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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 32
Mittwoch, den 1. Februar 1928.
191. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
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Kädter und Nationalbank.
Die Anfechtungen der Gültigkeit der beſſiſchen Landtagswahl vom 13. Nov. 1922
ſeitens der Wirtſchaftspartei, der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft und der
Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei.
Die Entſcheidung des
Heſſiſchen Staatsgerichtshofes.
Die heſſiſche Landtagswahl
vom 13. November 1927 iſt gültig.
Geſtern vormittag trat der Heſſiſche Staatsgerichtshof im
großen Schwurgerichtsſaal des Landgerichtsgebäudes zuſammen,
um über die Anfechtungen der Gültigkeit der heſſiſchen
Land=
tagswahl vom 13. November 1927 ſeitens der Wirtſchaftspartei,
der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft und der
Nationalſozialiſti=
ſchen Arbeiterpartei ein Urteil zu fällen.
Oberlandesgerichtspräſident Dr. Stein, der den Vorſitz
führte, eröffnete die Sitzung um 9 Uhr 30 Minuten. Der
Staats=
gerichtshof ſetzte ſich wie folgt zuſammen: dem Präſidenten, den
Oberlandesgerichtsräten Altendorf, Dr. Mayer und Dr.
Schnei=
der, dem Landgerichtspräſidenten Neuenhagen ſowie den
Abge=
ordneten Schül, Weſp, Dr. Müller, Scholz, Reiber, Kaul,
Rech=
thien und Ritzel.
Das heſſiſche Geſamtminiſterium läßt ſich vertreten durch
Miniſterialdirektor Dr. Schwarz und Miniſterialrat Bornemann.
Beanſiandung der Zuſammenſetzung des
Heſſiſchen Staatsgerichtshofes.
Die Vortreter der die Gültigkeit der Landtagswahlen
an=
fechtenden Parteien beanſtanden die Zuſammenſetzung des
Staatsgerichtshofes. Sie vertreten die Auffaſſung, daß der
frü=
here, nicht der neugewählte Staatsgerichtshof entſcheiden müſſe.
Miniſterialdirektor Dr. Schwarz führt demgegenüber aus:
Es iſt hier die Zuſammenſetzung des Staatsgerichtshofes
be=
mängelt worden, eine Frage, die ſeit geraumer Zeit, von den
Herren hier in die Wagſchale geworfen wird, um womöglich den
Staatsgerichtshof unfähig zu machen, in dieſer Angelegenheit zu
elitſcheiden. Es iſt heute gefagt worden, man hätte erwarten
kön=
nen, daß der Staatsgerichtshof in ſeiner alten Zuſammenſetzung
erſchiene. Die Herren überſehen, daß der alte Staatsgerichtshof
nicht mehr exiſtiert. Er iſt in dem Augenblick von der Bildfläche
verſchwunden, in dem der Landtag einen neuen
Staatsgerichts=
hof wählte. Die Landtagswahlen ſind noch nicht für ungültig
eiklärt. Solange das nicht geſchehen iſt, hat er alle Rechte des
Landtags, er kann alſo auch die Wahlen vornehmen.
Das Gericht zieht ſich darauf zur Beratung zurück.
Nach ſeiner Rückkehr verkündet der Vorſitzende: Es wurde
beſchloſſen, daß dem Ablehnungsgeſuch bezüglich der am heutigen
Gerichtshof beteiligten Abgeordneten nicht ſtattzugeben ſei.
Die=
ſer Beſchluß wird mit den in Frage kommenden Beſtimmungen
der Verfaſſung und der Geſetze eingehend begründet.
Die geſetzliche Grundlage der Wehlvorſchläge.
Oberlandesgerichtsrat Altendorf führt als
Berichterſtat=
ter unter anderem aus: Das Landtagswahlgeſetz vom 16. März
1921 hatte in ſeinem Artikel 17 Abſatz 2 beſtimmt, daß die
Wahl=
vorſchläge von mindeſtens 50 Wählern unterzeichnet werden
müſſen. Durch das Geſetz vom 15. Oktober 1924 wurde er dahin
abgeändert, daß die Wahlvorſchläge von mindeſtens 500
Wäh=
lern unterſchrieben ſein müſſen, daß aber an Stelle von 500
Wäh=
lern 50 genügen, wenn dieſe glauhaft machen, daß mindeſtens
500 Wähler Anhänger des Wahlvorſchlags ſind. Es wurde
wei=
ter damals der amtliche Stimmzettel eingeführt und der
Koſten=
beitrag für die Herſtellung und Verſendung in Höhe von 200
Goldmark feſtgeſetzt, und beſtimmt, daß erſt mit der Einzahlung
dieſes Betrages der Wahlvorſchlag als eingereicht gilt. Nun
wurde am 27. September 1927 der in Frage ſtehende Artikel ſo
gefaßt: Die Wahlvorſchläge müſſen von mindeſtens 7000
Wäh=
lern unterzeichnet ſein. Für jeden Wahlvorſchlag ſind bei dem
Landeswahlleiter 5000 Reichsmark einzuzahlen.
Der Staatsgerichtshof für das Reich hat in ſeiner
Eutſchei=
dung am 17. Dezember dahin erkannt, daß der 8 17 Abſatz 2
und 3 des heſſiſchen Landtagswahlgeſetzes in der Faſſung des
Geſetzes vom 27. September 1927 gegen die Reichsverfaſſung
verſtoße und den Hilfsantrag der Wirtſchaftspartei alſo auf
Auflöſung des Heſſiſchen Landtags abgewieſen. Der
Bericht=
erſtatter erörtert ſodann die geſetzlichen Grundlagen, die der
Statsgerichtshof für das Reich für ſeine Entſcheidung gegeben
hat. Er kommt ſodann auf
die Anfechtung der Parteien und ihre
Begründungen
zu ſprechen. Die Wirtſchaftspartei mache geltend, ſie
habe an Mitgliedern gewonnen, da der Heſſiſche
Hausbeſitzer=
verein ſich ihr angeſchloſſen hätte. Die Partei hätte bei den
letz=
ten Wahlen mit 4 Mandaten rechnen können. Sie hätte keine
Wahlvorſchläge aufgeſtellt, weil ſie der Anſicht ſei, daß die
Wahl=
beſtimmungen ungültig wären. Nach den Feſtſtellungen der
Zentralſtelle für Landesſtatiſtik hätte die Wirtſchaftspartei 1924
5851 Stimmen aufgebracht. Bei den Wahlen im vergangenen
Jahr ſeien unter Berückſichtigung aller Umſtände — ſo vor allem
der geringen Wahlbeteiligung — höchſtens 4290 Stimmen zu
er=
warten geweſen. Es ſeien aber für ein Mandat 6553 Stimmen
notwendig geweſen, ſo daß alſo die Partei wohl kein Mandat
erhalten hätte. Der Hausbeſitzerverein ſei zudem eine neutrale
Vereinigung, die nicht ohne weiteres von der Wirtſchaftspartei
in Anſpruch genommen werden könne.
Die Evangeliſche Volksgemeinſchaft glaube,
daß ſie bei den Wahlen 3 Abgeordnete erlangt hätte. Die
Nicht=
beteiligung an der Wahl werde von der Evangeliſchen
Volks=
gemeinſchaft auch damit begründet, daß es zweifelhaft geweſen
ſei, ob die Partei die Kaution zurückerhalte. Bei der
Evange=
liſchen Volksgemeinſchaft ſei es ähnlich wie bei der
Wirtſchafts=
partei geweſen. Ihre Liſten enthielten nur 6474 gültige
Unter=
ſchriften, während doch für ein Mandat 6553 Stimmen
notwen=
dig ſeien, ſo daß alſo 79 Stimmen fehlten. Der Berichterſtatter
habe ſich an alle anfechtenden Parteien mit der Bitte gewandt,
ihm Angaben über die Stärke der Organiſationen zu wachen.
Das ſei ihm aber rundweg abgelehnt worden. Der
Bericht=
erſtatter behandelt dann noch kurz
die Rechtsfragen, die zur Entſcheidung ſiehen.
Die geſetzliche Grundlage für die Entſcheidung des
Staats=
gerichtshofes iſt in Artikel 34 des Landtagswahlgeſetzes vom
16. März 1921 niedergelegt. Dieſer Artikel lautet:
„Die Wahl iſt ungültig, wenn weſentliche Vorſchriften des
Wahlverfahrens unbeachtet geweſen ſind und weder eine
nach=
trägliche Ergänzung möglich iſt, noch nachgewieſen iſt, daß
durch die Nichtbeachtung der betreffenden Wahlvorſchriften
das Ergebnis der Wahl nicht beeinträchtigt werden kann.”
Die Fragen, über die der Staatsgerichtshof alſe zu
entſchei=
den habe, könne man folgendermaßen zuſammenfaſſen:
1. Sind weſentliche Verletzungen des Wahlverfahrens
vor=
gekommen?
2. Iſt eine nachträgliche Abänderung der Nichtbeachtung der
reichsgeſetzlichen Wahlvorſchriften möglich?
3. Ift durch die Nichtbeachtung der reichsgeſetzlichen
Vorſchrif=
ten das Ergebnis der Wahl beeinträchtigt worden oder
konnte es beeinträchtigt werden?
In dieſem Zuſammenhang wird auch zu prüfen ſein, welche
Bedeutung der Tatſache beizumeſſen iſt, daß ſämtliche
anfech=
tenden Parteien keine Wahlvorſchläge eingereicht haben.
Der Gerichtshof verzichtet auf die Vernehmung des früheren
Landtagsabgeordneten Hauck.
Miniſterialrat Bornemann berichtet, über Tele=
Phongeſpräche, die er mit Pfarrer Weidner geführt hat und bei
denen es ſich im weſentlichen um die Rückzahlung der 5000 Mark
Kaution handelte, für den Fall, daß die Liſten die erforderliche
Zahl von Unterſchriften nicht hätten. Pfarrer Weidner
wider=
ſpricht verſchiedenen Ausführungen des Zeugen.
Die Konſequenzen aus dem Urteil des
Staatsgerichtshofes des Deutſchen Reiches.
Miniſterialdirektor Dr. Schwarz führt dann u. a.
aus: Der Staatsgerichtshof des Deutſchen Reiches hat
ge=
ſprochen. Man mag darüber denken wie man will. Er iſt für die
heutige Entſcheidung des Heſſiſchen Staatsgerichtshofes
entſchei=
dend. Ich möchte nicht unerwähnt laſſen, daß dieſe Entſcheidung
des Staatsgerichtshofes für das Deutſche Reich keineswegs die
ungeteilte Anerkennung der Oeffentlichkeit gefunden hat, daß ſie
beiſpielsweiſe in den Kreifen des Reichstages und bei Mitgliedern
des Reichstages ein erhebliches Erſtaunen hervorgerufen hat.
Man iſt alsbald in Diskuſſionen dazu übergegangen,
Erwägun=
gen anzuſtellen, wie man auf der Grundlage der
Reichsgeſetz=
gebung ähnlichen Entſcheidungen des Staatsgerichtshofes
vor=
beugen könne, und Richtlinien aufzuſtellen, die für die
Wahlvor=
ſchläge maßgebend ſeien. Die Entſcheidung des
Staatsgerichts=
hofes für das Deutſche Reich zwingt zur Beantwortung der
Frage, welche Konſequenzen aus dieſer
Entſchei=
dung gezogen werden müſſen und gezogen werden können. Sie
werden ſich konzentrieren auf Art. 34 des heſſiſchen
Landtags=
wahlgeſetzes. Es wird ſich darum handeln, ob gewiſſermaßen
gutomatiſch aus der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes für
das Reich für den Heſſiſchen Staatsgerichtshof die Entſcheidung
folgen muß, daß die Wahlen zum Landtag für ungültig zu
er=
klären ſind.
Die Auslegung des Art 34 des beſſiſchen
Landtagswahlgeſetzes. — Nach Auffaſſung der
Heſſiſchen Regierung ſind die Wahlen gültig.
Wir beſitzen glücklicherweiſe in dem Art. 34 des heſſiſchen
Landtagswahlgeſetzes eine Beſtimmung, die es uns ermöglicht,
dieſen Schluß nicht zu ziehen, ſondern auch Erwägungen in den
Kreis der Urteilsbildung hereinzuziehen, die leider von dem
deutſchen Staatsgerichtshof nicht mitberückſichtigt worden ſind,
nämlich Erwägungen der politiſchen Vernunft.
Wenn man nach dem Wortlaut nur den Art. 34
auffaßt, dann wird man die Wahl als ungültig
erklären müſſen. Aber daraus kann man erſehen, daß
dieſe Beſtimmung des Art. 34 nie und nimmer ſo ausgelegt
wer=
den kann, denn dann würde der Geſetzgeber in dem Art. 34 etwas
Unmögliches beſtimmt haben, gerade für den wichtigſten Fall der
Anſechtung der Wahl. Eine ſolche Auslegung würde vollkommen
ſinnlos ſein, weil der Geſetzgeber eine Beſtimmung getroffen
hätte, die in der Praxis überhaupt nicht angewandt werden kann.
Man muß ſich deshalb fragen, iſt denn die Vorſchrift im
Art. 34 eine ſo eng gefaßte Wortvorſchrift, daß
ſie nur dieſe einzige Auslegungsmöglichkeit
gibt oder iſt es nicht vielmehr eine Vorſchrift,
die, weil ſie aus politiſchem Boden erwachſen iſt
und aufpolitiſchem Bodenwurzelt, eine weitere
Auslegung zuläßt, die dem Sinn und Zweck und auch
dem Wortlaut des Geſetzes entſpricht und beſſer gerecht wird als
die reine Auslegung nach dem Wortſinn? Unter dieſem
Geſichts=
punkt müſſe man beachten, daß durch die Verſchiebung
eines Mandates keine ſo weſentliche
Verſchie=
bungen des Geſamtbildes des Landtages
er=
folgten, daß ſie eine Ungültigerklärung der
Wahl zuließen. Selbſt wenn alle 3 Parteien Mandate
er=
langt hätten, ſei dies ohne Einfluß auf die Mehrheitsbildung.
Die 3 Parteien hätten keine ſtraffe Organiſation. Die
Unter=
ſchriften bewieſen auch nichts, denn es ſei nicht ſicher, ob ſie zur
Wahlurne gingen. Wenn man von dieſen Geſichtspunkten aus
die ganze Frage betrachte, und die Wahl für gültig erkläre,
ver=
ſtoße man nicht gegen die Auffaſſung des Geſetzgebers, ſondern
man gebe nur der Vernunft Raum. Nach Auffaſſung der
heſſiſchen Regierung und ſeiner perſönlichen
Auffaſſung ſeien die Wahlen für gültig zu
er=
klären.
Die Auffaſſung der Gegenparteien.
Um 12 Uhr tritt eine Pauſe von 20 Minuten ein.
Rechtsanwalt Rohde vertritt nach Wiederaufnahme
der Verhandlungen die Auffaſſung, daß lediglich nach rechtlichen
Geſichtspunkten zu urteilen ſei. Die Frage, ob die
heſ=
ſiſche Wahlordnung gegen die Verfaſſung
ver=
ſtoße, ſei vom Staatsgerichtshof des Deutſchen
Reiches bejaht worden. Es frage ſich nur, ob der
Arti=
kel 34 eine Handhabe gebe, trotzdem anerkannt worden iſt, daß
die Vorſchriften in der Wahlordnung gegen die Reichsverfaſſung
verſtoßen, den Heſſiſchen Landtag aufrechtzuerhalten. Der
Ver=
treter der heſſiſchen Regierung ſei zu dem Ergebnis gekommen,
daß es möglich ſei. Seines Ercchtens ſei dieſer Weg ungangbau,
denn er ſage nicht mehr und nicht weniger, als daß man dem
klaren Wortlaut der geſetzlichen Vorſchrift eine Auslegung
geben ſolle nach politiſchen
Zweckmäßigkeitsgrün=
den. Redner verſucht, an Hand von Zahlen die Zunahme der
Wirtſchaftspartei zu beweifen.
Rechtsanwalt Dr. Frank, der Vertreter der
Natio=
nalſozialiſtiſchen Arbeitertartei, ſchließt ſich den Ausführungen
des Vorredners an. Er begründet die Meinung, daß ein
ein=
ziges Mandat unter Umſtänden für das politiſche Gefüge eines
Staates von größter Bedeutung ſein könne. Ein weiterer
Ver=
treter der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei weiſt auf die
Schwierigkeit der Unterſchriftenſammlung für die Wahlliſten hin.
Pfarrer Weidner vertritt die Evangeliſche
Volks=
gemeinſchaft. Den ſpäten Termin des Einſpruches ſeiner Partei
erklärt er damit, man habe geglaubt, die Wahlen in Heſſen ſeien
ungültig. Durch eine Zeitungsnotiz ſei eine Partei auf den
Plan gerufen worden, in der erklärt worden ſei, die
parlamen=
tariſchen Mitglieder des Staatsgerichtshofes ſeien gegen eine
Auflöſung des Landtags. Er weiſt beſonders darauf hin, wie
ſchwer es in konfeſſionell gemiſchten Gegenden geweſen ſei, die
Unterſchriften zu bekommen, da die Unterzeichner ſich vielfach
ſcheuten, auf der Bürgermeiſterei ihre Unterſchrift zu leiſten.
Pfarrer Weidner bezieht ſich wiederholt auf Auslaſſungem des
Amtsrichters Andre in Ortenberg.
UIm ½2 Uhr zieht ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück,
die bis 4 Uhr dauert. Der Vorſitzende verkündet ſodann
Das Urteil.
Dieſes lautet:
Die Anfechtungen der Landtagswahl
vom 13. November 1927 werden als
unbe=
gründet zurückgewieſen.
In der
Begründung
führte er n. a. aus, daß über die Interpretation des Artikels 34
verſchiedene Auffaſſungen möglich ſind. Man kann rein
zahlen=
mäßig interpretieren. Es iſt aber auch die Auslegung möglich,
daß das Ergebnis der Wahl in ſeiner weitergehenden Bedeutung
für das Staatsleben damit gemeint ſei. Der
Staats=
gerichtshof hat ſich nach langer Beratung dafür
ent=
ſchloſſen, anzunehmen, daß die politiſche Be=
Leutung der Wahl nicht auszuſchalten ſei, um
ſo mehr, als es ſich bei dem Wahlprüfungsverfahren um ein
Verfahren dreht, welches eigentlich ſeine Rechte vom Parlament
herleitet, früher dem Parlament ganz überlaſſen war, und
welches nunmehr einem gemiſchten Schiedsgericht, dem
Staats=
gerichtshof, übertragen wurde. Der Heſſiſche Landtag
wird alſo nicht aufgelöſt.
Kampf gegen die Splitterparteien.
* Berlin, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
oder Ende der Woche finden zwiſchen der
Reichsregie=
den Fraktionen des Reichslages einſchließlich der
ſorraten neue Beſprechungen über die Splitterparteien
Reichsregierung hat zwar reichlich Material
beige=
beſteht, wie wir bereits wiederholt betont haben, aber
Seite große Neigung, ſich ernſthaft mit dieſem
ſchwie=
na zu befaſſen, da man bisher keine praktiſchen
Löſungs=
n finden konnte. Immerhin iſt es nicht
ausgeſchloſ=
an in Zukunft vielleicht die Wahlzettel ändert, indem
Seite 2
Mittwoch den 1 Februar 1928
Nummer 32
Zum Staatsvoranſchlag für 1928.
Vom heſſiſchen Finanzminiſterium erhalten wir nachfolgende
Zuſchrift:
Der Voranſchlagsentwurf für 1928 iſt dieſer Tage dem Heſſiſchen
Landtag zugegangen. Er ſchließt, um dies vorauszuſchicken, mit einem
Geſamtbedarf für Verwaltungsausgaben — einſchließlich 8½ Millionen
für die Koſten der in Ausſicht genommenen Beſoldungserhöhung — von
139 163 688 RM. ab, dem an laufenden Einnahmen die Summe von
127 951 625 RM. gegenüberſteht. Hiernach bleibt ein — zunächſt
unge=
deckter Fehlbetrag von 11 212063 RM. Dieſe Ziffern ergeben jedoch kein
deutliches Bild über die Entwicklung der heſſiſchen Finanzen ſeit den
letzten Jahren, da der neue Voranſchlag, wie erwähnt, einen neuen
Ausgabepoſten von 8½ Millionen RM. für Beſoldungserhöhungen
ent=
hält, der bisher nicht vorhanden war (ohne dieſe Ausgabe würde der
Fehlbetrag nur 2,7 Millionen RM. betragen, gegen 7,3 Millionen RMM.
im vorjährigen Voranſchlag). Andererſeits fehlen in dem Voranſchlag
für 1928 die beſonderen Deckungsmittel (Reſteſtock, Reichszuſchüſſe), die
in den vorhergehenden Jahren eine Rolle ſpielten.
Im einzelnen ergibt ſich folgendes Bild:
Der Voranſchlag für 1926 ſchloß mit einem Fehlbetrag von
rund 7,8 Millionen RM. ab. Die Rechnung des gleichen Jahres weiſt
einen ſolchen von rund 11,4 Millionen RM. auf; das ſind 3,6 Millionen
mehr als im Voranſchlag vorgeſehen. Dabei iſt aber zu beachten, daß
in der Ausgabe 8,3 Millionen für Erwerbsloſenunterſtützung enthalten
ſind, wofür im Voranſchlag nur 0,5 Millionen RM. vorgeſehen waren.
Aus beſonderen Zuwendungen des Reiches konnten hiervon 2,6
Mil=
lionen abgedeckt werden, ſo daß die nicht gedeckten Ausgaben für
Er=
werbsloſenfürſorge den Fehlbetrag um 5,2 Millionen RM. evhöhen,
der ohne dieſe außergewöhnliche Ausgabe rund 6,2 Millionen RM.
be=
tragen haben würde, gegen 7,8 Millionen im Voranſchlag. Zur Deckung
des rechnungsmäßigen Fehlbetrags von 11,4 Millionen RM. ſtehen
zu=
nächſt 9 Millionen aus dem Reſteſtock zur Verfügung, von denen aber
für dieſen Zweck nur 3,9 Millionen RM. verwendet werden, da 5.1
Mil=
lionen RM. zur Deckhung anderer Staatsausgaben, die mit Zuſtimmung
des Landtags zu leiſten, aber noch nicht auf den Ctat gebracht ſind,
zurückgeſtellt werden ſollen. Für die Deckung des Reſtes mit 7,5
Mil=
lionen RM. käme die Reichshilfe in Betracht, worüber die
Verhand=
lungen noch ſchweben.
Für 1927 ſchließt der Staatsvoranſchlag mit einem Fehlbetrag
von 7,32 Millionen RM. gb. Ueber das rechnungsmäßige Ergebnis des
Jahres 1927 läßt ſich naturgemäß jetzt etwas Beſtimmtes noch nicht
ſagen. Wenn auch angenommen werden darf, daß der
voranſchlags=
mäßige Fehlbetrag von 7,32 Millionen im Rahmen der im Voranſchlag
vorgeſehenen Einnahmen und Ausgaben nicht erreicht werden wivd, ſo
darf andererſeits nicht überſehen werden, daß die vom 1. Oktober d. J. ab
kaufenden Vorauszahlungen auf die Beſoldungserhöhung das Jahr 1927
mit etwa 3 Millionen ungedeckten Mehrausgaben belaſten, die ſich auf
4,25 Millionen erhöhen, wenn die Beſoldungsreviſion ſo wie vorgeſehen
vom 1. Oktober 1927 ab in Kraft tritt. Für die Deckung des Fehlbetrags
von 1927 gilt das oben zu dem Abſchluß von 1926 Geſagte.
Der Voranſchlag für 1928 ſchließt — wie oben bereits
be=
merkt — mit einem Fehlbetrag von 11,2 Millionen RM. ab, der ſich
auf 2,7 Millionen vermindern würde (das ſind 4,6 Millionen weniger als
im Voranſchlag für 1927), wenn eine Beſoldungserhöhung nicht in
Betracht käme. Zur Deckung dieſes Fehlbetrages ſind zunächſt keine
be=
ſonderen Mittel vorgeſehen. Der Reſteſtock wird nach Abzweigung von
rund 5,1 Millionen RM. bereits in 1926 aufgezehrt.
Ueber die im Gange befindlichen Verhandlungen wegen einer
Reichs=
hilfe wird demnächſt nach Abſchluß der Prüfungsarbeiten des
Spar=
kommiſſars endgültige Entſcheidung zu erwarten ſein.
In nachfolgender Tabelle ſind die Abſchlußziffern für die Jahre
1925 bis 1928 zur Erleichterung einer Vergleichung nochmals überſichtlich
zuſammengeſtellt:
Mill. 1926
Mit 1927
Mill. 1928
o. Beſold.
Mehrkoſt.
Mill. Fehlbetrag nach dem
Voranſchlag .. ..." 8 518 090 7841 582 7320 0321 2 712 063 Fehlbetrag n. d. Rechn. . 1514 271 11 391 249‟ Gegen den Voranſchlag
weniger. 7003 819 mehr .. . . . . . . . . . . .." 3 549667 (darunt, ungedeckte Aus=
gabe f. Erwerbsloſen=
fürſorge) .. . . . . . . . .." 5 200 000) Davon gedeckt aus Über=
ſchüſſen früh. Jahre
(Reſteſtock). .... .. 1514 270 3 921 493 Stand des Reſteſtocks Ende 1925 . rund 9000 000 abgezweigt werden für beſonders bewilligte oder noch zu bewilligende Ausgaben . rund 5 100000 bleiben für 1926 . . .. 3 900 000
1) Im Voranſchlag 1927 geſchätzt zu 12,2 Millionen.
2) 8,3 Millionen RM. Bedarf — 2,6 Millionen RM. Reichszuſchuß —
0,5 Millionen MM. Vorſehung im Etar.
Vom Tage.
Der ehemalige Reichskanzler Dr. Luther richtete ein
Schrei=
ben an den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun,
wo=
rin er ihm die Gründe für die Beibehaltung ſeines Poſtens
im Verwaltungsrat der Reichsbahn auseinanderlegte.
Der Reichspräſident empfing den zurzeit in Verlin
weilenden öſterreichiſchen Juſtizminiſter Dr. Dinghofer.
Wie gemeldet wird, wird die bekannte Londoner
Mor=
genzeitung „Weſtminſter Gazette” mit den „Daily
News” fuſioniert werden.
Von beſonderer Bedeutung iſt die Entwicklung der Steuereinnahmen
ſeit 1925. Nachfolgende Ueberſicht der Voranſchlagsbeträge gewährt
darüber einen Ueberblick:
Reichsſteuern,
Kap. 9 Etat . . . . . . 26 474 000 29 880 000 28 050 000 31 020 00 34 610 000 Ergebnis .. 35 044 838 34 397 556 28 778 0251) Landesſt., in=
direkte Auflg.
uſw., Kap. 10 Etat .. . . . .
darunter: 29 432 000 34 573 000/50 373 0003) 49 680 00 48 820 000 Grundſteuer. 7 250 000 7 250 000 7 250 000 7 250 000 Gewerbſteuer 7 200 000 7 200 000) 7 200 000 7 200 000 Sondergebſt..
Ergebnis (ins= * 14 600 000 0600 000 29 450 000 28000 000 geſamt) ... 32 367 304 36 488 574 48804 6853)
1). Noch nicht endgültig.
2) Erhöhung im weſentlichen durch Mitübernahme des auf den
Wohnungsbau entfallenden Anteils der Gemeinde Sonderſteuer auf den
Staat, teilweiſe auch infolge Erhöhung der geſetzlichen Miete.
Aus dieſer Zuſammenſtellung ergibt ſich folgendes: Der Anteil des
Landes an den Reichsſteuern ſteigt ſeit dem Jahre 1926 trotz
unveränder=
ter Teilungsziffe, eine Folge der Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage im
Reiche. Eine etwaige beſondere Hebung der wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe in Heſſen könnte in dem Anwachſen der Steueranteile des
Landes vor Aenderung des. gegenwärtigen Finanzausgleiches nicht zum
Ausdruck kommen. Bekanmtlich iſt die Teilungsziffer bei der
Einkommen=
ſteuer Heſſens von 2,28 Prozent in 1922 auf 1,86 Prozent in 1926
zurück=
gegangen (dazwiſchen liegt der Rhein= und Ruhrkampf mit ſeinen
ver=
heerenden Wirkungen für die heſſiſche Wirtſchaft). Gälte heute noch die
frühere Teilungsziffer, dann würde der Anteil Heſſens allein an der
Einkommenſteuer 5,7 Millionen Reichsmark mehr betragen; auch die
Ge=
meinden ſtänden entſprechend günſtiger und ebenſo würde dieſer
günſti=
gere wirtſchaftliche Zuſtand nicht ohne Rückwirkung auf andere
Landes=
abgaben und Gefälle bleiben. Deutlicher iſt der Zuſammenhang zwiſchen
den Fehlbeträgen im Staatshaushalt und dem kataſtrophalen Rückgang
der Steuerkraft des Landes ſeit dem Jahre 1822 nicht zu illuſtrieren.
Die eigentlichen Nealſteuern (Grundſteuer und Gewerbſteuer) ſind
ſeit Jahren unberändert geblieben; trotz des erhöhten Staatsbedaufes
verbietet ſich hier eine Erhöhung. Die Erhöhung der
Sonder=
gebäudeſteuer beruht — wie überhaupt die ganze Steuer — auf
reichsgeſetzlichen Entſchließungen wie z. B. Erhöhung der geſetzlichen
Miete. Darüber hinaus iſt ein Anwachſen der ziffernmäßigen
Einſtel=
lungen im Staatsvoranſchlag darauf zurückzuführen, doß der Staat ſeit
1926 den geſamten, auf den Wohnungsbau entfallenden Teil der Steuer
(alſo auch den Gemeindeanteil) erhebt und in Einnahme und Ausgabe
durch ſeine Rechnung laufen läßt.
Läßt man die in Ausſicht ſtehende Erhöhung der Beamtenbeſoldungen
außer Betracht, da ſie nach dem Vorgehen des Reichs eine alle Länder
gleichmäßig berührende zwangsläufige Maßnahme bedeutet, für
die alle Länder einen entſprechenden Ausgleich vom Reiche erwarten, ſo
bleibt immer noch ein ungedeclter Fehlbetrag im Staatshaushalt
be=
ſtehen. In dem Maße, in dem ſich die Steuerkraft des Lande3 —
ge=
meſſen an dem Verhältnis zu den übrigen deutſchen Ländern und an der
Vergangenheit — wieder dem normalen Zuſtande nähert, wird das
Land auch wieder in die Lage kommen, ſeine ſtaatliche Exiſtenz aus
eige=
ner Kraft aufrecht zu erhalten, namemlich wenn auch der bevorſtehende
endgültige Finanzausgleich den Lebensbedürfniſſen der Länder — oder
beſſer geſagt: den Bedürfniſſen kultureller und ſozialer Art, die den
Ländern obliegen — mehr Rechnung trägt. Daß zur Erreichung dieſes
Zieles zugleich ſtrengſte Sparſamkeit im
Staatshaus=
halt nowendig iſt, bedarf keiner beſonderen Hervorhebung, es iſt da3
auch von ſeiten der Regierung oft genug betont worden. Die Regierung
ſelbſt läßt es an dieſem Streben nach Sparſamkeit nicht fehlen. Nach
dem geradezu rigoros durchgeführten Perſonalabbau ſucht ſie die
laufen=
den Ausgaben des Staates in einer faſt kleinlich anmutenden Weiſe
nie=
der zu halten. Was noch bleibt, das iſt die Prüfung der Frage, ob auf
dem Wege der Organiſation der Staatsbehörden und der Beſchränkung
der Staatsaufgaben nennenswerte Erſparniſſe ohne Gefährdung
wich=
tiger ſtaats= und bevölkerungspolitiſcher Inteveſſen zu erzielen ſind.
Neben den Vorſchlägen des Finanzminiſters ſind hier noch die
Anregun=
gen zu erwarten, die ſich aus der im Auftrage der Heſſiſchen Regierung
zurzeit ſtattfindenden Prüfung der Staatsverwaltung durch den
Reichs=
ſparkommiſſar ergeben. Regierung und Landtag werden ſich in der
neuen Landtagsperiode vor ernſte und weittragende Beſchlüſſe geſtellt
ſehen.
*Ludwig Dill.
Zur Vollendung von des Altmeiſters 80. Lebensjahr.
Am 2. Februar rundet ſich das 8. Dezewium im Leben
Lud=
wig Dills. Der im badiſchen Gernsbach geborene
Landſchafts=
maler war Jahre hindurch Präſident der Münchener Sezeſſion
geweſen, als ihn 1901 der Großherzog von Baden zuſammen mit
Hans Thoma nach Karlsruhe berief. Bezeichnend für die
Ein=
ſchätzung der Perſönlichkeit Dills waren die Worte, die ihm
gelegentlich dieſer Berufung die berühmte Bruckmannſche
Mün=
chener Kunſtzeitſchrift widmete; ſie ſchrieb im Anſchluß an die
Nennung der großen Aufgaben, die ſeiner auch in bezug auf die
Zuſtandebringung der Internationalen Kunſtausſtellung
Karls=
ruhe 1902 harrten: „Zur Durchführung dieſes auf dem Boden
Karlsruhes noch ungewohnten Unternehmens hat man in den
Perſonen der hervorragenden und weltbekannten Meiſter
Lud=
wig Dill und Hans Thoma — die große Zähigkeit und Energie
mit echteſtem künſtleriſchem Gefühl vereinen — die richtigen
Kräfte gefunden. Durch dieſe wahrhaft glückliche Wahl wurde
der Mittelmäßigkeit und der Verkaufsware, die von anderen oft
pomphaft in Szene geſetzten Ausſtellungen her bekannt ſind, das
Tor ſtrikte geſchloſſen.” Und in der Tat, der Satz von
Mittel=
mäßigkeit und Verkaufsware konnte keinen größeren Gegner
fin=
den als Ludwig Dill. Der gab in ſolchen Dingen nie nach. Das
verhinderte freilich ini gewiſſem Grade ſeine Volkstümlichkeit.
Dill war unverbrüchlich der Meiſter kultivierteſter Farben und
Farbenzuſammenklänge, war der große Farbenäſthet und — iſt
es geblieben bis auf unſere Tage, die ihn, gottlob, noch immer
rüſtig ſchaffen ſehen.
Wie Dills ganze künſtleriſche Größe auch als organiſatoriſche
Kraft einzuwerten war, ſagte treffend ein Bericht 1907
gelegent=
lich der 1. Mannheimer Internationalen, deren Zurichtung
höch=
ſtes künſtleriſches Aufſehen erregte und die — gleichwie die
Karlsruher von 1902 — Wegzeigerin der meiſten in den weiteren
Jahren vor dem Kriege veranſtalteten Kunſtſchauen geworden
iſt. Damals ſchrieb Dr. Karl Kölitz: „Es lag von vornherein in
der ganz beſtimmten Abſicht, hier wieder eine Elitevorführung
des unbedingt Beſten und Charakteriſtiſchſten vom Kunſtſchaffen
zu geben, und es mußte daher als ein glücklicher Griff
erſchei=
nen, daß man auch hier wiederum die Leitung und Organiſation
des Ganzen dem hierin längſtbewährten, tatkräftigen und
fein=
ſinnigen Fachmann Profeſſor Ludwig Dill von der Karlsruher
Akademie rückhaltlos und unumſchränkt übertragen hatte."
Aus Anlaß des bevorſtehenden Lebensjubiläums hat denn
auch der Münchener Glaspalaſt Ludwig Dill zur Beſchickung mit
einer großen Sonderkollektion eingeladen; und von dieſem
Unter=
nehmen iſt zu hoffen, daß der kunſtſinnigen Welt über das
Schaf=
fen dieſes Großen — zumal nach den künſtleriſchen Verheerungen
der letzten drei Jahrfünfte durch die Irrenhausrichtungen der
expreſſioniſtiſchen Malarten, Abarten und Unarten — von neuem
die Augen aufgehen.
Ludwig Dills Werdegang iſt bekannt genug, und keine
nam=
hafte Staats= oder ſonſtige Sammlung iſt ohne Werke von ihm.
Mehrere Gruppen ſeiner Geſtaltungen unterſcheiden ſich. Venedig
zog ihn, wie ſo viele vor und nach ihm, öfter in ſeinen Bann.
Die Marinen mit den prachtvoll geſehenen alten Fiſcherkähnen,
die er dort ſchuf, zeugen von ſeiner Begeiſterung für das bunte
Leben zwiſchen den Lagunen. Holland kam — faſt als
Gegen=
pol — in ſein lichtvolles, niemäls aber ſchreiendes Schaffen in
der adriatiſchen Kunſtſtätte. Gefühlsmäßig noch näher ſteht uns
indeſſen ſeine große Dachauer Tätigkeit. Ludwig Dill iſt ja der
eigentliche Begründer des Weltruhms dieſer Malerkolonie in
Münchens Nähe. Er war viele Jahre lang das führende Haupt,
bis ihn ſein Landesfürſt zum Profeſſor der badiſchen
Kunſthoch=
ſchule machte. „Er, der in genialer Weiſe in der Natur jene
har=
moniſchen Klänge, die ſeine Werke auszeichnen, fühlt wie kein
anderer, und danach Landſchaftsbilder geſtaltet, die in ihrer
groß=
zügigen, potenzierten Auffaſſung der Naturformen, bei feinſter
und ſubtilſter Farbenharmonie, wahre Leckerbiſſen für
künſt=
leriſche Feinſchmecker abgeben”, ſo ſchrieb damals die „Kunſt für
Alle”, und auch dieſer Satz iſt höchſt bezeichnend, für Ludwig
Dills Kunſtſchaffen, das — auf Koſten der billiger zu
erwerben=
den Volkstümlichkeit — ſeinen Werken eine bleibend hohe
Wer=
tung für alle Zeiten ſichert. Aus anderer Feder hieß es damals
ferner: „Der eigenartige, melancholiſche Landſchaftscharakter des
Dcchauer Mooſes (wie man bekanntlich die ſüdliche und
ſüdöſt=
liche Umgebung Dachaus zu nennen gewohnt iſt) iſt wohl nie ſo
prägnant wiedergegeben worden wie in den weich zerfließenden
Bildern Ludwig Dills mit ihren köſtlichen Nuancierungen
brau=
ner Töne und dem wuchtigen Zuſammennehmen der Maſſen.
Eine vollendet geſchloſſene Wirkung, die Dill bei ſeiner bewußten
Beſchränkung (auf das Monumentale der Landſchaft unter
Aus=
ſchaltung aller kleinlichen Details) ſtets erreicht.”
Und ſo iſt Ludwig Dill ſich treu geblieben, ſchaffend ſchier
unermüdlich nach wie vor, im Winter in ſeinem Karlsruher
Ate=
lier — wenn’s ſein muß unter den ſogenannten
Tageslicht=
lempen —, im Sommer aber in ſeinem geliebten Dachau im
eigenen behaglichen Heim an der Amper.
Vör ſeinen Werken ſollte eigentlich jede Kritik ſchweigen,
man ſollte ſich lediglich bewundernd und genießend erbauen,
gleichwie vor den Werken Beethovens, zu dem man Dill als
kon=
genial verwandt in Parallele zu ſtellen die Berechtigung hat.
Zentrum und Deutſche Volkspartei.
Um das Schulgeſetz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Durch die Einberufung des Reichsſchulausſchuſſes der
Deut=
ſchen Volkspartei iſt die Entſcheidung über das weitere Schickſal
des Schulgeſetzes vorläufig bis zum 12. Februar vertagt. Aus
Zentrumskreiſen hört man zwar, daß die Zentrumsfraktion
ſo=
lange nicht mehr warten will, ſondern ſchon früher eine Klärung
herbeiführen möchte. Es dürfte aber keinem Zweifel unterliegen,
daß ſie ſich noch zwei Wochen zurückhält und abwartet, welche
Haltung der Schulausſchuß der DVP. einnimmt. Nach der
Zu=
ſammenſetzung dieſes Gremiums zu urteilen, kann es keinem
Zweifel unterliegen, daß er ſich hinter Profeſſor Runkel ſtellen
wird, deſſen Anträge das Zentrum für unannehmbar erklärt hat.
Die „Germania” verſucht noch einmal, die DVP. vor einer
Ueber=
ſpannung des Bogens zu warnen, weil die Anträge zum § 20
des Geſetzes ſowohl gegen die Reichsverfaſſung im Wortlaut und
dem Sinne nach verſtoßen. Sie weiſt dabei gleichzeitig auf die
politiſchen Folgen hin, die aus einer unnachgiebigen Haltung der
Volkspartei entſtehen müßten. Derartige Warnungen dürften
in den nächſten Tagen noch verſchiedentlich in der maßgebenden
Zentrumspreſſe zu finden ſein. Sie werden den Schulausſchuß
nicht abhalten, die Beſchlüſſe zu faſſen, die er mit der Tendenz
und den Anſchauungen der DVP. für vereinbar hält.
Frühe=
ſtens am 13. Februar kann alſo eine Klärung eintreten. Dagegen
ſpricht noch, daß die Mitgileder des Bildungsausſchuſſes im
Haushaltungsausſchuß durch die Etatberatungen noch
feſtgehal=
ten ſind, ſo daß die zweite Leſung des Schulgeſetzes vielleicht noch
um den einen oder anderen Tag zurückgeſtellt werden muß. Das
hat natürlich zur Vorausſetzung, daß das Zentrum erſt bei der
zweiten Leſung die Entſcheidung herbeiführen wird. Es kann
aber auch ſchon unmittelbar nach der Sitzung des
Reichsſchulaus=
ſchuſſes der DVP. ſeine Konſequenzen ziehen.
Das Zeremoniell der Republik.
* Berlin, 31. Jan. (Priv.=Tel.)
Eine Reform bei den großen offiziellen Empfängen der
frem=
den Miſſionschefs durch den Reichspräſidenten iſt jetzt in aller
Stille durchgeführt worden. Für dieſe beſonderen Empfänge, die
durch die Sitte, daß der Reichspräſident ſelbſt von den fremden
Botſchaftern oder Geſandten ihr Beglaubigungsſchreiben
ent=
gegennimmt, notwendig werden, hat jetzt der Chef des
Proto=
kolls vom Auswärtigen Amt ein feſtes Zeremoniell ausgearbeitet.
Wenn künftig ein neuer Botſchafter in Deutſchland erſcheint, ſo
fährt ein Vertreter des Chefs des Protokolls ihm bis an die
Grenze entgegen und geleitet ihn in einem Sonderabteil erſter
Klaſſe nach Berlin. Hier wird er alsbald vom Außenminiſter
empfangen, der dann die Zuſammenkunft wit dem
Reichspräſi=
denten vermittelt. Kurz vor dieſem Empfang wird der
Botſchaf=
ter in einem Wagen des Reichspräſidenten abgeholt. Der Chef
des Protokolls folgt ihm in einem zweiten Wagen mit dem
Bot=
ſchaftsrat. Für ſolche Fahrten iſt angeordnet, daß die
Schutz=
polizei ſo rechtzeitig über das Kommen des Wagenzuges
unter=
richſtet wird, daß ſie in der Lage iſt, das mittlere Tor des
Bran=
denburger Tores für die Fahrt freizuhalten. Im Vorzimmer
des Reichspräſidenten erwarten den Vertreter der auswärtigen
Macht bereits die in Froge kommenden Mitglieder des
Ans=
wärtigen Amtes, ſowie die Mitglieder der übrigen fremden
Dele=
gationen. Eine verſtärkte Offizierswache begrüßt den neuen
Bot=
ſchafter mit Trommelwirbel. Der Hausmeiſter des
Reichspräfi=
denten erſcheint mit dem Dreimaſter auf dem Kopf, klopft beim
Eintritt des Geſandten mit ſeinem Stab dreimal auf den Boden.
Der außenpolitiſche Referent im Büro des Reichspräſidenten
be=
grüßt den Gaſt und geleitet ihn in das Empfangsziwmer des
Reichspräſideniten. Dieſer erſcheint im Frack wit ſämtlichen
Orden, die ihn begleitenden Miniſter, Staatsſekretäre, Mitglieder
des Auswärtigen Amtes in dem ſogenannten Schifferfrack aus
blauem Tuch mit goldenen Knöpfen. Das
Beglaubigungsſchrei=
ben wird vom Botſchafter überreicht. Nachdem die Vorſtellung
erfolgt iſt, dann erſt erfolgt die Verleſung der beiderſeitigen
Be=
grüßungsanſprachen, denen ſich eine kurze perſönliche
Unterhal=
tung zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem Botſchafter
an=
ſchließt. Im Vorzimmer läßt ſich dann der Reichspräſident die
Mitarbeiter des Botſchafters vorſtellen. Dann geleitet der Chef
des Protokolls den Botſchafter an der ſalutierenden Wache vorbei
wieder in ſeine Wohnung. — Der Empfang eines Geſandten
wird ſich alſo in Zukunft in ähnlichen Formen abſpielen. Man
ſieht, daß das deutſche Zeremoniell ziemlich nach dem
franzöſi=
ſchen Zeremoniell geſtaltet iſt.
An äußeren Ehrungen hat es nicht gefehlt. Der Großherzog
von Baden verlieh ihm ſeinerzeit als höchſte Auszeichnung den
Stern zum Kommandeurkreuz des Ordens vom Zähringer
Löwen, die Karlsruher Hochſchule ernannte ihn zum Doktor
ehrenhalber uſw.
Möge dieſem Großmeiſter farbiger Delikateſſe und
groß=
zügigſter, vornehmſt empfundener Landſchaftsgeſtaltung noch ein
recht glücklicher, bis ins tizianiſche Alter reichender Lebensabend
beſchieden ſein.
Für uns aber ſollte es in dieſem Sommer nur ein Ziel geben
zur Stillung künſtleriſchen Erlebenshungers: die Pilgerung zu
ſeiner großen Sonderſchau im Münchener Glaspalaſt, deſſen
ſon=
ſtiger Kunſtjahrmarkt diesmal ein großzügiges Gepräge, einen
monumentalen Mittelpunkt durch unſeren Jubilar erhalten wird.
Deſſen ſind wir ſicher.
Gegen die Konkurrenz des Karnevals gibts kein Mittel.
Auch die Beliebtheit von Margarete Albrecht und
Ro=
bert Klupp füllte nicht den Saal. Der Abend galt dem
Schaf=
fen Mörikes; neun Hugo Wolf=Mörike=Lieder, alle längſt
be=
kannt und populär, brachte die Sängerin. Ueber ihre Vorzüge
läßt ſich Neues nicht mehr ſagen; das ſilberne Organ wird mit
abſoluter Meiſterſchaft behandelt, ihre Kopftöne entzücken ſtets
aufs neue, und alles, was dem Format der Stimme und der
Perſönlichkeit entſpricht, gelingt reſtlos und zu freudigem
Zu=
hören. Das „Elfenlied” der „Gärtner” — beide ein klein wenig
überhaſtet übrigens —, „Zitronenfalter” das waren
willkone=
mene Lieder; die weihevolle Fcierlichkeit von „Weylas Geſang”
liegt ihr nicht und der Jubel in „Er iſt’s” auch nicht. Aber ſie
hat in der Stimme die Trauer des „Verlaſſenen Mägdeleins”
und die Ueberlegenheit, die „Ich hab in Penna einen Liebſten
wohnen” verlangt. Eine Arie aus Mozarts „Zaide”, zwei kleine
Mozart=Lieder: Veilchen” und „Die kleine Spinnerin” konnten
wir nicht mehr hören. Sie liegen aber im Wirkungsbereich der
Stimme von Fräulein Albrecht und werden ſicher ihre volle Wike
kung getan haben."
Von Herrn Robert Klupp hörten wie die allbekannie
„Hiſtorie von der ſchönen Lau” mit liebenswürdigſtem Humor
und gewinnender Einfachheit vorgetragen, ſo daß trotz der Länge
des Märchens Ermüdung bei den Zuhörern ſich nicht einſtellte.
Mörikes Sonette hörten wir nicht mehr; berichten aber gerle
daß beide Künſtler reichen Beifall und Blumen erhielten und
daß beides wohlverdient war.
Erwin Palm begleitete klanglich ganz vorzüglich. O=
Nummer 32
Mittwoch den 1 Februar 1928
Seite 3
nie im Heichorag.
Ein Zwiſchenfall.
Einſcharfer Zentrumsvorſtoßgegen die Oeutſch
nationalen. — Die Motive: Auf der Suchenach
Wahlparolen? — Orängen nach
Reichstags=
auflöjung?
Auf wie unſicherer Baſis die Regierungskoalition ſteht, hat
ſich am Dienstag im Reichstag wieder einmal gezeigt bei der
Fortſetzung der Beratung über den Etat des Auswärtigen. Als
erſter Redner ergriff der Zentrumsabgeordnete Ulitzka
das Wort, der zur Ueberraſchung des Hauſes eine ſcharfe Attacke
gegen den deutſchnationalen, Abg. Freytagh=
Lorringhoven ritt, der am Tage zuvor geſprochen hatte. Herr
Ulitzka ging dabei ſehr ſcharf ins Gericht und zerpflückte ſeine
Rede bis in die kleinſten Einzelheiten, um daraus herzuleiten,
daß er unſerer Außenpolitik einen überaus ſchlechten Dienſt
er=
wieſen und die Politik des Außenminiſters desavouiert habe.
Da=
bei erinnerte er an die Richtlinien, die bei der Bildung der
Kog=
lition mit Zuſtimmung der Deutſchnatiovalen aufgeſtellt wurden,
und die ſich auf die Fortſetzung der Locarnopolitik bezogen. Er
forderte von der Fraktion der
Deutſchnatio=
nalen eine eindeutige Erklärung darüber, wie
ſie ſich zu den Ausführungen Freytagh=
Lorring=
hovens ſtelle. Dazu iſt doch zu bemerken, daß der
Deutſch=
nationale am Montag eigentlich nur das noch ſchärfer betonte,
was auch der Reichsaußenminiſter an der Haltung Frankreichs
auszuſetzen hatte. Er iſt dabei gewiß hie und da über die
Gren=
zen geſchoſſen, ſeine Entgleiſungen waren aber doch nicht derart
ſchwerwiegender Natur, daß das Zentrum Veranlaſſung hatte,
deshalb gleich mit ſchwerſtem Geſchütz aufzufahren. Hier müſſen
unbedingt andere Erwägungen eine Rolle
ge=
ſpielt haben, die die Zentrumsfraktion bewogen
haben, die Ausführungen Freytagh=
Lorring=
hovens faſt zu einer Koalitionsfrage zu machen
Daß die Koalition brüchig iſt, weiß ſchließlich jeder, daß man auch
über das Schulgeſetz ſich nicht einigen wird, iſt ſchließlich kein
Ge=
heimnis mehr. Infolgedeſſen ſieht man eigentlich nicht die
Not=
wendigkeit, den Gang der Ereigniſſe durch dieſen Vorſtoß zu
be=
ſchleunigen, oder dadurch den Eindruck zu erwecken, als ſei das
Zentrum gewillt, außenpolitiſche Fragen zu benutzen, um ſich
ſchleunigſt von den Deutſchnationalen loszueiſen. Man kann es
ſchließlich verſtehen, wenn innerhalb der Koalition Kräfte am
Werke ſind, die es für ratſam halten, ſchon jetzt die
Koalition auffliegen zu laſſen, damit die
Neuwah=
len ſo zeitig ſtattfinden, daß ſie nicht in die im Frühjahre zu
er=
wartenden heftigen Arbeitskämpfe hineinfallen. Fraglich bleibt
allerdings, wieweit Herr Ulitzka dabei auf eigene Fauſt
vorge=
ſtoßen iſt und wie weit er Herrn von Guérard und damit die
Fraktion hinter ſich hat.
Die Deutſchnationalen zögerten nicht lange, dem Redner auf
ſeine beſtimmten Fragen gleich entſprechende Aufklärung zu
geben. Sie ſchickten den Abg. v. Lindeiner=Wildau vor, der in
ruhiger und ſachlicher Weiſe das Zentrum zu beſänftigen und
ſeine Beſorgniſſe zu zerſtreuen ſuchte. Er wies den Vorwurf des
Verſtoßes gegen die Richtlinien zurück, da Freytagh=Lorringhoven
ausdrücklich anerkannt habe, daß nach Lage der Dinge eine
Politik der Verſtändigung mit unſeren ehemaligen Kriegsgegnern
die allein mögliche ſei. Auch verſuchte er, eine gewiſſe
Ueberein=
ſtimmung zwiſchen den Worten ſeines Fraktionskollegen und
denen des Außenminiſters feſtzuſtellen, und meinte, daß dieſe
Er=
klärungen eine wertvolle Ergänzung ſeiner Abſichten geweſen
ſeien. Das trug ihm allerdings höhniſche Zurufe ein, beirrte ihn
aber nicht, feſtzuſtellen, daß die Deutſchnationalen in poſitiver
Mitarbeit in der Regierung die außenpolitiſche Grundlage des
gemeinſamen Regierungsprogrammes auch mit der Tat anerkannt
hätten.
Damit war dieſer Zwiſchenfall erledigt. Der unangenehme
Eindruck bleibt aber beſtehen, daß ſich zwiſchen Deutſchnationalen
und Zentrum eine Kluft aufgetan hat, die ſich ſobald nicht
ſchließen wird, lediglich aber deswegen nicht, weil es auf eine
Reichstagsauflöſung hinzudrängen ſcheint
und nach Wahlparolen ſucht. Vielleicht ſieht auch das Zentrum
ein, daß ihm ein Kulturkampf keine Vorteile verſpricht, ſo daß
es jetzt Ausſchau nach anderen Konfliktsſtoffen hält, um den
Bruch herbeizuführen. Man muß allerdings abwarten, ob die
Vorgänge vom Dienstag ſich wiederholen wverden. Soweit wir
unterrichtet ſind, ſind die gemäßigten Kreiſe des Zentrums und
der Reichskanzler ebenfalls der Anſicht, daß man im Augenblicke
eine Zuſpitzung der innerpolitiſchen Lage mit Rückſicht auf die
Etatberatungen nach Möglichkeit vermeiden will. Die Kriſe wird
chon früh genug eintreten, wenn die im Zeitraum zwiſchen der
erſten und zweiten Leſung des Schulgeſetzes einſetzenden
inter=
fraktionellen Beſprechungen beginnen.
Beachtlich war noch der zweite Teil der Rede des
Zentrums=
abgeordneten, der mit ſcharfen Worten die Schattenſeiten des
Verſailler Vertrages herausſtrich und auf die Not des beſetzten
Gebietes und der abgetretenen Landesteile einging. Auch der
Volksparteiler von Rheinbaben beleuchtete das deutſch=
franzö=
ſiſche Verhältnis und die Beſtrebungen Frankreichs, die
Rhein=
landräumung gegen finanzielle Zugeſtändniſſe ſich abkaufen zu
laſſen. Seine Ausführungen gipfelten darin, daß die bisherige
Bilanz der ſogenannten Locarnopolitik eine große Enttäuſchung
ſei. Im übrigen kam er auf die deutſche Mitarbeit am
Völker=
bund zu ſprechen, für die er ſich mit ſeiner ganzen Redekunſt
ein=
ſetzte. Die Ausſprache beſchloß die demokratiſche Abg. Frau
Dr. Bäumer. Darauf vertagte ſich das Haus auf Mittwoch.
Die Auseinanderſetzung des Zentrums
mit den Deutſchnationalen.
Berlin, 31. Januar. (Eig. Bericht.)
Im Reichstag wurde heute die Debatte über den Etat des
Aus=
wärtigen Amtes fortgeſetzt, nachdem bei Eröffnung der Sitzung
Prä=
ſident Loebe noch davon Mitteilung gemacht hatte, daß dem Reichstag
nunmehr das Urteil des Staatsgerichtshofes im Streit um den Poſten
im Verwaltungsrat der Reichsbahn zugegangen ſei.
In der Ausſprache über den Etat wandte ſich Abg. Ulitzka (Z.) gegen
die geſtrige Rede des deutſchnationalen Abgeordneten v. Freytagh=
Lor=
ringhoven, die ſeiner Anſicht nach eine mit der Zugehörigkeit zur
Re=
gierungskoalition nicht vereinbare Kritik an der Außenpolitik dargeſtellt
habe. Welchen Eindruck, ſo erklärte der Redner unter ſtürmiſcher
Zu=
ſtimmung der Linken und der Mitte, müſſe eine deutſche Kritik auf die
Staaten machen, mit denen wir Verträge abgeſchloſſen haben und mit
denen wir zuſammen im Völkerbund ſitzen?. Die Rede v. Freytagh=
Lor=
ringhovens habe eine glatte Desavouierung der Politik des
Außen=
miniſters bedeutet. Wie ſtehe angeſichts einer ſolchen Aeußerung eines
Koalitionsmitgliedes der Miniſter nun da vor den Staaten, vor denen
er die Regierungspolitik vertritt, wie brächten aber auch die
Deutſch=
nationalen dieſe Aeußerung in Einklang mit den Richtlinien, auf die ſie
ſich bei der Bildung des jetzigen Kabinettes ausdrücklich verpflichteten?
Der Redner verlas dann unter lauten Hört! Hört!=Rufen Stellen aus
den Richtlinien, in denen ſich alle Regierungsparteien zum Feſthalten
an der Locarnopolitik verpflichteten. Da der Abg. v. Freytagh=
Lorring=
hoven als offizieller Vertreter ſeiner Fraktion geſprochen habe, ergebe
ſich für die Deutſchnationalen die Notwendigkeit einer Erklärung, ob
ihre Auffaſſung mit den Arußerungen dieſes Nedners übereinſtimmen.
v. Freytagh=Lorringhoven habe zwar bei ſeinen Fraktionsfreunden mit
ſeiner Rede keinen Beifall gefunden, aber das genüge nicht. Das
Zen=
trum müſſe als Regierungspartei von den Deutſchnationalen eine
Er=
klärung zu dieſer Rede verlangen. — Im weiteren Verlauf ſeiner
Aus=
führungen ſtimmte der Zentrumsredner den geſtrigen Darlegungen des
Reichsaußenminiſters über die Rheinlandfragen rückhaltlos zu.
Ein=
gehend wies er dann auf die unhaltbaren Zuſtände im Oſten hin, die
der polniſche Korridor und die Auseinanderreißung Oberſchleſiens
herbei=
geführt hätten. Die abgeſchloſſenen und die noch in Vorbereitung
be=
findlichen Handelsvertragsverhandlungen begrüßte der Redner.
Als nächſter Redner des Tages folgte Frhr. v. Rheinbaben (DVP.),
der ſich zunächſt mit den geſtrigen ſozialdemokratiſchen und
deutſchnatio=
nalen Reden befaßte. Beide ſeien in ihrer Art zu weitgehend geweſen.
Der Redner war der Anſicht, daß die Zufammenſetzung der jetzigen
Re=
gierung keineswegs zu einer Verſchlechterung der deutſch=franzöſiſchen
Beziehung geführt habe. Es ſei eine parteipolitiſche Klopffechterei, wenn
behauptet werde nur eine Regierung ohne deutſchnationale Beteiligung
könne eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung erreichen. In der
Rhein=
landfrage unterſtrich auch dieſer Redner die geſtrigen Ausführungen des
Miniſters. Bezüglich der Abrüſtungsfrage verlangte er Wahrheit und
billigte im übvigen das bekannte Memorandum der Reichsregierung.
Beſonders nachdrücklich wandte er ſich gegen die immer wiederholten
Ver=
ſuche, Deutſchland zu Konzeſſionen unter dem Deckmantel. der Sicherheit
zu zwingen. Das abgerüſtete Deutſchland könne ein Durchmarſchrecht
nicht gewähren. Zum Schluß betonte der Redner, das deutſche Volk
zerfalle in Gefühlspolitiker rechts und in Illuſionspolitiker links. Seine
Partei ſei ſtets in führender Stellung mit Stolz und Klugheit ihren Weg
gegangen und werde ihn auch durch alle Wirrniſſe hinweg weiter gehen.
Die Entgegnung der Deutſchnationalen auf
den Vorſtoß des Zentrums.
Abg. von Lindeiner=Wildau (Dn.) nahm dann unter großer
Span=
nung des Hauſes das Wort. Er erklärte, Ulitzka habe in ganz
unge=
wöhnlicher ſcharfer und auffallender Form die geſtrige Rede des Abg.
von Freytagh=Lorringhoven kritiſiert. Er habe gefordert, daß die
deutſch=
nationale Fraktion in einer programmatiſchen Erklärung zu dieſer Rede
Stellung nehme.* Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir uns das Recht
vor=
behalten müſſen, ſelbſt zu beſtimmen, wann und von wem wir
Erklärun=
gen im Reichstage abgeben laſſen. Wenn ich trotzdem das Wort ergreife,
ſo iſt dafür entſcheidend, daß übe: die objektive Kritik des Abg.
von Freytagh=Lorringhoven und über den Stand der Dinge em
ver=
zerrtes Bild in die Oeffentlichkeit gelangen könnte. Ich kann nicht
an=
erkennen, daß die Worte Frrytaghs zu einer derartigen Kvitik und zu
der Behauptung, daß ein Verſtoß gegen die Richtlinien vorliege, Anlaßz
geben. (Hört, hört! links und in der Mitte.) Er hat vielmehr
auer=
kannt, daß nach Lage der Dinge im Augenblick eine Politik friedlicher
Verſtändigung allein möglich iſt. Dieſe Feſtſtellung kann und ſoll aber
dem Redner der einzelnen Fraktionen nicht das Recht nehmen, über die
Methoden der Verſtändigungspolitik ſeine eigenen Anſchauungen zu
haben. Was Herr von Freytagh geſagt habe, iſt nichts anderes, als daß
er die kritiſchen Bemerkungen, die der Reichsaußenminiſter vorher
be=
züglich der Verſtändigungsbereitſchaft mit unſeren weſtlichen Nachbarn
in zweifellos ſchärferer Form gemacht hat, aufgenommen hat. Unter
dieſem Geſichtspunkt ſind die Ausführungen Freytaghs eine wertvolle
Ergänzung der Rede des Außenminiſters geweſen. (Erneutes Lachen
links.) Was die Anerkennung von Locarno und die Mitarbeit im
Völker=
bund angeht, ſo haben die Ereigniſſe des letzten Jahres bewieſen, daß
die Deutſchnationalen dieſe beiden Grundlagen des
Regierungspro=
gramms auch mit der Tat anerkannt haben. Wir müſſen uns aber das
Recht vorbehalten, an dem, was dieſen beiden Dingen vorangegangen
iſt, hiſtoriſche Kritik zu üben. Das iſt es, was Herr Freytagh geſagt hat.
Wenn etwas anderes hineininterpretiert wird, ſo hat das weder Herr
von Freytagh geſagt, noch ſoll es der Sinn ſeiner Rede ſein. Wir
können nicht anerkennen, daß er gegen das gemeinſame
Regierungs=
programm verſtoßen hat.
Frau Dr. Bäumer (Dem.) erklärte, die Oppoſition ſei in der
eigen=
tümlichen Lage, ein aufrichtigerer Anhänger der Richtlinien zu ſein, als
ein Teil der Regierungsmehrheit. Es könne nicht geleugnet werden, daß
nicht nur bei uns, ſondern bei allen aufrichtigen Vertretern der
Völker=
bundsidee eine tiefe Enttäuſchung über die Entwicklung der letzten Jahre
herrſche, beſonders hinſichtlich der Abrüſtung. Der nachdrücklichen
Be=
tonung der Anomalie zwiſchen Rheinlandbeſetzung und Locarnovertrag
durch den Außenminiſter ſchließen ſich die Demokraten durchaus an.
Wenn Briand neulich die Frage der Rheinlandräumung nicht als
ak=
tuell bezeichnet habe, ſo müſſe betont werden, daß ſie für uns keinen
Augenblick aufhöre, aktuell zu ſein. Auch die Minderheitenfrage gehöre
in das Gebiet der geiſtigen Abrüſtung. Die Erklärungen des
Außen=
miniſters über die Verhandlungen mit Litauen zum Schutz der Deutſchen
würden von der demokratiſchen Fraktion unter der Vorausſetzung
be=
grüßt, daß die deutſche Regierung auf die Einhaltung ſolcher nicht zum
erſtenmal gegebenen Verſprechungen Bedacht nehme. Auch die
handels=
politiſche, grundſätzliche Einſtellung des Außenminiſters ſei zu begrüßen.
Dem wirtſchaftlichen Aufbau müſſe ein kulturpolitiſcher ebenſo
ſyſtema=
tiſch zur Seite ſtehen. Zum Schluß gibt die Rednerin der Hoffnung
Ausdruck, daß ſich in allen Völkern diejenigen Kräfte ſtärken, die der
von Deutſchland bisher vertretenen Fviedenspolitik lohale Mitarbeiter
zuführen.
Darauf wurden die Beratungen abgebrochen.
Das Haus vertagte die Weiterberatung auf Mittwoch, 14 Uhr.
Außerdem Haushalt des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete. Schluß
18 Uhr.
Die Gefrierfleiſcheinfuhr.
Das zollfreie Einfuhrkontingent um 18000
Doppelzentner verringert. — Die Aktion gegen
die ausländiſche Fleiſcheinfuhr.
* Berlin, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
Reichsernährungsminiſter Dr. Schiele hat die zollfreie
Ge=
frierfleiſcheinfuhr von 120000 auf 102 000 Doppelzentner
ver=
ringert. Zum beſſeren Verſtändnis ſeiner Maßnahme muß darauf
hingewieſen werden, daß der Reichstag am 17. Auguſt 1925 ein
Geſetz über die Einfuhr von ausländiſchem Gefrierfleiſch annahm,
das ſich auf den vorjährigen Verbrauch an Gefrierfleiſch ſtützte.
Danach wurden 1924 etwa 102 000 Doppelzentner eingeführt, ſo
daß nach dem Geſetz die gleiche Menge zollfrei nach Deutſchland
eingeführt werden kann. Im folgenden Jahre ſtellte ſich heraus,
daß dieſe Menge nicht ausreichte, und der Miniſter erhöhte ſie
damals auf 120 000 Doppelzentner von ſich aus. Inzwiſchen hat
ſich aber herausgeſtellt, daß die deutſche Landwirtſchaft in der
Lage iſt, die deutſchen Verbraucher ausreichend mit friſchem
Fleiſch zu verſorgen. Außerdem haben ſich im Gefrierfleiſchhandel
allerlei Mißſtände ergeben. Ein Unterſuchungsausſchuß hat vor
kurzem im Großhandel feſtgeſtellt, daß zahlreiche Firmen ſich
un=
gerechtfertigte Vermögensvorteile verſchafft haben. Aus dieſem
Grunde wurden 16 Firmen vom Bezuge des Gefrierfleiſches
aus=
geſchloſſen. Auf der anderen Seite vergrößert aber dieſe
auslandiſche Fleiſcheinfuhr die Not unſerer
heimiſchen Landwirtſchaft. In deren Intereſſe hat
ſich jetzt der Minſter auf die geſetzliche Menge zurückgezogen und
18000 Doppelzentner abgeſtrichen. — Daneben läuft aber eine
Aktion verſchiedener Parteien, das Gefrierfleiſchkontingent
gänz=
lich aufzuheben und die ausländiſche Ausfuhr mit einem Zoll
von 35 oder 37,50 Mark pro Doppelzentner zu belegen. Von der
Wirtſchaftspartei iſt ein Geſetzentwurf eingebracht worden, das
Kontingent ebenfalls gänzlich fortfallen zu laſſen. Irgendetwas
über den künftigen Zollſatz iſt in dieſem Geſetzentwurf nicht
ge=
ſagt, infolgedeſſen käme der autonome Zollſatz von 45 Mark in
Frage. Der Reichstag wird ſich mit dieſem Geſetzentwurf der
Wirtſchaftspartei ſchon in nächſter Zukunft zu beſchäftigen haben
und die Frage der zollfreien Gefrierfleiſcheinfuhr wird im
Reichs=
tag noch zu lebhaften Debatten Anlaß geben.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Dienstag, den 31. Januar.
Schinderhannes
Schauſpiel von Carl Zuckmayer.
Fräulein Martha Ziegler hat Pech. Nachdem ihre
Dar=
ſtellung des „Julchen” in Zuckmayers „Schinderhannes”
ſich im Laufe mehrerer Aufführungen erfreulich entwickelt hatte,
zog ſich die Künſtlerin im dritten Bild bei dem Sturz im
„Grünen Baum” eine ernſtliche Perletzung des Armes zu, die ſie
leider für einige Wochen außer Gefecht ſetzt.
An ihrer Stelle ſpielte geſtern Charlotte Jaeke=Joſt das
„Julchen”. Ihre feinnervige, offenbar mehr auf das Geiſtige
geſtellte Natur kommt der Rolle nicht entgegen. Dem Julchen im
„Grünen Baum” und dem Julchen am Dollbach fehlte die friſche
Unmittelbarkeit. Beſſer gelang ihr das ſpätere Julchen als
junge Mutter, der ſie ſchöne, weiche Züge gab; mit dem Kinde
im Arm ein faſt madonnenhaftes Bild.
Als „Schinderhannes” zeigte Eduard Wandrey aus Kiel
eine kräftige, ausladende Theatralik; ſeine Begabung geht mehr
in die Breite als in die Tiefe.
Die weſentliche Eingaussſzcne iſt durch die Umbeſetzungen
nicht geſchloſſener geworden. Hier müßten die ſich anbahnenden
Beziehungen zwiſchen Julchen und Schinderhannes ſtärker in
den Vordergrund treten. Julchens Geſang müßte die Szene
ein=
leiten. Ihr zweites Lied müßte als beſänftigende Muſik die
Streitenden bannen und trenyen. Die menſchlichen Seiten der
Handlung werden in der hieſigen Aufführung durch die lauten
Streit= und Schimpfreden viel zu ſehr zurückgedrängt. Den
ſtärkſten Erfolg hatten die Kaſernenhofblüten bei der
Kaiſer=
lichen Truppe, und dies ſollte eigentlich nicht das Ziel der Auf=
2.
führung ſein.
Wettbewerb Moſelbrücke.
Zur Erlangung von Unterlagen für die weiteren
Verhand=
lungen wegen der Errichtung der Moſelbrücke war vor längerer
Zeit ein engerer Wettbewerb unter führenden deutſchen
Bau=
firmen in Verbindung mit deutſchen Baukünſtlern ausgeſchrieben
worden.
An dieſem Wettbewerb beteiligten ſich 13 Firmen. Darunter
12 Tiefbauunternehmungen und eine Eiſenkonſtruktionsfirma
Der Deutſche Eiſenbauverband hatte vorher erklärt, von der
Be=
teiligung an dem Wettbewerb abſehen zu müſſen, weil die
Be=
dingungen die Entſcheidung über den Zuſchlag der Stadtver=
Der Philoſoph Rehmke 80 Jahre alt.
Geheimrat Prof. Dr. Johannes Rehmke,
der bedeutende Philoſoph, begeht am 1. Februar ſeinen 80.
Ge=
bdurtstag. Seine metaphyſikfreie Philoſophie „Die
Grundwiſſen=
ſchaft” wird von der 1918 gegründeten Joh. Rehmke=Geſellſchaft
und ſeit 1920 erſcheinenden Zeitſchrift Die Grundwiſſenſchaft”
verbreitet. Er war 1885 bis 1922 Univerſitätsprofeſſor in
Greifs=
wald.
waltung vorbehielten und ſomit nicht ohne weiteres die
Bau=
ausführungen in die Hand des Preisgerichts legten.
Koblenz, Stadtverordneter Meiſter, Photograph Menzel,
Stadt=
verordneter Studienrat Dr. Scherer, Koblenz, Stadtverordneter
Fuhrparkdirektor Möckel, Koblenz, trat am 26. Januar zuſammen.
Nach dreitägiger Verhandlung wurde folgendes Ergebnis
ver=
kündet:
Für den Fall, daß ſich die Stadtverwaltung entſchließt, eine
Brücke an der vorgeſehenen Stelle nach den Grundlagen des
Wettbewerbes zur Ausführung zu bringen, empfiehlt das
Preis=
gericht den Entwurf der Firma Grün und Billfinger in
Mann=
heim und Herrn Vaudirektor Abel in Köln mit der
Aus=
arbeitung der baureifen Pläne zu beauftragen. Ferner wurde
beſchloſſen, folgende Entwürfe in nachſtehender Reihenfolge zum
Ankauf zu empfehlen: 1. Bauunternehmung Heinr. Butzer, Köln=
Dortmund, und Profeſſor Heinrich Spangenberg, München, in
Verbindung mit dem Architekten Fritz Fuß, B. d. A., Köln,
2. Philipp Holzmann, A=G., Zweigniederlaſſung Düſſeldorf,
3. Honnef=Werke, A.=G., Dinglingen in Baden, gemeinſam mit
den Architekten Stähler und Horn in Koblenz, dieſen letzteren
nur wegen ſeines ſtädtebaulichen Grundgedankens.
Eingegangen war, ferner ein Entwurf der Firma Jager,
G. m. b. H., Trier. Er ſieht eine Verbindung der Brücke mit
dem Moſelkraftwerk am Gänſefürtchen vor. Wegen der
immer=
hin bedeutſamen Anregung wurde auch dieſer Entwurf
außer=
halb des Wettbewerbes zum Ankauf empfohlen.
In Kürze werden die ſämtlichen Entwürfe in der
Rhein=
halle zu Koblenz zur öffentlichen Ausſtellung gelangen.
Die Baukoſten des Entrurfs Grün und Billfinger belaufenl
ſich auf 3,7 Millionen und halten ſich damit vollauf im Rahmen
des von der Stadtverwaltung aufgeſtellten Voranſchlages.
Dr. Ostar Mügel, Das geſamte Aufwertungsrecht. Fünfte Auflage.
Berlin 1927, Verlag Otto Liebmann.
Unter den zahlreichen Schriften über das Aufwertungsgeſetz ſteht
das Werk von Mügel in vorderſter Reihe. Als Staatsſekretäu im
Preußiſchen Juſtizminiſterium hat Mügel an der
Aufwertungsgeſetz=
gebung hervorragend mitgearbeitet. Die intimſte Kenntnis des
ſchwie=
rigen Stoffes vereinigt ſich bei ihm mit der ſcharfen Logik des Juriſten
und der Gabe einer überſichtlichen, klaren Darſtellung. Die neueſte
Auf=
lage gibt zunächſt eine ſyſtematiſche Darſtellung der Aufwertung nach
allgemeinen Vorſchriften und ſodann in der Art eines Kommentars eine
Erläuterung des Aufwertungsgefetzes vom 16. Juli 1925. Die
Aende=
rungen, die Novelle vom 9. Juli 1927 gebracht hat, ſind erſchöpfend
ein=
gearbeitet. In einer Einleitung führt Landgerichtsdirektor Dr.
Wun=
derlich, der als Vertreter der Deutſchen Volkspartei im Reichstags=
Aus=
ſchuß bei der Beratung mitgewirtt hat, in die rechtspolitiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Abſichten der Aufwertungsgeſetzgebung ein und zeigt, unter
welchen Schwierigkeiten ſie als ein keine Partei befriedigendes, aber
ſchließlich notwendiges Kompromiß der verſchiedenſten wirtſchaftlichen
und politiſchen Strömungen zuſtande gekommen iſt. Dr. jur, H.
Seite 4
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Nummer 32
Auſenpoliiſche Aroatte im franzoſtchen Sennt.
Franzöſiſcher Miniſterrat.
Franzöſiſche Zugeſiändniſſe an Belgien. —
Briand und die Rede Streſemanns. — Der
Notenaustauſch mit Kellogg.
EP. Paris, 31. Januax.
Im heutigen Miniſterrat berichtete Handelsminiſter
Boka=
nowfki über den Entwurf der Antwort, die er in der Frage
der franzöſiſch=belgiſchen
Handelsbeziehun=
gen an die belgiſche Regierung zu ſenden gedenkt. Dieſe
Ant=
wort iſt noch nicht abgeſchickt worden. Die heutige Meldung des
Petit Journal”, wonach die Antwort bereits geſtern abend nach
Brüſſel geſandt worden ſei, wird dadurch dementiert. Der
Ent=
wuf wurde vom Miniſterrat genehmigt und ſoll heute nach
Brüſſel gehen. Es iſt ebenfalls unrichtig, daß die Verhandlungen
zwiſchen den beiderſeitigen Sachverſtändigenkommiſſionen wieder
aufgenommen werden ſollen. Mau erklärt, daß die Mitglieder
dieſer Kommiſſionen infolge der vorausgegangenen ſchwierigen
Verhandlungen auf ziemlich geſpanntem Fuß zueinander ſtehen
und daß deshalb nicht die Rede davon ſein könne, die
Verhand=
lungen augenblicklich wieder an ſie abzutreten. Die
Verhand=
lungen werden daher weiterhin von den beiden Regierungen
direkt auf diplomatiſchem Wege geführt werden. Die
franzö=
ſiſche Regierung iſt allerdings zu einigen
Zuge=
ſtändniſſen bereit, doch ſcheint man noch lange nicht vor
der endgültigen Einigung zu ſtehen, beſonders da Belgien daran
feſthält, in keinem Punkte ungüſtiger behandelt zu werden als
Deutſchland.
Briand berichtete über die außenpolitiſche Lage, beſonders
über die geſtrige Rede Streſemanns, die er als
be=
friedigend bezeichnete. Da aber bisher nur ein Auszug,
nicht aber der Wortlaut der Rede im Quai dOrſah eingetroffen
iſt, wird Briand im Senat heute noch nicht ſprechen, ſondern erſt
die Interpellanten ſprechen laſſen. Er dürfte vorausſichtlich ſelbſt
nicht vor Donnerstag das Wort ergreifen. Briand berichtete
auch über den deutſch=litauiſchen Schiedsvertrag und über die
litauiſchpolniſche Spannung. Er gab der Ueberzeugung
Aus=
bruck, daß die Mächte etwas unternehmen ſollten, um direkte
Verhandlungen zwiſchen Polen und Litauen wieder zu
ermög=
lichen.
Schließlich ſprach Briand über den Notenaustauſch
mit Kellogg. Er glaube, daß die Antwort Kelloggs
entgegen=
kommend ſein werde. Der Panamerikaniſche Kongreß in Havanna
habe bis jetzt zugunſten des Völkerbundes gearbeitet. Die
ſüd=
amerikaniſchen Nationen hätten keine Gelegenheit verſäumt, um
ihre Anhänglichkeit an den Völkerbund kundzugeben und dadurch
ein gewiſſes Mißtrauen gegenüber den Vereinigten Staaten zu
äußern. Briand glaubt, daß die Vereinigten Staaten, auf dieſe
Sachlage geſtützt, die Exiſtenz des Völkerbundes in Zukunft
wie=
der etwas mehr berückſichtigen würden als bisher und daß ſie ſich
nicht dauernd ſo aufführen werden, als ob dieſe wichtige
inter=
nationale Organiſation in ihren Augen überhaupt nicht beſtehe.
Außerdem werde Kelloggs Antwort ſchon aus dem Grunde mehr
Entgegenkommen zeigen, um Amerika in den Augen der Welt
wieder zu rehabilitieren, nachdem man ſich auch in Amerika
Rech=
nung von dem üblen Eindruck der gmerikaniſchen Interventiom
in Nicaragua abgelegt habe.
Frankreichs Mißtrauen gegen Deutſchland.
Neue Verdächtigungen, neue Hetzreden im
franzöſiſchen Senat.
EP. Paris, 31. Januar.
Im Senat iſt heute nachmittag die außenpolitiſche Debatte
durch den Präſibenten der Außenkommiſſion, Lucien Hubert,
er=
öffnet worden. Er ſtellte feſt, daß man heute in der Welt den
Zuſammenprall zwiſchen einem neuen
inter=
nationalen Geiſte und einem erneuten
geſteiger=
ten Nationalismus erlebe. Gewiſſe Völker nähmen die
Schickſalsentſcheidungen des letzten Krieges nicht an.
Deutſch=
land verfolge hartnäckig ſeine
Wiederaufrich=
tung und ſchmiede ſich eine neue Rüſtung. Der
Redner erinnerte an die geſtrige Rede Streſemanns, der eine
vor=
zeitige Räumung des Rheinlandes wünſche, aber nie zugeſtehen
wolle, was über den Verſailler Vertrag hinausgehe
Frank=
reich wolle allerdings eine deutſch=franzöſiſche Annäherung,
wolle aber in erſter Linie ſeine Sicherheit gewährleiſtet
wiſſen. Auch Mitteleuropa ſuche ein neues
Gleichgewicht. Die Kleine Entente habe aber bisher die
neuen Verhältniſſe nicht genügend zu würdigen verſtanden, und
aus dieſem Umſtande ſei der Plan einer Donauföderation
erſtan=
den. Auch zwiſchen Italien und Frankreich
beſtün=
den Mißverſtändniſſe, die beſeitigt werden müßten.
Frankreich wolle auf allen Gebieten den Frieden, deshalb hobe es
ſeine Zuſtimmung zum Locarnovertrag gegeben. Dieſer ſtelle
allerdings eine Verquickung des neuen internationalen Geiſtes
mit den alten diplomatiſchen Methoden dar. Frankreich ſtehe
nach wie vor auf dem Standpunkt, den es ſeinerzeit in Geuf
ent=
wickelt habe: daß der Friede nur durch
Schiedsgerichts=
barkeit Sicherheit und Abrüſtung begründet
werden könne. In Deutſchland habe man den Begriff des
Kriegspotentiells bisher zu wenig gewürdigt. Deutſchland
be=
ſitze allerdings eine kleine Armee, aber dafür ein ausgebildetes
induſtrielles Kriegspotentiell. In Frankretch ſei man auf dem
alten Standpunkt ſtehen geblieben. Man habe wohl eine große
Armee, aber die Induſtrie ſei für einen ewwaigen Krieg nicht
ge=
nügend vorbereitet.
Darauf ſprach der nationalſozialiſtiſche Senator Eccard, der
ſeine Ausführungen in einem weſentlich anderen Tone machte.
Er ſprach von der deutſchen Revanche, und wies u. a. auf
die Tannenbergrede und die Kundgebungen anläßlich des 80.
Ge=
burtstoges des deutſchen Reichspräſidenten Hindenburg hin. Er
erkannte an, daß in Deutſchland der Friedenswille vorhanden ſei,
aber nicht auf der ganzen Linie. Die Großinduſtrie, die Armee
und die Univerſitäten ſeien z. B. locarnofeindlich. Die
Reichs=
wehr ſei ein Staat im Staate. Ihr letztjähriges Budget ſei halb
ſo groß wie das franzöſiſche, obwohl die franzöſiſche Armee
fünf=
mal ſtärker ſei, als die deutſche. Der neue Reichswehrminiſter
Groener werde dem Geiſt, der in der Reichswehr vorhanden ſei,
und der der alte imperialiſtiſche Geiſt geblieben ſei, ebenſowenig
zu widerſtehen vermögen, als Geßler. Die Reichswehr
be=
reite die Rebanche vor. Die Pazifiſten würden in
Deutſchland als Hochverräter verurteilt. Frankreich wolle, ſich
zwar nicht, in die inneren Angelegenheiten Deutſchlands
ein=
miſchen, müſſe aber gleichwohl den Widerſpruch zwiſchen den
offiziellen Friedensverſicherungen und der Tätigkeit der
Nationa=
liſten feſtſtellen. Es wäre gut, wenn Brianb häufiger und ener=
giſcher ſprechen würde. Er zweifle nicht daran, daß er dazu im
Stande wäre. Der Außenminiſter müſſe immer wieder betonen,
daß Frankreich kein Sicherheitspfand aufgeben
wolle.
Senator Lumry für die Räumung
des Rhenlandes.
Im weiteren Verlauf forderte Senator Lumry den
Außen=
miniſter auf, ſich bald zur Frage der Rheinlandräumung
zu äußern. Er ſtelle feſt, daß die Deutſchen in ihrer
Argumen=
tation logiſch ſeien. Wenn man einem Lande gegenüber eine
Ver=
ſtändigungspolitik verfolge, könne man nicht gleichzeitig einen
Teil ſeines Gebietes beſetzt halten. Dieſe Argumentation fange
an, in der Welt einzuſchlagen. Die Zeit arbeite nicht für
Franl=
reich, ſondern für Deutſchland. 1935 müßte die Beſatzung ja doch
zurückgezogen werden, ohne daß die Beſetzung bis dahin
irgend=
welche Vorteile hätte. Unter dem Beifall des Hauſes erklärte der
Redner, daß ihm nichts daran liege, die Politik Briands zu
kritiſieren. Er ſei aber gelegentlich beunruhigt
gegen=
über einem Deutſchland, das ſich
zuſammen=
raffen würde. — Dann wurde die Sitzung auf Donnerstag
verſchoben.
Die Prager Sicherheitstagung
Paris und die deutſchen Vorſchläge. —
Ver=
ſuche in Prag zur Wiederbelebung des Genfer
Protokolls.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Januar.
Die deutſchen Vorſchläge an das Sicherheitskomitee wurden
hier verhältnismäßig günſtig aufgenommen. Die Linke iſt
zufrie=
den, und ſelbſt von rechts erfolgen nur dort Angriffe, wo der
böſe Wille unzweiſelhaft iſt. Das bedeutet aber noch nicht, daß
das deutſche Memor F dum in Paris reſtlos gebilligt wird. Denn
es fordert die allgemeine Abrüſtung; das berührt hier
unan=
genehm. Aber davon abgeſehen, iſt man mit den deutſchen
Vor=
ſchlägen zufrieden, und jedenfalls hält man ſie für viel
aufrich=
tiger und konzilianter als die engliſchen.
Beneſch wird die Abſicht zugeſchrieben, ein mitteleuropäiſches
Locarno zu ſchaffen, ein „Ueberlocarno”, und dieſe Idee wird
von den Franzoſen um ſo mehr unterſtützt, als vorläufig ein
Balkanlocarno oder ein nordöſtliches Locarno vollkommen
un=
durchführbar erſcheint. Man zweifelt, aber hier daran, daß
Beneſchs Anſtrengungen von Erfolg gekrönt werden, denn man
glaubt, daß die italieniſche und die engliſche Diplomatie alles
tun wird, um dieſe Pläne zu durchkreuzen. England iſt heute
mehr als je beſtrebt, keine neuen Verpflichtungen zu
überneh=
men, und Italien will ſeine imperialiſtiſchen Träume nicht
end=
gültig begraben. Im Grunde genommen erblickt die franzöſiſche
Außenpolitik in den jetzigen Arbeiten der Sicherheitskommiſſion
einen Verſuch zur Viederbelebung des Genfer
Protokolls. Deshalb beurteilt man die Haltung Englands
ſo ſkeptiſch.
Die franzöſiſche Preſſe benützt jede Gelegenheit, um zwiſchen
den eurobäiſchen Friedenskundgebungen und dem amerikaniſchen
Rüſtungsfieber Vergleiche aufzuſtellen. Leider vergißt man zu
ſagen, daß die Friedenskundgebungen in Europa bisher ſich
hauptſächlich auf Geſten beſchränkten, das amerikaniſche
Rüſtungs=
fieber dagegen ſich in höchſt realen Talſachen kundgibt. Man
ſieht hier der Sitzung des Sicherheitskomitees nicht mit allzu viel
Vertrauen entgegen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 32
Mittwoch den 1. Februar 1928
Seite 5
Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 1. Februar.
— Ernanut wurden: am 10. Januar; der prov. Fachlehrer an der
gewerblichen Fortbildungsſchule zu Alsfeld und Umgegend Fr.
Sehf=
farth zum Fachlehrer an dieſer Schule; am 19. Januar: die Lehrer
Wi helm Göbel; zu Biſchofshcim (Kreis Groß=Gerau), Hch. Jäger
zu Schotten und Hermann Wörner zu Wallerſtädten (Kreis Groß=
Gerau) zu Lehrern an der Volksſckule zu Gießen; am 20. Januar: der
Lehrer Jakob Dechent zu Aſpisheim (Kreis Bingen) zum Lehrer an
der Volksſchule zu Siedelsbrunn (Kreis Heppenheim); am 25. Januar:
die Vermeſſungspraktikanten Karl Back aus Lollar und Philipp Lipp
aus Weiterſtadt vom 1. Februar 1928 ab zu überplanmäßigen
Verwal=
tungsſekretären mit der Amtsbezeihmung „Obervermeſſungsſekretär”.
— In den Ruhrſtand verſetzt wurde am 24. Januar der
Kreisſchul=
rat Georg Huff zu Alsfeld auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. 2.
d. Js. an.
— Erledigt ſind: eine Schulſtelle für einen Lehrer an der ev.
Volks=
ſchule in Lampertheim (Kreis Bensheim), eine Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Harpertshauſen
(Kreis Dieburg); Dienſtwohnung iſt vorhanben und wird in abſehbarer
Zeit frei.
— Dienſtjubiläum. Heute ſind es 25 Jahre, daß Fräulein Julia
Goldſchmidt in die Dienſte der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt getreten iſt. Die Jübilarin konnte in dem
Viertel=
jahrhundert, während deſſen ſie im Dienſte der Kammer ſt.ht, an der
aufſteigenden Entwicklung der gemeinnützigen Arbeit dieſer ſo wichtigen
Wirtſchaftsvertretung von Handel und Induſtrie verdienſtvollen Anteil
nehmen.
— Adam Henninger †. Am 31. Jan. wurde der vor einigen Tagen
plötzlich infolge eines Schlaganfalls verſtorbene Maſchinenfabrikant Ad.
Henninger unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Als
ein=
facher Schloſſergeſelle beginnend, machte er ſich im Jahre 1886 ſelbſtändig
und brachte ſein Geſchäft im Laufe der Jahre durch raſtloſen Fleiß und
große Fachkenntniſſe auf eine achtunggebietende Höhe. Vor dem Krieg
wurde er vielfach als fachmänniſcher Berater und Begutachter in ſeiner
Branche ins Ausland berufen, und während der Kriegsjahre wurde er
üfters von der Heeresverwaltung bezüglich der Verwertung erbeuteter
Maſchinen zu Rate gezogen. Unernzidlich arbeitete er an dem Ausbau
ſeines Unternehmens, das ſeit Jahren ſeine Fabrikate ins Inland wie
auch in das Ausland, hauptſächlich nach überſeeiſchen Staaten, liefert.
Die Firma ſteht denn auch in ihrer Branche mit an erſter Stelle und
genießt als ſolche den beſten Ruf. Nicht zuletzt iſt es das Verdienſt des
Verblichenen, daß er ſein Unternehmen durch alle Kriſen der
Nachkriegs=
uud Iuflationsjahre glücklich hindurchführte, die darauffolgenden Zeiten
des wirtſchaftlichen Niedergangs übebwand ud die Firma weiter in
die Höhe bringen kennte. Alles dies wurde erreickt dunch ſeine
nimmer=
ruhende Tätigkeit im Jutereſſe ſeiner Firma und durch ſeine ſelbſtloſe
Hingabe an ſein Werk. Seinen Hinterbliebenen hat er ein Lebenswerk
hinterlaſſen, das auf feſtem Grunde ſteht und auf welches ſie ſtolz ſein
können. Seinem ſchlichten Weſen lag es nicht, viel in der Oeffentlichkeit
hervorzutreten, aber die große Anteilnahme von nah und fern, ſeitens
der Behörden, öffentlicher Inſtitute, Geſchäftsfreuunde und ſeiner
Be=
kannten, beſonders auch ſeitens ſeiner lamgjährigen Kundſchaft, legte
Zeugnis davon ab, welcher Beliebtheit er ſich als Menſch erfreute.
— Dr. Viehmann geſtorben. Dr. Viehmann, der volkswirtſchaftliche
Neferent der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, iſt in ſeinem
Arbeits=
zimmer auf der Landwirtſchaftskamwer einem Herzſchlag erlegen. Er
ſtand erſt im 35. Lebensjahre und erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch iſt der einzige Tag,
an dem die Mieter Karten zu ermäßigten Preiſen (1—10 Mark)
für das Olszewska=Gaſtſpiel (Carmen) am Sonntag 5. Februar,
kaufen können; morgen beginnt bereits der allgemeine Vorverkauf zu
Preifen von 1,50—15 Mavk.
Im Kleinen Haus findet heute die Erſtaufführung des großen
pſycho=
ana ytiſchen Films „Geheimniſſe einer Seele” ſtatt; die
Vor=
führungen beginnen um 18 und 20 Uhr. (Siehe beſondere Anzeige im
Inſeratenteil.)
Bayard Veillers Kriminalſtück „Der dreizehnte Stuhl” wird
Sonntag, den 5. Februar, wiederholt.
In der Aufführung des „Roſenkavalier” von Rich. Strauß
alternichen als Marſchallin die Damen Jacobs und Merker, als Ochs
die Herren Kuhn und Hermann.
Romain Rollands „Spiel von Liebe und Tod” deſſen
Darmſtädter Erſtaufführung bevorſteht, iſt — obwohl ſchon 1924
er=
ſchienen — erſt vor weuigen Tagen in Paxis zum erſtenmal gegeben
worden: die Uraufführung fand am V. Januar im Odeon=Theater ſtatt;
Firmin Gémier ſpielte die männliche Hauptrolle.
— Die Kinder=Tanz= und Spiellieder von Lili Hickler, im Kleinen
Haus beginnen am Samstag, den 4. Februar, ſchon um 4 Uhr,
nicht um 4.30 Uhr, wie irrtümlich bekanntgegeben. Sonntag ſt der
An=
fang 11 Uhr 15 Min.
— Die Darmſtädter Induſtriellen=Vereinigung E. V. hat nach
Be=
enidigung ihres 11. Geſchäftsjahres ihre Hauptverſammlung abgehalten.
Der Vorſitzende, Herr Fabrikdirektor Friedrich May, ſprach über den
Verlauf des verfloſſenen Jahres in wirtſchafts= und ſozialpolitiſcher
Be=
ziehung, wobei er neben den hauptſächlichſten Merkmalen eine Reihe
weſentlicher Einzelzüge von allgemeinem Intereſſe heraushob. Beſonders
eingehend befaßte er ſich wit den Fragen der Steuerbelaſtung, der
Soziallgſten, der Arbeitsmarktlage und der letztjährigen Handelsbilanz:
von der Envwicklung und dem derzeitigen Zuſtand dieſer Faktoven
aus=
gehend, legte er die richtunggebenden Forderungen für die nächſte
Zu=
kunft dar. Anſchließend wurden Referate erſtattet über das am 1. 10.
1937 in Kraft getretene Geſetz über Arbeitsvermittlung und
Arbeits=
loſenverſicherung, ſowie über die lohn= und gehaltspolitiſche Lage der
Gegenwart.” In der Hauptverſammlung wurde der vorjährige
Vor=
ſtand einſtimmig wiedergewählt, der am 31. 1. 1928 die Wahl der
Vor=
ſitzenden vollzog, und zwar durch die Wiederwahl folgender Herren:
Vor=
ſitzender: Herr Fabrikdirektor Friedrich May; 1. Stellvertreter: Herr
Fabrikant Ernſt Trier; 2. Stellvertreter: Herr Fabrikdirektor Dr. A.
Klefenz.
— 6. Akademiekonzert. Im 6. Akademiekonzert, Freitag, den
10. Februar d. J., (Großes Haus des Heſſ. Landestheaters), lernt das
Darmſtädter Publikum eine der intereſſonteſten Perſönlichkeiten der
muſikaliſchen Welt, als machſchaffenden Künſtler am Klovier kennen.
Profeſſor Walter Braunfels, deſſen Orcheſterwerke hier zum Teil ſchon in
den Symphonie=Konzerten des Heſſiſchen Landestheaters zur
Auffüh=
rung gelangten, hat als Opernkomponiſt mit ſeiner Oper. „Die Vögel”
feinerzeit großes Aufſehen erregt. Von ſeinen Orcheſterwerken ſeien
ge=
nannt: Die klaſſiſch=romantiſche Phantasmagorie „Don Juan”, „
Phan=
taſtiſche Erſcheinungen eines Themas von Hektor Berlioz” u. a.; von den
Orgelwerken: Präludium und Fuge; ſein weſentliches gab er aber in der
geiſtlichen Chormuſik. Seine „Apokalysſe” und beſonders ſein „Tedeum”
und die kürzlich uraufgeführte „Meſſe in G=Moll” ſind ſchwierige aber
dankbare Werke für jeden größeren gemiſchten Chor. — Auch als Meiſter
des Klaviers hat ſich Profeſſor Braunfels ein großen Namen gemacht.
Niemals tritt er aber als pianiſtiſcher Virtuoſe ans Klavier, er hat mehr
zu geben; er ſchaut die Werke, die er ſpielt, mit dem Herzeu des
Muſi=
kers an. Der Künſtſer, der in Köln als Direktor der Hochſchule für
Muſik wirkt, wird hier Beethovens Klavierkonzert Es=Dur mit Orcheſter
zu Gehör bringen. Karten im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher Stadtamt.
— Turngemeind= Darmſtadt 18416. Motto: Mir lache aach ohne
Geld! Wir machen unſere verehrl. Mitglieder darauf aufmerkſam, daß
das für den 19. Februar vorgeſehene Kinderkoſtümfeſt, wvegen der
am gleichen Tage ſtattfindenden Kappenfahrt auf achnt Tage fyüher
ver=
legt werden muß. Unſer Kinderkoſtümfeſt findet alſo ſchon am
Sonntag, den 12 Februar, nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Alle
an=
deren ſeitherigen Mitteilungen darüber ſind damit hinfällig! Am Abend
vorher haben die Erwachſenen auf dem Turnermaskenball Gelegenheit,
Scherz und Frobſinn zu huldigen; am Sonntag nachmittag aber ſoll
unſere Jugend in heiterem Treiben und mannifacher Verkleidung, ein
paar fröhliche Stunden bei Schrrz und Spiel verleben. Wir hoffen
beſtimmt, daß alle Eltern mitkommen. Es iſt für allerlei Kurzweil
ge=
ſorgt. Darüber nächſte Woche mehr.
Wanderungen durch den Botaniſchen Garten.
Mühlſtraße, etnn da, wo eben der Meßplatz iſt, verlegt. Da aber dork
1. Aus der Geſchichte des Gartens.
keinerlei Gewachshäuſer torhanden waren, beantragte Schmttſpahn 1248
Im vorigen Jahr machten wir einige Spaziergänge durch den
Gar=
ten, die großen Anklang fanden. In dieſem Jahre foll regelmäßig
jeden Monat eine ſolche Wanderung angetreten wurden. Da nun
augen=
klicklich nichts Beſonderes zu ſehen iſt, wollen wir einmal im Geiſte
eine Wanderung dunch die Gefchichte des Gartens machen und dabei ein
Stück Alt=Darmſtadt kennen lernen.
Den wenigſten Darmſtädtern wird bekannt ſein, daß der Garten
urſprünglich im Schloßgraben utergebracht war. Dem
Urheber des wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Darmſtadts dem
Groß=
herzog Ludwig I., gebührt auch das Verdienſt, den Botauiſchen Garten
1814 ins Leben gerufen zu haben. Sein Schöpfer und erſter
wiſſen=
ſchaftlicher Leiter iſt der Landesbaumeiſter J. Heß, von dem und
eiem ſeiner Nachfolger, G. Hanſtein, noch Briefe über botaniſche
Aus=
kunfte in der Selbſtſchriftenſammlung des Stadtmuſeums ſich vorfinden.
Die ganze öſtliche Hälfte von der Parforce= bis zur Theaterbrüicke war
damit bpflanzt. Man konn jetzt noch Rſte, Bäume ud Geſträucher
davon, namentlich um den Teich, deſſen Umriſſe deutlich zu ſehen ſind,
foſtſtellen. Der verſtorbene Geh. Rtt Profeſſor Schenck und Schreiber
dieſes haben einſt die Pflanzen botaniſch beſtimmt. Auch auf einem
Bild im Schloßmuſeum (wrvon eine Nacbildung im Stadtmuſcum ſich
befindet) iſt die Anlage teilweiſe noch zu ſehen. Der Leiter, Heß, war
in ſeiner außerdienſtlichen Zeit ein Verehrer der sejentia amabilis und
hielt auch Vorleſungen über Pflanzenkunde; die gärtveriſchen Arbeiten
überwachte Hofgärtner A. Schnittſpahn. Die Anlage wuchs und
bald wurde der Schloßgraben”) zu klein für den wachſinden
Pflanzeu=
beſtand, und waren von der Hofgeſellſchaft Bedenken geäußert worden.
die Anlage habe Aehnlichkeit mit eimem Friedhof, da notürlich an faſt
jeder Pflanze ein weißes Schild mit dem botauiſchen Nauen augebracht
rich Sſachl M Langalunin 21. Schn at pefer ſchchiöt
hatte, wurde am 19. Juli 1830 unter der Oberleitung von Heß als
In=
ſpektor des Gartens angeſtellt erhielt 1841 die Oberleitung und wurde
am 28. Fehruar 1855 zum Direktor des Gartens. Seit 1836 Lehrer
der Botanik an der Realſchule, ſeit 1841 an der Höheren Geuverbeſchule
und Verfaſſer einer „Flora von Heſſen” hat er ſich große
Ver=
dienſte um die Verbreitung von Pflanzenkenntniſſen in Darmſtadt
er=
worben.
Aber auch hier hatte der Garten keine bleibende Stätte, 1838 wurde
er auf das von der Landeswaifenanſtalt gepahtete Gelände en der
*) Nebembei ſei an dieſer Stelle auf den verwahrloſten Zuſtund des
ganzen Schloßgrabens hingewieſen. Der Hollunder macht ſich ſchon
lange als Unkraut bemerkbar. Es ſollte einmal eine gärtneriſche
Er=
neuerung dieſer Aalage uter Schonuma der alten Bäume und
Sträu=
cher ſtattſinden.
Mittwoch, 8. Februar, im Muſikvereinsſaale, Steinſtraße
I. Iannermuslkabend des Haienan drarkel, Derin
unter Mitwirkung von Herrn Kammermuſiker Hugo Andrege, Darmſtadt.
Quartett in A-moll op. 41 von Schumann,
Quartett in G dur von Haydn.
Quintett in G dur op. 163 von Schubert zu deſſen 100. Todestage).
Karten zu 3, 2 und 1 Mk. bei Heinrich Arnold (Konzertarnold)
Wilhelminenſtraße.
(a16la
— Zeitgemäße Säuglingspflege. Zur Belehrung der Mütter und
jungen Mädchen finden im Rahmen der Volkshochſchule vier
Mütter=
abende ſtatt. In praktiſchen Vorführungen wird das richtige Baden
und Wickeln des Kindes gezeigt, und über die natirliche Ernährung des
geſunden Säuglings geſprochen. Die Geſunderhaltung des geſunden
Sähglings iſt von ſo großer Wichtigkeit, daß die weiteſten Kreiſe ſich
über ſeine Pflege belehren laſſen ſollten. Die Abende werden geleitet
von Schweſter Johanna Kobert und finden ſtatt jeweils Dienstags
von 8—10 Uhr abends im Saal 182 der Techniſche Hochſchule.
An=
meldungen zur Teilnahme ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle der
Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
Heute
und
morgen
im
Kleinen
Haus
18 u. 20
Uhr
KEDHEE
— Rentner und Kriegsbeſchädigte können gegen Ausweis zu dem
ſechſten Akademie=Konzert am 10. Februar d. Js. in
beſchränk=
tem Umfange für das Abend Konzert Karten erhalten. Zu dem
Nach=
mittags=Konzert ſtehen noch in beliebiger Anzahl Karten zur
Ver=
fügung.
— Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft, e. G. m. b. H.,
Darm=
ſtadt. Auf die Einladung der Genoſſenſchaftswitglieder auf Samstag,
den 4. Februar ds. J3., dunch die Bezirksleitung für Starkenburg und
Rheinheſſen und die Ortsgruppe Darmſtadt im Inſeratenteil ſei hier
beſonders hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
Pheralan
bei Schnupfen und Trockenheit der Nase unentbehrlich —
Völlig reirlos — prompt wirkend. Preis: /, Tube 1 Mk.
121(4a
Tube 0.50 Mk.
— Muſikverein. Die dritte Rate des Mätgliederbeitrags für
in=
aktive Müglicder iſt bis zum 15. Februar fällig. Es wird gebeten, ſie
in der Zeit vom 1. bis 15. Fehnuar, im Vereinshaus, Steinſtraße 24,
einzuzahlen. Die Aufführung von Honeggers „König Dabid”, die als
drittes Qonzert für Februar in Ausſicht genommen war, muß aus
tech=
niſchen Gründen verſchoben werden. Sie wird als viertes Konzert im
Mai ſtattfinden. An die Stelle des dritten Konzertes trütt die
Auffüh=
rung der Johannespaſſion am Karfreitag.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren Schulen
für den Mionat Januar 1928 iſt bis zum 10. Februar 19B an die
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen
die Verlegung, 1848 erfolgte ſie in den Großh. Luſtgarten am
Wilhelminenplatz, wo ſchon Gewächshäuſer und ein Gebäude
zur Aufſtellung der Sammlungen vorhanden waren. Im B=ſitze des
botanif hen Inſtituts iſt ein Bildnis von G. Schnittſpahn in dieſem
Garten; es war, weil Schl. zu den Begründern des Gartenbauvereins
gehörte, in dem großen Saale der Cartenbauausſtellung 1925
aufge=
hängt. Nach der Verlobung des Prizen Ludwig mit Ler Prinzeſſin
Alice wude dieſem der Garten zur Erbauung eines Palais (in dem
jetzt der Großherzog wohnt) von Groſherzog. Lndwig III. überlaſſen.
Auch hier ſind n.ch einige Bäume aus dem eiuſtinen botaniſchen Garter.
ubrig. Für dieſen wurde nun 1864 cm 6 Morgen großes Geläude
nördlich vom Heringarten, das zur Meierei gehörte,
gepachtet. Nach Schnittſpahns Tode im Jahre 1865 wurde zunächſt im
Februar 1866 der um die heſſiſche Flora hochverdiente damalige
Ober=
ſtabsarzt Dr. Metzler (geſt. 14. März 1908), und von September 1867
ab der Lehrer der Botanik am damiligen Polytachnikum, Dr. 6.
Han=
ſtein, vorübergehend mit der Leitung des Gartens beauftragt. Am
1. Oktober 1869 wurde Dr. Leopold Dippel (geb. am 4. Auguſt
fundes GLamrie Der er S dint d. Dondte ein Heruft
und Pflanzen. Dibrel erkannto bald, daß das Gelände nicht günſtig
war, e3 fehlte an fließendem Waſſer, die Waſſerpflanzen, z. B. die
Sce=
roſen, wurden in hölzernen, in die Erde gegrabenen Bütten gezogen.
Der Botgniſche Garten mußte alſo nochmals wandern, dahin, wo er
zur Seßhaſtigkeit gekomrnn iſt. Dſe frühere Achens=Mühle (im
Stadtmuſeum hängt em gutes altes Bild von ihr), war ein beliebter
Vergnüngungsort, ähnlich wie jetzt das Heiligkreuz. Da war genug
Waſſer, der Darm floß mitten durch. Von 1874 an wurde der Gartcu,
der jetzt 44 000 Quadratmeter umfaßt, nach den Plänen Dippels unter
Eunfeueneiche e erfrehn ier eiche in Drnſce. Ji.
rühnt iſt er durch ſeine Gehölzſammlung (rund 4000 Arten) uud ſeine
Kakteen= und Sukkulentenſammlung. Wir kommen noch auf die
Dendrologiſche Sammlung gelegentlich zurück. Dippel war
ein ganz bedeutender Botanikr. Neben ſeinen mikroſkopiſchen For=
Herauschde der Lenſtalionschlder, Desſel der Laonen Schlungenſiaſeh.
Hervorragendes geleiſtet. Die größten Vordienſte um die Ausgeſtaltung
des Gartens hat ſich der ſeit 1. Mai 1829 in ſeinem Amt befindliche,
viel=
gereiſte Oberinſpekior A. Purpus, ein Veſter von L. Dilpel und
K. Noack.
Bruder des Forſchers P., erworhen.
Deutſcher Abend der Bismarck=Gemeinde
Darmſiadt am 6. Februgr im Saalbau.
Beſitz ſtirbt,
Sippen ſterbeu,
Du ſelbſt ſtirbſt wie ſie
Eins weiß ich,
Das ewig lebt:
Des Toten Tatenruhm!
(Edda.)
Es iſt der Oeffeutlichkeit ſchon bekannt, daß der Bisma=ck=Nalional=
Denkmal=Verein eine Bismarck=Gemeinde in Darmſtadt gegründt hat.
Sie will das Verſtändnis für Bismarcks Werk und Größe lebendig
erhalten und volkstümlich entwickeln durch Arbeit im Bismarckſchen
Geiſte und durch Errichtung eines Bismarck=Dank= und Weihe=Denkmals
am Rhein. Unabhängig von Partei und Konfeſſion will ſie hie=zu, im
Dienſte deutſchbewußter Volksgemeinſchaft, deutſche Männer und Frauen
ſammeln, um überbrückend und vevſöhnend für Deutſchlands Wohlfahrt
und Glück zu arbeiten.
Das Deutſche Reich hat allen Stürmen, die an ſeinen Grundfeſten
rüttelten, getrotzt. Den Reichsgedanken gilt es pflegen als
Volksgemein=
ſchaf/ Wie im übrigen Neich, hat die Gründung der Bismarck=
Gemeinde auch in Darmſtadt Beifall gefunden: einige Hundert Deut
ſind ihr ſofort beigetreten.
Am 6. Februar, abends 8 Uhr, will die Bismarck=Gemeinde im
Saalbau an einem deutſchen Abend weitere Kreiſe für ihre vat
rlän=
diſche Apbeit begeiſtern. Von der Not unſerer Zeit gilt es, den Blick
zurückzulenken, Mut und Hoffnung aus Deutſchlands ſtolzer
Vergangen=
heit, aus den Taten ſeiner großen Männer, vornehmlich aus Bismarcks
Rieſenwerk, ſchöpfen, gilt es ſich erheben, um ſelbſt — jeder an ſeinem
Platz — in Geiſt und Tat mitbauen zu helfen, wenn die Heimat die
Volksgenoſſen ruft. Jedes Volk auf dem Erdball ehrt ſeine Großen.
Und wer es tut, ehrt ſich ſelbſt.
Herr Oberregierungsrat Bauer aus Karlsruhe wird an dem
Deutſchen Abend einen Vergleich zichen zwiſchen Verſailles 1871 und
1919 und dabei auf Bismarck als unſeren Lehvmeiſter weiſen. Der
Inſtrumentalverein ſtellt ſich in großzügiger und dankenswerter Weiſe
in den Dienſt der vaterländiſchen Aufgabe, indem er Tonwerke
Beet=
hovens zum Vortrag bringt. Junge Künſtler wollen den Beſucher mit
Liedern erfreuen.
Wer eine vaterländiſche Weiheſtunde erleben will, er ſei Arbeiter
oder Handwerker, Kaufmann oder Beamter, iſt — ſiehe den heutigen
Anzeigenteil — herzlich eingeladen; der Eintritt iſt unentgeltlich
— Revue=Preifere im Orpheum. Auf ihrer außerordentlich
er=
folgreichen Tournee durch Deutſchland kommt die reizende Wiener
Nevue „Das lebende Magazin” ab heute, Mittwoch,
(abends 8 Uhr), für ein kurzes Gaſtſpiel nach Darmſtadt. — Die
Dar=
ſteller ſetzen ſich aus einer größeren Anzahl bekannter imternationaler
Revueſtars zuſammen (Siehe geſtrigen Artikel: Die Revue „Das
lebende Magazin”). In Aufmachung, Inhalt und Art der Darbietung
bringt „Das lebende Magazin” bisher noch nicht gezeigte Neuheiten,
u. a. die Radfum=Leuchtfarben=Effekte.
Selbſtverſtänd=
lich fehlen die in einer Revue unvermeidlichen „Girls” nicht. — Im
Rahmen der Darmſtädter Faſchingsveranſtaltungen dürfte „Das lebende
Magazin” eine beſondere Anziehung ausüben. Trotz erheblicher Koſten,
ſind die Eintrittspreiſe nicht erhöht! Karten bei de Waal.
Rhein=
ſtraße 14, fowie im Verkehrsbüro und Zeitungskiosk, Ernſt=Ludwigs=
Platz. Telefoniſche Beſtellungen Nr. 389. (Siehe heutige Anzeige.)
— Profeſſor Edgar Daequé aus München wird am 3. Februax,
abens 8 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle eimm Vortrag mit Lichtbüldern
halten über das Thema „Urwelt und Menſchheitsalter.
Profeſſor Dacgus iſt der Verfaſſer des bedeutenden Werkes „Urwelt,
Sage ud Menſchheit”, einer naturhiſtoriſch=metaphyſiſchen Studie die
ergänz” wird durch ſoine beiden anderen Bücher „Natur und Seele” und
„Leben als Symbol”. Aus dieſen Büchern Daeques entſteht ein neues
Weltbild, das den Verfaſſer heute in den Mittelpunkt des Kampfes der
Geiſter ſtellt. Es handelt ſich um eine vollſtändig neue Auffaſſung
übe=
die Entſtehung des Meuſchrngeſchlellts deren geiſtesgeſch hliche
Be=
deutung in der Erkenntnis liegt, daß Wiſſemſchaft und Glaube ſich nicht
ausſchließen, ſondern daß vielmehr die Wiſſenſchaft den Glauben aſt
wahrhaft begründet. Es hat etwas Grandioſes, wie die magiſch= Einſicht
Dacgués die Reiche der Welt aufſpaltet und uus überall in ihre
Ab=
gründe ſchnruen läßt. B.i alledcm fühlt man ſich an die genialen Bilder
in Shekeſpeares „Sturm” erinnert, wo d—— Dichter die köfen und die
guten Naturgeiſter entfeſſelt, ſo daß ſie Natur= und Meuſchenſeelen
in Aufruhr bringen und je nachdem Sturm, Schtffbruch, Verzauberung
oder auch Löfung des Bannes bewirden. Dem Vortrag des großen
Gelehrten barf man mit Spannung entgegenſehen.
4
Marzn
Drauuift aan Enptan
Ms Kaan!
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Mittwoch den 1. Februar 1928
Nummer 32
Elternabend in der Gartenarbeitsſchule.
Die Eltern der 8. Klaſſe der Gartenarbeitsſchule verſammelten ſich
um den Klaſſenführer Herrn Lehrer Seitz und den Rektor der Schule
Herrn Preſſer. Es war ein Elternabend, der in ſeiner von Anfang
an zwiſchen Eltern und Lehrer herrſchenden Harmonie einzig daſteht und
eine unauslöſchbare ſchöne Erinnerung unſer Leben lang bleiben wird.
Er gibt uns die Gewißheit, daß an unſerem alten, verknöcherten
Schul=
ſyſtem Männer rütteln, die von Gott berufen wuvden, Lehrer zu ſein,
denen die junge, in ihrer Unſchuld rührende und entzückende Kinderſeele
etwas Heiliges bedeutet, und die es als Sünde verwerfen, dieſe reinen,
urwüchſigen Geſchöpfe mit Gewalt in Schablonen zu zwängen, die jade
freie geiſtige Regung, jede eigene Schöpferidee verkütmmern laſſen. Ueber
die an uns Eltern mit einer Wärme ohnesgleichen gerichteten
aufklären=
den Worte von Herrn Seitz wollen wir nicht zu viel verraten,
viel=
mehr jeden Kinderfreund bitten, dieſen für ſeinen Beruf ſo begeiſterten,
von ſeinen Schülern grenzenlos geliebten Lehrer ſelbſt aufzuſuchen um
ſich mit eigenen Augen zu überzcugen, daß es eigentlich keine Worte
gibt, die imſtande ſind, ſeine hohen, edlen Beſtrebungen, ſeine
beiſpiel=
loſe aufopfernde Liebe zu unſeren Kleinen und ſeine herrlichen Erfolge
zu ſchildern. Wir können dem ebenfalls hochverehrten Herrn Rektor
Preſſer nicht dankbar genug ſein, eine Schule ins Leben gerufen
zu haben, in der Männer wie unſer Herr Seitz ihre ſegensreiche
Tätig=
keit ſo ſchön und ungeſtört entfalten können; denn es iſt ein harter
Ent=
ſchluß, ſein in Liebe und Treue gehegtes Kind fremden Menſchen
an=
zuvertrauen. Uns iſt aber das ſeltene Glück zuteil geworden, unſere
„Kinder in der Hand eines Lehrers zu wiſſen, der ſie von ganzem Herzem
liebt und verſteht, der mit den Grundſtein zu allem Guten, Wahren und
Schönen in ihre jungen, empfänglichen Herzen gelegt und Liebe und
Verſtändnis für Gottes herrliche Natur in ihnen geweckt hat. Wir
(ltern ſind an dieſem Abend um eine ſchöne Hoffnung reicher nach
Hauſe gegangen, gehoben und glücklich, wie nach einem ergreifenden
Gottesdienſt. Möchten unſeren lieben kleinen Jungen in ihrem ferneren
Sckulleben nur ſolche Lehrer beſchieden ſein, die ihnen Führer und
Freund zugleich ſind.
— Der nächſte Leſeabend in der Stadtbücherei, finder am Mittwoch,
den 1. Februar, 20 Uhr, ſtatt. Das Thema lautet: „Das
gegen=
wärtige China”.
*Am. Vortrags= und Werbeabend. Einen öffentlichen Vortrags=
und Werbeabend veranſtalteten am Dienstag abend in der Aula des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums die Darmſtädter Ortsgruppen des
Deut=
ſchen Seevereins, der Deutſchen Geſellſchaft zur
Ret=
tung Schiffbrüchiger und der Deutſchen Kolonial=
Geſellſchaft. Die groß angelegte Veranſtaltung, die für
Deutſch=
lands Intereſſen zur See und in Ueberſ=e weibend wirken ſollte, hat
dieſen vendienſtvollen Zveck, um das Ergebnis des Abends
vorwegzu=
nehmen, ſicherlich erfüllt. Das bewies das rege Iutereſſe der Zuhörer,
wenn auch der Beſuch ſichtlich unter der Ueberfülle der am gleichen
Abend ſtattfindenden Vorträge und ſonſtigen Veranſtaltungen zu leiden
hatte. Nach einleitenden, begrütßenden Worten des Herrn Admirals
Jacobſen ſprach zuerſt Herr Konſul Dr. Hartwig aus Chile an
Hand von vielen intereſſanten Lichtbildern über den Panamakanal und
ſeine B.deutung für die deutſche Handelsſchiffahrt. Man hörte, daß die
Idee eines Kanals durch Mittelamerika ſchon ſeit Jahrhunderten
be=
kannt ſei und daß der Kanal, wenn er auch den Seeweg für die
Handels=
ſchiffahrt bis zu 10 000 Kilometer abkürze, in der Hauptſache doch
ſtra=
tegiſche Bedeutung für Amerika habe. So haben die Vereinigten
Staa=
ten den Kanal und insbeſondere ſeine Schleuſenanlagen im Hinblick auf
eine Auseinanderſetzung mit Japan auf das allerſtärkſte befeſtigt. Die
ſich immer wiederholenden Erdrutſche im Culebra=Abſchnitt mögen den
Amerikanern immer noch Sorgen bereiten; aber in ſamitärer und techni
ſcher Hinſicht bedeuten der Kanal und die erfolgreiche Bekämpfung des
gelben Fiebers in der Kanalzone eine Höchſtleiſtung amerikaniſcher
Energie. — Da Herr Geheimrat Dr. Freſenius durch eine Reiſe
ver=
hindert war, den vorgeſehenen Vortrag: „Berechtigung und
Notwendig=
keit deutſcher Kolonien” zu halten, wurden nur die hierzu
bereitgehal=
tenen Lichtbilden aus den früheren deutſchen Kolonien vorgeführt.
Er=
läuterungen hierzu gab Herr Dietz=Darmſtadt. — Den dritten und
letzten Vortrag hielt Herr Fabrikant Frante=Offenbach über „
Men=
ſchenleben in Seenot‟ Ein ſehr guter, inſtwuktiver Film, der
den Vortrag ergänzte, ließ die Organiſation und praktiſche Arbeit
er=
kennen, die die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger in
Bremen im Intereſſe des Gemeimwohls leiſtet. Allen drei Vortragenden
wurde lebhafteſter Dank zuteil.
— Jahreshuuptverſammlung der Sänge=luſt. Im Odenwaldzimmer
der Brauerei „Zur Krone”, fand die Jahreshauptverſammlung der
Sängerluſt ſtatt. Der erſte Vorſitzende, Herr Kahrhof, eröffnete die
Verſammlung, und man gedahte zunächſt der im vergangenen Jahre
durch den Tod ausgeſchiedenen Mitgkieder und wurde deren
Anden=
ken durch Erheben von den Sitzen geehrt. Nach einenr kurzen Rückblick
ürber das vergangene Jahr wurde zunächſt dem Vorſtand, dann aber
auch allen aktiven ſowie ina tiven Mitgliedern der Dank für die geleiſtete
Arbeit und Treue ausgeſprochen. Dem verdienſtvollen Choruzeiſter,
Herrn Karl Grim, beſonderen Dank, der es verſtand, im vergangenen
Jahr den aktiven Chor wieder auf der Höhe zu halten. Nachdem der
Geſchäfts= und Kaſſenhericht verleſen, wurde dem Schriftführer, Herrn
Becker, ſowie dem Kaſſierer, Herrn Kläden, Dank und Averkennung für
Mühe und Arbeit ausgeſprochen. Der zweite Vorſitzende, Herr Breuer,
ſprach dem erſten Vorſitzenden, Herrn Karhof, den Dank aus für ſeine
17jührige Tätigkeit. Die nunmehr erfolgte Vorſtandswahl ergab
Wie=
derivahl der ausſcheidenden Herren bis auf einen. Leider mußte in
Anb tracht der ſchwierigen Zeit eine kleine Beitragserhöhung
vorge=
ſchlagen werden und fand einftimmige Annahme. Um 24 Uhr konnte deu
erſte Vorſitzende die in allen Teilen gut verlaufene Hauptverſammlung
muit Worten des Dankes ſchließen.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 4. Februar, vormittags 9 Uhr:
1. Berufung der Gemeinde Schönnen gegen das Urteil des
Kreisausſchuſſes Erbach vom 4. Oktober 1927 wegen Anſinnens des
Kreisamts Erbach auf Erhöhung der Gemeindeumlagen in der Gemeinde
Schönnen. — 2. Geſuch der Emma Frey von Frankfurt a. M. um
(rteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schanpwirtſchaft mit
Brauntweinausſchank im Hauſe Offenbach a. M. Großer Biergrund 24.
— 3 Berufung des Georg Glöcknen zu Offenbach a. M. gegen
das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 9. November 1927 wegen
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schandwirtſchaft in der
Kantine in dem Gelände zwiſchen Lurwald und Mühlheimer Straße. —
4. Geſuch der Ehape A. G. für Einheitspreiſe um Erteilung der
Erlaub=
nis zum Betriebe einer Kaffeewirtſchaft ohne Alkoholausſchank in ihrer
Filiale im Hauſe Bieberer Straße 44 in Offenbach a. M. — 5. Geſuch
der Jakob Hahn Ehefrau geb. Eifenyiller zu Offenbach a. M.=
des Johann Schneider 1. zu Groß=Gerau gegen das Urteil des
Kreisausſchuſſos Groß=Gerau vom 7. Juli 1927 wegen Nichſterteilung
der Erlquihnis zum Berrieb einer Schankwirtſchaft.
RDV. Der Fahrolan des erſten deutſchen Pullmanzuges.
Nun=
mehr iſt — wie wir don der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft erfahren
— der Fahrplan des erſten deutſchen Pullmanzuges feſtgelegt worden,
die im Sommerfahrplan des nächſten Jahrs (ab 15. Mai) als
Tages=
zug den Rhein entlaug zwiſchen Holland, Deutſchland und der Schnef
verkehren wird. Der Zug wird in folgendem Fahrplan verkehren:
Oos 12.08, ab Karlsruhe 12.30, ab Mannheim 13.25, an Mainz 14 28,
an Köln 16.55, an Düſſeidorf 17.35, an Duisburg 17.55, an Utreht
20.53, an Amſterdnm 21.40, an Rotterdam 21.52, an Hves pan Holland
22,22 und Anſchluß nach Londen 8.28 Uhr. In der Zeit vom 1. Juli
his 10. September ſwird der Zug bis und von Luzern durchgeführt, an
Luzern 2.23, ab Luzern 7.50 Uhr.
p.* Amtsgericht. Als ſich ein Kraſrradfahrer an einem Abend
Au=
fangs September v. J3. auf dem Wege nach dem Oberwaldhaufe an der
Brücke der Odenwaldbahn befand, warteten Beſucher des Orpheums
auf die Straßenbahn. Der Fahrer ſoll einen dieſer Beſucher, die
ein=
ſteigen wollten, durch Anfahren verletzt haben. Der Verletzte bedundet,
daß er zwei Wochen im Krankenhauſe gelegen und dann noch zu Haufe
ärztlich behandelt worden ſei. Urteil: 100 Mark Geldſtrafe. Dem
Ver=
letzten wurde eine Buße von 398 Mark zugeſprochen. — In der am 17. 1.
22. J3. verhandelten Strafſache wegen Zuwiderhandlung gegen die
Wandergewerbeſt uer betr. Aufſuckung von Beſtellungen auf Staubſauger
(val. Nr. 19) erging in einem Falle freiſprechendes Urteil, im anderen
wurde eine Geldſtrafe von 20 Mark ausgeſprochen.
Wetterbericht
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 2. Februnr
(nach der Wetterlage vom 81. Januar).
kewülkt mit vereinzelten Niederſclägen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſte
*p. Große Strafkammer. Auf Berufung der Staatsanwaltſchaft wird
gegen einen Kraftwagenführer wegen fahrläſſiger Körperverletzung
ver=
handelt. Der Unfall ereignete ſich am 22. März 1927 zwiſchen
Elms=
hauſen und Reichenbach. Der Angeklagte verbrachte mit dem Laſtauto
der Heag einen Transformator von Gadernheim nach Bensheim. Bei
dem Ueberholen einer Motorſäge fuhr der Angeklagte ein Fuhrwerk
an, deſſen Lenker verletzt wurde. Das Bezirksſchöffengericht hat am
10. Oktober 1827 auf eine Geldſtrafe von 100 Mark erkannt. Wir
haben ſeinerzeit ausführlich über den Tatbeſtand berichtet. Die
Be=
rufung iſt auf Strafart und Strafmaß beſchränkt. — Das Urteil
ver=
wirft die Berufung der Staatsanwaltſchaft.
p. Kleine Strafkammer. Nur eine Offizialſache ſteht zur
Ver=
handlung. Ein Frankfurter Metzgermeiſter, der eine Großſchlächterei
betreibt, hat ſich mit ſeiner Ehefrau wegen Vergehens gegen das
Nah=
rungsmittelgeſetz zu verantworten. Sie ſollen am 19. Juli 1997 auf
dem Offenbacher Wochenmarkt wiſſentlich verdorbene Metwwurſt
feilge=
halten haben. Nach Bekundung des Sachwerſtändigen war an der Wurſt
ein deutlicher Verweſungsgeruch zu bemerken. Die chemiſche
Unter=
ſuchung (Kochprobe) zeigte Ammoniak und Schwefelwaſſerſtoff. Das
Gericht in Offenbach erkannte gegen den Ehemann wegen fahrläſſiger
Uebertretung des Lebensmittelgeſetzes auf eine Geldſtrafe von 150 Mark.
die Ehefrau wurde freigeſprochen. Amtsamwalt und Angeklagter haben
Berufung verfolgt. Die Wurſtbereitung erfolgt durch erfahrene
Metz=
ger. Der Angeklagte erklärt, in der heißen Zeit ſei ein raſcheres
Ver=
derben der Ware immerhin möglich. Verkouft wurde von der Wurſt
nichts. Ein als Sachverſtändiger vernommener Frankfurter
Metzger=
meiſter führt den Mangel der Ware auf unrichtige Fabrikationsmethode,
den Transport und die Verkaufsmöglichkeit an heißen Tagen (
Wochen=
warkt) zurick. Der Staatsanwalt hält beide Angeklagte für ſtrafbar,
auch bezüglich der Ehefrau ſei eine Geidſtrafe von 150 Mark angemeſſen.
Der Verteidiger bittet, nur den Einzelfall zu beurteilen, wwenn man auch
bei Nahrungsmittelvepfälſchungen einen ſtrengen Maßſtab mit Recht
an=
lege. Der Angeklagte laſſe die Wurſt durch einen Metzger bereiten, der
die Meiſterprüfung beſtanden habe, auf dieſen müſſe er ſich verlaſſen
können. Geſchäftlich ſei den Angeklagten ein Malheuer paſſiert. Die
angeklagte Ehefrau habe ſorgfältig gehandelt und die Wurſtabgabe
ab=
gelehnt. Von außen ſei nach Angabe der Sachverſtändigen nichts
an=
zuſehen gotueſen, wenn ſie auch ſtreng gerochen haben möge, welch
letz=
teres auch auf die Räucherung zurückzuführen ſei. Von einem
Feilhal=
ten zum Zwecke der Anlockung von Kunden könne keine Rede ſein. Der
Fall liege äußerſt milde. Der Ehemann möge freigeſprochen werden,
der Fall könne in dem geregeltſten Metzgereibetrieb vorkommen;
bezüg=
lich der Ehefrau möge es bei dem erſten Urteil belaſſen werden. Der
Staatsamwalt ewwidert, bei der Ehefvau könne Eventualdolus in
Be=
tracht kommen. Das Urteil perwirft die Berufung des Ehemannes und
hebt die Berufung der Staatsanwaltſchaft das die Ehefrau
freiſpre=
hende Urteil erſter Inſtanz auf und erkennt gegen ſie auf eine
Geld=
ſtrafe von 20 Mark. Die angeklagte Ehefrau habe ſich des
wiſſent=
ſchen Feilhaltens der verdorbenen Wurſt ſchuldig gemacht.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 1. Nach
New York (ab Bremen=Bremerhaben): D. München am 7. 2., D.
George Waſhington (USL) am 15. 2., D. Berlin am 16. 2., D. Dresden
am 23. 2. 2. Nach New York (ab Southampton): D. Republia
(USL) am 2. 2. 3. Nach Canada (Halifax) New York (an
Bvemen=Bremerhaven): D. Meinchen am 7. 2. 3a. Nach Havana=
Galveſton Ausreiſe über Halifax: D. York am 3. 3.
4. Nach Philadelphöa—Baltimore—Norfolk: D.
Weſt=
falen ab Hamburg am 4. 2., ab Bremen am 8, 2. 5. Nach Nord=
Amerika Weſtküſte: D. Murla ab Hamberrg am 14. 2., ab
Bremen am 16. 2.: D. Schwaben ab Hamburg am 6. 3., ab Bremen
am 8. 3. 6. Nach dem La Plata ab Bremen=Bremerhaven (
Paſſagier=
einſchiffung): D. Sierra Cordoba am 11. 2., D. Madrid am 18. 2., D
Sierra Morena am 3. 3. 7. Nach Nordbraſilien: D. Angtolia
ab Hamburg am B. 2. 8. Nach Mittelbraſilien: D. Eiſeach
ab Hamburg am 2. 2., D. Arta ab Hamburg am 8. 2. 9. Nach
Oſt=
aſien: D. Ansgir ab Bremen am 4. 2., ab Hamburg am 8. 2.: D.
Gerwin ab Bremen am 11. 2., ab Hamburg am 15. 2.: D. Trien ab
Bremen am 18. 2., ab Hamburg am 22. 2.: D. Alſter ab Bremen am
25. 2, ab Hamburg am 29. 2. 10. Nach Aaſtralien: D. Köln ab
Hamburg am 25. 2., ab Bremen am 28. 2.: D. Fraucen ab Hamburg
am 28. 2., ab Bremen am 31. 3. 11. Nach Süd=Amerika
Weſt=
küſte: a) durch den Panamakanal: D. Schleſien ab Hamburg am 4. 2.,
ab Bremen am 7. 2.; b) durch die Magellan=Straße: D. Berengar ab
Hamburg am 25. 2 12. Nach Weſtküſte, Zentral=Amerika
und Mexiko: D. Atoo ab Bremen am 26. 2., ab Hamburg am
31. 3. 13. Fruchtfahrt Canariſche Inſeln nach Bremen=
Hamburg: D. Amſel am 4. 2. 14. Nach der Levante ab
Bre=
men: Abfahrten alle 3—10 Tage. 15. Nach Finnland ab Bremen:
14tägiger Dienſt nach allen Heupthäfen. 16. Nach Réval ab Bremen:
Abfahrten alle 10 Tage. 17. Nach Leningrad ab Bremen:
Abfahr=
ten alle 8 bis 14 Tage. 18. Nach England ab Bremen: 2 bzw. 4
Ab=
fahrten in der Woche. 19. Nach Afrika (Weſt=Afrika): D. Wolfram
ab Hamburg am 15. 2. Mitgeteilt von der Vertretung Anton Fiſcher,
Darmſtadt, Frankfurterſtraße 12—14, Telephon 186.
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RM 1.25 erhältlich.
1ſt-Packung wie bisher RM 2.25
Lokale Veranſtaltungen.
— Gefangverein „Frohſinn” Darmſtadt. Unſer
Maskenball findet am Samstag, den 11. Februar, abends 7,11 Uhr,
wieder in den Räumen des „Mathildenhöhſaales”, (Dieburgerſtraße)
ſtatt. Näheres ſiehe Inſerat am Mittwoch, den 8. Februnr.
— Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Der
Kom=
mendeabend am Freitag, den 3. Februar, beginnt pünktlich 8,30 Uhr
abends mit der Rechnungslegung über 1927. Erwaige Gäſte zum
Licht=
bildervortrage des Hauptmanns Moſer über das Diktat von Verſailles
werden gebeten, erſt um 9 Uhr zu erſcheinen.
— Ueber das Thema „Kind und Lüge” findet am Mittwoch,
8½ Uhr, ein Beſprechungsabend in den Räumen des C.V.J.M.,
Alexanderſtraße 22, ſtatt. Alle Eltern, Erzieher und pädagogiſch
intereſ=
ſiexten Erwachſenen ſind dazu eingeladen.
— Sport=Kaffee. Heute abend findet der dritte Kappenabend
ſtatt. Ftir Stimmung ſorgt Karlchen vom Woog und der uffgeblaſene
Froſch.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei, Darmſtadt. Heute
abend 8 Uhr findet in unſerem neuen Henne, Bürgerhof,
Eliſabethen=
ſtlaße 2, ein Vortrag von Fräulein Hanna Seibert ſtatt. Das
Thema lautet „Kunſt und Literatur in Darmſtedt”. Um zahlreiches und
Fünktliches Erſcheinen wird gebeten.
— D. V. P., Oxtsgruppe Darmſtadt. Um die Mitglüeder
der Ortsgruppe Darmſtadt einander näher zu bringen und im
gegen=
ſeitigen Gedankenaustauſch das Intereſſe an politiſchen Dingen zu
ſtär=
ken, vor allem auch eine Gelegenheit zur Ausſprache über ſtädtiſche
An=
gelegenheiten nrit den Stadtverordneten zu geben, wird künftig an jedem
Mittwoch, von abends 8.30 Uhr an, ein Stammtiſchabend
an=
geſetzt werden. Der erſte Stammtiſch wird heute abend
bei Sitte (Karlſtraße) ſein. Die Parteileitung hofft, daß dieſe
Stammtiſche recht gut beſucht werden; ſelbſtverſtändlich ſind auch die
Damen hierbei ſehr willkommen.
Tageskalender für Mittwoch, den 1. Februar 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr,
B 12: „Ein Maskenball” — Kleines Haus, Anf. 18 und 20 Uhr, Film:
„Geheimniſſe einer Seele”, — Orpheum, abends 8 Uhr, Revue:
Das lebende Magazin”, — Konzerte: Schloß=Kaffee, Hotel
Schmitz, Bockshaut, Weinhaus Maxim. — Kaffee Rheingold:
9. Karneval=Sitzung. — Turnhalle am Woogsplatz, 6 und
8 Uhr: Fikwortrag von Oberingewieur Dreher über Kanada und
Alaska. — Kinoporſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Erzhauſen, 31. Jan. Schulſpeiſung. Allen Schulkindem.
deren Geſundheitszuſtand nicht der beſte iſt, wird von nächſter Woche ab
wieder täglich ein warmes Frühſtück verabreicht.
E. Wixhaufen, 31. Jan. Beerdigung. Unter großer Beteiligung
der hieſigen Einwohnerſchaft und zahlreicher Auswärtiger wurde am
Sonntag nachmittag der im Alter von 31 Jahren verſtorbene Laudwirt
Georg Volz zu Grabe getragen. Mit ihm iſt eine Perſönlichkeit aus
dem Leben geriſſen worden, die bei allen Kreiſen der hieſigen
Ein=
wohnerſchaft und der Umgebung hoch geſchätzt und geachtet wurde. Mit
dem bieſigen Fußballſport und der Turnerei iſt ſeine Perſon innig ver
bunden. Zeichnete ſich doch der Verſtorbene, der an einem Magenleiden
litt, durch große und doch faire Kampfestüchtigkeit aus.
42. Eberſtadt, 31. Jan. Film und Schule, Teile der hieſigen
Schulklaſſen beſuchten am Montag das Odeontheater, wo den Kindern
der Film über den „Großdeutſchen Volkstag in Goslar” vorgeführt
wurde, der im vergangenen Jahre anläßlich der dortigen Kundgebung
für das Auslandsdeutſchtum entſtanden war.
Aa. Pfungſtadt, 31. Jan. Die Geflügelausſtellung, die
ſeitens des hieſigen Geflügelzuchwereins am Samstag und Sonntag in
den Räumen des Gaſthauſes „Zum goldenen Lamm” abgehalten wurde,
war mit Geflügel aller Art reich beſchickt und erfveute ſich auch eines
ſehr guten Beſuches. — Gut beſucht war ebenfalls der Familiabend des
Geſſangverins „Harmonie”, der im „Rheiniſchen Hof” abgehalten wurde.
Ueber Sonntag fauden auch wieder mehrere Maskembälle ſtatt, die
be=
ſonders der Jugend Veranlaſſung zu luſtigem Treiben gaben. ——
Wan=
derung. Bei dem ſchönen Wetter, das am Sonntag herrſchte, war c8s
kein Wunder, daß die Wanderung des Turnvereins ſich einer zahlreichen
wanderluſtigen Turnerſchar erfreuen konnte. Die Wanderung ging über
den Frantenſtein bis nach Frandenhauſen und über Eberſtadt heimwärts.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 31. Jan. Zur Aufklärung der Bevölkerung
über die verſchiedenen Arbeitsgebiete des Wohlfahrtsweſens und die
Tätigkeit des Kreiswohlfahrtsamtes findet am Montag, den 6. Februar,
im Vereinshaus, Ober=Ramſtädterſtraße, eine öffentliche Verſammlung
ſtatt, in der von Beamten des Kreiswohlfahrtsamtes Vorträge über
ein=
zelne Arbeitsgebiete gehalten werden.
— Groß=Zimmern, 31. Jan. Der Turnverein 1863 veranſtaltet am
Samstag, den 4. Februar, abends 8.11 Uhr, im Saale von Karl
Pull=
mann ſeinen Maskenball. Durch wirkungsvolle Lichtreklame in
der Hauptſtraße unſeres Ortes wird bereits ſeit einigen Tagen auf das
vielverſprechende, von den Herren Jordan, Hch. Held und Friedrich
Gö=
bel vorbereitete Werk (Motto: Der Weg ins Paradies) hingewieſen.
Die Dekoration hat in dankenswerter Weiſe Herr Fritz Göbel über=
Nomimten.
r. Babenhauſen, 29. Jan Vom Odenwaldklub.
Dekorie=
ungsfeſt bei der Ortsgruppe „Berg auf” des Odemvaldklußs im
prähtig, noch Eom Schützenball her geſchmückten Saale des Gaſthauſe;
Zum Löwen”. Vortrefflich von der Leitung vorbereitet, nahm das
Feſt der Jugend einen ſtimmungsvollen, friſch=frohen Verlauf. „Friſch
ſitzt wieder feſt!
Der läſtige Schleim
Nimm Fay’s
echte Sodener und Du wirſt den quälenden Huſtenreiz los ſein, 1.24
uahm es aus der herzlichen Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden,
des Herrn Gewerbelehrels Schept, der allen Gäſten aus nah und
fern den Willkommensgruß entbot, und es ſpiegelte ſich wider im
küſt=
lichen lebenden Bild. Der vom Vorſitzenden vorgetragene, mit Humor
gewüirzte Bericht über das abgelaufene Wanderjahr, in dem allein 18
Hauptwanderungen und noch mehrere Jugendwanderungen unternome
wen ſurden, gab Anlaß zur behaglich frohen Stimmung. Die Grüße
des Geſamtausſchuſſes überbrachte Herr Amtsgerichtsrat Becker=
Die=
burg, der ſinnige, von Poeſie umwoßene Vergleiche zwiſchen dem
Wan=
dern und Leben der aufmerkſam lauſchenden Zuhörerſchar darbot. Ein
Genuß war es, den Gedankengängen des warmherzigen Naturfpeundes
und volkstümlichen Dichters zu folgen. In ſein Hoch auf Heimat und
Vaterland wurde freudig eingeſtimmt. Noch ein lebendes Bild, und
es folgte die Dekorierung, von Herrn Amtsgerieſſtsrat Becker
perſönlich in launiger Weiſe vorgenommen. Im großen Halbkreis hatten
die zu dekorierenden Damen und Herren auf der Bühne Aufſtellung
genomnen. Gar pielen konnte das goldene Abzcichen für die erreichte
Tourenzahl zum erſten Male, manehen zum zweiten Male und dem
Vor=
üitzenden zum dritten Male übz reicht werden. Trefflich geſpielte
Muſik=
vorträgs der Klubkapelle, geleitet von Herrn Robert Roſe, der
Humor des temperamentvollen, allß=liebten Amſagers Otto Bender,
die ulkigen Darbietungen der Damen Roſe, Geißler, Blümler
und Mohr und die Sologefänge der Fran Rothfuß trugen nicht
ſuenig zur Hebung der Feſtſtimmung bei. Und nun erſt die Jazzkapelle
des Klubs! War das ein Schwung un ein jugendliches Feuer! Kein
Wunder, daß es der tanzluſtigen Jugend im ganzen Körper zuckte. Doch
auch die Polonüſe kam, und nach ihr der Tanz, in deſſem Banne die
Jugend bis zum grauen Morgen ſtand.
N. Reichelsheim 1. D. 30. Jan. Tagung der
Evangeli=
ſchen Volksgemeinſchaft. Am vergangenen Sonntag,
nach=
mittags, ſprachen im Gaſthauſe „Zur Eiſenbahn” hieu, die Herren Dipl.=
Ing. Ludwig aus Darmſtadt, Kaufmann Müller aus Doſſenheim und
Pfarrer Hamburger aus Staden (Oberh.) als Vertreter der Epangeliſchen
Volksgemeinſchaft. Sie legten in beredten Worten die Ziele dieſer
Ge=
neinſchaft dar und ſetzten mit Ueberzeugung die Gründe für die
Not=
wendigkeit auseinander, daß die idealen Belange der Evangeliſchen nur
durch eine evangeliſthe Partci in den Parlamenten wirkſam vertreten
ierden können. Dis Darkegungen ſämtlicher Redner fielen auf
furcht=
baren Boden.
P Kirchbrombach, 31. Jan. Der Turnverein
veranſtaltet=
im vollbeſetzten Saale des Herrn Straub ſeinen Schau= und
Werbe=
abend. Auch auswärtige Turnbrüder waren anweſend. Der
Vor=
ſitzende Deltqu begrüſſte die Erſchienenen und wies darauf hin, wie
Jugend und Alter die Beſtxebungen des Vereins unterſtützen können.
Bei dem Thema. Die Frau und die Leibesübungen” ſtellte er den
Grund=
ſatz auf: Leißesübung muß Lebensanſchnuung werden. Einfachheit,
Natäirlichkeit und Wahrheit ſoll bewußt betont werden. Die deutſche
Turnerei ſoll den Mut haben, allem was Körper und Seele ſchadet und
einem ſpäteren geſunden Muttertum widerſtrebt, den Kampf anzuſagen.
Durner Hch. Zorbach trug hiernach einen Vorſpruch vor. Die
verſchie=
denen Riegen zeigten nun ihr Können. Körperſchule, Volkstänze, Reck=,
Barren= und Pferdeübungen wechſelten in bunter Reihe miteinader.
Manch erſtklaſſige Uebung konnte bewundert werden. Die männliche
Jugend hat gegenüber der weiblichen, was Körperſchule anbelangt, noch
aufzuholen. Eine humoriſtiſche Szene von Turnerin M. Kredel und
E Büchler fand lebhaften Anklang. Das Lichtkeulenſchwingen der
Turnerin Buchheimer wirkte ſehr eindrucksvoll auf die Zuſchauer. Eine
reichhaltige Tombola erzeugte bei den glücklichen Gewinnern frohe
Stimmung. Mit einem Mahnwort: Bleibt der D.T. treu und ſchliar
uns eure Jugend! konnte der Oberturnwart Adrian, der in mihevoller
Arbeit die verſchiedenen Niegen leitete und ausbildete, den gelungenen
Abend ſchließen.
I.. Michelſtadt, 30. Jan. 8. Unterfränkiſche Brieſ”
tauben=Ausſtellung. Die Unterfränkiſche Reiſevereinigung, der
die Vereine des Odenwaldes angehören, veranſtaltete in Verbindung mit
einem Stiftungsfeſt des Brieſtaußenklubs Michelſtadt ihre 8.
Brieſ=
auben=Ausſtellung. Der große Saal von Schmerkers Garten war miſ
äußerſt wertvollem Beſtand aus den einzelnen Abteilungen des Mziris
beſchickt. Die Preisrichter hatten ihre Not, bei dem wirklich
ausgezeich=
neten Material die Preisträger zu ermitteln. Es darf hervorgehoben
wverden, daß Tiere mit nachweislich großen Flugleiſtungen (Oeſterreich
und Ungarn bis Aſchaffenburg und Michelſtadt) vertreten waren. Welche
Bedeutung der Ausſtellung zukam, geht aus der Tatſache hervor, daß
der heſſiſche Staatspräſident einen wertvollen Ehrenpreis für die heiſt
Leiſtung geſtiftet hat. Der Preis fiel bei gleichwertigen Leiſtungen
zweier Ausſteller durch das Los nach Aſchaffenburg. Auch die Stadlt
Erbach und die Stadt Michelſtadt, ſowie der Kreisdirektor des Kreiſp
Erbach, hatten neben vielen anderen wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet. Die
Zahl der Nummern betrug nahezu 350, wobei zu beachten iſt, daß unter
einer Nummer ofr ein halbes Dutzend Brieftauben ud mehr geführt
wurden. Am Samstag abend fand anläßlich des Stiſtungsfeſtes ve2
Briefraubenklubs Michelſtadt ein Kommers in den oberen Räumen voi.
Schmerkers Garten ſtatt. Hierbei wurden die Herren Otto Rexrofh.
Georg Hoffarth und Adam Hamburger im Hinblick auf ihre grofel
Vedienſte um den Brieftaubenſport zu Ehrenmitgliedern ernannt. Regen
wurden gehalten von Herin Otto Rexroth, Beigeordnetem Karl Nel
Preisrichter R. Szallis=Heidelberg und Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadſ
der die auswärtigen Gäſte namens der Stadt begrüßte. Wie wir evfan”
ren, wird im Sommer dieſes Jahres ein großer Abflug von viele)
Tauſend Brieftanben aus dem Stadion der Stadt Michelſadt ſtatti
den. Die Ausſtellung, die auf ſehr beachtkicher Höhe ſtand, w
voller Erfolg des feſtgebenden Vereins und der Unterfränkiſchen Reil”.
vereinigung.
Askach, 31. Jan. Nächſten Sonntag, den 3. Febr. 1938, hält de
hieſige Turnverein ſeinen diesjährigen Ball im Vereinsſaole
Im Intereſſe der edlen Turſache wäre ein zahlreiches Erſcheinen ve.
Seiten unſerer Nachbargemeinden erwſcht.
Nummer 32
— Erbach (Obw.), 30. Jan. Poſtamt. Mit dem B. Januar war
das hieſige Selbſtanſchlußanmt ein Jahr im Betrieb. Von den 153
Erbacher Teilnehmern ſind in dieſer Zeit rund 108 000 Ortsgeſpräche
und 30 000 Ferngeſpräche geführt worden. Die weſentliche Zunahme
des Sprechverkehrs, beſonders im Ort, beweiſt, daß ſich die neuzeitliche
Einrichtung in der Oeffentlichkeit gut eingeführt hat. Das allen
Anfor=
derungen gewachſene Selbſtauſchlußamt arbeitet ohne weſentliche
Störungen. Eine recht rege Benutzung und weiteſte Verbreitung wäre
dieſer ſo angenehmen, zu jeder Tages= und Nachtzeit bemutzbaren
Ver=
kehrseinrichtung, die für unſer Wirtſchaftsgebiet einen großen Fortſchritt
bedeutet, zu rünſchen.
— Rimhorn, 31. Jan. Unter dem Motto: „Sou geihts noch” hält
der Arbeitergeſangverein Sängerluſt am Samstag, den 4. Februar, in
allen Räumen der Wirtſchaft Wolf ſeinen Maskenball ab. Für
Aus=
ſchmückung und Beleuchtung der Lokale iſt beſtens Sorge getragen.
Bt. Rimbach, 31. Jan. Der Kavallerie=Verein Weſchnitz
beginnt jetzt wieder mit Schulreiten ihrer Jugendgruppe. Es ſind dies
etwa 12 junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren, ſämtliche
Land=
wirtsſöhne. Auch die Pferdepflege kommt zur Erörterung. Die
Reit=
ſtunde wird unentgeltlich gehalten. Der Verein hält im Juni in
Rim=
bach ein Pferderennen ab, aber wur unter den Mitgliedern. Dies alles
unter der bewährten Leitung des Oberwachtmeiſters Aßmus in Fürth.
Herr Detweiler auf der Weſchnitzmühle hat dem Verein mentgeltlich
einen Reitplatz zur Verfügung geſtellt und ſtellt auch zu dem Rennen
im Juni das Gelände.
Bt. Fürth, 31. Jan. Ein junger Maun aus Schlierbach ließ ein
Paket, in dem ſich ein neuer Anzug befand in dem Zuge Weinheim—
Fürth liegen. Kurz nach Verlaſſen des Zuges bemerkte er den Verluſt,
eilte gleich nach dem Abteil, in dem er ſaß, aber das Paket war
ver=
ſchwunden. Durch die Ermittlungen der Gendarmerie konnte der Anzug
wieder herbeigeſchafft werden. — Die Polizeiorgane ſind ſtark hinter her,
die Jugendlichen von dem Tanzvergyüigen fern zu halten, was zu
be=
grüßen iſt.
— Laudenau, 30. Jan. Schießſport. Die
Generalverſamm=
lung des hieſigen Kleinkaliber=Schützenvereins (Mitglied des Gaues
„Neunkircher Höhe” vom Südweſtdeutſchen Sportverband für
Klein=
kaliberſchießen) fand in der Wirtſchaft von Peter Dingeldein Wwe, ſtatt.
Der 1. Vorſitzende Gg. Weiner eröffnete mit der üblichem Begrüßung
die Verſammlung. Die Rechnung wurde für richtig befunden. Die
nusſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. Der ſeitherige 1.
Vor=
ſitzende Ga. Weiner legte wegen geſchäftlicher Arbeitsüberlaſtung den
Vorſitz nieder. Einſtimmig wurde Kamerad Joh. Keil gewählt. Zum
Vereinsdiener wurde Kam. Ph. Lautenſchläger gewählt. Für die
not=
leidende Familie eines verſtorbenen Kameraden aus einem Nachbargau
wurden 10 RM. geſtiftet. Nachdem der Gauleiter Kam. Ph. Pfeifer
noch einige Erläuterungen und Auflärungen gegeben hatte, ſchloß der
Vouſitzende die Verſaommlung mit dem Wunſche, auch dem neuen
Vor=
ſitzenden dasſelbe Vertrauen wie ihm zu ſchenken.
A. Aus dem Weſchnitztal, 30. Jan. Die erſten Kätzchen. Das
geinſte Frühlingswetter der letzten Januarwochen hat hier in unſerem
Tal bereits die erſten Frühlingsboten (doch wohl zu früh!)
herbei=
gelockt. So kann man eben ſchon da und dort an ſonnigen Rainen die
erſten Kätzchen büihen ſehen. Auch einige Schneeglöckchen wurden ſchon
blühend angetroffen. Die Knöſpen an manchen Bäumen ſind ſchon ſo
weit vorgeſchritten, daß bei einigem Froſt, der wohl noch zu arwarten
iſt, empfindlicher Schaden entſteht.
Bn. Hirſchhorn, 31. Jan. Von der Feuerwehr. Die
Frei=
willige Feuerwehr Hirſchhorn hielt ihre Abendunterhaltung ab. Der
erſte Kommandant, Herr Schmiedemeiſter Philipp Lang, begrüßte die
Erſchienenen und dankte für das ſo überaus zahlreiche Erſcheinen.
Sämtliche Theaterſtücke wurden flott geſpielt und zeugten von gutem
Können und guter Schulung, was allgemein durch Beifall bekundet
wurde, ganz beſonders gefiel das Couplet „Wer wird denn weinen,
wenn man auseinadergeht‟. Nach Schluß der Aufführungen ſprach der
Kommandant den Spielern, und insbeſondere dem erſten Schriftführer,
Herrn Joſef Kohler, der die Einübung der Rollen pp. übernommen
hatte, ſeinen Dank aus. Auch Herr Bürgermeiſter Zipp ſprach ſeinen
Dank aus. — Aus dem Fenſter gefprungen. Am Sonutag
vormittag ſtürzte ſich in Neckargemünd in einem Gaſthof, anſcheinend in
ſelbſtmörderiſcher Abſicht, ein Reiſender aus Berlin, der ſeit einigen
Tagen dort weilte, aus dem Fenſter des zweiten Stockwverks 7 Meter tief
in den Hof. Es konnte zunächſt nur ein Knöchelbruch feſtgeſtellt werden.
Der Mann wurde mit dem Samitätsauto nach Heidelberg gebracht.
Hirſchhorn, 31. Jan, Waſſerſtand des Neckars am
30. Januar: 1,37 Meter; am 31. Januar: 1,26 Meter.
Bl. Mitlechtern, 30. Jan. Schulhausneubau. Da unſer
ljes Schuſhaus den neuzeitlichen Verhältniſſen ſchon lange nicht mehr
entſpricht und außerdem für die vielen Kinder von hier und Lauten=
Weſchnitz viel zu klein iſt, ſind Verhandlungen zwiſchen den beiden
Ge=
meinden im Gange, um ein neues Schulhaus zu errichten. Hoffentlich
werden dieſe Pläne auch in die Tat umgeſetzt. — Anſtellung. Herr
Lehrer Fritz aus Schönberg, der ſchon einige Jahre an der hieſigen
Schule tätig iſt wurde endgültig angeſtellt.
W. Heppenheim a. d. B., 30 Jan. Bauliche Veränderung.
In den letzten Jahren war der Maskenholl des Sängerquartetts am
Akofeumontag immer derart beſucht, daß wegen Ueberfüllung ſämtlicher
Näume des Hotels „Halber Mond” der Eingang polizeilich geſperrt
werden mußte. Um in dieſem und in den kommenden Jahren mehr
Platz zu gewinnen, hat man ſich entſchloſſen, eine Treppe vom dem
neu=
gebauten Saale in die 14 Autoboxen, welche ſich unter dem Saale
befin=
den, anzulegen. Durch Einrichten von Sektbuden uſm. iſt es ſo dem
Verein möglich, etwa 600 Perſonen mehr Einlaß zu gewähren. — Deu
zweite Familienabend des Katholiſchen Männervereins nahm bei
ab=
wahfelungsreichem Programm und gutem Beſuche einen ſchönen
Ver=
lauf. Reicher Beifall der Beſ=cher war die Ane=kennung für die guten
Leiſtungen. — Feueralarm. Geſtern nachmittag zwiſchen 4 und
5 Uhr ertönte plötzlich die Feuerſirene. In der Nähe der Stadt (hinter
kem Schloßberg) war aus his jetzt noch unbekannter Urſache Feuer
aus=
gebrochen. Die Feuerwehr, welche alsbald zur Stelle war, konnte den
Braud hald löſchen Der entſtandene Schaden iſt gering.
Gernsheim 30. Jan, Holzverſteigerung. Bei der am
23. Januar Iſd, J8., im hieſigen Stadthaus abgehaltenen
Brennholz=
verſteigerung wurden folgende Durchſchnittserlöſe pro Naummetzer
er=
zielt. Hainbuche Scheiter RM. 11,75. Eiche Scheiter 1. Klaſſe RM. 17,23,
Eiche Scheiter 2 Klaſſe 7,67 Kiefer Scheiter 1. Klaſſe RM. 12,58,
Scheiter Kiefer 2. Klaſſe RM. 10,75, Hainbuche Knüppel RM. 1188,
Ahorn Knüppel RM. 9,37, Eiche Knüppel RM. 7.41, Linde Knüppel
MM. 6,62, Kiefern Knüüppek MMk. 10.23, Eiche Reiſerholz RM. 1,41,
Kiefer Reiſerholz RM. 1/41. Eiche Stöcke RM. 3,B und Kiefern Stöcke
RM. 7.2. Die Verſteigerung wurde ſofort gemehmigt, da die feſtgeſetzte
Taxe überſchritten wurde. — Generalverſammlung. Im
Bürgerſaal des Stadthauſes fimdet am 8. Febmar die
Generalverſamm=
lung des Reichsbundes der Kriegsbefchädigten und Hinterbliebenen ſtatt.
Ueber das Thema „Die 5. Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz” wird
Frau Weilmünſter aus Offeuburg ſprechen. — Turnverein.
Der diesjährige Preis=Maskenball des Turnvereins wird im
Vereins=
lokal „Saalbqu Deutſches Haus” am Samstag, den 4. Februar
veran=
ſtaltet.
Aa. Worfelden, 31. Jan. Vereinsjubiläum. Der „
Nadfah=
rerklub 1903 Worfelden” kann in dieſem Jahre auf ein 2jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken. Der Verein hat beſchloſſen, dieſes Jubiläum am
23, und 24. Juni feſtlich zu begehen. Damit verbunden iſt das 7.
Gau=
feſt des Heſſiſchenaſſauiſchen Radfahrerbundes.
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Seite 7
Handwerker=Ehrungen.
Bb. Bensheim, 31. Januar.
Eine ſeltene Feier, wohl die erſte in ihrer Art,
fand vorgeſtern im Speiſeſaal des „Deutſchen Hauſes” ſtatt:
ſie galt einer dreifachen Ehrung, die zum Teil Veteranen
des Handwerks, zum Teil Herren betraf, die ſich —
ob=
wohl nicht Handwerker — um das deutſche Handwerk
hervor=
ragend verdient gemacht haben. In Gegenwart des Herrn
Kreisdirektors Reinhart als Vertreter der Staatsbehörde und
des Kreiſes, des Herrn Bürgermeiſters Dr. Angermeier als
Vertreter der Stadt Bensheim und ihrer Verwaltung, des Herrn
Dr. Kollbach=Darmſtadt als Vertreter der Handwerkskammer
ſowie zahlreicher Handwerksmeiſter überreichte der Vorſitzende
des Ortsgewerbevereins Bensheim, Herr Schreinermeiſter
Alexan=
der Beck, an eine Reihe von Herren Ehrenurkunden unter
Er=
nennung dieſer Herren zu Ehrenmitgliedern. In gleicher Weiſe
ehrte der Bezirksverband Bensheim=Heppenheim der
Gewerbe=
vereine 2 Herren durch Ernennung zu Ehrenvorſitzenden und
4 Herren durch Ernennung zu Ehrenmitgliedern, während die
Handwerkskammer 4 Veteranen und Altmeiſter des Handwerks
zu Ehrenmeiſtern ernannte. Herr Rektor Eiſenhardt eröffnete
und leitete die Feier und übernahm die Uebergabe der vom
Be=
zirksverband ausgeſtellten Ehrenurkunden; ihm ſelbſt wurde
durch den 2. Vorſitzenden des genannten Verbandes, Herrn Kempf,
eine gleiche Ehrenurkunde überreicht. Es ſprachen als
Glück=
wünſchende noch die Herren Kreisdireltor Reinhardt,
Bürger=
meiſter Dr. Angermeier, Dr. Kolbach und Kommerzienrat Euler,
letzterer gedachte derjenigen um das Handweuk verdienten
Män=
ner, die bereits verſtorben ſind, durch ehrende Worte und einen
ſtillen Weihetrunk, wobei ſich die Verſammlung von ihren
Plätzen erhob. Der Altmeiſter Bonin=Alsbach, ein 89jäheriger,
daukte namens der Geehrten. Beſonders hervorgehoben zu
wer=
den verdient das ſeltene Ereignis, daß die Famile des
letztge=
nannten Schreinermeiſters Bonin=Alsbach bei der Feier durch
4 Generationen vertreten war: Urgroßvater, Gkoßvater, Vater
und Söhnchen im Kindesalter, lauter ehrſame Schreinermeiſter,
ja auch der junge Sproß ſoll das gleiche Handwerk dereinſt
be=
treiben! Es ſei an dieſer Stelle auch erwähnt, daß Herr
Kom=
merzienrat Euler anläßlich ſeines jüngſt begangenen 81.
Ge=
burtstages ſeitens der Landwirtſchaftskammer für ſeine
Ver=
dienſte um Obſt= und Gartenbau, Weinbau= und Landwirtſchaft
eine Ehrenurkunde überreicht worden iſt. Nach Schluß der
offiziellen Feier blieben die Teilnehmer noch einige Zeit
gemüt=
lich zuſammen. Die Sitze der 4 Veteranen des Handwerks, die
zu Ehrenmeiſtern ernannt worden waren, waren bekränzt. Wir
geben hier noch die Namen der Geehrten bekannt, es wurden
er=
nannt: Von der Handwerskammer zu Ehrenmeiſtern: Gg. Bonin,
Schreinermeiſter, Alsbach; Aug. Ruppel, Zimmermeiſter,
See=
heim; Konr, Hillenbrand, Spenglermeiſter, Bensheim; Leonhard
EEgelsbach, 31. Jan. Nächſten Sonntag findet hier
Beigeord=
netenwahl ſtatt. Zu derſelben ſind zwei Vorſchläge eingereicht
worden, und zwar von der Sozialdemokratiſchen und Kommuniſtiſchen
Partei. — Mit der Führung der Bürgermeiſtereigeſchäfte bis zur
Wie=
derherſtellung des Bürgermeiſters Wannemacher wurde Herr G. R. Keil
beauſtragt und vom Kreisamt Groß=Gevau eidlich verpflichtet.
42. Dreieichenhain, 31. Jan. Die Spar= und
Darlehns=
kaſſe Dudenhofen hat beſchloſſen, die Zinsſätze für Schulden auf
10 Prozent, für Spareinlagen auf 7 Prozent und für Konten in laufender
Rechnung auf 6½ Prozent feſtzuſetzen. Dieſer Beſchluß wurde in einer
Sitzung gefaßt, die dieſer Tage der Kaſſenvorſtand gemeinſam mit dem
Aufſichtsrat abgehalten hatte.
z. Offenbach, 30. Jan. In der Ortsgwppe der Deutſchen (lib.)
Volkspartei ſprach Dr. Albrecht, Direktor des Wolffſchen
Telegraphen=
amtes zu Frankfurt, über „Das moderne Nachrichtenweſen‟. Die Preſſe,
ſo begann der Redner, ſei ſchon von Napoleon 1. als fünfte Großmacht
bezeichnet worden, und beſonders im Weltkrieg habe ſich gezeigt, welche
Bedeutung und welchen Einfluß eine zielbewußt geleitete Preſſe haben
könne. Nachdem uns England am 5. Auguſt 1914 alle Kabel geſperrt
hatte, hätten wir während des Krieges eigentlich faſt nuur noch über
Nauen Gelegenheit gehabt. Nachrichten aus Deuntzſchland über den
Erd=
ball zu verbreiten. Im Laufe der Jahrhunderte ſeien nacheinander
Nom, Venedig, Augsburg, Wittenberg und Frankfurt durch das immer
mehr verbeſſerte Nachrichtenweſen gewiſſermaßen Mittelpuunkte der Welt
geworden. Die erſte gedruckte Zeitung ſei 1609 in Straßburg erſchienen,
und die „Kölniſche Zeitung” habe 1849 etwa 8000 Auflage gehabt. Die
Preſſe hätte ſich euſt nach Erkämpfung der Preſſefreiheit zu heutiger
Bedeutung auswachſen können. Heute verlange auch der Menſch in
abgelegenen Orten ſofort die Underrichtung über die neueſten politiſchen
Ereigniſſe. Die örrliche and landſchaftliche Zeitung habe deshalb doch
Bedeutung und die Aufgabe, das Heimatgebiet zu pflegen. Den
moder=
nen Nachricktendienſt vermitteln eben Havas, Rautter und Wolff, und
gerade Wolff habe ſich in ſcharſem Wettbewerbe mit Reutter behauptet.
Dadurch, daß Kaiſer Wilhelm I. Wolff machdrücklich umterſtützte, ſei es in Gießen und dem Kur= und Verkehrsverein Bad=Salzhauſen—Nidda
mit der Zeſt als „halbamtlich” angeſehen worden. Das moderne
Ge=
ſchäfts= und Zeitungsgetriebe ſei ohne den vervolllommneten
Nachrich=
tendienſt geradezu undenlbar. Fernſchreiber, Fernſprecher, Rundfunk
und die allerneuueſte Erfindumgen auf dem Gebiete der
Nachrichtenübor=
mittlung hätten es zuwege gebracht, daß der Menſch heute faſt in der
Gegenwart an allen Vorkommniſſen auf der Erde teilmehme was Dr.
Albreclt mit vielen Einzelheiten aus ſeinem Fache belegen konnte. An
den Vortrag ſchloß ſich eine angeregte Ausſprache.
Rheinbeſſen.
Anläßlih oiner Verſammlung der Mitglieder des Verkehrs= Kinde zu ſein. Im November 1924 fiel er aber Zubringern der
veter Zahn, Dekan Schäfer, Pfarrer Weber und
Bahnhofsvor=
ſteher Lerch beiwohnten, wurde von einem Teil der Anweſenden der Morgen, als Mandler bei den Frazoſen aufwachte, als ein Vertrag für
Wunſch geäußert, im Laufe dieſes Jahres in unſerer Stadt eine
Ver=
kehrswoche abzuhalten. Zunächſt ſoll deshalb an die Stadtverwal= Mann mit noch Afrika, wo er ſpäter die Kämpfe im Rifgebiet mitmachte.
tung um Nebernahme der Organiſetion herangetreten und alle Vereie
ſowie die geſamte Bürgerſchaft um ihre Unterſtützung erſucht werden.
Für die Werbungswoche ſind außer muſikaliſchen und geſanglichen
Dar=
bietungen u. a. geplant: ein Winzerfeſtzug mit Weinkoſt= dann von der deutſchen Botſchaft in der Türkei heimggſchickt. Dieſer
rinenkirche. In einer demnächſt einzuberufenden Sitzung ſollen die
Ausſchüſſe für die notzwendigen Vorarbeiten gewählte und die
Augelegen=
heit möglichſt gefördert werden.
Klein, Schmiedemeiſter, Bensheim. Vom Bezirksverband
Beus=
heim=Heppenheim zum Ehrenvorſitzenden: Stadtbaumeiſter i. R.
Maier, Heppenheim; Rektor Eiſenhardt, Bensheim. Zu
Ehren=
mitgliedern: Schmiedemeiſter Leonh. Klein; Zimmermeiſter
A. Ruppel, Seeheim; „Schreinermeiſter Gg. Bonin, Alsbach;
Maurermeiſter L. Gehbauer, Fürth; Rektor Michel, Bensheim.
Vom Gewerbeverein Bensheim zu Ehrenmitgliedern:
Kommer=
zienrat W. Euler, Leonh. Klein, Konr. Hillenbrand, Karl Grün,
Gg. Wolf, Leonh. Hoehling, Hch. Spengler, Rektor Michel,
Ober=
bauinſpektor Liebegott, Stadtbaumeiſter i. R. Merk und Rektor
Eiſenhardt, alle in Bensheim.
Bn. Hirſchhorn, 31. Januar.
Im großen Saale des Gaſthauſes „Zum Naturaliſten” zu
Hirſchhorn fand am vergangenen Sonntag eine Feſtverſammlung
des Ortsgewerbevereins Hirſchhorn ſtatt. Der Saal war feſtlich
geſchmüdkt mit den Emblemen des Handwerks ſowie eigens zu
dieſem Zwecke von Herrn Malermeiſter Georg Schweitzer
her=
geſtellten Heſſiſchen und Hirſchhorner Stadtwappen ausgeſtattet
und von Freunden und Gönnern des Vereins aus Hirſchhorn
und Umgebung ſowie von Handwerkern und Gewerbetreibenden
dicht beſetzt. In einer ſchwungvollen Rede begrüßte der 1.
Vor=
ſitzende, Tünchermeiſter Joh. Weis, die Erſchienenen, ganz
beſon=
ders begrüßte er den Feſtredner des Tages, den Vertreter der
Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt, Herrn Gewerberat und
Ehren=
meiſter Schmack aus Worms, dem er zu ſeinen weiteren
Aus=
führungen das Wort erteilte. Redner verbreitete ſich in ſeinen
Ausführungen über den Zuſammenſchluß der Handwerker zu
Orts=
gewerbevereinen ſowie über das Handwerk im allgemeinen. Zum
Schluß ging er zu dem Hauptzweck ſeiner heutigen Anweſenheit
über und überreichte dem hochbetagten, aber noch rüſtigen 90
jäh=
rigen Zimmermeiſter Herrn Karl Mathes zu Hirſchhorn für
ſeine Tätigkeit als Handwerker ſowie ſeine langjährige Leitung
der ehemaligen Hirſchhorner Handwerkerzeichenſchule den
Ehren=
meiſterbrief. Der Vorſitzende des Hirſchhorner
Ortsgewerbever=
eins beglüclwünſchte den neuernannten Ehrenmeiſter im Namen
des Vereins und betonte, daß die heutige Ehrung nicht nur eine
Ehrung für den Jubilar bedeute, ſondern daß dies auch eine
Ehrung für das geſamte Handwerk, und nicht zuletzt für den
hieſigen Ortsgewerbeverein ſowie auch die geſamte Gemeinde
Hirſchhorn bedeute, weshalb Herr Bürgermeiſter Zipp auch im
Namen der Gemeinde dem Jubilar die Glückwünſche darbrachte.
Im Namen des Ortsgewerbevereins Neckarſteinach dankte Herr
Tünchermeiſter Walter für die liebenswürdige Einladung zu der
Feier und überbrachte dem Jubilar die Glückwünſche des
Nach=
barvereins Neckarſteinach, worauf der neuernannte Ehrenmeiſter
Herr Mathes in bewegten Worten tiefgerührt ſür die erwieſene
Ehrung ſeinen herzlichſten Dank zum Ausdruck brachte.
Ad Nackenheim, 28. Jan. Turnverein. Nachdem der
ſeit=
herige 1. Vorſitzende des Turnvereins aus Geſundheilsrückſichten ſein
Amt niedergelegt hat, wurde in der letzten Generalverſammlung der
ſeitherige 2. Vorſitzende und langjährige Turnwart Joh. Wetzel,
ein=
ſtimmig zum 1. Vorſitzenden gewählt. Zum 2. Vorſitzenden wurde der
Spielleiter Adam Stauder erkoren. Ein befriedigendes Reſultat
ergab die Ausſprache über den geplanten Turnhallenbau, der in
finanzieller Hinſicht als geſichert betrachtet werden kann und mit deſſen
Errichtung mit beginmendem Frühjahr zu rechnen iſt.
Ad. Bodenheim, 28. Jan. Die im Gaſthaus „Zum Rheintal” dahier
abgehaltene Fleiſchbeſchauer=Verſammlung des Kreiſes
Oppenheim nahm im Gegenwart des Herrn Veterinärrates Dr
Engelmann einen glatten Verlauf. Die Tagesordnung wurde in
durch=
aus ſachlicher Weiſe erledigr. Zum Schriftführer wurde an Stelle des
Herrn Andreas Guntersblum Herr Borngäſſer=Dalheim gewählt.
t. Gau=Odernheim, 31. Jan. Gemeine Tärer. In der Nacht
von Samstag auf Sonnlag wurden an den Schaufenſtern eines hieſigen
Geſchäftshauſes von den Rolläden die Gurten durchgeſchnitten. Für die
Ermittelung der Täter iſt ſeitens des Geſchädigten eine namhafte
Be=
lohnung ausgeſetzt. — In derſelben Nacht wurde en Dienſtknecht
überfallem auf der Straße zwiſchen Gau=Odernheim und Bachtolsheim
und durch Meſſerſtiche derart verletzt, daß er ſofort ärztliche Hilfe in
Anſpruch nehmen mußte.
I. Gan=Algesheim, 28. Jan. Die erſte karnevaliſtiſche
Sitzung des Karnevalvereins Gau=Algesheſim,
ver=
bunden mit Ball, findet amob, Februar d8. Js., abbends 18 Uhr, in der
Turnhalle dahier ſtatt.
Oberheſſen.
— Bad=Salzhauſen, 31. Jan. Ehrung für Juſtus Liebig.
Im Zuſammenhang mit der 125. Wiederkehr des Geburtstages von
Juſtus Liebig ſoll im Mai d. J. eine von der Geſellſchaft Liebig=Muſeum
gemeinſam geſtiftete Liebig=Gedenktafel an einem Hauſe im Park von
Bad Salzhauſen eingeweiht werden, in dem Liebig ſeinerzeit die Analyſe
der Salzhauſer Quelle vorgenommen hat.
WSN. Gießen, 30.: Sept. Der franzöſiſchen Hölle
in Afrika entronnen. Im Jahre 1914 gewügte der von hier
gebürtige Wilhelm Mandler in Straßburg (Elſaß) ſeiner Miliſtärpflicht,
wo er dann auch im November 1914 heiratete hierauf den ganzon
Krieg mitmachte und nach Kriegsende nach Straßburg zurückkehrte. Im
Jahre 1919 wurde er mit ſeiner Frau von den Franzoſen ausgewieſen;
ihr kleines Kind ließen die Eheleute bei den in Straßburg wohnenden
Schwiegereltern Mandlers. Als deſſen Frau in Gießen verſtorben war,
44. Oppenheim, 30. Jan. Hebung des Fremdenverkehrs. kehrte er im Sommer 1924 nach Straßburg zurück, um bei ſeinem
und Verſchönerungsvereins, der auch die Herren Beigeord= Fremdenlegion in die Hände, mit denen er zechte. In trunkenem
Zu=
ſtand will er dann ein Papier unterſchricben haben, das ſich am andern
die Fremdenlegion herausſtellte. Trotz ſeines Sträubens mßte der
Dann kam er nach Syrien, und hier gelang es ihm, mit einigen andern
Leidensgenoſſen zuſammen von Aleppo eus glücklich nach der türkiſchen
Grenze zu entkommen. Ueber die Türkei und Oeſterreich wurde er
prohe auf dem Marktplatz, Beleuchlung der Landskrone und Katha= Tage iſt er nun hier in ſeiner Vaterſtadt wieder angelangt. Seine
Erfahrungen in der Fremdenlegion bilden eine meute Beſtätigung der
vielen Warnungen, die vor dieſer Schmach Frankreichs ſchon ſo häufig
ergangen ſind.
Dankschreiben.
Rſieumattemns,
So kann ich Ihnen nun heute
mit=
teilen, daß die Salus=Kur großartig
gewirkt hat, meine ſtarken früheren
rheumatiſchen Schmerzen ſind
voll=
ſtändig verſchwunden und das
All=
gemeinbefinden hat ſich bei meinem
Alter von 57 Jahren großartig
ge=
beſſert.
„Hamburg, Steinſtr. 41,
Frau E. Raue.
Ischtas.
Schon nach ca, vierwöchentlicher
Kur merkte ich eine recht
beträcht=
liche Gewichtsabnahme. Vor allem
aber verſpüre ich faſt gar nichts mehr
von meinem ſchweren, hartnäckigen
F3chiasleiden. Meinen Bekannten
habe ich ſchon viel Ihre Kur
emp=
fohlen.
Breslau, Auguſtaſtr. 50,
Frau H. Migula.
Nierenleiden.
Ich litt ſeit dem Jahre 1921 an
ſchwerer Nierenentzündung und lag
deswegen 14 Wochen im Kranken=
haus. Alle Spezialärzte konnten mir
nicht helfen. Seit einem halben
Jahre mache ich die Salus=Kur und
beſtätige gern, daß ich von dem
Nieren= und Magenleiden volle
kommen befreit bin. Ich halte die
Salus=Kur für das vollkommenſte
Verfahren, das es gibt,
Magbeburg, Blumenſtr. 3
Eduard Schloſſer.
Blasenleiden.
Ich kann Ihnen mit Freuden
mit=
teilen, daß mir Ihre Salus=Kur
ge=
holfen hat. Seit etwa 12 Jahren litt
ich an Blaſenleiden. Bin nun nach
einer Kur von 94 Jahren faſt
gänz=
lich geheilt. Jedem Kranken kann ich
die Salus=Kur empfehlen.
Braunſchweig, Hagenring 181.
Martha Phm.
Hämorrholden.
Ich litt ſeit 1918 an
Hämprp=
hviden. Nach Einnahme von 5
Fla=
ſchen Salus=Ol, Tabletten und
Ka=
lium iſt mein Hämorrhoidenleiden
verſchwunden.
Bad Polzin
Paul Schwandt, Poſtſekretär.
Die natürliche, unſchädliche, billige, ohne Berufsſtörung und ohne
Vorkenntniſſe durchführbare.
SALOMTNOR
von Dr. med. Okto Greilher
iſt die Reform der Krankheitsbehandlung und wiſſenſchaftlich begründet
Sie erfreut ſich ſeit vielen Jahren in ganz Deutſchland ſowohl als
auch im Auslande allgemeiner Beliebtheit durch ihre allſeits bekannten
Erfolge bei chroniſchen noch beeinflußbaren Krankheiten der verſchie
denſten Art. — Beachten Sie nachſtehende Dankſchreiben und
ver=
langen Sie koſtenloſen Proſpekt
„Heilen heißt Reinigen‟
und individuelle Auskunft vom Salusweik München.
Berkaufs= und
(Vertreter überall
Auskunftsſtelle DrMSladt, Muntsraße 18.
geſucht.)
Lungenleiden.
Ich habe damals auf Anraten
Ihre Salus=Kur bei einem
lang=
wierigen Lungenleiden durchgeführt
und kann Ihnen berichten, daß mir
dieſelbe gut bekommen und nach
Erztlichem Befunde die Heilung
be=
deutend fortgeſchritten iſt.
W. B.
Chemnitz.
Kropllelden.
Eine Frau Sch., die auf mein
An=
raten vor kaum einer Woche mit
Ihrer Salus=Kur begann, unter
ſtrikter Innehaltung aller ſonſtigen
Bedingungen, wie Lebensweiſe,
Bewegung uſtv., iſt ihr hartnäckiges
Kropfleiden losgeworden.
Herne, Weſtf. L. Reifenrath.
Gallen- und Leberleiden, Krampfadern.
Die Salus=Kur, welche ich ſeit! Meine Frau, 56 Jahre alt, litt ſeit
6 Wochen anwende, befreite mich / 28 Jahren an Krampfadern, offenen
von meinem längeren Gallen= und Beinen; in den Adern hatten ſich
Leberleiden volſtändig und kann ich nach Jahren Knoten erbſengroß
ge=
bildet, welche durch die Kur
voll=
dieſelbe nur beſtens empfehlen.
Kaſſel, Mittelg. 64 W. Mangold, ſtändig verſchwunden ſind.
Wilhelmshaven B. Kr.
Lungen-Tuberkulose.
Ich habe mit der Salus=Kur gan,
an rechtsſeitiger Lungen=
Tuber=
kuloſe, welche ſtille ſteht.
Hohenlychen, Kreis Templin
Augenielden,
Seit ungefähr 4 Jahren habe ic
an einer ſehr ſchweren Augen
erkrankung gelitten. Das Leiden
verſchlimmerte ſich immer mehr, ſo
daß zuletzt der ſogenannte graue
Star entſtanden iſt und meine
Seh=
kraft vollſtändig verloren gegangen
war, Seit Oktober 1926 führe ich die
Salus=Kur des Herrn Dr. Greither
burch und habe hierdurch meine Die Dankschreiben können
volle Sehkraft, trotz meiner 64 Jahre
wieder erlangt.
Halle, S.
Flechten-Hantausschlag.
vorzügliche Erfolge erzielt. Ich leide! Nachdemich faſtſämtl. Mittel
ver=
ſuchte, die mir bei meinem
jahre=
langen Leiden an Flechten und
Hautausſchlägen verordnet waren,
H. M. mußte ich doch feſtſtellen, daß alles
verſagte. Nun entſchloß ich mich,
eine Salus=Kur zu machen und
mußte an meinem Körper
wahr=
nehmen, daß mein Leiden in kurzer
Zeit rapid zurückging und ich heute
von meinem Leiden vollkommen
befreit bin.
Berlin=Schöneberg
Br. Kl., Bäckermeiſter.
im Saluswerk München
Frau Eh. S. leingesehen werden, II Mch 7.
Roſy Meger
Ludwig Meger
Verlobte
Hahn
b. Pungſiadt
Reichenbach
b Bensheim
Februar 1928
ORft
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ſtraße 4 I 145a
Ihre Vermählung zeigen an:
Wilhelm Wiegand
HennyWiegand, geb. Lange
Januar 1928
Büdingen
(Oberh.)
(*2801)
Darmstadt
Schwanenstr. 77
Nachruf.
Nach langer, ſchwerer Krankheit verſchied am
Sonntag, den 29. d8. Mts. unſer langjähriger,
treuer Maſchiniſt
Franz Grün
im Alter von 56 Jahren.
Sein Fleiß, Treue und Pflichtgefühl waren
vorbildlich.
Tieferſchüttert von dem ſchmerzlichen Verluſt
trauern wir mit den hart betroffenen Angehörigen
um den Dahingeſchiedenen, dem wir für alle Zeiten
ein ehrendes Andenken bewahren.
Gebrüder Wiener
Kronenbrauerei
Darmſtadt.
2176)
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen,
heute abend 7 Uhr meinen lieben, treubeſorgten Gatten,
unſeren Vater, Onkel, Schwager und Neffen
Herrn
(mil Glahn
Eiſenbahn=Oberinſpektor i. R.
nach längerem ſchweren Leiden und nach einem arbeits=
und opferfreudigen Leben in ſeinem 50. Lebensjahre
zu ſich in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
In ſtiller Trauer:
Luiſe Glahn, geb. Krebs
Julius Glahn
zugleich im Namen der
anderen Hinterbliebenen.
Gonſenbeim=Mainz, den 30. Januar 1928.
Einäſcherung im Krematorſum zu Mainz am
Donners=
tag, den 2. Februar 1928 nachmittags. (2215
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
der Beerdigung meines lieben Mannes
Herrn Konrad Weber
Heizer
für die zahlreichen Blumenſpenden und troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrers Weiß, für die liebevollen
Worte der Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, von Firma
und Büroperſonal ſagen wir herzlichen Dank.
Friederike Weber.
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 118.
Kaffe
Todes=Anzeige.
Am 31. Januar entſchlief nach
langem Leiden mein lieber Vater,
unſer treuſorgender Großvater und
Schwiegervater
Georg Philipp
Röder IV.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Weber
und Kinder.
Rodau, den 1. Februar 1928.
Die Beerdigung findet Freitag, den
3. Februar 1928, nachm. 1½ Uhr,
ab Rodau ſiatt. (2:
ordt Rlavieruntetr.
Frau Nanny Kaiſer
Vittoriatr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg
leichtfaßl Methode f.
Anfänger u
Voran=
geſchrittene und Uebe
gelegenh. Hon mäß
Kfße.
Wittmann=
Matur ſtraße 30
Gl161)
Statt beſonderer Anzeige.
Unſer lieber, unvergeßlicher Sohn, Bruder, Schwager, Freund
und Pate
Herr
Dr. phil. Eduard Piehmann
volkswirtſchaftl. Referent der heſſ. Landwirtſchaftskammer
iſt uns heute durch einen Herzſchlag im Alter von 34 Jahren plötzlich
ent=
riſſen worden.
In tiefem Schmerz:
Eduard Viehmann und Frau, Gutspächter, Rumpenheim
bei Offenbach
Wilh. Schmidberger und Frau Eliſe, geb. Viehmann.
Waldhof bei Bieber
Thea Piehmann
Karl Hechler und Frau Aenne, Fabrikant, Frankfurt a. M.
Erwin Hechler.
Darmſiadi, den 30. Januar 1928.
Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 2. Februar, nachmittags 2½ Uhr,
in ſeinem Eeburtsort Rumpenheim b. Offenbach a. M. ſiatt. (aiss
1 Biedermeier=
Vitrine
Nußb., zu vk. Neuroth,
Kiesſtraße 1 (*2827
Der Herr
der am Samstag abd.
m. Zig=Geſch.
Gra=
fenſtr. den
Zwanzig=
markſch. irrtümlich
wieder an ſich
genom=
men hat, iſt erkannt
u. wird gebet, denſ.
zurückzubr, andernf.
Anzeige erfolgt. (*2819
Lebensbung?
Der vornehme Weg
des Sichfindens der
eb. Kreiſe Tauſende
v. Anerk, Bundesſchr.
eg 50 Pf. d Verlag
G. Bereiter, Frankfurt
a. M., Eppſteinerſtr. 5.
IV 455)
Handw.rk. *. 38 J.
alt, ev., mit einigen
Tauſend RM.
Bar=
geld, ſucht die
Be=
kanntſchaft einer Dame
oder Witwe mit etw.
Vermögen zw ſpät.
Heirat,
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warum ſie als Stärkungsmittel immer wieder „Köſtritzer
Schwarzbier” verordnen, es gibt eben nichts Beſſeres, um
Re=
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Lebens=
mut und Arbeitsluſt wiederzugeben. Dabei ſchmeckt dieſes
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Schwarz=
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mit dem geſetzlich geſchützten Wappenetikett, um vor
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Er möchte gar zu gern ein
Kuß-
chen,
Doch „Sie‟ gebärdet sich wie
toll —
Und denkt — da er ihr trat
auf’s Füßchen-
An „Hühneraugen-Lebewohl‟"-
*) Gemeint ist natärlich das verühmte von vieien derzten
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderndem
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben für die
ußsohle. Blechdose (8 Pflaster; 75 Pfg Lebewohl-Fußbad
gegen empfindliche Füße und Eußschweiß Schachtel 2 Bäder)
50 Pfg erhältlich in Apotheken und Drogerien sicher zu haben
beir Drogerie G. Hübner, Karletr 53. L. Petri Nachf., Inh
V Preußer Roßdörſerstr 5 Chr Schwinn, Inhr W Reich:
Drogerie Rheinstr, 8, A. Zachmann, Herkur-Drogeri-
Bleien-
skraße 45.
(IIDr.53
Nummer 32
1Im den Amtsvertändigungen des Kreisamts
aamſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Schlüſſel und 1 Drücker
cter Spazierſtock mit 9 Abzeichen. 1 k
warzes Portemonnaie mit über 2 Mk
u. Karten vom Konfumverein Ifenburg
Autoandrehkurbel. 1 braune Schutzbrille
Motorradfahrer, 1 runde vergoldete
ne Broſche mit Perlchen in der Mitte
(wldener Zwicker in Lederfutteral. Ein
ai= und weißgeſtreifte Trägerſchürze
große Schlüſſel qzuſammengebunden).
9Säckchen weiße Flicklappen 1 grauwoll.
derhandſchuh. — Zugelanfen: 1 ſchw.
Ekel. 1 ſchwarzbrauner Rehpinſcher. Ein
warzer Schäferhund mit braunen
Ab=
niien. — Zugeflogen: 2 Kanarienvögel
Schulgeld=Mahnung.
DDas Schulgeld der hieſigen höheren
ſcheulen für den Monat Januar 1928
t bei Meidung der Beitreibung
4 zum 10. Februar 1928 hierher zu
illlen.
(st2160
KDarmſtadt, den 31. Jan. 1928.
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Mittwoch den 1. Februar 1928
Seite 9
988, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
hi in meinem Verſteigerungslokale,
Lu=
ſemſtraße 32, zwangsweiſe meiſtbietend
eoen Barzahlung:
(2221
Speiſezimmer (dunkelbraun gebeizt),
Schlafzimmereinrichtung, eine
Näh=
maſchine, Fahrräder, 1 Motorrad
Schreibmaſchinen, 3 große Ladentheken
nmit Glasaufſatz; verſchiedene große
WBarenſchränke mit und ohne
Glasauf=
atz, 1 goldene Armbanduhr, 4 gold, 23jährige Landwirts=
Ftinge, 2 Gasöfen und Möbel aller Art
Darmſtadt, den 31. Jan. 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
eiſt ung 4: Am 24. Januar 1928 hin
ſcht tlich der Firma: Hch. Blank & Co.,
darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. —
Riationalbank,
Kommanditgeſell=
chaaft auf Aktien, Hauptniederlaſſung
zerlin, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
die Prokuren des Georg Joſt, Hermanr
Fiuerroth, Otto Brandt, Heinrich Emme=
Darmſtadt, den 31. Jan. 1928.
Amtsgericht I.
(219.
MEryhorzoerſteigetang s. A.
Donnerstag, den 2. Febr. 1928
ſarmittags 10 Uhr beginnend,
wer=
eir aus dem Eberſtädter Gemeindewald, Ang. unt. U 214 an
di trikt Klingsackertanne, die
nachver=
eithneten Holzſortimente öffentlich
meiſt=
ſikend an Ort und Stelle verſteigert:
(9St. Kiefernſtämme Kl. 2b — 5,44 im
„ 3a — 3.91
3b — 17,90
4a — 18,10
„5 — 11,04
Es wird bemerkt, daß ſich beſonders
chines Schnittholz dabei befindet. Nähere
Iu-skunft erteilt Herr Förſter
Kirſch=
rar hier, Müllerſtraße 13. Gegen ſichere
Burrgſchaft wird kreditiert bis 11. Nov.
M28. Zuſammenkunft der Steigerer an
da* Schirmſchneiſe (Halteſtelle der elektr.
Sirraßenbahn).
(2012a
Möeſſ- Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V.: Flick.
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Dienstag, den 7. Februar 1923,
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11,01
24,54
11,61
1,86
1.15
0,97
0.96
6 Fichte IIIb
IIIa
IIa „ 2
94Lärche=Nutzknüppel 3 rm.
Die Zuſammenkunft iſt in der Römig
u. der Bank.
(2198a
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Hieſſ.Bürgermeiſterei Klein=Umſtad
Sturmfels.
Submiſſion
auf Stammholz.
Die Gemeinde Klein=Umſtadt hat
fol=
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tionsgeſch od. Mode=
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vormittags 2—3 Std.
Laufdienſt. Lichten=
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ſog, den 6. Februar 1928,
nachmit=
tags 1, Uhr, bei der unterzeichneten
Büirgermeiſterei abzugeben.
Nähere Auskunft erteilt Förſter
Klip=
ſtiein, Klein=Umſtadt.
Die Bedingungen ſind bei der
Bür=
gemmeiſterei erhältlich.
Das Holz iſt mit Rinde gemeſſen.
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Hgeſſ.Bürgermeiſterei Klein=Umſtadt
Sturmfels. (2197a
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vormittags 10 Uhr beginnend, wer=
den aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Diſtrikt Klinksackertanne, die nachver=
zeichneten Holzſortimente öffentlich meiſt=
bietend an Ort und Stelle verſteigert:
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13,2
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380 Stück . =Wellen
167,5 em Kiefern=Scheit
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20 Stück =Wellen
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Kiesbergſtr. 56, I. (*2922
Surzoerſteigerang M.
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vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz, hier, aus den
ſtädt. Förſtereien Hei igkreuz (
Nacht=
weide 43, 44, Holzſchlag 26, Los Nr. 900—
1060) u. Beſſ. Laubwald (
Franzoſen=
berg 15, Los Nr. 255—418) verſteigert:
Rm. Scheiter: 209 Buche, 5 Hainbuche,
14 Eiche; Knüppel: 232 Buche, 4
Hain=
buche. 23 Eiche, 7 Erle, 9 Fichte;
Nähere Auskunſt erteilt Herr Förſrer
Kirſchner hier, Müllerſtraße 13. Gegen
ſichere Bürgſchaft wird kreditiert bis
11. Nov. 1928. Zuſammenkunft der
Stei=
gerer auf dem Bäckerweg am Feſtplatz.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V.: Flick. (2013a
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Wieſt
Stamm= und
Brennholzverſteigerung
Montag, den 6. Februar I. J.,
vor=
mittags 10Uhr anfangend, wird in
der Wirtſchaft von Herrn Philipp
Roß=
mann, und Dienstag, den 7. Februar,
vormittags 10 Uhr anfangend, wird
in der Wirtſchaft von Heirn Johannes
Roßmann, beide zu Klein=Bieberau,
nach=
ſtehendes Holz aus dem Gemeindewald
Klein=Bieberau öffentlich verſteigert:
Stämme: Buche 3. Kl. — 1,18, 4. Kl. —
4,33, 5. Kl. — 3,11 Fm.; Eiche 2. Kl.
—0,53, 3. Kl. — 0,72, 4. Kl. — 0,75 Fm.
Eſche 1. Kl. — 2,54, 2. Kl. — 1,21 Fm.
Lärche 1a Kl. — 1.68, 1b Kl. — 1,02,
2a Kl. — 1,39, 2b Kl. — 1,72 Fm.;
Kiefer 3b Kl. — 2,15, 4a Rl. 2,29 Fm.,
Fichten 1a Kl. — 5,12, 1b Kl. — 8,93,
2a Kl. — 6,14, 2b Kl. — 5,00 Fm.
Derbſtangen: Buchen=Langwieden 5 Stck.,
Lärche 1. Kl. 5 Stück — 0,45 Fm.,
2. Kl. 3 Stück — 0,18 Fm., Fichte 1. Kl.
25 Stück — 2,25 Fm., 2. Kl. 26 Stück
— 1,56 Fm., 3. Kl. 8 Stück — 0,24 Fm.
Nutzrundhelz 1. und 2. Kl. 67 Rm. Kiefer.
Brennholz: Scheiter: 78 Buche, 4 Eiche,
26 Kiefer, 2 Fichte Rm.; Knüppel:
80 Buche, 6 Eiche, 30 Kiefer, 9 Fichte,
4 Eſche, 10 Erle, 4 Kirchbaum Rm.;
Stammwelle: 1000 Buche; Aſtwelle:
1800 Buche, 115 Erle, 1100 Kieſer,
150 Fichte; (Stöcke Stamm=Abſchnitte)
21 Buche, 17 Kiefer Rm.
Bemerkt wird: Man bittet alles Holz
vorher anzuſehen, blau unterſtrichene
Nummern kommen nicht zum Ausgebot,
5 Kiefernſtämme und 2 Buchen liegen im
Forſtort Löwig, alles übrige im
Wild=
ſauhausberg. Am erſten Tag kommt alles
Stammholz, am zweiten Tag alles
Brenn=
holz mit 67 Rm. Nutzrundholz zur
Ver=
ſteigerung. Herr Förſter Allmann zu
Steinau erteilt jede Auskunft.
Klein=Bieberau, 31. Januar 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Klein=Bieberau
(2216 a
Rauth.
Bekanntmachung.
Die Gemeinde Seeheim hat einen
jungen, zur Zucht untauglichen Faſel
auf dem Submiſſionswege abzugeben.
Angebote pro Pfund Lebendgewicht ſind
bis Donnerstag, den 2. Februar
1928, mittags 12 Uhr, bei uns einzu=
(2103a
reichen.
Seeheim, den 28. Jan. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Seeheim.
Roßmann.
Altrenommierte leiſtungsfähige
Conserwenfabrik
die nur Qualitätsware herſtellt, ſucht
einen, bei Groß=Verbrauchern, Sanatorien,
Kur= und Krankenhäuſern, Konditoreien,
Feinkoſtkleinhandel uſw. gut bekannten
Hertreter
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Angabe von Referenzen unter U 225 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Meß
2.75
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Lehrback.
Zum möglichſt ſofortigen Eintritt wird
bilanzsicherer
Buchhalter
der ſelbſtändig arbeitet, geſucht. Es
wollen ſich nur Herren melden, die
mehr=
jährige praktiſche Erfahrung im
Buch=
haltungsweſen beſitzen. Angebote von
Bewerbern nicht unter 30 Jahren ſind
mit Angabe von Referenzen,
Zeugnis=
bſchriften, Gehaltsanſprüchen und Bild
unter V 1 an die Geſchäftsſtelle dieſes
(2212
Blatte3 zu richten.
Kreditbeſchaffung der Reichsbayn.
E.ne Iylandsanleihe. — Zinsgarantie durch
das Reich.
Die Deutſche Reichsbahngeſcllſchaft bedarf zur Deckung ihrer
Kapital=
ausgab.n größerer Geltmittel. Da zurzeit eine Auslandsanleihe für
ſie nicht in Frage kommt, das Intereſſe der Bahn ſowohl wie der
Wirt=
ſchaft aber eine Verſchiebung oder gar weitere Verminderung der
ge=
planten Arbeiten nicht verträgt, wird ein unter der Führung der
Reichs=
bank ſtehendes Jankenkonſortium der Deutſchen Reichsbahngeſcllſchaft
die zur Durchführung des Beſchaffungsprogramms erforderlichen Mittel
zur Verfügung ſtellen. Das Konſortium üübernimmt zunächſt feſt
ein=
hundert Millionen Goldmark Zertifikate der Reichsbank über
Vorzugs=
aktien Serie V der Deutſchem Reicksbahngeſellſchaft, ohne
Reſtdividen=
denſchein für 1927, im übrigen genau wie die Zertifikate über
Vorzugs=
aktien Serie IV auszuſtatten, und legt dieſe baldigſt zur öffentlichen
Zeichnung zum Kurſe von 93,5 Prozent auf. Gleichzeitiz hat ſich das
Konſortium verpflichtet, innerhalb der nächſten Monate nach ſeiner Wahl
entweder weitere 100 Millionen Goldmark Zentifikate über
Vorzugs=
aktien oder 100 Millionen Goldmark 7prozentige Schatzſcheine der
Deut=
ſchen Reichsbahngeſellſchaft mit dreifähriger Laufzeit feſt zu übernehmen.
Das Reich garantiert die 7prozentige Verzinſung.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Januar.
Im Anſchluß an die feſtere Abendbörſe blieb die Stimmung zu
Be=
ginn der heutigen Börſe freundlich. Die Spekulation ſchritt weiter zu
Deckungen, da einige anregende Momente vorlagen. Die Erblärungen
des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius in der geſtrigen Debatte des
Haushaltungsausſchuſſes befriedigten Weiterhin verwies man auf den
Abſchluß des deutſch=litauiſchen Schiedsgerichtsvertrages. Stimulierend
wirkte dann vor allem der Geſchäftsbericht der AGG. und die Erklärung,
daß ein Nachlaſſen der Konjunktur in der Elcktroinduſtrie noch nicht
feſt=
zuſtellen ſei. Das Geſchäft konnte ſich jedoch nicht weſentlich lebhafter als
an den Vortragen geſtalten, da von pridater Seite Kaufaufträge in nur
ſehr geringem Maße vorlagen. Eine gewiſſe Zurückhaltung wurde
außer=
dem hervorgerufen durch die noch nicht erfolgte Veröffentlichung des
Kommuniques der Reichsbahnanleihe. Der Zahltag bereitete, wie man
es erwartete, keinerlei Schwierigkeiten. Am Geldmarkt beſtand im
Zu=
fammenhang damit jedoch weiter größere Nachfrage. Bei der erſten
Notierung ergaben ſich gegen die geſtrige Abendbörſe nur geringe
Kurs=
veränderungen, es überwogen jedoch die etwa lprozentigen Beſſerungen.
Etwas lebhafteres Geſchäft hatten die Elektrowerte aus dem erwähnten
Grunde. Hier gewannen AEG. 1,5 Prozent; Bergmann 2 Prozcnt;
Siemens, Licht u. Kraft und Schuckert fe zirka 1 Prozent. Geſ. für
Elektr, waren eher angeboten und 1 Prozent niedriger. J. G. Farben
eröffneten geringfügig erhöht. Am Montanmarkt war die Tendenz nicht
einheitlich. Gelſenkirchen, Phönix und Rheinſtahl lagen cvwas ſchwächer,
Mansfelder und Harpener dagegen bis 2 Prozent erhöht. Zellſtoff
Wald=
hof konnten ihre Kursſteigerungen an der geſtrigen Abendbörſe um 2.25
Prozent weiter fortſetzen. Am Bankenmarkt beſtand für Mitteldeutſche
Creditbank (plus 3 Prozclt) etwas Intereſſe. Am Anleihemarkt lagen
Ablöſung bei ſtillem Geſchäft etwas erhöht. Im Freiverkehr waren
Ruſſen gefragt. Guldenruſſen 3,95 bis 4 Prozent.
Nach der erſten Kursfeſtſetzung erfuhr die Stimmung zunächſt eine
weitere, geringfügige Beſſerung. Später ſchrumpfte das Geſchäft auf ein
Minimum zuſammen, die Kurſe blieben jedoch überwiegend behauptit
Am Geldmarkt mußte der Satz für Tagesgeld auf 7 Prozent erhöht
werden. Am Debiſenmarkt nannte man bei ſtillem Geſchäft Mark gegen
Dollar 4.1965; gegen Pfunde 20.449: London=Kabel 4,8715; Paris 124,02;
Mailand 9200; Madrid 28,67.
An der Abendbörſe war die Stimmung luſtlos und unſicher.
Bei der Spekulation beſtand weiter eher Abgabeneigung. Die
Geſchäfts=
tätigkeit beſchränkte ſich wieder auf ein Minimum. Gegenüber dem
Ber=
liner Schluß war die Kursentwicklung zunächſt nicht einheitlich; es
über=
wogen jedoch die Abbröckelungen. So gaben JG. Farben, A.E G., Geſ.
ſtir Gl. und Rheinſtahl bis je 1½ Prozent nach. Mannesmann und
Rütgerswerke lagen dagegen etwas fiſter. Im Verlaufe konnte ſich die
Haltung geringfügig beſſern, von Lokalwerten waren jedoch Adlerwerke
eher angeboten und ein Prozent ſchwächer. Aenten lagen ſtill. Gegen
Schluß bröckelten die Kurſe bei faſt vollkommener Geſchäftsſtille wieder
ab. Im Freiverkehr waren Ruſſen wieder gefragt. Gulden Nuſſer 4
Prozent Geld. Abl=Schuld 16,5, Barmer Bauk 148. Kommerzbank 175,
Danatbank 2317/., Deutſche Bank 16,2, Diskonto 158, Dresdener Bank
158,75, Buderus 29, Gelſenkirchen 134, Harpener 188, Aſchersleben 177,5,
Weſteregeln 185,25, Mannesmann 148, Phönix 101,5. Rheiniſche
Braun=
kohlen 234,5. Rheinſtahl 166, Stahlverein 104,75, AEG 1645,
Berg=
mann 186. Scheideanſtalt 189 5, Licht u. Kraft 219. JG. Farben 260,75,
Felten 124.5, Geſ. für El. 264. Holzmann 140,5, Rütgerswerke 97.25,
Schuickert 180, Siemens 281, Voigt u. Häffner 178, Zellſtoff Waldhof
250,5, Hapag 144,5, Norkd. Oloyd 148.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 31. Januar.
Die ſchon am Montag hervorgetretene feſtere Tendenz war heute
noch ausgeprägter, da inzwiſchen verſchiedene anregende Mitteilungen
erfolgt ſind. In erſte Linie ſtimulierte der AEG.=Abſchluß und die
Mit=
teilung, daß bei der AEG. Anzeichen für einen beginnenden
Konjunktur=
rückgang nicht vorhanden ſeien. Eine günſtige Aufnahme fand ferner die
Mrde des Reichswirtſchaftsminiſtrs, der betanntlich für die Schaffung
einer Expordbank zur Hebung der deutſchen Ausfuhrtätigkeit eintrat.
Aus der bevorſtehenden Unterbringung von rund 200 Millionen
Reichs=
bahn=Vorzugsaktien im Inlande folgerte man, daß die Anſichten unſerer
maßgebeuden Finanzleute über die Aufnahmefähigkeit des Kapital
marktes optimiſtiſch ſeien. Die Spekulation entſchloß ſich daher zu
ſtär=
keren Deckungskäufen, die zu einer Befeſtigung des Kursniveaus um
durchſchnittlich 1—3 Prozent führten Das Ausland zeigte für
Elektri=
zitätswverte und J. G. Farben Intereſſe. Die Geſchäftstätigkeit war
an=
fangs lebhaft, wurde aber bald wieder geringer, als die zweite Hand im
Verlauf keine Gefolgſchaft leiſtete. Der Geldmarkt ſtand im Zeichen des
Differenzenzahltages. Die Nachfrage nach Tagce ſeld nahm erheblich zu,
ſo daß Sätze von 7 5—9 Prozent für Tagesgelder und Gelder auf einige
Tage über dem Ultimo bewilligt werden mußten. Sonſt war aber die
Ultimoverſorgung anſcheinend normal. Monatsgeld lag mit 7,5—8,5
Prozent leichter als Tagesgeld. Für Warewwechſel hörte man am
offe=
nen Markt keinen Satz. Im Deviſenverkehr gab las Pfund gegenüber
bem Dollar auf 4.8715 nach. In Berlin ſtellte ſch der Dollar
unverän=
dert auf 4,1970. Schwächer lagen international die ſpaniſche und hol
ländiſche Valuta. London—Madrid 28,69: London—Amſterdam 12,08,5.
J. G. Farbeninduſtrie, in denen anſcheinend erhebliche Baiſſe=
Engage=
ments beſtanden, befeſtigten ſich um 2,25 Prozent auf 262 75.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark
zu=
ſammen. Die Tendenz wurde ſchwankend, blieb aber im Grunde
wider=
ſtandsfähig. Man erörterte lebhaft einen angeblich im Reichstag
einge=
gangenen oder zu erwartenden -Antrag auf Herabſetzung der Kapital
ertragsſteuer. Eine Beſtätigung war für dieſe Verſion bisher nicht zu
erhalten. Ver. Glanzſtoff bröckelten in der zweiten Stunde um 4 Proz.
ab, dagegen lagen Nationale Auto 4 75 Prozent; Berger Ticfbau 3 25;
Wiking Zement 4,5 und Rhein. Elektrizitätswerke 2 Prozent höher. Am
Montanaktienmarkt fanden Oberſchleſ. Werte beſondere Beachtung.
Privatdiskont 6” für beide Sichten. — Die Börſe ſchloß, da die
Baiſſe=
ſpekulation infolge der Geſchäftsruhe wieder zu Blankoabgaben
über=
ging, in gedrückter Haltung und allgemein unter den Anfangskurſen.
An der Nachbörſe neigte die Tendenz zum Abbröckeln. Ver. Glanzſtoff
ſtellten ſich nachbörslich gegenüber dem heutigen Börſenbeginn ſogar
neun Prozent niedriger. J. G. Farben wurden im Spätverkehr mit
260 75 angeboten. Die Tatſache, daß der Priatdiskont am Ultimo
un=
verändert auf 6’’s Prozent belaſſen werden konnte, gab dem Verkehr
an=
geſichts der geringen Umſätze keine Anregung. Siemens 181,5: Schuk
kert 180; AEG. 165; Rhcinſtahl 166,5: Schultheiß 396 5; Oftwerke 342.5;
Oberbedarf 105 5; Lukwig Loewe 258; Polyphon feſt 257; Hapag 144,5:
Nordlloyd 148,5: Danatbank 231,5; Neubeſitzanleihe 16,60;
Ablöfungs=
anleihe Reihe 1 und 2 52,12; dito 3 56,35.
Aſchaftenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb . Maſch.
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
Berlin. KarsruheInd.
Braunkohl. Briketts
Bremer Aulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Teutſche Erdöl
Deutſche Betroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Tynamit Nobel"
Eleltr Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter
Gaggenau Borz=
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Miſchinen
Ban.=Maſch.=Egeſt
Hanſa=Dampfſchf .."
Deviſenmatkt.
Helſingfors ..
Wien
Prag".
Budapeſt.
Sofia.
Holland.
Cslo ....
Kopenhagen
Stockholm ... !
London ...
Buenos Aires
Belgien .."
31. 1.
Geld / Brief
22.19 22.23
18.47 16.51
80.6
71.2
81.6.
0.504
7.37
2 122
4 183
80.82
71.35
81.83
1.964/ 1.968
0.506
7.330
19.98/30.02
5.544/ 5.556
2.126
4.19
276/ 4.28
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten. Die
Reichsindex=
ziffer für die Lebensyaltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Heizung,
Be=
leuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger Bedarf”) beläuft ſich nach den
Feſt=
ſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt des Monats
Januar auf 150,8 gegen 151.3 im Vormonat. Sie iſt ſonach um 0,3
Pro=
zent zurückgegangen. Der Rückgang iſt im weſentlichen auf eine Senhung
der Ernährungsausgaben zurückzußihren; insbeſondere haben die Preiſe
für Butter, Fleiſch und Eier nachgegeben. Innerhalb der Bedarfsgruppe
Kleidung haben vor allem die Preiſe für Schuhzeug angezogen. Die
Indexziffern für die einzelnen Gruppen betragen (1913/14) gleich 10
Prozent) für Ernährung 151,9, für Wohnung 125,5, ſüir Heizung und
Beleuchtung 146,0, für Bekleidung 166,5, für den „ſoliſtigen Bedarf”
ein=
ſchließlich Verkehr 185,7.
Die önerreichiſche Handelsbi anz für 1927.
Steigender An eil Deutſchlands.
Zu den bereits mitgeteilten Angaben über das Ergebnis des
öſter=
reichiſchen Außenhandels im Jahre 1227 werden nunmehr noch n.here
Teilziffern bekanntgegeben. Der Wert der Einfuhr betrug im abge
laufincn Jahre (in Schilling) 3142,2 Millionen gegen 2844,6 Millionen
Schälling im Jahre 1926, der Wrt der Ausfuhr 2038,6 Mul. gegen
1744,9 Mill. im Vorjahre. Mithin iſt die Einfuhr um 10,4 Prozent
und die Ausfuhr um 168 Prozent geſtiegen. Der Paſſirſaldo (
Einfuhr=
überſchuß) der bſterreichiſch.n Außenhandelsbilanz für 1927 iſt mit 11026
Millionen gegenüber dem Vorjahrsergebnis (Einfuhrüberſchuß: 199,7
Millionen) faſt unverändert.
Unter den eingefhrten Erzeugniſſen rangieren Fertiswaren mit
einem Geſamtbetrage (in Schilling) von 1101,9 Millionen (im Vorjahre
952,7 Mill) an erſter Stelle. Es folgen Nahrungsmittel und Geträuke
mit 787,3 (777,9) Millionen, andere Rohſtoffe und halbfertige Waren mit
655 7 (557,6) Millionen, lebende Tiere mit 269,3 (272,6) Millionen,
mneraliſche Brennſtoffe, mit 224 9 (205,2) Millionen und Gdelm=talle,
auch gemünzt, mit 102,1 (78,6) Millionen. — Unter den ausgeführten
Warengruppen ſtehen Fertigwaren mit 1457,9 (1266 8) Millionen bei
weitem an erſter Stelle. Es folgen andere Rohſtoffe und halbfertige
Warcn mit 452,6 (381,4) Millionen, Edelmetalle, aueh gemünzt, mit 61,7
(41 8) Millioncn, Nahrungsmittel und Getränke mit 35,2 (32,5) Mill.,
und lebende Tiere mit 31,2 (22,4) Millionen Schilling.
Unter den Ausfuhrländern ſtehen Deutſchland mit 370 (202,1) Mill.
Schill., die Tſchechoflowakei mit 238,3 (208,3) Mill. und Ungarn mit
197,1 (172 1) Mill. an eiſter Stelle. Von der Geſamteinfuhr entfielen
557,2 (554,2) Mill. Schäll. auf die Tſchechoſlowakei, die damit an erſter
Stelle rangiert, 522,7 (472,0) Mill. auf das Deutſche Reich und 2934
(361 3) Mill auf Ungarn. — Die ſtärkſte Zunahme in den Beteil ieung
am Außenhandel zeigt mithin das Deutſch= Reich, da die deutſche
Aus=
fuhr nach O=ſterreich gegenüber dem Vorjahre um 50 Millionen, die
deutſche Einfuhr aus Ocſterreich um 168 Millionen Schilling
geſtie=
gen iſt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vereinigte Stahlwerke A. G., Düfſeldorf. Die Verwaltung der
Ver=
einisten Stahlwerke A G. gibt für das erſte Vierteljahr des laufenlen
G ſchäftsjahres, d. h. die Zeit vom 1. 10. 27 b’s 31. 12. 27, Lie folgenden
Zahlen bekannt: Die Produktion in den wichtigſten Erzcugniſſen ſtellte
ſich im Vergleich zu dem vorhergehenden Vierteljahr wie folgt (in To.):
Roheiſen Rohſtahl
Kohle
Koks
4. Vierteli. 26/27 6 553 520 2147 171 1663 398 1 781 754
(Juli—Sept. 27)
1. Viert=li. 77/98 666760 2309 270 1725 719 1831 538
(Okt —Dez. 27).
Die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten hat ſich wie folgt emtwickelt:
Arbeiter insgeſamt am 30. 9. 27: 183 179, am 31. 12. 27. 182B5,
Angeſtellte insgeſamt am 30. 9. 27: 15 740, am 31. 12. 27: 15 866. Der
Umſatz an Fremte beläuft ſich im erſten Geſchäftsvierteljahr 27/3
(1. Oktober 27 bis 31. Dezember 27) auf 361 669 788 RM., davon
ent=
fallen 259 963 987 RM. auf Abnehmer im Inlande und 101 70580
RM. auf Abmehmer im Ausland=, gegenüber einem Umſatz von
1417344 583 RM. (davon im Inland 972 840 605 RM., im Auslande
444 493 R78 RM.) im geſamten Geſchäftsjahr 26/27. In dieſen
Umſatz=
zahlen iſt weder der Umſatz zwiſchen den einzelnen Abteilungen der
Ver=
einigten Stahlwerke A G. ſelbſt enthalten, noch der ſehr beträchtliche
Umſatz der zum Konzern der Vereinigten Stahlwerke gehörenden
Betei=
ligungen. Die ſpezifizicrten Auftragsbeſtände der Hüttenwerte und
Ver=
feinevungsbettiebe an Eiſen und Stahlerzeugniſſen, die am 31.
Dezem=
ber 1927 in den Büchern der Vereinigten Stahlwerke ſtanden, machten
etwa 99,9 Proz. des entſprechenden Auftragsbeſtands am 30. 9. 1927 aus.
Sitzverlegung bes Verbandes deutſcher Aotaticnsmaſchinenfabriken.
Wie wir erfahren, wurde in einer Sitzung Mitte Januar beſchloſſen, dem
Sitz des am 1. 1. 1927 gegründeten Vevbandes deutſcher
Rotalions=
ma ſchinen=Fabriken, dem ſämtliche bedeutenderen Rotationswach.nen”
Fabriken Deutſchlands, und zwar die Maſchinenfabrik Augsburg=
Nüln=
berg, die Vogtländiſche Maſchinenfabrik Plauen, die Schnellpreſſenfabrik;
König u. Bauer, A.=G., Würzburg, und die Schnellpreſſenfabrik
Fran=
kenthal, A. G., Frankenthal, angehören, von Frankfurt am Main nach=
Würzburg zu verlegen, wo ſich bereits der Sitz der Vercinigung
deuf=
ſcher Druckmaſchinenfabriken e. V. befindet. Die Sitzverlegung erfolgte,
weil ſich das Arbeitsgebiet des Verbandes auf die interne Durchführung
von Rationaliſierungsmaßnahmen beſchränkt und weil er verzichtet, auf
Anfragen Zuweiſungen zu erteilen, welche den Kunden ivgendwelche
V=
ſchränkung in der Wahl der Fabrikate auferlegen könnten. Die Daug
des Verbandes iſt vorläufig bis zum 31. Dezemker 1934 begrenzt.
Philipps A. G., Frankfurt a. M. Die G.V., in der 9 Aktionän
925 700 RM. (von 1 422 50) Aktienkapital vertraten, genehmigte den
bekannten dividendeloſen Abſchluß. Von dem Reingewinn von 8394
RM. werden 59 710 RM. zu Abſchreibungen verwendet und der Reſt
von 23 710 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Auf Anfrage wurde
mitgeteilt, daß die Umſätze in den erſten ſecks Monaten des laufenden
Jahres um 20—25 Prozent geſtiegen ſeien. Deshalb mußten die Fabri
kationsb ſtände noch etwas erhöht werden; im Verhältnis zur
Umſatz=
ſteigerung ſei jeloch die Anſpannung nicht in gleichem Maße gewachſen.
Den größeren Umſätzen entſpreche der Verdienſt keineswegs, einmal
in=
folge des Abſchlagszahlungsfyſtems, dann infolge der großen
Lagerbe=
ſtände, die im Intereſſe der Fabrikatsgüte unbedingt nötig ſeien. Die
Bankverbindlichkeiten ſeien um 40—50 Prozent zurückgegangen. Wenn
guch wahrſcheinlich ein angemeſſener Gewinn im laufenden Jahre erzielt
werde, ſei eine Dividendenausſchüttung im Intereſſe der finanziellen
Stärkung des Unternehmens noch nicht ratſam.
Staatspapicre
a)Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld einſch!
Auslof.=Sch. I. Teill 52
III. Teil/ 56.35
D. Rchsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine. 16.55
4% Dt. Schutzgeb.
Anl.
7.6
b) Ausländiſche
6% Bo8. E.B. 1914/ 38
5%, L.Inv. 1914/ 37
. 1898
3
1902
42 Boönien
3.1
5% Bulg. Tabak.0:
4½2% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
½% Oſt. Schaß. 14
% Oſt. Silberr.
Goldr. ..
Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk
1% einh. R. (k.)
17
4.05
34.1
31.6
1.4
8%0 Port, /Spz. m 9.6
5% Rum. am. R.03 6.9
4½ %nGold. 13 16.75
4½ „am kon.
4% „ am. 05
420 Türk. Adm.1 03
4½ „(Bagd.)
40 (Bagd.) U/ 13
4% „unif. 1803
„1911 Boll.
Ung. St. 191
nen
Ung. St. 19
25 Ung. St. 19
. Innsbr. Abl
r..
5.7
13.—75
2 Ung. Goldr
(t Inusbr. Abk.)
49o Ung. Staatsr
b. 10
4% Ung.Kronr.
5 Ung.Eiſ. Tor.
Außer=
europäiſche
5%Mex.am. in. abg.
50 „ äuß. 99
470 -Gold 04 ſtf
konſ. inn.
42365,Frigat.
5% TamaulipasI
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
10%Berl. 6.=Bk. G
5 Berl. St. Goll
D Darmſt. St.=G
3½ D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
Dresd. St.=G.
6 Frkrft. St.=G.
5 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr
8%6 Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfb
Frkf. Goldpfbr.
8% Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldofbr.
20 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
H.=St.=
Gold=
beff. Lamnd.=Bk.)
Re
24
1.65
15.9
34.25
105
98
Aee
97.75
94
89
87
89.5
83.5
97
93
89
99
93
90
Wden R
Mark (Hagen)
Goldobl.
.
8% Komm. 2ds
Darmſt. Reihel
3½ K. Landesban
Darmſt. ReiheII
80 Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
M. Kraft Höch
Mainz.=St.=G
O Mannh. St.=G
Mannh. St.=G
M.=Stahlw. 2
Naſſ. Ldb. Gold
80 Nbg. St. Glda
% Pfälz. Hyp. Bk.
Golopfbr.
5% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
5%0 Pfälz. Hyp.B.
Goldpfbr.
D Pforzh. St.=E
102.8
95.5
96
94
88.75
82.35
95
81
94
102.5
96.5
94
88.5
96
%o Pirmeſ. St.-G./ 92.5
3% Pr. Centr. Bd.
Cr.-Bk. Goldpfbr. / 98
80 Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.. / 98
D Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr./ 94
Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
97.75
„
94
89.5
„ Lig. Bfb. 84
Anteilich. 61
1s% Rh. Stahlw.
25
1123
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf. 103
n
90
% Südd. B. Cr. B.
Goldpfdbr.
96.75
%o V. Stahlw. Düſt
ſeldorfHnp.=
Gld=
obl. mit Optron • / 92.4
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.-Gb.
obl. ohne Lotion/ 90.75
Viag (B. Ind.=
Bln.) 27.
8% Boigt &Häffner
Goldobl.
8% Württ. Hyp.
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zinsberechnun
7% Bdw. Kohl 2‟
6% Großkr. Mnnh
Kohl. 23
6%Heſſ.Bk.=Reg.2
5 %Hefſ. Volksſtaat
Roggen .. . . 2:
5% Pr. Kaliw.
5‟ Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt. BG.
Vortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp. u. Wechſ.
Berl. Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk..
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf
Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nord. Gr. Cr.=B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.-r.=B.
Pr. Cent.=B. =Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk..
Staatl. od prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landesfr. Cafſel
Raſſauiſche Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz.Carl=
Lud.=B...
ab
Oſt. Sb. O.)ſtf
96.5
12.62
13.35
8
2.22
18.1
14.175
14.2
12.7
—
9.52:
gu 15
2,6%At. Oſt. Süd,) 1.
2,6‟ Neue" „
42 Oſt. Staatsb.53 2.75
39 Oſt. 1. b. 8. E.
3% Oſt. „ abo.
0 „ „9. Em.
3% „ ſabg.)
N 1885
abg.
Oſt. Erg.Netz
39Oſt. „abg.
30 Raab Oebd. 83/ 19.5
Rud. Silber.
% Rud. (Salzkg.
4½GAngt., S. 1 18
4½0 Anat., S. II
½% Anat., S.III 14
% Salon. Monaſt.
32 Tehuantepec 18.5
4½=
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit . . . 145
Bad. Bk. ...
Bk. f. Brauind.
Barmer Banw. . .1149
Bay. Hyp.=Wchſ. 1169
Berl Handelsgeſ
Comm. u. Privatb. /175.5
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank
Nuf
D. Eff u. Wchſ.=Bk./ 126
D. Hyp.=Bl. Mein./137
D. Vereins=Bk.. . /104
Disk.=Geſellſch.
1158.25
Dresdener Bk. .. . /158.75
Frankf. Bk.
121
Frankf. Hypth.=Bk. 141.5
Frkf. Pfdbr.=Bk. . /141
Gotha. Grundkr. B./152
Lux. Intern. Bank
7.5
Metallbank.
1127.5
Mitteld. Crebitb. 12ö8
Pfälz. Hyp.=Bk. 1191.5
Pr. Bd.=Creditbank /133.75
„ Hhp.=Akt.=Bank/156
Reichsbank=Ant. . 193.25
Rhein. Creditbk.. 131
Rhein. Hyp.=Bk. 1168
Südd. B.=Credbtk.
173
Südd. Disc.Geſ.
Oſterr. Creditanſt
Wiener Bankverei=
Bergwerks=Akt.
Buderus...
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St....
Genußſchei=
Kali Aſchersleben
Kali Salzdetfurth.
Kali Weſterregeln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte).. .
Mannesm.=Röhre.
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min=Ant.
Phönir=Bergb. ...
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . .
Riebeck Montan.
SalzwerkHeilbronn 188
Tellus Bab.
.
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke
.../101
Ja
187.25
223
123.75
178
254
188.5
123
148.75
118.5
0.5.25
Afse
167
112
82.5
1047.
Induſtrie=Alt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. )/270
Henninger.
180
Hereules Hefſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz, Aktienbr: . . /248
Schöfferhof(Bind.) /313
Schwarz=Storchen 1470
Tucher, Nürnberg.
Werger
1160
Akkum. Berlin .. . . 155
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)! 82.5
6% E.A.G. Vzg. A/ 88.25
5% A. E. G. Vzg. B
A.E.G. Stamm 166-25
Bad. Maſch. Durlach 144
Bad. Uhren, Furtw./ 12.1
amag=Megum.
Nürnber
230
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. Wk.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh.=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr.
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G
Dt. EiſenhandelBl
Deutſche
D. G. u. Silb. Sd
D. Linoleumw. Bln.
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr..
Dürkopp=W. (St.
Dürr. Ratingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich
Enzinger=Werke
Eölinger Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſen=
Farbenind. J. G.
Feltenc Guilleaun
Feinmech. (Jette
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof
Frkf. M. Pok. & W
Geiling & Cie.
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft.
Haid & Neu
Hammerſen
Hanfw. Fuſſer
Hanſa=Lloyd, Br.
EBraun
53
139
180
125.5
82.25
48
83.25
93.7
132.5
190
269
130.5
75.5
32
222.5
170
38.75
2ö
49
230
72.5
103
54
262
126
90.5
40
150
106
76
80
113..
30.75
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 93
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer .. . . 111
Hoch=Tief=Eſſen 84.5
Holzmann".
/141
Holzverk.=Ind.
78.5
Hydrom. Bresle
Fnag
100
85.2
JunghansSt.
Kammg. Kaiſersl. /205
16.1
Karlsruher M
Karſtadt, N
Klein, Sch.
Knorr, Heilbre
Konſerv. Braun .. 69
Krw. All=Württbg. /105
Krauß & Co.
51
Lahmeher
165.5
Lech, Augsburg .. 122
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz..
Lingel Schuhw
Löhnberg. Mühle. 42
Ludwigsh. Walzm. /1.35
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 116.5
Mars=W. Nürnberg/43.3
Metallgeſ. Frkf.
140
Miag Mühlenb
Moenus Stamm. . 67.5
Motorenf. Deutz ..! 64.5
Motorenf. Oberurſ./ 76
Münch. Lichtſpielk. 125
1101
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen. /147
1113
Beters Union
Pfälz. Nähm Kahſer/ 58.5
Philipps A.=G.
Porzellan Weſiel. / 32
Rein Gebb. & Schall/117
Rhein. Eleltr. St. 154
Rhenania,Kunheiml 53
Rütgerswerke
97.7
Schneid & Hanau.
9!
Schnellpr. Frankth.
Schramm Lackfr. 138
Schriftg. Stempel/123
Schuckert. Elektr. 1181.25
chuhfbr. Wefſel.. / 85
chuhf. Her3
21.75
Schulz. Grünlack.
Seilind. Wolff. . .. 81
Siemens Glas.
Siemens & Halske, 283.25
Südd. Immob.
S
Zucker=A=G. 140
Thür. Lief. Gotha. 115.3
Uhren Furtwängl.
Inter fr. Kr. Gl. V.. 105.6
Beithwerke.
52
Ver. f. Chem. Ind. 100
86
Ver. d. Olfbr. Ml
56)
Ver. Faßf. Caſſe
Gummi. Bln.=
90
Pinſel=Rürnbex,
144.5
Itramarin" .
149
Zellſtoff. Ber
Vogtl. Maſch.
1785
Voigt &
Volthom
74
137.75
Bayß
140
Wegel inR
Zellſt.
ſaffenl
14.
Zellſt. Memel
Zellſt. Waldhof
Zuckerſ. Rheingau
Transport= und
Zerſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz. 98
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraft 182,
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 141.20
Schantung E.B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llotzd
149.25
Frkft. Allg. Verſ.
Frankonia Rückv.
Larmſtädter Berte
Bahnbedarf
Damnpfk. Rodberg
Helbetia Korf..
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder.
Kerr.
Nummer 32
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Seite 14
Dyckerhoff u. Widmann A.G., Biebrich a. Rh. Wie die Verwaltung
— Dyckerhoff u. Widmann A. G., Biebrich am Rhein, mitteilt, ſteht ſie
ai im Zuſammenhang mit der Kursſteigerung der Dyckerhoff=Aktien
uß Freiverkehr der Berliner und Frankfurter Börſe aufgetauchten
rrüchten und der jüngſten Preſſemeldung über eine wahrſcheinliche
Liiederaufnahme der Dividendezahlung der Geſellſchaft vollſtändig fern.
imfolge der noch nicht abgeſchloſſenen Bilanzarbeiten ſei ein Ueberblick
iger den Verlauf des Geſchäftsjahres riberheupt noch nicht möglich.
Amerika=Anleihe der Braunkohleninduſtrie A. G. „Zukunft‟ Die
aunkohleninduſtrie A. G. „Zukunft” in Weisweiler bei Aachen, deren
aſorität der die Elektrizitätsintereſſen des preußiſchen Staates
verkör=
nden Preußiſchen Elektrizitäts A.G. gehört, hat unter Mitwirkung
— A. Schaffhauſenſchen Bankvereins A.G. mit dem Bankhauſe Lee
Eagginſon u. Co. , Boſton=New York, durch deſſen Londoner
Niederlaſ=
ſung Higginſon u. Co. eine 6½prozentige Anleihe im Betrage von zwei
nillionen Dollar abgeſchloſſen, welche 25 Jahre läuft und ſeitens des
huldners nach ſünf Jahren zurückgezahlt werden kann.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Jan. Die Marktlage iſt
un=
wändert. Getreide liegt geſchäftslos. Der Mehlumſatz ſtagniert faſt
villlſtändig. Der Futtermittelmarkt iſt weſentlich ruhiger, nur
Weizen=
ie zur prompten Abnahme iſt geſuct. Die Preiſe wurden wie folgt
itgeſetzt: Weizen I 24,75—25, Weizen II 23,25—23,50, Weizen III 22,75
S 23,2, Roggen 24,50, Sommergerſte 27,50—30, Hafer inländ. 23,50
S 24,00, Mais für Futterzwecke 21,75—22, Mais ſüir andere Zwecke
50—22,75. Weizenmehl 36,75—37,25, Noggenmehl 33,75—35,25,
Wei=
gikleie 14,15—14,25; Roggenkleie 15—15,25.
Verliner Produktenbericht vom 31. Januar. Die Senkung des
Preis=
hebeaus kommt an der heutigen Börſe in noch ſtärkerem Maße als
iFtern zum Ausdruck. Beſonders kräftig prägte ſich dieſe Situation für
Reizen aus, der einmal im Hinblick auf das recht ruhige Ausland,
inn aber auch mangels jeglicher Unternehyrungsluſt ziemlich
umfang=
ſiche Abſchläge erfuhr. Vordere Lieferungsmonate waren beiſpielsweiſe
üihser 2 Mark niedriger. Auch Roggen zwiſchen 1 bis annähernd 2 Mark
ahrgeſchwächt. Hier bildet wohl, als Hauptmoment die nach wie vor
uaglückliche Situation im Mehlhandel den Hauptgrund der geringen
Uürnſatztätigkeit. Hafer wird unverändert hoch gefordert, doch ſind dieſe
Aweiſe nicht zu erzielen. Gerſte ſtill.
Piehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 31. Jan. Auf dem
Großvieh=
imarkt wurde heute gegen den Vormarkt 64 Stüick Großvieh, 27 Kälber
ſurd auf dem Schweinemarkt 7 Stück mehr verzeichnet. Das Geſchäft auf
dmn Großviehmarkt war ziemlich ruhig und gaben dia Preiſe 1—2 Mk.
wrch. Kälber zogen 2 Mark an. Am Schluß des Marktes verblieb ein
ki iner Ueberſtand. Der Schveinemarkt verlief lebhafter, trotzdem er
di rch Verdacht eingeſchleppter kranker Tiere zum Seuchenmarkt erklärt
mrde. Die Preiſe zogen 2 Mark an, und wurde vollſtändig geräumt.
Arngetrieben waren 43 Ochſen, 21 Bullen, 485 Kühe und Färſen, 262
Gkälber und 1170 Schweine. Je nach Qualität wurden für 100 Pfund
Oebendgewicht im einzelnen folgende Preiſe erzielt: Ochſen 45—54,
Mullen 35—45, Färſen 52—61, Kühe 35—45, 25—35, 18—22, Kälber 54
148 68, 42—54, Schweine 59—62, 58—61, 57—59 Mark.
Metallnotierungen.
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 81. Januar
ſtellte ſich für Kupfer: Februar 197 (177,25), März 126,75 (137),
April, Mai, Jum, Juli, Auguſt, September, Oktober, November,
De=
zember 126,75 (12,75). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Februar 43.35
(42,50), März 42,25 (42,50), April 42,50 (42,75), Mai 42,75 (42,75), Juni,
Jubi 42,75 (43), Auguſt, September, Oktober 43 (43), November
Dezem=
ber 43 (43,75). Tendenz: ſchwach. Für Zink: Februar 51,25 (52,25),
März 51,25 (52), April, Mai, Juni 51,50 (52), Juli 51,75 (52), Auguſt
51,75 (51,75), September 51 (52), Oktober 51,75 (52), November,
De=
zember 51,50 (52). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 31. Januar
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elebtrolytkupfernotiz)
135,25 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, 210
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM.,
Rein=
nickel, 98—99 Proznet, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 78,50—79,50 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 31. Januar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: feſt): Standard p. Kaſſe 621/,—½8,
3 Monate 62½—us, Settl. Preis 62¾, Elektrolyt 66½—67, beſt ſelected
65¾—67, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: willig): Standard p.
Kaſſe 247½—½, 3 Monate 247½—½, Settl. Preis 247½, Banka (inoff.
Not.) 248½, Straits (inoff. Not.) 248; Blei (Tendenz: flau):
aus=
länd. prompt 2012/,o, entft. Sichten 217, Settl. Preis 20¾; Zink
(Tendenz: willig): gewöhnl. prompt 26½, entft. Sichten 26½/ze, Settl.
Preis 2½, Queckſilber (inoff. Not.) 22—½; Wolframerz (inoff.
Not.) 14¾.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt geſtaltete ſich heute äußerſt rege. Abgaben für
ausländiſche Rechnnng hatten ein Abgleiten der Preiſe zur Folge. Vor
allem drückten die argentiniſchen Offerten und günſtige Wetterberichte
cus den heimiſchen Anbaugebieten.
Mais: Der Markt zeigte einen ſtetigen Grundton auf kleine
Zu=
fuhren und kleineres inländiſches Angebot.
Roggen: Größeres inländiſches Angebot und die Schwäche
Winmi=
pegs, ſowie Abgaben des Handels wirkten preisdrüickend.
Hafer: Geringe Ablieferungen der Farmer und Anſchaffungen der
Lokofirmen hatten ein Anziehen der Preiſe zur Folge.
* New York, 31. Januar. (Privat=Tel.)
Baumwolle: Bei ruhigem Geſchäft kam es heute zu einer kleinen
Abſchwächung der Preiſe auf die verſtimmenden Liverpooler und
ägypti=
ſchen Kabel.
Kaffee: Nach ſchwächerer Eröffnung auf Liquidationen konnten
ſich die Preiſe etwas erhöhen auf Deckunge des Handels und beſſerd
braſilianiſche Kabel.
Zucker: Die luſtloſen Londoner Kabel umd kleine Nachfrage nach
Raffmadezucker bewirkten ein leichtes Nachgeben der Preiſe.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 31. Jan.:
Getreide: Weizen, März 130, Mai 130½, Juli 127½; Mais,
März 88½, Mai 9138, Juli 92½; Hafer, März 54½, Mai 55½,
Juli 51½; Roggen, März 108, Mai 108½, Juli 103½.
Schmalz: Januar 11,55, März 11,625, Moi 11,825.
Fleiſch: Januar 11,15, Mai 11,45, Juli 11,75; Speck loco 11,25:
leichte Schweie 8,10—8,60, ſchw. Schweine 8—8,35;
Schweine=
zufuhr Chicago 48 000, im Weſten 100 000.
Baumwolle: März 17,44—17,45, Mai 17,51—17,52.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 31. Jan.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 154½, hart 145½; Mais neu ank.
Ernte 103½; Mehl ſpr. wheat clears 6,50—6,8; Fracht nach
England 1,9—2,9, nach dem Kontinent 7—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,25; Talg extra 9.
Kakao: Tendenz: willig, loco 14, Umſatz in lots 90, Februar
13,60, März 13,65, April 13,72, Mai 13,80, Juni 13,86, Juli 13,97,
Auguſt 13,97, September 13,99, Oktober 13,80.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Während das Jahr 1926 nur einen Tabakſtevereptrag von 650 Mill.
Reichsmark erbrachte, beläuft ſich der Tabakſteuerertrag im
abgelaufe=
nen Jahre 1927 auf 773 Mill. RM. Die Reichskaſſe hat alſo gegenüber
dem Jahre zuvor einen Mehrerlös von 117 Mill. RMM. aus der
Tabak=
ſteuzer erzielt. Die Tabakſteuer iſt ſomit die ertragveichſte deutſche
Ver=
brauchsſteuer.
Die Preußiſche Pfandbriefbank in Berlin beſchloß in ſeiner letztem
Sitzung, der am 27. Februar 1928 einzuberufenden H.V. die Verteillung
von wieder 10 Prozent Dividende vorzuſchlagen.
Wie wir erfahren, hat ſich an der bekannten Lage im weſtdeutſchen
Eiſenhandel ſeit der Eingabe an das Reichsminiſterium nichts geändert.
Die Stellungnahme der zuſtändigen Stellen des Reichsminiſteriums wird
in der nächſten Woche erfolgen, und man wird erſt deren Ergebnis
ab=
zuwarten haben.
Ein Ausſchuß der nordatlantiſchen Dampfſchifflinien hat in den
letz=
ten Tagen eine Sitzung abgehalten. Behandelt wurden hauptſächlich
Fragen interner Natur, bezüglich der allgemeinen Verkehrsbedingungen
und beſonders himſichtlich der Zunahme und Durchfühwing des
atlanti=
ſchen Paſſagierverkehrs.
Der Provinzialrat des Bezirkes von Bukareſt führt Verhandlungen
mit einer franzöſiſchen Gruppe wegen Aufnahme einer Anleihe in Höhe
von 1 Millionen Lei ſür die Reparatur der Landſtraßen.
Aus New York wird gemeldet, daß die zurzeit in den Vereimnigten
Staaten weilende ſowjetruſſiſche Eiſenbahndelegation in Cleveland eine
Anzahl von Lokomotiven, Automobilen und erhebliche Poſten von
Eiſen=
bahnmaterial angekauft habe, dia für den geplanten Bau der 900 Meilen
langen Eiſenbahnliie von Taſchkent nach Novoſibirsk beſtimmt ſind.
Nach einer Meldung aus Santiago in Chile hat der Finanzminiſter
im Nationalkongreß einen Geſetzentwurf eingsbrah=, der die Au=
beutung der Petroleumquellen dem Staate zu ſichern.
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Nummer 32
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Seite 13
Als ich noch Prinz war....
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar Meiſter, Werdau Sa.
(Nachdruck verboten)
„Er ſoll ein hervorragender Lehrmeiſter ſein. Aber er hat
eist nur noch wenig Schüler — er hat es wohl nicht ſo recht
uttig, Stunden zu geben. Alte Junggeſellei ſind ja beſcheiden.
fSmuß zu ihm hin. Er wird ſich wundern, wenn er hört, wer
bin. Und es wäre ſo bequem, Tante — denke nur.”
„Anders wäre es auch ſchwer möglich —"
„O, es müßte auch anders gehen,” ſagte Anita entſchloſſen.
Ihre Augen funkelten.
„Gleich morgen will ich zu ihm. Ich habe eine raſende Un=
Suld in mir —‟
„Und — keiſte Furcht?”
„Furcht?”
Das Bild Anton Wielandts hing hell im Lampenlicht. Sein
rſicht mit der hohen, gewölbten Stirn und den hellen,
durch=
urngenden Augen ſchien einen Ausdruck lächelnder Zufriedenheit
haben.
„Vater hat auch keine Furcht gehabt.”
„Du biſt ein Mädchen, Kind —
Sie ſchüttelte heftig den Kopf.
„Ich will, Tante!”
Da ging auch über dere: mütterliches Geſicht ein Lächeln.
„Dann — verſuche es, Anita! Mein Segen wird dich immer
Bleiten —
14.
„Alſo — kein Wort mehr, ich bitte. Die Tiſchordnung
be=
trnme ich. Thereſe von Waldburg und du — das iſt eine ſo
ſel bſtverſtändliche Sache, daß kein Wort darüber zu verlieren
— Nun bitte ich dich, mich allein zu laſſen. Ich habe zu tun!”
Karl Ferdinand riß ſich zuſammei. Die Hacken ſchlugen
an=
einander. Mit ſchnellen Schritten verließ er das Arbeitszimmer
des Erzherzogs.
Der ſaß im Lehnſtuhl — die Lippen feſt zuſammengebiſſen.
In den Augen brannte noch der Zorn.
Unglaublich — welchen Widerſtand er da täglich zu
zer=
brechen hatte. Ach — aber er war der Herr! Lächerlich, ihm
zu=
zumuten, daß bei dem Galadiner morgen zu Ehren des Beſuches,
der heute abend kam, Prinzeſſin Thereſe einen anderen
Tiſch=
herrn als Karl Ferdinand bekommen ſollte. Lächerlich! Da
ſteckte natürlich auch die Mutter dahinter. Ueberhaupt, ſeit der
Junge wieder — mit Alvenslebens Hilfe — zurück war, hatte
er eine eigene Art, ſich zu verantworten. Schade, daß
Alvens=
leben nicht mehr hatte herauskriegen können, was Karl
Ferdi=
nand dort zurückhielt. Nun — es war vorbei. Die Gegenwart
regierte.
Thereſe von Waldburg würde nicht eher wieder mit ihrer
Mutter in die Heimat fahren, bevor Karl Ferdinand nicht das
bindende Wort geſprochen hatte! —
Der hatte ſich auf ſein Zimmer zurückgezogen. Seit Tagen
bedrückte ihn quälende Unluſt, ſo daß er ſogar ſeine Patienten
vernachläſſigte. Und auch die Muſik, der er ſich ſonſt ſo gern in
ſeinen Mußeſtunden hingab, brachte ihm keine Ruhe. Bis heute
hatte er nicht die kleinſte Nachricht von Anita erhalten.
In einigen Stunden würde der hohe Beſuch ankonmen.
Seit Tagen ſchon hatte das Dienſtperſonal fieberhaft gearbeitet,
den einen Flügel des Schloſſes, der den Gäſten zur Verfügung
ſtehen ſollte, mit ſeiner Zimmerflucht in Ordnung zu bringen.
Faſt hatte der Prinz ſelbſt Sehnſuckt nach dieſen Gäſten — die
Abwechſlung bringen und ſeine trüben Gedanken verſcheuchen
würden.
Thereſe von Waldburg!
O — er entſann ſich ihrer ſehr gut. Eine junge Dame voll
Grazie und Charme. Nicht ohne höhere geiſtige Anſprüche.
Wenige Jahre jünger als er. Rein äußerlich gewiß ein ſehr
ſympathiſcher Menſch. Der Prinz hatte manche angenehme
Stunde mit ihr verplaudert. Und ehedem war ihm die
Andeu=
tung des Erzherzogs, daß ihm eine Verbindung ſeines Hauſes
mit dem der Waldburg erwünſcht wäre, durchaus nicht ſo
ab=
ſurd erſchienen. Die Prinzeſſin war eine repräſentative
Erſchei=
nung, und ihr ausgeprägtes Standesbewußtſein wurde
immer=
hin gemildert durch allerlei menſchlich=wertvolle Eigenſchaften.
Nun aber — lagen die Dange ja ſo anders. —
Der Prinz ging unruhig in ſeinem Zimmer auf und ab.
Von Zweifeln und Grübeleien zerquält.
Wie oft hatte er ſchon den Entſchluß gefaßt, wenigſtens
ſei=
ner Mutter das Herzensgeheimnis zu verraten. Sie mochte wohl
etwas von ſeiner inneren Pein ahnen, aus der heraus er es
wagte, die einmal feſtgeſetzte Tiſchordnung zum morgigen
Gala=
diner umſtoßen zu wollen. Er wollte der Prinzeſſin gegenüber
von Anfang an Diſtanz bewahren, ihr nicht zu nahe kommen in
jeder Weiſe — ſie ſollte fühlen, daß er der Abſicht und dem
Wil=
len ſeines Vaters Widerſtand entgegenſetzte. —
Es hielt ihn nicht mehr im Zimmer. Er mußte ſeiner
inne=
ren Erregung Luft ſchaffen.
Er drückte auf den Klingelknopf.
Gleich darauf meldete ſich der zu ſeiner perſönlichen
Ver=
fügung ſtehende Diener.
„Durchlaucht befehlen?”
„Melden Sie mich Ihrer Durchlauchi, der Herzogin"=
Der Diener verneigte ſich und verſchwand.
Zehn Minuten ſpäter betrat Karl Ferdinand das Boudoir
ſeiner Mutter.
„Nun, mein Junge? Du wollteſt mich ſprechen. Ich warte
— ſchon lange darauf —‟
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2 Paar Haltern . . . . . . B Hüftengürtel
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Mittwoch, den 1. Februar 1928
Reich und Ausland.
Tagung des Vorſtands des Reichsverbands
deutſcher Landgemeinden.
Ba. Wiesbaden. Am Montag tagte im
hie=
figen Rathaus der Vorſtand des Reichsverbands der
weutſchen Landgemeinden. Obwohl die Preſſe zu den
Werhandlungen nicht zugelaſſen wurde, ſickert doch ſo
manches durch, was gerade die hieſige Bevölkerung
rn Stadt und Land beſonders ſtark intereſſiert. So
Coll ſich z. B. die Tagung u. a. mit Fragen der
Förderung der Wohnungsbautätigkeit, der
Kreditver=
orgung der Landgemeinden, Aufwertung von
Ge=
meindeanleihen, Gasfernverſorgung, mit der neuen
Mkeichskreisordnung, vor allen Dingen aber mit
Ein=
emeindungsfragen befaſſen. Man ſteht hier in
Wies=
ſwaden dem gemeldeten Beſchluß d’s
Gemeindeaus=
chuſſes des Preußiſchen Staatsrats, nach welchem der
Bildung des neuen Main=Taunus=Kreiſes ohne
we=
entliche Abänderung der Regierungsvorlage zuge=
Rimmt wurde, ziemlich kühl gegenüber, da die
Ent=
cheidung über das Schickſal des Landkreiſes Wies=
Saden letzten Endes in den Händen der
Zentrums=
raktion des Landtages liegt, die wiederum in ihrer
Entſchließung ſtark von der früheren kurmainziſchen
Stadt Hochheim, deren Wähler zuſammen mit denen
iniger weiteren Gemeinden des Landkreiſes und des
benfalls früheren kurmainziſchen Rheingaus einen
rricht unerheblichen Beſtandteil des naſſauiſchen
Zen=
rums ausmachen. Hochheim und Umgebung liegen
m ſüdöſtlichen Teile des Landkreiſes, deſſen
Auf=
eilung ſie aus geſchichtlichen, kulturellen und
wirt=
echaftlichen Gründen großen Widerſtand
entgegen=
etzen. Man glaubt in hieſigen Zentrumskreiſen, daß
rnit Rückſicht auf die bevorſtehenden Wahlen die
Land=
ragsfraktion ihren Wünſchen Rechnung tragen wird.
Brand im Schloß.
Ba. Wiesbaden. Im ehemaligen königlichen
Schloß am Marktplatz geriet am Montag früh die
Dicle in der Wachſtube der britiſchen Militärpolizei
an Brand. Wahrſcheinlich waren glühende Kohlen aus
vem Ofen gefallen, die den Fußboden angezündet
hat=
en. Die Städtiſche Feuerwehr, um 5,47 Uhr
aus=
gerückt „hatte bis 6,05 Uhr mit dem Löſchen des
Wrandes zu tun.
Beim Spiel mit der Schußwaffe getötet.
Bad Homburg. Zwei Knaben aus dem
Stadtteil Kirdorf ſpielten mit einer Piſtole, die der
ine, der 14jährige Hugo Braun, ſeinem Vater
ent=
wwvendet hatte. Er ſteckte beim Spiel die geladene
Waffe in die linke Bruſttaſche. Durch einen
unglück=
fichen Umſtand ging die Waffe los. Die Kugel drang
oem Knaben ins Herz, der ſofort tot war.
Fünf Jahre ſieben Monate Zuchthaus
für Straßenraub.
Marburg. Vor dem hieſigen Schöffengericht
(tand am Montag ein 20mal vorbeſtrafter Händler
aus Gießen unter der Anklage des Straßenraubes,
ſoen er am hellen Tage auf einem Fußweg bei
Harten=
rod (Kreis Biedenkopf) durch einen hinterliſtigen
UTeberfall an ſeinem Schwager verübt hatte, ſowie
wegen Rückfalldiebſtahls und =Betrugs. Er wurde
tiu einer Zuchthausſtrafe von insgeſamt fünf Jahren
und ſieben Monaten verurteilt.
Der Lombardſkandal.
Berlin. Die Unterſuchung der Kriminalpolizei
tand der Staatsanwaltſchaft zur Aufhlärung des Mil=
Eionenbetruges in dem Berliner Lombardhaus Paul
Wergmann in der Paſſage Unter den Linden haben
EMontag vormittag zu aufſehenerregenden
Feſtſtellun=
gen geführt. Es iſt bekannt geworden, daß Bergmann
vegen großer Unterſchlagungen mehrfach vorbeſtraft
geweſen iſt und erſt im Vorjahre das Gefängnis
ver=
aſſen hat. Um ſo unerklärlicher war es, daß über
Sieſe Fivma außerordentlich günſtige Auskünfte
ge=
geben wurden, auf Grund deren ſich mehr als 1000
Seldgeber fanden, die der Firma Darlehen in Höhe
won mehr als fünf Millionen gewährten. Als einer
ſoieſer Auskunftgeber wurde heute der
Staatsanwalt=
ſchaftsrat der Staatsanwaltſchaft I Jacobi I.
er=
rnittelt. Der Beamte verſichert, die Auskünfte nach
ſeſter Ueberzeugung gegeben zu haben. Dem „Lok.=
Mnz.” zufolge ſoll er jedoch über das Unternehmen
Wergmann ſehr gut unterrichtet geweſen ſein und
togar für ſeine Auskünfte Proviſion erhalten haben.
Es wurde ihm mit ſofortiger Wirbung vorläufig die
Alusübung ſeines Dienſtes unterſagt, weiter befinden
ſich laut „Voſſ. Ztg.” unter denjenigen, die gute Re=
Ferenzen gaben, der ehemalige Polizeipräſident von
EEiſenach, Barth, zwei aktive höhere Offiziere und
nnehrere Rittergutsbeſitzer.
„Grüne Woche” in Berlin.
20 000 Beſucher am erſten Sonntag.
Blick in den großen Ausſtellungsſaal.
Die landwirtſchaftliche Ausſtellung „Grüne Woche” erfreut ſich eines beſonders hohen Zuſpruchs.
Am erſten Tage waren 50 Prozent mehr Beſucher verzeichnet, als am vorjährigen Eröffnungstage.
Präſident Coolidge in Havanna.
Erſte in Europa eingetroffene Aufnahme von der Panamerikaniſchen Konferenz.
Präſident Coolidge mit dem Präſidenten von Cuba Machada.
Der Präſident der Vereinigten Staaten von Nordamerika Calvin Coolidge war Ehrengaſt des
Panamerikaniſchen Kongreſſes in Havanna und wurde von dem cubaniſchen Präſidenten Machada
herzlich begrüßt.
Aufſehenerregende Hinrichtung in England.
Zehntauſende umlagern das Totenhaus in Cardiff.
Der Neſior der deutſchen Hoteliers
geſiorben.
Seite 15
Die Beirügereien
in der Halleſchen Stadtbank.
Halle. Im großen Schwurgerichtsſaale des
Landgerichts Halle begann am Montag vor dem
Er=
weiterten Schöffengericht der Prozeß gegen 29 am
Halleſchen Stadtbankſkandal beteiligte Perſonen, die
der Untreue im Amte, der Unterſchlagung, des
Ver=
gehens gegen das Wechſelrecht, des Betruges und der
paſſiven bzw. aktiven Beſtechung beſchuldigt ſind.
Hauptangeklagter iſt der frühere Stadtbankdirektor
Berger, der im Alter von 26 Jahren Direktor der
nen gegründeten Stadtbank wurde. Seine Befugniſſe
waren inſofern beſchränkt, als die Stadtbank
organi=
ſatoriſch einen Teil der ſtädtiſchen Sparkaſſe darſtellte
und z. B. über die Bewilligung von Krediten ein
Kreditausſchuß der Stadtverwaltung zu beſtimmen.
hatte. Berger wird beſchuldigt, ohne Genehmigung
dieſes Ausſchuſſes Kredite in großem Umfange an
Stadtbanknoten gewährt zu haben, wobei er es
ins=
beſondere unterließ, die notwendigen Sicherheiten für
dieſe ſelbſtändig gewährten Kredite zu beſchaffen und
den Ausſchuß wenigſtens nachträglich zu
benachpid=
tigen. Auf derartige Unregelmäßigkeiten wurde
be=
reits im Jahre 1924 von Stadtverordneten
hinge=
wieſen, wobei bemerkt wurde, daß Direktor Berger
auch Beſtechungen nicht unzugänglich ſei. Die
Be=
ſchuldigungen führten aber damals nur zu einem
Verfahren wegen Beamtenbeſtechung gegen den die
Anzeige erſtattenden Stadtverordneten. Erſt im
Jahre 1926 verdichteten ſich die Verdachtsmomente
ſo weit, daß die Staatsanwaltſchaft das
Unter=
ſuchungsvevfahren gegen den Stadtbankdirektor
ein=
leitete, der endlich im Auguſt 1926 verhaftet wurde,
mit ihm der Stadtbankprokuriſt Schrader und der
Stadtbankangeſtellte Sielaff. Für die Stadt Halle
ergab ſich ein Verluſt von etwa ſechs Millionen RM.
Da weit über 100 Wechſelvergehen zur Verſchleierung
dieſer Unregelmäßigkeiten im Verlaufe der
Unter=
ſuchung feſtgeſtellt worden ſind, mußte die Anklage
auf 26 ehemalige Stadtbankkunden ausgedehnt
wer=
den, die beſchuldigt werden, Berger Beihilfe geleiſtet
oder durch Beſtechung angeſtiftet zu haben, und
teil=
weiſe in rechtwidriger Abſicht Privaturkunden
fälſch=
lich ausgeſtellt zu haben. 47 Wechſel über insgeſamt
rund eine Million RM. fanden ſich bei der
Verhaf=
tung Bergers vor, die lediglich akzeptiert waren. Die
Vormittagsſitzung brachte die auszugsweiſe Verleſung
der faſt 1000 Seiten umfaſſenden Anklageſchrift.
So=
dann wurde mit der Vernehmung des Angeklagten
Berger begonnen, der aus Berlin ſtammt und kurze
Zeit bei der Girozentrale Brandenburg tädig
ge=
weſen iſt. Auf Befragen des Vorſitzenden erklärte er,
daß er ſich in keiner Weiſe ſchuldig fühle,, da er nur
das Beſte gewollt, leider aber Unglück gehabt habe.
Raubüberfall auf einen Omnibus.
Göppingen. Bei Göppingen wurde auf den
Omnibus der Linie Jebenhauſe—Göppingen ein
Raubüberfall verübt. Zwei maskierte Burſchen
for=
derten bei einer Halteſtelle den Kaſſierer des Wagens
unter Vovhaltung der Revolver zur Herausgabe
ſeines Geldes auf. Der Führer wurde durch einen
Schuß aus einem der Revolver erheblich verletzt.
Trotz der Verletzung konnte er den in den Wald
flüch=
tenden Burſchen zwei Schüſſe nachſenden. Die
Fahr=
gäſte bemerkten den Vorgang erſt, als die Schüſſe
fielen. Ein Chauffeur, der ſich unter den Fahrgäſten
befand, brachte den Ommibus mit dem Verletzten nach
Göppingen. Die Tat iſt von jungen Burſchen im
Alter von 18—20 Jahren verübt worden. Die nach
dem Vorfall angeſetzten Polizeihunde konnten eine
Spur bis jetzt nicht aufnehmen.
10 Jahre Zuchthaus für Schreck beantragt.
Leipzig. Im Spionage= und Hochverratsprozeß
gegen Schreck und Genoſſen beantragte der
Reichsan=
walt gegen Schreck 10 Jahre Zuchthaus und zehn
Jahre Ehrenrechtsverluſt, gegen Koch zwei Jahre
Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrechtsverluſt und
gegen Schulz ſechs Monate Gefängnis wegen
fahr=
läſſigen Falſcheides. Das Strafmaß begründete der
Reichsanwalt mit der außerordentlichen Gefährlichkent
der Fälſchungen Schrecks, die bei der Aufnahme
Deutſchlands in den Völkerbund eine außerordentliche
Rolle geſpielt hatten. Bei Koch wurde verſuchter
Landesverrat angenommen, da er zwei Denkſchriften,
die er für echt hielt, Schreck entwendet und dem
franzöſiſchen Nachrichtendienſt in Mainz ausgeliefert
hatte. Schulz hatte wider beſſeres Wiſſen beeidet,
daß er den Aufenthaltsort ſeines Freundes Koch, der
polizeilich geſucht wurde, nicht kenne.
Mit dem Auto in eine Menſchenmenge.
Burgſtädt. In der Nähe von Claußnitz fuhr
in der Sonntagnacht ein Auto aus Mittwaida in
eine Gruppe von Männern und Frauen. Eine Anzahl
der Leute wurde in den Straßengraben geſchleudert,
während eine Frau auf der Stelle tot war. Acht
weitere Perſonen erlitten ſchwere Arm= und
Bein=
brüche.
Das amerikaniſche U=Boot „S 3” nicht geſunken.
NewYork. Nach einer Mitteilung des
Flotten=
amtes befindet ſich das vermißte U=Boot „8 3” auf
der Fahrt nach Kuba. Infolge Radioſtörungen
konnte das Boot bisher keine Verbindung mit den
übrigen Schiffen aufnehmen, ſo daß hierdurch die
Gerüchte über den Untergang des U=Bootes
ver=
breitet worden ſind.
Eiſenbahnunfall.
Ottawa. Der Sonderzug, in dem der Präſident
des iriſchen Freiſtaates von den Vereinigten Staaten
nach Ottawa reiſte, iſt 40 Kilvmeter öſtlich der
kang=
diſchen Hauptſtadt entgleiſt. Der Lokomotibführer
und der Heizer wurden getötet. In dem Wagen des
Präſidenten wurde niemand verletzt.
Die Telephonverbindung Holland—Amerika
eröffnet.
Amſterdam. Die Telephonverbindung zwiſchen
Holland und Amerika wurde am Montag durch ein
Geſpräch zwiſchen dem holländiſchen Außenminiſter
und Staatsſekretär Kellogg eröffnet.
Ein norwegiſcher Dampfer im Mittelmeer
geſunken.
Wie die Morgenpreſſe aus Athen berichtet, hat der
franzöſiſche Dampfer „Carananie” die Mannſchaft des
norwegiſchen Dampfers „Gruck” aufgenommen, der
von einem türkiſchen Schiff gerammt wurde und
ge=
ſunken iſt.
Tod eines Nobelpreisträgers in Kopenhagen.
Der Krebsforſcher Profeſſor Johann Fibiger, der
im Jahre 1927 den Nobelpreis für Medizin erhielt,
iſt im Alter von 60 Jahren nach einer
Magenopera=
tion geſtorben.
Die gewaltige Menſchenmenge vor der Gefängnismauer.
Die Bergarbeiter Driſoll und Rowlands wurden wegen der Ermordung des Meiſterboxers
Lewis hingerichtet, obſchon ſie nur ihre zufällige Teilnahme an der Schlägerei, doch nicht den
Mord ſelbſt zugegeben haben. Die Gegner der Todesſtrafe haben eine umfangreiche, aber
ver=
gebliche Agitation zur Begnadigung der zum Tode Verurteilten geführt.
Skandal bei der Zuſpitzbahn.
Innsbruck. Auf Grund einer Anzeige des
gegenwärtigen Gemeinderates von Reutte verfügte
die Staatsanwaltſchaft die Verhaftung des
Präſiden=
ten der Zuſpitzbahn A.=G. Dr. Stern, des
Altbürger=
meiſters von Reutte, Dr. Schretter, und des
Schwa=
gers des Dr. Stern, Hildebert Knittel. Dr. Schretter
und Knittel ſind in Unterſuchungshaft genommien,
während man den Aufenthaltsort Dr. Sterns nicht
kennt.
Wieder ein Erdrutſch in der Schweiz.
Baſel. In der Nähe von Choindez, an der
Strecke Laufanne—Baſel, löſte ſich eine mit Wald
beſtandene Erdmaſſe in 200 Meter Breite vom
Fel=
ſen los und zerſtörte die Gleiſe der ſchweizeriſchen
Bundesbahn. Ein Arbeiter bemerkte rechtzeitig die
Kataſtrophe, wodurch ein gerade fälliger Schnellzag
zum Halten gebracht werden konnte. Der Verkehr
völlig geſtört, weil man noch weitere Erdrutſche
be=
fürchtet.
Generaldirektor a. D. Rudolf Sendig,
Ehrenbürger von Schandau, Gründer der zahlreichen
Sendig=Hotels, ein Pionier des deutſchen
Fremden=
erkehrs, iſt 81jährig geſtorben. Er hat ſich beſonders
im die Gründung des Bades Schandau verdient
ge=
macht. In ſeinen letzten Lebensjahren hat ſich Sendig
Tnit der Herausgabe ſeiner Erinnerungen „Diskretes
und Indiskretes” beſchäftigt.
Mittwoch den 1 Februar 1928
Nummer 32
Opotl, Spier und Tatnen.
Turnen.
Banobai.
Sportverein Darmſiadt 98—
Polizeiſport=
verein Mannheim.
Nachdem nunmehr ſämtliche Meiſter der ſechs Bezirke im Süddeut
ſchen Verband ermittelt ſind, beginnen am kommenden Sonntag die
End=
ſpiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft. An dieſem Endkampf ſind
fol=
gende Vereine beteiligt: Spielvereinigung Fürth, Deutſcher Sportverein
München, Kickers Stuttgart, Polizeiſportverein Mannheim und
Sport=
verein Darmſtadt 98. Gegenüber dem Vorjahre ſind alſo nur zwei
Ver=
änderungen eingetreten: Während in Württemberg der Sportklub
Stutt=
gart den Meiſtertitel an die Kickers abgeben mußte, iſt in Baden der
V.f. R. Mannhcim durch die Mannheimer Poliziſten abgelöſt worden;
die übrigen vier Bezirksmeiſter haben ihren Titel mit Erfolg verteidigt,
wobei allerdings intereſſant iſt, daß die Spielvereinigung Fürth nur
mit dem Vorſprung von 1 Punkt gegen den mächtig aufgekommenen
1. FC. Nürnberg zu Meiſterehren gekommen iſt.
Schon im letzten Jahre war zu bemerken, daß, ſobald die
Verbands=
ſpiele in das entſcheidende Stadium der Endkämpfe um die Süddeutſche
Meiſterſchaft eintreten, ein erhöhtes Intereſſe beim Publikum ausgelöſt
wird. Es dürfte dies insbeſondere auch darauf beruhen, daß ſchon in
der vergangenen Saiſon offenſichtlich zu beobachten war, daß die übrigen
Bezirke ihre Spielſtärke weſentlich gehoben hatten und kaum mehr hinter
der des Nordbayeriſchen Bezirkes und des Frankfurter Landesverbandes
zurückſtanden; wir erinnern z. B. nur, welch prächtigen Kampf der
V.f. R. Mannheim in Darmſtadt den 98ern lieferte, ſo daß dieſe nur mit
größter Mühe gerade noch mit 2:1 die Punkte retten konnten. Und
wenn nicht der Anſchein trügt, dürfte dieſe Entwicklung weitergediehen
ſein, ſo daß die Frage nach der Meiſterſchaft in den beiden Gruppen
durchaus offen ſein dürfte.
Die 98er ſpielen bekanntlich in der Weſtgruppe, in der ſie mit dem
Rhein Main=Saar=Meiſter V.f.R. Kaiſerslautern, und dem Meiſter von
Baden, Polizeiſportverein Mannheim, zuſammentreffen. An ſich iſt man
geneigt, von vornherein in den Einheimiſchen den Endſieger dieſer
Gruppe zu ſehen, zumal die 98er in dieſem Jahre mit einer Mannſchaft
aufwarten konnten, die gegenüber dem Vorfahre wohl als verſtärkt
be=
zeichnet werden darf. Trotzdem halten wir auch in dieſer Gruppe den
Ausgang der Spiele für vollkommen ungewiß. Dies geſchieht nicht
allein aus dem Grunde, weil die Darmſtädter an den nächſten
Sonn=
tagen auf ihren erprobten Sturmführer Jans, der von feiner im
denk=
würdigen Spiel gegen Schwanheim erlittenen Verletzung noch nicht
wie=
der hergeſtellt iſt, verzichten müſſen, ſondern auch um deswillen, weil den
98ern in den Mannheimer Poliziſten ein Gegner erwachſen iſt, dem ein
großes techniſches Können nachgeſagt wird, das, gepaart mit der
vor=
züglichen körperlichen Verfaſſung dieſer Meiſtermannſchaft, wohl im
Stande ſein könnte, den Einheimiſchen den Titel des Gruppen”iegers
ſtreitig zu machen. So wird alſo ſchon das erſte Gruppenſpiel Aufſchluß
darüber geben, wie es mit dieſer den 98ern neu erwachſenen Gegnerſchaft
beſtellt iſt. Die Erfahrung lehrt ja, daß gerade die Mannſchaften des
Polizeiſportvereins für Verbandsſpiele ſehr geeignet ſind und ſtets zu
befürchtende Gegner abgeben, da ſie meiſt mühelos auch das ſchwerſte
Spiel durchhalten. Dies ſetzen wir als ſelbſtwerſtändlich auch bei dem
Badiſchen Meiſter voraus, der gerade im Endſpiel in Karlsruhe ſein
großes Stehvermögen gegen den Freiburger Polizeiſportverein bewieſen
hat. So dürfte gerade das am nächſten Sonntag auf dem Sportplatz
am Böllenfalltor zum Austrag gebrachte erſte Gruppenſpiel
hochintereſ=
ſant werden und in hohem Maße mitbeſtimmend auf den Ausgang der
Gruppenſpiele einwirken.
Handball im Main=Rheingau O. T.
Auch am verfloſſenen Sonntag herrſchte innerhalb des Gaues reger
Spſelbetrieb, der ziemlich knappe Ergebniſſe, mit Ausnahme in zwei
Spiclen, zeitigte. In der Gau=A=Klaſſe iſt der Kampf um die
Meiſter=
ſchaft noch wicht zu Ende geführt. Wolfskehlen und Tomde. Beſſungen
lieferten ſich hierum ein einwandfreies, ſchönes ud ruhiges Spiel, in
wlchem Wolfsk=hlen in der erſten Halbzeit überlegen war, das ſich mit
de mReſultat 2:0 ausbrückt. Beſſungen, allerdings wit 4 Mann Erſatz
ſpielend, konnte in der zweiten Halbzeit zwei Tore aufholen, mit Stand
3:2 endete das Spiel für Wolfskehlen. Groß=Gerau-—Turnerſchaft
Griesheim 2:0 (1:0). Ein hartes Freundſchaftsſpiel. Griesheim drängt
mächtig, doch der Erſatz in Tor der Groß=Gerwer hütete, dieſes ſicher.
Groß=Gerau hatte in der erſten Halbzeit viel Glück, und kurz vor
Ab=
pfiff des Spieles gelang es Groß=Gerau, einen zweiten Treffer zu
er=
zielen. Ein Unentſchieden wäre der flinken Mannſchaft Griesheims
gegenüber am Platze geweſen. Einen haushohen Sieg konnte Darmſtadt
(Tgmde.) gegen Seeheim mit 14:3 (5:1) durch techniſch beſſeres Können
erzielen. Während Seeheims Hintermannſchaft vollſtändig verſagte,
war der Sturm fürs Auge gefällig nur ſehr unproduktiv. Joſt im
Darmſtädter Tor zeigte ſchöne Leiſtungen. Von ſehr viel Glück
begün=
füigt ſchien Bensheim, welches auf eigenem Platze Worfelden mit 3:2
(1:0) abfertigen konnte. Tamde. Nieder=Roden—Tv. Jugenheim, zwei
Vertreter der B=Klaſſe, ſtellten das Ergebnis 9:0 (4:0). Im Spiel war
Nieder=Roden ſtark überlegen und gewann leicht. Jugenheims Torhüter
hatte für ſich einen ſchwarzen Tag zu verzeichnen. Arheilgen-
Turner=
ſchaft Griesheim 3:3 (1:2) B=Klaſſe. Griesheim glänzte durch gutes
Zuſpiel und Arheilgen glich durch größeren Eifer aus. Das Spiel war
hart bis zu Ende. Eintracht Frankfurt a. M. holte ſich gegen den
Meiſterklaſſen=Verein des Gaues, Tamde. Sprendlingen, mit 2:4 (2:2)
eine bekrächtliche Niederlage. Frankfurt ſtellte jedoch die techniſch beſſere
Mannſchaft.
Winterſport.
40=Kilometer=Staffellauf des Verbandes Mitteldeutſcher
Ski=
vereine in der Rhön.
Am Sonntag, den 29. Januar d. Js., fand bei Gersfeld im der
Rhön der diesjährige Verbandsſtaffellauf des V. M. S. ſtatt.
Bei guten Schneeverhältniſſen waren 17 Mannſchaften am Start. Der
Akad. Skiklub Darmſtadt beteiligte ſich mit zwei
Mannſchaf=
ten. Während die zweite Mannſchaft wegen Bindungsbruches eines
Läufers aufgeben mußte, konnte ſich die erſte Mannſchaft an 6. Stelle
placieren. Die Ergebniſſe: 1. Skiclub Taunus, Frankfurt a. M., erſte
Mannſchaft 3 04.50; 2. Winterſportverein Kaſſel 3.04.57½; 3. Ski=
Abteilung des Rhön=Clubs Frankfurt, zweite Mannſchaft 3.06.37;
4. Ski=Abteilung des Taunusklubs Framcfurt3. 07.27; 5. Ski=Club
Feld=
berg, Frankfurt 3.08.41; 6. Akad. Ski=Klrb Darmſtadt, erſte
Mann=
ſchaft, 3.11.31.
Verfammlung der Gauober=, Gaumänner= und Gaufrauenturuwarte
in Offenbach a. M. am 28 und 29. Januar 1928.
Die Arbeit der Verſammelten erſtreckte ſich im weſentlichen auf die
turneriſchen Vorbereitungen für das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln.
Dieſes aber iſt unzertrennlich mit dem Namen des verſtorbenen
Ober=
turnwartes Schwarze verbunden. So galt auch die erſte Stunde dieſer
Tagung dem Gedächtnis dieſes großen Menſchen, der alleredelſtes
deut=
ſches Turnertum in ſeinem Herzen trug. Umrahmt wurde die
Feier=
ſtunde von muſikaliſchen und geſanglichen Vortvägen. Oberturnwart Frey
ſchilderte Max Schwarze als treuen deutſchen Turner, als ſelten
begab=
ten Führer, als fürſorgenden Gatten und Menſchen und ſchließlich als
lieben treuen Freund. Hierauf trat man ſofort in die Tagesordnung ein.
Dambruch=Offenbach begrüßte im Namen der Offenbacher
Turner=
ſchaft die Erſchienenen. Schäfer wünſchte als 1. Vorſitzender des T. V.O.
in dem Heim ſeines Vereins der Tag ug beſten Verlauf und dankte
Frey für die muſtergültige Durchführung des Kreisturnfeſtes in
Darm=
ſtadt. Frey berichtet über das Kreisturnfeſt, wies dabei auf Mängel
hin, die bei der Durchführung in Erſcheinung traten, erkannte aber auch
die ſich als praktiſch und ſegensreich erwieſonen Neuerungen an. Zum
Schluſſe dankte er der Feſtſtadt für die muſterhafte Ausgeſtaltung des
Feſtes und beſonders Rorh, Hofferberth und Wandel=Darmſtadt für
die ungeheure, vorbildlich geleiſtete Arbeit.
Die ſich anſchließende Ausſprache trug weſentlich zur Klärung einiger
ſtrittiger Fragen (Kampfrichter, Aufmarſch zu den Freiübungen uſw.) bei.
Frey berichtet über die Gliederung der Wettkämpfe auf dem deutſchen
Turnfeſt in Köln. Den Kämpfen geht em Probeturnen voraus, das der
Ausleſe der in beſchränkter Zahl zugelaſſenen Wettkämpfer (innen)
dienen ſoll. Im Mittelrheinkreis findet dieſes Probeturnen am 5. und
6. Mai ſtatt. (Ort noch nicht beſtimmt.) Der Kreis beteiligt ſich am
Vereins= ud Muſterri genturnen.
Frey gibt einen ausführlichen Zeitplan über die Kämpfe und
be=
richtet über die Durchführung des Feſtzuges und der Freiübungen.
Ueber die Unterkunft unſeres Kreiſes iſt noch nichts beſtimmt. Die
Höhe des Quartiergeldes iſt noch nicht endgültig feſtgeſetzt.
Die herausgegebenen Pflicht=Geräteübungen für Männer werden
für zu ſchwer, diejenigen für Frauen für zu leicht gehalten.
Preſſetagung in Mainz. Die vorbereitenden Arbeiten für
Errich=
tung einer Kreispreſſeſtelle, die unbedingt notwendig iſt, ſind ſoweit
vorgeſchritten, daß mit deren Eröffnung bald zu rechnen iſt.
Spiel und ſeine Auswüchſe. Die nach dem Kriege aufblühende
Jugendbewegung, der Drang nach Licht und Luft, die Liebe zum Spiel
in freier Natur ließ die Spielbewegung mächtig anwachſen. Auswüchſe,
die ſich bei den Spielen zeigten, führt Kreisſpielwart Reitz auf die
ſchlech=
ten Elemente zurück, die ſich beim raſchon Anwachſen der Spielriegen
in dieſe hineindrängen konnten. Er empfiehlt den Vorturnern und
den Turnwarten, mehr als ſeither die Spielbewegung mit turneriſchen
Gedanken zu durchdringen. Auch die Preſſe muß hier erzieheriſch
ein=
greifen. Ziel der Spielbewegung muß ſein, den Menſchen edel und gut
zu machen, ſie ſoll ſein wie die Liebe, die ſegnet, und nicht wie die
Leidenſchaft, die verzehrt.
Organiſationsfragen. Der Antrag des 2. Gauverbandes, nach dem
die Verbandsoberturnwarte dem Vorſtand des Kreisturnausſchuſſes
ange=
hören ſollen, wird abgelehnt.
Die Kreisfachwarte ſollen in Zukunft von der Geſamtheit der
Gau=
verbands= und Gaufachwarte gewählt werden (einſtimmig). Die
zu=
ſtändigen Gauwarte ſchlagen Friede=Frankfurt wieder als
Kreismänner=
turnwart dem Kreisturntage vor.
Der Antrag des 2. Gauverbandes, einen Kreiskinderturnwart zu
wählen, wird einſtimmig angenommen.
Am Sonntag vormittag wunden die verſchiedenen Uebungen (Frei=
und Gerätcribungen, Volkstänze) für das Deutſche Turnfeſt in Köln
durchgenommen. Zu gleicher Zeit tagten einige Unterausſchüiſſe, die
laufende Arbeiten erledigten.
Möge die Tagung mit ihrer reichen Arbeit die Turnwarte auch
weiterhin aneifern, den Schönheiten und Werten unſerer Leibeskunſt
nachzugehen, den turneriſchen Gedanken zu vertiefen und ſeiner
Vollen=
dung entgegenzuführen.
Schießſport.
Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
Am letzten Montag, 30. Januar, verſammelten ſich die Schützen
zur diesjährigen Hauptverſammlung im Rummelbräu.
Wenn auch die Schießanlage durch fremde Beſatzung derzeit unſerer
Benützung entzogem iſt, ſo zeigte doch die Hauptverſammlung wiederum,
daß der alte Schützengeiſt, das Geſühl der Zuſammengehörigkeit, das
Bewußtſein, im dieſer ſchweren Zeit treu zur Schützenſache ſtehen zu
müiſſen, nicht eingeſchlafen iſt. Mit großem Intereſſe verfolgten die
Mitglieder den Jahresbericht des Oberſchützenmeiſters Engel, der m
längerer Ausführung über die wichtigſten Geſchehniſſe des abgelaufenen
Vereinsjahres ſprach. Das Andenken an die im letzten Jahre
verſtor=
benen Mitglieder Jakob Göbel und Franz Lepper wurde durch Erheben
von den Sitzen geehrt. Weiter berichtete Oberſcützenmeiſter Engel über
die im letzten Jahre erfolgten, zum größten Teil ſehr wertvollen
Stif=
tungen, und ſprach den bereitwilligen Stiftern, ganz beſonders
den Damen des Priv. Schützenvereins den herzlichſten Dank aus.
Es folgt der weitere Bericht über die Schießveranſtaltungen des letzden
Jahres, wobei mit Bedauern feſtgeſtellt wird, daß es trotz aller
Be=
mühuingen Eingaben, Vorſtellungen uſw. bis jetzt nicht möglich war,
von der Beſatzungsbehörde die ſtändige Schießerlaubnis zu erhalten.
Die Rechnungsablage des Schatzmeiſters Rudolf Nees, der dies
ſchwierige Amt ſeit 24 Jahren vorbildlich verwaltet, fand keine
Bean=
ſtandung; dem Rechner wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt.
Aus der weiteren Verhandlung iſt als beſonders wlchtig
hervorzu=
heben, daß die Hauptverſammlung beſchließt, alle Vereinsmitglieder
zum Deutſchen Schützenbund anzumelden, und weiter den Beſchluß faßt,
den Schnellfeuerſckützen und der aufgeſtellten Kampfmannſchaft, die auf
auswärtigen größeren Schießen die Farben der Priv, Schiitzengeſellſchaft
Darmſtadt vertreten, zu dieſen Wettkämpfen einen entſprechenden
Zu=
ſchuß aus der Vereinskaſſe zur gewähren. Die vorgeſchlagene Erhöhung
der Mitglicdsbeiträge wird nicht genehmigt, dagegen der vorelegte
Vor=
anſchlag ſür das Jahr 1928 gebilligt.
Einem alten Brauche folgend, konnte nunmehr Oberſchützenmeiſter
Engel vier treuen Mitgliedern die Ehrenurkunde für 25jährige
Mitglied=
ſchaft mit herzlichen Worten der Anerkennung überreichen. Es ſind dies
die Herren: Generalarzt Dr. H. Gerlach, Profeſſor Karl Zimmer,
Kaufmann Daniel Numrich und Gärtnereibeſitzer Ludwig Weicker.
Beſonders hervorgehoben wurde die langjährige Mitarbeit des Herrn
Prof. Zimmer, der auch in ſchwerſter Zeit durch treue Arbeit half, die
Priv. Schützengeſellſchaft vor dem finanziellen Untergang zu bewahren.
Herr Prof. Zimmer dankte im Namen der Jubilare für die Ehrung
und verſprach, auch weiterhin mit Rat und Tat der Schützenfache zu
dienen.
Der Vorſtand wurde mit kleiner Abänderung wiedergewählt; für
zwei ausgeſchiedene Vorſtandsmitglieder wurden die Herren Profeſſor
Zimmer (der dem Vorſtand ſchon früher lange Jahre augehörte), und
Auguſt Gunſchmann einſtimmig neu hinzugewählt.
Oberſchützenmeiſter Engel ſchloß die harmoniſch verlaufene
Haupt=
verſammlung mit einem warmen Appell an die Mitglieder, auch
weiter=
hin treu zur Privileg. Schützengeſellſchaft zu ſtehen, um hierdurch über
die jetzige ſchwere Zeit der Feſſelung hinwegzuhelfen.
Sport der Poſibeamten.
Die Deutſche Reichspoſt iſt eine der erſten Behörden in Deutſchland
geiveſen, die die Wichtigkeit von Sport, Spiel und Turnen als
Aus=
gleichsarbeit für ihre Beamten erkannt hat. Die aus den Reihen der
Be=
amten kommende Bewegung zur Förderung der Leibesübungen, die im
Auslande ſeit langen Jahren beſteht, hat in Deutſchland vor etwa drei
Jahren eingeſetzt und zu eigenen Vereinsgründungen geführt. Dadurch
ſollte vor allen Dingen den Verkehrs=Beamten, die infolge der
Unregelmäßigkeit des Dienſtes bisher an eine ſportliche Betätigung
kaum denben konnten, Gelegenheit zur Erholung und Geſundung nach
den ſchweren Stunden des Dienſtes gegeben werden.
Zurzeit beſtehen bereits 41 Vereine mit rund 94 000 Mitgliedern.
Dieſe Vereine haben ſich vor Jahresfriſt zwecks erhöhter Werbung
inner=
halb der Poſtbeamtenſchaft zur Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Poſt=
Sportvereine zuſammengeſchloſſen. Sie betreiben in erſter Linie
Ge=
ſundheits=Sport; die jüngeren Mitglieder werden auch zu
Wett=
kämpſen und Wettſpielen gemeldet. Hierbei ſind auf allen Gebieten des
Sports bereits beachtliche Erfolge und ſogar Siege und Plätze in
Ver=
bandsmeiſterſchaften errungen worden. Die einzelnen Sportabteilungen
find den zuſtändigen Spitzenverhänden des Deutſchen Reichsausſchwiſſes
für Leibesübungen angemeldet worden. Am 28. und 29. Januar findet
im Poſt=Stadion zu Berlin die 2. Tagung der Arbeitsgemeinſchaft
ſtatt, woran die Delegierten aller Vereine ſowie ein Vertreter der
öſter=
eichiſchen Poſtſportler und behördliche Vertreter teilnehmen werden,
Zuſchriften ſind zu ſenden an die Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher=Poſt=
Sportvereine, F. Schötz, Schrift= und Werbewart, Berlin NW. 40,
Poſt=Stadion.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 1. Febr. 13.30: Kaſſel: Schallplatten=Konzert.
15.30: Rektor Wehrhan: Von Klaus Störtebecker und anderen
Räubern. O 16.30: Funkorch. Neue Tänze. Opensham: Ich könnt
für dich aus Liebe ſterben. — Piantadoſi: Tired hands. — Leslie
und Nicholls: Perſian Roſebud. — Stransky: Süß iſt das
Ge=
heimnts unſrer Liebe. — Carlton: Where, oh, where do i live?
— Engel=Berger: Das iſt der rote Lippenſtift. — Leslie: Id never
be happy till id got vou. — Morelle und de Rance: Romantic. —
P. de Roſe und Breen: Marvellons. — Blum: Colonia. — Healy,
Kahal, Hugh: Baltimore. O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15:
Ver=
einsnachrichten. O 18.20: Inhaltsangabe. O 18.30: Frankfurter
Opernhaus: „Der Roſenkavalier”, Komödie für Muſik in drei Akten
von H. von Hofmannsthal. Muſik von Rich. Strauß.
Stuttgart.
Mittwoch, 1. Februar. 12.30: Schallplattenkonzert. 13.50:
Nachrichten. 15: s Gretle von Strümpfelbach erzählt. O 16.15:
Rundfunkorcheſter. Einlagen: Erich Baudiſtel. o 17.45:
Landwirt=
ſchaftsnachr. 18: Karlsruhe: Geſchäftsführerin Hilbert:
Ver=
käuferin und Verkäufer. o 18.30: Städt. Opernhaus Frankfurt:
Der Ro enkavalier”, Komödie für Muſik in drei Aufzügen von
H. von Hofmannsthal. Muſik von R. Strauß.
Berlin.
Mittwoch, 1. Gebrugr. 15.30: 2öla Landau: Das Kind im
neuen Rußland (2.). O 16: Dr. med. Ullmann: Geburt und
Aberglaube. O 16.30: Die Funkprinzeſſin (Eliſabeth Neumann)
Das richtige Himmelblau (Bela Balazs). O. 17: Funkkapelle. Leit.*
Konzertm. O. W. Gundvaldſen. 18.30: Gartendireltor Leſſer:
In Erwartung des Frühlings. O 19: E. Schultze: Internationale
Schwimmwettkämpfe. O 19.25: Dr. Everling, Präſ. des
Schutz=
kartells Deutſcher Geiſtesarbeiter: Sozialpolitik für Geiſtesarbeiter.
2. Teil O 19.50: Geheimrat Prof. Seeberg: Die
evangeliſch=
chriſtliche Weltanſchauung. O 20.30: Heiteres. Löwe: Hochzeitslied.
— Waldau: Catalona. — Jaffe u. Bonx: Frag nicht den
Groß=
papa, frag nicht die Großmama. — Anekdoten. — Goetze: Bei der
Lindenwirtin am Rhein. — Krome: Ein Grund zum Trinken. Mitw.:
R. Koppel (Bariton), Ben Genſel (Flügel). K. Platen. O 21:
Franz Schubert (geb. 31. Jan. 1797). Streichauartett Es=dur.
Streichquartett A=moll. Havemann=Quartett. — Anſchl.: Tages=
und Sportnachr O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Kermbach.
Deutſche Welle. Mittwoch, 1. Februar. 8.30: Wintertagung:
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſ.: Verſammlung der Dünger=Abtlg.
O 12: Einheitskurzſchrift für Schüler. O 12.30: Mitteilungen des
Reichsſtädtebundes. O 12.45: Mitteil. d. Preuß. Landgemeinden.
O 14.30: Kindertheater: Die Bremer Stadtmuſikanten‟ 15:
Charl. Dänicke: Werkarbeit in der Schule. O 15.35: Wetter und
Börſe. 16: Dir. B. Otto: Geſamtunterricht als Grundlage des
Unterrichtsweſens. O 16.30: Prof. Dr. H. Mersmann: Einfrg.
in das Verſtehen von Muſik: Volksliedanalyſen. O 17: Hamburg:
Alte Kammermuſik. O 18: Maſchinenbauoberlehrer Behr:
Werk=
zeuge und Werkzeugmaſchinen. O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger.
18.55: Dr. Buchmann: Auf den Erzfeldern Lapplands. O 19.20:
P. Wittko: Johanna Wolff. O 20: Hamburg: Hörſpiel Dr. Günther
Bibo: „Die Wette der Venus” (Aus dem Hörſpiel=Preisausſchreiben
der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft.) O 21: Jazz=Sinkonien. (Vereinig.
Norag=Orch.) O 22: Berlin: Nachrichten. O 22.30: Tanz=Muſik.
Sauptſchriftleitunig. Rudeil Maup=
Verantwortlich für Poiltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdieuff: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Drug
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Nummer 32
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Kee
Ein großer Erfolg ist das Doppelprogramm im R. T.
Hochstaplerin
Nach dem Roman von Hans Land „Der Fall Gehredort
Ruth Werher, Anton Pointner
dem
unt Drol Fiin: vor vokad, Kafäker
(Im Zauber der Manege)
7 ARte: Mary Johnson, Werner Fuetterer 7 Akte!
Die Premdengasse von New Vork
Ein Film aus dem Einwanderer-Viertel New Forks
(*2939
Die neueste Emelka-Wochenschau.
7 Akte!
7 Akte!
Die neueste Emelka-Wochenschau!
Jugendliche haben Zutritt. — Anfang 3½ Uhr
Palast-Lichtspiele
Rneinstr. 2 —: Rheinstr. 2
Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellmeister Kurt Fischer
Samstag, den 4. Februar, abends
8 Uhr 11 Min., im Konkordiaſaale
Sektlon Starkenburg
des
D u. De. Awenverelr9
Sonntag, 5. Febr.:
Wanderung
Hergershauſen—
Groß=Umſtadt.
Näh. Geſchſt.,
Eliſa=
bethenſtr. 4. (2165
Mittwoch, 2. Februar (Beginn 4 Uhr)
Machmittags-
Sonder-Konzert
Wachnhan
Vorverkauf: Herien Söllner, Friſeur,
Schuchardſtr 12, Leder, Fr ſeur,
Woogs=
platz, Beher, Bigarrenhandlg.,
Blumen=
thalſtr. 47, Mhlius, Zgarrenhandlg., Ecke
Heerdweg, Braun, Reſtauration
Franken=
ſteiner Hof, Karlſtr. Kar en für
Mitglie=
der nur bei Herrn S0 IIner. 22172
Abends 8½ Uhr: (2192
Gesellschafts-Abend
Ein Film der Menschlichkeit!
12 erschütternde Akte 12
DIE DARSTELLER
Hans Stuewe, Adele Sandrock, Henry Bender, Grete
Moshelm, Ellen Kürty, Ida Wust Bernhard
Gaetzke, Eduard Rothauser, Curt Gerron, Carl Walther
Meyer, Rudolf Forster, Grete Reinwald, Friedrich Kayssler.
Matthias Wiemann u. a. m.
Einzahlung d dritten
Beitragsrate für
In=
aktive in der Zeit vom
1. bis 15. Febr. im
Vereinshaus. (2163
Heute Mittwoch
Geſangb. „
Eänzer=
bund” Meſſel
ſucht tüchtigen
Taunusburg
Dieburgerstr. 72 Telefon 266
Heute
Stimmung — Musik. (2202
Bie Hauskapelle
Pianos
beſte Qualit., ſtaun.
bill. Langi. Garantie,
beg. Zahlungsweiſe.
Ausikhaus Bund
Schuchardſtruße 2.
DNie
e Merlekäest
auſprüchen an den
Vorſ. Gg. Joſt II.
(*2893
Meſſel.
Lausbubenstreiche
Neueste Wochenschau.
Relormhaus (233a
Braunwarth
Ernst-Ludwigstr 3.
mit Tanz.
Jetzſchlaggene
bergerſtr. 79.1 22gsl
empf. Drog. Secher Nchfl..
Ludwigshöhſtr. 1 B875
Abends 8 Uhr
Anfang 3½ Uhr.
Revue Premiere
Darmstadts Faschingsttberraschung! Die reizende Wiener Revue!
Das lebende Magazin
Aufführung!
Aufführung
Ein Reigen von Schönheit, Liebe und Leidenschaft in 24 Bildern von Em. Tausig, Wien 12203
Reizende Magazin-Girls
Erstklass, internationale Revue-Stars
Fabelhafte Kostüme und Ausstattung!
Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete B (12. Vorſtellung
Mittwoch, den 1. Februar 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr
Ein Maskenball
Große Oper in fünf Akten
von Giuſeppe Verdi
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
In der Infſzenierung von Joſef Schlembach
Bühnenbild: Arthur Pohl
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirkende: V2208
Paula Kapper, Martha Liebel, Elſe
Va=
rena=Braunſchweig, a G., Leo Barezinski,
Joſef Bureſch=Magdeburg, a. G., Alfred
Karen, Heinrich Kuhn, Fritz Lang, Hans
Neh, Eugen Vogt
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätz: 1 — 10 Mark
Anläßlich der am 5. u. 6. d8. Mts.
in Darmſtadt tagenden
Generaiver=
ſamm.ung unſerer Genoſſenſchaft laden
wir unſere Mitglieder mit Familie
aus Darmſtadt und umgebung zu
einem
Inh : Otto Jenichen
Rheinstraße 35 — Telephon 3071
Großer Saal der Turngemeinde am Woogsplatz
Mittwoch, den 1. Februar 1928,
nachmitt. 6 Uhr und abds. 8 Uhr
Donnerstag, den 2. Februar 1928,
nachmitt. 5 Uhr und abds. 8 Uhr
Filmvortrag
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und Gäſten am Samstag. 4. Februar
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Gäſten den Aufenthalt in Darmſtadt
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reiche Beteiligung.
Die Be irksleitung für Starkenburg und
Rheinheffen.
Der Vorſtand der Ortsgruppe Darmſtadt.
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Samstag, den 4 Februar
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Mittwoch, den 1. Februar 1928
Anfang 18.00 und 20.00 Uhr
Erſtaufführung
des pſychoanalytiſchen Films
Geheimniſſe einer Seele
Regie G. W. Papſt
Darſteller:
Werner Krauß
Ilka Grüning, Ruth Weyher, Pawel
Pawlow, Jack Trevor
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Mittwoch, den 1. Februar 1928
Nummer 32
Ab heute Aittwoch:
Wir toten Flieger blieben Sieger
durch uns allein,
Volk, Hieg Du wieder, und Du
wirst Sieger, durch Dich allein!
Unser Kriegsfiegerflm
Bor Toid Mlef der Hant
soll ein Ehrenmal sein für unsern unvergeßlichen und erfolgreichen
deutschen Kampfflieger
Freiherr Manfred von Richthofen.
Der Film zeigt im Rahmen einer Spielhandlung in starken Szenen Taten
und Heldentod des „Roten Ritter der Luft‟. Die vorkommenden
Sturm-
angriffe, Schützengrabenkämpfe usw., sind Original-Hufnahmen und
zwar authentisches englisches Material aus den Londoner Filmarchiven.
An den Tagen Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag finden mit diesem Film und der neuesten
Preise: 30, 50 und 70 Pfg.
Emelka-Woche besondere Jugend-Vorstellungen um 2 Uhr statt.
Und noch ein zweiter deutscher Großfilm erscheint in diesem Programm:
Ber Orlen
nach der Operette von E Marischka und B. Granichstaedten.
Fabrikat der Hegewald-Film-Ges. — Regie J. u. L. Fleck.
Hauptdarsteller: Vivian Gibson, Hans Junkermann, Georg Hlexander,
Bruno Kastner, Evi Eva, Ivan Petrovich.
„Der Orlow”, kann mit gutem Recht als ein dem Film „Liebelei” gleichwertiger
bezeichnet werden.
Zur Krönung des Ganzen haben wir
TV.2218
und sein Ensemble
Hans Gerard
für ein Gastspiel gewonnen. Die Tänze, die Hans Gerard und seine Künstler
im „Orlow” tanzten, werden Sie in natura auf unserer Bühne sehen.
Begin der Vorstellungen 330 Uhr. Kbends 8/4 Uhr. — Wir bitten, möglichst, die Nachmitagsvorstellungen zu wählen.
Kennen Sie schon die neusste
* Schalfplatte
Namer Karnenals-Narch
Drum Brüder, nür trinken
Hören Sie zu
Zwei rote Rosen
Die beiden verl. Italiener
Pasen Sie mal auk.
Franz, der Geiger
Komm in mein Paddelbood
und viele 100 modernste Tanz- und
Gesangsaufnahmen.
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