiſt ziemlich
gefaßten Angaben m. E. nur auf Vermutungen, welche ſich
zeſteinsarten ſtützen, die in der Nähe anſtehen. Der
Ver=
der ringsum durch Aufſchluſſe bekannten Geſteine und
be=
rs auch ihrer Verwitterungsrückſtände mit den Bohrproben
rgeben, daß der Oelſchiefer faſt durchweg auf Granit oder
Aufbereitungserzeugniſſen lagert. Normales, geſchichtetes
egendes tritt unter dem Oelſchieferflöz nicht auf.
as Meſſeler Oelſchieferflöz hat eine nahezu eiförmige
Ge=
deren Längsachſe ungefähr nordſüdlich verläuft und mit
3 18 Grad einfällt. Das Lager iſt durch einen Tagebau
auf=
ſſen und durch zwvei Bohrungen in einer Mächtigkeit von
Netern feſtgeſtellt.
Samstag, 18. Februar 1928.
Technik der Gegenwart
Nummer 2
folgende Schichten: 0.10 —030 Meter Humusboden, 0,75 — 1,50 0,50 — 1,50 0,40—085 bis 152,00 0,50 — 5.00 0.50 — 5,00 2,00 — 5,00 100 —5,00 300—1000Ein Idealprofil durch das Flöz zeigt von oben nach unten
diluviale Sande,
diluviale Kieſe und Gerölle,
Kohlenton,
Oelſchiefer,
Oelſchiefer, mit tonigem Oelſchiefer
wechſellegernd,
Oelſchiefer,
ſehr tonreicher Oelſchiefer
toniger Granitgrus.
verwitterter Granit,
darunter: feſter Granit.
Der Oelſchiefer hat eine dunkle Färbung, die ins
Schwärz=
liche und Grünliche übergeht, beim Trocknen aber raſch einen
gelbbraunen Ton annimmt. Bei der Gewinnung fällt der
Oel=
ſchiefer ſtückig; nur in den Störungszonen iſt er zu Mulm
zer=
drückt. Er zeigt einen matten Bruch und einen gelblichbraunen
Strich, iſt außerordentlich fein geſchichtet und hat ſchiefriges
Aus=
ſehen. Beim Austrocknen blättern die einzelnen Schichten in den
dünnſten Lagen auf. Am Ausgehenden des Flözes findet ſich
tiefſchwarzer Oelſchiefer von ausgeſprochen muſcheligem Bruch;
er führt im Meſſeler Bergbau die Bezeichnung „Knollenkohle”.
In der Mitte des Lagers beobachtet man bei ſehr guter
Schiefe=
rung eine mehr kaffeebraune Färbung; auch hier zeigt der
Oel=
ſchiefer muſcheligen Bruch und ſeifigen Schnitt.
Zur Beurteilung der chemiſchen Beſchaffenheit des
Oel=
ſchiefers mögen die nachſtehenden Angaben dienen: Analyſe des
Oelſchiefers: C 33,4%, II 45%, N 1.0%, 8 0.7%, 0 (diff.) 7,4%,
Aſche 530%. Ausbringen bei der Verſchwelung: Waſſer 410%,
naſſes Oel 8,67 %, Schwelwaſſer 10,40 %, Gas 14,70 %, Koks
22,80 %
An Mineralien iſt das Meſſeler Oelſchieferflöz
außerordent=
lich arm; ausgebildete Kriſtalle ſind ſehr ſelten. Eines der typiſch=
Stlms d Sande Slone Leſen Beaunfohlend dschieſerschauge Wfahlenton
KSvermitterter Granft OOGrenit (git uurch für 46. 405
Eadlschiefer i Rotliegen
Bild 3. Geologisches Profl A—M.
Die ſchwarz und dunkelbraun gefärbten Oelſchiefermaſſen
tonigen Stoffen zurückzuführen iſt.
während ſich heute eine gemeinſane Verſchwelung durchführen Halbaffen.
läßt. Am Rande des Flözes befinden, ſich Neſter lignitiſcher
aufweiſen.
Die geſtrichelte Linie in Bild 2 deutet den Rand des
nommen werden muß. Im nördlichen Feldesteil keilt der Oel= burg) und in der Helmſtedter Gegend.
Bild 4. Geologisches Profl B—M-C.
ſchiefer ziemlich ſteil aus (Bild 3) und erreicht in der Mitte des
Lagers mit 150 Metern ſeine größte bis jetzt feſtgeſtellte
Mächtig=
keit. Das weſtliche Profil B—U (Bild 4) läßt ein weniger
ſtei=
les Auskeilen nach Weſten hin erkennen, während die
Verhält=
niſſe im Süd= und im Oſtfeld noch nicht ſo weit geklärt ſind, daß
man ein vollſtändig richtiges Bild gewinnt.
Im Schriftum findet man die Auffaſſung bertreten, daß
es ſich beim Meſſeler Oelſchieſerflöz um die in einer
Grabenver=
ſenkung erhalten gebliebenen Reſte eines ausgebreiteten Lagers
handelt, das auf allen Seiten von Verwerfungen begrenzt
wer=
den ſoll; doch liegt nach den heutigen beſſeren Aufſchlüſſen kein
Grund vor, im Nord=, Oſt= und Weſtfeld derartige Verwerfungen
anzunehmen.
Die Grenze des Flözes iſt im Südfeld noch nicht feſtgeſtellt;
möglicherweiſe ſetzt ſich das Feld in nach Südoſten zunehmender
Teufe bis zu den in Bild 1 angedeuteten anſtehenden Dioriten
Wllamn Wdanct Salam Wlan Wichastam Mallachtehe
Bild 6. Geologisches Profl F—G.
(Maßstab gegenüber den Bildern 3—5 vergrößert.)
ſten hier gefundenen Mineralien, Mefſelit, findet man auf gelang. 1923 wurde in Toronto in Kanada von Mac Lennan eins
der 30=Meter=Abbauſohle in einer den Oelſchiefer regelmäßis tet. Im Jahre 1925 gelang es der phyſikaliſchtechmiſchen Neichsanſtalt,
durchſetzenden gering mächtigen Schichtenlage, die kleine Sterne in ihrem Kältelaboratorium ebenfalls eine Anlage in Betrieb zu
neh=
oder Knötchen dieſes grauen Minerals in großer Anzahl führt, men, die es geſtattet, Helium zu verflüſſigen.
Im bergfeuchten Zuſtande ſind die Kriſtalle farblos
ſphärilien werden ſie ſehr bald grün.
prägnation von Foſſilien.
Dr. Engelhardt eingehend beſchrieben worden. Nach führend in der Welt vorangeht.
ſeinen Angaben ſind auf Meſſel Pflanzen gut
erhal=
ſchen Pflanzenwuchs ſchließen.
weiſen den höchſten Bitumengehalt auf und eignen ſich daher am Funden außerordentlich marnigfaltig geweſen ſein. Von den Preis ſind wiederhergeſtellte Lampen etwn 25 bis 30 Prozent billiger
beſten für die Verſchwelung: arme Flözteile zeigen dagegen ein wirbelloſen Tieren treten nur Inſekten auf. Kakerlaken und als Lampen neuer Herſtellung. Die ausgebrannren Glühlampen werden
mehr grünliches Ausſehen, das auf einen höheren Gehalt an Käfer, beides Landinſekten, ſind zahlreich vorhanden, Schnecken in folgender Weiſe wiederhergeſtellt: Zuächſt wird die Lampe an der
und Muſcheln fehlen. Möglicherweiſe hat die Humusſäure die Spitze, alſo gegenüber dem Sockel, durch eine Stichflamme erhitzt und
Im Flöz wechſellagern verſchieden mächtige Schichten mit aus kohlenſaurem Kalk beſtehenden Schalen dieſer Tiere auf= Größe von etwa 7—10 Millimeter erweitert. Die Drahtveſte werden
größerem und geringerem Bitumengehalt, die man deutlich durch gelöſt. Von den Wirbeltieren mit widerſtandsfähigerem Knochen= danach von dem Fadenträger entfernt, worauf die Lampe durch
maſchi=
das ganze Flöz verfolgen kann; doch iſt eine beſondere Trennung gerüſt aus phosphorſaurem Kalk ſind mehr Gattungen erhalten, nelle Waſh= und Brauſevorrichtungen im Imnern gründlich gereinig:
der ärmeren und reicheren Schieferlagen durch größere Tonlagen geblieben. Häufig findet man Fiſche, beſonders Ganoidfiſche, und durch einen warmen Luftſtrom getrocknet wird. Nach Einziehen
oder dergleichen nicht zu erkennen, Früher wurden die ärmeren ferner Krokodile, Schiltikten, Vögel, Fledermäuſe und Huf= eines neuen Littdraßtes mird en der Oefſung ein Glasröhrchen an=
Schichten nur als Feuerkohle verwendet und beſonders gefördert, tiere. Seltener ſind Eidechſen, Schlangen, Nagetiere und geſchmolzen, mit deſſen Hilfe die Lampe luftleer gepumpt und wieder
Braunkohle, die ſtellenweiſe eine beträchtliche Mächtigkeit auf= Oelſchiefervorkommens als oberes Mitteleozän. Früher Nachfrage ſtändig im Steigen begriffen ſind. Nach Angaben, die von
weiſen. Im Nordoſten des Lagers ſind Braunkohlen in einer wurde das Vorkommen in die miozäne Altersſtufe eingereiht. Erſt der New Yorker Gummibörſe jetzt bekannt werden, ſoll es möglich ſein,
Mächtigkeit bis zu 10 Metern erſchloſſen, die eine ähnliche Aus= der Fund des Pronalgeotheriums hassigeum und ſeine Beſtim= durch Anwendung beſonderer Pflanz= und Schrütmethoden den Ertrag
bildung wie die Brounkohle der Nachbargrube Prinz von Heſſen mung durch Profeſſor Dr. O. Haupt=Darmſtadt haben die rich= eines einzelnen Baumes im Jahr von 4 auf 70 Pfund zu ſteigern. Man
tige Atersbeſtimmung des Flözes ermöglicht.
Oelſchieferflözes an, wie es nach den jetzigen Aufſchlüſſen ange= im Elſaß ſowie die Braunkohlen im Geißeltal (Mücheln—Merſe=
Waſſern aus pflanz= 4 Grad zu halten.
lichen und tieriſchen
fort. Mit größerer Wahrſcheinlichkeit iſt jedoch anzunehmen,
daß hier das Vorkommen durch Verwerfungen begrenzt wird,
die bisher noch nicht aufgeſchloſſen ſind. Erſt weitere
Boh=
rungen, die vor allem auch die Mächtigkeit des Flözes ermitteln,
können über die Verhältniſſe im Südfeld Klarheit bringen.
Im Oſten wird das Lager, ſoweit es bisher durch den
Tage=
bau aufgeſchloſſen iſt, durch eine Störungszone begrenzt, die nach
früheren Anſchauungen in Verbindung mit verſchiedenen
Baſalt=
ergüſſen eine Hauptſtörungszone des ganzen Gebietes bilden ſoll.
Ton lagert eine Schicht von diluvialen Sanden, die zahlreiche bigriffene Flöz.
Gerölle und Geſchiebeblöcke führt; man beobachtet zahlreiche
rötlich oder auch braun gefärbten Sanden, die Geſchiebe von vor= Ausgehenden und das keilförmige Zulaufen nach der Mitte hin
Rotliegenden entſtammenden Gerölle und Kieſe wurden ſpäter
deutet auf eine vorausgegangene Einwirkung von Waſſerläufen
hin; auch Strudellöcher kann man öfter feſtſtellen.
Flugſanddecke.
beim Meſſeler Oelſchiefer findet. — Die Foſſilführung kennzeich= gen Umfang und die heutigen Leiſtungen des Unternehmens.
net die Meſſeler Formation als eine Süßwaſſerbildung.
zeit hat man ſich wie folgt vorzuſtellen: Das Rhein= und das
Gegend von Meſſel ſtellte ein ſanftwelliges, weithin verſumpftes
allem aber des heutigen Oſtindiens vertreten.
rend ſich guterhaltene Blätter in großer Zahl finden, deuten teur wird es bei ſoinen Arbeiten gerne zur Hand nehmen.
Rolle geſpielt haben kann. Das Meſſeler Flöz wird ſich in einem Diſſeldorf=Rad. Preis vierteljährlich 2,50 Mk.
und bildeten gemeinſam mit den zugewehten einer Quelle dauernden Genuſſes.
geführt worden ſein, ſo beſonders die vielen Ton= berg, 1927
teilchen, die ſich in inniger Miſchung mit dem Plankton
abſetz=
den Schieferſchichten.
unmittelbar über dem Oelſchieferſlöz befindet ſich eine würde. Bei ſtärkeren Regengüſſen traten die Zuflußwatſer über den Trieblanal zu wählen, wäre es bielleicht richtiger geweſen, einmal
zo bis 80 Zentimeter mächtige tonige Lettenmaſſe von grauem und beförderten Verwitterungserzeugniſſe der anſtehenden Ge= den Fall eimes Stelgefällz im Muterbach zu wählen. An den anderen
bis ſchwärzlichem Ausſehen und zäher Beſchaffenheit, Ueber dem ſteine, feine Kieſe und Geröllbrocken in das damals j. Bildung Tafeln erfrut die Vielſeitigkot, die in dem knzppen Raum geboten
Im Norden des Togebaus läßt ſich auf Grupd der Bohr=
Windſchliffe, ueberlagert wird dieſe Schicht von meiſt gelblich, ergebniſſe ſehr ſchön die größere Mächtigkeit dieſer Schichten am LER8ONLICHES AUS DER TECHNIK
wiegend geringer Abmeſſung einſchließen. Die hauptſächlich dem erkennen (Bild 3), während andere, hier nicht wiedergegebene der Grün u. Bifinger A=G., Baurat Dr=Ing. e. h. Paul Bilfinger
nördliche Profile zeigen, daß ſich dieſe Einſchwemmungen nicht in Mannheim.
vom Flugſand überweht und angeſchliffen. Die vielfach aus= gleichmäßig über die ganze Nordſeite des Tlözes verbreitet
gefurchte Oberfläche des das Kohlenſlöz bedeckenden Kohlentons haben. Bei den mehr nach der Mitte hin gelegenen Bohrlöchern Geheimer Barat Dr=Ing.e h. Wilhelm Caner Prof, m der
ſchwemmung vom Ausgehenden her beſtätigt.
Ueber dieſen Kiesſchichten lagert eine ungefähr 1 Meter Das ganze Vorkommen wurde zur Diluvielzeit von Sanden,
mächtige, von meiſt 10 Zentimeter ſtarkem Humusboden bedeckte Kieſen und Geröllen bedeckt und, wahrſcheinlich von der Rhein=
und der Mainebene her, mit Flugfand überweht.
KURZE MITTEILUNOEN
* Weltkraftkonferenz 1930 Der erſten allgemeinen
Weltkraftkon=
ferenz im Juli 1924, die in London ſtattgefunden hat, folgte im
Sep=
tember 1926 eine Teilkonferenz in Baſel anläßlich der internationalen
Ausſtellung für Waſſerkraftnutzung und Binnenſchiffahrt. Eine zweite
Teilkonferenz wird Ende September, Anfang Oktober 1928 in London
folgen, bei der beſonders die Brennſtoffe in feſter, flüſſiger und
gas=
förmiger Form behanbelt werden ſollen. Eine dritte Teilkonferenz iſt
für Mai 1929 in Bareelona geplant, bei der die Ausnutzung der
Fluß=
läufe und die Elektrizität in der Landwirtſchaft behandelt werden ſollen,
Eine vierte Teiltonferenz wird ſich im Oktober 1929 in Tokio mit der
Ausnutzung der Waſſerkraſt und der Vulkanenergie beſchäftigen.
Die zweite Weltkraſtkonferenz wird auf Beſchluß des
internationg=
len Hauptausſchuſſes und auf Einladung des deutſchen nationalen
Komitees 1930 in Berlin ſtattfinden. Dem Zentralburo des
Internatio=
nalen Hauptausſchuſſes ſind 47 nationale Komitees der einzelnen Länder
angegliedert. Das deutſche Komite iſt durch den Verband
techniſch=
wiſſenſchaftlicher Vereine vertreten. Die Geſchäftsſtelle hat ihren Sitz
im Jngenieurhaus in Berlin. Der Vorſitzende des deutſchen Komites
iſt Geueraldirektor Dr. C. Köttgen. Für die deutſche Wiſſenſchaft und
Technik iſt es zweifellos ſehr zu begrüßen, daß die zweite
Geſamtkon=
ferenz auf deutſchem Boden ſtattfindet.
* Kältelaboratorium. Im Jahre 1906 ſchuf Kammerſingh Onnes
im phyſikaliſchen Inſtitut der Univerſität Leyden eime
Waſſerſtoffver=
flüſſigungsanlage, mit der im Jahre 1908 die Verfluſſigung des Heliums
beliumsverflüſſigungsanlage nach Muſter der Leydener Anlage errich=
Kurz vor Jahresſchluß iſt das Kältelaboratorium der phyſikaliſch=
und durchſcheinind, unter dem Einfluß der Atmo= techniſchen Reichsanſtalt in ſeinen Neubau umgezogen, wodurch die
An=
ſtalt wohl zu der beſteingerichteten Forſchungsſtätte für tiefe
Tempera=
turen geworden iſt. Die Anſtalt verfügt nunmehr über eine Anlage,
Pyrit und Markaſit kommen im Oelſchiefer= die in der Lage iſt, 2 Liter Stickſtoff in der Stunde zu verflüſſigen.
flöz höchſt ſelten in ausgebildeten Kriſtallen vor. Meiſt Weitee ſind Maſchinen aufgeſtellt, die 10 Liter Waſſerſtoff im der Stunde
trifft man beide Mineralien als Ueberzug und Im= erzeugen können. Die wertvollſte Anlage des Neubaus beſteht aber in
einer Heliumverflüſſigungsanlage, die 3 Liter in der Stunde liefert.
Die auf Meſſel gefundenen Foſſilien ſind derartig Mit dieſen Anlogen iſt die Anſtalt in die Lage geſetzt worden, den
zahlreich und mannigfaltig, daß man das Vorkommen, abſoluten Nullpunkt bis auf 12 zu erreichen, alſo die Temperatur von
— 220. Hoffen wir, daß es der Anſtalt gelingen wird, als erſtes
ſchon als ein alttertäres Herbarium bezeichnet hat. Inſtitut der Welt das langerſehnte Ziel aller Techniker, den abſoluten
Die Flora des Meſſeler Oelſchieferflözes iſt von Prof. Nullpunkt von — W30 zu erreichen, damit auch hier deutſche Forſchung
Ausgebrannte Glühlampen. Dieſes Stichwort gehört faſt zu dem
ten geblieben, und zwar hat man hauptſächlich Blät= eiſernen Beſtand tahniſcher Tageszeitungen. Trotzdem herrſcht immer
ter von Pflanzen gefunden. Die gefundene Flora noch im Publikum Unſicherheit darüber, ob es tatzſächlich möglich iſt,
ähnelt am meiſten der Pflanzenwelt Oſtindiens; die ausgebrannte Gluhlampen wieder zu verwerten. Man weiß natürlich
Gattungen laſſen auf einen ſubtropiſchen bis tropi= noch weniger, wie dies geſchieht. Tatſache iſt, daß Glühlampen wieder
hergeſtellt werden können, und daß ſie nach Verſuchen der
phyſikaliſch=
techniſchen Reichsanſtalt den neuen Birnen hinſichtlich Leuchtkraft,
Die Tierwelt muß nach den im Schrifttum beſchriebenen Stromverbrauch und Labensdauer vollkommen gleichwertig ſind. Im
geöffnet. Das Loch wird mit einem beſonderen Aufreiber auf eine
geſchloſſen wird
* Senkung der Gummipreiſe? Der Gummiverbrauch iſt ſtändig
Die gefundenen Foſſilien kennzeichnen die Lage des Meſſeler ſtark im Wachſen begriffen, ſo daß auch die Pugſe durch die erhöhte
hofft, hiesdurch den Preis auf die Hälfte herabdrücken zu können. Ob
ungefähr gleichaltrig ſind die Süßwaſſerkalke von Buxweiler allerdings die Bäunn auf die Dauer dieſe ſtarke Anzapfug aushalten
können, bleibt noch abzuwarten.
Eiſenbahntankwagen für Milch. Auf den engliſchen Eiſenbahnen
müſſen im Jahre 1,27 Mill. Kubikmeter Milch verfrachtet werden. Bei
Der Meſſeler Oel= den täglich anfallenden großen Mengen von 3500 Kubikmeter geht man
ſchiefer ſtellt eine echte neuerdimgs kazu über, die Miſch nicht mehr in einzelnen Gebinden, ſon=
Faulſchlammbildung, dern in beſondenen Tankwagen zu befördern. Der einzelne Tankwagen
umfaßt etwa 14 000 Liter Milch. Der Tank beſteht aus dünnen
Stahl=
dar, einen unreinen blechen die mit einem Glasfutter ausgekleidet ſind, und die durch eine
tertüären, Sapropelit, Korkſchicht gegen die Wärmeſtrahlungen geſchützt werden. Hierdurch
der ſich in ſtehenden wird es möglich, die Miſch ſtändig auf einer Temperatur, von etwa
* 100 Jahre Lingler 1827—1927. Die Dinglerſche Maſchinenfabrik
Stoffen bei. Luftab= AG. Zweibrücken Pfalz) hat anläßlich ihres 10djährigen Beſtehens im
ſchluß gebildet hat. Oktober vorigen Jahres eine Denkſchrift herausgegeben, die in erſter
Den tertjären Sapro= Linie einen geſchichtlichen Rückblick über die Entſtehung, des bekannten
peliteniſtgeringer Koh= Unternehmens gibt. Aus einer kleinen mechaniſchen Werkſtätte in der
mit 10 Arbeitern vorzüglich Buchdruckerpreſſen hergeſtellt wurden, hat
lenſtoff= und verhält=, ſich durch die Energie und den Wagemut der Inhaber das
Dinglerſch=
nismäßig hoher Waſ= Werk den Aufſtieg zu einer führenden Firma auf dem Weltmarkt
er=
ſerſtoffgehalteigentüm= kämpft. Der zweſte Teil der Feſtſchrft gibt teils an Hand künſtleriſcher
lich, wie man ſie auch Drucke, teils durch vorzügliche Lichtbilder einen Begrff über den heuti=
Die geologiſchen und Aimatiſchen Verhältniſſe zur Eozän= NEUE BÜCHER UND ZEITBCHRIFTEM
Maintal waren noch nicht vorhanden. Der bereits im Ober= Einführung in die theoretiſche Aerodynamik von Prof. C. Eherhardt,
karbon erſtandene Odenwald war ſchon ſtark abgetragen. Die Darmſtadt. Verlag N. Oldenbourg, München und Berlin, 1927. Preis
geheftet 8 Mk., gebunden 9,50 Mk.
Auf knapp 140 Textſeiten, die mit 118 Abbildungen ausgeſtattet ſind,
und von einer üppigen Urwaldflora beſtandenes Gebiet mit aibt der Ordinarns für Luſtſchiffahrt und Flugtechnik unſerer
tech=
tropiſch=ſubtropiſchem Klima dar. In dem dichten Miſchwald niſchen Hochſchle eine wohlgegliederte Einführung in die Aerodynamik.
waren Pflanzen Auſtraliens, Süd= und Mittelamerikas, vor Ohne Kenntmis der Theorie iſt der Konſtrukteur nicht in der Lage,
wer=
tige Arbeit zu leiſten. Ganz beſonders in Flugtachnik muß die Theorie
Der gute Erhaltungszuſtand der Knochengerüſte bei faſt allen am Buu mithelfen, da hier die praktiſchen Verſuche wagen des hohen
Einſatzes, des Menſchenlebens, zu teuer werden. Studierende werden
Fundſtücken und das Fehlen von Zweigen und Stämmen, wäh= in dem vorliegenden Werk einen guten Wegweiſer finden, der
Konſtruk=
darauf hin, daß das Zubringen durch Flußläufe nur eine geringe * Baſtelbriefe der „Drahtloſen”, herausgegeben von L. Dambitſch,
rings von Urwald beſtandenen See gebildet haben, Wohl ſelten hat es eine Zeitſchrift, die ſich an erwachſſene
Leſe=
in welchen die gefundenen Blätter vom Winde wendet, ſo verſtanden, eine innige Bindung zwiſchen Herausgeber und
s, eingeweht wurden. Die foſſilen Tiere haben nach Leſer zu ſinden, wie Dambitſch mit ſeien „Drahtloſen‟. Der warme.
den überaus häufigen Foſſilfunden in äußerſt kameradſchaftliche Ton, der uns aus dem ganzen Inhalt entgegenweht
und der in den Namen dar beſchriebenen Funkgeräte, wie Rheiniſcher
zahlreichen Arten faſt alle in dem Meſſeler See Sechſer”, „Frauenlob” „Pivin der Kurze” „Sommervogel” uſw.
mit=
gelebt; die abgeſtorbenen Tiere ſanken zu Boden klingt, macht das Leſen der Zeitſchrift für jeden Rundfunkfreund zu
Pflanzenſtoffen den Faulſchlamm. Etwas Mate= * Kulturtechniſche Entwürfe, Band 2. Die Stauanlagen. Herausgegeben
rial wird wohl auch von den Zuflußwaſſern mit= von Regierungs= und Baurat Heimerle, A. Ziemſen Verlag, Witten=
Das Geſchick des Verfaſſers hat es verſtanden, aus dem großen
Ge=
biet das herauszufaſſen, was für den Anfänger und für den Lernenden
ten. Brachten die Zuflüſſe mehr Ton, ſo entſtanden Lagen von Wert iſt. Das Buch will, wie der Name ſagt, nicht ein Lehrbuch
von ſogenannter Feuerkohle, eines tonreichen, bitumenarmen ſein, ſondern durch das Beiſviel wirken. Nach einleitenden Kapiteln,
Oelſchiefers. Setzte die Regenzeit ein, dann überwog der worin die geſetzlichen und techniſchen Grundlagen behandelt ſind, folgen
zugeführte Ton und es bildeten ſich die Tonlagen zwiſchen dementſprechend einige Muſterbeiſpiele von Stauanlagen. Wertvolle
Quellenangaben, die dem Weiterſtrebenden helfen, bilden den Schluß
des Terttelles. 20 Blatt Pläne machen den zweien Teil des Werkes
Man kann annehmen, daß die meiſten Zuflüſſe von Nord= aus. Die ſaubenen, klaren Zeichmungen können jedem Tochniker zum
oſten her zwiſchen den anſtehenden Graniten erfolgt ſind, was Muſter dienen. Statt auf zwei Tafeln (7 und 14) als Beiſpiel einer
auch die eingeſchwemmten Maſſen verwitterten Granits erklären Kraftgewmnungsanlage das Abſchmeiden einer Flußkrünmung durch
wird.
Anfang Sanuar verſtarb im 70 Lebensjahr der Generaldirektor
wurde feineres Material feſtgeſtellt, was die Annahme der Ein= Techn. Hochſchule zu Berlin vollendete vor wenigen Tagen ſein 70.
Lebensjahr. Cauer iſt als Giſenbahnfachmann weit über Deutſchlands
Grenzen hinaus bekannt.
Im Januar verſtarb der Mitbegründer und Leiter der Drägerwerke=
Lübeck, Dr.=Ing. e, h. Bernhard Dräger, im 58. Lebensjahr.
Nummer 49
Gamstag, den 18. Februar 1928
Geite 15
Büdrr. dant iiin dirſafn
II. Olhmpiſche Winterſpiele in St. Moritz.
Abſchluß der Eishockeh=Gruppenſpiele
England, Schweden, Schweiz und Canada in den Endſpielen.
St. Moritz, 16. Febr. (Eig. Drahtber.)
Die Reihe der Eishockeh=Gruppenſpiele iſt beendet. Die drei
Gruppenſieger, die zuſammen mit Canada die Endſpiele beſtreiten,
ſtehen in England, Schweden und Schweiz feſt. Die Engländer hatten
Glück damit, daß Frankreich am Vormittag gegen Belgien verloren hatte.
Da bei Punktgleichheit das beſſere Torverhältnis über die
Gruppen=
meiſterſchaft entſcheidet, genügte England ein knapper Punktſieg zum
Endſieg. Bei dieſem knappen Sieg blieb es auch und die Engländer
ge=
wannen mit 1:0. Damit hat die Tabelle der erſten Gruppe folgendes
Ausſehen:
England
Frankreich
Belgien
ungarn
3 Spiele
10:6 Tore
6:5 „
9:10 „
2:6
4:2 Punkte
4:2
4:2
0:6
Fortſetzung der Herren=Kunſilaufen.
Das Pflichtlaufen der Herren konnte nach der Unterbrechuing am
Dienstag endlich fortgeſetzt und auch abgeſchloſſen werden, obwohl die
Eisverhältniſſe ſehr viel zu wünſchen übrig ließen. Man war aber
wenigſtens froh, daß die Uebungen überhaupt abſolviert werden konnten.
Bis zum linken Doppeldreier=Paragraphen war der Stand ziemlich
aus=
geglichen. Ing. Böckl=Wien lief dieſe Figur aber ſchon ſo vorzüglich, daß
an ſeiner Führung nicht mehr gezweifelt werden konnte. Noch ſtärker
erkennbar wurde die Diffevenz beim Rüchwärts=Schlingen und Rückwärts=
Gegen=Dreier=Paragraphen. Schon beim rechten Schlingen=Paragraphen
löſte ſich eine kleine Elite ab, die in Zeichnung und Bewegung beſonders
ſicher arbeitete. Am beſten gefiel hier der Belgier van Zeebroek, dem
indes Böckl und Nitaanen nicht nachſtanden. Grafſtröm iſt körperlich
in=
disponiert — daraus erkläven ſich die zeitweilig etwas uausgeglichenen
Bewegungen. Auch der Oeſterreicher Schäfer zählt noch mit zu der
Spitzengruppe, weiter zurück folgen Brunet=Frankreich, Page=England.
Bodger=Amerika, und der deutſche Meiſter Rittberger. Den linken
Schlingen=Paragraphen liefen Böckl und van Zeebroek glänzend.
Graf=
ſtröm konnte die Uebergänge nicht genau dechen. Brunet lief recht exakt,
Page wiederum hielt die Knie zu ſteif und war nicht elaſtiſch genug,
während Rittberger die Figuven zu haſtig zeichnete. In den beiden
Gegen=Dreier=Paragraphen war Böckl eine Klaſſe für ſich. Ruhig und
ſicher zeichnete er Spur über Spur, van Zeebroek zeichnete nicht ganz ſo
ſauber, Grafſtröm lief in zu ſteiler Haltung, während Page zu
unge=
nau deckte, obwohl er vielleicht die reinſte Figur hinlegte. Schäfer iſt
einer von den Läufern, die alle Figuren gleichmäßig und genau
beherr=
ſchen, ohne dabei aber zu überragenden Nuancen fähig zu ſein.
Nittber=
ger hatte Pech. Im linken Pavagraphen kam er durch das ſchlechte Eis
zu Fall. Während das Pflichtlaufen für Herren unter Dach und Fach
gebracht werden konnte, machten die Damen erſt mit den erſten Figuren
ihren Anfang. Die Konkurrenz zog ſich ungemein in die Länge, da nicht
weniger als 23 Damen im Wettbewerb ſind. Nach eineinhalb Stunden
wurden die Läufe abgebrochen, abends aber bei elektriſcher Beleuchtung
fortgeſetzt, damit die Verzögerungen nicht zu groß werden.
Erſies Auftreten der Kanadier.
Schweden wird 11:0 abgefertigt. — Die
Bobrennen abgeändert.
St. Moritz, 17. Febr. (Eig. Drahtber.)
Am Freitag war endlich wieder einmal Vollbetrieb möglich. Die
Witterung hält ſich jetzt, es bleibt kalt und die Eis= und
Schneeverhält=
niſſe beſſern ſich. Daher konnte am Freitag auch eine ganz ungewohnte
Lebhaftigkeit überall einſetzen, wo man ſie zwei Tage lang reichlich
ver=
mißt hatte. Skifahrer, Eisläufer, Skeletonfahrer und Eishockehſpieler
traten in Aktion, nur die Bobfahrer fehlten, da die Bahn immer noch
nicht ganz in Ordnung iſt. Die Kurven bedürfen noch einer gründlichen
Ausbeſſerung, die aber im Laufe des Tages fertiggeſtellt ſein wird, ſo
daß die Bobfahrer am Samstag endlich anfangen können. Das Reglement
für die Bobſleigh=Konkurrenz iſt in Anbetracht der Verhältniſſe
abge=
ändert worden, mit dem Erfolg, daß dadurch an Zeit geſpart wird,
ob=
wohl erſt Samstag begonnen werden kann, ſtatt ſchon am Freitag. Die
Abänderung des Reglementes bezieht ſich auf die Zahl der Fahrten.
Ur=
ſprünglich wollte man vier Fahrten abſolvieren laſſen, davon je zwei an
einem Tage, ſo daß die Konkurrenz demnach zwei Tage benötigt hätte.
Es wurde aber beſchloſſen, das Programm der Bobſleigh=Konkurrenz
auf insgeſamt 2 Fahrten zu reduzieren, ſo daß der ganze
Wettbewerb an einem Vormittag (Samstag) hintereinander erledigt
werden kann.
Der Freitagvormittag ſtand im Zeichem der kanadiſchen
Eishockey=
ſpieler, deren erſtem Auftreten alles mit größtem Intereſſe entgegenſah.
Ganz St. Moritz war am frühen Morgen ſchon auf den Beinen, um
Zeuge des Spieles
Kanada—Schweden 11:0 (4:0, 4:0, 3:0)
zu ſein. Der Ruf, der den Kanadiern vorauf ging, verſprach eine
Sen=
ſation und es lohnte ſich tatſächlich, das Spiel zu fehen. Die Gäſte von
jenſeits des Ozeans waren unübertrefflich. Bei jedem einzelnen Spieler
war die Kunſt der Scheibenführung, der Stocktechik und des Laufens
aufs höchſte vollendet. In raſendem Lauf wurde die Scheibe vorwärts
getrieben, im Zichzack die Verteidigung umſpielt und der Tovwart war
trotz aller Aufmerkſamkeit in dieſem Moment vollſtändig machtlos.
Da=
gegen war es vollkommen gleichgültig, ob die Schweden mit der ganzen
Mannſchaft verteidigten oder nur mit einem Teil. Die Schweden traten
nicht in ſtärkſter Beſetzung an. Von den beſten Leuten fehlten
Holm=
quiſt, H. und N. Johannſſon und Abrahamſon, die dem überlegenen
Können der Kanadier aus dem Wege gingen und ſich für die anderen
Spiele ſchonten. So ſpielte eigentlich nur der bekannte BSC.=
Interna=
tionale Guſtav Johannſſon mit der zweiten ſchwediſchen Garnitur. Das
Tor hütete Sucksdorff, der zwar elfmal die Scheibe aus dem Netz holen
mußte, aber dennoch große Klaſſe verriet. In einem unerhörten Tempo
zogen die Kanadier los. Wie ein Sturmwind raſten ſie über die
Eis=
bahn, daß die Schweden ganz verdutzt waven. Sie ſahen die
Ausſichts=
loſigkeit ihrer Bemühungen auch ein und verteidigten ſehr ſtark. Ihre
Sturmreihe beſchränkte ſich nur auf gelegentliche Dunchbrüche, die jedoch
nie weiter als bis zur Verteidigung kamen. Dagegen hagelte Schuß auf
Schuß auf das Schwedentor. Der erfolgreichſte Schüitze war Trottiert,
der die Scheibe ſechsmal ins Netz beförderte. Auf das Konto von H.
Plaxton kamen zwei Tore, die drei anderen Tore erzielten Sullivan, Dr.
Hudſon und Delaheh. Das Spiel wurde ungemein fair durchgeführt und
der Schiedsrichter Loicg=Belgien hatte ſelten Gelegenheit zu
Bean=
ſtandungen.
Schweiz ſchlägt England 4:0 (0:0, 2:0, 2:0).
Das zweite Eishockeh=Treffen des Freitags auf dem ſtark beſuchten
Gisſtadion fiel erklärlicherweiſe gegen das Spiel der Kanadier vorher ab.
Man ſah natürlich nicht entfernt die bewunderungswürdigen Leiſtungen
der techniſch vollendeten Kanadier, aber auch zwiſchen den Schweizern
und Engländern gab es immerhin einen ſehr lebhaften und intereſſanten
Kampf. Für beide handelte es ſh um die Erringung des zweiten
Platzes hinter Kanada, der gleichbedeutend iſt mit dem Titel eines
Europameiſters. Obwohl die Schweizer während des erſten Spieldrittels
eine Kleinigkeit überlegen waven, blieben ihnen, dank der aufmerkſamen
Abwehr der Engländer Torerfolge verſagt. Im zweiten Drittel waren
die Eidgenoſſen klar im Vorteil und der Erfolg ſtellte ſich durch zwei
ſchöne Tore ein, die die Ausbeute eines ſpſtemvollen. Zuſammenſpieles
waren. Die Tore wurden erzielt durch Dufours und Geromini. In den
letzten 15 Minuten wurde das Spiel der Briten immer matter, während
die Schweizer eine zunehmende ſtarke Ueberlegenheit hrausſchälten, deren
Ergebnis zwei, durch Moroſani und Breiter, erzielte Treffer waren.
In der Paufe zwiſchen den beiden Eishockeyſpielen gab es auf dem
Eisſtadion ein
Olympia=Feier en miniature.
Der Lautſprecher verkündete auf dem Stadion die bisherigen Sieger der
2. Olympiſchen Winterſpiele und am Siegesmaſt gingen die Flaggen der=
jenigen Nationen hoch, deren Vertreter bisher ſiegreich hatten abſchneiden
können. Dazu wurden die Nationalhymmen geſpielt. Dieſe Ehre wurde
nur drei Ländern zuteil: Finnland durch die Erfolge von Thunberg;
Norwegen durch die Siege von Evenſen und Ballangrud und Schweden
durch das hervorragende Abſchneiden der Vertreter im 50 Kilometer
Ski=Dauerlauf.
Amerika ſiegt im Skeleton=Rennen.
Kein Deutſcher am Start.
Der klaſſiſche und berühmte 1200 Meter lange Kurs des Creſta Run,
am Donnerstag noch nicht befahrbar, war am Freitag ſtahlhart gefroren,
ſo daß damit die Möglichkeit gegeben war, das Olympiſche
Skeletonren=
nen durchzuführen. Jeder Teilnehmer hatte programmäßig drei Fahrten
zu abſolvieren. Von den 14 gemeldeten und ausgeloſten Fahrern traten
nur zehn zum Start an, acht kamen glatt über die Bahn, zwei ſchieden
aus. Vermißt wurden neben dem einzigen deutſchen Bewerber Geo=
Reinhardt, der ohnedies nie eine Chance gehabt hätte, die Belgier
Lam=
bert, Fiſchlin ſowie der Engländer Moore. Von den teilnehmenden
Fahrern waren die Amerikaner zweifellos die Beſten; beſonders in den
Kurven zeigten ſie ihr überlegenes Können. Im erſten Lauf hatten
ſchon die beiden Amerikaner J. Heaton und J. R. Heaton die ſchnellſten
Zeiten. Neben ihnen hielt ſich der Engländer Earl of Northefk am
beſten. Der Franzoſe Pierre Dormeuil ſowie der Schweizer Willi von
Eſchem kamen aus der Kurve und ſchieden aus. Alle anderen Läufe
gin=
gen glatt von ſtatten, auch die beiden Geſtürzten nahmen weiter keinen
Schaden. Den Geſamtſieg ernang der Amerikaner Jenniſon Heaton
in 3:01,8 Minuten für die drei Fahrten. Den zweiten Platz belegte ſein
Landsmann John Rutherford Heaton in 3:02,8 Minuten vor dem
Engländer Earl of Northeſk, deſſen Geſamtzeit ſich auf 3:05,1 Minuten
belief.
Olympiſcher 18=km=Ski=Langlauf.
J. Gröttumsbragten=Norwegen überlegener Sieger. — Ludwia Böck=
Deutſchland erſter Mittel=Europäer.
In überaus eindrucksvoller Weiſe konnten am Freitag die Novweger
für ihre Niederlage im 50 Kilometer=Skilanglauf Rebanche nehmen. Der
18 Kilometer=Skilanglauf, der heute zum Austrag kam, ſah drei ihrer
Leute, nämlich J. Gröttumsbraaten, Ole Hegge und Odegaard, auf den
erſten Plätzen. Die Norweger zeigten ſich bei dieſem Lauf als wahre
Meiſter der Taktik und als vollendete Skiläufer. Ihre große Kunſt kam
beſonders bei den vielen Abfahrten zur Geltung. Die Stöcke zwiſchen
die Beine geklemmt, ſauſten ſie in ſchwindelerregender Fahrt die Hänge
herunter, auf dieſe Art ſtets koſtbare Zeit gewinnend. Vornehmlich der
Sieger, J. Gröttumsbragten, erwies ſich als ein Langläufer erſten
Ran=
ges. Mit zwei Minuten Vorſprung vor ſeinem Landsmann Ole Hegge
holte er ſich die Goldene Medaille, die ihm vor vier Jahren bei den
1. Olympiſchen Winterſpielen in Chamonix Tharleif Haug=Norwegen
weggeſchnappt hatte. In die übrigen Plätze teilten ſich Finnen und
Schweden. Der beſte Finnländer war V. Saarinen, der ſich als Vierter
placierte. Ihm folgten der Norweger Hagkonſen, ſowie die Schweden
Johnſſon und Heldung. Eine beſſere Zeit als ſie hatte der Norweger
Vinierenien erzielt, der aber nur für die Kombination gemeldet war.
Der beſte ſchwediſche Vertreter, Anderſſon, gab wegen einer
Indispoſi=
tion auf. Die deutſchen Läufer waven natürlich der überragenden
Kon=
kurrenz aus dem Norden nicht gewachſen, es blieb ihnen aber
vorbehal=
ten, die ſtarke mitteleuropäiſche Gegnerſchaft zu ſchlagen. Nachdem der
Thüringer O. Wahl ſchon beim 50 Kilometer=Lauf der beſte
Mittel=
europäer geweſen war, blieb diesmal Ludwia Böck=Neſſelwang unter
den Mitteleuropäern Erſter. Schweizer, Tſchechen, Polen, Franzoſen
und Italiener konnte Böck hinter ſich laſſen und ſeine Zeit von 1:48,58
Stunden iſt recht gut, beſonders dann, wenn man berückſichtigt, daß Böck
bei einer ſteilen Abfahrt zu Fall kam und dabei koſtbare Zeit verlor.
Zweitbeſter Deutſcher blieb der deutſche Meiſter G. Müller=
Bahriſch=Zell mit 1:52,43 Stunden, gefolgt von O. Wahl 1:55; Bauer
1:57,03; Walter Glaß 1:59/41 Stunden; M. Kröckl 2:0059: Braun
2:03,53 Stunden und Kaul Neuner mit 2:04,25 Stunden. Als beſter
Schweizer kam der Baſeler Bußmann, von Böck durch eine Minute Zeit
getrennt, durchs Ziel.
Eis=Kunſilaufen.
Böckl, G. Grafſtroem und van Zeebroek an erſter Stelle.
Mit beſonderer Spannung ſah man am Freitag in St. Moritz der
Erledigung der Kür beim Kunſtlaufen der Herren entgegen. Es war
für die Zuſchauer ein hoher Genuß, die beidem oftmaligen Weltmeiſter
Böckl=Oeſterreich und G. Gpafſtroem=Schweden hintereinander laufen zu
ehen. Wucht und Energie einerſeits und ſpielende Leichtigkeit
anderer=
ſeits lagen hier miteinander im Wettbewerb. Es war nicht leicht, ſich
für die eine oder andere Seite zu entſcheiden. Der Schwede dürſte durch
ſeine glänzende Haltung und ſehr gute Ausführung ſeiner Kürübungen
ein kleines Plus errungen haben, das aber kaum ausreichen wird, um
den von Böckl bei den Pflichtübungen erzieltem Vorſprung wieder
einzu=
holen. Nach Böckl und Grafſtroem gefiel am beſten der Belgier van
Zeebroek, der in ſeinen Pflicht= und Kürübungen bewies, daß er ein
Eis=
kunſtläufer ganz großen Formats iſt. Seinew ſchönen Geſamteindruck
folgte am nächſten der Tſcheche Sliva. Von den beiden deutſchen
Teil=
nehmern hatte Rittberger ſeine Meldung zurückgezogen, Franke war in
dieſer Elitegeſellſchaft nur gute Mittelklaſſe. Er zeigte recht ſchöne
Leiſtungen, war aber in der Kumſtartigkeit und Ausführung ſeiner
Ueb=
ungen doch nicht ſo gut, um zu den Erſten zählen zu können.
Die Pflichtübungen der Damen ſtanden ganz im Zeichen
der Weltmeiſterin Sonie Henie, die in der Spurendeckung großartig,
aber in der Wende zuweilen etwas unrein war. Sehr gut liefen auch
Miß Loughran=Amerika und die Kanadierin M. Wilſon. Die deutſche
Meiſterin Ellen Brockhöft konnte hier, ähnlich wie Franke bei den
Her=
ven, nur gute Mittelklaſſe vertreten.
Die Endergebniſſe der Kunſtlaufen für Herren und Damen werden
erſt noch errechnet.
Handball.
Sportverein Darmſiadt 1898—V. f. R.
Kaiſerslautern.
Am morgigen Sonntag werdem die Spiele um die Süddeutſche
Handballmeiſterſchaft fortgeſetzt. In der Oſtgruppe treffen ſich Spielver= Hoffentlich erkennt man noch in Dieburg, daß die Vertretung des
Main=Saar das Vorſpiel zu abſolvieren. Der VfR. Kaiſerslautern, der
rungen hatte, konnte auch in dieſem Jahre ſeinen ſtärkſten Konkurrenten,
Sonntag brachten die Pfälzer ihr erſtes Spiel um die Süddeutſche wäre der beſte Ringer für dieſe Kämpfe gerade gut genuch, und dee
Meiſterſchaft zum Austrag und gewannen es gegen den Meiſter von
Baden mit 1:0. Wenn nun auch die Spiele der Vorjahre zeigten, daß
die 98er eine gewiſſe Ueberlegenheit auch heute noch voraus haben, ſo
müſſen ſich die Darmſtädter doch davor hüten, das Spiel leicht zu
neh=
men. Die volſtändig auf. Kamff eingeſtellte Svielweiſe des VfNl. hatte eine kleine Umſtellung vorgenonmen und mußte Iyne leine.
Kaiſerslautern könnte ſonſt in Verbindung mit dem Vorteil des eigenen bewährten Leichtgewichtler Weider antreten. Die beiden Puntmibes=
Platzes den Darmſtädtern eine uangenehme Ueberraſchung bringen, die
das Spiel ernſt nehmen, ſchon allein um deswillen, weil ein Sieg in
Kaiſerslautern den endgültigen Erwerb der Meiſterſchaft in der
Oſt=
gruppe hinreichend garantieren würde. Wie ſchon ſo oft, vertraut auch
an dieſem Sonntag die Darmſtädter Handballgemeinde auf das Können
und den Ehrgeiz der 98er.
Deutſchmeiſter im Bantamgewicht Joh. Ohl=Groß=Zimmern
er=
der Deutſchen Athletikſportbehörde einen weiteren ehrenvollen
Er bertritt die deutſchen Farben im Länderringkampf
Deutſch=
änemark, der in der nächſten Woch= in Lopenhagen ſrattfindet.
Fußballſpiele am Sonntag.
Die Witterungsverhältniſſe ſind zurzeit derart troſtlos, daß nicht
nur die winterſportlichen Veranſtaltungen, ſondern auch die
Naſen=
ſpiele des Sonntags gefährdet ſind, ſofern nicht noch in den letzten
Stunden ein entſcheidender Witterungsumſchlag eintritt. Möglichkeiten
zur winterſportlichen Betätigung gibt es zur Stunde nur in den
höch=
ſten Gebirgslagen der Alpen, die Spielfelder der Raſenſportverbände
ſind verſchlammt und ſtehen zum Teil ſogar unter Waſſer. Es wird
nur auf wenigen Feldern ein regulärer Spielbetrieb möglich ſein. So
kann auch eine Vorſchau auf den Sport des Sonntags nur unter
Vor=
behalt geſchrieben werden.
Die ſüddeutſchen Endſpiele
kommen nur langſam vorwärts, trotzdem die Situation immer
inter=
eſſanter wird. Der 19. Februar bringt insgeſamt nur ſieben Spiele
von zwölf möglichen und neun urſprünglich angeſetzten. Die beiden
Troſtrundenſpiele der Gruppe Nordweſt Mainz 05 — Not=Weiß
Frank=
furt und VfL. Neckarau — Ludwigshafen 03 wurden nachträglich noch
geſtrichen. Beſonders intereſſant werden die beiden Spiele in der
Runde der Meiſter
ſein, denn es treffen hier die vier Mannſchaften zuſammen, die in erſter
Linie für die Beſetzung der beiden erſten Plätze in Frage kommen. Es
ſpielen:
in Fürth: Sp.=Vg. Fürth — Eintracht Frankfurt
in Karlsruhe: Bayern München — Karlsruher FV.
Auf Grund der letzen Ergebniſſe und der gegenwärtigen Spielſtärke
der Mannſchaften muß man den Ausgang beider Treffen als offen
bezeichnen. Die Ergebniſſe der Kämpfe können jedoch von
entſcheiden=
der Bedeutung werden.
Germania Pfungſtadt — T.u. SpV. Mörfelden.
Germania Pfungſtadt trägt am morgigen Sonntag ſein vorletztes
Verbandsſpiel auf eigenem Platze aus. Der Gegner, T.u.SpV.
Mör=
felden, enttäuſchte in der Vorrunde ſtark, um aber dann Spiel auf Spiel
zu gewinnen und ſo mit 18 Punkten einen ſchönen Mittelplatz
einzu=
nehmen. Da aber zwei Pukte am grünen Tiſch erzielt wurden und
deshalb die Möglichkeit eines Entſcheidungsſpieles mit dem
Tabellen=
vorletzten beſteht, wird Mörfelden die größten Anſtrengungen machen,
um in Pfungſtadt erfolgreich abzuſchneiden. In Pfungſtadt wird man
ſich des Ernſtes der Lage bewußt ſein, da eine Niederlage den
Platzver=
ein in Abſtiegsgefahr bringt. Die Mannſchaft ſpielt in ſtärkſter
Auf=
ſtellung und es bleibt nur noch der Wunſch nach einem energiſchen
Schiedsrichter offen. Spielbeginn 2,30 Uhr.
Sportverein 1898 (Jugend).
Der kommende Sonntag ſieht auf dem Stadion die
Fußballmann=
ſchaften mit den Handballern desſelben Vereins im
Herausforderungs=
kampf. Da beide Abteilungen in ihren Verbandsſpielen die Führung
haben, iſt guter Sport zu erwarten. Es wird eine Halbzeit Fußball und
eine Halbzeit Handball geſpielt.
2. Jugend—2. Jugend, Handball, 8 Uhr; 4. Jugend —4. Jugend,
Handball, 8 Uhr; 1. Jugend—1. Jugend, Handball, 9 Uhr; 2. Jugend—
2. Jugend, Handball, 10 Uhr.
V. f. R. — Sportv. 98 Ref.
Zum erſtem Male ſeit langer Zeit treffen ſich beide Mannſchaften
zum fälligen Verbandsſpiel am kommenden Sonntag. Wie alle Jahre,
ſo ſtehen auch dieſes Jahr die Reſerven der 98er wieder mit in der
Spitzengruppe, und haben ſogar noch Ausſichten auf den erſten Platz,
falls beide Spiele gegen den Tabellenführer gewonnen werden. Aus
dieſem Grunde wird die Mannſchaft in einer vevſtärkten Aufſtellung
an=
treten, welcher die Raſenſpieler folgende Aufſtellung gegenüberſtellen:
Bräuer
Römer Joſ. Müller
Fiſcher Klein. Günther
Feth Vogelmann Gg. Müller Möſer Trumpfheller
Mit der ſchönen Spielweiſe beider Mannſchaften wird mam beſtimmt
auf einen prächtigen Kampf rechnen können, wobei der billige ortsübliche
Eintrittspreis es jedermann geſtattet, ſich das Spiel anzuſehen, zumal
der Beginn ſehr günſtig auf 10 Uhr vormittags auf dem Stadion
feſt=
geſetzt iſt. — Die 2. Mannſchaft des VfR. begibt ſich nach Höchſt, um
gegen die 1. Mannſchaft des dortigen Sportvereins ein Privatſpiel
aus=
zutragen, währnd die 3. Mannſchaft die zweite des B=Meiſters Roßdorf
empfängt. Auf dem Arheilger Mühlchen treffen ſich die
Jugendmann=
ſchaften: 1. Jugend VfR. gegen 2. Jugend der Spielvereinigung.
Kraftſport,
Aus dem zweiten Kreis des O. A. G. V.
Olympia=Auswahlkämpfe — Vorentſcheidung um die Kreismeiſterſchaft.
Unſer derzeitiger Stand im Ringen innerhalb des Verbandes
doku=
mentiert ſich am beſten dadurch, daß zwei Kreismitglieder die deutſchen
Farben in Paris ſiegreich vertreten durften. Und die Heimatſtadt
unſeres Bantampertreters Ohl wußte dieſen Erfolg wohl zu ſchätzen
und Groß=Zimmern bereitete ſeinem Meiſter einen Empfang, wie er
wohl in der Geſchichte dieſes 4000 Einwohner zählenden Städtchens
einzig daſteht. Jedenfalls ein Anſporn, um den jungen Sportsmann
zu weiteren Taten anzueifern.
Am 5. Februar fanden in Dieburg die Kreisauswahlkämpfe für die
kommende Olympiade in dier Klaſſen, Bantam=, Feder=, Mittel= und
Halbſchwergewicht ſtatt. Wenn auch nicht ſämtliche Vertreter reſtlos
vertreten waren, ſo gab es doch in den einzelnen Klaſſen gutbeſetzte
Felder. Sportlich dürften die zahlreichen Zuſchauer voll und ganz auf
ihre Koſten gekommen ſein. Von Frankfurt war ſage und ſchreibe ein
Vertreter an den Kämpfen beteiligt, trotzdem ſechs Teilnehmer gemeldet
waren. Im Bantamgewicht wurde Stenner (Groß=Zimmern) erſter
Sieger. Sein gefährlichſter Gegner Müller (Hanau), der ebenfalls
ge=
meldet war, blieb aus. Trotzdem darf Stenner als einer der Beſten
im Kreiſe gelten. Im Federgewicht ſtanden in Schunk (Mainz) und
Fail (Frankfurt) die beiden Kontrahenten des Endkampfes feſt. Schunk
behielt im Endkampf das beſſere Ende für ſich. Nehren (Mainz),
eben=
falls ein hervorragender Ringer, konnte nicht ſein Gewicht bringen.
Im Mittelgewicht ſah man in Holſtein (Neu=Iſenburg) und painz
(Büdesheim) die vorausſichtlichen Bewerber des Endkampfes. Auch
hier kam es anders, wenn auch nicht verkannt werden ſoll, daß
Hol=
ſtein zurzeit der beſte Vertreter unſeres Kreiſes im Mittelgewicht iſt.
Holſtein entſchied ſein erſtes Treffen mit Hainz (Büdesheim), welches
über die Zeit ging, nach Punkten für ſich. Im weiteren Verlauf gab
der Büdesheimer ohne Grund den Kampf auf. Holſtein erhielt dann
noch eine Niederlage von Dotter und Enders (Dieburg) und Dotter
überließ im Endkampfe ſeinem Vereinskollegen kampflos den Sieg.
einigung Fürth und DSV. München; in der Weſtgruppe müſſen die Mittelgewichtes bei Holſtein in beſten Händen ruht. Im Halbſchwer=
98er nach Kaiſerslautern, um gegen den Meiſter des Bezirkes Rhein= gewicht wurde Kraus (Groß=Zimmern) erſter Sieger. Da er jedoch
nur 152 Pfund bringt, dürfte er in den weiteren Entſcheidungskämpfen
ſchon in den Spieljahren 1925/26 und 1926/7 die Bezirksmeiſterſchaft er= der Nordweſtgruppe wenig zu beſtellen haben. Alles in allem konnten
die Kämpfe nicht ganz befriedigen. Es kommt dies nur daher, weil
die Sportvereinigung Saarlouis, aus dem Felde ſchlagen. Am letzten die Vereine kein Verſtändnis für dieſelben haben. Für den Rreie
trifft in den zum Austrag gebrachten Klaſſen nur bedingt zu.
Zur Vorentſcheidung um die Kreismeiſterſchaft trafen ſich am
die Pfälzer an techniſcher Vollkommenheit der Spielweiſe noch beträcht= vergangenen Sonntag tie beiden Bezirksmeiſter in Kreitznach. 4:*
lich hinter den Vern zurückſtehen, und ſpenn auch anzunehmen iſt, daß lautete das Endreſultat. Ob es dem tatſächlichen Kräſteverhätnis
ens=
ſpricht, muß erſt der Rückkampf lehren, welcher am kommenden
Sonn=
tag in Sachſenhauſen zum Austrage gebracht wird. Sachſenhauſen
lagen von Holzhäuſer und Langguth gaben dem Treffen ein durchaus
für ſie verhängnisvolle Folgen haben könnte. Die Darmſtädter werden offenes Gepräge. Den einzigen Sieg errang Mohr über Freund
(Kreuznach). Nach einem Bericht des Kampfleiters brach Sachſenhauſen
beim letzten Treffen den Kampf ab. Eine unverſtändliche Maßnahme,
die keiresfalls mit angeblichen Fehlentſcheidungen des Kampfgerichtes
zu entſchuldigen iſt. Da am nächſten Sonntag der Endkampf ſtattfindet,
hoffen wir beſtimmt, daß der Kampf, wie er auch immer endigen
möge, in ſportlichem Rahmen bleibt. Sachſenhauſen wird ſich gegen
ſeinen großen Gegner beſtimmt ehrenvoll ſchlagen und gegen
Kreuz=
nach verlieren, iſt abſolut keine Schande, denn die Bräun=Mannſchaft
iſt immer noch die beſte Vertretung des zweiten Kreiſes. Jedenfalls
wird ſich das Frankfurter Sportpublikum am kommenden Sonntag
dieſen Kampf nicht entgehen laſſen, zumal er vormittags ſtattfindet.
Nummer 49
Samstag, den 18. Februar
DarmſtädterCaablatte
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Februar. Die erhöhten Preiſe
der Auslandsmärkte drückten ſich auch heute an der Börſe aus. Sowohl
Weizen, wie Mais, Weizenmehl und Roggenmehl notierten eine
Viertel=
mark über dem geſtrigen Schluß. Auch Weizenkleie wurde 10 Pfg. höher
notiert. Prompte Ware iſt immer noch geſucht. Die Preiſe wurden wie
folgt feſtgeſetzt: Weizen 1. 24,50—24,75; Weizen 2. 23,50—23,75; Weizen
3. 22,75—23,25; Noggen 24,50; Sommergeiſte 27,50—30; Hafer inl.
23,50—24 25; Mais für Futterzwecke 22,50—22,75; Mais für andere
Zwvecke 23,20—33,45; Weizenmehl 36,25—37: Noggenmehl 33,25—35,25;
Weizenkleie 14—14,25: Roggenkleie 15—15,25.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Februar.
Nach den Kursſteigerungen der beiden letzten Tage war die Tendenz
an der heutigen Börſe allgemein ſchwächer, da die Spekulation den
vor=
liegenden ungünſtigen Momenten ſtärkere Aufmerkſamkeit ſchenkte als
an den Vortagen und deshalb zu Realiſationen ſchritt. Verſtimmend
wirkte vor allem der langſame Gang der Freigabeverhandlungen im
amerikaniſchen Senat. Ferner drückte die Gefahr einer baldigen
Reichs=
tagsauflöſung ſtärker auf die Stimmung. Die Ueberzeichnung der
Reichsbahnvorzugsaktien konnte heute nicht nachwirken, und die
Ab=
ſchlußziffern der Mitteldeutſchen Kreditbank waren erwartet worden.
Zum Teil jedoch hatten die Abgaben, die vorgenommen wurden, ihre
Urſache in der Enttäuſchung darüber, daß das private Publikum wieder
nicht zu einer regeren Anteilnahme am Börſengeſchäft bewegt werden
konnte. Bei der wieder herrſchenden Geſchäftsſtille wurde das
heraus=
kommende Material nur ſchlecht aufgenommen, und bei der erſten
Notie=
rung waren auf den meiſten Marktgebieten 1 bis 2prozentige
Kursrück=
gänge zu verzeichnen. J. G. Farben eröffneten 1,75 Prozent niedriger,
während ſich Scheideanſtalt gut behaupten konnten. Elektrowerte
ver=
loven durchſchnittlich 1 bis 2 Prozent bei kleinſten Umſätzen. Am Markt
der Autoaktien gaben Adlerwerke und Daimler fe 1,5 Prozent nach. Am
Monmnmarkt waren vor allem Haupener, Mannesmann und
Gelſen=
kirchen angeboten, während Phönix, Rheiniſche Braunkohlen und
Rhein=
ſtahl knapp behauptet blieben. Schiffahrtswerte 1 Prozent ſchwächer. Von
Banken gaben Dresdner Bank 225 Prozent nach. Zellſtoff. Waldhof
waren ſtärker angeboten und 3,5 Prozent ſchvächer. Deutſche Anleihen
lagen ſtill und wenig verändert, ausländiſche Renten geſchäftslos.
Im weiteren Verlaufe blieb die Stimmung unſicher; weitere kleine
Abgaben bewirkten, daß neue Abbröckelungen bis zu 1 Prozent eintraten.
Am Geldmarkt blieb Tagesgeld zu 7 Prozent gefragt. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,19175; gegen London 20,435; London=
Kabel 4,8740; Paris 124,02; Mailand 92,00; Madrid 28,72.
Die Abendbörſe verkehrte in faſt vollkommener
Geſchäfts=
loſigkeit. Der Ordermangel machte ſich wieder unangenehm bemerkbar,
ferner drückten die Beſorgniſſe über die Weiterentwicklung des
Geld=
marktes ſtärker auf die Stimmung. Gegen den Verliner Schluß
blie=
ben die Kurſe im allgemeinen knapp behauptet; verſchiedentlich traten
kleine Kursrückgänge ein. Angeboten waren die Kaliwerte, die 1,5
Prozent verloren. Einiges Intereſſe machte ſich für Frankfurter
Ma=
ſchinen bemerkbar. Anleihen lagen ſtill. Im Verlaufe bröckelten die
Kurſe unter dem Druck der Geſchäftsſtille meiſt leicht ab.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. Februar.
Es hat den Anſchein, als wenn der Konflikt in der Metallinduſtrie
und die drohenden Maſſenlohnbewegungen zum Apriltermin im Neich
eine ſtarke Vevſtimmung hervorgerufen haben und das Publikum die
leichte Beſſerung der Aktienkurſe weniger zu größeren Anſchaffungen als
zu vorteilhaftenen Regliſationen benutzte. Infolgedeſſen neigte auch die
Börſe ſelbſt wieder Baiſſeſtrömungen zu. Die Tendenz war anufangs faſt
einheitlich ſchwächer. Zahlreiche Terminwerte verloren 3—4 Prozeut.
Im Durchſchnitt ermäßigte ſich das Kursniveau bei Beginn um 1—1,5
Prozent. Freigabewerte zeigten demgegenüber mehr
Widerſtandsfähig=
keit. Da nach einer New Yorker Meldung das Freigabegeſetz bis
Mon=
tag verabſchiedet werden ſoll und dann in Kürze mit der Auszahlung
von über 200 Millionen Mark zu rechnen ſei. Am Geldmarkt hielt die
Nachfrage nach kurzfriſtigen Geldern trotz des erledigten Zahltages an,
ſo daß der Satz für Tagesgelder auf den geſtern erhöhten Stand von
5,5 bis 7,5 Prozent gelaſſen wurde. Monatsgeld unverändert 7—8,25;
Warenwechſel zirka 6,5. Am Deviſenmarkt ſchwächte ſich die Reichsmark
gegen New York nach der geſtrigen Steigerung auf 4,1920 ab. Die
ſpaniſche Valuta lag in London mit 28,76 ſchwächer. London-Nel
York notierte mit 4,8742 kaum verändert. London-Mailand 9203,
London—Paris 124,02. — Privatdiskont 6 Prozent.
Bis zum Schluß der Börſe trat eine weſentliche Veränderung nicht
mehr ein und die Kurſe gingen weiter leicht zurück. An der Nachbörſe
ſetzte ſich die Abſchwächung fort. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.
fol=
gende Kurſe: Berliner Anteile 272,5; Kommerzbank 176,75; Danatbank
232,5; Dresdner Bank 160,25; Hapag 154,5; Nordd. Lloyd 157; AEG.
168; Siemens 286,75
eſ. für Elektr. 266; Hamburger Elektr. 154,5;
J. G. Farben 263,25; Gelſenkirchen 132,5; Harpener 188,5; Klöckner
122,5: Mannesmann 152,5; Phönix 99,25; Rheinſtahl 170;
Rütgers=
werke 98,25; Schultheiß 374; Oſtwerke 281,5; Ludwig Loewe 258; Ver.
Glanzſtoff 583; Zellſtoff Waldhof 254; Altbeſitz, Reihe 1 und 2, 52,10;
dito 3, 55,90: Neubeſitz 15,90.
55.8
Staatspapiere.
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.,
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Scheiner
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine..
420 Dt. Schutzgeb.
Anl.
6) Ausländiſche
5% Bos E.B. 1914
5%, L. Inv. 1914
4½% 1898
4½% —1902
42 Bosnien
5% Bulg. Tabak.02/ 18
16
7.3
4½%0 Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4½%0 Oſl. Schatz. 14
(t Junsbr Abk.)
4½%0 Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
(t. Innsbr. Abk
4% einh.N (t.)
520 Port,/ Spz,.II
59Rum. am R.03
4½%„Gold. 13
4% am kon
47o am. 05
420 Türk. /Adm 103
(Bagd.)
(Bagd.) II
20 „ unif 19031
47 .1911 Boll.
4½%6 Ung. St 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(t. Innsbr Abk.)
1% Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.
4% Ung Staatsr.
(t. Innsbr. Abk.)
2.7
16.5
5.0-5
5.5
9.5
30 Ung. Kronr.
3%o Ung. Eiſ.Tor.
Außer=
europäiſche
5%Mex.am. in. abg.
%o — äuß. 99
48o „ Gold 04 ſtf.
%o „ konſ inn.
sP0nFrrigat.
5% Tamaulipas!,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
8% Bad.=Badener
Stadt=Goldanl.
10%Verl. 6.=Bf. G.
8.
„.
Li=
quid.=Pfandbr.
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
82 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
Dresd. St.=G.
7%0 Frkrft St.=G.
62o
„
2 Frit Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
720 Frkf. Hzp.=Bk.
Goldpfbr.
620 Frrf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
4½% Frkf. Hyp.=B.
Liquid.=Pfbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
%o Frkf. Goldpfbr.
20 Frlf. Pfber.=Bk.
Goldpfbr.
Frkf. Pfbr.=B!.
Goldufbr
½ Hamb. Hlp.=
Bk.=Liquid.=Pfbr.
1.575
15.75
93
98.25
93
Wede
Goldonl.
a Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
ja Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.
%o Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.
82Klöckn.=Werk. 20
102Komm Elektr.
Mark(Hag /Gbobl 1102.9
2 Komm. Odsbr
Darmſtadt . ...
8% Land.=Kreditk.
Kaſſel Goldpfbr. 67
8% Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
25 M. Kraft Höchſt
5 Mainz.=St.=G.
Mannh. St.=G. 95
M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
½2 Nbg. St. Gldal
80 Pfalz. Syp. Bk.
Goldpfbr.
7%0 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
320 Pfälz. Hyp.Bk.
Goldpfbr.
4½%0 Pfälz Gyp. B.
Liquid.=Pfbr. . ..
f8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
80 Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Goldpfbr.
4½%0
Liquid.=Pfbr
182 Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.
7%0 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
g —. Lig. Pfb
%o Rh. Stahlw.
87
97.5
93
90
94.5
95.75
93.5
88.5
90.75
92.25
96.5
91
87
97
93.5
88
75.75
98
79.2:
97
93
98.3
94
89.5
81.25
127
26 Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf. 103
Börſe und Geidmarkt.
„Ankurbelung” des Börfenverkehrs? / Börſe und Wirtſchaft / Um die Abſchaffung des Medio.
Die Stagnationsperiode iſt von der Börſe jetzt ſcheinbar
überwunden worden. Nachdem vorher wochenlang von einer
denkbar geringen Unternehmungsluſt auf allen Seiten berichtet
werden mußte, iſt jetzt jedenfalls eine leichte Belebung des
Ge=
ſchäftsverkehrs an der Börſe eingetreten. An ſich iſt ein
äußerer Anlaß hierfür kaum zu erkennen. Ueber die
Wirtſchafts=
lage ſind neue Momente nicht bekannt geworden, einzelne
wich=
tige Zweige (z. B. Maſchineninduſtrie) melden ſogar ein
Nach=
laſſen des Beſchäftigungsgrades, auch die
Arbeitsmarktverhält=
niſſe haben ſich noch nicht in der erwarteten Weiſe gebeſſert;
andererſeits ſollte man außerdem auch annehmen, daß die
Zu=
ſpitzung der innenpolitiſchen Lage retardierend auf die Börſe
wirken müßte. Aus dieſer Richtung lag alſo keine Anregung zu
dem ſeit Mittwoch dieſer Woche eingetretenen
Stinmungs=
umſchwung vor. Wohl aber aus der Einſtellung der Bankwelt
zur Börſe, die ſeither von ihr wenig pfleglich behandelt worden
iſt. Ein großes, angeſehenes Inſtitüt hat ſogar noch vor kurzer
Zeit in ſeinem vielgeleſenen Monatsbericht Geſichtspunkte in den
Vordergrund geſtellt, die geeignet waren, das Publikum noch
weiter abzuſchrecken. Allerdings lauteten die Berichte anderer
Großbanken ſchon zu jenem Zeitpunkt freundlicher. Man darf
annehmen, daß dieſe Bauken nun die praktiſchen Folgerungen
aus ihrer grundſätzlichen Einſtellung gezogen haben und
ver=
ſuchten, durch beſcheidene Käufe den Börſenverkehr „
anzukur=
beln”. Gleichzeitig ſoll die zuerſt bezeichnete Großbank ihren
Widerſtand gemildert oder aufgegeben haben. Angeſichts des
für den Berliner Platz äußerſt kleinen Geſamtvolumens der
Börſenumſätze war es nicht ſchwer, der Kaufſeite ein
Ueber=
gewicht zu ſchaffen. Anſcheinend handelt es ſich alſo bei dem
günſtigeren Börſenwetter zunächſt um Interventionsverſuche,
deren Vornahme an ſich ſchon erfreulich und im Intereſſe der
weiteren Börſenentwicklung ſehr zu begrüßen iſt. Schließlich hat
ſa nicht nur der große Kreis der vom Börſenhandel direkt
leben=
den Leute, ſondern — was uns wichtiger erſcheint — die
Wirt=
ſchaft allgemein unter dem Verſagen der Wertpapierbörſe zu
lei=
den. Eine an der Freigabe ſtark intereſſierte Großbank, deren
Direktion zurzeit in New York wichtige Verhandlungen zu
füh=
ren ſcheint, ſoll ihrer Kundſchaft gegenüber offen ausgeſprochen
haben, daß ſie das heutige Kursniveau als attraktiv anſehe und
die nächſten Ausſichten günſtig beurteile. Die Kundſchaft hat
178.5 17. 2.
178.— Semoor=Zement 116 2 17. 2.
258.— 258. Augsb. Nürnb. Maſch. 11. 109.875 dirſch Kupfer 116.— 1115.75 Bamag=Meguin 28.5 Höſch Eiſen 148.75 144.25 Berlinel. W.. 73.25 73.— Hohenlohe Werke 101.— 100.75 Berlin KarsruheInt 85.25 83.— Kahla Porzellan 112.— 1113. Braunkohl. Brike 174 875 175.— Lindes Eismaſch. . 157.— 1156 75 Bremer Bulkan 144.— 141. Lingel Schuh. 68.— 68.— Bremer Wolle. 228— 228.75 Linke u Hofmann. Teutſch.=Atlant. 105.— 108.— 12. Loewe u. Co. 230.— 1257.— Deutſche Maſchinen 64.75 64.875 C. Lorenz 113.— 1111 75 Deutſch.=Nied. Tel. Niederlauſitzer Kohlel 162.— 161.75 Deutſche Erdöl 134.75 131.75 Nordd. Gummi. Teutſche Petroleum 75.— 74.— Orenſtein 1140.5 138.75 Tt. Kaliwerke. Nathgeber Waggon 1 88.25 89.5 Donnersmarckhütte. Rombacher Hütten Lynamit Nobel. 129.— 127.25 MRoſitzer Zucker ... 72.- 71.375 Eleitr Lieferung .. 172.25 172.25 fRütgerswerke .. 100,75 98.— J. G. Farben ... 265.55 233,5 Sachſenwerk. 120.— 122.— R. Friſter ...." 103.— 107.25 Sichſ. Gußſtahl 148.75 148.— Gaggenau Vorz.... 36.25 38.— Siemens Glas 147.75 148.— Gelſenk. Berg ... Ber. Lauſitzer Glas 136. 134.25 G. f. elektr. Untern. 268 25 265.— Volkſtedter Porzell. 55. — 5473 Halle Maſchinen
Van.=Maſch.=Egeſt. 158. 158.— Weſtf. C. Langendreel
62.— Wittener Gußſtahl 62.75 60.— G.— Hanſa=Dampfſchf.. 1 219.— 219.125. Banderer Werke 199.— 1190.—
Helſingfors
Wien .
Prag ...
Budapeſt..
Sofia ....
Holland ..
Sslo ..."
Kopenhagen.
Stockholm .
London.
Buenes Aires
New=York
Belgien
16. 2.
Geld Brief
10.543 10.58:
58.965 59,085
12.41 12,43
73.18 73.32
3.030/ 3.636
188.53168.87
111.431h,85
112.13 112,35
112.35 112.,57
20.40920.449
1.780 1.794
4.1875 4 1955
58.275 58.395
Deviſenmarkt.
17. 2.
Geld Brief
10.545/10.565l Italien..
58.98/ 59. 104 PBaris ...
12.413/12.433/ Schweiz..
112.16
73. 18/ 73.32
3.027/ 3.0331
168.54168.881
111.42111.69ä
112.381
112.36112 58
20.41460.459
1.791 1.7051
4. 1880 4.19801
58.281 58.40/
Spanien..
Danzig ..
Japan. . .
Rio de Janeiro
Jugoſlavien..
Portugal ..
Athen ........"
Konſtantinopel".
Kanada . . .
Uruguah.
16. 2.
Geld / Brief
22.175 22.215
16.45/ 16.48
80.54/ 80.70
71.131 71.27
a1.57 81.73
1.963
0.503
7.358
19.48
5.564
2.122
4.17
4.276
1.96
0.505
7.372
19.52
5.576
2.126/
4.186
4.284
17. 2.
Geld Brief
22.18 22.22
16.45/ 16.49
80.57 80.73
70.59 71 02
81.60 81.76
1.965 1.969
0.503/ 0.505
7.358/ 7.372
19.58/ 19.62
5.5441 5.556
2.122 2.126
/4.1785 4.1865
4.2761 4.284
800 N=V.B.C.=g
Lig
Südd. B.Cr. B.
Goldpfdbr.
„ „Lig.=Pfb.
% V. Stahlw.
Diſ=
ſeldorfHhp.=
Gld=
obl. mit Option
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gd.. ohne Option:
Viag (V. Ind.=
Unt. Bln.) 27.
% Voigt &Häffner
Goldobl.
8% Württ. Hy5
Bank Goldpforf
Ohne
Zinsberechnung
5% Bdw. Kohl 23
% Großkr. Mnnh.
Kohl. 23..
3%Heſſ.Bk.=Reg. 23
5%Heſſ. Volksſtaat
Roggen .... . 23
70 Pr. Kaliw.
52 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Vortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkſ. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nord. Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Br.
Württ Hyp.=Bk.
Staatl. od prov.
garantiert.
Geiſ. L.=Hhp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
2n Oſt. Sd. /L.)ſtir. 59 2.,GS%Alt. Oſt. Sid 98.5 2,6% Neue „ 15 93.75 420 Oſt. Staatsb.83 3%0 Oſt. 1. b. 8. E. „ „ „ 9. Em. 20.5 %9 „n1885 92‟, 3% Oſt. „ Erg. Netz 21.5 3% Naab Oedb. 83 19.25 91 16 90.5 97
2g Rud. Silber. 14.5 1 ſo Rud. (Salzkg.) GAnat., S. I 18.25 94 2%0 Anat., S. II 171. % Anat., S.III 14 95 32 Salon. Monaſt. 520 Tehuantepee. 4½%
Bank=Aktien 12.1 Allg. D.=Kredit .. 13.45 Bad, Bk. . ......" 174 Bk. f. Brauind. . . 120 6.4 Barmer Bankv. .. 147 Bah. Hyp.=Wchſ. 168 9 Berl Handelsgef. 272.25 6.15 Hypoth.=Bk.
Comm. u. Brivatb. 216 177 2.22 Darmſt. u. Nt.=Bk. Deutſche Bank....!. 163.5 D. Eff. u. Wchſ.=Bk.) 123 17.87 D. Hyp.=Bk.Mein. 135 D. Vereins=Bk. 102.5 Disk.=Geſellſch. 159.75 14.2* Dresdener Bk. 160.5 14.15 Frankf. Bk. 117.5 Frankf. Hypth.=Bk. 1a6 Frkf. Pfdbr.=Bk. 142.5 Gotha. Grundkr. B. Lux. Intern. Bank. 7.5 Metallbank. 127.5 Mitteld. Creditb. * 223 12.8 Nürnb. Vereinsok 170 Pfälz. Hyp.=Bi. 9.55 Pr. Bd.=Creditban 136 „ Hhp.=Akt.=Bank 11. 4. Reichsbank=Ant. 195.75 Reein. Creditbk:. .. 129.75 2.8 Rhein. Hyp.=Bk... 1172
Südd.B.Credbitk.
Süidd. Disc.=Geſ..:1145
Oſterr. Ereditanſt.
Wiener Bankverein! 17.5
Berowerks=Akt.
21.75 Buderus........
Eſchw. Bergw. . . . /301
Gelſenkirch,Bgw. 1132
Harp. Bergb. .. /189
Jiſe Bergb. St....
„ Genußſchein ... /124.5
Kali Aſchersleben /176
Kali Salzdetfurth /253.5
2.5 Kali Beſterregeln
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte)...
Mannesm.=Röhre 1154
Mansſelder ...... /118.5
Oberbedarf ..... . 1104.6
Otavi=Min =Ant. . 43.5
Phönix=Bergb. . .. 99.5
Rhein, Braunk. . .
Rhein. Stahlw. . . /169.5
Riebeck Montan.
SalzwerkHeilbronn /190
Tellus Bgb..... . . 111
Ver. Laurahütte.
Ver Stahlwerke 1102
Oſt. Alpine Montan/ 15
Fnduſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/225
Henninger ..... 181
Hereules Heſſiſche. 1145
Löwenbr.=Münch. 327 5
Mainz, Aktienbr: 1249
Nicolai, Hofbrauer. 147
Schöfferhof Bind.//325
Schwarz=Storchen 168.5
Tucher, Nürnberg.
163
Werger.
daraufhin neuerdings wieder in einem gewiſſen Umfang Gelder
in Effekten angelegt. Auch das Ausland (vor allem die Schweiz)
intereſſiert ſich weiter für deutſche Induſtriewerte. Es iſt
erklär=
lich, daß bei der ſo etwas freundlicher erſcheinenden Situation
das Augenmerk hauptſächlich auf Spezialpapiere gerichtet wurde,
für die irgendwelche beſonderen Vorgänge ſtimulieren mußten.
Wir erinnern nur an die Bewegungen in den Aktien der
Mittel=
deutſchen Creditbank, des ſchwediſchen Zündholztruſtes, der
Zell=
ſtoffbetriebe, der Freigabewerte, der Braunkohlenaktien, der
Kunſtſeidenwerte. Die Engagements ſind ſeit der
Medioliquida=
tion, die bei dem Tiefſtand der Umſatztätigkeit naturgemäß glatt
verlief, wieder angewachſen. Vom Geldmarkt her ſtehen dem
Bedenken nicht im Wege. De= Privatdiskont befindet ſich 1
Pro=
zent unter der offiziellen Reichsbankrate, der private Satz für
Warenwechſel mit Bankgiro iſt mit 6½ bis 62½ Prozent ebenfalls
erheblich unter Reichsbankdiskont. In den letzten Tagen gelang
am Privatdiskontmarkt infolge der Nachfrage nach
Wechſelmate=
rial der Verkauf von Reichsſchatzwechſeln im Betrage von
mehre=
ren Millionen. Nach den Erklärungen der maßgebenden Stellen
handelte es ſich hierbei aber nur um einen einmaligen Vorgang,
ſo daß nicht befürchtet zu werden braucht, daß der Geldmarkt in
nächſter Zeit außer den übrigen zu erwartenden Großemiſſionen
auch noch durch erhebliche Poſten von Reichsſchatzwechſeln belaſtet
wird. Am Zahltag für den Mediotermin (16. Februar) wurden
die Sätze für Tagesgeld um ½ Prozent erhöht, da die Nachfrage
noch nicht gauz an den vorangegangenen Tagen, gedeckt war.
Künftig wird die Beunruhigung des Marktes in der Mitte jeden
Monats hoffentlich durch die Abſchaffung des Medio beſeitigt.
Dieſe Frage wird neuerdings in Börſenkreiſen ſehr lebhaft
er=
örtert und findet in zunehmendem Maße auch unter den
Privat=
bankiers Anhänger, wenngleich verlautet, daß in den
bevor=
ſtehenden offiziellen Verhandlungen der Privatbankiers noch
manche Gegenſätze hervortreten dürften. Wir ſehen den Vorteil
der Hinwegräumung des Medio hauptſächlich in der
Koſtenver=
billigung, die damit für jedes Termingeſchäft bei der
Prolon=
gation entſteht. Man iſt ſich überhaupt darüber im Klaren, daß
eine der wichtigſten Vorausſetzungen für ſtärkere
Publikums=
beteiligung die Herabſetzung aller Gebühren, Stempel uſw. iſt.
Leider ſcheint keine der in Frage kommenden Behörden den
An=
fang machen zu wollen. Teilaktionen auf dieſem Gebiet müßten
aber wirkungslos verpuffen.
Metallnotierungen.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 17.
Fe=
bruar ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123,75 (124), Februar 193
(125), März 123,50 (124,50), April 123,75 (124,50), Mai, Juni, Juli,
Auguſt, September 123,75 (124), Oktober 123,50 (124,25), November
123,75 (124), Dezember 123,75 (124,25). Tendenz: abgeſchwächt. Für
Blei: Januar 41,50 (41,75), Februar 40,50 (41), März 40,50 (43,75),
April 40,75 (41), Mai 41,25 (41,75), Juni 41,25 (41,50), Auguſt,
Sep=
tember, Oktober, November, Dezmber 41,50 (41,75). Tendenz: ſtetig. Für
Zint: Januar 50,50 (51), Februar 50,50 (51,50), März 50 (51,50),
April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober, November,
De=
zember 50,50 (51). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17. Februar
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
135 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RMM.,
Reinnickel, 98—99 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 95—97 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 78,25—79,25 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 17. Februar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: willig): Standard p. Kaſſe 61½4—½,
3 Monate 617/½6—ug, Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½—67, beſt
ſelec=
ted 65—66½, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: feſt): Standard p.
Kaſſe 231½—½, 3 Monate 234½4, Settl. Preis 231½, Banka, Straits
(inoff. Not.) 234½; Blei (Tendenz; ruhig): ausländ, prompt 20 / 1s,
entft. Sichten 202/.o, Settl. Preis 20½8; Zink (Tendenz: ſtetig);
ge=
wöhnl. prompt 258, entft. Sichten 252/o, Settl. Preis 25); Annimon
Reg. chineſ. per (inoff. Not.) 41; Queckſilber (inoff. Not.) 21½—34;
Wolframerz (inoff. Not.) 14½.
Frankfurter Kursbericht vom 17. Febr. 1988.
Abt, Gebr. ...
Aktum. Berlin..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (u. Kleyer
.8. B30.9
Zad. Maſch Durlach1133
50
206
80
83.5
162.*
Rad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin..
Baſt Nürnberg.
Bahr. Spiegel.
Beck & Henkel.
Bergmann El. Wk.
Brem =Beſigh.=Ol.
BrownBovericCie
Brüning & Sohn
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb..
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr. . ..
Chem. Albert .. . ..
Chem. Brockh. .. ..
Chem. Milch ....
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atlantik Telegr.
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl ..
D. G.i. Silb.=Sch. A.
D. Linoleumw. Bln
Dresd. Schnellpr.. .
Dürkopp=W. (St.).
Dürr. Ratingen.
Eiſenw. Kaiſersl.. .
El Licht u. Kraft ..!"
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle.
EmagElekt. Frankf.
Email. Ullrich
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. *
Faber Bleiſtift. ..
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. F. G.
Feltenc Guilleaum.
Feinmech. Jetter)”
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frif. M. Pok. & W.
Geiling & Cie.
Geſ. f.elekt. Untern.
Goldſchmidt. Th. 11
Gritzner Maſt
Grün & Bilfinger
Hafe:iit ihle Frkft. /1
Haid & Neu ....!
B.
75
70
150
130
60
137.
180
124.*
80
46
86
1132
204.5
1276
130
71
75
26.5
219
170
78
19
48
67.5
235
74
102
54
261.75
94
250
108
74
112.7
131
158.*
137
50
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...1149
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun. 168
Heſſen=Naſſau Gas 122
Heyligenſtaedt . . .. / 29.75
Hilpert, Armatur. 92
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tief=Eſen .. 81.
Holzmann .. . . . . . 141 5
Holzverk.=Ind.. . . . 82
Inag ..
99
JunghansSt. .
85.5
Kammg. Kaiſersl. 203
169
Karſtadt, N.
Keram. W. Offſtein/141
Klein, Sch.&Becker/110
genorr, Heilbronn. 168
Konſerv. Braun ../ 66.25
Krw. All=Württbg. 101
Krauß & Co. ..
Lahmeher .......
Lech Augsburg 1118
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle 43
Ludwigsh. Walzm. 128
Lüdenſcheid. Metalil”
Mainkraft Höchſt.. 1114.25
Mars=W. Nürnberg/130,5
Metallgeſ. Frkf.
176.5
Miag Mühlenb 140
Moenus Stamm. . 64.3
Motorenf. Deutz ..! 64
Motorenf. Oberurſ. 73.5
Münch. Lichtſpielk. 121
Neckarſ. Fahrz.
99
Neckarw. Eßlingen. 1140
Peters UInion . . 111
Pfälz. Nähm Kahſerl 52.5
45
Philipps A.=G.
Porzellan Weſiel. 31
Rein Gebb. & Schall/115
Rhein. Eleltr. St. 1158
Rhenania, Kunheim! 52.25
Rütgerswerke.
98
Schneid & Hanau. 48
Schiniellpr. FFrankth. 75.25
Schranim Lackfr. 126.75
Schrift g. Stempel 121
Schuckert. Elektr. 1182.5
Schuhfbr. Weſſel. / 83.75
Schuhf. Herz.
20
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff. . .. 79
Siemens Glas....
Siemens & Halske. 1285.5
Südd. Immob. ./103
Südd. Zucker=A=G. 138.25
StrohſtoffV. Dresd 317
Thür. Lief. Gotha. 112
unterfr. Kr. El. V.. /103.75
Beithwerke. . .. . . . 501
Ver. f. Chem. Ind./ 97.25
Ver. d. Olfbr. Mhm. 84
Ver. Faßf. Caſſel. . . 55
Gummi. Bln.=Frkf. 89
Pinſel=Nürnberg.. / 82
ultramarin ....../138
Zellſtoff Berl..... /152.5
Vogtl. Maſch. . ... 71
Boigt & Haeffner.
Bolthom Seil ....! 73
Wauß & Frettag. 1134
WegelinRußfbr. 139
Zeliſt. Aſchaffenbg. 1751,
Zellſt. Memel .... 138.5
Zellſt. Waldhof. 253
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz.! —
A. Lokalb. u. Kraft 200
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 142.5
Schantung E.B.. 7.05
Südd. Eiſenb.=Geſ. 138
Hapag ......
./154
Nordd Llotzd .... 157.5
Frkft. Allg. Ver).
Frankonia Rückv.
175.75
118
Darmſtädter Werte
Bahnbedart
Daupfk. Rodberg.
Helvetia Konſ..
Gebr. Lutz..
Motorf. Darmſt.
Gebr. Noeder. . . /142
VenilethcElienb..
26
[ ← ][ ][ → ]Nummer 49
Samstag, den 18. Februar 1928
Geite 17
Von der Frankfurter Meſſe.
Das Vertrauen, deſſen ſich die Frankfurter Meſſe in den Kreiſen der
deutſchen und ausländiſchen Wirtſchaft zu erfreuen hat, findet ſeinen
Ausdruck in der außerordentlich erfreulichen Tatſache, daß die
Anmel=
gungen für die vom 22. bis 25. April 1928 ſtattfindende Frühjahrmeſſe
i einer Stärke getätigt werden, die zu den beſten Hoffnungen für ihren
Seſamtumfang berechtigt. Schon jetzt, 2½ Monate vor der Meſſe, iſt
ie Zahl der belegten Quadratmeter ebenſo hoch wie die
Geſamtquadrat=
nieterfläche der Herbſtmeſſe. Wenn man berückſichtigt, daß die
aufſtei=
ende Wirtſchaftskurve doch zum Teil durch die politiſchen und
wirtſchaft=
läichen Eveigniſſe in der Entwicklung ein wenig gehemmt worden iſt,
wo kann man dieſ ſtarke Zuverſicht der Induſtrie, die m den erfreulichen
Anmeldungen zur Frankfurter Frühjahrsmeſſe zum Ausdruck kommt,
als einen beſonders überzeugenden Beweis der Bebeutung der
Frank=
muirter Meſſen werten. Ueber die Beteiligung der einzelnen Branchen
und Induſtriczweige läßt ſich folgendes ſagen:
Die Möbelmeſſe iſt voll belegt und trotz der räumlichen
Vergröße=
ung bis auf den letzten Stand ausverkauft. Auch die Gruppe der
Holz=
searbeitungsmaſchinen hat hochintereſſante neue Erzeugniſſe angemeldet.
Die Qualität hat ſich gegen die Herbſtmeſſe wieder weiter verbeſſert.
Die Textil= und Bekleidungsinduſtrie hat das Haus der Moden
be=
reits jetzt bis auf wenige Plätze belegt. Auch hier iſt nach den
vorliegen=
wen Firmenanmeldungen zu ſchließen, eine Qualitätsbeſſerung zu
be=
wbachten. Angeregr durch den Erfolg von „Der Herr vom Morgen bis
um Abend” auf der letzten Herbſtmeſſe, haben ſich verſchiedene Firmen
Der Herrenausſtattungsbranche zu einer allerdings durch die Raumper=
Hältniſſe gebotenen kleineren, aber ebenſo repräſentativen Gruppe ver=
Sinigt, die einen Ueberblick über das modiſche Bild und den qualitativen
Stand der Erzeuaniſſe in Herrenausſtattung und Herrenbekleidung
eben wird. Es ſcheint überhaupt, als ob das Bekanntwerden der
Aus=
ſ tellung „Deutſche Qualitätsmarken im rechten Licht” ſehr viele Fabri=
Santen der Textilbranche veranlaßt hat, mit beſonders guren Qualitäten
auf der Frühjahrsmeſſe ihren Einzug zu halten.
Die Ausſtellung, die zwar im Rahmen der Frühjahrsmeſſe ſtatt=
Findet, aber im Gegenſatz zu dieſer einen rein ausſtellungsmäßigen
Cha=
wakter trägt, wird, wie wir hören, auch Seidenſamt und Kunſrſeiden
än ſich ſchließen.
Das internationale Kunſtgewerbe in Frankfurt a. M.
Das Haus Werbbund wird zur Frühjahrsmeſſe wiederum ſeiner
igentlichen Beſtimnmmg zugeführt werden, da die Beteiligung des
änternationalen Kunſtgewerbes außerordentlich erfreulich zu werden
Berſpricht. Neben dem öſterreichiſchen Werkbund, den Wiener
Werk=
ſtätten, der niederöſterreichiſchen Landesregierung haben u. a.
Sowiet=
rußland für die Gruppe Volksbund und weiter z. B. der Bayeriſche
Funſtgewerbeverein und eine große Reihe von Einzelfirmen Raum
belegt. Es wird alſo ein geſchloſſener Ueberblick über Stand und
Ge=
ſchmacksſtrömung der kunſtgewerblichen Arbeit gegeben werden.
Das Haus Offenbach, der Sitz der Firmen in Leder= Galanterie=,
Spielwaren und Haushaltungsartikeln, iſt in erfreulicher Weiſe an dem
hehen Stand der Anmeldeziffern beteiligt. Die Gruppe Haushalt wird
ebenfalls qualitativ wieder erheblich verbeſſert ſein.
Salonique Monaſtir=Obligationen. Eine Gruppe ſchweizeriſcher
Obligationäre hat auf ein Guthaben der griechiſchen Regierung bei einer
Züricher Bank den Arreſt erwirken laſſen, um badurch die
Wiederauf=
nahme des Zahlungsdienſtes der Obligationen zu erlangen. Das
Ge=
richt von Zürich hat die von der griechiſchen Regierung geforderte
Auf=
hebung des Arreſtes verweigert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Berliner Hypothekenbank A. G., Berlin. In der geſtrigen Sitzung
der Berliner Hypothekenbank A.G. wurde beſchloſſen, der am 15. März
ſtattfindenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende
von 12 Prozent (i. V. 10) nach reichlichen Rückſtellungen ſowie nach
Erhöhung des Aktienkapitals um 2 auf 5 Millionen RM. vorzuſchlagen.
Von den neuen Aktien ſollen 1,5 Millionen RM. zu einem mäßigen
Kurſe den alten Aktionären im Verhältnis von 2:1 zum Bezug
an=
geboten und die reſtlichen 0,5 Mill. RM. im Intereſſe der Geſellſchaft
verwertet werden.
Kölner Techniſche Meſſe. Die fachwiſſenſchaftlichen Veranſtaltungen,
die im Zuſammenhang mit der Techniſchen Meſſe geſtern begonnen haben,
fanden heute ihre Fortſetzung in Tagungen des Handwerks und der
Deutſchen Schleiftechniſchen Forſchungsgeſellſchaft. Die erſtgenannte, von
der Handwerkskammer Köln veranſtaltete Tagung wurde um 9.30 Uhr
in der Großen Halle der Meſſe vor einer großen Zahl von Teilnehmern
eröffnet. In Vertretumg des Präſidenten der Handwerkskammer
be=
grüßte der Syndikus der Kammer, Dr. Engels=Köln, die Anweſenden
und ſprach, nachdem er kurz auf die frühere erfolgreiche Zuſammenarbeit
des Handwerks mit der Meſſe hingewieſen hatte, einführend über die
Bedeutung der Schleiftechniſchen Taguna. Es folgten Vorträge der
Fachreferenten. An dieſe Vevanſtaltung ſchloß ſich nachmittags um 3 Uhr
die unter der Leitung von Profeſſor Friedrich Schwerd von der
Tech=
niſchen Hochſchule Hannover ſtehende Tagung der Deutſchen
Schleiftech=
niſchen Forſchungsgeſellſchaft.
Schneider u. Hanau A.=G., Frankfurt am Main. Das Jahr 1926/27
litt unter den widrigen allgemeinen Verhältniſſen und insbeſondere
un=
ter der ſchwachen Bautätigkeit der Privaten. Das Auslandsgeſchäft
ſteigert ſich nur langſam. Die Reform im Werkſtattsbetrieb iſt
durchge=
führt und die Bautiſchlerei durch techniſche Verbeſſerungen weſentlich
er=
weitert. Der Bruttogewinn ermäßigte ſich auf. 332 495 (496 168) RM.
und Unkoſten auf 369 648 (452702) RM., ſo daß ſich ein Verluſt von
37 153 RM. ergiht, um den ſich der Vortrag von 85 313 RM. ermäßigt.
Die Bilanz verzeichnet bei 1 156 000 RM. A.=K. und 222 620 RM.
Neſer=
ven ſowie 318 730 Reichsmark Hypotheken die Kreditoven wit 252 116
(153 583) RM., denen Dehitoren mit 345 399 (350 078) RM. und
Vorräte mit 837 23 (801 956) RM. gegenüberſtehen. Die in der
Vor=
jahrsbilanz als Markvoſten eingeſetzten Maſchinen= und Heizungs=
An=
lagen erſcheinen mit 15 605 RM. bzw. 19 005 RM.; Immobilien ſind
mit 761 925 (740 000) RM. bewertet.
7prozentige wertbeſtändige Anleihe von 1926 der Stadt Frankfurt
am Main. Die Finanzverwaltung der Stadt Frankfurt am Main gibt
bekannt, daß die vorgeſchriebene Tilgung für 1998 im Betrage von
321000 RM., durch Ankauf bewirkt wurde. Der Anleihegeſamtbetrag
war 15 Mill. RM.
Landauer Braubaus A.=G., Landau (Pfalz). Die Geſellſchaft ſchlägt
aus 60 730 RM. (29 018) Reingewinn 8 (6) Prozent Dividende auf
380 000 RM. A.=K. vor.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach ſtetiger Eröffnung nahm der Markt einen ſchwachen
Verlauf auf geringere Exportnachfrage und große auſtraliſche
Wochen=
verſchiffungen, ſowie günſtige Felderſtandsberichte aus Indien.
Mais: Gebeſſerte Kabel und ſtürmiſches Wetter im Weſten und
Süd=
weſten hatten anfangs eine Befeſtigung zur Folge. Im allgemeinen war
aber die Tendenz ſchwächer auf günſtige argentiniſche Berichte.
Roggen: Geringe Exportnachfrage und Abgaben per Mai und Jult
bewirkten eine Abſchwächung.
Hafer: Geringe Lokonachfrage und Abgaben des Handels bewirkten
eine Abſchwächung.
* New York, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Bammwolle: Der Markt nahm zunächſt einen ſtetigeren Verlauf auf
kleine kontraktliche Anlieferungen, feſte Liverpooler Kabel und
Anſchaf=
fungen des Handels. Liquidationen bewirkten ſpäter eine Abſchwächung.
Zucker: Deckungen für europäiſche Nechnung und Käufe des
Publi=
kums bewirkten eine Befeſtigung.
Kaffee: Liquidationen und Abgaben für europäiſche Rechnung und
enttäuſchende braſilianiſche Kabel hatten ein Abgleiten der Preiſe zur
Folge. Gegen Schluß trat eine Erholung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Febr.:
Getreide: Weizen, März 131½, Mai 131½, Juli 129; Mais,
März 93½, Mai 97½, Juli 99½; Hafer, März 54½, Mai 55¾,
Juli 52½; Roggen, März 109½, Mai 110, Juli 105.
Schmalz: März 11,15, Mai 11,40, Juli 11,65.
Fleiſch: Mai 10,95, Juli 11,20; Speck loco 10,855; leichte
Schweine 7,65—8,30, ſchwere Schweine 7,65—8,0;
Schweinezu=
fuhr Chicago 48000, im Weſten 150 000.
Baumwolle: März 17,83—17,85, Mai 17,82—17,8.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Febr.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 160½, hart 147½; Mais neu ank.
Ernte 110½; Mehl ſpr. wheat clears 6,60—6,90; Fracht nach
England 1,6—2,3, nach dem Kontinent 9—11.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,80; Talg extra 8½.
Kakao: Tendenz: feſt, Umſatz in lots 164, loco 13½, Februar
13,35, März 13,45, April 13,52, Mai 13,63, Juni 13,76, Juli 13,82,
Auguſt 13,86, September 13,87, Oktober 13,69.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie zu erwarten war, hat ſich im Januar d. J. der Verſand von
Zement auf ſehr niedriger Stufe gehalten; er betrug 331 000 Tonnen
gegenüber 324 000 Tonnen im gleichen Monat des Vorjahres.
Der Londoner Goldpreis gemäß der Verordnung zur Durchführung
des Geſetzes für wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 15. Februar 1928
ab für eine Unze Feingold 84 sh 10½ d, für ein Gramm Feingold
dem=
nach 32,7455 pence.
Im erſten Quartal des laufenden Wirtſchaftsjahres (Oktober bis
Dezember) ſind über Batum ins Ausland an ruſſiſchen
Naphtbaproduk=
ten 425 632 Tonnen ausgeführt worden.
Der Wert der im Monat Januar nach Italien eingeführten Waren
ſtellt ſich auf 1,57 Milliarden Lire, während die ausgeführten Waren
einen Wert von 1,08 Milliarden Lire hatten.
Nach einer Ueberſicht der „Rezentiſſima” über die Entwicklung des
italieniſchen Luftverkehrs im Jahre 1927 wurden 9700 Perſonen und
138 000 Kg. Waren auf den italieniſchen Fluglinien befördert. Die
ent=
ſprechenden Zahlen für 1926 waren 4000 Perſonen und 40 000 Kg. Waren.
Einer von der Agencia di Roma veröffentlichten Ueberſicht über die
Entwicklung der italieniſchen Handelsflotte iſt zu entnehmen, daß ſie ſich
von 1914—1927 um 209 Einheiten vergrößert hat und mit 5,3 Prozent
im Jahre 1927 den vierten Platz in der Statiſtik der Welttonnage
ein=
nimmt, während ſie 1914 mit 3,4 Prozent an ſiebenter Stelle ſtand.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
defunden: 1 Preistafel von einer
Speiſewirtſchaft. 2 mittelgroße u. 2 kleine
Schlüſſel am Ring. 1 braunes
Zeichen=
mäppchen. 1 brauner Glacéhandſchuh. Eine
braune Handtaſche mit Taſchentuch und
Spiegel. 1 Damenregenſchirm m. grauem
gebogenem Griff. 1 buntfarbiger Stoff
kind rhut. 1 Zwicker mit runden Gläſern
in braunem Futteral. 1 ſchwarzes kleines
Handtäſchchen mit kleinem ſilbernen Porte= aus in Anſpruch genommen werden, ſo
monnaie und Taſchentuch. 1 mittelgroßer
vernickelter Schlüſſel. 1 braunes
Mäpp=
chen mit über 8 Mk 1 Paar graue
Da=
menhandſchuhe mit Metallverzierung Eine
Sch chtel mit Kinderſpiel. 1 dunkle ältere
Aktenmappe. 1 brauner rechter
Damen=
glacéhandſchuh. 1 großer Sch üſſel mit
Nr.=Schild 59. 1 ovaler ſilbervergoldeter
Manſchettenknopf. 1 gelber Schülerzirkel
in kleiner Schachtel. 1 Päckchen, enthalt
Patentſchlüſſel am Ring 1 Paket roter
Barchent, Handſchuhe und Waſchlappen.
1 blauner Glacéhandſchuh mit
Pelzman=
ſchette. — Zugelaufen: 1 ſchwarzgrauer
Wolfshund. 1 Rottweiler.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
18. Febr bis einſchließlich 25 Febr, die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½
Rechnungsergebnis
der Kaſſe der Viktoriaſchule (
Stu=
dienanſtalt) und der Eleonorenſchule
(Lyzeum und Frauenſchule) für 1926.
Die obigen Rechnungen nebſt
Urkun=
den liegen während einer Friſt von Darmſtadt, den 15. Febr. 1928.
einer Woche in den Räumen der
Stadt=
kaſſe (Grafenſtraße 28) zur Einſicht offen.
Während dieſer Zeit kann jeder Beteiligte
von dem Rechnungsergebnis Einſicht
nehmen und ſchriftliche Bemerkungen
(st3191
dazu einreichen.
Darmſtadt, den 13. Febr. 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
Montag, den 27. Februar 1928,
vormittags 9 Uhr beginnend, wird
zu Mörfelden im Gaſthaus zum
Saal=
bau, Bahnhofſtraße 5, das Brennholz
aus der Förſterei Schlichter, Diſtrikt Alter
Schlichter, Abteilung 33, und Neuer
Schlichter, Abteilung 4, verſteigert, und
zwar:
Scheiter, rm: Buche 40, Hainbuche 11,
Eſche 13, Eiche 247, Birke 2, Erle 3,
Linde 68, Kiefer 1 (rund);
Knüppel, rm: Buche 23, Hainbuche 39
Eſche 4, Eiche 79, Birke 1, Erle 4,
Linde 34. Kiefer 3;
Reiſig, 100 Wellen: Buche 3,6.
Hain=
buche 4,6, Eiche 16,8, Birke 0,6, Linde
3.8:
teilung 4 (Neuer Schlichter).
Blau unterſtrichene Nummern
kom=
men nicht zum Ausgebot.
Auskunft erteilt Herr Förſter
Vög=
lin zu Forſthaus Schlichter.
Mörfelden, den 16. Febr. 1928. (318
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
Schlacht=
Freibank hof.
von 8—11 Uhr und
nachm. ab 4 Uhr
Schweine= u. Rindfleiſch.
(3167)
Klavier
faſt noch neu. u
ver=
kaufen. Näheres in
der Geſchſt /4554fgi
Bekanntmachung.
Die vor dem 1. 10. 27 zur Befreiung
von den Beiträgen zur
Erwerbsloſenfür=
ſorge erſtatteten Anzeigen behalten
ge=
mäß Artikel 5, Abſatz 2 der Verordnung
zur Ausführung des Geſetzes über
Ar=
beitsvermittlung und
Arbeitsloſenver=
ſicherung ihre Gültigkeit in der
Arbeits=
loſenverſicherung bis 31. 3. 28. Soll die
Verſicherungsfreiheit über den 1. 4. 28
hin=
ſind die Befreiungsanzeigen bis
ſpäte=
ſtens 29. 2. 28 zu erneuern, und zwar
mit den ab 1. 10. 27 neu eingeführten
Formularen. Die Befreiungsanzeigen
ſind bei der Krankenkaſſe einzureichen, an
die ohne die Verſicherungsfreiheit die
Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung zu
eutrichten wären. Bei Befreiungsanzeigen
für Arbeitnehmer in der Land= und
Forſt=
einen Leuchter /1 Eule darſtellend). 4 II wirtſchaft iſt zu beachten, daß für die
Verſicherungsfreiheit nicht mehr, wie
bis=
her, ein Arbeitsvertrag auf unbeſtimmte
Zeit mit dreimonatlicher Kündigung,
auf unbeſtimmte Zeit mit mindeſtens
ſechsmonatlicher Kündigungsfriſt
Voraus=
ſetzung iſt. — In vorſtehendem Falle
ſo=
wie bei Befreiungsanzeigen für
Lehr=
linge iſt der ſchriftliche Arbeits= oder
Lehrvertrag beizufügen. Die
Kranken=
kaſſe iſt berechtigt, die Vorlegung der
Verträge zu verlangen.
Die Formulare für die
Befreiungs=
anzeigen ſind bei den zuſtändigen
Kran=
kenkaſſen erhältlich. Auskunft wird
jeder=
zeit beim Arbeitsamt Darmſtadt,
Mornewegſtraße 1, erteilt. (st3216
Arbeitsamt Darmſtadt.
Der Vorſitzende: Delp.
Botzoelſteigerang M. d.
Freitag, den 24. Februar 1928,
vorm. 9 Uhr, wird in Arheilgen
(Wirtſchaft „Zum Schwanen”) aus
Di=
ſtrikt III, Krauſe Buche 3, 4, 5, 6.
Kuh=
lache 12, 14, 17. 18, Rautenbuſch 16. 1V.
Hanauerkoberſtadt 1, 2, Rauher Wald 3,
4, V Zachariaseck 2, 3, 4. Leimengrund
7. Hintere Wand 8, Brunnershegſtück 11,
12. 13, Waldaxtteil 14, 15, Feldhügel 16,
nachſtehendes Holz verſteigert:
Stämme, im: Kiefer 2,80 2b, 0,72
3a, Lärche 0,38 1b, 0,66 2a, 3,38 2b, 1,63
3a, Fichte 0,65 1a, 3,80 1b, 1.49 2a, 6.19
2b, 5,92 3a; Derbſtangen, Stück:
Fichte 2 I., 3 III.; Nutzſcheiter, rm:
Eiche (geſpalten) 6 I., 2 II., rund 2,7 I.,
21 II., Hainbuche (rund) 2 I., Kiefer!
(rund) 4 II.; Scheiter, rm: 128 Buche,
5 Hainbuche, 256 Eiche, 8 Birke, 3 Erle,
2 Linde, 6 Kiefer, 1 Lärche, 2
Weymouths=
kiefer; Knüppel, rm: 67 Buche, 34
Hain=
buche, 168 Eiche, 15 Birke, 6 Erle, 13
Stöcke, rm: Eiche 48, ſitzend in Ab= giefer, 1 Lärche, 5 Fichte; Reiſerholz
I. Kl. (Knüppelreiſig), rm: 32 Buche,
35 Eiche: Reiſerholz III. Kl. (
Aſt=
reiſig), 100 Wellen: 160 Buche; Stöcke,
rm: 3 Buche, 3 Eiche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Blau unterſtrichene
Num=
mern kommen nicht zum Ausgebot.
Aus=
kunft durch Förſter Bayerer,
Forſt=
haus Krauſe Buche (Tel. Langen 114)
(3223
und unterzeichnetes Amt.
Darmſtadt, den 17. Febr. 1928.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Donzderſteigerang Mr. v.
Montag, den 20. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus den
ſtädt. Förſtereien Beſſ. Laubwald
(Dieterſchlag 4, Los Nr. 419—638
und Heiligkreuz (Hitzberg 29, Los
Nr. 1218—1277) verſteigert:
Im Scheiter: 335 Buche, 11 Eiche:
Knüppel: 149 Buche, 6 Eiche:
Reiſig=
knüppel: 5 Buche; Stöcke: 28 Buche,
3 Eiche; Wellen: 850 Buche. (st3047
Darmſtadt, den 15. Feb. 1928.
Städt. Güterverwaltung.
Rutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Nächſten Montag, den 20. Febr.
1928, vormittags um 9 Uhr
be=
ſondern ein ſchriftlicher Arbeitsvertrag ginnend, werden im Saale vom
Darm=
ſtädter Hof hier aus dem Seeheimer
Ge=
meindewald (Hochwald nachfolgende
Sortimente Nutz= und Brennholz
ver=
ſteigert:
Stämme:
Derbſtangen:
1. Lärchen 4 Stück 1. Kl. 0,36 Im
9
0,54
2.
3. „ 0,30
10
2. Fichten 17
1. „ 1,53
0,90
15
2.
35 „ 3.
1,05
Reisſtangen:
1. Lärchen 28 Stück 4. Klaſſe
2. Fichten 5‟
117
134
Bohnenſtangen:
3. Fichten 225 Stück.
3 rm Eichen=Rundſcheit
4 „ Akazien=Knüppel.
Brennholz:
1. Buchen=Scheit 154 rm
Eichen=
17
Kiefern=
20
2. Buchen=Knüppel 68 rm
Eichen=
W
Kiefern=
21
3. Buchen=Stockholz 55 rm
Kiefern=
4. Buchen=Stammwellen 1410 St.
Buchen=Aſtwellen 3140 Stück
Eichen=
110
Kiefern= „ 420
Die Bedingungen werden vor der
Verſteigerung bekanntgegeben. Bei
Bar=
zahlung ſowie innerhalb 4 Wochen
wer=
den 5‟, Nachlaß, gegen Stellung ſicherer
Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt bis 31.
Ok=
tober IId. Js. gewährt. Nähere Aus=/Wer iſt laufend
Ab=
kunft erteilt Förſter Dingeldein in
(3180a
Seeheim.
Seeheim, den 16. Febr. 1928.
Heiſiſche Bürgermeiſterei Seeheim.
Roßmann.
Stammholz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 22. Februar 1928,
vormittags 9, Uhr anfangend,
werden im Gundernhäuſer
Gemeinde=
wald nachſtehende Holzſortimente
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert:
Eſchenſtämme l.—III. Kl. 23 St. — 5,23im
Fichten
Ia „68 „ —11,46
Fichten=Derbſtangen I.—III. Kl. 297 St
Lärchen=
I.—III. „ 197
Eſchen=
I.—III. „ 17
Fichten=Reisſtangen IV.—VII. „ 3960
Die Zuſammenkunft iſt auf der neuen
Straße Gundernhauſen—Einſiedel, am gartenpl 5, pt (*4651
Eingang des Waldes.
(318
Gundernhauſen, den 16. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Gnndernhauſen.
Schütz.
Pelanntmachung. Tücht. Schneiderin
Die Gemeinde Groß=Umſtadt verkauft
nächſten Freitag, den 24. ds. Mts.,
vormittags 9 Uhr im Faſelſtall einen
zum Sprung untauglich gewordenen .
Faſelochſen.
derſelbe iſt 26 Monate alt und ſehr gut Suche für meiner
gemäſtet.
Groß=Umſtadt, den 13. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lampe.
Montag, den 20. Februar 1928,
ſeinen Holzſchlägen Johannisberg,
markung Herchenrode und Allertsl
Gr-
dau, folgendes Holz verſteigern:
46 rm Buchenſcheiter 88rm Kiefernſtöcke
64 Buchenknüpp. 1600 St. Buchenwell
22 Kiefernknüpp. 2400 „ Kiefernwell. 2uchl.,
ſchaft von Ad. Reimund in Me
folgendes Holz verſteigern:
24rm Buchenſcheiter 42rm Kiefern
32 „ Buchenknüpp. 1250 St. Buchen
14 „ Kiefernknüpp. 2200 Kiefern
Das Holz iſt vorher einzuſehen
(*44
gut abzufahren.
Billings, den 15. Febr. 1928.
Joh. Phil. Katzenmeier.
Siermarkt
Zebrafinken, ſ. ſchöne
Zuchtpaare,z. verkauf.
Bauſch, Arheilgen
Ernſt Ludwigſtr. (*4642sg
nehmer von jungen
Maſtenten?
Erbitte Angeb. unter
Angabe des
Quan=
tums pro Woche u
Z. 85 an die
Ge=
ſchäftsſtelle, (3184
Rhodeläuder,
Zucht=
ſtamm, bei Landw
Ausſtellung I. und
Ehrenpr. u. Ehrenpr
d B. d. Gefl.=Züchter
Brutei 60 H per St.
Lehmann, Darmſt,
Kiesſtraße 3. (*4601
Kasse-Tauben
Paar 3—5 ℳ+, Beig
Rieſenhäſin, tragend
8 ℳ. Meſingkäfig m
Ständer u Vogel 5.4
zu verk. Mühlſtr. 62.
Hth., part. ( 4868
Langjährig. Reiſender
der Abjahlbranche aller Warengattungen,
mit großer zahlungsfähiger
Stammkund=
ſchaft, ſucht feſte Anſtellung, auch als
Kaſſierer in nur leiſtungsfähigem Hauſe
oder kapitalkr. Teilhaber für Neugründung
Angebote unt. Z. 101 Geſchäftsſt. (*4672
v. Lande, das ſchon
in beſſ. Hauſe tätig
war, mit gut Beugn.,
ſucht Stelle als
Hausmädchen.
Anzufragen Schloß= Tüchtiges Mädchen
mit gut. Zeugnis ſucht
Stellung als Haus=
hälterin in frauen=
loſ. Haush. Angeb. u.
Z 74 Geſch. (45888g ſchick arbeitend, ſuch
beſſ. Kunden in und
außer dem Hauſe
Beſte Referenz. An=
u Z. 102 Gſchſt. (*4676 Miinnich
Lehrſtelle geſucht.
(3169 Sohn ( Handelsſchul=
bildung), fortbild.= ſchul=
frei, Lehrſtelle Ver=
kauf. Tuch=, Eiſen=,
Manufakturwaren=
Branche bevorz. Ang.
u. Z. 90 Gſchſt. / 4625sg AOffene Stellen A Weiblich Bum 15. März ſuche
ein ſolides, fleißiges
Hausmädchen
(nich unter 18 J.).
Frau Ph. Bachmann,
Kaffee= Reſt. Trautheim
(*4522s1) evaug. Oiuß
sſperfekt im Kochen u
Haushalt, z. 1. März
geſucht. Schriftl. An=
geb. m. gut. Zeugn.
u Z 68 Gſchſt. (4558si Geſucht
beſſ., erfahr. Haus=
Mädchen, das nähen
u. bü eln kann, zum
1. März Moſerſtr. 14
3178a)
. Aushilfe
tägl. von 8—12 Uhr ir
gefucht. Zeugn. erw
Vorzuſt. zw. 1-4 Uhr (
Weyprechtſtr 20 1. 12
K
Perfekte
— Stenpthpiſtin —
auf Antwaltsbüro z.
1. April 1928 geſucht.
Angeb. unter Z 75 a,
Geſchäftsſt. (54596
Jüngere
Stenotypiſtin
evtl. ſpäter
eit, als=
„ wollen
Lebensl.
(3218
Wir ſuchen ſofort für
eit
Damen
hem Verdienſt.
u. Z 99 an
ſchſt. (*4654
1. März geſucht.
ſcht. Zuſchriften
Z 80 an d.
Ge=
ftsſtelle. (*4613
Jung., ſaub., gutempf.
Kindergärtnerir
od. Kinder=Fläulein
per ſofort, für vorm
oder nachm geſucht.
Beck,
Landwehr=
ſtraße 18, II. (3173
z. 1. 3. geſ. Köchin,
Heizer f. Zentralhzg.
vorh. Alsbald. Meld.
Direktor Heſſe,
Heſſenwerke, Linie 9.
(*4603)
Suche tücht., fleißig.
Mädchen
welches auch im
Ser=
veren perf. iſt, zum
1. 3. 28. Vorzuſtell.
morgens u. nachm. im
Neuen Schießhaus,
Kaffee Reſtauration.
(*4589)
Junges, ſchulfreies
Mädchen
für kleinen Haushalt
(1 Kind) per ſofort
ge=
ſucht. Rhönving 60, I.,
*4607
rechts.
in all. Hausarb. erf.
Mädchen
ſof. Eintr. geſucht.
Tüchtiges, älteres
Alleinmädchen
belches gut koch kann,
1 April nach Luzern
*4627)
Anſtänd. Mädch.
kinderlieb, das ſchon
in beſſ. Hauſe war,
zum 1. März geſucht
Bismarckſtr. 66, part,
(3223)
Geite 18
Samstag, den 18. Februar 1928
Nummer 49
Als ich noch Prinz war....
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
(Nachdruck verboten)
39)
Die Förſter empfahlen ſich, nachdem ſie ihre Aneiſungen
er=
halten hatten.
Es war ein ſommerwarmer, klarer Tag.
Ferdi hatte ſeit vielen Monaten zum erſtenmal wieder ein
Pferd unter ſih. Er machte tadelloſe Figur. Wohlgefällig ruhte
Thereſens Bliak auf ihm, die an der Spitze der Kadalkade
inmit=
ten ihrer Getreuen ritt und ſich zuweilen umfah.
Es wurde eine tolle Jagd. Durch Wieſen, Felder ging es,
in geſtrectem Galopp, bis in jenen Waldbezirk hinein, in dem die
Förſter Meiſter Reinicke aufgeſtöbert hatten und zum Fang
frei=
gaben.
Ferdi wurde beinahe auch von der allgemeinen Aufregung
angeſteckt, als es nun hinter dem Roten herging. Aber er hielt
ſein Pferd doch mehr im Hintergrund. Er ſah, wie Thereſe ihren
Stolz dareinſetzte, zu ſiegen. —
Sie errang denn auch den Fuchsſchtveif. Mit blitzenden
Augen ritt ſie nachher inmitten der Rotfräcke — die Wangen
ge=
rötet — ein Bild ſtolzer, ſorglos=froher Adligkeit.
Ein Picknick vereinie alle im Forſthaus, zu dem auch die
För=
ſter geladen waren. Bis in den dunkelnden Abend hinein dehnte
ſich die Feier aus. Erſt ſpät wurde der Heimritt angetreten, an
dem faſt nur die Herren teilnahmen. Für die Damen waren die
Autos nachgeſchickt worden.
„Wieder ein Tag des Vergnügens vorbei —”, dachte Karl
Ferdinand unterwegs. „Eine große Leiſtung!”
Er ritt ſtill, ohne ſich an dem animierten Geplauder der
an=
dern zu beteiligen.
Am nächſten Tage begab er ſich in die Kreisſtadt, um ſich
dort nach einer Wohnung für ſeine ärztliche Praxis umzuſehen.
Er wählte eine ſolche in dem ärmeren Stadtteil, und auf das
Schild beſchloß er nur den Namen „F. Branzell” ſetzen zu laſſen.
Dabei huſchte bitterſüßes Erinnern durch ſeine Seele.
Er=
innerung an eine ſelige, heilige Zeit, die nie in ihm verlöſchen
würde.
Einige Wochen ſpäter, es war ſchon hoher Juni — kam dann
der Tag der Reiſe. Lange vorher war ſchon gepackt worden.
Italien lockte. Karl Ferdinand dachte reſigniert: Mein zweites
Leben ruft mich. Herrgott — wie werde ich das ein Leben lang
aushalten?
22.
Ein bunter Sommer war angebrochen und in Herrlichkeit
verrauſcht. Schnell verrinnt die Zeit, wenn ſie der
Abwechſelun=
gen viele bringt. Das erfuhr auch Karl Ferdinand. Und er
dachte zuweilen: Ja — ein Sommer verbluht zu ſchnell. Ich
weiß das. Ein Sommer iſt wie ein lohender Feuerbrand, der hell
aufpraſſelt und rotglühend in ſich zuſammenfällt. Im Kreis eines
Jahres ein kurzes Feuerwerk.
Und ein neuer Herbſt war gekommen, in dem Thereſe noch
oft an die genoſſenen Schönheiten ihrer Reiſe dachte. Blau,
un=
wahrſcheinlich blau hatte das Meer geleuchtet, das
Mittellän=
diſche Meer. Pinien und Cypreſſen hatten geblüht, wan war
durch die Campagna gefahren, eine ausgelaſſene, ſorglos
ge=
nießende Geſellſchaft, und man hatte in Marmorpaläſten gewohnt.
Aber jede Reiſe nimmt einmal ein Ende. Karl Ferdinand
war deſſen froh geweſen. Thereſe nahm als beſondere
Erinne=
rung daran die Verehrung des Conte di Marino, die zuweilen
peinliche Formen angenommen hatte, einen Preis im
Geſell=
ſchaftsſpiel des Nizzaer Tennisturniers, den ſie gemeinſam mit
Czerny gewonnen hatte, und die Sehnſucht nach der afrikaniſchen
Küſte mit ſich, die ſie hatte ſchimmern ſehen. Sehnſucht nach
weiteren Reiſen. Großen Reiſen, die ihr, die ſchon genug
ge=
ſehen, wirklich Neues boten.
Sie dachte an Amerika. Machte auch ihrem Gatten
gegen=
über Andeutungen. Der ſagte:
„Nächſtes Jahr, Thereſe. Jetzt laſſe mir für eine Weile
meine Paſſion.”
„Ich dränge auch nicht, Ferdi. Ich empfinde es nur als
lächerlich, daß ich noch nie in Amerika geweſen bin.”
Er blickte ſie neugierig an.
Ach ſo — man hatte natürlich auf der Reiſe allerlei
Bekannt=
ſchaften gemacht. Nicht zum wenigſten Amerikaner. Da war ein
Mr. Rockefeller, aus dem Hauſe des „Gold=Rockefeller”, ein
ſmarter Herr, der allerwege zu ſagen pflegte, ob man nun vor
hiſtoriſchen Ruinen jahrhundertealter Vergangenheit ſtand oder
vor dem Veſuv oder vor Piſas ſchiefem Turm oder Siziliens
Lieblichkeit: „Jes, very nice — ſehr nett — aber der Broadway
iſt ſchöner” Oder die Ms. Lincoln aus Chicago, eine Dame,
deren Mann täglich mehrer tauſend Dollar verdiente! Oder der
Filmſtar aus Hollywood Mrs. Swansſon — Gloria Swansſon
— hou underſtand — ein wandelndes Toilettenwunder! Und
alle erklärten mehr oder minder verblümt: „Jes, very nice —
aber unſer Broadway — oder unſer Los Angeles — oder unſer
Rationalpark — oder unſere Hotels — oder unſere
Freiheits=
ſäule — das iſt viel ſchöner!“
Thereſe ſchien die Gedanken des Prinzen zu erraten. Sie
meinte mit etwas gemachter Gleichgültigkeit:
„Mon mißte doch einmal ſehen, ob dieſe Yankees wirklich mit
ihrer Ueberlegenheit recht haben —
Er nickte ihr herzlich zu.
„Wir werden ſchon noch nach drüben kommen, Thereſe. Die
„Deutſchland” oder der „Columbus” machen das in zehn Tagen.
Vorerſt kommt ja der Winter, die Saiſon der Geſellſchaft, und
die wirſt du doch gewiß hier nicht verſäumen wollen.”
Sie war gleich bei der Sache.
„Aber nein — nur nicht!”
Man war im Herbſt in das Waldburgſche Stamſchloß
über=
geſiedelt. Das Jagdſchloß war dem Verwalter überlaſſen worden.
Karl Ferdinand hielt ſich togsüber viel in der Stadt auf.
Hielt dort in ſeiner kleinen Wohnung Sprechſtunden ab, war
auf Krankenbeſuch, und die Diſtanz, die hier ſeine
Berufs=
kollegen begreiflicherweiſe zuerft ihm gegenüber bewahrten, hatte
er felbſt mit der ihm eigenen Herzlichkeit beſeitigt. Hier wollte
er nur Arzt und Menſch ſein, als ſolcher gewertet werden. Und
ſo kam es, daß er hier auch einen beſonderen Verkehr pflegte
mit einigen Honoratioren, daß man ihn in der Stadt gern ſah,
daß ſeine Patienten des Lobes über ihn voll waren und er ſich
(II. St. 65
KKaisers Brust-Caramellen
mit den,„3Jannen.
helfen hier. Wie lästig, wie guälendist der Husten, wie gefährlich d.
Keuch-
husten, wie schiimm das kratzende Gefühl im Hals bei Verschleimung,
bei Heiserkeit. Hier helfen nur die berühmten. seit 35 Jahren
be-
währten Kaiser’s Brust Caramellen Paket 40 Pig. Dose 80 Pfg.
Zu haben in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.
hier wirklich frei und ledig jeder Standesfeſſeln fühlte. Das
alles natürlich zum heimlichen Entſetzen der Herzogin. Thereſe
ging über dieſe Dinge mit nachſichtigem Achſelzugen hinweg.
Sie unterhielt ſich in ihrer Weiſe. Häufig fuhr ſie nach
München oder Berlin in Begleitung einiger Damen, zuweilen
auch — doch das war ſelten — mit Karl Ferdinand, um dort
Toilettenſchauen beizuwohnen, eine Oper zu genießen und ſich
überhaupt im dortigen geſellſchaftlichen Leben zu zerſtreuen. Sie
pflegte dann dort für einige Zeit in einem der erſten Hotels zu
wohnen. Oft wurde ſie auch von der Herzogin begleitet.
So verging die Zeit.
Es war an einem der erſten, frühen Winterabende. Karl
Ferdinand war früher als ſonſt aus der Stadt ins Schloß
zurückgekomen. Thereſe war wieder auf einige Tage
weggefah=
ren und ſollte heute zurückkommen. Die genaue Zeit allerdings
hatte ſie unbeſtimmt gelaſſen. Das Auto ſollte gegen ſechs Uhr
am Bahnhof auf ihre Ankunft warten, aber unbedingt dort
blei=
ben, falls Thereſe nicht mit dem um dieſe Zeit fälligen Zug käme.
Karl Ferdinand ſchickte den Chauffeur beizeiten fort. Die
Herzogin hatte ſich nicht recht wohl gefühlt und ſich, wie der
Die=
ner meldete, zeitig zur Ruhe begeben.
So war der Prinz einmal allein und fühlte ſich ordentlich
behaglich. Er ſaß in ſeinem Arbeitszimmer vor dem Schreibtiſch,
hatte eine neue, mediziniſche Fachzeitſchrift vorgenommen, deren
Inhalt ihn beſonders intereſſierte, und ſich darin vertieft. Er
hielt ſich ſtets auf dem Laufenden in den verſchiedenen
medizini=
ſchen Forſchungsgebieten.
Die Zeit verrann. —
Thereſe war noch nicht gekommen. Der Chauffeur am
Bahn=
hof konnte ſich im Warten üben.
Karl Ferdinand ſah nach der Uhr. Es ging ſchnell auf elf.
Er legte das Buch beiſeite. Die Stille um ihn herum wirkte
er=
müdend. Er träumte vor ſich hin. Draußen vor den Fenſtern
rauſchte der Wind.
Da geſchah es, daß plötzlich ſeltſame Sehnſucht aus dem
Unbewußten ſeiner unbefriedigten Seele hervorquoll. Es machte
wohl die Stille — die Einſamkeit in dem Zimmer. Stille
Stun=
den — ſagt man — wecken Geheimniſſe der Seele auf.
Er zog den Schlüſſelbund aus der Taſche. Schloß ein Fach
des Schreibtiſches auf. Oeffnete — es geſchah rein mechaniſch —
eine kleine Stahlkaſſette, die dort in der hinterſten Ecke der Lade
ſtand.
Anitos Brief lag darin. Der einzige, den ſie ihm jemals
ge=
ſchrieben hatte. Der Abſchiedsbrief. Und ein paar vertrocknete
Blumen. Welke Reſte ihrer Abſchiedsblumen, die ſie ihm an
jenem letzten Tage zum Bahnhof gebracht hatte. Und eine
Photographie — Anitas Bild. Als Poſtkarte.
Letzte, bleibende Erinnerung einer großen Liebe, deren
Vor=
handenſein er faſt vergeſſen hatte. Nun — in dieſer ſtillen
Nacht=
ſtunde — war ihm das Gedenken an dieſe Kaſſette gekommen, in
die er einſt das Wenige verſchloſſen hatte, was ihm geblieben war.
Er nahm die Photographie heraus. Schob den Kaſten
wieder zu.
Und blickte auf das Bild mit einer ſchmerzlichen Innigkeit.
Ja — das war Anita, das Sonmerwunder! So hatten ihn
ihre Augen angeſehen, wenn ſie in ſeinen Armen lag und die
Bäume des alten Kurparkes leiſe rouſchten. Eine unnennbare
Süßigkeit — die holde Feinheit ihres Weſens — war in dieſem
Bild mit eingefangen.
„Du — du —
Leiſe flüſterten es ſeine Lippen.
Ihm war, als verſinke die Umwelt in roſigen Nebeln und
verwandle ſich in eine ſchöne, zauberhafte Ferne, in der er einſt
die größte Seligkeit ſeines Lebens genoſſen hatte.
Eine ſanfte Müdigkeit verſchleierte ſeine Sinne.
(Fortſetzung folgt.)
Ehrl. Mädchen
nicht unter 18 J., mit
nur gut. Zeugn., in
kl. Familie, von 8 Uhr
bis nach d. Spülen
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Nummer 49
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Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
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Ob wirklich Anlaß zur Befriedigung vorhanden iſt,
ider noch keineswegs feſt. Das Charakteriſtiſche der
regierung iſt, daß Zentrum und Deutſchnationale
rſt völlig zu beherrſchen ſcheinen. Das Bedenkliche
einige der neuen Miniſter außerhalb ihrer eigenen
allzu viele Freunde haben.‟ . . . „Letzten Endes
ch nicht die Parteien, ſondern die verantwortlichen
Politik — wenigſtens ſollte es ſo ſein —, und wenn
die Perſönlichkeiten hin das neue Kabinett anſieht,
in allzu ſtarker Optimismus leider kaum berechtigt,
ein parlamentariſch geſehen, die feſte Mehrheit, die
euen Regierung ſteht, Ausſichten auf eine gewiſſe
ſerer politiſchen Führung eröffnen könnte.‟ Es iſt
yr her *), daß wir mit dieſen Ausführungen das
Reichskabinett begrüßten. Bedauerlich, daß wir
amaligen Skepſis recht behalten haben. Die ſozial=
und ein ſehr weſentlicher Teil der demokratiſchen
Und daß ſie das tun, beweiſt wieder einmal, daß
Parteigeiſt dort die Feder führt. Die
Oppoſitions=
en ſich, daß alsbaldige Neuwahlen ihnen vielleicht
ir früher als bei normalem Verlauf der Dinge die
eben, wieder zur Macht zu kommen. Das deutſche
izes hat ganz gewiß keine Veranlaſſung, derartige
len, denn letzten Endes iſt ja nicht nur die
Regie=
des letzten Jahres auseinandergefallen, ſondern
jetzt miterleben, iſt kaum etwas anderes als der
ich unſeres ganzen politiſchen Syſtems, eines
auf ganz andere Verhältniſſe zugeſchnitten iſt, als
ns haben, und das eine weſentlich andere Einſtel=
Volkes bedingt, wenn man in Zukunft damit
will. Der Sinn des parlamentariſchen Syſtems
daß die Vertreter der Mehrheit des Volkes die
ſchäfte führen, und daß die Taten dieſer Mehrheits=
Art ſein müſſen, daß ſich nicht bei der nächſten Wahl
ſtehende Mehrheit in eine Minderheit verwandelt.
iche Oppoſition muß alsbald ſelbſt die Regierung
Die Reichsregierung iſt über das Reichsſchulgeſetz
ſteht doch wohl einwandfrei feſt. Die Deutſche
vollte die Simultanſchule in den Ländern, wo ſie
t und ſich bewährt hat, nicht opfern, und damit
ur das Reichsſchulgeſetz, ſondern die ganze
Regie=
n für das Zentrum jegliches Intereſſe verloren.
ig bricht auseinander, und das Zentrum fordert
rtige Neuwahlen. Neuwahlen alſo um das
Reichs=
as würde im Sinne des parlamentariſchen Syſtems,
en liegen. Das deutſche Volk wäre zur Entſchei=
Wahlurne aufzurufen über die Geſtaltung des
etzes, über das ſich der gegenwärtige Reichstag
gen können. Denkt an eine ſolche Kampffront
ernſt=
eine unſerer Parteien? Beabſichtigt etwa das
Zen=
nſam mit der Bayeriſchen Volkspartei und den
alen den Kampf zu führen für die Deutſche Kon=
Werden Sozialdemokraten, Demokraten und
fSpartei gemeinſam kämpfen für eine liberale
Aus=
deutſchen Schule? Wir wiſſen alle, daß man
nir=
denkt, etwa ſo vorzugehen. Die Parteien haben
ngsfreiheit” wiedergewonnen, und mit mehr oder
fuierten Parteiprogrammen und einer nicht zu
klei=
magogie wird jeder für ſich im kommenden
Wahl=
en möglichſt viel Mandate zu fiſchen. Dann aber
3 Spiel, genannt Regierungsbildung, von neuem,
nunmehr neun Jahren ja zur Genüge kennen.
g. Rechtsregierung, Regierung der Mitte oder auch
Köpfe, ſo lautet das ſattſam bekannte Schema, und
ruhenden Pol gibt es in der Erſcheinungen Flucht,
das Zentrum, das immer dabei iſt! Das aber iſt
Entſcheidende, iſt das was den deutſchen
Parla=
faſt zu einer Perſiflage des parlamentariſchen
ht, daß ſo, wie man bei uns die Dinge handhabt,
i grundſätzlich nicht ausgeſchaltet werden kann,
unbedingt für jede Regierungskoalition notwen=
und dadurch allmächtig wird. Das iſt unheilvoll
ie im großen, muß ſich unheilvoll auswirken, weil
unſeres politiſchen Syſtems direkt zuwiderläuft.
ild an dieſer Entwicklung trägt unzweifelhaft die
aldemokratiſche Partei, deren maßgebende Führer
ſch nicht die Schlacken der Vergangenheit
abzuſtrei=
n. Gewiß, auch hier hat ſich manches geändert, iſt
r geworden, ſind ſtarke Kräfte am Werk, aus der
atiſchen Partei eine deutſche Arbeiterpartei zu
e gerade im entſcheidenden Moment haben wir
bis=
ts das Schauſpiel erlebt, daß die Vertreter neuer
die Wand gedrückt wurden von ödeſtem
Doktrina=
hließen denn wirtſchaftliche Gegenſätze gemeinſame
beit aus? Iſt der Arbeitgeber der „Feind” des
rs? Auch in einem Augenblick, in dem ſoziale
gigantiſchem Ausmaß drohen, und vielleicht gerade
ſchen Augenblick, ſollte man ſich überall einmal dieſe
und nachdenklich ſtellen. Es gibt nur eine nationale
von der Arbeitgeber und Arbeitnehmer leben. Sie
Träften zu fördern gegenüber der Konkurrenz des
ſt das politiſche Ziel, das beiden Teilen unbedingt
ein muß, das Ziel, die deutſche Wirtſchaft
ertrags=
u erhalten. Dieſes Ziel darf auch dann
erzielen ihre überragende Beliebtheit nicht nur durch
un=
vergleichlich ſpannende Handlung, ſondern auch durch die
farbenreichen anſchaulichen Naturſchilderungen und durch
ihren geographiſchen und ethnographiſchen Gehalt.
Sitt=
lich und erzieheriſch durchaus einwandfrei, beſitzen ſie
einen guten ethiſchen Kern, Vaterlandsliebe, Humanität.
Er iſt der meiſtgeleſene deutſche Erzähler, alſo
mit Recht „Volksſchriftſteller”
Buchhandlung Biale Freund, Berlin S42, Alexandrinenstr. 97
Postscheckkonto Berlin Mr. 296 52
Gesründet 1a64
Gegründet 1864
tagung teilnehmen werde. Jedenfalls habe Bria id ſeinen
ynupi=
ſächlichſten Mitarbeiter aufgefordert, ihn Anfazig März nach
Genf zu begleiten. Dieſe Tagung ſei wichtig, und wichtiger
viel=
leicht noch ſeien die Verhandlungen, die mit Dr.
Streſe=
mann über die deutſch=franzöſiſche P.olitik, mit
Seialoja über die Regelung der
franziöſiſcheita=
lieniſchen Fragen und mit Sir Auſten
Cihamber=
lainüber alle Angelegenheiten, gleichviel” ob ſie auf
der Tagesordnung ſtehen oder nicht, deren Löfjung ein
vollkommenes Einverſtändnis zwiſchen Paris
und London zur Vorausſetzung hätten, eingeleitet
werden würden.
Die Berotung der Freigabe=Bilt.,
New York, 18. Fekiruar.
In der geſtrigen Senatsſitzung, in der über die Rückgalbe=Bil
beraten wurde, wurde ſchließlich der Beſchluß gefaßt, die‟ 2
batte am Montag fortzuſetzen. Die Redezeit der ein,e "
Redner wurde auf fünf Minuten angeſetzt, damit die Abſl."
mung möglichſt noch am Montag vorgenommen we rden
kann. Nach Annahme der Vorlage, die vorausſichtlich mit gruße!
Mehrheit erfolgen dürfte, werden beide Häuſer des Kongre
eien Ausſchuß einſetzen, der ſich auf eine gemeinfame Faſſyang
der Vorlage einigen ſoll.
BI- n Fuuge
ſteht, machen die Sozialdemokraten noch Einwände. Der
Bei=
trag für die Invalidenrenten iſt in Höhe von 100
Mil=
lionen Mark aufrecht erhalten worden. Er bedeutet für den
ein=
zelnen Rentner eine Erhöhung der Bezüge um monatlich
von 29 Mark auf etwa 32 Mark, bringt alſo eine ſtarke
Annäherung an die reale Friedensrente, die etwa bei 33 Mark
liegen würde. Gegen dieſe 100 Millionen hatte die Deutſche
Volkspartei vom Standpunkt des Etats aus anfangs Bedenken
vorgebracht, hat dieſe aber zurückgeſtellt, als der Finanzminiſter
Dr. Köhler ausdrücklich die Verantwortung für die Bereitſtellung
dieſer Summe ohne neue Steuern übernahm und alle
Parteien ihr Einverſtändnis erklärten.
Wenn auch jetzt noch nicht alle Schwierigkeiten behoben ſind,
ſondern weitere Verhandlungen mit den Sozialdemokraten noch
ausſtehen, darf man doch feſtſtellen, daß auf dieſer Grundlage
zu=
nächſt einmal eine Verſtändigung von den Deutſchnationalen bis
zu den Sozialdemokraten möglich geweſen iſt. Der Reichstag
hat darauf am Samstag abend, was für ihn offenbar im
Augen=
blick das wichtigſte war, ſeine Faſtnachtsferien angetreten
und ſich bis zum 27. Februar vertagt. Bis dahin ſollen die
ent=
ſprechenden Geſetze ausgearbeitet und dann mit einer Erklärung
der Reichsregierung dem Reichstag vorgelegt werden.
Voraus=
ſetzung dafür iſt aber bei der Regierung die reſtloſe Durchführung
aler dieſer Maßnahmen durch Verbindung mit dem Etat, ſo daß
Seite 20
Gamstag den 18 Februar 1928
Nummer 49
Palast-Lichtspiele
Neuaufführung
des gewaltigsten Filmwerkes aller Zeiten (3208
4 VAe1e
MIT EMIL TANNINGS
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Sonntag
Montag
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... . . . . . . . . .. . . . . . . „Waldröschen”
12. Dr. E. A. Schmid.
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29. Geh. Regierungsrat H. Cumme .. . . . . .
.. . . Erfriſchungsquell
30. Dipl.=Ing. Theodor Baltruſch. . . . . . . Wie denkt man in Judien über Karl May?
Sieferbar ſind noch zum Preiſe von je Mt. 3.—:
Karl=May=Jahrbuch 1921: 984 S.,6 Nbb. 1922: 368 S., 6Abb.
1923: 384 S., 8 Abb. 1924: 368 S., 10 Abb. 1925: 368 S., 12Abb.
Zu den Mitarbeitern
zählen u. a. noch:
Roſe v. Aichberger / Stadtſchulrat Dr.
A. Buchenau / Dr. Charlotte Bühler
Regierungsrat M. Caſella / Dr. Franz
Cornaro / Dr. Herm. Dimmler /
Stu=
dienrat Dr. Adolf Droop / Hauptmann
a. D. Dr. Reinh. Eichacker / Dr. Max
Fiſcher / Dr. K. Floericke / Max Geißler
Nechtsanwalt Dr. Oskar Gerlach
/Straf=
anſtaltslehrer H. Glatzel /
Landgerichts=
direktor Dr. Albert Hellwig /Dr. Ritter
Richard v. Kralik /Geheimrat Dr. Lorenz
Krapp /Pfarrer Dr. Rentſchka / Prof.
Franz Neuß / Dr. Karl Hans Strobl
Hauptmann Hans=Erich v. Tzſchirner=
Bey / Hochſchulprofeſſor Dr. Beuno
Wandolleck / Rechtsanwalt Max Weiß
Beſtellſchein!
Ich beſtelle hiermit lt. Proſpekt, welcher der .
Buchhandlung Bial & Freund, Berlin S 42, Alexandrinenſtraße 97
Karl Mays Geſammelte Werke Abteilung 1, 2, 8, 4, 7. 8, 9, 10, 11 in je S
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bände gebunden zum Preiſe von RM2s.— für jede Abteilung.
Dr. Schmid, Eine Lanze für Karl May. Kart. RM).—, Ganzleinen RM 2.50.
Dr. Schmid, Die Lieferungsromane Karl Mays. 32 Seiten. Kart. 40 Pfg.
Prof. Dr. Gurlitt, Gerechtigkeit für Karl May! Kartoniert RM 1.50.
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Betrag folgt gleichzeitig — wird nachgenommen — wird durch Monatszahlungen von RMZ.—
für eine Abteilung oder RM S.— für je 2 Abteilungen beglichen. Die erſte Rate iſt bei Empfang
nachzunehmen. Eigentumsrecht vorbehalten. Erfüllungsort Berlin=Mitte.
Textprobe aus Karl Mays Geſammelte Werke,
Band 36: „Der Schatz im Silberſee‟, S. 463 uſf.
Der „große Wolf” kam wieder. Er ſteckte eine Lanze in den weichen Grasboden und
erklärte, daß der Todeslauf jetzt beginnen werde. Frank entledigte ſich aller
Kleidungs=
ſtücke bis auf die Hoſen; der „ſpringende Hirſch” trug jetzt nur einen Lederſchurz. Er
blickte auf ſeinen Gegner mit einem Geſicht, das Verachtung ausdrücken ſollte, aber das
Ebenbild der göttlichſten Albernheit war.
„Frank, gib dir Mühe!” mahnte Jemmy. „Denke daran, daß Davy und ich geſiegt haben!"
„Weine nur nicht!” tröſtete der Kleine. „Wennſte noch nich wiſſen ſollteſt, ob ich
Beene habe oder nich, ſo wirſt du ſie jetzt flattern ſehen.”
Da klatſchte der Häuptling in die Hände. Einen ſchrillen Schrei ausſtoßend, flog der
„ſpringende Hirſch” davon, der kleine, Frank hinter ihm her. Die Bewohner des ganzen
Lagers waren wieder verſammelt, um den Wettlauf anzuſehen. Ihrer Anſicht nach war es
ſchon jetzt, nach drei, vier Sekunden, gewiß, wer der Sieger ſeinwerde. Der Hirſch war ſeinem
Gegner ſchon weit voraus und gewann
mit jedem weiteren Schritt größeren
Vorſprung. Die Roten jubelten. Es
wäre Wahnſinn geweſen, zu behaupten,
daß der Weiße den Roten noch
ein=
oder gar überholen könne.
Geradezu wunderbarwar’s, wie der
Kleine ſeine Beinchen warf. Man ſah
ſie faſt nicht, ſo ſchnell bewegten ſie
ſich, und doch hatte es, wenigſtens für
den genauen Beobachter, den Anſchein,
als ob er noch nicht alles leiſte, ſondern
nochraſcherlaufen könne, wenner wolle.
Da wurden die Indianer unruhig;
ſie ließen einige Ausrufe des Hohnes,
der Schadenfreude hören; ſie lachten
und glaubten wirklich, alle
Veranlaſ=
ſung dazu zu haben. Der Grund war
folgender: Die Buche ſtand in
ſchnur=
gerader Richtung von dem Lager aus
mitten in der Prärie, wohl nicht ganz
dreitauſend Fuß entfernt. Links von
ihr, aber wenigſtens zweitauſend Fuß
weiter, ſtand die erwähnte Fichte, und
jetzt, da die beiden Läufer ſich in
ge=
nügender Entfernung befanden, ſah
man deutlich, daß der Kleine ſich nicht
die Buche, ſondern die Fichte zum Ziel
J7
genommen hatte. Er rannte, was die
Aie
Beinchen nur hergeben wollten, auf ſie
zu. Das war freilich ſo lächerlich, daß
den Indianern ihre Heiterkeit verziehen
werden konnte.
atterhand zu.
„Dein Gefährte hat mich falſch verſtanden”, rief der Häut
„Nein!”
„Aber er rennt ja nach der Fichte!”
„Allerdings.”
„So wird der „ſpringende Hirſch” mit doppelter Schnelligkeit
„Nein.” —
„Nein?” fragte der „große Wolf” erſtaunt.
„Es iſt eine Liſt, und du haſt ſie ihm ſelbſt erlaubt.”
„Uff, uff! Jawohl” und „Uff, uff!” riefen auch die andern Noten, als der
Häupt=
ling ihnen die Worte Old Shatterhands erklärte. Ihr Gelächter verſtummte, und ihre
Spannung verdoppelte, nein verzehnfachte ſich.
In kurzer Zeit hatte der Hirſch die Buche erreicht. Er mußte ſie dreimal umkreiſen.
Schon beim erſtenmal ſah er, zurückblickend, ſeinen Gegner in ganz anderer Richtung,
wenn auch nur dreihundert Schritte entfernt. Er blieb ganz betroffen ſtehen und ſtarrte
den Moritzburger erſtaunt an.
Da ſah man vom Lager aus, daß der Kleine den Arm nach der noch fernen Fichte
ausſtreckte; aber man konnte nicht hören, was er dabei ſagte. „Intſch ovomb, intſch
ovomb — nach jener Fichte, nach jener Fichte!” rief er nämlich dem Roten zu.
Dieſer beſann ſich, ob er richtig gehört habe. Seine Gedanken reichten nicht weiter
als zu der Erklärung, daß er den Häuptling falſch verſtanden habe, und daß nicht die
Buche, ſondern die Fichte das Halbziel des Wettlaufes ſei. Schon war der Kleine weiter,
viel weiter fort; da galt kein Bedenken und
kein Zögern; es ging ja ums Leben! Der Rote
verließ die Buche und eilte weiter, auf die
Fichte zu. In wenigen Augenblicken ſchoß er
von weitem an dem Gegner vorüber und flog,
ohne ſich einmal umzuſehen, ſeinem zweiten
Ziele entgegen.
Das verurſachte eine gewaltige Aufregung
unter den Roten. Sie heulten und lärmten,
als ob das Leben aller auf dem Spiele ſtehe.
„ Zeitung beigelegen hat, bei der
Deſto größer war die Freude der Weißgeſichter,
und namentlich des dicken Jemmy, der den
Genieſtreich ihres Kameraden ſo vortrefflich
glücken ſah.
Dieſer wendete, ſobald der „ſpringende
Hirſch”, an ihm vorüber war, um und ranute
auf die Buche zu. Dort angekommen, lief er
drei=, vier=, fünfmal um den Stamm herum
und trat dann in größter Eile den Rückweg
an. Vier Füufteile desſelben legte er in ſcharfem
Trab zurück, dann blieb er halten, um ſich nach
der Fichte umzublicken. Dort ſtand der „
ſprin=
gende Hirſch” ganz unbeweglich. Natürlich
konnte man weder die Hände und die Armie
oder gar das Geſicht desſelben erkennen, aber
e3 war deutlich zu ſehen, daß er ſtarr wie eine
Bildſäule daſtand. Er wußte nicht, woran er
war, und ſein Geiſt war nicht ſcharf genug, zu
erraten, wie glorreich er genasführt worden.
Der Hobble=Frank fühlte ſich hoch befriedigt
und legte die übrige Strecke ſeines Weges in
gemütlichem Gange zurück. Die Indianer
emnp=
fingen ihn mit finſtern Büicken; er aber machlte
ſich nichts daraus, trat zu dem Häuptling, ſchlug
ihm auf die Schulter und fragte: „Nun, altes
Haus, wer hat geſiegt?"
atum
Genaue Rdreſ
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Schmetterlingsklub 1905
Motto: Mir mache, woas ma kenne!
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Schmetterlings-Maskenhall
in ſämtlichen Räumen des „Xummelbräu”
Ainfang 811, 2 Muſik=Kapellen. Eintritt pro Perſon
ℳ 2.- ſeinſchl. Tanz und Steuer). Der Elferrat.
58
Vertauſchte Schachteln
Preiſe der Plätze: 0.50 bis 1. 80
Miete K (10. Vorſtellung)
(Bühnenvolksbund)
für diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete
XII haben
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.30 Uhr
Der Liebestrank
Komiſche Oper in zwei Au zügen von
Gaetano Donizetti
Einrichtung von Felix Mottl
Muſikaliſche Leitung: Karl Bamberger,
Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende (V3199
Grete Penſe, Käthe Walter, Karl Ebert=
Beher, Heinrich Kuhn, Joſef Poerner
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde