Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 38
Dienstag, den 7. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Nädter und Nationalboni.
Das Echo in England.,
London ſchiebt Paris vor.
EP. London, 6. Febluar.
So ſtark auch der Eindruck der Forderung Kelloggs, die
Un=
ufrſeboote abzuſchaffen, in London geweſen iſt, ſo iſt man
duch nicht geneigt, die Ausſichten eines ſolchen
ellane s als allzu hoffnungsvoll hinzuſtellen,
dieſonders im Hinblick auf die franzöſiſche
Po=
ſttik. In der engliſchen Preſſe wird zwar feſtgeſtellt, daß eine
ymviſſe Aenderung der amerikaniſchen Auffaſſung ſeit dem Jahre
9221, wo ſich amerikaniſche Sachverſtändige noch nicht rückhaltlos
nit einem ſolchen Plan einverſtanden erklären wollten, zu
ver=
zſrchnen iſt, daß damit eine ganz weſentliche Annäherung an den
dyätiſchen Standpunkt ſtattgefunden habe. Es wird auch
ange=
nuemmen, worauf der Korreſpondent des „Daily Telegraph”
be=
ſyſtiders hinweiſt, daß die amerikaniſchen Aeußerungen nicht ohne
eſſtie grundſätzliche vorherige Sondierung in Tokio geſchehen
iſ.d, und daß Japan ſich für die Annahme des amerikaniſchen
= andpunktes bereit erklärt hat, was von weſentlich praktiſchem
uſed moraliſchem Wert ſein würde. Endlich wird auch darauf
pürgewieſen, daß die Arbeiten der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
unnmiſſion hierdurch weſentlich beeinflußt werden müßten und
zie moraliſchen Wirkungen in Europa, beſonders in Frankreich
iſ.d Italien, groß ſein würden.
Die „Times” hebt die gemeinſchaftlichen
Inter=
ſen Amerikas und Englands hervor, die beide von
dr Abſchaffung der U=Boote mehr gewinnen als verlieren
wür=
ſam. Demgegenüber ſei es aber nach engliſcher
Auffaſ=
u ng ſchwierig, Frankreich zur Annahme der
PKäne zu bewegen. Amerika habe Frankreich gegenüber
zigentlich nur die Handhabe der Regelung des
Schuldenpro=
lü=ms. England habe aber nicht nur dieſes, ſondern auch die
urnzöſiſchen Hoffnungen auf eine engliſche Garantie. England,
v. meint der Korreſpondent des „Daily Telegraph” habe im
Eieurchill—Caillaux=Abkommen und im Locarnovertrag dieſe
bei=
keu: Mittel öhne Gegenleiſtung fortgegeben, habe alſo keinen
Eu umpf mehr in der Hand. Die „Times” glaubt nicht, daß die
Mderen Mächte, die erhebliche Vorteile von der Abſchaffung der
1BBoote hätten, in Zukunft ihre Haltung ändern würden. Das
üdchſte, was man erwarten könne, ſo ſchreibt die „Morning
Poſt”, ſei vielleicht, daß die großen, für den Ozean beſtimmten
19Boote abgeſchafft und auf Küſtenverteidigungs=U=Boote
be=
cränkt werden. Es iſt auffallend, daß die
eng=
ſ ſche Preſſe nicht das Problem der
Abſchaf=
ſurng der Linienſchiffe erwähnt, was nach der
Aruffaſſung Frankreichs und anderer Länder
niit der Abſchaffung der U=Boote unbedingt zu
eſrbinden je=
In engliſchen Marinekreiſen iſt man der
Auf=
oſſung, daß die Vorſchläge Kelloggs zur
Abſchaf=
zuſug der Unterſeeboote kaum Ausſicht auf Erfolg haben,
da auch nicht die geringſte Hoffnung beſtehe, daß alle Seemächte
zi* Vorſchläge Kelloggs unterzeichnen werden. In
politi=
aaen Kreiſen drückt man ſich vorſichtiger aus und
vü=rſichert, daß die Auffaſſung Amerikas
ſorg=
i ltig geprüft werde, daß aber weitere Schritte
oſon England aus vorläufig nicht zu erwarten
ei ien. „Evening Standard” zweifelt darau, ob. man die
Aa-ußerungen Kelloggs überhaupt als die offizielle Politik der
Iyereinigten Staaten anſehen dürfe. Außerdem kenne man noch
zar nicht die Haltung des amerikaniſchen Senats.
G ine franzöſiſche Stimme gegen die
Flotten=
hiegemonie des amerikaniſchen Imperialismus.
EP. Paris, 6. Februar.
Die Erklärung des Staatsſeiretärs Kellogg hinſichtlich der
Byrrteitwilligkeit der Vereinigten Staaten, ein Abkommen über
us Verbot von Unterſeebooten zu unterzeichnen, hat hier zwar
u: gewiſſes Aufſehen erregt, wird aber von der franzöſiſchen
Py=eſſe nicht kommentiert. Man begnügt ſich damit, die
eng=
iſthen Blätteräußerungen wiederzugeben. — Nur der „
Quo=
iſtdien” bringt heute an hervorragender Stelle und in
auffal=
eladem Druck eine Auslaſſung, in der Kellogg vorgeworfen
vrrd, ſein Vorſchlag laufe darauf hinaus, den
Na=
iſonen mit beſcheideneren Flotten die einzige
Guaffe zu nehmen, mit der ſie ihre
Unabhängig=
elit gegen die mächtigen Dreadnoughts= und
kſreuzergeſchwader verteidigen könnten. Die
Vereinigten Staaten, ſtünden im Begriff, die
furcht=
zurrſte Flotte auszubauen, die die Welt je geſehen
1ir be. Kellogg wolle alſo lediglich das letzte Hindernis gegen
vue Flottenhegemonie des amerikaniſchen Imperialismus
beſei=
iwhen.
Ein franzöſiſcher Wunſch:
Völkerbunds=
verlegung nach Wien.
Paris, 6. Februar.
Der „Excelſior” berichtet heute ausführlich über
Verhand=
ungen zwecks Verlegung des Völkerbundes nach Wien. Das
Buatt behauptet, diesbezügliche Verhandlungen ſeien ſchon ſeit
ſmtni im Gange und ſowohl mit der öſterreichiſchen Regierung
u1s auch dem Viener Stadtrat geführt worden. Die
Beſpre=
lurngen ſeien bereits ſoweit vorgeſchritten, daß mit Sicherheit
m. Herbſt 1928 ſchon die Genfer Vollverſammlung eine
Entſchei=
dung treffen werde. Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge
örnne man annehmen, daß etwa zwei Drittel der Vollverfamm=
lung tatſächlich für Wien ſtinenen werden. Die einfache
Mehr=
heit könne eine Verlegung beſchließen. Der Völkerbundspakt
ſchreibe nicht Genf als Sitz vor.
Das Blatt ſucht dann nach Gründen, die für eine Verlegung
ſprechen, und führt Schwierigkeiten an, die von den
ſchweize=
riſchen Behörden gegenüber der Forderung nach Exterritorialität
der ſtändigen Völkerbundsbeamten bereitet würden. Die Schweiz
habe auch noch keine Funkſtation eingerichtet, und die
Telephon=
verbindungen ſeien ſchwierig. Außerdem ſei Genf ein teueres
Pflaſter, und namentlich die Delegierten aus Ländern mit
ent=
werteter Währung klagten über die ungeheuren Unkoſten. Auch
die Unterkunftsmöglichkeiten ſeien nicht ausreichend. Wien habe
ſich ſchon jetzt verpflichtet, dem Völkerbunde und ſeinem
ſtän=
digen Perſonal die Exterritorialität zu bewilligen und ebenſo
eine Verbeſſerung der Telephoneinrichtungen verſprochen. Die
Unterbringung in der Wiener Hofburg werde den
Bau eines Völkerbundspalaſtes überflüſſig
machen. Die Billigkeit der Lebensverhältniſſe in Wien laſſe eine
jährliche Erſparnis von etwa einer Million Pfund erwarten.
Das Blatt verſucht dann darzulegen, daß eine Verlegung nicht
aus politiſchen Gründen erfolge, etwa, um den Anſchluß
Oeſter=
reichs an Deutſchland zu verhindern. Das gehe ſchon daraus
hervor, daß auch die belgiſche Regierung beabſichtigt, den Bund
für Brüſſel zu reklamieren, wenn das Wiener Projekt ſcheitern
ſollte.
Daß trotz dieſer letzten Verſicherung Paris nur allzu gerne
jähe, wenn ſich Wien zur „ewigen Wahrung ſeiner
Unabhängig=
keit” verpflichten würde, braucht nicht beſonders dargelegt zu
werden. Die Propaganda zur Verlegung des
Völkerbunds=
ſitzes von Genf nach Wien geht bekanntlich nicht etwa darauf
zurück, daß man mit der Schſveiz als dem Gaſtgeberlande nicht
zufrieden wäre. Vielmehr iſt es der Zweck der Propaganda,
Oeſterreich durch Verlegung des Völkerbundsſitzes nach Wien
als „neutralen Staat” abzuſtempeln und damit die
Anſchluß=
frage zu präjudizieren. — Daß die ganze Mache eindeutig von
Paris inſzeniert wurde, geht ſchon aus der Ablehnung der
eng=
liſchen Preſſe hervor. Der „Daily Telegraph” weiſt jetzt darauf
hin, daß vielleicht die Kleine Eutente eine politiſche:
Neutrali=
ſierung Oeſterreichs begrüßen würde. England, Deutſchland,
Japan, die Schweiz und die lateinamerikaniſchen Staaten
wür=
den ſich aber entſchieden gegen eine Sitzverlegung des
Völker=
bundes ausſprechen.
Genf dementiert.
Genf, 6. Februar.
In maßgebenden Kreiſen des Völkerbundsſekretariats wird
erklärt, daß die jetzt von neuem in Umlauf geſetzten Gerüchte
über eine Verlegung des Völkerbundsſitzes nach Wien jeglicher
Grundlage entbehren. Im Völkerbundsſekretariat ſei über
rgendwelche derartige Verhandlungen zwiſchen den
maßgeben=
den Mitgliedern des Völkerbundes nicht das geringſte bekannt.
Es wird ferner darauf hingewieſen, daß die Tagesordnung der
März=Seſſion des Völkerbundsrates, die in den nächſten Tagen
veröffentlicht werden wird, nichts über eine derartige Frage
ent=
halte. Im übrigen ſind die Vorarbeiten für den Neubau des
Völkerbundspalais in Genf bereits ſo weit fortgeſchritten, daß
mit einer Grundſteinlegung des Völkerbundspalgis noch im
Laufe dieſes Jahres gerechnet wird.
Unterzeichnung des franzöſiſch=amerifaniſchen
Schiedevertrages.
Waſhington, 6. Februar.
Der neite franzöſiſch=amerikaniſche Schiedsvertrag iſt heute
durch Unterſtaatsſekretär Olds und den franzöſiſchen Botſchafter
Claudel unterzeichnet worden. Man hat dieſen Tag bekauntlich
gewählt, um damit die Erinnerung an die Unterzeichnung des
erſten franzöſiſch=amerikaniſchen Vertrages vor 150 Jahren zu
verbinden. Zur Feier des Tages hatte Briand den
amerika=
niſchen Botſchafter zum Frühſtück geladen. Der Wortlaut des
neuen Vertrages, der ſich im weſentlichen mit dem alten, am
10. Februar ablaufenden Vertrage decken wird, foll erſt nach
Ratifizierung durch den amerikaniſchen Senat veröffentlicht
werden.
Eine engliſche Stimme zu den kommenden
Wahlen in Frankreich.
EP. London, 6. Februar.
In einer kritiſchen Beurteilung der kommenden Wahlen in
Frankreich ſagt der Pariſer Korreſpondent der „Times” im
Hin=
blick auf die letzten politiſchen Aeußerungen Briands, daß dieſe
vor der Welt und vor Frankreich den Eindruck haben erwecken
wollen, als ſei ganz Frankreich in der Frage der Rheinlandpolitik
einig, und daß daher diefes Problem kaum mehr ein Gegenſtand
der Wahlen ſein dürfte. Dies ſei aber in der Tat nicht der Fall.
Die neue Tatſache beſtünde darin, daß Verhandlungen mit
Deutſchland über die Rheinlandfrage eröffnet ſeien, und zwar
dieſes Mal zuerſt in der Weiſe, daß der Anfang in aller
Oeffent=
lichkeit gemacht worden ſei, woran ſich ſicherlich weitere
Verhand=
lungen anſchließen würden. Weſentlicher aber ſei, daß Briand
tatſächlich mit ſeiner Rede wieder die Frage der Schulden
Frank=
reichs an ſeine Gläubiger und die Schulden innerhalb der
Alliier=
ten neu aufgeworfen und damit Amerika in dieſen
Fragenkom=
plex hineinziehen wolle. Briand ſei immer der öffentlichen
Mei=
nung trotz der Widerſtände der franzöſiſchen Nationaliſten voraus
geweſen, und ſein Ziel bleibe es, die deutſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen zu verbeſſern und den eiſernen Vorhang zu lüften, der
die beiden Staaten noch trenne. In dieſer Hinſicht bedeuteten
die kommenden Wahlen nicht nur für Frankreich, ſondern
viel=
leicht auch für ganz Europa eine wirkliche Friedenswahl.
Landtagsauflöſung in Sachſen?‟
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen Mitarbeiter.
Dresden, Anfang Februar.
Die außerordentlich lebendigen Auseinanderſetzungen über den
Zeitpunkt der Reichstagsauflöſung, um den in manchen Organen
und in politiſch an Neuwahlen beſonders intereſſierten Kreiſen
förmlich gewettet wird, haben in Sachſen die nicht unnatürliche
Begleiterſcheinung hervorgerufen, allen Ernſtes über das Problem
der Zweckmäßigkeit einer Auflöſung auch des ſächſiſchen
Parla=
ments zu diskutieren. Der ſächſiſche Landtag iſt ja noch
keines=
wegs alt. Von ſeiner vierfährigen Legislaturperiode ſind kaum
16 Monate vergangen, wobei die parlamentariſche Arbeit, wenn
man die imerhin ausreichenden Ferien bedenkt, auf einen
Zeitraum beſchränkt blieb, der nicht ganz ein volles Jahr
er=
reicht. Wenn in einem Lande mit einer zweifellos noch nicht voll
ausgeprobten Volksvertretung, wie ſie in Sächſen vorhanden iſt,
ſo raſch wieder über deren Beſeitigung und über Neuwahlen
Er=
örterungen gepflogen werden, ſo dürften in der Regel, tiefere
Gründe vorhanden ſein, als ſie vom verlockenden Zufall der
Gleichzeitigkeit der das ganze Reichsgebiet umfaſſenden
Reichs=
tagswahl anheim gegeben werden. Das trifft in der Tat
gleich=
viel, ob man es bedauern oder ob man ſich darüber freuen will,
auch für Sachſen zu. Die Oppoſition im Parlament und ihre
Kreiſe innerhalb der Wählerſchaft haben ja von Anfang an nicht
einen Augenblick Ruhe gelaſſen, den im Oktober 1926 gewählten
Landtag zu bekämpfen. Sie haben ihn gewiſſermaßen von der
erſten Stunde an unbeſehen als lebensunfſähig und als ein
Pro=
dukt der Wahllaune der Bevölkerung bezeichnet, das im
Wider=
ſpruch zum wirklichen Willen der Wählerſchaft ſteht. Ihre
trei=
benden Motive lagen dor allem darin, daß ſie ſeinerzeit nur ganz
knapp der bürgerlich=altſozialiſtiſchen Mehrheit unterlagen und
daß ſie mit Rückſicht auf dieſe Tatſache den Gedanken nicht los
wurden, in einem neuen Wahlkampfe die Mehrheit der
Wähler=
ſchaft auf ihre Seite zwingen zu können. Ohne ſeit dem Beſtehen
des Landtags wie in früherer Zeit ſich des probaten Mittels der
Mißtrauensanträge gegen das Geſamtkabinett oder gegen
ein=
zelne Miniſter beſonders häufig zu bedienen, ließen ſie doch keine
Gelegenheit vorübergehen, ihr nachdrücklichſtes Mißfallen über
die Koalition und jeden einzeluen ihrer Miniſter, vor allem aber
den altſozialdemokratiſchen Miniſterpräſidenten; zu bekunden.
Wo ſie es konnten, verſuchten ſie, die ſo raſch ſich natürlich nicht
ſchließenden Lücken zwiſchen den Auffgſſungen der ſechs
ſäch=
ſiſchen Koalitionsparteien zu erweitern und Sprengpulver
aus=
zuſtreuen. So handelten ſie unlängſt, als ein der in der
Koali=
tion vertretenen Wirtſchaftspartei naheſtehendes Blatt heftige
Angriffe gegen einen höheren Beamten des Juſtizminiſteriums
führte, weil er im Reiche einen Standpunkt zu Wohnungsfragen
vertreten hatte, der von der ſächſiſchen Geſamtkoalition bezw.
Geſamtregierung nicht gedeckt wird. Damals wieſen ſie mit
Fingern auf die angeblich in Sachſen vollkommen zerfallene
Regierung der bürgerlichen Reaktion und entfalteten in der
Hoff=
nung, aus kleinem Anlaß eine große Wirkung erzielen zu können,
eine außergewöhnliche Preſſefehde, die aber nachgerade wie das
Hornberger Schießen ausging. Die Sozialdemokraten
insbeſon=
dere verſuchten immer mit dem Ziele der Sprengung der
Koali=
tion ihren beſtgehaßten Feind, den altſozialiſtiſchen
Miniſter=
präſidenten Heldt, bei den Maſſen der Arbeiterſchaft in
Miß=
kredit zu bringen, weil er ſich augeblich vom ſächſiſchen
Induſtrie=
kapital als willenloſes Werkzeug benutzen laſſe. Sie verſuchten,
den Keil in die Koalition weiterhin dadurch zu treiben, daß ſie
der ſächſiſchen Volksrechts= und Aufwertungspartei immer wieder
Angſt vor dem Zorn ihrer Wählerſchaft machten, die das
Zu=
ſammengehen der Aufwertler mit den behauptetermaßen
aufwer=
tungsfeindlichen Gruppen der Rechten nicht verſtehen würde.
Dieſen angeſtrengten koalitionsfeindlichen, auflöſungsfreund.
lichen Tendenzen haben indeſſen ſowohl der Landtag, wie die
Regierung bisher mit Erfolg ſtandhalten können. Der letzte
Anſchlag der Linken, der vor einigen Tagen bei Erörterung der
vielen Anregungen und Anträge zur Aufhebung der
Lockerungs=
verordnung vom 6. April 1927, die einen allmählichen Abbau
gewiſſer zwangswirtſchaftlicher Beſtrebungen im
Wohnungs=
weſen mit ſich brachte, geführt wurde, iſt gleichfalls ohne jeden
Erfolg geblieben. Aber dieſe Haltung der Oppoſition, der zum
großen Teile etwas ſtark Selbſtverſtändliches innewohnt, iſt nicht
eigentlich das Entſcheidende geweſen, weshalb der Gedanke an
eine Auflöſung des ſächſiſchen Landtags erheblich an Boden
ge=
winnen konnte. Dafür ſind andere Momente maßgebend
ge=
weſen, die in gewiſſem Sinne nicht unbegreiflich erſcheinen. Es
handelt ſich dabei vor allem um die Verhältniſſe innerhalb der
Koalition ſelbſt. Die Baſis, auf der die ſächſiſche Regierung
vor einem Jahre oder, wenn man als ihre eigentliche
Geburts=
ſtunde den Hinzutritt der Deutſchnationalen anſieht, vor einem
halben Jahre, gebildet wurde, umfaßt die ſtattliche Zahl von
ſechs Parteien, nämlich die Deutſchnationale Volkspartei, die
Deutſche Volkspartei, die Wirrſchaftspartei, die Demokratiſche
Partei, die Aufwertungspartei und die Altſozialiſten. Von
An=
fang an war es klar, daß es nicht leicht halten würde, dieſe zum
mindeſten in ihren Flügeln auseinanderſtrebenden Gruppen
unter einen gemeinſamen Nenner zu bringen. Wenn das
trotz=
dem gelang, ſo in der Hauptſache deshalb, weil die Erinnerung
an die Regierungsfrüchte der ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſchen
Oppoſition unter dem Kabirett Zeigner im Jahre 1923 noch zu
jung iſt. Aber ſelbſtredend hat das ſächſiſche Regierungsgebilde
trotzdem eine Geſtalt der inneren Unverbundenheit behalten, die
zu verheimlichen zwecklos wäre. Am bedenklichſten iſt dabei
die Haltung der Aufwertungsgruppe zu nennen, die in der Tat
über ihre Zugehörigkeit zur bürgerlichen oder zur
ſozialiſtiſch=
kommuniſtiſchen Weltanſchauung ſich ſelbſt, nicht klar zu ſein
ſcheint. Sie hat für Koalitionspolitik, die dauernden
gegen=
ſeitigen Ausgleich auch unter Opfern und Verzichten bedingt,
nicht viel übrig. So kommt es bisweilen vor, daß ſie den
übri=
gen Regierungsparteien Ueberraſchungen beſchert, deren Ueber=
Seite 2
Dienstag den T Februar 1928
Nummer 38
windung ebenſo diplomatiſches Geſchick wie hohe
Koalitions=
erfahrung erfordert. Um nur an ein Beiſpiel zu erinnern,
brachte in der leidigen Wohnungsfrage die Aufwertungspartei,
die ſeinerzeit ſelbſt die erwähnte ſächſiſche Abbauverordnung
mit=
geſchaffen und mitgebilligt hat, in einer der letzten
Landtags=
ſitzungen einen Entſchließun gsantrag ein, der ungefähr die
Auf=
hebung der Verordnung verlangte und der bei der beſtimmten
Haltung der Wirtſchaftspartei zu dieſer Frage unweigerlich den
Sturz der ſächſiſchen Regierung nach ſich gezogen haben würde,
wenn die Aufwertungspartei nicht in letzter Stunde auf ihren
Antrag verzichtete. Hinzu kommt, daß die Einſtellung der
Koali=
tionsparteien zu Sachſen beſonders intereſſierenden politiſchen
und kulturellen Themen, wie dem Reichsſchulgeſetz und der
Reichsvereinheitlichungsbewegung, ſtark auseinandergehen. Aber
das wichtigſte und die Koalition, wenn auch zunächſt noch nicht
fühl=
bar, am meiſten beeinträchtigende Moment iſt doch die Stimmung,
die in den Kreiſen der Wählerſchaft gegenüber Regierung und
Landtag herrſcht. Beiden wird auch in bürgerlichen Kreiſen, ob
mit Recht oder Unrecht, mag dahingeſtellt bleiben, vorgeworfen,
daß ihre Leiſtungen nicht in ausgeglichenem Verhältnis zu den
Wahlverſprechungen, die ſeinerzeit gemacht wurden, ſtehen. Die
Landwirtſchaft ſeufzt, der Hausbeſitz droht, die Induſtrie ſchweigt
beklommen, aber alle ſind ſie ſich einig, daß ſie ſich von der erſten
bürgerlichen und breiteſten Koalition, die es je im Reiche
ge=
geben hat, mehr verſprochen hätten, als wie tatſächlich erreicht
wurde. Gemeinſam iſt allen Schichten, Kreiſen, Ständen die
tiefgehende Unzufriedenheit über den geradezu unerhörten
ſäch=
ſiſchen Steuerdruck, der verwandte Zuſtände in anderen
deut=
ſchen Gliedſtaaten erheblich in den Schatten ſtellen mag. Das
Höchſtmaß an Grund= und Gewerbeſteuern, der unerträgliche
Druck der rohen und rückſichtslos gehandhabten Mietzinsſteuer,
die Fülle der ſtädtiſchen Abgaben, die hohe Laſt der Fürſorge
ſind in der Tat für ſämtliche ſächſiſchen Wirtſchaftskreiſe
Erſchei=
nungen, mit denen ſie der bürgerliche Charakter der Koalition
trotz allem nicht verſöhnen kann. So wird die Unzufriedenheit
uit dem natürlich nur ſehr bedingt verandvortlich zu machenden
Fiuanzminiſter immer größer. Auch die Mißſtimmung über die
außerordentlich aufgeblähte Verwaltung kann kaum noch
über=
boten werden, wenn auch nach der Denkſchrift des Präſidenten
des Staatsrechnungshofes als erwieſen angeſehen werden muß,
daß ein Abbau des Verwaltungsapparates weſentliche
finan=
zielle Erſparniſſe nicht bringen wird. Da keimt denn in
brei=
teſten Schichten der verführeriſche Gedanke auf, durch eine
Neu=
wahl eine Mehrheit zu ſchaffen, die mit bisher vielleicht
ungn=
gewandten Mitteln in der Lage ſein könnte, die wirtſchaftlich
ungünſtigen Verhältniſſe, denen Sachſen in beſonderem Maße
unterliegt, zu ändern. Unter dieſen Umſtänden iſt es dringend
notwendig, daß man ſich einmal die Frage vergegenwärtigt, ob
die Auflöſung des Parlaments Sachſen wirtſchaftlich und
poli=
tiſch auch nur einen Schritt der Erfüllung der Forderungen aller
unter den Staatsaufgaben und =ausgaben ſeufzenden Kreiſe
nähern würde. Man kann zu dieſer Frage von vornherein
ſagen, daß ſie von der Praxis mit 90 Prozent Wahrſcheinlichkeit
außerordentlich unbefriedigend beantwortet werden würde.
Sachſen iſt und bleibt für abſehbare Jahre ein Land, in dem
ſich die meiſt aus Arbeiterkreiſen ſtammende Anhängerſchaft der
ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen Weltanſchauung mit dem
bürger=
lichen Element die Wage halten wird. Möglich, daß eine
Neu=
wahl die Machtverhältniſſe rechts und links des großen
Trennungsſtriches zwiſchen Sozialismus und Kapital in etwas
verſchieben und die Stärken einzelner Parteien verändern würde.
Aber das Ergebnis, das einzig eine grundlegende Wandlung in
den gegenwärtigen Wirtſchaftszuſtänden herbeiführen könnte, und
zwar entweder zum Guten oder zum Schlechten, nämlich die
Entſtehung einer ſtarken, auf Kompromiſſe und weitgehende
Koglitionsrückſichten nicht angewieſene Majorität im Parlament,
iſt mindeſtens für Jahrzehnte in Sachſen, und zwar bis zu dem
Jahrzehnt, in dem das Ziel einer fortſchreitenden Beruhigung
der Bevölkerung in wirtſchaftlicher Hinſicht erreicht iſt,
ausge=
ſchloſſen. Würde mit dem Reichstag auch der ſächſiſche Landtag
gewahlt werden, ſo würden außerdem Rückſichten, die die
Wählerſchaft auf die Reichspolitik, inſonderheit die
Reichsaußen=
politik, nehmen zu müſſen meint, an der notwendigen Einſtellung
gegenüber den rein ſächſiſchen Problemen hindern. Viele
Tau=
ſende von Wählern, die bei einer Reichstagswahl ſich links
ein=
ſtellen würden und werden, wären ſehr leicht verſucht, zu
ver=
geſſen, daß für Sachſen die Stimmabgabe zugunſten der Linken
den Zuſammenbruch der mühſeligen Aufbauarbeit ſeit der
kom=
muniſtiſch=ſozialiſtiſchen Vorherrſchaft unter Zeigner mit ſich
bringen müßte. Die ſächſiſchen Parteien ſollten darum ihren
ganzen Einfluß dafür geltend machen, daß der Gedanke an eine
gleichzeitig mit der Reichstagswahl vorzunehmende Sachſenwahl
aus der öffentlichen Diskuſſion verſchwindet, denn noch iſt es,
wenn auch vielleicht leider, nicht ſo, daß ſich die ſächſiſchen
Ver=
hältniſſe unbedingt mit denen im Reiche decken und daß die
parteipolitiſche Stellungnahme der Wählerſchaft zu
Reichsange=
legenheiten identiſch ſein dürfte mit der notwendigen
Stimm=
zettelabgabe bei einer ſächſiſchen Landtagswahl.
* Jules Verne und die Technik.
Zu ſeinem 100. Geburtstag am 8. Februar.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Seit Jahren bewegt uns der Gedanke, was dereinſt werden
ſoll, wenn alle Kohlenvorräte der Erde aufgebraucht ſind. Die
Zeit der dann vielleicht erfolgenden Kataſtrophe iſt noch fern.
Aber trotzdem haben die Techniker bereits begonnen, auf Mittel
zu ihrer Abhilfe zu ſinnen. Mancherlei haben ſie erdacht,
man=
cherlei wird bereits verſucht. Im November 1926 machten die
franzöfiſchen Phyſiker Claude und Boucherot einen
aufſehen=
erregenden Vorſchlag. Sie wollten den in den tropiſchen Meeren
herrſchenden Temperaturunterſchied zur Erzeugung von Kraft
und Wärme ausnutzen. In den Tropen mißt man an der
Ober=
fläche des Meeres eine Temreratur von 26 bis 30 Grad, in der
Tiefe ſind nur 4 Grad zu verzeichnen. Daraus läßt ſich Nutzen
ziehen. Auch von anderer Seite iſt auf dieſe Möglichkeit
hin=
gewieſen worden. Muß es angeſichts dieſes neueſten Problems
unſerer Technik nicht ganz eigenartig berühren, daß wir die
Aus=
nützung des Temperaturunterſchieds der Meeresſchichten bereits
in einem Roman finden, den Jules Verne vor über 60 Jahren
ſchrieb? Damals ſchon wies er darauf hin, daß ſich aus der
Verſchiedenkeit der Meereswärme Elektrizität gewinnen laſſen
könne.
War nun Jules Verne in techniſchen Dingen mit einer Art
hellſeheriſchen Blickes begabt? Hatte er die Fähigkeit,
Fort=
ſchritte zu erkennen, die noch in weiter Ferne lagen? Ein langer
Zeitraum trennt uns von den Tagen, da er ſeine ſo zahlreichen
Erzählungen niederſchrieb, da er ſeine Phankaſie ſpielen ließ.
Dieſe Phantaſie erſtreckt ſich nach den verſchiedenſten Richtungen.
Ueberall finden wir in ſeinen Romanen eine Handlung, die von
der Fruchtbarkeit ſeines Geiſtes im Erfinden ungewöhnlicher
Geſchehniſſe und überraſchender Löſungen Zeugnis ablegt. Wir
finden des weiteren ein Gebiet, auf dem ſich dieſe Geſchehniſſe
abſpielen, für das es tatſächlich keine Grenzen gibt. Die Erde
wird Jules Verne im vollſten Sinne des Wortes zu eng. Er
durchſtreift die verſchiedenſten Erdteile, er dringt ins Jynere
unſeres Planeten, er geleitet ſeine Leſer zu den Wundern der
Tiefſee, er erobert den Nordpol, den er ſich als einen noch in
Tätigkeit befindlichen Vulkan denkt. Ein andermal geht es nach
fernen Geſtirnen. Was uns Jules Verne von Bergen und
Meeren, von Eis und Schnee, von Stürmen, von den
Unge=
heuern des Meeres, von Korallenriffen, von Menſchenfreſſern
und ihren Waffen, was er uns von der Oberfläche des Mondes,
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat am Montag
Berlin verlaſſen und begab ſich zu einem mehrwöchigen
Erholungs=
urlaub an die Riviera. Er wird zwiſchen dem 10. und 2, Februar
den Beſuch des rumäniſchen Außenminiſters
Litu=
lescu empfangen, der nach der Völkerbundsratstagung in Berlin
der Reichsregierung einen Beſuch abſtatten wird.
Die deatſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen
über die ſich aus dem Handelsvertrag ergebenden Mißſtände, haben
am Montag im Auswärtigen Amt begonnen.
Die neue griechiſche Regierung Zaimis wurde in
derſelben Zuſammenſetzung gebildet wie die vorausgegangene, mit
Aus=
nahme des Landwirtſchaftsminiſters Papanaſtaſia, der endgütltig
zurück=
getreten iſt. Das neue Kabinett Zaimis hat damit einen rein
konſer=
vativen Charakter angenommen.
Der neue Sowjetbotſchafter beim Quirinal und
frühere Volkskommiſſar Kurski, iſt am Montag morgen im Rom
eingetroffen und am Bahnhof vom Perſonal der ruſſiſchen
Bot=
ſchaft ſowie von Beamten des Miniſteriums des Aeußern empfangen
worden.
Wie aus Angora gemeldet wird, hat die türkiſche Regierung
die Aufenthaltsgenehmigung für die weißruſſiſchen
Flüchtlinge um ein Jahr verlängert, weil das
Inter=
nationale Arbeitsamt bei ihrem Abtransport auf Schwierigkeiten
ge=
ſteßen iſt.
Die Spannung in Indien, die ſich durch die Ankunft der
engliſchen Verfaſſungskommiſſion ausgelöſt hat, ſcheint weſentlich
ge=
ringer geworden zu ſein.
Die franzöſiſchen Handelsvertragsunterhändler
ſind in Brüſſel eingetroffen. Die Delegation iſt vom Direktor im
Handelsmin:ſterim, Serruys, angeführt. Man glaubt, daß die
Ver=
handlungen in drei Tagen zum Abſchluß kommen werden
Wie die „Chicago Tribune” aus Pcking meldet, werden in der
Kriegszone im Weſten der Provinz Schantung vier
deutſche Prieſter und dier deutſche Nonnen von
räube=
riſchen chineſiſchen Soldaven gefangen gehalten.
Die Vorlage über die Rückgabe des beſchlaguahmten
deutſchen Eigentums in Amerika wurde geſtern vom
Senats=
ausſchuß einſtimmig angenommen.
Polens Antwort an Litauen.
Ein neues Manöver.
TU. Warſchau, 6. Februar.
Wie wir erfahren, ſoll die Ueberreichung der polniſchen
Ant=
wortnote an Litauen, die bereits vor einiger Zeit angekündigt
wurde, erſt kurz vor Beginn der Märztagung des Rats erfolgen,
um Woldemaras möglichſt wenig Zeit zur Beantwortung zu
laſſen. Von polniſcher Seite aus will man nach dem Mißerfolg
der letzten Note die Verhandlungen wieder nach dem Genfer
Terrain verlegen, wo man mit Hilfe der Weſtmächte und unter
dem Einfluß des Völkerbundsrates einen unmittelbaren Einfluß
auf Litauen ausüben will. Aus dieſem Grunde ſoll die polniſche
Note ſehr kurz gehalten ſein und die wichtigſten von
Wolde=
maras berührten Punkte vollſtändig mit Schweigen übergehen.
Die ſeitens Polen verfolgte Taktik geht nach wie vor darauf
hin=
aus, nur wirtſchaftliche Momente in den Vordergrund zu
ſchie=
ben, um auf dieſe Weiſe eine unausgeſprochene Anerkennung
des status auo durch Litauen zu gewinnen. Aus dieſem Grunde
wird die Note in verſöhnlichem Ton gehalten ſein und Schärfen
vermeiden.
Beſſerung des deutſchen
Einwanderer=
kontingents nach UGA.?
New York, 6. Februar.
Arbeitsminiſter Davis erklärte ſich in einer Rede vor den
Vereinigten Geſellſchaften bereit, die Vorlage des Senators
Watſon zu unterſtützen, wonach die bisherige europäiſche
Ein=
wanderungsquote beſtehen bleiben, die für Mexibaner vorgeſehene
Quote dagegen herabgeſetzt werden ſoll. Außerdem ſoll das
Ver=
bot der Einwanderung von durch Arbeitsvertrag verpflichteten
Arbeitern fallen. Es ſoll vielmehr eine Sonderklaſſe, die
ſoge=
nannte selected immigration, geſchaffen werden, die diejenigen
Arbeiter umfaßt, welche wegen beſonderer Fähigkeiten von der
Induſtrie der Vereinigten Staaten verpflichtet werden und bei
der Einwanderung bevorzugt werden ſollen. Die Familien dieſer
Arbeiter erhalten automatiſch die Einwanderungsenlaubnis,
falls das Familienhaupt ſie erhält. Die Einwanderung aus
Mexiko wird auf ein freies Kontingent von 10 000
Saiſonarbei=
tern beſchränkt. Dams führte aus: Falls die Beſtimmung über
die Herkunft der Einwanderer im Juli in Kraft trete, würden
67000 Mexikaner, aber nur 23000 Deutſche einwandern können,
was unbillig ſei. Davis betonte mit größtem Nachdruck die
Not=
wendigkeit, das Einwanderungsverbot für vertragsmäßig
ver=
pflichtete Arbeiter fallen zu laſſen, das die amerikaniſchen
Fa=
brikanten ſchädige.
von merkwürdigen Tieren und von den Erſcheinungen des
Him=
mels erzählt, beruht letzten Endes durchweg auf den Ergebniſſen
wiſſenſchaftlicher Forſchung. So ziemlich alles, was wan in den
ſechziger und ſiebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf
den verſchiedenen Gebieten der Naturwiſſenſchaften wußte, ver=
Jules Verne.
webr Verne in ſeine Romane. Nur verhältnismäßig ſelten muß
er etas aus Eigenem geben. Wo dies der Fall iſt, da ſteht er
dem großen Unbekannten gegenüber. Wie ſoll er wiſſen, wie es
am Nordpol ausſieht? Er ſchafft alſo hier einfach einen Vulkan.
Er hätte ebenſogut offenes Waſſer, ein Eisgebirge oder ſonſt
irgend etwas erdenken können.
Anders bei der Technik! Wollte er nicht bei Bekannten
bleiben, wollte er ſich in ſeinen Erzählungen nicht auf
Dampf=
maſchinen, Eiſenbahn, Telegraph, Dampfſchiff und weitere Dinge
beſchränken, die jedermann geläufig waren, ſo mußte er eben
neue erfinden. Hier wird nu Verne zum Meiſter. Nicht des=
Poincarés Kammer=Erfolg.
Die Wahlausſichten für die Union nationale.
Léon Blums Fehlſchlag — Die Radikalen
gegen die Rat fizierung des Mellon=Bérenger=
Abkommens.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. Februar
Die Rede Poincares vor der Kammer hat einen Rieſenerfolg
gehabt. Man rechnet damit, daß das nächſte Vertrauensvotum
für die Regierung Poincaré ſehr ſtark ſein wird; man ſpricht
von einer Mehrheit zwiſchen 350 und 400 Stimmen. Jedenfalls
ſind aber die beſten Erwartungen der Anhänger der Regierung
übertroffen. Man hält es wieder für möglich, daß die Union
nationale die Wahlen überdauern wird; ja, man
ſpricht ſogar bereits von der Umgeſtaltung des
Kabi=
netts, welche in dieſem Falle unvermeidlich wäre. Die näheren
Angaben, welche darüber zirkulieren und auch in der Preſſe
Widerhall fanden, beruhen allerdings nur auf vagen
Kombi=
nationen.
Unterſucht man etwas näher die Rede Poincarés — ſie iſt
eine bedeutende oratoriſche Leiſtung —, ſo fällt es auf, daß er
mit dem, worüber er ſchwieg, den größten Erfolg erreicht hat.
Seine Rede enthält an und für ſich trotz ihrer Länge wenig
prinzipiell Neues. Zwei Tatſachen hat er taktvoll übergangen,
und das hat ſeine Volkstümlichkeit bedeutend erhöht. Er hat
einmal in der breiten, ausführlichen Darſtellung ſeiner
Finanz=
politik die Mißwirtſchaft der vorangegangenen Regierungen nicht
unterſtrichen. Damit iſt den Radikalen ein Stein vom Herzen
gefallen. Zum anderen hat er die Stabiliſierungsfrage offen
gelaſſen. Damit hat er zwar gewiſſen Kreiſen, die mit der
ſo=
fortigen Stabiliſierung rechneten, eine leichte Enttäuſchung
ver=
urſacht; den breiten Schichten der Rentner aber hat er ihre
Hoff=
nungen gelaſſen. Die Stabiliſierung wird nur nach den Wahlen
erfolgen, und bis dahin wird er die Früchte ſeines takwvollen
Schweigens ernten können.
Die Rede Léon Blums konnte unter ſolchem Umſtänden
keinen beſonderen Erfolg erzielen. In den Kreiſen der
Sozia=
liſten behauptet man übrigens, daß dieſe Rede mur für die
Wähler beſtimmt war. In Wirklichkeit hatte aber Léon Blum
auch anderes beabſichtigt. Er wollte die Radikalen zu einem
klaren Bekenntnis bezüglich ihrer Haltung zwingen. Das iſt
ihm noch einmal mißlungen. Niemand erwartete etwas anderes.
Der in der Preſſe am meiſten umſtrittene Programmpunkt der
Sozialiſten iſt die Steuer auf die neu erworbenen Güter. Unter
dieſem Titel verbirgt ſich in Wirklichkeit wieder die alte
Kapitals=
abgabe. Die Steuer auf die neu erworbenen Güter — auch ein
Teil der Radikalen ſchwärmt für dieſe Theorie — richtet ſich nur
auf die ſeit dem Kriege erworbenen Güter. In der Praxis jedoch
wäre ſie ein Unding; denn niemand weiß, wie man ſie
durch=
führen könnte. Die Idee hat aber etwas Beſtechendes.
Jeden=
falls iſt es intereſſant, feſtzuſtellen, wie ſehr in dieſer Frage die
Auffaſſung der äußerſten Linken mit der der feudalſten Kreiſe
zuſammengeht. In beiden Kreiſen ſcheint mam dieſelbe
Anti=
pathie gegen die Parvenus zu haben,
Die Tagesordnung der Radikalen enthält wenig poſitive
Ideen; ſie iſt offenbar nur für die Wähler berechnet. Man glaubt
deshalb, daß ſie auf den Gang der Ereigniſſe wenig Einfluß
ausüben wird. Es iſt aber nicht ohne Wichtigkeit, daß die
Radi=
kalen ſich offen gegen die Ratifizierung des Mellon=Bérenger=
Abkommens wenden.
Strafverſetzung
zweier franzöſiſcher Beſatzungs=Offiziere.
Paris, 6. Februar.
Der Mainzer Korreſpondent des „Oeuvre” kommt heute auf
die erfolgte Beſudelung des Bismarckdenkmals in Zweibrücken
durch junge franzöſiſche Offiziere zurück, die nach ſeiner Anſicht
die Tat im Zuſtand der Trunbenheit begangen haben. Jetzt ſeien
über die Strafe des Ortskommandanten hinaus die in Frage
kommenden Offiziere von der franzöſiſchen Militäroberbehörde
nach Algier und Marokko verſetzt worden.
halb, weil das, was er erfindet, ſo zahlreich und ſo vielſeitig iſt,
ſondern deshalb, weil ſeine Erfindungen durchweg im Bereich
des Wahrſcheinlichen und des Möglichen liegen. Es wäre N
leicht, ſich irgend einen Phantaſieſtoff, ein Metall oder irgend
etwas ähnliches zu erdenken, das porös iſt, wie Kork,
unſchmelz=
bar, undurchdringlich, und das noch eine Reihe ſonſtiger
Eigen=
ſchaften hat, wie man ſie eben gerade braucht. Ein derartiges
Spiel der Phantaſie verſchmäht Verne. Er arbeitet mit den
vorhandenen Mitteln. Er nimmt die Stoffe, die Kraftquellen,
die techniſchen Hilfsmittel, wie ſie ſich zurzeit darbieten. Aus
dieſem Material aber kombiniert er Neues. Dabei achtet er ſorge
fältig darauf, nie ins Unwahrſcheinliche zu verfallen. Er
kon=
ſtruiert und berechnet. In zahlreichen ſeiner Romane finden
wir derartige Berechnungen, wie zum Beiſpiel über den Druck,
den das Waſſer auf ein Unterſeeboot, oder den das Eis gegen
Schiffswände ausübt. Er kommt ſo zu Ergebniſſen, die heute
ihre Verwirklichung gefunden haben. Es ſei in dieſer Hinſicht
an die äußere Form des Unterſeebootes erinnert. Dieſe Luſt
zu berechnen, führt ihn zu immer neuen Problemen umd
Folge=
rungen. Kann es in der Tiefſee Fiſche oder ſonſtige Geſchople
geben, die imſtande ſind, den Rumpf eines Schiffes zu durch
bohren? Auch auf dieſe Frage findet Jules Verne die Antwmri=
Wer ſeine Romane lieſt, der muß ihn unbedingt für einen
Mathematiker, Chemiker, Techniker, Elektrotechniker, Schiffsbauel
Balliſtiker und Maſchineningenienr halten. Wer ſie lieſt, der wire
des weiteren dazu neigen, ihn in erſter Linie für das eine, dan?
aber wieder für das andere zu nehmen. Es kommt eben daman
an, an welcher Stelle man gerade in die Dinge vertieft iſt, die *.
da auftiſcht. Was war er nun wirklich? Welchem Zweig dei
Technik gehörte er an? Erſtaunen ergreift uns, wenn wir evſc
ren, daß wir in Jules Verne einen Juriſten, einen Vertreter de‟
Rechtswiſſenſchaften vor uns haben. Am 8. Februar 1828 wurde
er in Nantes geboren. Er ſtudierte in Paris die Rechte, dan”
wandte er ſich der Dramaturgie zu. Einige Stücke, die er ſchries
und die auch aufgeführt wurden, ſind vergeſſen. Sein Aumet
beginnt erſt mit dem Roman, dem er ſeine neue, bisher noch Maede
dageweſene Seite abgewinnt. Daß derartiges noch nicht da wa.
darf uns nicht wundern, denn um das zu ſchreiben, was uns
Verne als ſein Lebenswerk hinterlaſſen hat, iſt ein ungehenle
und umfaſſendes Wiſſen nötig. Eine gute Bibliothek genut.
keineswegs. Da muß man viel im Kopfe haben, da muß M.”
auch mit Lineal und Zirkel arbeiten können, muß man zu 19‟
ſtruieren und techniſch zu rechnen imſtande ſein. Als Jules Peti
am 24. März 1805 ſtarb, hatte er uns nahezu 60 große Rocau.
geſchenkt. Man hat ſie als „Reiſeromane” bezeichnet. Se ſit”
Nummer 38
Dienstag, den 7. Februar 1928
Geite 3
Neuer parlamentgriſcher Kampf
um die Kapitalertragsſteuer.
Die Kapitalertragsſteuer, die wiederholt in der letzten Zeit
un der Oeffentlichkeit erörtert wurde, fängt an, die
Regierungs=
marteien ernſtlich zu beſchäftigen. Beſprechungen darüber, ob
es möglich ſei, ſie gänzlich oder teilweiſe aufzuheben, haben
jrnerhalb der Fraktionen ſchon ſtattgefunden. Den Anſtoß dazu
lnat unzweifelhaft die Anleihe der Reichsbahn gegeben, deren
Bsertifikate auch im Ausland Intereſſe ausgelöſt haben. Nur
huann dieſes wegen der noch beſtehenden Kapitalertragsſteuer
miicht recht zur Geltung kommen, weil immer wieder von
aus=
ländiſcher Seite darauf hingewieſen wird, daß man nicht
ein=
unal weiß, welche Höhe dieſe Steuer im nächſten Jahre haben
hann, und daß man zum andern keine Luſt verſpüre, ſich von den
Rinſen 10 Prozent abziehen zu laſſen. Infolgedeſſen hat dieſe
Mkteuer auch oft den Zinsfuß ausländiſcher Anleihen hemmend
eeinflußt, ſo daß ſich immer wieder die intereſſierten Kreiſe,
warunter natürlich auch der Reichsbankpräſident veranlaßt ſahen,
diie Aufhebung oder teilweiſe Beſeitigung der Steuer zu
ver=
langen.
Wie es ſcheint, werden die Regierungsparteien die
Kapital=
ei tragsſteuer zum Gegenſtand einer Beſprechung wahrſcheinlich
moch in dieſer Woche machen. Im Zentrum wird bereits ein
Mntrag vorbereitet, der auf eine Befreiung der
Hypo=
üheken und Pfandbriefe hinausläuft. Man hofft auf
d.eſe Weiſe, dem Baumarkt ausländiſches Kapital zuzuführen
mnd den Wohnungsbau neu zu beleben. Hinter dieſem Antrag
ſieht ganz zweifellos der Reichsarbeitsminiſter, der ſich auch
ſiſchon in der Vergangenheit gegen die Steuer in ihrer jetzigen
ſaorm geſandt hat, weil ſie den Hausmarkt ungünſtig
beein=
niſſe. Deutſche Volkspartei und Demokraten hatten bereits vor
enniger Zeit zu dieſer Steuer Anträge im Reichstag eingebracht,
ene allerdings keine Mehrheit auf ſich zu vereinigen vermochten,
reil ſie angeblich überraſchend kamen. Daß man ſich nunmehr
ür interfraktionellen Beſprechungen mit dieſer Steuer erneut
hieſchäftigen will, zeigt, daß die Regierungsparteien die Schäden
der Kapitalertragsſteuer eingeſehen haben und gewillt ſind, dieſe
zut beſeitigen. Wahrſcheinlich wird es zu einem gemeinſamen
ntrag kommen, der zwar nicht die gänzliche Aufhebung der
G teuer, wohl aber eine Befreiung der feſtverzinslichen Werte,
zin denen ja auch die kommunalen Anleihen gehören, verlangt.
Ein gewichtiges Wort hat dabei noch der
Reichsfinanz=
ui-iniſter zu ſprechen, da doch die Möglichkeit beſteht, daß
viel=
luicht erhebliche Einnahmeausfälle eintreten. Tatſächlich iſt ja
doeſe Steuer nichts anderes, als eine Art Einkommenſteuer. So,
nſie man den Lohn an der Quelle erfaßt, und eine beſtimmte
E umme einbehält, ſo wird auch das Kapital erfaßt, indem zehn
Arozent von den Zinſen einbehalten werden. Es bleibt ſich
ſichließlich gleich, ob man die Steuer von den Zinſen nimmt
uoer von dem Kapital als Vermögensſteuer. Anders liegen die
Seinge aber bei ausländiſchen Wertpapierbeſitzern. Dieſe ſind
wen der deutſchen Steuerbehörde nur an den Zinserträgniſſen
zu faſſen. Aber dadurch hat man das ausländiſche Kapital
viel=
füch vergrämt oder auch verſcheucht. Auf Grund angeſtellter
Be=
rdchnungen, die allerdings von privater Seite ſtammen, werfen
die feſtverzinslichen Werte jährlich etwa 63 Millionen ab. Hebt
uuan für dieſe Werte die Kapitalertragsſteuer auf und beſteuert
nu an nachher das Vermögen, dann treten hier keinerlei
Ein=
umhmeausfälle auf. Eine Ausnahme bilden dann nur die in
ainsländiſcher Hand befindlichen Werte.
9Kufruf der katholiſchen Organiſationen Tirols
an die Katholiken der ganzen Welt.
Innsbruck, 6. Februar.
Der angekündigte Aufruf der latholiſchen Organiſationen
Türols an die Katholiken der ganzen Welt iſt nunmehr an
ſämt=
liſhe katholiſchen Organiſationen in Oeſterreich und Deutſchland
hinausgegangen. In dieſem Aufruf heißt es u. a.:
„Ein einziger Wehſchrei hallt durch das ganze unglückliche
Irand. Aber er darf nicht laut werden, denn ſchon harren Kerker
uurid Ketten derer, die für das heiligſte aller Rechte die Stimme
el heben wollen. Der Vater der Chriſtenheit hat im entrechteten
Sſüdtirol den Religionsunterricht in der Mutterſprache gewähr=
1üiſtet. Der Präfekt von Bozen hat die Erteilung des
Religions=
ukiterrichts in deutſcher Sprache verboten.
Die Katholiken Oeſterreichs und Deutſchlands ſind am
ucichſten und tiefſten mit betroffen durch dieſes unerhörte
Un=
nicht, das man an unſeren Stammesbrüdern begehen will. An
ſſ=wenden ſich in ihrer bitterſten Not die Katholiken. Nordtirol
ſtteht als erſter auf zu flammendem Proteſt gegen das Unrecht,
dias nicht nur euren Stammesbrüdern, ſondern der Kirche Gottes
ſulbſt angetan wird."
Die Reparations=Frage.
Ein neuer Verſuchsballon über die Höhe der
deuiſchen Reparationsſchuld.
Der Pariſer Vertreter der „Neſv York Times‟, Edwin
Ja=
mes, hat ſeinem Blatte eine Meldung übermittelt, wonach die
Höhe einer endgültig für Deutſchland feſtzulegenden
Reparations=
ſchuld von Parker Gilbert mit 12,5 Milliarden Dollar als
mög=
lich angegeben wird. Da bekannt iſt, daß der Pariſer Vertreter
des New Yorker Blattes, über ſehr gute Verbindungen zum
Quai d’Orſay verfügt, darf man ohne weiteres annehmen, daß
es ſich hier um einen von Paris nach Waſhington geleiteten
Ver=
ſuchsballon handelt. Man darf dies um ſo mehr annehmen,
als bekanntlich der franzöſiſche Außenminiſter in ſeiner großen
Se=
natsrede ſeiner Auffaſſung dahin Raum gegeben hat, daß in der
Reparationsfrage das Jahr 1928 nicht zu Ende gehen werde,
ohne daß dieſe ernſthafte Frage in ihrer Geſamtheit eine
Rege=
lung erfahre. Soviel dürfte feſtſtehen, daß Parker Gilbert
gele=
gentlich ſeines Pariſer Aufenthaltes auch über die mögliche
Repa=
dationsſumme, die Deutſchland im Höchſtfalle zu zahlen in der
Lage ſein könnte, ſich geäußert hat, da ja andererſeits der
Repa=
rationsagent keinen Zweifel darüber gelaſſen hat, daß eine
Ver=
ſtändigung über die deutſche Endſchuld in abſehbarer Zeit erzielt
werden müſſe. Freilich ſcheint Briands Optimismus den
Tat=
ſachen ein wenig vorauszueilen. In Berliner politiſchen Kreiſen
hält man es nach der außenpolitiſchen Geſamtlage jedenfalls für
ausgeſchloſſen, daß eine endgültige Klärung des ganzen mit der
Reparationsfrage zuſammenhängenden Fragenkomplexes vor
Er=
ledigung der kommenden Präſidentſchaftswahlen in den
Vereinig=
ten Staaten von Amerika möglich iſt. Erſt nach dem Amtsantritt
des neuen Präſidenten wird dann im Weißen Hauſe an die
ſchwierige Materie herangetreten werden. Man wird ſich hierbei
auch zweifellos die Erfahrungen zunutze machen" hinſichtlich der
Leiſtung der erſten deutſchen vollen Jahreszahlung.
Im übrigen hat ſich der Reparationsagent vor allem auch
da=
hin ausgeſprochen, daß die alliierten Regierungen für die
Feſt=
ſetzung der Endſumme zuſtändig wären. Er hat aber das Recht
für ſich in Anſpruch genommen, weil er nämlich als
Reparations=
agent verantwortlich ſei für die Ausführung des Dawesplaues,
offen auszuſprechen, daß Deutſchlands Auslandskredit unter der
dadurch entſtandenen Unſicherheit leide, daß heute immer noch
niemand wiſſe, was Deutſchland endgültig zu zahlen habe. Daß
man vor der amerikaniſchen Präſidentſchaftswahl in Waſhington
jedenfalls unter keinen Umſtänden gewillt iſt, ſich mit dieſem
Fragenkomplex zu befaſſen, geht auch aus der Tatſache hervor,
daß zu den Briandſchen Bemerkungen vor dem Senat
Staats=
ſekretär Kellogg erneut erklärte, daß keinerlei Anregung in jenem
Sinne, wie Briand ſie vor dem franzöſiſchen Senate andeutete,
zu ſeiner Kenntnis gelangt ſei, und daß er im übrigen über die
Schulden= und Reparationsfrage mit keiner freunden Regierung
verhandelt habe. Auch der Reparationsagent habe mit ihm über
dieſen Gegenſtand während ſeines Aufenthalts in den
Vereinig=
ten Staaten nicht geſprochen.
Kirche und Stagt in Italien. — Patikan
und Fasciſien.
EP. Rom, 6. Februar.
Als Autwort auf eine neue Preſſepolemik über die römiſche
Frage gib der „Oſſervatore Romano” jetzt bekannt, weshalb er
ſeinerzeit nicht mehr auf die im Verordnungsblatt der fasciſtiſchen
Partei erſchienene offiziöſe Note über die römiſche Frage
geant=
wortet habe, mit der bekanntlich damals die italieniſche
Regie=
rung ihren Standpunkt über die Löſungsmöglichkeiten
bekannt=
gegeben habe. Das vatikaniſche Organ vertritt den Standpunkt
die Löſung der römiſchen Frage könne nicht die
Aufgabe einer Partei ſein, ſo ſtark und einflußreich
ſie auch ſein möge. Ihre Verantwortung ſei nicht die der
Landesregierung, trotz der gegenwärtig beſtehenden
Perſonal=
union des Duce und einiger anderer Parteileiter und der
Regie=
rung. Dieſe gleichzeitige Leitung von Partei und Regierung
ſichere wohl die Eintracht ihrer Tätigkeit und ihrer Anſichten,
nicht aber die ihrer Aufgaben und Befugniſſe, die für Partei
und Staat nicht immer die ganz gleichen ſein könnten.
Di=
römiſche Frage ſtehe aber infolge ihres
vorwie=
gend religiöſen Charakters hinſichtlich der Wahrung
der Souveränität, Freiheit und Unabhängigkeit der Kirche für
die Katholiken Italiens und der ganzen Welt
über jeder Partei und jeder Parteipolitik.
Uieber die Löſung dieſer hochwichtigen Frage könnten
daher nur die Kirche und der Staat verhandeln,
die Kirche Forderungen ſtellen und der Staat
ihr Gerechtigkeit widerfahren laſſen, nicht
aber die Kirche und eine Partei,
ureit mehr als das. Die Reiſe iſt nur Handlung, die Gegend nur
Huintergrund. In Wirklichkeit ſtellen ſie ein Sammelwerk mit
uaturwiſſenſchaftlichem und techniſchem Inhalt dar.
Wir haben oben bereits darauf hingewieſen, daß die
erfinde=
züſchen Ideen Vernes durchaus im Bereich des Annehmbaren
uuind Wahrſcheinlichen bewegen. Er hütet ſich, vielleicht etwas zu
äugſtlich, hier allzuſehr ins Reich der Phantaſie zu ſchweifen. Ein
Aeifpiel iſt für dieſe, wir möchten faſt ſagen: Gewiſſenhaftigkeit
lnnnzeichnend. Als Verne ſeine „20000 Meilen unter dem Meer”
ſchrieb, gab es bereits Maſchinen zur Erzeugung von elektriſchen
Sttrömen. Aber lebensfähig wurde die maſchinelle Gewinnung
ebektriſcher Kraft erſt im Jahre 1867, als Werner Siemens das
dugnamo=elektriſche Prinzip entdeckte. Kurz vorher hatte Verne
dun eben erwähnten Roman abgeſchloſſen. Das, was Siemens
ewitdecken würde, konnte er nicht ahnen. Die Unvollkommenheit
derrr bisherigen Maſchinen war ihm klar. So verzichtet er auf die
meeitere Verfolgung des maſchinellen Gedankens überhaupt. Er
ſagafft ſich neue Quellen zur Gewinnung elektriſcher Kraft. Dieſe
füridet er einesteils in dem bereits gekennzeichneten
Temperatur=
unterſchied des Meerwaſſers, dann aber durch neuartige
gal=
darſtiſche Elemente, die leiſtungsfähiger ſind als die bisherigen.
Trotz dieſer Aengſtlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit, die Verne
gerade auf techniſchem Gebiet auszeichnen, wird er zum
erfinde=
rüſchen Genie. Was hat er nicht alles erfunden! Vieles, was
ei uns vorführt, lag damals ſchon in der Luft. Man hatte
be=
rits Unterſeeboote gebaut. Der Gedanke an das lenkbare
Luft=
ſanziff war ſchon lebendig. Rieſenſchiffe, Taucheranzüge und
man=
ches weitere waren bekannt. Verne arbeitet das im Werden
be=
gürifſene weiter aus und verbeſſert das Vorhandene ſo, daß es
ſich für ſeine Zwecke eignet. Dabei geht er ſo ſorgfältig vor, daß
bichele Einzelheiten, die er angab, heute tatſächlich Verwendung
ſiünden. Geradezu verblüffend iſt z. B. die Uebereinſtimmung des
hu utigen Unterſeeboots mit dem von Verne beſchriebenen. Im
üborigen aber erfindet Verne luſtig drauf los. Wir treffen bei
ihnm bereits auf das elektriſche Licht, das erſt ſpäter wirklich in
bu auchbarer Form erſcheint, wir finden eine Rohrpoſt, die mit
dyerdichteter Luft arbeitet, wir ſinden elektriſche Uhren und
elekt=
züſſche Geſchwindigkeitsmeſſer, elektriſche Koch= und Heizapparate,
eiune Unterſeebeleuchtung, Höhen= und Tiefenſteuer, Geſchütze von
heſtſonderer Leiſtungsfähigkeit, Mehrladegewehre und noch
zahl=
ruiche andere Dinge, die erſt eine ſpätere Zeit zur brauchbaren
Mäirklichkeit werden ließ. Vernes Gedanken eilten zu Ereigniſſen
garade auf techniſchem Eebiete weit voraus. Es offenbart ſich
hier eine ganz beſondere und einzigartige Begabung, wie wir ſie
wohl ſobald nicht ein zweites Mal finden werden.
Großes Haus. — Montag, den 6. Februar 1928.
5. Sinfonie=Konzert.
E. N: Mir Beethovens Ouvertüre zu Kotzebues Feſtſpiel
„Die Ruinen von Athen” begann das Konzert. Es iſt typiſch
für die Beethoven’ſche Schaffensweiſe, daß Gelegenheitswerke,
die nicht in langem, hartem Ringen entſtanden ſind, an
Bedeu=
tung hinter dem zurückſtehen, was Beethoven unſterblich gemacht
hat. So iſt es auch mit dieſer Ouvertüre, die ſich nicht meſſen
kann mit denen zu „Ezmont”, „Coriolan” „Fidelio” und den
„Leonoren=Ouvertüren‟ Sie behält auch bei beſter Ausführung
eine gewiſſe Trockenheit der Wirkung, und die große innere
Entwicklung des Satzbaues bleibt aus. Der ſchwache, zögernd
einſetzende Beifall ſchien uns zu beweiſen, daß man gut daran
täte, in großen Sinfoniekonzerten ſolche Nebenwerke des
Mei=
ſters nicht zur Aufführung zu bringen, ſo wie auch das Triple=
Konzert ſtets enttäuſcht.
Darauf ſpielte eine junge Pianiſtin, Dorothea Braus
das Klavierkonzert in D=Moll von Mozart, ein Werk, das bei
ſeinem Melodienreichtum und ſeiner Liebenswürdigkeit doch
nicht die tiefe Innerlichkeit der Spätverke Mozarts erreicht. Die
Soliſtin beherrſchte den Solopart techniſch vorzüglich und
ent=
zückte durch ihr ſauberes, ausgefeiltes Spiel. Ihrer Leiſtung
eine perfönliche Note zu verleihen, lag wohl nicht in ihrer
Ab=
ſicht, dadurch blieb aber der Wiedergabe der Kompoſition ein
Neſt von ckademiſcher Kühle. Sie ſpielte die virtuoſen Kadenzen
von F. Buſoni, die bei aller Wirkſamkeit im einzelnen doch ſo
ſtark aus dem Rahmen des Mozart’ſchen Stils fallen, daß ſie
die Einheitlichkeit des Eindrucks geradezu aufheben. Die
Künſt=
lerin erntete herzlichſten Beifalt, ihren Erfolg derdankt ſie zum
Teil der vorzüglichen Begleitung des Oicheſters.
Zwei für Darmſtadt neue Werke bildeten den zweiten Teil
des Konzertes. Die Orcheſterſuite von Maurice Ravel zeigt den
ſeinen perſörlichen Stil dieſes intereſſanten Neufranzoſen. Bei
peinlichſter Beachtung herkömmlicher Form, bei klarſter
Ueber=
ſichtlichkeit aller Gedanken und Klänge iſt das Werk erfüllt von
einer Lyrik, wie ſie hor etwa 15 Jahren Zeitſtil war. Heute
jedoch iſt dieſe Kunſt bei aller Hochachtung vor den Feinheiten
und Schönheiten des Werkes eine Kunſt von geſtern, ein
Ueber=
wundenes, das nur noch in den ſtärkſten Gipfelleiſtungen ſeiner
Zur Heſſiſchen Regierungsbildung.
Das neue Kabinett.
* Im Landtagsgebäude traten geſtern die Parteien der
Wei=
marer Koalition zuſammen, um endgültig über die Bildung des
neuen Kabinetts zu beſchließen. Staatspräſident und
Kultus=
miniſter wird Adelung (Soz.), Miniſter des Innern
Leuſch=
ner (Soz.), Finanzminiſter Kirnberger (Ztr.), Miniſter für
Arbeit und Wirtſchaft Korell (Dem.). Das Juſtizminiſterium
wird von Miniſterialdirektor Dr. Schwarz verſehen. — Der
Landtag wird am 14. Februar zur Wahl des Staatspräſidenten
zuſammentreten.
Die 2,8 Milliarden=Forderung der
Kriegs=
geſchädigten. — 1 Milliarde auf Abſchlag. —
Der Reſi: Wechſel auf die Zukunft.
* Berlin, 6. Februar. (Priv.=Tel.)
Ueber die endgültige Geſtaltung des
Kriegsſchädenſchluß=
geſetzes herrſcht immer noch keine Klarheit. Von der
Organi=
ſation der Geſchädigten iſt beantragt worden, daß man ihnen
nach Feſtlegung der Reparationsſumme die Differenz auszahlen
möge, die zwiſchen der bisherigen Entſchädigung und ihrer
For=
derung beſteht. Das Reich will jetzt für die Geſchädigten eine
Milliarde auswerfen, während für ungefähr 2,8 Milliarden
Schä=
den angemeldet ſind. Soweit wir unterrichtet ſind, glaubt die
Reichsregierung aus den verſchiedenſten Gründen dieſem Antrag
nicht zuſtimmen zu können. Sie hält es für unverantwortlich, heute
ſchon ein derartiges Zugeſtändnis zu machen und das deutſche
Volk auf eine ungewiſſe Zukunft hin und bei der ganz unſicheren
Löſung des Reparationsprobleins mit einer ſolchen Summe von
1,8 Milliarden zu belaſten. Es ſind bereits Beſtrebungen im
Gange, die darauf hinauslaufen, den Reichstag zu bewegen, in
einer Reſolution, die auch für die Regierung annehmbar ſein
ſoll, den Liquidationsgeſchädigten zuzugeſtehen, daß nach
Feſt=
legung der Endreparationsſumme ihnen eine weitere Summe
ausgezahlt werden ſoll, die aber nach ihrer Höhe ſich nur nach
der Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes und ſeinen
Repara=
tionsverpflichtungen richten kann. Sind die Geſchädigten damit
einverſtanden, dann wird es wohl keine Schwvierigkeiten mehr
bereiten, dem Kriegsſchädenſchlußgeſetz im Reichstag eine
Mehr=
heit zu ſichern. Allerdings darf nicht überſehen werden, daß es
doch noch ſtarke Widerſtände geben kann, die geeignet ſind, die
ganze Aufwertungsfrage wieder aufzurollen. Man wird alſo
verſuchen müſſen, die Entſchädigung mit den Grundſätzen der
Aufwertungsgeſetze in Einklang zu bringen.
Der Kampf
in der ſächſiſchen Großeiſeninduſirie.
* Berlin, 6. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Arbeitszeit= und Lohnſtreit in der ſächſiſchen
Großeiſen=
induſtrie hat zu einem intereſſanten Prozeß geführt, der unter
Umſtänden für die weitere Entwicklung im ſächſiſchen
Metall=
arbeiterſtreik von beſonderer Bedeutung werden kann. Vom
Deutſchen Metallarbeiterverband, iſt gegen den Verband der
Metallinduſtriellen vor dem Dresdener Arbeitsgericht Klage auf
Ungültigkeitserklärung des Schiedsſpruchs vom 29. Dezember
1927 erhoben worden. Dieſer Schiedsſpruch wurde ſeinerzeit
vom Reichsarbeitsminiſter auf Antrag der Arbeitgeber für
vei=
bindlich erklärt. Die Gewerkſchaften behaupten aber, daß er nicht
der Dezember=Verordnung des Reichsarbeitsminiſters über die
Arbeitszeit entſpricht, die für die Eiſeninduſtrie den Uebergang
vom Zwei= zum Drei=Schichten=Syſtem vorſieht. Das Dresdener
Arbeitsgericht hat jetzt ein Urteil gefällt, wonach der
Schieds=
ſpruch ungültig iſt, hat ſich alſo dem Standpunkt der
Gewerk=
ſchaften angeſchloſſen, die nunmehr, wenigſtens vorläufig, eine
juriſtiſche Baſis für ihren Arbeitskampf gefunden haben. Es
wird damit gerechnet, daß die Arbeitgeber jetzt vor das
Reichs=
arbeitsgericht gehen, das als höchſte Inſtanz zu entſcheiden hat,
ob das Dresdener Urteil zu Recht beſteht. Im
Reichsarbeits=
miniſterium ſteht man auf dem Standpunkt, daß es ſich bei dem
Dresdener Urteil um einen Fehlſpruch handelt: Hätte der
Schiedsſpruch den Richtlinien des Reichsarbeitsminiſters nicht
entſprochen, dann hätte dieſer ihn auch nicht für verbindlich
erklärt.
Zeit unmittelbar zu wirken vermag. Gedämpfte Farben erinnern
daran, daß ein Grab beſungen wird, aber es iſt nicht Trauer,
die durch die Erinnerung an Couperin, den Klaviermeiſter des
franzöſiſchen Rokoko, hervorgerufen wird, ſondern eine Fülle
von anmutigen und graziöfen Gedanken. Beſonders reizvoll ſind
in dem Prelude die Stellen, an denen rhythmiſcher Wechſel
ein=
tritt. Das Ganze wirkt wie ein feines Paſtellbildchen, für uus
zeigen die Sätze jedoch zuweilen Längen.
Als letztes Werk erklang die Sinfonietta von Leos Janacek,
iſſen Oper „Jenufa” vor wenigen Jahren hier zur Aufführung
elangte. Zeigte ſich dort Janacek als ein Künſtler, dem die
Zolksmuſik ebenſo viel Anregung gegeben hat wie das tiefe
Terſtändnis für Land und Leute ſeiner Heimat, ſo zeigt er ſich
der Sinfonietta als ein ganz anderer. Mit einem gewiſſen
Eigenſinn werden Themen aufgeſtellt und durchgeführt, die ſich
ir unſer Gefühl zum Teil recht wenig für ſinfoniſche Formen
ignen; es ſind großenteils Bläſerſignale, die in häufiger
Liederholung mehr äußerlich wie innerlich ſteigern und
zu=
eilen ausgeſprochene Monotonie hervorrufen. Plötzliche
Gegen=
ätze ſtärkſter Art treten einander gegenüber, Typiſch für ſeine
ormgebung iſt der gefühlvolle, faſt ſentimental beginnende
ingſame Mittelſatz, bei dem nach wirklicher Gefühlswärme
üſtere Poſaunenklänge mit ſchrillen, ſchnellen Zwiſchenſätzen
bwechſeln. Zuweilen ſind die Inſtrumentengruppen klanglich
ark auseinander inſtrumentiert. Anfang und Schluß verbinden
ſch durch gleiche Thematik und gleiche Bläſer= und Pauken=
Ombtonie. Wir geſtehen, daß unſerem Empfinden dieſe
Sin=
nietta überaus fern liegt, fanden es aber zu weit gehend, ihre
ufführung gleich im Anfang durch ironiſchen Beifall zu ſtören
nd gegen Ende des letzten Satzes durch Flucht aus dem
heaterraum ſo leidenſchaftlich gegen ſie Stellung zu nehmen.
Denn bei aller Ablehnung des Werkes muß doch zugeſtanden
erden, daß ſich Dr. Karl Böhm durch ſehr ſorgſame
Ein=
udierung warm für dasſelbe eingeſetzt hatte und daß, ſoweit
jan dies bei erſtmaligem Hören beurteilen kann, die
Auffüh=
ung äußerſt ſorgſam war und ſich auch das Orcheſter mit ſeinem
ollſten Können um einen Erfolg bemüht. Wir geſtehen, daß
ber dem Programm des Abends kein günſtiges Geſtirn
gewal=
hat, denn nur der ewig junge Mozart war als voller Genuß
buchen, und ſchon Ravel war mehr eine Folge von
liebens=
irdigen Nichtigkeiten. Um ſo mehr freuen wir uns, daß im
ſchſten Konzert außer Pfitzners bedeutendem Violinkonzert
Tozarts (=Moll= und Schumanns B=Dur=Sinfonie erklingen
erden, die unſeres Wiſſens lange nicht aufgeführt wurden.
Seite 4
Ein tſchechiſch=deutſcher Kongreß.
Die deutſchen Sozialdemokraten in der Tſchechoſlowakei bilden
mit den tſchechiſchen Genoſſen einen Anti=Bürgerblock.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Anfang Februar 1928.
Das politiſche Intereſſe in der Tſchechoflowakei konzentrierte
ſich in der letzten Januarwoche auf den — auch vom Auslande
mit Aufmerkſamkeit verfolgten — in Prag tagenden
gemein=
ſamen Kongreß der tſchechiſchen und deutſchen Sozialdemokraten
in der tſchechoſlowakiſchen Republik, mit welchem (nicht zuletzt
mit Rückſicht auf die teilweiſe Einigung zwiſchen tſchechiſchen
und deutſchen bürgerlichen Parteien) die Bildung einer
ſozial=
demokratiſchen Einheitsfront im Staate in die Wege geleitet
werden ſollte. Hatte die deutſche Oeffentlichkeit allerdings
er=
wartet, daß der Prager Kongreß ſich in Beſonderheit mit der
Frage einer Löſung des komplizierten Nationalitätenproblems
befaſſen würde — ohne die Gewähr einer gerechten Behandlung
der nichttſchechiſchen Staatsbürger kann es in der
Tſchecho=
ſkowakei keinen dauernden Frieden von Volk zu Volk geben —
dann ſah ſie ſich ſehr weſentlich enttäuſcht, denn ein
nennens=
wertes poſitives Ergebnis in dieſer Hinſicht hat der Kongreß
nicht gezeitigt, wenn man von den bei der Tagung abgegebenen
gegenſeitigen zahlreichen Verſicherungen warmer Sympathie
ab=
ſieht. Die Haupt= und Kernfrage, die dieſem Kongreß eine über
das Lokale hinausgehende Bedeutung verliehen hätte, iſt allzu
primitiv, allzu oberflächlich behandelt worden: ein Ausſchuß zur
Prüfung des nationalen Problems ſoll ſich mit den
grund=
legenden Arbeiten befaſſen, durch deren poſitive Auswirkungen
ein friedlicheres Nebeneinander der unterſchiedlichen Nationen
Dienstag, den 7. Februar 1928
im tſchechiſchen Staate ermöglicht werden ſoll. Dieſer aus
tſche=
chiſchen, deutſchen, ſlowakiſchen und ungariſchen
Sozialdemokra=
ten zuſammengeſetzte Ausſchuß habe alle Fragen nationaler Natur
eingehend zu prüfen und geeignete Vorſchläge über die
Möglich=
keit einer Löſung des geiade in der Tſchechoſlowakei ſo
verhäng=
nisvoll ſich auswirkenden Nationalitätenſtreites zu unterbreiten.
Kein Wort wurde darüber verloren, daß den tſchechiſchen
Genoſſen der deutſchen Sozialdemokraten durch ihre Mitarbeit
am Aufbau und Ausbau der tſchechoſlowakiſchen Republik und
ihrer verfaſſungsrechtlichen Grundlagen ein weſentlicher Teil der
Schuld an den unerfreulichen nationalen Zuſtänden im Staate
Maſaryks beizumeſſen iſt; kein Wort darüber war zu vernehmen,
ob die tſchechiſche Arbeiterſchaft in Hinkunft, entgegen ihrer durch
faſt zehn Jahre geübten Praxis, die Verwendung deutſcher
Ge=
noſſen in den ſtaatlichen Betrieben zugeben wird, — nichts von
alledem hat der Kongreß gebrocht.
Wohl aber den Beweis, daß es den deutſchen
Sozialdemo=
kraten mit ihrem Kampfe um die Selbſtverwaltung keineswegs
ſo ernſt iſt, wie ſie ſich den Anſchein zu geben verſtanden haben
die ganze: Zeit über, ſeit die deutſchen Agrarier und
Chriſtlich=
ſozialen Anteil an den Regierungsgeſchäften genommen haben.
Es iſt bekannt, daß die tſchechiſchen Sozialdemokraten im Jahre
1926 — mit Rückſicht auf die Kommuniſten, die dem
Staats=
regime erbitterten Kampf angeſagt hatten — aus
Agitations=
gründen aus der Regierung ausgezogen und gleichfalls in die
Oppoſition gegangen ſind. Die Bildung eines gemiſcht=
natio=
nalen Bürgerblocks kurz nachher hat ſie ſehr unangenehm
über=
raſcht, da damit der ſozialiſtiſche Einfluß auf die
tſchechoſlowa=
iſche Geſetzgebung eine weſentliche Schwächung erfahren mußte,
und ſo ſind ſie denn ſeither bemüht, dem Bürgerblock mit einem
gemiſcht=nationalen Sozialiſtenblock zu begegnen, mit dem ſie
ſich, wenn ihre Zeit eirmal wiederkommen ſollte, in der Regie=
rungslaube ſo breit machen können,
jetzt — Andere tun.
wie es zu ihrem Verdruß
In der Tat igln nur in dem Beſtand der gegenwärngen
bürgerlichen Mehrheit im Prager Parlament die Erklärung für
den ſo überraſchenden Verbrüderungsverſuch der
Sozialdemp=
kraten gefunden werden. Die tſchechiſchen Sozialdemokraten
haben mit der auf dem Kongreß angebahnten Ausſöhnung mit
den deutſchen Genoſſen einerſeits einen Schlag gegen die ſchärfſte
Konkurrenz, gegen die Kommuniſten, führen, andererſeits durch
die Demonſtration der einigen ſozialdemokratiſchen Front
dar=
tun wollen, daß auf die Dauer ohne dieſen ſo angewachſenen
Block der Staat zu lenken unmöglich ſei.
Die braven deutſchen Genoſſen, die ſeinerzeit den deutſchen
aktibiſtiſchen Parteien wegen ihres Eintrittes in die Regierung
die ſchärfften Vorwürfe gemacht haben, waren natürlich gern
be=
reit, ſich den tſchechiſchen Genoſſen ohne irgendwelche
einſchnei=
denden Zugeſtändniſſe nationalen und wirtſchaftlichen
Charak=
ters auszuliefern. Daß dieſe Gefolgſchaft auf Gedeih und
Ver=
derb im Falle eines Eintrittes der Syzialiſten in die Regierung
ſich für die deutfche Arbeiterſchaft ebenſo wenig günſtig
aus=
wirken kann wie für das geſamte Sudetendeutſchtum, darüber
müßten ſich diejenigen deutſchen ſozialdemokratiſchen Führer
eigentlich klar ſein, die nicht müde geworden ſind, die
Bereit=
willigkeit deutſcher Parteien zur Mitarbeit an den
Staats=
geſchäften als Verrat an den Intereſfen des Volkes hinzuſtellen
Sie haben über Nacht vergeſſen Für die ſudetendeutſche
Minderheit iſt es bedauerlich, zu wiſſen, daß die von den
deut=
ſchen ſozialdemokratiſchen Führern auf dem Prager Kongreß den
Tſchechen gelobte treue Gefolgſchaft eine neuerliche Schwächune
der deutſchen Abwehrfront gegen das Tſchechiſierungs= und
Nationalſtaatsſyſtem bedeuten muß, denn es wird ſich ſchon ſehr
bald zeigen, daß von den nationalpolitiſchen Forderungen der
deutſchen Sozialiſten nach und nach eine nach der anderen um
den Preis einiger Zugeſtändniſſe ſozialer Natur in der
Ver=
ſenkung verſchwinden wird.
Am 4 Februar ds. Js. verſchied in Linz
g. Rhein plötzlich nach kurzer Krankheit
Herr Obeiſt a. D.
Geigeee voi Denelsyäufen.
Unſerm lieben Kameraden werden wir
ſiets ein treues Andenken bewahren.
Berein der Offiziere des ehem.
2. Greßh. Keſſ. Feldartillerie=Regts. Rr. 61.
Die Beerdigung ſindet am Dienstag, den 2. Februar,
3½ Uhr nachmittags, von der Kapelle des alten
Fried=
hofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
(2543
Am 4. Februar ſtarb nach kurzer Krankheit
Herr Oberſt a. D.
Als Chef der 1. Batterie iſt er uns allen als
ein leuchtendes Vorbild, ſtrengſter Pflichterfüllung
und treueſter Kameradſchaft in Erinnerung.
Wir alten 6ler werden das Andenken dieſes
in Krieg und Frieden bewährten Offiziers ſtets in
Ehren halten.
Verein ehem. 61er Artilleriſten.
Geppert
Major a. D. und 1. Vorſitzender.
Die Beerdigung findet heute 3.30 Uhr von der
Kapelle des Friehofes Nd.=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied ſanft infolge eines Herzſchlages
meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Schaaf
geb. Krichbaum
im 48. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Cornelius Schaaf.
Darmſtadt, Kaupſtr, 25, den 6. Februar 1928.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 8. Februar 1928,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 4. Februar ds. Js. entſchlief ſanft nach
kurzem Krankenlager mein lieber Mann, unſer
lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Her: Georg Spalt
Bauoberinſpektor.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Spalt
geb. Weſſinger.
Groß=Gerau, den 5. Februar 1928.
Die Beiſetzung
aller S
Statt Karten.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere unvergeßliche, treue Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Hurgurelye Serraloty
nach langem ſchweren, mit großer Geduld
ertrage=
nem Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Heinrich Bertaloth
und Kinder.
Darmſtadt, den 7. Februar 1928.
Paradeplatz 1.
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Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 5. Februar wurde unſer gutes Kind
Hermann
von ſeinem langen, qualvollen Leiden im Alter
von faſt 4½ Jahren durch einen ſanften Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lehrer Karl Eiſenhquer u. Frau Margarete,
geb. Pohl
Gewerbelehrer Karl Eiſenhauer.
Griesheim, den 6. Februar 1928.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 8. Februar
1928, nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Friedrich=
Ebert=Straße 36 aus ſtatt. 2550
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Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt.
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Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere herzensgute Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Rodenhauſen
iſt nach langem, ſchwerem Leiden im 77.
Lebens=
jahre ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Baltz, Oberbaurai.
Darmſtadt, den 6 Februar 1928.
Martinſtraße 55.
Todes=Anzeige.
Samstag früh 8 Uhr entſchlief
nach kur em ſchweren Leiden mein
lieber Gatte, der gute, treuſorgente
Vater ſeiner Kinder, mein Bruder,
unſer Großvater, Schwiegervater,
Schwager, Onkel und Pate
Herr
Ludwig Kühn I.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Carl Schaab u. Frau, geb. Kühn
Sandſtraße 67.
Pfungſtadt, Hannover, 7. Febr. 1928.
Die Beerdigung findet heute
Diens=
ag Nachmittag 3 Uhr in
Pfung=
ſtadt vom Trauerhaufe,
Mühlberg=
ſtraße 28 aus ſtatt. (2514
Die Beerdigung fand in aller Stille fiatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
9
2530
Statt Karten.
Für die lieben Glückwünſche zu
unſrer Hochzeit herzlichſten Dank.
Werner Geßner und Frau
Lili, geb. Jockel.
Berlin SW 6l, Urbanſtr. 185 3446
Dankſagung.
Allen, die uns bei dem
Heim=
gang unſeres lieben
Georg Polz
durch Wort und Tat Troſi gaben
ſei hiermit nochmals herzlich
gedankt.
Frau Maria Polz,
geb. Mahr
Familie Peter Volz
Familie Ludwig Mahr.
Vixhauſen, Arheilgen,
den 3. Februar 1928. 2535
Haarausfall bebandelt
Peter-Orth, Martinstr 78
(2123a
Für die vielen Beweiſe wohltuender
An=
teilnahme beim Heimgang unſres teuren
Ent=
ſchlafenen ſpreche ich unſer Aller herzlichſten
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Bertha Rüſter
geb. Schönberger.
Darmſiadi, den 7. Februar 1928.
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Nummer 38
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Februar.
— Eruannt wurden: Am 19. Januau: der Verwalter einer
Studien=
stsſtelle am Gymnaſium zu Bensheim Dr. Leo Kozelka zum
über=
anmäßigen Studienrat, mit Wirkung vom 1. Jamuar 1928 ab; der
hrer Waldemar Alles zu Nadmuhl, Kreis Lauterbach, zum Lehrer
mi der Volksſchule zu Rodh=im v. d. H., Kreis Friedberg; am
Februar der Rektor an der Volksſchule zu Offenbach a. M. Karl
auſch zurm Kreisſchulrat bei dem Kreisſ hulamt Alsfeld; der
Kanzlei=
hilfe bei dem Rektorat der Tcchniſchen Hochſchule Gretel Mahr zum
üugnzliſten, mit Wirkung vom 1. Februar 1928 ab.
— Landesamt für das Bildungsweſen Erledigt iſt: Eine
Obehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Dietes=
hirim, Kreis Offenbach; Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden,
Miet=
m ohnung ſchwer zu beſchaffen. — Erledigt ſind, im Kreiſe
Sauterbach: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer in
Angersbach, Dienſtwohnung wiro bis Ende des Schuljahres frai;
enne Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer in Bannerod,
Iſtienſtwohnung vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Saehrer in Heiſters, Dienſtwohnung vorhanden; eine Lehrerſtelle
frär einen evangeliſchen Lehrer in Pfordt; eine Lehrerſtelle für einen
wangeliſchen Lehrer in Uellershaufen, Dienſtwohnung wird bis
Aüiſtern frei; eine Lehrerſtelle für einen erangeliſchen Lehrer in
Gre=
lyenhain, Dienſtwohnung nicht vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen
swangeliſ hen Lehrer an der Volksſchale in Ober=Wegfurth,
2irienſtuohnung iſt vorhanden und kann alsbald bezugen werden.
— Heſſiſches Lanbestheater Darmſtadt. In Mascagnis „
Caval=
lSria ruſticana” ſingt heute als Gaſt Hanna Siebers vom
Trriedrichstheater in Deſſau die Santuzza, Guſtav Wünſche von den
Gstädtiſchen Bühnen in Dortmund als Gaſt den Turriddu; Herr
Wünſche ſingt außerden den Canio in Leoncadallos „Bajazzo‟. Die
Mola ſingt zum erſten Male Käthe Walter, den Alfio Leo
Barc=
zinſki.
Heute findet im Kleinen Haus die erſte Aufführung des „Spiels
zuon Liebe und Tod” von Nomain Rolland ſtatt; es wirken mit
dore Damen Vorn, Jacke=Joſt, Stengel und die Herren Büttner,
Jür=
gaas, Klir Paryla. Inſzenierung: Theodor Haerten, Bühnenbild:
Aothar Schenck v. Trapp. Die Vorſtellung beginnt um 19.30 Uhr.
Die Tanzaruppe Paluca, die am Mittwoch, den 8., und
Don=
werstag, den 9. Februar, im Landestheater gaſtiert, beſteht aus den
9oamen Elſe Baros, Lotte Goslar, Erika Hauck, Elge Hein, Herta
wurinet, Palucca und Irma Steinberg. Am Flügel: Herbert Trantow
(Dresden).
Volkskonzerte. Wie im vergaugenen Jahre, veranſtaltet
das Landestheater auch in dieſer Spielzeit mehrere Volkskonzerte
ines Orch=ſters; das erſte Konzert iſt auf Mitrwoch, den 15. Februar,
ctigeſetzt. Näheres wird noch bekannt gegeben.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Wie wir hören, wurde Herr
Ared Zimmer, Schuiler des Herrn Intendanzuats Hans Baumeiſter,
fur die Hexer=Tournee Berlin verpflichtet.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Un=
ſere Mitglieder und Freunde treffen ſich morgen abend 8 Uhr im Gelben
6-aal bei „Sitte‟ (Karlſtraße) zum Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. K.
Zürker, Direktor des phyſiologiſchen Inſtituts der Univerſität Gießen,
ber: „Eine Leibwache unſeres Körpers, die weißen
lutzellen” (mit Vorführungen).
— Deutſcher und Leſterr. Alpenv=rein. Die Sektin Darmſtadt
äelt in der Aula des Ludivig=Georg=Gymnaſiums ihre
Monatsverſamm=
ung ab. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Dr.
A enner, ergriff der mit Spannung erwartete Redner des Abends, Herr
gor. Kurgy aus Trieſt, das Wort. Ju andächtiger Stille lauſchten die
zahlreich erſchienenen Zuhörer dem zweiſtündigen Vortrag. Schon die
qußeve Erſcheinung des bejahrten Redners, ſeine vornehme und doch be=
Seidene Art zu ſprochen, erweckte ſofort den Eindruck einer großen
Terſönlichkeit, die die Anweſenden in ihren Bann zog. Er ſprach
zu=
wächſt einiges über die Entſtehung ſeines Lebenswerbes, das als „
Kugh=
ſuuch” überall die beſte Aufnahrie gefunden und ſeinen Namen bekannt
wemacht hat. „Ich habe das Buch nicht geſchrieben, die Berge haben es
mir diktiert.‟ Er hat darin die 50jährige Erfahrung ſeines
Bergſteiger=
lebens niedergelegt. Es iſt aber mehr als eine Aufzählung ſeiner
zahl=
ſoſen Turen, es iſt ein Bekenntnis ſeiner Soele, die in den Bergen
ge=
wweckt wurde, ein Dank an die Beuge. Wie das Kugybuch etwas ganz
amderes iſt als die meiſten Bergbücher, ſo ſtand auch der Vovtuag auf
grnem anderen, höheren Standpunkt als alle auderen ähnlichen
Darbie=
tuingen. Im erſten Teil ſprach Herr Kugy über ſein Sondergebiet, die
h=grawanken, beſonders über ſeine verſchiedenen Erſteigungen des
Trig=
lav und ſetzte dabei ſeinen treuen Führer, dem „Bärentöter”. Anton
„Oosba, ein ſchönes Denkmal der Dankbarkeit. Im zweiten Teil ſchilderte
en einige Bergb=ſteigungen in den Weſtalpen, deren bekonntere Gipfel
unu ſämtlich erſtiegen hat. Die Labei gegebenen Naturſchilderungen, wir
grinnern nur an das Hochgewütter und an das nächtliche Büwack am
ſShrand Combin, waren meiſterhaft, die Erwähnung der eignen
Leiſtun=
en dabei von der größten Beſchidenheit. Die zum Schluß vorgeführten
ihtbilder reihen ſich dem Vortrag ebenbürtig an, ſie waren von
aus=
grleſener Schönheit. Nicht endenwollender Beifall dankte dem Redner,
er hier ſeinen 100. Vortrag hielt, für ſeine wunderbaren Ausführungen.
— Frauenvcrein der Petrusgemeinde. Am Donnerstag, den
Februar, abends 8 Uhr, findet im Gemeindehaus, Eichviefenſtr. 8,
je diesjährige Hauptberſammlung des Frauenvekeins (verbunden mit
inem Teeabend) ſtatt, zu der die Mitglieder des Vereins, aber auch
A le anderen Gemeindeurirglieder herzlicht eingeladen werden. Ein
be=
ſrinders feines Prograum wird die Beſücker erwarten: Frau Hedwig
Schonnefeld=Walz (Sopran) und Heir Opernſänger Rudi
Fünzer (Baßbariton) haben ſich freundlichſt bereit erklärt, Arien,
Sieder und Duette zu ſingen.
— Alte=Herren=Vereinigung ehem. Schüler der Maſchinenbauſchule
/Darmſtadt. In einer aut beſuchten Verſammlung wurde im Reſtaurant
Sitte, Karlſtraße, ein A. H.V. gegründet. Ueber die Notwendigkeit des
WBeſtehens einer ſolchen Vereimigung herrſcſte bei allen Anweſenden
nollſte Uebereinſtimmung und konnte die Gründung nach einer ſehr
leb=
toaften und intereſſanten Ausſprache vollzogen werden. Die weiteren
Worbereitungen wurden dem einſtimmig gelrählten Vorſtand überlaſſen,
ier ſich aus folgenden Herreu zuſammenſetzt: „Jalob Fechſenhaar,
Vorſitzender, Hans Schnellbä her, 2. Vorſitzender, Willi, Schäfer,
Schriftführer, Guſtav Spieß, Rechner, Philipp Eckſtein, Buchwart, Gg.
uHoffeibert), Vortragswart. Die Beiſitzer werden in eitier ſpäteren
Zu=
wammenkiuft genähſt. Zuſammenkünfte vorläufig jeden zweiten
Sams=
ag im Menat Reſtaurant Sitt, Kaulſtuaße. Nächſte Zuſammenkunft
anm 10. März 1928. Erſte Vorſtandsſitzung am 8. Februar 1928
Reſtau=
n.ant Schnellbächer, Pallaswvieſenſtr. 19.
Dienstag den 7 Februar 1928
Seite 3
Ausſprache mit Vertreiern des Reichspoſiminiſieriums im Staatsminiſierium. — Die Grunde
des Reichspoſiminiſieriums für die Zuteilung nach Frankfurt. — Die Einwände der Heſſiſchen
Regierung, des Landtags und der Stadt Darmſiadt.
Aus dem Staatsminiſterium wird uns geſchrieben: Zur
Frage der Oberpoſidirektion Darmſtadt fand am Montag im
Staatsminiſterium auf Wunſch des Herrn Reichspoſtminiſters
eine Beſprechung ſtatt, zu der vom Reichspoſtminiſterium die
Herrn Staatsſekretär Sautter und Miniſterialrat Baurhorſt
er=
ſchienen waren. An den Verhandlungen unter dem Vorſitz des
Staatspräſidenten Ulrich nahmen außer den Miniſtern mit ihren
Sachbearbeitern auch Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing,
Landtags=
präſident Adelung und für die Oberpoftdirektion Darmſtadt
Ge=
heimer Rat Martin teil.
Die Staatsregierung, der Landtagspräſident und der
Ober=
bürgermeiſter legten eindringlich die Gründe dar, aus welchen
das Land Heſſen und die Stadt Darmſtadt durch die Aufhebung
der Oberpoſtdirektion ſchwer geſchädigt würden.
Staatsſekretär Sautter führte aus, daß für das
Reichspoſt=
miniſterium lediglich die Vollziehung der bekannten Entſchließung
des Reichstages, welche die Aufhebung der kleineren
Oberpoſt=
direktionen wünſche, in Frage komme. Das Verkehrsgebiet der
Oberpoſtdirektion Darmſtadt ſei zurzeit außerordentlich
zerſplit=
tert, die jetzige Einteilung entſpreche nicht den verkehrspolitiſchen
Geſichtspunkten. Nach Auffaſſung des Reichspoſtminiſteriums
müſſe Offenbach richtiger der Oberpoſtdirektion Frankfurt a. M.
zugeteilt werden; ebenſo würde auch Oberheſſen zweckmäßiger
von der Oberpoſtdirektion Frankfurt a. M. aus geleitet. Bei
Durchführung dieſer verkehrspolitiſchen Geſichtspunkte würde
Darmſtadt zu den kleinen Oberpoſtdirektionen zählen, deren
Auf=
hebung vom Reichstag gefordert worden ſei. Für eine gewiſſe
Uebergangszeit würde die Oberpoſtdirektion Darmſtadt noch als
beſondere Abteilung der Oberpoſtdirektion Frankfurt weiterbe=
ſtehen. Ein Abbau von Beamten ſei damit nicht verknüpft,
ſon=
dern nur eine Verſchiebung der Arbeiten.
Von der heſſiſchen Regierung, dem Landtagspräſidenten,
ſo=
wie auch vom Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt wurde
entſchieden gegen die geplante Maßnahme Einſpruch erhoben. Es
wurde insbeſondere auf die politiſchen Folgen hingewieſen, die
die Wegnahme einer oberen Reichsbehörde für das Land Heſſen
bedeutet, und auf die große Schädigung, die die Stadt
Darm=
ſtadt treffen würde. Die heſſiſche Regierung habe durchaus
Ver=
ſtändnis dafür, daß Vereinfachungen vorgenommen werden
müß=
ten und daß dabei kein Land verſchont werden könne, aber ſie
könne nicht anerkennen, daß die Leitung der für Heſſen in
Be=
tracht kommenden Oberpoſtdirektion außerhalb des Landes zu
legen ſei. Wiederholt wurden eindringlich die Gründe dargetan,
aus denen eine Aufhebung der Oberpoſtdirektion Darmſtadt
un=
erwünſcht und in ihren Folgewirkungen ſchädlich für Land und
Stadt ſei. Die Wegnahme einer oberen Reichsbehörde für Heſſen
bedeute eine Maßnahme, die die Not des Landes nur vergrößern
würde. Mindeſtens müſſe gefordert werden, daß die
Durchfüh=
rung einer für Heſſen in Frage ſtehenden Zuſammenlegung
in=
ſolange aufgeſchoben würde, bis die Vorſchläge der anderen
großen Verwaltungen vorliegen, um zu verhindern, daß einzelne
Länder und Städte von allen Zentralbehörden des Reiches
ent=
blößt würden.
Der Staatsſekretär Sautter nahm die Einwendungen zur
Kenntnis und ſtellte in Ausſicht, ſie in Berlin in vollem Maße
zur Sprache zu bringen. Die Frage werde noch im
Verwaltungs=
rat der Deutſchen Reichspoſt verhandelt werden, in dem das
Land Heſſen auch einen Vertreter habe.
— Hausfrauenbund. Heute findet in unſerer Küche um 4 Uhr ein
hauswirtſchaftlicher Nachmittag ſtatt. Es werden von
der Firma Protos (Siemens=Schuckertwerke) verſchiedene Apparate
vor=
geführt: eine elektriſche Brat= und Backröhre (mit Koſtproben), ein
neuer Spähner und Bohner und ein Waſchautomat. — Ende des
Mo=
nats ſoll ein 14tägiger Koch= und Backkurſus ſtattfinden. Ein
hervorragender Fachmann, Herr O. Rüttiger aus Frankfurt, leitet den
ſelben. Anmeldungen ſind an unſere Geſchäftsſtelle., Rheinſtraße 7,
er=
beten. Auch Nichtmitglieder und Hausangeſtellte ſind willkommen,
Etwas
Außergewöhnliches?
Ein Posten ausgebogte
Kissen-Bezüge
aus kräftigem
Kre-
tonne, regulär. Wert
weit höher
99
A
Ein Posten 160 cm bt.
Roh-Nessel
kräftige Qualität,
regulärer Wert weit
höher
Ein Posten
Parade-Kissen
m. breit. Klöppelspitze
u. Eins., Zseit. garn. 100
regul. Wert weit höher
Ein Posten eleganter
Reform-Röcke
f. Dam. aus bes. fein!
Wäschestoff. m. breit
Stick., reg. Wert weit
höher
2571
— Das Polizeiamt teilt mit: Nach der Polizeivevordnung für den
Kreis. Darmſtadt vom 4. März 1918 iſr das Feilhalten und der Verkauf
von Weidenkätzchen verboten. Zur Förd=rung der Bienenzucht iſt es
überaus wihtig, daß die Blütenſtauh ſpendenden Sträucher, wie Weide,
Haſel uſſp., geſchont werden. Gegen Zuwiderhandelnde wird deshalb
Unnachſichtlich mit Strafanzeige vorgegangen.
Mittwoch, 8. Februar, im Muſikvereinsſaale, Steinſtraße
I. Kammermusikaben d des Hauemann-Quartett, Berlin
unter Mitwirkung von Herrn Kammermuſiker Hugo Andreae, Darmſtadt.
Quartett in A-moll op. 41 von Schumann.
Quartett in G= dur von Haydn.
Quintett in C dur op. 163 von Schubert zu deſſen 100. Todestage)
Karten zu 3, 2 und 1 Mk. bei Heinrich Arnold (Konzertarnold
(216la
Wilhelminenſtraße.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Am Donnerstag abend findet die
diesjährige Hauptverſammlung ſtutt. Nach dem geſchäftlichen Toil
der=
ſelben wird Herr Gärtner Schulz einen Vortrag über die Dahlie und
ihre Kuſtur halten. (Näheres im Anzeigenteil.)
— Warum wollen Sie am Noſenmontag Trübſal blaſen? Es
iſt kein zwingender Grund vorhanden! Wir flüſtern Ihnen nur
das Wörtchen „A(14” zu! (Andersrum Geht’s Auch!) Kommen
Sie zum Agaball der Bühnenkünſtler in den
Saal=
bau! Sie werden im Handumdrehen ein fideler Menſch! Auf
den numerierten Plätzen genießen Sie ſchon für 8 und 7 Mark,
auf den unnumerierten für 5 Mark ein fabelhaftes Programm:
Oper, Ballett, große Modenſchau und ſonſtige Tragödien mit
Raub und Mord, kurz alles, was der moderne Menſch braucht,
um vergnügt zu ſein! Wobei wir ausdrücklich bemerken, daß die
„Sache mit Gilbert” keine Kriminalaffäre iſt. Sie erheben
aber Ihr Herz nicht nur mit guter Laune, ſondern auch mit guten
Werken, denn der Reinerlös dient zur Unterſtützung der
erwerbs=
unfähigen Bühnenarbeiter und Angeſtellten des Landestheaters
und der Bühnengenoſſenſchaft.
— Nerven und Nervenkrankheiten. Am 10. Februar d. J. hält hier
im großen Saale des Städtiſchen Saalbaues der bekannte Arzt Dr.
Mal=
ten aus Baden=Baden einen Vortrag über obiges Thema. Die
aufreiben=
din wirtſcheftlichen Sorgen und Nöte der Gegenwart haben
bekannt=
lick. zu einer gewaltigen Zunahme von Nerveuleiden geführt, die alle
Altersklaſſen und alle Berufe ergreifen. Eine wirkſame Bekämpfung
iſt daher dringend notzendig. Dieſelbe kann aber nur dann Erfolg
leben, wenn die heute noch weit verbreitete Unkenntnis über den
eige=
uen Körper, vor allem über das Nervenſyſtem, aufhört. Das iſt ein
Gebiet, über welches jeder Menſch orientiert ſeün muß, denn jeder iſt
leute von Nervenkrankheiten bedröht. Der Vortrag hat bisher überall
überfüllte Säle und begeiſterten Beifall gefunden. Die glänzende
Rdnergabe des Vortragenden, verbunden mit einer tiefgründigen
iviſſenſchaftlichen Darſtellung und einer großen Anzahl von Lichtbildern,
lelten die Spannung bis zun letzten Wort wach. Der Vortrag iſt für
Eeſunde und Kranke gleih wichtig und wertvoll. Daher darf niemand
dieſen intereſſanten und wertvollen Vortrag verſäumen. (Näheres ſiehe
Anzeige in dieſer Nummer.)
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. „Mir lache aach ohue
Geld”. Unſere Damen= und Heerenſitzung iſt vorüber; der Verlauf
dirſelben iſt eine ſchöne Erinnerug für die Beſuher und eine
Genug=
tuung für all diejenigen, die ſchon wochenlang für die würdige
Aus=
geſtaltung Zeit und Mühe opferten. Noch einmal rufen wir uufere
Mitglieder und Freunde zum Samstag, den 11. Februar, in unſere
Woogsturnhalle, woſelbſt um 8 Uhr 11 Minuten der bekannte
Turner=
maskenball ſtattfindet. Die neue Dekoration des großen Feſtſaales in
hellſtem Li te gibt den äußeren Rahmen für ein frohes Treiben. In
den Nebenräumen iſt Gelegenheit geboten, Erfriſchungen aller Art
ein=
zunehmen. So verſpricht unſer Maskenball auch in dieſem Jahre, was
ei ſeither immer gehalten hat. (Kartenverkauf beim Hausmeiſter ) —
Am Sonntay, den 12. Februar, nachmittags 3 Uhr, findet umſer
Koſtüm=
feſt ſtatt für unſere Turneriugend. Anch hier ſoll Frohſinn herrſcheu,
und unſere Eltern werden beſtimmt Veranlaſſung nehmen, ihre
Liebling=
in ben verſchiedenſten Koſtümen zu uns zu bringen. Daß auch wir mit
Ueberraſchungen aufwarten, braucht wohl nicht beſonders betont zu
wer=
den. (Karten nu= an der Tageskaſſe.)
— Die Verwaltungsränme des Stadtmuſeums ſind von jetzt ab nicht
mehr Pädagogſtraße Nr. 1, 1. Stock, ſondern im Stadthaus (
Rhein=
ſtraße), Zimmer 46 Ezw. 67. Sprechſtunden täglich von 11½—12½ Uhr,
Wetterbericht
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 8. Februar 1928.
(Nach der Wetterlage vom 6. Februar 1928.)
ſe bewölktes Wetter und ſtellenweiſe leichter Nachtfroſt.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Seite 6
Dienstag, den 7. Februar 1928
Nummer 38
Bismarck unſer Lehrmeiſter!
*Deutſcher Abend
der Bismarck=Gemeinde Darmſtadt.
Die Bismarck=Gemeinde Darmſtadt (Bismarck=Nationaldenkmal E. V.)
veranſtaltete geſtern abend im Saalbau einen Deutſchen Abend, der
eine große Zahl Bismarckfreunde zu einer Stunde ſchöner Erinnerung
ud vaterländiſcher Erbauung einte. Die Bismarck=Gemeinde will nach
ihrem Programm:
1. Das Verſtändnis für Bismarcks Werke und Größe lehendig
erhal=
ten und volkstümlich entwickeln durch Arbeit im Bismarchſchen
Geiſte und dunch Errichtung eines Bismarck=Dank= und
Weſhedenk=
mals am Rhein.
2. Hierz1 im Dienſte deutſchbewußter Volksgemeinſchaft, unabhängig
von Partei und Konfeſſion, deutſche Männer und Frauen in der
Bismarck=Gemeinoe ſammeln, um überbrückend und verſöhnend für
Deutſchlands Wohlfahrt und Glück zu arbeiten.
Der Inſtrumentalverein unter Leitung des Herrn Muſikdirektors
Wilh. Schmitt eröffnete den Deutſchen Abend mit dem
ſchneidig=
temperamentvoll geſpielten Triumphmarſch aus „Tarpejah” von L.
van Beethoven. — Herr Landgerichtsdirektor v. Pfiſter als
Vor=
ſitzender der Bismarck=Gemeinde hieß die Erſchienenen herzlichſt
will=
kommen und warf einen kurzen Rückslick auf die Geſchichte des Vereins,
der nicht neu gegründet ſei, ſondern lange vor dem Krieg beſtand, um
eine Dankesſchuld des deutſchen Volkes abzutragen on den eifernen
Kanzler, der es zur Einheit ſchmiedete. Das ſoll geſchehen durch die
Schaffung eines Dank= und Weihedenkmals, u erſter Linie aber
da=
durch, daß der Gedanke an Bismarck, der heute über allen Parteien
ſteht, im ganzen deutſchen Volke wachgehalten werde im Sinne der
Enigkeit, der wahren Voltsgemeinſchaft, m Erinnerung an
Bismarcks Wort: „Wir müſſen in jedem Deutſchen zuerſt den
Volks=
genoſſen ſehen, beinen Parteiangehörigen‟. Das iſt das große geiſtige
Ziel der Bismarck=Gemeinde, der jeder Deutſche, der auf vaterländiſchem
Boden ſtehi, angehören ſollte.
Die im Mittelpunkt des Abends ſtehende Feſt= und Gedächtnisrede
war umrahmt von Darbietungen beſter Kunſt. Das Orcheſter ſpielte
noch die Egmont=Quvertüre von Beethotzen, Frl. Annelieſe Wehner
ſang Fcanz Scuberts Pax robiseum und „Allmacht”‟. Die junge Dame,
Schülerin der Opernſchule der Städtiſchen Akademie, verfügt über einen
weittragenden volltönenden, warm und weich timbrierten Mezoſopran
den ſeltener Reinheit, der eine ausgezeichnete Schulung zeigte, und über
eindrucksvollen Vortrag. Herr Joſef Herrmann, ebenfalls von
der Opernſchule ſang Hugo=Wolf=Lieder mit gleich ſtarkem Erfolg.
Beide wurden von Herrn Hofrat Ottenheimer am Flügel, ſicher
und verſtändnisvoll führend, begleitet. — Der erſte Teil des
Pro=
gramms wurde aboeſchloſſen durch das gemeinſam geſungene, ſchöne
Bismarcklieb: „Haſt du dem Lred der alten Eichen, mein deutſches Volk,
nicht oſt gelauſcht”.
Die Feſtrede
hieſt Oberregierungsmt Bauer=Karlsruhe über das Thema:
Ver=
ſailles 1871 und 191½ Bismarck unſer Lehrmeiſter!“
Aus den Parteien.
Frauentagung der D.V.P. in Frankfurt a. M.
Die Frauen der Wahlkreiſe der Deutſchen Volkspartei: Heſſen,
HeſſenNaſſau und Pfalz vereinigten ſich am Sonntag zu einer Tagung
in Frankfurt a. M. Der Beſuch war ein äußerſt reger, denn 120
Per=
ſonen waren anweſend und benutzten die Gelegenheit, außerhalb des
offiziellen Teiles der Verſammlung, um miteinander Fühllung zu
neh=
men. Ein reger Gedankenaustauſch zwiſchen den einzelnen Gruppen
gibt dieſen Tagungen ihren beſonderen Wert.
Frau Pleimes, die Wahlkreisvorſitzende von Heſſen=Naſſau,
eröffnete die Tagung um 12 Uhr mit einer herzlichen Begrüßung. Sie
betonte, daß dieſe Zuſammenkunft der Frauen die erſte gemeinſame der
Wahlkreiſe ſei, die ſich am Rhein berühren, und es ſei ein Bedürfnis,
beſonders mit den Frauen der beſetzten Gebiete, die täglich und ſtüng=
Ausgehend von dem Ausſpruk eins Engländers, Bismarck hat das
deutſche Volk größer, die Deutſchen aber kleiner gemacht, und von
Bis=
mercks Work: „Setzen wir das deutſche Volk nur in den Sattel, reiten
wir es ſchon können”, zeichmete der ſympathiſche und temperamentvolle
Redner in kurzen, prägnanten Strichen ein Bild des deutſchen Volkes,
wie es war und iſt, und wie es ſein ſollte, und von Bismarcks Tat, die
ſein Leben ausfüllte. Wie Wilhelm 1. als Menſch und Herrſcher ſtets
bis ins Letzte treu war, war es Bismarck ſeinem Herrn und ſeinem,
dem deuutſchen Volke. Und dieſe Treue verband er mit einem
hochgeſpann=
ten Ehrgefihl einem ſeltenen Arbeitswillen und letzter
Pflicht=
erfüllung im Dienſte des Volkes. — Einer geſchichtlichen Reminiſzenz
von Verſailles 1871 ließ der Reduer folgen Betrachtungen über den
Weltkrieg und über den Empfang, deu das Heer nach dem vierjährigen
beiſpielloſen Ringen in der Heimat fand, über das zweite Verſailles,
das trotz aller Schmach micht das Werk Bismarcks, die Einheit des
deut=
ſchen Volkes, zertrümmern konnte, wenn auch der Glanz des 18. Januar
1871 erloſch, das deutſche Volk von der Höhe ſeiner Macht herabſtürzte,
es wehrlos gemacht wurde. Wie konnte das geſchehen! Die Menſchheit
lernt ſo wemig aus der Geſchichte. Und doch iſt ſie der einzig gute und
wahre Lehrmeiſter. Es iſt zwecklos, heute die Schuld an dieſem
unglaub=
lichen Zuſammenbruch ſich gegenſeitig zuzuſchieben. Schuldig ſind wir
alle, weil wir unſere großen Männer nicht richtig verſtanden, die
Wege, die ſie uns wieſen, nicht gegangen ſind. Was Bismarck geſchaffen,
war eine gigantiſche Tat. Die deutſchen Stämme zu emen, gin geeintes
großes Deutſchland zu ſchaffen, das Jahrhunderte hindurch nur den
Kriegsſchazplatz für alle möglichen Völker abgab, war eine Tat, die
ihresgleichen nicht hat. Tiefite Tragit iſt, daß, der Bismarck zu Fall
brachte, der letzte deutſche Kaiſer war, und daß das deutſche Volk dieſen
Sturz ſeines Größten ſo widerſpruchslos hinnahm. Von dem
Augen=
blick, da die Bahn Bismarcks verlaſſen wurde, begann die Schuld an
ſeinem Zuſammenbruch zu wachſen. Noch einmal entfaltete das deutſche
Volk ſeine Größe, die Bismarck ihm geſchaffen, in den Tagen, da der
Weltkrieg entſtund, und Armee und Voll eine Kraſtentfaltung, eine
opferfreudige Pflichterfüllung offenbarte, der die Weltgeſchichte nichts
gleiches an die Seite ſtellen kann. und wenn der Krieg auch endlich
berlover gehen mußte, das Ziel der Feinde. Deutſchland zu
zer=
trümmern, wurde nicht erreicht, auch nicht, trotzdem viele Deutſche
ſelbſt den Feinken in Verkennung ihrer Pflicht unbewußt Vorſchnb
leiſteten. Das eiige Zuſammenſtehen, die deutſche Einheit, die
Bsmarck uns ſchuf, ſie muß erhalten bleiben und gefeſtigt werden, dann
iſt trotz alledem nichts verloren.
Bismarcks Leben war ein einziger gigantiſcher Kumpf, und er
mußte den Leibenskelch der Undankbarkeit leeren, nachdem er ſein
Lebenswerk gekrönt. Wenn wir heute ſein Werk, ſeinen Kampf und
ſen Menſchentum erforſchen und erkennen, feſtigt ſich die Ueberzeugung,
daß er vielleicht der einzige Staatsmann geweſen, der es erreicht hätte,
den Woltkrieg in ſeinem Keim zu erſticken, ſein Werk dadurch zu ſchützen.
(Lebhafter Beifall.)
In ſeiger Schlußanſprache gab der Vorſitzende Herr
Landgerichts=
direktor v. Pfiſter, dem Dank an den Reduer Ausdruck und richtete
ginen warmen Appell an die Verſammlung, durh Beitritt zur Bismarck=
Gemeinde zu helfen, das deutſche Volk in ſeinem Namen zu einen. *4
lich ſo Schweres durch die Beſetzung zu tragen haben, hier einmal eine
freie und ungeſtörte Ausſprache zu haben. — Bei Frauentagungen
handelt es ſich nicht um beſondere Frauenintereſſen, ſondern um die
Aw=
beit der Frauen für das große Ganze. Sie bedeuten Zuſammenfaſſung
des größten Teils der Wählerſchaft, eine Mobilmachung für die große
Wahlarbeit des Jahres, die bevorſtehenden Reichstags= und preußiſchen
Landtagswahlen. Sie gilt auch einem Nüchblick auf die Frauenarbeit
des letzten Jahrzehnts ſeit Frauen in der Politik tätig ſind. Mag
man=
ches anfängliche Strohfeuer verraucht ſein, übrig geblieben iſt ein Reſt
ernſter und zielbewußter Arbeitsfreudigkeit.
Der herzlichen Begrüßung ſchloß ſich der Wahlkreisvorſitzende
Landgrebe ud der preußiſche Landtagsabgeordnete
Schwarz=
haupt mit warmen Worten an. Letzterer betonte die beſonderen
Auf=
gaben der Frau im politiſchen Leben, beſonders auf ſeeliſchem Gebiet.
Er führte als beſondere Beiſpiele, die Wirkſamkeit von Frau Clara
Mende, M. d.N., im Kampfe gegen die Kriegsſchuldlüge, und die ſegens=
reiche Arbeit von Frau Dr. Matz, M.d.N., auf dem Giekiem Nu Nentner
fürſorge an.
Frau Pleimes erteilte ſodann Frau Dr. Mat das Wort zu ihrem
Referat: „Zur politiſchen Lage und zu den Wahlen”. In temperament
voller Rede wandte ſich Frau Dr. Matz zunächſt den Fragen der
Außen=
politik zu, denen die Frauen der Volkspartei mehr Aufmerkſamkeit
zu=
wenden ſollten als bisher. Die Außenpolitik hat das Primat, ud die
Frauen im beſetzten Gebiet haben beſondere Veraulaſſung, ſie mit
Ju=
tereſſe zu verfolgen. Der Redenaustauſch zwiſchen Streſemann und
Bri=
and verdient beſonderes Intereſſe. Briand weiß ſeine ablehnende Hale,
tung in der Rheinlandräuwung geſchickt mit einem Redeſchwall zu
dek=
ken. Unſer Eintritt in den Völkerbund war eine Notwendigkeit, ſo.
viel auch das Gefühl ſich dagegen auflehnen mochte. Wir treiben keine
Gefühls, ſondern Verſtandespolitik. Der kommumiſtiſche Antrag aaf
Aus=
tritt aus dem Völkerbund wurde von den Deutſchnationalen bis zu den
Sozialdemokraten einſtimmig abgelehnt: allerdings müſſen wir nun
auch verlaugen, als gleichberechtigt behandelt zu werden. Eine längere
Beſetzung des Rheinlandes durch fremde Truppen verträgt ſich nicht mit
dieſer Gleichberechtigung. Die Rednerin berührte dann noch die
ver=
ſchiedenen Arbeitsgebiete der volksparteilichen Frauen in den Kommiſe
ſionen des Völkerbundes: in der Bekämpfung des Mädchenhandels, im
Ausſchuß zum Schutz der Minderheiten, in der Mandatskommiſſion für
die Kolonien. Alle internationale Zuſammenarbeit vollzieht ſich auf
einem glatten und ſchlüpfrigen Boden. In Genf weht die Luſt des
Weltbürgertums. Dorthin gehören mur klare und ſtarke Perſönlichkeiten,
Gs iſt eine Pflicht der volksparteilichen Führerinnen, in den fernen
ſtehenden Frauen das Intereſſe zu wecken. Zur inneren Politik
über=
gehend, berührte Frau Matz die Fragen der Beamtenbeſoldung, des
Kleinrentnergeſetzes und des Reichsſchulgeſetzes, und charakteriſierte kmrz
und treffend die Stellung der verſchiedenen Fraktionen zu dieſen
Ge=
ſetzen. Bei der Beamtenbeſoldung machte ſich der Widerſtand des
Zen=
trums und auch ſeine innere Spaltung beſonders bemerkbar. Leider war
die Vorlage deswegen nicht in dem Umfang durchzubringen, wie die
DVP. ſie geplant. Mit warmen Worten ſetzte ſich Frau Dr. Matz
wiederum für die Kleinrentner ein, die aus der demütigenden Fürſorge
herausgenommen werden müſſen. Dieſer Stand, in dem einſt
Tüchtig=
keit, Fleiß und Sparſamkeit und die beſten Geſinnungen verkörpert waren,
muß wieder zu Ehren kommen und materiell die Hilfe finden, die das
Neich in ſeinen finanziellen Schwierigkeiten zu geben imſtande iſt.
Die Rednerin ſprach noch über das Reichsſchulgeſetz und die
not=
wendige Erhaltung der Simnltanſchule. Das Geſetz wird wohl an der
Koſtenfrage ſcheitern.
Frau Dr. Matz ſchloß ihr Referat mit einem warmen Bekennmis
zur Volkspartei und zum deutſchem Vaterland.
Als zweite Referentin ſprach Fräulein Birnbaum. M.d. L. Vor
den Zuhörern entrollte ſich das trübe Bild der Kämpfe um die
Negie=
rungsbildung in unſerem engeren Vaterlande, die uns allen nur zu
wohlbekannt ſind. Fräulei Birnbum gab in ihren ſehr klaren und
wohldurchdachten Worten ein deutliches Bild der politiſchen Verhäktmiſſe
in Heſſen, auch futereſſaute Zahlen. Sie wies auf den bedouerlichen
Mangel an Staatsgeſinnung hin, der die Hälfte der Wähler zu Hauſe
bleiben ließ, auf den Schaden der Splitterparteien und ihre
engherzi=
gen Beſtrebungen. Dieſe Erfahrungen in Heſſen verheißen nichts Gutes
für die Wahlen in Preußen und im Reich. Auch hier gilt der Appell
den Frauen, ſich mit aller Kraft für die Ziele der Volkspurtei
einzu=
ſetzen. Warmer und ſtarker Beifall dankte der Rednerin.
Eine lebhafte und intereſſante Ausſprache, die faſt anderthelb
Stun=
den dauerte folgte den beiden Referaten, an der ſich Frauen aller
Wahl=
kreiſe beteiligten, und in der beſonders die Stimmen aus dem beſetzten
Gebiet mit lebhaftem Intereſſe gehört wurden. — Frau Dr. Matz
ging in einem ausführlichen Schlußwort noch auf manche der geſtellten
Fragen ein. — Frau Pleimes ſchloß mit einem warmen Damkeswort
an die beiden Reſerentinnen und die anweſenden Gäſte die
Vetſamm=
lung um 5 Uhr.
Dd.
H H He
Heff. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
W14 Uhr, K 11 (Bühnenvolksbund)= „Caballeria ruſticang”z hierauf
„Der Bajazzo” — Kleines Haus: Anfang 19½ Uhr. Ende 22 Uhr:
Zuſatzmiete 1 (8): Das Spiel von Liebe und Tod;. — Drpheum.
abends 8 Uhr: Revue „Das lebende Magazin”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Weinhaus Magim, Zum Roten Löwen,
Kaffee Rheingold. — Vortrag über „Rieſenreichtum —
Rieſen=
armut” abends 8 Uhr, im Bürgerhof., Eliſabethenſtraße 2. —
Kind=
vorſtellungen: Union=Theater, Reſidenz=Theater, Pclaſt=
Licht=
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Nummer 38
Aus Heſſen.
Siarkenburg.
O. Erzhaufen, 6. Febr. Hohes Alter. Am 7. Februar
be=
der Kriegsveteran von 1870/71, Joh. Pohl 3., ſeinen 80jährigen
gurtstag in voller Geſundheit und Friſche. Derſelbe iſt Mitbegründer
Geſangvereins Germania und war ein guter erſter Tenor. Ihm
u5 den beim 50jährigen Beſtehen des Vereins beſondere Ehrungen zuteil.
An. Arheilgen, 6. Febr. Gemeinderatsbericht. In der
uen Gemeinderatsſitzung wurde durch den Vorſitzenden der
Prüfungs=
ummiſſion die Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1926 vorgelegt
nach deſſen Vorſchlag genehmigt. — Der Antrag des Wilhelm
fmudenberger auf Löſung eines Pachtverhältniſſes und die
Ueber=
au ung der Weiterverpachtung an Heinrich Windhaus 2. zu denſelben
ſei ingungen für den Reſt der Pachtzeit fand Genehmigung. — Für die
nowirtſchaftliche Winterſchule in Darmſtadt wurden wie im Vorjahre
MMark bewilligt. — Betreffend Steuererleichterungen für
Wohnungs=
ubau en im Jahre 1928 wurde beſchloſſen, die in Betracht kommenden
inte. für dieſes Jahr von der Gebäudeſteuer zu befreien. Das
be=
tunte Grundſtück wird während der Dauer der Steuerfreiheit des
Neu=
tuses zur Grudſteuer ſo herangezögen, als ob es unbebaut geblieben
äp e. — Ueber die Entwäſſerung der Grundſtücke in der hieſigen
Ge=
eunde wurde eine Ortsſatzung erlaſſen die mit dem 1. Juli dieſes
nares in Kraft tritt. Bei Neuanſchlüſſen beginnt die Gebührenpflicht
nii dem dem Anſchluß folgenden Monat. — Dem
Polizeiverordnungs=
uuävurf über die Entwäſſerung der Grundſtücke in hieſiger Gemeinde
uhede zugeſtimmt. — Gegen die vom Forſtamte Kranichſtein vorgeſehene
oitſteinrichtung des Gemeindewaldes gemäß Artikel 23 des Geſetzes vom
„TNovember 1923, wonach in dem Gemeindewalde jährlich 600
Feſt=
erer Holz gefällt werden dürfen, wurde nichts eingewandt. — Ebenſo
unde auch einer außerordentlichen Schuldentilgung die Genehmigung er=
0.. — Das Baugeſuch des Tierarztes Albrecht zur Errichtung eines
(cingebäudes in der Frankfurterſtraße fand die Zuſtimmung der
Ver=
mmlung. — Die Lieferung von drei Dutzend Stühlen für den
Ge=
jallich in der Mädchenfortbildungsſchule wurde dem Schreiner Karl
vumarie übertragen. — Anſchließend fand geheime Sitzung ſtatt.
P. Eberſtadt, 6. Febr. Gemeinderatsſitzung. Am
Mitt=
eic) (8. Februar) ſindet im Rathausſaale eine öffentliche Gemeinde=
Ucſitzung ſtatt. Begiun 8 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht u. a.:
rüäfung der Gemeinde=Rahnung und der Rechnung des
Gemeinde=
kaſſſerwert3 für, das Rechnungsjahr 1926.
Aa. Eberſtadt, 5. Febr. Genehmigte Verſteigerung. Die
ulsholzverſteigerung vom Donnerstag, den 2. Februar, iſt ſeitens der
eureinde genehmigt worden. Die Abfuhrſcheine können daher bei der
eureindekaſſe in Empfang genommen werden. — Vortrag über
igeuerrecht. Diplomhandelslehrer Treßer aus Darmſtadt ſpricht
n? Dienstag, den 7. Februar, im Auftrage des D.H.V. über die
ſteuer=
chttliche Seite der Bilanzen. — Das Gaswerk Eberſtadt gibt
be=
mit, daß elettriſche Hausinſtallationen in der Gemeinde nur von den
ſer zu zugelaſſenen Inſtallationsfirmen ausgeführt werden können. Vor
uisführung von elektriſchen Inſtallationen wenden ſich daher
In=
rſſſenten am beſten an das Gaswerk oder an das Gemeindebauamt,
vi jederzeit Auskunft erteilt wird. Inſtallationen, die von nicht
zu=
elſaſſenen Firmen ausgeführt werden, können an das elektriſche Ortsnetz
g1t angeſchloſſen werden.
Aa. Eberſtadt, 6. Febr. Straßenſperre. Die
Frankenſteiuer=
ehüße, die gegenwärtig chauſſiert wird, iſt vom Schloßplatz bis zum
Be=
uir des Dieburger Weges in der nächſten Zeit für den Fahrverkehr
eſperrt. Wiedereröffnung. Das altbekannte Gaſthaus „Zum
durnwald” in der Odenwaldſtraße iſt einer durchgreifenden Renovierung
nnerzogen und am Samstag abend unter einem neuen Inhaber wieder=
Ufnet worden.
Aa. Pfungſtadt, 5. Febr. Feuer. In einem Hauſe der
Feldberg=
rüße war ein Räucherſchrank für Fleiſch= und Wurſtwaren in Brand
eſtaten. Das Feuer konnte auf ſeinen Herd beſchränkt werden. — Der
zu werbeball, veranſtaltet vom Ortsgewerbeverein und der
Hand=
ei-kervereinigung Pfungſtadt, wurde am Sonntag abend im Saale des
Geiniſchen Hofes” (Koch) abgehalten. Der Ball verlief recht gemütlich.
Säuglingsfürſorge. Die nächſte Beratungsſtunde für Mut=
und Säuglingsfürſorge findet hier am Dienstag, den 7. Februar,
ausmittags, in der Handwerkerſchule ſtatt.
Dienstag, den 7. Februar 1928
42. Hahn b. Pfungſtadt, 5. Febr. Pfarrerwechſel. Der
Orts=
geiſtliche, Pfarrafſiſtent Heinrich Vögler, der nach Groß=Felda,
De=
kanat Alsfeld, verſetzt worden iſt, verläßt demnächſt unſeren Ort.
Pfarr=
aſſiſtent Vögler war der zweite Pfarrer in Hahn. Früher wurde
näm=
lich Hahn von Pfungſtadt aus mitverwaltet, und die Pfungſtädter
Pfarrer mußten in Hahn Kirche abhalten. Pfarraſſiſtent Vögler
er=
freute ſich in Hahn großer Beliebtheit, und ſein Scheiden wird allgemein
bedauert. Ueber die Nachfolge ſteht noch nichts feſt.
* Eſchollbrücken, 6. Febr. Am Sonntag, den 12. ds. Mts., hält der
hieſige KleinkaliberSchützenverein im Haufſchen Saale eine
Abendunter=
haltung ab. Es iſt dies die erſte öffentliche Veranſtaltung des genannten
Vereins und wird derſelbe alles aufbieten, um den Beſuchern den Abend
ſo unterhaltungs und genußreich zu geſtalten. Zur Aufführung gelangt
das Voltsſchauſpiel „Die Braut des Wilderers” ſowie ein humorvolles
Beiprogramm. Den Prober nach zu urteilen, ſcheint der Verein den
Gisſchmack des hieſigen Publikums getroffen zu haben. Es dürfte ſich
dieſerhaib ein Beſuch dieſer Veranſtaltung ſehr empfehlen.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Febr. Dem Geſangberein „Germania”, der
in dieſem Jahre ſein 35jähriges Stiftungsfeſt feiert, wurde aus dieſem
Anlaß das Wertungsſingen des Gaues Darmſtadt=Land vom Heſſiſchen
Sängerbund übertragen. Es findet am 10. Juni ſtatt. — Der
Evan=
geliſche Kirchengeſangverein hält am Sonntag, den 12. Februar, im
Saale „Zum Löwen” (Schneider) im Rahmen eines Familienabends
ſeine Jahresverſammlung ab.
Bk. Groß=Zimmern, 6. Febr. 95. Geburtstag. Die älteſte
Einwohnerin unſerer Gemeinde, Frau Barbara Wucherpfennig Wwe.,
geb. Burger, feiert am 7. Februar ihren 95. Geburtstag in einer ſeltenen
körperlichen und geiſtigen Friſche im Kreiſe ihrer 5 Kinder, 20 Enkel
und 12 Urenkel. Sie lieſt ſehr viel und alles noch ohne Brille. Sie
ver=
richtet ſelbſt ihre häuslichen Arbeiten. Sie iſt es nach wie vor gewohnt,
täglich in die Kirche zu gehen, des Sommers morgens um 6 Uhr und
im Winter morgens um 7 Uhr. Sie kann noch davon erzählen, wie ihre
Mutter ſeinerzeit dem Räuber Schinderhannes und ſeinen
Helfershel=
fern, die nachts um 12 Uhr öfters durch Groß=Zimmern kamen, gekocht
und bewirtet hat. Ihre Mutter ſtand damals bei einer Familie Pauly
in der Dieburger Straße in Dienſten, wo, wie die Chronik unſerer
Ge=
meinde berichtet, Schinderhannes oft vorbei kam und ſeine geſtohlenen
Gegenſtände abſetzte. — Heute ſind es 25 Jahre her, daß der jetzige
Filzmeiſter Georg Sachs aus Klein=Zimmern bei der Firma J. Breidert
Nachf., jetziger Inhaber Herr Hans Haupt, Filzwverke, in Dienſten trat.
Er bewies während dieſer Zeit eine ſeltene Arbeitsfreudigkeit und ein
großes Pflichtbewußtſein.
Le. Groß=Umſtadt, 5. Febr. Groß=Umſtädter
Millionen=
erbſchaft. Es iſt nun ſchon ſo viel über die Millionenerbſchaft
ge=
ſchrieben worden, daß ſich weite Kreiſe des engeren und weiteren
Vater=
landes dafür intereſſieren, und daß ſie wohl etwas über den derzeitigen
Stand der Erbſchaft hören möchten. So ſei es denn einem
Unpartei=
iſchen geſtattet, dieſe Angelegenheit nochmals kurz zu ſtreifen und dabei
Unzutreffendes und ungenaue Angaben zu berichtigen. Zunächſt ſei
be=
merkt, daß im Jahre 1779, wie die Blätter berichten, ein Johann
Niko=
laus Emerich in Groß=Umſtadt nicht geboren iſt, wohl aber im Jahre
1739. Da ſich in den Kirchenbüchern keine Aufzeichnungen über deſſen
Verheiratung, noch über ſeinen Tod vorfinden, ſo iſt wohl mit
Be=
ſtimmtheit anzunehmen, daß dieſer im Jahre 1739 geborene Johann
Nikolaus Emmerich der vermeintliche Erblaſſer iſt. Nun iſt das
Merk=
wvürdige bei der ganzen Erbſchaftsangelegenheit, daß die amtlichen
Stellen in Amevika von dem Vorhandenſein einer Erbſchaftsmaſſe nichts
wwiſſen oder wiſſen wollen. Dieſer Umſtand hat wohl auch gar manchen
voreiligen Beurteiler veranlaßt, die Sache als Schwindel zu bezeichnen,
wie dies erfahrungsgemäß ſchon gar oft bei Amerikaner=Erbſchaften der
Fall geweſen iſt. Doch will uns dieſe Behauptung etwas voreilig
er=
ſcheinen. Zieht man in Betracht, daß dieſer Johann Nikolaus
Emme=
rich ein Teilhober von Aſtor, deſſen Nachkommen Mitglieder der heuti=
Birim
PTABLETTEN
Adie undßertroffenen,
Schmerzstiller!
m allen Apotheken erhaktlich. W.1351
Seite 2
gen Milliardärfamilie waren, und daß er im Jahre 1816 auf einem ſemer
Schiffe ohne Leibeserben auf dem Deleware verſtarb, ſo liegt doch der
Schluß ſehr nahe, daß ſein geſamtes Vermögen der Firma Aſtor verblieb,
zumal der Erblaſſer in einem erſt vor einem Jahre aufgefundenen
Teſtament beſtimmte, daß ſein Geſamtvermögen für 100 Jahre von
Aſtor zu Gunſten ſeiner Erben weiter verwaltet overden ſolle. Ein
Nacl=
komme von Emmerichs Teilhaber, iſt heute Milliardär. Derſelbe wird,
wie die Zeitungen melden, im Laufe dieſes Jahres den Geburtsort
ſei=
nes Großvaters, Waldorf bei Heidelberg, aufſuchen. In den letzten
Jahren hat man in Amerika angefangen, die Geſchichte bedeutender
Familien, beſonders derienigen der Geldariſtokratie, herauszugeben. Auf
Grund dieſes Buches hofften die Erben aus der Familie Emmerich,
Näheres über das Verhältnis ihres Vorfahren zu dem Hauſe Aſtor zu
erfahren. Aber ihre Hoffnungen ſollten ſich nicht erfüllen. Mit oder
ohne Abſicht iſt der Name des einſtigen Teilhabers, vielleicht in
voraus=
ſchauender Weiſe, nicht genannt. Es iſt da nur ſo obenhin von einemr
„Wohltäter” der Familie die Rede. — Die oben geſchilderte
Sach=
lage erhellt wohl zur Genüge, daß es zu verſtehen iſt, wenn den
offiziel=
len Stellen in Amerika von einem Nachlaß des Johann Nikolaus
Em=
merich nichts bekannt iſt, denn derſelbe ſteckt aller Wahrſcheinlichkeit nach
in den Aſtorſchen Milliarden. Aufgabe der beiden Vereinigungen .—
Miſſiſſippithalverein und Groß=Umſtädter Erbſchaftsverein — wird es
nun ſein, mit vereinten Kräften in dieſer Richtung zu arbeiten, um in
den endlichen Beſitz der lang erhofften Millionen zu gelangen.
L. Michelſtadt, 6. Febr. Vorbereitungskurſe auf die
Meiſterprüfung. Am Samstag, den 25. Februar, nachmittag?
1 Uhr, beginnt der nach Angabe der Handwerkskammer an der
Ge=
werbeſchule Michelſtadt abzuhaltende Vorbereitungskurſus zur
Meiſter=
prüfung. Anmeldungen hierzu müſſen umgehend bei der Gewerbeſchule
vorgenommen werden. — Arbeitsjubiläum. Der bei der Firma
Gebrüder Mühlhäuſer Michelſtadt beſchäftigte Former Georg Dort aus
Steinbach konnte dieſer Tage auf eine 20jährige ununterbrochene
Tätig=
keit bei genannter Firma zurückblicken.
i. Aus dem Odenwald, 6. Febr. Anläßlich der geſtrigen goldenen
Hochzeit des Landwirtes Adam Sauer in Urſenbach, mit ſeiner Gattin
Marie, überreichte der Bürgermeiſter dem goldenen Brautpaare namens
der Staatsregierung eine Ehrengabe von 50 Mark. Zugleich überbrachte
er die Glückwünſche der Gemeindevertretung. Neun Kinder und 37
Enkel ſtehen im Kreiſe der Gratulanten. In der Kirche von Heiligkren;
fand die Einſegnung ſtatt. Der Urſenbacher Männergeſangverein
ver=
ſchönte die Feier durch verſchiedene Liederdarbietungen.
II. Aus dem ſüdlichen Odenwald, 5. Febr. Zunahmeder „
Land=
heime‟. Es iſt eben ein Zug der Zeit, daß die höheren
Großſtadt=
ſchulen unter der Deviſe „Zurück zur Naur” ſich Landheime erwerben,
die es ihren Schülern ermöglichen, an den blühenden Frühlings=,
heißen Sommer= und prächtigen Herbſttagen der Großſtadt zu eutflieben
und klaſſenweiſe mit ihren Lehrern und Lehrerinnen im eigenen
Land=
haus ſih geiſtig und körperlich zu erholen und neue Kräfte für das
Studium zu ſammeln. So wurde im vor. Jahre ein Landheim in
Buch=
klingen bei Birkenau für die Mannheimer „Eliſabethſchule” neu
ein=
gerichtet und bereits dem Betriebe übergeben. Und nm hat auch die
Mannheimer „Leſſingſchule”, obigem Beiſpiele folgend, ein ähnliches
Landheim durch Ankauf der ſogenannten „Lochmühle” bei Neckarſteinach
erworben und entſprechend umgebaut. Um für die innere Einrichtung
die Mittel aufzubringen, veranſtalteten die Angehörigen der
Leſſing=
ſchule ein „Landheimfeſt”, das bei ungemein ſtarker Beteiligung einen
ſchönen Verlauf nahm; jedenfalls dürfte auch der Zweck der
Veranſtal=
tung voll und ganz erreicht werden ſein. Es iſt eine erfreuliche
Tat=
ſache, daß durch dieſe Landheime unſere Odenwalddörfer den Städtern
umer mehr erſchloſſen und dem Verkehr zugeführt werden.
Bn. Hirſchhorn, 3. Febr. Der von einer den hieſigen
Haudarbeits=
unterricht leitenden katholiſchen Schweſter des hieſigen St.
Bonifatius=
trankenhauſes abgehaltene Lehrkurſus für die Handarbeitslehrerinnen
der Volksſchulen der näheren Umgebung Hirſchhorns fand am 1.
Februga=
ſeinen Abſchluß. Durch dieſen Kurſus ſollten den Lehrerinnen
vorge=
führt werden, welche Handarbeiten das Schulkind vom 2. bis zum 8.
und der beiden darauf folgenden Fortbildungsſchuljahre in ſteigender
Schwierigkeit lernen muß Es fertigte dabei jede Handarbeitslehrerin
10 Arbeiten, für jedes der Jahre eine, welche in einem Saale der
hieſf=
gen Volksſchule künſtleriſch zur Ausſtellung gelangten. Der
Abſchluß=
feier wohnte der Kreisſchulrat, Herr Dr. Weil aus Heppenheim, bei
und dankte der leſtenden Schweſter, für ihre mühevolle und aufopfernde
Arbeit, der ſie ſich durch die Abhaltung des Kurſus unterworfen hat.
— Am kommenden Mittwoch, den 8. Februar, wird durch das
Finanz=
amt Beerſelden auf dem Rathauſe zu Hirſchhorn ein Steuerſprechtag
abgehalten. Anmeldungen ſind bis zum Samstag, den 4. Februar 1928,
bei der Bürgermeiſterei Hirſchhorn vorzubringen.
IV.860
Bodrallete
(sF niu Sumg.
AB
Machen Sie einen Versuch mit Suma und achten Sie auf die Lauge —
sie wird schmutziger als sonst sein, Ihre Wäsche aber um so reiner.
Suma ist eben gründlich und wunderbar wirksam. Im Kessel bildet
Suma einen lebendigen Strom von Millionen Seifenbläschen, welche
die Gewebe durchdringen und allen Schmutz behutsam herausholen.
Aus eigener Kraft — ohne scharfe Zusätze — soll ein gutes
Wasch-
mittel schneeweiße Wäsche geben. Dies tut Suma. Es erleichtert die
Waschtagsarbeit und hilft Ihnen sparen, denn nichts ist so ausgiebig
und nichts schont die Wäsche so sehr wie Suma.
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„Sunlicht‟ Mannheim
wäscht weisser
und schonenden
Sa 134
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Dienstag, den T. Februar 1928
Rummer 38
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
im Monat Januar.
Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaft
lichen Genoſſenſchaften waven am 1. Februax 1928 vorhanden:
108 Zentralgenoſſenſchaften
W 658 Spar= und Darlehnskaſſen,
4672 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
4 112 Molkereigenoſſenſchaften,
10 553 ſonſtige Genoſſenſchaften,
zuſ. 40 108 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Die ſtetige Zunahme der Neugründungen auf dem Gebiete
des Molkereigenoſſenſchaftsweſens, weſche der
vor=
jährigen Bewegung im geſamten landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchafts=
weſen den beſonders charakteriſtiſchen Stempel aufdrückte und
gleich=
zeitig Eir die wachſenden Bemihungen um die Qualitätserzeugung
innerhalb der deutſchen Milchwirtſchaft deutlich ſprach, ſcheint auch im
neuen Jahre unvermindert anzuhalten. Zeigt doch ſchon der Monat
Januar mit 24 Neugründungen, denen nur 2 Auflöſungen
gegenüber=
ſtehe insgeſamt 22 effektive Zugänge, eine Entwicklung, welche gewiſſe
gückläufige Tendenzen in anderen Genoſſenſchaftsarten ausgleicht und
den beim Jahreswechſel vorhandenen Geſamtbeſtand mit einer Zunahme
um 8 Genoſſenſchaften hinter ſich läßt. Die Abgänge überwiegen im
Monak Januar nämlich ſowohl bei den Spar= und Darlehuskaſſen
(— 12) als auch bei den Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften (— 4),
während in der Kategorie der Sonſtigen Genoſſenſchaften mit 35
Neu=
gründungen und 33 Auflöſungen wie im Vormongt das Bild auf beiden
Seiten nahezu gleich bleibt.
— Hirſchhorn, 6. Febr. Wafferſtand des Neckars om
5. Februar 1,20 Meter, am 6. Februar 1,28 Meter.
N. Eberbach b. Reichelsheim i. Odw., 6. Febr. Wegbau durch
Eberbach nach dem Nodenſtein. Fremde und Einheimiſche,
die zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad die Ruine Rodenſtein beſuchten
und hierbei den Hauptweg durch unſer ſo idylliſch gelegenes Dörfchen
einſchlugen, mußten bei regneriſcher Witterung ſich darüber fehr
wun=
dern, daß der obere Teil des Weges (vom ſogen. Kreisrat ab) ſo lange
Jahre in einem gänzlich vernachläſſigten, faſt unpaſſierbaren Zuſtand
ſich befand. Erfreulicherweiſe ſoll dieſem Uebelſtand bis zum nächſten
Frühjahr endlich abgeholfen werden, denn der Gemeinderat unſeres
Dopfes hat beſchloſſen, dieſen Teil der Ortsſtraße, ſoweit er durch unſere
Gemarkung führt, noch in dieſem Winter ordnungsmäßig herſtellen zu
haſſen. Dieſe Arbeit wird auch gegenwärtig vorgenommen. Man hofft,
daß dieſes Vorbild auch ſeitens der Gemeinde Fränkiſch=Crumbach, durch
deren Gemarkung der ebenfalls der Verbeſſerung bedürftige übrige Teil
des Weges nach dem Rodenſtein führt, bald nachgeahmt wird; aus Liebe
gur Heimat ſollte man doch alles tun, was ihr zur Ehre gereicht, zumal
auch viele Wanderer von Fränkiſch=Crumbach aus dieſe Wegſtrecke
be=
nutzen. Aus dieſem Heimatgefühl heraus dürfte gewiß auch der Beſitzer
der herrlichen Ruine und des dicht dabei liegenden Gaſthauuſes mit
Penſion das ſeinige gur Verbeſſerung der betr. Wegſtrecke tun.
N. Reichelsheim i. O., 3. Febr. Dieſer Tage wurde die älteſte
Ein=
wohnerin unſeres Städtchens und wohl auch die älteſte Perſon der
gan=
zen Umgebung beerdigt; Frau Sophie Mayer, Witwe des Kaufmanns
Joſeph Mayer, hat das patriarchaliſche Alter von nabezu 93 Jahren
erreicht.
H. Fürth, 6. Febr. Goldene Hochzeit. Die Ehdleute Nikolaus
Beiß IV feierten dieſer Tage das Feſt der goldenen Hochzeit. Dazu iſt
noch nachzutragen, daß auch der Reichspräſident v. Hindenburg dem
Hochzeitspaar die herzlichſten Glüchwünſche überſandte. — Geſuche
um Stundung. Da auffällig viele Gefuche um Stundung der
Ge=
meindegefälle einlaufen, hat der Gemeinderat beſchloſſen, drei Monate
nach Fälligkeit der Zahlung 2 Prozent Zinſen über den
Reichsbank=
diskont zu erheben.
H. Von der Bergſtraße, 6. Febr. Lebensmüde. Vor einigen
Tagen erhängte ſich in der elterlichen Wohnung i Auerbach ein
30jähriger unverheirateter Hilfsarbeiter, — Betriebsunfall. Ein
20 Jahre alter Former aus Heddesheim wurde in einer Gießerei beim
Hochziehen eines Formkaſtens infolge Bruches einer Nocke an die Wand
gedruckt und erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er
lebensgefähr=
lich daniederliegt.
— Bickenbuch, 4. Febr. Der Stenographenverein „
Gabels=
berger” hielt im Vereinslokal „Zur Roſe”, ſeine Jahres=
Hauptverſamm=
lung ab. Der ſeitherige Vorſtand wurde, mit Ausnahme des zweiten
Vorſitzenden, wiedergewählt. Anſtelle des ausgeſchiedenen zweiten
Vor=
ſitzenden wurde Herr Ludwig Schüler und als Beiſitzer Herr Philipp
Opper neu gewählt. Es wurde beſchloſſen, am 11. März ein
Vereins=
wettſchreiben abzuhalten. Die Preisverteilung ſoll an dem am 24. März
ſtattfidenden Familienabend vorgenommen werden. Um dem Verein
neue Mitglieder zuzuführen, wurde der Monat Februar als Werbemonat
beſtimmt und ſoll jedem in dieſem Monat neu eintretenden
Schrift=
freund das Eintrittsgeld erlaſſen werden. Diejenigen Vereinsmitglieder,
die mindeſtens 5 neue Mitglieder werben, erhalten eine „Werbeprämie‟
Weiter wurde noch beſchloſſew, die Monatsverſammlungen, wie in
frühe=
ven Jahren, wider allmonatlich abzuhalten, und zwar am 1. Mittwoch
im Monat.
Ay. Bensheim, 4. Febr. Frühlingsboten an der
Berg=
ſtraße. Die diesjährige gelinde Witterung lockt in den Gärten die
Vor=
boten des Frühlings hervor. So ſpvießen Blätter und Blütenſtengel
des Schneeglöckchens mit junger Kraft durch die gelockerte Erokruſte
empor, und an bchonders geſchützten Stellen läuten deren ſchneeweiße
Blütenglocken ihr leiſes Lied. Silberbeſäte Wsidenkätzchen und blühende
Haſelnußſträucher künden das nahende Wiedererwachen von Mutter
Natur. — Gasverſorgung des Lauterbachtals. Derzeit
iſt das Gas= und Elektrizitätswerk Bensheim damit beſchäftigt, als erſte
Ortsgemeinde im Lautertal die Gemeinde Schönberg an das
Gas=
fernleitungsnetz des Werkes anzuſchließen. Der naheliegende Gedanke,
die Leitung gleich bis nach Reichenbach fortzuverlegen, wie es von
der Bevölkerung ſehr begrüßt werden würde, iſt zwar bereits in das
Baupuogramm der Werksverwaltung aufgenommen, kann aber in
die=
ſem Jahre wohl ſchwerlich zur Ausführung kommen Zunächſt gilt es
da, nämlich noch die finanzielle Seite dieſes Projektes mit den in
Be=
tracht kommenden Gemeindeverwaltingen zu klären. — Vom
Vens=
heimer Ortsgewerbeverein. Am Montag, den 13. Februar,
nachmittags 4 Uhr, findet im „Deutſchen Haus” die diesjährige
Haupt=
verſammlung des Bensheimer Ortsgewerbevereins ſtatt. Die
Tages=
ordnung fieht diesmal die Erledigung beſonders wichtiger Gegenſtände
vor, ſo die Erſtattung des Jahresberichts, die Rechnungslegung,
Vor=
ſtandswahl und Neuwahl des 1 Vorſitzenden und einen Vortrag von
Handwerkskammerſyndikus Dr. Kollbach — Schulanmeldung der
A=B=C=Schützen. Die Aufnahme der mit Beginn des neuen
Schul=
jahres ſchulpflichtig werdenden Kinder finder ſtatt: a) für die katholiſchen
Kinder im neuen Schulhaus am Dienstag, den 7. Februar, nachmittags
von 2—3 Uhr, für die Mädchen und von 3—5 Uhr für die Knaben;
b) für die evangeliſchen Kinder ebenfalls am Dienstag, nachmittags von
2 Uhr ab, im Schulh is in der Wilhemſtraße. Alle Kinder, die bis zum
1. Mai d. J das feilſte Lebensjahr zurückgelegt haben, find zur
Schul=
aufnahm= anzumelden und hierbei perſönlih mitzubringen. —
Regi=
mentsfeier der 118er in Bensheim. Der Regimentsverein
der 113er des früher in Wocms garniſonierenden heſſ. Infanterie=
Regi=
uents plant in dieſem Jahre eine beſondere Regimentsfeier, die am
Sonntag, den 6. Mai, in Bensheim abgehabten werden ſoll. —
Vensheimer Karneval. Der Geſangverein „Liederkranz”
ver=
anſtaltet am Sonntag abend im „Deutſehen Haus” einen großen
öffent=
liehen Maskenball.
W. Heppenheim a. d. B., 6. Febr. Wintervergnügen des
Kirchenchors St. Petrus. Geſtern abend fand der gutbeſuchte
Familienabend des katholiſchen Kirchenchors ſtatt. Wie alljährlich
ver=
ſtand es der Verein auch diesmal wieder, ſeinen Beſuchern einige recht
angenehme Stunden zu bereiten. Die muſikaliſchen Darbietungen
fan=
den großen Anklag, und beſonders das Singſpiel „Das Roſel vom
Schwarzwald” machte großen Eindruck. Nach Abwicklung des
Pro=
gramms kam dann auch die tanzluſtige Jugend auf ihre Rechnung
Leider machte die Ankündigung des Feierabends dem frohen Treiben
bald ein Ende. — Der Männergeſangverein 1843 Heppenheim hält am
kommenden Sonntag (12. Februar) unter dem Motto: „Wo Narrheit=
Einigkeit ſich paart, iſt ein idealer Einheitsſtagt” ſeinen diesjährigen
Maskenball ab.
S. Lampertheim, 6. Febr. Schubertebrung. Das geſtrige,
von dem Männergeſangverein „Liedertafdl” veranſtaltete Konzert mit
Schubertehrung erfreute ſich eines guten Beſuches, was beachtenswert
erſcheint, wenn man bedenkt, daß am gleichen Tage fünf Maskenbälle
und vom Turnverein eine große karnevaliſtiſche Damenſitzung abgehalten
wurden. Nach dem Chor „Nordiſches Maienfeſt” von M. Bruch brachte
Fräulein Helene Keilmann „Die Allmacht”. „Der Tod und das
Mäd=
chen” und „Erlkönig” von Frz. Schubert mit ihrer herrlichen Mezzo=
Sopranſtimme ſehr wirkungsvoll zum Vortrag. Der Chor bot im erſten
Teil des Programms „Waldnacht” von Souquet und „Die Nachtigall”
von Schubert, worauf der Chorleiter, Lehrer Moos, einen kurzen
Ueber=
blick über Schberts Leben gab. Das folgende „Requiem” von Selle
hörten die Konzertbeſucher ſtehend an. Nach einer kurzen Paufe ſpielte
zunächſt Pianiſt Willy Keilmamn=Aſchaffenburg in formvollendeter Weife
den 1. Satz der E=Moll=Sonate von Grieg. Im zweiten Programmteil
hatte der Dirigent dem Volkslied den gebührenden Platz eingeräumt.
Schweſterlein” von Wüllner, „Die Königskinder”, bearbeitet von Joſ.
Schwartz, „Der Lindenbaum” von Schubert, in Bearbeitung von Silcher,
„Die Auserwählte” von Käſer, „Tritt zu” von H. Bungart und „
Ab=
ſchied” von Silcher verfehlten ihre Wirkung nicht. Zwiſchen dieſen gab
Fräulein Keilmann „Margaretelein” und „Ich liebe dich” von Grieg.
Ihr ſowohl, als auch ihrem Neffen, dem Pianiſten Keilmann, der außer
dem Solovortrag auch die Begleitung übernommen hatte, wurde
ſpon=
taner Beifall gezollt, nicht minder aber auch dem Dirigenten, Herrn
Lehrer Mvos, unter deſſen beſpährter Leitung der Verein immer weitere
Fortſchritte macht.
Bm. Hofheim (Ried), 5. Febr. Im Scherz erſchofſen. Ein
bedauernswerter Unglücksfall, dem der 14jährige Sohn Anton des
Bahnarbeiters Heinrich Engert aus dem benachbarten Bobſtadt zum
Opfer fiel, ereignete ſich geſtern im Hofe der Metzgerei von Adam Keil.
Der kleine Engert, ein Enkelkind des Metzgers Keil, hielt ſich in deſſen
Hof auf, als der gleichaltrige Schüler Hans Schader von hier dort
hinkam um eine Beſorgung zu machen. Ein im Schlachthaus ſtehender
6 Millimeter=Flobert war bald in den Händen der beiden Jungen,
Wahrſcheinlich legte der Schüler Schader im Scherz auf Engert an, als
plötzlich ein Schuß krachte, der letzteren ſofort niederſtreckte. Nach etwa
20 Minuten war der bedauernswerte Junge bereits tot. Da die beiden
Jungen allein im Hof waren, dürfte der genaue Hergang des tragiſchen
Unglücks erſt nach einer Vernehmung des Schülers Schader bekannt
werden. — Verfchiedenes. Dieſer Tage erhielt der hier
wohn=
hafte Philipp Löſch 15. die Nachricht, daß ſich unter den Opfern des
BVergwerksunglückes auf der Zeche Miniſter Stein auch ſein Stieffohn
befindet. — Der Maskenball des Arbeiter=Geſangveveins „Sängerbund”
fand im „Schwarzen Adler” ſtatt und erfreute ſich auch dieſes Jahr
wie=
der eines guten Beſuches und ſchönem Verlaufes. — In der
Kinderſchule fund eine Filmvorführung mit Vortrag ſtatt: „Im
Lande des ewigen Stromes”, Bilder aus der mohammedaniſchen Welt,
und der Arbeit der Sudan=Pionier=Miſſionare in Aegypten. Die
Vor=
führung, welche in ſchönem Bildern Land und Leute in Oberägypten, die
Werkfrömmigkeit der Mohammedaner, ſowie die Arbeitszeige der
chriſt=
lichen Liebe unter Arabern, Nubiern und Bedwinen zeigte, konnte allen
Zuſchouern ſehr gut gefallen. — Lehrvortrag. Sehr intereſſant
und lehrreih für die hieſigen Landwirte war eine von der
Zentral=
genoſſenſchaft Darmſtadt anberaumte Vorführung einer
Getreidereini=
gungsmaſchine, Syſtom Röber=Petkus, Wintta in Thüringen. Die
Ma=
ſchine reinigt einmandfrei alle Fruchtarhen und iſt in erfter Linie zur
Reinigung und Sortierung der Saatfruucht zu verwerten. Nach der
praktiſchen Vorführung der Maſchine fand dann ein Lichtbildervortrag
über dieſelbe ſtatt, wobei Herr Landwirtſchaftslehrer Fröſch=Darmſtadt
nochmal3 die Nutanwendung uſw. ſchilderte. Ebenfalls an Hand von
guten Lichtbildern erklärte ein Vertreter der Firma Beſchaffenheit,
Be=
ſtandtelle, Behandlung und Anwendung der Maſchine. In einer
an=
ſihließenden Diskuſſion wurden noch verſe iedene Anſichten geäußert und
geklärt. Durch die umgünſtige Witterung kennten die hieſigen
Lanb=
wirte zienlich alle dem Vortrag beiwohnen. — Verſteigerung.
Auf dem Rathausfaal wurden am Mittwoch abend 6 Uhr eine Anzahl
Gemeindegrundſtücke, Wicſen und Bachgärven öffentlich verſteigert.
Wäh=
rend die meiſten zum Taxpreis abgingen, wurden einige Gärten infolge
ſtarken Bietens etwas teurer. Eine Allmend 2. Klaſſe ging zum Preiſe
von 47 Mark (einſchließlich Steuer) ab. Die Anlieferung von 100
Zent=
nern Rüben für dem Faſelhof ſteigerte ſich ein Landwirt pro Zentner
zu 75 Pf.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Febr. Hauptverſammlung. Die
diesjährige Hauptverſammlung des evangeliſchen Kirchengefangvereins
fand im Lokal „Zur Krone” (Jakos Lameli) ſtatt. Der 1. Vorſitzende,
Herr Kaufmann Lottermann, gab den Jahresherikt, ebenſo i
Abweſen=
heit des Schriftführers das Protokoll bekannt. Der Rechner erſtattete
den Kaſſenbericht. Bei der Vorſtandswahl wurden der 1. und 2.
Vor=
ſitzende, ſowie der Rehner wiedergewählt. Für den Schriftführer,
Kauf=
mann Heinrich Strack. wird Phil. Nold jun. gewählt. Die Beiſitzer
blei=
ben bis auf die neugewählten Adolf Gottwein und Jakob Günther
be=
ſtehen. Eine geplante Satzungsänderung wurde fallen gelaſſen. Im
Intereſſe der guten Sache bittet der Vorſitzende alle ſtimmbegabten
paſſi=
ven Herren, aktiv mitzuwirken. Am kommenden Sonntag, den 5. d. M.,
und dann laufend jeden zweiten Monat ſollen zum Beſten des
Kirchen=
baues von Micgliedern des Vereins Sammlungen vorgenommen
wer=
den. — Unglücksfall. Der Beſitzer des Cafés neben dem nahen
Wehrzollhaus, Herr Philipp Lameli, wurde von ſeinem erkrankten Hund
in einen Finger der linken Hand gebiſſen, ſo daß das vordere Glied
ſo zerfetzt war, daß es amputierr werden mußte.
— Groß=Rohrheim, 4. Febr. Hier fand die erſte
Generalverſamm=
lung der Spar= und Darlehnskaſſe Groß=Rohrheim ſtatt. Der Präſident
des Aufſichtsrates, Herr Bürgermeiſter Olf, eröffnete die Veſammlung
und begrüßte die ſo zahlreich erſchienenen Mitglieder, ſowie einen
Ver=
treter vom Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
Herr Bürgermeiſter Olf gab einen kurzen Ueberblick über das abgelaufene
Geſthäftsjahr. Die Genoſſenſchaft arbeitet erſt ſeit Juni vorigen Jahres
und hat ſich in dieſer kurzen Zeit zu einer überaus ſegensreichen
Ein=
richtung für die Gemeinde entwickelt. Sie zählt zurzeit 52 Mitglieder.
Nach der Bilanz für 1927 betragen die Spareinlagen zirka 20000 Mark,
welche faſt reſtlos in kleineren Beträgen in der Gemeinde ausgeliehen
ſind. Das Sparkaſſengeſchäft und der Scheck= und Ueberweiſungsverkehr
haben ſich dank der guten Leitung der Verwaltungsorgane gur
entwik=
kelt. Zu owüinſchew wäre, daß es der Genoſſenſchaft gelingen möge, den
Kreis der mit ihr arbeitenden Ortseinwohner beträchtlich zu erweitern.
— Gernsheim, 6. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
5. Februar 16 Zentimeter, am 6. Februar 4 Zentimeter.
Bei Korpulenz oder Veranlagung raten wir, in
der Apotheke 30 Gramm Toluba=Kerne zu kaufen, die unſchädliche, dabei
wirkſame, den Fettanſatz reduzierende Stoffe enthalten. TV125
zum Fettanſatz
Rheinheſſen.
4C. Worms, 6. Febr. Fachausſtellung. Im oberen Sagle,
des Hauſes des Handwerks wurde eine reichbeſchickte Ausſtellung
gevol=
ſterter Möbel, die anläßlich der hier veranſtalteten beiden Fachkurſe
her=
geſtellt wurden, ſtatt. Vertreter der Tapezierinnung, des
Handwerker=
amtes, der Haudwerkskammer Darmſtadt und der beteiligten Meiſter
hielten Amſprachen, die darin gipfelten, daß derartige Kurſe auch in
au=
deren Städten ſtattfinden müßten. Daran ſchloß ſich ein Rundgang mit
Erläuterungen. — Autounfall. Ein großes Milchauto fuhr gegen
einen eiſernen Pfoſten in der Knappenſtraße. Der Anprall war ſo ſtark
daß ſämtliche Mülchfloſchen in Scherben gingen und die ganze Milch aus
lief. Der Chauffeur blieb unverletzt, das mitfahrende Milchmädchen
er=
hielt ſtarke Verletzungen durch Glasſplitter im Geſicht und an den
Häu=
den. — Arbeitsmarkt. Wider Erwarten zeigte die letzte
Woch=
nochmals eine ſtarke Steigerung der Arbeitsloſenzahl um über 50
Köpfe. Der Zugang iſt auf die Landgemeinden zurückzuführen, während
in der Stadt Worms eine gelviſſe Stabilität eingetreten iſt. 60 offenen
Stellen ſtehen zurzeit rund 3500 Arbeitſuchende gegenüber
Ad. Nackenheim, 6. Febr. Einbruchsdiebſtahl. Unliebſamen
Beſuch erhielt nachts ein alleinſtehender Landwirt in der Oberdorfſtraße.
inndem ein Dieb in den Keller erbrach und dort Wein und Schinken
ſtahl. Wäſchegegenſtände, die Nachbarsleute im Garten des Beſtohlenen
zum Trocknen aurfgehängt hatten, ſind auch teilweiſe verſchtvunden. Mon
vermutet, daß der Dieb ein Knechz iſt, der früher bei einem anderen
hieſigen Landwwirr bedienſtet war und deſſen Hofhund ſeit dem Einbruck
ebenfalls vermißt wird.
Ah. Alzey, 6. Febr. Zurückgekehrt aus der
Fremden=
legion iſt nach einigen Jahren Dienſtzeit ein hieſiger, 23 Jahre alter
junger Mann. Er hat an mehreren Kämpfen teilgenommen und wurde
dabei an der Hand ſchwer verwundet, ſo daß er nun als dienſtuntauglich
entlaſſen wurde. Neben ſeiner verkrüppelten Hand erfreut ſich der junge
Mann auch nicht gerade des beſten geſundheitlichen Zuſtandes.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 6. Febr. Intendantenwechfel beim
Gie=
ßener Stadttheater. Am nächſten Dienstag findet zu Ehren des
in Kürze von hier ſcheidenden Stadttheater=Intendanten Hermann
Steingvetter im Stadttheater eine Feſtaufführung von Shakeſpeares
Sommernachtstraum” mit anſchließender Ehrung des Scheidenden ſtatt.
Gleichzeitig mird damit auch der 25jährigen Wirkſamkeit Steingoetters
am hieſigen Stadttheater gedacht werden. Stcingoetter, der zunächſt in
Heideiberg, Leipzig und Berlin Rechtswiſſenſchaft und Literaturgeſchichte
ſtudierte, dann aber die Bühnenkaufbahn eingeſchlagen hatte, kam 198
nach Gießen als Leiter des hieſigen Stadttheaters. Unter ſeiner
Füh=
rung nahm die hieſige Bühne einen ſtavken Aufſchwung, der ſich nach
der Errichtung und Inanſpruchnahue des neuen Stadttheatergebäudes
im Jahre 1907 noch vermehrt fortſetzte. Als 1924 das Stadttheater
in den alleinigen Beſitz der Stadt Gießen überging, wurde
Stein=
goetter zum Intendanten ernannt. Nach 25jähriger Tätigkeit i Gießen
und 40jähriger Bühnentätigkeit überhaupt zieht er ſich jetzt ins
Privat=
leben zurück. Er nimmt ſeinen Wohnſitz auf dem Lande bei Stuttgart,
Der neue Intendant Dr. Prach wird ſein Amt dann ſofort übernehmen.
— Gießen, 6. Febr. Ein „Inſtitut für
Wirtſchaftz=
wifſenſchaft” an der Univerſität Gießen. Das
Staats=
w ſſenſchaftliche Seminar der Heſſiſchen Landezuniverſität iſt mit der
Betriebswirtſchaftlichen Abteilung vereinigt und mit zwei neuen
Ab=
teilungen für Wirtſchaftsgeographie und Wirtſchaftsgeſchichte ausgeſtattet
norden. Leiter des neuen Inſtituts ſind die Herren Profeſſoren
Friedr. Lenz, Paul Mombert, Ernſt Günther, Hermann Aubin und F.
Hlute.
m. Hungen, 4. Febr. Schäfertag. Der Oberheſſiſche
Schäfer=
verein lädt alle Mitglieder und Familienangehörigen, Beruſskollegen
aus Heſſen und den angrenzenden Gebieten, Züchter und Freunde von
Schafen umd Schäferhunden zu einem großen Schäſertag auf den
8. Februar hierher ein. Herr Jahrreis=Frankfurt ſpricht über „Die
Be=
deutmg des deutſchem Schäferhundes für die Schäferei und ſeine Eignung
zum Polizeihund” In den angrenzenden Wieſengründen iſt
Werbe=
hüten, andere Hüterweiſen werden gezeigt, ein Polizeihund wird
vorge=
führt, es findet eine Filmaufnahme ſtatt. Ferner hat man Gelegenheit,
einten Schäferlauf in verſchiedenem Abteilungen zu ſehen, ebenſo eine
Ausſtellung von Schafen. Einen weiteren Vortrag hälr Herr
Amts=
beterinärarzt Dr. Stein=Gießen über „Schafzucht‟. Nach all dem bis
jetzt Bekonnten dürfte der Veranſtaltung ein guter Befuch heſchieden ſein.
m. Aus dem Laude, 3. Febr. Gewerbliches. Die Heſſiſche
Handwerkskammer ſetzt auch im Februar durch ihre Nebenſtellen für alle
Teile des Landes ihre aufklärende und belehrende Tätigkeit in den
Handwerkerkreiſen fort. Es halten Sprechtage ab: Die Nebenſtelle
Alzey für Stadt und Kreis Alzey an 5 Orten und in Alzeyh mit
Aus=
nahme der auswärtigen Sprechtage von Montags bis Samstags von
10—12 Uhr und nachmittags, den Samstag ausgenommen, von 3—4
Uhr; die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim,
Heppenheim und Groß=Gerau an 9 Orten; die Nebenſtelle Friedberg
für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten in Friedberg Monz
tags, Dienstags, Donnerstags und Freitags vormittags von 8—12 Uhr
mit Ausnahme der auswärtigen Sprechtage, nachmittags ſind heine
Sprechtage; ferner an 9 Orten und Laubach und Ulrichſtein nach Be
darf; die Nebenſtelle Gießen für die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauter
bach an 11 Orten, ferner für den Landkreis Gießen mit Ausnahme der
auswärtigen Sprechtage in Gießen Dienstags und Freitags vormittags
von 9—12 Uhr, und für Gießen=Stadt Montags und Mittwochs vor
mittags von 9—12 Uhr: die Nebenſtelle Mainz=Stadt und Kreis Mainz
und Stadt und Kreis Bingem in Mainz Montags, Dienstags,
Donners=
tags und Freitags vormittags von 9—12½ Uhr, in Bingen Mittwoch,
den 8. Februar, die Nebenſtelle Offenbach für die Kreife Offenbach.
Die=
burg und Erbach an 13 Orten; die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe
Worms und Oppenheim an 5 Orten und in Worms täglich außer
Mitt=
wochs und Samstags vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags vont
2—4 Uhr. Für Worms find außerdem vorgeſehen ein Beizkurſus und
ein Buchführungskurfus, dveiter ein Vortrag des Direktors der
Orts=
krankenkaſſe Mainz, Herrn Wagner, über Neuerungem in der Arbeiten
verſicherung.
m. Aus dem Lanbe, 4. Febr. Landwirtſchaftliches. Die
Landwirtſchaftskammer nützt die Wintermonate weiter aus zu intenſiver
Belehrung der Landwirte durch aktuelle Vorträge. Für die erſte Hälfte
des Monats Februar ſind vorgeſehen: Für die Provinz Starkenburg
Vorträge an acht Orten, für die Provinz Oberheſſen Votrräge an neun
Orten, für die Provinz Rheinheſſen Voxträge an vier Orten. Außerdem
ſind auch die Landwirtſchaftsämter eifrig tärig. Das Landwirtſchaftsamk
Michelſtadt hält in der erſten Monatshälfte Vorträge an 10 Orten; das
Landwirtſchaftsamt Mainz an 4 Orten; das Landwirtſchaftsamt Niddät
an 5 Orten. Die Vorträge ſind ſo geſählt, daß ſie neben allgemeinen
Geſichtspunkten hauptſächlich das berückſichtigen, vas für den
betreffen=
den Ort oder für die in Frage kommende Gegend beſonders von
Intereſſe iſt.
Ausdrücklich
(I. St. 1253
lch pflege
mein Haar mit
dem bewährten, weit über
Deutsch-
lands Grenzen hinaus bekannten,
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E
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regel-
mäßig, und ich wasche den Kopf
so ott wie nötig m.it Javol-
Kopf-
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Nummer 38
Dienstag, den 7. Februar 1928
Seite 9
Ausgabe
Die Vorzugsaktien jeder Serie können vom Beginn des 16. Jahres nach ihrer Ausgabe ab ganz oder zum
Teil eingezogen werden. Sollte jedoch alle Reparationsſchuldverſchreibungen in einer kürzeren Friſt getilgt
joder zurückgekauft ſein, ſo kann die Geſellſchaft auch ſogleich die Vorzugsaktien einziehen.
non Goldmark 125 Millionen reichsmündelſicherer Borzugsaktien Serie!
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft in
Inhaber=Zertifikaten der Reichsbanf Gruppe II
nnit bom Reich garantierter 2/0 Borzugsdibidende ab 1. Januar 1928
von denen
Goldmark 100 Millienen Zertifikate
jetzt zur Zeichnung aufgelegt werden
(Eine Goldmark gleich dem Gegenwert von //axgo kg Feingold)
Die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft iſt auf Grund des Reichsbahngeſetzes vom 30. Auguſt 1924 (RGBl.
IT, S. 272) am II. Oktober 1924 errichtet. Sie iſt eine Körperſchaft öffentlichen Rechts und ſteht nach Maßgabe
der 88 31ff. des Reichsbahngeſetzes unter der Aufſicht der Reichsregierung. Das der Geſellſchaft vom Reich
übertragene ausſchließliche Recht zum Betrieb der Reichseiſenbahnen endet am 31. Dezember 1964,
voraus=
gſetzt, daß alsdann ſämtliche Reparationsſchuldverſchreibungen und ſämtliche Vorzugsaktien getilgt, zurück=
Aekauft oder eingezogen ſind. Die Reichsbahn=Geſellſchaft iſt keine Aktiengeſellſchaft im Sinne des
Handes=
geſetzbuches, jedoch iſt die finanzielle Geſtaltung der bei Aktiengeſellſchaften üblichen nachgebildet.
Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt 15 Milliarden Goldmark, wovon
auf die Vorzugsaktien .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Milliarden GMk.
auf die Stammaktien .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Milliarden GMk.
umtfallen.
Die Vorzugsaktien werden in verſchiedenen Serien ausgegeben, die mit verſchiedenen Rechten ausgeſtattet
ein können (5 4 (2) der Geſellſchaftsſatzung). Von den Vorzugsaktien ſind 1,5 Milliarden GMk. beſtimmt zur
Napitalbeſchaffung für werbende Anlagen der Geſellſchaft (neue Linien uſw.)
Die Stammaktien werden auf den Namen des Deutſchen Reichs oder auf Verlangen der Reichsregierung
muf den Namen eines deutſchen Landes ausgeſtellt.
Die Geſellſchaft iſt mit Reparationsſchuldverſchreibungen in Höhe von 11 Milliarden GMk. belaſtet. Für
dnie Verzinſung und Tilgung dieſer Schuld ſind feſte Jahresleiſtungen vorgeſehen, die ſich für das erſte Repa=
Maationsjahr, d. h. für die Zeit vom 1. September 1924 bis 31. Auguſt 1925 auf 200 Millionen GMk. für das
zuweite Jahr auf 595 Millionen GMk., für das dritte Jahr auf 550 Millionen GMk. ſtellen und vom vierten Jahr
acb 660 Millionen GMk. betragen.
Die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft iſt das größte Betriebsunternehmen der Welt. Ihr Eiſenbahnnetz
gänſchließlich der Bahnhofsanlagen beſitzt eine Ausdehnung von 53 000 Kilometern. Die zahlreichen Stationen —
gore Zahl beträgt 11 760 — ſind neuzeitlich ausgeſtattet und unterhalten; die Gleisanlagen und die
Betriebs=
gänrichtungen, insbeſondere das Sicherungsweſen, ſind unter Benutzung aller Erfahrungen auf dem Gebiete
wroderner Eiſenbahntechnik ausgebaut. Es ſteht ein Fuhrpark von 26 000 Lokomotiven und Triebwagen, 63 000
Berſonenwagen, 21 000 Gepäckwagen, 670 000 Güterwagen zur Verfügung.
An baulichen Anlagen ſind außer den zahlreichen Kunſtbauten (Brücken, Tunnel uſw.) 107000 Wohnungen
Mir das Perſonal, 105 Kraftwerke, 43 Gasanſtalten, 1157 Waſſerwerke, 1978 Lokomotivſchuppen vorhanden /Zeichnung bleibt vorbehalten.
Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft iſt das Kalenderjahr. Die Bilanz und die Gewinn und Verluſtrechnung
der Geſellſchaft ſollen innerhalb einer Friſt von 6 Monaten nach Ablauf eines jeden Geſchäftsjahres
veröffent=
ſecht werden. Im Geſchäftsjahr 1926, welches die Zeit vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1926 umfaßt,
Kellten ſich
ie Betriebseinnahmen
a) aus dem Perſonenverkehr auf . . . . . . . . 1,320 Milliarden RMk.,
.... 2,830 Milliarden RMk.,
b)aus dem Güterverkehr auf... ..."
c) aus ſonſtigen Einnahmequellen auf .. . . . . 0,390 Milliarden RMk., 4,540 Milliarden RMk.,
ie Betriebsausgaben
. .. 2,011 Milliarden RMk.,
a)perſönliche auf ............"
1212 Milliarden RMk.,
b)ſächliche auf................"
c)Ausgaben für Erneuerung der Reichsbahn=
. .. . 0,457 Milliarden RMk. 3,680 Milliarden RMk. IE
anlagen auf ......"
f
er nach der Bilanz wie folgt Verwendung gefunden hat:
574 Millionen RMk. für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchreibungen,
91 Millionen RMk. als Zuweiſung zur geſetzlichen Ausgleichsrücklage,
140 Millionen NMk. für Abſchreibungen und Rückſtellungen,
55 Millionen RMk. als Reingewinn.
Von dieſem Reingewinn ſind 40 Millionen RMk. als Dividende für die bis zum Ende des Geſchäftsjahres
N 926 ausgegebenen Vorzugsaktien verteilt und 15 Millionen RMk. auf neue Rechnung vorgetragen worden,
ſw daß der Vortrag für 1927 — einſchließlich des Vortrages aus 1925 in Höhe von 153 Millionen RMk. — rund
N.68 Millionen RMk. betrug.
Der Verkehr bei der Reichsbahn hat ſich auch im Geſchäftsjahr 1927 lveiterhin günſtig entwickelt. Die
Lei=
nrungen an Perſonenkilometern ſtiegen von rund 43 Milliarden im Geſchäftsjahr 1926 nach dem vorläufigen
tober 1949) 20 Prozent über den Nennwert, bei Einziehung vom 26. bis 35. Jahre nach dem
übergang des Betriebsrechts (alſo in der Zeit vom 11. Oktober 1949 bis 10. Oktober 1959)
10 Prozent über den Nennwert; nach dem 35. Jahre (alſo nach dem 10. Oktober 1959)
erfolgt die Einziehung zum Nennwert. Die Reichsregierung kann verlangen, daß die Geſellſchaft von
ihrem Rechte der Einziehung unter Beachtung der vorſtehenden Beſtimmungen Gebrauch macht, wenn das
Reich ihr die erforderlichen Mittel zur Verfügung ſtellt.
Die Einlöſung der aufgerufenen Stücke kann jeweilig nur zum 1. Juli eines jeden Jahres vorgenvmmen
werden. Die Einlöſung erfolgt in Goldmark unter Berechnung des Gegenwertes in Reichsmark nach dem für die
Auszahlung der Reſtdividende vorgeſehenen Verfahren, wobei die am dritten Werktage vor der Einlöſung
erfolgende Notierung der in Frage kommenden Kurſe zugrunde gelegt wird (ſiehe oben). Der Aufruf der
einzu=
löſenden Stücke muß mindeſtens ½ Jahr vor der Einlöſung bekannt gemacht werden. Die Aktionäre haben für
das Geſchäftsjahr, in dem die Einlöſung erfolgt, keinen Anſpruch auf Dividende oder Zinſen.
Die Dividendenſcheine und die zur Rückzahlung aufgerufenen Vorzugsaktien ſind zahlbar bei der
Reichs=
hauptbank in Berlin und bei der Zentralkaſſe der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft in Berlin,
Die Reichsbank übernimmt als Treuhänder die Verwaltung und Verwahrung der Vorzugsaktien Serie V
und gibt dafür auf den Inhaber ausgeſtellte, über den zweifachen, fünffachen, zehnfachen, hundertfachen Betrag
einer Vorzugsaktie von 100 GMk. lautende Zertifikate über 200 GMk., 500 GMk., 1000 GMk., 10000 GMk.
mit Dividendenbezugsſcheinen aus.
Die Vorzugsdividenden und etwaigen Zuſatzdivivenden (vermindert um den Steuerabzug) ſowie die
Rück=
zahlungsbeträge, welche auf die durch die Zertifikate vertretenen Aktien entfallen, wwerden von der Reichsbank
erhoben und an die Zertifikatinhaber durch die untengenannten Zahlſtellen unverkützt ausbezahlt. Außer dieſen
Rechten auf Dividende, Zuſatzdividende und Rückzahlung ſteht den Inhabern der Vorzugsaktien lediglich das
Recht zur Wahl für den Verwaltungsrat gemäß 8 11, Ziffer 3 der Satzung zu. Dieſes Recht wird für die bei der
Reichsbank niedergelgten Vorzugsaktien durch den jeweiligen Präſidenten des Rechnungshofes des Deutſchen
Reichs, der an Weiſungen der Deponenten nicht gebunden iſt, ausgeübt. Die Inhaber der Zertifikate ſind
jeder=
zeit berechtigt, ihre Aktien bei der Reichshauptbank in Berlin gegen Rückgabe der Zertifikate innerhalb der
üblichen Geſchäftsſtunden am Schalter in Empfang zu nehmen.
Die Dividendenbezugsſcheine und die Zertifikate über zur Rückzahlung aufgerufene
Stücke ſind zahlbar bei der Reichshauptbank in Berlin und ſämtlichen mit Kaſſeneinrichtung verſehenen
Reichs=
bankanſtalten, bei der PreußiſchenStaatshank (Seehandlung), bei ſämtlichen Mitgliedern des unterzeichneten
Konſortiums einſchließlich ihrer Niederlaſſungen, bei der Deutſchen Verkehrs=Kredit=Bank Aktiengeſellſchaft in
Berlin, bei der Zentralkaſſe der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft in Berlin und bei den größeren Kaſſen der
Reichsbahn=Direktionen.
Die Zertifikate können im Lombardverkehr mit der Reichsbank unter den Bedingungen des § 21 Ziffer 3
des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 veliehen werden und ſind auch im Lombardverkehr der Preußiſchen
Staatsbank (Seehandlung) als Deckung zugelaſſen.
Die Erklärung der Reichsmündelſicherheit der Borzugsaktien und der Zertifikate durch den Reichsrat
iſt beantragt.
Zum Handel an den deutſchen Börſen werden lediglich die Zertifikate eingeführt werden.
Bedingungen.
EErgebnis auf 45,18 Milliarden im Geſchäftsjahr 1927, die Leiſtungen an Gütertonnenkilometern von 64,8 auf
F4,2 Miliarden.
Das finanzielle Ergebnis des Geſchäftsjahres 1927 liegt noch nicht feſt. Die etwas über 5 Milliarden RMk.
beetragende Einnahme deckt alle erforderlichen Ausgaben und Rückſtellungen. Es iſt eine durchaus befriedigende
WBilanz zu erwarten.
Von den Vorzugsaktien der Geſellſchaft ſind bisher 881 Millionen GMk. (Serie 1, II, III, I0) ausgegeben
worden, ſodaß zurzeit noch 1119 Millionen GMk. unbegeben ſind. Von dieſem Betrage beabſichtigt die Deutſche
Meichsbahn=Geſellſchaft jetzt zur Beſchaffung von Geldmitteln für den Ausbau von werbenden Anlagen der
Meichsbahn (Fortführung der Elektriſierung, Verſtärkung der Brücken, Ausbau von Bahnhöfen und
Werk=
ſtätten) eine Serie von 125 Millionen GMk. (Serie V) auszugeben. Hiervon werden 100 Millionen GMk. zur
Aeffentlichen Zeichnung aufgelegt und der Reſt, der bis zum Ende dieſes Jahres geſperrt iſt, zur anderweitigen
WVerfügung der Reichsbahn zurückgehalten.
Die Vorzugsaktien lauteten auf den Inhaber Sie gewähren den Anſpruch auf Kapitalrückzahlung ſpäteſtens
hei Ablauf des Betriebsrechtes ſowie auf eine Vorzugsdividende, die für die Serie V auf 7 0 bemeſſen iſt. Im
/Falle einer weiteren Verteilung eines Reingewinns gemäß 8 25 (2) Ziffer 4e der Geſellſchaftsſatzung wird 2
/=
auuf die 2 Milliarden GMk. Vorzugsaktien als Zuſatzdividende und 2/, auf die Stammaktien ausgeſchüttet. Da
weas Stammaktienkapital 13 Milliarden GMk. und das Vorzugsaktienkapital 2 Milliarden GMk. beträgt, würde
eie Ausſchüttung einer Dividende von 1 0 an die Stammaktionäre die gleichzeitige Verteilung einer Zuſatz=
Meividende von 3½ % auf 2 Milliarden GMk. Vorzugsaktien zur Folge haben. Die auf den nicht begebenen Teil
voon 2 Milliarden GMk. Vorzugsaktien entfallende Zuſatzdividende wächſt den Stammaktien zu.
Auf die Vorzugsdividende von 7 %9 wird am 2. Januar jedes Jahres eine Abſchlagszahlung von 3½0
es Nennbetrages der Stücke in Reichsmark geleiſtet. Die Zahlung der Reſtdividende erfolgt am dritten Tage nach
Wenehmigung der Bilanz durch den Verwaltungsrat. Hierbei wird der Goldmarkbetrag der geſamten Dividende
un Reichsmark umgerechnet und von dieſem Betrage die in Reichsmark gezahlte Abſchlagsdividende in Abzug
egebracht. (Eine Goldmark iſt gleich dem Gegenwert von ½/„zw Kilo Feingold. Dieſer Gegenwert wird errechnet
unach dem am dritten Werktage — oder falls an dieſem Tage kein amtlicher Goldpreis veröffentlicht wird, nach
oem zuletzt vor dem dritten Werktage — vor der Sitzung des Verwaltungsrats amtlich bekanntgegebenen
Lon=
ooner Goldpreiſe und dem Mittelkurs der an dieſem Tage an der Berliner Börſe erfolgten amtlichen Notierung
für Auszahlung London. Ergibt ſich aus diefer Umrechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis von nicht
mnehr als RMk. 2820 und nicht weniger als RMk. 2760, ſo iſt für jede geſchuldete Goldmark eine Reichsmark in
geſetzlichen Zahlungsmitteln zu zahlen.)
Das Deutſche Reich hat ſich gegenüber den Aktionären der Serie V verpflichtet, die Zahlung der
Vorzugs=
ſoividende von 7 Prozent zu garantieren. Die Reichsregierung hat ihre nach 84 (2) der Geſellſchaftsſatzung
er=
wiorderliche Genehmigung zu der Begebung der Vorzugsaktien der Serie V unter Nennwert erteilt. Für den
Fall einer Erhöhung des Dividenden=Steuerabzuges über 10% hat ſich die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft
werpflichtet, für diejenigen Vorzugsaktionäre, denen der Abzug bei der Steuerzahlung nicht angerechnet wird,
Sen über 10 % hinausgehenden Betrag ſelbſt zu tragen.
Durch die unterzeichneten Bankfirmen gelangen hiermit die vorſtehend bezeichneten
Zertifikate der Reichsbank Gruppe II über nominal 100 Millionen Gm. Vorzugsaktien
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft, Serie V, ausgegeben am 1. Februar 1928,
zur öffentlichen Zeichnung. Die Vorzugsaktien werden in Abſchnitten von 100.— Gm. ausgefertigt. Die
Zerti=
fikate lauten über 200,—, 500,—, 1000,— und 10000,— Gm. Vorzugsaktien.
Der Zeichnungspreis für die mit voller Dividendenbezugsberechtigung für das Jahr 1928 ausgeſtatteten
Zertifikate beträgt
93½ % franko Stückzinſen,
Die Börſenumſatzſteuer geht zu Laſten des Zeichners.
Zeichnungen werden in der Zeit vom Mittwoch, dem 8. Februar bis einſchließlich Dienstag, den 14.
Februar ds. Js. bei den in der Anlage zu dieſer Zeichmungsaufforderung genannten Bankfirmen und deren
Zweigniederlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Vorzeitiger Schluß der
Die Zuteilung der Stücke auf Grund der Zeichnungen erfolgt baldmöglichſt nach Ablauf der Zeichnungsfriſt
und bleibt dem Ermeſſen der Zeichnungsſtellen überlaſſen.
Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können nur inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit dem Intereſſe
der anderen Zeichner verträglich erſcheint.
Anmeldungen auf Stücke mit ſechsmonatiger Sperrverpflichtung werden bei der Zuteilung vorzugsweiſe
berückſichtigt werden.
Ein Anſpruch auf Zuteilung kann aus etwa vorzeitig eingezahlten Beträgen nicht hergeleitet werden.
Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat in der Zeit
bis zum 29. Februar 1928 mit . . . . . 40% franko Zinſen
bis zum 31. März 1928 mit weiteren30% 1 zuzüglich 7%6 Geldzinſen ab 1. März ds. J8. bis zum
bis zum 30. April 1928 mit reſtlichen30%o 1
Zahlungstage
bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnung entgegengenommen hat, zu erfolgen. Jederzeitige Vollzahlung und
frühere Teilzahlungen (etztere nur auf durch 100 teilbare Nennbeträge) ſind zuläſſig; bei allen Zahlungen nach
Mithin Betriebsüberſchuß rund 0,860 Milliarden RMk., dem 29. Februar d. J3. werden 79 Geldzinſen, wie oben angegeben, berechnet.
Die Zeichner erhalten zunächſt Kaſſenquittungen, gegen deren Rückgabe ſpäter die Ausgabe der Zertifikate
erfolgt.
Die Einführung der Zertifikate an den deutſchen Hauptbörſenplätzen wird alsbald nach ihrem Erſcheinen
veranlaßt werden.
Den 5. Februar 1928.
Berlin, Braunſchweig, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, ſſen, FrankfurtE (Main), Hamburg, Karlsruhe, Köln,
Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Weimar.
Reichsbank.
Berliner Handels=Geſellſchaft.
Comnterz= und Privat=Bank
Aktiengeſellſchaft.
Delbrück Schickler & Co.
Deutſche Girozentrale
— Deutſche Kommunalbank —
Direction der Disconto=Geſellſchaft.
Hardy & Co.
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung.
Mendelsſohn & Co. Mitteldeutſche Creditbank. Reichs=Kredit=Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft.
Braunſchweigiſche Staatsbank E. Heimann.
(Leihhausanſtalt)
Barmer Bank=Verein Hiusberg, Fiſcher E Comp.
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.
Deutſche Effecten= und Wechſel=Bank.
Gebrüder Bethmann.
Preußiſche Staatsbank
(Seehandlung)
S. Bleichröder.
Darmſtädter und Nationalbank
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.
Deutſche Bank.
Deutſche Landesbankenzentrale
A. G.
J. Drehfus & Co.
Dresdner Bank.
F. W. Krauſe & Co., Bankgeſchäft
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.
Sächſiſche Staatsbank.
Gebr. Arnhold.
Simon Hirſchland.
Deutſche Vereinsbank.
Kommanditgeſellſchaft a. Aktien.
Jacob S. H. Stern.
Lazard Speher=Elliſſen.
Lincoln Menny Oppenheimer.
Vereinsbank in Hamburg.
Norddeutſche Bank in Hamburg.
L. Behrens & Söhne.
A. Levy.
Strauß & Co.
Veit L. Homburger.
M. M. Warburg & Co.
J. H. Stein.
A. Schaaffhauſen’ſcher Bankverein A.=G.
Sal. Oppenheimer jr. & Cie.
Rheiniſche Creditbauk.
Allgemeinde Deutſche Credit=Anſtalt.
H. Aufhäuſer.
Süddeutſche Disconto=Geſellſchaft A.=G.
Bayeriſche Staatsbank.
Bayeriſche Hypotheken= und Wechſel=Bank.
Thüringiſche Staatsbank.
Bahyeriſche Vereinsbank. Merck, Finck & Co. Anton Sohn.
Offizielle Zeichnungsſtellen in Darmſtadt ſind:
Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.
Reichsbank.
Deutſche Vereinsbank, Kommanditgeſellſchaft
Deutſche Bank, Filiale Darmſtadt.
auf Aktien, Filiale Darmſtadt.
Seſſiſche Girozentrale.
dt.
Direction der Disconto=Geſellſcha
Kommunale Landesbank.
TV2542
Heſſiſche Landesbank.
Seite 10
Oienstag den 7 Februar 1928
Nummer 38
Reich und Ausland.
Die achtzigjährige Fürſin Bülow.
Ein eigenartiges Reklamedenkmal
hat eine Autofirma an einer Chauſſce bei Bautzen
errichtet. Derartige Reklamedenkmäler ſind auf
ame=
xikaniſchen Landſtraßen nichts neues, doch dürfte es
in Deutſchland das erſte ſeiner Art ſein.
Fürſt und Fürſtin von Bülow.
Fürſtin Maria von Bülow, die Gattin des
Reichs=
kanzlers a. D. Fürſt Bernhard von Bülow, beging
am 6. Februar ihren 80. Geburtstag. Sie ſtammt aus
dem Geſchlecht der Herzöge von Camporeale, iſt
Herrin der Marbgrafſchaft Altavilla in Sizilien und
hat 1886 den damaligen deutſchen Botſchaftsrat in
Petersburg Bernhard von Bülow geheiratet. Die
geiſtvolle Italienerin wußte, als ihr Gatte 1889
Ge=
ſandter in Bukareſt, 1893 Botſchafter in Rom und
1897 Staatsſekretär des Aeußern wurde, ein
veprä=
ſentatives Haus zu führen. Ihre Glanzzeit hat ſie
1900—1909 verlebt, als v. Bülow Reichskanzler war,
in den Grafenſtand, 1905 in den Fürſtenſtand erhoben
wurde und als Freund des Kaiſers galt.
Wegelagerer, die um Feuer bitten.
Diez. Zwiſchen hier und Holzheim ham
mor=
gens gegen 6 Uhr ein Fremder auf einen zur Arbeit
gehenden Schloſſer zu und bat um Feuer. Da jedoch
aus einem Strohhaufen noch ein zweiter Mann
auf=
tauchte, der anſcheinend gemeinſam mit dem andern
darin übernachtet hatte ſchöpfte der Schloſſer
Ver=
dacht und zog ſein Taſchenmeſſer. Im gleichen
Augenblick erhielt er einen Schlag; er wehrte ſich und
traf den Mann, der ihn angeſprochen hatte, an der
Schulter. Die Strolche zogen es vor, das Weite zu
ſuchen.
Totſchlagsverſuch auf offener Straße.
Kaſſel. Am Sonntag vormittag gegen 9 Uhr
wurde am Friedrich=Wilhelm=Platz eine etwa 26
jäh=
rige unbekannte Frau nach kurzem Wortwechſel von
ihrem Begleiter wit einem ſchweven Spazierſtock
niedergeſchlagen. Die Frau wurde mit einer ſchweren
Schädelverletzung in das Landeskrankenhaus
einge=
liefert und liegt hoffnungslos darnieder. Einige
Stunden nach dem Vorfall benachrichtigte das
Kran=
kenhaus die Kriminalpolizei, daß ein Mann dort nach
der Frau gefragt habe, und daß man den Mann
feſt=
halte. Er wurde feſtgenommen, da er als Täter für
den Vorfall in Frage kommt. Die beiden
Polizei=
beamten, die den Mann nach dem Polizeipräſidium
bringen ſollten, machten ihn darauf aufmerbſam, daß
ſie bei einem Fluchtverſuch ſofort von der
Schuß=
waffe Gebrauch machen würden. Kaum hatten ſie
jedoch das Krankenhaus verlaſſen, als der Verhaftete
die Flucht ergriff. Einer der Beamten feuerte drei
Schüiſſe auf ihn, von denen der letzte traf.
Vom Zuge überfahren.
Belzig. Sonntag nachmittag, um 2½ Uhr,
überfuhr die Lokomotive des Perſonenzuges 313 beim
Umrangieren im Bahnhof Belzig eine Frau und ein
Kind. Dr Frau wurden beide Beine an den
Ober=
ſchenkeln abgefahren. Ihr Zuſtand iſt hoffnungslos.
Das Kind wurde an den Armen ſchwer verletzt.
Ei. Neklame=Denkmal.
Eine Forſchungsanſtalt für Gewerbekrankheiten,
Die erſte in Deutſchland — die zweite in der Welt.
Der Kardinal=Erzbiſchof von Köln
ſchwer erkrankt.
Seitenanſicht des Auguſte=Viktoria=Kranfenhauſes in Bertin=Lichtenberg,
wo eine befondere Forſchungsabteilung für Gewerbekrankheiten eingerichtet wurde. Bisher war
die im Jahre 1912 in Mailand gegründete Klinik für Arbeiterkrankheiten die einzige Anſtalt, die
ſich mit den Schäden, die durch berufliche Tätigkeit entſtanden, befaßte. Die 1925 im Kaiſerin=
Auguſte=Viktoria=Krankenhaus in Berlin=Lichtenberg von Dr. Baade gegründete Abteilung für
Gewerbekrankheiten hat in der kurzent Zeit ihres Beſtehens bereits eine gewaltige Arbeit in der
Erforſchung und Behandlung gewerblicher Schäden geleiſtet.
Verbrecherjagden.
Zur Verhaftung des Mörders Hein. — Heins Verbrecherlaufbahn. — Wie Verbrecher gejagt
werden. — Der Maſſenmörder Schenk. — Sternickel, Schumann und andere.
Kardinal Dr. Joſeph Schulte,
Erzbiſchof von Köln, iſt beſorgniserregend erkrankt
und wurde mit den Sterbeſakramenten verſehen.
1871 geboren, 1895 zum Prieſter geweiht, kam er
1905 als Profeſſor der Theologie nach Paderborn,
wurde 1909 Biſchof von Paderborn, 1920 Erzbiſchof
von Köln und 1921 Kardinal. Unter ſeinen Werken
iſt ſein Buch über den „Modernismus” (1908) viel
beachtet worden.
inf. Die Jagd auf den Maſſenmörder Hein hat
endlich Erfolg gehabt, nachdem allerdings mehrere
Menſchen die Opfer dieſes Verbrechers geworden
waren. Hein hatte die Frechheit der Verbrecher, denn
nachdem er ſchon ſchwerſte Verbrechen auf ſich geladen
hatte, erſchien er am hellen Tage in Jena, wo er
gut bekannt war. Als die Polizei hinter ihm Jagd
machte, war er plötzlich verſchwunden. Dann kam er
nach Plauen, wo ihn ein Apbeiter bei ſich aufnahm,
ohne zu wiſſen, wer ſein Gaſt war. Sie lebten alle
auf Koſten Heins in Saus und Braus. Aber als der
Arbeiter in ihm den Vevbrecher Hein vermutcte und
Polizei erſchien, wurden zwei Beamte ſeine Opfer, er
ſelbſt aber wurde nicht gefangen. Nach ſeiner letzten
Miſſetat erreichte ihn nun das Verhängnis, denn der
Kampf der Polizci gegen ihn war erfolgreich. Die
Aufſtöberung der Verbrecher durch die Polizei iſt
durch lange Erfahrung organifiert, denn
Verbrecher=
jagden ſind an der Dagesordnung. In Berlin beſteht
bei der Kriminalpolizei ein Patrouillenkorps, zu
dem die erfahrenſten Kriminalbeamten gehören und
die zu beſtimmten Sp zialpatrouillen zuſammengefaßt
werden, um ganz beſtimmte Verbrechergruppen zu
fangen. Es gibt Einbrecherpatrouillen,
Erpreſſer=
patrouillen, Mörderpatrouillen uſw. Oft genug muß
die ſehr geſchulte Verbrecherpatrouille der Berliner
Kriminalpolizei auch in die Provinz fahren, wenn
es ſich darum handelt, beſonders verwegene und
ge=
meingefährliche Mörder zu faſſen. Derartige
Ver=
brecherjagden, die oft monatelang dauerten, ſind in
der Geſchichte der deutſchen Kriminaliſtik recht häufig
und oft bezogen ſie ſich auf wirkliche Scheuſale. Eine
der gefährlichſten Verbrecherjagden betraf den
Maſ=
ſenmörder Sternickel, der fünf Menſchenleben auf
ſeinem Gewiſſen hatte und es vorzüglich verſtand, ſich
lange Zeit den Nachforſchungen der Behörden zu
ent=
ziehen. Ein anderer ſehr gefährlicher Verbrecher war
der Maſſenmörder Schumann, auf den auch eine
eif=
rige Verbrecherjagd unternommen werden mußte,
weil er ſich im Falkenhagener Forſt verborgen hielt,
wo er Verſtecke genug hatte, um ſich den
Nachfor=
ſchungen der Kriminalpolizei zu entziehen. Er
er=
mordete ſechs Perſonen, die im Walde friedlich
ſpa=
zieren gingen, aber auch ihn erreichte ſein Schickſal,
denn er wurde hingerichtet. Auch Oeſterreich hat über
eine gefährliche Verbrecherjagd zu berichten, denn
im Jahre 1883 wurde Wien durch furchtbare
Mord=
taten erſchreckt, die ſich in den Wiener Wäldern
er=
eigneten. Beſonders Frauen waren die Opfer des
Maſſenmörders Hugo Schenk, der mit ſeinem
Ge=
noſſen Schloſſareck ſeine Mordtaten ausführte.
Da=
bei war es nur reine Mordſucht, die ſie zu den
Ver=
brechen verleitete. Aus den letzten Jahren ſind
gleichfalls mehrere Verbrecherjagden zu melden, von
denen ſich eine auf eines der größten Scheuſale der
Menſchheit bezog, nämlich auf den Maſſenmörder
Scheibner, der im Jahre 1923 in Glogau und
Um=
gegend ungefähr 30 Raubmorde ausführte und ſich
während langer Zeit den Nachforſchungen der
Kri=
minalpolizei auf geſchicktiſte Weiſe zu entziehen
ver=
ſtand. Ein Jahr vorher hatte der Verbrecher Blume
drei Briefträger ermordet, um ſich in den Beſitz der
Gelder zu ſetzen; auch auf ihn iſt während langer
Zeit eine Hetzjagd veranſtaltet worden. Die beiden
Maſſenmörder Haarmann und Dencke, fowie der
Maſſenmörder Angerſtein hatten bis zu ihrer
Ver=
haftung keinen Avgwohn der Polizei auf ſich gelenkt,
ſo daß ſie keinerlei Jagden durch Beamte der
Poli=
zei zu erdulden hatten. Dagegen war in früheren
Jahrhunderten der augenblicklich in Dichtkunſt und
Film viel behandelte Verbrecher Schinderhannes
ebenſo das Ziel umfangreicher Jagden, wie der
be=
rüchtigte Räuber Rinaldo. Früher konnten ſich die
Verbrecher um ſo leichter der Verhaftung entziehen,
als die Polizei noch nicht ſo gut organiſiert war,
wie heute und die Mörder meiſt bei der Bevölkerung
große Volkstümlichkeit genoſſen, durch die ſie die
Möglichkeit hatten, ſich glänzend zu verſtecken. An
ein ſcherzhaftes Erlebnis der Berliner
Krimial=
polizei ſei erinnert, denn ein Mitglied der
Mörder=
patroville verkleidete ſich ſelbſt als Strolch, um den
Mörder zu fangen, und als es ihm gelungen war, den
feingekleideten Verbrecher zu überwältigen, kamen
andere Polizeibeamte, die den Berliner Kriminaliſten
nicht kannten und ihn für den Mörder hielten, dem
Mörder zu Hilfe und verſuchten, ihn aus der Hand
des Kriminaliſten zu befreien, was ihnen aber
erfreu=
licherweiſe nicht gelang.
Der dritte Kurhausmaskenball in Wiesbaden.
Ba. Wiesbaden. Der dritte
Kurhausmasken=
ball am Samstag war von etwa 3800 Pevſonen
be=
ſucht. Darunter befanden ſich auch drei ſehr bekannte
Wiesbadener Herren, die zu den
Kurhausmasken=
bällen gehören, wie der Narrhallamarſch zu den
Kap=
penſitzungen. Wie einſt Schleswig=Holſtein — up ewig
ungedeelt — haben dieſe drei fidelen Faſchingsbrüder
dem Prinzen Karneval im Kurhaus auf ewig
zuge=
ſchworen. Der eine der Herren, die man im
Wein=
faal immer an gleichen Tiſchen ſitzen fieht, hat über
ſeinem Silberhaar rund 200 Kurhausmaskenbälle
da=
hinrauſchen laſſen, die beiden anderen etwas weniger.
Ja, der rheiniſche Faſching erhält jung. Das merkt
man an jenen „Urſchoden”. Am Samstag war
diesmal der kleine Mayer, der auf den Himalaya
klettert und an deſſen Abſtieg man verzweifelt, der
am meiſten geſpielte Tanzſchlager. Auch der
Zuleh=
nerſche Mainzer Narrhallamarſch, in den vierziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts entſtanden, wurde
— im Jubiläumsjahr des 90jährigen Beſtehens des
Mainzer Karnedals — viel geſpielt. Außerdem
auf=
fällig viele engliſche Tanzſchlager, wie z. B. „A kiß
in the moonlight” („Ein Kuß beim Mondſchein).
Im Fritz Erlerſchen Freskenſaal war auch diesmal
wieder Reſtauration vorgeſehen. Die ſymboliſchen
Fresken gaben ja ſynonymen Anlaß dazu. Die
Mas=
kenkoſtüme zeichneten ſich wieder durch Eleganz und
Geſchmack aus. Die Balkanländer waren beſonders
ſtark vertreten. Später, viel ſpäter, als die
Winter=
fonne ſich ſchüchnern hervorwagte, ſetzte ſich der
„Sturm auf dem Balkan” in ein „gelindes Säuſeln”
fort, das in den Kaffeehäuſern in der Nähe des
Kur=
hauſes, wie Berliner Hof, Lehmann, Blum und Park=
Kaffee, erſt ganz allmählich ausklang.
Schlagwetter=Unglück.
Köln. Wie gemeldet wird, erfolgte am
Sams=
tag, gegen Ende der Frühſchicht, auf der Grube
„Laurweg=Voccart” im Aachener Kohlengebiet eine
Schlagwetterentzündung. Sieben Verletzte ſind in das
Knappſchaftskrankenhaus Bordenberg gebracht
wor=
den. Die Unterſuchung durch die Bergbehörde iſt im
Garge.
Exploſion in einer Pulverfabrik.
Au an der Sieg. Im Gewächshaus der
hie=
ſigen Köln=Rottweiler Pulverfabrik entſtand aus
bis=
her noch unbekannter Urſache eine heftige
Entzün=
dung mit weithin hörbauem Knall, durch die ein
Ar=
beiter derartige Brandwunden am ganzen Körper
er=
litt, daß er kurz darauf verſchied. Eine Wand des
Gewächshauſes wurde vollſtändig herausgedrückt und
die Fenſterſcheiben wurden zertrümmert.
Zwei Arbeiter von der Grubenbahn überfahren.
Spremberg. Zwei Arbeiter der Grube
„Brigitta” gingen auf dem zur Grube führenden
Schienenſtrang der Grubenbahn. Um einem ihnen
entgegenkommenden Leerzug auszuweichen, betraten
ſie das leere Gleis. Der Leerzug war kaum vorüber,
als ſich ihnen von hinten ein Vollzug auf dem
gleichen Gleis näherte, auf dem ſie gingen. Der
Lo=
komotivführer, der dauernd Signale gab, konnte den
Zug auf dem ſtarken Gefälle nicht zum Halten
bringen. Auch von anderen Stellen aus wurden die
beiden Arbeiter durch Signale auf die gefährliche
Lage, in der ſie ſich befanden, aufmerkſam gemacht,
ohne daß ſie dieſe Signale hörten. Der Zug erfaßte
die beiden Arbeiter, überfuhr ſie und richtete ſie
furchtbar zu. Sie wurden förmlich zerſtückelt.
Den Freund mit Gas vergiftet.
Die Mordkommiſſion der Berliner
Kriminalpoli=
zei wurde am Sonntag früh nach einem Hauſe im
Norden Berlins gerufen. Dort hatte man den 46
jäh=
rigen Händler Albert Bergmann in der Küche mit
Gas vergiftet tot aufgefunden, während ſein Freund,
der 34 Jahre alte Uhrmacher Kurt Brünning,
ſchein=
bar bewußtlos neben dem Toten lag. Brünning, der
ſofort wieder zu ſich kam, erklärte, daß er und
Berg=
mann gemeinſam aus dem Leben ſcheiden wollten.
Die polizeilichen Feſtſtellungen hatten jedoch das
Er=
gebnis, daß Brünning unter dem dringenden
Ver=
dacht, Bergmann getötet zu haben, verhaftet wurde.
Rettung aus Seenot.
London. Der franzöſiſche Fiſchdampfer, der
am Samstag auf den Goodwin=Sandbänken
feſt=
gekommen war, konnte nach dreißigſtündigem Kampf
gegen den Nordweſtſturm geborgen werden.
Ueberſchwemmungen in Schottland.
London. Infolge wolkenbruchartiger
Regen=
fälle iſt in Schottland der Fluß Avon über ſeine
Ufer getreten und hat Millionen von Hektaren in der
Gegend von Hamilton und Motherwell
über=
ſchwemmt. An verſchiedenen Stellen ſteht das Waſſer
bis zu den erſten Stockwerken der Häuſer. Hunderte
von Haustieren ertranken. Die Sachſchäden belaufen
ſich jetzt ſchon auf über 100 000 Pfund Stevling. —
Auch aus dem iriſchen Beziek Donegal werden ſchwere
Ueberſchwemmungen gemeldet.
Bandenüberfall auf polniſche Gütter.
In der Nähe von Lemberg hat ſich in der Nacht
zum Montag ein blutiger Ueberfall ereignet, dem im
ganzen ſieben Perſonen zum Opfer gefallen ſind. Am
ſpäten Abend langten auf einem kleinen Vorwerk,
das ein ehemaliger Hauptmann bewirtſchaftet, vier
Herren, elegant gekleidet, in einem Auto an, das ſie
für reparaturbedürftig erklärten. Sie baten um
Nacht=
quartier. Der Hauptmann nahm zwei von ihnen auf
und brachte zwei andere bei ſeinem Gutsnachbar
un=
ter. Bald nach dem Schlafengehen bemerkte er ſeine
beiden Gäſte in ſeinem Schlafzimmer. Auf ſeinen
Anruf, ſtehen zu bleiben und die Hände hoch zu
heben, zogen ſie Revolver, wurden aber durch den
ſchnelleren Gutsherrn ſofort niedergeſchoſſen. Der
geiſtesgegenwärtige Mann eilte dann ſofort zu
ſei=
nem Nachbarn, um dieſen vor eincm ähnlichen
Ueber=
fall zu bewahren, kam aber bereits zu ſpät. Der
zweite Gutsbeſitzer, ſeine Frau und ſeine Tochter
lagen in ihrem Blute. Auf einem Schleichwege lief
der Hauptmann in ſeine eigene Beſitzung zurück, weil
er. annahm, daß numehr die beiden anderen
Ban=
diten hierher kommen würden. Er täuſchte ſich auch
nicht. Die Beiden ſchlichen ſich kurz darauf an ſeine
Wohnung heran, wurden aber ebenfalls von ihm
nie=
dergeſchoſſen.
Verbot des Kinobeſuches.
*p. Das ſchweizeriſche Bezirksgericht Meilen (
Kan=
ton Zürich) hat bei zwei jungen Angeklagten, die
hauptſächlich durch den Einfluß der Wildweſtfilme
auf eine abſchüſſige Bahn geraten waren, die
be=
dingte Verurteilung während der dreijährigen
Be=
währungsfriſt an das Verbot des Kinobeſuches
ge=
knüpft.
Er hypnotiſiert Haſen und Löwen.
indiſche Wunderfakir Blacaman,
der in Berlin ein Gaſtſpiel gibt, hypnotiſiert Haſe.
und Löwen, Hühner und Krokodile, legt ſich auf er
Brett mit zwei haarſcharfen Meſſerſchneiden und lär
ſo auf ſeiner Bruſt einen mächtigen Stein zertrun
mern. Er iſt 26 Jahre alt und fällt ſchon durc
ſeinen phantaſtiſchen Haarwuchs auf.
Nummer 38
Dienstag, den 7. Februar 1928
Geite 11
Brieſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugégulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
V., hier. Iſt die Vergütung nach Monaten bemeſſen, was ja bei
Dienſten der fraglichen Art das Gewöhnliche iſt, ſo iſt die Kündigung
nur für den Schluß eines Kalendermonats zuläſſig; ſie hat ſpäteſtens
am 15. des Monats zu erfolgen.
Pf. in B. Aelterer Sterbekaſſeverein Darmſtadt,
Verſicherungsver=
ein auf Gegenſeitigkeit, gegr. 1870. Vorſ. Adam Hölzel, Liebigſtr. 42
— 2. Kranken= und Sterbekaſſe für ſelbſtändige Handwerker,
Gewerbe=
treibende, Kaufleute und Beamte in Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 38.
P. in A. Eine Aufforderung zur Zinſenzahlung ſeitens des
Gläubi=
gers war nicht erforderlich. § 28 des Aufwertungsgeſetzes beſtimmt:
„Der Aufwertungsbetrag iſt bis zum 1. Januar 1925 unverzinslich.
Rückſtändige Zinſen gelten als erlaſſen. Vom 1. Januar 1925 ab
be=
trägt der Zinsſatz 1,2 Prozent; vom 1. Juli 1925 ab 2,5 Prozent; vom
1. Januar 1926 ab 3 Prozent und vom 1. Januar 1928 ab 5 Prozent.
Die Zinstermine unterſtehen der bisherigen Vereinbarung. Darnach
würen die Zinſen von 1925 ab bis einſchließlich 1927 von Ihnen
unaufge=
fordet an den Gläubiger zu entrichten.
„Weinſtubendebatte.‟ Der Titel „Jngenieur” iſt ebenſo wie „
Bau=
meiſter” oder „Architekt” in Deutſchland geſetzlich nicht geſchützt. Es
kann ſich alſo jeder ohne Nachweis einer beſtimmten Vorbüldung ſo
nennen. Nur der Diplom=Ingenieur, der als akademiſcher Grad von
der Hochſchule verliehen wird, iſt vor unberechtigter Annahme geſchützt.
Voll=Ingenieur iſt eine Bezeichnung, die uns bis jetzt fremd war. Nur
der Diplom=Ingenieur iſt Vollakademiker.
W. O. Die Filiale der Deutſchen Bak in Darmſtadt iſt durch
Be=
kanntmachung des Geſamtminiſteriums vom 14. März 1922 als zur
Anlegung von Mündelgeld geeignet erklärt worden.
„Langjähriger Abonnent”. 1. Ja. 2. Ja.
Lebensverſicherung. Wenden Sie ſih an den Treuhänder der
Ge=
ſellſchaft, Direktor Clemens Schmnell in Berlin W. 15, SächſiſcheStraße 67.
Nach E. Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium in Berlin.
H. M. in D. Anſprüche aus den genannten Reichsbanknoten können
nicht hergeleitet werden.
M. R. Wenn beide Eltern nicht mehr leben, ſo erben die
Ge=
ſchwiſter des Erblaſſers allein und gleichheitlich in dem angefragten
Falle. Der überlebende Ehegatte iſt neben ihnen zur Hälfte der
Erb=
ſchaft als geſetzlicher Erbe berufen. Sind die Erben ſämtlich volljährig
und iſt ihr Aufenthalt bekannt, ſo findet ein gerichtliches Einſchreiten
nicht ſtatt.
Nach B. Veranlaſſen Sie Anzeige bei der Polizei oder dem
dor=
tigen Amtsanwalt.
Sch. D. 100. Nach § 638 BGB. berjährt der Anſpruch des
Be=
ſtellers auf Beſeitigung eines Mangels des Werkes, ſowie die wegen
des Mangels dem Beſteller zuſtehenden Anſprüche auf Minderung des
Preiſes, ſofern nicht der Unternehmer den Mangel argliſtig verſchwiegen
hat, in 6 Monaten. Die Verjährung begenn mit Vollendung des
Wer=
tes zu laufen. Eine Verlängerung der Verjährungsfriſt könnte unter
Umſtänden nur dann in Frage kommen, wenn der Unternehme: Ihnen
ein auf eine beſtimmte Zeit lautendes Garanticverſprechen
ab=
gegeben hätte. Das ſcheint aber nach Ihren Ausführungen nicht der
Fall geweſen zu ſein. Wir haben Ihnen ſchon früher angedeutet, daß
wir eine Klage danach nicht für ausſichtsvoll halten können.
L. F. An der bisherigen Bevechnung der Lohnſteuer iſt nichts
ge=
ändert worden, die Steuer iſt in der gleichen Weiſe wie bisher zu
er=
rechmen und abzurunden. Der ſo ermittelte Steuerbetrag ermäßigt ſich
aber vom 1. Januar 1928 ab um 15 Prozent, jedoch höchſtens a) um
2 Mark monatlich bei Zahlung des Arbeitslohnes für volle Monate;
b) um 50 Pfg. ſvöchentlich bei Zahlung des Arbeitslohnes für volle
Wochen; c) um 10 Pfg. täglich bei Zahlung des Arbeitslohnes für volle
Arbeitstage; 4) um 5 Pfg. zweiſtimdlich bei= Zahlung des Arbeitslohnes
für fe zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. Der nach Abzuig der
Ermäßigung verbleibende Betrag iſt ebenfalls auf den nächſten durch
5 Pfg. teilbaren Betrag nach unten abzurunden. Der auf den
Arbeits=
lohn entfallende Steuerbetrag wird nicht erhoben, wenn er 1. bei
Zah=
lung des Arbeitslohnes für volle Mongte 1 Mark monatlich, bei Zahlung
des Arbeitslohwes für volle Wochen 25 Pfg. wvöchentlich nicht ürberſteigt.
Die Kleinbeträge ſind alfo gegemüber der bisherigen Regelung um ½
erhöht worden. Im übrigen verweiſen wir auf die Lohnſteuertabelle,
die bei der Reichsdruckerei in Berlin SW. 68, Oranienſtraße 9, zum
Preiſe von fe 20 Pfg. zu beziehen ſind. — Wegen der
Invalidenventen=
beiträge und der Erwerbsloſenbeiträge miſſen wir auf die Ausführungen.
verweiſen, die wir ſeinerzeit gebracht haben.
S. in A. Eine Auskunft= und Fürſorgeſtelle beſreht zurzeit nicht.
Der Vorſitzende des Rentnerbundes erteilt jedoch Auskunft (Wohnung
Inſelſtr. 38 1. Stock) an Samstagen nachm. 3—5 Uhr.
P. L. hier. Nähere geſetzliche Beſtimmungen beſtehen hier nicht.
Ein Entwurf der Regierung über ein Geſetz betr. die
Sondergebäude=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1927, der es ermöglicht hatte, weitere
Steuererleichterungen zu gewähren, wo umbillige Härten zu beſeitigen
find, iſt nicht Geſetz geworden. Wegen eines Mietzuſchuſſes müßten Sie
ſich an das Wohlfahrtsamt hier wenden.
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Lehrer Kunze mann,
Laudenau i. odw. (2571
Eine hochträchtige,
ſehzz
gute Milchhuh
zu verk Weiterſtadt,
Kreuzſtr. 40. (2569a
Deutſch. Schäferhund
Rüde), prachtv Tier,
14 Monate alt, pr.
Stammb. ſcharf und
wachſam,
umſtände=
halb r preiswert zu
verk Frau Apptheker
Röder, Ballonplatz 2.
34541d)
AP.A41s
„.ecnd. Tern 2u derKse
Buickooh: Creme nicht fettend, jdeale
agescreme, Heutcreme und Ruder
zugleich, und Zuckooh- Creme
fett-
haltig, die beste Hautnahrung für die
Nacht, in Tuben zu 30. 45. 65 u. WPf..
in groben, eleganten Porzellandosen
zu M. 1.50 Zuckooh- Creme-
Schön-
heits-Seife, Stück 70 Pf., 5 Stück in
seschmackvollem Umkarton M. 2—.
Es ist
r 1 Dr —
4—
nheitsmittel, das uns Frauen so jung und schön
Aa Lrnn S Hnn H Ae Rat
ch., nücht.
Ach, sie denkt ja. gar nicht. Sie ist ja
so übermütig lustig, so glückselig. So
gut wie heute hat sie sich aber auch
noch nie amüsiert. Wieder und immer
wieder wird sie zum Tanze geholt. Und
die schmeichelhaftesten Komplimente,
macht man ihr. Wird sie nach der
Demaskierung noch ebenso gut gefallen?
O ſa, noch weit besser, Ihr niedliches
Gesichtchen, ihr hauchzarter,
sammet-
weicher Teint werden ihrem
gesellschaft-
lichen Erfolge die Krone aufsetzen. Das
weitz sie ganz genau. Seit Wochen hat
sie sich auf dieses Fest getreut. Und
wenn sie sich bei der Zuckooh-
Haut-
pflege morgens und abends im Spiegel
betrachtete, wußte sie ganz genau, dat
sie gefallen würde. Dabei ist diese
schönheitsfördernde Hautptlege so
denk-
bar eintach- abends, vor dem
Schlafen-
legen behandelt man Gesicht, Hals,
Schultern, Arme und Hände mit der
ſetthaltigen Zuckooh-Creme, morgens,
sowie tagüber reibt man sich mit der
nicht tettenden Zuckooh-Creme ein, und
zum Waschen benutzt man die
köstlich-
milde, herrlich schäumende Zuckooh-
Creme-Schönheits-Seife.
Geite 12
Dienstag, den T. Februar 1928
Nummer 38
Sport, Spiel
Fußball.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Kreisliga am 5. Februar 1928.
1. FC. Langen—FV. Sprendlingen 2:1, abgebrochen.
Polizeiſportverein Darmſtadt Union Darmſtadt 1:6 (!)
Union Wixhauſen—Sportverein Münſter 4:3.
Viktoria Urberach-Viktoria Walldorf 3:2.
Viktoria Griesheim—T. u. Sv. Mörfelden 1:3.
Germania 03 Pfungſtadt—Olympia Lampertheim 8:3 (3:2),
Privatſpiel.
Der Kampf um die Meiſterſchaft geht hartnäckig weiter; beide
Spitzenreiter ſiegten am Sonntag. Einen reihſt erbitterten Kampf gab
es in Langen. Spiele von Nachbarrivalen pflegen meiſt ganz anderer
Arte zu ſein als andere Treffen; das um ſo mehr, wenn der eine — wie
Sprendlingen — unmittelbar in Abſtiegsgefahr ſteht. Bei
Sprend=
lingen wirkte erſtmalig der Mittelläufer Steinmeyer, der ſeinerzeit zum
V. f. L. Neu=Iſenburg übergetreten war, dort aber keine Spielerlaubnis
erhielt, mit. Mit dieſer Verſtärkung lieferte Sprendlingen den erwar
teten erbitterten Kampf, der aber leider kurz nach Halbzeit vom
Schieds=
richter abgebrochen wurde. Steinmeher war vom Unparteiiſchen vom
Platz geſtellt worden, wobei es zu Auseinanderſetzungen und
Weigerun=
gen der Sprendlinger kam, ſo daß der Schiedsrichter den Kampf
ab=
brach. Das Spiel iſt in der Tabelle für Langen gewonnen gewertet. —
In Darmſtadt ging es glätter zu. Mit 6:1 gewann die Union
über=
raſchend hoch gegen ihren Ortsrivalen, der ſich bis zur Pauſe recht gut
gehalten hatte, dann aber auch nichts mehr zeigte. — Wixhauſen hatte
daheim weit mehr Widerſtand gegen Münſter zu überwinden als
ange=
nommen. Bei Münſter iſt der Mittelläufer Huter, der irrtümlich
ge=
ſperrt war, wieder mit dabei, was der Mannſchaft einen ſtarken Rückhalt
gibt. Das Reſultat ſagt genug. — Recht erbittert ging es in Urberach
zu. Man iſt in Urberach immer noch nicht ganz über den bewußten Berg
und kämpft alſo mit dem Mute der Verzwveiflung. Gegen ſolche Gegner
iſt ſchwer zu geſvinnen. Alſo mußte auch Walldorf — wenn auch knapp —
kapitulieren. — Mörfelden brachte aus Griesheim den erwarteten Sieg
heim. Die am Sonntag in der Vorſchau, ervähnte Angelegenheit
Deucker=Griesheim iſt in der Tabelle bereits zugunſten Mörfeldens
be=
richtigt.
Ein intereſſantes Pridatſpiel gab es in Pfungſtadt. Der Zweite
des Kreiſes Südheſſen war dort mit drei Erſatzleuten angetreten,
Pfung=
ſtadt hatte W. Hillgärtner erſetzt. Die Lampertheimer erwieſen ſich als
nicht durchſchlagskräftig genug und mußten die unerwartet hohe
Nieder=
lage einſtechen. Dabei zeigte ſich der Erſatzmann im Tor nur von der
beſten Seite. Pfungſtadt bot — als Beſtätigung des Sieges über
Münſter — wieder eine recht gute Leiſtung und kann den kommenden
Kämpfen mit größter Ruhe entgegenſehen. In der Form hätte die Elf
ſogar Ausſichten auf den Meiſtertitel gehabt."
Die Tabelle nach dem 5. Februar.
1. FC. Langen 17. 55:2 29 Union Darmſtadt 59:26 24 Uion Wixhauſen 41:37 19 Viktoria Walldorf 48:34 18 T. u. Sb. Mörfelden 39:42 18 Viktoria Urberach 44:49 16 Sportverein Münſter 18 45:55 16 Germania Pfungſtadt 16 36:38 15 Polizei Darmſtadt 36:42 14 V. Sprendlingen 17 B:43 11 Viktoria Griesheim 16 12 B:69 6 Spielvergg. 04 Arheilgen Reſerve—Eintracht Darmſtadt 4:3 (1:1).
Eintracht trat zu dieſem Spiel mit ſieben Mann Erſatz an und hielt
ſich trotzdem recht tapfer. In techniſcher Beziehung konnten die
Reſer=
ven Arheilgens an Eintracht nicht heran und nur das draufgängeriſche
Spiel brachte ihnen den Sieg. Eintracht ging dreimal in Führung und
mußte ſich ebenſooft den Ausgleich gefallen laſſen. Kurz vor=Schluß
er=
zielte Arheilgen den ſiegbringenden Treffer. Nach den gezeigken
Leiſtun=
gen hätte Eintracht mindeſtens ein Unentſchieden verdient. Der
Spiel=
leiter hatte, da ſich beide Mannſchaften der größten Fairneß befleißigten.
ein leichtes Amt. — Am kommenden Sonutag trifft Eintracht auf den
Tabellenführer und Lokalribalen V. f. R. Darmſtadt, wvorauf wir heute
ſchon verweiſen. Es dürfte dies das für die Meiſterſchaft des Gaues
Bergſtraße entſcheidende Spiel ſein.
Handball.
Spiele im Main=Rheinturngau D. T.
Die am vergangenen Sonntag innerhalb des Gaues ſtattgefundenen
Privatſpiele haben wiederum die Aufmerkſamkeit auf einige
Mann=
ſchaften gelenkt, von denen man noch manches erhoffen dürfte. So hat
ſich Bensheim (Gau A=Klaſſe) den Meiſter=Klaſſeverein Groß=Gerau als
Gegner verſchrieben und über dieſen einen 3:2 (2:2)Sieg davongetragen.
Die Bensheimer, mit vollem Eifer beim Spiel, erzielten in den erſten
20 Minuten zwei Tore, was jedoch Groß=Gerau nicht ſo ohne weiteres
ſich gefallen ließ und bis zur Halbzeit gleichzog. Beide Torhüter
be=
kamen in der zweiten Halbzeit ſehr viel zu tun. Groß=Gerau gelang es
nicht, nachzukommen und mußte Bensheim noch einmal einſenden ſehen.
— Tgſ. Darmſtadt—Heppenheim 6:5 (2:1). Der B=Klaſſeverein von der
Bergſtraße gab einen nicht zu verachtenden Gegner für den Verein der
A=Klaſſe ab und ſtand demſelben, wie auch das Endergebnis ausdrückt,
keineswegs im Spiel nach. Auch die Turngemeinde hatte ſich einen ſehr
ſtarken Gegner, den Gaumeiſter Pfungſtadt, zu Gaſt geladen. Wenn auch
das Ergebnis mit 3:2 (1:2) für Pfungſtadt lautet, ſo bedeutet dies für
Pfungſtadt keinesfalls das Ergebnis, wie es erwartet wurde, und für
Darmſtadt (Tgmde.) iſt es eine ehrenvolle Niederlage. Die zweiten
Mannſchaften beider Vereine trennten ſich mit dem Ergebnis 3:2 (2:1)
für Pfungſtadt. — Griesheimer Turnerſchaft 2.—Goddelau 2. 9:1 (6:0),
Die beſſer und einheitlicher ſpielende Mannſchaft Griesheims hat
ver=
dient gewonnen. — Die Tgſ. Walldorf 2. fertigte Erfelden mit 4:2 (3:2,
ab. — In Beſſungen ſpielte die Jugend mit der vom Pfungſtädter Tv. und
war der Schiedsrichter leider gezwungen, das Spiel mit dem Stande
2:1 zugunſten des Platzvereins abzubrechen.
und Tatnen.
Eisrennen auf dem Eibſee.
Der Flugzeug=Maich gegen Auto und
Motorrad.
Von unſerem S. D.=Sonderberichterſtatter.
Garmiſch=Partenkirchen, 5. Februar.
Es war ein Gebirgs=Wintertag, wie er köſtlicher nicht ſein konnte.
In leuchtend weißem Schneegewand die Berge, die Zugſpitze, der
Waxen=
ſtein, der Daniel, und über dieſer Winterpracht leuchtende, köſtlich warme
Sonne. Der Continental=Ballon über dem Eibſee, fünf kleine
Feſſel=
ballons, die ſpäter aufſteigen durften, dicht daneben Flaggen und
Gir=
landen rings um das Eibſee=Hotel, und in und vor dem Hotel und
rings um den See eine vornehmes, zahlreiches Publikum Tanſende
von Menſchen!
Und glänzend wie das Wetter war auch der Sport! Weil auch die
Organiſation ein Meiſterſtück war, das insbeſondere dem Sportdirektor
des Bayeriſchen Automobilklubs, Hoermann, zu danken iſt, ſo wird dieſe
Winterfahrt von Garmiſch-Partenkirchen mit dem Eibſee=Rennen zu
den beſten Veranſtaltungen gehöven dürfen, die es je gegeben hat.
Be=
wundernswerte Sportleiſtungen wurden erzielt. Held des Tages aber
war ein Fahrer, der durch Wagemut und artiſtiſche Routine ſich die
Herzen aller gewann, ein echter rechter Herrenfahrer, der um des Sports
willen fuhr, der neue Eibſee=Rekorde ſchuf und der auf ſeinem
Sport=
wagen die ſchnellſte Zeit aller Sportwagen fuhr, danach auf Auſtro=
Daimler=Rennwagen die beſte Zeit aller Rennwagen und die beſte Zeit
des Tages, und der ſchließlich in den hochintereſſanten Rennen zwiſchen
Flugzeug Auto und Motorrad zum drittenmal ſiegreich hevvorging:
Gutsbeſitzer Hans Stuck. Schon 1927 war Stuck ein erfolgreicher Fahrer
künftig dürfte er zu den beſten Fahrern des Reiches gehören und
un=
ſeven Größen Caracciola, Roſenberger, Heußer, Kimpel ein abſolut
gleichwertiger Gegner ſein. Im Motorradwettbewerb wiederum war es
Möritz (München), der auf ſeiner deutfchen Viktoria=Maſchine
Motorrad=
vekorde ſchuf und alle Auslandsfabrikate weit überholte. Gewiß war
Glück mitentſcheidend. Wer ins Schleudern kam und in die
Schnee=
wälle fuhr, hatte kaum noch etwas zu melden. Wer langgebaute
Fahr=
zeuge fuhr, war gehandicapt, weil kurze Wagen wendiger waren.
Eben=
ſo waren in den Seitenwagenwettbewerben Maſchinen mit links
mon=
tierten Seitenwagen im Vorteil Im Motorradwettbewerb ſtellte heute
der Klub für Motorſport München ſämtliche erſten Preisträger. Im
Wettbewerb der Kleimmaſchinen gabs den ſicher erwarteten DKW.=
Doppelſieg. Die DKW.=Fahrer wagten ſich dann erneut in die Klaſſen
der ſtärkeren Maſchinen und waren auch da ſtets mit im Vordertreffen.
Ausgezeichnet fuhr Giggenbach, der Europameiſter 1927, auf ſeiner
250 ccw=Bayerland. Der 500 ccm=Wettbeſerb war ein großer BMW.=
Erfolg; die drei erſten Preiſe fielen an BMW.=Fabver. Im
Beiwagen=
wettbewerb wiederum waren es Nürnberger Viktoria=Maſchinen, die
trotz ihrer nur 600 ccm ſchneller waren, als alle motorſtärkeren
Ma=
ſchinen. Möritz auf Viktoria fuhr die ſchnellſte Zeit aller
Beiwagen=
fahrer. Im Wagenwettbewerb fuhr in der 2 Ltr.=Klaſſe der alte
Rou=
tinier Kappler auf Simſon=Supra ein hervorragendes Renwen.
Drauf=
gängeriſch und geſchickt fuhr auch heute wieder Hch. Eckert ſeinen
Bu=
gatti=Rennwagen; er geriet fedoch aus der Bahn in den Schnee und
mußte aufgeben. Als wertvolle Neuerfindung der deutſchen chemiſchen
Induſtrie erwies ſich das von der J. G. Farbeninduſtrie berausgebrachte,
von der Gaſolin A.=G. vertriebene Gefrierſchutzmittel Glyſantin das
den Gefrierpunkt des Kühlwaſſers ſtark herabſetzt und ſo alle
Kälte=
ſchäden und Kältenachteile verhütet.
Der Dreikampf zwiſchen Flugzeug, Auto und Motorrad wurde mit
dem von Bismarckſchen Flugzeug Sperber=Tyv und dem Auſtro=
Daim=
ler=Rekordwagen von Stuck und dem BMW.=Motorrad von Gall
aus=
gefochten. Das Flugzeug hatte 15 Runden. Stuck und Gall hatten nur
10 Runden zu abſolvieren. Von Bismarck flog ſeine wendige, ſchnelle
Maſchine in etwa 150 Meter Höhe. Gall ſchied leider in der 4. Runde
durch Sturz aus. Stuck jagte ſeinen Auſtro=Daimler ebenſo ſchnell wie
unerhört gewandt über die Eisfläche. Mit einer knappen halben Stunde
Vorſprung blieb er ſiegreich . .. ſpontamer Applaus belohnte ſeine
ſport=
liche Kühnheit.
Winterſport.
Akademiſche Ski=Wettkämpfe auf dem Hoherodskopf zwiſchen den Unw.
Marburg, Gießen, Heidelberg, Frankfurt u. Techn. Hochſchule Darmſtadt.
Zum Austrag kamen: 15 Km. Langlauf (Einzel= und für
Mann=
ſchaften); 2,5 Km. Geländelauf; Sprunglauf.
Die Schneeverhältniſſe waven bei zeitweiſe ſtarkem Marſch recht gut.
Zum Start traten an: Marburg mit 1 Teilnehmer, Gießen mit 12 und
die Techniſche Hochſchule Darmſtadt mit 11 Teilnehmern. Außerdem zu
beſonderen Veranſtaltungen verſchiedene Damen und Altakademiker.
Ergebniſſe der Ski=Wettkämpfe:
Langlauf (Einzelkampf): I. Graf Hardenberg, Univ. Gießen, 1:18,49;
2. Baumgarten, Fritz, T.H. Darmſtadt, 1:24,02; 3. Vondran, Ernſt, T.H.
Darmſtadt, 1:25,15; 4. Wolff, Emanuel, T.H. Darmſtadt, 1:26,11. —
Mannſchaftslauf: 1. Techn. Hochſchule Davmſtadt 1:27,25 (Baumgarten,
Vondran, Wolff, Rid, Müller); 2. Univerſität Gießen 1:31,22.
Geländelauf: 1. Vondran, Ernſt. T.H. Darmſtadt, 4,15 Min.: 2.
Baumgarten, Fritz, T. H. 4,19 Min.; 3. Graf Hardenberg, Univ. Gießen;
4. Scharf, Univ. Gießen; 5. Wengler, Fritz, T. H. Darmſtadt.
Sprunglauf (auf der neuerbauten Schanze): 1. Baumgarten, Fritz,
T.H. Darmſtadt, 19,28 Punkte; 2. Moſer, Univ. Marburg, 15,9 Punkte;
3. Wolff, Emanuel, T.H. Darmſtadt, 15,02 Punkte.
Kombination (Langlauf, Sprunglauf): 1. Baumgarten. Fritz, T.H.
Darmſtadt, 34,28 P.: 2. Wolf, Emanuel, T.H. Darmſtadt, 27,77 Punkte.
Schießſport.
Der Gau „Darmſtadt” des Ver. Heſſ. Schützenbundes,
Landesverband Heſſen, deutſches Schießſportkartell,
eröffnet ſeine diesjährige Saiſon mit einem Zimmerſport= und
Werbeſchießen (15 Meter) im Monat März, zu deſſen Abwicklung
vorerſt drei Sonntage vorgeſehen ſind. Die Durchführung hat
die Schützengeſellſchaft „Weidmannsheil” Darmſtadt
übernom=
men, wozu ſie ihren techniſch gut eingerichteten Stand im
altbe=
kannten Schützenlokal Gg. Gunder am Schloßgartenplatz zur
Ver=
fügung ſtellt.
Wertvolle Ehrenpreiſe für Einzel= wie auch für den
Mann=
chaftswettbewerb ſtehen zur Verfügung.
Das Ausſchreiben geht den Vereinen in den nächſten Tagen
zu. Dieſes bietet jedem Sportſchützen Gelegenheit, nach
Beendi=
gung der Winterruhe erneut ſein Können zu probieren.
Zuge=
laſſen ſind auch Mitglieder nichtangeſchloſſener Vereine, da es
leichzeitig ein Freundſchaftswettbewerb iſt, mit dem Ziel der
Zuſammenfaſſung unter unſeren heſſ. Namen. Es ſei nur. an
unſere Geſangsfreunde erinnert, die mit ihrem „Heſſ.
Sänger=
bund” den Schießſportlern im Lande den richtigen Weg gezeigt
haben. Bereits jetzt zeigen wir unſer Bundeseröffnungsſchießen
auf 50 Meter am Karlshof an, welches im Monat April zum
Austrag kommt. Programe und Einladungen werden Anfang
März verſandt.
Geſchäftliches.
Eine Elternpflicht
iſt es, auf die Sauberkeit der Kinder zu achten. Durch das Spielen
auf Plätzen und im Zimmer ſetzt ſich vor allen Dingen im Haar des
Kindes viel Schmutz und Staub feſt. Aus hygieniſchen Gründen muß
die unbedingt vermieden werden, und es gibt kein beſſeres Mittel
hierzu, als „Javol=Gold=Kopfwaſchpulver‟ Ein regelmäßiges
Waſchen mit dieſem Javolfabrikat bürgt für peinlichſte Sauberkeit des
Haares und der Kopfhaut. Pflegt man dann weiterhin das Haar des
Kindes mit dem altbewährten Kräuterhaarwaſſer „Javol”, ſo iſt der
ge=
ſunde Haarwuchs geſichert. Das angenehme Gefühl, das ein ſauberez
Haau hervorruft wirkt ſich auch auf die geiſtige Entwicklung des Kindes
aus. Darum iſt gerade das Javol=Haarwaſſer”, das aus den
wirk=
ſamſten Kräutern gewonnen wird, das beſte Mittel zur Haarpflege des
Kindes.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 7. Febr. 12.30: Von Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Lehrer Stricker: Gefährliche Abenteuer. Für Kinder vom 11. Jahre
ab. O 16.30: Funkorcheſter. Aus alten Operetten. o 17.45:
Aus der Geſchichte der Abderiten, von Wieland. O 18.15:
Vereins=
nachrichten. O 18.30: Dr. Tholuck: Berufliche und gewerbliche
Zahnſchädigungen. O 19: Von Kaſſel: W. Mehles: Die
Ent=
wicklung des Schwimmſportes und deſſen Nutzen für die
All=
gemeinheit. O 19.30: Schach. O 20: Von Stuttgart: „Die beiden
Geizigen” Komiſche Oper in zwei Akten von Gretry. — „Die
Opernprobe.” Komiſche Oper in einem Akt von Lortzing.
Dienstag, 7. Februar. 16: Aus dem Reiche der Frau. O 16.15:
Konzert. Sonntag: Nibelungenmarſch. — Lanner: Marienwalzer.
— Chopin: Nocturne, Violinſolo. — Reißiger: Ouv. Jelva. —
Morena: Brahms=Memoiren. — Jones: Aus Die Geiſha. —
Schebeck: Eo
r de Mona Liſa. — Söll: Alpha=Omega.
O 18.15: Ue Karlsruhe: Prof. Teichmüller: Sehen und
Be=
leuchten. O 18.45: Aus Stuttgart und Freiburg:
Empfangs=
ſchaltungen. e 19.15: Dr. Klingenfuß: Kulturelle Autonomie.
O 19.45: Nachrichten ſüdd. Funkvereine. O 20: „Die beiden
(Seizigen” Komiſche Oper in zwei Akten von Gretry. — „Die
Opernprobe”. Komiſche Oper in einem Akt von Lortzing. O 22.
Uebertr. aus der Stadthalle: Bericht über den Stand und Verlauf
des Sechstagerennens.
Berlin.
Dienstag, 7. Februar. 12.30: Für den Landwirt. O 15.30:
Prof. Fr. Pahl: Deutſche Pioniere der Naturforſchung. (Max Planck
und Albert Einſtein). O 16: Karlernſt Knatz ſpricht über: Hans
Much: Meiſter Ekkehart”. — Ed. Stucken: „Die weißen Götter”
O 16.30: Ungariſche Dichter. Einl. Worte: St. Lorant. — M.
Babits: Nacht. — Marg. Kaffka: Hymne. — Vom Er zum
Ozean. — Die weiße Frau. — Weil du mich liebſt. — Das
ſchwarze Klavier. — A. Ady: Weinen. — G. Schiff (Rez.). —
Danach: Tanztee=Muſik der Kapelle G. Hoffmann. O 18.20: Einf.
zu dem Sendeſpiel am 8. Februar. O 18.45: Dr. H. Zbinden,
Zürich: Marterwege des Genies (Vom Leidensweg großer
Schöp=
fer). O 19.10: P. Weſtheim: Maſſenkonſum und Handwerksarbeit.
O 19.35: Miniſterialrat Dr. K. Häntzſchel: Die internationale
Or=
ganiſation der Preſſe. O 20: Dr. W. Pohl: Sozialpolitiſche
Um=
ſchau. O 20.30: Walzer aus Operetten. Millöcker: Es war nur
ein Traum, aus „Der Feldprediger”. — Nur für Natur, aus „Der
luſtige Krieg‟. — Trau, ſchau — wem, aus „Waldmeiſter”. —
So voll Fröhlichkeit, aus „Der Zigeunerbaron” (Joh. Strauß). H.
Francillo=Kauffmann (Sopran). Flügel: B. Seidler=Winkler. O 21:
„Frühvollendete‟. (J. Chr. Günther, Fr. Hölty, Novalis,
Wackenroder, Th. Körner, G. Büchner, W. Cale, E. Kircher, G.
Heym, H. Kaltnecker, A. Lemm, A. Seidel, G. Trakl u. a.). Einl.
Worte: H. Kaſack. — Rezitation: Lucie Mannheim. — Anſchl.:
Tagesnachrichten, Sport.
Stettin. 18.45: Staatsarchiv=Dir. Dr. Grotefend: Stadtbilder
aus Pommern. O 20.30: Plattdeutſcher Abend. Mädchenchor der
Eliſabethſchule. Leit.: G. Ladwig. F. Friedrichs (Rezit.). Charl.
Brettinger=Albrecht (Sopran). Flügel: H. Scheibenhofer.
Deutſche Welle. Dienstag, 7. Februar. 12: Franzöſiſch für
Schüler. O 14.30: Dr. W. Noelle: Kinder, Tiere und Blumen.
Mein Zimmeraquarium” o 15.35: Wetter und Börſe. O 16:
Schulkundl. Fragen (Dialog). O 16.30: A. Melichar: Einfrg. in
die moderne Muſik: Max Reger. o 17: Leipzig: Funkorcheſter:
Nordiſche Suiten. O 18: Schuldir. Mayer: Techn. Zahlen=,
Ta=
bellen= und Buchſtabenrechnen (Anfänger=Einfrgs.=Kurs für
Fach=
arbeiter und Werkmeiſter. 18.30: Spaniſch für Anfänger.
O 18.55: Prof. Dr. Korff: Geiſtesgeſchichte im Zeitalter der
Auf=
klärung. O 20.30: Berlin: Walzer. Mitw: Hedwig Francillo=
Kauffmann (Sopran). 21: „Frühvollendete” (Novalis, G.
Büch=
ner, F. Hölty, H. Kaltnecker, G. Heym. A. Lemm, J. Chr.
Gün=
ther, H. Wackenroder, Th. Körner, W. Cafe, E. Kircher, A. Seidel,
G. Trak; u. a.). Einl. Worte; H. Kaſack, Rez. Lucie Mannheim.
O 22: Preſſenachrichten.
Hauptchrittleitung. Rudoif Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich; übernommen.
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Dienstag,den 7. Februar
Nummer 38
Aus deuiſchen Weinbaugebieten.
In der Rheinpfalz nehmen die Arbeiten im Weinberg ihten
Fortgang. Man hat feſtgeſtellt, daß die Kälte den Reben doch ärger
zugeſetzt hatte, als man vermutete. Beſonders gelitten haben die
Por=
tugieſerweinberge, die im Vorjahre übermäßigen Ertrag hatten. Die
Ausſichten für den nächſten Herbſt ſind daher beſonders in Portgieſer
ſehr gering, und vielfach rechnet man ſchon jetzt mit einer vollkommenen
Mißernte. Im Weinverkaufsgeſchäft, über das wir bereits laufend
be=
richteten, ſind beſonders Flaſchenweine an der Haardt begehrt. Man
be=
zahlte zuletzt für 192ter Wachenheimer 2,40 Mk.; für Ruppertsberger
2,50 bis 3.50 Mk.; für 1925er Wachenheimer 2—4; Ruppertsberger 2,60
bis 6; Deidesheimer 2,80—10 und Forſter 3—12 Mk.
An der Nahe kann der Stand der Weinberge im allgemeinen als
günſtig bezeichnet werden. Das Rebholz hat gut ausgereift,
Froſt=
fchäden hat man hier nur vereinzelt angetrofſen. Im
Weinhandels=
geſchäft zeigt ſich eine leichte Belebung. Pro Stück zahlte man 1300 bis
1450 Mark.
In Franken iſt die Lage im Weinhandelsgeſchäft ziemlich
unver=
äudert. Es werden hauptſächlich 1927er Konſumweine mittlerer
Preis=
lagen gekauft. Für den Hektoliter zahlte man hier für mittlere Lagen
145—160, für beſſere Lagen 172—183 RM.
In Rheinheſſen hat man beim Rebſchnitt feſtgeſtellt, daß das
Rebholz eine aute Ausreife erlangt hat. Auch hier iſt es im
freihändi=
gen Weingeſchäft vereinzelt etwas lebhafter geworden. In Jugenheim,
Kreis Bingen, wurden einige Stück Portugieſer zu 850—900 Mark
ab=
geſetzt. Für 1927er Weißweine nannte man folgende Preiſe: Aſpisheim,
Horrweiler, Zotzenheim 1150—1250; Genſingen 1300; St. Johann 1200;
Hackenheim, Badenheim 1200; Hahnheim, Weinolsheim 1200; Bodenheim
1450; Sulzheim 1350; Dexheim 1200 RM.; für 1926er legte man in
Mettenheim 1750, in Mommenheim 1400 RM. an.
Im Rheingau kann der Rebſtand befriedigen. Die geſchäftliche
Lage hat ſich kaum geändert. Bei den letzten Abſchlüſſen in 1927er
Weinen nannte man Preiſe von 900—1500 RM. fe 600 Litzer. — Am
Mittelrhein hat ſich das freihändige Weingeſchäft etwas belebt.
In der Bacharacher Gegend nannte man pro Fuder Preiſe von 1400
bis 1500 RM.; ältere Weine, 1925er und 1926er, ſind unter 1500 RM.
nicht mehr zu haben.
An der Moſel hat man hie und da mit dem erſten Abſtich
begon=
nen. Der 19N7er darf als ein brauchbarer leichſter und guter
Konſum=
wein angeſprochen werden. Man nannte für geringe Sorten bereits
einen Preis von 1200—1300; für beſſere von 1400—1800 RM. Sonſt iſt
es hier im Weingeſchäft ſehr ſtill.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. Februar.
Die Börfe eröffnete die Woche in ausgeſprochen luſtloſer und
fanvächerer Haltung. Das Geſchäft war ſehr ſtill und beſchränkte ſich
wieder faſt vollſtändig auf die Tätigkeit der Kuzliſſe, die einige Abgaben
vornahm, während von einer Beteiligung der privaten Kundſchaft, wie
ſchon längerer Zeit, kaum etwas zu bemerken war. Die Stimmung
war vor allem unſicher im Hinblick auf die Ungewißheit der weiteren
Geldmarktentwickelung und einer im Zuſammenhang dawit nicht mehr
wahrſcheinlichen Diskontermäßigung de: Reichsbank. Demgegenüber
konnten die güinſtigen Abſchlüſſe im Siemenskonzern nicht ſtärker
nach=
wirken, auch der im Jahre 1927 erhöhte Kaliabſatz blieb auf die
All=
gemeintendenz ohne Einfluß. Bei der erſten Kursfeſtſetzung waren
gegen die letzten Kurſe vom Samstag faſt durchweg 1= bis 2prozentige
Albſchwächungen zu verzeichnen. Etwas ſtärker angeboten waren J. G.
Farben, die 3 Prozent niedriger eröffneten, und am Elektromarkt
Ges=
fürel, Schuckert und Licht u. Kraft mit je minus 3 Prozent. Von
Mentquwerten waren Rheiniſche Braunbohlen 3 Prozent und
Rhein=
ſtahl 2½ Prozent abgeſchächt. Zellſtoff Waldhof büßten 3½ Prozent
ein, während am Bankenmarkt Barmer Bank und Diskontogeſellſchaft
je 2½-Prozent vekloren. Im Zuſammenhang mit den Hoffnungen
auf eine bälbige Erledigung der Freigabeangelegenheit blieben
Schiff=
fahrtstveite behauptet, Sche:deanſtalt konnten 1 Prozent anziehen und
Holzverkohlung gewannen erneut 2 Prozent. Nach der erſten Notierung
ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, nur Glanzſtoff, waren im
Frei=
berkehr zeitweiſe mit 560 Prozent geſucht. Deutſche Anleihen gaben
bei ſtillem Geſchäft etwas nach, ausländiſche Renten lagen ſaſt umſatzlos.
Später konnte ſich die Stimmung allgemein etwas beſſern. Vom
Schiffahrtsmarkte ausgehend, an dem Hapay und Nordd. Lloyd je
1 Prozent anzogen, wurde das Geſchäft vorübergehend etwas lebhafter
und die führenden Werte gewannen etwa 1 Prozent. Am Geldmarkt
trat im kurzfriſtigen Verkehr eine Entſpannung ein, der Satz für
Tagesgeld wurde auf 6½ Prozent herabgeſetzt. Am Deviſenmarkt
nannte man bei ruhigem Geſchäft Mark gegen Dollar 4,1923, gegen
Pfunde 20.425, London=Kabel 4,87/1s, Paris 124,02, Mailand 92,10,
Madrid 2860.
Die Abendbörfe hatte zwar wemig Umſätze, doch wurde
viel=
fach Kaufneigung beobachtet. Auffallend war der erſte Kursrückgang
der Phönixaktie um 1½ Prozent durch eine Zufallsozder. Der Kurs
war ſofort wieder voll erholt. Höher lagen Klöckner um 1,
Rütgers=
werke, Waldhof und Dresdener Bank um je 3/ Prozent. Die
Farben=
aktien blieben unverändert. Am Anleihemarkt waren kaum Umſätze
zu verzeichmn. Der Verlauf blieb ausgefprochen rhig und bis zum
Schluß frcundlich geſtimmt.
Im Einzelnen nannte man: Commerzbank 175, Dauat 230,5,
Metall=
bank 127, Gelſenkirchen 133,75, Harpener 187 Mannesmann 149,25,
Phönix 99 25, Rheinſtahl 167,25 Stahlverein 108 Hapag 152,75, Nordd.
Lloyd 155,75, ACG. 164,5 Daimler 85, Scheideanſtalt 195, Farben 260,25
Gesfürel 261,5, Holzmann 138, Siemens=Halske 284, Zellſtoff Waldhof
247,5. — Abenddeviſen: London gegen Paris 124,02, gegen
Mailand 92,10, gegen New York 48715, gegen Holland 1209½, gegen
Zürich B321/ gegen Madrid W8,60, Pfunde gegen Mark 20,42½,
Dollar gegen Mark 4,1920.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. Februar.
Die während der ganzen letzten Woche anhaltende Geſchäftsſtille
be=
berrſchte auch die heutige Börſe. Schon im Vorunttagsverkehr war die
Tendenz eher zur Schwäche neigend, und zu Beginn des offiziellen
Ver=
kehrs lag das geſamte Kursniveau zirka 2 bis vereinzelt 3 Prozent unter
den Schlußkurſen vom Samstag. Von ſeiten des Publikums waren
Orders nach wie vor nicht eingegangen, und die Spekulation, beeinflußt
burch eine Reihe nicht beſonders günſtiger Momente, nahm Abgaben
vor, die trotz ihrer geringen Zahl bei der herrſchenden Luſtloſigkeit die
erwähnten Abſchwächungen hervorriefen. Beunruhigend wirkten
Preſſe=
meldungen, nach denen in der Beratung der Freigabebill neue
Kompli=
kationen eingetreten ſein ſollten; man ſprach von Zuſatzanträgen, ſowie
einem Aufſchub der Zahlungen bis zur Entſcheidung der
Schiedskom=
miſſion. Auch die Nachricht, daß der Reparationsagent Parker Gilbert
eine Summe von 50 Milliarden genannt haben ſoll, verſtimmte die
Börſe, die in der augenblicklichen Verfaſſung geneigt war, jeder
un=
günſtigen Nachricht größere Beachtung zu ſchenken. Die erhebliche
Zu=
nahme der Feierſchichten im Bergbau und die Erhöhung des
Diskont=
ſatzes in San Franzisko, im Anſchluß an die anderen internationalen
Geldmärkte, trug noch zur allgemeinen Beunruhigung bei. Farben,
Elektrowerte und Zellſtoff Waldhof lagen noch über 2 bis 4½ Prozent
ſchwächer, S hubert u. Salzer, Glanzſtoff und Bemberg konnten im
Gegenſatz zur übrigen Börſe 4 bis 6 Prozent gewinnen. Nach den
erſten Kurſen ſchritt die Tagesſpekulation zu Deckungen, ſo daß ſich
auf allen Märkten Erholungen um zirka 1 Prozent durchſetzen konnten.
Feſt lagen Glanzſtoff, die weiter 11 Prozent tnzogen, Bemberg plus
7 Prozent, Spenska plus 10 Mark auf Auslandskäufe. Im allgemeinen
blieb jedoch trotz der Deckungskäufe das Geſchäft nicht erheblich. Am
Geldmarkt liegt Tagesgeld weiter knapp mit 7½—8½ Prozent.
Monats=
geld 7½—8½ Prozent, Warenwechſel 6½ Prozent. De iſen waren
nicht weſentlich verändert, Stockholm lag ſchwach, das Pfund ettvas
ge=
beſſert. Deutſche Anleihen neigten zur Schwäche. Auch Ausländer
überwiegend gedrückt, nur Türkenloſe und Ruſſenwerte konnten kleine
Gewinne verbuchen. Am Pfandbriefmarkt war die Tendenz bei
ruhi=
gem Geſchäft uneinheitlich, Liquidationspfandbriefe und Anteile eher
etwas ſchwächer. Roggenpfandbriefe und Goldwerte gehalten.
Aſchaffenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el. W..
Berlin KarsruheInd.
Braunkohl.=Briketts
Bremer Pulkan ..
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Tynamit Nobel".
Eleitr Lieferung
J. G. Farben ..
R. Friſter
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Ma ſchinen
Ban.=Maſch .=Egeſt.
Hanfa=Dampfſchf .."
— 130.— 129.5 75.5 74.— 127.— 127 25 169.5 168.5 260.75 258.75 109.— 108.— 39.— 37.5 2645 259.875 113.— 1157 67.— 67.5 217.— 216.—
Hemoor=Zement..
Hirſch Kupfer
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke
Kahla Perzellan.
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh
Linke u Hofmann".
L. Loewe u. Co..
C. Lorenz
Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Gummi
Orenſtein
Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker ...
Rütgerswerke ..
Sachſenwerk.
Sichſ. Gußſtahl
Siemens Glas
Ber, Lauſitzer Gſ=
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. C. Langendree
Wittener Gußſtahl
Wanderer Werke ..
Deviſenmarkt.
Helſingfors ..!
Wien .."
Prag ...
Budapeſt.
Sofia".
Holland
LOslo ..
Kopenhagen".
Stockholm
London
Buenos Aire‟
New=Yort".
Belgien
Geld Brieſ
10.545 10.56
58.96, 59.09
12.41212.43.
73.211 73.35
3.027 3.033
168.68 169.027
111-3iſ11.53
112.10/112-32
112.39/1 12.6
20.40/ 20.445
1.7881 1.794
4 1800/4 1960
3.31558.43.
6. 2.
Geld /Brief
10.546 10.56
58.975 59.095/ Baris".
12.412/12.432/ Schweiz
73.21
3.027
68.70
111.35
112.12
112.39
20.40
4. 1885
Aué
73.31
11.5
Italien.
Spanier
3.033/Danzig
169.04Japan
Rio de Janei=
112.341Jugoflavier
112 61/Portugal
20.444Athen.
789 1.793/ Konſtantinopel
4. 1965lKanada
58.445ftrugua
4. 2.
Geld/ Brief
22.165 22.205
16.45/ 16-4
80.565 80.72.
71.31
81.54
1.966
0.502
116‟
31.7
1.970
2.50
7.363/ 7.37
19.78 19.82
f.544
2.125
4.181
.556
2.12
4.18
1.276/ 4.28
80.56/ s0.72
81.56 81.72
1.965/ 1.969
0.5025/0.5045
7.261/ 7.375
19.69/19.72
Gelb /Brief
22.16/ 22.20
16.441 16.48
71.281 71.42
5.544
2 123
4. 180
„556
2.127
4.188
Zur Anleihe der Reichsbahn. Die Arusgabebedingungen von 125
Millionen Goldmark reichsmündelſicherer Vorzugsaktien, Serie V, der
Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft in Inhaber=Zertifikaten der
Reichs=
bank, Gruppe II, rnit vom Reich garantierter 7proz. Vorzugsdivſidende
ab 1. Januar 1928, von denen 100 Millionen Goldmark Zertifikate jetzt
zur Z=chnung aufgelegt werden, ſind in unſerer heutigen Nummer,
Seite 9, eingehend angeführt, worauf wir beſonders hinweiſen. Die
offi=
ziellen Zeichnungsſtellen für dieſe Anleihe in Darmſtadt ſind: die
Reichs=
bank, die Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf
Aktien, die Deurſche Bank, die Deutſche Vereinsbank,
Kommanditgeſell=
ſchaft auf Akkien, die Direktion des Diskonto=Geſellſchaft, die Heſſiſche
Grrozentrale, die Heſſiſihe Lapdesbank und die Kommunale Landesbank.
Vom Holzmarkt
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Geſchäftslage iſt als feſt anzuſpre=
Gen, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß die Platzholzhandler,
die das Material zum Verbrauch leiten, der Kundſchaft gegenüber einen
ſchweren Stand haben. Die Verbraucher ſind nämlich nur mit den
größten Schwierigkeiten zur Aufbeſſerung der bisherigen Preiſe zu
be=
wegen, trotzdem die Rohholzpreiſe ſeit Jahresfriſt um etva 20 v. H. im
Durchſchnitt geſtiegen ſind, und die Steigerung der Preiſe für ſtarkes
Rohholz noch größer iſt. Infolgedeſſen wird die Tätigkeit des
Platz=
holzhandels allmählich unbefriedigend, und es entwickelt ſich in immer
ſtärkerem Umfang ein unmittelbarer Verkehr zwiſchen Sägewerken und
Verbrauchern. Auch werden die Verbraucher von den Vetretern der
oſtdeutſchen Zwiſchenhändler dielfach mit Angeboten überlaufen, wobei
die Holzhändler nicht bedenken, daß ſie auf dieſem Wege nicht das
aus=
getrocknete Schnittholz erhalten, das ihnen der legale Platzholzhandel
liefern kann. Abgeſehen davon werden die Verbraucher durch dieſe
Ver=
kaufstätigkeit vielfach gereizt, mehr Holz in Waggonladungen
einzukau=
ſen als nach Maßgabe der Betriebskapitalien geraten erſcheint, und es
können leicht Schwierigkeiten bei der ſpäteren Abwicklung der einzelnen
Geſchäfte entſtehen. Im allgemeinen macht zurzeit am Rhein die
ameri=
kaniſche Kiefer der oſtdeutſchen, die ſtark angeboten wird, lebhaften
Wett=
beſberb. Allerdings ſind in allerletzter Zeit einige oſtdeutſche
Produzen=
ten bereit geweſen, zu 140 Mark frei Empfangsſtationen polniſche
Stammkiefer zu verkaufen. Vielfach werden nur Gegengebote von 135
bis 137 Mark gemacht. Mitteldeutſchland hat in letzter Zeit viel
Stamm=
ware vom neien Einſchnitt zu Preiſen von 120 bis 122 Mark frei
Pari=
tär Kreuz und Landsberg gekauft. Aunch hat ſich der Abſatz von gſtreinen
Seiten wieder gehoben.
Wirtſchaftliche Nundſchau.
Süddeutſche Immobilien=Gefellſchaft A. G., Frankfurt. Für 1926/27
wruden vor einiger Zeit nach einer A.N.=Sitzung wündeſvens 7 (5)
Pro=
zent Dividende angekündigt. Wie wir erfahren, kann ſogar mit oiner
Erhöhung auf 8 Prozent gerechnet werden. Bilanzſitzung Ende März.
Schneider u. Hanau A.G., Frankfurt a. M. Wie wir erfahren,
bleibt die Geſellſchaft 1926/27 wieder dividendenlos. Nachdem noch im
Vorjahre ein Reingewinn einſchließlich Vortrag auf 1924/25 von
zu=
ſammen 94 633 RM. erzielt wurde, ſchließt 1926/27 das Geſchäftsjahr
mit einem Verluſt von rund 30 000 RM. ab.
Holzinduſtrie A.G., Heuſenſtamm bei Offenbach a. M. Entgegen
der urſprünglichen Ankündigung, zwecks Sanjerung das A.K. von
250 000 RM. auf 100 000 RM. zuſammenzulegen und auf 150 000 RM.
wieder zu erhöhen, ſoll nun der G.V. am 24. Februar, die in Berlin
ſtattfindet, eine milbere Sanierung durch Zuſammenlegung auf 120 000
Reichsmark und Wiedererhöhung auf 20 000 RMM., ſowie gleichzeitig
die Vorlage des Abſchluſſes für 1997 und ſeine Genehmigung
vorgeſchla=
gen werden.
Bedeutende Neuerwerbung der Bayernwerk A.=G. Die Bahernwenk
A.=G. (A.=K. 6 Mill. RM.), deren Artien ſich im Beſitz des Bayeriſchen
Staates befinden, hat die Aktienmajorität der Bayeriſche
Braun=
kohlen=Induſtrie A.=G. in Schwandorf (A.=K. 5414000
RM.) erworben. Bisher lag die überwiegende Mehrheit dieſes
Unter=
nehmens bekanntlich bei der Rütgerswerke G.=G., Berlin. Es
iſt beabſichtigt, bei Schwandorf ein Großdampfkvaftwerk zu errichten.
Die Errichtung eines Dampfkraftwerks ſtellt für die baheriſche
Landes=
elektrizitätsvevſorgung die billigſte Möglichkeit dar, ſich ſtändig
vorhan=
dene elektriſche Energie zu beſchaffen und bereitet damit den Boden für
den ſpäteren Aufbau weiterer eigener bayeriſcher Waſſerkraftanlagen.
Gleichzeitig wird dieſes Dampfkraftwerk bei fortſchreitender
Elektrifizie=
rung der Reichsbahn über Regensburg für dieſe ein ſvertvoller
Stütz=
punkt ſeine.
Metallnotierungen.
Berliner Metallnotierungen vom 6. Februar. (Alles für fe 100
Gilogramm.) Elektrolytkupfer, prompt, cif Hawburg, Bremen oder
Gotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektvolytkupfernotiz)
135,25 MM. — Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
hörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für
prompte Lieferung und Bezahlung): Originalhüttenaluminium, 98 bis
99 Proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM., desgl. in.
Walz= oder Drahtbarren, 99 Proz. 214 RM., Reinnickel, 98—99 Proz.
350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM., Feinſilber (1 Kilogramm
fein) 78—79 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
6. Februar ſtellen ſich für Kupfer: Januar 125,25 (125,5), Februar
und März 125,5 (126), April bis Oktober 125,5 (125,75), November
125,5 (125,5). Dezember 125,5 (125,75). Tendenz: ruhig. — Für Blei;
Januar 43,75 (44,25), Februar und März 42,75 (43), April 43 (43,25),
Mai und Juni 43,25 (43,50), Juli und Auguſt 43,50 (43,75), September,
Oktober und November 43,75 (44), Dezember 44 (44). Tendenz: feſter.
— Für Zink: Januar 51,25 (51,5), Februar 51,5 (52), März bis
Anguſt 51,25 (51,75), September und Oktobev 51 (51,5), November und
Dezember 51,25 (51,5). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 6. Februar
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: willig) Standard per Kaſſe 62½
bis 627/„g, drei Monate 61¾—6112/½s, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 66½
bis 66¾, beſt ſelected 65½—67, ſtrong ſheets 92, Elektrowirebars 66¾.
— Zinn: (Tendenz: flau) Standard per Kaſſe 2427—21234, drei
Gransfarter KarBortiche Boi d. bror. Lesd.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöf.=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
„III. Teil
D. Rchsanl. Ablöſ.=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine. ..
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. .. . . . ..
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914
4½% —1898 ..
4½0 „ 1902.
4½ Bosnien
5% Bulg. Tabak. 02
4½% Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz.14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. ..
4X. Oft. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
42 „ einh. R. (k.).
87 Port=/Spz.uIr
5%Rum. am. R.03
4½%.Gold. 13
*P am kon.
4% am. 05
4% Türk. Adm.)031
4½ (Bagd.
4%. Bagd.) II
4% unif. 1903
4% .1911 Boll.
1½% Ung. St.1913
1913
4½½
(lt. Inusbr. Abf.)
4½% Ung. St. 1914
41.% Ung: St. 1914
(lt Innsbr. Abk.)
4% Ung. Goldr.. ..
51.8
55.2
16.15
35
.2.
3.1
17
2.95
4.25
31.2-
7.9
16.9
6.2
13.1
22
RR
40 Ung. Goldr
(t Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ...."
49 Ung. Kronr.. .
3% Ung. Eiſ. Tor.
24.25
1.525
Außer=
europäiſche
5%Mex am. in. abg.
—
5% äuß. 99
% „Gold 04 ſtf.. 26.5
3% konſ. inn.
4½½„Frrigat.
TamaulipasT, 17.75
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
10½Berl. H.=Bk. G./105
8%
„ 1 98
6% Verl. St. Gold
30 Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
895
Dresd. St.G. 87.5
Frirft. St.=G.. 89
84
O Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
97
0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
93
6% Frtf. Hyp.=Bk.
Goldefbr.
89
8% Frkf. Pfbr.=B!
Goldpfbr.
99
7%6 Frkf. Goldpfbr./ 93
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldvfbr.
so.5
5%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
81
7% H.=St.=
Gold=
anl. . . . . . ..
87
8% Jeiſ. Land.=Bt.
Goldpfbr.
98.5
Heſſ.Land.=Bl
Goldpfbr.
3¾Klöch.=Werk. 261 95
10%Komm. Eleftr.
Mark (Hagen)
Goldobl ......
D Komm. Ldsbk.
Darmſt. Reihel
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
3% Ldwgshf. Stadt!
Goldanl. ......
D M. Kraft Höchſt
Mainz.=St.=G.
Mannh. St.=G.
O Mannh. St.=G
M.=Stahlw. 2
Naſſ. Ldb. Goll
8‟ Nbg. St. Gldal
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
5% Pfälz. Hyp.Bk.
Goldpfbr.
6%6 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
8%0 Pforzh. St.=G
80 Pirmeſ. St.=G.
8 Pr. Centr. Bd.=
Cr.-Bk. Goldpfbr.
80 Pr. Centr.=St.=Gldpfor.
70 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
2
6% „
4½%— „Lig. Pfb
4½% Anteilſch.
7½% Rh. Stahlw.
35
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
½ Südd. B. Cr. B.
Goldpfbbr.
W V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHnp.=
Gld=
obl. mit Option".
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.=
Bbl. ohne Option
½⁄ Viag (V. Ind.=
Af. 5
96
96
S.
36
81.5
93.3
103.75
97
94
88.5
95.5
98
98
94
97.5
94
89.5
83‟1,
60.8
103
98
91
98
93‟
91
Unt. Bln.) 27.. . 89
8% Boigt EHäffnerl
Goldobl. ......
8% Württ. Hhp.
Bank Goldpfbrf
Ohne
Zinsberechnung
50 Bbw. Kohl 23
6‟ Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſſ. Bk.=Reg. 23
5%Heſſ. Volksſtaat
Roggen . . . . . 23
5% Pr. Kaliw. .. .
50 Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt. BG.
Vorkriegs=Hyp.=.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. .."
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp. u. Wechf.
Berl. Hyp.=Bk. ..
Frkf. Hyp.=Bk..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.,
Nord. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=V.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Rh.=Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bobenkr.. . .
Württ. Hhp.=Bk..
Staatl. od prov.
garantiert
Hefſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4‟ Elif.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz.=Carl=
Lud.=B......."
„ abg
5 % Oſt. S0. (2.Ifr.
93.25
95
12.32
13.75
9.25
2.22
Ka
14.25
1425
14
12.72
9.6
Ln
2,8GAlkt. Oſt. Süb.
2,60 Neue „
4% Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. 1. b. 8. E.
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3% „ „„9. Em.
8% „ (abg.)
39
„ 1885 ..
„ abg.
3%Oſt. Erg.Net
3%Oſt. „ „abg.
3% Raab Oebd. 83
91
97
Rud. Sülber.
Rud. (Salzkg
½%Anat., S. *
O Anat., S. II
Anat., S.II.
½ Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec
4½½ „
Bank=Aktien
Altg. D.=Krebit ...
Bad. Bk. ...
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. . .
Bah. Hyp.=Wchſ. .
Berl Handelsgef..
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt. Bk..
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchi.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.. . .
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth
Fukf. Pfdbr.=
Gotha. Grundkr. B.
Lur. Intern. Bank.
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=reditban 1137
21:1,
19.25
16
14.75
4.7
18.5
17.8
14.5
22:.
144
178
144.5
168
256.5
173.5
229
161.25
125.5
138
104
157.75
159.75
118
145
140
1274
205
170
Hyv.=Akt.=Bankl156
Reichsbank=Ant. 194.5
Rhein. Creditbk: . . 130
Rhe z. Hhv.=Bk. 1169
Südd. B.,Frebbite.
Sſdd, Dise.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus. . . ..
Eſchw. Bergw. . . /210
Gelſenkirch. Bgw. 1134
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.. . . 12
Genußſchein ... /123
Kali Aſchersleben .13741/,
Kali Salzdetfurth /251
Kali Weſterregeln . /183.5
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte).
Mannesm.=Röhre /148
Mansſelder ...."
Oberbedarf ...."
Otavi=Min =Ant. . 43.75
Phönix=Bergb. . . . 1101
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw. . .
Riebeck Montan. . 150
SalzwerkHeilbronn /188
Tellus Bgb.. .. . . . 1111
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke . . 1102
Induſtrie=Alt.
Bruuereien
Eichbaum (Mannh.)/275
182
Henninger.
Hereules Hefſiſche 146
Löwenbr.=Münch.
Mainz, Aktienbr: 1248
Schöfferhof(Bind.) /318
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg. /156
Werger. .... . . . . . 158
144
37.5
17.5
Akkum. Berlin . .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)) 80.5
6% E. A. G. Vig. A/ 88
5% A. E. G. Vzg. Bl 80.5
A. E. G. Stamm 163.75
Bad. Maſch. Durlach 143
Bad. Uhren, Furtw./ 1.
Bamag=Meguin. . 28
Baſt Rürnberg .. .1a236
Bahr. Spiegel .
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh.=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Tement. Heidelb.
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr. . .
Chem. Albert .. ..."
Chem. Brockh.
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. &
Dt. EifenhanbelBl
Deutſche Erdöl".
D. G. u. Silb. Sch. A.
D. Zinoleumw. Bln.
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.).
Dürr. Ratingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht u. Kraft . . /219
El. Lieferung ..."
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ullrich ...
Enzinger=Werke ..
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher/103
Fahr, Birmaſens.
Farbenind. J. G.
Feltenc Guilleaum
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof ..
Frkf. M. Pok. & W
Beiling & Cie.
Goldſchmibt, Th...
Gotha Waggon.
Gritzner Maſch. . ..
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle, Frrft.
Haid & Neu .....
Hamme
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyzd, Br.
Hartm. & Braun.
a5
133
68
138.5
180
A..
43.s
84.5
91
196
260
127.5
29
168
22.5
48
23o
541
Ra5é
123
96
150
107
nC
A.
154
137
52.5
Heyligenſtaedt. . . .
Hilpert, Armatur. / 93
Hindrichs=Auffer.
1138.75
79
99
40 25
68
Hirſch, Kupfer .. . . 108.5
Hoch=Tief=Eſen 82.5
Holzmann
Holzverk.=Ind..
Hydrom. Bresle
3nag
JunghansSt.
Kammg. Kaiſersl..
Karlsruher Maſch.
154
Karſtadt, N.
glein, Sch. &Becker/115
Kuorr, Heilbronn. /170
Konſerv. Braun
arw. Al=Württbg. /105
Krauß & Co.
51
.!164
Lahmeher
Lech. Augsburg ..1120
Leberw. Rothe ...
Lederw. Spicharz..
Lingel Schuhw...
Löhnberg. Mühle 42
Ludwigsh. Walzm./134
Lüdenſcheid. Metall)
Mainkraft Höchſt.. /118
Mars=W. Nürnberg/1321
Metallgeſ. Frkf. .
Miag Mühlenb. . ./1:
Moenus Stamm. . 64:71
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberur
Münch. Lichtſpielk. 12.
Reckarſ. Fahrz. 105
Reckarw. Eßlingen. 1143
Beters Union .. . . 112
Pfälz. Nähm Kayfer
Philipps A.=G. . 45
Porzellan Weſſel. .1 30
Rein. Gebb. & Schall/118
Rhein. Gleltr. St. 1156
Rhenania,Kunheiml 52
Rütgerswerke .. . . ! 95.7
Schneib & Hanau.
Sch nellpr. Frankth.
Schramm Lackfr.. 1136
Schrift g. Stempel 122.5
Schuckert. Elektr. . . 1159
Schuhfbr. Weſſel.. 84
Schuhf. Herz .... ! 20.5
Schulß. Grinlack.
Seilind. Wolff. .
Siemens Glas.
Siemens & Halske.
Südd. Immob.
Südd. Bucker=A=G
Thür. Lief. Gotha. 1111
Uhren Furtwängl
Unter fr. Kr. El. B.. 1104.5
Beithwerke. . .
Ver. f. Chem. Inb.
Ver. d. Olfbr. Mhm. 86
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frrf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin ...
Zellſtoff Berl...
Vogtl. Maſch. .. ..
Voigt & Haeffner..
Volthom Seil ...."
Wayß & Frehtag. 11377),
WegelinRußfbr. . 1139
80
232.5
93
140-I-
50
91
185
77
74
Zellſt. Aſchaffenbg. 170.25
Zellſt. Memel ... . /140
Zellſt. Waldhof. . . 247
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Art.
Dt. Reichsb.=Vorz./ 97.75
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraft 181.25
Dt. Eiſenb.=Gef... 142.5
Schantung E.B..
K Kiet Rttan
115
Hapag.
Nordd. Lloyzd ..
155
Frkft. Allg. Verſ..
Frankonia Rückv.
darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Helvetia Konf...
Gebr. Lutz ...."
Motorf. Darmſt. . .
Gebr. Roeder. ...
jenulethcEllenb..
177.75
36
62
141.5
Nummer 38
gewöhnl. prompt 25¾, entf. Sichten B½, Settl. Preis 25¾. —
In=
offizielle Notierungen: Aluminium für Inland 107 für
Ausland 112, Antimon Reg., engl. Erzeug.=Preis 64½—65, chineſ. per
41, Quechſilber 22—22½; Platin 17¾, Wolframerz 14½4, Nickel für
Inland und Ausland 175, Weißblech 18, Kupferſulphat 24½—2,
Cleve=
land=Gußeiſen Nr. 3 65.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 8. Februar. Auf verſtärktes
argentiniſches Angebot war die Produktenbörſe abgeſchwächt. Man
verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim: Weizen
inl. 24½4—25, ausl. 28—30¾, Roggen inl. 25, ausl. 26, Hafer inl.
23—2434, ausl. 24½—26, Braugerſte ausl. 30½—35, pfälziſche 29½
bis 31, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 29—29½, Futtergerſte
31½—23,50, Mais mit Sack 22—22½, ſüdd. Weizenmehl Spezial 0
36½—37, ſüdd. Roggenmehl je nach Ausmahlung 34—36, Kleie 14—14½.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. Februar. Inlandsweizen
wurde infolge größeren Angebots für die erſte Sorte um ¼ Mark
ermäßigt. Futterweizen blieb im Preiſe unverändert, da hierfür etwas
ſtärkerer Begehr beſtand. Roggen lag vollkommen ſtill und
unverän=
dert. Das Angebot in Weizenmehl iſt aus der zweiten Hand ſtärker
geworden, nacbdem einzelne Mühlen zur Abnahme aufgefordert haben;
auch hierin mußte der Preis um ¼ Mark herabgeſetzt werden. Kleie
blieb unverändert und iſt in pcompter Ware noch immer geſucht. Mais
liegt etwas feſter. Weizen= und Futtermehl ſind nur mit
Preiskonzeſſio=
nen zu verkaufen Weizen 1 24,50, Weizen II B3,25—3,50, Weizen III
22,75—23,25, Roggen 24,50, Sommergerſte 27,50—23.50, Hafer inl. 23,50
bis 24, Mais für Futterzwecke 22, für andere Zwecke 22,75, Weizenmehl
36,25—37, Roggenmehl 33,50—35,25, Weizenkleie 14,15—14,25,
Roggen=
kleie 15—15,25, Eröſen 32—60, Linſen 55—105, Heu 8—8,50, Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50, gebündelt 3,25, Treber 17,75.
Frankfurter Kartoffelmarkt vom 6. Februar. Das Geſchäft war
ruhig, die Umſätze beſcheiden. Induſtrie hieſiger Gegend 3,75 Mk. je
50 Kilogramm.
Berliner Probuktenbericht vom 6. Februar. Der Getreideverkehr
bewegte ſich in ruhigen Bahnen. Die Tendenz war für Weizen und
auch Roggen ſchwächer. Neues Angebot wird nur in mäßigem Umfange
herausgegeben. Die Anfuhren ſind aber bei der frei gewordenen
Schiff=
fahrt aus alten Offertenbeſtänden für den kleinen Bedarf vollkoynnen
ausreichend, Effektiv= und Terminpreiſe waren durchweg ſetwa eine
halbe Mark unter vorgeſtuigem Schluß. Hafer wird unverändert hoch
gefordeit; in effektivem Verkehr ſcheins der Bedarf etwas größer zu
werden, ſonſt ruhig.
Viehmärkte.
Maunheimer Viehmarkt vom 6. Februar. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebengewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 183 Ochſen 30—62, 110 Bullen 32—55, 235 Kühe 16—48, 305
Färſen 38—63, 621 Kälber 50—76,99, Schafe 43—48, 4003 Schweine
50—63. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig ausverkauft; Kälbern
mittelmäßig, ausverkauft; Schweinen mittelmäßig, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 6. Februar. Der Auftrieb des
heu=
tigen Hauptmarktes beſtand aus 1390 Rindern, darunter 298 Ochſen, 64
Bullen, 644 Kühen, 342 Färſen, ferner au3 500 Kälbern, 186 Schafen und
6184 Scüreinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes vom
30. Januar, waren 151 Rinder mehr zugetrieben, während 90 Kälber,
20 Schaf= und 14 Schweine weniger zum Verkauf ſtanden. Marktver=
Dienstag, den 7. Februar 1928
lauf: Rinder ruhig, etwas Ueberſtand, Kälber uind Schafe ruhig,
ge=
räumt, Schweine rege, nahezu ausverkauft. Bezahlt ſurde pro
Zent=
ner Lebendgewicht: Ochſen a1) 58—61, a2) 54—57, b1) 50—53, b2) 47
bis 49. c) 42—46, Bullen a) 52—55, b) 47—51, Kühe a) 46—49, b) 40
bis 45, c) 33—39, d) 25—32, Färſen a) 58—62, b) 53—57, c) 44—52,
Käl=
ber b) 42—46, c) 65—71, d) 55—64, Schafe a) 50—54, b) 42—49, Schweine
) 60—51, b) 59—61, c) 59—61, d) 58—60, e) 55—59, k) 50—56. Im
Vergleich zu den Notierungen des letzten Hauuptmarktes waren Rinder
bis zu einer Mark billiger. Gegenüber den Preiſen des letzten
Neben=
marktes waren Kälber behauptet, Schafe waren bis zu 2 Mark und
Schweine bis zu einer Mark teurer. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch
1 Qual. 90—95, 2. Qual. 80—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch
1. Qual. 70—80, 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 30—50, Kalbfleiſch 90—100,
Hammelfleiſch 20—95, Schweinefſeiſch 1. Qual. 70—80, Gefrierfleiſch,
Rindfleiſch, Vorderviertel 50 und Hinterviertel 58—60. Geſchäftsgang:
langfam.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 6. Februar.
Weizen: Der Maukt war heute wieder ſchwächer auf günſtige
Wet=
terberichte und Verkäufe der Elevatovenintereſſenten in Mai=Terminen.
Außerdem verſtimmten die ungünſtigen Kabel und größere Zufuhren.
Mais: Bedeutende Zufuhren und Abgaben lokaler Firmen
bewirk=
ten zunächſt eine Abſchwächung. Dann trat eine Erholung ein auf
beſſere Exportgeſchäfte. Der Schluß war wieder abgeſchwächt auf große
Abladungen an den nordweſtlichen Stapelplätzen und Mai=
Glatt=
ſtellungen.
Hafer war abgeſchwächt auf zunehmendes Inlandsangebot und
Ab=
gaben des Handels.
New York, 6. Febwar.
Baumwolle. Der Markr verlief freundlicher auf beſſere Kabel,
ge=
ringes Angebot ud Käufe für heimiſche und ausländiſche Rechnung.
Kaffee gab bei ruhigem Geſchäft im Preiſe etwas nach auf
Liqui=
dationen und Mai=Abgaben.
Zucker. Am Rohzuckerterminwarkt regten kleineres Angebot und
Deckungen an. Das Geſchäft bewegte ſich in nur kleinen Grengen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Febr.:
Getreide. Weizen: März 128½, Mai 128½, Juli 126½: Mais:
März 88½, Mai 91½, Juli 92½; Hafer: März 54½, Mai 55½
Juli 51½; Roggen: März 106½, Mai 107½, Juli 102.
Schmalz: März 11,00, Mai 11,22½, Juli 11,47½.
Fleiſch: Mai 10,77½, Juli 10,95, Sept. 11,00. Speck, loko:
11,00; leichte Schweine 7,75—8,20, ſchwere Schweine 7,75—8,05;
Schweinezufuhren: Chicago 95 000, im Weſten 225 000.
Baumwolle: März 17,25, April 17,27—17,28.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 6. Febr.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 152½, hart 144½; Mais: neu
ank. Ernte 103½: Mehl, ſpring wheat clears 6,50—6,85; Fracht:
nach England 1,9—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,55; Talg, extra 9.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 98; Loko:
14½. Februar 13,70, März 13,79, April 13,86, Mai 1407, Juni
14,15, Juli 14,23, Auguſt 14,23, September 14,25, Oktober 14,02.
Geite 15
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um je 4/s Prozent auf
6½1 Prozent ermäßigt.
Der Internationale Walzdrahtverband wird am 7. Februar in
Brüſſel ſeine übliche Monatsverſammlung (Marktberichterſtattung uſw.)
abhalten.
In den Kreiſen des deutſchen Mehlhandels, der gegenwärtig nur
in der Provinz in Vereinen und Verbänden zuſammengeſchloſſen iſt
beſteht die Abſicht, eine Reichsſpitzenorganiſation zu ſchaffen. Der vom
Bund mit der Führung der Verhandlungen beauftragte Ausſchuß hat
für den 9. Februar eine Tagung der Provinzausſchußmitglieder
ein=
berufen.
Dr.=Ing. e. h. Aron Hirſch, einer der prominenteſten Induſtriellen
Deutſchlands auf dem Gebiete der Metallinduſtrie, beging am 6. Febr.
ſeinen 71. Geburtstag.
„Evening Standard” meldet, daß zwecks Fuſion der Agfa und der
Ansco Photo Product (Amerika) eine neue Firma unter dem Namen
„Agfa Ansco Photo Ine” gegründet worden ſei. Es ſei des ferneren
nicht unwahrſcheinlich, daß J. G. in nächſter Zuikunft ein größeres
Aktienpaket der Graſſelli Chemical Ch.=New York erwerben werde.
Dieſer Tage fand die angekündigte a. v. H.=V. der Erſten
Oeſter=
reichiſchen Glanzſtoff=Fabrik ſtatt, in welcher der Antrag des
Verwal=
tungsrats auf Erhöhung des Aktienkapitals von 9 auf 16 Millionen S
zum Beſchluß erhoben wurde. Zur Ausgabe gelange.: 70 000 Stück neue
Aktien 4 100 S mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1928.
Nach einer Brüſſeler Meldung hat die Kohlenkommiſſion der
Re=
gierung den Vorſchlag gemacht, Prüfungen darüber anzuſtellen, ob nicht
eine Ermäßigung der Transportfrachten bei der belgiſchen ſtaatlichen
Eifenbahngeſellſchaft möglich gemacht werden könne. Die
Frachtermä=
ßigung, die vorgeſchlagen wird, würde die Staatsbahnen rund 5 Mill.
Frs. monatlich koſten.
Nach franzöſiſchen Blättermeldungen verlautet in unterrichteten
Kreiſen, daß der Beratende Kohlenausſchuß beim Miniſterium fütr
öffentliche Arbeiten ſich grundſätzlich für eine Erhöhung der
Einfuhr=
abgaben für nach Frankreich importierte Steinkohlen ausgeſprochen hat
Die Förderung der franzöſiſchen Kohlengruben belief ſich im Jahre
1927 auf 52 846 968 Tonnen gegen 52 497 522 Tonnen im Jahre 1926.
In Stockholm ird zur Zeit mit großem Intereſſe das Profekt einer
Weltausſtellung für Stockholm im Jahre 1934 erörtert, wenn der
ſchwve=
diſche Reichstag ſein 500jähriges Jubiläum feiert. Für das Jahr 1930
iſt eine Kunſrinduſtrie Ausſtellug geplant.
Unmittelbar nach Oſtern wird in Rom eine Abordnung britiſcher
Induſtrieller erwarter, die mit italieniſchen Wirtſchaftsführern eie
Aus=
ſprache über die Induſtrie= und Handelsbeziehungen beider Länder
pflegen werden.
Die aufgelegten Ziehungsliſten für die ſpaniſche Anleihe über 500
Mill. Peſ. wurden, wie aus Madrid gemeldet wird, bereits wiederum
kurze Zeit geſchloſſen. Die Anleihe iſt vierfach überzeichnet worden.
Nach einer amtlichen Mitteilung aus Toronto beläuft ſich der
ge=
ſamte kanadiſche Handelsumſatz des Jahres 1927 auf 2 325 899 934 Doll.
gegenüber 2 292 281 179 Doll. im Jahre 1926. Die Bankdebitoren
ev=
reichten mit 4 24 Mill. Dollar einen neuen Höhenrekord, ſie ſtellten ſich
um 50 Prozent über den Stand des vergangenen Dezembers.
Bebauungsplan.
Der auf Grund Verfügung des Herrn
Miniſters des Innern vom 21. v. Mts.
feſtgeſtellte Bebauungsplan, für den
Prinz=Emil=Garten liegt gemäß Art.
der Allg. Bauordnung bei dem Städt
Hochbauamt zur Einſicht offen. (st254,
Darmſtadt, den 3. Febr. 1928.
Der Oberbürgermeiſter,
Bekanntmachung.
Baulandumlegung Alfred=Meſſel=
Weg Bezirk I der Gemarkung
Darmſtadt.
Nachdem das Miniſterium der
Finan=
zen, Abteilung für Bauweſen, den Plar
für die Neueinteilung und den Antrag
auf Umlegung der Grundſtücke Flur XI,
Nr. 68 (teilw.), 69 (teilw.), 70 (teilw.),
592 , (teilw.), 60 (teilw.), 89, 89‟,
893 897„r 30, 91, 92, 93, 94, 95, 96,
97, 98, 106 (teilw.), 131, 1312,o, 1312,
(teilw.), 141, 142 (teilw.), 143, 144, 145, Steinwald und kommen zuerſt zum Aus=
146 und 158 der Gemarkung Darmſtad
ſchließlich 23. Februar 1928 während der
Dienſtſtunden in Zimmer 15 des
Ver=
meſſungsamtes Darmſtadt (Stadt) zu
Darmſtadt, Grafenſtraße 30, offen. Ich
bringe dies gemäß Artikel 21 des
Bau=
landumlegungsgeſetzes mit der
Aufforde=
rung zur öffentlichen Kenntnis, daß
Ein=
wendungen während dieſer Zeit bei dem
Unterzeichneten ſchriftlich oder zu
Proto=
koll erhoben werden können.
Gleichzeitig fordere ich hiermit die
Beteiligten auf, die Einträge der
Eigen=
tums= und ſonſtigen Rechtsverhältniſſe
in den öffentlichen Büchern, inſoweit ſie
den beſtehenden Verhältniſſen nicht mehr
entſprechen, innerhalb einer Friſt von
einem Monat bei dem zuſtändigen
Amts=
gericht berichtigen oder ergänzen zu laſſen
damit die beſtehenden Rechtsverhältniſſe
beim Umlegungsverfahren berückſichtigt
werden können.
(st2573
Darmſtadt, den 6. Febr. 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
Holzverſteigerung.
Donnerstag, den 9. Februar,
vormittags 10 Uhr anfangend,
wer=
den aus dem Billingſer Gemeindewald,
Diſtrikt Stein= und Oberwald,
nach=
ſtehende Holzſortimente an Ort uud
Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert:
z. Nutzholz (Stämme):
Eichen (Schnitth.) 8 St. Kl.4-5— 12,15 fm
24 „ „ 3-4—17,89
Eſchen
(Wagnerh.) 18 „ „ 2— 6,72
Kiefer (Schnitth.) 11 „ „ 3a— 5,83
Fichten (Bauholz) 3 . „ 2a— 1,68
Nutzſcheiter, rm: 50 Kiefer (rund).
b. Brennholz:
Scheiter, rm: 68 Buchen, 6 Eichen,
Eſchen;
Knüppel, rm: 12 Buchen, 11 Eichen,
16 Eſchen, 14 Kiefer
Flur XXlK, Nr. 55 (teilw.), 59 (teilw.), Reiſig, Wellen: 1365 Buchen, 120 Eichen,
400 Eſchen, 660 Kiefer;
Stöcke, rm: 2 Eſchen, 8 Kiefer.
Die Eſchenſtämme liegen im Diſtrikt
gebot. — Wenn Steigerer mit der Bahn
genehmigt hat, liegen die Vorarbeiten in kommen, dann können ſie 8,64 ab
Groß=
der Zeit vom 16. Februar 1928 bis ein= Bieberau das Poſtauto benutzen und am
Kreuzpunkt Meßbach ausſteigen.
Zuſammenkunft der Steigerer auf
der Provinzialſtraße von Niedernhauſen
nach Meßbach.
(2367a
Billings, den 2. Febr. 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Billings.
Röder.
Nußbaum=Bett mit
Matr., Kleiderſchr.,
Waſchtiſch, Nachtt.,
Spiegel bill. abzug.
Heinrichſtraße 2.
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Nummer 38
Als ich noch Prinz war....
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
)
(Nachdruck verboten)
Viel Trauer und entſagungsvolle Melodik, war in dieſer
Muſik.
Als das Spiel zu Ende war, ſagte Thereſe:
„Das war eine Grabmuſik —‟
Karl Ferdinand bliate auf.
„Ja —,” antworiete er.
Die Prinzeſſin legte Geige und Bogen beiſeite.
„Laſſen wir es für heute, Ferdi. Der — Aerztekongreß hat
Sie melancholiſch gemacht.”
Der Prinz ſtand auf.
Sinnend ruhte ſein Blick auf Thereſe. Dann lächelte er und
ſagte:
„Verzeihung. Wie wär’s — wollen wir Offenbach ſpielen?
Das iſt luſtiger, nicht wahr? Ich denke an jene entzückende Stelle,
die ſo leicht klingt und doch ſo bedeurungsvoll im Scherz iſt: „Als
ich noch Prinz war in Arkadien —!” Ach — Arkadien, das Land
des Glücks!”
„Mir ſcheint, Ferdi, als ob Sie lieber ein Prinz im Land des
Glückes als ein wirklicher Prinz wären.”
„Hm — wiſſen Sie, Thereſe — Prinzen in Arkadien ſind
noch ſeltener als wirkliche Prinzen. Man muß zufrieden ſein.
Aber fangen wir an.”
Die Prinzeſſin griff wieder nach der Violine, Karl Ferdinand
ſuchte die Nolen heraus. —
Im Nebenzimmer ſaßen der Erzherzog, ſeine Gatrin und die
Herzogin von Waldburg im Geſpräch beiſammen. Es war ein
gemächlich=behagliches Plaudern, während nebenan nun die
Offenbachſchen Melodien erklangen. Vorſichtig lenkte der
Erz=
herzog die Unterhaltung auf die beiden im Nebenzimmer.
Schmunzelnd meinte er:
„Sie ſcheinen ſich ja nun wieder aus den komplizierteren
Re=
gionen ihrer Trauermuſik in lebendigere Wirklichkeit
zurückgefun=
den zu haben. Prinzeſſin Thereſe ſcheint doch einen gelinden
Ein=
fluß auf Ferdi auszuuben.”
Die Herzogin lachelte bedeutungsvoll.
„Es wäre ja auch zu wünſchen.”
„Wahrhaftig. Ich muß immer wieder ſagen, wenn ich die
bei=
den ſo zuſammen ſehe: Sie paſſen füreinander! Sie ſind
eigent=
lich wie füreinander geſchaffen.”
„Thereſe hat immer für Ferdi viel übrig gehabt. Ich finde
übrigens, er iſt etwas ernſter geworden, um endlich das Wort zu
ſprechen, das die Prinzeſſin gewiß ebenſo glücklich machen würde
wie uns alle.”
Die Herzogin ſchwieg zu dieſen Worten ihres Gatten.
„Wenn ſie in ihren Gefühlen ſo gut zuſammenklingen wie in
ihren muſikaliſchen Vorträgen,” meinte die Herzogin von
Wald=
burg, „ſo müßten ſie jedenfalls ein gutes Paar abgeben. Laſſen
wir die Zeit weiter wirken, Durchlaucht. Sie iſt unſer beſter
Helfer.”
Die Tage vergingen.
Karl Ferdinands Weſen war wohl immer noch von einer
leiſen Melancholie überſchattet. Prinzeſſin Thereſe dagegen war
offenbar benht, ihn aufzuheitern, und ihre kultivierte Art blieb
nicht ohne Eindruck auf ihn. In ihrer Gegenwart veraaß er
zum Teil die große Enttäuſchung ſeines Lebens, wenn er ſie auch
nicht verwinden konnte. Und deſſen war er gewiß, daß ſein Herz
Dienstag, den T. Februar 1928
ſich nie mehr reſtlos, an eine andere Frau würde verſchenken
tönnen. —
Es war mitten im Herbſt. Schon ſtahen hier und da die
Aeſte der Bäume kahl in die Luft, des Winters gewärtig. Sonſt
war es in den Wäldern von Wien gelb und rot von herbſtlichem
Laub. In Grinzing rauſchte noch einmal die Wiener Lebensluſt
hoch auf — bald würde auch hier die laute Fröhlichkeit verſtummt
ſein, wo das „einfache Volk” in den Konzertgärten, zwiſchen den
Amüſierbuden und den bunteſten Allotriagelegenheiten vom
Frühling ab bis in den ſpäten Herbſt ſich vergnüglich tummelte.
Karl Ferdinand, der oft hier draußen mit lieben Bekannten
unter dieſer buntgemiſchten Menge manchen frohen Tag erlebt
hatte, empſand plötzlich eine heiße Sehnſucht, noch einmal ſich
in dieſe naide, bunte Welle der Luſt zu ſtürzen. Wie lange war
es her, daß er nicht dort geweſen war.
Er war ſelbſt verwundert über dieſe Sehnſucht. War es der
Drang, ſich einmal wieder gauz zu betäuben? Alles zu vergeſſen,
was heimlich auf ſeine natürliche Fröhlichkeit drückte: Er wußte
es felbſt nicht recht.
Aber er ſogte einmal zu Thereſe:
„Nach Grinzing müßten wir doch mal! Bald wird dort
Kehraus ſein. Sie wiſſen doch, wie ſchön es in Grinzing iſt?”
Thereſe hatte nur ein dunkles Erinnern daran. Ja — ſie
entſann ſüh, eimmal, vor vielen Jahren, dort geweſen zu ſein.
Sir war damals noch ein junges Ding, weilte zu Beſuch in Wien,
und heimlich war ſie mit Ferdi und ſeinen Freunden
hinausge=
fahren. Denn — eigentlich war es ja wohl kein Aufenthalt für
prinzliche Herrſchaften. Die Herzogin von Walddurg hatte denn
auch nie von dieſer Eskapade erfahren.
Nun aber, bei den Worten Ferdis, überkam ſie doch wieder
eine heimliche Luſt an dem Abenteuer.
In dieſen Worten — verriet ſich der alte, „luſtige Ferdi”.
„Wollen wir’s riskieren?” fragte ſie, und hatte doch
gleich=
zeitig ein bißchen Angft, mit dem Volk, der einſachen Menge
klei=
ner Bürger, luſtiger Mädels, weinfnoher Studenten ſo eng
zu=
ſammenzukommen.
„Sie dürfen’s natürlich nicht verraten —
„Alſo ein richtiges Komplott —
„Na?”
Da gab ſie ſich einen Ruck.
„Gut. Ich komne mit.”
„Aber ſo einfach wie möglich anziehen, Thereſe —
„Auch das!”
Sie lachte.
„Mein einfachſtes Straßenkoſtüm.”
„Sie werden darin noch immer entzückend genug ausſehen.”
So war das kleine, harmloſe Abenteuer beſchloſſen!
Schon am nächſten Tage ſtürzten ſie ſich hinein. Man hatte
vorgegeben, ſich einige Muſeen in der Stadt anſehen zu wollen
und man würde wohl erſt zum ſpäten Abend zurückkommen.
Nun, es ſollte ſogar noch ſpäter werden. Doch das wußten
ſie ſelber noch nicht. —
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Seite 15
In Grinzing war wie immer ein kunterbuntes
Durcheinun=
der auf den Straßen. Hier ſchmurrten die Karuſſells zu der
qua=
kenden Muſik der Leieraſten, vougepfropft von jungen Menſchen,
denen das raſend rotiernde Karuſſell noh immer nicht ſchneu
ge=
nug ging, Luſtſchaukeln flogen mit ſchreiendem Jungmädchenvolk
auf und nieder, die Ausſchreier vor den Buden ſchrien ſich bald
die Lunge aus dem Leibe, friſchgeröftete Bretzeln dufteten, aus
den Wiener Kaffeeſtuben ſtrömte der echteſte Moklageruch, die
Schlagobersſtuben — beſondere Spezialität von Grinzing —
waren bis auf den letzten Stuhl von Leckermäulern beſetzt. Und
hier Muſik — und da Muſik — große Kapellen — kleine Kapellen
— auf den Promenaden der Konzertgärten drängte ſich die
Ju=
gend, voll Sehnſucht und Begierde, bunte Studentenkappen neben
Mädchenhüten und Arbeitermützen. Alles eine große, ſorgloſe
Gemeinſchaft der Lebensfreude!
Der Prinz und Thereſe wurden von dem allgemeinen
Stru=
del mitgeriſſen. Es war zweallos, ſich dagegen zu ſtemmen, zu
verſuchen, Diſtanz zu halten, die Prinzefſin erkannte das bald.
Hier nützte nur — mitmachen!
„Hoppla!” Mit einem Schwung hatte Karl Ferdinand ſie
auf ein richtiges Holzpferd geſetzt, das zu der Karuſſellgarnitur
des Beſitzers Wimpfl gehörte, wie das große Holzſchild über
ſei=
nem Stand auswies; er war ein Mann, der ſicher ſeine
zweiein=
halb Zentner wog. Eine Sehenswürdigkeit!
Uind ſchon ging es in ſauſendem Schwung herum.
Thereſe lachte — lachte — und Karl Ferdinand mußte ſie
auf dem hölzernen Gaul ſtützen. Wirklich, die große Luſtigkeit
ringsum ſteckte an.
„Fidel iſt’s, Thereſe, wie? Der Teufel hole alle Schlöſſer!“
„Pfui, Ferdi —! Aber fein iſt’s!“
Man fuhr mit der fabelhaften Berg= und Talbahu, in der
man zuweilen bei dem raſenden Lauf ſürchten konnte, als
hun=
derdmal gebrochenes Skelett wieder unten anzukommen. Aber
alles ging gut aus. Und muan lachte und lachte!
Zwiſchendurch aß man Schlagobers. Knobberte kandierte
Früchte. Sah einem Tanzplatz mit all den tanzenden Pärchen zu.
Die Lampen begannen zu brennen. Wunderbar buntfarbig
flimmerte das fahle Laub der Bäume. Rauſch und Luſt üverall.
Es wwar, als ob jeder noch vom Herbſt erraffen wollte an Luſt,
was zu erraffen war, bevor auch über Grinzing der Schnee fiel.
Man landete in einem der Konzertgärten; eine Streichkapelle
ſpielte. Famos eingeſpielt. Die Tiſche faſt alle beſetzt. Eilfertig
liefen Keuner und Kellnerinnen hin und her.
Der Prinz beſtellte Eſſen. Eine Flaſche Wein. Sie ſaßen im
Schatten einer Kaſtanie. Das Laub beiam letzte Farbe von den
ſchwebenben Lampions.
„Ich habe wahrhaftig Hunger, Ferdi. Einen mächtigen
Hunger.”
„Sie werden ſehen, wie ſein dieſe Kalbshaxen ſchmecken,
auch ohne ſilberne Beſtecks! Aber erſt — ein Glas auf — ja
worauf?
Er hatte die Gläſer gefüllt.
„Auf das Leben, Ferdi! Das volle Leben!”
„Und — auf das Vergeſſen, Thereſe! Auf das
Vergeſſen=
können!“
Anitas Geſüht gaukelte durch ſeine Seele.
„Schon wieder melancholiſch? Pfui! Auf das Leben, Ferdi,
auf nichts anderes!"
Da ſtießen ſie an und tranken.
Uind der Grinzinger Wein ſchmeckte — und das Eſſen
ſchmeckte — und der Abend war voll Schönheit und Seligkeit.
Thereſe wurde ausgelaſſener. Der Wein tat ſeine Wirkung, das
ganze heimliche Abenteuer, die Stimmung ringsum. Der Prinz
ließ ſich mit fortreißen.
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6 Akte von Witwen, geschiedenen Frauen
und solchen, die es werden wollen
Noch heute als Einlage 6—8 Uhr: (2547
Publikum gebe ich hiermit be-
kannt, daß ich mit dem 1. Feb-
ruar die hinteren Räume als
Tanzdiele aufgelöst habe und
sich seitdem darin das
Billard-Casino
befindet Mittwoch, den 8. Februar 1928
Karnevalistisches Konzert
unt. freundl. Mitwirk, des bek. Komikers
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(Bühnenvolksbund)
Dienstag, 7. Februar 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr
Cavalleria rusticana
Melvdrama in einem Aufzug
von Pietro Mascagni
Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirkende:
Martha Liebel, Hanna Siebers=Deſ au a. G.,
Käthe Walter, Hans Komregg, Guſtap
Wünſche=Dortmund, a. G.,
Der Bajazzo (Pagliacci)
Drama in zwei Aufzügen und einem
Prolog von Leoncavallo
Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirkende:
Paula Kapper, Leo Barczinſki, Karl Ebert=
Beher, Herbert Grohm, Ludwig Wenzel,
Guſtav Wünſche=Dortmund, a. G.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.20—12 Mark
Kleines Haus
Zuſatzmiete I (8. Vorſtellung)
Dienstag, 7. Februar 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr
Zum erſten Male:
Das Spiel
von Liebe und Tod
in drei Akten von Romain Rolland
Inſzenierung: Theodor Haerten, a. G.
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende. V2545
Annelieſe Born.,, Charlotte Jaele=Joſt,
Kitty Stenge, Hans o chim Büttner,
Her=
mann Gallinger, Richard Jürgas, Rudolf
Klix. Karl Paryla, Gothart Portloff
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätze: 1.50—7 .50
(Sperrſitz 3.50, 4.80, 6 Maz).