Darmstädter Tagblatt 1927


31. Dezember 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 362 Samstag, den 31. Dezember 1927.
190. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Strel uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung au Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitrelbung fällt ſeder
Nabatt weg. Banklonto‟: Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbant.

Der Nampf gegen vie Miegsſcasinge.

Anterfuchung der Kriegsſchald.
Eine Rundfrage.
ſemtrale Komitees und Gelehrte über die Kriegsſchuld.
Ein norwegiſches Komitee von Völkerrechtsgelehrten hat ſich
huen ſeit Jahren mit dem Kriegsſchuldproblem beſchäftigt und
zurch internationale Rundfragen der Wahrheit näherzukommen
eſutcht. Davon hat die breitere Oeffentlichleit bisher nichts ge=
füffßt
. Wie das Berl. Tageblatt jetzt mitteilt, veröffentlicht das
cmrnitee ein 400 Seiten ſtarkes Buch, das gleichzeitig in fran=
iſſiſch
, engliſch und deutſch erſcheinen ſoll. Nach aufänglichen
Aufßerfolgen iſt zur Grundloge der Weg einer Fragenformulie=
tysg
des amerikaniſchen Senators Owen gemacht worden, der
nei Frage geſtellt hat, einmal, ob die Friedensverträge ſich auf
yrausſetzungen gründen, daß eine Mächtegruppe die alleinige
arantwortung für den Krieg trägt, während andere Gruppen
m. keine Veranzwortung haben, und die andere Frage, ob die
Farrausſetzungen mit den jetzt vorliegenden Tatſachen derart
Gy=reinſtimmten, daß das Gewiſſen der Menſchheit die Friedens=
enträge
ruhig hinnehmen darf, als eine gerechte Beſtrafung.
luff dieſe Frage haben holländiſche, ſchweizeriſche, ſchwediſche,
nimländiſche und norwegiſche Gelehrte geantwortet, zum Teil
ach Ländern zuſammengefaßt als Sammelgutachten. Die erſte
uugge wird von ſämtlichen Gelehrten bejaht. Bei der zweiten
mage vertreten alle im weſentlichen den Standpunkt, daß die
r den Friedensverträgen erzwungene Entſcheidung in Wider=
awuich
zu alſen Rechtsprinzipien ſteht, die in der ziviliſierten
Zult anerkannt ſind. Ein Gelehrter geht noch weiter. Der
Azwede Spens kommt zu dem Ergebuis, daß ſich die alleinige
chuld Deutſchlands weder vonr moraliſchen noch vom juriſti=
hun
Standpunkt aus rechtfertigen laſſe, und der Schwede Haſſel=
Ich. fügt hinzu, die fiegreichen Mächte hätten natürlich einge=
wen, baß Deutſchland nicht allein am Kriege ſchuld ſei, und hät=
y
ſich infolgedeſſen der Macht bedient, die ihnen der Sieg gab.
Das Werk wird gerade dadurch, daß neutrale Perſönlichkeiten
uinter ſtehen, ein wichtiger Beitrag zur Kriegsſchuldfrage und
rſſ: dazu beitragen, die Lüge von der deutſchen Alleinſchuld zer=
ön
en zu helfen.
* Ein verfrüßter Silveſier=Scherz.
Der parlamentariſche Klatſch treibt offenbar auch wwährend
zi Reichsiagsferien noch ſeine Blüten. Ein Gerücht, das vor
2o chen ſchon in der Wanselhalle des Reichstages herumgereicht
unde, jaucht jetzt plötzlich in einem Berlner Spätabendblatt
etciſſermaßen als eine große Jutrige gegen den Reichskanzler
mo ſein Kabinett auf. Wenn wir den Gedankengängen dieſer
ſapierſenſation nachzehen, dann wird darin auseinandergeſetzt,
g bei den vernünftigen Leuten der Sozialdemorraten eine Ab=
eſchung
gegen Neurahlen beſtehe, weil ſie eine Radikaliſierung
huer Fraktion befürchten, und daß ſie deshalb lieber ohne Neu=
neihlen
an die Regierung kommen wollten, entweder in der
o=m der Weimarer Koalition oder in der Wiederauferſtehung
ei Eroßen Koalition. Mittelpunkt dieſer Verſchwörung ſoll
ei Frattionsvorſitzende des Zentrums, v. Guérard, ſein, der
yue jede Fühlungnahme mit ſeiner Fraktion und ohne ſozar
en. Reichslanzler zu benachrichtigen, ſich mit den Sozialdemo=
ag
en und Demolraten zuſammengeſetzt uns Pläne geſchmedet
ahre für ein Kabinett Eusrard, hinter dem im günſtigſten Fall
13 Zentrum, Sozialdemokraten, Demotraten, Wirtſchaftspartei,
ageriſche und Deutſche Voltspartei ſtehen würden. Sosar Mi=
ſneiliſten
ſollen ſchon beſtehen: Herr Hermes als Reichsernäh=
arn
gsminiſter, der Soz aldemokrat Keil als Finanzminiſter, fer=
er
ſollen die Sozialdemokraten das Innenminiſterium und das
irei sminiſterium erhalten, während die übrigen Poſten auf die
ineren Parleien an eilmäßig umgelegt werden, wobei zwiſchen
n. Zeilen zu verſtehen gegeben wird, daß die Deutſche Volks=
intei
mit Herrn Dr. Streſemann und Dr. Curtius mitmachen
ürde.
Wir nehmen an, daß ſämtliche Beteiligte ſehr raſch mit einem
ernienki bei der Hand ſein werden. Das würde aber nicht ein=
au
, etwas beſagen, weil den Fraltionsführer in dieſem Augen=
ür
gar nichis anderes übrig bleiben wird, als glatte Ableug=
U g. Aber auch die inneren Zuſammenhänge ſprechen mit allen
uungen gegen die Wahrſcheinlichkeit eines derarigen Experi=
erides
. Es iſt wohl richtig, daß das Zentrum ſich in der Koa=
tnon
mit den Deutſchnatioſalen, nicht mehr ſonderlich wohl
z4, zumal ſeit das Schulgeſetz ſich immer mehr im Nebel auſ=
ſt
. Es wird vermutlich auch richtig ſein, daß die Sozialdemo=
anen
Herrn v. Gusrard zu verſtehen gegeben haben, ſie ſeien
imeit, wegen eines Schulgeſetzes mit ſich reden zu laſſen, aber
cyer nur zu dem Zweck, damit Unfrieden zwiſchen Zentrum und
eurtſchnationalen zu ſäen. Wer aber einen Blick für parlamen=
nufſche
Zuſammenhänge hat, wird es für ausgeſchloſſen erllären
üſſen, daß ein ſolches Herumwerfen des Ruders bei einem ſter=
incen
Reichstag möglich iſt. Es lann ſein, daß im Laufe des
Echiſten Jahres die Koalition auffliegt. Es kann ſein, daß dann
m. Regierung der Weimarer oder der Großen Koalition gebil=
0wird. Ganz felbſtverſtändlich iſt aber dann, daß der erſte
chiritt der neuen Regierung die Auflöſung des Reichstages ſein
ſiuch, wenn man ſich nicht ſogar darüber verſtändigt, daß die
aiſlickgetretene Regierung den Wahlkampf führt. Weder die
o; kaldemokraten noch das Zentrum werden es den Deutſch=
uin
onalen gönnen, daß ſie vor den Neuwahlen noch ein halbes
(hr Zeit haben, ſich als Oppoſition geſund zu machen. Des=
Uo iſt die Konſtruktion dieſer geheimen Jutrige ſo vollkommen
eiſehlt, daß man die Veröffentlichung nur ais einen etwas der=
ünigten
Sitbeſterſcherz bezeichnen darſ.

Die Abmachungen der Sozialiſten
über die Räumung.
Eine Erklärung der deutſchen Sozialdemokraten.
Berlin, 30. Dezember.
Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands
beſchäftigt ſich in einer Zuſchrift an die Preſſe mit der Aeußerung
Paul=Boncours auf dem außerordentlichen franzöſiſchen Partei=
tag
, daß die Luxemburger Konferenz vom 21. November 1926 im
Einvernehmen mit den deutſchen Sozialdemokraten die Räu=
mung
des beſetzten Gebietes von der Schaffung einer
Sicherheitsbedingung, nämlich der internationalen Kon=
trolle
, abhängig gemacht hatte. Die Zuſchrift gibt den Wort=
laut
der diesbezüglichen Luxemburger Beſchlüſſe wieder und
erklärt weiter: Es wurde in der Debatte insbeſondere von
de Brouckére, der den Vorſitz führte, mit Zuſtimmung der übngen
Delegationen ausgeführt, daß man z. B. die im Rheinland, alſo
in Köln, anſäſſigen Konſuln der Völkerbundsmächte unter Zu=
ziehung
eines Vertreters der Reichsregierung als Kontrollkom=
miſſion
des Völkerbundes konſtituieren könnte. Von dem Ver=
treter
der deutſchen Sozialdemokratie wurde mit Entſchiedenheit
und wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß die deutſche Partei
einem ſolchen Sonderregime ſür das Rheinland nur als freiwil=
lige
Gegenleiſtung für den freiwilligen Verzicht Frankreichs auf
die volle Ausnutzung ſeines Beſetzungsrechts zuſtimmen könnte.
Infolgedeſſen müßte dieſe Sonderkontrolle für das Rheinland
ſpäteſtens mit Ablauf der 15jährigen Beſetzungsfriſt ihr Ende
ſinden.
* Der franzöſiſche Salonſozial ſt Paul=Boncour, der in ſeinem
Herzen Nationaliſt, ebeuſo wie Poincars, iſt, hat auf dem Partei=
tag
der franzöſiſchen Sozialiſten die Behauptung aufgeſtellt,
daß auch die internationale Sozialdemokratie, unter Zuſtimmung
der deutſchen, die Räumung der Rheinlande von der Schaffung
einer internationalen Kontrolle abhängig gemacht hätte. Dieſe
Behäuptung iſt der deutſchen Sozialdemokratie unbequem. Sie
rüät deshalb mit ſtarkem Beweismaterial heraus und veröffent=
licht
die Entſchließungen der Luxemburger Konferenz von 1926,
auf die ſich Paul=Boneour beruft. Daraus und aus dem ein=
gehenden
Kommentar, den der Vopwärts dieſen Reſolutionen
anſchließt, geht allerdings hervor, daß die deutſche Sozial=
demokratie
etwas ganz anderes gemeint hat. Sie iſt mit
Ueberwachung des geräumten Gebietes ein=
verſtanden
nur in der Zeit, die nach dem Buch=
ſtaben
des Verſailler Vertrags als Beſatzungs=
friſt
gedachtiſt, alſobis 1935. Für ſpätere Zeit ſcheint
ihr der Gedanke einer gegenſeitigen Kontrolle vorgeſchwebt zu
haben, was ja auch ſehr gut diskutabel iſt etwa in der Form,
daß eine internationale Kontrolle eingeſetzt wird, die auf beiden
Seiten der deutſchen Grenze, alſo auch in Belgien und Frank=
reich
die Rüſtungsmaßnahmen zu überwachen hätte. Allerdings
wie Herr Paul=Boncour ſich dazu geſtellt hat, ob er eine ſolche
Interpretation auf Gegenſeitigkeit mitmacht oder die Kontrolle
dauernd als eine einſeitige Belaſtung Deutſchlands angeſehen
wiſſen will, darüber erfahren wir nichts. Das iſt aber ſchließlich
das Entſcheidende. Die deutſchen Sozaldemokraten haben auch
in Luxemburg ein erſtaunliches Maß von Verſtändnis für die
Pſychologie der anderen gezeigt, haben es aber nicht erreicht, daß
auch auf die Pſychologie des deutſchen Volkes Rückſicht genommen
wird. Sie ſcheinen vor allem nicht einmal den Verſuch unter=
nommen
zu haben, nachzuweiſen, daß Deurſchland nach Erfüllung
der Entwaffnungsverpflichtungen und nach dem Abſchluß des
Dawesplanes ein Recht auf ſofortige Räumung des Rheinlandes
hat. Für dieſes verbriefte Recht auch noch einen beſonderen
Preis den Franzoſen zu zahlen, iſt eine Zumutung, die außerhalb
der deutſchen Sozialdemokratie wohl nirgends auf Verſtändnis
toßen wird.
Neujahrsempfang beien Reichspräſidenten.
* Berlin, 30. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Antritt des neuen Jahres wird in Politik und Diplo=
matie
ſich in der nachgerade ſchon gewohnten Form abſplelen.
Der Reichspräſident, der vermutlich diesmal von einem Erlaß an
das deutſche Volk abſehen wird, empfängt um 12 Uhr das diplo=
matiſche
Korps. Vor dem Palais nimmt eine Ehrenwache in
ſeidmarſchmäßiger Uniform Aufſtellung. Nuntius Pacelli wird
als Doyen des Korps die Glückwünſche überbringen, worauf der
Reichspräſident erwidert und der Sehnſucht nach wirk=
lichem
Frieden Ausdruck gibt. Anſchließend empfängt der
Neichspräſident die Reichsregierung, die preußiſche Regierung,
den Reichsrat und die Vertreter der anderen Zentralbehörden.
Eine politiſche Kundgebung iſt vermutlich bei der
Erwiderung auf die Glückwünſche der Reichs=
regierung
zu erwarten. Jedenfalls ſpricht man in
parlamentariſchen Kreiſen davon, daß der Reichspräſi=
dent
auf die Notwendigkeit hinweiſen wird,
vor Auflöſung des Reichstags die ſchwebenden
großen Geſetzentwürfe zuerledigen.
Neujahrsferien des Reichskabinetts.
Das Reichskabinett hat während der Weihnachtswoche ſeine
Beratungen fortgeſetzt, um das Programm für die kommende
Reichstagstagung feſtzulegen und die Vorbereitungen für die
Länderkonferenz zu treffen. Es wird in den nächſten Tagen eine
Pauſe eintreten laſſen, da mehrere Miniſter Berlin zu verlaſſen
gedenken. Erſt in der zweiten Januarwoche ſollen die Beſpre=
chungen
wieder aufgenommen werden, da gleichzeitig auc wie
der der Reichstag einſetzt. Der Bildungsausſchuß wiſſt nac=
einen
letzten Verſuch mit dem Schnlgefetz maden

4Jahreswende in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende Dezember.
Das Jahr 1927 erſcheint den Franzoſen als ein Jahr der
Konſolidierung und Entſpännung. Es geht ein Klärungsprozeß
in der Finanz= und Außentolitik vor ſich, der ſehr bemerkens=
wert
iſt. Freilich, alles ging langſamer und ſchwieriger, als man
dies erwartete, es gab Rückſchläge und Enttäuſchungen, und
manchen Moment ſchien es ſehr zweifelhaft, ob die außenpoli=
tiſche
Entſpannung, die mit Locarno und Thoiry begann, wirk=
lich
vorwärts ging. Aber ſelbſt die Peſſimiſten müſſen dies
zugeben von einem Rückſchritt in der Außenpolitik kann
wenigſtens nicht geſprochen werden. Und von den Wahlen,
die im Frühjahr erfolgen ſollen, erwartet man, daß ſie die
Briandſche Außenpolitik ruckweiſe fördern
werden.
Die außenpolitiſche Eibſchaft des Jahres 1927 enthält viele
und ſchwierige Probleme. Nichts wurde in dieſem Jahre vollen=
det
, aber manches weiter entwickelt. Noch immer ſieht man in
dem Verhältnis zu Deutſchland das Grundproblem Frankreichs
und Europas. Sind auch nach Locarno und Thoiry eine Reihe
von ſchönen Hoffnungen aller guten Europäer enttäuſcht worden,
ſo ſollte man doch nicht jede Hoffnung aufgeben. Es iſt nicht
wahr, daß die Politik Briands nur aus Pathos und aus keinen
Taten beſteht. So manches iſt zwiſchen Berlin und Paris vor=
wärts
gekommen, hauptſächlich auf wirtſchaftlichem Gebiete. Hin=
ſichtlich
der Löſung von manchen brennenden Fragen, ſo mit der
Räumungsfrage, vertröſtet man ſich allerdings auf die Zukunft,
aber nicht auf eine unbeſtimmte Zukunft, ſondern eben bis auf
die franzöſiſchen Neuwahlen. Viele weitſichtige Politiker in
Frankreich ſind der Meinung, daß das nächſte Jahr die reſtloſe
Verſtändigung mit Deutſchland bringen müſſe, da neue Fragen
auftauchen, zu deren Löſung man eine geſicherte Poſition
braucht.
Die italieniſche Frage ſoll im Jahre 1928 gelöſt werden.. Der
Preſſefeldzug auf beiden Seiten der Alpen läßt nach, bei meh=
reren
Gelegenheiten wurde die franzöſiſch=italieniſche Freund=
ſchaft
demonſtriert, und Frankreich hat Muſſolini manche kleinen
Eefälligkeiten erwieſen. Man hat die Verhandlungen einge=
leitet
, die Scharfmacherei von Unbefugten hört auf mit einem
Worte: man iſt in ein neues Stadium eingetreten. Demonſtra=
tionen
laſſen ſich durch andere Demonſtrationen gutmachen, auf
ſchlechte Worte kommen gute, wie dies Briand geſagt hat. Aber
damit iſt noch nichts gelöſt. Eine auf realer Baſis angebahnte
Verſtändigung muß eben gelingen oder ſcheitern.
Ein Teil des franzöſiſch=italieniſchen Problems nun läßt
ſich löſen, und in Paris fehlte es nicht an gutem Willen dazu,
denn man will ſeine Ruhe haben. Wird ſich Muſſolini damit
begnügen? Tut er dies nicht, dann iſt alles beim Alten geblieben.
Wenn das napoleoniſche Jahr des Fascismus keine große Um=
wälzungen
gebracht hat, ſo dürfen die Freunde des Friedens
mit Recht hoffen, daß das jetzt kommende ebenſo ruhig verlaufen
wird. Kommt aber und das iſt wahrſcheinlich der fran=
zöſiſch
=italieniſche Ausgleich, zuſtande, dann wird ſich der Fas=
eismus
erſt recht in Verlegenheit befinden. Der menſchlichem
Aktivität ſind Grenzen gezogen, und in Italien kann man leicht
zu jenem idylliſchen Zuſtand der Langeweile und Tatenloſigkeit
der ſo verachteten vorfasciſtiſchen Zeit zurückkommen. Der Fas=
cismus
braucht Luft und Bewegung, und die Atmoſphäre im
Europa wird immer bedrückend ruhiger.
Man fängt hier an, Amerika als eines der großen Frage=
zeichen
der Weltpolitik anzuſehen. Vielleicht haben die Peſſi=
miſten
Unrecht. Aber bis jetzt erwies ſich die Verſtändigung mit
Waſhington in allen Punkten ſchwieriger, als dies im voraus
anzunehmen war. Sogar der unſchuldige und dürftige ewige
Friedenspakt, den Briand den Amerikanern vorſchlug, will
nicht ſo recht gelingen. Es gibt eben in der amerikaniſchen und
europäiſchen Denkweiſe faſt unüberbrückbare Gegenſätze, oder
aber man nimmt in Waſhington ſchon den geringen tatſächlichem
Inhalt des Briandſchen Angebotes mit Unbehagen auf.
Die italieniſche Stabiliſierung wurde in Paris ſehr ver=
ſchieden
aufgenommen. Einige ſahen darin das Vorzeichen des
Herannahens der franzöſiſchen Stabiliſierung, andere wieder
aber nur einen Schachzug der amerikaniſchen Finanz. Man gibt
vielfach der Meinung Ausdruck, daß das italieniſche Geld in
New York und nicht in Rom ſtabilifiert wurde. Keiner will den
Anſchein erwecken, als ob er die italieniſche Stabiliſierung über=
ſchätzen
würde. Das kommt vielleicht auch davon, daß es viele
aus Preſtigerückſichten für ſchädlich halten, daß Frankreich in der
Stabiliſierung von allen anderen Ländern überholt wird. Auf
der anderen Seite iſt es wahr, daß einige Finanzmänner gerade
dies für den idealen Zuſtand halten. Wie dem aber auch ſei,
Poincaré verliert durch die Herauszögerung der endgültigen
Stabiliſierung viel von ſeiner Volkstümlichkeit. Immer mehr
dringt die Anſicht durch, daß er durch ſeine Finanzpolitik auf
die Wahlen drücken will. Das iſt vielleicht nicht ganz richtig,
aber für die Linke iſt dies ein geradezu ideales Agitations=
mittel
. Man glaubt, daß durch die Stabiliſierung die Leiden der
franzöſiſchen Induſtrie auf einen Schlag ihr Ende finden wür=
den
. Gegenwärtig herrſcht zwar keine ausgeſprochene Lauheit,
manche Zweige der Wirtſchaft florieren ſogar, aber trotzdem iſt
die Lage unbefriedigend.
Man hofft alſo alles von den Wahlen. Die große Frage iſt
nur noch, was ſie für die Parteien bringen werden. Haben wir
in der Finanz= und Außenpolitik von einer Klärung geſprochen,
ſo ſcheint die Innenpolitik am Vorabend der Wahlen verworre=
ner
als fe. Die nationale Einigung iſt gegenwärtig noch feſt,
aber die Parteirähmen ſind morſch. Ueberafl fehlen führende
Perſönlichkeiten, uind jeder gründet ſeine Hoffnung auf die
Schuäche der anderen. Wahrlich, der frauzöſiſche Wähler vou
*d kaum zu beneiden ſein.

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Seite 2

Der franzöſiſche Sozialiſtenkorgreß.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 30. Dezember.
Selten pflegt ſich etwas beſonderes auf den Kongreſſen der
franzöſiſchen Sozialiſten zu ereignen. Meiſtens tragen ſie einen
doktrinären und theoretiſchen Charakter; meiſt pflegen die ver=
ſchiedenen
Fraktionen gewöhnlich gibt es deren vier ſtets
ſo uneinig zu ſein, daß die Kongreſſe nur wenig Neues zutage
fördern können. Diesmal war es aber etwas anders.
Das erſte, was beſonders auffiel, war die Schwäche der den
Koymmuniſten naheſtehenden Fraktion. Auf dem letzten Kongreß
hat die kommuniſtiſch geſinnte Gruppe eine auffallend große
Rolle geſpielt. Diesmal eiwies ſich aber die extreme Linke auf=
fallend
ſchwach. Beſonders in den Beamtenkreiſen ſollen die
Kommuniſten an Boden verloren haben. Das hat maw übrigens
auch ſchon auf dem Beamtenkongreß feftſtellen können. Die Stiui=
mung
innerhalb der Sozialiſtiſchen Partei wendet ſich von Mos=
kau
ab. Die Kommuniſten ſelbſt zeigen ſich jetzt weniger aktiv
und zuverſichtlich als früher. Das führt man auf die Haltung
Moskaus zurück; ſeitdem Stalin die Führung in Sowjetrußland
an ſich geriſſen und die franzöſiſche Außenpolitik wieder einen
mehr ruſſenfreundlichen Kurs eingeſchlagen hat, ſcheint ſich Mos=
kau
wieder weniger um die franzöſiſchen Kommuniſten zu
kümmern.
Auch ſonſt orientierte ſich die Partei mehr nach rechts. Paul
Boncour hat dabei eine ſehr große Rolle geſpielt und Erfolge
geerntet. Seine Auffaſſung von der franzöſiſchen Außenpolitik
er betonte beſonders ſeine Einmitigkeit mit Briand findet
unbedingt mehr Anhänger in der Partei, als die übrigens recht
nebelhaſte Auffaſſung Zyromſkis demgemäß die Partei eine
Außenpolitik der Internationale verfolgen ſollte. Gemeint
unter dieſem Ausdruck iſt eigentlich eine indirekte Mißbilligung
der gegenwärtigen Bündnispolitik des Quai dOrſay.
Die Partei vermochte jedoch abſolute Einigkeit über ihre
finanzpolitiſche Einſtellung zu erzielen. Das war das Verdienſt
Vincent Auriols, und man iſt ihm in den Reihen der Sozia=
liſten
dafür ſehr dankbar. Das Fimanzprogramm der Partei iſt
in ſich einheitlich und feſtgefügt, und das iſt in Anbetracht der
nahen Wahlen beſonders wichtig. Man betont darin das Prin=
zip
der Verſtaatlichung und die Notwendigkeit der Konſolidie=
rung
Konvertierung der inneren Anleihen. Die Partei
fordert ferner die ſofortige Stabiliſierung. Die Kapitalsabgabe
wurde in vorſichtig gewundene Worte gehüllt, um ſich den Aus=
druck
Léon Blums zu bedienen, den neuen Verhältniſſen an=
gepaßt‟
. Das bedeutet eine Rückſichtnahme auf die recht zahl=
reichen
kleinbürgerlichen Wähler der Partei. In ihren Augen
wor nämlich die Kapitalsabgabe unvolkstümlich. Am liebſten
hätte man den ganzen Plan der Kapitalsabgabe fallen laſſen;
das ging aber nicht, ſchon aus Preſtigerückſichten. Die bürger=
liche
Preſſe hat bereits viel wegen des Fallenlaſſens der Kapi=
talsabgabe
geſpöttelt und Lcon Blum ſogar zu einer recht tem=
peramentvollen
Entgegnung gezwungen. Man kann aber auf
die Kapitalsabgabe nicht verzichten; deshalb die vorſichtigen Um=
ſchreibungen
und Umbenennungen.
Autonomiſtenver hoftungen in Straßburg.
Paris, 30. Dezember.
Wie Hawas aus Straßburg berichten, hat die Polizei drei=
zehn
der haup ſächlichſten Führer der autonomiſtiſchen Bewegung
i Elſaß, darunter den früheren Abbs Faßhauer, ſeine Schwä=
gerin
Agnes Eggmann, den Ch=fredateur der Zuhnft, Schall,
den Geſchäftsführer dieſes Blattes, Baumann, und den Schatz=
meiſier
des Heimatbundes, Reiſcher, verhaftet. Die polizeilichen
Operationen werden heute fortgeſetzt.
Der Tempskorreſpondent in Straßburg gibt noch genauere
Einzelheiten über die Vorgeſchichte dieſer Verhaftungen. Danach
ſei bei einem gewiſſen René Schlegel, dem Sekretär einer Auto=
nomiſtengruppe
, ein Dokument aufgefunden worden, das eine
Rehe von Namen enthielt. Auf Befragen habe er erklärt, daß
es ſich um Mitglieder eines neu gegründeten Schußzbundes han=
dele
, deſſen Aufgabe darin beſtehe, die Verſammlungen der Auto=
nomiſten
gegen Uebergriffe der Royaliſten und Fasciſten zu
ſchützen. Dieſe Liſte enthält 300 Namen, von denen 30 auf Straß=
burg
entfielen. Die wichtigſten der betrefſenden Perſonen wurden
heute vormittag verhaftet, weitere Verhaftungen dürften aber
noch bevorſtehen.

Eamstag, den 31. Dezember 1927
Vom Tage
Oskax v. Miller wird Ende Februar auf drei Wochen nach
Moskan und Leningrad reiſen, um die Sowjetregierung bei
der S haffung eines Kulturmnſeums in Leningrad zu beraten.
Ein Nachrichtenbureau hat bie Nachricht verbreitet, daß die Luft=
fahrt
im beſetzten Gebiet freigegeben wird. Wie mit=
goteilt
wird, iſt dieſe Meldung falſch. In Geltung iſt die Ordon=
nanz
Nummer 309 vom 17. Auguſt 1926, die die Luftfahrt nicht frei=
gibt
, ſondern in Beſchränkungen umreißt. Offenbar iſt die fragliche
Meldung auf dieſen alten Beſtimmungen aufgebaut.
Angeſichts des ſtarken Anwachſens der deutſchen Kolonie hat auf
Wunſch des deutſchen Botſchafters v. Hoeſch eine Gruppe von in
Paris anſäſſigen Deutſchen Schritte eingeleitet, um den Deutſchen
Hilfsverein, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, hilfsbedürftige
Deurtſche zu unterſtützen und der im Jahre 1914 nach 70jährigem Be=
ſtehen
eingegangen war, wieder ins Leben zu rufen.
Die elſäſſiſche Stadt Hagenau hat die Wieder=
cinführung
der alten Stadtfarben blan=weiß=rot
abgelehnt.
Ppincazé dementiert die in Amerika verbreiteten Ge=
rüchte
, daß noch vor dem Zuſammentritt der Kammer am 10. Januar
die Stabiliſierungskredite veröffentlicht würden. Alle dieſe
Meldungen ſcien aus der Luft gegriffen.
Der Proteſt der perſiſchen Regierung beim Völ=
kerbund
bezüglich des Vertrages mit dem Hedſchasſtaat füber die
Inſeln der Bahrein=Gruppe war Gegenſtand von Erörte=
rungen
im Foreign Office.
Der mexikaniſche Senat hat einſtimmig die Abände=
rung
der Artikel 14 und 15 des mexikaniſchen Petro=
leumgeſetzes
angenommen, trotzdem oppoſitionelle Stimmen
darauf hinwieſen, daß die Aenderungen mehr zugeſtehen, als die Petro=
leumgeſellſchaften
geſordert hatten.
Die Verwaltung der Sradt Sydney iſt einer
Dreierkommiſſion übertragen worden, an deren Spitze
ein Mitglied der Einwanderungs= und Entwicklungskommiſion Fleming
ſteht. Die Maßnahme erklärt ſich aus den ſtarken Angriffen gegen die
frühere Verwaltung der Stadt.
Nach einer Indo=Pacifique=Meldung aus Japan hat die japa=
niſche
Regierung beſchloſſen den aus Südching
ausgewieſenen Ruſſen, das Betreten Japans, zu
unterfagen.
Nach einer Meldung aus Schanghai haben der kantoneſiſche
Außenminiſter Wu und der Finanzminiſter Sun=fu
demiſſioniert. Ihr Rücktritt hat in Regierungskreiſen große
Inruhe hervorgerufen.

Die elſäſſiſche Preſſe äußert ſich zum Teil ſehr ſkeptiſch über
das poſitive Ergebnis der großangelegten Hausſuchungsaktion
bei den elſäſſiſchen Autonomiſten. Eine Formel, die den Beweis
für die ſtaatsfeindliche Haltung der Aunonomiſten erbringen ſollte,
iſt bisher noch nicht gefunden tvorden. Die Meldung, daß die
Autonomiſtenbewegung mit 95 Prozent fremden Geldes finan=
ziert
worden ſei, beruht anſcheinend nur auf unbeſtimmten Ein=
drücken
. Ein Geſamturteil wird erſt dann möglich ſein, wenn das
umfangreiche Aktenmaterial durchgeſehen und geprüft worden iſt.
Nachträglich wird bekannt, daß die Polizeiaktion von läſtigen
Schikanierungen begleitet war, was beſonders böſes Blut erregte.
Die bei zwei Pſarrern gefundenen Waffen gehören Theater=
vereinen
und ſind vollkommen harmlos. Der ehemalige Reichs=
tagsabgeordnete
Brogly, der von den Deurſchen während des
Krieges zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, warf
nach der Polizeiaktion die Medaille der Ehrenlegion fort, mit dem
Bemerken, er werde ſie nie wieder tragen. Die Preſſe verlangte
ſofortige Aufklärung der ganzen Angelegenheit, damit nicht noch
mehr Unheil angerichtet werde.
Neujahrsgruß Bürgermeiſters Walker
an Deutſchland.
Neu York, 30. Dezember.
Bürgermeiſter Walker hat ſolgenden Neujahrsgruß an das
deutſche Volk übermittelt: Es bereitet wir große Freude, der
Bevölkerung Berlins ſowie dem geſamten deutſchen Volke zum
neuten Jahre vicl Glück und alles Gute zu wünſchen. Die Be=
völkerung
der Stadt Neu York, unter der ſich viele Bürger deut=
ſcher
Abſtammung befinden, ſchließt ſich mir, deſſen bin ich ſicher
in dieſem Wunſche an. Möge das neue Jahr die Freundſchafts=
bande
, die unſere beiden großen Nationem werknüpfen, weiter
ſtärken!

Nummer 36
Die (uropafahrt
des afshaniſchen Königspaare
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 30. Dezem
Tag für Tag regiſtrieren die ägyptiſchen Korreſpondem
großen Londoner Blätter in ſteigendem Umfange der
alles, was von dim Aufenthalt des afghaniſchen Königs,
nur intereſſant erſcheint. Und es iſt recht vieles intereſſon
wohl von dem, was an der Oberfläche, wie von dem, was u.
derſelben vorgeht. Zu erſterem gehört, daß ſich des 4n
hohe Gemahlin mit verſchwindenden Ausnahmen mit ihm öſti
lich zeigt, ein Beweis, daß ſie mit ſeiner vollen Billigung m
weniger neuzeitlichen Reformbeſtrebungen huldigt wie er,
iſt dabei wohl zu beachten, daß ſie beide nicht auf einer Etoſnd
ſtraße ſchreiten, ſondern ſich mit einem großen freien Ech
mitten in die heutige Welt ſtellen. Schon aus Indien vr
berichtet, daß der König an jedem Tage lange Stunden für fſ.
privaten Orientierungsgänge reſerviert. Das ſcheint er auc
Lande der Pharaonen ſtrikte beizubehalten. Er iſt viel aln
oder mit höchſtens einem der Sachverſtändigen ſeines Gefe=
unterwegs
. Er macht Beſuche bei Großkaufleuten, Plantac
beſitzern, vor allem aber bei Ingenieuren jeder Art. Alles,:
für ſein Land in Betracht kommen könnte: Aufbau der Lon
wirtſchaft auf wiſſenſchaftlicher Grundlage und mit neus
Maſchinen und Düngemitteln, Ausbeutung der zweifelsch
außerordentlich reichen Bodenſchätze, Schaffung eines Verke:
netzes, eine Irrigationsſyſtems, großzügige Förderung des Unm.
richtsweſens in Verbindung mit Anwerbung von Lehrkräff
Hebung der Wehrkraft nach allen Richtungen, alles das liegt:n
jungen tatkräftigen Monarchen ſtändig im Sinn. Man körn=
ſich
keinen orientaliſchen Herrſcher denken, der weniger der leu
läufigen Auffaſſung von einem ſolchen entſpräche. Er iſt
vollkommen bewußt, daß er mit der Hebung der wirtſchaftliät
Intereſſen ſeines Volkes und dem ſich daraus ergebenden gräf
ren Wohlſtand desſelben die beſte Sicherung der Grenzen ſein=
Landes gegen Norden ſchafft. In dieſer Beziehung iſt bekan
lich der große Uebelſtand vorhanden, daß die Bevölkerungstck
diesſeits und jenſeits der Nordgrenze in enger Sprachverwang
ſchaft ſtehen. Hierauf beruht die Hauptchance der Sowjets, in
Propaganda ſüdwärts der Grenzen zu tragen. Die Afghan
ſehen die größere zur Schau getragene Ungebundenheit i6
nördlichen Vettern, aber nichts von der väterlichen Fürſorge?
Tſcheka. Mit der Beſſerung der Lebensverhältniſſe der Afgham
wird jedoch ihr Neid allmählich ſchwindem und ihre Beneidum
beginnen und damit die Propaganda ihren Zauber verlieen
Dieſe wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Geſichtspunkte ſinda
welche das afghaniſche Königspaar auf ſeiner Europafahn /u
herrſchen. Am 4. Januar werden ſich die hohen Reiſenden mn
Italien einſchiffen. Der Aufenthalt dort wie der in Frannicht
wird je ein bis zwei Wochen dauern. In England wird und
ihm viel zu zeigen und vorzuſchlagen haben. Dann fühn ſien
Tour nach höchſtens einwöchigem Aufenthalt in Belgie ncm
Deutſchland, wo man ihn ſicher ebenſo intereſſieren könnt
wie in England.
Die Wahltaktik der franzöſiſchen Sozialiſierz
Der Sozialiſtiſche Nationalkongreß wurde geſtern abenn
under den Klängen der Internationale geſchloſſen. Nach eine ?
nit lebhaftem Beifall aufgenommenen Bericht Léon Blums ihd
vas Parteiprogramm und die Parteitaktik wurde einſtimmig d0
von der Kommiſſion ausgearbeitete Entſchließung für die Wahle
taktik angenommen. In dieſer Entſchließung wird erklär, dim
je Sozialiſtiſche Partei in allen Wahlkreiſen für den erſtenBuhll

gang Kandidalen, aufſtellen wird, daß es aber den eſtzelneru
FEi erationen überlaſſen bleibt, im zweiten Wahlgang über 7
Zurückziehung des ſoziakiſtiſchen zugunſten desjenigen Kandäl
dalen zu entſcheiden, der die meiſte Ausſicht habe, die Reaklian
zu bekämpfen und ihr eine Niederlage zu bereiten. Dabei wiü
ausdrücllich betont, daß es ganz einerlei ſei, welcher politiſchu
Formation dieſer zu begünſtigende Kandidat angehönt. 99
Sozialiſtiſche Partei läßt alſo im zweiten Wahlgang je nach Lar=
der
Dinge Wahlbündniſſe ihrer Anhänger ſowohl mit den Rada
kalen als mit den Kommuniſten zu. Vorher war noch beſchl?
ſen worden, von jedem Parteimitglied einen Monatsbeitrag w?
50 Centimes zur Finazierung des Parteiblattes Le Populafen
einzuziehen.

40 Jahre Verlagsanſtalt
Alexander Koch.
Am 1. Januar 1928 feiert der Herausgeber der Zeitſchriften
Kunſt und Dekoration Innendekoration, Stickereien und
Spitzen Tapetenzeitung und vieler anderer Werke neuzeit=
licher
Wohnkultur das Jubiläum des 40jährigen Beſtehens ſei=
nes
Verlages.
Nicht nur in unſerem Blatt, ſondern wohl in allen führenden
deutſchen und ausländiſchen Zeitungen wurde häufig und wird
heute über die Kunſtzeitſchriften der Verlagsanſtalt Alexander
Koch eingehend geſchrieben, und zwar wohl ausnahmslos in
Sätzen höchſter Anerkennung. Der überzeugende Beweis dafür,
daß die Zeitſchriften Alexander Kochs heute Weltruf genießen, und
daß ſie berufen ſind, deutſche Kunſt und Kultur nicht nur im
engeren und weiteren Vaterland, ſondern in der ganzen zivili=
ſierten
Welt bekannt zu machen und ihnen Anerkennung und
Achtung zu verſchaffen.
Hofrat Dr.=Ing. h. c. Alexander Koch, deſſen Bild wir
hierneben nach einer neuen Aufnahme von Hugo Erfurth=
Dresden bringen, hat im letzten Heft der Deutſchen Kuuſt und
Dekoration einen Aufſatz über die vier Jahrzehute ſeines Ver=
lages
und ſeiner Zeitſchriften vorangeſetzt, dem wir folgendes
entnehmen:
Meine erſte Gründung war die Tapeten=Zeitung.
Aber als ich nach geeigneter Literatur ſuchte, ergab ſich, daß
auf dieſem Gebiete kein einziges Fachblatt vorhanden war. So
eutſchloz ich mich im Januar 1888 kurzerhand zur Herausgabe
einer Tapeten=Zeitung, die jenem Mangel eines Fach=
blattes
abhelfen, aber auch zum Werkzeug einer großen Organi=
ſation
des Tapetenhandels und der Tapetenfabrikation werden
follte. Beide Abſichten gelangen.
Leicht iſt es zu verſtehen, daß mein Blick ſehr bald von der
Tapete zum Ganzen des Innenraums weiter wanderte. Jch
rief im Jahre 1800 die Zeitſchrift Innen=Dekoration
ins Leben. Sie ſollte auf der einen Seite dem Kunſthandwerk
von allem Guten neuer raumkünſtleriſcher Produktion das Beſte
in Wort und Bild vorführen. Sie ſollte andererſeits das Publi=
kum
unausgeſetzt über die Segnungen unterrichten, die in einem
behaglich und geſchmackvoll eingerichteten Heim liegen; Seg=
nungen
, die ſich auf die Schaffenskraft und Leiſtungsfähigkeit im
Beruf, auf Geiſtes= und Herzensbildung, auf ein glückliches
Familienleben, auf einen höheren, formvolleren Lebensſtil er=
ſtrecken
.
Dieſem doppelten Beſtreben iſt im Laufe der Jahrzehnte ein
Erfolg zuteil geworden, der meine Erwartungen vollauf erfüllte.
Weſentlich für die Innen=Dekoration iſt es, daß in ihr
zum erſten Male der Grundgedanke meiner vorherigen und mei=
ver
ganzen ſpäteren Arbeit zum offenen Ausdruck kam: der
Wunſch. ein Bindeglied zwiſchen Kunſt und Leben,
zwiſchen Künſtler und Volk zu ſein, eine Arbeit mit doppelter

Angriffsfläche zu leiſten, indem der Künſtler zu breiteſter Aus=
wirkung
, das Publikum zu eigenem Urteil und verſtändnis=
vollem
Mitgehen gebracht werden ſollte. Den Jüngeren mag ein
ſolches Problem heute als eine Selbſtverſtändlichkeit erſcheinen.
Sie dürfen aber nicht vergeſſen, daß, wenn dies der Fall iſt,
darin ſchon das Ergebnis unſerer jahrzehntelangen Arbeit liegt.
In meiner Jugend lag zwiſchen dem Künſtler und dem Volk
eine breite Kluft. Die Kunſt, beſonders die angewandte, war
Sache des Ateliers, der Werkſtatt. Sie ging den Spezialiſten
in, den Dekorateur, den Fachmann. Ja, vielfach war noch nichr
einmal dieſer zur Selbſtändigkeit gelangt, ſondern wirkte als
abhängige, namenleſe Kraft in einem kaufmänniſchen Betrieb.
im Möbelgeſchäft. Im Bewußtſein des Volkes war noch keine
Spur jener Auffaſſung, die die Kunft als einen Beſtandteil des
Lebens verſteht, beide tauſendfach voneinander abhängig, beide
unauflöslich verbunden, jedes nur mit Hilfe des anderen zu be=
greifen
und zu enträtſeln. Nur wenige, lebendige Geiſter waren
von dieſer Auffaſſung erfüllt. Ihr zu dienen war der
Wunſch und die Beſtimmung meines Lebens. Die
Kunſt aus der Gefangenſchaft des Ateliers zu erlöſen, ſie in den
Dienſt des Menſchen zu ſtellen, das Verſtändnis im Volk zu
wecken, den Geſchmack zu ſchulen, und ſomit von allen Seiten
zum Ideal einer durchgebildeten, reſtlos erfüllten Lebensform
der Nation zu gelangen das iſt die geheime Abſicht mei=
nes
Tuns.
Der Innenraum war Rahmen des Lebens. Nun
galt es zu zeigen, wie in dieſen Rahmen die Kunſt
ſelbſt als Gemälde, als Grophik, als Plaſtik eintritt, um ih:
geiſtig deutendes Wort zu ſprechen. Und ſo befeſtigte ſich in mir
der Gedanke, eine neue Zeitſchrift in den Dienſt der Kunſt
und des Handwerks, oder, wie man bis vor kurzem gerne ſagte,
der hohen und der angewandten Kunſt zu ſtellen.
Dieſe Zeitſchrift trat unter dem Namen Deutſche Kunſt
und Dekoration im Jahre 1896 ins Leben.
Ein von mir verfaßter Aufruf an die deutſchen
Künſtler und Kunſtfreunde leitete das erſte Heft ein.
Es kam an auf die Förderung einer mitten im Leben
ſiehenden, vom Volke getragenen, geſunden
deutſchen Kunſt
Somit hat die Deutſche Kunſt und Dekoration
ſvohl als erſte unter den einſchlägigen Zeitſchriften jenes Pro=
gramm
aufgeſtellt, um deſſen Verwirklichung ſich die ſpäteren
Jahrzehnte nicht umſonſt bemuht haben. Es iſt der Deu
Kunſt und Dekoration vergönnt geweſen, dieſem Ringe;,
ſeinen Abſchnitten wertvolle Dienſte zu leiſten.
Die Zeitſchrift hat über drei Jahrzehnte einer an
gen, an Experimenten und 1mwälzungen ſehr reiche::
wicklung durchſchritten. Da ſie dem lebendige
dienen wollte, ward ſie von allen Wendungen der K
ting und der Kunſiproduktion ſehr unmittelbar erg
bedurfte des angeſpannteſten Aufmerkens, es be
diger Selbſtprüfung und größter Regſamkei
der einen Seite die Fühlung mit dem Publikum.

anderen Seite die Fühlung mit der Kunſt und den ernſten M4
teilsmaßſtäben zu bewahren. Es iſt ſehr leicht, eine Kunſtieitei
ſchrift zu machen, die ſich rein auf den kenneriſchen Standpunl!
ſiellt die Kleinigkeit vorausgeſetzt, daß man uferloſe fina0 9
zielle Opfer dafür bringen kann. Aber es iſt durchaus nicht einle
fach, ein lebensfähiges Organ zu ſchaffen, das ſich nach beidenn
Seiten hin in voller Selbſtändigkeit erhält, das weder auf Fühl
ring verzichter noch auf Wahl, das dem kunſtfrohen Laien m0ſ
rem Künſtler die Freundeshand reicht und als uneigennütiges
Vermittler zwiſchen beiden ſteht. Ein Organ wie die Deutſcheg
Kunſt und Dekoration iſt ſeinem Weſen nach auf die Herhen.
führung einer echten, herzlichen Freundſchaft zwiſchen Künſiſng
und Volk angelegt. Aber dieſe Freundſchaft, dieſe Liebe nachſch.
beiden Seiten muß im Gemüt des Leitenden als perſönligg
Eigenſchaft, als Lebenskern und Tatſache vorhalle0
den ſein. Er muß die Verbindung Kunſt-Volk repräfenn
tieren, dann kann er ſie auch nach außen bewirken!
Der Welterfolg der Deutſchen Kunſt und Dekorgtioſ 9
ſcheint mir zu beweiſen, daß bei ihr dieſe Vorbedinguſch
gegeben iſt.
Sehr früh hatte ſich in wir der Gedanke einer Deze)"
traliſation der Kunſtpflege, beſonders auch der V.
werbekünſte feſtgeſetzt. Deutſche Kunſt, ſollte ſich nicht nur
München oder wie etwa die franzöſiſche in Paris in einer!"
zigen Stadt zuſammendrängen und ſo die Provinz gewiſt.
maßen künſtlich entbluten. Jede deutſche Haupiſ!
ſollte ſich zur Hege und Förderung der Künſtler, ſollte ſich
Kunſtmetropole berufen fühlen. In Auswirkung 9iſt
Gedanken hegte ich ſchon früh den Wunſch, auch in der 6i
meines Wirkens, meiner Wahlheimat Darmſtadt, die 500
pflege heranblühen zu ſehen.
Dem Großherzog Ernſt Ludwig war es bobe)ſ.
ten, dieſen Gedanken zu verwirklichen, und dies in einer Be
die auf lange Zeit hinaus der heſſiſchen Hauptſtadt in der ?
pflege Antrieb und Bedeutung verlieh.
Ich hatte das Glück, an dieſer Arbeit, beſonders . Oe
ſtandekommen der Künſtlerkolonie mitzuwirken, vor aem 99.
eine Denkſchrift die ich im Sommer 1899 dem untemehmhſt.
frohen fürſtlichen Kunſtfreund und wenige Tage darauf den ſch
lichen und ſtädtiſchen Behörden überreichte. Sie wurde. )."
Anlaß, daß das bisher in allgemeiner Weiſe Erhoffte zu. ...
tiſchen Verwirklichung kam.
Bald darauf ging der Großherzog von Heſſen mit Eiſer Nlc
vollſiem Einſatz zur Tat über und berief mit Hans Chrſtichle.
Ludwig Habicht, Rüdolf Boſſelt, Patriz Huber, Paul Bllk.
denen kurz darauf Peter Behrens und J. M. Olbrich folgren."
erſten Koloniſten, die auf der Mathildenhöhe die 9
Flamme der Kunſt zum Nutzen des Landes zu hüten beſtſe.
waren. Was die Künſtleikolonie geleiſtet hat, gehört de.
ſchichte des Kunſtgewerbes in Deutſchland an.
Die Reihe meiner Zeitſchriftenunternehmungen ſe lieb.
mit Kind und Kunſt und mit Stickere..
Spitzen‟. Die letztere pflegt die künſtleriſche Fre AZcuda.

[ ][  ][ ]

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Nummer 362

Dorpmüllers Bericht.
Reichsbahn=Tariferhöhung?
* Berlin, 30. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die Reichsbahn legt jetzt ihren Jahresbericht für 1927 vor.
(Er verliert ſich leider zum Teil in Einzelheiten und geht gerade
A-ber die die Oeffentlichkeit intereſſierenden Fragen mit kurzen
4Bemerkungen hinweg, um deſto eingehender über die techniſchen
(Einzelheiten des Zugverkehrs und die Entwicklung einzelner
18etriebsarten zu ſprechen. Ueber das Jahr 1927 wird nur ge=
usgt
, daß es ſich im allgemeinen günſtig entwickelt habe. 1926
ergab einen Ueberſchuß von 860 Millionen. Die
Aufwärtsentwicklung des Verkehrs habe ſich im laufenden Jahre
ſortgeſetzt. Die Erträgniſſe des Perſonenverkehrs beſſerten ſich,
keſonders in den Sommermonaten. Auch der Güterverkehr brachte
meiterhin ſteigende Einnahmen. Das Bau= und Beſchaffungs=
ogramm
hat insgeſamt die Höhe von 1,8 Milliarden Mark
grreicht, ſo daß die Reichsbahn zur Verminderung der Arbeits=
lioſigkeit
weſentlich beitragen konnte. Ueber die Begebung der
Msorzugsaktien, um die Fonds für werbende Anlagen zu ſtei=
uern
, wird nur geſagt, daß die ſchwierige innere Geldlage und
die bekannte Einſtellung des ausländiſchen, beſonders des ameri=
kaniſchen
Geldmarktes es als angezeigt erſcheinen laſſe, von der
geplanten Begebung abzuſehen, ſo daß in erhöhtem Maße die
18orträge und Rückſtellungen in Anſpruch genommen werden
mrüßten. Ueberraſchen muß, obwohl eine durchaus befriedigende
Milanz erwartet wird, daß trotzdem die Verwaltung bezweifelt,
ub es ihr gelingt, an den gegenwärtigen Tarifen feſtzuhalten.
nur Begründung wird angegeben, daß, wenn man die ent=
ſſorechende
Zahl für 1913 mit 100 einſetzt, die Koſten für Lohn
maf den Kopf des Beamten 183, auf die Arbeitsſtunde 190 und
un den techniſchen Ausgaben auf 160 geſtiegen ſind, während die
Zuatrchſchnittlichen Verkehrseinnahmen ſich nur auf 125 erhöht
hraben. Gewiß iſt Vorſicht am Platze. Aber angeſichts des durch=
muts
befriedigenden Ergebniſſes wird doch die Frage berechtigt
ſu in, ob es nicht möglich iſt, die Tarife zu ſenken und durch eine
ſtalche Unterſtützung der Wirtſchaft auch mittelbar die Einnahmen
weieder zu erhöhen.
Nach dem ſoeben veröffentlichten Bericht der Deutſchen
Breichsbahngeſellſchaft zeigt der Güterverkehr des Jahres 1927
daas erfreuliche Bild eines Fortſchrittes in der Entwicklung der
drutſchen Wirtſchaft. Die Wogengeſtellung übertraf durchweg die
Heiſtungen des Vorjahres und war auch höher als die auf das
heutige Gebiet des Deutſchen Reiches zurückgeführte Wagengeſtel=
lung
des letzten Vorkriegsjahres 1913. Die Anforderungen an
den Güterwagenpark konnten im großen und ganzen rechtzeitig
hiefriedigt werden. Die Schaffung durchgehender Güterzugver=
händungen
dehnte ſich auch über die Grenze des Reichsbahn=
uetzes
aus. Die im November 1927 ſtattgefundene internatio=
nale
Güterzugfahrplankonferenz in Budapeſt hat die Deutſche
Reichsbahngeſellſchaft beauftragt, ein europäiſches Güterkursbuch
herauszugeben, das erſtmalig im Mai 1928 erſcheinen wird. Die
Berwendung des Kraftwagens für die Beförderung von Per=
ſyonen
und Gütern hat im letzten Jahr weiter zugenommen. Die
wahl der Kraftwagenlinien iſt vermehrt worden. Seit dem
1. Oktober 1927 iſt der Flugeiſenbahnverkehr eingerichtet, der von
ier Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und von der Deutſchen
Aufthanſa A.=G. gemeinſam bedient wird.
Der Perſonenverkehr im Jahre 1927 iſt hinſichtlich der Ein=
niahmen
und der Zahl der beförderten Perſonen und der Per=
ſſenenkilometer
ſtärker geweſen als 1926. Die Einnahmen wer=
dien
vorausſichtlich um etwa 4 v. H., die Zahl der beförderten
Aserſonen und der Perſonenkilometer um etwa 7 v. H. über denen
dies Jahres 1926 liegen. Beſonders erfreulich iſt die Abnahme
der Geſamtzahl der verunglückten Perſonen. Sie ging nach den
bisherigen Aufzeichnungen um etwa 250 gegen die des Vor=
jürhres
zurück und entſpricht, an den Zugleiſtungen gemeſſen, zum
eſſten Male ſeit Kriegsbeginn faſt dem Stande von 1913.
Die Finanzen der Deutſchen Reichsbahn haben ſich während
dies Geſchäftsjahres 1927 im allgemeinen günſtig entwickelt. Der
Abſchluß des Jahres 1926 zeigt die Auswirkungen der Verkehrs=
belebung
, die im Güterverkehr in der zweiten Hälfte des Jahres
1926 eingeſetzt hat. Es betrugen die Betriebseinnahmen 4540,8

Samstag, den 31. Dezember 1927

Seite 3

Millionen RM., die Betriebsausgaben 36806 Millionen RM.
Das Geſchäftsjahr 1927 fiel mit ſeinen erſten acht Monaten in
das dritte Reparationsjahr. In dieſem betrug die Geſamt=
ahresbelaſtung
für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchrei=
bungen
550 Millionen RM. Sie ſteigt mit dem Beginn des
vierten Reparationsjahres (1. Dezember 1927) auf 660 Millionen
RM. Neben der Reparationszahlung war auch die Beförde=
rungsſteuer
an den Reparationsagenten abzuführen. Der vom
Geſetz vorgeſchriebene Geſamtbetrag dieſer Abführung für das
dritte Reparationsjahr mit 290 Millionen GM. iſt erreicht wor=
den
. Im vierten Reparationsjahr ſind gleichfalls 190 Millionen
GM. an den Reparationsagenten abzuführen.
Das Geſamtperſonal iſt im Jahre 1927 gegenüber dem Vor=
jahre
im Durchſchnitt um etwa 4000 Köpfe auf etwa 703000
Köpfe geſunken.
Antworten der Reichsregierung
an den Reichstag.
Berlin, 30. Dezember.
Dem Reichstag iſt jetzt eine Ueberſicht zugegangen, die die
Antwort der Reichsregierung auf Entſchließungen des Reichs=
tages
bringt. Es handelt ſich dabei u. a. um Reichstagsbeſchlüſſe,
die nahezu ſchon zwei Jahre zurüclliegen. Auf die Forderung
des Reichstags, baldigſt eine Denkſchrift über das Schickſal
der deutſchen Kolonien unter der Mandatsverwaltung
vorzulegen, wird erklärt, daß die Reichsregierung ſich ihre Stel=
lungnahme
weiter vorbehalten müſſe. Auf Wünſche, die an die
Reichsbahngeſellſchaft gerichtet ſind, wird entgegnet,
daß die Reichsregierung mit Nachdruck den Standpunkt vertrete,
daß bei den an ſich unvermeidlichen Maßnahmen zur Rationali=
ſierung
den ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen der betrof=
fenen
Bezirke Rechnung zu tragen ſei. Dieſem Standpunkt der
Reichsregierung iſt die Reichsbahngeſellſchaft nach Möglichkeit
nachgekommen. Weiter wird mitgeteilt, daß die den bedürftigen,
über 65 Jahre alten ehemaligen Rhein=und Ruhrausge=
wieſenen
aus Reichsmitteln gewährten Beſchaffungs= Dar=
lehen
bereits ſämtlich niedergeſchlagen ſind. Auf die Forderung
des Reichstags, ſechs Stellen für landwirtſchaftliche
Sachverſtändige im Ausland baldigſt zu beſetzen, wird er=
widert
, daß ſolche Sachverſtändige für Rußland, Italien, Polen
und die ſüdoſteuropäiſchen Staaten, Finnland und die nordiſchen
Staaten beſtellt worden ſind. Die Beſtellung je eines weiteren
Sachverſtändigen für Nordamerika und Südamerika wird näch=
ſtens
erfolgen.
Ferner wird zur Kenntnis gegeben, daß eine Vorlage zur
Abänderung des Reichs= und Staatsangehörig=
keitsgeſetzes
aufgeſtellt iſt. Die Verhandlungen über den
Entwurf ſind aber noch nicht abgeſchloſſen. Das gleiche gilt von
den Verhandlungen über die Forderung eines Geſetzentwurfes,
der für alle anſtelle der Staatsangehörigkeit eine deutſche Reichs=
angehörigkeit
ſetzt. Eine Denkſchrift über die Entwicklung der
Volksgeſundheit im beſetzten Gebiet für die Jahre
1919 bis 1926 wird vorbereitet. Auf eine Reichstagsentſchließung
wird erklärt, daß es zutrefſend iſt, daß die alliierten Haupt=
mächte
von der Befugnis, eine Beſchränkung der Zahl der für
die Herſtellung des Bedarfs der Reichswehr an Kriegsgerät zu=
gelaſſenen
Fabriken zu fordern, in einer Weiſe Gebrauch gemacht
haben, die zu einem Monopol zugunſten einiger weniger Fa=
briken
geführt hat. Die Reichsregierung teilt die Bedenken gegen
dieſes Syſtem, das eine erhebliche Verteuerung der Produktion
zur Folge hat. Weiter wird zur Kenntnis gebracht, daß dem
Wunſche des Reichstags, bei der Ausgeſtaltung des
Luftverkehrsprogramms den Verkehr in großen Ver=
kehrslinien
zuſammenzufaſſen im Jahre 1927 weitgehend Rech=
nung
getragen worden iſt.
Eine weitergehende Einſtellung von Großflugzeugen und
eine Verdichtung des Verkehrs ſtößt zurzeit noch auf erhebliche
Schwierigkeiten, da große, mehrmotorige Flugzeuge im Betrieb
bedeutend teurer ſeien, als die kleinen, einmotorigen Apparate.
Die Vorlage über den weiteren Ausbau des Mittelland=
Kanals, des Ihle= und Plauer=Kanals, des Oder=Spree=Kanals
der Nidda=Regulierung und der MainDonau= Waſſer=
ſtraße
ſeien in Arbeit und werden dem Reichstag mit möglichſter
Beſchleunigung zugehen. Die Frage einer reichsgeſetzlichen Rege=
lung
des Berufsſchulweſens ſei noch nicht reif zu erneuter Be=
handlung
mit den Ländern.

Der Reichsetat für 1928.
Die Aenderungen des Reichsetats.
Berlin, 30. Dezember.
Der Reichsetat für 1928 iſt jetzt auch dem Reichstage zuge=
gangen
. Die von der Regierungsvorlage abweichenden Beſchlüſſe
des Reichsrats ſind in einer beſonderen Anlage zum Etat dem
Reichstag mitgeteilt worden. Bei den Reichsratsbeſchlüſſen han=
delt
es ſich um Mehrausgaben von insgeſamt 31 200000 RM.
Sie ſetzen ſich zuſammen aus: 400 000 Mark für die Bekämpfung
des Alkoholismus, aus einem Betrag von 20 Millionen Mark
als einmalige Beihilfe für die wirtſchaftlich und kulturell beſon=
ders
bedrängten Grenzgebiete an den öſtlichen und ſüdöſtlichen
Grenzen des Reiches, ferner 6 Millionen Mark als einmalige
Beihilfe für die bedrängten weſtlichen Grenzgebiete des Reiches,
1 Million Mark für kulturelle Fürſorge im beſetzten Gebiet,
800 000 Mark zur Förderung von Wirtſchaft und Arbeit im be=
ſetzten
Gebiet, 2 Millionen Mark zur Förderung des Exportes
durch Meſſen von reichswichtiger Bedeutung und 1 Million Mark
zur Förderung der Wohlfahrtspflege. Zur Deckung dieſes neuen
Bedarfes hat der Reichsrat Kürzungen von 17 420800 Reichs=
mark
vorgenommen und ferner die Ueberſchüſſe des Rechnungs=
jahres
1927 um 13 779200 Mark erhöht. Die Kürzungen ſind
in erſter Linie in dem Etat der Marine und des Wehrminiſte=
riums
erfolgt. So wurde der Betrag von 9,3 Millionen Mark
für den Bau des Panzerſchiffes vom Reichsrat geſtrichen. Weiter
erfolgten im Etat des Finanzminiſteriums Streichungen in Höhe
von 1802500 Mark für Finanzamtsneubauten. Im Etat des
Verkehrsminiſteriums hat der Reichsrat, den Anſatz für den
Hohenzollernkanal um 2 Millionen auf 1,5 Millionen gekürzt,
dagegen den dritten Teilbetrag für den Küſtenkanal um 1 Mil=
lion
auf 2,5 Millionen erhöht und für die Kanaliſierung der
Weſer von Minden bis Bremen einen erſten Teilbetrag von
1 Million Reichsmark neu eingeſetzt.
Der indiſche Kongreß.
Die engliſch=indiſchen Beziehungen. Der
Kongreß für eine Einigung zwiſchen Moham=
medanern
und Hindus.
EP. London, 29. Dezember.
Der Indiſche Nationalliberale Kongreß forderte in einer
einſtimmig angenomenen Reſolution alle geſetzgebenden Kör=
perſchaften
und öffentlichen Amter auf, die engliſche Verfaſſungs=
kommiſſion
zu boykottieren.
Von einer Selbſtverwaltung ſeien keine Vorteile für die
unterdrückten Klaſſen zu erwarten. Die Erfahrung habe gezeigt,
daß die unterdrückten Klaſſen bei einer Hindu=Herrſchaft Schlim=
meres
erfahren würden als unter der gegenwärtigen Verwal=
tung
.
Der Indiſche Nationalkongreß in Madras ſetzte ſich in eine:
Reſolution, die mit großem Enthuſiasmus angenommen wurde,
für die Einigkeit innerhalb der indiſchen Gemeinden ein. Hindus
und Mohammedaner werden zur gegenſeitigen Achtung vor den
religiöſen Gebräuchen und zur Zuſammenarbeit in Regierungs=
und Verwaltungsangelegenheiten ermahnt. Eine weitere Reſo=
lution
proteſtiert gegen den Ausſchluß von Indern aus der
engliſch=oſtafrikaniſchen Kommiſſion zum Studium der oſtafrika=
niſchen
Föderation. Der Kongreß beſchloß, die Aufmerkſamkeit
des Völkerbundes auf die Abſichten der engliſchen Kolonialver
waltung zu lenken, beſtimmte Landſtrecken in den Hochländern
des Mandats von Tanganjika für Europäer zu reſervieren, und
wandte ſich in ſeinem Beſchluß an die ſüdafrikaniſche Regierung,
die Verbeſſerung der Beziehungen mit Indien weiter zu fördern.
Der Kongreß beendete ſeine Tagung am geſtrigen Mittwoch.
Die nächſte Sitzung findet in Kalkutta ſtatt. In der Zwiſchen=
zeit
ſoll in Gemeinſchaft wit den anderen Parteien, die, wie die
Liberalen, ihre Zuſtimmung gegeben haben, ein Verfaſſungs=
entwurf
fertiggeſtellt werden.

umd hat als einziges künſtleriſch ernſt geleitetes Organ dieſes
Rrbeitszweiges auf die Schulung des Geſchmacks, auf die künſt=
In riſche Betätigung der Frau, auf die Anregung der induſtriellen
unid privaten Produktion, auf die Veredlung der Häuslichkeit in
olllen Kulturſtaaten einen verteilhaften Einfluß gehabt.
Kind und Kunſt iſt unſchwer als das Erzeugnis einer Zeit=
iit
anne zu erkennen, in der die Leidenſchaft für das Erziehungs=
roblem
neu erwacht war. Das allgemeine Stichwort war: Die
m unſt im Leben des Kindes‟. Es umfaßte ebenſowohl die Frage:
rziehung des Kindes zur Kunſt, wie die Frage: Erziehung
des Kindes durch die Kunſt‟ Ein großer Sach= und Aufgaben=
kreis
war damit umſchrieben. Ihm ſollte Kind und Kunſt
1204 begründet, dienen. Die Zeitſchrift wurde, ich kann wohl
ſwogen, begeiſtert aufgenommen.
Die Anregungen der Zeitſchrift wurden von Erziehungsfachleuten
ſte dankbar aufgenommen, daß die Zeitſchrift die fernere Bearbei=
unng
des Aufgibenkreiſes nach zweijährigem Erſcheinen und er=
füällter
Miſſion mit gutem Gewiſſen an die Fachpreſſe abgeben
inennte; zumal ſich auf die Dauer doch ein vorwiegend päda=
qogiſch
eingeſtelltes Arbeitsziel als eine Art Fremdkörper in
meinem künſtleriſchen Progremm erwies.
Damit iſt der Kreis meiner Arbeit, ſoweit die reinen Zeit=
ſtchriftenorgane
in Frage kommen, umſchrieben. An ihn ſchließt
ſith eine große Reihe monographiſcher. Veröffent=
lſichungen
. Da war entweder ein Stoffgebiet für ſich zu be=
handeln
, zum Beiſpiel Schmuck= und Edelmetallarbeiten, Mono=
Aramme und Zeichen uſn. Oder es war eine beſonders wich=
tage
Ausſtellung in Wort und Bild feſtzuhalten, wie etwa
Darmſtadt 1901, Turin 1902, Die Münchener Gewerbeſchau
1822 Oder es handelte ſich um das Werk eines beſtinmten
hüünſtlers, vielleicht ſogar um eine einzelne ſeiner Arbeiten; dazu
geehören die Monographien über Emanuel von Seidl, über Georg
Metzendorfs Siedlungsbauten der Margareten=Höhe von
hrupp über die Villa Franz von Stuck, über die Neuen
Muranlagen des Bades Aachen. Das Landhaus St. Antonius
Die Neuen Landestheater in Stuttgart, Dresden uſf. Aus
iharer Fülle möchte ich hier auch die Handbücher neuzeit=
liicher
Wohnungskultur mit den Sammelbänden: Das
vornehm=bürgerliche Heim Herrenzimmer, Schlafzimmer
peiſezimmer und Küchen, ferner Das neue Kunſthand=
vierk
in Deutſchland und Oeſterreich, 1000
deen zur künſtleriſchen Ausgeſtaltung der Wohnung, Far=
biige
Wohnräume der Neuzeit oder die Publikation über
irein eigenes Haus, erbaut von Architekt Fritz Aug. Breu=
haus
, und der textliche Band Das ſchöne Heim hervor=
heben
. Alle Veröffentlichungen geben bei ſtrengſter Sichtung
auus einer großen Maſſe gewählten Stoffes die Quinteſſenz
deer neuen Gewerbekunſt. Sie haben nicht nur ein prak=
iſſſches
Intereſſe in bezug auf die Geſtaltung einer behaglichen
Bohnung, ſondern auch eine nicht geringe archivaliſche Bedeu=
iming
. Mir perſönlich iſt es eine große Freude, daß gerade die
ſ=bandbücher neuzeitlicher Wohnungskultur, trotz ihrer jedes=
unaligen
hohen Auflage, jetzt ſchon zum Teil in dritter Folge vor=

liegen, denn ich kann nicht oft genug wiederholen, daß ich an
der durchgängigen Hebung der deutſchen Wohnweife ein gerade=
zu
perſönliches Intereſſe habe.
Daß mir mein Beruf teuer, eine Art Sport iſt, ſteht hier
überall in den Zeilen und zwiſchen den Zeilen. Ich bin oft und

oft von Künſtlern und kunſtſinnigen Menſchen um dieſen meinen
Beruf beneidet worden, und ich muß ſagen, ich gebe ihnen darin
recht. Denn es iſt ein Beruf, der mich ſtändig mit den hervor=
ragendſten
Menſchen auf dem Gebiet der Malerei, der Plaſtik,
der Architektur und der verſchiedenen Kunſtgewerbezweige zu=
ſammenführt
; der mir alle Tore der zahlreichen Kunſtausſtellun=
gen
öffnet, mich mit den Techniken der verſchiedenſten Kunſt=
induſtrien
bekannt macht, der mich als Juror einen ſtets friſchen
und vollſtändigen Einblick in die Leiſtungsfähigreit des künſt=
leriſchen
Nachwuchſes gerinnen läßt. Wie in einem Breunpunkt
ſammeln ſich gewiſſermaßen um meinen Schreibtiſch herum alle
Strahlungen der Kunſt. Vielen ihrer Vertreter bin ich ein ge=
treuer
Freund oder Förderer geworden.
Mein Verhältnis zu den Künſtlern beruht, kurz geſagt, auf
meiner freundſchaftlich dienenden Einſtellung zur Kunſt.
Zahlreiche Meiſter, die heutzutage in Ruhm und Anſehen ſtehen,
ſind zur Zeit ihrer mühſeligen Anfänge in der Deutſchen Kunſt
und Dekoration oder der Innen=Dekoration aufgetreten, und
viele haben ihnen die ſpätere, glänzende Laufbahn zu verdanken.
Ueberblicke ich die lange Reihe von Männern und Frauen,
deren Perſönlichkeit oder Mitarbeit, deren Rat oder Beifall
mein Leben und mein Streben bereichert haben, ſo ergreift mich
ein lebhaftes Gefühl dafür, wie vieles wir in unſerem Daſein
den Mitmenſchen verdanken; ein Gefühl auch dafür, daß trotz der
Kälte der Welt und des allgemein verbreiteten Egoismus das
redliche Schaffen auf die Dauer doch den Widerſtand der ſtump=
fen
Welt beſiegt, und daß in den edleren Geiſtern das Wiſſen
von der geheimen Solidarität der höher Strebenden niemals
ausſtirbt. Ein ſprechender Beleg dafür ſind mir jene Bände von
Briefen und ſonſtigen handſchriftlichen Aeußerungen, künſtleri=
ſchen
Widmungen uſw., die ich als koſtbaren Beſitz aufbewahre
und die mir anläßlich verſchiedener Berufs= und Verlagsjubiläen
von ſeiten führender Männer der Kunſt und des Geiſtes zu=
gekommen
ſind. Sie haben mich die Wahrheit des Wortes erken=
nen
laſſen, daß es keine ſchönere Beſtätigung für ein tätiges
Leben gibt, als wenn es den Beſten der Zeit genug getan hat:
Factis non verbis!
Soweit der Herausgeber. Es iſt in dieſem Auffatz, den wir nur
auszugsweiſe bringen können, das Weſentliche geſagt, was aus An=
laß
eines ſo bedeutſamen Jubiläums einer Verlagsanſtalt geſagt
werden kann, die den Namen Darmſtadts als Kunſtſtadt faſt ein
halbes Jahrhundert hindurch in die Welt trägt. Es bleibt uns
nur die gern erfüllte Pflicht, dem Verlag, ſeinem Gründer und
Leiter unſere herzlichſten Glückwünſche zu dem Jubiläum aus=
zuſprechen
und damit den Wunſch zu verbinden, daß das, was
hier in vier Jahrzehnten intenſivſter Arbeit geſchaffen worden
iſt, in gleich ſtändig aufſteigender Fortentwicklung beſtehen blei=
ben
möge durch die Jahrzehnte zum eigenen Beſten, zum Beſten
Darmſtadts, Heſſens, Deutſchlands, der deutſchen Kunſt und
Kultur.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Die ruſſiſch=japaniſchen Beziehungen.
Gotos Moskauer Miſſion.
* Kowno, 30. Dezember. (Priv.=Tel.)
Sowjetrußland hat ſelten einen willkommeneren Gaſt als
den Viscount Goto erhalten, der in dieſen Tagen auf dem wei=
ten
Wege über Sibirien in Moskau eingetroffen iſt. Die Jahres=
bilanz
Rußlands war im Fernen Oſten paſſiv geworden. Mos=
kau
hatte auf die chineſiſche Karte viel geſetzt, aber ſie wurde
geſchlagen. In China verbleiben den Sowjets keine Trümpfe
mehr in der Hand. Zwar haben Rykow und Bucharin vor dem
verſammelten Kommuniſtenkongreß im Kreml ein neues Auf=
flackern
des Kommunismus und ſeinen endgültigen Sieg in
China verſprochen, aber dieſe Verheißungen haben kaum mehr
Wert, als die aſtrologiſchen Prophezeiungen in Neujahrskalen=
dern
, die wie die Weisſagungen von Noſtradamus ſehr vielſeitig
gedeutet werden können. Sowohl im Reiche Tſchangtſolins als
auch bei den Nationaliſten iſt der ruſſiſche Einfluß ge=
brochen
. Die Sowjetvertreter ſind aus Südchina ausgewieſen,
und ihrer Rückkehr ſind Riegel vorgeſchoben. In der Umgebung
von Kanton finden wohl noch Zuſammenſtöße mit Kommuniſten
ſtatt, aber da Moskau weder Geld noch Waffen liefern kann,
wird auch dort bald die Ruhe erzwungen werden können. Der
Preſtigeverluſt für Rußland in China iſt ſo ſchmerzlich, daß es

Somstag den 31. Dezember 1927
ſich ganz aus dem Fernen Oſten hätte zurückziehen müſſen, wenn
ihm nicht recht unerwartet eine Art von Kompenſation aus
Tokio gekommen wäre. Auch das japaniſche Kabinett Tanaka iſt
antibolſchewiſtiſch eingeſtellt. Aber Japan ſcheint den
Zeitpunkt für gekommen zu erachten, um von
Nußland, das durch die Niederlage in China in ſeinen Poſi=
tionen
geſchwächt iſt, Konzeſſionen in der Mandſchu=
rei
und vielleicht ſogar in der Mongolei zu er=
halten
. Der ruſſiſche diplomatiſche Vertreter in Tokio Troja=
nowſky
ſoll dem Tokioter Kabinett bereits ähnliche Vorſchläge
gemacht haben.
Die Reiſe des japaniſchen Großinduſtriellen Kuhara, der
nach ſeinen Beſuchen in Rom, Paris und Berlin ſich mehrere
Tage in Moskau aufhielt, und über einen japaniſch=ruſſiſchen
Handelsvertrag verhandelte, wurde vom Kreml richtig gewertet.
Die geſamte ſowjetruſſiſche Preſſe ſchlug einen japanfreundlichen
Ton an, der nun faſt begeiſtert geworden iſt, ſeitdem auch die
Miſſion des Viscount Goto in Moskau eingetroffen iſt.
Goto hat im Außenkomniſſariat Verhandlungen geführt,
die ſich hauptſächlich auf die oſtchineſiſche Bahn und auf
die Regelung der Intereſſenſphären in der
Mandſchurei bezogen. Rußland wäre eventuell bereit, Japan
weitgehende Konzeſſionen zu machen, um dadurch eine unerwar=
tete
Rückenſtärkung im Fernen Oſten zu finden. Alle Verhand=
lungen
über die Mandſchurei berühren aber aufs engſte chine=

Nummer 362,
ſiſche Intereſſen, und im beſonderen die Intereſſen Tſchangtt
lins, der ein Anwachſen des ſowjetruſſiſchen Einfluſſes an
oſtchineſiſchen Bahn ſicherlich nicht dulden wird. Es kommt hin
daß der japaniſche Präſident der ſüdmandſchuriſchen Bahn Jan
moto ein ſcharfer Sowjetfeind iſt, und ſo iſt es denn werd
wahrſcheinlich, daß die Verhandlungen Gotos in Moskau B.
Sowjets politiſche Vorteile in der Mandſchutrei bringen könn=
Man wird ſich in wirtſchaftlichen Fragen zu einigen verſuchm
vielleicht gewährt Japan Moskau auch die erſehnte Anleihe dy.
40 Millionen Yen, aber der gewinnende Teil wird Japan ſein
das ebenſowenig wie Rußland vor dem Kriege von 1905 duoz
denkt, ſeinen Machteinfluß in der Mandſchurei ſchmälern
laſſen.
Japan und der ruſſiſche Konflift mit Chinz
Nach einer Meldung der Agentur Indo=Pacifique aus Tai,
hat der ruſſiſche Geſchäftsträger dem ſtellvertretenden japaniſchen
Außenminiſter einen Beſuch abgeſtattet, um ſeine Vermittelun
in dem gegentpärtigen Konflikt zwiſchen den Sowjets und Süd
China zu erhalten. Man behauptet, daß der engliſche Botſchaftt
eine Demarche unternommen habe, damit Japan nicht inte=
veniere
.

Gott ſchenkte uns zu unſerem
Töchterchen einen Jungen.
Gertrude Briegleb, geb. Biedenkopf
Ernſt Briegleb, Pfarrer.

Bobenhauſen bei Mücke,
30. Dezember 1927.
Darmſtadt, Alice=Hoſpital.

(e34408

Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen:
Frieda Thies
Georg Meister
Neujahr 1928.
Barkhausstr. 11
Fuhrmannstr. 7

(e34374
O53
Die Verlobung unſerer
Tochter Mathilde mi Herrn
Apotheker Erich Hacke geben
wir bekannt.
Apothekenbeſitzer
Rudolf Münch und Frau
Henny, geb. Ditzen.

Nachruf.
Infolge eines Schlaganfalls verſchied am
Abend des 2 Weihnachtsteiertags unſer Chef
Herr
Hiia Biitorlas.
Wir beirauern in dem Verſtorbenen einen
Menſchen von edlen Chaxaktereigenſchaften,
deſſen Andenken wir alle in Ehren halten
werden.
Das Perſonal der Firma
J. G. Jacob.
(34384
Darmſiadt, Schillerplatz 8

Todes=Anzeige.
Am 29 Dezember 1927 entſchlief ſanft
nach längerem Leiden mein lieber Mann,
unſer Bruder, Schwager und Onkel
Hert Bngeim Jung
Schuhmachermeiſter.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dorothea Jung, geb. Schaffner.
Darmſiadt, Gardiſienſtraße 20
Die Beerdigung findet Montag, den 2. Januar 1928,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale Les Waldtriedhoſes
aus ſfatt.

Mathilde Münch
Erich Hacke
Apotheker
Verlobte

Langen in Heſſen

Uelzen in Hannover
z. Zi. Aliona, Elbe, Leſſingſtr. 40
Neujahr 4928.

34210
Mr6

Hilde Röder
Opl. Ing Fritz Schellenberg
Aiſiſſent an der Techn. Hochſchule
Verlobte
Darmſtadt
Soderſiraße 110
Silveſier 1927.
34249
KKP

Erika Röhrich
Ludwig Schneil
Verlobie

34357

Soderſir 6½ Luiſenſir. 38

Stat Karten.
Greichen Reinheimer
Georg Feick
Verlobie (20409
Neujahr 1928
Groß=Bieberau.

Georg Bauer
Eliſabeih Bauer
geb. Küſier
Vermählte (aass
Kirchl. Trauung: Samstag Nachmittag
3 Uhr in der Petruskirche.

Darmſtadt, den 31. Dez. 1927.

Für die uns anläßlich unſerer
Verlobung erwieſenen Aufmerk=
ſamkeiten
und Geſchenke danken
herzlichſt
Anna Helm
34360) Adam Bambach.

Statt Karten.

Anläßlich unſerer ſülbernen Hochzeit
und Be mählung ſagen wir für die
uns erwieſenen Aufmerkſamkeiten und
Glückwünſche unſeren herzlichſten Dank
Johann Zaun und Frau
Karl Knopf und Frau.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1927.
Dieburgerſtraße 4,
((34369
Für die uns anläßlich unſerer
goldenen Hochzeit dargebrachten
Glückwünſche und Geſchenke jagen
wir Allen unſeren herzlichſien
Dank.
Heiurich Mittelſtädter
und Frau, geb. Funk
34423)
Nieder=Modau.

Für die vielen Beweise der so
überaus herzlichen Teilnahme bei dem
Hinscheiden unserer lieben Mutter.
Frau Harriet Trier
geb. Langenbach
sagen Wir aufrichtigen Dank.
Aennie Trier, geb. Trier
Walter Trier
Louis Trier
Marie Trier, geb. Ornstein.

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[ ][  ][ ]

Nummer 362

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 31. Dezember.
Ernannt wurden: Am 19. Dezember: der Verſorgungsanwärter
Wihhelm Friedrich aus Rimhorn i. O. vom 1. Dezember 1927 ab
zuum Kanzleiaſſiſtenten; am 23. Dezember: der ſrändige Hilfsarbeiter bei
wer Abteilung für Forſt= ud Kameralverwallung Forſtrat Reinhold
MMaul vom 1. Januar 1928 an zum vortragenden Rat bei dieſer Abtei=
mmg
mit der Amtsbezeihnung Oberforſtrat; ferner der Oberlandmeſſer
bscinhold Geiß zu Wörrſtadt zum Oberlandmeſſer des Vermeſſungs=
gunts
Wörrſtadt, und der Oberlandmeſſer Friedrich Heinrich Weber zu
=uwingenberg zum Oberlandmeſſer des Vermeſſungsamts Zwigenberg,
nwide vom 1. Januar 1928 ab; der Lehrer au der Volksſchule zu Grün=
rg
, Kreis Gießen, Philipp Beuder zum Rektor an dieſer Schule.
Am 2. Dezember: der Miniſterialobereviſor bei dem Miniſterium der
3 iuanzen Philipp Gäuzler zu Darmſtadt vom 1. Orzember 19=7
an zum Rechnungsrat bei dieſem Miniſterium.

üalrh. D Ane. W Aalkelſeit geſchichte Gchungdſeif voit
Jauuar 1988 ab. Auf Grund des 8 1 des Goſetzes über die Alters=
grmze
der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923
un der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 243)
witt am 1. Januar 1928 der Rektor Jakob Friedrich an der Volks=
ſichule
zu Rcichelsheim. Kreis Erbach i. O., in den Ruheſtand.
Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen (wangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Heppenheim a. d. W., Kreis Worms: Dienſt=
teohnung
iſt vorhanden und kann bezogen werden; eine Lehrerſtelle für
rnen evangeliſchen Lehrer an der Volksſthule in Rhein=Dürk=
N eim, Kreis Worms; Mietwohnug iſt vorhanden und kann bezogen
w erden. Eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volks=
ſukule
in Eppertshaufen, Kreis Dicburg; Dienſtwohnung iſt
1orhanden.
Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag wird im Großen Haus
zum eiſten Male Sullidans, Mikado in der neuen Inſzenieruug
geben. Es wirken mit die Damen Kiesling, Jacobs, Müller=Wiſchin,
bsenſe und die Herren Deharde, Ebert=Beher, Galliuger, Komregg,
gruhn unc Neh. Muſikaliſhe Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm,
anſzenierung: Artur Maria Rabeualt, Bühnenbild: Wilhelm Reinking,
Koſzüme: Lothar S henck v. Trapp, Tänze: Mauda d. Kreibig. Die
B=orſtellung beginnt um 19 Uhr.
Im Kleinen Haus wird der Schwank MMein Vetter Eduard
urgeben; Beginn der Vorſtellung um 19.30 Uhr.
Die Aufführung der Meiſterſinger am Sonntag, den
Januar, iſt der Miete II des Bühnenvolksbundes zugeteilt und zu=
greich
Wahlvorſtellung.

Fien Frältralf Seifant Geffe Aifen äenen en Der Biecliſe
ſpar eine ſpätere Vorſtellung umgetauſcht oder zurückgegeben verden.
Aie nächſtr Wiederholung des Mürchens findet Motag, den 2. Jauuar,
matt. Zu dieſer, der letzten, Aufführung ſind die Preiſe ermäßigt (0,40
läs 2 Mark)
Orpheum: Gaſtſpiel Groß=Zauberſchau Kaßner.
nseute (Silveſter) geſchloſſen. Morgen Sonntag, 1. Januar,
gsginnt der durch ſein Auftreten vor zirka 2½ Jahren hier beſtens be=
uuennte
Zauberfürſt A. Kaßner in 2 Vorſtellungen (nnchmittags
4 Uhr und abends 8 Uhr) ein kurzes Gaſtſpiel. Selbſtverſtändlich
zigt Kaßuer diesmal ein neues Programm und außerdem einen
sllänzenden Varietéteil. In nachſtehendem Kritikauszug der
Jüricher Zeitung anläßlih ſeines dortigen Auftreteus im
Worſo=Theater iſt in großem Umriß ein Bild über das Ar=
weitsfeld
dieſes großen Magiers gegeben: . . . In A. Kaßner iſt gegen=
wrärtig
ein Meiſter der Magie und Illuſion im Corſo zu :Gaſte. Schon
der Umſtand, daß er allein das ganze Abondpuoxraum beſtreitet, mag
zBelen dafür ſein, wie vielgeſtaltig ſeine Künſte und Tricks ſind. Und
nogs Kaßner alles leiſtet! Er inag ſeinem Herrgott danken, daß wir nicht
baehr im Mittelalteu ſtecken, ſonſt würde er todſicher als mit dem Teufel
unn Bunde auf dem erſtbeſten Scheiterhaufen gefchnurt. Und doch hau=
Melt es ſich nicht um Hexevei, alles iſt nur Geſchwindigkeit, Täuſchug,
Mrreführung. Und wenn einer glaubt, nun beſtimmt hinter die Tricks
gerkommen zu ſein, dann iſt er erſt recht genarrt und das Publikum
igelt vor Lachen. Das hat jener junge Mann erfahren müſſen, der
ſöift darauf genommen hütte, daß er eine Uhr in der Taſche habe, die
hei näherem Zuſehen doch uur eine Kartoffel dar. Die Wirtsleute
ſallen Kaßner das Patent auf die Likörfabvik in der Waſſerflaſche ab=
tufen
. Aus einer und derſelben Flaſche weuden allg Liköre, Enzian
und Chartreuſe, Eierkognak und Bitter, alles, was man wünſht, ein=
gefchenkt
und ſerviert. Sogar um ein großes Helles iſt Kaßner nich=
iverlogen
. Beſonders im Verſchwvindenlaſſen von Menſchen iſt er ein
Reiſter. Auch ſich felbſt läßt er i einem Sack in eime Kiſte verſtauen.
K räftig werden von den Männern aus dem Publikum die Nägel in den
MSeckel getrieben und doch iſt beim Wiederöffnen die Kiſte leer und der
B eufelskerl meldet ſich aus dem Zuſcheuerraum. Da kann es doch) nich=
wit
rechten Dingen zugehen, meinte meine Nachbarin mit ernſter Miene.
Aber wo mögen, denn die 12 Perſouen aus dem Publikum hingckommen
ſu=in, die am Sckluſſe der Vorſtellung ſpurlos von der Bühne verſchwan=
ſeen
? Und wie kommt es, daß ein Menſch frei im der Luft zu ſchwe=
hen
vermag? Täuſchung, Illuſien man lacht nicht mehr, man ſtaun=
uud
findet keine Erklärung. Und ſo gübt Kaßner während 2½ Stun=
den
dem Publikum immer reuze Rätſel auf, verblüft einmal über das
gtrudeve, verjetzt immer mehr in Spaunung, erweiſt ſich als Fürſt der
MMagie.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Freitag, den 30. Dezember.

Zum erſten Male:
Der dreizehn e Stuhl,
Kriminalſtück in drei Akten von Bayard Veiller.
Den Hexer hatte ſich das Landestheater endgehen laſſen.
zmi Orpheum ſah man eine ganz brillante Enſemble=Aufführung
Meſes Senſationsſtückes, das acht Tage hindurch volle Häuſer
en zielte. Das Landestheater brachte nun die von Rita Matthias
z=fertigte Ueberſetzung von Bayard Veillers Kriminalſtück Der
dreizehute Stuhl. Hätte ſie die Ueberſetzungen im erſten Alt
fürrzer überſetzt, könnte dieſer dreizehnte Stuhl den Hexer
uoch übertreffen. So aber mußte die Aufführung dieſem
Meißer zum Erfolg verhelfen. Und die Aufführung war ganz
girtsgezeichnet. Es wurde ungemein gut geſpielt und ſo geſchickt
aſnf den einen oder anderen Verdächtigen hingearbeitet, daß den
Adahren Mörder wohl nur wenige errieten und ſich dadurch einen
Freiplatz gewanuen. Den Blättern des Heſſiſchen Landesthea=
tuns
war ein Zettel beigefügt, in dem gebeten wurde, den Mör=
dar
wohl zu erraten, den richtig Erratenen aber den weiteren
Beſuchern nicht wieder zu verraten, weil das Stück nur durch
Lye Spannung feſſelt und ſo ſtark intereſſiert. Den richtig er=
ta
tenen Mörder aber durfte man nach dem zweiten Akt auf frag=
litzhem
Zeittel bezeichnen und konnte dadurch eine Einlaßkarte
fürr die nächſte Wiederholung gewinnen.
Dem Wunſch der Theaterleitung zu entſprechen, liegt aber
arich im Intereſſe der Beſucher. Darum werden wir keine In=
hr
.tsangabe des Stückes geben und auch die Rollenverteilung
und deren kritiſche Würdigung bis nach der letzten Aufführung
zurrückſtellen.
Feſtgeſtellt aber ſei heute, daß dieſes Kriminalſtück, das neben
alls derem eine ſtark effektvolle ſpiritiſtiſche Séance bringt, von
ſit igender Spannung iſt und die Nerven zwei Stunden hindurch
pilitſcht, bis die Löſung ein hörbar erleichtertes Aufatmen durch
daun Zuſchauerranm gehen lüßt. Feſtgeſtellt ſei weiter, daß Käthe
G othe fabelhaft gut ſpielt, daß auch Kurt Weſtermann,
Mäthe Meißner, vor allem Kitty Stengel, dann auch
U rich Folkmar, Robert Klupp, Beſſie Hoffart, Anne=
liſeſe
Born, Hansfoachim Büttner, Hans Baumeiſter
Urd Gothart Portloff damit dürften die Hauptperſonen
dar Handlung aufgezählt ſein ein brillantes Zuſammenſpiel
hwten, das von einem trefflichen Einleben in die nicht leichten
Mufgaben zeugte.
Für die Iuſzenierung zeichnete Hans Aſchaffenburg.
Seine Arbeit wurde dem Stück gerecht. Lothar Schenck von
Inrapp hatte einen ſehr hübſchen Salon geſchaffen. Das aus=
unrkaufte
Haus uahm die Neuheit mit ſtarkem Beifall auf. **

Geite 5
Samstag den 31. Dezember 1927

* Weihnachisfeier der Polizeibeamten.
Am. Die Ortsgruppe Darmſtadt (Einzeldienſt, Kriminal= und Ver=
waltungsdienſt
) des Landesverbandes der Polizeibeamten Heſſens hielt
am Donnerstag abend nach langjähriger Pauſe im gut beſuchnten Saal=
bau
eine Weihnachtsfeier ab. Ein mächtiger, im Glanze unzähliger
Lichter erſtrahlender Weihnachtsbaum ragte vor der Bihne empor und
eine ausgeſuchte, vielſeitige Vortragsfolge ſchlug die Zuhörer für einige
feſtliche Stunden in ihren Bann. Der Herr Miniſter des Innern, der
Herr Polizeidircktor und andere leitenden Perſönlichkeiten der Polizei
wohnten der Feier bei. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt,
Herr Polizeimeiſter Wink betonte in einer Begrüßungsanſprache,
daß unter dem Zwange verſchiedener Umſtäude die Ortsgruppe 6 Jahre
lang keine Weihnachtsfeier habe abhalten können, und ſchilderte in be=
redten
Worten den unvergleichlichen Zauber des deutſchen Weihnachts=
feſtes
im Kreiſe der Familie. Ein beſonderes Anrecht auf eine gemein=
ſame
Weihnachtsfeier hätten die Polizeibeamten, die auch am Heiligen
Abend ihren Dienſt pflichtgemäß verſehen müſſen. Herr Miniſter
Kirnberger, dankte im Namen der Gäſte und im eigenen Namen
für die Einladung und feierte Weihnachten als das Feſt des Friedeus,
das vor allen Dingen unter dem Stern der Einigkeit ſtehen möge. Herr
Polizeidirektor Dr. Uſinger, dankte dem Herrn Miniſter für die
warme Mirſorge, mit der er ſich der Belange des Polizeidienſtes und
der Polizeibeamten annehme. Um die Abwicklung der ausgezeich=
neten
, reichhaltigen Vortragsfolge machte ſich eine ganze Reihe von
Mitwirkenden verdient. Die Geſangs= und Muſikabteilung
der Polizeibeamten des Polizciamts Darmſtadt brachte unter der um=
ſichtigen
, anfeuernden Leitung des Herrn Oberreallehrers Lambert
mit ausgezeichnetem Erfolg Chöre zu Gehör. Der orcheſtrale Teil des
Abends war Herrn Obermuſikmeiſter Matthias Weber anvertraut,
unter deſſen beſchwingter, lebendigſt pulſierender Stabführung das
Orch ſter (größtenteils ehemalige Militärmſiker) glänzend ſpielte und
auch ſchwierige Aufgaben ſo Motive aus Lohengrin klangſchön
und ſicher vortrug. In Normannenzug, für Orcheſter, vierſtimmigen
Männerchor und Bariton von M. Bruch, zeichnete ſich Her Mattheis
aus, der über einen warmen, vollen Bariton verfügt. Sehr gut gefiel
guich das Mclodrama Das Glücklein von Innisfer von Fr. Halen,
Muſik von J. G. Mayer, deſſen wirkuugsvolle Durchführung don Damen
Marie Lagemann, Betty Aßmuth und Tilde Weſtphal, vont
Herrn Etzold am Flügel zweckentſprechend begleitet, zu danken war.
Einen berechtigten Sondererfolg errang der von Frau Ballettmeiſterin
Nehr vorzüglich einſtudierte Damenreigen. Achtzehn friſche,
funge hübſche Mädels aus den Kreiſen der Angehörigen der Polizei=
mit
dazu paſſanden Schleiern in wechſelndem, buntem Scheinwerferlicht ſer Feier bereitete der Club ſeinen Mitgliedern und gönnern einige
einen kunſtvollen, vielfach verſchlungenen und aparte, reizvolle Gruppen=
bilder
bietenden Reigen, der wiederholt werden mußte. Eine heitere
Note brachte in das Programm der rheiniſche Vortragslünſtler Fritz
Schlotthauer, deſſen derb=komiſche Art zündend einſchlug. Einen
außerprogrammäßigen, aber freudig begrüßten Abſchluß bildete das
Auftreten des Herrn Heinz Heberer, der mit Gern habe ich die
Fraun getüßt, Liedern vom Rhein und Wein, ſich raſch die Shmpa=
thien
der Feſtteilnehmer erſang. Allen Mitwirkenden wurde herzlicher
Veifall zuteil, und bei Tanz, Muſik und allerhand Ueberraſchungen ver=
brachte
die große Familie der Polizeibeamten mit ihren Freunden noch
einige ſchöne Stunden.
H. W. W.

Anzeigen
die Bestimrif in der morgigen Husgabe
(Neujahrsnummer) erscheinen sollen,
bitten wir bis spätestens um ½a5 Uhr
nachmittags aufzugeben, andernfalls keine
Gewähr für Veröffentlichung übernommen

Der Verlag.
werden kann.

Herberge zur Heimat. Auch in dieſem Jahre war die Herberge
zur Heimat zu Weihnachten das Ziel vieler heimatloſer Wanderer.
Einundachtzig auswärtige Wanderer hatten ſich eingefunden, denen eine
Weihnachtsfreude beveitet werden konnte. Dazu kamen auch noch einige
Gäſte aus Darmſtadt ſelbſt. Am Morgen des erſten Feiertags wurden
ſie alle in dem weihnachtlich geſchmückten Raum zunüchſt durch Muſik
erfreut. Ein Bläſerquartett unter bewährter Leitung des Herrn Lutz
hatte ſich, wie alljährlich, zur Verfügung geſtellt; daneben twugen Herr
Käppele (Violine) und Fräulein Noack (Harmonium) einige Stücke
vor. Pfarrer Heß ſprach über Weihnachtsfreude. Während die
Bläſer noch weitere Proben ihrer Kunſt gaben, wurden die Gäſte mit
Kaffeg und Kuchen bewirtet, daneben auch alle mit warmen Kleidungs=
und Wäſcheſtücken beſchenkt, All denen, die durch ihre freundliche
Bemühung und ihre Gaben geholfen haben, dieſe Feier zu veranſtalten,
ſei hier herzlich Dank geſagt.
I.

Die Eisbahn auf dem Herrngartenteich iſt heute wieder eröffnet.
Die vielen Anhänger des Schlittzſchuhſports haben Gelegenheit, in
ſchöner Umgebung auf ſpiegelglatter Fläche dem ſchönen Schlittſchuhſport
zu huldigen. Im nahen Herrngartencafé iſt Gelegenheit zur Reſtaura=
tion
geboten. (Vgl. Anzeitze.)
Polizeibericht. Jugendliche Ladendiebinnen. Zwei
Schülerinnen, 10 und 13 Jahre alk, wurden am Mittwoch nachmittag in
einem hieſigen Kaufhaus beim Diebſtahl von Seidenſtoffreſten erwiſcht.
Bei Abhör der noch ſtrafunmündigen Schülerinnen ergab ſich, daß die
beiden vor den Feiertagen in Warenhäuſern, Spielzeuggeſchäften, Kondi=
torcien
und Kiosben eine Reihe von Diebſtählen begangen haben. Die
Eltern wußten von dem Treiben der Kinder nichts, da dieſe die entwen=
deten
Stüke in der elterlichen Wohnung und auch zeitweiſe in dem
Zierbrunnenbaſſin am Mathildenplatz unter Laub verſteckten. Feſt=
nahme
entwichener Anſtaltsinſaſſen. Ein aus der
Landes=Heil= und Pflegeanſtalt in Goddelau entſprungener Kranker und
ein aus der Anſtalt in Klein=Zimmern emtwichener. Fürſorgezögling
wurden hier aufgegriffen und in die Anſtalten zurückgebracht. Aus
einem elektrotolmiſchen Geſchäft wurden eine Anzahl Heizkiſſen, Kopf=
höver
und ſonſtige Radio= und elektriſche Bedarfsartikel entwendet.
Geſtern gegen 15 Uhr entſtand unterhalb des Hauptbahnhofs, vermutlich
durch Funkenſlug aus einer Lokomotive, ein Waldbrand. Das Feuer
hat ſich mit Schnelligkeit über eine Fläche von etwa 2500 Quadratmetern
ausgebreiret. Durch die Feuerwehr wurde das Feuer alsbald gelöſcht.

Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen mr vor=
mittags
11 und 11.30 Uhr ſtatt.
Der Darmſtädter Schachklub 1875 hält ſeinen Klubabend jeden
Mittwoch im Reſtaurant Chriſt, Grafenſtraße 18, ab. Freier Schachwer=
kehr
iſt dortſelbſt täglich von 1820 Uhr.
Schloß=Café. Heute abend findet im Rahmen eines Sonder=
konzertes
die alljährliche gemütliche Silveſterfeier ſtatt. Am Neujahrs=
tag
wi=d ein beſonders gewähltes Feſtprogramm geboten, das den Be=
ſuchern
einige unterhaltende Stunden bereiten ſoll. (Näheres ſiehe
Aneige.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren Schu=
jen
für den Mongt Dezember 1927. iſt bis zum 10. Januar 1928 an die
Stadtkaſſe, Grafenſtr. B, zu zahlen.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaiers
Großes Haus.
Sonntag, den 1. Januar, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. H5 ( Bühnen=
volksbund
, Wahlvorſtellung). Die Meiſterſinger
von Nürnberg, Oper von Waguer. Preiſe: 1.20 bis
12 Mark.
Montag, den 2. Januar, 16 Uhr, Ende nach 18 Uhr: Trill=
trall
und ſeine Brüder Märchen von E. Ponto.
Ermäßigte Preiſe: 40 Pf. bis 2 M.
Dienstag, den 3. Januar, 19½ Uhr, Ende 23 Uhr. F 5 ( Darm=
ſtädter
Volksbühne). Boris Godunow, muſikaliſches
Volksdrama von Muſſorgſty. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, den 4. Januar, 19 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. B 9.
Schinderhannes, Schauſpiel von Zuckmayer,
Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, den 5. Januar, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. E 9. Ein
Maskenball, Oper von Verdi. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntaa, den 1. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
IIT (7). Zum erſten Male wiederholt: Der drei=
zehnte
Stuhl, Kriminalſtück von Bayard Veiller,
Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Montag, den 2. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Der Vetter aus Dingsda, Operette von Künnecke.
Preiſe: 1, 2, 3 und 4 M.
Dienstag, den 3. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzm. T (6).
Derdreizehnte Stuhl. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Mittwoch, den 4. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. K 8 (für die=
jenigen
K=Mieter, die Zuſatzmiete XII haben). Die
Entführung aus dem Serail, Oper von Mozart,
Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Donnerstag, den 5. Januar: Keine Vorſtellung.

Der Heſſiſche Motorſport=Club Darmſtadt, Ortsgrupe des
A. D.A. C. veranſtaltete eine Weihnachtsfeier, verbunden mit dem Weih=
beamten
tanzten anmutig und fehlerlos in fein abgeſtimmten Koſtümen nachtsſpiel, Lieder=, Alaviervorträgen und Kinderbeſcherung. Mit die=
angenehme
und genußreiche Stunden. Der überfüllte Fürſtenſaal be=
wies
, weſch großes Intereſſe man dem Club entgegenbringt. Von der
Beranſtaltung möchten wir noch das intereſſante Weihnachtsſpiel Das
Sternlein Freudenreich (3=Königsſpiel) erwähnen. Der große Applaus
möge allen Mitwirkenden eine kleine Anerkennung ihrer Leiſtungen
ſein. Der Heſſiſche Motorſport=Club kann mit Genugtuung auf ſeing
Weihnachtsfeier zurückblicken.
Kunſinotizen.
deer Bert, Künftſier oder Känfieriſche Vrronſialtugen, deren im Nachſichenden En
gsſchießt, bebält nich die Redalken ibr Urtell vor
Palafi=Lichtſpiele. Der verfilmte fröhliche
Weinberg. Karl Zuckmayzers fröhliches Stück, das in der vorigei
Spielzeit an Hand einer quicklebendigen Wiedergabe im Schauſpiel=
haus
ſo viel Heiterkeit zu erwecken vermochte, war ein zu großer,
ein zu allgemein durchſchlagender Erfolg, als daß er nicht die Auf=
merkſamkeit
der Filminduſtrie hätte auf ſich lenken müſſen. So feier=
es
jetzt denn, von der Bühne vorerſt wieder verſchwunden, auf deu
Leinwand eine fröhliche Auferſtehung. Unterſtützt von Adolf Lantz,
licferte der kleiſtpreisgekrönte Dichnter ſelbſt das Manuſkript, und man
darf aunehmen, daß er auch den mit der Aufnahme betnauten Regiſſeu=
ren
J. und L. Fleck bei ihrer Arbeit mit Rat und Tat wacker zur Seite
geſtanden hat. Iſt das Stiick doch ei reines Milieuſtück, geſchuffen aus
mtimer Milieukenntnis, aus heimatlicher Verbundenheit mit der Land=
ſchaft
und ihren Menſchen und konnde ſich ebenſo wieder der Film nur
aus dem Milieu ſeine weſentlichen Kräfte ziehen. Wer nun aber
glaubte, daß von der Komödie das Wort, das dialektiſch gefävbte Work
einfach nicht wegzudenken ſei, der wurde bei der geſtrigen Filmurauffüh=
rung
auf das angenehmſte euttäuſcht. Die Handlung feſſelt, filmmäßig
ausgeſponnen, durchrauſcht vom Rhein und umſponnen von Rhein= und
Weinliodern, im Nahmen ihrer Rebenberge, mit ihren ſaftſtrotzeuden
Menſchen, ihrem Kellerduft und ihrer Herbſtſonne, in flottem Fluſſe
bis zum glücklichen Ende, da ſich in ſeliger Freude die drei Paare als
Verlobte empfehlen: der Weingutsbeſitzer Gunderloch und ſeine Haus=
hälterm
Annemarie, der Rheinſchiffer Jochen Moſt und ſein Klärchen,
der Aſſeſſor Knuzius mit dem Babettchen Eismahr . Vom Filur
wird die Komödze hinzugefügt, vor allem die Hochzeit in Meinz, auf
der Kläuchen Gunderloch den Aſſeſſor Knuzius kennen lernt und in
ihrem Liebeskummer mehr trinkt, als es vertragen kann. Und was
mon im Stück nicht zu ſehen bekommt: immer wieder glänzt der Rhein
auf, die Buraruinen grüßen von ihren Höhen, die Dampfer durche
fahren die grünen Wellen. Denn die Konzeſſion hat man dem großen
Publikum gemacht: nicht mehr in Rheinheſſen, ein Wegſtündlein vom
Mainz entfernt, iſt Herr Jean Baptiſte Gunderloch zu Hauſe, bei Bache=
rach
und Caub, wo es romantiſcher ausſchaut, liegen ſeine Filmwein=
berge
, was aber keinen gar großen Unterſchied ausmacht, rheinfränki=
ſches
Blut pulſiert auch hier noch, wenazwar es nicht mehr ganz ſo ein=
fach
iſt, in der Chaiſe raſch mal uoch dem goldenen Mainz z fahren...
Direktos Preßburger vom F.P.S.=Film hat zuſcmmen mi= den Regiſſeu=
ren
J. und L. Fleck die landſchaftlichen Motive ausgeſucht, wobei die
ſchönſten Punkte des Rheins von Mainz bis Köln berückſicht worden ſind.
Lokale Veranſtaltungen.
Dir Wemuter wichcmenden Notiyen find antſchllektich als Hinwetſe auf Anzeigen in betrachten
in teinen Falle iraendwie ale Beſrechung oder Kris.
Paul=Keller=Abend in Darmſtadt. Dem Schleſier=
Verein E. V. Darmſtadt iſt es gelungen, den beliebten Schriftſteller
Paul Keller für einen am Donyerstag, den 12. Januar, in der Turn=
halle
(Woogsplatz) ſtattfindenden Vortrag aus eigenen Werken zu ge=
winnen
. Es iſt gewiß, daß ſich an dieſem Abend ſehr viele Leſer ſeiner
Werke um ihn ſommeln werden. Seine bekannteſten Romaue ſind:
Waldwinter Die Heimat, Der Sohn der Hagar, Ferien vom
Ich, Hubertus. Wenn man die Bücher, die von Paul Keller ver=
breitet
ſind, m einer Säule aufſchichtete, ſo würde dieſe Särle den
Mount Evereſt, den höchſten Berg der Erde, um das Fünffache weit
überragen, nicht gerechnet die vielen Bücher, die i Uebertragung in
fremden Sprachen erſchienen ſind. Bei ſolch beiſpielloſer Verbreitung
der Werke des Dichters iſt es nicht zu verwundern, daß ihm, wo er ein=
mal
ſelbſt am Vortragspult erſcheint, Scharen von Volk zuſtrömen.
Näheres wird noch durch Inſergte im dieſer Zeitung bekannt gegeben.
Der Bürgergeſangverein Beſſungen begeht am
Sonntag, den 1 Januar 1938, in der Beſſunger Turnhalle ſeine Weih=
nachtsfeier
. Zur Aufführung kommen: ein Weihnachtsmärchenſpiel ( auf=
geführt
von Kmdern), Herzliebchen mein unterm Rebendach ( Sing=
ſpiel
mit lebenden Bildern in einem Aufzug), Gefolterte Herzen ( uſti=
ges
Trauerſpiel in einem Aufzug), ſowie Solo= und Duoſzenen. Frl.
Aenne Haas, Kenzertſängerin, und Herr Mctzger, der belannte Wirt der
Kanone, haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Der Chor wird mit einigen
neuen Chöven aufwarten. Gine reichhaltige Tomboladarlofung gibt
allen B=ſuchern Gelegenheit, für wenig Geld brauchbaue Gegenſtände zu
gewinnet.
Die Weihnachtsſeier des Kavallerie=Vereins Darm=
ſtadt
findet am Sonntag, den 1. Januar, im Feſtſaal der Turn=
gemeinde
1246 am Wovgsplatz ſtatt. Ein ſorafältig zuſammengeſtelltes
Programm wird den Beſuchern einige genußreiche Stunden bereiten.
Neben Solo= und Duettvorträgen gelangt das Weihnachtsfeſtſpiel Dop=
pelte
Weilnachtsfreude durch Kinder des Vereins zur Aufführung. Der
zweite Teil iſt ganz dem Heiteren gewidmet. Eine reich beſchickte Tom=
bola
bietet den Teilnehmern Gelegenheit, nemhafte Gewinne in ihren
Beſitz zu bringen.
Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, findet an Silveſtes
und Neujahr Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch iſt ſehr zu empfehlen.
(Siehe Anzeige.

Tageskalender für Samstag, den 31. Dezember 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 14 Uhr, Ende nach
16½ Uhr: Trilltrall und ſeine Brüder. Anfang 19 Uhr Ende
21¾ Uhr: Der Mikado. Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr,
Ende nach 21½ Uhr: Mein Vetter Eduard. Orpheum:
Geſchloſſen. Konzerte (Silveſterfeiern): Oberwaldhaus, Saal=
bau
=Reſtaurant, Waldſchlößchen Reſt. Bender, Kaffee Rheingold,
Schloßkaffee, Rheingauer Weinſtube, Hotel Traube, Kaffee Waldes=
ruh
, Herrngarten=Kaffee, Hauptbahnhof=Reſtaurant, Hotel Prinz
Heinrich, Zum Neckartor, Bismarckeck, Frankfurter Hof, Bockshaut,
Weinhaus Maxim, Groß=Darmſtadt: Seeheim: Hotel Hufnagel.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater; Palaſt= Licht=
ſpiele
, Helig.

[ ][  ][ ]

Seite 6

2.5 Jahre Provinzial=Pflegeanſialt Eberſiadt
4a. Eberſtadt, 30. Dezember.
Die Starkenburger Provinzialpflegeanſtalt bei Eberſtadt kann im
neulen Jahre auf ein ſegensreiches Bjähriges Beſtehen zurückblicken. Die
erſten Erhebungen der Provinz Starkenburg über die Anzahl anſtalts=
bedürftiger
, Perſonen in den einzelnen Kreiſen der Provinz fanden be=
reits
Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts ſtatt. Am 23.
Jui 1900 beſchloß der Provinzialtag den Bau einer Pflegeanſtalt, die
ſchließlich nach Ververfung anderer Projekte an der Bickenbacher Stuaße,
am Südeingang von Eberſtadt, errichtet wurde. Der Baubeginn fiel
in das Jahr 1901. Die Pläne ſtammten von Bauinſpektor Schneller
aus Offenbach, Bauleiter war Architekt Georg Scherer, Darmſtadt. Die
Koſtem für den Bau waren einſchließlich der erſten Einrichtung (100 000
RM.) mit 740 000 RMM. veranſchlagt. Es wurde ein Männerbau und
ein Frauenbau errichtet. Zlwiſchen beiden ſteht das Verwaltungsgebäude.
Innerhalb eines großen Geländes (etwa 25 Morgen), das vor allen
Dingen dem Gartenbau nützlich gemacht wurde, gelangten Küchenhaus
und andere Nebengebäude zur Errichtung. Die Uebergabe der Anſtalt
erfolgte am 1. November 1903. Der erſte leitende Direktor und An=
ſtaltsarzt
war der in den Kriegsjahren geſtorbene Sanitätsrat Dr.
Textor aus Gießen. Jetziger Direktor und Anſtaltsarzt iſt Medizinal=
rat
Dr. Weifenbach. Erſter Verwalter war Herr Korell, an deſſen
Stelle ſeit Jahren Verwalter Delp ſteht. Im allgemeinen iſt die Anſtalt
mit rund 400 Inſaſſen belegt. Im letzten Jahre waren in ihr etwas
mehr Frauen als Männeu untergebracht.

v. Erzhauſen, 30. Dez. Die hieſige neue Schule geht ihrer
Fertigſtellung entgegen. Hei=ung und Waſſerleitung ſind bereits ein=
gebaut
. Zur Beſhaffung der Schulbänke hat der Gemeindergt die
Lieferung der Heidelberger Schulbankfabrik übertragen. Beerdi=
gung
. Vorgeſtern wurde unter großer Beteiligung der älteſte hieſige
Ortsbürger, der frühere Bäckermeiſter und Gaſtwirt Leonhardt Haaß,
zur Erde beſtattet. Er entſchlief am zweiten Weihnachtsfeiertag abends
uhne vorheriges Krankſein am Tiſch im Kreiſe ſeiner Angehörigen. Der
Geſangverein Germawia, deſſen älteſtes Ehrenmitglied er war, gab ihm
das letzte Geleit=
J. Griesheim, 30. Dez. Radſport. Um auch in dieſem Winter
den Radballſpielern Gelegenheit zu geben, ihre Kräfte in friedlichem
Wettkampf zu meſſen, veranſtaltet der hieſige Radfahrerverein Conus
e. V. am Samstag, den 14. Januar 1928, im Feſtſaal Zum grünen
Laub, hier, ein Saglſportfeſt, verbunden mit Zweier=Radballkonkurrenz.
Die Veranſtaltung iſt offen, für alle Mitglieder des Heſſiſchen und
Naſſauiſchen Radfahrerbundes. Prämiiert werden zwei Dmittel der
Mannſchaften mit wertvollen Medaillen, außerdem kommt als erſter
Preis ein Ehrenpreis in Höhe von 15 Mk. und als zweiter Preis ein
ſolcher von 10 Mk. in Betracht. Eventuell notwendig werdende Vor=
ſpiele
werden von 6 Uhr an ausgetragen, und erhalten die Mannſchaften
frühzeitig Nachricht. Der Verein hat den Deutſchmeiſter im Einer=
Kunſtfahren, Herrn Heinrich Wollmamm aus Bautzen, zu der Veranſtal=
tung
verpflichtet.
42. Pfungſtadt, 30. Dez. Turnerball. Der Turnverein Pfung=
ſtadt
hält am Neujahrstag im Saale des Rheiniſchen Hofes einen
Ball ab, der mit turneriſchen Vorführungem verbunden ſein wird.
Die Gemeinde=Hundeſteuer iſt auf Grund eines Gemeinde=
datsbeſchluſſes
im Kalenderjahr 1928 für den erſten Hund auf 4 RM.
und für jeden weiteren Hund auf 2 RM. feſtgeſetzt worden.
* Groß=Bieberau, 30. Dez. Ferkelmarkt. Im neuen Jahre
findet der erſte Markt am Montag, den 2. Jmuar, ſtatt. Der Auf=
trieb
beginnt um 8.30 Uhr.
K. Dieburg, 30. Dez. Die hieſige evangeliſche Gemeinde
beranſtaltete am dritten Feiertage in den beiden Sälen des Mginzer
Hof ihre Weihnachtsfeier, die außerordentlich gut beſucht wpar. Der ev.
Pfarrer Schrimpf begrüßte die Feſtgäſte mit einer kurzen Anſprache,
vvorauf Frl. G. Löbermann einem Prolog ſprach. Muſikvorträge der
Kapelle Wohlfahrt vermittelten zwiſchen den einzelnen Nummern des
Programms. Dieſes brachte unter Leitung des Herrn Lehrers Eckhard
Vorträge des ev. Kirchenchors, der verſchiedene Weihnachtschöre von
Sonmet, Daubitz, Viedemann und Pauli ſang; weiter, von der Bühnen=
jugend
aufgeführt, drei heitere Stücke Ein Reinfall am Weihnachts=
abend
. Das ſüße Ungeheuer von Georg Nauhöfer und Der Weih=
nachtsbazar
von Paul Meinhold glücklicherweiſe fehlten die armen
Kinder und der Weihnachtsmann, die man ſonſt immer vorgeſetzt be=
kommt
. Und endlich zwei Reigentänze, gleichfalls von der Jugend vor=
geführk
. Alle Darbietungen gefielem gut und fanden Beifall. Den
Dank für alles Gebotene ſprach am Schluß Herr Pfarrer Schrimpf allen
Mitwirkenden aus.
N. Reichelsheim i. O., 30. Dez. Zunahme des Betriebes
in dem hiefigen Karoſſeriewerk. Das vor ungefähr zwei
Jahren von dem Vorſtand und Rechner der hieſigen Volksbank, Herrn
Friedrich Dingeldein, gegründete Karoſſeriewerk hat ſich aus kleinen
Anfängen zu beachtlicher Höhe entwickelt. Tagtäglich gehen Ladungen
der darin hergeſtellten rohen Holzteile für die Automobile nach Rüſſelé=
heim
in die Opelſche Fabrik. Mit dem in der letzten Zeit ſtark vergrö=
ßerten
Betrieb dieſer Weltſirma hat auch die Fabrikation im hieſigen
Garoſſeriewerk ſo zugenommen, daß gegenwärtig 16 Arbeiter lohnenden
Verdienſt finden können, bei zehnſtündiger Arbeitszeit. Auch Fuhrleute
und andere Hilfsarbeiter haben durch dieſes Werk Beſchäftigung und
Verdienſt. Lichtbildbühne des Herrn Philipp Tritſch, hier
(Zum Löwen). In ſeinem vor einigen Jahren umgebauten, geräu=
migen
Saale, der ſchon früher zu Lichtbildvorführungen ſeitens Darm=
ſtädter
Unternehmer diente, hat ſeit einigen Wochen der Beſitzer des
Gaſthauſes auf eigene Koſten eine Lichtbildbühne eingerichtet. Derſelbe
beſucht gegenwärtig einen Vorführerkurſus in Frankfurt a. M., beſitzt
einen neuen Lichtbildapparat und bietet die Gewähr, daß gute Filme
zur Vorführung kommen. Die Filme werden teils von der Baheriſchen
Filmgeſellſchaft im Emelka=Konzern, und teils aus dem Filmhaus
Bruckwann in Frankfurt a. M. bezogen.
* Lengfeld, 30. Dez. Am 1. Januar hält der Sportverein Leng=
feld
1919 im Gaſthaus von Ernſt Magſam ſeine Abendunterhaltung
mit Ball ab. Zur Aufführung gelangt das Drama in 4 Aufzügen:
Wenn du noch eine Mutter haſt‟. Der Sportverein Lengfeld ladet
alle Mitglieder, Freunde und Gönner herzlichſt ein. Gleichzeitig wird
ſchon heute auf die am 8. Januar, nachmittags 3.15 Uhr, ſtattfindende
Jahreshauptverſammlung des Sportvereins, Lengfeld 1919 an dieſer
Stelle hingewieſen.
* Rimhorn, 30. Dez. Der Arbeitergeſangberein Sängerluſt Rim=
horn
hatte zu ſeiner Weihnachtsfeier eingeladen. Mit kurzen Worten
begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Heuſel, alle Erſchienenen. Mit dem
Chor Hymne an die Nacht von Beethoben wurde die Feier eingeleitet.
Der Verein, welcher ſeit 16 Jahren unter der Leitung des tüchtigen
Dirigenten, Herrn Hallſtein, ſteht, wußte alle Anweſenden durch Vor=
trag
gut geſchulter Chöre zu feſſeln. Eine Abordnung der bekannten
Kapelle Germann=Heubach wirkte mit ihrer Jazzband mit und ſo konnte
man ſich in ſpäter Abendſtunde mit dem Bewußtſein, einen genußreichen
Abend verlebt zu haben, trennen. An dieſer Stelle ſei darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß der Verein als nächſte Veranſtaltung einen Masken=
ball
am Samstag, den 4. Februar, veranſtaltet.
* Asbach, 28. Dez. Am 1. Weihnachtsfeiertag hielt die hieſige
Volksſchule ihre Weihnachtsfeier ab. Dargeboten wurden außer einigen
Geſangsvorträgen zwei Theaterſtücke: Liebet einander und Die Eis=
polizei
im Weihnachtswvalde‟. Durch den zahlreichen Beſuch war der
Feier ein großer Erfolg beſchieden.
Ebersberg i. O., 30. Dez. Sonntag, den 1. Januar 1928, abends
8 Uhr, findet im Olt’ſchen Saal dahſer ein Thoaterabend ſtatt, veran=
ſtaltet
vom Geſangverein Ebersberg. Zur Aufführung gelangt das
laktige Drama Die Braut des Wilderers ſowie der Einakter Her=
Sehrer, ich muß mal raus‟. Die Einfrudierung dieſer beiden Werke er=
folgte
unter der beivährten Leiturg des Dirigenten des Vereins, des
augjährigen Biihnenſängers, Herrn Ludw. MMihel=Gbersborg.
HI. Virkenau, 30. Dez. Umpfropfen der Obſtbäume.
Soeben wurde Lurch die Ortsſchelle bekannr gemacht, daß auh in der
hieſigen Gemarkung im uächſten Frühjahre ein großzügiges Umpfropfen
der Obſtbäume vorgenommen werden ſoll, wozu Reichszuſchüſſe bewilligt
ſind. Die Landwirte bzi, die Obſtbaumbeſitzer werden deshalb auf=
gefordert
, ihre diesbezüglichen Angaben über den Umfang der Um=
Pfropfung uſw. bei der Bürgermeiſterei bis zum 3. Januar n. J. zu
machen. Die Bürgermeiſserei mit dem hieſigen Obſtbauverein werden
bann gemeinſam die nötigen Vorarbeiten erledigen.
H. Bon der Bergſtraße, 30. Dez. Geflügelausſtellung. Die
kürzlich ſtattgefundene Geflügelausſtellung in Weinheim hatte diesma:
ausnahmsteiſe Prachtexemplare von edlen raſſigen Hühnern und
Tauben ausgeſtellt; dabei waren Hühner im Werte von 100300 Mark
und Brieftauben im Werte von 10020 Mark. Der Geflügelzuchtverein
Weinheim iſt ja bekannt mit ſeinen hervorragenden Leiſtungen, aber
trotzdem wird der Wert der gut rentablen Hühnerzucht immer noch zu
wenig beachtet; etwa 20 000 Geflugelzüchter wären noch nötig, um ben
Bedarf an Eiern in Deutſchlund zu decken. Es iſt dies um ſo unbegreif=
icher
, als die Geflügelzucht heute der lohnendſte Wirtſchaftszreig
eutſchlands

Samstag, den 31. Dezember 1927

Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 1. bis 7. Januar 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hanptdurchgangsſtraßen in Heffen.
DarmſtadtDieburgBabenhauſenAſchaffenburg bei Bahnhof Ba=
benhaufen
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere Umleitungs=
ſtraße
, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer, Wagen über 5,5 Ton=
nen
12 Kilometer fahren düirfen.
GießenReißkirchen bis zum Hochdruckbehälter bei Annerod iſt teil=
weiſe
mit Erdaushubmaſſen und Materialien belegt. Vorſicht!
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Wingershaufen vom 19. Oktober bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung von Schotten nach Eichelſachſen über Rainrod, von ſchaftlichen Verhältniſſe den heſſiſchen Warmblutzüchtern gelungen
Eichelſachſen nach Eſchenrod über Hof Zwiefalten.
StauffenburgMainzlau vom 5. November bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Daubringen
Ortsdurchfahrt Grünberg (Londorfer Straße von der Gallusſtraße
bis zur Höfentränke) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
über die Bahnhofſrraße und während der Arbeiten zwiſchen
Kriegerdenkmal und Höfentränke über die ſog. Heege und Schulſtraße.
Nodßeim-Köppern (Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H.) vom 12. De=
zember
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung; Holzhauſen Friedrichs=
dorf
oder Nieder=RoßbachOber=Roßbach.
Wegen Vornahme von Sprengarbeiten an den Betontrümmern der
ehemaligen Telegraphenbetriebsſtellen Hechtsheim, Marienborn und Fin=
then
werden die nachgenannten Straßen
1. die Pariſerſtraße beim Chauſſeehaus Marienborn vom 19. 12. 27
bis 7. 1. 1928,
2. die Provinzialſtraße FinthenWackernheim in Finthen vom 19. 12.
1927 bis 7. 1. 1928,
tuährend jeder Sprengung durch Arbeiter mit roten Flaggen für kurze
Zeit geſperrt. Den Weiſungen der Abſperrpoſten iſt unbedingt Folge
zu leiſten.
ArheilgenSchloß Kranichſtein vom 19. 12. bis 15. 1. 1928 geſperrt.
Umleitung über den Eemeindeweg am Arheilger Mühlchen vorbei über
den Lindenweg nach der Provinzialſtraße

mit den,, 5 Tonnen:

schützen mich vor Erkältung Husten und Katarrh! Weder Regen.
Schnee, noch Kälte können Ihnen schaden wenn Sie dieses seit 35 Jahren
bewährte Hustenmittel bei sich haben. Schnell und sicher be-
seitigen
Sie damit Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung.
((I. St. 15730
Paket 40 Pfg. Dose 80 Pfg.
Zu haben in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.

Produktive Winzerhilfe.

Die Aufhabung der Weinſteuer har nicht den gewünfchten Er=
folg
gehabt, die Notlage der Winzer zu beſeitigen. Soweit dadurch
der Konſum gunſtig beeinflußt worden iſt, haben insbeſondere die billi=
gen
ausländiſchen Konſumweine den Nutzen davon gehabt. Ein Ver=
zicht
auf die Beſteuerung des Woinkonſums wiid darum auf die Dauer
niht möglich ſein, zumal auch die bisherige ſteuerliche Schonung des
Getränkekonſums ſich niſtt rechtfertigen läßt angeſichts der übermäßig
ſtarken Anſpannung allex übrigen Steuern. Um den Winzern wirkſam
zu helfen, ſind produitive Maßnahmen notvendig, die den
deutſchen Weinbau rentabel machen und ſeine Konkurrenzfähigkeit gegen=
über
dem Auslande wiederherſtellen. Die deutſchen Städte werden mit
aller Kraft Maßnahmen unterſtützen, die bezwecken, den deutſchen Win=
zern
und Winzergenoſſenſchaften zu helfen bei der Schädlingsbekämpfung
und Beſchaffung reblausfeſter Reben, bei der Aufſchließung des Wein=
berggeländes
, vor allem der Anlage neuer Weinbergswege, und bei der
Umſtellung des Weinbaues auf Obſt= und Gemüſekulturen in Gegenden
mit ungünſtigen klimatiſchen und Bodenverhältniſſen. Auch die Trauben=
verwertung
zur Herſtellung unvergorener Moſte, die als nahrhaftes Ge=
tränk
für weiteſte Kreiſe des deutſchen Volkes in Frage kommen, muß
mit allen Mitteln gefärdert werden. Dahingehende Verſuche einzelner
Winzerverhände und der ſtagtlichen Anſralten in Geifenheim und
Dahlem ſind in jeder Weiſe zu unterſtützen. Die Not der Winzer
würde vorausſichtlich behohen werden können, wenn es gelänge, dieſes
neue Verfahren der Traubenverwertung allgemein einzuführen und da=
durch
dem deutſchen Weinbau gaiz neue, große Abnehmerkreiſe zu ge=
winnen

R
OrOa
Café Cabaret
(T.608)
Im Easino täglich ab 9 Uhr abends
dle brliebte Tarzspart Kapelle
Eoon Hasekel

W. Heppenheim g. d. B., 30. Dez. Oeffentliche Silveſter=
keier
. Wie verlaitet, ſoll am Silveſterabend auf dem Marktplatz in
Heppenheim eine öffentliche Silveſterfeier ſtattfinden, woran ſich mehrere
Vereine beteiligen wollen. Geſtern abend fand aus dieſem Anlaß eine
Maſſenchorprobe ſämtlicher Heppenheimer Vereine ſtatt. Elektri=
ſches
Geläute. Das ſchon längere Zeit geblante elektriſche Ge=
läute
der Anna=Glocke in der katholiſchen Kirche wurde nun herge=
ſtellt
. Früher waren zum Läuvn der Glocke mehrere Männer nötig.
Bu. Hirſchhorn, 30. Dez. Weihnachtsfeier. Die hieſige Orts=
gruppo
der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen hält am kom=
wenden
Sonntagabend (1. Neujahrstag) im Gaſthaus Zum Natura=
liſten
dahier ihre Weihnachtsfeier ab. Neben muſikaliſchen Darbietun=
gen
und einigen Kouplets uſw. iſt mit dieſer Feier eine Gaben= und
Chriſtbäumberloſung verbunden. Um dieſelbe Zeit findet im Gaſthaus
zum Erbach=Fürſtenauer Hof dahier die Abendunterhaltung des Turn=
vereins
Hirſchhorn a. Neckar ſtatt.

Bn. Hirſchhorn, 30. Dez. Gemeinderatsſitzung. Nach
Verleſung der ergangenen Verfügungen des Kreiswohlfahrtsamts Hep=
benheim
vom 20. d. M. und des Heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit und
Wirtſchaft vom 17. d. M. wird nach den darin angeregten Richtlinier
die Gewährung von Winterbeihilfen an Erwerbsloſe, Sozialrentner und
Ortsarme genehmigt und hierber entſprechende Verzeichniſſe aufge=
ſtellt
. Dieſe Beihilfen an Ezwerbsloſe werden in 4 und an Ortsarme in
zwei Raten ausbezahlt. Die Auszahlung an Sozialrentner erfolgt auf
einmal. An diejenigen Erwerbsloſen, die evſit vor kurzer Zeit erwerbs=
los
wurden, werden dieſe Beihilfen nicht b willigt. Kriſenunterſtützungs
empfänger, die wegen Bewvilligung von Winterbeihilfen hiernach in Be=
tracht
komen, ſind hier nicht vorhanden. Von dem ergangenen
Ausſchreiben des Kreiswvohlfahrtsamts vom 20. d. M. über Winterbei=
hilfe
der Kleinrentner wurde dem Gemeinderar Kenntnis gegeben, hier=
von
jedoch kein Gebrauch gemacht. Auf Grund des von der Firma
Franz Grimm Hirſchhorn eingereichten Angebots über Kiefern=Nutz=
Schichtholz wurde derſelben das Holz aus den hieſigen Gemeindewaldun
gen zu den gebotenen Preiſen, und zwar über 14 Zentimeter Zopf, 15 2
RM., von 1014 Zentimeter Zobf 12,20 RM., von 59 Zentimeter
Zopf 8.20 RM., zugeſchlagen. Bevor über die Vergebung der Arbe
ten und Lieferungen zur Weiterführung der Waſſerleitung nach den
Neuhauten Fink und Wolderich in Heſſiſch=Igelsbach auf Grund der von
zwei Schloſſermeiſtern eingereichten Angebote ein definitiver Beſchluß
gefaßt wird, ſoll der eine Bewerber aufgefordert werden, ſein eingereich
tes Angebot noch dahin zuk ergänzen, weſche Preiſe er für A
Schieber fordert.

Nummet 362

Einfuhr oſifrieſiſcher Wormblutſtuten.
nach Heſſen.
Der Verband der Warmblutzüchter Heſſens
vor einigen Tagen uter Leitung ſeines Vorſtandsmitgliedes, He=
Grafen von Bredow, Altenburg, mehrere erſtklaſſige Original Oſt;
ſiſche Warmblutzuchtſtuten aus dem Oſtfrieſiſchen Hochzuchtgebiet
Rechnung einiger Züchter Oberheſſens angekauft. Den Ankauf ber u
telte die Reit= und Fahrſchule Leer in Oſtfriesland, die unter der Leit-
des
in beſſiſchen Züchterkreiſen beſtens bekannten Herrn Hans And=
ſteht
. Es darf als beſonders erfreulich und für die heſſiſche Warmb
zucht förderlich angeſehen werden, daß es trotz der Ungunſt der h5
eine Anzahl ſtarker, tiefer Warmblutſtuten beſten Blutes nach He
einzuführen. Wie wir vernehmen, ſollen weitere Transporte mit Beg=
des neuen Jahres folgen.
8. Lampertheim, 30. Dez. Geſchäftsjubiläum. Zu Wre
unchten waren es 50 Jahre, daß Frau Johannes Münch 2. Witwe
Kolonialwarengeſchaft in der Emilienſtraße gründete. Die Jubila=;
ſteht im 75. Lebensjahre, erfreut ſich aber noch beſter Geſundheit u
iſt tagtäglich in dem Geſchäft tätig. Von ſeiten ihrer Lieferanten
aus Freundes= und Bekanntenkreiſen wurden ihr an dieſem Tage zo
reiche Glückwüiſche entgegengebracht. Von Turnverein. Qu
Neujahrsſonntag, nachmittags, veronſtaltet der Turnverein für ſe=
Schüler= und Schülerinnenabteilung eine Weihnachtsfeier. Hier
kommt ein Weihnachtsſpiel mit Reigen, Geſang und turneriſchen 2
bietungen zur Aufführung. Die Kinder erhalten ein kleines We.
nachtsgeſchenk. Seinen Jahresball hält der Verein am 7. Januar u.
Bm. Hofheim (Ried), 28. Dez. Eine rohe Tat. Nachts ve.
nichteten rohe Hände in der hieſigen Gemarkung über hundert jumn
Obſtbäume. An der Kreisſtraße HofheimWorms ſind es 45 junge u.
teils mittlere Stämme, die den Rohlingen in die Hände fielen. B.
neue Obſtbaumanlage der Gemeinde, wo alle 100 Bäumchen prächty
gediehen, wurde durch den rohen Akt um 36 Stämmchen ärmer. A.
einem Grundſtück des Jakob Heim ſind es 3 Bäume, auf dem Gelänu
des Kaufmanns Jakob Strack in der Marau ſogar 18 Stück und ſchlie=
lich
noch auf einem Acker des Johann Zilles ebenfalls 6 Stück. 2
jungen Stämme wurden gänzlich abgehauen, während verſchiedene
und 20jährige Bäume durch Beſchädigung des Stammes und der Krom
gänzlich demoliert ſind. Die Unterſuchung iſt im Gange, und hat nmn
die Gemeinde eine Belohnung auf die Ergreifung der Täter ausgeſetzs
Da die Geſchädigten Keim und Strack eifrig bemühte Obſtbaumpflanzgt
ſind und für die Anpflanzung auf Gemeindeeigentum ſtets bedacht ſinft
iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich um einen Nacheakt handelt.
Bm. Hofheim (Ried), 30. Dez. Gemeinderatsſitzung. Des
brutale Racheakt, dem, wie bereits berichtet, über hundert Obſtbämn
der hieſigen Gemarkung zum Opfer gefallen ſind, beſchäftigte geſtern
abend ſofort den geſamten Gemeinderat. Der Bürgermeiſter ſchilderr
ſeinen mit der Polizei gemachten Rundgang an den Tatorten. Aun
Antrag der Gemeinderäte Braun und Ferbert wurde einſtimmig einal
Belohnung von 300 Mark für die Namhaftmachung bzw. Ergreifung)
der Tärer feſtgeſetzt. Auch wurde einſtimnig beſchloſſen, daß ſeitens deru
Gemeinde das äußerſte getan werden muß, dieſen Schurkenſtreich auf=
zuklären
. Gemeinderar Ferbert beantragt, daß alsbald eine Neue
anpflanzung ſämtlicher zerſtörter Bäume erfolgen muß, und nun em
recht die Obſtbaumpflanzung, die hier ſcheinbar Vielen ein Dom im
Auge iſt, unermüdlich fortgeſetzt wird. Ueber die vier Gemeindegrnd=
ſtücke
, anſchließend an die neue Obſtbaumanlage, deren Bepflanzung m
der letzten Sitzung micht einwandfrei durchging, wird mum auf Antm
des Gemeinderats Braun abgeſtimmt werden.
D. Biblis, 30. Dez. Feuer. Heute nachmittag gegen 3. Uhr er
tönte Feuerglarm in unſerem Ort und die Sturmglocken läuteten. In
der Hofreite des Lanowirts Lochbrunner war Feuer ausgebrochen und
legte das Obergeſchoß des Hauſes in Aſche. Es handelt ſich hier um
ein Wohnhaus, unter deſſen Dach ſich auch zugleich Stall und Scheuer
befinden. Die Feuerwehr war in wenigen Minuten zur Stelle und be=
kämpfte
, tatkräftig unterſtützt von den hieſigen Einwohnern, das Feuel,
ſo daß nur der Dachſtuhl niederbrannte. Meuſchen und Vieh kamen
nicht zu Schaden, jedoch iſt der Materialſchaden den Verhältniſſen
ſprechend groß. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt
d. Gernsheim, 30. Dez. Der Wohnhausneubau des Amtsgerſche=
rats
Dr. Krichbaum iſt im Rohbau nunmehr erſtellt. Zum Fleilcr=
beſchauerſtellvertreter
für Gernsheim wurde Herr Johann Valentin Nct
aus Biebesheim ſeitens des Kreisamts Groß=Gerau beſtellt. Zum
erſtenmal fanden im hieſigen Gemeindewald Sprengungen von Eich=
bäumen
ſeitens eines Betriebsbeamten des hieſigen Forſtamtz ſtatt.
Der Verlauf derfelben war ein guter. Dem Vorgang wohnten außer
dem Amtsvorſtand des hieſigen Forſtamts die Gemeindevertretung bei
Obwohl die Zahl der Arbeitsloſen durch Beendigung der Klampagne
der hieſigen Zuckerrübenfabrik im Steigen begriffen iſt, iſt es nicht wön=
lich
, aus deren Reihen Holzfäller für den Holzhauereibetrieb des hie=
ſigen
Gemeindewaldes zu erhalten. Man verdient halt ſein Geld im
Stempeln leichter. Auch ein Zeichen der Zeit. Beim Aufladen hon
Stroh im Anweſen der Seibel Witwe zog ſich der Landwirt Valenſ
Seibert dahier einen ſchweren Unfall dadurch zu, daß er durch Aut
rutſchen vom Wagen fiel und eine erhebliche Fußverletzung erlitt.
Gernsheim, 30. Dez. Wafſerſtand des Rheins au
30. Dezember, vormittags 6 Uhr, 003.
* Braunsharbt, 30. Dez. Der vom hieſigen Geſaugverein. Fruh=
ſiun
veranſtaltete Unterhaltungsabend war ein voller Erfolg inſofer,
als alle Erwartungen weitaus übertroffen wurden. Die im erſten Teil
dargebgteten, überaus rein und klangvoll vorgetragenen Geſangsſtüce
bewieſen das Können des leitenden Dirigenten, Herrn Lehrer Dittual.
Daß der Verein auch ſchauſpicleriſch nach Höherem ſtrebt, bewvies die
Aufführung der Tragödie Solang dein Mütterlein noch lebt! vol
Friedrich Schare. Der künſtleriſch begabte Spielleiter hatte die Roll=
wieder
in bewährte Hände gelegt. Die Aufführung war dementiprechend
ſehr wirkungsvoll.
a. Offenbach, 30. Dez. Die Stadtverordnetenverſammlung hielt in
gögelaufenen Jahre nur 14 öffentliche und 15 nichtöffentliche Sitzun=
gen
ab. Eine außerordentliche Sitzung, die von den Kommuniſten auf
Donnerstag vor den Landtagswahlen beantragt war, konnte nicht ſiat=
finden
, da die anderen Parteien ſämtlich nicht erſchienen waren.
öffentlicher Sitzung wurden 255, in nichtöffentlicher 167 Gegenſtände be=
raten
. Es iſt bemerkenswert, daß 40 v. H. der Vorlagen in die nicht=
öffentliche
Sitzung verwieſen wurden. Die Sommerpauſe dauerte dies
mal die außergewöhnlich lange Zeit von neun Wochen. Die verhältniß=
mäßig
geringe Zahl der Sitzungstage im Jahre erklärt ſich daraus, daß
man, nachdem man noch einmal einen Haushaltsplan mit 4,5 Milliouel
Fehlbetrag verabſchiedet hatte, doch gezwungen war, mit weiteren A0
gaben und Bewilligugen äußerſt zurückhaltend zu ſein. Gegen End
des Jahres konnten ſich öfter Ausſchüſſe, deuen Vorlagen zur Vorbe
ratung überwieſen waren, nicht einigen, ſo daß ſie bei der Hundeſteuek.
dev Feſtſetzung des Erbbauzinſes und den monatlichen Vorauszahlunge
für ſtädtiſche Beamte mit leeren Händen vor die Vollverſammlung krei
mußten. Die wichtigſten Aufgaben, zu denen im Laufe des Jahr
Stellung zu nehmen war, waren zweifellos der Uebergong des ſtädtiſche
Gas= und Elektrizitätswerkes an die Frankfurter Gasgeſellſchaft und de.
Zuſammenbruch des Siedelungsweſens, das auch ein ſtrafrechtliches ?
fahren gegen den ſtädtiſchen Baurat Klingelhöfer zeigtigte.
* Hamm (Rhh.), 30. Dez. Die Edangeliſche Jugendvereing,
ſpielte in der überfüllten Kirche zu Hamm das Weihnachtsſpiel ,2
ewgen Vaters einig Kind‟. Die Jugend ſpielte das heilige Spel M
völliger Hingabe und kindlichem Sich=hinein=verſenken. So machte
hl. Geſchehen im hellen Kerzenglanze vorüberziehend einen i
Eindruck. Die Weihnachtsſtimmung wurde noch erhöht durch die N0
reichen wunderſamen alten Weihnachtslieder im 2, 3= und 4=ſtimmich.
Sätzen von Walther Henſel und Adolf Seifert. Es kamr zu dem N.
ſprochenen Wort das in Gebärde, Bewegung und Handlung, in Farc.
und Bühnenaufbau Sichtbare und in Weiſen Hörbaue verſtärkend hlli
Wie feſtgebannt blieben die Leute ſitzen und räumten erſt, nachdent 1o9
ein Weihnachtslied geſungen war, langſam die Kirche.
r. Bad=Nauheim, 29. Dez. Sanitätsrat Dr. Hahn, der ſich lei
Jahrzehnten um das Rote Kreuz verdient gemacht hat, wurde 3!"
Inſpekteur der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz i. O"
Provinz Oberheſſen ernannt. Einige Straßenzüge unſerer Sta0l
zeigen zurzeit wieder das gewohnte winterliche Bild des Aufhruchs. E
ſind in erſter Linie die Bahnhofsallee und die Ludwigſtraße, in denel
die alte Kanalanlage durch das neuzeitliche Trennſyſtem erſetzt wie
Die ſyſtematiſche Durchführung des letzteren wurde 1912 begonnen ind
nach der längeren durch den Krieg bedingten Unterbrechung in dei
letzten Jahren wieder aufgenommen. Im Laufe der Jahre will mal
nach und nach die ganze alte Kanalanlage beſeitigen und durch de=
Trennſyſtem erſetzen. Jeden Winter werden einige Straßenzüge vo*
genommen.

[ ][  ][ ]

Nummer 362

Samstag, den 31. Dezember 1927

Seite 7

MNachrichien des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 25. Dez.: Kathar. Haas, 8 Monake, von Erzhauſen
grreis Darmſtadt), hier Erbacherſtraße 25; Eliſe Wilhelmine Pabſt geb.

und
zur Stelle
und Biel
tgeſte

Kirchliche Nachri chten
Silveſter (31. Dezember 1927).
Rollekten für die Gemeindepflege in Stadtkirche, Stadtkapelle und
Schloßkirche an Silveſter und Neujahrstag.
Stadtkirche. Abends 6 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt mit Feier
e: heiligen Abendmahls. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Abends 9 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt. Pfarrer
Zucuimermann.
Martinskirche. (Kollekte ſür die Gemeinde= (Armen= und Kranken=
84Tege). Abends 8 Uhr: Silveſtergottesdienſt mit Feier des heiligen
ligendmahls. Anmeldung von halb 8 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Waitz. Nachts 11.30 Uhr: Mitternachtsfeier. Pfaurer Köhler.
Altersheim. Abends 5 Uhr: Silveſtergottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Johannestirche. Abends 6 Uhr: Sildeſtergottesdienſt. Pfarxaſſiſtent
ßüsugi. Abends 8 Uhr: Silveſtergottesdienſt (Kirchenchor). Pfarrer
biethe. Abends 10 Uhr: Jahresſchlußfeier mit Abendmahl. Pfarrer
bisethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends
IUhr: Jahresſchlußfeier. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petruggemeinde). Abends 6 Uhr: Silveſtergottes=
ſigrnſt
. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Abends 8 Uhr: Silveſtergottes=
ſiariſt
. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Nachts 11.15 Uhr: Liturgiſche
ſiochresſchlußfeier. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Silveſtergottesdienſt. Pfarre: Rückert.
lollekte fiir die Panluskirche.)
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Jahresſchlußfeier. Pfarrer Hickel.
Neufahrstag (1. Jannar 1928).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
knends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
de Stadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andaiht geöffnet.
Eingana Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaruer Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11½ Uhr:
Erdergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, 1. Januuar, abends 8 Uhr:
ſh iſtlicher Jugendverein. Montag, 2. Januar, abends 8 Uhr:
ſunendvereinigung der Stadrgemeinde (jüngere Abteilung): Poſaunen=
m
.. Dienstag, 3. Januar, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
5al loßgemeinde. Mittwoih, 4., und Samstag, 7. Januar, nachmitrags
44 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 1. Januar, abends 8 Uhr:
ſurendbereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). Montag,
Januaz, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. Diens=
., 3. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugend=
Mittwoch,
ein einigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
5JJanuar, nachmittags 3 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2.
Abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger. Abends
Ahr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Shloßkirche. Jugendbund
Markusgemeinde (ältere Abteilung). Mädchenvereinigung der

Reformationsgemeinde. Donnerstag, 5. Januar, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis. Freitag, 6. Januar,
abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund der
Kaplaneigemeinde. Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Ab=
teilung
). Samstag, . Januar, nachmittags 3 Uhr: Jungſchar der
Stadtgemeinde, Gruppe 2. Sportplatz am alten Arheilger Weg.
Feierabend (Stiftsſtraße 51): Montag, den 2. Januar, abds. 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Mittwoch, 4., und Samstag, 7. Januar, nachm. 4 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen Diakonen=
und Männerheim, Heidelbergerſtraße 21, Fernſprecher W83; 2. Neben=
ſtation
: Mauerſtraße 5 (in der Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtuden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 3379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 und nachm. von 3 bis 6 Uhr. Fernfprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für die Gemeinde= (Armen= und Krauken=
Pflege.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Anmeldung von halb 10 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Beriger. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
Pfarrer Bergér. Mittwoch, 4. Jamar, abends 8 Uhr, im Gemeinde=
haus
: Bibelſtunde. Pfarrer Berger; im Martinsſrift: Bibelſtunde.
Pfarrer Beringer.
Martinsgewrinde (Verſamnlungen). Neujahrstag, abends 8 Uhr
im Gemeindehaus: Wefhnachts= ud Neujahrsfeier der Männerver=
inigung
.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptyottesdienſt. Pfr. Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½ bis 5 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Dienstag, abend 8 Uhr:
Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarxer Weiß. Montag, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe.
Bibelſtunde fällt aus. Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Pauluskirche. (Kollekte für die Gemeindearmen.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Montag: Jugendbund:
Lichtbildervortrag (auch für die Eltern). Dienstag, abends 8½4 Uhr:
Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Rückert,
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütrerabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Be=
ringer
. Der Kindergoftesdienſt fällt aus. Evang. Sonntagsverein.
Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, 5. Januar, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Predigtgoktesdienſt.
Pfarrer Grein.
Sradtmifſion (Mühlſtr. 24). Sonntag (Neufahr), vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. Nachnr. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel.
Die ganze Woche Allianz=Gebetswoche. Jeden Abend 8½ Uhr: Gebets=
erſcmmlung
. Sonntag, den 8. Januar, abends 8 Uhr: Schluß=
verſammlung
.
Jugendbund für E C. (Mühlſtr. 24). Sonnn (Neujahr), nachm.
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nach. 4¾ Uhr:
Bibelbefprechſtunde für junge Mädchen. Abends 8½ Uhr: Weihe=
ſtunde
. Allianz=Gebetswoche, jeden Abend 8½ Uhr.
Ehriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche). Sams=
tag
(Silveſter), 31. Dez., abends 8 Uhr: Jahresſchlußfeier. Sonntag
(Neujahr), 1. Januar, abends 8 Uhrr Neujahusfeier. Mittvoch,

4. Januar, abends 8½ Uhr: Jugendbibelftnde. Samstag, 7. Januar,
abends 8 Uhr: Unterhaltug.

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Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 1. Januar, vorm. 10½ Uhr, in deu
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße: Menſchen=Weihe= Hand=
lug
mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Elifabethenſtr. 44. Samstag, 31. Dez.,
abends 8½ Uhr: Silveſtergottesdienſt. 1. Januar, vorm. 10 Uhr: Neu=
jahrsgottesdienſt
. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Ubr: Weih=
nachtsfeier
des Jugendvereins. Der Verein ladet dazu herzlich ein.
Vom Montag, den 2. Januar, bis Freitag, den 6. Januar, werden
Allianzgebetsverſammlungen gehalten. Sie beginnen abends 8½ Uhr.
Jedermann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten, Mauerſtr. 12. Sonntag, den
1. Januar 1928 (Neujahr): Nachm. 4 Uhr Abſchiedspredigt von Pred.
Conrad mit Abendmahlsfeier. Von Montag bis einſchl. Saustag:
Abends 8½ Uhr: Gebetsverſaurmlungen der Allianz=Gebetswoche.
Jedermaunn iſt willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Gemeinde Roßdorf. 31. Dezember (Silveſter), abends 8 Uhr:
Gottesdienſt unter Mitvirkung des Poſaunenchores. Somtag, den
1. Januar, (Neujahr), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die
Armen der Gemeinde. Montag: Frauenderein, Neujahrsfeier.
Dienstag: Kirchenverein. Mittwoch: Poſaunenchor. Donnerstag:
Jungmädchenverein.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Silveſterabend: 8 Uhr Gottesdienſt.
Pfarrer Paul. Geſang des Kirchengeſangvereins. Poſaunenchor. Kol=
lekte
für die Armen. Neufahr: 10 Uhr Gottesdienſt. Pfarrer Paul.
Poſaunenchor. In der Prov.=Pflege=Anſtalt: Gottesdienſt 1½ Uhr:
Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde Traiſa, Silveſter: Abends 8 Uhr: Liturgiſche
Feier mit Predigt. Neujahr: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vor=
mittags
11 Uhr: Kindergottesdienſt d. Gr. Montag, 2. Januar:
Aelterenkreis. Dienstag: C. J G. Mädchenabend. Mittwoch: E. J. G.
Jungenabend. Donnerstag: Frauenabend.
Nieder=Namſtadt. Samstag, den 31. Dez.: abends 8 Uhr: Jahres=
ſchlußgottesdienſt
. Mitwirkung des Kirchenchores und des Poſunen=
chors
der evang. Gemeinſchaft. Kollekte für die Ortsarmen. Sonntag,
den 1. Januar: Vormittags 10 Uhr: Neujahrsgottesdienſt. Kollekte für
die Ortsarmen. Montag: Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchen=
chor
. Mittwoch: Jungmädchenverein. Donnerstag: Frauenvercin.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 57 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit
Samstag, den 31. Dez., abends 8 Uhr: Silveſterpredigt und Andacht,
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
hl. Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung
der hl. Kommunion. Generalkommunion der Marianiſchen Männer=
Kongregation. 9½ Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung der
hl. Kommunion. Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenkehre. 2½ Uhr: Andacht
3 Uhr: Verſammlung der Marianiſchen Männerkongregation. Werk
tagsmeſſe 2 Stunden vor Schulbeginn. Donnerstag, 5 Uhr: Eliſa=
bethenverein
. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Freitag: Feſt der hl.
3 Könige und Herz=Jeſu=Freitag: 7 Uhr Hochamt.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen:
8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in
der hl. Meſſe Ausreilung der hl. Kommunion. Während der Schuſ=
zeit
Dienstags und Freitags 2= Stunden vor Schulbeginn: hl. Meſſ=
mit
Austeilung der hl. Kommunion in der hl. Meſſe. Vorher Beicht=
gelegenheit
.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Reich und Ausland.
Neu ahrskundgebung 1928des Deutſchen
Reichs=Kriegerbundes Khffhäuſer.
Die ſoeben erſchienene Nummer 52 des Kyff=
häuſer
enthält in ihrem amtlichen Teil folgende
Neujahrstundgebung des Präſidenten des Kyff=
häuſerhundes
, General d. Art. a. D. von Horn:
der Schwelle des Jahres iſt es mir herzliches
Badürfnis, allen Kameraden der deutſchen Krieger=
vereine
und den Mitgliedern unſerer Frauen= und
Jugendgruppen den Dank des Bundesvorſtandes für
die in Treue zum Vaterland geleiſtete Arbeit zum
Ausdruck zu bringen. Das vergangene Jahr ſtand
im Zeichen weiteren Aufblühens des Kyffhäuſer=
bundes
. Der nationale Geiſt, getragen von denen,
die ſich in den Kämpfen um Deutſchlands Einigung
und in den vier Weltkriegsjahren durch gemeinſame
Opfer zu treuer Kameradſchaft zuſammenſchloſſen
und dieſe Kameradſchaft als ein heiliges Vermächt=
nis
mit hinübernehmen in die Not= und Friedens=
zeit
des deutſchen Volkes, muß immer mehr und
mehr erſtarken. Wir wollen weiter in Treue und
Zuverſicht arbeiten am Aufbau des deutſchen Vater=
landes
, wir ollen als die Träger der Tradition das
Große und Gute der Vergangenheit im Mitſchaffen
an der Gegenwart hinüberleiten in eine große
deutſche Zukunft; wir wollen den Kyffhäuſergeiſt der
Pflichterfüllung am Vaterland und der Treue zum
Volke immer wieder herausleuchten laſſen aus allem,
tyos wir als Bund, Verband, Verein und als Ein=
zelner
tun. Groß iſt das Feld unſerer Arbeit. Sie
gilt in weitem Umfang der Linderung der wirt=
ſchaftlichen
Nöte, ſie gilt aber auch insbeſondere
dem Kampf gegen Unmoral und innere Zer=
ſetzung
, die nun ſchon ſeit neun Jahren den natio=
nalen
Aufſtiag unſeres Volkes hemmen. Die Faxben
Schwarz=Weiß=Rot ſind für den Kyffhäuſerbund
nicht nur Vergangenheit und Gegenwart, ſondern
vor allem auch Zukunft. Beginnen wir das neue
Jahr feſt geeint in der Organiſation und feſt geeint
in dem Willen, das Vaterland über alles zu ſtellen!
Voran mit Gottes Hilfe!
Sturmſchäden im Saargebiet.
FI. Saarbrücken. Die Stürme der letzten
Tage haben ſowohl im Trierer Hochwald, als auch
in den Wäldern des Saargebiets ſchwere Schäden
angerichtet. Starke Bäume wurden durch die Ge=
walt
des Sturmes entwurzelt. Die Telegraphen=
leitungen
wurden an vielen Stellen durch ſtürzende
Bäume zerſtört.
Ein falſcher Arzt vor Gericht.
UU. Innsbruck. In den letzten Tagen fand
in Junsbruck der Prozeß gegen den falſchen Arzt
Dr. Nagele ſtatt, deſſen Affäre im Mai d. J.
großes Aufſehen erregt hat. Nagele war Hausdiener
bei einem Innsbrucker Arzt, gab ſich jedoch bei der
Familie eines Marienbader Hotelbeſitzers als Arzt
aus und heiratete unter dieſer Vorſpiegelung die
Tochter des Hotelbeſitzers. Er erhielt eine Mitgift
von 11000 Schilling und 80 000 tſchechiſchen Kronen
ausbezahlt. Neun Tage nach der Verheiratung ſtarb
die Frau plötzlich unter Vergiftungserſcheinungen.
Die Ohduktion der Leiche ergab Darmlähmung als
Todesurſache. Nagele, der wiederholt vorbeſtraft iſt,
wurde nun vom Schöffengericht wegen dieſer Hoch=
ſtabelei
zu fünf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt.
Das abgeſchnittene Pellworm erhält Flugpoft
mittels Fallfchirm.
C. Huſum. Die Einrichtung einer Flugpoſt=
verbindung
zwiſchen dem Feſtlande und der infolge
des Eisganges vom Verkehr abgeſchloſſenen Inſel
Bellworm ſteht bevor. Vorausſichtlich wird ſchon
heute der erſte Flug erfolgen. Da eine Landung auf
Pellworm nicht möglich iſt, wird das Flugzeug, das
von Flensburg aus aufſteigt, die Poſtſendungen mit
Fallſchirmen über der Inſel Pellworm abwerfen. Es
ſind zwei Flüge am Tage geplant. Der von England
gekommene Kohlendampfer Giſela Schröder liegt
noch immer vor Huſum im Eiſe feſt. Die vierzehn=
köpfige
Beſatzung befindet ſich noch an Bord. Von
Land aus iſt das Schiff über das Eis zu erreichen,
weshalb kein Mangel an Lebensmitteln vorhan=
den
iſt.
24 Fiſcher im Treibeis umgekommen.
UU. Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
haben, amtlichen Berichten des Verkehrskommiſſariats
zufolge, am 29. Dezember im Gebiet von Murmanſk
Schneeſtürme und ſtarker Froſt eingeſetzt. An
der Murmanküſte ſind 24 Schiffer im Treibeis um=
gekommen
. Nur der allernotwendigſte Eiſenbahnver=
tehr
kann noch aufrecht erhalten werden. In Tamara
konnte der ſibiriſche Expreßzug wegen des Unwet=
ters
nicht weiterfahren.
Vergebliche Suche nach derkleinen
Elli Reinfeldt.
Noch immer keine Spur.

Die achtjährige Elli Reinfeldt
iſt ſeit 14 Tagen aus der elkerlichen Wohnung im
Berliner Weſten verſchwunden. Man befürchtet, daß
das kleine Mädchen ermordet und die Leiche in den
Schöneberger Stadtpark=See geworfen wurde.

Sants: (g, dei: 31. Orzeizber 1927

Das St. Charles=Waiſenhaus in Quebee (Kanada) während der Löſcharbeit der Feuerwehr.
33 Tote ſind nach dem entſetzlichen Brand in Quebec gezählt und weitere 21 Kinder als Vermißte
gemeldet worden. Unſer Bild iſt die erſte aus Kanada eingetroffene Aufnahme des ſchweren
Brandunglücks.
Der Inn dient mittelbar zur Aluminiumgewinnung.

Das Kraftwerk Töging in Oberbayern
iſt eine der größten derarngen Anlagen in Europa. Es nützt die Gefälle des Inns aus und
verbraucht die ſo gewonnene Eleitrizität zur Gewinnung von Aluminium aus Bauxit (Tonerde).

Zur Brandkataſtrophe eines Waiſenhauſes in Quebec.
33 Tote, 21 Vermißte.

Ein neues deutſches Motorſchiff.

Das Motorſchiff San Franciscv
lief auf der Deutſchen Werft in Hamburg von Stapel. Es iſt für den Paſſagier= und Fracht=
verkehr
der Hamburg=Amerika=Linie nach der nordamerikaniſchen Weſtküſte beſtimmt.

Unwetter und Kälte auf dem Balkan.
EP. Bukareſt. In Bukareſt und weiten Ge=
bieten
Rumäniens wütet feit Mittwoch ein furcht=
barer
Schneeſturm. Das Thermometer zeigte
am Donnerstag mittag minus 12 Grad. Zu Ver=
kehrsſtörungen
iſt es jedoch vorläufig nicht gekommen.
Schneeſtürme auch in Ungarn.
UU. Budapeſt. Zwiſchen Budapeſt und Sze=
gedin
toben Schneeſtürme. Etwa 100 Telegraphen=
ſtangen
wurden umgeworfen. In Breezin mußte
wegen Glatteis der Straßenbahnbetrieb einge=
ſtellt
werden.
EP. Budapeſt. Seit Mittwoch vormittag
ſchneit es in der Hauptſtadt und auch in der Pro=
vinz
faſt ununterbrochen. In Budapeſt lag Donners=
tag
früh der Schnee bereits 15 Zentimeter hoch. Die
Temperatur war mittags minus 7 Grad. Im
Eiſenbahnverkehr machen ſich wieder ſtarke Stö=
rungen
bemerkbar. Mehrere Züge ſind im Laufe des
Donnerstag mit fünf= bis ſechsſtündigen Verſpä=
tungen
in Budapeſt eingetroffen.
Schwere Folgen einer Speiſevergiftung.
Theilheim bei Waigolshauſen. Die achtköp=
fige
Familie des ehemaligen Gaſtwirts Adam
Nader iſt nach dem Genuß ſogenannter Götter=
ſpeiſe
unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen er=
krankt
. Der 13jährige Sohn Xaver und die 18jähr.
Tochter Ifabella ſind bereits geſtorben. An
dem Aufkommen der übrigen Familienmitglieder
wird gezweifelt.

Sturmſchäden in der Nordſee.
EP. Brüfſel. Infolge des Sturmes auf der
Nordſee iſt das Leuchtſchiff Wande Laar auf
den Strand geworfen worden. Es gelaug mit
großer Mühe, die Beſatzung zu retten.
Der Kapitän eines Fiſchdampfers iſt von den Wellen
über Bord geſchwemmt worden. Es fehlen noch
Nachrichten über das Schickſal von neun Schaluppen.
Aus Holland kommen ebenfalls Berichte über
Sturmfchäden. Beſonders in den nördlichen Pro=
vinzen
ſind die Drahtverbindungen in
großem Umfange geſtört. Die Zugverbindungen
zwiſchen dem Haag und Rotterdam ſind ebenfalls
durch den Sturm ſtark beeinträchtigt. In Middleburg
ſind zwei elektriſche Züge zuſammenge=
ſtoßen
. Der Zugführer des einen Zuges und zwei
Reiſende wurden ſchwer, mehrere andere Reiſende
leicht verletzt.
Die Stadt Quezzan durch Hochwaſſer
abgeſchnitten.
EP. Paris. Nach einer Meldung aus Rabat
iſt die Stadt Quezzan durch Hochwaſſer ſeit einigen
Tagen vollſtändig von der Außenwelt abgeſchnitten,
ſo daß weder die Eiſenbahn oder ſonſtige Fahrzeuge,
noch die Poſt und die Zeitungen herankommen
können. Die Stadtbehörde hat Hilfe durch Flug=
zeuge
erbeten. Dreißig arabiſche Häuſer ſind
durch die Fluten zum Einſturz gebracht
worden.

Nummer 362
Deutſcher Reiſeverkehr 1928/
Die vergangenen Jahre haben bewieſen, daß
von jeher dem Deutſchen eigene Draug in die Fer=
auch
weiterhin lebendig geblieben iſt. Das brach=
die
von Jahr zu Jahr ſich ſteigernden Zahlen;
deutſchen Reiſeverkehrs deutlich zum Ausdruck. 99.
uns der Norddeutſche Lloyd in Bremen mitteilt, 5
die Teilnahme an den vom Norddeutſchen Llopd
veranſtaltenden Geſellſchaftsreiſen nach Irland. 90
deira und den Kanariſchen Inſeln, nach dem Mitt=
meer
und Orient ſowie nach Norwegen und do
Polargebiet darauf ſchließen, daß das rege Interoo
am Reiſen auch für das kommende Jahr anhalſt
wird. Für die Fahrten nach dem Süden, deren erm
die Sonderfahrt des großen transatlantiſchen Voſſ
gierdampfers Bremen nach Irland, Madeira ufüt
bereits am 4. Januar 1928 ihren Anfang nimmt, ſiß
ſchon jetzt zahlreiche Platzbelegungen vorgenommt
worden. Weitere Platzanmeldungen gehen täglilt
ein.
Schwere Keſſelexploſion.
TU. Quedlinburg. Durch Exploſion einunt
Keſſels entſtand in dem am Sportplatz gelegeneu
Gehöft der Firma Gebr. Dippe, Saatgutzüchtersn
ein Großfeuer, das eine mit Weizen gefünrm
Scheune einäſcherte. Bei der Exploſion wurdeie
lieben Perſonen verletzt.
Kindesentführung in eine Geſandtſchaft.
TU. Budapeſt. Der frühere bulgariſche Genet
ralkönſul in Wien, Litſcheff, der mit ſeinen
Frau in Scheidung lebt, entführte dieſer die beidenr
ihr zugeſprochenen Kinder und brachte ſie i deus
bulgariſchen Geſandtfchaft unter. Frau Litſcheff haut
in einem Telegramm dem König von Bulgarien vonn
dieſem Vorfall Kenntnis gegeben und ihn um die
Freigabe ihrer Kinder gebeten.
Feuersbrünſte.
EP. New York. Am Donnerstag braunte 19h
achtſtöckige Warenhaus Butler, an der Ecke vag
Broadway und Brovme Street nieder. Der Brandch
wurde erſt zwei Stunden nach ſeinem Ausbruch ent=9
deckt, ſo daß die Feuerwehr bei der Ankunft emf
rieſiges Flammenmeer vorfand. Das Feuer, daeu
mehrere Stunden lang aus zwanzig Rohrleitungemg
bekämpft wurde, drohte mehrfach auf andere G=4
bäude überzugreifen. Mehrere Feuerwehrleute vurur
den beim Einſturz des Gebäudes verletzt. Der Eoct
ſchaden beträgt über eine Million Dollar.
EP. Genna. Großfeuer hat in Moneſiglio ſi5
Alba, die Mühle Muſſo vollſtändig eingeäſchen,
die Feuerwehr zu ſpät eintraf. Der Sachſchaden U=
ſteigt
eine Million Lire. Das Feuer war duch
Kurzſchluß entſtanden.
Geſtändniſſe des Mörders Hickmann.
EP. New York. Eduard Hickmann dr
die zwölfjährige Marion Parker unter aufſehen
erregenden Umſtänden entführt und erdroſſelt hate, 4
legte, wie aus Los Angeles gemeldet wird, bei ſeiner
weiteren Vernehmung überraſchende Geſtändniſſe ab.
So ſagte der erſt 19jährige Mörder aus, daß er an u
einem Ueberfall auf eine Drogerie teilgenonmen 1
habe, bei dem der Geſchäftsinhaber durch Revolber=
ſchüſſe
ſo ſchwer verletzt wurde, daß er kune Zeit
darauf ſtarb. Die Polizei vermutet, daß Hämaun,
ſowie ein anderer jugendlicher Verbrecher, der gleich=
falls
wegen der Teilnahme an dem Ueberfall ſeſt=
genommen
wurde, Mitglieder einer Bande ſind, die *
in den letzten Jahren zahlreiche bisher unaufgeklänt
gebliebene Verbrechen in Los Angeles ausgefühnt
hat. Die Verteidigung Hickmanns werde ver=
ſuchen
, ihren Klienten vor dem elektriſchen Stuhl zu 5
retten, indem ſie ihn als unzurechnungsfähig hi=
ſtelle
. Das Gefängnis ſteht unter ſtarker Bewachung.
dan man befürchtet, daß die erregten Anwohuer 2
einen Verſuch machen könnten, den Mörder zu 7
lynchen.
Abd=el=Krim in der Verbannung.
EP. J. Roger=Mathieu bringt in der ,200l
News einen längeren Bericht über das Aben
Abd=el=Krims in ſeiner Verbannung St. Denis, auf
der franzöſiſchen Inſel Réunion im Indiſchen Ozeuſ. 4
wo er, umgeben von ſeinen beiden Frauen, ſeiner
Mutter und ſeinen beiden Schweſtern weilt. Er 0. 1
ſein Schickſal mit orientaliſchem Gleichmut, widme!.
ſich eingehend dem Studium der franzöſiſchen Spradt
und betreibt ſonſt den Gartenbau mit großer 50
gabe. Immer wieder aber erhebt er die Frage, woit
er wohl nach Marokko zurückkehren kann. In dieſehl.
Sinne unterhält er eine häufige Korreſpondenz yi.
dem franzöſiſchen Generalrefidenten in Maroſch,
Steeg, die durch die Vermittlung des franzöſichen
Gouverneurs der Inſel Réunion geht. In den Bie
fen betont er ſeine Lohalität zu Frankreich zud
ſpricht den wiederholten Wunſch aus, als treuer M
hänger, Frankreichs nach Marokko zurückkehren .
dürfen.
Der Gang durch das Flammenmeet.
BP. Einen ſeltſamen Fakirtrick berichte
Chicago Tribune aus Bombay. Ein dort lebenn
85jähriger Fakir, Sted Huſſan Abaſi, führte deße
Trick zweimal zu wohltätigen Zwecken und we
Kontrolle eines Polizeioffiziers aus. Der Vorgald
wird folgendermaßen geſchildert: Zunächſt ließ
Fakir eine zwölf Fuß im Quadrat meſſende Ne
14 Fuß tiefe Grube ausheben, die mit Kohlen
füllt wurde. Nachdem die Kohlen angezünde e
rotglühend waren, forderte Huſſan Abaſi d.*
weſenden auf, darüber hinwegzugehen. Nach ſb
rem Zögern näherte ſich ein beherzter Ma R
Gluthaufen, ſetzte vorſichtig einen ſeiner naden. .n.
darauf und ſtellte feſt, daß er keinerlei Branoe.
den davontrug oder Schmerzen empfand. G M.
nicht lange, ſo lief die ganze Zuſchauermege, Ne
Herzensluſt über die heißen Kohlen. ſich Pe
erſte Erſtaunen der Menge gelegt hatte, ſorder.
Fakir die Zuſchauer auf, die Grube zu verlaſſeh.
ließ dann Petroleum auf die Glut gießen, und .
Menge erlebte das unerklärliche Schauſpiel, daß dc
reiche Menſchen auf ſein Geheiß unverletzt durch ".
hoch auflodernden Flammen wandelten. Das Gewol.
eines Zuſchauers geriet in Brand, ohne daß dichle
davon auch nur etwas wahrnahm. Während dieſe
Tricks rief der Fakir ununterbrochen: Gulzar, Ol.
zar! und am Schluß erlitt er einen Schwächegnſe.
Das Blatt glaubt das Phänomen damit erklären.?
können, daß der Fakir die Fähigkeit habe, über Le
Feuer eine unſichtbare Aetherſchicht auszugießen.
Lebeweſen gegen die Wirkungen der Flanme.
ſchitze, die jedoch verſäge, ivenu lebloſe Gegenſtale
mit der Glut in Berührung kämen,

Frankfart
Vorms:
h: 8
ung Süd=
rIgrühe

hen:
urg
Nor
Runde d.
ian ud hol
leuenen Geländ
Juur eu Spi=
Lint Die Frantfurt
Paazun, d. h., fi
Uaneitung Townl
Dns dar nicht wunde
Aears Göde dar
Muren
Con den weitere
Im in eiſter Ain
Rer. Gr.

[ ][  ][ ]

Gicknu
Ar
md erdre

Nummer 362

Samstag den 31 Dezember 1927

Geite 9

Sport, Spiel und Zurnen.

Der Sport des Sonntags.
Am die Witterungsverhältniſſe zur Zeit in Deutſchland zu ſchvan=
ſrnd
, und man daher nie ſicher wiſſen kann, ob der Winterſport
gangeſetzten Termine wird aufrecht erhalten können oder nicht, da
m. auch in den Sports, die während der Wintermonate in den
jedch.n Sporthallen des Reiches ausgeübt werden, keine überragen=
Erreigniſſe zu verzeichnen ſind, ſo ſtehen auch diesmal die Raſen=
i
im Vordergrund des Intereſſes. Voran marſchiert natürlich der
Fußball.
boer beginnt mit der Jahreswende die Serie der großen Entſchei=
=bämpfe. Das impoſante Ringen um die Meiſtertitel iſt in vielen
eSverbänden des Deutſchen Fußballbundes bereits bis zur erſten
w.:, dem Abſhluß der Kämpfe in den Bezirken bzw. Gruppen, ge=
m
. Nun treten die Spiele in das zweite Stadium, dem Kampf um
zOarrbandsmeiſterſchaften, ein. Den Beginn macht Süddeutſchland,
ahlerdings auch ſeine Schlußſpiele beſonders groß aufgezogen hat.
igunzes Vierteljahr laug wird der Kampf um die Süddeut=
Meiſterſchaft und das Ringen um die beiden weiteren
Eaterplätze zum Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft anhalten.
zuuepenmeiſter ſpielen in der Runde der Erſten in einer Doppelrunde
wart Meiſtertitel und die beiden erſten Vertreterplätze; acht Tabellen=
pei
und acht Tabellendritte ſpielen weiter in der Runde der Zwei=
mc
.d Dritten oder auch in der Troſtrunde um den dritten Ver=
rickatz
. Zu dieſen umfangreichen Schlußkämpfen hat ſich die Elite
züodeutſchen Fußballmamſchaften zuſammengefunden. Die Kämpfe
Indn rmaßen gut beſetzt, daß es zu einem noch kaum geſehenen inter=
ſtarr
Ringen kommen wird. Nachdem bereits an den Weihnachts=
iengen
einige Vorpoſtengefechte ſtattfinden konnten, ſetzten diesmal die
us bereits auf breiterer Front ein. Vollſtändig iſt die Kampflinie
wdurrgs noch nicht, da am Rhein und in Württemberg noch einige
2iacymer für die Schlußſpiele ermittelt werden müſſen. Das Pro=
. des Neujahrstages verzeichnet folgende Endkämpfe:
Runde der Meiſter.
Frankfurt: Eintracht=Frankfurt-Bahern=München,
Worms: Wormatia=WormsStuttgarter Kickers.
zr Fürth: Sp.Vg. FürthKarlsruher F.V.
Die Troſtrunde‟.
MAüilung Südoſt:
zr Karlsruhe: Phönix=Karlsruhe1. F C. Nürnberg
/r München: S.V. 1860 MünchenUnion=Böckingen.
zr Freiburg: S.C. FreiburgWacker=München.
ſtilung Nordweſt:
Aoruſſia=NeunkirchenF. S. V. Frankfurt.
Na der Runde der Meiſter möchten wir das Frankfurter Spiel zwvi=
Aſſt FEintracht und Bahern in der Beſprechung vorwegnehmen, da hier
is Erachtens zuei Mannſchaften zuſammentreffen, die in erſter
Yete 5 für den zweiten Tabellenplatz in Frage kommen. Der Main=
Aſxynmeiſter Eintracht=Frankfurt hat ſeine Gruppenſpiele in einer
Iſ m=erenden Form bewvaltigt. Die Elf iſt nicht nur techniſch gut, ſie
Yſen vor allem eine ſehr große Schnelligkeit, ein eindrucksvolles Steh=
ſmigen
und eine geſunde Schußtraft. Da zudem das Spiel auf
Aſhmurter Boden ſtattfinden wird, zweifeln wir nicht an einem Erfolg
öEyntracht. Schon ein Unentſchieden wutrde für uns eine Ueber=
Yſanuuig ſein. Auch für das Spiel in Fürth, das den Meiſterſchafts=
yſirrren
, Sp.Vg. Fürth, mit dem badiſchen Meiſter, Karlsruher F. V.
hwrnenſtihrt, glauben wir eine kleine Voxausſage geben zu können,
Erüſch einen Sieg der Fürther. Die Kleeblättler haben noch am zwei=
Uſa/2-eihnachtstage mit ihrem eindrucksvollen Sieg über die Slabia=
Wabewieſen, daß ſie noch immer ganz große Klaſſe ſind. Ihnen
ſae) gumal auf eigenem Platz, der Karlsruher F.V. nicht gewachſen
iſ5 uwenngleich auch der K F.V. ſichtlich wieder einer beſſeren Form
geltt. Ziemlich offen wird der Kampf in Worms ſein. Die
Anmtia=Worms ſtellt zweifelsohne zur Zeit eine ziemlich ſchlagkräf=
CIf; dennoch wird man ſich nach dem Remisſpiel der Heſſen gegen
MEr=München vor einer Ueberſchätzung der Wormatia hüten müſſen.
SAheinheſſen mangeltz vorläufig vor allem noch die Routine; ſie
ſi fuär derartige große Schlußkämpfe doch noch nicht fattelfeſt genug.
GBegner, der württembergiſche Meiſter, Stuttgarter Kickers, weiſt
wAwrzüge einer techniſch gut durchgebildeten und auch taktiſch reifen
(/sari-f; es fragt ſich aber, ob die vor einigen Wochen durch zahlreiche
Benmungen geſchwächte Elf wieder vollſtändig und wieder ſchlagträftig
ihſf Ees wird in Worms ſicher zu einem intereſſanten Ringen kommen;
Aſcchser der Sieger bleiben wird, iſt ſchlecht zu ſagen.
Diye Troſtrunde bringt die intereſſanteſten Kämpfe in der Gruppe
ASi- Phönix=Karlsruhe wird auch auf eigenem Platz dem
Dcrten der Gruppe, dem deutſchen Meiſter, 1. F.C. Nürnberg, nicht
gstchTen ſein. München 1860 wüßte auf heimiſchem Gelände im Spiel
gger Union=Böckingen nach hartem Kampfe zu ſeinen erſten Punkten
ſerur. Eine Ueberraſchung könnte es m Freiburg, geben.
lten zwar Wacker=München in jeder Hinſicht für beſſer als den
Fmger S. C., aber die Badener ſind manchmal ein wenig unberechen=
Hſeund haben zudem hier den nicht zu unterſchätzenden Vorteil des
Eier Geländes. Die Gruppe Nordweſt bringt diesmal erſt
ſtieutr Spicl: das Treffen Boruſſia=Neunkirchen gegen F. S.V. Frank=
fIn
Sie Frankfurter Elf befindet ſich zur Zeit in einem Uebergangs=
füßang
, d. h., ſie hat ihr altes Syſtem aufgegeben und iſt unter der
Mlinung Townleys zum modernen Flachpaß übergegangen. Es würde
Umzar nicht wundern, wenn die Boruſſen auf eigenem Platz zu einem
Ecvur: Erfolge oder doch wenigſtens zu einem Unentſchieden kommen
FIſen
Gmn den weiteren Meiſterſchaftsſpielen in Süddeutſchland intereſſie=
n
erſter Linie die Vorgänge i Württemberg und am Rhein. In
deöruppe Württemberg tragen die Stuttgarter S. C. und
Beßu:.B. Stuttgart das Entſcheidungsſpiel um den dritten Platz aus.
HfeGruppe Rhein, kürfte am Sonntag endlich der Meiſter
wrttz werden können, wenn es nämlich dem S.V. Waldhof gelingt,
ſen iel gegen den Vf.R. Mannheint wenigſtens unentſchieden zu
Iſſtn Verlieren die Waldhöfer, dann werden ſie wahrſcheinlich am
ASſinnar gegen den V.f.L. Neckarau noch einmal zu einem Entſchei=
Asſwiel um den Meiſtertitek antreten müſſen, den Neckarau wird
iſſſn, Sonntag im Kampfe gegen die Sp.Vg. Sandhofen wohl die
Mtei ſichern. In den beiden weiteren Spielen des Tages ringen noch
m Mannſchaften um den Verbleib in der Bezirksliga. Germania=
Ruc-Esfeld und Phönix=Mannheim ſind bereits zum Abſtieg ver=
t
. Der dritte Abſteigende wird unter den Vereinen Mannheim 08,
ASpeher und Pfalz=Ludwigshafen zu ſuchen ſein. F.V. Speher
w ſtah am Sonntag daheim durch einen höchſtwahrſcheinlichen Sieg
1ſh Grermanig=Fricdrichsfeld wertvolle Punkte ſichern; dagegen iſt es
wwfſtör zweifelhaft, ob auch Pfalz Ludwigshafen in Mannheim gegen
Ay gewinnen wird. In Nordbayern findet zwiſchen FSV.
Alihnrg und den abſteigenden Bayern=Hof ein ziemlich belangloſes
Allanidsſpiel ſtatt. Die Gruppe Main ſchließt ihre Verbands=
ſFMmrit
zwei Treffen ab, die nur noch für die Placierung der Vereine
wArFTabellenmitte von Belang ſind. Der abſteigende V.f.R Offen=
b
auard im Spiel gegen die Offenbacher Kickers noch einmal beweiſen,
d/Brume Form nicht ganz ſo ſchlecht iſt wie der Tabellenſtand. In
Shurwird es zwiſchen F.C. 93 und dem Dritten Rot=Weiß= Frak=
f
1 moch einmal zu einem intereſſanten, aber bedeutungsloſen Gefecht
koſhnr.: Auch in der Gruppe Heſſen gibt es noch zwei Ver=
be
Eitſtiele. Germania=Wicsbaden iſt auch durch einen an ſich un=
icheinlichen
Erfolg über den FSV. 05 Mainz micht mehr vor
d hhöſtjeg zu retten. Sp.Vg. Arheilgen und Höchſt 01 kämpfen um
m,* yenderes mehr als einen guten Tabeilen=Mitteiplatz.
Eecen dieſen Verbandsſpielen wird der Sonutag auch noch einige
k! Exe Privatſpiele bringen. Bedeutendeve Privatſpielabſchlüſſe ſind
B, Zur. Stunde nicht bekannt geworden.
fu: Reich bringt die Fortſetzung der Verbandsſpicle hier und da
m hrr Entſcheidungen. Vor allem Lürfte Weſrdeutſchland am 1. Jan.
w r einige neue Gruppenmeiſter nennen können.
ei/s Ausland weiſt im Fußball als bemerkenswerteſtes Ereignis den
in Zemua ſtattfindenden Kampf um den Europapokal Italien
SAvf2iz auf.
Winterſport.
Lamn, wohlgemerkt wenn es die Witterungsverhältniſſe erlauben,
mam Neujahrstage einige winterſportliche Veranſtaltungen abge=
txverden
, ſo u. a. Sprung= und Langläufe auf der Bühler Höhen=
im
Badiſchen Schwarzwald und Bohrennen m Winterberg
u and).
Efshockey.
r deutſche Eishockehmeiſter, S.C. Rießerſee, beteiligt ſich in der
anuarwoche in St. Moritz an einem großen internationalen
Schreyturnier. In Füſſen ſpielen am Sonntag der E. S.V. Füſſen
H.G. Nürnberg um die Bayeriſche Eishockeymeiſterſchaft.

Fußball.
Sportvereinigung 04 Arheilgen- Turn= und
Sport=Gemeinde 01 Höchſit.
Zum zweiten Male erſcheint Höchſt in Arheilgen zum fälligen Rück=
ſpiel
. Das erſte Spiel wurde, wie erinnerlich, wegen Regenwetter ab=
gebrochen
und der Bezirksvorſitzende hat daraufhin die neuerliche Be=
gegnung
der beiden Vereine auf den 1. Januar 1928 feſtgeſetzt. Man
iſt allgemein der Anſicht, daß ſich weder die Höchſter noch die Arheilger
Mannſchaft ſonderlich anſtrengen werden, um die Punkte zu holen, da
beide Mannſchaften ziemlich ſicher ſtehen. Wer die Höchſter Mannſchaft
jedoch kennt, der wird dies nicht ſo ohne weiteres glauben. Ob Arheil=
gen
ſich ein leichtſinniges Spiel geſtatten darf, iſt ſehr die Frage. Der
eine Punkt Vorſprung vor den beiden anderen Abſtiegsfandidaten Darm=
ſtadt
und Bingen ſieht zu mager aus, um für eine Bezirksligamann=
ſchaft
eine gute Empfehlung zu ſein. Die Mannſchaft der Sport=
vereinigung
hat noch zweimal Ausſichten. Punkte zut holen: morgen
und acht Tage ſpäter in Worms. Wenn ſie ſich in Worms gegen den
Meiſter durchſetzen will, dann muß ſie morgen ſchon zu einer ganz
großen Form auflaufen, was uns gar nicht ausgeſchloſſen ſcheint, da
vorausſichtlich die beiden ſeither geſperrten Spieler Völger und Barne=
wald
mitſpielen werden. Das Spiel beginnt um 2½ Uhr.
Verein für Raſenſpiele e. V.
Am erſten Sonntag im neuen Jahre hat der Vorſtand ſeinen Spie=
lern
der erſten Mannſchaft Ruhe verordnet. Es iſt dies auch unbedingt
nötig nach all den ſchweren Spielen, die die Mannſchaft in letzter Zeit
auszutragen hatte. Am 8. Januar nehmen alsdann die Verbandsſpiele
ihren Fortgang, und zwar gleich mit den ſchwerſten Spielen, welche für
die Meiſterſchaftsfrage des Gaues Bergſtraße von ausſchlaggebender
Bedeutung ſind. Die 2. Mannſchaft iſt am Neujahrstage Gaſt der ſehr
ſpielſtarken Erſatzliga des 1. F.C. Langen; hier wird es die Raſen=
ſpieler
Anſtrengung koſten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Da
kein Spiel von Bedeutung am Platze ſtattfindet, iſt den Mitgliedern
Gelegenheit gegeben, auch die Reſerven des V. f. R. einmal zu beglei=
ten
. Abfahrt ab Hauptbahnhof 11.30 Uhr. Die 3. Mannſchaft erwartet
zum Freundſchaftsſpiel um 12 Uhr auf dem Exerzierplatz dieſelbe Mann=
ſchaft
des F.C. 07 Bensheim. Zum Schluſſe wünſchen wir allen Mit=
gliedern
und Anhängern des V. f. R. ein frohes neues Jahr.
Fußball im Odenwaldkreis.
Schwacher Weihnachtsſpielbetrieb. Auch an Neujahr keine Spiele.
Wenn an dieſer Stelle noch eimmal kurz der Weihnachtsſpielbetrieb
innerhalb des Kreiſes aufgegriffen werden fſoll, ſo nur deshalb, um
dem Leſer einen Geſamtüberblick über die Tätigkeit der Vereine zu
geben. Allgemein betrachtet war das herzlich wenig, doch ſpielen hier=
bei
die unſicheren Witterungsverhälchtniſſe eine große Rolle mit. Ueber
das Meiſterſchaftstreffen Union DarmſtadtUnion Wixhauſen wurde
bereits an dieſer Stelle berichtet. Der knappe Sieg der Beſſunger iſt
wenig ermutigend für dieſe. In der Tabelle ändert ſich nichts, als
daß der Sieger bis auf einen Punkt an Langen herangekommen iſt, und
daß der Unteulegene bei alter Punktzahl eben ein Spiel mehr auf dem
Konto hat. Das angeſagte Privatſpiel Olympia Frankfurt1. F.C.
Langen fiel aus. Bemerkenswerr iſt dagegen ein Ergebwis des V.f.R.
Darmſtadt, das derſelbe in Heidelberg=Rohrbach gegen die dortige Fuß=
ballgeſellſchaft
erzielte. Die Darmſtädter konnten den in der Spitzen=
gruppe
des Neckarkreiſes liegenden Kreisligavereine mit 4:1 ſicher ſchla=
gen
, was aufhorchen läßt. Mon darf nach dieſem annehmen, daß der
V.f.R. nach Erringung der A=Meiſterſchaft auch in der Starkenburger
Kreisliga keine ſchlechte Rolle ſpielen wird. Nach Michelſtadt war
der V.f.R. Eberbach angekündigck worden, doch wurde dieſes Treffen
wieder von den Gäſten abgeblaſen. Dafür gaſtierte eine Sondermann=
ſchaft
der Frankfurter Eintracht in Erbach, die am 1. Feiertag mit 6:5
gewann; am 2. Tag drehten die Einheimiſchen den Spieß um und ge=
wannen
mit 4:3. In Darmſtadt trafen ſich eine Elf der Eintracht Darm=
ſtadt
und des V.f.L. Rot=Weiß; die Eintrachtler ſiegten 3:2. Am
2. Feiertag weilten die Rot=Weißen in Seeheim, wo ſie ebenfalls mit
2:3 verloren. Das ſind immerhin Achtungserfolge für die Anfänger.
Sonſtige Spiele ſind nicht bekannt geworden. Dagegen erfährt man,
daß überall ſeitens der Vereine Weihnachtsfeiern uſw. veranſtaltet wur=
den
, die mehr oder weniger guten Zuſpruch hatven.
Für Neujahr ruht in beiden Gauen in allen Klaſſen ebeufalls
der offizielle Svielbetrieb; nur die Arheilger Bezirksſigiſten machen
hierbei eine Ausnahme, da ſie ein Verbandsſpiel gegen die Sport=
gemeinde
Höchſt austragen müſſen. Von Pridatſpielen iſt ebenfalls
nichts bekannt geworden, ſo daß man ſich eben auf den 8. Januar, der
wieder Vollbetrieb bringt, vertröſten muß.

Handball.

Turngemeinde Darmſtadt 1846 Turngemeinde Griesheim b. Darmſtadt.
Nach längerer Pguſe ſeit der Beendigumg der Pflichtſpielreihe wird
die erſte Mannfchaft der Tgde. 1846 am kommenden Sonntag, den
1. Januar 1928, wieder ein Handballſpiel austragen. Als Gegner hat
ſie die erſte Mannſchaft der Turngemeinde Griesheim b. D. gewonnen.
Griesheim, das in der Verbandsſonderblaſſe des 2. Gauverbandes im
Mittelrheinkreis der D. T. ſpielt, gilt als beſonders ſtarker Gegner. Die
Mannſchaft war im Spieljahre 1926/27 Meiſter des Main=Rheingaues
und dürfte, was Spielerfahrung anbelangt, den Darmſtädtern wohl
überlegen fein. Doch haben die 1846er gerade in den letzten Pflicht=
ſpielen
einen Siegeswillen und einen Eifer an den Tag gelegt, der zu
den ſchönſten Hoffnungen berechtigt. Wenn bei dem kommenden Spiele
bei den Darmſtädtern derſelbe Geiſt herrſcht, wenn jeder Spieler in un=
eigennütziger
Weiſe ſein Beſtes tut, ſo dürfte es ihnen gelingen, hierbei
in Ehren zu beſtehen. Das Spiel findet nachmittags 2.30 Uhr auf dem
Platz am Finanzamt ſtatt.
V. f. L. Rot=Weiß II. Viktorin Griesheim I.
Obengenannte Mamſchaften treffen ſich am Sonntag um 2 Uhr auf
dei Rot=Weißplatz an der Rheinallee. Das Vorſpiel konnten die Darm=
ſtädter
in Griesheim knapp gewinnen, und auch aus dem Rückſpiel müß=
ten
ſie als Sieger hervorgehen. Leider mußte man in der letzten Zeit
die Feſtſtellung machen, daß in der 2. Mannſchaft nicht mehr der nötige
Ernſt ſteckt. Manche Spiele gingen ſeither auf unnötige Art und Weiſe
verloren, und es iſt ein bedauerliches Zeichen, daß gerade in der
2 Mannſchaft kein Erſatz für die 1. Mannſchaft vorhanden iſt, und man
auf die Jugend zurückgreifen muß, wo ſich allerdings genügend und ſehr
gute Talente befinden. Auch der 2. Mannſchaft ſollte man ſobald wie
mnöglich neues Blut aus der Jugend zuführen. Nichtsdeſtoweniger hof=
ſen
wir, daß die Elf mehr kann, als wie das bei dem letzten Verbands=
ſpiel
gegen den T. u. Sp.=Verein Biebesheim den Anſchein gab. Am
Vormittag finden wieder zwei Jugendſpiele gegen den Sport=
verein
98 ſtatt, und zwar trifft um 10 Uhr die 1. Jugend gegen die
4. Jugend des Sportvereins 98 und um 11 Uhr die 2. Jugend gegen
die 3 Jugend dieſes Vereins. Die Verhälrniſſe bringen es mit ſich,
daß beide Vereine mit ihren Jugendmannſchaften Sonntag ſüir Sonn=
tag
zuſammentreffen, da ſich in den übrigen Vereinen das Handballſpiel
noch nicht in dem Maße durchgeſetzt hat, wie gerade bei Rot=Weißz und
Sportverein 98, was ja auch in der Zahl der Mannſchaften zum Aus=
druck
kommt. Wenn es auch unter dieſen Umſtänden erfreulich iſt, daß
die Jugend wenigſtens Spielgelegenheit durch das häufige Zuſammen=
treffen
hat, ſo wäre eine abwechflungsreichere Spielrunde doch vorteil=
hafter
. Leider hat ſich das Handballſpiel in den Vororten noch nicht
ſo ausgebreitet, wie dies gerade dieſes Ballſpiel verdient,
S hülermaunſchaften ſind ſpielfrei.

Waſſerball.

V. f. L. Ror=Weiß S.V. Blau=Weiß Bochum.
Der ſportlichen Leitung des V. f. L. Rot=Weiß iſt es gelungen, die
bekannte Waſſerballmnnſchaft des Schwimmvereins Blau=Weiß
Bochum, die ſich zurzeit auf einer Süddeutſchlandreiſe befindet, zu
einem Waſſerballwettſpiel zu verpflichten. Dasſelbe findet am kommen=
den
Donnerstag, abends ½9 Uhr, in der großen Halle des Städtiſchen
Schwimmbades ſtatt. Ueber die Stärke von S V. ,Blau Weiß erübrigt
es ſich, viel zu ſagen; er ſteht in der Ligaklaſſe ſeines Bezirks an maß=
gebender
Stelle. Rot=Weiß wird ohne Zweifel große Mühe haben,
ehrenvoll abzuſchneiden, es kam aber dem Verein in erſter Linie darauf
an, eine erſtklaſſige Waſſerballmannſchaft an den Start zu bekommen,
zumal dieſes Spiel ein Prüfſtein für das bekanntlich am 28. und 29.
Januar ſtattfindende nationale Schwimmfeſt iſt, bei dem ebenfalls gute
G aner gerade im Waſſerball erſuartet werden. Ueber das Spiel gegen
Blau=Weiß Bochum kommen wir nochmals zurück, da noch weitere
Rahmenkämpfe vorgeſehen ſind.

Motorſport.
Die ONS. bleibt.
In den Räumen des Automobilklubs von Deutſchland fand am
Mittwoch die angekündigte Beſprechung zwiſchen den Vertretern der
beiden großen Verbände A.v.D. und A.D.A.C. ſtatt, die über die be=
deutungsvolle
Frage eines evtl. Weiterbeſtehens der Oberſten Natio=
nalen
Sportbehörde entſcheiden ſollte. Erfreulicherweiſe wurde eine
Verſtändigung zwiſchen den beiden Kontrahenten erzielt ſo daß alſo
das Beſtehen der ONS. für 1928 mit C. O. Fritſch=Berlin als Praſiden=
ten
, B. v. Langerke=Berlin, G. v. Zettritz=Berlin, Dr. Isberth= Frank=
furt
, Dr. Sindpaintner=München, A. Petitfean=Wiesbaden, Dr. Frieder=
Dresden. Gwald Kroth=Frankfurt und Filſer=Augsburg als Mitgliedern,
ſowie H. Wendt=Berlm. H. Schlutius=Schwerin, Dr. Herrmann= Ham=
burg
, A. Döhmer=Köln, Dr. Dietz fr.=Frankfurt ud Roſt=Dresden als
Stellvertretern geſichert ſein dürfte.

Schießſport.

Schützengeſellſchaft Hubertus Mitglied des Vereinigten beiſiſchen
Schützenbundes.
Die Schützengeſellſchaft Hubertus hielt am zweiten Weihnachts=
feiertag
ihre Weihnachtsfeier, verbunden mit einer Kinderbeſchernng,
ſowie ihre letzte Preisverteilung vom Weihnachtsſchießen ab. Zweiund=
zwanzig
Kinder der Vereinsmitglieder konnten mit ſchönen Geſchenken
beglückt werden. Nach einer feierlichen Anſprache erfolgte die Preis=
verteilung
, bei der folgende Schützen mit wertvollen Preiſen bedacht
wurden: 4=Klaſſe: 1. Preis Hermann Junck; 2. Preis Fritz Stroh;
3. Preis Heinrich Junck. B=Klaſſe: 1. Preis Ludwig Schädelz
2. Preis Karl Hopp; 3. Preis Auguſt Schädel. Dem fungen Schützen
Hermann Junck wurde eine ganz beſondere Ehrung zu teil. Für die
beſten Leiſtungen des Jahres wurde ihm ein ſilberner Bierzipfel mit der
Widmug der Geſellſchaft überreicht.

Rund 700 000 Mark har Europameiſter Paollmo bisher bei ſeinen
Kämpfen in Amerika verdient.
H.C. Stuttgart ſiegte im Gishockeyſpieel gegen den E.6.C. Caux
(Schweiz) mit 4:2 Toren.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 31. Dez. 15.30: Liedervorträge Franrf. Schulen.
Wiitelsbacher Schule. Chorleiteri: Karli Schultheiß. O 16.30:
Hausorcheſter Millöcker: Ouv. Bettelſtudent. Dubarry=Walzer.

R. Merten. O 17.45: Aus dem Roman Der Oberhof von
Karl Immermann. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Der
Briefkaſten. O 19: Stenographiſcher Fortbildungskurſus. O 19.25:
Wirtſchaftsmeldungen. O 19.30: Dr. Sittig: Entwicklungsvorgänge
bei Pflanzen. O 19.45: Prof. Sittig: Neujahr bei den ver=
ſchiedenen
Völkern im Wandel der Zeiten. O 20.15: Konzert. Franz
Baumann. Bertuch: Ja ſo ein Mädel. Egen: Ich hab mich
am Rhein in ein Mädel verliebt. Stransky: In Werder da
weiß ich ein kleines Haus. Branſen: Heut ſing ich nur für dich.
Bertuch: Küſſe mich, Mädelchen! Schütt: Das Lied von der
Bar der 100 Frauen. Hoppe: Ein rheiniſches Mädchen. Lob:
In jedem vollen Glaſe Wein. Singſang und Kligklang, altes
Studentenlied. Radecke: Aus der Jugendzeit. Lob: Ich war
zu Heidelberg Student O 21.15: Silveſter=Feier. U. a.: Die
Bummelſtudenten Poſſe mit Geſang in drei Akten, von Schanzer
und Wehliſch. Anſchl.: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonnabenb, 31. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. 143
Jugenbſtunde. O 15: Konzert. Leit.: C. Struve. Mitw.: M. Wetter,
L. Olmesdahl. G. Mancini, H. Grotz, Rundfunkorch. O 18.15: Frei=
burg
: Humoriſtiſche Vorträge von Lotte Molter vom Stadttheater
Freiburg. O 18.45: Max Grünbeck: Die Struktur der deutſchen
Preſſe. O 19.15: Dr. Otto Brattskoven: Sport und bildkünſtleriſche.
Darſtellung. O 20.15: Religiöſe Sylveſterfeier. Leit.: Präſes Hin=
derberger
. Mitw.: Singchor des kathol. Geſellenvereins. O 21.25:
Mozart: Ballettmuſik zu Les petits riens. Anſchl.: Die Wellen=
ſchaukel
. Eine improviſierte Senderrevue für Sylpeſter in 6 Bildern.,
Von C. Struve. 1. Bild: Die Programmſitzung (Originalbeſetzung).
Leit.: Dr. Mayer. Programm=Abteilung, die Spielleiter, die Be=
rater
. 2. Bild: Die Hauptprobe. Die Spielleiter, Kapellmeiſter,
Enſemble. 3. Bild: Muſik und Literatur. Leitung: Ernſt
Stockinger. Haydn: Rondo in G=dur. Binding: Neujahrsſpruch.
Goethe: Generalbeichte. Goethe: Tiſchlied. Schiller: An
die Freude. Schiller: Punſchlied. Enderling: Bräutigam.
Langer: Großmütterchen. Heitere Dichtungen. Schall=
plattenkonzert
. 4. Bild: Der ſchwäbiſche Abend. Schwäbiſche
Märſche (Bauernkapelle). Soloquartett. Schwäbiſches.
Bauernkapelle. s bluatige Schmiesle, ſchwäbiſcher Scherz in
1 Aufzug von Alfred Auerbach. Perſ.: Der Schultheiß von Wempf=
lingen
: G. Ott. Der Amtsdiener: E. Stockinger. Der Amts=
ſchreiber
: C. Köſtlin. Der Zunderkarle: F. Höger. Die Frau
Schultheiß: Frida Heller. Schauplatz: Das Amtszimmer. Solo=
quartett
Schwäbiſche Tänze (Bauernkapelle). 5. Bild: Funk=
brettl
. Im Straßenbahnwagen Im Zeppelin. Auf
der Doggenburg. Sende zu Hauſe. Eine muſikaliſche Ge=
richtsverhandlung
. 6. Bild: Proſit Neujahr 1928! Turm=
bläſercorps
, Rundfunkenſemble. Die melodiſche Schallplatte. Pro=
phezeihungen
für 1928 von Mado‟
Hellſeher.
Berlin.
Sotttabenb, 31. Dezember. 12.30: Für den Landwirt. 15.30:
A. Kappſtein: Einkaufen! O 16: Polizeimajor a. D. G. Schnarke:
Silveſtertreiben im alten Berlin. O 16.30; Dr. Berce’s Gloriapalaſt=
Synphoniker. Saint=Saens: Ouv. Die geibe Prinzeſſin. Leon=
cavallo
: Fant. La Boheme‟ Chopin: Prelude: Nocturne.
Wolf: Ernſte Suite Becce: Serenata della lagung; Intermezzo.
Mozart=Lindner: Allegro aus der Sonate F=dur. Tſchai=
kowsky
: Andante aus der 5. Sinfonie. Strauß: Morgen;
Traum durch die Dämmerung Montemezzi: Fant. Die Liebe
der drer Könige‟ Lehar: Potp. Der Graf von Luxemburg.
Moſzkowski: Spcniſche Tänze. Fresco: Aus ſüdlichen Sphären.
O 19.05: Dr. A. Schirokauer: Was iſt Kritik? O 20.30: Otto Reut=
ter
ſingt Strauß: Die Fledermaus Thomas: Entr’acte Ga=
votte
Mignon. Suppe: Ouv. Banditenſtreiche‟. Dvorak:
Neue ſlawiſche Tänze. Maſcheroni: Eſpagnole. Urbach: Per
aſpera ad aſtra. Berl. Funk=Orch. O 22.30: Tanz=Muſik. O 23.45:
Nachdenkliches zum Jahreswechſel. O 24: Begrüßung des neuen
Jahres. Anſchl.: Tanz=Muſik bis 2 Uhr.
Köngswuſterhauſen. Sonnabend. 31. Dezember. 12: Für die
Schule: Weihnachtsausklang, Neujahr, Dreikönig. O 14.20: Baſtel=
ſtunde
für Kinder. S 15: Engliſch (Kulturkundlich=literariſche
Stunde). O 15.35: Wetter und Börſe. O 16: Polizeimaior a. D.
G. Schnarke: Sylveſterfeier im alten Berlin O 16.30: Unter=
haltungsmuſik
. O 19.05: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: Die
Kritik (Was iſt Kritik. O 20.30: Otto Reatter ſingt. Unter
Mitwirkung des Berliner Funf=Orcheſters, Dir.: Seidler=Winkler,
Anſchließend Preſſenachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. O 23.45: Nach=
denkliches
zum Jahreswech’el. O 24: Begrüßung des neuen Jahres.
O 0.05: Breslau: Bläſerkonzert vom Rathausturm. Anſchl. Berlin:
bis 2 Uhr Tanzmuſik.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 1. Januar 1928.
(Nach der Wetterlage vom 30. Dezember.)
Wolkig, meiſt trocken, Abſchwächung des Froſtes.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Saupnchriftlenung. Rudolt Maup=
Veranwortlich : Polttil und Wirtſchaft: Rudolt Maupe, für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe, für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Qneiſch, für den Schlußdienft: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟. Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willy Kuble: Druck
und Veriag: LC. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nich: übernommen.

Die heutige Nymmer hat 14 Geiten.

[ ][  ][ ]

Die Uſtimoliquidation, deren Scichtag auf don B. Dezember fiel,
beſchäfvigte die Effektenſpekulation in der Berichtswvoche in beſonderem
Maße. Der Bedarf an Reportgeld wurde im allgemeinen befriedigt,
lediglich kſeincre Firmen hatten Schwierigkeiteu bei der Aufbringuug
der benötigten Summen. Infolgedeſſen wurden von dieſer Seit= übes
den offiziellen Satz von 9 Prozent hinaus bis zu 11 Prozeuk für Schie=
bungsgelder
geboten und bezuhlt. Selbſt auf dieſer Baſis konnten nicht
tion befriedigt werden, ſo daß

Im allgemeinen iſt die Ulrimnoſ hiebung aber glatter verlaufen, als viel.
fach erwartek wurde. Dieſe Tatſache trug weſentlich zu der Feftigkeit
der Tendenz bei, die trotz der Abgaben unverändert anhielt. Das In=
tereſſe
der Börſe konzentrierte ſich in den Tagen zwifchen Weihnaihten
und Neujahr auf verſchiedene Spezialmärkte, hauptſächlich auf Kali=
aktien
, einige Braunkohlenerte und andere Montanpapiere, auf die
Altien der Deutſchen Erdöl A. G., der Zellſtoffabrik Waldhof, der Poly=
Phonwerke A. G., der J. G. Farbeninduſtrie. Zeilweiſe konnten auch
die Aktien der Daimler=Benz A.G. bemerkenswert anziehen, ebenſo trat
der Bainkakzienmarkt wieder ſtärker in den Vordengrund. Die Motive
für alle dieſe Bewegungen lagen entweder in günſtigen Beſhäftigungs=
nachrichten
und höheren Dividendenerwartungen, in dem Vorliegen
eines ſtärkoren Deckungsbedürfniſſes oder in Hauſſemanipulationen der
Kuliſſe, deren Aktibität neuerdings wieder angercgt iſt. Die feſte Ge=
ſauttendenz
der Börſe dürfte allerdings darüber hinaus nicht zuletzt auf
Bilanzruckſihten baſieren, die für die Haltung der Banken mitbeſtim=
mend
geweſen ſi.nd. Die Großbanken haben bekanntlöch in der zweiten
Hälfte des Jahres 1927 erhebluhe Aktienbeſtände interventionsreiſe auſ=
nehmen
müſſen. Auf dieſen Aktienpoſten rühen infolge der ſeitdem
eingetretelten Kursfenkung zweifellos erhebliche Verluſte, die infolge der
handelsgeſetzlichen Beſtimmungen bilanzmäßig in Erſcheimung tretem
vekanntlich im

geſetzt wverden. Man hat deshalb den Einöruck, daß die letztwöchigen
Kurserhöhungen nicht zuletzt im Hinblick auf die Jahresbilanzen von
den Banken unterſtützt wurden. In der Tar iſt in dem Veſtreben, die
Bilanzkurſe günſtiger zu geſtalten, ein Erfolg erzielt worden. So er=
klärt
es ſich aurh, daß die verſchicdenen ungünſtigen wirtſchaftlichen Vor=
gänge
an der Börſe wenig Beachtung fanden.
Am Geldwarkt war Tagesgeld infolge der umfangreſhen Ultimo=
vorbereitungen
teilweife unanbringlich. Der Satz ſtellte ſich daher in
der Mittz der Woche für erſte Adreſſen auf 41 Prozent, ſonſt auf 5½
bis 7½ Prozeut. Im Gegenſatz hierzu, war Termingeld ſehr ſtark ge=
fragt
. Für Monatsgeld nannte man Sätze b’s zu 10 Prozent, ebenſo
mußten für Gelder auf einige Tage über den UItimo Lis 10 Prozent
und mehr angelegt werden. Am Wechſelmarkt war das Geſchhäft aus
dem Grunde unerheblich, weil die pribaten Sätze etwa ½Prozent über
Reihsbankdiskont lagen und das Wehſelmaterial daher im wefentlichen
dem Zentralnoteninſtitut zugefloſſen ſein dürfte. Der Reichsbankaus=
weis
her 23. Dezember ließ bereits eine ſtarke Zunuhme des Wechſei=
beſtandes
erkennen. Vermutlich wird der Ultiroausweis wieder eine
Rekordbeanfpruchung der Reſhsbenk ergeben, zumal außer dem großen
Gelöh darf der Wirtſchaft die Kommunen und andere öffentliche Stellen
mit erhehlichen Anſprüchen hervortreten,
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Abſchlagszuhlung auf die Dividende der Vorzugsaktien Serie M 1
her Deutſchen Reichsbahn=Gefellſchaft. Die am 2. Januar jeden Jahres
fällige Acſ hagszahlung der Vorzugsdibidende von 3½ Puozent auf den
Reunbetrag der Vorzugsaktie Serie 4 der Deutſchen Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
wird ab 2. Januar 1928 auf den Dividendenbezugsſchein. Nr. 3
der von der Reichsbank ausgegebenen Zertiſikate Gruppe 1 über die ge=
naunten
Vorzugsaktien geleiſter durch die Zeichnungsabteilung der
Reichsbunk Verlin, Breiteſtraße 8/9, und an alle mit einer Kaſſenein=
richtung
verſehenen Reichsbankanſtalten, die Preußiſche Staatsbank, die
Seehandlung und ſämtliche Mitglicder des Uebernahmckonſortiums, ein
ſihließlih ihrer Niederlaſſungen, die Deutſche Verkehrskreditbank in Ben=
lin
, die Zeutralkaſſe der Deutſchen Reihsbahn=Geſellſchaft in Berlin
und durch die von den Reichsbahndirertionen durch Aushang auf den
größeren Bahnhöſſen bekannt gegebenen Kaſſen der Reichsbahndirektionen.
Aus der Rheinſchiffahrt. Das anhalteude Froſtvetter und das da=
mit
zuſamuenhängende rapide Fallen des Waſſerſtandes bedingte uätur=
geäß
, daß die Schiffsfrachlen und Schiffsmfeten noch weiter bedeutend
in die Höhe gingen. In der verfloſſenen Woche waren durch den Cis=
geng
die Schiffe meiſtens zum Stilliegen und Aufſuchen der Schutzhäfen
gezwungen. Die Umſchlagsanlagen waren gut beſchäftigt. In der
Ruhr koimiten ſogar die Kranenanlagen die nach dort wegen der Eis=
gefahr
gekommenen Schiffe nicht, in dem Maße löſchen, wig ſolche ange=
dieut
wurden. Ueber die Fefertage war beſonders am Mittelrhein durc)
Nachlaſſen des Froſtes bedeutendes Steigen des Waſſcus zu verzeichnen,
dech kann dies nur als vorübergehende Exſcheinung gewertet werden.
Ain der Schifferbörſe kamen nach den Feiertagen orſtmals am 23. Dezem=
ber
wieder Abſchlüſſe zum Oberrhein zuſtaude, wenn auuh nur einzelng
Schiffe aus dem Markt genommen wurden. Der Satz von Rhein=Ruhr=

ſhellte ſich der Satz auf einheitkich 6 Pf. bei Garantie 20 Dagen Rück=
lieferung
Nuhrort. Die Schlepplöhne blieben mit 1,001,10 RM. nach
Manuhcim unverändert.
Wieden Dividende bei den Vereinigten Schuhſtoff=Fabriken A.G.,
Fulba. Die Gefellſchaſt, die ſeit zwei Jahren wegen ungenügender Be=
triebslage
, dibidendenlos blisb, düirfte 1927 vorausſichtlich wieder eine

Kankurs achnichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
dießen: Claferuteiſter Karl Euſer. Af. 10. 1., GL.V. u. Prft. 19. 1.
Offenbah a. M.: Fa. Albert u. Co. G. m b. H., Fabrik feiner Leder=
ut
. Af. 26. 1., Gl.V. 11. 1., Prft. 7. 3. Groß=Gerau: Kfm. Simon

Af. 14. 1. Wt. u. Or.P, V. 1. Prſt. B. 1.

ſich weder Porſtand noch A.R. bis jetzt mit der Dividendenfrage
eſchäfligr hätten, da die Bilanzarbeiten noch Woßen beanſpruchen.
Dech haße man imner eine konſerbative, ſtabile Dividendenpolitik be=
tont
. Der Geſchäftsgang ſei gut gelveſen, die ausländiſche Konkurrenz
allerbings guoß. Sämtliche Fabriken ſexen mach wie vor voll befthäftigt.
Noch kine V=ränderung der türkiſchen Zolltarife. In einem Kon=
ſtantinopler
Bericht der Times wird auf die kürzlich in der türkifchen
Preſſe erſchienenen Erklärungen hingewieſen, nach denen die türkiſche
igrung eine Kommiſſion eingeſetzt habe, um die Schaffung neuer
ollkarife auf eingeſthrte Waren zu erwägen. Die neuen Tarife ſollten
nach dieſen Erklärungen bereits im Sommer 1928 in Kraft treten.
Britiſche Kauf eute hätten auf Grund dieſer Verlautbarungen große
Warenmengen beſtellt, die deymäcſt nach der Türkei gebradlz werden
ſollten, um der Zahlung höherer Zölle zu entgehen. In Wirklichkeit
die türtiſche Regierung die gegenwärtigen Tarife nicht vor dem
1229 ändern, d. h. 5 Jahre nach der Ratif kation des Lauſanner
JZu dem d utſch=volniſchen Holzabkommen. Aus Dirſchau berichtete

in Berliner Blatt üher den Bruch des deutfch=polniſchen Holzabkom=
mens
durch Polen. An zuſtändiger Berliner Stelle wird hier,; erklärt,
daß zuar tatſächlich von Polen eine Verordnung über Fra/ nachläſſe
ve ſei. Es iſt aber nochz nicht gekkärt, ob dieſe Verordnung ſich auf
mittholz be eeht, was ja deutſchen Anregungen ſogar entſprechen
würbe. oder ob ſie ſich auf Rundhelz bezieht, was dann allerdinns eine
Berfehlung ge
c polniſchen Holzabkommen bedeuten
zeſirde. Die Ermtitte
eu da ſiber ſind im Gange.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Dezember.
Nach den geſtrigen Kursbeſſerungen eröffnote die heutige Börſe bei
außerordentlich ſtillem Geſchäft. Die Grundſtimmung blieb jedoch unver=
kennbar
freundlich, und weiterhin rechnet man in den Kreiſen der
berufsmäßigen Spckulation mit einer merklichen Erleicſterung zum
Johresanfang. Es befriedigte, daß heute ſchon Termingeld nicht mehr
ſo ſtark geſucht war wie an den Vortagen, ſo daß auch hinſichtlich des
morgigen Zahltages, ſchon in Anbetracht der reibungsloſen Liquidation
am Mittwoch, keine Befürchtungen gehegt werden. Die Hoffnungen,
daß nach der geſtrigen feſten Börſe das Publikum in ſtärkerem Maße
am Geſchäft teilnehmen werde, erfüllten ſich dagegen nicht, und die Spe=
kulation
ſchritt daher verſchiedentlich zu Gcvinnmitnahmen. Gegenüber
den Kurſen der geſtrigen Abendbörſe waren bei der erſten Notierung
im allgemeinen nur minimale Veränderungen feſtzuſtellen. Es über=
wogen
die kleinen Beſſerungen, die aber nur vereinzelt über 1 Prozent
hinausgingen. Etwa hervor traten Metallbank mit plus 2½ Prozent,
am Markte der Autsaktien Daimler mit plus 1½ Prozent. Etwas be=
achtet
wurden auch wieder Th. Goldſchmidt, die 1½ Prozent anzogen.
Von Bauunternehmungen gcwannen Wayß u. Freytag 1 Prozent und
Cement Heidelberg 1½ Prozent. Holzmann blieben nach der geſtrigen
Kursſteigerung nur behauptet. Elektrowerte und Banken eröffneten bis
1½ Prozent niedriger. J. G. Farben knapp behauptet. Montanwerte
waren wenig verändert, nur in Ilſe Bergbau ſetzte ſich die Kursſteige=
rung
um 6½ Prozent fort. Süddeutſche Zucker, die ſchon an den Abend=
börſen
angeboten waren, verloren erneut 3½ Prozent. Die geſtrige
Kurserhöhung ſei unbegründet ge peſen, auch wenn tatſächlich eine Be=
gebung
der Vorratsaktien erfolge. Deutſche Anleihen lagen ſtill. Türken
blieben gur behauptet, Mazedonier ſchwächer. Im weiteren Verlaufe
bröckelten die Kurſe überwiegend etwas ab, nur am Elektromarkt konn=
ten
Gesfürel, A. E. G. und Siemens bis 1½ Prozent anziehen. Tages=
geld
unverändert 6½ Prozent. Am Deviſenmarkt konnten ſich Deviſen
ſtärker erholen. Mark gegen Dollar 4,1870, gegen Pfund 20.458, Lon=
don
=Kabel 4,88¾8, Paris 124,02, Mailand 92,45, Madrid feſt 28.85.
Die Abendbörſe verlief ziemlich ruhig, nur der geſamte Ban=
kenmarkt
und ferner auch, die Schiffahrtswerte, die bereits nachbörslich
feſſtlagen, lebhafter und weiter leicht erhöht. Auch die Hauptkerminwerte
ſehr gut gehalten. Am Anleihemarkt deutſche Renten ſtill von fremden
Nenten Mexikaner auf hihere Auslandskurſe und Eiſenbahn Bosnier
feſt. Die Börſe ſchloß allgemein ſehr gut gehalten. Im einzelnen
nannte man Danat 237, Drutſche 168,25, Dresdner 164, Metallbank 143
Harpener 197,5, Weſteregeln 183,5, Mannesmann 159,75, Phönix 105,
Rheinbraun 249, Rheinſtahl 177,75, Stahlverein 107,75, Norddeutſcher
Lloyd 155,75, A. E. G. 170,5, Daimler 98,5, Farben 275,25, G:sfürel 288
Holzmann 156,75, Lahmeher 167,5, Rütgers 95, Siemens u. Halske 293,5,
Sidzucker 150. Zellſtoff Waldhof 272.
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr lag Madrid wieder
etwas ſchwächer, London gegen Paris 124,02, gegen Mailand 92 45,
gegen Holland 1206¾, gegen Madrid 2895, gegen New York 4,8836,
gegen Zürich 25,28½, Pfunde gegen Mark 20,453/g, Dollar gegen Mark
4.1800.
Berliner Efiektenbörſe.
Berlin, 30. Dezember.
An der heutigen, vorletzten Börſe dieſes Jahres war die Haltung
wieder freundlich, da ſich, entgegen den Erwartungen, die geſtrigen Nea=
liſationen
nicht in ſtärkerem Maße fortſetzten. Es fanden zwar noch
einige Verkäufe zur Clattſtellung von Gewinnen ſtatt, die aber durch
Anſchaffungen der Depoſitenkaſſenkundſchaft (ſpez. in Kaſſawerten) und
neuerliche Käufe der Provinz mehr als ausgeglichen wurden. Der Ul=
timo
galt als überwunden. Einzelne Optimiſten erwarteten ſogar, daß
der morgige Zahltag leichter als ſeit Monaten verlaufen werde, weil die
Geldverſorgung außerordentlich reichlich und Tagesgeld heute mit 5 bis
7½ Prozent nicht unterzubringen war. Die Ermäßigung der fran=
züſiſchen
Bankrate ließ wieder Hoffnungen auf eine Herabſetzung des
Reichsbankdiskonts entſtehen, wenn ſich Rückbildung nach dem Ultimo
in befriedigender Weiſe vollzieht. Ebenſo ſtimulierte das deutſch= italie=
niſche
Kohlenabkommen. Trotz der zuverſichtlichen Stimmung war aber
das Geſchäft ſtill und auch Spezialwerte beſchränkt. Am Geldmarlt
nannte man unveränderte Sätze, d. h. Monatsgeld mit 9 bis 93 Gelder
über den Ultimo mit 9 bis 10 und Warenwechſel zirka 7½ bis 7½. Am
Dediſenmarkt beſtand nach ausländiſchen Valuten Nachfrage, ſo daß ſich
in Verlin der Dollar auf 4.1890 und das Pfund auf 20,46 befeſtigten.
London-New York unverändert 4.8835. Spanien und Mailand be=
feſtigt
, Holland und Zürich abgeſchwächt. London-Madrid 28,81, Lon=
don
-Mailand 92,40, LondonAmſterdam 12,0725, London-Zürich
25,28. Die Deviſe Paris blieb durch die Diskontänderung unbeeinflußt
und notierte gegen London 124,03.
Im weiteren Verlauf war die Haltung unter leichten Schwankungen
behauptet. Ein Teil der Terminaktien bröckelte leicht ab. Die größere
Anzahl verzeichnete aber geringe Befeſtigungen. Montanwerte zogen bis
1 Proz. an, ausgenommen Ilſe, die ihren Anfangsgewinn nicht behaup=
teten
. J.=G. Farben unverändert; Spezialwerte geſucht insbeſondere
Nordd. Wolle, Rütgerswverke, Dresdener Bank, Geſ. für. El., Thüringer
Gas, Lorenz. Dagegen gaben Glanzſtoff und Bemberg um weitere 3
bis 5 Prozent nach. Privatdiskont unverändert 7 Prozent.
An der Nachbörſe ſtanden Schiffahrtsaktien und Banken im Vor=
dergrund
des Intereſſes. Hapag zogen um faſt 2 Prozent gegenüber
dem amtlichen Schlußkurs auf 149,5 und Nordd. Lloyd um 2 Prozent
auf 155,5 an. Homburg=Süd 224,25, Hanſa 216,5. Von Bankaktien
nannte man Commerz= und Privatbank mit 180, Dresdener Bank mit
163 und Berliner Handelsanteile mit 256. Im übrigen notierten nach=
hörslich
u. a. Ver. Glanzſtoff 583, Bemberg 450, Licht und Kraft 210,5.
Geſ. f. El. 286,5, Siemens 292, Schuckert 190, Thüringer Gas 143,25,
Voigt u. Häffner 180, Svenſka ſehr feſt 404,5, Stolberger Zinn 228,
Mannesmann 159, Ver. Stahlwerke 107,5, Farbeninduſtrie 275,25, Neu=
beſitzanleihe
13,60, Ablöſungsanleihe 1 und 2: 52,00, dito 3: 55,40.
129 12 130 *
13) 1:
29
Aſchaffenb. Zellſto)
184.5 183.25 bemoor=Zement.
233.25 275 5
Augsb. Nürnb. Maſch. 7109.5 ſ414. birſchKuefer.
115
Bamag=Meguin".
29. Iböſch Eiſen.
182,75 152 25
Derlin el. W. ..
32
72. Hohenlohe Werke
19.25 19.25
VerlinKarlsrubeInd / 71.5
71. /Fahla Borzellan
105.
105.
Fraunlvhl.-Briketts 1185. (186. Lindes Eismaſchk
15525 159 75
Drewer Pulkan.
148. 1143. MLingel Schuh.
72.5 73.
Premer Wolle.

Teutſch.=Atlan:. Te
Teutſcke Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.
Teutiche Erdöl
Teutſche Petroleu
Tt. Kaliverke
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel
Eleltr. Lieferung.
J. G. Narben.
R. Friſter..
Gaggenau Vorz...
Geſſenk. Berg
G. f. elektr Untern.
Ealle Waſchinen
Kan.Maſck. Egeſt.
Kanfa=Zampfſchf.

108.5
73.5
139.75
69 5

135.
174.75
276.
107.5
35.5
283 5
16d.
L.
213.

178 25 179.875/Linke u. Hofmann
108.5

74.-

139.25
72.

174.5
276.
1108.
37.25
2ss.5
165.
73.12:

2. Loeme u. C.
. Loren;.
Riederlauſitzer 9
Nordd. (ummt
Trenſtein.
Rathgeber Wac
Rombacker Hütter
134 25 Roſitzer Zucker
Rütgerswerke
Sachiſenvverk
Sächſ. Gußſtahl.
Siemens Elas
Ver. Lauſitzer Glas
Volkſtedter Vorzelt.
Weſtf. C. Langendreer
LittenerGußſtahl.
Wanderer Wer

64.5
115.25
188.
133.625

84.
92.5
1253.5
.3
133.5
60
77.
25.

265.
123
163.
134.
n8.
85.
95.-
127.375
133.5
153.5
135 5
59.5
60.
223.

Eelingſors.
Aien.
Prag ....."
Fudapeſt
Sofia
Kolland.. ..
Tslo ......
Kerenhagen.
Stadholm..
Londen...."
nos Aires
Nen Jork
Lelgien.. ..

29. 12.
Celo/Brie
10.52 10 54
59.04 59.16
12.388 1 2.408
13.16 73 30
3.024 3.030
169 13 169.47
111.28111.51
112.13 112.35
112.92113. 14
70.412 20.452
1.787 1.791
1 17294 1870
8.50 58.62

Deviſenmarkt.

30 12
Geld / Brie
10.531 10.55
59.11 59.23
12.397 12.41
73 20/ 73.34
3.022/ 3.02
169.20 169.54
111.41111.6.
112.25 112.4
12.97 113 1.
20.434 20.474
1. 88 1.79
4.1840 4. 1920
1.54 58 66

Italien ..
Varis ...
Schweiz.
Spanien.
Tanzig
Japan.
Kio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal
Athen
Konſtantinopel
Kanada..
Uruguay..

29 12
Geld / Brief
k2.075 22.11
15.45 16.50
85 84 81.005
69.93/ 70.0
81.64/ 81.8
1.948/ 1 95
1.5045 0 508:
.383/ 7 40=
20.591 20.6.
5.591/ 5.60:
2 173/ 2.174
4. 173/ 4.181
326/ 4.33p1 4.356 4.364

30. 12
Gelv /Brie
22.115 22.155
16.47 16.51
30.82 190.98
70.73 70 87
81.70 81.83
953 1.357
1.5045 9.5065
393 7.407
20.63 20.67
5.614 5.623
2.172 2 176
4. 177 4. 185

Meta lnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Dezember ſtel
wie folgt: Elektrolytkupfer 135,00, Orig.=Güttenaluminium
Walzen 214, Reinnickel 350,00, Antimon Negnlus
Barren 79,580,5.
Die amtlichen Preisfeſtſejungen
30. Dezember 1927 ſtellten

Februar 124¾ (124½), März und April 124½ (124½), Mai unn
124½ (194½), Juli 124½ (124½), Auguſt 124½ (12434), Sehmn
124½ (124½), Oktober und November 124½ (12434), Dez. .
ſchwächer. Für Blei: Januar 45½ (45½), Februar 45½
März und April 45¾ (46), Mai und Juni 46 (46¼), Juli 45
Auguſt 46¾X (46½), September 46½ (46¾), Oktober 46½ (46½).
ber 46½ (46¾), Dezember 45 (45¾). Tendenz: feſter. Für
Januar 52¾ (5334), Februar und März 52 (53), April und 9
(52½), Juni und Juli 51¾4 (52½), Auguſt 51½ (52½), Septembch
tober und November 51½ (52½), Dezember . Tendenz: ſtil.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 30. De=
ſtellten
ſich für Kupfer: (Tendenz: willig) Standard per Kaſn
bis 6012/o, drei Monate 60160¾, Settl. Preis 60½; Ele=
66½67, beſt ſelected 6566½, Elektrowirebars 67. Zinn;
denz: ſtetig) Standard per Kaſſe 265½265½, drei Monate 26u
261½, Settl. Preis 265½, Banka (inoff.) 266½, Straits (inoff
Blei: (Tendenz: feſt) ausländ, prompt 2212//g, entft. Sichten
Settl. Preis 2234. Zink: (Tendenz: ſtill) gewöhnl. promptuyz
entft. Sichten 26, Settl. Preis 26½. Queckſilber (inoff.) 23, Wow
erz (inoff.) 16.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 30. Dezember. An der heus;
Produktenbörſe notierten Weizen 2525,5, Roggen 25, Gerſte 28.
Ausſtich 29,530,5. Futtergerſte 2122, Hafer 2324. Wei=
(Baſis 0) 3838,25, Roggenmehl 36,537, Weizenfuttermehl 16258
Roggenfuttermehl und Nachmehl 18,7524,5, Roggenkleie 1.5.,
Weizenſchalen 14,7515, feine Weizenkleie 14,25 getrocknete Bert5.
1818,75, Malzkeime 1818,5, Maisſchrot 23,5, Heu 8,759, Stroh /
Kartoffel 67,5. Tendenz unverändert bei kleinem Geſchäſt,
Frankfurter Produltenbericht vom 30. Dezember. Vei ſcna=

Börſenbeſuch ſind die Umfätze klein, doch iſt die allgemeine Etmm
feſter, beſondeus füir Roggenmehl; die amtliche Notierung wurd
7. Mark erhöht. Weizenkloie liegt beſonders für ſofortige 4
feſt, da die Mühlen nur ſehr langſam zu liefern vermögen. Di 9
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 2525,25, Weizen II B/.
Weizen III 22,2522 75, Roggen 25, Sommergerſte 27250.
inl. 22,7524, Mais für Futterzwecke 20,75, Mais für andere
21,50, Weizenmehl 37,2537,75, Roggenmehl 3536, Weizenkleie 1 Au
Roggenkleie 15.2515,50.
Frankfurter Obſtmarkt vom 30. Dezember. Auf dem heutig
markt herrſchte reithliches Angebot bei gegen die Vorwoche unveräne
Preiſen. Der Abſatz war fehr ſchlenpend. Die nachſtehend ange
Preiſe ſind Großhandelspreiſe. Die in Klammern beigeſetzten PR
ſind Kleinhandelspreiſe. Tafeläpfel 1625 (2035), Eßäpfel zor
(1520), Wirtſchaftsäpfel 58 (812), Tafelbirnen 1825 (25
birnen 1015 (1525), Kochbirnen 58 (712), ausländiſche Tnum
60100, Bananen 4450 (5060), Mandarinen 2030 (254), AEK=
ſinen
in Kiſten per Stück 510 (715), in Körben per Pfund Mks
(41
Berliner Prpduktenbericht vom 30. Dezember. Roggen va h/4
in Deckung weiter gefragt, hat aber in guten Qualitäten nur germ
Angebote. Die Preisgeſtaltung wurde für Lieferung bis eine Rn
feſter, hingegen lag der Weizen nur unbedeutend derändett. Das: 78
land iſt rubig und in den Forderungen ſtetig. Hafer wird i a=
Sorten ſeitens des Konſums gut gefragt und auch höher bzd
Mittlere und geringe Qualitäten werden vernachläſſigt. Gerſt 0
Mehl underändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 30. Dezember. (Prüt=Toi
Weizen: Bei ruhigem Gefchäft gaben die Prciſe weiter nach aulrä
großen kontrakllichen Andfcnungen und kleine Verſchiffungen
Mais: Die Termine konnten ſich teilweiſe eine Kleinigtit ſeir=
gen
. Später wurden Abgaben vorgenommen und auch die wimgnn=
chen
argentiniſchen Wochenverſchiffungen verſtunmten.
Roggen: Der Markt eröfſnete auf die günſtigen Wetterberichte 4
Abgaben des Nordweſtens leicht abgeſchwüht Im Verlfe kamnd
auf die beſſere Exportnachfrage zu einer Befeſtigung.
Safer: Hier verſtimmten die kleine Lokonahfrage und gröſtf
Provinzangebot. Spifter erfolgte eine teilweiſe Erholung.
* New York, 30. Dezember. (Prin=Ze
Baumtolle: Bei kleinem G=ſchäft wa die Grundſtimmung alss.
zu bezeichen. Größere Abgoben waren nicht zu beobachten und ſ=
kleine
Angebot wurde vom Handel raſch aufgenommen.
Kaffee: Die anhaltende Feſtigkeit der braſilianiſchen Märhe
wirkte Käufe des Handels und europäiſcher Firmen.
Zucker: Das Geſchäft wurde von der bevorſtehenden Verkehrsmn=
bveihung
beherrſcſt. Die Spekulation drehte ihre Dispoſitionn 1"
tauſchte nahe Termine gegen entferntere Sichten. Die Stimmui !
im Grunde als ſtetig zu bezeichnen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am. 30. 970
Getreide. Weizen: Dez. 126½, März 128½4, Mai 13014; Maſie=
Dez. 81½, März 85½, Mai 89½: Hafer: Dez. 51½, März 740
Mai 55; Roggen: Dez.: 106½, März 107½, Mai 108½.
Schmalz: Dez. 11,50, Jan. 11,95, Mai 12,30.
Fleiſch: Dez. 1020, Jan. 10,95, Mai 11.,50; Speck, loko: 10
leichte Schweine 8,15 bis 8,70, ſchwere Schweine 8,75 bis 900
Schwe’nezufuhren: Chicago 28 000, im Weſten 20000.
Baumwolle: Jan. 19,68, März 19,7019,71.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3.2
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 147½, hart 145½4: Mais: III
ank. Ernte 96½; Mehl, ſpring wheat clears 6,056,753; F0nd
nach England 1,92,3 Schilling, nach dem Kontinent 7Me
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,25; Talg, extra.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 207; Loll
Januar 13,06, Februar 13,17, März 13,25, April 1380
13,48, Juni 13,56, Juli 13,66, Auguſt 13,75, September
ber 13,65.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Deutſche Mctallarbeiterverband hat geſtern bei
Mitteldeutſcher Metallinduſtrieller die Kündigung der Vol
die Tarifgebiete Halle, Magdeburg und Anhalt ausgeſproe
dieſe am 14. Januar ablaufen.
Der Dezemberbericht über die Lage der rheiniſch=weſtfäl
induſtrie beſagt u. a., daß die Witterungsverhältniſſe im Be. auchſt
den Abſatz ungünſtig beeinflußt haben, ſo daß ein kleiner
gegenüber dem Vormonat ſowie der gleichen Zeit des P
verzcichnen iſt. Die Gemeindebierſteuerfrage ſei noch immet
los erledigt.
Wie wir erfahren, findet am 30. Januar 1928 in Berlin
ſitzungsſaale des ehemaligen Herrenhauſes der Siebente 9
der die durch den Krieg unterbrochene Reihenfolge deutch‟
nte.t
würdig ergänzen und weiterführen ſoll. Für die Tagund
eſſante Vorträge in Ausſicht genommen.
Der bereits in den Vormonaten lebhafte Umſatz auf dem Le
Rohaluminiummmarkt erfihr Anfang Dezember eine weitere N.
Verſtärkung, die zweifelsolne auf ſaiſonmäßige Einflüſſe zuuſie
ſtel
war; erſt kurz vor den Weihnacktsfeiertagen ließen die Apk4
der Aluminium vrarbeirenden Induſtrie etwas nach.
Am 7. und 8. Fekruar wird die Ständige Tarifkommiſſion. N
ihr beiceordnete Ausſchuß der Veik hrs ntereſſenten die 150. Bollk
in Berlin abhalten und gleichzeitig das 50jährige Beſtehe I.
Die Mitglieder des Internationalen, Walzdrahtkartels e‟
Januar zuſammenkommen, um eine Neuregelung der Vertſcſl
zu beraten. Cs ſteht eine Erhöhung der Preiſe um 2½ Schwli
Tonne zu erwvarten.
Die Regierungen von Oeſterreich und Frankreich haben hre 20
Zeteiligung an der Frankfurter Frühjahrsmeſſe zugeſagt.
Wie verlautet, ſind Beſtrabungen im Gange, um die Revol.
nach Italien in freie Licferungen des Kohl
Naur gelung, von der man ſich ſchion im I.
In

go hrks S9.
Bas ſagſt d0
ſtohlen ha
ger Millionär
giten ſeiner
ſte unter
Es iſt d
Neſtor? A9
ſich 1ibie
im glias?
ſch ſ0ge die
W3, zer könnte 4.
Futer aus dem R
Fſo iſt die Nacht 31
wirde, auzuſang
Name iſt Colliu,

s Mädch
21 F alt), dur
* ſelbſtän ig in al
Hausube ten, ſow
guter bürgerl Kür
uucht Stellung
15 1. 1928 in gute
keinen Haushalt:
ſchäfts.
engeb u. P!
die

Chrl, Dran.
Um
dem
a=
ſch
ſch=
mit

ucht S.
eiuem größ B
alsAnff
P5

* ſucht ſich per ba
unter P 52 an die

des italieniſchen Abſatzes verſpricht, wird"ch
bruar in Kraft treten.

[ ][  ][ ]

Kummer 362

Samstag den 31 Dezember 1027

Geite 11

WWalras vort die ſeocnMends.
Von Frank Heller.
Berechtigte U=berſetzung von Marie Fuanzos.
(Nachdruck verboten)
Fräulein Mado gab ihre Anerkennung kund:
IMerei pour la langouste! Aber du weißt doch wenigſtens,
erman mit deiner Landsmännin, der Venus gemacht hat?
DOer Millionär hob ſein Glas zu der elektriſchen Traube des
ſſonds.
8 Nein, was hat man mit ihr gemacht?

Man iſt mit ihr durchgegangen, vor der Naſe der Leute,
eir ſie gehörte. Die Göttinnen gleichen denen, die zu ihnen
ſolell geſtanden haben! Du meinſt doch nicht, daß du davon
/uis gehört haſt, Sokrates?"
MAlkyon Argyropoulos ſtellte das Glas nieder und ſagte mit
ſhluſchem Ernſt:
Doch, ich habe von dieſer Sache gehört. Was mehr iſt: ich
me den, der die Göttin entführt hat.
Was Champagnerglas des Sekretärs Baſilides färbte den
h plötzlich ebenſo gelb trie Fräulein Vidiennes Haar. Der
nkenner Nicole Ferrand löſte ſich aus der weichen Schlinge
Fräulein Zizis Ellenbogen. Fräulein Mado blinzelte über
Kand ihres Champagnerglaſes.
Kas ſagſt du, Sokrates? Du kennſt den Mann, der die
nes geſtohlen hat? Wer iſt es?
Der Millionär ſtrich ſeinen wallenden Bart, wie der Muſike;
1ASaiten ſeiner Harfe ſtreicht.
SBer es iſt? Es iſt der Frechſte unter den Frechen, es iſt
* 1Siſtigfte unter den Liſtigen! Es iſt der Agamemnon der
ſeamte! Es iſt der Neſtor der Betrüger!
PNeſtor? Agamemnon? fragte Fräulein Mado und
hiiegte ſich liebkoſend enger an ihren Nachbar. Hat er keine
denren alias:?
Ich ſage dir. rief ihr Gaſtgeber mir ſteigendem Pathos
7. er könnte das Kind von der Mutterbruſt ſtehlen und das
Kürr aus dem Rachen des Löwen. Was ſeine alias betrifft,
ſiſ die Nacht zu weit vorgeſchritten, als daß es ſich lohnen
Erme, anzufangen, ſie aufzuzählen. Aber ſein wirklicher
Ae iſt Collin, und der Vorname Philipp.
FWelche Philippika, lagte Fräulein Mado unehrerbietig.
zuſ ſolcher Menſch exiſtiert höchſtens in deiner Phautaſie. Und

wenn er exiſtiert, woher weißt du, daß er die Venus geſtohlen
ha1?
Abermals fixierte ſie ihn über den Rand ihres Glaſes
Woher ich weiß, daß er es getan hat? ſagte Alkyon Argyro=
poulos
mit wiedergewonnener Nuhe. Du nenuſt mich Sokra=
tes
, und ſo antworte ich dir: mein Dämon ſagt es mir! Woher
ich weiß, daß er exiſtiert? Weil er mir, ſeit ich in dieſe Stadt
gekommen bin, wie ein Schatten gefolgt iſt. Er iſt überall und
uirgends. Es ſollte mich nicht wundern, wenn er heute nacht
hier wäre!
Er erhob ſich und blickte über das Parkett des Bal Rigolo.
Rotwangige Skandinavier mit Papierturbanen, korrekte Ens=
länder
mit falſchen Orden, ernſte Amerikauer mit Hornbrillen
umarmten noch immer zu den Tönen von zwei kreiſchenden
Negerkapellen kleine Pariſeriunen mit Geſichtern wie junge
Nätzhen. Jemanden in dieſem Hexenkeſſel zu erkennen, erfor=
derte
dämoniſ hen Scharfblick. Er ſetzte ſich wieder.
Der Agamemnen der Schelme, ſagte er, iſt unter dieſen
eulenäugigen Söynen des Okeanos nicht zu entdecken. Aber
laßt uns jetzt unſere Gläſer erheben und das unerbittliche Geſetz
beweinen, das alle Champagnerproduzenten zu Witwen macht.
II.
Der blaugekleidete Mann auf dem Quai d’Auteuil richtete
einen ſcharfen Blick auf die Villa. Aus einem Fenſter im oberem
Stockwerk betrachteten ihn zwei Herren mit melancholiſchen
Augen.
Ich halte das nicht länger aus, rief Nicole Ferrand. Das
geht mir auf die Nerven.
Glauben Sie, daß ſie etwas glauben? fragte der Sekretär
Vaſilides.
Mein Herr, ſagt der Kunſtexperte mit verbiſſener Wut, die
Poliziſten ſind wie alle anderen modernen Menſchen: ſie glauben
nicht, aber ſie wollen glauben, und vor allem wollen ſie wiſſen,
was ſie glauben! Und wir wiſſen das, und ſie wiſſen, daß wir es
wiſſen, und ich werde noch verrückt
Die Uihr auf dem Kaminfries tickte die Sekunden; die Dämme=
rung
verdichtete ſich über der Seine; eine elektriſche Lichtgirlande
flammte vom Eifelturm auf und riet zu einem Glas Byrrh in der
Blauen Stunde. Der Mann, deſſen Kleider die Farbe dieſer
Stunde zeigten, machte einige Schritte dem Quai d’Auteuil ent=
lang
, ohne die Blicke von der Villa zu wenden. Der Kunſtkenner
fuhr mit ſteigender Heftigkeit fort:
Es kann ſein, daß die beſte Art, das Mißtrauen der
Menſchen zu entwaffnen, darin beſteht, ihre Aufmerkſamkeit auf
ſich zu ziehen, wie Ihr Arbeitgeber behauptet. Es kann ſein, daß

das nicht nur die beſte, ſondern die einzige Art iſt, wie er eben=
falls
behauptet aber es iſt eine Art, bei der mau ſich nach einer
Folterkammer ſehnt! Schauen Sie mich an! Ich bin ein Wrack,
eine Ruine, ein Schatten meiner ſelbſt! Wie viele Nächte ſind wir
jetzt auf jenem unwürdigen Hügel herumgeirrt, der ſich Mont=
martre
nennt? Vier? Fünf? Sechs? Ich weiß es nicht mehr.
Wie gefällt Ihnen Mademoiſelle Mado? fragte der Sekre=
tär
unſicher. Sie iſt ſehr hübſch, nicht wahr?
Bah! Eine lebende Frau ſagt mir nichts. Nein, nicht einmal,
wenn ſie ihre Inferiorität gegenüber den Frauen der Kunſt ein=
ſieht
und ſich bemalt wie dieſes Fräulein Mado.
Es iſt möglich, daß ſie Ihnen nichts ſagt, fuhr der Sekretär
ſcheu fort, aber dafür ſpricht ſie meinen Arbeitgeber um ſo mehr
an.
Ja! Und nicht genug damit: die Krankheit verſchlimmert ſich
von Tag zu Tay. Nicht genug damit, daß er in ſie vergafft iſt, er
liebt ſie, und nicht genug damit, daß er ſie liebt, er glaubt, daß
ſie ihn liebt!
Und ſie glauben nicht, daß das der Fall iſt?
Von mir aus! Wenn ich mir nur nicht aus dieſem Grunde
mcine Nerven zugrunde richten muß.
Warum weigern Sie ſich nicht, mitzugehen?
Weil er mir einen klaſſiſchen Vers zitiert hat, rief der
Kunſtexperte wütend. Sie wiſſen, das iſt ſeine Spezialität! Er
hat mir geſagt, daß es ſüß iſt, gemeinſam Schiffbruch zu leiden
er hat verſprochen, mich ſchadlos zu halten, wenn wir Schiff=
bruch
leiden, aber er will mich nicht früher allein laſſen, ehe ſich
nicht jeder Verdacht gelegt hat. Und damit der Verdacht ſich legen
kann, hat er mich durch ſechs Nächte gehindert, mich ſelbſt zu
legen! Gest tout de meme fort!
Sch! flüſterte der Sekretär. Da iſt er.
Alkyon Argyropoulos kam herein, in einem funkelnagelneuen
Frack und in Lackſchuhen, die ihn drückten. Sein Geſicht ſtrahlte
vor Glück. Seine Augen hatten einen feuchten Glauz. Sein Bods=
bart
war gekämmt, gekränſelt und geölt wie der eines aſſyriſchen
Königs, und der togaartige Purpurmantel war ſo über den Frack
drapiert, daß er, ſoweit dies möglich war, den Silenbauch
maskierte.
Sind wir bereit ? fragte er lächelnd.
Der Kunſtexperte packte ihn heftig am Arm und zog ihn an
das Fenſter. Die Straße lag da, in feuchte Schatten getaucht, und
in der Bläue dieſer Schatten bewegte ſich eine konzentrierte
Bläue.
(Fortſetzung folgt.)

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Pfülz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr
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Goldpfbr.
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25
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Cr.=Bk Goldpf

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Goldpfbbr.
79 V. Statlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld... iit Option
72 V. Stah. wv. Düſ=
eldorfHyv
.-Gd.. ohne Option
7% Biag(B. Ind.=
Unt. Bln.) 37...

95.5

93.5
10075

93
94

95
96.5
94 5
93.5
80
57.5
123

96.75

93

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Goldobl.
820 Württbg. Hyp.=
Bank Goldofbrf.
Ohne Zins=
berechnung

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6% Großkr. Mannh
Kohl. 23
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
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Roggen . . 23
50 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd Feſt. B.6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bt.
Mecklb. Ky J. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfülz. Hyp.=Bi.
Preuß. Bop =Cr.=B.
Pr. Cent.=B Cr. B.
Preuß Pfdbr.=Bk
Ryein.Hyp.:B
Ry.-Wſtf. B.=Cr..B.
Südb. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
Staatl. ob. pros.
garantiert
He). L.=Hyp.-B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5BOf. Sb.(L.)ſtfr.

93
95

12.61
13.3
6.45
8.75
G.3
9.15

18.5
17.8

2.6%Alte Oſt. Südb.,
2.,6% Neue"
42gOſt. Staatsb. 83
3% Oſt. I.b.8. E.

3%Oſt.
3½

abg.
9.Em.
. abg.
. 1885.
abg.

14.25
14.2

Ak

3Of
Erg. Netz
abg. 21.25
Oſt.
3½ RaabOebb 83/ 13.5
97/ 15
4% Rud. Silber / 4.7
Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., e. I 18.5
2 Anat., S. II 17.75
%0 Anat., S.III/ 15.5
3% Salon. Monaſt. 22.5
5% Tehuantepec. 20
4½½
Zant=Aktien
Allg. D.=Kredit. 1143.5
Bad. Bk. . . . . . . . 1175
Bk.; Brauind.
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchy. 173
Berl. Handelsgei 1255.2:
Comm. u. Privatb. 180
Darmſt. u. Nat.=Bf. 123.5
163
Deutſche Ban!
D. Eff.u. Wthſ.=Bk. 11 25.5
D Hyv.=Bk. Mein. . 114)
4
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch 160
Dresdener B1 162.75
1119.
Frankf Br.
Frankf. Hypth •Bk./143
Frkf. Pfdbr. Bk. 1143
Gotha. Grundkr. Bk./15.5.75
Lur. Intern. Bant
1141
Metallbank.
Mitteld. Crebitb 121
Pfälz. Hyp =Bk. 125
Br. Bo.=Creditbank/140
Hhp.=Alt.=Ban7 1155
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk. 129
Rhein=Hhp.=Bk .. 1175.
Südd. B.=Ereditbk.

Hi e
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

91/ 13.5
17.75

144
3.
1711

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62.
150
112.75!

104
59.25
9.5

146.75
137
148.75
1.25

176.75
183

37

[ ][  ][ ]

Das lustige Doppelprogramm:
Der fröhliche
Weinberg
8 Akte nach dem bekannten Theaterstück von
CARL ZUCKMAYER
mit Camilla Horn, Lotte Neumann,
Carl de Vogt, Rudolf Rittner, Fritz
Odemar, Paul Morgan u a. m.

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mit Albert Paulig, Carl Noll,
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Schloß-Café-Ensemble‟
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nachmittags ab 4 Uhr. abends ab 8½ Uhr
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Großes Närrisches Neujahrskonzert
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Vertaßt von den Mainzer
Marhallesen
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Ernst Hartmann
der bekannte Till-Eulenspiegel
des Mainzer Karnevals
Carlos-Lach
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Der Mikado
oder: Ein Tag in Titipu
Operette in zwei Abteilungen von Aults
Sullivan
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhnt
Inſzenierung: Arthur Maria Rabena
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Koſtüme: Lothar Schenck ron Trappy
Tänze: Manda von Kreibig
Mitwirkende!
Anna Jacobs, Ellen Kiesling, Sitta Müllck
Wiſchin, Grete Penſe, Guſtan Dehudt=
Kari Ebert=Beyer. Hermann Bulince
Hans Komregg, Heinrich Kuhn, Han 20
Chöre: Berthold Eander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.2012 Markk
Kleines Haus
Außer Miete
Samstag, den 31. Dezember 1927
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.30u1
Mein Vetter Eduard
Kleine Anzahlung /Schwank in drei Akten von Fritz Fnén
Wöchentl. 2.0=Rate mann=Frederich und Nalph Artur Rolekn=
Inſzenierung: Robert Klupp
Bei 12 Platten 10.X Bühnenbild: Lothar Schenck von Tnßch
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Fr. Spengler /Gothe, Kitty Stengel, Hans Baumeiltel,
Mornewegſt. 29, Ahaſt.24. Werner Finck, Richard Jürgas, Hund
Kein Laden. 18014g Keßler, Robert Klupp. Paul Malehl
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[ ][  ][ ]

Mummer 362

Camstag den 31. Dezember 1927

Seite 13

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55

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ein frohes neues Jahr!
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Darmſtadt
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Weihnachtsfeier
Am Nenjahrs aa, den 1. Jan 1928
nachm ½4 Uhr im Konhordiaſaal
Waldſtraße 33. Stimmungvolles ur=
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Bilder, Luſtſpiel: Der Tannenbaum.
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Mi’glied d deutſch u. heſſ. Sänger=
bundes
. Dirigent: Herr C ormeiſter
Guſt. We idorf v. Heiſ. Landestheat.
Honntag, den 1. Januar, Anfang 4 Uhr
unter gütiger Mitwirkung von Frl
z Aenne Haas, Konzertſängerin und
dem Humoriſten, Herrn J Metz er
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in der Beſſunger Turnhalle.
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Eintritt für Mit lieder: 30 Pfennig
Fremde 50 Pſennig
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Meinen werten Gäſten, Bekannien und
verehrl. Nachbarſchaft ein glückl Neues Jahr.

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Sonntag ab 4 Uhr Konzert u. Tanz
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Heute abend
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mmit Tanz u
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Konzert und Tanz
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Philharmonischen Orchester Griesheim

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1. Januar 1928, ab 4 Uhr nachmittags
Nach Schluß Autoverbindung.

Allen Freunden, Bekannten, Stamm=
gäſten
und Gäſten wünſchen zum
Jahreswechſel ein recht herzliches
Proſit Neujahr
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und Freunde auch im neuen Jahr
recht oft bei uns begrüßen zu dürfen.
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31. Dezember 1927 ladet freundlichſt ein

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Bekannten ein herzliches
Prosit Neujahr!
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Damen 7 Uhr Beitrag 2, 3, 4 ,4 viertel=
jährlich
. Neuanmeldungen während der
20410

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Meinen werten Stammgäſten,
Freunden und Bekannten ein
glückliches Neujahr
Heute Schlachtfest
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Seite 14

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Während der Offenlage kann jeder 51
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Einſicht nehmen und ſchriftliche Benar
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Darmſtadt. den 28. Dez. 1927.
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Darmſtadt, den 30. Dez. 1920
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