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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 44
Montag, den 13. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationalbank.
Die Straßburger Rede Poincarés.
EP. Straßburg, 12. Februar.
Poincaré hielt heute mittag hier anläßlich des zu ſeinen
Ehren von den Bürgermeiſtern des Departements Niederrhein
veranſtalteten Banketts die angekündigte große politiſche Rede.
Dieſe ſtellt aber nicht, wie erwartet werden konnte, einen
Ver=
nichtungskampf gegen die elſäſſiſchen Autonomiſten dar, ſondern
eine Verherrlichung des Franzoſentums der Elſäſſer. Die
Auto=
nomiſten wurden mit wenigen Sätzen erledigt. Dieſe Taktik iſt
aus der juriſtiſchen Art Poincarés erklärlich, die es als unkorrekt
betrachten würde, ſich ausführlich zu einem Thema zu äußern,
worüber ein gerichtlicher Prozeß in der Schwebe iſt. Im übrigen
war die Rede in ſehr pathetiſchem Tone gehalten.
Poincaré erklärte eingangs, daß er ſchon mehrere Male
Ge=
legenheit gehabt habe, das elſäſſiſche Herz gegen das ſeine ſchlagen
zu hören, aber noch nie habe er ſo ſehr wie heute die Kraft der
Bande gefühlt, die das treue liebe Elſaß mit Frankreich verbinde.
Er ſei heute nicht von ſich aus nach Straßburg gekommen, ſondern
weil er von den Bürgermeiſtern und den Advokaten des
Depar=
tements Niederrhein gerufen worden ſei. Damit ſei ein neuer
Beweis gegeben, wie ſehr das Elſaß dem franzöſiſchen
Vater=
lande ergeben ſei.
Seine heutige Rede habe keinen politiſchen Charakter. Er
ſei von Vertretern aller Parteien nach Straßburg gerufen
wor=
den. Alle diejenigen, die am heutigen Bankett teilnähmen,
ver=
binde lediglich als einigendes Band die Liebe zum franzöſiſchen
Vaterlande.
Die ſchwebenden autonomiſtiſchen Prozeſſe würden in einiger
Zeit der Welt die traurigen Herren vor Augen führen, gegen die
das Elſaß ſich empört habe, und von denen einige es als klug
erachtet hätten, über die Grenzen zu fliehen. Es werde heilſam
ſein, wenn im Elſaß bekannt werde, was für verdächtige Agenten
im Elſaß ihre Tätigkeit ausübten, wenn bekannt werde, wie ſie
Zeitungen mit ausländiſchem Gelde unterhielten, wie ſie mit
ausländiſchen Organiſationen in Verbindung ſtänden und unter
dem Vorwand der Autonomie eine neue Lostrennung des Elſaß
vom franzöſiſchen Vaterlande vorbereiteten. Gewiſſe dieſer
Auto=
nomiſten hätten ſogar verſucht, andere Teile des franzöſiſchen
Vaterlandes gegen ihre Regierung aufzuwiegeln, im beſonderen
in der Bretagne, Flandern und Korſika. Sie hätten aber ganz
vergeſſen, daß die Einheit des franzöſiſchen Vaterlandes durch eine
Jahrhunderte lange Ziviliſationsarbeit feſt und unlösbar zementiert
worden ſei. Die Autonomiſten ſchienen ganz zu überſehen, daß
Frankreich ein untrennbares Ganzes darſtelle, und daß die
ver=
ſchiedenen Dialekte, die auf dem franzöſiſchen Boden beſtünden,
nicht im geringſten ein trennendes Moment darſtellten. Sowohl
die Bretonen als auch die Vlamen und Korſen ſeien im Kriege
heroiſche Soldaten geweſen. Die Dialekte ſeien abſolut nicht gegen
die franzöſiſche Einheit gerichtet. Auch diejenigen, die nicht einen
franzöſiſchen Dialekt ſprächen, ſeien gleichwohl Franzoſen.
Frank=
reich habe auch nie verſucht, mit dem Argument, daß die
fran=
zöſiſche Kultur im Ausland geſchützt werden müſſe, die franzöſiſch
Sprechenden der Schweiz, Belgiens oder Kanadas an ſich zu
reißen oder zu dieſem Zwecke den Völkerbund in dieſen Ländern
intervenieren zu laſſen. Gleichermaßen werde Frankreich nicht
geſtatten, daß unter durchſichtigen Vorwänden ausländiſche
Ein=
flüſſe in der inneren Verwaltung ſeines Landes ſich breit machten.
Frankreich werde nicht erlauben, daß ein elender Haufe von
Aben=
teurern und Intriganten eine neue Verſtimmung in Frankreich
vorbereite.
Die elſäſſiſchen Abgeordneten hätten mit Recht erklärt, daß
das Elſaß ſchon mehrmals ſich zu Frankreich belannt habe und
daß ſeine Entſcheidung unumſtößlich ſei. Das Elſaß ſei von
Fran=
zoſen bewohnt. Das gehe ſchon aus dem berühmten Satz eines
lateiniſchen Hiſtorikers hervor: „Germani trans rhenum
ineo-
lunt‟ (Die Deutſchen wohnen über dem Rhein). Vor dem
Ab=
ſchluß des Weſtfäliſchen Friedens habe das Elſaß allerdings zum
Heiligen Römiſchen Reich Deutſcher Nation gehört. Was ſei aber
das Heilige Römiſche Reich gewefen? Eine künſtliche Struktur,
auf die der moderne Begriff der Nation abſolut nicht anwendbar
ſei. Das einzige Volk, dem ſich die Elſäſſer ganz rückhaltlos
er=
geben hätten, ſei das der römiſchen Gallier geweſen, d. h. die
Franzoſen. Durch den Weſtfäliſchen Frieden ſei das Elſaß zu
Frankreich gekommen, aber bereits 38 Jahre ſpäter habe
Straß=
burg aus freien Stücken die Souveränität Ludwigs XIV.
an=
erkannt, und das ganze Elſaß habe ſeither nie bereut, ſeine
Ge=
ſchicke Frankreich anvertraut zu haben. Während des. ganzen
18. Jahrhunderts habe das Elſaß eine Reihe verdienter
fran=
zöſiſcher Patrioten herrorgebrecht. Goethe, der humanſte deutſche
Dichter, habe 1771 in Straßburg ſeine Doktordiſſertation
gehal=
ten, und er habe in einer ſeiner Schriften nachdrücklich erklärt,
daß er nach Straßburg gekommen ſei, um Franzöſiſch zu lernen,
das er als ſeine zweite Mutterſprache anſehe. Die franzöſiſche
Rebolution habe das Werk der nationalen Einheit vollendet und
damit auch Elſaß=Lothringen unlösbar feſt mit Frankreich
ver=
bunden. Die Straßburger hätten im Jahre 1790 die erſten
fran=
zöſiſchen Trikoloren am Rhein aufgepflanzt und dabei die
In=
ſchrift angebracht: „Hier beginnt das Land der Freiheit‟. Die
Marſeillaiſe ſei zuerſt in Straßburg geſungen worden, und ferner
hätten elſäſſiſche Generäle, vor allem Kleber, unter Napoleon
ge=
dient. Das Elſaß ſei ſeither unter allen franzöſiſchen Regimen
bis zum zweiten Kaiſerreich franzoſentreu geblieben und habe
nie die geringſte Luſt gezeigt, einem anderen Lande anzugehören.
Als das Elſaß im Jahre 1871 mit Gewalt Frankreich
weggenom=
men wurde, hätten ſeine Abgeordneten in feierlicher Weiſe vor
der ganzen Welt gegen die Lostrennung ihrer Heimat von
Frank=
reich proteſtiert und ewige Treue gegenüber Frankreich
geſchwo=
ren. Dieſe Proteſte ſeien nachher im Reichstag wiederholt
wor=
den und hätten auch unter der deutſchen Beſetzung den Grundton
des elſäſſiſchen Lebens in Politik und Kunſt dargeſtellt, Frankreich
aber ſei ſich bewußt geweſen, daß auf der anderen Seite einer
künſtlichen Grenze franzöſiſche Brüder wohnten, Frankreich, das
die Greuel des Krieges am eigenen Leibe verſpürt habe, habe
gleichwohl unter der Macht eines edlen Gewiſſenszwanges alle ſeine
Worte und Geſten überwacht, um nicht einen Konflikt
hervorzu=
rufen. Frankreich habe nie eine Revanchepolitik befolgt.
Frank=
reich ſei geüngſtigt und unbeweglich vor der Sphinx des
Schick=
fals geſtanden. Als dann aber die Regierungen der Zentral=
Vom Tage.
Aus Kalkutta wird gemeldet, daß der deutſche Flieger
Kön=
necke nicht in Kalfutta ſelbſt, ſondern 20 Kilometer von der Stadt
entfernt gelandet iſt. Es handelt ſich um eine Notlandung. Von
Kal=
kutta iſt ein Automobil abgeſandt worden, um Könnecke nach der Stadt
zu führen.
Der Agentur Radio zufolge wird die durch den Tod des
franzöſi=
ſchen Geſandten beim Vatikan, Doulcet, entſtandene Vakanz auf die
folgende Weiſe ausgefüllt werden: Der franzöſiſche Geſandte im Haag
de Marcilly werde Geſandter beim Vatikan, der Chef
der franzöſiſchen Dienſtzweige beim Völkerbund Graf Clauzel werde
der Nachfolger de Mareillys im Haag, und der Sekretär der Botſchaf
terkonferenz Maſſigli werde den Poſten des Grafen Clauzel in Genf
übernehmen.
In einer Grube bei White Haven in der Grafſchaft
Cum=
berland ſind durch eine Exploſion 13 Mitglieder einer Sachverſtändigen=
Kommiſſion verſchüttet worden.
mächte ihre Völker und das franzöſiſche in eine Kataſtrophe
ſtürz=
ten, die Frankreich bis zum letzten Augenblick zu verhindern
ſuchte, habe Frantreich ſeine Handlungsfreiheit wieder
zurück=
gewonnen, und es habe ſich angeſichts der deurſchen Invaſion
ge=
ſchworen, die Waffen nicht eher niederzulegen, bis Elſaß=
Lothrin=
gen befreit ſein werde. Bevor noch der Waffenſtillſtand
unter=
zeichnet war, habe Elſaß=Lothringen mehrfach ſeine Treue
gegen=
über Frankreich belundet. Franzöſiſche Kriegsgefangene ſeien
von den Elſäſſern befreit worden; Trikoloren ſeien aufgezogen
worden, und es ſeien Empfangskomitees ſür die ſiegreichen
fran=
zöſiſchen Soldaten vorbereitet worden. Als dann die Deuiſchen
ſich über den Rhein zurückziehen mußten, hätten die beiden
wiedergefundenen Provinzen ihre Treue und Liebe zum
franzöſi=
ſchen Vaterlande in unvergeßlicher Art geäußert. — Poincars
erinnerte an die Kundgebungen anläßlich des Einzuges der
ſieg=
reichen franzöſiſchen Truppen. Elſaß=Lothringen habe 1918 nach
48jähriger Trennung ſeinen feſten Willen bejundet, wieder und
auf immer franzöſiſch zu werden. Poincaré ſtellte in Abrede, daß
er damals das ihm oft in den Mund gelegte hiſtoriſche Wort
ausgeſprochen habe: Das Plebiszit iſt vollendet. Dieſer
Aus=
ſpruch ſtamme von dem Straßburger Stadtverordneten Ungemach.
Er habe ihn dann lediglich ſpäter einmal wiederholt. Seit 1918
hätten die Elſäſſer von der äußerſten Rechten bis zu den
Sozia=
liſten nur Patrioten ins franzöſiſche Parlament geſchickt, die alle
für ein franzöſiſches Elſaß eingetreten ſeien. Das ſei ein neuer
Beweis dafür, daß das Plebiszit durchgeführt ſei. Neuwahlen
ſtünden jetzt bevor. Das elſäſſiſche Volk werde ſeine Kandidaten
mit dem feſten Blick in die Augen zu fragen haben: Steht Ihr
für Frankreich ein, erkennt Ihr an, daß das Elſaß franzöſiſch iſt
und franzöſiſch bleiben muß? Er ſei überzeugt, daß diejenigen,
die mit Ausflüchten antworten würden, nicht die Gunſt des
elſäſ=
ſiſchen Volkes finden und mit Schimpf und Schande davongejagt
werden würden.
Poincaré erhob dann endlich ſein Glas zum Toaſt. Er trank
auf das Elſaß, das leidenſchaftlich und unwiderſtehlich franzöſiſch
bleiben wolle.
Franzöſiſche Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Februar.
Die Regierung iſt ſtolz auf ihr Vertrauensvotum, und in der
Tat handelt es ſich hier nicht um eine gewöhnliche Sache. Ein
Vertrauensvotum von 370 Stimmen bedeutet einen Rekord.
Manche Anhänger der Regierung hoffen übrigens wieder, daß die
Wahlen einen ähnlichen Sieg der Regierungskoglition bringen
werden.
Man betrachtet die Sitzungsperiode mit dieſem Sieg der
Re=
gierung als abgeſchloſſen. Alles was jetzt bis zu den Wahlen in
der Kammer geſchehen wird, ſoll unbedeutend ſein. Wann werden
aber dann die Radikalen endlich zwiſchen links und rechts
Stel=
lung nehmen?, fragt man verzweifelt. Aber die Radikalen zeigen
keine Miene, ſich zu engagieren, ſie ſpielen ihre Doppelrolle als
Regierungs= und Oppoſitionspartei in gleicher Zeit mit einer
verblüffenden Geſchicklichkeit weiter.
Die Reiſe Streſemanns nach der Riviera wird hier ſehr viel
und ſehr günſtig kommentiert. Man glaubt, daß ſie ſehr
weit=
gehende Folgen nach ſich ziehen wird. Die der Regierung
nahe=
ſtehenden Stellen zeigen ſich ſo diskret und verſchwiegen wie nur
möglich.
Der amerikaniſche Vorſchlag zur Abſchaffung der
Unterſee=
boote hat hier ſehr lebhafte Kommentare ausgelöſt. Und da die
Stimmung gegen Wafhington noch weiter anhält, kann man ſehr
leicht erraten, wie dieſe Kommentare ausſehen.
Man bemerkt in den Fachkreiſen, daß Amerika bisher ſehr
wenig Glück mit der Konſtruktion und Verwendung von
Unter=
ſeebooten hatte, trotz ſeiner großzügigen Mittel. Aber nicht darauf
wird, die amerikaniſche Anipathie gegen die Unterſeeboote
ge=
gründet. Nach der franzöſiſchen Auffaſſung ſind Unterſeeboote die
einzig wirkſame Seewaffe, welche ſich eine Macht, die nicht über
die Reichtümer der Angloſachſen verfügt, leiſten kann.
Dement=
ſprechend legen zum Beiſpiel Frankreich und Italien eine ganz
beſondere Beachtung dieſer Waffenart bei. Die Konſequenzen aus
den Kriegserfahrungen hat man nicht überall gezogen. So iſt
es heute noch ein Dogma, daß die ſtärkſte Macht die Meere
wirk=
lich beherrſchen könnte. Bei dem heutigen Stand der Technik iſt
dies nicht immer der Fall und die Unterſeeboote tragen die Schuld
daran. Amerika will die U=Boote deshalb abrüſten — ſo ſagt
man hier — weil dann die angloſächſiſche Beherrſchung der
Meere eine wirklich gegebene Tatſache wäre. Und England würde
der amerikaniſchen Einladung gerne beipflichten, wenn ſie eine
ernſte Bedeutung hätte. So zeigen ſich aber die Engländer
reſerviert.
Es iſt übrigens bemerkenswert, daß hier auch das ganze
amerikaniſche Flottenprogramm ein wenig als Bluff, als
Ein=
ſchüchterungsmaßnahme gegen England aufgefaßt wird. Man
weiſt nämlich darauf hin, wie weit der Weg in Amerika von der
Bewilligung eines Programms bis zur Stapellegung der
Schiffe zu ſein pflegt. Bis dahin kann noch ſehr viel Ze.t v.
gehen und das Marineamt in Waſhington wird noch ein paarmal
ſeine Wünſche herabſetzen müſſen.
Die ſudetendeutſche Tragödie.
Neuerliche Schwächung der deutſchen parlamentariſchen Front
in der Tſchechoſlowakei durch Ausſchluß zweier nationaler
Abgeordneten.
Von unſerem C=Korreſpondenten.
Prag, 11. Februar.
Die ſudetendeutſche Politik, an deren Unterſtützung es
ins=
beſondere in den letzten Jahren das Deutſche Reich hat nich,
feh=
len laſſen, hat oftmals Wege eingeſchlagen, die nicht nur von
er=
hebl. hen Teilen der deutſchen Bevölkerung in der
Tſchecho=
flowakei mißbilligt wurden, ſondern auch dem Auslande das
Verſtändnis für den Kampf der Deutſchen in Böhmen, Mähren
und Schleſien immer ſchwieriger machen mußte. Die beweglichen
und durch einen gelegentlich bis zur Siedehitze ſich ſteigernden
tichechiſchen Nationalismus gewiß berechtigten Klagen der
drei=
einhalb Millionen Seelen umfaſſenden deutſchen ſogenannten
Minderheit des tſchechiſchen Staates hat das Intereſſe der
ge=
ſamten geſitteten Welt auf die Vorgänge in der Tſchechoſlowakei
gelenkt, und es iſt gar kein Zweifel, daß die Teilnahme für das
Schickſal dieſer abgeſprengten Voltsgenoſſen überall da, wo
Deutſche ſiedeln, im gleichen Maß wie das Beſtreben der
tſchechi=
ſchen Chauviniſten zur nationalen und kulturellen Unterdrückung
dieſer dreieinhalb Millionen Menſchen gewachſen iſt. Das
Be=
wußtſein dieſes Mitempfindens hat das Sudetendeutſchtum
teil=
weiſe mit den Fehlern ausgeſöhnt, die einzelne ſeiner Führer,
vielleicht in der beſten Abſicht, begangen haben, denn es ſah
außerhalb der Landesgrenzen Kräfte am Werk, die vor dem
Forum der Welt die Mängel auszuwetzen bereit waren, die in
der Politik der Sudetendeutſchen immer zahlreicher zu
verzeich=
nen waren.
So lam der Fall Baeran, des Führers des radilalen
Flü=
gels der Deutſchnationalen im Prager Parlament. Er
ſchleu=
derte zum Proteſt gegen die aller Demokratie hohnſprechende
Be=
handlung der parlamentariſchen Vertreter des Sudetendeu
ſch=
tums gegen die Eſtrade des Miniſterpräſidenten eine
Stink=
bombe. Er wurde, wie es heißt, von den eigenen Parteigenoſſen
denunziert, danach verhaftet und entfloh ſchließlich, ein geächteter
und durch die Kerkerhaft kronk gewordener Menſch, nach
Deutſch=
land, wo er noch heute lebt und ſeinen Unterhalt durch Vorträge
und journaliſtiſche Tätigkeit beſtreitet. Es iſt beſchämend für das
Deutſchtum im tſchechiſchen Staate, daß dem aus tſchechiſcher
Kerkerhaft ins Ausland geflüchleten Abgeordneten ins Reich eine
Art politiſcher Stedbrief nachgeſchiclt wurde, mit welchem die
bis=
herigen Parteigenoſſen des Flüchtlings ſich offiziell von ihm
los=
ſogten und den politiſchen Kreiſen Deutſchlands ein Bild Baerans
aufzeigten, das dartun ſollte, daß dieſer Mann nicht befugt ſei,
im Namen der deutſchen Minderheit in der Tſchechoſlowakei im
Reiche aufzutreten. Möge man über die Fähigkeiten Baerans
wie immer denken: dieſer ihm nachgeſchickte Brief war eine ſo
unwürdige Tat, daß der angebliche Inſpirator dieſes Manövers,
der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Lodyman, ſchon nach kurzer
Zeit die Folgen zu fühlen bekam; bei den neuerlichen Wahlen
ins Parlament erhielt er in ſeinem Wahlkreis nicht mehr die
er=
wartete Anzahl von Stimmen und zog ſich, verärgert über das
ihm bekundete Mißtrauen, völlig aus dem politiſchen Leben
zu=
rück. Es war ſchade um dieſen fähigen ſudetendeutſchen
Poli=
tiker, der nur den Fehler hatte, allzu ehrgeizig zu ſein und neben
ſich nicht Leute zu dulden, in denen er eine Konkurrenz ſah.
In ihm hat das Sudetenbeutſchtum zweifellos einen
tüch=
tigen Kopf verloren; auch Baeran hat einigen Anſpruch darauf,
daß ſeine Volksgenoſſen ſeiner mit Achtung gedenken: er hat die
Linie ſeiner Politik ehrlich verfolgt und war gewiß von beſter
Abſicht geleitet. Es iſt nicht ſeine Schuld, daß bei der
Unmög=
lichkeit der Zuſammenfaſſung des geſamten Sudetendeutſchtums
in eine einige und kampfbereite Front ſeine Ziele nicht
realiſier=
bar waren.
Indeſſen gehören die Fälle Bgeran und Lodgman ſeit
Jahren der Vergangenheit an. Aber das Geſetz der Serie will
es, daß die Lücke, die in den Kreis deutſcher Volksvertreter in
der Tſchechoſlowakei geriſſen worden iſt, ſich noch um ein
erheb=
liches verbreitere, und daß den Tſchechen neuerlich das
Schau=
ſpiel der Zerriſſenheit im deutſchen Läger vorgeführt werde.
Als Komödie begann, was als Drama ſcheint enden zu
wollen.
Als die Prager Regierung zur Abſtimmung über die
ge=
plante, ſogenannte Verwaltungsreform (deren Verwirklichung
eine neuerliche einſchneidende Beſchränkung der armſeligen
Rechte des Deutſchtums im Lande bedeutet) ſchritt, waren es
neben den Deutſchnationalen, deutſchen Nationaliſten und
deut=
ſchen Sozialdemokraten die beiden Abgeordneten des Bundes
der deutſchen Landwirte, Mayer und Hanreich, welche erklärten,
für dieſe Vorlage aus nationalen Gründen nicht ſtimmen zu
können. Sie befanden ſich dabei inſofern in einer heiklen Lage,
als ihre Gruppe, der Bund der Landwirte, in der Zwiſchenzeit
ſich für eine aktiviſtiſche Politik entſchieden hatte, in die
Regie=
rung eingetreten war und ein Miniſterportefeuille angenommen
hatte. Die oppoſitionelle Stellungnahme der beiden
Abgeord=
ſieten baßte ſo gar nicht in das Konzept der Führung des
Landwirtebundes, weshalb mit allen Mitteln verſucht wurde,
Mayer und Hanreich zur Aufgabe ihres Standpunktes zu
ver=
anlaſſen, ein Beginnen, das jedoch ſcheiterte, weil die beiden
Parlamentarier behaupteten — und dies mit Recht —, daß ihre
Stellungnahme dem Programm entſpreche, das der Bund der
deutſchen Landwirte, ſeinen Wählern zu vertreten verſprochen
hatte. So begann denn ein häßliches Keſſeltreiben, und das
Ende war eine Klage vor dem Prager Wahlgerichtshof, mit
welcher der deutſche Landwirtebund, der ohne Zwang ſich bei
dieſem Vorgang der tſchechiſchen Sprache bediente (!), die
Aber=
kennung der Mandate der beiden Abgeordneten forderte.
Viel Schmutz iſt im Laufe der Auseinanderſetzung vor dem
Prager Wahlgericht zutage getreten; ſie hat deutlich die innere
Fäulnis aufgezeigt, an der die ſudetendeutſche Politik krankt, und
es darf nicht verwundern, wenn angeſichts ſolcher Vorkommniſſe
Teil der Bevölkerung, der ſich reine Hände bewahren will,
überhaupt von Politik nichts mehr wiſſen will. Geſiegt in dem
dielerörterten Prozeß haben wohl jene Leute, die heute getreug
Geite 2
Montag, den 13. Februar 1928
Nummer 44
Vaſallen desſelben Staates ſind, dem ſie einſt erbitterte Fehde
angeſagt haben und deſſen Eyſtem ſich allen Erwartungen zum
Trotz nicht geändert hat, aber die moraliſchen Sieger ſind dennoch
die beiden Abgeordneten geblieben, denen das tſchechiſche
Wahl=
gericht die Mandate aberkannt hat, weil es ſich mit den deutſchen
Anklägern darüber klar war, daß eine Entſcheidung zugunſten der
Zwei einer Verurteilung jener Politik der Unterwerfung
gleich=
gekommen wäre, aus der dem tſchechiſchen Staate allerlei
Vor=
teile propagandiſtiſcher Natur erwachſen ſind, während das
Sudetendeutſchtum heute noch vergeblich darauf wartet, daß ſich
die Hoffnungen erfüllen, die den Bund der Landwirte zu ſeiner
Schwenkung ins Lager der tſchechiſchen nationaliſtiſchen
Regie=
rung veranlaßt hat.
Die Sympathie eines großen Teiles der Bevölkerung iſt auf
Seite der beiden Gemaßregelten, die kein anderes Verbrechen
begangen haben, als ihrem Volk die Treue zu halten. Bei der
ſprichwörtlichen Geduld, mit welcher das ſudetendeutſche Volk
der Politik ſeiner Führer zuſchaut, unterliegt es leider trotzdem
keinem Zweifel, daß der Sturm der Empörung ausbleiben wird,
der jede andere Nation erſchüttern würde, wenn Männern ihres
Vertrauens in ähnlicher Weiſe mitgeſpielt würde nur deswegen,
weil ſie national empfinden und ſich nicht einiger perſönlicher
Vorteile wegen verkaufen!
Tagung des Reichsſchulausſchuſſes der
Deutſchen Volkspartei.
Berlin, 12. Feöruar.
Auf einer heute abgehaltenen Tagung des
Reichsſchulaus=
ſchuſſes der Deutſchen Volkspartei, die aus dem geſamten Reiche
ſtark beſucht war, legte Tr. Runkel in einem Referate die
Richt=
linien dar, die für die Deutſche Volkspartei bei der
Stellung=
nahme in der Frage des Reichsſchulgeſetzes maßgebend waren.
Der Redner erklärte am Schluß zu dem bekannten Brief
Hinden=
burgs: Wir wollen keine Kcalitionsſchwierigkeiten machen, wir
vollen nur unſeren Standpunkt herausarbeiten. Der Vorſitzende
der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei,
Reihsmini=
ſter a. D. Dr. Scholz, bekräftigte die Ausführungen des
Vorred=
ners und bezeichnete es als bedauerlich, daß die
deutſchnatio=
nalen Vertreter im Bildungsausſchuß des Reichstages
ſich=
immer nur auf die Seite des Zentrums ſtellten und nicht ein
einziges Mal die Forderungen der Teutſchen Volkspartei
unter=
ſtützt hätten. — Sodann ſprab der Vorſitzende der
Landtags=
fraktion D. Dr. v. Campe. Er äußerte, das Geſetz in ſeiner
gegenwärtigen Eicſtalt finde bei keiner Partei Zuſtimmung, auch
nicht beim Zentrum und den Deutſchnationalen. Nach einer
Diskuſſion nahm die Verſammlung einſtimmig eine
Entſchlie=
ßung an, in der der Politik der Reichstagsfraktion in der
Schul=
geſetzfrage Anerkennung ausgeſprochen wird.
Polniſche Antwortnote an Litagen.
Warſchau, 12. Februar.
Die polniſche Regierung hat in Beantwortung der litauiſchen
Note eine von Zaleſki unterzeichnete Note an den
Miniſterpräſi=
denten Woldemaras gerichtet, in der es heißt:
Es wäre nach meiner Meinung vor allem nötig, daß Sie die
Vorwürfe genau umſchreiben, die Sie mir machen, daß mir
näm=
lich ein Irrtum über den Sinn der folgenden Stelle der
Ent=
ſchließung des Völkerbundsrates vom 10. Dezember 1927
unter=
laufen ſei: „Der Rat empfiehlt beiden Regierungen, ſobald als
möglich in direkte Verhandlungen einzutreten, um zur
Herſtel=
lung von Beziehungen zu gelangen, die dazu angetan ſind,
zwi=
ſchen den beiden benachbarten Staaten ein gutes Einvernehmen
zu ſichern, von dem der Friede abhängt.” Nach Ihrer Anſicht
wäre der Völkerbundsrat der Meinung, daß in Anbetracht der
behaupteten Meinungsverſchiedenheiten, die Polen und Litauen
trennen, die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern nicht norwal
ſein können. Nach demſelben Gedankengang hätte der
Völker=
bundsrat, als er beiden Teilen empfahl, in dem oben
angeführ=
ten Sinne zu berhandeln, Beziehungen von ganz beſonderer Art
im Auge gehabt, die keine Aehnlichkeit mit den zwiſchen anderen,
dem Völberbund angehörenden, im Friedenszuſtand befindlichen
Staaten hätten. Nach dieſer Auffaſſung, die ſich auf eine
perſön=
liche Auslegung der Entſchließung des Völkerbundsrates
grün=
det, könnten die Beziehungen zwiſchen Polen und Litauen in
keiner Weiſe mit denjenigen verglichen werden, die in normaler
Weiſe zwiſchen den Mitgliedern des Völkerbundes beſtehen, und
hätten im Gegenſatz hierzu einen anormalen Charakter. Wenn
dies Ihre Schlußfolgerung iſt, ſo ſehe ich mich zu der Erklärung
genötigt, daß die polniſche Regierung eine derartige Auslegung
der Entſchließung des Völkerbundes ſich nicht nur nicht zu eigen
machen könnte, ſondern darin eine ernſte Gefahr für den Erfolg
des Werkes der Befriedung zwiſchen Polen und Litauen ſehen
würde, das in Genf ſo glücklich eingeleitet worden iſt. Ich bitte
Sie daher, um jedes mögliche Mißverſtändnis zu vermeiden, mir
unzweideutig mitzuteilen, ob die litauiſche Regierung ſich an das
Schreiben und an die Grurdlage der Entſchließung des
Völker=
bundsrates vom 10. Dezember 1927 zu halten wünſcht und ob ſie
geneigt iſt, ſogleich in Vorbeſprechungen einzutreten, mit dem
Ziel nämlich, gutnachbarliche Beziehungen zwiſchen Polen und
Litauen herzuſtellen.
Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 13. Februar.
— Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus wird am
Donners=
tag und Freitag, den 16. und 17. Februar, um 18 und 20 Uhr der
Film „Lady Windermeres Fächer” vorgeführt. Der Film,
der nach den Urteilen der Preſſe eine erſtklaſſige Leiſtung darſtellt,
wurde nach dem gleichnamigen Schauſpiel von Oscar Wilde geſchaffen.
Die Regie führte Ernſt Lubitſch, der heute längſt an der Spitze
nicht nur der deutſchen, ſondern auch der ausländiſchen Filmregiſſeure
ſteht. Der Film kann nur an dieſen beiden Tagen gezeigt werden. Die
Preiſe betragen 80 Pfg. bis 2 Mark.
Elſa Varena=Braunſchweig wurde nach erfolgreichem Gaſtſpiel
als Leonore in Fidelio und Amelia im Maskenball für das nächſte
Jahr als hochdramatiſche Sängerin an das Landestheater verpflichtct.
— Das Münchener Kaſperl=Theater Lieſel Simon wird während der
Faſtnachtstage von Samstag, den 18. Februar, bis einſchließlich
Diens=
tag, den 21. Februar, täglich nachmittags 4 Uhr, im Kleinen Haus des
Landesheaters Märchen ſpielen. Im Spielplan vorgeſehen ſind: „Das
tapfere Schneiderlein” „Rotkäppchen” „Rumpelſtilzchen” „Bruder
Luſtig” und „Vertauſchte Schakteln‟. Der Vo=verkauf zu den Preiſen
0,50 bis 1,80 RM. beginnt bereits heute für ſämtliche vier Tage an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes”,
— Dr. Max Wauer Vorträge. Am Donnerstag, den 16. Febvuer
ſprickt Herr Dr. Max Wauer in den Räumen der Buchhandlung
Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße 5, über Thomas Mann,
Deutſchlands repräſentativſten Erzähler, deſſen Werk, von den „
Bud=
denbrooks bis zum Zauberberg”, ein ſtolzer Beſitz der deutſchen
Dich=
tung iſt und deſſen weit über Deutſchlands Grenzen hinausgehender
Nuhm die Weltgeltung des geiſtigen Deutſchland weſentlich vermehrt
hat. Nach ſeinem Vortrag über Leben und Schaffen des Dichters wird
Herr Dr. Wauer aus einem der Werke Thomas Manns leſen. (Siehe
auch heutige Anzeige.)
— Naturheilverein. Auf Veranlaſſung des Vereins für
natur=
gemäße Lebens= und Heilweiſe e. V., Darmſtadt, hielt am
Freitag abend Herr Dr. med. Malten aus Baden=Baden im großen
Saale des Städtiſchen Saalbaues einen Vortrag über „Nerven und
Nervenkrankheiten” welcher ſehr gut beſucht war. Der
Vor=
trag bot eine Fülle von intereſſanten Tatſachen und wertvollen
Beleh=
rungen für Geſunde und Kranke. Die Einleitung bildete eine kurze
Ueberſicht über den Bau und die Arbeitsweiſe des Nervenſyſtems,
wel=
ches der Träger des geiſtigen und ſeeliſchen Geſchehens iſt. Daraus
folgt, daß nur ein geſundes Nervenſyſtem richtig und normal arbeitet,
wie andererſeits ſeeliſche und geiſtige Krankheiten auf einer körperlichen
Störung im Nervonſyſtem beruhen. Das gilt vor allem für die
Ner=
voſität. Dieſe Nervenkrankheit beruht aif einer Schwäche der Nerven,
gepaart mit übermäßiger Reizbarkeit. Dadurch ſind die Nerven den
Anforderungen des täglichen Lebens nicht mehr gewachſen, und ſo
kom=
men die vielerlei Beſchwerden des nervöſen Zuſtandes. Dann zeigte
der Redner, wie im einzelnen die Erſcheinungen der Nervoſität zu
er=
klären ſind: Schlafloſigkeit, verbunden mit Müdigkeit, beſonders am
Morgen, Arbeitsunluſt und Willensſchwäche, lebhafte und meiſt
ängſt=
liche Träume, Neigung zu übermäßigen Sorgen, Furcht vor ſchweren
Krankheiten (Krebs, Schtvindſucht, Geiſteskrankheit, Rückenmarksleiden),
Herzklopfen, allerlei Angſtzuſtände, Nervenſchmerzen, Reizbarkeit und
gedrückte Stimmung, die ſich bis zum Lebensüberdruß ſteigern können,
immer aber dem Kranken Arbeitskraft und Lebensfreude rauben. Vor
allem aber iſt es der immerwährende Kampf mit den inneren
Hemmun=
gen, der Sckwäche, der Mſidigkeit und den Angſtgefühlen, welcher den
Nervöſen vollends aufreibt. Gerade deshalb iſt der Nervöſe als
wirk=
lich trank zu betrachten. Mit tiefem Verſtändnis zeigte der Redner,
wie falſch es iſt, den Nervöſen damit zu tröſtm, daß ſeine Beſchwverden
„nur nervös” oder gar „eingebildet” ſeien, weil dadurch der Kranke
ſein Leiden nur noch ſchverer empfindet und der heute blühenden
Reklame mit Schwindelmitteln, Aufbqſalzen und ähnlichem wertloſen
Zeug in die Arme getrieben wird. Verſtändnis mit dem Leiden des
Kranken iſt die erſte Vorausſetzung der Hilfe. Die Nervenzellen ſind
es, deren geſkörter Stoffwechſel, deren ungemüigende Ernährung z. B.
bei Blutarmut, deren Schädigung durch Körpergifte z. B. bei
Verdau=
ungsleiden Urſachen der Nervoſität ſind. Hier muß die Behandlung
eingreifen, deun nur durch die Beſeitigung der Urſachen läßt ſich die
Neuvoſität wirklich dauernd heilen. Das iſt der einzige Werg für den
Nervöſen, der Hilfe bringt und ſicher zur Geſundheit führt. An Hand
zahlreicher eigener Erfahrungen als Leiler der bekannten Anſtalt füür
Nerven= und Stoffwechſelkranke in Baden=Baden konnte Dr. Malten
zeigen, daß ſich ſelbſt ſchwere Nervoſität auf dieſem Wege heilen läßt
und aus gebrochenen, verzweifelten Kranken doch noch geſunde,
arbeits=
kräftige und lebensfrohe Menſchen werden können. Zum Schluſſe gab
der Redner noch einen kurzen Ueberblick über die vor ihm
angewende=
ten Behandlungsmaßnahmen. Neben der ausſchlaggebenden
Behand=
lung der urſächlichen Störung im Nervenſyſtem iſt es vor allem die
Ausſchaltung jedes deprimierenden Einfluſſes die in verhältnismäßig
kurzer Zeit ſo hervorragende Heilerfolge ermöglicht. Was Dr. Malten
von der Nutzloſigkeit der ſogenannten Erholung, von dem
niederdrük=
kenden Einfluß in kleinen, einſamen Kurorten und von der Schädlich;
keit des Zuſammenſeins mit anderen Nervöſen m Sanatorien ſagt,
wird mancher Nervöſe ſchon ſelbſt empfunden haben. Um ſo wichtigen
und intereſſanter iſt es, wie Dr. Malten alle dieſe Einflüſſe ausſchaltet
und trotzdem jede Stunde des Tages für die Heilwirkung ausnützt.
Lichtbehandlung, phyſikaliſche Anwendungen, Maſſage, Diät.
Terrain=
kur, Pſychotherapfe — alles das iſt ebenſo wichtig in dem individuellen
Heilplan wie Unterhaltung, Zerſtreuungen, Verkehr und perſönliche
Führung durch den Arzt. Daß eine derartige Behandlung viel Mühe
und viel Eingehen auf den Patienten mit großer Sackkenntnis
ver=
langt, muß auch dem Lcien einleuchten; aber ebenſo, daß ſich auf dieſem
Wege ganz bedeutende Erfolge erzielen laſſen. Der überaus anregende
und wertvolle Vortrag, beſonders intereſſant durch die ſchönen Bilder,
fand den verdienten Beifall.
Opmag
V.138
gegen Schnupfen
Wirkung frappank!
„Narrhalla‟ Damen= und
Herrenſitzung.
„Nemmt’s wie der’s wollt‟. Die geſtrige zweite Damen= urid
Herrenſitzung mit buter Bühne der Kannevalgeſellſchaft
„Narrhalla” war 100prozentig ſchöner, luſtiger und humorvoller
als die erſte. Es iſt nun einmal die ſchwere Pflicht eines
gewiſſenhaf=
ten Chroniſten, die Tatſachen objektiv feſtzuſtellen. — Woran lag es,
daß die geſtrige Veranſtaltung emen ſo erfreulich ſchönen Verlauf
nahm? Vor allem an der abwechſlungsreichen karnevaliſtiſchen
Vor=
tragsfolge, die humoriſtiſche Vorträge, künſtleriſche Darbietungen und
allgemeine Lieder von den bewährten Dichtern Kaminsky, Münch
Ger=
felder u. a. in bunter Folge brachte. Dann ſorgte die Kapelle Weber,
die unter perſönlicher Leitung ihres temperamentvollen Leiters ſrand
(in deſſen Adern bekanntlich echt rheiniſches Blut rollt), wie immer für
Leben und Stimmung. Auch die ſpannende Wahl der „Karnevalkönigin”
gab dem Ganzen einen neuen, friſchen Impuls. Nicht zuletzt iſt aber
das Gelingen des Abends der glücklichen Regie des Herrn Max
Wolff zu danken, der in aller Stille die Hauptarbeit durch all die
vielen kleinen und großen mühevollen Voxarbeiten zu leiſton hatte.
Um 7.11 Uhr begann die Veranſtaltung nach einem von Narr
Gerfelder geſprochenen humoriſtiſchen Prolog mit dem Einzug
des Elferrates, der diesmal vor der Bühne ſeine „Hochburg” aufgeſchla= hatte. Obernarr Jakoby begrüßte ſein närriſches Volk, das
ſich zahlreich eingefunden hatte und durch die beiden Stadtoberhäupter
Bürgermeiſter Mueller und Buxbaum „offiziell” vertreten war.
Die Bütte ſtellte geſtern die hiſtoriſche” Ecke Wilhelminenſtraße—
Eliſa=
bethenſtraße der unter Denkmalſchutz ſtehenden Palaisgartenmauer dar.
— Nachdem Herr Hanauer ſein dichteriſches Protokoll verleſen
hatte, erfreute Herr H. Heberer die Zuhörer durch einige hübſche
Lieder. Ein noch junger Büttenredner, der „Schuſter” Wolff, ließ
ſeinen karnevaliſtiſchen Geiſt ſprühen und erhielt dafür, wie alle „Be=
launigen Vortrag ſtarten Anklang fand. Nachdem er ſich genügend
über den g üicklichen Ausgang des „kritiſchen Moments der Begrüßung”
gefreut hatte, beſonders da dieſer diesmal ſehr glimpfich verlaufen war,
entwckielte er ein ganz großes neues „Steuerprograum” und ſihlug vor,
noch zwei Bürgermeiſter in Darmſtadt zuzuwählen, damit man die
heilige Zahl „7” habe, um ſo gegen alle Unbill der unbedingt zu
be=
ſteuernden Kritik gefeit zu ſein. Er ſtellte feſt, daß er und ſeine
Kol=
legen letzten Endes doch von allen Darmſtädtern (namentlich den
Da=
men) geſchätzt und geliebt werden. Dem frohen Beifall und den
ſonſti=
gen Erfahrungen nach zu urteilen, dürfte er durchaus recht haben.
Unter den Klängen des „Kling, klang, Becherklang” trank er auf das
Wohl der Narrhalla. — Fräulein Fee Guttmann trug dann in
feſchem Koſtümchen einige entzückende Li der vor und erntete ebänſo
wie der Urnarr Gutkäſe mit ſeinem Gefang rauſchenden Beifall.
Es ſwürde zu weit führen, all die humoriſriſchen Vorträge einzeln
auf=
zuführen. Den Vogel ſchoß wohl wieder der „Straßenkehrer”
Hoff=
mann ab, der kürzlich als „Autoſchloſſer” ſich ſo glänzend bewährt
hatte. Aber auch Simons Jule, der Klavierhumoriſt Büdgen,
die Orgelfamilie Metz, Jakobi, Zahn mit ihrem „Moritat”=Geſang
und ganz beſonders das Soloquartett vom Heſſiſchen Landestheater
im originellen und „Zivil”anzug brachte humoriſtiſche und künſtleriſche
Darbietungen in reicher Fülle. Die Sologeſänge wurden von Herrn
S. May mit feinem Verſtändnis und techmiſchr Volſendung am
Fli=
gel begleitet. Ganz entzückend waren die von Fräulein Schulz vom
Landestheater einſtudierten Solo= und Gruppentänze.
Zwiſchendurch „arbeitete” die allmächtige Jury die aus den Herkeu
Bürgermeiſter Buxbaum Profeſſor Kempin, Graphiker Pfeil
und Kunſtmaler Wachsmuth beſtand, um die Karnevalscönigin zu
küren. Und ſiehe da, ihr Geſchmack und ihre Wahl deikten ſich wirklich
mit der der öffentlichen Meinung.
Die Karnevalkönigin Fräulein Elſe Oberndorfer
iſt ebenſo hübſch wie anmutig und dabei doch beſcheiden. Sic wirde
ebenſo wie die 6 reizenden Hofdamen: F. Gurtmann, J. Scholl.
H. Latz, J. M. Schmidt, C. Sommer und F. Eichentopf.
von ihrem närriſchen Volk ſtürmiſch begrüßt und bejubelt und erhielt
einen farbenprächtigen Königsmantel. Alle Damen erhielten zunächſt
wertvolle Ehrenpreife und wurden dann im Triumph unter Pauken=
und Trompetenklängen vor den närriſchen Elferrat geführt; deſſen
Oberhaupt hielt nu noch eine feierlich humoriſriſche „Thronrede” und
gab das Ergebis der Jury im einizelnen bekaunt. So dergingen diefe
genußreichen Stunden der karnevaliſtiſchen Sitzung bei Scherz und
Frohſinn im Fluge. Ein Feſtbalt hielt das Narrenvölichen noch einige
Stunden im närriſch dekorierten Saalbau zuſammen.
— Ein Wiener Abend: Haydn-Lanner-Johann Strauß, eröffuet
die Reihe der drei Volkskonzerte des Landesthcatrrouch=ſters
am Mittwoch, den 15. Februar. Von Haydn kommt die ( Dur Sinfonie
Nr. 88, von Lanpar der Walzer „Die Schönbrunner”, von Johann
Strauß die Walzer „Fnühlingsſtimmen”, „Roſen aus dem Süden”
„G’ſchichten aus dem Wiener Wald”. „An der ſchönen blauen Donau”,
ſowie die Fledermausouvertüre zum Vortrag. Die Leitung der
Kon=
zerte hat Generalmuſikdirektor Dr. Böhm, der dieſen Abend bereits
mit großem Erfolg wiederholt in München dirigiert hat. Geſangsſoliſtin
des erſten Konzerts iſt Käthe Walter. Heute werden die Karten
für die 3 Konzerte zuſammen an Mieter des Landestheaters ausgeg ben.
Der allgemeine Verkauf der Dauerkarten beginnt morgen Dienstag;
der Verkauf der Einzelkarten zum erſten Konzert findet am Mittwoch,
15, Februar. ſtatt.
— Hiſtoriſcher Verein. Der Vortrag von Profeſſor Dr. E. E.
Becker am heutigen Tage findet nicht, wie durch Druckfehler in der
letzten Nummer zu leſen war, um 8 Uhr, ſondern, wie alle unſere
Vor=
träge um 6 Uhr im Realgymnaſium ſtatt.
Orpheum: Volksvorſtellung. Mit mehreren neuen
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 12. Februar.
Triſtan und Zſolde.
Handlung von Richard Wagner.
Eine gute Aufführung des wundervollen Werkes zum
Ge=
hächtnis an Richard Wagners Todestag hatte inmitten des
Kar=
nevals eine Gemeinde andöchtig ergriffener Zuhörer verſammelt.
Der Abend ſtand unter günſtigem Stern. Einmal iſt Dr. Böhm,
unſer Generalmuſikdirektor, auf Grund großzügiger
Geſtaltungs=
kraft und temperamentvoller Muſilalität zur Leitung beſonders
befähigt, ja, er iſt geradezu einer der wenigen Dirigenten
heran=
wachſender Generation, denen Wagner innerlich liegt. Sodann
ſtand in Herrn Kammerſänger Otto Wolf, dem Münchener
Gaſt, ein Triſtan von ſeltenem Ausmaß auf der Bühne. Er
be=
ſitzt eine große, hellgefärbte Stimme, warm und metalliſch
klin=
gend, die lyriſche Schönheit mit dramatiſcher Kraft verbindet.
Die gepflegte Behandlung zeichnet ſich beſonders durch
vorbild=
liche Phraſierung aus. Auffaſſung und Durchführung iſt
künſt=
leriſch reif, Ausdrucksfähigkeit und Spannkraft vollendet. Eine
prachtvolle Leiſtung.
Roſe Merkers Jſolde hatte ſchon bei ihrem vorjährigen
Gaſtſpiel die Vorzüge hoheitsvoller Erſcheinung, leidenſchaftlicher
Darſtellung und ſchöner geſanglichen Behandlung. Sie iſt
nun=
mehr zu größerem Format gewachſen und hat heute neben dem
berühmten Gaſt eine Leiſtung von außerordentlicher Höhe
er=
reicht. Ein Kurwenal von ſchärfſter Geſtaltung iſt Johannes
Biſchoff, Anna Jacobs eine Brangäne von darſtelleriſcher
und geſanglicher Größe. Den Marke ſang zum erſten Male Theo
Herrmann. Die Rolle paßt ihm vorzüglich. Hier konnte über
Gefte und Spiel hinaus die Schönheit und beſeelte Kraft ſeines
Materials zur Geltung kommen. Auf rein muſikaliſcher
Grund=
lage erſtand ſo der erſchütternde tragiſche Charakter.
In guter Hand waren die kleinen Rollen des Seemannes —
Guſtav Deharde, des Hirten — Eugen Vogt, Melots —
Leo Barczinſki, des Steuermanns — Hans Ney. Das
Orcheſter ſpielte hinreißend.
Zum zweiten Brahmsabend des
Schnurrbuſch=
quartetts
am Dienstag, den 14. Februar, 8 Uhr, im Kleinen Haus.
Die Vortvegsfolge beginnt mit dem herrlichen P=Dur=Streichquintett
Op. 88 (komp. 1881), das ſich von allen Brahm’ſchen Kawmermuſifen
wohl am meiſten Freunde erworben ha: dank der kriſtallnen Klarheit in
der architektoniſchen Gliederung und dank der ſtrengen
Folgerichtigkei=
der Ausführung der ſchönen, zu Anfang auf einfachſter Grundlage uud
volkstümlichen Empfinden ruhenden und ſich zum Finale als einem
Prachtſtäck geiſtig belebter Polyphonie ſteigernden Gedanken. Das ganze
Werk verweiſt wieder unbedingt auf Beethovens Kunſt als geiſtigen
Nährhoden, vor allem aber der zweite Satz (grave ed appassionato
Cis=Dur), der gleich zweiten und dritten Satz verbindet. Er iſt in
auf=
fallender formaler Neucrung zweimal durch bewegte A=Dur=
Zwiſchen=
ſätze unterbroche. Dem Finale, das kraftvoll in fugierender Weiſe
ein=
ſetzt und zunächſt in ſeinem dionyſiſchen, jubelnden Charakter wohligſt:
Behaglichkeit atmet, iſt — eine Parallele zu den kontraſtierenden
Zwi=
ſchenſätzen des zweiten Satzes — als zweites Thema ein zarter, ſinnender
Gedanke angegliedert, das die durch das wundervolle Cis=Dur=Grave
vovbereitete Stiwmung abendlichen Friedens über den Schluß ausbreitet.
— Das C=Moll=Streichquartctt Op. 51 Nr. 1 (1865) gehört zu den
herb=
ſten Kompoſitionen, die wir von dem Meiſter haben. Hart und finſter,
kaum einer weicheren Regung Raum gebend und beſonders in den
Eck=
ſätzen von einer unerbittlichen Konſequenz, muß das Werk ſpröd und
unzugänglich bleiben, um ſo mehr als auch die Mittelſätze nicht
vermö=
gen, ſeine trotzige Atmoſphäre genügend zu erhellen. — Den Beſchluß
des Abends macht das G=Dur=Streichſextett Op. 36 (1863/64). Es iſt
ein durchaus romantiſches Werk, voll von Naturſtimmungen,
Gefühls=
ſeligkeit und ſchmerzlichem Abſchiednehmen und Verzichten; daher auch
die ſeltene Leuchtkraft der Faubengebung, der ſüße ſinnliche Glanz des
Ausdrucks neben gelegentlich bis zur Verdroſſenheit gehender ſtarker
Verſchleierung. Die ganze Empfindungsſphäre dieſes reich entwickelten
und fein gegliederten Sextetts iſt rein perſönlich: die Liebe zu Agathe
von Siebold in Göttingen, deren Vorname ſich verhüllt im erſten Satz
zeigt, iſt mit dem eigenen Bild i das All der Natur und des Lebens
derwoben zu einem Vorſtellungskomplex, der bunt und mannigfaltig,
aber nicht frei von menſchlicher Gebundenheit am ſinnenden Meiſter
pprüherzieht.
Bernd Zeh.
*Zwei Oraufführungen der Batzer.
Staatsſchauſpieke.
„Der Turm”
Tragödie von Hugo v. Hofmannsthal.
Inhalt: Ein bekannter Stoff, der, bereits von Calderon
ver=
wertet, die Sage von dem Prinzen behandelt, den nach einer
Prophezeiung das Geſchick dazu auserſehen, den Vater vom
Thron zu ſtoßen. Dem Prinzen aber, vom König in einem
Turm gefangen gehalten, gelingt die Flucht und der Sieg über
den väterlichen Machthgber. Ein Aufruhr jedoch raubt dem
Prinzen die Früchte des Erfolges und bereitet ihm den
Unter=
gang. — Der erfolggekrönte öſterreichiſche Dichter wollte mit
ſeinem „Turm” ein Symbol ſchaffen, das die Martern und
Gebrechen der Menſchen unſerer Zeit charakteriſiert. Leider
mußte aber dieſe Tendenz H. v. Hofmannsthals an der
vertiſch=
ten Handlung, an der ſchwer verſtändlichen Sprache und der
mangelhaften dramatiſchen Handlung des Werkes ſcheitern. Auch
eine vollkommenere Aufführung, die in München nur durch
Paſettis Bühnenbilder ihr Beſtes gab, hätte der ermüdenden
Dichtung keinen vollen Bühnenerfolg bereiten können.
„Die Leinen aus Irland”.
Luſtſpiel von Stephan Kamare.
Ein öſterreichiſcher Jnduſtrieller will Leinen aus Irland
zollfrei einführen, um mit den veredelten Fertigprodukten den
amerikaniſchen Markt zu erobern. Bei dieſem Verſuch, der
ſchließ=
lich reſultatlos verläuft, ſtößt der geriſſene Fabrikant Schleſinger
(Herr Plaut) auf die größten Schwierigkeiten bei den „
zuſtan=
digen” Behörden. — Das Ganze, trotz mancher Längen im
vier=
ten Akt, eine ſehr ergötzliche Satire auf die liebenswürdige
Schlamperei des Nationalitätenſtaates Altöfterreich. Die
Dar=
ſtellung war unübertrefflich. Vor allem wären, neben Herrn
Plaut, die vorzüglichen Beamtentypen der Herren Pötſchko,
Nad=
ler und Schlenk zu nennen. — Der verdiente ſtürmiſche Beifall
hat dem Reſidenztheater zu einem zugkräftigen Kaſſenſtück für
den Münchener Faſching verhoſfen,
A. G.
Nummer 44
Montag den 13 Februar 1928
Seite 3
Kriegsgräberfürſorge.
Die Arbeiten des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V.,
Berlin, an der Ausgeſtaltung der gewaltigen Sammelfriedhöfe in
Frankreich, auf denen Tauſende und Abertauſende unſever Gefallenen
aus dem Weltkriege ihre letzte Ruheſtätte gefunden haben, ſchreiten
rüſtia fort. So wurden im vergangenen Jahr 23 Friedhöfe mit ver
ſchiedenen Baumarten bepflanzt, nachdem die von den Gartenarchitekten
des Volksbundes entworfenen Ausgeſtaltungspläne von dem Kunſtbeirat,
dem bekanntlich außer namhaften Künſtlern Vertreter des Auswärtigen
Amtes und des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge angehören,
gebilligt worden waren. Näheres hierüber berichtet das ſoeben
erſchie=
nene Heft 2 der „Kriegsgräberfürſorge”, der Bundeszeitſchrift des
Volksbundes. Die Ausgeſtaltungspläne für weitere 15 deutſche
Krieger=
friedhöfe in Frankreich fanden gleichfalls die Billigung des
Kunſtbei=
rates. Auch in anderen Ländern, namentlich Belgien und Polen,
wer=
den die Inſtandſetzungsarbeiten im engſten Einvernehmen mit den
deut=
ſchen Behörden eifrig gefördert. Allenthalben zeigt das bisher
Ge=
ſchaffene, daß Deutſchland ſeine gefallenen Söhne nicht vergeſſen hat und
beſtrebt iſt, ihnen würdige, wenn auch ſchlichte Grabſtätten zu ſchaffen.
Von dem Volkstrauertag am 4. März ds. Js trennen uns
nur noch wenige Wochen. Die Vorarbeiten zu ſeiner würdigen
Aus=
geſtaltung ſind in vollem Gange. Pflicht aller Deutſchen iſt es, gerade
an dieſem Tage, dem einen, allein unſeren Gefallenen aus dem
Welt=
kriege gewidmeten. Gedenktage in feſter Geſchloſſenheit Zeugnis von
ihrem unauslöſchlichen Dankgefühl für jene abzulegen.
Kriegsgräberfürſorge. Der Heſſ. Landesverband des
Voiksbundes „Deutſcher Kriegsgräberfürſorge” hält
am Mittwoch, den 15. Februar, nachmittags 3 Uhr, in
der Aula der Landesbaugewerkſchule dahier, Neckarſtr. 3
(nicht wie zuerſt beſtimmt im Sitzungsfaole des Provinzialausſchuſſes)
eine Verſammlung ab, bei der u. a. auch Reiſen in das franzöſiſche und
belgiſche Kampfgebiet und Beſuch der Kriegerfriedhöfe daſelbſt zur
Be=
ſprechung kommen. Ferner wird in der Verſammlung Herr Lehrer
Germann=Darmſtadt einen Vortrag über „Unſere fernen
Gräber und die Fürſorge des Volksbundes für die
deutſchen Kriegergräber im Ausland” (mit Lichtbildern)
halten. Alle Mitglicde: des Volksbundes ſind hierzu eingeladen. Auch
Nichtmitglieder ſind ſehr willkommen
— Sprechſtinden des Deutſchen Generalkonſuls aus Melbourne
(Auſtralien) bei der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in
Frank=
furt a. M. Der deutſche Generalkonſul in Melbourne, Herr Dr.
Bü=
fing, hält am Montag, den 13. Februar, Sprechſtnden für die
Fir=
men ab, die am Handelsverkehr mit Auſtralien beteiligt ſind. Zum
Bezirk der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Frankfurt a. M
gehören Heſſen Naſſau — mit Ausnahme des Induſtrie= und
Handels=
kammerbezirks Kaſſel — und der Freiſtaat Heſſen. Firmen, die die
Sprechſtunden, die von 9—1 Uhr und 4—6 Uhr ſtattfinden, beſuchen
wollen, werden gebeten, dies der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel,
Frankfurt a. M., Börſe (Zimmer Nr. 43) bis zum 10. ds. Mts.
mitzu=
teilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur Verfügung
ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
— Edangeliſcher Bund. Der Zweigverein Darmſtadt weiſt nochmals
hin auf den Vortrag, der heute abend 8 Uhr im großen Saale des
„Feierabends”. Stiftsſtraße 51, der Generalſekretär des Bundes Pfarrer
Thiel von Berlin hält über: „Chriſtus—Rom-Luther”. Nicht nur
alle Mitglieder, ſondern überhaupt alle Evangeliſchen und ſonſtige
Intereſſierten ſind herzlichſt eingeladen. Der Vortrag verſpricht eine
eingehende Aus inanderſetzung mit der Kernfrage des Chriſtentums
nach dem rechten Verſtändnis der Perſon Jeſu. Noch iſt nicht ganz die
Frage verſtummt: „Hat Jeſus gelebt?” Aber wenn dieſe Frage auch
wohl heute für die Wiſſenſchaft keine Frage mehr iſt, ſo iſt die andere
doch immer von neuem von größter Bedeutung: diejenige vom rechten
Verſtändnis des Chriſtentums und der Perſon Chriſti.
— Wochenmarkt Kleinhandels=Tagespreiſe vom 11. Februar (pro
Pfund bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 8—10, Gelbe Rüben 12—15,
Rote Rüben 15—18, Weiße Füben 12—15, Schwarzwurzeln 45—60,
Spinat 30—40, Rotkraut 28—30, Weißkraut 15—20, Wirſing 35—40,
Grünkohl 25—30, Roſenkohl 50—60, Zwiebeln 20—25, Knoblauch 70
bis 80, Tomaten 100—120, Feldſalat, Lattig 100—120, Endivienſalat 20
bis 30, Kopfſalat 30—35, Blumenkohl ausländ. 40—120, Rttich 5—15,
Mcerrettich 70—80, Kartoffeln 5—6, Tafeläpfel 15—25, Wirtſchaftsäpfel
8—15, Tafelbirnen 15—20, Wirtſchaftsbirnen 8—15, Apfelſinen 5—15,
Zitronen 4—10, Bananen 40—60, Süßrahmbutter 200—210, Landbutter
180—200, Weichkäſe 25—40. Handkäſe 6—15, friſche Eier 13—20, Hühner
120—150, Enten 150—180, Tauben 100 Lapin 90 friſches Rindfleiſch
20—120, Kalbfleiſch 110. Schweinefleiſch 100—120, Dörrfleiſch 140,
Schinken 200, Wurſt 60—140, Wurſtfett 60, ausgelaſſeues Schmalz 100.
4Provinzialausſchuß.
p. 1. Klage des Friedrich Günderoth in Lampertheim gegen den
Beſcheid des Kreiscmts Bensheim vom 19. Dezember 1927 wegen
Nicht=
erteilung eines Wandergewerbeſcheins. Der Geſuchſteller hat das
geſetz=
liche Lebenzalter von 25 Jahren noch nicht erreicht, weshalb das Geſuck
abgelehnt wurde. Aber die Regel läßt Ausnahmefälle zu; G=ſuchſteller
iſt 1904 geboren und möchte Handel mit Kleiderſtoffen treiben, wozu
er Muſter mitführen muß. Da auch Private als Kunden aufgeſuchr
werden ſollen, iſt für den Geſuchſteller ein Wandergewerbeſchein
erforder=
lich. Der Wandergewerbeſchein wird erteilt.
2. Geſuch des Bäckermeiſters Hch. Jöſt zu Darmſtadt um
Ertei=
lung der Erlaubnis zum Ausſchank von Alkohol in ſeiner
Kaffeewirt=
ſchaft Mornewegplotz 3.
Seit Mitte September 1927 wird die Kaffeewirtſchaft betrieben und
ſchon damals wurde Vollkonzcſſion nachgeſucht. Bezüglich letzterer
wurde von allen Inſtanzen ein Bedürfnis verneint und dieſe
Stellung=
nahme auh dem neuerlichen Geſuch gegenüber aufrecht erhalten. Im
Bahnhofhotel und im Sctel „Zur Poſt” werde ja Alkohol ausgeſchänkt.
Der Vertreter des Geſuckſtellers weiſt darauf hin, daß für den „
Rats=
keller”, der doch inmitten zahlreiher Gaſtſtätten liege, ein Bedürfmis
anerkannt worden ſei. Es müſſe danach immer auf den einzelnen Fall
abgeſtellt werden. Das Publikum des Geſuchſtellers ſei ein anderes
als das der umliegenden Lokale; es rekrutiere ſich aus dem Mittelſtand.
Das Bahnhofsreſtaurant könne hier gar nicht herangezogen werden,
weil es hauptſächlich für die Durchreiſenden Unterkunft bieten ſolle.
Die Neubauten der Reichsbahn am Hauptbahnhof hätten neuen
zahl=
reichen Verkehr gebracht, wie ein ſolcher bei der Konzeſſionierung nicht
der Fall geweſen ſei. Es beſtehe hier ein dringendes Intereſſe, daß
Bier und Wein ausgeſchänkt würden.
Die Konzeſſion wird erteilt.
3. Geſuch des Anton Helmreich in Offenbach um Erteilung
der Erlaubnis zum Betrieb einer Kaffeewirtſchaft im Hauſe
Bleich=
ſtraße 31. Gegen die Ausdehnung des Betriebes auf Alkoholausſchank
haben ſich die befragten Inſtanzen ausgeſprochen, während ſie gegen
eine Kaffeewirtſchaft nichts einzuwenden haben. Der Beſitzer erklärt,
er habe bauliche Veränderungen bewirkt. Dem Bedürfniſſe des Publi
kums ſolle Rechnung getragen werden. Der Vorbeſitzer hatte wohl
Wein= und Bier=, aber keinen Branntweinausſchank.
Die Erlaubnis zum Betviebe der Wirtſchaft mit
Branntwein=
ausſchank wird erteilt.
4. Klage des Hch. Krimm zu Raibach gegen den Beſcheid des
Kreisamts Dieburg wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.
Krimm iſt erſt 21 Jahre alt und nicht Ernährer einer Familie, weshalb
der Schein verſagt wurde. Er hat ein hünſtliches Bein und muß ſich
einen Verdienſt ſuchen, da das Korbmachergewerbe daniederliegt.
Der Wandergewerbeſchein wird erteilt,
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
zurückge andt die Ablehnung nicht begründet werden.
Darmſtadt als Feſtſtadt.
— Verkehrsverein und Stadtrat bewegt die Frage, was 1928
Darm=
ſtadt bringen ſoll. Ich rege an, in der neuen Feſthalle nach langer
Pauſe wieder einmal ein Mittelrheiniſches Muſikfeſt
ab=
zuhalten: rielleicht zwei Tage für gemiſchten Chor, einen für Frauen=
und Männerchor. Fuiher haben ſich m. W. Mannheim, Worms, Alzey,
Mainz, Bingen, Darmſtadt beteiligt. Heute wäre gewiß eine größere
Beteiligung zu erwarten, und endlich haben wir ja einen Raum dafür.
— Maria Jvogün tritt am Montag, den 27. Februar d. J., im
Rahmen der Atademie=Konzerte erſtmalig vor das Darmſtädter
Publi=
kum. We= je dieſe gottbegnadete Säugerin, ſei es auch nur durch
Schallplatten, gehört hat, wird dieſen Namen nicht mehr vergeſſeil.
Ueber das Auftreten der Künſtlerin in Berlin ſchreibt Dr. Fritz Bruſt in
der „Allgemeinen Muſikzeitung”: „Inbegriff aller Wonnen des Singens,
r=
bert! Ueber mehr als hundert Jahre hinweg ſingt der Größte des
Lie=
des und erſchüitert mit ſeinem Weltgefühl die Tiefe unſerer Seole. Dieſe
„verſunkene Welt” iſt näher als je, ſie iſt der Feiertag unſeres Herzens
geworden. „Welch’ reiner Himmel” möchte man mit Orpheus beſeligt
ausrufen, welcher Platonismus rubig und weit hinaus ſtrahlender
Schön=
heit, welch” große Natur, welches Menſchentum! Wahrlich, in dieſer
Welt kann man ſich betten und ſterben, denn ſie iſt einer Steigerung
nieht mehr fähig. So wvie Du ſangſt, bei dieſer idcalen Deckung von
Aus=
führung und Werk, iſt nickts mehr zu ſagen. Hunderte der drückend
vollbeſetzten Singakademie jubelten Dir zu, als ob ſie ſich laut zu
Schu=
bert bekennen wollten mit der erlöſenden Gewißheit: „Gottlob, es gibt
noch Muſik”. Ueberirdiſch ſchön das „Wiegenlied”, das — ein
glänzen=
der Einfall — paufenlos dem „Schlummerlied” angeſchloſſen wurde.
Schurbert würde auch Michael Raucheiſen die Hand drücken, denn er
ſtand gleichfalls mit allen Faſern ſeines reichen muſikaliſchen Gemütes
in dieſer Romantik, die er mit Wärme und Energie, Zierlichkeit und
Grazie ſeinerſeits zum Klingen brachte” Karten im Sekretariat der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtkaße 36 (Fernſprecher:
Stadtamt).
— Die Wiederſehensfeier der ehemaligen deutſchen ſchweren
Artil=
lerie. Der erſte Deutſche Schwere Artilleriſtentag, zu
dem der Waffenring der Deutſchen Schyveren Artillerie vom 2.—4. Juni
nach Frankfurt a. M. ruft, wird zum erſten Male nach
Beendi=
gung des Krieges die ehemaligen Schweren Artilleriſten aus allen
Tei=
ten des Reiches zur kameradſchaftlichen Wiederſehensfeier vereinigen
und ſo gleichzeitig ein allgemeines und wuchtiges Bekenntnis für ein
großes und einiges Deutſchland werden. Andererſeits ſoll die Tagung
Zeugnis ablegen für den Geiſt, der einſt die Angehörigen dieſer Waffe
beſeelte, die durch Diktat des Verſailler Friedensvertrages vernichtet
worden iſt. Ausfünfte über die Tagung durch die Geſchäftsſtelle des
Waffenringes der Deutſchen Schweren Artillerie: Berlin W. 57,
Bülow=
ſtraße 20.
— Deutſchtum und Evangelium in Südamerika. Am Dienstag, den
21. Februar, hält Generalſekretär Willy Müller, abends 8.30 Uhr,
vorausſichtlich in der Aula des Gymnaſiums, einen Vortrag für die
evangeliſche Darmſtädter Jugend. Willy Miller ſtamt aus Herrnhut
in Sachſen, dem Ort, der in der Geſchichte der Zinſendorfſchen
Brü=
dergemeinde eine bedeutſame Rolle ſpielt und jetzt noch die
Lei=
tung dieſer bekannten Frei= und Miſſionskirche beherbergt. Den
größ=
ten Teil ſeines Lebens hat er in England zugebracht, und zwar im
Miſſionsdienſt an jungen Deutſchen. Er bekleidete dort die Stelle eines
Sekretärs in einem „Deutſchen Chriſtlichen Verein Junger
Män=
ner‟. Die letzten 30 Jahre leitete er eine von ihm ſelbſt gegründete
Farm in der Nähe von Cambridge. In dieſe Kolonie nahm er
Aus=
landsdeutſche auf, die den rechten Pfad drüben verloren hatten und
denen er ein „Bruder” werden wollte. Jetzt iſt er gerade von einer
elf=
monatigen Reiſe nach Südamerika, nach Braſilien, Uruguay und
Argen=
tinien zurückgekehrt. Er war ausgeſandt vom Reichsverband der
evan=
geliſchen Jungmännerverbände Deutſchlands zu Studienzwecken. Ueber
ſeine Beobachtungen draußen berichtet er am genannten Tag unter dem
Thema: „Die deutſche Jungmännerwelt in
Süd=
amerika‟. Dieſer Vortrag iſt eine öffentliche Veranſtaltung,
Er iſt in erſter Linie für die geſamte evangeliſche Jugend der Stadt,
insbeſondere für die in der evangeliſchen Jugendgemeinſchaft
zuſam=
mengeſchloſſenen Bünde geplant. Den evangeliſchen Buben im Alter
von 10—14 Jahren erzählt Direktor Müller am folgenden Mittwoch,
nachmittags 4 Uhr, im Jugendheim (Alexanderſtraße 22) von ſeiner
Fahrt durch den braſilianiſchen Urwald. Zu dem oben angezeigten
Vortrag ſind indeſſen alle evangeliſchen Glaubensgenoſſen,
insbeſon=
dere die Miſſionsfreunde, alle Eltern und Erzieher und alle an der
Frage des Auslandsdeutſchtums intereſſierten Kreiſe eingeladen.
„Tageskalender für Montag, den 13. Februar 1928.
Landestheater, Großes und Kleines Haus: Keine Vorſtellungen.
— Orpheum, abends 8 Uhr: Revue „Das lebende Magazin‟ —
Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele, Helia.
Seite 4
Montag den 13. Februgr 1928
Nummer 44
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 11. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Her=
ſtellung vorkommender Anſchlüſſe an das Ortsnetz der Waſſerleitung
wird der Firma Karl Hofmann 2. hier zum Angebotspreiſe von 24,33
Mark pro Anſchluß bis zum 31. März 1929 übertragen. — Dem Wilh.
Mahr hier wird geſtattet, eine Bretterwand an ſeinem Grundſtück Ecke
Hofmannſtraße und Sandgaſſe wieder zu erneuern. Dem Peter Heinr.
Kunz 1. hier wurde die Genehmigung erteilt, ſein Grundſtück am
Beſ=
ſungerweg vorerſt mit Brettern einzufriedigen. Beide Genehmigungen
haben nur a.s Proviſorium zu gelten und hat die Herſtellung der
Ein=
friedigung bis 1. Oktober 1930 in vorſchriftsmäßiger Weiſe zu erfolgen.
— Dem Gg. Gerhard 1. hier wurde zur Errichtung eines neuen
Wohn=
hauſes auf dem Gelände hinter der Wagenhalle der elcktriſchen
Stra=
ßenbahn (außerhalb des Ortsb uplans) die Gevehmigung erteilt. —
Dem Philipp Bork 3. hier wurde zur Fertigſtellung ſeines Wohnhauſes
chen bis zur alten Wieſe durchgeführt wird; 2. den Peterswieſendamm
bis zum Nachtweideweg durchzuſühren. Der Antrag zu 1. wurde
ge=
nehmigt und die erforderlichen Mittel bewilligt; der Antrag zu 2.
wurde der Feld= und Wieſenkommiſſion übewwieſen. — Als einmaliger
Beitrag für die Landwirtſchaftliche Schule zu Darmſtadt wurden 25 Mk.
aus der Gemeindekaſſe bewilligt. — Die Kreditüberſchreitungen des
Rechnungsjahres 1926 wurden genehmigt. — Dem Philipp Aſtheimer 1.
hier wird auf Grund des X 23 Abſ. 3 der Ortsſatzung über die
Er=
hebung einer Wertzuwachsſteuer die angeforderte Wertzuwachsſteuer von
97 Mk. für ein verkauftes Grundſtück erlaſſen. — Dem G. Reinheimer 1.
hier wurde das Gemeindegrundſtüick Flur II Nr. 137‟/,0 — 513
Quadrat=
meter, zu dem üblichen Preis und Bednigungen übertragen. — Der
Entwurf des Hochbauamts Darmſtadt betr, den dritten Nachtrag zur
Ortsbauſatzung der Gemeinde Griesheim vom 11. Mai 1912 ſoll dem
Hochbauamt nochmals zur Klärung des § 1 zurückgegeben werden. —
Dem durch das Heſſiſche Hochbauamt Darmſtadt vorgelegten Entwurf
über die Errichtung eines zweiten Nachtrags zur Orksbauſatzung der
Gemeinde Griesheim für das Gebiet am Friedhof zwiſchen Hofmann=
und Friedrich Ebertſtraße wurde Zuſtimmung erreilt. — Zur
Ausfüh=
rung von Erweiterungsarbeiten bei der Waſſerleitung ſoll die Aufnahme
eines Kapitals von 5000 Mark bei der hieſigen Volksbark auf
Schuld=
ſchein erfolgen. — Dem Geſuch Les Jakob Engel 3. hier um Auſchluß
an die Waſſerleitung zu ſeinem Grundſtick am Pfungſtädter Weg wurde
ſtattgegeben.
* Gundernhauſen, 8. Febr. In gut beſuchter Verſammlung im
Gaſthaus „Zur Germania” ſprach nach ſachlicher Eimleitung des
Vor=
ſitzenden, Herrn Bürgermeiſters Schütz, in beredten Worken Herr
För=
ſrer Kerſcheer über Vogelſchutz. U. a. war es ſehr intereſſant, zu hören,
was er aus eigner Beobachtung über Vogelmord durch Raubtiere und
leider durch Menſchen, den gefühlloſen Leimrutenlegern uſw., berichten
kunnte, denen nebenbei in ihrem ruchloſen Handwerk ſchwer
beizukom=
men ſei. Nach einer lebhaften Diskiſſion ſchloß der Vorſitzende die
Ver=
ſammlung wit der Bitte, das Gehörte in die Bevölkerung tragen zu
wollen, dan=it der neugegrundete Vogelſchutzverein ſich zum Segen
unſerer gefiederten Sänger und namentlich unſeres Obſtbaues entwickeln
könne.
X Erbach, 11. Febr. Die Vortragsreihe der Vereinigung
für Kunſt und Wiſſenſchaft ſetzte Herr Oberſtudiendirektor
Dr. Weiner mit einer Rede üiber die Philoſobhie der Gegenwart
fort. Der Vortragende ſtellte der heutigen Zerſplitterung der
philo=
ſophiſchen Richturgen die Einheit der philoſophiſchen Auffaſſung im
Mittelalter gegenüber, die auf der Theologie beruhte. Der Redner wies
alsdann auf die drei Hauptrichtungen hin, die man im 19. Jahrhunderk
unterſcheiden könne, und ſchilderte, wie die Philoſophie der reinen
Wiſ=
ſenſchaft unter dem Einfluß der Mathematik zur Wiſſenſchaftslehre bei
Fichte und unter dem Einfluß der Romantik bei Hegel zu einem
allum=
faſſenden Syſtem wurde. Er gab dann unter Hinweis auf Oſtwald,
Drieſch, Wundt und andere einen Ueberblick über die Energetik, die
Pſychologie, die Pſtzchoanalyſe, den Okkultismus und die
Phänomeno=
logie, um zum Schluß noch auf die Wertphiloſophie Max Scheleus
ein=
zugehen, mit der die Rückkehr zum Dualismus endgültig ſei. Die
Be=
handlang der Lebens= und Kulturphiloſophie behielt ſich der Redner für
einen beſonderen Vortrag vor. Es war eine glänzende Leiſtung, in
einem zweiſſindigen Vortrag dieſen geiſtesgeſchichtlichen Ueberblick in
knappeſter Form, aber dennoch klar und überſichtlich zu geben. Der Dank
des vollbeſetzten Saales war der Leiſtung entſprechend.
Ae. Hammelbach,” 10. Febr. Lichtſpielverein. Der
Licht=
ſpielverein Weſchnitztal=Ueberwald brachte den neuoſten Eskimofilm
„Milak, der Grönlandjäger”. Während man für die Schulen von
Ham=
melbach, Weſchnitz und Gras=Ellenbach vorgeſtern morgen eine
Vor=
führung angeſetzt hatte, zeigte man diesmal auch den „großen Leuten”
dieſen prächtigen Film. Der Beſuch der Abendvorſtellung war
befrie=
digend. Ohne jeden Zwiſchenfall lief der Film glatt durch, ſo daß er
nach einleitenden Worten und Muſikbegleitung der Kritik der „Kleinen”
wie der „Großen” ſtandhielt. Die Zugabe „Das fliegende Klavier”,
erreichte ebenfalls ihren Zweck.
Bg. Mittershauſen. 11. Febr. Bau= und
Natzholzverſtei=
gerung. Die Gemeinde Mittershauſen läßt am Donnerstag, den 16.
Febr., das durch den Sturm erfallene Holz, zirka 140 Feſtmeter, beim
Gaſtwirt Peter Anton Wagner in Scheuerberg öffentlich verſteigern.
Die Ausgrabungen am Kloſter Lorſch.
Die Arbeiten des letzten Monates konnten verſchiedene Fragen zur
Löſung bringen. Nachdem bereits gleich zu Anfang feſtgeſtellt war, daß
der früher allgemein als Torhalle der Kloſterkirche aufgefaßte Bau
in keinem Zuſayenhange mit den Flankenmauern des Atriums ſteht,
ſondern eine vollkommen ſelbſtändige Anlage iſt, mußten die weiteren
Unterſüchungen darauf eingeſtellt werden, zu prüfen, ob wir nicht doch,
wie bereits mehrfach vermutet, hier die im Mittelalter berühmte
Ecclesia varia, die „Bunte Kinhe”, vor uns haben, die im Jahre 882
als Gruftkapelle der oſtkarolingiſchen Könige erbaut wurde. Aus
man=
cherlci Erwägungen bleibt kaum eine andere Möglichkeit, da alle
An=
zeichen ſich in der gleichen Richtung vereinigen, die baulichen
Eigentüm=
lichkeiten, die in der Geſchichte der Baukunſt ohne jede Analogie daſtehen,
die Stellug inmitten des Prunkhofes der berichmten Kloſterkirche, die
Bezcichnung als Michaelskapelle (Michael iſt ſtets der Totenengel, und
Grabkapellen werden ihm geweiht) und manches andere. Ein
ſchlagen=
der Beweis hätte allerdings nur dadurch erbracht werden können, daß
man die Königsgräber ſelbſt oder deren Stelle gefunden hätte, umd
damit war von vornherein natürlich nichtt zu rechnen. Trotzdem wird
man an der Gleichſetzung kaum noch zweifeln dürfen. Auch die
Ge=
ſamterſcheirmg des kleinen Bauwerkes ſteht dem mindeſtens nicht
ent=
gegen, es iſt auffallend unarchitektoniſch aufgebaut und gleicht vielmehr
einem großen Scrkophage oder Reliquiar. Die Ausgrabung im Innern
der Kapelle konnte eme Menge wichtiger Feſtſtellungen machen. Im
Boden ſelbſt, der bis zu großer Tiefe durchgraben wurde, fand ſich niht
die geringſte Spur einer einſtmaligen Beſtattmg. Nach Ablöſung des
Wandputzes im Innern ergab ſich mit abſoluter Sicherheit, daß die
Kapelle ein Obergeſchoß gehabt hatte, denn beſonders an der weſtlichen
Wand zeigten ſich dicht beieinander liegend die Balkenlöcher für den
Boden. Ferner ergab ſich, daß die beiden Treppentürme, die man meiſt
als eine ſpätere Zutat bezeichnet hatte, unbedingt zum älteſten Bau
ge=
hören müſſen, an dem außer dem ganz umgearbeiteten Doihe alſo alles
aus einem Guſſe iſt. Es wird erwogen, das Obergoſchoß wieder
ein=
zuziehen und dann die Bögen des Uniergeſchoſſes wieder zu öffnen, um
die alte Raumwirkung wieder herzuſtellen.
An der Kirche ſolbſt gingen die Unterſuchungen vor allem im
Boden des noch ſtehenden Teiles vor ſich. Hier wurden wieder eine
ganze Reihe von Gräbern feſtgeſtellt. Sie gruppieren ſich in dichter
Reihe um einen vertieften Raum, der nach der Schichtenfolge der
ver=
ſchiedenen Böden der Kirche zum älteſten Teile gehören muß. Der
Weſt=
bau hatte eine geſchloſſene Front erſt in der vorderen Fluchtlinie der
beiden mächtigen Türme, der Raum zwiſchen ihnen war nach innen offen
und bildete einen Weſtchor, wie man einen ſolchen nicht ſelten an
älteren Kirchen findet. Der verticfte Raum dever iſt danach die
(lonfessio die Grabſtätte für die Reliquien des Heiligen, und um
ihn drängen ſich die Gräber der Aebte, um auch im Tode ihrem Patrone
möglichſt nahe zu ſein. Hier ließen ſich auch wieder ältere Schichten
er=
kennen. Unter der ganzen Kirche hindurch verläuft völlig klax die alte
Oerbfläche des Hügels, kennilich an einer ſchwarzen Humusſchicht.
Dieſe Oberfläche wußte bei der Erbquung der Kirche planiert werden.
Unter den Abtgräbern liegen nun wieder mehrere Grabſtätten aus einer
älteren, vorkirchlichen Zeit. So wird der Mauerkopf der Cenfessio
über das Fußende eines Grabes hin weggeführt, unter dem wiederum
die Reſte eines Frquengrabes gefunden wurden, das nach einer darin
liegenden Tonperle aus der Zeit der Völkerwanderung ſtammt.
Wichtig für die Baugeſchichte der Kirche wird auch die genauere
Unterſuchung des Strcbepfeilers ein der Verlängerung der Weſtwand
nach Süden. Es hatte ſich ſchon immer in der Mauer der Zug einer
Türöffnung abgehoben, und dieſe führte in ſchräger Richtung aus dem
ſüdlichen Seitenſchiffe in das Innere des ſüdlichen Turmes. Da nun
aber ſicher die Woſüwand zum älteſten Teile der Bau/3 gehören muß,
die Richtung der Türe aber anf die Stellung der Mittelarkade Nückſibr
nimmt, iſt auch der Zug der Arkaden ein Teil des Gründungsbaues von
774 und nicht erſt e* ra uach dem Brande von 1090 eingsſetzt. Da nun
auch im äußerſten Oſten der Kirche unzweifelhaft karolingiſche Funde
erhoben ſind (Bodenplatuen und bemalter Stuck), kann die Erneuerung
nah dem genannten Braude an der Grundrißbildung nichts verändert
haben. Es ſpricht überhaupt ſehr vieles dafür, daß der Brand ſich uur
auf das Dachwerk und die hölzernen Einbauten im Innern beſchränkt
und die ſteinernen Mauern der Kirche wohl beſchädigt, aber nicht
zer=
ſtört hat, und daß erſt der Brand von 1621 den Verfall eingeleitet hat;
die Weſtanlage iſt ſchon einem Blitzſchlage von 1548 zum Opfer gefallen.
Außerhalb des noch aufrecht ſtehenden Teiles hat ſich neuerdings die
deutliche Spur eines römiſchen Bauwerkes gezeigt, deſſen Aufdeckung
noch im Gange iſt. Es fanden ſich dabei zahlreiche Reſte typiſch römiſcher
Hcizkacheln und Stücke von betonartigem Fußboden. Der Ban liegt
unter dem Mittelſchiffe, erhalten iſt nur die ſchwarze Spur m Boden,
doch nichts mehr vom Mauerwerk. Nach Oſten hin ſtieß die Grabung
neuerdings auf eine Eruppe ungewöhnlich dicht bei einander liegender
Skelette ohne alle Beigaben, allem Anſchein einen Teil des
Kloſterfried=
hofes, in dem die Mönche ihre Ruhſtatt gefunden haben.
Auch mehrere ſchöne Einzelfunde ſind wieder zu berichten. In
den tiefſten Schichten des Fundamentſihuttes fand ſich ein prachtvoller
Sandſteinkopf ſpätrömiſcher Art In den einen der Strebepfeiler war
ein größeres Stück einer wundervoyllen romaniſchen Schranke eingemauert
mit Palmettenornament und einem eingeſetzten Apoſtelkopfe. Das Relief
gehörk in die Zeit um 1075. In der Confessio lag ein Silberdenar einer
ungewöhnlich ſeltenen Art, geprägt von Karl dem Großen in den erſten
Jahren ſeiner Regierung (vor ſeiner Münzreform 775) aus der
Miinz=
ſtätte Mainz, wie die Aufſchrift der Rückſeite beſagt.
Prof. Dr. F. Behn.
Ag. Lindenſels, 11. Febr. Theateranfführung. Morgen
Sonntag veranſtaltet der Geſangverein „Harmonie” im Saale des
Horels „Heſſiſches Haus” ſein diesjähriges Wintervergnügen.
Lieder=
vorträge und Theateraufführung „Der Naffe als Onkel” von Schiller,
ein Luſtſpiel in 3 Akten, kommt auf der Bühne zu Geſicht. Wer noch
jemals Gelegenheit gehabt hat, Gaſt bei der „Harmonie” zu ſein, konnte
ſtets befriedigt nach Hauſe kehren. Die „Harmonie” iſt auch der älteſte
Gefangverein in Lind’nfels, der in früheren Jahren auf dem
Schloß=
hofe oder im Klappergarten den Kurgäſten ſeine einheimiſchen
Oden=
waldlieder zu Gehör brachte. Die beſten Theaterkräfte dürften
eben=
falls zuſammengezogen ſein, um etwas ganz beſonderes zu bieten. —
Turneriſches. Gelegentlich der Generalderſammlung des hieſigen
Turnvereins brachte der neue Vorſitzende, Herr Joſef Elzer, eine kurze,
aber treffende Ausführung über die künftigen Aufgaben und Ziele der
Turnerſchaft. Die Eigenſchaften Jahns, des alten Turnmeiſters,
wur=
den treffend vor Augen geführt, und um deren Nachahmung geht jetzt
der ganze Geiſt des hieſigen Turnvereins. Der Beſuch der letzten
Ver=
anſtaltungen, die eine ſtarke Beteiligung aufwieſen, zeigte endlich wieder
einmal, daß die älteren Mitglieder im Einvernehmen mit der jungen
Generation Hand in Hand arbeiten wollen. Es war eine Freude, die
Berichte der Turn=, Sport= und Schwimmwarte zu hören, zumal noch
bekannt wurde, daß in dieſem Jahr ein groß angelegtes
Gau=
ſchwimmfeſt in unſerem Schwimmbad abgehalten wird.
Wimpfen, 9. Febr. Der Geſangverein „Konkordia”
ver=
anſtalter am 3., 4. und 5. Jum 1928 anläßlich der Feier ſeines 60jähr.
Beſtehens einen großen Geſangswettſtreit, der inſofern über
anderen derartigen Veranſtalrungen ſteht, als Vereine aus drei
Li=
dern : Württemberg, Baden und Heſſen, miteinander in Wettbewerb
treten. Der Herr Reichspräſident hat dem Verein dazu einen höchſten
Ehrenpreis geſhiftet. Das zweite Rundſchreiben iſt bereits verſchickt.
Der Delegiertentag findet am 4. März 1928 im Oſt’ſchen Saale ſtatt. —
Im Monat Juni finden hier außeodem mehrere größere Tagungen ſtatt,
ſo je eine der heſſ. Gemeidebeumten und des Haſſiaverbandes.
Ein=
fahrten in das nahe Salzbergwerk Kochendorf ſind u. a. möglich am
3. und 10. Juni.
I. Grünberg, 11. Febr. In der Gemeinderatsſitzung
wurde beſchloſſen, daß die Ortsbaukommiſſion mit dem Vorſtand des
Obſt und Gemüſebauvereins Grünberg die ſtädtiſchen Obſtbäume
beſich=
tigen ſolle, um die notwendigen Umpfropfungen bzw. Anpflanzungen
feſtzuſtellen. Den beiden hieſigen Sportvereinen wurde für ihre weiteren
Uebungen eine Gemeindewieſe überwieſen, und zwar ſo lange, bis der
eigentlſche Sportplatz den Beſtimmungen entſprechend neu h rgerichtet
iſt. Genehwigt wird der kreisamtliche Entwurf einer
Polizeiverord=
nung über die Entwäſſerung der Grundſtücke und eine Ortsſatzung über
die Erhebung einer Kanalbenutzungsgebühr. Die Bewohner der
Galleis=
ſtraße ſollen aufgefordert werden, die Büirgerſteige vor ihren Häuſern,
ſoweit das noch nicht geſchehen iſt, mit Platten belegen zu laſſen.
Wei=
terhin ſoll die zweite Schafweide verpachtet werden: das Geſuch des
Hochbquamtes, die Abwäſſerung von dem ſtaatlichen Beamtenhaus in
der Theo Kochſtraße ohne Senkgrube i die Kanaliſation zu leiten,
wurde abgelehnt, dagegen wude ein Antrag, die Pflaſterung der
Bahn=
hofſtraße auf die nächſte Tagesordnung zu ſetzen, angenommen.
Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mitteilung,
daß meine herzensgute Frau,
meine treubeſorgte Mutter, uniere
liebe Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter, Schwägerin. Enkelin
und Nichte
(2925
Frau Lina Lang
geb. Mark
am 11. Februar früh 4 Uhr nach
kurzen ſchweren Leiden im 25.
Le=
bensjahre unerwartet von uns ge
riſſen wurde.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Hans Lang und Kind
Frau Mark Ww. u. Kinder
Frau Lang Ww. u Kinder
Familie Schäfer nebn Angehörigen.
Die Beerdigung findet Dienstag,
11. Fe ruar, nachmittags 3 Uhr
auf dem Waldfried.of ſtatt.
Man4
Pickel im Geſicht und am Körper Miteſſer, Bläten,
Puſteln, Wintmerlu, rote und fieckige Hmut,
ver=
ſchwinden ſehr ſchnell, wenn man abenbs den
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des altberühmten Köſtritzer Schwarzbieres. Seit altersher wird
dort dieſer altehrwürdige Kräftigungstrunk nach dem bwährten
überlieferten Rez. pt in gleicher Qualität hergeſtellt. Es zeichnet ſich
durch ſeinen köſtlichen herbwürzigen Geſchmack aus und wer es
ein=
mal zu ſeinem Haustrunk gewählt hat, wird dieſen ſo bekömmlichen,
nahrhaften Trunk täglich mit größerer Genußfreudigkeit trinken,
Das echte Köſtritzer Schwarzbier erhalten Sie durch
Flaſchenbier=
handlung Gg. Herth. Darmſtadt, Stiftſtraße 89 Fernſprecher
1944, Bierhandlung Oſtertag, Darmſtadt, Hügelſtraße 27,
Fernſprecher 2468, und in allen durch Schilder und Plakate
kennt=
lichen Geſchäften. Das echte Köſtritzer Schwarzbier iſt nicht zu
verwechſeln mit den obergärigen, durch Zucker gefüßten Malz= und
Weizenbieren.
d.Bin.10
Nummer 44
Moniag den 43 Februar 1928
Seite 5
Dalchemtandemnseigeslansba=gütak
Süddeutſchland und Berlin
im Endſpiel.
Die beiden am Sonntag ausgetragenen
Zwiſchenrunden=
ſeiele um den Handball=Pokal der Deutſchen Sportbehörde nah= Im übrigen waren in dieſer Hälfte beide Parteien je zweimal
men den erwarteten Ausgang. Süddeutſchland blieb in Darm= erfolgreich. Hennemann verwandelte in der 37. Minute einen
liadt über Weſtdeutſchland 6:4 (Halbzeit 4:2) ſiegreich, während Straſwurf derart ſcharf, daß er von der Fauſt des Torwächters
in Halle Brandenburg über Mitteldeutſchland mit 10:6 (5:5)
Treffern ſiegreich bleiben konnte. Die beiden Sieger tragen am
25. März den Entckampf um den Pokal aus. Der Austragsort iſt
noch nicht beſtinnnt worden.
Süddeutſchland — Weſideutſchland
6:4 (4:2)
Das Handball=pokalſpiel auf dem Stadion.
Wiederum hat die ſüddeutſche Verbandsmannſchaft es fertig
gebracht, ſich die Teilnahmeberechtigung für das Endſpiel zu
ſichern. Der Sieg gegen die weſtdeutſchen Repräſentativen mußte
ſchwer erkämpft werden, ſchwerer, als mancher gedacht haben
mag. Es war offenſichtlich, daß im Vergleich zu den früheren
Spielen die Weſtdeutſchen große Fortſchritte gemacht haben. Sie
waren zweifellos den Einheimiſchen ein vollkommen ebenbürtiger
Gegner — eine Tatſache, die in Süddeutſchland die Freude an
dem zwar etwas knappen, aber verdienten Sieg noch erhöhen
ſollte
Der Sonntag vormittag ließ das Schlimmſte hinſichtlich des
Beſuches des Spieles befürchten; nach dem Schneetreiben des
Vormittags befcherte der Nachmittag zuletzt doch noch
annehm=
bares Wetter. Das Spielfeld war in Anbetracht der
Witterungs=
verhältniſſe in gutem Zuſtand. So waren es immerhin weit über
dreitauſend, die das Erſcheinen der Weſtdeutſchen auf dem
Spiel=
feld freudig begrüßten. Die Grün=Weißen Farben wurden
ver=
treten durch
Orth
Frohn Bartz
Voſſenkaul Klein. Gufgar
Pöthmann Tucht Klein Heggen Weſtkamp
Der Beifall ſteigerte ſich noch, als die Süddeutſchen aus der
Kabine kamen. Zur allgemeinen Ueberraſchung fehlte neben
Gel=
linger in der Mannſchaft auch noch Gußner, ſo daß nicht die
er=
wartete Darmſtadt=Fürther Kombination, ſondern eine faſt
aus=
ſtellung das Spiel beſtritt:
Bender
Kadel Reuter
Gebhardt. Götz Allwohn
Fiedler Werner Jans Dietz Hennenann.
Das Spiel begann unter der Leitung von Herrn Soalbach
zeigte ſich die Ebenbürtigteit der Weſtdeutſchen. Ein glänzender
Mittelläuſer, eine ſehr durchſchlagskräftige rechte Sturmſeite und
ein mit großer Wurfkraft ausgeſtatteter Mittelſtürmer machten
den Süddeutſchen gleich nach Spielbeginn, ſchwer zu ſchaffen.
Die erſten fünf Minuten hat der Weſten das Wort und geht
ſo vollkommen verdient durch Strafwurf von Klein in Führung
(3. Minute). Als jedoch der nach rechts durchgelaufene Fiedler
durch Einzelleiſtung in der 6. Minute den Ausgleich erzielt hatte
— der Dyppelhänder flach in die untere Ecke war für Orth kaum erfolgreich.
haltbar —, begann eine Spielphaſe, in der Süddeutſchlangs
Sturm glänzen kombinierte und vollkommen das Feld
be=
herrſchte. In ſelten geſehener Spiellaune zogen die einheimiſchen
Stürmer immer wieder vor das Tor des Gegners; Innenſpiel
wechſelte mit Flügelſpiel, Erfolge mußten fallen. Dieſe
glän=
zende Viertelſtunde entſchied das Spiel ſür den Süden, da er in
den Weſten nicht mehr aufholbar war. Der Süden hatte in
dieſer Drangperiode noch ausgeſprochenes Pech, da micht weniger
Trotzdem fielen 3 Tore im Abſtand von wenigen Minuten,
zu=
erſt durch Fiebler (Doppelhänder), dann durch Jans, der einen
20=Meter=Wurf haargenau in die Ecke zirkelte, und zuletzt durch verdienten Sieg von 3:2 Treffern buchen. Sie logen ſchon bei
Werner, der raffiniert den Pall kurz vor dem Torwächter
auf=
ſpringen ließ, ſo daß er über den am Boden liegenden Torwächter
deutſche Torwächter täuſchen, Klein hatte ſomit zu 4:2 aufgeholt. Tabelle zu beyatien=
Eine große erſte Halbzeit ließ für die 2. Spielhälfte weitere
große Leiſtungen erhoffen. Es kam jedoch anders. Zwei
Um=
ſtände mögen beſtimmend geworden ſein, daß die große Linie
des Spielbeginns in der letzten halben Stunde keine Fortſetzung
fand, ſondern durch ein Durchſchnittsſpiel erſetzt wurde, wie es
in Darmſtadt oft geboten wird. Das Spiel wurde auf beiden
Seiten härter und dadurch weniger flüſſig. Dies hätte man noch
hingenommen, wenn nicht der weſtdeutſche Verteidiger Bartz ſeine
Körperkräfte zu ſehr mißbraucht hätte. Wie ſchon ſo oft wurden
man, ſie beſonders aufs Korn nehmen zu müſſen. Daß der liche Kampfesart gebührend auerkannt werden muß. Zum
drit=
friedigte, dieſer Spielweiſe gegenüber verſagte, bewirkte, daß verein Wiesbaden gegenüber, um den Meiſtertitel zu erkämpfen.
hätte Herr Saalbach ſtatt den ewigen Strafwürfen den Mut
auf=
den größten Sündern ſchnell der Mut zu weiteren Taten ver= gung begünſtigtes. Da auch in der notwendigen Verlängerung
gangen. Allerdings muß auch zugegeben werden, daß der Weſten des Spieles die Entſcheidung verſagt blieb, werden die gleichen
i der ganzen letzten Halbzeit teils leicht, teils auch ziemlich
drückend überlegen war, und daß es deshalb für die weſtdeutſche
Hintermannſchaft doppelt ſchwer war, die gegneriſchen Angriffe
abzuſtoppen, da den Darmſtädter Stürmern die
Durchbruchs=
taktik ganz beſonders gut liegt. Es war deshalb — ſo paradog
dies auch erſcheinen mag — nur der harten Kampfesweiſe
zuzu=
ſchreiben, daß es den Süddeutſchen, trotzdem der Gegner
über=
legen war, nicht gelang, einen höheren Sieg herauszuſpielen.
doch noch das beabſichtigte Ziel fand. Dieſen Treffer egaliſiert
der Weſten gleich darauf, als Tucht im Nachwurf eines
Straf=
wurfes einſandte. In der 45. Minute ſteht Hennemann auf der
Lauer und wirft glatt ein; doch wieder ſtellt im Gegenſtoß der
Weſten durch hohen Ball von Tucht das alte Verhältnis her.
Ein weiteres Tor für den Süden wird von dem Schiedsrichter
nicht anerkannt — gegen die unſeres Erachtens richtige Meinung
des geſamten Publikums. Der Schluß ſah den Süden alſo mit
6:4 als Sieger.
Die Kritik der beiden Mannſchaften mag ſich auf das
Weſent=
liche beſchränken. Bei dem Weſten war Orth im Tor ganz große
Klaſſe, der eine Reihe ſchwerſter Bälle bravourös hielt; ihn als
beſten Mann des Feldes anzuſprechen, wäre zweifellos berechtigt,
wenn nicht das Torhüterſpiel eine Sonderſtellung einnehmen
würde. Weiterhin ragte der Mittelläufer Klein aus der
Mann=
ſchaft des Weſtens hervor, wie auch der „größte” der Mannſchaft,
der Siegener „Klein”, und der rechte Flügel als ſehr ſpielftark
ſich entpuppten. Die übrigen Leute des Weſtens paßten ſich gut
dem Geſamtbild an mit Ausnahme des linken Flügels, der
eigentlich nie gefährlich wurde.
Die Süddeutſchen zu kritiſieren fällt ſchwer, weil die
Leiſtun=
gen zu uneinheitlich waren. War z. B. der geſamte Sturm in der
1. Hälfte ausgezeichnet, ſo fielen in der 2. Halbzeit mit
Aus=
nahme von Hennemann ſämtliche Stürmer ziemlich ſtark ab.
Viel mag dazu das ungenaue Zuſpiel der Hintermannſchaft
bei=
getragen haben. Nur Götz war dort immer auf der Höhe. Die
übrigen Darmſtädter in der Hintermannſchaft ſchienen etwas
ſchwächer als ſonſt. Der Fürther Gebhardt war in der 1. Hälfte
glänzend disponiert, in der 2. Hälfte kam jedoch auch er nicht
mehr ganz mit. Bender im Tor der Süddeutſchen machte beim
2. und 3. Tor in der Drangperiode des Weſtens ſchwere Fehler.
Einen Vergleich mit ſeinem Gegenüßer hält er nicht aus.
Wieder einmal gehört ein großes Handballſpiel der
Ver=
gangenheit an Abſchließend darf die Pokalzwiſcheurunde im
Darmſtadt wohl dahingehend beurteilt werden, daß, wenn auch
nicht alle Wünſche erfüllt wurden, das Spiel doch durch die
glänzende 1. Hälfte ſich eine gute Note verdient hat. In
Darm=
ſtadt insbeſondere darf man ſtolz darauf ſein, daß es gerade die
ſchließlich aus 92ern zuſammengeſetzte Elf in ſolgender Auf= Spieler des Sportvereins 98 zum 2. Male fertig brachten, für
den Süddeutſchen Verband die Berechtigung zum Pokalendſpiel
zu erſtreiten.
Brandenburg — Milteldeutſchland 10:6.
Das Zwiſchenrundentreffen in Halle zog nicht weniger als
6000 Zuſchauer an. Der beſte Mann auf dem Platze war der
(Plauen) mit dem Anſtoß der Süddeutſchen. Gleich zu Beginn / Torhüter der Berliner Elf, Gremſch. Ihm und dem Angriff
konnten die Reichshauptſtädter auch in erſter Linie den Sieg
danken. Das Spiel war bis zur Pauſe (5:5) ziemlich
ausge=
glichen, dann aber gewannen die Berliner mehr und mehr
Ober=
hand. Von den 10 Treffern des Siegers brachte Heine (Siemens)
allein vier auf ſein Konto. Die reſtlichen Tore verteilten ſich auf
Wolff (Polizei) drei, Kerwer, Bukowſki (Polizei) und Klatt
(SC. Charlottenburg). Für Mitteldeutſchland waren Böhme=
Freithal dreimal, Heerig=Werdqu zweimal und Jgeger=Halle
Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft der OSB.
DSB. München geſchlagen.
Da die ſüddeutſche Verbaudsmannſchaft am Sonntag in
dieſem Zeitraum hevausgeſpielte Vorſprung von 3 Toren für Darmſtadt zum Zwiſchenrundenſpiel um den DSB.=Pokal
an=
treien mußte, gab es in der Meiſterſchaft nur ein Spiel. In der
Gruppe Oſt trafen der Deutſche Sportverein München und
als 3 Lattenſchüſſe mit in Kauf genommen werden mußten. die Stuttgarter Kickers auf dem Platze des DSV. zuſammen.
Zur allgemeinen Ueberraſchung konnten die Schwvaben, die am
Vorſonntage der Sp.Vg. Fürth glatt unterlegen waren, einen
Halbzeit mit 2:1 Treffern in Führung. Die Sp. Vg. Fürth braucht
alſo am nächſten Sonntag im Spiele gegen den DSV. München
ins Netz ſprang. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ließ ſich der ſüd= nur ein Unentſchieden zu erzielen, um die Führung in der
* Am die Damenhandballmeiſſerſchaft
im Frankfurter Bezirk.
Poſt=SV. Frankfurt — SV. Wiesbaden 1:1 nach Verlängerung.
Geſtern vormittag gab es auf dem Platz von Rot=Weiß für
Darmſtadt eine Sehenswürdigkeit, die aber durch das
unfreund=
liche Wetter nicht den gewünſchten propagandiſtiſchen Erfolg hatte.
gerade Jans und Fiedler dabei am „ieiſten mitgenommen; als Immerhin hatten 150 Zuſchquer Gelegenheit, ein Handballſpiel
die exponierteſten Speler der einheimiſchen Mannſchaft glaubte zwiſchen zwei Damenmannſchaften zu bewundern, deren ritter=
Schiedsrichter, deſſen Leitung in der 1. Hälfte vollkommen be= tenmal ſtanden ſich der Poſtſportverein Frankfurt und
Sport=
gegen Spielende hin der erwähnte Mißſtand ſich noch ſteigerte; Trotz aller Anſtrengungen gelang dies nicht. Beide Parteien
konnten je ein Tor erzielen, die Poſt ein imponierendes,
Wies=
gebracht, 13=Meter=Würfe zu verhängen, es wäre wohl beſtimmt haden ein vom Glück bzw, der Ungeſchicklichkeit der Poſtverteidi=
Mannſchaften zu einem vierten Spiel zuſammenkemmen wüſſen
Das Spiel konnte gefallen. Man darf natürlich dabei nicht
mit falſchem Maßſtab weſſen. Gleich beſundernswert war der
Kampf der Damen um den Ball, mit dem Gegner und nicht
zu=
letzt den Tücken des aufgeweichten und unter Waſſer ſtehenden
Platzes. Jedenfalls hat auch dieſes Spiel gezeigt, daß auch
Damen Handball „ſpielen” können und ſollen. Man muß ſich nur
wundern, daß man das in der Handballhochburg bisher nicht
eingeſehen hat oder zugeben will. Es wäre jedenfalls ein
Ver=
dienſt, wenn man endlich mit den unberechtigten Vorurteilen
brechen und ſich dazu aufſchwingen würde, dieſes Spiel zu pflegen.
T. B. Hähnlein I.—T. Gem. Beſſungen II. 6:7 (3:3).
Dieſes Spiel mußte auf dem Alsbacher Platze ſtattfinden, 8o
der von H. vollſtändig unter Waſſer ſtand. Wie das Neſultat
bezeugt, war es ein intereſſantes Treffen, bei dem die
beider=
ſeitigen Stürmerreihen weit beſſer waren gegen die
Hinter=
mannſchaften. Beim Stande von 2:0 für B. erſcheint der
Tor=
wächter der Gaſtgeber. Nun klappt auch die Sache bei H. beſſez,
und der Mittelſtürmer erzielt auch gleich das 1. Tor. Bis zur
Halbzeit hat H. noch Gelegenheit, noch zwei weitere Treffer zu
buchen, dagegen die Gäſte mit einem zufrieden ſein müſſen. 3:3.
Auch in der zweiten Hälfte wird forſch weiter gekämpft. Der
Gäſte=Halbrechte ſchießt das 4. Tor und vom Anſtoß weg ſetzt
der Mittelſtürmer durch einen Doppelhänder das ſchönſte Tor
des Tages. Nun zeigt auch H. wieder, daß es ſchießen kann,
denn poſtwendend ſteht die Partie 5:4. Bis zum Schluß ſind
beide Mannſchaften noch zweimal erfolgreich. Mit 7:6 hat B.
als glücklicher Sieger das Feld verlaſſen,
VI. Jahnſchwimmen der O. Z.
Tamde. Mühlhauſen /Th. D.T. Waſſerballmeiſter
Das 6. Jahnſchwimmen der Deutſchen Turnerſchaft, das am
Samstag und Sonntag in Halle zur Durchführung gelangte,
ſtellte in bezug auf ſeine Beſetzung die vorangegangenen
Veran=
ſtaltungen weit in den Schatten. Von 67 Vereinen waren 40
Mannſchafts= und 170 Einzelmeldungen abgegeben worden.
Beſonderes Intereſſe erweckte die Teilnahme einiger für die
Olympiſchen Spicle in Ausſicht genommenen Kämpfer. Die
Olympia=Kandidatin Pietſch=Charlottenburg gewann im
Mehr=
kampf der Turnerinnen, wurde aber im Springen nach dem
dritten Sprung ausgeſchloſſen. Die Waſſerballmeiſterſchaft
der Deutſchen Turnerſchaft holte ſich Turngemeinde Mühlhauſen=
Thüringen durch einen 2:0=Sieg gegen T. V. 1877 Dresden.
Waſſerballmeiſterſchafts=Vorrunde: Dresden 77—TV. 46
Nürn=
berg 6:5; Halleſcher T.= u. SV.—TuS. Staßfurt 9:1; Tgmd.
Mühlhauſen—TV. Dresden 6:4; Prandenburg 1816—
Ein=
tracht Leipzig 5:5.
Zwiſchenrunde: Dresden 77—TuS. Halle 6:5; Mühlhauſen—
Hamburg 16 6:4.
Entſcheidung: Tgmde. Mühlhauſen—TV. Dresden 77 2:0.
100 Meter Bruſt Männer: 1. Spitz=Köln 1,26,6: 2. Armbruſt=
Offenbach 1,27: 3. Grober=Ositabruck 1,27,2.
100 Yieter Bruſt Frauen; 1. Krutwig=Bonn 1,41,2; 2. Ebenrecht=
Haile 1/41; 3. Herzog=Markranſtädt 1,12,4.
100 Dieter Freiſtil Männer: 1. Jahn=Dresden 1,09,8: 2. Boger=
Osnabruck 1,10,7, 3. Koch=Halle 1,11,2.
50 Meter Streckentauchen: 1. Spitz=Köln 34,6 Sek.
Springen für Turnerinnen: 1. Katz=Frankfurt 61,64 P.: 2.
Engel=
hardt=Leipzig 49,52 P.
100 Yieter Seite Männer: 1. Bierdler=Leipzig 1,17,2; 2.
Dabel=
ſtein=Hamburg 1,17,3; 3. Quaſt=Osuabrick 1,18,2.
100 Meter Freiſtil Männer: 1. Jahn=Dresden 5,59,6; 2. Badth=
Meißenfels 6,22,2.
Springen für ältere Turner: 1. Gumprecht=Dresden 40½/s P.;
2. Hemmer=Frankfurt a. M. 40 P.
Mehrkampf für Turnerinnen: 1. Pietſch=Charlottenburg 85½/ P.:
2. Sarfert=Leipzig 80 %/vo P.; 3. Bach=Bonn 79 P.
Mehrkampf für ältere Turner: 1. Kempf=Leipzig 73½/— P; 2.
Künzel=Osnabrück 73 P.
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Halleſche ZuS. 2,16; 2. Su. TB.
Osnahrück 2,18,1; 3. Eintracht=Leipzig 2,18,4.
Lagenſchwimmen 200 Meter: 1. Spitz=Köln 2,56,4: 2. Barth=
Weißenfels 3,03,3.
190 Meter Rückenſchwimmen: 1. Dabelſtein=Hamburg 120; 2.
Zſchapitt=Leipzig 1.-0,2.
4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Osnabrück 6,02,2; 2. Eintracht
Leip=
zig 606,8.
Schwellſtaffel: 50, 100, 150, 100, 50 Meter: 1. Osnabrück 5,26,2;
2. Halleſche TuS. 5,26,3; 3. Eintracht=Leipzig 5,31,2.
Springen: 1. Wiesbar=Berlin 113,6; 2. Mädler=Leipzig 116,6;
3. Koſſag=Berlin.
10 mal 50 Meter Freiſtil: 1. Osnabrück 5,28,8: 2. Halleſche Zug.
5,32,2; 3. DT. Dresden 5,51,2.
100 Meter Rücken für Turnerinnen: 1. Wald=Leipzig 1,43,2: 2.
Ehrhardt=Glauchau 1,45.
4 mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. ATV. Bonn 3,06/4; 2. T.Cl.
Hannoder 3,11,4.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Bei dem geſtern im Halle an der Saale zum 6. Male
durch=
geführten „Jahu=Schwimmen; der Deutſchen Turnerſchaft, den
ſog. Wintermeiſterſchaften der D. T., hat von der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 der bekannte Kunſt= und Turmſpringer Adolf
Füngling erfolgreich teilgenommen. Es iſt ihm gelungen,
im Kunſtſpringen vom 3 Meter= und 1 Meter=Brett unter
ſtärk=
ſter Beteiligung der anerkannt beſten Springer der D. T mit
102, 30 Punkten den 7. Sieg zu erringen. Unter
Berück=
ſichtigung ſeiner ſtarken dienſtlichen Jnanſpruchnahme, die ihm
ein regelmäßiges Ueben nicht ermöglichten, iſt dieſer Erfolg um
ſe höher zu bewerten. Wir beglückwünſchen ihn zu dieſer ſchönen
Leiſtung und verbinden damit den Wunſch, daß es ihm gelingt,
uinſere Darmſtädter Farben bei den ſchweren Kämpfen anläßlich
des im „Juli in Köln ſtatifindenden Deutſchen Turufeſt noch
beſſer zu vertreten.
Seite 6
Nummer 44
Eine Serie von Leberraſchungen.
bereits an Ueberraſchungen gewöhnt, was aber der 12. Februar karteiſche, ein Herr vom Polizei=Sportverein, konnte gefallen.
an Reſultaten brachte, überſtieg doch faſt die Grenzen des
Ver=
ſtändlichen. In allen Runden entſprachen nur ſehr wenige
Re=
ſultate den Erwartungen, überall gab es Senſationen.
In der Runde der Meiſter
kam die Eintracht Frankfurt aus dem Mannheimer Stadion nicht
10 000 Zuſchauer ſahen dieſes Spiel, das von der Eintracht in
erſter Linie auf Grund ihrer größeren Schnelligkeit, des beſſeren
Stehvermögens und der ſtärkeren Schußkraft gewonnen wurde.
Die Sp.Vg. Fürth mußte zu Hauſe gegen die Stuttgarter Kickers
einen Punkt abgeben. 1:1 (Halbzeit 0:0) lautete das Ergebnis.
Fürths Favoritenſtellung iſt in den letzten Wochen ſtank ins
Wanken geraten, die Mannſchaft wird ſich mächtig ſtrecken müſſen,
um überhaupt den zweiten Platz zu erreichen. Einigermaßen
normal war der Ausgang des dritten Spieles: F.V. Saarbrücken
— Wornatia Worms 0:2 (0:0). Die
Tabelle der Meiſterrunde:
Bayern München
Eintracht Frankfurt
Sp. Vg. Fürth
Wormatia Worms
Karlsruher F.V.
Stuttgarter Kickers
SV. Waldhof
F.V. Saarbrücken
Die Troſtrunden.
In der Gruppe Südoſt
mußte der Tabellenführer 1. F.C. Nürnberg in Freiburg eine
Niederlage einſtecken, er wurde von dem ſich in dieſen Spielen
ausgezeichnet haltenden Freiburger S.C. 2:1 (1:1) geſchlagen.
Nach Verluſtpunkten gerechnet müßte jetzt Wacker München heißer
Favorit der Gruppe ſein. Wacker konnte übrigens in Karlsruhe
gegen Phönir 6:1 gewinnen, allerdings nur gegen die Phönix=
Reſerven, da die erſte Mannſchaft — ſtreikte, eine Senſation, die
in der Geſchichte der deutſchen Fußballs auch wohl noch nicht da
war. München 60 iſt nicht mehr die Mannſchaft des Vorjahres,
ſie mußte ſich diesmal auf eigenem Platze von V.fB. Stuttgart
4:2 (2:0) ſchlagen laſſen. Die Tabelle:
In der Gruppe Nordweſt
bewies Ludwigshafen 03 durch ſeinen in Frankfurt über Rot=
Weiß errungenen 3:2=Sieg, daß es der ernſthaſteſte Rivale des
Tabellenführers F. S. V. Frankfurt iſt. Mainz 05 konnte Boruſſia
Neunkirchen 5:2 (3:2) ſicher ſchlagen, V.f.L. Neu=Iſenburg ſpielte
wieder einmal unentſchieden, diesmal gegen V.f.L. Nedarau 2:2.
Die Tabelle:
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt 3:2 (2:0).
Abermals mußte Union wit einer Niederlage die Heimfahrt
antreten. Man unterſchätzte, wie ſchon öfter, den Gegner und
ſpielte derart energie= und zuſammenhanglos, daß von
vorn=
herein der Sieg für Griesheim nie in Frage ſtand. In Bezug
auf Schnelligteit und Kampfeiſer war Griesheim gegenüber dem
Meiſterſchaf sanwärter ſichtlich im Vorteil. Mit dieſer
Nieder=
lage ſind nun die Meiſterſchaftshoffnungen endgültig beſiegelt.
Griesheim hat Platzwahl und wählt ſelbſwverſtändlich den
ſtarken Wind zum Tundesg=noſſen. Vittoria iſt dadurch in den
erſten 20 Minuten meiſt tonangebend und erzwingt kurz
hinter=
einander vier Ecken. Die zwei Tore in der erſten Halbzeit fallen
durch die beſſere linke Sturmſeite Griesheims, unter
Begünſti=
gung des ſtarken Windes. Flaig iſt deshalb ſchulolos, zunal ihn
auch noch die Sonne blendete. — In der zweiten Halbzeit iſt
das umgekehrte Bild. Jetzt iſt Union im Vorteil und drängt.
Die zahlreiche Verteidigung Griesheims läßt jedoch nichts zu.
Frey hat Glück mit einem unverhofften Schuß, der durch den
Wind gedreht, in die rechte Torecke ſauſt. Auf der anderen Seite
fällt nach Durchbruch und ſchlechter Abwehr Flaigs überraſchend
das dritte Tor für Griesheim. Kurz darauf fällt aus einem
Gedränge durch Bopp das zweite Tor für Darmſtadt. — Eine
Mannſchaftskritik bleibt erſpart, denn es wurden keine beſonderen
Leiſtungen geboten. — Herr Keßler=Mainz=Koſtheim war dem
Spiel ein aufmerkſamer und gerechter Leiter.
D. C. Eintracht — V. f. R. 1:4.
Die Revanche iſt gut gelungen; war doch Eintracht die
ein=
zige Mannſchaft, welche ſich rühmen konnte, den V. f. N.
ge=
ſchlogen zu hasen. Dieſes Mal glückte es allerdings nicht, denn
die Raſen pieler wußten, um ras es ging. Nach einer ſehr guten
Geſamtleiſtung ſtellte die Mannſchaft ſchon in der erſten
Halb=
zeit das Endergebnis her, um in der zweiten Hälfte zurückhaltend
zu ſpielen. Müller wirkte erſtmalig wieder als Sturmführer und
führte die Fünferreihe in bekannter Manier. Das ſchwerſte
Hindernis iſt wohl mit dieſem Siege aus dem Weg geräumt,
und die Meiſterſchaft ziemlich ſichergeſtellt worden. Eintrachts
Mannſchaft hatte in der erſten Halbzeit ſehr wenig zu beſtellen,
während ſie in der zweiten Hälfte das Spiel ausgeglichener
ge=
ſtalten konnte. Am beſten gefielen beide Verteidiger, Mittelläufer
und Mittelſtürmer. Als Schiedsrichter fungierte Herr Lauer aus
Plankſtadt ausgezeichnet.
Sportverein 98 (Jugend).
Die meiſten Spiele fielen dem Unwetter zum Opfer:
3. Jugend—1. Jugend Meſſel 6:0; 1. Schüler—1. Schüler
Seeheim 8:0.
Sportverein Weiterſtadt—Sportverein Roßdorf 7:0 (2:0).
Zum fälligen Gaumeiſterſchaftsſpiel ſtanden ſich geſtern die
Meiſtermannſchaften genannter Vereine in Weiterſtadt
gegen=
über. Punkt 2.30 Uhr gibt der Schiedsrichter den Ball frei und
ſetzte alsbald auf beiden Seiten ein ſtarkes Tempo ein, in
wel=
chem der Platzverein durch, ſeine beſſere Gefamtleiſtung bald
hervorſtach. Jedoch die Ueberlegenheit der erſten Halbzeit konnte
nicht in Toren ausgedruckt werden, was ja das Halbzeitreſultat
2:0 befagt. Nach Seitenwechſel ſpielt Roßdorf mit dem Wind
im Rücken, konnte aber auch trotz der Begünſtigung nichts
aus=
richten weder noch gefährlich werden. Die Angriffe ſcheiterten
meiſt ſchon an der brillanten Läuferreihe Weiterſtadts, und man
konnte nie den Eindruck, gewinnen, einen Meiſter, vor ſich zu
Montag; den 33. Februar 1928
Miſ
Neer. Wrelſat i Halig Nertger. 1in Faf.
zum Schluß in ziemlic, gleichen Abſtänden 5 weitere Prachttorc
Sie ſuddeutſchen &uxoau=Endſpiele. erzielen und ſo das Aeſultat 7i0 fur ſch entſcheiden. In der
Kritik wäre zu ſagen, daß die Weiterſtädter Elf ein Spiel
vor=
führte, das techniſch auf der Höhe ſtand und in bezug auf faire
Der bisherige Verlauf der Süddeutſchen Endſpiele hat uns Spielweiſe als muſtergültig bezeichnet werden kann. Der Un=
Zuſchauer zirka 400.
Sp.Vg. Arheilgen — Phönix Mannheim 1:3 (0:1).
beiden Mannſchaften. Den Sieg haben die Gäſte einzig und gabe zwang. So kam der Hamburger Boltze zu einem leichten
etwa mit einer vielfach erwarteten Niederlage gegen den S.V. verdanken, der dem Sturm der Einheimiſchen ſtets im letzten, lottenburg gewann das 100=Meter=Laufen in der guten Zeit von
Waldhof, ſondern mit einem haushohen 7:2 (3:1)=Sieg wieder. Moment Halt gebot. Die Gäſte kamen kurz vor der Pauſe und 10,9 Sekunden. — Im Hürdenlaufen war natürlich Meiſter Troß=
Das Ehrentor für Arheilgen fiel kurz vor Schluß aus einem Stettin als Erſten durchs Ziel gehen, die Mannſchaft wurde aber
Gedränge heraus.
Deutſche Hochſchulk=Meiſterſchaft im Fußball. — Univerſität Berlin liner Teutonia behindert hatte. Die
Ergebniſſe=
ſchlägt München 4:2.
Im Bochumer TuS=Stadion kam am Samstag nachmittag Malitz=Berlin 11 Sek. 3. Hubbrich=Berlin 11,6 Sel.
vor einigen hundert Zuſchauern das Endſpiel um die Deutſche 100 Meter pffen: 1. Schultze=Stettin 11,7 Sek.
Hochſchul=Meiſterſchaft im Fußball, für das ſich die Univerſitäten 110 Meter Hürden: 1. Troßkach=Berlin 15,6 Sek. 2. Langhals=
Berlin und München guglifiziert hatten, zum Austrag. Die erſte Berlin 10 Meter zurück.
los. Auch in der zweiten Halbzeit waren ſich die Mannſchaften
ungefähr gleichwertig. Die ſchnelleren Reichshauptſtädter hatten 1500 Meter pffen: 1. Boeſelt=Breslau 4.12,1 Min. 2.
Dieſing=
aber mit ihren Angriffsaktionen mehr Glück und konnten das Berlin 4,12,3 Min.
Treffen mit 4:2 Toren für ſich entſcheiden.
Fußball=Ergebniſſe.
eibeugſchand.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
In Waldhof: SV. Walthof — Eintracht Frankfurt 2:7 (1:3).
In Saarbrücken: FV. Saarbr. — Wormatia Worms 0:2 (0:0). Stettiner S.C.
In Fürth: Sp. Vg. Fürth — Stuttgarter Kickers 1:1 (0:0).
Troſtrunde Südoſt.
In München: SV. München 1860 — VfB. Stuttgart 2:4 (0:2).
r In Freiburg: SC. Freiburg — 1. FC. Nürnberg 2:1 (1:1).
In Karlsruhe: Phönis Karlsruhe — Wacker Münch. 1:6 (1:4).
Troſtrunde Nordweſt.
In Frankfurt: SC. Rot=Weiß Frkf. — Ludwigsh. 08 2:3 (2:1).
In Neu=Iſenburg: PfL. Neu=Iſenb. — VfL. Neckarau 2:2 (2:0).
Geſellſchaftsſpiele.
Offenbacher Kickers — VfR. Mannheim 0:2. SV.
Wies=
baten — F.Vg. Fechenheim 03 5:4. Sp.Bg. Griesheim 09 — ausgettagenen Kämpfen im Mannſchaftsringen fand obiger
Germania 94 Frankfurt 3:1. Germania Bieber — Sport 60
toria 94 Hanau — Viktoria Kahl 5:2. Sp.Bg. Sandhofen — erklärlich. Beſonders im Kampf gegen Werſau leiſtete Roßdorf
VfRl. Pirmaſens 2:2. Sportfreunde Saarbrücken — FC. Mann= Gutes. Was die „Zehner” anbetrifft, muß geſagt werden, daß
heim 08 0:1. Karlsruher FV. — Germania Brötzingen 6:2.
Ulm 94 — Jahn Regensburg 3:1.
Weſtdeutſchland.
Um die Bezirksmeiſterſchaft in Heſſ.=Hannover.
In Kaſſel: Kurh. Kaſſel — SC. 03 Kaſſel 2:2 n. Verl. abgebr.
Hochſchul=Endſpiel in Bochum.
Techn. Hochſchule München — Univerſität Berlin 2:4.
Verbandsſpiele.
Berg.=Märk. Bezirk: Turu Düſſeldorf — Gerresheim 08 4:3.
FV. Neuendorf — VfR. Köln 1:2. Niederrheinbezirk:
Duis=
burger Sp. V. — Hertha Duisburg 7:1. Nuhrbezirk: Schwarz=
Weiß Eſſen — Sportfreunde Eſſen 3:1. Weſtfalenbezirk: Sparta Letzterer, welcher im vorhergehenden Kampf, gegen Werſau in
Nordhorn — Boruſſia Rheine 2:7.
Berlin.
Hertha BSC. — Sp.Vg. Köln=Sülz G7 (Geſ.=Spiel) 2:0.
Tennis/Boruſſia Berlin — Kickers Schöneberg 6:3. Blau=Weiß
Berlin — Wacker 04 Tegel 6:7. Spandauer SV. — BB. Lucken= lieferten ſich einen großen Kampf, bei dem der Noßdörfer etwas
walde 3:1. Berliner SV. 92 — Corſo Berlin 2:2. Concordia im Vorteil war. Er iſt auch ſichtlich der beſte Mann ſeiner
Berlin — Union Potsdam 1:1. Preußen Berlin — Minerva Mannſchaft. Truber zeigte auch ſehr gute Leiſtungen, doch ſchien
Berlin 2:1.
Turnen.
Turnertagung in Köln.
Wichtige Beſchlüſſe.
Unter der Leitung von Schmid=Stuttgart hielt der Vol’s= 5 Minuten durch ſeitlichen Untergriff.
turn=Ausſchuß der T T. am Samstag und Sonntag in Köln
ſeine fällige Jahresſitzung ab. Im Vordergrund ſtanden die Darmſtadt kampflos Sieger wurde.
Beratungen für das 14. Turnfeſt in Köln. Die Oberleitung für
übertragen. Die Leitung zum Fünfkampf der Männer wurde Kraftſportverein Darmſtadt 1910. Mit dieſem Ergebnis hat ſich
Meher=Hannover, die des Fünfkampfes der Aelteren Mälder= nun Darmſtadt 1910 zum dritten Male die Meiſterſchaft des
für die Vorbereitungen für das D.2.=Turnfeſt wurde durchge, ſtiegskämpfen zur Liga teil. Möge den „Zehnern” dieſesmal
For=
ſprochen und erledigt. Feſtgeſetzt wurden außerdem die Meiſter= tung etwas holder geſinnt ſein als in den beiden letzten Jahren.
ſchaftskämpfe beim Deutſchen Turnerfeſt, die am 27. u. 28. Juli. An Kampfkraft hat es ja nie gefehlt, aber Pech und ſonſtige üble
ſtattfinden, während der 22. Juli vor allen Dingen der 20 mal Zufälle ließen dieſe Mannſchaft nicht zum richtigen Platz kommen.
300 Meter=Kreisſtafſel vorbehalten ſein ſoll. Am 28. Juli
wer=
den folgende Meiſterſchaſten erledigt: Männer: 100 Meter,
400 Meter. 800 Meter, 1500 Meter. 1000 Meter, 110 Meter Hur= getragene Kämpfe 9, gewonren 9, Siegverhältnis 96:30, Pkte, 18.
den, 4 mal 100 Meter, 4 mal 400 Meter, Hoch=, Weit= und Stab= Der Sieger=Mannſchaft ein dreifaches „Kraft=Heil!”
hochſprung, Schleuderhallwerſeu, Speer= und Diskuswerfen.
Für Frauen: 177 Meter, 4 mal 100 Meter, Hoch= und
Weit=
ſprung Speer= und Dislus. Fur die
Vereinsmehrkampfmeiſter=
ſchaft 1928 der 2.T. wurden folgende Uebungen feſtgeſetzt: 300 im 6. Bezirk, ſtanden ſich am Sonntag, den 12. Februar, Darm=
Steinſtoßen und Diskuswerfen. Die Frage der Teilnahme der ſtellung an und verſuchte mit aller Gewalt die zwei Punkte für
Deutſchen Turnerſthafts=Volksturner an den Olympiſchen Spie= ſich zu buchen, aber vergebens. Darmſtadt war durch Erſatz ge=
und D. 2. twürden zunächſt getrenut ihre Veſten ermitteln und kach kampflos überlaſſen; war jedoch nicht gewillt, die ſo nötigen
denden Leichtatbleten vornehmen. Die DT.=Waldlaufmeiſter= ſeitigen Willen zum Sieg enwickelten ſich ſchöne Kämpfe und
ſchaft findet am 2. April in Erfurt ſtatt. Für den gleichen Tag wurde dem erſchienenen Sportpublikum ein ſchöner Sport gezeigt,
hat die DSB. ihre Waldlaufmeiſterſchaften nach Veimar Der Verlauf der Kämpfe war folgender:
angeſetzt.
Kegeln.
Keglerverband Darmſtadt und Umgebung. Riegenkämpfe.
Im Bürgerverein trafen ſich geſtern die aus dem
Ausſchei=
ſpiele zuſammen. Sportwart Schönefeld widmete den
Kegelbrü=
gebnis von Kegelbruder Scherer hervor, der die
Verbandsmei=
ſterſchaft für 1928 errang. In das ihm zu Ehren ausgebrachte Schwermittelgewicht: Zapf 2.=Darmſtad:— Zimmermann=Offenb.,
„Gut Holz” ſtimmten die Kegelbruder begeiſtert ein. Ferner
nuurde der Verbandsmeiſterin, Frau Wilbert, durch drei kräftige
Gut Holz” gedacht. Es ſetzte nun das Wettſpiel unter den dre: Schwergewicht: Zulauf=Darmſtadt — Pfaff=Offenbach, Sieger:
Niegen ein. Die erſte Riege war vollſtändig zur Stelle, während
die zweite und dritte Riege mit je zwei Mann Erſatz ſpielten, gegen ſechs Punkte verdienter Sieger. — Vor Beginn der Rng=
Die Ergebniſſe waren im allgemeinen nicht beſonders hoch, kämpfe trat die Damenriege des Darmſtädter Vereins auf und
Maskenbälle und ſonſtige karnevaliſtiſche Veranſtaltungen haben zeigte wundervolle, exakt ausgeführte Uebungen mit dem
Expan=
anſcheinend ihre ungünſtige Wirkung ausgeübt. Die Ergebniſſe ter, welche allzemeinen Auklang fanden und reichen Beifall
ern=
wparen bei 100 Kugeln pro Mann folgende: 1. Riege 511), teten. Es wäre jedem Bruderverein zu empfehlen, ſich ebenfals
2. Riege 4984, 3. Riege 4803.
Stettiner Hallenſportfeſt.
Erſtklaſſige Beſetzung. — Gute Leiſtungen.
Das von zahlreichen bekannten Leichtathleten aus dem Reich
beſuchte Stettiner Hallenſportfeſt nahm in der Meſſehalle einen
intereſſanten Verlauf. Im 1500=Meter=Lauf zog ſich Böcher=Berlin
Zirka 200 Zuſchauer erlebten ein recht mäßiges Spiel der 100 Meter vor dem Ziel eine Sehnenzerrung zu, die ihn zur
Auf=
allein der ganz hervorragenden Abwehrarbeit ihres Torhüters zu Sieg über Schoemann=Breslau. Sprintermeiſter Körnig=
Char=
in der 15. und 38. Minute nach dem Wechſel zu drei Erfolgen, bach nicht zu ſchlagen. Die Oympiſche Staffel ſah Preußzen
disqualifiziert, weil der erſte Mann den erſten Läufer der Ber=
100 Meter=Einladung: 1. Körnig=Charlottenburg 10,9 Sek. 2.
Halbzeit verlief bei ziemlich ausgeglichenem, ſchönen Spiel tor= 1500 Meter=Einladung: 1. Boltze=Hamburg 403 Min. 2.
Schoe=
mann Breslau 4.04,6 Min. 3. Kapp=Stettin 405 Min.
3000 Meter=Mannſchaftslaufen: 1. Teutonia=Berlin 9.18,7 Min.
2. S. C. Charlottenburg 9.19,8 Min.
3 mal 200 Meter: 1. Teutonia Berlin 1.,08.Min. 2. Germania
Stolp. 3. Berliner S.C.
Olympiſche Staffel: 1. Teutonia Berlin 3.44 Min. 2. Bar Kochba
Berlin.
Große Hallenſtaffel: 1. S.C. Charlottenburg 1852 Min. 2.
100 Meter Damen: 1. Sieberg=Stettin 13,8 Sek.
800 Meter Damen: Wolff=Berlin 2.43 Min.
4 mal 100 Meter Damen: Stettiner S.C.
Kraftſport.
In Mainz: FSV. Mainz 05 — Boruſſia Neunkirchen 5:2 (3:2). Kr. Sp. P. Darmſtadt 1910 — Kr. S).B. Roßdorf
10:4.
Kr. Sp.V. Darmſtadt zum drittenmal Meiſter des Odenwaldgaues.
Bei den am Sonntag in der Turnhalle der Schutzpolizei hier
Kampf ſtatt. Roßdorf enttäuſchte wieder nach der angenehmen
Hanau 4:1. Sp.Vg. Arheilgen — Phönix Mannheim 1:3. Bik= Seite. Der ſchlechte Tabelleuſtand dieſer Maunſchaft iſt ſchwer
ſie dieſen Kampf ſcheinbar nicht mehr ernſt nahmen. Sie hatten
zwei Mann Erſatz und rückten in den übrigen Klaſſen höher, ſo
daß die Mannſchaft eigentlich ſehr geſchwächt war. Daß ſie doch
dieſes hohe Reſultat erzielte, beweiſt eben die „Klaſſe”, welche
dieſelbe repräſentiert. Die einzelnen Kämpfe, welche unter der
vorzüglichen Leitung von Herrn Schrauder ſtattfanden, nahmen
folgenden Verlauf:
Fliegengewicht. Dittmar=Darmſtadt gegen Schäfer=Roßdorf.
Der Darnſtädter, welcher als Erſatz zum erſtenmal in der
Mann=
ſchaft ſtand, führte ſich gut ein und ſiegte nach überlegenem
Kampfe in 2 Minuten.
Bautamgewicht. Borovſti=Daumſtadt machte mit Oberthür=
Düſſeldorfer BV. 04 — Schwarz=Weiß Barmen 1:0. Rheinbezirk: Noßdorf wenig Umſtände. Schon in 55 Sekunden lag letzterer
auf beiden Schultern.
Federgewicht. Schwarz=Daumſtadt gegen Günther=Roßdorf.
eigentümlicher Weiſe im Mittelgewicht ſtand, rang jetzt
Feder=
gewicht. Schwarz hatte jederzeit den Kampf in der Hand und
ſiegte in 2 Minuten.
Leichtgewicht. Truber=Darmſtadt gegen Ahl=Roßdorf. Beide
er den K.... noch nicht ganz überwunden zu haben. Ahd ſiegte
ſchließlich in 19½ Minuten.
Mittelgewicht. Göbel=Darmſtadt gegen Schuhmann=Roßdorf.
Göbel, welcher auch das erſtemal in der Mannſchaft ſtand, litt
etwas an dem bekannten Lampenfieber und fiel in der 3. Minute
einem Hüftſchwung zum Opfer.
Halbſchwergewicht. Keitel=Darmſtadt gegen Moter=Roßdorf.
Der Darmſtädter, welcher ſtets der Angreifer war, ſiegte in
Im Schwergewicht ſtellte Roßdorf keinen Gegner, ſo daß
Da Roßdorf laut Abmachung auch zum Rückkampf
verpflich=
ſämtliche Volksturnneiſterſchaften wurde Schmid=Stuttgart tet war und nicht mehr antrat, ſo fällt auch dieſer Kampf an den
Frankfurt am Main übertragen. Eine Reihe von Einzelfragen Odenwaldgaues erkämpft und nimmt wiederum an den Auf=
Die Tabelle ſieht für die „Zehner”, folgendermaßen aus: Aus=
Arb.=Athletik=Sportverein 1891 Darmſtadt.
In Fortſetzung der Serienkämpfe um die Bezirksmeiſterſchaft
Meter, 3000 Meter, 4 mal 100 Meter, Hoch= und Weitſprung, ſtadt und Offenbach gegenüber. Offenbach trat in ſtäriſter
Auf=
len in Amſterdam erfuhr eine eingehende Ausſprache. DSB. ſchwächt, mußte es doch ſchon den Sieg im Fliegengewicht
Offen=
dann gemeinſam eine Auswahl der nach Amſterdam zu entſen= zwei Punkte leichten Kaufes abzugeben. Durch dieſen beider=
Fliegengewicht: Offenbach kampflos Sieger.
Bantamgewicht: Schnauber=Darmſtadt—Hammer=Offenbach, 10
Minuten, unentſchieden.
Federgewicht: Bauer=Darmſtadt-Becker=Offenbach, 10 Minuten,
unen ſchieden.
dungstegeln hervergegangenen drei Kampfriegen zu einem Wett= Leichtgewicht: Schmidt=Darmſtadt — Halbleib 2.=Offenbach, 10
Minuten, unentſchieden.
dern Begrüßungsworte und hob beſonders das glänzende Er= Leichtmittelgewicht: Neidig=Darmſtadt — Halbleib 1.Offenbach,
Sieger 7½ Minuten.
10 Minuten, unentſchied=n.
Darmſtadt, 9½ Minuten. — Mithin war Darmſtadt mit acht
eine ſolche Riege zuzulegen.
Nummer 44
Moniag, den 13. Februar 1928
Seite 7
II. Olgmpiſche Winterſpiele in St. Moritz.
Der Militär=Patrouillenkauf.
Norwegen erringt den Sieg vor Finnland,
Schweiz, Italien. — Deutſchland auf dem
fünften Platz.
St. Moritz, 12. Febr. (Eig. Drahtber.)
In den Rahmen der Olympiſchen Winterſpiele, wenn auch
richt zur eigentlichen Vevanſtaluung ſelbſt zählend, gehört der
SOtilitär=Patrouillenlauf, der am Sonntag die Konkurrenzen
ein=
keitete. Dieſer über 30 Kilometer führende Skidauerlauf der Sol=
Haten gehört mit zu den ſchwierigſten Prüfungen, die geſtellt
tverden. Dieſe Schwierigkeiten wurden noch erhöht, da in der
Nacht zum Sonntag ein ſtarker Schneeſturm eingeſetzt hatte, der
Zum Teil ſogar noch anhielt und den Läufern überaus hinderlich
war. An ſich aber war die 30 Kilometer lange Strecke ſchon
üübevaus ſchwer zu durchlaufen. Geſtartet wurde in einer Höhe
won 2100 Metern. Die Strecke ſtieg dann zunächſt ziemlich ſteil au,
und ergab auf einer nicht ganz 7½ Kiloweter langen Strecke eine
Steigung von faſt 800 Metern. Dieſer Steigung ſchloß ſich eine
nicht weniger ſteile Abfahrt an, deren Differenz auf ewa 2½
Rilometer Strecke rund 400 Meter betrug. Von 2480 Meter Höhe
aus ging es dann wieder um 350 Meter bergan, und zwar
ver=
teilte ſich dieſe 350 Meter lange Steigung auf eine Geſamtſtrecke
von 1600 Metern Laufſtrecke. Wiederum folgte eine ganz große
AAbfahrt, der ſogenannte große Abfahrtslauf, deſſen
Höhendiffe=
renz auf einer 7150 Meter langen Laufſtrecke über einen Kilometer
Getrug. Nach Ueberwindung dieſes ſtarken Gefälles folgte eine
ebene Strecke bis zum Ziel in St. Moritz. Dieſer letzte Teil der
Geſamtlaufſtrecke betrug elfeinhalb Kilometer,
Der Ablauf ſollte um 8 Uhr in der Frühe erfolgen, mußte
aber wegen des Schneetreibens im Gelände um eine ganze
Stunde verſchoben werden. Kurz vor 9 Uhr konnten dann die
Läuſer mit je drei Minuten Abſtand vom S.art gelaſſen werden.
Erſchienen waren die Läufer von neun Nationen. Entſprechend
der Auskoſung machten die Tſchechen den Anfang. Gleich
da=
hinter folgten Deutſchland vor Polen, Franzoſen, Finnen,
Ita=
kienern und Norwegern. Den Schluß machten Rumänien und die
Schweiz.
Der Reunverlauf ſah keineswegs, wie etwa aus dem
Ergeb=
mis angenomien werden könnte, die Norweger in Front. Dieſe
machten keinerlei Anſtrengung, ihre Vorderleute auf den
beſchſver=
lichen Steigungen und Fällen zu überholen, ſondern ließen ſich
Zeit. Ihre Tatik ging dahin, vorerſt die ſchwierigen Teile der
Strecke zu überwinden und dann auf dem letzten Abſchnitt mit
voller Kraft einzuſetzen. Dieſe Taktik war richtig, da der letzte
Lauſabſchmitt ja über 10 Kilometer betrug; zudem hatten die
Norweger als paſſionierte Schneeläufer und auf Grund ihres
Tra.nings auf der ſogenannten „Flachen” ohne weiteres ein
Plus. Die Taktik führie dann auch zum Siege, ohne daß die
Patrouille ſich ganz auszugeben brauchte. Im Gegenſatz dazu
waren die Finnen am Ziel ziemlich ausgepumpt und ihr
Vor=
ſprung vor der Schweiz war daher auch nur ſehr gering. Die
Schwe,z erlitt ſogar ein kleines Handicap, als ihrem Führer der
Stock brach, der einzige Zwiſchenfall, der ſich während des Laufes
überhaupt ereignete, trotz der großen Schvierigkeiten der Strecke,
die durch verſchiedene Umſtände noch eine Verſtärkung erfuhren.
So machte ſich zunächſt das ungünſtige, windige Wetter mit den
Schneetreiben bemerkbar und dazu herrſchte verſchiedentlich ein
ſtarker Nebel, der manchmal die ganze Sicht nahm und die
Auf=
gabe nicht unweſentlich erſchwerte. Unfälle ereigneten ſich jedoch
nicht, ſo daß die Patrouille einen durchaus harmoniſchen
Ab=
ſchluß fand. Der eigentliche Endkampf auf dem letzten
Strecken=
teil brachte einen intereſſanten Dreikampf zwiſchen Norwegen,
Finnland und der Schweiz. Während die Norweger ſich bald
mit ziemlichem Vorſprung an die Spitze ſetzten, und dieſe nicht
wieder abgaben, lieferten ſich Finnen und Schweizer einen
hart=
näckigen Kampf, der knapp zugunſten der Finnen ausging. Die
deutſche Mannſchaft, beſtehend aus dem Führer Leutnant
Raitehl, Feldwebel Kiſtler, Gefreiter Löffelmann, Obergefr. Rehm
hielt ſich ſehr gut. Man konnte von ihr gegenüber den viel beſſer
trainierten Nordländern und Schweizern wirklich nicht mehr
er=
ſwarten. Der fünſte Platz unter neun Teilnehmern bedeutet einen
ſehr ſchönen Erfolg. Unplaciert blieben Rumänien und
Fran=
zoſen, die den Strapazen des außerordentlich anſtrengenden
Lau=
fes doch nicht ganz gewachſen waren. Das Endergebnis lautete
wie folgt:
Schweiz 3:55:04 Std.; 4. Italien 4:07:30 Std.; 5.
Deutſch=
land 4:15:03,5 Std.; 6. Tſchechoflowakei 4:15:07 Std.; 7. Polen
4:33:43 Sid.; 8. und 9. Rumänien und Frankreich.
Die Eishocketzſpiele des Sonntags.
Ein ſchöner 0:0=Erfolg der Deutſchen gegen
Oeſtierreich. — Leberraſchende Ergebniſſe. —
Anflarheit in der Klafſierung.
St. Moritz, 12. Febr. (Eig. Drahtber.)
Schon vom frühen Morgen an herrſchte auf dem St. Moritzer
Eisſtadion lebhafter Betrieb. Während die Militärpatrouillen
ihren Lauf abfolvierten, ſetzte die Serie der Eishockeyſpiele in
den drei Gruppen mit vier Spielen fort. Hatte man aber ſchon
Vorentſcheidungen erwaitet, ſo wurde man enttäuſcht, denn die
Ergebniſſe brachten alles andere als Klarheit. Nach den
Ueber=
räſchungen des Sonntags iſt die Klaſſierung in den Gruppen
noch gar nicht zu überſehen.
Gruppe 1.
In der erſten Gruppe ſiegte zwar Belgien erwartungsgemäß
gegen Ungarn, aber mit 3:2 war das Reſultat überraſchend
knapp, nachdem auch Frankreich am Vortage nur 2:0 gegen die
Mazyaren gewinnen lonnte. Das Treffen Frankreich gegen
Enz=
land hätte eine Entſcheidung zugunſten Englands bringen
kön=
nen, aber es kam anders als erwartet und die Franzoſen
behiel=
ten mit 3:2 das beſſere Ende für ſich. Die Tabelle zeigt in dieſer
Gruppe jetzt folgendes Bild:
10:5 „ Belgien 6:9
2:2 Ungarn .. 2 „ 0:4
2:5
Gruppe 2.
Auch das Spiel der zweiten Gruppe zwiſchen Schweden und
Polen hätte bereits entſcheidend ſein können, wenn die Schweden,
die als Favoriten gelten, gewonnen hätten. Da es aber nur zum
2:2 reichte, muß zunächſt noch abgewartet werden. Schweden
bleibt zwar Favorit, aber es ſcheint doch, als ob eine
Unter=
ſchätzung der Polen fehl am Platze wäre. Die Tabelle gibt
fol=
genden Stand wieder:
2 Spiele, 5:2 Tore, 3:1 Punkte,
Schweden
Polen...
2:2 „
0:3 „ 0-2
Tſchechoſ- wakei 1
Gruppe 3.
Die von Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz gebildete
dritte Gruppe läßt überhaupr noch keinen Ausblick zu. Die
Ent=
ſcheidung bringt das Spiel Schweiz gegen Deutſchland. Der
Sie=
ger iſt ohne weiteres ſchon Gruppenſieger; im Falle eines
erneu=
ten Untentſchieden müßten die Spiele ganz von vorn wieder
be=
ginnen. Das 0:0 Ergebnis gegen Oeſterreich bedeutet für die
deutſchen Vertreter einen ſchönen Erſolg, den ſelbſt die Optimi=.
ſten kaum erwartet hätten. Die Tabelle ſieht nachſtehenden Stand
der Mannſchaften:
Oeſterreich
2 Spiele, 4:4 Tore, 2:2 Punkte,
Schweiz
4:4 „ 1:1
Deutſchland . 1
0:0 „
1:1
Das Spiel.
Deutſchland — Oeſterreich 0:0.
Die deutſche Mannſchaft trat in folgender Aufftellung gegen
Oeſterreich an: Tor: Steinke; Verteidigung: Schmid,
Krei=
ſel; Sturm: Rammelmeyer, Römer, Jaenicke.
Auswechſel=
ſpieler: Marquardt, Slevogt. — Das unentſchiedene
Ergeb=
nis iſt in erſter Linie der deutſchen Abwehr zu danken, in der der
Torwart Steinke überragte. Steinke zeigte ſich allen, auch den
gefährlichſten Situationen gewachſen und entledigte ſich ſeiner
Aufgabe mit größter Bravour, ohne auch nur einen Augenblick
Unſicherheit zu zeigen. Ohne Steinke hätte Oeſterreich wohl
ge=
wonnen, da die Mannſchaft ſchneller war als ihr deutſcher
Geg=
ner und auch auf Grund dieſer Schnelligkeit ſowie eines
techni=
ſchen Vorteils meiſt mehr vom Spiel hatte und mehr im Angriff
lag. Die deutſche Vertretung konnte keineswegs immer gefallen.
Wenn man von Steinke abſieht, waren deutliche Schwächen zu
erkennen. An ſich war die Mannſchaft ausgeglichen; Jaenicke
war in der erſten Spielzeit der beſte Mann, der den Angriff
im=
mer wieder nach vorne riß. Die Leitung des Spieles hatte der
Belgier Poplimont, der die Oeſterreicher manchmal zu gnädig
be=
handelte und bei den Deutſchen dagegen die ſtrengſten Strafen
anwandte, ohne etwas Großzügigkeit auch auf dieſer Seite
wal=
ten zu laſſen.
Preisberkeilung in St. Moritz.
Norwegen nimmt die erſte goldene Medaille in Empfung.
Im Beiſein der Militär=Attachés aller am Militär=
Patrouil=
len=Lauf beieiligten Nationen ſand am Sonntagabend im
Suv=
retta=Haus in St. Moritz die Preisver eilung für den
Patrouil=
len=Lauf ſtatt. Dieſer Feier kam inſofern hiſtoriſche Bedeu ung
zu, als hier zum erſten Male ſeit dem Kriege Offiziere in
Uni=
form aus Deutſchland und Oeſterreich mit franzöſiſchen
Offizie=
ren in kameradſchaftlicher Weiſe zuſammenſaßen. Die
Patrouil=
len marſchierten in der Reihenſolge ihrer Placierung in den
Feſt=
ſaal und ſtellten ſich im Halbkreis um die Ehren.afel auf, an der
die hohen Militärs aus auen Ländern ſowie zahlreiche
Ehren=
gäſte, u. a. Prinz Heinrich der Niederlande, Bundespräſident
Schultheß=Schweiz, ſaßen. Der Vorſitzende des Internationalen
Olympiſchen Komitees, Graf Baillet=Laspur, hielt die
Be=
grüßungsanſprache, in der er der großen ſpörtlichen Tat aler
Bewerber gedachte und nahm dann die Verkündigung des
Sie=
gers und die Preisverteilung vor. Unter den Klängen der
nor=
wegiſchen Nationalhymne konnte der Führer der norwegiſchen
Patrouille, Leutnant Reiſtad, die goldene olympiſche Medaille
für die ſiegreiche Mannſchaft in Empfang nehmen. Finnland
er=
hielt die ſilberne, die Schweiz die bronzene Medaille. Außerdem
erhielten ſämtliche Teilnehmer ein Diplom ſür ihre Leiſtung
aus=
gehändigt. Capt. Oeſtergaard=Norwegen gab im Namen aller
Nationen ſeinen Dank zum Ausdruck und ſchloß domit die
er=
hebende Feier der erſten Preisverteilung in St. Moritz.
Das Programm für Montag und Dienstag.
Nach den einleitenden Konkurrenzen vom Samstag und
Sonntag wird das Programm der zweiten Olympiſchen
Winter=
ſpiele in St. Moritz am Montag und Dienstag mit den Eisſport=
und Skilauf=Wettbewerben fortgeſetzt. Der Montag bringt um
9 Uhr das 500 Meter und nachmittags das 5000 Meter
Eisſchnell=
lauſen. In der Zwiſchenzeit gelangen folgende Eishockey=Spiele
zum Austrag: 10 Uhr: Polen—Tſchechoſlowalei; 11,30 Uhr:
Bel=
gien—Franlreich. — Am Dienstag wird um 8 Uhr der 50
Kilometer Dauerlauf abſolviert. Um 9 Uhr ſchließt ſich im
Eis=
ſtadion das 1500 Meter Eisſchnell=Laufen an, dem das
Kunſt=
laufen für Damen und Herren mit den Pflich=übungen folgt.
Nachmittags wird das Eisſchnell=Laufen mit dem 10 000 Meter=
Lauf abgeſchloſſen. Eishockey gibt es an dieſem Tage nicht, da
das Spiel Deutſchland—Schweiz auf den Mittwoch verlegt wurde.
Pferderennen.
Großer Preis von St. Merit.
Die traditionelle internationale Rennwoche von St. Moritz
erreichte am Sonntag mit der Austragung des Großen Preiſes
im Werte von 15000 Franken ihren Höhepunkt. Der äußere
Rah=
men war allerdings nicht ſo günſtig, wie man es erwartet hatte.
Bedeckter Himmel und teilweiſe leichter Schneefall ließen das
ſonſt gewohnte farbenprächtige Bild nicht ſo recht aufkommen,
Bei dem über 2000 Meter führenden Hauptrennen um den
Gro=
ßen Preis lief der vorjährige Sieger Etrurie unter dem
Deut=
ſchen E. R. Grabſch leider nicht zu den Erwartungen auf. Nach
einem längeren Aufenthalt am Start glückte ein leidlicher Ablauf.
Grabſch mit Etrurie nahm reſolut die Führung und behielt dieſe
bis zum letzten Bogen; dann aber war die Sotte mit ihren
Kräften am Ende. Die Italiener Rawioli und Olea Fragans
gingen an ihr vorbei. Dann ſtürzte der ungariſche Fünfjährige
Suba, von dem in Weſtdeutſchland tätigen Jockey R. Naas
ge=
ſteuert, nach vorn und nun entſpann ſich ein aufregendes Finiſh
zwiſchen dieſen drei Pferden, die in der Reihenfolge Suba,
Ra=
violi und Olea Fragaus durchs Ziel gingen. Der Totaliſator
honorierte den Sieg von Suba mit 32fachem Gelde. — Im
ein=
leitenden Preis von Creſta feierte der deutſche Herrenreiter=
Champion von Borke mit Caro=Bube einen neuen Erfolg. — Im
Trabrennen von Pontreſina lief der alte Colonel Dillon wieder
auf und davon.
Schach.
Juternationales Berliner Schachturnier.
Die Hängepartien, die vor Inangriffnahme der fünften
Runde ausgetragen wurden, konnten bis auf das Treffen
Steiner—Sämiſch auch ſämtlich beendet werden. Nimzowitſch
gewann gegen Stoltz, mußte ſich aber gegen Johner mit einem
Remis begnügen. Sämiſch verlor ſowohl gegen Reti als auch
gegen Helling, Ahues holte ſich gegen Schlage einen ganzen
Punkt. Danach ergab ſich folgender Stand des Turniers: Reti 3½,
Nimzowitſch 3, Bogolmbow, Ahues, Dr. Tartgkower je 2½,
Joh=
ner, Brinkmann, Helling je 2, Steiner 1½ (1), Koch, Stoltz je 1½,
Sämiſch 1 (1), Leonhard 1, Schlage ½ Punkt.
In der fünften Runde gab es wieder einige intereſſante
Partien. Bogoljubow ſiegte über Brinckmann, Fohner
über Schlage, Rimzowitſch über Leonhardt, der allzu kühn
angegriffen hatte. Die Begegnungen Stoltz—Steiner, Ahues—
Helling und Sämiſch-Tartakower endeten remi”, abgebrochen
wurde der Kampf zwiſchen Koch und Reti. An der Spitze des
Turniers ſteht jetzt Nimzowitſch mit 4 Pukten, vor Reti mit
3½ (1) und Bogoljubow mit 3½ Punkten.
Winterſport.
Deutſche Hochſchul=Skimeiſterſchaft.
Roediger=Graz Sieger in der Kombination.
Im Brockengebiet des Harzes brachte der Fachausſchuß für
Turnen und Sport der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen
durch die Bergakademie Klausthal die Deutſche
Hochſchulmeiſter=
ſchaft im Skilaufen zur Durchführung. Die Akademiker aus
Ber=
lin, Breslau, Darmſtadt. Danzig, Dresden, Graz, Halle und
Karlsruhe ſowie die Univerſitäten Berlin, Leipzig, Freiburg,
München ſowie die Bergakademien Klausthal und Freiberg
betei=
ligten ſich an den Wettläufen. Nachdem es am Freitag und
Samstag geregnet hatte, folgte in der Nacht zum Sonntag ein
heftiges Schneetreiben. Die dadurch weiche Schneedecke ſtellte an
die Teilnehmer erhöhte Anforderungen. Den Titel eines
deut=
ſchen Hochſchulmeiſters errang durch den Sieg in der
Kombi=
nation der Steiermärker Rocdiger=Graz mit der Note 18,744. Den
zweiten Platz in der Kombination belegte der Münchener
Oſter=
meier mit Note 17,546 vor Krebs=Leipzig, Note 17,397. Roediger
gewann den 18=Kilometer=Lauglauf in 1:58:27 Stunden mit mehr
als zwei Minuten Vorſprung vor Reh=Freiberg und Woelfkes=
Dresden. Im Sprunglauf erhielten Kobertz=Graz und Rahnert=
Dresden bei Weiten von je 33,5 Meter die beſten Noten. Als
Dritter placierte ſich Zachäus=Leipig, deſſen weiteſter Sprung
32,5 Meter betrug. Im Mannſchafts=Sprunglauf ſchnitten die
Techniſche Hochſchule Dresden, Bergakademie Klausthal und
Univerſität München am beſten ab. Die 18,5=Kilometer=Staffel
machten die beiden Münchener Hochſchulen unter ſich aus. Die
Univerſität blieb vor der Hochſchule erfolgreich und verteidigte
damit ihren Wanderpreis mit Erfolg.
Fechten.
Bezirksfechten auf leichten Säbel in Franpfurt a. M.
P. Kaiſer, Turngemeinde Darmſtadt, 1. Sieger.
Die ſchmuckloſe Halle der Turngemeinde Eintracht
Frank=
furt a. M. war geſtern der Schauplatz heißer Kämpfe auf leichten
Säbel um den Aufſtieg in die Altmannenklaſſe. Unter den 34
an=
getretenen Jungmannen befanden ſich 7 Fechter der Turngemeinde
Darmſtadt 1846. In den 4 Vorrunden errang P. Kaiſer mit 39
Punkten den 1. Platz für die Schlußrunde.
Nach äußerſt ſpannenden Kämpfen konnte P. Kaiſer mit
5 Siegen und nur 2 Niederlagen ſich wohlverdient den 1. Sieg
erringen. Außer ihm erhielten von der Turngemeinde Darmſtadt
G. Kurtz den 9. Sieg, G. Seip den 10. Sieg, H. Zimmermann den
11. Sieg, O. Burkhardt den 12. Sieg, G. Grob den 17. Sieg.
Dieſes Ergebnis iſt für die Turngemeinde ein voller Erfolg, denn
gerade in dieſem Bezirk ſteht das Fechten auf einer ganz
be=
ſonderen Höhe.
Die Schlußrunde ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 1. P. Kaiſer=
Darmſtadt, 2. Römer=Frankfurt=Bockenheim, 3. Hotz=Frankfurt, 4.
Bott=Bockenheim, 5. Pieper=Bockenheim, 6. Hermann=Offenbach,
7. Will=Höchſt a. M., 8. Hein=Bürgel.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 13. Febr. 12.30: Kaſſel: Mittagsſtändchen der Kaſſeler
Hauskapelle. Leit.: Wiſotzky. O 15.30: Stunde der Jugend. Lehrer
Voigt: Von fremden Ländern und Völkern. Erlebniſſe eines
Ein=
ſiedlers im Urwalde von Paraquay. Für Kinder vom 12. Jahre ab.
6 16.30: Konzert des Funkorch. Die Oper der Woche. Beethoven,
Maſſenet, Strauß, Wagner, Muſikal. Leit.: Kapellm. Merten.
O 17.45: Leſeſtunde. Aus dem Roman Juanhoe” von Walter
Scott. o 18.15: Vereinsnachr. 0 18.30: Pfarrer Tgesler:
Hin=
duismus (Tulaſ: Daſa). O 19: Engl. Literaturproben. O 19.15:
Engliſch. O 20.15: Opern=Abend. Mitw.: Frankf. Orcheſterverein.
Dir.: A. Weilert. O 21.15: Stuttgart: Vortrags=Abend Spen
Scholander.
Stuttgart.
Montag, 13. Febr. 12.30: Schallplattenlonzert. o 16.15:
Funkorch. Einl.: E. Thyſſen. O 18.15: Dr. Loewenberg: Jean Arthur
Rimbaud. S 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Dr. Brönner:
Volks=
wirtſch. Eint=Kurs. Die Güterverteilung und ihre Formen:
Unter=
nehmereinkommen, Kapitalzins und Grundrente. O 20: Philhari.
Orch. Leit.: Kurtz. Soliſt: J. Schwarz, Berlin (Klavier). Beethopen:
Ouv. Prometheus. Klavierkonzert in C=moll. — Dvorak: Sinf.
Aus der neuen Welt”. O 21.15: Lieder zur Laute. Gaſttonzert
Spen Scholander. Frühlingsſinfonie. — Schneiders Höllenfahrt.
— Bungert: Frau Holle. — Abt: Juchheißawalzer. — Ein
Spiel=
mann. — Feierabend in der Blockhütte. — Beerdigung eines
Spiel=
mannes, Rezit. — Bootsmann Jansſon. — Aus Baccht
Ordens=
kapitel: Morgendämmerung. — Fredmans Lied. Parentationslied. —
Fredmans Epiſtel. O 22: Das deutſche Gedicht und die deutſche
Proſa der letzten 100 Jahre: Die Romantiker Achin von Arnim
und Clemens Brentano. Mitw.: Elſa Pfeiffer K. Köſtlin, P.
Enderling, Funkorch. Einf.: P. Enderling. — Weber: Quv. Peter
Schmoll. — Brentano: Gedichte. — Schumann: Flutenreicher Ebro,
Romanze. — Arnim: Aus dem Roman Die Kronenwächter. —
Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Montag, 13. Febr. 15.30: Dora S. Kellner; Irrtümer der
Erziehung (Das Kind und die Ehe). O 16.15: G. von Pring.
Einl. Worte: H. Stroh. Unveröffentl. Gedichte. Aus: Soldat
Suhren, gel. von P. Bildt. O 17: Inſtrumental=Konzert. Mozart:
Variationen C=dur. Sonate A=dur. — Draeſeke: Kleine Suite für
Engliſch Horn und Klavier. — Beethoven: Fan aie G=moll. Drei
Kontertänze. Hanſt Freudberg (Flügel) A. Friße Engl. Hort.).
e 18.20: Ing. Boehmer: Techn. Wochenplauderei. o 18.45:
Dir. Dr. Fren: Die Fürſorge für Taubſtumme, Schwerhörige
und Blinde im Deutſchen Reich. O 19.10: Gertrud Hanna, M. d. 2.:
Frauenerwerbsarbeit einſt und jetzt. 19.35: Min.=Rat Dr.
Wagner: Der Reichshaushaltsplan und ſeine Ausführung. O 20:
Min.=Rat Prof. Dr. Windelband: Die Außenpolitik zur Zeit
Wilhelms des Zweiten. O 20.30: Rich. Wagner (geſt. 13. 2. 83.)
Vorſp. zu Parſifal. Der Engel. Stehe ſtill! Im Treibhaus.
Schmerzen. Träume. — Schubert: Sinf. C=dur. Emmp Bettendorf
(Sopran). — Anſchl.: Tagesnahrichten. 22.30: Kapelle
Löwenthal.
Deutſche Weile. Montag, 13. Febr. 12: Engliſch für Schüler.
Dr. Wieg: Welche Aufſtiegsmöglichkeiten bieten ſich dem jungen
Kautmann? O 14.30: Märchen und Geſchichten. Hugh Lofting:
Dr. Dolittles Zirkus. o 15: Maria Fiſcher: Wie wünſcht ſich der
ländlich=hauswirtſch. Lehrling ſeine Ausbildungsjahre? O 15.35:
Wetter und Börſe. o 15.40: Kochanweiſungen. 16: Franzöſiſche
kulturkundlich=literariſche Stunde o 16.30: Dr. Heiſe: Die
Ge=
ſchichte des deutſchen Romans. O 17: Berlin: Inſtrumentalkonzert.
H. Freudberg (Klavier), Fritze Engl. Horn). o 18:
Maſchinenkau=
oberlehrer Gutwein: Techn. Lehrgang. Spanloſe Formung. O 18.30:
Engliſch für Anf. o 18.55: Landforſtm. a. D. Dr. König: Der
oſtpreußiſche Wald 19.20: H. Baker: Wilhelm Buſch. O 20.30:
Richard Wagner. F anz Schubert. Dir.: Seidler=Winkler. Mitw.:
Berl. Funkorch., Emmn Bettendorf (Sopran). — Anſchl.: Nachrichten.
6 22.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Löwenthal.
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Die hentige Nummer hat 8 Geiten.
Seite 8
Montag den 13 Februar 1928
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