Einzelnummer 10 Pfennige
A
Toln
R
Tr
*
*A
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bei wöchentlich 2 maligem Erſchelnen vom 1. Februar
ſ is 29. Februar 2.48 Reſchemark und 22 Pfennig
Nübtragegebühr, abgeholt 2.25 Reſchemark, durch die
Mlgenturen 2.40 Reichsmark frei Haus Poſibezugspreie
mn Febr. ohne Beſtellgeld monailſch 2 75 Reſchemark.
WVeraniworiſchkeſt für Aufnahme von Anzelgen an
geſimmten Tagen wird nſcht übemommen.
Ncht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
gerechtigt den Bezſeher nicht zur Kürzung des
Bezugspreſſes. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
1Femruf obne Verbindſchkeſt für uns. Poſſcheckonie
Frantfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 33
Donnerstag, den 2. Februar 1928.
191. Jahrgang
27 mm breiie Zeiſe im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichepfg.
FinanzeAlnzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezeiſe (92 mm
breill2 ReichsmarkAnzelgen von auswärts 43 Reſchspfg.
FinanzeAlnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breiſte
Relſame=
zeiſſe 300 Reſchemark Alle Preſe in Reſchemark
(t1 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
guſträge und Leſtung von Schodenerſat. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtrelbung fänlt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darm=
Nädter und Nalionalbank.
Der Konflikt des Zentrums mit den Deutſchnationalen. — Streſemanns
Stand=
teunkt. — Die Bedeutung des Locarno=Vertrages. — Die Räumungs=Frage, len notwendigen Kriſtalliſierungsrrozeſſes. Man bellagt ſich in
Streſemann ſpricht.
Der Neichsaußenminiſter hatte am Mittwoch die
unange=
wehme Aufgabe, auf außenpolitiſchem Gebiete die Einigkeit des
deutſchen Reichstages wieder herzuſtellen und die wenig
erfreu=
lochen Eindrücke, die der Zwiſchenfall zwiſchen den
Deutſchnatio=
walen und dem Zentrum hervorgerufen hatte, wieder zu
ver=
neiſchen. Seine Poſition war inſofern nicht die allerbeſte, als
Aleichzeitig von der Pariſer Preſſe her, wie auf ein gegebenes
Breichen, die geſamte Räumungsfrage wieder angeſchnitten und
zum größten Teil in einem Deutſchland wenig günſtigen Sinne
kummentiert wird. Infolgedeſſen mußte er vorſichtig lavieren,
u nicht für die nächſte Zukunft durch Aeußerungen, die vielleicht
wir auf unſere innenpolitiſchen Kämpfe abgeſtimmt ſein konnten,
mſerer Außenpolitik das Waſſer abzugraben und eine
Wieder=
a.fnahme der diplomatiſchen Verhandlungen über die
Rhein=
lurndräumung hinauszuſchieben. Will man die durch die Rede
S treſemanns gewonnenen Eindrücke wiedergeben, dann kann
m an nur feſtſtellen, daß es ihm ausgezeichnet gelungen iſt, ſich
ſu iner Aufgabe zu entledigen und durch ſeine maß= und taktvollen
ABorte die ſcheinbar auseinanderſtrebenden Fraktionen wieder
zisſammenzubringen.
Zunächſt hatten in der Mittwochſitzung noch die Reduer der
kheineren Fraktionen das Wort, mit denen die erſte
Rednergarni=
tur erſchöpft war, ſo daß der Außenminiſter die Rednertribüne
bsſteigen konnte. Der Miniſter ging ſofort auf den Konflikt
reytagh=Lorringhoven ein. Er akzeptierte die
Er=
küärungen des Abg. b. Lindeiner, die dieſer ſür die
Deutſchnatio=
umlen abgegeben hatte, und ſtellte darüber hinaus feſt, daß er bis
zur einem gewiſſen Punkte mit dem Abg. Freytagh=Lorringhoven
uſammengehe. Dann aber könne er ihm nicht weiter folgen,
meil ſich zwiſchen ſeiner und Freytagh=Lorringhovens Auffaſſung
über die Fortſetzung der deutſch=franzöſiſchen
1Serſtändigungspolitik ein grundlegender Unterſchied
auftue. Während Freytagh=Lorringhoven behaupte, daß ſeine
ASolitik in eine Sackgaſſe führe und daß ſie ihr Ziel nicht erreiche,
lönne er anhand der bisherigen Ergebniſſe dieſer Politik doch das
gerade Gegenteil beweiſen; er könne ſogar Herrn v. Freytagh=
Aorringhoven mit den Worten ſeines Fraktionsfreundes Wallraf
ſüchlagen, der kürzlich feſtſtellte, welch ein bedeutſames Moment der
Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages ſei. In
ge=
ſchickter Weiſe ſtrich Dr. Streſemann dann die Bedeutung
des Locarnovertrages und das, was durch direkte
Ver=
haandlungen mit Paris erreicht wurde, heraus. Dabei kam er
qutch auf die Räumung des Rheinlandes zu ſprechen, die nur eine
wieirklich gute Zuſammenarbeit von Volk zu Volk ſchaffen könne.
Yaeutſchland müſſe aus Gründen der Selbſterhaltung und um des
deutſchen Volkes willen dieſe Politik treiben. Dagegen lehnte er
die Ausführungen der franzöſiſchen Preſſe ab, die in den letzten
Dagen zu uns herübergekommen ſind und die faſt vornehmlich
draarin gipfelten, daß Frankreichs Sicherheit erſt garantiert werden
müſſe, ehe man an eine Zurückziehung der Beſatzung denken
ſönne. Nach ſeiner Anſicht verliere aber die Beſetzung des
Rhein=
landes von Tag zu Tag an Bedeutung. Wir ſprechen von der
lkäumung, weil wir es bedauern würden, wenn der große
Mo=
nuent einer wirklichen Verſtändigung nicht von dieſer franzöſiſchen
(Seneration ausgenutzt würde als ein höheres Objekt. Was wir
neallen und was wir wünſchen, iſt — nach Streſemanns Worten
— daß nicht dieſer eiſerne Vorhaug zwiſchen Deutſchland und
drrankreich beſtehen bleibt, ſondern daß er geöffnet wird für eine
lebendige Annäherung der Völker.
Dem Außenminiſter folgte auf der Rednertribüne der
Sozial=
d—mokrat Breitſcheid, der ebenfalls im Namen ſeiner Fraktion die
Akäumung des Rheinlandes als Vorausſetzung für eine friedliche
9serſtändigung forderte. Auf die gleiche Tonart waren auch die
Arusführungen des Zentrumsabgeordneten Wirth geſtimmt, der
ſdch ſtreng au die außenpolitiſche Frage hielt, ohne dabei den
deutſchnationalen Abg. Freytagh=Lorringhoven ſonderlich
anzu=
grreifen. Von dem deutſchvolksparteilichen Abg. Dr. Schnee wurde
moch darauf aufmerkſam gemacht, welche Gefahren aus der
Zu=
jammenlegung der oſtafrikaniſchen Mandatsgebiete mit den
briti=
ſcthen Beſitzungen entſtehen werden. Dr. Streſemann verſprach,
daß die Reichsregierung ſich ſelbſtverſtändlich einer ſolchen
Aen=
derung der Mandatsſatzungen und des Mandatsſyſtems mit allem
Machdruck widerſetzen werde. Inzwiſchen war der übliche
kom=
uuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den Reichsaußenminiſter
gängegangen, der gegen die Stimmen der Antragſteller, der
Natio=
al=Sozialiſten und Völkiſchen abgelehnt wurde. — Das Haus
vertagte ſich dann auf Donnerstag mittag.
Dr. Streſemanns Antwort an den
Abgeord=
neten v Loringhoven.
* Berlin, 1. Februar. (Eig. Bericht.)
Im Reichstag wurde heute die Ausſprache über den Etat des
Aus=
woärtigen Amtes mit einer Rede des Abg. Stöcker (K.) fortgeſetzt. Im
meiteren Verlauf der Sitzung entwickelten die Abgeordneten Graf
Re=
wentlow (Nat) und v. Gräfe (Völk.) die bekannten extremen
außen=
zwolitiſchen Anſichten der völkiſchen Gruppen. Nachdem mit dem
Links=
ſommuniſten Urban, der auch der Sowjetregierung imperialiſtiſche
ſtriegstendenzen vonwarf, die erſte Rednerreihe zu Ende gegangen war,
wahm Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann unter allgemeiner
Aufmerk=
immkeit des Hauſes das Wort. Der Miniſter führte u. a. aus: Die
Aus=
ſührungen des Abg. v. Freytagh=Lorringhoven über die deutſche
Außen=
wolitik haben dem Zentralorgan der Sozialdemokratiſchen Partei
Ver=
ſmaſſung gegeben, an mich die Frage zu ſtellen, ob es den Feinden
2oeutſchlands möglich gemacht werden ſolle, die deutſche Außenpolitik als
zweideutig und verlogen hinzuſtellen. Der „Vorwärts” evwartet eine
Erklärung des deutſchen Außenminiſters über den Kurs der deutſchen
Außenpolitik. Geſtatten Sie mir, weil ich es für notwendig halte, jeden
Zweifel über dieſen Kurs auszuſchließen, auf die Ausführungen des
Abg. v. Lorringhoven, aber auch auf die Ausführungen näher
einzu=
v. Lindeiner hat erklärt, die Ausführungen des Herrn v. Lorringhoven
ſeien eine wertvolle Ergänzung meiner eigenen Rede geweſen (Lachen
links). Ich bedauere, daß ich dieſe Anſchauung nicht teilen kann. Ich
akzeptiere die Erklärungen des Herrn v. Lindeiner, die er für die
Deutſch=
nationalen abgegeben hat und die in der Anerkennung, nicht etwa in der
terminierten Anerkennung des Vertragswerkes von Locarno beſtanden,
und ſeine Erklärungen in bezug auf die loyale Mitarbeit der
Deutſch=
nationalen. Von dem was Herr v. Freyztgah=Lorringhoven erklärt hat,
nehme ich dankend Akt; auch von ſeiner Erklärung über die Bedeutung
der deutſchen Denkſchrift, die wir für die Abrüſtungsverhandlungen nach
Genf geſandt haben. Bis dahin ſind zwiſchen ſeinen Ausführungen und
dem Kurs der deutſchen Außenpolitik keine Differenzen. Der
grund=
legende Unterſchied zu meiner Auffaſſung liegt in den Schlußſätzen des
Herrn v. Freytagh=Lorringhoven. Dieſe Schlußſätze gipeflten darin.
gegen die Fortſetzung der deutſchfranzöſiſchen Verſtändigungspolitik
wandte mit zwei Begründungen: Einmal, weil ſie in eine Sackgaſſe
führe, ein zweites Mal mit der Begründung, daß ſie nicht zum Ziele
führe. Es wäre mir ſehr leicht, ehrrn von Freytagh zu ſchlagen mit den
Ausführungen, die ſein Parteifreund Wallraf kürzlich über dasſelbe
Thema gemacht hat, Herr Wallraf, der darauf hinwies, welch ein
be=
deutſames Moment der Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrages geweſen ſei. Geſtatten Sie mir, meinerſeits
darauf hinzuweiſen, daß bei einem ſolchen Vertragswerk, das zwei
Na=
tionen überhaupt zum erſten Male an den Verhandlungstiſch führt, ein
gutes Ergehnis überhaupt nicht möglich iſt, wenn nicht eine gewiſſe
Ver=
ſtändigungsatmoſphäre vorangegangen wäre. Es iſt nicht der Siun
meiner Ausführungen geweſen, daß wir in bezug auf dieſe anderen
Fra=
gen nicht zum Ziele gelangen könnten, ſondern der Sinn iſt geweſen,
daß wir ſchneller zum Ziele kommen könnten, und daß wir ſchneller zur
Verſtändigung kommen, wenn man in Frankreich die pſychologiſchen
Hem=
mungen, die im deutſchen Volke beſtehen, beſeitigt.
Die Erfolge der deutſchen Außenpolitik.
Dann wird vom Abg. v. Frehtagh ganz poſitiv eine neue Politik
vorgeſchlagen. Herr b. Freytagh ſchlägt zwei Dinge vor „Er weiſt
nämlich darauf hin, wir ſollten zuſammenarbeiten mit den Mächten, die
mit uns in Rechtsfragen auf demſelben Boden ſtehen. Iſt denn das
bisher nicht geſchehen?. Die ganzen Kämpfe der deutſchen Außenpolitik
bis heute ſind ja Verſuche, dem Recht zum Durchbruch zu verhilfen, das
Nicht zum Träger der Politik gegenüben der Gewalt zu machen. Unſere
ganze Außenpolitik kann nur darauf baſiert ſein, und davin ſehe ich keine
neue Politik vom Jahre 1998, keine neue Aera. Zweitens empfiehlt Her:
b. Frehtaah die Zuſammenarbeit mit den Nichtgroßmächten des
Völker=
bundes. Ich widerſpreche dieſer Differenzierung zwiſchen Großmächten
und den Nichtgroßmächten. Es iſt nicht ſo, daß der Völkerbund von der
Zahl der Qugdratmeter der Staaten abhängt. Herr v. Freytagh hat
ferner auf das bedeutſame Ereignis der Unterzeichnung der
Fakultativ=
klauſel hingewieſen. Wenn ich geſagt habe, daß Deutſchland
vorbehalt=
los dieſe Klauſel unterzeichnet hat, ſo befinden wir uns gerade in der
Geſellſchaft derjenigen Mächte, die Herr v. Frehtagh Nichtgroßmächte
nennt. Der Beifall, den wir in Genf dabei gehabt haben, war von den
Nichtgroßmächten. Wie kann es alſo eine neue Politik ſſein, daß wir mit
den Nichtgroßmächten — darin liegt zugleich: Gegen die Großmächte
zuſammengehen, als wäre das eine Aenderung der bisherigen Politik?
Das iſt keine neue Politik. Ich würde gern die Gelegenheit ergreifen,
um feſtzuſtellen, nicht im Plenum dieſes Hauſes, ſondern überall, daß
die Mitwirkung Deutſchlands im Völkerbund in allen möglichen Fragen
geſchehen muß, um eine Stagnation zu überwinden. Denken Sie doch an
die Dezembertagung, an den Kampf um die Geſtaltung der Inveſtigation.
Wie oft iſt hier im Hauſe die Frage geſtellt worden, wann die
Inter=
allierte Militärkontrollkommiſſion aufhört und dergleichen. Wie oft iſt
in dieſem Hohen Hauſe gefragt worden: Was iſt das für ein Zuſtand
daß die anderen Länder ſich frei auf dem Gebiete der Luftfahrt entfalten
können, und daß man nur uns bis ins einzelne gehende techniſche
Vor=
ſchriften macht? Am Tage vor der Paraphierung der Locarnoverträge
iſt die Frage der Freiheit der deutſchen Luftfahrt dort beſprochen
wor=
den. Was man uns dort verſprach, iſt durchgeführt. Das ſind gewiß
Teilfragen, aber der Fortſchritt geht eben nur ſchrittweiſe. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Es iſt weiter ſeitens der Locarnomächte auch die
For=
derung nach Verminderung der Beſatzungstruppen, wenn auch in bisher
noch unzureichender Weiſe, erfüllt worden. Alles das aber kann
diejenigen nicht befriedigen, die im Werk von Locarno nicht nur das
eigentliche Vertragswerk ſehen, ſondern darüber hinaus die Möglichkeit
eines Zuſammenwirkens der Nationen, die am ſelben Tiſche
zuſammen=
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung nicht für möglich hält, während ich.
die Rheinlandräumung immer und immer und es wäre höchſte Zeit, Beruhigung zu ſchaffen.
gefordert
und eines guten Zuſammenaubeitens von Volk zu Volk zu ſchaffen. (
Leb=
hafter Beifall.) Unleugbar ſind die Locarno=Verträge auch gegenüber den
Zweiflern durchaus ein beachtliches Werk, wenn ſie die Verhältniſſe der
was Deutſchland mit einem Pluszeichen verſehen ſollte. Es gibt kein
würde wie das deutſche (lebhafte Zuſtimmung). Deutſchland muß aus
Gründen der Selbſterhaltung dieſe Politik treiben, aber auch um des
deutſchen Volkes willen (lebhafter Beifall).
Das war der Sinn der Locarno=Verträge. Aber damit waren ſie
nicht voll ausgefüllt, denn die Locarno=Verträge verfolgten doch darüber
hinaus den Zweck, die Bahn frei zu machen für ein Zuſammenarbeiten
bereits in einer Reihe europäiſcher Spännungsperioden bemerkt. Es iſt
richtig, daß die Spannungen fortdauern. Gerade weil ich wünſche, daß
Volkes werde, halte ich mich, der ich für dieſe Politik immer gekämpft
richten: Nun tut auch das eure damit dieſe Politik Gemeingut des
9
deutſchen Volkes werden kann! (Beifall.)
(Fortſetzung auf Seite 2 S
Schwebezuſtand in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Januar.
Die franzöſiſche Politik ſteht noch immer im Zeichen einer
unbefriedigten Erwartung, in der Erwartung des für die
Wah=
den Parteikreiſen noch immer über die Monotonie der
Finanz=
debatte, obzwar man im Verlaufe der Sitzungen manchen
inter=
n eſſanten Augenblick erlebte. So während der Interpellation des
radikalſozialiſtiſchen Deputierten Chabrun, die man in den
Regie=
rungskreiſen unbedingt zu den uuangenehmſten dieſer
Sitzungs=
gehen, die Abg. v. Lindeiner=Wildau geſtern hier gemacht hat. Abg. periode rechnet. Chabrun befaßte ſich nämlich näher, mit dem
Finanzgebaren der Banque de France und mit der Aufhebung
des Verbotes der Kapitalausfuhr. Heftige Vorwürfe machte er
insbeſondere der Regierung, daß ſie der Bange de France erlaubt
hat, ſo große Mengen ausländiſcher Deviſen aufzukaufen. Dieſe
Maßnahme gehört zwar zu den Vorbedingungen der
Stabili=
ſierung, aber — nach den Behauptungen des Deputierten
Cha=
brun — hat man zu dieſem Zwecke zu viel Banknoten in
Ver=
kehr gebracht. Er hat auch die angeblichen Goldkäufe im
Aus=
lande angegriffen. Auf der auderen Seite betont die Regierung
ſtets, daß es ſich nicht um Käufe, ſondern nur um
Heimtranspor=
daß der Redner der deutſchnationalen Fraktion ſich ſeinerſeits verſönlich tierung von Goldmengen handelt, welche bereits früher in der
Bilanz der Banque de France figurierten.
Mit einem Worte: Chabrun hat der Regierung ſachliche
Vor=
würfe gemacht und durch ſeine Angriffe eine recht heikle Lage
geſchaffen. Die Regierung iſt aber wenig geneigt, den Kampf
aufzunehmen; Poincaré läßt zwar der Form nach der Kammer
ihre vollkommene, Freiheit, aber er weicht der Behandlung
wirklich heikler Fragen einfach aus. So erſcheint die
Kammer=
tagung als eine Aufeinauderfolge von Reden, welche ſcheinbar
mehr für die Wähler als für die Kammer ſelbſt gehalten werden.
Noch immer weiß man zudem nicht genau, wann Poincaré ſelbſt
ſprechen will. Wahrſcheinlich iſt jetzt, daß er erſt allen Parteien
Gelegenheit geben wird, ihren Standpunkt darzulegen. Das
größte Intereſſe konzentriert ſich auf die Reden Léon Blums
und Malvys. Auch mit einem neuen Vorſtoß Caillaux” rechnet.
man in parlamentariſchen Kreiſen. Léon Blum wird aller
Vor=
ausſicht nach einen heftigen Angriff gegen die Regierung
unter=
nehmen Aber für den Augenblick iſt von der Aktion der
Sozia=
liſten nicht viel zu erwarten, da die Kammer — wie man dies
ſelbſt im ſozialiſtiſchen Lager eingeſteht — eher geneigt iſt, der
Regierung ein ſehr ſtarkes Vertrauensvotum zu geben. Dies iſt
aber nur auf die augenblickliche Konſtellation zurückzuführen.
Die angekündigte Begnadigung der verhafteten Kommuniſten
— man hat dieſe Neuheit aus dem Munde Herriots erfahren,
der ſeinerzeit nur unwillig in die Auslieferung der Kommuniſten
willigte — hat in den linksſtehenden Kreiſen der Kammer einen
vorzüglichen Eindruck gemacht. Und es iſt nicht wahrſcheinlich,
daß Léon Blum, Caillaux oder Malvy dieſen guten Eindruck
er=
ſchüttern können. Caillaux iſt für den Augenblick überhaupt nicht
ſtark; ſeine prinzipielle Stellungnahme gegen die Kapitalsabgabe.
hat die Sozialiſten und Kommuniſten ſtark verſtimmt. Nach dem
Worten des kommuniſtiſchen Deputierten Garchery waren ſtets
Poincaré und Caillaux die heſtigſten Gegner der Kapitalsabgabe.
Dieſe Nebeneinanderſetzung iſt wohl das ärgſte, was ein
Kom=
muniſt über Caillaux ſagen konnte. Von Malvy erwartet man
überhaupt keine ſcharfen Angriffe gegen Poincaré, er iſt lange
nicht mehr ſo intranſigent wie ſein Ruf.
Nicht nur die Angriffe in der Kammer machen aber
Poin=
caré Schwierigkeiten. Sehr viel ſchaden ihm und ſeiner Politik
die Anhänger der Revaloriſierung. Der größere Teil der
Bevöl=
kerung und hauptſächlich Heudel und Induſtrie wünſchen die
Revaloriſierung nicht, ja, ſie fürchten ſich davor. Aber es gibt
ſehr ſtarke Schichten, die unbedingt Anhänger der
Revaloriſie=
rung ſind und die ihre Hoffnungen noch nicht aufgegeben haben.
Sie vermögen wohl die Wirtſchaftskreiſe zu verſtimmen, wie
auch einen Teil der öffentlichen Meinung zu beeinfluſſen. Nicht
zuletzt ihretwegen fordern ſogar viele Kammermitglieder die
ſofortige Stabiliſierung. Intereſſant iſt die mancherſeits gehegte
Beſürchtung, daß für den Fall, daß die endgültige Stabiliſierung
weiter verzögert wird, eine automatiſche Revaloriſierung
ein=
treten könnte. „Ere Nouvelle” gibt dieſer Befürchtung offen
Aus=
geſeſſen haben. Und hierin liegt auch der grundſätzliche Unterſchied zwi= druck. Dabei iſt es ſicherlich falſch, von einer automatiſchen
Reva=
ſchen Herrn v. Fretztaah=Lorringhoven und mir: Nämlich, daß er die loriſierung zu ſprechen; überhaupt ſcheint uns die Möglichkeit
einer Revaloriſierung äußerſt geting zu ſein. Aber dieſe äußerſt
geringe Möglichkeit laſtet denuoch wie ein Alp auf der Wirtſchaft,
Sehr viel Aufmerkſamkeit begegnen jetzt in Frankreich die
Verhandlungen mit Rußland. Die franzöſiſche Wirtſchaft hat
habe, um dadurch auch die Möglichkeit einer wirklichen Verſtändigung, ſchon einige Erfolge in Rußland erzielt und es ſcheint, daß die
Ruſſen jetzt die franzöſiſche Unterſtützung im höchſten Maße
nötig haben. Die politiſchen Relationen zwiſchen Paris und
Moskau ſind neuerdings gut, ſogar die mit Amerika erlebten
Welt ſich anſehen. Ein Vertrag, der das Rheinland ſichert, ſt etwas, Enttäuſchungen haben einen Teil der franzöſiſchen Oefentlich=
Volk, das ſo wenig Intereſſe an kriegeriſchen Vermicklungen hätte und keit beſſer für Rußland geſtimmt. Die ruſſiſche Wirtſchaft, ſol
das in einem etwaigen Kriege ſo ſeine ganze Eriſtenz aufs Spiel ſetzen allerdings ſehr „ruſſiſch” au sſchen, der Tſcherwonet zeicht die
Neigung, in wohlbekannte Tiefen herabzuſinken, und die Bauern
wollen das Getreide nicht hergeben. Unter ſolchen Umſtänden
ſind die Relationen mit dem Auslande wichtiger als je. Nun
wird man wohl bei den jetzigen Verhandlungen die früher
be=
gangenen Fehler zu vermeiden wiſſen, und ſo werden die
wich=
tigſten Fragen im Augenblick des Zuſammentritts der dritten
aller beteiligten Nationen. Wir haben das politiſche Zuſammenwirken, franzöſiſch=ruſſiſchen Konferenz vorausſichtlich ſchon grundſätzlich
gelöſt ſein, ſo daß die ſtörenden öffentlichen Debatten vermieden
der Begriff dieſes Zuſammenhaltens Gemeingut des ganzen deutſchen werden können. Phlitpbpoteaur, einer der Führer der franzöſiſchen
Delegation, hat ſchon um die Einberufung der Konferenz erſucht,
habe, auch für berechtigt, an die franzöſiſche Nation die Mahnung zu alſo um die Wiederaufnahme der affziellen Verhandlungen.
Kommt noch vor den Wahlen mit den Ruſſen ein wirklicher
Aus=
gleich zuſtande, dann wird dies auch auf die franzöſiſche
Innen=
politik nicht ohne Einfluß bleiben.
Seite 2
Donnerstag den 2 Februar 1928
Nummer 33
*
Streſemann ſpricht.
Bezüglich der
Schluß von Seite 1 Spalte 2.)
Rheinlandbeſetzung,
die nach unſerer Meinung die Sabotierung der Verſtändigungsidee
be=
deutet, iſt es einigermaßen charakteriſtiſch, daß die Argumente, die
dem=
gegenüber aus Paris ertönen, ſich häufen. Wenn man in Frankreich
auf der einen Seite von der Nowwendigkeit der moraliſchen Abrüſtung
ſpricht und auf der anderen Seite die Notwendigkeit realer Garantien
gegenüber Deutſchland fordert, ſind wir durchaus damit einverſtanden,
aber nicht, wenn dieſe Argumente in der Debatte von ſolchen Perſönlich
keiten in Frankreich ausgehen, die ſich gleichzeitig gegen eine Aufhebung
der Rheinlandbeſetzung wenden. Das iſt ein Widerſpruch. Andererſeits
wird betont, das Rheinland könne ja dem Vertrag nach geräumt werden,
wenn Deutſchland ſeine Repartionsverpflichtungen erfüllt habe. Wollte
wirklich fener Artikel des Vertrages zum Ausdruck bringen, daß mit der
Erfüllung die Zahlung der letzten Million gemeint iſt, dann hätte dieſe
Bezugnahme auf die Rheinlandräumung in dieſem Zuſammenhang gar
keinen Sinn. Deutſchland hat aber gar keinen Zweifel darüber gelaſſen,
daß es bereit iſt, unter Anſpannung der letzten Kräfte, die es hinzugeben
hat, Ruhe und Sicherheit zu ſchaffen. Ein Argument, das nicht
ausge=
ſprochen wird, aber ſchwer genug wiegt, iſt, daß man innerlich ganz
da=
von überzeugt iſt, die Beſatzung ſei nicht mehr notwendig und eine
Be=
drohuna Frankreichs ſei unmöglich. Man ſagt ſich aber: Dieſe Beſatzung
iſt eine Machtpoſition. Ich glaube aber, daß man ſich jetzt in Frankreich
davon überzeugen müßte, daß dieſe Angelegenheit jede Bedeutung auf
machtpolitiſchem Gebiete verloren hat. Wenn wir in unſerer Zeit die
Rhinlandbeſetzung vom machtpolitiſchen Standpunkte aus anſehen, von
dem aus gemeſſen Gegenleiſtungen Deutſchlands erfolgen ſollen, ſo
müß=
dew wir doch dazu kommen, überhaupt nicht davon zu ſprechen, denn das
Objekt iſt entwertet. Wir ſprechen von der Räumung, weil wir es
be=
dauern würden, wenn der große Moment einer wirklichen Verſtändigung
nicht von dieſer franzöſiſchen Generation ausgenützt werden würde als
ein höheres Objekt.
Was wir wollen,
iſt, daß nicht dieſer eiſerne Vorhang zwiſchen Frankreich und
Deutſch=
land beſtehen bleibt, ſondern daß er geöffnet werde für eine lebendige
Annäherung der Völker. Wenn Sie das gefordert haben, ſo iſt dieſe
Politik die gradlinige Fortſetzung der bisherigen deutſchen Außenpolitik.
Ich füge hinzu: Es iſt die Politik aller verandwortlchen Stellen
inner=
halb der Reichsregierung. Dieſe Politik hat darüber hinaus die
Unter=
ſtützung des weitaus größten Teiles des deutſchen Volkes gefunden.
Wenn nun die Rede des Herrn v. Freytagh=Lorringhoven im „
Vor=
wärts” ſo ſtark angegriffen wird, ſo darf ich doch den „Vorwärts” bitten,
zum Vergleich die Rede des erſten Vorſitzenden der ſozialdemokratiſchen
Fraktion zu leſen, die dieſer beim Hauptetat gehalten hat und worin er,
als ihm Vorwürfe gemacht wurden, über die Rede eines ſozialiſtöſchen
Kammermitgliedes in Frankreich zum Vergleich dafür, daß ein einzelnes
Mitglied nicht die Fraktion feſtlegen könne, auf das Beiſpiel des Herrn
von Freytagh=Lorringhoven hingewieſen hat. (Heiterkeit bei der
Mehr=
heit.) Herr von Lindeiner hat ſich ja dann auch für die deutſchnationale
Fraktion durchaus auf den Boden der Richtlinien geſtellt.
Aber laſſen Sie uns an dem einen nicht vorübergehen: Jeder irrt
ſich, der beſtreiten wird, daß der Gedanke der Verſtändigungspolitik in
Deutſchland in den letzten Jahren gauz enorme Fortſchritte gemacht hat.
Wir haben ein großes, entſchiedenes außenpolitiſches Jutereſſe daran,
dieſes wachſende Verſtändnis des deutſchen Volkes für die
Verſtändi=
gungspolitik nicht in Zweifel zu ziehen durch parlamentariſche Ent
gleiſungen. Niemand dient dem Frieden mehr, als wer die Hemmniſſe
beſeitigt, die auf beiden Seiten der Grenze einer wirklichem
Verſtändi=
gung noch entgegenſtehen. (Lebhafte Zuſtimmung bei der Mehrheit.)
Die Ausſprache.
In einer kurzen Erklärung wandte ſich dann der Abg. Dr.
Breit=
ſcheid nochmals gegen die Darſtellung, wonach die Sozialdemokraten
auf der Luxemburger Konferenz ſeinerzeit dem franzöſiſchen Standpunkt
entgegengekommen ſeien. An das Auswärtige Amt richtete der Redner
die Aufforderung, dagegen einzuſchreiten, daß in der offiziellen
Wochen=
ſchrift der deutſchen Marine Außenpolitik von Offizieren auf eigene
Fauſt getrieben werde.
Es folgte der Abg. Dr. Wirth (Zentr.), der jedoch nicht für ſeine
Fraktion, ſondern nur perſönlich ſprach. Die Politik des
Außenmini=
ſters ſtützt ſich auf die Parteien der Großen Koalition, für die im Grunde
genommen außenpolitiſch ſchon eine Regierung vorhanden war. Das
ſei der beſte Beweis, ſchlennigſt mit der fetzt nur noch formell
beſtehen=
dem Regierungskoalition Schluß zu machen.
Abg. Schnee (DVP.), der als letzter Parteiredner ſprach, übte
an der engliſchen Politik in den ehemals deutſchen Kolonien in Afrika,
einer Politik, die den feſtgelegten Grundſätzen des Völkerbundes für die
Mandastmächte widerſpräche, lebhafte Kritik.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann erklärte dazu, die deutſche
Regierung werde ſich gegen eine Verletzung der Mandatsgrundſätze
wenden.
Dann wurde die Ausſprache geſchloſſen. Ein kommuniſtiſcher
Mißtrauensantrag gegen Dr. Streſemann wurde gegen
die Stimmen der Antragſteller und Völkiſchen abgelehnt, der Etat
nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes genehmigt.
Gbenfalls wurde der Geſetzentwurf über die Anrufung des Ständi”
gen Internationalen Gerichtshofes im Haag genehmigt.
Dann vertagte ſich das Haus auf Donnerstag 12 Uhr. In dieſer
Sitzung ſoll der Etat der Beſetzten Gebiete beraten werden.
Vom Tage.
Am Mittwoch vormittag wurden Vertreter der
Bauern=
vereine vom Reichskanzler und vom
Reichsernährungsmini=
ſter empfangen.
Der internationale Gerichtshof im Haag wird am 6. Febr.
zur Beratung des Danziger Eiſenbahnerkonflikts
zu=
ſammentreten.
Geſtern wurde die Kontrolltätigkeit der
Interalli=
ierten Kontrollkommiſſion in Oeſterreich eingeſtellt.
Wie das Generalſekretariat des Völkerbundes umtteilt, haben am
1. Februar 1926 insgeſamt 26 Staaten die internationale
Konvention über die Beſeitigung der Ein= und
Ausfuhrbeſchränkungen unterzeichnet.
Der Konſul der Vereinigten Staaten in Genf,
Tuck, hat dem Generalſekretä: des Völkerbundes einen Scheck über
83 734 Schweizer Franken überreicht als Beitrag der Vereinigten
Staaten zu den Koſten der verſchiedenen Konferenzen,
an denen die Vereinigten Staaten im Laufe des Jahres 1927
teilgenom=
men haben.
Es beſtätigt ſich, daß Poincaré dem Departement
Nie=
derrhein einen Beſuch abſtatten wird. Er wird um 11 Uhr
vormittags in Straßburg die Delegation der Bürgermeiſter des
Departe=
ments empfangen. Bei dem anſchließenden Bankett ſoll eine Reihe von
Reden gehalten werden.
Außenminiſter Briand empfina den amerikäniſchen
Botſchafter Herrick zu einer Unterredung über die
Verhand=
lungen zu Erneuerung des franzöſiſch=amerikaniſchen
Schiedsgerichtsver=
trages und zum Abſchluß des allgemeinen Antikriegspaktes.
Im amerikaniſchen Repräſentantenhauſe wurde das
Mili=
tärbudget eingebracht. Es ſieht eine Ausgabe von 399
Mil=
lionen Dollar vor oder 3 854000 Dollar mehr als im laufenden
Budgetjahr.
Der Finanzausſchuß des amerikaniſchen Senats
hat geſtern die Beſtimmungen der Vorlage über das ehemals
eindliche Eigentum betr. die ſofortige Rückgabe von
30 Prozent des beſchlagnahmten deutſchen
Eigen=
tums und der Zahlung von 100 Millionen Dollar für deutſche Schiffe,
Patente und Radioanlagen angenommen.
Zur Regierungsbildung in Heſſen.
Die Landesgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei teilt
fol=
gendes mit:
Am Mittwoch nachmittag fand eine Zuſammenkunft der
Frak=
tionen der Deutſchen Volkspartei, der Demokratiſchen Partei und
der Sozialdemokraten im Landtagsgebäude ſtatt. Vor Eintritt in
die ſachlichen Verhandlungen wünſchten die Vertreter der
Deut=
ſchen Volkspartei mit Rückſicht auf die vorangegangenen
Preſſe=
meldungen eine Erklärung der Sozialdemokraten, ob die heutige
Verhandlung die Grundlage für die endgültige Entſcheidung der
ſozialdemokratiſchen Fraktion bilden werde, oder ob dieſe
Ent=
ſcheidung bereits im Sinne der Weimarer Koalition gefallen ſei.
Da die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion eine klare Erklärung
im erſteren Sinne nicht abgeben konnte, brachen die Vertreter
der Deutſchen Volkspartei die Verhandlungen ab, da ſachliche
Er=
örterungen irgendwelcher Einzelfvagen in dieſem Kreiſe für die
Deutſche Volkspartei kein Intereſſe hatten.
Aehnliche Erklärungen wie diejenigen des Vertreters der
Deutſchen Volkspartei wurden, wenn auch aus anderen
Evwä=
gungen heraus, von den Vertretern der demokratiſchen Fraktion
abgegeben.
Damit ſind die Verhandlungen mit der Sozialdemokratiſchen
Partei endgültig geſcheitert. Der Vorſitzende der
ſozialdemokra=
tiſchen Landuagsfraktion verſicherte vor Eintritt in die
Verhand=
lungen noch einmal, im Gegenſatz zu verſchiedenen
Preſſeäuße=
rungen und Gerüchten mit großem Nachdruck, daß die
Sozial=
demokratie dieſe Verhandlungen mit der D.V.P. von Anfang an
in der ernſten Abſicht einer Regierungsbildung auf dieſer
Grund=
lage geführt habe und keineswegs zu dem Zweck, die eine Partei
gegen die andere auszuſpielen.
Der Sparausſchuß der Länder=Konferenz.
* Berlin, 1. Februar. (Priv.=Tel.)
Der von der Länderkonferenz eingeſetzte Sparausſchuß, der
bekanntlich zum 2. Februar einberufen wurde, verfügt eigentlich
noch über keine richtige Tagesordnung. Er wird ſich
wahrſchein=
lich erſt am Donnerstag klar werden, welche Punkte er
nachein=
ander behandeln will. Feſt ſteht aber bereits, daß die Vorſchläge
des preußiſchen Finanzminiſters Hoepker=Aſchoff und des
badi=
ſchen Finanzminiſters Schmidt zur Debatte geſtellt werden ſollen.
Im allgemeinen wird ſich der Ausſchuß mit Maßnahmen zur
Be=
ſchneidung der Ausgabefreudigkeit der Parlamente und
Verſtär=
kung der Stellung der Finanzminiſter im Reich und Ländern
unterhalten. Auch über größere Sparſamkeit in den Gemeinden
ſoll geſprochen werden.
Notenkrieg zwiſchen Zentrum
und Deutſchnationalen.
Beilegung des Konfliktes.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die merkliche Verſtimmung in der deutſchnationalen
Frak=
tion wegen des heftigen Angriffs des Zentrumsabgeordneten
Ulitzka hatte am Mittwoch die maßgebenden Inſtanzen der
Zen=
trumsfraktion veranlaßt, ſich mit den Deutſchnationalen in
Ver=
bindung zu ſetzen, um eine Uebergreifen dieſer Verärgerung zu
verhindern. Es gelang ihnen auch tatſächlich, die
Deutſchnationa=
len zu beruhigen, ſo daß es in den Mittagsſtunden ſchien, als ob
der Zwiſchenfall endgültig erledigt ſei. Daraufhin gaben die
Deutſchnationalen ein kurzes Communigus heraus, in dem ſie
davon Mitteilung machten, daß ſie den Konflikt für erledigt
an=
ſehen, nachdem ihnen von führender Stelle des Zentrums
mit=
geteilt worden iſt, daß der von dem Abg. Ulitzka vorgetragene
Angriff den Abſichten des Zentrums nicht entſprochen habe.
Die Faſſung dieſer parteioffiziöſen Mitteilung hatte dann
aber wieder im Gefolge, daß bei dem Zentrum eine allgemeine
Unzufriedenheit ausbrach. Man geht wohl nicht fehl in der
An=
nahme, daß der Abg. Ulitzka bei Herrn von Guérard vorſtellig
wurde, zumal aus dem deutſchnationalen Communiqué klar
her=
vorging, daß er vom Fraktionsvorſtand fallen gelaſſen worden
war. Es iſt ihm dann gelungen, Herrn von Guérard zu bewegen,
ſich ſofort hinzuſetzen und den Grafen Weſtarp ſchriftlich zu
bit=
ten, dieſe Zeitungsnotiz zurückzuziehen, angeblich, weil ſie in
die=
ſer Form den Mitteilungen nicht entſpreche, die er den
Deutſch=
nationalen gemacht habe. Die Deutſchnationalen ſahen ein, daf
es wohl zweckmäßiger ſei, ſich noch einmal mit dem Zentrum
zu=
ſammen auszuſprechen, um den ganzen Konflikt noch einmal
durchzuſprechen. Sie wollten damit offenſichtlich verhindern, daß
der Notenkrieg ſich zwiſchen den beiden Parteien fortſetze, was
gerade nicht dazu beigetragen hätte, die an ſich ſchon geſpannte
Atmoſphäre zu beruhigen.
Das Ergebnis der zweiten Konferenz wurde dann in fol
gender Erklärung zuſammengefaßt: „Im Anſchluß an die Preſſe
kommentare über die geſtrige Rede des Abg. Ulitzka hat eine
Ausſprache zwiſchen den Führern der deutſchnationialen uud der
Zentrumsfraktion ſtattgefunden. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß
nach dem Willen der Zentrumsfraktion die Ausführungen des
Abg. Ulitzka eine Auftlärung über die Rede des Freiherrn bon
Freytagh=Lorringhoven in ihrem Verhältnis zu den Richtlinien
und der Erklärung der Reichsregierung vom 3. Februar 1927
bezweckten, Angriffe gegen die Deutſchnationale Volkspartei
da=
gegen nicht beabſichtigt waren.”
Die Deutſchnationalen gaben ſich mit dieſer neuen
Zeu=
trumserklärung zufrieden, ſo daß damit der Zwiſchenfall
wenig=
ſtens für die Deutſchnationalen erledigt iſt. Für die
Zentrums=
fraktion liegt der Fall noch etwas anders. Man hat auch in der
zweiten Erklärung den Abg. Ulitzka mindeſtens zu 50 Prozent
fallen laſſen, obwohl — ſoweit wir unterrichtet ſind — der
Vor=
ſtand der Fraktion ihm den Auftrag gegeben hatte, ſeinen
Vor=
ſtoß zu unternehmen. Die Fraktion ſelbſt ſcheint nicht gefragt
worden zu ſein. Wie es ausſieht, iſt ſie auch nicht wit allen
Aus=
führungen Ulitzkas einverſtanden. In der nächſten
Fraktions=
ſitzung des Zentrums — wahrſcheinlich am Donnerstag — wird
man Gelegenheit haben, noch einmal auf die ganze Frage
zurück=
zukommen.
Der Fall Graef.
* Berlin, 1. Februar. (Priv.=Tel.)
Am Freitag der vergangenen Woche war es bebanntlich im
Reichstag bei der Beratung des Juſtizetats zu lärmenden Szenen
gekommen und es konnte nur mit Mühe eine Schlägerei zwiſchen
Kommuniſten und Nationalſozialiſten vermieden werden. Der
amtierende Vizepräſident Graef hatte dabei einigen Kommuniſten
Ordnungsrufe und Verweiſe aus dem Saal erteilt. Von der
Oppoſition war ihm bekanntlich destvegen der Vorwurf der
Par=
teilichkeit gemacht worden, ſo daß die ganze Angelegenheit an den
Aelteſtenrat des Reichstages kam. Dieſer hat in ſeiner Sitzung
am Mittwoch den Fall beſprochen, der jedoch nicht die von der
Linken erwartete Regelung fand. Herr Loebe ſelbſt beſtätigte,
daß ſein Kollege Graef ſich durchaus korrekt verhalten hatte. Wenn
er den Abg. Frick von den Nationalſozialiſten nicht ſofort zur
Ordnung rief, dann komme das eben daher, daß man bei der oft
herrſchenden Unruhe im Haus manchmal nicht verſtehen könne,
was der einzelne Redner gerade voubringe. Im übrigen habe
er nach Vorlage des Stenogramms den Abg. Frick ebenfalls
ge=
rügt. Ueber den Ausſchluß der kommuniſtiſchen Abgeordneten
wird nun am Donnerstag das Plenum zu entſcheiden haben.
4Nachklänge vom Preſſeball.
Von Alfred Richard Meyer.
Die Muſik von den neun beſten Tanzkapellen Berlins rumort
wie ein längſt abgezogenes Gewitter noch immer in mir nach.
All dieſe Schlager wieder los zu werden . . . Das geht nicht ſo
leicht wie mit den Bildern der immer noch
durcheinanderwogen=
den, rauſchenden, kniſternden Ballkleider, von denen jedes das
ſchönſte und modernſte zu ſein behauptet.
Das modernſte? Ja, nun da ſich die verwirrenden Eindrücke
etwas zu „ſetzen” anfongen, wird’s einem klar: die Mode, dieſes
ewig wechſelnde, launiſche Geſchöpf, iſt über Nacht, wovon die
Auguren ſchon immer munkelten, wirklich weiblicher geworden.
Die große Kniefreiheit des letzten Preſſeballs ſcheint ſchon einer
fernen Vergangenheit anzugehören. Die lange Linie, im
Koſtüm=
lichen betont, im Körperlichen entſchieden zum mehr Fraulichen
ſtrebend, hat mit der Garconne ziemlich aufgeräumt. Die
ver=
einzelten bunten Perücken — die Schriftſtellerin Vicky Baum ſei
hier als aparte Ausnahme genannt — wirkten ſchon etwas
deplaciert. Die Stilkleider, bisweilen üppig phantaſtiſch, ja
märchenhaft anmutend, wirkten am ſchönſten in Reinheit und
unaufgemachtem gutem Material. Anklänge an Empire und
Biedermeier. Je einfacher, deſto eindrucksvoller. Ja, — ſelbſt
„deutſche Mädchen” ſah man, naturfriſch aus all den bemalten
Geſichtern leuchtend, die Goldflut des ſchönen Haares in dicken
Zopfreihen ſauber ſeitlich geſteckt. Daß daueben die „Dämonie‟
bisweilen noch immer triumphierte, muß zugeſtanden werden.
Außer Roſen hat’s ja immer Orchideen gegeben.
Der Almanach als Herrenſpende — dieſes Mal: Vier Zeilen,
Originalbeiträge von ſechsundzwanzig Autoren: Alice Berend,
Arnolt Bronnen, Alfred Döblin, Fritz Engel, Ludwig Fulda,
Wolfgang Götz, Gerhart Hauptmann, Arno Holz, Georg Kaiſer,
Alfred Kerr, Klabund, Ernſt Liſſauer, Heinrich Mann, Alfred
Richard Meyer, Alfred Polgar, Joſef Ponten, Rudolf Presber,
Hans J. Rehfiſch, Hans Reimann, Joachim Ringelnatz, Roda
Roda, Arthur Schnitzler, Wilhelm von Scholz, Hermann
Suder=
mann, Heinz Tovote, C. Zuckmayer; dazu dreizehn Lithographien:
Arthur Crunenberg, Arthur Kampf, Emil Orlik, Hans Meid,
Edwin Scharff, George Groſz. Friedrich Winckler=Tannenberg,
Otto Schoff, Ernſt Oppler, Ludwig Meidner, Leſſer Ury,
Fried=
rich Fennecker, Willy Jäckel, Titel von Schulpig geſchnitten. Die
erſten 31 Exemplare numerieri und die Lithographien von den
Künſtlern ſigniert, ſtehen Sammlern direkt durch den Verein
„Berliner Preſſe”, Berlin W 30, Maaßenſtraße 15, zum Preiſe
von je 30 Mark zur Verfügung, das erſte Exemplar dieſer
Vor=
zugsausgabe, das die literariſchen Beiträge in der Urſchrift
ent=
hält, ebenfalls. Die fakſimilierten Handſchriften, ja, das iſt ein
wertvoller Beitrag zur Graphologie der Dichter von heute. Rein
nach den Handſchriften zu urteilen, bieten ſich als geſchloſſenſte
Perſönlichkeiten wohl Arno Holz, der übrigens bei ſeiner Tochter
Fee, dem jüngſt entdeckten Filmſtar, Ballmutter ſpielen mußte,
und Alfred Kerr dar, deſſen Töchterlein ja ebenfalls zum Film
ging. Genialiſch wirken Arnolt Bronnen und Gerhart
Haupt=
mann, aber auch Schnitzler — bis zur Unleſerlichkeit. Idylliſch
mutet Alice Berend und Liſſauer an. Dr. Max von Kreuſch und
Margret Naval mögen all dieſe Charakterſpiegel graphologiſch
minutiös deuten. Das wäre eine intereſſante Aufgabe.
Wie ſchnell die Preſſe arbeitet, bewieſen drei
Zeitungsaus=
gaben. Am Samstag mittag, acht Stunden vor dem Ball ſchon,
wartete die „B. Z. am Mittag” ſchon mit einer modiſchen
Vor=
ſchau von Johanna Thal auf, mit 50 Koſtümſkizzen von Film,
Theater von Julie Haaſe=Werkenthin. Auf dem Ball ſelbſt
wur=
den verteilt „Der Berliner Mittag” um Mitternacht für den
Preſſeball, „Aus unſerem Ballnotizbuch” von Mara Herberg,
Porträts von Rolf Niczky, Köpfe, die wir kennen, Zeichnungen
von Obé; desgleichen der Berliner „Lokal=Anzeiger” vom
Sonn=
tag mit dem Preſſeballbericht von Elſa Herzog mit 80
Modezeich=
nungen von Chicky Sparkuhl. Ein beſonderer Kontrolleur=Dienſt
des Feſtausſchuſſes übermittelte von jedem Eingang die Ankunft
jedes Prominenten, laut dem Namen ſeiner Eintrittskarte, durch
beſondere Boten dem Preſſezimmer der internationalen Preſſe.
Soll ich wirklich anfangen, einfach alle aufzuzählen? Ich ziehe
mich ſo aus der Affäre, indem ich ſage: alle waren da! Und wer
die ſchönſte Frau war? Jede war in ihrer Art die ſchönſte Frau!
Ich möchte es nämlich mit keiner — verderben.
Die Tombola. Ganze 63 400 Mark, einſchließlich der Steuer,
hat der Verein „Berliner Preſſe” für 3200 Gewinne ausgegeben,
die auf 16000 Loſe entfallen. Lohnt es ſich da, ein Los für
5 Mark nehmen? Die Optimiſten blieben wieder einmal
in der Mehrheit, ſo ſehr, daß der Raum der Tombola ſchon
bald einem turkiſchen Schwitzbad glich. Ich habe einen ſchönen
keramiſchen Teller von Richard Dölker (Vietri in Italien) plus
gemacht und weiß nun, wohin ich meine Aepfel und
Manda=
rinen zu legen habe. Weitere Verpflichtungen können ſich gottlob
an dieſen Teller nicht ſchließen. In größere Verlegenheit hätte
mich ſchon der Gewinn der 1,80 Meter hohen Stehlampe, ganz aus
weißem Roſenthal=Porzellan, gebracht, weil ich mir nämlich den
dazu gehörigen Salon hätte auſchaffen müſſen. Auch komme ich
nie, ſchon wegen meiner beſchränkten Wohngelegenheit, in die
Lage, das große Tafeltuch der ſchleſiſchen Leineninduſtrie
auf=
zulegen, Wickelarbeit, an der vier Frauen drei Monate lang
be=
ſchäftigt waren. Das Gemälde „Kornfeld” von Max
Lieber=
mann blieb bei der Wertbeſtimmung unberückſichtigt. Aber es
figurierte vor dem Limouſine=Luxuswagen von 7 PS und vol
dem Bechſteinflügel und auch vor der echten Perlenkette. Der
Liebermann hängt ſeit heute morgen bei einer Frau Rau am
Kaiſerplatz zu Wilmersdorf. Ich bilde mir ein, daß der Jubel
dieſer Familie bis in das Geklapper meiner Schreibmaſchine
hineinklingt.
Es ſoll auch Menſchen geben, die inmitten dieſes Gewühls
nach den Klängen von neun Kapellen getanzt haben.
Was bleibt? Die Freude auf den nächſten Preſſeball und das
ſchöne Gefühl, daß der Verein „Berliner Preſſe” vom Ertraß
dieſes Balles ſeiner Witwen und Waiſen mit klingender Münze
gedenken kann. Auch unſere beſten Schneider=Ateliers dürften
mit dem Erfolge des Abends ſehr zufrieden ſein.
Ein ſenſationeller Bilderprozeß gegen den
bayeriſchen Staat.
Im Jahre 1908 ſchenkte die Nichte Adolf Menzels in
Aus=
führung des letzten Willens ihrer Mutter, der
Schweſter des großen Malers, dem bayeriſchen Staat 14 Bilde:
und 50 Handzeichniungen Menzels, die in der neuen Pinakoihel
und in der Graphiſchen Sammlung zur Ausſtellung kamen. 2‟
die Stifterin durch Krankheit und Inflation in ungünſtige wille
ſchaftliche Verhältniſſe kam, mechen die Erben Menzels, Kriegal=
Menzel, dem bayeriſchen Staat den Prozeß auf Annullierung de"
Schenkung, auf Grund der 1914 erfolgten Entmündigung b9‟
Menzels Nichte, trotzdem ſeitens des bayeriſchen Staates !"
entgegenkommendes Angebot vorlag, Fräulein Menzel eine 4ie
gemeſſene Lebensrente auszuſetzen. Dem Ausgang des
Prozelle=
ſehen die Münchener Kunſtkreiſe mit um ſo größerer
Beſorgnl=
entgegen, als die von zwei Berliner und einem Münchener Pl
chiater eingeholten Gutachten die volle Mündigkeit der Stiftel!
im Jahre 1908 in Frage ſtellen. Bei einem unglücklichen Aus”
gang des Rechtsſtreites würden die Münchener Sammlung:”
einen unerſetzlichen Schaden erleiden.
A. G.
Nummer 33
Donnerstag den 2 Februar 1928
Seite 3
Die Bematce vei Heinien Eienie
Die St. Gotthard=Affäre.
Der Schritt der Kleinen Eniente
beim Völkerbund.
EP. Genf, 1. Februar.
Die drei ſtändigen Vertreter der Tſchechoſlowakei,
Südſlawiens und Rumäniens beim Völkerbund,
Fo=
titſch, Veverka und Comnene,, werden heute nachmittag gegen
4 Uhr dem Generalſekretä= des Völkerbundes im Namen ihrer
Regierungen drei Noten in der St. Gottharder Waffenſchmuggel=
Affäre überreichen. Unter Bezugnahme auf die vom Rat
feſt=
geſetzten neuen Beſtimmungen des Inveſtigationsverfahrens und
unter Bezugnahme auf die Beſtimmungen des Vertrages von
Trianon über die Militärkontrolle in Ungarn beantragen
die Regierungen, daß die Frage auf die
Tages=
ordnung der Märzſeſſion des
Völkerbunds=
rates geſetzt wird. Die drei Noten ſollen in den
Grund=
zügen übereinſtimmend lauten.
Die Ueberreichung der Noten der Kleinen
Entente.
EP. Genf, 1. Februar.
Die drei Noten der Regierungen der Kleinen Entente, die
heute im Laufe des Nachmittags von dem ſtändigen Vertreter
beim Generalſekretariat überreicht wurden, werden
vorausſicht=
lich im Laufe des Abends der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Die den Noten beigefügten Denkſchriften, die eine eingehende
Darlegung des St. Gottharder Zwiſchenfalles und auch noch
weitere Bemerkungen über die Beobachtungen der Regierungen
der Kleinen Entente in dieſer Frage enthalten, ſollen nicht zur
Veröffentlichung gelangen. Die drei Noten ſtimmen, wie erklärt
wird, in den Grundzügen überein.
In der von dem Vertreter Fotitſch übergebenen ſüdſlawiſchen
Note heißt es, daß im Hinblick auf die Beſchlüſſe des
Völker=
bundsrates vom 11. Dezember 1926, Paragraph 1 der
Beſtim=
mungen über die Regeln zur Ausübung des Inveſtigationsrechts,
und in Durchführung der vom Rat angenommenen
Beſtimmun=
gen über den gleichen Gegenſtand vom 24. September 1924 die
ſüdſlawiſche Regierung ſich die Ehre gebe, dem Generalſekretär
ein Memorandum über den Zwiſchenfall zu überreichen, der ſich
am 1. Januar in dem Bahnhof von St. Gotthard an der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Grenze zugetragen hat. Die ſüdſlawiſche
Regierung ſei der Anſicht, daß es im allgemeinen Intereſſe ſei,
daß dieſer Zwiſchenfall vollſtändig aufgeklärt werde, weil er
ge=
eignet ſei, das volle Vertrauen in den wirklichen Wert von
inter=
nätionalen Verträgen zu erſchüttern. Sie halte es deshalb für
fihre Pflicht, die Aufmerkſcmkeit des Rates auf die Folgen zu
lenken, die ſich aus dieſem Zwiſchenfall ergeben könnten, und ſei
der Anſicht, daß, um ernſtere Ereigniſſe und Folgen zu
verhin=
dern, es das Recht und die Pflicht des Völkerbundes ſei, unter
derartigen Umſtänden zu intervenieren. Sie bitte deshalb den
Rat, die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, die ſich aus dieſen
Rechten und Pflichten hinſichtlich der
Inveſtigationsbeſtimmun=
gen und hinſichtlich der Beſtimmungen des Friedensvertrages
von Trianon über die Militärkontrolle in Ungarn ergeben. Die
fſüdſlawiſche Regierung beantragt deshalb, im Hinblick auf die
von ihr erwähnten Beſtimungen, daß dieſer Fall auf die Tages=
Lordnung der nächſten Ratstagung geſetzt werden ſoll.
Die Noten.
EP. Genf, 1. Februar.
Die tſchechoflowakiſche Note enthält dem Sinne und
teil=
weiſe auch dem Wortlaute nach die gleichen Forderungen wie die
Note Südſlawiens. Es geht aus ihr jedoch deutlicher hervor,
daß die Kleine Entente die Unterſuchung lediglich auf den
Zwiſchenfall von Szent Gotthard beſchränkt wiſſen will, da es in
ihr heißt: „Wir beſchränken uns deshalb, darauf, die Rechte und
Pflichten des Völkerbundsrates, unter dieſen Umſtänden zu
in=
tervenieren, anzurufen, um ſchwereren Ereiguiſſen oder Folgen,
die ſich daraus leicht ergeben können, zuvorzukommen.”
Die rumäniſche Note, die von den gleichen
Voraus=
fſetzungen ausgeht, weiſt inſofern einen Unterſchied in der
Auf=
faſſung auf, als ſie feſtſtellt, daß es mit Rückſicht darauf, daß es
fſich für den Augenblick nicht um einen Konflikt zwiſchen den
Cdirekt intereſſierten Staaten handelt, und ohne daß dieſe jemand,
twer es auch ſei, anklagen oder verdächtigen wolle, lediglich die
Verpflichtung des Völkerbundsrates zur Inveſtigation anrufe.
Die drei Noten ebenſo wie die tſchechiſche und ſüdſlawiſche
techwiſche Denkſchrift zu dem Fall werden von dem
Generalſekre=
tär den Regierungen der im Rat vertretenen Mächte, ſowie den
Mitgliedern der Ständigen beratenden Militärkonpmiſſion des
Völkerbundes zur Kenntnis gebracht. Gleichzeitig wird die
ungariſche Regierung von dem Schritt der
Klei=
nen Entente verſtändigt.
Die Affäre von St. Gotthard wird alſo
Ge=
genſtand der Beratungen der Märztagung des
Rates ſein. Nach den Beſtimmungen des
Inveſtigationsver=
fahrens wird der Rat daher zu entſcheiden haben, ob und in
welcher Form ein Verfahren angezeigt erſcheint. Es ſteht dem
Rat daher auch frei, ſich entweder für eine Spezialinveſtigation
oder, falls ihm das in anbetracht der relativ geringen
Bedeu=
tung des Zwiſchenfalles zweckmäßiger erſcheint, ſich für eine
ein=
fache Unterſuchung außerhalb des Rahmens der Inveſtigation
auszuſprechen, vielleicht eine noch weniger gravierende Form der
Erledigung des Falles zu wählen.
Eine Muſſoliniſche Kriegsfanfare.
Der Duce zum fünſten Jahrestag der
Grün=
dung des fasciſtiſchen Miliz.
EP. Rom, 1. Februar.
Am fünften Jahrestage der Gründung der fasciſtiſchen Miliz
hat Muſſolini heute fünfhundert ihrer Kommandanten und
Offi=
ziere aus ganz Italien zum General=Appell in Rom verſammelt.
Der Regierungschef hielt eine feurige Anſprache an die Offiziere,
in der er im weſentlichen ſagte: Ein kurzer Rückblick genügt, um
zu beweiſen, daß die Miliz eine ſtarke bewaffnete Macht des
fas=
ciſtiſchen Staates geworden iſt. Ihre Opganiſation hat ſich
ver=
vollkommnet und ihre Ausrüſtung mit Gewehren wird bald
voll=
ſtändig ſein. Sie hat zuſehends beſtimmtere Aufgaben. Von
der äußerſten Wüſtengrenze bis zum Gipfel der Alpen und bis zur
Meeresküſte, von den Eiſenbahnen zu den Straßen iſt die Miliz
überall die bewaffnete Macht der Revolution, das wachſame
Auge des Regimes. Mit der Ausſchaltung aller unſerer Feinde
und der Einäſcherung des Antifascismus ſind rein militäriſche
Aufgaben an die Stelle der politiſchen getreten. Die Miliz hat
den Auftrag erhalten, die Küſtenverteidigung und die
Fliegerab=
wehr der Nation vorzubereiten ſowie den militäriſchen
Vorunter=
richt für Heer und Marine zu übernehmen. Das ganze
Kontin=
gent des Aufgebotes ſtellt daher den Kern der freiwilligen Miliz
für die nationale Sicherheit dar und tritt dann als glänzendes
Menſchenmaterial in den Heeresdienſt ein. Ich verlange, daß die
Kommandanten der Legionen ſich eifriger der militäriſchen
Vor=
bildung des italieniſchen Volkes widmen. Dieſe wichtige
Auf=
gabe genügt aber nicht. Auf meine Weiſung hin hat der
General=
ſtab des Heeres die Frage der ordentlichen Verwendung der
frei=
willigen Miliz im Kriegsfalle geprüft und ſie in klarer
Erkennt=
nis der neuen Zeit gelöſt. Das gereicht ihm zur Ehre.
Ich verkünde Euch, daß die freiwillige Miliz, mit ihren
Legionen in die mobiliſierten Einheiten des Heeres eingereiht,
kämpfen wird. Ich bin ſicher, daß die Legionen dieſer höchſten
Ehre würdig ſind, indem ſie ſich ſchon jetzt als
Sturmangriffs=
bataillone vorbereiten, die die kriegeriſchen Ueberlieferungen der
Arditi und der fasciſtiſchen Kampftruppen verteidigen müſſen:
Den Dolch zwiſchen den Zähnen, Bomben in der Hand, eine
er=
habene Verachtung der Gefahr im Herzen! Ihr fühlt und wißt,
Laß viele Leute auf der ganzen Welt uns als Italien und als
Regime haſſen. Man muß bereit ſein, das eine und das andere
zu verteidigen.
Nach dieſer Anſprache verlas der Duce noch eine
Ergeben=
heitsbotſchaft der Miliz an den König.
Ausbreitung derperſiſchen Aufſiandsbewegung
EP. Teheran, 1. Februar.
Der neuerdings ausgebrochene Aufſtand in Kurdiſtan ſtehr
in innerem Zuſammenhang mit den Unruhen an der kurdiſchen
Grenze und iſt das Werk einer ſyſtemathiſch vom Ausland her
be=
triebenen Propaganda. Sie geht von den Anhängern des
frühe=
ten Schahs aus, die reichlich mit Geldmitteln verſehen ſind und
deren Taktik dahin geht, die politiſch unſicheren Randgebiete
Per=
ſiens dauernd in Bewegung zu erhalten, um die Hauptſtadt
mög=
lichſt von regierungstreuen Truppen zu entblößen und auch den
Schah von hier zu entfernen. Man hofft auf dieſe Weiſe, den
Boden für einen Staatsſtreich vorzubereiten, der den Exſchah
wieder ans Ruded bringt und die Annäherung Perſiens an
Moskau untevbindet.
Das Agrarproblem.
Von
Dr. Leibrock.
Der deutſche Lebensſpielraum hat ſich nach dem Kriege
weſentlich verringert. Während 1913 auf einen Hektar Land, das
unter dem Pflug ſtand, 2,5 Perſonen entfielen, ſind es heute 2,9;
d. h. es entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 16 Proz.
Acker=
land weniger als 1913. Die geſamte Ackerfläche ging gegen den
Vorkriegsſtand um 1,1 Millionen Hektar zurück. Ein kleiner Teil
dieſes Fehlbetrages findet ſich bei den Wieſen wieder, ſo daß bei
der landwirtſchaftlich benutzten Fläche noch ein Verluſt von rund
860 000 Hektar beſteht, über deſſen Verbleib die Statiſtik keine
Auskunft gibt. Hinzu kommt noch der Rückgang der Erzeugung,
ſo daß man das geſamte Nahrungsmitteldefizit auf 20 bis 30
Prozent veranſchlagen kann, mit anderen Worten: 15 Millionen
Menſchen in Deutſchland müſſen unmittelbar von fremdem Boden
leben oder für volle drei Monate ohne Nahrungsmittel ſein.
Dabei iſt zu beachten, daß wir ein Drittel Kinder weniger haben
als vor dem Kriege, alſo mehr Erwachſene haben, die größere
Anſprüche an Nahrung uſw. ſtellen müſſen, um leben und arbeitem
zu können.
Angeſichts dieſer Sachlage iſt das Augenmerk unbedingt auf
die Landwirtſchaſt zu richten. Hieran hat die deutſche Wirtſchaft,
ja jeder Konſument, das allergrößte Intereſſe. Die letzten
Be=
ratungen im Reichstag, die Nachrichten von Entſchlüſſen und
Beſchlüſſen, die ſich mit der Frage von Steuer=, Pachtzins= und
Lieferſtreiks befaſſen, die gewaltige Nahrungsmitteleinfuhr im
verfloſſenen Jahre ſi,d bedenkliche Warnungszeichen. Gerade für
die deutſche Induſtrie iſt es von entſcheidender Bedeutung,
wie=
viel die 25 Millionen Landbewohner kaufen können und wieviel
ſie für die Volksernährung produzieren. Welche
Wechſelwirkun=
gen beſtehen, ergibt ſich z. B. aus der Stellung der
Landlbirt=
ſchaft als Rohſtofflieferant, u. a. für die Gerbinduſtrie, die Leder=,
Schuh= und Triebriemen=Induſtrie, die Handſchuh=Induſtrie, das
Sattlergewerbe, die Teppich= und Deckenfabrikation, das Mühlen=
und Bäckergewerbe, die Brau=Induſtrie, Spiritus= und Zucker=
Induſtrie. Umgekehrt iſt die Landwirtſchaft eine der größten,
beſten und zuverläſſigſten Abnehmer der Induſtrie, und zwar
nicht nur indirekt auf dem Wege über die Maſchinen=Induſtrie
als ein Haupteiſenverbraucher, ſondern auch als ein direkter
Kunde der Hütten=Induſtrie; als Bezieherin von künſtlichen
Düngemitteln, wie Stickſtoff, Thomasmehl, Benzol. Ein ſehr
großer Prozentſatz der bakteriologiſchen Erzeugniſſe findet in der
Landwirtſchaft ſicheren Abſatz. Nicht zu vergeſſen ſind dann noch
die Abfälle bei der Zucker=Induſtrie (Zuckerſchnitzel und Melaſſe),
bei der Spiritus=Induſtrie (Schlempe), bei der Brau=Induſtrie
(Malzkeime und Treber), die wertvolle Futtermittel ſind. Alles
in allem genommen, ſtellt die deutſche Landwirtſchaft für die
Juduſtrie eine latente Kraftreſerve dar: vorausgeſetzt natürlich,
daß der Intenſitätsgrad, wie er in den rationell geführten
land=
wirtſchaftlichen Betrieben möglich iſt, auch in den übrigen
Be=
trieben zur Anwendung konmt. Berückſichtigt man dann noch,
daß wir das größte Intereſſe an der Unabhängigkeit der
deut=
ſchen Volksernährung von den Pool=Beſtrebungen des
Auslan=
des haben, ſo iſt es nur zu begrüßen, daß ernſthafte
Wiſſen=
ſchaftler ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß wir in der Lage
ſind, unſere Bevölkerung in einem Zeitrqum von etwa 20 bis
25 Jahren auf eigener Scholle zu ernähren.
Wo iſt nun angeſichts der vorerwähnten Warnungszeichen
des Hebel anzuſetzen? Es geht nicht an, daß wir unſere
Hau=
delsbilanz auch weiterhin mit 3 Milliarden Mark durch Einfuhr
von Getreide, Mehl, Fleiſch, Speck, Schmalz, Molkereiproduukten,
Obſt, Gemüſe und Kartoffeln belaſten, wie wir das im Jahre
1927 getan haben. Die Ein= und Ausfuhr geſtalrete ſich wie
folgt:
Einfuhr in Millionen Mark: Ausfuhr in Millionen Mauk:
Südfrüchte 174,3 142,8 148,8 5,2 4,0 6,8 277,0 171,9 101,2 10 0,7 1,1 Zucker 37,7 15,3 0,9 55,6 60,4 266,6 Fleiſch, Speck 222,5 253,3 81/4 6,1 6,0 72 Butter 365,7 329,0 112,7 0,3 0,4 0,7 Käſe 113,5 104,2
234,3 380 1,6 1,2 0,8 Eier 275,8 188,2 04 0,3 U0,6
Was iſt nun angeſichts dieſer kataſtrophalen Ziffern zu tun?
Mit allen Mitteln iſt darauf hinzuarbeiten, daß die
Leiſtungs=
fähigkeit der Landwirtſchaft zur Verſorgung des Landes erhalten
bleibt. In Ermangelung flüſſigen Kapitals iſt ſie zurzeit nicht
in der Lage, eine weitere Steigerung der Produktion
durchzu=
führen. Wie der Reichsernährungsminiſter letzthin im Reichstag
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 1. Februgr.
Ein Maskenball.
Oper von G. Verdi.
Zwei Gaſtſpiele auf Anſtellung ſtanden im Mittelpunkt des
„Intereſſes. Joſef Bureſch aus Magdeburg bringt eine
vor=
rnehme, ſchon heldenhaft wirkende äußere Erſcheinung mit. Das
ffreie Auftreten, das gewandte Spiel nehmen für ihn ein. Seine
rnicht große Stimme iſt ein echter Tenor, ſehr hellklingend, mit
Ablendendem Glanz in der Höhe. Leider war ihre Entfaltung
Kdurch eine Behinderung, die vom Schluß des 1. Aktes an wuchs,
geſtört. Ich kann nicht entſcheiden, war es augenblickliche In=
Cdispoſition, Erkältung oder ein Fehler in der Stimmbehandlung.
Ein endgültiges Urteil iſt daher über den im übrigen feſſelnden
Künſtler, deſſen Fähigkeiten bei guter Dispoſition wohl bis zu
2Lohengrin und Stolzing reichen könnten, kaum abzugeben. Nur
fſei gewarnt vor der Anſtellung eines nur bedingt verläßlichen
Sängers.
Elſe Varenas Amelia beſtätigte und verſtärkte das
günſtige Urteil ihres erſten Gaſtſpiels als Fidelio. Ihre Stimme
ſtiſt ſehr ſchön, wird gut behandelt und außerordentlich geſchmack=
4voll geführt. Ihr ſympathiſches Auftreten zeugt von Intelligenz,
2Temperament und großer Myſikalität. Das Format ihrer
Geſtal=
ttung iſt noch nicht groß genug; das Format ihres ſtimmlichen
Vermögens erwies ſie mit einer wundervollen Durchführung des
22. Aktes
V. H.
Kleines Haus. — Mittwoch, den 1. Februar.
Geheimn ſſe einer Seele.
Ein pſycho=analytiſcher Film.
Der Mann, in deſſen ſeeliſche Geheimniſſe wir Einblick tun,
llebt in glücklicher, aber kinderloſer Ehe. Ein Mord im
Nachbar=
khauſe, ein bedrückend=wirier Traum, deſſen Inhalt er ſich nicht
gerinnern kann, löſen in ihm nervöſe, dann ſchwere pſychiſche
Störungen aus. Er kann plötzlich Meſſer, Brieföffner, Dolche
rnicht mehr berühren. Duich die Ankunft eines der Frau und
fihm befreundeten Vetters ſteigern ſich ſein rätſelhaftes Leiden
rund ſeine innere Verwirrung, und er fühlt den gräßlichen Drang.
fſeine Frau, die er zärtlich liebt, zu ermorden. Zu ſeinem Glück
„gerät er an einen pſycho=analytiſchen Arzt, der aus dem
Patien=
tten langſam die tieferen, im Unbewußten liegenden Gründe
ſeines Leidens in gemeinſamer Zergliederung aller, auch
ſchein=
bar fernliegender und nebenſächlicher inneren Gründe
heraus=
arbeitet. Dabei werden nicht nur die Traumbeſtandteile zutage
gefördert, ſondern auch die Eiferſuchtsregungen gegen den Vetter
und die Reſignation hinſichtlich der ausbleibenden
Nachkommen=
ſchaft auf einen Kindheitserinnerungs,komplex”, zurückgeführt.
Durch die klärende Zergliederung und einen letzten
Erregungs=
ausbruch des Patienten wird die Heilung hergeſtellt, und ein
nach geraumer Zeit folgendes Kind beweiſt augenfällig die
heil=
ſame Wirkung der pſycho=analytiſchen Methode.
Der Film iſt ſehr intereſſent, aber man muß ſagen, daß er
ebenſo ſchlecht wie gut iſt und daß beides bedauerlich
kontraſtie=
rend durcheinanderfährt. Gut ſind zunächſt die ſchauſpieleriſchen
Leiſtungen, am beſten Werner Kraus” pſychologiſch feines,
ver=
tieftes und eindringliches Spiel. Pawel Pawlow charakteriſiert
gut einen Arzt, der ſich in den niederen Bezirken der menſchlichen
Seele auskennt. — Die Regie (G. W. Pabſt) war in den
realiſti=
ſchen Bildern durchweg gut und gab einige vorzügliche Details.
In den Träumen gab es neben Szenen, in denen die
ver=
ſchwommenen Aſſchiationen und grellen Willkürlichkeiten dieſer
Dämmerwelt gut wiedergegeben wurden, andere von
plump=
gegenſtändlicher Allegorie. Schade, daß man aus Mangel an
phantaſtiſcher Geſtaltungskraft hinter den gerade hier faſt
unbe=
grenzten Möglichkeiten des Films zurüdlblieb. Verſuchte man
gar ſymboliſch zu werden, glitt man in eine billige und etwas
lächerliche Trivialität hinüber.
Gut und inſtruktiv war dagegen wieder die belehrende
Auf=
gabe gelöſt, es wurde an geſchickt gewähltem Beiſpiel von Methode
und Gegenſtand der Pſycho=Analyſe ein gut orientierender
Be=
griff gegeben. Zu der uneingeſchränkten Sympathie, die der
Film dieſer Behandlungsweiſe entgegenbringt, kann hier
natür=
lich nicht Stellung genommen werden, denn ob ein Menſch zum
Pſycho=Analytiker geht oder zum Beichtvater oder beides ablehnt,
das ſind ſchon drei unerhört verſchiedene Verhaltungsweiſen,
und man kann da nicht mit einem Wort entſcheiden, was die
wertvollſte Art iſt, mit ſeinen inneren Konflikten fertig zu
werden.
* Revuepremiere im Orpheum.
Die geſtrige Erſtaufführung der großen Revue „Das lebende
Magazin” hatte einen ganz außergewöhnlichen Erfolg zu
ver=
zeichnen. Das Haus war faſt ausverkauft. Der Beifall des
Publikums ſteigerte ſich von Bild zu Bild. Dieſe Revue iſt in
Wahrheit „ein Reigen von Schönheit, Liebe und Leidenſchaft”,
In 24 Bildern läßt Em. Pauſig eine entzückende Reihe von
Bil=
dern in Tanz, mimiſcher Darſtellung, Geſang und vor allem
köſt=
lichem Humor an Auge und Ohr der Beſucher vorüberziehen.
Es iſt eine Revue ſchöner Frauen und fabelhaft guter
Tänze=
rinnen, dazu eine Fülle ausgezeichneten Humors, ſo daß dieſe
Revue gerade für die Faſchingszeit wie geſchaffen erſcheint.
Wir kommen auf die Vorſtellung zurück.
Ap. Deutſche und engliſche Koloniſation. Einer, der die
Verhält=
niſſe im früheren Deutſchoſtafrika aus eigener Anſchauung kenn:, Graf
O. Czernin, ſchreibt in ſeinem afrikaniſchen Tagebuch (Amaltheo=Verlag,
Leipzig) über die Koloniſation im dortigen Gebiet: Was die Engländer
in Ugando für die Eingeborenen geſchaffen haben, iſt ohne Beiſpiel und
auch ſonſt iſt ihre Taktik die, bei deukbarſter Ausnützung der
wirt=
ſchaftlichen Momente den Eingeborenen eine möglichſt menſchenwürdige
Exiſtenz zu ſchaffen. Aber es iſt eine läppiſche Lüge, dergleichen zu tun,
als ob die friedliche Durchdringung (penétration pacikiaue) Africkas und
der europäſſiche Kulturespert, dahin bei irgend einem Volke aus
al=
truiſtiſchen Motiven und zum Wohle der Schwarzen erfolge — dis
ge=
ſchieht nirgends und von keinem europäiſchen Staate, ſondern der
Wunſch der eigenen Bereicherung iſt bei allen dieſen Aktionen der
aus=
ſchließlich maßgebende geweſen. Das vorausgeſchickt, muß man zugeben,
daß die Englärder geſchickter, klüger und daher auch humaner mit den
Cingeborenen verfahren, als die meiſten anderen Staaten, vielleicht
mit Ausnahme der Deutſchen. Es iſt bezeichnend, daß entgegen all den
in und nach dem Kriege verbreiteten tendenziöſen Nachrichten heute der
deutſchen Koloniſation m Tanganika von allen Engländern das groß:”
Lob gezollt wird, eine Auerkennung, die ich, ohne Ausnahme, bei allen
Engländern gefunden habe, mit denen ich über dieſes Thema zu ſprechen
Gelegenheit hatte — und da war mehr als einer, der im übrigen nicht
viel für die Deutſchen übrig hutte. — Viele Deutſche kehren nach
Tanza=
nika zurück, beſonders jene, welche nach dem Verſailler Diktat Polen
oder Franzoſen geworden ſind und daher keine
Einreiſungsſchwierig=
keiten haben. Sie alle wiſſen natürlich genau, wie ſtark ſich die
eng=
liſche Auffaſfung über die koloniale Tätigkeit der Deutſchen geändert
hat, und auf dem beſtehenden günſtigen Urteil fußt größtenteils ihre
Hoffnung, das Land werde an Deutſchland zurückgegeben werden. Das
iſt aber wohl eine Utopie. England wird dieſe reiche Provinz niemals
derſchenken. Seir wpann beherrſcht der Altruismus die engliſche Politik?
Viel mehr Wahrſcheinlichkeit iſt vorhauden, daß England daran geht,
alle ſeine afrikaniſchen Provinzen — alſo Kenya, Tanganika, Ugandn
und den Sudau — in ein Reich zu dereinigen und die geſamte
Verwal=
tung unter einen Gouverneur zu konzetrieren. — Wenn Graf Czernin
ſagt, daß ſich die Auffaſſung der Engländer über die koloniale
Tätig=
keit der Deutſchen „ſtark geändert” habe, ſo möchten wir dem gegenüher
behautzten, daß in Wirklichkeit eine andere Auffaſſung gar nicht
beſtan=
den hat, vielmehr die Theſe unſerer Kriegsſeinde von der kolonialen
Uinfähigkeit der Deutſchen eine der berechneten Lügen des Verſailler
Diktats war, die fallen gelaſſen werden konnte, nachdem ſie ihre So
digkeit getan hat.
Seite 4
Donnerstag, den 2. Februar 1928
Nummer 33
ausführte, hat die deutſche Landwirtſchaft ſeit Anfang 1924 bis
zum Herbſt 1927 rund 7 Milliarden Reichsmank Schulden
auf=
genommen, und zwar zum größten Teil in der für den
land=
wirtſchaftlichen Betrieb völlig ungeeigneten Form kurzfriſtiger,
vielfach wechſelmäßiger Verpflichtungen. Die Zinſenlaſt iſt auf
8—900 Millionen Mark jährlich geſtiegen. Die geplanten
Um=
ſchuldungsmaßnahmen der Regierung ſind daher nur zu
be=
grüßen. Unbedingt muß wieder der langfriſtige
Hypothekar=
kredit zu billigem Zinsfuß kommen, ebenſo der Perſonalkredit im
Frühjahr und Herbſt. Die Wechſelwirtſchaft muß verſchwinden.
Außerordentlich wichtig, vielleicht am wichtigſten, iſt die
Frage der Meliorationen. Wie von ſachverſtändiger Seite
aus=
geführt worden iſt, leiden noch 10 Millionen Hektar Land unter
dem Ueberſchuß von Grundwaſſer. Die Meliorierung dieſer
10 Millionen Hektar ſowie 2 Millionen Hektar Wieſen und
Weideland ſowie endlich 2 Millionen Hektar Oedland würden
einen jährlichen Mehrertrag von 3 Milliarden Goldmark ergeben
bei einer Kapitalinveſtierung von 7½ Milliarden Goldmark. Bei
100 Mark in den Boden geſteckten Kapitals würden alſo 40 Mark
Deviſen geſpart werden, die wir heute für die Einfuhr von
Lebensmitteln ausgeben. Bedenkt man dann noch, daß
Er=
wverbsloſe bei dieſer Arbeit beſchäftigt werden könnten, daß die
Volksgeſundheit, die einen großen Bauernſtand nötig hat,
be=
günſtigt würde, ſo darf keineswegs gezögert werden, die Mittel
hierfür im Ausland flüſſig zu machen.
Bedenklich ſtimst, wenn man ſich die vorſtehenden Ziffern
vor Augen hält, die gewaltige Einfuhr von Getreide und Mehl,
Gemüſe, Zucker und Südfrüchten. Was erſtere anlangt, ſo iſt
eine ſtärkere Förderung des Anbaues von Qualitätsgetreide am
Platze, des ferneren eine großzügige Propaganda für das
ein=
heimiſche Mehl. Wird mehr Qualitätsgetreide angebaut, dann
wird ſich auch der Bäcker wieder an das inländiſche Mehl
ge=
wöhnen, das er ja heute vielfach ablehnt, weil es grob, wenig
waſſeraufnahmefähig und dadurch nur durch eine mehr oder
mnider weitgehende Vermiſchung mit dem Mehl des Import=
Weizens backfähig iſt. Hier bleibt an Hand der
Forſchungsergeb=
uiſſe des Profeſſors Biffen in Cambridge für unſere
Landwirt=
ſchaft allerlei zu tun übrig.
Angeſichts der Gemüſeeinfuhr kann eine Aenderung
zugun=
ſten des inländiſchen Gemüſebaues eintreten, wenn man nach
modernen Grundſätzen arbeitet, wie z. B. in Holland, und mehr
Wert auf Qualität, dann aber auch auf beſſere Sortierung legt.
In dieſer Beziehung haperts beſonders in den Kleinbetrieben,
wo vielfach Bequemlichkeit der Hauptgrund iſt für die
Miß=
achtung des Geſchmacks der Konſumenten. Hier liegt für den
fachlichen Spitzenverband ein weites Betätigungsfeld offen.
Die ſtarke Zuckereinfuhr hatte ihren Grund in der
Ueber=
produrktion auf dem Weltmarkt, zum anderen aber auch in der
Prämienwirtſchaft der Tſchechoſlowakei und Polens. Hier wird
eine Hilfe von Regierungs=Seite erfovderlich bleiben.
Was endlich die Einfuhr von Südfrüchten anlangt, ſo könnte
ſie zugunſten des deutſchen Obſtbaues erheblich eingeſchränkt
werden, wenn der Obſtzüchter mehr Wert auf Sortierung und
Verpackung legen würde. Warum mußte im vorigen Jahre ein
ſo großer Teil des Obſtes verfüttert werden? Weil man ſich um
die Abſatzwege nicht eindringlich genug bemühte, weil man
Pro=
pagandaarbeit und ſonſtige Schreibarbeit, vor allem auch das
Verpacken ſcheute.Hier liegt für die deutſche Landfrau ein reiches
Betätigungsfeld. In den winterlichen Mädchenſchulen, den
Fort=
bildungsſchulen, in den landwirtſchaftlichen Schulen und in den
landwirtſchaftlichen Ortsverbänden müſſen alle Fragen eingehend
behandelt werden. Auch Rundfunkvorträge werden auf dieſem
Gebiet wertvolle Dienſte leiſten.
Angeſichts der gewaltigen Eiereinfuhr iſt es erfreulich, daß
die Landwirtſchaft dazu übergegangen iſt, auch die
Wirtſchaft=
lichkeit der Kleintierzucht auf das Höchſtmaß zu ſteigern. Seit
Jahren arbeiten Geflügelzuchtvereine und Geflügelfarmen an
dem Problem der Eierproduktion. Man bedient ſich ſchon recht
häufig mit großem Nutzen der Brutapparate mit
Elektro=
beheizung und Warmwaſſerverſorgung. Derartige Brutmaſchinen
vermehren z. B. den jährlichen Reichtum der amerikaniſchen
Nation um viele Millionen Dollar. Es iſt alſo auch auf dieſem
Feld bei uns noch manches nachzuholen.
Bei exakter Kalkulation der Landwirtſchaft, bei weiterer
Zuſammenlegung von vermengt liegenden oder unwirtſchaftlich
geſtalteten Grundſtücken verſchiedener Eigentümer einer
Feld=
mark zu beſſerer Bewirtſchaftung, bei Schließung von
Intereſſen=
gemeinſchaften verſchiedener Landwirte zur Durchſührung eines
Beſtellungs= oder Abſatzplanes dürfte noch ſehr viel zu erreichen
ſein.
Regierungskriſe in Jugoſlawien.
EP. Belgrad, 1. Februar.
Die heutige Sitzung des Demokratiſchen Klubs, die um
18 Uhr begann, hatte das Ausſcheiden der demokratiſchen Miniſter
aus dem Kabinett zur Folge. Der Klub nahm nach langer
Debatte mit 36: 21 Stimmen bei 3 Enthaltungen eine
Entſchlie=
ßung an, in der der Präſident des Clubs, Davidowitſch,
auf=
gefordert wird, mit allen parlamentariſchen Gruppen die
Ver=
handlungen zwecks Bildung einer Konzentrationsregierung
auf=
zunehmen. Die demokratiſchen Miniſter haben Miniſterpräſident
Vukitſchewitſch ſofort ihre Aemter zur Verfügung zu ſtellen.
Schließlich empfiehlt der Klub die Verhandlungen mit der
demokratiſch=bäuerlichen Koglition, die zurzeit in Oppoſition
ſteht. Außenminiſter Marinkowitſch erklärte, daß er und die
übrigen Miniſter aus dem Beſchluß ſofort die Konſequenzen
ziehen und die Demiſſion überreichen werden.
Um 20 Uhr begab ſich Miniſterpräſident Vukitſchewitſch zum
König, um ihm über die durch den Zerfall der Koalition
geſchaf=
fene Lage zu berichten. In der Stadt herrſcht große Aufregung
und es kam zu verſchiedenen Zuſammenſtößen zwiſchen
gegne=
riſchen politiſchen Gruppen. Die demokratiſchen Miniſter hielten
abends im Miniſterpräſidium eine Beſprechung ab, in der
be=
ſchloſſen wurde, dem Miniſterpräfidenten ſofort ein begründetes
Demiſſionsgeſuch zu überreichen.
Die glückliche Geburt unserer Tochter
Gertrud
zeigen mit dankbarer Freude an
Siegmund Krauß und Frau
Helma, geb. Weber.
Darmstadt, den 31. Januar 1928.
Spessartring 4, z. Zt. Städt. Krankenhaus.
( 2859
Statt Korten.
Warie Simmermacher
Philipp Eberlein
Haßloch
Verlobte
Im Januar 1928.
Dittelsheim
(2266
Lodes=Anzeige.
Am Montag, den 30. Januar entſchlief
nach ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere
gute, treubeſorgte Mutter und Großmutter
Frau
Margarethe Jacobh
geb. Röder
im 62. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Jacobh
Familie Max Neupert.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
2. Februar, nachmittags 2 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſiatt.
*2974
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme bei dem
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Fräulein Emmh Schmitt
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten
für die überaus zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden
unſeren herzlichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrrer Vogel für die troſtreichen Worte am Grabe.
den Miigliedern des Landesvermeſſungsamies
und Vermeſſungsamt Darmſtadt= Land, dem
Ge=
ſangverein „Liederkranz” und dem „Sportverein
1898*. Ferner danken wir Herrn Prof. Dr. Zander
und den Herren Aerzten für ihre aufopfernde
Mühe=
waltung, ſowſe den Schweſtern für ihre liebevolle Pflege.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie R. M. Schmitt
Georg Willemann.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Nachricht, daß unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Georg Eberhardt
im 72. Lebensjahre ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie K. Eberhardt
Familie L. Demmel
Familie M. Küpper.
Darmſtadt, Herderſtraße 12, Erbach.
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 3 Uhr
(*3024
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzem Leiden im 77.
Lebens=
jahr unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Margarethe Schneider Pw.
geb. Kraft.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Schneider.
Darmſtadt, den 1. Februar 1928.
Dieburgerſtraße 19.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 3. Februar,
nachm. 2 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
*3641
Dankſagung.
Für die Beweiſe aufrichtiger
Teiſ=
nahme an unſerem ſchweren Verluſie
ſagt herzlichen Dank
Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Hartherz.
Darmſtadt, 31. Januar 1928.
(22
4
Darmſtadt, den 31. Januar 1928.
Wienerſtraße 52.
2964
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang
unſe=
rer lieben Entſchlafenen
Betiy Ketterle
für die zahlreiche Begleitung zu
ihrer letzten Ruheſtätte, die ſchönen
Kranzſpenden, ſowie für die
troſt=
reichen Worte des Herrn Pfarrer
Wendel ſagen auf dieſem Wege
tief=
gefühlten Dank
Die trauernden
Hinterbliebenen.
3047)
Gummimäntel
nur f. Wiederver, und
Geſchäfte, ſehr billig!
F. Sin ze,Berufskleid.=,
Gummi=Mäntelfabrikat,
Frankfurt a. M.,
Seilerſtr. 9.
(22693
Für 20 Mark
ertigt Ihnen eine
feine Maß chneiderei
einrn elegant ſitzend.
Maßanzug. Angeb. u.
V 5 Geſchſt. ( 2949
Schloſſer arbeiten
jegl. Art werden bill
ausgeführt. Schloſſerei
Gg. Webe‟,
Schloßgaſſe 12. —3045
Architekt, 24 Jahre
1 69 m, gute
Erſchei=
nnng, wünſcht d.
Be=
kanntſchaft einer
hüb=
ſchen Dame zwecks
Heirat Angebote
mit Bild u. näheren
Angaben u. V 2 an
die Geſchäftsſt.
Dis=
kret. zugeſ. (*2938
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſres lieben
Ent=
ſchlafenen, insbeſondere Herrn Pfarrer Rückert
für die Troſiesworte, ſowie für das ehrende
Gedenken des Heſſ. Penſionärvereins und
der Deutſchen Volkspartei ſagen wir
herz=
lichen Dank.
Antonie Hof, geb. Kahl
und Kinder.
Reparaturen
an all,
Grammopho=
nen prompt und
bil=
lig beim
Fachmann
Muſikhaus Bund
Schſichardſtr. 9(2252a
Stühle
werden gut u. billig
geflochten (*2969
Eliſabethenſtr 19, II.
Anſtalt
mit einer größeren
Schloſſerlehrwerkſt.
Darmſiadt, den 31. Januar 1928.
2233
Dankſagung.
Unſeren tiefgefühlten, herzlichen Dank allen denen,
die unſere liebe, unvergeßliche Tochter und Schweſter
Eliſabeth
im Krankenhauſe ſowie daheim gepflegt, ihr Gutes
erwieſen und ſie auf ihrem letzten Gang begleitet
haben. Für die reichen Beileidsbezeugungen und
Kränze von nah und fern, ferner für die troſtreichen,
zu Herzen gehenden Worte des Herrn Pfarrers Weigel
ebenfalls herzlichen Dank.
Familie Arthur Schettler.
Aieder=Ramſtadt, den 1. Februar 1928.
(3072
auf Herſtellung eines
od. mehrerer
Schloſ=
ſereiartikel Angeb.
unter U 118 an die
Geſchäftsſtelle, (19262
Herrenhemden
nach Maß
Frau E. Zeitz.
Firma K. Roeſe,”
Schichardſtraße 13.
Marken=Fahrräd.
ſtaunend billig Prüf.
Sie Preiſe. Bei Kauf
Fahrtvergütung, Auf
Wunſch ohne An ahl,
A. M. Hörz
Lagerhausſtraße 16,
(196a)
Piano
Marke „Feurich”
ſehr gut er alt, bill.
zu verkaufen, (B1787
Nicolaus Verg,
Heidelbergerſtraße 88
Spezial-Angebot
aus unſerer Abteilung
Herren-Artikel
Ober-Hemden /Ober-Hemden
weitz mit schönen
Triko-
weiß, für Konfrmation
94
Iin-Einsätzen und Man A90
und Kommunion . 4.90, D
schetten".
Ober-Hemden Ober-
Hemden
weiß, mit steifen
Man-
weiß, mit hübschen
Ein-
schetten, in bester Aus- 5(
sätzen, Ia Bieletelder Fa
tührung . . . . . . ..
750. 690
brikat . . .
Ober-Hemden
weiß, eleg. Verarbeitung,
für Gesellschattskleidung
150, Agf. 850
Steh- und Stehumleg
alle neuen
Kragen Formen.
75, 65, 55,
Einsatzhemden
mit Trikolin-Einsätzen,
neue Ausmusterung
95
4.50, 3.95, 3.15,
Einsatzhemden
mit hübschen Einsätzen
und Manschetten 525, A1‟
Huslagen auf Extra-Tiſchen im Parterre.
Gebruder Angen
Telephon 2553
Darmstadt
Ludwigſtr. 9-11
[ ← ][ ][ → ] Nummer 33
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Februar.
— Ernannt wurden: am 5. Januar der Schulamtsanwärter Friedr.
4-feiffer aus Mainz zum Lehrer an der Volksſchule in Biebelsheim
(Xreis Alzey), am 6. Januar der Schulamtsanwärter Johs. Breuer
18 Bad=Nauheim (Kreis Friedberg) zum Lehrer an der Volksſchule zu
1 denhauſen (Kreis Alsfeld), am 7. Januar die Schulamtsanwärterin
2nna Krug aus Crumſtadt (Kreis Groß=Gerau) zur Lehrerin an der
V olksſchule zu Groß=Gerau, am 10. Januar die Schulamtsanwärter
9.. Hack aus Czernowitz zum Lehrer an der Volksſchule zu Aſtheim
(Rreis Groß=Gerau) und Georg Schön aus Butzbach (Kreis Friedberg)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Lich (Kreis Gießen).
— Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde am 24. Januar die
„ehrerin Emilie Mohr an der Volksſchule zu Viernheim (Kr.
Heppen=
kim) auf Grund des Artifels 1 des Geſetzes über Einſtellung des
Perſo=
ralabbaues in Heſſen y. ) zur Aenderung des Heſſiſchen
Perſonalabbau=
ſetzes vom 8. Oktoher 1925 mm Verbindung mit Artikel 14 des
Reichs=
ſetzes über Einſtellung des Perſonalabbaues und Aenderung der
Per=
ſonalabbauverordnung vom 4. Auguſt 1925 mit Wirkung vom 20. Jan.
15. Js. ab.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 19. Januar 1928 der
Sekre=
r bei der Oberen Bergbehörde Tobigs Berkes zu Darmſtadt auf
ſtein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1928 an.
Ausgefallene Stadtverordnetenſitzung. Die auf Donnerstag, den
Februar, angeſetzte Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung fällt
us.
— Auf die Hauptverſammlung des Verkehrsvereins am
Frei=
tng, den 3. Februar, abends 8 Uhr, im „Kaiſerſaal”, mit ſehr
imtereſſanter Tagesordnung machen wir nochmals aufmerkſam.
— Gewerbemuſeum. Am Dienstag, den 7. Februar, um 8.15 Uhr,
frndet im Heſſiſchen Gewerbemuſeum ein Offener Abend ſtatt. Zur
orführung kommen Lichtbilder nach Werken der
Mittelalter=
ſichen Glasmalerei. Der Eintritt iſt frei.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Generalmuſikdirektor Dr.
S öhm dirigiert die „Carmen”=Aufführung am Sonntag, in der Maria
olszewska, die berühmte Altiſti der Wiener Staatsoper, gaſtiert.
In der Aufführung des „Roſenkavolier” am Freitag ſingt Roſe
andwehr den Oktapian.
Im Kleinen Hauts wird heute der Film „Geheimniſſe einer
Eseele” (mit Werner Krauß in der Hauptrolle) wiederholt. Die
Vor=
fährtngen beginnen um 18 und 20 Uhr.
Sinfoniekonzert. Im fünften Sinfoniekonzert, Montag,
Februar, wird zum erſten Male die Sinfonietta von Leos Janacek
geben, ein Werk, das in dieſem Winter unter anderem in Wien und
in Berlin mit großem Erfolg geſpielt worden iſt; ſein Beiname „
Mili=
tirſinfonietta” verdankt es der ſtarken Verwendung von
Blechinſtrumen=
tan im erſten und im letzten ſeiner fünf Sätze.
— Volkshochſchule. Zu dem Vortrag „Urwelt und
Menſch=
weitsalter” von Profeſſor Dr. Edgar Dacqué am Freitag, den
Februar, abends 8 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle erhalten unſere
Mitglieder ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathilden=
Tatz Nr. 17.
— Kamuerſänger Richard Tauber gibt am Schluſſe der Kritik des
fkölner Tageblattes” anläßlich ſeines Abſchiedes von Köln a. Rh., durch
e Preſſe folgendes bekannt: „Kammerſänger Richard Tauber legt (mit
Siezug auf das von uns veröffentlichte Interview) Wert auf die
nach=
t)ägliche Feſtſtellung, daß Prof. Carl Beines (Darmſtadt), der
be=
arnnte Geſangspädagoge, ſein eigentlicher Lehrer geweſen iſt. — Damit
der Beweis erbracht, daß alle anderslautenden Gerüchte den Tatſachen
iht entſprechen.
AHV des WSC und KSCV. Wie aus der Anzeige in der
Diens=
rgnummer unſeres Blattes zu erſehen iſt, findet der nächſte
gemein=
fume Farbenabend heute, Donnerstag, abends 8 Uhr h. c.-t., auf dem
urankenhaus, Frankfurter Straße 15, ſtatt.
Am.” Kanada und Alaska im Film. Kanada, die ausgedehnteſte
aldreiche und immer weiter aufblühende engliſche Kolonie, und Alaska,
das Land der Goldminen und der polaren Romantik, das im Jahre 1867
ton der Ruſſiſch=Amerikaniſchen Handelskompagnie für rund 7 Millionen
ſeollar an die Vereinigten Staaten von Nordamerika verkauft wurde,
Iden das Thema eines von der Döring=Film=Expedition gedrehten
eiſefilms. Dieſer glänzend aufgenommene Film, der in
Zuſammen=
beit mit dem Norddeutſchen Oloyd Bremen geſchaffen wurde, hatte
ſtern abend eine nicht ſehr zahlreiche Zuſchauermenge in die Turnhalle
an Woogsplatz gezogen. Die Film=Expedition, die mit dem ſchönen
Hoyzddampfer „Sierra Ventana” die Fahrt über den großen Teich nach
alifax antrat, ſtand unter Leitung von Herrn Oberingeweur Dierrich
B. Dreyer, der auch den erläuternden Vortrag zu dem Film
über=
wmmen hatte. In vier gewaltigen, jeder eine überfüllt von Bildern
ats Natur und Leben umſpannenden Teilen, rollt der Film ab, dem der
egleitende, höchſt anſchauliche Vortrag eine ſehr erwünſchte
Umrah=
hrung gibt. Sehr wirkſam ſind die an verſchiedenen Stellen eingefügten
Frickfilme, Aufnahmen mit der Zeitlupe und beweglichen Landkarten.,
Peberhaupt iſt, auch rein filmtechniſch und photographiſch geſehen, der
ilm vorzütglich geſtaltet. Auffallend iſt, wie ſehr die kanadiſche Land=
Raft zuweilen an Bilder aus unſerer Heimat erinnert. Auffallend auch,
mie trotz modernſter Fabrikationsmethoden und Rationaliſievung i
wanada, zum Beiſpiel in der Bauweiſe, ganz im Gegenſatz zu den
Ver=
anigten Staaten, der individuelle Bauſtil vorherrſcht. Sehr intereſſant
* zu hören urnd zu ſehen, in welch günſtiger Weiſe in Kanada die
Sied=
ungsfrage gelöſt iſt bzw. angepackt wird. Auf den großen Gütern ſind
dre beſten landwirtſchaftlichen Maſchinen zu ſehen, die aber noch
auus den Vereinigten Staaten bezogen werden. 12 Millionen Einwanderer
baucht Kanada noch, um eine eigene Induſtrie aufmachen zu können.
Daß Kanadas Schönheit und ſeine Bedeutung noch gar nicht ſo lange
ekannt ſind, liegt daran, daß das Land ſich die Koloniſten fernhielt, da
drre Pelzhändler und Pelzjäger keine Siedler und Konkurrenten zulaſſen
wollten. Erſt nach 1870 änderte ſich dieſer Zuſtand. Der Film wird
ſtrherlich manchem, der ihn in ſich aufgenommen hat und — über das
dezu immerhin nötige Kleingeld verfügt —, Veranlaſſung geben, in der
Reiſezeit einmal Kanada oder gar Algska als noch nicht alltägliches
Reiſeziel aufzuſuchen. Der ganz ausgezeichnete, bildhaft geſehene und
bäldhaft wiedergegebene Film, den jedermann ſich anſehen ſollte, wird
mur noch heute um 5 Uhr und um 8 Uhr wiederholt.
— Nemmt’s, wie der’s wollt! Veranlaßt durch den großen Erfolg,
dem der glanzvolle Verlauf der erſten Karnevalſitzung gebracht hat, hat
ſuh die Karnevalgeſellſchaft Narrhalla E. V. entſchloſſen,
un 12. Februar eine zweite Damen= und Herrenſitzung mit
hunter Bühne folgen zu laſſen. Die bewährteſten Redner, Dichter
ud ſonſtigen Soliſten der erſten Veranſtaltung werden wit vollſtändig
uen Vorträgen und Geſängen aufwarten. Die bunte Bühne erweitert
dire Vortragsfolge durch Kunſttänze, humomſtiſche Quartette und ſonſtige
Siteren Darbietungen, die von nur hevvorragenden Darſtellern beſtritten
ſwierden. Den Clou des Abends wird die Wahl der
Karnevalköni=
niin für 1928 bilden. Während des Abends wird von einer aus
rominenten Perſönlichkeiten der Darmſtädter Kunſtwelt gebildeten Jury
däe ſchönſte und ihren perſönlichen Reizen am entſprechendſten gekleidete
MSame als Karnevalkönigin gekrönt. Ein wertvolles Geſchenk
meird dieſer, und ebenfalls wertvolle Troſtpreiſe werden, da es nur eine
Gsönigin geben kann, den 6 beinahe ebenſo ſchönen Bewerberinnen über=
Ticht werden. Mit der Auswahl dieſer 7 Hervorragenden ſind weitere
(hrungen verbunden, es wird z. B. die Karnevalkönigin an der
Sſtümierten Kappenfahrt in einem Prunbwagen teilnehmen, umgeben
ion den ſeichs weiter ausgezeichneten Hofdamen, eskortiert von Edlen und
(Sroßen des Reiches des Prinzen Karneval. Weitere Einzelheiten folgen.
— Mozartverein. „Adukar” heißt nicht „Alte Damen und Kinder
mm Radio”, vielmehr „Aber der Unſinn kann alles
viskie=
en”. „Adukar” iſt das Leitwort des Maskenballes im
Mozart=
veerein am 11. Februar. Dieſes Bad im Unſinn iſt als geiſtiges
Luku=
ite gedacht. Aber nur Mitglieder des Mozartvereins düirfen hinein=
Zeigen. Für die Einführung von Gäſten durch Mitglieder gelten
ver=
ſtrhärfte Beſtimmungen. Studenten erhalten Karten nur beim Vorzeigen
dees amtlichen Perſonalausweiſes. Adukar hat den Vorzug einer
eſchloſſenen Vereinsveranſtaltung. Es kann nicht jeder für ſeinen
Obulus adukaren. Beim Zahlen des beſcheidenen Eintrittsgeldes in der
Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtraße 4, bedenke man, daß der Mozartverein
im Launenführng, Ausſtattung und Muſik Erſtaunliches leiſtet; man
veergeſſe auch nicht, daß man ein Wohltätigkeitsfeſt zum B=ſten
wer verarmten Stadt Darmſtadt beſucht, denn die Hälfte der Einnahme
ließt der Stadt Darmſtadt als Steuer zu. Auf dieſem Gebiet wenigſtens
ſie der Nachbarſtadt Frankfurt voraus. Alſo auf zum Adukar!
Domerstag den 2. Februar 1928
Die Straßenbeleuchtung in Darmſiadt.
Daß die Beleuchtung der Straßen in Darmſtadt eine
durch=
aus unzureichende iſt, iſt eine von allen Bevölkerungsſchichten
beſtätigte Anſicht. Lediglich die Stadtverwaltung ſtellt ſich auf
den Standpunkt, daß es abzulehnen ſei, „in den Geſchäftsſtraßen
eine beſondere, über das von der Stadtverwaltung auerkannte
Verkehrsbedürfnis hinausgehende Beleuchtung zu ſchaffen.”
Die Darmſtädter Geſchäftswelt hat ſich deshalb gezwungen
geſehen, zu einer außergewöhnlichen Maßnahme zu ſchreiten, um
den verantwortlichen Stellen und der geſamten Bevölkerung
Darmſtadts zu zeigen, wie ſchlecht tatſächlich die ſtädtiſche
Be=
leuchtung iſt. Um die Wirkung der privaten Straßen= und
Ge=
ſchäftsbeleuchtung zu verhindern, werden am Freitag, dem 3.
Februar, ab 6 Uhr abends weder Schaufenſter, noch
Reklame=
ſchilder, Transparente uſw. beleuchtet; ebenſo wird die private
Bogenlampenbeleuchtung der einzelnen Straßenzüge im Zentrum
der Stadt ausgeſchaltet. Die Straßen werden alsdann nur noch
von den ſtädtiſchen elektriſchen und Gaslampen mit Licht
ver=
ſorgt werden.
— Vortrag Momme=Nißen (ſiehe heutige Anzeige). Zur
Orientie=
rung verweiſen wir auf den Artikel „Der Rembrandtdeutſche” von Hilde
Gräfin Schlippenbach, der am Samstag, den 21. Jan., im Darmſtädter
Tagblatt erſchienen iſt. Es iſt ein eigenartiges Zuſammentreffen, daß
dieſer Artikel von anderer Seite erſchien, während die Vereinigung kath.
Akademiker den Vortrag ſchon auf ihr Programm geſetzt hatte. Die
Ausführungen von Gräfin Schlippenbach ſind außerordentlich warm
ge=
halten und entwerfen ein ſo prachtvolles Charakterbild des
Rembrandt=
deutſchen, daß man dem nicht viel Neues und Beſſeres hinzufügen kann.
Zur Ergänzung wollen wir war einige der zahlreichen Beleuchtungen
und Beurteilungen anfügen, welche in Zeitungen und Zeitſchriften über
die emzigartige Perſönlichkeit des Rembrandtdeutſchen und die an ſeine
Perſon gekmüpften großen Lebensprobleme erſchienen ſind. —
Ham=
burger Nachrichten: Dies Denkmal der Treue und Verehrung —
ein faft romantiſch anmutender Blick in ein kriſtallklares, kriſtallhartes
Menſchenleben — hat gerade in einer führerarmen Zeit etwas beſonders
Beglückendes und Erhebendes. — Der Tag: Bei der Lektüre dieſes
Buches iſt einem zu Mute, als wollte Nißen ſagen: Ecce homo! Den
glühenden Farbenglanz können dieſe Tatſachen (Aus dem Leben dieſes
Idealiſten) nur in der zuſammenhängenden ſeelenvollen Darſtellung
Nißens wiedergewinnen. — Berliner Tageblatt: Langbehn
ent=
wickelte ſich von einem Apoſtel der Deutſchen zu einem Menſchheitslehrer,
indem er die Kunſt aus ſeinem Himmel vertrieb und dafür den Glauben
berief. — Der Volkserzieher: Er (Langbehn) hat uns unendlich
viel mehr zu ſagen als alle Profeſſoren, Parlamentarier und Paſtoren
von heute zufammengenommen. Denn der Rembrandtdeutſche iſt der
Ewige Deutſche. — Die Dorfkirche: Es iſt wie ein Lied’ aus alter
deutſcher Heldenzeit mitten in der Gegenwart. — Pädagogiſche
Bücherhalle: Es iſt die genaueſte Zeichnung des Lebens eines der
größten Erzieher unſerer Zeit. — Welt und Sinn: Ein
erſchüittern=
des Lebensbild, in dem keine leeren Minuten ſind. Es gehört neben
„Rembrandt als Erzieher” in jede Bücherei und mit dieſem jedem
jungen Mann im die Hand gegeben. — Wenn nun der treueſte und
echteſte aller Freunde perſönlich in unſere Mitte tritt, und aus
lieber Erinnerung ein Bild des großen Mannes entwirft, wen ſollte
das nicht intereſſieren!
Seite 3
HEDHI
Heute
Donners-
tag, 2. Febr
im
Kleinen
Haus
18 u. 20
Uhr
— Skikurſe des Skiklubs „Darmſtadt=Odenwald‟. Die bisher
an=
gemeldeten Teflnehmer an dem Skikurſe, welcher in der Zeit vom 5. Febr.
bis 11. Februar auf der Darmſtädter Hüitte im Schwarzwald durchgeführt
wird, werden hiermit zu einer näheren Beſprechung, die am Freitag,
den 3. Februar, 18½ Uhr, im Sporthaus Adelmann ſtattfindet,
einge=
laden. Weitere Anmeldungen zu dieſem Kurſe werden noch
entgegen=
genommren. Zum Hauptſkikurs in Galtür (Tirol) liegen bisher 36
Anmeldungen vor. Den gemeldeten Teilnehmern geht in den nächſten
Tagen eine genaue Anweiſung über die Durchführung des Kurſus zu.
Eine Zuſammenkunft aller Kursteilnehmer findet etwa 10 Tage vor der
Abreiſe ſtatt.
— Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Auf die am kommenden
Sonntag, 5. d. M., ſtattfindende Februarwanderung wird
hier=
durch hingewieſen. Dieſelbe führt von Ober=Ramſtadt über Wembach
Niedermodau nach Nieder=Ramſtadt, alſo in die nähere Umgebung. Aus
dieſem Grunde dürfte ſich die Teilnahme ſehr empfehlen, zumal die
Führer alles aufs beſte vorbereitet haben. In Nieder=Ramſtadt wird
die Geſangsabteilung ihr redlich Teil zur Unterhaltung beitragen, ſodaß
wieder eintige genußreiche Stunden in Ausſicht ſtehen. Näheres iſt aus
der heutigen Anzeige zu erſehen.
— Muſikaliſche Abendfeier. Die Kurrende der Jugendbünde der
Johannesgemeinde Darmſtadt iſt längſt bekannt durch die alljährlichen
Aufführungen und weihnachtlichen Krippenſpiele. Am nächſten Sonntag,
5. Februar, abends 8 Uhr, bringt der kleine Chor in der
Johannes=
kirche eine Kirchenkantate von Dietrich Buxtehude (1637 bis
1707) zur Aufführung, ein für die Zeit vor Bach charakteriſtiſches
Kir=
chenmuſikſtück, das die Aufwerkſamkeit weiterer Kreiſe verdient. Die
Programm Folge enthält außerdem noch einen Schlußchor aus einer
Bach=Kantate, Orgelſtück und Choräle. Der Eintritt iſt frei.
Verlängerung der Gültigkeit der Hindenburgmarken. Die
Hinden=
burg=Wohlfahrtsbriefmarken und Jubiläumskarten, deren Vertrieb om
31. Januar beendet werden ſollte, werden wegen der anhaltenden
Nach=
frage noch bis Ende März bei den Poſtanſtalten und bei den
Vertriebs=
ſtellen der Deutſchen Nothilfe, den Wohlfahrtsämtern und bekannten
Organiſationen der freien Wohlfahrtspflege, verkauft. Ihre poſtaliſche
Gültigkeit endet erſt am 31. Mai. Zahlreiche Anträge, die aus dem
Mittelſtand und von Sozial= und Kleinrentnern ſchon jetzt eingingen,
beweiſen immer von neuem die große Not, die bekämpft werden muß.
Hierfür weitere Mittel zu ſchaffen, möge jeder, der einen noch ſo
geringen Betrag zur Linderung der Nor entbehren kann, nach Kräften
Hindenburgmarken und Poſtkarten kaufen und benutzen.
Die Einreiſe in die Schweiz. Zwiſchen der Schweiz und
Deutſch=
land wurde durch einen am 7. Januar vollzogenen Notenwechſel ein
Abkommen getroffen, das die Paß= und Zollkontrolle durch deutſche
Beamte in der Veubindungsbahn Baſel=Bundesbahnhof-Baſel=Badiſcher
Bahuhof regelt. Hierdurch dürften die langen Aufenthalte der
inter=
nationalen Züge in Baſel, worüber vielfach Klage geführt wurde,
etwas verkürzt werden. Das Abkommen beſtimmt u. a., daß
Deudſch=
land die Paß= und Zollkontrolle in dieſer Verbindungsbahn entweder
durch Polizeiorgane oder durch Zollbeamte vornehmen laſſen kann. Die
Amtshandlungen dürften erſt beginnen, wenn ſich der Zug vom Schweizer
Bahnhof in Baſel nach dem Badiſchen Bahnhof zu in Bewegung geſetzt
hat. Die deutſchen Beamten ſind gehalten, ihren Aufenthalt auf dem
Schweizeriſchen Bundesbahnhof auf das unumgänglich notwendige Maß
zu beſchränken. Wird ſeitens der deutſchen Beamten eine Verletzung
der Paß= oder Zollvorſchriften feſtgeſtellt und ein Einſchreiten für
not=
wendig erachtet, ſo haben ſie ſich ohne Rüchſicht auf die
Staatszugehörig=
keit an die Schweizer Beamten zu wenden, die auf Grund des
ſchwei=
zeriſchen Hoheitsrechts und nach Maßgabe der ſchweizeriſchen Geſetze und
Vorſchriften für eine etwaige Verfolgung allein zuſtändig ſind.
*o. Brandverſicherungsbeitrag für 1927. Zur Deckung der
Aus=
gaben der Brandverſicherungskaſſe vom Jahre 1927 und zur Ergänzung
des Betriebsfonds werden auf je 100 Mark Umlagekapital ein Beitrag
von 9 Pf. ausgeſchlagen und in einem Ziele bis zum 15. Februar 1928
erhoben."
* Künſileriſche Maskenkoſiüme.
Eine Neuheit für Darmſtadt, und unſeres Wiſſens in dieſem
Rah=
men überhaupt eine Neuheit auf dieſem Gebiete, hat die
Darm=
ſtädter Sezeſſion in Verbindung mit dem Mainzer
Waren=
haus für den diesjährigen Faſching ins Leben gerufen.
Faſchings=
ſorgen gehören bekanntlich — wie Sorgen ja überhaupt zum Faſching
gehören, denn man will ſie ja vergeſſen — zu den ſchwerſten Sorgen.
Es iſt nun einmal nicht einfach, aus der Fülle deſſen, was man ſieht,
und was man ſein möchte, das heraus zu finden, was für die ſchlanke,
und überſchlanke oder auch vollſchlanke Figur am beſten paßt, ſie ins
vorteilhafteſte Licht rückt und die Trägerin doch möglichſt unkenntlich
macht. Da iſt es denn durchaus begrüßenswert, wenn Künſtler mit
luſtigen, auch grotesken und phantaſtiſchen Einfällen einſpringen und
die Sorgen lindern helfen, ebenſo begrüßenswert iſt es aber auch,
wenn ein Geſchäftsunternehmen die Ideen der Künſtler praktiſch und
billig verwirklichen hilft, letzten Endes iſt das Dienſt am Kunden.
Auf dieſe Geſichtspunkte iſt die Ausſtellung von Koſtümentwürfem
der Darmſtädter Sezeſſion in Verbindung mit dem Mainzer
Waren=
haus aufgebaut. Im erſten Stock ſind künſtleriſche Maskenentwürfe
ausgeſtellt, und die bekannte Kunſtgewerblerin Frau Irma Habicht=
Koch ſteht den Beſucherinnen „koſtümberatend” zur Verfügung. Die
Entwürfe, die vrai den Künſtlern Prof. Enders=Offenbach, Hermann
Keil Frankfurt, Well Habicht=Darmſtadt und Otto Wachsmuth=
Darmſtadt ſtammen, ſind entzückende Aquarellzeichnungen, die etwa
70 verſchiedene Koſtüme von den einfachſten bis zu den phantaſtiſchſtem
zeigen. Da dieſe Entwürfe gewiſſermaßen nur als Grundlage dienen
ſollen, und jeder einzelne noch ungezählte Variationen zuläßt, für die
eben die Koſtümberatungsſtelle eingerichtet iſt, iſt in dieſer Ausſtellung
wvohl für jeden Geſchmack edwas zu finden. Iſt die Wahl getroffen,
ſteht auch die Anfertigungsmöglichkeit ſofort zur Verfügung.
Sämt=
liche Entwürfe, ſo verſchiedenartig ſie hier gezeigt werden, ſind
ge=
ſchmackvoll und luſtig; eine Fülle von Farbe und Form, wie ſie eben
nur künſtleriſche Faſchingslaune hevvorbringen kann.
Die Darmſtädter Sezeſſion verfolgt mit dieſer Ausſtellung das
weitere Ziel, beſonders zu ihrem Koſtümfeſt „Tohuwabohu”, das
iu der Kunſthalle am Rheintor am 11. Februar ſtattfindet, Fingerzeige
zu geben, und das Feſt kaun wohl nicht ſchöner und prunkvoller
wer=
den, wenn möglichſt alle Beſucher ſich aus der Fülle dieſer Ausſtellung
ein Koſtüm oder Koſtünchen auswählen.
— Aus der heſſiſchen Sängerbundbewegung. Vom heſſiſchen
Sänger=
bund wurden für 40jährige aktive Sangestätigkeit durch Ueberreichung
einer Chrenurkunde folgende Sänger geehrt: Geſangverein Männerchor
Neu=Iſenburg: Martin Diether; Geſangverein Sängerluſt Dieburg:
Georg Chriſt; Geſangverein Eintracht Fränkiſch=Crumbach: Georg Hönig,
Joh. Schäfer, Ph. Kappes, Ph. Born, Ph. Fornoff. Gg. Trinkaus.
Poſtſendungen mit ungenügender Anſchrift. Mäugel i der
Auf=
ſchrift von Poſtſendungen, namentlich das Fehlen von Straße und
Haus=
nummer, ſowie Nummer der Zuſtellpoſtanſtalt bei Sendungen nach
Groß=
ſtädten wie Berlin, Breslau, Dresden, Hamburg, Minchen wirken für
Poſt und Publikum außerordentlich nachteilig. Briefſendungen nach
großen Orten, die keine Straße und Hausnummer tragen, zahlen bei
jeder größeren Zuſtellpoſtanſtalt täglich nach Tauſenden. Man ſtelle ſicht
vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit uud Koſten.
es bei der Poſt erfondert, täglich ſolche Maſſen von Sendungen durch
Benutzung von Nachſchlagewerken aller Art unterzubringen. In der
Regel tritt dadurch eine ganz erhebliche Verzögerung in der Zuſtellung
dieſer Sendungen ein. Abhilfe kann der Abſender ſchaffen, wenn er bei
„Poſtſendungen, namentlich nach großen Orten, ſtets die genaue
Woh=
nungsangabe des Empfängers hinzufügt. Zur Erzielung vollſtändiger
Aufſchriften kann federmann viel beitragen, wenn er bei den von ihnr
ausgehenden Poſtſendungen auf den Poſtkarten, Briefbogen,
Briefum=
ſchlägen, Rechnungen uſw., ſtets der Ortsangabe ſeine Straße und
Hausnummer hinzufügt. Werden dieſe oft wiederholten Hinweiſe von
den Poſtbenutzern nicht beherzigt, ſo wird man es der Reichspoſt nicht
verübeln können, wenn ſie ſchließlich die ihr meiſt durch
Gedankenlofig=
keit und Gleſchgültigkeit entſtehenden, die Allgemeinheit belaſtendein
Koſten durch Erhebung einer beſonderen Gsbühr auf die Schultern
der=
jenigen abbündet, die jene unnötige Arbeit verurſachen. Hier in Mainz
allein liegen monatlich 8—10 000 Briefſendungen zur Bearbeitung vor,
deren Aufſchrift zumeiſt infolge Achtloſigkeit der Abſender ſo ungenau
iſt, daß eine Zuſtellung an den Empfänger erſt nach zeitraubenden
Er=
mittlungen, oft aber überhaupt nicht möglich iſt. Es ſei noch darauf
hingewieſen, daß die Angabe von Straße und Hausnummer bei
Briefei=
nach Großſtädten wie Mainz durch die mit Geſetzeskraft erlaſſeme
Poſt=
ordnung autsdrücklich vorgeſchrieben iſt, ſodaß jeder, der ſich in dieſer
Hinſicht Verſäumniſſe zu ſchulden kommen läßt, ſich auch die Folgem
der dadurch entftehenden Verzögerungen und u. U. auch Fehlzuſtellungen
ſelbſt zuzuſchreiben hat.
Polizeibericht. Diebſtahl. Am 26. Januar 1928 wurde aus
einem Kinderwagen, der auf kurze Zeit unbeaufſichtigt in einem
Haus=
flur aufgeſtellt war, eine Photographiegpparat, Marke „Patenr Etuk
Kamera” Nr. 639 121, Größe 6,5X9, entwendet. Als Täter kommt ein
etwa 28= bis 30jähriger Mann in Frage, der in dem Haus gebettelt hat.
Der Unbekannte hatte gutes Ausſehen, trug grauen weichen Filzhut,
dunklen Anzug und dunklen Ueberzieher. Perſonen, die fachdienliche
An=
gaben zur Ermittelung des Täters machen können, werden gebeten, des
Kriminalabteilung, Zimmer 26, Nachricht zu geben. — Feſtnahme.
Wegen Urkundenfälſchung, Betrugs und Unterſchlagung wurde die
Lauffrau Margarete Heidelbach, geboren am 1. 12. 1896 zu Griesheim,
feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt.
Im Städtiſchen Leihamt, Kirchſtraße 9, findet am Mittwoch, den
8. Februar, von 9 Uhr ab Verſteigerung der verfallenen Pfänder
ſtatt. (Siehe heutige Bekanntmachung.)
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Aurſtral., Kosmos= und Hugo=Stinnes=Linien). Ohne
Verbind=
lichkeit. Aenderumgen vorbehalten. Nach New York: D. Hamburg
ab Hamburg am 9. 2., ab Cuxhaven am 10. 2., M.S. Luoſſa ab
Ham=
burg am 11. 2., direkt; D. Weſtphalia ab Hamburg 15. 2., direkt; M.S.
Nordvard ab Hamburg am 18. 2., D. Albert Ballin ab Hamburg am=
23. 2., ab Cuxhaven am 24. 2., D. Thuringia ab Hamburg am 29. 2.,
direkt. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D.
Bochum am 3. 2., D. Altmark am 17. 2., D. Lübeck am 2. 3., D.
Idar=
wald am 16. 3. Nach der Weſtküſte Nordamerika: M. S.
Duisburg am 18. 2., M. S. San Francisko am 10. 3., M. S.
Oden=
wald am 24. 3. Nach Porto Rico, San Domingo, Haiti,
Jamaica und Santiago de Cuba: D. Georgia am 14. 2.,
D. Mira am 28. 2., D. Kreta am 13. 3. Nach Cuba: D. Artemiſia
am 15. 2., D. Seſoſtris am 15. 3., D. Danzig am 14. 4. Nach
Mexiko: M. S. Rio Panuco am 7. 2., D. Weſterwald am 18. 2.. D.
Schleswig=Holſtein am 29. 2., M. S. Rio Bravo am 13. 3., D. Feodoſich
am 9. 3. Nach Weſtindien Weſtküiſte Zentralamerika
D. Amaſſia am 4. 2., D. Teutonia am 11. 2., M. S. Ingrid Horn am
18. 2., D. Cuba aut 25. 2., D. Eupatoria am 3. 3., D. Galicia am 10. 3.,
M. S. Thereſe Horn am 17. 3. Nachder Oſtrüſte Südamerika:
D. Bayern am 8. 2., D. Sachſenwald am 8. 2., D. Fürſt Bülow am
15. 2. Nachder Weſtküſte Südamerika: D. Deſſqu am 4. 2.,
D. Kellerwald am 11. 2., D. Negada am 15. 2., D. Tirpitz am 25. 2.,
D. Wido am 25. 2. Nach Niederländiſch=Indien: M. S.
Ramſes am 15. 2., ein Dampfer am 29. 2. Nach Auſtralten: D
Karnak am 4. 2., ein Dampfer am 15. 2. Nach Oſtaſien: D. Capl
Legien am 4. 2., M. S. Rheinland am 11. 2., D. Adolf von Baeyer am
18. 2., D. Olivia am 25., 2., D. Preußen am 3. 3., Nach Afrika:
D. Niaſſa am 11. 2. Mitgeteilt durch die Vertretung der Hamburg=
Amerika=Linie, Darmſtadt, Luiſenplatz 1, Telephon 1308 und 1309.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künffler oder künſkteriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwuitmns
geſchieht, bebält ſich die Redalvzen ihr Orteil vor
Palaſt=Lichtſpiele: „Feme‟. Hier iſt endlich einmal
aus einem guten Roman ein ſehenswerter Film geworden. Ein akrueler
Noman, aus der Zeit imn die Zeit geſchrieben, und trotzdem ohne Partei=
Nayme, ohne eine andere Tendenz als die der reinen Menſchlichkeit.
Herbert Juttke und Georg C. Klaren haben ſich, ſoweit der Roman
fil=
miſche Auswertungsmöglichkeit gab, eng an das Buch angeſchloſſen;
haben aber einen neuen, gut erdachten Schluß hinzugefügt. Ein großer
Stab von erſten Künſtlern: Hans Stüwe, Rudolf Förſter, Friedrich)
Kayßler, Bernhard Goetzke, Kurt Gerron als Irrenwächter, Adele
Sand=
rock, Mathilde Suſſin und Grete Mosheim wirken mit. Der Film, der
inhaltlich wie da ſtelleriſch gleich Wertvolles bot und durch
ausgezeich=
nete Photographien unterſtützt wurde, fand ſtarken, wohlverdienten
Beifall.
Durch zZusatz vonCreme Mcusc
zart und mild-
Aus
[ ← ][ ][ → ] Seite 6
Donnerstag, den 2. Februar 1928
die Abſicht beſtanden, das Geſchäft zu vergrößern. In Darmſtadt wurde
eine Geſchäftsſtelle (Waldſtraße 3) errichtet. Ein kapitalkräftiger Herr
*Bezirksſchöffengericht.
trat im Sommer 1925 in das Geſchäft ein. Aber mit dem Rentieren des
p. Ein in Traiſa wohnhafter Buchdrucker ſteht unter der Anklage
des Betrugs, des betwügeriſchen Bankrotts, des einfachen Bankrotts, der
Gläubigerbegünſtigung, des Arreſtbruches, der Bedrohung und der
Zu=
widerhandlung gegen die Reichsverſicherungsordming betr.
Krankenver=
ſicherungsgelder vor Gericht.
Er ſoll im Mai 1925 das Vermögen eines nun in Berlin wohnhaften
Kaufmanns geſchädigt haben, zunächſt um einen Betrag von 1000 Mark,
indem er dieſem über den Reſtbetrag einer Forderung einen Scheck auf
eine Bezirksſparkaſſe ausſtellte, obwohl für denſelben gar keine Deckung
vorhanden war und den Geſchädigten durch die Ausſtellung des Schecks
zur weiteren Stundung ſeiner Forderung bewog; weiter um oinen
Be=
trag von 1050 Mark, indem er demſelben einen Wechſel ausſtellte, obwohl
er bei deſſen Ausſtellung ſich) bewußt war, daß er bei Verfall denſelben
nicht werde einlöſen können. Einen weiteren Gläubiger ſoll er um
Beträge von 700 Mk. und 5200 Mk. betrogen haben. Eine Gläubigerin
ſoll er weiter um 650 Mk. geſchädigt haben, indem er deren Vertreter
vorſpiegelte, er beſäße ſchuldenfreien Beſitz, und ſie zur kreditweiſen
Lieferung von Druckſchriften im Betrage von 650 Mk. veranlaßte. Einen
weiteren Gläubiger ſoll er umm 100 Mk. gefchädigt haben, indem er deſſen
Vertreter vortäuſchte, ſeine Lage ſei glänzend; er habe groß gebaut,
eine Zeitungs=Rotationsmaſchine gekauft und beſäße ein florierendes
Geſchäft, wvorauf ihm kreditweiſe für 100 Mk. Füllmaterial geliefert
wurde. Einen weiteren Gläubiger ſoll er um 130 Mk. betrogen haben,
indem er vorſpiegelte, er habo eine Rotationsmaſchine gekauft und bar
bezahlt, und ihn ſo veranlaßte, ihm eine Plattenſchere im Werte von
126 Mk., auf die nur 40 Mk. abbezahlt wurden, ſowie Waren auf Kredit
zu liefern. Des weiteren wird ihm Schädigung einer hieſigen Firma
um 350 Mk. zur Laſt gelegt. Hier gab er vor, er beſitze ein Geſchäft
(Druck= und Verlagshaus), einen ausgedehnten Maſchinenpark und eine
Zeitungsrotationsmaſchine zu Eigentum, außerdem ein unbelaſtetes
(Hrundſtück mit Wohnaus in Traiſa, und ſie ſo zur Hergabe von vier
Ballen Zeitungspapier im Werte von 268. Mk veranlaßte. Einen
Bau=
unternehmer in der Nähe von Traiſa ſoll er weiter um 1300 Mk.
geſchä=
digt haben durch Ausſtellung von fünf Wechſeln über zuſammen
1251 Mark, obwohl er ſich bewußt war, daß er unmitselbar vor der
Zahlungseinſtellung ſtehe. Weiter werden ihm Betrügerelen zum
Nach=
teil einer hieſigen Firma um 2500 Mk. zur Laſt gelegt. Vor Hingabe des
Darlehens gab er an, ſein Geſchäft gehen glänzend, und nur eine
Be=
zirksſparkaſſe ſei an ſeinem Unternehmen beteiligt, obwohl das der
Wahrheit nicht entſprach. Bei Hingabe des Geldes verſprach er
Jm=
mobiliar= und Mobiliarverſichevung, obwohl angeſichts der
Belaſtun=
gen die nachher beſtellte Hypothek keine Sicherung bot und der
Ueber=
eignungsvertrag illuſoriſch war. Einen Kaufmann auswärts ſoll er
weſ=
ter um 10000 Mark betrogen haben. Hier gab er vor, ſeine
Vermögens=
lage ſei glänzend, er habe ſtudiert, ſei Schriftſteller, Druck= und
Zei=
tungsfachmrann, habe einen monatlichen Reingchvinn von 1000 Mk., ſeine
Schulden und Außenſtände deckten ſich. Den gleichen Gläubiger ſoll er
weiter geſchädigt haben, indem er vorgab, die zur Sicherung übereigneten
Gegenſtände ſeien frei von Rechten Dritter, während ſie nicht mehr ſein
verfügbares Eigentum waren. Den gleichen Gläubiger ſchädigte er nach
der Anklage um etwa 100 Mark, indem er ihm eine Forderung zedierte,
Das Geld aber ſelbſt einnahm und für ſich behielt. Weiter iſt er
beſchul=
diat, einen Geſchäftsmann um 1060 Mark geſchädigt zu haben, imdem er
für dieſen einen Wechſel trotz erfolgter ZahlungZeinſtellung akzeptierte
und den Geſchädigten zur weiteren Stundung ſeines Guthabens
veran=
laßte. Einen weiteren Gläubiger ſoll er durch falſche Vorſpiegelungen
um 240 Mark geſchädigt haben; einen anderen Gläubiger um einen
Be=
trag von 33,33 Mark.
Weiter ſoll er in konkursfälligem Zuſtande Schulden aufgeſtellt
haben, die ganz oder teilweiſe erdichtet ſind, Handelsbücher nicht geführt
und ſie verheimlicht und vernichtet haben; auch ſoll er Bilanzziehung
unterlaſſen haben. Weiter wird er der Gläubigerbegünſtigung
beſchul=
digt. Die Anklage lautet auch auf Pfandverſtrickung, indem er von
gepfändeten Kuverten aus einem Paket 2000 Stück entnahm. Einen
Kaufmann ſoll er mit Begehung des Totſchlags bedroht haben, indem
er einem Dritten gegenüber erklärte, er werde den genannten Kaufmann
totſchießen. Schließlich wird ihm zur Laſt gelegt, Beiträge zur
Kranken=
verſicherung, die er den Beſchäftigten einbehielt, der Kaſſe vorenthalten
und Beiſträge zur Invalidenverſicherung, die er vom Lohn abgezogen
hat, nicht für die Verſicherung verwendet zu haben.
Nach dem Ergebnis der Ermittelngen gründete der Angeklagte im
Frühjahr 1923 zu Traiſa ein handelsgerichtliches Verlagsgeſchäft, dem
ſpäter eine Druckerei angegliedert wurde. Der Angeklagte wußte ſich,
Betriebsmittel zu verſchaffen und gab eine Zeitung, der „Modaubote‟,
ſpäter „Odenwälder Tagblatt”, genannt, heraus. Die Geldmittel gab
der damals in Traiſa, nun in Berlin wohnhafte Kaufmann. Weitere
Geldgeber fand der Angeklagte: eine Sparkaſſe gab Geld gegen Hypothek
ampf das Traiſaer Anweſen. Die vorgenannte Bezirksſparkaſſe gewährte
einen Kredit von 5000 Mark, womit die Forderung der vorgenannten
Sparkaſſe getilgt wurde. Mit einem der vorgenannten Gläubiger wurde
wegen Grümdung einer G.m.b.H. verhandelt und bezüiglicher notarieller
Vertrag abgeſchloſſen, der jedoch zur Regiſtereintragung niemals
ge=
langte, da der Gläubiger vom Vertrag zurücktrat.
Im Sommer 1925 übernahm der Aneklagte dann zu dem „
Oden=
wälder Tagblatt” noch den „Darmſtädter Generalanzeiger” Im
Sep=
tember 1925 trat böllige Zahlungsunfähigkeit ein. Zwei Gläubiger
ſtell=
ten Antrag auf Konkurseröffnung, dem am 9. März 1926 entſprochen
wurde. Das Verfahren wurde indes mangels Maſſe am 23. Apxil 1926
wieder aufgehoben.
Angeklagter hat ſich vom 13. März 1926 bis 10. April 1926 in
Unter=
ſuchungshaft befunden.
Wegen der Zuwiderhandlung gegen die Reichsverſicherungsordnung
(Invalidenverſicherungsgelder) iſt der Angeklagte bereits vom
Einzel=
richter im März 1927 beſtraft worden, ſo daß dieſerhalb das Verfahren
eingeſtellt werden muß.
Der Angeklagte, der ſich als Schriftſteller (Feuilleton) bezeichnet,
führt aus, daß das Zeitungsunternehmen ſich gut und rentabel
ent=
wickelt habe. Im Mai 1925 habe er einen Teilhaber geſucht. Es habe
Geſchäfts vergrößerten ſich — wie der Angeklagte ausführt — auch die
Unkoſten. 3000 Exemplare täglich nach Darmſtadt zu werfen, gelang
nicht, weil die beſorgte Maſchine nicht lief. Der Teilhaber kündigte
friſt=
los die Bereiligung. Die Darmſtädter Geſchäftsſteile wurde im
Dezem=
ber 1925 geſchloſſen. Am 17. Februar 1926 leiſtete der Angeklagte den
Offenbarumgseid, damit war der geſchäftliche Zuſammenbruch da. Aus
der Vernehmung des Angeklagten geht weiter hervor, daß er im Jahre
1925 eime ſchöne Möbeleinrichtung beſaß, darunter auch einen größeren
Nadioapparat mit Lautſprecher.
Nach Anſicht des Sachverſtändigen iſt das vorliegende Kaſſebuch, das
aus der hieſigen Geſchäftsſtelle ſtammt, eine Reinſchrift. Nicht vorhanden
ſind Bücher über Kapitalkonto, Beteiligungskonto, Hypotheken= und
Ma=
ſchinenkonto. Per 1. Januar 1924 und 1925 ſind Bilanzen aufgeſtellt.
Vorhanden ſind auch Kaſſe= und Hauptbuch aus dem Traiſaer Geſchäft.
Die Bücher ſind ungeheuer ungeſchickt geführt, wohl aus Unkenntnis des
Angeklagten. Für eine Beſeitigung von Handelsbüchern ergeben ſich
nach Anſicht des Sachwerſtändigen keine Anhaltspunkte.
Der Staatsanſwalt beantragt wegen einer Reihe von Betrugsfällen.
bezüglich deren der Schuldbeweis erbracht ſei, ein Jahr Gefängnis, und
vegen Vergehens gegen die Reichsverſicherungsordnung 150 Mark
Geld=
ſtrafe, im übrigen Freiſprechung. — Der Verteidiger erörtert die
ein=
zelnen Betrugsfälle; er vermißt hier die Kauſalität, auch im Einzelfall
die Vermögensſchädigung. Einzelne der Gläubiger möchten wohl
nach=
träglich, weil verärgert, einen Betrug konſtruieren. Das Geſchäft ſei
groß aufgezogen, aber die Mittel zu gering geweſen. So ſei der
Zu=
ſammenbruch unvermeidlich geworden. Es möge die geſante
wirtſchaft=
liche Exiſtenz des Angeklagten und die Ungunſt der Verhältmiſſe bei einer
Beſtrafung bewickſichtigt werden.
Der Staatsanwalt betont ſchließlich, daß nach § 240 Z. 3 der
Kon=
kursordnung eine Beſtrafung eintreten müſſe.
Das Urteil erkennt wegen fortgeſetzten Betrugs in drei Fällen
auf dre5 Monate Gefängnis, wegen Zuwiderhandlung gegen
die Reichsverſicherungsordnung auf 300 Mark Geldſtrafe, welche
Strafe durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Im übrigen wird der
Angeklagte freigeſprochen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dlerznter esicheinenden Notiyen ſind an fchileklich als Hinweiſe auf Ameisen zu beradten.
in keinem Falie irgendwie als Deſprechung oder Kritt.
— Beruf und innere Entwicklung öffentlicher
Vor=
trag von Johannes Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
am Freitag, den 3. Februar, abends 8½ Uhr, in der Städt. Atademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. — Sind Beruf und innere
Entwick=
lung heute unvereinbar? Gibt es einen weſenltichen Unterſchied
zwi=
ſchen den geiſtigen” und den „körperlichen” Berufen? Der
Amerika=
nismus. „Wie erlange ich Erfolg?‟ Das Tahlorſyſtem. Die Frau „im
Beruf‟. Der Beruf der Frau. Die Zukunftsaufgabe des „
Pvoleta=
riers‟. Die Gefahren der inneren Entwicklung nach okkultiſtiſchen
Me=
thoden. Gibt es einen geſunden chriſtlichen Weg? (Vergleiche die
Anzeige.)
— Deutſchorden. Heutze, Donnerstag, den 2. Februar,
Knapp=
ſchaftsabend. Schachturnier.
— „Mir ſinn immer noch dieſelwe!” Unter dieſem Motto hält der
Männergeſangverein Concordia ſeinen großen
Mas=
kenball am Samstag, den 4. Februar, in den ſämtlichen Räumen
der Woogs=Turnhalle ab. Der Concordia=Maskenball wird keinem
anderen Maskenball zurückſtehen, was an Größe, Schönheit, Dekoration
und beſter Stimmung anbetrifft. Der große Turnhalleſaal iſt
einzig=
artig dekoriert und durch vielfarbige Lichtreflexe wunderbar beleuchtet.
Sekt= und Likörſalon werden bei dezenter Stimmungsmuſik jung und
alt einladen, ſowie eine Bayeriſche Bierſtube mit echt bayeriſchem Bier,
Die elektriſche Beleuchtung iſt von der Firma Jakob Reubold,
Lieb=
frauenſtraße 41, ausgeführt. Die Vorverkaufsſtellen ſind in der Anzeige
und auf den Plakaten erſichtlich. (Siehe Anzeige.)
— Bayernverein, Darmſtadt. Am 4. Februar 1928
fin=
der im Konkordiafal unſer als hiſtoriſche Berühmtheit weithin
be=
kannter Maskenball ſtatt. Auf vielſeitigen Wunſch iſt die
Prä=
mierung der ſchönſten Masken durch ein objeftives Preisgericht
be=
ſchloſſen worden. Alle, die ſich zur Fahne des Prinzen Karneval
be=
kennen, ſind herzlich willkommen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Der Freundſchaftsbund Stolzenfels (gegr. 1904)
veranſtaltet am Samstag, den 4. Februar, abends in der Ludwigshalle
(Obergaſſe 12) ſeinen diesjährigen Maskenball unrer Mitwirkung
der beliebten Kapelle Hönig. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 2. Februar 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr,
C 11: „Der Reviſor”. — Kleines Haus, Anf. 18 und 20 Uhr, Film:
„Geheimniſſe einer Seele‟. — Orpheum, abends 8 Uhr, Revue:
„Das lebende Magazin”. — Turnhalle am Woogsplatz,
nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr: Filmvortrag Oberingenieur Dreyer
über Kanada und Alaska. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Hotel
Schmitz, Kaffee Rheingold, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen. —
Städt. Saalbau Verein f. das Dehtſchtum im Ausland, abends
19 Uhr: Bunter Ball. — Kinovorſtellungen: Union=,
Re=
ſidenz=Theater, Palaſt=Lichtfpiele, Helia.
iſt folgender: Nehmen Sie mog=
Unſer Rat für Korpulente gens nüchtern, nach dem
Mittar=
eſſen und dor dem Schlafengehen jeweils 2 bis 3 Toluba=Kerne. Dieſe
Kerne wirken fettzehrend und anſatz erhindernd und find fürs Herz
unſchädlich. Sie erhalten Toluba=Kerne mit genauer Beſchreibung
über Witkung, Zuſammenſetzung, desgl. mit ärztlichen Urteilen in den
Apotheken.
(TV. 125
Nummer 33
Aus Heſſen.
Starkenburg.
O. Erzhaufen, 1. Febr. Schulhauseinweihung. Unter großer
Anteilnahme der Einwohnerſchaft, ſämtlicher Schulklaſſen, der
Lehrer=
ſchaft, Schul=, Ortsvorſtand und Vertretern der Aufſichtsbehörde, wurde
am letzten Sonntag die neu erbaute Friedrich=Ebert=Schule ihrer
Be=
ſtimmung übergeben. Der in ſchlichter Form gehaltene Neubau macht
einen ſehr guten Eindruck. Die innere Einrichtung entſpricht allen
An=
forderungen, die heute an einen modernen Schulbetrieb zu ſtellen ſind.
Im Souterain iſt ein Schul= und Volksbad untergebracht. Erſteues
beſteht in einem großen Brauſebad, wo eine größere Zahl von Schzilern
gleichzeitig baden können und letzteres beſteht in Wannen= und
Brauſe=
bädern. Die Warmvaſſerheizungsanlage der Schule iſt in
zweckent=
ſprechender Weiſe mit der Badeanlage kombiniert, ſo daß jederzeit
Spitzenleiſtungen ohne jegliche Störung erreicht wenden können. Die
geſamten Arbeiten an der neuen Schule wurden, mit Ausnahme der
Hs, der Badeanlage und der Terrazzoböden, von hieſigen
Unter=
nehmern ausgeführt, die dadurch im letzten Jahre recht gute
Arbeits=
möglichkeiten hatten. Möge der bei den Eröffnungsreden ausgeſprochene
Wunſch in Erfüllung gehen, daß die Friedrich=Ebert=Schule (genaunt
nach dem erſten Reichspräſidenten) eine Stätte der Kultur bleibt, die
alle darin Lernenden geiſtig ſo befähigt, um den Kampf ums Leben
aufnehmen zu können.
J. Griesheim, 1. Febr. Die im Jahre 1892 Konfirmierten fanben
ſich im feſtlich geſchmückten Saale des Gaſthauſes „Zunn grünen Baum”
zur gemeinſamen Feier ihres 50jährigen Geburtstagsfeſtes zuſammen.
Nach einem Eröffnungsmarſch des Philharmoniſchen Orcheſters begrüßte
der Vorſitzende Schulkamerad Valentin Müller 7. die faſt vollzählig
verſammelten Altersgenoſſinnen und Altersgenoſſen durch eine ſinnvolle
Anſprache, in der dieſer auch den bereits verſtorbenen Altersgenoſſen
gedachte, deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde.
Hierauf folgte ein vom Schulkameraden Heinrich Kurz 6. geſprochener,
der Feier angepaßter Prolog. Nach einem gemeinſamem Abendeſſen
wwechſelten komiſche Vorträge, Muſikſticke und Geſangsvorkräge in bunter
Reihenfolge miteinander ab. worauf ein Tanz die vergnügten Teilnehmer
bis in die vorgeſchrittenen Morgenſtunden zuſammenhiellt. Am Sonntag
nachmittag fand eine gemeinſame Photographierung der Altersgenoſſen
4a. Eberſtadt. 1. Febr. Die Turngeſellſchaft E. V. hielt
im Saale ihres Vereinslotals „Bergſträßer Hof” einen äußerſt gut
be=
ſuchten karnevaliſtiſchen Kappenaßend ab, dem durch das Auftreten
mehrerer Büttenredner und das Singen gemeinſamer Lieder ein
beſon=
ders ſtarker Reiz verliehen war. Die Muſikkapelle „Edelweiß” ſpielte
mit gewohnter Schneidigkeit zum Tanze auf, ſo daß von vornherein
die rechte Stimmung herrſchte. — Die Freſwillige
Feuer=
wehr Eberſtadt, die ſeit jeher in dem Rufe einer tüchtigen Ortswehr
ſteht, hielt dieſer Tage im „Schweizerhaus” ihre diesjährige
Hauptver=
ſammlung ab. Der Ueberblick über das vergangene Jahr ergab, daſ
die Wehr jederzeit auf dem Poſten war und auch gur ausgerüſtet iſt.
Ein Beweis für die ſtabilen Verhältniſſe in der Wehr iſt die
Beibehal=
tung da ſeitherigen Kommandos unter Führung des Herrn
Oberbrand=
meiſters Peter Schäfer 6. Unter anderem wurde beſchloſſen, anch
in dieſem Jahre an dem Provinzialfeuerivehrfeſt teilzunehmen.
Aa. Eberſtadt. 1. Febr. Die Brennholzverſteigerung,
die am 26. Januar im Gemeindewald ſtattgefunden hat, iſt genehmigt
worden. Die Abfuhrſcheine können bereus bei der Gemeindekaſſe in
Empfang genommen werden.
Aa. Pfungſtadt, 1. Febr. Ein zweiter Rektor. Wie aus
zuverläſſiger Quelle verlautet, ſoll für die hieſigen Volksſchulen ein
zweiter Rektor ernannt werden. Zunächſt wird ſich mit dieſer Frage der
Schulvorſtand zu befaſſen haben. Dann wird auch der Gemeinderat
dazu Stellung nehmen. (Bekanntlich ſind ſeit kurzem an den Eberſtädter
Schulen bereits zwei Rektoren tätig.) — Die Holzhauerarbeiten
im Gemeindewald Pfungſtadr ſind in vollem Gange. Die Zahl der
Holzhauer, die ſich in der Hauptſache aus arbeitsloſen Perſonen
rekru=
tieren, beträgt durchſchnittlich 80. — Gemarkungsrundgang.
Am Donnerstag dieſer Woche findet ein Gemarkungsrundgang ſtatt. Die
Führung wird Obſtbauinfpektor Behne aus Darmſtadt haben.
Grundſtücksverpachtung. Bei der Grundſtücksverpachtung
durch die Gemeinde die am Beginn dieſer Woche ſtattfand, wurden
für einen Morgen Land in der Gewann „An der Steinmauer”
durch=
ſchnittlich 45 RM. erzielt. Die Taxationspreiſe wurden größtenteils
erreicht, in beſtimmten Fällen ſogar bis zu über 20 Prozent überboten.
Die Gemeinde hat übrigens eine Waldparzelle von über 1000
Quadratmeter angekauft. — Konfirmationsbeihilfen Seit
Jahren beſteht hier der ſchöne Brauch, ſeiten3 der Gemeinde die
fewei=
ligen Konfirmanden durch Ausſtattungsbeihilfen zu unterſtützen. Dieſer
Brauch ſoll auch in dieſem Jahre an Oſtern in die Tat umgeſetzt werden.
Die Konfirmanden erhalten Sachwerte. Wie zuverſichtlich verlautet, iſt
ein Betrag bis zu 40 RM., wie geſagt in Sachwerten, vorgeſehen. —
Faſelverkauf. Bei dem Verkauf eines Faſelochſen und eines Ebeis
aus dem Faſelſtall der Gemeinde Pfungſtadt wurden derart niedrige
Preiſe abgegeben, daß die beiden Tiere in dieſer Woche noch öffentlich
zur Verſteigerung gelangen. Außer einem Faſelochſen hat die Gemeinde
für ihren Faſelſtall auch einen Eher angekaufk, der aus Gernsheim
ſtammt und nahezu 186 RM. koſtet. — Datterichaufführung.
Die Datterichaufführung im Geſangverein „Harmonie, konnte ſich
durch=
aus ſehen laſſen. Die Hatptrolle wurde durch Ludwig Kramer im
mn=
erkennenswerter Weiſe geſpielt. Seine Parrner und Partnerinnen taten
ihr Beſtes, mit ihm das Stück in planvoller Weiſe durchzugeſtalten. Das
Bewühen des Vereins, dis berihmte Lokalpoſſe in einer derartig
vollen=
deten Weiſe auf die Bühne zu bringen, muß ohne Zweifel anerkannt
werden.
Aa. Pfungſtadt, 1. Febr. Steuerfrei. Die im Jahre 1923
zur Erbauung gelangenden bzw. erbauten Wohnhäuſer follen, wie das
auch im vergangenen Jahre üblich war, für die nächſſten fünf Jahre
ſei=
tens der Gemeinde ſtenerfrei bleiben.
Freitag, 3. Februar, abends 8½
Städt. Akademie für Tonkunſt
Eliſabethenſtraße)
Beruf u. innere Entwicklung
öffentlicher Vortrag. — Johannes
Thielemann. — Freiwillige
Un=
koſtenbeitr. Die Chriſtengemeinſchaft.
*2980
Billige
Kenber sck!
Empfehle in guten Qualitäten:
Jge. Schnittbohnen, Kg.=Doſe 0.70
Jge Brechbohnen,
0.70
Gemüſe=Erbſen,
0.80
Karotten, geſchnltten
0.48
Spinat ..."
0.75
Prinzeßbohnen, 3 Sorten
Leipziger Allerlei „
la Mirabellen . . . Kg.-Ooſe 1.40
Ananas in Scheiben
Doſe 7 0.50, 0.70, 1.00, 1.30
Friſche Tomaten, 1/. Pfund 0.60
„ Weintrauben, /.— 0.75
Tarnertisten
weich und von beſonders guter Qualität
ein Gelegenheitspoſten äußerſt billig
Seifengroßhandel Grodhaus
am weißen Turm
H.S. I.-Motorrad,
ſehr gut erhalten, im
Auftrag zu verkauf.
Ludwig Geyer,
Darmſt.,
Moosberg=
r. 95. Teleph. 1856.
(2196a)
O
oder gut eingeführte Etagengeſchäfte, welche
Strümpfe noch mitführen wollen, erhalten
dieſe kommiſſionsweiſe direkt ab Fabrik. Off
unter G 379 an Ala Haasenstein & Vogler
Chemnitz.
II,Dr2270
Michtirgend eine Orange,
sondern nur eine
wirk-
lich gute Orange soll es
sein!
Eine wirkliche Dualitätsfrucht,
vollsaftig zuckersüß und
hoch-
aromatisch, ist nur meine mit
der Marke „V. H. C.” und
da-
runter belindlichen Kätzchen
versehene Frucht, die Sie als
Blondine, sowie Vollblut in
mei-
nen Geschätten, Ernst-
Ludwig-
str 21 u. Rheinstr 4 (neben dem
Union-Theater), kaufen können
per St. 5 J, 10 St. nur 45
per St. 10 J. 10 St nur 80 J
per St. 12 5, 10 St. nur 1.—
per St. 15 J, 10 St. nur 1.20
per St. 20 5, 10 St. nur 1.80
Ein Versuch überzeugt Sie von der
Wirklichkeit meines Angebots.
Ferner empfehle in bekannt guten
Oualitäten zu billigsten Preisen
Mandarinen, Bananen, Datteln
2234a) usW.
MIGUEL RIPOLL
lephon 581 Lieferung frei Haus
1.50 Mk.
kostet Ihr Anzug od. Mantel aulzubügeln.
Im Abonnement 6 Anzüge od. Mäntel
7.00 Mk.
Reinigen, Aendenn, Reparieren billiget
Bügel-Anstalt „Gubisch
feine Maßschneiderei 3014
Arheilgerstr. 46. Riedlingerst. 23, Tei. 1038
Corſet=Spezialiſtin
empfieh’tihre neueſt Hüftmied rv. 16.-,Can.
Erzielt ſchlan e Hüften, grazibs, bequem.
Corſets —
unden — Reparaturen
Konſtantine Schwab
Ih
Iminenplatz 2 (kein!
Abteilung
Tencraufte
Schleiemacherstr15 4
FERNRUF O48
Dein
Haar mit
Es Ist das vollendete
Haar-
pflegemittel für Leute von
Kultur.
ſavol mit oder ohne Feit RM 2.—
3.— und 4.75. Javol-Gold (starker
moderner Duft) RM 2.25 und 4.50.
Meir
Für angeſtrengt. Füßze
Anur dns dem 7m
Err
Chriuſia- Fm-Schuhwer4
6
Mn dahmrgn
Reform-
Hcrr
PfL
erhalten Sie in folgenden Niederlagen!
Karl Waguer, Lebensmiltelhandig., Grafenstr. 3,
Hart Braun, Holon.-Waren, Wendelsladtstr. 27,
Heinrich Rodmann, Kolonial-Waren, Inselstr. 29,
Helfrich-Frev, Feinkosthdig., Hd.-Ramstädterstr. 29,
Bernh. Kein, Lebensmiftel, Pallaswiesenstr. 121,
Wi.kelm Mitze
Bächerei DHRMSTANT Hugelstr. 19
Reformhaus „Eos-Thalysia‟
Inh. E. Braunwarth
Elisabethenstraße. Ecke Luisenstraße
Telephon 971 (2257
Vorteilhaft
kaufen Sie ſtets wie bekannt neue u. gebr.
mit voller Garantie und Teilzahlung zu
konkurrenzlos billigen Preiſen.
Pianolager Wegrauch
3066
Schuchardſtraße 4.
Ab Freitag ſteht wiederum ein
friſcher, großer Transport erſtkl
hoch=
tragender u abgekalbter ſchwarzbunter
Kühe
(holl. Raſſe) zum Verkauf.
Wariensleben 8 Levi
Darmſiadt, Heinheimerftraße 11.
Telephon 526 (2236) Telephon 520
Rummer 33
Donnerstag, den 2 Februar 1928
Seite 7
Bau eines Zollamtes in Pfungſiadt.
Aa. Pfungſtadt, 1. Februar. Der Bau eines Zollamtes in
Pfungſtadt kann nunmehr als geſichert gelten. Der
Gemeinde=
rat von Pfungſtadt hat bereits ſeine Zuſtimmng zu der
Errich=
tung des Baues erteilt. Der Bau ſoll neben den Neuba des
Friedhofsaufſeherhauſes zu ſtehen kommen. Was die Koſtenfrage
anbelangt, ſo rechnet man mit einer Baukoſtenſumme von rund
50 000 RM. Von ſeiten des Staates ſollen zu dieſem Zweck
Darlehen in Höhe von 16 500 RM. zur Verfügung ſtehen. Es
handelt ſich dabei um ein verbilligtes Darlehen für 2 Prozent
Zinſen, zuzüglich 1 Prozent Tilgung. Ferner können vom
Landesfinanzamt 12 000 RM. (6 Prozent und 1 Prozent Tilgung)
verwandt werden. Der Reſtbetraa iſt durch die Gemeinde
auf=
zubringen, die zu dieſem Zweck Kapital aufnehmen muß. Das
Reich wird vorausſichtlich einen Mietszuſchuß zahlen, um die
Reſtſumme zu decken, die durch die niedrigen Mieten für Amt
und Beamtenwohnungen entſtehen werden und die Unkoſten
nicht voll ausgleichen. Die Verhandlungen mit den in Betracht
kommenden Stellen ſind ſoweit gediehen, daß man bereits von
einem gewiſſen Abſchluß ſeiechen kann.
f. Roßdorf, 1. Febr. Säuglingsberatungsſtunde. Am
Donnerstag, den 2. d. Mts., nachm. von 3—4 Uhr, findet Säuglings=
Beravungsſtunde in der Kleinkinderſchule ſtatt. Herr Dr. med. Baumann
wird zugegen ſein. — Gemeinderatsſitzung. Die nächſte
öffentliche Gemeinderatsſitzung findet am Freitag, den 3. ds. Mts., abends
9 Uhr ſtatt.
Bk. Groß=Zimmern, 31. Jan. Am Samstag, den 4. Februar I. J.,
abends 8 Uhr, im Saale zum Löwenbrän (Alfred Wagner) ſpricht Her=
Landwirtſchaftsrat Schmaldt über Feldbereinigung unter
beſon=
derer Berückſichtigung der Koſtenfrage und der Beſchaffung von
Bau=
plätzen. — Das im Jahre 1926 in Konkurs geratene Markanerwerk
ſwurde heute von dem hieſigen Raiffeiſenverein zum Preiſe von 25 000
Mark mit ſämtlichen Gebäulichkeiten käuflich erworben. Die
Genoſſen=
ſchaft beabſichtigt, in dem Herpelſchem Wohnhaus ihre Verkaufs= und
Lagerräume einzurichten. — Der Maskenball des hieſigen
Männer=
geſangvereins erfreute ſich eines rieſigen Beſuches; die Kapelle Reitzel
war uermüdlich tätig. Die von Herrn Fritz Göbel entworfenen Bilder
der rheiniſchen Buvgen und ſagenhaften Felſen wurden allgemein
bewun=
dert, der Reigen der Winzer und Winzerinnen fand den allgemeinen
Beifall der erſchienenen Beſucher des Winzerfeſtes.
Le. Groß=Umſtadt, 1. Febr. Das Konzert des
Geſang=
vereins „Sängerluſt”, das im Saale des Gaſthauſes „Zum
weißen Roß” abgehalten turde, überraſchte die Anweſenden durch ein
äußerſt reiches und geſchickt zuſammengeſtelltes Programm. Die Chöre,
teils Kunſtchöre, teils Volkslieder, zeichneten ſich durchweg durch
Rein=
heit der Harmonie, gute Dynamik und exakte Einübung aus. Beſondere
Beachtung verdiente der von Ginſter vertonte Chor „Drei Blätter von
der Linde” ſowie, das Schauß’ſche Lied „Ich hört ein Vöglein pfeifen”.
(bleichſchön gelangten die mehr, im Volkston gehaltenen Chöre „Das
ein=
ſame Röslein im Tal”, „Die Lovelei” und das „Tanzlied” zum Vortrag.
Die guten Leiſtungen des Vereins ſind in erſter Linie der treuen,
un=
ermüidlichen und ſachverſtändigen Arbeit des Dirigenten, Herrn Rektor
Maſer, zu verdanken. Es iſt kein Leichtes, einen Verein, der keine
muſi=
kaliſch vorgebildeten Sänger aufzuweiſen hat, auf dieſe Höhe zu bringen.
Der Mainzer Soliſt, Herr Rahming, zeichnete ſich ganz beſonders durch
Schönheit des Vortrags und gute Ausſprache aus. Auch der Groß=
Umſtädter Trompetenſoliſt üüberraſchte durch ſeine Technik und zarte
Tongebung. Am Klavier befand ſich Frau Abels, die in feinſinniger
Weiſe und in gewohnter Kunſtfertigkeit die beiden Soliſten begleitete.
— Abiturientenprüfung. Die ſchriftliche Prüfung der
Prima=
ner an der hieſigen Oberrealſchule hat mit Anfang dieſer Woche
be=
gonnen. Das mündliche Examen ſoll vorausſichtlich am Samstag, den
3. März, ſtattfinden. Reifeprüfung der Schüler der erſten
Landwirt=
ſchaftsklaſſe wird an einem ſpäteren Termine abgehalten. — Endlich iſt
es den Bemühungen der Direktion der Oberreal= und Höheren
Land=
wirtſchaftsſchule gelungen, im Anſchluß an den Zug, der um 12,48 Uhr
hier in der Richtumg Wiebelsbach=—Darmſtadt fährt, für die Schüler von
Höchſt und Müimling=Grumbach eine aufenthaltsloſe Weiterfahrt zu
er=
reichen. — Bei der Tagung des Odenwälder Schützenbundes zu
Auerbach, wurde beſchloſſen, das Bundesſchießen für 1928 im unſerer
Stadt abzuhalten.
I. Michelſtadt, 31. Jan. Die Nentkammer als
Schulge=
bäude. Ben Akiba hat wieder einmal Recht. Es iſt alles ſchon da
geweſen. Das Gebäude der Gräflichen Rentkammer Erbach Fürſtenau
wurde urſprünglich für Schulzwecke eingerichtet. Jahrzehnte hindurch
diente es der Rentkanmer als Büro und nun hat es die Stadt zur
Lin=
derung der großen Raumnot der Stadtſchule proviſoriſch in Benützung
genommen. Dem Vernehmen nach ſind drei Klaſſen in dew Gebäude
untergebracht. Sobald der Neubau der Stadtſchule fertiggeſtellt iſt,
wird die Gewerbeſchule in das Gebäude verlegt werden.
* Steinbach, 31. Jan. Im Lokale „Zum Heſſiſchen Hof” (Beſitzer
Johann Schlörit) fand die Hauptverſammlung der freiwilligen
Feuer=
wehr ſtatt, unter dem Vorſitz des altbewährten Vorſitzenden Sulzbach,
welcher einer, der wenigen noch lebenden Gründer der Wehr iſt. Der
Hauptpunkt war die Ehrung zweier verdienter Feuerwehrleute. Her=
Heinrich Gerhardt und Peter König waren an dieſem Tage 25 Jahre
treug Mitglieder der Feuerſwehr Steinbach. Der Herr Vertreter des
Kreisamts Erbach, Herr Regierungsrat Schwan, verſtand es in
aus=
gezeichneter Weiſe, die beiden Jubilare zu ehren, indem er ihnen im
Auftrage der Regierung ein Ehrenzeichen und eine Urkunde überreichte.
In treffenden Worten kennzeichnete er die ueigennützige Tätigkeit der
freiwilligen Feuerwehren. Seine Ausführungen waren von echtem
kameradſchaftlichem Geiſte durchdrungen und zeigten, daß auch ſeitens
der Behörden den Wehren ſtarkes Intereſſe entgegengebracht wird.
Anſchließend überreichte Herr Bürgermeiſter Stein den Jubilaren namens
Steinbach je eine Ehrenurkunde. Auch er fand herzliche Worte für die
Feuerwehrleute. Bei dem gemütlichen Teil ſprachen noch Herr
Kreis=
feuerwehrinſpektor Meier, ſowie unſer alter Kamerad Flechſenhaar.
Hoffentlich bleibt der zur Zeit herrſchende gute Geiſt auch für die Zukunft
beſtehen, ſodaß unſere Wehr auch in Zuhunft ſtets auf der Höhe bleiben
wird, wie ſie es ſeither unter der bewährten Führung ihrer verdienten
Kommandanter Keil und Werle war,
* Erbach i. Odw., 31. Jan. Die Generalverſammlung des
Mili=
tär= und Veteranenvereins war von 58 Kameraden beſucht.
Die Rechnungsablage, die mit der üblichen Entlaſtung des Rechners
endete, rief eine mehr als norwendig ausgedehnte und lebhafte Debatte
über die Art der Führung und Prüfung der Rechnung und Kontrolle
hervor. Es ſoll künftig genau nach den Satzungen verfahren werden.
Die Kameraden Karl Hühner, Auguſt Lambert ſen., Friedrich Dingeldein
und Wilhelm Unger, die ſätlich mehr als 25 bzw. 30 Jahre im
Vereins=
vorſtand treu mitgearbeitet und mit ihr Anteil zur erſten
Vorwärtzent=
wicklung des Vereins beigetragen haben, wurden im Würdigung ihrer
Verdienſte um den Verein zu Ehrenvorſtandsmitgliedern ernannt. Für i
dieſe 4 Kameraden und für die weiter drrnusgemäß ausſcheidenden
Vor=
ſtandsmitglieder Schriftführer Schöpp und Rechner Roſewick hatte nun
Ergänzungswahl ſtattzufinden, die geheim durch Stmmzettel erfolgte.
Das Ergebnis war, daß Kamerad Schöpp mit 48 und Roſewick mit 18
Stimmen wiedergewählt wurden. Neu wurden dem Vorſtand zugewählt
die Kameraden Johann Stetter und Paul Zürn mit 37, Leonhand
Stell=
wag mit 18 und Wilhelm Volk mit 16 Stimmen. Im weiteren Verlauf
der Verſammlung wurde wiederholt beſchloſſen, die den Angehörigen
verſtorbener Mitglieder zu gewährende Sterbeunterſtützung
ſchnellſtmög=
lich und ohne einen beſonderen Antrag der Familie abzuwarten,
aus=
zuzahlen. Ein Antrag auf Aufhebung der ſeither dem Rechner
gewähr=
ten Vergütung in Höhe von 4 Prozent der Beitragseinnahme wurde mit
allen gegen 3 Stimmen angenommen. Aus der Verſammlung wurde
noch die Stellung von Muſikbegleitung bei den Leichenbegängniſſen der
Kameraden angeregt. Der Vorſtand ſoll ſich mit dieſer Frage weiter
be=
faſſen. Es wäre erfreulich, wenn erreicht werden könnte, den im Verein
zufammengeſchloſſenen alten Soldaten auf dieſe Weiſe eine würdige
Be=
gräbnisfeier zu ermöglichen.
Abhaltung von Lehrkurſen in den beiden
Frühgemüſebaubetrieben der heſſiſchen
Land=
wirtſchaftskammer in Groß=Umſiadt und
Gonſenheim.
Die Anlagen in Groß=Umſtadt ſind ſoweit gefördert, daß ab
1. Februar 1928 ein Gewächshausblock von 80 Meter Länge
und 20 Meter Breite, nebſt Frühbeetfenſtern fertig für Kulturem
bereitſteht. Die Anlage in Gonſenheim, umfaſſend einen
Ge=
wächshausblock von 85 Meter Länge und 21 Meter Breite nebſt
Frühbeetfenſtern wird bis 15. März betriebsfertig ſein. In
bei=
den Betrieben werden ab 1228 belehrende Unterweiſungen und
Kurſe abgehalten, auf deren Benutzung hiermit hingewieſen ſei.
I. Kurſe in Groß=Umſtadt.
a) Eintägige Kurſe, honorarfrei für Heſſen, andere
5 Mark pro Perſon:
Mittwoch, den 15. und 22. Februar 1928,
Mittwoch, den 7., 14. und 21. März 1928.
b) Dreitägige Kurſe, Honorar für Heſſen 5 Mark, andere
10 Mark pro Perſon:
am 16., 17. und 18. Februar 1928,
am 15., 16. und 17. März 1928.
c) Dreimonatskurſe für Praktikanten.
Nur für Leute, welche ſchon praktiſch im Gemüſebau
gearbei=
tet haben und gewillt ſind, tüchtig mitzuarbeiten.
Honorar=
frei und Barvergütung von 10 bis 50 Mark monatlich.
Ein=
tritt zum 1. und 15. eines jeden Monats.
Anmeldungen ſind an die Landwirtſchaftskammer in
Darmſtadt zu richten.
Ueber die Annahme, Anzahl der Kurſusteilnehmer uſw.
be=
hält ſich die Landwirtſchaftskammer Entſcheidung vor.
II. Kurſe in Gonſenheim.
Mit dieſen wird erſt im zweiten Vierteljahr 1928 begonnen
und erfolgt darüber rechtzeitig Bekanntwachung.
AALARTAU—
6. bis 11. Februar
WERBEWOOHEI
Mackintosh’s
Toffee de Luxe
Tickler’s und
Crosbie’s Jams
Originalgualität —
Deutsche Hrbeit
V.140
Iniandspreis
m. Beerfelden, 1. Febr. Verſchiebenes. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs befindet ſich in eifriger Vorbereitung auf
komenden Samstag abend, an dem ſie ihr diesjähriges
Dekorierungs=
feſt abhält. Allen Mitgliedern ſind die Veranſtaltungen dieſer aus den
letzten Jahren in ſo guter Ermnerung, daß man ſich allgemein darau,f
freut, wieder gemütliche und genußreiche Stunden erleben zu dürfen. —
Der Geſangvcrein „Sängerriege” gab am Sonntag der Allgemeinheit
einen muſikaliſch=theatraliſchen Abend, der ſich eines überaus zahlreichen
Beſuchs erfreute, die Turnhalle faßte die Hör= und Schauluſtigen nicht
alle. Ein höchſt wechſelvolles Programm hielt die Beſucher den ganzen
Abend in froheſter Stimmung. Die Darbietungen folgten Schlag auf
Schlag, und nach dreieinhalbſtündiger Dauer war das Publikum genau
ſe empfangsfreudig wie am Anfang. — Jeden erſten Dienstag des
Monats, nachmittags von 3—4 Uhr, finden auf der hieſigen
Bürger=
meiſterei Sänglingsberatungsſtunden ſtatt.
— Ober=Schönmattenwag, 31. Jan. Letzte Woche fand in der
Gaſt=
wirtſchaft Gölz, hier, ein Filmvortrag ſtatt, der von dem Verbande der
heſſiſchen landwirrſchaftlichem Genoſſenſchaften weranſtaltet dwurde. Die
Verſammlung war überaus gut beſucht. Auuch von Unter=
Schönmotten=
wag warem ſehr viele Teilnehmer erſchienen. Landwirtſchaftslehrer
Geber hielt einen Vortrag über Bodenbearbeitung und Düngung. Auch
die Grünlandwirtſchaft im Odenald wurde eingehend beſprochen. Der
Vortvag löſte eine vecht lebhafte Diskuſſion aus, und wurden
verſchie=
dene irrige Anſchauungen durch dieſelbe richtiggeſtellt. Ein Vertreter
des Verbandes ſprach über den Zweck und die Aufgabe einer ſolchen
Veranftaltung und hob. die Wichtigkeit des gewoſſenſchaftlichen
Zuſam=
menhaltens hervor. Herr Lehrer Diehl, der die Verſammlung leitete,
dankte am Schluß den Rednem für die intereſſante Veranſtaltung.
N. Aus dem Odenwald, 1. Febr. Weiterer Rückgang der
Preiſé für ferte Schweine. In den letzten Wochen iſt wieder
ein beträchtlicher Rückgang der Preiſe für die Schlachtſchlveine zu ver—
zeichnen. Während gegen Schluß des alten Jahres für den Zentner
Lebendgewicht noch 58—60 Mark bezahlt wurden, müſſen die Landwirte
jetzt die fetten Schweine für 54—55 Mark abſetzen. Es ſoll auch
vor=
kommen, daß Privatleute für den billigen Preis von 50 Mark pro
Zeut=
ner Lebendgewicht ein Schwein erhandeln konnten, um es zu ſchlachten.
— Normale Burterpreiſe. Der Preis der Landbutter, der im
Anfang Januar etwa 1,30 Mark für das Pfund betrug, hat wieder die
gewöhnliche Höhe (1,60 Mark) erreicht.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 31. Jan. Der
Lichtſpiel=
verein Weſchnitztl=Ueberwald hat nun wieder mit ſeinen
Aufführun=
gen mit bem neuen Programm die Reiſe duvh die Ortſchaften des
Krei=
fes angetveten, und nicht weniger als 22 Gemeinden werden dabei
be=
ſucht werden. In größeren Gemeinden finden zwei und drei
Film=
vorführungen ſtatt. Es kommen zur Aufführung die Filme „Milak,
der Grünlandjäger” und das Luſtſpiel „Das fliegende Klavier‟. Es
iſt erfreulich, daß der Beſuch der Vorführungen immer mehr zunimmt,
da der Lichtſpialverem beſtrebt iſt, etwas Gebiegenes zu bieten.
Hirſchhorn, 1. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
31. Januar: 1,26 Meter; am 1. Februar: 1,24 Meter.
H. Von der Bergſtraße, 1. Febr. Schreckliches Unglück.
Der Elektromonteur Leonhard Rupp von Oftersheim bei Schwetzingen
iſt bei elektriſchen Montagearbeiten von eimem Leitungsmaſt in einer
Höhe von 9 Metern abgeſtürzt, da die um den Körper geſpannte
Trag=
gurt zerriß. Der Bedauernswerte erlag bald den inneren ſchweren
Verletzungen. — Einbruch. Drei Burſchen im Alter von 18—19
Jahren berübten in der Bahnhofswvirtſchaft in Weinheim einen Einbruch
uind entwendeten 300 Zigaretten und 20 Tafeln Schokolade. Die „netten
Früchtchen” konnten ermittelt werden. — Ein Rehpaar
ver=
giftet. Der Gaſtwirt „Zum Ochſen” in Feudenheiam beſitzt einen
kleinen Tierpark. Dabei befindet ſich ein dreijähriger Nehbock und eine
einjährige Geis, nette, zutrauliche Tiere, welche kürzlich durch gemeine
Bubenhände vergiftet wurden. Der Beſitzer zahlt eie Belohnung von
200 Mark für Namhaftmachung der rohen Miſfetätzer. Es ſoll ſich um
emen Racheakt handeln. Den Tätern iſt man auf der Spur.
Voriragsfolge des „Landwirtſchaftsfunfs”
fur Februar.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den Sender
Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und zwar am Montag
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 6,55 (18,55) bis
7,20 (19,20) Uhr belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für
den Landwirt ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen
Appa=
raten gehört werden könen, ſind für den Monat Februar folgende
Vorträge vorgeſehen:
2. Februar: Präſident Hepp, Reichslandbund, Beulin, „Aufgabe und
Zweck des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtſchaft.”
6. Februgr: Dr. Georg Blohm Hamburg: „Produktion und
ge=
noſſenſchaftlichen Abſatz des Weizens in Kanada.”
9. Februar: Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Falke, Univerſität
Leipzig: Berufswahl und Landwirtſchaft.”
18. Februar: Dr. König, Landesforſtmeiſter, Berlin: „Der oſtpreußiſche
Wald.”
16. Februar: von Bonin, Rittergutsbeſitzer, Gülzowshof bei Rakow:
„Meliorationen und Vorflutregelungen.”
20. Februar: Dr. Peter?. Deutſche Landw.=Geſ., Berlin: „
Arbeits=
aufwand und Arbeitsverteilung unſerer wichtigſten Feldfrüchte
und ihre Bedeutung für die Feſtlegung des Anbauverhältniſſes.
23. Februar: Dr. Simon, Schmachthagen: „Praktiſche Winke für den
Zuckerrübenbau.”
27. Februar: Prof. Dr. Rieß, Verſuchsgut Bornim bei Potsdam=
„Vorbereitung von Maſchinen und Geräten, für die
Frühjahrs=
beſtellung.”
Bb. Bensheim, 31. Jan. Der Verein Radſport Auerbach=Bensheim
beging in den Räumen des Hotels Weigold zu Auerbach ſein
diesjäh=
riges, wohlgelungenes Maskenfeſt, das beſonders auch von Bensheim
aus ſehr gut beſucht war. Die Kapelle ſtellte Herr Obermuſihneiſter
M. Weber=Darmſtadt in altbewährter rheiniſcher Art zur vollen
Zu=
friedenheit der humorvoll eingeſtellten zahlreichen Beſucherſchaft. Es
ſuurden 12 Preiſe an die beſten der recht guten Masben verteilt.
S. Lampertheim, 31. Jan. Vortrag. Die vorgeſtrige
Generalder=
fammlung des Obſt= und Gartenbauvereins erfreute ſich eies ſehr guten
Beſuchs. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Gärtnereibeſitzer
Dalchnu, und Rechnungsablage für das vergangene Jahr hielt Herr
Obſtbauinſpektor Behne von der Landwirtſchaftskammer Darmtadt
einen äußerſt intereſſanten Vortrag über „das Umpfropfen der
Obſt=
bäune‟. Zunüchſt ſtreifte der Reſerent das Kapitel
Schädlings=
bekämpfung und betonte hierbei ausdrücklich, daß auch das Reſch dem
Obſtbau größeres Intereſſe entgegenbringe und der
Landwirtſchafts=
kammer 20000 RM. zur Anſchaffung von Motorbaumſpritzen zur
Ver=
fügung geſtellt habe. Von den erſtandenen Spritzen ſei auch eine auf
den Krels Bensheim entfallen und werde in den nächſten Tagen hier
praktiſch in Anwendung gebracht, da zunächſt emmal in den größeren
Gemeinden mit der planmäßigen Bekämpfung der Schädlinge der
An=
fang genacht werden ſolle. Anerkennend hob er hervor, daß
Lamperi=
heim eine derjenigen Gemeinden ſei, die durch Ortsſtatut die
Schäo=
lingsbekämpfung den Baumbeſitzern zur Pflicht gemacht habe. Er
er=
innerte daran, daß verfloſſenen Herbſt norddeutſche Händler im
Oden=
wald „Schöner vom Boskoop” zum Preiſe von 12—15 RM. pro Zentner
aufgekauft und dann in Norddeutſchland zentnerveiſe für 45 RM. und
im einzelnen Pfund zu 65 Pfg. verkauft haben. Hier ſeien Produzent
und Konſument die Notleidenden geweſen. Um dieſen Verhältniſſen
zu begegnen, könne nur eine Maſſenproduktion gangbarer Obſtſorten in
Frage kommen und es heiße, vom Althergebrachten der vielen Sorten
Abſchied zu nehmen und Bäume mt unrentablen, wenig tragenden,
weihfleiſchigen Sorten umzupfropfen. Er berechnet, daß dieſer Operation
mindeſtens 30—40 Prozent aller Obſtbäume unterzogen werden müßten.
Auch für dieſe große Arbeit habe das Reich Mittel zur Verfügung
geſtellt. Was die Beſchaffung ron Pfropfreiſern durch die
Landwirt=
ſchaftskammer in dieſem Jahre betreffe, ſo ſtoße dieſelbe auf
Schwieriy=
keiten und möge ſich dieſe jeder ſelbſt beſorgen. Den Schnitt der Reiſer
ſolle man aber ſchon jetzt vornehmen und dieſelben im Garten an der
Nordſeite desſelben einſchlagen, nicht aber im Keller, da ſie dort lei !t
ausbreiben oder eintrocknen. Auch auf die Verwendung geeigneten
Vaumſachſes bei der Umpfropfung bittet der Redner Geſwicht zu legen.
Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen erwähnte Herr Behne noch, daß
man auch beim Pribatobſtbau auf all das von ihm Erwähnte Bedaht
wehmen ſolle. Er hefft, daß, wenn man den gegebenen Anregungen
folge, bald eine günſtige Einnahmequelle für die Landwirtſchaft
er=
ſchloſſen iſt Bereits für dieſes Jahr feien 20 000 Bäume zur Um=
Pfropfung durch die Kolonnen angemeldet. — Für die hochintereſſanten
Ausführugen dankte der Vorſitzende Dalchau Herin Behne und es
ſchloß ſich eine ſehr ergiebige Ausſprache an. Aus dieſer war zu
ent=
nehmon, daß man auch hier ernſtlich mit dem alten Uebel aufräumen
will und erklärte ſich Herr Behne bereit, in allernächſter Zeit mit den
Baumbeſitzern einen Gang durch die Obſtgärten zu unternehmen und
die nötigen Aneitungen zu geben.
Rheinbeſſen.
Ac. Worms, 1. Febr. Aus der erſten diesjährigen Sitzung der
JInduſtrie= und Handelskammer iſt als wichtigſter
Gegen=
ſtand der Tagesordnung zu bericten, daß im Sommerfahrplan dank des
Entgegenkommens der Reichsbahndirertion Mainz eine Anzahl
berech=
tigter Verkehrswünſche der Stadt Worms berückſichtigt werden. — Die
Wormſer Heilquelle hat eine Zeitungskampagne hervorgerufen.
Nachdem ſich zunächſt ein Geologe über die Bodenbeſchaffenheit, Herkunft
und Zuſammenſetzung des Waſſers geäußert hatte erſchien eme
War=
ming des Kreisgeſundheitsamtes, das erblärt: „Wer an deſſen
Heil=
kraft glaube, müſſe an ein Wunder glauben! Es möchten ſich alle, die
davon trotz Verſuches nicht geheilt wurden, melden, dann werde dieſes
Wunder bald kein Wunder mehr ſein! „Die Beſitzer der Heilquelle
wehrten ſich gegen dieſe Verurteilung entſchieden, doch konnte eine
genaue chemiſche Unterſuchung bis jetzt noch nicht vorgelegt werden.
t. Alzey, 1: Febr. Gin Zuſammenſtoß, der leicht zu ſchweren
Folgen hätte führen können, ereignete ſich auf der Weiheimer
Land=
ſtraße, an der Poppenſchenke. Einem Arzte aus Alzey platzte der
Luft=
veifen an ſeinem Auto, wodrnich der Kraftwagen ins Schleudern geriet
und einen vorbeiſahrenden Radfahrer erwiſehte. Trotzdem lief die Sache
noch günſtig ab, denn der Radfahrer erlitt außer einem leichten
Nerven=
ſchock keie größeren Verletzungen, während das Rad vollſtändig in
Stücke ging.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 31. Jan. Pferdeſeuche in Oberheſſen.
Seit einiger Zeit tritt unter den Pferdebeſtänden im verſchiedenen Teilen
des Kreiſes Gießen die anſteckende Blutarmut immer häufiger auf. So
wurde einem Gutspächter i Bodenhauſen (Kreis Gießen) innerhalb
kurzer Zeit der geſamte Pferdebeſtand von der anſteckenden Blutarmut
dahingerafft. Ferner fiel in mehreren Nachbarorten eine Anzahl Pferde
dieſer Krankheit zum Opfer. Auch in dem ſchon oft von der
Pferde=
ſeuche heimgeſuchten Dorfe Maar im Kreiſe Lauterbach ſind neuerdings
wieder ſchwere Verluſte durch das Eingehen von Pferden an Kopfgripp=
und Anämie eingetreten. In den letzten Jahren ſind in dieſem Dorf
etwa 30 Pferde an dieſen Erkrankungen verſtorben, wobei ein Landwirt
allein den Verluſt von fünf Pferdem zu beklagen hatte. Durchweg
han=
delte es ſich um hochwertige Tiere, ſo daß der Schaden allein in Maar
ſich auf 30= bis 40000 Mark beläuft. Zum Teil iſt der Schaden durch
Verſicherung gedeckt wordgen; immerhin iſt aber die wirtſchaftliche Lage
der betreffenden Landwirte dadurch doch empfindlich in Mitleidenſchaft
gen orden.
WSN. Lauterbach, 30. Jan. Ein Reklameſchwindler. Der
zei gelang es, in Blitzenrod einen abgefeimten Reklameſchwindler
verhaften. Der Gauner ſchwindelte hieſigen Geſchäftsleuten vor
volle eine Speiſekarte mit Firmenreklame drucken laſſen, die er an
els und Gaſthäuſer abſetzen wollte. Von den Geſchäftsleuten, die
Aufträge gaben, verlangte er Vorauszahlung oder Teilzahlung.
Zeträge zu er=
ſchwindeln.
K
spart Geld
OaMODTae
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer USR.)
9 Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Bandagengeschätten in Rollen von 30 Fl. äb=
Leukoplast ist immer gut,
Wenn man sich verwunden tuk.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwenden!
Pappe, Porzellan und Glas,
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendamon=
Gummischläuche, Badekappen.
Regenmäntel, Aktenmappen,
Moten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Struwwelpefes,
Alles klebt das LEUKOPLAST.
Sorg, da8 Duz im Heute hart!
Seite 8
Donnerstag, den 2 Februar 1928
Rummer 35
Reich und Ausland.
Der Präſident des Kaliſyndikais
70 Jahre alt.
Generaldirektor Dr.=Ing. Gerhard Korte,
erſter Vorſitzender des Deutſchen Kaliſyndikats,
be=
ging am 31. Januar das Feſt ſeines 70.
Geburts=
tages. Der bekannte Induſtrieführer, der den
Burbach=Konzern leitet, gehört ſeit 1906 dem
Auf=
ſichtsrat des Kaliſyndikats an.
Der Zugſpitzbahn=Skandal.
TU. München. Zu der am Dienstag vormittag
in München erfolgten Verhaftung des Rechtsanwalts
und früheren Vizebürgermeiſters von Reutte in Tirol,
Dr. Stern, wird noch gemeldet: Die Verhaftung
er=
folgte in einem Hotel in der Nähe des
Hauptbahn=
hofes. Von ſeiten der öſterreichiſchen Behörden iſt
bereits ein Auslieferungsantrag geſtellt. Mittwoch
wird die Unterſuchungskommiſſion aus Reutte nach
München kommen.
90 000 Mark unterſchlagen.
Breslau. Den Breslauer Neueſten Nachrichten
wird aus Brieg gemeldet: Durch die
Zuſammen=
arbeit der Brieger und der Berliner Kriminalpolizei
wurde eine umfangreiche Unterſchlagung zum
Nach=
teil der Reichsbank aufgedeckt. Der bei der
Reichs=
banknebenſtelle Brieg beſchäftigt geweſene
Reichsbank=
praktikant Haſelbach verſchaffte ſich im Sommer v. J.
einen Girovordruck und erwirkte mit Hilfe dieſes
Vordruckes im Juni die Auszahlung von 90 000 Mark
bei der Reichsbank in Beuthen an einen Freund
ſeiner Frau. Dieſer Freund iſt als Mittäter bereits
verhaftet worden. Haſelbach ſelbſt, gegen den
eben=
falls ein Haftbefehl erlaſſen wurde, iſt vorläufig, da
er wegen Krankheit nicht haftfähig iſt, auf freiem
Fuße belaſſen worden.
Zur Wohnungsfrage beim 10. Deutſchen
Sängerbundesfeſt in Wien.
SBK. Die Feſtleitung des Wiener
Sängerbundes=
feſtes, das unter rieſiger Beteiligung im Juli d. J.
ſtattfindet, hat mit Unterſtützung öffentlichev und
pri=
vater Stellen weitgehende Vorkehrungen getroffen,
die notwendigen Quartiere ſelbſt für größten
Maſſen=
beſuch ſicherzuſtellen. Die Vorbereitungen zur
Be=
legung der Hotels und Penſionen ſind beendet, die
der Bürgergartiere in vollem Gange. Eine Anzahl
Wiener Säle, Studentenheime,
Privaterziehungsan=
ſtalten ſind zur Einrichtung von Maſſenquartieren
ſichergeſtellt. Die öſterreichiſche Bundesregierung ſtellt
alle verwendbaren Bundesanſtalten, die Univerſität,
die Techniſche Hochſchule, Kaſernen, Fachſchulen, die
Stadtgemeinde Wien die ſtädtiſchen Schulen zur
Unterbringung der Sänger zur Verfügung. Das
deutſche Heeresminiſterium hat dem D. S. B. aus
dem Fundus der Reichswehr 60 000 Betten zugeſagt,
wvelche für die Zeit des Sängerbundesfeſtes der
Feſt=
leitung leihweiſe zur Verfügung geſtellt werden und
rechtzeitig nach Wien befördert werden. Die
öſter=
reichiſche Heeresverwaltung verwendet alles
verfüg=
bare Material für das Feſt. Zum Zwecke des Füllens
der Strohſäcke und Kopfpolſter wurde neben den
vor=
handenen Beſtänden an Liegeſtroh die Ernte des
heurigen Sommers erfaßt. Es werden einige große
Lagerräume mit Unterſtützung der Stadtgemeinde
Wien errichtet. Im Februar wird mit der
Auf=
füllung begonnen. Um unter allen Umſtänden eine
befriedigende Abwicklung der Unterbringungsfrage zu
ſichern, werden in die Aktionen alle Vororte und die
nähere Umgebung Wiens etwa in einem Umkreis von
30 Kilometern einbezogen. In den leicht erreichbaren
ſchöngelegenen Orten der Weſt= und Sildbahn, der
Franz=Joſefs= und Nordbahn uſw. werden die
Sän=
ger gaſtliche Aufnahme finden.
Nobelpreisträger Fibig geſtorben.
Frau Minifter — Filmſchauſpielerin.
Frau Lunatſcharſki,
die Gattin des ruſſiſchen Volkskommiſſars für Volksbildung, hält ſich ſeit einiger Zeit in Berlin
auf und iſt für wehrere große Filmrollen verpflichtet worden. Die ſchöne Miniſterfrau iſt aber
nicht nur im Atelier, ſondern auch bei den großen geſellſchaftlichen Empfängen der Berliner
Diplomatie zu ſehen. Unſer Bild zeigt „die ſchonſte Frau der Sowjets” während einer
Film=
aufnahme.
Fernſehen mit Hilfe von Tonſchwingungen.
Neue techniſche Senſation?
Erfinder Baird mit ſeinem Empfangs= und Regiftrierapparat.
Der Amerikaner Baird kann mit ſeinem „Noctoviſor” nicht nur durch die Mauer eines Zimmers,
ſondern auch durch den berühmten Londoner Nebel ſehen. Sein „Sehen” beſteht in der
Regi=
ſtrierung der Wellen, die durch die einzelnen Objekte hervoigerufen werden, auf einen
Phono=
graphen. Jeder Gegenſtand (menſchliches Geſicht, Hut, Schere, Kohl uſw.) hat einen verſchiedenen
Ton, den der Phonograph Bairds wiedergibt.
Prof. Dr. Johann Fibig,
der bekannte Kopenhagener Krebsforſcher und Träger
des mediziniſchen Nobelpreiſes für das Jahr 1927,
iſt im Alter von 60 Jahren nach einer
Magenopera=
tion geſtorben.: Er hat die hohe Chrung, die ihm
zu=
teil wurde, leider nur um wenige Monate überlebt.
Sturm auf dem Atlantik.
TU. London. Das ſtürmiſche Wetter der letzten
14 Tage hält im Atlantik an. Nicht weniger als
13 Paſſagierdampfer haben, New Yorker Berichten
zufolge, drahtloſe Mitteilungen entſandt, nach demen
ſie mit beträchtlicher Verſpätung eintreffen werden.
Die „Olympik” hat 24 Stunden Verſpätung, während
die Paſſagierſchiffe mittlerer Größe bis zu vier oder
fünf Tagen überfällig ſind.
Tunneleinſturz.
London. Nach Zeitungsmeldungen aus
Ade=
laide wurden dort neun Arbeiter beim Einſturz eines
Eiſenbahntunnels verſchüttet. Es gelang, drei zu
retren, die anderen wurden getötet.
Schiffsunglück.
Auckland (Neuſeeland). Nach einer hier
ein=
gegangenen drahtloſen Meldung iſt das britiſche
Transportſchiff „Ozeantransport” an einer großen
Inſel geſcheitert und völlig zerſtört worden. Die
Beſatzung konnte ſich retten.
Der Kußprozeß in Philadelphia.
* Philadelphia. Vor dem Gericht in
Phila=
delphia ſtand dieſer Tage eine hübſche Blondine, die
auf Scheidung gegen ihren Gatten klagte, da er ihr
nicht genügend Zärtlichkeit entgegenbrächte. Weinend
erklärte ſie, ihr Gatte weigere ſich, ihr einen Kuß
zu geben. Als nun der Mann vorgerufen wurde,
be=
ſtritt dieſer entrüſtet ſeine Nichtzärtlichkeit. Aber ſeine
Frau ſei ſo kußhungrig, daß ſeine Ehe ein
Mar=
tyrium ſeit dem erſten Tage geworden wäre. Er liebe
ſeine Frau und denke nicht daran, ſich von ihr
ſchei=
den zu laſſen. „Meine Herren!” rief er aus, „ich
bin liebevoller als mancher Gatte, aber, was Küſſen
anbetrifft, ſo ſtellt meine Frau ſeit dem Tage meiner
Hochzeit Anforderungen, die kein Menſch zu erfüllen
vermag.‟ Dieſe Worte gaben bei den Richtern und
im Zuhörerraum begreifliche Bewegung. Nun wurde
die Frau wieder vernommen und ſie beſtritt, daß ſie
zu große Anſprüche an ihren Mann ſtelle. Sie müſſe
bekennen, daß nach ihrer Meinung ein Mann, der
ſeine Frau liebt, ſich mit Freuden zu jeder Zeit von
ihr küſſen läßt. Daraufhin ließ der Gerichtshof
feſt=
ſtellen, wieviel Küſſe unter den Eheleuten ortsüblich
ſeien. Man einigte ſich: in den erſten Wochen der Ehe
ſechs bis acht, ſpäter genüge der Begrüßungskauß,
wenn der Mann von der Arbeit komme und der
Gute=Nacht=Kuß. Zu mehr als fünf Küſſen könne der
Mann nicht verpflichtet werden. So wurde die Klage
abgewieſen.
FeldmarſchallGraf Douglas Haig
geſiorben.
Feldmarſchall Graf Haig,
Oberbefehlshaber der britiſchen Armee im Weltkriege,
iſt 67jährig geſtorben. Er kämpfte 1898 im Sudan,
1899—1900 in Südafrika, war 1903—6
Generalinſpek=
tor der indiſchen Kavallerie, 1909—12
Generalſtabs=
chef der indiſchen Armee, 1912—14 Kommandierender
General in England, 1914—15 Führer des erſten
bri=
tiſchen Korps in Nordfrankreich, 1916—18
Oberbefehls=
haber des britiſchen Feldheeres, und wurde nach dem
Friedensſchluſſe Oberbefehlshaber der Truppen in
Großbritannien.
Ein Pferd im Flugzeug.
TU. Paris. Am Montag wurde von dem
Pa=
riſer Flugplatz Le Bourget der erſte Lufttransport
eines Pferdes durchgeführt. Die amerikaniſche
Künſt=
lerin Miß Rand beſtieg das Flugzeug nach London
mit ihrem Pferde „Phantom”. Die Verladung nahm
drei Stunden in Anſpruch. Der Transport vollzog
ſich aber reibungslos.
Der Millionenſkandal Unter den
Linden.
Ueber 1000 Perſonen geſchädigt. — 5 bis 6 Millionen
Schadenanſprüche.
DD. Berlin. Der Zuſammenbruch des
Allge=
meinen Lombard= und Lagerhauſes in der großen
Paſſage Unter den Linden und die Verhaftung des
Inhabers Paul Bergmann ſowie ſeiner ſieben
An=
geſtellten beginnt ſich, wie der „Montag” meldet, zu
einer rieſigen Skandalaffäre auszuwachſen. Immen
noch ſteigt die Zahl der ſich meldenden Geſchädigten,
augenblicklich ſind es ca. 1000 Perſonen. Die
Schaden=
ſumme beläuft ſich bereits auf wewigſtens 5 bis 6
Mil=
lionen. Es wird wohl in den nächſten Tagen noch zu
weiteren Verhaftungen kommen, da in die
Betrüge=
reien auch verſchiedene andere, darunter auch in
er=
ponierten Stellungen befindliche Perſonen verwickelt
zu ſein ſcheinen. Bergmann, ſein Geſchäftsführer
Salinger, der Angeſtellte Wuſtrow und deſſen Frau
ſowie der Angeſtellte Ohneſtein wurden dem
Ver=
nehmungsrichter vorgeführt. Drei weitere Perſonen,
die Leiter der Hamburger, Breslouer und Stettiner
Filialen des Allgemeinen Lombard= und Lagerhauſes,
Paul Bergmann,
der Inhaber des zuſammengebrochenen Allgemeinen
Lombard= und Lagerhauſes in Berlin.
wurden von den dortigen Polizeibehörden
feſtgenom=
men und den Gerichten übergeben. Von Bergmann,
der gar nicht Paul heißt, wie er ſich in der letzten
Zeit nannte, ſondern Salomon, wunde feſtgeſtellt, daß
er wegen ähnlicher Betrügereien ſchon wiederholt
vor=
beſtraft iſt und zuletzt im Jahre 1926 eine Strafe von
ſechs Monaten Gefängwis abgebüßt hat. Das jetzt
zuſammengebrochene Lombard=Haus hat Bergmann
1912 im Hauſe Schwedter Straße Nr. 11 gegründet.
Schon bald nach der Eröffnung wurde von ſeinen
Kunden wiederholt Anzeigen gegen ihn erſtattet, doch
gelang es Bergmann immer wieder, ſeinen
Verbind=
lichkeiten im letzten Augenblick nachzukommen. Im
Jahre 19B brach das Unternehmen endlich zuſammen.
Bergmann ergriff die Flucht und war 1½ Jahre
hin=
durch unauffindbar. Inzwiſchen wurde er von ſeiner
erſten Frau geſchieden. Als er zurückkehrte, heiratete
er die Tochter eines Berliner Hotelbeſitzers und
eta=
blierte ſich mit ihrem Gelde in den bis jetzt
inne=
gehabten Räumlichkeiten Unter den Linden. Unter
ſeinen Geldgebern befinden ſich bekannte hochſtehende
Perſönlichkeiten. Zwei Grafen haben dem Betrüger
nahezu eine Million zur Verfügung geſtellt.
Inter=
eſſant iſt, daß die Staatsanwaltſchaft auf das
Trei=
ben Bergmanns ſchon wiederholt aufmerkſam gemacht
wurde. Im Laufe des Sonntags wurden mehr als
100 Anzeigen gegen Bergmann erſtattet. Die Polizei
bemüht ſich gegenwärtig, alle Gläubiger und die
vor=
handenen Vermögenswerte Bergmanns feſtzuſtellen. Es
wurde ermittelt, daß er vor etwa einem Vierteljahr
in Garmiſch=Partenkirchen ein Grundſtück gekauft hat,
doch iſt es ebenſo wie ſeine Villa in Friedrichshagen
auf den Namen ſeiner Frau eingetragen. Der
Be=
trüger fälſchte Urkunden und berief ſich ſeinen
Geld=
gebern gegenüber ſtets auf hochſtehende
Perfönlich=
keiten, die angeblich mit ihm zuſammenarbeiteten.
Ein Geldgeber, der auf die warnenden Auskünfte him
ſein eingezahltes Kapital von 400 000 Mark
zurück=
gefordert hatte, war von der Bonität des
Unter=
nehmens, als er ſein Geld erhielt, ſo überzeugt, daß
er erneut 235 000 Mark einzahlte. Dieſes Geld dürfte
er ſchwer wiederſehen.
Wifſenſchaftliche Forſchung in 7000 Meter Höhe.
Im Rahmen der Arbeiten der Internationalen
Kommiſſion zur Erforſchung der freien Atmoſphäre
und für die Unterſtützung des Flugwetterdienſtes
durch Meſſungen aus höheren Luftſchichten wurden
in den letzten Monaten in Hamburg von der
Deut=
ſchen Seewarte Flugzeugaufſtiege durchgeführt, die
wichtige Ergebniſſe brachten. Zu den Verſuchen, die
in Höhen zwiſchen 6—7000 Metern durchgeführt
wur=
den, wurde ein Junkersflugzeug Type A 20 mit
BMW. IV=Motor benutzt. Flugzeuge und Motor
haben ſich voll bewährt. Das Flugzeug wurde
ge=
führt von den Piloten Krauſe und Neuhaus,
wäh=
rend die Beobachtungen von dem Meteorologen Dr.
Lohr vorgenommen wurden. Die Flüge, bei denen
Temperaturen bis — 40 Grad gemeſſen wurden,
waren beſonders für das Studium der
Wolkenforma=
tionen ſehr lehrreich, da die Flüge zum größten Teil
durch ein und zwei Wolkenſchichten führten. Die
ge=
wonnenen Temperaturregiſtrierungen evgaben an
Hand der Synoptiſchen Wetterkarten bemerkenswerte
Aufſchlüſſe über Aufgleit und Abgleitflächen bei
Wärmevorſtößen und über Einbruchsflächen bei
Kälte=
einbrüchen. Die Kälte in derartigen Höhen war /0
groß, daß bei 3 Flügen ein Vereiſen der Inſtrumente
im Beobachterſitz auftrat. Im Bezug auf das
körper=
liche Befinden des Beobachters, der im Gegenſatz zum
Führer die Höhenflüge ohne Sauerſtoff ausführte,
war feſtzuſtellen, daß die Atemgrenze ſtark wechſelk
und daß ſie im allgemeinen höher anzuſetzen iſt als
man bisher annahm. In Höhen über 6500 Meter
ſtellten ſich Anzeichen der Höhenkrankheit (Vergeßlich
keit, Nachlaſſen des Beobachtungsvermögens) ein. Im
illgemeinen konnten aber die Höhen von 6500—700
Meter ohne nennenswerte Beſchwerden erreicht
wel=
den, wenn die Temperatur nicht zu niedrig war und
keine körperliche Indispoſition des Beobachters
vok=
lag. Die Verſuche der Wiſſenſchaftlichen Flugſtelle deb
Deutſchen Seewarte werden fortgeſetzt werden.
Nummer 33
Donnerstag, den 2. Februar 1928
Seite 9
Heſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten.)
Die Tragödie der ſchönen Zoska.
exiſtiert, von der die urſprünglichen Schilderungen der Hölle engeblich
(s) Warſchau. Böſe Zungen behaupten, eine der bekannteſten
dr utſchen” Filmdiven entſtamme einem zweifelhaften Wirtshausbetrieb
dunkelſten Oſten Europas. Warum ſollen ſich denn dort nicht auch
gebenheiten abſpielen, die den denkbar beſten Stoff für Filmdramen
bnäben? Da iſt z. B. die Tragödie der ſchönen Zoska von Krakau, ein
NDff, der geradezu nach den Jupiterlampen ſchreit:
Thomes Paluch, Großbauer aus Hradiz, heiratete vor einigen
Jah=
ei= die „ſchöne Zoska”. Alle Künſtler von Krakau kannten ſie, die zu
ax beſtbezahlteſten Modellen der einſtigen polniſchen
Königs=
dot gehörte, hundert Mal war ſie gemalt worden, unzählige Büſten
ei te man nach dem Ebenmaß ihres Körpers hergeſtellt. „Ihr Körper
par ſo ideal, ſagte jetzt vor Gericht der in Polen nicht unbekannte
Naaler Chupidzky, „wie man ihn nur ſelten zu ſehen bekommt.,
Enm künſtleriſchen Standpunkt wirklich tadellos.”
Später, als ſie dann etwas in die Breite ging, nahm alſo die Zoska
omas Paluch den Bauern aus ihrem Heimatdorf. Er verzieh ihr die
6=gangenheit und bat ſich nur für die Zukunft Treue aus. „Aber
as Blut ließ ihr keine Ruhe” — ſagten die Dorfbewohner,
uuo ſo begann ſie immer häufiger Krakau zu beſuchen und blieb oft
tage=
nura fort. Ncch ſolchen Abſtechern gab es im Hauſe Paluch regelmäßig
oßen Krach. Vor einigen Monaten war jedoch die Zoska endgültig
ei ſchwunden. „Sie hat mich verlaſſen,” ſagte Paluch, „offenbar
be=
agte ihr das ordentliche Leben nicht . . ." Die Dorfbewohner fanden
urh nichts beſonderes bei der Sache und hätten die Zoska ſicherlich auch
en geſſen, wenn der Dorfbach nicht plötzlich rätſelhafte Leichenteile ans
lier geſpült hätte. Die Polizei ſammelte dieſe menſchlichen Ueberreſte
unibd ſtellte alsbald feſt, daß ſie zum Körper einer Frau gehörten. Nun
vurde Paluch verhaftet, denn natürlich fiel ſofort der Verdacht auf ihn,
Zoske ermordet zu haben. „Ich habe ihr kein Haar gekmmmt,
laube auch gar nicht, daß das Teile ihres Körpers ſind”, verteidigte ſich
eir Bauer. „Der Zoska fehlt gar nichts. Weiß Gott, wo die ſich
herum=
rüibt
Die Aerzte verglichen aber mittlerweile die Beine der Leiche mit
ſanen auf den Bildniſſen des einſt ſo begehrten Modells und fanden,
eE3 ſie ſich anatomiſch glichen wie ein Ei dem anderen. Es kamen die
Uraler und Bildhauer, die die Zoska kannten, und riefen: „Das iſt
h. Bein, wir erkennen es!” Ausſchlaggebend für das Gericht waren
enoch die Beine der jüngeren Schweſter der Ermordeten, die faſt ebenſo
aIön waren, wie die der einſt ſo bewunderten „Venus von Krakau”.
Dennoch konnten ſich die Geſchworenen nicht völlig einig werden,
uid ſo entging Thomas Paluch dem Henker.
Die enizauberie Hölle.
(h) Konſtantinopel. Wer die troditionellen Schilderungen
Hölle kennt, wird kaum auf den G danken kommen, daß dieſe eine
in undlage in der Wirklichkeit haben, daß ſozuſagen eine natürliche Hölle
beeinflußt ſind. Da gibt es nämlich einen Ort nicht weit von Kirkuk im
alten Affyrien, wo ein beſtimmter Landſtrich dafür bekannt iſt, daß er
nach Pech und Schwefel ſtinkt. Ein rieſiges Feld, das mehrere
Kilo=
meter Länge und Breite umfaßt, iſt nicht nur mit Schwefel bedeckt,
ſon=
dern auch ſo ſtark naphtaheltig, daß dieſe m Form von Aſphalt (
fälſch=
lich Erdpech genannt) an die Luft tritt und die ganze Gegend verpeſtet.
Das Feld hat dabei die Eigentümlichkeit, daß bei ſeinem Betreten durch
nicht ganz aufgeklärte Vorgänge die Geſe, die ſtändig in geringer Menge
über ihm liegen, in Brand eraten, was ſüir den Wanderer meiſt
unge=
fährlich, aber ſicher nicht angenehm iſt. So wird auch noch das „
Höllen=
feuer” Wirklichkeit, das man zur Abrundung des Bildes der Hölle nun
einmal breucht. Man kann ſo mitunter ein fabelhaftes Schauſpiel
er=
leben; man kann bei günſtiger Gelegenheit z. B. auch ſehen, daß
tat=
ſächlich dunkle Geſtalten wie durch ein Feuermeer ſchreiten. Dieſe
Er=
ſcheinung, die im ganzen Orient bekannt war und erſt in der
ſogenann=
ten Neuzeit in Vergeſſenheit geriet, iſt nun durch ein Erlebnis der
letzten Zeit wieder in das Bewußtſein der Menſchen gerückt. Man het
nämlich auf dieſem Felde das erſte Petroleum gefunden, das man im
Meſopotamien mit den modernen Bohrverſuchen überhaupt gefunden hat.
„Die Hölle” hat dabei aber, wie ja cuch die Preſſe berichtet, ihren alten
Ruf bewahrt, denn als man auf das Petroleum ſtieß, brach dieſes mit
ſolcher Wucht hervor, daß ſich ſofort rieſige Petroleumſeen bildeten, und
von den i der Hölle weilenden Arbeitern drei getötet und über ein
Dutzend durch das Petroleum ſchwer verletzt wurden. Die Hölle hat
ihrem elten Ruf wieder Ehre gemacht, wenn auch nicht zu bezweifeln iſt,
daß nunmehr die modernen Apparate wenigſtens dieſem angeblichen
Ur=
bild der Hölle ſehr bald ein Ende ſetzen.
Die „Königin der Unierwelt”
(k) London. Aus New York kommt die Nachricht von der
Ver=
lobung der „Chicago May” Churchill der jetzt fünfzigjährigen,
zur Zeit König Eduards in ganz England berüchtigten „Fürſtin der
Londoner Unterwelt” mit einem 26jährigen Engländer, der vor der
Polizei als ſeinen Beruf „Romanſchriftſteller” angegeben hat.
„Chicago May”, die im Jahre 1907 zu 15 Jahren Gefängnis wegen
Mordverſuchs an „hrem Geliebten, dem entſprungenen Zuchthäusler
Eddi Guérin, verurteilt wurde, erwarb ſich durch gutes Betragen im
Gefängnis das Wohlwollen der Behörden, ſo daß ihr nach Verbüßung
von zehn Jehren durch einen Gnadenakt des Innenminiſters der Reſt
der Strafe erlaſſen wurde. Sie verließ dann England und ging nach
ihrer Heimatſtadt New York zuwick, wo ſie ſehr zurückgezogen von
einem kleinen Vermögen lebte, das ihre Verehrer während ihrer
Straf=
zeit für ſie ritterlich aufbewahrt hatten.
Die beiden Verlobten haben durch die Preſſe bekannt gegeben,
ge=
meinſchaftlich an den „Memoiren” der „Chicago May” arbeiten zu
wol=
len. Ganz London iſt geſpannt darauf, was darin ſeine frühere „Köni
gin der Unterwelt” enthüllen wird.
Joynſon Hicks und das „ſchwache Geſchlecht”
(5 London. Daß auch der ſtolzeſte Brite vor Frauen zittern
kann, iſt zur Genüge bekannt, und vielleicht nicht einmal ſeine ſchlechteſte
Eigenſchaft. Uebrigens darf man auch nicht vergeſſen, daß England die
Heimat der ellerdings ſchon etwas überholten Suffragette iſt. Aber
was jetzt dem allmächntigen Innenminiſter Sir Wölliam Joynſon
Hicks paſſierte, deſſen Donnerkeilen ſelbſt ſowjetruſſiſche Geheimtreſors
nicht ſtandhielten, iſt im Vereinigten Königreich doch nicht ohne Echo
geblieben.
Alſo: beſagter Sir William war Ehrengaſt bei einer Feierlichkeit
der berühmten Hampton Grammau School und ſollte dort eine für die
Jugend heilſeme Rede reden. Das tat er denn auch, und an den Schluß
ſeiner Ausführungen ſetzte er die Warnung: „Hütet eure Zungen!
Da=
runter verſtehe ich”, ſo fuhr er fort, „daß ihr nicht viel ſchwatzt. Ein
Mann ſpricht nur dann, wenn er etwas zu ſagen hat. Bedenket wohl,
was ihr ſagen wollt. Seid keine ſchwatzheften Frauen!“
Aber, ſiehe da, bei dieſen Worten überzog eine tiefe Röte die Züge
des Innenmmiſters Seiner britiſchen Majeſtät und man fah, daß er
das, was eben ſeinem Mrnde entſchlüpft war, gern zurückgenommen
hätte.
„Scht ihr,” fuhr er lächelnd fort, „Waſſer hebe ich gepredigt und
Wein getrunfen. Auch ich habe jetzt etwas geſagt, was man lieber nicht
hätte ſagen ſollen.” — Und nach einigen Augenblicken peinlichen
Schweigens: „Heute kann ich übrigens noch ſo reden, da das
Eheſchei=
dungsrecht noch nicht radikel durchgeführt worden iſt. Sollte dies jedoch,
einſt der Fall ſein, dann Grade Gott dem Innenminiſter, der von
ſchwatz=
haften Frauen ſpricht!“
Soweit Sir William vor der hoffnungsvollen männlichen Jugend
der Hampton Grammau School, die ihn ſütrmiſch nach Jungensert
aus=
lachte. — Und die liberale. Oppoſition hat ein unbezahlbares Placat
für den kommenden Wahlkempf.
Kampf gegen den Bubikopf in — Aſien.
(e) Tientſin. Im geſamten fernen Oſten iſt ein fauatiſcher
Kampf gegen den Bubikopf entbrannt. Sogar die Politiker ſcheinen es
ſich, um volkstümlich zu werden, zur Pflicht gemacht zu haben, aktiv in
dieſen Kampf einzugreifen.
In China und auf den Philippien haben die geſetzgebenden
Kör=
perſchaften die Einführung einer Bubikopf=Steuer beſchloſſen. Die
japaniſche Polizei hat erklärt, jede Frau mit Bubikopf ſei eine
Bolſche=
wiſtin und als ſolche zu behandeln. Alle Filmſchauſpielerinnen mit
kur=
zem Haar, die bei der Nikkatao=Filmgeſellſchaft in Okaſa beſchäftigt
waren, dem größten Filmunternehmen Japans, ſind vor kurzem
gekün=
digt worden. Es iſt ihnen zugeſagt worden, ſie wieder zu beſchäftigen,
ſobald ſie ſich wieder lange Haave hätten wachſen laſſen. In der
Mand=
ſchurei haben die Schulvorſteher den Kindern das Tragen kurzer Haare
verboten.
Männer, die nach alter japaniſcher oder chineſiſcher Sitte lange
Haare tragen, haben merktwürdigerweiſe ebenſo zu leiden wie Frauen
mit abgeſchnittenem Haar. In Japan hat man dieſe langmähnigen
Jünglinge auf die Polizeibüros geſchleppt und dort in ein Kreuzverhör
darüber verwickelt, ob ſie revolutionären Ideen anhängen. In Mukden
wurden 200 Studenten der Handelshochſchule relegiert, weil ſie ſich
weigerten, ihre Haare abſchneiden zu laſſen —
Infolge von Krankheitsfällen ſind
Oſtern 1928 noch 2 Plätze fürJungen
im erſten Schuljahr zu beſetzen.
Sandſtraße 34
Sprechſtunden: Montag, Dienstag,
Mittwoch, Freitag 12—1 Uhr. /*2677id
Hesellschafts
Haskenbalt-
Anzüge
ebeste Modelle nur bei
etxost
TTheater- und Maskenverleibanstalt
in reichster Auswahl
heeinstr. 5 (2237a) Telephon 2806
Mtasken=u.
Ball=
Friſuren
ſowie
Bubikopf=
nhenl. in u. außer
enx Hauſe (1425a
Eſ eilgerſtr. 58, I
Magten=
Koſfüme
wie: (7460a
Bornanen=Mädel,
Ung. Page,
1001 Nacht,
Siterrot, Indianer”
Sominos uſw.
ressw. zu verleihen
Wallenſtein
chmiſter aſſe 6, 1. St
chön
Lig. Masbenkost.
*
werl. od zu verk
8i Helminenſtr. 35, I.
*2710ijdr)
euffelinu and. Mask.
liog zu verl, /22751id
Smalbauſtr. 16, III
MDomino zu verl
Fitttmannſtr. 25, II.
29847mdt)
Einige ſchöne
Damen-
Auaskenkastüme
lisg zu verleihen od.
werkauf. (*286umd
ſeiEſtraße 52, 3. St.
neu, eleg.,
lausken ſchich,
ie rrots, Dominos.
küthlſtr 40, 1. St.
(2210a)
ſchäcke D.=Masken u.
ermenpierrots billig
twoerl. Karlſtr. 106,
(Stb., pt.— (2133a
eleg.,
WMasten ſchick,
nlbekannter Güte!
hußhardſtraße 8, III.
1294a)
Herren= und Damen=
Masken. Domino v
2 Mk. an zu verleihen.
Grafenſtr. 4, Mittel=
(9952
bau, Iks. D.Maske —
zu verl. Karlſtr. 47,
22943
L Eleg. D.=Maskez. verl.
kleine Figur (*2993
Roßdörferſtr 23, Maskenkostum
mit Perücke zu verl
Schießhausſtr. 7, I.
973 Elegante feſche
(Masken=
Ruſſin koſtum)
zu verleih. Offiziers=
kaſino, Zeughausſt. 2,
I., 12—3 Uhr. (*29851 D.-Masken
hocheleg., bill z. verl.
Nd.=Ramſtädterſtr. 49, I.
2225a H.=Maskenzug, neu,
Damenlackſch. b. z. vk.
Näh. Geſchſt. (*3057 H.= u. D.=Mask. verl.
Volz, Luiſenpl.1 (*3038 Damen=Maske
Teufel) b. z. vl. ( 3061
Wittmannſtr. 4, I. Maskenkoſtüme bill.
z verl., Orfentalin u.
Chineſe, Beſſunger=
ſtr. 10, Stb. I. 42958dr Eleg. D.=Mask. (Tän
zerin, rot, in ſeidenen
Strümpf. u. Zubeh.
Gr. 44) für 10.X z. vk.
Gervinusſtr. 69, III. O.=Masken
bill. z. verl. Herbert,
Mollerſtr. 13. (*2953 D.-Masken zu ver=
leihen Liebfrauen=
ſtraße 93, II. r. *2968
3
euute, rieſig aparte
bil=
-MASken ligſt.
urtickert, Rhönring 10, I.
(2280)
D.=Masken (Türkin
Holländerin) zu verl.
Schle e macherſtr. 26.
2. Stock links (*2950
Masken billig zu
ver=
leih.
Frankenſteiner=
ſtr. 42, I, r. 1S,2152
aller
Masken Art,
preisgekrönt,elegante
Ausführung. (* 3069
Volkstheater,
Alexanderſtr. 5, III.
D.- u. H.-Masken
Domino, Pierrots,
Cowboy,
Stierkämp=
fer, Apache. Möſinger,
Pankratiusſtr. 23, II.
3020df)
4 Maskenkoſtüme
billig zu verleihen
Bismarckſtraße 100
2. St. rechts. (*2956
Masken
weiß. Matroſe u. ein.
hübſche Damenmask.
zu verleihen
Lieb=
frauenſtr. 110, 2. St.
(*9013)
Eleg. neue Maskeu=
Anzüge gegen mäß.
Vergütung abzugeb,
Heinheimerſtr. 57,III.
1280a)
Räufeg
Piano
geſucht. Barzahlung.
Angebote mit Preis
unter U 213 an die
Geſchäftsſt (2809md
TUZT
Wer dort
Hier V. Schatz.
Komme ſof. u. kaufe
getragene Herren=
Kleider, Federbetten
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. 9618
Tel. 1924, Sch. oßg. 23.
Kleiner Küchenheri
u. Spülſtein (
Feuer=
ton) zu kauf. geſucht.
Ang. unter V 11 an
die Geſchſt. (* 2967
Kinderbett zu kaufen
geſucht. Angeb. unt.
V 23 Geſchſt.
3022
Kaufe
getragene Kleider.
Schuhe, Bäſche uſw
Zahle höchſte Preiſe
Poſtkarte genügt.
R. Kletzevski
Schloßgafſe 33
Eche Obergaſſe. (*305‟
Zu kauf. geſ.: gebr
Bretter, Bohl.,
Rähm=
linge in jed. Größe u.
Stärk, auch wenn be
ſchäd. Ang u. V 39
an die Geſchſt (*3062
Guterhaltener
Teppich
auch eckte Brücke
ſowie „Pianiuo zu
kauf. geſucht. Angabe
des Fabrikates erw.
Ang. unter V 42 an
die Geſchſt.
Mhäunnnfck.
Federbett
event auch komplett.
Bett zu kauf. geſucht.
Näh. Geſchſt. (2259
und Sie können von einer einmaligen Insertion
nicht das verlangen, was Ihnen eine
Dauer-
werbung garantiert, In der Stetigkeit einer
An-
kündigung liegt, soweit diese Ankündigung die
Vorbedingung werbewirksamer Aufmachung
erfüillt, der große Erfolg begriindet. Durch
wieder-
holtes, längeres Aussetzen Ihrer Insertionen
ver-
barrikadieren Sie den Eingang Ihres Geschäftes;
Sie verlieren den Kontakt mit der Kundschaft,
die Kundschaft den Kontakt mit Ihnen. Wenn
wir Ihnen heute sagen, daß eine Dauerinsertion
in dem anerkannt wirksamen „Darmstädter
Tagblatt” für Ihr Unternehmen eine rentable
Geldanlage bedeutet, so gestatten Sie uns bitte
bald, diese Behauptung unter Beweis zu stellen.
Mittelgroßer Koffet
zu kaufen geſucht.
Angebote unt. V 29
3027
Geſchäftsſt.
Schälläſen
guterhalten, geſucht.
Preisang. unt. V 30
3030
Geſchäftsſt.
Stellengeſucher
Weiblich
Landwirtst, 24 J.,
2J. b. Verw. in der
Stadt. tücht. i. Haush
ehrl. u. brav,f. Stellg.,
woſie noch etw. lern.
annsgevtl. Wohn. bei
Verw). Da vermög.
kommt es weniger a.
g. Lohn als auf gute
Behandl. an.
Ange=
bote unter V 15 an
die Geſchſt
W0ft
Munge Fral
ſ vorm. od. b. n. dein
Spülen Beſchäftig.
Darmſtr. 12, II. (3029
Junges Fräulein
mit guter Handſchrift, zur Aushilfe geſucht.
Angebote unter V 22 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Blattes erbeten.
(*3002
Ta
geht waſchen. (*3021
Eliſabethenſtraße 43
Sth., I. Stck., Ik8.
Junges Mädchen
10jähr. Schulbild.,ſucht
kaufm. Lehrſtelle. Ang.u.
V. 32 Geſchſt. 3032
Junge, ſaub. Frau
ſucht vorm.
Beſchäf=
tigung. Johanneso
bevorzugt. Kolonie
Grohberg 7b. 2988
Erfahr. Schneiderin
empfiehlt ſich im
An=
fertigen v. Kleidern
u. Weißzeug bei bill.
Berechnung. Ang. u.
V 25 Geſchſt. (*3011
K
milie wünſcht ſich im
Kochen
auszubilden mit voll.
Familienanſchl. i.
Pri=
vat od. Reſtauration
Zu erfr. in der
Ge=
ſchäftsſtelle (*2095
Aelt. Mädch. ſ 2Std.
Laufſtelle ( 299
Rundeturmſt. 17,Mid.
Männlich
Ich ſuche f. m. Sohn
achtb Eltern zu Oſtern
Lehrſtelle als
Konditor
Angebote unt. V. 38
Geſchäftsſtelle, (3051
Woffene Stellen
Weiblich
Perfekte
Verkäuferin
für Schweinemetzgerei
jeden Freitag und
Samstags geſucht
Angeb. u. U 231 an
die Geſchſt. (2179a
Heim=
arbeiterin
zum Annähen von
Druckknöpfen geſ.
Zu erfrag, in der
Geſchäftsſt. (2239
Gutempfollenes
Mädchen
tagsüber geſ.
Rheinſtr. 91, part
Mädchen
tagsüb. geſ.,
fortbil=
dungsſchulfr.
Frank=
furterſtraße 6. (3034
Ich ſuche zum
mög=
lichſt baldigen Eintritt
eine durchaus perfekt
Stenotypiſtin
die auch unbedingt
maſchinenſicher ſein
muß. Keine
An=
fängerin.
Bewerbe=
rinnen, die beim
An=
walt gearbeit, haben,
bevorzugt. — Angeb.
mit
Zeugnisabſchrif=
ten u.
Gehaltsforde=
rungen an
Rechts=
anwalt Schwörer,
Darmſt,
Mathilden=
platz 1, 2. St. 1832a
Perfekte
Stenotypiſtin
geſucht. Bewerbung.
mit Gehaltsanſprüch
an Gieſchen
Rota=
tionskompreſſoren,
G. m. b. H.,
Eber=
ſtadt, Heidelberger=
(*2947
ſtraße 156.
ſofort geſucht. (*3018
Bleichſtraße 26, I.
Wir ſuchen für ſofort
oder 1. März jüng.
perf. in Stenograph.
u. Schreibmaſchine,
Büroarbeit, bewand.
Ang. mit
Zeugnisab=
ſchriften unter V 10
an die Geſchſt (*2966
Suche älteres, ehrl.
Mädchens
das in Küche und
Haushalt ſelbſtändig
ſt. Frau Wilhelm
Schad, Groß=Gerau,
Frankfurterſtr. 6.
SMäöchen
das kochen ſow. alle
Hausarbeit kann, in
kleinen Haush. (zwei
Perſonen, ein kleines
Kind) per ſof. geſucht.
Vorzuſt. nachm. / 2977
Wilhelminenſtr. 9.
Wegen Verheiratung
meines jetzig. Mädch.
Alleinmädcken
in 3 Perſ.=Haushalt
geſucht. Eintritt 15.
Febr. od. ſpät. Andreß,
Wenchſtr. 35, I. (* 3006
1 jüng., kinderliebes
Mädchen
als zweite Helferin f.
meinen Privat=
Kin=
dergarten geſ.
Vor=
zuſt. bis 11 Uhr
Bis=
marckſtr. 19, gr. Saal,
Mädchen mit guten
Zeugniſſen bis n. d.
Spülen geſ.
Wendel=
ſtadtſtr. 27, II (305.
Erfahr. ſelbſtänd.
älteres
Mädchen
in guten
Haus=
halt geſ. Gute
Zeugniſſe
er=
wünſcht. Bu erfr.
in d. Geſchſt. 2240
Wegen Verheiratung
meines jetzigen, ſuche
bis 15. Febr. anſtänd
nicht u.
Mädchen u. 3.
Radfahren könn. ſehr
erwünſcht. Zu erfr.
*3035
Geſchäftsſt.
Bauplatz, ſch. Lage,
V.=Kol. Ludwigshöhe
preisw z. vk. Ang. u.
V 22 Geſchſt. (*3007
Zuverläfſ. Frau
2X3 St. wöch. geſucht
Eichbergſtr. 15, I. (e304(
Tüchtiges, ſauberes
Mädchen
od. Frau 3X in der
Woche 2—4 Std. geſ.
Soderſtr. 65, p. / 3005
Suche perfekte u. gut
bürgerl. Köch., Stütz.,
die kochen können, 1.
u. 2. Hausmädchen,
Alleinmädchen, die
ſelbſtändig koch, könn,
Küchen=, Haus= und
Serviermädch. f. hier
u. auswärts. (*3071
Minna Dingeldein
gewerbsmäß. Stellenbüro
Eliſabethenſtraße 5
Telephon 3365.
Mich
Vertreter
für Holzb.=Maſch. u.
Werkz ſucht Verk.=
Büro Frankf. a. M.
f. leiſtf. Fabr. ſca 1000
Arb.). Nachw. eingef.
H. erh. d. Vorzug.
Angebote unt. V 34
an die Geſchſt. (*2241
ſof geſucht. Neckarſtr.
24, Hts., I. r. (*3003
Lehrling
m. gt Schulbildg, für
Lebensmiit. u.
Fein=
oſtgeſch geſ. Ang unt.
V. 31 Geſchſt. (*3033
Junger,
geſchichkter Deiorateut
dekoriert im Nebenerwerb, abends oder
Sonntags, Schaufenſter verſchiedener
Branchen, ſpeziell Textilwaren, Konfektion,
Modewarenartikel, Tabakwaren. Angeb.
unter V 20 an die Geſchäftsſt. (*3001
Lehrling gesucht
für unſer kaufmänniſch=techn. Büro. Gut.
Rechner, ſelbſigeſchriebene Bewerbung.
Werkzeugmaſchinen, Werkzeuge
Gebrüder Buschbaum
Darmſtadt, Frankfurterſtraße 22. (2247a
Wir fuchen zu dſtern nicht fortbildungsſchulpflichtigen
Lehrling
aus achtbarer Familie.
Georg lacob Heß Nachftg-
Sattler= und Tapezierartikel=Großhandlung
* 2971
Neckarſtraße 18
Großer Versicherungs-Konzern
(Leben, ſowie ſämtl. Verſicherungsſparten), ſehr gut
ein=
geführt, ſucht zum weiteren Ausbau u. Erhaltung der
beſtehenden Organiſation
küchtigen Oberinspektor
Inspektor u. Bezirksvertreter
gegen zeitgem. Bezuge (Fixum, Proviſion und
Reiſe=
ſpeſen) mit Direktionsvertrag. Erprobten Fachleuten
mit erſtklafſ. Erfolgen in Werbetätigkeit, ſowie
Ge=
winnung von Mitarbeitern bieten ſich ausſichtsreiche
Exiſtenzmöglichkeit. Diskretion wird zugeſichert.
Nichtfachleute aus beſſ. Kreiſen, die den Beruf wechſeln
u. ſich eine neue Exiſtenz ründen wollen, werd
fach=
männ ausgeb. Ausf. Offert, u P HI. J. 577 an Rudolf
I.2249
Moſſe, Frankfurt a. M.
Spel Sher und Tarnen.
Schwimmen.
6. Jahresſchwimmen der Deutſchen
Turne ſchaft.
Darmſtädter Turnerſchwimmer am Start.
Das am 11. und 12. Februar im Halle ſtattfindende 6.
Jahn=
ſchwimmen, welches ſich nunmehr zu einer ſtändigen Veranſtaltung und
zum größten Hallenſchwimmen der D.T. entwickelt hat, kann auch in
dieſem Jahre wieder eine Beſetzuung aufweiſen, die es zu einem
hervor=
ragenden Ereignis geſtaltet. Aus faſt allen Turnkreiſen der D.T. geben
ſich die beſten Kräfte in Halle ein Stelldichein. Um nicht die
Durch=
führung dieſes bedeutenden Schwimmfeſtes durch Meldungen von
An=
fängern, Jugendlichen und kleineren Vereinen in Frage zu ſtellen, hat man
ſeit dem 4. Jahnſchwimmsa 1926 die Kämpfe nur für die oberen Klaſſen
ausgeſchrieben, es 1977 und auch für 1928 beibehalten, ſodaß man die
Veranſtaltung zu Recht mit „Wintermeiſterſchaften der D. T. im
Schwimmen” bezeichnen kann. Je näher die Veranſtaltung heranrückt,
deſto mehr regt ſich in den Schwimmerkreiſen der Turnerſchaft die
Frage: „Wer wird Sieger ſein?” Letztmalig nahmen Darmſtädter
Tur=
nerſchwimmer im Jahre 1926 am 4. Jahnſchwimmen mit Erfolg teil.
Durch die Vorbereitungen zum Kreisturnfeſt in Darmſtadt 1927 war
eine Teilnahme am 5. Jahnſchwimmen verſagt geblieben. Aus der
Darmſtädter Turnerſchaft nehmen am bevorſtehenden 6. Jahnſchwimmen
eine Reihe von Schwimmern teil, deren Namen in
Schwimmer=
kreiſen der D. T. einen guten Klang haben. Eine ſehr gute Beſetzung hat
das Houptſpringen der Turner mit 27 Meldungen erfahren. Unter den
Meldungen ſind die acht Olympiodeanwärter der DT. verzcichnet, zu
welchen der nicht ganz ausſichtsloſe Jüngling der Darmſtädter
Turn=
gemeinde 1846 zählt. Unter den 22 Bewerber im 100 Meter
Bruſt=
ſchwimmen wird als Sieger Spitz=Köln erwartet, dem als nächſter
Jacht=
mann, Turngeſellſchaft=Darmſtadt, vor Zſchäpitz=Lindenau und Grober=
Osnabrick, folgen dürfte. Das 400 Meter bel. Schwimmen, welches
ſich Barth=Weißenfels, der letztjährige D. T.=Meiſter, nicht nehmen laſſen
dürfte, ſieht u. a. als Konkurrenten Fritz Weiß von der Turngeſellſchaft
Darmſtadt im Rennen. Ein äußerſt ſcharfer Kampf wird das 100
Meter Rückenſchwimmen; für Turner, zu dem nur 5 Meldungen
vor=
liegen, geben. Auch hier ſtellt die 1875er Turngeſellſchaft in J. Lohrer,
dem vorjährigen Meiſter der D.T., den ausſichtsreichſten Bewerber. Zum
100 Meter Freiſtilſchwimmen geht Weiß (Tgſ. 1875) ebenfalls an den
Start, um ſich mit Verkretern von Leipzia, Medick=Eintracht und Hörig=
Lindenau zu meſſen. Mit 15 Meldungen iſt das 100=Mtr. Seiteſchwimmen
für Turner gut beſetzt und iſt es hier Dörner oder Kunz, der die
Farben ſeines Vereins (Taſ. 1875) vertritt. Um den Wanderpreis des
Herrn Reichsaußenminiſters Dr. Streſemam in der 4X50 Meter
Lagen=
ſtaffel kämpfen acht Mannſchaften, worunter ſich ebenfalls die
Mann=
ſchaft der 1875er Turner aus Darmſtadt befindet.
Handball.
Handball im Kreis Starkenburg.
Spielergebniſſe am Sonntag, den 29. Januar.
Verbandsſpiele:
A=Klaſſe: Akad. Sp.Cl. Darmſtadt — Sp.Vgg. Arheilgen T 2:2 (1:1)
B=Klaſſe: Sp.V. Darmſtadt 98 III—Turnverein Biebesheim 9:4 (1:2)
B=Klaſſe: Sp. Vgg. Arbeilgen II—Sp.Cl. Viktoria=Griesheim 0:3 (0:0)
B=Klaſſe: Pol. Sp.V. Darmſtadt II—VfL. Rot=Weiß Dſt. II 2:5 (2:4)
Jod.=Klaſſe: Sp.Vgg. Arheflgen—Sportverein Darmſtadt 98 II 0:5 (0:3)
Jgd.=Klaſſe: Sportverein Dſtdt. 98 I—Sportverein Dſtdt. TV 16:0 (6:0)
Jgd.=Klaſſe: Sportverein Dſtdt. 98 IV—Sportverein Dſtdt. I (98 IV verz.)
Jgd.=Klaſſe: Sportverein Dſtdt. 98 V—VfL. Rot=Weiß Darmſtadt II
(98 V zurückgezogen)
Jgd.=Klaſſe: VfL. Rot=Weiß Dſtöt. L—Sp. Cl. Viktoria=Griesheim (verl.)
Privatſpiele der Liga:
VfL. Rot=Weiß Darmſtadt-Pol. Sp.V. Wiesbaden 5:2 (1:1)
Sportverein Darmſtadt 98—Pol. Sp.V. Darmſtadt 7:2 (4:0).
Spiele am nächſten Sonntag, den 5. Februar.
Verbandsſpiele
A=Klaſſe, ſind beendigt.
B=Klaſſe: Sp.V. Darmſt. 98 III—Sp. Cl. Viktoria=Griesheim: 11 Uhr
B=Klaſſe: Tv. Biebesheim—VfL. Rot=Weiß Darmſtadt II: 11.30 Uhr
Jgd.=Klaſſe: VfL. Rot=Weiß Darmſtadt III—Sp.V. Dſtdt. 9 I: 10 Uhr
Jgd.=Klaſſe: Sp.Cl. Viktoria=Griesheim—VfL. Rot=Weiß D. I: 10 Uhr
Privatſpiele:
B=Klaſſe: Pol. Sp.V. Dſtdt. III—VfL. Rot=Weiß Dſtdt. III: 13 Uhr.
Süddeutſche Handball=Termine.
Spiele der Gruppe Oſt.
Nach den Terminen der Weſtgruppe hat der füddeutſche Verband
jetzt auch die Spiele der Oſtgruppe für die ſüddeutſchew Handball=
End=
ſpiele angeſetzt. Demnach werden ſpielem: 5. Februar: Sturtgarter
Kickers—Sp.Vg. Fürth; 12. Februar: DSV. Mümchen—Stuttgarter
Kickers; 19. Februar: SpVg. Fürth—DSV. München; 26.
Februar: Sp.Vg. Fürth—Kickers; 4. März: Kickers—DSV.
Mün=
chen; 11. März: DSV. München—Sp. Vg. Fürth.
Paris Canadians unterlagen am Montag im Berliner Sportpalaſt
der internationalen Eishockeymannſchaft des Berliner Schl.=Cl. mit 3:0.
Die Olympia=Vorbereitungen der deutſchen Schwerathleten werden
im Februar in ihr letztes Stadium treten.
Anſtelle von Zahn=Braunſchweig, der am Sonntag mit ſeinem Bob
ſchwer verunglückte, wird ein von Kilian=München geſteuerter Bob mit
nach St. Moritz zum Training und letzten Ausſcheidung fahren.
Erich Möller ſtartet am Sonntag in Paris gegen Graſſin, Linart
uund Jaegher um den Großen Preis der UC.5.
Neun Nationen ſind an den Kämpfen um die Weltmeiſterſchaft im
Gisſchnellaufen in Davos beteiligt. Die Teilnehmerzahl beträgt 37.
Der klafſiſche Achter Frankfurt-Paris, eines der größten
ruder=
ſportlichen Ereigniſſe der Vorkriegszeit, ſoll auf franzöſiſche Anregung
ab 1929 wieder regelmäßig wie früher ausgetragen werden.
Wimita-Schiffohen
ft. Kafteebackwerk
per Stück 50 Ptennig
empfiehlt
4rinneln miide
Bäckerei und Konditorei
Darmstadt, Hügelstr. 19
Prennabor
6/25,4 Sitzer, wie neu
ſehr bill. abzug. /2120a
Donges & W eſt
Und.-rricht
Violin-Onterricht
ht. Ang.
Geſchſt. (*28
Nähunterricht
Gründl. u.
gewiſſen=
hafte Ausbildung bei
klein. Teilnehmerzahl.
Adele Bachrach
Schnittmuſter=Atelier
delſtadtſtraße
An meinem an Oſtern
neu beginnenden
Unterricht
im Schneidern,
Väſchenähen, Flicken
Stopfen u. all
Hand=
arbeiten werden jetz
ſchon Ne anmeldungen
angenommen. *2817
„da Mars
ſtaatl gepr.
Hand=
arbeitslehrerin,
Kaſinoſtraße Nr. 24
Ge=
ſucht Franz.
Unterricht. Nur ausf
Angeb. m. Preis u.
V 18 Geſchſt. 299
Student
beaufſichtigt
Schüler=
arbeiten und erteilt
gründlich. Nachhilfe=
Un erricht in allen
Fächern der unt u.
mittl Klaſſ einer höh.
Schule. Angebote u
V 9 Geſchſt. (* 29
Techniſche Hochſchule Darmſtadt — Univerſität Gießen.
Spiel um die Kreismeiſterſchaft.
Nachdem am dergangenen Mittwoch in Gießen das Spiel beim
Stande 2:0 für Darmſtadt wegen Unwetters abgebrochen werden mußte,
kommt es heute nachmittag um 3 Uhr auf dem
Hochſchul=
platz zum Austrag. Leider iſt Darmſtadt gezwungen, für Werner und
Spiegel Erfatz einzuſtellen, ſo daß die Mannſchaft folgendes Ausſehen
hat: Jrion; Rothenburger, Schick; Fritzler, Koch, Wicht; Fiedler,
Leber, Leonhardt, Allwohn, Sterhel.
Fußball.
Borufſia=Dornheim—Sportverein=Groß=Gerau 3:0 (1:0ſ.
Was nur Wenige geglaubt hätten, iſt eingetroffen. Dornheim hat
Groß=Gerau geſchlagen und ſich damit für die Niederlage im Vorſpiel
revanchiert. Schon von ehedem zählen die Begegnungen dieſer beiden
Mannſchaften mit zu den härteſten Kämpfen, die ſo manches Mal mit
eimem Mißton endeten. Auch der am Sonntag durchgeführte Kampf
zeigte die alte Rivalität, und zugleich auch die ſtarke Ankeilnahme der
Intereſſenten. Wenn auch hie und da außerhalb der Barrtere man öfters
die Grenzen des Erlaubten überſchritt, ſo wurden dieſe Leute von denen
auf dem Spielfelde im Stiche gelaſſen. Denn dort kämpfte man
ritter=
lich. Dies ſei zu Ehren beider Mannſchaften feſtgeſtellt. — Dornheim
hat ſeinen Sieg auf Grund beſſerer Geſamtleiſt ung ehrlich erkämpft.
Die Mannſchaft war gut in Form. Jeder Einzelne tat ſeine
Schuldig=
keit. Durch meiſt flaches verſtändnisvolles Spiel war die Elf immer
im Vorteil, ſelbſt bei der Drangperiode der Groß=Gerauer. Daß Groß=
Gerauer Spieler den Schiri am Schlußpfiff hinderten, iſt ſehr
bedauerlich. Die Leitung des Schiri Wagner=Heidelberg war gut.
F. Sp.V. 1919 Groß=Zimmern — Liggerſatz Germania Pfungſtadt 10:8.
Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich dieſe beiden Mannſchaften im
Privatzſpiele gegenüber, das Groß=Zimmern mit obigem Reſultate
ge=
winnen konnte. Die Liggerſatzmannen konnten, obwohl ihre Spielweiſe
techniſch gut war, ſich auf dem ſchlechten Sportplatz nicht zurecht finden.
Der beſte Mann war der Torwart, der ſeine Mannſchaft vor einer noch
größeren Niederlage rettete. Bei Groß=Zimmern war der Sturm gut,
ebenfalls die Hintermannſchaft. Das Schmerzenskind des Vereins, die
Läuferreihe, war nicht immer am richtigen Platz. Es wäre ſehr zu
be=
grüßen, wenn ſich die Gemeindeverwaltung Groß=Zimmern entſchließen
könnte, derartige ſchlechte Platzverhältniſſe zu beſeſtigen.
Sportverein Lengfeld — V.f.L. Michelſtadt 3:2, abgebr.
Am Sonntag, den 29. Januar, hatte der Sportverein Lengfeld
ſeinen alten Rivalen „V.f.L. Michelſtadt” zu Gaſt. Leider war der
Ver=
bandsſchiedsrichter nicht rechtzeitig zur Stelle und man einigte ſich auf
ein Privatſpiel. Das Spiel ſelbſt war ſehr intereſſant. Michelſtadt ging
durch Handelfweter in Führung. Lengfeld glich durch Foulelfmeter aus.
Michelſtadt ging wieder durch Elfmeter in Führumg und Lengfeld ſtellte
durch zwei ſchöne Tore das Reſultat von 3:2 her. Das Spiel wurde
jetzt ſehr hart und es regnete Strafſtöße. Ein Spieler von Michelſtadt
mußte wegen einer Schiedsrichterbeleidigung den Platz verlaſſen.
Leng=
feld drängte ſtark; Michelſtadt war mit den Entſcheidungen des Schieds
richters nicht mehr zufrieden, und um jedenfalls einer weit höheren
Niederlage aus dem Wege zu gehen, lieſen die Stadionbeſitzer in
un=
ſportlicher Weiſe vom Platz und ſo mußte das Spiel abgebrochen werden
und die etwa 350 Zuſchauer verließen den Platz, keinen guten Eindruck
mit nach Hauſe nehmend. Michelſtadt ſtellte eine flinke Mannſchaft in
das Feld, bei der die ruhigſten und beſten Spieler der eine Verteidiger
und der bvillante Rechtsaußen waren. Lengfeld war gegen den
Vorſonn=
tag nicht mehr zu erkennen und war vor dem Tor äußerſt gefährlicher
wie Michelſtadt. Der Schiedsrichter, Itzel=Lenafeld, hatte einen ſehr
ſchweren Stand.
Waldhof — Wormatia in Worms.
Am kommenden Sonntag treten Rheinmeiſter Waldhof und die
Wormſer „Ueberraſchungself” in Worms auff den Plan. Das
ver=
ſpricht eür ſcharfes Rennen. Wormatia zeigte uns der vergangene
Sonntag gegen Fürth in Rieſenform. Rheinmeiſter Waldhof wird
alles wufzubieren haben, um ſeine letztſonntägliche Schlappe
auszu=
gleichen.
Turnen.
Maiu=Rhein=Turngau. Deutſche Turmerſchaft.
Der Monat Februar iſt im Main=Rhein=Turngau faſt ausſchließlich,
gleich dem vergangenen Monat, der Aus= und Weiterbildungsarbeit
vorbehalten. Den bisher ſtattgefundenen Lehrgängen zur Ausbildung
von Fachwarten aller Zweige der Leibesübungen, die innerhalb des
Turngaues betrieben werden, folgt am 5. Februar ein eintägiger
Lehr=
gang ſowie eine Tagumg für Jugendwarte und Jugendpflege unter
Lei=
tung von Gau=Jugendturnwart Hotz=Rüiſſelsheim. Zum Tagungsort
iſt Darmſtadt, und zwar das Turnhaus der Turngemeinde 1846,
Woogs=
platz, beſtimmt worden. Unter Leitung von Gc=Frauenturnwart Klenk,
Bensheim, findet die erſte diesjährige Gau=Uebungsſtunde im
Frauen=
turnen, welche im allgemeinen die Grundlage für die Jahresarbeit in
den Vereinen abgeben ſoll, am 5. Februar, vorm. 9 Uhr, in Crumſtadt,
dem Ort des diesjährigen Frauen=Wetturnens, ſtatt. Der für den 12.
Februar feſtgelegte Gauſchwimmertag in Darmſtadt, dem ein
umfang=
reiches Tagungsprogramm zu Grunde liegt, mußte auf den 5. Februar
verlegt werden. Der Tagung ſelbſt geht eine Gau=
Schwimmausſchuß=
ſitzung am gleichen Tage voraus und finden dieſe beiden
Zuſammen=
künfte im Haufe der Darmſtädter Turngemeinde 1846 ſtatt. Der 5.
Februar iſt für die Handballanhänger im Gau von beſonderer
Wichtig=
keit. Bringt er doch in Langen den Ausſcheidungskampf um die
Kreis=
meiſterſchaft zwiſchen Tv. „Vorwärts” Langen und Pol. Sp. Frankfurt
a. M. Das Spiel, welches auf nachm. 3. Uhr angeſetzt iſt, dürfte eine
beſondere Anziehungskraft auisſüben unter der Spielerſchaft des Gaues
und deren Anhänger. Am 11. und 12. Februar wird der Gau durch
cinige Turnerſchwimmer der Darmſtädter Turnerſchaft bei dem 6.
Jahn=
ſchwimmen in Halle, welches eine Ausleſe der Beſten aus der D.T.
am Start vereinigt ſehen wird, vertreten ſein. Der von dem
Mittel=
rhein=Turnkreis für 12. Februar vorgeſehene Lehrgang im Ringem und
Tauziehen, für deſſen Durchführung man als Ort Darmſradt beſtimmte,
mußte verſchoben werden und wird hierfür ein neuer Termin feſtgelegt
werden. Der im Jahre 1895 gegründeten Mittelrh. Vorturnerve
eini=
gung gehört aus dem Gau als führender Verein die Darmſtädter
Turn=
gemeinde 1846 an und wird von dieſer zu ihrer alljährlich einmal
ſtatt=
findenden Zuſammenkunft regelmäßig beſchickt. Für dieſes Jahr wurde
die Zuſammenkunft dieſer Vereinigung auf den 26. 2. feſtgeſetzt und der
Turngemeinde Bockenheim übertragen.
* Leitung dieſer ſegensreich
wirkenden Vereiigung ſind beteiligt die Verbandsobertmnwarte Engeſ=
Wiesbaden, Braun=Frankfurt a. M. ſowie Verbands= und
Gaoberturn=
wart W. Hofferberth, Darmſtadt. Die beſondere Ausbildung zum
deutſchen Turnfeſt in Köln, welche zuſammengefaßt in den Gauverbänden
getätigt wird, ſieht für Ende Februar je einen Ueburngstag für Männer=
und Frauenturnen vor. Der Termin für dieſen liegt jedoch nicht feſt,
Die bereits beſtimmten Orte, Aſchaffenburg für Mäner=, Darmſtadt
für Frauenturnen dürften jedoch beibehalten werden.
Geſchäftliches.
Eine Premiere des Lebens
iſt das Auffinden des erſten grauen Haares. Bald folgt ein zweites
drittes uſw., es dauert nicht lange, und das geſamte Haar iſt grau.
Um einem vorzeitigen Ergrauen der Haare vorzubeugen, benutze man
das altbewährte Kräuterhaarwaſſer „Javol”. Aus aromatiſchen,
wirk=
ſamen Kräutern hergeſtellt, unterſtützt Javol den Haarwuchs und macht
das Haar voll, weich und üppig. Selbſt das vom Alter gebleichte Haar
erhält ein glänzendes Ausſehen und drückt dem Träger den Stempel
peinlichſten Gepflegtſeins auf, der ſo anziehend wirkt. Eine regelmäßige
Kopfwäſche mit „Javol”=Gold=Kopfwaſchpulver unterſtützt die Wirkung
des „Javol” und verhilft zum Erfolg.
Ein böſer Huſten iſt oft der Vorläufer weiterer und ſchlimmerer
Leiden. Achten Sie daher auf den ſcheinbar harmloſen Huſten
recht=
zeitig, damit ſich nicht ein chroniſcher oder ein Bronchialkatarrh
ent=
wickeln kann. Huſten iſt läſtig und wirkt ſtörend und unangenehm amf
Ihre Umgebung. Bei Huſten, Heiſerkeit, Schleimanhäufung, rauhem
und ſchmerzendem Hals, ſtarkem Auswurf und katarrhaliſchen
Erkäl=
tungen helfen Reichel’s Huſtentropfen, das millionenfach erprobte Re
zept. Gehen Sie in Ihre Drogerie oder Apotheke und holen Sie ſich
Reichel’s Huſtentropfen Marke Medico oder ſchreiben Sie an Otto
Reichel, Berlin SO, Eiſenbahnſtr. 4.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 2. Febr. 13.30: Kaſſel: Kaſſeler Hauskapelle,
Leit.: A. Wiſotzky. O 15.30: Mittelſchullehrer Hering: Die Kanone.
O 16.30: Rund unkorch. Operetten. Leit.: Kapellm. Merten. Mitw.:
Charlotte Zinſſer (Sopran). 17.45: Aus den „Ufrainiſchen
Geſchichten” von Gogol. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30:
Kaſſel: Dr. Schaumburg: Die Bedeutung der landwirtſchaftlichen
Maſchinen und Geräte. 19: Oeffentl. Vortragsabend a. d.
Hoch=
ſchen Konſervatorium. Tſchaikowsky: Klavierkonzert B=moll. —
Schubert: Vier Lieder. — Verdi: Arie des Rhadames aus Aida,
— Liſzt: Klavierkonzert Es=dur. — Anſchl.: Stuttgart: Wenn der
funge Wein blüht. Luſtſpiel in drei Akten von Biörnſon. Perſ.:
Wilhelm Arvik; Frau Arvik; Marna, Alberta, Helene, ihre Töchter;
Hall, Probſt: Alvilde, ſeine Tochter: Karl Tonning; Gunda;
Joſepha; Anna; ein Diener. Spielleit.: K. Köſtlin o 22.30:
Berlin: Tanzkurſus, Lehrer: Carlos. — Anſchl.: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Donnerstag, 2. Februar. 12.30: Schallplattenkonzert. O 13.50:
Nachrichten. 16.30: Frankfurt: Konzert. o 18: Prof. G. Lill:
Zeitgenöſſiſche chriſtliche Kunſt. 18.30: Freiburg:
Aerztevor=
trag: Was ſollte jedermann von gutartigen und bösartigen
Ge=
ſchwülſten wiſſen? o 19: Schachfunk. O 19.35: Freiburg:
Kla=
viermuſik aus dem 18. Jahrhundert. Ausf.: Dr. Katz, Anne
Winterhalter. Seb. Bach: Inventionen. — Händel: Chaconne.
— Scarlatti: Zwei Sonaten in D=Dur und C=Dur. — Couperin:
Le roſſignol en amour. Tricoteu e. 20.30: „Wenn der junge
Wein blüht.” Luſtſpiei in drei Akten von Björnſtierne Björnſon.
Spiell.: Karl Köſtlein. Anſchl.: Nachrichten. O. 22.30: Berlin:
Funktanzſtunde. O 23: Tanzmuſik.
Berlin.
Donnerstag, 2. Februar, 12.30: Für den Landwirt. e 15.30:
Dr. Lebede: Der Ring der Venus. O 16: Franzöſiſch. Les plus
anctennes chanſons francatſes. O 16.30: Die neue franzöſiſche
Dichtung. Vortrag und Rezit. S 17: Balladen von Löwe, Liſzt,
Kaun, Debuſſy. Chopin. O 18.30: Einf. zu dem Sendeſpiel am
3. Febr. O 19: Prof. Berg: Deutſchlands Vorräte an Salz und
ſonſtigen nutzbaren Mineralien. O 19.25: E. Juda: Reklame und
Kunſt. O 19.55: Prof. Bonn: Die Ausführung des Dawesplanes.
O 20.30: Maret Weber. Bizet: Fant. Carmen. — Elgar:
Liebes=
gruß. — Strauß: Frühlingsſtimmen. — Wagner: Walthers
Preis=
lied aus Meiſterſinger von Nürnberg. — Urbach: Aus Mozarts Reich.
— Martint: Liebesfreude. — Ruſſiſche Volfsweiſen. — Jvanovici:
Donauwellen. — Felix: Unter dem Lindenbaum. — Offenbach:
Potp. Die ſchöne Helena. — Anſchl.: Tages= und Sportnachr.
O 22.30: Funk=Tanzſtunde. — Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 2. Februar. 14: Wie veranſtalte
ich einen 5 Uhr Tee unter Freunden? O 14.30: Dr. A. Berger:
Jagd auf Eisbären und Robben. O 15: Die Verbeſſerung der
Alt=
wohnung vom hauswirtſchaftl. Standpunkt. 15.35: Wetter und
Börſe. O 15.40: Kochanweiſungen. O 16: Dr. Klopfer:
Er=
ziehungsberatung. O 16.30: Prof. Sievers: Sammeln von Graphik.
O 17: Konzert Berlin (Balladen). o 18: Dr. A. Haushofer:
Nord=
amerikas pazifiſches Geſicht. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr.
O 18.55: Präſident Hepp: Aufgabe und Zweck des Reichskuratoriums
für Technik in der Landwirtſchaft. o 19.20: Elſe Marquardſen=
Kamphövener: Das moderne Frauenideal in der orientaliſchen
Dich=
tung. O 20.30: Berlin: Kapelle Marek Weber. 6 22: Nachrichten.
O 22.30: Funk=Tanzſtunde. Darnach: Tan==Muſik.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 3. Februar
(nach der Wetterlage vom 1. Februar).
Wechſelnd wolkig, Temperaturen ſchwankend und ſtrichweiſe Neſe
gung zu Niederſchlägen
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich and
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen
Buhlmann=
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue?;
„Die Gegenwart”; Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Dimit
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangie Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich/ übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Bergſtraße
Billen, Einfamilien=,
Wohn=, Geſchäftsh.,
Hotels, Güte „Cafés.
Penſionen und
Neu=
bauten in jed.
Preis=
lage u Anzahl.,
be=
ziehb zu verkaufen
Auskunft u. Berat.
koſtenlos ( 3070dg
Rudolf Ebert
R. D. M.
Auerbach (Bergſtr.)
Tel. 487, Amt Bensheim.
4X4Zimm.-Hauz
Nähe Speſ artring f.
21000 ℳ bei 8—10000
K. Anzahlg. z. verk
Ang. u. V37 Geſchſt.
304
Kautionsfähige
Fach=
leute ſuchen
Wirtſchaft
zu pachten. Ange
unter V 26 an die
Geſchäftsſtelle, (*3017
Geſchäftshaus
(Rheinſtraße)
unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen.
Jutereſſenten, weche einen
Kapitalnach=
weis von ca. Rm. 2500 a.s Anzahlung
füh en, erhalten weiteren Aufſchluß. 22e
Immobilien Verwe tung
DingeldeiK
R. D. M. Eliſabethenſtraße 5.
Bei 30000 Mk. Anzahlung A
gutes Geſchäft
oder Etagenhaus
zu kaufen geſucht. Rentabilität
Bedingung. — Angebote unter
K. Z. 900 an die Geſchſt. ds. Bſ
4 oder 5Zimmer=
Etagenhaus
im Oſtviertel, zu kaufen
geſucht.
Etwas Garten erwünſcht
Große Anzahlung Angebote
unt. V 41 Geſchäftsſt
Herrſchaftl. Einfamilienhaus
in beſier ruhiger Lage, 12 Zimmer und
Zu=
behör, Einfahrt, großem Garien, ſofort
tauſch=
los beziehbar, zu verkaufen durch
226
* Riedeſelſiraße 21
Alb Mittelitadr Fernſprecher 2340
n der Nähe d. Pau=
Iut kirche zu kauf. ge
Ang mit Preis
Lage unter V 12 an
die Geſchſt, erb, (22972
KL. VIIIA
in d. Gartenſtadt
Nd.=Ramſtadt, dicht
am Walde, unter
günſt. Beding.
ver=
täufl. u. beziehb
Ang. erb. u. V 19
Geſchſt.
u4
Nähe Darmſt. Frankf.
etwa 2 Morg, geger
Barzahlg.z, kauf. geſ
Angebote unt, V. 43
Geſchäftsſtelle (2268
Jg. Ehepaa. m Kind
ſucht bis 1. März ein
leeres Zimm.
mit Kochgelegenbeit.
Preis 15—20 ℳ
An=
gebote unter V 30
an die Geſchſt. /304
Wald, Odland
auch Odenwald oder
Malchen, t auf
Manne. Darmſtadt
N.=Ramſtädterſtr. 32
II., b. Schulze. /*3042
F
Zentrum gel Zim
mer m. Küche von ?
berufst. Damen gel=
Angeb. unt V 3 au
die Geſchſt
Aelterer Student ſucht per ſofork
1 —2 möblierte, gul
heizbare Zimmer
mit ſeparatem Eingang
ngebote unter V. 13 Geſchäft=
Nummer 33
Warmſtadter
Donnerstag, den 2. Februar
helfNeueſte Nachrichten
Börſe und Wirtſchaftslage
im Januar.
Die Börſe wird häufig mit einem Barometer verglichen, an
dam man unſchwer die Lage der Wirtſchaft ableſen könne.
Zwei=
ellos nicht mit Unrecht, denn Börſe und Wirtſchaft ſtehen in
viner gewiſſen Wechſelwirkung, ohne dabei ganz voneinander
ab=
öängig zu ſein. Die Börſe war im verfloſſenen Monat durch
arne hartnäckige Stagnation gekennzeichnet, die keineswegs als
unbedingt ungünſtig aufzufaſſen iſt und die die verſchiedenſten
(Bründe hat. Die Entſpannung auf dem Geldmarkt war nach
grrledigung aller Verbindlichkeiten zum Jahresultimo Anfang
„anuar ziemlich erheblich, auch hatte ſich der Wechſelbeſtand der
Areichsbank in der erſten Januarhälfte ſtark vermindert, zwei
Momente, die an der Börſe eine zuverſichtliche Hoffnung
erweck=
en. Im Zuſammenhang damit ſtand auch die wiederholte
Er=
räßigung des Privatdiskontſatzes.
Die Hoffnung auf eine Belebung der Börſe hat ſich nicht
er=
füllt, und zwar wohl hauptſächlich deshalb, weil man in
Börſen=
treiſen ſelbſt noch mit Vorſicht die Entwicklung der Dinge
ab=
heartet. Dazu kommt, daß die Baiſſepartei von Zeit zu Zeit
eue Vorſtöße unternimnt, jedes Ereignis, das eine
Beeinfluſ=
ſinng der Tendenz in ihrem Sinne hervorrufen könnte, ſofort
ausnutzt. Daß ſolche Vorſtöße neue ſchwarze Börſentage zur
N olge haben könnten, beſonders wenn ſie allzu überraſchend
ſtär die Gegenſeite kommen würden, iſt ſelbſtverſtändlich; daß ſie
ſn ither wirkungslos blieben, iſt ein Zeichen, daß die Kurſe
durch=
a4s normal ſind. Dieſe ſolide Grundlage wird auch in allen
Be=
trachtungen der Großbauken und der einſchlägigen
Finanz=
ſtitute immer wieder unterſtrichen. Natürlich tragen dieſe
Weberlegungen dazu bei, das Publikum vorſichtig zu machen und
m.it Käufen zurückzuhalten. — Ein weiteres Moment, für die
Qauſtloſigkeit des kaufenden Publikums ſind die ſtörenden
Ein=
fäiſſe, die ſtets bevorſtehende Parlamentswahlen mit ſich bringen,
di.e Ungewißheit über den Stand der amerikaniſchen
Freigabe=
arigelegenheit und endlich die Aufmerkſamkeit, die man zurzeit
der Pariſer Börſe widmet. Dort herrſcht in Erwartung der
kom=
m enden Frankenſtabiliſierung ein ſtarkes Spekulationsfieber, ſo
daß die Kurſe meiſt ſteigen und die Hauſſepartei durchaus die
Pberhand hat.
Nach all dieſen Feſtſtellungen ift alſo für die nächſte Zukunft
eine durchgreifende Aenderung der Börfenlage kaum zu erwarten.
Wenn nun die Wirtſchaftslage in Deutſchland von uns viel=
Iicht optimiſtiſcher angeſehen wird, als das allgemein der Fall
is, ſo darf nicht vergeſſen werden, daß dieſe Betrachtung ſich auf
dien vergangenen Monat bezieht und künftige Entwicklungen
grade für dieſes Jahr ſchwer vorauszuſehen ſind. Zweifellos
ir, daß die Wirtſchaft, hauptſächlich auch dank der unentwegten
Gtabilität unſerer Währung, ſich namentlich im abgelaufenen
hahr wieder erheblich gekräftigt hat. Zu dieſer Kräftigung hat
au ich die Kreditaufnahme im Auslande beigetragen. Unſere
Wirt=
ſichaftsführer verſtanden es, das aufgenommene Kapital produktio
anzülegen, ſich konkurrenzfähig mit dem Auslande zu erhalten
uuid darüber hinaus ſich noch eigenes Kapital zu ſchaffen.
Stim=
wen, die vor einer übermäßigen ausländiſchen Ueberſchuldung
ſwarnen, ſind gewiß bis zu einem gewiſſen Grade berechtigt, und
zwar ſoll man dann die Aufnahme von Auslandskrediten
ein=
ſtilellen, wenn die binnenländiſchen Kapitalbildungen in ſolchem
Umfange möglich ſind, daß die Produktion in ihrer heutigen
(üöhe erhalten werden kann und das Preisniveau nicht ungünſtig
näich oben gedrängt wird. Dr. Curtius wies in ſeiner jüngſten
Bede im Haushaltsausſchuß des Reichstages darauf hin, daß
mch ſeiner Meinung eine Droſſelung der Auslandsanleihen
über das ſchon eingetretene Maß eine bedenkliche Droſſelung der
Honjunktur bedeuten würde.
ſhäftigt. Daß bei der ſaiſonbedingten Produktion gewiſſe / Hinblick auf die Reichsbahnemiſſion), ermäßigen werde. Die Nach=
Schwankungen vorliegen, hauptſächlich, daß eben durch die
Sai=
ſun bedingt die Arbeitsmarktlage ſich verſchlechtert hat, gibt und die Begebung der Reichsbahn=Vorzugsaktien durch Aufteilung der
kuänen Grund zur Beunruhigung. Wie im Reich, ſo iſt auch die Einzahlungen den Geldmarkt nach Möglichkeit wenig belaſten ſoll,
Aarge in Heſſen und in Süddeutſchland zu beurteilen. — Weniger trugen zur Beſſerung des vorbörslichen Kursnibeaus bei. Bei
Eröff=
en freulich ſind die Ereigniſſe, die ſich in der Metallinduſtrie ab= nung des amtlichen Verkehrs kam aber wieder aus der Provinz Material
ſüielen. Die Dinge, die da im Fluß ſind, können mit der Zeit
ſchr nachteilig wirken. Der Abbruch der Lohn= und
Arbeitszeit=
vrhandlungen, die Ausſperrung von Tauſenden von Arbeitern
in, der mitteldeutſchen Metallindrſtrie, die damit in Verbindung ausgeſetzt werden. Dieſe Unternehmungsloſigkeit wurde von der
Baiſſe=
ſitl hende Erhöhung der Eiſenpreiſe kann für beide Teile —
Arbeitgeber wie Arbeitnehmer — von ganz erheblichem Nachteil
werden. Die Auswirkungen derartiger Erſchütterungen kommen ten Glanzſtoff=Fabriken mit einem größeren Paket beteiligt ſind,
voraus=
blkanntlich erſt ſpäter. Dagegen wirken ſich Kriſen meiſt be= ſichtlich keine Dividende geben ſollen. Der Kurseinbruch der
Glanzſtoff=
licbhend für die Produktion anderer Länder aus (wie zum Bei= aktien drückte im Verlauf auf das geſamte Niveau. Am Geldmarkt war
ſſiiel der engliſche Kohlenarbeiterſtreik). So iſt es ſicher kein an= Tagesgeld noch ſtärker gefragt und der Satz mit 7,5—9 Prozent
unver=
ga nehmes Symptom, wenn gerade zur gleichen Zeit, zu der ändert. Während der Mittagsſtunden trat eine Erleichterung auf 7,25
in Deutſchland die Eiſenbörſe zum mindeſten ſchwankende Ten= bis 8 Prozent ein. Monatsgeld, das vormittags mit 7,5—8,5 Prozent
danz zeigt, eine ſtarke Befeſtigung an der belgiſchen Giſenbörſe genannt wurde, ging ſbäter auf 7,5—85 Prozent um. Warenwechſel
gameldet wird. Wenn auch dieſe feſte Haltung mit dem weiteren auf 4.1962. Dagegen gab das Pfud in New York auf 4,8711 nach.
Auutsbau der internationalen Rohſtahlgemeinſchaft und der
kürz=
lickhen Gründung des nationalen franzöſiſchen Verkaufskontors
ba gründet wird, ſo könnte man doch auch die unſichere Lage des gegenüber den niedrigſten Tageskurſen noch eine ſtärkere Befeſtigung ein=
Machbarlandes — nämlich Deutſchlands — als Grund für dieſe getreten war. Es blieb jedoch eine allgemeine Nervoſität und Unſicher=
Afeſtigung wittern.
Die Ausſperrung in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie hat
ſih allerdings noch keineswegs ſo ausgeprägt, daß jetzt ſchon Aſchaffenb. Zellſtoff
eime Kataſtrophe zu befürchten wäre. Immerhin halten nach Bamag=Meguin
Mritteilungen vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt Händler und Verkäu= Berlinel. B.
fex, nachdem erhebliche Abſchlüſſe vor der Eiſenpreiserhöhung Verlin KarsruheIn
ge tätigt worden waren, in den letzten Wochen ſehr zurück, ſo Bremer Pulkan ....
dürß von einer Belebung des Geſchäftsganges kaum geſprochen Bremer Wolle.
merden kann, wenn auch die Abrufe für die getätigten Abſchlüſſe Teutſch=Atlant.
bi friedigend ſind. Es iſt jedenfalls zu wünſchen, daß die Diffe= Deutſch.=Nied. Tel.
rmzen in der Eiſeninduſtrie bald beſeitigt werden.
Auf dem Kohlenmarkt hält man die Lage für befriedigend, / St. Kaliwerke
allerdings wird ſchon heute im Ruhrbergbau die Kündigung der Donnersmarckhütte
Aohn= und Arbeitszeitverträge für April angekündigt. Es iſt Tynamit Nobel.
aſer zu hoffen, daß hier vernünftige Regelungen Schädigungen / 3. 6. Farben .
dar deutſchen Wirtſchaft in größerem Ausmaße vermeiden.
Wenn von dem Ledermarkte für den abgelaufenen Monat / Geſſenk. Verg
diee Betrachtungen über die Marktlage zunächſt günſtig lautete, G. f. elektr. Untern. 2655
ſo. hat die Entwicklung am Rohhäutemarkt eine plötzliche vorſich= Halle Maſchinen
tige Zurückhaltung zur Folge gehabt, die auch zurzeit noch an= Hanſa=Dampfſchf..
hü=lt und den Markt beeinträchtigt.
Die Marktlage in der Textilinduſtrie ſoll ſich gerade in der
listen Zeit ſtark verſchlechtert haben. Beſonders aus Baden
kom=
men Nachrichten von Einlegung von Kurzarbeitstagen und ſogar
run Stillegungen ganzer Betriebe. Auch hier ſpielt das Preis= Selſingfors
uſtreau eine große Rolle. Zwangsweife Erhöhung der Löhne Nien ..
unnd nicht zulent die ſchwere Belaftung durch hohe Beſteuerung Prag
uurd Soziallaſten bewirken wie bei allen Induſtriezweigen eine Sofia ....
Steigerung der Fertigtrarenpreiſe in einem Maße, daß die Kon= Solland ...
hurrenz des Auslandes wieder ſtark angeregt wird, Verſuche der Kovenhagen
Cſrnführung ihrer Waren zu machen. Sollte das auch nur in Stockholm
ein iem geringen Maße gelingen, ſo wäre das höchſt bedauerlich, London
tann weiin auch die Paſſidität einer Handelsbilauz an ſich noch Rew=York ..
leine Gefährdung für den Wohlſtand eines Landes iſt, ſo bemüht Belgien .....
ſich doch jedes Land, die Ausfuhr nach Möglichkeit zu ſteigern
und die Einfuhr zu verringern. Und gerade in Deutſchland
be=
trachtet man es als günſtiges Zeichen, daß der letzte Bericht über
den Außenhandel eine Erhöhung der Fertigwarenausfuhr zeigte,
die beizubehalten unbedingt angeſtrebt werden muß.
Wie ſchon erwähnt, iſt eine peſſimiſtiſche Beurteilung der
Lage im allgemeinen nicht am Platze. Glücklicherweiſe iſt die
Wirtſchaftslage nach den ſchweren Erſchütterungen der
vergange=
nen Jahre auf dem Wege der Geſundung. Unſere
Wirtſchafts=
führer können aber einen reinen Optimismus nicht aufbringen,
denn ſie verkennen nicht die Möglichkeit einer plötzlichen
Wen=
dung in der Lage durch das Eintreten ungeſunder oder auch
nur ſchädigender Ereigniſſe. Sie verfolgen daher mit Beſorgnis
die Lage in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie, ſie wünſchen
einen möglichſt glatten Verlauf der Wahlen und hoffen, daß die
Zeiten der Bezahlung größerer Beträge für den Dawesplan die
deutſche Wirtſchaft nicht allzuſehr erſchüttern. Und wenn einige
Kreiſe der Bankwelt die Wirtſchaftslage noch uicht für
aus=
geglichen genug halten, um eine normale und ſtetige
Börſen=
entwicklung zu gewährleiſten, ſo iſt dieſe Auffaſſung unter
Be=
rückſichtigung der vorſtehenden Ausführungen immerhin zu
ver=
ſtehen.
Dr. 0.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Februar.
Nach etvas freundlicherem vorbörslichem Verkehr machte ſich zum
offiziellen Börſenßeginn eine wachſende Unſicherheit geltend, die zum
Teil wieder auf die neue Reichsbahnemiſſion zurückgeführt wurde,
wenn auch die Einzahlungen darauf auf eine Reiche von Monaten
ver=
teilt werden ſollen, um am Geldmarkt keine zu einſchneidenden
Wirkun=
gen herbeizuführen. Bei weiterem Fehlen der privaten Kundſchaft war
die Umſatztätigkeit wieder ſtark eingeſchräntt. Die Spekulation nahm
verſchiedentlich Abgaben vor und ging trotz einiger guregender Momente
nicht aus ihrer Zurückhaltung heraus. So blieben die neueren
günſti=
gen Meldungen über den Stand der Freigabe=Angelegenheit ohne
Ein=
fluß auf die Geſtaltung der Tendenz. Ferner beachtete man die
Wirt=
ſchaftsberichte der Dresdner Bank und der Commerzbank auch heute nicht
ſtärker. Bei der erſten Notierung war die Kursgeſtaltung wiederum
nicht einheitlich. Gegen die geſtrige Abendbörſe waren jedoch
über=
wiegend Kursrückgänge von 1 bis 2 Prozent zu verzeichnen. Cher auge‟
boten lagen vor allem Montanwerte. Harpener, Klöckner, Rheiniſche
Braunkohle und Rheinſtahl gaben bei geringen Umſätzen 1 bis 2 Proz.
nach, nur Mannesmann blieben gut behauptet. Von Zellſtoffwerten
naben Aſchaffenburger 2 Prozent und Waldhof 2,5 Prozent nach. J. G.
Farben eröffneten gut behauptet. Auch Elektrowerte konnten ſich
über=
wiegend behaupten. Von Bauunternehmungen gaben Zement
Heidel=
beug 1 Prozent nach. Holzmann lagen dagegen gut behauptet. Bankeu
waren bei ſtillem Geſchäft wenig verändert.
Im weiteren Verlaufe wuchs die allgemeine Luſtloſigkeit und
Un=
ſicherheit. Man verwies auf die auch nach dem Zahltag noch angeſpannte
Geldmarktlage. Blankoabgaben der Baiſſeſpekulation bewirkten neue
zweiprozentige Kursrückgänge. J. G. Farben waren zu 258 Prozeut
angeboten. Aur Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld auf 7,5
Pro=
zent erhöht. Namentlich von kommunaler Seite ſoll die Nachfrage groß
geweſen ſein. Am Deviſemmarkt konnte die Mark ſtärker anziehen,
während das Pfund international ſchwach lag. Mark gegen Dollar
4,1945: gegen Pfunde 20,/4375; London-Paris 12402; Mailand 92,05;
Madrid 28,65; Kabel 4,8710.
Die Abendbörſe war ziemlich geſchäftslos; Kursverändevungen
nach oben und unten im Ausmaße bis zu ½ Prozent waren feſtzuſtellen.
Farben=Jud, ſchwankten um 259,25. Schtwächer lagen wieder Daimler,
um 1 Prozent. Am Anleihemarkt.foſt kein Geſchäft. Goldrumänen bis
Veränderungen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. Februar.
An der heutigen Vorbörſe war die Stimmung etwas freundlicher,
da angeblich etwas fnanzöſiſches Intereſſe für Montanaktien,
Elektro=
werte und J. G. Farbeninduſtrie beſtand und außerdem angenommen
wurde, daß ſich der Prüvatdiskont eventuell ſchon heute um ein Achtel=
Die Wirtſchaftszweige waren im Januar befriedigend be= ppozent zur Vorbereitung einer offiziellen Diskontherabſetzung (im
richten, daß die Freigabe=Angelegenheit bis April erledigt ſein werde,
heraus, das die Spekulation zur Zurückhaltung mahnte. Infolgedeſſen
war das Geſchäft außerordentlich klein und die Kursfeſtſetzung nur auf
Grund der vorgeſchriebenen Mindeſtſätze möglich. Maßgebende Papiere,
wie z. B. Gelſenkirchener Bergwerksaktien mußten anfangs überhaupt
ſpekulation bald ausgenutzt, indem ein Baiſſevorſtoß am Ver.
Glanzſtoff=
markt den Kurs des Papiers von 650 auf 629 Prozent herabdrückte. Man
führte zur Begründung an, daß die Snia Viseve, an der die
Vereinig=
umſatzlos. Am Deviſenmarkt befeſtigte ſich die Mark gegen den Dollar
Brüſſel ſchwächer 34,98/g. Madrid feſt 28,61.
An der Nachbörſe konnte ſich das Schlußniveau behaupten, nachdem
heit zurück, die das Geſchäft lähmte.
Rombacher Hütten ( 91.— 127.— 126.5 Noſitzer Zucker 73.— 73.25 Eleltr Lieferung. 171.5 168.25 Rütgerswerke 97.5 95.75 263.25 259.— Sachſenwerk 120.5 121.— R. Friſter 110.25 110.5 Sichſ. Gußſtahl.
Siemens Glas 140,5 141.— Gaggenan Vorz. 39.5 39.35 14775 148.— Ver, Lauſitzer Gle 138.5 136.— 230.25 Volkſtedter Ss 53.5 160.— 165 Weſtf: C. Ban.=Maſch.=Egeſt. 68 65.— Wittener Gußſtahl 51. 208.5 207.75 I Banderer Werke . 1193,875 189.5
Deviſenmarkt.
Budapeſt . ..
Cslo ..."
Buenos Aires
Gelb Briel
10.558 10.578
59,00 *9.20
12.429 12.449
73.26 73 40
3.027 3.033
189.01 169.35/
111.47 111.89
1 12.22 112-44
112.,45 112.67
20.904 20.4641
1.790 1.7941
4 1930 4 201
58,405 50.525
1. 2.
Geld Brief
10.5521i0.572
59,05 59.17
12.423 12.343
22 28 73.40
z,030/ 3.036
168. 92/169,261Japan.. .
111.411,8
112.18112.40
112.64 112 66
20.413/20,453/
1.797/ 1795
4. 1910 4.19901
58.34 58.46
Italien ...."
Baris ....
Nückkauf der privaten Eiſenbahnen in Siebenbürgen und der Bukowing
30.79
80.86 80.52
280.,63
Schweiz.
Spanien.
Danzig ..
Rio de Faneiro
Fugoſlavien
Bortugal
Athen.
Konſtantinopel
Kanada. . . . . . . .
Urugugh.. . ...."
31. 1.
Gelbd Brieſ Geld Brief
71.211 71.35
Bi.S7 g1.63
1.964 1.389
0.504 0.508
7.376 7.330
19.9850.,02
5.544 5.556l
2 122/ 2.124
4. 186 4.1941
4:2761 1.280
22.19 22.23 122.195 22.235
71.31
si. 62
1.985
.504
7.371
19.88
7145
21.78
1.989
2.5os
7.385
19.32
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zur bevorſtehenden Emiſſion der Reichsbahnaktien. Zu der
bevor=
ſtehenden Emiſſion von Reichsbahnaktien erfahren wir, daß die
Ein=
zahlungen des Konſortiums an die Reichsbahn derart über eine ganze
Reihe von Monaten verteilt ſeien, daß der Geldmarkt irgendwelche
Störungen durch ſie nicht erfahren wird. Auch für die Zeichner iſt die
Verteilung ihrer Einzahlungen auf mehrere Monate vorgeſehen.
Die Arbeitsmarktlage. Nach den Berichten der Landesarbeitsämter
über die Woche vom B.—38. Januar 1928 iſt auf dem allgemeinen
Arheitsmarkt bereits teilweiſe ein leichter Umſchwung zur Beſſerung
ein=
getreten. Zwar bewegt ſich der Rückgang der Arbeitsloſigkeit noch in
engen Grenzen, da infolge der ſchwankenden Witterungsverhältniſſe in
den Außenberufen teilweiſe eine ſtarke Fluktuation zu verzeichnen iſt.
Es dürfte — günſtiges und beſtändig bleibendes Wetter vorausgeſetzt —
die Zunahme der Beſchäftigungsmöglichkeiten deutlicher in Erſcheinung
treten. Am 15. Januar d. J. betnug die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empfänger in der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſenunterſtützung
rund 1,6 Millionen gegenüber rund 1,98 Millionen in der Erwerbsloſen”
unterſtützung zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Zur Lage in der Metallinduſtrie. In der geſtrigen Sitzuug der
Metallinduſtriellenverbände von Braunſchwieg und Hannover iſt
beſchloſ=
fen worden, beſchleunigt mit dem Geſamtverband Deutſcher
Mctallindu=
ſtriellen in Berlin in Verbindung zu treten, um feſtzuſtellen, ob die in
Ausſicht genommenen Maßnahmen der Metallinduſtrie von
Braun=
ſchweig und Hannover zum Schutze der mitteldeutſchen Metallinduſtrie
vom Geſamtverbande gebilligt werden.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 1. Februar
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Beemen vder
Notterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
135,25 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM.,
Rein=
nickel, 98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 78.50—79,50 RM.
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 1. Februar
ſtellte ſich für Kupfer: Januar 127 (127), Februar, März 127,25
(127,75), April, Mai, Juni, Juli 126,75 (127), Auguſt 197 (127),
Sep=
tember 126,75 (127), Oktober, November, Dezember 127 (127). Tendenz:
ſtetig. Für Blei: Januar 43,25 (43,75), Februar 41,75 (42,50), März
42 (42,50), April 42,25 (42,50), Mai, Juni 42,50 (42,75), Juli, Auguſt,
September, Oktober 43 (43,25), November, Dezember 43 (43,50).
Ten=
denz: ſtetig. Für Zink: Januar 51,25 (52), Februar 51.,50 (52,50),
März, April 51,50 (52,25), Mai 51,50 (52), Juni, Juli, Auguſt,
Septem=
ber, Oktober, November, Dezember 51,50 (51,75). Tendenz: geſchäftslos.
— Die erſten Zohlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 1. Februar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: unregelmäßig): Standard p. Kaſſe
62½—12ſus, 3 Monate 62½—½, Settl. Preis 6234, Elektvolyt 66½—67,
beſt ſelected 65½—67, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: willig):
Standard p. Kaſſe 245½4—246, 3 Monate 245¾—246, Settl. Preis 246,
Bauka (inoff. Not.) 247, Straits (inoff. Not.) 246½; Blei (Tendenz:
willig): ausländ, prompt 207, entft. Sichten 21½, Settl. Preis 20½;
Zink (Tendenz; ruhig): gewöhnl. prompt, euntft. Sichten, Settl. Preis
26; Queckſilber (inoff. Not.) 22—½4; Wolframerz (inoff. Not.) 1474.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Februar. Die Marktlage iſt
matt. Weizen iſt ſtark angeboten, und findet auch zur ermäßigten
amt=
lichen Notierung nur wenig Abſatz. Die Käufer ſind in Erwartung noch
17 geſuckt, auch Tirken freundlich. Ruſſenwerte auf gute Käufe feſt, weiter rückgehender Preiſe ſehr zurückhaltend. Roggen iſt verhältnis=
Verlauf und Schluß der Abendbörſe blieben ruhig umd ohne weſentliche mäßig wenig angeboten und das Geſchäft iſt klein. Braugerſte liegt etwas
ſchwächer. Das Mehlgeſchäft iſt weiter außerordentlich ruhig, bei
ab=
bröckelnden Preiſen. Alle Futtermittel, auch Weizenkleie, deren Preis
unverändert iſt, liegen ſtiller. Weizen I 24,75, Weizen II 93,25—3,50,
Weizen III 22,75—B,25, Roggen 24,50, Sommergerſte 27,50—29,50, Hafer
inl. B,50—24, Mais für Futterzwecke 21,75—22, Mais für andere Zwecke
22,50—22,75, Weizenmehl 36,50—37, Roggenmehl 33,50—35,25,
Weizen=
kleie 14,15—14,25, Roggenkleie 15—15,B5.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter dem Eindruck des hauſſegünſtigen
Wochenwetter=
berichtes, die abnehmenden Inlandsangebote und ungümſtige
Wetter=
prognoſen bewirkten eine Befeſtigung am Weizenmarkt.
Mais: Geringe Abliefewungen der Farmer und Berichte über
Regen=
mangel in Argentinien ließen den Markt feſt tendieren. Auch nahmen
die Exporteure Räufe vor.
Noggen: Die Noggenpreiſe erfuhren heute auf Deckungen, beſonders
in Märzterminen, eine Befeſtigung.
Hafer: Der Markt verkehrte etwas feſter auf das geringe mländiſche
Angebot. In Maiſichten wurden Käufe beobachtet.
* New York, 2. Febvuar. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die ſchwächeren Liverpooler Kabel bewirkten anfangs
Liquidationen, die durch die Schwäche am Schnittwarenmarkt noch
ver=
größert wurden. Im Verlauf kam es zu einigen Deckungen, die jedoch
am Schluſſe wieder von neuen Abgaben abgelöſt wurden.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt ſüihren Deckungen europäiſcher
und heimiſcher Firmen zu einer Befeſtigung. Nach vorübergehender
Ver=
flauung wurden wieder Deckungskäufe vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1. Febr.:
Getreide: Weizen, März 130½, Mai 131, Juli 128½: Mais,
März 89½, Mai 913, Juli 93½; Hafer, März 54½, Mai 55½,
Juli 51½; Roggen, März 105½, Mai 109½, Juli 103½.
Schmalz: März 11,60, Mai 11,85, Juli 12,07.
Fleiſch: März 11,45, Juli 11,75: Speck loco 11,20; leichte
Schweine 8—8,45, ſchwere Schweine 7,90—8,30; Schweinezufuhr
Chicago 24000, im Weſten 155 000.
Baumwolle: März 17,09—17,10, Mai 17,16—17,17.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 1. Febr.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 155, hart 146½; Mais neu ank.
Ernte 103½: Mehl ſpr. wheat clears 6,50—6,85; Fracht nach
Eng=
land 1,9—2,9 nach dem Kontinent 7—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,20; Talg extra 9.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 117, loco 14, Februar
13,47, März 13,55, April 13,64, Mai 13,78, Juni 13,85, Juli 13,97,
Auguſt 13,97, September 13,98, Oktober 13,78.
Kleine Wirtſchaftsnachrichien.
Die Bank von Norwegen hat den Diskontſatz von 5 auf 6 Prozend
erhöht.
Im Jahre 1927 produzierten die luxemburgiſchen Hochöfen insgeſamt
2 723360 To. Roheiſen (2635 753 To. Thomasroheiſen, 74 234 To.
Gie=
ßereiroheiſen und 13 373 To. Puddelroheiſen) gegen 2 511 561 To. im
Jahre 1926 und 2 547 881 To. im Jahrve 1913. Im Jahre 1927 übertraf
die Roheiſenproduktion zum erſten Male die Vorkriegsproduktion.
Die luxemburgiſche Eiſenerzförderung im Jahre 1927 war mit
7244 28 To. um 466 537 To. niedriger als im Jahre 1926. Die
Kon=
kurrenz der reichhaltigen Brye=Erze ſowie die Zurückhaltung der
deut=
ſchen Käufer haben dieſen Förderungsrückgang bewirkt.
Der Generalſekritär des rumäniſchen Verkehrsmimiſteriums wird im
15.43 16.51l8.48 18.50 Laufe der nächſten Woche nach Paris fahren um Verhandlungen zum
5.544 5.556
2.125 2.128
1841 4.1s2
42861 4294
zu führen.
Die heute von Speher u. Co. und der National City Co. in New
York aufgelegten 17 Millionen Dollar der 6prozentigen
Völkerbunds=
anleihe ſind, ſo wie der engliſche Teil der Anleihe, ſtark überzeichnet
worden.
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat gegen eine von der
Sow=
jetregierung geplante Anleihe von 30 Müllionen Dollar für den
Aus=
ban der ruſſiſchen Eiſenbahnen ſeim Peto eingelegt.
Geite 12
Donnerstag, den 2. Februar 1928
Nummer 33
Preußiſche Pfandbrief=Bank
Gegründet 1862 Berlin W 9 Staatsaufſicht
Aktienkapital .
RM 21 000 000.—
10 500 000.—
Kapitalreſerve
Geſamter Darlehnsbeſtand über . 350 000 000.—
Nach Begebung der vor wenigen Wochen zum Derkauf
geſtellten GM 10000000.— 8oiger Gold=Pfandbriefe Em.47
und Ueberzeichnung des Mitte d. M. in zwei Abſchnitten von
GM 6000000.— und 4 000 000.— aufgelegten gleichen
Be=
trages 8”ſoiger Gold=Kommunal=Obligationen Em. 20 haben
wir beide Emiſſionen um je GM 10000 000.— erweitert.
Wir legen davon zur Seichnung bis 20. Februar d, J. auf:
GM 5000000.—
8oige Gold=Hypotheken=Pfandbriefe Em. 47
zum Vorzugskurſe von 98½/4% — Börſenkurs z. St. 98½/a%0
GM 5000 000.—
8’lige Gold=Kommunal=Obligationen Em. 20
mündelſicher
zum Vorzugskurſe von 95½=% — Börſenkurs z. St. 95,80%.
Heichnungsſtellen ſind alle Banken und Bankfirmen,
Kredit=
genoſſenſchaften, Spar= und Girokaſſen und die
Emiſſions=
bank, bei denen auch Proſpekte und Seichnungsſcheine erhältlich
ſind. Die Bezahlung zugeteilter Stücke kann bis 5. März d. J.
erfolgen. Früherer Schluß der Heichnung und Höhe der
Su=
teilung bleiben vorbehalten. Lieferung der Stücke nach Erſcheinen.
Verſteigerung
im ſtädt. Leihami, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 8. Februar
1928, vormittags 9—13 Uhr,
Verſteigerung der bis Ende
Ja=
nuar ds. Js. verfallenen
Pfänder.
Gold= und Silberwaren,
Ta=
ſchenuhren, Herren= und
Da=
menmäntel, Anzüge, Wäſche,
Stiefel, Operngläſer,
Photo=
apparate, Fahrräder,
Muſik=
inſtrumente uſw.
Am Dienstag, den 7. Febr.
1928, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung
ge=
ſchloſſen.
(st2250
Darmſtadt, den 1. Febr. 1928.
Städtiſches Leihamt.
Stamm= u. Nutzholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 7. Februar 1928,
vormittags 10 Uhr anfangend,
wer=
den im hieſigen Gemeindewald verſteigert:
1. Kiefern IVa Kl. 8 Stämme 6,56 in
IIIb
IIIa
IIb
5.
IIa
6. Fichte IIIb
IIIa
IIa
15
40
24
2
11,01
24,54
11,61
1,86
1.15
0,97
0,96
9. Lärche=Nutzknüppel 3 rm.
Die Zuſammenkunft iſt in der Römig
an der Bank.
(2198a
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Heſſ.Bürgermeiſterei Klein=Umſtadt
Sturmfels.
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
große Anzahl gepfändete
Gegen=
ſtände öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung.
(2254
Portner
Gerichtsvollzieher.
Schöne 5 Zit
hintere Roßdölferſtraße, gegen 3 Zimmer=
Wohnung in nur beſter Lage zu tauſchen
geſucht. Angeb. unter V. 6 Geſchſt. (*2255 Geſchäftsſt. (*2940
2 Zimmer
mit Küchenben,
teil=
weiſe möbl, an ruh.
Fhepaar ohne Kind
ſof. zu verm. Ang. u.
V 24 Gechſt. (*3010
1 Zimmer
Leeres Zimmer
part., 5X5, m. ſep.
Eing, Gas u. elektr.
auch f. Büro u.
Wa=
renlager geeign”", per
ſof. zu verm. Erf. b.
Friſch, Alexanderſtr. 16, I.
(*3008)
Bismarckſtr. 59, II.,
E. Reimund, groß.
leeres Zimmer ſof.
zu vermieten (*3019
Modern, gr. helles
Geſchäftsgebäude
nit Büros,
Lager=
räumen evtl.
Gleis=
anſchluß, auch f.
Fa=
rikat geeign., ſo ort
zu verm. Angeb. unt
V 16 Geſchſt. *2991
Kleines Büro
Landgr.=Phil.=Anlag.
ſofort zu vermieten
Näheres bei Dorſt
Hoffmannſtraße 21,
part., Hinterh / 3048
Verkſtätten
Bekanntmachung.Die Brennholzverſteigerung vom
30. Januar 1928 iſt genehmigt. Ueber=
weiſungs= und erſter Fahrtag Mittwoch,
den 8. Februar 1928, mit Zuſammen=
Am Freitag, den 3. Febr. 1928, kunft vormittags 9 Uhr am Forſthaus
Apfelbachbrücke. Ablauf der dreiwöchigen
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 eine Barzahlfriſt 21. Februar 1928. (2238
Mörfelden, den 31. Jan. 1928.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
WWohnungstauſch Größere, neuzeitliche
2 Zimmer=Wohnung
in ſehr gutem Zu=
ſtand mit Manſarde
und al em Zubehör,
im Martinsvier .,ge)
4 Zimmer=Wohnung
zu tauſchen Angeb.
unt. V 8 an d. Ge=
ſchäftsſtelle *296 Tauſche Heine ſahd te
3 Zimmer=Wohnung
Pankratiusſtr. gegen
4 Zim=Wohnung od.
große 3 Zim=Wohn.
Angeb. u. V4 an d
Werkſtatten
ſof. billig zu verm.
Ki burg, Schloß=
2944
gaſſe 12.
Werkstätte
mit elektr Licht ganz
oder teilw. zu verm
Angebote uut. V 23
an die Geſchſt. (* 009
Große helle
Werkſtätte
oder Lagerraum mit
Wohnung (1 u. 2. St.
Seitenbau) für
leich=
ten Betrieb ſofort zu
vermieten. Näh. in
der Geichſt. (*2975
Preußische Zentralstadtschaft, Berlin
Zeichnungseinladung
auf
Un 1060 00b. u harde Heieftsthendeisiehere aotdptädddr seie Heie!s
Zinstermine: 1. Hpril und 1. Oktober
Gesamtkündigung bis zum 1. Oktober 1932 ausgeschlossen
Stückelung für beide Reiben: 100.—, 200.—, 500.—, 1000.—, 2000 —, und 500-. — GM.
Die Goldpfandbriefe der Preußischen Zentralstadtschaft sind auf Feingold
gestellt. Die ihnen zu Grunde liegenden Deckungshypotbeken sind
Feingold-
hypotheken und halten sich, soweit es sich nicht um Neubauten bandelt, in
der Regel innerhalb 25% des Vorkriegsbeleihungswertes der Hausgrundstücke.
Die Goldpfandbriefe werden zum Goldmarkpreise verzinst und zum
Goldmark-
preise eingelöst Eine Goldmark entspricht dem Feingoldgewicht von 1/2790 kg.
Feingold. Die Auslosung der Goldpfandbriefe erfolgt zu 100 %- Die
Goldpfandbriete der Preußischen Zentralstadtschaft, die sämtlich
reichsmündel-
sicher sind, sind gesichert:
1. durch erststellige Feingoldhypotbeken,
2. durch das eigene Vermögen der Zentralstadtschaft und der ihr
ange-
schlossenen Stadtschaften,
3. durch die Garantie der beteiligten preußischen Provinzen, die anteilig
in voller Höbe dafür baften.
Zeichnungsfrist:
Zeichnungskurs:
Bis 4. Februar 1928
97 ½ %0
Zeichnungen nebmen sämtliche Banken, Girozentralen, Sparkassen und
Stadt-
schaften sowie die unterzeichnete Körperschatt entgegen.
Preußische Zentralstadtschaft
Berlin W 10, Viktoriastraße 19
Fernsprechanschlüsse:
Telegrammadresse:
Hmt Nollendorf 1833 — 4836
Stadtschaft
Hmt Lützow 8561 (Fernrut)
IV. 2246)
Möbl. Zimmer g
Inſelſtr. 38, 3. St.,
helles, ſonnig, möbl.
Zimmer mit elektr.
Licht am 15. Februat
zu verm. Anzuſeh. ab
4 Uhr nachm. (728210
Ne
Schloßgaſie 12,
b. Kilburg, möbliert
Zimmer ſofort zu
ermieten.
*2945
Submiſſion
auf Stammholz.
Die Gemeinde Klein=Umſtadt hat
fol=
gendes Holz abzugeben:
1. Fichte IVa Kl. 2 Stämme 5,78 fn
Preisangebote ſind bis zum
Mon=
tag, den 6. Februar 1928,
nachmit=
tags 1½, Uhr, bei der unterzeichneten
Bürgermeiſterei abzugeben.
Nähere Auskunft erteilt Förſter Klip
ſtein, Klein=Umſtadt.
Die Bedingungen ſind bei der
Bür=
germeiſterei erhältlich.
Das Holz iſt mit Rinde gemeſſen.
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Heſſ.Bürgermeiſterei Klein=Umſtadt
Sturmfels.
2197a
ſchön möbl
ſof. zu vm.
Zim per
*2979dfs
Schleiermacherſt. 18,
III,b. Bartels, möbl
Zim. zu verm. /* 2983
Ve
gut möbl. Zimmer
ſofort zu vm. (*293
Liebigſtr 55, p. ſchön
möbliertes Zimmer
304
zu vermieten
Ne
. St., ſehr gut möbl
Dop lel=Schlufz. mit
Küchenben. an gute
Mieter ohne Kinder.
Angeb unt V 14 an
*2984
ie Geſchſt.
Wienerſtr. 75 II., mbl.
Zim. m el. L. anruh.
Herrn z. bm. (*2351
Wieue ſtr. 75. III
einf. möbl. Zim. an
(rbeiter z vm. *2952
Am Freitag, den 3. Febr. 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtr. 40
fol=
gende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſondere:
1 Büfett, 1 Kaſſenſchrank, 1
Damen=
rad, neu, Marke Opel), 24 Pakete Keks,
2 Schreibtiſche, 2 Schreibtiſchſeſſel, ein
Rollſchrank, 1 Schreibmaſchine (
Con=
tinental), 1 Schreibmaſchinentiſch, ein
Warengeſtell, 16 halbe Flaſchen
Wein=
brand, 6 Fl. Kirſchwaſſer, 150
Putz=
tücher, 1 Diwan, 1 Bild: ferner neue
und gebrauchte Möbel aller Art u. a. m.
1. Klavier (Marke Scheel).
Feiner: nachmittags 3 Uhr in
meinem Verſteigerungslokale,
Bleich=
ſtraße 40, zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung:
1 elektriſches Piano.
Darmſtadt, den 1. Febr. 1928. (2277
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
möbl. Zimmer mit
Küchenben. z. 1. Mär,
zu vermieten. (*284,
Schultr. 12, I.
Frau Bader,
Wohn=
u. Schlafz., evtl. als
Büro zu verm. ( 298‟
Niedeſelſtr. 5, I.
vornehm. mbl. Zim
ſof. bg. zu vermieten
* 3068)
Franlfurt rſtr. 74, I.
iſt g. möbliert Zim
mer mit el. Licht ſof
zu verinieten. (*3031
Mühlſtr. 9, I.. r., gut
mbl. Zim. m.
Küchen=
benutz, per 15. Febr.
zu vermieten 3023
Waldſtr. 33, 1.,Schwarzer,
eleg. möbl. Zimmer
evtl=m, Küchenbenutz.,
ſofort zu vermieten.
Einzuſ.v. 1—2u. abds.
v. 6½—8 Uhr (*3060
Wenckſtr. b2, I.,
2 gut möbl. Zimmer
u. Küche zu vermiet.
(*3053)
Friſch von der See:
KaulÄA
ohne Kopf, im Ganzen
Pfd. 90 Pfg.
im Ausſchnitt
Pfd.
Pfg.
Schade 6
Fällgrabe
Filialen in allen Stadtteilen
„ Frandfarter Kalboreicht oour 4. Deor. Losd.
Danſe
a)Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
„III. Tei
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine...
4½ Dt. Schutzgeb.
Met
52.1
56.1
16.325
7.5
b)Ausländiſche
50 Bos. E. B. 1914/ 38
5% L.Inv. 1914/ 37
4½% „1898
% „1902
4½ Bosnien".
3.1
5% Bulg. Tabak. 021 17
4½2%0 Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
„ Goldr. .
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4½ einh. R. (k.).
370 Port, (Spz./III
5%Rum. am. R.03
4½%, Gold. 13 ..
4% am. kon.
4% „ am. 05
42 Türk. (Adm.103
%(Bagd.)
4%0 „(Bagd.) II
4% „unif. 190‟
4% „1911 Zoll.
4½% Ung. St. 191:
41
30
4.25
31.55
31.55
9.9
6.75
16.75
5.7
9.75
18.75
12.85
48 Ung. Goldr
(t Innsbr. Abk.)
4%0 Ung. Staatsr
Aa
4% Ung.Kronr..
Ung. Eiſ. Tor.
Außer=
europäiſche
5%Mex.am. in. abg.
5% „ äuß. 99
4½ „ Gold 04 ſtf.
L2o konſ. inn
4½%nFrrigat.
Tamaulipas!,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
10%Berl. 6.=Bk. G.
Berl. St. Gold
Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
Dresd. St.:G
30 Frtrſt. St.G.,
Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
Frrf. Goldpfbr
3%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
H.-St.=
Gold=
anl. .
Heſſ. Land.=Bk
Goldpfbr
Heſſ.Land.=Bl
Goldpfbr
Klöch.=Werk.
25.2
15.75
41
27.75
34.25
105
98
93
97.75
94
89
87
89.5
84
97
93
89
33
90
80.25
87
98.5
94
95
10%Komm. Elektr.)
Mark (Hagen)
Goldobl
8% Komm. 26
Darmſt. Reihe!
⁄ K. Landesban
Darmſt. ReiheI
Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
O M. Kraft Höchſ
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
Mannh. St.=G
M.=Stahlw. 27
Naſſ. Ldb. Gold
Nbg. St. Gldal
Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
0 Pfälz: Hyp. Bk.
Goldpfbr.
320 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
Pforzh. St.-G.
88 Birmeſ. St.=G.
80 Pr. Centr. Bd.,
Cr.-Bk. Goldpfb=
80 Pr. Centr.=St.
ſchafts=Gldpfbr
% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
O„ „ „
„ „ Lig. Pfb
Anteilic
7½% Rh. Stahlw.
102.8
95.5
96
93
89.25
95
81.4
94
102.75
97.25
94
88.5
96
98
98
94
97.75
94
89.5
83.25
60.75
122
10% Rh.=Weſtf.9
—
Cr.=Bk. Goldpf.
—
8% Südd. B. Cr. B.
Goldpfdbr. . . . . / 96.75
%6 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHnp.=
Gld=
obl. mit Option . / 92.75
V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gd.. ohne Option/ 90.25
Biag (V. Ind.
Unt. Bln.)
90
231 9
6.15
2 Voigt &Häffner
Goldobl. ..... . 93
o Württ. Hyp.
Bank Goldpfbrf. 96
Ohne
Zinsberechnung
5% Bdw. Kohl 23
6‟ Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 ..... 13.6
6%Heſſ. Bk.=Reg. 2:
2Heſſ. Volksſtaat
Roggen .
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw./ 9.15
5% Südd. Feſt. BG. 2.22
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
—
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyv. u. Wechſ.
Berl. Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frrſ. Pfandbr.=Bk. 17.95
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp. Bk. 14.175
Nord. Gr.=Cr.=Bk. 14.15
Pfälz. Hhyp.=Bk.. . . 9.1
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Hefſ. L.=Hyp.=B... 12‟,
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb. . 9.525
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr. 3
42 Galiz.=Carl=
Lud.=B.
4.25
3.
20 Oſt. Sd. /L.)ſtf
2,6%Alkt. Oſt. Süd.
2,60 Neue
4% Oſt. Staatsb. 83
30 Oſt. 1. b. 8. E.
3% Oſt. „ abo.
o „ „ „ 9. Em.
3% „ „ (abg.)
3 „ 1885
„ abg.
%Oſt. „ Erg.Netz
3Oſt. „abg.
2 Raab Oebd. 83
91
97
Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.
½%Anat., S. I
1.%0 Anat., S. I
O Anat., S.III
% Salon. Monaſt.
% Tehuantepec
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit
Bad. Bk.
Bk.f. Brauind. . ..
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Deutſche Bank ..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hhp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk....
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk.
Frankf. Bf.
Frankf. Hypth.=Bk
Frkf. Pfdbr.=B
Gotha. Grundkr. B.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb. ..
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk: . ..
Rhein: Hyp.=Bf.
Südd. B.=Credbitk.
4.8
2.
18.5
17.5
14.25
18.5
174.25
177
148
168.5
174
229
160.25
125
134
104
158.5
158.25
120
140
49
127.75
207
134.25
158
131
169
117.5
105
Südd. Disc.=Geſ. 1146
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein! 17.
Bergwerks=Akt.
Buderus
Eſchw. Bergw. . . 1208
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
„ Genußſchein .. . 1123.75
Kali Aſchersleben ./175
Kali Salzdetfurth 1250
Kali Weſterregeln ./185.25
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte). . . 121.5
Mannesm.=Röhre /147.75
Mansfelder.
Oberbedarf.
Otavi=Min.=Ant. . 42.75
Phönix=Bergb. . . . 101
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 163
Riebeck Montan.
SalzwerkHeilbronn /188
Tellus Bgb..
1112
Ver. Laurahütte. . 80
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/270
Henninger.
182
Hercules Heſſiſche. 1148
Löwenbr.=Münch. . 1322
Mainz, Aktienbr: . 248
Schöfferhof(Bind.) /313
Schwarz=Storchen 1168
Tucher, Nürnberg
Werger.
158
Akkum. Berlin ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher
6% E.A. G. Vzg
5% A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm ..
Bad. Maſch. Durlach
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin. .
Baſt Nürnberg
81
88
79.5
163
143
12
29
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh.=Sl
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr.
Chem. Albert
Chem. Brockh.
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. G. 7971,
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. S
D. Linoleumw. Bln
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.)
Dürr. Ratingen.
Dhckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht u. Kraft..
El. Lieferung .
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich .
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. ..
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G...
FeltencGuilleaum. /125.5
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frkf. M. Pok. & W.
Geiling & Cie.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch
Grün & Bilfinger.
Hufenmühle, Frkft./
Haid & Neu
Himnerſen
Hanft. Füſſen ...
Hanſa=Liond, Br.
Hartm. & Braun..
V
182
72.85
179,s
130
185
261
129
3
32
219.5
38.
51
230
103
54
Rit75
92.5
150
10.
127.5
155.5
33
51.5
138
83.5
141
Mre
85
51
165
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 93
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer .... 11
Hoch=Tief=Eſſen
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Fnag
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.. 16
Karſtadt, N.
Klein, Sch.&Becker/115.5
Knorr, Heilbronn. . 168
Konſerv. Braun ../ 69
Krw. All=Württbg. /105
Krauß & Co.
Lahmeher
Lech, Augsburg .. 121
Lederw. Rothe .
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm. /135
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt.. 116.5
Mars=W. Nürnberg/133
Metallgeſ. Frkf.
Miag Mühlenb.
139
Moenus Stamm
67.5
Motorenf.
64.5
Motorenf. Oberur
Münch. Lichtſpielk. 122
Neckarſ. Fahrz.
1100
Neckarw. Eßlinger
Beters Union
1112.5
Pfälz. Nähm Kayſerl 57
Philipps A.=G.
Porzellan Weſſel. . 32.5
Rein. Gebb. & S
1118
Rhein. Eleltr.
152
Rhenania, Kunhe
53
Rütgerswerke
95
Schneid & Hana
49
Schnellpr. Frankth. 76
Schramm Lackfr.. 136:
Schriftg. Stempel 121
Schuckert. Elektr.
Schuhfbr. Weſſel. . 84.5
ſchuhf. Herz..
20.75
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff. . . . 80
Siemens Glas..
Siemens & Halske. 280.75
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A=G. /13 25
Thür. Lief. Gotha. 115.25
Uhren Furtwäng
Unter fr. Kr. El. V.. 1105
Beithwerke..
Ver. f. Chem. Ind. 100
Ver. d. Olfbr. Mhm. 87
Ver. Faßf. Caſſel. . . 56
Gummi. Bln.=Frkf. 91
Pinſel=Nürnberg .. / 81
Ultramarin .
Zellſtoff Berl.. . . . 1147.5
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner. 178
Volthom Seil ....! 73
Wahß & Freytag. 137
WegelinRußfbr. 140
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Memel . . . . 142
Zellſt. Waldhof. . 248
Zuckerf. Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz.
A. Dt. Eiſenbahn..
A. Lokalb. u. Kraft 181.5
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 142
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.! —
Hapag ....."
147
Nordd. Lloyd
92.75
142
74.75
Frkft. Allg. Verſ..
Frankonia Rückv.
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz..."
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder.
VenulethcEllenb.
176
36
59.25
[ ← ][ ][ → ]Nummer 33
Donnerstag, den 2. Februar 1928
Geite 43
Als ich noch Prinz war....
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
4)
(Nachdruck verboten)
Er ſaß ihr gegenüber. Blickte in dieſe klaren, mütterlichen
süge, in denen ſehr fein verſteckt kleine Falten der Sorge,
heim=
achen Leides ſich zeigten. Das Lächeln verwiſchte dieſe Linien
— und der Prinz ſah jetzt nur, wie jung die Mutter doch noch
ausſah. Trotz des grauen Haares, das ſich um die Schläfen
Tgte. Eine tiefe Zärtlichleit erfüllte ihn. Ihm war, als ob dieſe
Taren, guten Augen bis auf den Grund ſeiner Seele zu ſehen
vermochten. Wann hatte er ein Geheimnis vor ihr gehabt? Sie
war der gute Geiſt des Hauſes geweſen. Immer hatte ſie die
GHärten des Vaters abzuſchleifen geſucht. Sie befahl nie
rebat.
Und nun — „ich warte ſchon lange darauf‟. Die Worte
waren wie eine ſanfte Mahnung.
Da bekannte er.
„Mutter — ich mag es nicht mehr vor dir verſchweigen —
Eh trage es nun lange genug allein mit mir herum. Ich — kann
ain Mäbchen nicht heiraten, das ich nicht liebe. Auch der
Gehor=
ſäm hat ſeine Grenzen. Ich kann nicht.”
„Mein Sohn — man kann ſo vieles — man hat ſehr viel
ſtraft in ſich — man glaubt nur ſo oft nicht daran —
„Nein, Mutter — nicht ſo!”
„Thereſe von Waldburg iſt deiner wert, Ferdi. Sie iſt dir
ſroch auch keine Fremde —
Die Herzögin ſprach leiſe und ruhig. Tröſtlich klang ihre
Stimme.
„Aber — es iſt wohl etwas anderes, was dich zu mir zwingt,
Ferdi. Sprich nur. Komm, ſetz’ dich näher zu mir —”
Er ſetzte ſich neben ſie auf die Ottomane.
„Ich liebe eine andere, Mutter —‟
Er ſchwieg. Und Anna Luiſe Branzell lächelte ein klein
wenig.
„Sprich, Ferdi —‟
Da kamen ihm die Worte. Strömten aus des Herzens froher
Seligkeit und formten das Bild der Geliebten wieder, um es der
Bauſchenden ganz nahe zu bringen. Still hörte dieſe zu — mit
beinem Wort unterbrach ſie den Sohn.
Und erſt als er ſchwieg, ſagte ſie:
„Sie muß ja ein Wunderkind ſein, deine Anita.”
Nichts weiter.
„Mutter — du müßteſt ſie ſehen, ſie ſprechen und ſingen
hören. Es gibt nichts Schöneres. Sie iſt ein Wunder. Ich
kann ohne ſie nicht ſein —
„Das haben ſchon ſo viele geſagt, Ferdi — ſehr viele. Und
— es ging nachher immer auch anders. Man ſtirbt nicht daran.”
„Nein, nein — Mutter, das biſt doch nicht du, die ſo
ſpricht!“
Da wandte ſie ihm das Geſicht zu und nahm ſeine Hand in
ihre Hände.
„Ferdi — was ſoll ich dir raten? Du biſt der Prinz
Bran=
zell — und du wirſt nicht wollen, daß ich zuſehen muß, wie
Mann und Sohn ſich haſſen und — voneinandergehen. Dein
Vater würde es nie zugeben. Du hängſt mehr als andere von
deinem Vater ab; du weißt . .
Er lächelte ſpöttiſch auf.
„Du meinſt, er kann mir — das Geld nehmen? Die
Apa=
nage entziehen?”
„Du wäreſt ein armer Meuſch, Ferdi.”
„Nein, Mutter — damit könnte er mich nie zwingen.
Nie=
mals! Ich brauche die Apanage nicht. Ich brauche die
finan=
ziellen Unterſtützungen und — das Erbe nicht. Verzeihe, daß ich
das ſage. Ich bin — Gott ſei gedankt — auch Arzt und könnte
mir ſelber verdienen, was ich und Anita brauchen. Sie iſt ja
keine Prinzeſſin! Uind ich kann ohne Marmortreppen und
Leibdiener und Schloßherrlichkeiten leben!“
Es leuchtete auf in den Augen der Herzogin. Sanft ſagte ſie:
„Vielleicht — könnteſt du es, Ferdi —
„Aber — das iſt mir nicht ſo wichtig. Sag’ du, Mutter,
würdeſt auch du mich haſſen und mich nicht mehr kennen, wenn
ich — ſo davonginge?"
Da blickte ſie ihn herzlich an.
„Du bliebeſt immer mein Sohn. Und wen du liebſt, den
würde wohl auch ich lieben müſſen.”
Er umfaßte ſie in impulſiver Dankbarkeit.
„Ich wußte es ja. Alles Gute in mir habe ich von dir.”
„Mein Junge —
Sie waren wieder beide ſtill.
„Laß Zeit vergehen, Ferdi. Das ſind Dinge, die nicht allein
mit dem Herzen entſchieden werden. Du haſt mich überraſcht.
Verſteht du das nicht? Das alles iſt doch wie ein Märchen.
Man muß nachdenken — und nachfühlen — und prüfen und —
ſich nicht im Rauſch vergeſſen. Ich will dir ja helfen — wenn ich
könnte — aber nicht heute und morgen —
„Nun biſt du wieder ganz du ſelbſt”, rief der Prinz fröhlich
aus. „Wie froh mich deine Worte machen!“
„Sei klug, Ferdi. Du weißt, wen wir zu Gaſt bekommen.
Niwm Rückſicht. Prüfe dich ſelbſt genau. Oft betrügt uns das
eigene Herz. Du mußt dich zuſammennehmen.”
„Ach — die Unruhe, Mutter —‟
„Sie wird vergehen, wenn du nun Verpflichtungen haſt.
Und das iſt gut ſo. Oft haben verſchiedene Frauen das gleiche
Lächeln. Nimm dich Thereſens an, wenn ſie hier iſt
„Aber ja, Mutter.”
„Ihr habt euch ſonſt gut verſtanden, ich weiß es doch.
Viel=
leicht — daß ſie das Bild der anderen doch verdunkelt —
„Nie — niemals —
„Und wenn nicht, Ferdi — dann wird noch inmer Zeit ſein,
dir zu helfen. Dann — gehe den Weg, den du gehen mußt.”
Er zog ihre Hand an die Lippen. Er fühlte ſich wunderbar
geſtärkt.”
„Nun bin ich ruhig, Mutter. Ich wußte es ja, daß du mir
raten würdeſt.”
Er verließ ſie.
Die Herzogin blieb nachdenklich ſitzen. Ein verfonneneg
Lächeln um den Mund. Etwas hatte Ferdi doch vom Vater
— und der wußte es nicht einmal: den Trotz! Die kühne
Ver=
wegenheit! Hatte nicht auch ihr Gatte einſt Widerſtände
zer=
brochen, als er — gerade ſie, die kleine, arme Komteſſe zur Frau
nahm? War ſie ſeiner — nach dem Kodex ſtrengſter Etikette —
nicht auch unerbenbürtig geweſen? Ach — wie lange war das her.
Und nun — wiederholte ſich alles im Sohn. Wer wollte da
richten? —
Anna Luiſe Branzell lehute ſich zurück. Ferne Erinnerungen
ſtiegen gaukelnd in ihrer Seele auf. Erinnerungen, die ihr
alles Schwere in ihrem Leben ertragbar gemacht hatten.
Er=
innerungen einer Liebe, die weit, weit zurücklag. Ob Karl
Auguſt nie mehr daran dachte?
Sie lächelte. Das Leben mit ſeinen vielen Enttäuſchungen
hatte ihn, den Ehrgeizigen, hart gemacht. Hatte ihn das Viſier,
das eiſerne, vor das Geſicht ziehen laſſen. Aber tief im
Inuer=
ſten ſeiner Seele mochte wohl auch noch ein fernes Gedenken an
ſchönere Tage liegen. Und daß es ſo war, das hatte im Herzen
der Herzogin auch nie — bei aller Trauer und allem Leid — die
Güte ſterben und die kleine Flamme verſtehender Liebe
er=
löſchen laſſen. —
Es war ein ſehr prunkvoller Gmpfang, den die Herzogin
von Waldburg und ihre Tochter erwartete. Die großen
Emp=
fangsräume ſtrahlten im hellſten Licht, und der Erzherzog war
in liebenswürdigſter Laune. Der Prinz fühlte, keine Unfreiheit
mehr in ſich — er gab ſich herzlich und unbefangen, und als er
der Prinzeſſin die Hand zum Gruß reichte, lachte er froh:
„Thereſe — es war wahrhäftig Zeit, daß wir uns einmal
wiederſahen. Ich glaube, wir ſind mit dem Tennisſpielen ganz
aus der Uebung gekommen —‟
(Fortſetzung folgt.)
Reitinger & Blechſchmidt
„Inhaber Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtraße 19,
Telephon 543.
Erſtklafſiges Fiſch=Spezial=Geſchäft
„Wir empfehlen:
Pfun
Ia Blutfriſche
ur 0. 20
grüne Heringe
Gekocht oder gebacken und dann in
Eſſig gelegt,ergeben dieſelben ein billiges
ſchmack= zud nahrhaftes Gericht.
Angelfchellfiſche, Kabliau,
Heil=
butt, Steinbutt, Seezungen, Rot=
*
zungen, Schollen
Friſche Auſtern
ff
O H
Friſche See=Muſcheln Pfd. 0.15, 10 Pfd. 1.30
Spiegel=Karpfen, Schleien
Lebendesorellen: Rheinhechte,
Breſem, Rheinzander, Bärſche
Pfd. 0.50
Rhein=Backfiſche
Räucherwareu (Bücklinge uſw.)
Mari=
naden nud Fiſch=Konſerven
Büchling Kiſte (7 Pfd Inhalt Mk. 1.85
Erſte Darmſtädter Friedſiſhbächerei, täglich in
Betrieb. Gebachen wird (wie bek.) n d. Beſte
Fiſch=Koſtſtube
Eier Süßrahmbutter Käſe
NB.; Prompter Verſand durch Liefer=
(*3073
wagen.
Verkäufef
Bettkederni
Reiniguns
(elektriſcher Betrieb)
Juletts, relle, Bettfedern, Daunen
Metall=, Holz= und Kinderbettſtellen
Spiralmatratzen in allen Größen
Meuanfertigen u. Aufarbeiten aller
Beiten und Polſtermöbel
Jakob Heymann Teleph. 97
Beſſungerſtr. 55 B.1160
Tapezierm
Bogaarthten
Reiormhaus (233=
Braunwarth
Ernst- Ludwigstr.
empf. Drog=Secher Nchfl
WAirKS. HuSteptees Ludwigshöhſt 1 B867
Felsch eingekroffen!
Kabeljau, im Schnitt, Pfund 50.3
Schellfiſch,
Seelachs,
Silberlachs, „
Bratſchetl iſche
Grüie Heringe
Ger. Scheilfiſch
Stückflurdern
Makrelenbücklinge
Lachsheringe
80 J
40 3
60J
40 J
20 9
70
100 %
605
60 Z
Täglich eintreffend!
Süßbücklinge. Pfund 40=
Kieler Sprotten, /4 „ 30
Flschhandlung
( 2264
Wagner
Ellsabethenstr. 7 Tel. 2825
Verſand nach allen Stadtteilen!
Lieferung frei Haus! (2264
alte, gekehlte 1tür.
Rleiderſchränke
ab=
zugeb. vorm. von 10
bis 12 Uhr.
Heinrich=
ſtraße 95, II:(*2941
(Stilleben)
billigſt zu verk. ( 3059
Rothermel
Steinſtraße 22, II.
EchtePlüſchgarn,beſt.
. Sofa, 2 Seſſel, 4
S ühle ſ. bill z.
ver=
kaufen.
Wendelſtadt=
ſtraße 34½, 1. (3055
Neue Bettſt. mit
Sprungr bill, zu vk.
E Gebhardt,
Beſ=
ſungerſtr. 74. (*3039
2 gl. g. erh.
Muſchel=
bettſteilen mit 2
Nachttiſchen billig zu
verkaufen. Näheres
in der Geſchſt. (*3028
Günſtige
Gelegenheit!
Ca. 30 gebrauchte
Motorräder, tabellvs
hergerichtet, darunter
B. M. W.. D=Rad,
D K. W., Ardie,
Enfield bil abzugeb.
Donges & Wieſt
2122a
Gelegenheiskanf!
Wenig gef. W. K. C
und Mifa=Herrenrad
billig zu verk /*2999
Mechaniſche Werkſt.
E. Lohmanu
Stiftſtraße 79.
Damen-
Rad
aſt neu, billig zu
verkanfen.
Alexan=
derſtr. 6, Werkſtätte.
(*3015)
Fahrrad verkauf.
Preis 25 Mk. ( 2742
Pankratiusſtr. 6, pt..
Motorräder
„Flottweg”, Steuer=u.
Führerſcheinfrei,2PS
Corona”, 3 PS., in
gutem Zuſtand, zu
verkauf. Dieburger=
137
ſtraße 1:
50—60 BS.
Halbdiesel
u verkaufen
Ange=
bote unter V 33 an
die Geſchäftsſt. (* 3036
EIIAüZ
enorm billig!
dedes Stück ein Schlager!
Toiletten-seifen
Stück 0.15, 3
Blumenseife, Wolif 8 Sohn
Rosenseife, 90 Gramm, beste Oualität".
„ Stück 0.28, 2
Glyzerinseike, 90 Gramm
„ Stück
Blumenseife, 90 Gramm
Stück
Badeseile, rund, 150 Gramm
Stück
Blumenselfe, Mouson
Stück
Fliederselfe
Stück
Melkenseife
„ Stück
Lanolinseife, Marke Kreuzring
0.25,
0.40,
0.45,
0.30,
0.30,
0.30,
Stück
stück
Stück
Stück
Stück
Stück
Stück
stück
Stück
Unsere
Lschlagt
3 Stück la Blumenseife 0.50
Seifenheutel, 1 Pfd. Blumenseife 0.95
4St. JaLavendelseife, rund 1.00
A
Fen
Kernselfe, gelb, Fabriket Flammer . . . . 0.18, 3 Stück 0.50
400 Gr., 0.35, 3 Stück 1.00
Kernseife, gelb,
Kernselje, weiß
200 Gr., 0.23, 3 Stück 0.65
Kernselfe, weiß
400 Gr., 0.45, 3 Stück 1.30
Sunlichtselle, Doppelstück . . . . . . 0.40
0.35
Sunlichtseike, große Würfel . . .
Rlegel — 1 kg Flammerseife, weiß . . . . . . . 1.05
Rlegel . . . . . Flammerseife, gelb . . . . . . . 0.75
Mar solange Vorrat!
Großes Blockstück
G.as
garantiert reine Kernseife.
in la Zuſtand, mit
kompl. Ausrüſtung u.
Sozius weg. Anſch.
eines Wagens zu
verkaufen. Preis X
950.— netto. Anfrag
unter V 28 an die
Beſchäftsſt (*3026
Boudampf=
Waſch maſchine
billig z vk.
Heinrich=
ſtraße 110 III. *3043
6XtMeter, m.
Eſen=
lonſtruktion, zu verk.
Geurg Weber III.,
Ober=Ramſtadt.
Darmſtädterſtraße 40.
Teleph. 31.
SchmiernSeife
Ia Lelnölware, garantiert rein.
...... Pfund 0.40
Eimer mit 15 Pfund (Eimer gratis) . .
.. . . . 5.50
.
dünn autzutfasen. Prele 7,. Dore B Pis. 1. Dose RM 1.50. 1. bose RM 2ch
Erhältlich in allen Drogerien,
MuTy
neueſtes Spſtem mit
Zubehör für 270 ℳ
zu verkaufen.
Anzu=
ſehen von 5—9 Uhr.
Kling,
Heinheimer=
ſtraße 74.
Gelegenheit.
5½ m Silberſlitterborte
* Mk. und verſchied.
andere billig zu verk.
Dieburgerſtr. 50, I.
mit 18 Platten, faſt
teu, billig zu verk.
Näh. Geſchſt. (*2954
Smokin: mit Weſte,
auf pa. Seide gearb,
für größere Fig. z. vk.
N.=Ramſtädterſtr. 29,
*2948
„ Stock
Neuer Smoking=
An=
zug für ſchmale Figur
zu verkaufen ( 3016
Schuchardſtr. 11, II.
P. Damenſtief.
faſt neu (Gr. 38-40,
zu verkauf. a 6 Mk
Näh. Geſchſt. (*2963
Entawahanzug, Gr.
46, Bauchanzug, Gr.
2 bill. zu verk.
Kies=
traße 31, 1. Stock. (*3050
Neues Bruchband, n.
getr., g. b.z. vr. (*2992
Roßdörferſtr 23, I.
Gurerhaliene
Bade=
einrichtung
mit Ofen zu verkauf.
Ernſt=Ludwigſtraße
9, 2. Stock.
(2243
Klein=Auto
Sitzer, wie neu, ſehr
bill abzugeben. (2119a
Donges & Wieſt
Pfund 0.50
Selkenflocken, garantiert rein . . .
Seikenpulver, garantiert rein . . . . . . . . . Pfund 0.30
onnäG
BonnnerBafn
Telephon 2073
Wiederverkäufer höchste Rabatte!!
Beachten Sie unsere 6 Fenster!
Bar=Darlehen
Abei Monats=Ein=
9komm auf
Raten=
rückzahlung, und
Hypotheken
prompt dch (18143
Fa. G. Ebert
Saalbauſtr. 60
handelsgerichtl.
Feingetrag. Firmal
I
Zum Ausbau
ſenes neuen
Unter=
nehmens — A.=G.—
werd. ſof. noch 2—3
Teilnehmer mit je
1500-200 Rm.
Ka=
pital geſ. Gefl Ang.u.
V 17 Geſchſt. ( 299/
Ludwig Nösinger
Untere Eliſabethenſtraße 42, Telephon 367
Erſtes Fiſch=Spezialgeſchäft am Platze
Holländer, fiſch, Kab iau, Rotzungen,
Nordſee / Stinte uſw.
Seehecht, Limandes, Schell=
Allerfeinſte Ede f ſche:
Rhein= u. Si berſalm, Stein= u.
Heil=
butt, Seezungen uſw.
— Lebende Bachforellen —
Aus meiner Rheinfiſcherei:
Lebende Spiegel= u. Schuppenkarpfen,
Aale, Schleien, Hechte, Bärſche, Breſem,
Backfiſche.
Gewäſſerter Stockfiſch, Seemuſcheln
la Konſumſiſche
Grüne Heringe 18 H / Bratſchellfiſche 35 D
4 Pfund
70 J I Kabliau o. K. 40. S
zprotten 1 Pfd.=Kiſte 70 5. ¼ pfund 25. 5
In Räucherwaren, Marinaden,
Fein=
konſerven allergrößte Auswahl, billigſte
Preiſe, beſte Qualität.
Fachmänni che Bedienung, prompte
(2279
freie Zuſendung.
Wite
natur=
reiner Dienenhonig
loſe gewogen und in Gläſern billigſt.
Seit 30 Jahren Spezialität der Fa.
Fr. Veckenhaub,. Med.=Drogerie
Schulſtraße
(2115a
Feinſter Nordſee=Bratſchellfiſch . . Pfd. 35 Z
Schellfiſch ohne Kopf.
38 „
45 „
Goldbarſch ohne Kopf”.
35 „
Knurrhahn
gevutzt, im Ausſchn
Geehecht beſond. bilig Pfd. 60
Lebendfr. Ryeinbreſem . 70„
Rubel gf. 60 z Badſiſche 50„
Allerfſt. Nordſ.=Seelachs, gep., i. Schnitt 45 „
pfd. 60
Kabliau
70 „
Schellfiſch
„ 70
Edelfilet, abgepacht
Lebendfriſche große grüne Heringe „ 20 „
bei 5 Pfd 45 3
Tä lich friſh aus unſerer Räucherei:
füße Makrelenbücklinge echte
Mak=
relen, ger. Sch l fiſche, Lachsbücklinge
A0. 5naſt
Neue Holländer, Norweger und S
rot=
tiſche Fettheringe, alle neue Marinaden
in jeder Packung und Delikateſſen.
Erſte Darmſtidter Fiſchräucherei
und Marinieranſtalt (2232
Enkirch & Rühl
Telephon 2599
tiesſtraße 41
AAANIA
Ein Film der Menschlichkeit!
12 erschütternde Akte 12
DIE DARSTELLER:
Hans Stuewe, Adele Sandrock, Henry Bender,
Grete Mosheim, Ellen Kürty, Ida Wüst
Bernhard Goetzke, Eduard Rothauser, Curt
Gerron, Carl Walther Mever. Rudolf Forster, Grete
Reinwald, Friedrich Kayssler. ( 2242
Dazu: Das übrige Beiprogramm
Anang 3 Uhr — Abends 8 Uhr
5I OKSNEORAD5.
Heute und folgende Tage
Der große Revue-Erfolg!
Bas lebende magann
Piands
(Jbach uſw.
Flügel
(Steinway,
Blüthner uſt.
Harmoniums
fabrik=
repariert.
Billige Preiſe.
Bequeme
Teilzahlung.
Näheres durch
Chordirektor
Wilh. Maher
Viktoriaſtr. 32.
Telephon 4260.
(22482)
Der große Zirkusfilm bieter ein ganz auserwähltes
Doppelprogramm-
ARNIBTRIA
(Im
7 Akte
Zauber der Manege)
Mary Johnson, Werner Fuetterer 7 Akte.
Die Fremdengasse v. New Vork
Ein Film aus dem Einwanderer-Viertel New Vorks (3064
Die veueste Emelka-Wochenschau. 7 Akte.
7 Akte.
Jugendliche haben Zutritt — Anfang 3½ Uhr
Residenz-Theater
Leizter Tag!
Die
Hochstaplerin
Nach dem Roman v Hans Land
„Der Fall Gehrsdorf‟
TOM TVLER in dem Film:
Der ( 3065
Cowboy-Kavalier
Die neueste Emelka-Wochenschau
Schirme
größte Auswah. zu
billigſten Preiſen. —
berziehen u. reparieren.
ohanna Techel
Schillerpl. 3, 1.
Uhren=
haus. Kein Laden.
159a
Aaeingader weinstane
Tel. 2474 Frl. H. Moog Lulsenplatz 1
Heute Vonnerstag und morgen Preitag
Bukraen! PsN
BrauereiAusſchank zur Krone Schuſtergaſſe
Donnerstag und Freitag, 2 und 3 Februar
Schlnchlfen
An beiden Tagen
KONZERT
karnebaliſtiſchen Charakters
der geſamt. Harmonie=Muſik=Vereinigung
unter perſönlicher Leitung ihres Dirigenten
Kammervirtuoſen L. Kümmel (2228
Mitiagstiſch in und außer Abonnement
Hotel-Restaurant
Darmstädter Hof
Rf
Grafenstraße 22
Donnerstag und Freitag
UrOdes Bchtachhes
Spezialität „Schlachtplatten‟
Es ladet freundlichst ein Georg Hartl.
Rummelbräu
gegenüber der Festhalle
Freitag und Samstag
Schlachtfest
Es ladet höflichst ein
272/
Karl Heidenreich.
Schneiderel und Bügel-Anstalt
„Blitz‟ Ballonplatz 6 (Hor)
bügelt für 1.50 Anzüge, Mäntel, Kostüme
Roparaturen und reinigen sorgfältig und
billig.
*3052
Billige
d79a
F
Freundſchaftsbund Stolzenfels
Gegründet 1904
Samstag, den 4. Februar 1928
Gr. pompöſer Maskenball
in der Ludwigshalle, Obergaſſe 12. (*2997
Anfang 7 Abends Eintritt 50 J
Thud eie Falt.
bedarfsartikel kaufen
Sie vorteilha" bei
Thiele Nacht
Darmſtadt, Bleichſtraße 9,
und Alexanderſtr 19.
Anleitung koſtenlos.
VA. uich def Haaskau
Waldschtouchen
Griesheim b. Darmstadt, Haltest. d. Lin.9
Donnerstag, den 2. Februar, ab 4 Uhr
Konzert und Tanz
Vorzügliche Speisen und Geträvke.
Becitzer: E. Schneider.
3012)
Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete C (11. Vorſtellung)
Donnerstag, den 2. Februar 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.15 Uhr
In der neuen Inſzenierung
Der Reviſor
Komödie in vier Aufzügen von Nikolaus/Sonntag, 5. Februar:
Gogol, deutſch bearb. von Wilhelm Lange
Inſzenierung: Friedrich Neubauer
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mitwirkende.
We
Margarete Carlſen, Paula Karſtedt, Käthe
Meißner, Mela Wigandt, Hans Baumeiſter,
Eduard Domeck, Karl Ebert=Beher, Wernerſhof. Auk 8.20 Ober=
Finck, Hermann Gallinger, Eduard Göbel
Friedr. Jachtmann, Richard Jürgas, Hugo
Keßler, Joſef Kreuter, Paul Maletzki, Hans
Ney, Karl Paryla, Gothart Portlo f, Hans
Schambach, Artur Schettler,
Kurt Weſtermann.
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätz= 1 — 10 Mark
Kleines Haus
Donnerstag, den 2. Februar 1938 die Geſchſt. (3063
Anfang 18.00 und 20.00 Uhr
Zum letzten Mal
Der pſychoanalytiſche Film
Geheimniſſe einer Seele
Regie G. W. Papſt
Darſteller:
Auerner Krauß
Olka Grüning, Ruth Weyher, Pawel
Pawlow, Jack Trevor
Preiſe der Plätze: 0.80—2.50 Mark
Rheinmeiſter
Dnlogef
ſpielt am Sonntag
um die füdd. Meiſierſchaft gegen
Sormand
Darmſtadt.
2. Wanderung
Ober=Ramſtadt—
Wembach —Nieder=
Modau — Nieder=
Ramſtadt.
Abf. 8.01 Oſtbahn=
Namſtadt.
Sonntags=
fahrkarte 4. Kl. —0/4)
Mark löſen (2276
Bühnenvolksbund.
Abonnement K
II Sperrſitz
für d. Neſt d.
Spiel=
zeit abzugeben. Gefl
Anfrag. V 40 an
in Worms
Ball=
friſuren
Damen=
Spezial=Salon
Gaby
Roſenheim
24 Neckarſtr. 24
1. Stock
Vorderhaus.
Tel. 3074.
*3074)
S rümpfe wv. angeſt.
Paar 80 Pfg. (*
Roßdörferſtr.
mit großer Huswahl ſtets friſcher Lebensmittel,
mit guten Qualitäten und billigen Preifen,
mit fachmänniſcher Beratung und freundlicher Bedienung,
die Filialen der Firma
darum bevorzugt die
Hausfrau ſtets PAV Schade & Füllgrabe
Unſer Februar-Angebof bringt
große Vorteile:
Für den Mittagstüich: Pür den Abendtiſch:
Gemüſe=Erbſen „Ooſe 759
Junge Erbſen.
„Ooſe 889
Karotten, geſchnitten /Doſe 453
Junge Erbſen m. Karott. /„Doſe 90₰
Junge Schnittbohnen.//Ooſe 659
„Ooſe 759
Apfelmus
Pflaumen mit Stein //,Ooſe 82
Birnen, weiß,/Frucht, /„Ooſe 1.10
Mirabellen, feinſie „Ooſe 1.40
Ananas
„Ooſe 1.50
Limburg. Käſe, 208Fett in ganz. Stein pfd. 542
„ im Ausſchnitt ¼ pfd. 149)
EdamerKäfe, 20% Fett, in ganz. Kug, pfd. 809
in ½ und ¼ Kugeln .pfd. 628
im Ausfchnitt . . Apfd. 218
Marinaden, Rollmops, Bismarck=
Brat=u Geleeheringe, 1.Lit Doſ 958
Fettbückinge, friſch geräuch Pfd 289
Blutwurſt, geräuchert . Pfd. 809
Leberwurſt, la
Pfd. 309
Für den Frühstückstisch:
Nolkereitafelbutter, . 1/. Pfd. 0.95 Magnet=Eier,fr Trinkeier,10St. 1.95
Bienenhonig, garant rein Glas 1.45 Siedeier, große, 10 St. 1.70, 1.40
Aus eigenen Importen neuer Ernte empfehlen wir:
Kaliforn. Miſchobft, feinſt. Pfd 0.90 Kalif. Rieſenpflaumen Pfd. 0.68
Miſchobft, feines . . Pfd. 0.70 Kalif. Pflaumen, Pfd. 0.55, 0.45
Kaliforn. Aprikoſen Pfd. 1.50 Kaliforn. Ringäpfel . Pfd 1.10
Papier=Mützen
100 Stück von Mk. 2.50 an
Stirnbändermit Reiher
von 50 Pfg. an
Diademe mit Federn
von 40 Pfg an
Girlanden v. 15 Pfg.an
in großer Auswahl
Blüten=Dekoration
Krepp=Papier
Papier=Blaſen
von 5 Pfg. an
Blech=Blaſen
von 10 Pfg. an
Tuch= und Papier=Larven
Papier= und Metall=Orden
Pritſchen
Schirme
Naſen
Bärte
Fächer
Brillen
Ohrringe
Ratſchen
Blumen
Glühnaſen
Vatermörder
Stöcke
Monokel
Zepter
Tanz=Kontroller
Eintritts=Karten
Garderobe=Karten
Luftſchlangen r Konfetti
Vereinen. Birte Sonderpreiſe
IttoGunther
Karlſir 26 Fernſpr. 3121
B