Einzelnummer 10 Pfennige 
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Frankfurt a. M. 1304.
 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 16 
Montag, den 16. Januar 1928. 
191. Jahrgang
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
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breitl2ReichemarkAnzeigen von auswärte 40 Reſchepfg. 
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            Relſame=
zeile 2300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchemark 
(: Dolſar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wſe Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel 
Konhus oder gerichtiſcher Beſtreibung fäll heder 
Rabait weg. Banſtonto Deutſche Bank und Damm= 
Kädter und Nallonalbank.
 Für Rheinlandräumung, aber 
nicht ohne Gegenleiſtung. 
Der ſozialiſiſche Militariſt Paul=Boncour. 
* Berlin, 15. Januar. (Priv.=Tel.) 
Auch ohne daß Paul=Boncour, der ſozialiſtiſche Militariſt apparat gemacht worden. Der Senderpoſten befand ſich in einer 
Frankreichs ſich von neuem über die Räumungsfrage und über 
die franzöſiſchen Vorbedingungen für die Zurückziehung der 
            Be=
ſatzungstruppen geäußert hätte, war ſein Standpunkt in dieſer 
Frage in großen Zügen bekannt. Ja, das Interview, das er 
einem Vertreter der Pariſer Zeitung „Paris Midi” gewährt hat, 
iſt ein Eingehen auf diejenigen Angriffe, die ſich Paul=Boneour 
von deutſcher Seite gefallen laſſen mußte, als er kürzlich zwar 
für eine Löſung der Räumungsfrage zur Erzielung einer end= Das dritte Geſchwader dient als Reſerve und erhält eine allgemeine 
gültigen deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung, aber gleichermaßen 
füir die Notwendigkeit deutſcher Garantien eintrat. Dem Sozil= ung der Vereimigten, Staaten die Sperre für franzöfſiſche 
liſten ſind die Vorwürfe des Imperialismus, die ihm ſeine Aus= Induſtrieanleihen aufgehoben. Bekanntlich hatte das 
            Staats=
führungen in Deutſchland eingetragen haben, doch gegen deu departement den Banken davon abgeraten für Länder Anleihen auszu= 
Strich gegangen, und er beſchloß, eine Rechtfertigungsrede vom 
Stapel zu laſſen, in der er allerdings eine eingehende Darlegung 
ſeiner Auffaſſung gibt. 
Es muß von vornherein betont werden, daß es Paul=
            Bon=
heour auch in dieſer Rechtfertigungsrede nicht gelungen iſt, den billigt werden. Die Kommiſſion fordert, daß kein neuer Beſchluß 
Kdeutſchen Vorwurf, daß er Militariſt und Imperialiſt ſei, zu ent= geſaßt werde, bevor der Kongreß ſeine Zuſtimmung gegeben habe. Es 
Eräften. Gerade mit Paul=Bonevur hat die deutſche Oeffenllich= wird außerdem gewünſcht, daß das fünfjährige Flottenhauprogramm 
Eeit ſchon ihre Erfahrungen. Er gehört zwar nominell der ſozia= 
Aiſtiſchen Partei an, tatſächlich ſteht er aber dem Ideenkreis derer 
wum Poincars nahe; er iſt Vorſitzender der militäriſchen 
            Kammer=
ommiſſion und gleichzeitig zweiter Völkerbundsdelegierter. Dies 
Abeweiſt ſowohl, daß er Exponent der herrſchenden wilitäriſchen 
EAuffaſſung in Frankreich iſt, als auch, daß er mit der 
            ſozialiſti=
iſchen Partei nur noch den Namen gemein hat. Er gilt als 
            Ver=
mteidiger des franzöſiſchen Sanktionskrieges und vertritt den 
Standpunkt, daß es keinen Frieden in Europa geben könne, ohne 
wbeſtimmte militäriſche Abmachungen. 
Die Quinteſſenz der Ausführungen Paul=Boncours iſt bariſt 
F5ü erblicken, daß er für die Rheinlandräumung die Verewigung 
ſeiner einfeitigen Militärkontrolle des deutſchen Bodens zugunſten 
FFrankreichs und ſeiner Allierten fordert. Ueber dieſe Tatſache publik treu ergeben ſei und keine Rückkehr zum früheren Regime 
wermögen keine ſchönen Redensarten, keine noch ſo ſehr auf den 
Frieden abgeſtimmten Worte hinwegzutäuſchen. Paul=Boneour kundig geworden ſeien. Man werfe oft Deutſchland vor, daß 
elbſt ſagt: „Ich bin Franzoſe” Und in keinem Satz ſeiner 
            Aus=
fführungen verleugnet er die franzöſiſche Mentalität. Typiſch iſt 
ſeine Forderung, daß der Artikel 213 der Völkerbundsakte Aus= 
Führungsbeſtimmungen erhalten müſſe. Allerdings wäre dies — 
wom franzöſiſchen Standpunkt aus geſehen — notwendig, um die 
(Einrichtung einer Militärkontrolle auf deutſchem Boden zu recht= an der Front geweſen wäre, ſo würde nach ſeiner Ueberzeugung 
ſiertigen. Denn nach dieſem Artikel verpſlichtet ſich Deutſchland, dieſer Umſtand für ihn die ſtärkſte Erinnerung ſeines Lebens 
Kolange der Verſailler Vertrag in Kraft bleibt zwar jede 
            Unter=
uuchung zu dulden, die der Tölkerbundsrat mit Mehrheitsbeſchluß 
für notwendig hält; dieſe Beſtimmung betrifft aber nur eine 
Unterſuchung von Fall zu Fall, ſie kann nicht für die Einrichtung 
giner ſtändigen Kontrolle, wie ſie Paul=Boncour im Auge hat, Teilnehmern an der Schlacht von Tannenberg verargen, wenn 
beerangezogen werden. Aſo hat Paul=Boncour für ſeine 
            Kon=
beenn die im Verſailler Vertrag feſtgelegte Kontrolle beſteht nicht 
umehr. Er hofft ja aber, wie er es uns ſelbſt verrät, 
            Ausführungs=
beſtimmungen für den Paragraphen 213 der Völkerbundsakte zu 
berart zu berändern, daß eine ſtändige Kontrolle möglich ſein übernommen, die Gntſcheidung über Meinungsverſchiedenheiten 
würde. 
Was Paul=Boncour eigentlich wünſcht, darüber gibt es nach 
beieſen ſeinen Ausführungen keinen Zweifel mehr. Als Heuchelei ſolange franzöſiſche Truppen noch auf deutſchem Boden ſtünden, 
mruß es dann aber gewertet werden, wenn er darauf hinweiſt, 
daß er es ſehr wohl verſtehen könne, wenn von deutſcher Seite daß es den Frieden wolle. 
uuf die Unvereinbarkeit einer ſtändigen militäriſchen Aufſicht mit 
deen Gefühlen einer großen Nation hingewieſen werde. Mit 
föerrn Paul=Boneour iſt aber nicht zu debattieren. Eine 
            Gegen=
frage muß aber von deutſcher Seite erhoben werden: Würde ſich 
Baul=Boncour, ſelbſt der Sozialiſt Paul=Boneour, damit 
            ein=
werſtanden erklären, daß große Gebietsteile Frankreichs einer 
ſtändigen Kontrolle unterworfen würden? 
Die Botſchafterkonferenz gegen die allgemeine ſekretärs Dr. Meißner der Reichspräſident, der bereits vorher 
Wehrpſicht in Bulgrien. 
* Sofia, 15. Jan. (Priv.=Tel.) 
lwntrolle über Bulgarien aufgehoben ſei, daß aber Bulgarien müller für die Reichsbahn. 
moch nicht den Vertrag von Neuilly vollſtändig ausgeführt habe. 
90er Artikel 71 der bulgariſchen Verfaſſung, der jedem Bulgaren 
urage von Neuilly dieſe allgemeine Wehrpflicht in Bulgarien deut Dr. Simons, Nardingl Berran, von der heſſchen Regie= 
Abgeſchafft iſt. Wie die bulggriſche Preſſe weiter meldet, enthält rung vom Neichsminiſter a. D. Dr. Stüngl, dem 
            Oberbünger=
der Brief Briands die Aufforderung an den Völkerbund, geig= meiſter von Eſſen, Bracht, und dem Botſchaſter der Vereinigten 
nete Maßnahmen zu ergreien, damit Bulgarien ſeine Verfaſung Stagten. Shurman. 
mnit dem Friedensvertrag in Einklang bringt. 
Zu einer Verfaſſungsänderung iſt aber in Bulgarien nur die 
ſuogenannte „Große Nationalverſammlung” berechtigt, die auf 
Girund beſonderer Wahlen in der alten Hauptſtadt Tirnovo 
            ein=
herufen werden muß. Miniſterpräſident Liaptſcheff hat bei Auf= 
Usbung der Militärkontrolle eine feierliche Erllärung abgegeben, 
pfaſſender Anlaß findet. 
Im übrigen hat ſich noch jede bulgariſche Nachkriegsregie= Abordnung feſt, daß die Verhandlungen einen normalen Ver= d 
cutech nur vor der „Kuogen Nationalberfammnlungt erfolgent, r beſeitigen.
 Vom Tage. 
Auf Anregung des Bürgermeiſters von Le Haore, des madikalen 
Abgeordneten Léon Meher, beſichtigte ein deutſch=franzöſiſches Komitee 
für Sachliefrungen die Hafenanlagen, um einen Plan für den 
Ausbau des Hafens mit Hilfe deutſcher Sachlieferungen aufzus 
ſtellen. Deutſcherſeits nahmen an der Beſichtigung teil Kommerzienrat 
Dr. Lehrer und acht Vertreter deutſcher Firmen. 
lehrten erfolgreiche Verſuche mit einem Fernſeh= 
Entfernung von 10 Kilometer. Die übermittelten Bülder konnten mit wiſtiſchen Moskau und bewunderte Helden des 
            rebolutionä=
großer Deutlichkeit geſehen werden. 
In Ausführung der Pläne für den Ausbau der engliſchen 
Luftverteidigung ſind zurzeit drei neue Flugzeuggeſchwader in 
und zwar erhält eines der Groß=Bombenflugzeuggeſchwader neueſten linder in den Kellern von Jekaterinenburg, Beloborodow Smir= 
Typ, während das andere ſpeziell für den Nachtdienſt ausgebildet wird. 
Ausbildung. 
Wie die „Information” aus Waſhington meldet, hat die 
            Regie=
geben, die ihre Kriegsſchulden nicht ſolidiert haben. 
Die Marinekommiſſion des Repräſentantenhauſes hat mit 15 gegen 
eine Stimme einen Antrag angenommen, worin die füngſt vom 
            Marine=
ſekretär, Wilbur vorgeſchlagenen Flottenneubauten 
            miß=
auf acht Jahre verteilt wird. 
Dr. Streſemann 
über „Das neue Deutſchland” 
EB. London, 15. Januar. 
„Sunday Chronicle” veröffentlicht heute einen Artikel 
            Strefe=
manns über das Thoma „Das neue Deutſchland”, Streſemann 
eiklärt, daß die überwiegende Mehrzahl der Deutſchen, von der 
äußerſten Rechten und der äußerſten Linken abgefehen, der 
            Re=
wünſche, deſſen Fehler und Mängel dem deutſchen Volle 
            offen=
dort Hunderte von frühenen Kriegsteilnehmern in patriotiſchen 
worten, daß auch in anderen Ländern die Frontkämpfer ſich 
            zu=
ſammengeſchloſſen haben, was pſychologiſch leicht erklärlich ſei. 
Er perſönlich habe am Kriege nicht teilgenommen. Wenn er aber 
darſtellen. Er, finde es darum begreiflich, wenn die 
            Front=
kämpfer ſich zuſammengeſchloſſen haben, um mit den 
            Waffen=
brüdern die Erinnerungen über die gemeinſamen Erlebniſſe und 
Leiden austauſchen zu können. Ebenſowenig könne man es den 
ſie dieſen Sieg als eine der glücklichſten Erinnerungen ihres 
urollforderung tatſächlich gar keine vertraglichen Grundlagen, Lebens betrachten, weil dadurch Deutſchlard von Invaſionen und 
der Maſſakrierung verſchont worden ſei. 
weiter, liege darin, daß dadurch ein dauernder Friede am Rhein tragen wurde. Der zu Zuchthaus verurteilte Saltykow wurde 
ſchaffen, d. h. dieſen Paragraphen zu Deutſchlands Ungunſten verbürgt werde. Beide Länder hätten die feierliche Verpflichtung mit einem Schlage zum Generalgouverneur von Irkutsk ernannt, 
nicht mehr mit den Waffen auszutragen. Es ſei aber klar, daß 
von einer endgültigen Verſtändigung nicht die Rede ſein könne, 
obwohl Deutſchland jetzt genügend Beweiſe dafür abgelegt habe, 
Die Feier des 65. Geburtstages 
des Reichskanzlers. 
Dr. Marx ſtattete ihm heute mittag in Begleitung des 
            Staats=
eine Blumenſpende überſandt hatte, einen Beſuch ab, um 
            per=
ſönlich ſeine Glückwünſche zu übermitteln. Im Anſchluß an 
den Beſuch des Reichspräſidenten überbrachten ihre Glückwünſche 
Die bulgariſche Preſſe meldet, daß Briand als Vorſitzender Reichstag, Exzellenz Hergt mit dem Geſamtkabinett für die Aſtrachan oder nach Tſchita, öſtlich vom Baikalſee verbannt, 
wer Botſchafterkonferenz an den Völkerbund ein Schreiben ge= Reichsregierung, die Staatsſekretäre Weisman, Exz. v. Preger, ſeine Frau wird als „Zwangsſchweſter” dem Roten 
nichtet habe, mit der Mitteilung, daß die Interallierte Militär= und Exz. Boden für den Reichsrat und Generaldirektor Dorp= Kreuz im fernen Oſten zugeteilt! 
die Wehrpflicht vorſchreibt, beſtehe noch, während nach dem Ver= tages noch Glückwunſchtelegramme zu von Reichsgerichtspräft= dden Bezirt von Wiata verſchickt, vo noch heidniſche Mord= 
Die deutſch=polniſchen 
Wirtſchaftsverhandlungen. 
 
daß der Paragraph 71 der Verfaſſung geändert werde, ſobald teilung: Iin der Preſſe ſind Nachrichten erſchienen über angeb= ſtehe, und außer den Anhängern Stalins uie Hanmel geſehen 
ſrh für die Einberufung der Großen Nationalberſammlung ein liche neue Schwvierigkeiten bei den Wirtſchaftsverhandlungen labe, nützte ihn nichts Er muß ſich nach Auſtralien 
            einſchiſſen=
mit den deutſchen Vertretern. Demgegenüber ſtellt die polniſche 
urng dagegen geſträubt, dieſe Körperſchaft einzuberufen, denn lauf nehmen, ohne daß von ſeiten der deutſchen Delegation, ten Waggons abgeſchoben zu werden, ſcheint man diesmal den 
ann ſo außerordentliches Ereignis pflegt die innerpolitiſchen irgendwelche beſondere Schwvierigkeiten hineingetragen werden. Großen der Oppoſition zu geftaten, einzeln an hren 
            Be=
üridenſchaften beſonders aufzupeitſchen, ganz abgeſehen von den Es müſſe auf Grund des bisherigen Verhandlungsverlaufes ſtimmungsort zu fahren. Im Gegenteil, 22 iſt ihnen ſtreng 
hiedeutenden Koſten, die der Staatskaſſe dadurch erwachſen wür= feſtgeſtellt werden, daß beide Teile von vollem Verſtändnis füir unterſagt, mitinander in Verhidung zu treten. Für die Maſſe 
den. Aus dieſen Gründen hat man auch bisher davon abge= die beſtehende Lage und von dem beſten Willen erfüllt ſind, die der Oppoſitionäre werden große Konzentrationslager 
ſibben, eine Barerkrönung vorzunehmen, denn eine ſolche lann Folgen, des Wirtſchaftskrieges in der allerkürzeſten Zeit zu gegründet, in denen ſie unter ſtrenger Bewachung gehalten wer=
 Die Verbannten. 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter, 
ni. Moskau, 10. Januar. 
In Rußland, im Lande des Unberechenbaren, geſchehen 
Dinge, die ſich nicht in den engen Rahmen des Alltäglichen 
In London ſind in Anweſenheit zahlreicher Journaliſten und Ge= preſſen laſſen. 30 der hervorragendſten Führer der Oppoſition, 
unter ihnen Namen, die der ganzen Welt bekannt ſind, die der 
roten Revolution zum Siege verhalfen, Abgötter des 
            bolſche=
ren Weltproletariats, Trotzki, Sinowjew, Nadek, die 
            vormali=
gen ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Paris und Rom, Rakowfki 
Bildung begriffen. Zwei der Geſchwader beſtehen aus Großflugzeugen, und Kamenew, der abſcheuliche Mörder der unſchuldigen 
            Zaren=
now. Smilga und viele andere müſſen den ſteinigen Weg in 
die Verbannung gehen. Sie werden nach Sibirien und in die 
eiſigen Oeden des nördlichen Rußland verſchickt, weil ſie gegen 
die Politik des Parteidiktators Stalin zu opponieren gewagt 
haben. Die meiſten unter ihnen ſind denſelben Weg ſchon 
            ein=
inal zur Zarenzeit gegangen, damals, als ſie Kämpfer gegen die 
Regierung des Kaiſers waren und als Märtyrer der Freiheit 
galten. Sie zogen als Sieger in den Kreml ein, und am Ende 
ihres Strebens trifft ſie dieſelbe grauſame adminiſtrative 
            Ver=
bannung, dieſelbe Willkür, über die ſich die Revolutionäre und 
Liberalen zur Zarenzeit ſo bitter beklagten, d. h. die 
            Ver=
ſchickung ohne gerichtliches Urteil und ohne 
Verteidigungsmöglichkeit! Die politiſchen Behörden 
verhaften und beſtraſen nach eigenem Ermeſſen, nur iſt die 
            Ver=
ſchickung heute hundertmal brutaler und rückſichtsloſer 
            gewor=
den, als ſie es früher war. Die Methode bleibt dieſelbe, wobei 
es wenig darauf ankommt, daß das Aushängeſchild heute ror 
iſt und geſtern weiß war. 
Die adminiſtrative Verſchickung ſchließt volle 
            Recht=
loſigkeit und ſtrenge Polizeiqſſicht in irgendeinem 
            entfern=
ten und engbegrenztem Orte, meiſtens in Sibirien, in ſich. Sie 
erſtreckt ſich meiſtens auf eine Anzahl von Jahren und wird nicht 
gleichmäßig gehandhabt. Als ſtrengſter Ort der Verſchickung z. B. 
gilt das frühere Kloſter von Solowetzk am Eismeer, im 
Gouvernement Archangelsk, wo in einem rieſigen Lager mehr als 
10 000 Verbannte furchtbaren Quglen und Entbehrungen 
            aus=
geſetzt ſind. Die Verſchickang nach Sibirien iſt bei 
weitem borzuziehen. Gewiß gibt es auch in Sibirien 
furchtbare Einöden, die faſt das ganze Jahr hindurch in Schnee 
und Eis begraben ſind. Nach Jakutsk z. B., am Oberlauf der 
Lena, dauert im Winter die Schliktenfahrt weit über einen Mo= 
Vereinen vereint ſeien. Auf dieſen Vorwurf könne man ant= nat, und ſchon nach kurzer Zeit pflegen die Verbonten dort in 
Schwermut zu verfallen, an Skorbut zu erkranſken und in 
den Jakutenhüten zugrunde zu gehen. Auch eine Verſchickung 
nach Kirensk, in den nördlichſten Bezirk des Gouvernements 
Irkutsk, pflegt ſchwere Entbehrungen mit ſich zu bringen. Dort 
hat die ſogenannte Großmutter der ruſſiſchen 
            Revo=
lution, Frau Breſchko=Breſchkowskaja, mehrere Jahre 
            verbrin=
gen müſſen, ehe die Revolution ſiegte, und Kerensky ihr als 
Wohnung das Winterpalais des Zaren in Petersburg anwies. 
Aber eine Verbannung nach Irkutst, nach Tſchita, Tomsk uſw. 
iſt an ſich keine Strafe. Es lebt ſich dort beſſer als in den 
europäiſchen Städten Rußlands, es gibt Arbeits= und 
            Verdienſt=
möglichkeiten, und das Klima iſt, trotz der ſtrengen Winterkälte, 
wunderſchön. Als 1917 die erſte ruſſiſche Revolution ausbrach, 
Die Bedeutung des Locarnovertrages, ſchreibt Streſemann, waren es die Verbannten, denen die Regierungsgewalt über= 
Zeretelli wurde als Gouverneur nach dem Kakaſus geſchickt, und 
auch der jetzige Leiter des Außenkommiſſariates, Karachan, begonn 
als Verbannter im Fukutsk ſeinen ropiden revolutionären Aufſtieg. 
Die adminiſtrative Verſchickung iſt alſo keine gleichmäßige 
Strafe. Sie kann furchtbare Qualen, ja ein Todesurteil 
bedeuten, ſie kann aber auch nur einige 
            Unbequemlich=
keiten und Freiheitsbeſchränkungen in ſich ſchließen. Es 
ſcheint, daß man bei der Verbannung der 
            Oppoſitionsmitglie=
der einen mittleren Weg gewählt hat. Man will ſie umſchädlich 
machen und iſolieren, man will ihnen unter ſchweren 
            Be=
dingungen den Weg der Reue und Bekehrung, offen laſſen. 
Berlin, 15. Januar. Radek wird zu den Kirgiſen geſchickt. Dort, unter den Noma= 
Aus Anlaß des 65. Gebuntstages des Reichskanzlers den, kann er keine Oppoſition gegen Stalin machen. Er iſt 
haltgeſtellt. Den berühmten Leiter der „Prawda”, Soſnowſty, 
verbannt man in ein einſames ſibiriſches Dorf, 500 Kilometer 
von der Bahnlinie entfernt. Er kann dort von den Schamanen 
lernen und die barjatiſchen Windgötter anbeten, 
aber Politik zu treiben, iſt ihm unmöglich gemacht. Das Schick= 
Reichstagspräſident Loebe und Vizepräſident Dr. Rieſſer für den ſal Trotzkis iſt noch nicht beſtimmt, er wird entweder nach 
Eine beſonders ſchwere Strafe ſcheint den früheren Sowjet= 
Dem Reichskanzler gingen aus Anlaß ſeines 65. Geburts= botſchafter in Paris, Nakowſki, zu treffen. Er wird in den 
winen wohnen, deren Prieſter den Göttern noch Blutopfer 
darbringen. Auf einſamer Birkenwieſe werden Feuer 
            ange=
zündet, ein in weißes Leinen gekleideter alter Bauer ſchlachtet 
unter Anrufung der Götter einen ſchwarzen Hahn, deſſen Blut 
er über die Flammen ſpritzt. In dieſer umgebung wird ſich 
Nakowfki nach der Rolle, die er in London und in Paris geſpielt 
hat, nicht recht wohl fühlen können! Ein günſtigeres Schickſal 
trifft den Oppoſitionellen Pjatakow, der auch zur Verbannung 
verurteilt war, der aber über hohe Protektionen verfügte. Er 
Warſchau, 15. Januar. wird nach Auſtralien geſchickt, um Wolle für die Sowiet= 
Die bolniſche Telegraphenagentur verbreitet folgende Mit= union zu kaufen. Sein Einwand, daß er von Gole nichts peie 
Obwohl es im allgemeinen Sitte iſt, daß die zu 
            Verſchicken=
den vorher verhaftet werden, um unter Bewachung in vergitter=
den follen. Zur Zarenzeit wurde jedem admtniſtratv Beit
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Montag, den 16. Januar 1928
Nummer 16
 bannten ein gering bemeſſenes monatliches Verpflegungsgeld 
ausgeworfen, da die meiſten ſonſt zum Hungertod verurteilt 
waven. Ob die Sowjetregierung dasſelbe tun wird, ſteht noch 
nicht feſt, denn da die wenigſten der Verbannten über eigene 
Mittel verfügen, würde das Ausbleiben einer ſtaatlichen 
            Sub=
vention für ſie aufer den Plagen der Verbannung ein 
            lang=
ſames Hinſterben bedeuten. Es läßt ſich heute noch nicht 
            beur=
teilen, welche Folgen die Verſchickung der Oppoſitionsführer für 
Sowjetrußland haben wird. Auf alle Fälle darf die 
            Partei=
ſpaltung und das gegenſeitige Sichzerfleiſchen als 
            Götter=
dämmerung der Bolſchewiken gedeutet werden.
 Skeptiſche Beurteilung in Berlin. 
vor. Der franzöſiſch-amerikaniſche Notenwechſel über den 
            Ab=
ſchluß eines Antikriegspaktes, über die Herſtellung des „ewigen abgegeben wurden. Der Täter entkam in der Altſtadt. Inzwiſchen dran= 
Friedens”, iſt um ein Dokument vermehrt worden. — Dies iſt 
der erſte Eindruck, den die Ueberreichung des Schreibens 
            Kel=
loggs in Paris erweckt. Es iſt heute ſchon völlig klar/ daß die 
Ausſichten für das wirkliche Zuſtandekommen des von Briand 
geplanten Friedenspaktes durch die Vorbehalte Amerikas, aber 
auch durch ſeine eigene Haltung gegenüber den amerikaniſchen 
Anregungen nahezu verrammelt ſind. As Briands Abſicht, 
Amerika in die Front der franzöſiſchen Politik einzugliedern, in 
Waſhington erkannt wurde, folgte die Note Kelloggs, die zu 
erkennen gab, daß Amerika zwar gewillt ſei, an jeder Aktion 
teilzunehmen, die gegen den Krieg gerichtet iſt, daß es aber für 
die Gewährung einſeitiger Vorteile gegenüber Frankreich gicht cana”, und Leoncavallos „Bajazzo”, die im Großen Hauſe nach 
lungnahme Kelloggs in Paris aufgenommen wurde, hat bereits 
erheblich zu der Verminderung der Ausſichten auf das 
            Zuſtande=
kommen des erſehnten Paktes beigetragen. Nun hat Briand 
in ſeinem kürzlichen Schreiben um nähere Inderpretation der 
amerikaniſchen Abſichten gebeten. Daraufhin hat jetzt Kellogg 
ſeine Antwort in Paris überreichen laſſen, die über die wahren rich Buxtehude dargeboten. Die folgenden Zeüilen ſollen andeutungs= 
Abſichten Amevikas allerdings keinen Zweifel mehr zuläßt. 
Waſhington erhält danach ſeine zwei Vorbehalte, daß ſich 
            näm=
lich der Pakt auf jeglichen Krieg, und nicht nur auf den von 
Briand gewünſchten Angriffskrieg, ausdehnen müſſe, und Seb. Bach. Zum Deil ſind ſie einfach zweiſtimmig gearbeitet, zum 
            ande=
daß zugleich mit Deutſchland, England, Italien und 
            Ja=
pan verhandelt werden müſſe, voll aurfrecht. Dieſe Note macht 
erneut klar, daß Briand in eine Sackgaſſe geraten iſt. Die 
            wei=
teren Ausſichten können daher nur ſteptiſch beurteilt werden. 
EP. London, 15. Januar. 
Unter den Kommentaren über die amerikaniſche Note an 
Frankveich ſind die Aeußerungen des diplomatiſchen 
            Korreſpon=
denten des „Daily Telegraph” beſonders bemertenswert. Er 
weiſt darauf hin, daß Briand die Antwort Kelloggs nicht gerade 
wilſkommen ſein könnte. Andererſeits ſolle Fvankreich aber 
wicht vergeſſen, daß es auch den kleinen Staaten, insbeſondere 
den Alliierten Frankreichs, möglich ſein würde, ſich dieſem 
            all=
gemeinen Vertrag anzuſchließen. Schwieriger ſei die Frage der 
Angriffskriege. Man müſſe hierbei daran erinnern, daß der 
            pol=
niſche Antrag im September beim Völkerbund eine ähnliche 
            Auf=
faſſung gezeigt habe, wie jetzt diejenige des Präſidenten 
            Coo=
terſtützen verſucht, jetzt aber habe Briand ſeine Ueberzeugung 
anſcheinend geändert. Wenn die franzöſiſche Preſſe darauf 
            hin=
weiſe, daß Frankreich und England durchaus gleicher Anſicht 
ſein müßten, ſo müſſe man darauf hinweiſen, daß die engliſche 
Regierung in der Auslegung des Artikels 16 häufig anderer 
Auffaſſung geweſen wäre, als Frankveich. Ferner ſei 
            Großbri=
tannien keineswegs ſo durch eine Reihe von Bündniſſen auf 
dem Kontinent gefeſſelt, wie Frankreich, Unter dieſen 
            Umſtän=
den würde wahrſcheinlich Großbritannien weniger und weniger 
wichtige Einſchränkungen gegenüber dem gegenwärtigen 
            ameri=
kaniſchen Paktvorſchlag haben, als Frankreich. 
Die Verteilung der Oelausbeute von Mofſul. 
Havos berichtet aus Waſhigton, das Staatsdepartement 
glautbe, daß Briands Expoſé vor dem Kammerausſchuß, wonach 
eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich, England und den Ver= Anweſenden bis zum Schluſſe feſſellte. 
einigten Shtaaten über die Petroleumvorkommen im 
            Moſſul=
gebiet erfolgt ſei, ſich auf die Verhandlungen bezogen hat, die 
ſeit einiger Zeit zwiſchen verſchiedenen Petroleumgeſellſchaften 
geführt würden, da Verhandlungen zwiſchen den Regierungen 
über dieſe Frage nicht ſtattfanden. Das Staatsdepartement 
            be=
ſitzt keine eingehenden Nachrichten über den Fortgang der 
            zwi=
ſchen den Petroleumgeſellſchaften geführten Verhandlungen.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 16. Januar. 
Kampf mit Einbrechern. 
— Ueber einen verwegenen Einbruchsverſuch bei der 
Firma Stegmüller hier erfahren wir von der Kriminalpolizei: In 
der Nacht zum Sonntag wurde die Schloßwache alarmiert. Es wurde 
beobachtet, daß zwei Perſonen die Glastüre der Firma Stegmüller (am 
Schloßgraben) eingeſchlagen hatten und dort eingedrungen waren. Zwei 
weitere Perſonen ſtanden Schmiere. Die Beamten der Schloßwache 
            um=
ſtellten den Häuſerblock. Als zwei Beamte an der Türe ankamen, lief 
Die Ausſichten des Annkriegspatteg. ein Mam in der Nichtung der Alftadt davon. Die Beamten riefen den 
Flüchtigen an mit den Worten „Halt, oder ich ſchieße!” Als der 
            An=
gerufene nicht ſtehen blieb, gab ein Beamter einen Schuß ab. Bei der 
* Berlin, 15. Jan. (Priv.=Tel.) Verfolgung gaben ſowohl der Flüichtling als auch die Beamten etwa fünf 
Die Antwort Kelloggs auf die Note Briands liegt nunmehr bis ſechs Schüſſe ab. Die Beamten wunden nicht getroffen, auch der Täter 
ſcheint nicht getroffen zu ſein, zumal die Schüiſſe während des Laufens 
gen einige Beamte in das Treppenhaus der Firma Stegmüller ein und 
durchſuchnten die Räume. Einer der Einbrecher hatte ſich in den Hof 
            ge=
flüchtet; er konnnte feſtgenommen werden. Ein weiterer Einbrecher war 
auf den Speicher und von da auf das Dach geflüchtet. Die Speichentüir 
war aufgebrochen. Ueber die vom Speicher nach dem Dach führende 
heruntergeholt werden. Die beiden Feſtgenommenen ſtammen von 
            Darm=
ſtadt und ſind 20 bzw. 2 Jahre alt. Der dritte, nach der Altſtadt ge= gewaltiges Ereignis in den Auguſttagen 1914, das allen noch in friſcher 
flüchtete Einbrecher iſt bekannt und hofft man, ihn bald faſſen zu können. 
— Hefſiſches Landestheater. In Mascagnis „Cavalleria 
            ruſti=
jahrelanger Pauſe am Dienstag, 17. Januar, wieder geſpielt werden, ſind 
zu haben ſein werde. Die Ernüchterung, mit der dieſe Stel= dio meiſten Rollen neu beſetzt. Es ſingen in „Cavalleria” die Damen 
Landwehr, Liebel Müller=Wiſchin, und die Herren Komregg und 
            Poer=
ner; im „Bajazzo”, Fräulein Kazper und die Herren Balve, Ebert=Beher, 
Grohm und Komregg. 
— Geiſtliche Abendmuſik in der evang. Martinskirche. Heute abend 
8 Uhr werden i einer kinchenmuſikaliſchen Abendfeier Weuke von 
            Diet=
weiſe eine Einführung zu den einzelnen Schöpfungen geben: Eine Reihe 
von Variationen über die Weiſe: „Vater unſer im Himmelreich” ſteht 
am Anfang. Sie ſind muſikaliſche Ausdeutungen zu emzelnen Strophen 
des Liedes und einern im Bau an die Choralbarjationen von Joh. 
ren reicher ausgeſtaltet in der Weiſe, daß die Melodie ſelbſt 
            figurier=
wird, während das zweite Klavier und das Pedal die Begleitung über= Buenner und Späth beſtimmt. Für die Dauer der Vorſtandswahl 
            über=
nehmen. In dieſer Art ſind auch die kleien Orgelchoräle: „Horzlich tut 
mich verlamgen” und „Von Gott will ich nicht laſſen” geſchrieben. Zum 
Schluß ſteht ein Präludumm mit Fuge in G=Moll. Das Präludium ſeitherigen Vorſtandes, welche einſtimmig erfolgt. Der ſeſtherige 2. 
            Vor=
bietet ſchon nach kurzer Einleitung über dem Orgelpunkt C eine Dunch= 
Engliſches Echo zu den Paktverhandlungen. führung, die mſt dem Thema im Pedal abſchließt. Eine zweite Fuge 
folgt unmittelbar und entwickelt ſich zur Doppelfuge. Der Schluß 
            der=
llingt träumend, faſt ſchwermütig. Ein dritter lebhafter Satz, 
            gebil=
det aus einer Umkehrung des erſten Themas, leitet über zur 
            Schluß=
fuge, deren Thema ebenfalls aus dem erſten gewonnen iſt. Das Ganze 
ein prächtiges Werk. Zwiſchen den Orgelwerken eingefügt ſind zwei ubrigen, dem Vorſtande ſeither angehörenden Herren, mit Arsnahme 
Kantaten für eine Sopranſtimme mit Violine und Orgel. Seitdem ſie 
von einigen Jahren dunch Druck veröffentlicht worden ſind, hat man 
die Bedeutzung Buxtehudes auf dieſem Gebiete mehr und mehr 
            er=
kannt. Mit ihrer Stimmführung und Sprachbehandlung erinnern ſie 
ſtark an Händel. Die Begleitung iſt weiſt einfach gehalten und 
            be=
ſparſam angewendet. Ob nicht an Stelle der Orgel ein Kloier die 
Begleitung übermehmen ſollte, iſt ja ſeit einigen Jahren eine oſt er= zierhalle in Frage. Der Vorſtand wurde ermic tigt, ſich um die 
            Landes=
örterte Frage. Da an die Begleitinſtrumente keine allzu großen 
            An=
forderungen geſtellt werden, iſt eine Aufführung micht gar ſo ſchwierig, in Dresden beſuckt hatte, woſelkſt 12 000 Nummern Geflügel gezeigt 
lidge. Damals habe Frankreich die polniſche Auffaſſung zu un= Die Kantaten bedeuten für uns eine erhebliche Bereicherung unſere= 
Kwchenmuſik, vielleſicht auc unſerer geiſtlichen Hausmuſik. 
E. 
vereins. Herr Dipl.=Zng. Fritz Schenck hielt it der Tachniſchen 
            Hoch=
ſchule einen Lichtbildervortrag über ſeime Bergfahrton m „Rhälikon”. 
Der 1. Vorſitzende der Sektion, Starkenburg. Herr MMiniſterialrat 
Guntrum; begrüßte die zahlreich erſchienenen Zuhörer, die den 
großen Hörſaal bis auf den letzten Platz füllten. Der Vortragende, ein 
jüngeres Sektionsmitglied, hat dieſes Alpengebiet, angezogen durch die 
Einſamkeit ſeiner Seitenkämme und dunh ſeine hervorragenden 
            land=
ſchnftlichen Schönheſten, wiederholt aufgeſucht und es teilwoiſe in ſchwie= tiſch, von kleinen Abenteuern uterbrochen. . . Zum Erfolg trägt, wie 
riger Kletterei oder auf Skern durchſtreift. In trefflichen, von 
            geſumn=
dem Humor durchwirbten Ausführungen ſchilderte er die Einzelheiten 
ſeiner Bergfahrten und führte die Zuhöreu in ſeinen zahlreichen 
            präch=
tigen Biwdern, zum größten Teil eigener Aufnahmen, auf die drei 
Schweſtern in das Gebiet des Gallina=, Mutſchon= und Zinbakaumes, 
ſowie zur Sceſaplana, dem höchſten Gipfel des Rhätikon. Herr 
            Mini=
ſtevkalrat Guntrum dankte dem Redner für ſeinen intereſſanten Vortrag 
der durch die friſche und humervolle Darſtellungsweiſe des Rodmers die
 (V.138 
gegen Schnupfen 
Kormarnd Mikungfinpoant!
 * Der Tannenberg=Film. 
Dieſer Film, der unter der wiſſenſchaftlichen Leitung des Majors 
a. D. Volkmann von der Wirtſchafts=Film G.m.b.H. hergeſtellt wurde, 
wurde im Ludwig=Geurgs=Gymnaſium vor zahlreichen Zuſchauern 
            ab=
gerollt. Er gab in ausgezeichneter Weiſe einen Ueberblick über die für 
die Freihaltung Oſtpreußens ſo wichtige und große Schlacht, und zwar 
ſo, daß durch dieſe Filmdarſtellung für die Allgemeinheit eine leicht 
            ver=
ſtändliche und belehrende Einſichtnahme der Schlachtzuſammenhänge 
            ver=
mittelt wurde. Durch ſchematiſche Kartenlehrfilme, auf denen alle 
            Trup=
penbewegungen dargeſtellt waren, ferner durch ausgezeichnete Aufnahmen 
aus den Kampfgebieten, und anſchließend durch Bilder von den wirder 
aufgebauten Städten wurde die Darſtellung der Ereigniſſe in Oſtpreußen 
vecht eindrucksvoll vor Augen geführt und zugleich unbewußt die 
            Trag=
weite dieſes Sieges über die Ruſſen für jeden Zuſchauer klargemacht. 
Bilder von der Einweihung des Tannenberg=Denkmals ſchloſſen die 
            Vor=
führung ab. 
Bedeutend erleichtert wurde das Verſtändnis für dieſen Film und 
die Kampfhandlungen durch den einleitenden Vortrag, den Hauptmann 
a. D. Moſer in dankenswerter Weiſe übernommen hatte und der auch 
während der Vorſührung klaue, ergänzende Erläuterungen gab. 
            Aus=
gehend von der Betrachtung des Stärkeverhältniſſes der beiden ſich 
            gegen=
überſtehenden Truppenmaſſen (auf deutſcher Seite 175 000 Mann, mit 394 
Maſchinengewehrenn und 794 Geſchützen, gegen 485000 Ruſſen mit Nö 
Maſchinengewehren und 1620 Geſchützen) ſchilderte er das Gefecht bei 
Gumbinnen (2. Auguſt) und die hervorragenden deutſchen 
            Einkreifungs=
manöver nach der Uebernahme des Oberbefehls durch Hindenburg (am 
B. Auguſt). Die Schlacht ſelkſt, die Vernichtung der ruſſiſchen Narew= 
Armee, und der erzwungene Rückzug der Niemen=Armee iſt neben dem 
Leiter war der dritte Täter auf das Dach geflüchtet und konnte von da Opfergeiſt der Truppen dem Führergenie Hindenburgs zuzuſchreiben. 
Ein beiſpielloſer Sieg war errungen, die Befreiung Oſtpreußens; ein 
Erinnerung ſein wird, war eingetreten, das verdient, in ſeiner Größe 
für alle Zeiten feſtgehalten zu werden. Das ſollte durch diefen 
            kriegs=
geſchichtlichen Kartenlehnfilm erreicht werden und iſt auch erreicht durch 
die vollendete Filmtechnik, die hier ein ausgezeichnetes Werk ſchuf. Das 
Publikum zollte dem Vortmgenden reichen Beifall und war von der 
            in=
tereſſanten und zugleich belehrenden Vorſührung ſehr befriedigt.
 — Geflügelzuchtverein Darmſtadt Die Hauptverſaumlung wurde 
durrch den Vorſitzenden eröffnet. Vor Eintritt m die Tagesordnung 
wurde bekännt gegeben, daß der Geflügelzuchtveuein Wixhauſen zum 
Boſuche ſeiner vom 14. bis 16. Januar 19B ſtattfinbenden Lotalſchau 
einlädt. Ein Aufnahmegeſuch wurde einſtimmig gutgeheißen. Der 
Schriftführer verlas die Niederſchrift der letzten Moxatsverſammlmg 
und den Jahresbericht. Die Rechnungsablage eufelote durch den Kaſſier, 
die Kaſſenverhältniſſe können als gut und geordnet bezeichnet werden. 
Die Rechnungsprüfer beſtätigten die muſtergültige Führung der 
            Kaſſen=
bücher. Der Bibliothekar berichtet über die reichhaltige, mit modernen 
Werken ausgeſtattete Bücherei und böütet für die Folge um regere 
            Be=
nützung derſelben. Als Redmungsprüfer fün 1928 wurden die Herren 
trägt der ſeitherige Vorſitzende Herrn Brehm die Leitung der 
            Wahl=
handlug. Derſelbe beantragt zunächſt die Entlaſtung des geſamden 
ſitzende, Herrn Apotheker Logel, iſt leider gezwungen, aus 
            Geſundheits=
rückſichten ſein Amt niederzulegen. In Anbetracht ſeiner langjährigen 
treuen Zugehörigkeit zum Verein wurde er auf Vorſchlag einſtimmig 
zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Brohm ſchlägt Heurn Hein ernerſt 
zum 1. Vorſitzenden und Herrn Straub als 2. Vorſitzenden vor; durch 
Zuruf werden dieſe Herren einſtimmig gewählt. Herr Heß ſchlägt die 
des Herrn Heuterkes, welcheu ſein Amt viedergelegt hatte, zuz 
            Wieder=
wahl vor. Als Erſatz für die beiden ausgeſchiedenen Herven werden 
die Herren Kaſigkeit und Pfeffer gewählt. Für Dezember 0. J. iſt die 
Abhaltung der 5. Mittel=Süddeutſchen Geflügelſchau geplant; falls fich 
für die Heſſiſche Landesverbandsausſtelluug heine anderen Beweiber 
ſchränkt ſich auf Streichinſtrumente und Orgel. Blasinſtrumente ſind finden ſollten, ſoll bei günſtigen Bedingungen ebtl. dieſe mit 
            übemom=
wen werden. Es lämen der Städtiſche Saalbau oder die frühere 
            Exer=
ausſhellung 19238 zu bewenben. Herr Pfeffer, welcher die „Nationale‟ 
wurden, berichtete eingehend über die Rieſenſchau. Herr Brohm mab 
die von den Mitgliedern errungenen Preiſe auf Ausſtellungen mmer= 
— Sektion Staikenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen=Alpen; halb der letzten Ausſtellungsperiode bckannt. Am 5, Februar 1998 fnder 
mn „Firſtenſaal” die Hauttverfammlung des Provinzialverbandes fat. 
Kunſſnotizen. 
Hait, Rüukter eder Huftertiſche Verenfkfaltungen, deren im Nechttste 
seſchieht, bchtt ſich bie Rebccen ihr dritll Me 
— Palaſt=Lichtfpiele. . . . Wirkſam, ſpannend, 
            voman=
ſchon ewwähnt, die Regie Kordas beſ. Einer von den Befähigſten, 
der uns an Amerika verloren ging, hat ein ſicherſtes Gmpfinden für 
Büldwirkung, vermeidet jegliche Schablone und gibt uns den Beweiz 
einer durchdachten, individuellen Spielleitmg. . . Von den Darſtellemn 
ſteht an der Spitze die reizende Billie Dove. . . Ihr Partner, Lloyd 
Hughes, männlich, ſympathiſth, ſtark im Ausdruck; eben eiur Mann, 
wie er gern geſehen wird. . . Ein Publikumserfolg iſt gewährleiſtet. 
Der Film wird gewiß ſeine beſtimmten Zuſchauer finden. — „
            Spa=
niſches Blut‟. Eimne Geſchichte von Wogen und Sturm, von 
Kampf und Leidenſchaft, die in einer Fülle wilbbewegter Szenen mit 
gtemraubendem Tempo vorbeizieht. In die Hauptrollen leiten ſich 
Milton Sills, auch bei uns ein beſonders beliebter und auerkanntes 
Star, und Mary Aſtor, eine hübſche Frau, die zu ſpielen verſtueht. 
Negie führt John Franeis Dillon, rontiniert, umſichtig und mit 
ſtarkem Bildgefühl. Weit über dem Domchſchmitt ſteht in dieſem Flm 
bie Photogradhie: die prachtvollen nächtlichen Sturmbilder, die 
            ſtim=
mungsvollen Inderieurs.
 Uraufführungen am Opernhaus Eſſen. 
Arthur Honegger: „Antigone”, muſikaliſche Tragödie), 
„Der ſiegreiche Horatier”, Ballett. 
Das Eſſewer Theater, das mit der Berufung neuer Männer 
einen inneren und äußeren Aufſchwung bezweckte, hat in der 
neuen Spielzeit weder nach der einen noch der anderen Seite hin 
Glück. Man vermutet, daß hinter dem zweifelloſen Können 
eines Martin Kerb und eines Rudolf Schulz=Dornburg weniger 
ſteckt, als das Theater aus ſeinen inneren Bedingungen heraus 
zu erneuern und ſeinem Endzweck: den Bedürfniſſen eines 
            ver=
ſchieden geſchichteten Publikums zu dienen, als vielmehr: Kunſt 
auf ihre perſönliche Art zu machen, ganz ohne Rückſicht darauf, 
ob ſie auf dem Boden der Verpflanzung gedeihen kann oder nicht. 
Nach manchen Fehlſchlägen in dieſer Saiſon kommt nun die dem 
erhabenen Vorwurf erhabener ſophokleiſcher Tragik geradezu 
Hohn ſprechende Verballhornung der „Antigone” mit der 
            fratzen=
haft verzerrenden Muſik Arthur Honeggers, von der Schulz= 
Dornburg, der das Werk muſikaliſch herausbrachte, 
            offenſicht=
lich hymniſch begeiſtert zu ſein ſcheint. Jean Cocteau, der 
franzöſiſche Librettiſt — die deutſche Uebertragung fertigte Leo 
Melitz — hat die antike Vorlage faſt bis zur Unkenntlichkeit 
            ver=
ſtümmelt, behandelt Worte und Wortſinn aphoriſtiſch und 
            be=
trachtet, wie er möchte, das olle Griechenland des Ruinen=
            Alter=
tums aus der Flugzeugperſpektive von heute. Honeggers großes 
techniſches Können ſei nach Anhören dieſes Machwerks nicht 
unterſchätzt. Aber der Geiſt, der aus ſolchen Bearbeitungen 
ſpricht, läßt Schlimmſtes für die Zuxunft erhoffen. Wenn man 
dazu bedenkt, daß die Einſtudierung des trotz ſeiner einſtündigen 
Dauer ſehr ſchwierigen Werkes den Spielplan der letzten Wochen 
ziemlich lahmlegte, ſo kann man ermeſſen, daß die erhoffte 
Theaterkultur in Eſſen — nach einem verblaßten und ſehr 
            äſthe=
tiſierenden Mozart, nach dem Ruſſen Muſſorgſki und nach dem 
Amerikaner O’Neill — recht teuer und fragwürdig erkauft wird 
und nicht erfüllt iſt von einem Programm, das aus volkhaften 
Bedingungen erwachſen müßte. Durch die Einladung an in= und 
ausländiſche Kritiker war die Premiere für den Welſchſchweizer 
Honegger, die das Thcater ein ſchönes Stück Geld geko ſtet haben 
mag, künſtlich großgezogen worden. Caſpar Nehers 
            Bühnen=
bild ſchuf ihr einen geſchickten, aber in der Betonung des 
            Kari=
katuriſtiſchen peinlichen Rahmen. Die Künftler Heinrich 
            Bla=
ſel, Doodie dan Rhyn=Stellwagen, Lore Schwartz, 
Erneſt Frank und Bruno Bergmann unterzogen ſich der 
mühevollen Aufgabe, ihre Partien gefangmäßig zur Darſtellung 
bringen zu wollen. Ein Achtungserfolg rief ſie und mit dem 
Dirigenten den anweſenden Kompomiſten mehrmals vor den
 Vorhang. — Größeren Beifall fand das voraufgehende Ballett 
„Der ſiegreiche Horatier”, weniger wohl in der 
            Begleit=
muſik Honeggers, als in der Darſtellung, welche die Eſſener 
Tanzgruppe unter dem ſympathiſchen Jens Keith in krafwvoll 
männlicher Wiedergabe dem Ballett gab. 
f—nn.
 4Neugeſtaltung des Schreibunterrichts. 
Eine Ausſtellung Darmſtädter Schulen im Gewerbemuſeum. 
Die Beſtrebungen zur Reform des Schreibunterrichts in den 
heſſiſchen Schulen finden ſchon ſeit langem eine wirkſame 
            Unter=
ſtützung in den Ausſtellungen des Gewerbemyſeums, deſſen 
            Lei=
ter Profeſſor Haupt ſich die Hebung des Schrifttums zu einem 
Ausdrucksmittel der Kultur unſerer Gegenwart ſehr angelegen 
ſein läßt. Es gilt, die Schrift aus einer Erſtarrung der Form 
zu löſen und ſie der Verwirklichung von Gedanken moderner 
Pädagogik und künſtleriſcher Erziehung zuzuführen. Dieſen 
Ideen dienen die früheren Ausſtellungen von Arbeiten des 
            Pro=
feſſors Rudolf Koch und der Offenbacher Schreibſchule, ihnen gilt 
auch die neue Ausſtellung von Schularbeiten aus der 
            Schiller=
ſchule und der Mornewegſchule, die geſtern in Gegenwart eines 
zahlreichen Publikums eröffnet wurde. 
Profeſſor Haupt mechte in einer Anſprache auf jene 
            Aus=
ſtellungen aufmerkſam, die geradezu bahnbrechend gewirkt haben. 
Ein anderer Geiſt ſei in den Schreibunterricht eingezogen, ſeit 
Profeſſor Koch ihm neue Ziele geſteckt habe. Die gegenwärtigen 
Arbeiten bauten ſich zum Teil aber auf anderer Grundlage auf, 
weil ſie weiter zurücklisgen. Niemand werde ohne Erſtaunen 
über die großen Leiſtungen, die von vierzehnjährigen Kindern 
vollbracht wurden, durch dieſe Ausſtellung gehen; es wären 
            je=
doch keineswegs Ausrahmen, ſondern das Durchſchnittskönnen. 
Im Anſchluß an dieſe Feſtſtellungen ging dann der Redner näher 
auf eine Hervorhebung und Charakteriſierung der ausgeſtellten 
Schriften ein. Während die großen Blätter mehr Paradeſtücke 
wären, offenbarten die kleineren und die Hefte mehr das Weſen 
der Methode. Er ſprach ſich grundſätzlich für eine freie Geſtaltung 
der Schrift im Unterricht aus und lehute die Randleiſten ſowie 
das Ausfüllen beſtimmter Flächen für den Schreibunterricht ab. 
Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen dankte Profeſſor Haupt noch 
den ſtädtiſchen Schulbehörden, daß ſie die Ausſtellung 
            ermög=
licht haben. 
Lehrer Forcher von der Schillerſchüle erläuteri hierauf 
die Schularbeiten dieſer Schule. Der Unterricht erſtreckte ſich auf 
einen Zeitraum von fünf Jahren; zunächſt wurde die deutſche 
Schreibſchrift verwandt und erſt in ſpäteren Jahren die Kunit=
 ſchrift. Der Unterricht iſt zwar jetzt zu einem gewiſſen Abſchluß 
gelangt, denn der Schriftſtil iſt klar feſtgeſetzt und wird in den 
künftigen Arbeiten keine Aerderung erfahren. Was iſt nun das 
Ziel des Unterrichts?! Man verlangte bisher von einer 
            Hand=
ſchrift, daß ſie leſerlich, ſchön und geläufig ſei, imsbeſondere legte 
man Wert auf die Schönheit. Die neuen Ziele ſind andere: ſich 
verlangen zunächſt Formklarheit. Das Schriftzeichen muß den Jue 
halt, den es darſtellen ſoll, wiedergeben, ſo daß keine 
            Verwechs=
lung möglich iſt. Es muß ein einheitliches, geſchloſſenes Schrifd 
bild geſchaffen werden. Es muß eine Brücke zur Seele geſchlagen 
werden; die Schrift muß gewiſſermaßen durch die Seele des 
Schreibers hindurchgehen. Die Forderung der Geläufigkeit iſt 
geeignet, die Schrift zu verderben; ſie wird auch eher durch die 
Stenographie und die Schreibmaſchine erreicht. In ſeinen 
            fol=
genden Darlegungen gab der Redner eine Charakteriſtik und 
Kritik der Sütterlin=Schrift, die an ſich das Gute gehabt hat, daß 
ſie die alten Formen zerſtörte, ſie kann aber die Einzelformen 
nicht zu einem charakteriſtiſchen Schriftbild vereinen; ſie iſt zu 
weichlich, zu zierlich und nicht kernhaft genug. Ferner wurde 
darauf aufmerkſame gewacht, daß die ausgeſtellten Schriftproben 
mit breiter Feder geſchrieben ſind, durch derem Verwendung 
Muskelkraft geſpart wird. Bei den Uebungen wurde von großen 
Schriftformen ausgegangen, die dann zu der täglichen Handſchrift 
verkleinert wurden. Jeder Schüler ſchreibt, wie gezeigt wurde, 
anders und individuell, trotz Beibehaltung desſelben 
            Schreib=
ſtils. Manche der Ausſtellungsobjekte ſind nicht für Leſeproben 
geeignet, ſondern ſie dierten nur unterrichtlichen Zwecken. Die 
Herſtellung der Blätter großen Formats bedeutet auch eine große 
Arbeit; es bedarf ſchon der Kraftentfaltung eines Schülers und 
er muß ſchon etwas von ſeinem Innern in dieſe Schrift 
            hineim=
legen. Im Schreibunterricht werden keine Linien verwandt, weil 
das die Schreibweiſe freier macht. 
Die Schreibarbeiten der Mornewegſchule, die Lehrer Eckerk 
erläuterte, zeigen Leiſtungen fortgeſchrittener Schüler. Die 
Schriften ſind beeinflußt von den Ideen Rudolf Kochs und haben 
einen mehr künftleriſchen Charakter. Die Schüler zeigen für 
dekorative Wirkungen ein reges Intereſſe; die Texte ſuchen ſie ſich 
ſelbſt aus und offenbaren damit einen Teil ihres inneren Lebens= 
Der Redner ſchilderte dann Einzelheiten ſeiner Methode des 
Schreibunterrichts und verwies dabei auf die ausgeſtellten Blan 
ter und Hefte. 
Die Ausſtellung wendet ſich zwar in erſter Linie an die 
Lehrerſchaff, aßer eigentlich noch mehr an die Schulbehördem, 
üü gen für eine Neugeſtaltung des Schreib= 
Unterrichts gewinnen können. Auch die breite Oeffendlichkein 
ſellte ſich dieſe Ausſtellung nicht entgehen laſſen, denn ſie bein 
aucy für ſie diel Aufſchlußreiches und Belehrendes. =
Nummer 16
Montag den 16. Januar 1928
 Dur Surveagang gegen 
Sasvergmtängen Barih Krautgas. 
WSN. Leuchtgas kann in doppelter Hinſicht zur Gefahrenquelle 
            wer=
den: einmal als eingeatmetes Gift und zum anderen als explodierendes 
Gemenge mit Luft. Giftig wirkt ein Beſtandteil des Leuchtgaſes, das 
Kohlenoxydgas. Es iſt je nach der Art der Gewinnung des Leuchtgaſes 
in verſchiedener Menge dort vorhanden. Es gibt Leuchtgas, das nur 
6 Prozent Kohlenoxydgas enthält, aber auch ſolche, mit 25 Proz. Wenn 
das Kohlenoxydgas in größeren Mengen in die Lungen gelangt, ſo geht 
es durch die Atmung ins Blut über und wirkt auf das Blut zerſetzend 
ein, indem es den Sauerſtoff aus dem Blut verdrängt und ſich an ſeine 
Stelle ſetzt. Das Blut braucht aber den Sauerſtoff. Der Blutfarbſtoff 
geht nämlich eine Verbindung mit dem Sauerſtoff ein, die zum Leben 
notwendig iſt. Ein mit Kohlenoxydgas geſättigtes Blut bewirkt den 
Tod. Glücklicherweiſe kann man das Leuchtgas an ſeinem Geruch 
            be=
meuken, den es durch Beimengungen infolge der Fabrikation aus Kohle 
an ſich hat. Aber nicht immer läßt ſich das Leuchtgas an ſeinem Geruch 
erkennen. Iſt zum Beiſpiel ein Gasrohr gebrochen, ſo muß das Gas erſt 
durch das Erdreich gehen, ehe es in die Häuſer gelangt, und auf dieſem 
Wege bleiben die Geruchſtoffe im Boden haften, ſo daß man das Gas 
rnicht mehr mit der Naſe wahrnehmen kann. Ein exploſives Gemenge 
von Leuchtgas und Luft entſteht, wenn ſich etwa zwei Teile Gas mit fünf 
Teilen Luft verbinden. Die Exploſion geſchieht unter Entwicklung einer 
egewaltigen freiwerdenden Menge Waſſerſtoffs, der einen ſchweren 
            Explo=
f ſionsdruck erzeugt. Zunächſt ſollte man darauf bedacht ſein, alle 
            Gefahren=
qquellen auszuſchließen. Man ſorge dafür, daß vor Abſtellen des Haupt= 
Thahnes ſämtliche Einzelflammen gelöſcht ſind. Man prüfe Rohrleitungen 
rund Schläuche auf Undichtigkeiten und achte beſonders auch darauf, daß 
7die Schläuche, die zur Verbindung mit den Kochern, Gasöfen, Plätteiſen 
Euſw. dienen, ſo befeſtigt ſind, daß ein Abgehen unmöglich iſt. Für die 
ggefahrenfreie Anlage von Gasöfen uſw. in bezug auf Abſetzung wird 
Kdurch die Gasanſtalten und Behövden mit großer Aufmerkſamkeit geſorgt. 
gGasbeleuchtung oder Gasheizung im Schlafzimmer ſollte man möglichſt 
nmeiden, ſind ſie aber vorhanden, ſo ſchitze man ſich am beſten dadurch, 
üdaß man bei offenem Fenſter ſchläft. Sind Unglücksfälle durch Gas 
            ein=
ggetreten, ſo iſt das wichtigſte Erfordernis, ärztliche Hilfe herbeizurufen. 
Sis zum Eintreffen des Arztes kann in folgender Weiſe Zweckmäßiges 
ggeſchehen: Man betrete einen mit Gas gefüllten Raum zunächſt nur 
minter Vorhalten eines angefeuchteten Tuches. Man öffne das Fenſter 
woder ſchlage es ein. Schließe auch den Gashahn und bringe den 
            Ver=
minglückten ins Freie. Künſtliche Atmung wird in vielen Fällen das 
Weben wieder zunickbringen.
 — Geſellenprüfung. Wir erinnern nochmals an die Anmeldung 
iu den Geſellenprüfungen für alle Lehrlinge, welche um Oſtern ausge= 
Ulernt haben. Sie findet von heute Montag, den 16., bis Donnerstag, 
ſen 19. Januar, bei Herrn Weißbindermeiſter G. Kraus, Luiſenſtraße 
INr. 40, im Hofe links, nur in der Zeit von 12—5 Uhr nachmittags ſtatt. 
Knmeldeformulare werden dortſelbſt ausgegeben. (Siehe Anzeige.) 
— Orpheum: 2. Gaſtſpiel „Der Hexer”. Das hervorragende Berliner 
SHaſtſpiel=Enſemble mit Hans Mierendorff, Friedrich Lobe 
AGeora Baſelt, Ernſt Wendt, Marion Heiden uſw. beginnt heute 
mbend 8 Uhr mit dem ſenſationellen Krinnnalſtück „Der Hexer” von 
Sdgar Wallace ſein zweites Gaſtſpiel in Darmſtadt. Der außerordentliche 
Erfolg, der den Aufführungen im November vergangenen Jahres 
            be=
ſſchieden war, dürfte diesmal nicht minder ſein, zumal ſich in den Vorver= 
Eaufsſrellen ein lebhaftes Intereſſe kundgibt. Die Eintrittspreiſe ſind 
muf 1—4 Mk. feſtgeſetzt. (Siehe heutige Anzeige.) 
 
— Sterbekaſſeverein Einigkeit I, Darmſtadt. Die diefsährige Gene= 
Falverſammlung findet am Sonntag, den 22. Januar, bei 
            Gaſt=
wirt Nagel, Maerſtraße 34, ſtatt. (Siehe Anzeige) 
Pp. Kleine Strafkammer. Ein früherer Leiter der Hemag hier iſt 
nvegen Steuerzuwiderhandlung am 18. Oktober 1927 vom Amtsgericht I 
usu einer Geldſtrafe von 6000 Mark verurteilt wonden. Die vom Ange= 
Elagten erhobene Berufung wird auf die Strafhöhe beſchränkt. Die 
            Ver=
eidigung betont, der Steuerpflichtige ſei innerhalb einer gewiſſen Zeit 
diber die Höhe der Lohnſteuer im Unklaren geweſen; mitgewirkt hätten 
erner die unſeligen wirtſchaftlihen Verhältniſſe im Jahre 1924 und ein 
avenzverbot zugunſten eines Oberurſeler Unternehmens. Es ſei ſchwer 
egeweſen, die Firma über Waſſer zu halten. Große Vorteile hätten die 
Beiden Direktoren der Hemag von der Steuerhinterziehung nicht gehabt; 
Uhre Familie habe im Konkurſe der Hemag das ganze Vermögen 
            ver=
horen. Die erkannte Strafe ſei erheblich zu hoch gegriffen. Die 
            Staats=
arnwaltſchaft weiſt auf die große Fahrläſſigkeit in Abführung der 
            Lohn=
skeuer hin; für die ſpätere Zeit müſſe die Direktoren volle Verantwortung 
reffen. Die Höhe der Strafe werde in das gerichtliche Ermeſſen geſtellt, 
weie Berufung der Staatsanwaltſchaft zurückgenommen. Der Vertreter 
deer Nebenklage betont die öffentlich=reihtliche Pflicht der Abführung der 
Pohnſteuer, die Lage der Hemag ſei damals nicht ſo kritiſch geweſen wie 
zum Zeitpunkt der Konkurseröffnung. Die Direktoren hätten vorſätzlich 
prehandelt und ſich um die Lohnſteuer üüberhaupt nicht gekümmert. Das 
Urteil ermäßt die Geldſtrafe von 6000 Mark auf 4000 Mark, 
            zahl=
war in monatlichen Raten von je 60 Mark. — Ein Monteur in 
            Offen=
heach iſt der Unterſchlagung angeklagt, begangen duvch Weiterverkauf 
cines unter Eigentumsvorbehalt erworbenen Fahrrades. Im erſten 
Rechtszuge wurde auf vier Monate Gefängnis erkannt. Der Verkäufer 
heat mittlerweile das Damenrad wieder erhalten. Nach Lage der Sache 
hann auch in Frage kommen, ob Betrug vorliegt. Aus der Verhandlung 
g eht hervor, daß der verheiratete Angeklagte vor den 
            Ankaufsverhand=
ungen angab, er kaufe das Rad für ſein Mädchen. Der Staatsanwalt, 
er auch Berufung verfolgt hat, beantragt, die Strafe auf 10 Monate 
Sefängnis zu erhöhen. Das Urteil verwirft beide Berufungen mit 
der Maßgabe, daß die Beſtrafung wegen Betrugs erfolgt. 
Fp. Reichsſtelle für Nachlafſe und Nachforſchungen im Auslande. 
MDieſe Stelle iſt mit 31. Dezember 1927 aufgelöſt worden. Die 
            Erledi=
gung der Aufgaben vegelt der Miniſter des Auswärtigen. Intereſſenten 
reien hierauf hingewieſen. 
*p. Elektriſche Zugheizung. Seit einigen Tagen iſt eine ſolche 
            An=
ſage im Hauptbahnhof Zürich im Betrieb, die im Laufe der letzten 
MNonate durch die Firmen H. Hatt=Haller=Zürich, Brown, Boveri u. 
(Sie., Maſchinenfabrik Orlikon und die Werkſtätten der Bundesbahnen 
rmſtalliert worden iſt. Ein rieſiger Akkumulator, der auf dem zweiten 
Seleiſe placiert iſt, liefert für die 11 Geleiſe die Heizkraft, und in 
            abſeh=
warer Zeit wird die alte Dampfmaſchine, die bisher das Anheizen der 
Wüge beſorgt hat, in Ruheſtand verſetzt werden können. Die 
            Einrich=
tning der elektriſchen Heizung dürfte pro Geleiſe auf etwa 10000 Fr. 
uu ſtehen kommen. Die Probeheizungen verliefen ausgezeichnet. Die 
Unlage iſt ſo gehalten, daß ſie auch ſür die in Ausſicht genommenen 
weiteren Geleiſe, die gegen das Hotel Habis=Royal hin erſtellt werden 
ſollen, genügt. 
Briefkaſien. 
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden 
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit. 
A. O. Nach unſeren Feſtſtellungen haben die 2 Loſe nichts 
            ge=
wonnen. Die Ziehungsliſte liegt bei der Geſchäftsſtelle der 
            Krieger=
wameradſchaft Haſſia offen. 
Abonnent im Odenwald. 1. Nach § 28 des Reichsverſorgungsgeſetzes 
arhält der Beſchädigte eine Ausgleichszulage von 35 Prozent der nach 
27 Abſ. 1 zu gewährenden Gebührniſſe. Die Ausgleichszulage wird 
uruf 70 Prozent der genannten Gebührniſſe erhöht, wenn der Beruf 
urhebliche Kenntniſſe und Firtigkeiten und ein beſonderes Maß von 
4Seiſtung und Verantwortung erfordert. Ob dieſe Vorausſetzungen des 
WSeſetzes erfüllt ſind, kann nur an Hand der ſeither ausgeülbten Tätigkeit 
nund der darüber ausgeſtellten Zeugniſſe beurteilt werden. Immerhin 
Gürfte es ſich empfehlen, einen bezüglichen Anſpruch anzumelden. — 
1:. Hier wäre es doch gut, bei dem zuſtändigen Verſorgungsamt 
            anzu=
fragen und die wichtige Frage zur Entſcheidung zu bringen. Nach §89 
es Geſetzes über die Arbeitsloſenverſicherung, das am 1. Oktober 1927 
um Kraft getreten iſt, erhält nur der daneben keine 
            Arbeitsloſenunter=
grützung, wer Krankengeld, Wochengeld oder eine Erſatzleiſtung empfängt, 
duie an die Stelle dieſer Bezüge tritt. Auf der anderen Seite dürfen 
mrach § 98 des Reichsverſorgungsgeſetzes bei Bemeſſung des 
            Arbeits=
antgelts von Beſchäftigten, die Verſorgungsgebührniſſe empfongen, dieſe 
ASebührniſſe nicht zum Nachteil des Beſchäftigten berückſichtigt werden. 
M. E. ſind Militärrente und Arbeitsloſenunterſtützung ſtreng 
            ausein=
mnderzuhalten. Militärrente erhalten Sie wegen erlittener 
            Dienſtbe=
ſtrhädigung, Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung ſteht nach § 87 des 
Seſetzes demfenigen zu, der arbeitsfähig, arbeitswillig, aber unfreiwillig 
grrbeitslos iſt, die Anwartſchaftszeit erfüllt und den Anſpruch auf 
            Ar=
mreitsloſenunterſtützung noch nicht erſchöpft hat.
 Tageskalender für Montag, den 16. Januar 1928. 
hSeſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. 
Kleines Haus, Anfang 15 und 17 Uhr: Märchenfilm „Der verlorene 
Schuh”. — Orpheum, Anfang 20 Uhr: „Der Hexer”. — 
            Kon=
zerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Groß= 
Darmſtadt. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, 
Palgſt=Lichtſpiele, Helig.
Aus Heſſen.
 Aa. Eberſtadt, 14. Jan. Turntagung. Am Sonntag, 22. Jan., 
findet in Eberſtadt die erſte diesjährige Bezirfsübungsſtunde des dritten 
Bezirks (Untere Bergſtraße) des Main=Rheingaues mit anſchließender 
Bezirkstagung unter Leitung von Bezirksturnwart Schmidt aus Seeheim 
ſtatt. — Hauptverſammlung der Turngeſellſchaft. Die 
Turngeſellſchaft E.V. beſchloß in ihrer diesjährigen Hauptverſammlung, 
im Sommer d. Js. ihren großen Turnplatz an der Schloßſtraße in 
            ein=
facher Weiſe einzuweihen. Uebrigens ſoll auch in dieſem Jahre mit 
Unterſtützung des Main=Rodgaues wieder ein leichtathletiſches 
            Bergturn=
feſt auf der Höhe des Frankenſteins abgehalten werden. Außerdem 
wurde beſchloſſen, in der kommenden Faſtnachtszeit einen Kappenabend 
(Sonntag, 29. Januar) und einen Maskenball (Samstag, 11. Februar) 
abzuhalten. Wie Vorſitzender Geora Weizenmüller im Jahresbericht 
            er=
wähnte, konnte der Verein mit den im abgelaufenen Geſchäftsjahr 
            er=
rungenen Erfolgen zufrieden ſein. — Preisabſchlag. Hier haben 
die Fleiſch= und Wurſtpreiſe eine Herabſetzung erfahren. 
W. Heppenheim a. d. B., 14. Jan. Heimatverein. Durch die 
Initiative des Herrn Bürgermeiſters iſt der Heimatverein wieder 
            auf=
gelebt, nachdem er längere Zeit durch verſchiedene Umſtände dazu 
            ge=
zwungen war, ſeine Tätigkeit ruhen zu laſſen. In einer hürzlich 
            ſtatt=
gefundenen Verſammlung wurde zum Vorſitzenden Herr Bürgermeiſter 
Schiffers, zum Schriftführer Herr Lehrer Nack, zum Rechner Herr 
            Spar=
kaſſendirektor Arnold und als Beiſitzer die Herren Stadträte 
            Regierungs=
rat Schneider und Schreinermeiſter Gfegrich gewählt. Beſchloſſen wurde 
zu gleicher Zeit, einen Lichtbildervortrag demnächſt zu halten, ſowie ſchon 
jetzt die Vorbereitungen für die Einweihungsfeierlichkeiten der 
            neuerſtan=
denen „Starkenburg” im Sommer zu beginnen. Man rechnet auf die 
Mitarbeit weiter Kreiſe der Bevölkerung. — Das Kreisamt Heppenheim 
macht darauf aufmerkſam, daß die Landwirtſchaftskammer für Heſſen am 
Montg einen „Grünlandkurſus” in Waldmichelbach abhält, 
            wel=
cher ſür die Landwirte des Kreiſes von Wichtigkeft ſein dürfte. Die 
            Vor=
träge lauten: „Die Bedeutung der Grünlandwirtſchaft für die Viehzucht 
des Odewwaldes” und „Neuzeitliche Wieſen= und Weidewirtſchaft” 
            Nach=
mittags findet eine Filmvorführung über „Die Förderung der Tierzucht 
und des Pflanzenbaues in Heſſen” ſtatt. — Herr Johann Scheerer 
von Lindenfels wurde als Schutzmann für die Stadt Heppenheim eidlich 
verpflichtet. — Die erſte Holzverſteigerung durch die Stadt 
Heppenheim aus ihren Waldungen findet am kommenden Mitvwoch um 
13 Uhr im Saalbau Kärchner ſtatt. 
j. Von der Bergſtraße, 13. Jan. Im ſtädtiſchen Krankenhauſe in 
Weinheim wurden im Jahre 1927 im ganzen 939 Kranke behandelt, davon 
361 operiert. Es befinden ſich darunter zahlreiche Perſonen aus dem 
heſſiſchen Odenwalde. Der Chefarzt des Weinheimer Krankenhauſes 
Dr. Walter Kauert hat in den letzten 4½ Jahren gegen 400 Blinddaum= 
Operationen vorgenommen, woben kein einziger Fall tödlich verlief. 
            Wäh=
rend des achtjährigen Wirkens von Dr. Kauert als Chefarzt des 
            Wein=
heimer Krankenhauſes wurden 7488 Kranke behandelt, davon 3014 
operiert. 
g. Gernsheim, 14. Jan. Gemeinderatsbericht. Die erſte 
Sitzung des Gemeinderates im neuen Jahre fand am 11. d. M. ſtatt. 
Als erſter Punkt zur Tagesordnung ſtand die Einführung umd 
            Verpflich=
tung des am 18. Dezember 1927 zum Beigeordneten hieſiger Gemeinde 
gewählten Gemeinderatsmitgliedes Philipp Bopp. Seitens des 
            Kreis=
amts Groß=Gerau waren die Wahlakten nicht beanſtandet worden, ſo 
daß auf Grund der Verfügung der Aufſichtsbehörde vom 28. Dezember 
1927 die Amtseinführung des Beigeordneten Bopp in öffentlicher 
            Ge=
meindevatsſitzung vorgenommen werden konnte. Bürgermeiſter 
            Hoff=
mann verpflichtete in Gemäßheit des Artikels 81 LGO. den 
            Neugewähl=
ten durch Handſchlag eidlich. Der Vorſitzende des Gemeinderates hieß 
namens der Gemeinde den Neueingeführten Beigeordneten willkommen 
und betonte in ſeinen Ausführungen, daß er das ihm übertragene Amt 
getreu und gewiſſenhaft, ſowie unparteiiſch, zum Wohle der 
            Allgemein=
heit führen möge. Weiterhin ſei ein gegenſeitiges Vertvauen nötig, 
da nur ſo die Zuſammenarbeit zur Hebung und Fortſchritt der Gemeinde 
ausfallen könne. Beigeordneter Bopp dankte Herrn Bürgermeiſter 
            Hoff=
mann für ſſeine herzlichen Ausführungen und verſprach, ſeine ganze Kraft 
in dem Dienſt der Gemeinde zu ſtellen. Insbeſondere betonte er, er 
hoffe, daß ihm ſeitens des Gemeinderates dasſelbe Vertrauen 
            entgegen=
gebracht werde, wie es ſein Vorgänger, der verſtorbene Beigeordnete 
            Her=
bert, genoß. Bopp erwähnte u. a. noch, daß er beſtrebt ſein werde 
für das Wohl ſeiner Vaterſtadt zu wirken und fedem Einwohner, gleich 
welcher Partei, welcher Konfeſſion und welchen Standes, in allem 
            ge=
recht zu werden. — In der öffentlichen Sitzung wurde weiter die Frage 
„Der Erbauung einer Leichenhalle” behandelt. Die Errichtung der 
            ge=
nannten Halle wurde nach Maßgabe vorgelegter Pläne, an denen noch 
kleine Aenderungen vorgenommen werden ſollen, beſchloſſen, ſo daß 
einem langgehegten Wunſche noch in dieſem Jahre Rechnung getragen 
wird. Das Gebäude kommt links am Eingang des Friedhofes zu ſtehen 
und erhält im obeven Stock eine Wohnung für den Friedhofsaufſeher. 
Der untere Stock wird dem Charakter einer Leichenhalle entſprechend 
und den hieſigen Verhältniſſen angepaßt, hergerichtet. Der 
            Koſtenvoran=
ſchlag ſieht eine Summe von 20 000 RM. vor. — Die Arbeiten für die 
Erſtellung eines Brunnens für die Waſſerverſorgung wurden an den 
Wewigſtnehmenden vergeben. — Entſprechend der Verfügung des 
            Kreis=
amtes Groß=Gerau über die Gewährung von Winterbeihilfe an 
            Sozial=
rentner, Erwerbsloſe, Kriſenfürſorgeempfänger uſw., beſchloß der 
            Ge=
meinderat, und es ſchießt die Gemeinde ein Viertel, zu den 
            Aufwen=
dungen zu. Ueber die Gewährung einer Wirtſchaftsbeihilfe an die 
            Ge=
meindebedienſteten und =Arbeiter wurde ebenfalls beraten und der 
            Ein=
gabe ſtattgegeben. — Zum Schluſſe wurde noch der Inhalt eines 
            Ein=
ladungsſchreibens der hieſigen Freiw. Sanitätskolonne zur diesjährigen 
Generalverſammlung zur Kenntnis gebracht. — In der am 13. Januar 
I. J. auf dem Stadthauſe ſtattgefundenen Sitzung der 
            Gemeindewahl=
kommiſſion wurde feſtgeſtellt, daß der infolge Wahl zum Beigeordneten 
beſtimmte Landwirt Philipp Bopp, der an erſter Stelle des 
            Wahlvor=
ſihlages der Sozialdemokratiſchem Partei und des Gewerkſchaftskartells 
ſtand, aus der Gemeindevertretung auszuſcheiden und an deſſen Stelle 
der Eiſendreher Johannn Georg Kalter als Mitglied des Gemeinderates 
zu treten hat. — Das ſilberne Arbeitsfubiläum im Dienſte der hieſigen 
Zuckerfabrik begingen die Herren Buchhalter Hebermehl, Bodenmeiſter 
Heine und Schreiner Riedel, zu Biebesheim, Wiegemeiſter Ed. Ewald, 
Siedemeiſter Manke, Schloſſermeiſter Karl Theodor Wenzel und Frau 
Franz Müller, zu Gernsheim wohnhaft. — Einem ſchweren Unglück 
            ent=
ging das Gefährte des Landwirts Joſef Schönbein, dahier. Vor den 
            ge=
ſchloſſenen Schpanben des Eiſenbahnüberganges wurden die Pferde ſcheu 
und ſetzten über. Der Zugführer des augenblicklich ſich nähernden Zugs 
konnte im letzten Moment noch denſelben zum Halten bringen, ſo daß ein 
ſihlimmes Unglück vermieden wurde. Pferde und Wagen geſchah nichts 
die Schranke dagegen wurde eingedrückt. 
D. Biblis, 14. Jan. Zehn Geſchwiſter — 700 Jahre alt 
Oft lieſt man in den Tageszeitungem von Leuten, die die 80er und 90er 
Jahre überleben; feiert ſogar in unſerem Nachbarort Nordheim, ſo Gott 
will, eine Greiſin in zwei Jahrem ihren 100. Geburtstag. Selten dürfte 
es aber vorkommen, daß 10 Geſchwiſter es insgeſamt auf 700 Jahre 
            brin=
gen und zum Teil noch recht rüſtig ihrem Erwerb nachgehen. Es ſind 
dies die Kinder der Eheleute Phil. Kohr und deſſen Ehefrau, geborene 
Schader, von denen die Aelteſte, Kath. Reis, geb. Kohr, in Biblis, 79 
Jahre; Eliſabeth Bruder, geb. Kohr, in Worms, 77 Jahre; Anna Maria 
Kunz, geb. Kohr, in Biblis, 75 Jahre; Martin Kohr, Weichenſteller i. P., 
73 Jahre; Valentin Kohr, Polizeidiener i. P., 71 Jahre; Heinrich Kohr,
Seite 3
 Bäckermeiſter, 68 Jahre: Adam Kohr, Kohlenhandlung und Schuhgeſchäft, 
66 Jahre; Marg. Gansmann, geb. Kohr, in Biblis, 65 Jahre; Joh. 
Kohr, Metzgermeiſter in Worms, 64 Jahre; Eva Beckerle, geb. Kohr, in 
Biblis, 62 Jahre alt ſind, alſo zuſammen 700 Jahre. Die Geſchwiſter 
werden vorausſichtlich i nächſter Zeit mit ihren zahlreichen Angehörigen 
im Gaſthaus von Heinrich Diefenbach eine Familienfeier veranſtalten. 
* Viernheim, 11. Jan. Waſſerleitung. Dieſer Tage wurde 
durch Vertreter der Gemeinde und des Kulturbouamtes Darmſtadt die 
mit einem Koſtenaufwand von über einer halben Million Mark erſtellte 
Waſſerverſorgungsanlage eingehend beſichtigt. Um die für das 
            Bau=
kapital erforderlichen enormen Zinſenleiſtungen aufzubringen, mißten 
ſämtliche Familien, die imn einem mit Waſſeranſchluß verſehenen Haufe 
wohnen, zur Zahlung von Waſſergeld herangezogen werden, 
            insbcſon=
dere auch diejenigen, die keine eigene Zapfſtelle in der Wohnung, wwohl 
aber Zapfgelegenheit im Hof oder Flur des Hausbeſitzers haben. Dieſe 
Familien haben ſich nun zu einer Intereſſengemeinſchaft 
            zuſammenge=
ſchloſſen, um die Vexpflichtung zur Zahlung des Waſſergeldes von 
            monat=
lich 2 Mark zu beſtreiten, zumal ſie noch im Beſitze von Hauspumpen 
ſind und auf Inanſpruchnahme der Waſſerleitung verzichten. Mehrere. 
Proteſtverſammlungen fanden bereits ſtatt, die jedoch ergebnislos 
            ver=
liefen. Nunmehr wurde der Beſchluß gefaßt, gegen die Gemeinde wegen 
der angeblich unberechtigten Forderung von Waſſergeld klagend 
            vor=
zugehen. 
Bn. Aus dem füdlichen Odenwald und Neckartal, 14. Jan. Die 
Holzernte des Jahres 1927/28 in den Gemeinde=, Privat=, 
            beſon=
ders aber in dem Staatswaldungen, iſt nunmehr in vollem Gange, ja 
ſtellenweie iſt der größte Teil der Fällungen bereits beendet, und harrt 
der Holzanfall des Verkaufs, ſoweit er nicht ſchon durch Vorverkauf an 
den Mann gebracht iſt. Es ſind dies beſonders die ausgeſprochenen 
Nutzholzhiebe mit Anfall von Stamm=, Schwellen=, Kurz= und 
            Lang=
grubenholz, ſowie Laub= und Nadelnutzſchichtholz. Alle dieſe 
            Formun=
gen ſtehen dieſes Jahr im Vergleich zum vorigen Jahre zum größten 
Teil hoch im Preiſe, ja ſie ſind ſogar teilweiſe noch im Steigen begriffen. 
Beiſpielweiſe wurden für Buchen= und Nadelſtammholz je nach Holzart, 
Klaſſe und Qualität bei öffentlichen Submiſſionen und Han”verkäufen 
bis zu 60 und mehr RM. je Feſtmeter erzielt. Bei Buchennutzſcheitholz 
teilweiſe über 20 RM., für Kiefernnutzſcheiter bis zu 15 RM. und 
            dar=
über je Rm. Während die Nachfrage nach Nadel=Lang= und 
            Kurzgruben=
holz ſehr groß iſt, ſind dieſe Sortimente in Eiche überhaupt nicht 
            abzu=
ſetzen, zum Nachteil derjenigen Waldbeſitzer, die durch den Rüchgang der 
Eichenſchälwaldwirtſchaft gezwungen waren, ihre Eichenſtockſchläge 
            hoch=
wachſen zu laſſen und jetzt das aus den Durchforſtungen dieſer Beſtände 
anfallende Holz ſchwer an den Mann bringen können oder dasſelbe als 
Brennholz zu billigeren Preiſen abſetzen mtiſſen. Bei den 
            Brennholz=
verſteigerungen, die nun allenthalben eingeſetzt haben, werden je nach 
Holzſortimenten zum Teil ganz annehmbare Preiſe erzielt, jedoch 
            blei=
ben dieſelben hier ſtellenweiſe hinter denjenigen des Vorjahus zurück, in 
der Hauptſache dadurch veranlaßt, daß ein großer Teil der Bevölkerung 
— wie auch vor dem Kriege — zu billigerem Kohlenbrand greift. Auch 
das in dieſem Jahre verhältnismäßig gelinde Winterwetter iſt auf die 
Geſtaltung der Brennholzpreiſe nicht ohne Einfluß geblieben. Ein 
            wei=
terer Teil dieſes Holzes, insbeſondere die ſchwachen Sortimente, das 
ſogenannte Knüppelreiſig, wird zur Herſtellung von Holzkohle an 
            Köh=
lereien verkauft, wofür mancherorts auch noch zufriedenſtellende Preiſe 
geboten werden. Immerhin bietet die Waldwirtſchaft den 
            waldbeſitzen=
den Gemeinden ſowie auch den Standesherven und den kleinen 
            Landwir=
ten eine ganz annehmbare Einnahme, die allerdings durch die hohen 
Steuern und Abgaben wieder dezimiert wird, ſo daß mancher bleine 
Privatwaldbeſitzer ſeine Waldgrundſtücke, da für ihn unrentabel, zum 
Teil zu niedrigen Preiſen losſchlagen muß, wie dies in den letzteren 
Jahren des öfieren der Fall war. 
Ag. Lindenfels, 14. Jan. Aus dem Gemeinderat. Zur 
erſten Sitzung im neuen Jahre begrüßte Bürgermeiſter Schnellbacher den 
verſammelten Gemeinderat, dankte für die ſachliche Mitarbeit des 
            ver=
gangenen Jahres, ſprach für das neue Jahr die herzlichſten Glückwünſche 
aus, und wüinſchte weiter ſachliche Mitarbeit. In die Beratung ein 
tretend, wird der ſchon getätigte An= und Verkauf eines Faſels 
            geneh=
migt. — Der Verkauf von Nußbäumem (die erſte Verſteigerung hatte der 
Gemeinderat nicht genehmigt), wird nunmehr, nachdem ein beſſeres 
            Ge=
bot erfolgte, genehmigt. — Der Steinbruchpachtvertrag, der bald fünfzig 
Jahre alt iſt, viele Abänderungen und Zuſätze enthält, ſoll neu 
            formu=
liert werden. Es wurde eine Kommiſſion ernannt, die den Pachtvertrag 
gemeiwſam mit der Firma Kreuzer u. Böhringer und dem Kreisamt 
Bensheim neu bearbeitet. Der Gemeinderat hat ſich ſeine Zuſtimmung 
zu der neuen Formulierung vorbehalten. Da jedoch der neue Vertrag 
nur in Kraft bleiben ſoll, bis die Pachtzeit des ſeitherigen abläuft, was 
1933 der Fall ſein wird, ſo hofft man auf glatte Bereinigung. — Die 
Winterbeihilfe für alle Bezugsberechtigten wurde mit Rüchſicht auf die 
hohen Steuern und dem Umſtande, daß die Gemeinde dieſe Mittel hätte 
ſelbſt aufbringen müſſen, abgelehnt. — Zum Fleiſchbeſchauer für die 
            Ge=
meinde Lindenfels wurde der Kriegsbeſchädigte Franz Schmitt in der 
Waſſergaſſe gewählt. Es hatten ſich für dieſes Amt ſechs Bewerber 
            ge=
meldet. Die Gemeinden Kolmbach, Winterkaſten und Laudenau werden 
weiterhin von hier aus bedient werden. — Eine Vergütung für die 
            Schul=
dienerin zur Reinhaltung der Gewerbeſchule wurde erneut bewilligt. — 
Eine Reihe von Anfragen und Mitteilungen wird noch erledigt, worauf 
die Sitzung geſchloſſen wurde. 
Bn. Hirſchhorn, 14. Jan. Jahresverſammlung des 
Neckarſchiffervereins. Am Samstag, 21. d. M., hält der 
Neckarſchifferverein ſeine diesjährige 47. Mitgliederverſammlung in 
Eberbach a. N. ab. Auf der Tagesordnung ſtehen Fragen zur 
            Behand=
lung, die für die geſamte Neckarſchiffahrt von größter Bedeutung ſind. 
Auch iſt für den kürzlich verſtorbenen erſten Vorſitzenden des 
            Neckarſchif=
fervereins Herrn Guſtav Emmig ein Erſatzmann ſowie ein Mitglied zum 
Reichswaſſerbeirat für den Neckar zu wählen. — Das benachbarte 
            Eber=
bach wird im laufenden Jahre verſchiedenemale als Tagungsort 
            wichti=
ger Verſammlungen und Sitzungen dienen, und zwar kommt zuerſt der 
Verein ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger zu ſeiner diesjährigen 
            Haupt=
verſammlung nach Eberbach, dem die Vereinigung der Badiſchen 
            Kranken=
kaſſen und die Landesverſammlung des Badiſchen Landeskriegerbundes
 folgen werden. 
a. Offenbach, 14. Jan. Im hieſigen Sprachverein behandelte Geh. 
Schulrat Dr. Otto aus Darmſtadt „Die deutſche Sprache im Urteile der 
Fremden und der Deutſchen‟. Dr. Otto umriß zunächſt die Stellung, 
die andere Völker (Römer, Franzoſen uſiv.) und führende Deutſche bis 
zur Gegenwart unſerer Sprache gegenüiber eingenommen haben, und 
wandte ſich dann der Schöpfung der Schriftſprache zu. Sie ſei aus dem 
Mitteldeutſchen, nicht zu verweckſſeln mit dem Mittelhochdeutſchen, 
            her=
vorgegangen, aus der Stammesſprache ſei ſchließlich die Volksſprache 
            ge=
worden. Luther ſelbſt habe in ſeinen erſten Schriften mehr 
            Wortüber=
ſetzung, in ſeinen ſpäteren erſt wirkliche Verdeutſchung getrieben. Der 
Rat der Stadt Bern verbot noch 1671, dieſe Schriftſprache zu benutzen, 
und erſt im 18. Jahrhundert habe ſie ſich mit der weiteren Ausbreitung 
der Volksſchule ſiegreich durchgeſetzt. Die Geſellſchaft Jeſu habe ſich mit 
der „Lutherſchen Mundart” ſchließlich auch abgefunden. Die Sprache 
auch fedes Gebildeten ſei allerdings auch heute noch mundartlich gefärbt 
und werde es immer bleiben. Im Schrifttum hat die Mundart trotz 
Joh. Peter Hebels mit Luthers Sprache den Wettbewerb nicht 
            durch=
halten können. Die Sprachgeſellſchaften der früheren Jahrhunderte ſeien 
beſſonders für die Reinheit der Mutterſprache eingetreten. Liſelotte von 
der Pfalz habe einſt gebangt, ob die deutſche Mutterſprache durch die 
vielen Fremdwörter nicht ausſterben wverde. Es ſei bedauerlich, daß von 
einer Gerichts=, einer Gelehrten= und einer Zeitungsſprache geredet 
            wer=
den könne. Das ſchade ebenfalls dem Anſehen der Mutterſprache. Zur 
deutſchen Sprache gehöre ſchließlich auch die deutſche Schrift. Die 
            weib=
liche Jugend, unſere zukünftigen Mütter, zeige leider auch die Neigung, 
die lateiniſche Schrift zu bevorzugen. Man ſolle ſich ein Beiſpiel an 
Bismarck nehmen, der nur deutſch ſchrieb. Die militäriſche Wehrpflicht 
Deutſchlands ſei nicht mehr, es gäbe aber heute eine Wehrpflicht 
            gegen=
d der Schrift.
 den Opelwerken infolge Exploſion von Karbidgas. Aus noch nicht genau 
ſeſtgeſtellter Urſache explodierte ein Gaſometer, mit deſſen Abmontierung 
der 21 Jahre alte Schloſſer Georg Biebel beſchäftigt war. Der 
Deckel des Gaſoweters flog mitſamt dem Arbeiter an die Decke. Eine 
vollſtändige Schädelzerſplitterung ſührte den ſofortigen Tod des Arbeiters
 ſainz Mombach, 12. Jan. Großer rheiniſcher 
            Ge=
werkſtreit. Der „Mombacher Geſangverein 1878” begeht 
0. und 11. Juni d. J. ſein goldenes Jubelfeſt verbunden mit 
Geſangswettſtreit. Der Verein hat ſchon ganz außergewöhnliche 
tungen getroffen. In einem Rundſchreiben ſind ſehr günſtige, 
ganz neue Bedingungen bekannt gegeben. Für Geldpreife ſind 
trk ausgcworfen, dazu ſtehen viele wertvolle Kunſtgegenſtände zur 
ig, ſo daß jeder teilnehmende Verein preisgekrönt wird. Das 
ſcht wird über allem Zweifel erhaben ſein und nur hervor= 
Autoritäten, zum Teil aus weiter Ferne, aufweiſen. Das Feſt 
iner machtvollen Kundgebung für das deutſche Lied am deutſchen 
erden. Der Delegiertentag findet am 29. Januar, nachmittags 
Saalbau Wendling in Mainz=Mombach ſtatt. 
Nagenheim 14. Jan. Todesfall. Im Alter von 88 Jahren 
älteſte Einwohnerin unſcres Dorfes, Frau Magdalene Junker 
ie Verſtorbene erfreute ſich b’s kurz vor ihrem Tode einer 
ſundheit und wax in ihrem 83. Lebensjahre noch ſo rüſtig,
Seite 4
 Als ich noch Prinz war.... 
Roman von Paul Hain. 
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskax Meiſter, Werdau Sa. 
7) 
(Nachdruck verboten) 
Eine Viertelſtunde ſpäter ſtanden ſie vor Tante Wielandts 
Haus. 
„Gute Nacht —” ſagte Anita. „Hier wohne ich —‟ 
Er hielt ihre Hand feſt. 
„Und wann — ſehe ich Sie wieder?” 
„Muß denn ein Wiederſehen ſein? Es iſt doch ohne 
Sinn — 
„Nicht ſo ſprechen! Sagen Sie: Wann?” 
„Laſſen Sie den Zufall ſprechen, Herr Branzell.” 
Er fühlte ihren ſchwachen Händedruck, bevor ſie ihm 
            ent=
ſchlüpfte. In der Haustür blieb ſie noch einmal ſtehen. Er ſah 
ihre blaſſe Hand aus dem Dunkel herauswinken. 
Dann ſchloß ſich die Tür knarrend hinter ihr. 
Da machte er kehrt und wanderte langſam zurück. Er 
lächelte in ſich hinein. Entweder bin ich ein Narr, dachte er, 
oder ich — bin ſehr verliebt. Das iſt vielleicht das gleiche. Aber 
— hol’ mich der Teufel — das Mädel iſt eine Dummheit wert! 
Soll ich wirklich ſchon übermorgen abfahren? Der gute 
Czerny fährt auch. Und die kleine Ethel desgleichen. Zu 
            irgend=
einem guten Onkel nach Ungarn. Na ja — die übliche 
            Vor=
ſtellungsreiſe. Die andern Herrſchaften werden wohl zum 
            größ=
ten Teil morgen ſchon abdampfen. Nun — das geht mich 
nichts an. 
Was aber tue ich? — 
Er erreichte mählich wieder die Hauptſtraße. 
Ja, was tue ich? Hm — das will beſchlafen ſein. Gut 
            be=
ſchlafen. — 
Anita ſtand noch lange am Fenſter ihres Stübchens und 
blickte in die Nacht hinaus, über die Giebel der kleinen Häuſer. 
Warum ſchlug ihr Herz ſo ungeſtüm? 
Ein ſüßes, banges Ahnen war in ihr — ein 
            ſchmerzlich=
ſeliges Ahnen, daß nun vielleicht auch ihr Sommer gekommen 
war — die Erfüllung einer Sehnſucht, die in jedem 
            Mädchen=
herzen irgendwo träumt. 
5. 
Der Prinz hatte die Gräfin Schlieben und die Komteſſe von 
Bülow zum Bahnhof gebracht. Einige ſchwungvolle, 
            liebens=
würdigſte Phraſen waren getauſcht worden. Er hatte bedauert, 
nicht gleich mitfahren zu können, aber ſein Freund Czerny hätte 
ihn eingeladen, noch einige Tage ſein Gaſt zu ſein — na, da 
könnte man doch nicht gut abſchlagen. 
Das war nun einfach eine Lüge geweſen. Eine glatte Lüge. 
Aber der Ztveck heiligt alle Mittel. Auch Czerny hatte bereits 
die Koffer gepackt, um am Abend mit der glücklichen Ethel von 
Baſſenried und einer würdigen Dame aus, dem Hofhalt des 
Großherzogs, der Frau von Zettritz, ſeine „Verlobungstour” 
anzutreten. Der Prinz wollte dann am nächſten Morgen nach 
Wien zurückfahren — hatte er Czerny geſagt. 
In Wahrheit dachte er nicht daran. Er hatte nur abwarten 
wollen, bis ſeine nähere Bekanntſchaft außer Sicht war, 
            um=
dann — in das kleine Hotel „Zum hohlen Stein” — ſo genanut 
nach einem großen, underhöhlten Felsblock, der als 
            Naturdenk=
mal in der Nähe des Hotels ſtand — überzuſiedeln und dort als 
einfacher Ferdinand Branzell zu logieren. 
Es ging nicht anders. Er fühlte, er kam nicht ſo einfach 
von dem Mädchen los, das ihm ein unberechenbares Schickſal 
über den Weg geführt hatte. Er mußte bleiben. Es zwang 
ihn einfach dazu.
Montag den 16. Januar 1928
 Er hatte deshalb bereits nach Wien telegraphiert, daß er 
noch einige Zeit hierbleibe, um „Touren” in die ſchöne 
            Um=
gebung zu machen. Poſt — falls nötig — erreiche ihn auf dem 
Poſtamt der Stadt und werde ihm von dort eventuell 
            nach=
geſandt, falls er länger unterwegs ſei. 
So — damit glaubte er ſein Inkognito geſichert. Es war 
kaum anzunehmen, daß er noch einen Bekannten" hier treffen 
würde. Die großherzögliche Familie kannte er nur flüchtig — 
ſie ließ ſich ſo viel wie gar nicht in der Stadt ſehen — und die 
zum Verlobungsfeſt Geladenen waren nun wohl auch alle 
            wie=
der in die vier Winde verſtreut. Bei dieſem ſommerlichen 
            Kur=
betrieb hier kounte er nirgends auffallen, er war Kurgaſt wie 
alle andern — und Wien lag weit. Niemand unter den 
            Frem=
den kannte ihn hier. — 
Am nächſten Vormittag ließ er ſein Gepäck zum Bahnhof 
ſchaffen, um es dann durch einen Lohndiener wieder ins Hotel 
„Zum hohlen Stein” zu bringen, nachdem er ſich vorher 
            brien=
tiert hatte, daß er dort noch Unterkunft finden konnte. 
Er bekam ein großes, helles Zimmer, von wo aus er einen 
ſchönen Ausblick über die Waldkuliſſen und die dazwiſchen 
            ge=
betteten Wieſen und Felder hatte. In der Ferne lag die 
            Sil=
houette der Berge, die dem Panorama den reizvollen Abſchluß 
gaben. 
Kaum war er übergeſiedelt und fühlte ſich nun ganz wie ein 
einfacher Ferdinand Branzell in der ſoliden Umgebung, ſo 
wurde auch die Sehnſucht nach Anita wieder übermächtig in 
ihm. 
Nachdem er ſie zwei Tage lang nicht geſehen hatte, beſchloß 
er, ſie heute Abend wieder zu treffen. Wie hatte ſie doch geſagt? 
„Ueberlaſſen Sie es dem Zufall!” 
Nun gut — der Zufall konnte ja leicht herbeigeführt 
            wer=
den, indem er ſie einfach in der Nähe des Schneiderateliers 
erwartete. 
So ſpazierte er denn am Spätnachmittag die 
            Ringgaſſ=
hinunter, an dem Hauſe der Frau Haller vorbei. Noch waren 
die Vorhänge nicht vor die unteren Fenſter der Arbeitsſtube 
zugezogen. Dieſe ſtanden ſogar offen, damit die friſche, 
            ſommer=
volle Luft hinein konnte. Und deutlich ſah er drei Mädchenköpfe 
über die Arbeit gebeugt. 
Aber da ſah eines der Mädchen auf — und es war kein 
Wunder, daß nun auch die andern hochblickten. 
Der Prinz zog höflich den Hut. 
Anita Wielandt, ſchoß die Röte ins Geſicht. Sie ärgerte 
ſich: Wie dumm, daß ſie ſich nicht beherrſchen — oder verſtellen 
konnte. Tief beugte ſie das Geſicht wieder über die Stickerei. 
die ſie in der Hand hielt. Ihre Kolleginnen aber — 
            ahnungs=
voll, wie Mädchenjugend iſt — ſahen ſich lächelnd und 
            bedeu=
tuingsvoll an und ſagten fromm: 
„Anita — iſt dir denn ſo heiß?” 
Marga Kroll, die braunhaarige, ſeufzte ein bißchen neidvoll: 
„Ein entzückender Menſch!” 
Und Elſe Thieme, die Dunkle mit den ſchwermütigen Augen, 
fügte hinzu: 
„Sie hat ſich in ſein Herz geſungen — 
Anita aber ſchwieg beharrlich. Sie hatte nur Angſt, daß die 
beiden den lauten Schlag ihres Herzens hören könnten. Sie biß 
verſtohlen die Zähne in die Lippen, um die plötzliche Erregung 
ihres Blutes zu meiſtern: 
Nun woußte ſie: Erwürde auf ſie warten! Wenn ſie heute 
die Nähſtube verließ, würde ſie ihm begegnen. Und — war ſie 
deſſen nicht froh? Hatte ſie das nicht ſchon geſtern und vorgeſtern 
erhofft? So ganz im tiefſten, heimlichſten Winkel ihres Herzens? 
Er hatte ſie nicht vergeſſen. 
Und dennoch: Sie verſtand ſich ſelbſt nicht. „Es hat keinen 
Sinn,” hatte ſie damals geſagt, als er ſie nach Hauſe begleitete 
und um ein Wiederſehen bat. Aus dem dunklen Gefühl heraus: 
Er kommt aus einer anderen Welt, die mir immer verſchloſſen
Nummer 16
 bleiben wird. Was ſoll das nun? Ich bin nur ein Nähmädchen. 
Und er? 
Aber dann mußte ſie wieder an ſeine Worte denken, die er 
im abendlich=dunklen Kurpark zu ihr geſprochen hatte und die ſo 
gut und voll ſtarken Geſühls waren, die ihre junge, 
            ſehnſüch=
tige Seele verwirrten und ihr dennoch das Wiſſen gaben: Er 
kann kein ſchlechter Menſch ſein. — 
Um ſieben Uhr ſchloß Frau Haller, an dieſem Tage ihre 
Nähſtube. Noch war es draußen hell und voll Sonne. Anäta 
räumte umſtändlich ihren Platz ab. Sie tat das mit Abſicht, um 
nicht mit ihren Kolleginnen gehen zu müſſen. Die ſchienen es 
glücklicherweiſe eilig zu haben — hatten ſihon ihre 
            Verabredun=
gen — und flitzten ſchon durch die Tür, als Anita noch die 
            Ar=
beitsſchürze abband. Aber Marga Kroll konnte es ſich doch nicht 
verſagen, ihr noch zuzurufen: 
„Sieh dich nur na hher ordentlich um, er wird ſchon 
            irgend=
wo warten — 
Lachte fröhlich und war draußen. 
Anita ſtand eine Weile nachdenklich da. Es iſt nicht recht 
von mir, ging es ihr durch den Sinn. Ich hätte es — Tante 
ſagen müſſen. 
Aber wer mag der Sonne verbieten zu leuchten, und dem 
Sommer, ſeinen Duft zu zerſtreuen, und einem Mädchenherzen. 
in ſüßem Verlangen zu zittern, wenn es zum erſtenmal den 
heißen Atemzug jenes Erlebens, fühlt, das Liebe und Glücs 
heißt? 
Karl Ferdinand war nicht zu ſehen, als Anita auf die 
Straße trat und mit halbem Blick nach links und rechts fah. 
Aber als ſie die Ecke der nächſten Seitengaſſe erreichte, ſtand er 
plötzlich vor ihr. Er hatte dort gewartet, um den Nachbarn des 
Hallerſchen Hauſes nicht Unterhaltungsſtoff zu geben. 
„Fräulein Wielandt — der Zufall hat geſiegt — 
Da mußte ſie lachen. 
„Aber Sie haben ihm tüchtig auf die Beine geholfen." 
„Wahrhaftig. Seit einer Stunde drücke ich mich hier herum. 
Ich wußte ja nicht, wann Sie heute Schluß haben würden. Aber 
nun ſind Sie da — und das iſt die Hauptſache. Und was nun?” 
„Ich muß nach Hautſe. Die Tante wartet auf mich.” 
„Und nachher?” 
Er ſah ſie bittend an. Langſam waren ſie weitergeſchritten. 
„Ja — was denn?” 
„Ich erwarte Sie im Kurpark. Einverſtanden? Auf der 
gleichen Bank, auf der wir neulich ſaßen — 
Sie zögerte. Das — das war doch ein richtiges 
            Rendez=
vous. Es würde — eine Heimlichkeit vor der Tante werden. Die 
erſte Heimlichkeit. 
Sagen Sie Ja — Fräulein Anita —‟ 
Wie zärtlich er den Namen ſprach. 
Und es kam wie von ſelbſt, daß ſie antwort. 
„Nun — ja. Weil es — der Zufall ſo will — 
Uim ihre Lippen war ein feines Lächeln. Jenes Lächeln, von 
dem Tante Wielandt ſogte, daß es auch ihr toter Vater gehabt 
und daß es immer ſein ganzes Geſicht durchleuchter hätte. 
Und es war ſo: Eine tiefe, zärtliche Innigkeit ſtrömte von 
dieſem feinen Lächeln über Anitas Geſicht, und der Prinz war 
ergriffen dovon. Impulſiv griff er nach ihrer Hand und drückte ſie: 
„Ich danke Ihnen — 
Sie ließ es geſchehen. Aber gleich darauf ſagte ſie: 
„Nun laſſen Sie mich allein weiter gehen. Man kennt mich 
hier — und — 
„Und?‟ 
„Ach, Sie wiſſen ja, wie ſchnell hier der Klatſch läuſt 
Da gab er ihre Hand frei. 
„Auf Wiederſehen — heut: Abend.” 
Sie huſchte davon. — 
(Fortſetzung folgt.)
Familiennachrichten
 Todes=Anzeige. 
Meine liebe Frau, die gute 
Mutter meiner Kinder, meine liebe 
Tochter, Schweſter, Schwägerin 
(1252 
und Tante 
Frau
 geb. Bockhardt 
iſt heute früh nach langem ſchweren 
Leiden im Alter von 34 Jahren 
ſanft entſchlafen. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
J. d. N.: 
Friedr. Wolfraum 
nebſt 3 Kindern. 
Darmſtadt, den 15. Jan. 1928. 
Weinbergſtr. 50, II. 
Die Beerdigungfindet ſtatt: 
            Diens=
tag, den 17. Jan., nachm. ½3 Uhr, 
vom Portale des Waldfriedhofs aus.
geſpielt,
 preiswert zu 
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kaufen. 
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 Von der Reise zurück! 
Bretevcnreiner 
Frauenarzt UV. 1069 
Blsmarckstr. 39. Sprechstunde 12-4.
 Am Samstag, den 21. Januar 
1928, nachmittags 4 Uhr, wird im 
„Heſſiſchen Hof” zu Münſter, Kreis 
            Die=
burg, die hieſige Jagd, beſtehend aus 
520 ha Wald und 740 ha Feld, auf 
weitere 9 Jahre öffentlich meiſtbietend 
verpachtet. Beinerkt wird, daß die Jagt 
einen guten Wildbeſtand aufweiſt, und 
ſoll dieſelbe in 3 Loſen abgegeben 
            wer=
den; doch ſteht der Abgabe der Jagd 
im Ganzen bei annehmbarem Gebot kein 
Hindernis entgegen. Münſter iſt 
            Bahn=
ſtation an der Bahnſtrecke Offenbach— 
Dieburg und iſt der Wald in 15 
            Minu=
ten zu Fuß gut und bequem zu erreichen 
Die Bedingungen liegen jederzeit wäh 
rend der üblichen Büroſtunden auf Heſſ. 
Bürgermeiſterei Münſter zu jedermanns 
(245= 
Einſicht offen. 
Münſter, den 14. Dez. 1927. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Münſter. 
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weiteren Aufſchluß 
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Darmſtadt 
Fernr 243
Rheinſtraße 34
Fernſprecher 243
[ ← ][ ][ → ]Nummer 16
Montag den 16 Januar 1928
Seite 5
 uneigennützig genug iſt, den Ball ſo abzuſpielen, damit ein 
            frei=
ſtehender Spieler ſchießen kann. 
Dies Spiel und das geſellige Zuſammenſein nach dem 
Spiele wird weſentlich dazu beigetragen hoben, das ſchon an ſich 
gute Freundſchaftsverhältnis zwiſchen beiden Vereinen ſowie die 
Bande der Kameradſchaft inniger zu geſtalten. Das Spiel war
 Die erſte Etappe zur ſüddeutſchen Meiſterſchaft. — Sp. P. 98 ſtellt mit einem Toxverhältnis bon in ſeiner ganzen Spielzeit anſtändig und fair. 
108:22 Toren in den Verbandsſpielen einen Rekord auf. — Das Entſcheidungsſpiel im Stadion 
vor 3000 Zuſchauern. — Srneutes unſportliches Benehmen des PfR. Schwanheim. — Ein Schwan= Auz der enſſchen Cmrgerſteaft 
heimer Spieler des platzes verwieſen. — Zwei weitere Schwanheimer verlaſſen das Spielfeld. 
Turner=Handball=Endſpiele im Mittel= 
Frage. Dafür ſorgte der Sturm der 98er, der viel ſchneller, 
            wen=
diger und wurfkräftiger war als Schwanheims Angriffsreihe. 
rheinkreis. 
Sporwberein Darmſtadt 98 — B./.R. So hieß es auch bab durch Dietz 10, da Bender deſſen Wurf in
 Schwanhein 6:1 (3:0). 
Wohl ſämtliche Zuſchauer dieſes Spieles, die ungefähr die 
Zahl Dreitauſend ausmachten, haben gewünſcht, daß dieſe 
            Be=
gegnung mit dem Tabellenzweiten, die den 98ern endgültig die 
Meiſterſchaft des Frankfurter Landesverbandes bringen ſollte und 
gebracht hat, würdiger verlaufen möchſte, als es tatſächlich 
            ge=
ſchehen iſt. Der Kampf mit Schwanheim war vom erſten bis zum 
letzten Augenblick eine Parodie auf den Sportgedanken, die, wenn 
es nicht offenſichtlich geweſen wäre, daß einzig und allein die 
Gäſtemannſchaft an dieſer beſchämenden Tatſache ſchuld trug, dem 
Handballſpiel Abbruch getan hätte. Letzten Endes haben wir 
aber in Darmſtadt ſchon derart viel einwandfreie Kämpfe 
            zwi=
ſchen ſportlich erzogenen Mannſchaften zu bewundern Ge= 
Ulegenheit gehabt, daß ein ſolches Ausnahmeſpiel der 
            Darmſtäd=
itter Handbalbegeiſterung nicht ſchaden kann. 
Nach den der geſtrigen Begegnung vorausgegungenen Ver= 
Chandlungen iſt von ſeiten des V.f.N. Schwanheim geplant 
            ge=
laveſen, das Spiel in Darmſtadt zur Rehabilitierung ſeines durch 
den Spielabbruch geſchädigten Anſehens zu benutzen. Dieſe 
EAbſicht iſt nicht nur gründlich mißglückt, ſondern gerodezu ins 
WBegenteil verkehrt worden. 
Das geſtrige Spiel hat bewieſen, wie recht wir mit unſerer 
Warnung in der Donnerstagnummer hatten, in der wir zu 
wem „Vergleich” Stellung nahmen und wünſchten, daß 
            unſport=
liches Verhalten ſeine Sühne finden müſſe. Die Zeugen des 
geſtrigen Spieles können ſich erſt jetzt einen ungefähren Begriff 
won den Vorgängen in Schwanheim machen, wenn ſie hören, daß 
ſes damals um ein vielfaches wüſter und ungezügelter zuging. 
Ku bewundern war die Selbſtbeherrſchung der Darmſtädter 
ſoltannſchaft und nicht zuletzt des Dammſtädter Publictums — 
ſas muß ausdrücklich feſtgeſtellt und anerkannt werden — das 
grotz des unerhörten unſportlichen Betragens der 
            Schwan=
zueimer Mannſchaft und der dadurch hervorgerufenen 
            begreif=
lichen Erregung ſich vorbildlich benahnu. Seine Objektivität 
ſring ſoweit, daß es das von Schwanheim erzielte Tor in 
            Aner=
jennung der gezeigten Leiſtung lebaft bellatſchte. 
Um auf die beſagten Mißſtände zurückzukommen, ſei 
            feſt=
greſtellt, daß drei Spieler der Gäſte=Hintermannſchaft ſich an 
            un=
ſwirem Spiel überboten und nie Bedenken hatten, den Gegner 
hewußt geſundheitlich zu ſchädigen. Solche Leute, wie der rechte 
Berteidiger und der linke Läufer von Schwanheim, gehören nicht 
auf ein Spielfeld; ſie mögen ſich an anderen Plätzen austoben. 
45aſt überall konnte man daher geſtern die Volismeinung hören, 
dſie Schwanheimer verdienten es, aus dem DSB. genau ſo 
            aus=
geſchloſſen zu werden wie aus der DT. Wir ſind allerdings 
auich der Meinung, es müßte da einmal mit eiſernem Beſen 
            ge=
ſehrt werden. Die Beantwortung der Frage von wem, müſſen 
neir dem V.f.N. Schwanheim und der Behörde überlaſſen. 
uns nimmt es Wunder, daß noch nie jemand dem V.f.R. 
4Schwanheim verraten hat, daß durch eine ſolche Spielart nichts 
zr erreichen iſt. Anſtatt ſich auf eine vernünftige Spielweiſe zu 
jonzentrieren, gab man ſich durch unfgires Spiel Blöße auf 
Alöße. Der ſpieltechniſche Eindwck, den der Tabellenzweite 
hinterließ, war alſo auch nicht gerade günſtig. Wohl waren die 
Güäſte den 98ern im Feldfpiel nahezu ebenbürtig; der Sturm 
mnd der ganzen Spielzeit nur zu drei wirklich gefährlichen Tor= endgültige Entſcheidung. Die Sp.Vg. Fürth, die ſchon amn 
zürfen. Die Hintermannſchaft der Gäſte ſpielte maſſiv und 
            da=
her größtenteils erfolgreich, zumal die Darmſtädter mit 
            fort=
ſohreitendem Spielverlauf immer mehr von Nahkämpfen 
            zurück=
ſthreckten. Bender im Tor zeigte nicht immer ſeine Klaſſe, ſo 
diaß er uns geſtern noch den Beweis ſchuldig blieb, beſſer als 
Yyert (Babenhauſen) oder Trautwein (98) zu ſein. 
Die Darmſtädter haben mit dieſem Spiel zum vierten Male 
due Meiſterſchaft des Frankfurter Verbandes erworben. Dafür 
gbührt ihnen der hezlichſte Dank der geſamten Darmſtädter 
Swortgemeinde. Ohne Niederlage, mit nur einem unentſchiede= nommen. 
nun Spiel und einem Torverhältnis von 108:22 aus den 
            Ver=
bondsſpielen im Bezirk als Sieger hervorzugehen iſt eine 
            im=
uenierende Leiſtung, vor der im jetzigen Zeitpunkt eine allzu 
ltütiſche Würdigung der ſpieleriſchen Leiſtung im letzten Spiel hinterließen den beſten Eindruck. Wer dieſe Mannſchaft geſtern 
beimſtummen muß. Die Aufooferung der geſamten Mannſchaft in 
dieſem harten Kampfe gegen Schwanheim ſei regiſtriert als die 
drundlage der großen Erfolge der Darmſtädter. Für die 
            Zu=
ſumft wünſchen wir dem neuen Meiſter die beſten Erfolge. Er ein Meiſter in ſeinem Fach. Sonſt iſt die Mannſchaft 
            ausge=
wurd es zweifellos verſtehen, die einzige größere Schwäche, die 
ſüiken Flügels, — wohl ein Ueberbleibſel aus der Zeit, als 
dſsſer Poſten nicht vollwertig beſetzt war —, auszumerzen. 
Was die Vorgänge auf dem Spielfelde anbelangt, ſo 
            ver=
hant nur die erſte Halbzeit etwas eingehender ſkizziert zu 
            wer=
zun. Der Kampf war von Anfang an hart. Darunter litt die 
Sdchönheit des Spieles aus dem Grunde, weil die Grenzen des 
uch die Verteidigung der Gäſte überſchritten wurden. Dazu 
ontraſtiert ſtark das Benehmen der Schwanheimer Spieler, die gemacht werden muß, ſei erwähnt. Es ſcheint bei einigen 
ei, dem geringſten Verſtoß der Einheimiſchen hyſteriſch=erregte 
ſſen hielt, ſtand die Ueberlegenheit der Einheimiſchen nie in
 die Torecke nur gegen die Torlatte abſchlagen konnte, von welchet 15. Januar die Handball=Endkämpfe ihren Anfang genommen. 
umläuft beide Verteidiger und erzielt durch Doppelhänder das tracht Wiesbaden 7:0 ab und einen ebenſo hohen Sieg erzielte 
zweite Tor für Darmſtadt. Dies war das Signal für Schwan= der Pol. S. V. mit 9:2 Treffern über den TV. Nied. 
heim, die Abwehr zahlenmäßig zu verſtärken und die 
            Unfair=
heiten zu ſteigern. Fiedler und Jans hatten darunter am meiſten 
rös, muß jedoch wenig ſpäter, kurz vor Ende der erſten Hälfte, 
vor einem Strafwurf desſelben Spielers kapitulieren (3:0). 
beraubt. Als endlich dem Schiedsrichter Herrn Kopp aus 
            Franl=
furt, die Einſicht kam, die Spielweiſe Schwanheims nicht länger, pen des Main=Rheinturngques, Tv. Arheilgen und Tamde. 
            Beſ=
gerade die beiden obenbezeichneten Spieler, die als Haupttäter Sportplatz an der Heidelbergerſtraße gegenüber. Arheilgen 
            er=
anzuſehen waren, verließen mit ihrem herausgeſtellten Vereins= hält Anſtoß, verlegt das Spiel in Beſſungens Spielhälſte und 
kameraden freiwillig das Spielfeld. Von dieſem Augenblick an 
war in der erſten Hälfte ſchon „erledigt” worden und wirkte nur heilgen durch gutes Sturmſpiel weit beſſer als der Gegner 
als Läufer ſo gut es eben ging mit. Dietz, Hennemann und Wer= durch, und zwei gute Durchbrüche, die jeweils von Erfolg 
            ge=
ner erhöhen auf 6 Tore, während Schwanheim durch eine 
            Einzel=
leiſtung ein wirklich ſchönes Tor aufholte. 
ſehr ſchweren Stand. Seine viel zu große Geduld war, nicht 
angebracht; ſeine techniſche Leitung im übrigen befriedigte jedoch, herige Vorrangſtellung abtreten, kommen für den Titel Gau= 
Endſpiele um die württembergiſche Meiſterſchaft: 
Stuttgarter Kickers — V.fR. Heilbronn 
6:2. 
Sportfreunde Tübingen — Umer F.V. 94 
2:1. 
Endſpiele um die badiſche Meiſterſchaft: 
V.f.R. Mannheim — Pol. S.V. Karlsruhe 
6:0. 
Endſpiele um die ſüdbayeriſche Meiſterſchaft: 
S.V. München 1880 — DS.V. München .... 5:9. 
Endſpiele um die nordbayeriſche Meiſterſchaft: 
F.V. 04 Würzburg — Sp. Vg. Fürth . 
1:11. 
Endſpiele um die Rhein/Main/Saar=Meiſterſchaft: 
Verbandsſpiele im Frankfurter Verband: 
Pol. S.V. Wiesbaden — Handball S. V. Rödelheim 5:0.
 Neue Bezirksmeiſter im Süddeutſchen 
OSB.=Handball. 
Drei von den ſechs Bezirken im Süddeutſchen Fußball= und 
Leichtathletik=Verband haben am 15. Januar bereits ihren 
Handballmeiſter nennen können. Im Fraukfurter Bezirk konnte 
ſich der S. V. 98 Darmſtadt durch einen 6:1=Sieg über den 
VfR. Schwanheim, ſeinen gefährlichſten Nivalen, endgültig die 
Bezirksmeiſterſchaſt ſiehzern. — Im zweiten Endſpiel des 
            Süd=
bahriſchen Bezirks konnte der DSV. München den SV. 80 
München abermals ſchlagen, diesmal mit 9:5 Treffern, und 
verſagte jedoch vor dem Tore vollkommen und brachte es wäh= damit abermals Meiſter werden. Auch in Nordbayern fiel die 
Vorſonntage den FV. 04 Würzburg hoch geſchlagen hatte, ſiegte 
diesmal 11:1. — Der Nhein=Main=Saar=Bezirk brachte das erſte 
Endſpiel zwiſchen den Gruppenmeiſtern VfR. Kaiſerslautern 
und SSpVg. Saarlonis zum Austrag. Zur allgemeinen 
lieberraſchung mußte der vorjährige Meiſter VfN. 
            Kaiſers=
lautern eine 1.2=Niederlage einſtecken. Scarlouis hat jetzt alfo 
die beſten Chaucen, Bezirksmeiſter zu werden. — Bei den 
            End=
ſpielen in Württemberg haben die Stuttgarter Kickers durch 
einen 6:2=Sieg über den VfR. Heilbronn die Führung über= 
Pol. Sportverein 1. — Pol. Sportv. Worms 10:1. 
Um es vorweg zu nehmen, die Berufskameraden aus Worms 
kämpfen ſah, muß unbedingt von ihr eingenommen ſein. Trotz 
der hohen Niederlage ließ der Eifer nicht nach. Sie kämpfte bis 
zum Schlußpfiff. Ihre Hauptſtütze war der Tormann. Er iſt 
glichen. Nur der Halblinke Flörſch iſt zu erwäh ien, der überall 
m! geſtrigen Kampf feſiſtellbar war, die Vernachläſſigung des war und ſeinen Sturm den Schwung gab. Der ganzen 
            Mann=
ſchaft gebührt ein Geſamtlob, ob ihres Eiſers, zumnal die Leute 
ſchon alle im vorgeſchrittenen Alter bis zu 37 Jahren ſtehen. 
Die Polizeiſportvereins=Mannſchaft erfreute ihre Anhänger 
durch ihr glänzendes Zuſpiel, das ſie gezeigt hatte. Beſonders 
der Sturm zeigte ſich wieder von der beſten Seite. Was 
            be=
ſonders in die Augen ſtach, war das glänzende Freilaufen und 
Eillaubten bei jedem gefährlichen Angriff, der Einheimiſchen der kurz entſchloſſene Schuß. Auch die Placierung des Schuſſes 
hat ſich gehoben. Nur eine Gefahr, auf die beizeiten aufmerkſam 
Spielern falſcher Ehrgeiz, das Tormachen, ſich einſchleichen zu 
ſufe losließen. Trotzdem Schwanheim das Spiel vollkommen wollen. Nicht derjenige iſt der beſſere, der die Tore wirft, 
            ſon=
dern derjenige, der die Torgelegenheit herausarbeitet und auch
 Im Mittelrheinkreis der Deutſchen Turnerſchaft haben am 
der Ball ins Netz ſprang. Nach 15 Minuten geht Jans durch. Der Titelverteidiger TV. Saarbrücken=Malſtatt fertigte 
            Ein=
zu leiden. Bender hält einen 13=Meter=Wurf von Dietz bravou= Meiſterſchaftsſpiele Main=Rheinturngau D.X. 
Kampf um den Aufſtieg zur Meiſterklaſſe. 
Die zweite Hälfte wurde bald ihres ſportlichen Intereſſes Turnverein Arheilgen — Turngemeinde Beſſungen 3:1 (1:1). 
Am geſtvigen Tage ſtanden die Spitzenreiter zweier A=
            Grup=
dulden zu können, ſtellte er bei einem kraſſen Vergehen einen ſungen, im Kampfe um der Titel Gaumeiſter der 4=Klaſſe, der 
Schwanheimer heraus. Zwei ſeiner Vereinskameraden, und zwar zugleich den Aufſtieg in die Gau=Meiſterllaſſe bringt, auf dem 
erzielt in der 10. Mimute den erſten Treffer. Die Leiſtungen 
unterblieben die gröbſten Vergehen. Darmſtadt legte ſich Scho= ſind von jetzt ab verteilt und kann Beſſungen in der 18. Minute 
nung auf, um nicht weitere Verletzungen zu erleiden — Jans den Ausgleich erzielen. In der zweiten Halbzeit ſetzt ſich 
            Ar=
krönt ſind, ſtellen den Sieg der Arheilger Turner ſicher. In dem 
beiderſeits harten Kampfe muß die vorzügliche Arbeit des Ar= 
Herr Kopp aus Frankfurt hatte bei dieſer Spielweiſe einen heilger Torwächters ganz beſonders hervongehoben werden= 
Durch die erneute Niederlage mußten die Vorſtädter ihre 
            bis=
meiſter der 4=Klaſſe nicht mehr in Frage und konnten ſomit auch 
Süddeutſche Verbandsſpiele der DSB. den Aufſtieg in die Meiſterklaſſe, trotz allem Eifer, den ſie 
            wäh=
rend der Ausſcheidungsrunde an den Tag legten, nicht 
            erzwin=
gen. Die Entſcheidung bleibt nun zwiſchen Wolfskehlen und 
Arheilgen abzuwarten. 
Turngmde. Darmſtadt 2. — Turnv. Nieder=Klingen 1. 4:1 (2:1). 
Die zweite Mannſchaft der Tgde. Darmſtadt 1846 hatte 
geſtern die erſte Mannſchaft des Turnvereins Nieder=Klingen 
zu Gaſt, und hat dieſe Mannſchaft, die im Odeuwaldgau in der 
Meiſterklaſſe ſpielt, mit 4:1 bezwungen. Es muß geſagt werden, 
daß die Darmſtädter ſchon beſſeres gezeigt haben. Denn einige 
Spieler begingen wieder den alten Fehler durch Alleingänge 
glänzen zu wollen. Dieſe Verſuche wurden jedoch durch die flin= 
VfR. Kaiſerslautern — Sp. Vg. Saarlous .. 1:2. ken Nieder=Klingener unterbunden. Immer wieder muß darauf 
hingewieſen werden, daß rechtzeitige und ſichere Ballabgabe weit= 
S.V. 98 Darmſtadt — R.f.R. Schwanheim 6:1. aus vorteilhafter iſt, als die Abſicht einzelner, unter allen 
            Um=
ſtänden ein Tor zu ſchießen. Hätte man dieſe Spielweiſe, die 
ja wohl nur zeitweiſe zur Geltung kam, vermieden, ſo wäre das 
Torergebnis wahrſcheinlich noch größer geworden, denn die 
Tore für Darmſtadt fielen, außer einem 16,50=Meter, jeweils 
nach ſchönem Zuſpiel, bei dem die Beteiligten ſelbſtlos ſpielten. 
— Nieder=Klingen ſtellte eine eifrige Mannſchaft, die durch ihre 
genaue Ballabgabe und ihre Fangſicherheit gefallen konnte. Nur 
ſehlte im Sturm die Schußfreudigkeit vor dem Tone. 
Das Spiel wurde von Anſang bis zum Schluß in ſehr 
            flot=
tem Tempo durchgeführt. Sehr bald hatten ſich beide 
            Maun=
ſchaften zuſammengefunden. In der 10. Minute erhielt 
            Darm=
ſtadts Mittelſtürmer den Ball, den er unhaltbar in das Tor 
            ein=
ſandte. Der Verſuch Nieder=Klingens, den Ausgleich herzuſtellet, 
ſcheiterte vorerſt an der Abwehrarbeit der Darmſtädter 
            Hinter=
mannſchaft. Erſt in der 25. Minute gelang dies durch einen 
16,50=Meter. Kurz vor der Pauſe erzielte der Halblinke 
            Darm=
ſtadts das zweite Tor. 
Nach Seitenwechſel zog Darmſtadt mächtig los und ſchon 
nach 3 Minuten ſaß das dritte Tor für Darmſtadt durch den 
Halbrechten. Nieder=Klingen war es wicht vergönnt, die 
            Tor=
gelegenheiten, die ſich ihm noch boten, auszunützen. Doch auch 
Darmſtadt konnte vorerſt zu keinem Erfolg mehr kommen. Erſt 
vier Minuten vor Schluß des Spieles fiel durch 16,50=Meter das 
vierte Tor für Darmſtadt. 
Sportliche Tagesſchau. 
Der deutſche Dauerweltrekord der Piloten Edzards und 
            Ru=
ſtieze mit 52,22,31 Stunden bleibt beſtehen. Der bekannte 
            Ame=
uikaner Chamberlin mit Lt. Williams als Begleiter kam nur 
auf 51.52 Stunden. 
Ein Bluff=Rekord iſt die Meldung der Amerikaner, daß 
Lloyd Hahn die 880 Yards in 153,8 Min. gelaufen ſei. Die 
Nachprüfung der Strecke ergab nur 871 Yards. 
Die norwegiſche Eis=Schnellauf=Meiſterſchaft fiel in 
            San=
derfjiord an Bernt Everſen, der die 1500 und 5000 Meter 
            ge=
wann und über 500 und 10 000 Meter jeweils Zweiter wurde. 
Bei den Stuttgarter Nadrennen gewann Möller=Hannover 
das Goldene Nad in 4 Läufen vor Bauer=Charlottenburg, Juby= 
Frankreich und Blekemolen=Holland. — In den Fliegerrenuen 
dominierte Oskar Rütt. 
Die füddeutfche Tiſchtennis=Meiſterſchaft in Frankfurt a. M. 
tuurde bei den Herren von Dr. Pezſi=Ungarn dor Dr. Jakob) 
gewonuen. Vei den Damen ſiegte Frl. Metzger=Verlin, die 
deutſche Meiſterin, das Herrendoppel fiel an Dr. Jakoby/Dr. 
Pezſi, das gemiſchte Doppel an Frl. Wentzel=Pezſt.
Seite 6
Montag, den 16. Januar 1928
Nummer 16
 Die ſüddeutſchen Endſpiele. 
Die Favoriten ſiegen, zum Teil aber mit 
            über=
raſchend hohen Ergebniſſen. 
Auch die ſüddeutſchen Endſpiele des 15. Januar haben 
            durch=
weg mit den erwarteten Ergebniſſen geendet, unerwartet waren 
nur die zum Teil recht hohen Torziffern, wie z. B. in den 
Spielen Bayern München — F.V. Saarbrücken 10:2, 1. F.C. 
Nürnberg — München 1860 7:0 und Eintracht Frankfurt — 
Karlsruher F. V. 4:1. 
In der Runde der Meiſter 
führte ſich der S.V. Waldhof nicht gerade ſehr glücklich ein. 
Er unterlag zwar gegen die Stuttgarter Kickers in Stuttgart 
vor 8000 Perſonen 0:1 (Halbzeit 0:0) unverdient, da er 
            durch=
weg mehr vom Spiel hatte und auch die ausgeglichenere 
            Mann=
ſchaftsleiſtung zeigte, aber ſein Sturm war wieder ſo 
            ſchuß=
ſchwach, daß man den Waldhöfern für die weiteren Endſpiele 
nur wenig Hoffnungen machen kann. — Auch der Karlsruher 
F. V. wird über einen Mittelplatz nicht hinauskommen. Er wurde 
diesmal in Frankfurt von der Eintracht vor 9000 Zuſchauern 
glatt mit 4:1 (Halbzeit 2:0) Treffern geſchlagen. Der Sieg der 
Eintracht war durchaus verdient, wenn auch die Tordifferenz 
vielleicht ein wenig zu hoch ausfiel. Die Eintracht wird man 
nach wie vor als den gefährlichen Rivalen für Sp. Vg. Fürth 
und Bayern München bezeichnen müſſen. — Daß Bayern 
            Mün=
chen auch nach dem Verluſt Pöttingers die Hoffnungen auf 
            Er=
ringung des Meiſtertitels nicht aufgegeben hat, bewies wieder 
das Spiel gegen den F.V. Saarbrücken, das die Bayern 10:2 
(Halbzeit 7:1) gewannen, obwohl ſie den größten Teil des 
Spieles mit nur 10 Mann durchſtehen mußten. Vor dem Spiel 
wurden hier übrigens die Saarländer unter dem Jubel der 
18 000 Zuſchauer beſonders geehrt. 
Die Tabelle der Meiſterrunde.
 Die Troſtrunde. 
In der Gruppe Südweſt 
kam der 1. F.C. Nürnberg über München 1860 zu einem großen 
Erfolg. Er ſiegte nach ſchönem Spiel 7:0 (Halbzeit 5:0). Die 
beiden anderen Spiele endeten unentſchieden: V.f.R. Fürth — 
V.f.B. Stuttgart 2:2 und S.C. Freiburg — Union Böckingen 
2:2. Die Favoritenſtellung des 1. F.C. Nürnberg iſt in dieſer 
Gruppe ganz klar. Die Tabelle:
 In der Gruppe Nordweſt 
konnte der F. S.V. Frankfurt den allgemeinen Erwartungen 
            zu=
wider in Mainz über F. S.V. 05 Mainz 3:2 (2:1) ſiegreich 
            blei=
ben. V.f.L. Necharau ſchlug zu Hauſe Saar 05 Saarbrücken ſicher 
6:0. Auch der andere Vertreter der Saargruppe, Boruſſia 
            Neun=
kirchen, bezog eine Niederlage, übrigens die dritte in divekter 
Reihenfolge auf eigenem Platz. Diesmal unterlagen die 
            Bo=
ruſſen gegen Ludwigshafen 03 1:2. Rot=Weiß Frankfurt und 
V.f.L. Neu=Iſenburg trennten ſich torlos. Die Tabelle: 
3 Spiele 7:5 Tore 5:1 Punkte. 
F. S. V. Frankfurt 
4:0 
V.f. L. Neckarau 
9:1 
2:2 
1:1 
Rot=Weiß Frankfurt 
2:0 
2:1 
Ludwigshafen 03 
1:1 
0:0 
V.f. L. Neu=Iſenburg 
0:2 
2:3 
F. S. V. 05 Mainz 
0:2 
0:6 
Saar 05 Saarbrücken 
0:6 
4:8 
Boruſſia Neunbirchen 
Verbandsſpiel=Kehraus in der Gruppe Heſſen. 
S. V. Darmſtadt 98 muß mit Germania Wiesbaden abſteigen. 
In dem letzten noch ausſtehenden Spiel zwiſchen Germania 
Wiesbaden und Haſſia Bingen, das die Bingener mit 0:2 
            ge=
wannen, iſt das Schickſal des Sportvereins endgültig beſiegelt 
worden, da Bingen die beiden notwendigen Punkte errang, um 
ſich vor einem Entſcheidungsſpiel gegen Darmſtadt zu retten. 
Germania Wiesbaden—Haſſia Bingen 0:2 (0:2). 
Der Sieg der Bingener in dieſem Treffen ſtand niemals 
in Frage, zumal die Wiesbadener zeitweiſe nur mit 10 Mann 
kämpften. Bingen zeigte die entſchieden beſſeren 
            Geſamtleiſtun=
gen und war auch weit durchſchlagskräftiger und ſchußfrendiger 
im Sturm. Kutt brachte die Gäſte bald nach Beginn durch 
            präch=
tigen Schuß in Führung und kurz vor der Pauſe erhöhte Bauer 
auf 2:0. Nach Seitenwechſel ſtrengten ſich die Bingener nicht 
ſonderlich mehr an, ſodaß die Wiesbadener Hintermannſchaft 
weitere Erfolge verhüten konnte. 
T. u. Sp. V. Mörfelden — Union Darmſiadt 
4:2 (2:0). 
Union mußte geſchlagen die Heimreiſe antreten; alle 
            Hoff=
nungen auf die Meiſterſchaft ſind vorerſt getrübt, wenn ſie auch 
noch nicht ganz aufgegeben zu werden brauchen. Die Maunſchaft 
muß aber in Zukunft unbedingt mehr Eifer und Kampfgeiſt 
an den Tag legen, wie im geſtrigen gezeigten Spiel. Alle 13 
ſpielten ſehr zerfahren und zuſammenhanglos, dazu auch das 
Pech, daß der Gegner in jeder Weiſe nach der angenehmen 
Seite enttäuſchte. — Mörfelden ſpielte einen raſchen, flüſſigen 
Fußball; die Hintermannſchaft ſchafft mit befreiendem Schlag 
Luft, und die eifrigen Läufer konnten dadurch mehr ihren ſehr 
flinken Sturm unierſtützen, der die meiſten Torachncen 
            heraus=
arbeitete. So fielen auch durch die beſſere rechte Sturmſeite 
allein 3 Tore, die bei taktifchem Stellungs= und Deckungsſpiel 
der Darmſtädter Läuferreihe hätten verhütet werden können. 
Bei dem Stande 2:0 nach der Halbzeit glich zwar Darmſtadt 
durch 2 ſchöne Tore Porzels und Darmſtädter (Strafſtoß) aus, 
jedoch das abermalige Nachlaſſen der Hintermannſchaft und auch 
das energieloſe Spiel des Sturmes ließen Mörfelden den in 
jeder Beziehung verdienten Sieg ſicherſtellen. 
Bauer=Bürſtadt konnte als Schiedsrichter befriedigen, hätte 
aber die etwas maſſive Spielweiſe Mörfeldens nicht immer 
            zu=
laſſen dürfen. 
V. f. R.—Germania Eberſtadt 2:2 (1:2). 
Vor zirka 400 Zuſchauern entſpann ſich zwiſchen den beiden 
Mannſchaften ein hartes Ringen um die Punkte. Eberſtadt 
erſchien in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung und ſpielte den 
            gewohn=
ten Fußball, welcher an Gefährlichkeit nichts zu wünſchen übrig
 läßt. Die Darmſtädter betraten unter ſtürmiſcher Begrüßung 
ohne Müller das Feld. Was man ſchon im Voraus annahm, 
beſtätigte ſich, denn mit Müller fehlte, der geiſtige und 
            über=
legenere Führer des Sturmes. Unter ſeiner Leitung wäre es 
ohne Zweifel den Germanen anders ergangen. — Sofort mit 
dem Anſtoß kommt V. f. R. gut auf, aber zugleich macht ſich die 
Zerfahrenheit im Sturm bemerkbar. Angriff auf Angriff 
            er=
folgt, ohne jedoch zu Erfolgen zu kommen. Eberſtadt iſt 
            glück=
licher. Weizenmüller nützt in der 5. Minute einen Fehlſchlag 
des Verteidigers aus und verſchafft ſeinem Verein die Führung. 
15 Minuten ſpäter winkt den Darmſtädtern der Ausgleich, doch 
Sogelmann kann den Elfer nicht verwandeln. In der nächſten 
Minute verſchießt derſelbe Spieler abermals den ſicheren 
            Aus=
gleich. V. f. R. ſpielt überlegen. Die geſamte Hintermannſchaft 
mnacht den Fehler, zu weit aufzurücken, was wiederum 
            Weizen=
müller Gelegenheit gibt, den 2. Treffer für Eberſtadt zu buchen. 
Wer jetzt glaubte, V. f. R. wäre geſchlagen, der ſah ſich bald 
anders belehrt. Eberſtadt hatte von dieſem Augenblick an nichrs 
mehr zu beſtellen. Bei einem Durchbruch wird Möſer unfair 
            an=
gegangen. Den Elfer verwandelt derſelbe Spieler. Mit dieſem 
Reſultat wurden die Seiten gewechſelt. Eberſtadt verſucht, mit 
illen Mitteln den Vorſprung zu halten, und ſehr oft konnte man 
ben Ball über die Uimzäunung fliegen ſehen. Die 
            Ueberlegen=
heit des V. f. R wird immer drückender, der Ausgleich wird 
erwartet. Doch die ſicherſten Sachen werden nicht verwertet. 
Schon glaubt man, eine Niederlage erleben zu müſſen, als 
Trumpfheller 4 Minuten vor Schluß unter ohrenbetäubendem 
Beifall den Ausgleich herftellt. Eberſtadt flackerte nochmal auf. 
brach aber ſofort wieder in ſich zuſammen, und nur der guten 
und zahlreichen Verteidigung iſt es zuzuſchreiben, daß in letzter 
Minute nicht noch Darmſtadt den verdienten Sieg an ſich riſi. 
Unter lebhaftem Jubel verließen die Darmſtädter den Platz. 
2. V. f. R.—2 Eberſtadt 4:2. 
2. Jgd V f. R.—2. Jgd. Pfungſtadt 4:2. 
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt I.—Arb.=Fußballverein 
Pfungſtadt I. 2:2 (1:0). 
Zum fälligen Rückſpiel hat die Spielvereinigung 1921 
Darmſtadt den Arb.=Fußballv. Pfungſtadt als Gaſt. Das Spiel 
beginnt mit etwas Verſpätung. Darmſtadt geht gleich nach 
            An=
ſtoß in Führung. Beide Mannſchaften kämpfen auf Sieg, aber 
die Darmſtädter Verteidigung klärt ſicher. Durch ein 
            Mißver=
ſtändnis holt Pfungſtadt ein Tor auf und ſtellt das Reſultat auf 
1:1. Weiteres Feldſpiel bis zu Ende, das mit dem Endreſultat 
von 2:2 abſchließt. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. 
In Fvankfurt: Eintracht Frankf. — Karlsruher FV. 4:1 (2:0). 
In München: Bayern München — FV. Saarbrücken 10:2 (7:1). 
In Stuttgart: Stuttgarter Kickers — SV. Waldhof 1:1 (0:0). 
Troſtrunde. 
Abteilung Südoft. 
In Nürnberg: 1. FC. Nürnb. — SV. München 1860 7:0 (5:0). 
In Fürth: VfR. Fürth — VfB. Stuttgart 2:2 (1:0). 
In Freiburg: SC. Freiburg — Union Böckingen 2:2 (2:2). 
Abteilung Nordweſt. 
In Mainz: FSV. 05 Mainz — FSV. Frankfurt 2:3 (1:2). 
In Neu=Iſenburg: VfL. Neu=Iſenburg — SC. Rot=Weiß 
Frankfurt 0:0 (0:0). 
In Neckarau: VfL. Neckarau — Saar 05 Saarbrücken 6:0 (1:0). 
In Neunkirchen: Bor. Neunkirchen — Ludwigsh. 03 1:2 (1:1). 
Verbandsſpiel. 
Gruppe Heſſen: Germania Wiesbaden — Haſſia Bingen 0:2. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Sport 60 Hanau — Germania Bieber 1:1. Viktoria 94 
            Ha=
nau — VfB. Gießen 4:3. Teutonia München — Wacker 
            Mün=
chen 2:3. Kreuznach 02 — Union Niederrad 4:2. SV. 
            Reut=
lingen — Stuttgarter SC. 1:6. Sp.Vg. Baden=Baden — VfB. 
Karlsruhe 2:2. Schwaben Ulm — FC. Fürth 7:0. Alemannia 
Worms — Phönix Ludwigshafen 1:2. Schwaben Augsburg — 
ASV. Nürnberg 2:1. 1. FC. Idar — Mannheim 08 3:1. 
Weſtdeutſchland. 
Berg.=Märk. Bezirk: Düſſeldorf 99 — Fortung Düſſeldorf 
(Geſellſchaftsſp.) 3:2. Schwarz=Weiß Barmen — SS. 
            Elber=
feld 2:0. Eller 04 — Turu Düſſeldorf 2:2. Germania Elberfeld 
— VfL. Benrath 1:2. Rheinbezirk: CfR. Köln — FV. Koblenz= 
Neuendorf 2:3. Jugend Düren — Blau=Weiß Köln=Lindenthal 
1:1. Eintracht M.=Gladbach — Rhenania Köln 1:5. Viktoria 
Rheydt — Bonner FV. 2:.3. Niederrheinbezirk: Duisburger 99 
— Grafſch. SV. Mörs 3:2. SC. Oſterfeld — VfvB. Ruhrort 0:2. 
BV. Beeck — Meidericher SV. 2:3. Duisburg 08 — SC. 
            Sterk=
rade 2:0. Union Hamborn — Homberger SV. 0:3. Ruhrbezirk: 
Schwarz=Weiß Eſſen — BV. Alteneſſen 4:1. TuS. Bochum — 
Sportfreunde Eſſen 1:3. MBV. Linden — Germania Bochum 
2:2. Schalke 04 — Erle 08 3:0. Dortmund 95 — Kaſtrop 02 4:4. 
Schalke 96 — Buer 07 4:1. Weſtfalenbezirk: Boruſſia Rheine — 
VfB. Bielefeld 3:0. Greven 09 — Münſter 08 1:2. 
            Südweſt=
falenbezirk: Hagen 05 — VfB. Weidenau 3:3. Jugend Betzdorf 
— Jahn Werdohl 1:3. Heſſen=Hannover: Kurheſſen Kaſſel 
Kaſſel 03 (Entſcheid) 3:1 (2:1). 
Berlin. 
Corſo Berlin — Hertha=BSC. 0:10. BV. Luckenwalde — 
Vikt. Berlin 4:1. Norden=Nordweſt Berlin — SV. Berlin 92 4:4. 
Concordia Berlin — Kickers Schöneberg 0:13. Tennis=Boruſſia 
Berlin — Union Potsdam 6:1. Alemannia Berlin — Preußen 
Berlin 0:2. 
Norddeutſchland. 
Bezirk Hamburg: Hamburger SV. — Wandsbeck 18:5. 
            Uni=
tas Hamburg — Viktoria Hamburg 3:4. Eimsbüttel — Polizei= 
SV. Hamburg 4:3. FC. Ottenſen — Altona 93 3:2. 
            Rothen=
burgsort — St. Pauli Sport 2:6. Blankeneſe — Alemannia 3:0. 
Sperber Hamburg — Vorwärts 4:5. Bremen: Nordenham — 
Bremer SV. 2:11. Komet Brewen — Friſia Oldenburg 2:1. 
Woltmershauſen — Wilhelmshavener SV. 6:1. Polizei Bremen 
— ABTS. Bremen 1:4. Harburg: Viktoria Wilhelmsburg — 
SC. Uelzen 8:2. Wilſtorf — Wilhelmsburger SC. 2:2. Bezirk 
Kiel: Raſenſport — Kilia Kiel 2:2. Eintracht Kiel — Preußen 
6:1. Hannover=Braunſchweig: Sport Rot=Weiß Hannover — 
Arminia Hannover 2:4. Eintr. Hannover — VfL. Helmſtadt 1:0. 
Mitteldeutſchland. 
Oſtſachſen: Ring Dresden — Sportgeſ. 93 Dresden 2:5. SV. 
06 Dresden — Brandenburg Dresden 1:2. Guts Muts Dresden 
— Dresdenſia Dresden 4:4. VfB. Dresden — Sp.Vg. Dresden 
3:5. Meißen 08 — Dresdener BC. 0:6. Mittelſachſen: Wacker 
Leipzig — Chemnitzer BC. 2:6. Sturm Chemnitz — Teutonia 
Chemnitz 8:3. Konkordia Plauen — VfR. Plauen 1:1. Polizei 
Plauen — Vogtl. FC. Plauen 2:8. Plauener Sp. u. BC. — VfB. 
Plauen 4:1. Mittelelbgau: Preußen Magdeburg — Fortung 
Magdeburg 2:5. Crick.=Vikt. Magdeburg — VfL. 
            Neuhaldes=
leben 0:0. Germania Megdeburg — Preußen Burg 4:6. 
            Nord=
thüringen: Sportring Erfurt — Germ. Ilmenau 0:0. Schwarz= 
Weiß Erfurt — VfB. Erfurt 0:3. Arnſtadt 07 — SC. Stadtilm 
1:0. Oſtthüringen: 1. SV. Jena — Vimaria Weimar 3:0. SV. 
Kahla — VfB. Apolda 4:6. SC. Apolda — VfL. Saalfeld 4:2. 
Nordweſtſachſen: VfB. Leipzig — Fortuna Leipzig 2:1. Armimia 
Leipzig — Wacker Leipzig 1:3. Sportfr. Leipzig TuB. Leipzig 
8:3. Sp.Vg. Leipzig — Gera 04 (Geſellſchaftsſp.) 1:0.
 Südoſtdeutſchland. 
Verbandspokal=Endſpiel. 
Mittelſchleſien — Niederlauſitz 4:5 (1:4). 
Fußball im Ausland. 
England. 1. Haupt=Pokalrunde. Middlesbrough 
South Shields 3:0. Rotherham United — Exeter City 3:3. 
London Caledonians — Creve Alexandra 2:3. Hull City — 
            Lei=
ceſter City 0:1. Liverpool — Darlington 1:0. Huddersfield 
Town — Lincoln City 4:2. Southport — Fulham 3:0. 
            Notting=
ham Foreſt — Trammore Rovers 1:0. Blackpool — Oldham 
Athletik 1:4. Mancheſter United — Brentford 7:1, Stoke City 
— Gillingham 6:1. Cardiff City — Southampton 2:1. Arſenal 
— Weſtbromwich Albion 2:0. Charlton Athletic — Bury 1:1. 
Wiexham — Swanſea Town 2:1. Shieffield Wednesday 
Boscombe 3:0. Briſtol City — Totenham Hotſpur 1:2. Preſton 
Nordhend — Everton 0:3. Port Vale — Barnsley 3:0. 
            Sun=
derland — Northampton 3:3. Mancheſter City — Leeds United 
1:0. Blackburn Rovers — Newcaſtle United 4:1. Swindon 
Town — Clapton, Orient 2:1. Portsmouth — Weſtham United 
0:2. Millwall — Derby County 1:2. Notts County — 
            Shef=
field United 2:3. Bolton Wanderers — Luten Town 2:1. 
            Bir=
mingham — Peterborough 4:3. New Brighton — Corinthians 
2:1. Reading — Grimsby Town 4:0. Burnley — Aſton Villa 
0:2. Wolverhampton Wanderer — Chelſea 2:1. 
Schottland. Aberdeen — Clyde 6:0. Airdrieonians — 
            Ran=
gers 2:7. Boneß — Hibernians 2:1. Celtic — Dunfermline 
Athletic 9:0. Cowdenbeath — Hamilton Academicals 3:1. 
Hearts — Queens Park 4:2. Motherwell — Kilwarnock 3:3. 
Partick Thiſtle — Raith Rovers 5:0. St. Johnſtone — 
            Dun=
dee 5:1. St. Mirren — Falkirk 3:2. 
Holland. HBS. — Excelſior Rotterdam 3:4. Hilverſum — 
EDO. 3:0. VuC. — FC. Dordrecht 2:2. VV. Utrecht — Ajax 
Amſterdam 0:5. BC. Haarlem — VOC. 3:1. FC. Zwolle — 
Stormvogels Ymuiden 9:1. FC. Haarlem — ADO. 3:3. De 
Spartaan — 1t Gooi Hilverſum 2:1. Feijenoord — VV. den 
Haag 5:2. Sparta Rotterdam — Blauw wit Amſterdam 0:1. 
Viteſſe Arnheim — AC. Zaandam 0:4. DOTO. — Robur et 
Velocitas 2:3. ADOVV. — Wageningen 2:2. Enſchede — Go 
Ahead Deventer 6:2. Heracles Almelo — Enſchedeſche Boys 7:1. 
Eindhoven — LONGA. 3:4. Willem II Tilburg — NOAD. 0:6. 
VV. Breda — NAC. Breda 2:2. MVV. — FC. Roermond 1:0. 
Motorſport. 
Die Winternachtfahrt des Frankfurter 
Motorrad=Club (OMV). 
35 Fahrer ſtrafpunktfrei. 
Der Frankfurter Motorrad=Club (DMV.) veranſtaltete in 
der Nacht vom 14. auf den 15. Januar zum fünften Male ſeimne 
Winternachtfahrt mit Beleuchtungsprüfung für Motorräder. 
Dieſer Nachtprüfungsfahrt war diesmal noch eine ſolche der 
ſeiſeſten Maſchinen beigegeben worden, um die Fahrt noch mehr 
in den Rahmen einer Gebrauchsprüfung zu bringen. Es 
            ſtar=
teten 60 Maſchinen, die um 6 Uhr abends ihre Fahrt über die 
313 Kilometer lange Strecke: Frankfurt—Wiesbaden—Naſſau- 
Koblenz—Altenkirchen-Limburg und zurück nahmen, wo ſie nach 
dreieinhalbſtündigem Aufenthalt in Honnef morgens um 8 Uhr 
wieder eintrafen. Die Höhenzüge des Taunus und Weſterwaldes 
ſtellten große Anforderungen an Fahrer und Maſchinen, um ſo 
mehr, als die Straßen ſtark verſchlammt waren. Trotzdem 
konnten 35 Fahrer ſtraftpunktfrei wieder im Ziel einlaufen. 
Die Organiſation der Fahrt ſwar ſehr gut. Dauſende von 
            Zu=
ſchauern waren in der Nacht auf der ganzen Strecke verteilt. 
Nachſtehende Ergebniſſe geben den Verlauf der Fahrt wieber, 
Ausgeſchieden ſind nur acht Fahrer, meiſtens durch Stürze, die 
aber alle ohne körperlichen Schaden ausgingen. 
1. Solomaſchinen: Strafpunktfrei ſind folgende 
Fahrer: Hieronimus=Köln (Zündapp/Fenag), Krahn=Offenbach 
(F. N./Haſſia), Roſenbeck=Frankfurt (New=Hudſon/Hella), 
            Zim=
mermann=Frankfurt (Horex/Fenag), Schneider=Mannheim 
(BMW./Boſch), Küchenmeiſter=Mannheim (BMW./Boſch), 
            Ger=
lach=Weil (Standard/Boſch), Heldmayer=Frankfurt (
            Dunelt/Mil=
ler), Betzler=Frankfurt (Zündapp/Fenag), Schulze=Kaleit=
            Frank=
furt (NSU./Boſch), Uhrich=Mannheim (Ernſt/MWG.), Hild= 
Franbfurt (Triumph/Lukas), Stenner=Frankfurt (F. N./Boſch), 
Eigel=Höchſt (Triumph/Lukas), Glöckler=Frankfurt (NSul./Boſch), 
Ramelow=Lorsbach (Horex/Boſch), Eckard=Offenbach (BMW.) 
Boſch). — Strafpunkte erhielten: Fvitſche=Köln auf 
            Zun=
dapp (Verſpätung infolge Sturz durch Anfahren — 5 P.) 
Ludwig=Wiesbaden auf DKW. (Verſpätung infolge Sturz — 
10 P.), Burkart=Frankfurt auf Imperia (Beleuchtungsdefekt 
            in=
folge Sturz — 5 P.), Maile=Mannheim auf Indian (
            Abblend=
birne entzwei — 5 P.), Seibel=Biſchofsheim auf DKW. (durch 
Verſpätung infolge Strz — 5 P.). 
2. Seitenwagenmaſchinen: Strafpunktfrei ſind: Braun= 
Wiesbaden (BSA./Boſch), Lindenſtruth=Offenbach (F. N./Boſch) 
van Houſen=Frankfurt (Montgommery/B. Th.), Bücker=Oberurſel 
(Bücker=Kali/Boſch), Bormann=Frankfurt (Ardie/Noris), 
            Meiſſe=
zahl=Mannheim (Triumph/Boſch), Mauſer=Frankfurt (Indian. 
Splittorf), Kahrmann=Fulda (TAS.=Kali/Boſch), Harth=
            Frank=
furt (Standard/Fenag), Hartmann=Frankfurt (Standard/Boſch) 
Eickelmann=Wiesbaden (Triumph/Lukas), Bittorf=Offenbach (
            Er=
mag/Haſſia). — Strafpunkte erhielten: Darmſtädter=Langen 
auf TAS. (infolge Verſpätung durch Reifenpanne — 5 P.) 
Stein=Wiesbaden auf Imperia (durch Verſpätung — 5 P.), Frau 
Böhler=Mannheim auf BMW. (infolge Verſpätung durch 
            Ver=
fahren — 5 P.), Harth=Frankfurt auf Standard (infolge 
            Vel=
ſpätung durch Reifenpanne — 5 P.). 
Beſte Schalldämpfung: Solomaſchinen: Zündapp 
(Hieronimus und Fritzſche) Indian (Meile) und Ernſt=MAGc. 
(Härſcher). Außerdem ausgezeichnet: BMW. (Schneider) und 
Standard (Hartmann). 
Seitenwagenmaſchinen: Standard (Harth), BSA. (Brau7) 
und Ardie (Bormann). 
Motorrad=Länderfahrt des ADAC. 
Das Prograno der vom ADAC. veranſtalteten Motorrad= 
Länderfahrt li=gt jetzt vor. Die Geſamtſtrecke beträgt ungef09l 
3100 Kilometer und wird vorbehaltlich der behördlichen 
            Ge=
nehmigung folgende Route umfaſſen: 25. März: Köln—FFülich= 
Utrecht—Amſterdam (263 Kilometer); 26. März: Amſterdam- 
Groningen—Vremen (276 Kilometer); 27. März: Bremen 
Hamburg—Roſtock (317 Kilometer); 28. März: Roſtock-Koslin 
(387 Kilometer); 29. März: Ruhetag; 30. März: Köslin—
            Dau=
zig—Bromberg (377 Kilometer); 31. März: Bromberg—Poſe‟ 
—Liſſa—Breslau (303 Kilometer); 1. April: Breslau—Gleim/? 
—Krakau (278 Kilometer); 2. April: Krakau-Budapeſt (300 
Kilometer); 3. April: Budapeſt—Wien (259 Kilometer); 4. Aprl= 
Wien-Prag—Dresden (451 Kilometer). — Der Veranſtalle‟ 
behält ſich evtl. Umlegungen, Kürzungen der Strecke vor. Leii 
nahmeberechtigt ſind alle Inhaber einer internationalen Lize‟ 
oder des nationalen Ausweiſes der DMS. Bei Seitenwäge‟ 
iſt ein Beifahrer oder 60 Kilogramm Ballaſt erforderlin 
Soziusfahrer dürfen nicht mitgenommen werden. Die 
            Rade=
müſſen teurenmäßig ausgerüſtet ſein, Kotflügel, Beleuchtuus, 
Gepäckſtände müſſen in ordnungsgemäßer Verfaſſung /e. 
Nennungsſchluß iſt am 10. März, Nachnennungen werden Noe 
bis zum 15. März bei der Sportabteilung des ADAC. aie 
genommen.
Nummer 46
Montag, den 16. Januar 1928
Seite 7
 Waſſerball. 
Die deutſche Waſſerball=Mannſchaft 
ſiegt 14:1. 
dues letzte Uebungsſpiel gegen Magdeburg. — Die deutſche 
            Ver=
tretung für den Länderkampf gegen Frankreich. 
Beim letzten Uebungsſpiel für den am nächſten Sonntag in 
Fi=ris ſtattfindenden Länderkampf gegen Frankreich präſentierte 
i. die deutſche Mannſchaft endlich in einer befriedigenden, 
            näm=
os in der folgenden Aufſtellung: 
Erich Rademacher 
(Hellas Magdeburg) 
Cordes 
Gunſt 
(Hellas Magdeburg) 
(Waſſerfreunde Hannover) 
K. Bähre 
(Waſſerfreunde Honnover) 
Schürger 
Amann” 
Kipfer 
Bayern 07 Nürnbg.) (Hellas Magdebg.) (Waſſerfr. Hannov.) 
Dieſe Mannſchaft ſchlug die gewiß nicht ſchlechte Magdebur= 
Städtemannſchaft mit 14:1 (Halbzeit 7:0) Treffern. Nachdem 
uih einige Umſtellungen vorgenommen worden waren (Aman; 
nittelle von Bähre Sturmführer, dieſer dafür Verbindungsmann 
uw der ſchußgewaltige Kipfer als Linkscußen), zeigte ſie ſich 
lanzend eingeſpielt. In ſehr ſchönen Kombinationen kam ſie 
aaner wieder vor das Magdeburger Tor und ſchoß Tor auf Tor. 
Mbei ſetzte ſich Magſdeburg tapfer zur Wehr. Amann, der 
            augen=
ltklich in Hochform iſt, ſchoß allein ſechs Treffer. Aber auch 
fer und Schürger brachten je drei Tore auf ihr Konto. Die 
eiden reſtlichen Treffer erzielten Gunſt und Bähre. Das 
            Ehren=
für Magdeburg konnte Kühne verbuchen. 
Schwimien. 
 
Kreisoffenes Schwimmfeſt in Offenbach. 
Bei dem kreisoffenen Schwimmfeſt, das geſtern SV. 
            Offen=
ach 96 in dem dorrigen Bad veranſtaltete, war Davmſtadt nur 
inr kleiner Mannſchaft vertreten. Trotzdem konnte „
            Jungdeutſch=
tüd” drei erſte und zwei zweite Preiſe, Rot=Weiß einen zweiten 
no dritten Preis mit nach Hauſe bringen. Obgleich auf dem 
ſat die erſten Größen des Kreiſes 5 des DSV. nicht vertreten 
daren, wurden doch einige beſondere Leiftungen vollbracht. Die 
ſart von 1:11,8, von dem jugendlichen Ballk=Göppingen iſt als 
anz hevvorragend zu bezeichnen und wurde in dieſem Bad früher 
ur von der erſten Seniorklaſſe erreicht. Auch die Zeit von 2:41,8 
v 14 Bahnen Bruſt, die Willi Thomas (1. SV. Ulm) gegen 
Ewdres=EFSC. (2:52,4) ſchwamm, iſt glänzend. Jung=
            Deutſch=
udd dominierte in der Jugendbruſtſtaffel über 3mal 8 Bahnen 
u=Gebauter, Schwarz, Schneider, während ſie, allerdings 
            erſatz=
eſtrhlwwächt, gegen den EFSC. eine knappe Niederlage in der 
SSenior=Beliebigſtaffel einſteckem mußten. 
Im Einzelrennen konnte Werner Kloſtermann im 
            Junior=
refftil einen ſchönen Sieg erringen. Auch der erſte Sieg im 
Midchenbwutſtſchwimmen von Alice Gebauer (Jung=Deutſchland), 
a* Margarete Schellhaas (Rot=Weiß, Darmſtadt), war ein heiß 
rſſämpfter Preis. 
Die Reſultate: 
GBruſtſchwimmen, 14 Bahnen — 182 Meter. 1. Willk Thomas, 
1. Schwimmv. Um, 2:41,4 Min.; 2. W. Endres, 1. Frankf. 
SC., 2:52,4 Min. 
Jugendfreiſtil, 8 Bahnen — 110 Meter. 1. Hans Balk, 
            Göp=
pingen 04, 1:11,8; 2. W. Engelhardt, O. SV. 96 und E. Maus; 
„Moenus Offenbach, 1:12. 
Zuniorbruſt, 8 Bahnen — 110 Meter. 1. W. Feinauer, SV., 
Mannheim, 1:33,5: 2. Karl Kiel, Mattiacum=Wiesbad., 1:34,8. 
fumior=Freiſtilſtaffel, 3mal 8 Bahnen. O.SV. 96, Alleingang, 
4:18 Minuten. 
ſungendbruſt, 8 Bahnen — 110 Meter. 1. Erich Herrmann, 
            Waſſer=
freunde Heilbronn, 1:284; 2. Werner Gebauer, Jung= 
Deutſchland Darmſtadt, 1:33,4; 3. Ernſt Weichſel, Rot= 
Weiß Darmſtadt, 1:34; 4. A. Würges, Delphin Frankfurt, und 
K. Schneider, Jung=Deutſchland, 1:34,8. 
ſüdchenbruſtſchwimmen, 8 Bahnen. 1. Alice Gebauer, 
Jungdeutſchland, 1:49,4: 2. Margarete Schellhaas. 
Rot=Weiß, 1:51,2. 
FFreiſtil, 14 Bahnen — 182 Meter. 1. Heinrich Seving, 
            Waſſer=
freunde Heilbronn, 2:22; 2. Adolf Woltersborf, Frankfurter 
SV., 2:26; 3. Willi Lichdi, SV. Mannheim, 2:26,4. 
fummior=Freiſtil, 8 Bahnen — 110 Meter. 1. Werner 
            Kloſter=
mann, Jungdeutſchland, 1:19; 2. Fritz Klüh, 1. Frankfurter 
Schwimmverein 1:21. 
Biettkampf Nr. 13. Jugendbruſtſtaffel 3mal 8 Bahnen. 1. Jung= 
Deutſchland 4:39 (Gebauer, Schwarz, Schneider); 
2. Waſſerfreunde Heilbronn 4:42. 
Riettkampf Nr. 15. 2. Freiſtilſtaffel 3mal 8 Bahnen. 1. Erſter 
Frankfurter SC. 3:51 (Mannfeld, Brehm, Cäſar); 2. Jung= 
Deutſchland 3:55 (Orlemann, Ober, Kloſtermann). 
Beſchlüſſe des Schwimmausſchuſſes 
Der Turnausſchuß der D.T. hat beſchloſſen, in Köln die drei Beſten 
nſen Einzelkämpfen auszuzeichnen. Das widerſpricht den Abſichten und 
enn Sinn der Wettkampfbeſtimmngen der D. T., die mit ihrer 
            tureri=
chn.n Auffaſſung auf dem Grundſatz der Mindeſtleiſtungen aufgebaut 
inS. Der Schw.=A. wird in einem begründeten Antrag beim T.=A. die 
Yülltigkeit ſeiner Wettbampfbeſtimmungen fordern. 
Ein Berliner Schwimmverein des D.S.V. beabſichtigt, die beſten 
kurrner=Springer des Kreiſes 30 gelegentlich eines Schwimmfeſtes in 
Barlin am 5./6. Febr. 1928 einzuladen. Der Schw.=A. ſtimmt zu, wenn 
de: Wettkampf als Vorbereitung auf die Olympiade in Amſterdam zu 
fei ten hat und auch ſo bezeichnet wird, und wenn das Kampfgericht mit 
mmdeſtens zwei Sprungrichtern der D. T. beſetzt wird. 
Eine Ueberprüffung der Ausſchreibung für Köln führte zu ihrer 
            end=
fül tögen Faſſung, die demnächſt amtlich veröffentlicht wird. 
Ueber die Eingliederung des Schwimmens in die turneriſche 
            Geſamt=
wrgabe legte Krauſe (Geeſthacht) Grundſätze vor, Sie erſcheinen dem 
Stchw.=A. als ein brauchbares Mittel, das Schwimmen zum Allgemeingut 
ini der D.T. zu wochen. Der Oberturnwart der D.T. ſoll gebeten 
            wer=
deun, zu vevanlaſſen, daß die Grundſätze allen Teilnehmern an 
            Vorturner=
uäd Turnwartelehrgängen der Turnſchule der D.T. nahgebracht werden, 
Der Uerdinger Schwvimmverein hat gegen die Durchſührung der 
Arſſerballmeiſterſchaft der D.T. in Berlin Beſchwerde erhoben. Der 
Sähwimm=Ausſchuß der D. T. kann eine andere Entſcheidung als die des 
Sſchiedsgerichts in Berlin nicht fällen, da das nach Abſchwitt F. 8 
            erfor=
darliche Spiel von 2X3 Minuten als ein neues Spiel anzuſehen iſt, zu 
demm Hamburg 1816 mit voller Mannſchaft anzutreten berechtigt war. 
Ueber die Geſtaltung und Zweckſetzung der Lehrgänge im 
            Schwim=
maen an der Turnſchule der D. T. wurde eingehend beraten und die 
            Lei=
tung der Turnſchule gebeten, noch 1928, allerdings erſt nach dem Kölner 
Irirnfeſt, etwa im Auguſt, einen mindeſtens achttägigen Lehrgang für 
Borſchwimmer und Schwimmwarte vorzuſehen, bei dem insbeſondere das 
Eckbwimmen im volkstümlichen Sinne und die Lebensrettungsarbeit 
            be=
nö cſichtigt werden. 
Für das Schwimmfeſt der D.T. liegen aus Darmſtadt, Hannover und 
Atktona (Elbe) Einladungen vor. Dem Schwimm=Ausſchuß erſcheint 
Alltona der gegebene Ort zu ſein. Eine Beſchlußfaſſung erfolgt ſpäter. 
Für den Fall, daß in den endgültigen Ausſcheidungskämpfen für 
Anrnſterdam auch die Turnerſpringer ſiegen, ſoll eine Begleitung aus der 
2.. T. beantragt werden. 
Lehrfilme hat der Schwimm=Ausſchuß von jeher als außerordentlich 
ſürdernd bezeichnet. Die D.T. ſoll nochmals gebeten werden, die Her=
Hellung von gulen ſchwimmeriſchen Lehrfilmen zu ermöglichen.
 Der Antrag der „Eintracht”=Leipzig auf Genehmigung eines 
            ſtän=
digen D. T.=offenen Hallenſchwimmfeſtes wird nicht befünportet. 
Ein ſtärkeres Betonen der Stromſchwimmen und der 
            Langſtrecken=
ſchwimmen erſcheint dem Schwimm=Ausſchuß erforderlich. Die Kreiſe 
werden gebeten, kreisſeitig das Stromſchwimmen und das 
            Langſtrecken=
ſchwimmen mehr als bisher zu pflegen. Da ein Stromſchwimmen für 
die ganze D. T. zurzeit noch nicht lohnend iſt, nimmt der Schwimm=
            Aus=
ſchuß in Ausſicht, jährlich wechſelnd je ein Stromſchwimmen auf Antrag 
als D. T.=offen zu genehmigen. Anträge ſind an den Schwimmwart der 
D. T. zu richten. 
Um ein klaves Bild über dis Mitarbeit der D.T. in der D.8.R.G. 
zu erreichen, ſoll eine Umfrage veranlaßt werden. 
Winterſport. 
Die deutſche Olympia=Skimannſchaft 
in der Schweiz. 
Deutſche belegen in Pontreſina die erſten Plätze. — Trojani 
ſpringt 72 Meter weit. 
Nach dem Vortraining in Oberſtaufen (Allgäu) hat ſich die 
deutſche Olympia=Ski=Mannſchaft nach dem bei St. Moritz 
            ge=
legenen Pontreſina begeben, wo ſie am Sonntag bei Ski=
            Wett=
ſpringen auf die Olympia=Mannſchaften der Schweiz, von 
            Ita=
lien und Japan traf. Die Deutſchen ſpielten bei dieſen Kämpfen 
eine ſehr gute Rolle, ſie konnten von den ſieben erſten Plätzen 
nicht weniger als fünf belegen und erzielten Leiſtungen, die zu 
den beſten Hoffnungen berechtigen. Den Sieg erzielte der 
            Thürin=
ger Recknagel, der beim erſten Sprung 65 und dann in den beiden 
nächſten je 65 Meter erreichte. Nicht weſendlich ſchlechter ſchnitt 
L. Kratzer=Tegernſee ab, der mit einem Sprung von 63,5 Meter 
auſwartete. Eiwe Glanzleiſtung vollbrachte der junge Schweizer 
Trojani, der nach ſeinem kürzlich erzielten Sprung von 71 Meter 
dieſe Leiſtung und damit den Rekord der Bernina=Schanze auf 
72 Meter verbeſſern konnte. Beim letzten Sprng kam Trojani 
noch etwas über dieſe Marke, jedoch ſtürzte er. Die Leiſtungen 
wären ohne Zwveifel allgemein noch beſſer geworden, wenn 
nicht die Abfahrtsſchnelligkeit unter der Wärme und den damit 
verſchlechterten Schneeverhältniſſen gelitten hätte. 
1. Recknagel=Deutſchland Note 17,439 (63, 65, 65 Meter); 
2. Louis Kratzer=Deutſchland Note 17,041 (62, 63,5, 61 Meter); 
3. Trojani=Schweiz Note 16,533 (69, 72, 72 Meter geſtürzt); 
4. Heiler=Deutſchland Note 16,434 (57, 64, 60 Meter); 5. Padrut= 
Schweiz Note 16,333 (3, 57, 65 Meter geſtütrzt); 6. K. Neuner= 
Deutſchland Note 15,610; 7. W. Elaß=Deutſchland Note 15,402. 
Leichtathletik. 
Hallenſportfeſt in Münſter /W. 
Hyuben gewinnt den Sprinterdreikampf. — Steinhardt=Karlsruhe 
ſchlägt Troßbach. 
Das wiederunt von Preußen Münſter veranſtaltete zweite 
Hallenſportfeſt in der Hälle „Münſterland” ſah einige der beſten 
deutſchen Leichtathlcten am Start. Im Sprinterdreikampf bewies 
Meiſter Houben, daß er auch in der kommenden Saiſon 
            wohl=
gerüſtet am Start erſcheinen wird. Er gewann den 
            Sprinter=
dreikampf glatr vor dem hoffnungsvollen Dortmunder Jonauh, 
dem Münſteraner Ahrens und ſeinem enttäuſchenden 
            Klubkame=
raden Schüller. Das 60 Meter=Hürdenlaufen endete nach einem 
harten Kampf mit knappem Siege des Karlsruher Steinhardt 
über den Deutſchen Meiſter Troßbach. In den Pendelſtaffeln 
ſchnitt Dortmund 95 am beſten ab, nachdem die erſte Mannſchaft 
der Preußen Krefeld wieder einmal den Sſtab verloren hatte. — 
Die Ergebniſſe: 
1500 Meter Einladungslaufen: 1. Boltze=Hamburg 4:10,8 Min.; 
2. Hobus=Paderborn 4:19,6 Min. 
Sprinterdreikampf, 50 Meter: 1. Houben=Krefeld 5,8 Sek.; 2. 
            Jo=
nath=Dortmaind 6 Sek.; 3. Schüller=Krefeld. — 60 Meter: 
1. Houben 6,9 Sek.; 2. Jonath 7 Sek.; 3. Ahrens=Münſter. 
70 Meter: 1. Houben 8,1 Sek.; 2. Jonath 8,2 Sek.; 3. Ahrens. 
Geſamtergebnis: 1. Houben 17 Puncte; 2. Jonath 14 Punkte; 
3. Ahrens 9 Punkte. 
60 Meter Hürden: 1. Steinhandt=Karlsruhe 8,2 Sek.; 2. Troßbach 
Berlin 8,3 Sekunden. 
4mal 50 Meter: 1. Dortmund 95 23,6 Sek.; 2. Preußen Krefeld 2. 
10mal 50 Meter: 1. Dortmund 95; 2. Münſter 08 2. 
3mal 1000 Meter: 1. T.u. S. Bochum 8:27 Min.; 2. DSC. 
            Güters=
loh; 3. Preußen Krefeld. 
Boxen. 
Erfolge der Boxabteilung des Sportvereins 1898 Darmſtadt. 
Zur Vorrunde um die Meiſterſchaft im Mainbezirk (
            Süüd=
weſtdeutſcher Amateur=Boxverband), die am letzten Samstag in 
Wiesbaden (Pqubinenſchlößchen) vor zahlreichem Publikum von 
ſtatten ging, hatte die Boxabteilung vom rührigen Sporwerein 
1898 drei ihrer Beſten entſandt. Die Erfolge, die den 
            Darmſtäd=
tern beſchieden waren, entſprachem vollauf den Erwavtungen und 
ſind in anbetracht der erſtklaſſigen Gegner ganz vorzüglich. 
            Hech=
ler und Heß erkämpften in ſeinem Stil zwei ſchöne, überlegene 
Siege, nur Weimer, der gegen den mehrfachen Südweſtdeutſchen 
Meiſter Mielke, Eintracht Frankfurt, von vornherein auf 
            verlore=
nem Poſten ſtand und dazu noch infolge Krankheit völlig 
            indis=
poniert war, verlor durch Aufgeben. 
Bantamgewicht: Hechler SV. 98 Darmſtadt—Hitze Sparta 
Frankfurt. Der Darmſtädter brachte in der erſten Runde 
            wieder=
holt prächtige Geraden und gut ſitzende Rechshaken herein. Seine 
ſaubere Deckung, verbunden wit kluger Techmik, ſicherten ihm die 
erſte Runde vor Hitze, der meiſt nur auf Deckung treffen konnte. 
In der zweiten Runde ging der Frankfurter wohl forſch ins 
Zeug, ohne daß aber Hechler ihm irgend etwas ſchuldig geblieben 
wäre. Denn auch hier landete der 98er hinter einander gut 
            ge=
zielte Geſichts= und Körpertreffer, ſo daß dieſe Runde 
            Unentſchie=
den ergab. Zu Anfang der Schlußrunde traf der Darmſtädter 
dreimal mit genauen Rechshaken auf Hitzes Kinn, wwodurch dieſer 
um Sekunden „ſchwamm”. Auch bis zum Schluß blieb Hechler 
durch gutes Parieren und blitzſchnelles Schlagen klar überlegen. 
Das Urteil des Kampfrichſters erbrachte einen glatten Punktſieg 
für Hechler. Der Kampf war techniſch wohl der beſte des Abends. 
Weltergewicht: Heß, SV. 98 Darmſtadt-Veeck, Sparta 
            Frank=
furt. Nach ausgeglichener erſter Runde kam Heß in den zweiten 
drei Minuten ganz klar in Führung. Syſtewatiſch zermürbte er 
alsdann ſeinen Kontrahenten mit ſchweren Geſichts= und 
            Körper=
treffern, mittels ſchneller Aufwärtshaken und Geraden, die Veeck 
ſehr benommen machſten. In der Schlußrunde kämpfte Heß mit 
verbiſſener Energie unter vollem Kräfteeinſatz. Der Frankfurter 
mußte jetzt allerhand einſtecken. Auf mehrfache rechte und linke 
Kinnhaken hin ging Veeck nicht weniger als viermal bis 8 und 9 
zu Boden, weil er ſtark „Groggi” war. Speziell die letzte Minute 
offenbarte die große Ueberlegenheit des nun ins richtige 
            Fahr=
waſſer gekommenen Darmſtädters. Der Gongſchllag rettete Veeck 
vorm ſicheren Knockout. Es iſt nichſt fehl, dieſe Begegnung als 
die raſſigſte der Vorrunde anzuſprechen, wovon auch der überaus 
kräftige Beifall zeugte. 
Durch dieſe Siege haben ſich die beiden Darmſtädter für die 
Teilnahme an der Zwiſchenrunde, die kommenden Samstag abend 
in Fechenheim zum Austrog kommt, qualifiziert. Hechler trifft 
dabei auf den brillanten Hermannſohn vom 1. Mainzer Boxklub 
und Heß hat Weiß (Eintracht Frankfurt), einen ganz harten 
Kämpfer, als Gegner. Hoffen wir auch dabei auf erfolgreiches 
Durchſetzen unſerer Einheimniſchen.
 Pferdeſport. 
Sitzung der Oberſten Rennbehörde. 
Verzicht auf die Züchterprämien. — Gegen das Doping. 
In den Räumen des Union=Clubs in Berlin hielt die 
Oberſte Rennbehörde für Vollblutzucht und Rennen ihre erſte 
Sitzung in der neuen kürzlich erfolgten Zuſammenſetzung ab. 
Vei den Wahlen wurde der bisherige langjährige Vorſitzende 
Landesſtallmeiſter a. D. von Goetzen und ſein Stellvertreter 
Frh. S. A. von Oppenheim ohne Debatte durch Akklamation 
wiedergewählt. Desgleichen erfuhren die Ausſchüſſe für Flach= 
und Hindernisrennen keine Aenderung. Auch der 
            Diſziplinap=
ausſchuß bleibt in der bisherigen Zuſammenſetzung mit den 
Herren von Goetzen, Frh. v. Oppenheim und Graf Weſtphalen 
beftehen. Die gleichen Herren bilden den Arbeitsausſchuß. Die 
Zuchtkommiſſion ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Frh. v. 
            Op=
penheim (Vorſitzender), M. Friedheim (Stellv. Vorſitzender), 
Graf Arnim, E. Biſchoff und H. v. Mackenſen. Nach der 
            Kon=
ſtituierung waren gleich einige wichtige Entſcheidungen zu 
            treſ=
fen. In der Frage der Erhebung der Abgaben an den 
            Zucht=
fonds für das laufende Jahr wurde folgendes befchloſſen: Im 
Hinblick auf den Umſtand, daß an der bisherigen Verwendung 
des Zuchtfonds ſeitens der Rennvereine von den Züchtern Kritik 
geübt wurde, entſchloß ſich die Zuchtkommiſſion, auf die ihr It. 
§ 31 der Rennordnung zuftehenden Prämien zu verzichten. Die 
Vereine ſollen über die erſparten Beträge geſondert Rechnung 
führen und ſie zur Dotierung von Zuchtrennen für inländiſche 
Pferde verwenden. Die Mehrzahl der Mitglieder der 
            Renu=
behörde iſt der Anficht, daß durch Erhöhung bzw. Vermehrung 
der Rennpreiſe am eheſten den Intereſſen der deutſchen Zucht 
genutzt wird. Die bisherigen Maßnahmen in Geſtalt der 
            Deck=
gelderbeihilfen für die Saiſon 1928/29 gelangen alſo in Fortfall. 
Bezüglich der Bewilligung des Totalifatorbetriebes für die 
            kom=
mende Saiſon konnte der Vorſtand die erfreuliche Mitteilung 
machen, daß der Hauptausſchuß des Landtages bei der 
            Be=
ratung über den Geſtütsetat den Voranſchlag des Miniſteriums, 
durch den die prozentualen Anteile ſichergeſtellt werden, 
            ge=
nehmigt hat. Der Oberſten Reunbehörde liegen zahlreiche 
            Gut=
achten des Landwirtſchaftsminiſteriums über die Arbeiten der 
ſtaatlichen Antidopingkommiſſion ſowie Vorſchläge zur 
            Be=
kämpfung des Dopings vor. Danach wird es in dieſer Saiſon 
möglich ſein, mit neuartigen Unterſuchungsmethoden wieder 
gründlicher gegen das Dobing vorzugehen. Die in zweiter 
Lefung vorliegenden Anträge zur Rennordnung wurden 
            ſämt=
lich angenommen. 
Hockey. 
Süddeutſchland. 
Frantfurter S. C. 1880 — Weiß=Blau Aſchaffenbuvg 5:2. 
Poſt S.V. Frankfurt — F. S.V Mainz 05 
2:1. 
Rot=Weiß Fvankfurt — T. G. 78 Heidelberg 
0:7. 
Weiß=Blau Aſchaffenb., Damen — Frankf. 60, D. 2:0. 
T.V. 1860 Frankfurt 2. — Stadt S. V. Frankfurt 1. 0:1. 
S.C. 1880 Frankfurt — T.V. 1857 Sachſenhauſen . 6:0. 
V.f.R. Mannheim — Weiß=Blau Aſchaffenburg . 2:3. 
Mainheimer T.G. — T. V. 46 Heidelberg . . . . 2:2.
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt.
 Oper der Woche. Muſikal. Leit.: Kapellm. Merten. Mitw.: A. 
Jordan (Tenor). O 17.45: Leſeſtunde. Aus dem Roman „Jvanhoe‟ 
von Scott 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.45:
 Kapellm. Nettſtraeter: Zur Aufführung zweier Opern von Gretry 
und Lortzing. S 19.15: Engliſche Literaturproben. 19.30- 
Englil
 Stuttgart. 
Mönſtag, 16. Jan. 16.15: Aus dem Reiche der Frau. O 16.30- 
Uebertr. Frankfurt: Konzert. Leit.: Kapellm. Merten. Soliſt: 
Aug. Jordan (Tenor). Wagner: Vorſpiel 3. Akt Lohengrin. — 
Humperdinck: Fant. Hänſel und Gretel. — Puccini: 2 Arien des 
Cavaradoſſt aus Tosca. — Mascagni: Aus Cavalleria ruſticana. 
— Leoncavallo; Lied des Cano aus Bajazzo. — Strauß: Eine 
Nacht in Venedig. O 18.15: Bekanntgade der Beſetzung. O 18.30: 
Aus dem Städt. Opernhaus: Lohengrin”. Oper in 3 Aufzügen 
von Wagner, O 22.30: Uebertr. aus dem Bach=Saal in Berlm= 
Konzert des Jazz=Sinfonie=Orcheſters Jack Hilton, London. 
Berlin. 
Montag, 16. Jauuur. 15.30: Dr. G. Haupt: Das Kind in der 
Neuzeit. O 16: Alice Caminer: Kräfteökonomie bei den Bewegungen 
des täglichen Lebens. O 16.30: „Ich bin Ich”. Noman von Olden. 
O 17: Konzert. Mozart: Trio G=dur. — Schumann: Der 
            Nuß=
baum. — Schumann: Du biſt wie eine Blume. — Schumann= 
Mondnacht. — Schumann: Im wunderſchönen Monat Mai. — 
Schumann: Die Soldatenbraut Alice Fränkel (Sopran). Flügel: 
Mackeben. — Brahms: Trio C=Dur. O 18.20: Techniſche 
            Wochen=
plauderei. O 18.45: Dr. F. Leppmann: Die Richtungen der Poeſie. 
(Das Tragiſche.) O 19.10: Bürgermeiſter V. Noack: „Die 
            Arbeiter=
heimſtätte in der Großſtadt. O 19.35: Dr. Singer: Einführung zu 
nachfolgendem Oratorium. O 20.10: „Guſtav Adolf” für Chor, 
Soloſtimmen, Orcheſter und Orgel von M. B
 evangel. Prediger, Volk, ſchwediſche und deutſche Krieger, Prieſter und 
Mönche. Zeit der Handlung: 1630—1632. — Anſchl.: 
            Tagesnach=
richten. O 22.30: Kapelle Marek Weber.
 Deutſche Welle. Montag, 16. Jan. 12: Engliſch für Schüler. 
An Ellection Day. How England is governed. o 14: Rechnen 
für Kaufleute und ſelbſtändige Handwerker. o 14.30: 
            Kinder=
ſtunde: Märchen und Beſchichten. Schneewittchen. O 15: Hilde 
Weigel: Unſere ländlich=weibliche Jugend. O 15.35: Wetter und 
Börſe. O 15.40: Speiſefolgen. O 16: Franzöſiſch (
            Kulturkundlich=
literariſche Stunde). o 16.30: Dr. Würzburger, Dr. Roeſeler: 
Philoſophiſche Geſpräche zur Lebensgeſtaltung (Dialog). o 17: 
Berlin: Konzert. O 18: Techn. Lehrgang für Facharbeiter und 
Werkmeiſter: Werkſtoffe im Maſchinenbau. 18.30: Engliſch 
für Anfänger. O 18.55: Min.=Rat Dr. Kahl: Der deutſche Wald 
in Einzelbildern. Einl. zu d. gleichnam. Vortragsreihe. 19.20: 
Frau v. d. Trenck: Aus Werken von Siegfried von der Trenck. 
Einl.: Dr. Birkenfeld. O 20.10: Berlin: „Guſtav Adolf” (für 
Chor, Soloſtimmen Orcheſter und Orgel, von M. Bruch, geb. 
1828). O 22: Preſſenachrichten. O 22.30: Jazz=Sinfonie=Orch. Jack 
Hylton, London. 
Wetterbericht. 
Vorausſichtliche Witterung am Dzenstag, 17. Januar 
(nach der Wetterlage vom 15. Januar): 
Wolkiges, mildes Wetter mit zeitweiſen Regenfällen. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
 Haupiſchriftieitung. Ruboif D 
Verantwortllch für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann: 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Druc 
und Verlag: E. C. Wittlch — ſcmtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich: Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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Seite 8
Montag den 16. Januar 1928
Nummer 16
ORPHEUM ORPHEUM ORPHEUM Heute 
Montag, den 16. Januar 
Premiere 
des 2. Gasispiela:
DaLABt
 D In der hervorragenden Berliner Originalbesetzung 
Hans Mierendorfk, Friedr. Lobe, Ernst Wendt, Gg Baselt, Marion Heiden.
 P. S. Im Interesse der 
            Span-
nungsgehalts und somit im 
            In-
teresse der Besucher wird höf 
ersucht, über die Lösung resp. 
die Person des Hexer 
            Still-
sehweigen zu bewahren, 
Mäßige Preise von 1 Mk. an 
1229
 Palast-Lichtspiele 
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Der Alexander Cord--Fllm 
Die gestohlene Braut 
BiIIle Dove, mit den großen träumerischen, 
schwarzen Augen, dem Scharm ihrer fraulichen 
Erscheinung — Lloyd Haghes, vornehm und 
männlich in einer Handlung voll dramatischer 
            Höhe-
punkte u. spannend vom Anfang bis zum letzten Bilde 
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Freitag, 20. Jan., abends 8 Uhr 
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Die Vorträge finden ſtatt: Im Saal 2, 
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freien Eintritt. Redner: G. Knecht. (*1378
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Bettstoffreste nur in 
guten Qualitäten . von 00 an 
Haushaltungsschuke 
bar 19.00 
extra schwere 
Volvet-Gualität 3.00 
Gummistrümpfe 
1.00 
starke Qualität. 
Ia poröse Qualität, unter 
Seidenstrümpft 
            unsicht-
bar iu tragsen Stek. 14.00.
 M.Kattler 
Rheinstr. 3 (1243