Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſie Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 35
Samstag, den 4. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällfl leder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bani und
Darm=
gädter und Nationalbank.
Unſer Wohnungsbedarf.
Das (cho der Rede Briands.
Von
Wie Berlin darüber urteilt: Die Rheinland=Debatte hat begonnen. — Die
WGedankengänge von Thoiry erneut zur Debatte geſtellt. — Hinter den Kuliſſen
von Locarno. — Mobiliſierung der deutſchen Obligationen? — Löſung des
geſamten Reparationsproblems.
dene Wünſche geltend mechte. Sie ſind auch von Herrn Briand
Briands Bereitſchaft
entgegengenommen und in der ſpäter überreichten Note der
Bot=
ſchafterkonferenz berückſichtigt worden. Sie bezogen ſich damals
auf die Wiederherſtellung der Luftfahrtfreiheit,
3u Raumungsverhandlungen. die Verminderung des Beſatzungsheeres und den
Der Kaufpreis.
Die Senatsrede des franzöſiſchen Außenminiſters Briand
Chat in Berlin natürlich die allerſtärkſte Beachtung gefunden. Sie
genthält zwar manches, was uns nicht behagt und was auch in
Cder ausgeſprochenen Rechtsxreſſe ſchon zum Gegenſtand heftigſter
Kritik benutzt wird. Sie enthält aber doch auch Feſtſtellungen,
Cdie für die weitere Entwicklung unſerer Außenpolitik von ganz
beſonderer Bedeutung ſind. Betrachtet man die Rede Briands
egenauer, dann wird man finden, daß er von der Senatstribüne
ald nach rechts und bald nach links geſprochen hat. Infolge=
Sdeſſen kamen in ſeinen Ausführungen die verſchiedenſten
Ton=
parten zur Geltung, die aber ihre Bedeutung nicht abzuſchwächen
vermögen. Wenn er hin und her pendelte, dann geſchah das doch,
„nur mit Rückſicht auf die im Senat ſehr ſtark vertretenen Chau=
Biniſten. Daß er hier ein Verträuensvotum einſtimmig erhielt,
Lobwohl ihm manches Wort über die Lippen kam, das für die
4Ohren vieler rechtsgerichteter Senatoren nicht angenehm ge=
Elungen hat, iſt doch immerhin recht beachtlich.
Jetzt zu einer abſchließenden Kritik ſeiner Rede zu kommen,
ſtiſt mit Rückſicht auf die Tatſache, daß die bisher vorliegenden
/Berichte nicht „übereinſtimmen und in manchen weſentlichen
Funkten voneinander abweichen, nicht gut möglich. Herr Briand,
ein Mann mit äußerſt flinker Zunge, hat im Senat nicht weniger
vals zwei Stunden lang geſprochen, dazu ohne jedes Manuſkript,
ſſo daß man verſtehen kann, wenn die bisher aus Paris gekom=
Emenen Berichte nicht ganz einheitlich ſind. Erſt wenn, in der
EWilhelmſtraße das offizielle Stenogramm der Rede Briands
vor=
liegt, iſt es an der Zeit, ſich mit ihr ernſthaft zu beſchäftigen und
ſie zum Gegenſtand unſerer Unterhaltungen mit
Frank=
greich zu machen, denn daß dieſe Unterhaltung im Sinne Briands
liegt, hat er ja klipp und klar ausgeſprochen, wie er auch
unzwei=
deutig zu verſtehen gegeben hat, daß mit der Rede des
Reichs=
außenminiſters Dr. Streſemenn vor dem Reichstag und mit
ſei=
iner Antwort vor dem Senat die Rheinlanddebatte
twieder in Fluß gekommen ſei.
Wenn alſo ein endgültiger Bericht über die Briand=Rede
noch nicht vorliegt, ſo iſt es doch möglich, einiges
herauszu=
ſtreichen und zu unterſtreichen. So zum Beiſpiel die
Sicher=
heitsfrage, die Frankreich nach wie vor bewegt, deren
Lö=
ſung aber ſchon für Briand feſt zu ſtehen ſcheint, iſt doch ganz
ſtintereſſant, weil er hier ausdrücklich feſtſtellt, Frankreich habe am
Rhein keine Befürchtungen, und daß er weiter der Anſicht Aus=
Tdruck gibt, der für die entmilitariſierte Zone vorgeſehene
Garan=
tiemechanismus dürfe nur in dem vom Völkerbund gezogenen
Rahmen ſtehen. Das kann nichts anderes als eine Abkehr von
der Sicherheitstheſe Paul=Boncours ſein, der auf dem
Stand=
punkt ſteht, daß alles das, was von dem Völkerbund geleiſtet ſei,
nicht ausreiche. Herr Briand bekennt ſich ganz offenbar zu dem
Juveſtigationsprotokoll, wonach das Kontrollrecht auf den
Völ=
kerbundsrat übergeht und nur auf Antrag einzelner Mächte und
runter Zuſtimmung des geſamten Rates ausgeübt werden kann.
Für Briand hat aber die Aufrechterhaltung der
Rheinland=
beſetzung mit der Sicherheitsfrage gar nichts mehr zu tun. Er
hat keinen Zweifel gelaſſen, daß er die Frage nur von der
ge=
ſchäftlichen Seite betrachten könne. Das würde alſo bedeuten,
daß die Gedankengänge von Thoiry von neuem
zur Debatte geſtellt werden würden.
Ueber Thoiry hat Briand auch geſprochen, hat ſich aber nicht
ganz an die geſchichtlichen Wahrheiten gehalten inſofern, als die
Mitteilung unrichtig iſt, die auf privatem Weg gemeldet worden
iſt, daß für Thoiry die Initiative von deutſcher Seite
aus=
gegangen ſei. Die Dinge liegen vielmehr umgekehrt. Frankreich
hatte damals den lebhaften Wunſch, wegen des ſchlechten
Stan=
des des Franken größere Beträge in ſeine Hand zu bekommen.
Es glaubte, am beſten durch die Mobiliſierung der deutſchen
Obligationen zu ſeinem Ziel zu kommen und machte
infolge=
deſſen dem Reichsaußenminiſter entſprechende Vorſchläge, worauf
dieſer jedoch nur antworten konnte, daß er ſich erſt mit ſeinen
Finanzſachverſtändigen beraten müſſe. Man kam ſchließlich
da=
hin überein, dieſe Angelegenheit weiter zu verfolgen. Briand
hat im Senat dagegen feſtgeſtellt, daß die Angelegenheit
verſan=
det ſei, weil Deutſchland weitere Vorſchläge nicht unterbreitet
habe. Ganz abgeſehen von der Tatſache, daß die ganze
An=
regung von Herrn Briand ausging, war es auch Frankreich
wie=
derum, das nach einiger Zeit der Bitte Ausdruck verlieh, man
möge zunächſt die Vorarbeiten für eine Mobiliſierung der
deut=
ſchen Obligationen einſtellen. Wenn er jetzt die
Räu=
mung der Rheinlande als eine Räumung
auf=
faßt, der man eine entſprechende Gegenleiſtuug
gegenüberſetzen nüſſe, dann ſcheint die
fran=
zöſiſche Regierung auf den Kern der Thoiry=
Verhandlungen wieder zurückgreifen zu wollen.
Ein anderer Teil der Rede Briands verdient ſchon jetzt
nicht unwiderſprochen zu bleiben. Es handelt ſich um jenen
Paſſus über die Locarnoverträge, wonach Deutſchland die
Unter=
zcichnung der Verträge von einer Reihe von Forderungen
ab=
hängig gemacht habe. Briand jedoch habe ſich darauf nicht
ein=
gelaſſen, ſondern den deutſchen Wunſchzettel erſt gar nicht in
Empfang genommen. Wir wiſſen nicht, was ihn zu dieſer
Be=
hauptung veranlaßt hat. Es ſtmmt, daß Deutſchland verſchie=
Umbau des Ordonnanzſyſtems. In den
vierzehn=
tägigen Verhandlungen, die dem Abſchluß der Locarnoverträge
voraufgingen, iſt Herr Briand genau über unſere Wünſche
infor=
miert worden. Wahrſcheinlich iſt wohl der Wortlaut ſeiner
Aus=
führungen hier nicht genau wiedergegeben worden.
Am wertvollſten iſt auf alle Fälle die Bereitſchaft
Briands zu Räumungsverhandlungen.
Wahr=
ſcheinlich wird man die Sommertagung des Rates benutzen, um
an die Löſung dieſes Problems heranzugehen. Herr Briand
ſetzt hier zwar das Einverſtärdnis ſeiner Alliierten voraus, in
der Wilhelmſtraße glaubt man aber nicht, daß England oder
Ita=
lien oder Belgien oder ein anderer Alliierter irgendwelche
Schwierigkeiten bereiten würde. Eine Löſung wird allerdings
nicht von heute auf morgen gefunden werden können, wenn die
Dinge in der Richtung laufen ſollten, daß nur eine
Mobili=
ſierung der deutſchen Obligationen im Austauſch
gegen die Räumung in Frage kommt. Größere Geldmittel laſſen
ſich aber nur im Zuſammenhang mit der Löſung des
geſamten Reparationsproblems beſchaffen. Ob
Briands Optimismus, daß noch in dieſem Jahre eine Klärung
eintreten wird, berechtigt iſt, bleibt abzuwarten. Feſtzuſtellen
iſt vielleicht noch, daß eine Mobiliſierung der deutſchen
Obliga=
tionen uns keine neuen Schulden aufbürdet; bei dem Endkampf
um die Reparationsſumme werden aber dieſe
Schuldverſchrei=
bungen noch eine große Rolle ſpielen.
Poriſer Aufforderung an Deutſchland: „Gib
mir eiwas, dann gebe ich dir auch eiwas”.
EP. Paris, 3. Februar.
Die Preſſe kommentiert heute vor allem die geſtrige Rede
Briands im Senat, während die Rede Poincarés in der Kammer
weniger beſprochen wird, wohl, weil ſie genau ſo ausgefallen iſt,
wie man erwartet hatte, nämlich techniſch. Die Rede Briands hat
aber im Gegenteil überraſcht. In politiſchen Kreiſen konnte man
geſtern hören, daß Briand ſtark im Hinblick auf die Wahlen
ge=
ſprochen habe. Briand habe eine Niederlage der Kartellparteien
vorausgewittert, vor allem aus Anlaß der Rheinlandfrage, und
er habe deshalb nach dieſer Seite hin Ballaſt abwerfen wollen.
Auch in der Preſſe hat die Deutlichkeit und Härte, mit der Briand.
auf die beiden letzten Reden Streſemanns geantwortet hat,
all=
gemein überraſcht. Briand findet deshalb auch uneingeſchränkten
Beifall bei den meiſten nationaliſtiſchen Blättern, während die
Linksblätter eigentlich weniger Erſtaunen äußern, als ſich den
Anſchein geben, daß Briand es vermieden habe, auf die von
Streſemann präziſen Fragen zu antworten.
Der „Matin” ſchreibt: Noch nie zuvor ſei der Welt ſo deutlich
bekanntgegeben worden, was in Thoiry geſprochen wurde. Das
„Petit Journal” meint, Briand habe es verſtanden, mit
aller nur denkbaren Deutlichkeit auf die beiden letzten Reden
Streſemanns zu antworten. Sogar im „Echode Paris”, das
in der Regel an Briand kein gutes Haar läßt, wird anerkannt,
daß der Außenminiſter ſich geſtern mit aller nur denkbaren
Deut=
lichkeit geäußert habe. „Figaro” iſt der Anſicht, daß der Ton
der Rede Briands locarniſtiſch geweſen ſei, die Argumentation
dagegen national. Das Blatt hätte aber gleichwohl gewünſcht,
daß Briand mit noch größerer Deutlichkeit die Weigerung für die
Räumung des Rheinlandes zum Ausdruck gebracht hätte. Auch
der „Avenir” vermißt eine noch entſchiedenere Stellungnahme.
Briand habe nicht geſagt, was den Deutſchen den Appetit
gründ=
lich nehmen könnte.
Der „Peuple” bedauert die Tonart Briands. Durch ſolche
Kontroverſen über die Grenze hinweg werde der Sache des
Friedens und der Wiederverſöhnung der Völker nicht gedient.
Das „Oeuvre”, das betanntlich ſeit einiger Zeit für die
Räumung Stimmung macht, aber nur gegen bedeutende
Kom=
penſationen von ſeiten Deutſchlands, frohlockt. Briand habe
end=
lich geſagt: „Gib mir etwas, dann gebe ich dir auch
etwas‟. Es ſei jetzt an Deutſchland, zu antworten und ein
Angebot zu machen.
Die „Volonté”, die in den letzten Tagen ebenfalls für die
Räumung eingetreten iſt, ſchreibt, daß Briand Streſemann eine
höfliche und freundliche Lehre gegeben habe. Aus der Rede ſei
erſichtlich, daß das Problem der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
mehr als je an der Tagesordnung ſei.
Der „Quotidien” bezweifelt, daß der Senat ebenſo
ein=
mütig für Briand geſtimmt hätte, wenn er nicht unter dem
Ein=
druck ſeiner überlegenen Redekunſt geſtanden hätte. Streſemann,
der von den Nationaliſten gedrängt worden ſei, habe die Frage
der Räumung offenbar etwas überſtürzt. Briand dagegen habe
mehr Handlungsfreiheit gehabt. Im Grunde genommen habe
Briand es unterlaſſen, auf die einzelnen Punkte der Rede
Streſe=
manns zu antworten. Offenbar behalte er ſich ſeine präziſe
Stellungnahme für perſönliche ſpätere Unterhandlungen vor.
Die „Humanité” dagegen kommt zu dem Schluß, 2aß
Briand der durch Streſemann aufgeworfenen Debatte aus dein
Wege gegangen ſei. Seine Abſicht ſei offenbar, die Löſung des
Rheinlandproblems bis nach den Wahlen zu verſchieben.
Stadtrat Dr. Merkel.
Im vorigen Jahr iſt eine Zählung der im Deutſchen Reich
vorhandenen Wohnungen erfolgt, ſie wurde in ſämtlichen
Ge=
meinden mit mehr als 5000 Einwohnern vorgenommen und
dar=
über hinaus in etwa 8000 kleineren Gemeinden und erſtreckte ſich
im ganzen auf 68,6 — der deutſchen Bevölkerung. Die Ergebniſſe
dieſer Wohnungszählung geben ſehr wichtige Aufſchlüſſe über
die Wohnungsverhältniſſe unſeres Volkes, vor allem iſt der
Ver=
gleich mit der Vorkriegszeit intereſſant. In der Vorkriegszeit iſt
auf eine Statiſtik der Wohnungen und der Haushaltungen, ſowie
ihres Verhältniſſes zueinander, kein großer Wert gelegt worden.
Von einer Wohnungsnot, wie ſie uns heute bedrängt, war
da=
mals nichts zu ſpüren. Im Frieden ſtanden dauernd 2 bis 3 9
aller Wohnungen leer und bildeten eine genügende Reſerve. Die
Zahl der Wohnungen war im Frieden faſt ebenſo hoch wie die
der Haushaltungen. Das hat ſich nach dem Kriege weſentlich
geändert. Ende 1926 waren in Deutſchland 950 000
Haushaltun=
gen mehr vorhanden als Wohnungen, und man wird für die
Zukunft mit einem jährlichen Zuwachs von rund 200 000
Haus=
haltungen rechnen müſſen. Dieſer Zuwachs wird vorausſichtlich
bis 1935 anhalten, denn von da ab wird ſich der ſtarke
Geburten=
rückgang in der Nachkriegszeit bemerkbar machen.
Der Wohnungsbedarf iſt alſo jetzt und in den nächſten
Jah=
ten bedrohlich ſtark. Zwar beſcheiden ſich viele Ehepaare mit
kleinen Haushaltungen und müſſen ſich ſchon deshalb beſcheiden,
weil ihr Einkommen die Zahlung einer hohen Miete nicht
zu=
läßt; auch die Erwerbsloſigkeit verringert die Nachfrage nach
Wohnungen etwas, weiter beanſpruchen namentlich die jungen
und jüngſten Ehepaare — ſeit dem Kriege iſt die Zahl der
Ehe=
ſchließungen in den jüngeren Altersklaſſen ganz erheblich
geſtie=
gen — zunächſt keine eigene Wohnung, ſondern hauſen bei Eltern
und Verwandten. Es nehmen auch viele älteren Leute und
Einzelperſonen, die eigene Wohnungen haben, unter dem Druck
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in zahlreichen Fällen Ehepaare
als Untermieter auf. Aber alles dies genügt nicht, die
Woh=
nungsnot auch nur einigermaßen zu beheben. Dazu kommt, daß
alljährlich ein größerer Teil von Wohyungen infolge der
Ver=
ngchläſſigung im Kriege und in der Inflationszeit verfällt und
unbewohnbar wird. Es müſſen auch zahlreiche Not= und
Behelfs=
wohnungen in den nächſten Jahren durch Neubauten erſetzt
werden.
Die Ergebniſſe der Reichswohnungszählung laſſen erkennen,
das jetzt mindeſtens 600 000 Wohnungen fehlen und daß
über=
dies jährlich 200 000 neue Wohnungen gebraucht werden.
Natür=
lich ſind dies nur Durchſchnittsberechnungen für das geſamte
Reichsgebiet und ergeben keinen Anhalt für den örtlichen Bedarf
der einzelnen Gemeinden. Der örtliche Wohnungsbedarf iſt je
nech der wirtſchaftlichen Entwicklung, nach den verfügbaren
öffentlichen Mitteln und nach anderen beſonderen örtlichen
Be=
dingungen ganz verſchieken. Vor allem beſtimmt die Zu= und
Abwanderung den örtlichen Bedarf an Wohnungen weit ſtärker
als der Haushaltszuwachs im Jahresdurchſchnitt. Allerdings
kommen für dieſe Zu= und Abwanderung in erſter Linie
Jugend=
liche in Betracht, die keinen eigenen Haushalt haben, ſondern in
Untermiete wohnen. Trotzdem werden, wie erwähnt; bis auf
weiteres 200 000 neue Wohnungen jährlich benötigt. Faſt genau
dieſe Anzahl von Wohnungen iſt in der Vorkriegszeit alljährlich
neu erſtellt, und es ſind außerdem gegen 50 000 abbruchreife
Woh=
nungen durch Neubauten erſetzt worden. Demgegenüber betrug
der Zugang an Wohnungen 1924: 106 500, 1925: 178900, 1926:
204 000, und auf der Ziffer von 200 000 wird er ſich weiter halten.
Wichtige Aufſchlüſſe bringt die Reichswohnungszählung auch
über die hohen Zahlen der ſogenannten zweiten und weiteren
Haushaltungen, d. h. der Haushaltungen, die zwar eine eigene
Hauswirtſchaft führen, aber mit einer anderen Haushaltung
zu=
ſemmen eine gemeinſame Wohnung benutzen. Solche zweite
Haushaltungen wurden 591000 — das ſind 6/4₰ aller
Haushal=
tungen — in den Gemeinden über 5000 Einwohner gezählt;
da=
bei iſt beſonders zu bemerken, daß, je größer die Gemeinde, deſto
höher die Zahl ſolcher zweiter Haushaltungen iſt und in den
Großſtädten ihren Höhepunkt erreicht. Während in den
Gemein=
den von 5—20 000 Einwohnern auf 25 Haushaltungen erſt eine
zweite Haushaltung kommt, hat in den Großſtädten bereits jede
dreizehnte Haushaltung keine eigene Wohnung. In Prozenten
ausgedrückt, ſtellt ſich die Verteilung der zweiten und weiteren
Haushaltungen folgendermaßen dar:
in Gemeinden mit 5 — 20000 Einwohnern 3,9
„ 20— 50 000
5,40
6,68
„ 50 —100 000
769
über 100 000
Doch damit nicht genug. In vielen Großſtädten iſt die
An=
häufung von mehreren Haushaltungen in nur einer Wohnung
noch ſtärker. So ergeben ſich in München 8.2%, Frankfurt a. M.
9,6 %, Hannover 11,1 9, Leipzig 11,2 % Nürnberg 11,5 % und
Hamborn 143 9.
Wie ſtark die Wohnungsdichte jetzt in Deutſchland iſt, geht
auch aus den Ziffern über leerſtehende Wohnungen hervor.
Vor dem Kriege ſtanden im Durchſchnitt 2—3 % aller
Wohnun=
gen leer. Jetzt ſind in den deutſchen Großſtädten höchſtens 0,3 9,
Leerwohnungen vorhanden. Dieſe Ziffer ſteigt etwas in den
kleineren Gemeinden und beträgt in den Gemeinden mit 2—5000
Einwohnern, auf die ſich die Wohnungszählung erſtreckt hat,
etwa 0,6 Die Wohnungsnot zumal der Großſtädte wird noch
dadurch deutlicher illuſtriert, daß von ihrem geringen Beſtand an
leeren Wohnungen etwa die Hälfte für eine Linderung der
Wohnungsnot überhaupt nicht in Betracht kommt, denn 35,6 0 am Tage der Zählung als leer feſtgeſtellten Wohnungen
waren bereits vermietet und 9,6% unbeziehbar, das ſind zu=
nungen in Neubauten. Nach alldem 1
erſtehenden Wohnungen verfügt werden.
eſe Ziffern geben zu denken. Die Reichswohnungszählung
bereiſt aufs neue, daß die Wohnungsnot in den Städten am
Geite 2
Samstag den 4 Februar 1928
größten iſt und daß hier an erſter Stelle neue Wohnungen
ge=
ſchaffen werden müſſen. Unſere Wohnungspolitik muß deshalb
bei der Verteilung der öffentlichen Mittel für den
Wohnungs=
bau dieſe ſtädtiſchen Intereſſen gebührend berückſichtigen. Jetzt
werden zumal die Großſtädte hierbei erheblich beeinträchtigt,
denn ſie erhalten längſt nicht die innerhalb ihres Bezirkes
auf=
kommenden, für den Wohnungsbau beſtimmten
Mietzinsſteuer=
beträge, ſondern es werden ihnen im Gegenteil ganz erhebliche
Teile ihres Mietzinsſteueraufkommens dadurch entzogen, daß ſie
dem ſtaatlichen Ausgleichsfonds zufließen, aus denen zumal
länd=
liche Siedlungen geſpeiſt werden. Das iſt ein Unding. Wo die
Not am größten, ſoll die Hilfe am nächſten ſein. Eine Aenderung
der Verteilungsgrundſätze iſt deshalb ein Gebot der Stunde.
Geſpannte Finanzlage bei der
Reichsbahn.
Tariferhöhung geplant.
* Berlin, 3. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Befürchtung, daß die Reichsbahn in abſehbarer Zeit
wieder zu Tariferhöhungen werde ſchreiten müſſen, ſcheint ſich
zu beſtätigen. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages hat der
Reichsverkehrsminiſter erklärt, daß die Reichsbahn ſich bereits
mit der Frage einer Hinaufſetzung der Tarife
beſchäf=
tige. Es wäre außerordentlich zu bedauern, wenn es tatſächlich
zu einer Aufwärtsbewegung der Reichsbahntarife kommen ſollte.
Die Vergangenheit hat zur Genüge bewieſen, daß dieſe
Tarif=
erhöhungen ſchwere Belaſtungen für die geſamte Wirtſchaft im
Gefolge gehabt haben und ſehr häufig ein Anziehen der Preiſe
auslöſten. Dabei ſoll die geſpannte Finanzlage bei
der Reichsbahn nicht verkannt werden. Die Steigerung der
Reparationslaſten, die erhöhten Beamtengehälter und geſtiegenen
Materialkoſten haben ſich auf der Ausgabenſeite ſahr bemerkbar
gemacht. Dagegen ſind auf der anderen Seite nachlaſſende
Einna hmen zu verzeichnen, die nicht zuletzt auf die
un=
günſtiger werdende Wirtſchaftslage
zurückzu=
führen ſind. Andererſeits darf die Reichsbahn auch nicht
reparationsunfähig werden. Sie muß aber auch
volkswirtſchaft=
lichen Erwägungen Raum geben und darf nicht rückſichtslos ihre
Tarife erhöhen. Ihr Verſuch, den Geldbedarf am einheimiſchen
Geldwarkt zu decken, iſt nur teilweiſe gelungen. Trotzdem darf
aber wohl die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß es möglich iſt,
durch Einſparungen und Vereinfachungen im
Verwaltungsappa=
rat Tariferhöhungen zu vermeiden.
Die Reichseinnahmen und =Ausgaben
im Oezember 1927.
Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht
über die Reichseinnahmen und =Ausgaben in den Monaten
April bis Dezember des Rechnungsjahres 1927. (Beträge in
Millionen Reichsmark.) Danach betrugen im ordentlichen
Haus=
halt die Einnahmen bei einem Geſamtſoll von 8 733,5 insgeſamt
im Dezember 608,7 (von April bis Dezember 6640,2). Davon
gingen ein aus Steuern, Zöllen und Abgaben im Dezember
573,9 (6 337,5). Die Ausgaben betrugen bei einem Geſamtſoll
von 9 082,0 insgeſamt im Dezember 828,5 (6 572,8). Davon
wur=
den ausgegeben an Steuerüberweiſungen an die Länder im
Dezember 194,5 (2200,1), für Verſorgung und Rühegehälter
149,2 (1180,3), für Sozialverſicherung 28,7 (220,8), für
unter=
ſtützende Erwerbsloſenfürſorge 26,9 (204,4) und für
Reparations=
zahlungen 65,8 (609,9) Mithin betrug die Mehrausgabe im
Dezember 219,8 (Mehreinnahme von April bis. Dezember 67,4).
— Im außerordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen
bei einem Geſamtſoll von 476,2, im Dezember 0,1 (105,0), und
die Ausgaben im Dezember 55,6 (459.4). Am 31. Dezember
be=
trug das Defizit 29,0, das Schuldkgpital des Reiches betrug
am 31. Dezember 7 660,5.
Vertreter der Landwirtſchaft beim
Reichs=
präſidenten.
Der Herr Reichspräſident empfing Abordnungen des
Reichs=
landbundes unter Führung ſeiner Präſidenten Graf Kalckreuth
und Hepp, der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine unter
Führung des Vizepräſidenten Stamerjohann, ſowie der
Deut=
ſchen Bauernſchaft unter Führung ihres Geſchäftsführers Lübke.
Die Herren erſtatteten dem Herrn Reichspräſidenten Bericht über
die gegenwätige Notlage der Landwirte und unterbreiteten ihm
eine Reihe von Vorſchlägen zur Wiederherſtellung geordneter und
geſicherter Verhältniſſe in der Landwirtſchaft.
Vom Tage.
Als Nachfolger des nach Um verſetzten bisherigen
Landeskommandanten von Heſſen Oberleutnant Fritz, iſt
Major Lüters vom 15. Inf.=Regt. in Gießen ernannt worden.
Wie wir erfahren, iſt der Reichsragsausſchuß für die
beſetzten Gebiete zu einer Sitzung am nächſten D enstag,
Februar, einberufen worden.
Aus Kolmar wird gemeldet, daß das Berufungsgericht
die Verurteilung Zorn v. Bulachs zu 13 Movaten
Gefängnis und 500 Franken Geidſtrafe wegen
Beleidi=
gung des Präfekten des Departements Unterrhein beſtätigt hat.
Der König von Afghaniſtan, der für etwa 14 Tage in
Montreux und Caux zur Kur weilen wird, wird dem Schweizer
Bundesrat einen offiziellen Beſuch abſtatten und von
dieſem in der Bundeshauptſtadt am 22. Februar feierlich empfangen
werden.
Das wit großer Sorgfalt zuſammengefaßte Prograumm für den
Beſuch des afghaniſchen Königspaares in England
wird eine große Flottenparade m Portland am Dienstag,
den 3. April, einſchließen.
Die engliſche Regierung beſchloß, das Parlament
erſt im Juni 1929 aufzulöſen Die Regierung beabſichtigt, die
trittigen Punkte aus dem Programm des Jahres 1928 herauszunehmen.
Bei der Nachwahl in den weſtlichen Bezirken von Briſtol
erhielt der konſervative Kandidat 17 970 Stimmen, der Arbeiterparteiler
7702 und der Liberale 4996 Stimmen.
Wegen Meinungsverſchiedenheiten über den Straßenbau iſt das
griechiſche Kabinett geſtern zurückgetreten. Das neue
Kabinett Zaimis dürfte aus den gleichen Miniſtern ohne den
jetzigen Landwirtſchaftsminiſter Papanaſtaſia beſtehen. Die
Re=
gierungskoalition bleibt beſtehen.
Zur Regierungsbildung in Heſſen.
* Geſtern nachmittag fand eine Zuſammenkunft der
Frak=
tionen der Sozialdemokraten, der Demokratriſchen Partei und
des Zentrums ſtatt. Die ſachlichen Verhandlungen führten noch
nicht zu einem definitiven Ergebnis, man rechnet aber bei der
nächſten Sitzung, die am nächſten Mondag ſtattfinden ſoll, wit
dem Abſchluß der Regierungsbildung auf der Grundloge der
Weimarer Koalition. Wie verlautet, ſind zum Bedquern der
demokratiſchen Fraktion alle Bemühungen dieſer Partei, die
Große Koalition herbeizuführen, geſcheitert.
Zehn Jahre Volkskommiſſiar des Aeußern.
Georg Waſſiljewitſch Tſchitſcherin
blickt auf eine zehnjährige Tätigkeit als Volkskomiſſar des
Aeußern der Sowjetrepublik zurück. Unter den Außenminiſtern
der Großmächte iſt er am längſten im Amte. Tſchitſcherin, der
aus einer im 16. Jahrhundert nach Rußland ausgewanderten
alten italieniſchen Adelsfamilie ſtammt, iſt 56 Jahre alt, war in
ſeiner Jugend kaiſerlicher Diplomat, ſchloß ſich aber ſchon vor
21 Jahren den Sozialiſter, an, lebte wehrere Jahre in England
und in Berlin, kehrte 1917 nach Rußland zurück, wurde bald
ſtellvertretender und zu Beginn das Jahres 1918 erſter
Volks=
kommiſſar des Aeußern. Seine große diplomatiſche
Geſchicklich=
keit wird auch von ſeinen Gegnern anerkannt.
Nummer 35
Schulgeſetzverhandlungen.
Das Zentrum drängt. — Die Volkspartei bleibt
in der Simultanſchulfrage feſt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Obwohl der Kanzler erkrankt war, ſo daß er am
Don=
nerstag im Reichsuag nicht als Miniſter für die beſetzten
Ge=
biete ſprechen konnte, hat er am gleichen Tage doch noch eine
Ausſprache mit dem Außenminiſter Dr.
Streſe=
mann über die ſtrittigen Fragen des
Reichs=
ſchulgeſetzes gehabt. Man wird gut daran tun, auen
dieſen Beſprechungen von Parteiführer zu Parteiführer, die die
Wege für eine Annahme des Schuulgeſetzes in ſeiner alten Form
ebnen ſollen, keine übertriebene Bedeutung beizumeſſen. Wenn
Herr Marx ſich jetzt bemüht, dann aus der Erkenntnis heraus.
daß er in dieſer Koalition immer noch das beſte Schulgeſetz
be=
kommen kann. Wenn erſt einmal Sozialdemokraten, und
viel=
leicht noch die Demokraten, in der Regierung ſitzen, dann iſt die
Lage für das Zentrum eine viel ſchlechtere. Irgendwelche
Ver=
ſprechungen konnte naürlich Dr. Streſemann nicht machen. Er
ift einmal an die Reſolution des Zentralvorſtandes der DVP.,
dann aber auch an die einmütigen Beſchlüſſe der
Reichstags=
fraktion gebunden.
Das Zentrum möchte nun möglichſt bald erfahren, welche
Andort die Volkspartei auf die geſtellten Fragen zu den drei
beanftandeten Artikeln des Schulgeſetzes erteilen wird. Es will,
ſoweit wir unterrichtet ſind, noch vor dem Ablauf der
kommen=
den Woche unterrichtet ſein. Das wird wohl wit Rückſicht auf
den Reichsſchulausſchuß der Volispartei nicht gut gehen. Tritt
das Zentrum allerdings auch an die übrigen Koglitionsparteien
mit der Bitte heran, die vorgeſehenen interfraktionellen
Be=
ſprechungen ſchon jetzt aufzunehmen, dann wird man natürlich
nicht zögern, dem Wunſch des Zentrums zu entſprechen. Es
weiß ſehr genau, daß, wenn es erſt die volksparteilichen Anträge
zu § 20 des Schulgeſetzes zur Debatte ftellt, es dann ſehr raſch
die gewünſchte Klarheit haben wird. Davor ſchrecken diejenigen
Zentrumsleute, die erſt den Etat unter Dach bringen möchten,
noch zurück. Irgendwelche Bindungen hat aber der
Parteiaus=
ſchuß des Zentrums dem Fraktionsführer von Guérard nicht mit
auf den Weg gegeben.
Wie wan im Fraktionsvorſtand denkt, geht aus einem
Kom=
mentar der „Germania” zu dem Kommuniqué über die
Donners=
tagsſitzung der volksparteilichen Reichstagsfraktion hervor. In
dieſer Erklärung war bekanntlich geſagt, daß die Fraktion keinen
Anlaß habe, von ihrer bekannten Stellung in der Schulfrage
ab=
zugehen. Dazu ſagt die „Germania”: „Wenn die Fraktion (der
Volkspartei. D. Red.), tatſächlich auf dieſem Standpunkte
ſteht und darauf verharren will, ſo mag ſie das bald offiziell
ſagen, weil dann Verhandlungen wirklich keinen Zweck mehr
haben.‟ Das iſt recht deutlich geſprochen und zeichnet die
innen=
politiſche Situation ab, wie ſie tatſächlich iſt. Bei den
Deutſch=
nationalen macht ſich eine immer ſtärkere Strömung geltend,
dem Standpunkt der Volkspartei zur Simultanſchule beizutreten,
eben weil ein beſſeres Schulgeſetz nicht zuſtande kommen kann
und — weil man bei den Deutſchnationalen hofft, daß dann die
Reichstagsauflöſung bis zum Herbſt hinausgeſchoben werden
kann.
Eine Erklärung der N. L. K. zur Schulfrage.
Im Zuſammenhang mit den beſtehenden Unſtimmigkeiten
zwiſchen Zentrum und Deutſcher Volkspartei über einige
weſent=
liche Punkte des Reichsſchulgeſetzes iſt es von beſonderem
In=
tereſſe, daß nunmehr auch die Nationalliberale Korreſpondenz,
das amtliche Organ der Deutſchen Volkspartei, ſich mit dem
Reichsſchulgeſetz beſchäftigt und insbeſondere die Koſtenfrage
be=
handelt, die ſich bei der Durchführung des Geſetzes ergeben würde.
Die N.LK. führt insbeſondere aus: „Die mit Vorſicht und
Ge=
wiſſenhaftigkeit aufgeſtellten Zahlen von Preußen ergeben — nur
für Preußen allein — eine Ausgabe von 59 Millionen Mark für
den Fall, daß nur ein Prozent der Schulen bei der Einführung
des Geſetzes abgeſplittert wird. Vier bis fünf Prozent bann man
aber wohl annehmen. Damit würden für Preußen allein 200—250
Millionen Mark Mehrkoſten erwachſen. Dazu kämen dann noch
die vermehrten laufenden Koſten. Entſprechend würde ſich dieſe
Summe für das ganze Reich vermehren. Vor allem muß m
Reichsrat vor Eintritt in die zweite Leſung ein Einverſtändnis
über die Koſtenfrage erzielt werden. Das Geſetz könute
ge=
fährdet ſein, wenn ein ſolches nicht erzielt würde. Aber auch die
Frage müßte von neuem erwogen werden, ob es der finanziellen
Lage des Reiches entſpricht, jetzt, nachdem die Koſten ſich doch ass
weit höher erweiſen als urſprünglich angenommen wurde wit
dem Schulgeſetz herauszukommen, das durchaus keiner ku turellen
Notlage entſpringt.”
*Berühmte Wienerinnen.
Ap. Die alte Kaiſerſtadt an der Donau iſt mit einer ganz
eigenen Atmoſphäre begnadet, die Typen, Charaktere,
Leiden=
ſchaften und Eigenſchaften zeitigte, wie ſolche unter keinem
ande=
ren Breitengrade gedeihen können. Von dieſem Geſichtspunkte
aus ſchildert ein von Naoul Auernheimer
herausgegebe=
nes Buch den Lebensgang berühmter Wienerinnen.*)
Das Geſicht der Wienerin in den letzten Jahren, ſagt der
Heraus=
geber in einem Vorwort, iſt etwas ernſter und teilnehmender
geworden, wozu das Frauenwahlrecht und die bitteren
Erfah=
rungen der Kriegs= und Nachkriegszeit das ihrige beigetragen
haben mögen. Wir ſehen heute eine andere als vor zwanzig
Jahren, aber die Grundzüge in ihrem Weſen ſind geblieben; zu
dieſen gehört in erſter Linie die Natürlichkeit, die ungewollte,
ungemachte Selbſtändigkeit ihres Weſens. Die Wienerin iſt keine
Pedantin der Moral, allein auch wenn ſie ſündigt, tut ſie es mit
einer gewiſſen Naivität. Die Naturhaftigkeit iſt ſicher der
hervor=
tretendſte Zug in dem Weſensbilde der Wienerin, ebenſo eine
underdorbene Kindlichkeit, die eine heitere Mütterlichkeit nicht
ausſchließt, im Gegenteil, in ſich ſchließt. Die Wienerin, deren
Geſellſchaftlichkeit, deren Leichtſinn und Vergnügungsſucht die
leichte Literatur eines Jahrhunderts verſpottet hat, iſt in
Wahr=
heit eine gute Mutter.
Neben Lebensbildern der Kaiſerin Maria Thereſia und der
unglücklichen Marie Antoinette finden wir in dem genannten
Buche aus berufenen Federn, wie der Ebner=Eſchenbach,
Her=
mann Bahr, Hugo von Hoffmannsthal u. a., ſolche der Kathi
Fröhlich, der „ewigen Geliebten” Grillparzers, der Frau Sophie
Löwenthal, Lenaus hoffnungsloſer Liebe, der Karoline Pichler
Joſeſine Gullmayer, Betty Paoli, Amalie Hoitzinger u. a. Von
beſonderem Intreſſe ſind die Lebensgeſchichten zweier berühmter
Tänzerinnen, der Frau Eva Maria Garrick und Fanny
Elßler. Ueber die Heikunft der erſteren, die im Jahre 1724
geboren wurde, ſchwebt ein geheimnisvolles Dunkel. Nach einer
Lesart war ſie die Tochter des Wiener Handelsmannes Johann
Veigel, nach einer anderen die Frucht einer zarten Beziehung
des Earls von Burlington zu einer jungen Dame aus
vorneh=
mem Hauſe. Sicher iſt, daß ſie die erſten zwanzig Jahre in
Wien lebte, wo der kaiſerliche Tanzmeiſter Hilverding das
un=
gewöhnlich zierliche, bildſchöne Kind für ſeine Schule ausbilden
und ſchon als Zehnjährige in einem Ballett öffentlich auftreten
ließ. Ihre Schönheit verdrehte den Männern die Köpfe, ihre
Unſchuld, ihr natürlicher Adel gewannen ihr die Herzen der
9 „Die Wienerin im Spiegel der
geben von Raoul Auernheimer. Ama
Kit 10 Abbildungen.
ahrhunderte‟.
Heraus=
lthea=Verlag, Wien TV.
Frauen. Die Kaiſerin Maria Thereſia verwelſchte ihren Namen
in den duftigeren „Violette‟. Als der Kaiſer Franz auf dem
umgetauften Veilchen ſeine Augen allzu gnädig ruhen ließ, ſted
ten einige beſorgte Freunde das vom Wolf bedrängte Lamm in
Knabenkleider und verließen mit ihm bei Nacht und Nebel di
kaiſerlichen Staaten, und nach mancherlei Fährlichkeiten und
Abenteuern langte ſie an Leib und Seele ungekränkt in Londo
an, wo ſie in reißender Schnelligkeit ſich die Gunſt der fremder
Stadt erwarb und durch die Gelenkigkeit ihrer Beine nicht
min=
der als durch die Anmut ihrer Erſcheinung und das Ebenmaf
ihrer Züge das Londoner Publikum bezauberte. Nach eine
anderen Lesart hätte ſie der Earl von Burlington nach
Londo=
kommen laſſen. Daß ſie gewiſſe Bande mit den Burlingtons
verknüpften, iſt ſicher. Er nahm ſie mit Zuſtimmung ſein
Gattin in ſein Haus, und der Adel Englands riß ſich darum, mi
der kleinen Wienerin ſeine Geſellſchaften zu ſchmücken. In Lon
don lernte ſie David Garrick, der damals unbeſtritten erſte Schau
ſpieler der Welt, deſſen ganzer Ehrgeiz dahin ging, mit der vor
nehmen Welt Umgang zu haben, kennen und heiratete ſie in
Jahre 1749. Von Earl erhielt ſie eine Morgengabe von 10 000
Pfund, ihre Flitterwochen verlebten ſie in Burlington=Houſe
Dreißig Jahre lang iſt ſie ihrem Gatten eine verſtändnisvolle
unentbehrliche Gefährtin geweſen, und mit der Beteuerung
Gar=
rids, es nie über ſich gebracht zu haben, länger als einen Tag
von ihr getrennt zu leben, hat er ihr ein ehrenvolleres Denkma
geſetzt, als eine pfundſchwere Lebensbeſchreibung imſtande ge
weſen wäre. Garrick, dem England die Vermittlung höchſter
künſtleriſcher Genüſſe und als dauernden Gewinn eine Reforn
der Bühnenſprache verdankte, ſtarb 1779. Er hatte ſeine
Fra=
als Erbin ſeines ſehr beträchtlichen Vermögens eingeſetzt. Di
überlebte ihn länger als vierzig Jahre und ſtarb, 96 Jahre alt
im Jahre 1822. Beiden wurde die hohe Auszeichnung zuteil, i
der Weſtminſter=Abtei begraben zu werden.
An das Ohr der Neunzigjährigen drang noch der Ruf vo
einer blutjungen Wiener Tänzerin, deren Kunſt und Liebrei
zuerſt ihre Vaterſtadt, bald aber die Welt bezauberten: Fann
Elßler. Sie war das ſechſte Kind ihres Vaters, des Noten
kopiſten und Faktotums Joſef Haydns. Die drei Schweſter
gingen zum Tanz. Sie und ihre Schweſter Thereſe ſtanden ſcho
mit ſieben und neun Jahren auf der Bühne des Kärnthnerto
theaters. Der italieniſche Impreſſario Barbaja, der das Theate
übernommen hatte, nahm die Schweſtern mit nach Italien, w
ſie in Mailand und Neapel tanzten. Hier fanden ſie künſtleriſch
Anregung und weitere Ausbildung. Mit 17 Jahren kehrt
Fanny mit ihrer Schweſter nach Wien zurück. Als ſie 19 Jahre
alt war, lernte ſie Friedrich von Gentz, der Gehilfe und Freun
Metternichs, kennen. Obwohl 65 Jahre alt und kränklich, war
er um ihre Gunſt. Er ſtattete ihr eine Wohnung aus, und der
Verkehr mit der Tänzerin, die die Wiener durch ihre Kunſt
ent=
zückte, geſtaltete ſein ganzes Leben um. Aber er konnte mit dieſem
jungen Leben nicht lange mehr Schritt halten. Zwei Jahre
dauerte das Verhältnis, dann ſtarb er im Jahre 1832. Sie hatte
keine ſtürmiſchen Erreguugen in ſein Leben gebracht, nutzte aber
die vornehme Liaiſon geſchickt, klug und nüchtern zu ihrem
Vor=
teil. Von Wien aus ging ſie mit ihrer Schweſter nach Berlin
und London und wurde mit ihr an die Pariſer Oper engagiert,
wo ſie Senſation erregte. Hier hatte bisher die berühmte
Tän=
zerin Taglioni im Ballett unb ſtritten geherrſcht, in Fanny Elßler
aber erwuchs ihr eine Rivalin, und in der Wertung der beiden
Tänzerinnen entbrannte ein lebhafter Meinungskampf im
Publi=
kum, in Geſellſchaft und Preſſe, und bei gewiſſen Anläſſen kam es
ſogar zu offenen Konflikten unter den Zuſchauern. Der zarte
und ſüße ſinnliche Reiz, der von ihr ausging, „die
Geſchmeidig=
keit, die vornehme Weichheit, die ſammetne Leichtigkeit, die
geiſt=
reiche Lebhaftigkeit und der geſchmackvolle, reizend komiſche
Aus=
druck” mußten die Pariſer hinreißen. Als die Taglioni Paris
verließ, war der Gegenſatz ausgeſchaltet; als Fanny Elßler aber
ſich überreden ließ, in den Rollen der Taglioni aufzutreten, hatte
ſie kein Glück. Nachdem ſie Paris verlaſſen hatte, ging ſie im
Jahre 1840 nach Amerika, wo ſie begeiſterte Aufnahme fand und
faſt zwei Jahre blieb und an faſt zweihundert Abenden auftrak.
Sie brachte ein Vermögen mit, das groß genug war, ſie
künf=
tiger Sorgen zu überheben. Sie ging wieder nach Wien zurück,
tanzte mit ihrer Schweſter in Berlin, London und Brüſſel.
Nach=
dem ſich ihre Schweſter Thereſe mit dem Prinzen Adalbert von
Preußen morganatiſch vermählt hatte, ging ſie nach Mailand,
wo ſie in der Skala gaſtierte, und im nächſten Jahre nach
Ruß=
land, überall mit Begeiſterung begrüßt. Sie trat mit 41 Jahren
von der Bühne zurück. Noch weitere dreißig Jahre und darüber
lebte ſie in ihrer Vaterſtadt in ruhigen, geſicherten Verhältwiſſen.
Sie ſtarb, 74 Jahre alt, im Jahre 1884, in demſelben Jahre, in.
dem die einſt berühmte Taglioni in kümmerlichen Verhältmſſen
aus dem Leben ſchied.
fein und blaß im Geſicht, edel in Haltung und Ausdruck, höchſt
ſtill, ruhig und dennoch nicht ohne Leidenſchaft. Der
Burgſchau=
ſpieler Anſchütz ſagte von ihr, ſolche Schönheit, Anmut und
Sin=
lichkeit im Tanz habe er nie wieder geſehen, und keine Mimikerin
habe ihm nach ihr Eindruck gemacht. Die volle Natur eines
Menſchenſchlages hat in der Harmonie ihres Tanzes ſo reinen.
Ausdruck gefunden, wie in den Schöpfungen des Meiſters Haydn.
In einer Zeit, wo deutſches Weſen und deutſches Gemütsleben
mündig geworden, hat ſie es als Erſte auch im Tanz ausgedrugt
und ihm die Welt erobert. Und ſo iſt ſie in eine Reihe uns
teurer, erlauchter Geſtalten zu ſtellen.
Nummer 35
Samstag den 4 Februar 1928
Seite 3
Die franzöſiſche Finanz=Debatte.
Poincarés Finanzexpoſé.
Doincarés Standpunkt zur Stabiliſierung:
„Die Zeit iſt noch nicht gekommen
EP. Paris, 3. Februar.
In der Kammer hat Poincaré heute vormittag und
nach=
mnittag ſein Finanzexpoſé fortgeſetzt und beendet. In der
Vor=
mmittagsſitzung ſtellte Poincaré zunächſt feft, daß in den
letz=
en Monaten keineswegs eine neue Inflation
getrieben worden ſei, obwohl der Banknotenumlauf
ich erhöht habe. Dieſe Erhöhung ſei auf den Ankauf von Deviſen
Burückzuführen, wodurch die Bank von Frankreich zu einer
macht=
wollen Metall= und Deviſendeckung gekommen ſei. Der Staat ſei
Teineswegs in die Abhängigkeit der Banken geraten, wie vielfach
Gehauptet werde. Als er zur Regierung gekommen ſei, habe der
SStaat allerdings von Privatbanken einen Vorſchuß von 905 Mil=
Aionen Franken erhalten, der aber nach kurzer Zeit wieder
zurück=
gezahlt werden konnte. Seither ſei der Staat nie mehr auf die
Unterſtützung der Privatbanken angewieſen geweſen, und er
Tönne verſichern, daß dies unter ſeiner Regierung nie mehr der
Fall ſein werde. Er erkenne an, daß das Land ſeit einem Jahre
eine Wirtſchaftskriſe durchlaufen habe. Die Arbeitsloſigkeit habe
ſſich wieder vermindert, und in den letzten Wochen ſeien An=
Beichen einer dauernden Beſſerung der wirt=
Achaftlichen Lage aufgetreten.
Zum Stabiliſierungsproblem erklärte Poincaré
minter größter Aufmerkſamkeit der Kammer, daß die Stabiliſierung
eeine ſehr komplizierte Sache ſei. Man müſſe allerdings
Früher oder ſpäter wieder dazukommen, daß die
Banknoten gegen Gold umgetauſchtwerden
kön=
men. Je früher dies geſchehe, umſo beſſer werde es ſein. Aber
mnan müſſe es vermeiden, der Regierung andauernd imperative
Matſchläge zu geben und möge ihm die volle
Verant=
wvortung fürden Zeitpunkt und die Modalitäten
wer Stabiliſierungüberlaſſen. Die Zeit ſeinoch
micht gekommen. Was den Stabiliſierungskurs
anbelange, ſo könne er den Vorſchlag, zum Sterlingkurs
won/150 zu ſtabiliſieren (Anſpielung auf die Forderung Cail=
Kaux)) nicht gutheißen, da dadurch die Rechte der
Renten=
änhaber ſchwer geſchädigt würden. Eine teilweiſe
Auf=
wvertungwürde aber andererſeits ebenfalls eine große Zahl
ſſchwieriger Probleme aufrollen. Aber auch die Sta=
Abiliſierung zum gegenwärtigen Kurs würde mit Schwierigkeiten
werbunden ſein. Die Renteninhaber würden proteſtieren und
Kompenſationen fordern, wodurch neue Steuern nötig würden.
DDas Budget käme aus dem Gleichgewicht, und alles müßte wie=
Oder von vorne angefangen werden.
Damit war die Vormittagsſitzung abgeſchloſſen. — Wie wan
fſieht, hat Poincaré ſich über den von ihm in Ausſicht genommenen
AStabiliſierungskurs gar nicht geäußert, da er ſowohl die Auf=
Ewertung als auch die Abwertung oder die Stabiliſierung zum
egegenwärtigen Kurs abgelehnt hat. Im Grunde genommen hat
ger überhaupt keine Abſicht bekanntgegeben.
Das Wiriſchaftsprogramm der franzöſiſchen
Regierung: Produktionsſteigerung. —
Eihal=
tung des ſozialen Friedens.
In der Nachmittagsſitzung teilte Poincaré mit, daß
gegen=
wärtig ein Plan geprüft werde, wonach die Amortiſationskaſſe ſich
Emit der geſamten Staatsſchuld zu befaſſen haben werde.
Poin=
ſCaré zieht dann auch gegen die von den Sozialiſten gefor=
Iderte Vermögensſteuer zu Felde. Er ſpricht darauf von
Eder Möglichkeit der Fiskalreform. Das ſei aber nur inſoweit
rmöglich, als dadurch das Budget nicht aus dem Gleichgewicht ge=
Wracht und die wirtſchaftliche Entwicklung geſchädigt werde. Die
Regierung habe die Sorge um die Produktion nicht
ver=
egeſſen, und Frankreich habe viel zu tun, um den Vorſprung der
anderen Länder wieder einzuholen. Die induſtriellen Methoden
mmüßten moderniſiert werden, wobei aber darauf geachtet werden
müſſe, daß die Eigenart und die Eleganz der franzöſiſchen
Pro=
duktion nicht verloren gehen. Die Regierung habe eine eingehende
Unterſuchung über alle Produktionsprobleme eingeleitet
und werde ihr Ergebnis im März dem oberſten Wirtſchaftsrat
Wbekanntgeben. Das von ihr vorgeſehene Programm könne aber
rnur durchgeführt werden, wenn der ſoziale Friede aufrecht=
erhalten bleibe. Aus dieſem Grunde werde die Regierung ſowohl
den Arbeimehmern als auch den Arbeitgebern im kommenden
Programm ihren Platz anweiſen.
Unter toſendem Beifall der Kammer, der von der äußerſten
Rechten bis in die Reihe der Sozialiſten geht, verläßt Poincaré
die Rednertribüne.
Die Kritik der Sozial.ſien. — Léon Blums
Vorſtoß gegen die Regierung.
Nach der Rede Poincarés wurde nicht ſofort zur
Abſtim=
mung geſchritten, ſondern die Fraktionsredner ergriffen
nach=
einander das Wort, um zu erklären, warum ihre Fraktionen ſo
oder ſo ſtimmen würden. — Der nationaliſtiſche
Ab=
geordnete Boyer ſagte der Regierung ſeine
Unterſtützung zu. Er befürwortete aber gleichwohl eine
volle Aufwertung des Franken, was nach ſeiner Anſicht
inner=
halb 20 Jahren möglich wäre. Die Finanzlage Frankreichs ſei
augenblicklich beſſer als die engliſche. Deshalb dürfe man es
nicht dabei belaſſen, den Franken nur auf einem Werte von
20 Centimes zu halten
Léon Blum ergriff das Wort und erklärte, daß die
Sozialiſten gegen die Regierung ſtimmen würden.
Der Abgeordnete hat in der Rede Poincarés ein näheres
Ein=
gehen auf die Vergangenheit vermißt. Die Frage, wer für
die Finanzlage im Jahre 1926 verantwortlich
war, ſei nicht erſchöpfend beantwortet worden.
Verantwortlich ſeien diejenigen, die 35 Milliarden Franken fran= wird die Berichte beraten, die augenbicklich von den drei
Rappor=
zöſiſches Kapital nach dem Auslande geflüchtet hätten, diejenigen,
die in der voraufgegangenen Legislaturperiode Schulden= und
Fälligkeitstermine anhäuften und damit die Zahlungsfähigkeit
Frankreichs untergruben, diejenigen, die unter dem Druck der
Banken jede Kartellregierung zu Fall brachten, auch wenn ſie
ein ihnen ſonſt genehmes Programm verwirklichen wollte,
die=
jenigen ſchließlich, die im Lande andauernd Panik und
Miß=
habe die Nationale Union volle Amneſtie gewährt. Er erkenne
an, daß Reſultate erzielt worden ſeien. Er ſtelle ſich aber auch
die Frage, mit welchen Mitteln die Sanierung erreicht wurde.
Die Mittel ſeien Ueberbeſteuerung geweſen,
Verteue=
rung der Lebenshaltung, Wirtſchaftskriſe und
Arbeitsloſigkeit.
Léon Blum wirft Poincaré weiterhin vor, daß er die Sozia= zeichnet.
liſten aus ſeiner Mehrheit ausgeſchloſſen habe und ſich deshalb
über ihre Oppoſition nicht verwundern dürfe, worauf Poincaré
antwortete: „Das iſt nicht wahr, denn ich habe ſeinerzeit Paul=
Boncour ein Miniſterporteſeuille angeboten, das dieſer aber
ab=
gelehnt hat.”, Léon Blum bezeichnete die Nationale Union als
eine Schutzburg, hinter der der Kapitalismus ſich verſteckt halte.
Dieſer habe ſeine Fühler ſogar im Finanzminiſterium, wo
ge=
wiſſe Beamten die Intereſſen der Banken und der Induſtrie
verträten, was Poincaré mit Entrüſtung in Abrede ſtellt. Léon
Blum erklärte weiter, daß
die Sozialiſtiſche Partei für eine ſofortige
Stabiliſierung zum gegenwärtigen Kurs
eintrete. Sie glaube nicht, daß zu dieſem Zwecke die
Schulden=
abkommen vorher ratifiziert werden müßten. Er ſchloß mit dem
Expoſé des ſozialiſtiſchen Finanzprogramms, das wie folgt
zu=
ſammengefaßt werden kann: Vermögensſteuer,
Auf=
hebung der Verbrauchsſteuer, Vergebung der
Privatmonopole an den Staat, Einſparungen
in der Armee, Bekämpfung des Steuerbetrugs.
Er verwies auf die bevorſtehenden Wahlen und erklärte, zu den
Radikalen gewendet, er hoffe, daß die einzelnen Parteiem
um=
zweideutig im Wahlkampf Stellung nehmen würden.
Darauf wurde die Fortſetzung der Debatte auf nächſten
Dienstag verſchoben. Man nimmt an, daß die Erklärungen der
Fraktionsredner erſt am nächſten Donnerstag nachmittag
abge=
ſchloſſen ſein werden. Dann dürfte die Abſtimmung
vorgenom=
men werden. Bis jetzt ſind vier Tagesordnungen eingereicht
worden.
Die Tagung des Verwaltungsrats
des Internationalen Arbeitsamtes.
Engliſcher Antrag auf Reviſion des
Waſhing=
toner Abkommens über den Achtſiundentag.
EP. Genf, 3. Februar.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes
be=
ſchloß heute morgen gegen die Stimmen der Arbeitergruppe, die
Reglementskommiſſion zu beauftragen, bis zum April dem
Ver=
waltungsrat einen Bericht über das in § 21 des Statutes
vor=
geſehene Reviſionsverfahren für Verträge und Abkommen zu
lie=
fern. Ein weiterer gegen die Stimmen der Arbeitergruppe
an=
genommener Beſchluß geht dahin, im April zu entſcheiden, ob
der engliſche Antrag auf Reviſion des
Waſhing=
toner Abkommens über den Achtſtundentag auf
die Tagesordnung der Internationalen Arbeitskonferenz für
1929 zu ſetzen iſt oder nicht. Die Entſcheidung über den für den
Achtſtundentag und die geſamte internationale Geſetzgebung
hichſt bedeutungsvollen engliſchen Antrag wird dann erſt nach
Klärung der generellen Fragen über Reviſion von Abkommen
im April fallen. Die Arbeiter lehnten die Prüfung
des Reviſionsverfahrens ab weil ſie darin
ſchon den Beginnder Reviſion ſelbſt ſehen wollen.
Völkerbundsarbeit im Februar.
Der Völkerbund beſchäftigt ſich im Februar mit Sicherheits=
und Schiedsgerichtsfragen, der Vereinheitlichung des
internatio=
nalen Rechtes, Verkehrs= und Tranſitfragen und den
Finanz=
reſtaurationen verſchiedener Länder. Das
Sicherheits=
komitee tritt am 20. Februar in Genf zuſammen. Es
teuren zuſammen mit dem Komiteepräſidenten Beneſch in Prag
in Vorbereitung ſind. An den Beratungen des
Sicherheitskomi=
tees werden alle in der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion
vertretenen Staaten teilnehmen.
Das am 6. Februar in Genf zuſammentretende
Fün=
ferkomitee für die Vereinheitlichung des
inter=
nationalen Rechtes wird eine Rundfrage an die
Regie=
rungen vorbereiten, ſowohl Mitglieder wie Nichtmitglieder des
Völkerbundes, die ſich auf die Unterſchiede in der Geſetzgebung,
trauen ſäeten. Allen dicſen Totengräbern des ſtaatlichen Kredits / über Nationalität, auf die territorialen Seehoheitsrechte und
auf die ſtaatliche Schadenerſatzverpflichtung gegenüber
Auslän=
dern erſtrecken wird. Den Regierungen wird Gelegenheit gegeben
werden, Verbeſſerungsvorſchläge zu machen.
Die Verkehrs= und Tranſitkommiſſion, die
am 27. Februar zuſammentritt, findet ein umfangreiches
Arbeitsprogramm, das als politiſch wichtigſte Frage auf ſeiner
Tagesordnung die Beratung der Sicherung der Verkehrs= und
Nachrichtenverbindungen des Völkerbundes in Kriſenzeiten ver=
Das finanzielle Hilfswerk des
Völkerbun=
des, das das Finanzkomitee gegen Ende Februar behandeln
wird, erſtreckt ſich auf die Fürſorge für die griechiſchen und
bul=
gariſchen Kriegsflüchtlinge und auf die Stabiliſationshilfe für
Bulgarien und Portugal.
Deutſch=franzöſiſche Verſtändigung über die
26/ige Reparationsabgabe.
EP. Paris, 3. Februar.
Die deutſche Botſchaft veröffentlicht folgendes Kommunique:
„Die in der Zuſatzerklärung des deutſch=franzöſichen
Handels=
abkommens vom 17. Auguſt 1927 vorgeſehenen Verhanolungen
über das Erhebungsperfahren der 26prozentigen
Reparations=
abgabe, die die franzöſiſche Regierung von den nach Frankreich
eingeführten deutſchen Waren erhebt, haben zu einem Abtowmen
geführt, das geſtern im Quai dOrſay von den deutſchen und
franzöſiſchen Unterhändlern paraphiert worden iſt. Das
Abkom=
men wird, ſobald es die Zuſtimmung der zuſtändigen Stellen
er=
halten haben wird, in Kraft treten. Auf Grund dieſes
Abkom=
mens, das dem deutſch=engliſchen über die 26prozentige
Repara=
tionsabgabe (Recovery act) nachgebildet iſt, ſollen auch im
deutſch=franzöſiſchen Ausfuhrhandel die Einzelerhebungen
da=
durch erſetzt werden, daß auf Grund freiwilliger
Deviſenlieferun=
gen durch die deutſchen Exporteure der Ertrag der
Reparations=
abgabe beim Generalagenten für die Reparationszahlungen in
Pauſchalform ſichergeſtellt und von ihm an die franzöſiſche
Regie=
rung überwieſen wird. Mit dieſem Abkommen fallen alſo die
mit dem bisherigen Verfahren der Erhebung verbundenen, den
deutſch=franzöſiſchen Handel erſchwerenden Formalitäten weg.”
Ausſtellung: „Religiöſe Kunſt aus Heſſen=
Naſſau”.
Ein bereits im vorigen Jahre anläßlich des 400jährigen Jubiläums
der Univerſität Marburg beſtehender Plan, das neue Kunſtiſtitut durch
eine große Ausſtellung einzuweihen, ſeinerzeit infolge anderer
dringen=
der Fragen nicht verwirhlichbar, hat nunmehr, wie wir ſoeben erfahren,
greifbare Geſtalt gewonnen. In den zahlreichen ſchönen Näumen des
Jubiläumsbaues ſoll kurz vor Pfingſten dieſes Jahres eine Ausſtellung
eur Eröffnung gelangen, die nach uns vorliegenden Mitteilungen ein
daußerordentliches Ereignis nicht nur für die Provinz Heſſen=Naſſan,
ſondern auch weit darüber hiaus zu werden verſpricht. Selbſt das
Ausland dürfte ein lebhaftes Intereſſe an ihr nehmen.
Die begrüßenswerte Idee verfolgt mehrfache bedeutungsvolle Zwecke.
Zum erſten Male ſoll die religiöſe Kultur Heſſen=Naſſaus geſchloſſen
vorgeführt werden, und zwar in Werken, die auf heſſiſchem Boden
ent=
ſtanden, wie auch in Arbeiten, die von außen her ins Land kamen und
ſeit Jahrhunderten dem Kultus dienen. Die beiderſeitigen
Ausſtrahlun=
gen werden gebührend berückſichtigt werden. Neben den Anregungen,
die der Import dem engeren Kreiſe ſelbſt geboten hat, ſind Wirkungen
nach außen feſtſtellbar und zu würdigen. Die Werke des „
Lettner=
meiſters” und „Kappenbergmeiſters” im der Marburger
Eliſabethen=
kinche und im Muſeum ſollen beiſpielsweiſe zuſammengebracht werden,
gerade auch, ſowcit ſie außerhalb genannten Gebietes liegen. Man
wird beſtrebt ſein, Lokalmeiſter wie Juppe, Soldan, Tyle von
Franken=
berg nach Möglichkeit charakteriſtiſch vertreten zu haben. Die
berühm=
ten Domſchätze von Fritzlar und Fulda werden in beſten Stücken
figu=
rieren, und die mittelalterliche Blütezeit in ein hervorragendes Licht
rücken. Das Kunſtgewerbe bis in neuere Zeit wird in ſelten gezeigten
Exemplaren (Teppichen, Meßgewändern, Goldſchmiedearbeiten) zu
rei=
cher Wirkung gelangen. Durch das Zuſammenführen ſo vieler Werke,
die nie beiſammen waren und ſomit zum erſten Male zum Vergleich
ſtehen, ſind neue wiſſenſchaftliche Reſultate zu gewärtigen. Das
kunſt=
hiſtoriſche Inſtitut unter Leitung von Herrn Profeſſor Hamann hat
ſämtliche Vorarbeiten bereits übernommen und bürgt für eine
gewiſſen=
hafte Zuſammenſtellung und Auswertung. Beſonders wichtig wird es
ſein, auch ſämtliche kleinen Orte der Provinz zu erfaſſen, ſoweit ſie
Denkmäler von Wert haben. Dazu wird das geſamte Land bereiſt
wer=
den, um eventuell auch verborgene Stücke, ans Licht zu ziehen. Im
Intereſſe der Sache iſt daher weitgehendſte Unterſtützung der politiſchen
und geiſtlichen Behörden beiderlei Konfeſſionen wünſchenswert.
Denn es handelt ſich bei der Ausſtellung nicht in erſter Linie um
eine Angelegenheit der Stadt Marburg. Vielmehr follen ſämtliche
Städte nach Möglichkeit geſonderte Räumlichkeiten für ihre Schätze zur
Verfügung geſtellt erhalten, um ſo nach außen hin für die zahlreichen
Beſucher ſofort zur Geltung zu gelangen. Marburg iſt gleichſam nur
der Gaſtgeber, der ſelber beſcheiden zurücktritt und den zu Gaſt
Weilen=
den eine repräſentative Stätte bereſtet, nur von dem emen Wunſche
erfüllt, Heſſen=Naſſaus religiöſe Kultur einmal wie in einem
Brenn=
ſpiegel einzufangen und ſichtbarlich vor alle Welt zu ſtellen.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 3. Februar.
Der Roſenkavalier.
Komödie von H. b. Hofmannsthal. Muſik von Rich. Strauß.
Betreut von einer mit dem Werk offenbar ſehr vertrauten
grundmuſikaliſchen Führung, beflügelt von ſtart mitgehendem
Temperament und geiſtvoller Laune, von jener prickelnden
An=
mut und jenem, dem Wiener im Blut liegenden Walzergefühl,
die in der Perſon Dr. Böhms gerade für dieſe Oper aufs
Glücklichſte vereinigt wurden, hatte der Roſenkavalier einen das
gewohnte Maß überſchreitenden Erfolg. Wie lange hatte es
ge=
dauert, bis er hier Cingang fand! Und jetzt iſt er im dauernden
Beſtand des Spielplanes der Liebling des Publikums und wohl
das volfstümlichſte Straußſche Bühnenwerk geworden.
Die klangliche Wirkung, der melodiſche Schwung unſeres
virtuos ſpielenden Orcheſters begeiſterte heute die Bühne zu
Leiſtungen vollendeten Zuſammenſpieles und brachte eine
Stim=
mungskraft, die unmittelbar zünden mußte.
Neu beſetzt war der Oktavian durch Roſe Landwehr.
Wie zu erwarten war, kam eine äußerlich, geiſtig und muſikaliſch
ſtarke Leiſtung zuſtande, die alle intereſſanten Züge dieſer raſſigen
Perſönlichleit trug. Ein flotter feuriger Kavalier — vielleicht
elwas zu weiblich — ein Mariandl zum Verlieben. Muſikaliſch
ſo vollwvertig und darſtelleriſch ſo temperamentvoll hat wan die
Rolle hier ſelten gehört. Ihr zur Seite ſtand die in ihrer zarten
Auffaſſung und geſanglichen Durchführung ſtets von neuem
entzückende Sofie Margarete Albrechts. In den
köſt=
lichen Duetten vereinigten ſich beider Stimmen zu ſeltenem
Wohlklang. Die Marſchallin findet bei Anna Jacobs trotz
der ihr etwas hohen Lage, eine ſo vornehme, abgerundete
Wiedergabe, daß ſie zur Bewunderung zwingt. Der Ochs
Hein=
richs Kuhns iſt eine in ihrer Art bis ins Kleinſte
wirkungs=
voll durchgearbeitete treffliche Leiſtung. In den Rollen des
Faninal bewährte ſich Johannes Biſchoff, des
Intri=
gantenpaares Martha Liebel und Eugen Vogt. Eine
intelligente Duenna gab Grete Penſe, den Sänger Joſef
Poerner mit ſchöner Stimme. Charakteriſtiſch war der Notar
Alfred Karens und Hans Ney wußte ſogar aus dem
Polizeikommiſſar etwas zu machen. Viele andere kleine Rollen,
alle indes nicht ohne Wichtigkeit, ſtanden lobenswert im Ganzen,
das überhaupt wohl eine der beſten Leiſtungen unſeres
En=
ſembles iſt. Die Schlembachiſche Inſzenierung iſt immer noch
brauchbar. H. E. Mutzenbechers Spielleitung war bewegt und
v.II.
farbig.
*Aus den Darmſtädter Lichtfpieltheatern.
Helia.
„Der rote Ritter der Luft” ſoll ein Ehrenmal für
unſeren größten Fliegerhelden, Freiherrn Manfred von
Richt=
hofen, darſtellen. Bei der Schwierigkeit derartiger
Verfilmun=
gen — ſelbſt die Technik des Films ſcheitert noch an der
Un=
möglichkeit, einen Luftkampf überzeugend darzuſtellen — iſt
die=
ſer Film immerhin gut gemeint und löſt den Vorwurf ſo gut das
eben möglich iſt. Es erſcheinen zunächſt die Fliegerhelden
Boelke, Immelmann und Richthofen, dann wird
eine Reihe ausgezeichneter Szenen aus dem Stellungskrieg,
An=
griffe und Abwehr gegeben, und im Anſchluß daran wird auch
der Verſuch gemacht, Luftkämpfe im Film wiederzugeben. In
dieſe Einzelſzenen iſt eine hübſche Begebenheit eingeflochten, in
der unſere Flieger ſich im Kampf wie auch in der Behandlung
der feindlichen Bevölkerung als die Ritter erwieſen, die ſie
tat=
ſächlich geweſen ſind. Den Abſchluß des Films bildet die
Wie=
dergabe der erſten Beiſetzung Richthofens durch die Engländer
und ſeine Ueberführung und endgültige Beiſetzung in
Deutſch=
land nach Friedensſchluß.
Der zweite Großfilm „Der Orlow” iſt eine ausgezeichnete
Verfilmung der Operette gleichen Namens, die wir hier im
Steffter=Sommertheater zu ſehen bekamen. Die Einzelbilder, wie
auch die ſzeniſchen Darſtellungen ſind ſehr gut, das ganze ſtark
dramatiſch mit angenehm humoriſtiſchen Einſchlag. In den
Hauptrollen ſind tätig Vivian Gibſon, Hans
Juncker=
mann, Georg Alexander, Evi Eva, Bruno Kaſtner
und Ivan Petrowitſch. Beſonders letzterer zeichnete ſich
durch ungemein ſympathiſches Spiel aus.
Zu dieſen Filmen bietet „Helia” ein ſehr intereſſantes
Tanz=
gaſtſpiel von Hans Gérard mit ſeinem Enſemble, in dem die
verſchiedenen Tänze, die Gérard im „Orlow” tanzte, auf der
*
Bühne gezeigt werden.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Göttingen: Profeſſor Dr. Georg B. Gruber in Innsbruck hat
den Ruf auf den Lehrſtuhl der Pathologie an der hieſigen Univerſität
als Nachfolger von Geheimrat Ed. Kaufmann angenommen und bereits
ſeine Ernennung zum rdentlichen Profeſſor in der Göttinger
medizi=
niſchen Fakultät erhalten.
Kiel: Die erſte juriſtiſche Prüfung vor der Prüfungskommiſſion bei
dem Oberlandesgericht haben die Rechtskandidaten Hartwig Görck aus
Heide (Holſtein) Werner Kümpel aus Pinneberg. Joachim Caefar
aus Berlin=Lickterfelde, Alfred Roller aus Bütow (Pommern) und
Fritz Appelius aus Freiburg beſtanden. — Das philvſophiſche
Doktor=Gxamen haben beſtanden die Kandidaten Fräulein E. Matzun
aus Pettau (Slowenicn) und Fräulein Ingeborg Möllex aus Riel.
Seite 4
Samstag, den 4. Februar 1928
Nummer 35
Rußlands Bauern=Problem.
Preisdikiotur. — Getreide=Terror. —
Sokolni=
kows Zwangsherrſchaft. — Der Widerſiand
der Bauern.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 3. Februar.
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel hat der Marine=
Attaché der britiſchen Botſchaft den türkiſchen Behörden mitgeteilt,
daß die Krimhäfen durch Minen geſchloſſen worden ſeien.
Kon=
ſtantinopler Blätter drucken Nachrichten über
Bauernrevol=
ten wegen der aufgezwungenen Getreidepreiſe.
Schließlich gehen Gerüchte um, daß Anhänger des verbannten
Trotzki, Offiziere und Mannſchaften der Roten Armee, dieſe
Be=
wegungen unter den Bauern augenſcheinlich ausnutzen wollten
und nach Südrußland geeilt ſeien.
Daß alle dieſe unkontrollierbaren Mitteilungen in
Konſtan=
tinopel Unruhe und Unbehagen erregen, iſt nur zu natürlich.
Joſeph Viktor von Scheffel bringt in ſeinem Eckehard die
wun=
derſchöne naive Mönchs=Ueberſetzung des Verſes aus der Aeneide
über die Zerſtörung Trojas „am proxima ardet Ucalegon”
„Schon brennt es beim Nachbar Ucalegon”. Man könnte auch
diesmal wieder die Stimmung in Konſtantinopel nicht treffender
erklären. Was iſt denn aber in Wirklichkeit nördlich des
Schwar=
zen Meeres los? Ein Kenner der ruſſiſchen Verhältniſſe ſchreibt
im „Daily Chronicle”: „Genaue Beobachter der Entwicklungen
in Rußland können durch die Berichte über eine Erhebung in den
Getreide=Diſtrikten des Schwarzen Meeres nicht überraſcht ſein.
Es war klar, daß der Kampf der Bauern gegen die ihnen
dro=
hende wirtſchaftliche Kriſis zu einem gewaltſamen Ausbruch
führen würde. Die elektriſche Spannung verſchärfte ſich, als vor
14 Tagen die Sowjet=Behörden in vielen Bezirken begannen, die
Getreidemühlen der Bauern zu Hunderten zu ſperren. Es war
den Bauern ſchließlich gelungen, Umwege zu finden und den
Ver=
kauf ihres Getreides unabhängig von den amtlichen Agenturen
vorzunehmen. Selbſtverſtändlich ſuchte die Regierung dieſen
un=
erlaubten Handel mit der ihr eigenen Energie und
Schonungs=
loſigkeit zu unterdrücken. Sie ließ an gewiſſen Straßen durch
be=
ſondere Detachements Hinterhalte legen, um die Mehlhändler
oder — wie man ſie nennt — „privaten Sackmänner” bei ihrem
Hin=
ein= und Hinausſchleichen aus den Dörfern abzufangen. Nach
amtlichen Mitteilungen gelang es, viele Schuldige abzufangen
und die Getreidelieferungen wieder beträchtlich zu erhöhen.
So endwickelte ſich der „Getreibe=Terror” Und wie er
ſei=
tens der Behörden geführt wurde und geführt wird, ging zur
Genüge aus der Weiſe hervor, wie der Departementschef des
transdaubaſiſchen Handelskommiſſariates Novikoff ohne
Unter=
ſuchung erſchoſſen wurde, weil er ſich von einer privaten
Ge=
treide=Handelsgeſellſchaft hatte beſtechen läſſen. Man las, „die
Hinrichtung ſei nach einer vereinfachten Methode” ausgeführt
worden. Die Campagne richtete ſich zunächſt gegen Bauern, die
einer geheimen Aufſpeicherung ihrer Getreide=Ernte angeklagt
waren, dann aber auch gegen private Unternehmungen jeder Art,
die höhere Preiſe bezahlten wie das Handelskonmiſſariat.
Hun=
derte und Aberhunderte von den „Spekulanten” genannten
Händlern wurden verhaftet, zu Gefängnisſtrafen, Verbannung,
Vermögensbeſchlagnahme, ja zum Tode verurteilt. Es wurde
keinerlei Mühe geſpart, um die Bevölkerung in Schrecken zu
ſetzen. Aber trotz der Zwangsherrſchaft, die hauptſächlich
durch Sokolnikoff durchgeführt wurde, der in ſeiner
Kam=
pagne keine Menſchen ſchonte, ſind die Bauern hartnäckig
bei der Weigerung geblieben, ihr Getreide zu
den von der Sowjetregierung gebotenen nied=
rigen Preiſen zu kaufen. Moskau hat zwar alles
getan, um die über Warſchau und Berlin in Umlauf geſetzten
Nachrichten zu dementieren. Aber meiner Ueberzeugung nach iſt
es charakteriſtiſch, daß der letzte Bericht von der
Entſchloſ=
ſenheit der Bauern ſpricht, auf alle Gefahren hin, ſelbſt
mit allgemeinem Trotzbieten gegen das jetzige Regime in
Ruß=
land, eine Freiheit von dem wirtſchaftlichen Druck zu erlangen,
den zu ertragen ſie ſich außer Stande ſehen, und von einer
Be=
wegung. Trotzkis Rückkehr zu erreichen. Die
gegen=
wärtige Auſſtandsbewegung mog wohl den Beginn einer
ver=
zweifelten Anſtrengung Rußlands bedeuten, zur
Wiedererlan=
gung der Freiheit von einem Deſpotismus und einer Tyrannei,
welche die ſchlimmſten Härten der Zaren=Herrſchaft weit
über=
ſchritten hat.”
Von anderer Seite wird dem „Daily Expreß, den obigen
Ausführungen widerſprechend, aus Moskau gemeldet: In
maß=
gebenden Kreiſen ſieht man ein, daß angeſichts der geſpannten
wirtſchaftlichen Lage, die durch die „Waren=Hungersnot”
und den tatſächlichen Boykott des ſtaatlichen Getreide=Einkaufs=
Syſtems geſchaffen iſt, die Einführung neuer Maßnahmen nötig
eiſcheint. Es wird wahrſcheinlich ein neues, gewiſſermaßen
autonomes Departement geſchaffen werden zu dem beſonderen
Zweck, Vorräte von billig hergeſtellten Artikeln im Auslande
auf=
zukaufen und ſie ſchleunigſt direkt der Bauernbevölkerung in
Rußlands weiten Korngürteln zu verhältnismäßig billigen
Prei=
ſen zuzuführen. Dies ſoll über den Kopf des ſchwerfälligen
Außenhandelsmonopols fort geſchehen und das labyrinthiſche
Gewirr der ſtaatlichen Handelstruſts durchhauen. Das neue
Kom=
miſſariat mag mit dem Handelsdepartement vereinigt werden,
und man hält Sokolnikoff für den Mann, der geeignet iſt, die
neue Organiſation mit dem mindeſten Zeitvenluſt in Betrieb zu
bringen. Er hat ſchon lange durchgreifende Maßnahmen zur
Er=
niedrigung der Preiſe und zur Bekämpfung der Waren=
Hungers=
not befürwortet, um dadurch das Bauernroblem der Löſung
näher zu bringen.
Verwaltungsreform.
Uebertragung der thüringiſchen
Sieuer=
verwaltung auf das Reich.
Weimar, 3. Februar.
Rach einer ſehr ſtürmiſchen Sitzung, in der das
Ermäch=
tigungsgeſetz wegen der Uebertragung der
Steuerverwaltung auf das Neich angenommen
wurde, wurde der Landtag von Thüringen bis zum 22. Februar
vertagt. Die Erregung im Hauſe war ſo groß, daß es unmöglich
war, die Tagung noch zu Ende zu führen, ſo daß der Präſident
kurz entſchloſſen die Verhandlung abbrach.
Der Kampf um das Kriegsſchädenſchlußgeſetz.
* Berlin, 3. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen zwiſchen Regierung und den Parteien
über die Endgeſtaltung des Liquidationsſchädengeſetzes ſind
noch imer nicht weiter gekommen. Der Reichsfinanzminiſter
lehnt aus naheliegenden Gründen eine Zwiſchenlöſung ab. Jetzt
iſt ein Vermittlungsvorſchlag aufgetaucht, wonach den
Geſchädig=
ten ein Beſſerungsſchein überreicht werden ſoll, nach dem
außer=
halb der jetzt einſetzenden Entſchädigung ſpäteſtens nach
Ab=
ſchluß der Repavationszahlungen und früheſtens nach fünf
Jah=
ren eine Zuſatzentſchädigung zugeſtanden werden ſoll. Dieſer
Vorſchlag wird zurzeit noch erörtert. Gelingt nicht bald eine
Verſtändigung unter den Parteien, dann wird das Geſetz wohl
vor der Reichstagsauflöſung kaum noch verabſchiedet werden
können.
Paris nach der Rede Dr. Streſemanns
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Februar.
Die Aufnahme der Rede des deutſchen Außenminiſters in
Paris war durcheus günſtig. Es fehlte zwar nicht auf ſeiten
der Nationaliſten an den üblichen und ſtereotyp gewordenen
Ent=
gegnungen, aber ihnen braucht man keine allzugroße Bedeutung
beizumeſſen. Ueberall herrſcht der Eindruck vor, daß das
Ver=
hältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich viel beſſer geworden
iſt, und in radikalen Kreiſen glaubt man ſogar, daß dies auf die
franzöſiſche Wahlpolitik nicht ohne Wirkung bleiben werde. Man
glaubt jetzt vielmehr, daß Briands Politik aus den jetzt
kommen=
den Wahlen geſtärkt hervorgehen wird.
Die außenpolitiſche Debatte vor dem Senat iſt mehr formeller
Art, ſie dient nur dazu, den Senat zu informieren und Briand
zu Aeußerungen Gelegenheit zu geben. Etwas mehr Farbe wird
die Debatte nur durch de Jouvenels Rede erhalten; es berdient
aber bemerkt zu werden, daß der Einfluß und die Poſition de
Jouvenels in der allerletzten Zeit nicht ſtärker geworden ſind.
Der deutſch=litauiſche Schiedsgerichtsvertrag hat hier nicht die
Beachtung gefunden, die zu erwarten war. Die Kommentare dazu
ſind ziemlich gleichgültig. Ueberhaupt ſcheint die franzöſiſche
Ein=
ſtellung gegenüber der ganzen nordöſtlichen Politik Europas eine
ſehr phlegmatiſche zu ſein. In der Hauptſache findet hier nur der
Paſſus in der Rede Streſemanns, wo er über die einzelnen
Schiedsgerichtsverträge ſprach, die ausgeſprochenermaßen nur
zwiſchen zwei Staaten geſchloſſen werden ſollen, eime nachhaltige
Beachtung. Seit dem Mißerfolg mit Amerika beſteht auch in
Frankreich die Neigung, Vertragsſyſteme Einzelverträgen
vorzu=
ziehen.
Es iſt noch nicht entſchieden, ob es in Frankreich noch vor den
Wahlen zu einer außenpolitiſchen Debatte kommen wird. Es iſt
aber mehr als wahrſcheinlich, daß es dazu kommen wird, auch
wenn gegenwärdig deſſen keine Evwähnung getan wird. In den
der Kammer naheſtehenden Kreiſen glaubt man, daß Briand vor
den Wahlen ſeine Politik noch emmal zuſammenfaſſen und
prä=
ziſieren wird, ſowohl im Intereſfe des Völkerbundes als auch
aus wahlpolitiſchen Gründen.
Danzig und die deutſch=polniſchen
Handels=
vertragsverhandlungen.
Danzig, 3. Februar.
Die polniſche Regierung hat die Danziger Regierung
einge=
laden, einen Vertreter nach Warſchau zu entſenden, um mit dem
Miniſter Twardowſki, dem Vorſitzenden der polniſchen
Delega=
tion, für die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen,
die Danzig berührenden Angelegenheiten des Vertrages zu
be=
ſprechen. Als Vertreter des Senats wird Senator Jevelowſki
am Sonntag nach Warſchqu reiſen. Die Beſprechung wird am
6. d. M. ſtattfinden. Senator Jevelowſki wird gleichzeitig
Ge=
legenheit nehmen, die aktuellen Danziger Wirtſchaftsfragen mit
dem polniſchen Handelsminiſter Kwiatkowſki durchzuſprechen.
Unſer Kurt hat zwei kräftige
Zwillingsſchweſtern
bekommen
Dies zeigen in dankbarer Freude
an
Georg Schnell und Frau
Regine, geb. Nagel.
Dieburg, den 2 Februar 1928.
(24081
Todes=Anzeige.
Geſtern abend 8 Uhr entſchlief
ſanft unſere gute Mutter,
Schwie=
germutter und Großmutter
Frau
Auguſte Meidinger Bwe.
geb. Stein.
Familie Heinr. Bucher
Beſſungerſtr. 107
Famiie W. Sulzmann
Moosbergſtr. 74.
Darmſtadt, den 8. Februar 1928,
Die Beerdigung findet Montag
den 6. Februar, vorm. 11½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die mir in ſo za lreichem Maße
erwieſene aufrichtige Teilnahme,
ſp=
wie für tie zahlreichen Kranzſpenden
bei dem Heimgange meiner
innigſt=
eliebten Gattin, meinerlieben Mutter,
unſerer Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau Eliſabethe Melk
geb. Fleck
age ich auf dieſem Wege meinen
herz=
lichen Dank. In beſondere danke ich
He rn Pfirrer Erdmann für die
troſt=
reichen Wort: am Grabe, ſowie der
Kran enſchweſter ür die iebevolle
Pflege Beſonders dank ich
noch=
mals recht herzlich den
Schulkame=
radinnen für die Geldſpende und
m inen Arbeitskollegen für die
Kranz=
viederlegung und her liche Teilnahme
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Melk und Kind.
Wixhauſen, den 3 Februar 1928 2353
Gtatt Karten.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen:
Luiſe Oeip
Karl Schnellbächer
Darmſtadt, 5. Februar 1928
Ireneſtraße 4
Pallaswieſenſtr. 19
2422
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſt unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Marie Schüßler
geb. Klos
ſowie für die zahlreichen Blumen und
Kranz=
ſpenden ſagen herzlichen Dank
Wilhelm Schüßler und Kinder.
Darmſtadt, den 3 Februar 1928. 2362
Nach mehriähriger fschärztlicher Ausbildung an der
Med. Univ.-Klinik Frankfurt a. M. (Prof. von Bergmann)
und der I. Med. Univ.-Klinik München (Geh. Rat von
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Nummer 33
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 4. Februar.
Ehrung eines verdienten Beamten.
Am 1. Februar 1928 iſt der ſeitherige Direktor der Städtiſchen
Spar=
kſeſſe Darmſtadt, Herr W. Netz, auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Beamten in den wohlverdienten Ruheſtand getreten.
Arus dieſem Anlaß fand in ſeiner Wohnung im engſten Kreiſe eine
Ab=
ſSiedsfeier ſtatt, zu der ſich eine Deputation des Verwaltungsrates der
Sparkaſſe ſowie Vertreter der Stadt Darmſtadt und der Beamteuſchaft
erngefunden hatten. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Herr
Mini=
ſisrialdiriktor Dr. Schwarz, widmete dem ſcheidenden Direktor warme
Worte höchſter Anerkennung für ſeine großen und undergänglichen
Ver=
ürenſte, die ſich Herr Netz im Dienſte der Sparkaſſe und der Stadt
Darm=
ſadt ewworben hat und überreichte ihm als äußeres Zeichen der
Dank=
barkeit und Anerkennung ein werwvolles Delgemälde von Prof. Kröh.
yserr Bürgermeiſter Ritſert übermittelte in ebenſo anerkennenden, wie
erzlichen Worten den Dank der Stadtverwaltung für die foſt
fünfzig=
hährige, von reichen Erfolgen gekrönte Tätigkeit im Dienſte der Stadt
Darmſtadt, und Herr Inſpektor Heedt überbuachte im Namen der
Beam=
nenſchoft dem jederzeit wohlwollenden und gütigen Vorgeſetzten als
KSrinnerungsgabe treuer Anhänglichkeit herrliche Blumen in einer ge=
Ehmackvollen Kriſtallvaſe ſowie ein Gruppenbild des Beamtenperſonals.
Der neue Direktor der Sparkaſſe, Herr Kräckmann, widmete dem
ſchei=
d enden Amtsvorgänger als Kollege und Freund herzliche Worte der
An=
arkennung und des Dankes mit dem Wunſche auf weitere
freundſchaft=
läche Beziehungen. Der Verlauf dieſer einfachen Feier, die dem ſchlichten
(Sharakter des Herrn Netz angepaßt war, zeigte, welche allgemeine
An=
arkennung und Wertſchätzung Herr Netz ſich in allen Kreiſen
er=
wworben hat.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 26. Januar die Lehrerin
ſan der Realſchule i. E. zu Ober=Ingelheim Chriſtine Trautwein
aruf ihr Nachſuchen vom 1. Februar 1938 ab bis zur Wiederherſtellung
Uhrer Geſundheit.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vorm.
11 und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Heffiſches Landestheater. Sinfoniekonzert. Dorothea
Braus, die Soliſtin des fünften Sinfoniekonzerts, kommenden
Mon=
brag, gilt als eines der bedeutendſten Talente der jungen
Pianiſtengene=
ration. Die Künſtlerin, die in Hamburg lebt und dort hüinftig unter
Marl Muck konzertiert, iſt als Mozart=Spezialiſtin beſonders geſchätzt;
ie ſpielt am Montag Mozarts Klavierkonzert D=Moll.
Die Aufführung von Heubergers Operette „Opernball”
diri=
wiert von der heutigen erſten Wiederholung ab Berthold Sander;
ſezeute wird die Feodora von Ellen Kiesling, der Oberkellner Philipp
won Richard Jürgas geſpielt.
Der pſychoanalytiſche Film „Geheimniſſe einer Seele”
mnit Werner Krauß wird Sonntag, 5. Februar, nochmals wiederholt;
ſcie Vorführung beginnt um 17 Uhr
Die heutige Aufführung des „Käthchen von Heilbronn”
Abeginnt um 19 Uhr.
Die Vorſtellung von Bayard Veillers Kriminalſtück. Der
drei=
ſehnte Stuhl” am Sonntag beginnt nicht, wie an einigen Stellen
hangekündigt, um 19.30 Uhr, ſondern erſt um 20 Uhr.
— Carmen=Gaſtſpiel Maria Olszewska. Maria Olszewska,
4die berühmte Altiſtin der Wiener Staatsoper und Berliner Städtiſchen
Oper, gehört zu den bedeutendſten Vertreterinnen ihres Faches an der
deutſchen Bühne. Sie hat auf ihren alljährlichen Gaſtſpielreiſen durch
die deutſchen Großſtädte ungewöhnlichen Erfolg und iſt in Darmſtadt
durch ein Konzert des Mozartvereins im letzten Winter bekannt
gewor=
den. Die Preſſe urteilt über die Künſtlerin: „Ihr wundervolles Organ
hat in der Mitte ſamtene Schönheit und in der Höhe jene ganz
beſon=
dere Leuchtkraft, die der köſtliche und ſeltene Beſitz nur der erwählteſten
ihre prangende, in Tiefe und
Altiſtinnen iſt. . . ." (Hamburg.)
Höhe gleich ergiebige Altſtimme” (Köli.) Maria Olszewska ſingt
mor=
gen im Großen Haus die Partie der Carmen.
— Turngemeinde 1816. Wir machen darauf aufmerkſam, daß
die Karten für die am Sonntag ſtattfindende Herren= und
Damenſitzung ausverkauft ſind.
— Deutſcher Abend der Bismarckgemeinde. Auf den im heutigen
Anzeigenteil bekannt gegebenen Deutſchen Abend der Bismarckgemeinde,
der am Montag, den 6. Februar, im Städriſchen Saalbau ſtattfindet,
fei nochmals hingawieſen. Der Abend bringt einen hochintereſſanten
Vortrag des Herrn Obervegierungsrats Bauer=Karlsruhe über „
Ver=
ſailles 1871 und 1919, Bismarck unſer Lehrmeiſter‟. Dieſen Vortrag
werden muſikaliſche Darbietungen umrahmen. Auch ſonſt wird ein
intereſſantes künſtleriſches Programm geboten werden. Für jeden
Bis=
marckfreund iſt der Eintritt frei.
— Deutſcher und Oeſterr. Alpenverein. Die Sektion Darmſtadt
weiſt hiermit nochmals auf den heute Samstag abend, 8.15 Uhr, in der
Aula des Ludwig Georgs=Gymnaſium (Karlſtraße 2) ſtattfindenden
Vor=
trag des Herrn Dr. Julius Kugy aus Trieſt hin: „Aus meinem
Bergſteigerleben”.
— Der Verein Freundinnen junger Mädchen empfiehlt ſeinen
Mit=
gliedern wärmſtens, die Vorführngen der Hicklerſchen Kinder=
Tanz= und Spiellieder zu beſuchen; einen Teil des
Reinertra=
ges will Fräulein Hickler liebenswürdigerweiſe dem neuen Heim
zu=
wenden. Die Verauſtaltungen finden, wie bekannt, Samstag um 4 Uhr
und Sountag 11.15 Uhr ſtatt. Karten im Verkehrsbureau und an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
— Eine Nacht in der Unterwelt! Liedertafel=Maskenball
am Samstag, den 4. Februar 1928, im ſtädtiſchen Saalbau. Der
Saalbau iſt völlig verwandelt. Felsſchluchten und graues Geſtein der
Unterwelt, dazwiſchen Schlaugen, Eideihſen, Salamander und anderes
Höllengetier und züngelnde Flammen geben ihm ein dem Motiv
ent=
fprochendes Ausſehen. Im Gegenſatz zu dem Düſtern der Unterwelt
iſt die Oberſvelt heu, farbenfroh und freundlich gehalten. Der Ball
wird ſchon der ſehenswerten Dekoration und der mit modernſten Mitzeln
erzielten Boleuchtungseffekte halber einen größeren Jutereſſentenkreis
anziehen.
— Karnevaliſtiſches Konzert mit Tanz am Sonntag, den 5. Febyuar,
nachmittags 5 Uhr beginnend, im Städtiſchen Saalbau, veranſtaltet It.
Anzeige die „Liedertafel‟. Die prächtige Dekoration des Maskenballes
iſt bei der Gelegenheit noch zu ſehen. Die Eintrittspreiſe und weitere
Einzelheiten wolle man auch aus der Anzeige erſehen.
— Ludwigshöh Konzert. Sonntag, den 5. Februar, veranſtaltet das
Städtiſche Orcheſter in den feſtlich dekorierten Räumen der Ludwigshöhe
ein karnevaliſtiſches Konzert. Das Programm enthält:
Alt=Heidelberg, Marſih; Ouvertüre zur Parodie „Tannhäuſer”; Flott
durchs Leben, Walzor; Im 7. Himmel, großes humoriſt. Potpourri;
Introduktion und Variationen über den Karneval von Venedig (Soliſt
Herr R. Löffler); Duvertüre Prinz Karneval: Elektriſche Funken,
Wal=
er; Berlin wackelt, Potpourri; „Clounſtreiche, luſtige Zirkusſzene.
Eintritt 50 Pfg., Zehnerkarten haben Gültigkeit. (Näheres ſ. Anzeige.)
— „Eine tolle Nacht auf dem Mars‟. Das Weltrcmſchiff liegt
ſtartbereit, um die Mitglieder und Gäſte des Darmſtädter Fecht=
Clubs nach dem Mars zu bringen. Wer ſich noch nicht mit einer
Karte verſehen hat, tue dies eiligſt, damit er die Reiſe mit erleben kann.
Nach einem neuerlich aufgefangenen Funkſpruch iſt für den Empfang
alles vorbereitet, und wenn Sie am Samstag, den 4. Februar, 8.11 Uhr,
die Räume der Vereinigten Geſellſchaft betreten, werden Sie ſich auf
den Mars verſetzt glauben; denn was Künſtlerhände hier an Fauna
und Flora hervorgezaubert haben, überſteigt die Phantaſie ſelbſt.
Meu=
ſchen, Tiere, Pflanzen, Himmelskörper, Dinge, die man nie geſehen
hat, ſind dort in bizarren und grotesken Linien und Formen vor
unſe=
ven Augen erſtanden, und man kann nur ſtaunen und ſich wundern.
Doch dies nicht allein, Stimmung, Frohſinn, Fröhlichkeit und
Ausgelaſ=
fenheit wie es Fechterart nur kennt, ſind die Loſung des Abends, und
zwei Muſikkapellen werden unermüdlich beſorgt ſein, daß keine
Unter=
brechung entſteht. Die Einſährung weiterer Gäſte iſt gern geſtattet.
Was es ſonſt au Ueberraſchungen gibt, kann man erſt dort ſagen, des
halb: Auf Wicderſehen heute abend auf dem Mars!
Karneval 1928 — Kappenfahrt. Die große Zahl der bereits
jetzt ſchon eingegangenen Anmeldungen zu der am Faſtnachtſonntag
fratt=
findenden koſtümierten Kappenfahrt läßt darauf ſchließen,
daß Darmſtadt am 19. Februar einem Ereignis entgegenſehen darf.
Nicht allein Einzelwagen (Autos und Droſchken) ſind gemeldet, ſondern
auch Reiter und vor allen Dingen karnevaliſtiſch aufgebaute Wagen
und Gruppen. Zu Ehren der Karnevalkönigin 1928, die mit
ihrem Gefolge den Mittelpunkt des Umzugs bilden wird, ſoll auch die
von den „früheren Karnevalzügen her bekannte Ehrengarde wieder
unter Waffen treten. Die Geſtellungsbefehle werden demnäckſt
aus=
gegeben. Um vielfachen Anfragen entgegenzukommen, ſei hiet
mit=
ſeteilt, daß ſeibſtverſtändlich auch Reklamewagen zugelaſſen ſind,
aller=
dings uuter der Bedingung, daß bei der Ausſchmückung der Humor
und der Witz beſonders hervortreten. Weitere Auskunſt erteilt Juwelier
L. Schmidt, Wilhelminenſtraße 7 (Tel. 667). Eine Einzeichnungsliſte iſt
an dieſer Stelle aufgelegt.
Samstag den 4. Februar 1928
Darmſtädter Verkehrsfragen.
Verkehrswerbung und Maßnahmen für 1928. — Bürgermeiſter Buxbaum zur
Palaisgarten=
herſieliung. — Die künftige Eniwicktung Darmſtadts.
Der Verkehrsverein hielt geſtern abend im Kaiſerſaal ſeine
Hauytverſammlang ab, die urgewöhnlich zahlreich beſucht
war.
Der Vorſitzende, Herr Th. Stemmer ſen., begnüßte die
Ver=
treter der Behörden, die Mitglieder und Gäſte und berichtet über die
Tätigkeit des Vereins im vergangenen Jahre. Mit der
Stadt=
verwaltung iſt der neue illuſtrierte Führer von Darmſtadt
heraus=
gegeben worden, und hat terſelbe durch ſeine handliche Form und den
knappen Text überall gute Aufnahme gefunden. Er iſt in 600 deutſchen
Verkehrs und Reiſebiros, Schiffahrtsgeſellſchaften und den
ausländi=
ſchen Stellen der Rechszentrale für Deutſche Verkehrswerbung
unent=
geltlich zu haben. Der Vorſitzende dankt bei dieſer Gelegenheit der
Stadtverwaltung für die zielbewußte, tatkräftige Unterſützung der
Be=
ſtrebungen. In enger Zuſammenarbeit mit der Induſtrie= und
Handels=
kammer arbeitet der Verkehrsverein an der Verbeſſerung unſerer
Eiſen=
bahn= und Kraftpoſtverbindungen. — Der Verfehr im
Verkehrsbureau
hat wieder ſtark zugenommen. Der zur Bequemlichkeit des Publikums
eingerichtete Verkauf von Eiſenbahnfahrkarten, Schlaſwagenkarten,
Platzkarten, Luftfahrkarten wird vom Publilum noch immer nicht ſo
beutzt, wie zu erwarten iſt.
Der Verkehrsverein iſt tätig in den Ausſchüſſen zur
Elektrifizierung der Main=Neckarbahn, der Autoſtraße Hamburg—Baſel,
Verkehrsausſckaß der Bergſtraße, im Odenwaldverkehrsbund im
Süd=
weſtdeutſchen Verkehrsbund, im Verkehrsbund Oberheſſen, in dem Städt.
Verkahrsausſchuß und dem Verkehrsausſchuß der Handelskammer. Bei
den Ausſtellungen „Alte Kunſt am Mittelrhein”, Sezeſſion,
Landwirt=
ſchaftliche Ausſtellung und Weihnachtsausſtellung des Kunſtvereins und
dem Mittelrheiniſchen Turnfeſt wurde durch Propaganda umterſtützt.
Auf Antrag des Heſſiſchen Verkehrsverbandes wurde eine amtliche
Fremdenverkehrsſtatiſtik eingerichtet. Der Verein hat mitgewiukt bei der
Schaufenſterbeleuchtungs=Prämierung durch die Heag, der
Strahlen=
fahrt des Heſſiſchen Autompbilklubs.
Anträge und Eingaben wurden gemacht:
Verbeſſerungen am Oſtbahnhof. Errichtung einer Halteſtelle der
elektriſchen Bahn in der Kirchſtraße. Aufheben des Verbotes von
Mas=
kenzügen während der Faſtnackt, Weiterführung der clektriſchen Baynen
nach Nieder Ramſtadt, in die Bergſtraße, nach Pfungſtadt. Wenn dieſe
Bahnen nicht bald weitergeführt werden können, müſſen zur
Verbeſſe=
rung unſeres Vorortverkehrs Kraftwagenlinien eingeführt werden. Für
die Beibehaltung der Konzerte in der Wirtſchaft des Hauptbahnhofs
iſt der Verkehrsverein eingetreten — Für Einführung weiterer
Sonn=
tagsfahrkarten, für beſſere Brieſpoſtbeſtellung, Aufſtellung von
Poſt=
briefkäſten, Verlängerung der Feierabendſtunde, beſſere
Straßenbeleuch=
tung, Einführung weiterer Fahrſcheinhefte und Einſtihrung von
Ra=
cher=Anhängewagen bei der Heag, gegen zu ſchnelles Fahren der
Motor=
radfahrer und mangelhaftes Beleuchten der Fahrräder.
Unterſtützt hat der Verein die Herausgabe des illuſtrierten
Werbewverkes „Heſſenland”, von welchem die evſte Auflage von 10000
Exemplaren ſchmell vergriffen wurde das Adraßbuch der heſſiſchen
Kraft=
wagenbeſitzer, den illuſtrierten Heſſiſchen Abreißkalender, der für bas
nächſte Jahr verſtärtt und verbeſſert herauskommen wird, das
Verkehrs=
buch „Am Main und Rhein” mit d em Südweſtdeutſchen Verkehrs
verbond.
In Vorbereitung ſind: Eine Neliefkarto des Odenwaides
und der Vergſtraße, eine Reliefkarte von Darmſtadt und einem Teil
des Odeuwaldes, ber Illuſtrierte Heſſenkalender für 1929.
Geplant iſt die Errichtung eines Verkehrsbureaus im
Haupt=
bahnhof. Die Kraftwagenverbindung dev Heag nach dem Martinsbiertel
und Oſtbahnhof wuurden freudig begrüßt. Seit Jahren bemüht ſich der
Vertehrsverein, Sonderzüge nach Darmſtadt zu bringen, was leider vont
der Eiſenbahndirektion abgelehnt wurde. Ein Sonderzug am erſten
Advent von Oberheſſen nach Darmſtadt, ein ſolcher am preußiſchen
Buß= und Bettag von Hanqu und Frantfunt hierher wurden von der
Eiſenbahndirektion Frankfurt abgelehnt. THoffentkich wird in dieſem
Jahre ein Blütezug nach der Bergſtraße und Darmſtadt eingelegt. Die
auch im vergangenen Jahre von der hieſigen Geſchäftzwelt getätigte
Verbeſſerung ihrer Geſchäftslokale durch Umbauten und
Vergrößerun=
gen iſt vom Verkehrsverein anerkennend begrüßt worden.
Das vom Verkehrsvercin mit dem Gartenbauverein ins Leben
ge=
rufene Komite. Darmſtadt im Blumen= und
Pflanzen=
ſchmuck” hat ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen und im vergangenen
Jahre 68 Preiſe verteilt. — Dem Ausſchuß für Leibesübungen wurde
ſür ſeine große Veranſtaltung ein Preis bewilligt. Bei den hieſigen
Vereinen und Korporationen iſt wiederholt angeregt worden, daß ſie
bei auswärtigen Tagungen dafür eintreten, daß Darmſtadt in kinftigen
Jahren als Kongreßſtadt gewählt wird; der Verkehrsverein ſtellt ſich
dabei immer zur Verfügung. — Der Verkehrsberein würde die
Heraus=
gabe eines Daumſtädter Verkehrsanzeigers begnüßen; ein ſolcher kann
aber erfahrungsgemäß ohng größeren Zuſchuß nicht beſtehen.
Zum Schluſſe dankte der Vorſitzendo der Darmſtädter Preſſe für die
im vergangenen Jahre betätigte Unterſtützung und freudige Förderung
der Vereinsintereſſen. — Ueber die diesjährige
Verkehrswerbung
gibt der Vorſitzende folgendes bekannt:
Im Verein mit der Induſtrie= und Handelskamnrer wird energiſch
die Verbeſſerung an den Eiſenbahn= und Kraftwagenverbindungen
be=
trieben und namantlich die Verbeſſerung des Vorortverkehrs durch
Kraftwagen angeſtrebt, wozu gute Ausſichten beſtehen. Die intenſive
Bearbeitung des Rhein= und Ruhrgebietes durch Verbreitung
illuſtrier=
ter Artikel, Vorträge, Verteilung unſeres Propagandamaterials uſw.
iſt eingeleiret, wobei aber auch in anderen Teilen Deutſchlands und in
dem Ausland vermehrte Verkehrsiverbung geleiſtet wird. Die überall
erfolgreich betriebenen Wochenendbeſtrebungen werden ſeit Jahren mit
den Gaſtwirtvereinigungen unterſtützt. — Geplant ſind: Beteiligung
an der während der Frankſurter Meſſen ſtattfindenden
Verkehrsaus=
ſtellungen, Kraftwagenfahrten in der Stadt und Umgebung, nach
Oden=
wald, Bergſtraße und Neckartal, nach dem Taunus, Speſſart und
Ober=
heſſen, in der Erwartung, daß im Einvernehmen mit den dortigen
Ver=
kehrsvereinen Gegenfahrten nach Darmſtadt eingerichtet werden;
Ein=
legen von Sonderzügen, Verkehrstage uſw.
Sehr wwichtig iſt, zu erreichen, daß namhafte Tagungen hier
ſtatt=
finden, und hofft der Verkehrsverein auf die kräftige Unterſtützung der
hieſigen Vereine und Verbände. Alle feſtgeſetzten Tagungen ſollen auf
dem Verkehrsbureau angemeldet werden, wodurch verhütet wird, daß
zu gleicher Zeit derſchiedene Veranſtaltungen hier ſtattfinden. Alle dieſe
Maßnahmen ſollen in enger Zuſammenarbeit mit der Stadtverwaltung
angeſtrebt und auts geführt werden. An der Bürgerſchaft liegt es nun,
dieſe Beſtrebungen kraftvoll und zielbeſpußt zu unterſtützen und dadurch
zum geſunden Aufbau unſerer Stadt beizutragen.
Die hieſige und auswärtige Preſſe bittet der Vorſitzende wieder um
ihre bisher ſo wertvolle Unterſtützung, denn mur durch ihre Mitarbeit
kann der Vertehrsverein auf einen vollen Erfolg rechnen.
Regierungsrat Dr. Roeſener
referiette über „Darmſtädter Verkehrsverhältniſſe‟.
Es war ein von dieſem bewährten Verkehrsfachmann gewvohntes, ſehr
reickhaltiges Material, das erörtert wurde, und in dem neben
begründe=
ter Fahrplankritik eine Reihe bedeutſamer Vorſchläge gemacht wurden.
Man muß ſich von vornherein darüber klar ſein — führte der Redner
aus —, daß Darmſtadt durch die Kriegsfolgen auch im Verkehr
außer=
ordentlich benachteiligt iſt. Wiir ſind eingeklammert zwiſchen dem Rhein
mit den großen Städten, wir ſind aber auch eng verbunden mit
Heidel=
berg und dem ſiber dieſes gehenden Verkehr. Wir müſſen alſo danach
ſtreben, zu erreichen, daß die Reiſenden nicht au Darmſtadt vorbeireiſen,
ſondern Anlaß finden, die Reiſe zu unterbreißen. Wi= müſſen alſo viele
Züge hierherziehen und auch für gute Weiterfahrtsverbindungen ſorgen.
Dahingehend ſind einige Erfolge ſchon erzielr worden, audere werden
noch angeſtrebt, ſo daß Darmſtadt in die großen Verkehrswege mit
einbezogen wird und gute Verbindungen auch in der Poſtbeförderung
erhält. Der durchgehende Oſt—Weſtverkehr, der uns nach dem Kriege
gefehlt hat, iſt erreicſt worden, wenn auch noch nicht reſtlos. Vor allem
müiſſen wir noch beſſere Verbindungen nach dem Niederrhein
er=
halten. Dehingehende Wünſche werden vorausſicktlich im kommender
Sommerfahrplan erfüllt werden. Weit=re gehen dahin, daß Darinſtad
mehr zum Umſchle zeverkelrstunkt wird. Auich hiev ſind die erforde
lichen Schritte eingeleitet. Weiter muß noch erreicht werden, daß ei
zweiter Paar der Odenwvald—Neckar=Eil=üige eingeſtellt wird.
Was den Straßenverkehr betrifft, ſo wird die erſte Strecke der
großen Automobilſtraße dicht an Darmſtadt vorbeigeleitet wer=
den. Auch auf dem Gebiete des Luftverkehrs ſind, beſonders
dank der Tätigkeit des Bürgermeiſters Mueller, wieder Vorteile für
Darmſtadt erzielt worden, die ſich im Sommerfahrplan auswirken
werden.
Daneben gehen Beſtrebungen, den Verkehr in Darmſtadt ſelbſt zu
heben. Heute erſt hat die Darmſtädter Geſchäftswelt zu einer
Notſtands=
maßnahme gegriffen und hat ihre Geſchäfte in den Abendſtunden
un=
beleuchtet gelaſſen. Das hat in geradezu erſchreckendem Maße gezeigt,
wie unzureichend die Darmſtädter
Stragenbeleuch=
tung iſt. In dieſer Beziehung erfüllt die Staltverwaltung ihre
Pflicht nicht. Die Darmſtädter Hotelverhältniſſe ſind dank
des Traube=Umbaues beſſer geworden. Bedauerlich iſt, daß unſere
Theater an den Montagabenden geſchloſſen bleiben. Die
Verkehrs=
möglichkeiten innerhalb der Stadt ſind beſſer geworden durch die
Ein=
führung von Kraſtwagen uſw. Der Vorortverkehr bedarf dringend
des Ausbaues, wenn auch nur zunächſt durch Indienſlſtellung von
Autp=
buſſen nach Traiſa—Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, uſw. Auch auf
den Rheindampferverkehr erſtreckt ſich Darmſtädter Propaganda, und
zwar im Verein mit Schnell=Autoverbindungen zum Rhein. Leider hat
ſich der Verkehr Darmſtadt—Rhein noch nicht ſo entwickelu laſſen,
wie es wünſchenswert iſt. Die Verbeſſtrungsbeſtrebungen werden
wei=
tergeführt werden. Wir müſſen Sorge tragen, daß Darmſtadt ſein
eigenes Geſicht behält und ſeiner großen kulturellen Vergangenheit
wür=
dig bleibt. (Lebhafter Beifall.) — Ueber die
Herſtellung des Alten Palais=Gartens
ſprach nach kurzer Einleitung des Vorſitzenden Herr Bürgermeiſter
Buxbaum, der in kurzen Ausführungen klarlegte, was die E.
Tt=
verwaltung zur Umgeſtaltung bzw. Wiederherſtellung plant. Seit
Mol=
lers Umbau um 1830 iſt dieſer Garten tatſächlich ein Palaisgarten
geworden, und da die Bewohner be3 Palais gorn ungeſehen darin
wan=
deln wollten, wurde er mit der Mauer umeben, die heute noch ſteht.
Heute aber hat der Garten dieſen Zweck nicht mehr zu erfüllen, und die
Mauer, die unſchön iſt, kann entbehrt werden. Des heutige Zuſtand des
Cartens iſt ſchauderhaft. Projckte ſind vielfach ausgearbeitet worden;
meiſt dahingehend, den Palaisgarten wegen ſeiner guten Lage zu
be=
bauen. Dieſe Bebauung iſt aber vorerſt noch nicht ausführbar. Die
Herſtellung des Gartens aber und ſeine Einbeziehung ins Straßzenbild
und in den Verkehr ſind notwendig. Nedner ſelbſt ſtimmt ſüir einen
Durchbruch als Straßenverbindung. Dazu iſt die
Nieder=
legung der Mauer, ſoweit ſie nicht als Stützmauer erforderlich
iſt notwendig. Dadurch würde ein freier Durchblick durch den Garten
geſchaffen; eine breite Freitrepye würde in den Garten hineinführen,
der in der Mitte einen Springbrunnen und einen Kinderſpielplatz
er=
halten ſoll. An den vier Echen könnten noch Verkehrspavillons vder
ähnliches geſchaffen werden. Vom Baumbeſtand ſoll ſo viel entfernt
werden, daß noch Gras wachfen kann; der wertvolle Baumbeſtand ſoll
möglickſt erhalten werden. Dieſe Umgeſtaltung würde ganz einfach
ſein und auch nicht zu koſtſpialig. Der Herr Finanzminiſter hat zu
dieſem Vorſchlag ſeine Zuſtimmnng gegeben und ſich auch bereit erklärt,
einen Koſtenzuſchuß zu tragen. So würde dann — die Zuſtimmung der
Stadtverordneten vorausgeſetzt — einem Zuſtand ein Ende bereitet
werden, der unſerer Stadt ſicher nicht würdia iſt. (Lebhaftes Bravo!)
Geheimrat Walbe erklärte in der Ausſprache, er ſei Gegner
die=
ſes Projettes, und gehöre zu denen, die die Mauer unbedingt erhalten
wiſſen möckten. Nedner bezieht ſich auf eine Veröffentlichung im
„Darmſtädter Tagblatt” über Mauern im Straßenbild, der im
weſent=
lichen auf Ausführungen von Schultze=Naumburg baſiert. Die Mauer
ſei eine Fortſetzung des Palaisbaues und füge ſich dem Straßenbild ſo
gut ein, daß uach ihrem Fortfall ein Loch entſtehen würde, das das
Straßenbild ſtören muß. Die Mauer umſchließe nicht einen Hof,
ſon=
dern einen Garten. Daß hier ein Kinderſpielplatz geſchaffen werden
ſoll, ſei hocherfvenlich, doch könne die Mauer dazu gut ſtehen bleiben.
Rüukztig iſt, daß der Zuſtand des Gartens ſchauerlich iſt und er dringend
der Herſtellung bedarf. Es ſei aber kein Grund vorhanden, an den
Mauern ettwas zu ändern, zumal es ſich doch um eine große Geldrrage
handelt. Grundſätzlich ſollte man an dem alten Darmſtadt nur etwas
ändern, was wirklich notwendig iſt, um ſeine Eigenart zu erhalten.
Herr Th. Stemmer bedauert dieſen Widerſpruch, der wirklich
unbegründet ſei. Der gegenwärtige Zuſtand des Gartens iſt unhaltbar,
und der Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum ſei durchaus
gut und begrüßenswert. Wenn das Projekt verwirklicht würde, werde
ſicher allgemeine Zuſtimmung herrſchen.
Herr Profeſſor Haupt ſtellt zunächſt feſt, daß bei der ſeinerzeit
von ihm einberufenen Beſprechung nur ber Plan der Bebauung des
Gartens zur Erörterung ſtand. Das Proſekt Buxboum vertrage Kritik.
Eine Stüitzmauer ſei immer etwas Krüppelhaftes. Die Anlage des
Gartens ſei nach der Shmalſeite orientiert, ſvährend der Plan Buxbaum
ihn nach der Breitſeite orientiere. Das ſei ein architektoniſcher Mangel,
Die Herſtellung des Gartens könne erfolgen, ohne daß die Mauer
fal=
len mß.
Herr Ernſt Trier vertritt die Anſicht, daß die Frage in dieſer
Weiſe nicht gelöſt werden kann. Er ſchlägt tor, eine Kommifſion
zu bilden, der alle Richztungen angehören und die alle Projekte
prü=
fen ſoll.
Herr Heicke, Geſchäftsführer der Deutſchen Ezſſellſchaft für
Gar=
tenkunſt, meint, man ſollte Schmuckplätze nur da anlegen, wo ſie wirklich
erforderlich ſind; man ſollte aber nach Möglichkeit Kinderſpielplätze
ſchaffen, wo die Kinder ſich auch wirklich frei bewegen können. Der
Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum entſpreche nicht der
Architektur des Gartens, au dem die Mauer das Wertvollſte ſei. (Hört;
hört!)
Die Verſammlzng beſchließt ſchließlich die Einſetzung einer
Kon=
miſſion nach Vorſchlag des Herrn Trier.
Der Abend war im übrigen der Erledigung geſchäftlicher
Angelegen=
heiten gewidmet. Der Vorſtand wurde insgeſamt einſtimmig
wie=
dergewählt. Auf Vorſchlag des Einzelhandels wurden fünf Herren
dieſer Ver=inigung hinzugewählt. — Den Kaſſenbericht erſtattete Herr
Jakeb Heß. Der Bericht wird genehmigt und dem Schatzmeiſter dann
Entlaſtung erteilt.
Zimm letzten Punkt der Tagesordmung, Ausſprgihe über die
künftige Entwicklung der Stadt,
erörtert Herr Geh. Rat Dr. Berndt verſchiedene Mißſtände,
beſon=
ders über den Betrieb der Straßenbahn vom Bahnhof aus. Hier ſind
oft nicht gemügend Reſerveſragen vorhanden zu den einzelnen Zügen,
ſo daß oft die Wagen überfüllt ſind. Auch ſei der Fahrpreis zu teuer.
für die Strecke Bahnhof—Schloß. Auch die Fahrſcheinheftpreispolitik
der Heag ſei vielfach verbeſſerungsfäh’g. Trotz vielfacher
Verhandlun=
gen mii der Heag ſei das aber nicht zu erreichen geweſen, wenigſtens
nicht in genügendem Maße Auch die Linienführung bedarf der
Ver=
beſſerung, beſonders in Beſſungen. Die Straßenbahnbenutzung ſei
der=
art, daß ſie dieſe Verbeſſerungen wohl tragen könne. Es müßten auch
unventable Strecken gehalten werden. Richtig ſei, daß die Direktoren
an all den Mißſtänden nicht ſchuld ſind, daß vielmehr der Vertrag mit
der Süiddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft vielfach hindernd im Wege ſteht.
Regierungsrat Dr. Roeſener ſtellte einiges zu den Ausführme
richtig und begründete anderes an Hand ſeinen vielfachen
Verhaud=
n mit der Heag. Begründet iſt die Beſchwerde über zu langes
n bei ſtarkem Andrang vom Bahnhof zur Neckarſtraße.
Miniſterialrat Wagner unterſtützt warm die Anregungen Geh=
Berndts und bittet, die Erhebungen auch auf die Linie 5 (
Jo=
eshiertel) auszudehnen, deren Verbindung ſehr ſchlecht ſei. — Geh.
Berndt, rügt noch die Unzelänglichteit des Verkehrshäuschens
loß. — Bürgermeiſter Buxbaum teilt mit, daß die S
chienen=
ſtng der oberen Rheinſtraße demnächſt in die Mitte der Straße
t wird. Dann muß das Verkehrshäuschen ohnehin verlegt
wer=
md wird bei dieſer Gelegenheit auch vergrößert werdea. — Architekt
embs rügt das Einſchlafen des Verſchönerungsvereins. — Die
re Ausſprache betraf Briefkaſtenlcerung, die Lichtprobe der
Stra=
eleuchtung, die Palaisgartenmauer, Verkehrsanzeiger uſw. — Herr
(Nieder=Ramſtadt) ſprach Wünſcke der Bewohner von dort und
erbindung mit Darmſtadt aus, desgleichen zum
nach b=iſer,
wald; ferner das Glockenſpiel im Rundfunk u. v. a. — Gegen
macht konnte Herr Stemmer mit einem Appell an die
Ver=
lung und an den Bürgerſinn dev Bevöllkerung die gmuegende Ver=
U.8t.
lung ſchließen.
Seite 6
Samstag den 4. Februar 1928
Nummer 35
(s werde dunkel!
Wenn die Darmſtädter Geſchäftswelt will, ſo wird es in dem
ſchönen Darmſtadt mit dem Verſchwinden der natürlichen
Son=
nenbeleuchtung ſtichdunkel. Allerdings brennen noch einige
Ver=
legenheitslämpchen, die, wie wir erfahren haben, die großzügige
ſtädtiſche Straßenbeleuchtung anderer Städte erſetzen ſollen. Auch
der milde Silberſchein des Mondes unterſtützt dieſe kleinen
Konkurrenten, aber nur, um das romantiſche Bild einer
ſchlafen=
den Stadt noch verſchönern zu helfen. Dieſe ſchöne Beobachtung
können wir ſehr häufig mechen, wenn wir mit der Bahn oder
einem ſtark beleuchteten Fahrzeug auf einen Nachbarlandort
fah=
ren, der zufällig noch die althergebrachten Beleuchtungskörper an
jedem Dorfende aufgeſtellt hat.
In Darmſtadt muß man ſchon ſpät abends nach Hauſe
gehen, um eine ſolche Romantik genießen zu können, denn wir
haben Geſchäftsleute, die meiſt für tüchtige Beleuchtung, ſeither
wenigſtens, ſelbſt ſorgten. Weum die Geſchäftsleute nun mal in
ſchöner Einmütigkeit beſchließen, ihre hellſtrahlenden Lichter
aus=
zudrehen, dann „Gute Nacht, Darmſtadt”. — Ein ſolcher Beſchluß
war für geſtern angekündigt. Um 6 Uhr wurde es erſt dunkel
und dann immer dunkler. Nur die magiſche Inmenbeleuchtung
der Geſchäfte verband ſich mit den vereinzelten Kandelabern der
Stadt, die trotz ihrer neuen Glühſtrümpfchen und ihrer hellen
Gläſer recht traurig ausſchauten. Alſo auch das große
Lampen=
putzen tags zuvor, über das uns ein freudig erſtaunter Leſer
berichtet hat, hat wenig geholfen.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſtier oder küuftieriſche Veranſialtungen, deren im Nachſiehenden dru Ihnuns
geſchieht, behält ſich die Redalfion ihr Artell vor
— Palaſt=Lichtſpiele: „Der Benzinteufe!‟. Der
Film zeichnet ſich durch eine klare und logiſche Regieführung aus. Der
Regiſſeur namentlich beſitzt ein Tempo, daß man ſich förmlich am Sitz
anhalten muß, um nicht mit fortgeriſſen zu werden. Weſentlich
unter=
ſtützt wird die Regiearbeit durch ein vorzügliches Manufkript, das bei
allen Tollheiten immer im Rahmen des Möglichen bleibt. Die
Photo=
graphie iſt ausgezeichet. Reginald Denny ſpielt die Hauptrolle mit
ſeinem ſiegesſicheren, ſonnigen Humor, dem alle billigen Mätzchen fremd
bleiben. Seiner Partnerin Barbara Worth tut zwar die Schönheit
nicht allzu wehe, aber ſie gibt ſich friſch und natürlich, echt mädchenhaft.
Claude Gillingwater ſpielt eine ſeiner grimmigen Väterrollen, in denen
er unerreicht daſteht. Armand Kaliz iſt ein pfiffiger Bildhauer, der
Reginald wohl in arge Schwulitäten bringt, ihn aber andererſeits auch
ſchnurgerade in den Hafen der Ehe ſteuert. Lee Moran als Beifahrer
Reginald Dennhs bietet überwältigend komiſche Momente. Es braucht
nach dem allen wohl nicht beſonders verſichert zu werden, daß der Film
dem Publikum ganz ausnehmend gefiel. — Im Beiprogramm:
Sa=
natorium zur Liebe”; ſechs luſtige Akte mit Laura la Planta
in der Hauptrolle. Was dieſes tolle Frauchen alles anſtellt, um ihren
Bräutigam, der ihr angeblich untreu iſt, in ihre Arme zurückzuführen,
muß man ſehen, Worte können das nicht wiedergeben!
Lokale Veranſfaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Faiſe irgendwie alt Deſprechung oder Kritik.
— Lützowver! An die heute abend ſtattfindende Zuſammenkunft
in der Brauerei „Zum Anker” wird evinnert.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei Kreisverein Darmſtadt. Heute
nach=
mittag, 2½ Uhr findet im Jagdzimmer des Saalbaureſtaurants die
Kreiskonferenz für den Kreis Darmſtadt ſtatt, wobei die Neuwahl des
Kreisvorſitzenden anſtelle des verſtopbenen Herrn Kahl vorgenommen
wird. Außerdim werden die Vertreter des Landesausſchuſſes aus dem
Kreis Darmſtadt gewählt werden. Zu dieſer Kreiskonferenz ſind die
Mitglieder der Partei aus Kreis und Stadt willkommen.
Natürlich intereſſierte der ganze Verdunkelungsfeldzug
mäch=
tig. So kam es, daß die Darmſtädter Bevölkerung trotz der
Lebensgefahr, die mit einem Gang durch die Straßen der
dunk=
len Landeshauptſtadt verbunden war, es ſich nicht nehmen ließ,
zu Tauſenden dieſe ſeltene Romantik auf ſich wirken zu laſſen.
Und das war auch teilweiſe gut, denn jeder konnte ſich, wenn er
über irgend einen „Fremdkörper” (wie Fußſteigrand oder dergl.)
ſtolperte, an ſeinem Vordermann feſthalten. Dieſem Umſtand iſt
es zu verdanken, daß kein Unglücksfall als Folge der ägyptiſchen
Finſternis zu unſeren Ohren kam. Dazu kam auch, daß
zahl=
reiche vorſichtige Bürger in Geſtalt von Taſchenlampen,
Lam=
pions oder brennenden Zigarren für eigene Beleuchtung ſorgten.
Soweit die halb humoriſtiſche Seite dieſer ganzen Sache.
Aber im Ernſt war die Wirkung doch kataſtrophal. Es hat ſich
gezeigt, daß die ſtädtiſche Beleuchtung mit Ausnahme der
Haupt=
verkehrspunkte am Verkehrsbureau, Luiſenplatz uſw. derart
un=
zureichend iſt, daß es wirklich höchſte Zeit iſt, hier Abhilfe zu
ſchaffen. Die einmalige Freude an dieſem Zuſtand, den die
Darmſtädter Bevölkerung hatte, ſoll nicht dazu führen, dieſen
dunklen Punkt in Darmſtadt einfach zu überſehen. Es darf
viel=
mehr erwartet werden, daß die Stadtverwaltung aus dieſer nicht
gerade rühmlichen Erfahrung, die ſie geſtern machen mußte, die
richtigen Konſequenzen zieht. Uebrigens ſoll bei dieſer
Gelegen=
heit gleichzeitig darauf hingewieſen werden, daß auch nachts die
Beleuchtung der Straßen durchaus unzureichend iſt.
— Unfall. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete ſich Ecke Rhein=
und Caſinoſtraße ein Unfall, der noch reiht glimpflich abging. Ein
Rad=
fahrer, von der Caſinoſtraße kommend, paſſierte noch ſchnell vor der in
Richtung Bahnhof fahrenden Straßenbahn die Schienen, als zu gleicher
Zeit auf der linken Seite die Elektrifche eßenfalls ein Radfahrer
über=
holen wollte. Die beiden Radfahrer ſrießen zuſammen, wobei das eine
Fahrrad ſtark demoliert wurde. Im übrigen ging der Unfall noch ohne
nennenswerte Verletzungen ab.
p. Kleine Strafkammer. Adam Beckeut von Frankfurt a. M. hat
durch Urteil des Amtsgerichts I hier vom 29. November 1927 wegen
fahrläſſiger Körperverletzung eines Studenten eine Geldſtrafe von 200
Mark erhalten. Die von ihm eingelegte Berufung wurde bei ſeimm
Ausbleiben verworfen.
p. Bezirksfchüffengericht. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird
eine Sache wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verhandelt. Das
Urteil erkennt auf drei Jahre neun Mongte Gefängnis; ſechs Monate
ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt.
Tageskalender für Samstag, den 4. Februar 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende gegen 22½
Uhr, I. 10 (Schülermiete rot 4 und gelb 5): „Das Käthchen von
Heil=
bronn”. — Kleines Haus, 16 Uhr: Kinder=Tanz und Spiellieder von
Lili Hickler. Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete V (9): „Der
Opernball”. — Orpheum, abends 8 Uhr, Revue: „Das lebende
Magazin”. — Konzerte und karnevaliſtiſche
Veran=
ſtaltungen: Schloß=Kaffee, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim,
Waldſchlößchen Kaffee Rheingold, Spaniſche Bodega, Darmſtädter
Hof, Roten Löwen, Zur Sonne, Reichskrone, Neckartor, Städt.
Saal=
bau, Mathildenhöhfaal, Vereinigte Geſellſchaft, Konkordiaſaal,
Lud=
wigshalle, Turnhalle am Woogsplatz, Hanauer Hof, Groß=Darmſtadt,
Fuanbfurter Hof, Alte Poſt. Bismarckeck. — Feſtſaal d. Ludw.
Gg.=Gymnaſiums, abends 8 Uhr, Vortrag Dr. Julius Kugy:
„Aus meinem Bergſteigerleben”. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 5. Februar, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntags=
Freidenmiete weiß 9. Einmaliges Gaſtſpiel Maria
Olſzewſka von der Staatsoper Wien: „Carmen”, Oper
von Bizet. Preiſe 1,50 bis 15 Mk.
Montag, den 6. Februar, 8 Uhr. Fünftes
Sinfoniekon=
zert des Landestheaterorcheſters. Leitung:
Eeneralmuſikdirektor Dr. Karl Böhm. Soliſtin: Dorothea
Braus (Klavier). Werke von Beethoven, Mozart, Ravel,
Janacek. Preiſe 1 bis 8 Mk.
Dienstag, den 7. Februar, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. K 11
(Bühnenvolksbund). „Cadalleria ruſticana” Oper
von Mascagni. Hierauf: „Der Bajazzo”, Oper von
Leoncavallo. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 8. Februar, 20 Uhr. G 9 (Darmſtädter
Volks=
bühne). Erſtes Gaſtſpiel: Gert Palucca mit ihrer
Tanzgruppe. Vorterkauf für Mieter zu Preiſen von
1 bis 5 Mk. am Samstag, den 4., und Sonntag, den
5. Februar; allgemeiner Verkauf zu Preiſen von 1 bis
8 Mk. ab Montag, den 6. Februar.
Donnerstag, den 9. Februar, 20 Uhr. F 7 (Darmſtadter
Volks=
bühne). Zweites Geſtſpiel: Gert Palucca mit
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Gedächtnis von Richard Wagners Todestag: „Triſtan
und Iſolde‟. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
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Sonntag, den 5. Februar, 11½ Uhr. Kinder=Tanz= und
Spiellieder von Lili Hickler.
17 Uhr. Zum letzten Male: Der pſychoanalytiſche Film
„Geheimniſſe einer Seele” von Werner Krauß.
Preiſe 0,70 bis 1,50 Mk.
20 Uhr, Ende 22 Uhr. H 7 (Bühnenvolksbund). „Der
dreizehnte Stuhl” Kriminalſtück von Bayard
Veil=
ler. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Montag, den 6. Februar. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 7. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
(8). Erſtaufführung: „Das Spiel von Liebe und
Tod” Schauſpiel von Romain Rolland. Preiſe 1,50 bis
7,50 Mk.
Mittwoch, den 8. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
II (8). „Die vier Grobiane”, komiſch= Oper von
Wolf=Ferrari. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 9. Februar, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
III (8). „Zar und Zimmermann”, Oper v. Lortzing.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Freitag, den 10. Februar, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Zuſatz=
miete IV (8). „Der Opernball”, Operette von
Heu=
berger. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.*
Samstag, den 11. Februar. Unbeſtimmt.
Sonntag, den 12. Februar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VT (10) — Wahlvorſtellung. „Das Spiel von Liebe
und Tod”, Schauſpiel von Romain Rolland. Preiſe
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Seite 8
Samstag, den 4. Februar 1928
Nummer 35
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Starkenburg.
— Wixhauſen, 3. Febr. Die ſeitens des Zentvalausſchuſſes der
Inne=
en Miſſion eingerichtete ebangeliſche Sterbevorſorge hat nun
auch in Wixhaufen Eingang gefunden. Die Sache wird in Heſſen durch
den Landesverein für Innere Miſſion, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1,
ver=
treten, welche an den einzelnen Orten geeignete Werber mit der
Ent=
gegennahme von Anträgen betraut hat. In Wixhauſen iſt dies Herr
Wilhelm Müller, Ludwigſtraße 19. Intereſſenten wollen ſich an den
Genannten wenden. Die Bedingungen ſind äußerſt günſtig, die Prämien
gering und ärztliche Unterſuchung nicht erforderlich. Außerdem werden
geſunde Perſonen bis zu 80 Jahren aufgenommen. Daß die Sache
regen Anklang findet, beweiſt die Tarſache, daß in Heſſen allein
wöchent=
lich über 700 Anträge eingehen.
An. Arheilgen, 3. Febr. Kreisamtliche Beſtätigung. Der
Schutzmann Georg Fleck 3. wurde durch das Kreisamt Darmſtadt zum
Feuerſtättenbeſichtiger in der hieſigen Gemeinde beſtellt. — Der
Hilfs=
verein für die Geiſteskranken in Heſſen wird in den nächſten
Tagen in der hieſigen Gemeinde eine Sammlung für dieſe Aermſten der
Armen veranlaſſen. Auch das geringſte Scherflein wird von den
Samm=
lexinnen mit herzlichſtem Danke entgegengenommen werden. — Der
hie=
ſige Blaukreuzverein wird am Sonntag und Montag
Licht=
bildevvorträge abhalten, in denen an 14 Bildern die durch
Säuferwahn=
ſinn und Luſtſeuche entſtehenden ſchlimmen Folgen gezeigt werden, die
beim Menſchen, beſonders aber bei deſſen Nachkommen, entſtehen. Väter
und Mütter und beſonders die ſchulentlaſſene Jugend ſeien auf dieſe
Vorträge, die im evangeliſchen Gemeindehauſe ſtattfinden, jetzt ſchon
hin=
gewieſen. — Ueber das Thema „Braucht Deutſchland
Kolo=
nien” ſpricht am Samstag, den 4. d. M., im hieſigen Bildungsheim
Herr Hans Jäger aus Frankfurt am Main. Der Vortrag beginnt um
20 Uhr. — Als Einleitung der Feier des 25jährigen Beſtehens des Arb.=
Turn= und Sporwvereins findet am gleichen Abend im Gaſthauſe zum
„Goldenen Löwen” der „Jubiläumsball” ſtatt, der in Faſtnachtsſtimmung
gefeiert werden ſoll. Hierbei werden ſämtliche Jubilare anweſend ſein
und werden dieſelben recht frohe Stunden im Kreiſe alter Freunde
ver=
leben können. Die Jubelfeier ſelbſt findet am 21., 22. und B. Juli
d. J. ſtatt. — Bei der am letzten Sonntag bei Gaſtwirt Rupp im
„Darmſtädter Hof” abgehaltenen Verſammlung der hier wohnenden
Oberheſſen kam es zur Gründung eines „Oberheſſenvereins”. Es waren
etwa 40 Landsleute anweſend und wurde eine Kommiſſion gewählt,
welche die nötigen Vorarbeiten übernimmt. Zwecke des Vereines ſind
Pflege des geſelligen Zuſammenſeins und Ausflüge in die oberheſſiſche
Heimat zu veranlaſſen. — Die hieſige Orcheſtervereinigung, die eifrig am
Ueben iſt, hat ihr Frühjahrskonzert für den 25. März d. J. feſtgeſetzt. —
Die beſetzten Orte des Kreiſes Darmſtadt, nämlich: Arheilgen,
Brauns=
hardt, Erzhauſen, Gräfenhauſen, Griesheim, Weiterſtadt und Wixhauſen,
wurden dieſer Tage wieder vom Kreisſchulamte Darmſtadt
übernom=
men, nachdem ſie faſt 10 Jahre dem Kreisſchulamte Groß=Gerau
unter=
ſtanden.
J. Griesheim, 3. Febr. Die zu Beginn des neuen Schuljahres
auf=
zunehmenden Kinder ſind Mittwoch, 8. Februar, in der neuen Schule
vorzuſtellen, und zwar die vom 1. Oktober 1921 bis 1. Mai 1922
ge=
borenen Kinder von 1½—2½ Uhr, die übrigen Kinder von 2½—3½ Uhr.
Aufgenommen werden Kinder, die bis zum 1. Mai das 6. Lebensjahr
vollendet haben. Auf Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter
dürſen ſolche leiblich und geiſtig nicht unreife Kinder aufgenommen
werden, die bis zum 30. September ds. Js. das 6. Lebensjahr vollenden.
Impfſcheine ſind mitzußringen, ebenſo die Geburtsſcheine der auswärtig
geborenen Kinder. — Die Reichsvermögensſtelle Truppenübungsplatz
reilt mit, daß demnächſt dort ausgeſonderte Geräte (wie Tiſche, Stühle,
Schränke uſw.) zum Verkauf kommen. Schwerkriegsbeſchädigte und
Hinterbliebene, welche kaufen wollen, können ſich bis zum 20. ds. Mts.
melden und ausſuchen. Eingang weſtlich am Verwaltungsgebäude. —
Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchafts= und
Um=
fatzſteuer müſſen in der Zeit vom 1. bis 15. Februar unter Bewutzung
der vorgeſchriebenen Vordrucke abgegeben werden. Steuerpflichtige, die
zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet ſind, erhalten vom Finanzamt
einen Vordruck zugeſandt; wer keinen ſolchen Vordruck erhalten hat,
muß ihn vom Finanzamt anfordern.
J. Griesheim, 3. Febr. Die Feueralarm=Sirene wird am Samstag,
den 4. Februar, mittags 12 Uhr, probeweiſe in Tätigkeit geſetzt.
Aa. Eberſtadt, 3. Febr. Beerdigung. Unter großer
Beteili=
gung von nah und fern wurde Friſeur Peter Kaltwaſſer zu Grabe
getragen. Pfarrer Paul ſprach troſtreiche Worte. Beſondere Ehrungen
erſvieſen dem Verſtorbenen die beiden Geſangvereine „Fohſinn” und
„Liederkranz”, die Friſeure Eberſtadts, der Landesverband der Friſeure
für Heſſen und Naſſau ſowie die Friſeur=Zwangsimnung Darmſtadt=
Land. — Generalperſammlungen. Die hiefige Ortsgruppe
des Odenwaldklubs hält ihre diesjährige Generalverſammlung am
kom=
wenden Mittwoch, 8. Februar, ab. — Rechnungs=Offenlegung.
Die Gemeinderechnung und die Rechnung des Gemeindewaſſerwerks liegt
gegenwärtig eine Woche lang auf der Bürgermeiſterei zur
Einſicht=
nahme auf.
42. Pfungſtadt, 3. Febr. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
Pfungſtadt, feiert am Samstag abend im Saale des „Rheiniſchen Hofs”
ſein 4. Wanderer=Ehrungsfeſt. — Alle ebemaligen 115er.
Ange=
hörige des Leibgarde=Infanterievegiments 115 und deſſen
Reſervefor=
mationen, aus Pfungſtadr, Hahn, Eich und Eſchollbrücken treffen ſich am
Sonntag nachmittag im Gaſthaus „Zum Schwimmbad” (Jakob Götz)
zu einer wichtigen Beſprechung. — Hohes Alter. Schhmachermeiſter
Ludwig Seeger 2., wohnhaft Mittelgaſſe, konnte Mitte dieſer Woche
ſeinen 88. Gebuutstag begehen. Der in der Niedergaſſe wohnende
Lud=
wig Rühl 4. wurde Ende der Woche 84 Jahre alt.
Ausgefalle=
ner Gemarkungsrundgang. Der Gemarkungsrundgang, der
am Donnerstag ſtattfinden ſollte, iſt auf einen ſpäteren Termin verlegt
worden. — Filmvorführung. Zum Beſten der
Krüppellehrwerk=
ſtatt in Nieder=Ramſtadt findet im evangeliſchen Gemeindehaus am
Samstag und Sonntag (4. und 5. Februar) eine Filmvorführung ſtatt,
bei der der Film „Der Hillige Born” gezeigt wird. Der Film ſchildert
Leben und Treiben in einer Krüppelanſtalt und iſt mit großem Erfolg
ſchon in vielen Städten des Heſſenlandes gezeigt worden.
— Malchen, 2 Febr. In der Gaſtwirtſchaft Weicker fand ein
edangeliſcher Familienabend ſtatt. Im Mittelpunkt des Abends
ſtand ein Lichtbildervortrag des Ortspfarrers, der in das ſchöne Land
Dicol führte und die Leiden und Drangfale deutſchen Volkstums vor
Augen führte. An dem Abend wirkte auch der Männergeſangverein
Malchen mit. Er ſang unter Leitung ſeines Dirigenten Lehrer Barſch
cinige hübſche Lieder. Auch die Schulkinder trugen durch Darbietung
von Muſikſtücken, Gedichten, Liedern und Spielen zur Unterhaltung der
zahlreichen Zuhörerſchaft bei.
* Seeheim, 1. Febr. Die hieſige O.W.K=Ortsgruppe feierte im mit
Tannengriin geſihmüikten Saale des „Darnnſtädter Hof” ihr Wanderer=
ſchen Darbietungen des Hausorcheſters, ferner muſtergültig ausgeführte
Barrenübungen des Turnvereins Seeheim bildeten die Umrahmung zu
dem Akte der Wanderer=Ehrung, welche der Vorſitzende in der bei uns
üblichen humoriftiſchen Weiſe vornahm, und zu dem Glanzpunkt des
Abends, dem reizenden Luſtſpiel=Dreiakter „Ihr Herr Papa‟. Das
gol=
dene Klubabzeichen für Teilnahme an mindeſtens 9 Touren im Jahre
1927 konnte diesmal 3 Damen und 12 Herren verliehen werden,
darunter einer 6jährigen Wandererin! Dem Luſtſpiel verhalfen durch
flottes Spiel zu vollſtem Erfolg die Damen: Elſe Mayer, E. Wilking,
V. Bohn, Joh. Kreil, G. Keller, E. Anders, S. Eiſinger, G.
Zimmer=
mann, E. Laubenheimer, R. Weber, Frau Dornbach, ſowie die Herren:
Hans Königer, Aug. Anders, F. Wilting, H. Roßmann. Die Vortrage
ſchloſſen mit dem lebenden Bild: „Hört, ihr Herrn, und laſſt euch ſagen”
(Karl Bohn), das dem Bühnen=Abend einen feierlich ſtimmenden
Ab=
fchluß gab. Der Dank des Vorſitzenden galt außer den oben genannten
Mitwirkenden ganz beſonders noch den um das Gelingen der
Veran=
ſtaltung hochverdienten beiden Regiſſeuren, Lehrer K. Krüger, Gg.
Hech=
ler 2., ſowie Herrn Förſter Dingeldein. Auch der Feſtwirt Jakob
Hörr bot ſein Beſtes aus Küche und Keller. An das Feſt ſchloß ſich
ein gemiitliches Beifammenſein, Tanz und eine Sonntagswanderung
nach Dorf Malchen.
— Seeheim a. d. B., 3. Febr. Seeheimer Narrhalla! Ein
beſonderes Ereignis für Seeheim und die Umgegend iſt der alljährlich
m Hotel Hufnagel ſtattfindende Maskenball des Fußball=Sportvereins
1923 Seeheim. Was hier an Großzünigkeit geboten wird, übertrifft ſtets
die Crwartungen der zahlreichen Beſucher, wovon Darmſtadt einen
be=
trächtlichen Teil ſtellt. Durch die Autobusverhindung, die während der
Nacht in Betrieb iſt, iſt es den auswärtigen Gäſten möglich, die
Veran=
ſtaltung zu befuchen. Die Autoſtraße führt über Eberſtadt und die
Bickenbacher Chauſſee.
— Balkhauſen, 3. Febr. Am Somtag nachmittag 3 Uhr ſpricht
Landwirtſchaftsaſſeſſor Stumpff vom Landwirtſchaftsamt Darmſtadt in
der Wirtſchaft von Herrn Helferich über „Die Bedeutung der
Rindvieh=
zucht für die dortige Gegend unter beſonderer Berückſichtigung des
Grünlandes”.
— Waſchenbach, 3. Febr. Morgen Samstag abend 8 Uhr hält die
hieſige Freiwvillige Feuerwehr bei Gaſtwirt J. Wembacher ihren
Jah=
resball, verbunden mit Auszeichnung von 15=, 20= und Djähriger
Mitgliedſchaft von Feuerwehrleuten.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Febr. Nutzholzverſteigerung. Am
Montag, den 6. Februar, werden in den Forſtorten: Strieth, Griesbach
und Eichelberg 414 Kiefern=, Fichten= und Lärchenſtämme und 105
Lär=
chen=Derbſtangen Kl. 1 und 2 verſteigert. Zuſammenkunft: Forſtort
Strieth (Kreuzung Breitenſtein= und Brückenweg). (Näheres ſiehe
heu=
tige Anzeige.)
G. Ober=Ramſtadt, 3. Febr. Das Standesamt beurkundete im Monat
Januar 1928: 4 Geburten, 1 Eheſchließung und 6. Sterbefälle. —
Säuglingsberatungsſtunde. Die nächſte
Säuglingsbe=
vatungsſtunde wird am Montag, den 6. Februar, nachmittags 2—3 Uhr,
im unteren Rathausſaale abgehalten. — Die am 31. Januar im Forſtort
Eichelberg 19 des Gemeindewaldes abgehaltene Nutzholzberſteigerung iſt
genehmigt. Die Abfuhrſcheine werden ab 6. Februar an den Zahltagen
bei der Gemeindekaſſe ausgegeben. — Am Montag, den 6. Februar,
findet die nächſte Stammholzverſteigerung ſtatt, bei der 414 Kiefern=,
Fichten= und Lärchen=Stämme, ſowie Lärchen=Derbſtangen zum Ausgebot
kommen. (Siehe Anzeige in der Freitags=Nummer des D. T.). — Wegen
Vornahme von Chauſſierungsarbeiten wird der Steinrehweg vom
6. Februar ab bis auf weiteres für den Fuhrwerksberkehr geſperrt.
— Groß=Zimmern, 3. Febr. Samstag, den 4. Februar 1928, abds.
8 Uhr, im Gaſthaus „Zum Löwen” wird Landw.=Nat Dr. Schmaldt
vom Landwirtſchaftsamt Darmſtadt über: „Feldbereinigung und im
Be=
ſonderen die Koſtenfrage” ſprechen.
— Groß=Umſtadt, 2. Febr. Die beiden Spoutvereine „
Ju=
gend=Wanderring” und Radfahrerklub „Germania”
halten am Samstag, den 11. Februar, gemeinſchaftlich einen
Theater=
abend mit anſchließendem Ball im Saale „Zum weißen Roß” ab. Es
kommt das Volksſtück „Der Schmied von Ruhla” zur
Auffüh=
rung, das von den beſten Kräften der beiden Vereine dargeſtellt wird.
Die Rollen ſind in guten Händen, das wirkungsvolle Stück und die zu
erwartende gute Darſtellung verſprechen einen genußreichen Abend. Die
Mitglieder und ihre Angehörigen ſowie Freunde und Gönner beider
Vereine ſind hierzu höflichſt eingeladen. Nach dem Theater folgt Ball.
— Kleeſtadt, 3. Febr. Nächſten Sonntag, den 5. Februar, abends,
hält der Kriegerverein im Gaſthaus „Zum Lamm” einen Familienabend
mit Lichtbildervorirag aus dem Weltkrieg, ausgeführt von
Herrn Oberſtleutnant von Haagen, ab.
— Groß=Vieberau, 3. Febr. (Ferkelmarkt. Am Montag, den
6. Februar, findet der nächſte Markr ſtatt. Der Auftrieb beginnt
8.30 Uhr.
— Erinſthofen, 3. Febr. Sonntag, den 5. Februar 1928, nachmittags
3 Uhr, im Gaſthauſe „Zum Odenwald” veranſtaltet das Heſſiſche
Land=
wirtſchaftsamt Darmſtadt einen Vortrag über Zeit= und Streitfragen
in der Rindviehzucht unter beſonderer Berückſichtigung der
Zuchtbeſtre=
bung”. Vortragender: Landw.=Rat Dr. Schmaldt.
* Fränkiſch=Crumbach, 1. Febr. Seine Generalverſammlung mit
an=
ſchließender Ehrung der 25= bzwv. 40jährigen aktiden Sänger hielt der
Männergeſangverein „Eindracht” im Vereinslokale ab. Die
Verſamm=
lung wurde eingeleitet durch den Chor „Gott grüße Euch”, der
ſtim=
mungsvoll vorgetragen wurde. Dann gab der Vorſitzende den
Ge=
ſchäfts= und auch den Kaſſenbericht. Der ſeitherige Vorſtand, Bangert,
Maſer, Hotz, wurde bis auf Hotz, der eine Wiederwahl ablehnte,
ein=
ſtimmig wiedergeſvählt; als Schriftführer wurde Georg Vetter
neu=
gewählt. Um einen beſſeren Beſuch der Uebungsſtunden zu erreichen,
wird jeder Sänger, der die Singſtunden regelmäßig beſucht, am
Jahres=
ende ausgezeichmet. Am Schluſſe wurde die Ehrung unſerer 17
Jubi=
lare vorgenommen. Die 40jährigen Veteramen Georg Hönig, Joh.
Schjä=
fer, Ph. Born, Ph. Kappes, Ph. Fornoff und Georg Trinkaus wurden
vom Heſſiſchen Sängerbund in Form eines Ehrenbriefe3 ausgezeichnet,
welche Herr Mitze=Darmſtadt mit den Glüickwünſchen des Bundes
über=
reichte. Die 25jährigen Sänger Georg Bangert, Jakob Maſe=, Karl
Scholl, Martin Götz, Georg Helm, Heinrich Waſenmüller, Georg
Haber=
mehl, Leonh. Hotz. Georg Born, Ph. Hartmann und Leonh. Rauſch
wurden durch den Verein ſelbſt in Form eines Diploms geehrt.
N. Aus dem Gerſprenztal, 1. Febr. Verwertung des
Holz=
reichtums. Holzernte. Einen augenſcheinlichen Beweis von
dem Holzreichtum und der Verwertung des Nutzholzes unſerer Gegend
geben die vielen Anfuhren von Eichen=, Kiefern= und Nußbaumſtämmen.
Von allen Seiten werden gegenwärtig die geſchlagenen Bäume in die
Holzſchneidereien und Lager der Holzhandlungen gefahren. Namentlich
ſind es Stämme des Walnußbaumes, die durch ihren mächtigen Umfang
auf ein ehrwürdiges Alter dieſer Gattung von Bäumen ſchließen laſſen;
ſolche von einem Alter von 150—200 Jahren ſind keine Seltenheit. Das
Stammholz bildet eine ebenſo wichtige Einnahmequelle für unſere
Land=
wirte wie das Brennholz. Für letzteres werden bei den jetzt
ſtattfinden=
den Verſteigerungen, die die Landwirte aus der Kreſzenz ihrer
Waldun=
gen abhalten, ſehr gute Preiſe bezahlt. Meiſtens liefern ſie auch das
ge=
ſteigerte Bvennholz den Käufern in den Hof.
— Allertshofen, 2. Febr. Am 21. und 22. Januau veranſtaltete der
Junglandbund, Ortsgruppe Schmal=Beerbach=Allertshofen und
Um=
gebung im Saale von Peter Plößer, Schmal=Beerbach, Theaterabende,
die ſehr gut beſucht waren. Zur Aufführung gelangten, das Schauſpiel
Treu der Heimatſcholle” und der Schwank „Der tolle Max‟. Auf der
Samstagsveranſtaltung ſprach in ſehr temperamentvollen Ausführungen
Herr Bundesgeſchäftsführer Jürſt Erbach i. O. Er ermahnte zum
Zu=
ſammenſchluß des Landvolkes im Landbund, damit ſich auch die deutſche
Landwirtſchaft wieder ihre wirtſchaftliche Freiheit, die die
Grund=
bedingung für die wirtſchaftliche und politiſche Freiheft des deutſchen
Volkes überhaupt iſt, erkämpfe. Durch die Mühe der Mitſpielenden und
die Mitwirkung des Herrn Lehrer Schneider, Schmal=Beerbach, und
Hans Hechler, Beedenkirchen, ſowie des Mandolinenklubs „Fidelio”
Beedenckirchen, wurden den Gäſten genuß= umd lehrreiche Veranſtaltungen.
geboten.
* Hoxhohl i. Odw., 2. Febr. Am kommenden Sonntag, den 5. Febr.,
hält der Kleinkaliber=Schützenverein Allertshofen=Hoxhohl ſeinen Ball
in dem neuerbauten Saale des Herrn Regierungsrats Dr. Joſt,
Allerts=
hofen, ab.
Freunde und Gönner. Die Aufführung hat die vorigen Jahres weit
übertroffen. Geſpannt folgte jeder Zuſchauer der intereſſanten,
urko=
miſchen Handlung. Die Darſteller meiſterten jede Nölle. Höchſtes Lob
gebührt dem Hauptdarſteller, Herrn Schneidermeiſte: Hennestal. So
kam es, daß das Spiel einen durchſchlagenden Erfolg hatte und
raut=
ſchendes Beifall die Spieler belohnte. Am kommenden Sonntag, den
5. Februar, wird die Aufführung wiederholt, wo es keiner verſäumen
ſollte, unſerer herzlichſten Einladung Folge zu leiſten.
— Pfuffen=Beerfurth, 2. Febr. Die Bewohner unſeres Ortes
wuk=
den dieſer Tage mit einer außergewöhnlichen Ueberraſchung beehrt.
Das auf erſtaunlicher Höhe baſierende Cireus=Inſtitut J. Buegler jr.
hatte in ſeinem Turnee dur=h den Odemwald in unſerem Dorfe ſeinen
Einzug gehalten und geſtern ſim vollbeſetzten Saalbau des
Gaſthaus=
beſitzers Leonhard Hoenig ſeine erſte Vorſtellung gegeben. Was der
Beſucher hier ſieht und hört, kann er in der Tat in einer dem größten
Rieſen=Cireusunternehmen nicht beſſer beobachten. In annähernd drei
Stunden rollt ſich ein Programm ab, das man geſehen haben muß
Hervorragend ſind die Einzel= und Maſſend=eſſren der Pferde zu
neu=
gen. Auch die Naubtierdreſſüren finden allgemeinen Beifall der
Zu=
ſchauer. Abwechſlungsreich und unterhaltend iſt das Spiel der Clowns.
Dann wäre noch zu nennen der Schlangenmenſch, der in ſeinem Froſch=
Koſtüm allgemeine Bewunderung erregt. Die Glanznummer des Abends
bildet aber das Auftreten der vier Geſchniſter Buegler jr., Anriſtinnen
und Schönheiten im wihrſten Sinne des Wortes.
Bd. Heubach, 2. Febr. Gemeinderatsſitzung. 1.
Beſchaf=
fung einer Feſtbühne: Es wird beſchloſſen, eine ſolche gegen eine
Ver=
gütung von 30 RM. ziveimal bei der Gemeinde Groß=Umſtadt zu leihen.
2. Die Uebernahme einer Bürgſchaft ſeitens der Gemeinde wird gegen
Rückbürgſchaft angenommen. 3. Abgabe von Holz an alleinſtehende
Per=
ſonen: Die Gemeinde gibt wie alljährlich an alleinſtehende Perſonen
¼ Hundert Wellen ab. 4. Faſelankauf: Es ſoll ein etwas älterer Faſel
angekauft werden.
— Mümling=Grumbach, 3. Febr. Die hieſigen Induſtriewerke
haben in den letzten Wochen einen erfreulichen Aufſchwung zu
verzeich=
nen. Das Gummiwerk „Odenwald”, das längere Zeit mit verminderter
Belegſchaft arbeitete, hat jetzt ſeinen Betrieb wieder voll aufgenommen
und eine Anzahl Arbeiter, zum Teil von auswärts, eingeſtellt. Es
wer=
den jetzt neben Gummiſohlen auch Fahrraddecken und
Fahrradluft=
ſchläuche in großen Mengen hergeſtellt. Die Erzeugniſſe gehen zum
gro=
ßen Teil ins Ausland. Auch die Stahſwarenfabriken in Grumbach und
Etzen=Geſäß ſind gut beſchäftigt. Sie ſtellen Hachen aller Art her und
beliefern neben dem Inlandsmarkt auch ausländiſche Kundſchaft. Ein
großer Teil der Produktion geht nach Südamerika und Hinterindien.
L. Steinbach r. Odw. (ber Michelſtadt), 2. Febr. Stiftungsfeß
der Sängervereinigung Steinbach. Die Sängervereinigung
Steinbach feierte im Saale des „Darmſtädter Hof” ihr 66. Stiftungsfeſt.
Der Chor macht einen gutgeſchulten Eindruck. Stimmbildung und
Aus=
ſprache waren ſehr gut, der Chorklang abgerundet, voll und weich. Das
iſt umſomehr anzuerkennen, als der Verein, wie der Vorſitzende in
ſeiner Anſprache ausführte, ein ſchickſalsſchweres Jahr hinter ſich hat.
Es iſt ein gutes Zeugnis für die Sängervereinigung, daß ſie die
ſchwie=
rige Zeit ohne weſentliche Erſchütterung überſtand. Zum Glück wurde in
der Perſon des Herrn Herbert=Darmſtadt ein würdiger Nachfolger des
verſtorbenen Dirigenten gefunden. Daß die Sängervereinigung aber
ihrem langjährigen Leiter auch über das Grab himaus ein ehrendes
Gedenken bewahrt, bewieſen die warmen Worte, die der Vorſitzende ihm
widmete. Als ſichtbares Zeichen des Andenkens hatte man das Bild
des verſtorbenen Chorleiters im Konzertſaal aufgehängt. Das Programm
enthielt neben 8 Chören, 5 muſikaliſche Einlagen. Die Mitwirkenden,
Frl. Krenkel=Michelſtadt (Klavier), die Herren Römer=Darmſtadt (Cello),
Friedrich=Erbach (Violine) und Wegel=Erbach (Flöte), gaben ihr Beſtrs
und ernteten reichen Beifall. Die Sängervereinigung kann den Abend
als vollen Erfolg buchen.
L. Michelſtadt, 3. Febr. Fußballſport. Am Sonntag, den
5. Februar, geht die erſte Mannſchaft des V.f. L. 1911 nach Groß=Gerau,
um daſelbſt ein Spiel gegen die erſte Mannſchaft des Sportvereins
Groß=Gerau auszutragen. — Bunter Abend. Im Saale des
Gaſt=
hauſes „Zum Anker” in Stockheim wird der Kirchenchor „Sophia” am
Sonntag, 5. Februar, einen „Bunten Abend” veranſtalten, der bei äußerſt
titziger, der Karnevalszeit entſprechender, Unterhaltung einige Stunden
ungetrübter Freude verſpricht. Der erſte Teil geht unter dem Motto:
„Kohliſche Sachen, s iſt zum Lachen” und wird neben Muſikſtücken einige
kuſtige Theaterſtücke und ſonſtiges Vermiſchtes bringen; der zweite Teil
nimmt um 11,11 Uhr ſeinen Anfang wit der Parole „Es geht nichts
über die Gemütlichkeit”, Muſik und Tanz werden hier den Beſuchern
den nötigen Zeitvertreib bringen.
b. Erbach i. Odw., 1 Febr. Konzert des evangeliſchen
Kirchengeſangvereins. Der evangeliſche Kirchengeſangverein
Erbach veranſtalter am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr
be=
ginnend, im Saale des „Schützeuhof”, hier, ein Konzert. Außer dem
Chor, unter der beſtbewährten Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Rektor
Weber, wirken noch Frl. Kreukel am Klavier, Herr Friedrich (Violine)
und Herr Römer (Cello) mit. Der erſte Teil des Programms bringt
Chöre vergaugener Zeiten von Silcher, Schumann und Gaſtoldi, der
ziveite Teil Volkslieder von Arnold Mendelsſohn und Bernhard
Schnei=
der. Die inſtrumentalen Einlagen des Trios bringen uns Werke
Beet=
hodens Mozarts, Brahms, Friedmanns und Schuberts. Dankenswerter
weiſe hat der Verein das Eintrittsgeld ſo feſtgeſetzt, daß das Konzert
allen Schichten der Bevölkerung zugänglich gemacht iſt.
— Erbach, 2. Febr. Die dritre Veranſtaltung der „
Vereini=
gung für Kunſt und Wiſſenſchaft” brachte einen Vortrag
des Herrn Pfarrers Dr. Winkler über Matthäus Schieſtl, einen Maler
deutſchen Gemüts. Der Redner ging davon aus, wie in der Zeit der
Renaiſſanes der italieniſche Maler Fra Angelo da Fieſele, unbekümmert
um die blutigen Kämpfe, die um ihn tobtzen, köſtliche Belder voll
Frie=
den und Anmut geſchaffen habe; ſo habe auch Schieſtl in einer Zeit,
in der politiſche Wirren und die Inflation mit ihren häßlichen
Neben=
erſcheinungen alles beherrſchten, es vermocht, dem deutſchen Volke dia
gemütsvollſten Bilber zu ſchenken. Aus dem Volke ſtammend und im
Volke wurzelnd, habe er das Erleben der Kinder= und Volksſecle i
echt deutſche= ungekünſtelter Art zur Darſtellung gebracht und hierbei
auch die oberdeutſche Heimat in prächtigſter Märchenſtimmung veran=
Sinnen und =Herzen der Beſchauer fanden. Die die Scele des
Künſt=
leus ganz erfaſſenden Ausführungen des Herrn Pfarrers Dr. Winkler,
geſuürzt durch treffende Bemerlungen über heutige Anſchauungen und
Zuſtände, fanden der reichſten Beifall des vollbeſetzten Saales.
Az. Neuſtadt i. O., 2. Febr. Der Obſt= und
Gartenbau=
verein hielt ſeine fälliye Hauptverſammlung im Gaſthauſe „Zum
Oihſen” ab, die gur beſucht war. Es darf wohl daran die Erwartung
geknüdtf werden, daß der genannte Verein ſich wieder im Zeichen des
Aufſtieges befinden wird. Nach der Exöffnung durch den langjährigen
Vorſitzenden (Bürgermeiſter Koch — am 22. November 1905 konnte der
Vexein ſein 22jähriges Beſtehen verzeichnen) gab der 2. Vorſitzende
(Obſtzüchter Kaufmann) eine kurze Rückſchau über die im Herbſt
ſtatt=
gefundene Obſtausſtellung. (An dieſer Stelle erſchien damals eine
iritiſche Betrachtung darüber!) Die Rechnungsablage, von
Weißbinder=
meiſter Juſtus Koch erſtattet, gab zu keinem Beanſtandungen Anlaß, im
Gegenteil, es wurde ein namhaſter Ueberſchuß feſtgeſtellt, der teilwaiſe
für die am Schluſſe vorgenommene Verloſung Verwendung fand. Die
Wiederwahl des ſeſtherigen. Vorſtand=s erfolgte einſtiirmig. Als
Bei=
fitzer wurde Schuhmackermeiſter Heinrſch Fülberth 1. neugewählt.
Da=
nach ſchritt man zur Frage des Umdfropſenis der Obſtbäume. Die
Vei=
ſammlung war der Meinung, daß man zunäcſt von einer allgemeinen
Umpfropfung abſehen foll. Dadurch ſoll jedoch, ausdrücklich geſagt ſein,
daß man dabei den Geſten Sorten fü unſere Gegend beſondere
Aufmerk=
ſamkeit ſchenken wirb. Außerdem fand der Gedanke, die Obſtbäume
rechtzeitig mit einer beſonderen Kakkmiſchung zu ſpritzen, allgemeine
Zu=
ſtimmung. Ferner wurde durch Obſthändler Heinrich Köbler angeregt,
das ſüdliche Breuberggeläude durch Anpflanzung vom Früchzwetſchen=
und Frühefirſichbäumen nutzbringende: zu geſtalten. Natürlich
könn=
ten nur Maſſenanpflanzungen zu dem genüinſchten Ziele führen. Die
Verloſung war für jedes Mitglied eine kleine Ueberraſchung. Die
aus=
geſtellten Gegenſtände (Gießkannen, Rechen, Hachen, Blumenſtöche,
Obſt=
körbe, Obſtbänme, größere Quantmns Bohnen und dergleichen mehr)
fanden glinſtige Beurteilung.
— Breitenbrunn, 2. Febu. Der hieſige Schützenverein feierte ſeinen
Familienabend. Der Gauleiter Lehrer Roßbach hielt die
Be=
grüßungsanſprache. Herr Jogdpähter Burkart von Frankfurt a. M.
wurde als warmherziger Förderer des Vereins zum Ehrennritglied
er=
nannt und ihm die Ehrennadel überreicht. Die Feier nahm einen
ſchönen Berlauf. — Am Sonntag abend wiederholte der
Radfahrel=
verein „Friſch Auf” ſeinen Theaterabend mir den beiden Stücken
„Der verlorene Sehn” und „Molly kommt”. Erſteres, ein tragiſches
Volksſtück aus den baheriſchen Bergen, wurde von den Darſtellern
vor=
züglich geſpielt. Die Titelrolle ſpielte Gcorg Koch, die Vroni Fräulein
Eliſabeth Volk, die Magd Kathi Fräulein Menzer, den Wolkenbauer
Adam Koch, das Annerl Peter Krall, den Vagabund Jakob Stein.
Reicher Beifall lohnte für die Mühe. Die folgende Poſſe „Molly kommt”
derſetzte die Zuhörer wieder in die heiterſre Stimmung.
m. Aus dem Kreiſe Erbach, 2. Febr. Eine Reihe von Jahren
be=
ſtand im Kreiſe eine Schneider=Zwangsinnung, die aber ſeit einiger
Zeit der Auflöſung anheimgefallen iſt. Nunmehr erläßt Herr
Schneider=
meiſter Berle=König i. O., der frühere Obermeiſter der Innung einenl
Aufruf, zwvecks Gründung einer „Freien Schneiderinnung für den Kreis
Erbach‟. Der Aufruf richtet ſich „an alle ſelbſtändigen Schneider, die
im Kreiſe Erbaih wohnen, tatkräftig an der Förderung des Beruſes
mitarbeiten wollen. Sinn für kollegiale Zuſammenarbeit haben und
mit den Antragſtellern in dem Vorhandenſein einer leiſtungsfähigen
Innung eine Notzwvendigkeit zur Erhaltung der Exiſtenz erblicken”:
die ſo Geſinnten werden gebeten, ſich bei dem Obengenannten zu
melden.
4e. Hammelbach, 1. Febr. Familienabend. Der katholiſche
Kirchenhor Cäcilia Hammelbach hatte zu einem Familienabend im
err Pfarrer Geoerg, die Erſchienenen. Das nun folgende
Schauſpiel „In der Stunde der Verſuchung” mit ſeinen ernſten
Grund=
gedanken wurde von den Rolleninhobern flott geſpielt. Das Volksliel
„Der Wanderer” für 4ſtimmigen Männerchor, das mit viel Verſtändmis
und Einfühlen eingeübt war, leitete zu dem Luſtſpiel „Das liederlme
Kieeblatt” über. In witzigen Worten wurde uns gezeigt, wie es drei
Wanderburſchen, die das große Los gewannen, erging. Auch dieſes
Stüick wurde von allen Mitgliedern gut wiedergegeßen. Das Einube‟
der Theaterſtüicke und Chöre lag in den Händen der Herren Pfarke.
Geverg und Lehrer Sauer. Der katholiſche Kirchenchor Hammelvalhe
der noch nicht ganz zwei Jahre beſteht, kann ſich auch dieſen Abend w.
der als Erfolg buchen.
* Rimbach i. O., 1. Febr. Der Deutſche Kraftſporwverein Rimwan
hielt ſeine Theateraufführung ab. Der Verein hat ſich die Aufführuns
der Operette „Ich hab” mein Herz in Heidelberg verloren” erwählt,
e=
in muſterhafter Weiſe unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Lipperk
gefpielt wurde, der gleichzei
der
n, am Sonntag, den 5. Februar, nochmals zu ſpiete!
A. Aus dem mittleren Odenwald, 3. Febr. Verbreiterung
der Landſtraßen. Wie man vernimmt, iſt für kommendes Fru9
jahr eine Verbreiterung vieler Landſtraßen des mittleren
Odenwalde=
vorgeſehen. So, ſoll dieſes an der Durchgangsſtraße Heppenheim
Fürth—Erbach, die zum Teil ſchon im Herbſt duuch Aufpflügen des Fub‟
weges verbreitert wurde, geſthehen. Und zwar ſollen die Hauptſkraß‟‟
auf 16,50 Meter und die Nekenſtraßen auf 12,50 Meier Breite prole”
tiert ſein, zum Leidweſen vieler Aulieger, die vielleicht ihr Gelque
als Banplatz vorgeſehen batten. Dieſe müſſen beim Bauen mehle‟
Meter von den ſeitherigen Straßen zurückbleiben und dürfen das ſt*
die Straßen vorgeſehene Gelände miht zu baulichen Zwecken verweſioe‟
Nummer 35
Samstag den 4 Februar 1928
Seite 9
4g. Neunkirchen, 2. Fehr. Dekorierungsfeſt. Aljährlich
—. Januar verſammeln ſich die Mitglieder und Wanderfreunde der
Catsgruppe von der Neunkirchener Höhe im Saale „Zum grünen Baum”
um ihr Wanderer=Auszeichnungsfeſt abzuhalten. Der 1. Vorſitzende
vem der Ortsgruppe, Herr Bürgermeiſter Mayer, hatte Einladungen an
de Nachbarortsgruppen ergehen laſſen, die nun alle ihre Vertretungen
et tſandt hatten. Nach einem Eröffnungsmarſch begrüßte er alle
Wan=
drrfreunde, die ſich in überaus großer Zahl eingefunden hatten. Sein
bt ſonderer Willkomm=Gruß galt den Herren Dr. Götz und Bürgermeiſter
Laaub=Darmſtadt, die ſich der Mühe unterzogen hatten, hinaufzukommen
aaf den höckſten Punkt unſeres geliebten Odenwaldes, der Neunkirchener
Kööhe. Inzwiſchen kommen immer noch Wanderfreunde hinzu, ſodaß die
Näcumlichkeiten ſich als zu klein erwieſen, um alle beuemen Platz zu
ſwaffen. Herr Lehrer Sauerwein erſtattete den Jahres=Wanderbericht,
diem zu entnehmen war, daß die Zahl der Wanderer ſtets im Steigen
hegriffen iſt und ebenſo die Mitgliederzahl, die heute über 80 beträgt.
werr Dr. Götz, Darmſtadt, gab nun in ſeiner Anſprache als
Hauptaus=
ſ ußmitglied ſeiner Freude Ausdruck, daß gerade hier auf der
Neu=
kchener Höhe, wo die von mehveren Orten zuſammengeſtellte
Orts=
guppe ſich doch vorwiegend aus landwirtſchaftlichen Kreiſen
zuſammen=
ixtzt, ſoviel Intereſſe für die Odenwaldklubſache aufgebracht wird. Seine
Werberede galt den idealen Zielen des Odenwaldklubs, dem auch ſein
Friſch auf!” gewidmet war und alle Anweſenden begeiſtert
einſtimm=
urn. Herr Bürgermeiſter Daub, Darmſtadt, nahm nun den feierlichen
A.kt der Dekorierung vor, wobei er zunächſt als alter Odenwald=Wanderer
unit über 43 Wanderjahren einen kurzen Rückblick von der damaligen
(Sründung des Odewwaldklubs bekannt gab. Die anweſenden
Wander=
neunde lauſchten den Worten des ehrwürdigen 68jährigen
Odenwald=
früblers, der den Odenwald und ſeine angrenzenden Gebiete kreuz und
auuer bei Negen und Sonnenſchein in jeder Jahreszeit kennen gelernt,
and und Leute lieb gewonnen, und manchmal die Wünſche der armen
9randgemeinden in der Reſidenz am richtigen Platz vertreten habe. Und
S iſt in der Tat ſo, daß gerade der Odnewaldklub, der kein politiſches
Fder religiöſes Gefühl aufkommen läßt, groß geworden iſt nur in dem
nen großen Gemeinſchaftsgedanken, daß in dem Odenwaldklub Jeder
angehören kann ohne Standesunterſchied und daß die Pflege des
Hei=
uiatgedankens das Beſte zu ſchaffen für unſere Berge und Täler oben
angeſchrieben ſteht. Ueber 20 Auszeichnungen zum 1., 2., 3. und 4. Mal
wwie ein Abzeichen ſür 25jährige Zuſammengehörigkeit konnten
ver=
ſiehen werden. Dem Vorſitzenden der Ortsgruppe Neunkirchen, dem es
Eider durch ſein Kriegsleiden nicht möglich iſt, Wandewungen
mitzu=
machen, wurde ehrenhalber das Goldene Abzeichen verliehen. Das ganze
Programm war ſchön zuſammengeſtellt und die gezeigten Theaterſtücke
Schäferhanpeter”, „Stadt= und Landmädchen” und die „Alte Lotte‟
prefielen ſehr gut.
A. Glattbach, 2. Febr. Abendunterhaltung des
Männer=
refangvereins. Der Männergeſangverein trat mit einer
Abend=
runterhaltung zum erſten Male an die Oeffentlichkeit. Die Rollen lagen
ſeurchweg den Spielern ſehr gut, ſodaß das erſtaufgeführte Theaterſtück
3 Familie Brauſekopf” den reichen Beifall verdiente. Nur der zweite Akt,
uer in der Gefangenſchaft ſpielte, hätte der Situation entſprechend,
urnſter gegeben werden dürfen. Das ſehr gut geſpielte kleine Luſtſpiel
Der Fotograf”, entfeſſelte wahre Lachſalven, zumal der bayeriſche
Bauer im echt baheriſchen Dialekt von Johannes Meiſter naturgetreu
geſpielt wurde. Auch Proben ſeines Könnens auf geſanglichem Gebiet
gegte der Verein unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Lehrer
Hof=
mann, ab. Es kamen mehrere Volkslieder zum Vortrag.
A. Seidenbuch, 3. Febr. Holzverſteigernng. Die am 31.
Ja=
muar verſteigerten, im hieſigen Staatswald liegenden Holzſortimente
mn Brennholz und Nutzholz erzielten wieder hohe Preiſe. Es ſtellten
häich durchſchnittlich 1 Raummeter Buchenſcheiter auf 17—20 RM., Vuchen=
„nüppel auf 14—18 RM., Eichenſcheiter 13—16 RM., Eiehenknüpp-l 10
Eis 13 RM., das Hundert gute Wellen 32—38 RM. Werk= und Nutz=
Golz wunden auch teurer, da ſolches bekanntlich in unſeren Waldungen
won beſonderer Güte iſt.
A. Lindenfels, 3. Fobr. Lehrkurſus. Dank den rührigen
Be=
unühungen des hieſigen Gewerbevereins iſt es gelungen, für dieſes Jahr
ſimen Lehrkurſ=s zwecls Ablegung der Meiſterprüfung hierher zu
be=
ommen, der von hieſigen und auswärdigen Intcceſſonten ſehr gut
be=
ſchickt iſt. Nachdem ein Buchführungshryſus der Hundwerkskammer
Tarmſtadt bereits vorausging, iſt muin die eigentliche Vorbereitung im
SHange. Von den Kurſusteilnehmern wird es beſonders begrüßt, daß
munan dieſes Jahr nicht ſo weit, ſondern den Kurſus in der Nahe hat.
A. Fürth i. Odw., 2. Febr. Filmvorführung in der
ſevang. Kirche. Vorgeſtern abend wurde in der hieſigen evang.
Rirche der vom Verein für Innere Miſſion Heſſens erworbene Film
Hilligen Born”, der das Leben und Treiben in einem Krüppelheim
arſtellt, vorgeführt. Die Vorführung, die zwei Stunden währte, wau
Lecht gut beſucht. Zweck derſelben war, einmal zu zeigen, wie in den
Früppelheimen den Krüppeln geholfen wird, trotz ihrer Verſtümmelung
ich in paſſendem Beruf ſpäter doch ernähren zu können; zum andern,
mim aus dem Reinerlös unſerer Krüppelanſtalt in Nieder=Ramſtadt
Seldunterſtützungen zuführen zu können.
H. Aus dem Gorxheimer Tal, 2. Fobr.
Gefallenendenk=
mal. Auch die Gemeinde Tröſel beabſichtigt, ein Denkmal für ihre
nsefallenen Helden zu errichten. Sämtliche Vereine haben erklärt, zur
BBeſchaffung der Geldmittel wäitzuwirken. Zu dieſem Zwecke gab die
STurngenoſſenſehaft am Sonntag einen Theaterabend, der überaus ſtark
Abeſucht war und ein abwechſlungsreiches Programm in ausgezeichneter
EWeiſe zur Aufführung kam. Der bekunäre Erfolg, war ein rocht guter
rund konnte erſtmals obigem Zwuecke zugeführt werden.
W. Heppenheim a. d. B., 1. Febr. Erweiterungsbau des
Fathauſes. Der Umbau, der zur Vergrößerung des hieſigen Rat=
Chauſes vorgeſehen iſt, naht ſeiner Vollendung. Man iſt bereits damit
Tbeſchäftigt, die Dacharbeiten zu erledigen. Der Bau ſelbſt iſt ganz dem
Stile des alten Rathauſes angepaßt und auch wie dieſes ein Fachwerk=
Tbau. Sämtliche Holzarbeiten zu dem wohlgelungenen Fachwerk wurden
Ein der hieſigen Zimmermannswerkſtätte von Herrn Weil georbeitet.
KMit der Fertigſtſtellung des Vergrößerungsbaues des Rathauſes hat
die Stadtverwaltung Heppenheims wieder ein ſehr ſchönes Werk
ge=
ſchaffen, denn der Bau dient auch beſonders zur Verſchönerung des
Stadtbildes. — Der Familienabend des katholiſchen
Frauen=
chores St. Petrus fimdet am Sonntag, den 5. Februar, ſtart. Das
reichhaltige Programm bringt muſikaliſche Darbietungen, wie
Orcheſter=
ſtücke, Männerchöre, Singſpiele uſw. — Der Männergeſangverein
„Sängerbund” veranſtaltete ſeine Familienfeier. In der
Haupt=
ſoche war die Feier der Ehrung der Ehrenmitglieder und Gründer des
ſeit 1908 beſtehenden Vereins gewidmet. Auch gedachte man in gebüh=
Dier i erichdert enlci e de entſchiſich een aun die
Heimat”, der großen Beifall erntete. Deu gauze Abend verlief zur
Be=
friedigung ſämtlicher Beſucher.
p. Heppenheim (Bergſtr.), 3. Febr. Folgenſchwere
Abtrei=
bung. Die Behörde iſt mit Erforſchung eines tragiſchen Falles zurzeit
befaßt. Ein Fräulein hat einen unerlaubten Eingriff an ſich vornehmen
laſſen oder ſelbſt vorgenommen. Die Verletzungen ſind recht
verhängnis=
voll geweſen; denn plötzlich iſt der Tod durch Luftembolie eingetreten.
Der Fall dürfte noch ein gerichtliches Nachſpiel haben.
Bn. Hirſchhorn, 1. Febr. Im Gaſthaus „Zur Sonne” fand die
Generalverſammlung des hieſigen Krank=nunterſtützungs=Vereins ſtatt.
Der Vorſitzende, Herr Criſtian Knöll, eröffnete die von 52 Mitgliedern
beſuchte Verſammlung und forderte zum Gedenken der vier
verſtor=
benen Mitglieder auf, ſich von den Sitzen zu erheben. Die vom
Nech=
ner aufgeſtellte, vom Vorſtand gebrüfte Jahresrcchnung 1927 wird
ge=
nehmigt und dem Rechner Entlaſtung erteilt. Die beiden ausſcheioenden
Vorſtandsmitglieder, Herr Kerle und Herr Reinhard, wurden per
Akklamation einſtimmig wiedergewählt. Das Sterbegeld gemäß 8 19
der Satzungen wird auf 50 Reihsmark erhöht. Zu 8 20 der Satzungen
(Anlage des Vereinsvermögens) wird beſchloſſen, daß ein Betrag bis
zu 1500 Reichsmark bei der Spar= und Darlehnskaſſe Hirſchhorn
an=
gelegt werden darf. Mit der Verpachtung der Winterſchafweide, deren
Erlös außer dem Krankenunterſtützungsverein auch noch dem
Viehver=
ſicherungs erein und dem Ziegenzuchtverein zufällt, erklärt ſich die
Ver=
ſammilung einverſtanden.
* Hirſchhorn, 3. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
2. Februar: 125 Meter; am 3. Februar: 1,42 Meter.
H. Neckarſteinach, 2. Febr. Feuerwehrehrung. Am
Sonn=
tag hielt die hieſige Feuerwehr ihren alljährlichen Ball ab. Bei dieſer
Gelegenheit wurde dem Kommandanten der Wehr, Herrn Peter Joos,
eine beſondere Ehrung zuteil wegen der Bjährigen Zugehörigkeit zur
Feuerwehr. Am Abend verher wurde ihm ein Fackelzug dargebracht.
S. Lampertheim, 3. Febr. Konzert. Sein diesjähriges Konzert
gibt der Männergeſangverein „Liedertafel” am 5. ds. Mts. im Saale
Forderungen der ſüddeutſchen Landwirtſchaft
Zu dem bereits gemeldeten Empfang der Vertreter der geſamten
ſüddeutſchen landwirtſchaftlichen Organiſationen,
und zwar der Landwirtſchaftskammern, der Bauernvereine, der
Landbünde, der Genoſſenſchaftsverbände und der
landwirtſchaft=
lichen Vereine aus Bayern und Pfalz, Württemberg, Baden, Heſſen
und Hohenzollern in der Reichskanzlei durch den VizJanzler Hergt in
Gegenwart der Reichsminiſter Schiele, Dr. Curtius, D3. Brauns und
von Vertretern des Reichsfinanzminiſters ſowie der Länderr gierungen
erfahren wir noch, daß als Sprecher für die ſüddeutſche Landwirtſchoft
Oekonomierat Henſel, der Präſident der Heſſiſchen
Landwirtſchaftskam=
mer, nach ſeinen Darlegungen über die beſondere Notlage der
ſüddeut=
ſchen Landwirtſchaft die unverzügliche Einleitung
folgen=
der Maßnahmen gefordert hat:
1. Umſchuldung der kurzfriſtigen Kredite in langfriſtige Perſonalkredite
auf der Grundlage des Schuldſcheines.
2. Erhöhung der Beleihungsgrenze bei Hypothekarkrediten.
3. Stundung der Rentenbankkredite.
4. Beibehaltung der Betriebskredite in der bisherigen Höhe.
5. Anſtelle der Abwicklungskredite wieder Zurverfügungſtellung dieſer
Kredite an anderer Form und in gleicher Höhe.
6. Uebernahme der Rentenbankgrundſchuldzinſen durch das Reich.
7. Verminderung der Steuerlaſt; Neuf ſtſetzung der Einkommenſteuer
auf der Grundlage eines dreijährigen Durchſchnitts und der
Umſatz=
ſteuerrichtſätze nach den tatſächlichen Ernteergebniſſen.
8. Syſtematiſche Unterbindung entbehrlicher Lebensmitteleinfuhr,
namentlich von Friſch= und Gefrierfleiſch, von Milch und
Milch=
erzeugniſſen, von Obſt und Gemüſe, von Eiern, Wein, Weizen,
Brau=
gerſte, Malz und Hopfen ſowie Unterbindung der unzuläſſigen
Ein=
fuhr aus dem Saargebiet.
9. Tatkräftige Unterſtützung der Werbeaktion für den Verbrauch
ein=
heimiſcher Nahrungsmittel durch das Reich.
10. Sofortige Anbahnung einer Zoll= und Handelspolitit, die der
Exiſtenzmöglichkeit der deutſchen Landwirkſchaft Rechnung trägt und
den deutſchen Abſatzmarkt allmählich von den Nachwirkungen der
nach Kriegsende erzwungenen bedingungsloſen Oeffnung der
wirt=
ſchaftlichen Grenze befreit.
D. Biblis, 3. Febr. Vereinsfeierlichkeiten. Am
kom=
menden Sonntag, 5. Februar, hält der Fußballverein 1919 Biblis einen
Preismaskenball im Saale des Vereinslokals, Gaſthaus „Zum Deutſchen
Haus” ab. Die Vereinsleitung hat verſchiedene erſtklaſſige Preiſe für die
beſten und originellſten Masben ausgeſetzt. Die Lokalitäten des
Ver=
einshauſes ſind entſprechend dekoriert und iſt mit einer gemütlichen
Ver=
anſtaltung zu rechnen.
z. Rüſſelsheim, 2. Febr. Nachdem ſich die beteiligten Gemeinden
bereit erklärt haben, den Staatsanteil der Baukoſten zum Neubau der
Provinzialſtraße Rüſſelsheim — Schönauer Hof —
Trebur bedingungslos zu übernehmen, hat nun auch die Regierung
ihre Genehmigung gegeben. Die Arbeiten werden demnächſt in Angriff
genommen. Im Anſchluß an die Fertigſtellung der Straße beabſichtigen
die Gemeinden Rüſſelsheim, Trobur und Bauſchheim,
wiederholt an die Reſichsbahn heranzutreten um Errichtung einer
Halte=
ſtelle am Schöndauer Hof, zwiſchen der Strecke Biſchofsheim—Nauheim.
— Die Reichsbahn beabſihtigt, um eine beſſere Verbindung zwiſchen
Rüſſelsheim-Biſchofsheim zu erzielen, dieſe Streike
drei=
gleiſig auszubauen.
z. Rüſſelsheim, 3. Febr. Zur befſeren Verladung der
Automobile von der Firma Opel wurden feitens der Reichsbahn
mehrere Güterwagen neueſter Herſtellumg nach dem hieſigen
Güter=
bahnhof gelcitet. Dieſe Art Waan weiden nicht, wie üblich, von der
Seite beladen, ſondern von den Leiden Stirnwänden aus, die mit Türen
verſehen ſind.
D. Aus dem Ried, 3. Fohr. Viehzählung. Wie veich das
Ried an Vieh jeglicher Sorte iſt beweiſt die Viehzählung, wonach in
Lampertheim 378 Pferbe, 871 Rindvieh, 561 Schafe, 3994 Schweine,
1019 Ziegen und 13 422 Faderbieh, in Biblis 280 Pferde, 618 Rindvieh,
256 Scweine, 420 Ziegen und 5341 Federvieh, in Groß=Rohrheim
220 Pferde, 778 Rindvieh, 1321 Schvoin=, 503 Ziegen und 4376 Federvieh,
in Bürſtadt 216 Pferds, 612. Rindvieh, 1704 Schweine, 1478 Ziegen und
7672 Federvich, in Hofheim 171 Pferde, 557 Nindsieh, 924 Sch.eine,
2 Ziegen und 4806 Federvieh, in Lorſch 152 Pferd=, 570 Rindvieh,
457 Schafe, 1063 Schweine, 977 Ziegen und 7048 Federbieh, in Nordheim
106 Pferde, 482 Rindvieh, 578 Schweine, 161 Ziegen und 2734 Federvieh,
in Schwanheim 74 Pferde, 372 Rindrieh, 480 Schweine, 126 Ziegen und
454 Federvich, in Bobſtadt 55 Pferde, 169 Rindvieh, 294 Schweine, 193
Ziegen und 1265 Febervieh, in Groß=Hauſen 53 Pferde, 358 Rindvieh,
454 Schweine, 101 Ziegen und 1449 Federvieh, in Rodau 43 Pferde, 178
Rindvieh, 218 Schweine, 61 Ziegen und 688 Federvieh, in Klein=Hauſen
36 Pferde, 288 Rindvich, 558 Schweine, 430 Ziegen und 1830 Federvieh,
inr Fehlheim 31 Pferde, 143 Nindvieh, 293 Schweine, 204 Ziegen und
937 Federvieh, in Wattenheim 24 Pferde, 252 Rindvieh, 230 Schweine,
72 Ziegen und 1109 Federvieh, in Langwaden 16 Pferde, 115 Rindvieh,
180 Schwvein=, 82 Ziegen und 670 Federvieh gezählt wurden. Dieſer
reiche Viehſtand iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß die Bewohner
der Niedorte meiſt Landwirtſchaft betreiben und außerdem das Ried an
Füttermitteln für das Vieh ſehr gut beſtellt iſt.
— Offenbach, 2. Febr. „Zinnober”, das Koſtümfeſt der
unter Leitung Hugo Eberhardts ſtehenden Offenbacher
Kunſtgewerbe=
ſchule, wurde zu einem außerordentlich geſellſchaftlichen Ereigmis.
An=
weſend waren rund 1800 Perſonen, Hunderte von Einlaßheiſchenden
mußten leider zurückgewieſen werden. Offenbach, Darmſtadt, Hanau,
Aſchaffenburg, vor allem aber Frankfurt, bildeten den rieſigen
Freun=
des= und Gönnerkreis, über den die Schule verfügt, er zeigt, in welih
engem Konnex die Schule mit der Bevölkerung ſteht — das
geſell=
ſchaftliche Gegenſtück zu der von ihr erreichten, wohl auch einzig
da=
ſtehenden engen praktiſchen Verbindung der Schule, ihrer Werkſtätten
und Künſtler mit der kunſtgewerblichen Induſtrie. Die Räume der ver
ſchiedenen Stockwerke waren von dem verſchiedenen Fachklaſſen der
Kunſtgewerbeſchule und der Vorklaſſe in erfolgreichſten Wetteifer zur
größten künſtleriſchen Steigerung gebracht. Ein Saal überbot den
an=
dern an Farbenpracht, an künſtleriſcher Form und an witzigen Einfällen.
Den Höhepunkt bedeutete wohl — die Größe des Raums rechtfertigt
ſchon den Vortritt — die Aula. Der Raum war in Weiß und Zinnober
gehalten, die Bühne mit blauem Vorhang von zwei rieſigen weißen, mit
Gold reich dekorierten Eleſanten. Die köſtlichſten Maskengebilde zierten
in ſtarken Farben die Wände. Im Saale rotierten Scheinwerfer und
warfen wundervolle farbige Lichteffekte an die in den Saal eingezogene
weiße Decke. Die Koſtüme, allem voran die der Schüler und
Schülerin=
nem (die Offenbacher Kunſtgewerbeſchule zählt mit 250 Tagesſchülern zu
den gröſtten Kunſtgewerbeſchulen Deutſchlands), dann aber auch die von
den Künſtlern der Anſtalt für Damen der Offenbacher und Frankfurter
Geſellſchaft gefertigten, boten eine Pracht und Schönheit, wie ſie ſelten
zu ſehen ſind. Die zahlreichen Gäſte aus auswärtigen Künſtlerkreiſen
überraſchte trotz ſtarken Erwartungen die geſchmackliche Höhe der
Ko=
ſtüme und des künſtleriſchen Stils der Veranſtaltung. Der Direktor der
Offenbacher Kunſtgewerbeſchule, Profeſſor Hugo Eberhardt, der
ſciner=
zeit im Jahre 1910 durch ſein Koſtümfeſt „Das Märchen” einen leider
der Inflation verſallenen Stipendienfonds von über 35 000 Mark
ge=
ſchaffen hatte, eröffnete als Hausherr und Geſamtleiter das Feſt Minnober
1928 durch eine Anſprache und hieß die anweſenden Freunde und
Gön=
ner der Schule und die Gäſte aufs beſte willkommen. Der Aufführungen
gab es die Fülle. Das Feſt, das in allen Teilen auf großer,
geſchmack=
licher Höhe verlief, hielt ſeimne Gäſte noch worgens um 7 Uhr in einer
die Räume füllenden Zahl zuſammen. Das finanzielle Ergebnis wird
der Stivendienkaſſe der Schule eine wertvolle Bereicherung zuführen.
3. Offenbach, 1. Febr. Im Soptember wurde von einem hieſigen
Stadtverordneten boantragt, die Stadt möge bei dem Miniſte=ium in
Darmſtadt vorſtellig werden, daß jede Sparkaſſe ihre Einlager für ſich
aufwerte und der Ausgleichsſtock des Landes für dieſen Zueck beſeitigt
werde. Die Anregung wurde zunächſt dem Heſſiſchen Städtetag zuge=
er Da. Atfnaife Weniſfelhnrsn gengenigt. Sen eten Feit 2e
Programms kommen nur Volkslieder zum Vortrag. —
Karne=
valiſtiſche Veranſtaltungen. Nächſten Sonntag veranſtaltet
der Turnverein abends in der Turnhalle ein Damenſitzung unter
Lei=
tumg des Elferrats. Den Vorſitz in letzterem hat Opernſänger Ludwiy
Weller übernommen, ſo daß ſchon von vornherein Gewähr für die nötige
Stimmung geboten iſt. Am gleichen Tage und zur ſelben Zeit iſt im
„Rheingold” ein großer öffentliche: Maskenball mit Prämiierung der
ſchönſten Maske.
iaſſe zefrmS dernſtchtr a 8 nucde Prſte um befſrvertend
ueite=
ſchen Treu änder gerichtet, nachdem er die Zuſtimmung der dortigen
Stadtverordnetenverſamntlumg gefunden hatte.
11. Maßnahmen gegen die wachſende bäuerliche Dienſtbotzennot und
gegen die Auswüchſe der Arbeitsloſenverſicherung.
Oekonomicrat Eenſel wies auf den beſonderen Ernſt der Lage hin. So
loyal auch der ſüddeutſche Bauer im allgemeinen ſei, ſo beſtände doch
angeſichts der heutigen überaus traurigen Lage die Gefahr, daß große
Schwierigkeiten entſtehen könnten, wenn nicht in letzter Minute die
Reichsregierung mit baldigen und wirkſamen Maßnahmen der Not zu
ſteuern verſtände.
Der Vizekanzler Dr. Hergt dankte für die ſachliche Darlegung des
ſüddeutſchen Standpunktes, die noch durch die Vertreter der einzelnen
ſüddeutſchen Länder, insbeſondere von Oekonomierat Bick, für die
beſetzten Gebiete, deren Notlage die ſofortige gänzliche
Beſeiti=
gung der Beſatzung mit ihrer unerträglichen Belaſtung für die
Land=
wirtſchaft und beſondere Fürſorge ſeitens des Reiches fordern laſſe,
ergänzt wurde. Der Vizekanzler verſprach, daß das ihm vorgetragene
Material in den nächſten Beratungen der Reichsregierung entſprechende
Verwendung finden wevde. Der Reichsernährungsminiſter Schiele gab
einen Ueberblick über die bereits beſchloſſenen Hilfsmaßnahmen, die ganz
beſonders auch den bäuerlichen Betrieben zugute kommen ſollen. Und
der Neichsarbeitsminiſter Dr. Brauns ſagte zu, die landwirtſchaftlichen
Wünſche in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung, über die abſchließende
Erfahrungen ja noch nicht vorlägen, einer beſonderen Berückſichtigung
unterziehen zu wollen. Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius
be=
tonte, daß er bei ſeiner ſüddeutſchen Abſtammung den ſpeziellen
füd=
deutſchen Fragen beſonderes Verſtändnis entgegenbringe. Bezüglich der
ſüddeutſchen Kr.ditverhältniſſe und ihrer Regelung hielt er die
Ausge=
ſtaltung der Preußenkaſſe zu einem Reichsinſtitut für zweckmäßig.
Abſchließend äußerte ſich der Vizekanzler Dr. Hergt dahin, daß die
Reichsregierung ſich des Ernſtes der gegenwärtigen Lage der
Landwirt=
ſchaft vollauf bewußt und ſich durchaus im klaren darüber ſei, daß mit
bedenklichen Schwierigkeiten in abſehbarer Zeit, insbeſondere in den
ſüd=
deutſchen bäuerlichen Kreiſen, gerechnet werden müßte, wenn nicht
ernſt=
haft Maßnahmen zu deren Behebung ſchnellmöglichſt ergriffen werden.
Er richtete zum Schluß an die anweſenden Führer der ſüddeutſchen
Land=
wirtſchaft die Bitte, mit der Reichsregierung in jeder Hinſicht
zuſammen=
zuarbeiten.
Bheralan
e unentbehrlich —
ei Schnupfen und Trockenheit der
Völlig reirlos — prompt wirkend. Preis: /. Tübe T Mk-
(21-4a
„ Tube 0.50 Mk.
Rheinbeſſen.
Ad. Nieder=Saulheim, 3. Febr. Handwerker=und
Gewer=
beverein. Die diesjährige Generalverſammlung des Handwerker=
und Gewerbevereins verlief in ſchönſter Harmonie. Der ſeitherige
Vor=
ſtand wurde wiedergewählt und dem Kaſſenverwaller Entlaſtung erteilt.
Eine lebhafte Ausſprache entſtand hinſichtlich der Poſt und der
Ge=
meindeumlage. Hinſichilich der Briefbeſtellung wurde bemängelt,
daß trotz beſtimmter Zuſicherung der Poſtöehörde, in muſerem Dorfe
zwei Austuagbezirke zu errichten, eine Aenderung bis jetzt noch nicht
eingetreten ſei. Bezüglich der Gemeindeſteuern wird eine gerechtere
Vertellung der Laſten gewinſcht, zumal die Gewerbetreibenden mi= dem
18. Teil des Vermögens ein Fünftel der Gemeindeumlagen bezahlen.
f. Nieder=Olm, 3. Febr. Vergangenen Samstag hielt der
Turn=
verein Nieder=Olm im Vereinslokal Saalbau Mertens ſeine
Generalverſammlung ab. Herr Spielwart Bagus ſchilderte in großen
Zügen das abgelaufene Spieljahr und veilte dann unter ſtürmiſchem
Beifall der Verſammlung mit, daß der 1. Handballmannſchaft die
Mei=
ſterſchaft zuerkannt worden ſei, da Mombach zum fälligen Veubandsſpiel
nicht antrat. Es wurde beſchloſſen, daß jeder Handballſpieler auch
turnen müiſſe, da die Unterhaltung der Handballmannſchaff dem Verein
ſo viele Ausgaben verurſachen würde, daß die Handballſpieler, dem
Veroin Gegenleiſtungen erweiſen müßten. Für den ſeitherigen
Jugend=
wart Kuhl, der zurücktratz, wurde eimnſtinmmig der 1. Sportwart Miſchael
Barber gewählt.
Oberheſſen.
v. Bad=Nauheim, 2. Febr. Im April vergangenen Jahres wurde
das hieſige Fernſprcckamt nach Friedberg berlegt. Dem Kur= und
Ge=
ſchäftsleben uſere: Stadt hat das ſchon beträchtliche Nachteile gebracht,
da der Anruf „Friedberg”, das im großen Verkehr weniger bekgnnt iſt
als das Weltbad Bad=Nauheim, häufig zu Irrtümern führr. Die
Stadt=
verordneten beauftragten daher in ihrer füngſten Sitzung in
einſtim=
mig angenommener Entſchließung Bürgermeiſter Dr. Ahl, mit
allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln die Nückverlegung des
Fern=
ſprechamtes nach Bu0=Nauheim zu betreiben. — Ein Teil unſerer Stadt
ſteht auf dem Gemarkungsboben Nieder=Mörlen. So mrußten
32 Kinder dieſes Stadtteils ſeither die Schule in Ni der=Mörlen
be=
ſuchen, die räumlich weiter entfernt iſt als die hieſige Volksſchule. Die
Stadtverordneten gewährten auf Widerruf die ſchuliſehe Eingen=induug
dieſer Nieder=Mörler Ortsbürger nach Vad=Nauheim. — Für die
Auf=
ſtellung leuchtender Wegzeichen bewilligten die
Stadtverord=
neten 2500 Mark.
WSN. Gießen, 3. Febr. Ein ausſichtloſes Bahnprojekt.
In der oberheſſiſchen Provinzialhauptſtadt macht ſich ſchon ſoit Jahren
der Verlauf der oberheſſiſchen Eiſenbahnlinien durch bedeutſame
Gieße=
ner Wohnziertel ſehr unangenehm bemerkbar; außerdem iſt dadurch,
auch die Stadtentwickelung zum Teil ſchwer gehemmt. Um dioſes Uebel
zu beſeitigen, iſr die Stedtverwautung prit der Reichsbahndirektion
Fmankfurt m Verhandlungen über eine Hinausverlegung dieſer
Bahn=
ſtrecken aus dem Stdtgebiet eingrtreten. Die Reichsbahn iſt bereit,
dieſe Verlegung vorzunehmen, wenm allerdings die Stadt Gießen die
Koſten in Höhe von 8½ Millionm Mark bezahlt. Da die Stadt
un=
möglich dieſe Laſt übernehmen kann, bleibt das genze ein ſchöner Wunſch
ohne Erfüllung; das Uebel aber bleibt beſtehen.
I. Grünberg (Heſſen), 2. Febr. Aus der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung iſt zu berichten: Im Beiſein des derzeitigen Vorſtehers
des Finanzamts, Rea.=Aſſeſſors Dr. Hohlloch, wird nochmals über die
Erbauung der vier Beamtenwohnungen für Reichsbeamte beraten. Der
Gemeinderat wünſcht, daß in Ermangelung eines Stadbaumeiſters die
Bauaufſicht von der Reichksbehörde in Gießen geführt wird. Von den
Angeboten des Baugeſchäfts Bock und des Architekten Jäger=Queckborn,
wonach ſich beide bereit erklären, für den Betrag von 55 000 RM.
ſo=
wohl zwei Doppelwohnhäuſer mit je zwei Vier= und zwei
Dreizimmer=
wohnungen zu erbauen, wird in geheimer Sitzung Kenntnis genommen.
Der Vorſchlag des Ar hitekten Jäger, die vier Wohnungen in einem
großen Wohnhaus unterzubringen, wird vom Gemeinderat abgelehnt.
— Der Ausbau der Waſſerleitung in der Frankfurter Straße (— Neuen
Chauſſee) wird an den Wenigſtnehmenden vergeben. — Der Vorſitzende
des Verkehrsvereins vermittelt eine Anuegung der Volkshochſchule
Gießen, zu einer Werbeveranſtaltung in Grünberg 10 bis 15 RM.
Zu=
ſchuß zu geben. Der Gemeinderat beſchließt, einen Saal i der
Volks=
ſchule, Licht und Heizung zu ſtellen. — Der Verkauf des ſtädtiſchen
Wohnhauſes in der Bismarckſtraße zu 11 000 RM. ſſt vom Kreisamt
Gießen gemehmigt und die Auflaſſung mit Zahnarzt Dr. Weber erfolgt.
— Weinheim (Baden), 2. Febr. Das eingeſtürzte
Sänger=
podium. Ein erheblicher Unfall ereignete ſich bei einem
Geſangswett=
ſtreit in Weinheim am 2. Seßtember vorigen Jahres im Saalbau. Ehen
beſtiegen 160 Sänger die Bühne, da krachte die Abdcckung des mit der
Bühne verbundenen Orcheſterraumes zuſammen und ungefähr 6
Per=
ſonen ſtürzten in die Tiefe, wobei ſie ſich mehr oder minder erheblich
verletzten. Auf Anordnung des Wirts hatten Architekt Leopold Wenz
und ſein Bauführer Fritz Seibert von Weinheim den Orcheſterraum
überdeckt, damit auch der Orcheſterraum, wemn man ihn nicht benötigte,
bei größeren Veranſtaltungen mitbenutzt werden konnte. Das
Mann=
heimer Große Schöffengericht verurteilte nach Anhörung von
Sach=
verſtändigen die Angeklagten dem Antrage des Staatsanwaltes
ent=
ſprechend zu einer Geldſtrafe von je 100 Mark, weil die Decke
unge=
nügend geweſen ſei. Das Gericht war der Anſicht, daß auch der Wirt
hätte uter Anklage geſtellt werden müſſen, das könne indeſſen noch
nachgeholt werden.
der älteſte und größte Verein
F
* Weilbach (Kr. Wiesboden),
erein „Sängerluſt” von 1868
unſerer Gemeinke, der Geſan
begeht in dieſem Jahre, ſein 60jähriges Jubiläum, verbunden mit groſem
Der Vereim ſteht ſeit
nationalen Geſangs=Wettſtreit und Fahnenwe
zwei Jahren unter der bewährten Leitung des bekannten Dirigenten
Mainz, und hat unter deſſen
Herrn Muſikdirektors Heinrich Lan=
Leitung ſchöme Erfolge erzielt. Hohe Geld= und Staatspreiſe ſtehen zur
Verfügung. Der Delcgiertentag findet am 26. Februar 1928, im Saalbau
achmittags 2 Uhr. ſtatt. Das Jubiläun
„Weißes Roß” zu Weilbach
findet am 26. V., B. und 29. Mai 1228 (Pfingſten ſtatt. Das
Protek=
torat hat Herr Regierungspräſident Ehrler=Wiesbaden übernomnen.
Nähere Auskunft erteilt der Feſtſchriftführer Emil Fiſcher, Weilbach
Seite 10
Samstag, den 4 Februar 1928
Nummer 35
Ber gewaltige Taspruch
dessen unsere „Weiße Woche” sich erfreute, ließ den Entschluß in uns reifen, ihr eine
folgen zu lassen. Wir konnten die Beobachtung machen, daß noch ein ungeheurer
Bedarf in weißen Waren vorhanden ist. — Wiederum bringen wir
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Nummer 35
Samstag, den 4. Februar 1928
Reich und Ausland.
Neue Poſiuniform.
Frieſenhochzeit auf Sylt.— In den alten ſchönen Trachten.
Das berühmte Zirkuspferd „Phantom”
iſt kürzlich im Flugzeug von Paris nach London gebracht worden. „Phantom” iſt das erſte
Pferd, das den Kanal überflog. Unſer Bild zeigt die Verladung auf dem Flugplatz Le Bourget
bei Paris.
Verhaftung in einer Fememordangelegenheit.
Nordhauſen. Auf Erſuchen des
Unter=
ſuchungsrichters in Stettin wunde der Kaufmann
Robert Schultz in Nordhauſen verhaftet, der im
Verdacht ſteht, an den Fememorden in Pommern
An=
teil gehabt zu haben. Schultz war im Krieg Offizier,
gehörte dann der Truppe Roßbach an und war zur
Zeit der Fememorde mit ihr in Pommern. Die
Unterſuchungen ſchweben noch. Gleichzeitig mit
Schultz ſind im Reich weitere Perſonen verhaftet
worden, die in die gleiche Angelegenheit verwickelt
ſein ſollen.
Die Verbrecherjagd in Dortmund.
FU. Dortmund. Zu der blutigen
Verbrecher=
jagd, der in der vergangenen Nacht zwei
Kriminal=
beamte zum Opfer gefallen waren, wird berichtet, daß
der Verbrecher noch in den Nachmittagsſtunden am
Donnerstag in dem Dachzimmer ſeines Hauſes
feſt=
geſtellt wurde. Das Zimmer hatte Schwalm ſo
ein=
gerichtet, daß er vor Ueberraſchungen geſchützt war.
Eine Verhaftung im Hauſe ſelbſt war zu gefährlich,
da Schwalm die herankommenden Beamten aus der
Dechung hätte niederſchießen können. Als der
Ver=
brecher in den Abendſtunden das Haus verließ,
folg=
ten ihm die Beamten bis in eine Nebenſtraße, wo
Schwvalm ſich plötzlich umwandte und ſechs Schüſſe
auf die ihn verfolgenden Beamten abgab, ohne jedoch
zu treffen. Die Beamten erwiderten das Feuer und
Schwalm wurde durch einen Schuß, der vom Rücken
in den Bauch drang getroffen. Darauf ſchoß der
Räuber ſich eine Kugel in die Schläfe. Er wurde in
ſchwer verletztem Zuſtand nach dem Krankenhauſe
ge=
ſchafft. Schwalm hatte bei ſeiner Ergreifung zwei
Revolver bei ſich. An dem Aufkommen des
Kriminal=
beamten Dörr wird gezweifelt.
Leichenfund im Choriner Forſt.
Eberswalde. Auf einem Reviergang ſtieß am
Donnerstag nachmittag ein Forſtbeamter im Choriner
Forſt auf die Leichen eines Liebespaares. Die
an=
geſtellten Ermittelungen ergaben, daß es ſich um ein
Paar handelt, das ſich im Sommer in Sandkrug in
der Sommerfriſche befand und ſeit dieſer Zeit
ver=
mißt wurde. Da in der Hand des Mannes noch der
Revolver vorgefunden wunde, ſo liegt unzweifelhaft
Selbſtmord vor.
Ein unzuverläſſiger Poſtinſpektor.
Berlin. Der Poſtinſpektor Boller von der
berpoſtdirektion Berlin, der als Schriftführer des
Poſtſpar= und Darlehenvereins bei der Ausgabe von
Geldern aus dem Vereinsfonds zu Hypotheken von
Hypothekenvermittlern Beſtechungsgelder
angenom=
men hatte, iſt ebenſo wie die drei
Hypothekenver=
mittler, von denen er Entgelt erhielt, dem „
Vor=
wärts” zufolge verhaftet und dem
Unterſuchungs=
richter vorgeführt worden.
Der Fall Bergmann und die Polizei.
Berlim. Der Polizeipräſident veröffentlicht eine
Erklärung zu dem Bericht einer Berliner
Korreſpon=
denz über die Angelegenheit Bergmann, der
bedauer=
licherweiſe den Anſchein erweckt habe, daß die
Kri=
minalpolizei die Aufblärung des Falles Bergmann
verſchleppt habe. Die Korreſpondenz euklärte, daß
der Direktor der Treuhandgeſellſchaft für Handel,
In=
duſtrie und Gewerbe, Roeſch, im April der
Kriminal=
polizei mündlich und ſchriftlich genaue Einzelheiten
über Verfehlungen Bergmanns mitgeteilt habe, daß
aber daraufhin nichts erfolgt ſei. Wie der
Polizei=
präſident feſtſtellt, erfolgten die Bekundungen Roeſchs
gegen Bergmann ſeinerzeit bei einer Vernehmung
Roeſchs, und zwar in Verfolg einer Strafanzeige
gegen Roeſch, bei der Bergmann als Hauptzeuge
ge=
nannt worden war. Die Kriminalpolizei habe
als=
bald nach Abſchluß der Unterſuchung das ganze
Ma=
terial, alſo auch die Bekundungen gegen Bergmann,
pflichtgemäß an die Staatsanwaltſchaft abgegeben.
Staatsanwaltſchaftsrat Jakoby und der
Fall Kutisker.
TU. Berlin. Wie eine Berliner
Korreſpon=
denz meldet, ſoll Staatsawwaltſchaftsrat Jakoby
einer der erſten geweſen ſein, der mit dem Fall
Ku=
tisker in Berührung kam. Damals ſei
Staatsanwalt=
ſchaftsrat Jakoby auf den Fall nicht näher
eingegan=
gen und erſt 6 Monate ſpäter ſei es dann gelungen,
Kutiskers dunkle Geſchäfte klarzulegen. Trotz der
ſüarken Beſchuldigungen, die ein gewiſſer Holzmann
gegen Kutisker ausſprach, habe Jakoby keine Schritte
gegen ihn unternommen. Als dann aber der
Kutis=
kerſkandal aufgedeckt worden ſei und ſich die
An=
gaben Holzmanns als wahr herausgeſtellt hätten, ſei
Staatsanwaltſchaftsrat Jakoby die Unterſuchung des
Falles ſofort abgenommen worden. Man habe
je=
doch davon abgeſehen, weitere Schritte gegen Jakoby
zu unternehmen, da man der Anſicht war, er habe
einfach den Angaben Holzmanns keinen Glauben
ge=
ſchenkt.
Die angebliche Ermordung eines Roßbachers
in Roſenfeld.
Roſenfeld (Kreis Greifenhagen).
Feſtgenom=
men und nach Stettin in Unterſuchungshaft gebracht
wurde der Adminiſtrator und Amtsvorſteher
Berg=
feld. Dieſe Verhaftung ſoll mit der angeblichen
Er=
mordung eines Roßbachers in Roſenfeld
zuſammen=
hängen. Sämtliche Beſchuldigten — die Verhaftung
ſteht im Zuſammenhang mit der ſchon gemeldeten
Feſtnahme des angeblichen Täters Kaufmann Heine
— geben an, von einem Mord in Rofenfeld nichts
zu wiſſen. Die im Roſenfelder Wald vorgenommenen
Nachgrabungen nach der Leiche des angeblich
er=
mordeten Roßbachers ſind hisher ohne Ergebnis ge=
M WELCHEM ALTER HEIRATEN
DEUTSCHE MADCHEN2
Unfer 16 Johren
16—17 Johnen
A 18-19 Johren
A 19-20 Johren
A21Johren
Johren
en
ven
9 Johnen
G D. V30. 40. 50—66 —3—
Tusend
Anffere Tabelle zeigt, daß das beſte Heiratsalter für
ſtmfere Töchter noch immer das 22. und 23.
Lebens=
bhar iſt. Mehr als 80000 Mädchen verehelichen ſich
dieſem Alter. Einundzwangzigjährig waren
L/000 Bräute, ſiebenundzwanzigjährig 30 000,
dreißig=
ſhrrig 16 000 und dreiunddreißigjährig etwa 10000
brääute. Unter 16 Jahren wurden nur 45 deutſche
Mädchen verheirgtet.
Die neue Uniform für Poſtbeamte, offen und
geſchloſſen zu tragen.
Der Reichspräſident hat eine neue einheitliche
Dienſt=
kridung für die Beamten der Deutſchen Reichspoſt
gienehmigt. Grundfarbe für Joppe und Mütze iſt
durkelblau, für Hoſe und Ueberkleidung ſchwarz.
Ziie Joppe kann künftig in zwei Formen getragen
werden, entweder geſchloſſen, wie ſchon jetzt, oder
offfen mit Umlegekragen in Form der Zivilaufſchläge.
Die Mütze erhält künftig an Stelle des dreiteiligen
Beſatzſtreifens einen ſolchen aus dunkelblauem Samt
niit prangefarbenen Vorſtößen. In der Mitte des
Beſatzſtreifens wird vorn die Reichskokarde (
ſchwar=
zu Reichsadler mit roter Zunge und roten Fängen
in goldenem Rundſchild), umgeben von einem
ſchma=
lm ſilbernen Eichenkranz, darüber die Landeskokarde
angebracht ſein.
Frankfurter Chromik.
Neues aus dem Zoo. Lebende
Him=
welsvögel im Frankfurter
Inſekten=
hia u s. Zum erſtenmal gelang es, lebende Puppen
biſer in den tropiſchen Wäldern Südamerikas
be=
he imateten herrlichen Schmetterlinge zu importieren.
Däeſe „Himmelsvögel”, die der Gattung „Morpho”
ayrgehören, ſind große Tagfalter, zum Teil wahre
Mreſengeſtalten, und zählen mit ihrem prächtig
ſchil=
enenden Farbenglanz zu den ſchönſten
Tiererſcheinun=
gan Südamevikas. Im Inſektenhaus ſind zurzeit
lewende Puppen von dem blaugrünen Morpho laértes
ſuvie von dem rieſigen Morhpo hereules ausgeſtellt.
Zwei neue deutſche Fluglinien.
TU. Fürth. Wie die Nordbayeriſche
Vevkehrs=
fiurg=Geſellſchaft m. b. H. mitteilt, werden vom
Früh=
fehr an zwei neue Hauptfluglinien eröffnet, und zwar
aff der Strecke Plauen-Leipzig-Berlin und auf
dew Strecke Dresden-Leipzig—Weimar—Erfurt.
Unlautere Geſchäfte einer Beamtenfrau.
München. Eine größe Betrugsgeſchichte, über
di die Behörden noch ſtrengſtes Stillſchweigen
be=
wihren, beſchäftigt, wie die „Münchener Zeitung”
ml=ldet, zurzeit die Staatsanwaltſchaft. Es handelt
ſiüc um unlautere Geldgeſchäfte der Frau eines
Be=
gunten in München, die Leute um Geldbeträge im
Gisſamtwert von über 110 000 Mark geprellt hat. Die
Fau verſtand es, ſich durch ein ſehr gewandtes
Auf=
twsten Vertrauen zu erwerben, hielt ein eigenes Auto
u=d beſaß auch ein Rennpferd. Sie befindet ſich in
Umterſuchungshaft. Ihr Mann, der angeblich von
dam Betrügereien nichts wußte, wurde vorläufig bis
zur Klärung der Angelegenheit ſeines Dienſtes
ent=
hoben. Die Unterſuchung gegen die Frau iſt noch
niht abgeſchloſſen.
Verurteilter Spion.
Köln. Der Schloſſer Oskar Buelles, der für
Fuankreich militäviſche Geheimniſſe deutſcher
Garni=
ſomen und die Verhältniſſe in deutſchen
Geheimbün=
dein erkunden ſollte, aber von den Franzoſen ſelbſt
vngen Betruges zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt
ußd hernach abgeſchoben worden war, wurde vom
Gaericht wegen Späherei zu einem Jahr drei Monaten
Giefängnis verurteilt.
Hein abermals entkommen.
Berlin. Der Mörder Hein iſt, wie die Blätter
mü.lden, allem Anſchein nach durch die Sperre, die
vum der Landespolizei gebildet wurde, durchgeſchlüpft
udd weiter in Richtung auf Bamberg geflohen. Er
ſolll in einer Ortſchaft in der Nähe des Staffelberges
gei ehen worden ſein und ſich dem Itzgrund
zuge=
vandet haben. Die ſämtlichen Polizeimannſchaften
inch weiterhin zu der Verfolgung aufgeboten.
Das fliegende Pferd.
Eine deutſche Heiratsſtatiſtik.
Das Brautpaar und die Hochzeitsgäſte vor der Kirche in Weſterland.
In der Kirche zu Weſterland auf Sylt wurde mach langer Zeit wieder einmal eine Hochzeit
voll=
zogen, bei der das Brautpaar und auch die Hochzeitsgäſte in der ſchönen alten frieſiſchen Tracht
erſchienen waren.
Geite 11
Er hat 80000 Bücher der
preußiſchen Staatsbibliothek
geſchenkt.
Profeſſor Queſada in Berlin.
Prof. Dr. Erneſte Queſada,
der berühmte argentiniſche Nationalökonom iſt eu
Beſuch in Berlin eingetroffen. Der große Gelehrte
hat erſt kürzlich 80 000 Bücher zur Gründung eines
Südamerika=Inſtituts in Berlin der preußiſchen
Staatsbibliothek geſchenkt.
Schyeegewitter am Schwarzen Meer.
Moskau. Ein ſtarkes Schneegewitter in Odeſſa
verurſachte die Einſtellung des Stadtverkehrs und der
Hafenarbeiten. Die Stadt iſt vom Schnee verſchüttet;
die Dächer vieler Häuſer wurden zerſtört und
Tele=
graphenſtangen umgeſtürzt. Auf dem Meer erreichte
der Sturm die Stärke neun. Die Odeſſaer
Funk=
ſtation empfing von mehreren Stellen Notrufe von
Schiffen, die vom Sturm überraſcht wurden.
Ein deutſcher Fiſchdampfer geſunken.
Oslo. Der deutſche Fiſchdampfer „Kiel” iſt auf
der Fahrt von Nordenham nach dem Weißen Meer
nach einem Zuſammenſtoß mit einem Fiſchdampfer
aus Haugeſund in der Nähe von Bergen geſunken.
Die Beſatzung wurde gerettet.
Folgenſchwerer Einſturz einer Mauer.
11 Tote.
Paris. Wie Havas aus Nabat berichtet, ſtürzte
eine alte 8 Meter hohe Mauer auf einer Länge von
100 Meter ein und begrub mehrere Häuſer unter ſich.
Bisher wurden elf Tote geborgen. Mehrere
Per=
ſonen ſind ſchwer verletzt worden.
Rieſenbrand in der Stadt Fall River
(Maſſachuſets).
20 Häuſer zerſtört.
FU. NewYork. Ein Rieſenfeuer wütet in dem
Geſchäftszentrum der Stadt Fall Riber in
Maſſa=
chuſets, dem größten amerikaniſchen Webereizentrum.
Zwanzig Hauptgebäude ſind bereits vollſtändig
zer=
ſtört, darunter drei Zeitungsgebäude,
Woolworths=
gebäude, zwei Hotels uſw. Bei den Rettungsarbeiten
kamen fünf Feuerwehrleute ums Leben. Das Feuer
hat eine Ausdehnung von zwei Quadratmeilen und
wütet immer noch weiter. Aus der ganzen
Um=
gegend ſind die Feuerwehren heubeigeeilt.
Großfeuer in einem amerikaniſchen
Lokomotivſchuppen.
Connellsville (Pennſylvania). Hier wurde
ein Lokomotioführer der Ohio=Eiſenbahn mit den
angrenzenden Gebäuden durch Feuer zerſtört. Der
Sachſchaden beträgt über 3 Mill. Dollars. Durch den
Brand wurden dreißig Lokomotiven ſtark beſchädigt.
Die Urſache des Feuers iſt unbekannt. Der Brand,
der durch ſtarken Wind angefacht wurde, breitete ſich
ſchnell auf die Nachbarbauten der Hauptwerkſtatt und
einen Fachwertbau, in dem 250 Angeſtellte beſchäftigt
waren, aus.
Eine ſechsköpfige Familie verbrannt.
Philadelphia. Bei dem Brande eines
Wohn=
hauſes in Weſtphiladelphia kamen in den Flammen
ſechs Perſonen, ein Ehepaar und vier Kinder im
Alter von zwei bis acht Jahren, die im Schlafe von
dem Brande überraſcht wurden, um. Ein fünftes
Kind konnte gerettet werden. Es hat Brandwunden
davongetragen. Das Haus wurde durch das Feuer
vollſtändig zerſtört. Man nimmt an, daß der Brand
durch Exploſion eines Petroleumofens verurſacht
worden iſt.
Blasco Ibanez geſtiorben.
Blasco Ibanez,
der berühmte ſpaniſche Schriftſteller und Journaliſt,
in Mentone, iſt im Alter von 60 Jahren geſtorben.
Seite 12
Der Inſelvulkan.
Zum Vulkanausbruch auf Santorin.
Von unſerem Berichterſtatter
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Mu. Athen, Januar 1928.
Wieder einmal droht ein Ausbruch des ſchon im
Alter=
tum bekannten Vulkans Santorin auf der gleichnamigen
ſüdlichſten Inſel der griechiſchen Zykladen im Aegäiſchen
Meere. Es dürſte daher von Intereſſe ſein, eine
Schilde=
rung wiederzugeben, die kurz vor der jetzt drohenden
Kata=
ſtrophe entſtand. D. Rcd.
Als uns am früheſten Morgen die Schiffsglocke aus den Kojen
auf=
ſcheuchte, erbliückten wir, noch ſchlaſtrunken zur Luke himausſehend, knapp
vor uns einen jäh aus dem Meere aufſteigenden, zerhackten und
zer=
riſſenen ſchwarzen Felsbrocken; es war der Krater im Seebecken von
Thera oder Santorin, der ſckon aus vorgeſchichtlicher Zoit
bekann=
ten Vulkaninſel im der Zykladengruppe.
Gine halbe Stunde lang mußte das Schiff erſt labieren, wurden
Tiefenmeſſungen vorgenommen, um in dem oft mehrere hundert Meter
tiefen Meeresboden, der nach dazu, da er aus Eruptivgeſtein gebildet
iſt, von Zeit zu Zeit ſeine Geſtalt verändert, Ankergrund zu
fin=
den. Endlich war das Schiff ſo ziemlich in der Mitte zwiſchen dem
Vul=
kan und der gegenüberliegenden, hoch über dem Meere erbauten Stadt
Phira auf Santorin vertäut und es konnte die Ausbwotung beginnen,
die ſtürmiſcher denn je verlief.
Unanfhörlich rollten hohe, ſchaumgekrönte Wellenberge heran, die
zwar an den Planken uſeres ruhig ſich wiegenden Schiffes ohnmächtig
zerbrachen, die aber dafür unſere Schiffsboote um ſo wiwbalnder auf der
unruhigen Waſſerfläse herumwarfen, ſie hoch auf Wellenkämme
hmaus=
führten, um ſie dann pfeilſchnell in ugend ein tieſes Wellental
hinob=
ſechießen zu laſſen, ſo daß der Giſcht ſich toſend über das Boor und ſeine
Inſaſſen ergoß. Es bedurfte der ganzen großen Kunſt und
Geſchick=
lichkeit und der eiſernen Ruhe unſerer Offizieve, um alle Paſſagiere von
der ſteilen Schffstreppe in die wie verrückt auf= und abtanzenden Boote
Ren
Herrlich war dafür die nicht minder ſtürmiſche Bootsfahrt längs
des ſchwärzlichen Labafelſons auf dem wildbrandenden Meere, und doch
bildete ſie ein nur ſtwaches Vorſpiel für ein einzigartiges
Näturſchaufpiel, das uns erwartete.
Im weiten Bogen um einen zackigen Kraterausläufer
herum=
fahrend, an dem die Wellen zu hochaufſchäumendem, milchweißem Giſcht
zerſtieben, gelangten wir in eine ziemlich große, geräumige Bucht, die
zum Teil von kahlen Strilfolſen umſchloſſen iſt, zum Teil von einer
mit Schutt und Lavatrümmern angefüllten Ebene begrenzt wird.
Samstag, den 4 Februar 1928
Des tiefgrüne, dunkle Waſſer der offenen Se wird am Eingang
der Bucht plötzlich, wie durch eine ſcharfe Linſie getrennt, gauz leuchtend
heklgrün und durchſichtig, um dann, fünfzehn Meter weiter, ebenſo
jäh und unvermittelt in ein intenſives Gelb überzugehen, das
vom leuchtenden Goldton bis zum reinſten, hellen Schwefelgelb oder
tief=
ſatten Orangerot am Ende der Bucht, wo ſich auch der Aufſtieg zum
Krater befindat, alle nur denkbaren Farbtöne widerſpiegelt und in
viel=
fachen Reflexen im unſerem Kielwaſſer verfließt.
Je mehr wir uns dem Ende der Bucht nähern, deſto dichter werden
die Maſſen des auf dem Waſſer ſchwimmenden, bröckeligen, von
bräun=
lichgelber Schwefelblüte überzogenen Bimsſteins, und wenn man
ver=
ſuckt, ihn an Bord zu fiſthen, gibt es neues Staunen, neue
Verwunde=
rung: das Waſſer rings um uns iſt faſt ſiedeheiß,
wäh=
rend die Luſt immer intenſiver werdende heiße Schwefeldämpfe erfüllen.
ein Geruch, der oft an faule Eier ewinnert.
Des Rätſels Löſung ward uns, als wir am Kratzerrande das Boot
verließen und uns am Urſprunge heißer Shwefelquellen ſahen. Aus
der Tiefe aufſteigend, hinter den Stmriten und Felstrümmern am
Ufer hervorquellend, ziſichend und brodelnd, bringen ſie das tiefgelbe
Waſſer zum Sieden, ſo daß unendlich viele Gasblaſen unaufhörlich
emporſteigen und den auf der Oberfläche ſchwimmenden Bimsſtein und
Schwefel durcheinander wirbeln.
Nach kurzem Verweilen beginnt der Aufſtieg zur Höhe. Ueber
bröckelige und bröſelige Lavabrocken, die bei jedem Schritt metalliſch
anklingen, über unauſhörlich rutſchende und gleitenden Lavaaſche, an
ſchwarzglänzenden Lavablöcken und grauem Obſidiangeſtein vorüber,
das Bilder voll pittoresker Zerriſſenheit offenbart, geht der Weg über
den Aſchengürdel zu dem 120 Meter hohen, ſcheinbar erloſchenen, im
Innern aber ſeit Tauſenden von Jahren noch immer tätigen Krater
empor.
Der letzte große Ausbruch des Vulkans von Santorin vom Jahre
1866 bis 1870 fand in den „Jonienirs de vorage”, des Grafen
Go=
binegu eine meiſterliche Schilderung, und das an mehreren Stellen
halbkugelige, engefunkene Hochblatean des Kraters zeigt auch heute noch
dieſelbe Geſtaltung, wie Gobinegu ſie beſchreibt:
„Wenn man den Aſchengürtel überwunden hat, muß man zunächſt
über flache Steine ſchreiten, ſich dann zwiſchen ſpitzen Klippen
hindurch=
winden, und mun ſteht man auf einer grauenhaft zerriſſenen
Hoch=
fläche, voll von Höhen, Spalten und Löchern, aus denen ehedem die
vulkaniſchen Ergießungen hervorkamen. Hier iſt alles verbrannt,
ge=
röſtet, mit roten oder gelben Flecken überſät, auf hunderterlei Art
durcheinandergerüttelt. Die umhergeſchleuderrn Felſen, einer über
den anderen geſtürzt, zeigen noch heute die wüſten Reſte emes
uner=
hört gewaltſamen Naturauftrittes. Große und kleime
Bruchſtücke natürlichen Schwefels bedecken den Voden, und wie um zu
zeigen, daß nach nicht alles zu Ende ſei, diß das, was geteſen, leicht
wiederkehren könne, ſteigt hier und da himter einer zu Kalk
gebrann=
ten Wand dräuend und finſter eine Rauchſäule empor, deren Wöllchen
ſich obem in dem Blau des Luſtraumes verlieven.”
Nummer 38
Die Rauchſäulen ſind zwar kleier gewonden, aber noch immer
ſtei=
gen am ſtelabfallenden Kraterrande, deſſen Boden Fels= und
Lava=
trümmer bedecken, heiße Dämpfe auf, blüht ſtatt grünem Buſchwerk
gelber Schwefel auf dem heißen Geſtein, und es heißt, daß in den
letz=
ten Wochen und Monaten das Numoren
verdächtigzugenom=
men habe. Sollte es zu einem neuen Ausbruch kommen, ſo wird man
ſich erinnern, wie ſckon Heſiod einen Vulkanausbruch auf Theia,
der alten Brandinſel Paläa Kaimeni, in grauer Vorzeit ſchülderte, als
er in ſeiner Theogonie ſchrieb:
„Auf ſeinen (Typhoeus und Thphen, als Verkörperung des
Val=
kans) Schultern ſaßen hundert ſchrecklichs Drachenköpfe, leckend mit
fchwärzlühen Zungen, und Feuer glühte aus ihuen Augen uter den
Brauen hervor. Alle dieſe furchtbaren Köpfe aber hatten eine Stimme
und ließen allerli unſagbares Getön erſchallen. Zuweilen redcten ſie
die Sprache der Götter, dann jedoch brüllten ſie wie ein Leu voll
ruch=
loſen Mures; nicht ſelten klang es wie Hundegekläff, abſonderlich
an=
zuhören, ein andermal pfiff es laut und weithim ertönten davon die
Berge.”
Auch dann werden wieder die Berge erzittern, die Wände
zer=
riſſen werden, das Meer in ohnmächtiger Wur brauſend über Stätten
ergſeßen, auf denen heute unſer Fuß geweilt, vielleicht auch die jetzt
am Gipfel eines anderen, längſt erloſchenen, ſteil zum Meeve
abfallen=
den Kraters liegenden Städte Phira und Pyrgos verſchlingen, in die
wir am Nachmittag, nach abermaliger Ueberbootung, in langer
Reiter=
kolonne auf Maullieren und Reiteſeln einzogen, um von dar
Berges=
höhe, inmitten dar Weinberge, einen weitem, unvergeßlich ſchönen
Rund=
blick zu genießen, hinaus über den nun zu tieſſt unter unſeren Füßen
im Mere liegenden Vulkan bis an den fernen Horizont, wo uns neue
Wunder erwarten ſollen.
Geſchäftliches.
Wäſche= und Handarbeitsunterricht. Seit einigen Jahren leitet
Fräulein Emmh Lorenz, ſtaatlich giprüfte Handawbeitslehrerin, in ihrem
Hauſe einen Wäſche= und Haudarbeitsunterricht. Der Unterricht findet
an 5 Vormittagen und 3 Nachmittagen ſtatt von 8—12 bzw. 2—6 Uhr.
Die Schülerinnen ſind nicht an einzelne Kurſe gebunden, ſondern haben
das Recht monatlicher Kündigung. Der Unterrichtspreis richtet ſich nach
der Stundenzahl, die eine Schülerin belegt. Am V. und B. März findet
im Mozartſaal eine Ausſtellung der im letzten Jahr angefertigten
Ar=
beiten ſtatt. Näheres enteilt die Leiterin. (Vergleiche heutige Anzeige)
Auf der Höhe ſteht die Hausfrau, die ſich die Errungenſchaften
un=
ſerer hochentwickelten Nahrungsmitte linduſtrie für ihren Küchenhaushalt
zu Nutze macht. Anſtatt das Fleiſch der Fleiſchbrühe wegen auszukochen,
wird ſie es braten und die Fleiſchbrühe ebenſogut aus Maggi’s
Fleiſch=
brühwürfeln herſtellen. Sie ſpart dabei viel Zeit und Fuerung, hat ſie
doch nur die Würfel in kochendem Waſſer aufzulöſen. 1 Maggis
Fleiſch=
brühwürfel gibt gut ¼ Liter Fleiſchbrüge.
Mokto:
Nemmtis wleder’s
wollte!
TAIIL Oelé
MANIILTAZ
KÖNIGIN 1928 Leslechcl.
Maretzigut g
DER GROSSE RAT
Sonntag, den 12. Fabruar, abends 7 Uhr 11 MInuten, Im Städt. Saalbau
Im Vorverkaut: Verkehrsbaro, 1. Schmidt, Wilhelminenstraße 7, Willy Hermes, Luisenstraße 8, I., Simon, Grafenstr. 15, Fritz Pfeil, Elisabethenstr. 42. — An der Abendkaese 50 Pfennig Aufschlas.
2425
2. DAMEN-U. HERREN
SfFZUNG
MIT BUNTER BUHNE
UND TANZ Hurgurrspneis 2 9004
Deutſcher Abend der Bismarck=Gemeinde
Montag, den 6. Februar, abends 8 Uhr.
im Saalbau.
3 Vortrag des Herrn Oberregierungsrats Bauer=Karlerube
über
„Versailles 1871 und 1919
Bismarck unser Lehrmeister‟
Muſikaliſche Darbietungen.
8 Eimtrit frei für jeden Bismarckfreund. Der Vorſtand des
BiomarckNational DenkmalVereins.
Caaus.
Reitinstitat L. Runkel, Marienplatz
Telekon 1859
Am 5. Februar 1928 fndet nachmittags 2 Uhr
in der Reitbahn des Reitinstituts L. Runkel ein
REITTURNIER
statt. Die Reitbahn verfügt etwa über 120Sitzplätze.
Die Veranstaltung bildet den Abschluß
der Winterarbeit.
(*3277
Zur Traube / Eberstadt
Endstation der Elektrischen
Heute Samstag und Sonntag
scMtäcdrvEsr
Im Ausschank: Ptungstädter-Märzen /.o 229
Bock-Ale „ 30 3
Spezial-Dunkel „ 255
Im Ausschank: Rhein,, Ptälzer- u. Mosel-Wei
Anerkannt gepflegte Küche.
E. Baumgärtner, langjähr. Küchenmeister des Hote!
Traube Darmstadt.
2427
tenbrot
in Pumpernickel u. Weizenſchrot
empfiehlr
Bäckerei Steinmetzl!
Gnt ubergſtr. 5t 4315a) Tel. 330
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Fliſadettenſtraße 29
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Nummer 35
Samstag, den 4. Februar 1928
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Seite 10
Samstag den 4 Februer 1928
Nummer 38
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Sportverein Darmſtadt 98 —
Poli=
zeiſportberein Mannheim.
Wenn ingend ein Umſtand geeignet iſt, die Spanmng und
Anteilnahme der Anhänger des ſüddeutſchen Meiſters, die jedes
Jahr mit Beginn der Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
aufs neue erweckt wird, noch zu erhöhen, ſo iſt es bei dem
bevor=
ſtehenden Spiele die Tatſache, daß der Polizeiſportverein
Mann=
heim bisher in Darmſtadt noch vollſtändig unbekannt iſt, daß
aber trotzdem mit einer ſehr großen Spielſtärke der Poliziſten
gerechnet werden muß. Schon im letzten Jahre hat man bei der
Begegnung mit dem badiſchen Handballmeiſter V. f. R.
Mann=
heim klar erſehen können, daß die badiſchen Mannſchaften und
insbeſondere die Mannſchaften der Mannheimer Vereine ihr
Spielniveau in beträchtlichem Maße gehoben haben. Man wird
daher unbedingt damit rechuen müſſen, daß das erſte Endſpiel
um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſich zur Begegnung zweier
gleichwertigen Gegner geſtalten wird. Die Poliziſten treten in
folgender Aufſtellung an:
Ripp
Hetzel Baumann
Winkler Hauſer. Stulz.
Hellinger Bauch Ruf Schmalfuß Hofmann.
Die Elf hat die Meiſterſchaft des Bezirkes Unterbaden faſt
ohne jeden Punktverluſt erzielt; dabei ſchlugen die Poliziſten die
bekannte M. T. G. mit 5:0, Waldhof mit 6:2, V. f. R. mit 2:1 und
Mannheim 07 mit 6:2. Bei den Endſpielen um die badiſche
Meiſterſchaft, die in Pokalform zum Austrag gelangt, gewannen
die Mannheimer Ordnungshüter gegen den F.B. 04 Raſtatt mit
21:1 und ſicherten ſich gegen die Freiburger Poliziſten mit einem
Siege 7:5 die badiſche Meiſterſchaft.
Die Darmſtädter müſſen bei dem bevorſtehenden Spiele
immer noch auf die Mitwirkung ihres verletzten Mittelſtürmers
Jans verzichten. Die 98er werden daher in folgender
Aufſtel=
lung das Spiel beſtreiten:
Trautwein
Reuter
Kadel
Lones
Götz
Delp
Fiedler Werner Dietz Allwohn Hennemann.
Wir erwarten, daß die Darmſtädter in richtiger Erkenntnis
der großen Bedeutung des von der erſten Minute an mit dem
Einſatz des ganzen Könnens den Kampf beſtreiten. Es liegt ja
auf der Hand, daß ein Punktverluſt auf eigenem Platze faſt
gleichbedeutend mit dem Verluſt der Meiſterſchaft der Weſtgruppe
wäre. Zweifellos wird der Gegner des morgigen Sonntags mit
derartigem Ehrgeiz und Elan zu kämpfen verſtehen, daß
tatſäch=
lich nur wirklich gute Leiſturgen den Sieg ſichern können. Wir
vertrauen auf die 98er, die bisher imer in ſchweren Spielen
zu kämpfen verſtanden.
Sp. V. 98 11. — Pol. Sp V. Mannheim II.
Vor dem Meiſterſchaftsſpiel treten die zweiten
Mann=
ſchaften der beiden Vereine zu einem Privatſpiel an. Die
Handballfreunde, die im letzten Jahre den offenſichtlichen
Nieder=
gan der zweiten Handballmannſchaft der 98er mit Bedauern
ver=
folgten, konnten vor 14 Tagen mit Befriedigung feſtſtellen, daß
die vor kurzem neu aufgeſtellte „Liga=Erſatz”, als ſie die
kampf=
kräftige Mannſchaft des Akad. Sportklubs 12:3 (3:2) ſchlug, einen
friſchen, frohen Geiſt und vielverſprechenden Eifer zeigte, der zu
guten Hoffnungen allen Anlaß gibt. Die „Zweite” wird diesmal
zwar mit Erſatz antreten und an den Mannheimern einen
ſchwe=
ren Gegner haben, man wird jedoch auf beiden Seiten ein faires
Spiel und guten Sport zu zeigen ſich bewühen, ſo daß es ſich
auch aus dieſem Grunde empfiehlt, das Stadion, das an dieſem
Tage beſonders überfüllt ſein dürfte, ſchon frühzeitig aufzuſuchen.
Beginn und Kaſſeöffnung für beide Spiele zuſammen 13.30 Uhr.
Die Jugendſpiele am Sonntag, den 5. Februar 1928.
Zum vorletzten Verbandsſpiel begibr ſich die erſte Jugend des Sp.=
Vereins 98 um 10 Uhr auf den Rot=Weiß=Platz, um gegen die dortige
dritte Jugend ihren Siegeszug fortzuſetzen. Rot=Weiß wird alles
daran=
ſetzen müſſen, um einer zweiſtelligen Niederlage endgehen zu können.
Außerdem ſteht vor dem Ligaſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft die
dritte Jugend der 98er der zweiten Jugend des SpV. Wiesbaden
gegen=
über. Das Vorſpiel in Wieshaden endigte nach ſchönem Spiel 4:4. Die
98er werden alles aufbieten, auf eigenem Platze einen Sieg heraus zu
holen. Diefes Spiel beginnt um 1½ Uhr aurf dem Stadion.
Au der eulſchen Chrneſitkaft
Handball.
Taſ. 1875 Darmſtadt-Turnv. Heppenheim.
Ihren Nückſpielverpflichtungen vom letzten Jahre nachzukommen, hat
die Turngeſellſchaft 1875 am Sontag den Turnverein Heppenheim
ver=
pflichtet. Heppenheim ſtellt eine flinke, ſchußfreudige Mannſchaft ins
Feld, die den Blauweißen eine harte Nuß zu knacken gibt. Das Spiel
findet nachmittags 3 Uhr auuf dem Sportplatz an der Kranichſteinerſtraße
ſtatt. Unſer ſportliebendes Publikum vom Martinsviertel ſollte ſich, da
ein ſpannender Kampf zu ewwarten iſt, die Gelegenheit nicht entgehen
laſſen, und dunch zahlreichen Befuch dem Spiele beiwohnen. Der
Ein=
tritt iſt frei. — Um 2 Uhr ſtehen ſich die beiden dritten Mannſchaften
zum Freundſchaftsſpiele gegenüber.
Tgde. Darmſtadt 1846 — Tv. Pfungſtadt.
Seit Beendigung der Pflichtfvielreihe hat die Turngemeinde
Darm=
ſtadtz für ihre erſte Mannſchaft in der Regel Gegner aus der
Meiſter=
klaſſe der DT. geſucht. Der Verlauf der Spiele hat bewieſen, daß die
1846er mit dieſer Maßnahme auf dem richtigen Wege waren.
Nun hat ſie für Sonntag, de 5. Februar 1928, den diesjährigen
Gaumeiſter des Main=Rhein=Gaues, die erſte Mannſchaft des
Turnver=
eins Pfugſtadt, zu einem Freundſchaftsſpiel eingeladen. Man muß
alle Achtung haben vor dem Unternehmungsgeiſt der 1846er, demn eine
Mannſchaft, von der Spielſtärke derfenigen des Turmereins Pfungſtadt
hat der Turngemeinde 1846 noch nicht gegenübergeſtanden. Allerdings
muß Pfugſtadt mit drei Mann Erſatz antreten, und zwar tritt für den
linken Läufer Hechler der Turner Wenner ein, während für den
Halb=
linken Riehl und den Rechtsaußen Bötticher die Turner Reichold und
Heinrich Kramer emſpringen. Ob der Pfungſt dter Sturm ohne Riehl
und Bötticher dieſelbe Durchſchlagskraft beſitzt wie ſeither, bleibt
abzu=
warten. Doch auch mit den vorgenannten Erſatzleuten wird Pfungſtadt
für die Darmſtädter einen gefährlichen Gegner abgeben, und Darmſtadt
wird ſeine ganze Kraft einſetzen müſſen, um bei dieſem Spiel in Ehren
beſtehen zu können. Die Aufſtellung beider Mannſchaften iſt folgende:
Pfungſtadt:
Grünig
Kiſſer
Nickel
Funz Arnold. Wenner
Hc. Kramer Gräff W. Fey Reichold Gg. Kramer
Hapel Geduldig Strecker Geher Foshag
Rebhan F. Meher Ph. Meyer
Bauſcher
Scitz
Darmſtadt:
Joſt
Jedenfalls kann ein ſchönes Spiel erwartet werden, das dem
Turner=
handball neue Freunde bringen dürfte. Das Spiel beginnt um 3.30 Uhr
nachmittags und findet auf dem Platz am Finanzamt ſtatt. —
Unmittel=
bar vorher treſſen ſich die zweiten Mamnſchaften des Tv. Pfungſtadt,
und der Tgde. 1846 auf demſelben Platz. Pfungſtadts Zweite dürfte
der Darmſtädter Mannſchaft an Spielerfahrung wohl überlegen ſein.
Dieſe Ueberlegenheit können die Darmſtädter nur mit größtem Eifer
ausgleichen.
Langen — Polizeiſportverein Frankfurt.
Nachdem in langen, teilweiſe reeht ſchweren Verbandsrunden de
6 Gauverbände im II. Kreis Mittelrhein die
Gauverbandsbeſtmann=
ſchaften ermittelt ſind, treten beagte Mannſchaſten im giner Runde z
Meiſterſchaftsſpielen an, um nach dem Punktſyſtem den endgültigen
Kreismeiſter feſtzuſtellen. Es ſind dies Polizeiſportverein Frankfurt
Tv. „Vorwärts” Langen. Eintracht Wiesbaden, Tv. Saarbrücken
Mal=
ſtatt, Tv. Koblenz=Mülheim und Tv. Nied. Wie aus Vorſtehendem er
ſichtlich, iſt es in dieſem Jahre der Tv. „Vorwärts” Langen, der unſere
Gauverband und ſomit auch unſeren Gau vertritt. — Am komunenden
Sonntag, den 5. Februar, tritt nun erſtmalig die Langener Mannſchaff
auf heimiſchem Boden gegen den Polizeiſportverein Frankfurt an. Das
erſte Spiel gegen Nied brachte den Langenern zwar nur einen knappen
1:0=Sieg, was jedoch auf die unbeſchreiblich ſchlechte Beſchaffenheit der
Nieder Spielplatzes zurückzufühnen iſt. Frankfurt dagegen gewann au
eigenem Platze gegen Nied mit 9:2. Trotzdem darf die Spielſtärte der
beiden am 5. Februar ſich gegenüberſtehenden Mannſchaften als ungefäh
gleichſvertig angeſehen werden, obwohl neuerdimngs der Sturm der
Poli=
zei zu einer ſehr großen Form aufgelaufen iſt, wuas jedoch durch d
beſſere Langener Hintermannſchaft wieder ausgeglichen ſein ſollte. Je
denfalls verſpricht die Spielſtärke beider Mannſchaften einen
intereſſan=
ten Kampf. An alle Handballanhänger ergeht deshalb der Ruf:
Unte=
ſtützt den Vertreter des Gauwerbandes durch zahlreichen Beſuch. Spie
begimn 3 Uhr auf dem Sportplatz im Linden (Langen).
Rot=WBeiß — Alemanuia Worms.
Am Sonntag ſetzt Rot=Weiß die Runde ſeiner Privatſpiele fort.
Wiederum fährt die erſte Mannſchaft in die Nibelungenſtadt, um gegen
die ſpielſtarke Ligamannſchaft der Alemannia anzutreten. Das erſte
Auſtreten in Worms vor drei Wochen konnten die Darmſtädter zum
Er=
folg geleiten. Damals ſiegten ſie ſicher gegen Wormatia 5:1. Alemannia
gibt dem Lokalrivalen nicht viel nach, ja man hält die Alemannen ſogar
für den gefährlicheren Gegner. Rot=Weiß wird zu beweiſen haben, daß
der Sieg über den Polizeiſportwverein Wieshaden am vergangenen
Sonn=
tag kein Zuſallsergebnis war. Die Darmſtädter werden aber, ſelbſt
wenn ſie zu der Form des vorigen Sonntags auflaufen ſollten, einen
ſchwenen Stand gegen die Wormſer auf deren eigenen Platz haben. —
Die zweite Mannſchaft ſpielt gegen den Turnverein Biebesheim. Hier
haben die Nothoſen eine Scharte auszuwetzen: bekanntlich verlonen ſie
das Vorſpiel 5:2. Durch Einſtellung junger Kräfte hat jedoch die zweite
Mannſchaft eine bedeutende Verſtärkung erhalten, was ſich bei dem Spiel
am vergaugenen Sonntag bewies, das gegen den Polizeiſporwerein
(zweite Mannſchaft) glatt gewonnen wurde. Die neu aufgeſtellte dritte
Mannſchaft ſpielt gegen die gleiche des Pol.=Sportvereins. Morgens
10 Uhr trifft die erſte Jugendmannſchaft auf die erſte Jugend von
Vik=
toria Griesheim und ſollte dort ſicher gewinnen. Das Spiel der dritten
Jugend gegen die erſte Jugend des Sportv. 98 fällt as. Auch die
bei=
den Schülermannſchaften ſind wieder erſtmalig auf dem Plon.
Freie Turngemeinde E. V., Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag ſind ſämtliche Mamſchaften von den
Serienſpielen befreit. Die erſte und zweite Mannſchaft nimmt die
gün=
ſtige Gelegenheit wahr, um vormittags 10 Uhr ein Trainingsſpiel auf
dem Sportplatze „Zur Windmühle” zur Durchführung zu bringen. Die
Jugendmannſchaft hat für nachmittags 12.30 Uhr Gäſte aus Frankfurt=
Weſtend zu einem Rückſpiel verpflichtet. Weſtend iſt zurzeit als die
ſtärkſte Jugendmannſchaft innerhalb des Kreiſes anzuſehen und verfügt
über eine techniſch ſehr gut ausgebildete Maunſchaft. Die Darmſtädter
mußtem bei dem Vorſpiel den Frankfurtern den Sieg überlaſſen, werden
jedoch bei dem Rückſpiel unter Beweis zu ſtellen haben, ob ſie in der
Zwiſchenzeit ihr Können verbeſſert haben. Es iſt empfehlenswert, das
Spiel durch rege Beteiligung zu unterſtützen.
Fußball.
Heff. Pol.=Sportv. Darmſtadt — FC. Union 1913 Darmſtadt.
Kommenden Sonntag, den 5. d. M., findet auf dem Sportplatze der
Schutzpolizei ſehemaliger Exerzierplatz) in Fortſetzung der
Verbands=
runde des Kreiſes Starkenburg ein äußerſt wichtiges Treffen ſtatt, das
unter Umſtänden für die Union von ausſchlaggebender Bedeutung
wer=
den kann. Holen nämlich die Unioniſten aus dieſem Spiele die beiden
Punkte nicht, ſo iſt die Meiſterſchaft für ſie endgültig verloren; Langen
kann dann nicht mehr eingeholt werden. Auf der anderen Seite ſteht
aber auch für die Polizei viel auf dem Spiele. In der Vorrunde hatte
ſich zwar die Mannſchaft gut geſchlagen und ſo viele Punkte geſammelt,
daß der Gedanke an Abſtieg nie aufgeworfen wurde. In der Nachrunde
kämpfte die Polizei äußerſt unglücklich; ganze zwei Pünktchen waren die
ſpäpliche Ausbeute auß den bisherigen Spielen. Mit einer Geſamtzahl
von 14 Punkten ſieht ſich der Polizeiſportverein in ernſter Abſtiegsgefahr,
die nur dann reſtlos beſeitigt werden kann, wenn die noch ausſtehenden
Spiele gewonnen werden. Wiu ſehen alſo am Sonntag zwei
Mannſchaf=
ten kämpfen, von denen jede den Sieg bitter nötig hat. Unter dieſen
Umſtänden ſteht ein vaſſiger Kampf in Ausſicht, der wohl erbittert, aber
doch in ſportlich einwandfreier Weiſe ausgetragen werden wird. — Das
Spiel iſt in anbetracht des nachmittäglichen Handballſpieles im Stadion
auf den Vormittag verlegt und beginnt um 10.30 Uhr.
Rot=Weiß 1. — Akabem. Sportklub. 1.
Kommenden Sonntag den 5. Februar, nachmittags 3 Uhr treffen
auf dem Platze an der Rheimallee die erſte Mannſchaft von Rot=Weiß
und die gleiche vom Akademiſchen Sportklub Darmſtadt zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel zuſammen. — ASC. ſtellt eine Mannſchaft, die ſich in guter
Verfaſſung befindet. Ihr Spiel iſt ein fairer und berechneter Kampf um
den Ball und daher für das Auge eines Zuſchauers eine wohltuende
Ab=
wechſelung. Die Rot=Weiß=Mannſchaft, die erſt wenige Spiele
ausgetra=
gen hak, aber doch ſchon ſchöne Erfolge erzielte, wird auch am
kommen=
den Soyntag darauf bedacht ſein, eine gute Figur abzugeben. Nach dem
Vorſpiel, das bekanntlich 1:1 endete, zu urteillen, iſt das Spiel als offem
zu betrachten. Da ein ſchönes und faires Spiel zu erwarten iſt, wäre
ein Beſuch ſehr zu empfeblen.
Sportverein 1898.
1. Jugend—1. Jugend Heppenheim. Stadion, 10 Uhr: 2. Jugend—
1. Jugend Pfungſtadt, dort; 3. Jugend—1. Jungend Meſſel, dort,
abge=
fagt; 4. Jugend—1. Jugend und Schüler komb. Eberſtadt, hier, 2 Uhr;
1. Schüler—1. Schiler Meſſel, Stadion, 2 Uhr; 2. Schüler—1. Schüler
Seeheim, dort.
Tennis.
33 Nationen beim Dapispokal 1928.
Der franzüſiſche Teunisverband hat am 31. Januax die Meldeliſte
für den diesjährigen Davispokalwettbewerb, mit einem Rekondergebnis
abgeſchloſſen. 32 Nationen haben ſich diesmal eingeſchrieben, zu denen
als Lokalverteidiger noch Frankreich hinzukommt, das erſt in der
Heraus=
forderungswunde gegen den InterzomenEndſieger in den Kampf
ein=
greiſt. Die europäiſche Zone umſaßt B Natiomen gegen A1 des letzten
Jahres. Von den vorjährigen Teilnchmer fehlt nur Rumänien, da
ſeine abgegebene Meldug wieder zurückgezogen hat. Als Neulinge er
ſcheinen in der Liſte Norwegen, Finnland, Chile, Philiovinen,
Argen=
tinien und Neuſeeland. Die vier letztgenannten Länder kämpſen in der
Eurova=Zone, um ihren Spielern Gelegenheit zu geben, an den großen
enropäiſchen Turnieren teilzunehmen. Die amerikaniſche Zone iſt mit
6 Bewerbern um zwei vermehrt worden. Neu binzugekommen iſt hier
China. Die Teilnehmerliſte bat jetzt folgendes Ausſehen: Europa=
Zone: Deutſchland, Auſtralien O=ſterreich Italien, Grieckerland,
England, Polen. Schwveiz. Ungarn, Tſch=chollowakei. Holland.
Jugo=
ſſawien. Norwegen. Finnſand, Chile, Philivyinnen, Vortnaal. Belgien
Südafrika, Argentinien, Ssanien, Irlond, Dänemark, Schweden,
Bri=
tiſch=Indien, Veu=Scelond. — Amerika=Zone: Vereinigte
Stag=
ten Mexiko, China, Jaran, Kanada. Kuhg. Am Freita= erfolgt i
Paris durch den Präſiden n der fronzöſiſchen Republik Gaſton
Dou=
mevaue, im Beiſein der Vertreter der Nationen die Auslofung der
Vorrunde.
Or. Peltzers erſter Sieg in Amerika.
Wie der Deutſche ſiegte.
Dr. Peltzer trat zu ſeinem erſten Rennen beim Feſt des Milroſe AC.
im New Yorker Madiſon Square Garden nicht in beſter Verfaſſung an.
Er hatte kqum die Strapazen einer 20ſründigen Eiſenbahufahrt
über=
ſtanden, litt unter einer leichten Erkältung und konnte auf der
unge=
wohnten Holzbahn der New Yorker Rieſenhalle nur einen kurzen
Trai=
ningslauf unternehmen. Er trat darum auch nicht zum Laufen über
eine halbe Meile, zu dem unter anderen der nationale Juniorenmeiſter
Edwards und der Halbmeilem=Rekordmann Sober ſtarteten, ſondern
über 100 Yards an. Dr. Peltzer hatte ſchon vor Wochen den Milroſe
AC. unter Hinweis darauf, daß er kein veguläres Training hinter ſich
habe und überhaupt kein Hallenſpezialiſt ſei, gebeten, ihn nicht gleich
beim erſten Lauf mit der ſchwerſten Konkurrenz zuſammenzuſtellen. Der
Milroſe AC. kam dieſim Wunſche nach und ſetzte ein 80 Meter=Nennen
ein, bei dem Peltzer auf Kräfte mittlerer Stärke treffen ſollte. Die
Amerikaniſche Athletik Union (AAU.) erhob jedoch mit der Begründung
Einſpruch, daß die Zuſchauer ein wirkliches Reuen erwarten würden.
Da ſich der AAU. auch weiteren Vorſchlägen widerſetzte, erklärte Dr.
Peltzer ſchließlich, über 1000 Yards zu laufen. Hier hatte eu allerdings
auch keine Gegnerſchaft von internationalem Format, immerhin aber
mußte er zumindeſt bei Ray Dodge vom Illinois AC. Chikago mit ſehr
hartem Wideſtand rechnen. Alles in allem ſtanden alſo die Ausſichten
für Dr. Peltzer gewiß nicht ceinſtig. Selbſt ſeine Frounde in Amerika
rechneten ſtark mit der Möglichkeit einer Niederlage. Dr. Peltzer hat
angemehm enttäuſcht.
Der Rennverlauf.
Newv Yorks Bürgermeiſter ließ es ſich nicht nehmen, ſelbſt den
Startſchuß abzugeben. Dr. Peltzer kam ſchlocht ab und lag wähnnd der
dvei erſtuem Runden, alſo faſt während der ganzen erſten Hälfte des
Renmens, im Rudel, eine Tatſache, die bei der Kritik der Zeit zu
be=
rückſichtigen iſt. Als er dann an die Spitze des Feldes ging, wurde er
ſchon nach kurzer Zeit wieder von Ray Dodge aus der Führung
ver=
drängt. Erſt in der vorletzten Nunde konnte der deutſche Meiſter den
Amerikaner durch einen glänzenden Zwiſchenſpurt niederringen. Rah
Dodge gab ſich aber noch nicht geſchlagen und kämpfte unter der größten
Sponung des Hauſes verzweifelt bis zum Ende. Das Publickum feuerte
beide Läufer lebhaſt an; merhwürdigerweiſe war aber die Sympathie
für Peltzer jetzt ſchon größer. Im ſchönen Endſpurt ſchlüttelte Peltzer
ſemen Gegner endgültig ab, und unter dem Beifallstoben der 20000
Zuſchauer ging der Deutſche mit zirka drei Meten Vorſprung vor Rah
Doldge durchs Ziel. Die übrigen acht Amerikaner folgten mit
größe=
vem Abſtand. Nachdem Bürgermeiſter Walker den Sieger begrüßt
hatte, itonierte die Kapelle das Deutſchlandlied, das von einem großen
Teil der Zuſchauer mitgeſungen wurde. Der Beifall erneuerte ſich, als
die Zeit Dr. Peltzers mit 2:18,6 Minuten bekanntgegeben wurde. Die
Zeit iſt zwar um 0,6 Sek. ſchlachter als Lloyd Hahns Hallennckord,
bleibt aber trotzdem mit Rückſicht darauf, daß es ſich um Peltzers erſten
Start handelt, erſtklaſſig und beiwunderungswürdig. Der lange
Stet=
tiner hat jedenfalls dem deutſchen Sport und dem Deutſchtum im
Aus=
land wieder ginmal einen glänzenden Dienſt erwieſen.
Bei der gleichen Veranſtaltung ſtarteten auuch die beiden
Charlotten=
bunger Geher Schwab und Schmitt, die aber über 3000 Yards
von dem amerikaniſchen Meiſter Harry Hinkel in der Zeit von 12:59
Män, geſchlagen wurden. Schwab beſetzte den zweiten Platz hinter
Hinkel, während ſich Schmitt mit dem neunten begnügen mußte.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 4. Febr. 13: Kaſſeler Hauskapelle. 6 15.30:
Lieder=
vorträge Frankfurter Schulen: Dahlmannſchule. Chorleiter: Lehrer
Koch. 16.30: Funkorcheſter. Mendelsſohn (geb. 3. Februar
1808). Ouv. Meeresſtille und glückliche Fahrt. Arie a. d. Orat.
Paulus. Fünfte Sonate für Orgel in Dedur. Der Mond. Bei
der Wiege. Die Liebende ſchreibt. Vierte Sin onie A=dur (Italien.).
Leit.: Kapellm. Werten. Mitw.: Betty Mergler (Alt) vom Franf.
Opernhaus, R. Merten (Orgel). o 17.45: Aus dem Roman Der
Oberhof von Immermann. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30:
Briefkaſten. O 19: Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt a. M.=
Hanau: Aktuelle
eingegangener Fragen. 9 20.15: Robert=Koppel=Abend. Ruch=
Die Fiſchpredigt des Antonius von Padua (nach Abraham a Santa
Clara). — Hollgender: Das biſt du. — Goetze: Im Wirtshaus
„zum Greifen” in Dinkelsbühl. — Reitinger: Ich weiß, daß du nur
mit mir ſpielſt. — Egen und Doelle: Sag nicht du zu mir. —
Roſen: Du ſiehſt ja aus wie ein Mann, mein Schatz. — Yellen u.
Ager: Vergib mir, mein Liebling. — Markuſt: Hallo, hallo, wer
wird denn ſo dumm ſein. — Eiſemann: Doch wirſt du einſt mir
gehören. — Lander: Im Erlengrund ſteht eine alte Mühle. —
Tobias u. Sherman: On a dew=dew=dewy day. — Raymond:
Gott ſei Dank, heut' bin ich ledig. — Berlin: Ruſſian Lullaby. —
— Ripp: Denk an mich. — Jaffe u. Broux: Frag nicht den
Groß=
papa, frag nicht die Großmama. — Weiß: Im Klavier iſt eine
Katze drin. — Karnevals=Lieder. Die Schlager dieſer Saiſon. Mitw.;
Funkorch. O 22.30: Berlin: Tanzkurſus. — Anſchl.: Tanzunuſik.
Stuttgart.
Samstag, 4. Februar. 12.30: Schallplattenkonzert. o 14:
Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin. 15: Rundfunkorch. Aus
heiteren Opern aus der Zeit nach Wagners Meiſterſinger „Mitw.:
M. Körner, H. Lingor, A. Haagen, Funforch. — Aus Operetten.
Mitw.: Martha Körner, Käte Mann, Hans Hanus, A. Haagen,
Funkorch. O 18.15: Freiburg: W. Schroff: Bilder aus dem Leben
unſerer Hochſeefiſcher. o 18.45: K. Lange: Deutſcher Geiſt im
Oſten. 0 19 15: Alſons Paquet: „Zwei Städtebilder.” O 20: Sport.
20.15: Frankfurt: Robert=Koppel=Abend. Anſchl.: Nachrichten.
O 22.30: Berlin: Funktanzſtunde. Leit.: W. Carlos. 0 23: Tanzm.
Berlin.
Sonnadend 4. Febr. 16: L. Lehmann: Vom Floß der Papuas
zum 20 000=Tonnen=Schiff. S 16.30: Enrica von Handel=Mazzetti,
Vortr. und Rez.: J. Rainer. 0 17: Kapelle Rooßz. O 18.30:
Senatspräſident Dr. Riedinger: Unnötige Prozeſſe. o 19: H.
Hirſchſtein: Vortragsreihe Die 9
ſchen Seminar der Unv. Berlin: Die Indogermanen Meligion,
O 19.55: Geheimrat Prot. Heck: Von unſeren Tier= und
Jagd=
malern. O 20.30: Sendeſptel. Einakter „Das Band”, Trauerſpiel
in 1 Akt von A. Strindberg. Perſ.: der Richter: der Paſtor:
der Baron: die Freitrau: die zwölf Schöffen; der Gerichtsſchreiber:
der Länsman, Polizeibeamter: der Viertelsmann Polizeidieler;
der Advolat: Alexanderſſon, Hofbelitzer: Alma Jonſſon.
Dienſte=
mädchen: die Milchmagd: der Dreſcher: Voll. Berliner Funkorch.
22: Waſſerballſpiel (Länderkampf Deutſchland gegen Ausland).
Aus dem Wellenbad im Luna=Pari. — Anſchl.: Tages= und
Sportnachrichten. — Danach: Funk=Tanzſtunde. — Tanzmuſit Dr.
Becce’s Sinfonier.
Deutſche Welle. Sonnabend, x. Februar. 9.30: Wintertagung
v. Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft: Hauptverſammlung. O 1430:
Baſtelſtunde: Ausſchneiden und Kleben eines Bildes aus buntem
Papier, O 15: B. K. Graef: Sprechtechnik. 0 15.35: Wetter und
Börſe. 0 16: Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung. O 16.30:
Bürgermeiſter Doflein: Kommunale Wohlfahrtsfragen. O 17:
Ham=
burg: Fortunios Lied. Operette in 1. Akt von Offenbach. O 18:
Dir. Dr. Nölting: Die Stellun
Föſl. R9AD deſbeöſfſe. * üiße de Ce Schtinſch
2 20.30: Berlin: Sende=Spiele Auguſt Strindberg: „Das Band”
Trauerſpiel in 1 Akt. Berl Funk=Orch. Anſchl.: Nachrichten.
o 22: Berlin: Waſſerballſpiel (Länderkampf Deutſchland gegen
Ausland). Darnach: Funk=Tanzſtunde. Anſchl.: Tanz=Muſik.
Saupnchriftleinng. Rudo/ Maupe
Veranwortich für Peltt und Wirtſchaft: Rudolt Maupe: für Feutlleten, Reich 70
Ausland und Heſſche Nachrichten: Mar Streeſe für Sport: Dr. Eugen Buhlmen!
für den Handel: Ur. C. H. Quetſch: ſür den Schlußdlenſt: Andreas Baue!!
„Die Gegenwarit”. Dr. Herbert Rette; ſür den Inſeratentell: Witiy Krhle: 2nd
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtiad”
FEr unverlangte Manuſkrivte wird Garontie der Rückſendung nich/ Übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Nummer 35
Gamstag, den 4. Februar 1928
Seite 15
Ans den Amtsverkündigungen des Kreisamts!
darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Hefunden: 1 goldener Ring mit
Stein=
chen beſetzt. 1 Broſche (Königin Luiſe)
1 mittelgroßer und 1 großer Schlüſſel mit
Rahmen. runder vergoldeter Anhänger
mit lotem Steinchen in der Mitte. Ein
ſchwarz= und w ißgeſtreifter Kragenſchoner
1 Wachstuchmäppchen mit Fünfmarkſchein
1 goldener Zwicker in Lederfutteral. Ein
alter Damenſchirm mit braunem Griffchen
1 Autoand ehkurbel 1 alte braune Weſte.
1 Lorgnette mit Schildpattſtiel. —
Zuge=
laufen: 1 graugelber Schäferhund.
SonntagZdienſt un Nachtdienft in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Soche den Nachtdienſt vom
4 Febr bi; einſchließlich 1i Febr die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr 9. Beſſun=
ger Apotheke, Wittmannſtr. 1.
In unſer Handelsregiſter A wurde
heute eingetragen: 1. bezüglich der Firma
Adler=Drogerie Carl Daniel Lautz
jun. in Groß=Umſtadt (Nr. 53): Die
Firma iſt jetzt Kommanditgeſellſchaft.
Perſönlich haftender Geſellſchafter iſt Carl
Daniel Lautz III. in Groß=Umſtadt. Zahl
der Kommanditiſten: Drei. Der Carl
Daniel Lautz III. Ehefrau Marie, geb
Weber daſelbſt, iſt Prokura erteilt. Die
Prokura des Carl Daniel Lautz III.
da=
ſelbſt iſt erloſchen; 2. unter Nr. 115 die
Fitma: Krämer und Friedrich in
Lengfeld. Offene Handelsgeſellſchaft.
Groß=Umſtadt, den 31. Jan. 1928.
Heſſiſches Amtsgericht. (230
Botzorrneigerang N.
Montag, den 6. Febr. d8. Js., vor
vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz, hier, aus der
ſtädt. Förſtereien Hei igkreuz
Nacht=
weide 43, 44, Holzſchlag 26, Los Nr. 900—
1060) u. Beſſ. Laubwald (
Franzoſen=
berg 15, Los Nr. 255—418) verſteigert
Rm. Scheiter: 209 Buche, 5 Hainbuche
14 Eiche; Knüppel: 232 Buche, 4
Hain=
buche. 23 Eiche, 7 Erle, 9 Fichte;
Reiſigknüppel: 24 Buche: Wellen:
210 Buche.
(st 2113
Darmſtadt, den 31. Januar 1928.
Städt. Güterverwaltung.
Holzverſteigerung.
Montag, den 8. Februar,
vor=
mittags 10 Uhr anfangend, werder
im Meßbacher Gemeindewald, Diſtrikt
Oberwald, nachſtehende Holzſortimente
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbieten!
verſteigert:
Nutzholz:
Stämme: Eichen (Wagnerholz) 10 Stüd
Kl. 2—3 — 4,32 Im; Buchen (
Schnitt=
holz) 20 St. Kl. 3—5 — 21,95 fm.
Derbſtangen: Fichten 55 St. Kl. 2 —
1.80 fm.
Reisſtangen (Bohnenſtangen): Fichte
600 St. Kl. 5 — 8,15 fm.
Nutzſcheiter: Kiefer 12 rm (rund).
Brennholz:
Scheiter, m: 64 Buchen;
Knüppel, rm: 42 Buchen, 40 Kiefer;
Reiſig=Wellen: 2240 Buchen, 915 Erlen,
300 Kiefer;
Stöcke, rm: 24 Buchen.
Die Zuſammenkunft iſt in Meßbach
Billings, den 29. Jan. 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Billings.
(2142a
Röder.
Kanalbauarbeiten.
Die Herſtellung von 135 m
Zement=
ohrkanal ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Bedingun=
gen liegen bei dem Tiefbauamt Zimmer
Nr. 6, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die
An=
gebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Montag, den
13. Februar Ifd. Js., vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle ein
zureichen.
Darmſtadt, den 1. Febr. 1928.
Tiefbauamt. (st2392
Holzverſteigerung.
vonnerstag, den 9. Februar,
vormittags 10 Uhr anfangend,
wer=
den aus dem Billingſer Gemeindewald,
Diſtrikt Stein= und Oberwald,
nach=
ſtehende Holzſortimente an Ort uud
Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert:
a. Nutzholz (Stämme):
Eichen Schnitth.) 8 St. Kl.4-5—12,15 fm
Eſchen
24 „ „ 34—17,89
(Wagnerh.) 18 „ „ 2— 6,72 ,
Kiefer (Schnitth.) 11 „ „ 3a— 5,83 ,
Fichten (Bauholz) 3 „ „ 2a— 1,68
Nutzſcheiter, rm: 50 Kiefer (rund).
b. Bren aholz:
Scheiter, rm: 68 Buchen, 6 Eichen, 4
Eſchen;
Knüppel, rm: 12 Buchen, 11 Eichen,
16 Eſchen, 14 Kiefer;
Reiſig, Wellen: 1365 Buchen, 120 Eichen,
400 Eſchen, 660 Kiefer:
Stöcke, rm: 2 Eſchen, 8 Kiefer.
Die Eſchenſtämme liegen im Diſtrikt
Steinwald und kommen zuerſt zum
Aus=
gebot. — Wenn Steigerer mit der Bahn
kommen, dann können ſie 8,54 ab Groß=
Bieberau das Poſtauto benutzen und am
Kreuzpunkt Meßbach ausſteigen.
Zuſammenkunft der Steigerer auf
der Provinzialſtraße von Niedernhauſen
nach Meßbach.
(23677
Billings, den 2. Febr. 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Billings.
Röder.
Verpachtung
der Gemeindefeldjagd
Groß=Zimmern.
Am Dienstag, den 7 Februar
Ifd. Js., nachmittags 3 Uhr, finder
im Rathausſaale zu Groß=Zimmern die
Verpachtung der Feldjagd der Gemeinde
Groß=Zimmern durch öffentliche
Ver=
ſteigerung auf die Dauer von 6 Jahren
ſtatt. Das Jagdgebiet, welches unge
fähr 1000 Hektar umfaßt, iſt in dre
Jagdbezirke eingeteilt und wird ſowo;
im Ganzen als auch getrennt
ausge=
boten. Die Verpachtungsbedingungen,
deren Bekanntgabe im
Verſteigerungs=
termin erfolgt, können vorher bei der
unterzeichneten Bürgermeiſterei
einge=
ſehen werden, woſelbſt auch ein Lageplan
des Jagdgebietes ausliegt.
Die Jagd, welche leicht zu erreichen
iſt, da die Bahnſtation Groß=Zimmern
der Bahnlinien Darmſtadt—Groß=
Zim=
mern und Offenbach —Reinheim inmitten
ſes von der Gerſprenz durchfloſſenen
Jagdgebietes liegt, zeichnet ſich durch
guten Wildſtand aus.
(1776a
Groß=Zimmern, den 23. Jan. 1928.
Heſſiſche Bärgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.
Stamm= und
Brennyolzberſteigerung
Montag, den 6. Februar I. J.,
vor=
mittags 19 Uhr anfangend, wird in
der Wirtſchaft von Herrn Philipp
Roß=
mann, und Dienstag, den 7. Februar
vormittags 10 Uhr anfangend wird
in der Wirtſchaft von Herrn Johannes
Roßmann, beide zu Klein=Bieberau,
nach=
ſtehendes Holz aus dem Gemeindewald
Klein=Bieberau öffentlich verſteigert:
Stämme: Buche 3. Kl. — 1,18, 4. Kl. —
4,33, 5. Kl. — 3,11 Fm.; Eiche 2. Kl.
—053, 3. Kl. — 0,72, 4. Kl. — 0,75 Fm
Eſche 1. Kl. — 2,54, 2. Kl. — 1,21 Fm
Läiche 1a Kl. — 168, 1b Kl. — 1,0=
2a Kl. — 1.39, 2b Kl. — 1,72 Fm
Kiefer 3b Kl. — 2,15, 4a Kl 2,29 Fm.;
Fichten 1a Kl. — 5,12, 1b Kl. — 8,93,
2a Kl. — 6.14, 2b Kl. — 5,00 Fm.
Derbſtangen: Buchen=Langwieden 5 Stck
Lärche 1. Kl. 5 Stüxk — 0,45 Fm.,
2. Kl. 3 Stück — 0,18 Fm.; Fichte 1. Kl.
25 Stück — 2,25 Fm, 2 Kl. 26 Stüc
— 1,56 Fm., 3. Kl. 8 Stück — 0,24 Im.
Nutzrundholz 1. und 2. Kl. 67 Rm. Kiefer.
Brennholz: Scheiter: 78 Buche, 4 Eiche,
26 Kiefer, 2 Fichte Rm.; Knüppel:
80 Buche, 6 Eiche, 30 Kiefer, 9 Fichte.
4 Eſche, 10 Erle, 4 Kirchbaum Rm.,
Stammwelle: 1000 Buche; Aſtwelle:
1800 Buche, 115 Erle, 1100 Kieſer
150 Fichte; (Stöcke Stamm=Abſchnitte
21 Buche, 17 Kiefer Nm.
Bemerkt wird: Man bittet alles Holz
vorher anzuſehen, blau unterſtrichene
Nummern kommen nicht zum Ausgebo
5 Kiefernſtämme und 2 Buchen liegen im
Forſtort Löwig, alles übrige im
Wild=
ſauhausberg. Am erſten Tag kommt alle=
Stammholz, am zweiten Tag alles
Brenn=
holz mit 67 Rm. Nutzrundholz zur
Ver=
ſteigerung. Herr Förſter Allmann zu
Steinau erteilt jede Auskunft.
Klein=Bieberau, 31. Januar 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Klein=Bieberau
Rau th.
(2216a
—
Zum Gautunfeſt des
A
Main=Ahein=Saues
(68 Bauvereine) der D T. in
Büttel=
vorn bei Groß=Gerau am 18., 17.
und 18. Juni 1928
iſt die Feſtwirtſchaft (Bier= und
Wein=
wirtſchaft und Café) zuſammen oder
ge=
trennt zu vergeben.
Angebote ſind genau und unter
An=
führung des Pachtpreiſes zu detaillieren
Dimenſionen der Zelte, Sitzplätze und
ſonſtige Beſchaffenheit (mit oder ohne
Tanz= und Muſikpodium) ſind genau
an=
zugeben. Beifügung einer Zeichnung iſt
vorteilhaft. Meldefriſt bis einſchließlid
14. Februar 1928. Angebote ſind zu
richten an:
(240
Turnverein 1888 Büttelborn e. V.
z. H. des Herrn Wilhelm Thon zu
Büitelborn bei Groß=Gerau.
Verkäufe
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Näh. Geſchſt. ( 3292
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Schränke, gr. Zink=
Waſchbütte, B
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br, Weinfaß 50 Ltr.
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Lassen Sie sich nicht durch
scheinbare niedrige Preise
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ſehr preiswert.
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repariert, mit
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Arheilgerſtraße 53.
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zu sehen, ist ein ästhetischer
Genuß. Nur gesunde Kinder können
frisch aussehen. Gib Deinen Kleinen
häufig die vitaminereiche Scott’s
Emulsion und Du wirst über die
Wirkung erstaunt sein. In ihr
ist der hochwertige Dampftran
mit Kalk- u. Phosphorsalzen zu
einer angenehm schmeckenden
Form verarbeitet.
„Zu haben in allen Apotheken und Drogerien”.
NIEDERLAGEN: Martins-Drogerie, Inh Apotheker
Ehrecke, Pankratiusstr. 41.
Drogerie Secker Nachf., Inh. Höchster, Ludwigshöhstr. 1.
Schwanendrogerie Otto Walter, Gardistenstr. 17.
I26
Drogerie Christ, Schminn, Rheinstr. 8.
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 13. Februar 1928,
von vormittags 9 Uhr beginnend,
wird, zu Mörfelden im Gaſthaus zun
Saalbau, Bahnhofſtraße 5, das
Nutz=
ſcheitholz aus den Abteilungen 2 und 24
der Förſterei Sensfelder Tanne ſowie
Hegberg, Abteilung 1, und Wieſental,
Abteilung 20, ſowie das Brennholz aus
der Abteilung 20 der Förſterei
Wieſen=
tal, und zwar:
Nutzſcheit, rm: Hainbuche 7 (rund)
Eiche 38, davon 15 rund;
Scheiter, rm: Eiche I. Kl. 296, II. Kl.
237, Kiefer 19 (rund);
Knüppel, rm: Eiche 134, Kiefer 56;
Reiſerholz I. Kl. (Knüppelreiſig) Eiche
108 rm;
Reiſig, 100 Wellen: Kiefer 13,8.
Das Holz ſitzt günſtig zur Abfuhr
dasjenige in der Förſterei Wieſental,
Abteilung 20, und Förſterei Sensfelder
Tanne, Abteilung 24, befindet ſich dicht
an der Chauſſee Mörfelden—Darmſtadt.
Vorherige Beſichtigung des Holzes
wird emp ohlen.
Auskunft erteilt für Abteilung 20
(Wieſental) Herr Förſter Sommerlad
zu Forſthaus Wieſental und für das
Holz in der Förſterei Sensfelder Tanne
die Herren Förſter Köhres und
Forſt=
gehilfe Heldmann zu Forſthaus
Apfel=
vachbrücke.
(2410
Mörfelden, den 2. Febr. 1928.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.
Brutmaſchine
Emabe, elektr., 220 V
ür 130 Eier, tabellot
funktion, billig
abzu=
geb. Kraetzinger,
Eber=
ſtadt, Alte Darmſt.=
Str. 133. Telephon
Darmſt. 3890. (*3266
Ebenholz, faſt neu,
zu verk. Karlſtr 58
Nebenban II. rechts
bei Wagenbach.
2372)
Aaalität und Preig
Es kommt darauf an, daß eine Ware preiswert ist, nicht daß
sie billig ist.
Wir wollen das Qualitäts-Prinzip bocbhalten und werden den
Wettlauf der Billigkeit auf Kosten der Qualität nicht mitmachen.
Gerade in der Durchführung des Qualitäts-Prinzipes
liegt der unbestrittene Erfolg unserer Ware. Unsere
Ware ist unübertroffen in Güte und Preiswürdigkeit!
Wir leisten Garantie
für jedes Kocbgeschirr mit obiger Marke, welches
beim erstmaligen Gebrauch abplatzt, und zwar in
der Weise, daß wir kestenlosen Ersatz liefern.
Otto Nietschmann Nachf.
Der praktiſche Ratgeber
im Obſk= und Sartenbau
Relteſte
Gartenbau=Zeitſchrift deutſchlands
Mit Heilage Geflügel= u. Kleinvfehr
Wirtſchaft
Unentbehrlich für Gartenbeſitzer
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Gartenbau=Literatur vom derlag
Trowitzſch & Sehn, Frankfurt=Odrr.
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betr. Wettbewerb für
Rathaus=
neubau.
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holen zu laſſen oder Kennwort und
An=
ſchrift anzugeben, unter welcher dieſelben
per Poſt (Porto zu Laſten des
Empjän=
gers) zugeſandt werden ſollen. (2406
Ober=Ramſtadt, den 3. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.
Konkurs=
Verſteigerung
Die zur Konkursmaſſe des
früheren Pächters der
Reſtau=
ration , Hofbräu” in
Darm=
ſtadt gehörende
Wirtſchafts=
einrich ung kommt Montag,
den 6. Februar, vormittags
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Ver=
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rinen, Saucenſchalen;
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Liſch= und
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tächer, Handtücher, Kſichenwäſche, bunte
Bettbezüge;
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Hotelſtlber, Saucenſchalen, Suppentaf.
runde und pvale Platteu mit und ohne
Einſütze, Kaffee= und Mokkakännchen. Be=
(2347
ſtecke aller Art.
Darmſtadt, den 3. Febr. 1928.
Raab
Amtsgerichtstaxator.
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2360
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V
DER LIEBESDICHTUNG
[ ← ][ ][ → ] Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Januar hat ſich die
ge=
ſamte Kapitalsanlage der Bank in Wechſeln und Schccks, Lonwbards und
Effetten um 362,6 Mill. auf 2557,4 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
ſind die Beſtände an Wechſeln und Schacks um 294,8 Mill. auf 2372,8
Mill. RM., die Lombardbeſtände um 678 Mill. auf 91,2 Mill. RM.
angewachſen; die Anlage in Effekten iſt mit 93,3 Mill. RM. weiterhin
annähernd unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und
Renten=
bankſcheinen zuſammen ſind 588,2 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 568,6 Mill. auf
4251,2 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheimen um 19,6 Mill. auf
625,7 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend ſind die Beſtände der
Reichs=
bank an Rentenbankſcheinen auf 24,9 Mill. RM. zurückgegangen. Die
fremden Gelder zeigen mit 497,8 Mill. RM. eine Abnahme um 210,2
RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devſſen ſind mit
2161,3 Mill. RM., im einzelnen Gold mit 1865,3 Mill. RM.,
deckungs=
fähige Deviſen mit 296,0 Mill. RM. ausgewieſen. Die Dckung der
Noten durch Gold allein betrug 43,9 Prozent gegen 50,6 Prozent in der
Vorwoche, diejcnige durch Gold und deckungsfähige Deviſen 50,8 Proz.
gegen 58,9 Prozent in der Vorwoche.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Februar.
Am heutigem Markte trat eine merkliche Verflauung ein, da eine
Reihe günſtiger Momente einem Druck auf die Stimmung ausübten.
Ueberraſchend kam vor allem die Diskonterhöhung der New Yorker
Fede=
ral Reſerve Bank. Im Zuſammenhang damit ſei die Möglichkeit einer
Diskonterhöhung der Reichsbank wieder in weitere Fernen gerückt,
zu=
mal der heute fällige Reichsbankausweis eine entgegen vielfachen
Erwar=
tungen ſtarke Anſpannung des Zentralnoteninſtitutes zum Jahresultimo
anzeigte. Verſtimmend wirkten ferner die neuerlichen wieder etwas
un=
günſtiger lautenden Ferigabemeldungen, wonach ein endgültiger
Be=
ſchluß vom Senatsausſchuß noch nicht gefaßt worden ſei. Ferner
ver=
wies man auf das langſame Fortſchreiten der deutſch=polniſchen
Handels=
vertragsverhandlungen und den Streitboſchluß der Berliner
Metall=
arbeiter. Ein weiterhin ungünſtiger Einfluß ging außerdem von den
ſchon an der geſtrigen Abendbörſe gerüchtweiſe bekannten Aeußerungen
Geheimrat Duisbergs in Solingen über die Wirtſchaftslage aus, wenn
auch darin kaum etwas neues geſagt wurde. Die Baiſſeſperulation
unternahm daher wieder einen ſchärfeven Vorſtoß, und das
heraus=
kommende Material fand bei dem weiteren Fehlen des privaten
Publi=
kums nur unter merklichen Kursabſchlägen Aufnahme. Gegenüber der
zum Schluß bereits abgeſchhvächten Abendbörſe büßte die Mehrzahl
der Papiere bei der erſten Notierung 2 bis 3 Prozent ein. Beſonders
ſtark in Mitleidenſchaft gezogen waren Elektrowerte, von denen
Sie=
mens 5 Prozent, Licht u Kraft 4 Prozent, Schuckert 3 Prozent, AEG.
und Geſ. für Elektr. je 2 Prozent verloven. J. G. Farben lagen 4
Pro=
zent gedrückt, Scheideanſtalt konnten ſich fedoch knapp behaupten.
Leb=
hafter angeboten waren am Montanmarkt Harpener (minus 4 Prozent)
und Rheinſtahl (minus 4,5 Prozent). Eine ſtärkere Einbuße erlitten
Zellſtoff Waldhof mit minus 5,5 Prozent. Entgegen der
Allgemein=
tendenz eröffneten Holzverkohlung 1,5 Prozent höher. Deutzſche
An=
leihen lagen ſtill und etwas ſchwächer. Türkiſihe Renten verzeichneten
trotz der Einigung in der Kuponfrage der ottomaniſchen Staatsſchuld
nur geringe Umſätze.
Im weiteren Verlaufe beſtand auf dem ermäßigten Kursniveau
etwas Deckungsneigung, und die Kurſe zogen um Bruchteile eines
Prozentes an. Geſ. für Elektr, erholten ſich um 1.25 Prozent. Die
Stimmung blieb jedoch unſicher. Auch heute zeigte der Geldmarkt kein
Anzeichen einer Entſpannung. Tägliches Geld 7,5 Prozent. Am
Deviſenmarkt lag die Mark wieder im Angebot und ſchwächer; auch das
Pfund lag international ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar
4,1939, gegen Pfunde 20,4275; Lonodn=Kabel 4,8695; Paris 124,02;
Mailand 92,05: Madrid 28,45.
An der Abendbörſe beſtand bei äußerſt kleinen Umſätzen nur
ctwas Intereſſe für die Freigabewerte. Hier lagen Scheideanſtalt um
2 Prozent, Nordd. Lloyd um ½ Prozent höher. Banken feſter und
4 Prozent im Durchſchnitt höher. Die Farbenaktie konnte ³8 Prozent,
Waldhof ½ Prozent, Rütgers=Werke ¼ Prozent gewinnen. Die übrigen
notierten Werte behauptet. Der Anleihemarkt lag ſtill und ohne Geſchäft.
Der Verlauf brachte keinerlei Veränderung, am Schluß bei größter
Geſchäftsſtille gut gehalten.
Im einzelnen nannte man: Commerzbank 174,5, Danat 231,5,
Dres=
dener 160,5, Gelſenkirchen 133,5, Harpener 186, Mannesmann 149,
Rhein=
ſtahl 165, Stahlverein 103,5, Nordd. Lloyd 154,5, AEG. 165,75, Daimler
83, Scheideanſtalt 194,5, Farbeninduſtrie 260,62, Gesfürel 264, Rütgers
96,5, Siemens u. Halske 284, Waldhof 248,75.
Abenddeviſen: London gegen Paris 124,02, gegen Mailand 92,05,
gegen New York 4,87 gegen Holland 12,09½, gegen Zürich 25,39½,
Pfunde gegen Mark 20,42½, Dollar gegen Mark 4,1937½.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Februar.
Die Effektenkurſe gaben heute erheblich nach, da einmal die
Aus=
führungen von Geheimrat Duisberg und verſchiedene Streikbewegungen
wieder zur Vorſicht mahnten, ſodann die Freigabe nach dem geſtern
hervorgetretenen Optimismus zurüchhaltender beurteilt wurde,
ins=
beſondere die Diskonterhöhung in New York eine ſtarke Verſtimmung
hervorrief. Die Heraufſetzung der New Yorker Bankrate kam
über=
raſchend und veranlaßte die Spekulation ſchon vorbörslich, ſich nach
niten zu engagieren. Gleichzeitig lag ein Ultimoausweis der
Reichsban=
vor, der eine beträchtliche Anſpannung zeigte. Die Tendenz war daher
ausgeſprochen ſchwach und zwar nicht nur für die geſtern geſteigerten
Freigabewerte, ſondern auch für alle anderen Märkte. Im allgemeinen
betrugen die Kursverluſte 3—5 Prozent. Die ſchweren Terminaktien
gaben jedoch zum Teil bis 10 Prozent nach. Am hieſigen Geldmarkt war
noch keinerlei Entſpannung zu verzeichnen, eine Tatſache, die gleichfalls
zur Stärkung der Baiſſepartei beitrug. Für Tagesgeld nannte man nach
wie vor Sätze von 7,5—9 Prozent, für Monatsgeld von 7,5—8,5
Pro=
zent. Warenwechſel zirka 6¾ Prozent. Kurzfriſtige Gelder waren geſucht.
Am Deviſenmarkt zog der Dollar im Zuſammenhang mit der
Diskont=
veränderung internatonal an, und zwar in London auf 4,8688, in Berlin
auf 4,1942. Die Debiſe Spanien bröckelte gegen London auf 28,50 ab.
Auch Mailand notierte in London mit 92,0 etwas ſchwächer.
Unter Druck lagen in erſter Linie J. G. Farben, die auch für
ſchwei=
zeriſche Rechnung verkauft wurden (minus 5¾ Prozent auf 259)
Deutſche Staatsrenten wurden von der allgemeinen Abwärtsbewegung
mitgeriſſen. Neubeſitz 16,25.
Nach Feſtfetzung der erſten Kurſe war die Geſamthaltung unſicher
und ſchwankend. Elektrizitätswerte verloren ſpeiter 1—1,5 Proznet.
Bankaktien und Spritwerte behaupteten ſich. Montanwerte bröckelten
abermals leicht ab. Schiffahrtsaktien lagen dagegen bis 0,5 Prozent
günſtiger. J. G. Farben 258,75.
Im weiteren Verlauf hielt die ſchwankende Tendenz an. Das
Kurs=
bild wurde im allgemeinen aber doch freundlicher, wenn auch die
Er=
holungen kaum über 1—2 Prozent hinausgingen. Norddeutſche Wolle
gaben ſpäter um 3 Prozent, Ver. Glanzſtoff um weitere 4 Prozent nach.
Am Ende der zweiten Börſenſtunde konnte ſich auf Deckungskäufe der
Spekulation überwiegend eine neue Befeſtigung durchſetzen, ſodaß zum
Schluß der Börſe die Anfangsverluſte faſt wieder wettgemacht waren.
Trotzdem beobachtete man auf allen Seiten eine ſtarke Zurückhaltung.
Die Privatdiskontnotiz blieb, wie zu erwarten, mit 6¾ für beide Sichten
unverändert.
An der Nachbörſe ſtanden Freigabewerte mehr in den Vordergrund,
da angeblich in hieſigen Bankkreiſen Privatmeldungen vorlagen, nach
denen die endgültige Annahme des Eigentumsgeſetzes ſchon in kurzer
Zcit zu erwarten ſei. Die in Frage kommenden Inſtitute nahmen
darauf Anſchaffungen in Freigabewerten vor, die in feſter Haltung den
Nachbörſenverkehr beſchloſſen and der Gefamttendenz ſo eine weſentliche
Feſtigkeit gaben. Vor allem Schiffahrtsaktien hatten lebhafleres
Ge=
ſchäft. Hapag 150,25, Nordd. Lloyd 154,75, Hanſa 218, Hamburg Süd
215. Die heute nachmittag zu erwartende Bekanntgabe der
Siemens=
bilanz regte daneben das Intereſſe für Elektrizitätswerte an, die
eben=
falls kräftig erholt umgingen. Siemens notierten nachbörslich 284.
AEG. 166, Gesfürel 266, Schuckert 181. Sonſt nannte man zuletzt:
J. G. Farben 260,5, Loewe 256, Mannesmann 149,5, Phönix. 100,5,
Oſt=
werke 339, Schultheiß 397, Bamberg 424, Ver. Glanzſtoff 545,
Neubeſitz=
anlcihe 16,37, Ablöfungsanleihe I und II 52,10 dto. III 56,12.
Aſchaffenb. Zellſto
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
Berlin KarsruheJ
Braunkohl. Brike
Bremer Pulkan
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlaut.
Deutſche Maſe
Deutſch.=Nied
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroler
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhüt
Tynamit Nobel
Eleſtr Lieferung
J. G. Farbei
R. Friſter
Gaggenau Vor
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Mafchinen
Ban.=Maſch.=C
Hanſa=Dampfſchf ..
Oeviſenmarkt.
3. 2. 3. 2. Geld Brie Geld Brief Geid Brie Geld /Brief Helſingfors .. 10.549 10.5c 10.545/10.565lItalien .. 22.19 22.23 2.165 22.205 Wien .......! 59.00, 59.1 59.00/ 59.12 Paris.. 16.451 16.4‟ 16.45 16.49 Prag .... 12.414,12.434 12.417/12.437/ Schweiz. 80.56/ 80.7 80.565 90.725 Budapeſt. 73.341 73 36 73 25/ 73.3c Spanien 71.58/ 71.7 71.51 71 65 Sofia .. 3.027 3.633 3.030 3.03 Danzig 81.59 81.7 81.54 31.70 Holland 168 85/169.1 168.67/169.0 Fapan. 1.966 1.97 1.966 1.970 Sslo.. 111.36111.5 111.33/111.5. Rio de Janei 0.50250.504: 0.502/ C.504 Kopenhage 112.14/112.3 112.12/112.3. Jugoflavien 7.363/ 7.37 7.363/ 7.377 Stockholm 112.40/112.62 112.49 112 Portugal 19.78 19.82 19.78 19.82 London 20.404/20.44 20.399 20.43 Athen .. 5.574 5.58 5.544 5.556 Buenos Aires 1.780/ 1.794 1.:89/ 1.793/Konſtantinopel 2 125 2.12 2. 125 2.129 New=York ... 4 1885 4 1965 4. 1900 4.1980/Kanada. 4. 180/. 4.18 4.181 4.18 Belgien ...." 58.31/ 53.43 58.311 58.431Uruguan 4.276/ 4.28 4.276/ 4.288 25 Mill. RM. Anleihe des Deutſchen Sparkaffen= und
Giroverban=
des. Der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband erhielt die miniſterielle
Genehmigung, eine neue Inhaberanleihe von 25 Mill. RM.
auszu=
geben. Die Deutſche Girozentrale und die Deutſche Kommunalbank in
Berlin legen demzufolge 25 Mill. RM. 8Frozentige Deutſche Kommunal=
Goldanleihe 1928 zum freihändigen Verkauf auf. Der Verkaufspreis
beträgt 96 Prozenn zuzüglich Stückzinſen ab 1. Jan. 1928 unter Abzug
der Kapitalextragsſteuer.
Der Ondermangel, der die Börſe ſckon ſeit geraumer Zeit
beherrſcht, hat ſich auch in der letzten Woche fortgeſetzt und eher
ſogar zugenommen. Die Geſchäftsloſigkeit hat naturgemäß
wei=
ter auf die Kurſe gedrückt und auch vorübergehende Erholungen
nur ſelten aufkommen laſſen. Selbſt der güinſtige
Reichsbank=
ausweis, der bei regerem Börſengeſchäft ſicher eine
bewerlens=
werte Aufwärtsbewegung zur Folge gehabt hätte, begegnete
beinahe vollkommener Teilnahmsloſigkeit ſeitens der Börſe,
ob=
vohl die Entlaſtung der Reichsbank in den erſten drei
Januar=
wochen 1,1 Milliarden RM. betrug, der Umlauf an Noten und
Rentenbankſcheinen um etwa 1 Milliarde verringert wurde und
das Wechſelportefeuille der Reichsbank ſich von etwa 3 auf 2
Mil=
liarden RM. ermäßigt hat. Nur in Spezialwerten fanden einige
regere Umſätze ſtatt, während die übrigen Papiere faſt
vollſtän=
dig vernachläſſigt blieben. Elektrizitätsaktien waren
vorüber=
gehend auf die nunmehr endgültig bekannt gewordenen
Divi=
dendenſätze von Siemens und A.E.G. und die Auslaſſungen von
Geheimrat Deutſch über die günſtige Lage der Elektroinduſtrie,
ſcwie auf Meldungen von großen franzöſiſchen
Reparations=
aufträgen bevorzügt. Auch die gegenüber den Auslaſſungen der
Deutſchen Bank weſentlich günſtiger lautenden
Wirtſchafts=
berichte der Commerz= und Privatbank und der Dresdener Bank
brachten keine Anregung, da die Börſenſpekulation infolge der
großen Intereſſeloſigkeit zu Gewinnmitnahmen ſchritt. Der
Ge=
ſchäftsloſigkeit iſt es auch zu danken, daß ein Vorſtoß der
Baiſſe=
partei auf die Glanzſtoff=Aktien verhältnismäßig gut gelang,
nußte ſich doch dieſes Papier, das gegenüber dem Vortag
an=
fangs 5 Prozent verlor, einen weiteren Veriuſt von über 20
Pro=
zent gefallen laſſen, der ſich aber durch Stützungskäufe des am
Elanzſtoff=Konzern ſehr intereſſierten Berliner Bankhauſes
weſentlich verringerte. Ein Umſchwung in der Tendenz der
Börſe tra” ziemlich plötzlich ein, als bekannt wurde, daß der
Finanzausſchuß des amerikaniſchen Senats den Beſchluß gefaßt
habe, ſofort 80 Prozent des deutſchen Eigentums zurückzugeben
und eine Zahlung von 100 Millionen Dollar für die deutſchen
Schiffe, Patente und Radioanlagen, die während des Krieges
beſchlagnahmt wurden, zu leiſten. In Börſenkreiſen wollte man
ſich aber nach den wiederholten Enttäuſchungen, die man gerade
mit der Erledigung der Freigabebill erlebt hat, keinem
unein=
geſchränkten Optimismus hingeben. Immerhin traten auf Grund
dieſer Meldungen ſtärkere Kursbeſſerungen ein, die naturgemäß
bei den Freigabewerten ſelbſt am größten waren. Neben der
Zurückhaltung des Publikums vom Effektengeſchäft wurde die
Börſenſpekulation ducch die Geſtaltung des Geldmarktes zur
Zurückhalung gemahnt. Die Befürchtungen, daß die Einzahlung
auf die 100=Millionen=Emiſſion Reichsbahnvorzugsaktien
Stö=
rungen am Geldmarkt hervorrufen könnte, wurden wieder
zer=
ſtreut, da ſie mit 40 Prozent am 29. Februar und mit je 30
Pro=
zent Ende März und Ende April vorgenommen werden ſoll.
Verſtimmend wirkte aber, daß nach einer verhältnismäßig leichten
Ueberwindung des Ultimo die Sätze für Tagesgeld noch keine
Ermäßigung zeigten und auch der Privatdiskont entgegen den
Erwartungen noch keine Herabſetzung ſeitens der Reichsbank
erfahren hat. Tagesgeld blieb weiter gefragt und war heute
noch wit 7½ bis 9 Prozent zu hören und nur für erſte Adreſſen
billiger erhältlich. Monatsgeld war mit 7½ bis 8½ Prozent faſt
unverändert, und Warenwechſel, die faſt ohne jede Nachfrage‟
blieben, erforderten 6’½s Prozent. Zur vorſichtigen Beurteilung!
der Geldmarktlage trug auch die Erhöhung des Diskonrſatzes der
Federal Reſerve Bank of Chicago und der Federal Reſerve Bank
of Richmond, ſowie das Ausbleiben einer Herabſetzung der
eng=
liſchen Diskont=Rate bei.
Die Belebung des Baumarktes konnte ſich nicht weiter ausdehnen.
Zum Teil trug hier die leichte Froſtwitterung ſchuld. Immerhin iſt
der Arbeitsloſenmaukt durch die weitere Fortſetzung der bercits
begon=
nenen Bauten und der dadurch verurſachten Einſtellung von
Bauhand=
wverkern weiter entlaſtet worden. Für die nächſte Zeit iſt jedoch bei
einigermaßen günſtiger Witterung auf eine weitere Belebung zu
rech=
nen: Beſonders Induſtriebauten ſind für die nächſten Wochen
prviek=
tiert, wobei beſonders die Elektrizitätsinduſtrie mit einigen Großbauten
hervortritt. Der Wohnungsbau leidet immer noch unter der
Unſicher=
heit der Geldmarktverhältniſſe. Neubauten ſind nur wenig in Angriff
genommen worden. Der Bauſtoffwarkt liegt demgemäß immer noch
ſ— ruhig und zeigt nur örtliche Belebungen. Vorabſchlüſſe werden
gteichfalls nur wenig getätigt. Die Preislage hat ſich gegenüber
unſe=
vem letzten Bericht nicht eändert. Der Baukoſtenindex iſt am 26. Januar
mit 1,73 unverändert geblieben.
Manee
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.,
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
„ III. Te
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine.
4‟ Dt. Schutzgeb.=
Anl. ...."
b Ausländiſche
50 Bos E. B. 1914
50 L.Inv. 1914
4½% 1898
4½,% 1902..
4½ Bosnien
5½ Bulg. Tabak.0
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz. 14
4½%0 Sſt. Silber,
Goldr.
4‟
42 Oſt. Goldrente
It. Innsbr. Abk
4% „ einh. R. (k.)
8% Port. /Spz.II
5%Rum. am. R.03
4½%,Gold. 13
4% am kon.
4% am. 05
480 Türk. Adm.1081
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) I
4½ -unif 1903
4% „1911 Zoll.
1% Ung. St. 1913
4½0
1913
(t. Funsbr. Abk.)
41,½ lng. St. 1914
4½½ Ung. St. 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
4½ Ung. Goldr.. .
52.1
56.05
16.25
77
17
2.6
30
4.25
31.5
9.6
Nw
174/.
5.9
13.15
21
21.15
Ung. Goldr
(lt Innsbr. Abk.) 21.15
4% Ung. Staatsr.
v. 10
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4% Ung. Kror
1.6
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Außer=
europäiſche
1%Mex am. in. abg.
„ äuß. 99
2o „ Gold 04 ſtf.
konſ. inn. „
„Irrigat.
3425
amaulipasT,,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
10%Berl. H.=Bk. G.
2 Berl. St. Gold
Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining Goldpf.
Dresd. St.=G.
Frkrft St.=G.
Frkf. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
O Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
80 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
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820 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
7% H.=St.=
Gold=
anl.
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
% Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.
8% Klöckn.=Werk.2
105
98
Rré
94
89
87
8:
84.5
97
93
89
33
89
80.5
87
98.5
10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl ...""
80 Komm. Ldsbk
Darmſt. ReiheT/ 95.5
K. Landesban
Darmſt. ReiheII/ 96
% Ldwgshf. Stad
Goldanl. . ...."
O M. Kraft Höch
Mainz.=St.=0
2 Mannh. St.
Mannh. St.=C
M.=Stahlw. 2
25 Naſſ. Ldb. Gol
Nbg. St. Gldal
6 Pfälz. Hyp. B=
Goldpfbr.
6 Pfälz. Hyp.Bk.
Goldpfbr.
%0 Pfälz. Hyp.B
Goldpfbr.
Pforzh. St.=G
8% Pirmeſ. St.=G
8% Pr. Centr. Bd.
Cr.-Bk. Goldpfbr
80 Pr. Centr.=St
ſchafts=Gldpfbr.
2o Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
70 „ „ „
68
½%0 „ „ Lig. Pf
2o „ m Anteilſe
v Rh. Stahli
25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr. B.
Goldpfdbr.
W V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=
Gld=
obl. mit Option
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.
obl. ohne Option
Viag (V. Ind,
Unt. Bln.) 27..
R 5
94.5
30
95.25
81.5
93.3
97.5
97.25
94
88.5
96
98
98
94
97.75
94
89.5
83.25
61
129
103
97
81
97
2a Voigt &Häffnie
Goldobl.
Ohr
Zinsberechnung
Bdw. Kohl 2:
Großkr. Mnnh.
Kohl. 25
beſſ.Bk.=Reg.2
% Heſſ. Volksſtaa
Roggen .. . . . 23
0 Pr. Kaliw. .
0 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
93
12.32
13.5
6.4
9.25
2. 22
91.5
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyv. u. Wechſ
Berl. Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk...
Frkſ. Pfandbr.=Bk. 18.15
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.=u. W
Meining. Hyp.Bk.. 14.2
Nord. Gr. Cr.=Bk./ 14.15
Pfälz. Hhp.=Bk.
9.1
Preuß. Bod.=Cr.=B./ 14.05
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk..
Staatl. od prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.. 12.62
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb. 9.55
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz.=Carl=
Lud.=B...
4.25
31l.
88 Oſt. Sb iS.ſifr.
3SoAlt. Oſt. Süd.
2,6% Neue
4%0 Oſt. Staatsb. 83
32 Oſt. 1. b. 8. E.
3% Oſt. „ abg.
o „ „ „9. Em
D„ „ (abg.
2 „ „ 1885
„ abg.
GOſt. Erg. Netz
„Oſt. „ „abg.
RaabOebd. 83
Rud. Silber
% Rud. (Salzkg.)
Anat., S. I
6 Anat., S.
2 Anat., S.III
O Salon. Monaſ
5½ Tehuantepee
15
21.75
18.75
17
24.5
2.6
18.1
17.25
14.5
22.65
18
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit .. . /145
Bad. Br
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 147
Bah. Hyp.=Wchf. 1168
Berl. Handelsgei
Comm. u. Privatb. /173.5
Darmſt. u. Nt.=Bk.. /229
Deutſche Bank .. . 162
D. Eff. u. V
D. Hyp.=Bk.
D. Vereins=B
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Br. .. . /160.5
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk. 142
Frkf. Pfdbr.=Bk. .1141
Gotha. Grundkr. B.
Lux. Intern Bank.
Metallbank. .
128
Mitteld. Creditb. 205
Pfälz. Hyp.=Bk. 1199
Pr. Bd.=Creditbank/137
Hyv.=Akt.=Bank/153
Reichsbank=Ant. 193.75
Rhein. Creditbk:. . . 130.5
Rhein. Hyv.=Bk. 1175
Südd. B.=Credbitk.
177
125
137
104
158.5
118
144
Z7.5
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein! 17.5
Bergwerks=Akt.
Buderus.
98
Eſchw. Bergw.
210
Gelſenkirch. Bgw. 1132.25
Harp. Bergb
Jiſe Bergb. St.
„ Genußſchein
122.75
Kali Aſchersleben /137.75
Kali Salzdetfurth 1250
Kali Weſterregeln . /183.25
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte).
Mannesm.=Röhre . 1148
Mansfelder
118
Oberbedarf
105
Otavi=Minz=Ant.
Phönir=Bergb.
100
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 164
Riebeck Montan. .
SalzwerkHeilbronn 184
Tellus Bab.
111
Ver. Laurahütte . . 79.5
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/275
183.5
Henninger.
Hereules Heſſiſche. 1148
Löwenbr.=Münch. . 323
Mainz, Aktienbr: . . 248
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger. ... . . . . .."
314
158
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)! 81
E. A. G. Vzg.
83
A. E. G. Vzg. B/ 80
A. E. G. Ste
165.5
Bad. Maſch. D
144
Bad Uhren, 2
12
Bamaa=Megu
29.5
Baſt Nürnberg
235
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh.=Ol.
Bürſtenfbr. Erlan
Eement. Heidelb. ..
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr.
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. 6
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Sch. A.
D. Linoleumw. Bln.
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.).
Dürr. Ratingen. . .
Dyckerhoff & W. .
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht u. Kraft.
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Feltenck Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof
Frkf. M. Pok. & T
Geiling & Cie.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon",
Gritzner Maſch. . ..
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft
Haid & Neu
Hammerſen .
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd, Br.
artm. & Braun..
83
69
137.5
180
121
*
82.5
90
191.25
265
78
219
167.25
38. 4
23
50
235
72.5
103
53.25
259.25
96
150
106.5
75
128
154
133
52.5
138
Hilpert, Armatur. 93
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer . . . . 110
Hoch=Tief=Eſſen
Holzmann ..
138.5
Holzverk.=Ind..
78,
Hydrom. Breslau
99.25
Inag.
JunghansSt.
87
Kammg. Kaiſersl. 202
Karlsruher Maſch.. 15
Karſtadt, N.
Klein, Sch.&Becker/115
Knorr, Heilbronn. 173.75
Konſerv. Braun
Krw. All=Württbg. /105
Krauß & Cv.
Lahmeyer.
Lech. Augsburg .. /123.5
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg.
Ludwigsh. A
Lüdenſcheid.
Mainkraft
Mars=W.
Metallgeſ. F
Miag Mühlenb. .. 140.5
Moenus Stamt
Motorenf. De
Motorenf. Oberm
Münch. Lichtſpielk. 122
Neckari. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union . . . 112
Pfälz. Nähm Kayſerl. 5‟
Philipps A.=G.
46
Porzellan Weſſel. / 30
tein. Gebb. & Schall/ 118
Rhein. Eleltr. St.. 155.5
Rhenania, Kunheim! 53
Rütgerswerke
95.5
Schneid & Hanau. 50
Schnellvr. Frankth. 76
Schramm Lackfr.. 136‟/,
Schriftg. Stempel
Schuckert. Elektr.
Schuhfbr. Weſſel. 84.5
chuhf. Herz...
20.5
67
51
164.75
42
134.5
118
132.75
178.5
66
Schultz. Grünlack. .
Seilind. Wolff. . . . ! 80
Siemens Glas..
Siemens & Halske, 282.5
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A=G. 142
Thür. Lief. Gotha.
ſhren Furtwängl..
Unter fr. Kr. El. V.. 1104.75
Beithwerke..
Ver. f. Chem. Ind./ 98.25
Ver. d. Olfbr. Mhm. 87
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg .. / 80
Ultramarin .. . . . . 143
Zellſtoff Berl.. . . . 149
Vogtl. Maſch. ..
Boigt & Haeffner. 177.75
Volthom Seil ....! 74
Bayß & Frehtag. 136
Wegel inRußfbr. . . 139
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Memel . . . . 138.5
Zellſt. Waldhof..
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz.
A. Dt. Eiſenbahn..
A. Lokalb. u. Kraft 181
Dt. Eiſenb.=Geſ.. . 142
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 138.5
Hapag .......... 14 .,5
Nordd. Lloyd .. . . 153
Frkft. Allg. Verſ..
Frankonia Rückv.
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konf.. .
Gebr. Lutz...."
Motorf. Darmſt. . .
Gebr. Roeder.....!.
VenulethckEllenb.
176.25
36
60.4
40
Somstag den 4 Februar 1923
Seite 12
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deutſch= Hypothekenbank (Aktien=Geſellſchaft) in Berlin. Wie aus
m Inſereatenteil erſichtlich iſt, legt die Bank bis zum 21. Februar
2- J. weitere 3 000 000 GM. ihrer 8proz. Goldpfandbriefe Serie 34 zum
Asorzugskurſe von 98 Prozent ſowie 2 000 000 GM. ihrer mündelſicheren
Groz. Gold=Kommunal=Obligationen Serie 6 zum Vorzugskurſe von
9S/40 Prozent zur öffentlichen Zeichnung auf. Beide Emiſſionen werden
un der hieſigen Börſe amtlich notiert, der Kurs der Goldpfandbriefe
Derie 34 iſt gegenwärtig 99 Prozent, der der Gold=
Kommunalobligatio=
wen Serie 6 96 Prozent. Bei erſterer Serie iſt die Kündigung durch die
Acamk bis zum 2. Januar 1933 ausgeſchloſſen, bei letzterer bis zum 2.
Ja=
ruiar 1932. Beide Serien ſind mit April/Oktober=Zinſen ausgeſtattet und
un Abſchnitten zu 100, 500, 1000 und 3000 GM. lieferbar. Als Deckung
drenen ſorgfältig ausgewählte Hypotheken bzw. Kommunaldarlehen ſowie
daas geſamte Vermögen der Bank. Das volleingezahlte Aktienkapital
be=
trägt zurzeit 5 Millionen RM. und der ordentliche Reſervefonds zurzeit
750 000 RM.
Dei Preiserhöhungsanträge für Magerkohlen genehmigt. Der Reichs=
Heirtfchaftsminiſter hat die vom Kohlenſyndikat beantragten
Preisabän=
rungen für Eß= und Magerkohlen genehmigt. Das Syndikat hat
dar=
qaufhin mit Wirkung vom 1. Februar d. Js. folgende Preiſe fiſtgeſetzt
Die Vevänderungen gegenüber den bisher geltenden Preiſen in Mark
„To Tonne): Eßkohlen: gew. Nuß 1 24,30 (—2), gew. Nuß III 22,64
ſol. 1,80); Magerkohlen (öſtliches Nevier): gew. Nuß I 25,78 (—h.),
gw. Nuß III 23,13 (—3,20); Magerkohlen (weſtliches Revier): hierbei
yeerden in den Preiſen zwei Gruppen von Zechen unterſchieden: gew.
uß I (Gruppe 2) 31,24 (—4), gew. Nuß II (Gruppe 2) 36,20 (—4), gew.
Euß III (grobe Körnung, Gruppe 1) 31,76 (—2), gew. Nuß (Gruppe 1)
B,77 (—3), gew. Nuß III (Gr. 2) 25,77 (—4), gew. Nuß IV (Gr. 2)
E,62 (pl. 0,75), gew. Nuß (Gruppe 1) 12,87 (pl. 0,50), dasſelbe Gr. 2
14,71 (pl. 0,75), gew. Feinkohlen (Gruppe 1) 10,25 (pl. 75), Grppe 2
D,50 (pl. 1); ungew. Feinkohlen (Gruppe 1) 9,65 (pl. 0,75), Gr. 2
790 (pl. 1.
Die Aktienmaforität der Südfilm=A.=G. Die Verhandlungen, die
en Uebergang der Aktienmaſorität der Sidfilm=A.=G. aus den Hinden
der Emelka=Gruppe an die Britiſh International Pictures Corpocation
ezwecken, ſind nach den uns zugegangenen neueſten Informationen in
ſoren Grundzügen beendigt. Es ſind lediglich nur noch die
Schlußver=
räge abzufaſſen.
Schramm, Lack= und Farbenfabriken A.G., Offenbach. Nach dem
(Geſchäftsbericht 1926/27 ſeien die Betriebe voll beſchäftigt gewſen, ſodaß
arne weſentliche Erhöhung des Umſatzes eingetreten ſei. Von 1,13 (i. V.
(93) Mill. RM. Ueberſchuß beanſpruchen die Unkoſten 897 000 (798 000,
4M., Abſchreibungen 6900 (48000), ſodaß 159 000 (92 000) RM.
Rein=
gowinn verbleiben, woraus bekanntlich 10 Prozent (i. V. 7 Prozent)
Mividende verteilt werden ſollen. Im neuen Jahre iſt der Abſatz gut, ſo
daß ein zufriedenſtellender Abſchluß erwartet wird. (GV. am 9. Febr.)
98ilanz: 1,61 (1,08) Mill. Aktienkapital, 0,261 (0,239) Kreditoren, 0,234
(0) Bankguthaben aus Kapitalerhöhung, 0,808 (0,595) Mill. Debitoren,
(5.345 (0.442) Mill. Vorräte, 0,246 Mill. Neubeteiligungskonto.
Auflegung einer franzöſiſchen Anleihe? Das Echo de Paris weiſt
aurf die Flüſſigkeit des franzöſiſchen Geldmarktes hin, die an der Börſe
tras Gerücht habe aufkommen laſſen, daß die Negierung noch eine große
2nleihe vor den Wahlen plane. Das Blatt hat an zuſtändiger Stelle
Gerkundigungen eingezogen, ohne jedoch eine definitive Antwort geben
ui können. Es hält es jedoch nicht für unmöglich, daß die Regierung
untſächlich noch vor den Wahlen dieſe Geldflüſſigkeit zur Auflegung einer
Unleihe benützt, die zum Teil für die Abtragung der Anleihe, die für
hie Wiederaufbaugebiete aufgenommen wurde, dienen würde.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 3. Februar
ſtellten ſich für Glektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Mrotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektvolytkupfernotiz)
185,25 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
hGrfenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Orignalhüttenalu=
wirinium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 RM.,
NieSgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM., Reinnickel,
4—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM., Feinſilber
Kg. fein) 78,25—79,3 RM.
(125,75), März 125,75 (126,25), Arril, Mai 126 (126,75), Juni, Juli,
Auguſt 125 (126,B), September, Oktober, November, Dezember 125,50
(125,25). Tendenz: ſchwächer. Für Blei: Januar 43,50 (43,75),
Fe=
bruar 42,25 (42,75), März 42,50 (42,75), April 42,75 (43), Mai 42,75
(43,25), Juni, Juli 43 (43.25), Auguſt 43 (43,50), September 43,25 (43,50),
Oktober 43,25 (43,75), November 43,25 (43,50), Dezember 43,50 (43,75)
Tendenz: ſtetig. Für Zink: Februar 51 (53), März, April, Mai,
Juni 51 (52), Juli 50,25 (52), Auguſt 50,75 (51,75), September 50,50
(51,75), Oktober 50,50 (51,25), November, Dezember 50,25 (51,25).
Ten=
denz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 3. Februnr
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 62½— ua.
3 Monate 61¾—1/., Settl. Preis 62¾, Elektrolyt 66½—3, beſt
ſelec=
ted 65¾—67, Elektrowirebars 66½; Zinn (Tendenz: ſtetig): Standard
p. Kaſſe 245½—½, 3 Monate 246—½, Settl. Preis 245½, Banka (inoff.
Not.) 246½, Straits (inoff. Not.) 246½; Blei (Tendenz: feſt):
aus=
länd, prompt 21½, entft. Sichten 215, Settl. Preis 21½; Zink (
Ten=
denz: ſtetig): gewöhnl. prompt 25¾, entft. Sichten 25¾, Settl. Preis
25¾; Quechſilber (inoff. Not.) 22—½; Wolframerz (inoff. Not.) 14¾4.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbörſe vom 3. Februar. Weizen 25, Roggen
24,5, Gerſte (rheinheſſiſche) 77,5—29,5, Ausſtich 30—30,5, Futtergerſte 21
bis 22, Hafer 23—24, Weizenmehl Baſis 0 37—37,25, Roggenmehl 60
Prozent 36—36,5, Weizenfuttermehl 16—23, Roggenfuttermehl und
Nach=
mehl 18,5—24, Roggenkleie 15—15,65, grobe Weizenſchalen 14,5, feine
Weizenkleie 14, getrochnete Biertreber 18—18,75, Malzkeime 18—18,5,
Maisſchrot 23—3,5, Trockenſchnitzel 12.—12,5, Heu 8,75 9,25, Stroh 2
bis 3,5, Kartoffeln 6,75—7. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 8, Februar. Die allgemeine
Marktlage war ruhig. Die Weizenpreiſe ſind noch etwvas
zurückgegan=
gen. Beſonders La Plata=Weizen war reichlich zu ermäßigten Preiſen
angeboten. Ankommende Mengen fanden kaum Unterkunft; das
Ge=
ſchäft ſtockte vollſtändig. Der Mehlabruf iſt ſehr klein, ſo daß die
Müh=
len ihre volle Beſchäftigung nicht aufrecht erhalten können.
Futter=
mittel liegen ruhig, prompte Kleie iſt nach wie vor geſucht. Weizen 1.
24,75: Weizen 2. 23,25—23,50; Weizen 3. 22,75—23,25: Roggen 24,50;
Sommergerſte 27,50—2,50; Hafer inl. 23,50—24; Mais für
Futter=
ziecke 21,75—22: Mais für andere Zweike 22,50—22,75; Weizenmehl
36,50—37: Roggenmehl 33,50—35,25; Weizenkleie 14,15—14,25;
Roggen=
kleie 15—15.2.
Berliner Probuktenbericht vom 3. Februnr. Die im geſtrigen
Mittagsgeſchäft an der Berliner Produktenbörſe eingetretene Befeſtigung
für Brotgetreide konnte ſich heute nicht behaupten. Nachdem das
Aus=
land ſchwwächere Notierungen genannt hatte, gaben auch hier die Preiſe
wwieder nach, ſo daß die geſtrigen Steigerungen verloren gingen. zum
Teil ſogar noch überholt wurden. Im Termingeſchäft eröffnete Weizen
für Märzlieferung 2,5 Mark gegen geſtrigen Schluß niedriger. Spätere
Monate 1,5 Mark ſchwächer. Roggenlieferungen durchwveg 1,5 Mark
nachgebend. Das Geſchäft bleibt aber klein. Gerſte und Hafer liegen
ohne Situationsänderung. Das Mehlgeſchäft wird von Tag zu Tan
ſchleppender.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chixago, 3. Februar.
Weizen: Die flauen Kabelmeldungen und ſtarker Verkaufsdruck aus
Argentinien, ſowie die Meldungen über umfangreiche Erntebewegung
in Kanada lewirkten einen verſtimmenden Einfluß auf die Preiſe. Die
Stetigkeit Winnipegs bewirkte zum Schluß eine teibweiſe Erholung.
Mais: Die Feſtigkeit Liverpools beſſere Exportnachfrage und
ge=
beſſete Locoverkäufe bewirkten eine Befeſtigung. In gleicher Richtung
wirkten auch kleineres inländiſches Angebot und kleine argentiniſche
Ver=
ſchiffungen.
Roggen: Der Markt nahm einen trägen Verlauf, doch verlief das
nur kleine Geſchäft in ſtetiger Haltung.
Hafer: Beſſere Lokonachfrage an den ſüdlichen und öſtlichen Märkten
bewirkte ein Anziehen der Preiſe.
Ncw York, 3. Februar.
Baumwolle: Auf die feſteren Liverpooler Kabel konnten die Preiſe
etwas anziehen, da Käufe für heimiſche und ausländiſche Rechnung
be=
obachtet wurden. Zum Schluß trat eine teilweiſe Abſchwächung ein auf
günſtige Wetterprognoſen.
Kaffee: Die ſtatige Veranlagung der braſilianiſchen Märkte und nur
kleines Angebot bewirkten im Einklang mit Käufen des Hanbels eine
Befeſtigung der Preiſe.
Zucker: Der Maukt nahm emen unregelmäßigen Verlauf. Die
Hauſſiers ſchritten zu Poſitionsveränderungen. Auch wurden Abgaben
für kubaniſche Rechnung beobachtet. Der Schluß war erholt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Febr.:
Getreide: Weizen, März 129½, Mai 129½, Juli 127½; Mais,
März 88½, Mai 91½, Juli 92½; Hafer, März 548, Mai 55½8,
Juli 51½; Roggen, März 107½, Mai 108½, Juli 102¾.
Schmalz: März 11,35, Mai 11,575, Juli 11,80.
Fleiſch: März 11,325, Mai 11,575; Speck loco 11,125; leichte
Schweine 8—8,45, ſchwere Schweine 7,90—8,30; Schweinezufuhr
Chicago 52000, im Weſten 168 000.
Baumwolle: März 16,94, Mai 17,12.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Febr.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 153½, hart 145½; Mais neu ank.
Ernte 103½; Mehl ſpr. wheat clears 6,50—6,85; Fracht nach
Eng=
land 1,9—2,9, nach dem Kontinent 7—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,95; Talg ertra 9.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 106, loco 13½, März
13,51, April 13,61, Mai 13,70, Juni 13,82, Juli 13,95, Auguſt 14,03,
September 14,04, Oktober 14,06, November 13,80.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſüddeutfche Zinkbleckhändlervereinigung, Sitz Frauffurt am
Main, hat mit Wirkung vom 3. Februar die Prciſe für ihren Bezirk
um rund 1½ Prozent ermäßigt, nachdem am 26. Januay eine
Preis=
erhöhung um 1½ Prozent feſtgeſetzt wurde.
Der Drahtverbaud hat eing neue Grundpreisliſte herausgegeben,
die mit Wirkung ab 19. Januar die bekannten Preiserhöhungen um
7,50 RM. bzw. 10 RM. pro Tonne berückſichtigt.
Die belgiſchen Eiſenbörſen von Brüſſel und Charleroi zeigen bei
ge=
ringen Umſätzen äußerſt feſte Tendenz, die man auf die zumehmende
Ver=
truſtung in der belgiſchen Montaninduſtrie zurückführt.
Am 1. Februar traf in Paris der Generalreſident von Marokko,
Steog, ein. Er ſoird auch au den Beratigen des Budgets für Marokko
in der Kamnzer teilnehmen und ſich um eine 800 Millionen=Anleihe für
die öffentlichen Aubeiten bemühen.
Die urſprünglich für den Februar in Paris angeſetzte iternationale
Tagung der Kreditverſicherer wurde nun um zwei Monade auf den
6. April verſchoben.
Die Bank von England gab, für Rechnung der ſüdafrikaniſchen Bank
500 000 Pfund Sterling Minzgold frei.
Der vorjährige Lordmauor von London, Sir Roſpland Blades, iſt
geſtern als Anwärter für den Poſten des Präſidenten der Vereinigung
britiſcher Indurſtrieller als Nachfolger Lorb Gainfords beſtimmt worden.
Die Generalverſammlung im März wirh ſich mit der Nomination Sir
Rowland Blades beſaſſen.
Das Paſſivum der ungariſchen Außenhamdelsbilanz im Jahre 1927
errcichte den Betrag von 356 3 Mill. Pengö gegen 82,3 Gſill. Pengö i. V.,
da die Einfuhr auf 1156 Mill. Pengö ſtieg, während die Ausfuhr ſich
nur auf 800 Mill. Pengö erhöhta.
Das tſcheflowakiſche Eiſenbahnmimiſterium hat 31 Dampflokomotiven
verſchiedener Typen für 1928 zum Grſamtpreis von 30 Millionen
Kro=
nen zur Lieferung vergeben. 15 Lokomotiben wurden bei den
Skoda=
werken, 13 bei der Böhmiſch=Mähriſchen Kolben= und 3 bei der
Adams=
thaler Fabrik beſtellt.
Die Erdölerzeuger des Seminole=Gebiers haben den Beſchluß
ge=
faßt, die Reſtriktion der Perroleuugewinnung auf eine Tagesproduktion
von 459 000 Barrels bis zum 1. April d. J. beizubehalten.
AuShrni dherddierdisn
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Grafenſtraße 9;, Bernig, Georg Chriſtian, Kaufmann, 28 J., Hochſtr. 8.
Am 28. Januar: Marquard, Elife, geb. Preiß, 78 J. Liebigſtraße 5.
Am 27. Januar: Sellwig, Babette. geb. Herd, 79 J., Nieder=Ramſtädter
Straße 58; Laudel, Lina Auguſte, geb. Hoffmann, 73 J., Saalbauſtr. 78;
Henninger, Adam, Fabrikant, 67 J., Kahlertſtr. 4; Jäger, Philipp,
Maurerlehrling, 15 J., Pfungſtadt, hier, Grafenſtr. 9. Am B. Januar:
Hering, Anna Margarete, geb. Spatz, 64 J., Güttersbach, Kr. Erbach,
hier Erbacher Straße 25. Am 29. Januar: Hartherz, Katharina, geb.
Metz, 52 J., Wienerſtr. 77. Am 2. Januar: Lautenſchläger, Ludwig,
Heizer, 55 J., Pfungſtadt hier, Grafenſtr. 9; Rödder, Chriſtian Wilhelm,
45 J., Große Ochſengaſſe 39. Am 30. Januar: Viehmann, Eduard,
Referent der Landwirtſchaftskammer, Dr. phil., led., 34 J.,
Bismarck=
ſtraße 53;. Jacobi, Margarethe, geb. Röder, 62 J., Pankratiusſtr. 68;
Rettberg, Auguſt, Rechnungsrat i. R., 76 J., Heidelberge: Str. 21.
Am 31. Januar: „Wenner, Marie Chriſtine, 2 J., Königſtädten, hier,
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ſtraße 9: Emmerich, Morie, geb. Höhn 52 J., hier, Grafenſtr. 9. Am
1. Februar; Bertaloth, Margareta, geb. Groſch, 51 J., Paradepl. 1;
Böhmann, Lieſelotte, 1 Tag, Eberſtadt, hier, Grafenſtr. 9. Am 2. Febr.:
Rüſter, Ludwig, Dr., Landgerichtsdirektor i. R., Geh. Oberjuſtizrat,
77 J., Frankfunter Straße 68; Heberer, Eliſe, geb. Katzenmeyer 68 J.,
Große Kaplaneigaſſe 39. Am 1. Februar: Schneider, Eliſabeth,
Marga=
retha, geb. Kvaft, 76 J., Alexanderſtr. 16.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Septuageſimä (5. Februar 1928).
Stadttirche. Samstag, 4. Febr., abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 5. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarver Lautenſchläger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Vorm. 11,.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrar Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, 5. Febr., abends 8 Uhr:
Chriſtlicher Jugendverein. — Montag, 6. Februar, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung):
Poſaunen=
chor. — Dienstag, 7. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Schloßgemeinde. — Mittwoch, 8 und Samstag, 11. Februar, nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsfchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 5. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag,
6. Febr., abends 8 Uhr: Frauenverein der Lutasgemeinde:
Familien=
abend mit Lichtbildern von Pfarrer Wagner aus Bensheim über:
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erlebniſſe in der Dobrudſcha and aus Konſtantinopel. Tee. Muſik. —
Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 7. Febr., abends 8 Uhr:
Girchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mittwoch, 8, Febr., nachm. 3 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde, Gruppe 2. — Abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Lautenſchläger. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Schloßkiuche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde ſältere Abteilung).
— Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde:
Singtreis. — Freitag, 10 Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde. —
Jugend=
bund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Samstag, 11. Febr.,
nachmittags um 3 Uhr: Jungſchau der Stadtgemeinde, Gruppc 2,
Sportplatz am alten Arheilger Weg.
Somstag den 4 Februar 1928
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 8. und Samstag, 11. Febr.,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Bergér.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen Diakonen=
und Männerheim, Heidelbergerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2.
Neben=
ſtation Mauerſtraße 5 (in der Klemkinderſchule der Martinsgeneinde).
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus Kiesſtraße Nr. 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 3279.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vormittags von
8—12 und nachmittags von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für die Heidenmiſſion.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Miſſionsprediger Rottmann.
Anmeldung zum heiligen Abendmahl von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei.
— Vorm. 11 15 Uhr: Gemeinſamer Kindergottesdienſt der Oſt= und
Weſt=
gemeinde. Miſſionsprediger Rottmann. — Abends 6 Uhr: Pfarrer
Köhler. — Mittwoch, 8 Febr, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Bibel=
ſtunde. Pfarer Bergér; im Martinsſtift: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler,
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 6. Febr., abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; „
Helferinnenber=
ſammlung des Frauenvereins; Martinsſtift: Mütterabend Oſt. —
Diens=
tag, 7. Febr., abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im
Martinsſtift: Kirchenchor. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mädchen=
vereinigung Oſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 10. Februar,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereiniyung (ältere Abteilung);
Mütterabend Weſt; im Martinsſtift: Kirchenchor. — Samstag, 18 Uhr:
Wochenſchlußandacht.
Johanueskirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Muſikaliſche
Abendfeier der Kurrende. — Mittwoch, Mittwoch, 8 Febr., abends
8 Uhr, im Geweindehaus: Bibelſtunde. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½ bis 5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. — Pfarraſſiſtent Lic zur Nieden. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, abends 8 Uhr: Mämerabend.
— Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelabend der Jugendvereinigung. — Fteitag, abends 8½4 Uhr: Wortbeträchtung. Jeder herzlich eingeladen,
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarver Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls, dienſt. Montag, 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Dienstag, 8 Uhr:
Pfarraſſ. Lic. zur Nieden.
Jugendvereinigung. — Montag, 6 Febr., nachm. 3 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung des Frauenvereins. — Abends 8,15 Uhr: Jahresverſammlung
der evang. Mädchenvereinigung. — Dienstag, 7. Febr., abends 8,15 Uhr:
Geweindehaus über Jeremias. Pfarrer Weiß; Bibelſtunde im Saal der
neuen Train=Kaſerne, Eſchollbwickerſtraße 44 über den Philipperbrief.
Pfarraſſ. Lüc. zur Nicden. — Donnerstag, 9. Februar, abends 8,15 Uhr:
Jahresverſammlung des Frauenvereins im Gemeindehaus. —
Bibel=
beſprechſtunde für die männliche Jugend. Pfarraſſ. Lie. zur Nieden.
— Freitag, 10. Febr., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Wendel. (Kollekte für das Krüypelheim). — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. — Abends 8 Uhr:
Jugendder=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
8 Uhr: Kinchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Rückert. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche, Samstag, 4. Febr., abends 8 Uhr: Beichte. — Sonntag, Handwerkerverein.
5. Febr., vorm. 10 Uhr: Harptgottesdienſt (mit hl. Abendmahl). Pfarreu
Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein. — Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden (Geburtstagsfeier). —
Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr= Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11.15 Uhr: Kindergotesdienſt. — Nachm,. 3,30 Uhr: Miſſions= heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen Meſſe
ſtunde. Miſſionar Rottmann. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Frauenarbeits=
ſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Frei= lehre. 2½ Uhr: Andacht. Werktagsmeſſe 1½ Stuude vor Schulbeginn.
tag, abends 830 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſungerſtraße 80. — Samstag, abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor. —
Sonntag, 12. Febr., abends 8,15 Uhr: Generalverſammlung (8 27 der
Satzungen).
Jugendbund für C. C. (ühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtmde für junge Männeu. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibel=
Nummer 33
beſprachſtunde für Mädchef. — Dienstag, abends 830 Uhr: Mädchen:
kreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Mämer,
— Donnersteg, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Möttlinger Freundeskreis; Montag, den 6. Febr., abends 8,30
Uhr=
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibehſtunde. (Prediger Loos, Frankfurt:
a. Main.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfiamandenſaal, Schloßkirche). Sonn=, 5. Febr., nachm.: Schießen auf dem Spielplatz. Treffpunkt: 2.30
Uhr Woogstreppe. — Abends 8 Uhr: Vortrag von Herrn Pfarrer
Beringer.. — Montag, 6. Febr., abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Mitt,
woch, 8. Febr, abends 8,30 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Donnerstag,
9. Febr, abends 8 Uhr: Abeitsausſchuß. — Freitag, 10. Febr. abends
8 Uhr: Turnen (Ludwigsoberrealſchule). — Samstag, 11. Febr., abends
8 Uhr: Spiel and Vorleſen im Heim.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiſts,
ſtraße 51), Sontag, 5. Febr., nachm. 3,15 Uhr: Jahreshauptſammlung
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akabemie, für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 5. Februar, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihe=Handlung mit Predigt. — Freſtag, den 10. Februat,
abends 8½ Uhr: Vortrag Dr. Heidenreich: „Venedig und die
Urſprungs=
ſtätten des Karnevals.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag,
vor=
mittags 10 Uhr: Prdigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 3 Uhr:
Spaziergang. Sammlung am Tierbrunnen. Abends 8 Uhr: Predigt.
— Montag: Jugendverein. — Dienstag: Singſtunde. — Mittwoch:
Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag: Bibelſtunde. Jedermann iſt
herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
5. Februtar, vormittags 9 Uhr: Andacht. — Nachmittags 3,30 Uhr:
bund. Abends 8,15 Uhr: Evangelifation. — Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtliche Verſammlung (Zimmerſtraße 4, früher Waldſtraße 18).
Sonntag, vormittags 11 Uhr: Kinderſchuls. Nachmittags 3—6 Uhr:
Wortbetrachtumg. — Mittwvoch, abends 8½4 Uhr: Gebetſtunde.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 5. Februar,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. 11½ Uhr: Kindergottes=
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Februar, abends 8.15 Uhr: Frauenverein. — Mittwoch, 8 Uhr: Hirchengeſangverein. — Doſt
nerstag, 8 Uhr: Wartburgverein. — Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Provinzialpflegeanſtalt: Sonntag, den 5. Februar,
nach=
mittags 1½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul.
Epangeliſche Kirche zu Nieder=Namſtadt. Sonntag, den 5. Februar
Kirchenchor. — Mittwoch, 8. Februar, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im (Septuagefime), vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag:
Der Jugendvereinigungsabend findet am Donnerstag ſtatt. —
Diens=
tag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag;
Jugendvereinigung.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 5. Febr., vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag: E.J.G.
Mädchenabend (Rathaus). — Mittwoch: E.J.G. Jungenabend. — Der
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſ. DF. Abend für dis Bibelſtunde, wvie für den Aelterenkreis wird noch bekannt
gegeben.
Evangel. Gemeinde Roßdorf, Sonntag, vorm. 10 Uhr,
Hauptgottes=
dienſt; vorm 11 Uhr Kindergottesdienſt. — Montag: Frauenverein.
Dienstag: Kirchengeſangverein. — Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
— Donnerstag: Jungmädchenverein. — Freitag: Evangel. Arbeiter= und
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße) Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
Austeilung der heiligen Kommunion. Generalbommunion des
Marjau=
ſchen Männerkongregation. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. Vorher
Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gem. Chor. — Austeilung der heiligen Kommunion. Nachmſttags 2 Uhr: Chriſten=
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. — Während der
Schulzeit Dienstags und Freitags 110 Stunde vor Schulbeginn heilige
Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion in der heiligen Meſſe.
Vorher Beichtgelegenheit.
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Nummer 35
Als ich noch Prinz war....
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(Nachdruck verboten)
Anita öffnete die Taſche. Nahm die Noten heraus. Er
blät=
tarte darin. Nachdenklich.
„Sie — können ſelbſt ſpielen?”
„Ja — ich lernte es von ſelbſt.”
„Hm — auch die Begleitung zu dieſem Lied hier?
Wein=
eariners Weinliev! Das iſt nicht leicht —”
Anita nickte nur.
„So — ſo —
Der mächtige Schädel wandte ſich wieder mit einem Ruck
um. Die Habichtsnaſe ſah höchſt gefährlich aus.
„Wollen Sie’s ſingen? Ich begleite —‟
Er ſchlug die Noten auf.
„Bitte — ſtellen Sie ſich dorthin — ſeitwärts — dort, neben
dem Flügelende — daß ich Sie ſehe — bitte, Sie brauchen mich
micht anzuſehen —‟
Ja — das war jetzt der Polterer Lachmann, der plötzlich eine
ungeheure Zärtlichkeit ſür dieſes Mädchen in ſich fühlte und ſein
Giefühl hin er Rauheit verſteckte, wie es ſeine Art war.
Die Eingangstakte ſchwangen durchs Zimmer.
Wunderbar, wie das klingt, dachte Ania. Dieſer Anſchlag
war der eines Meiſters. Und der Ton des Flügels war von
be=
häckender Klangfarbe.
Das Herz ſchlug ihr bis zum Halſe.
Mein Gott, ich kriege kein Wort hervor — meine Stimme
ſicht ganz hinten — ich werde erſticken! So flog die Angſt ihr
da urch das Blut. Er wird mich auslachen. Ich darf ihn nicht
an=
ſ4hen — ich kann nicht ſingen!
Aber da nickte er ihr kurz zu. Das Zeichen zum Einſatz.
Und — ſie konnte ſingen! Sie erſtickte nicht! Der
Zuon flog ihr leicht und ſilbern aus der Kehle. Ihr ward plötzlich
a s ſäße „Ferdi” dort am Flügel — als fühle ſie ſeine Nähe —
988 hätte er ihr zugenickt und als ſinge ſie für ihn.
Da ſchwoll ihre Stimme zu glänzender Steigung an und
juuchzend flogen die Töne, weinberauſcht, wie klingende Perlen
von ihren Lippen. Sie fühlte, wie ihre Stimme hallend das
Fämmer fühlte, wie Muſik — Muſik — Muſik aus ihrer Seele
ibrunſt ſie ganz umhüllte — ſie ſang — und ihr Herz war ſelig
lüicht und froh. —
Schmetternd klirrten die wenigen Nachtakte der Begleitung
hinterher. —
Und es war ſtill.
Lachmann warf den Kopf zurück. Er hatte wit geſchloſſenen
Augen geſpielt.
Zitternd ſtand Anita da. Lehnte ſich an den Flügel. Sie
arrmete heftig.
Da ſtand Lachmann auf.
Kam auf ſie zu.
„Mädel!”
Und nun dröhnte ſein Lachen durch den Raum — aber es
huar ein gutes, frohes Lachen, das der entzückte Künſtler in ihm
wrcht verhalten konnte.
„Mädel — Anita Wielandt! Sie haben recht, daß Sie zu
wrir kamen. Sie kamen nicht zu ſpät — bei Gott! Das
Funda=
rent iſt da, Fräulein Wielandt. Ihr Vater wird ſich nicht im
Crabe umdrehen! Er hat Ihnen ein gewaltiges Erbe hinter=
Iy ſſen —
„Herr Lachmann!”
Er packte ſie an den Schultern.
Samstag, den 4. Februar 1928
„Und Luft haben Sie — Lungen — fabelhaft! Natürlich —
da muß noch tüchtig Gymnaſtik getrieben wewden! In der Höhe
langt die Srimme noch nicht ganz! Aber ſie wird! Sie wird!
Ganz beſtimmt! Das iſt eine Sache der Uebung, des Willens,
nichts weiter! Das glanzvolle Fundament iſt da! Und hier und
da ſogar ſchon rechtſchaffen verwendet! Mädel — das iſt Gold
in der Kehle!”
Anita war ganz berauſcht.
Glückſtrahlend jah ſie den Kapellmeiſter an.
„Sie wollen es alſo probieren?”
„Und ob ich will, Anita Wielandt! Ob ich will! Das bin
ich Ihrem Vater ja einfach ſchuldig! Jawohl! Eine Sünde
wäre es, wenn Sie die Gottesgabe nicht nutzen würden.”
„Und — und wie lange, glauben Sie, muß ich noch ſtudieren?”
„Wie lange? Ha — ein, zwei Jahre —‟
„Zwei Jahre —‟
„Unſinn! Die Zeit ſpielt hier keine Rolle. Sie ſind ein
Phänomen. Wer will jetzt — heute — ſagen, wann Sie
bühnen=
reif ſind! Ein halbes Jahr nehme ich Sie in meine Zucht! Das
genügt für das erſte, denke ich. Und dann fahren Sie nach
Mün=
chen, zu Profeſſor Kammacher — der gibt Ihnen den letzten
Schliff. Keine Bange — mit meiner Empfehlung nimmt er
Sie ohne weiteres an. Auch der kennt Ihren Vater noch gut.”
Anita wußte, der Kammerſänger Kammacher war der erſte
Tenor an der Münchener Staatsoper. Ein Geſangspädagoge von
Weltruf. Ihr ſchwindelte plötzlich vor ihrer eigenen Zukunft.
Wie hilfeſuchend ſtützte ſie ſich gegen Lachmann. Der legte leiſe
den Arm um ihre Schultern und geleitete ſie wieder zum Seſſel.
„So, Kind — nun erholen Sie ſich von dem angenehmen
Schrecken. Und gleichzeitig wollen wir mal ein bißchen über die
materielle Seite der Angelegenheit plaudern.”
„Ja, Herr Lachmann —
„Alſo: Ich rechne es mir zur Ehre an, Ihnen Unterricht
geben zu dürfen. Es wäre eine Sünde, wollte ich von Ihnen
Geld nehmen —‟
Er ſchmnzelte väterlich.
„Das wollten Sie, Herr Lachmann?”
Anita war ganz reſerviert.
„Ich erfülle einfach eine Freundespflicht gegen Ihren Vater.
Nichts weiter. Wir wollen kein Wort darüber verlieren —
„Das kann ich nicht annehmen —
„Papperlapappf, Keine Sentimentalitäten, wenn ich bitten
darf. Abgemacht! Morgen fangen wir an. Punktum! Viermal
in der Woche. Natürlich zu Hauſe fortgeſetztes Ueben
Voraus=
ſetzung. Nun — wir reden noch darüber. Was in einem halben
Jahr iſt, darüber machen Sie ſich bitte jetzt noch keine Sorgen.”
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Seite 19
Anit preßte die Hände gegen das klopfende Herz. Las alles
war ja ſo wunderbar!
„Und nun werde ich mal meinem Hausdrachen Beſcheid
ſagen, daß er uns einen vortrefflichen Kaffee braut. Wir haben
ihn uns beide verdient.”
Er eilte mit quedſilbriger Lebhaftigkeit hinaus und kam bald
darauf wieder zurück mit der geheimnisvoll geflüſterten
Mit=
teilung:
„Mein Hausdrache iſt ganz begeiſtert von Ihnen. Sie hat
nämlich zugehört. Sie verſteht beinahe ſoviel von Muſik wie
ich. „Das iſt mal ein Stimmchen”, hat ſie wörtlich geſagt.”
Anita lachte froh.
„„O Gott — mir iſt ganz ſelig —
„Aber Ihrer Frau Tante muß ich doch einmal ſagen: Daß
ſie ſich nie bei wir hat ſehen laſſen und Sie beinahe um Ihre
Zulunft gebracht hätte, das war nicht hübſch von ihr! Ein
Glück, daß Sie endlich den Mut gefunden haben, zu mir zu
kommen —
Anita ſenkte den Kopf. Es lag ihr auf den Lippen,
auszu=
rufen: „Ach — es iſt ja ganz anders! Daß ich endlich wußte,
wozu ich beſtimmt bin, das hat einen ganz anderen Grund! Es
war die Liebe eines Prinzen, die mich wach gemacht hat und
mutig. Ihm verdanke ich es, daß ich jetzt bei Ihnen ſitze. Wenn
er mein Herz auch voll Leid machte. Ihmdanke ich es dennoch!”
Aber ſie ſchwieg.
Das mußte das tiefe Geheimis ihrer Seele bleiben.
Und ſie lächelte herzlich und ſagte dann nur:
„Man Carf auch nicht zu früh nach der Kunſt verlangen. Ich
war ja ſo lange noch ein Kind.”
Lachmann nickte ihr gütig zu.
„Sie haben recht, Anita Wielandt. Die Kunſt iſt nichts für
Kinderhände. Kein Spielzeug. Sie iſt heiliges Land, in das
man nur mit reifer Seele treten darf. Ihre Tannte wind doch
wohl recht gehabt haben. Sie war ja die Schweſter Ihres Vaters.
Ich hoffe, auuch ihr ein guter Freund zu werden —‟
16.
„Ferdi — ſo luſtig hab’ ich Sie ja noch nie geſehen! Nein
— luſtig iſt eigentlich nicht das rechte Wort. Luſtig waren Sie
ja auch ſonſt. Es iſt etwas andeves. Ich weiß auch nicht recht —‟
Prinzeſſin Thereſe hieb mit dem Racket durch die Luft, daß
es pfiff.
Sie hatte mit Karl Ferdinand gerade ein Spiel beendet. Helk
ſchiem die Sonne über den Tennisplatz, der ſich an die gepflegten
Raſenflächen des Schloßparkes anſchloß. Karl Ferdinaud hatte
auch dieſes mit einer famoſen Schnelligkeit für ſich beendet. Er
hatte kaum einen Ball verpaßt. Eine forcierte Leichtigkeit war in
all ſeinen Bewegungen.
„Ja, liebe Thereſe — das macht vielleicht, daß ich Sie
drei=
mal geſchlagen habe. Man fühlt ſeine Meiſterſchaft.”
„Ach — Sie Spötter!“
Sie blickte ihn aus dunbel glänzenden Augen an. Ihre
voll=ſchlanke, ſehnige Geſtalt in dem weißen Sportkoſtüm ſtraſfte
ſich. Das leicht gebräunte Geſicht hatte einen feinen Zug
weib=
licher Ueberlegemheit.
„Ferdi — Sie lügen entſetzlichl. Nehmen Sie’s mir nicht
übel —
„Oh —
Der Prinz verſuchte zu bachen. Es gelang nicht recht.
„Ihre Luſtigkeit iſt manchmal wahrhaft tragiſch. Auf Ehre.
Es kommt wir nämlich vor, als ob Sie mit Gewalt luſtig ſein
wollten. Es gelingt Ihnen auch zuweilen — wan könnte dann
meinen, Sie wären der reine Junge. Aber dann wieder klappt
es doch nicht ſo recht — und Ihr Lachen wirkt wie eine Grimaſſe.
Stimmt’s? Entſchuldigen Sie meine Ehrlichkeit. Das meinte
ich, als ich vorhin ſogte, ich hätte Sie noch nie ſo luſtüg geſehen.”
(Fortſetzung folgt.)
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