Darmstädter Tagblatt 1927


28. Dezember 1927

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Gnzelnummer 10 Pfennige

eines 5u

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Freufe lichr maligem Erſcheinen vom 4. Dezember
kidsember 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 359 Mittwoch, den 28. Dezember 1927. 190. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Sfreit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüſlung der Anzelgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtliſcher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Banf und Darm=
ſädter
und Nationalbant.

Das Schickſal des Reichstags.

Mäne Neuwahlen vor Oſtern.
OMBaklen zum Reichstag nach den fran=
zöſiſchen
Wahlen?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Etwparlamentariſchen Kreiſen ſtellt man ſich auf Frühjahrs=
wanh
ein und beruft ſich dabei auf Andeutungen, die offenbar
augsarzöſiſchen Quellen ſtammen, wonach Briand und Streſe=
mantnſith
in Genf über das Thema unterhaltem haben und dabei
zu m/ Ergebnis gekommen ſind, daß es wünſchenswert wäre,
ngachein franzöſiſchen Wahlen auch die Neuwahlen zum deut=
ſchd
Eili ichstag vorzunehmen, damit dann zwei Regierungen mit=
einiei
verhandeln können, die auf längere Sicht Politik zu
manc ämſtande wären. Daran wird zweifellos, ein richtiger
Keukienn. Die franzöſiſchen Wahlen ſind bis 10. Mai auch in
ihrdersi ichwahlen zu Ende, und vermutlich wird Herr Briand
darſfr aufmerrſam gemacht haben, daß es für ihn ſchwierig ſei,
mitt nar deutſchen Regierung zu verhandeln, die unmittelbar
vor ſn! Neuwahlen ſteht. Aber das iſt vorläufig nur eine An=
regyſr
. Schließlich wird der Wahltermin zum Reichstag durch
inn ſieolätiſche Erwägungen und Notwendigkeiten beſtimmt. Vor=
läuſtſ
ſſteht feſt, daß Neuwahlen vor dem 1. April
unſt mllen Umſtänden vermieden werden ſollen, um
die yszeitige Erledigung des Etats nicht zu gefährden. Daran
ſchlſſt uich die Oſterpauſe, ſo daß das Schickſal des Reichstages
bis/ ſiheſtens anfangs Mai entſchieden ſein müßte, falls nicht
beriſt wor Oſtern bei allen Parteien die Ueberzeugung entſtehen
ſoll /ſtoſrß die weitere Zuſammenarbeit wit der Regierung un=
fruſſäyl
, bleiben und eine neue Koalition nicht zu ſchaffen iſt.
zhweit ſind wir aber noch lange nicht. Es iſt ſehr gut mög=
lichſſfl
das Kabinett Marx ſeine Aufgaben erfüllen und dann
bisſᛋm. Herbſt am Ruder bleiben wird, um die Neuwahlen
möst=ſ lange bis zum ordnungsmäßigen Ablauf der Legis=
lat/mrwöe
hinauszuſchieben. Es iſt vielleicht ganz gut, daß in
denim ampfhaften Trieb nach Neuwahlen auch eine abmahnende
Sthißneſ ſich kundtut. Der Fraktionsführer der Deutſchen Volks=
parfm
1Or. Scholz, veröffentlicht in den Berliner Stimmen,
demfu ſugan der volksparteilichen Arbeitsgemeinſchaft Berlins,
einge rae Erklärung, die auf den Wunſch abgeſtellt iſt, daß das
komwire Jahr uns mit Neuwahlen möglichſt lange verſchont.
Er Auhk mit Recht darauf aufmerkſam, daß die vierjährige Le=
gisllſarneriode
des Reichstages an ſich für praktiſche Arbeit ſchon
reichi,ikurz bemeſſen iſt, und daß es jedem ſtiatspolitiſchen In=
tereitſmäderſpreche
, ſie durch vorzeitige Neuwahlen noch künſtlich
zu ſirünzen. Er weiſt aber auch darauf hin, daß es, außen=
poſſliſch
geſehen, zweckmäßig iſt, mindeſtens
Nellviahlen im Reich erſt nach den franzöſiſchen
Kaſuerwahlen ſtattfinden zu laſſen. Gleichzeitig
deueh die deutſchnationale Tageszeitung an, daß im Kabinett
die biiungen noch ſehr weit auseinandergehen. Der Reichs=
kanusl
befolge die Tendenz, Neuwahlen nicht vor dem ordnungs=
mäſßin
. Termin vornehmen zu laſſen, während Dr. Streſemann
einar inere Verbindung der deutſchen Wahlen mit den franzö=
ſiſchteherſtellen
wolle. Zwiſchen den Zeilen ſteht aber zu leſen,
daß e deutſchnationalen Miniſter ſchon im Intereſſe ihrer
volnſihnn Selbſterhaltung vorläufig von Neuwahlen nichts
wiſfſt eollen und mehr der Meinung des Kanzlers zuneigen.
Daym wird ſich vorläufig auch kaum etwas ändern. Das
Sachtſal des Reichstages bleibt alſo von der innen=
poluühnn
Entwicklung abhängig. Deshalb kann man vorerſt
dem huisen Streit beiſeite ſchieben, da in den nächſten Monaten
einut nſſcheidung ohnehin nicht zu erwarten iſt.
Aſkärungen Hoetzſch’ in der Volonté
EP. Paris 27. Dezember.
e Volonté veröffentlicht Erklärungen des deutſchnatio=
nal/
säührers Prof. Hoetzſch, den das Blatt als den großen
Thekatſcker und Strategen der Partei neben dem Generaliſſimus
Wegtp bezeichnet. Die Politik der Partei, ſo erklärt Hoetzſch,
ſei Ainſtcindig durch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund
unöße Wocarnoverträge beſtimmt. Auf eine Frage des Bericht=
erſtſſurz
beſtätigte Hoetzſch ausdrücklich, daß dieſe Verträge den
forpmerx Verzicht auf Elſaß=Lothringen, einſchlöſſen. Wenn
maſf oni franzöſiſcher Seite an der deutſchen Aufrichtigkeit
zwdk, wann müſſe Deutſchland darin einen Vorwand zur Ver=
länzſzun
,g der Rheinlandbeſatzung ſehen. Das Verſprechen der
frannſickhen Regierung, einen Teil der Truppen zurückzuziehen,
ſei Amlvollſtändig gehalten worden. Vandervelde habe in Genf
vonhrMMitarbeit Deutſchlands auf der Grundlage der abſoluten
Blolyerrechtigung geſprochen, aber dies träfe nicht zu. Wenn
maßn)eaitſchland nötig habe, ſpreche man von abſoluter Gleich=
ber
fnigung. Wenn die Deutſchen aber ihr Recht forderten, ſei
es Aᛋ; etwas anderes. Trotzdem ſei die Zuſammenarbeit der
dreiß ußenminiſter in Genf fruchtbringend geweſen. Er müſſe
1edM Setonen, daß niemand und keine Partei in
Deßtichland ein Oſtlocarno wünſche. Man halte
deAlschiedsvertrag mit Polen für ausreichend.
Dich eziehungen zu Polen hätten ſich gebeſſert, und nach ſeinen
Inumartionen könne man für Januar mit einem Vertrags=
GbRu rechnen. Die Hauptgefahr ſei nicht im Oſten, ſondern
in hatenten Spannung zwiſchen Frankreich und Italien zu
u5/A deie geeignet ſei, ganz Europa zu beunruhigen. Ein Lo=
cchwyen
trag zwiſchen Frankreich und Italien wäre vielleicht ge=
eigA
eine Löſung zu bringen.

Der Kampfum das franzöſiſche
Frauenwahlrecht.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 27. Dezember.
Die heftige Kampagne der Rechten für das Frauenwahlrecht
ſcheint doch bis zu einem gewiſſen Grade von Erfolg begleitet
zu ſei. Poincaré ſoll ſich vor dem Senat für das Frauenwahl=
recht
einſetzen, aber nur für die Munizipalwahlen. Das wäre
gewiß ein Sieg für die Idee oder wenigſtens der Beginn eines
Sieges. Wie ſich aber der Senat entſcheiden wird, das läßt ſich
ſchwer vorausſehen. Manche befürchten, daß Poincaré in dieſem
Punkte eine entſcheidende Niederlage davontragen wird.
Wie es auch kommen wird, die Rechte iſt unzufrieden. Ihr
geht es nricht um die Idee des Frauenwahlrechts, ſondern um
wahltaktiſche Erwägungen. Man würnſchte demgemäß auch keine
weibliche Deputierte in der Kammer zu ſehen, nur die Stimmen
der Frauen man nimmt nämlich an, daß ſie der Rechten zu=
gute
kämen wären wichtig. Und in dieſer Beziehung iſt tat=
ſächlich
nichts von dem Plane Poincarés zu erwarten. Wenig=
ſtens
für die nächſtei Wahlen nicht.
Die Frauen könnten, auch wenn der Senat in dieſer Be=
ziehung
ſich nachgiebiger zeigen ſollte als ſonſt, nicht in die
Kammer oder in den Senat kommen. Soweit geht Poincarés
Plan nicht. Aber die Forderung wwird immer lauter werden,
und die Anhänger des Frcuenwahlrechts können ſich mit Recht
darauf berufen, daß Frankreich in dieſer Beziehung einer der
rückſtändigſten Staaten der Welt iſt.
Zwiſchen den führenden Politikern gibt es, wenn ſie nicht
ausgeſprochen nach links orientiert ſind, eine ganze Reihe, welche
nur aus Opportunitätsgründen zu dem Frauenwahlrecht Stel=
lung
nimmt Eine prizipielle Ablehnuug iſt ſchon deshalb
ſelten, weil wie dies das Beiſpiel vieler Länder zeigt die
Frauen ſich nur in den ſeltenſten Fällen in die reine Politik ge=
wiſcht
haben. Die weiblichen Stimmen haben die Verteilung der
politiſchen Kräfte nicht dermaßen verändert, als man meinen
ſollte, und die weiblichen Abgeordneten haben ihre Arbeit meiſtens
auf ſozialpolitiſche Fragen konzentriert.
Noch iſt der Ausgang des Kampfes um das Frauenwahlvecht
in Frankreich anſicher. Er kann mit einem Schritt näher zum
Erfolg führen und eventuell auch eine kritiſche Situavion in der
Innenpolitik, eine kurze Kriſenſtimmung verurſachen. Das eine
aber ſteht bereits ſchon feſt: die Rechte hat ihren Zweck mit
dieſer Kampagne nicht erreicht.
Briands Bilanz des Jahres 1927.
EP. Paris, 27. Dezember.
Briand gewährte dem Matin ein Interview, in dem er
eine Art Bilanz des Jahres 1927 zog. Das im vergangenen Jahr
vollendete internationale Werk ſei um ſo beruhigender, als große
Gefahren vermieden worden ſeien und man wiederholt habe feſt=
ſtellen
müſſen, daß die Lage in Europa noch nicht die erforder=
liche
Stabilität erlangt habe. Es ſeien aber doch wirkliche Fort=
ſchritte
erzielt worden. Durch Beilegung des litauiſch=polniſchen
Konflikts ſeien in wenigen Tagen die Kriegsbefürchtungen zer=
ſtreut
worden. Polen und Litauen könnten ſich nicht mehr be=
kriegen
, nachdem ſie ſich vor den Vertretern von 14 Mächten den
Frieden erklärt hätten. Dieſer Erfolg ſei zunächſt darauf zurück=
zuführen
, daß ſich in Genf die Vertreter der Nationen ihrer So=
lidarität
bewußt wurden, und daß heutzutage nur diejenigen
nationalen Beſtrebungen ſich frei entwickeln könnten, die andere
Länder, weder beunruhigen noch bedrohen. Genf erleichtere
außerdem die Beſprechungen unter den Staatsmännern vieler
Länder. So ſei es leicht geweſen, mit Streſemann die erforder=
lichen
Bemerkungen auszutauſchen und ſich der Mitarbeit dieſes
Staatsmannes zu verſichern, an der nach ſo vielen von ihm ge=
gebenen
Beweiſen von Klugheit und Weitblick allerdings von
vornherein nicht zu zweifeln geweſen ſei. Auch die Beſprechungen
mit Litwinow hätten zur ſchnellen Beilegung des Konflikts ſtark
beigetragen. Frankreich laſſe ſich auch außerhalb der Genfer
Tagungen in ſeinen Beziehungen zum Ausland von den Völker=
bundsgrundſätzen
leiten. Zwiſchen Frankreich und Italien habe
eine bedauerliche Lage beſtanden, die zum großen Teile auf durch
Polemiken geſchaffene und unterhaltene Mißverſtändniſſe zurück=
zuführen
geweſen ſei. Loyale, vom Geiſte aufrichtiger Freundſchaft
beſeelte Auseinanderſetzungen würden dieſe Polemiken zer=
ſtreuen
, und die letzten Erklärungen Muſſolinis zeigten, daß der
Boden, für eine Verſtändigung über die kleinen trennenden
Schwierigkeiten vorbereitet ſei.
Nach einem Hinweis auf den Wert der Mitarbeit der Ver=
einigten
Staaten hob Briand hervor, daß der gegenwärtig in
Vorbereitung befindliche Nichtangriffspakt zwiſchen Amerika und
Frankreich dazu beitragen werde, diejenigen Teile der öffentlichen
Meinung anzufeuern, die in allen Ländern die Inanſpruchnahme
der Gewalt beſeitigen wollten. Ich weiß nicht, ſagte Briand
weiter, was uns das nächſte Jahr bringen wird. Es iſt wahr=
ſcheinlich
, daß die Menſchheit nur durch langſame und aufein=
anderfolgende
Etappen von dem latenten Kriegszuſtand zum Zu=
ſtand
des tiefen und geſicherten Friedens ſchreiten kann. Aber
wenn ich ſehe, welchen Gefahren wir in den letzten Jahren ent=
gehen
konnten, kann ich nicht nur den Wunſch, ſondern auch die
Ueberzeugung ausſprechen, daß es auch in Zukunft ſo ſein wird,
und daß mehr und mehr die Gemüter ſich daran gewöhnen wer=
den
, in einer allgemeinen Schiedsgerichtsbarkeit auf friedlichem
Wege die Rückkehr zu einem Wohlſtand zu ſuchen, von dem
jeder Nutzen ziehen wird. Man hat feſtgeſtellt, daß der Krieg ſich
nicht bezahlt gemacht hat, und daß er niemanden wirkliche Vor=
teile
bringt. Man hat ſich entſchloſſen anderen Methoden zuge=
wandt
. Man kann nur in Geduld fortfahren; die Völker werden
nie anderes verlangen.

Vor der Entſcheidung über die
Regierungsbildung in Heſſen.
In wenigen Tagen wird vorausſichtlich die grundſätzliche
Entſcheidung darüber fallen, ob in Heſſen die bisherige Wei=
marer
Koalition die Regierung weiterführen wird oder ob eine
neue Parteizuſammenſetzung die Geſchäfte übernehmen ſoll. Wie
die Dinge liegen, kann es ſich dabei nur um die Frage handeln,
ob das Zentrum in der Regierung bleiben oder der Deutſchen
Volkspartei Platz machen wird. Daß der Gang der Beſprechun=
gen
über die Regierungsbildung ſich auf dieſe Frage zuſpitzen
würde, war nicht leicht vorauszuſehen, lag aber, wenn man die
politiſche Lage klar und ohne Voreingenommenheit überblickte,
doch keineswegs ſo fern, wie es den weniger Eingeweihten
ſcheinen mag. Das Zentrum ſelbſt hat an dieſe Zuſpitzung der
Verhältniſſe nicht gedacht und iſt deshalb in eine äußerſt miß=
liche
Lage geraten, die es hätte vermeiden können, wenn es nicht
zu ſelbſtſicher in die Verhandlungen eingetreten wäre, ſondern
ſich von vornherein den Rückhalt an einer anderen Parteigruppe
geſichert hätte, den es trotz ſeines Wahlerfolgs der Sozialdemo=
kratie
gegenüber nötig gehabt hätte.
Wie hat ſich dieſe Entwicklung vollzogen? Da die Parteien
der Weimarer Koalition insgeſamt nur einen Wahlverluſt von
einem Mandat erlitten hatten, war zahlenmäßig ihr Fortbeſtand
vollſtändig geſichert. Dagegen war ihre innere Homogenität, die
ſchon bisher ſtarke Spalten und Riſſe aufwies, infolge der Ent=
wicklung
der allgemeinen politiſchen Verhältniſſe auf das ſchwerſte
erſchüttert. Die Schulfrage, die durch den Reichsſchulgeſetzent=
wurf
ein weſentlicher Agitationsgegenſtand des Wahlkampfes ge=
worden
war, hatte den abgrundtiefen Gegenſatz zwiſchen den
Weltanſchauungen der Sozialdemokratie und des Zentrums
ſcharf in die Erſcheinung treten laſſen. Dieſer Gegenſatz, der ſich
bisher zwiſchen dieſen beiden Parteien nicht fühlbar machte, weil
er nicht ausgetragen, zu werden brauchte, iſt jetzt nicht mehr
überbrückbar, weil das Zentrum mit der Forderung der Kon=
feſſionsſchule
hauptſächlich den Wahlkampf geführt hat und
ſeinen Wählern ſchuldig iſt, einen Erfolg in dieſer Frage herbei=
zuführen
, die Sozialdemokratie aber, wenn ſie nicht ihrer wich=
tigſten
Forderung in der Kulturpolitik abtrünwig werden will,
keinen Schritt auf dem Wege des Zentrums folgen kann. Man
könnte ſich fragen, ob denn dieſer Gegenſatz der Weltanſchau=
ungen
nicht wenigſtens für die Dauer dieſes Landtags ausge=
ſchaltet
werden könnte, da doch nach dem Reichsſchulgeſetzentwurf
in den nächſten Jahren die Simultanſchulländer keine Aende=
rung
ihrer Schulverhältniſſe zu erwarten haben. Allein nach=
dem
die Anſprüche des Zentrums auch in Heſſen in aller Schärfe
erhoben ſind, wird jede Forderung, die in dieſer Richtung von
ihm geltend gemacht wird, auf das größte Mißtrauen ſtoßen und
Kämpfe hervorrufen müſſen. Es iſt ja ohne weiteres klar, daß
das Zentrum die nächſten Jahre dazu benutzen wird, ſeinem
Schulideal die Wege zu ebnen und Vorbereitungen für die Ein=
führung
der Konfeſſionsſchule zu treffen.. Dazu wäre es völlig
ausreichend, wenn ihm etwa eine Stelle im Bildungsamte ein=
geräumt
würde, durch die es Gelegenheit hätte, maßgebenden
Einfluß auf die Volksſchule zu gewinnen. Daß hierzu die Sozial=
demokratie
die Hand nicht reichen könnte, wenn ſie ihren Stand=
punkt
nicht preisgeben wollte, iſt ſelbſtverſtändlich.
Unter dieſen Umſtänden lag es für die Sozialdemokratie
nahe, an eine Koglition mit der Deutſchen Volkspartei zu den=
ken
, und es iſt kein Zweifel, daß der Beſchluß des Landesvor=
ſondes
und des Landesausſchuſſes dieſer Partei, der am 20. No=
vember
in Frankfurt a. M. gefaßt wurde und wonach der Land=
tagsfraktion
volle Verhandlungsfreiheit gewahrt wurde, ſchon
dieſe Eventualität ins Auge gefaßt hatte. Denn es iſt kein
Zufall, daß kurze Zeit darauf die ſozialdemokratiſche Preſſe Mit=
teilungen
über die ungeheuren Koſten veröffentlichte, die durch
die Einführung der Konfeſſionsſchule in Heſſen entſtehen würden
und zu deren Aufbringung das Land völlig außerſtande ſei.
Ganz im Sinne des Frankfurter Beſchluſſes lag auch eine Ent=
ſchließung
, die ſozialdemokratiſche Parteifunktionäre am 11. De=
zember
in Bensheim faßten und in der gefordert wurde, daß
die Partei ſich an keiner Regierungsbildung beteilige, die eine
Gefährdung der Grundlagen der heſſiſchen Simultanſchule zu=
gunſten
der Konfeſſionsſchule bedeute.
Zu dem Gedanken einer Regierungsbildung mit der Deut=
ſchen
Volspartei mögen auch folgende Erwägungen beigetragen
haben: Die ſcharfen politiſchen Gegenſätze wie ſie früher zwiſchen
Rechts und Links beſtanden, haben allmählich einer gewiſſen
beiderſeitigen Duldung Platz gemacht, und in der Frage der
Staatsform hebt ſich das Zentrum, nachdem der Reichskanzler
Dr. Marx erklärt hat, es ſei weder eine republikaniſche noch eine
monarchiſche, ſondern eine Verfaſſungspartei, nicht mehr in der
früheren Schärfe von den Rechtsparteien ab. Was aber für eine
Regierung in Heſſen, in der ſich die Deutſche Volkspartei als
mitverantwortlicher Faktor befindet, eine beſondere Erleichterung
ſein muß, iſt der Umſtand, daß mit dem Eintritt dieſer Partei
in die Regierung der bisherigen Oppoſition die Kerntruppe
entzogen und damit der Oppoſition im Ganzen die Kampfkraft
genommen wird. Das Wort, das der bisherige Finanzminiſter
Henrich ausſprach, als ſich die Deutſche Volkspartei mit den bei=
den
anderen Rechtsparteien zu einer engeren Arbeitsgemeinſchaft,
dem ſpäteren Wirtſchafts= und Ordnungsblock, zuſammenſchloß,
bleibt auch heute noch wahr, daß nämlich dieſer Beitritt der Deut=
ſchen
Volkspartei erſt der Oppoſition ihre Bedeutung verliehen.
habe. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß ſich, wenn das Zentrum
aus der Regierung ausſcheidet, um dieſe Partei als Mittelpunkt
eine neue Oppoſitionsfront ähnlicher Art wie die frühere bilden
würde. Dazu fehlt es bei den übrigen außerhalb der Regierung
bleibenden Parteien, namentlich wegen der Sonderſtellung, die
das Zentrum gegenwärtig allen anderen Parteien gegenüber
einnimmt, an dem erforderlichen Vertrauen. Es könnte wohl
zwiſchen Zentrum und Landbund zu einer Art Intereſſengemein=
ſchaft
in landwirtſchaftlichen und Steuerfragen kommen, wenn
die Regierung den Belangen der ländlichen und gewerblichen
Kreiſe nicht genügend Rechnung tragen würde. Aber dieſe
Vorausſetzung wird nicht zutreffen, da die Deutſche Volkspartei
als Regierungspartei das Programm in die Tat umzuſetzen

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Seite 4

Mittwoch den 28 Dezember 1927

rung, aber nicht zu öffentlicher Verehrung. Es kann gar kein
Zweifel daran ſein, daß dieſer Weg die Linie des Proteſtan=
tismus
verläßt und in die kaiholiſche Linie hinüberbiegt.
Nun hat das Unterhaus die Reviſion verworfen. Es iſt
zweifellos zutreffend, was im Darmſtädter Tagblatt, Nr. 352
Seite 4 ausgeführt wurde: die Mehrheit des Unterhauſes hat
damit ein nach ihrer Meinung verhängnisvolles Abgleiten der
Staatskirche von der proteſtantiſchen Linie verhindern wollen.
Dieſe Mehrheit beſtand aber, wie oben dargelegt, zum Teil aus
Freikirchlern, alſo aus Angehörigen von Kirchen, die ihrerſeits
ganz klar und ſcharf die proteſtantiſche Linie inwehalten. Frei=
kirchler
haben die Staatskirche, alſo eine an=
dere
Kirche als die eigene, an ihrem Vorgehen
gehindert.
Von hier aus kann man das Ereignis richtig einſchätzen. Es
bedeutet ganz und gar nichts anderes, als die Auswirkung eines
höchſt merkwürdigen, man wird ſagen müſſen, ſehr uzeitgemäßen
Rechtszuſtandes, uach dem innerkirchliche Angelegenheiten der
engliſchen Staatskirche nicht von kirchlichen, ſondern von ſtaat=
lichen
Inſtanzen entſchieden werden, alſo unter unter Umſtänden
entſcheidender Mitwirkung ſolcher, die nicht Glieder der Staats=
kirche
ſind. Die Staatskirche ſelbſt will romaniſierenden Ten=
denzen
entgegenkommen; diejenigen Abgeordneten, teils der
Staatskirche, teils anderen Kirchen angehörig, die das nicht
wollen, ſuchen ſie daran zu hindern.
Damit iſt meines Erachtens zugleich gegeben, daß der Spruch
des Unterhauſes nicht die letzte Entſcheidung bedeuten wird. Der=
art
innerkirchliche Fragen wie die Gottesdienſtordnung laſſen ſich
heutzutage nicht mehr von ſtaatlichen Inſtanzen entſcheiden. Wir
Evangeliſchen in Deutſchland würden uns natürlich (bis auf eine
winzige Gruppe) herzlich freuen, wenn dem Romaniſierungs=
prozeß
im rechten hochkirchlichen Flügel der Staatskirche wirk=
ſam
Einhalt geboten werden könnte. Aber durch Parlaments=
beſchlüſſe
kann das nicht geſchehen. Bliebe der Unterhausbeſchluß
das letzte Wort, ſo würden die katholiſierenden Neigungen darum

nicht aufhören; ſie würden ſich, wie bisher, in ungeſetzlichen
Formen auswirken. Andererſeits wird freilich auch wohl die
Abſicht der kirchlichen Inſtanzen, dieſen Beſtrebungen durch be=
grenztes
Entgegenkommen einen Damm entgegenzuſetzen, kaum
auf großen Erfolg rechnen dürfen.

Nummer 339

Indiſche Forderungen an England.

EP. London, 27. Dezember.
Der 42. Indiſche Nationalkongreß wurde am Montag in
Madras eröffnet. Eine große Zahl von Delegierten hatte ſich
eingefunden. Dr. Anſari hielt die Eröffnungsanſprache und
wies auf die Notwendigkeit der Harmonie zwiſchen den einzelnen
Parteien hin. Anſari erſuchte den Kongreß, mit der engliſchen
Verfaſſungskommiſſion nicht in Beziehungen zu treten, da der
Stolz der Inder nicht zulaſſe, daß Großbritannien der einzige
Richter über die politiſche Zukunft Indiens ſein ſoll.
Er ſetzte ſich für eine Konferenz von Indern und Engländern
ein. In einer Reihe von Entſchließungen, die dem Kongreß vor=
geſchlagen
wurden, twurde die Rückberufung der indiſchen Trup=
pen
aus China, Meſopotamien und den ſonſtigen öſtlichen Län=
dern
gefordert, die Angriffspolitik Englands gegen Rußland ver=
urteilt
und von der engliſchen Regierung gefordert, daß ſie ihre
Kriegsvorbereitungen in Indien und im Fernen Oſten unter=
laſſen
ſoll. Eine weitere Reſolution ſtellt die nationale Unab=
hängigkeit
Indiens als das endgültige Ziel für das indiſche Volk
dar.

Saſonow:
TU. Paris, 27. Dezember.
Wie bereits gemeldet wird, iſt der frühere ruſſiſche Außen=
miniſter
Sergius Saſonow in der Nacht vom Freitag zum
Samstag in Nizza geſtorben. Seine Beerdigung fand heute
nachmittag von der ruſſiſchen Kapelle in Nizza aus ſtatt. Mit
dem in Nizza verſtorbenen früheren ruſſiſchen Außenminiſter

Saſonow iſt einer der Hauptverantwortlichen für den Welzut.
dahingegangen. Saſonow hatte im Jahre 1910 den Pyſtenn=
ruſſiſchen
Außenminiſters übernommen, im Jahre 1914 brsch=
er
in Petersburg zum Kriege, im Jahre 1916 ſchied er ausu

Regierung aus und wurde 1917 Botſchafter in London
lusbruch der Revolution hinderte ihn daran, ſeinen Lond=

Poſten anzutreten. In den Jahren 1918/19 vertrat Sgſonom

Denikinregierung in Paris. Als Emigrant hat er ſich zumeg
Frankreich aufgehalten, wo den 67jährigen auch der Tod erslu
Alle heute erſchienenen Berliner Morgenblätter beſchänz
ſich mit dem Hinſcheiden Saſonows und mit der Rolle, dig
ruſſiſche Außenminiſter namentlich während des Krieges geu
hat. Der Lolalanzeiger faßt ſein Urteil in die Worte
men: Nächſt Jswolſbi, der imn zweijähriger Arbeit von Paps
Saſonow, der urſprünglich ſein Gegner war, zu ſeiner Al.
bekehrte, und Poincaré, iſt Saſonow wohl derjenige Staatzus=
geweſen
, deſſen Politik am meiſten zum Ausbruch des Weltm=
beigetragen
hat. Die Voſſ. Ztg. ſchreibt, daß Saſonohm

Mann von der ſtrupelloſen Art ſeines Vorgängers Iſwolſſig
ſei zweifellos. Er ſah wohl das Unheil kommen, wünſchte.
vermeiden, fand aber weder den Weg noch die Kraft dazu. 1
einen entſcheidenden Schritt zu tun. Er ließ ſich ebenſo ty=
wie
alle die Staatsmänner, die damals am Ruder wayen.

ihnen allen gilt das Wort des Fürſten Lichnowſki: Ein füm r

beſtimmten Zweck gewollter und geführter Krieg brauchtc
Verbrechen zu ſein, ihn aber zu verurſachen, ohne ihn gcn

zu haben, iſt das Schlimmſte, was man einem Staatsmamn
verſen kann. Der Weltkrieg aus Verſehen! Das B. 2u
darwuf hin, daß während des Krieges Saſonow ein entſchieit
Gegner jeder Verſtändigung mut Deutſchland geweſen wo
Im Vorwärts heißt es, er war kein ausgeſprochener an.
hetzer wie Iſwolſhi aber der Situation von 1914 ſtand err
los gegenüber. Die zum Kriege treibende Militärpgrteitz
ſtärker als er.

Familiennachrichten

Woldemar, Heinz.

Die glückliche Geburt eines kräftigen
Jungen zeigen hocherfreut an
Emil Hoffmann und Frau
Anna, geb. Schmitt
Rundeturmſtr. 12.
34127)

(Elſe Gunkel
Ludwig Franck
Verlobte.

Klappacherftr. 90 Darmſtadt. Mathildenplatz 19
Weihnachten 1927

T
Dlen

Die glückliche Geburt
ihres zweiten Töchter=
chens
zeigen in dank=
barer
Freude an

20

Am zweiten Weihnachtsfeiertag, abends 10½ Uhr,
entriß uns der unerbittliche Tod plötzlich und unerwartet
meinen inniggeliebten Mann, unſeren guten, treuſorgen=
den
Vater, unſeren Bruder und Schwager, den
Kaufmann

Statt Karten.

Dr. Walter Ritſert und Frau
Hanna, geb. Schloſſer.

Hildegard Hene
Wilhelm Lang.

Heitn ong Piſtoriag

Arheilgen, 25. Dezember 1927.
Anfngs 4

Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Eliſabeth Seipel
Wilhelm Jäger
Gundernhauſen b. D. Roßdorfb. D.
Bahnhofffraße 52
Weihnachten 1927.

Diplomingenieur
Verlobte
Dezember 1927

(34091

im 50. Jahre ſeines arbeitsreichen Lebens.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Anna Piſtorius
nebſi Kinder.

ScHAM
Er,LLuduigs nac
(20449ms)

Charlottenburg
Oranlenstr. 6

Berlin-Friedenau
Hähnelstr. 3

Darmſtadt, den 27. Dezember 1927.
Schillerplatz 8.

20246

Inſtrumente,
trola=Platten
Auswahl
I. Bektrola-Vorkaucs
Jägen
eorgenſtraßenl

Beerdigung Freitag, 2 Uhr nachmittags, von der Kapelle
des alten Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße.

Todes=Anzeige.

Am 26 Dezember 1927 ſtarb plötzlich und
unerwartet mein lieber Sohn, unſer lieber
Bruder und Schwager

mit (163/
Marienbader 7m
in allen Apothete

Stat Karten.

Mariechen Kredel
Adam Krämer
Verlobie 20223
Weihnachten 1927.
Kirchbrombach i. O.

Hagt eintnh

Traiſa
Köderftr. 9

Statt Karten.

Allen Freunden und Bekannten
für die anläßlich unſrer Vermäh=
Inng überſandten Geſchenke und
Glückwünſche jagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Hans Arnold nebſt Frau.
34114)

im Alter von 27 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Ellrich Ww.
Adam Ellrich
Karl Ellrich
Luiſe Fabian, geb. Ellrich
Otto Fabian.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Anteil=
nahme
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſte
ſagen wir herzlichſten Dank.
Käte Klee, geb. Eck
Dr. Marie Klee
Erna Klee.

Sprech=
Maſchinen
Reparatun
ſchnell, ſolid u.
Caloda, Pankratituin
Telefon 1613.

Die Beerdigung findet in aller Stille ſiatt.
(* 3410

Darmſtadi, den 28. Dezember 1927.

20218

Sprechapparat
ehr gut im Ton, zu
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Am Hopfengarten 29.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter
Frau
Meta Bittel
geb. Meleita
Wwe. des Geh. Oberfinanzrat J. Bittel

ſagen wir aufrichtigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Todes=Anzeige.

Nach kurzer, ſchwerer Krankheit entſchlief im
Alter von nahezu 82 Jahren mein lieber Mann,
unſer lieber Vater und Onkel

Herr Altbürgermeiſter und Gaſtwirt

Statt beſonderer Anzeige.

Am 26. Dezember, rachmittags 5½ Uhr verſchied
plötzlich nd unerwartet infolge eines Herzſchlages
unſer lieber Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwie=
gervater
, Bruder, Schwager und Onkel

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Rheinſtraße,
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Marie Walter, geb Töhrian
und Kinder.

Leonhard Haaß

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Ernſt= Ludwigx=
(Zigarrengeſci

Bäckermeiſter
im 85. Lebensjahre.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Erzhauſen, Frankfurt a. M, Leipzig, Darmſtadt,
den 27 Dezember 1927

raiſa, den 25. Dezember 1927.

20224

De Beerdigung findet Donnerstag, den 29. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
((34108

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 28. Dezember
1927, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe, Lud=
wigſtraße
79 aus ſtatt.

Alte Akten au
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[ ][  ][ ]

Mummet 359

Mittwoch den 28. Dezember 1927

Seite 3

Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 28. Dezember.
Ernannt wurden: am 1. Dezember der Kanzleigehilfe bei dem
Ssgericht Michelſtadt Guſtav Klaiber zum Kanzliſten; am 9. Dez.:
7Juſrizſekretär bei dem Amtsgericht Darmſtadt 1 Heinrich Weber
Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgericht Herbſtein mit Wirkung vom
c anuar 1928 ab; der Gerichtsvollzieheraſpirant Kanleiaſſiſtent beim
ſogericht Darmſtadt Wilhelm Glaſer zum Gerichtsvollzieher beim
mesgericht Friedberg mit Wirkung vom 2. Januar 1928 ab; Gerichts=
u
ieheraſpirant Juſtizwachtmeiſter bei dem Amtsgericht Offenbach Fr.
eunder zum Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgericht Büdingen mit
mSung vom 3. Januar 1928 ab; der Gerichtsvollzieheraſpirant Kanzlei=
ſißzent
bei dem Landgericht Mainz Friedrich Geora Alois Bangel
mu Gerichtsvollzieher bei einem noch zu beſtimmenden Amtsgericht mit
iru ung vom 4. Januar 1928 ab; der Gerichtsvollzieheraſpirant Juſtiz=
am
vachtmciſter bei der Staatsanwaltſchaft Gießen Heinrich Zubrod
Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgericht Ortenberg mit Wirkung
mi. 5. Januar 1928 ab; am 10. Dezember: der Strafanſtaltsober=
ſcttmelſter
bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Johann Ludwig Karl
th. zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Landgerichtsgefäng=
jün
Darmſtadt, der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Landes=
(Ahaus Marienſchloß Valentin Dörſam zum Strafanſtaltsober=
chttmeiſter
bei dem Landgerichtsgefängnis in Darmſtadt, der Straf=
ſtleltsoberwachtmeiſter
bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Andreas
ſerum zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Landeszuchthaus
züienſchloß, alle mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab: der Strafan=
usoberwachnmeiſter
bei dem Landeszuchthaus Marienſchloß Heinrich
ſottthäus zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei der Zellenſtraf=
itl
lt in Butzbach mit Wirkung von einem noch zu beſtimmenden Tage
ſDer Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Landeszuchthaus Marien=
lyiß
Heinrich Seipp, zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei der
Unenſtrafanſtalt in Butzbach mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab.
Verſetzt wurde am 2. Dezember der Amtsvorſtand des Forſtamts
rhenau, Forſtmeiſter Otto Löber zu Londorf, in gleicher Dienſteigen=
g
* in das Forſtamt Friedberg.
* Der neue Landgerichtspräſident der Provinz Rheinheffen. Herr
wogerichtspräſident Stiegell hat vor kurzem ſein fümfundſechzigſtes
bunsjahr erreicht und wird bis zum erſten April 1928 abgebaut wer=
. Sein Nachffolger iſt der jetzige Senatspräſident Dr. Jungr in
ſaim mſtadt, ein geborener Mainzer, der hier ſein Domizil hat.
Ehrung. Dekan Wilhelm Kaſtell an der St. Ludwigs=
che
hier iſt an Weihnachten zum Geiſtlichen Rat ernannt worden. Im
e 1879 in Worms geboren, dürfte Dekan Kaſtell, der erſt dieſes
ün5jahr ſein ſilbernes Prieſterjubiläum beging, der jüngſte Würden=
iner
dieſer hohen Auszeichnung ſein.
70. Geburtstag. Herr Kaufmann Carl Theobald hier,
ihresſtraße 9, feiert morgen ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ſteht
E/47 Jahre im Dienſte der Firma Pfeildreieck=Seifenfabrik G.m.b.H.,
mtr. Aug. Jacobi, und kan auf eine erfolgreiche Tätigkeit in ſeinem
muif als Reiſevertreter der genannten Firma zurückblicken.
Heſſiſches Landesthcater. Die für den vergangenen Donnerstag
Gorſtellung der Zuſatzmiete V angeſetzt geweſene Aufführung von
n- Brechts Schauſpiel Im Dickicht der Srädte, die der
memſtörung wegen ausfallen mußte, wird morgen Donnerstag, den
2Oez., nachgeholt und bleibt der Zuſatzmiete V zugeteilt. Die
uſſatzmiete IV erhält als nächſte Vorſtellung Freitag, den 30. Dez..
WErſtauführung von Vayard Veillers Kriminalſtück Der drei=
uunte
Stuhl.
Em Silveſterabend findet im Großen Haus die Erſtaufführung der
un einſtudierten Operette Der Mikado ſtatt; im Kleinen Haus
wie außer Miete der Schwank Mein Vetter Eduard gegeben.
Die nächſten Wiederholungen des Kindermärhens ſind auf Sams=
y
0 den 31. Dezember (Beginn: 14 Uhr) und auf Montag, den 2. Ja=
(Beginn: 16 Uhr) angeſetzt.
/Werdis Maskenball wird in der Neueinſtudierung am Don=
wrtag
, den 29. Dez., das erſte Mal dviederholt.
Die nächſte Neuheit in der Oper nach dem Mikado iſt Lortzings
u.r und Zimmermann.
Heſſiſche Künſtlerhilfe 1927. Nachdem die Weihnachtsmeſſe geſchloſ=
inwurde
, ſind alle nicht verkauften Kunſtgegenſtände vom 27. Dez. bis
Januar in der Kunſthalle abzuholen. Noch nicht erfolgte Abrechnun=
nu
werden vom 2. Januar an auf dem Stadthaus Zimmer 70
rawelt. Die Gewinne der Lotterie werden ebenfalls im Stadthaus
imimer 70) vom 2. Januar bis 1. Februar gegen Vorzeigung der Ge=
niiloſe
verabfolgt. Die Gewinnliſte war am 20. und 21. Dezember im
inuſtädter Tagblatt, der Heſſiſchen Landeszeitung und dem Heſſiſchen
oli=sfreund veröffentlicht. Vom 2. Februar an ſind die Loſe verfallen.
VV. Weihnachtsfeier im Städtiſchen Kraukenhaus. Wie in früheren
rhren, ſo wrde auch diesmal wieder im Städtiſchen Krankenhaus eine
es nachtsfeier veranſtaltet, die wie üblich in der großen Eintrittshalle
ſtauptportal ſtattfand. Außer dem Direktor des Stadtkrankenhauſes
iwen Oberwedizinalrat Dr. Fiſcher hatten ſich die Aerzte, die Schwe=
m
., die Beamten und die Angeſtellten ſowie Patienten in großer Zahl
m. verſammelt; auch ein kleiner Kreis geladener Gäſte (darunter meh=
Stadtverordnete) war zugegen. Ein Schweſternchor ſang vor einem
ichterglanz ſtrahlenden Chriſtbaum Weihnachtslioder und trug damit
erwechto Weihnachtsſtimmung in die Herzen der Zuhörerſchaft. Frau
uuanne Horn=Stoll bot im weiteren Verlaufe der ſchönen Feier=
tutvohlgeſchulter
Sopranſtimme und tiefem Empfinden mehrere Weih=
chksgeſänge
. Nach Verleſung der Weihnachtsbotſchaft des Evangeliſten
alens ſprach Pfarrer Wagner über deren Bedeutung. Wie die Sonne,
ſihrte er etwa dabei aus, nicht allein bei ihrem Aufgang das Auge
tzlickt, ſondern mit ihrem Licht den ganzen Tag über leuchtet, ſo darf
SMeheimnis vom Bethlehem mit ſeinem Glanz nicht wur in der Weihe
3llugenblicks einer Feier empfunden werden, ſondern es muß uns alle
ſiae gegenwärtig ſein. Einer Anſprache an die Verſammelten legte
hu: Pfarrer Wagner das dritte Kapitel des erſten Johanwesbriefes
(Srunde, das mit den Worten beginnt: Sehet, welch eine Liebe hat
s4der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder ſollen heißen! Der Geiſt=
heu
erläuterte im Anſchluß hieran den Begriff der Gotteskindſchaft. Ein
meinſam geſungenes Lied ſchloß dieſen Teil der Feier ab. Hierauf
ninen noch Feiern, nicht minder eindrucksvoll, in den Sälen und den
rankenzimmern ſtatt. Unter Führung der Frau Oberin hatten die
chweſtern in den Sälen ſtattliche Chriſtbäume mit Kerzen, Glaskugeln
zdi reichem glitzernden Schmuck hergerichtet; darunter lagen Gaben
relit, die allen damit Bedachten große Frende bereiteten. Beſonders
hoend war es, der Beſcherung der Kinder beizuwohnen; während die
m= Kleinen verwundert nach dem brennenden Lichtern ſahen, ſagten
ſinem anderen Saal die größeren vor einer höchſt eindrucksvoll ge=
uützten
Krippe ganz artig kleine Weihnachtsgedichte her. Das ganze
aus hallte wider von den alten ſchönen Weihnachtsliedern, die die
Ayweſter in oder vor den Sälen und den Krankenzimmern ſangen. Bei
n9Kranken war fichtlich ein Gefühl der Dankbarkeit für dieſe Feiern,
rhärztliche Hilfe und aufopfernde Pflege, ein Offenwerden der bewegten
enſzen für die unausſprechliche Heimatſehnſucht, die durch den Lichter=
umr
und die Weihnachtslieder gewecht wurden. Sie waren wie Troſtes=
once
im Leiden und wie Grüße einer Welt des Friedens und des Mit=
de
=8, die denen galten, die Weihnachten fern von ihren Lieben ver
ſinugen mußten.
Weihnachtsbeſcherung. Der katholiſche Kirchenchor St.
ta rtin und St. Marien hat am zweiten Weihnachtsfeiertage
erſ. ds in den Lokalitäten zum Ritter Georg einen gutbeſuchten Fami=
nlabend
mit Weihnachtsbeſcherung veranſtaltet. Gleichzeitig hat der
atholökenverein im Konkordiaſaal eine Weihnachtsfeier mit
ein oſung abgehalten, die ebenfalls gut beſucht war und in ſchönſter
ſeizſſe verlief.
Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt hat ihre Weihnachtsfeier
Minder und Erwachſene getrennt abgehalten. Am Samstag, 17. Dez.,
urdden im dichtbeſetzten Saale des Gewerkſchaftshauſes 120 Gemeinde=
wrer
mit nützlichen und guten Sachen beſchenkt, die aus freiwilligen
alren der Mitglieder gekauft worden waren. Lehrer A. Engel hatte
übden älteren Kindern ein Theaterſtück eingeübt, das ebenſo wie die
misvorführungen und Geſangsvorträge der Arbeiterjugend viel Beifall.
n.. Bei gemeinſamen Geſängen und verſchiedenen Vorträgen blieben
wBß und Klein in froher Stimmung lange beiſammen. Für die Er=
nüſſenen
fand die Feier der Winterſonnenwende am 1. Feier=
g
,i nachmittags 4 Uhr, in der gleichfalls vollbeſetzten Aula des Real=
mmnaſiums
ſtatt. Der Volkschor Darmſtadt ſang unter der meiſter=
iſhen
Leitung von Prof. Dr. Noack mit Gefühl und Präziſion ge=
fſahchte
Chöre. Herr Alfred Gruß=Darmſtadt, am Flügel von Frau
rüß feinſinnig begleitet, fand mit einigen Liedern im Volkston bei der
ewreink und ihren Gäſten eine außerordentlich warme, wohlverdiente
ußmahme. Im übrigen wurde der muſikaliſche Teil von Mitgliedern
2 Städtiſchen Orcheſters beſtritten. Die Feſtrede hielt Herr Aſſeſſor
ch ramm aus Offenbach, und eine Lebensbundweihe (Trauung.
varer Gemeindemitglieder bildete den Abſchluß der einheitlich ſtim=
unigsvollen
Feier. Die nächſte Veranſtaltung iſt am 14. Januar, ein
ſchltbildervortrag von Prof. Dr. Baege (Frankfurt a. M.=Oberurſel.
E das Thema Gehirn und Seele‟.

Heſſen nach wie vor gegen das Berkaer Reichsehrenmal=Projekt
In der Reichsehrenmalfrage iſt in den letzten Tagen eine doppelte Wen=
dung
eingerreten. Infolge allzu großer Koſtſpieligkeit hat man zunächſt
das Lorcher Toteninſel=Projekt, wofür auch beſonders Heſſen ſich bisher
eingeſetzt, fallen laſſen müſſen. Sodann haben faſt gleichzeitig die Ver=
treter
der deutſchen Kriegerverbände, die bekanntlich für die Errichtung
eines Totenhaines als Reichsehrenmal im Berkaer Forſt eitreten, den
Erfolg zu verbuchen, daß das Reichskabinett ihrem Wunſche ernſthaften
Widerſtand nicht mehr entgegenſetzen wird. Durch die Rührigkeit der
erwähnten Organiſationen greift auch in Heſſen immer mehr die irrige
Anſicht Platz, Regierung und Volk würden angeſichts der neuen Sachlage
dem Berkaer Plan gegenüber den bekannten Rheinlandhöhen=Projekten
den Vorzug geben. Dies iſt jedoch nicht der Fall und wird es niemals
ſein. Heſſen wird nach wie vor gegen das Berkaer Projekt und, wenn
das Lorcher Projekt keine Ausſicht auf Annahme mehr hat, für die übri=
gen
Rheinlandprofekte, worunter das Lichterkopf=Projekt bei Niederlahn=
ſtein
das anſprechendſte und ausſichtsreichſte iſt, ſtimmen.
Auszahlung der Verſicherungs= und Unfallrenten beim hieſigen
Poſtamt 1. Die Auszahlung der Invalidenrenten (J. A. K.W. Wk. O.) und
Unfallrenten für Januar 1928 erfolgt bereits am 29. Dezember in
der früheren Paketausgabe an acht Zahlſtellen von 812 Uhr und von
1417 Uhr. Alle Quittungen müſſen diesmal bezüglich der Unterſchrift,
der Witwenſchaft und der Lebensbeſcheinigung der Kinder oder der ſonſt
i Betracht kommenden Perſonen beglaubigt ſein. Die Beglaubigung
der Unterſchrift uſw. darf ſchon jetzt vorgenommen werden. Es wird
noch darauf aufmerkſam gemacht, daß für die Invalidenrentner auch
noch eine Zulage gezahlt wird, und zwar a) an Empfänger einer Inva=
lidenrente
(J. K.A.) 9 RM., und dazu für jedes zuſchußberechtigte Kind
(Kleiderzuſchuß) 3 RM.; b) an Empfänger einer Witwen= und Witwer=
rente
(W. Wk.) 9 RM.; c) bei Waiſenrenten (O.) für jede bezugsbe=
rechtigte
Waiſe 3 RM. Empfänger von Zuſatzrenten erhalten die Zu=
lage
nicht, wenn ſie nebenher noch eine andere Rente erhalten. Die
Empfänger von Teilrenten erhalten die Zulage. Diefenigen Renten=
empfänger
, welche die vorbezeichneten Bezüge am 29. Dezember nicht
abheben, können ſie erſt vom 2. Januar ab in der Rentenſtelle von 8.30
Uhr vorm. bis 12.30 Uhr nachm. empfangen. Am 30. und 31. Dezember
finden keine Zahlungen der Januarbeträge ſtatt.

Bei Unfall und Krankertransporten-
Verleihen von Krankenbedarfsartikeln

A 22
Nein Hm)

(80515a)

ist Telefonruf Janitäts wache Rotes Kreuz.
Telefon:4oo Darrnskadt.

Weihnachtsfeier der Polizeibeamten des Polizeiamts Darmſtadt
im Städtiſchen Saalbau. Nach längever Unterbrechung feiert in dieſem
Jahre die Ortsgruppe Darmſtadt des Landesverbandes der Polizeibeam=
ten
Heſſens am Donnerstag, 29. Dezember, abends 7 Uhr, wieder eine
gemeinſame Weihnachtsfeier. Das diesjährige Programm iſt ſehr ab=
wechſlungsreich
zuſammengeſtellt und reiht ſich wüudig an die Darbie=
tungen
des Wohltätigkeitsfeſtes und der 50=Jahrfeier der Darmſtädter
Schutzmannſchaft an. Neben Solovorträgen und Chören wird auch der
miſikaliſche Teil unter Leitung von Herrn Obermuſikmeiſter Weber un=
genehme
Ueberraſchungen bringen. Nach Ablauf des Programms findet
im großen Saale ein Ball ſtatt. In den oberen Räumen wird ein Café=
betrieb
mit Jazzkapelle eingerichtet. Die Veranſtaltung verſpricht allen
Teilnehmern einige angenehme Stunden zu bieten. Karten ſind noch in
beſchränktem Maße bei Hugo de Waal (Rheinſtraße) und am Verkehrs=
bureau
erhältlich.
Orpheum. Madame Pompadour, Leo Falls reizendes
Operettenwerk, bleibt nur noch 3 Tage bis einſchließlich Freitag,
auf dem Spielplan. Silueſter geſchloſſen. (Siehe Anzeige.)
Schloß=Café. Auf die im Schloß=Café ſtattfindenden Veranſtaltun=
gen
ſei hierdurch beſonders hingewieſen. Der heutige Nachmittag iſt den
Kleinen gewidmet, die mit ihren Eltern einige frohe Stunden bei Kon=
zert
, das auch vom Weihnachtsmann beſucht wird, verbringen können.
(Näheres ſiehe auch Anzeige.)
Falſche Reichsbanknoten über 20 Reichsmark. In der letzten Zeit
iſt wiederholt vor der Annahme von Nachbildungen der Reſchsbank=
noten
üiber 20 RM. mit dem Ausgabedarum vom 11. Oktober 1924 ge=
warnt
worden, bei denen ein beſonders auffälliges Kennzeichen darin be=
ſtand
, daß die auf dem druckfreien zechten Rande der Vorderſeite der
Fälſchung befindliche Blindprägung (farblos geprägtes Linienmuſter,
anſtatt rippenartig erhabene Linien, vertiefre Linien zeigte. Neuerdings
ſind nun dieſe rippenartigen Liien auf den Falſchſtücken wie bei echten
Noten ngch der Vorderſeite zu erhaben ausgeprägt, fallen jedoch durch
ihre ſtarke Preſſung auf. Der Rand des Ausfertigungskontrollſtempels
ſtößt umten rechts an eine der ausgeprägten Linien nahezu an. Die
Fälſchung bleibt trotz der vorgenommenen Veränderung an der mangel=
haften
Wiedergabe des Frauenkopfes ſchon bei geringer Aufmerkſamkeit
für jedermann kenntlich. Für die Aufdeckung der für dieſe Nachbildung
in Frage kommenden Falſchminzerwerkſtatt hat die Reichsbank eine Be=
lehnung
bis zu 3000 MM. ausgeſetzt.
Bp. Selbſtmord. Der Mjährige Elektriker G. E. aus der Ochſen=
gaſſe
hat am 2. Feiertag in der Nähe des Oberwaldhauſes ſeinem Leben
durch Erſchießen ein Ende gemacht.

Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral= Kosmos= und Hugo Stinnes Linien). Ohne Verbind=
lichkeit
. D. Hamburg ab Hamburg am 29. 12., ab Cux=
haven
am 30. 12., D. Weſtphalia ab Hamburg am 4. 1., direkt, M.S.
Nordvard ab Hamburg am 7. 1., direkt, D. Albert Ballin ab Hamburg
am 12. 1., ab Cuxhaven am 13. 1., D. Thuringia ab Hamburg am
18. 1., direkt, D. New York ab Hamburg am 19. 1., ab Cuxhaven am
20. 1. Nach Philadelphia, Baltimore Norfolk: D Alt=
mark
am 23. 12., D. Lübeck am 6. 1., D. Idarwald am 20. 1., D. Keller=
wald
am 3. 2. Nach der Weſtküſte Nordamerika: M.S.
Iſiris am 24. 12., M.S. Seekonk am 7. 1., D. Sachſen am 21. 1. Nach
Weſtindien, Weſtküſte Zentralamerika: MS. Wald=
traut
Horn am 24. 12., D. Antiochia am 31. 12., D. Nürnberg am 7. 1.,
M. S. Frida Horn am 21. 1., D. Kyphiſſia am 28. 1., D. Georgia am
4. 2. Nach PortoRico, San Domingo Haiti, Jamaica
und Santiago de Cuba: M.S. Conſul Horn am 3. 1., D.
Grunewald am 17. 1., MS. Minna Horn am 31. 1. Nach Cuba=
D. Kiel am 14. 1., D. Artemiſia am 15. 2. Nach Mexiko: M. S.
Nio Bravo am 3. 1., D. Argonia am 14. 1., D. Nord=Schleswig am
25. 1., M.S. Rio Panuco am 7. 2., D. Weſterwald am 18. 2. Nach
der Weſtküſte Südamerika: D. Ammon am 24. 12., D. Po=
ſeidon
am 31. 12., D. Heſſen am 14. 1., D. Sebara am 25. 1., D. Heluan
am 28. 1., ein Dampfer am 11. 2., D. Negada am 15. 2. Nach der
Oſtküſte Südamerika: D. General Mitre am 29. 12. D. Gra=
nada
am 4. 1., D. Paraguay am 7. 1., D. Baden am 11. 1., D. Nieder=
wald
am 18. 1., D Holm am 28. 1., D. Denderah am 28. 1. Nach
Niederländiſch=Indien: M.S. Rendsburg am 18. 1., D.
Hannover am 15. 2. Nach Auſtralien: D. Höchſt am 4. 1., D.
Karnak am 4. 2., D. Lenna am 7. 3. NachOſtaſien: D. Saarland
am 24. 12., D. Uarda am 31. 12., D. Emil Kirtorf am 7. 1., D. Haven=
ſtein
am 17. 1., D. Scheer am 25. 1., D. Adolf von Baeher am 4. 2.,
M.S. Rheinland am 11. 2., D. Preußen am 18. 2. Nach Afrika:
D. Tanganjika am 31. 12. Hamburg=Rhein=Linie: wöchent=
lich
ein Damp Mitgeteilt durch die Vertretung der Hamburg=
Amerika=Linie Bankgeſchäft Friedrich Zaun, Darmſtadt, Luifenplatz 1.

Milbenbekämpfung.
Der unangenehmſte Feind in der Vogelſtube, Volieren oder Käfigen
iſt ja bekanntlich die Vogelmilbe. Wie viele Mittel habe ich ſchon an=
geſendet
, um dieſe Quälgeiſter von meinen Lieblingen fernzuhalten,
aber alle Mühe vergebens. Petroleum, Benzin, Eſſigeſſenz und der=
gleichen
wurden an den Käfigen verſtrichen; nichts hat geholfen. In der
Gefiederten Welt 1924, Heft 38, auf das von der Chemiſchen Fabrik
E. Merck in Darmſtadt hergeſtellte Läuſebekämpfungsmittel Cuprex
aufmerkſam geworden, wurde auch damit ein Verſuch gemacht. Der Er=
folg
war tatſächlich überraſchend. Die Amvendung des Cuprex iſt ſehr
einfach. Holzkäfige beſtreicht man mit der Flüſſigkeit innen und außen,
beſonders die Ecken und Ritzen, und läßt ſie in das Holz emziehen.
Während der Behandlung ſind natürlich die Vögel aus dem Käfig zu
nehmen, damit ſie durch die Cuprexverdunſtung nicht beläſtigt werden.
Es empfiehlt ſich, ſie auch möglichſt erſt am nüchſten Tage wieder ein=
zuſetzen
, nachdem das Präparat vollkommen verdunſtet iſt. Die Tiere
ſelbſt ſollen nicht mit Cuprex behandelt werden. Die Enden der Sitz=
ſtangen
werden ebenfalls mit Cuprex beſtrichen. Milben und deren
Eier, die mit Caprex in Berührung kommen, ſind erledigt. Wenn man
ſo die Käfige alle Herbſt nud Frühjahr mit einem Cuprex=Anſtrich ver=
ſieht
und die Enden der Sitzſtangen jede Woche einmal in Cuprex ein=
taucht
, iſt ein Aufkommen der Milben ausgeſchloſſen. Ein Stück Löſch=
papier
mit Cnprex getränkt und hinter dem Niſtkaſten ſo angebracht,
daß es ringsum 12 mn hervorragt, verhindert den Milben den Zu=
gang
. In Drahtneſter lege man ebenfalls bei Erneuerung des Neſtes
unter den Bauſtoff ein mit Cuprex getränktes Stück Löſchpapier. Allen
Vogelpflegern und =Züchtern kann ich Cuprex warm empfehlen.
Heinrich Erdmann, Darmſtadt.

Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels=Tagespreife vom 24.
Dezember (je Pfd. bzw. Stick in Pfg.): Kohlrabi 510, Erdkohlraben
810, Gelbe Nüben 1012, Rote Rüben 1215, Weiße Rüben 1215,
Schwarzwurzeln 45, Spinat 40, Notkraut 2025, Weißkraut 1215, Wir=
ſing
2025, Grünkohl 2025, Roſenkohl 5055, Zwiebeln 1530, Knob=
lauch
80, Tomaten 120, Kaſtanien 4045 Feldſalat 150180, Endivien=
ſalat
1530 Kopfſalat 2535, Blumenkohl ausländ. 40140, Meerretrich
6070, Kartoffeln 56, Tafeläpfel 1525, Wirtſchaftsäpfel 815, Tafel=
birnen
1520, Wirtſchaftsbirnen 815, Nüſſe 4560, Apfelſinen 815,
Zitronen 410, Bananen 5060, Süßrahmbutter 220240, Landbutter
190210, Weichkäſe 3540, Handkäſe 615, Eier, friſche 1722, Gänſe
120150, Kühner 120150, Enten 140180, Tauben 80100, Haſen 130
bis 160, Rindfleiſch 90, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110140, Dörr=
fleiſch
160, Schinken 200, Wurſt 70160, Wurſtfett 60, Schmalz, aus=
gelaſſen
110.
Kunſfnotfzen.
deber Datte, Künſſier obder Hünſtieriſche Derenftaltungen, deren im Racllohn
geſchieht, behält ſich die Redaktien ibr Urtell vor
Reſibenz=Theater. Senſation auf Senſation
im Fairbanks=Film. Wenn Sie ein junger Mann wären
und nach Spanien geſandt würden, um dort Ihre Bildung zu vollenden,
wenn Sie dort ein Duell hätten, dem die Königin, ohne daß Sie es
ſviſſen, zuſieht, wenn Sie, anſtatt Ihren Gegner zu töten, ihn vor einem
plötzlüh auftauchenden wilden Stiere retten würden, würden Sie nicht
etwas beunruhigt ſein, wenn man Sie vor die Königin zitiert die
Ihnen danu für Ihre Tat dankt? Vermutlich würden Sie! Don Cefar,
der Held des neuen Fairbank=Films Der Mann mit der Peitſche war
virklich etwas aus der Faſſung geraten über dieſe Ueberſtürzung der
Ereigniſſe. Aber er war noch mehr erſtaunt, als er hörte, daß ſein
Vater Don Diego am ſpaniſchen Hofe gut bekannt war, auch als er
hörte, daß ſein Vater und der Water des Mädchens, das er liebte, alte
Freunde ſind. Stellen Sie ſich ſeine Gefühle vor, als durch einen plötz=
lichen
Umſchwung in den Ereigniſſen er des Mordes an einem Erz=
herzog
, der am ſpaniſchen Hofe zu Beſuch weilte, beſchuldigt wird. Win
brauchen uns alſo gar nicht zu wundern, daß der geheimnisvolle Mann
mit der Peitſche der Schrecken der ſpaniſchen Krone wird, bis er den
wahren Mörder entlarvt. Die ſenſationelle Art, in der dieſſer Höhepunkt
des Filmes erreicht wird, macht den Douglas Fairbanks=Film Der
Mann mit der Peitſche zu emem der intereſſanteſtem Werke.
Union=Theater. Die Jugend der Königin
Luiſe iſt der erſte Teil des großen Prunkfilmes, der gegenwärtig
im Union=Theater läuft und noch einige Tage zur Vorführung gelangt.
Mit Recht wird von dieſem Filmwerk bebauptet; jedermann ſollte es
geſehen haben, und welchem Deutſchen wird ſie wohl nicht bekannt ſein,
die denbwürdigfte deutſcher Frquen, die Königin Luiſe, aus deren wir=
kungsreichem
Leben heraus zwei große Filme entſtanden ſind. Man
darf den erſten Teil des Films, der durch die Pracht ſeiner Aufmachung
(Bauten: Hans Jacoby) und durch die Qualität ſeiner Phowgraphie
(Arpad Viragh) ebenſo wie durch die vorzügliche Darſtellung ein impo=
ſanter
, erfolgreicher Geſamteindruck iſt, als eigentliche Expoſition zu dem
zweiten Teil bewerten, der uns das bringen wird, was in dem Leben
der ſchönen Preußenkönigin an dramatiſchen, an menſchlichen Schickſalen
ſich bis zur großen, erſchütternden Tragödie ſteigert. Wir verſprechen
uns, in ihm den in die Herzen ſchlagenden Funhen zu ſpüren. Daß die
Einzelleiſtungen mit dem Film des erſten Teiles nicht allein von dem
Beſchauer hoch bewertet, ſondern auch im allgemeinen bis jetzt vor dem
Darmſtädter Publikum größtes Intereſſe genießen, beweiſt wieder ein=
mal
, daß die Wahl des Feſtprogramms die richtige war.

Aus den Parteien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei
Gruppenabend bei Sitte, Alpenvereinszimmer, Karlſtraße, abends 8 Uhr.
Fernierhin erinnern wir nochmals an den Handarbeits= und Leſeabend
am 29. d. M. Näheres ſiehe Monatsnachrichtenblatt.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. M. R. Auf unſerer Geſchäftsſtelle kann der Band der Zeitung
eingeſehen werden.
N. N. 100. Der erhöhte Mietzins iſt erſtmals für Oktober 1927 zu
entrichten.
E. F. Wenn das Mädchen in einem verſicherungspflichtigen Ar=
beitsverhältniſſe
ſteht, wind es der Krankenkaſſe als Mitglied angehören
müſſen. Im Zweifelsfalle wenden Sie ſich an das Verſicherungsamt der
Stadt Darmſtadt (alter Ludwigsbahnhof) um Auskunft.
R., hier. Das Aufwertungsgeſetz hat nur Anſprüche zum Gegen=
ſtand
, die auf vor dem 14. Februar 1924 begründeten Rechtsverhält=
niſſen
beruhen und die Zahlung einer beſtimmten, in Mark oder einer
nicht mehr geltenden inländiſchen Währung ausgedrückten Geldſumme
zum Gegenſtand haben, wenn die Anſprüche durch den Währungsver=
fall
betroffen wurden. Es iſt unerfindlich, daß am 1. November 1925
ein Grundſtück noch zu einem Papiermarkpreiſe verkauft wor=
den
ſein ſoll.
M. G. K., Jugenheim. Wenden Sie ſich an einen Juwelier.
V., hier. Bezüglich der verſchiedenen geſtellten Fragen, deren Be=
antwortung
an dieſer Stelle einen zu breiten Raum einnehmen würde,
möchten wir Sie auf das Handwörterbuch der Rechtswiſſenſchaft, heraus=
gegeben
von Stier=Somlo u. Elſter, das jedenfalls auf der Landesbiblio=
thek
zu haben iſt, vevweiſen. Die 13. Lieferung unter den Spitzmarkem
Patentrecht und Patentanwvaltſchaft möchten wir beſonders der Beach=
tung
empfehlen. Wegen eines Patentanwalts wenden Sie ſich am
beſten an die Induſtrie= und Handelskammer hier.
M. 1. Kreisamt; in letzter Inſtanz das Mäniſterium, Abteilung für
Bauweſen. 2. Hier handelt es ſich um kein Urteil. Die Stelle iſt eine
nach § 6 Reichsmietegeſetzes eingeſetzte Behörde, die berufen iſt, die ſach=
gemäße
Ausführung der Inſtandſetzungsarbeiten durch geeignete An=
ordnungen
zu ſichern. Dieſe Stelle entſcheidet endgültig.
R. W., hier. Das wird weſentlich auf die Verhältniſſe der genann=
ten
Sparkaſſe ankommen. Immerhin dürfte es ſich empfehlen, einew
bezüglichen Anſpruch unter Angabe der Nummer des Sparkaſſenbuches
und des Einlegers anzumelden, um ſo mehr, als ſich ja das Miniſterium
des Innern die endgültige Regelung der Aufwertung bei öffent=
lichen
Sparkaſſen vorbehalten hat.
Ph. N. Die Auskunft des Verbandes an den Anfragenden iſt inſo=
firn
rihtig, als im Jahre 1927 der 1. Januar auf einen Samstag fiel,
und da die Beitragswoche von Montag bis Samstag geht, wurde dieſe
Woche, die alſo vom 27. Dez. bis 1. Jan. licf, bereits ſchon in das neug
Jahr al3 erſte Beitragswoihe eingetragen. Somit hat das Jahr 1927
53 Kalenderwochen, während das Jahr 1926 aber nur 51 Kalenderwochen
hatte.

Tageskalender für Mittwoch, den 28. Dezember 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
223/ Uhr: Boris Godunow. Kleines Saus, Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr: Ingeborg. Orpheum, Anfang 20 Uhr: Madame
Pompadour. Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Wein=
haus
Mapim. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Tyeater, Palaſt=Lichtſpicle, Helia.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 28. Dezember 1927

Nummer 330

Starkenburg.

O. Erzhauſen, 27. Dez. Am 22. Dezember fand unter Leitung des
Herren Pfarrers Schilling eine Weihnachtsfeier mit Beſcherung in der
Kleinkinderſchule ſtatt. Die Schweſter hatte es gut verſtanden für die
Kleinen die Geſchenke ſorgfältig zu ordnen und zu verteilen. Gedichte
und Lieder, welche von den Kindern vorgetragen wurden, verſchönten
die Feier. Am erſten Weihnachtsabend veranſtalteten die Geſang=
vereine
Sängerbund und Germania in ihren Lokalen ihre Weih=
nachtsfeiern
. Weihnachtsſpiele und Tombolaverloſung bildeten das
Hauptprogramm. Die Pauſen wurden mit Geſangsvorträgen ausgefüllt.
Kirchliches. Am erſten und zweiten Feiertag war die Kirche voll
befucht. Die erbauende Weihnachtspredigt und der Geſang des Kirchen=
gefangvereins
ſowie der des Jungfrauenchors verſchönerten den Feſt=
gotteßdienſt
. Am erſten Weihnachtsgbend fand Kindergottesdienſt mit
Beſcherung in der Kirche ſtatt.
feiern, die unſere

enlanſt e i engae e e e
bietung eine dankbare Zuhörerſchar, die dem Gebotenen mit größter
Aufmerkſamkeit folgte. Auch der Gemeindeabend am 2. Feiertag, den
mzweſentlihen der Jünglingsverein mit einem künſtleriſchen Weihnachts=
ſpiglkvon
Friedrich Lienhard und andrem verherrlühte, erfreute ſich
eines reiht guten Beſuchs und verliefen, ſoweit bis jetzt bekannr, die
Feiertage hier in der ſchönſten Weiſe.
J.Griesheim, 27. Dez. Auf dem hieſigen Truppenübungsplatz finden
an folgenden Tagen Scharffchießübungen ſtatt: Donnerstag,
29.7Dezember von 1217 Uhr; Samstag, 31. Dezember, von 7.30 bis
125Uhr. Die Meiſterprüfung im Mtzgergewerbe
hucen beſtanden die Herren Adam Stumpf und Heinrich Keller. In
der Zeitſchrift Der Gartenbau, findet ſich ein Artikel Erfurt als
Blumenkohlſtadt, der für unſere gemiſebautreibende Bevölkerung von
außerusdentlichem Intereſſe iſt und alle Beachtung finden und zum
gihdenken veranlaſſen ſollte, denn er zeigt, wie ſich der genoſſenſchaft=
ſchg
Zuſammenſchluß nicht nur auf die Produktion ſelbſt, ſondern auch
auf deren Abſatz zum Vorteil der Mitglieder auswirkt. Wenn zum
SAuß in dem Artikel Klagen über die ausländiſche Einfuhr und die
unzureichende Unterſtützung durch die Reichsbahn erhoben werden, fo iſt
zu beuerken, daß hier nur durch gemeinſames Vorgehen Abhilfe ge=
ſehaffen
uverden kann, denn der Einzelne vermag hier nichts auszurich=
ten
Jedenfalls zeigt das Erfurter Beiſpiel, welche Wege guch unſere
gemüfebautreibenden Landwirte beſchreiten mütſſen, um nicht ins Hinter=
treffen
zu geraten und ſich in ihrer Exiſtenz micht bedroht zu ſehen,
P. Eberſtadt, 27. Dez. Geſangverein Frohſänn‟. Die
Bpörette Lindenſwirtin, du junge . . .", die der Geſangverein Froh=
ſinn
am Neujahrstage 1927 mit großem Erfolg aufführte und 14 Tage
darauf noch einmal wiederholen mußte, iſt noch in beſter Erinnerung.
Nyn hat ſich der Verein einer neuen, fehr ſchwierigen Aufgabe unter=
zogen
. Winzerlieſel heißt die Operette, die der Verein in
mähevoller Arbeit einſtudiert hat und am kommenden Sonntag ( Neu=
jahrstag
) zur Aufführung bringt. Der Juhalt, des in einen kleinen
Städthen am Rhein ſpielenden Stückes iſt vielfach bekannt. Die Nollen
ſind ſämtlich in beſten Händen, ſodaß aus dieſesmal ein voller Erfolg
vonausgeſagt werden kann. Karten ſind im Vorverkauf und an der
Kaſſe zum Preife von 1. Mark erhältlich. Zur Bürgermeiſter=
wahl
. Nachdem die Gemeinde die Referate der drei in die engere Wahl
gezogenen Bewerber um dem Berufsbürgermeiſterpoſten entgegen=
genommen
hat iſt die Frage verſtändlich und berechtigt: Wasnun?
Bei normalem Verlauf der Verhandlungen hätte die Gemeindevertre=
tung
, nachdem einer der drei Referenten ſeine Bewerbung zurückge=
zogen
hat, nunmehr übber die beiden verbliebenen Bewerber Entſcheidung
zu treffen. Vorausſetzung für einen ſolchen Verlauf der Wahl wäre, daß
die Gemeindevertretung mindeſtens einen der Bewerber als für den
Vürgermeiſterpoſten geeignet hält und für dieſen eine Mehrheit zuſtande
bringt. Für den von der ſoz. Fraktion vorgeſchlagenen Bewerber ſcheint
letzteres nicht möglich zu ſein, da die genannte Fraktion allein eine Mehr=
heit
für ihn micht auf die Beine bringen kann. Sie iſt vielmehr auf die
Unterſtützung der Demokraten angewieſen. Dieſe dürften ſich hierzu aber
kaum bereit finden. Noch weniger kommt eine Unterſtützung des ſoz.
Handidaten durch die Fraktion der allgemeinen freien Wählervei=
einigung
in Betrcht. Dabei iſt die Frage der Geeignetheit dieſes Kan=
didaten
vollſtändig offen gelaſſen. So bliebe nur noch der Kandidat Lang
übvig, deſſen Geeignetheit für den Bürgermeiſterpoſten feſtſteht. Er hat
daher, auch wenn die Sozialdemokraten an ihrem Bewerber feſthalten,
Ausſicht, gewählt zu werden, da Demokraten mit der Rechten zuſammen
eine Mehrheit zu bilden imſtande ſind. Ob dies aber gelingt, ſteht dahin.
Gelingt es nicht, iſt eine weitere Verzögerung der Wahl die Folge.
Außerdem liegt die Möglichkeit vor, daß die Rechte Anſpruch darauf er=
heben
wird, für ihren ausgefallenen Bewerber einen Erſatz zu ſtellen.
Auch dies würde eine Verzögerung der Wahl nach ſich ziehen. Soweit
bekannt iſt, werden die in Frage kommenden Parteien im Laufe dieſer
Woche noch in Verhandlungen eintreten.
Traifa, N. Dez. Altbürgermeiſter Philipp Walter .
Am heiligen Abend verſtarb hier der in weiten Kereiſen bekannte Alt=
bürgermeiſter
Philipp Walter im 82. Lebensjahre nach kurzer Krankheit.
Ein ſchlichtes, arbeitsfreudiges und arbeitsreiches Lebem iſt mit ihm da=
hingegangen
. Zirka 30 Jahre hatte er als Bürgermeiſter unſeres Ortes
die Geſchicke unſerer Gemeinde in der Hand und es verſtanden, dank
ſeines Wiſſens und unermüdlichen Tätigkeit ſtets zum Wohle und Auf=
ſtieg
unſerer Gemeinde das Beſte zu tun. Sein Weitblick, die Gemeinde
ſchon in früheren Jahren durch moderne Einrichtuugen zu heben, um
unſren Ort anderen Orten als Nachbarorte einer größeren Stadt gleich=
zuſtellen
, hat ihm den Daonk aller Einwohner eingebracht. Aber nicht
nur als Bürgermeiſter, ſondern auch als Gaſtwirt und Landwirt war er
weit über unſere Nachbargrenzen als tüchtiger, fleißiger und weitſichtiger
Mann bekannt, von echtem, reinem menſchlichen Charakter.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsveranſtaltung
des Geſangvereins Eintracht‟. Der Bunte Abend
brachte im 1. Teil eine ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier, eingeleitet durch
den Chor Glocken läuten in allen Landen von Sonnet. Der 2. Teil
war ausgefüllt mit humoriſtiſchem Vorträgen uſw. Duette wechſelten
mit humoriſtiſchen Szenen. Im 3. und letzten Teil folgte die Auffüh=
rung
der Operette O Heidelberg, du Jugendbrunnen. Hierzu hatte
Sangesbruder Alfred Thöt eine hübſche, farbenfrohe Bühnenausſtat=
tung
, die Muſenſtadt Heidelberg mit ſeinem alten hiſtoriſchen Schloß
darſtellend geſchaffen. Als Dayſteller zeigten die Damem Frau und
Fräulein Maurer aus Darmſtadt, Frau Anna Kehr ſowie die Herren
W. Caſtritius, K. Trautmann, G. Dohn von hier und Herr Maurer aus
Darmſtadt in wackerem Wetteifer durchweg achtunggebietende Be=
gabung
und Gewandtheit. Toſender Beifall belohnte die Künſtlerſchar.
Die chorgeſanglichen Darbietungen gelangen unter der Leitung des Diri=
genten
, Herrn Kehr=Darmſtadt, vorzüglich. Auch in dieſem Jahre
wieder hat der Geſangverein Eintracht den Kranken und Pfleglingen
der Anſtalt für Epileptiſche dahier durch Vortragen mehrerer Chöre in
den Anſtaltsgebäuden eine Weihnachtsfreude bereitet. Der Vorſitzende,
Hert Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, wies in ſeiner Anſprache an
die Kranken darauf hin, daß ſich die Geſangvereine auch in ben Dienſt
der Nächſtenliebe und Wohltätigkeit zu ſtellem haben. Das aufrichtig er=
klungene
Auf Wiederſehen der dankbaren Zuhörer bewieß, daß der
Verein das Richtige getroffen hat.
Nieder=Ramſtadt, 27. Dez. Donnerstag abend um 8 Uhr füdet in
der hieſigen Kirche der große Film Derhillige Born eine Dar=
ſtellung
des Lebens und Arbeitens in den Volmarſteiner Krüppellehr=
anſtalten
, vorgeführt werden. Der Beſuch der Veranſtaltung iſt ſehr zu
empfehlen, zumal der Reinertrag dem neuerbauten hieſigen Krüppellehr=
lingsheim
zugute kommen wird. Der Eintrittspreis beträgt für Er=
wachſene
50 Pfg., ſür Kinder die Hälfte. Alten und bedürftigen Per=
ſonen
kann Ermäßigung gevüährt werden.
G. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Die Invaliden= und Unfallrenten für
Monat Januar 1928 werden ausnahmsweiſe ſchon am Donnerstag, den
29. Dezember 1927, vormittags von 812 Uhr, beim hieſigen Poſtamt
ausgezahlt. Mitausgezahlt wird dabei die einmalige Zuwendung des
Reiches an die Empfänger von Inwaliden=, Alters=, Kranken, Witwen=
und Waiſenventen. Die bürgermeiſteramtliche Beglaubigung der Reu=
tenquittungen
iſt diesmal wieder erforderlich. Am erſten Weihnachts=
feiertag
hatte der Geſangverein Germawia zu einem Theaterabend in
den Schützenhof=Saal eingeladen. Der große neue Saal war bis zum
letzten Platz beſetzt. Zur Aufführung kam der Schwank in drei Akten
Stöpfel, eine Hochſtaplergeſchichte, bei der alle Rolleninhg r ihren
Aufgaben gerecht wurden. Das Stück fand allgemeinen Beifall. Der
aktibe Chor und die Herven Metzner, Dirigent des Vereins, und Kaupt=
lebner
i. R. Würtenberger verſchönerten den Abend dunch Chor= und
Wuſichorträge, die ebenfalls ſehr beifällig gufgenommen wurden.

iun Aeen efid e u d e e eri euf
der Veranſtaltungen. Beſonders zu orwähnen ſind die

C. Ober=Ramſtaßt, 24. Dez. Auszahlung der Militär=
renten
. Die Militärrenten für Monat Januar 1988 werden aus=
nahmsweiſe
ſchon am Mittwoch, den B. Dezember ds. J8., vormittags
von 812 Uhr, beim hieſigen Poſtamt ausgezahlt.
(f.) Roßdorf, 7. Dez. Arbeitsloſenſtatiſtik. Die Zahl der Arbeits=
loſen
iſt in den letzten Tagen erheblich geſtiegen. Gegenwärtig ſtehen 62
Hauptunterſtützungsempfänger in Fürſorge. Holzhauerarbeiten. Die
Zahl der Holzmacher in unſerem Gemeindewald iſt gegen das Vorjahr
ſehr zurückgegangen. Es ſtehen nur 16 Perſonen in Arbeit. Da der
Tarif zu niedrig iſt, haben ſich nur wenig Arbeiter gemeldet. Die
Holzhauer verlangen mit Recht für ihre Arbeit bei Kälte, Schnee und
Unwetter eine beſſere Entlohnung. Auch die Arbeitsloſen weigern ſich
zum Teil, ſir die tarifliche Bezahlung Holz zu machen. Bekämpfung
der Schnakenplage. In einer Bekanntmachung fordert die Bürger=
meiſterei
alle Grundſtuickseigentümer, Mieter und Pächter in der Ge=
meinde
auf, in ihren Kellern durch Ausbrennen oder Ausräuchern die
überwinternden Schnaken zu vermichten. Bei Unterlaſſung erfolgt Be=
ſtrafung
und polizeiliche Durchführung der Maßregeln auf Koſten der
Säumigen. Hierzu wird mit Rückſicht auf das große Intereſſe, das die
Bekämpfung der Schnaken für die Allgemeinheit hat, folgendes aus=
geführt
: Die Kellertemperatur iſt den Schnaken zur Ueberwinterung
am zuträglichſten. Die kühle, feuchte Luft erſchlafft die Lebensgeiſter
der Schnaken, faſt erſtarrt und unbeweglich harren ſie in dem Kellem
aus, bis die Frühlingsſonne ſie zu neuem Leben erweckt. Der Winter
iſt alſo eine beſonders günſtige Zeit, der Schnaken Herr zu werden, denn,
da faſt ohne Ausnahme nur befruchtete Schnakenweibchen übewwintern,
die je ca 200400 Eier im Leibe tragen, töten wir mit einem einzigen
Inſekt Millionen, die uns und vielen Tieren im kommenden Jahr zur
Qual geworden ſären. Gemeinderatsſitzung. Am Mittwoch, den
28. ds. Mts., abends 8,30 Uhr, fidet öffentliche Gemeinderatsſitzung
ſtatt.
W. Klein=Ukmſtadt, 26. Dez. Am Sonntagnachmittag wurde unter
außerordenklich großem Trauergefolge die Gattin des Metzgermeiſters
Werner zu Grabe getragen. Um 5 Uhr fand unter der Mitwirkung
der beiden Schulklaſſen ein liturgiſcher Gottesdienſt ſtatt. Außer drei
hübſchen Weihnachtsgedichten kamen ſechs ſtimmungsvolle Weihnachts=
lieder
zum Vortrag: Stille Nacht, Die Tage ſind verdumkelt
Tochter Zion, Krippenlied. Ehre ſei Gott in der Höhe‟. Ihr
Kinderlein konmnet. Am gleſhen Abend um 8 Uhr hatte der Geſang=
verein
Sängerluſt zu ſeinem Theaterſpiel Das Köhlermädchen vom
Wildbachgrund eingeladen. Zur Einleitung trug der Verein drei gut=
gewählte
Chöre vor. Die bei der Aufführung des rührenden Theater=
ſrückes
Mitzwirkenden entledigten ſich alle ihrer Aufgabe ganz vorzüglich.
X. Dieburg, 27. Dez. Der Geſangverein Sängerluſt hatte zu
ſeiner Weihnachtsberanſtaltung am Abend des zweiten Weih=
nachtsfeiertages
in den Mginzer Hof eingeladen. Zu Beginn des
Abends begrüßte der Vereinsvorſitzende, Herr Cajetan Steinmetz,
die Erſchienenen. Der Vereinschor, unter der umſichtigen Leitung ſeines
Chormeiſters Herrn A. Simmermacher, Darmſtadt, erfreute durch
den klangſchönen Vortrag der Chöve Thalatta vom Henſer und Mein
Lockenköpfchen von Peuſchel ſowie des Volksliedes Heideröslein von
Neumann. Die jüngere Schweſter des Chores, die Inſtrumentalkapelle,
hatte den Abend mit dem Vortrog des Weihnachtstongemäldes von Kodak
eröffnet und ließ ſpäter Linkes Duvertire Frau Luna folgen; ihr
Leiter, Herr Eiſſenbahnoberſekretär H. Holzapfel, wird zufolge Ver=
ſetzung
wohl nicht mehr lange ſich der Sängerkurſt widmen können.
Auch der Humor umd die drangtiſche Muuſe fehlten nicht. Die Mitglie=
der
des Vereins, die Damen Kern, Braun, Ihrig, und die Hernen Spieß, ſtalteten die Schulbinder ihre Abenduntenhaltung wie alljährlich i
Vogel, Grimm, Weißbecher, Rödler, Spieß, vereinigten ſich zur Auf=
führung
des dreiaktigen Schwanks Die Ehefrau wider Willen von
Siegfrieb Philippi. Mit der Aufführung erwarb ſich der Verein den
Dank aller Beſucher, die aus dem Lachen micht hermuskamnen und ihre
Befriedigung dem verdienten Mitwirkenden gern durch kebhaften Beifall
zum Ausdruck brachten.

1. Erhach i. ODp., N. D. Gemeinderatsſitung
Ausſtandsvegiſter des Kreiskrankenhauſes Erbach wird dem Gewirt
zum Vollzug vorgelegt. Ein Poſten Buchenſtammholz (zima 353.
wird der Firma Valentin Volk in Reſichelsheim i. Odw. zum Proiße
35,80 RM. für 3. Klaſſe, 43.20 RM. für 4. Klaſſe, 51,60 RM. firn
und 55 RM. für 6. Hl. überlaſſen. Eine längere Ausſprach=
über
die Aufwertung der früheren Schulden des Elektrizitätswerl.,

bach bei der Bezirksſparkaſſe Erbach ſtatt. Eine Anzahl früherer S4
uukunden wurde im Jahre 1920 zuſammengelegt und in einem S‟
ſchein als Neuanleihe bezeichnet. Für Neuanleihen käme nach den v=
lichen
Beſtimmumgen eine Aufwertung nicht in Frage. Die Bezirmt
kaſſe Erbach ſteht jedoch auf dem Standpunkt, daß es ſich nicht u
ſolche handelt, ſondern um Altanleihen, die nur zur Veweinfachm
Geſchäftsverkehrs in eine Urkunde vereinigt wurden. Schließtin,
ſchließt man, ein furiſtiſches Gutachten über die Rechtslage einzun
Die Herren Peter Heckmann und Johann Stetter=Erbach habcz.
als Ortsbürger angemeldet. Dem Antrag euf Aufnahme als ſolchch,
entſprochen. Die Glektrizitätswerksdeputation berichtet über dien!
handlungen wegen der Beſtellung eines Stellvertreters für den ennt
ten Betriebsleiter Herrn Sommer. Die Deputation hat bereits wit 1.
Ing. Köbele=Darmſtadt, zurzeit bei der Heag, abgeſchloſſen. Her=
iſt
als Vertveter des Betriebsleiters auf 12 Monate angenommenn
Gemeinderat erklärt ſich mit den Beſchlüſſen der Elektrizſtätswerm=
tation
einverſtanden. Der Voranſchlag des Städtiſchen Elektrmz
werkes für das Rechnungsjahr 1937 wird in Einnahme und Ausgantz
225 585,05 RM. genehmigt. Hier wurde allgemein das verhältmisſt
zu große Warenlager kritiſiert, das bei den erreichten Umſätzenr
Nentabilität illuforiſch mache. Der Bürgermeiſter macht daborm=
teilung
, daß es gelungen ſei, die Wanderausſtellung der Landestu
rungsanſtalt für Heſſen für die Tage vom 816. Mai kommendeng!
rens zu gewinnen. Eventuell kann dieſelbe noch einige Tage verhr=
werden
. Im Rahmen der Ausſtellung ſollen u. a. Vorträge, wuhh
mit Lichtbildern, abgehalten werden. Die Organiſation der Ausfil
iſt Sache der L.VA. Die der Gemeinde entſtehenden Koſten werdch,
die Stadtkaſſe übernommen. Die Odenwaldkraftwagen=Verkehreng
iſt an die Stadt wegen Bewilligung eines Beitrags für den ium
entſtandenen Fehlbetrag herangetweten. Die Stadt Heppenheim=
einige
kleinere Gemeinden haben einen ſolchen bereitt zugeſagt. 9
der Heſſiſche Staat hat ſich mit einem Zuſchuß beteiligt. Der Gem.)
rat beſchließt, ſich dem Vorgehen der Stadt Heppenheim und da.
deren Gemeinden anzuſchließen. Die ſür Kleinrentner, Sozialund
Erwerbsloſe uſw. vorgeſehenen Winterbeihilfen werden entſprechem
Anordnungen der vorgeſetzten Inſtanzen bewilligt. Darüber 15
ſoll aus ſtädtiſchen Mitteln einer Anzahl alleinſtehender Frauenz9
eine kleine Weihnachtsgabe gegeben werden. Allgewein wird bebr
daß durch das verſpätete Eintreffen der Verfügung die Auszahlmonn
mehr vor den Feſtagen erfolgen konnte. Die Obſtvewwertungsve
ſenſchaft für den Kreis Erbach ließ dieſer Tage einen erheblichen!
Wirtſchafts= ud Tafelobſt unentgeltlich an hieſige bebürſtige Einntu
verteilen.

be: Erkältungsanzeichen
rheumatischen Schmerzen!

Haingrund, 2. Dez. Der Kleinkaliberſporwerein dahier begeht
am Sonntag, den 1. Januar 1938, abends 8 Uhr, bei Frau Matthes,
ſeine Weihnachtsfeier mit Konzert und Chriſtbaumverloſung. Die be=
nachbarten
Schützenvereine ſind hierzu eingeladen.
Bd. Heubach, N. Dez. Gemeinderatsſitzung. Bezüiglich
der Hundeſteuer ſoll es bei den feitherigen Sätzen verbleiben. Auf das
Geſuch des Lehrers Büchler um Beſchaffung eines Ofens wurde beſchloſ=
ſen
, die Angelegenheit der WohnungAommiſſion zwecks Feſtſtellung des
Bedürfniſſes zu überweiſen. Der von der Heag empfohlene Grund=
preistvarif
für die Straßenbeleuchtung ſoll auf ein Jahr zu Anwendung
kommen. Das Röllerholz wurde der Firma Gebr. Weigel imn Höchſt
i. Odw. zu dem von ihr abgegebenen Gebot übertragen. Beſoldung
der Gemeindebeamten. Die ſchlechte finanzielle Lage der Gemeinde eu=
laubt
es nicht, den Gemeidebeampen einen Vorſchiß, wie er ſeitens des
Staates ſeinen Beamten bewilligt wird, zu zahlen.
L. Michelſtadt, 27. Dez. Weihnachtsfeier. Für die Teilneh=
mer
an der Kinderfpeiſung fand eine vom der Stadtverwaltung aus=
gehende
Weihnachtsfeier, in der Stadtſchule ſtatt. Einen geräumigen

Schulſaal zierten zwei mächtige, imn herrlichem Schmuck gebleidete Chriſt=
bäume
, derem Lichterglanz auf eine mit dem Geſang Ihr Kinderlein
kommet uſw. und unter Fühwmg der die Kinderſpeiſung leitenden
Schweſter Grünewald einziehende Kinderſchar fiel. Die Kleinen began=
nen
nu ihve Verslein vorzutragem, und ihre Liedlein zu ſingen, wäh=
vend
Knecht Nupprecht gute Ermahnumgen gab und Nüſſe, Aepfel und
dergleichen verteilte. Bürgermeiſter Ritzel richtete alsdann an die Kin=
der
kurze Worte. Anſchließend ſammeltem ſich die Kleinem um die reich=
bedeckten
Gabentiſche, um nach Aufrufung ihnes Namens die für ſie
beſtimmten Gaben entgegenzunehmen, welche in Kleidumgsſtüchken und
Lebensmitteln beſtanden. Nach der Feier hielt ein gemeinſamer Kaffee
mit Kuchen die Kinder noch einige Zeit in fröhlichſter Weihnachtsſtim=
mung
beifammen.
I. Michelſtadt, N. Dez. Weihnachtsbeſcherung im Krie=
gerverein
. Der Kriegerverein ließ es ſich nicht nehmen, für ſeine
Angehörigen bzw. deren Küder eine wohlgelungene Weihnachtsfeier zu
veranſtalten. Der erſte Vorſitzende, Herr Studienrat Bert, wurde der
Bedeutung des Tages in eimer kleinen Anſprache gerecht und begrüßte
hierbei als Vertreter der Stadtverwaltung Herrn Beigeordneten Künzel.
Der Gabentiſch des Kriegervereins war reich beſetzt und die Feier ſelbſt
verlief ſehr gelungen. Winterbeihilfe. Der Heſſiſche Landtag
hat in ſeiner letzten Sitzung die Bewilligung einer Winterbeihilfe für
Sozialrentner, Kleinrentner, Erwerbsloſe und Angehörige der Kriſen=
fürſorge
beſchloſſen. Die Staatshilfe kann nach einem miniſteriellen
Ausſchreiben jedoch nur für leiſtungsſchwache Gemeinden im Frage konn
men. Der Kreisausfchuß des Kreiſes Erbach beſchäftigte ſich in ſeiner
Sitzung vom 22. Dezember mit der Durchfüihrung der Maßnahmen im
Kreiſe Erbach. Die erforderlichen Mittel wurden zu Laſten des Kreis=
voranſchlags
der Bezirksfürſorgeſtelle ſowie dem Arbeitsnachweisamt zur
Verfütgung geſtellt. Aus Mangel an Mitteln glaubt der Kreis eine erſte
Natenzahlung nicht mehr vor Weihnachten durchführen zu können. Nach
einer in Michelſtadt erſchienenen Bekanntmachung leiſtete die Stadt
Michelſtadt jedoch eine Abſchlagszahlung.
b. Erbach i. Odw., 27. Dez. In Erbach altbekannte Gäſte weilten
während der Feiertage bei unſerem Verein für Naſenſport 1919. Eine
Sondermannſchaft der A=Klaſſe des Sportvereins Eintracht Frankſurt
a. M. hatte ſich zu einem Freundſchaftsſpiel hier eingefunden, das am
1. Feiertag nachmittag ſtattfand. Erbach, das noch nach der Halbzeit
i Führung lag, mußte das Spiel an Frankfurt abgeben, das mit 6:5
knapp gewinnen konnte. Mehr Glück hatten unſere einheimiſchen Spie=
ler
bei dem am 2. Feiertag ausgetragenen Rückſpiel mit der gleichem
Mannſchaft. Reſultat des Spiels 4:3 für Erbach. Wohlgelungen war
die vorzüglich vorbereitete Weihnachtsfeier des Militär= und Veteranen=
vereins
Erbach. Der geräumige Saal des Schützenhof war übewvoll
und Viele mußten, da ſie keinen Platz mehr erhalten konnten, umkehren.
Neben gemeinſam geſungenen Liedern wechſelte, das Programm mit
muſikaliſchen Darbietungen und Theateraufführungen. Beſonders letztere
ernteten ungeteilten Beifall des Publikums. Die beiden Stücke Heil
Deutſchland, unſer Vaterland Märchenſpiel mit Geſang und Reigen)
und Friderieus und der Müller von Sansſouci (hiſtoriſches Genrebild)
waren mit viel Luſt und Liebe einſtudiert und gelangen glänzend. Die
Mitglieder Friedrich Dingeldein 1. und Wilhelm Unger wurden durch
den Bezirksvorſitzenden Herrn Roſewick=Erbach, mit dem Haſſia= Ehren=
zeichen
für 50jährige Mitgliedſchaft geehrt. Am Schluß der Veranſtal=
tung
fand Chriſtbaum= und Tomboloverloſung ſtatt. Die Gegenſtände
hierfür waven von den Mitgliedern zur Verfügung geſtellt.
Hirſchhorn, 27. Dez. Wafſerſtand des Neckars am
26. Dezember 1,88 Meter, am 2. Desember 1.,58 Meter.

* Breitenbrunn, 27. Dez. Hier wurde der im 78. Lebensjahrm
ſtorbene Landwirt Geopg Philipp Müller I., der zweitälteſte 20
bürger uuſerer Gemeinde, unter zahlreicher Beteiligung zu Graue
tragen. Seit einigen Wochen herrſchen dahier umter den füunge
Kindern die Waſſerblattern. Da die Schweine imnmner noch niebrauf
Preiſe ſtehen, werden die Privatfchlachtungen fortgeſctzt,
X Ober=Kainsbach, 27. Dez. Am zweiten Weihnachtsabend:
Wirtſchaft von Herrn Heinrich Hörr. Der Saal war bis auf den
Platz beſetzt. Herr Lehrer Dauernheim eröffnete die Feier mit 17
Anſprache. Siebenjährige Kinder trugen Gedichte vor, dam wurden
ſchiedene Szenen aufgeführt, wobei Frau Holle in der Schneemühu
ſonders gefiel.
A. Ellenbach, 26. Dez. Weihnachtsfeier in der Sch
Die geſtern abend durch die hieſige Schule veranſtaltete Weihnachlt
war von hieſigen und auswärtigen Gäſten gut beſucht. Zuächſt gelin
das Weihnachtsſtück Aſchenbrödels Weihnachten zur Aufführung. 1*
ſowohl, als in dem nächſten Stück Was Hannele in der Chriffie
träumt, dargeſtellt in ſechs Bildern, zeigte es ſich, daß Herr Vy
Sattler und Fra keine Mühe und Arbeit beim Einſtudieren der Mill
geſcheut hatten. Beſonders ſchön gelang der Reigen der allerkleff
und allerliebſten Elfchen! Eine Tellerſammlung ergab den Betngortf
ungefähr 70 RM.
A. Schlierhach, 26. Dez. Weihnachtsbeſcherung in
Kiuche. Am Beſcherobend fand in der hieſigen Muhe, ein Gatzel
dienſt ſtatt, der in erſter Linie als Beſcherabend der Kinder gedacht iin
Im hellen Scheine des neu eingericteten elektriſchem Lichtes enſtran
das Innere der Kirche. Der Grundton der Weihnachtsbotzſchaft =
ich
verkümde euch große Freude zog ſich auch durch das Weihnachtzenf
Vom Lebensträutlein, aufgeführt von Schilern umd Schülerinnenne
erſten Klaſſe der hieſigen Schule. Am Schluſſe des Gottesdienſtes in
den die Kinder ſämtlich mit Buweſchenkeln. Bücher oder Büc=f
beſchenkt.
j. Von der Bergſtraße, 27. Dez. Bei der an den Weihnachtsfeierr
durch den Geflügelzuchtverein Weinheim 1896 in der Weinheimer 85
turnhalle unter Beteiligung der bedeurtendſtem ſüddeutſchen Züchtet
gehaltenen Geflügelzuchtausſtellung waren 600 Slück i
geflügel gur Schau geſtellt, darunter 20 Brieftauben. Von den
ligten heſſiſchen, Züchtern wurden für Höchſtleiſtunge
folgenden mit hohen Auszeichmngen bedacht: E3 erhielten den Pre=
Süddeutſchen Tierbörſe Hofmann=Reichelsheim i. O. für ec
heitsbrieftauben), je einen Bundes=Ehrenpreis die Aüchter Peter Eſek
Hähnlein (für wveiße Whandottes) und Ludwig Schork=Rimbachdl.
(für ſchwarze Italiener); den Preis der Leipziger Gefügellörſi!l
hielt Konrad May II.=Hähnlein (für gelbe Italiener). Den Ehrew)
von Hof und Garten erhielt Karl OZwald=Worms (für ſchdd
Indianer=Tauben). Insgeſamt wurden 60 Ehrenpreiſe md für 800 4
Geldpreiſe durch den veranſtaltenden Verein gemäß Vorſchlag des !
gerichtes ausgegeben.
4y. Bensheim, 26. Dez. Aus dem Kreisausſchuß /
Kreiſes Bensheim. In ſeiner letztem Sitzung hatte ſoi
Kreisausſchuß des Kreiſes Bensheim mit dem Antuag des BE
meiſters der Stadt Bensheim zu befaſſen, der auf Dienſtentlaſſurn
ſtädtiſchen Vollziehungsbeamten Jakob Schmitt 1. lautete. Da 1
hier um eine im Verwaltungsſtreitverfahren zu erledigende Sachnyl
delte, konnte der Kreisausſchuß lediglich in einer Beſetzung va.
ſammen fünf Mitgliedern entſcheiden. Den Vorſitz führte Kreizdich
Reinhart, Beiſitzer waren die Ausſchußmitglieder Kärcher, Ofenloos
und Metzner. Die Stadt Bensheim wird durch Beigeordneten Wel
vertreten. Bürgermeiſter Dr. Angermeier und Stadtv. Roß mun
den Verhandlungen ebenfalls bei. Der Vorſitzende bringt zunäch4
formulierten Antrag des Bürgermeiſters der Stadt Bensheim zur.
lefung, worin um die formgemäße Herbeiführung einer auf die 20
entlaſſung des Schmitt lautenden Entſcheidung nachgeſucht wird.
Antrag wird begründet mit von dem Schmitt in den Jahren 1994*
begangenen ſchweren Dienſtvergehen, hier ſchwerer Amtsunterſchll 2
(Art. 352 Str. GB.) in Höhe von etwa 3000 RM., wovon 500 Mala4
der zurückerſtattet ſind. Unter dem 23. Juni 1927 war Schmit1
Kreisamt Bensheim einſtweilig vom Dienſt und Gehalt ſuspendiers?
den. Am 31. Oktober 77 wurde Schmitt vom Bezirksſchöffenn
Darmſtadt wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung zu einem Jahre G8
nis verurteilt und ihm auf die Dauer von 5 Jahren die Fähiglen
Bekleidung öffentlicher Aemter abgeſprochen. Schmitt hat gegen
Urteil keine Berufung eingelegt; ſomit iſt das Urteil rechtskräſtt.!
worden. Das zur Rechtskraft erwachſene Stvafurteil bildet die E.
lage für die beantragte Dienſtentlaſſung. Schmitt, der auf freien!
befindlich, zu der Verhandlung geladen war, gibt die Vereinnahr 2
der fehlenden Summe zu, ebenſo auch ihre Nichwerbuchung, beis
jedoch, das Geld etwa für private Zwecke verwandt zu haben. leſ
Abhandengekommenſein ergeht er ſich in dunklen Andeutungen.
jedoch ſeine Behauptungen irgendwie durch Beweiſe unterſtützen 72
nen. Von dem Ausſchußmitglied Ofenloch aufgefordert, ſeine
Ausſagen und verdächtigenden Andeutungen näher zu konkre
bleibt Schmitt eine Aufhellung des Sachverhaltes faſt völlig ſahh.
Seine Art, ſich zu verteidigen, iſt ſelbſt von inneven Widerſprüchr.5n
frei. Er ſeinerſeits beantragt die Verleſung von Protokollen übe
Vernehmung von Stadtkaſſebeamten, Protokolle, von deren Jnhe
eine Entlaſtung ſeiner Perſon in Ausſicht ſtellt. Von dem Vorſic
wird demgegenüber auf die Zweckloſigkeit, Vorerhebungen eines
rochtskräftiges Urteil abgeſchloſſenen Verfahrens hier nochmals K
rollen, hingewieſen. Da Schmitt jedoch an ſeinem Antrag feſthalt.
ſich der Ausſchuß zu geheimer Beratung über den geſtellten Antra=
rück
. Der daraufhin verkündete Beſchluß kommt zu einer Ahle
des Schmittſchen Antvages, weil der Ausſchuß der Verleſung von-
tokollen über die Vernehmung Anderer, weil für die Beurteilum
(rechlich feſtgeſtellten) Deliktes des Schmitt ohne Belang, keinen.
beimeſſen kann. Nach nochmaliger Beratung kommt der Ausſchr
ſeinem Urteil, welches, wie beantragt, auf Dienſtentlaſſung, Am2.
luſt, Verluſt des Anſpruchs auf Ruhegehalt und Hinterbliebeneme
gung erkennt. Ebenſo werden die vorläufige Dienſtenthehung 22
Einbehaltung des Gechaltes beſtätigt.

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ſchliezend ſpielte

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[ ][  ][ ]

Mummer 359

Mittwoch, den 28. Dezember 1922

Seite 7

Veihnachten. Durch die
ſoge Stadtverwaltung wurden in dieſem Jahre, wie es auch in faſt
: Städten des Rheinlandes üblich iſt, zu Weihnachten auf dem großen
z) kleinen Markt zwei Tannenbäume mit elektriſcher Beleuchtung er=
mst
. welche überall, beſonders bei den Kindern Anklang fanden. Der
üyerchor der evangeliſchen Gemeinde, ſowie die Feuerwehrkapelle
aen zur Erhöhung der Weihnachtsſtimmung bei. In der evang.
eaoe wurde am Nachmittag des erſten Feiertages ein Krippenſpiel von
üburer und den Herren Seigel und Hondrich geſungenen Partien des
rüstage im Park=botel Halber Mond ſtatt. Der Geflügelzucht=
eom
Heppenheim veranſtaltete über die beiden Feiertage in der ſtädt.
ei gutes Material ſowie tüchtige Züchter verfügt. Mit der Aus=
ſumg
war ein Preisſchießen und eine Verloſung verbunden.
Mittershaufen, 2. Dez. Die Weihnachtsabendunterhaltung des

ſywwirts Adam Höfle ſtatt. Die Geſangsvorträge und theatraliſchen
Ausnahme Vorzügliches geleiſtet, was allerſeits anerkannt wurde.
Viernheim, V. Dez. Der Dirigent des Männergeſangvereins
ſriuheim, gegr. 1846, Herr Rektor Mayr, der über 33 Jahre den
renn als Chormeiſter leitete und weit über die Grenze Heſſens als
hrr einen guten Ruf genießt, legt mit Ende ds J3. mit Rückſicht auf
Ehohes Alter ſein Amt nieder. Als Nachfolger wurde von den
an ern eiumütig der Konzertfänger und Chormeiſter, Herr Guſtin
uxberth, Viernheim, erwählt. Herr Rektor Mayr deſſen Wirken
e außerordentliche Kulturarbeit in der Pflege des deutſchen Liedes und

weutſchen Männergeſangs geweſen iſt, übt für ſeinen Abſchiedsabend
11. Januar 1928 die Oper Freiſchüitz, von Carl Maria von
ſerr, ein.
h:m. Hofheim (Nied), 27. Dez. Weihnachtsveranſkaltun=
Eine kleine ſihlichnte Weihnachtsfeier fand am neuen Kriegerdenk=
Mſtatt, wo ein großer, elektrifey beleuchteter Chriſtbaum aufgeſtellt
Der Verſchönerungsverein und Poſaunenchor ſind die Veranſtalter.
ſaülließend ſpielte der Poſaunenchor an den Straßenecken verſchiedene
näle und Weihnachtslieder. Am 1. Weihnachtsfeſertag hielt der
ſmmrer=Geſangverein im Löwen (Wwe. Laueli) ſeine Weihnachtsfeier
DDer Saal war ſehr gitt be

Gernsheim a. Rh., 27. Dez. Unfälle. Der bei der Firma Gg.
teubächer, Steinmetzgeſchäft dahier, beſchäftigte Arbeiter Karl Rapp
bäich bei Vornahme von Ausſchachtugsarbeiten durch Nachutſchen
si mehrere Zentner ſchweren Steines erhebliche Fuß= und Beinvei=
uim
gen zu. Die Ueberfüihrung des Verletzten in das Stadtkrankenhaus
rſtadt iſt mittlerweile erfolgt. Der im Betriebe der Süddeutſchen
Kerrüben=Aktiengeſellſchaft, Werk Gernsheim, beſchäftigte Arbeiter Jak.
z zog ſich in Ausübung ſeines Berufes eine Burſtverletzung zu.
im ennung. Herr Lehramtsaſſeſſor Dr. Saßmannshauſen
eu laut Verfügung des Landesautes für das Bildungsweſen ab 1. 1.
8u zum überplanmäßigen Studienrat hieſiger Realſchule ernannt.
Weihnachtsfeiern der hieſigen Realſchule und des Reichs=
hes
der Kinderreichen, Ortsgruppe Gernsheim, erfreuten ſich eines
g Beſuches. 67 Waiſenkinder wurden ſeitens hieſiger
mu inde an Weihnachten beſchenkt.
1 Gernsheim, 27. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
4Oezember, vormittags 6 Uhr, 0,58 Meter.

Rheinheſſen.

Mc. Worms, 2. Dez. Wormſer Dom. An den Weihuachts=
rnagen
wurde die im Wormſer Dom neuerbaute Heizung zum erſten
in Betrieb geſetzt. Um die 60 000 Kubikmeter Maum zu erwär=
i iſt im Keller der ſog. Taufkapelle, die zurzeit neben dem Südein=
zuu
wieder erbaut wird, eime Gruppe von vier großen Keſſeln aufge=
(t1 durch die die nötige heiße Luft erzeugt wird. Im Dome ſelbſt iſt
al zu ſehen als zwei kleine Oeffnungen zum Ausſaugem der kalten
tnund eine einzige Oeffnung, durch welche die warme Luft eintritt.
ünde. Im Hauſe Renzſtraße 13 iſt durch einen Dachſtuhlbrand eine
uo ardenwohnung ganz ausgebraunt, wvodurch größerer Schaden für
uslbeſitzer und Mieter entſtanden iſt. Die Entſtehungsurfahe iſt noch
4n feſtgeſtellt. Nach zweiſtündiger Tätigkeit konnte die Feuerwehr wie=
Abrücken. Im Hauſe Schloſſergaſſe 28 iſt ein Kaminbrand durch die
taswache nach kurzer Zeit gelöſcht worden, ohne daß weiterer Schaden
ſtand.
1 Nieder=Ingelheim, N. Dez. In der letzten Gemeinderatsſitzung
dden mehrere Bebauungspläne und neue Straßen feſtgelegt. Unter
ſengem ſoll die Obere Schulſtraße zur Entlaſtung der Binger Straße
pur Bahnhofsſtraße durchgeführt werden. Der Verbreiterung der
tuengießerſtraße vor der Konſervenfabvik wurde zugeſtimmt. Der
tz zur Aufſtellung eines Karuſſells für die Kirchweihe 1928 wurde
nine Pacht von Mark 300 an Philipp Schneider Wwe., Biſchofs=
) der Platz für eine Schießbude dem Georg Guthier in Mainz für
7100 überlaſſen. Dem Karnevalſpar=Verein Wäſchbächer, der
piles Jahr einen Karnevalszug veranſtalten will, bewilligte der Ge=
mmrerat
einen Zuſchuß von Mk. 150. Dagegen wurde das Geſuch des
ſesms um Erlaſſung der Vergnügungsſteuer für Tandzbeluſtigungen
ellehnt. Die Zimmerarbeiten für den Umbau des Rathausturmes
ſeürnem Uhrtürmchen werden der Fa. Fritz Stputh, die erforderlichen
hio eckerarbeiten der Joh. Ph. Malchus zum Preiſe ihrer Angeboten
Enragen. Dem Verein für Reichskurzſchrift wird auf ſein Geſuch
e chulraum für ſeine Uebungsſtunden gegen die auch für die anderen
ſeune feſtgeſetzte Miete zur Verfügung geſtellt. Zur Erzielung eines
Uhrnäßigen Druckes in den Gasleitungen der Belzer= und Böhlſtraße
gin Regler in die Leitung der Heidesheimer Kreisſtraße vor der
mmäindung der Böhlſtraße eingebaut werden. Auf das Ausſchreiben
SStelle einer Kindergärtnerin waren verſchiedene Angebote einge=
fax
. Der Gemeinderat beſchloß, eine Kommiſſion einzuſetzen, die die
bambungsſchreiben prüfen und die Wahl vornehmen ſolle. Für das
ſienrheim der Gemeinden Ober= und Nieder=Ingelheim im Ingelheimer
C) iſt vom Heſſiſchen Miniſterium ein Zuſchuß bewilligt worden.
fa ſoll für Anſchaffung von Betten Verwendung finden. Im Alter
d71 Jahren iſt einer der wenigen noch lebenden Veteranen unſerer
hfinde aus 1870/71, Herr Friedrich Möſer, plötzlich verſtorben. Vor
teum hatte er mit ſeiner noch lebenden Ehefrau das Feſt der goldenen
grit begehen können. Die evangeliſche Kirchengemeinde hat zur
klufſtung der beiden in der Gemeinde wirkenden Diakoniſſinnen eine
Fäukraft beſtellt.
I. . Ober=Ingelheim, 2. Dez. Der Gemeinderat hat der Theater=
temde
Ingelheim, die mit dem Rhein=Mainiſchen Wandertheater in
(hrndung ſteht, einen Zuſchuß von 20 Mark für jede Vorſtellung

finden im Jahre ſtatt) zugebilligt. Daran wurde die Bedingung
ſüwft, daß die Hälfte der Vorſtellungen in Ober=InJgelheim abge=
tar
werden muß, während ſie bisher alle in Nieder=Ingelheim ſtatt=
Liüm. Der Schillerplatz ſoll durch Ankauf verſchiedener Gärten er=
test
werden. Im übrigen beſchäftigte ſich der Gemeinderat mit der
tennung neuer Straßen. Es entſtanden eine Fritz=Ebert=Straße, eine

deenburg=, einen Rathenau=, eine Ernſt=Ludwig= und eine Bebelſtraße.
chem der bisherige Beigeordnete, Herr Ph. Gebhard wegen Wegzugs
Eier ſein Amt niedergelegt hat, iſt Neuwahl vorzunehmen. Als Tag
48eigeordnetenwahl wurde Sonntag, 22. Januar 1928, beſtimmt.
5. Stadecken, 27. Dez. Die hieſige Spar= und Darlehnskaſſe hat
wſſen, ſämtlichen Mitgliedern die Geſchäftsanteile von je 50 Mark
uid alle alten Guthaben und Spareinlagen bis zum 21. Dezember
3nuach Umrechwung in Goldmark mit 25 Prozent aufzuwerten. Die
Zzahlung der in Betracht kommenden Beträge erfolgt ſofort.
Oberheſſen.
Büdingen, 27. Dez. Anhänglichkeit eines Raben.
woorigen Winter fing ein hieſiger junger Mam einen lahmen Naben
Brelde, nahm ihn mit nach Hauſe und pflegte ihn geſund. Als der
hlling wiederkehrte, flog Jakob eines Tages durchs Fenſter davon.
nige Woche meldete ſich bei bitterer Kälte der längſt vergeſſene
A arzrock, begehrte und fand Einlaß bei ſeinen frühenen Wohltätern.
uimm in der Stube angelangt, richtete er ſich an ſeinem alten Plätzchen
uälich ein.
h. Friedberg, 26. Dez. In Flammen aufgegangen iſt im Wohn=
arr
Weld das Jagdhaus des Jagdpächters Philippi von hier. Der
kand iſt durch die Heizung entſtanden. Der Schaden ſoll etwa 3000
aR betrag

Verſunkenes Sparta.
Von Julins Geißel, Wiesbaden.
(Nachdruck verboten.)
Das Erinnerungsjahr an die, vor 210 Jahren von König
. Hilger aufgeführt, welchem ein voller Erfolg beſchieden war. Die Friedrich Wilhelm I. zum Corps de cadets in Berlin vereinig=
a
gut geſchulten Kräften geſprochenen und beſonders die von Frl. ten, vordem zerſtreuten Kadettenkompagnien, die der Große Kur=
mwenſpiels
übten auf die Zuhörer einen ſtarken Eindruck aus. Weih= fürſt bereits in Berlin, Kolberg und Magdeburg gründete, darf
h4slieder, welche das Krippenſpiel umrahmten, wurden in ſchöner nicht in das Meer der Vergangenheit gleiten, ohne daß man
ſige durch die Chorſchule zu Gehör gebracht. Wie alljährlich findet dieſes, durch dem unglückſeligen Vertrag von Verſailles verſun=
Weihnachtsveranſtaltung des Sängerquartetts Heppenheim am Neu= kenen Spartas noch einmal gedacht hätte. Eine ſpartaniſche Er=
ziehung
war es fürwahr, die die Zöglinge, zu denen auch der
Schreiber dieſes Aufſatzes zählte, im Kadettenkorps genoſſen.
A.halle eine Ausſtellung. Die Ausſtellung zeigte, daß der Verein über Echtes Preußentum offenbarte ſich in der Einrichtung der Ka=
dettenanſtalten
und echter Preußengeiſt. Ein Blick auf unſeren
eiſernen Hindenburg, dem wie Blücher, den eisgrauen Marſchall
Vorwärts ſein Alter blühet, wie greiſender Wein lehrt, wie
mgerquartetts Mittershauſen fand in dem dichtgefüllten Saale des ſolche Sparta=Ausbildung von früher Jugend an die Gewähr
Füſtihrungen hatten einen vollen Erfolg. Die Mitwirkenden haben einer geſtählten Geſundheit bietet. Hat doch der Reichspräſident,
Eeneralfeldmarſchall von Hindenburg, die Voranſtalt in Wahl=
ſtatt
und die Hauptkadettenanſtalt in Berlin durchlaufen.
Es gab bis nach dem Friedensvertrag von Verſailles 7
preußiſche Voranſtalten, die meiſt in früheren Schlöſſern unter=
gebracht
waren. Nicht alle preußiſchen Provinzen hatten eine
Voranſtalt. Zöglinge aus ſolchen Landesteilen wurden meiſt in
die nächſtgelegene Anſtalt verwieſen. Für Heſſen=Naſſau war dies
Oranienſtein, für die Rheinprovinz Bensberg, für die Provinz
Sachſen Naumburg a. S., für Schleswig=Holſtein Plön, für
Brandenburg Potsdam, für Schleſien Wahlſtatt und für Weſt=
und Oſtpreußen Kulm. Letzteres giug nach dem Friedensvertrag
an Polen verloren und heißt jetzt Chelmno. Die früheren König=
reiche
Bayern und Sachſen beſaßen Vollanſtalten eigener Ka=
dettenkorps
, in München bzw. Dresden. Alle übrigen deutſchen
Länder außer Baden hatten dieſe Einrichtung nicht, und
ſchickten ihre Zöglinge in die preußiſchen Voranſtalten bzw. in
die, inn ehrmaligen Großherzogtun Baden zu Karlsruhe befind=
liche
. In dieſen Vorbereitungsanſtalten, die zwei Kompagniem
mit je etwa 100 Kadetten zählten, durchliefen die Zöglinge die
Klaſſen Sexta bis Obertertia. Daun damen alle Voranſtalts=
zögling
= zur weiteren Ausbildung in die Hauptkadettenanftalt
Berlin, die im Jahre 1878 nach Groß=Lichterfelde bei Berlin ver=
legt
wurde. Dort befonden ſich die Klaſſen Unterſekunda bis
Oberprima mit Realgynaſialunterricht, fowie die Militärklaſſe
Selekta. Die Hauptkadettenanſtalt des Kadettenkorps hatte 2
Batgillone (zu je 5 Kompagnien). Die Kadetten waren in Berlin=
Groß=Lichterfelde mit Seitengewwehr und dem Iufanteriegewehr
(Jägerbüchſe) bewaffnet. In den Vorbereitungsauftalten trugen
nur die zu Unteroffizieren ernannten wenigen Kadetten das
Seitengewehr. Eine Ausbildung mit der Schießwaffe war ledig=
lich
in der Hauptkadettenanſtalt vorgeſehen. Dort nahmen die
Kadetten auch an den großen Paraden auf dem Tempelhofer Feld
teil, und der Vorbeimarſch vor dem Kaiſer, zu meiner Zeit noch
mit angefaßtem Gewehr, was weit ſchwieriger war, als der
ſpäter bei der deutſchen Armee eingeführte Parademarſch mit
Gewehr über, erregte duich beſonderen Schneid ſtets den Bei=
fall
der Heerführer. Das erſte Bataillon der Lichterfelder Ka=
detten
beſaß eine Fahne, die mit den zu den Befreiungskriegen
ausgerückten Kadetten=Primanern bereits bei Arcis=ſur=Aube am
am 20. und 21. März 1814 gegen Napoleon I. im Feuer geſtanden
hatte. Kaiſer Wilhelm I. kannte ſehr wohl dieſe alte Fahne, deren
Fahnentuch vollſtändig heruntergeſchoſſen war und die nur
noch einen nuckten Fahnenſtock darſtellte. Denn er hatte als
junger Prinz von Preußen bei Arcis=ſur=Aube mitgefochten.
Wenn bei der großen Frühjahrsparade im Mai jene ruhmreiche
Fahne beim Parademarſch in Kompagniefronten am greiſen
Kaiſer Wilhelm I. vorbeikam dann legte der alte Recke die weiß=
behandſchuhten
Fincer der Rechten etwas länger, als bei dem
auderen Feldzeichen des Gardekorps an ſeinen Helm, und ſah
der vorbeideftlierenden Fahne lange wach. Als wan an jenem
kalten Märztage des Jahres 1888 den toten Kaiſer hinausfuhr
zur letzten Ruhe im Charlottenburger Mauſoleum, da grüßte ihn
auch die alte Kadettenfahne zum letzten Mde: Vale senex
imperator, wie die Inſchrift am Trauerbogen beim Branden=
burger
Tor in Berlin am Beerdigungstage lautete.
Das 2. Bataillon der Hauptkadettenanſtalt Berlin=Groß=
Lichterfelde beſaß zu meiner Zeit eine nagelneue Fahne, die noch
kein Pulver gerochen hatte. Die erſte Kaiſerin des Deutſchen Rei=
ches
, Auguſta, hatte ſie geſtiftet. Nach der Ausbildung zu Be=
rufsoffizieren
traten die Kadetten, nachdem ſie das Fähnrichs=
examen
beſtanden hatten, entweder als charakteriſierte oder als
wirkliche Fähnriche in das Heer ein ud wurden nach 1½ bzw.
1 Jahr Leutnants. Wer im Fähnrichsexamen Hervorragendes
leiftete und ſich außerdem durch beſonders gute Führung aus=
zeichnete
, kam als Portepcennveroffizier in die Selekta. Nach
einem Jahr wurde er dann ſofort als Leutnant in das Heer ein=
geſtellt
. In der Selekta erfolgte der gleiche militäriſche Fach=
unterricht
, den die Fähuriche auf den Kriegsſchulen erhielten.
Bei den Hoffeftlichkeiten ſtellte das Lichterfelder Kadettenkorps
aus ſeinen adligen Zöglingen die Pagen, die entweder als Hof=
oder
als Leibpagen in kleidſamer blauer bzw. roter Uniformie=
rung
den Fürſtlichkeiten zugeteilt wrrden.
Das klingt nicht gerade ſpartaniſch, denn bei ſolchen Hoffeſt=
lichkeiten
gab es, bevor die Pagen den hohen Herrſchaften die
ſchweren Silberplatten reichten, ein lukulliſches Eſſen an feſtlich
gedeckter Tafel im Schloſſe, wobei der Pagengouverneur präſi=
dierte
. Damit die Kadetten nicht etwa trunken wurden, bekam
jeder Page nur eine halbe Flaſche Wein als Tiſchgetränk. Aber=
ſolche
Feſte, an denen doch nur ein kleiner Teil der etwa 1000
Groß=Lichverfelder Kadetten teilnahm, und die Urlabszeit,
namentlich zu Weihnachten bei den Eltern, das waren doch nur
wenige kulinariſche Lichtrunkte in dem Daſein der jungen Spar=
taner
. Sonſt gab es anſtatt der ſpartaniſchen ſchwarzen
Suppe täglich morgens und abends eine dünne Mehlſuppe
mit einer Schrippe oder einem Stück Brot. Für einen Kadetten=
magen
zum Verhungern zu viel, zum Satteſſen zu wewig. Nur
am Sonntagmorgen wurde Kaffee verabfolgt. Abends reichte
man hier und da Pellkartoffeln, die, in Mehlſuppe eingeſtampft,
den beliebten Pamps ergaben, wozu auch die Frühſemel die=
nen
mußte. Kartoffelpamps und Brotpamps hat ſich Hindenburg
ebenſo ſelbſt zubereitet wie wir nach ihm. In früher Morgen=
ſtunde
, im Sommer um 5 und im Winter um 6 Uhr, rief noch die
alte friderizianiſche Trommel, die der Pförtner=Invalide in
Schloß Bensberg und wahrſcheinlich in ähnlicher Weiſe in den
übrigen Voranſtalten rührte, zum Aufſtehen. Zuvor mußten auf
nüchternem Magen eine Stunde lang die Schularbeiten repetiert
werden, ehe das frugale Mehlſuppenfrühſtück gereicht wurde.
Vollſtändiger Kompagniedienſt, Schulunterricht, Turnen, Bajo=
iettieren
, Fechten und Reiten füllten den Tag aus. Selbſt die
kargen Erholungsſtunden wanen dem gymnaſtiſchen Spiel und
dem Sport geweiht. Im Sommer um 10, im Winter um 9 Uhr
mußte das Bett aufgeſucht werden. Sommer und Winter auf
hartem Lager unter einer dünnen Decke. Frühmorgens, auch in
der Winterkälte, bei bis zur Hälfte entblößtem Oberkörper gründ=
liche
kalte Ab aſchungen. Selbſt im harten Winter ohne Kopf=
bedeckung
und ohne Mantel während der Erholungsſtunden im
Freien, das d anderes mehr waren die Grundregeln der ſpar=
taniſchen
Erzi hung der ehemaligen Kadetten. Wenn auch ſchon
unter der Reg erung Friedrichs des Großen im baufälligen, fin=
teren
Gebäude des Kadettenkorps an der Neuen Friedrichſtraße
in Verlin die harten Strafen des Stockregiments Friedrich Wil=
helms
I. abgeſchafft wurden, wie Schläge mit dem flachen Säbel,
Krummſchließen und Zwangsarbeit, ſo waren doch bis zur Auf=
hebung
des Kadettenkorps nach dem Weltkriege die Strafen recht

empfindlich. Für geringe Vergehen gegen die Dienſtordnung gos
es oft mehrtägigen Arreſt bei Waſſer und Brot. Kleine Nach=
läſſigkeiten
und Uebertretungen wurden mindeſtens mit halb
karrieren beſtraft, ſo hieß die Entziehung der ohnehin ſchmalen
Mittagskoſt. Es gab dann nur einen Teller Suppe und ein
Stück Brot.
Das Gefühl der Verantwortlichkeit wurde dem jungen Kadet=
ten
ſchon beim Eintritt in die Voranſtalt eingeprägt, ebenſo das
Bewußtſein ſoldatiſcher Würde. Der Sextaner wurde von den
Offizieren und Zivillehrern bereits mit Sie angeredet. In
ſtraffer, ausgeprägter Selbſterziehung, losgeriſſen aus dem Rah=
men
der Familie, bildete ſich ſchon in früheſter Jugend Charakter
und Ehrgefühl bei den jungen Spartanern heraus.
Und als der Weltkrieg ausbrach, da wurde dieſe Erziehung
auf den Schlachtfeldern beſiegelt. Im Verhältnis zu den anderen,
aus den Zivilgymnaſien hervorgegangenen Berufsoffizieven iſt
die Zahl der Kadettenoffiziere in den Reihen der Blutopfer des
Krieges beſonders hoch geweſen. Schon in den erſten Monaten
des großen Krieges von 1914 bis 1918 haben viele Kadetten,
kaum als Fähnriche oder Leutnants eingeſtellt, ihr Leben dahin=
gegeben
, ehe noch der erſte Bartflaum auf ihren Wangen ſproßte.
Nun klingt wie die Glocken Venetas die Mär vom verſunke=
nen
Sparta aus der Daſeinstiefe unſerer Tage leiſe mahnend
herauf: der ſtolzen Vergangenheit, der Manneszucht, dem opfer=
mutigen
Leben und ruhmvollen Ende unſerer deutſchen Sparta=
ner
nachzueifern!

Die Turnkreiſe beim Deutſchen Turnfeſt.
Wie bereits gemeldet. haben nach einem am 10. Dezember vorge=
nommenen
vorläufigen Abſchluß 3876 Vereine für 110 954 Turner und

1092 Teilnehmer

Turnerinnen ihre Meldungen für das Deutſche Turnfeſt 1938 in Köln
abgegeben. Dieſe über 100 000 Teilnehmer verteilen ſich auf die einzel=
nen
Turnkreiſe bisher wie folut:
Kreis 1. Nord=Oſten .
Kreis 2 Schleſien . . .
Kreis 3a Pommern . . ..
Kreis 3b Brandenburg . .
Kreis 3e Provinz Sachſen und Anhalt
Kreis 5. Unterweſer und Ems
Kreis 6. Hannover/Braunſchweig
4 434
Kreis 7. Oberweſer
1833
8965
Kreis 8a Weſtfalen und Lippe
18 346
Kreis 8b Rheinland .."
10 788
Kreis 9 Mittelrhein .. ..
4194
Kreis 10 Baden ....
4060
Kreis 11 Schwaben .. . ..."
4153
Kreis 12 Bayern . . . ...
8088
Kreis 13 Thüringen . . . . . .
Kreis 14 Sachfen . . . . . . . . . 2051
20f
Pfalz..........

110B4 Teilnehmer.
Fußball.
V. f. R! DarmſtadtFußballgeſ. Rohrbach b. Heidelberg (Liga) 4:1 (0:1)
Vor zirka 800 Zuſchauern mußte der Tabellenführer der dortigen
Kreisliga eine empfindliche Niederlage einſtechen. Ja, die Niederlage
wirkte um ſo mehr, als man nach dem Spiele erfuhr, daß die Raſen=
ſpieler
jetzt noch 4=Klaſſe repräſentiert. Hatte man doch an Hand eines
alten Terminkalenders die Darmſtädter als Ligaverein betrachtet. Viel=
leicht
glauben es die meiſten heute noch nicht. Nun zum Spiel ſelbſt.
Sofort mit dem Anſtoß ſetzt ſich Rohrbach in der Darmſtädter Spiel=
hälfte
feſt, aber die Hintermannſchaft des V. f. R. weiß jurmer wieder in
der letzten Minute zu klävn. Die Ueberlegenheit dauert ungefähr 20
Minuten; in dieſer Zeit ſtellte der Platzverein mit wuchtigem Schuß das
Halbzeitreſultat her. Die Raſenſpieler können jetzt das Spiel ausge=
glichener
geſtalten, und nur dem guten Hintertrio der Nohrbacher iſt es
zuzuſchreiben, daß vor Halbzeit nicht der Ausgleich fällt. Sofort nach
der Pauſe dreht V. f. R. den Spieß um und ſchnürt ſeinen Gegner voll=
ſtändig
ein. Nach 5 Minuten kann Heiſer durch Bombenſchuß den Ans=
gleich
und bald danach ebenſo ſchön den Führungstreffer erzielen. Rohr=
bach
kommt außer Faſſung, was die Darmſtädter ſich zunutzen machm und
durch Feth und Engel das Endreſultat herſtellen. Mit dem Schlußpfiff
verließen die Raſenſpieler ais verdienter Sieger das Felb. Als Schieds=
richter
fungierte Herr Biem aus dem nahen Heidelberg; mit ſeiner Lei=
tung
konnte man ſehr zufrieden ſein.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 28. Dez. 15.30: Rektor Wehrhan: Tannenbaum=
geſchichten
. O 16.30: Hausorch. O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15:
Vereinsnachrichten. O 18.20: Inhaltsangabe der folg. Oper. O 18.30;
Frankf. Opernhaus: Hänſel und Gretel, Märchenoper in drei
Bildern von Humperdindk. O 21: Halali, Jagd vorbei. Vortrag:
Notzeit, Schützet das Wild. Lönslieder zur Laute.
Stuttgart.
Mittwoch, 28. Dezember, 12.30: Schallplattenkonzert. O 15:
s Gretle von Strümpfelbach erzählt. D 16: Briefmarkenkunde für
die Jugend o 16.15: Konzert des Funkorch. Einl.: Trudel Eipperle.
6 18.15: Wilh. Schabel: Sylveſter= und Neujahrsgebräuche o 18.45:
Karlsruhe: Berufsberater Gurk: Neujahrsgedanken der Eltern für
die Berufswahl ihrer Kinder. 0 19.15: Engliſch. 20: Ouves=
turen
=Abend des Philharm Orcheſters. Leitung: Kapellmeiſter E.
Kurtz, Mozart: Oup. Coſi fan tutte‟. Beethoven: Egmont=Oup.
Weber: Ouv. Der Freiſchütz Schubert: Ouv. zu Roſa=
munde‟
. Goldmark: Im Frühling. Nicolai: Ouv. zu Die
Luſtigen Weiber von Windſor, Anſchl.: Tauſend=und=eine Nacht.
Eine Stunde orientaliſcher Dichtung. Beethoven: Türkiſcher Marſch
aus den Ruinen von Athen. Aus dem Arabiſchen: Beduinen=
lieder
=Reiterangriff. Nach Mekka Einem Mädchen. Auf
eine Katze. Geſchichte des Prinzen Mahmud aus Tauſend=und=eine
Nacht Cherubini: Ouv. Ali Baba. Aus dem Perſiſchen=
Saadi: Der ſparſame König. Der Falter und die Kerze. Die
Sitten der Könige. Hafis: Aus dem Buch des Schenken. O.
Chaijam: Vierzeiler. Weber: Ouv. Abu Haſſan. Aus dem
Japaniſchen: Drei Erzählungen des Alten (deutſch von Paul Ender=
ling
). Aus dem Chineſiſchen: Trink= und Liebeslieder von Li=
tai
=pe Cherubini: Zwiſchenakts eund Ballettmuſik aus Alf
Baba. O 22.45: Nachrichten,

Kapelle E. Rooßz. 12 Darbietungen. O 1905: A. Fallenberg: Die
internationale Beamtenbewegung. O 19.30: Dr med. E. Rothe:
Die Macht der Gewohnheit. 19.55: Staatsſekretär z. D. Prof.
Hirſch: Die moderne Induſtriewirtſchaft. (Die Großunternehmungen
mn der amerikaniſchen Autoherſtellung.) O 20.30: Aus deutſchen
Opern: Lorking: Ouv. Zar und Zimmermann. Händel: Welck
ſchattig Grün war ie erquickender, aus Xerxes. J. Sonnenberg
Alt) Gavotte aus Armnida‟ Gluck: Ach, ich habe ſie ver=
oren
aus Orpheus und Eurndike‟. Nicolai: Ballettmuſik aus
Die luſtigen Weiber von Windſor Flotow: Ouv. Aleſſan=
dro
Stradella. Aus franzöſiſchen Opern: Auber: Quv. Der
chwarze Domino. Saint=Saens: O. Liebel Meinem Haß
ehr zur Seite. aus Samſon und Dalila. Bizet: Fant. aus
Die Verlenfiſcher Saint=Saens: Siehl, mein Herz erſchließet

Hauptſchriftleitwiig. Radolf Maupe
Veranzwoctlich für Poltit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Fenlleten Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Cugen Buhimann
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdieuſt: Andreas Bauer; fünr
Die Gegenwari, Dr. Herbert Rettei ſür den Inſeratentell: Wiliy Kuble: Ornd
und Verlag: C. C. Wittich fämtich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die beutige Nummer hat 12 Seiten.

3609 1306 6824
4066 3 143

[ ][  ][ ]

Reich und Auskand.
Walter Harlan 60 Johre alt.

Dr. Walter Harlan,
der bekannte Schriftſteller, wurde am 25. Dezember
60 Jahre alt. Seine Dramen Jahrmarkt in Puls=
mitz
und Das Nürnbergiſche Ei, ſowie ſeine Ro=
mane
Die Dichterbörſe und Catreins Irrfahrt
haben viel Beachtung gefunden. Er hat auch im
Vorſtand des Verbandes der deutſchen Bühnenſchrift=
ſteller
wertvolles geleiſtet. Ein Sohn des Dichters,
der Schauſpieler Veit Harlan, zählt zu den belieb=
teſten
Mitgliedern des Berliner Staatstheaters.

Die älteſte Glocke Deutſchlands.

In der Nummer 350 veröffentlichten wir ein
Bild der Glocke zu Jggensbach in Bayern, mit der
Bemerkung, daß dies die älteſte Glocke Deutſchlands
fei. Wir werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
dieſe Bezeichnung nicht ſtimmt, vielmehr ſei die
älteſte Glocke Deutſchlands die in Hersfeld (Bez.
Kaſſel). Dieſe Glocke iſt um 1050 umgegoſſen wor=
den
, das Metall ſei noch älter, es entſtawme einer
großen Glocke der Kirche, die 8501038 in Hersfeld
ſtand. Die älteſte Glocke iſt die ſogenannte Lullus=
glocke
, ſo genannt nach dem angelſächſiſchen Glau=
bensboten
und Mitarbeiter des Bowifazius, der 754
bis 786 Erzbiſchof von Mainz war und das Kloſter
Hersfeld geſtiftet hat. Alljährlich einmal, am 16. Ok=
tober
, wird dieſe Glocke zum Lullusfeſt geläutet.

Keine Gefährdung der Aſchaffenburger Main=
Brücke.
Aſchaffenburg. Eine durch die Preſſe ge=
gangene
Notiz, daß die Mainbrücke in Gefahr ſei,
hat im Publikum große Beunruhigung hervorge=
rufen
. Das Stadtbauamt ſah ſich daher zu einer
Ewiderung veranlaßt, in der eingehend dargelegt
wird, daß eine etwaige Beſorgnis bezüglich der
Standfeſtigkeit völlig unbegründet iſt. Lediglich die
gur Sicherung der Pfeiler errichteten Vorfüße wur=
den
im Laufe der Zeit durch Hochwaſſer und Treib=
eis
beſchädigt. Maßnahmen zur Wiederherſtellung
ſind bereits von den zuſtändigen Stellen beſprochen
worden und werden bei geeigneten Waſſerverhält=
niſſen
zur Durchführung gelangen.

Großfeuer im Pfarrhaus.
Ba. Jgſtadt. Am Montag, um 19.12 Uhr,
wurde die Wiesbadener Berufsfeuerwehr von hier
aus alarwiert. Unter der Führung von Brand=
inſpektor
Diel fuhr die mit acht Mann beſetzte Mo=
torſpritze
in ſchnellſtem Tempo nach dem Dorfe
Jgſtadt, das in knapp 20 Minuten erreicht wurde.
Im Pfarrhaus war Großfeuer ausgebrochen. Nähere
Einzelheiten waren noch nicht zu ermitteln.

Familientragödie in München.

München. In dem Münchener Vorort Ober=
menzing
wurden am Weihnachtsſonntag in ihrer
Villa die 48jährige Gattin des ehemaligen Rechtsan=
walts
und Syndikus Franz Geiß und ihre beiden
22= und 23jährigen Töchter bewußtlos in den Betten
aufgefunden. Fran Geiß ſtarb bald nach der Ein=
lieferung
in das Krankenhaus. Eine der Töchter iſt
in einem Münchener Krankenhaus ebenfalls geſtor=
ben
; die jüngſte Schweſter befindet ſich in Lebens=
gefahr
. Mutter und Töchter hatten Veronal ge=
nommen
. Ueber die Urſache zu dem Drama wird
bekannt, daß der ehemalige Rechtsanwalt Geiß am
Sonntag vor acht Tagen in München Weihnachtsein=
käufe
machen wollte und in einem Geſchäft unter dem
Verdacht der Banknotenfälſchung verhaftet
wurde, da man in ſeiner Brieftaſche für 2200 Mark
falſche Geldſcheine gefunden hatte. Am Weihnachts=
tagmorgen
fand man Geiß im Unterſuchungsge=
fängnis
in ſeiner Zelle vergiftet vor. Kurz
nachdem die Familie von dem Selbſtmord benachrich=
tigt
worden war, entſchloſſen ſich auch die Frau und
die Töchter, aus dem Leben zu ſcheiden. Inwieweit
der Rechtsanwalt an Geldfälſchungen beteiligt war,
ſteht noch nicht feſt.
Hochwaſſer.

Kaſſel. Infolge des plötzlich eingetretenen
Tauwetters und der damit verbundenen Schnee=
ſchmelze
führen Werra, Fulda, Haune und
Lahn Hochwaſſer. Unterhalb Hedemünden iſt die
Werra infolge Feſtſetzung großer Eismaſſen auf
3½ Meter geſtiegen und hat hier eine Breite von
einem Kilometer erreicht. Die unteren Straßen der
Stadt und viele Häuſer ſtehen unter Waſſer; eine
große Anzahl von Stallungen und Wohnungen
mußte geräumt werden. Die Chauſſee nach Kaſſel iſt
von treibendem Eis bedeckt und unpaſſierbar. Durch
Hochziehen der Wehre gelang es den Waſſermaſſen
Abzug zu verſchaffen, die ſich nun in gewaltigem
Strom talabwärts wälzen, Holzmaſſen, Bäume und
ricſige Eisblöcke wit ſich führend. Infolge des Ab=
laufens
des Waſſers ſtieg die Werra bei Hannoverſch=
Münden in einer Stunde um 1½ Meter, doch be=
ſteht
keine Gefahr für die Stadt. Die Fulda hat bei
Melfungen die Wieſen weit überſchwemmt. Zwei
Kiesſchiffe wurden losgeriſſen und talwärts geführt.
Die Haune iſt, wie aus Hersfeld gemeldet wird,
ebenfalls über die Ufer getreten. Auch die Lahn
iſt im Steigen. Jedoch wird allgemein infolge der
Wiederabkühlung der Temperatur mit einem raſchen
Fallen des Waſſers gerechnet.

Die erſte Eiſenbahner=Ausbildungsſchule in Deutſchland.

Der Lehrſaal für das Signalweſen.
Die erſte Eiſenbahner=Ausbildungsſchule wurde in München in Betrieb genommen. Sie bezweckt
die durchgreifende Ausbildung der mittleren Beamten und ermöglicht den Aufſtieg der im prak=
tiſchen
Dienſt bereits erprobten niederen Beamten in die Stellen der Stationsvorſteher.

Die neue Reichswehruniform.

Kragen und Schlips in der Reichswehr.

Der neue Uniformrock
verzichtet auf den hochgeſchloſſenen Kragen, hat nach engliſch=amerikaniſchem Muſter einen offenen
Halsausſchnitt und geſtattet das Tragen eines feldgrauen Schlipſes in weißem oder feldgrauem
Sporthemdkragen. Unſer Bild zeigt links und rechts den neuen Ausgehanzug mit grauem Hemd,
Sportkragen und Schlips, bzw. mit weißem Hemd und Krogen. In der Mitte iſt der neue
Dienſtanzug mit offenem Halsausſchnitt, welcher guch geſchloſſen werden kann, zu ſehen.

Hier werden Silveſterkarpfen gefiſcht.

Eisfiſchzug auf dem Müggelſee.
Das Netz bringt reiche Beute an den Tag. Die kleinen Fiſche werden wieder ins Waſſer geworfen,
die großen kommen auf die Silveſtertafel.

Raubüberfall auf einen Geldbriefträger.
Berlin. Der aus Königsberg gebürtige zwan=
zigjährige
arbeitsloſe Maurer Ernſt Heidemann
verübte in einem Hausflur der Manſtein=Straße, im
alten Weſten Berlins, auf den 56 Jahre alten Geld=
briefträger
Teichert einen Raubüberfall.
Als der Geldbriefträger ahnungslos den ziemlich
dunklen Hausflur betrat, ſprang Heidemann aus
einer Niſche hervor und verſetzte dem Beamten
mehrere wuchtige Hiebe auf den Hinterkopf. Hilfe=
rufend
brach der Ueberfallene zuſammen. Durch den
Lärm wurde ein Schupobeamter und mehrere Haus=
bewohner
aufmerkſam, und es gelang, den =
ter
zu ergreifen. Bei der erſten Vernehmung
gab er zu, den Ueberfall auf den Geldbriefträger von
langer Hand vorbereitet zu haben. TTeichert
wurde ſchwer verletzt in ein Krankenhaus
übergeführt.
Das Verbrechen im Stadtbahnzug aufgeklärt.
Der Täter verhaftet.
Berlin. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen,
den Mordanſchlag auf die 21 Jahre alte Dora
Perſke im Stadtbah zug raſh aufzuklären. Der
Täter, ein 21jähriger früherer Schloſſer mit Namen
Horſt Kiebſch, iſt verhaftet worden und hat
bereits ein Geſtändnis abgelegt. Es handelt ſich
um Raubmord.

Ueberfall auf einen Geldtransport.
Berlin. Am Morgen des zweiten Weihnachts=
feiertags
wurde auf ein Geldtransportauto
der Leipziger Straßenbahn, das vom Bahnhof
Probſtheida nach Dölitz unterwegs war, auf offener
Straße ein Raubüberfall verübt. Zwei mas=
kierte
Männer, die neben einer Kraftdroſchke ſtan=
den
, verſuchten durch den Zuruf: Bitte Benzin!
das Poſtauto zum Halten zu veranlaſſen. Der Bei=
fahrer
des Poſtautos erkannte jedoch ſofort die Situa=
tion
, zog ſeine Piſtole und gab ſieben Schüſſe ab,
von denen der eine Bandit mehrfach getroffen wurde,
Trotzdem ſtürzte ſich dieſer und ſein Spießgeſelle auf
die beiden Straßenbahnangeſtellten. Es gelang dieſen
jedoch, ſich der Räuber zu erwehren, davonzufahren
und das Leipziger Ueberfallkommando zu alarmieren.
dieſes konnte die beiden Räuber, zwei Leipziger
Chauffeure, die mit ihrer Kraftdroſchke auf einem
fumpfigen Feldwege ſtecken geblieben waren, feſt=
nehmen
.
Schweres Schiffsunglück an der Oſtſeeküſte.
Königsberg. Montag nachmittag ſtieß ein
mit vier Mann beſetzter Motorkutter aus Klein=
Kuhren in der Nähe von Brüſterort bei dichtem
Nebel auf ein Riff und ſank. Drei Mann ſind
ertrunken, der vierte konnte unter Lebensgefahr
gerettet werden und liegt jetzt ſchwer krank darnieder.

4Der Todesflug
der Miß Gratſon=

Es muß leider als nahezu ſicher gelten, daß
tollkühne amerikaniſche Fliegerin Miß Grat=
die
Nichte Wilſons, mit ihren Beglei;
den Verſuch, den Ozean im Flugzeug zu überam
mit dem Leben bezahlen mußte. Sis
am Freitag zum Flug nach Neufundlond
ſtiegen. Ihr Vorrat an Betriebsſtoffen genünſt
eine Flugdauer von 21 Stunden. Sowohl übere
fundland, als auch über dem Ozean herrſchte v.
undurchſichtiger Nebel. Es erſcheint daher dile
nahme nicht unbegründet, daß das Flugzun
offener See niedergehen mußte, wo es hondt
Treibeis vernichtet worden iſt. Die letztenn
dungen der Flieger beſagten, daß ſie ſich in St
rigkeiten befinden, weil der Motor unzu.
läſſig arbeitet. Aber bei der Enml
nahme der Meldung konnte nicht einmal feſte
werden, wo ſich eigentlich der augenblickliche
ort des Flugzeuges befand. Der herrſchende
machte eine Verſtändigung unmöglich. Inzucdu
hat die amerikaniſche Marineleitung mehrere 49
ſtörer an den mutmaßlichen Unglücksort ensu
um dort gründliche Nachforſchungen vorzunnel
Ebenſo hat das Luftfahrtminiſterium das Lr94
Los Angeles, den früheren Zeppelinne
Z. R. 4 in Marſch geſetzt, um mit ſtarken
werfern die Unglückszone abzuſuchen. Es bleim
die geringe Hoffnung, daß das Flugzeug gung
abgelegenen und vom Verkehr nicht beuehl
kleinen Inſel bei Neufundland notlaz
konnte. In dieſem günſtigen Falle wüinzdl
wohl eine Zeitlang dauern, bis eine Nachriol=
den
Geretteten eintreffen würde. Dieſe Haö;
wird aber nur von Wenigen geteilt.
Obwohl der Ozean wieder ein neues Opcu
fordert haben dürfte, läßt der Ruhm eines Linmo
die Amerikanerinnen nicht ſchlafen, und ſchon zol
die Kunde, daß Frau Lili Dillenz, ie
Junkersflieger begleiten wollte, in nächſte:n
einen Flug nach Paris plant.

25 Jahre Büſſing!
Die Automobilwerke H. Büſſing, Akbem
ſchaft, Braunſchweig, kann am Ende dieſes
auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. AB
hören, wird aus dieſem Anlaß am 4. Januau
einfache Feier abgehalten. Dieſes Jubiläum ſ.*
ſo erfreulicher, als Qualitätserzeugniſſe, wie 7
von der Firma gebauten Omnibuſſe und Laſi/
darſtellen, abgeſehen von ihrer Wichtigkeit ſir
deutſche Volkswirtſchaft unſchätzbaren Wert alu
toren unſerer Kulturpropaganda haben. DZul
Induſtvie=Erzeugniſſe, die im In= und Auslau=
ſo
hohem Maße den Ruf allerbeſter Qualitk
nießen, ſind am beſten geeignet, das Vertraum m=
Leiſturngsfähigkeit Deutſchlands wieder zu befefi

Große Unterſchlagungen beim Magiſtritz
Brandenburg.
Berlin. Nach einer Blättermeldung he!
Verhaftung des Magiſtratsinſpektors Stii
in Brandenburg großes Aufſehen erregt. Diait
mittlungen über die Art der Fälſchungem.
die Höhe der unterſchlagenen. Gelder ſchweben zu
Stolte hatte beim Finanzamt in Brandenburgy
Steuerſchuld von 15 000 Mark. Ob er dieſe E*
hinterzogen, oder in anderer Form vergeſſern
ſeine Verpflichtungen dem Reich gegenüber
füllen, ſteht noch nicht feſt. Jedenfalls wunde
verurteilt, 60 000 Mark Strafe zu zahlen, all=
vierfachen
Betrag. Ohne mit der Wimper zu 19
zahlte der Beamte die 60 000 Mark. Dadurch a=
man
ſtutzig. Man ging der Sache nach undd 1
feſt, daß der Magiſtratsbeamte bei einer BEaſ
Berlin ein Guthaben von über 100 000 Mold
ſaß. Die Folge war die Verhaftung des BA.1
und ſein Geſtändnis, außenſtehende Stil=
reſte
erhoben und unterſchlagen zu .
Die Behörde ſelbſt iſt gar nicht auf die Sptz
Veruntreuungen gekommen.
Ein Berliner Geograph ſchwer beſtohlml
In den Weihnachtsfeiertagen iſt in allen 19
teilen Groß=Berlins wieder eine
ſchwerer Einbrüche verübt worden. So Am
noch unbekannte Täter in der Kneſebeckſtrim!
Charlottenburg in die Wohnung des Geoon
Geh.=Rat Prof. Albert Penk, der ſich zurz.
Reiſen befindet, ein und ſtahlen dort für Ri
Mark Schmuckſachen und andere Wertr
unter eine Perlenkette mit 125 Perlen, einen
baren Ring und wertvolles Tafelſilber.
Schweres Automobilunglück in Hollanp
Amſterdam. Auf der Straße von
dam nach dem Haag kam bei der Ortſchaft K
das Auto des Direktionsmitgliedes der Holle!
Kakao= und Schokoladenfabrik vorm. Bensdorg
Dr. van Nierop, in dem ſich außer dem
deſſen Frau und beide Töchter befanden, ins
dern, fuhr in einen neben der Straße
den Kanal und verſchwand ſofort mith.
Inſaſſen im Waſſer. Bei dem Rettungslinl
wurde die jüngſte Tochter lebend geborgel=
konnten
Dr. Nierop, ſeine Ehefrau und dies
Tochter nur als Leichen geborgen werden.
Schneeſturm in England.
London. Auf das wärmere Wetter den
Woche iſt in der Nacht zum Montag und an.7
tag früh heftiger Schneefall gefolgt, der im
Lande von Sturm begleitet war. In einge.
genden nahm der Sturm orkanartigen .
rakter an. Eiſenbahn und andere Verbehr?
wurden in Mitleidenſchaft gezogen.
Ein ſpanifches Dorf in Flammen.
Madrid. Wie aus Orenſe gemeldet Ei=
das
Dorf Caldas Rondin von einer 7
brunſt heimgeſucht worden, durch die 32 90
zerſtört wurden.
Schweres Schiffsunglück im Marmara?
Siebzig Perſonen ertrunken.
Galatha. Im Marmara=Meer ſind av
her noch unaufgeklärter Urſache zwei Dam
zuſammengeſtoßen. Der Dampfer
windſch wurde, ſo ſchwer beſchädigt, 4I
ſank. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſin n
70 Perſonen ertrunken. Die Schur!
iſt im Augenblick noch ungeklärt.

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n. Seibe 1
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[ ][  ][ ]

ſtummer 339

Mitiwoch, den 28. Dez.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
kamnkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
u:: Fa. Schmitt u. Suder, Baugeſchäft. Af. 2. 1., Gl.V. u. Prft.
. Worms: Fa. Hans u. Adolf Zetſchem, Tabakwarengroßhdl.
(onchsperfahren eröffnet. Vergl. T. 13. 1. Bensheim: Landes=
us
enhandlung Jakob Schumacher. K.Verf. aufgehoben. Darm=
/t0.Hdlg. Ludwig Reimann in Ober=Ramſtadt. Af. 7. 1., Gl.V. u.
15.2. 1. Friedberg (Heſſen): Fa. Oberheſſiſche Baſaltwerke Gebr.
Nr. Af. 5. 1., Gl.V. u. Prft. 13. 1. Mainz: Wilhelm Brügge=
wc
; Zigarcrrengeſchäft Vergleichsverfahren eröffnet. Vergl. T. 13. 1.
8iſ ſammenſchluß der Offenbacher Lederwareninduſtrie. Die a.o. G.V.
MSerfabriken Ludwig Krumm A. G. in Offenbach beſchloß eine Fu=
mit
der Firma Gebr. Langhardt in Offenbach a. M. und Firmen=
enorg
in Ludwig Krumm, Vereinigte Lederfabriken A. G. Gebrüder
turrdt. Die Ludwig Krumm A.G. übernimmt die Warenbeſtände
oum Kundenkreis, aber nicht die Krebitoren und Debitoren der Ge=
er
! Langhardt. Das Aktienkapital der Ludwig Krumm 2l. G. bleiht
rundert 1.2 Mill. RM.
Zu ckerfabrik Rheingau A.=G., Worms a. Rh. Die Geſellſchaft be=
ptifür
das Geſchäftsjahr per 31. Auguſt über einen erhöhten Rüben=
mi
und eine größere Rübenverarbeitung, die zu günſtigen Preiſen
wrädet werden konnte. Die Ernte dauerte vom November bis De=
ei
und ging ohne Störungen vonſtatten. Nach 157 678 RM. Ab=
übnungen
verbleibt einſchließlich des Vortrages von 67 026 RM. ein
gpavinn von 242700 RM., aus dem auf das Artienkapital eine
peurde von 7 Prozent

urader Rüben hinter dem des Vorjahres zurück.
Fullthom, Seil= und Kabelwerke A.=G., Frankfurt a. M. Dem
92 wird von unterrichteter Seite beſtätigt, daß das am 31. Dezem=
rhlgurfende
Geſchäftsjahr etwas günſtiger abſchließe, ſo daß der

Hudas Auslandsgeſchäft nicht richtig gepflegt werden kann. Es ſind
elpel die deutſchen Werke, die im Ausland in ſcharfem Wettbewerb
1 rennander liegen und häufig Preiſe abgeben, die verluſtbringend
7M UUm dieſem Uebelſtand abzuhelfen, ſind, wie wir erfahren, Be=
rlunggen
im Gange, das deuuſche Drahtſeilgeſchäft im Ausland zu=
ſlligerzuſchließen
in der Erwartung, daß dies eine Geſundung auf
AlichAuslandsmarkt herbeiführt. Ob dieſe Beſtrebungen Erfolg haben
Ellme, läßt ſich, wie man uns mitteilt, heute noch nicht überblicken.
Fmankfurter Pfandbriefbank, Frankfurt a. M. Die Aufwertungs=
Eſſtu shypotheken bei dieſer Bank betragen nur 0,6 Prozent der feſt=
ſillhauhen
Hypotheken (per 31. Dezember 60,02 Mill. Goldmauk bei
Tſi A-Rill. Goldmark Ceſamtmaſſe), d. h. nur Hypotheken im erwähn=
tiſt
=smozentſatz ſind ſpäter als 1932 fällig. Die noch laufenden Anträge
glſarßl § 26 Aeufwertmgsgeſetz würden das Bild nicht beeinfluſſen.
Kornkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt
Rllumin. Höchſt a. M.: Kfm. Siegfried Kaufmann. K.Verf. aufge=
här
. Frankfurt a. M.: Stukkateur Wilhelm Lehner. Vergleichsver=
filinny
eröffnet. Vergl. T. 19. 1. Frankfurt a. M.: Kfm. Gabriel
Uſüwnitſch. Af. 20. 1., Gl.V. 5. 1., Prſt. 3. 2. Greizhauſen: Kfm.
AA=Vehnhäuſer in Baumbach. Af 31. 12., Gl.V. u. Prft. 12. 1.
Fkyurt a. M.: Kfm. Natan Jgra. K.Verf. aufgehoben. Hadamar:
m vSeinr. Stahl in Frickhofen. Schlußverteilung ſoll erfolgen.
NFknurt a. M.: Fa. Michael Käwpf. Maſchinenfabrik. Vergleichsver=
filſinn
eröffnet. Vergl. T. 11. 1.
dmutſche Vereinsbank A. G., Frankfurt. Das abgelaufene Geſchäfts=
z
het beſonders im Zuſammenhang mit dem geſteigerten Effekten=
UſſmZörſengeſchäft einen günſtigen Verlauf gemommen. Laut B. T.
E// xmau wohl annehmen, daß wieder 5 Prozent Dividende verteilt
geiſ=, da die Geſellſchaft Wert auf eine ſtabile Dividendenpolitik legen
Elite.
2ie Sanierung ber Schuhfobrik Herz A. G., Frankfurk a. M. Die
gymxe Zuſämenlegung des Aktienkapitals wird im Vevhältnis 4:1
cſzſ.5 900 RM. erfolgen Außerdem werden die Vorzugsaktien von
4ſ4)hauf 30 006 RM. zuſammengelegt unter Aufhebung des Vorzugs=
filſmnchts
. Sodann ſoll das Kapital um 875 0000 auf 1,20) Mill. RM.
ſtax; erhöht werden. Von den neuen Aktien werden 375000 RM.
MArtionären im Verhältnis von 5:3 zu pari angebotzen. Die reſt=
k
M.00 000 RM. werden feſt von der der Schuhfabrik Herz A. G. nahe=
ſirdrn
Auguſt Anathan, Leder=A.G Frankfurt a. M., übernommen.
ennn anderweitigen Meldungen wird ein endgültiger Beſchluß über
m G=anierungsmaßnahmen erſt in einer anfangs nächſter Wohe ſtatt=
flänaen
Aufſichtsratsſitzung gefaßt werden.
Burmberger, Leroi u. Co. A.G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft
aS: das Geſ käftsjahr 1926 bei 3 Millionen RM. Aktienkapital mit
elhir /Werluſt von 983 000 RM. Das Geſchäftsjahr 1925 hat mit einem
EMn Ueberſchuß von rund 7000 RM. abgeſchloſſen. Ueber die not=
Aiſſhigee Sanierung dürften im Januar Vorſchläge vorgelegt werden.
A hlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Bevechnungen
ran in der Zeit vom 11. bis 17. Dezember im Ruhrgebiet an 6 Ar=
hlxtagen
2 416 534 To. Kohle gefördert gegen 2 375 627 To. in der vor=
Iſſrenenden Woche in 5¾ Arbeitstagen. Die Kokserzeugung betrug in
Eſſichſialben Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch Sonn=
tiſtygsarbeitet
) 572328 To. gegen 571 626 To. in der vorhergehenden
Ghel die Preßkohlenförderung ſtellte ſich auf 76 495 To. gegen 67 581
ſäu: 5¾4 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenfördevung betrug
iſſer) Zeit vom 11. bis 17. Dezember 402 756 To. gegen 413 153 To. in
Eſſiwarhergehenden Woche. Die arbeitstägliche Kokserzeugung ſtellte ſich
cMr8t, 761 To. (81 661) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung
shatN 749 To. (11 753) To. Die Zahl der wegen Abſatzmangel einge=
IAmß Feierſchichten ſtellte ſich in der Berichtswoche auf 1295 (avbeitstäg=
MM iet77) gegen 10357 (1801).
Diw Einnahmen am Kapitalverkehrsſteuern im November. Im Mo=
M Mobember gingen an Kapitalverkehrsſteuern insgeſamt 9845 164
mark ein, ſo daß ſich die Gefamteinnahmen vom April bis No=
Rer: 1927 auf 106 004 089 RM. gegen 89 618 786 RM. in der gleichen
res Vorjahres ſtellen. Die Geſellſchaftsſteuer erbrachte
A84 RMM. und in der Zeit vom April bis November 11 018 863
25f 745) NM. Hiervon wurden von Aktiengeſellſchaften und Kom=
wirgefellſchaften
auf Aktien 2817 132 RM., von Geſellſchaften
v.1H. 11111 D5 RM., von bergrechtlichen Gewerkſchaften 49 453
ämark, von anderen Kapitalgeſellſchaften 1253 NM. und von an=
* rwerbsgeſellſchaften 117 236 RMM. vereinnahmt. Die Wert=

½ntark, aus verzinslichen ausländiſchen Schuld= und Nentenver=
ehmtngen
20 C06 RM. und aus ausländiſchen Aktien uſw. 101 686
ſzunark ein. Die Börſenumſatzſteuer ergab 4 22) 259 RM.,
uf vom April bis November 51 273 556 (44 551 734) RM. verbuct
ve: konnten. Die Aufſichtsratsſteuer ergab uoch 9005 RM. bzw.
46 (662 655) RM. vom April bis November.
Zn=utſche Werke A. G., Kiel. Die Anfang 1925 aus der Reorganiſa=
aer
Deutſchen Werke, Berlin, hervorgegangene Geſellſchaft weiſt
ideß s am 30. September 1927 beendere Geſchäftsjahr einen Verluſt
13. 936 RM. aus, durch den der Gewinndortrag aus dem Vorjahre
rI08 097 RM., die wieder auf neue Rechrung vorgetragen werden
geküirzt wird. Die Roheinnahmen weiſen zwar eine Steigerung
149483 690 RM. auf 6 786 022 RM. auf, doch haben ſih auf die Hu=
mithvon
3 556 146 RM. auf 5 823 395 RM. geſteigert; außerdem waren
Ihs Abſchrelbungen von 996 563 (781 852) RM. erforderlich. Das
Awurfene Geſchäftsjahr ſtand, wie die Verwaltung in ihrem Besicht
Züa rt, zunächſt noch ſtark unter dem Einfluß der Nachwirkungen, die
au s der unzureichenden Beſchhäftigung der vom Schiffbau abhängigen
Tece in der vorangegangenen Zeit für die Geſellſchaft ergeben habe.
allmählich ſei eine Beſſerung der Geſchäfte dieſer Betriebe einge=
2n. Die Schiffsneubauten im Verein mit den ausgeführten Repara=
in
hätten es ermöglicht, die Belegſchaft allmählich wieder zu ver=
hett
. Durch Handelsneubauten ſei für eine längere Zeit die not=
Diune Beſchäfrigung der Werft ſichergeſtellt, dies habe jedoch ifolge
Hallgemein ſchle’lten Arbeitslage im Schiffbau nur zu wenig befrie=
ind
en Preiſen führen können.
Meia’lnotierungen.

un Walzen
Butrren 70,25

A075.

Die amtlichen Preisfeſtſetzuugen im Metallterminhandel vom
27. Dezember 1927 ſtellen ſich für Kupfer: Januar 123½ (124¼),
Februar 123¾4 (124½), März und April 124 (124½), Mai 124½
(124½), Juni und Juli 124½ (124¾), Auguſt und September 124½
(124¾), Oktober 124½ (125), November 19484 (125), Dezember 123½
(124½). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 44¾ (45½), Febr.
45 (45½), März 45 (45½), April 45¾ (45¾), Mai und Juni 45½
(46), Juli 45½ (45¾), Auguſt 45¾ (46), September 45½ (4534), Oktober
45¾ (46), November und Dezember 45¾ (46). Tendenz: ſtill. Für
Zink: Januar 53 (53), Februar und März 52½ (53), April, Mai
und Juni 52 (5234), Juli und Auguſt 52 (52½), September, Oktober
und November 51¾ (52½), Dezember 53½ (54). Tendenz: ruhig.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurter Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Dezember.
Auch nach den Feiertagen blieb die Stimmung an der Bövſe zuver=
ſühtlich
und freundlich. Weiterhin wurde in Börſenkreiſen die Hoffnung
ausgeſprochen, daß zu Beginn des neuen Jahres eine merkliche Erleich=
terung
am Geldmarkt eintreten werde. Das Geſchäft blieb jedoch nach
wie vor ziemlich klein, da einerſeits das private Publikum iunner noch
am Markte faſt vollkommen fehlte, andererſeits auch von der Speku=
lation
im Zuſammenhang wit dem morgigen Ultimo eine gewiſſe Zu=
rückhaltung
geübt wurde. Die Terminengagements ſollen diesmal weſent=
lich
größer ſein, deshalb war am Geldmarkt Termingeld weiter ſehr
knapp und geſucht und nur bei Tagesgeld eine gewiſſe Entſpannung zu
erkennen. Dann rechnet man zum Jahresultimo auch mit einer ſtarken
Beamſpruchung der Reichsbank, zumal von kommunaler Seite die Nach=
frage
nach Geld unvermindert anhält. Da aber faſt kein Angebot
herrſchte, genügten einige Käufe der Spekuladion, um überwiegend neue
Kursbeſſerungen von 1 bis 2 Prozent zu erzielen. Man verwies dabei
auf die etwas erhöhte Ruhrkohlenförderung. Montanwerte waren be=
vorzugt
; Gelſenkirchen gewannen 3 Prozent, Harpener und Mannesmann
je 2 Prozent, Phönix und Rheinſtahl je 1½ Prozent und Rheiniſche
Braunkohlen ſogar 4¾ Prozent. Für Banben erhielt ſich weiter einiges
Intereſſe bei Kursbeſſerungen von 1 bis 2½ Prozent, nur Dresdener
Bank auf Realiſationem 1 Prozent abgeſchwächt. J. G. Farben eröff=
neten
bei ebenfalls etwas lebhafteren Umſätzen 1½ Pvozent höher.
Ueberwiegend angeboten waren dagegen die Elektrowerte. Hier ver=
loren
Gesfürel 2 Prozent. A. E. G. 1 Prozent und Siemens u. Halske
3 Prozent. Lahmeyer lagen dagegen 2 Prozenk feſter. Etwas Intereſſe
zeigte ſich außerdem für Zellſtoff Waldhof mit plus 2½ Prozent. Der
Anleihemarkt lag ruhig. Ablöſung waren vernachläſſigt. Im weiteren
Verlaufe wurde die Haltung allgemein ſehr ſtill. Die Kurſe bröckelten
etwas ab, doch konnte ſich ſpäter, ohne daß eine Belebung eingetretem
wäre, wieder eine Erhöhug dunchſetzen. Gefragt blieben Waldhof und
Darmler. Tägliches Geld 5½ Prozent. Am Deviſenwarkt hielt die Mark
ihren hohen Kursſtand. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1812, gegen
Pfund 20,422. London Kabel 4,8825, Paris 124,02, Mailand 92½,
Madrid 29,15.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung freundlich, wenn auch
das Geſchäft keine Belebung erfahren konnte. Die Kurſe blieſen im
allgemeinen etwa behauptet. Weiterhin ſtärkerem Intereſſe begegneten
nuru die Montanweite, die bis 1 Prozent gewannen. Hier regte die
Nachricht an, daß beim Stahlverein vorausſichtlich doch mit einer 6 pro=
zentigen
Diwidende zu rechnen ſei. Demgegenüber waren Elektrowerte
vernachläſſigt und eher angeboten. Auch J. G. Farben lagen 1 Prozent
ſchwärher. Im Verlaufe blieben Montanwerte weiter etwas gefragt.
Anleihen lagen ſtill.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, N. Dezember.
Die Feiertagsſtimmung, die im Vormittagsverkehr noch kein Ge=
fchäft
aufkommen ließ, hielt auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs wei=
ter
an. Der Ordereingang bei den Vanken war verhältnismäßig klein,
auch die Spekulation legte eine gewiſſe Zurüchhaltung an den Tag. Die
Tendenz war im großen und ganzen freundlich. Die Jahresrückblicke
in der Preſſe, die der Hoffnung Ausdruck gaben, daß zu Beginn des
neuen Jahres eine allgemeine Gelderleichterung eintreten werde und
daß man wahrſcheinlich mit ziemlich günſtigem Börſenwetter rechnen
dürfe, übten einen beruhigenden Einfluß auf die geſamte Börſe aus.
Der Geldmarkt allein verſchaffte auch heute noch gewiſſe Sorgen. Tages=
geld
war wieder leichter zu haben (5½71/ Prozent), Monatsgeld lag
jedoch wieder ſteifer (834931 Prozent), Geld über Ultimo 9½ Prozent.
Reportgeld blieb weiter ſtark geſucht, es ſollen bis 10½ Prozent be=
zahlt
worden ſein. Die Kursgeſtaltung zu Veginn war ziemlich feſt,
die Erhöhungen gegen Freitag=Schluß betrugen durchſchnittlich 1 bis
2 Prozenr. Etwas größeres Indereſſe wandte man heute den Montan=
werten
zu, bei denen Gerüchte von eventuellen Dividendenerhöhungen
man nannte bei Gelſenkirchen 8 Prozent, bei Manesmann 10 Pro=
zent
anregten. Banken, beſonders Barmer Bank, mit einer 3 ½pro=
zentigen
Steigerung etwas lebhafter. Eine Spezialbewegung war in
Sarotti zu verzeichnen, in denen auf das gute Wochnachtsgeſchäft etwas
vegere Nachfrage beſtand bei einem um 3½ Prozent geſteigerten Kurſe.
Auch Hugo Schneider auf Meldungen von guter Beſchäftigung faſt
4 Prozent höher. Erwähnenswert waren noch Adſerwerke, Schubert
u. Salzer, Gesfürel, Chade, Glanzſtoff, die 2½5 Prozent anziehen
konnten. Nach den erſten Kurſen ließ das Geſchäft weiter nach, die
Kurſe bröckelten etwas ab, doch ſetzte ſich im weiteren Verlaufe wieder
cine Belebung durch, ſo daß ſich das Niveau wieder um 11 Prozent
beben konnte. Lebhaft gehandelt wurden Siemens und Mannesmann.
die weiter 11½ Prozent gewannen. In den zweitzen Börſenſtunde
tuurde die Haltung uneinheitlich, man handelte faſt nur noch per Medio.
Die Ultimokunſe lagen zum Teil wieder unter Anfang. Schultheiß ver=
loren
2½ Prozent, doch, waren auch wieder einzelne Kursgervinne zu
verzeichnen. Ausländer lagen uneinheitlich, doch überwiegend leicht ge=
beſſert
. Am Pfandbriefmarkt waren bei minimalen Umſätzen nur gering=
fügige
Veränderungen feſtzuſtellen. Liquidationspfandbriefe uneinheit=
lich
. Am Deviſenmarkt herrſchte heute im Zuſammenhang mit der Geld=
beſchaffung
des Ultimos ſtärkeres Apgebot. An der Nachöörſe fanden
Gewinnrealiſationen ſtatt, die ſich hauptſächlih am Montanmarkt in klei=
neren
Kursabſchvächungen auswirkten. Die Grundſtimmung blieb
jedoch unverändert zuverſichtlich, insbeſondere für montaninduſtrielle
Papiere.

Aſchaffenb. Zellſte
Augsb. Nürnb. Maſd
Vamag=Meguin
Berlin el. W.
BerlinKarlsrube‟
Praunkohl.=Briketts. 1480.5

Bremer Vulkan
Fremer Wolle.
Teutſch.=Atlan 1. Tel
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.-Nied. Tel..
Teutſche Erdöl. . .
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke. .. . ."
Tonnersmarckhütte".
Tynamit Robel .."
Clektr. Lieferung . ..
J. G. Farben. ... ..
R. Kriſter... . . . .
Gaggenau Vorz...
Eelſenk. Berg.. ...
G. f. elektr Untern. .
Kalle Maſchinen. ..
San .Maſck. Egeſt.
Sanſa=Dampfſchf. .."

Kelſing lors..
Vien....."
Prag ..
Audapeſt ..
Sofia..
Kolland. . ..
4slo .......
derenhagen.
Stodholm. .
Londen. . . . .."
nos Aires.
New York ..."
Belgien...

23 12.
108.
28.5
RR.
71.5

47.
180.
103.75
72.5
130.25
69.

132.75
75.5
274.5
105.5
35.75
284.
2i2

27. 12.

177. bemoor=Zeient
105. HirſchKupfer.
29. Vööſch Eiſen.
72. lHohenlohe W
72. 1Rahla Borzell
180. Lindes Eisma
148.5 Lingel Schul
180 MLinke u. Hofmat
103. 12. Loeweu
73.125/C. Loren;
Niederlauſitzer Kohle
131.75 Nordd. Gummi
67. 1Trenſtein.
Rathgeber Waggo
Rombacher Hütten.
Roſitzer Zucker.
133.
173.75 MRütgerswerke.
275.25 Sachſenwert
106. Sächſ. Gußſtahl
35.75 Siemens Elas..
Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell.
283 5
Weſtf. C. Langendreer
157.
73.5 WittenerGußſtahl.
anderer Werke.
114.

333 25
147.-
19.375
104.
149
71.
259.75
111 25
162.
131.

83.5
89.625
122.5
123.
151.82
131 25
58.5
51.5
218.

233,25
107.
149.
18.875
1105.
149.
72.
261.5
111.25
162.
133.5
75.
83.
90.
125.75
128.
152.
133.
59 5
53.
218.

Neueſte

Deviſenmarkt.

Produkienberichte.

12. 27. 12 23. 12 27., 12 Geld Brie Gelb / Brie Geld Brie Geld / Brief Ho.519 10.539 10.513 10.532 Italien. 22.05 22.09 2.05 22.09 (59.04 59.16 59.06 59.18 Paris.. 16.45 6.49 H16.44 16.48 12.384 12.404 12.381 12.4014 Schweiz 180.80 80.96 30.725 80.885 73 13/ 13.27 73.10 73 241 Spanien. 70.03, 70 1 69.98/ 70.12 4.022/ 3.028 3.022/ 3.C26 Tanzig 81.60/ 81.76 81.571 81.73 169.03 169.37 168 91 169.25 Japan. 1 938 1.94. 1.938/ 1.942 Hit.26t11.48 111.19111.41 Rio de Janeiro. o.505 ſo.507 J.5055 0.5075 W2.15112.37 112.07 112.29 Jugoſlavien .. 7.37. 1.389 1.373/ 7.387 Hr2.s2 113 14 12.86 13.0g Portugal .. 20.6 20.64 20.58 20.62 120.108 20.448 20.397 20.43: Athen". 5.664 5.676 5.634/ 5.676 1.:86/ 1.790 1.785 1.78 onſtantinopel. 2.163 2 172 2 1661 2.170 e.1780 4.187 4 17704 1850 Kanada. . . . . . . . 4. 174 4. 182 4.171/ 4.179 58.47 58.59 58.44 56.56 Urugugy. . . . 4.326 4.334 4.326/ 4.334

Frankfurter Produktenmarkt vom 27. Dezember. Bei kleinem Bön=
ſenbeſuch
iſt der Umſatz gering. Die Geſamtſtimmung iſt infolge der
billigeren Auslandsofferten etwas ſchwächer, ohne jedoch die amtlichen
Notierungen zu beeinfluſſen. Weizen T 2525,25, II B,75, III 22,25
bis 22,75, Roggen 2, Sommergerſte 2728, Hafer inl. 22,7524, Mais
21,2521,50, Weizenmehl 37,2537,75, Roggenmehl 34,7535,75, Wei=
zenkleie
13,8514, Roggenkleie 15,2515.50.
Verliner Produktenbericht vom 27. Dezember. Das Fehlen auslän=
diſiher
Preisberichte beſchränkte heute nach der längeren Feiertagsunten=
brechung
im Berlimer Produktengeſchäft die Umſatztätigkeit für Weizen
ſehr. Im Lieferungshandel konnte nur Mainotiz feſtgeſetzt werden,
Das Niveau bliob allgemein etwa 1 Mark niedriger. Noggen hatte per
Dezember große Frage und damit feſtere Tendenz. Spätere Monate
umderändert. Das Angebot iſt klein, ſoweit ſolches herankommt, han=
delt
es ſich meiſt um Matertal, das vor den Feiertagen nicht mehr vem=
frachtet
werden kennte. Hafer wird in guten und mittleren Sorten
nach der Küſte gefragt, auch für Berlin beſteht einiger Bedarf. Die Ge=
bote
gehen 12 Mark über Freitagsſchluß hinaus.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Mkarktprciſe vom 27. Dez. Bei mäßigem Auf=
trieb
, es waren 241 Stück Großvieh und 170 Schweina wenigeu wie auf
dem Vormarkt angetrieben, entwickelte ſich das Geſchäft bei ſchlechtem
Beſuch ſehr langſam. Die Kälberanfuhr verzeichnete einen Mehrauftrieb
von 57 Stück gegenüber der Vorwoche. Auf dom Schweinemarkt war
das Geſchäft ebenfalls rrhig. Die Preiſe blieben bei allen Gattungen
unverändert. Auf beiden Märkten wurde nur langſam geräumt. Ange=
trieben
wurden 35 Ochſen, 10 Bullen, 230 Färſen und Küihe, 73 Kälber
und 1028 Schweine. Es wurden für 100 Pfund Lebendgewicht ſe nach
Qualität im einzelnen folgende Preiſe erzielt: Ochſen 4756, Bullen
3847, Färſen 5262, Kühe 3848, 2538, 1822. Kälber 5668, 48
bis 56, Schweine 6164, 6064, 5861 und Sauen 4854 Mark.
Mannheimer Viehmarkt vom 27. Dezember. Auftrieb und Preis
pro 50 Kilogramm Lebendgewicht je nach Klaſſe: 160 Ochſen 3062, 92
Bullen 3059, 259 Kühe 1452, 213 Färſen 3863, 581 Kälber 4676,
44 Schafe 4248, 7 Ziegen 1024, 3383 Schweine 4863, 107 Arbeits=
pferde
pro Stück 8001450, 64 Schlachtpferde pro Stück 40100 Mark,
Markwerlauf: Mit Großvieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand; Käl=
bern
mittelmäßig, geräumt; Arbeits= und Schlachtpferde ruhig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 27. Dezember. Der Auftrieb des
heutigen Rindermarktes beſtand aus: 756 Rindern, davunter 195 Ochſen,
25 Bullen, 365 Kühe und 160 Färſen. Im Vergleich zum Antrieb des
letzten Hauptmarktes wauen heute zirka 950 Rinder weniger angetrieben.
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen al 5963, II 5558,
bI 5254, II 4951, c 4448, Bullen a 5256, b 4851, Kühe a 4550,
b 3944, 3438, d 2533, Färſen a 6064, b 5459 C 4653,
Marktverlauf: Rinder ruhig und nahezu geräumt. Fleiſchgroßwarkt:
Beſchickung 536 Viertel Rindfleiſch, 75 ganze Kälber, 33 ganze Schafe
und 173 halbe Schweine. Ochſenfleiſch I 95100, II 8590, Bullenfleiſch
8890, Kuhfleiſch I 6575, II 5560, III 3550, Kalbfleiſch II 100
Gis 110, Haumelfleiſch 8590, Schweinefleiſch I 7580. Gefrierfleiſcht
Nindfleiſch Vorderviertel 52 und Hinterwiertel 62.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chieago, 27. Dez. (Priv.=Tel.).
Weizen: An ſämtlichen Getreidemärkten bewegte ſich das Geſchäft
in ruhigen Bahnen. Der Weizenmarkt ſtand unter dem Einfluß gün=
ſtiger
Wetterberichte und Abgaben öſtlicher Firmen. Später erfolgte.
eine Erholung auf Zurahme der ſichtbaren Vorräte.
Mais: Der Markt eröffnete in ſchwacher Haltung auf größere Zu=
fuhren
und gürnſtiges Enthülſungswetter. Im Verlaufe zogen di
Preiſe etwas an auf Käufe der Exporteure and ungünſtige Wetterprog=
noſen
.
Roggen: Die Preiſe gaben anfangs nach auf mangelnde Export=
nachfrage
, größere Zufuhren und gütnſtiges Wetter. Später trat eine
leichte Erholung ein.
Hafer: Nach ſchwächerem Beginn auf größere Vorräte und Abgaben
der Lokohäuſer trat eine Erhobung ein auf Deckungskäufe.
New York, 27. Dez. (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Die prrmpte Aufnahme der Januar=Andienungen löſte
eine freundlichere Grundſtimmung aus. Der Süden nahm nur kleine
Abgaben vor. Im Verlaufe erholte ſich der Markt auf gümſtige Berichte
vom Schnittwarenmarkt.
Kaffee: Das Eeſchäft bewegte ſich in ſehr ruhigen Bahnen auf die
ſtetige Verfaſſung der braſilianiſchen Märkte. Später ſetzten teilweiſe
Realiſationen ein.
Zucker: Im Anſchluß an die Bekanntgabe von 150 Januar= Andie=
nungen
ſetzten Liquidationen ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 125¾, März 127½, Mai 128¾; Maist
Dez. 81½, März 85½, Mai 88½: Hafer: Dez. 51, März 53½,
Mai 54½; Roggen: Dez. 105, März 107½, Mai 107¾.
Schnalz: Dez. 11,42½, Jan. 11,97½, Mai 12,30.
Fleiſch: Dez. 10,20, Jan. 11,25, Mai 11,45; Speck, loko 11,00;
leichte Schweine 7,85 bis 8,60, ſchwere Schweine 8,25 bis 8,85;
Schweinezufuhren: Chicago 50 000, im Weſten 140000.
Baumwolle: Jan. 19,63, März 19,79 bis 19,81.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 27. Dez.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 145¾, hart 143½; Mais: neu
ank. Ernte 95½; Mehl: ſpring wheat clears 6,506,75; Fracht:
nach England 1,9 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis
10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,15; Talg, extra 8½.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 112: Loko: 13:
Januar 13,07, Februar 13,17, März 13,26, April 13,35, Mai
13,45, Juni 13,55, Juli 13,67, Auguſt , September 13,72,
Oktober 13,62.
Kleine Wirtſchafisnachrichten.
Die Roheiſenerzeugung Weſtoberſchleſiens iſt von B820 To. im
Oktober auf 21 402 To. im November zurückgegangen. Es waren nur
noch, 5 Hohöfen im Betriebe. An Rohſtahl wurden im November her=
geſtellt
50 361 To. (im Oktober 52886 To.), an Walzwerkserzeugniſſen
38 113 (41 383) To. Bei dem Rückgang der Produktion iſt zu berück=
ſichtigen
, daß der November oinen Arbeitstag weniger hatte als der
Oktober.
Wie verlauet, hat die Firma Klöckner u. Co. in Duisburg ihre
Eiſenhandelsintereſſen in eine beſondere A.G. wit einem A.K. von
2½ Mill. RM. umgewandelt.
Die Tabakſteuer erbrachte im letzten Monat 68 Mill. RM. Dieſe
Summe ſtellt den höchſten Ertrag aller Verbrauchsſteuern dar. Die Bier=
ſteuer
und Zucherſteuer zuſammen erbrachten nur 37,35 Mill. RM.
Die am 1. Januar 1928 fällige Tilgungsrate von 20000 Dollar der
6prozentigen 3=Millionen=Dollaranleihe der Stadt Saarbrücken von 1927
iſt reſtlos durch Rückkäufe von Schuldverſchreibungen gedeckt. Eine Aus=
löſung
fidet daher nicht ſtatr.
In Antwarpen ſind Feingoldſendungen im Werte von 35 Mill. Frau=
ken
, die vor kurzer Zeit in Amerika für die belgiſche Nationalbank an=
gekauft
wurden, eingetroffen.
Die Kokserzeugung Belgiens betrug im Monat November 451 700
Tonnen (i. V. 471 230 To.). Die Preßkohlenherſtellung ſtellte ſich auf
137 570 Tv. (i. V. 130 000 To.).
Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, ſoll die franzöſiſche R= im Gegenſatz zu verſchiedenen Gerüchten nicht an eine geſetz=
iche
Stabiliſierung des Franken vor den Neuwahlen denken.
Die in Frankreich beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen für den
Petroleumimport laufen am 31. De=ember d. J. ab. Die Finanzkom=
miſſion
der Kammer beſchloß, die Aufrechterhaltung dieſer Beſtimmun=
gen
bis zum 1. April vorzuſchlagen.
Um die Golbeinfuhr der Bank von Frankreich zu erleichtern, wird
die franzöfiſche Regierung einen G ſetzentwurf einbringen, der die Gold=
ſendungen
nac Frankreich in Form von Rohgold, Goldbarren und Gold.
ſtüſcken von der Umſatzſteuer befreit.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 28. Dezember 1927

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Beianntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldener Zwicker. Ein
brauner Nappahand chu.). 1 neues ſchw
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Eintrag in das Handelsregiſter Ab=
teilung
A: Am 19. Dezember 1927 hin=
ſichtlich
der Firma: Fritz Schwalb,
Darmſtadt: Der Ort der Niederlaſſung
iſt jetzt Bensheim an der Bergſtraße.
Am 21. Dezember 1927 hinſichtlich de
Firmen: 1. E. Merck, Darmſtadt: Die
Prokuren des Dipl.=Ing. Werner Pfarr
und des Dr. Wilhelm Eichholz ſind er=
loſchen
. Der ſeitherige Geſamtprokuriſt
Apotheker Carl Löw in Darmſtadt iſt
zum Einzelprokuriſten beſtellt. 2. Her=
mann
Wartensleben, Darmſtadt:
Rudolf Rautenberg, Kaufmann in Darm=
ſtadt
, iſt in das Geſchäft als perſönlich
haftender Geſellſchafter eingetreten, das
mit ihm in offener Handelsgeſellſchat
fortgeführt wird. Die Geſellſchaft hat) Möbl. Zimmer
am 21. Dezember 1927 begonnen. Am
19. Dezember 1927: Reueintrag:
Firma: Levie & Weill. Offene Han= Zu erfr. in der Ge=
delsgeſellſchaft
. Sitz: Darmſtadt. Ge=
ſellſchafter
: Siegfried Levie, Kaufmann
in Darmſtadt, und Hans Weill, Kauf=
mann
in Frankfurt am Main. Die Ge
ſellſchaft hat am 1. Auguſt 1927 begonnen.
Darmſtadt, den 23. Dez. 1927. (2022.
Amtsgericht I.

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5%L. Inv. 1914/ 21.25
4½% 1898 .. . . 2.5
4½% 1902 .../ 2.25
4% Bosnien ..."
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* ½%Oſt. Staatsr.
u.1913, Kbb.1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
4½/.%0 Oſt. Silberr. 4
4% Goldr
4% Oſt. Goldrente
Innsbr. Abk.
4% einh. R.(k) 1.6
3 % Port. (Spz.) III
6Rum.am. R.03 6
4½%Gold. 13.. . 13.75
4½ am.kon.
4.n7
4½ am.05 .
4.7
4% Türk. (Adm. 03
(Bagd."
13.7:
4% (Bagd. II/ 13.15

4% unif 1909
1911

Boll.

4½% Ung. St. 1918
4½%
1913
(lt. Tnnsbr. Abk.)
4½% Ung St 1914
4 ½% Ung. St. 1914
(lt. Junsbr. Abk.)
B Lre Gudr...

4% Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.) 24.35
4% Ung Staatsr.
v. 10 ... .. . .! 24.6
4% Ung. Kronr. . .. 1.85
3% Ung. Eiſ. Tor ../ 15.75
Außereuro=
päiſche

5%Mex.am.in.abg.
5% auß. 99 38
40 Golb04ſtf.
3% konſ. inn.
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856
79 Dresb. St.=G.
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8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8% Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
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6% Frkf. Pfbr.=Bk.
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Goldpfbr. ...."
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94
89
90
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98

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Mark (Hagen)
Goldobl. . .....
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Darmſt. Reihe I.
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Goldanl.
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80 Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
7% M.=Stahlw. 27
8% Naff. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
* Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bkl
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr.
80 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
. Lig. Pfb.
2 Anteilſch
7 ½%Rh. Stahlw
25
.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.= Gld=
ob
. mit Option
72, B. Stah. w. Düſ=
eldorfHyv
.=Gd.. ohne Option
7½ Biag(V.Ind.=
Unt. Blr.)87 ...

101.9
75.75

75.75

92
87

92
100.75

98
94

88.5
80.5

98.5
97
95
96.5
94 25
89.5
80.85
57

8% Voigt EHäffner,
Goldobl. ... .."
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2,6% Neue"
4%Oſt. Staatsb. 83
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(161
Frankf. Bk.
119
Frankf. Hypth.=Bk./140.
Frkf. Pfdbr. Bf. . . . 142
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Pfälz. Hyp =B1
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14.25
14.25

21.0

91/ 16.5
971 15.25

147

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140
39.5
177/.

9n.75
194
191.5
207
122.5
235
1741,

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116.5

102.5
72.5

180.*
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[ ][  ][ ]

ſſtummer 339

Ayſſeus oder die ſieben Menüs.

Mittwoch den 28 Dezember 1927

Geite 11

Von Frank Heller.
Verechtigte U=berſetzung von Marie

Franzos.
(Nachdruckverboten)

Ziie Kollegen blieben die Antort nicht ſchuldig.
Wir pflegen ſchrieb der Matin, Paris die Hauptſtadt der
sᛋtuu nennen, la Ville Lumiere. Wir ſprechen mit Stolz von
//hätzen an Schönheit und Geſchmack, die der Mut und das
( tei von Generationen uns hinterlaſſen haben. Haben wir noch
/Brecht dazu? Gehe in den Tuileriengarten, o Leſer, ſuche
z/½EWunder in Marmor auf, das die Venus von Mytilene
e wmut wird, die von einem ritterlichen Franzoſen für ſein
syryand erworben wurde ſtelle dir dieſe Frage und beant=
=peſtſie, ohne dein Antlitz abzuwenden, wenn du es kannſt!
llangem, ſchrieb das Journal, ſind wir daran gewöhnt,
wudäe Erben Athens zu nennen. Sind wir es in derſelben
gef wie die Türken, die Phidias: Statuen zu Kalk brannten?
(aBeſuch im Tuileriengarten berechtigt zu dieſer Frage. Seit
Ea9sahre 1918 ſteht ein unvergängliches Kunſtwerk, die myti=
Uſche Aphrodite, Wetter und Wind ausgeſetzt unter den Baum=
rinr
des Parks. Wenn wir die Türken nachahmen wollen, ſo
ärvir wenigſtens konſequent! Verbrennen wir die Statue,
chrt, ſie verwittern zu laſſen. Kalk hat doch immerhin einen
glpſnen Handelswert.
Die Wirkung dieſer Artikel ließ nicht auf ſich warten. Eine
ben wanderung begann zu dem ſtillen Park, wo Kindermädchen
iln=nutz von Soldaten die heranwachſende Generation hüteten
uyüie nächſte vorbereiteten. Paris ſah ſich die mytileniſche
Atu: an und ſah, daß ſie ſchön war. Es war ein Schönheits=
tAns
, der gar nicht ſo wenig von dem gewöhnlichen antiken
SZl abwich. Die niedrige Stirn und die gerade Naſe waren
Eſörb er der Mund hatte nichts von dem erhabenen Ernſt der
=kus von Milo; die Mundwinkel waren leicht emporgekräuſelt
rſnzn einem Lächeln; der Kopf war ein bißchen zurückgeneigt,
iſwüiner der ſchlanken Marmorarme erhoben, wie um ſeine
5lönen zu löſen. Junge Poeten zitierten Muſſets Worte von
hunus, die den Wellen entſtiegen, die Erde befruchtete, in=
Eſch ſre ihr Haar auswand.
Amn dritten Tag der Zeitungsartikel und der Völkerwande=
ſiur
gerſchien in der Villa des griechiſchen Millionärs ein Herr
aſuch. Es war der Kunſtexperte Ricole Ferrand. Aber dies=
rſmwaar
er nicht ſo nervös wie bei ſeinem erſten Beſuch.
Mun wohl, mein Herr, rief er, ehe er noch recht zur Tür
hmgekommen war. Was ſagen Sie zu der Kampagne in
EſGBeitungen? Geben Sie jetzt ihre wahnwitzigen Pläne auf?
Akkyon Argyropomlos, ſah mit gedankenvollen Faunaugen
iſſü wen Garten der Villa hin, wo die Knoſpen ſchon ſprangen,
iſſ über Paris, das in einen krokusfarbenen Nebel gehüllt da=
I ſEr antwortete nicht.

Was? Sie geben ſie nicht aufs rief Nicole Ferrand. Ich
bin heute im Tuileriengarten geweſen. Er iſt ganz ſchwarz von
Menſchen. Als Sie dieſen Collin verfolgten, appellierten Sie
an das Publikum, das Sie die hundertköpfige Hydra nannten.
Ich verſichere Ihnen, die Hydra im Tuileriengarten iſt nicht
hundertköpfig, ſondern tauſendköpfig.
Der Millionär ſchwieg noch imer. Der Kunſtexperte fuhr
mit ſteigender Energie fort:
Jetzt geſchieht eines von beiden. Eutweder bleibt die Statue
ſtehen, wo ſie ſteht, oder auch ſie wird in irgendein Muſeum
gebracht. Sagen Sie mir, wollen Sie Ihre Pläne unter den
Augen von Tauſenden von Zuſchauern im Tuileriengarten ins
Werk ſetzen, oder ſie den Muſeumsdirektoren und Aufſehern vor
der Naſe wegſchnappen? Ich habe getan, was ich konnte, um
Ihnen zu helfen, ja, mehr, und vor allem mehr, als ich ſollte
aber wenn Sie nicht einſehen, daß die Sache jetzt unmöglich
iſt
Das Faungeſicht drehte ſich ihm langſam zu.
Die alten Griechen kämrften zehn Jahre lang, bis ſie Troja
einnahmen. Sollte ich meine Pläne nach einer Woche aufgeben?
Nie und nimmer!
Als die Griechen Trofa einnahmen, geſchah es mit Hilfe des
berühmten Trojaniſchen Pferdes. Haben Sie ein Trojaniſches
Pferd zu Ihrer Verfügung? Wenn Sie es nicht haben, bitte und
beſchwöre ich Sie zum letzienmal: geben Sie Ihre wahnſinnigen
Pläne auf! Sie können nicht gelingen! Alles, was Sie erreichen
können, iſt, ſich ſelbſt ins Verderben zu ſtürzen und mich mit
dazu.
Alkyon Argyropoulos erhob ſich.
Worte der Warnung, ſagte er, ſind eine gute, aber nicht
ſehr koſtſpielige Freundesgabe. Eine Gabe iſt willkommen, und
Sie wiſſen welche! Wer ſie über meine Schwelle bringt, der iſt
mein wirklicher Freund.
TV.
Die Preſſekampagne legte ſich nicht. Tag für Tag fragten
die Zeitungen: Wann erfüllt Paris ſeine Pflicht? Wann wird
die mytileniſche Venus untergebracht? Die Völkerwanderung in
den Tuileriengarten dauerte an; die Coupletdichter nahmen das
Thema auf; und die Folies Bergere legte eine neue Nummer in
ihrer Revue ein; Apbrodite, scene inddlite et toute nue. In
dieſer Weiſe kam der dreißigſte April heran. In vielen Ländern
wird dem letzten Tag des April dasſelbe Prärogativ zuerkannt,
wie dem erſten dieſes Monats.
Daß man dieſe Sitte in Frankreich einführen wollte, war
der erſte Gedanke der Pariſer, als ſie am beſagten Morgen ihre
Zeitungen aufſchlugen.
Die mytileniſche Venus war geſtohlen!
Im Referat des Natin waren die Details folgende:
Geſtern gegen drei Uhr nachmittag, gerade als der Tuilerien=
garten
beſonders voll von Beſuchern war, kamen fünf Männer
in Arbeitskitteln in den Garten. Sie hatten zwei Karren mit,
und auf dem einen Karren befand ſich ein kleinerer Hebekran.

Ohne zu zögern, rollten ſie die Karren zu der Marmorſtatue him
die ſeit einiger Zeit das Geſprächsthema bon ganz Paris bildet,
krempelten die Hemdärmel auf und machten ſich daran, den Hebe=
kran
aufzuſtellen. Infolge des Gedränges konnten ſie nur ſchwer
herankommen. Plötzlich bahnte ſich ein Gendarm den Weg zu
ihnen, um ſie zu fragen, was ſie da vorhätten. Sie reichten ihm
ein geſtempeltes Papier, das er durchlas und wieder zurüchkgab.
Einer der Männer, offenbar der Vorarbeiter, ſteckte das Papier
ein, indem er bemerkte:
Nicht zu früh, daß ſie wegkommt, was?"
Der Gendarm nickte zuſtimmend. Von ihm und einer wach=
ſenden
Volksmenge beobachtet, ſtellten die Arbeiter ihren Hebe=,
kian auf, legten Säcke und Stricke um die berühmte Statue und
holten ſie auf dieſe Weiſe von dem proviſoriſchen Fundament
herab. Unterdeſſen kamen noch zwei Gendarmen hinzu. Sie wur=
den
von dem erſten Gendarm in die Situation eingeweiht, und
nachdem auch ſie das Dokument der Arbeiter in Augenſchein
genommen hatten, nickten ſie billigend wie ihr Kollege.
Wahrhaftig nicht zu früh, daß ſie wegkommt! Man hat es
ja jeden Tag erwartet, wenn man ſeine Zeitung geleſen hat.
Die fünf Arbeiter machten ſich nun daran, die Statue auf
ihren zweiten Karren zu verladen. Sie vollbrachten dies mit
größter Sorgfalt, ohne daß die Statue irgendwelchen Schaden
nahm, und ſchickten ſich nun an, zu gehen. Die Neugierde, die
die Menſchen immer zuſammenſtrömen läßt, hatte die Scharen,
die Tag für Tag kamen, um der lesbiſchen Venus ihre Huldi=
gung
darzubringen, verdreifacht. Durch ein förmliches Menſchen=
meer
rolltew die fünf Arbeiter ihre zwei Karren fort. Man lächeltze
ihnen zu, man wünſchte ihnen guten Abend, die Kinder riefen
Hurra. Lächelnd beanworteten ſie Grüße und Hurrarufe. Die
Gendarmen erſuchten die Volksmaſſe, ſich zu zerſtreuen und
nahmen ihre gelaſſenen Promenaden wieder auf. Die zwei Karren
rollten langſam in der Richtung des Louvre fort, in den die
Arbeiter, wie ihr Dokument beſagte, die Göttin von Mytilene
zu bringen hatten. Das letzte, was man von ihnen ſah, war, daß ſie
durch das Tor des Pavillon de Phorloge verſchwanden.
Ja, buchſtäblich das letzte!
Denn wohl führt dieſes Tor in den Hof des Louvremuſeums.
Aber weit davon entfernt, auf dieſem Hof, ſtehen zu bleiben,
fuhren die zwei Karren über den Hof und durch eines ſeiner
drei Tore wieder hinaus. Eines davon führt auf einen Quai
an der Seine, eines auf die Place Saint=Germain UAurerrois.
und eines in die Rue de Rivoli. Welches die fünf Arbeiter
gewählt haben, iſt unbekaunt; ebenſo unbekannt iſt, wer ſie
waren, und noch unbekannter, wo die Aphrodite von Lesbos ſich
jetzt befindet. Die Vollmacht, die man den Gendarmen des
Tuileriengartens und dem Publikum des Tuileriengartens ge=
zeigt
harte, war falſch; die Göttin aus Mytilene wurde mitten
am hellichten Tage vor der Naſe von mehreren hundert Pariſern
geraubt, und die Mona Liſa, die perſönliche Erfahrung in Ent=
führungen
hat, lächelt an der Wand des Salon Carré rätſelvoll,
aber vielleicht ein bißchen neiderfüllt das iſt alles, was feſt=
(Fortſetzung folgt.)
ſteht.

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Seite 12

Mittwoch den 28 Dezember 1927

Nummer 3891

Bis Donnerstag bleibt

Der Meiſter von Nürnbei

Beginn 3½½ Uhr, letzte Vorſiellung 8½/4 Uhr.

Jugendliche zahlen nachmittags die Hältte. Beachten Sie bitte unſere morgige Anzeige; ſie bringt eine wichtige Mitteilung.

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Ifrael. Religionsgemeindeſ=

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Rheir
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Schloß- Café-Enzemble‟‟
Leitung: Kapellmeister Gurt Fischer

Einladung
Zu der Donnerstag, den
29. Dezember, nachmitt.
3 Uhr im Konkordiaſaal,
Waldſtr. 33, ſtattfindenden
Chanukkafeier d. Religions=
ſchule
, Abſchiedsfeier für
Herrn Rabbin. Dr. Italiener
laden wir die Mitglieder
unſerer Gemeinde herzlichſt
(34117
ein.
Religlonsſchule der iſrael. Relig.=Gemeinde

Mittwoch, 28. Dezember 1927 (nachmittags 4 Uhr)
Kroßes Kinder-Konzert.
Der Weihnachtsmann im Schloß-Café‟
(Der Weihnachtsmann: Herr Hans Ney)
Kinder haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt
Abends 8½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Samstag, den 31. Dezember 1921, abends 814 Uhr
Silvester-Konzert mit Tanz
(20237
Tischbestellungen rechtzeitig erbeten.

Heſſiſches Landestheau
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(Darmſtädter Volksbühne)
Mittwoch, den 28. Dezember 1920
Anfang 19.30 Uhr
Ende 23,00001
Boris Godunow
Muſikal. Volksdrama in acht Bilderng
Muſſorgskif Bearbeit u. inſtrurg
von Rimski=Korſſakow.
Muſikaliſche Leitung: Max Rudoln
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbuz
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trü.
Chöre: Berthold Sander
Mitwirkende:
Margarethe Albrecht, Anna Jacobs.
Landwehr, Martha Liebel, Grete Pc
Rudolf Balve, Johannes Biſchoff, 6au
Deharde, Karl Ebert=Beher, Osear Grau=
Herbert Grohm, Foſeph Herrmann, z.h
Herrmann, Alfred Karen, Heinrich R1
Eugen Bogt Joſef Poerner
Spielwart: Fritz Wilde
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Inſzenierung: Hans Aſchaffenburgs
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trorz
Mitwirkende: Vaſ
Annelieſe Born, Käthe Meißner, Hür
joachim Büttner, Richard Jürgas,
Robert Klupp
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätze: 15 Mk.

Nur noch kurze Zeit

Hasibandikätten

ie Jugend

der

Mieniand darf die Vorstellung die-
ses
grolen Prunktilms vereäumen,
dessen I. Teil nur noch einige Tagé
zur Vorführung gelangt 8 Akte.
Besinn d. Vorstellungen: 3½ 5½-8.

Der Mann

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große Zauber, den spanisches Temperament erzul
regt! Die schönste Abenteuererädlung, dial
8 Abte !
je gefilmt wurde!

Preußens Luise ist Hielleicht die
ei zige große deutsche Frauenge-
stalt
, die ganz in das Volksbewußt-
sein
übergesangen ist. die populär
ish. im besten Sinne des Wortes.

Das Be programm: Im Zauber ann der Berge. Die neueste Emelka-Wochenschau! 20258

Douslaskairbanks mit geinem labelhatten Spiel,
seinem Tempo, den Kunststücken, die er mit der
lang. Ochsenpeitsche austührt u. mit seiner Fröh-
lichkeit
, führt den Film zu einem überrag Ertolg

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