Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUlnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 356 Samstag, den 24. Dezember 1927.
190. Jahrgang
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Franfurt a. M. 4304.
Pie chineſiſch=ruſſiſchen Differenzen
Die Greuel in Kanton.
Rufſiſcher Proteſt. — Tſchitſcherin droht.
w. Moskau, 23. Dezember.
Preſſe veröffentlicht eine von Tſchitſcherin unterzeichnete
EiAr—ng des Volkskommiſſariats für auswärtige
Angelegen=
hef,tin der zunächſt die Mitſchuld Rußlands an den
Vltgäängen in China beſtritten wird. Sodann
be=
ſchſtar ſich die Erklärung mit dem Verhalten der
konterrevolu=
tilhren chineſiſchen Generale, denen zum Vorwurf gemacht
wſl ſie ſeien mit beſonderer Gehäſſigkeit gegen die in Kanton
wenven Sowjetbürger vorgegangen. Wie die Erklärung
wei=
teufſtſtellt, beſchränke ſich die Verantwortung für die Taten der
Kohuer Generäle nicht auf dieſe und nicht bloß auf Kanton,
ſoypien, ſie falle allen führenden Perſönlichkeiten im Gebiete der
ſot ßun=nten Nationalen Regierung zu. Auch andere
ſowjetfeind=
lig hſiräfte der Weltreaktion ſeien verandwortlich.
anz unziveifelhaft ſeien ferner Anregungen aus
Lon=
dapgiekomaen, die ſogar bei der Entfeſſelung der
Er=
eiſſtüffſe eine feſt entſcheidende Rolle geſpielt
hößem. Aber, ſo fährt die Erklärung fort, das Andenken an
digey, den Unterdrückern des chineſiſchen Volkes hingemordeten
Subenfreunde werden die mit Blut zuſammen geſchweißten
Vhſlr ſcer beiden großen Staaten nur noch feſter verknüpfen. Die
Soßenmion ſetze ihre Friedenspolitik fort, wie der
Abrüſtungs=
voſſalyig auf der Genfer Konferenz beweiſe.
* ie Erklärung ſchließt mit der Bemerkung, die
Sowjet=
reſſe= ung behalte ſich das Recht vor, alle Maßnahmen
zut: ffen, die ſie für notwendig erachten werde,
anfgchts der blutigen Verbrechen, die in Süidchina gegen die
Sctemrnion verübt wurden.
/Leie Antwort der Nanking=Regierung
an Tſchitſcherin.
zr! Nankinger Außenminiſter Wu hat die Note Tſchitſcherins
darm keantwortet, daß nach einwandfreier Feſtſtellung der
Nan=
kimyyeerung die Ruſſen ihre Konſulate zu anderen als rein
rechtztaßigen Zwecken gebraucht hätten. Die Nationaliſten
hät=
temſr!Kommuniſtiſchen Partei und Räte=Rußland Freundſchaft
ent gergebracht, weil ſie glaubten, daß bei ihnen eine wahre
Syhalhie für die natoianliſtiſche Bewegung vorhanden ſei.
Stihöfſſen aber hätte Sowjetrußland die Bewegung ihres
natio=
nalßzC harakters beraubt. Die Maßnahmen der
Nankinregie=
runmegen ein Akt der Selbſtverteidigung geweſen.
nſder Zentrale der Anzuomintſchün=Partei in Peking wurde
diel tellung der ruſſiſchen Rätekonſulate erörtert. Der
chineſi=
chumPseſſe zufolge werden Ausweiſungen nicht ſtattfinden, und
zwimm. Hinblick auf die Nähe der ruſſiſchen Grenze und auf die
Auffſtheerhaltung des Betriebes auf der oſtchineſiſchen Eiſenbahn.
Im arlau ſind alle Ruſſen bereits entlaſſen worden bis auf
zwttzivie vor Gericht geſtellt werden ſollen.
2oer Außenminiſter der Kantonregierung hat die Note
Sokſtnußlands dahin beanuwortet, daß die Sowjeikonſulate ſich
nichſttmet Konſularangelegenheiten, ſondern mit rommuniſtiſcher
Wil4rweit beſchaftigt hätten. Beſonders ſtark ſei dieſe Hetze in
Kagngeweſen. Daher hätten die Konſulate von der chineſiſchen
Re4hmig geſchloſſen werden müſſen. Die Mitwirkung der
Kon=
ſulſ an den blutigen Unruhen könne durch Dokumente
be=
wiukſ rverden. Die Sowjetregierung erblickt in dem unerhört
baucniſrhen Akt der chineſiſchen Konterrevolutionäre und der
hin=
terWſi ftehenden Kräfte den Ausdruck einer Offenſive gegen die
Somnion. Im Nawen der Union proteſtiert der
Volts=
kowſſſar für auswärtige Angelegenheiten vor der ganzen Welt
geOR dreſe Ausſchreitungen. Die Sowjetregierung behalte ſich
dags eiht vor, alle Maßregeln zu treffen, die ſie für notwendig
erwen wird, angeſichts der blutigen Verbrechen in Südchina
gean dre Sowjetunion. Dieſe barbariſchen Akte könnten nicht
un sraft bleiben.
ſieſ e, einer neuen Kriegserklärung an den Imperialismus
glegin Ausführungen entbehren moraliſcher
Ueberzeugungs=
krag! Bor zehn Tagen hat noch Bucharin auf dem Moskauer
Pallitas triumphierend mitgeteilt, daß wehrere hundert
chine=
ſichſtesnoßgrundbeſitzer von den Bauern und Arbeitern, in
Ver=
witah ng der kommniſtiſchen Freiheitsidee, beſeitigt d. h.
er=
mat worden wären. Die große Empörung, die heute in
Mos=
kaulegeen der Vorgänge in Südchina herrſcht, iſt nicht ganz zu
berkten.. Man braucht die imperialiſtiſche Politik der Vertrags=
Mamt nricht gut zu heißen, kann aber auch ebenſowenig mit der
rüNſen Propagandaoffenſitze und ihren Auswirkungen in
Lhe ernverſtanden ſein. Daher bedeutet auch die Uebernahme
derg wäetruſſiſchen Intereſſen durch Deutſchland nicht, daß
DeF hland in politiſchen Fragen mit Nußland übereinſtimmt.
leiſaue Angaben über die jüngſten Ereigniſſe in Kanton
ſteiß noch aus, doch kann man mit Gewißheit behaupten, daß
eiinAraßße Anzahl Sowjetanhänger einen furchtbaren Tod durch
arduuge Mißhandlungen gefunden haben. Ueber den Tod des
Bltnruls Chaſſis liegen erſchütternde Nachrichten vor. Wenn
AMie Verbrechen der Kantoner Generale gegen die
hingemor=
deu/M enſchen groß und ſchwer ſind, ſo kann man doch die
Ver=
andwruung nicht allein dort abladen. Die politiſche Aktion der
RuMutang=Generale gegen die Sowjetunion und ihre
Ver=
lgAhat ganz Südchina erfaßt. Die erfolgten Greuel waren der
AMAufſte Ausdruck dieſer Bewegung. Rußland gibt viel
Sci Der engliſchen imperigliſtiſchen Reaktion. Sie wird als
die treibende Kraft angeſprochen. Wenn auch Rußland heute
betont, daß es ſeine Friedenspolitik, die auf der Genfer
Konfe=
renz erneut Ausdruck fand, fortſetze, ſo hängen die Wolken im
Fernen Oſten doch recht düſter und drückend.
Die Sowjet=Regierung bogkottiert
die chineſiſchen Häfen.
Nach Meldungen aus Moskau hat die Sowjetregierung den
ruſſiſchen Schiffen im Stillen Ozean telegraphiſch die Weiſung
erteilt, das Anlaufen von ſüdchineſiſchen Häfen zu unterlaſſen.
Den chineſiſchen Schiffen ſteht das Anlaufen ruſſiſcher Häfen
da=
gegen frei.
Ein Oementi des Pekinger Außenminiſters.
Paris, 23. Dezember.
Die Agentur Indo=Pacific meldet aus Peking, daß der
Außenminiſter von Peking zu den Gerüchten über eine
bevor=
ſtehende Verſtändigung zwiſchen Mulden und Nanking erklärt
habe, eine Einigung ſei erſt möglich, wenm Tſchang Tſo=lins
Gegner Yen I=ſchan in der Provinz Schanſi und Feng Yu=hſiang
in der Provinz Honan geſchlagen worden ſeien.
Amerikas Verteidigungs=Shſten.
Die Löſung des Abrüſtungsproblems
noch in weiter Ferne.
* New York, 23. Dez. (Priv.=Tel.)
Im Hinblick auf das neue franzöſiſche Flottenprogramm und
den 1928 beginnenden Neubau verſchiedener engliſcher Kreuzer
beſchäftigte ſich die ameritaniſche Oeffentlichſeit erneut wieder mit
dem Verteidigungſyſtem der 1. S.A. Die Aufnahme, die der Teil
der Kongreßbo=ſchaft des Präſidenten Coolidge im Auskand
ge=
funden hat, in dem die für die Vereinigten Staaten obwaltende
Notwendigkeit der Errichtng und des Ausbaues eines den
heu=
tigen internationalen Verhältniſſen entſprechenden militäriſchen
Verteidigungsſyſtems, in erſter Linie zur See, feſtgeſtellt wird,
verdeutlicht, daß die Löſung des ſogenannten
Ab=
rüſtungsproblems noch in weiter Ferne liegt. Die
Auffaſſung von der Notwendigkeit ſolcher
Verteidigungsmaß=
regeln, wie ſie ſich in der Aufſtellung und der Durchführung eines
Schiffbauprogramms darſtellen, iſt auch in Europa die
maß=
gebende. Mit der zum Ausdruck gelangten Theſe, daß jedes Land
ſich um die eigene Sicherheit zu kümmern hätte, iſt dem Axiom
von der Arbeitsgemeinſchaft für Abrüſtung ein ſtarker Widerpart
entſtanden. Die Feſtſtellung des Präſidenten Coolidge iſt in
in=
neren Zuſammenhang zu bringen wit dem ruſſiſchen Vorſchlag
einer totalen Abrüſtung und mit der Erklärung des britiſchen
Völkerbundsdelegierten Lord Cuſhendun, daß Englands
Ab=
rüſtung bis auf den denkbar niedrigſten Stand durchgeführt und
daß es außerſtande ſei, weitere Gewährleiſtung für die Sicherheit
anderer zu übernehmen. Beide Feſtſtellungen bedeuten eine
ſcharf ablehnende Zurückweiſung des ruſſiſchen Vorſchlages und
zugleich eine Verwerfung der bisherigen Behandlung des
ge=
ſamten Abrüſtungsproblems auf den verſchiedenen Konferenzen
und in den verſchiedenen Ausſchüſſen des Völkerbundes. Beide
verbreiten Klarheit über die Ausſichten der Durchführung der
Ab=
rüſtung. Ein ſchöner Wahn iſt zerriſſen worden. Weder in
Europa noch in Amerika denken die Maßgebenden an Abrüſtung.
Die notwendige Pazifizierung der Welt muß von einem
anderen Angelpunkt aus als dem der Abrüſtung in Angriff
ge=
nommen werden. Auf dieſen vorhandenen Punkt hat Graf
Bern=
ſtorff, der deutſche Delegat zum Völkerbundsausſchuß für
Ab=
rüſtung, hingewieſen. Er iſt in dem Artikel 19 der
Völkerbunds=
akte enthalten, in dem von der Möglichkeit und Ratſamkeit einer
Aenderung von vertraglichen Beſtimmungen, die den Weltfrieden
gefährden, die Rede iſt. Mit dieſem Hinweis iſt die Frage der
Aenderung der Verträge unter dem Zwange der Notwendigkeit
aufgerollt worden, iſt das Grundübel, an dem Europa und die
ganze Welt heute noch leiden, die große Gefahr für den
Welt=
frieden aufgedeckt worden. Der heute wieder entbrannte
Nüſtungswettkampf iſt ein Ausfluß der Gewalt= und
Willkür=
verträge. Gegen die Möglichkeiten, die ſich aus der Gewalt,
Will=
kür und Unſicherheit ergeben, findet heute das Wettrüſten ſtatt.
Es wird zum Stillſtand gercten und abgebaut werden können,
ſobald die internationalen Zuſtände einer neuen Ordnung
ent=
ſprechend ſtabiliſiert worden ſind. Bis dahin wird das
Ab=
rüſtungsproblem auf ſeine Löſung zu warten haben, wird das
Syſtem einer Verteidigung, wie es Präſident Coolidge in ſeiner
Botſchaft als Notwendigkeit verkündet hat, ſeine Berechtigung
behalten, werden die Völker belaſtet bleiben.
Reparationsſachlieferungen im November.
Berlin, 23. Dezember.
Amtlich wird gemeldet: Für Frankreich wurden im
Novem=
ber 176 Sachlieferungsverträge über 30,6 Millionen RM.
ge=
nehmigt. Da indeſſen mehrere Verträge Annullierungen früherer
Abſchlüſſe vorſehen, ſo ſtellt ſich der mit dem Berichtsmonat
ein=
zuſtellende Wert auf 23,8 Millionen RM. Von den
November=
verträgen entfällt ein Vertrag über 242 eiſerne Brückenjoche
im Werte von 3,7 Millionen RM. auf die Kolonien. Der Wert
ſämtlicher ſeit dem 1. September 1924 für Frankreich genehmigten
Sachlieferungsverträge, (außer über Kohle und Farbſtoffe)
be=
trägt damit 710,2 Millionen RM. Der Wert der für Belgien im
November genehmigten 193 Verträge einſchließlich von
Nach=
trägen ſtellt ſich auf 4 Millionen RM. Seit dem Beginn des
Dawesplan bis zum 30. November 1927 ſind für Belgien
Sach=
lieferungsverträge (außer über Kohle und Farbſtoffe) im
Geſamt=
betrage von 125,3 Millionen RM. genehmigt worden.
Rufer in der Wüſte.
Für eine Volksgemeinſchaft der Sudetendeutſchen. — Vor dem
zehnten Jahr des deutſchen Schickſals in der Tſchechoſlowakei.
Von unſerem Prager H=Korreſpondenten.
Prag, Ende Dezember.
Trotz der bedauerlichen Folgeerſcheinungen des jahrelang
andauernden Parteizwiſtes hat das ſudetendeutſche Volk bislang
nicht vermocht, auf ſeine Führer einen Druck auszuüben, der ſtark
genug geweſen wäre, die mit Nückſicht auf die in nationaler
Hin=
ſicht vorbildliche tſchechiſch= Front längſt notwendige deutſche
Einigkeit herbeizuführen. Der im Jahre 1921 gegründete deutſche
parlamentariſche Verband, welcher als Auftakt hierzu angeſehen
wurde, fiel ſchon nach kurzer Zeit auseinander, und ein gleiches
Schiaſal widerfuhr der im Jahre 1925 begonnenen Aktion zur
Schaffung einer deutſchen Einheitsfront als Beginn einer
kom=
menden deutſchen Volksgemeinſchaft. 1926 trat im Prager
Par=
lament ein neuer deutſcher Verband ins Leben, aber die an ihn
geknüpften Hoffnungen erfüllten ſich ebenſowenig wie früher,
und ſo verſchwand auch dieſes Gebilde nach kurzer Zeit wieder
in der Verſenkung. Das deutſche Volk in der Tſchechoſlowakei
blieb in zahlreiche Lager und Gruppen geſchieden, gefiel ſich im
Kampfe untereinander und überſah dabei faſt völlig, wie der
tſchechiſche Machthunger ſich unter ſolchen für ihn günſtigen
Vor=
ausſetzungen in den deutſchen Staatsgebieten nach Wunſch und
Begehr ſättigen konnte.
Wenn trotz der unerfreulichen Atmoſphäre im
ſudetendeut=
ſchen Lager, trotz der gerade in dieſem Jahre zur offenen
Feind=
ſchaft ausgearbeiteten Gegenſätzlichkeit der politiſchen Meinungen
innerhalb des deutſchen Dreieinhalbmillionenvolkes in der
Tſchechoſlowakei nunmehr ein neuerlicher Verſuch zur Einigung
des Sudetendeutſchtums unternommen wird, ſo kann dieſer Plan
wohl nur begrüßt werden, und dies um ſo wehr, als er diesmal
nicht von Parteileuten wie bisher ausgeht, ſondern von
Män=
nern, die ſich als Deutſche an Deutſche wenden und für ihr
Unter=
nehmen ein nicht zu unterſchätzendes Maß von Optimismus
mit=
gebracht zu haben ſcheinen. In dem Aufruf, mit dem ſie ſich an
die deutſche Oeffentlichkeit der tſchechoſlowakiſchen Republik
wen=
den, deuten ſie auf die während der letzten Parlamentsſeſſion
offenbar gewordene Bereitwilligkeit der deutſchen
Oppoſitions=
barteien hin, mit den drei deutſchen Regierungsgruppen (Bund
der Landwirte, Chriſtlichſoziale Volkspartei und Gewerbepartei),
die ſich bekanntlich der Prager Regierung zu loyaler Mitarbeit
an den Staatsgeſchäfren zur Verfügung geſtellt haben, ſich zu
gemeinſamer Arbeit im volksdeutſchen Intereſſe innerhalb des
tſchechoſlowakiſchen Staatsgebietes zuſammenzufinden. In der
Manifeſtation heißt es mit Rückſicht auf die jüngſten Vorfälle
im Prager Parlament (welche zu äußerſt unerfreulichen
Radau=
ſzenen zwiſchen deutſchen Volksvertretern geführt haben), daß in
weiteſten Kreiſen die Beſorgnis nicht unterdrückt werden könne,
es könne auch diesmal eine einvernehmliche Zuſammenarbeit
aller deutſchen Parteien unerfüllt bleiben. Deshalb wird an alle
deutſchen Parlamentarier, Zeitungen, Vertrauensmänner und
Parteiangeſtellten die Bitte gerichtet, alle Anſätze zu einer
An=
näherung der Parteien zu erhalten und zu fördern, jedenfalls
aber alles zu unterlaſſen, was die Entwicklung aufhalten oder
gar ſtören könnte. Die Vorausſetzungen zu jeder
Zuſammen=
arbeit ſeien die gegenſeitige perſönliche Achtung und die
Rück=
ſicht auf die Ueberzeugung des anderen Teiles. Alle perſönlichen
Angriffe ſeien zu unterlaſſen, und der auf das Unvermeidliche
zu beſchränkende Parteikampf möge ſtreng ſachlich geführt
wer=
den, weil perſönliche Verſtimmungen und das Mißtrauen
gegen=
einander jede ſachliche gemeinſame Beratung unmöglich machen
müßten. Der Aufruf iſt unterzeichnet von einer großen Anzahl
angeſehener deutſcher Männer aus Böhmen, Mähren und
Schle=
ſien, die offenſichtlich der Meinung ſind, daß die ſchwerſten
Kon=
fliktsſtoffe zwiſchen den deutſchen Parteien beſeitigt erſcheinen; zu
dieſer Annahme führt ſie die ſchon angedeutete Tatſache der
Be=
reitwilligkeit oppoſitioneller deutſcher Gruppen zur Mitarbeit an
den Staatsgeſchäften unter Vorausſetzungen, die ſchließlich auch
dem Programm der deutſchen Regierungsparteien entſprechen
würden. Wie weit dieſe Kalkulation richtig iſt, wird ſich wohl
ſchon in der allernächſten Zeit ergeben müſſen.
Von den früheren Beſtiebungen zur Sammlung des
ſudeten=
deutſchen Volkes unterſcheidet ſich der jetzige Ruf zur Einigung
dadurch, daß er diesmal nicht parteiagitatoriſch angekränkelt iſt,
das heißt, daß mit ihm nicht die Auffüllung des Reſervoirs einer
an Anhängerſchwindſucht leidenden Gruppe angeſtrebt wird; die
Männer, die ſich diesmal mit einem ebenſo dringenden wie
ern=
ſten Appell an die Oeffentlichkeit wenden, ſtehen in verſchiedenen
Parteilagern, ſo daß ſchon aus dieſer Tatſache die Möglichkeit
eines Gottesfriedens im deutſchen Lager gegeben erſcheint. Wenn
eine Frage offen bleibt, ſo iſt es diejenige, mit der feſtgeſtellt
wer=
den ſoll, ob die politiſchen Führer, die Repräſentanten der
unter=
ſchiedlichen Parteien, die bisher nicht vermocht haben, die
Eini=
gung untereinander zuſtandezubringen, ob dieſe Führer bereit
ſind, ſich dem anzupaſſen, was das Volk will, und mit
Sonder=
wünſchen und parieiiſchen Beſtrebungen hinter dem zurückſtehen,
was dem geſamten Sudetendeutſchtum gemeinſam iſt. Leider iſt
das Echo, das der Sammelruf gefunden, nicht ſo ausgefallen, wie
es hätte erwartet werden dürfen angeſichts der nationalen und
kulturellen Not des Sudetendeutſchtums. Die ſozialiſtiſchen
Par=
teien lehnen es aus programmatiſchen Gründen ab, an der
Bil=
dung dieſer Einheitsfront mitzuwirken, und ſo ſcheint denn auch
das Schickſal dieſes ſo begrüßensmerten Planes, der als
Weih=
nachtsbotſchaft in Hunderttauſenden ſcheue Hoffnung erregt hat,
ſehr ungewiß; aber es wäre entſchieden ſchon ein weſentlicher
Fortſchritt in der Entwicklung der ſudetendeutſchen Politik,
wenn der Appell wenigſtens auf bürgerlicher Seite jenen
Wider=
hall finden würde, der die notwendige Vorausſetzung iſt für die
Verwirklichung eines Projektes, deſſen Auswirkung ſchließlich
dem geſamten deutſchen Volke im tſchechiſchen Staate zum Nutzen
gereichen würde. Beginnt das neue Jahr — das zehnte des
deutſchen Schickſals in der Tſchechoflowakei — mit einem noch ſo
geringen Anſatz zur Ueberbrückung der unglückſeligen
Zwiſtig=
keiten im deutſchen Lager, dann haben die Männer, die jetzt zur
Einigkeit aufrufen, eine Tat vollbracht, die der Erfüllung einer
geſchichtlichen Aufgabe gleichkommt!
Seite 2.
Samstag den 24 Dezember 1927
Die letzten Kabinettsſitzungen
vor Weihnachten.
Das Regierungsprogramm. — Aufgaben des
Reichstags. — Das ſirittige Waſſerſiraßengeſetz
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Reichskabinett hat in einer ſeiner letzten Sitzungen die
Entwürfe durchgeſprochen, die von den verſchiedenen Reſſorts
bereits ausgearbeitet worden ſind oder noch ausgearbeitet
wer=
den. Dabei iſt auch mit den Reſſorts feſtgelegt worden, welche
Aufgaben unter allen Umſtänden noch von
die=
ſem Reichstag als beſonders wichtig zu
verab=
ſchieden ſind. Darunter befindet ſich erfreulicherweiſe auch
das Waſſerſtraßengeſetz. Die Dinge liegen hier ſo, daß
nach Artikel 97 der Reichsverfaſſung das Reich die Aufgabe hat,
die dem allgemeinen Verkehr dienenden Waſſerſtraßen zu
über=
nehmen und nach Artikel 171 bis zum 1. April 1921 dieſen
Zu=
ſtand zu erreichen. Tatſächlich iſt das aber noch nicht erreicht
worden. Das Reich hat vielmehr mit den Ländern, die die
Ver=
waltungshoheit über die Waſſerſtraßen nicht hergeben wollten,
ein mehr als unbefriedigendes Kompromiß abſchließen müſſen,
das darauf hinauslief, daß das Reich zwar für die
Waſſerſtraßen=
verwaltung zahlen, aber praktiſch nichts zu ſagen hat. Von den
Intereſſenten wird ſchon ſeit Jahr und Tag darauf gedrückt, daß
dieſem Zuſtand ein Ende gemacht wird. Eine entſprechende
Vor=
lage iſt auch im Reichsverkehrsminiſterium längſt ausgearbeitet.
Sie iſt aber ſeit der Neubildung des Kabinetts liegen geblieben.
Jetzt ſoll ſie mit Beſchleunigung durchberaten und dem Reichsrat
zugeleitet werden, der vermutlich auch diesmal wieder
Schwierig=
keiten machen wird. Es wäre Aufgabe des Reichstages und der
Oeffentlichkeit, dafür zu ſorgen, daß keine weitere Verzögerung
eintritt. Gerade wo ſo viel von der Vereinheitlichung der
Ver=
waltung und der dabei möglichen Sparſamkeit geſprochen wird,
iſt die Reichswaſſerſtraßenverwaltung ein Schulbeiſpiel.
Die Abfindung der Standesherren.
Von der Abfindung iſt bisher immer noch die Frage der
Standesherren offen geblieben. Kluge Leute haben ſogar geſagt,
daß ſie das eigentliche Problem wäre, an dem die Koalition
ſcheitern würde, weil hier eine Verſtändigung zwiſchen Zentrum
und Deutſchnatonalen am ſchwierigſten wäre. Die Anſprüche
der Standesherren gehen zum Teil bis ins Mittelalter zurück
und muten daher in ihrer Begründung häuſig recht ſeltſam an.
Zum Teil ſind ſie aber zweifellos Rechtsanſprüche, die im
Reymen der allgemeinen Aufwertung berückſichtigt wwerden müſ=
fer. Das Reichskabinett hat eine Vorlage ausgearbeitet, die dem
Reichstag zugehen ſoll. Preußen iſt damit nicht einverſtanden
und will un Reichsrat Abänderungsanträge einbringen, die auf
eine weitgehende Enteignung der ehemaligen
Standesherren hinauszielen, ſo daß alſo auch hier
vermut=
lich mit einer Doppelvorlage zu rechnen iſt. Die Vorlage der
Reichsregierung läßt dem richterlichen Ermeſſen bei der
Bewer=
tung der Aufwertung Spielfreiheit, geht aber davon aus, daß
eine Entſchädigung für Anſprüche, die nach gegenwärtiger
Rechts=
auffaſſung unſittlich ſind, nicht gezahlt werden darf, wie etwa bei
Renten aus Ablöſung der Leibeigenſchaft uſw.
Die Vorbereitung der Januarkonferenz
mit den Ländern.
Wie wir erfahren, fand am Freitag nachmittag eine
Be=
ſprechung zwiſchen dem Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, dem
Reichsinnenminiſter Dr. v. Keudell, dem Staatsſekretär des
Reichsminiſteriums des Innern Dr. Zweigert und dem
Reichs=
ſparkommiſſar Dr. Saemiſch ſtatt. Die Beſprechung galt der
Vorbereitung der Januarkonferenz mit den Ländern, in der die
Frage der Verwaltungs= und Verfaſſungsreform behandelt
wer=
den ſoll. Ueber den Inhalt der Beſprechung verlautet in
poli=
tiſchen Kreiſen, daß der äußere Verlauf der Tagung, das
Pro=
gramm der Referate und ähnliche Fragen durchgeſprochen
wur=
den. An den bisherigen Dispoſitionen dürfte danach irgendeine
wefentliche Aenderung nicht eintreten.
Vom Tage.
*g
über Weihnachten in Berlin bleiben. Lediglich die
Miniſter Geßler und Braun werden die Weihnachtsfeiertage außerhalb
Berlins zubringen.
Aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes ſind vom
ſäch=
ſiſchen Juſtizminiſterium 187 Begnadigungen
aus=
geſprochen worden, wodurch teils Gefangene in Freiheſt
ge=
ſetzt, teils Strafen gemildert, umgewandelt oder herabgeſetzt oder
er=
laſſen wurden.
Vom thüringiſchen Juſtizminiſterium ſind auch in
dieſem Jahre wieder aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes eine
Reihe von Begnadigungen ausgeſprochen worden.
Nach einer Mitteilung der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei haben
am 22. September ſich zahlreiche vaterländiſche und völkiſche Grppen
und Verbände in einem überparteilich=baterländiſchen Block der
Oppoſition gegen die Erfüllungs= und
Entwaff=
nungspolitik zuſammengeſchloſſen. Die offizielle
Gründumgsver=
ſammhing foll am 22. Januar in Berlin ſtattfinden.
Der Reichshaltsplan, für 1928 iſt geſtern dem Reichstag
zugegangen.
Wie die polniſche Poſtagenkur meldet, hat die polniſche
Regie=
rung beſchloſſen, Dirſchan zu einem Seeholzhafen aus=
zubauen. In dem Budget fütr 1927/98 iſt ſchon die Summe von einer
Million Bloty für dieſen Zweck vorgeſehen.
Aus dem Oſten Europas wird eine neue Kältewelle
gemeldet. Auch dort war der grimmigen Kälte eine ſtarke
Erwär=
mung gefolgt, die jedoch einem neuen ſtarken Temperaturſturz wich. Die
Durchſchnittstemperaturen betragen in Polen 10—14 Grad unter Null.
Krakau meldet 26 Grad Kälte.
In der Rumäniſchen Kammer wurde von dem Führer der
Nationalen Bauernpartei Manin der ſofortige Rücktritt der
rumäniſchen Regierung gefordert.
Jur Hinblick auf die bevorſtehende Veränderung in den Beziehungen
Aegyptens zu Englanb trägt ſich die ägyptiſche Negierung mit
der Abſicht, die ägyptiſche Geſandſchaft in London
in eine Botſchaft umzuwandeln.
Ein aus ſieben großen Einheiten beſtehendes amerikaniſches
Geſchwader wird im Laufe des nächſten Jahres die
Flagge der Vereinigten Staaten in Aegypten ſowie in
verſchie=
denen anderen Häfen des Mittelmeeres zeigen.
Der „Daily Telegraph” iſt von ſeinem Beſitzer Lord
Burn=
ham an die Beſitzer des „Sunday Expreß”, der „Finanzial=Times” und
anderer Zeitungsunternehmen, Sir William Berri und deſſen Bruder
Gomer Berri und Sir Iliffe verkauft worden.
Nach Meldungen aus Waſhington wird ſich die Auflegung der
öſterreichiſchen Amerika= Anleihe dadurch verzögern,
daß bisher noch keine Klarheit über die Sicherungsfrage geſchaffen
wer=
den konnte.
Die erſte Parlamentspräſidentin der Welt.
Frau Olga Rudel=Zehnek,
Mitglied des öſterreichiſchen Bundesrats, wurde zum
Präſiden=
ten des Bundesrats gewöhlt. Es iſt das erſtemal in der Welt,
daß eine Frau den Vorſitz eines Staatenparlaments übermimmt.
Fran Rudel=Zeynek iſt 57 Jahre alt, hat ſich nach dem Beſuch
der Fortbildungsſchule der Frauenbewegung angeſchloſſen, war
Mitarbeiterin verſchiedener Frauenzeitungen und des Grazer
Volksblattes, wurde nach der Gründung der öſterreichiſchen
Republik mit dem Programm der Chriſtlichſozialen in den
Steie=
riſchen Landtag und in den Nationalrat gewählt, kam dann als
Miniſterialrat ins Unterrichtsminiſterium und vertritt ſeit
eini=
gen Jahren das Land Steiermark im öſterreichiſchen Bundesrat.
Argentiniſcher Beſuch in Deutſch
Umwandlung der deutſchen Geſandifit
in Buenos Aires zur Botſchaft?
Der Außenminiſter von Argentinien, Calliard, iſt gch.,
tig auf einer Rundreiſe durch Europa und wird anfangs
auch in Berlin erwartet. Ihm iſt ein herzlicher Empfamm
zumal als Vertreter eines Stagtes, der trotz ſtarken
Druan=
rend des ganzen Krieges Deutſchland gegenüber an
faſſung der Neutralität feſtsehalten hat.
Auf argentiniſcher Seite beſteht der Wunſch, die Bezie
zu Deutſchland enger zu geſtalten und als äußeres Zeict, I.
bisherige Geſandtſchaft in eine Botſchaft umzuwanderu"
artige Pläne beſtehen auch in anderen ſüdamerikaniſchän. n.
ten. Wir ſprachen ſchon vor einem halben Jahre davon,„uzu ch
der Gedanke erwogen wurde, den großen Diplomatenfin.),
heitlich vorzunehmen, der inzwiſchen ſtückweiſe erfolgt tütr ler
bei weitem nicht in dem beabſichtigten Umfange, dunce nt
wurde. Ob der argentiniſche Miniſter auch jetzt dieſesſ.ſa
wieder offiziell anſchneibet, iſt noch unbekannt. Das Auch, „
Amt iſt an ſich bereit, eine entſprechende Rangerhöhunoli, m
jetzigen Geſandtſchaft vorzunehmen. Da aber hier der 200, m
ein Wort mitzureden hat, wird das erſt im Rahmen dier ſ. g.
beratungen möglich ſein.
Im Zuſammenhang demit werden in politiſchenm i m
wieder Gerüchte umgetragen, daß auch ein Wechſel in de mim
unſeres biplomatiſchen Veitreters in der argentiniſchern A.ſn,
ſtadt Buenos Aires in Ausſicht ſtehe. Daran wird richtialm. 10r Italiene
daß der gegenwärtige Geſandte Gneis, der zurzeit um am==lr= Aniler ihn 1
holungsurlaub gebeten hat, auf ſeinen Poſten wahrictsſich 13n gmmental
nicht mehr zurückkehren wird. Als ſeinen Nachfolger nempnlen Anclung des ital
den derzeitigen Reichspreſſechef Dr. Zechlin. Mtliſt 1Fnache kann nie
vorläufig reine Kombination. Dr. Zechlin iſt zurzeit unſer duns gehört
außerordentlich ſchwierigen Lage. Er rechnet ſich der Sosiü=’o= Häftigen,
kratiſchen Partei zu und hat es infolgedeſſen nicht leicht, Uſeu = nahnerbe
tik der gegenwärtigen Regierungskoalition zu vertreten.1 ſt ut galkan, in
auch mancherlei Hemmungen bei den deutſchnationalen WIiſt u. ſüm ihre Gedank
des Kabinetts zu überwinden, die ihm verſchiedene Fehlmſ, = Aaubensbekennt
techniſcher Art in den letzten Monaten zum Vorwurf in. 7. Nhalb. Nau
Infolgedeſſen galt ſeine Stellung wiederholt als erſchüttie e der die Zukunft
Entſcheidung iſt aber immer wieder hinausgezogen workyl. il ung herbeiführ
das Kabinett in ſeiner Mehrheit auf dem Standpmkt Niß.uß 1ud darum, wei
ein Wechſel in der Leitung der Reichspreſſeſtelle vor dauſ= = zchten bzw, ſur
wahlen unztveckmäßig ſei. Das dürfte auch gegenſwär. /0 ch 1 ſchwierig und ſ
maßgebend ſein, womit allerdings nicht geſagt iſt, daß nnhr ſr 1 und die Verſtä
kurz oder laug Herr Dr. Zechlin doch wieder in den dihſle= ſi= muß auf einer
ſchen Dienſt zurückkehrt, aus dem er hervorgegaugen ſt n /Ache werden
Ausſicht ſtand ein Wechſel ſchon, als das Kabinett Marx mie n
Deutſchnationalen gebildet wurde. Damals wurde der*
der Deutſchen Volkspartei vorbehalten, ſobald er frei wütge
Erſatz für die Benachteiligung, die ſie in der Verteilule
Miniſterſeſſel erfahren hatte. Die Volkspartei hat aber inzuf
noch keinerlei Veranlaſſung gehabt, ihren Anſpruch anzuuek beiden ſchönen
gänd.
it dem
erührit
n.äußerte
erzeit in den
Adoſteuropas ei!
unz unberechtigter
Proteſi gegen das Hindenburg=platel
EP. Paris, 23. Dezon
Die ſtändige Delegation der franzöſiſchen Friedensges
ten hat unter dem Vorſitz des Profeſſors Richet en F
ſchließung angenommen, in der gegen das den Reichspräuf ſin
Hindenburg beleidigende Wahlplakat proteſtiert wird, da ſEſt
einem Pla
nachen. Im ?
beſchränkten Dikt
niſſe machen kan
ſprach in der
Vorherrſchaft
liens wird ſtets
nicht an die M
Frankreich und
ein Funke glim
roba. Es muß
Generation. Wir
Awas wird nad
1paſſ
Muſſolin’s n
den Vorſtellungen des deutſchen Botſchafters die Entruſiſ
Freunde des internationalen Friedens hervorgerufen haule
Taktik derjenigen, die im Intereſſe ihrer Parteipolitik die 70M
Beziehungen gefährdeten und die höheren Intereſſen Fr.a0
opferten, ſei zu mißbilligen. Das ganze Land müſſe APi
Frieden wachen und ſich gewiſſer Kampagnen widerſetzerymeſe
Mißverſtändniſſe, den Argwohn und die Felndſchaſt
den Völkern vermehrten.
Coſima Wagner.
Zu ihrem neunzigſten Geburtstag
Von Dr. Werner Kulz.
Es mutet wie etwas ganz 1tmwahrſcheinliches, wie ein
Wun=
der an, daß ein Menſch aus jener ſchon ganz geſchichtlichen Zeit
des Werdens der erſten Bayreuther Feſtſpiele, und nun gar die
Gattin Nichard Waguers ſelbſt, die faſt die zwanzig letzten Jahre
ſeies Lebens mit ihm geteilt und einen für ſein Werk und die
Nachwelt ſo bedeutſamen Einfluß auf ihn ausgeübt hat, noch
leben ſoll! Und doch iſt es ſo, dauk der treuen Pflege, die ihr in
Wahnfried täglich und ſtündlich zuteil wird.
Welch unerhört reiches Daſein liegt hinter dieſer unn
neunzigjährigen Frau, die am Weihnachtstage des Jahres 1837
als überragend glücklich beaulagte Tochter genialer Eltern am
Comerſee zur Welt kam, ſchon als junges Mädchen beinahe das
ganze ziviliſierte Europa kennenlernte, mit zwanzig Fahren den
ritterlichen Hans von Bülow, den Lieblingsſchüler ihres Vaters,
heiratete und dann nach klarer Erkenntnis einer hohen, einer
höheren Lebensaufgabe des große Liebesopfer brachte, ohne das
der innerlich ſo einſame, tief unglückliche Meiſter des deutſchen
Muſikdramas ſvohl nie ſein rieſenhaftes Werk vollendet hätte!
Viel Böſes iſt unter Verkennung ihres wahren Weſens vont ihr
gefagt und geſchrieben worden; aber gibt es eine glänzendere
Rechtfertigung ihres Schrittes als den tatſächlichen Beweis, daß
er in Nichard Waguer neue Lebensfreude weckte und ihm eine
unermüdliche, zielbewußte Helferin im Ueberwinden der
unge=
heuren Schwierigkeiten, die ſich immer wieder vor ſeinem Wollen
auftürmten, brachte? Uinvergeſſen ſei neben dieſem Beweis auch
der „in höherer Rückſicht auf den Schöpfer unſterblicher
Meiſter=
werke” von dem edlen Hans von Bülow geleiſtete Verzicht auf
die geliebte Fran!
Das frühe Erkennen der vollen Größe Waguers, das
gänz=
liche Hineinwachſen in ſeine unerhört umfaſſende Ideenwelt iſt
es, was uns die Tochter Liſzts zunächſt bewundern läßt. So
verſtand ſie den Meiſter bei einer Vorleſung des eben in der
Dichtung beendeten dritten Anfzuges des „Triſtan”, die
Notwen=
digkeit dieſes Ausganges, richtig, als ſelbſt die zarte Mathilde
Weſendonck, die doch dieſem Werk am nächſten ſtehen mußte, ſo
erſthüttert war, daß Wagner es für notwendig hielt, ſie zu tröſten.
Was, nach Calderons Worten, „unmöglich zu verſchweigen und
unmöglich auszuft rechen”, was den ſchaffenven Künſtler mit
un=
bedingter Notwendigkeit nach einem ganz gleichgeſtimmten Men=
ſchen verlangen machte, das erfühlte ſie mit einer vorbeſtimten
Fe nheit. So mußte wohl eine Empfindung wie die der Senta
in ihr wachſen und das =itleiden ſchließlich zur Liebe werden,
bis die Münchener Kataſtrophe die junge Fran zu dem
endgül=
tigen Entſchluß brachte, ihr Schickſal mit dem des großen
Ton=
dichters zu verbinden.
bar.
Ind nun wird ihr eutſcheidendes Wirken für Wagner offen=
— Sie fanden auf gemeinſamer Suche nach einem ruhigen
Coſima Wagner.
Wohuſitz Triebſchen am Vierwaldſtätterſee, und zu ihm in dieſes
neue Aſyl flüchtete, wie Wagner ſchreibt, nun „auch diejenige,
welche zu bezeugen hatte, daß mir wohl zu helfen ſei und das
Axiom mancher meiner Freunde, ,daß mir nicht zu helfen”,
un=
richtig war.” Und weiter ſchreibt er: „Sie wußte, daß mir zu
helfen ſei, und ſie hat mir geholfen.” „Die Vollendung der
„Meiſterſinger”, das „Siegfried=Idyll” und ſeine Widmung, die
Selbſtbiographie, die Kompoſition des „Siegfried” und der
Bayreuther Plan ſind die unmittelbaren Belege für das
end=
liche häusliche Glück und die daraus für den Meiſter erſprie=
e Schaffensfreude. Auch die Sammll VE
vielfach zerſtreuten Arbeiten, die Anlaße des Archibs
inzwiſchen bezogenen Wahnfried und die raſche Herauss
geſammelten Schriften und Dichtungen danken wir Frau 9=*
wie ſie überhaupt in den unn kommenden Jahren der
reitung, bei den erſten Feſtſpielen im Jahre 1876, iſn An0
ſolgenden ſchweren Zeit, in der alles verloren ſchien
„Parſtfal”=JJahre 1882 tmmer die Haupthelferli ihres
und ſeine ſtarke Stütze war. Dann aber, nach ſeiner?
ſeniſchen Forderr
iten ſoll, hat
den. In Paris
alien größere
niereiſierenden
ulge Beunruhigt
Neungen ſind kurz
licht
der Auſe
vom We
brach ſie zuſammen. Ihr ſchönes langes Haar gal
Toten mit in den Sarg. Ihre Kraft zum Weiterlelk=
Weiterſchaffen ohne ihn ſchien erſchöpft, Bayreuth deut:!
anheimgegeben zu ſein. Da kaut nach demt erſten, ucke
Schnterz das Bewußtſein für die Verantwortung anf Ae.
mit ihm alle Tatkraft, ſogar in erhöhtem Maße zurück. Sie
hat ſie noch manchal zu ertragen gehabt, ſo den 2—
Vaters, der im „Brennpnnkt der Kunft in Deutſchlaud‟
Vayreuth genannt hatte, während der Feſtſpiele 1886 ſia
über alles half ihr die hohe Aufgabe himweg, die ihr, de
rin der tiefſten Gedanken des Meiſters, geſtellt wvar.
als Gralshüterin in der Verwirtlichung der Feſtſpieles=
Wagner ſie ſich gedacht, getan hat, zwingt uns zu
hocu=
wunberung und Dankbarkeit.
Glasſch liff im modernen Kirchenſenſ.
Die ihrer Vollendung entgegengehende Ev. Friedenskiran:
furt a. M. (Architert Karl Blettner) erhält in ihren hohen uſde
Feuiſtern eine moderne Kunſtverglaſung, die bisher einzig in
gennnnt werden kann. Peter Rohl, der Lehrer an der 2
Nunſtgewerbeſchule Franrfurts und früiheres Mitglied des
ubolt
breiten Glasſchliff als Wirkungsſteigerung in dergeiſtiſtem, Ir.
ornamentalem Sinne anzuwenden. Der farbige Charakter des
eutſpricht iünerſtem religiöſem Erleben der auch in der Natur;
drückenden Stimmungen: Karfreitag. Oſtern, Phingſten und Bsel4
hieraus ergeben ſich beraufchende oder bislveilen tief
anklingendo=
nkkorde, die Sbrache des Liclts wird bereichert durch die taufeln
Breihungen des Glafes im Schliff. So wird auf nur ſcheinbar a"
Wege, mit dem au ſich fchon wirkenden Werkſtoff farbigen Gil”
der eindringlichen Bebandlung ein in nichts ablenkendes Ee
moment und ein bezwtnigender Stimmungsfaktor in das Gottesn.
eingetragen. Elemente ſind ſo gefunden worden, die gerade lt. Kunſt zukunftweiſend genannt werden müſſen. Dr2
monnmentalen Schinuck nimmt die neue Friedenskirche heute ſ*
beſondere Stellung in Deutſchland ein.
Nummer 336
Samstag, den 24 Dezember 1927
Seite 3
auch
9e geimt
wiedr 11
in Mr
Die italieniſch=franzöſiſche Annäherung.
„Die Karpikriegsgefahr für Guropa‟
bin Interview über die franzöſiſch=italieniſchen
Annäherungsverſuche.
Von unſerem =Korreſpondenten.
London, 23. Dezember.
Es tritt jetzt erſt in weiteren Kreiſen das Empfinden hervor,
z die Auffaſſung, die ſich ſchon während der letzten Genfer
uve verbreitete, es könne nun gleich zu einer Beſprechung
kom=
eh=, in der ſich Briand und Muſſolini über die
allgemei=
n. Grundlinien einer beiderſeitigen Verſtändigung einigen
übden, eine vollſtändig falſche war. Die Zeit, in der Sir
utken eine freundſchaftliche Anregung zu Beſprechungen beider
ſächte über die Tangerfrage gab, iſt vorüber. Und warum iſt
gergebnislos vorübergegaugen? Weil man hier keine volle
tüenntnis davon hatte, wie tief ſchon der Riß zwiſchen
el den Ländern und guch zwiſchen beiden Völkern
hon ſeit dem Kriege klaffte, ſo tief, daß ein jedes
An=
meiden einer Frage audere mitberühren mußte, daß das
Lei=
n ſchon alle Nachbarorgane in den Organismen erfaßt hatte.
au eine Radikalkur kann helfen. Erfahrene Politiker bezweifeln,
ßl die Differenzen durch noch ſo freundſchaftliche Ausſprachen
ſtws ausgeſchaltet werden können. „Man ſpricht von den vielen
va ren Berührungspunkten der beiden großen
Mittelmeer=
twonen” äußerte ſich geſtern ein älterer Diplomat, der
merzeit in den politiſchen Entwicklungen und Verwicklungen
ſmoſteuropas eine wichtige Rolle geſpielt hat. „Da ſteckt ein
w= unberechtigter Optimismus. Die wackte Wahrheit iſt, daß
Italiener den Franzoſen nicht leiden kann,
el.ler ihn überall auf jedem Pfade trifft, der
einem Platz an der Sonne führt. Ich möchte mich
ſein Kommentars zu dieſer gewiſſerwaßen automatiſchen
Ent=
icht ung des italieniſchen Volksempfindens enthalten. An ihrer
ſtwache kann niemand zweifeln, der die heutigen Italiener kennt.
u. 3 gehört die Zukunft. Wir ſind die
Lebens=
äfftigen, die Tüchtigen. Die Franzoſen ſind
m abſterbendes Volk. Alſomüſſenſie uns Platz
uchen. Im Mittelmeer, in Nordafrika, auf dem
akan, in Kleinaſien, in Syrien.‟ Das iſt
unge=
mi ihre Gedankenfolge. Und weil der Duce der Prophet dieſes
ſalnbensbekenntniſſes iſt, iſt er ihr Mann. Aber auch nur
e halb. Nur deshalb kann er innerhalb Italiens den
un=
ſchrränkten Diktator ſpielen, weil er der einzige im Lande iſt,
ſoie Zukunft außerhalb Italiens für die italieniſche
Bevölle=
w= herbeiführen kann. Darum, weil er das ſo genau weiß,
bſdarum, weil Briand nicht auf den Balkan und anderes
ver=
ten bzw. für das Preſtige Frankreichs verletzende
Zugeſtänd=
ſei machen kann, iſt die Vorbereitung dieſer Zuſammenkunft ſo
wrerig und ſicherlich für die Ungeduld mancher ſo zeitraubend.
di die Verſtändigung wird immer nur ein Notbehelf ſein. Es
i5u auf einer Seite ein bitterer Reſt bleiben. Funken unter der
ſſ: werden weiter glimmen. Der Abgeordnete Victor Bremond
ſach in der Kamer die lapidaren Sätze: Frankreich muß die
„gerrſchaft im Mittelmeer haben. Die Uebervölkerung
Ita=
n): wird ſtets die ſchwere Gefahr bleiben.‟ Darum glaube ich
Hu. an die Möglichkeit einer völligen Verſtändigung zwiſchen
gürkreich und Italien. Dort wird trotz Genf und Locarno ſtets
Funke glimmen. Dort liegt die Hauptkriegsgefahr für
Eu=
ſa. Es muß einmal zu einer Entſcheidung außerhalb dieſer
ſbun ſchönen Städte kommen, wenn auch erſt in der nächſten
uration. Wird allerdings Muſſolini dieſe noch erleben? Und
3) wird nach ſeinem Tode werden? Gibt es überhaupt einen
ſanden Nachfolger für das von ihm errichtete Regime?”
Mtſſolinis neuer Kurs gegenüber Frankreich.
Ein militäriſches Bündnis=Angebot
gegen Oeutſchland.
* Berlin, 23. Dezember. (Prib.=Tel.)
„Die franzöſiſch=italieniſche Annäherung, die als Baſis die
ita=
ticchen Forderuagen für einen etwaigen Ausgleich mit Italien
tein ſoll, hat in Paris und London größte Beachtung
ge=
dnen. In Paris haben die italieniſchen Forderungen, in denen
tlnen größere Rechte und Mitſprache aller das Mittelmeer
4yeſſierenden Fragen verlangt, großes Erſtaunen und
eben=
h=Beunruhigung hervorgerufen. Die italieniſchen ſieben
For=
dungen ſind kurz folgende: 1. Italien darf nicht mehr bei Be=
ſprechungen über die Tangerfrage ausgeſchloſſen werden, 2. in
Tunis müſſe Frankreich das hiſtoriſche Recht Italiens und der
Verträge von 1866 anerkennen, 3. an der Südküſte Libyens müſſe
Frankreich Italien die kolonialen Entſchädigungen bieten, die es
ihm im Londoner Vertrag zugeſagt habe, 4. in der Adriafrage,
die für Italien ein Lebensproblem darſtellt, habe Frankreich nicht
mitzuſprechen, 5. in der Mandatsfrage müſſe Frankreich in
An=
erkennung des italieniſchen Bevölkerungsproblems Italien
unter=
ſtützen, ſtatt ihm Hinderniſſe zu bereiten, 6. Frankreich darf die
entwichenen Antifasciſten nicht mehr begünſtigen, 7. Italien
fordert für die in Frankreich lebenden Italiener mehr Rechte.
Als Gegengabe für dieſe italieniſchen
Forde=
rungen bietet Italien Frankreich ſeine
Freund=
ſchaft an. Ganz wohl iſt es den Franzoſen dabei allerdings
nicht, und man hat das Empfinden, daß Muſſolini damit einen
diplomatiſchen Angriff unternommen hat, um die italieniſchen
Forderungen durchzudrücken. In halbamtlichen Preſſeäußerungen
hat die franzöſiſche Diplomatie die Abſicht kund getan, den
italie=
niſchen Forderungen gegenüber eine elaſtiſche Verteidigungslinie
einzunehmen. Das militäriſch=politiſche Bündnis,
das Italien Frankreich zur wirkſamſten
Sicher=
ſtellung Frank reichs gegen Deutſchland
an=
bietet, hat bis jetzt noch wenig Gegenliebe
ge=
funden, ja es iſt ſogar von der großen franzöſiſchen Preſſe
ſehr ſkeptiſch aufgenommen worden. Intereſſant iſt daher in
dieſem Zuſammenhang der „Matin”=Kommentar zu dem Beſuch
des deutſchen Botſchafters Hoeſch bei Briand, in dem betont wird,
daß die freundſchaftlichen Beziehungen zu Deutſchland
augen=
blicklich befriedigend ſeien. Die große Maſſe des liberalen und
demokratiſchen Frankreichs findet ſich nur ſchwer mit der Politik
Muſſolinis ab und wird in dieſer Reſerve noch dadurch beſtärkt,
daß Frankreich das Aſyl aller liberalen aus Italien geflüchteten
Elemente geworden iſt. Das ſyſtematiſche Vorgehen Italiens in
der allmählichen Eroberung der franzöſiſchen Kolonie in Tunis
erregt immer mehr und mehr die franzöſiſchen Gemüter. In
dieſer Frage gibt es für keinen Franzoſen irgend ein Kompromiß
noch irgend ein Zugeſtändnis. Silbſt der franzöſiſche Generalſtab,
der ſonſt in vielen Dingen mit dem italieniſchen Fascismus
lieb=
äugelt, verkündet hier ſein „non possumus”. Für Frankreich
be=
ſtehen in Italien zwei verſchiedene Richtungen, die eine, für
welche Muſſolini die Veraatwortung übernimmt, und welche den
italieniſch=franzöſiſchen Beziehungen ihre alte Herzlichkeit
wieder=
geben will, und die andere, welche die Gefühle der extremen
Elemente des Faseismus widerſpiegelt und die Verſtändigung kann dieſes Zuſammenkommen der Trade Unions mit den
Arbeit=
mit Frankreich der Erlangung von Vorteilen unterordnet, die
Iralien eine Vormachtſtellung einräumen würde.
Der italieniſche Verſuch, Frankreich ein Militärbündnis gegen
Deutſchland anzubieten, entſpringt zum Teil auch der
Verärge=
rung Italiens, das, nachdem Deutſchland eine frühere
Muſſo=
liniſche Anregung, mit Italien ein Bündnis gegen Frankreich zu
ſchließen, abgelehnt hat, nun mit dieſem Frankreich ein politiſches
ſchrift den Locarnopakt mitgarantiert. In der italieniſchen Preſſe
findet man gerade in der letzten Zeit unter Anſpielung auf
frühere Möglichkeiten häufig die Auffaſſung, daß Deutſchland ſich
vielzuſehr mit Frankreich beſchäftigt habe, ohne Erfolg gehabt zu
haben, anſta,t ſich politiſch mehr nach Rom zu orientieren.
Ob Frankreich nun auf das italieniſche Angebot näher Mißverſtändniſſe zurückzuführen ſei. An dem revidierten
Gebet=
eingehen wird, und ob dieſer italieniſche Probeſchuß wirklich in
Paris ernſt genommen wird, dürfte noch fraglich ſein, immerhin
bedeutet dieſer italieniſche Schritt ſür Deutſchland ein „
Achtungs=
ſignal”.
Frankreich gegen ein Militärbündnis mit Italien
„Paris Midi” beſchäftigt ſich mit der in gewiſſen Kreiſen
herrſchenden Auffaſſung, daß eine euvoige franzöſiſcheitalieniſche
Verſtandigung notwendigerweiſe gegen Deutſchland gerichtet ſein
wüſſe wozu Artikel italieniſcher Blätter, vor allem der „Tri= zuſammentreten, um neue Vorſchläge auszuarbeiten, die dem
buna”, Veranlaſſung gegeben hätten. Ma dürfe dieſe
Auffaſ=
ſung nicht um ſich greifen laſſen, denn dadurch werde der Sache
des Friedens ein ſchlechter Dienſt ewwieſen. Frankreich und
Ita=
lien kämen zu einem Einvernehmen zurück, wie es zwiſchen zwei
Alliierten und lateiniſchen Nationen natürlich ſei. Aber
Frank=
reich und die franzöſiſche Regierung wollten von einem Bündnis= vorſchläge beraten werden und früheſtens Ende Juli wird die
vertrag nichts wiſſen, der gleichzeitig ein feindſeliger Alt gegen
Deutſchland wäre. Das Blatt hebt ferner an anderer Stelle in
einer Berliner Meldung hervor, man müſſe feſtſtellen, daß die
verantwortlichen deutſchen Kreiſe die Entwicklung der
franzöſiſch=
italieniſchen Beziehungen mit größter Ruhe beobachten, und daß
ſie gewillt ſeien, die Locarnoverträge reſtlos zu erfüllen.
Oeie ruiſiſche Revolution im Spiegel
der Dichtung.
zw. Unter dieſem Titel wird im Verlag von Dr. Fritz Finkenſcher,
dzug, von Wolfgang 2, Groeger eine groß angelegte Sammlung
SSchriften namhafter ruſſiſcher Dichter erſcheinen, die, wie der
Ver=
rl bemerkt, nicht nur die Revolution von 1917 bis heute, ſondern
ichre geſchichtlichen und pſychologiſchen Grundlagen zu erfaſſen ſucht.
ei ſoll „der Ruſſe an ſich” nach Möglichkeit ſelbſt zu Worte kommen,
neißt der vom Weſten möglichſt unberührte, urwüſige Ruſſe, während
Bevolution weder begrüßt, noch abgelehnt, ſondern nur erforſcht
wargeſtrllt werden ſoll und dabei weniger um ihrer ſelbſt willen,
n mals Element, worin ſich das Ruſſentum in neuer Weiſe offenbart.
45 für die Leſer im allgemeinen ſchner iſt, unter den vielen
Ver=
nürichungen über die ruſſiſche Revolution, die zumeiſt auch eine
ein=
ſa” ſcharf ablehnende odie ebenſo hitzige bejahende Haltuag
ein=
man, die wertvolleren herauszufinden und das Maß ihrer
Ver=
teerswürdigkeit abzuſchätzen, iſt der Verſuch einer möglichſt
erſchöp=
te=, unparteiiſchen und unvoreingenommenen Darſtellung der ruſſi=
RRrvolution nachgerade zu einem Bedürfnis der Zeit geworden,
ſal, wenn man bedenkt, daß ſo manche Welle des brandenden Meeres
muſſiſchen revolutionären Ideen über die nationalen Ufer hinweg
Welt ringsum, auch in unſere Welt, ſchlägt und hier eine eigen=
Geiſt,sverfaſſung in gewiſſen Volksſchichten erzeugt, vor allem
un unſerer heranwackſenden Jugend, ſo daß wir dieſem Geſchehen
* mur ein allgemein menſchliches Intereſſe entgegenbringen, ſodan
ein ganz eigenes, das ſchließlich auf eine Auseinanderſetzung mit uns
ſtſchinausläuft.
Alls erſtes großes Werk der Sammlung iſt der Roman „Raſpu=
(8 Bände, 1400 Seiten, broſch. 17,50 Mk.) des ruſſiſchen
Schrift=
en3 Iwan Naſchievie, überſetzt von Edward Siewert, mit
m: Vorwort von Arthur Luther erſchienen. Der Verfaſſer, der die
o tion in Rußland ſelbſt durchgemacht hat und Land und Leute
leigener Erfahrung kennt, gibt in dieſem Roman ein groß angelegtes
dwoes ganzen Rußlands der Zeit zwiſchen 1910 und 1920, nicht nur
oheimnisvollen Abentuerers, ſondern aller Geſellſchaftsklaſſen, aller
ensalter und aller Berufe vom Zaren bis zum bolſchewiſtiſchen
(ch or, vom hohen Staatsbeamten bis zum meuternden Matroſen und
ſerxriſchen Bauern im Wolgadorf. Senſationen ſind von dieſem
ham nicht zu erwarten. Der Leſer lernt den geheimnisvollen Raſpu=
188 Typus und Symbol des ruſſiſchen Volkes kennen. Nicht der
tizermann als ſolcher, der bereits im 2. Bande verſchwindet, iſt der
” des Romans, das Eigenartige des Romans iſt gerade die
Bedeu=
i0 bſigkeit Raſputins, deſſen Tod di: Kataſtrophe abwenden ſoll und
ſanrh nur beſchleunigt. Der Verfaſſer vertritt die Anſicht, daß die
ſiſtse Revolution und der Bolſhr wismus nicht das Ergebnis
ſoziali=
wmmuniſtiſcher oder ſonſtiger fremdländiſcher oder fremdſtämmiger
ſihſiſſe, ſondern eine weſentlich urwſichſig ruſſiſche Erſcheinung ſind.
Ehlutin iſt die rohe Urkraft des Volkes, die ſich austoben will, aber
ſich keine Zielo zu ſetzen vermag; der Nawe Raſputin ſoll nicht der
wirkliche Name des Wundermannes geweſen, ſondern ihm von ſeinen
Dorfgenoſſen beigelegt worden ſein. Er bedeutet der „Zügelloſ”” oder
der Wegloſe”. „Wir alle ſind Raſputins” ſchreibt der Verfaſſer an
den Ueberſitzer, „und das eben iſt die Tragödie Rußlands.” Alle
Per=
ſonen des Namens ſind, im Grunde genommen, Wegloſe, Ratloſe, die
nicht wiſſen, wohin ſie ſollen und was aus ihnen werden ſoll. Der
Grundſtein des Romans iſt ein tiefer Peſſimismus, um deſſentwillen
der Verfaſſer von ſeinen Landsleuten viel angegriffen worden iſt. Aber
der Roman iſt ein Wirklichkeitsbild, er ſchildert die ruſſiſchen Menſchen,
wie ſie ſind. Erfahrungen und Enttäuſchungen hat die Naſchievie in dieſem
Naſputin=Noman niedergelegt. „Unſere Nettung,” ſagt er, „beſteht
da=
rin, daß aus der „Raſputiza” noch ein Weg gfunden wird, daß wir
us von dem ſchmutzigen Alpdruck der Vergangenheit befreien, ohne
dabei in die Klauen der Bolſchewiſten zu fallen.‟ Diejenigen aber, die
heute geneigt ſind, das Heil vom Oſten zu erwarten, werden hier ſchon
lernen, in wie hohem Grade die angeblichen Propheten ſelbſt Suchende
ſind. Indem Rußland die unbeſchreiblichen Leiden auf ſich nimmt, von
denen dieſer Roma berichtet, löſt es eine weltgeſchichtliche Aufgabe: Es
erſpart Europa die bitteren Erfahrungen und ſichert dadurch ſeine
kul=
turelle Entwicklung. Eine Vorausſetzung iſt dabei freilich: daß Europa
aus dem ruſſiſchen Beiſpiel wirklich etwas lernt und ſich ſeiner
Pflich=
ten gegenüber Rußland bewußt iſt.
Des Ruſſen weſentlicher Charakterzug, ſein Hang zum
Allmenſch=
lichen, von den Europäern vielfach fälſchlich für Mangel an individuellem
Selbſtgefühl gehalten, hat in dem zweiten Werk von Olga Forſch
„In Stein gohüllt”, überſetzt und mit einem Vorwort verſehen
von W. E. Groeger eine Prägung von beſonderer Greifbarkeit
er=
halten. Denn da das Augenmerk der Verfaſſerin nicht ägentlich auf die
Schilderung der Revolution gerichtet iſt, ſondern vielmehr auf das
menſchliche Erleben der Helden des Romans und die Umwelt, iſt es ihr
gelungen, das eigentliche, größere, überindividuelle Geſchehen und die
durchſichtigen Atmoſphären, in der es vor ſich geht, eindringlich vor
uſeren Augen erſtehen zu laſſen. Was iſt nun dieſes Beſondere, dieſes
Allmenſchliche? In der Tat nichts Gewöhnlich=res — wie ja auch nach
Doſtojewſky die ruſſiſche Nation eine außergewöhnliche Erſcheinung in
der Geſchickte der ganzen Menſchheit iſt: Segef Ruſſanin, ehemals
Leut=
nant im Dienſte Alexanders II., erzählt als 83jähriger die
Leidens=
geſchickte ſein:s ehemaligen Kameraden im Kadettenkorps Michael
Beide=
mann, der ohne Unterſuchung und gerichtlichen Urteilsſpruch als politiſch
Verdächtiger 20 Jahre lang im Außenwerk der Peter=Pauls=Feſtung in
einer 10 Schritt langen und 5 Schritt breiten Zelle in Einzelhaft ſaß,
lebendig begraben, und in Steine gehüllt, um dann, durch die Qualen
dieſer fürchterlichen friſtloſen Einzelhaft dem Wahnſinn verfallen, nach
weiteren 6 Jahren Iſolierung im Irrenhauſe zu Kaſan vom Tode
er=
löſt zu werden. Dieſer Bericht eines 83jährigen, der den Freund aus
Nache, Haß, vawundeter Liebe, Eiferſucht und kleinlicher Eigenliebe
viermal verriet, gibt ſich als Ergänzung des lückenhaften amtlichen
Forſckungsengefriſſe einer Kommiſſion, die nach dem Umſturz von den
nenen Mackthabern eingeſetzt wurde, um an Hand der offiziellen
Dohu=
me ite der zariſtiſchen Geheimarchive Perſönlichkeit, Verſchulden und Schick=
Die Pemühungen um induſtriellen
Frieden in England.
Die Konferenz der Trade Unions
mit den Arbeitgebern.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 23. Dezember.
Das ſeit dem Generalſtreik wichtigſte Ereignis, iſt die
An=
uähme der Einladung der Arbeitgeber zu einer Konferenz über
Verſtändigungsgrundlagen ſeitens des Generalsrats des Trade
Union=Kongreſſes. Nicht in der Annahme an ſich iſt die
Haupt=
bedeutung zu ſuchen, ſondern darin, daß ſie faſt eine einſtimmige
war, daß vorher der „böſe Geiſt” der Grubenarbeiter und der
Trade Union=Welt im allgemeinen, Herr A. J. Cook, eine
ver=
nichtende Niederlage erlitt. Er hatte in ſeiner gewöhnlichen,
ſchroffen, herrſchſüchtigen Weiſe die Behauptung aufgeſtellt, daß
Diskuſſionen mit den Arbeitgebern wie die vorgeſchlagenen auſ
die geſamte Arbeiterbewegung eine ſprengende Wirkung ausüben
würden. Dieſe Darlegung wurde jedoch von anderen
Mitglie=
dern energiſch bekämpft, und das Ergebnis der Abſtimmung
zeigte klar, daß man mit Mr. Cook nichts mehr zu tun haben
will. Nur eine vrſchwindende Mehrheit ſtand zu ihm. Er wird
denn ſchließlich doch wohl den ihm dargebotenen ehrenvollen
Poſten bei den Sowjets aunehmen müſſen. Seine Ausſchaltung
iſt faſt ein ebenſolcher Erfolg wie das Zuſtandekommen der
vor=
geſchlagenen Konferenz. Ohne die konſequente Hetzerei des
zwei=
fellos ſehr begabten Mannes könnte die Sache verhältnismäßig
ganz glatt gehen. Die Trade Unions ſind zweifelsohne ſehr
friedensbedürftig und es liegt diesmal für ſie nicht der geringſte
Grund zum Mißtrauen vor. Was ſie jedoch vor allen Dingen
bereitwillig auf die Einladung eingehen ließ, iſt der Umſtand,
daß es ſich nicht wieder lediglich um eine Gruppe von
Arbeit=
gebern handelt, die keine Garantie für die Geſamtheit
über=
nehmen können, ſondern um die Vertreter von 159 öffentlichen
Geſellſchaften mit beſchränkter Haftpflicht, deren
Geſamt=
kapital weit über tauſend Millionen Pfund
be=
trägt und die nahezu alle vorhandenen Induſtriezweige
darſtel=
len, nämlich Kohlen, Eiſen und Stahl, Chemikalien, Gas,
Ma=
ſchinenbau, Schiffahrt und Schiffsbau, Wolle, Baumwolle, Tabak,
Seide, Gummi, Oel, Eiſenbahnen, Verſicherungen, Bauweſen,
Zucker, Farben, Automobile und Motoren. Es handelt ſich um
eine ganz ſpontane, von der Regierung unabhängige Bewegung.
Das iſt in ihr Verluſtkonto zu ſchreiben. Auf der anderen Hand
gebern gewiß keinen nachteiligen Einfluß auf die Stimmung der
Arbeiterpartei üben.
Oas Schickfal der engliſchen Gebetbuchvorlage
London, 23. Dezember.
Die engliſchen Biſchöfe haben nach zweitägigen Beratungen
Geſchäft machen möchte, dasſelbe Italien, das durch ſeine Unter= über die durch die Ablehnung des revidierten Gebetbuches durch
das Unterhaus entſtandene Lage eine Erklärung veröffentlicht,
wo=
nach die Entſcheidung der Kirche bis auf den Januar vertagt
wird. In der Erklärung wird der Auffaſſung Ausdruck gegeben,
daß die Ablehnung des Gebetbuches durch das Unterhaus auf
buch wurden diejenigen Aenderungen vorgenommen, die dem
Unterhaus die Annahme ermöglichten, ohne daß die Kirche
prin=
zipielle Forderungen aufgebe.
Die Entſcheidung der Biſchöfe, die Vorlage zu einer
Revi=
dierung des gegenwärtigen Gebetbuches vor das Unterhaus zu
EP. Paris, 23. Dezember. bringen, wird eine ſehr bedeutende Verzögerung in der
Durch=
führung neuer geſetzgeberiſcher Maßuahmen zur Folge haben.
Die Erzbiſchöfe und Biſchöfe werden am 11. Januar in London
Unterhaus die Annahme des neuen Gebetbuches ermöglichen
ſollen. Im Februar wird eine Ausſprache und eine Abſtimmung
über die neuen Vorſchläge in beiden Häuſern der
Kirchenver=
ſammlung ſtattfinden. Im März und Juli werden
Ergänzungs=
allgemeine Kirchenverſammlung den neuen Entwürfen zuſtimmen
können. Dem Parlament werden die neuen Vorſchläge des
Kirchenkomitees kaum vor dem nächſten November zugeleitet
wer=
den können, ſo daß die Einführung des neuen Gebetbuches kaum
vor dem 1. Januar 1929 möglich ſein wird.
ſal des in keiner der Gefängnisliſten namentlich aufgeführten Michael
feſtzuſtellen verſuchte, und iſt darum ein indereſſantes und wegen ſeiner
Objektivität kulturhiſtoriſch wertvolles Dokument. Darüber hinaus aber
iſt dieſe Erzählung die erſchütt ande Beichte, eines, wenn man ſo ſagen
darf, vor ſeinem leibliegen Tode geſtorbenen, vor dem Urteilsſpruche
des eigenen Gewiſſens gerichteten Menſchen, eine fürchterliche
Selbſt=
anklage eines über ſein eigenes Leben zu Gericht Sitzenden, der, indem
er die Vergangenheit heraufbeſchwört, alles das wiedererlebn muß, was
Michael erlitten, und es ſich nehmen muß als Sühne, bis er der
geiſtigen Umnachtung verfällt, eingeſchloſſen in die Foltickammer ſeines
Gewiſſens, daraus es kein Entrinnen gibt. Die Sentenzen dieſer beiden
Männer, die eine aus dem Munde des Verratenen: „ein jeder, der
ſich Menſch nennt, murß cine ihm entſprechende Idee in ſich tragen, und
jene des Verräters: „Menſchen, die inmerlich nicht gefeſtigt ſind, ſind die
ſchlimmſten Verräter”, ſie haben nicht nur Bedeutung und Geltung
in dieſem von ſo viel dramatiſcher Bewegung erfüllten Buche, ſondern
auch im allgemein menſchlichen Sinne. Jedenfalls wird uns in dieſem
Roman, der die Zeit von 1860—1923 umfaßt und nebenher das glänzende
alte Petersburg, die Petersburger Geſellſchaft der Zeit Alexanders II.,
die fürchterlichem Gefängniſſo der Peter Paulsfeſtung, die revolutionären
Bewegungen und die Kämpfe gegen die ſtaatsfeindlichen Umtriebe in
einzelnen packenden Darſtellungen ſchildert, das „Rätſel der
geheimnis=
vollen ruſſiſchen Seele” einer Löſung näher gebracht, und wir lernen
manches beſſer verſt hen und milder beurteilen, was wir ſonſt nicht ver=
DR
ſtehen wollten oder blind verurteilten.
— Eine Bilderbibel von 1551 entdeckt. Ein ſeltener Fund
wurde in Bochum gemacht. Es handelt ſich um eine mit Bildern
geſchmückte Bibel aus dem Jahre 1551, die in Frankfurt gedruckt
wurde und dem Herzog von Pommern gewidmet war. Es iſt
ein ſogenanntes bibliſches Leſebuch, mit Bildern geſchmückt,
deſſen Holzſchnitte mit lateiniſchen und deutſchen Texten
erläu=
tert ſind
p. Finſterniſſe im Jahre 1928. Drei Sonnen= und zwei
Mondfinſterniſſe werden zu regiſtrieren ſein. Von den erſteren
wird nur eine bei uns in den Vormittagsſtunden ſichtbar ſein,
am 12. November. Die zweite Mondfinſternis, eine totale, findet
am 27. November ſtatt. Ihr Anfang iſt im nördlichen und
weſt=
lichen Europa ſichtbar. Die erſte Sonnenfinſternis findet am
19. Mai ſtatt, ſichtbar im ſüdlichen Teil von Amerika, im
ſüd=
lichen Atlantiſchen Ozean und auf der Südſpitze von Südamerika.
Die zweite tritt am 17. Juni ein und wird im nordweſtlichen
Teile von Sibirien und in Nordrußland beobachtet werden
kön=
nen. Die erſte Mondfinſternis (total) iſt am 3. Juni. Deren
Anfang iſt ſichtbar in den weſtlichen Teilen von Süd= und
Nord=
amerika, im Stillen Ozean, in Auſtralien, Oſtaſien; das Ende
im Stillen Ozean, Auſtralien und im öſtlichen Teile von Aſien.
Seite 4
Samstag, den 24 Dezember 1927
Nummer 356
Kſe Statt Karten!Die Verlobung unſerer Kinder Dora und Max Meine Verlobung mit Fräulein
Dora Weber
beehren wir uns anzuzeigen
Tochter des verſiorbenen Che=
mikers Dr. Leo Weber und ſeiner
Frau Dr. Leo Weber Apotheker Fritz Heß u. Fran
Frau Gemahlin, geb. Schäfer,
geb. Staedel
beehre ich mich anzuzeigen
geb. Schäfer
Aeußere Ringſtraße 106 Nieder=Ramſtädterſiraße 21
Max Heß, Apotheker
((38968
Darmſtadt, Weihnachten 1927 DIPL-ING. KURT KOPR
AENNE KOPF GEB. TROIDL
BEEHREN SICHIHRE VER-
MAHLUNG ANZUZEGEN
DARMSTADT
DEN 24. DEZEMBER 1927
(33994
Statt Karten
Die Verlobung ihrer Tochter
(Elſe mit Herrn Apotheker Ernſt
Michel geben bekannt
Dr. med. Karl Braun
und Frau
Auguſte geb. Fiſcher
Lengfeld
Elſe Braun
Ernſt Michel=
Weihnachten 4927
Apotheler
Verlobte
Eiſenberg
Groß=Umſtadt
Be 1
Verreiſt
bis 5. Jan. (*343017
Dr. med.
Herta Kalcher
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Emil Biedenbänder
Verlobt=
Darmſtadt — Weihnachten 1927
Schachtſtr. 6
Blumenthalſtr. 66
Afſ
Statt Kartenl
Ihre Verlobung beehren sich anzuzelgen
Martha Intrau
Paul Wendel
Soderstraße 53
Liebtrauenstraße 82
(20136
Weihnachten 1927
Statt Karten.
Heinrich Pfeffer
Roſel Pfeffer
geb. Gröninger
Vermählte
Löffelgaſſe 26.
Kirchliche Trauung 1. Weihnachtsſelernn.
nachm. 4 Uhr in der Martinstinitl
Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an
Statt beſonderer Anzeige.
WilhelmWenz und Frau
Dina, geb. Keil
Unſere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schweſtert
und Schwiegermutter
Weihnachten 1927
A.
rchliche Trauung am 1. Feierfag,
3”, Uhr, in der Martinstirche.
Frau
Meta Bittel
geb. Meletta
Witwe des Geh. Oberſinanzrats 3. Bittel
90f3
iſt heute im faſt vollendeten 78. Lebensjahr ſanſt
entſchlafen.
Heinrich Haas u. Frau
Elisabeth geb. Horn
Vermählte
Kirchl. Trauung 1. Felertag, nachm.
2½ Uhr, in der Martinskirche.
Darmstadt, 24. Dezember 1927
(e33g58
Kranichstelnerstr. 37,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Landgerichtsrat Dr. Franz Bittel
Minna Bittel
Annie Schmitt, geb. Bittel
Lisbeth Bittel, geb. Prinz
Fritz Schmitt
nebſt 7 Enkel.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1927. 20rn
Die Einäſcherung findet am Montag, den 26.
De=
zember, vormittags 11½ Uhr, auf dem Waldfriedhol
ſtatt.
Aenni Peter
Philipp Baſſenauer
Verlobte
Statt Karten
(39986
Margerete Eidenmüller
Ludwig Mittelstaedt
Verlobte
Eberſtadt b. D. Griesheim b. D.
Heidelbergerſir. 42 Ludwigſtr. 34
24. Dezember 1927.
Gte
Darmstadt
Orangeriestr. 11
Hanau
a. Main
Weihnachten 1917
Karl Keitler u. Frau
Anna geb. Ruhmann
Vermählte
Darmſiadt
Mannheim
Waldſtr. 22
Frankfurt a M.
Kirchliche Traunng: 1. Felertag, 2 Uhr,
(*33967
St. Ludwigskirche,
Innigen Dank
Allen für die Anteilnahme an
unſerer Trauer, ſowie für die
Kranzſpenden.
Die aufopfernde Pflege im
Herz=Jeſu=Hoſpital und die
trö=
ſienden Worte des Herrn Pfarrer
Waitz können wir nie vergeſſen.
1 klein. Biederrmi
Kommode, 1 rzuſ
Biedermeierliſch!
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Georg Erühmang
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Leni Weber
Willy Maurer
Verlobte
Weihnachten 1927
Gräfenhäuſerſtr. 1 Blumenthalſtr. 40
33941
Martha Stähle
SlegfriedEbert
Verlobte
Darmstadt, Emllstr. 21 — Kahle (Saale), 2. Zt. Halle
33992) Welhnachten 1927.
Stat Karten.
Eliſabeth Pfeifer
Chriſtian Müller
Verlobte
Darmſtadt, Weihnachten 1927
Wienerſtr. 49 • Niederſtr. 19
Bß0
Anna Heim
Adam Barnbach
Verlobte
Kranichsteln / Langen
Welhnachten 1927
33847
Lieſel Birſ.
Hans Kögel
Verlobte
Weihnachten 1927
Darmſtadt (88969)
GSießen
Lina Kirchner
Karl André
33945! Verlobte
Weihnachten 1927
Bleichſtraße 40, I. . Aliceſtraße 43
Statt Karten!
Ihre am Samstag, den 24. Dezember
1927, nachm. 2½ Uhr in der
Johannis=
kirche ſtattfindenden Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Georg Schmidt
Dentiſt
(733971
Frau Hildegard, geb. Kraft
Ober=Ramſtadt
Darmſtadt
Weihnachten 1927
Vermählte
Heinrich Schwarz u. Frau
Anna, geb. Blumöhr
Pankratlusſtraße 69
Kirchliche Trauung: 1. Felertag,
nach=
mittags 2 Uhr, in der Martinskirche
Ernstgemeint.
Herzliche
Neigungs=
ehe möchte 24jährige
geb. Dame ſchließen
Evtl. iſt Einheirat
ge=
ſoten. Alles Nähere
brieflich. Nur
nicht=
anonyme Zuſchriften
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Vermittler verbeten.
TV. 20105)
Kurt Wieſener
Charlotte Wieſener
geb. Degenhard
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Darmſtadt
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und Söhne.
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die Geſchſt.
Holzſtraße 10
b. Leipzig
Trauung in der Schloßkirche um ½4 Uhr.
A00
Heinrich Lauer
Berta Lauer
geb. Fleiſchmann
Vermählte
Trauung am 1. Feiertag, nachmiltags
3 Uhr, in der Petruskirche
Weihnachten 1927
Wase t
Statt Karten.
Rudolf Rautenberg
Elſe Rautenberg
geb. Wartensleben
Vermählte
Trauung, Dienstag, den 27. Dezeinber
1927. 1 Uhr Hauptſynagoge Fried
ich=
ſtraße, Hochzeit: Hotel Stadt=Frankfurt
Darmſtadt, den 24. Dez. 1927, (20128
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher und treuer Anteilnahme bei
dem Heimgang meiner lieben Frau
ſage ich im Namen meiner Familie
unſeren herzlichen Dank.
294006)
Leonhard Nachtigall.
Allen die uns wohltuende Teilnahme
dewleſen, ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichen Dank. (33987
Darmſtadi, 22. Dezember 1927.
Einfanilit
Haus
mit 0 Mäumen gis
bar zu kaufenn
Ungebote u. „GiC
hauptpoſtlag: Amt
cht
Paupla.
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am Nordbahnl.
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Geſchäftsſt.
Familie Oern u. Liſt.
Beſſerer Herr
ſucht unabhängige
jüngere Frau
nit ſchönem Aeußer.
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tauſch, event Heirat
nicht ausgeſchloſ en
Ang. unt O. 155 an
die Geſchſt. (*3400
Ein herrliches Weihnachts-Geschenk
ist nur ein
Bß
Eliſabeth Meiſter
Heinrich Kunz
Verlobte
Weihnachten 1922
Im tiefen See 16 Blsmarckſtr. 16
Siatt Karten!
Otto Lieb
Mariechen Lieb
geb. Wolf
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Weihnachten 1927
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mittags 1 Uhr, in der Martinskirche
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beihnachtsfeie
nd Mittmoch dieſer
pwonnen haben,
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hier zeigt ſich
ein und Lehrerin,
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end an dem tief
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Die Darbiett
W biel des Guten
Vortrags
Beſte darzuf
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W Veide, der
A die mühevol
B Mit. — Dag 3
En, die von dem
B, teils drei=
Ncweg alte M
Aichtheit und
eiten. Beſo
i Küher Geſa
Wberger
Gott
die
ſtrummer 356
Samstag, den 24 Dezember 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt. 24. Dezember.
Das Landesmuſeum iſt am 1. Weihnachtsfeiertag geſchloſſen,
da=
u am 2. Feiertag von 10 bis 1 Uhr und am ſogenannten 3. Feier=
Frienstag) von 11 bis 1 Uhr unentgeltlich geöffnet. Ferner wird das
tearm am Neujahrstag von 10 bis 1 Uhr offen gehalten. Alle Räume
gleheizt.
Heffſiſches Landestheater. An den Feiertagen bringt das Landes=
= die folgenden Aufführungen: Am Sor
ariRudolf Balve, Johannes Biſchoff, Herbert Grohm,
SHerrmann, Joſef Herrmann, Alfred Karen und Eugen
— Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Be=
Uhr. — Im Kleinen Haus: Molnars „Spiel im Schloß”.
run 19.30 Uhr.
ym Montag, 26. Dezember, im Großen Haus um 14 Uhr das
Kin=
ſärechen „Trilltrall und ſeine Brüder” von Erich Ponto;
ak Uhr die erſte Aufführung des neu einſtudierten „Maskenball”
Rerdi, mit den Damen Anna Jacobs, Roſe Landwehr,
lValter und den Herren Leo Barczinſki, Alfred Karen,
EhKuhn, Fritz Lang, Hans Ney, Joſef Poerner, Eugen
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf, Spielleitung: Rudolf
— Im Kleinen Haus um 19.30 Uhr: „Der Lumbe=
)” dargeſtellt von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft; am Diens=
Dezember, im Großen Haus: „Das Käthchen von
Heil=
ſuurn” in der neuen Inſzenierung. Beginn 19 Uhr. — Im Kleinen
„Figaros Hochzeit” von Mozart, mit den Damen Marg.
wecht, Anna Jacobs, Paula Kapper, Ellen Kiesling,
Bandwehr, S. Müller=Wiſchin, G. Penſe; und den
Leo Barczinſki, Theo Herrmann Heintich Kuhn,
ERey. Chriſtoh Möbus, Eugen Vogt. Muſikaliſche Leitung:
ri lmuſikdirektor Dr. Böhm. Beginn 19.15 Uhr. — Nochmals ſei
hingewieſen, daß alle dieſe Vorſtellungen den Inhabern des
nachtsabounements (mit zwei Opern, einem Schauſpiel,
OOperette) zur Wahl freiſtehen.
— für geſtern angeſetzt geweſene Vorſtellung von Berr Brechts
Eiiwiel Im Dickicht der Städte” mußte wegen der
Licht=
ausfallen. Die nächſte Aufführung wird Donnerstag, 29. Dez.,
ſiuchen.
atkhe Gothe ſpielt die weibliche Hauptrolle in Bahard=Veillers
in alſtück „Der dreizehnte Stuhl”, das am Freitag, dem
Nasember, im Kleinen Haus zum erſten Male aufgeführt wird.
2Darmſtädter Künſtler auswärts. Am Stadttheater i Lübeck iſt
urmſtädter Geſchwiſterpaau, Rudolf Kalvius (Kalbfuß) und
eluiſe Kalvius tätig. Erſterer im zweiten Jahr au dor=
Theateu als jugendlicher Held, die Schweſter als Anfängerin im
lich=dramatiſchen Fach als Sängerin. Ueber ſeinen Kaiſer Fer=
II. in der Uraufführung von Gurks „Wallenſtein und Fer=
II.” ſchreibt der „Lübecker Volksbote‟: „Daß Kalons als
Fer=
gut ſpielte, braucht kaum geſagt zu werden, wir fürchten faſt,
jülte zu gut. Auswärtige Kritiker erhoben ſchnuppernde Naſen;
hrer Leviathan Berlin ihn uns nicht wegſchnappen” — „
Hambur=
bähr=Abendblatt”: Rud. Kalvius als Ferdinand war packend, voll
MBärme, eine ganz hervorragende Leiſtung.” — „Deutſche Zeitung”
„Am beſten gebangten ſeine Abſichten bei dem begabten Rudolf
zs als Ferdinand.” — Ueber ſeinen Egmont ſchreiben die Lübecker
„Rudolf Kalvius, deſſen ſprachliches und darſtelleriſches
ſei ſich in der Ruhezeit erſtaunlich geſteigert hat, war ein prächtiger
onk. Er beſaß wirklich, wie Goethe es verlangt, „die ungemeſſene
as uſt, das grenzenloſe Zutrauen zu ſich ſelbſt, die Gabe, alle
Men=
onn ſich zu ziehen‟. Die gewaltige Steigerung des 5. Aktes ins
(üch dliche und Unſterbliche, die das Einſetzen des Verſes auch
äußer=
unSentet, überwand er mühelos, er wuchs und wuchs bis zu den
Eißwvorten. Wenn er ein daar kleine Unebenheiten noch ausgleicht,
i ran ſeine Leiſtung ſchlechtweg vollendet nennen können.”
XMarielniſe Kalvius ſchreibt der „Lübecker Anzeiger”:
dier geſtrigen Wiederholung der reizenden Jugendoper Webers
4r5 Schmoll” betrat Frl. Marieluiſe Kalvius zum erſten Male in
mrößeren Geſangspartie die Bühne. Sie war als Minette eine
) Erſcheinung und lieh dieſer Rolle ſowohl darſtelleriſch als guch
uahiſch eine ſympathiſch wirkende Charakteriſtik. Ihr hell
timbrier=
ont=prächtiger Sopran intonierte die Soli und Enſembleſätze klang=
und in ſbilvoller deklamatoriſcher Ausprägung. Im Ganzen war
Debut eine wackere Talentprobe, die der jungen Sängerin ein
vurt zur zciteren Vervollkommung ihrer muſikaliſchen Fähigkeiten
wird.
Der Bürgergeſangverein Beſſungen begeht ſeine Weihnachts=
Mau am Sonntag, 1. Januar, in der Beſſunger Turnhalle. Näheres
de ai 31. Dezember erſcheinende Anzeige.
Die Chriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtraße 40, ladet
Am am 1. Feiertag, nachmittags 4 Uhr, in ihrem Saale daſelbſt
ſtatt=
in midurn Weihnachtsfeſt jedermann herzlich ein. Zur. Darbietung
ſo we Geſänge, Deklamatorium und Anſprachen. Eintritt frei.
Mseihnachtsfeier im Realgymnaſium. Die Eltern, die die
WAhmachtsfeier des Realgymnaſiums am Dienstag
un ſiſiettwoch dieſer Woche beſucht haben, werden die Ueberzeugung
ge in en haben, daß dieſe Schule ſich bemüht, auch dieſe Seite
ihlleAnufgabe in gebührender Weiſe zu berückſichtigen. Denn gerade
ein ſroſche Weihnachtsfeier, die Eltern, Lehrer und Schüler wie in
eiyſagrroßen Familie vereinigt, iſt geeignet, gemütsbildende Werte
zuſbafffen und einen Höhepunkt im Erleben des Schülers zu
bil=
dea tier zeigt ſich die Schule einmial nicht als die ſtrenge
Er=
hitſckn und Lehrerin, die Aufgaben ſtellt und Pflichterfüllung heiſcht,
ſoſſn, als ein Weſen, das ſich zuſammen mit der ihr anvertrauten
Junnd an dem tiefen Schatz echten Glückes erfreut, den deutſche
Wreächt wieder gibt.
N Darbietungen ſelbſt in ihrer überreichen Fülle — faſt war
es/ vrel des Guten, was jugendliche Begeiſterung in
zweiſtündi=
ge/xvt tragsfolge vorführte, — zeigten überall den feſten Willen,
da Siſſte darzubieten und verdienen darum volle Anerkennung.
Albemnung verdient vor allem der Leiter der Aufführung,
Oberreal=
lelcWeide, der allen ſich entgegenſtellenden Schwierigkeiten zum
Aſſdie mühevolle Arbeit der Cinſtudierung erfolgreich
durchge=
füſchhmtte. — Das Programm brachte eine Reihe von
Weihnachts=
lie ſa, die von dem Chor, teils einſtimmig mit
Inſtrumentenbe=
glſſnz,, teils drei= und vierſtimmig geſungen wurden. Es waren
fatſlurchweg alte Melodien aus dem 17. und 18. Jahrh., die in
ihſſ Sächlichtheit und Einfachheit ihren Eindruck auf die Zuhörer
nitſtvrrfehlten. Beſonders gut gelangen ein altes Weihnachtslied
au Eenn Kölner Geſangbuch von 1625, die „Weihnachtsnachtigall”
au Uhen Bamberger Geſangbuch von 1670 und der ſchwierige
Kaſ. Ehre ſei Gott in der Höhe” von Gebhardi. — Das ebenſo
wißker! Chor auf die Hälfte verkleinerte Schülerorcheſter ſtand
Michhen Leiſtungen der Kameraden nicht zurück und ſteuerte eine
Ré Avon anſprechenden Stücken, meiſt Weihnachts=Paſtoralen
(C Ali, Valentini) bei. Die wackeren Streicher und Bläſer mögen
ſie Mitz einem Geſamtlob begnügen. Die Soliſten, die ihre Kunſt
ker auf, der Violine zeigten, wie die Oberprimaner Roth, Heuſel,
SHAſ und Olsner teils Bratſche (Moldenhauer) Cello
(9 Aruxe, Glaſer Ia), oder Gitarre (Beſt, Dietz la) und Klavier
(27Ba 4) ſpielten, gaben ihr Beſtes und zeigten alle eine teil=
W7 Mhon überraſchend weitgehende Beherrſchung ihres Inſtrumentes.
BuMdexs zu erwähnen, iſt noch die Leiſtung eines jungen Kom=
Na en. des Oberprimaners Breidert, von dem ein Andante für
Oü’ſtar und Klavier zur Uraufführung gelangte und hohes
muſi=
iahes Können erwies. — Verbunden wurden die einzelnen Teile
deiWrogramms durch Deklamation paſſender Gedichte. Die
E e Weihnachtsſtimmung vermittelte gleich zu Beginn der
2 Jamrer Berl als Knecht Ruprecht. Seine Altersgenoſſen
Dlg: und Münch, die Tertianer Malſy und Ritter und der
Ddurner Strack fanden mit ihren Vorträgen ebenſo den
wohl=
de nten Beifall der Zuhörer. Den größten Erfolg hatten die
w Ber Quinkaner, die unter Prof. Comos Leitung ein Stern=
De Eliü=d aus den 16. Jahrh. in der Form eines Krippenſpiels
W Mrteer. Namentlich der Negerkönig erregte die Freude der Zu=
E , und reicher Beifall belohnte die kleinen Schauſpieler.
9 Haunzen genommen kann man den Abend als wohlgelungen
D Ahwen. Man ſah überall frohe Geſichter, und der von der
*Me mit der Aufführung erfolgte Zweck dürfte durchaus er=
Gz.
Ein.
Daß die Darmſtädter Geſchäftswelt beſtrebt iſt, in der ſchweren
Konkurrenz der umliegenden Großſtädte ſich nicht nur zu behaupten,
ſondern womöglich ſiegreich zu bleiben, iſt oft betont und anerkannt
worden. Es hat dieſe Tatſache ihren Beweis erhalten durch das kürzlich
mit großem Tamtam von Frankfurt angekündigte Lichtfeſt, das
jedem Eingeweihten zeigte, daß die Darmſtädter Geſchäfte in bezug auf
moderne Lichtreklame Frankfurt nicht nur erreichen, ſondern
viel=
fach übertreffen.
Daß dieſes löbliche Beſtreben noch nicht von allen unterſtüitzt wird
iſk allevdings ebenſo richtig. Um dem abzuhelfen, um die Geſchäftswelt
in ihrer repräſentativen Vertretung nach außen zu einen — ſo veit eben
die beredte Sprache der eigenen Geſchäftsauslagen hier in Frage kommt
—, zu einen aber auch mit den Stellen, die dieſes gemeinſame
Beſtre=
ben fördern und unterſtützen ſollten, hat die Heag in dankenswerter
Weiſe in einer Art Preisausſchreiben die Prämiierung der fünf
beſt=
beleuchteten Geſchäftshäuſer in den Hauptgeſchäftsſtraßen Darmſtadts
ausgeſchrieben.
Es barf von vornherein hier betont werden, daß es ſich bei dieſeur
Wettbewerb nicht etwa um eine geſchickte Reklame für die Heag ſelbſt
handelte. Die aufgeſtellten
Richtlinien
führten nicht atwa zu dem Ziele, möglichſt hell zu beleuchten und
mög=
lichſt viel Strom zu beziehen. Vielmehr ſollten für die Prämiferung in
Betracht kommen:
1. Hinreichende Beleuchtungsſtärke;
2. Völlige Blendungsfreiheit der Leuchtem bzw. Entfernung dieſer
aus dem Blickfelde;
3. Anpaſſung des Lichtes an den Charakter der ausgeſtellten
Gegenſtände;
4. Techniſch einwandfreie und vorſchriftsmäßige Ausführung der
Leuchten und elektriſchen Leitungen.
Durch dieſen Wettbewerb ſoll Intereſſe für eine wirkungsvolle und
einſvandfreie Beleuchtung der Schaufenſter, Firmenſchilder und
Schau=
käſten erweckt werden. Er bildet gewiſſermaßen den Auftakt zu den für
das nächſte Jahr geplanten Lichtwerbewoche, in deren Mittelpunkt ein
allgemeiner Schaufenſter=Wettbewerb für Beleuchtung ſtehen wird. Die
große Bedeutung eines richtigen, das heißt gut, ſchön und gleichzeitig
zweckmäßig beleuchteten Schaufenſters als Werbefaktor iſt heute allgemein
bekannt.
Das Preisgericht
wurde aus folgenden Herren gebildet:
Bürgermeiſter Buxbaum
Prof. Sengel, Prof. Schneider (Techniſche Hochſchnile),
Dr. Moeßner (Einzelandel),
Gg. Keil Vorſitzender des Verbandes deutſcher Inſtallationsfirmen;
Robert Schneider,
Redakteur Max Streeſe, Fiſcher, Geißlünger.
Nach einer kurzen Vorbeſprechung im Heaghaus, in der Herr Direktor
Brandis nochmals kurz die Richtlinien erörterte, begab ſich das
Preisgericht — bei ſtrömendem Regen — auf den Weg. In etwa drei
Stunden wurden folgende Straßen beſucht: Luiſenſtraße—
Eliſabethen=
ſtraße, Eliſabethenſtraße—Wilhelminenſtraße, Wilhelminenſtraße—
Hügel=
ſtraße, Wilhelminenſtraße zurück bis Eliſabethenſtraße, Eliſabethenſtraße=
Saalbauſtraße, Saalbauſtraße—Rheinſtraße, Rheinſtraße (Südſeite)—
Grafenſtraße, Grafenſtraße—Eliſabethenſtraße, Grafenſtraße zurück bis
Rheinſtraße, Rheinſtraße bis Marktplatz, Marktplatz—Kirchſtraße—
Schul=
ſtraße-Ludwigsplatz-Ludwigſtraße—Marktplatz, Marktplatz—Ernſt=
Lud=
wigplatz—Ernſt = Ludwigſtraße—Paſſage—Ludwigsplatz, Ludwigsplatz—
Eliſabethenſtraße—Luiſenſtraße—Heaghaus.
Im Saalbau fand ſich das Preisgericht dam zur Feſtſtellung des
Ergebniſſes zuſammen. Nach Zuſammenzählung der einzelnen
Wer=
tungspunkte ergab ſich folgendes:
Grgebnis:
1. Preis mit 43,5 Punkten Firma Gebr. Neu;
2. Preis mit 42,5 Punkten Firma Juwelier Robert Müller,
Wilhelminenſtraße;
3. Preis mit 42 Punkten Firma Gebr. Nothſchilo (füir die
Schaufenſter der Paſſage!)=
4. Preis mit 41 Punkten Juwelier Ludwig Schmidt.
5. Preis mit 41 Punkten Firma Jordan (Schirmfabrik).
Aus dieſem Ergebnis iſt zu erſehen, daß die Punktzahl der
Preis=
träger nur um ein geringes differiert. Auch eine ganze Reihe weiterer
Firmen kam noch in den engeren Wettbewerb, und es wurden noch den
folgenden Firmen lobende Anerkennung ausgeſprochen:
Schuh=
warengeſchäft Jacob (39,5 Punkte), Th. Schwab (für ein Feuſter
39,5 P.), Mainzer Warenhaus (39,5 P.), Bergmann,
Herren=
artikel (38 P.), Höhn Nachf., Hutgeſchäft (37 P.), Hch. Schmidt
(35 P.), Speyer Schuhwaren (33,5 P.), Chaſella
Schuh=
geſchäft (33,5 P.), Gebr. Roeder (33,5 P.), Frank,
Par=
fümerie (33 P.), Lina Hardt (32,5 P.), Gellert, Konfitüren
(32 P.), Adelmann, Sporthaus (31 P.), Sittig (30 P.).
Möge das Ergebnis ein Anſporn ſein für die Vekeiligung an dem
im nächſten Jahr geplanten großen allgemeinen
Schaufenſterwett=
beſverb, bei dem nicht nur wie hier die Beleuchtung, ſondern die
Geſamt=
auslage einſchließlich der Beleuchtung ausſchlaggebend ſein ſoll.
Die Heag hat für die Prämiierung folgende Preiſe ausgeſatzt:
1. Heißwaſſerſpeicher für 75 Liter im Werte von 260 Mark; ein
des=
gleichen ſür 50 Liter im Werte von 200 Mk., 3. ein Protosherd im Wert
von 160 Mk., 4. ein Staubſauger „Rekond” im Werte von 120 Mk., und
5. ein Tiſchherd im Werte von 70 Mk.
Herr Direktor Brandis nahm nach der Sitzung des Preisgerichts
Gelegenheit, den Herren für ihre aufopfernde Tätigkeit — im
ſtrömen=
den Regen — zu danken und die Geſchäftsinhaber zu beglückwünſchen zu
dem überraſchend guten Ergebnis, denn eine große Reihe weiterer
Ge=
ſchäfte hätten noch Preiſe verdient. Im nächſten Jahre werde der
Wett=
bewerb vorausſichtlich bei Beteiligung der Stadt uſw. größer aufgezogen
wenden. Der Redner gab dann den Herren noch in einem intereſſanten
Vortrag Aufklärung über die letzte Betriebsſtörung, die größte, die je
das Werk der Heag betroffen, und die einzig durch die Glatteiskataſtrophe
hervorgerufen war. — Wir veröffentlichen hierzu eine Auslaſſung an
anderer Stelle.
St.
Unsere verehrlichen Inserenten und Leser
rnachen wir derauf aufmerksam, daß die
Geschäftsstelle, Rheinstr. 23
heute (Heiligabend)
ab 3Uhr geschlossen Bleibt
Anzeigen
die am 1. Weihnachtsfeiertag bestimmt
erscheinensollen, bitten wirbisspätestens
1 Uhr mittags aufzugeben.
(20160
Der Verlag.
— Orpheum. Gaſtſpiel Kammerſänger Karl Ziegler.
Zum Gaſtſpiel dieſes bedeutenden Tenors der Wiener Staatsoper in
der Operette „Madame Pompadour” an den beiden Weihnachtsfeiertagen
und zwiſchen den Jahren iſt beſonders darauf hinzuweiſen, daß
Kammer=
ſänger Karl Ziegler bislang eine Reihe hervorragendſter Gaſtſpiele
abſolviert hat. U. a. ſang er bei den Salzburger Feſtſpielen unter
Bruno Walter in der „Fledermaus” den „Eiſenſtein” In der Wiener
Staatsoper hatte er 1918 bis 1920 in den Opern Tiefland, Bajazzo,
Carmen, Toska, Lohengrin und Gezeichnete außergewöhnliche Epfolge.
Nach mehrjähriger Unterbrechung zum Zwecke weiterer Geſangsſtudien
trat er in den letzten Jahren wieder an der Wiener Staatsoper auf,
und zwar auf beſonderen Wunſch von Richard Strauß in der Premiere
von „Intermezzo”. Mit unerhörtem Erfolg ſang er dann in faſt allen
Aufführungen der „Fledermaus” in der Wiener Oper den Eiſenſtein.
Zuletzt gaſtierte er im Theater an der Wien mit ſehr großem Erfolg
in den neuen Operetten Zirkusprinzeſſin” „Orloff” uſw. und vor
kurzem mit ſenſationellem Erfolg nach Erik Wirk im Neuen
Operetten=
theater Frankfurt a. M. in den Operetten „Cſardasfürſtin” und Drei
alte Schachteln”, Gaſtſpiele in London (Coventgarden) und Brüſſel in
„Königskinder”, ſowie in Bayreuth in „Meiſterſinger” (unter Hans
Richter) geben über die hervorragenden Qualitäten dieſes Künſtlers
Aufſchluß.
Feiertag
Spezial-Mischungen
Der Pfund Mk. 4.— u. Mk 4.40
Prassel-Kaffee
nur Schulstraße 10 (20096fs
— Weihnachten im Warteſaal. Auch die Durchreiſenden und denen
es nicht möglich iſt, am Weihnachtsabend zu Hauſe zu ſein, ſollen der
Freude am ſtrahlenden Chriſtbaum nicht entraten. In den beiden
Wartefälen des Hauptbahnhofs ſind zwei große, ſchöne Chriſtbäume
auf=
geſtellt worden, zu deren Beſichtigung Herr Höver einlädt.
— Feuerwerkskörper uſw. betr. Das Polizeiamt ſchreibt uns:
s Schießen ſowie das Abbrennen von Feuerwerkskörpern innerhalb
Straßen und Hofreiten der Stadt iſt verboten. Zwwiderhandlungen
in §§ 367 und 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geld= oder
Haft=
fe bedroht. Auch tritt Wegnahme der Schußwaffe ein. Das Abgeben
nexploſiven Stoffen, Feuerwerkskörpern uſw. an Perſonen, von
wel=
n ein Mißbrauch zu befürchten iſt, insbeſondere an alle
rſonen unter 16 Jahren, iſt verboten. (Verordnung,
Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend, vom 21. September 1305
26). Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrift weiden nach § 367
Reichsſtrafgeſetzbuches mit Gelöſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft
raft.
* Der Kirchenchor von St. Ludwig unter Leitung des Heirn Lehrers
Blumöhr bot in Verbindung mit dem Kathol. Frauenbunde in den
letzten Wochen den zahlreich Erſchienenen einen wahrhaft erhebenden
Genuß durch die Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Fidelis
Müller. Zum Beginn brachte Fräulein Kläre Herber mit dem
Kircheinhor Weſhnachtslieder von Cornelius und Reger in präckſtiger
Wiedergabe. Dann ſetzte das Oxatorium ein, das zwiſchen Rezitation,
Arien, Chören und uralten deutſchen Weihnachtsliedern wechſelt und
durch künſtleriſch von Fläulein v. Kreibig und Fr. Scheinpflug geſtellte
Bilder die bibliſchen Ereigniſſe lieblich illuſtrierte. Prachtvoll klang der
metalliſche Soppan von Frl. Serdatius aus Frankfurt a. M., dramatiſch
klar und ſchön der Evangeliumsbericht und die Soli des Herrn Dr.
Stiefen=
hofer, welchen Frau Dr. Schefers ſicher am Klavier begleitete. Die Chöre
ſchmiegten ſich hingebend der Kompoſition an, und ein Kreis von
Muſik=
freunden ſtellts das Orcheſter. Alle zuſammen brachten uns eine
präch=
tige Vor=Weihnachtsfreude.
— Die Weihnachtsfeier der Schillerſchule (Müllerſtraße 11) nahm bei
ausverkauftem Hauſe einen der gründlichen Vorbereitung entſprechenden
Verlauf. Den Abend eröffnete der Schülerchor mit der ſtimmungsvollen.
Volksweiſe „Jeſulein und die Kinder”, Beſonders gefielen die beiden
Soloſtücke „Andante” von Tartini und „Menuett” von Boccherini, auf
der Violine frei vorgetragen durch einen Schüler der Klaſſe Ie. Den
Höhepunkt des Abends bildete das Weihnachtsſpiel der Klaſſe le. Mit
einfachen Mitteln wurde hierbei eine vorzüigliche Wirkung erzielt. Auch
der weihnachtliche Humor kam zu ſeinem Recht durch das Erſcheinen
des „Nikolaus in der Schule‟. Der von einem Schüler der Klaſſe Ie
dargeſtellte Nikolaus war eine Glanzleiſtung für ſich. Seiner
Auffor=
derung, miteinzuſtimmen in das gemeinſame Lied „O, du fröhliche‟
leiſteten die Zuſchauer und die mit allerlei Gaben bedachten Schülen
erhobenen Herzens Folge. Eine kurze Anſprache des Leiters der Schule,
in der er in launiger Weiſe den an die Stadtverwaltung gerichteten
Wunſchzettel der Schillerſchule” vorlegte, beendigte die ſtimmungsvolle
Feier, die am andern Morgen für die Schüler der Anſtalt noch einmal
wiederholt wurde.
— Der evangeliſche Arbeiter= und Handwerkerverein hält ſeine
Weihnachtsfeier am Montag, 26. Dezember (2.
Weihnachtsfeier=
tag), abends 8 Uhr, im Vereinshauſe „Feierabend” (Stiftſtraße 51) ah.
Mitglieder und Freunde des Vereins ſind zur Teilnahme herzlich
ein=
geladen. (Siehe Anzeige.)
— Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hielt im gut
beſetzten Saale des Fürſtenſaales ihre Weihnachtsfeier ab. Kamerad
Bock begrüßte die Kameraden nebſt Angehörigen auf das herzlichſte.
Frl. Günter ſprach den Prolog. Kamerad Günter hatte die ehrenvolle.
Aufgabe, an Kamerad Förſter und Schroth die ſilberne Ehrennadel
der Vereinigung verleihen zu können. Die Weihnachtslieder, geſpielt
von Frl. Günter, Gitarre, und Frl. Itzel, Zither, brachten die ſchönſte
Weihnachtsſtimmung in den Saal, ebenſo die Geſangsvorträge von Frl.
Köbel. Herr Minkler, der Humoriſt des Abends, verſtand es wieder,
die Anweſenden für ſich zu gewinnen. Das Theaterſtück „Verachte arme
Kinder nicht” fand den größten Beifall (geſpielt von Frau Daum,
ſo=
wie den Kindern Itzel, Daum, Steinmann, Schroth). Knecht Rupprecht
(Kamerad Förſter), der während der Pauſe von den Kindern abgeholt
wurde, hatte für jedes Kind ein ſchönes Geſchenk mitgebracht. Nach der
Pauſe gab es eine Ueberraſchung für die Großen: „Der Dorfbarbier”
ſowie das Couplet „Gehſte von dem Guckloch weg”, vorgetragen von
Frl. Bock. Das Theaterſtück „Vater will wieder heiraten” erreichte den
Höhepunkt des Abends (geſpielt von den Damen Frl. Liebel, Frl. Wenz,
Frl. Bock ſowie den Herren Dieffenbach, Becker, Köbel, Probſt,
Schweickert. Nach Schluß des Programms ſprach Kamerad Bock an
alle Mitwirkenden den Dank der Vereinigung aus.
— Zu der Stromunterbrechung am 22. Dezember erfahren wir von
der Heag: „Die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag
einge=
tretene, in ſolchem Ausmaße kaum jemals dageweſene ſtarke Vereiſung
der Straßenbahnanlagen führte am Nachmittag zu einer allgemeinen
Strowunterbrechung im Gleichſtromnetze, nachdem ſchon vorher ein
ge=
ordneter Straßenbahnbetrieb nicht hatte durchgeführt werden könnem.
Es ergaben ſich derart hohe Ueberlaſtungen der elektriſchen Leitungen,
Maſchinen und Schaltegeräte, daß durch das wiederholte Anſprechen der
Automaten erhebliche Beſchädigungen nicht ausbleiben konnten
Schließ=
lich brannte während des Nachmittags, ein Bahnſpeiſekabel durch,
wo=
durch unghücklicherweiſe auch einige Speiſekabel des Gleichſtromnetzes
erheblich in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Zur Beſeitigung dieſer
Störung mußte die Gleichſtromlieferung gänzlich eingeſtellt werden. Es
iſt ſelbſtverſtändlich, daß durch die Witterungsverhältniſſe die ſofort
ein=
geleiteten Maßnahmen außerordentlich erſchwert wurden, inſofern, als
das Aufgraben der Verbindungsmuffen im tiefgefrorenen Erdreich und
das Oeffnen der Kabelkäſten nur verhältnismäßig langſam vonſtatten
gehen konnte und das Eind ingen des Schmeewaſſers ein flottes Arbeiten
faſt unmöglich machte. Nach etwa dreiſtündiger angeſtrengteſter Tätige
keit ſchien die Störung behoben, als ſich weitere Fehlerquellen
heraus=
ſtellten. Erſt gegen 9 Uhr waren die Störungsurſachen behelfsmäßig
beſeitigt, ſo daß die Stromlieferung wieder aufgenommen werden
konnte. Während der Nacht und des heutigen Tages wurde weiter mit
allen Mitteln an der endgültigen Beſeitigung der Fehlergugellen
ge=
arbeitet. Wir bedauern ſelbſtverſtändlich das Vorkommnis auf das
leb=
hafteſte. Jeder ſachlich Urteilende wird aber zugeben müſſen, daß infolge
eines ſolch kataſtrophalen Wetterſturzes außergewöhnliche Ereigniſſe, die
nicht ſofort behoben werden können, wohl eimtreten können. Wir
wer=
den keine Mittel außer Acht laſſen, die geeignet ſind, Störungen zu
ver=
hindern und ſchließlich gänzlich zu beſeitigen, ſofern nicht höhere Gewalt.
alle unſere Anſtrengungen illuſoriſch macht. Die Bevölkerung bitten
wir aber, ſoviel Einſicht und Vertrauen zu uns zu beſitzen, daß ſie ſich
nicht durch gewiſſenloſe Gerüchte und Redensarten einer unnötigen
Be=
unruhigung hingeben läßt. Das Drehſtromnetz wurde durch die beſagten
Forgänge in keiner Weiſe beeinflußt.
Seite 6
Samstag, den 24. Dezember 1922
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 25. Dezember, 19 Uhr, Ende 21¾ Uhr. B 8. „
Fi=
delio”, Oper von Beethoven. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag), 14 Uhr, Ende
nach 16½ Uhr: „Trilltrall und ſeine Brüder”
Märchen von Erich Ponto. Preiſe 0,50 bis 2,50 Mk.
19 Uhr, Ende 22 Uhr. D 9. Neu einſtudiert: „Ein
Mas=
kenball” Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Dienstag, den 27. Dezember, 19 Uhr, Ende nach 22½ Uhr. A. 8.
„Das Käthchen von Heilbronn”, Schauſpiel von
Kleiſt. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 28. Dezember, 19½ Uhr, Ende 2234 Uhr. G 6
(Darmſtädter Volksbühne). „Boris Godunow”
muſi=
kaliſches Volksdrama von Muſſorgfky. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Domnerstag, den 29. Dezember, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. ( 7. „Ein
Maskenball” Oper von Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 30. Dezember. Keine Vorſtellung.
Samstag, den 31. Dezember, 14 Uhr, Ende nach 16½ Uhr:
„Trilltrall und ſeine Brüder”. Märchen von
Erich Ponto. Preiſe 0,50 bis 2,50 Mk.
19 Uhr, Ende 2134 Uhr. T. 7. In neuer Inſzenierung:
„Der Mikado”, Operette von Sullivan. Preiſe 1,20
bis 12 Mk.
Sonntag, den 1. Januar, 17 Uhr Ende 22 Uhr. H 5 (
Bühnen=
volksbund). „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
von Richard Wagner. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sorntag, den 25. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer
Miete. Wahlvorſtellung. „Spiel im Schloß”
Anek=
dote von Molngr. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Montag, den 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag), 11½ Uhr:
Weihnachtsfeier des Bühnenvolksbundes.
Preiſe für Nichtmitglieder 0,75 und 1,50 Mk.
19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete. „Der Lumbe=
Awend oder Mann is Mann‟. Dialektpoſſe v. Georg
Büchner und Robert Schneider. Dargeſtellt von der
Heſſi=
ſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, den 27. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. K 8
(Bühnenvolksbund), für diejenigen K=Mieter, die
Zuſatz=
miete XI haben. „Figaros Hochzeit”, Oper von
Mozart. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Mittwoch, den 28. Dezember, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VI (7). Ingeborg”, Komödie von Kurt Goetz. Preiſe
1 bis 5 Mk.
Donnerstag, den 29. Dezember. Zuſatzmiete V (7). „Im
Dickicht der Städte”, Schauſpiel von Bert Brecht.
Preiſe 1 bis 5 Mk.
Freitag, den 30. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
TV (6). Zum erſten Male: Derdreizehnte Stuhl”,
Kriminalſtück von Bayard Veiller. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Samstag, den 31. Dezember, 19½ Uhr, Ende nach 21½ Uhr.
Außer Miete. „Mein Vetter Eduard” Schwank von
Friedwann=Frederich und Roberts. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk.
Somntag, den 1. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzwiete
III (7). Zum erſten Male wiederholt: „Der
drei=
zehnte Stuhl”, Kriminalſtück von Bayard Veiller,
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
— Petrusgemeinde. In der ſtimmugsvollen Beſſunger Kirche
wind am erſten Weihnachtsfeiertag, mittags 5 Uhr, eine
kirchenmuſi=
kaliſche Weihnachtsfeier ſtattfinden. Herr Muſikdirektor
Stammler wird auf dem erneuerten Ongelwerk ein Andantino von Liſzt
nach einem Liede des 16. Jahrhunderts und das Paſtorale vm M. E.
Boſſi, Op. 118, darbieten. Der Kirchengeſamgverein unter Leitung des
Herrn Lehrers Hamm wird diesmal außer einigen ſchönen alten
Weih=
nachtsliedern Werke von Carl Loewa zum Vortrag bringen. So die
Weihnachtsbotſchaft, Rezitativ, Chor und Sopranſolo, die Hirten vor
dem Kindlein mit einem Duett, bei dem die Partie des Sopran von
Frau Hedwig Schonnefeld=Walz und die des Baß Herr
Opern=
ſänger R. Wünzer gütigſt übernommen haben, außerdem die
Ver=
tonung des Eingangs zum Johanwes=Evangeliu: Im Anfang war das
Wort.
Aufhebung des Sichtvermerkszwanges im Verhältnis zu England
und Teilen des Britiſchen Reiches. Mit Wirkung vom 1. Januar 1928
iſt der Sichtvermerkszwang im Verkehr mit Großbritannien, Nord=
Irland, dem Iriſchen Freiſtaat, Neuſeeland, der Südafrikaniſchen Union,
Neufundland und Südrhodeſien aufgehoben worden. Die Vereinbarung
gilt alſo noch nicht für Auſtralien, Indien und die übrigen vorſtehend
nicht aufgeführten Teile des Britiſchen Reiches. Deutſche
Reichsange=
hörige können danach vom 1. Januar 1928 ab auf Vorlage eines
gül=
tigen deutſchen Paſſes, aus dem ihre deutſche Stammesangehörigkeit
hervorgeht, über jede amtliche Grenzübergangsſtelle Großbritannien
und die vorbezeichneten Teile des Britiſchen Reiches betreten und
ver=
laſſen. Die am Orte der Ankunft ſonſt geltenden fvemdenpolizeilichen
Beſtimmungen bleiben beſtehen. Die kanadiſchen Beſtimmungen
über den beſonderen Sichtvermerkszwang für Einwanderer
blei=
ben unberührt. Für Kinder unter 15 Jahren genügt anſtelle des
Nationalpaſſes ein amtlicher Ausweis, der Name, Alter,
Staatsange=
hörigkeit und Wohnort des Kindes enthält. Bei Kindern über zehn
Jahren muß dieſer Ausweis wit einem von der ausſtellenden Behörde
abgeſtempelten Lichtbild verſehen ſein. Deutſche Reichsangehörige, die in
das Gebiet von Großbritannien und Nordirland einreiſen wollen, um
dort eine Stellung anzutreten, müſſen vor dem
Grenzüber=
tritt im Beſitz einer beſonderen Erlaubnis der
zuſtän=
digen Behörde (Zuſicherung der Bewilligung zum Stellenantritt),
Miniſtry of Labour Permit) ſein, die gebührenfrei ausgeſtellt wird,
Deutſche, die ohne dieſe Erlaubnis einreiſen, um eine Stelle anzutreten,
werden an der engliſchen Küſte von den Einwanderungsbeamten
zurück=
gewieſen werden. Es empfiehlt ſich, daß deutſche Reichsangehörige, die
nicht zum Stellenantritt, ſondern beiſpielsweiſe als Touriſten, Beſucher
oder Studievende einreiſen, ſich im Beſitz von Korreſpondenzen,
Ein=
ladungen, Quittungen über belegte Kurſe oder dergleichen befinden,
durch deren Vorlage ſie ihre Angaben den britiſchen
Einwanderungs=
beamten gegenüber, die in der erſten Zeit nach Inkrafttreten des
Ab=
kommens die ankommenden Deutſchen jedenfalls eingehend nach dem
Zweck ihrer Reiſe befragen werden, glaubhaft machen können.
Lokale Veranſtaltungen.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Die Mitglieder und deren Angehörige werden auf unſere am
zweiten Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr, ſtattfindende Weihnachtsfeier
im Vereinslokal bei Sitte aufmerkſam gemacht. (Siche heutige Anzeige.)
— Sängerluſt=Weihnachtsfeier am 1. Feiertag. Auch
in dieſem Jahre werden alle voll befriedigt ſein, iſt doch wieder ein
vorzügliches Programm zuſammengeſtellt, woraus wir nur das Luſtſpiel
in Darmſtädter Mundart „Iwwerrumpelt” von H. Hohmann erwähnen
wollen. Beſondere Sorgfalt wurde auch der Tombola gewidmet, wo
als erſter Preis ein Gasherd der Firma Herdfabrik und Emaillierwerk,
Landwehrſtraße 67, zur Verfügung ſteht. Auch, hat m dieſem Jahre das
immer mit Freuden begrüßte Darmſtädter Mandolinenquartett ſeine
Mitwirkung zugeſagt. Aber auch der Chor unter Leitung ſeines
Diri=
genten, Herrn Karl Grimm, wird nicht zurückſtehen und Ernſtes und
Hei=
teves zu Gehör bringen. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 24. Dezember 1927.
Landestheater Großes Haus; Keine Vorſtellung.
Kl. Haus: Keine Vorſtellung. — Kinovorſtellungen=
Union=, Reſidenz=Thenter, Palaſt=Lichtſpiele.
Geſchäftliches.
Ein Feiertagsbier von ganz heller Farbe und beſonders
ſtark eingebraut bietet die Mainzer Aktien=Bierbrauerei unter dem
Namen „Johannis=Bräu” zu Weihnachten ihren Anhängern als
Feſt=
trunk dar. V.rtreter für den hieſigen Bezirk iſt Herr Karl Kölſing,
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 44.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 25. Dezember.
Veränderliches Wetter, wechſelnd wolkig, Rückgang der
Tempera=
kuren, ſtrichweiſe Nieden
45
E. Wixhaufen, B. Dez. Dekorierung zweier
Mitglie=
der der Freiw. Feuerwehr. Vorige Woche konnten die Herren
Heinrich Melk und Phil. Melk auf eine 25jährige Mitgliedſchaft in der
Freiwilligen Feuerwehr zurückblicken. Aus dieſem Grunde wurden die
beiden Jubilare mit dem vom Miniſterium des Innern verliehenen
Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft dekoriert. —
Theater=
beſuch. Eine ſchöne Weihnachtsfreude hatten am Mittwoch die
hieſi=
gen Schulkinder. Die Schulklaſſen beſuchten nämlich am Mittwoch
nach=
mittag die Märchenvorſtellung im Heſſiſchen Landestheater „Trilltrall
und ſeine Brüder”. Ganz entzückt und mit freudeſtrahlenden Geſichtern
kehrten am Abend die Kinder nach Hauſe, wo ſie dann bei ihren Lieben
nicht gewug von dem Aufgenommenen erzählen lonnten.
An. Arheilgen, 23. Dez. Straßenſperrung. Die
Provin=
zialſtraße von hier nach Schloß Krawichſtein iſt wegen Ausführung eines
Entwäſſerungskanals durch die Reichsbahnverwaltung bis zum 15. Jan.
1928 für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Der
Um=
weg für den Dunchgangsverkehr iſt über den Gemeindeweg am Arheilger
Mühlchen vorbei über den Lindweg nach der Provinzialſtraße. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten. — Wie im vorigen Jahre findet
auch diesmal am heiligen Abend, um 6 Uhr eine kurze
Weih=
nachtsandacht ſtatt, wobei die Schulkinder der Oberklaſſen ſingen werden.
Außerdem ſei jetzt ſchon darauf hingewieſen, daß am 4. Januar 1928
der Film des Landesvereins für Innere Miſſion „Der hillige Born”
im evangeliſchen Gemeindehauſe zu ſehen iſt, der aus der Arbeit einer
Krüppelanſtalt mannigfaltige Bilder bringt. Während die Vorführung
abends für Erwachſene vorgeſehen iſt, wird am Nachmittag eine
Vor=
führung für die Jugend vor ſich gehen. Ein Beſuch kann des guten
Zweckes wegen herzlichſt empfohlen werden. — Weihnachtsfeiern
veranſtalten am 1. Feiertage der Arbeiter=Geſangverein „Tveue” im
Gaſthauſe „Zum Löwen” und der „Liederzweig” im „Schwanen”; am
2. Feiertage die evangeliſche Gemeinde in Verbindung mit dem
Jüng=
lingsverein im Gemeindehauſe, der Geſangverein „Frohſinn” im
Löwenſaale und der Odenwaldverein in der Turnhalle des Turnvereins.
Geſang, Theater, Tombola und andere Weihnachtsüberraſchungen
wer=
den die Programme beſtreiten.
J. Griesheim, 23. Dez. Die Militärverſorgungsgebührniſſe für den
Monat Januar 1928 werden beim Poſtomt Griesheim bereits am
Mittwoch, den 28. Dezember ausbezahlt. — Die Weihnachtsferien
be=
gannen geſtern, Donnerstag. Sie dauern 14 Tage. — Die
Zentral=
heizung für die Bürgermeiſterei und das zweite, dwitte und vierte
Schulhaus iſt ſeit einigen Tagen feytiggeſtellt und in Betrieb genommen.
Sie wurrde bei der letzthin herrſchenden Kälte, unter welcher der
Schul=
betrieb bei der ſeitherigen mangelhaften Beheizung ſſehr zu leidem hatte,
von Lehrern und Kindern als eine große Wohltat empfunden. — Der
Arbeiter=Radfahrerverein „Friſch auf” veranſtaltet am 1.
Weihnachts=
feiertag im Saalbau „Zum Treffpunkt” eine Weihnachtsfeier, wobei
das vortveffliche Weihnachtsſchauſpiel „Durch Nor umd Leid zur
Weih=
nachtsfreud” zur Aufführung kommt. — Am erſten Weihnachtsfeiertag,
bends 8 Uhr, findet im Feſtſaal zum grünen Laub ein großes
Weih=
nachtskonzert von der etwa 25 Mann ſtarken Kapelle Rühlemamn ſtatt.
Es kommen außer klaſſiſchen Stücken, auch verſchiedene Solos zur
Auf=
führung, und zum Schluß beim brennenden Weihnachtsbaum, das große
Weihnachtstongemälde „Fröhliche Weihnachten” von E. Ködel, mit
Be=
iutzung von Kinder=Inſtrumenten uſw.
We
Aa. Pfungſtadt, 22. Dez. Weihnachtsveranſtaltungen.
Die „Sängervereinigung Pfungſtadt” hält am erſten Weihnachtsfeiertag
abends im Gaſthaus „Zur Krone” (Herbert) eine Weihnachtsfeier ab, auf
der neben Chordarbietungen in erſter Linie Theater geſpielt wird. Am
zweiten Weihnachtsfeiertag hält der „Geſangverein Harmonie” im Saal
ſeines Vereinslokals, bei Valentin Koch, ſeinen Weihnachtsball ab. Die
Muſik wird vom Muſikverein Pfungſtadt ausgeführt. Am erſten
Weih=
nachtsfeiertag kommt übrigens auch der Sportvevein „Siegfried” in dem
Vereinslokal bei A. Gandenberger zu einer Weihnachtsveranſtaltung
zu=
ſammen.
Aa. Pfungſtadt, 23. Dez. Weihnachtsſpende. Die hieſige
Ortsgruppe des Bundes der Kinderreichen hat zu Weihnachten jedem
Mitglied 15 Pfund Mehl und 5 Pfund Zucker vergbreichen laſſen.
Schließung der Badeanſtalt. Wegen Ausführung von
Unterhaltungsarbeiten iſt die hieſige Badeamſtalt, wie die
Bürger=
meiſterei mitteilt, vom 25. Dezember ab bis zum 6. Januar geſchloſſen.
Ak. Nieder=Ramſtadt Dez. Billiger
Weihnachts=
braten. Die hieſigen Metzger haben ſich durch beſondere Umſtände
veranlaßt geſehen, den Schweinefleiſchpreis ab dieſe Woche auf 1 Mark
pro Pfund herabzuſetzen. Deſſen ungeachtet hat ein auswärtiger
Metzger=
meiſter dahier im Hauſe des Karl Kindinger, Bahnhofſtraße, eine Fleiſch=
und Wurſtverkaufsſtelle eröffnet, der das Schweinefleiſch zu 95 Pfg. das
Pfund verkauft. Die Konſumenten werden dieſen Schvitt als
will=
kommene Weihnachtsgabe nur begrüßen.
G. Ober=Ramſtadt, B. Dez. Evangeliſche
Sterbevor=
ſorge. Zu Beginn des Jahres 1927 hat der Zentralausſchuß für
innere Miſſion der Evangel. Kirche eime Sterbekaſſe für evangeliſche
Glaubensgenoſſen ins Leben gerufen. Die Beteiligung an dieſem ſoliden
Unternehmen bringt nicht wr den Hinterbliebenen eines Verſicherten
die denkbar größten Vorteile, ſondern unterſtützt gleichzeitig die
Liebes=
tätigkeit der Evangeliſchen Kivche. In Heſſen wird die Sterbevorſorge
durch den Heſſiſchen Landesverein für Innere Miſſion in Darmſtadt,
Zimmerſtraße 1, bezw. durch die von dieſer Stelle beſtimmten Werber
vertreten. In unſerem Ort nimmt Herr Heinrich Henkel, Bauſtraße 23,
Anmeldungen entgegen und erteilt guch bereitwilligſt weitere Auskunft.
Die Bedingungen der Evangeliſchen Sterbevorſorge ſind auch dadurch
beſonders günſtig, als Perſonen bis zu 80 Jahren aufgenommen werden,
eine ärztliche Unterſuchung nicht erforderlich iſt und das in Frage
kom=
mende Sterbegeld ſchon nach Zahlung des erſten Monatsbeitrages fällig
wird. So wurde dieſer Tage an die Hinterbliebenen eines Verſicherten
nach Zahlung von nur ſechs Monatsbeiträgen ein Sterbegeld von nahezu
200.— RM. gezahlt.
O. Groß=Bieberan, 23. Dez. Weihnachtsfeier des
Krie=
gervereins. Der große Lortzſche Saal war überfüllt, Alles lauſchte
nit großem Intereſſe den Vorträgen und Aufführungen der Kinder, die
mit viel Fleiß und Kenntnis von Poſtmeiſter Fuchs eingeübt und
vor=
geſührt wurden. Auch die Odenwaldklubkapelle mit ihren Darbiet ungem
half in uneigennütziger Weiſe mit, eine richtige Weihnachtsſtimmung
her=
vorzurufen. Daß die ſchöngeſchmuckten Weihnachtsbäume und ein reicher
Habentiſch in den zahlreichen Kindern eime reine und lichte Freude
er=
weckte, war vorauszuſehen, und ſo ganz aus dem Herzen kam das zum
Schluß geſungene „O du fröhliche, o du ſelige‟ — Ein Weihnachtsgeſchenk
für 25jährige treue Mitgliedſchaft des Haſſiaverbandes erhielten im
An=
ſchluß an die Weihnachtsfeier die Herren Jakob Vonderſchmidt, Gg.
Klenk II, Gg. Hach, Wilh. Ruths Gg. Emig und Fried. Reinheimer
durch Ueberreichung von Ehrenzeichen. Dem um das hieſige
Kriegerver=
einsweſen ſehr verdienten Wagnermeiſter Gg. Daab VI. wurde von
Herrn Gerſtenſchläger das Haſſia=Ehrenkreuz überreicht.
Bk. Groß=Zimmern, 21. Dez. Weihnachtsfeier des hieſigen
Raiffeiſenvereins. Zu der erſten Fawilien= und Weihnachtsfeier der
hieſigen Raiffeiſengenoſſenſchaft waren ſo viele Mitglieder, Freunde und
Gönner des Vereins erſchienen, daß ſich der große, geräumige Saal des
Gaſthauſes „Zur Linde” (Saalbau) als zu klein erwies. Nach einem
Prolog ergriff der Ehrenvorſitzende des Vereins, Herr Polizeifekretär
Krauß, das Wort zur Begwüßungsanſprache. In kurzen packenden
Worten ſchilderte er die Vorteile, die ſich eim Mitglied in der
Genoſſen=
ſchaft erringen kann Zur Erinnerung an die großen Verdienſte, die
ſich der verſtorbene Rechner und Förderer des Vereins, Heyr Lehrer
Schmitt, um die Genoffenſchaft erworben hat, forderte er die
Anweſen=
den auf, ſich von ihren Sitzen zu erheben. Hierauf kam das fünfaktige
Märchenſpiel „Der armen Kinder Weihnachtsmann” zur Aufführung,
das von 30 Schulkindern wirkungsvoll vorgeführt wurde und beim
Publikum großen Beifall erntete. Hierauf erhielten ca, 300 Kinder ihre
Weihnachtsgeſchenke, die ſie freubeſtrahlend von den Augen ihrer Eltern
öffneten.
Die Ausgrabungen
am Kloſter Lorſch.
Wer heute Lorſch im Ried beſucht, findet dort eimen Ort von eie
auſend Einwohnern vor; ſein Geſamtbild iſt beherrſcht durch
Neihe ſchöner Fachwerkbauten. Am Außenrande der Siedlungen 5.
als beſondere hiſtoriſche Bauten die Michaelis=Kapelle und die glu”g
kirche auf; es ſind keine impoſanten Gebäude, aber ſie wirken docht
eindringlich auf den Betrachter. Die Michaelis=Kapelle hat eine Tos
zus rotem Sandſtein, und zwar ſind die Platten ſchräg ſchachbretn=,
ingeordnet, unterbrochen von grauem Geſtein, ſo daß das Gonzu
wundervoll harmoniſches Farbenſpiel ergibt. Man erkennt
fon=
daß dieſer Bau, der (fälſchlich) als „Torhalle” bezeichnet wind, im
ſammenhang geſtanden haben, muß mit einer höher gelegenen got
deren altersgraues Geſtein ohne weiteres erkennen läßt, daß Jahn
derte vergangen ſind, ſeitdem die Quadern aufeinander getürmt wuat
Es iſt die alte Kloſterkirche von Lorſch, im Mittelalter weithin berin
die Sage läßt ſogar Siegfried hier begraben ſein, und die Geſchichte
e=
daß bei der Einweihung Karl der Große zugegen war. Das an,
und ſein Beſitz ſtellten einen Staat im Staate dar; die Aebte m
Reichsfürſten, und ihnen war ein Gebiet untertan, das größer glin
heutige Volksſtaat Heſſen mar. Auch Darmſtadt gehörte dazu, uin
Name der Stadt taucht zuerſt in Lorſcher Urkunden auf. Etzya von
bis zum 12. Jahrhundert währte die Blüiteßeit des Kloſters, danm
Bk. Groß=Zimmern, 21. Dez. Viehzählung. Die im Dezember
I. Js vorgenommene Viehzählung hatte folgendes Ergebnis: 144 Pferde,
480 Stück Rindvieh, 250 Schafe, 1030 Schweine, 365 Ziegen, 8060 Stück
Federvieh, 30 Bienenſtöcke. Die Zählung weiſt ferner 128
Hausſchlach=
tungen auf, die in der Zeit vom 1. Dezember 1926 bis 30. November
1927 ausgeführt wurden. Das Geſamtergebnis der Zählung weiſt einen
Rückgang von nahezu 40 Prozent gegenüber den Vorkriegsjahren auf. —
Laut Gemeinderatsbeſchluß wird die Gemeindeeinnehmerei in die am
1. Februar 1928 freiwerdende Wohnung von Herrn Andreas Schroth 4.
in die unteren Räume rechts der alten Schule, Angelſtraße 18, verlegt.
es unter die Herrſchaft des Erzbistums Mainz, verlor viel von 1.5
Selbſtändigkeit und verſchwand mit der Zerſtörung der Kloſtengen
im Jahre 1621, alſo zu Beginn des 30jährigen Krieges, ſozuſagens
der Geſchichte. Spaniſche Soldaten waren die Uebeltäter. In ſhön
Zeiten wußte niemand wehr recht, welchem Jahrhundert die MM.
reſte angehören. Erſt langſam hat die kunſtgeſchichtliche Forſchunm
19. Jahrhundert den Schleier gelüfter und feſtgeſtellt, daß ſie der 7
lingerzeit angehören, daß hier einer der wenigen Zeugen auf dem O
der Architektur zu ſehen iſt, deſſen Entſtehung in die frühmittelalteth
Bquzeit zurückreicht.
pthen die ncht
Seitdem man den großen kunſtgeſchichtlichen Wert der Ruimem
Kloſterkirche erkannt hat, iſt des öfteren verſucht worden, die R.
ſchichte aufzuhellen und den Grundriß der ganzen Anlage freizuſo
Daß dies nicht zum Ziele geführt hat, lag in erſter Linie an der
ſchungsmethode. Wenn ma bei früheren Grabungen nicht auf D60.
peſte ſtieß, ſtand man gleich von weiteren Verſuchen ab. Die letzteny
ßeren Ausgrabungen, die im Jahve 1891 erfolgten, ſind noch nach :/e
Methode vorgenommen worden. Seit einigen Wochen hat nun Pron=
Dr. Behn, der Denkmalpfleger von Starkenbung, erneut die BA.
forſchung an der Kloſterkirche in Lorſch unternommen und iſt zu ue
neuen Ergebniſſen gelangt. Ergebniſſe, die für die Erkenntnis der r
geſchichte bahnbrechend ſind. Profeſſor Dr. Behn hat bekanntlichü
Mithrasheiligtum in Dieburg entdeckt und ausgegraben, das in derrn
ſenſchaftlichen Welt Aufſehen erregt hat, weil es das beſterholn
Mithräum diesſeits der Alpen iſt. Die Methode von Prof. Behn u
der neuzeitlichen Archäologie; ſie begnügt ſich keineswegs damit, MNu
reſte aufzudecken und Einzelfunden nachzuſpüren, ſondern ſie ſtrehls
nach, den Grundriß eines Gebäudes aufzudecken, wenn auch jehi
Mauerreſte verſchwunden ſind. Sie ſtellt die Baugruben feſt und verw
an ihnen den Verlauf des Mauerwerks. Dieſe Art der Forſchungme
tiefer als die Fundamente, bis auf den gewachſenen Boden. Bei ſi
Preſſebeſichtigung der von Profeſſor Behn veranſtalteten Ausgrabumu
die am Mittwoch ſtattfand, ſah man zunächſt um die Kloſterkirchche
ganzes Syſtem von Gräben gezogen, die faſt den Eindruck von
Schut=
gräbe machten. Sie lagen kreuz und quer, hoch und tief, obenmu
unten an der Anhöhe, auf der die Kloſterkirche ſteht. Die Erläuterung
von Profeſſor Behn brachten bald Ordnung in den Wirrwarr, un
nach ihrer Lage trugen ſie dazu bei, etwas von der Geſchichte undnt
Architektur des Bauwerkes zu erzählen.
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Aus den vielen Einzelheiten, die ohne einen Plan gar nicht zu
dern ſind, läßt ſich etwa folgender Kern herausſchälen: Was vomn
Kloſterkirche jetzt noch vorhanden iſt, gehört zum größten
dem älteſten Bau an, der im Jahre 744 fertigſtellet war:n
ſind vor allem drei Joche des Mittelſchiffes. Die
Mihaeliskar=
iſt der weſtliche Teil dieſes Baues. Die Gräben zeigen den Verlaufrdl
Fundamentmauern oder der Baugruben an. Die älteren Baureſte II7
ſich nun von den füngeren ſcheiden. Was vom älteſten Bau vorharo
iſt, ſtellt ſich aber auch nicht mehr in ſeiner urſprünglichen Form 1
ſondern es ſind vielfach Vermauerungen vorgenommen worden, namnr
lich zwiſchen den Jochen des Mittelſchiffes. Bisher hat man die urſpmm
lichen Teile des Baues als Beſtandteile einer in romaniſchem Stile 1m
der aufgebauten Kirche angeſehen, die die im Jahre 1030 abgebrarnd
erſetzen ſollte. Es iſt dies ein für die Forſchung weſentliches Ergebit I
Das andere iſt die Feſtſtellung, daß der Bau aus der Karolingerzeit
größer war, als man bisher vermutete. Was man früher als Auc
mauer betrachtete, ſind Reſte des Innern.
Noch auf Wochen hinaus werden die Ausgrabungen fortgeſetzt,
der Gwndriß der ganzen Anlage iſt noch nicht ermittelt. Da die
Heß=
aufgabe die Feſtſtellung der Baugeſchichte iſt, ſo ſind die Funde von ur
geordneter Bedeutung; ſowohl die Aufdeckung der Gräber wie die
Eick=
funde treten dieſem Ziel gegenüber zurück. Die nicht geringen K8id
der Ausgrabuugen, die, an den Erfolgen gemeſſen, jetzt ſchon ſich bei.
gemacht haben, werden von der Notgemeinſchaft deutſcher Wiſſenſſm
dem Heſſiſchen Staat und der Provinz Starkenburg getragen.
Z. Groß=Umſtadt, B. Dez. Konzert. Der älteſte und ſthr
Verein unſerer Stadt iſt der Männergeſangverei. Er wurdch
Jahre 1842 gegründet und hat während der 85 Jahre ſeines
ſtehens nicht geſchlafen. Am zweiten Weihnachtstag halt der
Aß-
im Soale des Gaſthauſes „Zum weißen Roß” ſeim Weihnachtskaiz
mit anſchließendem Balle ab. Die Vortragsfolge weiſt neun NumFel
darmter drei Doppelmmmern auf, uud die Namen Schubert, Offeren
Mendelsſohn, Flotow u. a. verbürgen ſchon im voraus einen Ail
reichen Abend. Die Chorleitmg liegt in dem Händen des
Zeichenoberlehrers Frey.
w. Klein=Umſtadt, B. Dez. Am 1. Weihmachtsſeiertag, abenih
8 Uhr, veranſtaltet der hieſige Männergeſangvevein „Sängerlut”
Theatexabend. Am zweiten Feiertag hält derſelbe Verein im gug
Saale, bei Herrn Bürgermeiſter Sturmfels, einem Sängerball che
Der liturgiſche Gottesdienſt findet am erſten Feiertage, namhmm
5 Uhr ſtatt. — Der Verkauf der Chriſtbäumchen wurde dieſes
durch die Gemeinde derart gehandhabt, daß man ſie auf dem Malnsl
platz meiſtbietend verſteigerte. — Durch die ſtrenge Kälte muß &t
hieſigen Gemeindewald das Holzhauen auf einige Tage unterb ih.
werden. — Die Beſitzer der Schwerſpatgruben ließen in den
Tagen, nahe bei dem einen Stollen, ein Maſchinenhaus errichten.
will in Zukuft den Schwerſpar mittels elekwriſcher Kraft zu
fördern.
r. Babenhaufen, 22. Dez. ZuGrabe getragen wurde9"
nachmittag Herr Oberreallehrer i. R. Karl Krauß hier. In
Eben=
bei Darmſtadt geboren, kam der Entſchlafene im Jahre 1883 als /
Lehrer an die hieſige Volksſchule, an der er bis zum Jahre 1894 G
ſegensreich tätig war. Auf ſeinen Wunſch wurde er an die Vollsi
in Koſtheim a. M. ud von da dreiviertel Jahre fpäter als Anſtalisee
an das Gefängnis in Mainz verſetzt. Von 1897 bis zu ſeiner Pehim
rung im Jahre 1922 wirkte er als Reallehrer am alten Gmmaſſun
Mainz. Seit 1923 wohnte er wieder in unſerer Stadt. Durgſ!
Tätigkeit am Gefängnis in Mainz hatte ſich der Entſchlafene
Kenntniſſe in der Beurteilung von Handſchriften erworben. Bis
letzten Tage hinein war er deshalb von vielen Gerichten als Schhe
verſtändiger zu Rate gezogen worden. — Nach kurzem, ſchweren *
ſein iſt er nun im 71. Lebensjahre verſchieden. Hier war Herr 2
eine ſehr beliebte Perſönlichkeit und bei alt und jung bekanmt. L
mit einem urwüchſigen geſunden Humor, war er eine Frohnatur.
großen Wertſchätzung ſich der Verſtorbene in allen Bevölkerundss.”
erfreute, zeigte die ſtarke Teilnahme an dem Begräbniſſe troßz be.
gen Kälte. Herr Pfarrer Kehr widmete dem trefflichen, langigl.
Erzieher der Jugend und dem unermüdlich für ſeine Familie ſore)e
Vater einen ehrenden Nachruf. An der offenen Grabſtätte legte.
Kränze nieder Vertreter des Bezirkslehrervereins Babenhauſen Vee”
ger= und Veteranenvereins und der Ortsgruppe des Odenwaldklugss
— Semd, B. Dez. Wie uns berichtet wird iſt mit dem Ge—
des vom Männergeſangverem „Sängerluſt”Semd ſchon vor 10.
Zeit geplanten nationalen Geſangswettſtreit, vern"
mit 60jähriger Jubelfeier, zu rechnen. Da ſchon auf das enſe.
ſchreiben hin eine ſtattliche Anzahl von Geſangvereinen ihre Beike.
zugeſagt haben, kamn der Wettſtreit, der am 10. Juni 192 ſch.
ſoll, als geſichert angeſehen werden.
— Fränkiſch=Crumbach, 22. Dez. Am 1. Weihnachtsfeiertag Me
hieſige Männergeſangverein wie alljährlich ſeine Weihnachtsſei=
Saale des Gaſthauſes „Zur Traube” ab. Neben Geſangvorträg‟2
den noch Theatervorführungen ſtatt. Freunde und Gönner des Oe
ſind herzlich eingeladen. Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 7 i
fangend, hält der hieſige Junge Mädchenverein ſeinte Weihnach:*”
das Krippenſpiel, in demſelben Saale ab.
Michelſtadt, 7.
MG.mb.H.*
läude, das ihr aus
ſchelſtadt, zugefallen
arsitraße, welche na
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 336
Samstag, den 24. Dezember 1927
Seite 7
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 25. bis 31. Dezember 1927.
mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Elub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Swmmſtadt-Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg bei Bahnhof
Ba=
huwiſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere Umleitungs=
.. auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer, Wagen über 5,5 Ton=
22 Kilometer fahren dürfen.
ſisießen-—Reißkirchen bis zum Hochdruckbehälter bei Annerod iſt
teil=
ſe; mit Erdaushubmaſſen und Materialien belegt. Vorſicht!
Sonſtige Straßen in Heſſen.
urtsdurchfahrt Wingershauſen vom 19. Oktober bis auf weiteres ge=
Umleitung von Schotten nach Eichelfachſen über Rainrod, von
eFachſen nach Eſchenrod über Hof Zwiefalten.
Stauffenburg—Mainzlar vom 5. November bis auf weiteres gefperrt.
ſeittung: Daubringen.
Iartsdurchfahrt Grünbeyg (Londorfer Straße von der Gallusſtraße
ſar Höfentränke) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt.
Um=
emn über die Bahnhofſtraße und wäheend der Arbeiten zwiſchen
va—rdenkmal und Höfentränke über die ſog. Heege und Schulſtraße.
Aodheim-Köppern (Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H.) vom 12. De=
9— bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Holzhauſen—
Friedrichs=
wder Nieder=Roßbach—Ober=Roßbach.
Vsegen Vornahme von Sprengarbeiten an den Betontrümmern der
gäligen Telegraphenbetriebsſtellen Hechtsheim, Marienborn und
Fin=
werden die nachgenannten Straßen
ſrie Verbindungsſtraße Hechtsheim-Gauſtraße am Ausgang von
Kechtsheim vom 12. bis 31. Dezember,
tie Pariſer Straße beim Chauſſeehaus Mariendorn vom 19. De=
*mber 1927 bis 7. Januar 1928,
Mie Provinzialſtraße Finthen—Wachernheim in Finchen vom 19.
De=
mber 1927 bis 7. Januar 1928
kand jeder Sprengung durch Arbeiter mit roten Flaggen für kurze
rreſperrt. Den Weiſungen der Abſperrpoſten iſt umbedingt Folge
bühen.
Aerheilgen—Schloß Kranichſtein vom 19. 12. bis 15. 1. 1928 geſperrt.
ber=ung über den Gemeindeweg am Arheilger Mühlchen vorbei über
Hindenweg nach der Provinzialſtraße.
Michelſtadt, 22. D . Geſchäftsverlegung. Die Volks=
1.41— G. m. b. H. in Michelſtadt hat nummehr ihr eigenes
Geſchäfts=
pthze, das ihr aus dem Konkurs der Kammfabrik Künzel u. Cie.,
Yeſſſtadt, zugefallen iſt „bezogen. Dasſelbe liegt in der
Hauwptver=
ierwaße, welche nach dem Bahnhof führt, und dürfte dieſe
vorteil=
ſch Wage von den Geſchäftsfreunden des Inſtſtuts angenehm empfun=
Yuzerden. — Ernennung. Der an der Oberrealſchle
Michel=
fiſitige Studienrat Dr. Maas wurde zum planmäßigen Studienrat
mmrt, nachdem er bisher nur die Amtsbezeichnung geführt hat. Die
wbol ls nur die Bezeichnung „Studienrat” führenden Studienaſſeſſoren
HGüieſe und Dr. Möll an der Obervealſchurle Michelſtadt wurden zu
wlnmäßigen Studienräten ernannt, — Geflügelausſtel=
Eig. Der Geflügelzuchtverein Michelſtadt und Umgebung
veran=
ſſat am 31. Dezember 192 7und 1. Januar 1928 im Saale des Alt=
—ſeaen Hofs (W. Knuſt) Michelſtadt ſeine 10. erweiterte
Lokalgeflügel=
mekung, verbunden mit einer Brieftaubenſpezialſchau und
Zier=
iglslausſtellung. — Weihnachtsfeier. Der Liederkranz
Muhel=
ſt wwird auch in dieſem Jahre am 1. Weihnaeſtsfeiertage eine Weih=
„ſesier für ſeine Mitglieder in Schmerkers Garten veranſtalten.
(S hriſtbaumverloſung ſowie ſonſtige Darbietungen werden für
Uürwaltung der Beſucher ſorgen. — Beihilfe für Klein=
Diiumer. Eine vom Land bewilligte, aus Mitteln des Reiches ent=
„hmne Beihilfe für Kleinrentner wird am Donnerstag, den 22. De=
ABe” bei der Stadtkaſſe zur Auszahlung gebracht werden.
nI Beerfelden, 22. Dez. Geſtern abend ſetzte ein plötzlicher Wetter=
5 in, in kurzer Zeit waren die Straßen glatt wie ein Spiegel;
Ehe nrüh fiel Regen und die Kälte iſt verſchwunden.
ſirſchhorn, B. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
Esember: 0.98 Meter: am 23. Dezember: 1.10 Meter.
4I Schlierbach, 23. Dez. Weihnachtsfeier am Beſcher=
Ubſntd in der Kirche. Kommenden Samstagabend, den 24. ds.
um Beſcherabend, findet in der Kirche eine Weihnachtsfeier ſtatt,
ſingerſter Linie für die Kirchſpielskinder beſtimt iſt, aber auch ſicher
iſſenen Freude bereiten wird. Das Programm umfaßt
Gedichts=
vinräzge und Lieder der zweiten Klaſſe der hieſigen Volksſchule, an die
f7ſſis Weihnachtsſpiel „Das Lebenskräutlei” von Gottlieb Frühwald,
alſfürhrt von Knaben und Mädchen der erſten Klaſſe, anſchließt.
H. Aus dem Birkenauer Tal, B. Dez. Bubenhände. In einer
der letzten Nächte wurden von bis jetzt unbekannten Tätern zwei im
Birkenauer Tal aufgeſtellte Autoverkehrszeichen, ſogen. Blinklichter,
mut=
willig ſtark beſchädigt, bzw. die Glasſcheiben zertrümmert. Die Polizei
bittet um ſachdienliche Mitteilung, um die Rohlinge faſſen zu können.
C. Viernheim, B. Dez. Mit dem Zug in die Schafherde
gefahren. Von einem ſchweren Unglücksfall wurde heute ein durch
unſere Gemarkung ziehender Schäfer betroffen. Vor den Doſen an dem
Bahnübergang der O.E.G. über die Mannheimerſtraße fuhr ein
elektri=
ſcher Zug in eine Schafherde hinein, als dieſe den Uebergang noch nicht
vollſtändig paſſiert hatte. Sechs wertvolle Tiere wurden getötet und
mehrere verletzt. Der übrige Teil zerſtreute ſich geängſtigt ins nahe
Feld und konnte nur mit Mühe wieder zuſammengetrieben werden. Es
iſt eigentlich umbegreiflich, wie der Unfall geſchehen konnte, da der
Zug=
führer vor der Unfalſtelle mehrere hundert Meter freie Sicht hat. Erſt
nach einem Aufenthalt von 20 Minuten konnte der Zug wieder
weiter=
fahren, da die toten bzw. verletzten Schafe zum Teil unter dem
Motor=
wagen hervorgezogen werden mußten.
Bm. Hofheim (Ried), B. Dez. Unglücksfall. Währed im
Laufe des geſtrigen Tages, ſoweit bekannt, infolge des ſtarken Glatteiſes
hier keine Unfälle zu verzeichnen waren, ereignete ſich ein ſolcher geſtern
Abend in der Nähe des Bahnhofes. Ein Junge aus Bürſtadt, welcher
mit einer ſchweren Milchkane zum Bahnhof gehen wollte, kam ſo
un=
glücklich zu Fall, daß er den rechten Unterarm gebrochen hat.
Gernsheim, B. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
23. Dezember: 0,64 Meter.
(I. St. 15780
Kaisers Brust-Caramellen
mit den, 3 Jannen.
helfen hier. Wie lästig, wie guälend ist der Husten, wie gefährlich d.
Keuch-
husten, wie schlimm das kratzende Gefühl im Hals bei Verschleimung,
bei Heiserkeit. Hier helfen nur die berühmten, seit 35 Jahren
be-
währten Kaiser’s Brust Caramellen. Paket 40 Pig.. Dose 80 Pfg.
Zu haben in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.
X. Dreieichenhain, 22. Dez. Die Wanderfreunde Dreieich”,
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs, begingen im Saale des Gaſthauſes „Zum
Löwen” ihr Dekorierungsfeſt zum Abſchluß des Wanderjahres
1927 umd traten damit ſeit einigen Jahren zum erſtenmale wieder mit
einer Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Der Vorſitzende der
Orts=
gruppe. Der Redner ſprach dann weiter vom Wandern als Bild des
genoſſen und als Gäſte eine Gruppe des Sprendlinger Odenwaldklubs
ſowie den Vertreter des Hauptausſchuſſes, Herrn Amtsgerichtsrat Becker
von Dieburg. Fräulein Holzmann ſprach einen von Herrn Profeſſor
Köſer, Darmſtadt, gedichteten Prolog zur Begrüßung der Feſtgenoſſen.
Zwei Klubgenoſſen, die des Klaviers umd der Geige mächtig, ſorgten
unermidlich während des ganzen Feſtes für die muſikaliſche Unterhaltung.
Zur Erheiterung der Gäſte f.hrten die Mitglieder der Ortsgruppe das
Odenwaldluſtſpiel „Das Lieschen” von Hans Otto Becker auf und
erran=
gen ſich den Beifall der Zuhörer, die gern für eine fröhliche Stunde
dankte. Herr Ihm vom Odenwaldklub Hanau, im Nordkreis des
Oden=
waldklubs wohlbckamt, hatte mit ſeinen komiſchen Vorträgen in Wort
nud Geſang ſeinen üblichen Erfolg. Die Geſangsabteilung Sprendlingen
erfreute durch ihren Liedervortrag. Der Vertreter des Hauptausſchuſſes
Damkte im Namen des Vorſtandes des Geſamtklubs für die Einladung und
überbrachte die Grüße und Wünſche des letzteren an die feſtgebende
Orts=
gruppe. Der Redner ſprach dann weiter vom Wandern als Bild des
menſchlichen Lebens, eine Anzahl Vergleiche zwiſchen Leben und
Wan=
dern ziehend, und von dem Wert der Heimat für den Wanderer, mit
einem Hoch auf Heimat und Vaterland ſchließend. Die Verſammlung
dankte durch Beifall, der Vorſitzende durch Worte des Dankes für die
Ausführungen des Redners. Dekoriert wurden durch das Mitglied des
Hauptassſchuiſſes: zum erſtenmale: Hepr und Frau Knies und Herr
Müller, zum zweitenmale: Herr Roth und zum achtenmale: der
Vor=
ſitzende der Ortsgryppe, Fröhlich. Herr Lehrer Fröhlich trug das
Win=
terſonnenmärchen von Otto Ernſt vor und leitete damit über zur
Weih=
nachtsſtimmung der kommenden Tage. Ein wit Geſchenken reich
ge=
ſchmückter Weihnachtsbaum bramte i Saale und hatte für manchen
eine Gabe in ſeinen Zweigen.
Generalverſammlung des
Arbeitgeberver=
bandes für Landwirtſchaft und Weinbau
in der Provinz Rheinbeſſen.
Die Generalverſammlung des Arbeitgeberverbandes für
Landlwirt=
ſchaft und Weinbau in der Provinz Rheinheſſen fand am 20. Dezember
in Maiz ſtatt und war zahlreich beſucht.
Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Gutsbeſitzer Otto
Stall=
mann Wald=Uelversheim, begvüßte die Erſchienenen, insbeſondere
als Vertreter der Landwirtſchaftskamer Darmſtadt Herrn Dr.
Vieh=
mann. Das Protokoll der vorjährigen Generalverſammlung wurde
einſtimmig genehmigt und nach Bericht des Kaſſen=Reviſors Herrn Alfred
Geil, Schornsheim, dem Vorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt.
Den Tätigkeitsbericht des Verbandes erſtattete der Geſchäftsführer
des Verbandes, Herr Dr. Stöber. Der Referent behandelte die
vie=
len Aufgabengebiste des Verbandes und deren immer wachſende
Be=
deutung für ſeden Arbeitgeber in Landwirtſchaft und Weinbau. Neben
die Lohn= und Tarifpolitik ſind als ebenſo wichtige und umfangreiche
Ar=
beitsgebiete die Fragen der Sozialgeſetzgebung, der Arbeitsvermittlung
und der Arbeitsgerichte getreten, wodurch dem Verband eine ebenſo
große als wichtige Mehrarbeit entſtanden iſt. Beſondere Betommg
findet in dem Bericht die maßgebliche Mitwirkung der Arbeitgeber=
Organiſationen in allen Fragen der Sozialgeſetzgebug, die alle
Arbeit=
geber ſchleunigſt veranlaſſen ſollte, Mitgliad der Organiſation zu
werden. — Der Bericht wurde mit lebhaftem Beifall und
vollinhalt=
lich angenommen.
Herr Dr. Schenck vom Landesamt für Arbeitsvermittlung in
Frankfurt a. M. erſtattete hierauf in Vertretung von Herrn Divektor
Dr. Lins ein Referat über „Die Arbeitsmarktlage unter beſonderer
Berückſichtigung Rheinheſſens‟. Das Referat brachte intereſſante
Auf=
ſchlüſſe und beſtätigte die außerordentliche Notwendigkeit der
Behand=
lung der Arbeitsmarkt= und Arbeitsvermittlungsfrage durch die
Arbeit=
geberorganiſationen. Als Diskuſſionsredner ſprachen Herr Dr.
Vieh=
mann und Herr Schneider (Koſtheim), die zu einigen Punkten
des Referats Stellung nahmen und auf die beſonders und anders
ge=
lagerten Verhältniſſe Rheinheſſens hinwieſen.
Sodann wurde der Verſammlung em Antrag auf grundſätzliche
Umgeſtaltung der Statuten vorgelegt und nach erläuternden
Ausfüh=
rungen von Herrn Konſul Heinrich und dem Geſchäftsführer Herrn
Dr. Stöber einſtimmig angenommen. Danach wird der Verband
u. a. in das Vereinsregiſter eingetragen werden.
In den Ausſchuß des Verbandes wurden folgende Herven ebenfalls
einſtimmig gewählt: Theodor Schrohe, Bretzenheim; Otto Dettweiler,
Laubenheim; Konſul Heinrich, Mainz; Wilh. Schneider, Main==
Koſt=
heim; „Heinrich Weber, Domäne Mechtildshauſen: Otto Stallmann,
Wald=Uelversheim; Dr. Uſinger, Nackenheim; L. Manz, Weinolsheim,
Gdm. Keller, Spiesheim; Anton Riffel, Bodenheim; Bürgermeiſter
Wetzel, Alsheim; Bürgermeiſter Schilling, Kriegsheim; Oekonomierat
Graef, Monsheim; Carl Geil, Bechtheim; Hermann Knell,
Heimers=
heim; Hermann Klenk, Framersheim; Johannes Weidmann 1.,
Born=
heim; Leo Hannemann, Weinheim; Ph. Weinmann, Hackenheim;
J. Waſem, Ober=Jngelheim; Joſ. Neuß, Ober=Ingelheim.
Mit einem Appell an die Mitglieder und alle Arbeitgeber, ihre
Organiſation tatkräftig zu umterſtützen, ſchloß der Vorſitzende gegen
6 Uhr die anregend verlaufene Generalverſammlung.
m. Aus dem Lande, A. Dez. Den Reſt des Jahres nützt die
Hand=
werkskammer aus, um durch ihre Nebenſtellen im Intereſſe des
Hand=
werks weiter zu wirken durch Abhaltung von Sprechtagen; auch ſürs
neue Jahr ſind ſolche ſchon vorgeſehen. Die Nebenſtelle Alzey für
Stadt und Kreis Alzey hält 2 auswärtige Sprechtage ab, außerdem
ſind Sprechtage im Alzey Montags bis Samstags mit Ausnahme der
auswärtigen Sprechtage, und zwar von 10—12 Uhr vormittags und
3—4 Uhr nachmittags; die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe
Darm=
ſtadt, Bensheim, Heppenheim und Groß=Gerau hält 11 auswärtige
Sprechtage, außerdem ſind 13 Buchführungskurſe im Gang, für jeden
Kurſus wöchentlich 4 Stunden; neue Kurſe beginnen im Januar 1928, der
zweite Teil der Meiſterprüfungskurſe wird in 9 Orten ſtattfimden; die
Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten
hält 10 auswärtige Sprechtage ab, außerdem in Friedberg Montags,
Dienstags, Donnerstags und Samstags, vormittags von 8—12 Uhr;
die Nebenſtelle Gießen für die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach
15 auswärtige Sprechtage; für den Landkreis Gioßen ſind,
ausgenom=
men die Tage der auswärtigen Sprechtage, ſolche in Gießen Dienstags
und Freitags, vormittags von 9—12 Uhr; für Gießen (Stadt) ſind die
Sprechſtunden Montags und Mittwochs, vormittags von 9—12 Uhr; die
Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach hält
vier auswärtige Sprechtage ab. Die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe
Worms und Oppenheim 4 auswärtige Sprechtage, außerdem ſolche in
Worms täglich, Mittwoch und Samstag ausgenommen, vormittags von
8—12 Uhr und nachmitass von 2—4 Uhr.
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Seite 8
Samstag den 24. Dezember 1927
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 14. Dezember: Winter, Katharina, geb. Schaffner,
69 Jahre, Leeheim, geſt. Erbacher Str. 25. Gilbert, Karl,
Obertele=
grapheninſpektor, 54 Jahre, Kiesſtraße 131. Scherer, Friedrich,
Eiſen=
bahnoberſekretär i. R., Riedeſelſtvaße 74. Am 15. Dezember: Borger,
Anna Katharine, geb. Dittmann, 78 Jahre, Schloßgarten 7. Am 16.
Dezember: Menges, Peter Paul, o. B., 25 Jahre, ledig, Viktoriaſtr. 25.
Klotz, Karl, Kanzleirat i. R., 76 Jahre, Pallaswieſenſtraße 15.
Wal=
ther, Anna Marie, geb. Kaus, 69 Jahre, Wienersſtraße 69.
Hebbing=
haus, Karolina, geb. Freiin v. Starck, 57 Jahre, Annaſtraße 35. Am
17. Dezember: Fölſing, Karl, Lehrer i. R., 85 Jahre, Kranichſteiner
Straße 47. Schmicker, Kunigunde, geb. Metzger, 67 Jahre, Dornheim,
geſt. Grafenſtraße 1. Am 18. Dezember: Keller, Georg, Holzhauer,
24 Jahre, Ernſthofen, geſt. Erbacher Straße 25. Behringer, Eugen,
Polizeiwachtmeiſter, 22 Jahre, Eſchollbrücker Straße 27. Fechetel
There=
ſia, geb. Kochz, 78 Jahre, Pallaswieſenſtraße 42; Reuter, Luiſe,
geb. Deibel, Kaufmannswitwe, 72 Jahre, Mathildenſtr. 43. Nachtigall,
Marie, geb. Hahn, Privatiersehefrau, 75 Jahre, Waldſtraße 1. Am,
19. Dezember: Schuchmam, Jakob, Werkhelfer, 52 Jahre,
Landwehr=
ſtraße 31. Butterfaß, Haus, Eiſendveher, 2 Jahre, Sandſtraße 42.
Derſ, Eliſabeth, Muſiklehrerin, 79 Jahre, Schützenſtratze 9. Lannert,
Heinrich, Schmied, 20 Jahre, Klein=Rohrheim, geſt. Grafenſtraße 9. Am
20. Dezember: Klee, Karl, Architekt, 56 Jahre, Heinrichſtraße 82.
Wengemann, Friederike, geb. Preuß, 66 Jahre, Langgaſſe 23.
Klock=
mann, Katharine, geb. Hoffmann, Sourffleuſe i. R., 60 Jahre,
Schwa=
enſtraße 31. Am 21. Dezember: Probſt, Karl Georg Friedrich,
Büro=
beamter i. R., 66 Jahre, Wenchſtraße 18. Hirſchmam, Margarethe,
geb. Hartmann, 67 Jahre, Seeheim, hier, Grafenſtraße 9. Am 22.
De=
zember: Wiegand, Friedrich, 1 Stunde, Schwanenſtraße 1. Gebhardt,
Eliſabeth, geb. Wiener, 59 Jahre, Eberſtadt, hier, Erbacher Straße 25.
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Kirchliche Nachrichten
Weihnachten 1927.
Heiliger Abenb (24. Dezember 1927).
Stadtkirche. Nochmrittags 4 Uhr: Chriſtfeier. Pfarrer
Lauten=
ſihläger. Nachmittags 5 Uhr: Weihnachtsgeläute mit Choralmyſik vom
Stadtkirchturm.
Martinskirche. Nachmittags 5 Uhr: Heiligabendfeier. Zfarrer
Ber=
ger. Abends 6 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Johanneskirche. Nachmittags 3½ Uhr: Weihnachtsfeier des
Kinder=
gottesdienſtes.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Nachmit=
tags 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Abends 6 Uhr:
Chriſtveſper. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Nachmittags 5 Uhr:
Heilig=
abendfeier. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Pauluskirche. Nachmittags 4 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer
Rückert. Nachmittags 5 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Stiftskirche. Nachmittags 4 Uhr: Chriſtveſper.
1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember 1927).
Kollette in Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche, für den
Samariterverein.
Stadtkirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Weihnachts=
kautgte von J. S. Bach. Pfarrer Kleberger. Abends 5 Uhr:
Abend=
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andach
ge=
bffnet. Eingang Nordtzire.
Stadtkapelle. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abenomahls. Pfarrer Heß.
Schloßtirche. Vormittags 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer
Zimmer=
mann. Vormittags 10 Uhr: Hauptgotresdienſt mit Weihnachtshymne
von W. Rudnick. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vormittags
Uhr: Chriſtmette. Pfarrer D. Waitz. Vormittags 10 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls Pfarrer Beringer.
Anmeldung von 9½ Uhr an in der Sakriſtei. Nachmittags 5½ Uhr:
Liturgiſche Weihnachtsfeier. Pfarrer Köhler. (Kollekte für die
Chor=
ſchule.)
Altersheim. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche. Vormittags 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Marx.
Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Bachkantate: Chriſten, ätzet
die=
ſen Tag). Pfarrer Goethe. Abends 8 Uhr: Krippenſpiel in der Kirche.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½ bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhadt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feſer des heiligen Abendmahls. Pfarr=
aſſiſtent Georgi. Nachmittags 5 Uhr: Wiederholung des
Weihnachts=
ſpiels der Kinder.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrafſiſtent Lic. zur Nieden. Nachmittags 5 Uhr:
Litur=
giſche Weihnachtsfeier unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarrer
Weiß.
Pauluskirche. (Kollekte ſür die Pauluskirche.) Vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Aüickert. Feier des heiligen Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von 91 Uhr an. Nachmittags 5 Uhr=
Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier (Weihnachtsoratorium von H. Schütz
für Chor, Soli und Orgel u. a.).
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarver
Waldeck. Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Edang.
Sonntags=
verein. Die Vereinsſtunden fallen aus.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vormittags ½10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors Arheilgen. Pfarraſſiſtent
Wißmüiller.
2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember 1927).
Stadtkirche. Vermittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Nachmittags ½5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kirchengeſangvereins.
Weih=
nachtskantate von J. S. Bach. (Kollekte für die Kärchenmuſik.)
Stadtkapelle. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorynttags 9½ Uhr: Anmeldung und Beichte in der Sakriſtei; 10 Uhr:
Haudtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Dienstag, den A7. Dezember, abends
8 Uhr: Weihnachtsſeier des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche. —
Mittwoch, den 28. Dezember, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des
Kir=
chengeſangvereins der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen Diakonen=
und Männerheim, Heidelbergerſtraße 21, Fermſprecher 2883; 2.
Neben=
ſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kleinckinderſchule der Martinsgemeinde).
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher B79.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vormittags von
8—12 und nachmittags von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollefte für die Kleinkinderſchule.) Vormittags
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den B6. Dezember,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Weihnachtsfeier der
Jugemdvereini=
gung. — Dienstag, den 27. Dezember, abends 8 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Weihnachtsfeier der Mädchenvereinigung Weſt. — Mittwoch,
den 28. Dezember, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Weihnachtsfeier
der Mädchenvereinigung Oſt.
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Georgi.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdicnſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrysgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der
Män=
nervereiigung und des Kirchenchors im Gemeindehaus.
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Dr. Wendel. Nachnittacs 5 Uhr in der Kirche: Aufführung eines
Weihnachtsſpieles. — Dienstag, den N. Dezember, abends 8 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kirchenchors.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Donnerstag: Die Betſtunde fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). 1. Weihmachtsfeiertag, vormittags
7 Uhr: Morgenfeier. Mitwirkung der Chöre. Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. — 2. Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr: Allgemeine
Weihnachtsfeier mit Bewirtung für Mitglieder und treue Beſucher. —
Dienstag, abends 8 Uhr: Blaukreuzfeier. — Donnerstag: Die
Bibel=
ſtunde fällt aus. — Samstag, abends 8 Uhr: Silveſterfeier. Zeedzen
von Jahresloſungen.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). 1. Weihnachtsfeiertag: Die
Jugendbundſtunden fallen aus. Beteiligung an der Bibelſtunde. Abends
8 Uhr: Weihnachtsfeier für Mädchen und junge Männer. — 2.
Weih=
nachtsfeiertag: Teilnahme an der Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde ſür junge Männer. —
Sams=
tag, abends 10—12 Uhr: Silveſterfeier.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Montag, den B. Dezember (2.
Weihnachts=
feiertag), abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier. — Mittwoch, den 28.
De=
zember, abends 8½ Uhr: Bibelſtnde (ältere Abteilung). —
Donners=
tag, den 29. Dezember, abends 8½ Uhr: Heimabend. — Freitag, ken
abends 8 Uhr: Neujahrsfeier im Familienkreis.
nachtsfeier mit Bewirtung und Verloſung. — Montag, den 25
zember (2. Weihnachtsfeiertag), abends 8 Uhr: Gemütliches Beiſomn
ſein. — Mittwoch, den 28. Dezember, abends 8½ Uhr:
Jugendb=
ſtunde. — Samstag, den 31. Dezember (Silveſter), abends 8 u
Jahresſchlußfeier.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tourt
Eliſabethenſtraße). 1. Weihnachtsfeiertag: Die Menchenweihe=Hondus
wird gefeiert am Heiligen Abend 94. Dezember), nachts 12 Uhr=
1. Feiertag (25. Dezember), vormittags 8 Uhr und 10½ Uhr=
Weihnachtsfeiertag (26. Dezember), vormittags 10½ Uhr.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſch Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag. B
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Nachmittags 5 Uhr:
Weihnau=
feier der Sonntagsſchule. Die Gemeinde iſt dazu herzlich eingeladem
Am zweiten Feiertag, B. Dez.: Morgens 10 Uhr: Predigt. Aboch,
8 Uhr: Jugendfeier. — Dienstag, N. Dez.: Singſtunde für Gem. EN.
— Die Bibelſtunde am Donnerstag fällt aus. — Samstag, 31 9
8½ Uhr: Silveſtergottesdienſt. Jedermann iſt herzlich eingeladen
Chriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Am 1.
Kyſi=
rag, vorm. 9.30 Uhr: Feſtandacht. Nachm. 4.00 Uhr: Weihnachtsfeier
Mitwwoch, den B. Dez., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Wir laden hin
jedermann herzlich ein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten, Mauerſtraße 17. Am 1. 9
nachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr: Weihnachtspredigt (Pred. Conrn
nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. — Am 2. V
nachtsfeiertage kein Gottesdienſt. — Donnerstag, den 2. Dezem
927, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingelaun
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Heil. Abend, 8 Uhr: Chrfſtbeſt=
— Erſter Weihnachtstag, 10 Uhr: Gottesdienſt mit heil. Abendmahl
fang des Birchengefangvereins. Poſaunenchor mit muſikaliſcher Einn.
(Herr Lange). — In der Provinzialpflegeanſtalt Gottesdienſt 1½u
— Zweiter Weihnachtstag, 10 Uhr: Gottesdienſt. Poſaunenchor. Naeſch,
4 Uhr: Chriſtfeier des Kindergottesdienſtes. — Dienstag, 8 Uhr: Frarm
verein. — Mittwoch, 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Donnerstag, 8 min
Wartburgverein. — Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. 1. Weihnachtsfeierm
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors c
lekte zum Beſten des örtlichen Kirchenfonds. Nach dem Gottesdiün
Feier des Heiligen Abendmahls Nachm. 5 Uhr: Liturgiſcher VSn
nachtsgottesdienſt. Mitwirkung der oberſten Schulklaſſe. — Zwem”, ſrag, wo der
Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger: Pfochf zuiende von Mki
aſſiſtent Weißgerber. Mitwirkung des Poſaunenchors der Gpam
liſchen Gemeinſchaft. Kollekte für äußere Miſſion. — Dienstag: Kirchw
Chor. — Mittwoch: Jungmädchenverein, Weihnachtsfeier.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Samstag, 24. Dez., nachm. 5½ mür=
Kurrende des E. J.G., Zuſammenkunft: Schule. — 1. Feiertag, vorm
10 Uhr: Hauptgottesdienſt, anſchl. Feier des hl. Abendmahls. Nacho
5 Uhr: Chriſtfeier. (Die Kindergottesdienſte müſſen ausfallen.)
2. Feiertag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Weigel,
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 1. Weihnachtsfeiertag, vormittt
10 Uhr: Hauptgottesdienſt under Mitwirkung des Kirchengeſangverem
und des Poſaunenchors. Kollekte für die Schweſternſtatin und für
Kleinkinderſchule. Nachm. 4 Uhr, im Gemeindeſaal: Weihnachtsfei
der Jugendvereine und des Poſaunenchors. Abends 7 Uhd: Chnk
mette, unter Mitwirkung des Mädchenchors und des Konfirmanddn
vternachtsmeſſe.
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chors. Feier des hl. Abendmahls. — Zweiter Weihnachtsfeiertag: vom
10 Uhr Hauptgottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Jugendgottesdienſt
Katholiſcher Gottesdienſt.
Liebfrauenkirche. (Die Kirche iſt geheizt.) Samstag, 24. Dezembck=
Abends 5—7 Uhr: Beichte; 8 Uhr: keine Beichtgelegenheit. — Erſſs
Weihnachtsfeiertag, B. Dezember: Hochheiliges Weihnachtsfeſt. 6 unn=
Chriſtmette. Gefang des Kirchenchors. Austeilung der hl. Kommuniun=
7 Uhr: hl. Meſſe, ½8 Uhr: hl. Meſſe; 8 Uhr: hl. Meſſe; 9½ Uhr:
Hochamt, Predigt, Geſang des Kirchenchors. Neu einſtudierte Meſſ=
2½Uhr: feierliche Veſper; 3 Uhr Beichtgelegenheit. — Zweiter We7
nachtsfeiertag, 26. Dez.: Feſt des hl. Stephanus. — An Sonn= und
Feiertagen: vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur hl. Beichte; 7 Uhll
Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunimn
91/ Uhr: Hochamt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachnt
2½ Uhr: Andacht. Werktagsmeſſe: ¼8 Uhr. — Silveſter, abends 8 Uhn
Predigt und Andacht.
Martinskapelle. 8 Uhr: . Meſſe, Predigt, hl. Kommunion.
An allen Sonn= und Feiertagen, 8 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt.
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Eia mit Gsi.
Römiſche Weihnacht.
Samstag, den 24 Dezember 1927
Seite 9=
Zwiſchen dem „Cenone (i magro” dem Faſteneſſen, und dem
Banzo d1 grasso, dem Feſteſſen der Fettlebe, liegt die römiſche
ſäihnacht. Wie alle großen Feſte der ewigen Stadt, iſt auch
hrtale”, das Weihnachtsfeſt, ein Grund zum Schmauſen. Nur
der Weihnachtsſchmaus ein zwiefacher iſt und wichtiger und
wFfaſſender als alle andern Feiertagsfeſteſſen. Der Römer ißt an
ch. nicht üppig. Die täglichen Mahlzeiten in Familie und auch
a=Reſtaurant ſind herzlich beſcheiden und wenig abwechſlungs=
an. Aber an den großen Feſttagen des Jahres wird nach=
„hwolt, was man an Ueppigkeit während der ſauren Wochen
ver=
uunt hat. Am energiſchſten und gründlichſten aber bei den
ſihren Mahlzeiten zu Weihnachten, dem Faſteneſſen am
Weih=
gatsabend und dem Feſt= und Fetteſſen am erſten
Weihnachts=
ſeTtag.
Natürlich gehört zu dieſen Magenfeiern auch die geiſtige
Er=
zuuing, die vom braven Römer bei allen Freuden dieſer Welt
vergeſſen wird. Keine Feſtmahlzeit ohne den Beſuch der
eiſſe. Und am ſchönſten Feſttage, am Weihnachtstage, ſind es
ſo=
ridrei Meſſen, die eigentlich beſucht werden müßten: die große
ſikernachtsmeſſe in Santa Maria Maggiore, die Meſſe bei
begengrauen in Santa Anaſtaſia ſotto il Palatino und die
eirlichſte aller Meſſen, die Meſſe in San Pietro in Vaticano. Die
ſii*ernachtsmeſſe und die Meſſe in der Peterskirche werden auch
. Möglichkeit nicht verſäumt, aber die Meſſe bei
Morgen=
al=en in der Kirche S. Anaſtaſia, die neben dem Fiſchmarkt
ſtarhalb des Palatins, unweit des Janusbogens biegt, hat an
ſeis früheren Bedeutung eingebüßt. Als noch die Päpſte über
un frei herrſchten, war es Sitte, daß der Papſt zunächſt in
umtta Maria Maggiore die Mitternachtsmeſſe las, dann mit
odem Gefolge unter Begleitung von Tauſenden von
Andäch=
eir nach Santa Anaſtaſia zur Frühmeſſe zog, um ſchließlich in
Et Peter die berühmte große Weihnachtsmeſſe zu zelebrieren.
Geutzutage ſtrömt das Volk in großen Maſſen nur noch zu
Meſſen, zur Mitternachtsmeſſe in Santa Maria Maggiore,
bi zur feierlichen Meſſe in Sankt Peter am erſten
Weihnachts=
ſtrag, wo der Papſt perſönlich zelebriert. Dann füllen
zehn=
rſnende von Menſchen die herrliche Baſilika, Menſchen die
ein=
ausſtrömen, ſodaß ſicher weit über hunderttauſend Römer
eAndacht in Sankt Peter verrichten. Da in dieſem
Wunder=
uſſelbſt dann, wenn vierzigtauſend Menſchen verſammelt ſind,
ſhinter den gedrängten Menſchenmauern, die das
Haupt=
der Kirche füllen, um den Einzug des Papſtes gut zu ſehen,
weiten Raume rechts und links unter den Seitenſchiffen faſt
leer erweiſen, hat man nie das Gefühl der Ueberfüllung oder eines
gefährlichen Gedränges, wenn man ſich nicht gerade als
neu=
gieriger Zuſchauer nach der Mitte des Hauptſchiffes
durch=
quetſchen will. Feierlich und ſchön bleibt trotz dieſer
Menſchen=
flut die Meſſe in Sankt Peter, mit ihrer Pracht, ihrer edlen
Muſik und der Würde des päpſtlichen Segens.
Aber die Mitternachtsmeſſe in Santa Maria Maggiore iſt
ſchon manchem Fremden zu einer bitteren Erinnerung geworden.
Für den Nordländer, der wit Weihnachten den Begriff der Liebe
und der Herzlichkeit, der gerührten Empſindung des Dankes für
die Geburt des Heilands verbindet, der ſeine deutſche „Stille
Nacht, heilige Nacht”” in Gedanken und Melodie mit
herunter=
gebracht hat in den weichen Süden, iſt die Mitternachtsmeſſe in
Santa Maria Maggiore eie ſchwere Belaſtung ſeiner
Weih=
nachtsſtimmung. Er weiß nicht und kann es auch nicht wiſſen,
wie der Römer dieſe Mitternachtsmeſſe einſchätzt. Denn er lebt
in den Tagen oder Wochen ſeiner Romfahrt nicht mit dieſem
Volke zuſammen. Wer aber dauernd in Rom weilt, und nicht
im Fremdenkreis ſtecken bleibt, ſondern mit den römiſchen
Familien verkehrt, in ihnen lebt und an ihren Feſten teilnimmt,
der verſteht, warum dieſe Mitternachtsmeſſe zu einer ſchier
un=
würdigen Feier werden mußte. Sie iſt längſt keine religiöſe
Feier mehr, ſondern ein Vergnügungsgang nach heiterem und
überreichlichem Faſtenmahle. Sie wird auch nicht gekennzeichnet
durch die Zelebrierung der Meſſe, ſondern durch die große
prunk=
hafte Prozeſſion, in der die koſtbare goldene Wiege des
Chriſtus=
kindes zuſammen mit zahlloſen andern unendlich wertvollen
Reliquien und Koſtbarkeiten durch das mächtige Kirchenſchiff
ge=
tragen wird. Karabinieri bewachen dieſen Umzug, um ihn vor
Räuberbanden auch heute noch zu ſchützen. So groß iſt der Wert
der Schätze, die hier allem Volke gezeigt werden. Ein wüſtes
Kommen und Gehen Tauſender von lärmenden und ſchwatzenden
Menſchen wogt durch die Boſilika. Familien mit Kind und Kegel
geben ſich ein Stelldichein, auf den Stuſen des Altars, in den
Niſchen der Kapellen lagern Bauern, die in die Stadt gekommen
ſind, Mütter ſäugen ihre Wickelkinder, Verliebte flüſtern, andere
ſuchen Anſchluß, Männer die dem Frascati ewwas reichlich
zu=
geſprochen haben, ſchlafen ihren Rauſch aus oder rumoren in
lauter Weinſeligkeit. Eim Jahrmarkt, keine Weihnachtsfeier. Aber
man muß eben wiſſen, daß all dieſe Menſchen ſehr vergnügt von
ihrem „Cenone di magro” kommen. Dieſes Faſteneſſen am
Heiligen Abend aber bedeutet alles andere als Faſten. Zwar iſt
Fleiſch von der Tafel verbannt. Aber dafür hat man bis
Mitternacht ſich an Reis mit Sardellenſauce gütlich getan, an
Spaghetti mit Muſcheln oder Tunſiſch und an dem berühmten
Aal aus Comacchio, der den weiten Weg von den Lagunen
wiſchen Raveina und Ferrara hat zurücklegen müſſen. Dann
ſpielt man Tombolg, alſo Lotterie, und verzehrt dazu den ſüß
„Torrone”, längliche viereckige Stangen, die dem mit Nüſſen un
Piſtazien gefüllten türkiſchen Honig ähnlich ſind, und ſpricht d.
„Frutta secca” eifrig zu, den Mandeln, Datteln, Feigen, Nüſſei
getrockneten Pflaumen und den in trockene Blätter gewickeltei
und im Ofen gedörrten Weintrauben. Da außerdem natürlic
am Wein nicht geſpart wird, kann man begreifen, daß dieſe
Faſteneſſen nicht gerade „nüchtern” wirkt.
Wenn aber dann am hellen Morgen des erſten Weihnacht:
feiertags die Glocken von Sankt Peter zur Meſſe in die päpſtlich.
Baſilika rufen, dann iſt wieder Andacht bei den guten Römern
eingekehrt, und die Maſſen, die zur Meſſe in Sankt Peter ſtröme
ſind treue und fromme Beter. Man iſt froh und glücklich, ab‟
hat ſeine gewohnte „Gentilezxa”, ſeine freundliche Umgänglichkeit
wiedergefunden, die den Verkehr mit dem italieniſchen Volke
außerhalb der Politik der jetzigen Lage — ſo angenehm und leich
macht.
Der „Pranzo di grasso” am erſten Feiertag beſchließt dann
das römiſche Weihnachtsfeſt. Denn einen zweiten Weihnachts
feiertag gibt es hier unten nicht. Wenn man am Feſteſſen der
Fettlebe die üblichen „Cappelletti”, die mit gehacktem Fleiſch g.
füllten Nudeln, und den obligaten Kapaun verſchmauſt und ſieh
an ungezählten Zutaten und Süßigkeiten, am Wein aus den
Albaner Bergen und der Toscana tüchtig den Magen verdorben
hat, dann faßt der zweite Weihnachtsfeiertag den Römer hart
mit der gewohnten Tagesarbeit an. Dieſer Katertag iſt der Tag
der Apotheker. Denn nie geht ihr Geſchäft ſo glänzend wie am
26. Dezember. Jedermann in Rom beſorgt ſich dann ſein
ge=
wohntes „Purgativ” und die Türen der Aporheken ſtehen keinen
Augenblick ſtill. Der Nömer faſtet und ſchmauſt wie im Altertum,
aber er hat auch von ſeinen berühmten Vorfahren aus dem alten
Rom die Sitte geerbt, nach dem Feſtſchmaus ihre erprobten alten
Mittel zu gebrauchen. Zwar iſt die Pfauenfeder der alten
römiſchen Schlemmer nicht mehr modern, aber das Abführmitte!
in jeder Form und Doſis iſt ſelbſtverſtändlich.
Man muß ſich durch die Kunſt ſeines Apothekers rüſten, um
dem Magen die Kraft zu geben, zu Neujahr wieder zu feſten,
und vor allem am Abend von Befana, am 6. Januar, das lauteſte
aller Feſte zu begehen. Denn Befana iſt das Feſt der Kinder,
die erſt an dieſem Tage ihren Gabentiſch ſehen, der bei uns am
Weihnachtsabend die Wonne der Kleinen und Großen iſt. Zu
Weihnachten beſchenkt man ſich in Rom nicht, nur die
Trink=
gelder werden an alle dienſtbaren Geiſter bis zum Pordier und
Priefboten verteilt. Die Geſchenke aber ſind für Befana
aufge=
ſpart, den Dreikönigstag, an dem die Könige aus dem
Morgen=
land dem Chriſtuskind ihre köſtliche Gaben brachten.
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Seite 10
Reich und Ausland.
Michgel Georg Conrad geſtorben.
Dr. Michael Georg Conrad,
der berdienſtvolle Schriftſteller, iſt 82jährig in
Mün=
chen geſtorben. Er hat 1885—1895 die Zeitſchrift des
jungdeutſchen Realismus „Die Geſellſchaft” und
ſpäter „Das deutſche Literaturblatt herausgegeben,
war 1896—98 Mitglied des Reichstags und ſchrieb
Romane („Was die Iſar rauſcht”) und Novellen.
Keine Winterfportzüge zu Weihmachten.
Frankfurt a. M. Die vielen Winterſportler,
die an den Weihnachtsfeiertagen mit Ski und Rodel
ins Gebirge ziehen wollten, ſind durch den
einge=
tretenen Witterungsumſchlag ſchwer enttäuſcht
wor=
den. Tawwetter hat Froſt und Kälte abgelöſt und
anſtelle des Schnees herrſcht überall ſchmutzig=grauer
Moraſt. Der vorliegende Winterſport=Wetterbericht
verzeichnet in unſerer näheren Umgebung ſo gut wie
gar keine Sportmöglichkeiten. Im Taunus iſt der
Schnee verharſcht, im Speſſart iſt die Schneedecke
durchbrochen. Nur auf dem Hoherodskopf im
Vogels=
berg liegt noch 15 Zentimeter hoher Pulverſchnee,
der einen mäßigen Ski= und Rodelſport geſtattet.
Aber auf hier dürfte bei der hohen Temperatur von
plus 4 Grad bald j de Sportmöglichkeit ſchwinden.
Wie uns die Reichsbahndirektion mitteilt, werden
infolge der ſchlechten Ausſichten des Winterſportes
zu Weihnachten die für die Weihnachtstage
vorge=
ſehenen Winterſportzüge nach Bayern, dem
Vogels=
berg uſw. nicht verbehren.
Frankfurter Chronik.
WSN. Unterſchlagungen eines
Nach=
laßpflegers. Vor einiger Zeit erſchoß ſich ein
Privatbankier, nachdem er durch fehlgeſchlagene
Spe=
kulationen weſentliche Teile ſeines Vermögens
ver=
loren hatte. Von ſeiten des Gerichts wurde eine
Nachlaßpflegſchaft eingereicht und als Nachlaßpfleger
der Rechtsanwalt Dr. Heinrich Bieber, der
in=
zwiſchen die Anwaltſchaft niedergelegt hat und eine
ſiebenmonatige Gefängnisſtrafe erhielt, durch
Hand=
ſchlag verpflichtet. Im Nachlaß befand ſich ein
Grundſtück mit Landhaus in Kreuzthal im Allgäu,
das zwangsweiſe verſteigert wurde und einen Erlös
von mehreren Tauſend Mark erbrachte. Bei der
Ver=
ſteigerung des Mobiliars gingen 800 Mark ein. Dr.
Bieber machte von dieſen bei ihm eingehenden
Gel=
dern verſchiedene Zahlungen an Gläubiger des
Ban=
kiers und unterſchlug etwa 3500 Mark. Dr. Bieber,
der in dieſer Sache noch nicht abgeurteilt worden
war, mußte ſich nun nochmals vor dem Großen
Schöffengericht einfinden, wo er, wie ſchon früher,
auf ſeine Notlage und die vielen erlittenen
Fehl=
ſchläge hiwwies. Das Gericht erkannte unter
Ein=
beziehung der früher erhaltenen Strafe auf eine
Gefamt=Gefängnisſtrafe von zehn Monaten.
Urteil gegen Straßenräuber.
Karlsruhe. Das Große Schöffengericht
ber=
handelte in mehrſtündiger Sitzung gegen drei
Per=
ſonen, und zwar gegen den 32 Jahre alten Kellner
Linus Stürmlinger, den 33 Jahre alten Mechaniker
Max Sehfried und den 27jährigen Plattenleger
Ludwig Rink wegen Straßenraubes. Die
Angeklag=
ten hatten am 1. April d. J. auf der Landſtraße von
Knielingen nach Maxau am hellen Tage einen
Kaſſen=
boten überfallen und dieſem eine Ledertaſche
ab=
genommen, welche A1.500 RM. Lohngelder enthielt.
Die Täter gnigen darauf flüchtig. Stürmlinger
konnte erſt am 8. Juni bei Straßburg feſtgenommen
werden und war von der franzöſiſchen Behörde
aus=
geliefert worden. Um Mitternacht wurde das
Ur=
teil verkündet. Stürmlinger und Rink erhielten je
7 Jahre Zuchthaus, Seyfried 5 Jahre Zuchthaus,
außerdem wurden allen drei Angeklagten die
bürger=
lichen Ehvenrechte auf die Dauer von 8 Jahren
ab=
erkannt.
Das Geheimnis des Selbſtmörders.
München. Am 2. Dezember erſchoß ſich in
der hieſigen Polizeidirektion ein Mann, als ihm
während der Vernehmung auf den Kopf zugeſagt
wurde, daß er den Einbruch in dem neuen Pfarrhof
der Lutherkirche in Gieſing verübt habe. Als man
die Taſchen des Selbſtmörders unterſuchte, ſtellte es
ſich heraus, daß der Mann, der Kellner Lorenz
Reinhard, ein internationaler Einbrecher war. In
ſeinem Beſitze befanden ſich Scheine von in
Augs=
burg und Buchloe hinterlegten Koffern, in denen
ſich neben Kleidungsſtücken und Schmuckgegenſtänden
mehrere tauſend Mark und 14 fremde Legitimationen
befanden, und zwar von Perſonen aus Bayern,
Württemberg, Sachſen und Heſſen. Außerdem fand
man in den Koffern eine Damenlarve mit Schleier,
Gummihandſchuhe, Glasſchneiderbitt und gefälſchte
Fahrtausweiſe, die auf den Namen eines
Eiſenbahn=
inſpektors lauteten. Daneben wurde eine
Saffian=
brieftaſche aufgefunden, in der ſich 22 Adreſſen von
Geiſtlichen befanden, in d ren Wohnung der Mann
noch einzubrechen beabſichtigt hatte. In Neu=Ulm
berübte Reinhart vor ſeinem Tode noch zwei
Ein=
brüche, den letzten bei einem Ingenieur, der dabei
erwachte. Es kam damals zu einem Handgemenge,
in deſſen Verlauf Reinhart auf den Ingenieur zwei
Schüſſe abgab, die dieſen im Geſicht ſchwer
ver=
ſetzten. Am 25. November hielt ſich Reinhart nach
den Aufzeichnungen in Mannhei
Die neuen Kardinäle.
Enrico Binet, Erz= Alefſion Lepicier, Pietro Segura Raimond Ronleau, Juſtinian Seredy,
biſchof von Beſangon Titular=Erzbiſchof y Saenz, Primas. Erzbiſchof von Primas von
ungarn
Quebee
von Sponien
ſind am 21. Dezember durch Papſt Pius XI. zu Kardinälen geweiht worden. Bekanntlich
bil=
den die Kardinäle, deren Höchſtzahl ſeit 1586 auf 70 beſchränkt iſt, das heilige Kollegium, welches
ſeit 1059 das Recht hat, den Papſt aus ſeiner Mitte zu wählen. — Im öffentlichen Konſiſtorium
überreichte der Papſt den neuen Kardinälen den roten Hut. Die Zeremonie nahm einen ſehr
feierlichen Verlauf. Auf die Huldigungsanſprache des Kardinals Lepicier erwiderte der Papſt in
längerer Rede, in der er die Laufbahn und die Verdienſte der neuen Kardinäle würdigte.
An=
ſchließend fand noch ein gemeinſames Konſiſtorium ſtatt, in dem der =Papſt verſchiedene
Aende=
rungen im amerikaniſchen Epiſkopat verkündete.
20 Jahre Aeroklub.
Maſor a. D. von Tſchudi
Major a. D. von Kehier
ſind die beiden Vorſitzenden des jubilierenden Aeroklubs von Deuſchland. Die deutſche
Luft=
fahrt kann der Propaganda= und Pionierarbeit des Aeroklubs viel verdanken.
Der eingefrorene Niagara=Fall.
Die Majeſtät des Winters ſchafft Wunder.
Selbſt der größte Walſerfall der Welt kann eintrieren. Untel Buo zeigt den 518 Meter
brei=
ten und 44 Meter hohen Niagara; Fall in ſeiner erhabenen Vereiſung. Die in einer Stunde
herabſtürzende Waſſermaſſe des Nagara Falls wird auf 300 Millionen Hektoliter geſchätzt.
Ein Radfahrer vom Zuge erfaßt und getötet.
Ludwigshafen. Am Donnerstag wurde der
Kaufmann Wilhelm Stephan aus Mühlhofen, der
mit ſeinem Rade den unbewachten
Straßenbahnüber=
gang der Nebenbahn Rohrbach-Klingenmünſter in
Ingenheim überqueren wollte, von einom
Perſonen=
zuge überfahren und getötet. Stephan, der aus der
Richtung Appenhofen kam und kurz vor der
Vor=
beifahrt des Zuges auf den Uebergang gelangte, fiel
vom Fahrrad unmittelbar vor die Lokomotive und
wurde getötet.
Raubüberfall auf ein Poſtamt nach
amerikaniſchem Muſter.
TU. Düſſeldorf. Auf das Poſtamt in Ohligs
wurde am Mittwoch abend kurz nach Schalterſchluß
von zwei Verbrechern ein ſchwerer Raubüberfall
ver=
übt, bei dem zwei Bcamte ſchwere Verletzungen
davontrugen. In der Abſicht die Kaſſe zu berauben,
drangen die beiden Räuber in das Poſtgebäude ein
und ſprangen über die Schalterſperre in den
Schal=
terraum. Der Poſtbeamte Karl Schmidt, der den
Verbrechern entgegentreten wollte, wurde
niederge=
ſchoſſen. Er hat einen Bauchſchuß und anſcheinend
auch eine Rückenmarkverletzung davongetragen. Der
Poſtbeamte Müller, der ſeinem Kollegen zu Hilfe
kommen wollte, erhielt gleichfalls eien Schuß, der
durch den Arm in die Bruſt drang. Die beiden
Ver=
brecher flüchteten dann. Die Polizei hat alle
Maß=
nahmen ergriffen, um den Tärern auf die Spur zu
kommen. Die Verwundung des Beamten Schmidt iſt
ſehr ernſter Natur,
iller beſteht keine Lebens=
Streitſüchtige Jagdgenoſſen.
Kuſel (Pfalz). Bei einer Jagd machte der
Landwirt Scherer aus Obewweiler=Tiefenbach dem
Mitpächter der Jagd, H. Rodrian,Vorwürfe, weil
dieſer zwei Haſen verfehlt hatte. Es kam zu einem
ernſten Disput, in deſſen Verlauf Scherer dem
Ro=
drian den Gewehrkolben auf den Kopf ſchlug. Dabei
hat ſich das Gewehr entladen und Scherer wurde
durch den losgegangenen Schuß derart ſchwer
ver=
letzt, daß er im Kaiſerslauterner Krankenhaus
ver=
ſtarb. Im Befinden des Rodvian hat ſich in der
ver=
gangenen Nacht eine Verſchlimmerung eingeſtellt.
Gasvergiftung.
Schnappach b. St. Ingbert i. Pfalz.
Nach=
barn fanden am Donnerstag morgen den Arbeiter
Certzel und ſein kleines Kind im Bette tot vor,
wäh=
rend die Frau noch ſchwache Lebenszeichnen von ſich
gob. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte,
han=
delt es ſich um Leuchtgasvergiftung, die aller
Wahr=
ſcheinlichkeit nach dadurch hervorgerufen worden ſein
dürfte, daß infolge einer Bodenſenkung im
Zuſam=
menhang mit dem franzöſiſchen Raubbau unter
Schnappach ein Gasrohrbruch entſtand.
Eien Geier mit den Händen gefangen.
Grafenwieſen (Bayern). Als ein nicht
all=
tägliches Jagdverfahren darf man den Fang der
etwa 20jährigen Maria Bauer, Bürgermeiſterstochter
in Watzhof, bezeichnen. Sie ergriff einen Geier in
dem Augenblick, als er im Holzſchuppen ein Huhn
erfaßte und eben mit ſeinem Raube davonfliegen
wollte. Die Flügelſpannweite des auf ſo
ungewöhn=
liche Weiſe erlegten Hühnerräubers betrug 1,17 Mtr.
Die milde Witterung hält an.
Berlin. Während im Laufe des
Domen=
in den Außenbezirken Berlins noch
Temberan=
is zu 10 Grad Kälte herrſchten, ſtieg in den M.
ſtunden das Thermometer in= und außerhalo
Stadt bis auf zirka 6 bis 7 Grad minns, 89
Nacht ſetzte die Erwärmung weiter fort. Dae s
mometer ſtieg über Null und erreichte um 19
mittags eine Höhe von 6 Grad Wärme. Jys
Außenbezirken der Stadt trat die Erwärm
raſcher ein. Wie wir von wetterkundiger Seiczh
fahren, wird das milde Wetter in den nend
Tagen anhalten und noch weiter nach Oſten
greifen. Oſtpreußen, das zurzeit noch gältel
muß in den nächſten Tagen mit Einſitzen des 37
vetters rechnen. Man kann annehmen, daß dieh
derſchläge in den Tauwettergebieten noch
Tage anhalten werden, ſo daß die Wetterausuz
für die Weihnachtstage als wenig erfreulich bezcht
werden müſſen.
Rehabilitierung einer zum Tode Verurtent
Berlin. Aus Paſſau wird gemeldet:
Landwirtswitwe Gbersberger aus Biſchofiat,
wurde im Mai 1923 wegen angeblichen vorſätz5
Giftmordes an ihrem Ehemann zum Tode
teilt, ſpäter aber zu lebenslänglichem Zuchthang”
gnadigt. Nach Verbüßung von vier Jahren
jetzt im Wiederaufnahmeverfahren die Verun
auf Grund gültiger Beweiſe ihrer Unſchuld 5
geſprochen. Die Verhandlung nahm in
eine zweifach ſenfationelle Wendung, alsu
Schweſter der Freigeſprochenen mit ihrem damm)
Geliebten jetzigen Ehemann Johann Stadler,
dem dringenden Verdacht des gemeinſamen
mordes im Gerichtsſaale verhaftet wurde.
Ausverkaufte Weihnachtsflugzeuge.
Berlin. Nach einer Mitteilung der Deus
Lufthanſa war die Nachfrage nach Flugſcheinen
die Tage nach und vor dem Feſt ſo rege, daß
faſt ſämtlichen Strecken die in den Kursflugzo
verfügbaren Plätze vergeben worden ſind.
Zwei Großmühlen niedergebrannt.
Bautzen. In der Großmühlenanlage derrd
mannſchen Mühlenwerke A.=G. in Nadelwitz in
in der verfloſſenen Nacht kurz nach B Uhr ein je
aus, durch das das rieſige Gebäude vollſtändigit
geäſchert wurde. Kurz nach ½24 Uhr entſtandur
in dem Bautzener Zweigwerk, das bereits vomt
zem von einem Großfener heimgeſucht worden nn
ein verheerender Brand. Auch dieſes Werl
den Flammen zum Opfer. Die Löſcharbeiten Ay
infolge des Schnees, der Kälte und des furchtlau
Sturmes außerordentlich ſchwierig. Durch ein
zende Mauern wurde ein Schlauchführer ſchwernv
letzt; eine Poſtbeamtin erlitt bei Aufräumun
arbeiten einen Beinbruch.
Heſten
meiſtern
matig 4
Großer Hotelbrand in Mazedonien.
Belgrad. In Kotatſchano iſt im der
gangenen Nacht das Hotel „Balkan”, eines e l
größten Hotels Mazedoniens, vollſtändig niedig
brannt. Bei dem Brande iſt ein Hoteldiener „y
Leben gekommen. Gegen das Hotel wurde belacn
lich am 16. Juli d. J. eine Bombe geworfen, w5h
mehrere Perſonen verwundet wurden. Etwas ſpt!4
am B. September, wurden neuerdings zwei BAr
ben geworfen. Die Täter konnten jedoch im keintll
Fall feſtgeſtellt werden. Der jetzige Brand hat
ſomz=
in Kotatſchano, als auch in der Umgebung g9/
Senſation hervorgerufen, da die Möglichkeit ſ
ausgeſchloſſen iſt, daß der Brand durch mazedomre
Revolutionäre gelegt worden iſt.
Schweres Unglück auf einem franzöſiſchen Ak
Paris. Das Marineminiſterium gibt bekick
daß am Mittwoch abend der Aviſo „Remiren—nſ
auf der Fahrt von Cherbourg nach Breſt in
Sturm geriet und infolge des Unwetters ein Af
rohr platzte. Zwei Deckoffiziere und ein Mad. /
wurden durch die ausſtrömenden Dämpfe ſo ſoix
verbrüht, daß ſie ihren Verletzungen erlagen;
Offiziere und ein Matroſe kamen mit leichten
BÄ=
wunden davon. Der Aviſo kehrte nach Cherkln
zurück.
Verhaftung des kaliforniſchen Mädchenmörin!
Pendleton. Ein junger Menſch nars
Hickman, der beſchuldigt wird, vor einigen As
in Los Angeles (Kalifornien) ein zwölfjähriges ?
chen gevaubt, von dem Vater 1500 Dollar Löſſch.
erpreßt und dann die Leiche des Mädchens auu
Straße geworfen zu haben, iſt nach einer aufr r.
den Automobilverfolgung durch die Polizei uiw
der kanadiſchen Grenze verhaftet worden. In ſoſ-
Beſitz befand ſich ein großer Teil der erprein
Banknoten, deren Nummern bekannt waren.
gemeldet wird, hat er die Entführung zugegebem
hauptet aber, ein anderer Mann habe den Rſ
begangen.
Kataſtrophe eines amerikaniſche
Flugzeugmutterſchiffs.
M
der
Is
1i Felaſſen, der Ka
u4 vorden. Die
iA zit gegent
em bielleicht auf
Korzug verdient.
Die übrig
Anuppe,
Heidung u
ArI 2. Neckär
f.M
Das Flugzeuguzutterich.ff „Langle9‟”
der amerikaniſchen Kriegsmarine iſt infolge TS
ſchweren Exploſion in der Heimatſtation einem Dirce
zum Opfer gefallen. Es ſind auch zahlreiche Meniiſt.
bei dem Unglück umgekommen.
ſtummer 356
Samstag, den 24. Dezember 1927
Sport, Spiel und Turgen.
ier Sport an den Weihnachtstagen.
n allen Feſttagen ſind die Weihnachtstage die ruhigſten, ſoweit
et Sport angeht. Zwar erreichſt der Fußballbetrieb um dieſe Zeit
m Höhepunkt und auch der Winterſport ſetzt ſchon lebhafter ein,
SDa nun außerdem die eigentliche Winterſportſaiſon doch erſt. im
gar mit aller Stärke einſetzt, ſteht neben dem Radſport der
Fußball
m Vorbergrund der Geſchehniſſe. Dabei nehmen die Meiſter=
Früuſt. Man vermißt in den letzten Jahren überhaupt die zahlreichen
bflächtungen ſtarker ausländiſcher Mannſchaften wie in früheren
gor, da einmal Profeſſionalmannſchaften nicht in Frage kommen
unußerdem die Verbandsſpiele ein Hindernis bilden, das die Vereine
nrüßen Abſchlüſſen gar nicht kommen läßt. Trotzdem wird bei den
uatſpielen das Ausland doch wieder in Süddeutfchland
wieen ſein. Der öſterreichiſche Amateurmeiſter Cricketer F.C. Wien
F.S.V. 05 Mainz und Eintracht Frankfurt, letztere zu einem
Auütigkeitsſpiel, deſſen Einnahmen reſtlos gemeinnützigen. Zwecken
ſtart werden. Olympique Lille beſucht den F.V. Saarbrücken und
Luxemburg weilt bei Boruſſia Neunkinrchen zu Gaſt. Eine ſport=
Delikateſſe aber iſt am 2. Feiertag in Fürth zu erwarten, wo die
28u=g. Fürth auf die tſchechiſche Meiſtermannſchaft Slavia
trifft. Zu dieſem Spiel hat der D.F.B. wegen der
Rückſpiel=
mältung der Fürther ausnahmsweiſe Erlaubnis erteilt, ſo daß ſeit
un wieder einmal Berufsſpieler aus dem Nachbarſtaate auf deut= bandsſpiel der 98er in der Bezirksliga werden. Nur mter der
Vor=
m Boden weilen. Begreifliche Spannung herrſcht natzürlich über den ausſetzung, daß die Darmſtädter in Iſenburg gewinnen und Biungen
Aang des Treffens. Die Fürther verkörpern allererſte deutſche
RI Slavia ſpielt eine gleiche Nolle in Prag, ſo daß alſo eine Macht= liert, beſteht die Möglichkeit, dem Abſtieg zu entgehen. Wer vermag nach
man Ausſicht ſteht, wie ſie in Deutſchland nur ſelten geboten wird.
ſorme ein ſchöner Erfolg deutſchen Fußballkönnens gegenüber den
ſtarken Tſchechen, wenn ſich die Fürther gut aus der Affäre ziehen
nitel. Von den weiteren Privattreffen des 2. Weihngchtstages iſt die
2 Yzu ung Sportfreunde Saarbrücken — Union Böckingen zu nennen. noch gut. Vor dem Spiel in Iſenburg treffen ſich die beiderſeitigen
nUm erſten Tage ſpielt S.C. Stuttgart beim FC. 06 Straßburg,
z gweitere ſüddeutſche Mannſchaften gaſtieren am folgenden Tage in
d lläiſfiſchen Reſidenz S.C. Freiburg ſpielt gegen Nacing=Club und
F MfFenburg gegen Ned Star. Turu=Lüſſeldorf ſtartet am 24. Dezbr.
3 hüg Hamlet, einer der beſten Londoner Amateurmannſchaften, einen
a m4. Dezember gegen Ned Star/Olympique, am B. Dezomber gegen herrlichen weißen Teppich glich, ſtatt. Die bisher noch nicht geſchlagene
eiſtſgembination C.A. Paris/Red Star Olympique und am R. Dezem=
BRegen Club Francais. — Von den Meiſterſchaftsfpielen de8 V.f.L. Michelſtadt an. Michelſtadt hat 2 Mann Erſatz und ver=
MinDrmltin Beilden W ee Nd. Sr Ftrndie
zu btüdazu die beiden Monnſchaften bereits Weihnachten gegeneinander
affrank zu laſſen. Da man die einzelnen Mannſchaften noch nicht kennt,
14Mu6 an ſich ſchlecht eine Vorausſage geben. Immerhin ſollte, ein
SEidur Bahern nicht zweifelhaft ſein, da ſie einmal auf eigenem Boden
ſü tinu und zum anderen die baueriſche Spielſtärke doch wohl diejenige
Hberi übertrifft. Der Heſſenmeiſter tritt alſo hier einen ſchweren Gang
alge, ihn wohl die beiden erſten Punkte koſten wird. — Auch die
Runde der Bweiten und Dritten
hd chon Weihnachten ihr erſtes Spiel, und zwar in der Gruppe
SSlo ſt, wo bereits am erſten Feiertage die beiden Mcluchener Vereine
WB ur und 1860 aufeinandertreffen werden. Dieſe Begegnung iſt
dymues offen, wenn ſchon auf Grund der zuletzt gezeigten Leiſtungen
19ßnhr Vertrauen verdient. Wacker hat dafür den Vorteil des
eige=
niſtssmtzes, der auch ins Gewicht fallen wird, ſodaß der Ausgang kaum
allſhelrn ſein wird. — Sehr bedentzurngsvoll iſt ſodann das am
zwuei=
tekiaue ſtattfindende
Gntſcheidungsſpiel der Gruppe Baden
zilſue: Phönix Karlsruhe und Karlsruher Fv. Durch die letzte Nieder=
Icelun Phönix war der Karlsruher F.V. mit dieſen wioder puuktgleich
adſutdu n, ſo daß ein Entſcheidungsſpiel notwendig wurde, deſſen Sieger
Diſerl der Gruppe Baden iſt, während der Unterlegene dieſe Gruppe
alſs meiter vertritt. Phönix hat in der letzten Zeit merklich
nach=
ade), der Karlsruher F.V. iſt dagegen zuverläſſiger und ſtabiler
ge=
wiſon. Die Begegnung dieſer beiden alten Rivalen, die ſich ſchon ſo
arazülbergeſtanden haben, verſpricht daher einen offenen Kampf, bei
wül lleicht auf Grund der jetzigen Form der K F.V. einen kleinen
Vlegl verdient.
Ufbrigem Verbandsſpiele intereſſieren vornehmlich in der Rhein=
ImMe, wo am erſten Weihnachtstage vorausſichtlich auch die
Ent=
ſch Mugg um die Gruppenmeiſterſchaft zwiſchen S.V. Waldhof und
V9).kReckarau fallen wird. Endgültig iſt die Klärung aber noch
niſſtd= noch mehrere Spiele auszutragen ſind. Waldhof hat zwar den
Vowlſchdes eigenen Platzes, aber der vorjährige Meiſter iſt ſo ſtark
auf=
ge ſlaugen und Waldhof hat entſprechend ſo ſehr nachgelaſſen, daß
Nihtar gute Ausſichten hat, zu gewinnen, um ſich einen Vorſprung
voſſufi Punkten zu verſchaffen. Der Ausgaua des Spiels iſt
durch=
au bifun. V. f. R. Mannheim dürfte auf eigenent Platz Mannheim 08
ſ0) Kn, auch Geimania Friedricksfeld ketrfte Phönis Mannhein ohne
Pyle Gheimſchicken, dagegen haben in den Spielen S.Vgg. Sandhofen
—iſ ſözeix Ludwigshafen und Pfalz Ludnvigshafen — 03 Ludwigshafen
dicla riwvereine die beſſeren Ausſichten. — In der Maingruppe
ſiun ſwie letzten Verbandsſpiele ohne Einfluß auf die Tabelle, da
Tdkten führer und Abſteigende bereiſts ermittelt ſind. Es ſpielen hier:
Eilſnar Frankfurt — Sport 60 Hanau; F.C. 93 Hauau — Offenbacher
Küſt.7 Viktoria Aſchaffenburg — Germanig 94 Frankfurt (wegen
Platz=
ſulm Aſchaffenburgs, in Frantfurt); Not=Weiß Frankfurt — Viktoria 94
bdF, V. f. N. Offenbach — F. S.V. Fraukfurt; Union Niederrad —
bekonn und V.f.B. Stuttgart — FC. Birkenfeld, wobei der zu
ert ſerude Sieg des V. f. B. noch von Bedeutung für den dritten
Ta cnplatz iſt, da V. f. B. und S. C. Stuttgart dann ein
Entſcheidungs=
ſoeh k ustragen müſſen. Jn der Gruppe Heſſen follte Wormatig
Vſlus, der neue Gruppenmeiſter, geven Sportvereinigung Arheilgen
geilſmen können und F. f. L. Neu=Iſenburg gegen S.V. 98 Darmſtadt,
ſuch chnd SV. Wiesbaden in Bingen gegen Haſſia einen ſchweren Stand
fiem Zuin diet
Handball.
c im Handball der Deutſchen Sportbehörde gibt es Weihnachten
FadSſpiele in Süddeutſchland, die allmählich in ihr eutſcheidendes
Stictm treten. Einzelne Verbände haben ihre Meiſter zwar bereits
ery ſel), in anderen ſtehen ſie aber noch aus. Die nächſten Wochen
beiſ ſoereits die Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft bringen.
Winterſport.
e größten ſchnceſportlichen Veranſtaltungen gehen erſt alle im
Laladew Monate Januar und Februar vor ſich, während zurzeit der
BdlKd moch ſehr ſtill iſt. Die Stiläufer haben am letzten Sonntag ihre
erſt Mranſtaltung in Deutſchland gehabt, und die Schlittenfahrer
fan , hetzt erſt langſam an, das Terrgin zu ſondieren. Für den
Zu Bt Weihnachtstag ſind nach Wildbad die ſüdweſtdeutſchen
Rodel=
me Aſſwhaften angeſetzt; ihre Austragumg wird von den augenblicklichen
Sd Rrurhältniſſen abhängen.
8 Bundesfeſt des BDR. ſoll im nächſten Jahre aus wirtſchaft=
SStünden in Wegfall kommen.
ſt zwei Millionen Franes Reingewinn hat die Pariſer Winter=
WM Ser Saiſon 1926/27 abgeworfen.
he Reichsjugendführertagung des BDR. ſoll am 22. Mai 1928
ſt äuuffurt am Main abgehalten werden.
(nS 300 Aktive wird die Expedition Frankreichs zu den Olympi=
Meürelen 1928 in Amſterdam bziv. St. Moritz umfaſſen.
m*rüität Cambridge ſiegte am Mittwoch abbend in München gegen
eutſchen Eishockeymeiſter SC. Niſſerſee mit 3:1 Toren. Die
aunft der Univerſität Oxſord dagegen unterlag am gleichen Tage
gegen den Wiener Eislaufvereim mit 0:3.
Handball
Sportverein Darmſtadt 1898.
Das Geſpenſt „Terminnot” läßt eine Unterbrechung der
Verbands=
bafür fallen ſchon andere Sportarten wie Nugby und Hockey ganz ſpiele an den Weihnachtsfeiertagen nicht zu. Die Ligaelf der Handballer
und Fußballer ſtehen daher im Kampfe und zwar ſpielen die
Hand=
baller am euſten Weihnachtsfeiertag in Schwanheim, während die
Fuß=
baller am zweiten Feiertag in Neu=Iſenburg das Rückſpiel beſtreiten.
Der Kampf in Schwanheim wird zweifellos das ſchwerſte Verbandsſpiel
der diesjährigen Saiſon für unſeren Süddeutſchen Meiſter werden. Die
A viele den Vorrang ein, während die Zahl der Privatfpiele ſtär= Schwanheimer, die mit nur einer Niederlage, und zwar in Babenhauſen,
und zwei unentſchiedenen Spiclausgängen, alſo mit nur drei Punkten
weniger als die Wer den zweiten Tabellenplatz einnehmen, haben
theo=
retiſch uach Ausſichten, die Meiſterſchaft zu erzielen. Dazu müſſen ſie
aber ſowohl das morgige Vorſpiel als auch das Nüchſpiel in Darmſtadt
am 15. Januar gewinnen, während ſchon ein Sieg in Schwanheim den
Darmſtädtern endgültig die Frankfurter Meiſterſchaft verſchaffen würde.
Es wird alſo in Schwanheim ein Kampf mit Einſatz aller Kräfte geboten
werden. Die Darmſtädter, die ab 12,50 Uhr mach Frankfurt fahren,
wer=
den ſich hoffentlich zahlreicher Begleitung ihrer Anlänger zu erfreuen
haben.
Fußball.
Sportverein 98 — Neu=Iſenburg.
Das Spiel in Neu=Iſenburg dürfte vorausſichtlich das letzte
Ver=
gleichzeitig auf eigenem Platz gegen den Sporwerein Wiesbaden
ver=
den zahlreichen Enttäuſchungen dieſer Saiſon an dieſe ſchwache
Nettungs=
möglichkeit noch zu glauben? Und trotzdem müſſen die 98er verſuchen,
das Unmögliche wahr zu machen. Vielleicht meint es Fortung, die
zweifellos den 98ern bisher keineswegs hold war, in letzter Minute doch
ſährere deutſche Mannſchaften treten eine Neiſe ins Ausland Alt=Herren=Mannſchaften, ſo daß ſchon dadurch Gewährleiſtung geboten
iſt, daß die 98er nicht ohne Schlachtenbummler dieſes Spiel zu beſtreiten
haben werden.
V.f.L. Michelſtadt 1.—Sportverein 98 Darmſtadt, Liggerſatz, 5:2 (3:1).
Ein intereſſantes Spiel fand am verfloſſenen Sonntag in dem von
BSch ab, und Hertha/B. S.C. Berlin trügt drei Spiele in Paris aus: tiefverſchneiten Bergen umgebenen Stadion, deſſen Spielfeld einem
Reſerveelf des Sportvereins 98 Darmſtadt trat gegen die 1. Mannſchaft
dunFakertage ſteht im Vordergrund das erſte Treffen um die füd= vollſtändigt ſich erſt in der 15 Minute. Durmſtadt iſt ebenfalls nicht
diſiſ che Meiſterſchaft, das am 2. Feſttag in München zwiſchen komplet. In ſchönem Durchſpiel konnte Michelſtadt bereits in der
10. Minute durch den Linksaußen in Führung gehen. Ein
Mißverſtänd=
nis der Darmſtädter Verteidigung geſchickt ausnützend, erhöht der
ein=
heimiſche Mittelſtürmer auf 2:0. Duvch einen vom Linksaußen gut
placſerten Elfer liegt Mickelſtadt bald 3:0 in Führung. Darmſtadt konnte
vor der Pauſe noch ein Tor aufholen. Bald nach Wiederbeginn holt
Darmſtadt auf 3:2 auf. Bis Schluß jedoch enzielt der Mühzelſtädter
Halblinke noch 2 Treffer, ſo daß das Endergebnis 5:2 für Michelſtadt
heißt. Darmſtadt ſtellt wohl die techniſch beſte Mannſchaft aller A=
Ver=
eine. Die Spieler fanden ſich ſchleeht mit dem glatten Boden ab. Bei
Michekſtadt klappto es gut und beſſonders den Eiſſer der Elf belohute ein
ſchöner Sieg. Das Spiel war fair und von ſeltener Schönheit. Der
Schiedsrichter war ſchlecſt. Am 2. Weihngchtsfeiertag gaſtieren die
Kreisligiſten aus Eberbach im Stadion.
FC. Eintracht Darmſtadt
ſchreibt uns: Das Weihnachtsprogramm des FC. Eintracht ſieht ein
Spiel gegen die vor einigen Wochen neu zuſammengeſtellte Mannſchaft
des V. f.L. Rot=Weiß Darmſtadt für den erſten Feiertag vor. Die
Mann=
ſchaft, die euſt wenige Spiele abſolviert hat, ſo gegen die Meſerven von
Viktoria Griesheim (1:0 für V.f.L. Not=Weiß), hat in ihren Reihen
ver=
ſchiedene Spieler, die ſchon in erſten Mannſchaften anderer Vereine mit
Erfolg tätig waren. Man darf ſich alſo dunchaus keine Anfänger
vorſtellen. Zwar wird das Manmſchaftsganze nicht die
Geſchloſſen=
heit wie andere Mannſchaften aufwveiſen, aber vielleicht läßt das
Spiel ſelbſt eine andere Meinung aufkommen. Wenn auch in dem
Tref=
fen nicht von Klaſſefußball zu ſprechen ſein wird, ſo bedeutet es
immer=
hin eine angenehme Abwechſelung mit den nicht immer ſchön zu
nennen=
den Verbandsſpielen. Der Hauptzweck des Spieles ſchließlich iſt der, der
Fußballmannſchaft des V.f.L. Rot=Weiß Gelegenheit zu geben, ſich den
Fußballbegeiſterten Darmſtadts vorzuſtellen und Zeugnis von ihrem
Können abzulegen. Gerade deshalb wäre dem Spiel ein guter Beſuch
zu wünſchen. Beginn vormittags 11 Uhr auf dem Platze am Finanzamt.
*Fußball im Kreis Starkenburg.
Das Weibnachtsprogramm
der Vereine des Kreiſes Starkenburg iſt in dieſem Jahre ſehr ſchwach,
wenn man uicht gleich von einem Nichtvorhandenſein eines ſolchen
ſpre=
ehen wvill. Kreis= und Gaubehörden haben bei ihren Terminfeſtlegungen
von vornherein die Weihnachtstage und auch Neujahr ſpielfrei gelaſſen,
ſo den Vereinen die Möglichkeit gebend, ihrem Publikum einmal in Form
von Privatſpielen mit auswärtigen Gegnern eine andere Koſt zu bieten,
bzw. um Weihnachten ganz ſpielfrei zu laſſen. Das ungünſtige Wetter
der letzten Zeit hat die Vereine in der Hauptſache von neuen
Spiel=
abſchlüſſen abgehalten, auf der anderen Seite darf man wohl annehmen,
daß auch den Spielern einmal die nötige Nuhe genönnt werden ſoll.
Fütr die 4= und B=Klaſſe gilt das nach eingezogemen Erkundigungen
voll=
zählig, während die Kreisliga einige Ausnahmen aufweiſt. So ſehen
wir am erſten Weihnachtsfeiertage.
Uknion Darmſtadt — Union Wixhauſen
das am Vorſonntag ausgefallene Verbandsſpiel austragen. Man darf
nach allem erwarten, daß die Darmſtädter das Spiel für ſich entſcheiden.
Sonſt iſt nur noch ein Privatſpiel bekannt geworden. Der
Spitzen=
reiter, 1. FC. Langen, tritt am zweiten Weihnachtsfeiertag in
Frank=
furt gegen den FC. Olympia Frankfurt an. Die Frankfurter ſind einer
der Meiſterſchaftsfavoriten im Nord=Main=Kreis, ſo daß man aus dem
Neſultat immerhin einige Schlüſſe auf die Spielſtärke beider Kreiſe
ziehen kann. — Zumr Schluß iſt noch bekannt zu geben, daß laut Urteil
der Kreisbehörde das ſeinerzeit in Mörfelden auf Verſchulden Walldorfs
abgebrochene Spiel dieſer beiden Nachbarrivalen für Mörfelden
gewon=
nent erklärt worden iſt. In der Tabelle war dieſes Treffen bereits ſo
gewertet worden, da der Fall ziemlich klar lag.
In der A= und B=Klaſſe
hat der vorige Sonntag einige recht intereſſante Ergebniſſe gebracht.
Im Gau Bergſtraße verlor Germania Eberſtadt gegen den
Sportverein Groß=Gerau mit 1:2 (0:2). Durch dieſes Ergebnis hat der
V.f.N. Darmſtadt, der ſelbſt Boruſſia Dornheim mit 6:2 (4:1) ſchlagen
konnte, ſeinen gefährlichſten Rivalen hinter ſich liegen; wenn nicht alles
trügt, iſt nunmehr den Raſenſpielern die Meiſterſchaft nicht mehr zu
nehmen. Weitere Ergebniſſe: Eintracht Darmſtadt—
Sportver=
ein Lengfeld 5:1 (1:1), FV. Seeheim—Sportverein Geinsheim 1:1 (0:0);
V.f. L. Michelſtadt—SV. 98 Darmſtadt Reſerve 5:2 (3:1). — Auch im
Gau Dreieich ſcheint die Meiſterſchaft entſchieden. Der Spitzenreiter
Germania Oberroden gewann am Sonntag gegen den FC. 02
Dreieichen=
hain mit 7:2 und dürfte damit die Meiſterſchaft ziemlich ſicher haben.
Weiter ſpielten noch: Sportklub Dietzenbach—Sportverein Offenthal 5:0,
FV. Eppertshauſen—FC. 03 Egelsbach 5:2, Sportverein 1911 Neu=
Iſen=
burg—V.f.L. Neu=Iſenburg Reſerve 4:0. Zu beachten iſt das weitere
Nachlaſſen der Egelsbacher, ſowie der hohe 4:0 Sieg des SV. 1911 Neu=
Iſenburg, der im Vorſpiel mit dem gleichen Ergebnis verloren hatte.
In der Bergſträßer B=Klaſſe iſt in der Abteilung 2 eine
wichtige Vorentſcheidung gefallen. Der Sportverein Roßdorf ſchlug
da=
heim den Sportverein Höchſt mit 8:1 (:1) reichlich hoch und ſteuert
nun=
mehr auf die Meiſterſchaft ſeiner Gruppe zu. Oder ſollten die
Roß=
dörfer noch in Erbach ſcheitern? — Die Abteilung 1 hat bereits im SV.
Weiteuſtadt ihren Meiſter ermittelt und war ſpielfrei.
Von Privatſpielen iſt — wie ſchon erwähnt — nichts weiter bekannt
geworden, doch darf angenommen werden, daß eventuelle Spiele ſeitens
der einzelnen Vereine hier ſelbſt bekannt gegeben werden.
Kraftſport.
Meiſterſchafts=Mannſchaftskämpfe des zweiten Kreiſes des D. A. S. V.
im Ringen.
Noch ein Sonntag, und zwar iſt es der zweite Weihnachtsfeiertag,
und die Kämpfe haben in den Bezirken ihre Erledigung gefunden.
Rückſtändig iſt im zweiten Bezirk noch der Vorkampf Iſenburg—
Frank=
furt, der jedoch auf die Geſtaltung der Tabelle keinerlei Einfluß mehr
ausübt. Im erſten Bezirk ſteht ſchon eine geraume Zeit der Bezirks=
Seite 11
meiſter feſt, während der zweite Bezirk erſt am zweiten Feiertag die
Klärung bringt. Siegt Sachſenhauſen gegen Hanau, dann iſt die
Bezirksmeiſterſchaft hier ebenfalls zu gunſten von Sachſenhauſen
ent=
ſchieden. Es bleibt relativ zwei Punkte vor ſeinen Verfolgern. Groß=
Zimmern, Iſenburg und Frankfurt können fe nur achtzehn Punkte
er=
reichen. Die Entſcheidung um die Kreismeiſterſchaft ſollte alſo zwiſchen
Kvenznach und Sachſenhauſen liegen Beide Vereine beteiligen ſich
dann auch an den Gruppenkämpfen. Die Tabelle des erſten Bezirks
erfährt inſofern eine Aenderung, als die ausgetragenen Kämpfe mit
Idar geſtrichen werden, alſo Kreuzuach, Mainz, Oberſtein, Bingen und
Büdesheim je zwei Punkte weuiger erhalten.
Im erſten Bezirk
kamen, zwei Kämpfe zum Austrag. Büdesheim weilte in Oberſtein
und mußte ſich dort eine 8:1=Niederlage gefallen laſſen. Büdesheim
er=
ſchien nur mit fünf Mann und ließ das Halbſchwer= und
Schwer=
gewicht unbeſetzt. Lediglich Mattes im Fliegengewicht errang den
Ehrenfieg für Büdesheim. Bingen hatte Koſtheim zu Gaſte und
unter=
lag 4:3, was als ſehr gut zu bezeichnen iſt. Beide Mannſchaften
mußten mit Erſatz antreten. Beſonderz erwähnenswert iſt der Sieg von
Joſt=Koſthlim über Krimm=Bingen. Durch dieſen Sieg dürfte Koſtheim
endgültig das Tabellenende verlaſſen haben.
Der kommende zweite Feiertag bringt noch die beiden reſtlichen
Käupfe Büidesheim—Mainz und Kreuznach-Bingen. Den erſten Kampf
ſollte Mainz und den zueiten Kreuznach zu ſeinen Gunſten entſcheiden.
Die Tabelle würde dann in dieſem Falle keine Aenderung mehr
er=
fahren.
Der zweite Bezirk
hatte in dem Kampfe Dieburg—Frankfurt ſein wichtigſtes Treffen,
wel=
ches die Vereinigten vom Main mit 4:8 für ſich entſcheiden konnten. Es
war ein hartes, aber faires Mingen um die Punkte, die der Glücklichere
mit nach Hauſe nahm. Weber Dieburg (154 Pfd.) beſiegte den über
zwei Zentner ſchweren Grötſch=Frankfurt und bat hiermit den drittem
der ausgeſprochenen Schvergewickte auf die Schultern gelegt. Der
Tabellenerſte hatte Damm zu Gaſte und ſiegte, wie erwartet, 5:2.
Wil=
mersdörfer im Bantam und Hauf im Schwergewicht unterlagen gegen
Schmittner und Müller—Damm Hauf ſcheint heute eine
ausgeſpro=
chene ſchwache Stelle in der Sachſenhäuſer Mannſchaft zu ſein.
Jeden=
falls tut er gut, ſich auf die bevorſtehenden Gruppenkämpfe etwas beſſer
vorzubereiten, denn bei dieſen Kämpfen wuiegen Niederlagen wie Siege
außerordentlich ſchwer. Groß=Zimmern weilte in Hauau und ſiegte
ebenfalls erwartungsgemäß mit 5:2. Groß Zimmern hatte in ſeiuer
Mannſchaft eine Umſtellung vorgenommen. Die Gebrüder Kraus
ſo=
vie Stenner waven nicht mit von der Partie. Hanau kam durch
Mül=
ler im Bantam und Grasmück im Leichtgewicht zu zwei Schulterſiegen.
Dieburg 1. 14. Damm. . . . 11 Hanau .... 11 17 60
Am zweiten Feiertag muß Hanau nach Sachſenhauſen, Iſenburg
nach Frankfurt und Dieburg nach Damu. Der wichtigſte vorgenannter
Kämpfe ſteigt in Fraukfurt. Hier einen Maßſtab anzulegen, hält ſehr
ſchwer, da Frankfurt bekanntlich wegen unvollſtändigem Kampfgericht
nicht antrat. Sachſenhauſen wird wohl ſeinen letzten Kampf gegen
Hanau ebenfalls noch gewinnen und iſt dann endgülltiger Bezirksmeiſter.
Dieburg gewann den Vorkampf gegen Damm mit 5:2 und wird alles
daranſetzen, dieſen Sieg zu wiederholen, was jedoch erſt nach hartem
Kampfe möglich ſein kann. Hoffentlich bringen uns dieſe
Weihnachts=
kämpfe anſtändigen, ſchönen Sport.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 24. Dez. 15.15: Liedervorträge Frankfurter Schulen.
Niederräder Mittelſchule. Chorleiter: W. Brüchner. Teichfiſcher:
Der heilge Chriſt iſt kommen. Adventschoral. — Auf. auf ihr
Hirten Volksw. a. Oeſterreich. — Cornelius: Drei Kön’ge wandern
aus Morgenland — Händel: Tochter Zion, freue dich, aus Judas
Makkabäus. — Vom Himmel hoch, o Engel kommt, geiſtl.
Wiegeu=
lied — Gruber: Die heilige Nacht: Stille Nacht. — O du fröhliche,
ſizilian. Volksweiſe — Weihnacht, wie biſt du ſo ſchön, ſchleſ.
Volksweiſe. 0 15.45: Hausorcheſter. Weihnachtskonzert für Kinder,
Mitw.: Anne Lönholdt (Sopran), Elly Schaefer (Mezoſopran)
O 17: Weihnachtsglocken, darunter Carolusglocke aus dem Frankf.
Dom 0 18: Veranſtalt. des Bundes der Altſtadtfreunde. o 19.06:
Schomburgk: Elefantenjägers Weihnachten O 19.45: Heilige
Nacht. Eine Weihnachtslegende in oberbayriſcher Mundart von
Thoma Ausf.: Ben Spanier (Rezit.), Hofler (Zither). 0 20.,45:
Kaſſel: „Hirtenlegende”, Uraufführung. Oper in einem Aufzug
von Bodart Perſe
nacht” Erzählung von Bret Harte.
Stuttgart.
Samstag, 24. Dez. 12.30: Schallplattenkonzert. O 14:
Märchen=
theater, Leit.: G. Ott. „Schneeweißchen und Roſenrot”. Märchen
von Brüder Grimm. Perſ.: Die Mutter: Schneeweißchen;
Roſen=
rot; der Bär; der Prinz; der Zwerg. Ort der Handlung: Der
Wald im Frühling und Winter. Muſik: Harmonium. o 15.30:
Rundfunkorch. Einlagen: H. Hanus, B. Fiſcher. O 18: Dr. Schairer:
Das lächelnde Bild — ein Chriſtnachtswunder. O 18 30:
Weih=
machtsgeſchichten von Dickens. o 19: Kammermuſik=Abend der
Kammermuſikvereinigung des Philh. Orch. Stuttgart. Mozart:
Trio B=dur. — Dittersdorf: Streichquartett. — Haydn: Trio
Es=
dur, o 20: Chriſtnacht. Auber; Ouv, Der Feenſee. — Frank:
Weihnachtslied. Der Name Jeſu. — Liliencron: Die Legende
vom heiligen Nikolaus. — Cornelius: Aus den Weihnachtsliedern.
— Ködel: Fröhliche Weihnachten. Potp. — Es iſt ein Reis
entſprungen. — Stille Nacht, heilige Nacht. — Der Heiland in
der Wiege. — Eichendorff: Die Flucht der heiligen Familie.
Wolf: Epiphanias (die hl. drei Könige) — Humperdinck:
Weih=
nachten. — Jeſſel: Im Spielwarenladen, Suſte. — Storm:
Weihnachtsabend. — Schneider: O holdes Kind. — Cornelius:
Aus den Weihnachtsliedern. — Humperdinck: Vorſpiel zu Hänſel
und Gretel. — Rücklos: Der Engel — Wiegenlied in der Weihnacht.
— Maria auf dem Berge, — O du fröhliche, o du ſelige. —
Lederer; Puppenſpiele Intermezzo — „Das Apoſtelſpiel” von
Max Hell. Perſ.: Großvater; Magdalen; der Eine, Johannes
genannt: der Andere, Petrus genannt. Spielt in einer ärmlichen
Bauernſtube hoch im Gebirge.
Berlin.
Sonnabend, 24. Dezember. 15.30: Dr. med. Mosbacher: Was
der Weihnachtsmann erzählt. o 16: Oberſtudiendir. Dr. Leffſon=
Weihnachtsbaum und Weihnachtsbrauch. O 16.30: Kapelle Hoffmann,
Nemeti: Weihnachtskinderlieder=Marſch. — Ackermans: Idylle Slave.
— Translateur: Hochzeitszug in Liliput. — Schirmann: Dubinuſchka,
ruſſiſches Potpourri — Hall: Hochzeit der Winde. — Tſchaikowsky=
Romanze. — Meiſel: Du haſt mich nie verſtanden. — Urbach:
Durch Webers Zauberwald. — Weingartner: Liebesfeier. — Goſſek:
Gavotte. — Deſchaux: Im Lande der Träume. — Ackermans:
Ertaſe poetique. — Auber: Ouv. zu „Maurer und Schloſſer”
Glinka; Fant. hmoll. — Worch: Weihnachten 19.30:
Weih=
nachtsklänge. Im Hauſe. — Vom Turm. Mitw.: Kosleckſcher
Bläſerbund, Berl. Funk=Chor, Lieſelotte Krämer, Ben Geyſel
Königswuſterhauſen. Sonnabend 24. Dez. 14.20: Kinder=
Baſtelſtunde 15: Engliſch. Kulturkundlich=literariſche Stunde
0 15.45: Weihnachtsfeier. — Anſchl.: Berlin: Unterhaltungsmuſik
bis 18 Uhr. — Hierauf: Langenberg: Orgelſtunde des
Dom=
organiſten Hans Bachem (Bach, Reger Händel, Lux). — Anſchl.:
Hamburg: Weihnacht der Einſamen. — Preſſenachrichten.
pauptichriftleitung. Rudoit Mauve”
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feullleion, Reich und
Austand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſer für Sport: Dr. Eugen Buhimann;
ſür den Hanbel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdieuſt: Andreas Bauer”; für
„Die Gegenwart”; Dr. Herbert Nettei für den Inſeratentell: Wiliy Kuhle: Druck
und Verlag: E.C. Wittſch — lärptlich in Darmſtiadt
Für unverlangie Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Börſe und Geldmarkt.
Die Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe hat ſich in der letzten Woche,
wenn auch mit verſchiedener Stärke und unter leichten Schwankungen, in
einem bemerkenswerten Umfang fortgeſetzt. Selbſt die Mahnungen von
Großbanhſeite, z. B. der Diskonto=Geſellſchaft, vor einem etwas zu
ge=
waltſamen Kursauftrieb, vermochten hieran nichts zu ändern. Für den
Monat Januar rechnete man in Börſenkreiſen im Zuſammenhang mit
der dann in Ausſicht ſtehenden Geldentſpannung ſchon jetzt mit einer
zugkräftigen Hauſſebewegung, die anſcheinend von beſonders ſchlauen
Spekulanten allmählich vorweg eskomptiert wird. Die Entwicklung der
wirtſchaftlichen Lage, noch weniger die gegewwärtige Situation des
Geld=
marktes, rechtfertigen jedenfalls ſo intenſive Steigerungen, wie ſie ſeit
kurzer Zeit andauern. Vertretbar iſt höchſtens eine langſame
Anpaſ=
ſung der Aktiennotierngen an die vorhandene Rentabilitatsbaſis,
nach=
dem verſchiedentlich das Pendel bei der hinter uns liegenden Baiſſewelle
zu weit nach unten ausgeſchlagen hatte. Dadurch ſind
Kursuntertreibun=
gen entſtanden, insbeſondere am Maukt der Einheitswerte. Die
Baiſſe=
ſpekulation befürchtet wahrſcheinlich, daß ſie ihr Material nicht wieder
erhält und hat ſich deshalb, wie die Börſenſprache es nennt, „gedreht”.
Aus den Baiſſetendenzen entwickelten ſich ſo Hauſſetendenzen. Gefördert
wurden dieſe durch die verſchiedenen Kapitaltransaktionen und Abſchlüſſe,
die die Anſicht aufkommen ließen, daß vermutlich eine größere
Kurs=
pflege in Ausſicht ſtehe, um die angekündigten Finanzobiekte
reibungs=
los durchführen zu können. Eine weitere Stütze fanden die
Hauſſe=
beſtrebungen in der Lage der internationalen Wertpapiermärkte, ſo etwa
der parallel mit Berlin gehenden Elektrohauſſe in Brüſſel. Die Enge
des Börſengeſchäftes brachte es außerdem mit ſich, daß die Spekulation
die Tendenz jeweils beſtimmen konnte. Man hat, nachdem ſo eine
ein=
heitliche Tendenzrichtung hergeſtellt war, nacheinander verſchiedene
Ge=
biete des Terminmarktes in den Mittelpunkt gerückt, vorübergehend
Freigabewerte, dann Elektro= und Farbenaktien, ſpäter noch andere gut
baſierte Einzelwerte, zwiſchendurch Spritwerte und zuletzt. Bankaktien.
Die Löſung des Arbeitszeit= und Lohnkonfliktes in der Eiſeninduſtrie
ſtellte wenigſtens den Ausbruch eines offenen Arbeitskampfes außer
Wahrſcheinlichkeit, ſo daß ein entſcheidendes Beunruhigungsmoment
fort=
fiel. Die Börſe vergißt aber, daß die augenblickliche Börſenkonjunktur
anderen allgemeinen Vorausſetzungen gegenüberſteht, als die des
ver=
gangenen Jahres. Während ſeinerzeit die Wirtſchaft ſchwer darniederlag
und Hoffnungen auf eine Beſſerung nicht unberechtigt erſcheinen mußten,
iſt jetzt der Höhepunkt einer Konjunktur überſchritten. Wie ſich die
Rentabilität nunmehr geſtalten wird, läßt ſich außerordentlich ſchwer
überſehen. Auf alle Fälle muß aber das Publikum davor gewarnt
wer=
den, die Ausſichten auf Grund der momentanen Börſenbewegung in
einem vorläufig nicht berechtigten Licht zu beurteilen. Nein
börſentech=
niſch ſpricht die Verſteifung der Geldmarktlage gegen einen Beſtand der
Aufwärtsbewegung, Bei einem Satz von 9 Prozent für Reportgelder
dürfte jedenfalls das Durchhalten von Engagements Schwierigkeiten
be=
reiten, zumal die Großbanken, wie es ausſieht, nicht die Abſicht einer
Erhöhung der Reportgeldbeträge haben. Wenn die Börſe für den
Monat Januar eine Ermäßigung des Reichsbawkdiskonts von 7 Prozent
nicht für ausgeſchloſſen hält, ſo überſieht ſie dabei, daß heute bankgirierte
Warenwechſel am offenen Wechſelmarkt nicht unter 72/s Prozent, alſo
nur erheblich über der amtlichen Bankrate zu verkaufen ſind. Es ſoll
hier keinem Peſſimismus das Wort geredet, ſondern lediglich auf die
notwendige kritiſche Beurteilung der Börſenentwicklung hingewieſen
werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Metallbank und Metallurgiſche Geſellſchaft A.=G., Frankfurt=M.
Das Jahr 1926/27 brachte für einen großen Teil der dem Unternehmen
naheſtehenden Induſtriezweige eine erfreuliche Belebung. Durch
höhere Erzeugung konnten die Betriebe beſſer ausgenutzt und teilweiſe
vergrößert werden. Mit der Erforſchung neuer Verfahren und
tech=
niſcher Verbeſſerungen wurde fortgefahren. Die Geſtehungskoſten
konnten weiter ermäßigt werden. Die metallverarbeitenden Werke
waren insbeſondere in der zweiten Jahreshälfte gut beſchäftigt. Die
Angliederung des Werkes der Süddeutſchen Metallinduſtrie in Nürnberg
hat ſich bewährt. Die Zink=, Zinn=, Blei= und Kupferhütten haben
eben=
falls ihre Betriebe voll ausgenutzt und teilweiſe erweitert. Die auf dem
internationalen Zinkerzmarkte eingetretene Steigerung der
Ver=
hüttungslöhne iſt durch den ſtarken Preisrückgang aufgehalten worden.
Der Ende 1926 aufgelöſte deutſche Zinkhüttenverband konnte noch nicht
erneuert werden. Die Tochtergeſellſchaften haben durchweg befriedigend
gearbeitet. Die Intereſſengemeinſchaft mit der Deutſchen Gold= und
Silberſcheideanſtalt wurde aufgelöſt, jedoch werden die freundlichen
Beziehungen beibehalten.
Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. Das Jahr 1926/27 zeigte in der
Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Verbrauches einen Rückgang.
Die Umſätze haben ſich ſtark erhöht. Die Unternehmungen, an denen
die Geſellſchaft beteiligt iſt, haben z. Z. beſſer gearbeitet. Der
Roh=
ertrag ſtieg daher auf (alles in Mill.=RMk.) 6,67 (5,81), während
Un=
koſten 4,17 (3,60) betrugen, ſo daß ſich ein Reingewinn von 2,66 (2,40)
ergibt, aus dem bekanntlich 110 (10) Dividende verteilt werden ſollen.
In der Bilanz erſcheint das A. K. (18,80) unverändert, dagegen ſtiegen
die Reſerven infolge des Buchgewinns bei der Begebung von
Vorzugs=
aktien auf 3,10 (1,63). Den Gläubigern von 51.13 (38,12) ſtehen
Schuld=
ner von 38,50 (30,94), Wechſel von 6,64 (5,02) und Vorräte von 10,43
(7,22) gegenüber. Iber die Erhöhung des Wertpapierkontos auf 18,94
(16,44) beſagt der Bericht nichts. Immobilien ſind mit 1,15 (1,17)
bewertet.
Rekonſtruktionsabſichten bei der Schuhfabrik Herz A.=G., Frankfurt
am Main. Bei der Geſellſchaft, deren Verluſt 1926/27 in Höhe von
135 000 RM. aus Gewimnvortrag und Reſerve in der kürzlichen G.=V.
beſeitigt wurde, ſind, wie verlautet, erneut Rekonſtruktionsabſichten im
Gange. Dazu erfährt der LPD. zuverläſſig, daß zwei
Auſſichtsrats=
beſprechungen darüber ſtattfanden, daß aber Beſchlüſſe nach keiner Seite
ſchon gefaßt wurden. Die Art der Rekonſtruktion hängt nadrgemäß
von dem beabſichtigten Produktionsprogramm ab, dieſes wieder bedingt
die notwendigen Finanzmittel und die eventuelle Hapitalhöhe.
Vor=
läufig werde mit etwas eingeſchränktem Produktionsprogramm
gearbei=
tet. Auf Lager wird angeſichts der unſicheren Preisgeſtaltung nicht
er=
heblich gearbeitet, jedoch im allgemeinen bei etwas verringerter
Beleg=
ſchaft voll. Im neuen Jahre war die Geſchäftslage bisher nicht
un=
günſtig.
Dividendenſteigerung der J. Bembera A.=G Barmen. Der A.=R.
beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung für 1926/27 eine Dividende von
14 Prozent gegen 8 Prozent im Vorfahre der G. V. vorzuſchlagen.
Be=
kanntlich nehmen die 12 Mill. RM. jungen Aktien der Kapitalerhöhung
von 16 auf 28 Mill. RM. vom Auguſt d. J. zu ¼ an der Dividende
für das Geſchäftsjahr 26/27 teil.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Dezember ſtellten ſich wie
folgt: Elebtrolytkupfer 134,75, Orig. Hüttenaluminium 210, dto. in
Walzen 214, Reinnickel 350, Antimon Regulus 95—100, Silber in
Barren 79,50—80.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 23.
De=
zember ſtellten ſich für Kupfer: Januar 123,50 (124), Februar 124,25
(124,25), März 124,25 (124,50), April 124,25 (124,50), Mai 124,50 (124,50),
Juni 124,50 (124,50), Juli 124,50 (124,50), Auguſt 124,50 (124,75),
Sep=
tember 124,50 (125), Oktober 124,50 (12), November 124,50 (125),
De=
zember 123 (124,25). Tendenz: feſt. Für Blei: Januar 45 (45,25),
Februar 45,25 (45,25), März 45,25 (45,50), April 45,50 (45,75), Juni
45,75 (46), Juli 45,75 (46), Auguſt 45,75 (46), September 45,75 (46),
Ok=
tober 45,75 (46), November 46 (46), Dezember 44,50 (45). Tendenz:
be=
feſtigt. Für Zink: Januar 52,75 (53), Februar 52 (52,75), März 52
51,25 (52), Dezember 53 (54). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Notierungen an der Londoner Metallbörſe vom 23. Dezember
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 60½—2/ug,
3 Monate 605—:/,s, Settl. Preis 60½, Elektrolyt 66½—67, beſt
ſelected 65—66½, Eletkrowirebars 67; für Zinn (Tendenz
unregel=
mäßig): Standard p. Kaſſe 266½—67 3 Monate
Frankfurier Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Dezember.
Heute, an der letzten Börſe vor Weihnachten, war die Stimmung
allgemein freundlich, da die Nachfrage nach Spezialwerten wiederum eine
Anregung bot. Das Geſchäft blieb jedoch ſehr klein, da die
bevorſtehen=
den Feiertage ſtark bemerkbar waren. Zur Vorſicht mahnte auch der
Monatsbericht der Deutſchen Bank, wonach die Konjunktur ihren
Höhe=
punkt bereits erreicht hat, auch wird darin die Geldmarktlage ſehr
zu=
rückhaltend betrachtet. Nachfrage und Angebot waren faſt ausgeglichen,
ſo daß ſich gegen die Kurſe der geſtrigen Abendbörſe im allgemeinen nur
ſehr geringe Veränderungen ergaben. Nur am Bankenmarkt war das
Geſchäft etwas lebhafter unter Führung von Danatbank. Barmer Bank
lagen 3,5 Prozent, Commerzbank 2 Prozent, Danatbank 1 Prozent und
Dresdner Bank 1,25 Prozent höher. Deutſche Bank und
Diskontogeſell=
ſchaft blieben gut behauptet. Außerdem war das Geſchäft nur am
Farbenmarkt etwas reger, trotzdem blieb der Kurs für J. G.
Farben=
induſtrie faſt unverändert. Die Montanwerte wurden ſtark
vernach=
läſſigt, doch konnten die Kurſe ſich behaupten. Gut behauptet blieben
auch die Elektrowerte, nur Geſ. für Elektr. gaben 1 Prozent nach. Durch
ſchnittlich 1,5 Prozent feſter lagen Zellſtoff Waldhof, Scheideanſtalt und
Daimler. Am Anleihemarkt war kein Geſchäft bei wenig veränderten
Kurſen, Türken lagen eher etwas ſchwächer, da in den türkiſchen
Schuldenverhandlungen noch keine Klärung der Lage eintreten konnte.
Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft außerordentlich ſtill bei leicht
abbröckelnden Kurſen. J. G. Farben blieben jedoch gefragt und konnten
2 Prozent anziehen. Auch Rheinſtahl lagen 1 Prozent feſter. Die
Geld=
marktlage war wenig verändert. Tägliches Geld 7 Prozent. — Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1815, gegen Pfund
20,428; London=Kaßel 4,8835; Paris 124,02; Mailand 92,60; Madrid 29,13.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. Dezember.
Die Feiertagsſtimmung fand einen deutlichen Ausdruck im
Vormit=
tagsgeſchäft. Die Stimmung hier und an der Vorbörſe war luſtlos,
Geſchäfte wurden kaum getätigt, die rein nominellen Kurſe lagen eher
etwas niedriger. Kurz vor Beginn des offiziellen Verkehrs wurde es
allgemein, ausgehend vom Farbenmarkt, wieder freundlicher. Der
Monatsbericht der Deutſchen Bank hat die Stimmung etwas
zuverſicht=
licher geſtaltet, da in ihm die Anſicht vertreten wird, daß die Ausſichtem
für das nächſte Jahr beſſer als beim vorigen Jahresultimo wären. Die
Meldungen vom leichten Rückgang der Rohſtahlgewinnung und der
Er=
zeugung im November blieb ohne größeren Einfluß. Der Geldmarkt
war auch heute noch eine Sorgenquelle der Börſe, Reportgeld ſoll über
den ofſiziellen Satz mit 9,5 bis ſogar 10 Prozent geſucht ſein.
Tages=
geld war etwas leichter mit 5,5—7,75 Prozent, Monatsgeld dagegen
un=
verändert ſteif mit 875—9,75 Prozent. Das Geſchäft war im großen
und ganzen bis auf Farben, Banken, Daimler und einige wenige Werte
ſehr gering. Die Kursgeſtaltung war unregelmäßig, neben
durchſchnitt=
lichen Kursänderungen von 1—2 Prozent waren Rückgänge im ſelben
Ausmaß zu verzeichnen. Von Banken waren Darmſtädter auf das nicht
verſtummenwollende Gerücht einer Einführung in New York, das
je=
doch in Abrede geſtellt wird, beſonders lebhaft gehandelt und konnten
5,5 Prozent höher einſetzen. Auch die anderen Bankenwerte lagen bis
4 Prozent höher. Daimler bei größeren Uwſätzen 2,5 geſteigert. Von
Montanwerten war die Steigerung von Ilſe um 4 Prozent
beachtens=
wvert. Nach den erſten Kurſen ließ das Geſchäft allgemein etwas nach,
gegen Anfang bröckelten die Kurſe leicht ab, doch wurde es ſpäter
wie=
der lebhafter, beſonders am Farben= und Bankenmarkt, das
Anfangs=
niveau wurde teilweiſe wieder überſchritten. Am Markte der Ausländer
lagen Bosnier 0,5 Prozent feſter, alle übrigen Werte waren fedoch kaum
behauptet, zum Teil ſchrrächer. Am heimiſchen Rentenmarkt waren die
Kurfe kaum verändert. Der Pfandbriefmarkt lag übewwiegend etwas
ge=
drückt, die Umſätze hielten ſich in ſehr engen Grenzen. Am
Deviſen=
markt war bei kleinem Geſchäft die Tendenz etwas freundlicher, es
er=
gaben ſich aber kaum nennenswerte Veränderungen.
Die Börſe ſchloß nach einigen kleineren Schwankungen nicht
ein=
heitlich und teilweiſe unter den Anfangsnotierungen. An der Nachbörſe
bröckelte das Kursniveau verſchiedentlich um 0.25—0,5 Prozent ab,
wäh=
rend andere Papiere im gleichen Maße anzogen. Siemens 294,5,
notier=
ten aber bei Beendigung der Nachbörſe 295; J. G. Farben ſtellten ſich
per Ultimo auf 274,5; per medio Januar auf 275,5; Bankaktien angeregt.
Deutſche Bank 165,5; Diskonto 157,75; Dresdener Bank 160,5;
Danat=
bank 237.
Aickaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el W.
VerlinKarlsrubeInd
Praunkohl.-Briketts
Bremer Vulkan.
Premer Wolle..
Teutſch.=Atlan 1. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nieb. Tel..
Teutſche Erdöl. . . . ."
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel".
Clektr. Lieferung.
3. G. Farben.
R. Friſter..
Gaggenau Vorz.
Eelſenk. Berg.
E. f. elektr Untern.
Ealle Maſckinen. .
Ean. Maſck. Egeſt. . .
Kanſa=Dampfſchf. . .
Deviſenmarkt.
Selſing ſors. . .
Wien.... ..."
Prag ......."
Budapeſt ...
Sofia.
Kolland. . .
slo ..
Kopenhagen.
Stodholm. .
London . . .
nos Aires.
New York ..
Belgien.. . ..
. 81.6( 81.7 168 96 169.30 169.03 169.37 Japan. 1.941 1.945 Ht-erttt.4s 111.26 111.48 Rio de Janeiro. 0.504 5062 112.09 112.3 112.15 112.37 Jugoſlavien ..." 7.369 7.384 1 12.88 113.10 112.92113 14 Portugal ....." 20.60 20.6e 20.404 20.444 20.408 20.448 Athen ........" 5.664 5.672 1.785 1.782 1.786/ 1.780 Konſtantinopel. 2 168 2.171 1 17854 1865 4.1780 4.1870 Kanada. . . . . ." 4.173 4.184 58.415 58.535 58.47 58.59 Uruguay. . . . . 4.35 4.367
23. 12
Geld/Brief
22.05 22.09
6.45 16.49
30.80 80.96
70.03 70 17
81.60 81.76
1 938 1.942
9.505 0.507
.375/ 7.389
20.60 20.64
5.664 5.676
2.168 2 172
4. 174 4.182
4.326 4.334
Froduttenberichte.
Wormſer Produktenbörſe. Die Preiſe an der Wormſer
Produkten=
börſe blieben gegereiber der letzten Börſe mit Ausnahme von
Roggen=
kleie, die 15,50—16 Mark koſtete, unberändert.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Dezember. Bei ſehr geringem
Börſenbeſuch fanden nur ſehr kleine Umſätze ſtatt. Die Geſchäftslage iſt
unverändert. Mehl wurde in den letzten Tagen etwas beſſer abgerufen.
da ſich der Konſum noch für die Feiertage eindeckte, Neuabſchlüſſe
wur=
den dagegen wenig getätigt. Weizenkleie liegt etwas feſter bei
abwar=
tender Haltung der Käufer. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Weizen 1. 25—25,25; Weizen 2. 23,75—24; Weizen 3. 22,25—22,75;
Rog=
gen 25; Sommergerſte 2—28; Hafer inl. 22,75—24; Mais 21,25 bis
21,50; Weizenmehl 37,25—37,75; Roggenmehl 34,75—35,75; Weizenkleie
13.85—14; Roggenkleie 15,25—15,50.
Berliner Produktenbericht vom 23. Dezember. Die bevorſtehende
Verkehrsunterbrechung drückt dem heutigen Produktenmarkt völlig den
Stempel auf. Die Auslandsmeldungen lauteten durchweg ſchwächer, und
auch das mildere Wetter war dazu angetan, die Unternehmungsl iſ.
völlig zu lähmen. Das inländiſche Brotgetreideangebot llicb gering,
die Nachfrage hielt ſich aber gleichfalls in engſten Grenzen. Die Preiſe
erfuhren keine Veränderung. Die zu heute gekündigten 90 Tonnen
Weizen, 300 Tonnen Roggen, 60 Tonnen Hafer und 30 Tonnen Mais
wurden, zum Teil allerdings mit Minderwert, als kontraktlich lieferbar
erklärt. Am Weizenmarkt kam zur Eröffnung nur Maiweizen, und
zwar zu unveränderten Preiſen zur Notiz, am Roggenmarkte ergaben
ſich nur unbedeutende Preisverſchiebungen. Mehl hacte bei
unveränder=
ten Presſen ſehr ſtilles Geſchäft. Für Hafer hatte ſich die feſte
Grund=
ſtimmung erhalten, die Umſätze blieben jedoch gering. Gerſte
unver=
ändert ruhig.
en denmauff.
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Ai hert, ie.
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nach der anderer
iſt gewiß: in de
Der deutſche Bergbau im November 1920
Im Ruhrbergbau wurden im November 1927 in 241,
Arb=
tagen 9813 235 Tonnen KoKhle gefördert bei 9 986 501 Tonnen ;
Arbeitstagen im Oktober 1927. Arbeitstäglich belief ſich die
Fordech=
im November auf 404 669 Tonnen gegen 384 096 Tonnen im OtKo
Die Kokserzeugung ſtellte ſich im November auf 2 403 036
Tonnen=
beitstäglich 80 278 Tonnen) gegen 2 429 988 Tonnen (arbeitstst
78 387 Tonnen) im Oktober). Die Geſamtzahl der beſchäftigten
Aro=
ſtellte ſich Ende November auf 398 823 Tonnen gegen 40 510 Torn
Ende Oktober. Die Zahl der wegen Abſatzmangels eingelegten s.
ſchichten ſtellte ſich nach vorläufiger Berechnung im November
insgei=
auf 11682 (arbeitstäglich 479) gegen 105 072 (arbeitstäglich 4410
Oktober. Die Beſtände an Kohle, Koks und Preßkohle (Koks und 9
kohle in Kohle umgerechnet) ſtellten ſich Ende November 192,5
rund 1,70 Mill. Tonnen gegen 1,87 Mill. Tonnen Ende Oktober ne
ſchließlich der in den Syndikatslägern vorhandenen verhältnismäßic
ringen Beſtände. — Aachen: Im November 1927 betrug die Sie
kohlenförderung im Aachener Bezirk 416 506 Tonnen (arbeitstößu
17 354 Tonnen) gegen 343 411 Tonnen (arbeitstäglich 16 751 Tonnenu
Vormonat. Die Kokserzeugung ſtellte ſich auf 88 919 Tonnen (trhs
2964 Tonnen) gegen 87 052 Tonnen (täglich 2801 Tonnen) im Vormm
Die Steinkohlenförderung in Weſt=Oberſchleſien betrug im Nohem
1927: 1 667 945 Tonnen (1 734 349 im Vormonat), alſo arbeitst,6.
69 498 Tonnen (66 706 Tonnen). Abgeſetzt wurden insgeſamt 1585.
Tonnen (1 642 427 Tonnen). Im Laufe des Berichtsmonats wim
auf den Steinkohlengruben 400 Arbeiter neu angelegt, ſo daß „.
November insgeſamt 53 283 Arbeiter beſchäftigt waren. Die Kofso” belief ſich auf 114 593 Tonnen (117 863 Tonnen) oder kalell
täglich auf 3820 Tonnen (3802 Tonnen).
Im niederſchleſiſchen Steinkohlenreiier betrug im November
die Kohlenförderung 511 187 Tonnen (arbeitstäglich 20 447 Tonnenm
im mit abg
Koksgewinnung 76 032 Tonnen (kalendertäglich 2534 Tonnen),
Die Förderung im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau betrug im Nylle
ber 346 952 Tonnen (arbeitstäglich 14 161 Tonnen) gegenüber 3560
Tonnen (arbeitstäglich 12 319 Tonnen) im Vormonat. Die KoksaIn
nung ſtellte ſich im Berichtsmonat auf 17 326 Tonnen (kalendertumu
578 Tonnen) gegenüber 17 359 Tonnen (kalendertäglich 560 Tonnern
Vormonat.
Im rheiniſchen Braunkohlenbergbau betrug im Nobember 1927
Kohlenförderung 3 735 221 Tonnen (arbeitstäglich 155 634 Tonnen) Uſn
4 092 854 Tonnen im Vormonat (351 587 Tonnen). Die Brikettherſten,
belief ſich im November 1927 auf 843 720 Tonnen (arbeitstäglich 5
Tonnen) gegen 955 925 Tonnen (35 405 Tonnen) im Vormongt.n
Mitteldeutſchland: Im mitteldeutſchen Braunkohlenheung m eine höheſe O
betrug die Rohkohlenförderung im November 1927 bei 25 Arbeitss
9073 025 Tonnen (Vormonat bei 26 Arbeitstagen 8 116 743 Tomu Amtnoten auf; an
die Brikettherſtellung 2 175 625 Tonnen (1 836 523 Tonnen) und 41 hue er ſich offenb
Kokserzeugung 38 B4 Tonnen (33 594 Tonnen). Die arbeitstägliche zu voine ſtieckte die No
duktion belief ſich im Berichtsmonat auf 362 921 Tonnen Vormp) verahiſchieden. Erſ
312 182 Tonnen), 87025 Tonnen Briketts (Vormonat 70 635 Tonn=f
und 1276 Tonnen Koks (Vormonat 1081 Tonnen).
Bei den Siegerländer Erzgruben weiſen Förderung und Abſatzu:
geringe Unterſchiede gegenüber dem Vormonat auf. — Lahn=Dif
lenburggebiet einſchließlich Oberheſſen: Im Monat
Nol=
ber mehrten ſich die Klagen füber Abſatzſtockung. Nur bei einzon=
Gruben iſt die gleiche Abſatzhöhe wie im Oktober zu verzeichnen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 23. Dez. (Prih.=Tia.
Weizen: Privatmeldungen, wonach die auſtraliſche Erte die R
wartungen übertrifft, günſtige Wetverberichte aus Kanſas und Nobuns
und Meldungen, wonach die Winterweizenanbaufläche in Kanſas er
Rekordumfang aufweiſe, bewirkten ein Abgleiten der Preiſe.
Mais: Die Shwäche in Buenos Aires, das für die Enthülſuug
arbeiten günſtige Wetter und die Schwäche des Lokomarktes hatten
E=
ſtärkeres Abgleiten der Preiſe zur Folge.
Roggen: Auch hier war ein Nachgeben der Preiſe feſrzuſtellen u
Abgaben der Kommiſſionäre in Dezember=Sichten und geringe 924
nachfrage.
Hafer: Auf die S hwäche Winnivegs ſchritten die
Elevatar=
intereſſenten zu Abgaben, worauf die Preiſe nachgaben.
New York, 23. Dez. (Priv.=Ta2.
Baumwolle: Die feſtere Haltung Liverpools und Vorfeier—
deckungen hatten ein Anziehen der Preiſe zur Folge. Der Handel
l=
ziemlich lebhaft. In der Hauptſache erfolgten Glattſiellungen
Januar, da am 27. Dezember bereits die erſten Anlieferungen erfar)
Wöſene eiteleng
Die Kommiſſionäre ſchritten darauf zu Deckungen in ſpäteren Term.
Welblich
Kaffee: Deckungen und Käufe der Kommiſſionsfirmen und4
erwartete lobhafte Lokonachfrage bewirkten eine Preisſteigerung.
Zucker: Zu Beginn erfolgten Abgaben für kubaniſche Neche=
Später erfolgten faſt nur Vorfeiertagsglattſtellungen.
Birefräuf.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. 2*
(Anfängerin)
Getreide: Weizen, Dez. 125, März 127½, Mai 1285; Maf1/ UM guter Scht
Dez. 82½, März 85½, Mai 88½; Hafer, Dez. 52, März 539, 01 Lung in kaufm. 2.
54½: Roggen, Dez. 106½, März 108½, Mai 108½.
M geucht Schri
Ahnzbote an: (2
Schmalz: Dez. 11,50, Jan. 11,95, Mai 12.30.
Fleiſch: Dez. 1020, Jan. 11,20, Mai 11,50; Speck locau/11 Gebrüder
leichte Schweine 7,55—8,55, ſchw. Schweine 825—8,8; Schmr!!/ 1bickelbaunt
zufuhr Chicago 23 000, im Weſten 90 000.
Eberſtadt b. 2
Baumwolle: Jan. 19,25—19,27, März 19,48—19,51.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am B.
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 145½, hart 143½: Mais neuulſ
Ernte 95½; Mehl ſpr. wheat clears 6,50—6,75: Fracht nach
land 1,9—2,3; n. d. Kontinent 7—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,25; Talg extra 8½.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 90, Loco 12½, Jad
13,03, Februar 13,10, Marz 13,15, April 13,23, Mai 13,33,
13,43, Juli 13,54, September 13,59, Oktober 13,58.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir von maßgebender Seite erfahven, ſind die Gerüchte, dilt
der bevorſtehenden Einführung verſchiedener D.=Bank=Aftien ann
Newv Yörker Börſe wiſſen wollen, vollkommen unzutreffend.
Die Sparkaſſe der Stadt Berlin erhöht mit Wirkung vom 1. Ic
1928 ab den Zinsſatz für Spareinlagen auf 5 Prozent jährlich.
Die a. v. G.=V. der Nationalen Automobilgeſellſchaft A. G. A
migte die Erhöhung des Grundkapitals von 12 Millionen auf 172
lionen RM. zum Zwecke der Fuſion mit der Preſtowerke A.30.
Nachdem die Ratifikationsurkunden über den Handelsvertrchß!
ſchen Deutſchland und Jugoſlawien bereits ausgetauſcht worgen.!"
werden die Verträge zuſammen mit dem den Zolltarif behande
Teil zwanzig Tage nach der Ratifizierung, d. i. zum 7. 1. 192 in
treten.
Der Zuſammenſchluß der Velberter Gießereien iſt nunmehr eitel
tig vollzogen. Es ſteht noch lediglich die Frage offen, ob man i‟
Preiskonvention bilden oder ſich feſter zuſammenichließen ſoll. 2e
ſammenſchluß umfaßt bereits alle Firmen in Velbert, Heiligenhals-
Neviges.
Die G.=V. der Brauhaus Würzburg A.=G. beſchloß 10 (.*
Prozent Dividende auf die 2,8 Mill. RM. Stammaktien und 4.
6 Prozent auf die 10 000 RM. Vorzugsaktien. Neu in den Auſſt.
gewählt wurde Geh.=Rat Otto Richter=Würzburg.
Die Handelskammer von Friesland hat gleichfalls gegen die V2
holländiſchen Regierung geplante Zollerhöhung für Porzellan und S
gut proteſtiert. Die Maßnahmen, ſo heißt es in dem Proteſt,
bei den beteiligten Staaten Frankreich, Belgien und Deutſchland eS
maßnahmen zum Schaden des holländiſchen Exportes hervorkäl."
Im däniſchen Folkething hat die Rechtsſtaatspartei den Ann..
ſtellt, die däniſchen Staatsbahnen dunch Verpachtung oder Deti
Privatbetriebe umzuwandeln. Der ſich aus der Umwandlung est
Ueberſchuß ſoll zur Tilgung der Staatsſchuld verwendet werden.
Der Arbeitgeberverband im mittelſchwediſchen Grubengebick. M
dem Scheitern der Abkommensverhandlungen mit der Arbeitenſche
den 2. Januar die Ausſperrung verkündet.
MZummer 356
bhſſeus oder die ſieben Menüs.
Von Frank Heller.
Bereehtigte Urberſetzung von Marie Franzos.
(Nachdruckverboten)
.Da? Nein, das iſt nichts. Da? Nein, das iſt eine
Craque=
von eigentümlicher Form. Da? Wieder nichts. Aber da?
ſio e da das geſuchte Indizium ſein? Ja, kein Zweifel, da und
uund da, das ſind Fingeravdrücke des Künſtlers in der Farbe.
raxſuchen wir ſie, dartyloſtopieren wir die wote Meiſterhand,
u” ſie durch die Jahrhunderte ſprechen, die ſie ſchon langſt zu
niäb verwandelt haben! Möge ſie aus der Nacht des Grabes
unnis ablegen: ich bin es! Oder ſich anklagend wie Nathaus
zuer gegen David gegen den Fälſcher erheben und fagen: Du
ſser Mann!”
Monſieur Ferrand, der einen beſtinomten Fleck der Leinwand
ge. geprüft hatte, ſtreute jetzt etwas dünnes Pulver aus einem
hähchen darauff und drückte dann ein feines Papier auf den
Als er das Papier abhob, zeigte es den Abdruck einer An=
(Tonzentriſcher Linien. Er wiederholte dieſe Prozedur an noch
Stellen. Hierauf zog er ein Buch in Pergament aus einer
geoe und ſtudierte es. Er ließ ein vergnügtes Kichern hören,
un Ausruſe der Befriedigung überging.
Mein Herr,” ſagte er ud wandte ſich an Alkyon
Argyropou=
es ſind viele Zeichen vorhanden, die darauf deuten, daß die=
Aikd echt iſt — aber hier ſehen Sie den entſcheidenden Beweis.
für Linie ſtimen dieſe Fingerabdrücke mit dem Abdruck
rifin, den ich in meiner Kortothek verwahre. Die tote Hand
ſich aus der Nacht der Jahrhunderte erhoben. Sie hat
be=
gu Ich bin es! Mein Herr, ich habe Ihre Unterſuchung zu
z geführt. Ich beglückwünſche Sie, und ich habe die Ehre,
tari einen guten Morgen zu wüinſchen.”
Monſieur Ferrand verbeugte ſich wieder ungezählte Male,
u. mit abgewandtem Mitliß ſein Honorar entgegen und
ver=
pnnd. Kim zehn Minuten ſpäter — Alkyon Argyropoulos
pnachte ſie damit, ſich in dem Bild ſeines Halbbruders, des
ſey”, verliebt zu ſpiegeln — gineg die Tür auf, um Monſieur
Ɨſuenne und ſeinen Freund, den Beſitzer des Bildes, einzulaſſen.
(*8 war das erſtemal, daß der Millionär dieſen letzteren ſah,
n er beachtete ihn kaum, ſo völlig ging er darin auf, in dem
4cheurs züug mitzutanzen. Endkich raffte er ſich auf und fragte
yldem Preis des Bildes.
Monſieur Rivoire — dies der Beſitzer des Bildes — bezifferte
natit fünfzigtauſend Franken. Der Millionär hatte
offen=
üine höhere Sunmne erwartet. Er machte keinen Verſuch zu
kdeln, ſondern zog ſeine Brieftaſche und zählte einen Stoß
m woten auuf; an die weſteuropäiſche Sitte, Schecks zu ſchreiben,
Feßer ſich offenbar noch nicht gewöhnen können. Monſieur
Ri=
mi, ſteckte die Noten ein und ſtreckte die Hand aus, um ſich zu
nhßſchieden. Erſt in dieſem Angenblick fiel Alkyon
Argyropou=
ſel was auf.
Monſieur Rivoire war einäugig. Er trug ein ſchwarzes Band
ür dem linken Auge!
ſöatte er dieſe Binde dadurch verborgen, daß er das Geſicht
müder anderen Seite ſwandte? Das war ungewiß, aber eines
igwwiß: in derſelben Sekunde, in der Alkyon Argyropoulos
Gamstag, den 24 Dezember 1927
den ſchwarzen Stoffſtreifen erblickte, verwandelte ſich der
Bacchus=
zug in einen raſenden Auflauf. Er ſiel über Monnſienr Rivoire
her, wie Odyſſeus über den ſchurkiſchen Titanen herfiel; in ſeinen
eigenen Augen leuchtete der deuuliche Vorſatz, dem Kunſthänder
dieſelbe Behandlung angedeihen zu laſſen, der Telemachs Vater
den einäugigen Polyphem unterwarf. Er faßte die ſchwarze
Binde, ein Ruck, und er hielt ſie in der Hand. Ein ſchwarzes,
lächelndes und vollkommen unverſehrtes Auge blickte in das
ſeine. Seine Finger zuckten auf, um ſich in dieſes Auge zu
be=
graben. Aber ſie erreichten ihr Ziel nicht.
Mit einer pfeilſchnellen Beugung des Oberkörpers wich
Mon=
ſieur Rivoire dem Griff der rachegierigen Finger aus, glitt
zwi=
ſchen den ausgeſtreckten Armen des Millionärs durch, ſprang über
den Fautenil, auf dem ſich Jordaens: Faune und Nymphen
tum=
melten, öffnete eine Tür und verſchwand in den Korridor.
Gleich=
zeitig legte Monſieur Perſonne ſchleunigſt die ganze Breite des
Zimmers zwiſchen ſich und ſeinen Gaſtgeber, öffnete die Tür in
den Salon und verſchwand durch dieſelbe. Brüllend vor Wut
er=
reichte der Millionär die Korridortüre, doch nur, um ſie von außen
verriegelt zu finden, ſtürzte zu der Salontür, die er in derſelben
Verfaſſung fand, blieb zitternd ſtehen, wie der Stier, der die
Pikadores verfehlt hat, und ſtürzte blind vor Raſerei auf den
dritten und letzten Ausgang los. Es war die Tür zum
Schlaf=
zimmer. Er riß ſie auf, paſſierte das Schlafzimmer im Lauf von
fünf Sekunden und ſtand im Korridor.
Der Korridor erſtreckte ſich nach rechts und links, lang, breit
ind teppichbelegt, rot, gelb und blau wie der Sand der Arena
Mit geſenkter Stirne und geſträubtem Grauhaar ſtarrte Alkyon
Argyropoulos um ſich. Niemand war rechls, niemand links zu
ſehen. Zwei Perſonen hatten vor wenigen Sekunden ſeine
Woh=
nung verlaſſen und waren hier hinausgeflüchtet, aber niemand
war zu ſehen. Das ſprach aller Vernunft Hohn! Er ſprang vor
Erbitterung auf und ab und ſah plötzlich, daß der Korridor doch
nicht ſo leer war, als er geglcbt hatte. An deſſen einem Ende
ſtand Monſieur Henry, ſein Freund aus der Küche, im Geſpräch
mit zwei anderen Küchenbedienſteten in weißen Gewändern. Als
r ſeine Rufe hörte, kam Monſieur Henry auf ihn zugewatſchelt.
„Was iſt paſſiert, Monſieur?”
„Haben Sie nicht jemanden auts meiner Wohnung komumen
ſehen?”
„Nein, Monſieur. Ich kam eben erſt. Wer ſollte das geweſen
ſein?
Alkyon Argyropoulos' Stimme war heiſer vor Wut, als
er rief:
„Zlvei Schelme! Zwvei dreifach verfluchte Schelme! Sie ſind
mit fünfzigtanſend Franken verſchwunden! Haben Sie ſie nicht
geſehen? Aber man muß ſie doch geſehen haben! Man muß!“
Er ſüürzte zu dem Treppenabſatz, wo die Fahrſtühle hielten,
verhörte die Liftboys, lief die Stiege zur Halle hinunter, unterzog
Portier, Unterportiers und Türhüfter einem Kreuzverhör. Alles
vergebens. Niemand hatte zwvei ſolche Perſonen wie die Herren
Perſonne und Rivoire geſehen, und doch hatten alle nach Herrn
Perfonne Ausſchau gehalten. — Sie konnten dorh das Hotel nicht
verlaſſen haben? Doch, das mußten ſie getan haben. Das Hotel
durchſuchen? Das ließ ſich nicht machen. Hatten ſie Monſieur
fünfzigtauſend Franken geſtohlen? Gut, das Hotel würde
unter=
ſucht werden. — Das Hotel wurde unterſucht. Man fand nichts,
ſticht einmal eine Fährte, die zeigte, auf welchem Wege die Herren
Perſonne und Rivoire verſchſunden waren.
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Lange nachdem Monſieur Henry von zwei weißgekleideten,
ungewohnlich mminteren Kuchenbedienſteten über die Küchentreppe
berſchwunden war, wanderte Alryon Argyropoulos, die Dienſte
des Liftboys ablehnend, ſchuverfauig die Treppe zu ſeiner
Woh=
nung hinauf. Der Bacchuszug ſtand noch auf dem Fauteuil. Er
ſah ihn haßerfüllt an. Aber plötzlich prallte er einen Schritt
zu=
riſck. An das, was er eben noch für ein Meiſterwerk gehalten,
ge=
lehnt, ſah er einen Brief! Ja, einen Brief — er las ihn mit
hei=
ſerer Stimme ſich ſelbſt vor:
Lieber Herr Argyropoulos!
Das Bild iſt wirllich nicht ſo falſch, als Sie im Augenblick
glauben. Aber ich möchte auch nicht ſo weit gehen wie Monſieur
Nicole Ferrand und ſagen, daß es echt iſt. Es iſt ein brover,
alter Flamländer, eine Kopie oder eine Schütlerarbeit. Indem ich
die Farbe ein wenig auſweichte, war es mir leicht, es mit einem
jeyer Daumenabdrücke zu verſehen, die ſich auf Jordaeng übrigen
Bildern finden. Wies Zur Ertlärung lege ich zwei Gunmnitüten
bei. Sie ſind ſorgfältig nach der beſten exiſtierenden Quelle
(Monſieur Ferrands Buch) von meinem Freunde Lavertiſſe
her=
geſtellt, den Sie unter dieſem Namen noch nicht getroffen haben.
Die Herſtellung ſelbſt war für einen Mann von Lavertiſſes
Fähig=
keiten ein Kinderſpiel. Die eine Gummitüte gibt Naffaels, die
andere Jordgens: Daumenlinien wieder. Wir haben gerade dieſe
beigeſchloſſen, weil wir wiſſen, daß dieſe zwei Meiſter Ihre
Lieb=
lingsmaler ſind. Wenn Sie logiſch denken, miſſen Sie froh ſein,
daß ich Ihnen nicht einen Raffael angehängt habe. Der hätte ſich
unmöglich zu einem ſo billigen Preis herſtellen laſſen, wie Sie
ihn für den Bacchuszug bezahlt haben.
Was dieſen Preis betrifft, ſo entſpricht er meinen Speſen für
die Herſtellung des Bildes Flus der Belohnung von
vierzigtaut=
ſend Franken, die Sie für meine Ergreifung ausgeſetzt und trotz
meiner Mahnungen noch nicht eingezogen haben.
Wenn Sie ſich fragen, wie ich ſo kühn ſein konnte, mich Ihnen
in den Folies Bergere vorzuſtellen, bitte ich zu bedenken, daß zu
der Zeit, wo Sie mich als Duval, Kunſtexperte, kannten, mein
Schnurrbart die ganze untere Partie meines Geſichtes verbarg.
Ferner, daß ein ſehr großer Unterſchied zwiſchen demſelben
Ge=
ſicht mit einem und mit zwei Augen iſt, und ſchließlich, daß dieſer
Unterſchied ſich noch enorm verſtärkt, wenn man mit Hilfe von
ein bißchen Belladonna beide Augen leuchtend macht. Trotz
alle=
dem hatten Sie begonnen, Verdacht zu ſchöpfen, als wir
mit=
einander an der Bar ſtanden. Daß Sie Ihr Mißtrauen fahren
ließen, als Lavertiſſe im entſcheidenden Augenblick in
Polyphem=
maske im Foyer auftauchte, braucht Sie abſolut nicht zu
demü=
tigen. Das hätte den Scharfſinnigſten von der rechten Spur
ab=
bringen mtſſen.
Hingegen wundert es mich, daß Sie ſich nicht durch den
Namen warnen ließen, unter dem ich mich vorſtellte. Personne
bebeutet überſetzt Niemand, und welche Rolle dieſer Name in
Odyſſeus” Abenteuer mit Polyphem ſpielte, dürfte Ihnen wohl
bekannt ſein. Niemand war es, der den liſtigen Zyklopen beſiegte
— uinb niemiand anderer!
Werden ir Sie noch in anderen homeriſchen Abenteuern
ſehen?
Ihre dankbaren Freunde
Perſonne — alias Collin.
Rivoire — alias Lavertiſſe.
(Fortſetzung folgt.)
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biN-Sch. I. Zeill 521/,
„III. Teil
2 L.cusanl. Ablöſ=
AlNohne
Aus=
g cheine ... 13.75
4 N. Schutzgeb.=
„....
BlKndtiche
UblN E. B. 1914
Beixuv. 1914
.11898.
Fn 1909
* Arsnien".
7.18
41:
2.5
275
tut Tabak. 09 17
Staatsr.
Kdu.1918
.Schatz. 14
L2u1. Silberr.
VGoldr.
Goldrente
FMtrtsbr Abf.
w.nh. M. (4)
MSpz. 1n1 9.25
io ant. R.03
Wolv. 13..
m m. kon.
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(Adik. 0‟
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Maift 190
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hrg. St. 1913
1913
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13.75
121.
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(lt. Funsbr. Wbk.)
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Goldpfbr.
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89
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93,5
89
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94.5
90
86.5
98
DS
K
10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Golbobl. . . . . . 1102
80 Komm. Lbsbk.
Darmſt., Reihe I/ 95.75
8% R. Landesbank
Darmſt. Reihe fI / 95.75
8%Ldwgohf Stadt=
Goldanl.
vM. Kraftböchſt 85
8%6 Mainz.=St.-G./ 92.5
8½ Mannh. St.=G.
6% Maunh. St.-G.=/ 80.5
70 M.,Stahlw. 27/ 91 75
Naſſ. Ldb. Gold / 99
Nbg. St. Gldal.
6 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr
2 Pftlz. Hyp.=Bk.
Golbpfbr. .....! 94
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Golopfbr.
Pforzh. St.-G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8¾Pr. Centr. Wd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 98.5
6% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr. 97
0 Pr. Centr.,St.
ſchafts=Goldpfüc. / 95
8% Rh.=Hyp.=Bk.
98.5
Goldpfbr.
94 25
89.5
20„ „Lig. Pfb. 8
„Anteilſch. 57,5
½ %Rh. Stahliv
113-
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1103
98..
91
Aign.2.
Goldpfobr.
98.5
72 V. Stuhlw.
Düſ=
ſelborfHhp.-Glo.. mit Optionl 93
7 %, V. Stah iv.
Düf=
eldorfHyp.=Gd.*
obl. ohne Option! E9
% Plag(V. Jub.
Unt. Bln.) 27 ... E8
99.5
98.5
Date
Golbobl. ......
9% Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbr
98
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 231 12.6
6 % Großkr. Mannh.
Kohl. 43
6%beſ.Brk.=Ng.28 6.46
5% beſſ. Volkeſtaat
Roggen ... . . 23 8.6
5% Pr. Kaliw. . . . 6.4
5½ Pr. Noggenw.
5% Südd. Feſt. B.0/ 2.25
Bortriegs-Hyp..B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Baur. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf Hyp.=Bk.
Frkl. Pfandbr.=Bk./ 17.15
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklo. Hyp.-u. W6
Meining. Onp. Vk.. 13.95
Norbb. Gr.=Cr.=Bk./ 14.1
Pfälz.Byp.=Bk.
Preuß. Bod.-Cr.=B./ 13.5
Pr. Cenk.=B.=Cr. B.
Preuß Pfdbr.=Bk. 13.5
Mhein. Hyp.-B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Sttbd. Bodenkr.. .
Württ Hyp Br..
Staarl. op. prob.
garantiert
Heſl. L.=Hyp.=B.
Lanbeskr. Caſſel".
Naſſau Ldsb. ..
9.3
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Gall;. Carl=
Lud.B
(2.)itft
2,6%AlteOſt. Sübb.,
2,60 Neue
Sſt. Staatsb.
3%Oſt. 1.b. 8. G.
3%Oſt. „abg.
Oio
3%Oſt.
3% „ „9.Ein.
„abg.
3 „ 1885
abg.
BOſt. , Erg. Netz
„abg. 20.75
8% Maab Oebd. 83/ 19.5
Rud. Silber
O Rud. (Salzkg.) 2.9
4½%Anat., S. 1 18.5
% Anat.. S. IT 17.3
W Anat., S.IIf/ 13.75
3‟ Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%6
Bank=Aktien
Allg. D.=Krebit. . 143
Bab. Bk. . . . . . . . . 173.5
Br. f. Brautnb. . . . 184.5
Barmer Banko. 143
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgei. 1243
Comm. u. Privatb.. 1176
Darmſt. u. Nat.=Bk. 236
Deutſche Baut 183.5
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 125.5
D. Hyp.=Bf. Meln. /137
D. Vereins=Bk. 103
Dist.=Geſeilſch. 156.5
1132
Dresdener Bi
Frankf. Br.
119.5
91/ 16.5
07 15.25
4.75
Franrf. Hypth. Bk./140.75
Frtf. Pfdbr. Br....
Gotſa. Grundkr. Bk.
Bur Intern. Ban:
Metallbank..
Mitteld. (rebltb
Bfülz. Hyp Bt.
Pr. Bv. Crebitbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Anz
Mhein. Creolthk.
Rhein=Hhp.
142
6
138
213
134
153
184
123
175.5
Südd. B.=Fredltvk.
Südd. Disc..Geſ. 11
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Ak1.
Buderus..
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgwv.
Hurp. Bergb.
Ziſe Bergb. St... .
Genußſchein
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth.
Kall. Weſterregln. .1174
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant. . . 37.25
Phönix=Bergb. . . . 100.28
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 171.5
Riebeck Montan. . . 156
SalzwerkHeilbronn 180.5
Tellus Bgb...
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwverke.
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Eichbaum(Mannh.
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Schöfferhof(Bind.) 343
Schwarz=Storchen 1134
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Aolerw. (v. Rleher)/ B2
6FE. A. G. Pfg. A.
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189.5
203
121
167
236
152.5
90.75
139
118
137
460
183. 1
163
Balr. Spiegel
Beck & Henkel".
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